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Full text of "Jahresberichte der geschichtswissenschaft; im auftrage der Historischen gesellschaft zu Berlin herausgegeben .."

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Jahresberichte 

»—.     ......      •• 

G-escliiclitswisseiischaft 


im  Auftrage 


der 


Historischen  Gesellschaft  zu  Berlin 


herausgegeben 


von 


J.  Jastrow. 


Berlin  1893. 

.  Gaertners  Verlagsbuchhandlung 
Hermann  Heyfelder. 

8W.  BohOiMbaigmtiafr«  26. 


Vorwort. 


Nachdem  die  Abgrenzung  der  einzelnen  Berichtsgebiete  gegen  einander 
genauer  durchgeführt  ist,  konnte  nunmehr  an  der  Spitze  jedes  Paragraphen 
ein  Hinweis  auf  die  Stelle  des  'Handbuchs'  angebracht  werden,  an  welcher 
der  Leser  die  weiteren  Angaben  darüber  findet,  für  welche  Materien  auch 
andere  Paragraphen  einzusehen  sind.  Diese  Hinweise  werden  dem  Forscher, 
der  die  Litteratur  Aber  einen  Gegenstand  vollständig  zu  sammeln  wünscht, 
Seine  Arbeit  wesentlich  erleichtern.  Gleichzeitig  sollen  sie  den  Leser  bei 
der  Lektüre  jedes  einzelnen  Paragraphen  daran  erinnern,  dafs  derselbe  nicht 
eine  für  sich  stehende  Bibliographie  eines  einzelnen  Landes  oder  einer 
einzelnen  Periode,  sondern  Bestandteil  eines  Gesamtwerkes  ist,  welches  sich 
die  Berichterstattung  über  die  Fortschritte  der  historischen  Weltliteratur  in 
ihrer  Totalität  zur  Aufgabe  macht. 

Die  internationale  Ausdehnung  der  Berichterstattung  bringt  es  mit  sich, 
dafe  einzelne  Lücken  längere  Zeit  ertragen  werden  müssen,  bevor  die 
Ausfüllung  gelingt.  In  Krumbachers  'Geschichte  der  byzantinischen  Litte- 
ratur' ist  kürzlich  darauf  hingewiesen  worden,  dafs  man  die  serbische, 
bulgarische  und  kroatische  Litteratur  in  den  'Jahresberichten  der 
Geschichtswissenschaft*  vergebens  suche.  Die  Redaktion  mufs  die  Berech- 
tigung dieser  Ausstellung  anerkennen,  aber  gleichzeitig  versichern,  dafs 
nichts  unversucht  geblieben  ist,  um  für  eine  angemessene  Berücksichtigung 
dieser  Litteraturen  zu  sorgen.  Die  Redaktion  hat  wiederholt  mit  angesehenen 
südslavischen  Gelehrten  in  Verbindung  gestanden,  ohne  dafs  es  ihr  gelungen 
wäre,  mehr  als  das  blofse  Versprechen  eines  Referats  zu  erhalten.  Es 
wäre  Sache  der  südslawischen  Forscher,  welche  auf  den  Anschlufs  an  die 
europäische  Wissenschaft  Gewicht  legen,  für  die  Pflege  dieser  Beziehungen 
auch  ihrerseits  etwas  zu  thun.  Dafs  inzwischen  die  Neuerscheinungen  der 
südslawischen  Litteratur  nicht  gerade  völlig  unberücksichtigt  bleiben,  geht 
aus  dem  Inhaltsverzeichnis  (zu  §  56)  hervor.  —  In  anderen  Ländern  be- 
wirken andere  Gründe  eine  Erschwerung  und  Verlangsamung  der  Bericht- 
erstattung. So  bilden  in  Dänemark,  Norwegen  und  Schweden, 
trotz  der  vorzüglichen  bibliographischen  Organisation  dieser  Länder,  die 
schwierigen  Verkehrsverhältnisse  und  namentlich  die  Verkehrsstockungen 
während  eines    Teiles  des  Jahres,   ein   bedeutendes  Hindernis  für  das  Zu- 


IV 

sammenbringen  litterarischer  Neuerscheinungen.  Wir  sind  unserm  Refe- 
renten für  Dänemark  und  Norwegen  schon  zu  besonderem  Danke  verpflichtet, 
dafs  es  ihm  in  jahrelangen  unausgesetzten  Anstrengungen  endlich  gelungen 
ist,  die  Berichterstattung  soweit  zu  führen,  dafs  sie  nur  noch  um  ein  Jahr 
hinter  der  andrer  Länder  zurück  ist.  In  Schweden  hat  die  Redaktion  zu 
der  neubegründeten  Gothenburger  Hochschule  Beziehungen  angeknüpft,  von 
denen  sie  sich  für  die  Zukunft  eine  wesentliche  Beschleunigung  der  Bericht- 
erstattung verspricht. 

Die  Berichterstattung  über  indische  Geschichte,  welche  seitdem 
Jahre  1885  geruht  hatte,  ist  in  dem  vorliegenden  Bande  wieder  aufgenommen. 
Auf  ausdrücklichen  Wunsch  der  Redaktion  hat  der  Referent  zunächst  das 
Berichtsjahr  selbst  in  Angriff  genommen.  Ergänzungen  über  die  Haupt- 
erscheinungen der  Zwischenzeit  bleiben  den  nächsten  Jahrgängen  vorbehalten. 
Wie  früher  so  ist  auch  diesmal  die  gesamte  Geschichte  Indiens  von  den 
ältesten  Zeiten  bis  zur  Gegenwart  ungetrennt  in  Abteilung  I  belassen  worden. 
Dafs  im  einzelnen  der  Berichtsstoff  bedeutend  gesichtet  und  aus  der  indisch- 
philologischen Litteratur  nur  das  geboten  ist,  was  historisches  Interesse  für 
sich  in  Anspruch  nehmen  kann,  wird  dje  Benutzung  des  Referats  namentlich 
denjenigen  erleichtern,  welche  ohne  spezifisch  fachmännisches  Interesse 
doch  auch  über  diesen  Teil  der  Geschichtslitteratur  orientiert  zu  werden 
wünschen. 

Unmittelbar  bevor  der  Druck  des  Bandes  beginnen  sollte,  starben,  kurz 
hinter  einander,  drei  langjährige  Mitarbeiter  der  'Jahresberichte' .-  Prof. 
Dr.  Seh  um  in  Kiel,  Gymnasialdirektor  Dr.  Krause  in  Rostock  und  Prof. 
Dr.  Aug.  Müller  in  Halle.  Des  letzteren  Referat  über  Islam  befand  sich, 
eben  fertig  gestellt,  in  den  Händen  der  Redaktion;  der  Freund  und  Kollege 
des  Verstorbenen,  Prof.  Dr.  Kautzsch  hat  der  Redaktion  bei  der  Druck- 
legung mit  seinem  sprachkundigen  Rat  zur  Seite  gestanden.  Prof.  Schunr 
hatte  bereits  seit  Jahren  die  Berichterstattung  gemeinsam  mit  einem  seiner 
ehemaligen  Schüler  geführt,  welcher  sie  nunmehr  selbständig  übernahm.  In 
Direktor  Krause  haben  die  'Jahresberichte'  einen  ihrer  Mitbegründer  ver- 
loren. Das  Material  zu  seinen  beiden  Referaten  über  'Bremen,  Hamburg, 
Lübeck',  sowie  über  'Schleswig-Holstein,  Mecklenburg  und  Pommern*  fand 
sich  in  seinem  Nachlasse  in  der  ganzen  Vollständigkeit  vor,  welche  man  an 
seinen  Arbeiten  bei  Lebzeiten  gewohnt  war;  unter  Benutzung  dieses  Materials 
ist  das  eine  Referat  von  Dr.  Nirrnheim,  das  andere  von  Dr.  Hofmeister 
bearbeitet. 

Berlin  NW.,  im  Dezember  1892. 

Bftthenowerstr.  86. 

Jastrow. 


Inhalte-Verzeichnis. 


ywfcwwiMigtn  über  die  Abgreneung  der  einaelnen  §§,  Hinweise  von  einem  §  auf  den  andern 
iilm.  findet  der  Leeer  in  dem  „Handbuch  §u  Litteraturlerichten,  im  Aneehlufe  an 
He  'Jahresberichte  der  GeednehiewieeeneehafP  bearbeitet  fron  J.  Jastro%eu  (Berlin,  B.  Oaertnere 
Ttrlagebuehhandlung,  H.  Heyfelder).    *pg 


feit« 


AH  L    Altert».    9  1  Urgeschichte  S.  1.  —  §  2  Ägypter  8.  VI.  —  g  3  Assyrer  8.  19.  —  §  4  Hebräer 
a  29.  -   g  5  Juden  S.  41.    —    §  6  Inder  B.  60.  —  §  7  Ferser  8.  73.   -  §  8  Griechen  8.  74. 

—  59  BAsner  S.  112.  —  §  10  Paralipomena  8.  VIEL 

AK  IL    Deutschland.    Beiohsgesehichte     §  11   Germanisohe  Vorzeit  (big  600  nach  Chr.)  8.  V. 

—  5  12  Merowinger  &  1.  —  g  13  Karolinger  8.  11.  —  §  14  Ottonen  (911-1002)  8.  31.  — 
|  15  Heinrich  IL  Salier  (1002-1125)  S  810.  —  §  16  Hohenstanfen  (1126-1278)  8.  40,  —  §  17 
Habsburger  and  Luxemburger  (1278  -1400)  8.  45.  -  §  18  Fünfzehntes  Jahrhundert  (1400—1517) 
&  50.  —  §  19  Reformation  und  Gegenreformation  (1517—1648)  8.  IX.  —  §  20  Das  Jahrhundert 
nach  dem  Westfälischen  Frieden  (1648-1740)  8.  59.  —  g  21  Niedergang  des  Reichs;  Aufkommen 
Freulsena  (1740—1815)  8.  66.  —  §  22  Deutsober  Bund  und  Neues  Beioh  (1816—1890)  8.  86. 

Laude  ageschiohte.  §  23  Osterreich  8  95.  —  §  24A  Schweiz  bis  1517  8. 112.  -  g  24B  Schweix 
seit  1517  8.  182  —  8  26  Bayern  8.  828  —  §  26  Württemberg  8.  356.  —  g  27  Baden  8.  186  - 
§  28  Skala-Lothringen  8.  885.  -  g  29  Mittelrhein  und  Hessen  &  148.  —  $  30  Niederrhein  8. 166. 

—  |  81  Westfalen  8.  179.  —  g  82  Brannsehweig-Hannover.  Oldenburg  8. 184.  —  §  88  Brandenburg 
8.  199.  —  Freulsisehe  Monarchie  8.  XL  —  g  84  Sachsen  und  Thüringen  8.  209.  —  g  35  Schlesien 
&  251.  —  g  86  Feeen  8.  259.  —  I  87  Bremen,  Hambnrg,  Lübeck  8.  265.  —  g  38  Hanse  8.  272.  — 
g  89  BcsJeawig-  Holstein.  Mecklenburg.  Pommern  8.  275.  —  g  40  West-  und  Ostpreufsen.  Deutscher 
Orden  8.  293.  —  g  41  Liv-,  Est-  und  Kurland  8.  801. 

g  42  Verfassung;  g  48  Geeamtgeschiohte  8.  Xu. 

AM.  HL  Aullii  f  44  A  Italien  bis  1492  8.  1.  —  g  44B  Italien  seit  1492  8.  22.  —  g  45  Spanien 
a  66.  —  g  46  A  Frankreich  987-1616  8.  70.  —  g  46 B  Frankreich  1616-1892  8.  96.  -  g  47  Belgien 
8. 115.  —  f  48  Niederlande  8. 131.  —  g  49A  England  bis  1485  8.  XIV.  -  g  49B  England  seit  1485 
8. 165.  —  g  50A  Dänemark  und  Nonregen  bis  1628  8.  206.  —  g  50B  Dänemark  seit  1528  8.  217.  — 

L51  Herwegen  seit  1628  8. 226.  —  g  52  Schweden  S.  XV.  —  g  58  Bufsland  8. 285.  -  g  54  Feien 
j  1795  a  259.  —  g  56  Böhmen  a  XV.  —  g  56  Sttdslawen  S.  XV.  —  g  67  Ungarn  8.  278.  — 
g  58  Rumänien  8.  312.  —  g  59  Byzantinisches  Reich  S.  321.  —  g  60  Neugriechenland  seit  1453; 
g  61  Kreuzsfige  a  XV.  —  g  62  Islam  a  829.  —  g  63  Indien;  g  64  China;  g  66  Japan;  g  66 
Afrika  &  XVL  —  g  67  Nordamerika  8.840.  —  g  68  Mittel-  und  Südamerika;  g69  Australien  8.  XVL 

AM.  I?.  AJIxeveines.  g  70  Allgemeine  Weltgeschichte  8.1.-  g  71  Philosophie  und  Methodologie 
der  Geschichte  8.  35.  —  g  72A  Kirchengeschichte  bis  ca.  700  S.  46.  —  g  72B  Kirohengesohiehte 
ca.  700—1517  8.  79.  —  Kirohengeschiehte  der  Neuzeit  8.  XVIL  —  g  78  Faliographie  8.  95.  — 
g  74  Drplsmaük  8.  XVIL 

Alphabetisches  Begister  8.  101.  —  Siglen,  Abkürzungen,  Bemerkungen  8.  284. 


Abt.  I. 

Altertum. 

§  1.  Urgeschichte  des  Menschengeschlechts. 
—  Dr.  M.  Hoernes,  Assistent  am  k.  k.  Hofmuseum 
und  Privatdozent  an  der  Universität  Wien      .     .     .  1,1—19 

Systematik  N.  1.  —  Satirtmgebniir :  Paläontologie  etc.  N.  12.  —  Klima  N.  17.  —  Flora  und  Fauna  N.  2a 

—  Ber  MtBfell.    Stellung  des  Menschen  in  der  Natur,  Darwinismus  und  Entwickelangsgeschiohte 
H.  27.  —  Kraniometrie  N.  41.  —  Oesamtdantellnugei.    Ethnographie  N.  42.  —  Urgeschichte  N.  47. 

—  Btueldaxsteüuigei.  Völker  und  Völkergruppen  N.  56.  —  Urheimat  der  Arier  N.  61.  — 
Isdegermanisohe  Kultfragen  N.  67.  —  Perioden  und  Kulturgruppen.  Tertiarmenseh  N.  81 ; 
DUarialseit  N.  82.  -  Neolithisohe  Periode  N.  88.  —  Bronzealter  N.  94  —  Hallstattseit  N.  97.  — 
Geistige  Klltir  N.  104.  —  Handel  und  Verkehr  N.  108.  —  Familienorganisation  N.  118.  —  Recht 
V.  122.  —  Religion  und  Mythus  N.  129.  —  Riten  und  Symbole  N.  145.  —  Sprache  N.  160.  — 
Teehltoh«  Kalter.  Tracht  N.  156.  —  Jagd  N.  161.  —  Wurfwuffen  N.  164.  —  Bernsteinhandel 
9.  171  —  Feneremeugung  der  Urzeit  N.  174.  —  Münzen  N.  180.  —  Sporn  N.  181.  —  Spielkiesel 
H.  182.  —  Broaseursprungsfrage  N.  184.  —  Topfware  N.  186.  —  Ornamentik  N.  189.  —  Kunst- 
IT.  195.  -  Symbolisieren  N.  197.  —  Petroglyphen  N.  199—200. 


yj  Abt.  L  Altertum. 

Seite 

§2.  Ägypter.  —  Dr.  G.  Steindorf f,  Privatdozent 
für  Ägyptologie  an  der  Universität  Berlin. 

Siehe  die  späteren  JBG. 

§3.     As syrer.  —  G.  Rösch,  Pfarrer  in  Hermaringen 

(Württemberg) 1,19—28 

8toffsisu.mlnng.  Armenische  und  hethitisehe  Peripherie.  Amardiaehe  eder  protomadiache  Ineohriften 
N.  1.  —  Aaayriach-babyloniaohc  Keilinschriften  N.  2.  —  Philelogische  Untersnehnngen  Ten 
historischem  Interesse.    Armeniaehe  Stadien.  —  Hethitlsehe  Spraonfrage  N.  15;  Mitanni  N.  19. 

—  Akkadiseh-Chinealaehe  Schrift-  und  SprachYergleiohung  N.  21.  —  Aasyrieoh-babylonieohee 
Sprachgebiet.  —  Akkadieeh-anmeriaehe  Frage  N.  22.  —  Geschichte:  Geeamtgeachichte  N.  26.  — 
Prihiatorie  N.  27;  Assyrisch-babylonische  Vorgeeohiohte  N.  31;  Griechische  Prahistorie  N.  89; 
Wirkliohe  Geschichte  N.  40.  —  Assyrisch-babylonische  Geschichte  N.  42.  —  Geographie  N.  50. 
Konkordats  N.  61.  —  Cananaiaohe  Glossen  N.  58.  —  Altertümer.  Beohtaleben  N.  62.  —  Astronomie 
N.  66.  —  Kunst  N.  71.  —  Beligion  N.  75—81. 

§4.  Hebräer  (bis  zur  Zerstörung  Jerusalems).  — 
Dr.  W.  Lotz,  Professor  in  der  evangelisch-theolo- 
gischen Fakultät  Wien 1,29—40 

Geschiente  N.  1.  —  Chronologie  N.  88.  —  Quellen  N.  45.  —  Pentatenoh  und  historische  Bücher  N.  50. 

—  Propheten  N.  76.  —  Hagiographen  N.  96.  —  Apokryphen  und  Psendepigraphen  N.  125.  — 
Joaephne  N.  188.  —  Philoatndien  N  144.  —  Altteatameatlioher  Kanon  N.  148.  —  Alterttmer  N.  159. 

—  Geographie  N.  172.  —  Religio!  N.  176-198. 

§5.  Juden  (nach  der  Zerstörung  Jerusalems).  — 
Dr.  M.  Kayserling,  Prediger  der  israelitischen 
Gemeinde  in  Budapest It4i_50 

Periodische  Litteratnr  N.  1.  —  Bibliographie  N.  6.  —  Gesamtgesehlehte :  Allgemeine  Geachichte 
und  Litteratnr  N.  14.  —  Chronologie  und  Zeitrechnung  N.  27.  —  Inschriften  N.  29.  —  Juden- 
frage  N.  80;  Blutfrage  N.  84;  Sohlaehtfrage  N.  87.  —  Talmnd  nnd  Midraseh  N.  88;  Midrasoh- 
Litteratur  N.  54;  Beeponaen-Litteratnr  N.  60;  Ethik  N.66;  Aruch  N.  78;  Verschiedenes  N.  81.  — 
Specialgeschichte:  Asien  N.  86;  Palastina  N.  88.  —  Afrika  N.  91.  —  Europa  N.  94;  Ungarn 
N.  96 ;  Österreich  N.  99;  Italien  N.  108;  Spanien  N.  114;  Frankreich  N.  121;  England  N.  129; 
Polen  N.  138;  Carfu  N.  186;  Rufsland  N.  141 ;  Deutsches  Belob  N.  150.  —  Biographieeil  N.  178—192. 

§  6.  Inder  (bis  zur  Gegenwart).  —  Dr.  0.  Pranjke, 
Privatdozent  für  indische  Philologie  an  der  Universität 
Berlin 1,50—72 

Letztes  Referat:  JBG.  8.  —  Ergänzungen  Über  die  Hauptwerke  der  Zwieohenseit  (1886—90)  bleiben 
▼orbehalten. 
Prihlsterie  N.  I.  —  Allgemeine  Geschichte  N.  5.  —  Lokalgesehlchte  nnd  Geographie  N.  9.  —  Ge- 
schichtliche Ergebnisse  ans  Inschriften  nnd  Mttnien.  Zusammenstellende  Unter- 
suchungen N.  13.  —  Chronologie  N.  14;  Ären  N.  16;  Thronfolgeordnung  N.  26.  —  Einiel- 
resultate:  Acokainaohriften N. 26 ;  Jainainaohriften  N. 28 ;  Indosky theo  N. 88 ; Graeco- buddhistische 
Skulptur  N.  84;  Qnpta-Mnncen  N.  35;  (?ri  Chachehaaya  N.  87;  nordlndiaohe  Dynaatieen;  Bisfrakflfa- 
Könige  N.  47;  Calukya-Konige  N.  60;  andere  südindische  Dynastieen.  —  Archäologie  X.  66.  — 
Schrift  N.  78.  —  Beziehungen  mm  Westen  N.  82.  —  Religion  N.  89.  —  Buddhismus  N.  90; 
Jaina  N.  99.  —  Wittwenv  er  brennung  N.  101.  —  Industrie  N.  102.  —  Wissenschaft  nnd  Litteratnr 
N.  104.  —  Nene  Geschichte  seit  Akbar  N.  116-189. 

§  7.    Perser.   —   Dr.  F.  v.   Spiegel,   Professor  der 

orientalischen  Sprachen,  z.  Z.  in  München  ....  1,72—74 

Geographische  Mitteilungen  N.  1.  —  Kambyaeafrage  N.  6.  —  Chronologische  Mittellungen  N.  10.  — 
Erforschung  nnd  Erklärung  der  uns  erhaltenen  Texte  N.  11—26. 

§  8.     Griechen.  —  Dr.  S.  Brück  in  Breslau. 

I.   Älteste  Zeit  bis  zur  dorischen  Wanderung.  1,74—78 

AUgeneines  N.  1.  —  BeTolkernngsrerhiltnisse :  Felaager  N.  8.  —  Sintier  N.  4.  —  Siknler  in  Ägypten 
H.  6.  —  Ionier  N.  6.  —  Bftoter  M.  9.  —  Knltnr:  Troja,  Tiryna,  Mykenai  N.  10.  —  Troja  N.  12.  — 
Mykenai  N.  18.  —  Kuppelgrab  von  Abia  N.  22.  —  Grab  bei  Thorikoa  N.  28.  —  My  konisches  in 
Kreta  N.  24;  in  Ägypten  N,  25.  —  Zeit  der  my kenischen  Enltnr  N.  27. 

IL  Von  der  dorischen  Wanderung  bis  Alexander  d.  Gr.       1,78—94 

Die  bomerisehei  Gedichte:  N.  29.  —  Das  bomeriaohe  Ithaka  N.  80.  —  Das  homerische  Haus  N.  81. 
—  Erziehung,  Kriegswesen  im  homerischen  Zeitalter  N.  88.  —  Zeit  Ter  den  Perserkriegen: 
Allgemeines  N.  84.  —  Athen:  Drakon  N.  86;  Epimenidea  ▼.  Kreta  N.  88;  Solon  N.  39;  Sturu 
der  Feiaiatratiden  N.  40;  Oatrakismos  N.  41 :  Das  alte  Hekatompedon  N.  42;  Architektur  und 
Skulptur  N.  44.  —  Sparta  N.  46.  —  Meeeenien  N.  48.  —  Arges  N.  49.  —  Deloa  (Nike  dee  Archennos) 


Abi.  I  Altertum.  yjj 

Seite 

K.  58L  —  Kreta  X.  55.  —  Ägypten  X.  57.  -  SUUien  und  Italien  N.  58.  —  Literatur  N.  69.  — 
Me  Perserkriege  und  die  Pentekoataetic  (X.  60-84):  Aufstand  der  Ionier  N.  60.  —  Zeitder 
PereerkTlege:  Zug  de«  Mardoaios;  Rüstungen  tum  8.  Perterkriege  N.  62;  Marathon  X.  68; 
Krieg  der  Athener  gegen  Aigin»  X.  64;  Dritter  Perserkrieg  X.  65.  —  Pentekontaetie:  Chrono- 
logie H.  68.  —  Paueanias  X.  69.  —  Athen:  Delieeher  Bund  X.  70;  Themutokles  und  der  Areopag 
X.  71;  Pelisehraeue  auf  der  Burg  N.  72;  Periklee  X.  74;  Kalllas,  8oha  des  Ealliadee  N.  76.  — 
Odrynenreiea  X.  76;  Heandreia  X.  77;  Thurioi  N.  78.  —  Litteratur  und  Kunst:  Hellanikoe 
und  Beredet  X.  79;  Pindar  N.  80;  Panyassis  X.  81;  Die  Tragödie  N.  82;  Kresilas  N.  88;  Buphronioe 
IL  84.  —  Pelepeanesiseher  Krieg  (X.  86):  Thnkydides  X.  86.  —  Athen:  Hygieia  in  Athen 
X.  87;  AmpuUeehiseher  Krieg  X.  88;  Pylos  N.  89;  Alkibiadee  und  der  Hermenfrevel  X.  91;  Be- 
frexnnoj  Rretriee  Ten  Athen  N.  92;  Ereehtheion  K.  98;  Sophokles*  Oidipus  auf  Kolonos  N.  94; 
Bürgerrecht  der  Samier  X.  96;  Die  'Ad^vcuov  n oXireia  des  Kritlas  N.  96.  —  Stele  Ton 
lanthos  X.  97;  Hereon  ron  Qjölbasehi-Trysa  X.  98.  —  Arlstophanes  X.  99.  —  Viertes  Jahr- 
hundert (N.  100-139):  Allgemeines  N.  100.  —  Athen:  Finanzämter  X.  101;  Herakleides  der 
Klauffimenier  N.  102;  Zweiter  attischer  Seebund  K.  103;  Weihinschrift  X.  105;  Die  107.  Olympiade 
S.  107;  Der  Wechsler  Pasion  IT.  108;  Rede  des  Hypereides  gegen  Philippides  X,  109;  Karthagisoher 
Gesandter  Boamilkas  X.  110.  —  Epldauros  N.  111;  Philipp  und  die  Chalkidike  X.  112;  Odryseu- 
kteig  Hebrytelmis  X.  113  —  Litteratur:  Xenophou  X.  114;  Isokrates  N.  116;  Aisehines  N.  116; 
Platon  X. 117;  Aristoteles  (Grab  des  Aristoteles  N.  120;  'A&rpauov  noXneia  X.  12l);Eudoxoe 
Ten  Knidos  H.  139. 

DL  Seit  Alexander  d.  Gr.  1,94—102 

Alexander  d.  Gr.  X.  14a  —  Staaten  der  Diadocaen :  Allgemeines  X.  143;  Kassander  N.  146;  Philipp  V. 
ren  Makedonien;  Pyrrhos  Ten  Epirus  X  146.  —  Seleukiden  N.  147.  —  Ptolemierrelch  (X.  149): 
Alezander  und  Philipp  Aridaioo  X.  150;  Urkunden  aus  der  Zeit  Ptolemalos'  IL  und  Ptole- 
nmiee*  TJL  X.  151;  Ineohriften  N.  152.  —  Griechenland  unter  römisoher  Herrsohaft 
X.  154;  Edikt  Diokletians  X.  155.  —  Die  einteilten  griechischen  Statten  nnd  Städte:  Athen: 
Desaeehares  und  Lachet  X.  156;  Inschriften  X.  157;  Pyloren  und  Akrophylakes  N.  162;  Hadrian 
H.  loa.  —  Das  übrige  griechische  Festland:  Sparta  X.  164;  Oreos  X.  165;  Amphiareion 
Ten  Orepee  X.  166;  Thisbe  X.  167;  Magneten  X.  168;  Xikopolis  X.  169;  Serres  X.  170;  Thrakien 
IT.  171;  Tomi  H.  174;  Chersonesos  X.  176.  —  Inseln  des  agaisehen  Meeres:  Dolos  X.  177; 
Kreta  X.  179;  Kos  X.  180;  Kaidos  X.  181.  —  Kleinasien:  Ilion  X.  182;  Pergamon  X.  183; 
Thyateira  N.  166;  Aigai  X.  187;  Brythrai  X.  187;  Philadelphia  in  Lydten  N.  189;  Apameia  Kibotos 
X.  191;  Xysa  X.  192 ;  Alabenda  X.  193;  Tempel  des  Zeus  Panamaros  X.  194;  Tabai  N.  195;  KiliUen 
K196,-  Kypern  X.  198.  —  Indien  X.  199.  —  Litteratur  nnd  Wissenschaft  (N.  200):  Herodae 
S.  201.  —  Stadtobilder  des  Herakleides  X.  204.  —  Andronikos  Ton  Rhodos  X.  205. 

IV.  Gemeinsames  für  alle  drei  Perioden.  1,102—111 

«JejeUftktliehe  Darstellungen:  Allgemeines  X.  206.  -  Athen  N.  209.  -  Kypern  X.  211.  —  Alter- 
tteer  (X.  212):  Staatsaltertümer:  Phratrien  in  Athen  X.  213;  Das  Los  in  Athen  X.  214,  — 
Reehtsaltertomer  (X.  215):  Attisches  Recht  und  Gerichtswesen  X.  216;  Attisohee  Geeeti  Aber 
Ehrenbeleidigung  X.  217.  —  Kultusaltertumer:  Die  arkadischen  Kulte  N.  218;  Die  karisohen 
und  lydiachen  Prieetertumer  X.  219;  Die  attischen  Ski»  X.  220;  Die  Feier  der  Olympien  X.  221; 
Der  olympische  Hippodrom  X.  222.  -  Privataltertumer  N.  228.  —  Knnjt  nnd  Litteratur 
(X.  224-225):  Kunst  X.  224  -  Litteratur  X.  225.  —  Geographie  nnd  Topographie  (X.  226): 
Athen  und  Attika:  Lenaion  X.  227;  Theseion  X.  228;  Pallene  X.  229;  Erchia  X.  280.  — 
Das  Übrige  griechische  Festland  X.  231.  —  Kreta  X.  232.  -  Klein  asien:  Allgemeines  X.  283; 
Tüakaxes  X.  234;  Smyme  X.  285;  Sipylos  X.  236;  Kallataboi  und  Kydrara  X.  287;  Gegend  von 
Koleonai  X.  288:  Kilikien  X.  240.  -  Kypern  X.  241.  —  Syrakus  X.  242.  —  Quellen.  Aus- 
grabungen: Allgemeines  X.  243;  Rhamnus  X.  244;  Bretria  X.  345;  Megalopolis  X.  246;  Plataiai 
H.  247;  Korkyra  X.  248;  Dolos  X.  249;  Aigai  in  Aiolis  X.  250;  Magnesia  X.  251.  —  Inschriften: 
Attische  Inschriften  X.  252;  Messonien  X.  253;  Böotien  X.  254;  Ambraklaund  Larisa  X.  256;  In- 
schriften des  bosporanischen  Reiches  X.  257;  Kreta  X.  258;  Thera  und  Amorgos  X.  259;  Rhodos 
X.  260;  Lepeta  X.  261;  Lesbes  X.  262;  Kysikos  X.  268;  Smyrna  X.  264;  Ionien  X.  265.  —  MAnxen: 
Allgemeines  X.  266;  Peloponnes  X.  267;  Griechische  Kolonieen  am  sohwarzen  Meere  X.  268;  Klein- 
X.  268;  Kyrene  X.  270;  SisiUen  X.  271.  —  Litterarische  Quellen  X.  272-278. 


§  9.    Römer.  —  L.  Hüter,  Gymnasiallehrer  in  Giefsen. 

A.  Königszeit  nnd  Republik.  1,112—125 

8st ■mtdir rf  ellnagen  X.  1.  —  Quellen.  Publikationen  X.  8  —  Untersuchungen  X.  10;  Lirius, 
DSonystus,  Polyblua,  Diodorus,  die  Annalisten  u.  s.  w.  X.  11 ;  Sallust  X.  21 ;  Cicero  X.  26;  Cassius  Dto 
X.  84;  Cäsar  und  die  Polliofrage  X.  37 ;  Plutarch,  Appian,  Strabo  X.  50 ;  Cornelius  Xepos  X.  58 ;  Florue 
X.60;  Zonaras  X.  68;  Yarro  X.  64.  —  Chronologie  X.  65.  —  Ethnographie,  Sage  nnd  politisch© 
Geschieht«:  Werke  allgemeinen  Inhalts  N. 68.  —  Gesehiohte  italisoher  Völker  und 
StAdte:  Yeneter  X.  70;  Etrusker  X.  73;  FalisHsohe  Inschriften  X.  87;  Tarent  und  Regium  X.  90. 

—  Rom.  Grundungsgeichiehte  X.  92.  —  Älteste  Zeit  bis  su  den  punischen  Kriegen  X.  95.  —  Die 
mischen  Kriege  und  die  Unterwerfung  der  Mittelmeerlander  X.  99b.  -  Die  RoToIutionsseit 
IL  111;  Cimhern  und  Tentonenkriege  X.  112;  Jngurthinisoher  Krieg  X.  115:  Sulla  X.  116;  Sklaven- 
kriege  X.  117;  Cicero  X.  118;  Caesar  X.  128.  —  Von  Cisars  Tod  bis  nur  Sohlacht  bei  Aotium  X.  134. 

B.  Kaiserzeit.  I,  125—134 

fsjnjntdarsteUnngen.  Quellen:  Publikationen  X.  188.  —  Untersuchungen  X.  161;  Tacitut 
X.  162;  Floraalt.  177;  Yelleius  Paterculus X  179;  Seneoa  X.  180;  Zonarao  X  182;  Scriptores historine 
Augustae  H.  188;  Julian,  Zosimus  X.  186;  Varia  X.  181.  —  Numismatik.  Gesamtdarstellungen 
und  alhreaelne  Untersuchungen  X.  195.  —  Spesielle  Untersuchungen  und  Fundberichte  X.  204. 

—  Chrenelegle  X.  21&  —  Politische  Geschichte.  Julier,  Klaudier,  PlaHer  und  Antonine  X.  220. 

—  Die  ZeH  der  Verwirrung  X.  232.  —  Die  Zeit  dor  Regeneration  X.  242. 


Yin 


AM.  IL  Deutschland. 


Seit« 

C.  Altertümer  beider  Gebiete.  1,135—173 

Gesamtdarstellungen.  Schriften  allgemeineren  Inhalts.  Qnellen  N,  268.  —  Topographie  ven  Rem 
nnd  Italien.  Allgemeinere  We r  k  e  N. 269.  —  Born:  Fundberiohte,  Geewtdarstellungeii,  Unter- 
suchungen allgemeineren  Inhalte  N.  278;  Spezialuntersuchungen  N.  800.  —  Italien  N.  818.  — 
Prerlnzen,  deren  Geschieht«,  Topographie  nid  Verwaltung:  Abhandlungen  allgemeineren  Inhalte 
N.  876.  —  Sizilien,  Sardinien  und  Korsika  N.  879.  -  Spanien  N.  884.  —  Gallien  N.  891:  Allge- 
meinere Untersuchungen  N.  892;  Inschriften  und  Veröffentlichungen  N.  896;  Einzelne  Städte,  ört- 
lichkeiten und  Strafsensftge  N.  400;  Kunst-,  Kultur-  und  Beligionsgeeehlehte  N.  427.  —  Britannien 
N.  488  —  Alpengebiet  N.  460  —  Dalmatten  N.  466.  —  Doaaulaader  N.  471.  —  Griechenland  und 
die  Inseln  N.  479.  —  Asien  N.  482:  Judfta  K.  496.  —  Ägypten  N.  497.  —  Afrika  N.  499.  — 
Kriegswesen  ud  Heeresrescbichte  N.  527.  —  Magistratur,  Verfassungsgeschiehte,  Verwaltunr, 
Staatswurden  N.  666.  -  Rechts-  nid  Vereinswesen ;  8te«erweien;  Volkswirtschaft  nid  Handel: 
Quellenpublikationen  und  -Untersuchungen,  Gesamtdarstellungen  und  Schriften  allgemeinen  Inhalts 
N.  678.  -  öffentliche»  Recht  =  Staatsrecht  und  Privatrecht  N.  689  —  Zirtl-  und  Kriminalprozen- 
recht  N.  597.  —  Vereins-  und  Steuerwesen  N.  620.  —  Volkswirtschaft  und  Handel  N.  629.  — 
Religloasgesehichte  N.  684.  —  Kulturgeschichte  N.  667.  -  Geschichte  der  schonen  Litteratnr, 
der  Wissenschaften  ud  der  Knnst:  Litteratnr.  Allgemeine  Untersuchungen  N.704.  —  Spezielle 
Darstellungen.  Altere  Zeit  N.  729;  Augusteisches  Zeitalter  N.  746;  Spatere  Zeit  N.  776.  — 
Theater  N.  784.  -  Wissenschaft  K.  789;  Philosophie  H.  791;  Rhetorik  N.  797.  -  Varia  N.  809. 

—  Kunst  N.  824-849. 

§  10.    Paralipomena. 

Phönizier  und  Karthager:  §§  8,  7,  8.  9.  —  Baktrer  etc.:  §§  7,  8.  —  Btrusker:  §  9.  —  Kelten 
89  9,  11,  24—80,  46,  49. 

Abt  n. 
Deutschland. 

§  11.  Germanische  Vorzeit  (bis  500  n.  Chr.) 
1890/1.  —  Dr.  G.  Erler,  Professor  der  Geschichte 
an  der  Universität  Königsberg H379— 400 

ZuJAmmenfassende  Darstellungen  des  ganzen  Zeitraumes  N.  1.  —  Vorgeschichte.  Vorgeschicht- 
liche Funde  und  ihre  Verwertung  IT  5.  —  Niederlassungen  und  Hausbau  N.  14.  —  Einführung 
neuer  Kulturpflanzen  im  jetzigen  Deutschland  N.  19.  —  Germanische  Mythologie  N.  21.  —  Ge- 
brauche N.  87.  —  Nerdgermanen  N.  88.  —  Ost-  ud  Westgernanen  N.  47.  —  Suebenfrage  N.  68. 

—  Vorrücken  der  Langobarden  N.  67.  —  Vordringen  der  Deutschen  in  ihre  jeteigen  Wohnsitze 
N.  68.  —  Ortsnamen  N.  64.  —  Bernsteinhandel  N.  72.  —  Recht,  Krieg,  Kleidung  etc.  N.  74a.  — 
Historische  Zeit  Kimbern  und  Teutonen  N.  79.  —  Cäsar  und  die  Germanen  N.  82.  —  Be- 
rührung der  Germanen  mit  den  Hörnern.  Quellen.  Die  Germania  des  Tacltus  N.  88.  — 
Des  Ausonius  Xosella  N.  88.  —  Zusammenfassende  Darstellungen  N.  89.  —  Kriege  unter  Augustus 
und  Tiberius  N.  92;  Varusschlacht  N.  98;  Name  Anniniiis,  Thusnelda  etc.  N.  99.  —  Der  Limee 
und  andere  römische  Befestigungen  und  Streben  N.  104.  —  Das  Christentum  in  Germanien  N.  188. 

—  Völkerwanderung.   Quellen  N.  186.  —  umfassende  Darstellungen  N.  189.  —  Westgoten  N.  148. 

—  Odovaker  N.  148.  —  Ostgoten  N.  149.  —  Vandalen  N.  162a.  —  Langobarden  N.  168a.  —  Thü- 
ringer N.  171.  —  Das  Christentum  bei  den  germanischen  Völkern  N.  178. 

§12.     Merowinger.     —     Dr.    Walther    Schultze, 

Kustos  an  der  Universitätsbibliothek  in  Halle  a/S.   .  Hl— 11 

Ptnehnng.  Die  Überreste  und  ihre  wissenschaftliche  Verwertung :  Gräberfunde  N.  1 ;  Altertümer  N.  28 ; 
Xunzwesen  N.  88;  Urkunden,  Briefe,  Reohtsdenkmaler  N.  41.  —  Quellen  und  Quellenkritik 
N.  42.  —  Einseluntersuohungen.  Einzelne  wichtige  Ereignisse  N.  48;  Einzelne  Personen 
N.  62;  Zeitbereohnung  N.  68/9.  —  Darstellungen:  Allgemeine  und  politische  Geschichte  N.  60.  — 
Innere  und  Kulturgeschichte  N.  68.  —  Verfassung.  Allgemeines  N.  66;  Landtheilung  N.  68;  Ver- 
fassungsrecht N.  71 ;  PriTatreoht  N.  74 ;  Prozefsrecht  N.  78 ;  Verhältnis  von  Staat  und  Kirche  N.  80—82. 

§  13.    Karolinger.  —  Dr.  H.  Hahn,  Professor  am 

Luisenstädtischen  Realgymnasium  zu  Berlin     .     .     .  11,11—31 

dllallen:  Handschriftenbesprechungen  N.  1;  Heiligenlebenverzeiohnlzse  N.  6.  —  Quellea- 
reröffentllohungen  N.  7.  —  Quellenuntersuehungen  N.  19.  —  Darstellungen:  Allgemeine  Werke 
N.  44.  -  Abhandlungen  über  das  karolingisehe  Zeitalter  N.  47.  —  Zusttndliehes  und  Beehte- 
▼erhaltniaso  N.  66.  —  Kirohengesehiohtliche  Werke  N.  69.  —  Künste  der  karolingisohen 
Zeit:  Schrift,  Malerei,  Technik  N.  78;  Karolingisehe  Bauten  N.  86;  Xuuzgesehiehto  N.  92;  Dich- 
tungen der  karolingisohen  Zeit  und  karolingisehe  Sagen  N.  96.  —  HUtorlsch-geographisoho  Ab- 
handlungen N.  104—106. 

§  14.    Ottonen  (911—1002).   —   Dr.  Fr.  Ilwof,  Re- 
gierungsrat in  Graz  (Steiermark) 11,31—40 

Qnellenpnbllkatienen:  Gesehiohtsohreiber  N.  1.  —  Kaiserurkunden  N.  12.  —  Traditionsnotizen  N.  18. 
Gedichte  N.  19.  —  Kalendarium  N.  20.  -  Brief  N.  22.  —  Begesten  N.  28.  —  Qnellennnter- 
sneanngen:  Gesehiohtsohreiber  N.  24,  —  Urkunden  N.  29.  —  Traditionebueher  N.  86.  —  Sohnts- 
nnd  ImmunitAtsTcrleihungen  N.  87.  —  Gedichte  N.  89.  —  Darstellnngen  N.  40.  —  Gerbert  N.  61.  — 
Biographisches  N.  68.  —  Biegelkunde  N.  56.  —  Numismatik  N.  67.  —  Kunstgeschichte  N.  68-40. 


AM.  IL  Deutschland.  JJ£ 

Seite 

§15.  Heinrich  IL  Salier  (1002—1125)  1890/1.  — 
Dr.  H.  Brefslau,  Professor  der  Geschichte  an  der 
Universität  Strafsburg  i/E.,  und  Dr.  0.  Ad.  Petzer, 
Hitarbeiter  der  Württembergischen  Kommission  für 
Lande8geschichte  in  Tübingen 11,310—323 

frfcisdea  ui  Urkudeiforahuurei  ».  L  —  Sonstige  Quellen  (Ausgabe*  ind  Kritik)  N.  20.  — 

Streitschriften  N.  41.  —  Darstellungen:  Gesamtdarstellungen  N.  68.  —  Xonographieen  nur  Beiehs- 
psehiehte  R.  50.  —  Papsttum  und  Kirch«  N.  81-94. 

§  16.  Hohenstaufen  (1125—1273).  —  Dr.  F.  Kohl- 
mann, Realschullehrer  in  Varel 11,40—45 

ftuflnpiftHkAtUBen  N.  1.  —  Urkunden  u.  Urkundenuntersuehungen  N.  6.  —  Geschiohtsehreiber  der 
deutschen  Vonelt  N.  18,  —  Quellennntersnchungen  N.  19.  —  Darstellnngei  N.  22.  —  Bie- 
grtf bische,  Beckte-unt  mnrUebAfttgesehJehtlieheAbhaudluigei,  Kulturhistorisches  N.  26 -38. 

§17.  Habsburger  und  Luxemburger  (1273— 1400). 

—  Dr.  Wilh.  Altmann,  Kustos  an  der  Universitäts- 
bibliothek in  Grreifswald 11,45—50 

tadlemMIkltioiem:  Quellentatie  N.  1.  —  Urkunden  N.  2.  —  Historiographisohe  Quellen  N.  6.  — 
Quellenkritik  N.  7.  —  Darstellung»:  Allgemeines  N.  12.  —  Monographieen:  Rudolf  N.  17; 
Albreeht  F.  21;  Heinrich  VII.  N.  23;  Ludwig  der  Bayer  N.  24;  Karl  IV.  N.  27;  Wenzel  N.  80.  — 
Kulturgeschichte  N  83. 

§18.    Fünfzehntes  Jahrhundert  (1400—1517). 

—  Dr.  A.  Bachmann,  Professor  der  Ueschichte  an 

der  deutschen  Universität  Prag 11,50—59 

taeumfMMrie  Darstellungen  N.  1.  —  Einzeldarstellunges:  Beiohsgesehlohtliohe  Momente  und 
Vsrhaftsisse  N.  12.  —  Friedrich  HL  N.  24.  —  Unternehmungen  der  Franzosen  gegen  Italien  N.  48. 

—  Papst-  und  Kirohengeschichte  N.  52.  —  Verfassungs-  und  Kulturgeschichtliche  Arbeiten  N.  70. 

-  Wiseeasehaft,  Idtteratur,  Kunst  N.  78—108. 

§  19.  Reformation  und  Gegenreformation 
(1517—1648). 

Siehe  die  späteren  JBG. 

§20.  Das  Jahrhundert  nach  dem  Westfä- 
lischen Frieden  (1648—1740).  —  Dr.  A.  F. 
Pribram,  Privatdozent  der  Geschichte  an  der  Uni- 
versität Wien 11,59-66 


fakasgesehiehte:  Zusammenhangende  Darstellungen  N.  1.  -  Elnxelarbeiten  N.  10.  —  Biographleen  N.  18. 

—  Beicliskriegsgeschiehte  N.  28;  Türkenkriege  N.  41.  —  Braadenburg-Preiifsen :  Grofser  Kurfürst 
H.  48.  —  Friedrieh  HL  (I.)  N.  69.  -  Friedrich  Wilhelm  L  N.  62.  —  Friedrioh  d.  Gr.  N.  64.  — 
Utteratvr-,  Knut-,  Kultur-,  Handels-  und  Kirehengeschichte  N.  66.— BinxelarbeiteaN.  109—111. 

§21.  Niedergang  des  Seichs;  Aufkommen 
Preufsens(1740— 1815).  — Dr.  Walther  Schultze, 
Kustos  an  der  Universitätsbibliothek  in  Halle  a/S.  11,66—86 

taue  Periode  N.  1.  -  Friedrich  d.  Gr.:  Allgemeines  N.  5.  —  Philosophie  Friedrich»  N.  9a.  — 
Jagsadxsit  Friedrichs  N.  22.  —  Schlesische  Kriege  N.  27.  —  Friedensteit  K.  40.  —  Siebenjähriger 
Krieg.   Allgemeine«  N.  48;  Binselgesehiehte  des  Krieges  N.  62.  —  Spätere  Zeit  des  Königs  N.  68. 

-  tsttrreleh  N.  74.  -  BeYolutlonsperiede  N.  76.  -  Auswärtige  Politik  K.  79.  —  Berolutionskrieg 
5.  84.  —  Hapeleoiiflehe  Zelt  N.  106.  —  Memoirenpublikationen  N.  109.  —  Feldsug  von  1806 
N.  118.  —  Freutsisoh-fraaaoeiseher  Krieg  N.  119.  —  Einrernehmen  Alezanders  und  Napoleons 
H.  13S.  —  PreuJsisehe  Beformperiode  N.  141.  —  Bheinbundstaaten  N.  146.  —  Krieg  Ton  1809 
X  16a  —  Orientalische  Politik  Österreichs  N.  166.  —  Feldsug  1812  N.  157.  —  Freiheitskriege: 
AOgumeiMS  N.  160;  Feldzug  ron  1818  N.  166;  Feldsug  von  1814  N.  171 ;  Feldsug  von  1815  N.  176. 

—  Wiener  KongreXt  N.  179.  —  Binselne  Personen  N.  180.  —  Sohlufsbetraohtung  N.  188—195. 

§  22.  Deutscher  Bund  und  Neues  Seich 
(1815—1891).  1889—91.  —  Dr.  J.  Hermann, 
Professor  am  Askanischen  Gymnasium  in  Berlin.     .  11,86—95 

iBgeadM  Itanttllugem  mad  Übersieht«  N.  1.  -  1816-1847  N.  6.  —  1848-1859/61  H.  12.  — 
188M1— 1891  N.  80.  —  Krieg  von  1864  N.  86.  —  Krieg  ron  1866  N.  87.  —  Krieg  von  1870/1 
B.  88.  —  Moltke-  uad  Blsmeroklitteratur  N.  48.  —  Wilhelm  I.  N.  47.  —  Kaiser  Friedrieh  N.  48. 

-  LebtwWJder  N.  49—62. 


£  Abt  II.  Deutschland, 

Seite 

§23.    Osterreich.  —  Dr.  J.  Loserth ,  Professor  der 

Geschichte  an  der  Universität  Czernowitz    ....         11,95—111 

Niederfaterreleh:  Allgemeine!  N.  l.  —  Lokalgesohiohte  N.  27.  —  Oberttsterreieh  N.  68.  —  Salibnrg 
N.  71.  —  Steiermark  N.  79.  -  Kirnten  N.  108.  —  Krain  N.  127.  -  Küstenland,  Triest,  Daf- 
■atien  N.  139.  —  Tirol  nid  Vorarlberg  N.  162.  —  Gesamtgeschiehte  N.  172.  —  Biographisches 
und  Genealogisches  N.  202—282. 

§  24A.  Schweiz  bis  1517.  —  Dr.  G.  Tobler,  Privat- 
dozent der  Geschichte  an  der  Universität  Bern    .     .     '  11,112—132 

Kantenales.  Cent  raison  weiz:  Uri,  Sohwyz,  Unterwaiden,  Lasern,  Zag,  Glaras  N.  1.  —  Bern  N.  88.  — 
Nördliche  Seh  weis:  Basel,  Solotharn,  Aargaa,  Zurioh,  Schaffhaasen  N.  52.  —  Ostsohweis:  Thargaa, 
St.  Gallen,  Appenzell,  Graubünden  N.  69.  —  Sadliohe  Sohweis:  Tesein  N.  84.  —  Wettliehe  Sehweis: 
Wallis,  Waadt,  Genf,  Neuenburg,  Freibarg  N.  89.  —  Allgemeines  N.  102a— 128. 

§  24B.    Schweiz   seit  1517.   —  Dr.  R.  Thommen, 

Privatdozent  der  Geschichte  an  der  Universität  Basel.        11,132—136 

Kantonales.  Innere  Seh  weis:  Glaras  N.  1;  Lasern  N.  3;  Bern  N.  5.  —  Nördliohe  Sohweis 
N.  17;  Solotharn  N.  18;  Basel  N.  19;  Aargaa  N.  27.  -  öetliohe  Sohweis:  St.  Gallen  N.  81; 
Appensell  N.  84;  Granbanden  N.  86.  —  Süd liehe  Sohweis:  Waadt  N.  87;  Genf  N.  88;  Neuen- 
bürg N.  40.  —  Allgemeines  N.  41—50. 

§  25.  Bayern.  —  Dr.  Fr.  X.  Glasschröder,  Archivsekr. 

am  Kreisarchiv  in  Speier 11,323—335 

Altbayern :  Prähistorisches  N.  1.  —  Römische  Zeit  N.  18.  —  Quellenkunde  N.  18.  —  Darstellende  Werke 
über  bayerische  Geschichte  N.  22.  —  Einselpablikationen  N,  80;  Verfassangs-  and  Ver- 
waltungsgeschichte N.  64:  Kriegs-  and  heeresgesohiohtliohe  Arbeiten  N.  61;  Kirehengesehiohte 
N.  69;  Kulturgeschichte  N.  81 ,  Familiengeschichte  and  Biographieen  N.  106  ;  Ortsgeschiohte  N.  186. 

—  Sehwaben:  Prähistorisches  N.  170.  -  Mittelalter  and  Neaseit  N.  176.  —  Franken:  Prä- 
historisches N.  218.  —  Gesohiohte  der  drei  bayerisch-fränkischen  Prorinsen  N.  227.  —  Würsbarg 
N.  242.  —  Bamberg  N.  262.  —  Nürnberg  N.  278.  —  Adelsgeschiohte  N.  821.  —  Pfall  N.  380-364. 

§  26.  Württemberg  (1890/1).  —  Dr.  C.  Ad.  Fetzer, 
Mitarbeiter  der  Württembergischen  Kommission  für 
Landesgeschichte  in  Tübingen 11,356—379 

Prihistorie  N.  1.  —  Vorrömische  and  Römische  Zeit  N.  6.  —  Land  and  Fürstenhaas  N.  27;  Mittelalter 
N.32;  Von  der  Reformation  bis  sur  Revolution  N.  47;  Revolution  und  19.  Jahrhundert  N.  70.  — 
Landeskunde.    Lokal-  and  Kulturgeschichte  N.  114.  —  Adels-  and  Gesohleohtergesohichte  N.  146. 

—  Wirtschaftsgeschichte  N.  166.  —  Krieg  and  Heer  N.  162.  —  Kirche,  Volksschale,  Medisinai- 
wesen N.  180.  —  Bibliotheks-  and  ünterriohtswesen  N.  203.  —  Diohtang  N.  268.  —  Kunst  N.  266. 

—  Urkunden  N.  816. 

§  27.  Baden.  —  Dr.  Th.  Müller  und  Dr.  P.  Albert, 
Hilfsarbeiter  der  badischen  historischen  Kommission 
in  Karlsruhe 11,136—147 

Prähistorische  nnd  römische  Zeit  N.  3.  —  Pfahlbauten  des  Bodensees  N.  4.  —  Einzelne  Fände  N.  6. 

—  Hittelalter  nnd  Neuieil  Politische  Gesohiohte:  Karpfals  N.  18;  Baden,  Markgraf- 
schaften and  Grofshersogtam  N.  22;  Einzelne  Landesteile  N.  47;  Einzelne  Orte  N.  68.  —  Genea- 
logie N.  107.  —  Münskande  N.  109.  —  Wappenkunde  N.  110.  —  Archive  and  Bibliotheken  N.  111. 

—  Krsiehang  and  Unterricht,  Universitäten  and  8chalen  N.  117.  —  Litteratar-  and  Gelehrten- 
gesohiohte.  Biographie  N.  128.  —  Wirtschafts-  and  Bechtogesehichte  N.  168.  —  Kunstgeschichte 
N.  160.  —  Kulturgeschichte  N.  178—184. 

§  28.     Elsafs-Lothringen.  —  Dr.  E.  Marckwald 

in  Strafsburg n,335— 356 

Bibliographie  N.  1.  —  Allgemeine  Geschichte  N.  7.  —  Prähistorische  and  Römisohe  Zeit  N.  26.  — 
Mittelalter  N.  41.  —  Neuzeit  N.  68.  —  Ortsgeschiohte  N.  78.  —  Biographieen  N.  129.  -  Kirchen- 
gesehichte  N.  186.  —  Jaden  im  Elsafs  N.  242.  —  Kunstgeschichte  and  Archäologie  N.  247.  — 
Litteratargeschiohte  N.  261.  —  Kultur-  and  Wirtschaftsgeschichte  N.  296.  —  Volkskunde  and  Sage 
N.  812.  —  Sprachliches  N.  829.  —  Familien-,  Wappen-,  Siegel-  and  Münsenkande  N.  846—369. 

§  29.     Mittelrhein   und   Hessen.    —    F.    Otto, 

Professor  am  Gymnasium  in  Wiesbaden 11,148—165 

Litteratar  N.  1.  —  Mnseographie  N.  4.  —  Prähistorie  N.  14.  —  Biographieen.  —  Römerzeit:  Aus- 
grabungen N.  24;  Fände  zu  Frankfurt  N.  29;  Ausgrabungen  bei  Höchst  u.  Rödelheira  N.  30; 
Wiesbaden  N.32;  Mains  N.  33;  Rhein-Mosellander  N.  40;  Kreosnach  N.  47;  Nahegebiet  N.  49.  — 
Zusammenfassende  Darstellungen  N.  52;  Trierer  Altertümer  N.  68;  Viergftttersteine  N.  67. 

—  Frankische  Zeit  N.  69.  —  Mittelalter  nnd  Nesselt:  Allgemeines  N.  60.  —  Hessen  N.  68 


Abt.  IL  Deutschland.  Jj 

Seite 
Politische  and  Kriegigesehlohte  N.  75;  Ortsgetehiehte  N.  92;  Biographieen  oder  Beiträge  in  fiio- 
gESfhieesi  K.  128;  Verschiedenes  K.  143.  —  Sohmalkalden  N.  150.  —  Frankfurt  N.  164.  —  Nasa  an 
X.  17«;  Ortsgaaehiebte  N.  IM;  Biographie  und  Genealogie  N.  192;  Verschiedenes  H.  199.  —  Grofs- 
hertegtnm  Henei:  Provinz  Starkenburg  N.  209;  OTtegeMhichte  N.  216;  Oberhessen  N.  226; 
Homburg  K.  238;  Khoinheesen  N.  241.  —  Bhein-Moeelländer  K.  249-269. 

§30.    Niederrhein.  —    K.  Keller  in  Köln  (Stadt- 
archiv)             11,166-178 


Seit  N.  1.  —  Inschriftliche  Denkmäler  N.  9.  —  Mittelalter  und  Neuelt:  Quellenpubli- 
m  N.  92.   —  Darstellende  Arbeiten  allgemeineren   Inhalte  N.  63.   —  Lokalgeeehiehtliehe 
Arbeitern  H.  70.  -  Kulturgeschichte  N.  129. — Kirehengesohiehte  N  130.  -  Konstgeeehiehte  N.  141—169. 

§31.    Westfalen.  —  Dr.  H.  Hoogeweg,   Archivar 

am  Staatsarchiv  in  Münster 11479—183 

littelalter  und    Nenieit:  Quellenpublikationen  N.   1.  —  Allgemeine  Darstellungen  N.  7; 
Kirchen«;es«nSchte  N.  12;  Lokalgesehiehte  N.  16;  Einselne  Persönlichkeiten  N.  32;  öffentliche  An- 
statt«*  N.  48;  Handel  und  Verkehr  N.  62;   Beohte-  und   Wirteehaftegeeehiehte  N.  53;  Kunst- 
K.  65/6. 


§  32.  Braunschweig-Hannover.  Oldenburg. 
—  Dr.  A.  Wolfstieg,  Kustos  an  der  Universitäts- 
bibliothek in  Berlin 11,184—199 

AUgemeinec  K.  I.  —  Die  welisonen  Lande:  Allgemeines  N.  4.  —  Die  älteren  Weifen  N.  6; 
Die  ältere  Linie  der  Weifen  N.  8:  Stadt  Braunschweig  N.  20;  Universität  Helmstedt N.  28; 
Fürstentum  Blankenbnrg  N.  27.  —  Jüngere  Linie  der  Weifen:  Herzogtum  Kaienberg» 
Gtttingen  H.  30;  Henogtnm  Lüneburg  N.  41.  —  HildeshelB  N.  51.  —  Goslar  N.  62.  —  Osna- 
brück: Bistum  N.  55;  Stadt  N.  72.  —  Ostfrleslaad  N.  78.  —  Vereinigtes  Knrflrsteatma, 
KinigreJek  Westfalen,  Königreich  HaaaeTer  N.  92.  -  Oldenburg  N.  98-101. 

§  33.  Brandenburg.  —  Dr.  0.  Tschirch,  Oberlehrer 

am  Saldernschen  Realgymnasium  in  Brandenburg  a/H.        11,199—209 

PrihlsWrie  Sage  nnd  8ltte  N.  1.  —  Totenschau.  Zeitschriften.  Gesamtdarstellungen.  Rechts- 
and  Wirtschaftsgeschichte  N.  35.  —  Askanler.  Wittelsbaeher.  Luxemburger.  Hoheniollern 
Ms  1640  N.  28.  —  Mluikunde.  Bildende  Kunst  N.  44.  -  Kirche  nnd  Schale.  Litteratar. 
Insik  nnd  Theater.  Kulturgeschichte  N.  77.  —  Kulturhistorische  Beitrage  N.  115.  —  Lokal- 
geschieh te:  Berlin  N.  120.  -  Mittelmark  nnd  Priegnits  N.  135.  —  Nenmark  N.  151.  —  Nleder- 
hnsits  N.  169.  -  Gesehleehtergeschiehte  N.  162-170. 

Preufsische  Monarchie. 

AHere    »raadenburgiaeh-preufsisehe    Zeit    bis   1640  s.   §§  83,  40.   —   Neuere  auswärtige    Politik:. 
|S  30—22   -  Verfassungsgeschiohte  der  Gesamtmonarohie :  §  42.  —  Darstellungen  der  Preufsisohen 
Gaeohickts:  ,  48. 

§  34.     Sachsen  und  Thüringen.  —  Dr.  M.  Laue, 

Assistent  an  der  Königlichen  Bibliothek  in  Berlin        11,209—251 

Pmbükatieuen.  Urkunden  N.  1.  —  Quellen  N.  6.  —  Bibliographie  N.  10.  —  Darstellungen :  Prähistorie 
IL  24.  -  Zeitgeschichte  N.  33.  —  Fürst  N.  61.  —  Genealogie  N.  89.  —  Land  S.  108;  Prorinz 
Sachsen  5.  104;  Anhalt  N.  118;  Thüringen  N.  120;  Kftnigreioh  Sachsen  N.  126.  —  Kriegswesen 
V.  140.  -  Beeilt  und  Verwaltung  N.  165.  —  Mftnswesen  N  172.  —  Lokalgesohlehte  N.  182; 
Prevfas  Saeheen  N.  184;  Anhalt  N.  290;  Königreich  Sachsen  N.  219;  Thüringische  Staaten  N  256. 
—  Knlturgesehiehte:  Mythologie  und  Aberglauben  N.  270;  Sagen  N.  276;  Mundarten  und 
und  Hamen  N.  283a;  Feste  und  Spiele  N.  293;  Leben  in  Haus  und  Öffentlichkeit  N.  303;  Verkehr 
und  Beinen  N.  321;  Jagd  N.  827.  —  Klöster  und  Kirohen:  Allgemeines  N.  333;  Köuigreioh 
Sachsen  H.  848;  Thüringen  N.  368.  -  Unirereitäten  und  Schulen  N.  878.  -  Kunst  N  897.  — 
Dichtung  H.  430.  —  Landwirtschaft.  Handwerk,  Handel,  Industrie  N.  446.  -  Fersonalia  N.  466—511. 

§  35.     Schlesien.  —  Dr.  Aug.  Wagner,  Lehrer  am 

Matthias-Gymnasium  zu  Breslau 11,251—258 

Vermehickte  N.  1.  —  QuellenTerdffentliohungen  K.  4.  —  Darstellungen:  Allgemeine  N.  16.  — 
lUnageeehiehte  N.  19.  —  Adelsgeechiohte  N.  28.  —  Siegel-  und  Wappenkunde  N.  36.  —  Kirohen- 
geeehiebte  N.  39.  —  Sehnlweasn  N.  68.  —  Gewerbfleifs,  Handel  Verkehr  N.  59.    -   Volkswirt- 
schaft N.  64.  —  Kunstgeschichte  N.  66.  —  Spraehsohatz  N.  67.  —  Kulturgeschichte  N  73.  —  Ort s- 
geschiehteN.  77;  Städte  N.  79;  Dorfgeschichte  N.  89.  —  Lebensbeschreibungen  N.  95-  137. 

§  36.    Posen  (1890/1).  —  Dr.  A.  Warschauer,  Archivar 

am  Staatsarchiv  in  Posen.  11,259—264 

tt»i«H— y  K.  L  -  Grössere  Quellenpublikationen  N.  7.  —  Diplomatik  N.  11  —  Allg.  Landesgesohiohte 
N.  14.  —  Vorgeschichte,  Segen  uad  MAnsfunde  N.  17.  —  Kulturgeschichte  N.82.  —  Kirohengeschichte 
H.  TS.  —  Einselne  Ereignisse  N.  82.  —  Ortegesohiehte  N.  101—119. 


XU  Abt  m-  Ausland. 

Seit« 

§  37.  Bremen,  Hamburg,  Lübeck.  —  Dr.  K.  E. 
H.  Krause  (+),  weiland  Gymnasialdirektor  in  Rostock, 
und  Dr..H.  Nirrnheim  in  Hamburg 11,265—271 

Bremen:  Geschichte,  Recht«-,  Kirchen-  und  Kunstgeschichte  N.  1.  —  Biographieen  N.  10.  —  Ham- 
burg: Gesohiohte  N.  14.  —  Recht  und  Verwaltung  N.  24.  —  Knut  und  Wissenschaft  N.  84.  — 
Litteratur  N.  47.  —  Gewerbe  N.  61.  —  Kirchliches  N.  65.  —  Topographisches  N.  68.  --  Bio- 
graphieen N.  69.  —  Lübeck:  urkundliches,  Geschichte  und  Ortsgesohiohte  N.  88.  —  Kunst  und 
Gewerbe  N.  IIa.  —  Beisebesohreibung  N.  124.  —  Biographieen  N.  126. 

§38.     Hanse   (1890/1).    —    Dr.  H.   Nirrnheim   in 

Hamburg 11,272-275 

Quellenpublikationen  N.  1.  —  Darstellungen  und  Mitteilungen:  Besiehungen  su  England  K.  6, 
su  östfriesland  N.  8,  su  Bufsland  N.  9.  —  Das  Kontor  su  Brügge  N.  12,  su  Bergen  N.  13.  — 
Einselne  Städte  als  Glieder  der  Hanse  N.  16.  —  Kleinere  Mitteilungen  N.  18—21. 

§  39.  Schleswig  -  Holstein,  Mecklenburg, 
Pommern.  —  Dr.  K.  E.  H.  Krause  (f),  weiland 
Gymnasialdirektor,  und  Dr.  Ad.  Hofmeister,  Kustos 
der  Universitäts-Bibliothek,  in  Rostock 11,275—292 

Gesamtgebiet.    Bodengestaltuns;  N.  1.  —  Schleswig-Holstein.    Prähistorisches.    Mftnsfunde  N.  8. 

—  Bevölkerung.    Sprache,  Sitte,  Hausbau,  Volksaberlieferung  N.  17.  —  Quellen.    Urkunden  K.  29. 

—  Landesgeschichte  N.  84.  —  Lokales  N.  46.  —  Beohl  Kirche.  Schule.  Wissenschaft.  Kunst. 
Litteratur  N.  7a  —  Biographie  N.  97.  —  Mecklenburg.  Prähistorisches.  M&nsfunde  N.  110.  — 
Bevölkerung.  Volksuberlieferung  N.  117.  —  Geschiohte  N.  120.  —  Familiengeschichte.  Biographie 
N.  148.  —  Recht.  Verwaltung.  Kirche.  Universität.  Schule.  Litteratar  N.  174.  —  Kunst. 
Ackerbau  und  Gewerbe.  Verkehr  N.  189.  —  Pommern.  Prähistorisches  N.  206.  —  Munifunde 
und  M&nskunde  N.  2ia  —  Bevölkerung.  Sprache,  Sitte  und  Überlieferung  N.  225.  —  Urkunden 
N.  240.  —  Geschichte  N.  247.  —  Recht  Kirche.  Schule.  Universität  N.  271.  -  Kunst  und 
Litteratur  N.  238.  —  Landwirtschaft  und  Gewerbe  N.  297.  —  Familiengeschichte.  Biographieen 
N.  801-839. 

§    40.      West-   und   Ostpreufsen.      Deutscher 

Orden.  —  Dr.  R.  Damus,  Stadtschulrat  in  Danzig        n,293— 300 

Prihistorie  N.  1.  —  Westpreufsisohe  Sohlofsberge  und  Burgwille  N.  6.  —  Der  deutsche  Orden  nnd 
sein  Land  bis  1486:  Quellenpublikationen  N.  8.  —  Darstellende  Arbeiten  N.  13.  —  (Ostpreufsen.) 
Das  Heriogtum  beiw.  Königreich  Prenfsen  (1466—1772):  Allgemeines  N.  18a.  —  Zur  Geschichte 
der  Baudenkmäler  N.  82.  -  Prenfsen  königlichen  Anteils  (Westpreufren)  (1466—1772):  Quellen- 
Publikationen  N.  86.  —  Allgemeines  N.  87.  —Ost-  und  WestpreufSen  seit  1772  N.  40b-61. 

§  41.    Liv-,    Est-   und   Kurland.  —  C.  Mettig, 

Oberlehrer  an  der  Stadt-Realschule  in  Riga    .     .     .        11,301—310 

Quellen  N  1.  —  Urkunden  N.  6.  —  Monogruphieen :  Allgemeines  K.  84.  —  14.  Jahrhundert  N.  49.  — 
16.  Jahrhundert  N.  60.  —  16.  Jahrhundert  N.  68.  -  17.  Jahrhundert  N.  61.  —  18.  Jahrhundert 
N.  66.  —  19.  Jahrhundert  N.  72.  —  Ethnographie  N.  81.  —  Genealogie  N.  90.  —  Archäologie 
N.  98.  —  Bibliographie  N.  117. 


§42.  Verfassung.  —  Dr.  J.  Jastrow,  Privatdozent 
für  Staatswissenschaften  und  Geschichte  an  der  Uni- 
versität Berlin. 

§  43.    Gesamtgeschichte. 

Siehe  die  spateren  JBG, 

Abt.  m. 

Ausland. 

§  44\  Italien  bis  1492.  —  Dr.  0.  Oipolla,  Pro- 
fessor der  Geschichte  an  der  Universität  Turin    .     .  111,1—22 

Venetien:  Venedig  N.  L  —  Friaul,  Istrien,  Dalmatien  N.  17.  —  Vicensa  N.  67.  —  Verona  N.  68.  — 
Lombardei  K.  74.  —  Mantua  N.  76.  —  Bresoia,  Bergamo,  Como  (Tessin)  N.  77.  —  Mailand  N.  86; 
Monsa  N.  106.  -  Paria  N.  109.  —  Lodi  N.  112  -  Piemont:  Haus  Savoyen  N.  117.  -  Llgurien: 
Genua  N.  188.  —  Savona,  Noli,  Alberga  N.  161.  —  Toseana:  Allgemeines  und  Florens 
N.  166;  Litteratur  N.  164;  Kunst  N.  206.  —  Siena  N  208.  —  Aretse  K  218.  -  Pisa  N.  218.  — 
Pistoja,  Lueoa,  Volterra  und  andere  Orte  N.  219.  —  Bmilia  und  Romagna  N.  281.  —  Piacensa 
K.  288/9.  —  Modene,  Mirandola,  Bologna,  Ferrara  und  Bote  N.  241.  —  Ravenna  N.  269.  —  Bimini 


Abt  m.  Auslud.  TUT 

Seite 
and  Urbiao  N.  268.  —  Perugia.  San  Marino  N.  266.  -  (Tabuen  N.  269.  —  Orrieto  N,  374.  — 
Lstium.  TU»  N.  280.  —  Umgebung  Borns  N.  299.  —  Neapel  N.  806.  —  Neapolitanische  Orts- 
gtschiehte  N.  890.  —  Abrnssca.  Calabrien  N.  880;  Montecessino  N.  841.  —  81x111«!  N.  848.  — 
Korsika  5.  862.  —  Sesaaatgeseaiehte  N.  864.  —  Beohts-,  Staats-  und  Wirtschaftsgeschichte 
K.  371.  —  Geistesleben,  Sprache,  Litteratur,  Frauen  N.  888.  —  Kunst  N.  899.  —  Bibliographie 
5.  410-415. 

§  44B.    Italien  seit  1492.  —  B.  Mor solin,  Professor 

am  Eönigl.  Lyceum  Pigafetta  in  Yicenza    ....         111,22—55 

Hessen t:  Dynastie  SaToyea  N.  1.  —  Piemont  im  eigentlichen  Sinne  N.27.—  Korsioa  N.  108.  —  Monaco 
S.  117.  —  Lombardei:  H e  r  so  gt  um  Mailand  N.  118;  Stadt  Mailand  N.  146;  Kunstgeschichte  N.  168; 
Uttsratergesehiehte  N.  172;  Lodi  N.  207;  Como  N.  212;  Yarese  N.  215;  Yaltellin  N.  219;  PstU 
K.227;  Bergamo  N.  284;  Brescia  N.  240.  —  Mantna  N.  248.  —  Lnigi  Oonsaga  N.  268.  —  Venetlea 
H.  840.  —  Spesialstndiea  N.  865.  —  Zu  Venedig  gehörende  Gebiete  N.  889.  -  Padua  N.  404.  — 
Kleinere  Orte  N.  415.  —  Medeua  und  Parma:  Herzogtum  Modena  N.  485.  —  Herzogtum  Parma 
N.  458.  —  Teseana  N.  460.  —  Knnst  N  488.  -  Literaturgeschichte  N.  494.  -  Kirchenstaat: 
Geschichte  der  Papste  N.  585.  —  Kunstgeschichte  N.  602.  —  Verschiedenes  N.  614.  —  Marken 
N.  688.  —  TJmhrien  N.  645.  —  BomagnaN.  667;  Bologna  N.  690;  Barenna  N.  697.  —  Die  beiden 
Sizilien :  Neapel  N.  704;  Calabrien  N.  716;  Iitteraturgesohiohte  N.  721;  Kunstgeschichte  N.  788. 

-  Sisllien  N.  744.  —  Gesaatitalien  N.  768.  -  Beligionsgesohiehte  N.  808.  -  Literaturgeschichte 
B.  810.  —  Knnst  N.  624—888. 

§45.    Spanien.  —  Dr.  K.  Haebler,  Kustos  an  der 

Königlichen  Bibliothek  in  Dresden 111,56—69 

Allgemeines  N.  1.  —  Mittelaltar:  Goten  N.  12.  -  CastiUen  N.  18.  —  Catalonlea  N.  20.  —  Neuere 
Zeit:  Ferdinand  und  Isabella  N.  22.  —  Karl  Y.  N.  24.  -  Philipp  IL  N.  81.  -  Die  lotsten  Habs- 
burger H.  48.  —  Bouxboaea  N.  60.  —  Unabhängigkeitskrieg  N.  60.  —  Heneste  Zeit  N.  64.  — 
Bisgraphlsehes  N.  6a  —  Territorial-  und  Lekalgesehlehte  N.  92.  -  Kelsnialgtsehiehte: 
Cslumbus  H.  129.  —  Eigentliohe  Kolonialgesohiehte  N.  178;  Mexiko  und  der  Norden 
N.  187;  Mittel-  und  Sodamerika  N.  202;  Asien  und  Afrika  N.  226.  —  Verfassung«-  und  BeehtS- 
gsacaishte  N.  280.  —  Klreheageschkate  N.  284-289. 

Portugal    (N.  840-247.) ni,69 

§  46\  Frankreich  987— 1515(1890/1).— L.Mancest- 
Batiffol,  Bibliothekar  an  der  Bibliothöque  nationale 
in  Paris. 

Histoire  g6n6rale 111,70—85 

•teaments  et  eritiqne  des  senrees  N.  1.  —  Histoire  par  epesutg.  CapetiensN.  88;  Philippe 
Auguste  N.49;  Queotion  des  Templiers  N.58;  Derniers  Capetiene  direotsN.  67.  —  Yalois  N.62; 
Dugueeelin  9.  66;  Charles  VI  N.  66;  8ehisme  N.  74;  Joanne  d'Arc  N.  78;  Charles  VII  N.  97; 
Louis  XI  N.  99;  Charles  VHI  N.  106;  Louis  1H  N.  108.  -  Generalltes.    Melange!  N.  109. 

Droit  et  institutions 111,85—95 

turrages  geaeranx  N.  119.  —  Droit  eentnnder  N.  128.  -  Institutions  N.  185.  -  UniYertites  N.  148. 

-  EeeuoBie  rnrale  et  snesurs  N,  155.  —  Jnift  et  leprenx  N.  175.  —  Histoire  litteraire  N,  182—188. 

§46».     Prankreich  1515—1891    (1890/1).   —  Alfr. 

Spont,  Bibliothekar  am  Arsenal  in  Paris  ....        111,95—115 

Iutroduetiea.  —  16e  sfeele :  Fraacois  I  N.  1.  -  Henri  II  N.  4.  —  Francois  ü,  Charles  IX,  Henri  m 
N.  6.  —  Henri  IV  N.  20.  -  Unis  XIII  N.  21.  —  Lenil  XIV  N.  28.  -  Louis  XV  N.  44.  — 
Louis  XVI N.  60.  -  La  fterelatlon  N.  62.  —  Consulat  et  premler  Bntpire  N.  94.  -  Lonis  XVIII, 
Charles  X  et  Unis  Philippe  N.  107.  -  BepnUiqne  de  1848  N.  122.  -  8eeond  Bntpire  N.  126. 

-  Treiilente  Repualiaue  N.  185.  -  Vne  generale  N.  186. 

§  47.  Belgien.  —  Dr.  E.  Hubert,  Professor  der  Ge- 
schichte an  der  Universität  Lüttich 111,115—130 


N.  L  —  Htstefre  de  Belegene  N.  10.  -  Histoire  des  Iustltutiens  N.  25.  —  Histeire 
rellgietse  N.  81.  —  Biographie«  N.  58.  —  Bibliographie  et  seiendes  auxillaires  N.  74.  — 
GäufteJegie  N.  80.  -  Cartographie  N.  88.  —  Paleographte  et  Diplomatique  N.  85.  —  Numismatique 
H.  86.  —  Antiqutte  N.  106.  —  Hlftelre  previnelale  et  loeale.  Anrers  N.  128.  —  Brabant  N.  145. 
—  Plandre  N.  loa  —  HaLaaut  N.  182.  —  Iimbourg  N.  218.  —  Luzembourg  N.  217. — Namur  N.  218—224. 

§48.    Niederlande  1890/1.  —  Dr.  iur.  J.  E.  Heeres, 

Assistent  am  Reichsarchiv  im  Haag 111,130—164 

Msiftsrie  JT  2.  —  Politische  n.  s.  w.  Gesamtgeseklekte.  Allgemeines  N.  6.  —  Bftmerzoit  N.  12.  — 
Mittehüter  N.  18.  —  Neu  seil  Vor  dem  80  jährigen  Krieg  N.  14.  —  Achtzigjährige  Krieg. 
aB#2J*9DUftHfca.tion«n  Ms  sunt  12jahrigea  Bestände  N.  16.  —  Polemik  N.  29.  —  Darstellende  Ar- 
H   35.    —    WibTsnd  des  12jährigen  Bestandes   und  nach  dieser  Zeit  N.  51.   —  Republik 


XIV 


Abt.  IH.  Ausland. 


Seite 


(1648—1795)  N.  56.  —  Zwischenperiode  1795—1815  N.  89a.  —  Königreich  der  Niederlande  N.  99a, 

—  Geschiente  des  Hasses  Nassau-Oranieu  N.  114—128.  —  Verfassnngs-  nid  Reektsgescklekte 
N.  124.  —  Verfassungsgeschichte  N.  126.  —  Strafreoht  und  Strafrechtspflege  N.  128.  —  Civil- 
recht  N.  181.  —  Wirtschafte-  und  Soaialgesehiohte  N.  182.  —  Handelsgesohichte  N.  140.  —  Kirchen- 

Sescklekte.  Allgemeines  N.  143.  —  Katholiaismuo.  Vor  der  Reformationsaeit  N.  146.  — 
ach  der  Reformation  N.  150.  —  Alt-bischöfliche  Kleresei  N.  157.  —  Beformationsseit  N.  159.  — 
Protestantismus  N.  168.  —  £glise  Wallonne  N.  164.  —  Mennoniten  N.  165.  —  Kultur,  Kunst, 
Wissenschaft,  Litteratur.  Buchdruckerkunst  N.  167.  —  TJnterriohtswesen  N.  170.  —  Volksglaube 
und  Aberglaube  N.  171.  —  Verschiedenes  N.  171a.  —  Malerei  N.  178.  —  Verschiedenes  N.  191a.  — 
Philosophie  N.  198.  -  Wissenschaften  N.  200a.  -  Litteratur  dee  Mittelalters  N.  215;  der  Neuteit 
N.  216.  —  Bibliographie  nnd  Hfllfswissenschaften  N.  247.  —  ürkundenlehre  und  Archivaluohee 
N.  258.  —  Geographie  N.  266.  —  Sprachkunde  N.  268.  —  Numismatik  N.  270.  —  Genealogie 
N.  272.  —  Heraldik  N.  273.  —  Geschichtsstudium  und  Unterricht  N.  277.  —  ProTimlal-  nnd 
Lokalgeschichte.  -  -  Holland  und  Zeeland  N.  287.  —  Friesland  N.  868  —  Groningen  N.  880.  — 
Drenthe  N.  894.  -  Overijsel  N.  417-446.  —  Utrecht  K.  447.  —  Gelderland  K.  469.  —  Limburg 
N.  506.  —  Nordbrabant  N.  586.  —  Kolonialgeseklckte  H.  558.  —  Asien  N.  569.  -  Jara  und 
Madura  N.  578.  —  Bali  N.  686.  —  Borneo  N.  587.  —  Celebee  N.  590.  —  Sumatra  N.  591.  —  Ben- 
galen N.  599.  —  Afrika  N.  600.  —  Amerika  K.  602.  —  Surinam  N.  603—605. 

§  49A.     England  bis  1485. 

Siehe  die  spateren  JBG. 

§  49B.     England  seit  1485.    (1889-91.)  —  Dr.  F. 

Salomon  in  Berlin 111,165—205 

Die  Tndors:  Heinrich  VIL  N.  1.  —  Heinrioh  VTII.  —  Allgemeines  N.  4;  Staatsmänner  und  Kirohen- 
fursten  N.  7;  Ehescheidung  N.  12;  Anna  Boleyn  N.  15;  Kirohenreformation  N.  21 ;  Aktenpublikationen 
zur  loteten  Hälfte  der  Begierung  K.  35;  Auswärtige  Politik  N.  88;  Schottland  N.  40;  Irland  N.  42. 

—  Eduard  VI.  N.  43.  —  Maria  N.  48.  -  Elisabeth:  Allgemeines  N.  55;  Staatsmanner  N.  57; 
Erste  Begierungsjakre  N.  59;  Auswärtige  Politik  N.  62;  Kirchengesohichtliches  N.  78;  Schottland; 
Irland  N.  79.  —  Maria  Stuart.  Allgemeines  N.  83;  Kassettenbriefe  N.  91;  Lotste  Jahre  N.  97; 
Männer,  die  ihr  nahe  standen  N.  104.  —  Die  ersten  Stuarts.  Jacob  1.  N.  106.  —  Carl  I.  N.  114; 
Staatsmänner  N.  116 ;  Auswärtige  Politik  N.  119.  —  Bürger k  ri  eg.  Aktenpublikationen  N.  128; 
Darstellungen  N.  127;  Krieg  in  den  Provinxen  N.  131;  Irland  N.  136.  —  Cromwell.  Allgemeines 
N.  187.  —  Aktenpablikation  N.  142.  —  Darstellungen  N.  145.  —  Auswärtige  Politik  N.  152.  — 
Irland  N.  154  —Restauration  nnd  Hans  Orauien.  Karl  II.  und  Jacob  II.  N.  155:  Berichte  der 
Handschriften-Kommission  N.  168 ;  Wilhelm  111  N.  167.  -  Anna  N.  169;  Auswärtige  Politik  N.  178. 

—  Das  Hans  Hannover.  Georg  L  N.  180;  Prätendent N.  187.  —  Georg  IL  N.  191;  Auswärtige 
Politik  N.196;  Irland  N.  199.-  Georg  111.  N.  200;  Pitt  und  Fox  N.  204;  Pitt  bei  Ausbruch  der 
transüsischen  Bevolution  N.  210;  Englander  in  Frankreich  N.  214;  Irische  Frage  um  1800  N.  217; 
Warren  Hastings  N.  222;  Napoleonische  Kriege  N.  223;  Wellington-Litteratur  N.  235;  Englands 
Haltung  1814  N.  243.  —  Georg IV.  und  Wilhelm  IV.  N. 244.  -  Victoria:  Allgemeines  N.  262; 
Staatsmanner  N.  253;  Auswärtige  Politik  N.  265:   Irland  seit  1800  N  269.  —   Kolonie en.    All- 

§  eineines  N.  275.  —  Indien  N.  284.  —  Amerika  N.  315.  —  Afrika  N.  825a.  —  Australien  N.  850.  — 
uropaische  Kolonieen  N.  356.  —  Allgemeines  N.  858.  —  Schottland  allein  N.  86L  —  Irland  allein 
N.  866.  —  Bibliographie  N.  879.  -  Literaturgeschichte  N.  883;  Memoiren  etc.  N.  453.  — 
Shakespeare- Litteratur  N.  462.  —  Kirekengesekiektllekes  N.  499.  —  Lokalgeschiehte 
N.  589.  —  Kulturgeschichte  N.  556.  —  Unterricht  N.  566.  —  Kunstgeschichte  N.  579.  —  Ver- 
fassungs-  und  Beohtegesohiohte  N.  564.  —  Staats-  und  Soiial- Wissenschaften  N.  598; 
Handbücher  etc.  N.  699;  Finansgeschichtliohes  N.  609;  Statistik  X.  619;  Handel  N.  620;  Land- 
wirtschaft N.  626;  Sozialistische  Litteratur  N.  628;  Sociale  Frage  N.  633;  Arbeiterfrage  N.  640; 
Gewerkrereino  N.  648;  Adam  Smith  N.  646.  —  Philosophie  N.  658—674. 

§  50A.  Dänemark  und  Norwegen  bis  1523. 
(1890.)  —  Dr.  H.  Schjöth,  Oberlehrer  am  Kathedral- 
Grymnasium  in  Christiania 111,206—216 

Prahistorie  N.  1.  —  Eiseuceit  N.  3.  -  Politische  Geschichte  N.  7.  —  Kirchengeschichte  N.  26.  — 
Bechtsgeschichte  N.  27.  —  Litteratur-  und  Sprachgeschichte  N.  33.  —  Kulturgeschichte  N.  54—82. 

§  50*.     Dänemark  seit  1523.  (1890.)  —  Derselbe      111,217-224 

Quellenpubllkationeu  N.  1.  —  Politische  Geseklckte:  Friedrich  LN.8.-  Christian  IV.  K.  5.  - 
Friedrich  in.  und  Christian  V.  N.  11.  -  Friedrich  IV.  N.  16.  —  Nordische  Krieg  N.  17.  — 
Christian  VH  N.  26.  —  Friedrich  VI.  N.  27.  —  Danemark  in  diesem  Jahrhundert  N.  82;  Schles- 
wigsche  Kriege  N.  85.  —  Kirchen-  und  Sehnig e schiebte  N.  89.  —  Rechtszesckiekte  N.  47.  — 
Litteratur-  nnd  Sprachgeschichte  N.  49.  —  Biographie,  Personalgeseklcnte  und  Genealogie 
N.  64.  —  Kulturgeschichtliches  N.  94.  —  Kunitgeseklcktlickes  N.  99.  —  Lokalgeschichte, 
Topographie,  Statistik  N.  107-117. 

§51.  Norwegen  seit  1523.  (1888—90.)  Der- 
selbe      111,225— 234 

Politische  Geschichte  N.  1.  —  Quellenpublikationen  N.  4.  —  Kirchen-  und  Bchulgesehiohte  N.  24.  — 
Beohtsgesohiohte  N.  88.  —  Litteraturgesohiohte  N.  86.  —  Biographie-,  Personalgeschicht«,  Genea- 
logie N.  44.  —  Kulturgesehiohtliches  N.  80-118. 


Abt  HL  Ausland,  jy 

Seite 

§52.  Schweden.  —  Dr.  E.  Carlson,  Professor  der 
Geschichte  und  der  Staatswissenschaften  an  der 
Universität  Gothenburg. 

Biene  die  späteren  JBO. 

§53.    Knfsland  (1890).  —  A.  Braudo,  Assistent  an 

der  Kais.   Öffentlichen  Bibliothek  in  Petersburg  .     .       111,235—258 

IDgnctaes  H.  l.  —  Biftliii  unter  den  Tellfllrsten  nid  den  Grefe  fursten  tob  Meskau  N.  12.  — 
Bas  IC.  ud  17.  Jahrhundert  H.  41.  —  Das  18.  Jahrhundert  N.  84.  —  Das  19.  Jahrhundert 
5. 185.  -  SM-  ud  Westrafiilaad  N.  194.  —  Varia  N.  209-228. 

§54.  Polen  bis  1795.  (1889— 91.)  —  Dr.  A.  Pawinski, 

Professor  der  Geschichte  an  der  Universität  Warschau.      111,259—278 

Sokttuf  Ä.  1.  —  QueUennufcllkationeu  N.  5.  —  Inner«  Geschichte  N.  16;  15.  Jahrhundert 
IT.  20:  16.  Jahrhundert  N.  21.   —   Allgemein«  Dante! langen  N.  26.  —  Einselforsohungen  N.  28. 

-  Binieldarsteüunren :  Mittelalter  N.  81;  Quellenkunde  N.  85;  Eigentliche  Geschichte  N.89; 
OstreTog  N.  52;  B^cntcgeschichte  N.  69.  —  Nene  Zeit  N.  64;  17.  Jahrhundert  N.  69;  18.  Jahr- 
hundert H.  78;  Beichstcg  in  Warsobau  1791  N.  88.  —  Lokalgeseaiehte  N.  88-94. 

§55.    Böhmen.   —    Dr.  A.  Horcicka,   Professor  am 
deutschen    Staats-Gymnasium  a.  d.  Neustadt,   Prag. 
§  56.    S  ü  d  s  1  a  w  e  n. 

Siehe  die  aparteren  JBO.  —  Einstweilen  riet  Einschlägige«  ober  Böhmen  in  (§  14—19,  über 
Stdalawen  in  5  57  und  (betr.  Dalmatien  et«.)  in  ff  28.  44. 

§57.  Ungarn.  —  Prof.  Dr.  L.  Mangold,  Privat- 
dozent der  Geschichte  an  der  Universität  Budapest      111,278—312 

iltette  Zelt:  Prähistorische  Funde  N.  1.  —  B6merherrsohaft  N.  23;  Pannonien  N.  26;  Daeien 
N.  85.  —  Völkerwanderung  und  allgemeine  Arbeiten  über  prähistorische  Fände  N.  60.  —  Ab- 
stammung der  ]b»jyaren  H.  74.  -  Rseklerfrage  N.  78.  —  Zeitalter  der  Arpadea.  1000-1801 
1*.  87.  —  Allgemeines  rar  Arpdden-Epoohe  N.  99.  —  Wahlk&nlge  ans  Yersehledtnen  Hlusern 
1881-1626  2?.  110.  —  Bobert  Karl  N.  116.  —  Ludwig  d.  Or.  N.  117.  -  Sigismund  N.  126.  — 
Albrecht  und  Wladlalaus  L  N.  180.  —  Matthias  Corrinus  N.  188.  -  Wladislans  H.  und  Ludwig  IL 
&  140.  —  Van  Ferdinand  I.  bis  ni  Wiener  Frieden  1626—1606  N.  147.  —  Rudolf  N.  157.  — 
CUeiehseitige  siebenbflrgieche  Ereignisse  N.  162.  —  17.  und  18.  Jahrhundert  (1606-1826)  N.  171. 

-  Bethlen  N.  172.  —  Zeit  der  beiden  George  BaköeiT  N.  177.  —  Zrinyi-Litteratur  N.  193.  —  Be- 
freiung des  Landes  tob  Tfirkenjoch  N.  201.  —  Siebenbürgens  Lage  N.  207.  —  Aufstand  Frans 
Baköezjs  (1708—1711)  H.  214.  —  Karl  VI.  N.  226.  —  Maria  Theresia  N.  229.  —  Joseph  II.  N.  285. 

-  Leopeld  EL  N.  289.  —  Frans  L  N.  240  (Fraacosenkriege  N.  240—246).  —  Zeitalter  der  Reformen 
(1826—1848)  N.  249.  —  Saechenyi-Litteratur  N.  250.  -  1848—1867.  Freiheitskampf  N.  255.  - 
Emigration  N.  261.  —  Ereignisse  Ton  1848  bis  jetst  N.  263.  —  Allgemeines:  Handbücher,  Sammel- 
werke u.  dergl.  H.  270.  —  Archive,  Handschriften  (Corrina),  Bibliographie  N.  292.  —  Quellen- 
eiitieaea  und  Forschungen  K.  806.  —  Historisehe  Hilfswissenschaften  N.308.  —  8pexlalgeschiehte : 
Biographisehee  N.  847.  —  Sprach-  und  Literaturgeschichte  N.  878.  —  Kirohengeseniohte  und 
kirchlich*  LokaJgecchiehte  H.  415.  -  Profane  Lokalgeochiohte  N.  450.  —  Komitate  N.  468.  — 
Geographisches  N.  478.  —  Kriegsgeschichte  K.  484.  —  Kunstgeschichte  N.  506.  —  Geschichte  des 
Unterrichts  N.  529.  —  Bcchtshistorisohe  Arbeiten  N.  587.  —  Geschichte  des  Handels  und  Verkehrs 
K.  689.  —  Kulturgeschichte  im  weitesten  Sinn  K.  551-568. 

§  58.    Rumänien.  —  Nie.  Densusianu,  Bibliothekar 

des  Grofsen  Generalstabes  in  Bukarest      ....      111,312—320 

frkandenVueher  und  Chroniken  N.  1.  —  Quellenkritik  N.  8.  —  Politische  Gesehiohte  N.  9.  —  Speoial- 
unteranehungen  H.  12.  —  Handels»  und  Finansgesehiehte  N.  87.  —  Kulturgeschichte  N.  45.  — 
Ethnographie  und  8teticük  H.  49.  —  Rumänische  Sprache  N.  56.  —  Volksmythologie  und  Volks- 
dichtung N.  62.  —  Die  Humanen  ron  Makedonien  und  Dalmatien  K.  76.  —  Litteraturgeschiehte 
N.  78.  —  Homiammtik  H.  94. 

§  59.  Byzantinisches  Reich  (1890/1).  —  Dr.  F. 
Hirsch,  Professor  am  Königstädtiscben  Seal-Gym- 
nasium in  Berlin 111,321—329 

Bnleüaag  H.  l.  —  Quellen  Publikationen  N.  2.  -  Quellenkritik  N.  18.  —  Darstellnagen :  Allgemeinen 
Inhalts  N.81.  —  Monographische  Arbeiten  5.84;  Byaantinische  Kunstgeschichte  N.51;  Litteratnr 
Ä.  59-60. 

§60.     Neugriechenland   seit   1453.    —   Dr.    Sp. 
Lambros,  Professor  der  Geschichte  an  der  Universität 
Athen. 
§  61.    Kreuzztige.  —  Dr.  Cl.  Klein  in  Berlin. 

fliehe  die  »pAtcrcn  JBG.  —  Über  Krenasflge  TgL  einstweilen  $g  15.  16.  46A.  59.  62. 


XVI  Abt  IV.  Allgemeine». 

Seite 

§  62.    1 8 1  a  m.  —  Dr.  Aug.  Müller  (f ),  weiland  Professor 

der  semitischen  Sprachen  an  der  Universität  Halle  a/S.      111,329—339 

Allgemeines  N.  1.  —  Baukunst  N.  2;  Ornamentik  N.  3.  —  Numismatik  N.  4.  —  Allgemeine  moham- 
medanisehe  Geschichtsschreibung  N.  9;  Über  abendländische  Völker  N.  11.  —  Arabien.  Verls- 
lamlsehes  N.  12.  —  Mohammed  and  der  Islam  N.  28.  —  Islam  im  Allgemeinen  N.  26.  —  Cnallfen- 
leit  N.  84.  —  Fatimiden  N.  48.  —  Seldsehnken  N.  44.  —  Blnielgrappen :  Mongolen  N.  49.  — 
Goldene  Horde  N.  64.  —  Persien:  Senden  N.  67;  Nadir  Sehab^N.  62;  Babismus  N.  68;  Afghanistan 
N.  67.  —  Osmanen  N.  7?.  —  Kreuuuge;  Palästina  und  Syrien;  Arabien  N.  79.  —  Ägypten  N.  90. 

—  Niederländisch  Indien  N.  99.   —   Spanien  N.  108.   —  Sizilien  N.  116.  —   Westafrika  N.  118; 
Marokko  N.  180—188. 

§63.  Indien.  —  Dr.  0.  Franke,  Privatdozent  für 
indische  Philologie  an  der  Universität  Berlin. 

Siehe  Abt  I,  S.  60-72. 

§64.  China.  —  0.  Arendt,  Professor  am  Seminar 
für  orientalische  Sprachen  bei  der  Universität  Berlin. 

§  65.    Japan. 

§  66.  Afrika.  —  Missionsinspektor  Dr.  C.  G.  Büttner, 
Lehrer  am  Seminar  für  orientalische  Sprachen  bei 
der  Universität  Berlin. 

Siehe  die  spateren  JBG. 

§  67.  Nordamerika.  —  Dr.  H.  B.  Adams,  Professor 
der  Geschichte,  und  Dr.  J.  M.  Vincent,  Docent 
und  Bibliothekar,  an  der  Johns-Hopkins-Universität 
in  Baltimore 111,340—355 

Allgemeines.  Samminngen.  Bibliographleen  N.  1.  —  Prlhlsterlsenes.  Indianer  N.  18.  —  Bnt- 
deekungsgesehlchte  «.  85.  —  Geschichte  einzelner  Perleden :  Kolonialzeit  N.  49.  —  Rerolutlon 
N.  66.  —  1789-1860  N.  88.  —  Bürgerkrieg  N.  99.  —  Verfassungsgesealekte  N.  117.  —  Kirchen- 

geschickte  N.  147.  —  Kulturgeschichte  N.  157.  —  BiegrapEteen  N.  171.  —  Ortsgesenlckte: 
euengland  N.  288.   —  Mittelstaaten    N.   807.   -   Sftdsmaten  N.  821.  —  Weststaaten  N.  886. 

—  Britiioh-Amerik»  N.  867-864. 

68.  Mittel-  und  Südamerika. 

69.  Australien. 

Urgeschichte  s.  |  1.  —  Koloniallinder  s.  {§  46—49. 


Abt.  IT, 

Allgemeines« 

§  70.    Allgemeine  Weltgeschichte  (1890/1).  — 

Dr.  E.  Adam  in  Berlin IV,1— 35 

Allgemeine  Weltgeschichte  N.  1.  —  Allgemeine  Biographie  N.  89.  —  Weltgeschichtliche  Dar- 
stellungen einzelner  Perleden:  Altertum  N.  49.  —  Mittelalter  N.  65.  —  Neuseif  N.  70.  —  Chroniken 
N.  91.  —  Volks-  nnd  Jngendsehrlften  N.  98.  —  Allgemeine  Kulturgeschichte  N.  116.  —  Ge- 
schichtsbetrachtungen N.  140.  —  Die  ideelle  Kultur.  Religion  und  Mythologie  N.  161.  — 
Religiöse  Duldung  N.  179.  —  Mysterien  N.  180.  —  Orakelwesen  N.  182.  —  Aberglaube  N.  188.  — 
Kultus  N.  186.  —  Philosophie  N.  199.  —  Übersetsungen  N.  209.  —  Darstellungen  einaelner  Perioden 
N.  212.  —  Metaphysik  und  Erkenntnislehre  N.  220.  —  Psychologie  N.  226.  —  Oeeulte  Erscheinungen 
N.  227a.  —  Ethik  N.  228.  —  Pädagogik  N.  282.  -  Unirersitatsstudium  N.  240.  -  Vereinseltea 
N.  241.  —  Naturwissenschaften  N.  248.  —  Astronomie  und  Mathematik  N.  268.  —  Physik  N.  268. 

—  Botanik  N.  286.  —  Chemie  N.  270.  -  Sprache,  Schrift  und  Litteratur  N.  274.  —  Literatur- 
geschichte N.  262.  —  Vereinzeltes  N.  804.  —  Historisehe  Litteratur  N.  811.  —  Bibliotheken 
N.  816.  —  ArchiTe  N.  817.  —  Bildende  Kunst  N.  81&  —  Hilfsmittel  N.  819.  —  Allgemeine 
Kunstgeschichte  N.  826;  Alte  Kunst  N.  838;  Gothik  N.  886;  Renaissance  N.  888;  Künstler- 
Uographieen  N.  889;  Kleinere  Schriften  N.  841;  Malerei  N.  862;  Skulptur  N.  869;  Antike  Denk- 
mäler N.  870;  Architektur  N.  874;  Dekorationen  N.  884;  Kleidertohmuok  N.  891 ;  Kuustgeratsohaften 
N.  898;  Musik  und  Tanz  N.  896;  Kleinere  Abhandlungen  N.  410;  Tau  N.  416.  —  Staatsleben: 
Kriegswesen  N.  417.  —  Innere  Zustande:  Verfassung  N.  488;  Kriminalstrafen  N.  444;  National- 
ökonomie N.  462 ;  Biographieen  N.  470;  Einzelnes  N.  472.  —  Materielle  Kultur.  Handel  und  Ver- 
kehr N.  475;  Schiffahrt  N.  489.  —  Ackerbau  N.  499.  —  Industrie  N.  511.  -  Erfindungen  N.  518. 

—  Anthropologie  und  Heilkunde  N.  528.  —  Kleidung  N.  546.  —  Medizin  N.  552.  -  Geschichte  der 
Medizin  N.  654.  —  Historische  Httlftwlssensehaften:  Historische  Geographie  N.  566.  -  Karten- 
werke N.  578.  —  Heraldik  N.  591.  —  Genealogie  N.  596.  —  KenTenattenslexika  N.  698-606. 


Abt.  1Y.  Allgemeine».  XVII 

Seit« 

§71.  Philosophie  und  Methodologie  der 
Geschichte  (1890/1).  —  Dr.  G.  Buchholz, 
Privatdozent  der  Geschichte  an  der  Universität  Bonn  IV,35— 46 

Paiksephisehe  Grundfragen  der  Gesohiohtsirissenschaft  N.  1.  —  Gesehich  tsphilosophische  Systeme 
ud  Konstruktionen:  Geschichtliche*  N.  11;  Neue  Konstruktionen  N.  26.  —  Ziele  und  Aufgaben 
der  Oesehiehtsivisseneehaft  N,  29.  —  Lehre  Ten  Gesellschaft  und  Staat  N.  37a.  —  Methode  der 
OesokichtsiriBseneohaft  N.  61;  Methodische  Einselfragen  N.  72.  -  Historisches  Studium  M.  75.  — 
Schulunterricht  N.  77—92, 

§  72A.  Kirchengeschichte  bis  ca.  700.  —  Dr. 
O.  Zöckler,  Professor  der  Theologie  an  der  Uni- 
versität Greifswald IV,46— 78 

AUgeaeiBes  N.  1.  —  Geaehiehte  des  UrekrijteBtBBu:  Textkrittaohe  Behandlung  des  Neuen  Testamente 
K.  10.  —  Neutestamentliche  Sprachwissenschaft  N.  22.  —  Kanongeecbiehte.  Isegogik  N.  28.  — 
ErangeHenforschung  und  Leben  Jesu  N.  81.  —  Apostelgeschichte  und  paulinisehe 
Briefe  N.  65;  Katholische  Briefe  und  Apokalypse  N.  81;  Leben  und  Lehrbegriffe  der  Apostel 
N.  88  -  Neetoeiamentliche  Zeitgeschichte  N.  108.  —  Nachapestcllsches  ZeiUlter  bb  lü  Kon- 
staitb:  ChrUtenTerfolgungen  N.  118.  —  Verfassungsgesebichte:  Mftncktum  und  Askese 
N.  IIB;  Römische*  Primat  N.  129.  —  Kultuegeeekiokte  N.  185.  —  Patristlk.  Allgemeines  N.  148. 
Qrieehiaohe  ßrchenrater  N.  147;  Lateinische  Vater  N.  174.  —  Dogmengesehiehte  der 
rernie  Anis  eben  Zeit:  Allgemeines  N.  188;  Spetialuntersuehungen.N.  190;  Apokryphe  Apostel- 
geschienten  und  -nagen  N.  204.  —  NechkoBftaBtlniJckefl  Zeitalter  bis  gegen  700:  Untergang  des 
Heidentums  N.  909.  —  Missionsgesehiohte  N.  211.  —  KiroheuTerfassung:  Mönehtum  N.  217. 
Kuttuageeehiehte  N.225.  —  Patristlk:  Griechische  Vater  N.229;  Syrische  Vater  N.  288;  Lateinische 
Vater  N.  240.  —  NachnioAnisehe  Dogmengeschichte  N.  260.  —  Christliche  Archielegie.  AU- 
gemetnee  N.  267.  —  Malerei»  Ikonographie  N.  270.  —  Kirekenbau  und  Kirohenschmnck  N.  276.  — 
Bpigrapkik  N.  281.  —  Hagielogie  N.  288-294. 

§72B.  Kirchengeschichte  c.  700— 1517.  Derselbe.  IV,79— 94 

diallen-  und  GefamteUrstellBBgeB  N.  1.  —  Uaterfiichiagen  und  Darstellungen  eimieUer  Gebiete: 
Die  Kirchen  des  Orients  und  ihre  Theologie  N.  4;  Bilderstreit  N.  6;  Kirchen-  und 
Taeclogiegeachicht«  des  orientaliaoh-sehismatisehen  Mittelalters  N.  18.  -Die  abendländische 
Kirche.  KirebenTerfassung,  Klerus  und  Mönohtum.  Papsttum  N.  14;  Episkopat  N.  15;  Kirchen- 
weh t;  kirchliche  Kulturgeschichte  N.  47;  Kultus-  und  Kunstgeschichte  N.  66;  Scholastik  N.  72; 
Mystik  N,  87;  HAreeieen.  Yorreformatorueke  Bestrebungen  N.  97;  Humanismus  in  seinen  Be- 
dekugen  su  Beligion  und  Kirobe  N.  110—111. 

Kirchengeschichte  der  Neuzeit. 

lefsrmation  s.  S  19.  —  Papsttum:  I  44B.  — 
seinen  Linder  in  den  landesgesohichtliohen  g$ 


lefsrmation  a.  %  19.  —  Papsttum:  |  44 B.  —  Kirchenrecht:  %  42.  —  Kirchengeschichte  der  ein- 
»r  in 


§  73.  Paläographie.  —  Geh.  Reg.-Bat  Dr.  W. 
Wattenbach,  Professor  der  historischen  Hilfswissen- 
schaften an  der  Universität  Berlin IV,95— 100 

Rsndbteher  und  Hfllfsmittel  N.  1.  —  Sammlungen  tou  Schriftproben  N.  7.  —    Einzelne  Schriftarten 
H.  14;  Tironieehe  Noten  N.  17.  —  Ornamentik  N.  21—26. 

§74.  Diplomati k.  —  Dr.  H.  Brefslau,  Professor 
der  Geschichte  an  der  Universität  Strafsburg  i/E. 

Siebe  die  spateren  JBG. 


Alphabetisches  Register IV,101— 233 

Beigabe:  Siglen       IV.234— 240 

Abkürzungen IV,240— 242 

Bemerkungen  für  den  Gebrauch 1V,243— 244 


I. 


Altertum. 


§1- 

Urgeschichte  des  Menschengeschlechts. 

M.  Hoernes. 

(Verwandtes  in  anderen  §|  ■.  'Handbuch'  8.  BS.) 

&yst&nh€M&€lc.     Dank  dem  anregenden  Charakter  der  Inhalts-,  Grenz- 
unä  ^erbältnisbestimmungen    anthropologischer   Disziplinen    gegenüber   ver- 
nanüten  "Wissenszweigen  fehlt  es  nicht  an  Definitionen,   welche   dereinst   in 
öner  ausführlichen  Systematik  der  Anthropologie  wenigstens  erwähnungsweise 
Vhie  Stelle   finden  dürften.    Man   schreibt  z.  B.  —  Alles  derartige  ans  dem 
Berichtsjahre  ist  dem  Bef.  wohl  kaum  zu  Gesichte  gekommen  —  über  An- 
thropologie und  Geschichte,1)  Ethnologie  und  Ethik,8)  Ethnologie  und  Sprach- 
wissenschaft9)    In  dem  letzteren  Aufsatz  erörtert  Fr.  Müller,  der  bewährte 
Wiener  Linguist  und  Ethnologe,  eine  methodisch,  den  bestehenden  Thatsachen 
gegenüber,    sehr  einschneidende  Frage,   die  Rolle  der  Sprachwissenschaft  in 
dem  groben  Ganzen  der  Anthropologie,  und  wendet  sich  einerseits  gegen  jene 
Ethnologen    und  Anthropologen,    welche    ans  linguistischer  Ignoranz  die  Be- 
dentang der  Sprachwissenschaft  verkennen,  wie  auch  andererseits  gegen  jene 
Sprachforscher,  welche  auf  die  Ergebnisse  der  Anthropologie  und  Prähistorie 
mit  vornehmer  Geringschätzung  herabsehen.     Im  Frontispiz  einer  neuen  Zeit- 
schrift entwirft  K.  Weinhold4)  ein  Schema  der  Volkskunde  als  Wissenschaft, 
wonach   die  Einleitung   derselben   die   physische  Erscheinung  des  Volkes  zu 
umfassen  habe.     Unter  'äulseren  Zuständen'  begreift  er  sodann  Volksnahrung, 
Tracht  und  Wohnung,  unter  'inneren  Zuständen'  die  Lebenssitte  in  Haus  und 
Sippe,  dann  anfser  dem  Hause  (Jäger-,  Fischer-,  Hirten-,  Bauer-,  Handwerker- 
leben), ferner  Religion,  Sprache  und  Poesie.    In  die  Methodologie  und  in  die 


1)  F.  G.  Schult  heifs,  Anthropologie  u.  Gesch.:  Global  59,  S.  193/5,  209—11, 
261/4,  2S0/4.  —  2)  Th.  Achelis,  Ethnologie  a.  Ethik:  ZEthn.  23,  S.  66—77.  Derselbe 
ifaer  »Völkerpsychologie  u.  Völkerkunde'  AZgB.  253.  E.  Anzahl  neuer  Schrr.  zur  Theorie  d. 
Volkskunde  Teraeichnet  ohne  sonderliche  strenge  Aaswahl:  ZVYolksk.  II,  S.  106.  —  3)  Fr. 
Müller,  Ethnologie  u.  Sprachwissenschaft:   Aasland  64,  S.  1025/7.  —  4)  K.  Weinhold, 

Jahresberichts  der  Gesobiohtswissensohsft.    1891.    I.  1 


1,2  §*•    Urgeschichte.    Hoernea. 

Geschichte  der  Anthropologie  (und  namentlich  auch  der  Pr&historie)  gehören 
die  wertvollen,  wenn  auch  scheinbar  leichthin  geplauderten  Darstellungen, 
welche  Virchow  als  Frucht  seiner  Jahresbetrachtungen  an  der  Spitze 
deutscher  anthropologischer  Kongreüsverhandlungen  zu  geben  pflegt  und  auch 
diesmal  in  Danzig  wieder  gegeben  hat6)  Unfern  davon  finden  wir,  wie  all- 
jährlich, Ranke's  Übersicht  über  die  neuesten  Arbeiten  der  deutschen  An- 
thropologischen Gesellschaft  und  der  ihr  zunächst  stehenden  Kreise.6)  Mit 
einem  einschlägigen  Thema  befafst  sich  der  methodische  Teil  eines  eingehenden 
geographischen  Jahresberichtes  von  H.  Wagner,7)  indem  er  das  gegenwärtige 
Verhältnis  der  Anthropogeographie  zur  allgemeinen  Erdkunde  an  den  neuesten 
Schriften  kritisch  prüft.  Fortschritte  der  Anthropologie  bespricht  de  Na- 
daillac8)  im  anti-transformistischen  Sinne,  solche  der  Anthropologie  und 
Urgeschichte  bis  1889  M.  Aisberg.9)  Auch  die  dankenswerten  eingehenden 
Litteraturberichte  des  AAnthr.  fahren,  wenigstens  im  zeitschriftlichen  Teile, 
nicht  viel  weiter  herab.  Eine  Darstellung  des  monumentalen  Teiles  der 
urgeschichtlichen  Quellenkunde10)  hat  mit  Beschränkung  auf  das  ihm  besser 
bekannte  Fundgebiet  Österreich -Ungarns  (und  namentlich  Bosniens)  ein 
fleifsiger  Autodidakt,  der  bosnische  Berghauptmann  W.  Badimsk^,  haupt- 
sächlich zu  praktischen  Zwecken  unternommen.11) 

Naturivmgebung.  Aus  der  groben  Vorrede  zur  menschlichen  Ur- 
geschichte, als  welche  sich  die  jüngere  Erdgeschichte  auffassen  läfst,  entnehmen 
wir  nur  einzelnes  Neue.  Sauer18)  giebt  Nachricht  von  einer  für  die  allge- 
meine Geologie  und  physische  Erdkunde  bedeutsamen  Entdeckung  des  Direktors 
der  norwegischen  geologischen  Landesanstalt,  Prof.  Hans  Keusch,  wonach  wir 
das  Auftreten  von  Kälteperioden  auch  in  den  weit  zurückliegenden  Zeiten 
unserer  Erdgeschichte  (nicht  nur  im  Diluvium)  anzunehmen  hätten.  Arcelin 1S) 
läfst  die  Eiszeit  mit  dem  oberen  Pliocän  beginnen  und  in  zwei  Haupt-Gla- 
cialzeiten,  welche  durch  eine  Interglacialzeit  getrennt  sind,  verlaufen.  In  die 
Zwischeneiszeit  fallen  die  ältesten  menschlichen  Wohnungsreste.  Hierauf  folgt 
das  Renntierzeitalter,  welches  dem  ,Moust6rien'  des  Herrn  von  Mortület  ent- 
spricht Über  den  Ursprung  der  Wüsten  hat  Joh.  Walther14)  eine  mit 
vieler  Anerkennung  aufgenommene  Arbeit  geliefert.  Kirchhoff16)  giebt  einen 
Auszug  des  im  vorigen  JB.  (N.  18)  angezeigten  Buches  von  Nehring.    Einen 


Z.  Einleitung:  ZVVolksk.  1,  S.  1—10.  —  5)  B.  Virchow,  BrSffirangsrede  d.  Vorsitzenden 
in  d.  22.  allg.  Versammlung  d.  deutsch,  anthrop.  GeaelUch.  iu  Danrig:  KBlAnthr.  22,  8.  67 
—80.  —  6)  J.  Bänke,  Wissenschaftlicher  Jahresbericht  d.  Generalsekretärs  cL  deutschen 
Anthrop.  Gesellschaft.  (=  Ber.  üb.  d.  22.  Allgem.  Versamml.  zu  Danrig.)  ib.  S.  89—95. 
—  7)  H.  Wagner,  Bericht  über  d.  Bntwickelung  d.  Methodik  u.  d.  Studiums  der  Erdkunde. 
I.  Methodik:  GeogrJb.  14,  S.  371—400.  —  8)  De  Nadaillac,  Marquis,  Lea  progrea  de 
l'anthropologie:  Correspondant,  40  pp.  |[Anthr.  3,  66  ff.  (Boule.)]|  —  9)  M.  Aisberg, 
D.  Fortschritte  auf  d.  Gebiete  d.  Anthropologie  u.  Prahistorie  in  d.  Jahren  1887  bis  ein- 
schließlich 1889:  Natur,  (Halle),  30,  S.  849—52,  81,  361/3.  —  10)  X  E-  Grofse,  Mu- 
seum f.  ürgesch.  u.  Völkerkunde  d.  Universität  Freibarg  i.  B.:  JABthn.  4,  S.  258  f.  —  11) 
V.  RadimskJ,  D.  prahiat  Fundstätten,  ihre  Erforschung  u.  Behandlang  m.  bes.  Blicks,  auf 
Bosnien  u.  d.  Herzegowina,  sowie  auf  d.  österr.  -ung.  Fandgebiet  M.  1  Taf.  u.  837  Text- 
bildern.    Sarajewo,  Druckerei  d.  Landesregierung.     184  S. 

12)  A.  Sauer,  Vordiluriale  Glacialerscheinungen :  Globus  59,  S.  59.  Vgl.  ebenda:  Bis- 
seit  t.  d.  Eisseit  S.  363.  —  13)  A.  Arcelin,  Les  glaeiere  ä  l'epoque  quaternaire:  BQScient 
1890—91,  S.  135  pp.  |[Anthr.  3,  68  f.  (Boule.)]|  —  14)  J.  Walther,  D.  Denudation 
in  der  Wüste  u.  ihre  geologische  Bedeutung.  Untersuchungen  Aber  d.  Bildung  d.  Sedimente 
in  d.  ägyptischen  Wüsten.  M.  8  Tafeln  u.  99  Zink-Ätsungen.  Leipsig,  S.  Hirael.  ([Aus- 
land 64,  241/7,   (0.  Ankel.)]|  —  15)  A.  Kirchhoff,   Tandren   u.  Steppen  im  diluvialen 


fl.    Urgeschichte.    Hoernes.  ]y3 

verwandten  Gegenstand  behandelt  Sauer,16)  indem  er  die  Resultate  einiger 
wichtiger,  in  den  letzten  Jahren  erschienenen  Arbeiten  über  den  Ursprung 
des  Löfe  vorführt.  Entgegen  seiner  eigenen  früheren  Ansicht  —  er  war  ein 
eifriger  Vertreter  der  fluviatilen  Entstehung  —  bekennt  er  sich  jetzt,  wie  die 
meisten  neueren  Geologen,  zum  ftolischen  Ursprung  dieser,  wegen  ihrer  Ein- 
schlüsse diluvialer  Überreste  vom  Menschen  und  seinen  tierischen  Zeitgenossen 
so  bedeutsamen  Schichten. 

Zwei  Aufsätze  von  Woeikof,17)  wovon  der  zweite  als  Antwort  auf 
eine  Entgegnung  Penka's18)  gegeben  ist,  richten  sich  z.  T.  gegen  des 
Letztgenannten  Auffassung  von  der  Entstehung  der  arischen  Rasse.  An  der 
Hand  der  gegenwärtigen  anthropologischen  Erfahrungen  lasse  sich  ein  un- 
günstiger Einflute  des  extremen  Landklimas  auf  die  Natur  und  Körperkraft 
der  Menschen  nicht  nachweisen.  Oberhaupt  sei  dem  Einflüsse  des  Klimas19) 
keine  so  wichtige  Rolle  in  der  Entwicklung  höherer  Kulturstufen  zuzuschreiben. 
Von  Hehn's  klassischem  Buch  über  die  Kulturpflanzen  und  Haus- 
tiere in  ihrem  Übergang  von  Asien  nach  Europa  haben  nun  die  Engländer 
eine  Übersetzung  erhalten.10)  Einen  noch  Siteren  Schritt  der  Kulturgewächse 
schildert  Schweinfurth.11)  Er  unterscheidet  für  Ägypten  folgende  Erst- 
lingsperioden: 1)  Urzustand  des  Nilthaies,  2)  Besiedlung  Ägyptens  durch  die 
Hamiten,  3)  Periode  der  Kultur-Entlehnung  (Einführung  des  Getreidebaues 
aus  den  Euphratländern:  Emmer,  Weizen,  Gerste,  Lein,  Weinrebe),  Religions- 
bildung und  Schriftentwickelung,  Einführung  des  Gebrauches  von  Weihrauch, 
der  geheiligten  Bäume  (Persea  und  Sykomore)  aus  Südarabien.  Hierauf  folgt 
der  erste  Abschnitt  der  nationalägyptischen  Kultur  mit  der  Epoche  des  alten 
Reiches  3100—2500  v.  Chr.  (nach  Erman).  In  die  heimischen  Gefilde  führt 
uns  Hock **)  zurück,  und  Bolle93)  erörtert  die  Bedeutung  der  Eichenfrucht 
als  Nahrungsmittel  des  Menschen.  Buschan94)  verfolgt  den  Weg  der  Hülsen- 
früchte und  gelangt  zu  dem  Schlüsse,  dafe  die  hauptsächlichsten  dieser  Kultur- 
pflanzen schon  während  der  jüngeren  Steinzeit  über  die  östlichen  Mittel- 
meerländer, vereinzelt  sogar  bis  nach  Mitteleuropa  hinein  als  Nahrungsmittel 
verbreitet  waren.  Sie  gehören  sämtlich  kleinsamigen  Varietäten  an  und  sind 
die  Stammformen  unserer  heutigen  Sorten.  Die  Übergänge  zu  den  letzteren 
finden  wir  um  den  Beginn  unserer  Zeitrechnung.  Heimat  der  Hülsenfrüchte 
sind  die  Östlichen  Mittelmeerländer,  'wohin  neuere  Forschungen  auch  den 
Ursprung  der  arischen  Kultur  verlegen'.  Derselbe  Autor  zeigt,96)  wie 
sowohl  die  Ägypter  als  auch  die  Griechen  und  Römer  und  überhaupt  alle 
alten  Kulturvölker  schon  bei  ihrem  Eintritt  in  die  Geschichte  das  Geheimnis 
der  Obetzüchterei  besaßen.  Auch  die  mitteleuropäischen  Pfahlbauern  scheinen 
die  Kunst  der  Veredlung  der  Früchte  nicht  aus  sich  selbst  entwickelt,   son- 


DeutsehJand:  Globus  59,  S.  65/7.  —  16)  A.  San  er,  Gegenwärtiger  Stand  d.  Lofrfrage  in 
Deutschland:  ib.  S.  24/9.  —  17)  A.  Woeikof,  D.  Klima  u.  d.  Kultur:  Aasland  64, 
S.  SOS— 11,  691/8.  —  18)  K.  Fenka,  D.  Mensch  u.  d.  Klima:  ib.  21,  S.  411/3.  —  19) 
X  A.  Bordier,  La  milien  Interieur  et  l'acclimatation :  R.  mens,  de  l'ecole  d'Anthr.  1,  S.  129 
— 42.  —  20)  V.  Hohn,  CultiYated  plant«  and  domestic  animals  on  their  migration  firom 
Asia  to  Europa.  Ed.  byJ.  8.  Stall  ybrass.  London,  Sonnenschein.  530  S.  —  21)  S.  Schwein  - 
firth,  Ägyptens  auswärtige  Beziehungen  hinsichtlich  d.  Kulturgewächse:  YGAnthr.  1891, 
S.  649—69.  —  22)  F.  Hock,  Nährpflanzen  Mitteleuropas,  ihre  Heimat,  Einführung  in  d. 
Gebiet  n.  Verbreitung  innerhalb  derselben  (=  Forschungen  z.  deutschen  Landes-  u.  Volkskunde 
V.  1.)  Stuttgart.  1890.  68  S.  —  23)  0.  Bolle,  B.  Eichenfrucht  als  menschliches  Nah- 
rungsmittel: ZWolkak-  1»  8.  138—48.  —  24)  G.  Buschan,  Z.  Kulturgeschichte  d.  Hülsen- 
frucht»:  Ausland  64,    S.  290/4.  —  25)  id.,   Z.  Vorgeschichte  d.  Obstarten  d.  alten  Welt: 


1,4  §!•    Urgeschichte.     Hoernea. 

dem  von  Aufsen,  zunächst  über  die  südeuropäischen  Länder,  erhalten  zu 
haben.  Buschan  untersucht  auch96)  die  Nachrichten  über  die  Bierbereitung 
der  alten  Völker  und  findet,  dafis  dieses  Getränk  aus  sehr  verschiedenen 
Stoffen  (Gerste,  Weizen,  Hirse  u.  s.  w.)  und  mittels  sehr  verschiedener  Pro- 
zeduren hergestellt  wurde.  Die  Kunst  dem  Biere  durch  einen  Hopfenzusatz 
Bitterkeit  zu  verleihen,  gilt  auch  ihm  als  eine  spezielle  Erfindung  slavischer 
Stämme. 

Der  Mensch.  Als  Einleitung  zur  Menschheitsgeschichte  behandelt 
Maury's  bereits  in  5.  Auflage  erschienener  Überblick  die  Erdgeschichte, 
Geographie  und  Ethnologie.97)  Priem98)  schildert  die  Entwicklung  der 
Tierformen  vor  dem  Auftreten  des  Menschen,  der  Spanier  Posada19)  die 
Tiergesellschaften  als  Einleitung  zum  Studium  der  primitiven  Gesellschafts- 
formen. Eine  originelle  und  gründliche  Arbeit,  die  später  vielleicht  einen 
deutschen  Übersetzer  finden  wird,  ist  das  umfassend  angelegte  russische  Werk 
des  Professors  E.  Petri  in  Petersburg:  eine  dreibändige  Anthropologie,  von 
welcher  der  erste  Teil  mit  einer  allgemeinen  Übersicht  des  Gebietes30)  er- 
schienen ist  Der  zweite  soll  die  somatische  Anthropologie,  der  dritte  Band 
Prähistorie  und  Ethnographie  enthalten.  Möge  der  Vf.  in  diesem  letzten 
Teile  dem  Beispiele  der  mit  Rufsland  ja  so  eng  befreundeten  Franzosen  folgen 
und  ohne  Bücksicht  auf  das  Ausland  die  urgeschichtlichen  und  ethnogra- 
phischen Verhältnisse  des  weiten  Rufsland  recht  ausführlich  und  gründlich 
schildern!  Besseres  können  wir  im  Abendlande  von  seinem  Unternehmen  gar 
nicht  wünschen.  Der  fleifsige  Topinard,  welcher  in  einem  neuen  Buche31) 
die  Stelle  des  Menschen  in  der  Natur  erörtert,  entwickelt  auch  in  einem  be- 
sonderen Aufsatz81)  über  die  Umwandlung  des  tierischen  in  den  menschlichen 
Schädel  jene  Ideen,  welche  ihn  bei  seinen  Vorlesungen  an  der  anthropolo- 
gischen Schule  zu  Paris  1886—1888  geleitet  haben.  In  deutscher  Über- 
setzung erhielten  wir  eine  zusammenhängende,  höchst  geistvolle  Darstellung 
des  Darwinismus  von  dem  anerkannten  Mitbegründer  der  Lehre  A.  B.  Wal- 
laee,38)  über  welche  J.  Ranke  mit  folgenden  Worten  urteilt:  'W.  besteht 
hier  auf  den  "reinen  Darwinismus"  und  will  von  den  namentlich  in  Deutsch- 
land und  Amerika  versuchten  Umbildungen  der  ursprünglichen  Lehre  nichts 
wissen.  Sehr  bemerkenswert  ist,  dafs  W.  für  die  Entwicklung  des  psychischen 
Lebens  die  Darwinsche  Lehre,  für  die  er  sonst  mit  vollster  Oberzeugung  ein- 
tritt, nicht  anzuerkennen  vermag'. 

Gleichzeitig  erschien  eine  französische  Übersetzung  von  H.  de  Varigny, 
welche  den  ersten  Band  der  Biblioth&que  evolutionniste  (Paris,  Lecrosnier) 
bildet.  Auch  Man's  place  in  nature  von  Huxley  ist  1891  in  einer  neuen 
französischen  Übersetzung  erschienen.34) 

VGAnthr.  1891,  S.  97—109.  —  26)  id.,  D.  Bier  d.  Alten:  Ausland  64,  S.  928—33. 

27)  L.  F.  A.  Manry,  La  terre  et  l'homme.  Aperen  hiat  de  geologie,  de  g6ogr.  et 
d'ethnol.  poar  servir  d'introd.  ä  l'hist.  universelle  5.  6dit.  Paria,  Hachette.  VIII,  803  S. 
—  28)  E.  Priem,  L'e>olution  des  forme«  animalea  arant  l'apparition  de  l'homme.  Paris, 
J-B.  Bailliere.  883  S.  |[Anthr.  2,  468,  (M.  Bonle.)]|  —  29)  A.  Posada,  Introducciön  al 
eetudio  de  las  sodedades  primitiyas.  Las  sociedades  animales:  Hey.  de  Bsp.  134,  S.  861 — 76, 
510—23.  —  30)  £.  Petri,  Antropologija  I.  Osnowy  Antropologiji.  M.  8  Abbild.  4  Karten. 
Petersburg.  1890.  X  4-  575  S.  | [Ausland  64,  177—80;  217/9  (P.  v.  Stenin);  JAEthn. 
4,  S.  108  f.  (H.  Kern.)]|  —  31)  P.  Topinard,  L'homme  dans  la  nature.  Arec  101  grar. 
dans  le  texte.  (=  Bibl.  scientif.  internat  Alglare  73.)  Paris,  F.  Alcan.  352  S.  |[Anthr. 
2,  696—762  (Collignon.)]|  —  32)  id.,  La  transformation  du  crane  animal  en  crane 
hnmain:  Anthr.  2,  S.  649 — 75.  —  33)  A.  B.  Wallace,  D.  Darwinismus,  e.  Darlegung  d. 
Lehre  y.  d.  natürl.  Zuchtwahl  n.  einiger  ihrer  Anwendungen.  Übers,  y.  D.  Brauns,  m.  1  Karte 
n.  37  Abb.    Braunschw.,  Yieweg.     758  S.  —  34)  Th.  Huxley,  La  place  de  l'homme  dans 


§1.    Urgeschichte.     Hoernes.  J5 

Hieran  schliefet  sich  naturgemäß  die  Anfuhrnng  der  4.  Auflage  von 
Haeckels  Anthropogenie,96)  ein  Buch,  welches  jetzt  nahezu  den  doppelten 
Umfang  seiner  ersten  Erscheinung  erreicht  hat  Viel  neu  gewonnenes 
Material  ist  verarbeitet,  aber  die  Grundanschauung  die  gleiche  geblieben. 
Bekanntlich  erblickt  der  Vf.  in  der  Keimesgeschichte  (Ontogenie,  welcher  der 
erste  Teil  des  Buches  gewidmet  ist,)  einen  Abrifs  der  Stammesgeschichte 
(Phylogenie,  welche  in  dem  zweiten  Teile  des  Buches  dargestellt  ist).  Eine 
darwinistische  Schrift  über  die  Herkunft  des  Menschengeschlechtes  hat  R. 
Hoernes  S6)  geliefert.  Als  Euriosum  sei  eine  Gegenüberstellung  der  Schöpfungs- 
lehren des  heil.  Augustinus  und  Darwins  erwähnt,97)  zuerst  unternommen 
von  Prof.  Groismann  auf  Veranlassung  der  theologischen  Fakultät  an  der 
Universität  München.  Mit  Recht  bemerkt  Mantegazza,  dafe  es  überflüssig  sei, 
die  Ideen  eines  noch  so  groben  Theologen  des  4. — 5.  Jh.  gegen  die  eines 
Naturforschers  aus  dem  19.  Jh.  zu  setzen.  Nützlicher  sind  Untersuchungen, 
wie  die  von  Manoarrier  über  Extremitätenbildung  und  Körperhaltung  beim 
quatern&ren  Menschen,88)  von  Mortillet  über  Varietätenformation,89)  na- 
mentlich aber  Arbeiten,  wie  eine  solche  von  Virchow  über  vorgeschichtliche 
Gräberschädel  der  Oberpfalz  vorliegt.40)  Sie  führt  zu  dem  interessanten  Er- 
gebnis, dafe  die  Schädel  der  Hallstattgräber  von  denen  der  T&ne-Gräber  recht 
verschieden  seien.  Die  letzteren  lieferten  Schädel,  welche  in  vielen  Be- 
ziehungen mit  denen  der  heutigen  oberbayerischen  Bevölkerung  übereinstimmen; 
erstere  würden  sich  dagegen  leichter  mit  denen  der  merowingischen  Reihen- 
griber  in  Parallele  stellen  lassen.  Was  die  ältere  Bronzezeit  angeht,  so  ist 
das  Material  aus  jener  Gegend  zu  unvollkommen;  jedenfalls  zeigt  das  Vor- 
handene viele  Unterschiede  von  anderen  Bronzezeitschädeln. 

Gegen  das  im  vorigen  (JBG.  I,  §  l14)  angezeigte  kraniometrische  Werk  von 
Török  wendet  sich  Kollmann41)  mit  vernichtender  Kritik,  an  die  sich  ein 
keineswegs  erquickliches  polemisches  Nachspiel  im  KBlAnthr.  knüpfte. 

GesumtdarsteUwngen.  Ethnographie.13)  Hier  ist  eine  Haupt- 
erecheinung  des  Jahres  der  II.  Teil  von  Ratzel's  Anthropogeographie.4*) 
Der  erste  war  1882  als  eine  abgeschlossene  Darstellung  gedacht,  erscheint 
aber  jetzt  als  eine  Art  Propädeutik,  während  der  neue  Band  die  anthropo- 
geographischen  Thatsachen   in  ihre  Ursachen  hinein  verfolgt  und  die  eigent- 


lanatare.  Traducüon  francaise.  Novelle  Mition.  Pari«.  J-B.  Bailliere.  —  35)  E.  Haeckel, 
Anthropogenie  od.  Entwicklungsgesch.  d.  Menschen.  Keimes-  u.  Stammesgesch.  M.  20  Taf. 
440  Hoteschn.  n.  52  Tabellen.  4.  umgearb.  u.  yerm.  Aufl.  Leipz.,  Engelmann.  M.  16,00. 
[ Ausland  64,  1020  (▼.  d.  Stein  on.)]|  —  36)  B.  Hoernes,  D.  Herkunft  d.  Menschen- 
geschlechtes. Vortrag  gehalten  in  d.  Jahresversammlung  d.  naturwissenschaftL  Vereines  in 
6ns  am  13.  Deoember  1890.  Gra*.  | [Ausland  64,  420  (W.  Hein);  PMPGA.  37,  Lit  B. 
S.  188  (8upan.)]|  —  37)  A.  Fogaaaaro,  Per  un  recente  raffronto  delle  teorie  di  S. 
Arostno  e  di  Darwin  circa  la  ereaiione.  HI.  edisione.  Mailand,  Galli.  1892.  XI  -f  91  S. 
[AAE.  21,  838  f.  (Mantegaxza.)]}  —  38)  Manouyricr,  Etüde  sor  la  töte  du  tibia  et 
l'ittitode  hnmaine  a  l'opoque  quatemaire:  MSAP.  4»,  1890,  S.  219—64.  —  39)  G.  de  Mor- 
tillet, Formation  des  Tarietes.  Albinisme  et  ganchissement:  BSAP.  1*»  1890,  S.  570—80. 
-  40)  B.  Virchow,  Sehadel-  u.  Skeletteile  ans  Hügelgräbern  d.  Hallstatt-  o.  Tene-Zeit  in 
d-Oserpfals:  VGAnthr.  1891,  S.  339—65.  —  41)  J.  K oll  mann,  D.  Kraniometrie  u.  ihre 
jüngsten  Beformatoren:  KBlAnthr.  22,  S.  25,  84,  41. 

42)  X  E.  G.  Schnltheifs,  Basse  u.  Volk:  Globus  60,  S.  327—32.  —  43)  F. 
Httsel,  Anthropogeographie  IL  Teil.  D.  geograph.  Verbreitung  d.  Menschen.  M.  1  Karte 
i.  32  Abb.  (=  Bibliothek  geogr.  Handbücher.)  Stuttgart  XT.TI,  781  S.  M.  18,00. 
[Aaalsnd  64,  661/6;  689—94  (A.  Hettner);  ZGE.  Berlin  26,  465  (H.  Wagner)  PMPGA. 
37,  L  B.  8.    190  f.  (Ehrenburg).     Globus    60,    S.   142  (Schnltheifs);   DLZ.    1891, 


16  {1.    Urgeschichte.    Hoernes. 

liehe  Ausführung  des  Themas  enthält  Die  noch  fehlende  politische  Geographie 
ist  einem  späteren  Bache  vorbehalten,  dessen  Erscheinung  schon  binnen 
Jahresfrist  erfolgen  soll.  Die  Wirtschafts-  nnd  Handelsgeographie  bleiben  ganz 
bei  Seite.  Ferner  nennen  wir  in  den  Noten  ein  für  die  Volkslektüre  be- 
rechnetes Bach,  das  z.  T.  nach  J.  Ranke's  Werk  'der  Mensch'  gearbeitet 
ist44)  and  zwei  gröfsere  Darstellungen,  von  welchen  neue  Teile  erschienen 
sind.4*-46) 

Urgeschichte.17)  B.  Verneau,  der  im  vorigen  Berichtsjahre  (N.  31) 
die  Menschenrassen  dargestellt,  schildert  nunmehr  das  Eindesalter  der  Mensch- 
heit,48) zunächst  die  Steinzeit.  Trotz  des  generalisierenden  Titels  setzt  der 
Yf.  jedoch,  ganz  im  Stil  seiner  Landsleute,  wenn  sie  Prähistorie  treiben,  den 
Fu(s  nicht  über  die  französischen  Grenzen  und  stützt  sich  in  den  drei  Haupt- 
teilen seines  I.  Bandes  (über  das  Alter  des  Menschen,  dann  über  die  ältere 
und  die  jüngere  Steinzeit)  ausschließlich  auf  französische  Funde,  insbesondere 
aber  auf  die  klassische  Darstellung  derselben  in  Cartailhac's  Trance  pr6- 
hi8torique\  Nur  hinsichtlich  der  Spuren  des  Tertiärmenschen  weicht  er  von 
diesem  Forscher  ab,  um  sich  den  Ansichten  Quatrefages'  zu  nähern.  Eine 
populäre  und  unselbständige,  aber  gut  geschriebene  Arbeit  unter  recht  un- 
passendem Titel  lieferte  L.  Büchner;49)  das  'Kulturmetall  der  Zukunft'(?) 
soll  das  Aluminium  sein.  Verwandte  Zwecke  verfolgt  in  naiver  Darstellung 
ein  Buch  von  6.  A.  Müller.50)  E.  Beclus  bietet  uns  den  ersten  Band 
eines  gehaltvollen  Werkes  über  die  primitive  Menschheit51)  In  gut  aus- 
geführten Skizzen,  die  zwar  kein  neues  Material,  aber  in  ihren  Schluls- 
folgerungen  den  eigentlichen  Inhalt  der  Arbeit  bringen,  wird  eine  Reihe  von 
Völkern,  die  wir  auf  der  rohesten  Kulturstufe  autreffen,  besprochen.  Die 
dritte  Auflage  eines  bekannten  Werkes  von  Taylor59)  darf  nicht  verschwiegen 
werden.53)  In  einem  von  dem  Ref.  selbst  herausgegebenen  Buche54)  ist  das 
Hauptgewicht  auf  die  Darstellung  der  prähistorischen  Perioden  nach  den 
monumentalen  Zeugnissen  gelegt. 


No.  40  (Wiogand)  LCBL  No.  47  (Kirchhoff.)]|  —  44)  B.  Langkavel,  D.  Mensch  n. 
Beine  Bauen.  M.  4  Chromobildern,  40  Blockbildern  u.  über  200  Textülnstr.  Stuttg.,  Biets. 
1892.  XIV  +  644  S.  M.  4,00.  —  45)  B.  Platz,  D.  Völker  d.  Erde.  III.  Abt  Afrika. 
M.  8  Karten.  Würzbnrg  n.  Wien.  L.  Woerl.  XX  -f  564  S.  Vgl.  JBG.  IS,  §  1*.  —  46) 
A.  Featherman,  Social  hiatory  of  the  races  of  mankind.  4.  Teil.  Dravido-,  Tore-  Tatar- 
&  Ugrio-Turanians.  London,  Paul.  626  S.  —  47)  M.  de  la  Pefia  y  Fernandos,  Ma- 
nual de  arqueologia  prehiatorica.  Sevilla,  Isqnierdo.  1890.  XX  +  962  8.  —  48)  R. 
Verneau,  L'Enfance  de  rhumanite:  1.  Age  de  la  pierre.  (=  Bibliotheque  des  merveUlea 
de  la  nature,  ed.  Brohm.)  Paria,  Hachette.  1890.  296  S.  |[Anthr.  3,  115  t  (Oarlail- 
hac.)]|  —  49)  L.  Büchner,  D.  goldene  Zeitalter  od.  d.  Leben  tot  d.  Gesch.  Nebst  e. 
Anhang:  d.  Kulturmetall  d.  Zukunft  2.  Auflage.  Berlin,  Verl.  d.  allg.  Ver.  f.  d.  Lit 
352  S.  —  60)  G.  A.  Müller,  VorgeschichtL  Kulturbilder  aus  d.  Höhlen-  u.  älteren  Pfahl- 
bautenseit  M.  bes.  Berücks.  Süddeutschlands  u.  d.  Schweiz.  (M.  11  Tafeln.)  Bühl. 
IV  -f-  144  S.  —  51)  &  Beclus,  FrimitiYe  Folk.  The  contemporary  science  series  ed.  by 
Havelock  Ellis.  London,  Scott.  389  8.  |[PMPGA.  37,  L.-B.  S.  189  (Gerland);  Scott 
Geogr.  Mag.  7,  S.  166;  Kation  1891,  S.  410  t]\  —  52)  £.  B.  Tylör,  Primitive  col- 
ture:  Besearches  into  the  deyelopment  of  mythology,  philosophy,  religion,  language,  art  and 
science.  in.  Mition.  2  Bde.  London,  Murray.  970  S.  —  58)  G.  Le  Bon,  Le  prime 
civilta.  Trad.  con  note  di  D.  Sant  Ambrogio.  Milano,  Sonsogno.  1890.  4°.  804  8.  — 
54)  M.  Hoernes,  D.  Urgesch.  d.  Menschen  nach  d.  heutigen  Stande  d.  Wissenschaft  M. 
22  gansseit  111.  u.  323  Abbildungen.  Wien,  Pest,  Leipzig.  A.  Hartleben.  XVI  -f-  672  8. 
M.  10,00.  |[ZEthn.  28,  286  (Virchow);  Ausland  20,  400  (y.  d.  Steinen);  BArch, 
18,  185  f.  (Beinach);  KBlAnthr.  22,  56  (Hein);  23,  39  (ündset);  MAnthrGesWien  21 
195  f.  (Ssombathy);  Globus  61,  254  1  (Waigel);  AAnthr.  21,  151  (Osborne.)]| 


}1.    Urgeschichte»    Hoernea.  J7 

Einteldarstellungen.  Nach  Völkern  und  Völkergruppen. 
Wir  nehmen  unseren  Weg  von  Ost  nach  West.  Pnini  liefert  eine  Ur- 
geschichte der  Menschheit  vom  Gesichtspunkt  ostasiatischer  Überlieferungen.66) 
Wir  erhalten  eine  Übersetzung  der  altchinesischen  Genesis  und  anderer  Ähn- 
licher Bacher,  in  welcher  die  inventiones  rerum  eine  grosse  Bolle  spielen. 
Du  Menschenleben  auf  Erden  beginnt  nicht  mit  einem,  sondern  mit  3  Paaren. 
Ober  das  angeblich  hohe  Alter  Ostlicher  Überlieferungen  schreibt  Max 
Maller;66)  indischen  Einfluss  auf  Afrika  entdeckt  der  Missionär  Marensky,67) 
die  aUtestamentarischen  Bässen  behandelt  Sayce,68)  Steininschrift  und  Bibel- 
wort Brugsch,69)  mit  der  chamitischen  Frage  beschäftigt  sich  Lombard.60) 

Ein  dickes  Buch  von  Krause  (Garns  Sterne)61)  versetzt  uns  wieder 
in  die  beliebte  Urheimat  der  Arier,  Wie  schon  der  Titel  sagt,  ist  diese 
in  Nordeuropa  zu  suchen,  und  wie  wir  hier  abermals  vernehmen,  ist  der 
Crtypns  der  Arier  identisch  mit  dem  nordgermanischen  von  heute:  blondes 
Haar,  blaue  Augen,  hoher  Wuchs  u.  s.  w.  Auch  die  Götter  und  Mythen 
alter  arischen  Völker  stammen  aus  Tuisko-Land,  und  die  griechische  Mytho- 
logie ist  eine  Tochter  der  Edda.  Penka  versucht68)  die  Entstehung  der 
hellen  Komplexion  bei  der  arischen  Basse  zu  erklären.  Für  ihn  ist  es 
eine  ausgemachte  Sache,  dass  zwar  ganz  West-  und  Mitteleuropa  der  Ent- 
stehongsherd  der  arischen  Basse  waren,  dafs  sie  aber  doch  nicht  zugleich 
die  eigentliche  Heimat  der  arischen  Urvölker  gewesen  sein  könnten.  Diese 
sei  vielmehr,  wie  der  Autor  in  seinen  froheren  Werken  gezeigt  hat,  in  Sud- 
skandinavien zu  suchen.  Über  den  Ursprung  der  arischen  Sprache  urteilt 
Steyrer,68)  aber  ägyptisch-indogermanische  Sprachverwandtschaft  lässt  sich 
abermals  (vgl  JB.  1890  N.  51.)  Abel64)  vernehmen.  Parallelen  zwischen 
ogrofinnischen  und  indogermanischen  Sprachen  zieht  Andersen,66)  während 
Westermeyer66)  den  Schlüssel  der  indogermanischen  Declination  im  Semi- 
tischen findet 

Indogermanische  Kultfragen  behandeln  Winternitz67)  und  Bött- 
ger,**)  die  Pelasgerfrage  (schon  1890)  Hesselmeyer.69)    Nach  ihm  sind 

56)  C.  Pnini,  Le  origiai  della  dnlta  aeoondo  la  tradiaione  e  la  atoria  dell'  estremo 
Oriente.  Cantribntö  allo  studio  dei  tempi  primitiri  del  genere  nmano.  (Pubblicanoni  del 
R.  Iititnto  di  Stodi  Superiori  praÜd  e  di  perfeaionamento  in  Firenae).  Floren»,  Le  Monnier. 
XVU  +  258  S.  |[AAE.  21,  143  t  (M  ante  gas  sa).]|  —  66)  M.  Müller,  On  the  'enormous' 
»tiqiity  of  the  Eint:  19«h  Gent  29,  B.  796—810.  —  57)  Marensky,  Spuren  t. 
fiaflois  Indiens  auf  d.  afrikanische  Völkerwelt:  YGAnthr.  1891.  8.  877—380.  —  58) 
A  H.  Sayce,  The  Baces  of  the  Old  Testament  M.  1  Tafel.  (=  By-Paths  of  Bible-Know- 
Mge)  16.  London.  108  S.  —  59)  H.  Brngsch,  Steininschrift  u.  Bibelwort  Berlin,  Verl.  d. 
Allgsn.Ver.ld.Lit  IV +  844  S.  M.  5,00.  —  60)  Lombard,  Description  ethnographiqae 
«maire  da  l'Aaie  occidentale.  Qaestion  chamite:  BSAP.  1*,  1890,  8.  2119—224.  —  61) 
K.  Krause  (Carns  Sterne),  Tuisko-Land,  d.  arischen  Stamme  n.  Götter  Urheimat  Er- 
Balerugen  s.  Sagenschatae  d.  Veden,  Edda,  Ilias  n.  Odyssee.  (Mit  76  Text-Abbildangen  o. 
1  Inte.)  Glogan,  FIcmming.  XH  -f  624  8.  M.  10,00.  |[ZEthn.  28,  134/5;  (Yirchow); 
Z.LVolksk.  3,  273/5;  (Veckenstedt) ;  MAnthrGesWien  22,  67  f.  (Penka).] |  —  62) 
*-  Penka,  D.  Entstehung  d.  arischen  Basse:  Globns  S.  64,  132,  141,  170,  191.  —  6S)  P. 
Steyrer,  D.  Ursprung  d.  Sprache  d.  Arier.  Wien,  Holder.  V  -f-  175  S.  M.  5,20.  — 
W)  C.  Abel,  Offener  Brief  an  Prof.  Dr.  Gustav  Meyer  in  Sachen  d.  Sgyptisch-indogerma- 
ÜKAca  Spiaehrerwandtsehaft.  Leipaig,  Friedrich.  35  S.  M.  1,80.  (Vgl.  auch  BAAB  21, 
487/9  (Harlez)  Ath.  1891  8.  851  o.  419).  —  65)  Andersen,  Stadien  i.  Vergleichang  d. 
igrs-niaisehen  n.  indogermanischen  Sprachen.  1.  Inang.-Diss.  Dorpat  322  S.  —  66) 
^«■termeyer,  D.  geschichtliche  Schlüssel  oder  «L  semitisch- nrsprachliche  Grandlage  d. 
piechistaem  Deklination  n.  d.  indogermanischen  überhaupt  Paderborn,  Schöningh.  1890. 
k\  1,00.  —  67)  Winternita,  Todten-  o.  Ahnenkultes  bei  d.  Ixidoeuropaern :  WZKM.  4,  3, 
»90.  Mit  besonderer  Bftckricht  auf  Altindien.  —  68)  H.  BSttger,  Sonnenkalt  d.  Indo- 
g*anea  (IndoearopSer),  insbesondere  d.  Indoteatonen,  ans  125  hehr.,  griech.,  latein.  u.  alt- 


IS  §1*    Urgeschichte.    Hoernes. 

die  Pelasger  einerseits  den  Tyrrhenern  Italiens  verwandt,  andererseits  mit 
den  Lelegern  Griechenlands  identisch  und  grundverschieden  von  den  arischen 
Hellenen,  welche  sie  jedoch  durch  Mischung  und  kulturell  beeinflussten. 
Eine  Revue  bekannter  Ansichten  über  die  ältesten,  den  Namen  nach  be- 
kannten Völker  Italiens  giebt  Borsari.70)  Pauli  widmet  den  Venetern  und 
ihren  Schriftdenkmälern  einen  stattlichen  Band.71)  Er  fasst  dieses  vor- 
römische Bindeglied  in  der  Völkertafel  Mittel-  und  Südeuropas  rein  von  der 
epigraphischen  und  sprachlichen  Seite  und  ignorirt  nahezu  völlig  die  in 
reichem  Mass  vorliegenden  archäologischen  Quellen,  deren  Zeitstellung  teil- 
weise sicherer  ist,  als  die  der  Inschriften.  Die  Veneter  sind  nach  Pauli  die 
dritte  und  jüngste  illyrische  Invasion  in  Italien;  sie  verdanken  ihr  Alphabet 
den  Eleern,  wie  die  Messapier  Unteritaliens  das  ihrige  den  Lokrern  und  wie 
die  Illyrier  Mittelitaliens  die  Schrift  von  den  Kerkyräern  erhalten  haben.  — 
Von  Bertrand  erhalten  wir  die  umfassende  Neubearbeitung  eines  wohlaccredi- 
tierten  älteren  Buches,78)  das  die  Kultur-  und  Völkerverhältnisse  Frankreichs 
von  der  Tertiärzeit  bis  zum  Auftreten  der  Gallier  darstellt  Hervorzuheben 
ist  die  Originalität  der  Anschauungen  gegenüber  den  Lehrsätzen  der  Schule 
und  die  Beherrschung  der  Schrifttexte,  sowie  die  kühne  Operation  mit  den 
letzteren.  In  dem  Abschnitt  über  die  Tertiärperiode  werden  die  berühmten 
Kiesel  von  Thenay  z.  Th.  nach  neuen  Untersuchungen  besprochen,  aber  der 
Tertiärmensch  schliesslich  nur  theoretisch  anerkannt.  Treffliche  Abbildungen 
und  Karten  erläutern  die  Funde  und  die  Verbreitung  der  diluvialen  Höhlen 
und  der  Dolmen.  Die  ältesten  geschichtlich  bekannten  Völker  sind  die 
Iberer  und  die  Ligurer.  Letztere  sassen  schon  vor  dem  VII.  (wahrscheinlich 
bereits  im  X.  oder  XU.)  Jh.  am  Mittelmeer,  namentlich  in  Süditalien  und 
Sicilien,  sowie  an  den  südlichen  und  nördlichen  Küsten  Spaniens,  nirgends 
aber  im  Binnenlande.  Sie  sind  ein  eminentes  Küstenvolk  mit  maritimen 
Gewohnheiten,  die  sie  auch  in  ihren  früheren  Wohnsitzen  an  der  Nord-  und 
Ostsee  (Legenden  über  den  Bernsteinhandel)  gepflegt  haben,  demnach  eine 
Art  Vorläufer  der  Normannen,  aber  keine  Arier,  wie  d'Arbois  de  Jubainville 
gemeint  hat.  Ihnen  mögen  die  ältesten  Bronzen  angehören.  Auch  Virchow 
findet  es  möglich,  dass  die  Ligurer  Turanier  gewesen  seien,  meint  aber,  dass 
B.  zu  weit  gehe,  wenn  er  sie  nirgends  als  eigentliche  Inlandsstämme  gelten 
lassen  wolle.  Nach  Niccolucci's  anthropologischen  Untersuchungen  hätten 
ligurische  Stämme  einstmals  im  Gebiete  des  Po  bis  zu  den  euganeischen  Bergen 
gewohnt.  Das  schliesst  nicht  aus,  dass  sie  ursprünglich  ein  Küstenvolk  ge- 
wesen seien.  „Anders  liegt  die  Sache  mit  den  Iberern,  welche  der  Vf.  im 
Ganzen  etwas  stiefmütterlich  behandelt  Von  ihnen  kann  nicht  bezweifelt 
werden,  dass  sie  einst  einen  grossen  Teil  der  spanischen  Halbinsel  besetzt 
hatten,  und  dass  sie  weit  über  die  Pyrenäen  hinüber  bis  tief  nach  Gallien 
sassen;  ja  nach  Tacitus  wären  sie  auch  im  heutigen  Wales  gewesen/4  (Virchow.) 
Der   gallischen   Einwanderung   seien   die   Sigynnen   vorausgegangen,   welche 


nord.  Orig.-  n.  278  sonst  Quellen  geschöpft  n.  erwiesen.  Breslau,  Freund.  1891.  XXXII 
+  167  S.  M.  3,50.  —  69)  £.  Hesselmeyer,  D.  Pelasgerfrage  n.  ihre  Lösbarkeit. 
Tübingen.  1890.  XIII  -f  162  S.  |[MAnthr.  Ges.  Wien  22,  68  f.  (Penka).]|  —  70)  F. 
Borsari,  Etrnschi,  Sardi  e  Sicnli  nel  XIV  Secolo  prima  dell'  era  yolgare:  Rassegna  scien- 
tific», letteraria  e  politica.  Napoli,  Marghieri.  19  S.  —  71)  C.  Pauli,  D.  Veneter  u.  ihre 
Schriftdenkmäler  (M.  9  Tat)  (=  Altitalische  Forschungen  III.)  Leipzig,  J.  A.  Barth. 
XIV  +  456  S.  M.  24,00.  |[MAnthr.  Ges.  Wien  21,  193  f.  (M.  Hoernes).]|  —  72)  A. 
Bertrand,  La  Gaule  avant  les  Gaulois  d'apres  les  monnments  et  les  texte«.  See.  Edition 
entierement  remaniee.  Paris,  Leronx.  349  S.  |[Z£thn.  23,  234/5  (Virchow):  AAnthr. 
21,  177—80  J.  Mestorf;  BArch.  19,  288—90  (G.  Jullian).]|     Mit  4  eartes   et  205  gra- 


}1.    Urgeschichte.    Hoernea.  1,9 

schon  seit  Jbb.  den  Handel   längs  der  Donau  mit  den  Ligurern  besorgten. 
Die  Gallier   endlich   seien  mit  unter  den  Völkern  begriffen,   welche  Herodot 
mit    dem    Gesamtnamen    der   Thraker   belegt.     Schaaffhansen   sucht    in 
einem  längeren  Aufsatz  über  die  Kelten78)  die  Resultierende  aus  vielen  diver- 
genten Lichtstrahlen  der  neuesten  Forschung,   aus   archäologischen,   anthro- 
pologischen  und   linguistischen  Radien  zu  ziehen.74)    Osborne75)  teilt  das 
Ergebnis    einer   von  Dr.  L.  Niederle  in  Prag  czechisch   veröffentlichten  Ab- 
handlung „Beiträge  zur  Anthropologie  Böhmens44  mit,   die  um  so  beachtens- 
werter   ist,   als  sie  das  Thema  mit  einer  nicht  bei  allen  czechischen  Anthro- 
pologen   anzutreffenden  Objektivität  behandelt.    Für  die  Ketzerei,   Böhmen 
nicht  als  den  Ursitz  des  czechischen  Volkes  anzusehen,  in  welchem  dasselbe 
seit  der  Diluvialzeit  gelebt  habe,   wurde  Niederle  von  seinem  Connationalen 
Pic   in    den  Pamatky  archeologiczne   heftig  angegriffen.70-78)   Holm  schrieb 
über     eine    Frage    der    vorcolumbischen    Cultur    Centralamerikas.79)     Der 
amerikanischen  Rasse   hat  Brinton   ein   neues  Buch  gewidmet.80)     Dieser 
Autor  leugnet  für  Amerika  ebenso  bestimmt  die  Autochthonie  des  Menschen 
wie  die  Einwanderung  von  Asien.    Vielmehr  hat  der  Mensch  in  jener  uralten 
Zeit,   wo  noch  eine  Landverbindung  zwischen  Nordamerika  und  Europa  über 
Grönland   und  Island  existierte,   das  ist   in  der  Tertiärzeit,  von  West- Eu- 
ropa,   für  welches  B.   die  Existenz   des  püocänen   Menschen   als   gesichert 
ansieht,   hinübergewandert.     Virchow,  bekanntlich  ein   grober  Skeptiker  in 
solchen  Dingen,   findet   gleichwohl  diese  Hypothese  discutabel.    Einmal  ein- 
gewandert hat  der  Mensch  dann  in  der  nördlich  gemäfsigten  Zone  Amerika's, 
genauer  gesprochen  in   dem  Gebiete   östlich  von  der  Rocky  Mountains  und 
zwischen  der  Grenze  des  zurückweichenden  Eises  und  des  Golfes  von  Mexiko 
seinen  specifischen  Rassencharakter  entwickelt    Den  Hauptwert  des  Buches 
seht  Virchow  in  der  ganz  selbständigen  und  zum  teil  überraschenden  Ordnung 
der  amerikanischen  Stämme.    'Brinton'ß  Classification  ist  in  erster  Linie  eine 
topographische;   er  unterscheidet  5  Gruppen:   eine  nordatlantische  und  eine 
noxdpacifische,   eine   centrale,   eine    südpacifische  und  eine   sfldatlantische'. 
Innerhalb  dieser  Gruppen  verfährt  er  vorzugsweise   als  Linguist.    Das  Buch 
ist  nach  Virchows  Urteil  'auf  lange  Zeit  ein  unerreichtes  Muster  und   ein 
Quellenwerk  ersten  Ranges'. 

Nach  Perioden  und  Culturgruppen.  Hier  ist  der  Punkt,  wo 
wir  —  einerseits  mit  Bedauern,  weil  die  eigentlich  wichtige  Arbeit  für  den 
Prihistoriker  in  dem  Boden  der  Localforschuug  ruht  oder  hier  wenigstens 
beginnt,  andererseits  zufrieden,  die  unübersehbare  Menge  vorliegender  Publi- 
cationen  von  der  kleinsten  Notiz  bis  zur  dickleibigen  Darstellung  auf  anderen 
und  mehreren  Schultern  ruhen  zu  sehen  —  darauf  verzichten  müssen,  tiefer 
hinabzusteigen   und   der  Berichterstattung  nach  einzelnen  Ländern,   die  ja 


vnes.  H.  Noten  t.  Berthelot, Coltignon,  Hamy,  Piette  u.  8.  Reinach.  —  73)  H.  Schaaff  hausen, 
D.  Keltern:  Festschr.  z.  50j.  JTubil.  d.  Ver.  d.  Altertfr.  i.  Bheinl.  am  l.Okt  1891.  M.  6  Tat 
a.  2  Texlfig.  Bons,  Marens.  4°.  —  74)  X  W.  Shore,  Characteriatic  Surroala  of  the 
Cefa  in  Hampshire:  JAIGrBr.  20,  8.  8—20.  —  75)  W.  Oaborne,  Neues  a.  Sla Yenfrage: 
KBlAnthr.  22,  8.  39—40.  —  76)  X  A.  M.  Hansen,  Om  inyandringen  i  Skandinavien  (med 

1  Kart):  Norske  geogr.  selskabs  Arbog  (Kristiania)  2,  1890/1,  8.  23—48.  —  77)  G.  Holm, 
ffidrag  til  Kjendskabet  om  Eskimcernes  Herkomst:  Geogr.  T.  11,  1891/2,  8.  15—26.  — 
73)  X  0.  U.  Kan,  De  periploo*  tan  Hanno:  TNAG.  8,  8.  598—651.  —  79)  G.  Holm, 
Xjendte  Aatekerne  Fiskekroge  for  Etropaeernes  Ankörnst:  Geogr  T.  11,  1891/2,  8.  109—10. 
—  80)  D.  G.  Brinton,  The  American  Bace.  A  Linguistic  Classification  and  Ethnographie 
DeacriptM»  of  the  Native  Tribes  of  North  and  South  America.    New- York,  Hodges.    392  S. 


1,10  §  !•    Urgeschichte.    Hoernea. 

entweder  selbst  Colturgruppen  bilden  oder  dieselben  in  sich  schlief sen,  vor- 
zugreifen. Auch  die  urgeschichtlichen  Perioden  erfahren  ihre  Beleuchtung 
doch  nur  durch  die  Masse  stets  wachsender  Details,  welche  die  Einzelbeobach- 
tung ergiebt  Anders  als  nach  Ländern  und  Landesteilen  zusammenfassende 
Arbeiten  über  einzelne  Perioden  liegen  jedoch  nicht  vor. 

Mit  dem  Tertiärmenschen  befalst  sich  ein  Aufsatz  von  Delvaux,81) 
welcher  übrigens  glaubt,  dafs  durch  das  Vorhandensein  künstlich  zugeschlagener 
Feuersteine  die  Existenz  des  Menschen  nicht  nur  für  das  Tertiär,  sondern 
sogar  für  die  sekundäre  Kreideschichte  nachgewiesen  sei,  und  dafs  wir  den 
Menschen  als  Zeitgenossen  der  groben  Saurier  betrachten  dürfen. 

Über  die  Entdeckung  eines  diluvialen  Skelettes  berichten  Giraud  und 
Gautier.82)  In  der  Monatarevue  der  anthropologischen  Schule  zu  Paris, 
einer  neuen  Zeitschrift,  die  uns  für  das  Zusammenfliefsen  von  drei  älteren  anthro- 
pologischen Organen  in  die  Topinard-Cartailhac'sche  'Anthropologie1  z.  t 
entschädigt,  liefert  de  Mortillet  prähistorische  Chroniken,88)  insbesondere 
wichtig  für  die  Chronologie  der  diluvialen  Kulturperioden,  welche  Mortillet, 
unfiranzösisch  genug,  auch  in  anderen  Ländern,  auf  welche  sein  bekanntes 
System  nur  bedingte  Anwendung  findet,  mit  scharfem  Auge  verfolgt  Die 
Echtheit  der  mährischen  Diluvialfunde84)  verteidigt  MaSka86)  gegen  Beinach. 
Über  den  wahrscheinlichen  Gebrauch  der  unter  dem  Namen  'Kommando- 
stäbe'  bekannten  quaternären  Geräte  (meist  aus  französischen  Höhlen) 
urteilt  Klinckowström.86)  E.  Schmidt87)  giebt  einen  Überblick  der 
neueren  Funde  und  Forschungen,  wonach  die  Anwesenheit  des  Menschen  in 
Nordamerika  in  'unabsehbare  Zeitferne'  das  ist  in  jene  Zeit,  wo  die  Ur- 
bewohner  Südfrankreichs  das  Mammuth  und  der  Wilde  an  der  Schussenquelle 
das  Renntier  jagte,  zurückreicht 

Eine  neue,  keineswegs  einwandfreie  Einteilung  der  neolithischen  Periode 
hat  Salmon88)  vorläufig  in  Tabellenform  gegeben.  Die  Steinzeit  der  Lausitz 
schildert  A.  Vofs89)  mit  Ausblicken  auf  andere  Länder  Europa's  und  mit 
specieller  Behandlung  gewisser  führender  Details  an  den  Tbongefäfsen.  Mon- 
telius90)  sucht  in  den  gänzlich  dunklen,  aber  ebenfalls  durch  einige  Thon- 
gef&fstypen  zweifellos  bezeugten  Verbindungen  Nord-  und  Südeuropas  zur 
jüngeren  Steinzeit  die  Erklärung  der  überraschend  hohen  Entwicklung  dieser 
Kultur  in  Skandinavien,  eine  Erscheinung,  für  welche  man  früher  aus- 
schließlich die  lange  Dauer  der  nordischen  Steinzeit  verantwortlich  machte. 
Reifs91)  bespricht  neues  Material  aus  Ägypten  und  gelangt  zu  dem  Schlüsse, 


|[ZEthn.  23  79/80  (Yirchow);  Anthr.  2,  870/6  (de  Nadailltc).]|  —  81)  Delvaux,  Un 
elender  mot  aar  l'homme  tertiiire  de  Spiennea:  BSAnthr.  Brnxellea  9,  1890/1,  8.  200 — 11. 
—  82)  Giraud  et  Gantier,  Dicouverte  d'un  aqnelette  hnmain  contemporain  dea  ernptiona 
volcaniqnea  qnaternairea  da  yolcan  de  Gravenoiae  (Puy-de-D6me) :  Compte  rendn  hebdom.  de 
l'Acad.  d.  Sc  No.  20,  21.  —  83)  G.  de  Mortillet,  Chroniqnea  prehiatoriquea :  B.  mena. 
de  l'&ole  d'Anthr.  1,  S.  20,  46,  82,  113,  146,  176,  249,  280,  305,  370.  —  84)  X  M. 
KHz,  Külna  a  Koatelik.  Dv8  jeakyn8  t  utvaru  devoneklho  vapence  na  Moravö.  Brunn. 
1889—91.  474  8.  m.  9  Tafeln.  —  85)  X.  J.  Maika,  Z.  Ächtheit  d.  mährischen  Diluvial- 
fonde:  YGAnfhr.  1891,  S.  173/8.  —  86)  A.  Klinckowatröm,  Om  det  aannolika  brnket 
af  de  ander  namnet  kommandoatafvar  kanda  qvartira  redakapen:  Tmer  (Stockholm)  11, 
S.  39—43.  —  87)  £.  Schmidt,  Nene  Forschungen  über  d.  palSolithiachen  Menaohen  in 
Nordamerika:  Globna  60,  S.  156/7.  —  88)  Ph.  Salmon,  Division  indnatrielle  de  la  periode 
neolithique:  B.  mena.  de  l'äcole  d'Anthr.  1,  S.  26.  —  89)  A.  Yofa,  D.  Steüueit  d.  Laoaita 
o.  ihre  Beziehungen  in  der  Steinzeit  anderer  Lander  Europas,  insbesondere  über  d.  hörn* 
förmigen  durchbohrten  Henkel  u.  d.  Lochornament:  YGAnthr.  1891,  8.  71/9.  —  90)  0. 
Monteliua,  Z.  Chronologie  d.  jüngeren  Steinieit  in  Skandinavien:  KB1  Anthr.  22,  8.  99 — 
102.  —  91)  W.  Beifa,  Nene  Feuersteingerathe   aus   Ägypten  u.  Herrn   Flindera   Petrie'a 


}1.    Urgeschichte.    Hoernes.  JylX 

d&fe  wir,  In  sriangekeine  zwingenden  Thatsachen  fttr  die  Existenz  einer  reinen 
Steinzeit  in  diesem  Lande  sprechen,  vorläufig  annehmen  müssen,  dafe  die 
Ägypter  als  ein  schon  bis  zu  einem  gewissen  Grade  civilisiertes  Volk  in  das 
Nilthal  eingewandert  seien.    Severo9*)  teilt  zwei  Funde  neolithischer  Alter- 
tömer  aas  Centralafirika  mit,  die  dort  zu  den  grOfeten  Seltenheiten  gehören. 
Die  Bdigion    der  Steinzeit  sucht  Goblet  d'Alyiella9*)   zu  rekonstruieren. 
Fttr  das  Bronzealter  nennen  wir  eine  französische  Arbeit  von  Berchon94) 
and  eine  deutsche  von  A.  Lissauer,90)  welche  Beide  nur  Teile  ihres  Vater- 
landes,  diese    aber   mit  Rücksicht  auf  einen  größeren  Rahmen  und  auf  die 
Unterschiede    und  Zusammenhänge   der  örtlichen  Gruppen  behandelt  haben. 
ReL*6)  sachte    die  Genesis  der  alteuropftischen  Bronzekultur  mit  Zugrunde- 
legung kultorgeographischer  Provinzen  zu  entwickeln. 

Derselbe97)  unternahm  es  auch  die  Stellung  westpeloponnesischer  Bronze- 
fonde  im  Koltorkreise  der  Hallstattzeit  und  den  wahrscheinlichen  Ursprung 
des  letzteren  zu  skizzieren.  Ein  dunkler  Zusammenhang  zwischen  der  myke- 
niscben  Kultur  Ostgriechenlands  und  der  Bronzezeitstufe  der  Terramaren 
Oberitaliens,  erkannt  seit  der  Entdeckung  gewisser  Fibelformen  in  MykenA, 
erfährt  eine  nene  Beleuchtung  durch  OrsL98)  Auf  einige  Beispiele  orienta- 
lischen Einflusses  in  den  Formen  der  ältesten  Eisenzeit  Italiens  und  Mittel- 
europas weiden  wir  durch  Undset99)  verwiesen.  Andererseits  publizierte 
L.  Karner100)  einen  neuen  kostbaren  Beitrag  zur  Illustration  der  Beziehungen 
zwischen  Oberitalien  und  den  Donauländern  in  derselben  groben  Epoche 
■ad  von  Wieser101)  behandelte  auf  Grund  einer  neuen  Rekonstruktion 
ältere  nicht  minder  schätzbare  Dokumente  jener  Kulturbeziehungen,  die,  wie 
sich  jetzt  mehr  und  mehr  zeigt,  Ober  die  Grenze  der  eigentlichen  Hallstatt- 
periode in  die  sogenannte  La  Töne- Zeit  herabreichen.  Beck's  Geschichte 
des  Eisens101)  erscheint  in  der  zweiten  Auflage  und  ist  im  L  Bande  auch 
dem  Prahistoriker  willkommen,  obwohl  sie  noch  immer  Ansichten  vorträgt, 
die  inzwischen  ziemlich  aafter  Gours  gesetzt  worden  sind.108) 

Geistige    Kultur.     Noch  vor   diesem  Untertitel  wäre  das  neueste 
Buch  Hellwalds104)    anzufahren,   welches   weniger   zur  Bereicherung  der 


_____  Fanehimgen-  (Mit  4  Trieb):  VGAnthr.  1891.  S.  474/8.  —  92)  B.  Seyero,  Pro- 
wer» rostige«  de  1a  periode  neolithique  dans  la  proYince  d' Angola:  Berate  de  sc.  nat.  e  soc 
Porto  1890L  S.  152—61-  |[Anthr.  2,  746  (Cartailhac).]|  —  93)  Goblet  d'AWiella, 
Des  oojincee  reügiaiuee  ■»*  »S6-  de  **  pierre:  BSAnthr.  Bruxelles  9,  1890/91,  S.  235/8. 
—  94)  E.  Berchon,  -fetalen  paleo-archeologique«  sor  l'age  da  bronie,  speaalement  en 
Gmide-    Actes    de    1»   Soc.  e_rch.  de  Bordeaux  14,   1890,  89  pp.    j[Anthr.  2,  741  f.  (Car- 

Uiliae'ni  95)  a.  _Lieea»er,  |[MAnthr.  Ges.  Wien  22  63  ft  (8sombathy).]|  —  96) 

M.  Hoernes  D  Gene-si»  d.  aütearoptt_chen  Bzüniekaltar:  Globu  59,  S.  821/4.  —  97)  id., 
0.  BtoDaefonde  ▼*  Olympia  n>  d.  Ursprung  d.  Hailatattkultar :  Aaaland  64,  S.  281/6.  —  98) 
F.  Orsi  Soll«  fibnlA  »  Micend  e  nelle  terremare:  BPIt  17,  &  174/7.  —  99)  J.  Undset, 
OriMiaL '  Ewflfisae  inner nJfclb  d.  ältesten  eorop.  Cirilisation.  (M.  13  Abb.)  (=  Archaeol. 
knfJtz*  Bh_w  «fideoroi».  Fundatocke):  JEthn.  23,  287—45.  —  100)  L.  Karner,  Über  e. 
Z3nla!Fkmd  bei  Kufl»rn  in  Niederösterreich:  MAnthr.  Gen.  Wien  21,  Sitab.  S.  68—71. 
VLdT  Rä«.  Beitrage  *•  Erklärung  d.  Sitola  t.  Xiifiarn,  ebenda  8.  78—81  a.  J.  8  z  od* 
_!__  a  9^t-tollanß  ä-  *****  ▼•  Kuffiurn  u.  Ödenbarg,  ebenda  8.  81/86.  —  101)  F. 
oiifij,  o.  ^^^^Oefifse  ▼•  Moritring  rekonstroiert  (Mit  4  Tat):  ZFerdinandeam.  3, 
m  l6___*\  T  Beek  **-  Geach.  d.  Eisens  in  technischer  n.  kulturgeschichtlicher  Beziehung, 
i  ivT-i  '  v  JT  Siteete»  Zeit  bis  am  das  J.  1500  n.  Chr.  2.  Aufl.  mit  815  Holzschnitten. 
t—V  **     viJLr.  - lOS)XM.  Hoernes,  Z.  Archäologie  d.  Eisens  in  Nordeuropa:  Globus 


«•T^Ten    _  104)    *-  ▼•  Hellwald,  Ethnographische  Eosselsprfinge.    Kultur- u.  ▼olks- 
iwfc  La«r   n-  »■■■   Leipnig,  BeÜaner.    416  8.    |[JAEthn.  4,  8.  802  (8chmelta); 


1,12  }1.     Urgeschichte.    Hoernes. 

wissenschaftlichen  Literatur,  als  vielmehr  zur  Belehrung  der  gebildeten  Laien- 
welt geschrieben  oder  vielmehr  ans  einer  Anzahl  gut  geschriebener  und  früher 
schon  anderweitig  publizierter  Artikel  (als:  über  die  Zählkunst  der  Völker, 
die  Wunder  des  Feuermachens,  Geheimgesellschaften,  Erdessen  und  andere 
seltsame  EDsgelflste,  Ursprung  und  Entwicklung  des  Schmuckes  u.  s.  w.)  zu- 
sammengestellt worden  ist.  Derselbe  Autor  beleuchtet105)  hauptsächlich 
nach  Lapouge  und  anderen  englischen  und  französischen  Soziologen  das  alte 
Dogma  von  der  Gleichheit  der  Menschen.  Ein  wertvolles  Buch  von  Ro- 
manos106) zeigt,  dafe  das  Problem  der  vergleichenden  Psychologie  des 
Menschen  und  des  Tieres  nicht  so  einfach  sei,  wie  es  sich  Theologen  und 
Metaphysiker  vorstellen.  Es  teilt  die  Ideen  in  3  grobe  Eategorieen,  von 
welchen  die  erste  dem  Menschen  und  dem  Tiere  gemeinsam  eigentümlich  ist. 

Handel  und  Verkehr  in  weiterem  Rahmen  untersuchen  Brunnhofer107) 
und  Noel,108)  Ein-  und  Auswanderung  Smith.109)  Wechselseitige  Hilfe- 
leistung auf  den  beiden  Kulturstufen  der  Barbarei110)  und  der  Wildheit111) 
behandelt  Erapotkin,  eine  Frage  des  Überganges  vom  Jäger-  zum  Acker- 
bauer-Dasein erörtert  Hahn.118) 

An  die  Spitze  der  Arbeiten  über  primitive  Familienorganisation,  ein 
in  den  letzten  Dezennien  mit  Vorliebe  behandeltes  Thema,  stellen  wir  die 
Anführung  der  3.  Auflage  vor  Plofs*  Werk  über  das  Weib,118)  welche  noch 
immer  den  Namen  des  ursprünglichen  Yf.  trägt,  obwohl  sie  inzwischen  zu 
gutem  Teile  eine  höchst  verdienstvolle  Leistung  von  M.  Bartels  geworden 
ist.  Vom  Matriarchat  handeln  2  unten  zitierte  Schriften.114, 116)  Starcke116) 
und  Verrier117)  behandeln  die  primitive  Familie,  Westermarck118)  und 
Winternitz119)  (nach  Jenem)  die  Geschichte  der  Ehe.  Letzterer  wendet 
sich  gegen  die  in  neuerer  Zeit  Mode  gewordene  Ansicht,  dafs  der  Institution 
der  Ehe  ein  eheloses  Zeitalter  und  der  individuellen  Ehe  im  'Hetärismus  der 
Urzeit'  eine  kommunale  Ehe  vorausgegangen  sei.  Eheformen  schildern  auch 
Friedrichs180)  und  Post.181) 


MGeogr.GesWien.  34,  56  (Buschmann.)]|  —  105)  id.,  D.  Gleichheit  d.  Menschen  im  Lichte  d. 
Wissenschaft:  Globus  60,  8.  889,  342,  360/2.  —  106)  G.  J.  Romane*,  L'erolution  men- 
tale chez  l'homme,  Origine  d.  facultas  hnmaines.  Tradoit  de  ranglais  par  H.  de  Varigny. 
(=  Bibl.  de  philos.  contemp.)  Paris,  Alcan.  VIII -j- 441  8.  |[AAE.  21,  356  (Mantegazza); 
Anthr.  2,  S.  341/5  (Gollignon.)]|  —  107)  H.  Brunnhofer,  Kulturwandel  u.  Völkerrer- 
kehr.  Leipzig,  Friedrich.  1891.  YHI  +  280  S.  M.  6,00.  —  108)  0.  Noel,  Hiat.  du 
commerce  du  monde  depuis  les  temps  les  plus  recules.    Temps  anciens  et  MA.    Paris,  Plön. 

—  109)  R.  A.  Smith,  Emigration  and  Immigration.  A  study  in  social  sdence.  London. 
1890.  14  316  8.  —  HO)  P.  Krapotkin,  Mutual  aid  among  the  barbarians:  19«»  Gent. 
29,  1892,  S.  101—22.  —  111)  id.,  Mutual  aid  among  sarages:  ib.  S.  538—59.  —  112) 
£.  Hahn,  Waren  d.  Menschen  d.  Urzeit  «wischen  d.  Jägerstufe  u.  d.  Stufe  d.  Ackerbaues 
Nomaden?:  Ausland  64,  8.  481/7.  —  113)  H.  Plofs,  D.  Weib  in  d.  Natur-  u.  Völkerkunde. 
Anthropol.  Studien.  3.  umgearbeitete  u.  stark  Tcrmehrte  Auflage.  Nach  dem  Tode  d.  Vf. 
bearb.  u.  hrsg.  t.  Dr.  Max  Bartels.  Mit  10  lith.  Taf.  n.  203  Abb.  im  Text  Leipzig. 
XXIV  +  576  S.;  VIII  +  684  S.  M.  24,00.  |[Globus  61, 46  (F.  Carlsen.)]|  —  114)  L. 
M.  J.  Garnett,  The  Women  of  Turkey  and  their  Folk-Lore.  With  concluding  chapters  on 
the  Origin  of  Matriarchy  by  John  Stuart  Glenn ie.  The  Jewish  and  Moslem  Women.  London, 
D.  Nutt.  XVI  -f  616  S.  —  115)  A.  Nutt  (u.  J.  Jacobs),  Mr.  Stuart  Glennie  on  the 
origins  of  Matriarchy:  Folk-Lore  2,  S.  367—72.  —  116)  G.  N.  Starcke,  La  famille  pri- 
mitive, ses  origines  et  son  developpement  (=  Bibl.  scient.  internst  71.)  Paris,  Alcan. 
VUI  -f  287  S.  |[AAE.  21,  858  f.  (Mantegazza);  Anthr.  2,  339  f.  (Collignon);  BQH. 
1*891,  S.  679—81  (deGharencey.)]|  —  117)  Verrier,  De  l'organisation  du  tratail  et  de 
la  famille  dans  les  sode^s  primitives:   BSAP  14,   1890,   S.  408—10.     Vgl.  ebenda  S.  416. 

—  118)  E.  Westermarck,  The  history  of  Human  Märriage.  London,  Macmillan.  664  S. 
|[Folk-Lore  2,  485—93;  AQB.  3,  255/7.] |  —  119)  M.  Winternitz,  Z.  Gesch.  d.  Ehe: 
Globus  60,  S.  129  f.,  148—51,  166  f.  —  120)   E.  Friedrichs,   Familienstufen  u.  Ehe- 


§  1.    Urgeschichte.    Höernea,  1,13 

Der  Letztgenannte1**)  liefert  eine  anthropologisch  bedeutsame  Haupt- 
arbeit über  die  Aufgaben  einer  allgemeinen  Wissenschaft  vom  Recht.  Dann1*8) 
einen  kleineren  Beitrag  zur  Urgeschichte  des  Rechts,  einem  bis  vor  kurzem 
in  tiefstes  Dunkel  gehüllten  Gebiet,  das  uns  jetzt  so  manche  Überraschung 
gewährt,  darunter  auch  diejenige,  daüs  seine  Ergebnisse  keinerlei  Überein- 
stimmung zeigen  mit  dem,  was  grübelnde  Köpfe  früher  über  den  Urzustand  des 
Menschen  herausphantasiert  haben.  Die  primitiven  Formen  des  Eigentums 
schildern  de  LaYeleye1**)  und  Lafargue.1*5)  Letourneau1*6)  durch- 
wandert als  Anthropologe,  der  ausschließlich  den  Thatsachen  das  Wort  l&tst, 
die  Rechtsstufen  bei  den  einzelnen  Völkern  und  wirft  an  der  Hand  der  neuen 
Schale  der  'Anthropologie  criminelle1  auch  einen  Blick  in  die  Zukunft  der 
Rechtsentwicklung.  Eine  Spezialfrage  altindischen  Rechtes  finden  wir  von 
Köhler,1*7)  eine  baroke  Form  scheinbarer  Rechtsübung  von  Amira1*8) 
dargestellt  Die  Verurteilung  im  Tierprozefs  erscheint  nach  dem  Letzteren 
als  zauberisches  Bannen  von  Menschen  oder  Dämonenseelen,  und  der  Tier- 
prozefs demnach  als  QespensterprozeDs. 

Aach  über  Urgeschichte  der  Religion  und  des  Mythus  pflegt  noch 
immer  alljährlich  viel  geschrieben  zu  werden.  Vom  transformistischen  Ge- 
sichtspunkt betrachten  die  Entwicklung  des  Religionsbedürfhisses  Lefövre129) 
und  Letourneau,1*0)  welcher  auch  einen  Blick  in  die  Zukunft  des  reli- 
giösen Gedankens  wirft.131)  Wie  die  Arbeiten  des  Letzteren,  sind  auch 
2  Bücher  von  T.  M.  Müller  über  physische19*)  und  anthropologische 
Religion133)  aus  Vorlesungen  hervorgegangen.  Bettany134)  schildert  primi- 
tive Religionen,  Gloatz185)  und  Schneider136)  die  Religion  der  Natur- 
völker, Letzterer  Afrikas,  Achelis187)  erblickt  in  dem  Fetischismus  seinem 
ganzen  Charakter  und  seiner  psychologischen  Entwicklung  nach  eine  all- 
gemeine und  somit  notwendige  Phase  des  religiösen  Bewufstseins.  Er  ist 
noch  überall   embryonal  vorhanden,  und  es  bedarf  nur  günstiger  Momente, 


u  ZVR  10,  8.  189—281.  Vgl  F.  Barnhöft  ebenda  8.  296—302.  —  121)  A.  H. 
Post,  Hansgenossenschaften  u.  Groppenehen:  Ausland  64,  S.  821—25,  841 — 46.  —  122) 
id.,  Über  d.  Aufgaben  einer  allgemeinen  Bechtswiasenschaft.  Oldenburg,  Schulze.  YII  -f- 
tt4  S.  K.  3,00.  [[Ausland  64,  159  f. (t.  d.  Steinen),  ebenda 237— 40,  253/6  (Achelis); 
VGKBerüi»  XYm,  148—50  (Der*.);  BLU.  1891,  236  f.  (Den.);  DLZ.  No.  45  (Merkel); 
LCBL  Ko.  48  (Bernhöft)]|  —  123)  id.,  Über  Gottesurteil  u.  Eid:  Ausland  64,  S.  85/9, 
101/6.  —  124)  C.  de  Layeleye,  La  proprio  et  ses  forme*  primitives.  Paris,  Alcan.  — 
125)  P.  Lafargue,  The  e?o)ution  of  property  from  sayagery  to  civilization.  London, 
8oaaeasehei]i.  —  126)  Ch.  Letourneau,  L'evolntion  juridique  dane  les  diverses  races  hu- 
■sines.  (=  Biblioth.  Anthropol.  14.)  Paris,  Lecroanier  et  Babe.  XXII  +  540  S.  |[AAE. 
21,  354  f.  (Montegaxxa.)]|  —  127)  J.  Kohler,  Altindisches  Prozeßrecht,  mit  e.  An- 
atag: altindischer  Eigen tumserwerb.  Stattgart  56  S.  —  128)  K.  t.  Amira,  Tierstrafen 
a.  Tierproaesae:  MJÖG.  12,  S.  545—601.  |[MAnthrQesWien  22,  71  f.  (Haberlandt)]|  — 
129)  A.  Leferre,  L'eVolation  religieuse.  (=  Huitieme  Conference  transformiste) :  BS  AB.  14, 
1890,  S.  371—96.  —  ISO)  Ch.  Letourneau,  L'etolution  mythologique,  nature  et  origines 
da  sentiment  religieux:  R.  mens,  de  l'ecole  d'Anthr.  1,  S.  65 — 81.  — 131)  id.,  Le  passe  et 
rsveair  de  Ja  pensee  religieuse  (Coors  de  Sociologie,  lecon  de  cloture  1890/1):  ib.  S.  289 
-304  —  132)  T.  M.  Müller,  Physical  religiön.  (=  Gifford  lecture«  delivered  before  the 
Unmnity  of  Glasgow  in  1890.)  London,  Longmane.  XII  +  410  S.  |[AZgB»  117 
lAehelis.)])  —  133)  id.,  Anthropological  religiön.  (=  Gifford  Lectores  1891.)  London, 
Lmgmaaa.  1892.  XXVII  +  464.  —  134)  G.  T.  Bettany,  Primitiye  religione;  being 
u  Dtrodaction  to  the  study  of  religions.  London,  Ward.  —  135)  P.  Gloatz,  D.  Beligion 
i  Kttnrröiker:  Z.  Misakde.  u.  Beligwiss.  6/7,  S.  165—74,  219—24,  36— 44.  — 136)  W. 
Schneider,  D.  Beligion  d.  afrikanischen  Naturvölker.  (=>  Darstellungen  aus  d.  Gebiete  d. 
ndttehristliehen  Beligionsgeschichte  5/6.  Bd.)  Monster  i.  W.  XII  +  284  S.  —  137)  Th. 
Achelis,  D.  Fetischismus  als  universelle  Entwicklungsstufe  d.  religiösen  Bewnfstseins:  Aus- 


1,14  $1*    Urgeschichte.    Hoernes. 

nm  ihn  zu  mehr  oder  minder  üppigem  Wachstum  zu  bringen.  Kohler138) 
liefert  Aber  Animismus  den  Anfang  einer  Artikelserie,  welcher  sich  mit  dem 
Animismus  bei  den  Hindustämmen  beschäftigt.  Das  yorbnddhistische  Indien 
schildert  Lamairesse18*)  in  einer  'Biblioth&que  des  religions  comparäes,' 
was,  nebenbei  bemerkt,  kürzer  und  klarer  den  Zweck  ausspricht,  als  der 
Titel  einer  ähnlichen  deutschen  Sammlung,  welche  das  oben  angeführte  Buch 
Schneiders  enthält  und  sich  'Darstellungen  aus  dem  Gebiete  der  nicht  christ- 
lichen Religionsgeschichte '  nennt  —  Eine  bestimmte  Form  des  Animismus, 
den  Höhenkultus,  untersucht  v.  Andrianuo)auf  ihre  leitenden  Gesichtspunkte 
hin  bei  einem  Teile  der  altweltlichen  Völker.  Der  Autor  sammelt  und  ordnet 
in  objektiver  Weise,  ohne  sich  spekulativen  Betrachtungen  hinzugeben,  auf 
Grundlage  spezialistischer  Arbeiten,  das  Material  von  den  heiligen  Höhen, 
wobei  leider  die  polynesische  Inselwelt,  Amerika  und  Afrika  von  der  Unter- 
suchung ausgeschlossen  werden.  Es  ergiebt  sich,  wie  auch  ohne  direkte 
Übertragung  von  Volk  zu  Volk  der  psychologische  Prozefs  an  verschiedenen 
Orten  denselben  Weg  eingeschlagen  hat  und  wie  zuletzt  die  Berge  in  rein 
animistischem  Sinne  gedeutet  werden.  Virchow  hofft,  dafs  der  Vf.  seine 
Thätigkeit  mit  dem  vorliegenden  Buche  nicht  als  beendet  ansehen,  sondern 
für  andere  Weltteile  eine  analoge  Sichtung  der  Quellen  vornehmen  wird. 
Er  erwartet  ferner,  dass  der  Autor  das  Schlufsergebnis  seiner  Betrachtungen 
in  zusammenfassender  Analyse  der  Einzelangaben  vortragen  und  den  Einflufs 
der  Berge  auf  die  religiösen  Anschauungen  im  Grofsen  darlegen  wird.  Eine 
auf  die  altklassischen  Völker  bezügliche  Ergänzung  zu  Andrians  Schrift  ist 
von  R.  Beer141)  verfafst  worden.  —  Mit  ungeteilter  Anerkennung  ist  eine 
ethnographische  Betrachtung  der  Flutsagen  von  Andree141)  aufgenommen 
worden.  In  dem  der  'Sündflut'  gewidmeten  Abschnitt  kommt  der  Autor  zu 
dem  Ergebnis,  dafs  die  auffallende  Übereinstimmung  der  Flutsagen  nicht 
einem  gemeinsamen  Ursprung  derselben,  sondern  verschiedenen  lokalen  Natur- 
Ereignissen  zuzuschreiben  sei.  Die  Erdbebenfluten  mit  ihren  verheerenden 
Wirkungen,  örtliche  Ereignisse,  wie  der  beobachtete  Durchbruch  von  Flüssen, 
die  Betrachtung  der  auf  dem  Festlande  gefundenen  Versteinerungen  von 
Meerestieren,  die  Wirbelstürme  mit  den  sie  begleitenden  Fluten,  sind  lauter 
Ursachen,  welche  zu  Flutsagen  Anlafs  geben  konnten  und  gegeben  haben. 
Wir  dürfen  daraus  schliefeen,  dafs  es  sich  bei  den  Flutsagen  nicht  um  eine 
einzige  grofse  Flut  handelt,  sondern  dafs  sie  ganz  naturgemäfs  bei  vielen 
Völkern  unabhängig  entstehen  mubten. 14S)  —  Eine  interessante  Studie 
Zemrichs144)   handelt   von   der  Lage   des  Totenlandes,   der  Lebensquelle, 


land  64,  8.  961/4.  —  138)  J.  Köhler,  Beitrlge  s.  Lehre  t.  Animismus:  ib.,  8.  681/7. 
—  139)  E.  Lamairesse,  L'Inde  avant  le  Bouddha.  (=  Bibl.  des  religions  comparees.) 
Paris.  IV  -f  324  S.  —  140)  F.  t.  Andrian,  D.  Höhenkultus  asiatischem,  europäischer 
Völker.  £.  ethnologische  Studie.  Wien,  Konegen.  XXXIV  +  385  8.  M.  10,00.  |[ZEthn. 
28,  189 (Virchow);  MAnthrGesWien  21,  42/3  (Habe rl and t);  AAnthr.  20,  258  (Golther); 
Globus  59,  205;  Ausland  64,  259  (Schürte);  KBlAnthr.  22,  8  (J.  Bänke);  ZOG.  42, 
997/9  (Meringer.)]|  —  141)  B.  Beer,  Heilige  Hohen  d.  alten  Griechen  u.  Römer.  E. 
Ergänzung  an  F.  v.  Andrians  Schrift  «Höhenkultus'.  Wien,  Konegen.  X  4-  86  8.  |[M. 
AnthrGesWien  21,  43  (Haberlandt);  Aasland  64,  260  (Schnrtz);  ZOG.  42,  617  f. 
(Zingerle);  DLZ.  No.  35  (Bethe);  LCBL  No.  36.] |  —  142)  B.  Andree,  D.  Fiatsagen, 
ethnographisch  betrachtet  Mit  1  Taf.  Braunschweig,  Yieweg.  XI  +  152  S.  M.  2,25. 
|[LGB1.  No.  46;  VGEBerlin  18,  S.  492  (Hahn);  BLZ.  No.  51  (Grosse);  PMPGA  37, 
LB.  S.  189  f.  (Supan);  BLÜ.  27,  427  f.  (Achelis);  Melusine  5,  261  f.  (H.  Gaidoa); 
ZVVolksk.  1,  846  (X.  WeinhoId.)]|  —  143) XS.  D.  Peet(P),  Water  colt  and  the  deloge 
myth:  AAOJ.  13,  S.  352/8.  —  144)  J.  Zemrich,  Toteninseln  a.  verwandte  geographische 


(1.    Urgeschichte.    Hoernes.  Iy15 

Wegen  and  Reisen  nach  dem  Totenlande,  Parallelen  in  den  Schilderangen 
der  letzteren  and  endlich  von  der  Atlantis. 

Riten  und  Symbole  bei  der  Beerdigung,  Klageweiber  and  Totenklagen 
büden  den  Stoff  einer  knraen  Darstellung  de  Launay's.146)  Hierher  ge- 
bort anch  die  von  Dimi troff146)  versuchte  Entwicklang  der  Gründe,  warum 
dss  menschliche  Leben  auf  der  Natontufe  der  Völker  eine  solche  Gering- 
yhttmng  erfährt  Sepp147)  erblickt  im  Völkergebrauch  bei  Hochzeit,  Ge- 
bart und  Tod  den  Beweis  für  die  Einheit  des  Menschengeschlechtes  und  die 
Urheimat  Asien.  Goblet  d'Alyiella14*)  tränt  ebenfalls  dem  von  Andrian 
und  Andree  richtig  erkannten  Prinzip  polygener  Entstehung  unter  der 
Wirkung  gleicher  Ursachen  nicht  viel  zu  und  verfolgt  daher  die  Wanderung 
der  Symbole  (Vorstellungen,  die  keine  Nachbildungen  sein  sollen)  von  Volk 
m  Volk.  Ein  unsauberes  Thema  der  vergleichenden  Religionsgeschichte  be- 
bandelt Bourke."') 

Zar  Urgeschichte  der  Sprache  liegt  eine  Reihe  von  Abhandlungen  vor, 
deren  Titel  in  den  Noten160-105)  angefahrt  sind. 

Technische  Kultur.  Die  Formenreihe,  zu  welcher  wir  jetzt  über- 
gehen, ist  nur  der  sinnlich  wahrnehmbare  Ausdruck  der  soeben  betrachteten. 
Mit  grobem  Interesse  wurde  eine  Philosophie  der  Tracht  mit  besonderer 
Bflcksicht  auf  die  Naturvölker  Afrikas  aufgenommen.160)  Der  Vf.  Schurtz, 
nebt  die  Tracht,  im  Gegensatz  zu  der  fast  allgemein  herrschenden  Zurück- 
fthnmg  auf  die  Putzsucht,  von  der  psychologischen  Wurzel  des  Schamgefühles 
tls  einer  allgemein  menschlichen  Eigenschaft  abzuleiten.  Den  Gedanken, 
dafa  das  Schamgefühl  erst  durch  die  Gewohnheit  der  Bekleidung  heran- 
goflehtet  worden  sei,  weist  er  als  einen  'ungeheuerlichen '(0  ab.  Als  Aus- 
gangspunkt des  Kleidungsbedürfhisses  gilt  ihm  vielmehr  der  geschlechtliche 
Alleinbesitz,  die  Ehe  und  die  Eifersucht  des  Mannes.  Winckel167)  zeigt, 
dafa  die  Beobachtungen  einzelner  Reisender  nur  durch  fälschliche  Generali- 
aerung  der  Ausnahmefälle  den  Schlafs  auf  die  angebliche  Leichtigkeit  des 
Gebarens  bei  den  Naturvölkern  ermöglichten.    Der  regelm&fsige  Verlauf  sei 


tfjÜMft.    Mit  Taf.  17:  JAEthn.  4,  8.  217—44.  —  145)  0.  de  Launay,  Rite*  et  osages 

Mrairea  XI:  Lee  plenrenses  et  les  lamentations:  BTP.  6,  8.  628—30.   —   146)   Z.  Di- 

aitroff,  D.  Geringachltmng  d.  menschlichen  Lebens  u.  ihre  Ursachen  bei  d.  Naturvölkern. 

Dnm.    Leineis;,  Hoffinsnn.    215  8.  —  147)  J.  Sepp,  Völkergebranch  bei  Hochseit,  Geburt 

a.  Tod.    Beweis   t   d.  Einheit   d.  Ifentohengeeehlechtes   u.   d.  Urheimat   Asien.    München, 

Iitsrar.  Inatitat      176    8.     M.    2,00.   —   148)   Goblet   d'Alviella,   Le   Comte,    La 

■igretion  dee   ejmboles.    II.  5  Tat    Paria.     1891.     842  8.     |[AAE.  21,  851  ff.  (Mante- 

t»iia);   CR.   19,   8.  168  t  (G.  Perrot);    EHR  24,  S.  251/5  (Menaut);   RBN.  1891, 

468-74  (G.  Camont);  BTP.  6,  878—80  (Ch.  Ploix).]!  —  149)  J.  G.  Boarke,  Scatologic 

BHm  of  all    Nation«.    Washington,   D.    C.   Lowdermilk  &  Co.     X  +  496  8.     M.  25,00. 

iilAX.  21,  856  ff.  (Mantegaaia);  Melusine  5,  286  (Gaidoa.)]|    —   150)  A.  Lefcyre, 

w  cri  a  la  parole:  R.  mens,  de  1'eoole  d'Aathr.  1,  8.  8—19.  —  151)   J.   V.  Laborde, 

btnaaetion  1  1'etnde  de  la  fonction  dn  langage:  ib.,  8.  858—69.  —  152)  L.  M.  Biblia, 

L'orign»  del  lingnaggio:  Baas.  nas.  1890,  No.  1.  —  153)  J.  Edkins,  Effect  of  nomad  life 

•  tae  growth  of  langnage:  AQR.  2,  (8er.  2),  8.  288—804.   —   154)  G.  DeTille,  Notes 

•»  le  dereloppemeat   du    langage:    BL.   24,    8.  242—67,    800—20.    —    155)    A.    W. 

Sc aleich er,  Afrikanische  Petrefakten.    E.  Yersoch,  d.  grammatischen  Bildungen  n.  Form- 

vineln  d.  afirikan.  Sprachen  durch  Sprachvergleichung  featanstellen.    Berlin.    II  -f-  VI  -f. 

M  8.  —  156)  H.  Schnrta,   Grundlage  e.  Philosophie  d.  Tracht  mit  besonderer  Berück- 

«tsügiag  d.    Negertrathten.    Stuttgart,   Cotta.     146   8.     M.    8,60.     | [Globus   59,   285  f. 

(8caaltheife);    Ausland  64,  182/6   (r.  d.   Steinen);  455/8;  466—70  (Sehnltheifs); 

UhUa.  4,  a  808  (Schmelti);   PMPGA.  87;   LB.  8.  190  (Ratsei);   AZgB.  No.    274 

(Achelis.)]!  —  1W>  P-  Winckel,  Kritische  Betrachtungen  d.  bisherigen  Berichte  über  d. 


1,16  §1.    Urgeschichte.    Hoernes. 

vielmehr  auf  allen  Kulturstufen  der  Menschheit  der  gleiche.  Daten  über  die 
künstliche  Schädeldeformation  bei  Kindern  zivilisierter  and  wilder  Volker  hat 
Porter168)  gesammelt  Jacobs159)  giebt  kritische  Betrachtungen  über  die 
Lehre  PkuY  von  den  Ursachen  der  Beschneidung,  welche  nach  dem  Letzt- 
genannten als  operativer  Vorbereitungsakt  für  die  sexuelle  Funktion  des 
Mannes  erscheint  und  demgem&fs  auch  nicht  in  der  ersten  Lebenszeit,  sondern 
kurz  vor  dem  Eintritt  der  Pubertät  vorgenommen  wird.  Dasselbe  Thema 
behandelte  Puschmann.160) 

Oberförster  Rurig161)  schildert  die  Jagd  in  der  Urzeit  nach  den  mittel- 
europäischen Funden  und  mit  Anlehnung  an  Morgans  Theorie  von  der  Ent- 
wicklung der  Gesellschaft.  Ratzel16*)  hat  die  afrikanischen  Bögen  bearbeitet 
Über  das  Bogenspannen  spricht  von  Luschan.169) 

Lüders164)  unternimmt  eine  Zusammenstellung  und  Klassifizierung  der 
Wurfwaffen  nach  dem  im  Hamburger  Museum  befindlichen  Material,  als 
erster  Versuch,  wenn  auch  ohne  Vollständigkeit,  willkommen.  Wurfhaken 
oder  hakenförmige  Wurfhölzer  bilden  den  Gegenstand  einer  Arbeit  de  Mor- 
tillets,166)  der  auch  einige  diluviale  Knochenschnitzereien  mit  hakenförmigen 
Enden  (aus  französischen  Höhlen)  als  prähistorische  Wurfhaken  deutet.  Der- 
selbe spricht166)  über  vergiftete  Waffen,  während  Munro167)  gewisse  für 
Otter-  oder  Biberfallen  erklärte  prähistorische  Holzgegenstände  beurteilt. 
Über  Steinbeile,  ihren  Gebrauch  und  den  an  sie  später  geknüpften  Aber- 
glauben liegen  Mitteilungen  von  M.  Ouire168)  und  Forrer169)  vor.  Die 
Herkunft  des  Jadeits  für  die  alte  Werkzeug-Fabrikation  Europas  und  Amerikas 
erörtert  Rudier.170) 

Eine  gehaltvolle  zweite  Mitteilung  über  den  alten  Bernsteinh&ndel  und 
seine  südliche  Rimesse,  das  Gold,  erhalten  wir  von  Olshausen.171)  Nebst 
einer  schätzbaren  Übersicht  der  Literatur  bringt  sie  uns  die  eingehende  Er- 
örterung mancher  in  der  ersten  Abhandlung  (JB.  1890,  N.  121)  nicht  näher 
ausgeführten  Verhältnisse.  Auch  Schneider172)  und  Fischer173)  lassen 
sich  zur  Bernsteinfrage  vernehmen. 


Niederkunft  bei  d.  Natarrölkern :  AAnthr.  20,  S.  149-70.  —  158)  J.  H.  Porter,  Notes 
on  the  artificial  deformation  of  children  among  sayage  and  ciYilized  peoples,  with  a  biblio- 
graphy.  Washington.  1889.  28  S.  —  159)  J.  Jacobs,  Oritische  Beechouwingen  orer  de 
Theorie  van  Dr.  H.  Plofs,  aangaande  de  Beteekenis  Tan  de  Besnijdens  bij  de  ▼erschülende 
Volken:  JAEthn.  4,  S.  185-201,  244—55.  —  160)  Th.  Paschmann,  Alter  a.  Ursachen 
d.  Beschneidang:  Wiener  media.  Presse.  No.  10—12.  —  161)  Körig,  D.  Jagd  in  d.  Ur- 
zeit, in  Verbindung  mit  d.  Entwicklang  d.  Gesellschaft  in  Central-Europa.  Leiprig.  101  S. 
Von  demselben:  d.  Jagd  in  d.  frankischen  Zeit  in  Verbindung  mit  d.  damaligen  Gesellschaft, 
ebenda  1891,  81  S.  —  162)  F.  Bat  sei,  D.  afrikanischen  Bogen,  ihre  Verbreitung  a.  Ver- 
wandtschaften. E.  anthropogeograph.  Studie.  M.  5  Tafeln:  Abhandl.  phil.-hiat.  Cl.  Kgl. 
Sachs.  Ges.  d.  Wiss.  18,  S.  291—846.  Leipzig,  Hirzel.  IV  +  56  S.  M.  5,00.  —  163) 
P.  t.  Laschan,  Bogenspannen:  VGAnthr.  1891,  670/8  S.  —  164)  C.  W.  Laders,  Über 
Warfwaffen  (m.  15  Tafeln):  J.  Hamburg,  wissensch.  Anot.  9,  18  S.  |[MAnthrGesWien.  21, 
196  (W.  fiein.)]|  —  165)  A.  de  Mortillet,  Los  propalseors  a  crochet  modernes  et  pr£- 
hiat:  B.  mens,  de  l'äcole  d'Anthr.  1,  S.  241/8.  —  166)  id.,  Empoisonnement  des  armes: 
ib.  8.  97—106.  —  167)  B.  Munro,  Notice  of  some  corioasly  constracted  wooden  objects 
foand  in  peat  bogs  in  Tarious  parts  of  Europe  sapposed  to  have  been  Otter  and  Beater-traps : 
Proc.  Soc.  Antiq.  Scotland.  —  168)  J.  M.  M'üuire,  The  Stone  Hammer  and  its  varioua 
oses.  M.  2  Tfln.:  American  Anthropologist,  Washington.  4,  S.  801— 12.  — 169)  B.  Forrer, 
Steinbeile  a.  Aberglaube:  Antiqua.  9,  8.  52.  —  170)  F.  W.  Badler,  On  the  Soarce  of  the 
Jade  ased  for  Ancient  Implements  in  Europe  and  America:  JAJGrBr.  20,  S.  882—42.  — 
171)  Olshausen,  Zweite  Mitteil,  über  d.  alten  Bernsteinhandel  n.  d.  Goldfunde:  VGAnthr. 
1891,  S.  286—819.  Vgl.  d.  1.  Mitt.  ebda  1890,  S.  270—97.  —  172)  0.  Schneider, 
Nochmals  z.  Bernsteinfrage:  ZDMG.  45,  S.  289—44.    —   178)  W.   Fischer,  D.  Weg  d. 


§1.    Urgeschichte.    Hoernes.  X«17 

Ton  Messikommer17*)  finden  wir  einen  Beitrag  aar  Feuererzeugung 
der  Urzeit.  Er  leitet  ans  auf  den  Boden  der  menschlichen  Wohnung.11*) 
Hier  bringt  Forrer17«)  Bemerkungen  über  Rekonstruktion  der  Pfahlbauten 
ssd  spricht  sich  n.  A.  dafür  ans,  dass  die  Pfahlhütten  eines  Dorfes  nicht, 
wie  gewöhnlich  angenommen  und  in  Zeichnungen  seit  Keller  dargestellt  wird, 
auf  einem  Pfahlrost  standen,  sondern  dals  zwischen  den  einzelnen  Hatten 
nur  ein  schwacher  Znsammenhang  bestand,  und  jedes  Hauswesen,  jede  Sippe 
for  sich  einen  eigenen  Rost  besals,  wobei  aber  nicht  ausgeschlossen,  ja  wahr- 
scheinlich ist,  dals  die  einseinen  Bauten  wieder  untereinander  durch  kleine 
flohstege  verbunden  waren.  Aach  bei  den  exotischen  Pfahlbauten,  deren 
Betrachtung  Heier  li"7)  fortsetzt,  steht  gewöhnlich  jede  Hütte  für  sich 
selbständig  im  Wasser.  Über  deutsche  Pfahlbauten  im  16.  Jh.  schreibt 
wieder  Forrer,178)  über  keltische  Bauwerke  Irlands  und  Schottlands 
toü  der  frühesten  Zeit  bis  zum  Beginn  des  Christentums  v.  Pflogk- 
Harttung.1™) 

Forrer180)  prüft  auch,  in  einer  noch  nicht  vollendeten  Artikelserie  den 
Wert  der  keltischen  (sog.  Barbaren-)Jftfft&n  für  die  Prfthistorie.  Er  unter- 
sacht die  auf  makedonische  und  massaliotische  Vorbilder  zurückgehenden 
Typen,  sowie  die  Kopieen  nach  römischen  Münzen  und  gelangt  zu  dem  Schlafs, 
däfs  die  Kelten  schon  zur  Zeit  ihrer  ersten  Nachprüfungen  klassischer  Originale 
auch  Ausprägungen  mit  selbständigen  nationalen  Typen  vornehmen  konnten. 

Zschille  und  Forrer181)  haben  eine  reich  illustrierte  Arbeit  über  die 
Formenentwicklung  des  Sporns  herausgegeben,  welcher  bekanntlich  auch  bei 
den  Kelten  (für  Mitteleuropa)  seinen  Ausgang  nimmt 

Andree18*)  bringt  nach  Cartailhac  Abbildung  und  Erklärung  bemalter 
vorgeschichtlicher  Spielkiesel  aus  der  Grotte  Mas  d'Azil,  Dep.  Ariöge,  die 
er  mit  indischen  8piel6teinen  vergleicht,  um  zu  vermuten,  dato  die  Farbe 
Eigentumszeichen  bedeute,  in  welcher  man  vielleicht  die  Uranfänge  einer 
Schrift  erkennen  kann.  Eine  charakteristische  Grabform  bespricht  Bonne- 
mfcre.188) 

Chemische  Beiträge  zur  Bronze-Ursprungsfrage  liefern  Virchow184) 
ind  Helm.186)  Was  die  Herstellung  der  ältesten  Bronzen  anbelangt,  ist 
Holm  der  Ansicht  (und  auch  von  anderer  Seite  ist  dieselbe  bereits  aus- 
gesprochen worden),  dals  jene  nicht  immer  unmittelbar  aus  den  die  Legierung 
bildenden  reinen  Metallen  zusammengeschmolzen  wurden,  sondern  dafs  Kupfer- 
erze je  nach  der  Erfahrung  der  Fabrikanten  mit  Zuschlägen  von  anderen 
Enen,  welche  Zinn,  Antimon,  Blei,  Arsen  u.  A.  enthielten,  zusammen  ver- 
arbeitet wurden,  um  die  beabsichtigte  Metallmischung  zu  erhalten. 


«'■'-fittifhfn  Bernsteinhandels:  Globus.  60,  8.  268/9.  —  174)  H.  Hei  li  komm  er,  Z. 
taereneogiing  d.  Ursoit:  Antiqua.  9,  B.  15/6.  — 175)  X  Ca*  Garnier  und  A.  Ammann, 
Itabitaikm  humaine.  H.  385  Abbild.  Paris,  Hachette,  1892.  4*.  VII  -f  895  8.  — 
176)  K.  Forrer,  Ben  u.  Bekonstruktion  d.  Pfahlhütten:  Antiqua.  9,  8.  17—20.  —  177) 
1.  Htiorli,  D.  Verbreitung  d.  Pfahlbauten  ausserhalb  Europas:  ib.  8.  20/6,  42/4.  Fort- 
wtnng.  D.  Anfang  s.  Berieht  1890,  Anm,  136.  —  178)  B.  Forrer,  DeuUche  Pfahlbauten 
ia  15.  Jh.:  ib.  8.  51/2.  —  179)  J.  t.  Pflugk-Harttung,  Keltische  Bauwerke:  Neue 
Heidelberger  Jahrbucher.  1,  H.  2.  —  180)  B.  Forrer,  D.  keltischen  Mflnsen  u.  ihr  Wert 
ftr  d.  Prihktorie:  Antiqua.  9,  8.  5—14,  27—32,  44/9.  —  181)  B.  Zeohille  u.  B. 
forrer,  D.  Sporn  in  Miner  Formen-Entwicklung.  B.  Versuch  i.  Charakteriaierung  u.  Da- 
tierng  d.  Sporen  unserer  KuIturrSlker.  Berlin,  Bette,  gr.  Fol.  128  8.  u.  20  Tafeln. 
M.  U/>0.  —  182)  B.  Andree,  VorgescbichtL  Spielkiesel:  Globus.  60,  8.  76/7.  —  188) 
Bosnemere,  Lee  sepultures sous ardoises :  BSAP.  1«,  1890,  8.  71/5.  — 184) B.  Virchow, 
Aml|nen  kaukasischer  o,  assyrischer  Bronsen :  VQAnthr.  1891,  8.  854/9. —185)  0.  Helm, 

Jahrtsboriobt*  der  QssohlehttwiMsasohaft.    1891.    I.  2 


1,18  §1.    Urgeschichte.    Hoernes. 

Buchholz186)  gelangt  gegen  eine  spekulativ  ausgebeutete  Annahme  von 
Hauptmann  Botticher  zu  dem  Schlüsse,  dafs  die  vorgeschichtliche  Topfwaare, 
wenigstens  nach  dem  unten  angeführten  Kriterium  keineswegs  als  blofs  zum 
Grabgebrauch  gefertigt  angesehen  werden  könne,  sondern  dafe  dieselben  Ge- 
fftfse  unzweifelhaft  trotz  ihrer  Durchlässigkeit  auch  als  Wirtschaftggeftise  zur 
Aufnahme  von  Flüssigkeiten,  wie  von  breiigen  und  trockenen  Substanzen  in 
Gebrauch  waren.  Das  Organ,  in  welchem  Bottichen  verfehlte  Hypothese 
erschien187)  ist  auch  sonst  für  eine  Reihe  technischer  Einzelformen  prä- 
historischer Kultur  zu  vergleichen.  Über  Hausurnen  hat  Montelius188) 
einen  Aufsatz  geschrieben. 

Von  H.  Stolpe  dem  besten  und  berufensten  Kenner  der  Ornamentik 
der  Naturvölker  liegt  eine  Abhandlung  Aber  die  Entwicklungserscheinungen 
dieser  lehrreichen  und  lange  vernachlässigten  Führerin  durch  das  Labyrinth 
primitiven  Völkerlebens  seit  1890  in  schwedischer189)  und  nun  auch  m 
deutscher  Sprache190)  vor.  Eine  ähnliche  Arbeit  von  Read191)  mit  der 
sich  Stolpe  kritisch  beschäftigt,  ist  verwandten  Erscheinungen  in  der  Orna- 
mentik der  Hervey-Gruppe  gewidmet.  Einigen  ürmotiven  der  Dekorations- 
kunst in  Amerika  und  den  fast  immer  mit  ihnen  verbundenen  symbolischen 
Bedeutungen  wird  in  einer  Abhandlung  von  A.  R.  Hein191)  nachgespürt, 
wfthrend  W.  Hein198)  in  einem  ansprechenden  'Beitrag  zur  ethnographischen 
Kunstgeschichte1  die  Verwendung  der  Menschengestalt  in  Flechtwerken  be- 
trachtet. Auf  prähistorischen  Boden  werden  wir  durch  Osbornes  Studie 
Ober  das  Wellen-Ornament194)  zurückgeführt 

Früheste  Kunstregungen  Oberhaupt  sind  der  Gegenstand  einer  Dar- 
stellung Hellwalds.195)  Ref.191)  hat  sich  anlftfalich  eines  merkwürdigen, 
die  mittleren  Donauländer  an  das  Ostliche  Mittelmeer  knüpfenden  Fundes 
mit  den  Anfingen  der  Thonplastik  in  Centraleuropa  beschäftigt. 

Eine  sehr  fleissige  Arbeit,  welche  nur  (wie  wir  das  leider  schon  ge- 
wohnt sind)  der  Neigung  zum  Symbolisieren  in  der  Betrachtung  einfacher 
Thongefäfeornamente  mehr  als  nötig  nachgiebt,  liefert  Senf197}  über  das 
'heidnische  Kreuz1,  v.  Zmigrodzki198)  wird  nicht  müde,  über  das  geheim- 
nisvolle Hakenkreuz  zu  schreiben. 

Auch  Rüdiger199)   erlahmt   nicht,   die  seltsame  Lehre  von  den  weg- 


Antimongehalt  priDrist  Bronzen:  KBlAnthr.  22,  8.  105/8.  —  180)  R.  Buchhols,  Durch- 
lässigkeit rorgeschichtiioher  Thongefifse  n.  deren  haurwirtschaftliche  Verwendung:  VGAnthr. 
S.  269—61.  Dasu  Yirchow,  ebenda,  8.  261.  —  187)  Protokoll  d.  GeneralTersammlung  d. 
Gesamtrereines  d.  deutschen  Geschieht»-  u.  Altertomtyereine  in  Mets.  Berlin.  1890.  194  8. 
—  188)  0.  Montelius,  Om  hoenrnor:  Ymer  (Stockholm).  11,  8.  69—70.  —  189)  Hj. 
Stolpe,  UtrecUingrfÖreteelser  i  naturfolkens  Ornamentik.  Etnografisk  undersökning:  ib. 
8.  198—250.  Stockholm.  1890.  |[JAfithn.  4,  218/5  (Serrnrier.)]|  —  190)  id.,  Ent- 
wicUungserscheinungen  in  d.  Ornamentik  d.  Naturrolker.  E.  ethnographische  Untersuchung. 
M.  58  Text-IUtiBtr.  Deutsch  r.  J.  Mestorf :  MAnthrGesWien.  22,  1892,  S.  19—62.  — 191) 
Ch.  Bead,  On  the  origin  and  sacred  character  of  certain  Ornaments  of  the  8.  E.  Facific: 
JAJGrBr.  21,  8.  189—58.  ([MAnthrGesWien  22,  60  ff.  (Stolpe).]|  —  192)  A,  B.  Hein, 
Mäander,  Kreuze,  Hakenkreuse  u.  urmotiviiche  Wirbelornamente  in  Amerika.    Wien,  Holder. 

SZEthn.  28,  247  (Bartels.)]|  —  193)  W.  Hein,  D.  Verwendung  d.  Menschengestalt  in 
lechtwerken:  MAnthrGesWien.  21,  8.  45—56.  | [Ausland  64,  600  (t.  d.  8teinen.)]|  — 
194)  W.  Osborne,  D.  Wellenornament :  PrähistBl.  (München).  8.  8.  8/5.  —  195)  F.  t. 
Hellwald,  Früheste  Kunstregungen :  Ausland.  64,  8.201,  230—  65.  —  196)  M.  Hoernes, 
E.  prithist  Thonflgur  aus  Serbien  u.  d.  Anfange  d.  Thonplastik  in  Mitteleuropa :  M.  Anthr. 
Ges.  Wien.  21,  8.  158—65.  —  197)  F.  Senf,  D.  heidnische  Kreun  u.  seine  Verwandten 
twischen  Oder  u.  Elbe.  (Mit  2  Tafeln):  AAnthr.  20,  8.  17—41.  —  198)  M.  de  Zmi- 
grodzki, La  genese  de  l'&ode  eur  le  Suastika:  JAEthn.  4,  8.  202/4.  — 199)  K.  Taubner, 


f  S.    Aesyier.    0.  BSeeft.  ^19 

weisenden  Petrogiyphen  m  verkünden,  m  welcher  Tarn  hier*00)  nems 
Material  herbeischafft  Virchow  hat  in  der  Frage  die  wohlwollende 
Meinung  ausgesprochen,  dafe  ja  der  erstgenannte  Vf.  Tielleicht  mit  seinen 
Deutungen  kq  weit  geht,  dafs  aber  doch  ein  ernsthaftes  Problem  vorliege, 
welches  neue  Gesichtspunkte  eröffne. 


§8. 

Assyrer. 

G.  Rösoh. 

(Verwandtes  in  anderen  ff.  e.  'Handbnoh'  &  96.) 

Stoffsammlung.  Nene  Fände  von  Keildenkmälern  auf  der  arme- 
nischen und  hethitischen  Peripherie  sind  auch  in  diesem  Berichts- 
jahr nicht  veröffentlicht,  wenigstens  dem  Referenten  keine  bekannt  geworden. 

Zwei  amardische  oder  'protomedische'  Inschriften  hat  A.  H. 
Sajce2)  im  Original  mit  Transskription  und  einem  Übersetzungsversuch  als 
Nachtrag  zu  seiner  Lukubration  über  die  Inschriften  von  Mal-Amir  und 
Pendant  der  zweiten  Golumne  der  Achämenideninschriften  veröffentlicht.  Die 
eine  war  ihm  schon  früher  durch  Strafsmaier  bekannt  geworden,  die  andere 
ist  ihm  von  Pinches  mitgeteilt  worden. 

Auf  dem  assyrisch-babylonischen  Keilschriftengebiet  ist  der 
merkwürdigste  historische  Fund  wohl  der  dreier  schwarzer  mit  Skulpturen 
versehener  Dioritsteine  in  den  Grundmauern  alter  Häuser  aus  dem  17.  Jh.  in 
London  noch  im  vorigen  Berichtsjahre.  B.  T.  A.  Evetts')  hat  diese  Steine 
beschrieben  und  als  alt-akkadisch  erkannt  Der  eine  jüngste  zeigt  nur  noch 
Tierfiguren  und  Planetenscheiben,  aber  keine  Spur  von  einer  Inschrift  mehr, 
der  zweite  bietet  eine  Inschrift  Gudeas,  der  dritte  eine  noch  altere,  welche 
des  Tempels  des  E-anna-du  gedenkt,  den  er  nach  einer  Mitteilung  Dr.  Carl 
I^hmanns  aus  einem  Berliner  Tafelchen  für  einen  Patesi  von  Lagash,  den 
Sohn  des  Akurgal  und  Enkel  des  Ur-Nina,  nimmt.8)  Derselbe4)  hat  von  zwei 
der  Göttin  Nana  gewidmeten  Kanephoren  berichtet,  deren  eine  sich  im  Louvre 
befindet,  von  Eudurmap  (b)  uk  (g)  von  Elam  herrührt  und  eine  schon  von 
Lenormant  übersetzte  Inschrift  trägt,  während  die  andere  im  britischen  Mu- 
seum steht,  von  seinem  Sohne  Arad-Sin  (Eri-Aku?),  König  von  Larsa 
herkommt  und  eine  akkadische  Votivinschrift  trägt,  welche  Ball  im  Original 
wie  auch  in  assyrischer  und  lateinischer  Umschrift  mitgeteilt  und  übersetzt 
hat    Zwei  babylonische  Cylinder   in   der  Eremitage  von  St  Petersburg  und 


Z.  UadkarteBetein-Thoorie:   VGAnthx.  1891,  S.  251/7.    Dun  Virchow  ebenda  S.   858.  — 
200)  F.  BSdiger,  Vorgeschichtliche  Kartenaeichniingen  in  d.  Schweiz:  ib.  S.  287—42. 

1)  A.  H.  Sayce,  AmanHan  or  'Protomedic'  tablete  in  the  British  Museum :  BT.  IS,  S. 
126— Sl.  —  2)  B.  T.  A.  Brette,  Discorery  of  Babylonian  antiqoitiee  in  the  city  of  Lon- 
don: P8BA.  Vol.  13,  S.  54—64.  —   8)  id.,  Kote  on  B^Anna-Dn:   ib.  8.  150.   —   4)  id., 

2° 


1,20  }*•    Aaayrer.    Böach. 

einen  in  der  Privatsammlung  Golenischeffs  hat  A.  H.  Sayce6)  publiziert 
Der  erste  enthält  zwei  Zeilen,  deren  erste  den  Namen  des  Paredros  der 
Afichera  aufweist,  welchen  Sayce  Batanum  lesen  möchte,  während  die  zweite 
die  Gottheit  Asratum  erwähnt,  mit  der  uns  schon  die  Briefe  von  Tell-el- 
Amarna  bekannt  gemacht  haben  Der  zweite  Cylinder  nennt  einen  gewissen 
Ehunniri,  den  Patesi  von  Ki-Mas  (das  Land  Mas=Nordarabien)  und  den  Vice- 
könig  des  Mat  (Landes)  Ar,  welches  Sayce  nicht  identifizieren  kann,  wenn 
er  nicht  Arki  (=  Erech)  lesen  darf.  Vielleicht  handelt  es  sich  um  einen 
arabischen  Distrikt,  wozu  er  die  Mak&rib  oder  Hohepriester  von  Saba,  wie 
auch  den  Priester  Iethro  von  Midian  beiziehen  möchte.  Der  dritte  Cylinder 
nennt  eine  gewisse  Kisti-Hadad  (=  Gabe  an  Hadad).  Zu  weiteren  Einzeln- 
publikationen hat  natürlich  auch  der  TeU-el-Amarnafund  Anlab  gegeben. 
So  hat  A.  J.  Delattre6)  eine  Reihe  vorderasiatischer  Königsbriefe  an  den 
ägyptischen  Hof  transskribiert,  übersetzt  und  kommentiert,  welche  teilweise 
schon  Zimmern,  Halevy  und  Budge  behandelt  haben.  Derselbe  Gelehrte7) 
hat  zu  der  Beleuchtung  der  Nationalität  und  Stellung  der  ägyptischen  Statt- 
halter oder  Vasallen  in  Syrien  unter  der  achtzehnten  Dynastie  eine  Reihe 
von  Briefen  solcher  Persönlichkeiten,  vornehmlich  eines  gewissen  Aziru  im 
Lande  (Amuri',  einem  Distrikt  des  nördlichen  Phöniziens,  oder  auch  'Martu', 
aus  Abel-Winckler  ausgehoben  und  in  der  gleichen  Weise  bearbeitet.  Da 
das  letztere,  Martu,  ein  Äquivalent  für  den  Territorialnamen  ist,  welcher 
bisher  nach  allgemeiner  Übereinkunft  Acharri  gelesen  wurde  und  im  Assyrischen 
das  ganze  Westland  am  Mittelmeer,  aber  bei  Assurnapirzal  einmal,  wie  es 
scheint,  auch  nur  das  einzige  Aradus  bezeichnet ,  so  sieht  sich  Delattre  zu 
der  Vermutung  veranlagst,  Arizu  möchte  Mos  der  Häuptling  von  Aradus  ge- 
wesen sein.  Das  Hauptverdienst  an  dem  Tell-el-Amarnafund  hat  sich  jedoch 
Hal6vy8)  mit  der  lateinischen  Transskription  und  französischen  Übersetzung 
der  71  ersten  Stücke  Abel-Wincklers  erworben.  —  Die  drei  die  Feldzüge 
Sanheribs,  namentlich  die  Snzubfrage  berührenden  Inschriften  auf  der  Thon- 
tafel  K  1280  in  der  Eujundschiksammlung  der  Britischen  Museums  nebst 
einer  bis  jetzt  nicht  bekannt  gegebenen  Votivinschrift  Assurnazirpals  an  Bei 
hat  Arthur  Strong*)  im  revidierten  Original  mit  Umschrift  und  Übersetzung 
publiziert  und  darauf  zwei  Inschriften  Assurbanipals  über  eine  Tempelrestau- 
ration und  die  Inthronisierung  seines  Bruders  Samassumukin  in  Babylon 
wahrscheinlich  668  v.  Chr.,  deren  erste  Lehmann  in  seine  Dissertation  de 
inscriptionibus  cuneatis,  quae  pertinent  ad  Samus-[sum]-ukin,  regis  Babyloniae, 
initia  aufgenommen  hat,  in  gleicher  Bearbeitung  folgen  lassen.  Eine  Bau- 
inschrift des  Königs  Silchak  von  Susiane  hat  Aur&le  Quentin10)  mit  deren 
Tnterpretion  und  unter  Besprechung  aber  ohne  Lösung  des  Rätsels  seiner 
Regierungszeit  und  -Dauer  (zwischen  692  und  688  vor  Chr.?)  mitgeteilt 
Die  vor  einem  Jahre  nach  dem  Hamadaner  Duplikat  einer  dreisprachigen 
Bauinschrift  des  Artaxerxes  Mnemon  von  Evetts  zugleich  mit  der  persischen 


The  canephoroB  in  early  Chaldean  art:  ib.  8.  158/9.  —  5)  A.  H.  Sayce,  Babylonian  cylindera 
in  the  flennitage  et  8t  Petersburg:  ZAeayr.  6,  S.  161/8.  —  6)  A.  Z.  Delattre,  Trois 
lettrea  de  TeU  El-Amarna  und  Lettre«  de  Teil  El-Amarna:  PSBA.  Vol.  18,  S.  127—82  und 
589—61.  —  7)  id.,  Ariron.  Quelques  lettre«  de  Teil  El-Amarna:  ib.  S.  215—84  u.  817 
— 27.  —  8)  Z.  Ha  14t  y,  La  corretpondanee  d'Amenophia  HI.  et  d'Amenophia  IV.:  ZA.  S. 
8,  T.  16,  8.  298-854,  402—62  u.  T.  17,  8.  87—133,  202—73,  496—581.  —  9)  Arthur 
Strong,  On  aome  cuneiform  inacriptiona  of  Sennaeherib  and  Aaanrnaairpal :  JBA8.  N.  S., 
S.  150 — 60  u.  457 — 75.    —     10)    Aurele  Quentin,    Annexe  No.  2  an  procea-verbal  de  la 


§3.    Aasyrer.    Bfteob.  1^21 

toansgegebenen  babylonische  Version  hat  F.  H.  Weifsbach11)  nach  dem 
Texte  ihres  Entdecken  W.  IL  Loftus  neu  abdrucken  lassen.  —  Der  wissen- 
schiftHchen  Latteratur  gehören  die  auch  im  laufenden  Berichtsjahr  fort- 
gesetzten Beitrfige  zur  Kenntnis  der  babylonischen  Astronomie  von  Epping 
und  Strafsmaier1*)  an.  —  Der  epischen  Poesie  die  von  Hormuzd  Bassam 
1882  in  Atrahabbah  gefundene  und  nunmehr  nach  W.  A.  J.  n,  pl.  50  von 
Theo.  6.  Pinches")  unter  Abbildung  des  Originals  mit  Transskription  und 
Übersetzung  herausgegebene  Version  der  Schöpfungsgeschichte  in  akkadischer 
und  assyrischer  Sprache,  welche  von  0.  Smiths  chaldäischer  Genesis  abweicht. 
Dem  gröberen  Publikum  ist  sie  von  Fr.  Hommel14)  nahe  gebracht  worden. 
Fhilalogische  Untersuchungen  von  historiscfiem  Inter- 
esse. Die  armenischen  Studien  haben  auch  diesmal  sich  aasge- 
schwiegen. 

Die  hethitische  Sprachfrage  ist  dafür  um  so  mehr  in  Flub  gekommen. 
Zunächst  sind  aus  dem  vorigen  Berichtsjahr  die  Studien  Menants15)  nach- 
zutragen.     Derselbe   beginnt   mit   der  Aufzfthlung  der  epigraphischen  Denk- 
mäler, welche  für  hethitisch  gelten,  und  der  Gelehrten,  welche  sich  bis  jetzt 
mit  deren  Entzifferung  befafat  haben.     Als   den   Schlüssel   hiezu   betrachtet 
selbstverständlich   auch   er   das  Siegel  des  Tarkondemos.    Er  erzählt  dessen 
Herkunft    und  Verlust  und   beschreibt   die  Leseversuche  seiner  beiden  Um- 
schriften, welche  Mordtmann  der  Aeltere,  Sayce,  Pinches,  Amiaud,  Goleni- 
scheff,  Ball  und  andere  angestellt  haben,  um  endlich  gestützt  auf  die  Sayce- 
sche  Lesung  der  Keilumschrift  auch   das  Sayce'sche  Resultat  an  der  hethi- 
tischen Inschrift  richtig  zu  finden.     Von  hier  aus  geht  er  zu  den  Inschriften 
von  Hamath  über,   bespricht   deren  Einzelzeichen   und  Gruppen  und  findet, 
dafis  diese  ein  ideographisches  und  zugleich  phonetisches  Schriftsystem  zeigen, 
ohne  dafe  man  jedoch  die  Frage  auch  polyphoner  Werte  entscheiden  könnte. 
Dieses  Schriftsystem  soll  aber  nicht  in  seiner  primitiven  Form,  sondern  erst 
in  einer  alterierten  auf  uns  gekommen  sein  und  gewissen  Alphabeten  Klein- 
asiens und  Gyperns  den  Ursprung  gegeben  haben.  Die  Dauer  der  hethitischen 
Schrift  berechnet   Menant  vom  zweisprachigen  Vertrag  Bamses  II.  und  der 
Khetas  im  vierzehnten  Jh.  bis  auf  die  Siegel  von  Ktyundschik  aus  der  Zeit 
Assurbanipals  im   achten  Jh.  v.  Chr.     Den  Charakter  der  Sprache  findet  er 
weder  arisch,  noch  semitisch,  sondern  turanisch.    So  steht  denn  Menant  ganz 
auf  Seiten  Sayces.    In   einer  Detailarbeit  hat  Menant16)  auch  den  phone- 
tischen Wert  des  hethitischen  Königszeichens  in  der  Tarkondemosinschrift  als 
ssr  dargethan.   Aufeer  ihm  hat  nach  den  Ideen  Amiauds17)  F.  R.  v.  Scheu18) 
an  dem  Tarkondemossiegel  sich   versucht,  die   hethitische   Inschrift  heitse: 
Taiqfttimme,  König  des  Landes  Su,  und  die  keilschriftliche  Mft  TarqAtimme 
(ist  mal)  Zu  d.  i.  Ebenbild  des  TarqAtimme,  Königs  von  Su. 

Seine   Vorstudien  zur  Entzifferung   des   Mitanni  hat  Paul  Jensen19) 
fortgesetzt     Für  den  Geschichtsfreund  interessant  ist  seine  Verlegung  des 


da  9.  Jänner  1891:  JA.  8.  8,  T.  17,  8.  150/5.  —  11)  F.  H.  Weifabech,  Zkuyr. 
f,  8.  159—60.  —  12)  Jos.  Epping  u.  J.  N.  Strafamaier,  Nene  babylonieche  Planeten- 
talen  2.  3.  Übenetnmg  der  Planetentafeln  8  -f  1949:  ib.  8.  89—102.  —  13)  Theo.  G. 
Pinehea,  A  new  Yenion  of  the  Creräon  etory:  JBA8.  8.  895—408.  — 14)  Fr.  Bommel, 
B.  mm  geündane  Weltachöpfimgalegende:   DB».  8.  105—14. 

15)  J.  Menant,  ätadea  hetfannea:  ST.  IS,  8.  26—47  n.  181—45.  —  16)  id.,  Lee- 
tm*  phonftiqM  de  l'ideognmme  royal  betten:  CR.  8.  4,  T.  19,  8.  189—48.  —  17)  ZAaeyr. 
1}  8.  279  u.  82.    —  18)  Fr.  ?.  ßoheil,  The  Jovanoff  eeal:  BOB.  5,  8.  10/8.   —  19)  P. 


1,22  f&    Aaajnur.    Bftiofe. 

Wohnsitzes  der  Mitanmer  nach  Subartu  in  der  Gegend  von  Orh&i-Edessa 
oder  vielleicht  auch  im  nördlichen  Stromgebiet  des  Chaboras  gegen  Wincklers 
Identifizierung  von  MitAnu  mit  dem  inschriftlichen  Pitanu  in  der  Nachbar-* 
schaft  der  Stadt  Mihranu=Tell-mahr6  westlich  von  Bellh.  Den  Sprach- 
charakter des  Mitanni  erlauben  ihm  seine  linguistischen  Ermittinngen  als  mit 
dem  Sumerisch- Akkadischen,  und  Elamitisch-Kassitischen,  sowie  mit  dem 
Alarodischen  vermutlich  verwandt  zu  bezeichnen.  Eine  Verwandtschaft  mit 
dem  Semitisch-Ägyptischen  oder  den  indogermanischen  Sprachen  soll  daher  un- 
denkbar, aber  mit  dem  alt-Armenischen  thatsächlich  sein.  Resultate,  welche 
mit  denen  Sayces  und  Wincklers  übereinstimmen.  Ähnlich  erklärt  Conder*0) 
die  Mitannisprache  nach  den  bis  jetzt  erkannten  Wort,-  Deklinations- 
und Conjugationsformen  für  einen  mongolischen,  mit  dem  Akkadischen,  Mo- 
dischen und  Hethitischen  verwandten  Dialekt. 

Seme  akkadisch-chinesisch  e  Schrift-  und  Sprachvergleichung  hat 
C.  J.  Ball81)  fortgesetzt 

Auf  dem  assyrisch-babylonischen  Sprachgebiet  hat  sich  in  Sachen 
der  akkadisch-sumerischen  Frage  zwischen  Oppert  und  Halevy 
nichts  geändert  Es  wäre  denn  dem  Anschluß  McCurdys")  an  Halevy  ein 
entschiedenes  Gewicht  beizumessen.  Auf  Grund  des  völligen  Schweigens 
der  assyrisch-babylonischen  Monumente  von  einem  sumerischen  oder  akka- 
dischen Volke;  der  Unzulänglichkeit  des  Schlusses  auf  seine  Existenz  ans  dem 
Vorkommen  zweier  Rassentypen,  eines  semitischen  und  nichtsemitischen,  auf 
den  frühesten  Denkmälern ;  des  gleich  hohen  Alters  der  semitischen  und  akka- 
dischen Inschriften  und  ihres  wechselweisen  Gebrauchs  unter  semitischen  Re- 
gierungen und  des  Widerspruchs  zwischen  dem  spezifisch-semitischen  Inhalt 
und  Styl  der  akkadischen  Inschriften  und  ihrer  Herkunft  von  einer  nicht- 
semitischen  Nationalität  und  Sprache  findet  er  die  vornehmlich  auf  die 
Vokabulare  und  Syllabare,  die  Interlineartexte  und  die  nach  dem  Vf.  unbe- 
wiesenen und  auf  graphische  Liebhabereien  zurückzuführenden  Dialektsdiffe- 
renzen gebaute  zwei  Sprachenhypothese  unerträglich  und  sucht  daher  in  den 
Inschriften  der  einen  wie  der  andern  Art  nur  die  eine  semitische  Sprache 
mit  zwei  Schreibweisen,  einer  demotischen  (assyrisch-babylonischen)  und  hie- 
ratischen (sumerisch-akkadischen)  auf  hieroglyphischer  oder  ideographischer 
Grundlage.  Die  Lebensdauer  der  assyrisch-babylonischen  Sprache  hat  G.  J. 
F.  Gutbrod*8)  untersucht  Während  nach  Nöldeke  diese  Sprache  vielleicht 
schon  vor  dem  Untergang  Ninives  aus  dem  Leben  verschwunden  und  nach 
Schrader  sofort  nach  dem  Sturze  des  Chaldäerreichs  mit  der  aramäischen 
Bevölkerung  auch  die  aramäische  Sprache  in  Babylonien  eingedrungen  und 
allmählich  zur  Volkssprache  geworden  ist,  folgert  dagegen  der  genannte  Ge- 
lehrte zunächst  aus  der  zweisprachigen  aramäischen  und  griechischen  Inschrift 
MOWin  ccdadvadcvaxrjs  das  Fortleben  der  alten  assyrisch-babylonischen 
Sprache,  wenn  auch  mit  aramäischen  Elementen  versetzt,  im  Monde  des 
Volkes  bis  weit  in  die  hellenistische  Zeit  herein  und  den  Gebrauch  derselben 
als  Gelehrtensprache,  zum  mindesten  aber  als  Lehrgegenstand  bis  in  die 
Mitte  des  zweiten  Jh.  n.  Chr.     Von  den   lexikalischen   und  grammatischen 


Jemen,  Vorstudien  i.  Enteifferung  d.  Mitanni:  ZAiayr.  6,  8.  84— 79.  — 20)  0.  B.  Conder, 
Altaic  letter  from  Teil  Amarna:  FBF.  8.  245— 50.  —  21)  C.  Z.  Ball,  Ideogramm  common 
to  Aoeadiaa  and  China*:  P8BA.  IS,  S.  88—105,  868—89,  484—95.  —  22)  J.  F. 
McOurdy,  The  Somerian  qaeation:  The  Preabyterian  and  Beformed  Benew  (in  Zakraft: 
PBB.)  2,  8.  58—81*   —   28)  0.  J.  F.  Gutbrod,  ZAm.  6,   8.  36—88.   —   24)    Georg 


{I.    Avym.    Edioh.  1,23 

Detailirbeiten  dürften  den  Historiker  nur  die  keilinscbriftliche  Wiedergabe 
Ägyptischer  Eigennamen  von  Georg  Steindorf")  und  die  Verbesserungen 
zm  Besolde  Umschrift  und  Übersetzung  der  Inschriften  Sanheribs  in  Schradero 
keOütschrifUicher  Bibliothek  von  W.  Mufs-Arnolt86  interessieren. 

Cfeschichte.  Ton  Bearbeitungen  der  Gesamtgeschichte  weife 
Referent  nur  die  der  Mflrdterschen  von  Fr.  Delitzsch26)  su  nennen. 

Für  die  Prähistorie  hatTerrien  de  Lacouperie  seine  bekannten 
Plaidoyen  für  die  Ableitung  der  alt-chinesischen  Kultur  von  der  chald&isoh- 
plamitnchen  fortgesetst  Er  baut  wie  schon  früher  auf  den  Charakter  der 
Schrift,  die  Bestimmung  der  Himmelsgegenden,  die  Parallelen  der  Heroen- 
geschickte87)  und  den  Beflex  des  Tierkreises  und  der  Cyclen  von  Babylon 
in  der  chinesischen  Astronomie  und  Chronologie.28)  In  der  Parallelisierung 
der  Königsnamen  der  chinesischen  und  assyrisch-babylonischen  Urgeschichte 
wQrde  C.  J.  Bali,'9)  wenn  er  den  chinesischen  Kaiser  Kwang-ti  und  seine 
Nachfolger  wie  Temen  de  Lacouperie  historisieren  wollte,  statt  mit  Nakhunte 
von  Elam  mit  Gudea,  Shau-haa  mit  Saigon  L  und  Chuen-hiek  mit  Dungi 
vergleichen,  aber  er  holt  Kwang-ti  für  einen  Gottestitel  und  stellt  Shin-nung, 
den  Erfinder  des  Pflugs»  statt  mit  Saigon  I.  mit  dem  Gott  Ea  oder  Aö  wegen 
dessen  Titel  Se-en-nu  oder  Si-en-nu  vom  akkadischen  Nu(n),  pflügen,  und 
Ea  Ti,  was  einem  andern  chinesischen  Namen  Scbin-nungs,  Yen-ti  entspreche, 
Fuh-hi,  den  Vorgänger  des  Schin-nung  um  seiner  Schwester  Nii-kwa-shi  oder 
Nii-hi-ahi  willen,  einer  Göttin  mit  einem  Menschenhaupt  und  Schlangenleib, 
mit  dem  akkadischen  Feuergott  Bilgi  um  Nin-ka-si  willen,  deren  'Gefährte' 
oder  Bruder  Bilgi  in  einem  akkadischen  Hymnus  heilst,  zusammen. 

Nach  den  Königin-Charlotte-Inseln  von  Britisch  Columbia  winkt  uns  ein 
neuer  Geschichtsforscher,  James  Deans,so)  welcher  in  der  Sage  von  dem 
eingebornen  Heiligen  der  dortigen  Haidastftmme  Skaga  Belas  oder  Belaß,  den 
Tster  des  Ninus  und  Sohn  de  Nimrod  erkennt  Der  Name  soll  durch  die 
seefahrenden  Pelasger  nach  Amerika  gekommen  sein.    Habeat  sibi! 

In  der  assyrischr-babylonischen  Vorgeschichte  hat  der  Heros  Izdubar- 
Gilgames  die  allgemeine  Aufmerksamkeit  auf  sich  gezogen.  Schon  im  vorigen 
Berichtsjahr  hat  Sayce81)  in  ihm  den  Prototyp  des  Perseus  vermutet  Ein 
Gedanke,  welchen  sich  Oppert")  im  Berichtsjahr  unter  Rekurs  an  die 
wunderbare  Bettung  des  babylonischen  Königs  Gilgamus  als  Kind  durch  einen 
Adler  bei  Aelian  de  nat  anim.  KU,  21  angeeignet  und  zu  der  Identifizierung 
des  Grofevaters  Seveehorus  mit  dem  Evechous  des  Beroeua,  dem  ersten  nach- 
sftndfiuüichen  König  von  Babylon  mit  2400  Begierungsjahren,  benatzt  hat 
Die  Seene  der  Bettung  des  Kindes  durch  den  Adler  will  W.  Hayes  Ward89) 
aaf  einem  Cylinder  Feeks  entdeckt  haben,  wozu  Morris,84)  Kohler86)  und 


Steiadorff,  D.  keffiBeehrfftHche  Wiedergabe  igyptiiehar  KigÄnimen:  BS8.  1,  S,  8.  59S 
-41S.  —  9&)  W.  Mau-Araolt,  Note*  od  the  pnblioatione  eontained  ia  ?ol.  II  of  Bber- 
kard  Schröder'»  kaüiMchriftlkhe  Bibliothek.  —  X  The  in*cripti«u  «f  Seanacherib.  U.  The 
bucriptioB«  of  Eearhaddon:  Hebr.  7,  L  8.  58—71;  II.  8.  81—103. 

§6)  JBG.  5,  I,  18*.  —  27)  Terrien  de  Lacouperie,  Fram  incient  Ohaldea  and 
Stern  to  eariy  China.  Ab  hiatorical  loan  of  cnltnre:  BOR.  5,  8.  82—44,  68—70,  79—86. 
—  28)  id.,  The  Äodiac  aad  Oyek»  of  Babylonia  «ad  their  Chinese  derintWe»:  Ac  88, 
S.  SSI.  —  29)  C.  2.  Ball,  The  fint  fhree  of  the  fire  Aatoerati  (Wa  Ti):  FSBA.  IS,  8. 
77/*.  —  SO)  Jan»  Deaaa,  The  atorj  of  Skaga  Belas:  AAOZ.  IS,  8.  81/4.  —  gl)  A. 
H.  Sayee,  The  hero  of  the  Gheldeaa  Epio:  Ac.  88,  8.  4SI,  1.  —  82)  Z.  Oppert,  The 
ChaM— a  Peneue:  BOB.  5,  8.  1/S.  —  88)  W.  Hayea  Ward,  Ac  88,  8.  570,  8.  Vgl. 
m.  18,  I,  S711*-11«.  -  84)  B.  Merrie,  ib.  18.  Okt  —  85)  K.  Kohler,  The  eagle  of 


X924  }••    Afiyrer.    Böaoh. 

Casartelli'*)  und  die  Riesenvögel  der  asiatischen  Mythologie,  den  indischen 
Garada,  den  persischen  Simorgh,  den  jüdischen  Adler  Salomos  und  den  per- 
sisch-arabischen Rokh  beigesteuert  haben,  während  Ed.  T.  Harper87)  die 
Etanalegende  verglichen  und  Scenen  ans  derselben,  wie  den  Adlerritt,  bei- 
gezogen hat.88) 

In  der  griechischen  Prähistorie  Assyriens  hat  nach  Jakobi,  Nenhans 
und  Spiegel  anch  Engen  Wilhelm89)  öl  und  Mühe  an  die  Legende  oder 
Fiction  vom  Siege  des  Ninns  und  der  Semiramis  über  Zoroaster  oder 
Za&(>av<nr]Q,  wie  er  den  Etesias  hm  Diodors  I,  94  willen  überall  nach 
persischer  Form  geschrieben  haben  lassen  will,  verschwendet.  Ktesias-Diodor 
hätten  treu  und  schlicht  eine  Volkssage  wieder  gegeben,  welche  dem  Zoro- 
aster gar  keine  religionsgeschichtliche  Stellang,  sondern  nnr  die  Nebenrolle 
eines  mit  andern  von  Ninns  besiegten  Königs  zugewiesen  habe.  Die  Ein- 
mengung der  religiösen  Stellang  Zoroasters  sei  erst  die  Erfindung  der  späteren 
Referenten  zum  Beleg  ihrer  Bekanntschaft  mit  seiner  Bedeutung  als  Religions- 
stifter, da  die  Annahme,  dafa  der  aus  persischen  Quellen  schöpfende  Etesias 
und  sein  Nachtreter  Diodor  von  einem  Religionskampf  zwischen  den  Assyrern 
und  Zoroaster  geredet  hätten,  zu  dem  Absurdum  fuhren  würde,  dafs  die 
Perser  nicht  die  Anhänger,  sondern  die  Gegner  Zoroasters  gewesen  seien. 

Von  der  Prähistorie  mögen  uns  zu  der  wirklichen  Geschichte  die  He- 
thiter hinüber  geleiten. 

Eine  schätzenswerte  Übersicht  des  gegenwärtigen  Standes  der  historischen 
Forschung  über  sie  verdanken  wir  der  Times.40)  Nach  der  herrschenden 
Ansicht  gehören  die  betreffenden  Monumente  der  Periode  von  1500  bis  1100 
v.  Chr.  an,  während  welcher  die  Hethiter  ein  mächtiges  Volk  mit  engen, 
teils  friedlichen,  teils  feindlichen  Beziehungen  zu  Ägypten  waren.  Nach 
Ramsay  bestehen  die  Monumente  aus  zwei  Klassen,  einer  älteren  die  Denk- 
mäler von  Boghaz-Keui  und  Eyuk,  so  wie  vom  östlichen  Gappadocien  um- 
fassenden, und  einer  entschieden  jüngeren  mit  den  Denkmälern  von  Syrien 
und  dem  südlichen  Gappadocien,  besonders  denen  von  Ibriz.  Die  ältere 
Elasse  trage  mehr  einen  ägyptischen,  die  jüngere  mehr  einen  assyrischen 
Typus.  Nach  Puchstein  dagegen  gehören  alle  Monumente  der  späteren 
Periode  von  1000  bis  700  v.  Chr.  an.  Ihm  hat  Winter  das  Verhältnis 
umkehrend  mit  der  Verweisung  sämtlicher  Monumente  in  die  frühere  Periode 
geantwortet  Andererseits  hat  Hirsch  fei  d  das  Vorhandensein  zweier  ver- 
schiedener Typen  versichert,  aber  jede  Gemeinschaft  ihres  Charakters  und 
Ursprungs  verneint  und  behauptet,  dafe  zwar  die  syrischen  und  sfldcappado- 
cischen  Denkmäler  vielleicht  von  den  Hethitern  herrühren,  nicht  aber  die 
von  Boghaz-Keui  und  Eyuk,  welche  vielmehr  Kleinasien  eigentümlich  seien. 
Was  das  Vaterland  des  Volkes  betrifft,  das  diese  Monumente  geschaffen  hat, 
so  betrachten  Perrot  und  Winter  Syrien  als  das  Centrum  seiner  Macht 
und  Kleinasien  als  seine  Dependenz.  Damit  stimmte  Sayce  früher  ganz 
überein,  ist  aber  jetzt  geneigt,  Kleinasien  für  den  ursprünglichen  Sitz  der 
Macht  der  Hethiter  anzusehen,  von  wo  sie  nach  Syrien  vorgedrungen  seien, 


Etan-Gügamoe  and  hia  kindred  in  folklore.:  ib.  39,  S.  884,  1/2.  —  86)  L.  Casartelli, 
The  Gnrada  and  other  febalons  giantt-birdt:  JBAS.  S.  544/6.  —  87)  Edward  T.  Harper, 
The  Babylonian  legend  of  Etana:  Ac.  89,  8.  67,  2—68,  2.  —  88)  id.,  The  legend  of  Etan- 
Gilgamoa  and  hie  kindred  in  folklore:  ib.  S.  515,  2—516,  2.  —  89)  Engen  Wilhelm, 
L'exptdition  de  Kinos  et  dea  Anyriena  oontre  nn  roi  de  la  Bectrie:  Le  Museon  10,  8.  556 
—74.  —   40)  Times  ▼.  25.  u.  28.  Jnli  o.  Ac.  40,  8.  100,  3—101,  1.    —   41)  Ceeare  de 


{8.    Aeayrer.    RS  ach.  X925 

wogegen  Hinchfeld  jede  Verbindung  zwischen  dem  Volk  und  den  Monumenten 
Ton  Syrien  und  denen  yon  Kleinasien  leugnet.  Gegen  ihn  behauptet  Ram- 
say,  dab  das  ursprüngliche  Gentrum  der  Hethiter  in  Pteria  gewesen  sei, 
dafs  sie  sich  von  da  aus  durch  das  Ostliche  Cappadocien  nach  Commagene 
ind  Syrien  ausgebreitet  hätten  und  dafs  eine  spätere  Woge  sich  von  ihnen 
abgelöst  und  von  Syrien  durch  Cilicien  in  den  Süden  Gappadociens  ergossen 
habe.  —  Audi  Cesare  de  Cara41)  hat  seine  Studien  Aber  die  Hethiter  mit 
der  Folgerung  der  hamitischen  Abkunft  der  cilicischen  Hethither  aus  der 
griechischen  Heroensage  und  der  Zurückfthrung  der  Monumente  von  Aseli 
Keoi  und  Marasch,  sowie  der  Untersuchung  der  zwar  nicht  hethitischen,  aber 
mit  diesen  nach  Stoff,  Stil  und  Gewandung  verwandten  Monumente  in  den 
den  Hethitern  unterworfenen  und  von  Völkerschaften  gleichen  Stammes  mit 
ihnen  bewohnten  Ländern  und  endlich  mit  der  Darlegung  des  Ursprungs 
und  Zusammenhangs  der  altgriechischen  Kunst  mit  der  hethitischen  fort- 
gesetzt. 

In  den  Bereich  der  assyrisch-babylonischen  Geschichte  führen 
ms  die  Folgerungen  aus  der  Gorrespondenz  von  Tell-el-Amarna  auf  die  poli- 
tischen Verhältnisse  Palästinas  unter  den  Pharaonen  Amenophis  HL  und  IV. 
?wt  Sayce41)  und  nach  ihm  W.  St  C.  Boscawen48)  sowie  von  H.  Zim- 
mern44) ein.     Die  ägyptische  Oberherrschaft  bestand  zwar  damals  in  Palästina 
noch  offiziell  zu  Recht,  war  aber  bereits  tief  erschüttert,  da  von  Norden  her 
die  Hethiter   und   die   mit  ihnen   verbündeten  Völkerschaften  und  im  Süden 
die  Chabiri-Leute  ihre  Anläufe  machten.     Ob  die  Chabiri  die  Hebräer  oder 
die  Hebroniter  waren?    Sprachlich   möglich   ist  beides.    Jerusalem  als  Uru- 
safim  in  den  Briefen  entdeckt  zu  haben  ist  das  specielle  Verdienst  Sayces. 
—  Neue  Einzelheiten  bieten  uns  die  Funde  des  Leiters  der  amerikanischen 
Expedition    nach   Babylon,   Doctor   Peters.45)     Sie   bringen  uns  drei  alte 
babylonische  Königsnamen:  Erimus,  den  auch  Jensen  auf  Inschriften  in  Sip- 
pare gefunden  hat,  Kadasman-Turqu  und  Kadasman-Bel,  welchen  man  bisher 
Kara-Bel  gelesen  hat    Beide  letzteren  Namen  wurden  zusammen  mit  einem 
Tifelchen  gefunden,  das  den  Namen  des  Nazi-Murattas  des  Sohnes  von  Durri- 
gfttat==Kuxi-galzu  (ungefihr  1345  v.  Chr.)  trug.     Die  beiden  Eadasman  re- 
gierten also  wohl  auch  zu  dieser  Zeit    Den  auf  einem  Cylinder  vorkommenden 
babylonischen   König   Harduktabikzirim   wollte    seiner  Zeit  Jastrow4*)  der 
Ptaridynastie  als  Nummer  1,  2  oder  8  einordnen.     Ein  Ansatz,  welchen  J. 
A.  Knudtzon47)  mit  den    Regierungszahlen   der  Pasitafel  bestreitet.    Den 
auf  einer  von  Strafsmaier  veröffentlichten  babylonischen  Kontracttafel  vor- 
kommenden König  Samas-Irib  von  Babylon  möchte  Oppert48)  zu  dem  Helden 
der  babylonischen  Unabhängigke  Verklärung   nach  der  Schlacht  bei  Salamis 
machen,    der  sich  jedoch  nicht    viel  über  ein  Jahr  gegen  Xerxes  hätte  be- 
haupten können.  —  Zu   der  Geschichte   wird  die  Untersuchung  de  Lacou- 


Cin,  Degh  Hittim  o  Hethei  e  deüe  loro  migrarioni:  Civilti  cattol.  8.  14,  Vol  11,  I.  8. 
»7—7$;  IL  89*-- 418;  III.  672—88.  —  42)  A.  H.  Sayce,  The  Southern  Palertine  in  the 
Hauet*  Century  B.  C  :  Ac  39,  8.  138,  1/3  u.  JBG.  13,  I,  24».  —  43)  W.  8t  C.  Boa- 
eiwea,  8oafhen  Paleatine  and  the  Tel-El-Amarna  tableta:  BOB.  6,  8.  114/9.  —  44)  H. 
Zinnern,  Pattetina  um  d.  Jahr  1400  v.  Chr.  nach  neuen  Quellen:  ZDPV.  13,  8.  133—47. 
-  4fr)  Theo.  Q.  Pinchea,  The  diacoYeriea  öf  the  American  ezpedition  to  Babjlonia:  Ao. 
40,  S.  109,  1/3.  —  46)  M.  Jastrow,  A  cylinder  of  Mardnktabikairim:  ZAaayr.  4,  8.  801 
—13.  _  47)  J.  A.  Knndtson,  Bemerkungen  so  d.  Aufeata  Jaatrowe  u.  a.  w.:  ib.  6,  8. 
183/5.  —  43)  J.  Oppert,  Un  Champion  de  Tindependance  chaldeenne:  JA.  8.  8,  T.  17,  8. 


1,26  {B.    **»jr*r.    Böeeh, 

perieV9)  über  die  Datierungsweisen  in  Babylon  im  Unterschied  von  der 
Eponymenrechmng  in  Assyrien  zu  zählen  sein,  zuerst  nach  der  Epoche  des 
jeweiligen  Königs  oder  eines  wichtigen  Ereignisses,  später  nach  der  Ire  der  Selen- 
ciden,  die  bis  jetzt  von  301  bis  142  v.  Chr.  nachgewiesen  ist,  dann  nach 
der  Are  der  Arsaciden  mit  der  Epoche  248  v.  Chr.  von  140  bis  127  v. 
Chr.,  endlich  nach  der  von  Hinterns  oder  Phraates  IL  eingeführten  Doppel- 
te der  Selenciden  und  Arsaciden  von  123  bis  80  v.  Chr.,  bis  wir  endlich 
im  ersten  Jh.  n.  Chr.  statt  einer  Arenrechnnng  in  der  jingsten  bis  jetzt  ge- 
fundenen Keilinschrift  vom  Jahr  56  n.  Chr.  die  Rechnung  nach  Königqahren 
wieder  finden. 

Geographie.  Die  Lage  des  Landes  Sam>al=Singirli  und  seine  in- 
schriftlichen Königsnamen  und  Beziehungen  zu  den  assyrischen  Königen  von 
Assurnazirpal  bis  Esarhaddon  hat  Boscawen60)  erörtert 

Ckmcordanz.  Den  Namen  des  Vaters  Abrahams,  Thara,  hat  P. 
Jensen61)  auf  den  Oottes(?)namen  Tarhu-  der  uns  in  den  nordsyrischen 
Namen  Tarhu-nazi,  Tarhu-lara,  sowie  in  Tarhondaradus  ans  Arzapi  und  Tar- 
kondim(ot)os  begegnet,  zurückgeführt  Für  die"  Geschichtlichkeit  seiner  Wande- 
rung nach  Haran  dürfte  der  Schlafs  Jensens69)  aus  dem  Vorkommen  assy- 
rischer Wörter  in  dem  Mitanni  auf  eine  alte  assyrische  Bevölkerung  in  Haran, 
die  vielleicht  früh  aus  Babylonien  ausgewandert  wäre,  wohl  in  das  Auge  zu 
fassen  sein. 

Kananäische  Glossen,  welche  die  Thatsache  der  Identität  der 
kananäischen  Sprache  mit  der  hebräischen  schon  vor  der  Einwanderung  der 
Hebräer  in  das  Westjordonland  begründen,  aber  auch  gewisse  Unterschiede, 
insbesondere  im  Wörterschatz,  aufzeigen,  hat  H.  Zimmern69)  geliefert  An- 
läßlich des  in  Singirli  inschriftlich  gefundenen  Königs  Pan-Ammu  von  Somal 
soll  nach  Boscawen64)  Bileam  bedeuten:  ein  Herr  ist  Ammu,  der  oberste 
Gott  der  syrischen  Amoriter,  und  in  4.  Mos.  22,  5  statt  1DJ?  M2  pH  gelesen 
und  übersetzt  werden:  Land  der  Kinder  des  Ammu.  Dab  der  Text  hier 
nicht  in  der  Ordnung  ist,  beweist  allerdings  das  Quorum  Amnion*  der  Vul- 
gata;  den  Aufsatz  Sayces66)  über  die  Amoriter  und  Hebräer  in  den  ältesten 
Keilinschriften  konnte  Referent  nicht  einsehen.  —  Die  Berichtigung  der  bibli- 
schen Chronologie  des  geteilten  Reiches  und  der  beiden  Tobias  mit  den  assy- 
rischen Zahlen  haben  John  D.  Davis66)  und  ein  Anonymus67)  nach  den 
assyrischen  Zahlen  versucht.  —  Asasel  hat  C.  J.  Ball68)  begrifflich  und 
sprachlich  mit  dem  chinesischen  Wüstengespenst  Kidi  oder  Gidi  kombiniert, 
das  er  für  eine  Entlehnung  des  altbabylonischen  bösen  Geistes  Gidim  aus- 
giebt.  Die  Frage  des  Verhältnisses  der  Cherubim  zu  den  geflügelten  menschen- 
gestaltigen Genien  der  Assyro-Chaldäer  hat  Teloni69)  untersucht  und  nur 


543/5.   —   49)   Terrien   de   Laconperie,   Vkre  dea   Amddea   en  248  st.  J.  C:  Le 
Mnaeon  10,  8.  5 — 41. 

50)  W.  St  Chad  Boacawen,  Becent  german  oriental  explorräona.  The  Und  of 
Sema'l:  BOR.  5,  8.  145—52. 

51)  P.  Jemen,  Voratndien  s.  Entssifferong  d.  Mitanni:  ZAaayr.  6,  8.  70.  —  52)  ib. 
8.60/1.  —68)  H.  Zimmern,  KaiiaanliacheGloaaen:  ib.  8.  154/8- —  54)  W.  St  Chad  Boa- 
cawen, The  land  of  8am'al:  BOB.  5,  8.  148.  —  55)  A.  H.  Sayce,  The  Amoritea  snd 
Hebrewa  in  early  euneiform  inacriptiona:  Ac.  40,  8.  291,  1/3.  —  561  John  B.  Dayia,  The 
Chronologie  of  the  diyided  kingdom:  PBB.  2,  8.  98—114.  —  57)  Cronotogia  Biblkö-Aaair» 
aa  i  fatti  dei  dae  Tobia.  8.  14,  Y.  11,  I.  8.  44—57;  IL  288—302.  —  58)  C.  J.  Ball,  Aaaaoi 
Ler.  XVI.  8,  10,  26,  Hebr.  7,  8.  77/8.  —  59)  B.  Teloni,  La  qneatione  dei  Cherubim  e 
dei   genii   alati   (apetialmente  antropomorfl)  degli  Aaairo-caldei:    ZAaayr.  6,  8.  124—40.  — 


}8.    Ämjrm.    Bflaoh.  ^27 

ene  Aniaeriiche  Ähnlichkeit  der  Chearnbim  mit  den  ab  Thrönträger  and 
Fakst-  nnd  Tempelwäohter  funktionierenden  Flflgelgeuta,  die  ab  Kolosse  wie 
Anniete  Stier-  und  Löwenhäupter  mit  Menschenarmen  haben,  aber  keine 
Identität  gefunden.  In  den  Cherubim  seien  überhaupt  Elemente  mehrerer 
ud  Terschiedener  orientalischer  Völker  verschmolzen,  auch  selche,  welche 
wenig  oder  gar  nicht  an  Babylon  erinnern.  Der  Adler  z.  B.  als  Trftger  der 
Geilheit  sei  ein  der  babylonischen  Kunst  nnd  Religion  fremdes  Element  nnd 
die  tragenden  Flögelgeetalten  gehören  nicht  ansBchliefslieh  der  mesopotanischen 
Kmart  an,  sondern  auch  der  hethitischea.  Den  Namen  Jesajas  glanbt  Sayce60) 
mit  Pinehes  auf  einer  Kontracttafel  Strafemaiers  aus  dem  achten  Jahre  des 
Cyris  in  dem  keilschriftlichen  Namen  eines  Joden  Yase-Ya-AYa  nnd  in  der 
Stadt  von  Pudhu-Yavan  (Pudbu  der  Jonier,  nach  J.  Krall61)  die  Griechen- 
stadt in  Cyrene)  in  der  Inschrift  Netakadaezaro  aber  seinen  Einfall  in  Ägypten 
hi  seinem  37.  Begierongsjahr  das  biblische  mit  den  Lud  oder  Lydiern  ver- 
getallschaftete  Put  erkennen  nnd  den  Namen  Khari  in  der  Stftdteliste  Thotr 
mes  HL  tu  Karnak  mit  Gasa  identifizieren  zu  müssen. 

Altertümer.  Dem  Rechtsleben  gehört  eine  nach  dem  Erachten 
Piache  8")  von  Meiüaner  schief  aufgefaßte  babylonische  Adoptionsurkunde  in 
akkadischer  aber  mit  assyrischen  Wörtern  vermischter  Sprache  an,  welche 
er  ak  ein  Zeichen  der  nationalen  Gutherzigkeit  besprochen  und  erklärt  hat 
Drei  Urkk.  ans  Peisers  keilschriftlichen  Aktenstücken  nnd  babylonischen 
Urkk.1  über  Hftuserhandel  in  Babylon  aus  der  Zeit  des  Cyrus  und  Kambyses 
bat  Oppert6*)  übersetzt.  Hierin  gehören  auch  Rudolf  Zehnpfands") 
babylonische  Weberrechnungen. 

Die  babylonische  Astronomie  hat  Fritz  Hommel66)  dargestellt.  Von 
den  euphratensischen  Tierkreiszeichen  und  -Namen  hat  Robert  Brown  jr.66) 
gehandelt  Die  zuerst  von  Pinehes67)  mit  dem  Übersetzungsversuch  nur 
weniger  Zeilen  und  darauf  von  Epping68)  mit  einer  'sachlichen  Übersetzung' 
veröffentlichte  Stern-  nnd  Mondstafel  für  das  siebente  Regierungsjahr  des 
Ksmbyses  hat  Oppert«»)  historisch  nnd  linguistisch,  häufig  im  Widerstreit 
nit  dem  letzteren  Gelehrten,  schon  im  vorigen  Berichtsjahr  übersetzt  und 
erkürt  —  Den  Abgang  der  älteren  semitischen  Monatsnamen  der  Babylonier 
tsd  das  Aufkommen  der  jüngeren  niohtsemitischen ,  welche  die  Juden  aus 
dem  Exil  mitgebracht  haben,  schon  zur  Zeit  Hammurabls  hat  Bruno 
Meifsner70)  besprochen. 

In  8achen  der  Kunst  hat  Heuzey71)  aber  einen  vollständig  erhaltenen 
marmornen  Streitkolben  Gudeas  und  dessen  Inschrift  aus  den  Funden  de 
Ssrzecs  im  Anschlufs  an  seinen  Artikel  über  die  Bedeutung  des  Streitkolbens 
*b  Keile  und  Scepter  berichtet  —  Der  Hypothese  Opperts  über  den 
Mafsstab  auf  zwei  Statuen  aus  Telloh,  er  sei  die  chaldäische  in 


•0)  A.  H.  Sayee,  Iaaiah  and  Phnt  in  the  Babylonian  inecriptioni:  Ac.  39,  8.  850,  1/2.  — 
Cl)  J.  Krall,  The  city  of  Pudhu-YaYan :  ib.  S.  492,  1. 

62)  Theo.  G.  Pinehes,  'Sonfcood'  or  adoption  among  the  earlj  Babjloniani :  Hebr.  7, 

6-  18«/» 68)  J.  Oppert,  Le  doaaier  de  l'immeuble  Bel-Bimanni,  tradoit:  CR.  8.  4,  T. 

l't  8.  1S3/9.  —  64)  Bodolf  Zehnpfand,  Babylonische  Weberrechnnngen :  B8S.  8.  492— 
H6,  «82/6.  —  65)  Frita  Hommel,  B.  Astronomie  d.  alten  Chaldier:  Aualand  20,  8.  S81/7; 
11)  8.  401/7.  —  66)  Bobert  Brown,  Bemerke  on  the  Enphratean  attronomical  names  of 
*•  Qg»  of  the  Yodiac:  PSBA.  IS,  8.  246—71.  —  67)  JBG.  11,  I,  29».  —  68)  ib.  I, 
13*.  —  69)  J.  Oppert,  Un  annaaire  attronomiqne  babylonien  tradnit  en  partie  en  Orec 
PtoPtolemee:  JA.  8.  8,  T.  16,  8.  511—82.  —  70)  Bruno  Meifiner,  D.  Alter  d.  baby- 
lonKta  Monatsnamen:   WZOL  8.  180/1.    —   71)  Leon  Heosey,  Le  maaie  d'amee  de 


1,28  }*•    Aftyrer.    BSsoh. 

zehn  Teile  eingeteilte  Spanne,  hat  AugustAnräs7*)  mit  dem  Kachweis,  dafs 
die  Spanne  nirgends  und  nie  anders  als  in  zwölf  Fingerbreiten  eingeteilt 
worden  sei,  und  mit  der  Auffassung  der  Einteilung  des  Mafsstabs  als  Dar- 
stellung der  von  Oudea  für  seine  Bauten  gewählten  Matsrerhältnisse  wider- 
sprochen. —  Ob  Thomas  Friederich78)  mit  seiner  Behauptung  Recht  habe, 
dafs  der  Palasttypus  im  Hatti-Land,  wo  er  Phönizien  den  ersten  Platz  an- 
weist, ein  feststehender,  am  Tigris  und  Euphrat  nur  nachgeahmter,  von  dem 
assyrischen  und  babylonischen  scharf  unterschiedener  gewiesen  sei,  und  dafs 
er  dem  salomonischen  Tempel  zum  Muster  gedient  habe,  weife  Referent 
nicht. 

Religion.  Die  Studien  Loisys74)  Aber  die  chaldfiische  Religion  und 
Cosquins76)  Auszug  daraus  konnte  Referent  nicht  zu  Gesicht  bekommen. 
—  In  der  grofsen  Figur  mit  der  reich  geschmückten  Mitra  auf  den  Felsen- 
skulpturen von  Jasili-Kaja,  welche  Ramsay7*)  als  <9w  vixrflriqoq  und  Per- 
rot77) als  einen  Gott  auffassen,  hat  de  Cara78)  auf  Grund,  dafs  der  Gott 
seinen  Arm  um  den  Hals  der  kleinen  Figur  legt  und  dafs  es  in  der  hiero- 
glyphischen Beschreibung  der  Silbertafel  mit  dem  Friedensvertrag  zwischen 
Ramses  IL  und  dem  Häuptling  der  Hethiter  heilst,  auf  ihrer  Vorderseite 
stehe  das  Bild  einer  Statue  des  Sutes,  der  das  Bild  des  Hethiterfürsten  um- 
arme, den  Set  oder  Sutech  als  obersten  Gott  der  Hethiter  entdeckt.  Dem 
gröberen  Publikum  haben  Rudolf  Zehnpfund79)  und  Jeremias80)  mit 
ihren  altbabylonischen  Heldensagen,  sowie  H.  Winckler*1)  mit  der  Über- 
sicht der  politischen  Entwicklung  Altmesopotamiens  gedient. 


Goodea:  RA.  8.  8.,  T.  17,  8.  150/6.  —  72)  Aug.  Aares,  Jfetude  et  explication  des  dtoisions 
tracees  mir  les  regle«  gradnees  des  Stttaee  de  Tello:  BJ.  13,  8.  52—61.  —  73)  Thomas 
Friederich,  D.  Holstektonik  Varderasiens  im  Altertum  n.  d.  Hekal  Hat  Hatti.  Innsbruck, 
Wagner,    m,  55  8.  mit  5  Abbildungen. 

74)  A.  Loiiy,  fendes  rar  Im  religion  ohaldeenne:  BHB.  1890/1.  —  75)  Emm.  Coe- 
quin,  La  religion  ohaldeo-anyrienne  d'apres  la  Herne  des  religion«:  PrH.  40,  8.  889 — 44. 
—  76)  Bamsay,  JRAS.  15,  8.  118.  —  77)  Perrot,  Hut  de  l'Art  dans  l'antiq.  4,  S. 
642  ff.  —  78)  G.  A.  de  Cara,  Book  carrings  at  Jasili-Kaia  (Cappadocia):  PSBA.  18,  8. 
196/8.  —  79)  B.  Zehnpfand,  Altbabylonische  Götter-  o.  Heldensagen:  AZg  B.  89,  40, 
52,  56,  65.  —  80)  Jeremies,  ladnbar-Nimrod.  E.  altbabylonische  Heldensage.  Nach  d. 
Keilschriftfragmenten  dargestellt.  Leipiig,  Tenbner.  VIII,  78  8.  m.  8  Tafeln.  —  81)  H. 
Winckler,  D.  politische  Entwicklung  Altmeaopotamiens:  AZg.  B.  100. 


f  4.     Hebräer.    (Bis  rar  Zerstören*  Jerusalems.)    Loti.  If29 


§4. 

Hebräer. 

(Bis  zur  Zerstörung  Jerusalems.) 

W.  Lotz. 

(Verwandtes  In  anderen  U  ••  'Hendbneh»  S.  ftf.) 

Geschichte*  Wir  beginnen  den  diesjährigen  Beriebt  mit  dem  Hinweis 
auf  den  bereits  im  vorigen  JBO.  aufgeführten  dritten  Band  von  Renan' s1) 
Geschichtswerk,  der  die  Jahreszahl  1891  trögt,  ohne  uns  auf  diese  moderni- 
sierte and  französierte  Darstellung  der  israelitischen  Geschichte  noch  näher 
rinlalaen  zu  können.1***9)  Sayce4)  behandelt  die  Völkertafel  Gen.  10,  be- 
staunt den  Begriff  des  Semitismus  und  beschreibt  die  verschiedenen  Völker- 
typen von  Ägypten,  die  der  kanaanitischen  Stämme,  der  Hetiter  und  der 
verschiedenen  Hesopotamier.  Den  Schluüs  bildet  ein  Überblick  über  die 
Hauptfragen  der  alttestamentlichen  Ethnologie.  Lehrreich  sind  die  Abbildungen 
der  bedeutenderen  Völkertypen.  Bender6)  beschreibt  den  Gang  der  alt- 
testamentlichen Geschichte  nach  seiner  durchaus  am  Herkömmlichen  fest- 
haltenden Vorstellung  unter  Bekämpfung  der  kritischen  Aufstellungen,  deren 
Kenntnis  er  jedoch  nur  aus  Beuls'  Geschichte  der  heil.  Schriften  A.  Test. 
schöpft  Für  die  wissenschaftliche  Forschung  kommt  das  Buch  nicht  in 
Betracht •)  Der  Berichterstatter7)  beabsichtigt,  weniger  historische  als 
theologische  Fragen  zu  lösen.  Indessen  ist  das  Buch  hier  zu  nennen,  weil 
es  1)  zeigen  will,  dass  auch  bei  der  theologischen  Beurteilung  der  israelitischen 
Geschichte  als  der  Heilsgeschichte  der  Charakter  derselben  'als  einer  wirk- 
lichen, in  der  förmlichen  Weise  des  Geschehens  jeder  andern  Reihe  mensch- 
licher Entwickelung  vergleichbaren  Geschichte'  anerkannt  werden  kann  und 


1)  B.  Renan,  Hirt,  du  penple  d'UnB.  T.  HL  Paria,  Oalman  Lety.  VII,  627  8. 
7  fr.  50.  |[ThLZ.  189»,  No.  14  (Hont);  BLZ.  1891,  No.  17  (Wellhaneen);  ThT.  1801, 
Ko.  3  (Knenen).]|  Vgl.  JB.  1890,  1  29*.  —  1«)  J.  Darmeateter,  Lei  propketee  d'IaraU 
et  law  noBtttl  hiatorien.    [Baum,  Hkt  dn  penple  d'Iarael,  t  III.]:  BDM.  bttü,  8.  618—62. 

-  2)  X  J-  Wellhausen,  Sketeh  of  the  hift  of  Israel  tnd  Jadah.  8*d.  ed.  London, 
Black.  238  a  6  a.  —  3)  X  Hirt,  erideneea  of  the  Old  Test  [The  witneee  of  andent 
nwiarti  to  the  0.  T.  Bmptare«,  by  A.  H.  Sayoe;  The  ritalHy  of  the  Bible,  by  W.  6. 
Blaikie;  Present  atate  of  the  Christian  argnment  from  propheey,  by  Cairna;  The  originof 
the  Hebr.  religion,  by  &  B.  Condei;  The  Bible  terted  etc.  by  J.  Ghamberlain;  The  Old  Tert. 
rindieeted,  by  T.  W.  Chamber«].  New  York,  Amerie.  Tract  Soe.  12*.  319  8.  $  1.  — 
4)  A.  H.  Sayee,  The  racea  of  the  Old  Tert.  (=  By-peths  of  Bible  Knowledge.)  London, 
Traet  8©c  3  a.  —  5)  A.  Bender,  Vortrage  flb.  d.  Offenb.  Gottes  aaf  aitteat  Boden  mit 
Meter  Berteks.  d.  kril  Forschung.  Gütersloh,  Bertelamaiin.  VUI,  266  8.  M.  3,00. 
IfThLZ.  1892  v  Ko.  6  (Gankel);  ThLBer.  1891,  No.  10;  ThLBl.  1891,  No.  38  (?.  Orelli).]| 

—  6)  X  B.  Pommerani,  La  Greee  et  la  Jadee  dana  l'antiqoite.  P.  L  Paria,  Jonaost 
M  a  -  ?)  W.  Lots,  Gesch.  u.  Offenbarung  im  A.  Tert.  Leipaig,  Hinriehe.  X,  858  8. 
IL  6,80.  ([ThLBl.  No.  44  (?.  Orelli)  Xxeus.  No.  671 ;  Port  1892,  No.  26;  ThT.  8.  198; 
DBIZ.   1892,  No.   6;  ThLZ.  1892.  No.  6;  ThStKr.  1892,  8.  689  ff.   (Kautasch);  LCBL 


1,30  i 4.    Hebräer.    (Bis  rar  teataraag  Jerusalems.)    Letft. 

anerkannt  werden  mufe,  und  weil  2)  das  letzte  der  7  Kapitel  eine  Skiae 
der  Entwickelang  Israels  darstellt,  wobei  jedoch  die  religiöse  Fortbildung 
durchaus  im  Vordergründe  steht 

Das  Buch  von  Brugsch8)  betrifft  eine  1890  auf  einer  Felseninsel 
zwischen  Philft  und  Elephantine  au%efundene  Inschrift,  die  nach  Brugsch 
frühestens  im  3.  Jh.  v.  Chr.  dort  angebracht  worden  ist,  aber  von  einer 
Hungersnot  erzählt,  welche  unter  Dsr  =  Tosertasis,  dem  16.  König  der  3. 
Dynastie  um  3000  durch  7j.  Ausbleiben  der  Nilschwelle  verursacht  worden 
sein  soll.  Die  Sache  ist  selbst  recht  zweifelhaft  und  noch  zweifelhafter  der 
Zusammenhang  mit  der  Jeaephgeschiehta  Brugsch  giebt  aber  vielerlei  sonst 
wertvolle  Mitteilungen  in  dem  Buche.910)  Monte fiore11)  erhebt  beachtens- 
werte Einwendungen  gegen  die  kritische  Anzweifelung  der  Geschichtlichkeit 
Moses  und  des  hohen  Alters  des  Dekalogs.11*17)  Steinthal18)  behauptet, 
data  wir  streng  historische  Quellen  eret  fftr  die  Zeit  nach  der  Reichsspaltung 
besitzen«  Saul  und  David  seien  gewissermafsen  prähistorisch,  die  Kämpfe 
zwischen  Saul  und  David  ganz  sagenhaft.  Jonatan  soll  nach  2  S.  1,23 
ursprünglich  ein  Freund,  nicht  ein  Sohn  SaulB  gewesen  sein.  Den  Stamm 
Juda  habe  Oberhaupt  erst  David  geschaffen.  Dafs  das  viel  zu  weit  gegangen 
ist,  sieht  man  leicht.  Bonk19)  kommt  bei  der  Untersuchung  der  Quellen 
für  die  Geschichte  Davids  teilweise  zu  denselben  Ergebnissen  wie  Budde 
(vgl.  JB.  1890,  I,  34 9S),  geht  aber  über  diesen  hinaus,  indftm  er  die  weiter 
zurückliegenden  fontes  primarii  zu  ermitteln  versucht.  Er  glaubt,  dafs  diese 
der  Hauptsache  nach  in  einem  Buche  über  die  Geschichte  Sanis  und  einem 
solchen  über  Davids  Laufbahn  bis  zur  Begründung  des  Reiches  von  Ganz- 
israel bestanden  haben.  Er  sucht  dann  weitere  Bearbeitungen  dieser  Bücher, 
Einschaltungen  sagenhafter  Stoffe  u.  s.  f.  festzustellen.  Es  kommen  an  fünf 
verschiedene  Bedacüonen  heraus.  Wäre  aber  die  Sache  wirklich  so  verwickelt, 
so  würde  es  sich  nicht  mehr  ermitteln  lassen,  wie  es  damit  zugegangen! 
Herderschee10)  erklärt  sich  für  G.  Hoffmanns  Deutung  von  2  Sam.  12,31 
(ZATW.  1882,  S.  66),  wonach  erst  späterer  Misverstand  dem  David  so 
scheußliche  Grausamkeiten   gegen    die  Ammoniter    zugeschrieben    hat*1-*4) 


1898,  Ho.  18.]|  —  8)  H.  Brugsch,  D.  bibl  7  Jahre  <L  Hungersnot  nach  d.  Wortlaut  e. 
altigypt  Felseninschrift  Mit  88  antogr.  Tafeln  u.  5  Holaschn.  Leipaig,  Hinriche.  III, 
168  S.  M.  6,00.  |[ThLZ.  1891,  No.  10  (Budde);  LCB1.  1891,  Ko.  19  (Kettle);  AndorB. 
1891,  may  (M.  M.  Cnrtia);  DLZ.  1891,  No.  87  (Er min);  Berl.  phil.  W ochenachx.  1891, 
Ko.  87;  BCr.  1891,  Ko.  89  (M aiper o).]|  —  9)  X  H.  6.  Tomkine,  The  lifo  and  times 
of  Joseph  in  the  light  of  Bgyptian  Lore.  (=  By-paths  of  Bible  Knowledge.)  London, 
Traet-eoc  2  e.  6  d.  |fAc  1898,  28.  jan.  (Sayce);  QSPEF.  1892,  jan.]|  —  10)  X  Fl.  de 
Moor,  Lliietoire  prinütt?e  d'Iarael  d'apres  les  documenta  egyptiena  et  bitheens:  BQH. 
8.  858 — 96.  —  11)  G.  Monte  fiore,  Beeent  critidsm  npon  Moses  and  the  pentatenehal 
narratives  of  the  Deoalogue:  JOB.  8,1,  jan.,  &  251—91.  —  12)  X  ?•  Yonnghuaband, 
The  story  öf  the  Exodus:  being  Part  2  of  'The  Story  of  the  Bible'.  London,  Longmane. 
150  8.  8  s.  6  d.  —  13)  X  M*  B II ding  er,  De  coloniaram  qaanmdam  phoenieiamni  pri- 
mordüa  com  Hebraeorom  Exodo  oonjunctis.  Wien,  Tempeky.  88  8.  M.  1,00.  Ana  8BAX. 
Wien.  —  14)  X  A.  H.  Sayce,  The  Amoritee  and  Hebrews  in  early  cnneif.  inaeriptioni : 
Ac.  S.  291.  —  15)  X  H.  G.  Tomkina,  The  Amorites  and  Hebrews  in  early  eaneit  in- 
acriptiona:  Ac  S.  841.  — -  16)  X  H.  Venillenmier,  Rneor*  l'arret  da  soleil  a  Gabaon: 
BThPh.  8.  897—401.  —  17)  X  *•  M-  Lang,  Gideon  and  the  jodgea.  New- York,  Bandolph. 
12«.  201  S.  —  18)  8teinthal,  Z.  Gesch.  Sanis  u.  Davids.  B.  Beitr.  a.  Krit  d.  BB 
Samuel:  Wissenseh.  Beigabe  a.  9.  Ber.  IIb.  d.  Lehranat  f.  d.  Wies,  d.  Jndent  in  Berlin. 
Berlin,  Boaenthai  &  Comp.  4°.  17  S.  —  19)  H.  Bonk,  De  Davide,  IaraeUtaram  rege. 
Pars  I:  Qnaeattonea  oriticae  et  hiatorieae  in  fontes  habitae.  L  Dias.  Konigeberg.  (Leipaig, 
Poek).  80  S.  mit  1  Tab.  M.  2,00.  —  20)  J.  Herderschee,  Hat  alotrera  ran  8  Sam. 
XII.:  ThT.  S.  127-  82.  —  81)  X  H.  Grits,  ün  point  de  repere  dana  rhistoire  de  David: 


(4.     Hetate.    (Bia  sex  SeratBnng  Jerusalem«.)    Lots.  ^31 

II  e  Cnrdy16)  tritt  ftr  die  Glaubwürdigkeit  der  Nachricht  von  kriegerischen 
Erfojgcn  Uöas  gegen  die  Philister  ein.f«-»s)  In  dem  Bache  Ton  Gantier,*») 
das  im  ganzen  genommen  als  eine  Theologie  des  Ezechiel  sich  darstellt,  ist 
eine  Beschreibung  der  letzten  Jahre  des  Reiches  Juda  und  des  Exils  ent- 
halten, weshalb  es  hier  aufgeftthrt  wird.  Auch  die  Ausführungen  Aber  den 
Benrf  der  Propheten  im  allgemeinen  und  des  Propheten  Ezechiel  insbesondere 
betreffen  Gegenstände  der  Historie.  Das  Buch  ist  jedenfalls  beachtenswert, 
wenn  es  auch  mancherlei  anfechtbares  enthalt*0**1)  Sehr  lehrreich  ist  der 
Beitrag,  den  Schick*9)  zur  Geschichte  von  Nehemias  Massnahmen  zur  Be- 
festigung von  Jerusalem  geliefert  hat****4)  Dalman»*)  giebt  eine  klare 
Schilderung  der  im  ganzen  günstigen  Stellang  der  Juden  unter  der  Römer- 
hemchaft,  die  namentlich  ihre  Religion  so  sehr  unangetastet  lieb,  dab  ihnen 
sogar  die  Kaiserrerehrung  erlassen  ward.****) 

Chronologie.**-**)  Für  diese  ist  im  Berichtsjahr  nichts  bedeutenderes 
geleistet  worden.  Hervorzuheben  ist  die  Untersuchung  von  Schlatter44) 
aber  Eupdlemos  und  dessen  Verhältnis  zu  Josephos  und  Manetho.  Mit  Recht 
wird  aber  im  theologischen  JB.  S.  66  darüber  geklagt,  dab  es  schwer  sei, 
die  Ergebnisse  der  Erörterungen  des  Vf.  herauszufinden. 

Quellen.    Die  Einleitung  ins  A.  T.  von  Cornill")  giebt  eine  gute 


RfeJ.  1890,  od— dec.  8.  241/5.  —  22)  Mgr.  Meignan,  Salomon:  ao»  regne,  aea  farita. 
Tom,  impr.  Mono.  XII,  688  &  |[BulL  erit  1891,  No.  9;  fitndee  rtlig.,  bist  et  litt.  1891 
trril.]|  —  28)  X  T.  K.  Cheyne,  I  Kinga  10,22:  Exposftor.  8.  469—70.  —  24)  X  & 
Skonge,  Kr  Behabeams  Syst  tu  Folket  den  rirkeKge  Grund  tU  Bigets  Deliag?  Ell«  hrilke 
ere  orerhoTsdet  Gnnden»?:  TheoL  Tidsskr.  f.  d.  erang.-loth.  korke  i.  Norge.  8,5,  4,  8.  409 
—29.  —  25)  J.  F.  Mc  Cnrdy,  Ussiah  and  the  Philistinee:  Expositor.  8.  888—96.  — 
2S)  X  C.  W.  F.  Orton,  Did  Tiglath-Fileeer  in.  carry  into  cmptirity  the  traaajordanic  tribei : 
A*  15.  eng.  8.  186*.  —  27)  X  W.  F.  Birch,  Sennacherib'a  cataatrophe  at  Nob.  lasiah 
10,  SB— 84:  QSPBF.  8.  814/8.  —  28)  X  P-  Bemeyn,  Brie  fbnobe  Ksrakten.  Jeremia 
de  profeet  —  Phoeio»  —  Otto  tu  Utiea.  Leyden,  Doeabargh.  117  &  1 1,25.  —  29)  L. 
Gastier,  La  miaaion  da  prophete  EsechieL  Lausanne,  Bridel  &  Oo.  IV,  876  8.  3  fr.  60  c. 
IfBThPh.  1891,  No.  1  [Yeailleamier];  ThLZ.  1891,  Ko.  19  (Siegfried);  RHB.  1891, 
jiffl.— eoät  (Fiepenbring);  ThLBL  1891,  Ko.  49  (K5nig).]|  —  80)  X  T.  M.  Loomsn, 
Qetesdedesri*  der  Israeheten,  tu  de  Babylonische  Wlingsohap  tot  op  de  komet  Tan  den 
Heere  Jena  Chr.,  met  een  aanhangael,  inhoadende  de  geethiedeaia  der  Iaraelieten  tan  den 
dood  van  Herodea  L  tot  op  de  yerwoeating  yan  Jerusalem.  8«*  drak.  Amsterdam,  Höreker. 
XYI,  822  8.  1  1,75.  —  81)  X  A.  ▼■■  floonaoker,  Zorobabel  et  le  aeoond  temple: 
Marfan.  10,  8.  72—96,  282—60,  879—97,  489—515.  —  82)  0.  Schick,  Nehemiss 
Xaeerhea  in  Jerusalem.  [Mit  1  Tifol]:  ZDPV.  14,  8.  41—62.  —  88)  X  <*•  Bawlinson, 
Esrah  and  Nehemiah:  their  Urea  and  timee.  (r=  Men  of  the  Bible.)  London,  Kiabet 
180  8.  8s.6d.-~  94)  X&-  Boia,  Alexandre  le  Grand  et  loa  Juifa  en  Paleatine.  IL 
Les  traditione  rabbiniques  des  Jmfa.  HL  La  tradnction  aamaritaine.  IV.  Lea  antenra  pslena : 
ftThFh.  1890,  8.  557—80,  1891,  8.  78-98.  —  85)  O.  Dalman,  D.  Jaden  anter  rOm. 
Barschaft:  Nathane*!  8.  83—80.  —  86)  X  Q.  B.  Poet,  Essays  on  the  aeeta  and  natio- 
mtitfei  of  SyrU  and  Feleatine.  L  IL:  QSFEF.  1890,  8.  98—112,  1891,  8.  99—147.  — 
87)  X  E-  Cagnat,  L'armee  romame  an  siege  de  Jernaalem:  BBJ.  Aetea  et  Conferences 
1891,  p.  28—58. 

89)  X  <*•  d*  Harie*,  Ün  nouTean  Systeme  de  Chronologie  bibliqne  [per  M.  M.  Yernea]: 

P8BA.  19,  &  205—14.  —  89)  X  K.  Macdonald,  Harmony  of  aneient  hiatory  and  chro- 

aokgy  of  the  Bgyptiaas  and  Jews.    Fhflad.,  Lippinoott     801   8.    $  2.  —  40)  X  J-  D- 

Daris,  The  ehronology  of  the  ditided  Kingdom:  Presb.  &  Bei  B.  Jan.,   8.  98—114.  — 

41)  X  Cronologim  bibUeo-eaitra  an  i  fatti  dei  dne  Tobia:   crrilta  Cattol.  Ser.  14,  rol.  11, 

8.  44—57,  288—802.  —  42)  X  C.  hf  acchi,  Cronologia  biblico-sesira  an  i  fatti  dei  dne 

Toms.    Bona,  Befami.     80  8.    f.  1.  —  48)  X  A.  Knenen,  De  Chronologie  tan  het  Per- 

liadbe  tijjdmk  der  Joodeche  geaehiedenia:   Yeralagen  en  mededeel.  d.  KoninkL  Ak.  v.  Wet 

ÜSL  Letterk.   8,    B.  7  B.,  8.   278—822.      |[ThT.    1891,  Ko.  8  (Knenen).]|    Schon  JBG. 

IBM,  I  SS4*  «Bgottkrt  —  44)  A.  Schlatter,  Bapolemoa  ala  Chronolog:  ThStKr.  8. 688— 70S. 

4&)  C.  Cornill  9  Bintoitnng  in  d.  Alte  Test     («=  Qrnndrila  d.  theol.  Wiaaenach..  beerb. 


Iy32  i  *•    Hebrler.    (Bia  «r  Zerstörung  Jerusalems.)    Lot*. 

Beschreibung  der  gegenwärtig  in  der  Qraf-Weühaasenacfaen  Schule  geltenden 
Ansichten  nebst  einer  lichtvollen  Darlegung  der  Gründe,  auf  denen  dieselben 
beruhen.  Der  Hauptfehler  des  Buches  —  abgesehen  davon,  dafs  wir  die 
vorgetragenen  Ansichten  zum  Teil  für  unrichtig  halten  —  besteht  darin,  dafs 
man  zwar  beiläufig  von  dem  Vorhandensein  abweichender  Ansichten  hört, 
aber  gar  nicht  Aber  die  Begründung  derselben  unterrichtet  wird.  So  bleiben 
die  doch  gewife  nicht  verächtlichen  Gründe  eines  Dillmann,  Baudissin  u.  a. 
gegen  die  Lehre  von  der  nachezilischen  Entstehung  der  Priesterschrift  ganz 
aufeer  Betracht  Daher  giebt  das  Buch  durchaus  kein  richtiges  Bild  von  dem 
gegenwärtigen  Stande  der  Kritik.  Am  meisten  ist  das  um  der  Studierenden 
Willen  zu  beklagen.  Für  den  selbständigen  Forscher  ist  das  Buch  sehr 
brauchbar.  An  einigen  Punkten,  z.  B.  bei  der  Quellenscheidung  im  Samuel- 
buch finden  sich  auch  Ergebnisse  von  eigenen  Forschungen  des  Vf.  Driver46) 
der  einen  ähnlichen  Standpunkt  vertritt,  nimmt  ziemlich  viel  Bücksicht  auf 
die  konservativeren  Kritiker,  unterscheidet  auch  mehr  zwischen  gesicherten 
und  noch  problematischen  Aufstellungen,  wobei  uns  aber  natürlich  auch 
wieder  Bedenken  gegen  die  Richtigkeit  seines  Urteils  über  Sicherheit  und 
Unsicherheit  mancher  Ergebnisse  bleiben.  Das  Buch  ist  übrigens  Air  weitere 
Kreise  mit  bestimmt47*48)  Bonk49)  sucht  eine  geschichtliche  Reihenfolge  in 
der  Anwendung  des  in*  oder  V  bei  der  Bildung  oder  Aussprache  von  Eigen- 
namen festzustellen.  Es  ist  uns  aber  recht  zweifelhaft,  ob  dabei  etwas  für 
die  Quellenkritik  herausgekommen  ist 

Pentat  euch  und  historische  Bücher.  Klostermann50)  vertritt 
aufe  neue  und  mit  Nachdruck  seine  als  Einwendung  gegen  die  Zuverlässigkeit 
der  Quellenscheidung  im  Pentateuch  geltend  gemachte  Ansicht  von  der  groben 
Verbesserungsbedürftigkeit  des  vorliegenden  Textes  des  A.  Test  Er  verlangt 
insbesondere  einen  nicht  geringen  Spielraum  für  die  Emendierung  des  Textes 
durch  Konjektur  (vgl.  JBG.  1890,  I  336*).  Schets51)  bekämpft  Kuenen 
vom  Standpunkt  des  überzeugten  Katholiken  aus.6t'*s)  Kamrath64)  sucht 
die  Meinung,  dafs  Ezechiels  Bild  des  Zukunftstates  Israels  zwischen  dem 
Deuteronomium  und  der  Priesterschrift  zeitlich  mitteninne  stehe,  sorgfältiger 
zu  begründen.  Seh  echter66)  verteidigt  das  pentateuchische  Gesetz  gegen 
die  Vorwürfe,   dafs  es  zu  viel  Kleinliches  enthalte,   dem  Volk  eine  unver- 


?.  Achelia,  Cornill,  Fischer  u.  a.,  t.  Tl.  1  Bd.)  Freiburg  i.  Br.,  Mohr.  XH,  825  S.  M.  5,00. 
|[ThLZ.  1892,  Ko.,  5  (Siegfried);  ThLBer.  1892,  Ko.  2;  BCr.  1892,  No.  8  (Vernea); 
Crit  B  of  th.  &  ph.  lit  1892,  Ko.  2;  LCB1.  1892,  Ko.  25.]|  —  46)  S.  B.  Drirer,  An  introd. 
to  the  literatnre  of  the  Old.  Teat.  (=  International  theological  library,  toI.  1.)  Edinburgh, 
Clark.  XXXV, 522  8.  15  a.  |[ThLZ.  1892, Ko.  5  (Siegfried);  Grit  B.  oftheol.  &  phüoa.  Ut. 
1892,  Ko.  1;  Ath.  1892,  IS.  Jan.:  DLZ.  1891,  No.  1  (Nowack);  Ac.  1892,  2.  Jan.;  Szpoa. 
1892,  febr.-march(Cheyne);  BCr.  1892,  Ko.  8  (Yernei).]|  -  47)  X  H-  V.  Hilprecht, 
The  essential  taak  of  Old.  Teat  adence  at  the  preaent  time.  Inaug.  adreee.  Lath.  ChurchB. 
278—87  8.  —  48)  X  H.  Feigl,  Bibl.  Urkunden  [im  Verhältnis  a.  d.  altig.  u.  ase.-babjl. 
Schrift-Denkmälern],  ÖMOr.  8.  81/7.  —  49)  H.  Bonk,  Üb.  d.  Verwendbark.  d.  Doppelformigen 
mit  in*  n.  i»  anlautenden  Kamen  im  A.  T.  ftr  d.  hiator.  Quellenkritik:  ZATW.  8.  125—58. 
—  50)  Kloatermann,  D.  Notwendigkeit  d.  Konjekturalkritik  in  d.  bibl.  Bxegeae.  E. 
Kaehtr.  an  d.  Aufs.  'Der  Grundfehler  aller  heut  Pentateuchkritik':  KKZ.  (Neue  kirchl. 
Zeitachr.)  8.  689—711.  —  51)  J.  Schets,  Prof.  Kaenen'a  pentateuch-critiek  hiat.-critiach 
onderaoeht  Leiden,  Leeuwen.  IV,  188  8.  f.  1,50.  |[ThT.  1891,  Ko.  8  (Kuenen).]|  — 
52)  X  A.  Weill,  Lea  cinq  livrea  (moaabtee)  de  MoXae.  Tradoit  textaellement  aar  l*hebrea, 
arec  commentairea  et  ttymologiea,  arec  Elimination  dea  falsifications  qu*Esra  et  la  grande  ayna- 
gogne  ont  frauduleueement  miaea  dana  la  bouche  de  Molae.  5»  et  dernier  lim:  Deuteronome. 
Paria,  Seuyaftre.  LI,  821  8.  5  f.  —  53)  X  &•  Leathea,  The  law  in  the  Prophet«. 
London,  Byre.  320  8.  3  a.  6  d.  —  54)  M.  Kamrath,  D.  meaaian.  Teil  d.  eaeohieliachen 
Prophetie,  bea.  in   •einem   Verhiltnia  a.  Hexateuch:  JPTh,   17,  8.   586—610.  —  55)  S. 


44.     Hebräer.    (Bis  nr  Zerstörung  Jerusalems.)    Lots.  J  33 

uftnfiag  achtere  Last  gewesen  sei  u.  dgL66-<0)  Nach  Fripp61)  hat  der  nach 
seiner  Meinung  aus  Davids  Zeit  und  ans  Jnda  stammende  Segen  Jakobs 
Gen.  49  ursprünglich  nur  bestanden  aus  49,  2—17,  19 — 24%  27,  Die 
Yerae  24b — 26  sacht  er  als  ephraimitischen  Einschnb  zu  erweisen,  und 
erklärt  anfordern  einige  Sätze  und  Satzteile  für  Glossen.6*)  Cornill68) 
weist  in  der  Sichemgeschichte  Gen.  34  zwei  Parallelberichte  (J  und  wahr- 
scheinlich £)  nach,  in  Ex.  17,  1—7,  Num.  20,  1—13  findet  er  drei  Berichte 
(tob  E,  J  and  A)  Aber  dieselbe  Sache,  die  sich  in  der  Ortsangabe  unter« 
scheiden.64-67)  Horst68)  setzt  sich  mi  Tan  Hoonacker  auseinander.  Er  ist 
der  Ansidil,  dab  der  geschichtliche  Rückblick  auf  die  Wanderung  Israels 
?om  Horeb  bis  naeh  Moab  jünger  sei  als  die  Gesetzsammlung  und  auch  als 
die  Mahnreden.69)  Yernes70)  giebt  nur  bereits  früher  veröffentlichte 
Arbeiten  ans  den  Jahren  1881 — 1889  neu  heraus.  Dieselben  vertreten  in 
Yernes'  Weise  seine  Behauptung,  dafs  die  ganze  alttestamentliche  Litteratur 
ans  dem  4. — 2.  Jh.  v.  Chr.  stamme.71'78)  Grfttz79)  stellt  die  wunderliche 
Ansicht  auf,  dab  das  Deuteronomium  den  Kultus  nicht  nach  Jerusalem 
zusammenziehen  sondern  im  Gegenteil  diesen  Ort  Beines  Vorranges  berauben 
wolle  zu  Gunsten  Sicheins.  Dafs  dies  der  Ort  sei,  'den  Jahwe  erwählen 
wird',  erschliefet  Grfttz  aus  Deut  27,  4  ff.  Einen  wertvollen  Beitrag  zur 
QneDenscheidung  im  ersten,  erzählenden  Teil  des  Buches  Josua  hat  Albers74) 
geliefert.  Er  findet  und  unterscheidet  durch  alle  (Erzählungen  durchlaufende 
Berichte  von  E  and  von  J  (einmal  wird  ein  Stück  einen  jüngerm  E,  mehrmals 
Stücke  einem  jüngeren  J  zugeschrieben),  zwei  Deuteronomisten,  welche  die 
bereits  vereinigte  Darstellung  von  JE  mit  Zusätzen  versehen  haben,  und 
einige  Stücke  von  A,  die  zuletzt  hinzugekommen  zu  sein  scheinen.    In  nicht 


SeheeMer,  The   law   and  recent  criticism:  JQB.  |S.  251—91.   —  56)  X  E-  Cowlej, 

Tke  writers  of  Genesis.     New- York,  Whittaker.    V,  184  8.     01.  —  57)  X  B.  W.  Bacon, 

Kotes  ob  the  analysis  of  Genesis  1—31:  Hebraica  7,3,  B.  222—31.  —  58)  X  id. ,   Notes 

oa  the  analysia  of  Geneais  32—60:  ib.,  S.  278—88.  —  59)  X  id.,  The  bleasing  of  Isaac, 

Gen.  27.     A  study  in  pentateuchal  analys.:  ib.  2,  8.  143/8.  —  60)  X  J-  Hale>y,  Becherches 

blbliqnes:  XXIV.  Noe,  le  deInge  et  les  Noahides:    EÄJ.  ayr.— jain,  S.  161—89.  —  61)  E. 

i.  Fripp,  Note  on  Gen.  49,  24h/6:  ZATW.   11,  262/6.  —  62)   X  W.  H.  Green,  The 

pentatenchal  qnestion.     III.  Gen.  37,2  —  Ex.  12,  51:  Hebraica  7,2,  S.  104—42.  —  63)  C. 

H.  Cornill,  Beitrr.   z.  Pentateuchkritik :   I.  Gen.  34.     II.  Gen.   35,14.     HI.  Ex.  17,  1—7 

n>  Nun.  20,  1—13:  ZATW.  11,  8.  1—34.    —   64)  X  B.  W.  Bacon,  JE  in   the  middle 

books  of  the  Pentat     Analysis  of  Ex.  7—12:  Journ.  of  Bib).  Lit   9,1,    1890,  S.  118—27. 

—  65)  XX  Ä-  Bndde,  Bemerkungen  z.  Bandesbach:  ZATW.  11,  S.  99—114.  —  66)  X 

X  id.,  D.   Gesetzgebung    d.  mittleren   Bücher  d.   Pentat,  insbee.  d.  Quellen  J  u.  E:  ib., 

S.  193—234.  —  67)  X  L*  B.  Paton,  The  prophecies  of  Balsam:   Presb.  &  BefB.  8.  624 

—46.  —  68)  L.  Horst,   Stades  aar  le  Deateronome.     II   Les  soarces  et  ls  date  da  deu- 

teron.     [snite]:  EHR.  maxs— ayr.,  S.   184—200.     Vgl.  JBG.  1888,  I,44w.  —  69)  X  Ferd. 

Mostet,  Le  Deateronome   et  la  qaestion  de  l'Hexateaqae.     fe.  crit.   et  exeget  soas  forme 

d'introdnction   et   de  commentaire   da  Deateron.   considere  dans  ses  rapports  ayec  les  qoatre 

Premiers  Uvres  da  Pentat    et  Josne.     Paris,   Fischbacher.     VI,   612    S.     12  fr.  —  70)  M. 

V  sraes,  Essais   bibliques.     (La  qaestion  da  Deateronome;  la  mSthode  en  litteratore  bibl.; 

ls  date  de  la  Bible,  etc.).     Paris,  Leroox.     XIV,  372  S.     3  fr.  50.     |[ThLZ.  1891,  No.  14 

(Siegfried);  Bull,  crit   1891,  No.  14;  LCB1.  1891,  No.  32  (Nestle);  Ac.  1891,  1.  aog.; 

fairr.  Cetnol.  No.  5,  T.  7,  No.  8  (Jacquier).]|  —  71)  X  A-  Westphal,  Le  Deateronome. 

$L  de  critiqoe  et  dTustoire.    These.    Toaloase,   Chauvin.     320  8.  —   72)  X  J-  Halevy, 

aeefaerches  bibliques.     XXII.  Le  lit  d'Og  roi  da  Bssan:  B&T.  1890,  Oct— D6c.,  8.  207—23. 

—  73)  H.  Grata,  Biblical  stadies:  I.  The  last  chapter  of  Zechariah.     II.  The  central  sanc- 

tsny  of  Deateronomy :    JQB.  3,1,  jan.,  8.  208—30.  —  74)  E.  Albers,  D.  Quellenberichte 

n  Jona  1—12.     Beitr.  s.  Qnellenkrit.  d.  Hexat    Bonn,  Paul.     150  8.     M.  3,00.     [[ThLBer. 

1891,  No.  5;  LÖB1.   1891,  No.  29  (Nestle);  ThLBl.  1891,  No.  13    [Meinhold);  ThLZ. 

ithrssberJohfe  der  OeeohichUwisiSMOhei*.    1891.    I.  8 


1,34  §  *•    Hebräer.    (Bii  bot  Zerstörung  Jerusalems.)    Lota. 

wenigen  Punkten  scheint  uns  Alben  das  Richtige  getroffen  zu  haben,  bei 
anderen  sind  wir  abweichender  Meinung.76) 

Propheten*  Havet7*)  versteht  unter  Modernität  der  Propheten- 
schriften ihre  Entstehung  im  vorletzten  Jh.  vor  Chr.  Er  behauptet  z.  B., 
Assur  bei  Jesaja  sei  das  Syrien,  gegen  das  sich  die  Makkab&ische  Erhebung 
richtete,  Rezin  sei  Damaskus,  Pekach  Samarien  derselben  Zeit;  Jes.  14,  19 
soll  sich  auf  den  als  Flüchtling  in  Tyrus  gestorbenen  Demetrius  Nikator 
beziehen;  Sebna  und  Eljakim  in  Jes.  22  werden  für  Menelaos  und  Alkimos 
erklärt;  bei  Jeremia  sollen  ebendiese  als  Jojachm  und  Zedekia  auftreten 
u.  s.  f.  Übrigens  stellt  das  Buch  nur  eine  neue  Ausgabe  der  Aufsätze  in 
RDM.  1889,  S.  516—65;  799—880  dar.77)  Oort™)  verteidigt  seine 
Ansicht  (ThT.  14,  S.  122 — 129),  dafs  Arnos  in  Nordisrael  in  der  Gegend 
des  Kännel  zu  Hause  gewesen  und  erst  nach  seiner  Vertreibung  von  Betel 
nach  Juda  übergesiedelt  sei.  Blake79)  bietet  eine  zeitlich  geordnete  Über- 
setzung der  Beden  Jesajas,  dann  eine  sachliche  Erläuterung  und  endlich  eine 
Zusammenstellung  der  religiösen  Grundgedanken  des  Propheten.  Er  entzieht 
sich  den  kritischen  Fragen  nicht,  hält  aber  den  jesajanischen  Ursprung  von 
13;  14;  21,  1—10;  24—27;  34;  35  fest,80)  Grätz8*)  will  Jes.  35  hinter 
51,  3  einsetzen,  während  K.  34  von  einem  andern  Vf.  stammen  soll.  Budde8*) 
setzt  auf  dem  Boden  des  Jesajabuches  seine  Studien  über  den  Klagliedvers 
fort.  Im  Deuterojesaja  spürt  Cheyne88)  nach  Einschüben  (56,  9—57, 
11*  —  vorexilisch  — ;  52,  13 — 53,12  —  aus  einem  alten  Hiobbuch  ent- 
lehnt (I)  — ;  58  und  59  —  nachexilisch  — ;  56,  1  —  8  —  gegen  die  esra- 
nehemianische  Exclusivität  gerichtet  — ;  63,  1 — 6  —  aus  der  Zeit  des 
Artaxerxes  U.  — ;  63,  7 — 64,12  —  Artaxerxes  Ochus  — ;  65  —  nach* 
exilisch  — ;  66  —  Ochus  — ).  Smith84)  und  Forbes86)  unterscheiden  gar 
verschiedene  Schriftsteller  und  Bearbeiter  in  Jes.  40— 66.88)  Batten87) 
sucht  den  historischen  Hintergrund  der  einzelnen  Abschnitte  dieser  Propheten- 
schrift zu  erkennen.  Die  geschichtlichen  Verhältnisse,  die  Uosea  voraussetzt, 
bespricht  Badger.88)  Elhorst89)  laust  nur  Micha  4,  9—14  und  5,  8  als 
unecht  gelten,  indem  er  die  sonstigen  Schwierigkeiten  durch  Umstellungen 
und  Berichtigungen  des  Textes  zu  beseitigen  sucht.90*91)    Oort")  verficht 


No.  11  (Hollenberg).]|  —  75)  X  J-  8-  Black,  Book  of  Joshua.  With  mtp,  introd., 
and  notei.  (=  Gamb.  Smaller  Bible.)  London,  Cambridge  Warehonse.  18.  102  S.  1  s. 
76)  E.  Havet,  fit.  d'histoire  religiense.  La  modernite  des  prophetes.  Paria,  Calman 
Lery.  V,  264  S.  5  fr.  |[ThLZ.  1891,  No.  10  (Siegfried);  LCB1.  1891,  No.  34 
(Nestle);  GGA.  1891,  No.  14  (Lagarde);  Bull,  crit  1891,  No.  14;  Ac.  1891,  1.  ang.]| 
77)  X  L.  M.  Flocken,  Phjsical  erü:  its  soorces  and  office  according  to  Arnos:  Old.  & 
N.T.Stad.  12,1,  S.  28—83.  —  78)  H.  Oort,  Het  Taderland  ran  Arnos:  ThT.  6.  121/6.  — 
79)  B.  Blake,  How  to  read  Isaiah:  being  the  propheciei  of  Isaiah  arranged  in  order  of 
time  and  subject,  with  ezplanation  &  glossary.  Edinburgh,  Olark.  270  S.  2  ■.  6  d.  |[ThT. 
1891,  No.  22  (Guthe);  Ath.  1891,  3.  oct;  Biblioth.  sacra  1891,  oct.]|  —  80)  X  *"•  Brown, 
The  date  of  Isaiah  HL:  JBiblLit  9,1,  S.  128—31.  —  81)  H.  Grata,  Iaaiah  34  and  35: 
JOB.  4,  oct,  S.  1/8.  Vgl.  Cheyne  in  JQR.  1892,  Jan.  S.  332.  —  82)  K.  Bad  de,  Z. 
hebr.  Klagelied.  L  D.  Kina-Vers  bei  Dentero-Jesaja.  II.  D.  Klagelied  Jes.  1,  21  ff.:  ZATW. 
11,  8.  234—47.  —  88)  T.  K.  Cheyne,  Critical  problems  of  the  seoond  pari  of  Isaiah: 
JOB.  3,  S.  588—603,  4,  8.  102—28.  —  84)  P.  A.  Smith,  The  book  of  Isaiah.  5.  A. 
2.  Bd.  London,  Hodder.  494  S.  7  sh.  6  d.  —  85)  J.  Forbes,  The  servant  of  Lord. 
New-York,  Scribner  &  Welford.  252  S.  —  86)  X  H.  Oort,  Kritische  anteekeningen  op 
Jes.  40—66:  ThT.  S.  461—77.  —  87)  L.  W.  Batten,  The  bist  movement  traceable  in 
Isaiah  40—66:  AndovB.  S.  178—8.  —  88)  L.  F.  Badger,  Israel  in  Hosea:  OTS1  Aug., 
8.  77 — 88.  —  89)  Hendr.  Jan.  Elhorst,  De  profetie  ran  Micha.  Acad.  proefschr.  Arnhem, 
K.  ?an  der  Zande.  X,  173  S.  f.  1,50.  IfThLZ.  1891,  No.  20  (Siegfried).])  —  90)  X 
J.  Hale?jr,  Becherches  bibliques.    XXI.  L'histoire  de  Michee.    XXII.  Le  lit  d'Og  roi  da 


.$4.    Hebriar.     (Bis  rar  ZeratSrang  Jeruaalema.)    Loti.  X935 

die  Einheit  des  Baches  Habaknk  gegen  Kuenen  and  Stade.    Der  Sacharja- 
kriäk  Stades  ftüt  im  wesentlichen  Staerk»»)  bei.94'96) 

Hagiographen.    Ein  allgemein  als  bedeutend  anerkanntes  Werk  über 
dea  Psalter   ist   das  Bach  von  Cheyne.96)    Dieser   sacht   besonders   durch 
die  Unterscheidung  kleinerer  Psalmensammlungen,  die  dem  jetzigen  Psalter 
Tonuugegangen  sind,   und  in  denen  er  jedesmal  die  geschichtlichen  Verhfilt- 
nise  und  geistigen  Bewegungen  einer  gewissen  Zeit  abgespiegelt  findet,   zu 
einer  zuverlässigen  Bestimmung  der  Entstehungszeit  der  Psalmen  zu  kommen« 
Er  gelangt   zu   dem  Ergebnisse,   dafs  es  zwar  möglich  sei,   dafs  Überreste 
davidiseber  oder  salomonischer  Poesie  in  Gestalt  einzelner  Wendungen   oder 
ganzer  Sätze  in  den  Psalter  übergegangen  oder  wenigstens  von  Einflute  auf 
die  spätere  Psalmendichtung   gewesen  seien,   dafs   insonderheit  in  Psalm  18 
and  60   ein  davidisches  Element   anerkannt  werden   möge,   dafs   aber   die 
Psalmen,  wie  sie  vorliegen,  samt  und  sonders  nachexilisch  seien.    Er  stimmt 
in  der  Hauptsache  der  Tersonifikationstheorie'  zu,   wonach  das  redende  Ich 
in  den  Psalmen  in  der  Regel  keine  Einzelperson,   sondern   die  fromme  Ge- 
meinde sein  soll    Nur  warnt  er  vor  Übertreibung.    Groben  Wert  legt  er  in 
der  theologischen  wie  in  der  sprachlichen  Untersuchung  des  Psalters  auf  den 
Nachweis  einer  weitgehenden  Einheitlichkeit  desselben.    Bei   der  Unmöglich- 
keit hier  nfther  einzugehen,  beschränken  wir  unser  Urteil  auf  die  Bemerkung, 
dafa    es  Gh.    nicht   gelungen  ist,  den   nachexilischen  Ursprung   des  ganzen 
Psalters   uns   wahrscheinlich  zu  machen  (die  aller  stärksten  Gegengründe  s. 
in  ThStKr.  1892  S.  586  ff),  dafs  aber  das  Werk  der  nachhaltigsten  Wirkung 
in  mehreren  Richtungen  sicher  ist.    Neubauer97)  bespricht   die  Ansichten 
judischer  Autoritäten   von   der  LXX-Übersetzung   an    bis   gegen  Ende   des 
Mittelalters    Aber   die   Veranlassung    und    die   Absicht   einiger   Psalmen.98) 
Steenstra")   setzt  auseinander,    wie  sehr  glaubhaft   es   sei,    dais  David 
Psalmendichter  gewesen.    Campe100)  zeigt,  dafs  eine  Benutzung  des  Psalters 
durch  Jeremia   nicht   nachweisbar  sei.101-109)    Mühlmann104)  weist  nach, 
wie  Ps.  44,  74,  79  nur  aus  der  Makkabäerzeit  erklärt  werden  können.    Die 
Iitteratur   der  Frage   nach  makkabäischen  Psalmen  ist  sorgfältig  zusammen- 
gestellt10*-109   Bickells110)  Buch  über   die  Sprüche   ist   sehr   inhaltreich. 


:  B&J.  1890,  oct— dec,  S.  207—23.  —  91)  X  F  Vernier,  La  rnine  de  Ninive  et 
Tande  de  Nahoum,  6t  bist,  exeg.  et  critique.  These.  Montauban,  Granie.  76  S.  —  92) 
H.  Oort,  Habekak:  ThT.  S.  367—67.  —  93)  W.  SUerk,  Unten,  üb.  d.  JLompoe.  a.  Ab- 
fiamngeiciit  t.  Zieh.  9 — 14  mit  eingehender  Berücks.  d.  neuesten  Hypoth.  Inaag.  Diaa. 
Haue  a.  S.  102  8.  —  94)  X  8-  Laaeerre,  JÜStude  anr  le  livre  de  Zakarie.  Theae.  Montauban, 
Bnaia.  80  8.  —  95)  X  H.  Grata,  Bibl.  atndiea:  JQR.  8.  208—30.  Vgl.  oben  No.  73.  — 
96)  T.  JL  Cheyne,  The  origin  and  religiona  content«  of  the  psalter  in  tbe  ligbt  of  Old 
Taat  erituUm,  and  the  hiitory  of  religiona.  With  an  introd.  and  appendicea.  (Bampton 
lectarea).  London,  Paul,  Treneh,  Trübner  &  Co.  XXXVHI,  517  8.  16  a.  |[Ath.  1891, 
1.  amg.  15.  asg.  (Cheyne);  Ac  1891,  5.  aepl  (Benn);  JQR.  4.  oct  1891  (Hontefiore); 
CriL  B.  of  Ül  &  phil.  lil  1892  No.  1.  (Whitehouae);  And.  B.  1892  febr.  (Taylor). 
ThStKr.  1892  8.  577—89  (Kantaaeh).]|  —  97)  A.  Neubauer,  The  anthorahip  and  the 
titlea  of  the  paalma:  Studia  biblica  2,  8.  1—68.  —  98)  X  L-  W.  Batten,  Duplicatea  in 
the  paalter:  Old  &  NT.  Stud.  13,  1  8.  16—20.  —  99)  P.  H.  Steenstra,  Can  there  be  no 
Bsvidk  Paalma  in  the  Paalter:  AndB.  8.  662—75.  —  100)  W.  Campe,  D.  Verhältnia 
Jaremiaa  i.  d.  Paalmen.  B.  Beitr.  s.  Frage  nach  d.  Alter  d.  Paalmen.  Inaag.  Diaa.  Halle  a.  8. 
38  8.  —  101)  X  J-  K-  Zenner,  Tempelmnaik  u.  Pialmenüberachriften :  ZKTh.  8.  361/2. 
Beaieht  aieh  auf  Abbildungen  d.  Singerriegen  mit  ihren  Führern  im  cod.  Yai  graecos.  — 
l02)XConder,  Qnotationa  of  paalma:  QSPEF.  8.  183/4.  103)  X  F.  Grancelli,  Saggio 
di  raeerehe  criticha  enlla  eaiatenaa  di  Salmi  Maccabaici.  Palermo,  Clauaen.  12.  XIV,  102  8. 
L  2,00.  —  104)  Job.  Mühlmann,  Z.  Frage  d.  makkabaiachen  Paalmen.  Gymn.-Progr. 
Barlia,  Wilhelmagymn.     4°.    19  S.    105)  X  T**  paalma   chronologically  arranged  etc.  by 

8* 


1 36  §*•    Hebrier.    (Bis  zur  Zerstörung  Jerusalems).    Lots. 

Es  enthält  eine  beachtenswerte  Bearbeitung  des  Textes  (doch  wohl  etwas  zu 
sehr  von  ßickells  metrischen  Theorien  beeinflufst)  und  scharfsinnige  Unter- 
suchungen aber  den  Ursprung  der  einzelnen  Teile  des  Baches.  Bickell  hält 
den  salomonischen  Ursprang  von  10,1 — 22,16  fest,  und  lftfst  überhaupt  nur 
wenige  Stücke  als  nachexilisch  gelten.111;  Auf  den  Hiob-Kommentar  Dill- 
manns118) mufe  als  auf  eine  in  vieler  Hinsicht  bedeutende  Erscheinung 
hingewiesen  werden.  Dillmann  nimmt  jetzt  an,  dafis  das  Buch  in  der  Zeit 
des  Jojakim  oder  des  Zedekia  geschrieben  sei,  die  Elihureden  im  5.  Jh. 
Auiser  diesen  gelten  ihm  als  spätere  Zusätze  nur  27,  13—23;  40,  15 — 41, 
26,  wenige  andere  Stellen  als  von  späterer  Hand  überarbeitet  G.  Hoff- 
mann119) giebt  Übersetzung  und  textkritische  Bemerkungen.  Die  voraus- 
geschickte Untersuchung  über  den  Plan  des  Buches  nimmt  sehr  starke  Um- 
stellungen und  dgl.  vor.  Die  jetzige  Ordnung  der  Stücke  soll  von  einem 
Bearbeiter  herrühren,  den  H.  'den  Zerstörer*  nennt.114-117).  Löhr118)  meint, 
es  möge  einer  von  Jeremias  Gesinnungsgenossen  in  Babylonien,  als  die 
Trauerkunde  von  des  Propheten  Tod  dorthin  gelangt  war,  den  geliebten 
Meister  in  diesen  Liedern  als  Mahner  und  Tröster  haben  auftreten  lassen. 
Kap.  1  und  5  sollen  aber  erst  später  von  anderer  Hand  hinzugefügt  worden 
sein,  'um  den  Komplex  Kap.  2 — 4  für  den  Gottesdienst  benutzbar  zu  machen9. 
Diese  Vermutung  ist  doch  recht  unsicher.119-194) 

Apokryphen    und   Pseudepigraphen.1**-1**)     Rochat187)    er- 


Fonr  Friends.  London,  Macmillan.  Xffl,  470  8.  5  ah.  —  106)  X  F-  Brown,  The 
meaaurementa  of  hebr.  poetry  an  an  aid  to  literary  analyaia:  Journ.  of  Bibl.  lit  9,  1  1890, 
S.  71—106.  —  107)  X  J-  Hale>y,  Recherche»  bibliquea.  XXIIL  Le  paaume  IX:  B&. 
S.  26 — 32.  —  108)  X  id*>  Becherchea  bibliquea.  XXV.  Quelques  psaumes  do  l'epoque 
d"Ezechias  [Pa.  U.  CX]:  ib.,  8.  32—42.  —  109)  X  T.  K.  Cheyne,  Paalm  51,  ö;  74:  Expositor 
S.  398/9.  — 110)  G.  B  i  c  ke  1 1 ,  Krit  Bearbeitung  d.  ProTerbien.  Mit  e.  Anhang  ttb.  d.  Strophik  d. 
Ecclesiasticua:  WZKM.  5,  8.  79—102,  191—214,  271—99.  —  111)  X  *•  Seyring,  D. 
Abhängigkeit  d.  Sprüche  Salomonia  Kap.  1—11  v.  Hiob.  |[ThLB.  No.  5  (Meinhold).];  — 
112)  A.  Dill  mann,  Hiob,  erklärt  (=  Kurzgef.  exeg.  Handb.  z.  A.  T.  2.  Lief.)  Leipzig, 
Hirael.  XL,  361  8.  M.  6,00.  —  113)  J.  G.  F.  Ho  ff  mann,  Hiob.  Kiel,  Haaeler.  106  S. 
M.  2,00.  |[ThT.  1891  Nr.  3  (Knenen);  Ac.  1891,  30.  roay.  Crit.  B.  of  th.  &  phü.  lit 
1891,  I,  3  (Cheyne);  ThLZ.  1891  Nr.  26  (Kantzach);  ThLBer.  1891  No.  7  DLZ.  1891 
No.  41  (Wellhanaen);  ThLBl.  1891  No.  51  (Buhl);  BCr.  1891  No.  40.] |  —  114)  X 
L.  Oulea,  ßtude  aar  le  liyre  de  Job.  Theae.  Montauban,  Granie.  60  8.  —  115)  X  A. 
Walls,  The  oldeat  drama  in  the  World:  the  book  of  Job;  arranged  in  dramstic  form  with 
elucidationa;  with  a  prefatory  note  by  H.  A.  Buttz.  New-Y.,  Hont  &  Eaton.  12°.  124  S. 
60  c.  —  116)  X  T.  K.  Oheyne,  Job.  5,  7:  ZATW.  11,  8.  184.  —  117)  X  I*  Solam- 
mite  melodrame  en  oinq  actea  et  en  vera  tradoit  de  lliebreu  avec  dea  notea  explificatiyea  et 
une  introd.  aur  le  aena  et  la  date  da  Cantique  dea  Cant  par  G.  Broaton.  Paria,  Fiachbacher. 
80  8.  2  fr.  —  118)  M.  Löhr,  D.  Klagelieder  d.  Jeremia  erklärt  Göttingen,  Yandenhoeck 
o.  Kaprecht  101  8.  M.  3,00.  | [Expos.  1891  nov.  (Cheyne);  Ac.  1891,  21.  nov.  ThLBer. 
1892  No.  1  ThLBl.  1892  No.  22  (t.  Orelli).]|  —  119)  X  F.  Buhl,  Üb.  d.  Prediger 
Salomo'a:  Saat  auf  Hoffnung  1890,  8.  249-254;  1891  8.  77—80,  100—38.  —  120)  X 
D.  Leimdörfer,  D.  heil.  Schriftwerk  Kohelet  im  Lichte  d.  Gesch.  Neue  Forach.  üb.  Eccle- 
aiaatea,  nebst  Text,  Üben.  u.  Kommentar.  Hamburg,  Fritzache.  III,  151  8.  M.  4,50.  — 
121)  X  W.  Yolck,  Ana  d.  altteatamentlichen  Philosophie.  (Prediger  Salomo):  Halt. 
Monataachr.  38,  5,  8.  325—37.  —  122)  X  J*  Fahre  d'Enyieu,  Le  liyre  du  prophete 
Daniel  traduit  d'aprea  le  texte  htbreu  arameen  et  grec  avec  une  introd.  crit.  etc.  Tome  II. 
Trad.  &  commentaire.  2e  Partie  Chapttrea  8—12.  Paria,  Thorin.  p.  773—1496.  — 
123)  X  F.  Lenormant,  The  flrat  six  chaptera  of  Daniel.  Tranalated  from  his  4Magie  u. 
Wahraagekunat'  by  Gh.  Symin  gton:  Mag.  of  Christ  Lit  4,  6,  8.  325—40.  —  124)  X  J-  H 
Breaated,  The  order  of  the  sentence  in  the  Hebrew  portiona  of  Daniel:  Hebraica  7, 
S.  245—52.  —  125)  X  0.  Zöckler,  D.  Apokryphen  d.  A.  T.,  nebst  e.  Anhang  üb.  d. 
Paeudepigraphenlitteratur.  (=  Kurzgef.  Komm.  z.  d.  heil.  Schriften  d.  A.  u.  N.  Test.  9.  Abt) 
München,   Beck.     XI,   495  8.     M.  8,00.     |[ThLBl.   1891   No.    46  (König);    BewGl.    1891 


§4.    Hebräer.     (Bis  rar  Zerstörung  Jerusalem»).    Lots.  J  37 

örtert  die  Nachwirkungen  des  jüdischen  und  des  griechischen  Geistes  im 
Weisheit-Bach  and  die  Einwirkungen,  die  dieses  auf  das  Neue  Testament  aus- 
geübt hat.118)  Freudenthal189)  widerlegt  Margoliouth  (vgl.  JBG.  1890, 
i,  381*').1*0-1")  Schlatter133)  gelangt  zu  dem  Ergebnis,  dafs  das  1.  Makka- 
bierbuch  auf  Grund  eines  hebräischen  Werkes  des  Jason  von  Kyrene  geschrieben 
sei,  doch  mit  Verwendung  anderer  Stoffe.  Byle  und  James184)  haben  ein  sehr 
gründliches  und  umfafaendes  Werk  über  die  Psalmen  Salomos  geliefert.196186) 
Die  wenig  des  Neuen  bietenden  Bücher  von  Thomson187)  und  Deane137*) 
sind  doch  ganz  gute  Arbeiten  über  die  Pseudepigraphenlitteratur.  Thomson 
ist  es  hauptsächlich  um  die  Bedeutung  derselben  für  den  Anfang  des  Christen- 
tums zu  thun. 

Dem  Josephus  giebt  Wandel188-148)  schuld,  dafs  er  das  Christentum  in 
feindseliger  Absicht  habe  totschweigen  wollen. 

Einen  Überblick  über  die  Philostudien  seit  1887  giebt  Wend- 
land.149) Derselbe144)  hat  sich  auch  durch  Herausgabe  von  Bruchstücken 
aus  Philo  und  andere  Beiträge  zur  Herstellung  des  Textes  Philos  verdient 
gemacht     Ähnliches  Verdienst  hat  sich  Cumont146-147)  erworben. 

Der  alttestamentliche  Kanon.  Zwei  vortreffliche  Werke  über  die 
Entstehung   des   alttestamentlichen  Kanons   sind  von  Buhl148)  und  Wilde- 


Ne.  S  (Gran);  ThLZ.  1S92  No.  5  (Gunkel).]|  S.  JB.  1890,  I,  38*°.  —  126)  X  *•  C. 
Porter,  A.  aonrce  of  book  of  Tobit:  Ath.  No.  3300.  —  127)  £.  Bochat,  £tade  hiatori- 
qae  et  «rit  rar  U  Sapience  de  Salomon,  la  penaee  jnive,  la  penaee  greoque  et  leon  rapporta  arec 
la  penaee  chretieane.  Dienert  Genere,  impr.  J.  G.  Fick.  100  S.  —  128)  X  G.  Fro- 
mentia,  Eaaai  rar  la  sapience  etc.  These.  Nimea,  Chaataniar.  74  S.  —  129)  J. 
Freuden  thal,  What  ia  the  original  langnage  of  the  Wisdom  of  Solomon?:  JQB.  3, 
S.  721— 63.  —  130)  X  A.  Neubauer ,  Hebrew  eentencea  in  Eocleaiaaticue:  JQB.  4,  S.  162/4. 
131)  X  F.  C.  Porter,  The  religioua  ideaa  of  the  book  of  Eecleaiaaticua :  Old  &  NT.  Stnd. 
13,  S.  25 — 34,  89—97.  —  132)  X  &  Kabiach,  D.  Qnellen  d.  Apokalypse  Barneha:  JPTh. 
18,  S.  66 — 107.  —  133)  A.  Schlatter,  Jaion  t.  Kyrene.  £.  Beitrag  z.  Wiederhentellnng. 
Mönchen,  Beck.  4°.  II,  55  8.  M.  3,00.  — 134)  Byle  and  Jimei,  Psalms  of  the  Phariaeea,  com- 
smaly  ealled  the  Psalms  of  Solomon.  The  text  newly  revieed  from  all  the  MSS.  Ed.  with  introd., 
engL  tranaL,  aotea.  London,  Cambridge  Warehouse.  264  S.  15  a.  |[ZWTh.  1892  No.  S 
iHilgenfeld);  Krit  E.  of  th.  &ph.  1892  No.  1  (Sälmond);  ThLZ.  No.  13  (Schür er)  ZWTh. 
Sl  36,  383  t  BLZ.  1892  No.  10  (v.  Gebhardt).]|  —  135)  X  J.  Girbal,  Eaaai  aar  lea 
psaumee  de  Salomon.  These  de  Montanban.  Toulouse,  Chanyin.  64  S.  —  133)  T.  K. 
Caeyne,  Paalma  of  Solomon:  Expoaitor  S.  398—400.  —  136«)  X  A.  Epstein,  Le  li?re 
des  Jabilea,  Philon  et  le  Midraach  Tadache:  BEJ  1890  Juli-Sept  80—97;  1891  Jan.-Mta 
8.  1—25.  —  137)  J.  E.  H.  Thomson,  Booka  which  inflnenced  Onr  Lord  and  hisApostles: 
Beiag  a  critical  reriew  of  apoealyptic  jewiah  Uteratare.  Edinburgh,  Olark.  XVI,  497  8. 
10  a.  6  d.  [[ThLZ.  1891  No.  17  (Schttrer).]|  —  137«)  W.  J.  Deane,  Pseuderagrapha: 
aa  aceoaat  of  certain  apocryphal  aaered  writinga  of  the  Jewa  and  early  Chriatiana.  Edinburgh, 
Oark.  338  S.  7  a.  6  d.  |[ThLZ.  1891  No.  17  (Schürer).]|  —  138)  Wandel,  D.  jfid. 
Gesehichtechreiber  Fl.  Josephus  u.  d.  Ghriatent:  Neue  kirohl.  Z.  S.  967—87.  —  139)  X 
B.  /ahn,  Obaerrationea  criticae  in  Fl.  Joaephi  antiquitatibua  Jud.  Inang.  Dias.  Erlangen. 
»  S.  —  140)  X  H.  Ihm,  Zu  Flay.  Joaephua:  Rhein.  Mus.  Philol.  S.  323/4.  —  141)  X 
Carl  Saab,  De  Fl.  Joaephi  elocutione.  Inaug.  Diaa.  Erlangen.  48  S.  —  142)  X  A.  D. 
L[eman],  Flarius  Joaephua,  Antiqu.  18,  6,  1:  ThT.  S.  236/7.  —  143)  P.  Wendland, 
Jahresbericht  üb.  d.  nacharistotelische  Philosophie  d.  Griechen:  AGPhiloa.  5,  2,  S.  226—36. 
—  144)  id.,  Neu  entdeckte  Fragmente  Philo's,  nebst  e.  Unten,  üb.  d.  urspr.  Gestalt  d. 
Schrift  De  aacrificüa  Abeiia  et  Caini.  Berlin,  G.  Reimer.  XI,  152  S.  M.  5,00.  |[ThLZ. 
No.  19  (Schürer);  LGB1.  1892  No.  1  Ac.  1021  ]|  —  145)  F.  Cumont,  Phüonia  de  aeter- 
aitate  mandi  ed.  et  proleg.  inatruxit.  Berlin,  G.  Reimer.  XXIX,  76  S.  M.  4,00.  |[ThLZ. 
5o.  18  (Schürer);  LCBL  Nr.  34  DLZ.  1892  No.  l.]|  —  146)  X  M  Freudenthal,  D. 
Erkeantaialehre  Philo 'a  t.  Aleiandria.  Berlin,  Galvary.  77  &  M.  2,50.  |[LCB1.  1892 
Na  1.],  —  147)  X  H.  Boia,  Essais  sur  lea  originea  de  la  philoa.  judeo-aleiandrine.  Theae. 
Paria,   Fischbacher.    418  a  —  148)  F.  Buhl,   Kanon   u.   Text  d.  A.  T.    Leipaig,   Akad. 


J  38  §*•    Hebräer.    (Bi§  bot  Zerstörung  Jeruaalema).    Lots. 

boer149)  dargeboten  worden.  Beide  sind  deutsche  Ausgaben  früher  in  anderer 
Sprache  herausgekommener  Bücher,  sind  aber  bei  Gelegenheit  der  Über- 
setzung bereichert  und  auf  den  Stand  der  neuesten  Forschungsergebnisse 
gebracht  worden.  Wildeboer  nimmt  bereits  auf  Buhl  Rücksicht.160)  In 
Buhls  Werk  ist  von  besonderm  Werte  die  Erörterung  der  Verhältnisse  des 
alttestamentlichen  Textes.  Im  Anschlufs  daran  erwähnen  wir  hier  das  Er- 
scheinen des  zweiten  Bandes  der  trefflichen  Septuaginta-Ausgabe  von  Swete.161) 
Die  Ausgabe  des  samaritanischen  Pentateuchs  von  Petermann16*)  ist  nun 
durch  Völlers  zu  Ende  geführt168-168) 

Altertümer.  Eine  grobe  Archäologie  ist  von  Visser169)  begonnen 
worden.160-164)  Zimmern166)  erklärt  das  Wort  IIB  für  das  assyrische  puchru 
'Versammlung*  und  nimmt  einen  Zusammenhang  zwischen  dem  Purimfest  und  dem 
babylonischen  Neqjahrfeste  an,  während  er  den  von  Lagarde  behaupteten  Zu- 
sammenhang mit  dem  persischen  Farwardfeste  mit  Recht  als  sehr  problematisch 
bezeichnet  Am  Neujahrfeste  fand  nach  babylonischer  Vorstellung  eine  Ver- 
sammlung der  Götter  zum  Zweck  der  Schicksalsbestimmung  in  dem  'herrlichen 
Gemache'  des  Tempels  Esagil  statt  Der  dieses  umschließende  Raum  hiefe 
AbSugina.  Der  zweite  Bestandteil  dieses  Namens  aber,  ugin,  ist  sumerisches 
Äquivalent  jenes  assyrischen  puchru.  Der  Gott  Marduk  der  bei  dieser  Götter- 
versammlung den  Vorsitz  führt,  wird  auch  'Veranstalter  des  puchru  der 
Götter'    genannt.    Da   nun   auch  noch  berichtet  wird,   dafs  bei  dem  puchru 


Bachh.  VI,  262  S.  M.  6,00.  |[ThLZ.  1891  No.  21  (Siegfried);  ThLBl.  1891  No.  17 
(Ed.  König);  ThStKr.  1892  No.  1  (Kaotzech).]|  —  149)  G.  Wildeboer,  D.  Entstehung 
1  altteat.  Kanons.  Hiit.-krit  Unten.  Gotha,  F.  A.  Perthei.  XU,  164  S.  M.  8,60.  |[ThLZ. 
1891  No.  13  (Siegfried);  Ac.  1891,  26.  Sept.  EyKZ.  1891  No.  36  LCB1.  1892  No.  7 
(Neatle);  Andoy  B.  1892  jan.  (Moore).]|  —  150)  X  id.,  Het  ontataan  Tan  den  Kanon 
des  Ouden  Verbonda.  fliat-krit.  onderzoek.  2.  renn,  dr.  Groningen,  Wolter».  II,  VI, 
170  S.  f.  1,90.  —  151)  The  Old  Testament  in  Greek  accörding  to  the  Septaagint  ed.  by 
Henry  Barclay  Swete.  Vol.  II.  1.  Chronicles— Tobit  Cambridge,  Univ.  Preaa.  XVI,  879  8. 
7  a.  6  d.  |[ThLZ.  No.  18  (Schürer);  LGB1.  1892  No.  9  (Nestle);  L'nniTera.  cath.  N.  S.  T. 
Vm,  12  1891  dec.  (Jacquier);  Claas.  R.  1892  No.  1  u.  2  (Daniel).]]  —  152)  Penta- 
tenchua  Samaritanna.  Ad  fidem  libror.  mannacr.  apud  Nabloaianoa  repertoram  ed.  et  yar. 
lectionea  adacripait  H.  Petermann.  Faao.  V.  Deuteronomium  ex  rec.  Caroli  Vollen.  Berlin, 
Moeaer.  4°.  IV,  469—554  S.  M.  15,00,  compl.  M.  72,00.  |[ThLZ.  1891  No.  13  (Sieg- 
fried).]) —  158)  X  H.  B.  Swete,  A  new  fragment  of  the  Bodleian  Geneaia:  Ac  6.  june, 
S.  538b— 5380.  _  153 a)  x  G.  H.  Patteraon,  The  aeptnagint  text  of  Hoaea  eompared 
with  the  Maaaor.  text:  Hebraica  7,  S.  190—221.  —  154)  X  H.  P.  8mith,  Prof.  Work- 
man  on  the  Variation«  between  the  hebr.  and  greek  Jeremiah:  SBiblLit.  9,  1  1890,  S.  107 — 17. 
Vgl.  JBG.  1889, 1,  480T.  — 155)  X  J-  T  a  y  1  or,  The  Maaaoiräc  text  and  the  ancient  veraiona  of  the 
bookofMicah.  London,  WUliama  &  N.  5a.  |[ThT.  1891,  No.  3  (Kuenen)Ac.  1891,30.  may.]|  — 
156)  X  B.  Jacob,  D.  Bach  Esther  bei  d.  LXX.  Leipziger  Inaag.  Diaa.  Giefaen.  1890. 
64  S.  —  157)  X  A-  Bladau,  De  alexandrinae  interpretationia  libri  Daniel«  indole  critica 
et  hermeneat  Pars  I.  Münster  i.  W.,  Aachendorft  75  S.  M.  1,50.  |[ThLZ.  1891  No.  14 
(Siegfried).]|  —  158)  X  T.  K.  Abbott,  Eaaaya  chiefly  on  the  original  texte  of  the  Old 
and  N.  Teat.    London,  Longmana.     10  a.  6  d. 

159)  J.  Th.  de  V iaaer,  Hebreenwache  Archaeologie.  Naar  de  nieawate  aehrijyera 
(yrij  bewerkt).  L  deel,  I.  atnk.  (=  Godgeleerde  Bibliotheek  onder  redaktie  yan  Prof. 
Dr.  J.  J.  Doedea,  nienwe  aerie,  14.  jaargang,  aflevering  II.)  Utrecht,  Kemink.  251  S. 
|[ThLZ.  1891  No.  14  (Siegfried).]|  —  160)  X  J-  Hamburger,  Beal-Encyclopadie  f.  Bibel 
n.  Talmud.  Wörterb.  i.  fiandgebr.  f.  Bibelfreonde  etc.  II.  Sappl.-B.  z.  I.  u.  II.  Abth. 
Strelitz  (Leipzig,  K.  F.  Köhler).  V,  177  S.  M.  3,40.  —  161)  X  H.  Lehr,  Lea  inati- 
tationa  militairee  dea  Hebreux:  BChr.  S.  859—68.  —  162)  X  G.  Wildeboer,  Nog  eena 
de  Pentat.  kritiek  en  het  mozaiache  straf  recht:  Tijdacr.  v.  Strafrecht  V,  S.  251—69.  Vgl. 
JBG.  1890,  I,  891W.  —  163)  X  D-  Feuchtwang,  D.  Tempel  zu  Jerusalem.  Mit  Ab- 
bildungen: Z.  f.  bild.  Kunst  N.  F.  2,  6  S.  141/5.  —  164)  X  E.  Berfried,  D.  alt- 
teetam.  jüd.  Paaaah -Berechnung.    Mittelwalde,  B.  Hoflmann.    32  S.  —  165)  H.  Zimmern, 


{4.     Hebräer.    (Bit  nr  Zerstörung  Jerusalems).    Lots.  I939 

am  Anfang  der  Weltgeschichte,  dessen  Nachbilder  jene  jahrlichen  Schicksals- 
fltzungen  sind,  die  Götter  gegessen  haben  nnd  getranken,  so  dafo  sie  zuletst 
"gar  sehr  taumelten',  da  der  Held  des  Estherbaches  den  Namen  Mordechaj 
fthrt,  der  sicher  von  Marduk  herkommt,  so  erscheint  diese  Erklärung  des 
Pirimivtes,  umso  bestechender,  als  das  Estherbach  das  Wort  TlB  als  Loofs 
dmtet,  und  in  seiner  Erzählung  die  Loofae  doch  keine  Rolle  spielen,  die  der 
Bade  wert  wären.16*167)  Seyring168)  hält  den  Ausdruck  'Die  Lade  Jahwes 
das  Gottes  der  Heerochaaren,  der  Aber  den  Keruben  thront*  fftr  die  älteste 
Bezeichnung  der  Bandeslade.  Alte  Abkürzungen  dafür  sind  'die  Lade9,  'die 
Lade  Jahwes',  'die  Lade  Gottes';  eine  wohl  nicht  im  Yolksmonde  Israels 
abliebe  Erweiterung  von  diesem  letzten  wieder  ist  'die  Lade  des  Gottes 
Israels*  (1.  Sam.  5,  7  f.  10  f.;  6,  3).  Ein  neuer  erst  vom  Deut,  geprägter 
Name  soll  'die  Lade  des  Bandes  Jahwes  sein9,  verkürzt  'die  Lade  des  Bundes'. 
Endlich  hat  nach  Seyring  die  Priesterschrift  die  Bezeichnung  'die  Lade  des 
Zeugnisses'  eingeführt  Es  scheint  ans  manches  recht  zweifelhaft  zu  bleiben. 
So  ist  gar  kein  Grand  zu  der  Annahme  vorhanden,  dafo  in  Num.  10,  33; 
14, 44,  Job.  4, 7  (Stücke  des  J),  wo  'die  Lade  des  Bandes  Jahwes1  steht,  das'  des 
Bandes9  deateronomistische  Interpolation  sei.  Piepenbring1'9)  untersucht 
die  Kultnsgeschichte,  indem  er  von  den  spätesten  Berichten  aus  nach  and 
nach  ins  höhere  Altertum  zurückgeht  Er  hat  es  namentlich  auf  Wider- 
legung der  Havet,  Yernes  u.  a.  abgesehen.  Matthes170)  bekämpft  Kloster- 
manns textkritische  and  exegetische  Behandlang  von  1.  Kön.  12,  26 — 83. 
Es  seien  keine  zwei  Stierbilder  in  Betel  aufgestellt  worden.171) 

Geographie.  Hier  verweisen  wir  wieder  auf  den  zu  erwartenden 
Bericht  in  ZDPY.  Mit  Freude  berichten  wir,  dafo  eine  neue  gute  Karte171) 
von  Palästina  erschienen  ist  und  zwar  in  etwas  gröfoerem  Mafsstabe  (1 :  500000) 
als  die  von  Fischer  (vgl.  JBG.  13,  I,  39. 1M)  Eine  willkommene  Ergänzung 
zu  dieser  ist  die  neue  Karte  auch  dadurch,  dafo  die  Höhenverhältnisse  durch 
Niveaulinien  ausgedruckt  sind,  die  allerdings  bei  dem  gegenwärtigen  Stand 
der  Vermessung  zum  Teil  nur  annähernd  richtig  sein  können.178-176) 

Beligion.119-177)  Max  Malier178*179)  sacht  den  Ursprung  des  Mono- 
theismus   der    Israeliten    im    Genius    Abrahams,   eine   Anschauung,    worin 


Z.  Frage  nach  dem  Ursprung  das  Purimf estes:  ZATW.  11,  1,  8.  157—69.  --  166)  X  J-T. 
Hiehols,  The  origin  of  the  Hebrew  sabbath.:  Old  &  NTStud.  12,  1  8.  36—42.  —  167) 
X  id-,  The  derelopment  of  the  sabbath  among  the  Hebrew«.  ib.  8.  207—16.  —  168)  F. 
Seyring,  D.  alttestam.  Sprachgebrauch  inbetreff  d.  Namens  d.  sogen.  'Bundeslade':  ZATW. 
H,  8.  114 — 25.  —  169)  C.  Fiepenbring,  Histoire  des  lieux  de  cnlte  et  da  sacerdoce 
en  Israel:  EHB.  Juli-Ang.  S.  1—60,  Sept-Oct  S.  133—86.  —  170)  J.  C.  Matthes,  De 
imhehting  van  den  eeredienst  door  Jerob.  L:  ThT.  24,  S.  566—81.  —  171)  X  B.  Kalischer, 
Parabel  o.  Fabel  bei  d.  alten  Hebräern.    Erlanger  Inang.-Diss.    Berlin.    42  S. 

172)  B.  Len singe r,  Biblisch-topogr.  Karte  y.  Palästina.  Nach d.  engl,  topogr.  Aufnahmen 
a.  nt  Mitw.  t.  K.  Fiirrer  mit  bes.  Berttcks.  d.  Zt.  Christi.  Farbendruck.  Bern,  Schmid, 
Franc**  *  Co.  2  fr.  —  173)  X  B.  Böhricht,  Karten  u.  Plane  sur  Palastinakunde  ans  d. 
7— 16.  Jh.  (Mit  2  Tfln.):  ZDPY.  14,  8.  8—11,  87—92.  —  174)  X  W.  A.  Neumann, 
Beiirr.  a.  Kenntnis  d.  Palistma-Litteratur.  Heransgeg.  im  Ansohl,  an  Böhrichta  Biblioth. 
geographica  Palaestinae:  ZDPY.  XIY,  8.  113—34.  —  175)  X  Carl  8eoh6,  D.  Tote  Meer 
a.  d.  Hypothesen  seiner  Entstehung.    Progr.  d.  höh.  Bttrgersch.    Düsseldorf.    4°.    34  8. 

176)  X  ö.  F.  Oehl  er ,  Theologie  d.  A.  Test  3.  Aufl.  besorgt  y.  Th.  öhler.  Stuttgart,  J.  F. 
Stsinkopt  XIY,  986  8.  M.  15,00.  —  177)  X  A-  I)uff>  Old  Test  theology;  or  the  history 
of  Hehr,  religion  from  the  year  800  B.  0.  to  Josiah,  640  B.  C.  London,  Black.  850  8. 
10  •.  6  <L  —  178)  F.  M.  Müller,  Physical  religion.  London,  Longmans,  Green  &  Co. 
fl.  6,85.  |[ThT.  8.  644/8.]|  —  179)  Max  Müller,  Natürliche  Religion.  Ans  d.  Engl, 
ftban.  t.  E.  Schneider.    Leipaig,  Engelmann.    XX,  587  8.    IL  14,00.    |[DLZ.  1862  No.  l.]| 


I940  §4.    Hebräer.    (Bis  aar  Zerstörung  Jerusalems).    Lots. 

unseres  Erachtens  etwas  sehr  richtiges  enthalten  ist  Andrian180)  erklärt 
die  Grundlagen  des  Hfthenkultns  für  animistisch.  Man  habe  dabei  einerseits 
den  Berg  selbst  animistisch  personificiert  and  andererseits  ihn  als  Träger  des 
Himmels  und  dessen  Brücke  zur  Erde  betrachtet  Das  Bach  ist  am  meisten 
als  Stoffsammlung  wert.181)  Dafs  das  anter  No.  7  aufgeführte  Bach  des 
Berichterstatters  eine  Darlegung  des  Entwickelungsganges  des  israelitischen 
Gottesglaubens  enthält,  ist  bereits  oben  bemerkt  worden.  Es  sei  hier  noch 
darauf  hingewiesen,  dafs  das  3.  4.  u.  5.  Kapitel  Untersuchungen  über  das 
Wesen  der  alttestamentlichen  Prophetie  und  verwandte  Fragen  der  alttesta- 
mentlichen  Theologie  enthalten.188-188)  Tausch189)  erörtert  die  allmähliche 
Vertiefung  der  Vorstellungen  und  Begriffe,  die  mit  dem  den  Frommen  ver- 
heißenen und  von  ihnen  erhofften  Leben  in  den  verschiedenen  Zeiten  ver- 
bunden worden  seien.  Schmoller190)  stellt  eine  von  Rücksicht  auf  das 
N.  Test  grundsätzlich  Abstand  nehmende  Untersuchung  über  das  Wesen  der 
Sühne  in  der  alttestamentlichen  Opfertora  deigestalt  an,  dafs  er  zuerst  die 
Quellenfrage  (besonders  die  Unterscheidung  von  A  (PC)  und  S  (H)  erörtert, 
dann  den  Sprachgebrauch  in  Betreff  des  Wortes  TM  in  der  aufsergesetzlichen 
Litteratur,  sodann  dan  bei  Ezechiel,  in  S,  in  A,  in  Lev.  1 — 7  behandelt. 
Zum  Schlüsse  setzt  er  sich  mit  Ritschi,  Riehm,  Baudissin,  von  Orelli 
und  H.  Schultz  auseinander.191-198) 


—  180)  F.  t.  Andrian,  D.  Höhenkult  asiatischer  u.  europ.  Völker.  Wien,  Konegen. 
XXXIV,  385  S.  M.  10,00.  |[LCB1.  Nr.  26,  Globus  No.  13,  Analand  No.  13.]|  —  181)  X 
M.  Vernes,  Do  pre*tendu  polytheisme  des  Häbreux,  essay  crit  aur  la  religion  da  peuple 
d'IsraSl  suiri  d'an  examen  de  l'authenticite"  dea  ecrita  prophltiques.  T.  I  et  IL  Paria,  Leroux. 
416  et  416  8.  Auch  u.  d.  Titel:  Biblioth.  de  l'eeole  dea  hautea  *t  publiee  aooa  lea  aoapicea 
du  miniai  de  Pinstr.  publ.  Sciences  relig.  T.  2.  3.  —  182)  X  B-  D-  Erdmana,  Melek- 
dienat   en  vereering  van  hemellichamen    in  Israels  assyrische  periode.    Inaug.  Diaa.     Leiden. 

—  183)  X  Ch.  Robert,    El    Shadda?    et   Jehovah  [Exod.  6,  3]:   Museon  10  S.  360—74. 

—  184)   X    H.   F.    Hoppa,    Who    was    Jehorah.     London,    Williams    &  Norgate.     1    b. 

—  185)  X  J.  Henrychowski,  Zebaoth  I  im  Verhältnis  au  Zaba-Zebaoth  U.  u.  Zeba 
hamarom.  Original-Etymologien  d.  indogerm.-christl.  u.  d.  hebr. -alttestamentlichen  Hauptgottes- 
namen.  3.  Essay.  Oatrowo,  Priebatach.  24  S.  M.  1,00.  Wirrer  Unsinn!  —  186)  X  de 
Broglie,  &lohim  et  Jahren,  importance  et  limitea  des  problemea  d'exegeae  aouleyea  ä  l'occasion 
de  ces  deux  noma:  Annales  de  philos.  chrät  N.  S.  T.  24,  S.  537 — 68.  —  187)  X  H. 
Becker,  D.  Todtenkultus  d.  alten  Hebräer:  Leipzig  Z.  wiss.  Beil.  No.  33/5.  —  188)  X  &. 
J.  Volck,  Entwicklungsgesch.  d.  altteat.  Relig.  nach  d.  Graf-Wellhausen'achen  Hypothese. 
Karlsruhe,  Beiff.  54  8.  M.  —,50.  —  189)  E.  Tausch,  D.  geschichtl.  Entw.  d.  Begr.  d. 
Lebens  im  A.  T.  u.  d.  Ansätze  d.  tiefern  neuest.  Fassung:  JPTh.  13,  1,  1891  S.  1 — 33.  — 
190)  A.  Schmoller,  D.  Wesen  d.  Sühne  in  d.  altteat  Opfertora:  ThSt&r.  1891  Heft  2, 
S.  205—88.  —  191)  X  Th.  Naville,  Lea  sacrifices  levitiques  et  l'expiation.  Courte 
exquiaae.  Lausanne,  Bridel.  150  S.  2  fr.  |[R.  de  theol.  et  de  queat.  hiat  1892  S.  300/2.1] 
192)  X  A.  Hilgenfeld,  Jud.  u.  christliche  Nächstenliebe:  PKZ.  S.  879—83.  —  193) 
X  J-  Loeb,  La  litteroture  des  pauvres  dans  la  Bible.  L  Lea  psaumea  [fin].  II.  Le 
aecond  Isafe:  REJ.  1890  oct-dec.  S.  161—206;  1881  juilL-sept  S.  1—31.  Vgl.  JB.  1890, 
1,  36"1. 


4  5.      Joden  (nach  der  Zerstörung  Jerusalems).    Kay  »erlieg.  J4X 


§5. 

Juden 

Cnaeh  der  Zerstörung  Jerusalems). 

M.  Kayserling. 

(Verwandt«!  in  anderen  |§  i.  'Handbaoh'  S.  27.) 

Die  k Allgemeine  Encyklopädie  für  die  Geschichte  und  Wissenschaft  des 

Judentums',  von  der  schon  im  Berichtsjahre  ein  sogen.  Propaganda-Heft  hätte 

erscheinen  sollen,  wird  wohl  eben  so  wenig  wie  frühere  ähnliche  Sammelwerke 

zur  Ausführung  gelangen;   zu   einem  solchen  Unternehmen  fehlt  es  vor  der 

Hand  an  den  erforderlichen  Mitteln,«  aber   auch  an  den  geeigneten  Kräften. 

In  der  periodischen  IMeratur1)   sind  anfser   einer  durch   die 

Verfolgung   der    russischen  Jaden  hervorgerufenen  Monatsschrift1)   ein  neues 

wissenschaftliches  Organ,9)  von  dem  aber  nur  drei  Nummern  erschienen,  und 

ein  Literaturblatt4)  zu  verzeichnen. 

Für  die  JBibliographie6)  ist  als  dankenswerter  Beitrag  das  reichhaltige 
Verzeichnis  der  hebräischen  Hss.  zu  nennen,  welche  in  den  letzten  23  Jahren  vom 
'British  Museum'  erworben  sind.6)  Spanische  und  portugiesische  Hss.  sowie  seltene 
Druckwerke  in  spanischer  und  portugiesischer  Sprache  verzeichnete  Referent7)  als 
Nachtrag  zu  seiner  'Bibtiotecaespafiola-portugueza-judaica'.  Den  Inhalteiner  alten, 
in  Frankfurt  a.  M.  befindlichen  defekten,  synagogale  Dichtungen  enthaltenden 
Ha.  beschreibt  Kaufmann.8)    Ein  sonst  trefflich  gearbeiteter  Katalog9)  ent- 
halt meistens  Bekanntes;   das  bibliographische  Wörterbuch  des  gelehrten  H. 
Michael,10)  dessen  hss.  Schätze  sich  bekanntlich  in  Oxford  befinden,  ist,  ob- 
gleich veraltet,  noch  immer  von  Wert.    Die  'Bibliotheca  Hebraica  post-Men- 


1)  Ulostrirte  Gemeinde-Zeitung.  Organ  für  d.  Gesamt-Intereesen  d.  Judentum*.  Heraus- 
geber a.  Bedaktenr:  AdoJ f  Fanto.  Wien,  Fanto.  4°.  2mal  wöchenth,  pr.  Jahr  4  fl.  No.  1, 
1.  Oktober  1891.  —  2)  Darbest  Russia.  A  Journal  reeord  of  penecution.  Issaed  by  tbe 
risso-jewish  Cammittee.  London,  £.  J.  Knigbt  fol.,  jede  No.  8—12  S.  1  penny.  No.  1 
erschien  15.  Juli  1891.  —  3)  Ha-choker.  Reime  hebrfique.  Stades  littfraires,  hist.  et 
eritiqoe*  sar  le  judaisme.  Publik  soas  la  directum  de  SaL  Fachs.  Paris.  (Krakaa,  8. 
Rscher).  1  Heft  28  S.,  jährl.  fr.  10,00.  No.  1  erschien  Mars  1891 ,  No.  3  Ende  Juli  — 
i)  Litteraturblatt  d.  Menorah.  Hersggb.  t.  Dr.  Isidor  Hirsch.  Hamburg.  4°.,  pr.  Jhrg. 
M.  4,00.    Jhrg.  1,  No.  1,  6.  Marx  1891;  monatL  1  Nummer. 

§)  Antiquar.  Katalog  v.  Otto  Harrassowiti:  173,  Theologie,  Hebraica,  Jodaica  enthaltend. 

XeqMdg.     142  S.  —  6)  Hartw.  Derenbourg,  Les  Mss.  judaSques  entres  au  British  Museum 

de  186*7  a  1890:    BEJ-  *3,  B.  99—116,  279—301.  —  7)  M.  Kayserling,  Notes  sar  la 

Httsratare  den  Jtuf*  hiepano-portugiis.    Mss.  et  editions  rares  d'ouTrages  espagnols  et  portu- 

pös;  ib.  22,  8.  119 — 23.  —  8)  D.  Kaufmann,  Three  centories  of  the  Genealogy  of  the 

■ost  eminent  anglo-jewiah   family  befbre  1240:  JQB.  8,  S.  556—66.   —  9)  Catalogne   of 

Hebraica  and  Jodaica   in    the  Library   of  the   Corporation   of  the  city  of  London.    With  a 

sabjeet   indes    by    the    3er.   A.  Löwy.    London,   Wertheimer,   Lee  &   Co.    XI,   281    8. 

TiZgJdt  55,  38SJ| . —  10)  Or  ha-  Chajim.     Bibliographisches  u.  litterar-historisches  Wörter- 

fcayh  4,  rabbiniechtfB  Schrifttums,  ans  d.  litterarischen  Nachlasse  Heimann  Jos.  Michaels. 

Zorn  Drecke  befördert  ▼-  dessen  Söhnen,    (hebr.)    Frankfurt  a./M.,  Kaufmann.    VJUI,  617  S. 


1,42  §&•    Jaden  (nach  der  Zerstörung  Jerusalems).    Kayserltag. 

delssohniana',  von  der  bereits  vor  zehn  Jahren  eine  Lieferung  erschien,  ist 
bis  znm  Buchstaben  M  gediehen.11)  Wichtige  Beiträge  zu  einer  noch  zu  er- 
wartenden Geschichte  der  Gensur  mit  genauer  Angabe  aller  derjenigen 
hebräischen  Bücher,  welche  in  den  Jahren  1753  und  1754  in  Rom,  Urbino 
und  anderen  Stftdten  Italiens,  sowie  in  Avignon  und  Garpentras  den  Juden 
abgenommen  wurden,  liefern  Berliner11)  und  Is.  Loeb.18) 

Oesanvtgeschichte.  Zur  allgemeinen  Geschichte14)  und 
L i  tt e r  a  tu r ,  die  von  der  Geschichte  nicht  getrennt  werden  kann,  ist  aufser  einer 
neuen,  stark  vermehrten  Auflage  des  9.  Bandes  des  Geschichtswerkes1 5)  des  den 
7.  September  v.  J.  verstorbenen  H.  Graetz,16,17)  und  den  englischen  Ober- 
setzungen einiger  Teile  desselben,18*19)  sowie  der  hebräischen  Übersetzung  des 
1.  Bandes  der  'Volkstümlichen  Geschichte',80)  nur  noch  der  Beginn  eines 
neuen  Litteraturwerkessl)  zu  nennen,  an  dem  sich  tüchtige  Kräfte  beteiligen. 
Von  dem  Ref.,  dessen  'Handbuch  der  jüd.  Geschichte7  ins  Polnische  übersetzt 
wurde,*8*83)  sind  Sterbetage84)  und  Charakteristiken26)  erschienen.  Der 
Lehrer  Cohen  f&hrt  noch  immer  fort,  Daten  zu  corrigieren.86) 

Für  Chronologie  und  Zeitrechnung  sind  die  durch  das  Hin- 
scheiden des  Vf.  Bruchstück  gebliebenen  Tabellen87)  und  ein  Schriftchen  zn 
verzeichnen,  das  die  Berechnung  des  jüdischen  Kalenders  nach  einer  neuen 
Methode  leicht  möglich  macht28) 


M.  6,00.  |[JLb.  20,  No.  15.]|  —  11)  W.  Zeitlin,  Kirjath  Sepher.  Bibliographische. 
Handbach  d.  neuhebr.  Litterttur  seit  Beginn  d.  Mendelssohn'schen  Epoche  bis  z.  J.  1890;  nach 
alphabetischer  Reihenfolge  d.  Autoren,  mit  biogr.  Daten  u.  bibliogr.  Notizen  etc.  1.  Hüfte, 
A— M.  Leipzig,  K.  F.  Koehler.  IV,  248  S.  —  12)  A.  Berliner,  Centur  u.  Confiacation 
hebr.  Bücher  im  Kirchenstaate.  Auf  Grund  d.  Inquisitions-Akten  in  <L  Vaticana  u.  Valli- 
cellana  dargestellt  Frankfurt  a./M.,  J.  Kauffmann.  65  8.  |[BÄJ.  23,  147  f.]|  SA.  y.  Jb. 
d.  Babbiner-Seminars  in  Berlin  pro  1889—90.  —  13)  Is.  Loeb,  Une  confiscation  de  liires 
hlbreoz  ä  Carpentras  en  1764:  Annnaire  d.  Aren.  Isr.  p.  5652.    Paris,  Arch-  Ist. 

14)  X  M.  Silberstein,  Einleitende  Ideen  z.  Gesch.  d.  Joden  u.  <L  Judentums:  Pop. 
wiss.  BU.  11,  S.  97  ff.,  126  ff.  Aach  besonders  erschienen:  Wiesbaden  1891.  —  15)  H. 
Graetz,  Gesch.  d.  Jaden  v.  d.  Yerbannung  d.  Jaden  aas  Spanien  u.  Portugal  (1494)  bis  s. 
dauernden  Ansiedelang  d.  Mammen  in  Holland  (1618).  Gesch.  d.  Jaden  t.  d.  ältesten  Zeiten 
bis  auf  d.  Gegenwart  9.  Bd.  3.  yerb.  u.  Term.  Aufl.  Leipzig,  0.  Leiner.  XIV,  594  S. 
M.  8,00.  —  16)  J.  Abrahams,  H.  Graetz,  the  jewish  historian:  JQB.  4,  S.  165-203. 
Mit  e.  chronologisch  geordneten  Bibliographie  seiner  Schriften.  —  17)  D.  Kaufmann,  H. 
Graetz:  NzW.  31,  S.  366/9.  AZgJadt.  55,  449—52.  —  18)  H.  Graetz,  History  of  the 
Jews,  from  the  earliest  times  to  the  present  day  (continaed  to  1870,  with  new  preface  and 
retrospect).  Edited  and  in  part  tranilated  by  Bella  Löwy.  Vol.  1,  2.  London.  600  8. 
—  19)  id.,  History  of  the  Jews.  Vol.  1.  Philadelphia.  The  jewish  pablication  aoeiety  of 
America.  —  20)  id.,  Dibre  ha-jamim  lib.  ne  Israel.  Volkstümliche  Gesch.  d.  Jaden,  ins  Hebr. 
übertragen  v.  P.  Babinowitz.  1.  Bd.  Warschau,  Alafin.  (1890).  IV,  522,  44  S.  — 
21)  J.Winter  u.  Aug.  Wünsche,  D.  jüd.  Litterator  seit  AbschluCs  d.  Kanons.  £.  pro- 
saische u.  poetische  Anthologie  mit  biographischen  u.  litterargeschichtlichen  Einleitungen  anter 
Mitwirkung  hervorragender  Gelehrter  hrsg.,  1.  Lief.  Trier,  S.  Mayer.  1—96.  —  22)  M. 
Keyserling,  PodrQcznik  historyi  Izraelitow  od  czasa  zamknigeia  Biblii  ai  do  teraz^iejazosci 
.  .  Antoryzowany  przektad  z.  6.  wydania  na  JQzyk  polski  .  .  .  N.  Landes.  Lwowie  (Lern- 
berg),  H.  Schlage.  260  S.  —  23)  X  W.  Jawitz,  Dibre  ha-jamim  Tarn  Vne  Jiarael. 
Gesch.  d.  Jaden,  (hebr.)  Jerusalem,  S.  H.  Zackennann.  (1890).  V,  120  S.  —  24)  M. 
Keyserling,  Sterbetage  aas  alter  a.  neuer  Zeit  Prag,  J.  B.  Brandeia.  51  S.  M.  — ,50. 
S.  A.  aas  Brandeis'  Hlostr.  isr.  Volkskalender  f.  d.  J.  5602,  S.  57—96.  —  25)  id.,  Gedenk- 
blätter. Hervorragende  jüd.  Persönlichkeiten  d.  neunzehnten  Jh.  In  kurzen  Charakteristiken. 
Leipzig,  Grieben.  (1892).  VII,  92  S.  M.  1,00.  W.  t.  Gutmann  in  Wien  gewidmet  — 
26)  L.  Cohen,  Z.  Chronologie:  JLb.  20,  No.  7,  10  f.,  17—19,  45.  —  27)  B.  Zacker- 
mann, Tabellen  z.  Berechnung  d.  Eintritts  d.  Nacht  für  alle  Tage  d.  laufenden  Jahres  u. 
f.  alle  Orte  zwischen  d.  47.  n.  55.  nördl.  Breitengrade:  JB.  d.  jüd.-theol.  Seminars  in  Breslau, 
S.  19-25.    Breslau,  Schottländer.    (1892.)    M.  s.  JBG.  1890,  I  44".  —  28)  Max  Simon, 


§5.    Joden  (nach  der  Zersttrung  Jerusalems).    Kayserling.  ^43 

Die  Inschrift  auf  dem  in  Marokko  gefundenen  Grabstein  dürfte  statt 
des  unerklärlichen  Mascharona,  Matrona  zu  lesen  sein.89) 

Die  historisch  gewordene  Judenfrage  wird  in  deutscher  nnd  firan- 
sflnedier  Sprache  beleuchtet  nnd  auf  ihren  wahren  Grund  zurückgeführt.80) 
Gleich  Loeb,  dessen  interessantes  Schriftchen  ins  Griechische  übersetzt 
wurde,*  *'*)  nahm  ein  anderer  Franzose  Veranlassung,  die  gegen  die  Juden 
afaobenen  Beschuldigungen  wissenschaftlich  zu  widerlegen. ss) 

Hand  in  Hand  mit  der  Judenfrage  geht  die  immer  wieder  auftauchende 
Blutfrage,  mit  der  sich  mehrere  christliche  Gelehrte  nnd  Schriftsteller  in  ein- 
gehender Weise  beschäftigt  haben.  »*-••) 

Die  mit  der  Judenfrage  wenigstens  mittelbar  in  Verbindung  stehende 
rituelle  Schlachtfrage,  in  der  die  zunächst  davon  betroffenen  schweizerischen 
Juden  einen  energischen  Schritt  thaten,*7)  hat  vor  der  Hand  ihre  Lösung  ge- 
funden. 

Die  rege  Thätigkeit  in  der  wissenschaftlichen  Erforschung  des  Talmud 
und  Midrasch  hat  auch  im  Berichtsjahre  mehrere  Produkte  zu  Tage  ge- 
fördert38"88) Ein  ganzer  Traktat  des  babylonischen  Talmud  wurde  zum 
erstenmale  ins  Englische40)  und  der  Kommentar  des  Maimonides  zu  einem 
Teile  der  Mkchnah  von  fachkundiger  Hand  zum  erstenmale  nach  dem 
arabischen  Texte  herausgegeben  und  ins  Hebräische  übersetzt41)  Über  die 
Spruche  der  Väter1  erfahren  wir  nichts  Neues.49)  Die  oft  gedruckte  Schrift 
des  'letzten  Gaon'  von  Gastilien  ist  neu  aufgelegt48)  und  von  einem  sonst 
Unbekannten  ist  eine  neue  Hodegetik  erschienen.44)  Ein  Werk,  dessen  ersten 
Bände  von  Bedeutung  sind,  ist  um  einen  neuen  Band,46)  der  hinter  den  früher 


Gruadxflge  <L  jüdischen  Kalenders  u.  leichtfafsliche  Anleitung  au  seiner  Berechnung.  Berlin, 
Bibliograph.  Bureau.  40  8.  M.  s.  auch  AZg Judent  55, 1 85/6.  —  29)  M.  Schwab,  Une  inacription 
h&ralquo:  REJ.  SS,  S.  294.  —  80)  Antisemiten-Spiegel.  D.  Antisemiten  im  Lichte  d.  Christen- 
tums, <L  Bachtee  o.  d.  Moral.  1.  u,  2.  Heft.  Danaig,  A.  W.  Kafemann.  1890/91.  112  B.  —  31) 
Jb.  Loeb,  Le  Juif  de  l'hietoire  et  le  Juif  de  la  legende;  ine  Griechische  ubersetat  t.  D ayid  Corr i 
Satyna,  Hermes.  46  8.  M.  s.  JBG.  1890,  I,  44/33.  —  32)  Ist.  Leyi,  Le  Juif  de  la  legende: 
BBT.  22,  8.  230/5.  —  33)  Anatole  Leroy  Beaulieu,  Los  Joifs  et  l'antbemitiame:  RDM. 
an  15  ferr.,  dn  1.  mai  et  du  15  juillet  —  34)  H.  L.  Strack,  D.  Blutaberglaube  bei 
Christen  u.  Joden.  München,  0.  H.  Beck.  V,  59  8.  M.  1,00.  |[AZgJudent  55,  405  f.]| 
8chriften  d.  Institatmn  Judaicum  in  Berlin  No.  14.  —  35)  X  Brich  Bischoff,  D.  Juden 
n.  d.  Christenblut  Beiträge  s.  Erklärung  d.  Hypothese  e.  jftd.  'Blntrituals'.  Berlin,  Dewald. 
j$  8.  —  $£)  ><L  Qorel,  Dan  Blutmärchen.  Seine  Entstehung  u.  Folgen  bis  an  d.  jüngsten 
Vorgingen  auf  Korfu.  Berlin,  J.  Gnadenfeld  &  Co.  47  S.  |[JLb.  20,  No.  51.]|  —  37) 
Memoire  adressc  a  l'aasemblee  föderale  de  la  confederation  sniase,  per  toates  les  communautes 
isr.  d.  L  Baisse,  conc  le  recoars  des  gonvernements  de  Borne  et  d'Argorie  contre  l'arrete 
dn  Conseil  föderal  da  17.  man  1890,  dann  la  question  d'abatage  dea  animanz  de  boucherie 
seion  le  rite  iaraeUte.  Berne,  SUempfli.  19  S.  —  38)  Max  L.  Margolis,  The  Columbia 
Collage  Ms.  Me  Ghfll*  (babylon.  Talmud)  ezamined.  New- York,  Ginsberg.  14  8.  -  39)  X 
id.,  Commentarins  Isaacidis  qmtenu  ad  textum  Talmudis  adhiberi  possit,  Tractatu  Erubin 
nstenrtitmr.  New- York,  Ginsberg-  —  40)  A.  W.  Streane,  A  translation  of  the  treatiae 
Chagigah  from  the  bmbylonian  Talmud.  With  introduction,  notea,  etc.  Cambridge,  Univeraity 
Press.  XYI,  166  8.  |[JQB.  8,  537/9.]j  —  41)  Commentaire  de  Maimonide  aur  la  Miachnah 
'Seder  Tohorof  pablie  p.  1.  premiere  fois  en  arabe  et  accompagne  d'une  traduction  hebraique 
p.  J.  Derenbonrg.  (6.  Im.)  Berlin,  Itakowski.  145—240  S.  (Zu  d.  Schriften  d.  Ver- 
ein» »Mtise  Nixdamim').  —  42)  8.  Friedmann,  D.  'Sprüche  d.  Väter'  u.  ihre  bist  Be- 
nehangen:  Pop.  wise.  B1L  11,  8.  188  ff.,  209  ff.  —  43)  Darke  ha-Gemaxa.  Talmudische 
Hodegetik  t.  Isaak  b.  Jakob  Campanton.  Neu  herag.  u.  mit  e.  Vorrede,  Correcturen  o.  Noten 
versehen  t.  J.  H-  Weifa.  (hebr.)  Wien,  Lippe.  56  8.  M.  1,00.  Ad.  Jellinek  gewidmet  — 
44)  6.  Werthoimer,  Darkeh  achel  thora.  Wegweiser  in  d.  Theoretik  d.  Talmud  u.  d.  Grund- 
prineinien  d.  Halacha  u.  Agada  (hebr.)  1.  Teil.  Jerusalem,  Zikhr.  Schelomo.  4°.  48  S. 
-  46)  J.  H.  Weifs,  Box  dor  we-dorachow.    Z.  Gesch.  d.  jüdischen  Tradition.    5.  Teil.    V.  An- 


1,44  §  f>-     Joden  (nach  dar  ZnetSrong  Jenualenu).     Kurasrling. 

erschienenen  weit  zurücksteht,  und  die  Real-Encyklopädie  um  ein  nenes  Heft48) 
vermehrt.  Ton  hohem  wissenschaftlichen  Werte  ist  das  mit  staunenswertem 
Fleüse  nnd  mit  musterhafter  Genauigkeit  gearbeitete  umfangreiche  Werk 
Bacher's.4')  Der  als  der  Erhalter  des  Judentums  gefeierte  Tannaite,  der 
gleich  dem  Stifter  des  Christentums48-'*)  ein  Schüler  Hillel's  war,  bot  dem 
vor  einigen  Monaten  verstorbenen  Egers  Stoß  zu  einem  Vortrage,80)  in  dem 
die  neuesten  Forschungen  Berücksichtigung  fanden,  nnd  der  abtrünnige 
Schaler  B.  Akiba's  wird,  wie  der  Vf.  versichert,  nach  den  Quellen  geschildert51} 
Die  gründliche  Arbeit  Epstein's,  nunmehr  zum  Abschlufs  gebracht,  ist  ein 
wertvoller  Beitrag  zum  'Buche  der  Jubiläen'. »*•■»)  Hendelsohn84)  giebt  eine 
Zusammen  Stellung  hauptsächlich  talmudischer  Bestimmungen  über  Strafrecht, 
ohne  In  eine  Untersuchung  der  Frage  einzutreten,  inwieweit  dieselben  für  das 
Strafrecht  der  vorrömischen  Zeit  beweiskräftig  ist,  die  Lobsprüche,  die  er 
den  Grundgedanken  dieses  Strafrechts  erteilt,  würden  vielleicht  überzeugender 
sein,  wenn  sie  weniger  übertrieben  waren. 

In  der  Midrasch- Litter atur  ist  nach  nahem  sechzig  Jahren  die  mit 
Znsatzen  versehene  Ausgabe  eines  bahnbrechenden  Werkes,  das  zn  den  'Merk- 
würdigkeiten höherer  Kritik'  gezahlt  wird,  freudig  zn  begrüben.844)  Dem 
unermüdlichen  S.  Buber  verdanken  wir  die  neue  Edition  eines  alten  Mi- 
draschwerkes,88)  das  sich  den  früheren  ebenbürtig  anschliefst  nnd  das  auch 
in  deutscher  Übersetzung  erscheint86)  Dafs  Simon  Eara  nicht,  wie  meistens 
angenommen,  der  Vf.  des  Jalkut  Schimoni  ist,  beweist  Epstein;5')  derselbe 
giebt  auch  zum  erstenmale  einen  Midrasch  zu  den  zehn  Geboten,  welchen  er 
einem  alten  Prediger  zuschreibt.88-8') 

Neue  schätzbare  Beitrage  zur  Responsen  titter  atur  liefert  der  auf  diesem 


fuge  d.    6.  Jh.  jBd.  Zeitrechnung   bie   i.  Vertreibung   d.  Jaden    an»  Spanien,      (bebi.l      Wien, 

Knopftmacher.     IV,  303  3.  —  4«)  J.  Hamburger,  Beal-Kncjklopedio  für  Bibel  u.  Taimad. 

Warterbach  i    Handgebrauch  für  Bibelfreunde,   Theologen,  Jurieten  etc.     Supplemoutband  II 

e.  Abt.  1  n.  3.     Leipiin,  K.  F.' Kühler.      VI,   177  S.     H.  3,10.     H.  ■.  JBG.    1B86,  I,  84".  — 

47)    W.    Bacher,    D.  Agade   d.    palaatinen  «weben  Araorser.     Krater  Band.     V.    AbachJab    d, 

Miichna  bi»  i.  Tode  Jochenani  (ISO  bia  279   n.  d.  gewShnl.  Zeitrechniuig).     Streiabarg  i.  E., 

Karl  J.  Trübner.     (1898.)     XVI,  686  (1)  3.     |[JLh.  SO,  No.  45— 50.]|  —  48)  H.  Laibla, 

Jeaoa  Chriatni  im  Talmud,  mit  s.  Anhang:  D.  talmndiachen  Texte,  mitgeteilt  t.  0.  Dalmaa. 

Berlin,  11.  Renther.     Nu.  10  d.  Schrift    d.  luntit    jnd.    in  Berlin.  —  49)  X  Gem.  Bader, 

Ohalkaa    mechokek.      D.    Leben    Jesu,      (bebt.)     1.    Ann.     0.    0.    n.    J.     24  8.    —    50)  J. 

Bgeri,  Jochanan  ben  Sakkai.     Vortrag;  AZgJudent  55,  8.   140-4»,   149—50.  —61)  Sani. 

Back.    Eüecha  ben  Abuja-Acher ,    qnellenmafflig  dargeatellt     Prag,    J.  B.  Brande«.     80  kr. 

[AZgJudt-  68,  4B.|    —  52)  A.  Epatein,  Le  lirre  dee  Jubilce,  Philou  et  le  atidraech  Ted- 

ache:  BEJ.   22,  8.   1—87.   —   öS)  X  H-  Galandaner.  D.  Socialiemaa  in  Bibel  a.  Talmud. 

Mahr,,  J.  Wirth.     113  S.     76  kr.  —  54)  S.  Mendeleohn,  The  Oriminai  Juriiprudenoe  of 

the  Ancient  Hebrewi.     Oompiled  from  the  Taimad  and  ether  Babbinical  Writinga,    and  coio- 

parsd    irith   Boman    and    Engliah    Fanal    Joriapradeuce.      Baltimore,    II.    Cnrlander.      VIII, 

'4a)  L.  Zum,  D.  golteadienatlichen  Vortrage  d.  Jaden,  hi*t   entwickelt      8.  nach 

mplir    d.  Vf.  berichtigte     n.    mit    e.  Register    verm-  Aufl. ,    im  Auftrage  d.  Zana- 

ragb.  v.  N.  Brüll.     Frankfnrt,  J.  Kauffmann.     (1891).     XVI,  616  8.      M.  10,60. 

.  Baber,  Hidraach  Tehillim  (Schoeher  Tob).     Sammlung  agadiaeher  Abhandlungen 

Paalmen.    (hebt.)    Wilna,  Bomm.    187,  648  8.    [[JOB.  S,  789  f.;  JLb.  80,  S"o.  8S.]| 

%.  Wuneche,   Hidraach  Tehillim  od.  Haggadiache  Erklärung  d.  Paalmen  nach  d. 

<  t.  Sal.  Baber,  i.  emtenmale  ine  Deutschs  uberaetet  1.  Lief.    Trier,    S.  Harn. 

57)  Abr.  Epatein,  R.  Simon  Kara  u.  d.  Jalkat  Bchimoni.     Kraken,  Joe.  Flacker. 

Jellhek  gewidmet.  —  58)  id.,  Uoaea  ha-Damchan  am  Narbonne.     Fragmente  seiner 

aiaae  nach  Druckwerken  a.  mehreren  Ha*,  mit  Einleitung   u.   Anmerkungen.      Wien 

Alkmlay.)     58  6.    Joe.  Deranboarg    gewidmet    —    59)  X  AI.  Kohat,  Hagedic 

arabic  Legend*.     New- York.     4°.     8  S.     An.   au  'The  Indepeadanf  (Hew-Ywk) 


(5.     Judon  (nach  dar  Zerstörung  Jerusalems).    Keyserling.  J945 

Gebiete  heimische  J.  Maller,60)  auch  die  Responsen  des  durch  den  deutschen 
Kaiser  Karl  nach  Mainz  berufenen  Kalonymos  aas  Lacca,61)  von  dessen  Familie, 
wich  an  Gelehrten,68)  sich  mehrere  Mitglieder  in  Lothringen  ansiedelten. 
Die  fachkundige  Heransgabe  der  auch  für  die  Geschichte  wichtigen  Gut- 
achtensammlong  eines  von  Kaiser  Rudolf  lange  Zeit  gefangen  gehaltenen 
deutschen  Rabbiners  wurde  begonnen63)  und  die  eines  alten  Ritualwerkea 
fortgesetzt6*) 

Ein  vortrefflicher  Beitrag  zur  Ethik  ist  die  Arbeit  über  die  auch 
bibliographisch  zusammengestellten  Testamente,66)  an  die  sich  das  des  Samnel 
Isak  Skutsch66)  nnd  mehrerer  anderer  reiht.67-69)  Ein  bekanntes  ethisches 
Werk  wurde  nach  einer  Hs.  teilweise  veröffentlicht70)  und  mit  einem  Kom- 
mentar versehen.71)  Von  kulturhistorischer  Bedeutung  sind  die  auf  Ver- 
anlassung eines  Mäcens  der  jüdischen  Wissenschaft  entworfenen  Grundsätze 
der  jüdischen  Ethik,  zu  welchen  namhafte  jüdische  Gelehrte  Belegstellen  ge- 
sammelt haben.71) 

Kohut's  Aruch  schreitet  der  Vollendung  entgegen,78)  in  der  Erklärung 
Ulmudischer  Fremdwörter  geht  er  oft  fehl,74'75)  wie  ihm  L6vi  nachweist76) 
Andere  Beiträge  auf  diesem  Gebiete  sind  zu  verzeichnen.77-60) 

Ehe  wir  uns  der  Spezialgeschichte  zuwenden,  erwähnen  wir  noch  ein 
Bach,  das  eine  Frau  zum  gröfeten  Teile  aus  des  Ref.  'Die  jadischen  Frauen1 
zusammengeschrieben  hat,81)  sowie  zwei  Arbeiten,  die  sich  gegenseitig  er- 
gänzen,82*85) ferner  eine  mit  der  Geschichte  in  losem  Zusammenhange  stehende 


t.  Januar  1891.  —  60)  Joel  Müller,  Maphteach  li-Teechuwot  ha-Geonim.  Einleitung  in  d. 
Beepbasen  <L  babylonischen  Geonen.  Berlin,  H.  Engel.  300  S.  j[JLb.  20,  No.  7  f.]|  — 
61)  id.,  Besponaen  d.  B.  Kalonymoa  ans  Lacca.  (hebr.)  Berlin,  Itzkowaki.  16  8. 
Joa.  Derenbourg  gewidmet  —  62)  Ad.  Neubauer,  Abou  Ahron,  le  babylonien:  BÄJ.  93, 
Sl  230/7.  —  63)  R.  Meir'a  t.  Bothenburg  biaher  unedierte  Responsen  n.  Hat.  hrsgg.  u.  mit 
krii.  Koten  versehen  v.  Moses  Blocb.  (hebr.,  an  vollendet).  Berlin,  Itzkowski.  IX,  244  8. 
(Za  d.  Schriften  d.  Vereine  «M'kiee  Nirdamim').  —  64)  Machsor  Vitry  nach.  d.  Oxforder 
Hm.  z.  erstenmale  hrsg.  u.  mit  Anmerkungen  versehen  y.  8.  Hurwita  (hebr.,  unvollendet). 
Berlin,  Itzkowaki.     221—396,  397—492  S.    (Za  d.  Schriften  d.  Vereins  'M'kise  Nirdtmim'). 

—  fö)  J.  Abrahame,  Jewiah  efhical  willa:  JQB.  3,  8.  436—84.  Zusätze  z.  Bibliographie 
ib.  4,  343  i  —  66)  M.  Brann,  E.  altes  Testament:  Jüd.  Volks-  u.  Haas-Kalender  f.  d. 
J.  1892.  Mit  e.  Jahrb.  a.  Belehrung,  8.  66—66.  —  67)  D.  Kaufmann,  Testament  of 
Abraham  Sommo  Portaleone:  JQB.  4,  8.  833 — 41.  D.  Testament  in  hebr.  Sprache.  — 
68)  Testament   of  Leb  Norden.   —  The  testament   of  Eleaaar   ben  Samuel:   ib.  8.    341/3. 

—  69)  D.  Boain,  The  Ethics  of  Solomon  Ibn  Gebirol:  ib.  8,  8.  159—81.  —  70)  D. 
Bach  <L  Frommen  nach  d.  Bezension  i.  Cod.  de  Boeai,  z.  erstenmale  hrsg.  u.  mit  An- 
■arkangen  versehen  v.  Jehada  Wistinetaki.  (hebr.)  1  Lfrg.  Berlin,  Itzkowaki. 
1-128  S.  (Za  <L  Schriften  d.  Vereine  <M'kize  Nirdamim').  —  71)  M.  E.  Mahler,  Toldoth 
Hiehaaidim.  (hebr.)  Krakan,  J.  Fischer.  VIII,  32,  4,  4  8.  —  72)  8.  Kristeller,  Be- 
legstellen za  d.  Grundsätzen  d.  jüdischen  Sittenlehre.  Ana  bibl.  u.  talmodiachen  Schriften 
suammengostellt.  Berlin,  J.  8.  Prenfs.  48  8.  —  73)  AI.  Kohut,  Aruch  completum,  aact 
Ntthese  filio  Jechielia.  Bd.  7.  Wien,  A.  Fanto.  404—68,  1—316  8.  —  74)  id.,  Talmu- 
«ikalMiseellanies:  JQB.  3,  8.  546—54.  —  75)  id.,  Melanges  talmudiques  et  midraachiques : 
KU.  29,  S.  208—12.  —  76)  Isr.  Levi,  Melange»  talmudiques  et  midraachiques:  ib.  23, 
8.  126/8.  —  77)  I*.  Eieler,  Beitrage  z.  rabbiniachen  Sprach-  u.  Altertumskunde.  4.  Teil. 
Wm,  Lippe.     (1890.)     164  8.  —  78)  J.  Fürst,  Notes  d'etymologie  talmudique:  BÄJ.  22, 

&  153  f.  —  79)  id.,  Quelques  mots  midraachiquea  empruntes  au  Grec:  ib.  23,  8.  129 — 31. 

—  SO)  M.  Jtstrow,  Transpoaed  stema  in  talmudic,  hebrew  and  chaldaic.    Leipzig,  Drogulin. 

9  S.    J.  Derenboorg  gewidmet  —  81)  Nahida  Bemy,  D.  jüdische  Weib.    Leipzig,  Laudien. 

VIU,  328  &.     M.  5,00.     Mit  e.  Vorrede  v.  Prof.  Dr.  M.  LazaroB.  —  82)  M.  Blooh,  La 

fimae  jaive  dmna  le  roman  et  au  theltre.     Conference:    Actes  et  Conferences  de  la  societe  d. 

Ü.  if   S.    28 — 49.  —  83)  L.  Treitel,    Ghetto  u.  Ghetto-Dichter:    Jüd.  Volks-   n.  Hane- 

fttader   L    d-  Jahr    1892.    Mit   e.  Jahrb.    z.  Belehrung,    hrsg.  v.  M.  Brann,   39,   8.  5 


1,46  45»    Juden  (nach  der  Zerstörung  Jerusalems).    Kayserling. 

ethnographische  Studie")  and  eine  für  die  Praxis  berechnete  recht  wissen- 
schaftliche Schrift86) 

SpezialgeschicfUe.  Asien.  In  die  Zeit  der  Zerstörung  Jerusalems86) 
und  der  eine  Rolle  spielenden  Dolchmänner  Ähren  uns  zwei  interessante  und 
lebhaft  dargestellte  Schilderungen,  wovon  die  eine  Bruchstück  geblieben  ist.87) 

Aus  Palästina  ist  eine  Schrift  ohne  wissenschaftlichen  Wert88)  und 
aus  Temen  ein  Iitteraturbericht89)  zu  verzeichnen;  über  China  wird  Altes 
mit  neuen  Irrtümern  reproduziert90) 

Die  Erzählungen  und  Berichte  eines  verschiedentlich  beurteilten  afri- 
kanischen Beisenden  hat  der  gelehrte  Epstein  nach  Hss.  herausgegeben  und 
kritisch  beleuchtet91*93)  Das  Leben  eines  babylonischen  Schuloberhauptes 
wird  mit  grober  Ausführlichkeit  und  Zugrundelegung  von  Hss.  behandelt98) 

Europa.94)  Aus  Ungarn96)  wird  die  alte  Geschichte  von  der  nie 
abgehaltenen  Synode  wieder  aufgefrischt;96)  über  die  inneren  Verhältnisse 
einer  Gemeinde  aus  der  Mitte  des  vorigen  Jh.97)  und  über  einen  hundert- 
jährigen Wohlthätigkeitsverein98)  sind  Artikel  erschienen. 

Für  Österreich  ist  ein  Buch  zu  erwähnen,  das  weit  mehr  enthält  als  der 
Titel  besagt;99)  für  Mähren,100)  Galizien100»)  und  Böhmen101109)  ist  das 
Mitgeteilte  belanglos. 

Für  Italien  ist  das  Wichtigste  das  Werk  von  Rodoconachi,  dem 
hss.  Material  zu  Gebote  stand.109-106)    Zwei  bisher  ungedruckte  hebräische 


— 26.  —  84)  Garrick  Mall  er  y,  Israeliten  u.  Indianer.  E.  ethnographische  Parallele.  Am 
d.  Englischen  y.  Friedrich  S.  Kraufs.  Leipzig,  Grieben.  VIII,  105  S.  M.  1,50.  — 
85)  Emil  Frankel,  Jttd.  Eherecht  nach  d.  Beichscnilgesets,  t.  JB.  8.  13.  |[JLb.  20,  Ho.  15/8.]| 
86)  B.  Cagnat,  L'armee  romaine  an  liege  de  Jerusalem.  Conference:  Actes  et  Con- 
ferences 3,  S.  28—58.  Mit  Abbildungen.  —  87)  H.  Graets,  D.  Sikarikon-Geseta.  Bruch- 
stück. Breslau,  Schottlinder.  1892.  JB.  d.  jüd.-theol.  Seminars  in  Breslau,  S.  3—18.  — 
88)  A.  M.  Lance,  More  derech,  Wegweiser  in  Palastina  n.  Syrien,  (hebr.)  Jerusalem, 
Luncs.  VI,  274  S.  —  89)  A.  Neubauer,  The  litterature  of  the  Jewa  in  Temen:  JQR.  3, 
S.  604—22.  —  90)  Henri  Cordier,  Les  Juifs  en  Chine.  Paris,  Cerf.  14  S.  J.  Deren- 
bourg  gewidmet  —  91)  Abr.  Epstein,  Eldad  ha-Dani,  seine  Berichte  über  d.  X  Stimme 
u.  deren  Bitus  in  verschiedenen  Versionen  nach  Hss.  u.  alten  Drucken,  mit  Einleitung  u.  An- 
merkungen, nebst  e.  Exkurse  über  d.  Falascha  u.  ihre  Gebräuche,  (hebr.)  Freisburg,  Alka- 
lay,  Wien,  Lippe.  LI,  192  S.  |[JQß.  3,  541  ff.;  JLb.  20,  No.  16— 20.JJ  —  92)  Joe! 
Müller,  E.  jüd.  Afrika-Beisender  im  9.  Jh.:  AZgJudt  55,  S.  168/6.  —  98)  X  A.  Har- 
ksYy,  Leben  u.  Werke  d.  Saadjah  Gaon  (Said  al-Fajjumi),  892—942.  (=  Studien  u.  Hit- 
teilungen aus  <L  Kais.  off.  Bibliothek  au  St  Petersburg)  (hebr.,  unvollendet)  St.  Peters- 
burg, Bemann  &  Co.  238  S.  |[JQB.  4,  490  ff.]|  (Zu  d.  Schriften  d.  Vereins  'MTrixe 
Nirdamim').  Jos.  Derenbourg  gewidmet.  —  94)  X  X  A.  Löwy,  The  Jews  of  Constan- 
tinople:  a  study  of  their  communal  and  educational  statu.  London,  Wertheimer,  Lea  &  Cie. 
(1890).  HS.  Beprinted  from  the  19*h  annual  report  of  the  Anglo-Jewish  Association.  — 
95)  Urkk.  a.  Gesch.  d.  Juden  in  Cngarn  aus  d.  Jahren  1422,  1528,  1589,  1766,  1785:  MZS. 
8,  S.  65  f.,  151  f.,  297  f.,  436.  —  96)  F.  Kelen,  As  1650-iki  asidö-asinatrol :  ib.  S.  377 
—86.  —  97)  S.  Kohn,  As  ö-budai  zsidö  hitkösseg  a  malt  szasad  köaepe  feie:  ib.  S.  254/9. 
—  98)  P.  Büchler,  A  moöri  Cherra-Kadiaa  tortenete  1791—1891.  Budapest,  Burian. 
14  8.  |[AZgdJdt  55,  204.] |  —  99)  Day.  Kaufmann,  UrkJiohes  aus  d.  Leben  Samson 
Wertheimers.  Budapest  Druck  v.  Ad.  Alkalay,  Prelsburg.  IV,  142  S.  Jb.  d.  Landes- 
Babbinerschule  in  Budapest  f.  d.  Schuljahr  1890/1.  Auch  Ungar,  erschienen.  —  100)  S. 
Jellinek,  Bescript  d.  Grafen  Kaunits  über  e.  Vorsteherwahl  in  Üng.-Brod  v.  2.  Janr.  1720: 
NsW,  31,  S.  497/8.  —  100»)  G.  Wolf,  Lehrerseminar  in  Galisien.  —  Tumult  gegen  d. 
Juden  in  Prag:  GdJuden  5,  S.  146—53.  —  101)  D.  Kaufmann,  D.  Synagoge  Mardochai 
Meiseis  u.  Jakob  Segri:  AZgJudent  55,  S.  94/5.  Zuerst  franaösisch  EÄJ.  21,  143/5  et  JB. 
1890,  I,  48—104.  —  102)  Mor.  Popper,  Z.  Wirtschaftsgesch.  d.  Juden  in  Prag  an  Beginn 
d.  19.  Jh.:  GdJuden  5,  S.  276/8.  —  103)  E.  Bodocanachi,  Le  Saint-Siege  et  les  Juifs. 
Le  ghetto  a  Borne.  Paris,  F.  Didot  XV,  389  S.  —  104)  id.,  Le  Ghetto  k  Borne.  Con- 
ference: Actes  et  Conferences  3,  S.  59—82.  cf.  JBG.  1890,  I,  49"«.  —  105)  X  H. 
Bloch,  D.  Juden  Borns  unter  d.  Herrschaft  d.  Pipate:  Pester  Lloyd  ▼.  28.  December  1891. 


|5.     Juden  (nach  der  Zerstörung  Jerusalems).    Keyserling.  J,47 

Bride  bieten  Beiträge  zu  dem  Auftreten  Capistrans.106)  In  Venedig  lebte  im 
16.  Jh.  ein  jüdischer  Maler,  der  mit  David  Reubeni  in  Verbindung  stand107) 
und  dessen  Verwandte  in  Kairo  und  andern  Orten  angesehene  Rabbiner 
wiren;108)  zu  gleicher  Zeit  gaben  in  Mantua  jüdische  Schauspieler  Vor- 
stellungen.109) Zimmels  setzt  seine  Forschungen  Aber  Leo  Abravanel  fort110) 
und  andere  bringen  neues  Material  zu  den  Biographien  und  Leistungen 
italienischer  Gelehrten  herbei.111-118) 

Aus  Spanien  kommt  ein  neues,  uns  bis  jetzt  unbekannt  gebliebenes 
Werk  des  gelehrten  Fidel  Fita,11*116)  und  aus  Majorca  ein  Artikel  über 
einen  Trauungspakt.116)  Die  gelehrte  Arbeit  über  Mose  ben  Esra117)  und  die 
interessante  Schrift  über  Abraham  ibu  Esra118)  und  seine  Dichtungen  sind 
vollendet.  Biographisches  über  Bachia  ben  Ascher  enthält  auch  die  gründliche 
Schrift,  die  sich  mit  seinen  literarischen  Leistungen  beschäftigt119)  Hier  sei 
auch  eines  Schriftchens  erwähnt,  das  ohne  jeden  historischen  Wert  ist.1*0) 

Für  die  Geschichte  der  Juden  in  Frankreich  besonders  in  Montpellier 
erhalten  wir  wertvolles  Material  aus  den  städtischen  Archiven.181-138)  Mit 
den  Juden  in  Paris  in  der  neuern  Zeit  und  ihren  Kultusangelegenheiten  be- 
schäftigen sich  mehrere  Artikel.114-186)  Der  die  Wissenschaft  liebende  Kaiser 
D.  Pedro  übersetzte  hebr.-provencalische  Dichtungen,137)  und  der  fleifsige 
Buber  schrieb  über  einen  provengaUschen  Dichter  und  seine  Erläuterungen.188) 


—  106)  D.  Kaufmann,  Correspondance  echangee  entre  lea  commanantee  juires  de  Becanati 
et  d'Ancone    en  1448    pendant   lea   peraecntiona  dirigeea  par  Jean   de  Capiatrano:   BÄJ.    28, 
S.  249—56.  —  107)  id.,   Le  peintre  yenitien  Moae  dal  Caatellaio:   ib.  22,  8.  290/3.    Cf. 
AZgJudent  55,    84.  —  108)  id.,   La  famille  Caatellauo:    ib.  23,   8.   139—48.   —  109) 
Charles  Dejob,   De  la  condition  des  Jnifa  de  Mantoue  an   aeiaieme   aiecle:   ib.  8.    75 — 84. 
Anaig.  ans  Origini  del  teatro  italiano  y.  Alezandro  d'Ancona  (Tarin,  Loeacher,  1891)  Bd.  2: 
Gii   ebrei   di  Mantora    e    il    teatro,    a.  a.  ibid.  p.  578—84.  —  HO)  B.  Zimmels,    Leone 
Hebreo:  NaW.  31,  No.  31/3.    JB.  1890,  I,  49"*.  —  Hl)  X  &•  Albrecht,  Die  in  Tach- 
keaoai  vorkommenden  Angaben  Über  Hariiia  Leben,  Stadien  a.  Beieen.     Göttingen,  Dieterich. 
(1890.)    46  S.  —  112)  Ad.  Neubauer,  Quelques  notea  aar  la  rie  de  Juda  Leon  de  Mo- 
den«:  EÄJ.  22,   S.  82/6.  —  113)  D.  Kaufmann,   Contribationa  ä  la  Biographie  de  Moae 
Htjyim  Laaaatto,    Yekntiel  Gordon    et  Moae  Hages.  —  La   caiaae    dea  Maa.    de  Laiaatto  et 
Jacob  Cohen  Popen:  ib.  23,  8.  256—64.  —  114)  fidel  Fita,  Eapafia  Hebrea.    Datoa  Histo- 
rie*.   T.  1.     Madrid,   Fortanet     (1890.)     243  S.  —  115)  la.  Loeb,  Notea   aar  l'histoire 
des  höh  en  Sspagne:  BEJ.  22,  S.  104 — 11.    Nach  'Nuevoa  Datoa  para  eacribar  la  hiat  de 
1»  Judios  Eepanolea'  t.  Fidel  Fita  in.  BolAcH.  T.  15.  —  116)  E.  K.  Agailo,  Una  carta 
•apoBsaHca  hebrea  1328 :  BSALuliana.    Palma.    Diciembre  de  1891,  S.  169—70.  —  117)  M. 
Sehreiner,  Le  Kitib  AlMonhadara  wa-1-Moudhikara  de  Moiae  B.  Ezra  et  aea  aourcea:  BEJ.  22, 
8.  62—81, 236—49.  a.  JBQ.  1890, 1, 49— 123.  — 118)  D.  Bo ai n ,  Beimeo. Gedichte  d.  Abraham 
ß»  Esra  ;aulaei^otte*dienstliche  Poesie.    Heft  4.    Breslau,  Schottländer.    166»— 226  8.    (Jb.d. 
j6d.-fheoL  8eminars  in  Breslau.)  — 119)  Bela  Bernstein,  D.  Schrifterklarang  d.  Bachia  b.  Aacher 
On  Challwa  u.  ihre  Quellen.    Berlin,  fl.  Itakwski.    IV,  88  8.     SA.  aoa  MWJ.  1891.  —  120) 
F.  BiTas  Puigceryer,  Loa  Iadioa  y  el  nueyo  mundo.    Mexico,  Sacre-Coeur  de  Jesus.     3  S. 
ix  aas  Boleün    <L   1.  Sociedad  Mexicana  de  Geografia,   T.  2,   No.  4.  —   121)  Bai.  Kahn, 
Documenta  in&lits  aar  lern  Jnifa  de  Montpellier  an  moyen  age:  BEJ.  22,  S.  264/5,  23,  265—78. 
JB.  1SS9,  I,   61 — 167.   —  122)  Ist.  Levi,  Les  Juifa  et  l'inqaiaition  dana  la  France  meri- 
öuaale.    Paris,    Durlacher.     20  S.    J.  Derenboorg  gewidmet.     As.  aoa  'la  Practica'  d.  Ber- 

Mrd  Chd.  123)  X  Ambr.  Tardieu,  Les  Joifa  de  l'Auvergne:  Depeche  da  Pay-de-Ddme 

ai  14.  sept  1891.  —  124)  H.  Monin,  Loa  Jnifa  de  Paria  ä  la  fin  de  Fanden  regime:  B&J. 
M,  8.  85—98.  —  125)  8.  Debr«,  The  Jews  of  France:  JOB.  8,  S.  367—435.  —  1261 
X  B«j-  Mose 6,  La  rerolution  francaiee  et  le  rabbinat  francaia.  Paria.  (1890).  —  127) 
Pedro  H.  d'AIcantara,  Poeaiea  HebraYco-Proyencales  da  ritael  israelite  comtadin,  tradoitea 
et  tnaacritea.  Arignon,  Segain  Frerea.  XIII,  50  8.  —  128)  Erläuterungen  d.  Psalmen 
Haggads   t.  B.  Jedaja    Penini  (Bedmchi).    Hrsg.   u.   mit   e.    Einleitung   versehen   y.    Sal. 


I948  §5-     Jud«*  (nach  dar  Zerstörung  Jerusalems).     Kayserling. 

Ans  England  sind  einige  Urkk.189*180)  und  Notizen  Aber  mehrere  Ge- 
lehrte zu  verzeichnen.181,188) 

Über  jüdische  Gelehrte  in  Polen  wird  in  zwei  Schriften  abgehandelt188-136) 

Die  neuesten  Verfolgungen  lenkten  die  Aufmerksamkeit  auf  die  Geschichte 
der  Juden  in  Corfu,156-140)  and  infolge  der  Vertreibung  der  Juden  aus 
Rufsland  wurde  ihre  Geschichte  im  Zarenreiche,  ihr  Elend,  ihre  Lage  viel- 
fach geschildert  und  Material  für  den  zukünftigen  Geschichtsschreiber  ge- 
sammelt141-1*9) 

Wir  kommen  nunmehr  zu  den  Juden  im  Deutschen  Reiche,  deren  allge- 
meiner Kammerknechtschaft  erst  in  einer  Urk.  v.  J.  1182  Erwähnung  ge- 
schieht150) Aufser  der  Fortsetzung  der  Regesten161)  erhalten  wir  ein  gründ- 
lich gearbeitetes  Werk  über  das  Unterrichts-  und  Erziehungswesen  der 
deutschen  Juden  bis  auf  die  neueste  Zeit,  beziehungsweise  bis  zu  ihrem  Ein- 
tritt in  das  allgemeine  Kulturleben.158) 

Die  nachfolgenden  Schriften  und  Artikel  über  einzelne  Städte  sind  alpha- 
betisch nach  den  letzteren  geordnet:  Berlin,  wieder  eine  Geschichte  'nach 
den  Quellen9  bearbeitet,158)  deren  erste  Auflage  bald  nach  dem  Erscheinen 
vernichtet  wurde;  die  Arbeit  über  die  jüdischen  Drucke  ist  mit  einem  An- 
hange über  den  Medailleur  Abramson   abgeschlossen;154*155)   Breslau,   wo 


Buber.  Krakau,  J.  Fischer.  40  S.  Ad.  Jellinek  gewidmet  —  129)  Ad.  Neubauer, 
York  Shetars:  JQB.  3,  S.  364/6.  —  130)  D.  Kaufmann,  The  Shtaroth  of  Merton-College : 
ib.  S.  157/8.  Gf.  JBG.  1890,  I,  50—137.  —  131)  id.,  Three  centories  of  the  Genealogy  of 
the  most  eminent  anglo-jewish  family  before  1290:  ib.  S.  555 — 66.  —  132)  Jos.  Jacobs, 
Three  centaries  of  the  Hagin  family:  ib.  S.  776—80.  —  133)  Sal.  Hur  Witt,  Rechobot 
Ir.  Biographien  d.  Babbinen  u.  berühmter  Männer  d.  Stadt  Hrodno  y.  1549 — 1720.  (hebr.) 
Wilna.  46  8.  M.  —,70.  —  134)  Ch.  N.  Demb itaer,  Kritische  Briefe.  Enth.  e.  Ab- 
handlung über  d.  Synode  d.  vier  Lander  in  Polen  u.  Iithauen  mit  krit  Anmerkungen,  (hebr.) 
Krakau,  A.  Faust  62  S.  M.  1,50.  —  135)  X  Sal-  Beinach,  Une  episode  de  la  yie  dea 
Juifs  polonais  au  dix-huitieme  siecle.  Paris,  Cerf.  7  S.  Jos.  Derenbourg  gewidmet.  —  136) 
J.  A.  Bomanos,  Hist  de  la  communaute  israeiite  de  Corfou:  Bßj.  23,  S.  63 — 74.  Aus  d. 
in  Athen  erscheinenden  Zeitschrift  'Earia,  Bd.  1,  No.  24,  25,  26,  S.  369—74,  385/8, 
401/3.  —  137)  X  M.  Horoyitz,  Corfu.  Mit  Zugabe  y.  amtlichen  Aktenstücken.  Vortrag. 
Frankfurt  a./M.,  Kaoffmann.  15  S.  M.  — ,50.  —  138)  M.  Kayserling,  D.  Juden  in 
Corfu:  AZgJudt.  55,  S.  236/7.  —  139)  Hans  Barth,  D.  Zustande  in  Corfu:   ib.  S.  253/6. 

—  140)  D.  Ghetto  y.  Corfu:  NzW.  31,  S.  215/6.  Aus  d.  «Wiener  Tagblattf.  —  141)  Les 
Jutta  de  Bussie,  recueil  d'articles  et  d'ätudes  sur  leur  Situation  legale,  sociale  et  economique. 
Ayec  une  carte.  Paris,  L.  Cerf.  447  S.  —  142)  D.  Verfolgung  d.  Juden  in  Buisland,  nebst 
Anhang:  1}  Zusammenstellung  sämtlicher  d.  Juden  in  Rafsland  betr.  Spezial-  u.  Ausnahme- 
Gesetze;    2)  D.  Guildhall-Meeting  zu  Gunsten  d.  rufs.  Juden.    Berlin,    Jüd.  Presse.     115  S. 

—  143)  The  persecution  of  the  Jews  in  Bussia  with  Appendix  containing  a  summary  of 
special  and  restrictiye  Laws,  also  a  Map  of  Bussia  etc.  London,  Wertheim  er,  Lea  and  Cie. 
(1890.)  71  S.  —  144)  D.  Gesetze  über  d.  Juden  in  RuDsland.  V.  e.  Bussen.  Wien,  M. 
Waisner.  30  S.  20  kr.  SA.  aus  d.  Wochenschrift  'D.  Neuzeit'.  —  145)  E-i-n,  Be- 
trachtungen Über  d.  Lage  d.  Juden  in  Rafsland.  (hebr.)  Versailles,  Cerf.  11  8.  —  146) 
Paul  Dimidow,  Juden-Elend  im  Lande  d.  Romanows.  Berlin.  {[AZgJndent.  55,  406.]|  — 
147)  M.  J.  Bodenheimer,  Wohin  mit  d.  russischen  Juden.  Hamburg,  Menorah.  15  S. 
| [AZgJudt.  55,  350.] |  —  148)  K.  Bemy,  Was  soll  aus  d.  russischen  Juden  werden?  Berlin, 
Cassirer  u.  Danaiger.  27  S.  M.  —,60.  —  149)  M.  Brann,  Heute  in  Rufsland:  Jüd.  Volks- 
u.  Haus-Kalender  f.  d.  Jahr  1892.  Mit  e.  Jahrbuch  z.  Belehrung,  hrsg.  y.  M.  Brann  39, 
S.  90 — 101.  —  150)  J.  Aronius,  Über  d.  Alter  d.  allgemeinen  Kammerknechtschait  in 
Deutschland:  GdJuden.  5,  S.  269—71.  Vgl.  JB.  1889,  I,  6218'.  —  151)  J.  Aronius 
n.  A.  Dresdner,  Begesten  z.  Gesch.  d.  Juden  im  fränkischen  u.  deutschen  Reiche 
bis  z.  Jahre  1254.  Berlin,  L.  Simion.  (J890.)  4°.  193—256  S.  —  152)  M. 
Güdemann,  Quellenschriften  z.  Gesch.  d.  Unterrichts  u.  d.  Erziehung  bei  d.  deutschen 
Juden.  V.  d.  ältesten  Zeiten  bis  auf  M.  Mendelssohn.  Berlin,  Hofmann.  XXXII,  324  S. 
M.  12,00.  —  153)  A.  Wyking,  D.  Juden  Berlins.  Nach  hist  Quellen  bearbeitet. 
2.  Aufl.     Leipzig,  G.  Uhl.     XJJ,  104  8.     M.  1,00.  —  154)  M.  Steinschneider,  Hebräische 


§5.     Juden  (nach  der  Zerstörung  Jerusalem«).    Keyserling.  149 

bereits  in  der  ersten  Hälfte  des  14.  Jh.  eine  Judengasse  vorhanden  war166) 
und  erat  zu  Beginn  des  19.  Jh.  eine  hebräische  Druckerei  errichtet  wurde;157) 
Elsats;168)  über  das  Auftreten  Pfefferkorn^  in  Frankfurt  a.  M.,  nach 
dem  bes.  Tagebuche  Joselmanns,169*160)  und  über  einen  Vorfall  während  der 
1605  dort  abgehaltenen  Rabbiner-Versammlung,161)  außerdem  beachtenswerte 
Beiträge  zur  neuern  Geschichte; 1M)  Hanau;163,164)  Magdeburg,166)  Mark- 
breit,166) über  den  Leibzoll  in  Nassau  und  dessen  Aufhebung  mit  einigen 
bisher  unbekannten  Briefen;167)  Ober-  und  Mittelrhein,  ürkk.  aus  dem  J. 
1305  bis  1494;168)  München,  zwei  Briefe  über  einen  von  dort  flüchtig  ge- 
wordenen Juden,16»)  Überlingen,170)  Weimar,171)  Wiesbaden,178)  wo 
einige  Jaden  seit  der  Mitte  des  14.  Jh.  wohnten,  bis  sie  1626  ausgewiesen 
wurden,  aber  1637  wieder  dorthin  zurückkehrten. 

JBioffraphieen  und  biographisches  Material  erhalten  wir  Über  Joseph 
Levi  Aschkenasi,  der  infolge  von  Streitigkeiten  sich  von  Metz  nach  Frank- 
furt a.  M.  zurückziehen  mutete;178)  den  Wormser  Rabbiner  Jair  Bacharach,174) 
über  einen  gewissen  Ahron175)  der  in  durchaus  keiner  Beziehung  stand  zu 
Moses  Mendelssohn,176*177)  dessen  Schreiben  an  Lavater,  von  N.  H.  Wessely 
ins  Hebräische  übersetzt,178)  sowie  ein  bisher  ungedruckter  Brief  seiner  Frau179) 
zum  erstenmale  veröffentlicht  wurde;  die  Biuristen  verdienen  eine  sorg- 
fältigere Bearbeitung  als  sie  gefunden  haben.180)    Bei  Wolf  Breidenbach  ver- 


Draeke  in  Deutschland.  (Berlin  1762—1800):  ZGJuden  5,  8.  154—86.  Forte,  y. 
26 Ja  dem  3,  262  ff.,  et  JB.  1889,  I,  62.  — 155)  L.  G.,  1806—13:  ib.  S.  278—81.  —  156) 
J.Landsberger,  Kleine  Beitrage  z.  Gesch.  d.  Juden  in  d.  Stadt  Breslau.     (1847—61):  ib. 

5.  271/3.  —  157)  M.  Brann,  D.  hebr.  Bachdruck  in  Breslau:  Jttd.  Volks-  u.  Haus-Kalender 
ti  J.  1892.     Mit  e.  Jahrb.    s.  Belehrung,   hrsg.  t 89,    S.    75—81.    —   158)  L. 

6,  flsasser  Bestimmungen  über  Juden  1784:  GdJuden  5,  S.  273/4.  —  159)  J.  Kracaner, 
Pfefferkorn  et  la  confiscation  des  liyres  hebreux  ä  Francfort  en  1510:  BEJ.  22,  8.  112/8.  — 
160)  8.  A.  Hirsch,    John  Pfefferkorn  and  the  bettle  of  the  books:    JQR.  4,  8.  256—88. 
—  161)   8.  Schweinburg-Eibenschütz,   Auf  d.  Zehenderstuben    d.  Juden    zu  Frank- 
fnia.ll.:  NaW.  31,  S.  459—60,  468/9,  488/9.     Nach  Acten  d.  k.  k.  Beichafinanzministe- 
riuas  n.  d.  k.    k.    geh.  Haus-  u.  Staatsarchivs.  —  162)  G.  Schnapper-Arndt,    Jugend- 
arbeiten   Ludw.     Börne's     über    jüd.   Dinge.      Aus    dessen   Nachlafs    hrsg.:    ZGJuden    ,5, 
&  194—222.  —  163)  L.  A.  Kiefer,  8teuern,  Abgaben  u.  Gefalle  in  d.  ehemaligen  Graf- 
schaft Hanau-Lichtenberg.     Strafsburg  L/K,  J.  NoirieL     88  S.  —  164)  L.  Una,  Priyilegia 
o.  Freiheiten  derer  Juden  zu  Hanau.    Z.  Gesch.  d.  Juden  in  Hanau:  JLbl.  20,  Ko.  3/6,  21. 

—  165)  M  Spanier,  Z.  Gesch.  d  Juden  in  Magdeburg  (1621):  GdJuden  5,  S.  273.  — 
166)  8.  Ko.  99.  —  167)  M.  Silberstein,  Wolf  Breidenbach  u.  d.  Aufhebung  d.  Leib- 
aous  in  Deutschland-  Mit  besonderer  Bücksicht  auf  Nassau,  zumeist  nach  archiv.  ürkk.  Wies- 
baden, Limbarth.  20  S.  Zuerst  erschienen:  ZGdJuden  5,  126—45.  —  168)  F.  W.  £. 
Both,  UrkJiche  Mitteilungen  z.  Gesch.  d.  Juden  am  Ober-  u.  Mittelrhein,  sowie  zu  Wetzlar 
a.  Limburg:  GdJuden  5,  8.  187—93.  —  169)  H.  Brefslau,  Aus  Strafrburger  Judenacten. 
1)  &  Brief  d.  Gemeinde  München  an  d.  Gemeinde  Strafsburg  y.  Jahre  1381:  ib.  8.  115—25. 

—  170)  Mor.  Stern,  Die  israel.  Bevölkerung  d.  deutschen  Städte.  E.  Beitrag  z.  deutschen 
Staftgeseh.:  1)  Überlingen  am  Bodensee.  Frankfurt  a./M.,  J.  Kauffinann.  (1890.)  30  S.  — 
171)  Weimarer  Jadenordnung  1823:  ZGJuden  5,  S.  281/3.  —  172)  F.  Otto,  D.  Juden  zu 
Wiesbaden:  AnnVNassauG.  S.  129—48.     cf.  AZgJdt.  55,  468. 

173)  D.  Kaufmann,    B.  Joseph  Levi  Aschkenaz,    premier   rabbin    de  Metz    apres  le 

rettitissement  de  la  communant* :    BEJ.  22,  8.  92—103.  —  174)  id.,  Jair  Chayim  Bacha- 

nek:  JQR.  3,    S.  292—813,    485—536.  —  175)  id.,    Aus  Mos.  Mendelssohns  Frtthzeit: 

AZgJdt  55,  8.  476/8.  —  176)  Mos.  Mendelssohn:   GdJuden  5,   S.  290/1,  802/3.  —  177) 

6.4.  Könnt,    Moses  Mendelssohn   and  Bector  Damm.     A  contribution  to  the  Biography  of 

hodelssohn.    Chicago,  Bei  Adyocate.    28  S.    Beprinted  from  the  Beform  Adyocate.    (Nichts  als 

Ittgttbekanstes).  —  178)  Schreiben  an  Layater  t.  Mos.  Mendelssohn.     Aus  d.  Deutschen  ins 

H«far.  übertragen  tu  mit  e.  Commentar  yersehen  t.  Naphtali  Hartwig  Wessely.     Z.  erstenmale 

uel  e.  Hs.  hrsg.    nebst  Einleitung   u.  Anmerkungen   v.    Sal.  Fuchs,     (hebr.)    Berlin,   Its- 

bnki    (1892.)     23   S.  —  179)  M.  Kayserling,  E.  ungedruckter  Brief  Fromet  Mendels- 

lok'i:  AZgJudent.  55,    8.  106.  —  180)   J.  Spira,    Mendelssohn  Moses  es  Ukolajanak  (a 

JsotMbsHelKts  dsr  Osschiohtswissensohaft.    1891.    I.  4 


1,50  §6<     Inder.    Franke. 

milkt  man  ungern  einen  Hinweis  auf  Gr&tz'  Geschichte.181)  Lassalle 's 
Tagebuch  bot  den  Journalen  Stoff  zu  Artikeln.18*188)  Wir  verzeichnen  ferner 
eine  biographische  Würdigung  Ludwig  Philippson's1*4)  und  Material  zur 
Biographie  J.  DerenbourgV86*186)  dessen  achtzigster  Geburtstag  anch  litterarisch 
gefeiert  wurde,187)  sowie  zu  der  des  früh  verstorbenen  Mathematikers  G.  Eisen- 
stein.188) Schliefslich  sind  noch  zu  nennen  der  gewandte  Hebraist  J.  Erter,189) 
Z.  Frank el,190)  M.  Montefiore191)  und  Leopold  Zunz,  auch  in  seinen  Be- 
ziehungen zu  Zeitgenossen.198) 


§6. 

Inder 

(bis  zur  Gegenwart). 

0.  Franke. 

(Verwandtes  In  anderen  ft§  s.  'Handbuoh'  8.  88.) 

Prühistorie.  Von  Wichtigkeit  ist  die  Entdeckung  von  Felsenbildern 
in  Südindien,  die  Fawcett1)  auf  einer  Forschungsreise  in  Gemeinschaft  mit 
Sewell1)  und  Knox  auffand.  Sie  liegen  in  der  Nachbarschaft  von 
Bellary,  dessen  Umgebung  reich  an  Spuren  vom  ehemaligen  Vorhanden- 
sein eines  Steinvolkes  ist.  Namentlich  auf  und  bei  dem  Kapgal-Hügel 
5  englische  Meilen  nordöstlich  von  Bellary  sind  derartige  Überreste,  durch- 
löcherte Steinbeile,  Topfgerätschaften  etc.,  verstreut  Die  bildlichen  Dar- 
stellungen lassen  den  Gedanken  an  eine  Bilderschrift  und,  da  auch  eine 
siebenköpfige  (?)  Schlange  dargestellt  ist,  an  Schlangenkult  aufkommen. 
Gewisse  Felsenbilder  in  Ägypten  (nach  Flinders  Petrie  sicher  älter  als 
3800  vor  Chr.)  sind  im  Stile  denen  von  Bellary  sehr  ähnlich. 


Bioriatik).  (tmgar.)  Dissertation.  Budapest,  Trebitsch.  35  S.  —  181)  S.  No.  167.  — 
182)  P.  Lindau,  Laasallea  Tagebuch:  Nord  u.  Süd,  4.-6.  Heft.  S.  AZgJudt  55,  174/7, 
855/7.  —  183)  L.  G.,  Ferdinand  Laaaalles  Tagebach  (1840):  ZGJnden  5,  8.  284/9.  —  184) 
Martin  Philippton,  Ludwig  Philippaon:  AZgJdt  55,  S.  536/8,  646/9,  561/3,  571/3.  — 
185)  Zadoc  Kahn  u.  Is.  Loeb,  M.  Joaeph  Derenboorg:  REJ.  22,  8.  1/7.  Aach  besonders 
erschienen  mit  Porträt  —  186)  A.  Berliner,  Ana  Briefen  Jos.  Derenboorg'a  an  A.  Berliner. 
Festgabe.  Berlin,  H.  Engel.  28  8.  IL  1,00.  Jos.  Derenboorg  gewidmet  —  187)  Aas 
Anlsia  seines  80.  Geburtstages  erschienen  24  kleine  Schriften,  welche  Loeb,  R&J.  23,  148  f., 
bibliographisch  anfahrt;  d.  z.  jüd.  Gesch.  a.  Iitteratar  gehören,  sind  in  diesem  JBG.  an  ge- 
eigneten Stellen  erwähnt  —  188)  J.  Loewenberg,  Alexander  v.  Humboldt  n.  Gotthold 
Eisenstein:  AZgJadt  55,  S.  246/8.  —  189)  Jos.  Chotsner,  Isaac  Erter:  a  modern  hebrew 
humorist:  JOB.  3,  S.  106—19.  —  190)  S.  Fefsler,  Zacharias  Frankel:  AZgJudent  55, 
S.  103/4,  112/5.  —  191)  Joa.  Fiebermann,  Z.  Erinnerung  an  Sir  Moses  Montefiore:  ib. 
8.  853/5.  —  192)  L.  Geiger,  Ans  Leopold  Zaus'  Nachlafs.  Braunschweig,  Appelhans  u. 
Pfenningetorff.  50  S.  J.  Derenboorg  gewidmet  Zuerst  erschienen  ZGJaden  5,  223 — 68. 
1)  F.  Fawcett,  Prehistoric  rock  pictorea  near  Bellary,  South  India:  lmp.  &  As.  Q. 
B.  2.  Sex.  3,  5,  1891/2,  8.  147—57.  (['Die  Entdeckung  Torgeschichtlicher  Felsenbilder  in 
Südindien',  Globus  LX,  15,  8.  238  f.]|  —  2)  X  B-  Sewell,  Prehistoric  remains  at  Bellary: 


§6.    Inder.    Franke.  Iy51 

Hillebrandt')  hat  in  seine  Untersuchung  über  den  Soma,   den  er  als 
irdischen  Repräsentanten   des   himmlischen   Borna,   des  Mondes   und  Mond- 
gottes, so   erweisen   sacht,   auch   geschichtliche   Betrachtangen   eingestreut, 
hauptsächlich  bezüglich  der  alten  Gruppierung  und  der  frühen  Wanderungen 
der  indischen  Arier,   so  vor  Allem  in   dem  Capitel:  Die  Panis  im  Ijlgveda. 
Die   im  Veda  als   feindlich  erwähnten  Panis  sind  identisch  mit  den  Parnern 
in  abendländischen  Nachrichten   des  Altertums   and  wohnten  in  Iran.    Die 
arischen  Inder  konnten  mit  ihnen  in  Beziehung  kommen,   weil   sie,   wie  H. 
mit  nicht  zu  unterschätzenden  Gründen   behauptet,   in  rgvedischer  Zeit  noch 
bis   nach  Iran    hinein  ihre  Sitze  hatten  nnd  ein  grofser  Teil  der  Ereignisse 
des  Bgveda   sich   in   iranischen  Ländern  westlich  vom  Indus   abspielt    Als 
wichtig   ist   ans  dem  übrigen  Material  noch  hervorzuheben  die  Lokalisierung 
der  Aijikas  (vielleicht  Arsakes)  in  oder  in  der  Nähe  von  Kaschmir,  die  für 
die  indische  Sprachgeschichte   bedeutsame  Feststellung,   dafs  die  (im  Penjftb 
anaissigen)  Purus   eine   andere  Sprache   ate   die  Bharatas  geredet  zu  haben 
scheinen.     Ferner  sind  einzelne  (durch  Fakta   motivierte)  Meinungen   zu  er- 
wähnen wie   die,   dafe   die  Anschauungen  des  Rgveda   einfachen  Zuständen 
schon   entfremdet   seien,   dafs   zwischen   den   in  den  einzelnen  Büchern  des 
Bgveda  berichteten  Verhältnissen  schon  grofse  Zeiträume  lägen,  und  dafe  die 
Ceremonie   des  Soma-Kaufes   die  ersten  nachweislichen  Anfänge  der  drama- 
tischen Kunst   in  Indien   darstellte.  —  Ober   sagenhafte   und  epische  Stoffe 
im  vedischen  Ritaal   hat  Weber4)  eine  Untersuchung  angestellt    Aus  den 
Iiedstrophen,   die  am  Schlafe  des  Pferdeopfers  vorgetragen  (und  auch  sonst 
ädert)  werden,   labt   sich  eine  stattliche  Liste  alter  Könige  gewinnen.    Die 
Mafaabh&rata-Sage   reicht   ihrer  Grundlage   nach   in  die  Br&hmana- Periode 
hinein.    Hervorzuheben  die  Qunahcepa-Sage.    Dieselbe  ist  namentlich  wichtig 
als  Beweis  für   das  Bestehen    von  Menschenopfern   zur   vedischen  Zeit    In 
der    späteren   Umgestaltung    dieser   Sage    haben    sich   christliche    Einflüsse 
geltend  gemacht    Sagenkreis,   der  sich  an  Vicvämitra  knüpft.  —  B?bu,   im 
Bgveda   der  Oberste  der  Pani,   deutet   auf  Beziehungen  zu  Ausländern  (b?b 
von   bar  bar),   vielleicht   auf  semitische   Großhändler.     Vasistfia-  Stoff.     Die 
Namen    Tirindira    (cfr.    Teridates,    Teribazos    etc.)     und    Parcu    (Perser) 
fahren   ans   nach  Iran.    Es   hat  wohl  zur   vedischen  Zeit  noch  ein  reger 
Verkehr   and  Aastausch   zwischen    den   iranischen  und   indischen  Ärya   be- 
standen. —  Näbh&nediptharStoff:  Avesta  nabänazdista.  —  Unter  dem  Namen 
der  Angirasas  und  dem  der  Asura  scheinen  die  Br&hmana-Texte  Anspielungen 
auf  die  iranischen  Stammesbrüder  zu  enthalten. 

Allgemeine  Geschichte.  Strehl6)  behandelt  dem  Plane  seines 
Baches  entsprechend  die  Geschichte  Indiens  sehr  summarisch,  vielleicht  doch 
etwas  zu  kurz.  Abgesehen  von  den  wenigen  Zeilen  über  die  indische  Ex- 
pedition Alexanders  and  einer  kurzen  generellen  Anmerkung  über  das  spätere 
griechisch-indische  Reich  kommt  Indien  nicht  zu  seinem  Recht  —  Eine 
indische  Geschichte  für  die  indischen  Schulen  hat  Hunter6)  verfafet  In 
kurier,  aber  charakteristischer  und  klarer  Skizze  führt  er  die  Hauptpunkte 
ans  der  langen  Geschichte  Nordindiens  (die   allgemeine  Geschichte  Indiens 


ü  1  8er.  2,  4,  S.  4SI.  —3)  A.  Hillebrandt,  Soma  u.  Terwandte  Götter.  (=  Vediache 
Mythologie  I).  Breslau,  Koebner.  X,  547  S.  M.  24,00.  —  4)  Albr.  Weber,  Bpiaches  im 
rätcnen  Bitual:  SBAkBerlin  No.  88,  8.  769—818. 

5)  W.  Strehl,   OrientaiUche   n.   griechische   Gesch.    (=  Karsgefabtea  Handbuch  der 
GeieL,  I).    Bretten,   Koebner.     1892.     VI,   244  8.    M.  3,60.  —  6)  W.  W.  Hanter,   A 

4* 


1,52  §6-    Inder.    Franke. 

hat  er  schon  in  seiner  Brief  history  of  the  Indian  people  gegeben)  von  der 
frühesten  Zeit  bis  auf  die  Gegenwart  vor  Augen.  Nicht  nur  als  Schulbuch 
ist  sein  Werk  von  Wert,  sondern  auch  als  Nachschlagebuch  für  Jeden,  der 
sich  über  die  Hauptsachen  informieren  will.  Was  die  älteste  Geschichte 
betrifft,  so  sind  nur  einige  Versehen  zu  korrigieren,  so  die  Ansetzung  von 
Buddhas  Todesjahr  auf  543  nach  der  als  unrichtig  erwiesenen  ceylone- 
sischen Rechnung,  statt  auf  etwa  477,  die  zu  grofse  Sicherheit  der  Behaup- 
tung, dafs  der  Name  des  Zinns  den  Griechen  samt  dem  Produkt  selbst  aus 
Indien  gekommen  sei,  und  die  Ansetzung  des  fabelhaften  Königs  Vikram&ditya 
auf  57  v.  Chr.*-8) 

Lokalgeschichte  wnä  Geographie.  Über  die  Geschichte  der 
Stadt  Multan  am  Indus  handelt  ein  M.  L.,9)  indem  er  Forschungsergebnisse 
und  Legenden  zusammenstellt  Neue  Resultate  werden  nicht  gewonnen. 
Manche  Vermutungen  und  Behauptungen  sind  zudem  mindestens  zweifelhaft 
Multan  ist  zweifellos  die  Hauptstadt  des  unteren  Panj&b  gewesen,  sie  war 
wohl  auch  die  von  Alexander  zerstörte  Hauptstadt  der  Maller.  Auch  die 
ihnen  verbündeten  Oxydraker  werden  noch  durch  das  moderne  Uch  reprä- 
sentiert. Multan  ist  das  KAcyapapura  der  Hindu-Mythologie  (!).  Der  Name 
ist  entstanden  aus  MAlasthftna.  Mula  soll  als  Wurzel  alles  Lichts  die  Sonne 
bedeuten  (I).  In  der  That  Spuren  von  Sonnenkult  hier  zu  finden.  Drei  alte 
Münzen,  z.  t.  mit  Pahlavi-Legenden  aus  etwa  500  nach  Chr.  und  den  fol- 
genden Jh.  haben  auf  der  Reversseite  das  Bild  des  indischen  Sonnengottes. 
Mit  der  alten  Sonnenverehrung  verknüpft  ist  auch  der  Teich  Suraj  Kund  in 
der  Nähe  der  Stadt.  Die  Stadt  ist  oft  zerstört  und  wieder  aufgebaut  worden. 
45 — 60  Fufs  tiefer  Schutt  deckt  die  Spuren  des  ältesten  Lebens.  Ausgrabungen 
und  geniale  Deutung  der  Resultate  durch  Cunningham.  Verschiedene  Aschen- 
schichten. Die  Mohammedaner  tilgten  in  mehr  als  1200j.  Herrschaft  alle 
Spuren  indischen  Kults.  Die  jetzige  Stadt  wurde  vor  800  Jahren  gegründet. 
Haupteigentümlichkeit  von  Multan  die  vielen  Ruinen  von  Heiligtümern.  Vf. 
giebt  Notizen  und  Legenden  über  deren  Entstehen  und  Bestehen.  Eine 
interessante  Sage  ist  die  von  Haran  Eishab,  das  identisch  sein  soll  mit  Hiranya- 
kagipu  der  indischen  Tradition,  und  ferner  die  Erzählung  über  den  Badhla 
Sant  oder  den  Heiligen  B&dhl&,  dessen  ursprünglicher  Name  Buddhu  ist 
(Diese  Legende  erinnert  in  wesentlichen  Zügen  an  die  von  Buddha,  was  seine 
guten,  an  anderem  Orte  zu  erörternden,  Gründe  haben  wird.  Der  Ref.)  — 
Die  alte  von  Hiuen  Thsang  in  der  Nähe  von  Tak^aQilä  erwähnte,  noch  nicht 
identifizierte  Hauptstadt  von  Urasa  vermutet  Swynnerton10)  in  den  Ruinen 
einer  Stadt  bei  Haripur,  wo  das  mohammedanische  Heiligtum  Ptr-Manaka 
steht11)  —  Excerpte  aus  einem  geographischen  Sanskrit- Werke,  die  für  die 
ältere  Geographie  des  Pundra-Dega  (im  nordöstlichen  Indien)  von  Wert  sind, 
hat  Burgefs19)  nach  einem  jetzt  schwer  zugänglichen  Artikel  Wilson 's  (im 
Oriental-Magazine  1824)  wieder  veröffentlicht 


ichool  history  and  geography  of  Northern  India.  Calcutta,  Lahiri  &  Co.  n.  London,  Frowde. 
164  8.  6  8h.  2  d.  —  7)  X  Sayad  Mohammad  Latif,  Hiatory  of  the  Panjab.  Prom  the 
remoteet  antiqnity  to  the  preaent  time.  Calcutta,  Central  Press  Comp.  |[Calc  Bev.  Oct  1891, 
8.  25 — 8.]|  —  8)  X  M-  Kempaon,  A  history  of  Hindoatan,  being  an  Englisch  Version  of 
Bljfi  SWapriaftd'»  ltihaa-Timir-K&sak.  P.  II.  Allahabad,  Church  Miaa.  Preaa.  1891.  8°. 
64  8.     A.  8. 

9)  M.  L.  The  early  hiatory  of  Moltan:  CalcB.  92,  8.  229—61.  —  10)  Ch.  Swynner- 
ton,  The   ancient  capital  of  Urasa,   the  modern  Haaara:  IAnt  20,  336/7.  —  11)  X  X  J- 


§6.    Inder.    Franke.  ^53 


Geschichtliche  Ergebnisse  aus  Inschriften  und 

Auch  in  diesem  Jahre  sind  uns  aus  dieser  Hauptquelle  oder  vielmehr  einzig 
zaverttsrigen  Quelle  fttr  unsere  exakte  Kenntnis  der  politischen  Geschichte 
wichtige  Aufklärungen  gekommen,  sowohl  in  zusammenfassenden  Abhandlungen 
wie  in  Einzelbehandlungen  der  Inschriften.  Ich  nenne  zunächst  die  zu- 
sammenstellenden und  auf  allgemeinere  Resultate  abzielen- 
den Untersuchungen. 

Ton  seinem  ausgedehnten  Bericht  über  den  Fortschritt  der  indischen 
Sutmsmatik  vom  Januar  1886  bis  Juli  1891,  den  der  Vf.  dem  1891er 
Orientalistenkongrels  vorlegte  (bibliographischer  Index),  hat  Vincent  A.  Smith18) 
Torliofig  die  Vorrede  veröffentlicht 

Ein  außerordentlich  grobes  Verdienst  um  den  Fortschritt  der  indischen 
Geschichtswissenschaft  hat  sich  Jacob i14)  erworben  durch  die,  unendliche 
Opfer  an  entsagungsvoller  Arbeit  fordernde,  Aufstellung  von  fein  durch- 
dichten chronologischen  Tabellen  zur  Umrechnung  überlieferter  indischer 
Daten.  Sie  ergänzen  seine  analoge  Arbeit  in  Band  17  des  Ind.  Ant.,  die 
ach  hlofe  an  ein  einzelnes  indisch-astronomisches  Werk  anlehnte.  Die  Absicht, 
aaeh  kleinere  Rechnungsfehler,  die  die  Benutzung  eines  einzigen  Siddh&nta 
nicht  vermeiden  labt,  auszumerzen,  hat  diese  umfassende  und  ausgleichende 
Tabellen-Aufstellung  veranlaßt  Den  Tabellen  selbst  und  den  Anweisungen 
ra  ihrer  Benutzung  gehen  sehr  klare  und  daher  überaus  nutzbringende  In- 
formationen Aber  das  ausnehmend  verwickelte  indische  Kalenderwesen  voraus. 
—  Mit  der  Umrechnung  indischer  Daten  in  europäische  und  umgekehrt  be- 
schäftigt sich  im  Anschluß  an  ein  einschlägiges  seiner  Kritik  zu  Grunde  ge- 
legtes Buch  ebenfalls  Shankar  Balkriahna  Dikshit.16) 

Den  Gebrauch  einer  bisher  noch  unbekannten  Aera  vor  der  Qaka-Aera 
hat  Bühler16*17)  aus  einer  in  MathurÄ  ausgegrabenen  Inschrift  dargethan. 
Dieselbe  enthält  das  Jahr  42  oder  vielleicht  72  'des  Herrn  und  groben 
Satrapen  Qod&sa'.  Obwohl  man  an  der  Richtigkeit  von  Gunninghams  Da- 
tierung dieses  Forsten  (80 — 70  vor  Chr.,  Sohn  des  grofsen  Satrapen  Raju- 
bala)  zweifeln  kann,  so  ist  es  doch  nicht  zweifelhaft,  dafe  Qod&sa  vor  der 
Zeit  des  Kani?ka  regierte.  —  Gunningham18)  ist  in  einem  späteren  Artikel 
geneigt,  in  dieser  Aera  die  des  groben  Königs  Moga  (=  Moa  oder  Maua 
der  Mflnzen?)  zu  erblicken,  der  etwa  von  100 — 80  vor  Chr.  geherrscht  habe. 
Das  Datum  des  Sod&sa  (sie)  sei  sicher  72,  nicht  42,  also  etwa  28  oder  8 
tor  Chr.  Auf  dieselbe  Aera  wären  vielleicht  auch  die  wenigen  anderen  be- 
kannten Qaka-Inschriften  zu  beziehen  (Nahapftna,  dann  58 — 54  oder  38 — 84 
tot  Chr.,  Liaka  Kusulaka,  22  oder  2  vor  Chr.,  Gondophares  3  oder  23 
Bach  Chr.).  Nach  Ausweis  einer  Inschrift  mttfsten  diese,  sowie  Bqula  und 
Sodiaa,  alle    Qakas  gewesen  sein.     Dafs   Sodäsa   Sohn  des  Rqjubula  (Ra- 


D.  E.  8ehmelta,  KapüaYaatu,  The  birthplaoe  of  S'fikyamuni:  Int  Aren.  Efhnogr.  4,  8.  287. 
—  12)  J.  Bärge  fa,  Qeography  of  India,  wifh  exetraet  from  a  paper  by  the  Ute  Prof.  H. 
H.  Wikoa:  IAnt  20,  S.  418—21. 

IS)  V.  A.  Smith,  Indien  numiamatica :  Ac  31.  Oci  S.  388—90.  —  14)  H. 
J*cobi,  The  campatation  of  Hindu  datea  in  inscriptiona  etc.  (=  Methode  and  table« 
fer  verif jiay  Hindu  datea,  tithia,  eclipeea,  nakahatraa  etc.) :  Bp.  Ind.  Part  8,  S.  403—60.  Byeulla ; 
KW,  Banaler.  M.  5,60.  — 15)  8h.  B.  Dikshit,  Examination  of  aome  errora  in  Warren*» 
Kiluaihhta:  IAnt  20,  S.  35—45.  —  16)  G.  Bühler,  Dr.  Führens  excayationa  at  Mathorft: 
WZKH.  5,  &  175—80.  —  17)  id.,  Further  Jaina  inacriptiona  from  Mathnrfi:  Ac.  18.  Apr. 
&  373/4.  —  18)  A.  Cnnningham,  Jaina  inacriptiona  from  Mathurfi:  ib.  25.  Apr.  S.  897/8. 


I}54  {••    Inder.    Franke. 

jula)  sei,  sei  nicht  mehr  blofse  Conjectar,  sondern  durch  eine  von  Pandit 
Bhagwänl&l  in  Mathura  gefundene  Inschrift  erwiesen.  —  Über  die  Vikrama- 
Aera  handelt  Kielhorn1920)  in  mehreren  hochwichtigen  Artikeln.  Nachdem 
die  Theorie  beseitigt  worden  ist,  dals  ein  König  Yikrama  die  angeblich  nach 
ihm  benannte  Aera  eingeführt  habe,  sacht  der  Yf.  hier  —  mir  scheint,  mit 
Erfolg  nnd  in  glänzender  Weise  —  den  Beweis  zu  führen,  dafs  sie  auch 
nicht  einmal  nach  einem  Könige  Vikrama  benannt  sei.  Das  älteste  bekannte 
Datum,  welches  'vikrama'  enthält,  ist  898  (verflossen),  und  da  wird  nur 
gesagt:  der  Aera,  die  vikrama  heifst.  Zuerst  mit  einem  Fürsten  Yikrama  in 
Yerbindung  gebracht  wird  die  Aera  im  Jahre  Yikrama  1050.  Die  Yikrama- 
Aera  unterschied  sich  von  der  Qaka-Aera  dadurch,  dafe  ihre  Jahre  vom 
Herbst  an  gerechnet  wurden,  die  Qaka-Jahre  dagegen  vom  Frttlyahr  an.  Der 
Herbst  ist  die  Zeit  für  den  Beginn  des  Krieges,  der  vikrama-k&la.  In  diesem 
Sinne  wird  in  vielen  poetischen  und  anderen  Werken  von  ihm  gesprochen, 
auch  das  Wort  vikrama-k&la  für  ihn  gebraucht.  Die  Aera,  deren  Jahre  mit 
dem  vikrama-k&la  anfingen,  konnte  mit  Leichtigkeit  ebenfalls  als  vikrama- 
Aera  bezeichnet  werden.  Später,  als  das  Verständnis  dafür  schwand,  erfand 
man  den  König  Yikrama.  In  zwei  Artikeln  des  Ind.  Ant  (Fortsetzungen 
zu  Ind.  Ant  1890)  behandelt  Kielhorn*1)  noch  ein  Mal  die  Yikrama-Aera 
im  Detail.  Im  ersten  giebt  er  eine  Generalliste  sämtlicher  ihm  bekannten 
Yikrama-Daten.  Im  zweiten  hebt  er  die  daraus  sich  ergebenden  Resultate 
hervor,  als  deren  Schluferesultat  dann  die  schon  besprochene  Erklärung  der 
Yikrama-Aera  noch  einmal  vorgetragen  wird.  Die  übrigen  Ergebnisse  sind 
folgende:  Es  ist  zu  allen  Zeiten  die  Regel  gewesen,  nach  verflossenen  Vi- 
krama-Jahren  zu  datieren,  laufende  Jahre  werden  nur  ausnahmsweise  gebraucht. 
Unter  den  beiden  in  Indien  geübten  Methoden  der  Ansetzung  des  Jahres- 
anfanges auf  den  Frühling  (Monat  Caitra)  oder  den  Herbst  (Monat  KArttika), 
war  von  Anfang  an  die  letztere  (die  fälschlich  so  genannte  südliche)  mit  der 
Yikrama-Aera  eng  verknüpft.  Späterhin  nahm  die  Rechnung  nach  sogenannten 
nördlichen,  im  Frühjahr  anfangenden,  Jahren  mehr  zu,  wahrscheinlich  durch 
Einwirkung  der  Qaka-Aera.  Yon  den  beiden  Systemen  der  Monatsanfänge 
(mit  Voll-  oder  mit  Neumond),  dem  Pürnimänta-  und  Am&nta-System,  ist 
keins  notwendig  und  ausschließlich  mit  der  Yikrama-Aera  verknüpft  Der 
Gebrauch  der  Aera  ging  nach  Ausweis  der  Inschriften  von  der  östlichen 
Räjput&nft  aus  und  verbreitete  sich  von  da  nach  Gwalior,  dann  durch  Handel- 
khand  und  Rewah  bis  nach  Gayft  in  Bih&r  und  südlich  nach  Anhilv&d  (ein- 
schliesslich K&thi&w&d).  Dato  RAjput&nä  und  das  benachbarte  Mälava  und 
Anhilv&d  ihre  Heimat  war,  dafür  spricht  auch  der  Umstand,  dafs  sie  besonders 
von  der  Jaina- Sekte  gebraucht  wird,  deren  Hochburg  Anhilv&d  ist  Der 
älteste  Name  für  dieselbe  ist  M&lava-Aera,  dann  kam,  wie  erörtert,  allmählich 
die  Bezeichnung  Yikrama-Aera  auf.  Für  die  wirkliche  Existenz  eines  Fürsten 
Yikramäditya  im  letzten  Jh.  vor  Chr.  ist  noch  nicht  der  geringste  Beweis 
erbracht.  —  Zur  Ergänzung  und  Berichtigung  dessen,  was  er  in  Yol.  m  des 
GH  über  die  Gupta-Aera  gesagt  hat,  hat  Fleet38)  eine  neue  Abhand- 
lung über  dieselbe  veröffentlicht  Die  Hauptsätze  und  -Resultate  daraus  sind 
folgende:   Die  Gupta-Aera ,   die   in  Albirünis  Zeit  gleicherweise  als  Valabhi- 


—  19)  F.  Kielhorn,  Die  Vikrama  Aera:  NGWGött.  S.  179—82.  —  20)  X  J.  Bürger», 
Prof.  Kielhorn  on  tho  Vikrama  era:  JEAS.  1891,  S.  483/4.  —  21)  F.  Kielhorn,  Examina- 
tion  of  qaestions  connected  with  the  Vikrama  era:   IAnt  20,  8.  124 — 42  u.  von  897 — 414. 

—  22)  J.  F.  Fleet,   The  Gopta  Valabhl  era:    ib.,  20,  6.  376—89.  —  28)  G.  Bühler, 


$«.    Inder.    Franke.  1,55 

Aera  bekannt  war,   erhielt  diesen  Namen,  weil  sie  nach  dem  Aufhören  der 
Gupta-Hemchaft  in  Kathiäw&d  und  der  Nachbarschaft  noch  etwa  300  Jahre 
durch  die  Könige    der   Stadt  Valabht   fortgesetzt  wurde.    Die  Onpta-Jahre 
waren   aber  Caiträdi  -Jahre,   d.  h.  sie   fingen  wie  die  Qaka-Jahre   mit   dem 
Monat  Caitra  im  Frühjahr  an,  während  die  Valabhl-Jahre  K&rttikädi  waren, 
d.  b.  mit  dem  Monat  K&rttika  im  Herbste,  und  zwar  in  dem  vor  dem  Beginn 
des  gteichnumerierten  Caitr&di-Gupta-Jahres  liegenden,  begannen.    Ein  Princip 
der  Benrteünng,  ob  in  jedem  einzelnen  Falle  ein  laufendes  oder  abgelaufenes 
Jahr  gemeint  ist,    lftfst  sich  noch  nicht  gewinnen.    Das  Schema  des  Monate- 
mianges   der    Gupta-Aera  scheint  überall    nach   der   pürnim&nta-  Ordnung 
(Anfang  und  Ende  beim  Vollmond)  geregelt  gewesen  zu  sein.    Eine  Datierung 
nach    der  Gupta-Aera  (386,  Caiträdi)   findet   sich   auch   in  Nepal,   bei   der 
Lkchavi-Famiiie  von  Mänagrha.  —  Auch  Bühler   handelt   über  die  Gupta- 
Yallabhi-Aera.")   318/19  scheint  jetzt  gröbere  Wahrscheinlichkeit  als  319/20 
als  Epochenjahr  derselben  zu  haben.    Immerhin  ist  das  nicht  sicher,  da  es 
der  Wortlaut   indischer  Inschriften  oft  zweifelhaft   läfst,   ob  verflossene  oder 
laufende  Jahre  gemeint  sind.   Die  Salbung  des  Gandragupta  I.  war  der  Grund 
für  die  Einführung  der  Aera;  sie  wurde  nicht  von  den  Licchavis  von  Nep&l 
entlehnt  (trotz  Fleet).    Es  ist  aber  möglich,   daüs   die  Licchavis  von  Vaig&li 
später  Besitz   vom   östlichen  Indien   und   dessen  Hauptstadt  ergriffen  hatten. 
Zu  diesen   gehörte  wahrscheinlich  Gandraguptas  Schwiegervater.    Daher  die 
Wichtigkeit,  die  dieser  Heirat  zugeschrieben  wird.    Gandragupta  scheint  selbst 
König  von  Pataliputra  gewesen  zu   sein.    Von  Candragupta  U.  beweisen  die 
Inschriften,   dafe  er  seinen  Hof  in  P&taliputra,  nicht  in  Kanauj  (Fleet  etc.), 
hatte:    Dasselbe   ist  dann  für  seinen  Vater  Samudragupta  wahrscheinlich.  — 
Dafa    die  Aera   in   der  That  mit  dem  Namen  der  Gupta  verbunden  wurde, 
geht  aus  einigen  Inschriften    hervor.    Vallabhi-Samvat  wurde  sie,   als   man 
ihren  wahren  Ursprung  vergessen  hatte,   genannt   mit  Rücksicht  auf  die  in 
Gujerat  kursierende  Legende,  dafe  in  ihrem  Epochenjahre  (Vikrama-samvat 
376)   die    Zerstörung  von  Vallabhi   stattgefunden   habe.     Alle   Inschriften, 
die   mit   Vallabhisamvat   datiert   sind,   stammen  aus   einer   Zeit,  wo   Val- 
labhi  nicht  mehr  existierte.  —  Für  die  sogenannte  Saptar?i-  oder  laukika- 
Aera,   über  welche   früher  schon  Cunningham,   Bühler  und  Bh&nd&rkar  ge- 
gehandelt  haben,   stellt  Kielhorn*4)  die  nach  derselben  in  Inschriften  und 
Handschriften   gegebenen  ihm   bekannten  Daten   zusammen.    Das  älteste  ist 
danach  vorläufig  4300 — 1224  nach  Chr.     Man  rechnet  ein  laufendes  Jahr  der 
Saptarsi-Aera  (deren  Daten  oft  mit  Auslassung  der  Jhh.  angegeben  sind,    so 
dafe   es   sich   oft   nur  um  die  Umrechnung  der  Dekaden  und  Einer  drehen 
kann)  um  in  ein  verflossenes  irgend  eines  Jh.  des  Kaliyuga  durch  Addierung 
von  25,  der  Qaka-Aera:  von  46,  der  nördlichen  Vikrama-Aera:  von  81,  und 
in  ein   laufendes  Jahr   eines  unbestimmten  Jh.  unserer  eigenen  Aera  durch 
Addienmg  von  24/25.  —  Die  Jahre   dieser  Aera  werden   als   laufende   an- 
gegeben;  sie   beginnen   gleich   den  Qaka-  Jahren   mit  dem  Monat  Caitra  im 
Frühling,  und  die  lunaren  Monate  desselben  sind,  bis  auf  das  älteste  bekannte 
Datum  von  1224  nach  Chr.  (welches  auf  das  amänta-system  basiert  ist),  nach 
dem  pürnimftnta-Schema  berechnet 

Belege   für  das  schon  frühzeitige  Vorhandensein  einer  gewissen  Thron- 
folgeordnung,   die   in  Manipur  gilt,   dafs  nämlich  alle  Brüder  vom  ältesten 


Ob  th»  origin  of  the  Gnpta-Valabtf  era:  WZKM.  5,  8.  215—29.     |[J.  Burgof»:  Ac,   Oct. 
10,  a  31Ö.JI  —  24)  *.  Kielhorn,  A  note  oa  the  Saptanhi  er»:  IAnt  20,  6.  149—54. 


I}56  $6*    lader.    Franke. 

bis  zum  jüngsten  hintereinander  regierten,  anstatt  der  Descendenten- Thron- 
folge, werden  von  Tempi e85)  ans  der  inschriftlichen  Geschichte  der  Herrscher 
von  Valabbi  und  der  Calukya-Familie  erbracht 

An  Einzelresultaten  der  epigraphischen  Forschung  sind  folgende 
hervorzuheben,  indem  ich  erst  die  nordindischen  und  dann  die  südindischen 
Inschriften  behandele  und  innerhalb  jeder  Gruppe  und  Untergruppe  wieder 
möglichst  dem  chronologischen  Gesichtspunkt  folge. 

Die  Forschungen  über  die  Agokarlnschriften  hat  Bühl  er86)  weiter  gefördert. 
Er  giebt  neben  einander  den  Text  der  6  Versionen  Delhi-Sivalik,  Delhi-Mirat, 
Allahabad,  Lauriya-Araräj,  Lauriya-Navandgarh  und  Rampürva  der  drei  ersten 
Säulenedicte  samt  Uebersetzung  (die  öfter  von  den  Vorgängern  abweicht)  und 
Anmerkungen.  Die  Fragmente  der  RampArva- Version  werden  hier  zum  ersten 
mal  veröffentlicht.  Die  Versionen  von  Lauriya-Araräj,  Lauriya-Navandgarh 
und  R&mpürva  sind,  wie  die  speziellen  Übereinstimmungen  zeigen,  nach 
ein  und  demselben  Ms.  eingemeifselt  Grierson's87)  Übersetzung  von 
Senart's  Werk  über  die  Inschriften  des  Piyadasi  hat  sich  in  diesem  Jahre 
erstreckt  über:  Cap.  III  (Fortsetzung):  die  Separat-Felsen- Edikte:  2)  die 
Edikte  von  Sahasar&m,  Rüpnftth  und  Bairftt,  3)  das  Edikt  von  Bhabra, 
4)  die  Inschriften  der  Barabar- Grotten;  Gap.  IV:  Autor  und  Sprache  der 
Inschriften. 

Bühler88**9)  stellt  auf  Grund  einer  gröfseren  Anzahl  von  neuen  und 
von  früher  schon  publizierten  historisch  sehr  wertvollen  Jaina-Inschriften, 
die  der  indoskythischen  Periode,  d.  h.  wohl  dem  1.  und  2.  Jh.  nach  Chr., 
angehören,  und  die  von  Führer,  Burgefs  u.  a.  in  Mathura  an  der  Yamunä 
ausgegraben  worden  sind,  im  Anschluß  an  frühere  Artikel  die  Richtigkeit 
und  Altertümlichkeit  der  Jaina-Tradition,  die  Gliederung  der  Sekte  in  gewisse 
Zweige  und  deren  resp.  Ortszugehörigkeit,  auch  das  frühe  Vorhandensein  des 
Jaina-Nonnenordens  fest.  Die  Existenz  von  Jaina-Tempeln  in  Mathura  schon 
um  150  vor  Chr.  hat  Bühler  in  den  vorher  unter  No.  16/17  genannten 
Artikeln  erschlossen.  In  zwei  weiteren  Artikeln  über  die  Ergebnisse  von 
Führer's  neuen  Ausgrabungen  in  Mathura  stellt  Bühler30-38)  folgendes  fest: 
Die  wichtigste  unter  den  im  ersten  Artikel  besprochenen  Inschriften,  aus 
78  Qaka  (156  nach  Chr.),  beweist,  dafs  im  1.  Jh.  nach  Chr.  die  verschie- 
denen Symbole,  die  den  verschiedenen  angenommenen  Jaina-Propheten  zu- 
geteilt wurden,  schon  festgestellt  waren,  ferner,  dafs  in  Mathura  ein  Jaina- 
Stüpa  stand,  der  ebenso  alt  war,  wie  die  ältesten  bekannten  buddhistischen 
Bauwerke  gleicher  Art.  Eine  andere  Inschrift  (im  ersten  Artikel)  bestätigt 
durch  die  Namensform  Huk?a  für  den  bekannten  Indoskythenkönig  Huviska, 
dafs  auch  die  Form  Huska  der  Rajatarangini  und  des  kaschmirischen  Stadt- 
namens Ushkar  (Hu$kapura)  alt  und  berechtigt  ist.  Eine  dritte  Inschrift,  die 
auf  112  (der  Gupta-Aera)  datiert  ist  (=  430/1  nach  Chr.),  giebt  den  letzten 
fehlenden  Q&khä-Namen,  Vidhyädhari,  des  Kottiya-Gana.  Und  durch  einige 
im  2.  Artikel  besprochene  Inschriften  erhalten  wir  weitere  Aufklärungen  über 


—  25)  B.  C.  T(emple),  A  peculiar  cuatom  of  aacceaaion:  ib.  S.  422/3.  —  26)  G.  Bühler, 
Beiträge  s.  Erklärung  d.  Aöoka-Inachriften  (Fortsetzung):  ZDMG.  45,  S.  144—59.  —  27) 
G.  A.  Grierao'n,  The  inacriptiona  of  Piyadaai,  by  £.  Senart,  tranalated:  IAnt  20,  S.  154 — 
70,  229-56,  257—66.  —  28)  G.  Bühl  er,  New  Jaina  inacriptiona  from  Mathura:  Ep.  Ind. 
Part  7  o.  8,  S.  371—93.  —  29)  id.,  Further  Jaina  inacriptiona  from  Mathura:  ib.  Part  8, 
S.  393—7.  —  30)  id.,  New  Jaina  inacriptiona  from  Mathura:  Ac.  7.  Febr.,  S.  141/2.  — 
31)  id.,   New   excayationa   in   Mathura:  WZKM.  5,  S.  59—63.  —  32)  id.,   Farther  Jaina 


}  6.    Inder.    Franke.  X,57 

die  Unterabteilungen  der  Jaina-Mönche  und  über  das  Alter  der  Verehrung 
der  24  Ttrthamkaras.  Eine  Inschrift  aas  dem  Vikrama- Jahre  1080  beweist 
dann  sehlieblich,  dafe  die  alten  Jaina-Tempel  von  Mathurä  im  11.  Jh.  noch 
standen  und  also  erst  sehr  spät  zerstört  wurden. 

Sechs  sehr  schöne  und  sehr  seltene  Goldmünzen  der  indoskythischen 
Könige,  von  Vasudeva  und  Bhri-Sh&ka  (die  "nicht  später  als  200  nach  Chr.1 
regierten,  'Vasudeva  von  122 — 176')  sind  ausgegraben  und  besprochen  worden 
▼on  Markham.88) 

Das  Datum  einer  von  Smith  im  Facsimile  herausgegebenen  Inschrift  auf 
einer  groeco-buddhistischen  Skulptur  im  Kharogtri- Alphabet  hat  Bühler84) 
korrigiert  zu  'Jahr  274,  5.  des  Monats  Prausihapada  (oder  Bhadrapada)'. 
Wts  das  für  eine  Aera  ist,  läfat  sich  nicht  ausmachen.  Unwahrscheinlich 
aber  ist  es,  dafe  die  Qaka-Aera  gemeint  sei,  da  die  Schrift  derjenigen  der 
Kharo$tri-Inschriften  von  Kani§ka  und  Huvi^ka  sehr  ähnlich  und  da  es 
zweifelhaft  ist,  ob  im  4.  Jh.  nach  Chr.  die  Kharostri-Schrift  noch  gebraucht 
wurde. 

Eine  Anzahl  Gupta- Münzen  hat  Hoernle86)  geprüft  nnd  interpretiert: 
4  von  Gandragupta  IL,  die  verschiedene  Typen  zeigen  (etwa  395 — 415),  4 
von  Kumftragupta  I.  (415 — 54).  Das  'rupakrti'  auf  einer  Münze  des  Candra- 
gupta  scheint  darauf  zu  deuten,  dafe  er,  wie  viele  Könige  Indiens,  auf  den 
Böhm,  ein  dramatischer  Dichter  zu  sein,  Wert  legte. 

Hoernle87)  hat  weiter  eine  Münze  mit  der  wahrscheinlichen  Legende 
Qrt  Chachchasya  entziffert  und  ist  geneigt,  sie  dem  wohlbekannten  Bäja 
Chich  von  Sindh  zuzuweisen,  der  um  650  nach  Chr.  regierte  und  dessen 
Geschichte  im  Chachn&ma  berichtet  wird. 

Durch  eine  andere  Auffassung  eines  Verses  der  von  Hultzsch  (Ind.  Ant 
XV,    305)   herausgegebenen  Bhagalpur  -  Inschrift   des  Närävanapäla   gelangt 
Kielhorn88)  zu  dem  Resultate,   dafe   die  Herrschaft,   die  JDharmapala  dem 
Cakrajudha  (wahrscheinlich  seinem  jüngeren  Bruder)  abtrat,  die  über  Maho- 
daja  oder  Kananj  war;  durch  die  Synonymen-Reihe  Cakrayudha=Vi$na=Ädi- 
variha  dann,  da  Ädivaraha  auch  ein  anderer  Name  für  König  Bhojadeva  von 
Kananj  war,   weiter   zu  dem  hypothetischen  Schlosse,   dafe  Bhojadeva  seine 
Erhebung  auf  den  Thron  dem  Dharmapala  verdankte.    Die  Daten,   die   wir 
für   enteren   haben  (862,   876  und  882  nach  Chr.)  zusammen  mit  der  An- 
aetamg  des  Dharmapala  auf  830 — 60  durch  Gunningham  passen  dazu,  auch 
der  weitere  Umstand,  dafe  Bhojadevas  Nachfolger  —  pftla  hieben.  —  Kiel- 
horn88) hat  weiter  den  Text  einer  Sanskrit-Inschrift  von  dem  Mahäsamanta 
Balavarmadeva,   der  'der  Füfee  des  Mahäsamanta  Pftnduvarmadeva   gedachte9 
\         (beide  Namen  sonst  unbekannt)  gegeben,  deren  Fundort  nicht  mehr  bekannt 
\         ist,  deren  Datierungsort  aber  eventuell  auf  den  Sh&hibad-Distrikt  der  Patn&- 
Division   von  Bengal   hinweist,   und   die   ihrem   paläographischen  Charakter 
nach  etwa  dem  9.  oder  10.  Jh.  zuzuweisen  ist  —  Einen  König  Avanti  oder 
Avintrrarman ,    der  uns  sonst  unbekannt  ist,  lernen  wir  durch  Kielhorn40) 


ineriptioafl  firam  Mathurfi:  Ac  18.  Apr.  S.  373/4.  —  83)  Macaolay  Markham,  Beport  on 
ndhawiogieal  ezcavatioiu  in  Bijnor,  N.-W.  V.:  USB.  60,  Part  1,  S.  1—8.  —  84)  G.  Bühler, 
\  flu  data    ot   tfae    graeco-bnddhiit  pedettal  from  Haahtnagar:  IAnt  20,  8.  394.  —  35)  [B. 

Hoernle],  Beport  on  eight  old  Gnpta  coins :  PA8B.  8.  117— 9.  —  36)  XX  B.  J.  Bapson, 
fotw  ob  Gnpta  coins:  Nun.  Chr.  8.  48 — 64.  —  37)  [B.  Hoernle],  Beport  on  a  find  of 
tnwre  fröre  coin*:  PA8B.  8.  65/6  a.  113/7.  —  38)  F.  Kielhorn,  An  hwtorical  allnrion 
ii  fte  Bhlgalpar  plate  of  NirÄyanapfila:  IAnt  20,  8.  187/8.  —  39)  id.,  Lucknow  Museum 
eoroerplato    gr*nt    of    the  MaMsfcnanta  BalaYarmadoYa:  ib.  S.  123/4.  —  40)  id.,  A  stone 


1,58  }6.    Inder.    Franke. 

kennen  ans  einer  Inschrift  von  Ranod,  oder,  wie  der  Ort  in  der  Nachbar- 
schaft gewöhnlicher  genannt  wird,  Narod  (Narvad),  im  Staate  Gw&lior,  die, 
undatiert,  ans  paläographischen  Gründen  dem  Ende  des  10.  oder  Anfang  des 
11.  Jb.  zuzuweisen  ist.  Der  König  selbst  kann  nicht  nach  der  zweiten  Hälfte 
des  9.  Jh.  gelebt  haben,  was  bewiesen  wird  durch  eine  gewisse  Personen- 
identitftt  in  dieser  Inschrift  und  einer  anderen,  von  Candrehe,  aus  dem  Jahre 
972 — 3,  wo  jene  Person  noch  um  5  Lehrergenerationen  vor  dem  Datum  der 
Abfassung  liegt.  Sonst  ist  an  der  Ranod-Inschrift  nur  noch  wichtig,  dafs 
auch  die  Q&kyas  oder  Buddhisten  noch  erwähnt  werden.  Ranod  heust  im 
Text  Ranipadra.  Die  Daten  Y.  S.  1030  und  Y.  S.  1051  für  die  Regierung 
des  ersten  Solamki-Königs  von  Gujarat,  Mftlarfija,  gewinnen  wir  aus  zwei  von 
Dhrura41)  behandelten  Inschriften  desselben.  —  Kielhorn41)  giebt  uns  die 
Daten  oder  wenigstens  neue  Daten  ftr  die  Regierungszeit  einer  Anzahl  von 
Herrschern  auf  Grund  von  Sanskrit-Inschriftenfragmenten:  Uday&ditya  von 
M&lava  Yikrama  1137=1080  nach  Chr.,  Prthvideva  H.  von  Ratnapur  (Katar 
cnri-Fürst)  Kalacuri  893  =  1141—42  nach  Chr.,  Devap&ladeva  von  Dhara, 
Yikrama  1286,  Jayasimhadeva  von  Dhara  Yikrama  1312  (28.  Aug.  1256 
nach  Chr.)  und  (scheinbar  ein  anderer)  Jayasimhadeva,  von  Udayapura  (und 
wahrscheinlich  Dhärä  Yikrama  1366.  Ausserdem  ergeben  sich  aus  den  In- 
schriften nur  noch  eine  Anzahl  beziehungslose  Namen.  Dafe  Devap&ladeva 
wirklich  in  Dharä  herrschte,  wird  sicher  erst  bewiesen  durch  eine  von  Kiel- 
horn neu  herausgegebene  Sanskrit-Inschrift43)  von  Harsauda  (das  alte  auch 
in  der  Inschrift  erwähnte  Harsapura)  vom  24.  November  1218  (Yikrama 
1275),  die  zudem  auch  durch  gewisse  Epitheta  die  nahe  Beziehung  des  Deva- 
p&ladeva zu  den  vor  ihm  in  Dharä  herrschenden  Mahäkumftras  Laksmlvarma- 
deva,  Harigcandradeva  und  Udayavarmadeva  anzeigt  Es  wird  darin  auch 
eine  noch  unbekannte  Lokalgottheit  Limbaryä  erwähnt  —  Dem  ersten  Viertel 
des  13.  Jh.  gehört  eine  Inschrift  von  P&tna  an,  ed.  Kielhorn.44)  Stiftung  eines 
Collegs  (zum  Studium  der  astronomischen  Werke  seines  Grofsvaters  Bhftskara) 
durch  Cangadeva,  den  Hauptastronomen  des  Yädava-Eönigs  Simghana,  der 
1209 — 10  die  Regierung  antrat.  In  der  Einleitung  Bericht  über  die  Ober- 
herren des  Landes,  die  Yadava-Füreten  von  Devagiri,  Ober  ihre  Lehensleute 
von  der  Nikumbha-Familie,  deren  Glieder  Soldeva  und  (auf  ihn  folgend) 
Hemadideva  Cangadeva's  Colleg  Schenkungen  machten,  und  über  Cangadeva's 
eigene  Vorfahrenreihe,  die  zum  QandiJya-Vamca  gehörte.  Es  ergiebt  sich, 
dafe  der  Dichter  Trivikramabhatta,  der  darin  an  erster  Stelle  genannt  wird, 
gegen  Ende  des  10.  oder  Anfang  des  11.  Jh.  geblüht  haben  mala,  da  sein 
Sohn  Bbaskarabhatta  nach  der  Inschrift  unter  Bhojaraja  lebte,  der  wohl  mit 
dem  Bhoja  von  Dhara  (1021  nach  Chr.)  identisch  ist  Eine  ebenfalls  von  Kiel- 
horn45) herausgegebene  undatierte  Inschrift,  die  aber  etwa  dem  Ende  des 
13.  Jh.  angehören  wird,  da  wir  für  König  Bhojavarman,  unter  dem  sie  gesetzt 
ward,  das  Datum  Yikrama  1345  haben,  handelt  über  die  Erbauung  eines 
Tempels  durch  Bhojavarman's  Schatzmeister  Subhata,  und  bei  dieser  Gelegen- 
heit, in  der  Hauptsache,  über  die  hervorragendsten  Angehörigen  des  Y&stavya- 
Clans  unter  der  Kayastha-  (Schreiber-)  Kaste  (dem  Subhata  selbst  angehörte), 

inacription  from  Banod  (Narod):  Ep.  Ind.  Part  7,  8.  351—61.  —  41)  H.  H.  Dhrnva, 
Kotes  on  two  Chanlnkya  copper  platet  in  Baroda  collectiona:  WZKM.  5,  8.  800/1.  —  42) 
F.  Kielhorn,  Some  namea  and  datet  from  unpubliahed  inscriptiona:  IAnt  20,  8.  88/5.  — 
43)  id.,  Harsauda  stone  inacription  of  Derapiladeva  of  Dhirfi;  the  (Yikrama)  year  1276:  ib. 
8.  310/2.  —  44)  id.,  Patnl  inacription  of  the  time  of  the  Tldava  Simghana  and  bia  feuda- 
toriea  SoYdeya  and  Hemldidera:  Sp.  Ind.  Part  7,  8.  338—46.  -—  45)  id.,  Two  Chandella 
inacriptiona   firom  Ajayga4h:  II.  Bock  inacription  of  the  time  of  Bhojavarman:  ib.  8.  330/8. 


§6.    Inder.    Frank«.  Jy59 

die  unter  den  Candella-Königen  Ganda,  Ktrtivarman,  Paramardin,  Trailokya- 
lanaan  und  Bhojavarman  wichtige  Stellungen  begleiteten.  Nea  ist  der  Terri- 
tarialname  des  PitAcaila-(Gelbe-Berge-)Distriktes.  —  Ein  neues  Datum  (22.  Jan. 
1373  =  Vikrama  1429)  Ar  Sultan  Piyaroja-sAha,  das  ist  FirAz  ShAb  (1351 
—88),  den  Herrscher  von  Dhili,  erhalten  wir  durch  eine  von  Kiel  hörn46) 
herausgegebene  Sanskrit-Inschrift.  Sie  berichtet  über  die  Wiederherstellung 
eines  Tempels  des  Sonnengottes  DakjinÄrka  oder  DakginAditya  in  jenem  Jahre 
doch  den  Thakura  Knlacandaka,  den  Gouverneur  von  GayA. 

Einen  bei  seiner  froheren  Ausgabe  von  ihm  nicht  erkannten  Fehler   in 
der  Datierung   einer  Inschrift  des  Adstratöto-Königs  Amoghavar?a  I.    hat 
Kielhorn*7)  jetzt  aufgedeckt  und  das  Datum  auf  Mittwoch,  16.  September 
861   nach    Chr.  (Qaka  773   statt  775)  festgesetzt  —  Aus   einer   kurz   be- 
sprochenen Inschrift  von  Aihole,   welche  das  erneute  Regiment  des  Amogha- 
varfa   erwfthnt   und   welche   aus   palaeographischen  Gründen   der  Zeit  eben 
dieses  BAstraküta-Königs  Amoghavarsa  I.  (Regierungsantritt  etwa  815    nach 
Chr.)  angehören  mufs,  schliefst  Fleet,48)  dab  die  Angabe  eines  bestimmten 
Verses  (Ind.  Ant  XIX,  379),   ein   König  Amoghavar?a,   dem   übrigens   die 
Autorschaft  der  Pracfiottara-BatnamAlÄ  in   einer  Rezension   zugeteilt   wird, 
habe  seiner  Herrschaft  entsagt,   auf  diesen  Amoghavar?a  L  zu  beziehen  sei. 
—  Data  nach  dem  bisher  bekannten  letzten  Könige  der  RArtrakuta-Dynastie 
von  MAlkhed,   Kakkala  oder  Kakka  HL,   der  um  973/4  nach  Chr.  von  dem 
westlichen  Galukya-Könige  Tailapa  IL  überwunden  wurde,  noch  ein  spaterer 
Angehöriger  jener  Familie  existierte,  Indraraja  mit  Namen,  zubenannt  Rafta- 
Kandarpa,  Enkel  von  Krsnaräjendra,  dem  Vater  des  Kakka  m,  also  entweder 
Sohn  oder  Neffe  des  letzteren,  und  983  nach  Chr.  (Hontag  20.  März)  starb, 
legt  Fleet49)  auf  Grund  einer  Inschrift  von  Maisftr  dar. 

Einen  sonst  unbekannten  Caiuftya-'König'  Parahitaraja  lernen  wir  ans 
einer  von  Fleet60)  zum  ersten  mal  besprochenen  in  altkanaresischer  Sprache 
■etriseh  abgefaßten  Inschrift  von  Köfftr  in  der  Bombay-Präsidentschaft  kennen, 
deren  palAographischer  Charakter  sie  und  ebenso  den  Parahitaraja  etwa  dem 
9.  Jh.  zuweist.  Da  damals  im  westlichen  Calukya-  Lande  die  RAtfrakutas 
herrschten,  so  wird  Parahitaraja  einer  der  übrig  gebliebenen  Abkömmlinge 
der  Calukya-Familie  gewesen  sein,  die  wohl  Ämter  zweiten  Grades  inne 
hatten.  Die  Inschrift  verherrlicht  die  Selbstverbrennung  eines  Qaiva-Asketen. 
—  Das  46.  Jahr  nach  dem  Jahre,  welches  laufend  war  bei  der  Krönung  des 
Bfcftskara-Ravivarman,  wird  belegt  durch  eine  von  Hultzsch61)  behandelte 
Inschrift  ans  dem  Malabar-Distrikt  in  der  alten  Tamil-Schrift,  die  sich  als 
Cera-Pindya- Alphabet  bezeichnen  Heise,  und  in  Tamil-Sprache,  denn  das 
MalayAlam  dieser  Inschrift  ist  noch  fast  ganz  Tamil  und  kündigt  seine  spätere 
Sonderung  erst  eben  durch  wenige  unterscheidende  Charakteristika  an.  Sie 
enthält  einen  Erlab  des  Qamkara-Kodavarman  von  PuraigilAnAdu,  der  ein 
Vasall  des  Königs  BhAskara-Ravivarman  gewesen  sein  mufs.  Hultzsch  weist 
nach,  dab  das  bisher  falsch  aufgefaßte  Wort  'entgegengesetzt',  das  in  dieser, 
wie  in  einigen  anderen  Inschriften,  zwischen  zwei  Jahreszahlen  steht,  'nach' 
bedeuten  mub. 


—  46)  id.,  Gsjft  »tone  iaecription  of  the  reign  of  Sultan  Firüi  Shfth;  the  Vikrama  year 
1419:  IAnt  SO,  8.  31S/Ö.  —  47)  id.,  The  data  of  one  of  the  Karben  inicriptions  of 
AaoghaTanha  I:  ib.  8.  491/2.  —  48)  J.  F.  Fleet,  A  note  on  Amogharanha  I:  ib. 
S.  113/4.  —  49)  id.,  Caknlationa  of  Hindu  dates.  No.  47:  ib.  8.  85.  —  50)  id.,  Saaakrit 
and  old  IT ■namen  inecriptiona.  No.  194.  An  old-Kanareae  inscripÜon  at  XÖ^fir:  ib.  8.  69 — 71. 
H)  X.  Holtaich,   Tinnelli  copper-plate  grant  of  Bhlakara-BaTinnnaa:  ib.  8.  285—92. 


1,60  $»*•    *»*•*.    Franke. 

Eine  nicht  datierte  von  Fleet6»)  herausgegebene  altkanaresische  Inschrift 
von  Begftr  (Hauptstadt  des  Bangalore-Distriktes,  Mais  Ar),  die  dem  palaeo- 
graphischen  Charakter  nach  aber  etwa  dem  9.  Jh.  angehört,  bezieht  sich  auf 
einen  König  Ereyapparasa  oder  Ereyappa  aas  der  Ganga-Dynastie ,  der  als 
höchster  Souverän  den  *Gangav&di  Ninety-six-thousand'  Distrikt  (Herrschaft 
der  Ganga's  von  Westindien,  hauptsächlich  das  Territorium  von  MaisAr  um- 
fassend) beherrschte.  Sein  Feldherr  Iruga  war  siegreich  im  Kampfe  mit 
seinem  Feinde  Vira-Mahendra  und  erhielt  als  Lohn  dafür  die  12  Dörfer  des 
Kalnad-Distriktes.  Vira-Mahendra  ist  möglicherweise,  aber  durchaus  nicht 
sicher,  ein  Pallava-König.  Die  fehlerhafte  Lesung  und  Übersetzung  dieser 
Inschrift  durch  Rice  machte  die  neue  Behandlung  durch  Fleet  nötig.  Die 
Hauptergebnisse  von  Hultzsch's  South-Indian  inscriptions  Vol.  1,  1890  führt 
Btthler68)  im  Auszuge  an.  Sie  kommen  besonders  der  Geschichte  der 
Pallava-,  Östl.-Calukya-  und  der  Cola-Könige  zu  Gute.  —  Die  Chronologie 
der  östlichen  Calukya-Dynastie  (auch  Calukya  etc.)  stellt  Fleet54)  auf  eine 
feste  Basis.  Er  bestimmt  das  Jahr  der  Thronbesteigung  des  Pulikegin  IL 
von  der  westlichen  Calukya-Dynastie  auf  609  oder  610.  Auf  Grund  dieses 
Datums  wird  es  ihm  dann  möglich,  den  Regierungsantritt  von  Vignuvardhana  I. 
und  damit  das  Anfangsjahr  der  östlichen  Calukya-Dynastie  zu  fixieren,  auf 
615  nach  Chr.  (21.  März  bis  19.  April).  Es  wird  dann  weiter  auf  dieser  Basis 
Anfang  und  Ende  der  Regierungszeit  jedes  folgenden  Fürsten  bestimmt  und 
durch  zwei  Tafeln  und  einen  Stammbaum  anschaulicher  gemacht  Der  ur- 
sprüngliche Umfang  und  die  spätere  Erweiterung  des  östlichen  Calukya- 
Landes  wird  dargelegt  und  die  Inschriften  der  Einzelnen  werden  auszflglich 
erörtert.  Der  Inhalt  zweier  sachlich  und  zeitlich  mit  der  Regierung  von 
Kulöttunga-Codadeva  I.  in  naher  Beziehung  stehenden  Dichtungen,  des  Vikra- 
m&nkadqvacarita  oder  Vikramänkakävya  von  Bilhaoa  und  des  in  Tamil  ge- 
schriebenen Kalingattu  Para^i  von  Jayankonda  wird  im  AnschluJs  hieran 
besprochen  und  kritisiert.  —  Die  in  Sanskrit-Prosa  abgefafste  Inschrift  des 
Königs  VigQuvardhana  L,  des  Begründers  der  östlichen  Calukya-Dynastie,  aus 
dessen  18.  Regierungsjahre,  datiert  auf  den  7.  Juli  632,  durch  die  in  erster 
Linie  Fleet56)  in  den  Stand  gesetzt  wurde,  die  Chronologie  dieser  Dynastie 
festzustellen,  hat  derselbe  in  Text  und  Uebersetzung  neu  herausgegeben, 
ebenso  zum  ersten  mal  herausgegeben  eine  Inschrift  in  Sanskrit-Prosa  von 
dem  östlichen  Calukya-Fflrsten  Mangi-Yuvaraja56),  die  aber  nichts  historisch 
Wichtiges  enthält.  Eine  schon  von  Haltzsch  herausgegebene  Sanskrit-Inschrift 
des  östlichen  Calukya -Königs  Narendramrgaraja-Vijayaditya  II.  (799 — 843 
nach  Chr.)  ohne  historisch  verwertbares  Datum,  hat  ebenfalls  Fleet57)  neu 
behandelt.  —  Die  Berechnung  des  Datums  der  (Ind.  Ant  XIV,  55  ff.)  von 
Fleet58)  herausgegebenen  CellAr-Inschrift  des  östL-Calukya-Königs  Kulöttunga- 
Codadeva  n.  durch  denselben  Gelehrten  hat  ergeben,  dafs  es  sich  nur  durch 


—  52)  J.  F.  Fleet,  BSgfir  stone  inscription  of  fhe  Gang*  King  Ereyapparasa:  Kp.  Ind. 
Faxt  7,  S.  846—51.  —  58)  G.  Bühler,  £.  Hultesch,  South-Indian  inscriptions,  Tamil  and 
Sanskrit,  edited  and  tranalated  by  —  Yol.  I.  Madraa  1890:  WZKM.  5,  S.  154—60.  54)  J.  F. 
Fleet,  The  chronology  of  the  caetera  Chalukya  Kings:  IAnt  20,  S.  1—15,  93—104,  266— 
85.  —  55)  id.,  Sanskrit  and  Old-Kanarese  inacriptiona.  No.  193  Chiporopalle  copper-plate 
graut  of  Visnir?ardhana  L,  dated  in  his  eighteenth  year:  IAnt  80,  S.  15/8.  —  56)  id., 
Sanskrit  and  Old-Kanarese  inscriptions.  No.  195.  Madras  Museum  copper-plate  grant  of  Mangi- 
Yayaraja:  ib.  S.  104/6.  —  57)  id.,  Sanskrit  and  Old-Kanarese  inacriptiona.  No.  196  Copper- 
plate   grant   of  Narendramrigaraja-Vijayaditya  II:   ib.  S.  414/8.  —  58)  id.»   Calculations  of 


$6.    Inder.    Franke.  1,61 

Donnerstag,  24.  März,  1132  nach  Chr.  verificieren  labt  und  die  Angabe  der 
Inschrift:  Qaka-Samvat  1056  einfach  fehlerhaft  für  laufendes  Qaka-Jahr  1055 
ist  —  Durch  eine  von  Hultzsch*9)  herausgegebene  and  übersetzte  Inschrift 
des   Fürsten   von  Kondavidu   im   Kistna-Distrikt   GAnadeva   (mit   Beinamen 
fiautaräya  oder  Rähuttar&ya,   weil  er  zwei  Tunika-Fürsten,    wahrscheinlich 
Generale  des  Bahmani-Königs  'Alä'u-d-dln  Ahmad  Shäh  H.  [1435—57]  besiegt 
hatte),  eines  Sohnes  des  Guhidevapätra  und  Enkels  des  Candradeva,  aus  der 
Sonnenrasse,    erfahren   wir   das  Datum   aus  Gänadevas  Regierung  Qaka-Jahr 
1377.     Das    mutete   eigentlich  =  1455  nach  Chr.  (August-September)   sein. 
Da  aber    eine  gleichzeitige  Mondfinsternis  stattfand,   so  müssen  wir  an  den 
3.  September  1457  denken,  wo  die  einzige  passende  Mondfinsternis  zu  kon- 
statieren ist.    Der  in  der  Inschrift  gepriesene  König  Kapila  (Beiname  Gajapati 
oder  Kumbhir&ja)  war  wohl  der  gleichzeitige  König  Kapile$vara  oder  Kapilen- 
dradeva   von   Orissa   (von  1454—61   oder  1452—79)   und   G&nadeva   ihm 
tributftr.  —  Den  Namen   des  ürgrobvaters   eines  Königs  der  alten  Pallava- 
Dynastie:   Grivirakorcavarman  (wovon   die   korrecte  Sanskritform  Virakürca- 
varman  schon  aus  einer  anderen  Inschrift  bekannt  war),   lernen  wir  kennen 
durch  das  von  Hultzsch*0)  veröffentlichte  Bruchstück  einer  im  Nellür-Distrikt 
der  Madras-Präsidentschaft  gefundenen  Inschrift    Gewisse  Übereinstimmungen 
mit  Inschriften  von  Skandavarman  I.  und  Skandavarman  EL  und  das  archaische 
Alphabet   des  Fragmentes   lassen  keinen  Zweifel  darüber,   dafs  die  Inschrift 
einem  jener  alten   Pallava -Könige   zugehört,   deren   Schenkungsedikte   von 
Palafckada,   Daganapura   und  Käfidpura  datiert  sind  (Ind.  Ant  V,  52;  154; 
YIH,  169).  —  Eine  gröbere  Anzahl  von  Tamil-Inschriften  hat  uns  Hultzsch61) 
wiederum    zugänglich  gemacht     Wir  gewinnen  durch  sie  wieder  neue  Daten 
für  die  Regierungszeit  gewisser  Cola-Könige,  nämlich  für  RÄJarfijadeva,  alias 
Ko-Räjakesarivarman,   bis  zum  29.  Jahr  seiner  Regierung,   das  mit  1032/3 
nach  Chr.  sich  decken  mufa,  da  sein  erstes  Regierungsjahr  1004/5  nach  Chr. 
war;  fQr  Räjendra-Coladeva,  alias  Ko-Parakesari-  varman  (dessen  Regierungs- 
anfang  nach  Fleet  nicht   vor  1028  und  dessen  Ende  nicht  vor  1051  nach 
Chr.  fällt)  die  Regierungsjahre  3.,  6.,  10.,  19;   für  Tirumalaideva   das  Jahr 
1455  nach  Chr.;   und  für   einen  Tribhuvanacakravartin  Konerinmai-Kond&n, 
der  aber  nicht   mit  dem  genannten,   gleichfalls  den  Beinamen  Konerinmai- 
Kondan  führenden,  R^jarsjadeva  identisch  sein  kann,   da  er  dem  palaeogra- 
phkehen  Charakter  seiner  Inschrift  nach  einer   erheblich  späteren  Zeit  als 
letzterer   angehören  mub  [vielleicht  ein  P&ndya-König])  das  6.  und  35.  Re- 
gierungsjahr.   Wir  erfahren  ferner   mancherlei   über    die  Kämpfe   und  Er- 
oberungen dieser  Könige,   z.  B.  die  des  Räjartyadeva  gegen  den  Cera-König 
und  die  Pändyas,  und  schliefslich  über  soziale  Verhältnisse.    Gewisse  Dörfer 
mausten  an  den  von  R^jarajadeva  erbauten,  nach  ihm  R^jaräje^vara  benannten, 
Tafijivür- Tempel   und  an   die  Götterbilder  in  demselben  Steuern  entrichten. 
Standard-Mafse  verschiedener  Art  wurden  in  Heiligtümern  aufbewahrt.   Schließ- 
lich lernen   wir   eine  Anzahl  Lokalgottheiten  aus  diesen  Inschriften  kennen. 
—  Eine  Anzahl  Münzen  von  Fürsten  des  letzten  groben  südindischen  Hindu- 
Reiches,   von  Königen   von  Vijayanagara  (1.  Dynastie   [aus  der   ein  König, 
Devarftya  IL,  synchronistisch  auf   1443   nach  Chr.   datiert  ist]:  Bukkar&ya, 


fiadi  data«:  ib.  8.  191.  —  59)  E.  Hultaach,  A  oopper-plate  gzant  of  GÄ$ad6va  of  Kbtfa- 
rtU,  dated  Öaka-aamyat  1377 :  ib.  8.  390/S.  —  60)  id.,  A  plato  of  a  Pallava  copper-plate 
gnat:  Bp.  lad.  Part  8,  8.  897/8.  —  61)  id.,  South-Indiaa  inaeriptiona:  Tamil  inaeriptiona  of 


1,62  $••    In4ör-    Pranke. 

Harihara,  Devar&ya;  2)  Dynastie:  Kftnar&ya,  Acyutar&ya,  Sad&$ivar&ya;  8) 
Dynastie:  Tirumalar&ya,  Yenkata),  ist  von  Huitzsch6*)  besprochen  worden. 
—  Die  Genealogie  der  2.  Vyayanagara-Dynastie  bis  auf  Kr?narÄya  (für  den 
das  erste  nnd  letzte  inschriftliche  Datum  die  verflossenen  ^aka-Jahre  1430  bis 
1451  =  1508/9 — 29  nach  Chr.),  d.  h.,  von  den  mythischen  Vorfahren  ab- 
gesehen, die  Reihe  der  Könige  Timma,  f$vara,  Narasa  oder  Nrsimha  (für  den 
nach  anderen  Quellen  die  Jahre  Qaka  1404  nnd  1418  feststehen)  nnd  K??na- 
r&ya,  erhalten  wir  durch  die  von  Hultzsch6*)  hergestellte  neue  Gesamt- 
ausgabe der  Inschrift  von  Hampe  (am  nordwestlichen  Ende  der  Ruinen  von 
Vijayanagara)  und  erfahren  zugleich,  dafe  Timma  ein  Usurpator  und  Ein- 
geborener von  Tulu  oder  Nord-HalayUam  war.  Die  Inschrift,  ein  Edikt  des 
Königs  Kftgar&ya,  ist  datiert:  'Verflossenes  Q&Uvfthana-Gaka-Jahr  14301.  — 
Eine  weitere  von  Hultzsch64)  behandelte  Inschrift  des  Königs  Kftnar&ya 
enthalt  aulser  dem  spätesten  Datum  für  dieses  Forsten  Regierungszeit  (1529 
nach  Chr.)  und  aufser  der  Angabe,  dafe  sein  Vater  König  Narasa  gewesen 
sei,  nichts  von  historischer  Bedeutung.66) 

Archäologie.  Im  Anschluß  an  seine  Neuausgabe  der  Nftgftijunt- 
Grotten-Inschriften  des  Acoka  und  DacarathaA  bringt  Bühler66)  folgende 
wichtigen  neuen  Punkte  zur  Erörterung.  Die  Ajivikas,  denen  diese  Grotten- 
wohnungen nach  Ausweis  der  in  ihnen  angebrachten  Inschriften  von  A$oka 
und  Dacaratha  geschenkt  wurden,  müssen  ebenso  wie  in  Agoka's  7.  Sftulen- 
edikt  dem  notorischen  Sprachgebrauch  entsprechend  eine  andere  als  die 
buddhistische  Sekte  bezeichnen,  wahrscheinlich  eine  Abteilung  der  Vai?navas. 
Da  Acoka  diesen  noch  im  13.  Jahre  seiner  Regierung  solche  Grotten  schenkte, 
so  genügt  das,  um  die  gewöhnlichen  Theorien  über  seine  Bekehrung  zum 
Buddhismus  über  den  Haufen  zu  werfen.  Wirklich  ein  eifriger  Buddhist 
wurde  er  erst  im  29.  Jahre  seiner  Regierung.  Weiter  wird  die  Theorie  um- 
gestofsen,  dafe  die  Buddhisten  die  Grottenarchitektur  erfunden  und  zuerst 
weiter  entwickelt  hätten.  Dafe  die  Jainas  schon  in  vorchristlicher  Zeit 
solche  Grotten  hatten,  ist  von  Bhagvtal&l  erwiesen  worden;  durch  die  N&- 
gftijunl-Inschriften  wird  es  auch  für  brahmanische  Sekten  dargethan.  Diese 
Korrektur  der  Anschauungen  wird  auch  praktische  Konsequenzen  haben  und 
Veranlassung  werden,  manche  architektonischen  Reste,  die  übereilt  den  Bud- 
dhisten zugewiesen  sind,  diesen  wieder  abzusprechen.  Die  Untersuchung  eines 
Stüpa  in  der  Nähe  von  Junagadh,  den  darin  enthaltenen  goldenen  Reliquien- 
kasten (in  andere  von  nach  aufeen  abnehmend  wertvollen  Metallen  ein- 
geschachtelt) und  die  Reliquien  beschreibt  Cousens67)  sehr  weitläufig.  Das 
Alter  hat  er  nicht  feststellen  können,  da  Inschriften  fehlen. 

Auf  die  Theorie  gestützt,  dafe  die  buddhistischen  Felsengrotten  der  west- 
lichen Ghats  an  den  Verkehrsstraben  lügen,  die  aus  dem  Dekkhan  zu  den 
Hafenplatzen   der  Küste  hinabführen,   entdeckte  Abbott68)  wiederum    eine 


Bajaraja,  Bajendra-Chola,  and  othera  in  the  Bajarajearare  temple  at  Tanjfirdr.  Edited  and 
tranalated.  Volume  2,  Part  1.  Madras,  Gov.  Freu.  Fol.  119  8.  Kap.  4.  —  62)  id., 
The  coina  of  the  King»  of  Vijayanagara:  IAnt.  20,  S.  301/9.  —  63)  id.,  Hampe  inacription 
of  Krishnartya,  dated  äaka  1430:  Sp.  Ind.  Part  7,  S.  361—71.  —  64)  id.,  Kriahnftpura 
inacription  of  Krishnaraya,  dated  Saka  1451:  ib.  Part.  8,  S.  398—402.  —  65)  X  X  id.,  Pro- 
grefc  report     Bangalore.    6.  April  No.  79.    FoL    8  S. 

66)  O.  Bah ler,  The  Bar&bar  and  Nfigfirjont  hill  care  inacriptiona  of  Aaoka  and  Da- 
aaratha:  IAnt.  20,  8.  861/5.  —  67)  H.  Conaena,  Report  on  the  Boria  or  Lakha  Medi 
St&pa  near  Junagadh:  JASB.  60,  Part  1,  S.  17—23.  ~  68)  J.  B.  Abbott,  Beeently 
diieoTered   Bnddhiat  ca?e«  at  Nfifrftr  and  Nenarali  in  the  Bhor  State,   Bombay  Preaidency: 


(6.    Inder.    Franke.  1,63 

gröbere  Anzahl     derartiger  Grotten  bei  N&dsftr  and   Nenayali  (Kharsambla 

nach  Couaenß'89)  Bezeichnung).    Sie  scheinen  zu  derselben  Gruppe  wie  die 

Ton  Bhipt,  Bedsa  und  Karla  zu  gehören  und  um  100  vor  Chr.  hergestellt  zu 

«ein.    in  einer  von  denen  bei  N&dsftr  finden  sich  zwei  kurze  Inschriften,  die 

aber  noch  nicht  erklärt  sind.    Die  Einwirkung  der  hellenistischen  Kunst  auf 

die  Inder  des    letzten  Jh.  vor  Chr.   beweisen   nach  Bühler  (in   dem  unter 

16J7.  angefahrten  Artikel)  von  neuem  die  Darstellungen  von  Centauren  und 

Harpyen  auf  einem  der  Reliefe  von  Mathura. 

Schrift.  Über  die  eventuellen  Beste  einer  alten  Bilderschrift  s.  No.  1. 
Die  Rachweisung  einiger  Inschriften,  die  von  unten  nach  oben  zu  lesen  sind, 
durch  Hultzsch  und  Fleet,  aus  dem  5.  oder  6.  und  dem  7.  Jh.,  veranlassten 
Bühler75)  zu  weiteren  Beobachtungen.  Er  hat  das  für  die  richtige  Ent- 
zifferung maneher  Inschriften  höchst  bedeutungsvolle  Resultat  gefunden,  dafs 
auch  schon  in  früheren  Jhh.  thatsfichlich  derartige  Inschriften  vorkommen.  — 
Über  das  in  den  Ruinen  der  unterirdischen,  vermutlich  buddhistischen  Stadt 
Mingai  in  Kashgar  durch  Lieutenant  Bower  entdeckte  älteste  indische  Ms. 
haben  verschiedene  Gelehrte  gehandelt  Nach  Bühler,74)  dem  nur  zwei 
photographisch  veröffentlichte  Blätter  bekannt  waren,  gehört  es  seinem 
palaeographischen  Charakter  nach  schon  in  die  Zeit  der  Guptas.  Fol  3  und 
die  anderen,  die  diesem  gleichen,  rühren  aus  dem  4.  oder  5.  Jh.  her,  Fol.  9 
and  die  ihm  gleichenden  mögen  etwas  später  sein.  Fol.  3  enthält  scheinbar 
einen  Zauber,  der  die  Schlangengötter  zwingen  soll,  Regen  zu  geben.  Der- 
selbe scheint  buddhistisch  zu  sein  und  ist  wahrscheinlich  in  Südindien  ver- 
Jmbt  (Nach  Morris,75)  der  eine  Anzahl  Ausdrücke  darin  zu  deuten  sucht 
und  manche  einfach  für  talismanisch  hält,  nordbuddhistischer  Typus.)  Für 
die  Sprachgeschichte  insofern  wichtig,  als  es  das  bekannte  mit  Präkritformen 
gemischte  Sanskrit  bietet.  Fol.  9  enthält  medizinische  Vorschriften. 
Hoernle,76-77)  dem  das  ganze  Ms.  zugänglich  ist,  hat  in  zwei  Abhandlungen, 
von  denen  die  zweite  das  Bedeutendste  in  den  letzten  Jahren  auf  dem  Ge- 
biete der  indischen  Palaeographie  geleistete  ist,  Btthler's  Resultate  z.  T.  be- 
stätigt, z.  T.  erweitert  und  korrigiert  Das  ganze  Ms.  ist  in  der  westlichen 
Form  der  nördlichen  Gestalt  des  Nägari-Alphabetes  geschrieben,  aber  in  drei 
Varietäten,  deren  Differenzen  wohl  nur  örtlicher,  nicht  zeitlicher  Art  sind. 
Die  Zahlen  Bind  noch  nicht  durch  Ziffern,  sondern  durch  Buchstabenzeichen 
aasgedrückt;  das  Dezimalsystem  ist  noch  das  ältere,  welches  die  Zahlstufen 
noch  durch  besondere  Zeichen  ausdrückt  Der  Stellenwert  der  Zeichen  ist 
noch  unbekannt,  ebenso  der  Gebrauch  der  Null.  Aus  diesem  Grunde  (beide 
Neuerungen  gehören  mit  viel  Wahrscheinlichkeit  dem  6.  Jh.  an)  und  wegen 
der  Ähnlichkeit  des  Schriftcharakters  mit  dem  der  alten  Gupta-Inschriften 
(zwischen  460  und  550)  ist  das  Ms.  wohl  nicht  später  geschrieben  als  Ende 
des  5.  Jh.  nach  Chr.,  einzelne  Teile  aber  schon  etwa  425.   —   Es  scheint, 


Uat  20, S.  1 21/3.  —  69) X  H.  Cou  s  ens,  The  cayes of Nadaur  and  Karsambia.  Bombay.  8°. 
—  70JXX  JL  Senart,  Note  rar  quelques  monoments  greco-indiens :  CR.  18,  8.  50/4.  —  71) 
XX  A*  Führer,  The  monumental  antiqaitiea  and  inscriptiona  in  the  North- Western  Pro vinces  and 
Oadh.  4°.  425  S.  1  *,  5  Sh.  (auch  in  Leipzig,  Hamaaowita).  —  72)  X  X  J-  D-  & 
Seaoeltc,  Hindni»tUche  Altertümer  auf  Java:  Int.  Arch.  Ethnogr.  4,  8.  288.  —  73)  G. 
\  Bfialer    Indiam  imwsriptioM  to  be  read  from  below:  WZKM.  5,  S.  280/2.  —  74)  id.,  The 

uvfleva'krit  M*-    firom  Mingai:  ib.  S.  103—10.  =  Ae.  15.    Aug.,  188  t  n.  =  J.  B.  A. 

S  189—^4. 7&>   B*   Morris,  The  new  Sanskrit  ms.  from  Mingai;  Ac.  Aug.  29,  S.  178/9, 

-J  B.  A- 8.   S.    094/6.    —  76)  B.  Hoernle,   The  old  birch  bark  Ms.  from  Kaehgaria: 
PASB.  April,  S.  5* — **»    ~~  H)  **•»   °*   the  date  of  the  Bower  ms.:  JASB.  60,  Part  1, 


1,64  ♦  ••    Inder.    Pranke. 

dafs  die  drei  Schriftvarietäten  auch  auf  verschiedene  Werke,  die  das  Ms. 
enthftlt,  verteilt  sind:  das  1.  ein  Kompendium  der  Medizin,  betitelt  N&vani- 
taka,  von  einem  Bnddhisten  geschrieben  oder  wenigstens  kopiert;  das  2.  ent- 
hält sprichwörtliche  Redensarten;  das  3.  die  Geschichte,  wie  Buddha  dem 
Änanda  einen  Zauberspruch  gegen  Schlangenbifs  gab;  das  4.  eine  ähnliche 
Sammlung  von  Sprichwörtern  wie  das  2;  das  5.  den  Anfang  einer  anderen 
medizinischen  Abhandlang.  —  Buhl  er78)  giebt  dann  einen  Auszug  ans 
Hoernles  Abhandlangen  and  bespricht  dessen  Resultate.  Der  Titel  des  me- 
dizinischen Werkes  ist  möglicherweise  nicht  Nftvanttaka,  sondern  Siddha- 
samkar^a;  das  2.  Werk  enthält  möglicherweise  nicht  sprichwörtliche  Redens- 
arten, sondern  Tantra-Masse.  Die  obere  Grenze  für  die  Abfassungszeit  des 
Ms.  liegt  vielleicht  noch  weiter  zurück  nach  Chr.  Gebart  zu.  Wir  können 
von  diesem  in  so  verschiedenen  Beziehungen  wichtigen  Ms.  auch  Hilfe  für 
die  Zeitbestimmung  der  medizinischen  Samhit&s  erhoffen.  Schliefslich  bat 
sich  noch  Stein79)  zu  dem  Mingai-Ms.  geäußert.  Die  in  dem  3.  Teile  des- 
selben, dem  Schlangenzauber,  enthaltenen  Namen  sind  z.  T.  noch  als  solche 
von  N&gas  in  Ka^mir  aufs  beste  bekannt.  Also  ist  wohl  Ka$m!r  als  das 
Ursprungsland  jenes  Zaubers  anzusehen. 

Eine  Spezialuntersuchung  über  ein  besonderes  Alphabet  giebt  Se  well80) 
Er  weist  nach,  dafs  das  sogenannte  'Kistna-Alphabet'  in  Faulmanns  'Buch 
der  Schrift'  ganz  allein  aus  einer  lithographischen  Tafel  Prinseps  entlehnt 
sei  und  die  falschen  Formen  derselben  herübergenommen  habe.  Diese 
Alphabettafel  Prinseps  sei  nach  einer  durch  einen  Schreiber  hergestellten 
schlechten  Abschrift  einer  einzigen  Inschrift  von  Amarftvati  hergestellt.  In 
Wahrheit  sei  dies  Kistna-Alphabet  zu  streichen  und  dafür  der  allgemeine 
Name  östliches  Calukya-Alphabet  einzusetzen.  Die  Inschrift,  die  jetzt  im 
Brit.  Mas.,  etwa  aas  6/8.  oder  9.  Jh.,  enthielte  dieselbe  Schriftart  wie  andere 
Inschriften  des  östlichen  Calnkya-Reiches  (605 — 1023.)  Sewell  spricht  weiter 
den  Argwohn  ans,  dafs  es  sich  mit  Prinsep-Faulmanns  'Nerbudda-Alphabet' 
ebenso  verhalten  möchte.  —  Ein  Faksimile  der  fraglichen  Amarftvati-Inschrift 
ist  beigefügt 

Die  Geschichte  der  indischen  Schrift  wird  unter  Nebeneinanderstellung 
der  verschiedenen  Theorien  von  Phil.  Bejrger81)  in  einem  Bache  über 
die  Geschichte  der  Schrift  überhaupt  klar  und  übersichtlich  behandelt 
Die  beiden  ältesten  indischen  Alphabete  (nordwestliches  und  südöstliches 
A$oka-Alphabet),  von  denen  das  erstere  früh  wieder  ganz  verschwunden,  das 
letztere  der  Vater  aller  späteren  indischen  (sowie  der  aus  Indien  entlehnten 
aufaerindischen,  des  tibetischen,  barmesischen,  kambojischen  etc.,  vielleicht 
auch  des  koreanischen)  Alphabete  geworden  ist,  sind  aus  semitischen  Alpha- 
beten entstanden.  Das  nordwestliche  ganz  deutlich  aus  dem  aramäischen, 
und  zwar  aus  der  Form  desselben,  die  wir  auf  den  ägyptischen  Papyri  und 
auf  den  aramäischen  Inschriften  des  Endes  der  persischen  Epoche  finden. 
Der  Ursprung  des  südöstlichen  ist  nicht  gleich  sicher  zu  bestimmen.  Die 
Ähnlichkeit  des  Habitus  mit  dem  des  himyaritischen  oder  des  äthiopischen 
Alphabetes,  sowie  aprioristische  Erwägungen  sprechen  dafür,  dafs  Indien  diese 


S.  79—96.  —  78)  G.  Bühler,  A  furthOT  note  on  the  Mingai  or  Bower  Ms.:  WZKM.  5, 
8.  302—10.  —  79)  M.  A.  Stein,  Brief  über  das  Mingai-  oder  Bower-Ma.:  ib.,  S.  843/5. 
—  80)  B.  Sewell,  The  «Kiatna- Alphabet*:  JBAS.  28,  S.  185-43.  —  81)  Ph.  Borger,  Eist 
de  l'ecritare  dans  l'antiqmt*.  Parii,  Impr.  Net  XV III,  889  S.  |[ECr.  1892,  No.  13, 
S.  241/8.  V.  Henry;  No.  14,  8.  261/5,  F.  Hale>y;  RDM.  1892,  Feyr.  S.  673 -84.] | 


§6.    iBder.    Franke.  1,65 

Schrift  durch  seine  Handelsbeziehungen  aas  Arabien  bekam,  innere  Verwandt- 
schaften aber  sprechen  auf  der  anderen  Seite  für  eine  Entlehnung  ebenfalls 
ans  dem  aramäischen  Alphabet.  —  Die  Einführung  der  Schrift  kann  nicht 
?er  das  4.  oder  5.  Jh.  vor  Chr.  zurückgehen.  In  jedem  Falle  gehen  die 
beiden  indischen  Uralphabete  durch  Yennittelung  der  semitischen  auf  das 
altphönicische  und  durch  dieses  wieder  auf  das  hieratische  ägyptische  Alpha- 
bet zurück.  Eine  anderwärts  her  entlehnte  indische  Schrifttafel  ist  bei- 
gegeben. 

Beziehungen  zum  Westen.  Den  Inhalt  seiner  schon  im  Jahre 
1890  erschienenen  Schrift  'Quid  de  Graecis  veterum  Indorum  monumenta 
tradiderinf  hat  Sylvain  L6vi82)  in  diesem  Jahre  noch  einmal  in  populärer 
Darstellung,  mit  Weglassung  der  Quellenangaben,  zusammengefafsi  Den 
früheren  Versuch,  in  dem  Caelobotbras,  KtjQoßo&QOs  etc.  der  griechisch- 
römischen  Schriftsteller  den  Qälivahana  der  indischen  Tradition  wiederzuer- 
kennen (vermittelt  durch  das  Celebethonas  mancher  Plinius-Hss.)  bekämpft, 
wohl  mit  Becht,  wenn  auch  mit  zum  Teil  schwachen  Gründen  und  mit  recht 
viden  sinnentstellenden  Druckfehlern,  Vinson,*8)  der  vielmehr  in  üblicher 
Weise  den  Namen  mit  indischem  Keralaputra  zusammenstellt.  L6vis84)  Ent- 
gegnung bringt  keinen  beweisenden  Gegengrund. 

No€l85)  giebt  eine  Geschichte  des  Handels  im  Altertum  und  Mittel- 
alter. Wird  darin  auch  der  Handel  von  und  nach  Indien  nicht  als  selbst- 
ständiges  Kapitel,  sondern  nur  in  kurzen  Zügen  im  Zusammenhang  mit  den 
Handelsbeziehungen  der  anderen  Völker  behandelt,  so  ist  doch  das  Gregebene 
von  Wert  und  die  Zusammenstellung  der  Handels-  und  Kulturbeziehungen 
zwischen  Ost  und  West  sehr  nützlich.  Der  Vf.  ist,  wohl  mit  Recht,  geneigt, 
internationale  Handelsbeziehungen  orientalischer  Völker  schon  für  sehr  frühe 
Zeit  anzunehmen.  Allerlei  Karten  erhöhen  den  Nutzen  des  Buches.  Im 
Unrecht  ist  aber  No£l,  wenn  er  den  indoskythischen  König  Kani^ka  zur  Zeit 
des  Maxe  Anton  im  Indus-Thale  herrschen  läfst. 

Das  wenige  tatsächliche  Material,  das  wir  über  die  Beziehungen  des 
Buddhismus  zu  den  westlichen  Ländern,  speziell  zu  den  Griechen  besitzen, 
hat  L£vi86)  in  einer  kleinen  Abhandlung  nützlich  zusammengestellt.  Er 
geht  nur  zu  weit,  wenn  er  Entlehnungen  des  Christentums  aus  dem  Buddhis- 
mus als  sicher  hinstellt-,  dazu  sind  die  herkömmlich  dafür  vorgebrachten 
Anhaltspunkte  viel  zu  spärlich,  zum  Teil  auch  direkt  als  nichtig  zu  er- 
weisen. 

Mit  der  Wanderungsgeschichte  der  indischen  Märchen-  und  Fabelstoffe 
(and  die  gehört  ja  zur  Geschichte  der  Kulturbeziehungen)  beschäftigt  sich 
u.  a.  ein  Artikel  des  bekannten  Fabelforschers  Clouston.87)  Er  weist  nach, 
dato  die  Erzählung  von  dem  Manne  im  Brunnen,  die  in  dem  griechischen 
Roman- Werke  'Barlaam  und  Joasaph'  (7.  Jh.)  sich  findet,  nicht  allein  in  den 
indischen  Avadftuas  ihre  Parallele  hat  (Benfey  und  Oesterley),  sondern  auch 
im  Mahabhärata.    Falsch,   resp.  viel  zu  kühn,   ist  nur   die  Behauptung  von 


82)  &  Le>i,  I*  Grece  et  rinde  d'apree  los  docamenta  indiena:  BätGr.  4,  S.  24—46. 
—  83)  Yinaon,  Annexe  an  procea-Terbal  de  1»  eeance  da  13.  ferner  1891:  JA.  17, 
8.  158/9.  —  84)  S.  Levi,  Annexe  an  procee-Terbal  de  la  eeance  da  10.  avril  1891 :  ib., 
8.  $37/9.  —  85)  Octave  Nocl,  Hist  da  commerce  da  moode  depuis  le*  tempa  les  ploa  re- 
catia,  Tempe  anciane.  Moyenage.  Paria,  Plön.  XXVII,  332  8.  —  86)8.  Le>i,Le  Bouddhiame 
et  lea  Omca:  BHB.  SS,  8.  36—49.  —  87)  W.  A.  Cloaaton,  A  «Barlaam  and  Joaeaph' 
pennte  in  tbe  'MnMbhfirata7 :  Ath.,  Febr.  7,  8.  186  f. 

Janmberietat«  dar  Qeeenlebtswiatonfohait.    1891.    I.  5 


1,66  M-     hder.     Franke. 

Clouston,  d&fs  das  Mah&bhfirata  und  also  auch  dessen  Version  der  Legende 
viel  älter  sei  als  die  ältesten  buddhistischen  Werke  und  demnach  als  die 
beiden  Versionen  in  den  Avad&nas. 

Religion.  Eine  für  die  indische  Religionsgeschichte  nicht  bedeutungs- 
lose Erörterung  stellt  Henry88)  in  der  Einleitung  zu  seiner  Übersetzung  der 
Rohita-Hymnen  des  Atharvaveda  an.  Diese  Hymnen  sollen  ebenso  wie  die 
mythischen  Figuren,  an  die  sie  gerichtet  sind,  Rohita  und  Rohini,  die  Per- 
sonifikationen der  Sonne  sein  sollen,  in  der  ganzen  vedischen  Litteratur  einzig 
dastehen.    (Bloomfield  hat  später  widersprochen.) 

Den  Buddhismus  behandeln  folgende:  Potvin90)  in  einer  jener  all- 
jährlich wie  Pilze  aufschiefsenden  Abhandlungen  von  Nichtfachleuten,  denen  man 
es  schon  zum  Verdienst  anrechnet,  wenn  sie  nichts  wesentlich  Falsches  ent- 
halten. Neue  Resultate  bringt  er  natürlich  nicht  Selbst  als  abgekürzter 
Auszug  von  Bekanntem  ist  das  gegebene  sehr  dürftig.  Das  Bild  vom  Bud- 
dhismus ist  aufserdem  insofern  kein  richtiges,  als  die  südliche,  ältere  Form 
desselben  ganz  aufser  Erörterung  gelassen  wird.  Lalitavistara  und  Burnouf 
scheinen  dem  genügsamen  Vf.  allein  als  Quellen  gedient  zu  haben.  Prof. 
Silbernagl:91)  Selbst  wenn  das  Buch  nicht  gänzlich  unbrauchbar  wäre, 
würde  es  überflüssig  sein,  da  es  aufser  dem  Verkehrten  nichts  Neues  bringt 
—  Die  Stellung  des  Buddhismus  in  der  allgemeinen  Religionsentwicklung 
schildert  Lamairesse9*)  in  grofsen  Zügen  vom  universal-historischen  Stand- 
punkt und  mit  zum  Teil  neuen  und  interessanten  Perspektiven.  Den  Mangel 
des  Fachwissens,  der  sich  durch  falsche  Schreibung  mancher  indischen  Worte 
verrät,  macht  er  zum  Teil  wett  durch  die  Vorteile  der  Autopsie,  die  ein 
sechsjähriger  Aufenthalt  in  Indien  ihm"  gewährt  hat.  Bemerkenswert  ist  sein 
Abweichen  von  den  Anschauungen  Max  Müllers  über  Animismus  etc.  Der 
Aufsatz  L'6volution  religieuse  et  le  Bouddhisme  in  den  Notices  sur  le  Boud- 
dhisme  dient  ihm  wieder  als  Einleitung  zu  seinem  grösseren  Werke  Linde 
avant  le  Bouddha.98)  Koch94)  bringt  in  seiner  kleinen  Schrift  über  den 
Buddhismus  zwar  nichts  wesentlich  Neues,  steht  vielmehr  besonders  auf  Olden- 
bergs  Schultern.  Was  er  aber  bringt,  ist  klar  und  bündig  geschrieben  und 
giebt  dem,  der  sich  vor  der  Lektüre  eines  dänischen  Buches  nicht  scheut, 
kurze  und  gute  Auskunft  über  die  Entstehung  und  das  Wesen  des  alten 
Buddhismus.  —  Über  die  problemreiche  Geschichte  der  buddhistischen  Schulen 
handelt  ein  sehr  interessanter  und  an  Aufklärungen  reicher  Artikel  von  Rhys 
Davids.96)  Aus  den  Hauptquellen,  die  Angaben  über  die  Schulen  oder 
Sekten  enthalten,  stellt  der  Vf.  eine  Anzahl  Tafeln  zusammen.  Es  ergiebt 
sich,  dafe  schon  zu  A$okas  Zeiten  nur  7  von  den  18  im  zweiten  Jh.  nach 
Buddhas  Tode   entstandenen  Sekten   noch  praktische  Bedeutung  hatten  und 


88)  X  X  I*eon  Feer,  ÄTsrifina-cataka.  Cent  legendet  bonddhiqaet,  trtd.  da  sanskrit: 
AMG.  18.  Paris,  Leroux.  40.  XXXVIII,  498  8.  Fr.  16,00.  —  89)  V.  Henry,  Los 
hymnes  Rohitas.  Livre  XIII  de  rAtharra-Veda,  traduit  et  common t6.  Pari«,  Mais.  XII, 
56  S.  Fr.  4,00.  —  90)  Ch.  Potvin,  Le  Buddhisme:  RB.  2.  8er.  1,  S.  118—39.  —  91) 
Isid.  Silbernagl,  D.  Buddhismus  nach  seiner  Entstehung,  Fortbildung  u.  Verbreitung.  B. 
knlturhiat  Studie.  München,  Stahl.  VIII,  196  S.  M.  3,00.  —  92)  P.  Lamairesse, 
L'erolution  religieuse  et  le  Bouddhisme:  Notices  sur  le  Bouddhisme  S.  5—84  (Partie  I  da 
Tome  VI  d.  Memoire«  de  la  section  Orientale  et  Atricaine  d.  Societe  d'Ethnographie.)  Paris, 
E.  Leroux.  —  98)  X  X  K.  Lamairesse,  L'Inde  avant  le  Bouddha.  Paris,  Carre.  1892. 
320  S.  Fr.  4,00.  —  94)  G.  Koch,  Buddha  og  den  eldre  Buddhisme.  Kjtfbenhavn, Sch0n- 
berg.     82  S.     Kr.  1,85.  —  95)  Bhys  Davids,  The  sects  of  the  Buddhist«:  JRAS.  S.  409 


{6.    Inder.     Franke.  1,67 

dmfe  auch  von  diesen  nur  vielleicht  noch  3  oder  4  lehenskräftig  und  hlühend 
waren,  nnd  diese  alle  waren  in  den  wesentlichsten  Punkten  der  Lehre  noch 
fast  identisch.  Diese  in  A$oka's  Zeit  noch  wichtigsten  Sekten  treten  dann 
anch  in  spateren  Nachrichten  als  die  allein  wichtigen  auf,  so  bei  Fa  Hiao, 
der  aufserdem  nur  eine  Schule  der  Mah&yänisten  kennt  und  diese  nur  in 
Eboten  und  im  Penj&b.  Auch  Yuan  Thsangs  Angaben  decken  sich  im 
wesentlichen  mit  denen  der  Früheren.  Wenn  wir  erst  die  Grund-Tradition 
der  tibetischen  und  chinesischen  Angaben  haben,  wird  vermutlich  auch  diese 
mit  diesen  Resultaten  harmonieren.  Summa:  Die  Geschichte  der  buddhistischen 
Schulen  ist  nicht  so  verworren  und  hoffnungslos,  wie  sie  oft  dargestellt  ist. 
Wir  bedürfen  nur  der  Textausgaben,  besonders  des  Kathävatthu. 

Hoernle38)  behandelt  zwei  sogenannte  PattÄvalis,  d.  h.  Listen  der  Auf- 
einanderfolge der  Päpste  der  /aino-Sekte  samt  den  chronologischen  Daten, 
des  Sarasvati-Gaccha  (auch  Kundakundänvaya  nach  dem  Ö.  Pontifex  der 
Reihe,  Nandi-Sangha  und  Nandi-Amnäya  nach  dem  Begründer,  weiter  Balät- 
kararGana  und  Paryata-Gaccha  genannt),  d.  h.  der  einen  von  den  vier 
Spezialsekten  der  Jainas,  die  von  den  4  Schülern  des  Guptigupta,  des  Schülers 
des  Bhadrabähu  II.  (bestieg  den  heiligen  Stuhl  54  vor  Chr.  nach  einem  der 
baden  Ms.,  in  Wirklichkeit  aber  wohl  schon  61  vor  Chr.)  begründet  wurden 
(der  Sarasvati-Gaccha  von  Magbanandin  I.).  Der  Sarasvati-Gaccha  blieb  ein- 
heitlich bis  zum  87.  Pontifex.  Bei  dessen  Tode  (1524  nach  Chr.)  spaltete 
es  sich  in  zwei  Abteilungen,  von  denen  die  eine  die  alte  Residenz  Chitör 
beibehielt,  von  wo  sie  aber  später  nach  Jaipur  übersiedelte  (dort  noch  jetzt), 
während  die  andere  ihren  Sitz  nach  Nagör  und  dann  nach  Ajmir  verlegte. 
Die  beiden  Mssn  die  Hoernle  benutzte,  stellen  die  Patt&valis  je  einer  dieser 
Abteilungen  dar.  Ms.  A.  (wahrscheinlich  der  Nagör-Abteilung  zugehörig) 
endet  mit  Bhuvana  Kirti,  dem  108.  Pontifex,  der  1783  nach  Chr.  den 
heiligen  Stuhl  bestieg,  Ms.  B.  (wahrscheinlich  Chitör-Abteilung)  mit  Mahendra 
Kirti,  der  1881  nach  Chr.  sein  Pontifikat  antrat.  —  Aus  dem  Gebiet  der 
Jaina-Litteratnrgeschichte  ist  die  Fortfuhrung  der  englischen  Übersetzung  von 
Webers  Abhandlung  über  die  Jaina-Litteratur  durch  Smyth100)  zu  erwähnen. 

Über  die  Geschichte  der  Wittwenverbrennung  handelt  in  populärer 
Darstellung  mit  Verzicht  auf  neue  Resultate  Leop.  von  Schroeder.101) 
Der  Brauch  reicht  in  die  indogermanische  Vorzeit  zurück.  Die  Brahmanen 
sanktionierten  ihn  durch  eine  grobe  Fälschung  einer  Bigveda-Stelle.  Aber 
hei  einzelnen  indischen  Stämmen  hatte  er  sich  wohl  auch  abgesehen  davon 
seit  Alters  erhalten.  Im  Atharvaveda  wird  er  als  alte  Sitte  erwähnt.  Im 
MahabbÄrata  vereinzelte  Fälle,  während  im  Ramäyana  allerdings  Königinnen 
begegnen,  die  ahr  Wittwen  geehrt  fortleben.  Die  Begleiter  Alexanders  d.  Gr. 
bestätigen  den  Gebrauch  für  einige  Inder,  d.  h.  für  einzelne  indische  Stämme, 
loch  unter  den  Indern  im  Heere  des  Eumenes  kam  er  316  vor.    Während 


-«.  —  96)XXT.  S.  Berry,  ChrutUnity  and  Bnddhiam  (Donnellan  Lectures  1889— 90). 
tadn,  Chr.  Knowl.  8oc.  2  8h.,  6  d.  |[Weatm.  Bev.  vol.  136,  6,  S.  676.]|  —  97)  X  X 
1*  LebloU,  Chrietianiim  et  boaddhiame  a  propoa  de  quelques  traTaoxcontemporaiiu:  EHR. 
&  »45—53.  —  98)  X  X  Saint-  Patrice,  Plagiate  bibliquea,  brahmaniame  de  MoXee ; 
BooddMnne  de  Jesu«.  Paria,  SauTaftre.  IX,  115  S.  Fr.  2,50.  —99)  R.  Hoernle,  Two 
frttmli»  of  the  Saraarati  Gachchha  of  the  Digambara  Jaina:  IAnt.  80,  S.  841—61.  — 
100)  H.  W.  Smyth,  Weben  aacred  literature  of  the  Jaina,  tranalated  (continaed  from 
Y«L  19,  p.  70):  ib.  S.  18—29,  170—82,  365—76.  —  101)  L.  t.  Schroeder,  Über  d. 
WittweaTerbrewntng  bei  den  Indern  (Vortrag,  gehalten  in  d.  Aula  d.  Universität  Dorpat  am 
».  Febr.  1891):  BeJt  Maehr.  88,  8.  246—62. 

6* 


1,68  §*•    Inder-    Pranke. 

des  MA.  hat  er  sich  offenbar  immermehr  ausgebreitet.  Besonders  in  RadschpntAna 
am  Indos  die  Erinnernngsdenkm&ler  dafür  zahlreich.  Oberhaupt  war  er  auf 
die  beiden  obersten  Kasten  vorherrschend  beschränkt  Die  notorische  Hin- 
gebung und  Opferfreudigkeit  der  indischen  Frauen  hat  diesen  Brauch  sehr 
gefordert.  Trotzdem  die  letzte  Wurzel  keine  ethische,  sondern  der  Gedanke, 
dafs  das  Weib  des  Mannes  Besitztum  ist  Im  Beginn  dieses  Jh.  die  Zahl 
der  jährlichen  Opfer  auf  33000  geschätzt.  Der  Inder  Rammohun  Boy  be- 
gann 1820  Agitation  dagegen.  Das  entscheidende  Wort  sprach  Lord  Ben- 
tinck,  Oberstatthalter  von  Indien.  Einzelne  Wittwenverbrennungen  geschahen 
aber  noch  bis  in  die  neuste  Zeit,  selbst  unter  Duldung  der  Engl&nder. 

Industrie.  Eine  populäre,  aber  rein  skizzenhafte  Darstellung  der 
Geschichte  der  indischen  Industrie  ohne  neue  Resultate  giebt  ein  Hindu, 
Murli  Manohar,10*)  ein  wohlthuend  aufgeklärter  Mann.  Zwischen  der  Blüte- 
zeit des  Buddhismus  und  der  mohammedanischen  Eroberung  erreichten  in 
Indien  die  industriellen  Künste  ihre  höchste  Entwicklungsstufe. 

Wissenschaft  und  Litteratur.  Die  indischen  Mondstationen 
sind  nach  Hommel104)  ebenso  wie  die  der  Chinesen  und  Araber  und  wie 
die  Elemente  der  ägyptischen  Astromonie  aus  Babylon  entlehnt.  Die  Baby- 
lonier  begannen  ebenso  wie  ursprünglich  die  Inder  die  Reihe  ihrer  Mond- 
stationen mit  den  Plejaden.  Ein  Mittelglied  zwischen  den  indischen  and 
babylonischen  bilden  die  eranischen.  Die  Araber  haben  späterhin  natürlich 
auch  von  den  Indern  gelernt.  Zur  Geschichte  der  Astromonie  vgl.  auch 
No.  44.  Bemerkungen  über  Geschichte  der  indischen  Arithmetik  enthält  76/7. 

In  einer  Abhandlung  über  das  burmesische  System  der  Arithmetik  spricht 
Temple105)  einleitend  die  Überzeugung  aus,  dafe  die  Burmesen  ihre  ganze 
mathematische  Wissenschaft  von  ihren  Priestern  nnd  Astrologen  zusammen 
mit  ihrer  Religion  und  überhaupt  ihrer  Givilisation  erhielten  und  dafs  jene 
also  direkt  hinduischen  Ursprungs  ist,  ebenso  wie  die  tibetische.  In  ihrer 
Arithmetik  gebrauchen  die  Burmesen  eine  Reihe  Worte,  die  verderbte  P&li- 
Zahlwörter  sind.  Die  Burmesen  scheinen  aber  den  Fortschritt  der  Hindus  in 
der  Mathematik  nicht  mehr  geteilt  zu  haben,  der  mit  deren  Annahme  des 
europäischen  Systemes  der  Arithmetik  für  weltliche  Zwecke  eintrat.  Daraus 
zieht  Temple   hypothetische  Schlüsse    für  das  Datum  der  Kulturbeziehungen. 

Die  Pharmacie  der  Inder  hat  Berendes106)  in  sogenannten  historisch- 
kritischen Studien  Aber  die  Pharmacie  bei  den  alten  Kulturvölkern  behandelt 
Zum  Mindesten  die  Partie,  die  über  Indien  handelt,  ist  weder  historisch  noch 
kritisch,  sondern  einfach  unbrauchbar.  Der  Vf.  hat  fast  nur  die  allerälteste 
Litteratur  berücksichtigt.  Die  angeblichen  Sanskrit- Worte,  die  erwähnt  werden, 
haben  in  den  allerwenigsten  Fällen  noch  mit  dem  Sanskrit*  Ähnlichkeit.  — 

Die  Zeit  des  bekannten  Grammatikers  K&ty&yana  sucht  Sylvain  L6vi107) 
in  sehr  ansprechender  Weise  als  zusammenfallend  mit  der  des  Königs  A$oka, 
resp.  seiner  nächsten  Nachfolger,  darzustellen,  darauf  gestützt,  dafs  der  Titel 


102)  Murli  Manohar,  The  induBtries  of  ändert  India:  19th  Cent  30,  S.  71/8.  — 
103)  X  X  Geo.  Wall,  Introduction  to  a  hiat  of  the  induatriea  of  Ceylon.  Ändert  in- 
dnatriea  of  Ceylon:  JCBAS.  10,  S.  327—64. 

104)  Fr.  Hommel,  Über  d.  Ursprung  n.  d.  Alter  d.  arabischen  Sternnamen  u.  ins- 
besondere d.  Mondstationen:  ZDMQ.  45,  S.  592—619.  —  105)  B.  C.  Temple,  Notes  on 
the  Burmese  aystem  of  arithmetic:  JAnt.  20,  8.  53—69.  —  106)  J.  Berendes,  D.  Phar- 
macie bei  d.  alten  Kulturvölkern,  Hiat. -kritische  Stadien.  Mit  e.  Vorworte  t.  Prof.  Dr.  H. 
Beckurts  in  Braunschweig.  2  Bände.  Halle,  Tauach  u.  Groiae.  XV,  308  u.  VII,  220  S. 
M.  9  u.  M.  8.     |[Puschmann,  DL*.  1892,  1,  LC.  1892,  6.]|  —  107)8.  Leri,  Notes  de 


{6.    Inder.    Franke.  X»69 

Deviaämpriya  (wahrscheinlich  Königstitel),  der  sich  als  solcher  nur  in  den 
Inschriften  Agokas,  seines  Enkels  Da^aratha,  und  als  Bezeichnung  von  A90- 
ka's  Zeitgenossen  Tissa  von  Ceylon  im  Mah&vamsa  findet  (ausnahmsweise  auch 
in  der  Jainatradition),  nur  von  Katy&yana  als  ehrendes  Epitheton  erwähnt 
wird,  nicht  aber  von  dem  alteren  PftQini,  (dessen  allgemeine  Regel  VI,  3,21 
seine  besondere  Erwähnung  nötig  gemacht  haben  wurde),  während  er  anderer- 
seits auch  sehr  bald  nach  Katy&yana  wieder  aus  dem  Gebrauch  ver- 
schwindet 

Ein  Artikel  über  die  Anfänge  der  K&vya-Litteratur  (von  Tawney?)10*) 
begnügt  sich  mit  der  Wiedergabe  der  von  Bühl  er  in  seiner  bedeutenden 
Schrift  'die  indischen  Inschriften  und  das  Alter  der  indischen  Kunstpoesie9 
(1890)  gewonnenen  Resultate.  —  Über  das  Alter  des  KftHdfaa  und  anderer 
Sanskrit-Kunstdichter,  die  früher  der  jetzt  abgethanen  Renaissanceperiode 
»gerechnet  wurden,  handelt  Peterson.10*)  Aus  dem  Umstände,  dafa  in 
spateren  Werken  eine  Anzahl  Verse,  die  Pet  aufführt,  (zu  denen  neuerdings 
Aufrecht110)  noch  einen  neuen  aus  Rtoanathacarman's  K&tantradhatuvrtti 
als  aus  Flnini's  JambayaÜvüaya  genommen,  beigebracht  hat,)  einem  Dichter 
Pinini  zugeschrieben  werden,  und  dafa  die  Tradition  diesen  Dichter  mit  dem 
grofeen  Grammatiker  Pftnini  identinciert,  folgert  Peterson  —  wohl  mit  Un- 
recht — ,  dafa  die  sogenannte  Renaissance- Poesie  schon  in  P&nini's  Zeit 
zurückreiche,  und  dafa  auch  Kftlid&sa  etwa  derselben  frühen  Zeit  angehöre, 
wahrend  er  früher  den  K&lid&sa  als  festen  Punkt  betrachtet  und  Pftnini  mit 
Rücksicht  auf  ihn  zeitlich  herabgerückt  hatte.  Der  weitere  Umstand,  dafa 
aaeh  P&nini's  Kommentatoren  später  Verse  von  gleichem  Typus  zugeschrieben 
werden  und  namentlich,  dafa  P&nini's  (wohl  dem  2.  Jh.  vor  Chr.  angehöriger 
zweiter  Kommentator)  Patanjali  angeblich  einen  Vers  aus  Kumarad&sa,  einem 
Epigonen  des  Kattdftsa,  citiert,  mufa  Peterson's  Ansicht  stützen.  —  Bezüglich 
des  Dichten  Trivikramabhafta  vgl.  No.  44,  des  Amoghavarsa  46,  des  Bilhana 
und  Jayankonda  54.  Über  die  älteste  Geschichte  des  Dramas  vgl.  oben 
Xo.  3.  Dafa  es  im  1.  oder  2.  Jh.  nach  Chr.  in  Mathurä  besondere  Schau- 
spielerfamilien gab,  erfahren  wir  aus  dem  unter  No.  28  aufgeführten  Artikel 
Bühlers.  Von  dem  Dichter  Vic&khadatta,  dem  Vf.  des  Dramas  Mudra- 
raksaaa,  sucht  Dhruva111)  gegen  Jacobi,  der  den  Dichter  sein  Drama  860 
geschrieben  haben  läfet,  mit  guten  Gründen  nachzuweisen,  dafa  er  schon  vor 
dem  Ende  des  7.  Jh.  gelebt  habe,  und  zwar  wahrscheinlich  zur  Zeit  des 
Mankhara-Kflnigs  Avantivarman,  des  Nachbarn  und  Zeitgenossen  des  Prabha* 
karaTardhana. 

Für  die  Geschichte  des  indischen  Dramas  sehr  wertvoll  ist  Kielhorns111) 
Entdeckung  der  Bruchstücke  zweier  inschriftlich  überlieferten  Schauspiele,  die 
im  12.  Jh.  nach  Chr.  eingegraben  und  verfafat  sind,  das  eine,  mit  dem  Titel 
Lalita-Vigraharaja-n&taka,  von  dem  Mahftkavi  Somadeva,  zu  Ehren  des 
Königs  Vigraharajadeva  von  Qäkambhari,  das  andere,  Harakeli-n&taka  betitelt, 
vom  König  Vigraharajadeva  selbst.  Die  Inschrift,  die  das  letztere  enthält, 
nt  direkt  auf  1210  datiert,  was  ein  Vikrama-Jahr  und  =  1158  nach  Chr.  sein 


earonokgie  »dünne.  DerAnÄmpriya.  —  Aeoka  et  Kfityayane:  JA.  18,  8.  549—58.  —  108) 
[C.  H.  Tawney,]  The  begnrainga  of  the  kavya  literatnre  of  India:  CalcR.  98,  8.  875 — 81. 
—  109)  P.  Peterson«  Pfinini,  poet  and  grammarian :  with  eome  remarka  on  the  age  of 
Smkrit  daarieal  poetry:  JRA8.  23,  8.  311—86.  —  110)  Th.  Aufrecht,  JämbaratiYijeyn: 
2DU6.  45.  8.  808.  —  111)  H.  H.  Dhmva,  The  age  of  Visakhadatta:  WZKM.  5,  8.  85 
—35.  —  112)  F.  aUelhorn,   8anakrit  playe,   partly  preaerred  m  inaeriptiona  at  Ajmere: 


J  70  §6-    Inder.    Franke. 

mufs.  Die  Feindseligkeiten  mit  den  Turnskas  (Mohammedanern),  über  die 
das  erste  Drama  z.  T.  handelt,  sind  (Mich  ans  anderen  Quellen  für  diesen 
König  bekannt.  Dnrch  die  zweite  Inschrift  erhalten  wir  den  Beweis,  dafis 
es  in  Indien  in  der  That  Könige  gegeben  hat,  die  mit  K&lidasa  ond  Bhava- 
bhüti  in  der  Schauspieldichtkunst  zu  wetteifern  suchten,  was  von  Wichtigkeit 
ist,  weil  die  Autorschaft  gewisser  Könige  für  einzelne  Werke,  für  die  sie 
überliefert  wird,  für  problematisch  gilt 

Eine  nicht  nur  für  die  indische  Litteratur-,  sondern  auch  für  die  pro- 
blemenreiche  indische  Sprachgeschichte  wichtige  Frage  behandelt  Liebich114) 
in  seinem  Buche  über  den  groben  indischen  Grammatiker  P&nini  (wohl  dem 
4.  Jh.  vor  Chr.  angehörig).  Durch  Yergleichung  seiner  Regeln  mit  Litteratur- 
werken  sucht  L.  für  die  so  überaus  unsichere  litterarische  Chronologie  einen 
festen  Boden  zu  gewinnen.  Seine  Erörterungen  erstrecken  sich  auch  auf  die 
Frage  nach  dem  Wesen  des  Sanskrit.  Es  ist  nach  ihm  zu  der  Zeit,  als 
Pänini  es  grammatisch  fixierte,  noch  eine  lebende  Sprache  gewesen.  Zu  dem- 
selben Resultat  war  0.  Franke  vor  ihm  ebenfalls  schon  gekommen.  In  der 
Recension  von  Liebichs  Schrift  kommt  letzterer  noch  einmal  eingehend  auf 
die  Frage  zu  sprechen  und  trägt  die  neue  Theorie  vor,  dafs  das  Sanskrit 
die  gesprochene  Sprache  des  Ganges-Landes  war,  und  dafs  das  Indus-Land 
und  die  im  Süden  sich  anschliefsende  Küste  ebenfalls  eine  davon  gesonderte 
eigentümliche  Sprache,  das  Pali,  hatte.  Dieser  Sprachverschiedenheit  stellte 
sich  auch  eine  Verschiedenheit  der  Kultur  zwischen  dem  brahmanischen 
Ganges- Volke  und  dem  nicht-brahmanischen  Indus-Volke  zur  Seite.116) 

Über  die  zwischen  Sanskrit  und  Präkrit  stehenden  Mischdialekte  giebt 
Bühler116a)  in  seinen  oben  genannten  Abhandlungen  über  die  Inschriften 
von  Mathurä  wertvolles  Material. 

Neue  Geschichte  seit  Akbar,116-1*0)  Das  erste  Vordringen  der 
Engländer  auf  den  von  Spaniern  und  Portugiesen  eröffneten  Wegen  nach 
Indien  schildert  der  französische  Admiral  Jurien  de  la  Graviore.1*1)  Die 
interessanten  Gestalten  eines  Cavendish  (1568 — 91),  Hudson  (1607  —  11), 
Baffin  (1615/6)  u.  a.  werden  in  sehr  lesbarer  Form  vorgeführt.  —  Urkund- 
liches Material  Hegt  für  die  Regierung  Ost-Indiens  unter  Warren  Hastings 
vor,  über  dessen  Thätigkeit  ganz  neue  Aufschlüsse  gebracht  werden.198)    Sir 


JAnt.  20,  S.  201—12.  —  113)  id.,  Sanskrit  plays  of  the  king  Vigraharajadeva  of  Sakam- 
bharf,  partly  preserred  as  inscriptions  at  Ajmere:  TR.  2,  3,  S.  65  f.  —  114)  B.  Liebich, 
Panini.  £.  Beitrag  z.  Kenntnis  d.  indischen  Litteratnr  n.  Grammatik.  Leipzig,  Haessel. 
161  S.  M.  10,00.  |[0.  Franke,  GGA.  1891,  No.  24,  951—83.])  —  116)  X  X  E.  A. 
Reed,  Hindu  literature;  or  the  ancient  books  of  India.  Chicago,  Griggs.  XVIU,  410  S. 
0f  2,00.  |[Lit.  World  (Boston)  1891,  March  28,  S.  113;  Christ  Intelligencer ,  Harch  18, 
S.  12.]| 

116)  X  E.  v.  Schlagint  weit,  Indien  in  Wort  u.  Bild.  E.  Schilderung  d.  indischen 
Kaiserreichs.  Leipzig,  Schmidt  n.  Günther.  1890.  Fol.  In  Lieferungen  a  50  Pf.  —  117) 
X  Rey.  E-  S.  Carlos,  A  short  hist.  of  British  India.  Cambridge,  Uniters.  Press.  1890. 
—  118)  X  W*  H.  1).  Adams,  Episodes  of  Anglo-lndian  bist.:  A  series  of  Chapters  from 
the  annale  of  British  India.  New  ed.  London,  Malborough,  —  119)  X  H>  O'Reilly, 
Cinqnante  ans  chez  les  Indiens.  Trad.  de  l'anglais  par  H.  France.  Paris,  Chamerot. 
1889.  18°.  348  S.  M.  3,50.  —  120)  X  The  Home  Rule  Movement  in  India  and  in 
Lreland  by  a  Bengal  Magistrate:  Contemp-R.  Januar  1890,  S.  78 — 97.  D.  Home -Rule  Be- 
wegung in  Indien  hat,  da  d.  Wohlstand  d.  Landes  im  Wachsen,  u.  d.  grofsen  Massen  mit  d. 
engl.  Regierung  zufrieden,  nicht  d.  bitteren,  u.  auch  nicht  d.  populären  Charakter  wie  in  Ir- 
land. —  121)  Viee-Amiral  Jurien  de  la  Graviere,  Les  ouvriers  de  la  onaieme  heure. 
Les  Anglais  et  les  Hollandais  dans  les  mers  polaires  et  dans  la  mer  des  Indes.  2  vol. 
Paris,  Plön.     1890.     12°.     334  u.  358  S.     |[RH.  43,  123;  BLZ.  No.  46.]|  —  122)  G.  W. 


(6.    Inder.    Frtnke.  171 

W.  Hunt  er,  der  verdiente  Heraasgeber  des  'Imperial  Gazeteer  of  India'  hat 
sich  die  Aufgabe    gestellt,  eine  Geschichte  Indiens  in  Einzeldarstellungen  zu 
schaffen.     Diesem    Zwecke   entspricht   die  von  der  Clarendon  Press  herans- 
gebene  Serie  der  'Katars  of  India',  welche  Hanter  mit  einer  Monographie  von 
Dtlhonsie,1**)    dem  groben  Reformator  and  Grander  des  modernen  Indiens, 
inf  Grand    von    Familienpapieren    geschrieben,   eröffnete.    Die  jetzt   abge- 
schlossene Serie    brachte   ferner  Arbeiten   über  Akbar,   den  Begründer   des 
Mogulreiches/ 24)     über   Cornwallis"*)    (1786—1805)    und    Warren    Has- 
tings,1")  über  Canning  (1622),1»7)  and  Richard  Bourke,  den  spateren  Earl 
of  Mayo,118)   welcher  sich  hauptsächlich  als  Finanzmann  Verdienste  am  In- 
dien   erworben   hat;    endlich    über   Hardinge1'9)   (Vizekönig  von    1844/8), 
Dopleix,130)    der    im  Mittelpunkt  der  französisch-englischen  Kämpfe  am  den 
Besitz  der  Halbinsel   gestanden  hat,   Clyde  and  Strathnairn.181)    Von   den 
aofeerhalb   dieser  Serie   erschienenen  Arbeiten  biographischen  Charakters  ist 
tor  anderem151-134)   das  Bach  von  Forbes  aber  Havelock,186)  den  Helden 
von  Gawnpore  und  Lucknow,  and  Wilson's  Arbeit  aber  Lord  Clive,186)  den 
Urheber  der  Niederlage  der  Franzosen  im  Dekkan  and  Begründer  der  eng- 
lischen Macht   im    Gangesthal   zu    nennen.   —  Hedges187)  war    der   Erste 
Sekretär  der  ostindischen  Gesellschaft  in  Bengalen.188)  —  Laughton's  Schrift 


Forrest,   Selectione    frora  State  Papen   in   the  Foreign  Department   of  the  QoTernment  of 
lndia,  1772  to  1785.     3  vol.     Calcntta,  Qoyernm.  Press.     1890.     |[Ae.  No.  9ö2.]|  —  123) 
Sr  W.  Hunt  er,    The  Marquess    of  Dalhoosie.     (=  Knien  of  India.)    Oxford,   Clarendon 
Pres*,    ah.  3,6.     |[Ac.  19.  April  1890;   JB.  11,  634.] |  —  124)  O.  B.  Malleson,  Akbar 
and  the  rise  of  the  Moghnl  Empire.    (=:  Baien  of  India.)     Oxford,  Clarendon  Press.     1890. 
sh.  2,6.  —  125)  X  w-  8-  Seton-Karr,  The  marquess  Cornwallis.     (=  Bolen  of  India.) 
Oxford,   Clarendon  Press,     sh.  2,6.     |Ac    24  Jan.  91.]|  —  Weniger  e.  Biognphie,   als    e. 
Skia»  <L  'land-revenue'  Systems    in  Britisch -Indien.    —    126)  X  L.  J.  Trotter,    Warren 
flaatiaga:  and  the    fonnding   of   the  British  adminietration.     (=  Bolen  of  India.)    Oxford, 
dareadon  Press.     1890.     12°.     219  8.    sh.    2,6.     |[DZG.  6,  111;   JB.  12,    202;    BH.  48, 
p.  395/7.]|     Trotter   hat   d.  Publikation  t.  Forrest  suerst  yerwendet  —  127)  X  Sir  H.  8. 
Caaningham,    Earl  Canning.     (=  Rnlen  of  India.)     Oxford,   Clarendon  Press,    sh.  2,6. 
[Ath.:  6.  Febr.  92  (anerkennend).  —  128)  X  W.  Hanter,  The  Bari  of  Mayo.     (=  Bo- 
len  of  India.)    Oxford,    Clarendon   Press.     201    8.    sh.    2,6.      |[Ac.    28.    Hin   91;  BH. 
48,  p.  398— 400.]|  —  129)  X  Ch.  Viscoont  Hardinge,  Yiseoont  Hardinge.     (=  Bolen 
of  India.)    Oxford,   Clarendon  Press,     sh.  2,6.     |[Ac    80.    Mai    91.]|   —    130)   X   G.  B. 
Malleson,  Dopleix  and  the  strnggle  for  India  of  the  European  nations.    (=  Bolen  of  In- 
dia.)   Oxford,  Clarendon  Press.     1889.     sh.  2,6.     |[DZG.  6,  lll.]|  —  131)  X  Major  General 
ÖirO.  Tndor  Borne,  Clyde  and  8tnthnairn.     (=  Bolen  of  India.)    Oxford,  Clarendon  Press. 
sh.  2,6.     IfAth.   24.  Okt.  91.]|     D.  Vf.    war  längere  Zeit  Sekretär  t.  Strathnairn.  —  132) 
X  0.  B.  Malleson,  The  marqness  of  Wellesley.    London,  W.  Allen.     1888.    sh.  2,6.     D. 
altera  Bruder   d.  berühmten  Herzogs   y.  Wellington;    erwarb    sich   als  Vizekönig   v.  Indien 
grolse  Verdienste  am  Befestigung  d.  engl.  Herrschaft.    —  133)  Colonel  Sir  W.  F.  Butler, 
&r  Charies  Kapier.     Men  of  action.     London,  Macmillan.     1890.     |[HZ.  67,  844;  HJb.  12, 
232  (sehr  anerkennend.  )]|     Butlers  Held  nicht  d.  gleichnamige  Admiral,  sondern  d.  i.  Jahre 
1853  gestorbene  General,   d.    in  Spanien  onter  Wellington    o.  in  d.  40  er  Jahren  am  Indus 

kiapfte.  134)  X  Monchoisy,  La  Begnm  Sombre:  BPL.  1890,  I.  sem.  4.  H.    Lebens- 

gatck  d.  in  franadav.  Diensten  in  Indien  stehenden  Walter  Reinhards,  d.  d.  Englindern  seit 
1761  riel  Schaden  anfügte.  D.  Beinamen  4H  Sombre'  erhielt  er  v.  seinen  Soldaten.  Später 
trat  er  in  d.  Dienete  d.  Schah  Ali  o.  erhielt  d.  Fantentom  Sirdannah.  Daselbst  starb  er  1788. 
—  1S&)  Archibald  Forbes,  H.  Havelock.  (=  English  Men  of  Actions.)  London,  Mac- 
mtilt*  Co  l[BZ.  66,  1,  U7.]|  —  186)  Sir  Charles  Wilson,  Lord  Cliye.  (—  English 
Mei  of  Action.)  landen,  Macmillan  Cp.  12«.  VI,  2218.  sh.  2,6.  |[HZ.  66,  1,145; 
BH  48  S.  387.])  —  137)  B.  Bar  low,  The  diary  of  William  Hedges  Esq.,  afterwards  Sir 
IT  ffateea'  durxng  him  agency  in  Bengal,  as  well  as  on  his  yoyage  oot  and  return  oyerland. 
'1681/70     B    vo1*      Haklnyt  society.     1889.     |[EHB.    Okt.    1890,    S.  818.]|  —  138)  X  *• 


1,72  M    Pener.    Spiegel. 

kommt  der  Geschichte  des  engl.  Handels  in  Indien  zu  Gute.199)  Die 
Schriften  Aber  die  neueste  Zeit  behandeln  vorzüglich  die  militärischen  Ver- 
hältnisse Indiens  nnd  den  Antagonismus  mit  Rnfsland. 


•  7. 

Pe  rser. 

F.  v.  Spiegel 

(Verwandtes  in  ■äderen  ||  s.  «Handbuch  8.  SS.) 

Zuerst  nennen  wir  wieder  einige  geographische  Mitteilungen;  sie 
betreffen  zumeist  den  neu  erschlossenen  Handelsweg  auf  dem  Kanin,  dem 
einzigen  schiffbaren  Flusse  Persiens.  Gordon1)  macht  Mitteilungen  über  eine 
Reise  von  Teheran  nach  Mohammerah  und  bespricht  die  wohlthätigen  Folgen, 
welche  sich  schon  jetzt  in  der  Kultivierung  der  Flubufer  zeigen,  während 
Lynch8)  mehr  die  Beschaffenheit  des  Flusses  selbst  behandelt.  Eine  Mit- 
teilung Biddnlphs*)  beschreibt  seine  Reise  in  einem  Teile  der  grofsen 
persischen  Wüste.  Endlich  erhalten  wir  von  Houtum-Schindler4)  eine 
Note  über  den  Kurflufs  in  der  Persis.  Von  Werken,  welche  die  Geschichte 
des  alten  Persien  selbst  betreffen,  sind  nur  zwei  zu  nennen.  Die  dankens- 
werte kleine  Schrift  von  Prellberg6)  giebt  eine  sehr  genaue  Beschreibung 
des  persischen  Reiches  nach  seiner  natürlichen  Beschaffenheit,  sie  unterscheidet 
genau  die  Landstriche,  welche  für  die  Kultur  geeignet  sind,  von  denen,  welche 
sich  nur  für  Nomaden  eignen,  endlich  von  den  bedeutenden  Wüsten.  Es  ist 
klar,  dafs  diese  unveränderlichen  Eigenschaften  des  Landes  grofsen  Einflufs 
auf  die  Reiche  haben  mufsten,  welche  auf  diesem  Boden  entstanden.  Die 
bedeutende  Anzahl  von  Nomaden  begünstigte  die  Eroberung  grofser  Land- 
striche, war  aber  ein  bedeutendes  Hindernis  für  die  Konsolidierung  der  ge- 
wonnenen Herrschaft. 

Die  Schrift  von  Lincke')  beschäftigt  sich  mit  der  Kambyses  frage. 
Der  Vf.  sucht  zu  beweisen,  dafs  nicht  die  gewöhnliche  Erzählung  vom  Ende 
des  Kambyses  den  historischen  Thatsachen  entspreche,  sondern  die  bei  späteren 


C.  Denvers,  Bengal,  ite  Chiefs  agente  and  governors.     |[EHR.    Okt   1890,  S.   8U.]|  — 
139)  J.  X.  Langhton,  Jenkins'a  ear:  EHE.  Oktober  1889,  S.  741/9. 

1)  T.  £.  Gordon,  A  journey  frorn  Tehran  to  the  Karun  and  Mohamrah:  Proceedinga 
of  the  Boyal  Geographica  Society.  13,  1891,  S.  484/7.  —  2)  H.  B.  Lynch,  Notes  on  the 
present  state  of  the  Kann  riyer,  between  Shuater  and  the  Shet-el-Arab.:  ib.  1891,  S.  592/5. 
—  3)  A.  Biddulph,  Journey  across  the  Western  portion  of  the  Great  Persian  Desert,  via 
the  Siah  Kuh  Mountains  and  the  Darya-i-Namak:  ib.,  1891,  S.  645— 57.  —  4)  A.  Houtum- 
Schindler,  Kote  on  the  Kor  River  in  Fars,  its  Sonrces  and  Barns,  and  the  District  its 
irrigstes:  ib.,  1891,  S.  287—91.  —  5)  £.  Prellberg,  Persien,  e.  hist.  Landschaft  Mit 
e.  Karte.    Leipsig.    1891.    101  S.  —  6)  A.  Lincke,  Forschungen  i.  alten  Gesch.    Heftl. 


§T.    Pener.    Spiegel.  If73 

Schriftstellern  erhaltene  Nachricht,  dato  Kambyses  ermordet  worden  Bei.  Der 
VL  giebt  dieses  Resultat  selbst  als  blofse  Vermutung  and  man  wird  ihm  zu- 
geben müssen,  dafe  Kambyses  zu  einer  für  seine  Gegner  sehr  gelegenen  Zeit 
starb.  Die  von  ihm  p.  29  flg.  geltend  gemachten  Gründe  für  die  Fälschung 
des  wahren  Tatbestandes  in  den  Urkk.  scheinen  uns  indessen  doch  nicht 
tarn  Beweise  zu  genügen.  Die  Hauptfrage  war,  ob  das  Oberkönigtum  bei 
den  Parsern  bleiben  oder  wieder  an  die  Meder  fallen  sollte,  die  Perser 
waren  wohl  ausnahmslos  für  die  Entscheidung  im  enteren  Sinne,  die  anderen 
Stimme,  mit  Ausnahme  der  Meder,  waren  bei  der  Frage  nur  insoweit  inter- 
essiert als  sie  sich  bei  der  Veränderung  einen  Vorteil  versprechen  konnten. 
Gelang  es  den  Verschworenen,  die  Perser  bei  der  Ansicht  zu  erhalten,  dab 
der  Magier  wirklich  der  Bruder  des  Kambyses  sei,  so  hatten  sie  alle  Aus- 
sicht auf  das  Gelingen  ihres  Anschlages,  im  entgegengesetzten  Falle  waren 
schwere  Kämpfe  nicht  zu  vermeiden.  Dafs  sie  sich  auf  alle  Fälle  vorbereitet 
hatten,  sieht  man  daraus,  dab  der  falsche  Smerdes  zur  Zeit  seiner  Ermordung 
sich  auf  modischem  Gebiete  befand. 

Außerdem  ist  noch  zu  erwähnen  ein  Artikel  Kohuts7)  und  Spiegels,8) 
»Ben  anderen  von  Bertin9)  habe  ich  noch  nicht  einsehen  können. 

Herr  Prof.  de  Lacouperie10)  sucht  zu  erweisen,  dab  eine  Anzahl  von 
chronologischen  Mitteilungen  auf  babylonischen  Keilschrifttafeln  sich  teils 
inf  die  seleukidische  teils  auf  die  arsakidische  Aera  beziehen  und  dab  die 
letztere  mit  dem  Jahre  248  vor  Chr.  beginne.  Diese  seine  Ansicht  verteidigt 
er  gegen  die  dagegen  erhobenen  Einwände. 

Für  die  Erforschung  und  Erklärung  der  uns  erhaltenen 
Ttxte  ans  älterer  Zeit  ist  auch  in  diesem  Jahre  Manches  geschehen.  Wir 
nennen  die  Bemerkungen  Thumbs11)  über  einzelne  8tellen  der  altpersischen 
KeUinschriftea sowie  Weifsbachs19)  Besprechung  einer  dreisprachigen  Inschrift 
des  Artaxerxes  Mnemon.  Für  das  Awesta  ist  zu  erwähnen:  die  Reproduktion 
einer  alten  Hs.18)  Kirstes14)  Bemerkungen  über  die  alten  Zendalphabete, 
Bangs")  Prolegomena  zu  Vendid&d  Farg.  3,  Wilhelms10)  Bemerkungen 
«m  12  Farg.  des  Vendidäd,  dann  die  kleineren  Mitteilungen  von  Fr. 
Malier,17)  Hörn18)  über  die  Genitive  auf  ai  im  Awesta,  Jackson1»»*)  über 
die  Nomina  auf  u  im  Awesta  und  AwestÄ-Etymologien.  Auf  die  spätere  Zeit 
bendien  sich:  Horn,*°)  sasanische  Gemmen  im  British  Museum  und  des- 
selben Bemerkungen81)  zu  M.  de  Glercqs  Katalog  seiner  Sammlung  sasani- 
discher  Gemmen,  endlich  Bangs**)  Bemerkungen  über  das  Verbum  im 
Hazvareeh.  Zum  Schlüsse  erwähnen  wir  noch  die  Fortsetzung  von  Dieu- 
iafoys88)   Arbeit  über   die  Acropole   von  Susa,   eine  Grammatik   der   alt- 


Z.  LäHBg  d.  Kambyaee-Frage.  Leipiig,  6.  Foek.  VIII,  49  pg.  —  7)  AI.  Kohut,  Zo- 
wwtric  legend*  and  their  biblieal  aonrcea:  OB.  5,  8.  234/8.  — -  8)  F.  8piegol,  Aweata  n. 
SMaaa*:  ZDMG.  45,  S.  187—803.  —  9)  Bertin ,  Herodotoa  on  the  Magian*:  JRA.  28, 
8.  SSI  flg.  —  10)  Terrien  de  Lacouperie,  L'ere  dea  Anacidea  en  248  arant  J.  Ohr.: 
Mawon.  10,  8.  5—42,  875/8.  —  11)  A.  Thnmb,  Zu  d.  altperaiechen  Keitinachriften :  Z. 
itf.8.  32,  &  123—33.  —  12)  Weifabach,  D.  dreisprachige  Inschrift  d.  Artaxenea 
M»ea»n:  ZA.  6,  8.  159  flg.  —  18)  A  collotype  reprodnction  of  the  ancient  ma.  of  the  Taana. 
Oifcid,  OtaxrodoD  Freaa.  4°.  764  p.  —  14)  Xirate:  WZKM.  5,  S.  9-24.  —  15)  W. 
Bug,  (—  FrolegoioeMe  au  Fargard  UL):  JA.  17,  8.  134/9.  —  16)  B.  Wilhelm:  BKJS. 
17,8.  155/8.  —  17)  Fr.  Müller:  WZKM.  5,  8.  63—76.  —  18)  F.  Hörn:  BKJS.  17, 
8.  112-55.  —  19)  A.  V.  W.  Jackson:  ib.,  8.  146—52.  —  19«)  id.,:  JPh.  12,  8.  61/9. 
-  W)  P.  Hörn,  ZDMG.  44,  8.  630—78.  —  21)  id.,  ib.  45,  8.  429—31.  —  22)  W. 
Btag,  (Eon.  8oc.  aaiat  ü  4,  8.  218—24.   —  28)  M.  Dieulafoy,  L'acropole  de  8nae 


1,74  {&•    Griechen.    Brack. 

persischen  Sprache  von  Telmon")  und  eine  Grammatik  der  AwestAsprache 
von  Kävasjji  Edalji  Kängä.16) 


§8. 

Griechen. 

S.  Bruek. 
I.  Älteste  Zeit  bis  zur  dorischen  Wanderung. 

(Verwandtes  in  anderen  ff  s.  'Handbuch'  8.  18.) 

Allgemeines.  Im  ersten  Teile  seiner  griechischen  Geschichte  be- 
handelt Bei  och *)  zunächst  den  Ursprung  und  die  Ausbreitung  des  hellenischen 
Volkes  über  die  griechische  Welt.  Den  Traditionen  über  die  Wanderungen 
der  Stämme  in  Griechenland,  speziell  Aber  die  dorische  Wanderung,  spricht 
er  jeden  historischen  Wert  ab;  vielmehr  wäre  das  Verschwinden  der  mykeni- 
schen  Kultur,  als  deren  Zeit  er  das  9.  und  8.  Jh.  vor  Chr.  annimmt,  ohne 
gewaltsamen  Eingriff  der  Dorier,  durch  allmähliche  friedliche  Entwickelung 
zu  erklären.  Ferner  erörtert  Beloch  die  Entstehung  der  homerischen  Ge- 
dichte und  die  Kulturverhältnisse  Griechenlands  in  homerischer  Zeit  — 
F  lind  er 8  Petrie2)  stellt  die  Ergebnisse  zusammen,  welche  seine  ägyptischen 
Funde  für  die  älteste  griechische  Geschichte  liefern. 

Bevölkerungsverhältnisse.  Als  die  Wiege  des  Pelasgervolkes 
und  -namens  erklärt  Tümpel8)  Thessalien;  bei  dem  pagaaetischen  Ormenion, 
am  Südsaum  der  Pelasgiotis,  ist  das  Pela  zu  suchen,  nach  welchem  sich  die 
Pelasger  nannten.  Aus  Thessalien  stammten  die  lesbischen  Pelasger.  Und 
durch  gleich  enge  Bande  wie  mit  den  Pelasgern  Thessaliens  ist  diese  tyr- 
senisch-pelasgische  Bevölkerung  von  Lesbos  in  Sprache  und  Kultur  mit  den 
Tyrsenern  von  Lemnos,  Samothrake,  Imbros  und  Italien  verknüpft  So 
hängen  die  Namen  Larisa  ('Herrenburg'  oder  'Göttersitz')  und  Larichos  ety- 
mologisch zusammen  mit  dem  etruskischen  lar,  larth.  —  In  der  von  Durr- 
bach und  Cousin  gefundenen  Inschrift  von  Lemnos  sieht  Bräal4)  ein  Sprach- 
denkmal der  bei  Homer  erwähnten  Sintier.   —  Wie  bekannt,   werden  unter 


d'apres  lee  fonilles  execntees  en  1884/6.  S.  117—262.  Paris,  Hachette.  4°.  —  24)  Tel- 
man,  A  grammar  of  the  old  Pereian  language.  Boeton,  Gian.  — 25)  Karasji  Edalji  K&nga, 
A  practical  grammar  of  the  Ayesta  language,  compared  with  Sanecrit  Bombay.  312  S. 
12  eh.,  6. 

1)  J.  Beloch,  Storia  greea.  Partei.  La  Grecia  antichissinia.  Born,  Pasanisi.  gr.  8°. 
IV,  146  S.  L.  8,50.  |[S.  Brück:  DLZ.  1891,  8.  1098/9;  £.  Pais:  BiFil.  20,  S.  164/6.]| 
—  2)  W.  Flindere  Petrie,  The  Egyptian  baaet  of  Greek  hiat:  JHSt.  11,  S.  271/7, 
mit  Tfl.  14. 

3)  K.  Tümpel,  Lesbiaka.  III.  Kabeiren,  Kadmilos  a.  Pejasger  aaf  Lesboa.  IV.T/^oc— 
lepog.:  Philol.  49  (NF.  3),  S.  707—85.  —  4)  M.  Bi4el,  A  propoe  de  l*inacription 
de  Lemnos:  MSLP.  1891,  8,  8.  828.    Vgl.  id.  in  d.  Sitanng  d.  Aead.  des  inaer.  v.  20.  Febr. 


{8.    Griechen.    Brück.  1,75 

den  Stämmen,    welche  in  Ägypten    während  der   19.  nnd  20.  Dynastie  ein- 
fielen,  die    Shakalsha  genannt    Sayce5)  stimmt  jetzt  der  früher  von  ihm 
zurückgewiesenen  Identifizierung  derselben  mit  den  Siknlern  zu,  anf  Grand 
der  Ähnlichkeit  ihres  Typus  anf  Ägyptischen  Monumenten  mit  dem  latinischen, 
sowie  der  von  Fluiden  Petrie  in  Kabun  gefundenen  Geftfascherben,  welche 
an  Farbe,  Form  nnd  Dekoration  der  ältesten  italischen  schwarzen  Thonware 
gleichen.     Die    Siknler    kamen    als   Verbündete    der   in    Tunis    wohnenden 
Mashuash  oder  Maxyes.  —  Gegen   Curtius'  Ansicht,  dafs  die  kleinasiatische 
Küste   die  Heimat    der  Ionier  sei,   wendet  sich  noch  einmal  Ed.  Meyer.6) 
Die  Ionier  sind,  wie  alle  Griechen  in  Kleinasien,  über  das  Meer  gekommene 
Kolonisten.     Vor  der  Besiedelung  Kleinasiens  hat  es  Ionier  überhaupt  nicht 
gegeben;    sie  sind  dadurch  entstanden,   dafs  hier  Einwanderer  aus  den  ver- 
schiedensten Teilen  Griechenlands  zu  einem  neuen  Volke  verschmolzen,  das 
dementsprechend  auch  einen  neuen  Namen  erhielt.    Doch  ist  die  Besiedelung 
der  Westküste  Kleinasiens   nicht   eine  Folge   des  Einbruches   der   Gebirgs- 
sttmme  in  die   Kulturländer  Griechenlands,  sondern  der  überschüssigen  Be- 
völkerung des  Motterlandes  im  mykenäischen  Zeitalter,  welche  sich  in  Klein- 
asien eine  nene  Heimat  suchte.   —   Dagegen   will  de  Tascber,7)   in  An- 
lehnung  an    die  Ionierhypothese   von  Curtius,   zeigen,   dafa   die  Kulte    des 
Apollon  und  Poseidon  durch  die  eingewanderten  Ionier  in  Attika  eingeführt 
worden.     Der    Kult   des  Poseidon   verbreitete   sich  von   der  Südwest-Küste 
Attikas  ans  nach  dem  Inneren;  er  wurde  von  dem  Apollondienst,  dem  Aus- 
druck  einer  höheren  Zivilisation,  verdrängt    Apollon  wurde  zuerst  an  der 
Ostküste  Attikas    verehrt   und   kam  von  dort  über  Gargettos  und  Phlya  in 
das  Innere  des  Landes,  bis  nach  Athen.  —  In  den  Tafeln  von  Tel-el-Amarna 
hat  Sayce8)   die  Erwähnung  eines  Tiväna,  eines  Ioniers,  gefunden,  der  auf- 
rührerische Reden  vor  dem  Könige  von  Tyrus  geführt  habe.  —  Gelegentlich 
einer  Abhandlung  über  die  7  Thore  Thebens,  welche  der  Dichter  der  Thebais 
ermüden  habe  nnd  von  denen  nur  die  3  Thore  'HlixTQaij  IlQOtrideg  und 
Ntjixcu   wirklich    existiert   hätten,   setzt   v.   Wilamowitz-MöllendorfP) 
auseinander,  wie  die  von  Thessalien  her  einbrechenden  Boioter  unterhalb  der 
Kadmeia  vor   den  Tboren  Amphions   sich   ansiedelten.    Sie  haben  die  alte 
Burg  nicht   gebrochen,   sind  aber   allmählich  eingedrungen  und  die  Herren 
geworden.     Ton  den  alten  Geschlechtern  blieben  manche  neben  ihnen  wohnen, 
andere   wanderten    nach  Tenedos  und  Lesbos,   Milet  und  Teos,   wo  sie  zu 
Aiolern  nnd  Ioniern  geworden  sind. 

Kuttwr.10)     Für  die  Beurteilung  von  Hissarlik-Troja,  Tiryns 
nnd  Mykenai    ist    wertvoll   eine  vergleichende  Zusammenstellung  der  Aus- 


1991  (BCr.  1891.  No.  9.)  —  5)  A.  H.  Sayce,  The  Sikela  on  the  Egyptianmonnmenta:  Ac. 
No.  1010,  8.  222/3.  —  6)  Ed.  Meyer,  D.  Heimat  d.  Ionier.  £.  Replik:  Philol.  49 
(KP.  3),  8.  479 — 92.  —  7)  R-  de  Tascher,  Lee  coltea  joniena  en  Attique  et  les  originea 
de  rfcvtoire  atheirieave:  RfctGr.  4,  S.  1 — 28.  —  8)  A.  H.  Sayce»  The  mention  of  an  jonian 
Break  in  the  tablete  of  Tel  el-Amarna:  Ac.  No.  1015,  S.  341.  —  9)  ü.  v.  Wilamowitz- 
Uftlltudorffv  £>•  •i«l>«11  Thore  Thebens:  Hermet.  26,  8.  191—242.  —  10)  X  C. 
Sehachhardt,  Sckliemanna  Ausgrabungen  in  Troja,  Tiryne,  Mykena,  Orchomenoa,  Ithaka 
w  Lichte  «L  heutigen  Wissenschaft  dargestellt.  2.  rerb.  u.  Term.  Auflage.  Leipiig,  Brock- 
tai  XII,  405  S.  mit  2  Portrita,  7  Karten  n.  Plänen.  M.  8,00.  j[W.  Baeeaknl:  Baas, 
phil.  Ba.  L  S.  19 — 45.] |  8.  JBö.  1890,  I,  577.  —  10*)  X  **•>  Schliemann'a  excavations  at 
Troy,  Tiryns,  Mycenae,  Orchomenoa,  Ithaca,  preaented  in  the  light  of  recent  knowledge. 
Aothoriaed  tranalation  by  Miea  E.  Seilers.  With  introduction  by  W.  Leaf,  and  an  appen- 
dn  ob  the  latent  excrvmtiona  at  Troy  by  Dr.  ßchliemann    and   Dr.  Dörpfeld.    London, 


1,76  {8.    Grieche».    Brack. 

deknnng  dieser  Burgen  mit  denen  von  Seiinas  und  Athen,  sowie  mit  dem  Kyff- 
hfinser,  der  Kttssabnrg,  dem  Ch&teau  d'Arqnes,  dem  Zeughaus  und  dem  Gens- 
darmenmarkt  (Schillerplatz)  zu  Berlin. n)  —  Zar  Lektüre  für  reifere  Schüler  schil- 
dert Menge1*)  Hissarlik-Troja  mit  seiner  näheren  und  weiteren  Umgebung  und 
die  Ausgrabungen  Schliemanns  daselbst,  wobei  er  die  Gründe  zusammen- 
faßt, weshalb  Bunarbaschi  nicht  das  alte  Ilion  gewesen  sein  kann.  — 
Andererseits  sucht  Forchhammer1*)  wiederum  das  homerische  Ilion 
in  der  Nähe  von  Bunarbaschi,  während  er  die  Ruinen  von  Hissarlik 
als  die  Reste  des  alten  Dardania  in  Anspruch  nehmen  will.  —  Ober  die  Er- 
gebnisse der  Ausgrabungen  in  Troja  im  Jahre  1890  wird  von  Schliemann14) 
selbst  Bericht  erstattet,  dem  Dörpfeld  eine  Besprechung  der  Bauwerke  von 
Troja  beifügt.  Es  ist  nunmehr  die  Existenz  von  6  prähistorischen  An- 
siedelungen und  von  4  verschiedenen  Städten  griechisch-römischer  Zeit  nach- 
gewiesen. Die  zweite  vorgeschichtliche  Stadt  zeigt  3  Bauperioden  sowohl  an 
der  Umfassungsmauer  mit  ihren  Thoren  und  Türmen,  wie  an  den  Gebäuden 
innerhalb  der  Burg.  Die  Burgmauer  bestand  aus  einer  geböschten  Futter- 
mauer, auf  welcher  sich  eine  senkrechte  Befestigungsmauer  aus  Lehmziegeln 
erhob;  die  Bauwerke  im  Innern  gleichen  teilweise  den  Palastanlagen  von 
Tiryns  und  Mykenai;  an  ihren  frei  auslaufenden  Mauern  stehen  Parastaden- 
steine,  welche  hölzerne  Stirnpfeiler  getragen  haben.  Im  2.  Abschnitt  be- 
handelt Schliemann  eine  Anzahl  bei  den  Ausgrabungen  gefundener  Inschriften. 
—  Nach  einigen  Bemerkungen  über  die  geschichtlichen  Grundlagen  der  Ilias 
und  nach  Begründung  der  Identität  Hissarliks  mit  dem  homerischen  Troja 
giebt  Perrot16)  einen  Überblick  über  die  Ausgrabungen  Schliemanns  in 
Hissarlik,  besonders  über  die  Reste  der  zweiten  Stadt.  —  Ein  im  Jahre  1890 
in  der  6.  Ansiedelung  von  unten  gefundener  sogen.  Spinnwirtel  aus  brauner 
Terrakotta  trägt  eingeritzte  Zeichen,  in  denen  Schuchhardt  nur  ornamentale 
Verzierungen  sieht,  Sayce16)  und  Meister17)  aber  den  kyprischen  Cha- 
rakteren ähnliche  Schriftzeichen  zu  erkennen  glauben.  Sayce  liest  pa.  to. 
ri.  tu.  ri.  {Ilatoqi  Tvqi)  'dem  Vater  Tyris',  Meister  pa.  ko.  ri.  si.  se,  was 
ein  phrygischer  Eigenname  IlaxoQiaaig  sein  könnte. 

Bei  den  fortgesetzten  Arbeiten  in  Mykenai18)  wurde  der  Weg  ent- 
deckt, welcher  vom  Löwenthore  nach  den  höheren  Teilen  der  Burg  führte, 
aus  abwechselnden  Lagen  grober  und  kleiner  Steine  zusammengesetzt,  ferner 
nordöstlich  vom  Löwenthore  Baureste  mykenischer  Häuser,  deren  Mauern  aus 
unbearbeiteten   kleinen,    durch    Lehm   verbundenen  Steinen  bestehen,   sowie 


Macmillan.  380  S.  M.  21,60.  —  U)  [Chr.  Beiger,]  Vergleichende  Zusammenstellung  d. 
Ausdehnung  einiger  Akropolen,  Bargen  u.  zweier  Berliner  Anlagen:  BPW8.  11,  8.  1154/6. 
—  12)  B.  Menge,  Troja  u.  d.  Troas  nach  eigener  Anschauung  geschildert  (=  Gymnasial- 
Biblioth.  Herausgeg.  y.  E.  Pohlmeyo.  H.  Hoff  mann.  1.  Heft)  Gütersloh,  Bertelsmann. 
VIII,  82  8.  mit  2  Karten  n.  1  Plan.  M.  1,50.  — 18)  P.  W.  Forchhammer,  D.  Kyanen 
q.  d.  Argonauten.  Kiel  u.  Leipsig,  Lipsins  &  Tischer.  gr.  8°.  81  S.  mit  1  Karte.  M.1,60. 
|[P.  W.:  NPhBs.  1891,  S.  822/3;  W.  H.  Boscher:  BPWS.  11,  S.  436/6.] |  Anlage  2: 
Dardania  8.  22/9.  —  14)  H.  Schliemann,  Bericht  über  d.  Ausgrabungen  in  Troja  im 
J.  1890.  Mit  e.  Vorwort  v.  ßophie  Schliemann  u.  Beitragen  t.  Dr.  W.  Dörpfeld. 
Leipzig,  Brockhans.  60  S.  mit  1  Plan  u.  2  Tfln.  M.  2,50.  |[R.  Menge:  NJbbPh.  143, 
8.  281/6;  p:  NPhBs.  1891,  8.  852;  G.  J.  Schneider:  WSKPh,  8,  8.  481/6;  B.  Bohn: 
DLZ.  1891,  8.  1888.]|  —  15)  G.  Perrot,  Bapport  sur  les  fonilles  de  Schliemann  a  Troie: 
JSav.  1891,  Juni,  8.  338—46,  August,  8.  465—78,  Oktober,  8.  594—617,  Desember, 
8.  709—28.  —  16)  A.  H.  Sayce,  The  inseribed  whorl  from  Troy:  C1B.  5,  8.  389.  — 
16*)  id.,  Trojan  inscriptions:  a  rectiflcation :  Ac  No.  1016,  8.  364.  —  17)  B.  Meister, 
Inschrift  e.  troischen  Spinnwirteis:  BPWS.  11,  8.  642/3.  —  18)  X$.  Teovvxae,  *Ex 
MvMrjvtov:  'Eyrjp.  a?x>  S,  1891,  8.  1—44  mit  Tfln.  1/3.   —    18 •)  Chr.  B(elger),  My- 


}8.    Grieche*.    Brock.  Iy77 

eine  Reihe  Bronzegegeastände.  —  An  der  Nordseite  der  Barg  fahrte  ein  be- 
deckter Gang  quer  durch  die  Mauer,  dann  aufserhalb  der  Mauer  unterirdisch 
tnf  83  Stufen  noch  ca.  40  m  weit  hinab  bis  zn  einem  viereckigen  Brünnen, 
aber  welchem  eich  an  der  Decke  ein  Loch  befindet.19)  Es  war  ein  Reservoir, 
in  welches  man  das  Wasser  nahe  liegender  Quellen,  vielleicht  auch  das  der 
Perseia,  Bammelte,  da  man  es  nicht  in  die  Burg  selbst  hineinleiten  konnte. 
In  römischer  Zeit  wurde  die  ganze  Anlage  einer  Restauration  unterzogen, 
wobei  die  Mauern  und  Stufen  im  letzten  Abschnitte  des  Ganges  einen  Mörtel- 
bewurf erhielten.  —  Die  Ausgrabung  des  2.  Kappelgrabes  ergab  von  der 
Fassadenbekleidung  ein  Friesstück  aus  rotem  Stein,  mehrere  Fragmente  von 
Halbslaien  aus  Alabaster  und  2  Halbsialenbasen  rechts  und  links  von  der 
Emgangsthflr.'0)  —  Beiger91)  führt  aus,  dafs  Pausanias  bei  seiner  Schil- 
derung Mykenais  die  tckpoi  des  Agamemnon  und  der  Seinen  von  den  dyaav- 
$oi  unterschied;  die  xaxfoi  lagen  nach  Pausanias  innerhalb  der  Mauer  mit 
dem  LOwentbor,  d.  i.  der  Burgmauer,  es  sind  also  nicht  die  Kuppelgrftber 
ganeint. 

Das  Kuppelgrab  bei  Kamp  ob  (Dimos  Abia),  2  Stunden  nördlich  von 
Kardamyle,  wurde  im  Juli  1891  von  Tznntas")  ausgegraben.  Die  Spitze 
der  Tholos  und  der  gröbte  Teil  des  12,85  m  langen  Dromos  sind  einge- 
stand Die  Seitenwände  des  Letzteren  sind  aus  kleinen  Steinen  mit  Lehm* 
verband  errichtet,  die  Wände  des  Stomion  aus  groben,  die  Tholos  selbst  aus 
kleineren  behauenen  Steinen;  den  Thflrsturz  bilden  3  grobe  Platten.  Da 
das  Grab  schon  im  Altertum  ausgeraubt  worden  ist,  waren  die  Funde  nur 
geringfügig;  am  bemerkenswertesten  sind  2  Bleifiguren. 

Bei  Thorikos  in  Ostatüka  wurde  ein  den  Kuppelgräbern  ähnliches 
unterirdisches  Bauwerk  entdeckt,  wahrscheinlich  ein  prähistorisches  Grab.99) 
Der  Dromos  ist  durch  Vorkragen  der  Steinschichten  spitzbogig  bedeckt;  das 
Grabgewölbe  bildet  eine  Ellipse.  Gefunden  wurden  mykotische  Geflüsscherben, 
Knochenreste  und  Kohlen.  Ein  gewölbtes  Bauwerk  von  elliptischer  Form, 
welches  20  Schritt  davon  ganz  in  der  Erde  steckt,  scheint  eine  Opfergrube 
zu  sein;  es  enthielt  zahlreiche  schwarzfigurige  Lekythen  und  archaische  Terra- 
kotten. 

Auf  die  Bedeutung  der  von  Orsi94)  veröffentlichten  kretischen 
Urnen  mit  Bemalung  in  mykotischem  Stile  hat  Furtwängler  besonders 
aufmerksam  gemacht 


aaa  Mykeni,  Thorikoa,  Pheri  n.  8i»lkm:  BPW8.  11,  8.  70S/7.  —  19)  id.,  My- 
ineiarhea  Der  unterirdische  Gang  au  d.  AkropolU  bis  e.  Brunnen  Peraeia,  d.  Sfidweetecke : 
ib,  &  449—58.  —  19»)  id.,  Über  d.  Öribemmd  innerhalb  d.  Akropolis  v.  Mykeni.  (Aren. 
G«l  m  Berlin,  Sitaung  t.  7.  April):  WSKPh.  8,  S.  649/4.  Vgl.  BP  WS.  11,  8.  896/6; 
DLZ.  1891,  8.  688;  ArehAna.  1891,  &  71/9.  —  20)  Mykenieches:  BPW8.  11,  8.  866. 
Yet  ib.  8.  1185/7  (Heue  Funde  im  aweiten  Grabe.)  —  21)  Cbr.  Beiger,  D.  Grab  d. 
Haaed  in  Orchomeaoe  *.  d.  Griber  Agamemnon*  n.  d.  Seinen  in  Mykena.  (Aren.  Qea.  su 
Beriia,  Sitsog  t.  S.  Korbr.).  WSKPh.  9,  8.  49—54.  Ygl.  DLZ.  1891,  &  1787;  BPW8. 
18,  a  98—100,  125,  181/1  u.  157;  ArehAna.  1891,  8.  186— 90.  —  22)  X?.  Taovvrag, 
Tafes  &oUnos  er  Kdfmtp:  *Ea*ip.  a?X-  *>  1891,8.  189—91.  Vgl.BPWS.  11,8. 1185/7 
(Grab  t.  Alna);  *Eoiia  t.  91.  Jak  1891.  —  22»)  X  8.  Beinach,  Lee  decomrertee  de 
Vaphio  et  la  driHaetion  mycenienne  d'aprea  lea  pablicationa  recentes:  Anthropologie.  1,  5, 
g.  558—66.  a  JBG.  1889,  I,  70"  u.  1890,  I,  60*°.  -  28)  Chr.  B(elger),  Mykenieches 
ant  Mykeafi,  Thorikoa,  Pheri  a.  Siaüien:  BPW8.  11,  8.  706/7.  —  24)  P.  Orai,  Urne  fa- 
aebri  ereteei  dipinte  nello  etile  di  Mieene.  (Eetratto.)  Borna,  tip.  dei  Linoei.  1890.  4°. 
88  a  mit  t  Ton.  —  24»)  Fnrtwingler,  (Arch.  Ges.  an  Berlin,  Sitaung  t.  6.  Januar): 
W8KFh.  8,  8.  350/1.  Ygl.  DLZ.  1891,  8.  178;  BPW8.  11,  8.  851/9;  ArehAna.  1891, 
8.  17.   —    24b)    X   J.  Hiret,   8ome  tomba  in  Crete  of  the  age  of  Mycenae:  ArehJ.  48, 


J  78  § 8*    Griechen.    Brack. 

Puchstein86)  besprach  ein  kleines  mit  Reliefs  verziertes  Holz- 
plättchen  aus  Ägypten  im  Berliner  Museum.  Der  Stil  der  Reliefs 
(Tiere  und  Bäume)  ist  nicht  ägyptisch,  sondern  echt  mykenisch.  Ebenso  wie 
die  in  Ägypten  gefundenen  Thongeftfse  derselben  Stilgattung  wird  es  von 
auswärts  importiert  worden  sein.  —  Gleichfalls  aus  Ägypten  stammt  eine 
Vase  von  mykenischem  Typus  im  Museum  der  Historical  Society  zu  New- 
York,  mit  Darstellungen  von  Seetieren  und  Seegewächsen.  Nach  Murray86) 
gehört  sie  zu  den  spätesten  Erzeugnissen  der  mykenischen  Kunst,  welche  sich 
an  der  Mittelmeerküste  unter  phönikisch-griechischen  Einflüssen  ausgebildet 
hatte.  —  Auf  Grund  der  Funde  von  Gurob  (im  Fayum)  hatte  bereits  Flinders 
Petrie  die  hier  angesiedelte  Bevölkerung  Ar  Angehörige  der  fremden  See- 
völker, welche  nach  Ägypten  kamen,  erklärt.  Diese  Ansicht  wird  nun  von 
Winter27)  weiter  ausgeführt  Ein  grofser  Teil  der  in  Gurob  gefundenen 
Gegenstände,  namentlich  Vasen  mykenischer  Technik,  sind  Reste  einer  nicht 
in  Ägypten  heimischen,  den  fremden  Ansiedlern  von  Gurob  eigentümlichen 
Kultur  und  geeignet,  die  zeitliche  Bestimmung  der  mykenischen  Kunst  sicher 
zu  stellen.  Hierzu  kommen  eine  Cartouche  mit  dem  Namen  des  Amenophis  HI. 
auf  einer  ägyptischen  Porzellanvase,  die  in  einem  Grabe  der  Unterstadt  von 
Mykenai  gefunden  wurde,  ferner  ein  Skarabäus  mit  demselben  Namen  aus  der 
mykenischen  Nekropole  von  Ialysos  und  ein  Skarabäus  mit  dem  Namen  der 
Königin  Ti,  Gemahlin  des  Amenophis  III.,  aus  dem  Palast  von  Mykenai. 
Nach  alledem  ist  die  mykenische  Epoche  gleichzeitig  mit  dem  Ende  der  18. 
und  dem  Anfang  der  19.  Dynastie,  etwa  in  das  16.— 12.  Jh.  vor  Chr.,  an- 
zusetzen. —  Flinders  Petrie88)  selbst  gelangt  bezüglich  des  Alten  der 
mykenischen  Kultur  zu  folgenden  Resultaten:  Blütezeit  der  prähistorischen 
griechischen  Kunst  um  1500 — 1400  vor  Chr.-,  die  Schatzgräber  zu  Mykenai 
und  Yaphio  1200;  die  Kuppelgräber  zu  Mykenai  1150;  die  Gräber  von 
Menidi,  Spata,  Nauplia  und  die  Privatgräber  von  Mykenai  1 100—800  vor  Chr. 


IL  Von  der  dorischen  Wanderung  bis  Alexander  d.  Gr. 

Die  homerischen  Gedichte.**)  Entgegen  Hercher  behauptet 
Menge,80)  dafs  Homer  Ithaka  aus  eigener  Anschauung  gekannt  habe,  dafs 
Homers  Schilderungen  der  Insel,  speziell  der  Nymphengrotte,  im  wesentlichen 
mit  der  Wirklichkeit  übereinstimmen,  und  sucht  einige  der  homerischen  Ört- 
lichkeiten,  wie   die  Weideplätze   des  Eumaios  und  die  Quelle  Arethusa,  zu 


No.  190,  S.  101—10.  Ygl.  id.:  CIB.  5,  S.  398.  —  25)  0.  Pnchatein,  Ägyptische«  ge- 
schultstes Holzplattchen.  (Arch.  Ges.  au  Berlin,  Sitz.  t.  3.  Febr.):  WBKPh.  8,  S.  417—23. 
Vgl.  DLZ.  1891,  S.  286;  BPWS.  11,  S.  688—40  u.  669—72;  ArohAnz.  1891,  8.  41/3.  — 
26)  A.  8.  Murray,  A  rase  of  the  Mykenai  type  in  New- York:  AJArch.  6,  4,  1890, 
S.  437—44  mit  Tfl.  22.  —  27)  Winter,  (Arch.  Ges.  zn  Berlin,  Sitzung  v.  6.  Januar): 
WSKPh.  8,  8.  251/3.  Vgl.  DLZ.  1891,  S.  178;  BFW8.  11,  8.  381/4;  ArchAnz.  1891, 
8.  37/9.  —  28)  Flinders  Petrie,  Kotes  on  the  antiqnities  of  Mycenae:  JHSt  12, 
8.  199—205. 

29)  X  H.  Francotte,  Quelques  mots  snr  la  qoestion  Homerique  a  propos  d'nn  livre 
recent  (Litterature  grecque  par  A.  Croiset):  BIPB.  34,  S.  28 — 40.  —  29  •)  XAbbeFoor- 
riere,  La  Bible  travestie  par  Homere,  Iliade.  Paris,  Boger.  XXIV,  158  8.  |[A.  L.: 
BCr.  1891,  No.  44,  S.  277.]|  —  30)  B.  Menge,  Homer  u.  das  Ithaka  d.  Wirklichkeit: 
ZGW.  46,  S.  62—62.  —  30*)  id.,  Ithaka  nach  eigener  Anschauung  geschildert.  (=  Gym- 
nasial-Bibliothek,  heraosgeg.   y.   B.   Pohlmey   u.   H.  Hoff  mann.     11.  Heft.)    Gütersloh, 


$8.    Griechen.    Brück-  1,79 

federen.  —  Das  homerische  Hans  betrachtet  Nov&k11)  sowohl  nach  den 
srehitektonischen  Bestandteilen  des  Baues,  wie  den  Mauern,  Säulen,  Fenstern 
und  Thüren  n.  s.  w.,  als  nach  den  Räumen,  ans  denen  es  sich  zusammen- 
setze, und  legt  seine  Ergebnisse  hierüber  in  einem  Grundrife  nieder.  Er 
nimmt  im  Hanse  des  Odyssens  aulser  der  vorderen  avkij  noch  einen  Hinter- 
hof an,  dagegen  spricht  er  nnr  von  einem  Arbeitsgemach,  nicht  von  einem 
Wohnräume  der  Frauen.  —  Auch  Puchstein*1)  leugnet  die  Existenz  einer 
besonderen  Fraoenwohnung  im  althomerischen  Hanse,  das  eine  sehr  einfache 
Anlage  ohne  zweites  Megaron  nnd  ohne  Hyperoon  war;  auch  der  Hof  war 
ursprünglich  nicht,  wie  späterhin,  mit  Zimmern  umgeben.  Erst  zu  der  Zeit, 
als  die  Odyssee  ihre  letzte  Fassung  erhielt,  vollzog  sich  die  Scheidung  des 
griechischen  Wohnhauses  in  eine  Andronitis  nnd  eine  Oynaikonitis,  für  welch 
letztere  das  Hyperoon  bestimmt  wurde;  aus  dem  täglichen  Leben  drang  all- 
mählich diese  Sitte  in  die  homerischen  Gedichte  ein.  —  Von  Klötzer88) 
wird  die  Erziehung  im  heroischen  Zeitalter  dargestellt,  deren  Ziel  die  har- 
monische geistige  und  körperliche  Ausbildung  war. 

Zeit  vor  den  Derserkriegen*  Von  dem  Verlaufe  des  griechischen 
Stindekampfes  entwirft  Dondorff84)  ein  zusammenhängendes  Bild.  Nach 
der  Stellung  der  Bürger  zum  heroischen  Königtume  erörtert  er  die  Grund- 
ligen des  Adels:  edle  Abkunft,  Reichtum,  ritterliche  Erziehung  und  die 
Handhabung  des  bürgerlichen  und  sakralen  Rechtes,  weiterhin  den  Verfall 
des  Adels  und  das  Emporkommen  des  Bürgertums  mit  den  hierbei  zu  Tage 
tretenden  Obergangspunkten:  der  Kolonisation,  der  Tyrannis,  der  Aisymnetie, 
der  Timokratie  und  der  Wirksamkeit  des  pythagoreischen  Bundes. 

Athen.  In  der  Stelle  der  neugefundenen  aristotelischen  lAShjvalwv 
xoLteia  über  die  drakonische  Verfassung  (Kap.  4)  sieht  Th.  Rein  ach,35) 
gjeichwie  Headlam,8*)  eine  tendenziöse  Interpolation  eines  Anhängers  der 
gemässigten  Oligarchie-,  die  hier  überlieferte  Verfassung  Drakons  weist  merk- 
würdige Analogieen  mit  derjenigen  des  Jahres  411  (im  Kap.  30  der  ji9rp. 
xok.)  auf.  —  Ebenso  äufsert  Thompson87)  mehrfache  Bedenken  gegen  den 
Bericht  der  lAxhpaltov  noXiteia  über  Drakon. 

Die  Gestalt  des  Epimenides  von  Kreta  hält  Diels88)  für  historisch, 
nicht  für  eine  mythische.  Um  die  Wende  des  7.  Jh.  gab  es  wirklich  einen 
berühmten  Sühnepriester  (Katharten)  Epimenides  aus  Kreta,  welcher  nach 
Athen  berufen  wurde,  um  die  Stadt  von  dem  kylonischen  Frevel,  als  dessen 


Beitelsnaan,  36  8.  n.  1  Kufe.  IL  0,80.  —  81)  J.  Norak,  0  domg  homertkem.  [D. 
kofterifeh*  Haue.]  (Abhandl.  d.  kgl.  bShm.  Ges.  d.  Wim.  7.  Beihe,  4.  Bd.  Philoa.-hiat.  Kl. 
*<x  1)  Prag.  1890.  4°.  88  S.  |[A.  Tb.  Christ:  WSKPh.  9,  S.  834/6.] |  —  31«)  X 
AdaMarehi*  Del  tholos  Omerico.  Studio  intorno  alla  casa  Omerioa.  Milano,  Coopera- 
tiit  editrice  Italiens.  XI,  79  8.  M.  2,00.  —  32)  0.  Puchstein,  Über  d.  Gestalt  d.  alt- 
grieca.  Haaaes.  (Arch.  Ges.  an  Berlin,  Sitaang  t.  3.  Febr.):  WSKPh.  8,  S.  417—22.  Vgl. 
DU.  1891,  8.  286;  BPW8.  11,  S.  638-40  u.  669—72;  ArchAns.  1891,  S.  41/8.  —  83) 
&  F.  J.  Klötzer,  D.  griech.  Eraiehung  in  Homers  Uias  a.  Odyssee.  E.  Beitrag  z.  Gesch. 
i  ftnahmg  im  Altertum.  Disaert.  Leipzig,  Pock.  29  8.  M.  1,26.  |  [WSKPh.  8, 
S.  1341.])  —  33*)  X  J-  de  la  Ohauyeleys,  Les  armes  et  la  taetiqae  des  Grecs  devant 
W  Paria,  Directum  du  'Speetateur  militaire'.  120  8.  —  33»)  X  w-  Leef,  Lectores 
od  Homerie  Greece:  The  Bnilder.  No.  2491/4,  S.  846—60;  406. 

34)  H.  Dondorff,  Adel  u.  Bttrgertam  im  alten  Hellas:  HZ.  67,  (NF.  Bd.  31)  2.  H., 
&  21! — 63.  —  35)  Th.  Bei  nach,  La  constitation  de  Dracon  et  la  Constitution  de  Tan  411, 
4'apfc  Aristote:  RfitGr.  4,  8.  82/6.  —  36)  J  W.  Headlam,  The  constitation  of  Draco. 
'tä  *oL  eh.  IV.:  C1B.  ö,  8.  166/8.  — 37)  E.  8.  Thompson,  The  Draoonian  Constitution: 
>k,  H.  336.  —  38)  H.  Diels,  Über  Epimenides  t.  Kreta:  SBAkBerlin.  1891,  8.  387—403. 


1,80  {8.    Griechen.    Brück. 

Folge  man  die  allgemeine  Verwirrung  des  Staates  ansah,  zn  entsühnen. 
Hundert  Jahre  später,  in  der  Zeit  nach  der  Vertreibung  der  Peisistratiden, 
wurde  die  Person  des  Epimenides  namentlich  von  der  reaktionären  Partei 
gegen  den  Alkmeoniden  Kleisthenes  ausgespielt  und  sein  Name  zu  orphischen 
Fälschungen  (der  angeblich  epimenidischen  Orakelsammlung)  mißbraucht. 
Dieser  Epimenides  der  Litteratur  hat  Piaton  zu  der  irrtümlichen  Ansetzung 
des  Epimenides  um  500,  kurz  vor  den  Perserkriegen,  veranlagst 

Hinsichtlich  der  Regelung  der  attischen  Mafee,  Gewichte  und  Münzen 
durch  Solon  weist  Hultsch89)  auf  das  neue  Ergebnis  der  aristotelischen 
lidrpalwv  noforeia  hin,  dafs  die  pheidonischen  Hohlmabe  kleiner  gewesen 
sind  als  die  attischen,  während  nach  der  bisherigen  Oberlieferung  das  Um- 
gekehrte angenommen  werden  mutete.  Der  pheidonische  Metretes,  aus  dem 
mit  dem  Aufschlage  von  xj\%  der  attische  Metretes  von  rund  89  Litern  ab- 
geleitet ist,  war  wahrscheinlich  gleich  dem  babylonischen  Epha  und  der 
Artabe  und  ist  mithin  zwischen  36,37  und  86,45  Liter,  der  pheidonische 
Medimnos  auf  48  Liter  anzusetzen. 

Nach  dem  Sturz  der  Peisistratiden  haben  die  Athener,  wie  Stahl40) 
im  Anschlufs  an  den  Bürgereid  bei  Andokides  de  myster.  §  96  ff.  erwähnt, 
nicht  nur  deren  ganzes  Geschlecht  für  ewige  Zeiten  geächtet,  sondern  aufser- 
dem  gegen  die  Wiederkehr  der  Tyrannenherrschaft  sich  dadurch  gesichert, 
dafs  sie  Jeden  für  vogelfrei  erklärten,  der  sich  in  Zukunft  zum  Tyrannen  er- 
heben oder  ein  solches  Unternehmen  unterstützen  würde,  nnd  dies  durch 
einen  feierlichen  Eidschwur  der  Bürgerschaft  bekräftigen  lieben.  Jener  Eid- 
schwur ist  dann  in  den  späteren  Bürgereid  aufgenommen  worden. 

Von  dem  Ostrakismos  besitzen  wir  nunmehr  2  archäologische  Oberreste, 
2  im  Perserschutt  östlich  vom  Parthenon  gefundene  Scherben  bemalter  Vasen 
mit  den  Aufschriften:  Xanthippos,  Sohn  des  Arriphron,  und  Megakles,  Sohn 
des  Hippokrates,  aus  Alopeke.  Beide  werden  in  der  !A&rpaUav  izohxtia 
genannt41) 

Das  alte  Hekatompedon  auf  der  Burg  stand  nach  Pen  rose4*)  an  der 
Stelle  des  späteren  Parthenon;  diesem  Hekatompedon  und  nicht,  wie  Dörp- 
feld  meint,  dem  archaischen  Tempel  zwischen  Parthenon  und  Erechtheion 
gehören  die  in  die  Nordmauer  der  Akropolis  eingebauten  Bruchstücke  an.  — 
Ferner  hatte  Dörpfeld  aus  der  Hekatompedon-Inschrift  ro  outTjpa  rafiteiov 
als  Bezeichnung  der  grofsen  Hintercella  entnommen;  Dittenberger48)  weist 
jetzt  Dörpfelds  Ergänzung  der  Stelle  als  unrichtig  zurück  und  giebt  eine 
andere,  nach  welcher  angeordnet  war,  dafs  die  Frauen,  die  auf  der  Burg 
gottesdienstliche  Funktionen  ausübten,  sich  dort  keine  Vorratskammer  und 
keinen  Kochherd  anlegen,  Lebensmittel  dort  weder  aufbewahren,  noch  zum 
Genufs  zubereiten  sollten. 

Einen  Überblick  über  die  Ergebnisse  der  Akropolisausgrabüngen  für  die 
attische  Architektur  und  Skulptur  der  vorpersischen  Zeit  liefert  Bie.44)  — 
Eingehender  beschäftigt  sich  L  echat46)  mit  den  auf  der  Akropolis  gefundenen 


Sita,  t.  16.  April.  Vgl.  WSKPh.  8,  8.  645.  —  39)  Fr.  Hultsch,  D.  Pheido&iaohe  Hafr- 
ayatem  naeh  Aristoteles:  NJbbPh.  148,  8.  262/4.  —  40)  J.  M.  Stahl,  Z.  Paephiana  d. 
Demophantoa:  RhM.  46,  8.  614/7.  —  41)  C.  8.:  C1B.  5,  8.  277/8.  —42)  Fenrose,  The 
otd  fiecatompedon  at  Athens.  (Hellenic  Society,  Sit«,  y.  19.  Okt.):  Ac  Ko.  1018,  8.  411. 
Vgl.  Ath.  No.  3389,  S.  553/4.  —  43)  W.  Dittenberger,  Z.  Hekatompedon-Inachrift : 
Hermes  26,  8.  472/8.  8.  JBG.  1890,  I,  66««.  —  44)  0.  Bie,  AltattUche  Kaaat:  Wecter- 
maana  Monata-Hefa.  84.  Jahrg.,  H.  418  u.  414,  &  684—98,  781—  809.  —  45)  H.  Leehat, 


{8.    Griechen.    Brück.  1,81 

Skulpturen  «ob  Tuffstein.  Besondere  Abschnitte  sind  dem  Hydra-  und  dem 
Tritongiebel  gewidmet;  sie  geboren  nicht  zu  demselben  Gebäude,  sondern 
ond  aa  Material,  Relieferhebung,  Ausführung  und  Technik  verschieden  und 
stellen  2  Stufen  in  der  Entwicklung  der  Tuffplastik  dar. 

In  Sparta19)  unterscheidet  Oantarelli47)  zwischen  fi6&u)veg  und 
p&axcs.  Entere  waren  im  Hause  geborene  Söhne  von  Helotenweibern  und 
wurden  ab  Sklaven  betrachtet,  während  die  Mothakes  Periökenkinder  und 
freie  Leute  waren.  Auch  mit  den  v6dw,  sind  die  Mothakes  nicht  identisch, 
sondern  hatten  mit  ihnen  bloJta  die  spartanische  dywyij  gemein.  Ihre  Erhebung 
in  den  Bürgerstand  war  nur  fakultativ. 

Von  Niese48)  wird  nachgewiesen,  dafa  die  Erzählungen  über  die  ältere 
Geschichte  Messenien*  bei  Piaton,  Isokrates  und  Ephoros,  auf  welche  alle 
späteren  Berichte  zurückgehen,  im  engen  Anschluß  an  die  Wiederherstellung 
Messenes  durch  Epameinondas  im  Jahre  370  entstanden  sind;  es  sind  politische 
Mythenbildungen  ohne  historischen  Wert  Als  ältere  Bestandteile  liegen 
ihnen  zu  Grunde  die  Dichtung  von  der  Rückkehr  der  Herakliden,  deren  Ent- 
stehung ins  6.  Jh.  fällt,  als  die  Hegemonie  Spartas  im  Peloponnes  sich  ent- 
wickelte, und  das  Drama  Kresphontes  des  Euripides.  Aus  den  Nachrichten, 
die  älter  sind  als  die  Befreiung  Messeniens  durch  Epameinondas,  ergiebt  sich, 
dab  die  Südküste  und  die  Flubthäler  des  Pamisos  und  Nedon  das  alte 
Messenien  bildeten.  Auch  über  die  Kriege  mit  Sparta  fehlt  eine  gleichzeitige 
Überlieferung  von  messenischer  Seite  gänzlich;  die  Geschichte  der  Kriege  ist 
erst  nach  der  Wiederherstellung  des  neuen  Messenien  aufgekommen,  mit  Aus- 
nahme der  Andeutungen  spartanischen  Ursprungs  bei  Tyrtaios.  Mit  einiger 
Wahrscheinlichkeit  labt  sich  das  Ende  der  messenischen  Kriege  und  der 
Anfang  der  spartanischen  Herrschaft  auf  ungefähr  600  vor  Chr.,  danach  ver- 
mutungsweise der  zweite  messenische  Krieg  auf  630—600,  der  erste  auf 
710—690  ansetsen. 

Aus  der  Sammlung  des  Grafen  Tyazkiewicz  veröffentlicht  Fröhner49) 
die  archaische,  dem  6.  Jh.  angehörende  Inschrift  einer  Bronzeplatte.  Sie 
stammt  aus  Argos  und  betrifft  die  Schätze  des  Athenetempels  und  die 
Rechenschaftsablegung  des  Schatzmeisters.  Nach  Fröhner  wird  die  Inschrift 
von  Peppm aller*0)  und  Th.  Beinach61)  wiederabgedruckt  und  zum  Teil 
in  abweichender  Weise  übersetzt  und  erläutert. 

Sauer6*)  bestreitet  die  Annahme  Petersens,  dafs  das  HyaXpa,  welches 
lsat  der  deli sehen  Inschrift  der  Ghioten  Mikkiades  und  Archermos  auf 
dem  Inschriftblocke  aufgestellt  war,  die  unweit  desselben  gefundene  Nike  sei; 
nach  der  Beschaffenheit  der  Basis  war  es  vielmehr  ein  nach  links  sitzendes 


Las  aeelptDrea  en  tnf  de  l'Acropolc  d' Athene* :  BArch.  17/8,  Kai-Juni  1891,  S.  304—33  mit  Tfln. 
10/);  Joli-Aog.  8.  IS— 44  mit  Tfln.  18/7;  Sept-Okt.  8.  137—57  mit  TfL  14  bis ,  Nov.-Dex. 
8.  SSO— 99.  —  46)  X  &.  Wide,  Bemerkungen  m  d.  ■partani*chenLykurgo«legende:  Skan- 
ämt  Archir.  1,  8.  90—129.  —  47)  L.  Oantarelli,  I  motaci  Spaxtani.  Tarin,  Loetcher. 
189a  SS  8.  |[A.  B.  Drachmann:  WSKPh.  8,  8.  697/9;  V.  t.  Schöffer:  BPWS.  11, 
&  1013/»;  Am.  H.:  BfitGr.  4,  S.  806/7.] |  Eetratto  dalla  BiFU.  XVIII,  8.  465—84.  - 
48)  B.  Kiese,  D.  fitere  Geieh.  Ueieenieiia:  Herme«-  26,  8.  1—82.  —  48«) X**- Hiller 
t.  ßaertringen,  Z.  arkadischen  KSnigilicte  iL  Panaaniai.  (Aoaang.)  Jener,  Gnereke. 
19  B.  IL  1,20.  —  49)  H.  Fröhner,  Inicriptionj  grecqnei  archjtfque»  de  la  colleotion  du 
ernte  M.  Ty«kiewie»:  BArch.  18,  Joli-Aog.  1891,  8.  45—66  mit  Tfln.  18  n.  19.  —  49  •) 
X  fr-  Blaff,  Arehaieehe  griech.  Inschriften:  NJbhPh.148,  8.  667—60.  Bemerkungen  an 
1  t.  Fröhner  YerÖflentlichten  Inachriften.  —  50)  B.  PeppmftUer,  Zwei  alte  griech.  ln- 
■earJften  um  d.  flammlimg  d.  Grmfen  Tpakiewiee  in  Pari*:  WSKPh.  8,  8.  859-62.  —  51) 
1h,  Beiaaeh9  Inecription  archaSqne  d'Argoa:  BAtGr.  4,  8.  171/8.    —    52)  B.  Sauer,  D. 

Jafcrccbeiiefcfte  der  eeeehlehtawleMaaehaft   im.   I.  6 


1,82  }*<    Griechen.    Brack. 

vierfftifliges  Tier,  vielleicht  das  Wappentier  von  Chios,  die  Sphinx.  —  Ebenso 
meint  Sophnlis,58)  dafs  die  Archennosbasis  mit  der  Nike  nichts  zn  schaffen 
habe,  hält  aber  trotzdem  die  delische  Nike  fttr  ein  Werk  des  Archermos  oder 
wenigstens  eines  seiner  Schüler.  —  Auf  der  anderen  Seite  vertritt  Winter64) 
die  Zugehörigkeit  der  Nike  zur  Basis  des  Archermos. 

Von  Skias66)  liegen  Bemerkungen  vor  zu  einzelnen  Stellen  des  grofaen 
Gesetzes  von  Gortyn  und  zu  kleineren  archaischen  Inschriften  aus  Kreta, 
die  im  2.  Bande  des  Mus.  It  publiziert  sind.  —  Einen  neuen  Lesungsver- 
such der  archaischen  Felseninschrift  bei  Itanos  (Mus.  It  H,  S.  671/2)  teilt 
Dumm ler66)  mit.  Die  in  vorepischem  Yersmabe  abgefaßte  Inschrift  ist 
eine  Art  Stadtgebet  für  Itanos  zu  Zeus  und  Athena. 

Ägypten.  Eine  Bronzetafel  mit  BeliefGguren  und  hieroglyphischer  In- 
schrift, sowie  griechischer  Widmung  eines  Melanthios  an  Zeus  Thebaios  er- 
klärt Gecil  Smith67)  für  das  Weihgeschenk  eines  ionischen  Griechen  in 
einem  ägyptischen  Tempel  aus  dem  6.  Jh.  v.  Chr.,  welches  von  einem  Ägypter 
für  den  Widmenden  verfertigt  wurde. 

In  den  ersten  beiden  Bänden  seiner  sizilischen  Geschichte  be- 
handelt Free  man68)  die  ältesten  Bewohner  der  Insel,  die  phönikischen  und 
griechischen  Ansiedelungen,  die  eroten  Kämpfe  der  sizilischen  Griechen  mit 
Karthago  und  Etrurien  und  die  Periode  der  Freiheit  und  Unabhängigkeit 
Siziliens  bis  zum  Jahre  433  v.  Chr. 

Litteratur.  Das  Drama  des  Thespis,  welcher  an  den  Lenäen  des 
Jahres  535  v.  Chr.  an  dem  von  Peisistratos  begründeten  tragischen  Wett- 
kampfe teilnahm,  ist,  wie  Girard6*)  darlegt,  durch  Einführung  nationaler 
Stoffe  und  durch  die  auf  Inscenierung  und  Kostflmierung  verwendete  Sorgfalt 
charakterisiert. 

Die  Jterserkriege  und  die  Pentekontaetie.  Der  Zog  des 
Dareios  gegen  die  Skythen  fand  nach  der  Ansicht  Costanzis60)  nach  dem 
J.  513,  kurz  vor  dem  Abfalle  Milets  statt.  —  Aus  der  Wortform  der  Münz- 
auftchriften  von   Eryx  und  Segesta  ermittelt  Meister,61)  dafs   die   zuge- 


ayaXfia  d.  Archermosbasis:  MDAIA.  16,  8.  182—90.  —  53)  G-  JSopoiXijg,  V4g£<uo- 
loyucal  tuXdtai  A.)  SH  Ninrj  xov  ^Aqxiqpov:  *Bfr}(i.  ctg?.  8,  1891,  8.  158 — 88  mit 
Tfin.  11/6.  —  54)  Winter,  Z.  Nike  d.  Archermos  (Aren.  Ges.  an  Berlin,  Steinig  t. 
3.  Kot.  1891.):  BFWS.  19,  1898,  S.  63/4.  Vgl.  DLZ.  1891,  8.  1787;  ArchAna.  1891, 
8.  184/6.  —  55)  *A.  N.  2xiai,  'Eniyoayixa  /leXsr^fiara :  'ifyiMt.  £(%.  8,  1890, 
8.  178—94.  —  56)  F.  Dttmmler,  Inschrift  au  Itanos:  MDAIA.  16,  8.  127/9.  —  57) 
Codi  Smith,  An  early  Graeco-Egyptian  bilingual  dedication:  GIB.  5,  8.  77/8.  —  58)  £. 
A.  Freeman,  The  Hkt  of  Sicily  from  the  earliest  times.  Yola.  I  and  IL  Oxford,  Claren- 
don Press,  gr.  8°.  XXXYI,  609  8.  u.  XX,  583  8.  9  L.  2  s.  |[flolm:  BLZ.  1891, 
8.  882/3;  L  Taylor:  Ac  No.  996,  8.  529—81;  Ko.  997,  8.  556/7;  No.  999,  8.  604/5; 
A.  Holm:  C1B.  5,  8.  428/4;  Ath.  No.  8812,  8.  498/9.1)  —  58«)  id.,  Mr.  Iaaac  Taylor  on 
SieUian  hiat.:  Ac.  Ko.  998,  S.  587/8;  No.  1002,  8.  66/7.  —  58»)  J.  Taylor,  Mr.  Free- 
man's  Sicily:  ib.  No.  1000,  8.  15;  No.  1008,  8.  76.  —  58«)  X  0.  Axt,  Z.  Gründungeange 
t.  Zankle-Measana:  Einladnngsschrift  i.  d.  Einweihung  d.  neuen  Gebäudes  d.  Fürston-  n. 
Landesschule  zn  Grimma.  6.  Artikel.  9  8.  —  58*)  X  Tü-  Mistschenko»  D.  gemein- 
schaftliche Grundbesitz  auf  d.  lipariachen  Inaein.  [BoaaiBch]:  ZMNP.  1891,  Not.,  8.  Abt, 
8.  36—53.  8.  JBG.  1890,  I,  72M.  —  58©)  X  F-  Halbherr,  Frammento  d'iscriaione 
areaica  in  alfabeto  acheo,  proyeniente  da  Beggio  Galabria:  Notiaie  d.  acari.  1890,  8.  361/3. 
—  59)  P.  Girard,  Thespia  et  les  debnU  de  la  tragedie:  BÄtGr.  4,  8.  159—70.  —  59») 
X  D.  Speliotopulos,  Ileol  <Pbqbxv8ov  xov  JZvqlov  xai  rtjg  &eoyovlas  avrov.  Dias. 
Briangen.     1890.    73  8. 

60)  V.  Ooatanai,  Qnaestiones  chronolögicae:  Bi  Fü.  19,  8.  489-512.  2)  Quo  tempore 
Dexeus  Hystaspis  filiua  ad  Scythiam  perdomandam  profectoa  dt  —  61)  B.  Meister,  Her- 
kunft n.  Dialekt  d.  griech.  TeUes  d.  BeTölkerong  t.  Eryx  u.  Segesta:   Philol.  49  (N.  F.  3), 


}8.    Oriedhes.    Brück.  Iy83 

wanderten  Griechen,  welche  neben  den  nichtgriechischen  Elymern  die  Be- 
Tölkenmg  der  beiden  Städte  bildeten,  ionischer  Herkunft  und  zwar  Phokfter 
waren,  nämlich  die  Leute  des  Dionysios  von  Phokaia,  mit  denen  dieser  nach 
der  Schlacht  bei  Lade  sich  als  Pirat  in  Eryx  und  von  dort  ans  in  Segesta 
festsetze. 

Perserkriege.  Den  Bericht  Herodots  über  den  Kriegszug  des  Mar- 
donua  im  Jahre  492  Tor  Chr.  unterzieht  Welzhofer6')  einer  Kritik.  Der 
Zog  des  Mardonios  richtete  sich  weder  gegen  Eretria  und  Athen,  noch  gegen 
die  übrige  griechische  Halbinsel,  sondern  bezweckte  die  Wiedergewinnung 
Thrakiens  und  Makedoniens,  welche  während  des  ionischen  Anbtandes  abge- 
fallen waren«  Dieser  Zweck  wurde  vollständig  erreicht:  Thrakien  wurde  be- 
zwungen, Makedonien  unterworfen.  Weiter  nach  Süden  wollte  Mardonios 
licht  vordringen ;  er  kehrte  als  siegreicher  Feldherr  und  Eroberer  nach  Asien 
nrtck.  Die  Siege  der  Perser  sind  in  der  parteiischen  Überlieferung  der 
Griechen  verschwiegen,  die  Verluste  der  persischen  Flotte  durch  den  Sturm 
ud  Athos  dagegen  beträchtlich  vergröfsert  worden.  Ebenso  sind  die  ge- 
waltigen Rüstungen  des  Dareios  und  Xerxes  gegen  Griechenland  übertrieben, 
die  5jihrigen  Vorbereitungen  erdichtet  Vor  dem  ägyptischen  Feldzuge  hat 
Xerxes  den  Krieg  gegen  Griechenland  noch  nicht  beabsichtigt,  und  bis  gegen 
Ende  des  Jahres  481  haben  in  Persien  keine  Kriegsrüstungen  zu  dem  grie- 
chischen Feldzage  stattgefunden. 

In  dem  Grabhügel  von  Marathon**)  wurde  aniser  etwa  30  kleineren 
Lekythen  ein  zweihenkeliges  Ge&Ts  aus  rotbraunem  Thon  mit  verbrannten 
Kjwchen  gefunden,  dessen  Ornamentik  an  mykotischen  Stil  erinnert 

Die  Weihinschrift  auf  der  Halle  der  Athener  in  Delphi  bringt  Köhler64) 
nicht,  wie  Hanssoullier  gethan,  mit  dem  Siege  der  Athener  über  die  Aigi- 
«den  um  das  Jahr  469  in  Verbindung,  sondern  mit  einer  Seeschlacht  bei 
Aigina  in  dem  Seekriege  der  Athener  gegen  die  Aigineten  von  ca.  506—481. 
fach  der  Schlacht  bei  Marathon  kam  der  aiginetische  Krieg  frühestens  in 
der  zweiten  Hälfte  des  Jahres  489,  wahrscheinlich  im  Jahre  488,  wieder 
zun  Ausbruch-  Damals  haben  die  Athener  einen  Sieg  über  die  Flotte  der 
Aigineten  erkämpft,  der  es  ihnen  möglich  machte,  auf  der  Insel  zu  landen; 
hiervif  bezieht  sich  die  delphische  Weihinschrift. 

Dritter  Perserkrieg.  Unter  der  *A9rpa  7j  %öv  liihpwv  fiedeovoa, 
deren  8chutze  ThemistoUes,  wie  Plutarch  berichtet,  beim  Herannahen  der 
Pener  durch  ein  Psephisma  die  Stadt  anvertrauen  liefe,  versteht  Szanto66) 
die  Athene  im  'alten  Temper,  nicht  die  im  Erechtheion.  Eben  weil  letztere 
geflohen  war,  sollte  die  Göttin  im  'alten  Tempel'  die  verlassene  Stadt  be- 
schulen. Also  heilst  die  Athene  des  alten  Tempels  y  xäv  lAShpwv  psdi- 
wo,  so  genannt  zur  Unterscheidung  von  der  Polias  im  Erechtheion.  —  Für 
nehme  Punkte  der  Geschichte  des  3.  Perserkrieges  fuhrt  Adam68)  die  An- 
sieht näher  aus,  dafa  Herodot  in  seinem  Werke  nur  das  Oberlieferte  wieder- 


8.  607-18.  —  62)  H.  Welahofer,  Z.  Geschieht«  d.  Penerkriege:  NJbbPh.  143,  8.  145 
-M.  1)  D.  Kriegmg  d.  Mardonios  im  J.  492  tot  Ohr.  2)  D.  angebliohen  Blutungen  d. 
tau«  o.  Xenea  gegen  Griechenland.  —  63)  B.  Grabhügel  v.  Marathon:  BPW8.  11,  8. 
&47/S.  —  08*)  x  A.  Hauyette,  Snr  lea  fouillee  dana  le  tumalui  de  Marathon.  (Acad. 
*»  iaatr.,  8fta.  T.  SO.  Kor.):  BCr.  1891,  No.  48.  —  61)  ü.  Köhler,  D.  Halle  d.  Athener 
a  DeMti:  BhM.  46,  S.  1/8.  —  65)  E.  Saanto,  Themiatoklea  u.  d.  alte  Athenetempel: 
&*m  14»  a  118/9.  —  66)  B.  Adam,  De  Herodoti  reüone  hiat  qnaeationea  aeleetae 
■*•  ae  pogaa  Halamini»  atqne  Plataaenai.    Diaaeri  t.  Berlin.    Berlin,   Heinrieh  n.  Kemke. 

6» 


1,84  {6.    Örieohen.    Brnjek. 

geben  wollte,  daher  die  Nachrichten  verschiedener  Gewährsmänner  einfach 
zusammenstellte,  obwohl  er  die  Widersprüche  bemerkte.  So  hat  er  für  die 
Beratung  der  Feldherrn  vor  der  Schlacht  bei  Salamis  auch  eine  dem  The- 
mistokles  mifsgünstige  Version  verwertet.  Die  Abweichungen  Herodots  von 
Aischylos  bezüglich  der  Aufstellung  der  griechischen  und  der  persischen  Flotte 
bei  Salamis  erklären  sich  daraas,  dafa  Herodot  zwei  Berichte  vereinigte,  von 
welchen  er  den  einen  in  Halikarnab,  den  anderen,  mit  Aischylos  überein- 
stimmenden, in  Athen  gehört  hatte.  Weiterhin  hat  er  über  die  Vorgänge 
unmittelbar  vor  der  Schlacht  bei  Plataiai  die  einander  widersprechenden  Er- 
zählungen athenischer  and  lakedaimonischer  Gewährsmänner  vermengt;  von 
den  enteren  rührt  Alles  her,  was  den  Athenern  Rohm  verlieh  und  die  Ver- 
dienste der  übrigen  Griechen  herabsetzte.  —  v.  Domaszewski67)  vermutet, 
dafa  nach  den  Kämpfen  bei  Salamis  die  phönikische  and  ägyptische  Flotte 
dem  Heere  des  Mardonios  zugeteilt  wurde  und  bei  der  Fortführung  des  Feld- 
zages insofern  mitwirkte,  als  sie  die  Eflstenplätze  and  die  Transportflotte 
sicherte;  da  sie  aber  irgendwelche  Gefechte  nicht  geliefert  hat,  so  ist  jede 
Spar  ihrer  Thätigkeit  aas  der  Tradition  verschwanden.  Ferner  zeigt  v. 
Domaszewski,  dafa  die  nach  dem  Sturze  des  Paosanias  geschriebene  Namen- 
liste auf  der  delphischen  Schlangensäule  unter  Voranstellang  der  führenden 
Staaten  Lakedaimon,  Athen  and  Korintb  in  3  Gruppen  angeordnet  ist:  1) 
die  Staaten  des  peloponnesischen  Bandes;  2)  die  Bandesgenossen  Athens;  3)  die 
korinthischen  Kolonieen.  Die  Staaten  der  zweiten  Gruppe  sind  nach  der 
Zeit  ihres  Eintrittes  anter  die  attische  Hegemonie  aufgezählt,  and  derselbe 
Grandsatz  scheint  für  die  Reihenfolge  der  Glieder  der  peloponnesischen  Sym- 
machie  maisgebend  zu  sein,  so  dafa  in  der  delphischen  Liste  ein  Bild  der 
allmählichen  Erweiterung  des  peloponnesischen  Bandes  erhalten  ist 

Pentekontaetie.  Aas  der  Arbeit  Moslers68)  ist  zunächst  hervor- 
zuheben, dafa  er  an  einer  zweimaligen  Einnahme  von  Byzanz  festhält,  aber 
entgegen  Doncker  nur  eine  einmalige  Eroberung  Elons  anerkennt,  and  zwar 
im  Jahre  469,  nicht  476.  Ebenfalls  abweichend  von  Doncker  setzt  er  den 
Sturz  des  Leotychides  in  die  erste  Hälfte  des  Jahres  468.  Der  Abfall  von 
Naxos  erfolgte  wahrscheinlich  schon  im  Sommer  466,  zn  derselben  Zeit  die 
Flucht  des  im  März  470  verbannten  Themistokles  aas  Argos,  sein  Tod  im 
Herbst  460.  Kimon  wurde  im  Frühjahr  458  verbannt  and  im  Herbst  454 
oder  Winter  454/3  zurückberufen.  Die  Fahrt  des  Perikles  nach  dem  Pontes, 
für  welche  Doncker  das  Jahr  444  in  Ansprach  genommen  hatte,  weist  Mosler 
vielmehr  dem  Jahre  449,  die  Gesandtschaft  des  Kallias  dem  Jahre  445  zn. 
—  Das  langsame  Einschreiten  der  Ephoren  gegen  Paosanias  sacht  Land  wehr69) 
dadurch  zo  erklären,  dafa  sie  durch  gewisse  spartanische  Bestimmungen  für 
Königsprozesse  gebunden  waren;  aafaerdem  wirkte  die  Partei  des  Paosanias 
für  die  Verzögerung  des  Prozesses. 

Athen.  Hinsichtlich  der  Tribute  der  athenischen  Bandesgenossen  ge- 
langt Pedroli70)  zu  Resultaten,  welche  von  denen  Köhlers  und  Bnsolts  ver- 


1890.  66  S.  —  67)  A.  t.  Domaaaewski,  Beitrage  a.  Gesch.  d.  Perserkriege.  1)  Der 
penhellenische  Bond  auf  d.  delphischen  SchlangenaSole.  9)  D.  Bftckang  d.  Penerflotte  nach 
d.  Schlacht  bei  Salami*:  Nene  Heidelberger  Jbb.  1,  S.  181/9.  —  68)  I.  Mosler,  Chrono- 
logie d.  PentekontaStie.  Diatert  t.  Erlangen.  Berlin.  1890.  180  8.  —  68»)  X  M.  Klnfs- 
mann,  D.  Kampfe  am  Eorrmedon:  Festschrift  1  L.  Herbat,  t.  Bektor  u.  d.  Kollegen  d. 
Johannemns  [Hamburg]  8.  16—94.  —  69)  H.  Landwehr,  D.  Prooefii  d.  Paosanias:  Philol. 
49  (N.  F.  8),  8.  498—506.   —  70)  U.  Pedroli,  I  tribnti  degü  alleeü  d'Atene:  Stodi  di 


(8.    Griechen.    Bruek.  Jf85 

scWedentKch  abweichen.  —  Die  Erzählung  der  aristotelischen  l4&rjvai<ov 
rtofoveia  über  den  Angriff  des  Themistokles  gegen  den  Areopag  ist  chrono- 
logisch unvereinbar  mit  dem  Zeugnisse  des  Thnkydides,  nach  welchem  die 
Flucht  des  Themistokles  nach  Asien  vor  466  vor  Chr.,  mehrere  Jahre  vor  dem 
ans  Aristoteles  sich  ergebenden  Datum  stattfand.  Benn71)  hält  hierThnky- 
dides  ftr  glaabwürdiger,  da  seine  Chronologie  mit  allen  anderweitig  bekannten 
Thatsaehen  abereinstimmt;  die  Anekdote  bei  Aristoteles  mag  nicht  jeder  Be- 
gründung entbehren,  mufe  sich  jedoch  auf  eine  andere  Zeit  als  das  Jahr  462 
beziehen«  —  Wernicke71)  bespricht  die  athenische  Inschrift  ungefähr  aus 
dem  Jahre  440,  nach  welcher  das  Asylrecht  auf  der  Burg  für  die  Sklaven 
und  Diebe  aufgehoben  und  beschlossen  wurde,  am  Eingang  der  Burg  ein 
Wachlokal  mit  3  Polizisten  su  errichten.  Eallikrates,  wohl  der  Erbauer  der 
mittleren  langen  Mauern,  sollte  den  Bauplan  ausführen.  Im  Anschlnfs  hieran 
handelt  Wernicke  eingehender  Aber  diese  Polizeiwache  auf  der  Burg,  sowie 
ha  Allgemeinen  Aber  die  Ik:tio*o£6t<u  und  ihre  Einteilung.  —  Nach 
Gurt  ins71)  bedeutet  der  Yolksbeschlufs  Aber  den  Bau  der  Thorwache  keines- 
wegs eine  Aufhebung  des  Asylrechtes,  sondern  war  eine  blofae  Maüregel,  um 
während  der  groben  Burgbauten  das  Gesindel  von  der  Burg  fernzuhalten 
od  Diebstahle  zu  verhindern.  —  In  der  plutarchischen  Biographie  des  Pe- 
riklee  findet  Heikel74)  durchaus  die  chronologische  Ordnung  innegehalten. 
Nor  ist  in  den  verschiedenen  Abschnitten  die  Behandlung  des  jedesmaligen 
Themas  durch  Zurückgehen  in  die  frühere  und  durch  Hineingreifen  in  die 
folgende  Zeit  zu  einem  gewissen  Abschlufs  gebracht,  und  bisweilen  sind  Epi- 
soden eingeschaltet,  ohne  dab  jedoch  dem  Plutarch  Nachlässigkeit  in  der 
Chronologie  vorgeworfen  werden  darf.  —  Wie  Busolt76)  glaubt,  ist  Kallias, 
des  Kalliades  Sohn,  welcher  im  Jahre  432/1  Stratege  war,  im  Herbst  432 
bei  Potidaia  siegte  und  in  der  Schlacht  fiel,  identisch  sowohl  mit  dem  An- 
tragsteller des  Finanzgesetzes  aus  dem  Jahre  435/4  (CIA.  I.  82  A),  als  auch 
mit  demjenigen  Kallias,  welcher  im  Jahre  433/2  das  Bündnis  mit  Rhegion 
and  Leontinoi  (CIA.  IV.  33  u.  33A)  vorschlug.  Einige  Wahrscheinlichkeit 
spricht  dafür,  dab  er  aus  Aixone  stammte. 

Die  Geschichte  des  Odrysenreiches  verfolgt  Hock76)  von  der 
Gründung  des  Reiches  durch  Teres  L  an  bis  zur  Einverleibung  der  nach  dem 
Tode  Kotys*  L  entstandenen  Teilfürstentümer  in  die  makedonische  Monarchie. 
Er  betrachtet  die  Entwicklung  des  Reiches  unter  Sitalkes  und  Seuthes  I., 
die  inneren  Zwistigkeiten  unter  Medokos  und  Seuthes  II.,  den  neuen  Auf- 
schwung durch   Kotys  I.   und   die   darauf  folgende  allmähliche  Zersetzung. 


■teri»  aatiea,  pnbblieati  da  Giulio  Bei  och.  hie,  L  [Born,  LSecher  u.  Co.  Vm,  207  8. 
♦  LJ  8. 101—807.  |[B.  Kiese:  DLZ.  1891,  8. 1458/9.J)  —  70*)  X  p-  Girard,  L'tdncation 
atfaeaienae  an  V.  et  an  IV.  necle  tränt  Jeaua-Cnriat.  2.  ttitiom  Paria,  Hachette.  VIII, 
344  8.  fr.  10.  |[Bfl.  1891,  Juli-Aug.]|  8.  JBG.  1889,  I,  88".  —  71)  A.  W.  Benn, 
Arirtoüe  od  the  eonatitation  of  Athene:  Aa  No.  984,  S.  259.   —    711*)  X  W.  Buieakul, 

Taenütoklee  o.  d.  Bphialtiaehe  Reform  d.  Areopag.  [Bnaeiech]:  ZMNP.  1891,  Juli,  3.  Abt, 
8  1»— 48.  —  72)  K.  Wernieke,  D.  Polieeiwache  auf  d.  Borg  t.  Athen:  Hermee  26,  8. 
51-75.  —  73)  B.  Curtiua,  (Arch.  Gee.  m  Berlin,  Sita.  t.  8.  Man):  DLZ.  1891,  8.  471. 
VgL  W8£Pb~  8,  8.  475;  BPW8.  11,  8.  863.  —  74)  J.  A.  Heikel,  Beitrage  a.  Erklärung 
v.  Pfartarche  Biographie  d.  Periklea.  Helaingfora,  (Berlin,  Mayer  o.  Müller.)  gr.  4°.  18  S. 
X.  1,20.  |fP.  TJhle:  WSKPb,  9,  8.  236/7.]|  —  74«)  X  &  Abbott,  Periclee  and  the 
pldta  age  of  Athene.  London,  Pataam.  884  8.  |[Ac  No.  991,  8.  414;  Satorday  B.  No. 
1948,  a  394.])  —  74»)  X  Bt  Borachoi,  D.  Areopag  an  Periklea'  Zeit  [Ungarisch]. 
Pttj.  Papa.  1890.  |[Neinethy:  Egyetemee  phiL  kdelöny  15,  8.  1008.]|  —  75)  G. 
Baielt,  Kaiiiaa,  d.  KalUadee  Sohn:  Philol.  50  (NF.  4),  8.  86—99.  —  76)  A.  Hock,   D. 


186  {8.    Griechen.    Brück. 

Den  Beechlufs  bilden  die  Schiciaale  einzelner  Mitglieder  des  odrysischen 
Fürstenhauses  rar  Zeit  Alexanden  d.  Gr.  —  Vor  der  Rückfront  des  Tempels 
von  Neandreia  worden  die  Bruchstücke  eines  Marmorblockes  ausgegraben, 
welcher  2  Hexameter  in  äolischer  Mundart  trftgt  Sie  besagen,  dafs  Herme&s, 
des  Agemachos  Sohn,  eine  Statue,  die  auf  der  Basis  stand  und  die,  wie  es 
scheint,  sein  Vater  zu  widmen  gelobt  hatte,  hergerichtet  und  geweiht  hat 
Nach  dem  Charakter  der  Schrift  weist  Kirchhoff77)  das  Denkmal  der  Mitte 
oder  der  1.  Hälfte  des  6.  Jh.  zu  und  zieht  aus  der  Inschrift  einige  Schlüsse 
für  die  Stellung  des  ftolischen  Alphabets  zu  denen  der  anderen  Hellenen.  — 
In  der  Schrift  von  Pappritz78)  über  Thurioi  ist  am  wichtigsten  sein  Er- 
gebnis bezüglich  der  Gründung  der  Stadt  Danach  fand  im  Jahre  445  nur  ein 
Zuzug  aus  Athen  nach  Sybaris,  444  die  Anlage  von  Sybaris  am  Traeis  und 
448  die  offizielle  Gründung  von  Thurioi  statt.  Weiterhin  wendet  sich  Pappritz 
gegen  die  Ansichten;  dafs  die  Gesetze  des  Charondas  in  Thurioi  eingeführt 
worden  seien  und  daJEs  beim  Beginne  des  peloponnesischen  Krieges  die  Kolonie 
sich  dem  athenischen  Einflüsse  entzogen  habe. 

Litteratur  und  Kunst.  Hellanikos  ist,  wie  Costanzi7*)  aus- 
führt, älter  als  Herodot,  doch  reichte  seine  schriftstellerische  Thätigkeit  bis 
zur  Schlacht  bei  den  Arginusen.  —  Bornemann80)  erkl&rt  die  nach  dem 
Fall  Aiginas  gedichtete  8.  pythische  Ode  Pindars.  In  einem  Anhange  be- 
richtigt er  die  Pythiadenrechnung,  deren  Anfang  er  anf  Ol.  49,  3  setzt  — 
Von  dem  Epiker  Panyassis,  dem  Sohne  des  Polyarchos  und  Vetter  des  He- 
rodot, unterscheidet  Krausse81)  einen  zweiten  Panyassis,  Philosophen  und  Vf. 
eines  Buches  über  Träume;  in  der  Suidasstelle  sind  die  Angaben  über  beide  ent- 
halten. —  Für  reifere  Schüler  schildert  Weifsenfeis8*)  zunächst  den  Ur- 
sprung der  griechischen  Tragödie,  alsdann  das  Leben  und  die  einzelnen 
erhaltenen  Stücke  des  Aischylos,  Sophokles  und  Euripides.  —  Ausgehend  von 
der  Herme  des  Perikles  befafst  sich  Furtwängler88)  mit  10  Skulpturwerken, 
welche  er  auf  den  Bildhauer  Kresilas  zurückführt,  und  charakterisiert  dessen 
Kunstweise.  Kresilas  ist  zwar  stark  von  Polyklet  beeinflußt  worden,  steht 
aber  innerlich  dem  Myron  näher.  —  Die  Thätigkeit  des  Euphronios,  erst  als 
Maler,  später  nur  als  Fabrikinhaber,  will  Furtwängler84)  um  510 — 470 
datieren. 

Iteloponne&ischer  Krieg***)    Gegen  W.  Schmid  und  Herbst  ver- 


Odrysenreich  in  Thrakien  im  5.  n.  4.  Jh.  tot  Ohr.:  Herme«  26,  S.  76—117.  —  77)  A. 
Kirehhoff,  Metrische  Weihinichrift:  SBAkBerlin.  1891,  8.  968/6.  —  78)  B.  Pappriti, 
Thorii,  ■.  Entstehung  u.  t.  Bntwickelnng  bii  a.  siailischen  Expedition.  Berlin,  Gaertner. 
gr.  8°.  70  S.  M.  1,80.  [[Holm:  BPWS.  11,  8.  1462/8;  8.  Brück:  BLZ.  1892,  S.  156/7; 
J.  Miller:  WSKPh.  9,  8.  169 — 71.]|  —  79)  Y.  Costanzi,  Quaestiones  chronologicae : 
BiFil.  19,  8.  489—612.  1)  De  Hellanici  aetate  definienda,  —  79«)  X  B.  Fröhlich, 
HerodoU  Beisen  im  Orient  [Ungarisch].  Prgr.  Budapest  1890.  80  8.  —  80)  L.  Borne- 
mann, Pindar's  achte  pyfhische  Ode  nebst  einem  Anhang  über  die  Pythiadenrechnung:  Philol. 
50  (NF.  4),  8.  280—47.  —  80*)  X  A.  Behm,  Pindar  n.  d.  Aigiden:  Commentattonea 
philol.  Monacenses  8.  146—159.  —  80°)  X  X  ö.  Herbig,  Z.  Chronologie  d.  pindar.  Sieges- 
gesinge lsthm.  8/4  n.  Isthm.  7:  Commentationes  philol.  Monacenses  8.  129 — 45  —  81)  B. 
Krausse,  De  Panyasside.  Diasert  Hannover,  Hahn.  79  8.  M.  2,00.  |[H.  Draheim: 
WSKPh.  9,  8.  72/3.]|  —  82)  0.  Weifsenfeis,  D.  Entwicklung  d.  Tragödie  bei  den  Griechen. 
(=  Gymnasial-BiDliothek.  Heransgeg.  ▼.  E.  Pohlmey  u.  H.  Hoff  mann.  8.  Heft.)  Güters- 
loh, Bertelsmann.  86  8.  M.  1,20.  —  83)  A.  Furt  wln  gier,  Über  d.  Werke  <L  Kfmstlers 
Kresilas.  (Vortrag  beim  50.  Winckelmannsfeste  der  arch.  Ges.  au  Berlin  am  9.  Das.  1890): 
BPWS.  11,  8.  286.  Vgl.  DLZ.  1891,  8.  85;  ArchAns.  1891,  8.  86.  —  84)  id.,  (Arch. 
Ges.  an  Berlin,  MSrs-Sits.):  WSKPh.  8,  8.  476/6. 

85)  X  X  w-  Bannier,   De  titulia   aliquot  atticis   rationes  peeaniarnm  Minerrae  ex- 


{8.    Griechen.    Brack.  I,g7 

WfigtStalil**)  seine  Behauptung,  dafo  Kratippos,  der  Fortsetzer  des  Thuky- 

&iit*y  der  Philosoph  und  Zeitgenosse  Ciceros  war,  nicht  ein  Zeitgenosse 

4a  TnukvdideB. 

Athen.      Ans    den  Bauverhältnissen  entnimmt  Wolters,87)   dafa  die 

ftatae  der  Athena  Hygieia,  das  Werk  des  Pyrrhos,  deren  Basis  noch  an  der 
SftäcmtrEcke  der  Propyläen  sich  befindet,  erst  nach  dem  Tode  des  Perikles 
entstanden  sein  kann,  welchem  sie  also  Plntarch  im  Perikles  mit  Unrecht 
zuschreibt  8ie  ist  von  den  Athenern  im  Anfange  des  peloponnesischen 
Krieges,  wahrscheinlich  nach  dem  Ende  der  groben  Pest,  geweiht  worden.  — 
Ein  Stelenfragment  auf  der  Akropolis  zn  Athen  zeigt  einen  Volksbeschluft 
ans  der  Zeit  zwischen  350  und  820  vor  Chr.,  welcher  eine  Kommission  damit 
beauftragt,  ein  vom  Staate  anf  der  Akropolis  geweihtes  Bild  der  Athena 
Nike  wiederherstellen  zu  lassen.  Köhler88)  sucht  nun  zu  erweisen,  dafs 
das  ursprüngliche  Siegesdenkmal  im  Jahre  426  zur  glücklichen  Beendigung 
des  amphilochischen  Krieges  durch  Demosthenes  errichtet  worden  sei,  und 
bespricht  die  Thfttigkeit  des  Demosthenes  und  die  Teilnahme  der  Kerkyraier 
am  amphilochischen  Kriege.  —  Die  Schwierigkeiten,  welche  sich  aus  der 
heutigen  Lage  der  örtlichkeiten  für  die  thukydideische  Schilderung  des 
Kampfes  bei  Pylos  ergeben,  will  Serre**)  vornehmlich  durch  anderweitige 
Erklärung  des  Thukydides  beseitigen;  seine  Ausführungen  werden  aber  von 
Fr.  Malier98)  bestritten.  —  Nach  einleitenden  Abschnitten  Aber  die  Ent- 
wtekehmg  des  religiösen  Gefühls  bei  den  Griechen  und  speziell  Aber  die 
Hermen,  sowie  über  die  Demokratie  und  die  Hetairieen  in  Athen  entwirft 
Oberziner81)  nach  den  Quellen  einen  Lebensabrife  des  Alkibiades,  in  welchen 
eine  genauere  Darstellung  des  Hermokopidenprozesses  und  der  damit  vor- 
handenen Intriguen  gegen  Alkibiades  verflochten  wird.  Der  Hermenfrevel 
war  nicht  eine  in  der  Trunkenheit  begangene  That,  sondern  ein  im  Hause 
de«  Euphiletoe  von  zahlreichen  Oligarchen  geschmiedetes  Gomplott,  um  einen 
Wechsel  der  politischen  Verhältnisse  hervorzurufen,  hauptsächlich  um  Alki- 
biades zn  stürzen.  Diese  Gelegenheit  wurde  auch  von  den  demokratischen 
Gegnern  des  Alkibiades  aufgenommen  und  ihren  Zwecken  entsprechend  gegen 
Ihn  ausgebeutet.  Unter  den  beteiligten  Persönlichkeiten  wird  Andokides  sehr 
ungünstig  beurteilt.  —  Wilhelm98)  veröffentlicht  ein  Proxenie-  und  Euer- 
geaiedekret  von  Eretria  für  Hegelochos  aus  Tarent  Derselbe  hatte  an  der 
Befreiung  Eretrias  von  Athen  im  Sommer  411  teilgenommen,  wahrscheinlich 
als  Stratege  der  tarentinischen  Fahrzeuge,  welche  bei  der  Befreiung  Euboias  von 


MbMftibu.    Dias.     Bertis,   (Heurieh  n.  Kenke).    SS  S.    M.  1,00.   —   86)  J.  M.  Stahl, 
Knapp»  v.  Thokydide*:  Phüol.  60 (NF.  4),  8.  81—48.  —  86*)  X  W.  Bases kul,  Geschieht- 

Bete  aas  Thnkydidee.     [Bnssisch]:   ZMNP.  1890,  Des.,  3.  Abt,  S.  142—60.   —   86»)  X 

£.  Sehr« der,  De  arehaeologiae  Thncydideae  apnd  veteres  scriptores  aactoritate:  Festschrift 

l  L.  Herbat,  t.  Bektor  n.  d.  Kollegen  d.  Johanneums.     [Hamburg]  S.  1—11.   —   86«)  X 

M.  Mainzer,    Poesie   u.  Urk.  bei  Thukydides.    E.  historiograph.  Untersuchung.    2.  Teil. 

Wie»     Ttapakr.     4°.     80  8.    M.  4,20.    An*   d.   Denkschriften  d.  kais.  Akad.  d.  Wiss.  — 

07)  ?.  Wolters,   Z.  Athena  Hygieia  d.  Fyrros:  MDAIA.  16,  S.   168—66   mit  Tfl.   6.  — 

97*1  X   E-  c-  Marchant,  The   deposition  of  Pericles:   GIB.  6,   8.  166/6.   —   88)   U. 

I9hl er     Z.  Qamch    d.  amphilochischen  Krieges:   Hermes  26,  8.  43—60.   —    89)  Serre, 

La  dfe»'de  Pvlosu     Paria,  Ubiairie  militaire  de  L.  Baadoin.    12  8.   —   90)  Fr.  Müller, 

r Kampf  b.  Vjlom  naveh  Thukydides  IV,  8—14:  BFWS.  11,  8.  1378—80,  1410/2,  1443/4. 

_  ÖlTö    Oberainer,  Aldbiade  e  la  mntilaaione  delle  Erme.   Contribnto  alla  storia  della 

l^.iiiifi  sftemiestt.      Genora,  Donath,    gr.  8°.    126  8.    M.  4,00.   —   91*)  X  H.  Weil, 

rT^vJL—ifla«  et  le  penple  d'Athenes.    (Extrait).    Paris,   Cert    12  8.   —   91»)  X  J- 

B  b  erti     PeThtJa  ammie.    Bzerdtatio  academica.    Mntinae,    Saraaini.    SO  8.   —   92)   A. 


Iy88  ♦  ••    Grisehsm.    Brück. 

Athen  mitwirkten  (Thukyd.  Vm,  91).  Das  Psephisma  ftr  Hegelochos  ist 
wohl  bald  nach  der  Befreiung  Eretrias  erlassen.  Jünger  ist  ein  anderes  ere- 
trisches  Proxeniedekret,  für  Herakleitos  aus  Tarent;  es  stammt  ans  der  2. 
Hälfte  des  4.  Jh.  vor  Chr.  —  Das  Nordthor  des  Erechtheions  ist,  wie  R.  W. 
Schnitz98)  zeigt,  nicht  das  ursprüngliche;  die  Pfosten  rühren  ans  etwas 
späterer  Zeit  als  das  Bauwerk  selbst  her,  während  die  Schwellen  und  die 
KranzleiBte  noch  jüngeren  Datums  sind.  —  Das  sophokleische  Stück  Oidipns 
auf  Kolonos  bezieht  Mayr*4)  auf  das  Reitertreffen  bei  Kolonos  im  Herbst 
407.  Die  erste  Aufführung  des  Werkes,  an  dessen  Vollendung  vielleicht 
der  Dichter  durch  den  Tod  gehindert  wurde,  ist  die  des  Jahres  401.  —  Das 
im  Jahre  1888  publizierte  attische  Psephisma  überSamos  betrifft  nach  Lip- 
sius*6)  das  Bürgerrecht  der  Samier  nach  der  Schlacht  von  Aigospotamoi.  — 
Drei  Abschnitte  der  aristotelischen  IdSrpaUov  n6U%tla%  nämlich  über  die 
drakonische  Verfassung  (Kap.  4),  über  das  durch  Solon  eingeführte  Wahl- 
system (Anfang  von  Kap.  8)  und  über  die  Rolle  des  Themistokles  beim 
Sturze  des  Areopags  (Kap.  25)  findet  Th.  Beinach96)  im  Widerspruch  mit 
der  historischen  Wahrheit  Sie  sind  nicht  von  Aristoteles  geschrieben,  sondern 
aus  der  liihpalwy  noXitela  des  Kritias,  des  Hauptes  der  80,  welcher  diese 
Partieen  in  oligarchisch-poütischer  Tendenz  fiüschte,  von  einem  alexandrinischen 
Glossator  dem  Werke  des  Aristoteles  interpoliert  worden. 

Der  früher  von  Deecke  ermittelten  Thatsache,  dafs  auf  der  in  lykischer 
Schrift  abgefafsten  Stele  von  Xanthos  die  persischen  Statthalter  Pharnabasos 
und  Tissaphernes  vorkommen,  fügt  Imbert'7)  jetzt  hinzu,  dab  aufserdem  in 
der  Inschrift  noch  Hieramenes  erwähnt  wird  und  dafe  Tissaphernes  der  Sohn 
des  Pharnakes  ist  —  Das  Heroon  von  Gjölbaschi-Trysa  halten  Benndorf 
und  Niemann98)  für  etwas  älter  als  das  Nereidenmonument  von  Xanthos, 
welches  in  die  beiden  letzten  Jahrzehnte  des  5.  Jh.  angesetzt  worden  ißt. 
In  dem  vorliegenden  zweiten  Bande  werden  die  Darstellungen  der  Nord*  und 
Ostwand,  des  Ostlichen  inneren  Teiles  der  Südwand  und  der  Außenseite  der 
Südwand  beschrieben. 

Die  Anspielungen  des  Aristophanes  auf  das  private  Bürgerleben  er« 
örtert  Harwardt,99)  indem  er  alle  diejenigen  von  Aristophanes  verspotteten 
Personen  zusammenstellt,  welche  nicht  im  Staatsleben  hervorgetreten  sind. 

Viertes  Jahrhundert.    Unter  den  Quellenschriftsteuern  für  das 
4.  Jh.  wird  von  Holm100)   der  Wert  des  Xenophon  und  Isokrates  hervor- 


Wilhelm,  Vrjwieuara  t£  'EfSTfiae:  'Eyrjf*-  <*?£•  3,  1890,  S.  196—206.  —  98)  B.  W. 
8ohulta,  The  North  doorway  of  fhe  Erechtheun:  JHSt  12,  8.  1— IS  mit  Tfln.  1—8.  — 
94)  A.  Mayr,  Über  Tendern  n.  Abfaaeongeseit  d.  Sophokleiechen  ödipns  auf  Kolonos:  Com- 
mentationea  philol.  Monaeeneea  8. 160—76.  —  94*)  X  G-  Boae,  D.  Psephisma  d.  Kannonoa: 
ib.  8.  88—96.  —  95)  J.  H.  Lipaina,  Attischer  Volksbeschlnfs  über  Samoa:  Leipaiger 
Stadien  18,  8.  411/6.  —  96)  Th.  Beinach,  Arietote  ou  Critiaa?:  BÄtGr.  4,  8.  148—58. 
Vgl.  id.  in  d.  Sita.  d.  Acad.  dea  inacr.  t.  5.  Jnni  (BPW8.  11,  S.  1634/5;  WSKPh.  8,  8. 
963/4).  —  97)  J.  Imbert,  Pharnabaaui  and  Tissaphernes  mentioned  on  the  great  stela  of 
Xanthos:  BOB.  4,  7,  Jnni  1890,  8.  158—63.  —  98)  0.  Benndorf  n.  G.  Niemann,  D. 
Heroon  ▼.  Gjölbaschi-Trysa,  8.  TeU.  Wien,  Holahaoeen.  1890.  gr.  4°.  8.  159—268. 
|[6.  Hirschfeld:  BPW8.  11,  8.  1004— 13.] |  8.  JBQ.  1889,  I,  91"».  —  99)  B.  M. 
H  arwardt,  De  Ariatophania  irrisionibna  eanunque  fide  et  nan.  Partien!»  U.  Prgr.  d.  kgL 
Gymn.    AUenatein.    4°.    16  8. 

100)  A.  Holm,  Griechische  Geschichte  t.  ihrem  Urapmnge  bis  mm  Untergänge  d. 
Selbständigkeit  d.  griech.  Volkes.  III.  Bd.:  Gesch.  Griechenlands  im  4.  Jh.  tot  Chr.  bis  a. 
Tode  Alexanders  d.  Gr.  Berlin,  Cahary  u.  Co.  kl.  8°.  IV,  520  8.  M.  10,00.  |[G.  J. 
Schneider:  MHL.  1891,  S.  97—101;  B.  Weil:  BPWS.  11,  8.  114/8;  N.:  HPhBe.  1891, 
8.   297/9;   6.  Brnck:   BLZ.  1891,   8.   500/2;   Werra:  Gymnasium   1891,   8.  96—100; 


(8.    OriMta.    Brnek.  JfiQ 

gehoben,   besonders    Erstem»  von  dem  Verdachte  der  Parteilichkeit  frei- 
gesprochen     Dagegen  dürfen  die  Beden  des  Demoethenee  nicht  als  zuver- 
li^ge  Quelle  gelten,  -wie  denn   Oberhaupt  Demoethenee  bei  Holm  durchaus 
mgftnstig  beurteilt  wird:  die  Schwachen  des  Demoethenes,  seine  schlechte  und 
mUngo   Politik    hätte*  snm  groben  Teile  den  Bturs  Athens   verschuldet 
Dementsprechend  findet  das  Auftreten  Philipps  von  Makedonien  in  Griechen- 
land Anerkennung.     Auch  Alexander  d.  Gr.  erscheint  in  bestem  Lichte  und 
wird  gegen  die  Vorwürfe  hinsichtlich  seines  Charakters  in  Schutz  genommen. 
Acht  unsympathisch    steht   schließlich  Holm   der  athenischen   Demokratie 
ftgeatber,  indem  er  die  Anschauungen  von  dem  sittlichen  Verfall  Athens 
im  4.  Jh.  und  von  der  Pöbelberrschaft  in  Athen  direkt  ablehnt.    Am  Ende 
des  Buches  sind    einige  Bemerkungen  ober  die   griechischen  Bünde,  über 
ofxi}  und  ^ysytor/a,  beigeflgt 

Athen.  Mit  den  unter  Eukleides  wiederhergestellten  Ämtern  der 
jmsbppai,  jrgaxropeg,  xofäai  und  anodixtai  beschäftigt  sich  Panske.101) 
—  Den  Klaioinenier  Herakleides  mit  dem  Spitxnamen  Baadtvg,  welcher  nach 
der  IdfhrpmUov  itdUxüa  des  Aristoteles  den  Ekklesiastensold  auf  2  Obolen 
erhöht  hat,  identifiziert  Immisch10*)  mit  dem  von  Piaton  im  Ion  541  D 
genannten,  wehrend  XeD  vorschlägt  Jx  Aanuaiw  ihr  6  JKJUx£opi&tog  zu 
schreiben.  —  Fabrieins*")  meint,  dab  der  im  Mitgliederverzeichnis  des 
3.  attischen  Seehundes  (CIA  IL  17)  in  Zeile  15  ausgemeifselte  Name  der- 
jenige Iasons  ton  Pherai  war.  Iason  ist,  vermutlich  durch  Timotheos  dafftr 
gewonnen,  im  Herbst  oder  Winter  875  in  den  athenischen  Bund  eingetreten 
und  mhtdestfflis  bis  Herbst  873  Mitglied  des  Bundes  gewesen,  war  aber 
berste  vor  dem  AbschlnCs  des  Friedens  von  871  wieder  ausgetreten.  In  der 
liste  sind  die  Namen  der  ersten  Gruppe  auf  der  Vorderseite  zusammen  mit 
dem  Ptoephisma  im  Februar  oder  Mta  877  eingegraben  worden,  die  2.  und 
3.  Gruppe  noch  im  Jahre  877  hinzugekommen,  wehrend  alle  übrigen  Namen 
der  Zeit  nach  der  Schlacht  bei  Nazos  am  9.  Sept  376  angehören  dürften. 
Die  auf  der  {Schmalseite  verzeichneten  Bundesgenossen  sind  sämtlich  unter 
Arebon  ffippodamas  (376/4)  aufgenommen.  —  Von  den  Vertrügen  über  die 
Jurisdiktion,  den  avfißoXa,  durch  welche  der  Gerichtszwang  im  2.  attischen 
Bande  n  ßtande  kam,  unterzieht  Szanto104)  zwei  Urkk.  einer  eingehenderen 
Betrachtung.  Nach  der  Inschrift  ans  Amorgos  (BCHelL  Xu,  S.  230)  durfte 
das  Gericht  der  Stadt  Arkesine  nur  StreitflUle  bis  zum  Schätzungswerte  von 
100  Drachmen  entscheiden,  die  übrigen  Prosesse  mulsten  vor  die  nadrjtog 
irtiUg,  nämlich  Athen,  verwiesen  werden,  unter  gleichzeitiger  Erweiterung 
oder  Einführung  der  Diaitetengerichtsbarkeit  in  Arkesine.  Der  athenische 
Volksbesehluis  im  Id&tjwawv  VII,  8.  95  regelt  die  Rechtsprechung  in  Nazos. 
Aach  hier  wird  für  gewisse  Prozesse  das  nazische  Gericht  competent  erklärt 
und  die  Appellation  an  das  athenische  gestattet,  während  andere,  wohl  die 
aber  100  Drachmen,  schon  in  erster  Instanz  zu  Athen  verhandelt  wurden; 
ferner  steht  die  Neuordnung  der  Gerichtsbarkeit  in  Zusammenhang  mit  der 
Etnfthnmg  von  Schiedsrichtern.  —  Eine  am  Nordost-Fufse  des  Theseion- 
Mfeels  gefundene  Marmorbasis  trägt  8  Reiterreliefs  und  die  Weihinschrift  von 


ZQjmm.  46,  8.  «SO;  P.  Guiraud:  BGr.  1891,  No.  59,  8.  167/8;  Äc  Ho.  991,  S.  416.J| 
—  191}  P-  Pti§k«f  De  magbtntfbu  Attieb  qm  modo  s.  Chr.  qwrto  peeoaitf  pabliea« 
Ä    *  * — * Stadien  IS,  &  1—69.  —  102)  0.  Im  misch,  Zu  Ariitot  de  re  public« 


1*.  41.    rHssafclaidM  6  rXaZofuvwe):  BFWB.  11,  &  707/8.  —  108)  S.  Fabricia», 
t  tee*.  d.  seeitsp  AlkmMhm  Bssdai:  Bfctf.  46,  S.  689—98.  —  104)  S.  Sianto,  Z. 


1,90  $*•     Griechen.    Brock- 

8  Phylarchen,  welche  in  der  inftiitmaia  gesiegt  hatten,  sowie  die  Künstler- 
inschrift  des  BryaxiB.  Lolling106)  und  Homolle106)  setzen  die  Inschrift 
ca.  350  v.  Chr.  an.  —  Die  Chronologie  der  Ereignisse  und  der  demosthenischen 
Beden  in  der  107.  Olympiade  ordnet  Leijds107)  folgendermaßen.  Im  Früh- 
jahr 351  hielt  Demosthenes  die  I.  Bede  gegen  Philipp,  etwa  im  August  und 
September  349,  nachdem  im  Frühjahr  Philipp  die  chaUddischen  Städte  an- 
gegriffen und  die  Olynthier  Athen  um  Hilfe  ersucht  hatten,  die  L  und  IL, 
im  Oktober  oder  November  die  HL  olynthische  Bede.  Wahrend  des  Wintere 
849/8  verlangte  Plutarch  von  Eretria  Hilfe  von  Athen,  worauf  Phokion  und 
M0I088O8  nach  Euboia  zogen.  Bei  der  Feier  der  Dionysien  346  wurde 
Demosthenes  von  Meidias  beschimpft,  strengte  sofort  den  Prosefa  an  und 
begann  die  Bede  gegen  Meidias,  deren  jüngste  Teile  im  nächsten  Jahre  ge- 
schrieben sind.  Im  Sommer  348  wurde  Plutarch  verjagt  und  mit  Euboia 
Frieden  geschlossen,  im  Herbst  unterlag  Olynth.  —  In  den  Aktenstücken  der 
I.  demosthenischen  Bede  wider  Stephanos  werden  der  Wechsler  Pasion  und 
sein  Sohn  Apollodoros  als  Acharner  bezeichnet  Dies  bestätigt  nunmehr 
Kirchner108)  durch  eine  Inschrift  aus  dem  Ende  des  4»  Jh.,  welche  einen 
Pasion,  Sohn  des  Pasikles,  aus  Acharnai  erwähnt  Jener  Pasikles  war  der 
jüngere  Sohn  des  Wechslers  Pasion.  —  Die  Bede  des  Hypereidee  gegen 
Philippides,  deren  Schiulis  in  den  ägyptischen  Papyri  des  Britischen  Museums 
aufgefunden  worden  ist,  wurde  nach  Köhler109)  im  Winter  336/5  gehalten, 
nach  dem  Abmärsche  Alexanders  aus  Griechenland,  aber  vor  seinem  Zuge 
in  die  nördlichen  Barbarenländer.  Dem  Prozesse  lag  eine  yfjaqn]  7taQa*6fian> 
zu  Grunde,  und  zwar  ging  die  Anklage  von  der  antimakedonischen  Partei 
aus  und  war  gegen  einen  Yolksbeschluls  zu  Ehren  der  nqoed^oi  einer  Volks- 
versammlung, welche  eine  Ehrenbezeugung  für  Alexander  d.  Gr.  zur  Ab- 
stimmung gebracht  hatten,  und  gegen  den  Antragsteller  Philippides  gerichtet 
—  In  einer  athenischen  Inschrift  des  4.  Jh.  will  Hoskyns-Abrahall110) 
als  den  Namen  des  karthagischen  Gesandten  Boapuhuxg  erkennen. 

Epidauros.  Den  Künstler  Thrasymedes,  Sohn  des  Arignotos,  aus 
Paros,  welchen  Pausanias  als  Verfertiger  des  Goldelfenbeinbildes  für  den 
epidauriechen  Asklepiostempel  nennt,  identifiziert  Gurlitt111)  mit  dem 
Thrasymedes,  welcher  gemäfs  der  groben  Bauinschrift  von  Epidauros  die 
Herstellung  des  Daches,  der  Hauptthure  in  den  Tempel  und  der  Thüre 
zwischen  den  Säulen  in  antis  übernahm.  Um  die  Mitte  des  4.  Jh.  ist  die 
Tempelstatue  von  Thrasymedes  gearbeitet  worden.  —  Ein  Aufsatz  Köhlers111) 


Gerichtswesen  d.  attischen  Bundesgenossen:  MDAIA.  16,  a  80—46.  —  105)  D.  Basis  <L 
Bryaadi:  BPW6.  11»  S.  898/9.  —  106)  Th.  Homolle,  Inseriptions  d'Atfcenes  provenant  du 
temenos  da  Demos  et  des  Charites.  Nourelle  inscription  decouverte  le  26.  mai:  BGHelL  16, 
S.  369—73.  —  107)  B.  Leijds,  De  ordine  reram  Ol.  107*  gestarum,  imprimis  de  Demo- 
sthenis  orationis  in  Midiam  temporibus.  Dissert  Groningae,  P.  Noordhoff.  VI,  88  8.  |[W. 
Fox:  NPhBs.  1891,  8.  200/2;  P.  ühle:  WSKPh.  8,  8.  1 037/8.] |  — 107«)  X  P.  Meeaaros, 
Demosthenes.    [Ungarisch.]    Pigr.    Ifaroschssjget    1890.    80  8.    |[Egyetemes  phil.  köaiöny. 


16,  8.  439.]|  —  107»)  X  A  Bougot,  Bmlit*  d'Eschine  et  Demosthene.  Paris,  Bouillon. 
197  8.  —  108)  J.  £.  Kirchner,  . AnoXXSUaqos  TIaoian>os  'AxaQveve:  BhM.  46,  8.  488. 
—  100)  ü.  Köhler:  D.  Zeit  d.  Bede  d.  Hypereides  gegen  Philippides:  SBAkBerlin  1891, 
8.  931/7.  Sitz.  d.  preofs.  Akad.  d.  Wiss.  t.  89.  Okt  (WSKPh.  8,  8.  1868).  —  HO)  J. 
Hoskyns-Abrahall,  A  Carthaginian  ambassador  mentioned  in  a  greek  inscriptawn  at 
Athens:  dB.  6,  8.  848.  —  HO»)  X  C.  T.,  A  Oarthaginian  ambassador  mentioned  in  a  greek 
inscription  at  Athens:  CUL  6,  8.  878.  Wendet  sieh  gegen  d.  Ausführungen  t.  Hoskyns- 
Abrahall.  —  111)  W.  Gurlitt,  &oa*vpJ8fp  ^Aqiyvc^tov  ndoios:  AJEMÖ.  14,  8.  186— 
80.  —  112)  ü.  Köhler,  Philipp  IL  ».  d.  Ghslkidisohen  Stidte:  SBAkBerlin  1891»  8.  478 


fg.    Orieeha».    Brack.  ^91 

beschäftigt  sieh  mit  dem  Zustand  dar  ChalHdike  nach  der  Eroberung  durch 
Philipp.  Eine  systematische  Zerstörung  der  ehaUddisehen  Städte  hat  nicht 
stattgefunden;  doch  hat  Philipp  die  griechischen  Bewohner  der  Cbalkidike 
um  Tai  expropriiert  und  in  die  Grenzgebiete  der  Barbaren  verpflanzt  Das 
Land  wurde  an  makedonische  Adlige  gegeben,  namentlich  sind  in  gröberem 
Umfinge  Verleihungen  von  Ländereien  an  Hetairen  erfolgt  Aufaerdem 
wurden  auch  nichtadlige  Mazedonier  nach  der  Ghalkidike  übergeführt,  welche 
ab  erbliche  Kleinpächter  die  Ländereien  der  adligen  Großgrundbesitzer  be- 
wirtschafteten. Diese  Makedonisierung  beschränkte  sich  auf  den  Rumpf  der 
Halbinsel;  die  Städte  auf  den  3  Landinngen  behielten  im  Ganzen  ihre  grie- 
chische Bevölkerung,  hörten  aber  auf,  Freistädte  zu  sein.  —  Durch  eine 
athenische  Inschrift  ist  erwiesen,  dafe  im  Jahre  886/6  vor  Chr.,  also  zwischen 
Medokos  (Amadokos  L)  und  Kotys  L,  kurze  Zeit  höchstens  von  390 — 888, 
ein  König  Hebrytehnis  Aber  das  Odrysenreich  herrschte.  Hock114)  legt  dar, 
wie  Hebrytelmia,  um  sich  gegen  die  Angriffe  des  Seuthes  zu  sichern,  sich  um 
die  Gunst  der  Athener  bemuhte  und  im  Jahre  886/6  eine  Gesandtschaft  nach 
Athen  schickte,  worauf  ihn  die  Athener  in  jenem  Dekrete  belobten  und  ihm 
fieselben  Rechte  wie  seinen  Vorfahren  gewährten.  Bald  nach  888  wird  auch 
Hebrytslmis  dem  Eotys  unterlegen  sein,  der  nach  dem  Tode  des  Seuthes  sich 
mm  Herrn  von  ganz  Thrakien  machte. 

Litteratur.  Von  Dittrich-Fabricius11*)  wird  die  Hypothese  auf- 
gestellt, dab  die  uns  vorliegenden  Hellenika  Xenophons  am  Anfang  die  von 
ehern  unbekannten  aus  Xenophons  Lebenserinnerungen  gefertigte  Fortsetzung 
des  Thukydides  sind,  an  welche  der  zweite  und  gröbere  Teil  der  Lebens- 
Erinnerungen  angehängt  ist,  bis  zu  dem  von  Xenophon  selbst  gegebenen 
8chlusse.  Die  Anabasis  hat  durch  eine  Reihe  von  Interpolationen  ihren  rein 
apologetischen  Charakter  eingebüßt  —  Auf  die  politische  Bedeutung  des 
Isokrates,  insbesondere  auf  seine  Stellung  gegenüber  Philipp  von  Makedonien 
weist  von  8cala116)  hin.  Die  Ratschläge  des  Isokrates  sind  von  Philipp 
ud  Alexander  genau  befolgt  worden.  —  In  der  Rede  des  Aischines  gegen 
Ktestphon  versucht  Rabe116)  die  nach  dem  Prozesse  abgefaßten  und  nach- 
träglich eingeschobenen  Bestandteile  auszusondern;  es  sind  die  §§  18 — 24, 
137—141  und  210—256.  —  Gegen  Rohde  verteidigt  Zeller117)  ausführ- 
licher die  von  ihm  angenommene  Abfassungszeit  des  platonischen  Theaitet 
«wischen  892  und  390,  während  Rohde118)  nochmals  dafür  eintritt,  dab 
Afetipohs  IL  der  von  Piaton  gemeinte  Heraklide  ist,  der  Dialog  demnach 
nicht  vor  371  vollendet  sein  kann.  —  Hoffmann119)  findet,  dab  Piaton  im 
Pbilebos  seiner  Ideenlehre  eine  ganz  neue  Gestalt  giebt,  indem  er  sich  einer 


L 


-S7.    Sita.   <L    preoia.  Akad.  d.  Wim.  t.  28.  Mai.     (WSKFh.   8,   S.   782;   BPW8.   11, 

ä  UM/6).  —  118)  A.  Hock,  D.  Odryeeakonig  Hebrytelmia:  Harm»  26,  8.  453— SS.  — 

114)  H.  Dittrieh-Fabriciua,  Zu  Xenophona  Hellenika  u.  Anabaaia:  PhiloL  49  (NF.   3), 

8.  174/S.  —  114*)  x  M.  Olar,  De  Ageailao  ?er©  Xenophonteo.    Prgr.  d.  kgL  Gymn. 

Seelen.    4*     18  8.  —  115)  B.  t.  Seala,  Iaokntas  n.  d.  Goachichtaachreibnng.    (Vortrag 

H'4  41.   Vareanmlaag   deateeher  Philologen   a.  Schulmänner  in  München  am  SS.  Mai): 

■fcfc  144,    8.   SSS/9.     Vgl  BPW8.  11,  S.  806.   —   116)  A.  Habe,  D.  Bedaktion  d. 

mttjp*       -  '-     ^tn  Kteaipbon.     Berlin,   Mayer  u.  Müller.     46  8.     M.   1,00.     |fW. 

^^T  '86-91;  P.  81ameeika:  ZOG.  42,  8.  1037;  J. Kohm:  WSKPh. 

SSW  \  S.  Zeller»  D.  Abfaaeangaieit  d.  Platonischen  Theitet:  Archir  1 

T  .  189— S14.  —  118)  S.  Rohde,  D.  Abfatanngaeit  d.  Platonischen 

(KP»  4),  &   1— IS.  —    119)  H.  Ho  ff  mann,   D.  Platonische 
"  -lh.  d.  Philosophie  4,  8.  139-42.  —  119«)  X  A- 
faleo  addictia  apecimen.    Diaaert    Bonn,    SS  8. 


1,92  ♦  •.    Griechen.    Brnek. 

mehr  realistischen  WeHaiwchanwig  zuwendet,  wie  de  in  den  Gesetzen  gipfelt; 
daher  ist  der  Fhilebos  nach  der  Bepublik  und  dem  Timakte  unmittelbar  vor 
den  Gesetzen  entstanden.  —  In  einer  zu  Eretria  entdeckten  Grabanlage  sieht 
Waldstein110)  das  Grab  des  Aristoteles.  —  Die  Auffindung  der  aristotelischen 
lA&Tjvatav  itoXtxtia  hat  eine  solche  Anzahl  von  Schriften,  Aufsätzen, 
gröfoeren  oder  kleineren  Notizen  veranlafet,  dafs  es  nicht  angingig  ist,  sie 
sämtlich  zusammenzustellen.  Zunächst  können  hier  alle  Arbeiten  unberück- 
sichtigt bleiben,  welche  blols  Aber  die  Handschrift  und  den  Inhalt  des  Werkes 
referieren  oder  die  demselben  verdankten  Berichtigungen  und  Erweiterungen 
unserer  Kenntnis  Ar  die  einzelnen  Punkte  nur  kurz  andeuten;  aber  auch  von 
den  Ausgaben1'1)  und  Übersetzungen111)  sollen  nur  die  wichtigsten  unten 
angefahrt  werden.  Die  *AfhjpaUüv  itokxda  besteht,  so  weit  sie  uns  erhalten 
ist,  aus  einem  historischen  Teile  (Kap.  1 — 41),  der  Verfassungsgeschichte 
Athens  von  Drakon  bis  zum  Beginne  des  4.  Jh.,  und  einem  antiquarischen 
Teile  (Kap.  42 — 68  und  die  Fragmente),  einer  systematischen  Darstellung 
der  athenischen  Verfassung  im  4.  Jh.  Als  Abfassungszeit  sind  die  Jahre  von 
328 — 325  vor  Chr.  zuerst  von  Torr114)  bestimmt  und  dann  allgemein  an- 
erkannt worden,  indem  die  Nennung  des  Archon  Kephisophon  (329/8)  die 


|[A.  Gercke:  BLZ.  1801,  &  1868.]|  —  120)  Gh.  Wtldsteia:  The  gme  of  Aristotle: 
Ac.  No.  989,  8.  377;  No.  990,  8.  400.  Vgl.  Ao.  No.  997,  8.  568/9  (The  tomb  of  Aristotle); 
Ch.  W »Idstein:  Nineteenth  Century  No.  171,  8.  845  -50.  —  121)  X  *A&tjvaütfr  noi*- 
rata.  Aristotle  ob  the  eonstftation  of  Athen«.  Edited  by  F.  0.  Ken y ob.  Printed  by  oider 
of  the  tnistees  of  the  British  Mnsenm.  (London,  Qaarikh).  LH,  190  8.  7  eh.  6.  |[H. 
Diels:  DLZ.  1891,  8.  289—42;  F.  Blas«:  L0B1.  1891,  8.  501/4;  G.  J.  Schneider: 
WSKPh.  8,  S.  872/5;  Br.  Keil:  BPW8.  11,  8.  517—25,  549—56,  581/7,  618—20;  P. 
Meyer:  Gymnasium  1891,  8.  277—87;  Y.  Thnmser:  ZOG.  42,  8.  502/7;  B.  Haas- 
sonllier:  BOr.  1891,  No.  10,  8.  181/6;  S.  Weil:  JSer  1891,  April,  8.  197—214;  B. 
Dareste:  JSar.  1891f  Mai,  8.  257—78;  H.  Francotte:  Maseon  10,  8.  465—88;  W.  L. 
Newmen:  GIB.  5,  8.  155—64;  G.  Müller  a.  B.  Pais:  BiFU.  19,  8.  551— 70.]|  — 
121»)  X  Aristotelis  nolvztia^A&rpaltov.  Edideront  G.  Kaibel  et  ü.  de  Wilamowits- 
Mailendorft  Berlin,  Weidmann.  XY,  100  8.  M.  1,80.  |[G.  J.  Sehneider:  WSKPh. 
8,  8.  1872/8;  Th.  Gompera:  DLZ.  1891,  8.  1689—41;  «£:  LCB1.  1892,  8.  56/7;  H. 
Weil:  B&Gr.  4,  8.  405/7;  H.  Richard«:  GIB.  6,  8.  20/4.])  —  121») X 'A&tjralov  nohr 
isla.  Arietotele,  In  eostitaiione  degli  Ateniesi.  Testo  greeo,  versione  italiana,  introduione 
e  note  per  cora  di  C.  Ferrini.  Milano,  Hoepli.  XXXV,  189  8.  3  L.  50.  |[G.  J. 
Sehneider:  WSKPh.  8,  S.  1098/4;  H.  Biehards:  C1B.  5,  8.  465/8.]|  —  121«)  X 
De  repnbKca  Athenienriam.  Aristotelis  qni  fertar  über  'A&rjvaüxtv  nokrsta.  Bdiderant 
H.  Tan  Herwerden  et  J.  ran  Leenwen.  Aecednnt  mannscripti  apographnm,  Observationen 
palaeographicae  com  tabnlis  IY,  indices.  Leyden,  A.  W.  Sijthoff.  gr.  8°.  XVI,  241  S. 
M.  6,00.  |[F.  B.:  L0B1.  1891,  8.  1888/5;  EL  Biehards:  C1B.  6,  &  20/4.] |  —  122)  X 
Aristoteles*  Schrift  ▼.  Stamtnresen  d.  Athener,  Terdentseht  t.  G.  Kaibel  n.  A.  Kiessling. 
Strafrbnrg,  K.  J.  Trübner.  Y,  108  8.  M.  2.00.  |[G.  J.  Sehneider:  WSKPh.  8,  8.  449 
—51  n.  1094;  Th.  Gompera:  DLZ.  1891,  8.  877/8  n.  1477/9;  y:  BPW8.  11,  &  1199; 
B.:  L0B1.  1891,  S.  1465/6;  P.  Meyer:  NFhBs.  1891,  S.  261/8;  Y.  Thnmser:  ZOG.  42, 
S.  508/7;  B.  Hanssoullier:  BCr.  1891,  No.  18,  8.  944/5;  H.  Biehards:  GIB.  5, 
8.  465/8.]|  —  122«)  X  Aristoteles,  Staat  d.  Athener.  Übenetit  ▼.  Fr.  Pol  and. 
(=r  Langenscheidtsehe  Bibliothek  tarnt),  griech.  a.  rftm.  Klassiker  in  deutschen  Übersetsungen. 
Aristoteles'  Werke  78.  n.  79.  Lief.)  Berlin,  Langenseheidt  kl.  8°.  XII,  114  8.  M.  0,70. 
|[G.  J.  Schneider:  WSKPh.  8,  S.  1873;  Th.  Gompere:  DLZ.  1891,  8.1478;  P.Meyer: 
NPhBs.  1892,  S.  19— 91.]|  —  122»)  X  Aristotle  on  the  Athenisn  eonstitntion.  Tranalitod, 
with  introdootton  and  notes,  by  F.  G.  Kenyon.  London,  Bell.  164  8.  4  sh.  6  d.  |[F. 
T.  Biehards:  Ae.  No.  1006,  8.  187/8;  H.  Bicharda:  C1R.  5,  8.  465/8;  Ath,  Na  8882, 
8.  816.]|  —  122«)  X  Aristote,  La  repubHqne  athenienne.  Tradnite  en  firancais  ponr  la 
premiere  fois  per  Th.  Bein  ach.    Paris,  Hachette  et  Oo.    kl  8°.    XXX,  121  8.    l  fr.  50. 

JA.   Hanvette:    BOr.  1891,   No.  52,   8.  501/9;    EL   Biehards:   C1B.  6,   8.  20/4;   Ae. 
o.  1017,  8.  881;  Ath.  No.  8882,  8.  816.]|   —  128)  Ceeü  Torr,  The   dato  of  th«  *con- 
stitation  of  Athens':  Ath,  No.  8802,  8.  185;  No.  8816,  8.  686.    YgL  WSKPh.  8,  &  221 


§8.    6riecbea.    Brack.  Iv93 

obere,  tte  Hichterw&hnang  von  Penteren,  welche  erst  seit  826  gebaut  worden, 
&  utare  Zeitgrenze  giebt;  nur  Cauer114)  meint,  dab  die  Schrift  zwischen 
Spitaomner   &24    und  Herbst  322  vollendet  worden  sei.  —  Bezuglich  des 
Yt  gehen  die  Ansichten  noch  auseinander,  wenngleich  die  weit  überwiegende 
Mehrzahl  der  Gelehrten  der  bereits  von  Kenyon  aasgesprochenen  Autorschaft 
dn  Aristoteles  beigestimmt  hat    Dagegen  wird  Caoer  durch  Auslassung  von 
ttfigea,  welche  hätten  erwihnt  werden  müssen,  durch  Irrtümer,  welche  auf 
Bmitamg  schlechter  litterarischer  Quellen  zurückgehen,  durch  Widersprüche 
innerhalb  der  Schrift  selbst  und  mit  der  aristotelischen  Politik  zu  dem  Er- 
gebnis geführt,  dab  Aristoteles  nicht  der  Autor  der  IdShptalwv  noJuttia 
gewesen  sein  kann;  doch  ist  sie  im  Kreise  der  peripatetischen  Schule  ent- 
standen, von  einem  unbedeutenden  Schüler  des  Aristoteles  angefertigt    Unter 
dn  Augen  des  Meisters  begonnen,  wurde  die  Arbeit  vielleicht  erat  beendet, 
nachdem  Aristoteles  Attika  hatte  verlassen  müssen;  und  durch  den  Druck, 
weichen  die  athenische  Demokratie  ausübte,  erklären  sich  die  von  Aristoteles 
abweichenden  politischen,  der  Demokratie  günstigen  Grundsitze.  —  Auch  nach 
der  Ansicht  Whibleys"')  ist  das  Werk  unter  der  Leitung  des  Aristoteles 
von  einem  seiner  Schüler  ver&bt;  ähnlich  labert  sich  Oman,116)  während 
Sehvarcs"7)  es  dem  Demetrios  von  Phaleron  anweisen  mochte.    Vor  Allen 
aber  fuhrt  Bühl1"),  unter  heftigen  Angriffen  gegen  die  Schrift,  im  Einzelnen 
ans,  dab  sie  ihrer  Anordnung,  Behandlungsweise  und  ihrem  Inhalte  nach  des 
Aristoteles  unwürdig  ist  und  ihm  abgesprochen  werden  mufe.    Sie  enthält  im 
historischen  Teile  vielfach  Unwahres  und  Unmögliches  und  darf  nur  ein  ge- 
ringes Mab   von   historischer  Glaubwürdigkeit  in  Anspruch   nehmen.     Die 
Disposition  ist  die  denkbar  schlechteste.  —  Aus  sprachlichen  Gründen  leugnet 
achlieblich  Mayor11*)  die  Urheberschaft  des  Aristoteles.  —  Diese  sprach- 
lichen Bedenken  werden  von  Gomperz1'0)  widerlegt  welcher  ferner  in  einer 
anderen  Abhandlung181)  gegen  Bühl  polemisiert,  indem  er  die  hauptsächlichsten 
der  von  Bühl  gerügten  Punkte  herausgreift  und  die  Vorwürfe  als  unbegründet 
zurückweist   —    Gegen  Cauer  und  Schvarci  verteidigt  Niemeyer188)  die 


(D.  Abnssangsseit  d.  Schrift  \tihpalan>  nolnsfa)  —  124)  Fr.  Cauer,  Hat  Aristoteles 
d.  8efcrift  t.  Staate  d.  Athener  geecariebe»?  Ihr  Ursprung  u.  ihr  Wert  für  d.  altere  athenische 
ftaasa.  Stattsart  Gooehen'sche  VerUgsbochh.  kL  S°.  78  B.  IL  1,00.  |[B.  8sa,nto: 
WSKFn.  8,  &  7S1/7;  H.  Diel».  DLZ.  1891,  8.  878-80;  iL:  LCB1.  1891,  S.  1120/1; 
A.  Taamb:  Lit  Merkur  11,  8.  19S/4;  P.  Meyer:  Gymnasium  1891,  &  667/9;  V. 
Thamser:  ZOG.  42,  8.  978—81;  B.  Kiese:  GGA.  1891,  No.  SO;  EL  W.:  RÄtGr.  4, 
S.  20*/f;  Ae.  Ko.  998,  S.  640;  Ata.  No.  8889,  S.  818.]|  —  124«)  X  0.  Or(ueins),  D. 
Searift  t.  Staate  d.  Athener  n.  Aristoteles  Aber  d.  Demokratie:  FhiloL  50  (NF.  4),  S.  178/8. 
öajea  Guar  geriehtet  D.  VI  d.  Schrift  erscheint  nicht  als  Freund  d.  Demokratie.  — 
18a)  L.  Whibley,  Oa  the  Constitution  of  Athen«.  The  authonhip:  OUL  5,  S.  298.  — 
128)  &  W.  Oman,  The  IloXnaia  rtSv'Athpator.  (Hiet  Society,  Sita.  t.  19.  Nor.):  Ae. 
Ko,  1021,  8.  488/4.  Vgl.  Attt.No.  8844,  8.  728.  —  127)  J.  Sohraroe,  Ariatoteles  u.  d. 
WApwfa?  noJUrrta  auf  et  Papyrus  d.  British  Museums.  Leipsig,  W.  Friedrich.  28  S. 
M.  ifiO.  \[Q.  J.  Sehneider:  WSXPh.  8,  8.  644/5.] |  Separatabdraek  aus 'D.  Demokratie', 
anal  2,  Abt  1.  —  127«)  X  id.,  Z.  Aristotelischen  Konstitution,  [ungarisch].  Budapest, 
iisianue.     87   S.     K.    1,20.  —  128)  F.   Kühl,   Über  d.  t.  Mr.  Kenyon   veröffentlichte 

steift  t.  Staate  d.  Athener:  BhM.  46,  8.  428—64.  —  129)  J.  B.  Mayor,  Un-Aristotelian 

vom  and  phraena    oontained  in  the  *Axhtvaian>  nohxiia :  C1B.  5,  8.  122/8.  —  180)  Tb. 

Gonpera,   Über   d-   nenentdeckte  Werk  d.  Aristoteles  u.  d.  Verdachtiger  seiner  Echtheit. 

(And.  £  Wim.  au  Wien*  Sita.  t.  22.  April):  BFWS.  11,  S.  1056/6.  —  181)  id.,  D.  Schrift 

t   ntMfsaoami    d.   Athener   u.   ihr   neuester   Beurteiler.     B.   Streitschrift.     Wien,   Holder. 

p.  8*    48  8.     M.   1,20.      \{iL:  LCBL  1892,  S.  56/7;  8.  Brück:  DLZ.  1892,  8.  800;  T. 

i>:  lÄGr.  4,  8.  407/8.))   —  182)  *•  Niemeyer,  Zu  Ariatoteles  ^AfhpaUo*  noXniüt: 


1,94  {••     Grieche».    Brock. 

Autorschaft  des  Aristoteles,  an  der  o.  a.  noch  Diels,"*)  Bauer,18*) 
Ferrini  festhalten,  und  erweist  namentlich  die  angeblichen  Widerspräche 
mit  der  Politik  als  nicht  vorhanden,  ebenso  wie  P.  Heyer186)  die  voll- 
kommene  Übereinstimmung  mit  den  Angaben  in  der  Politik,  vornehmlich  mit 
dem  letzten  Kapitel  des  2.  Buches,  darthun  will  —  Was  die  Glaubwürdigkeit 
des  oeugefundenen  Werkes  anbetrifft,  so  bezeichnet  Macan188)  es  als  eine 
gute  Quelle  für  das  4.  Jh.,  jedoch  nicht  für  die  Ereignisse  vor  dem  Archontat 
des  Eukleidee.  —  Die  Tendenz,  welche  nach  Cassel187)  der  Schrift  vom 
Staate  der  Athener  zu  Grunde  liegen  soll,  ist  die  Warnung  vor  der  Republik 
und  die  Empfehlung  der  erblichen,  patriarchalischen  Monarchie.  —  Nachdem 
Bauer188)  die  Geschichtsschreibung  der  Hellenen  bis  auf  Aristoteles  verfolgt 
hat,  erörtert  er,  welche  Stellung  dieser,  wie  er  uns  jetzt  in  der  id$rp>auin> 
nohxsia  entgegentritt,  in  der  griechischen  Historiographie  einnimmt;  hier 
spricht  er  die  Ansicht  aus,  dafa  Aristoteles  bei  der  Abfassung  des  Werkes 
den  Zweck  im  Auge  gehabt  hat,  seine  athenischen  Leser  mit  dem  Scheitern 
der  GroJsmachtspoütik,  die  Athen  im  5.  Jh.  getrieben,  zu  versöhnen  und  von 
dem  Glück  des  bescheidenen  Daseins  der  Stadt  unter  der  makedonischen 
Herrschaft  zu  überzeugen.  Im  zweiten  Teile  des  Buches  verwertet  Bauer  die 
Angaben  der  neuen  aristotelischen  Schrift  für  die  athenische  Geschichte, 
wobei  besonders  die  Chronologie  der  Pentekontaetae  eine  bedeutende  Um- 
gestaltung erfährt;  denn  Bauer  nimmt  die  Daten  des  Aristoteles  als  richtig 
an  und  sucht  damit  die  anderweitig  überlieferten  Nachrichten  zu  vereinbaren. 
—  Die  Geburt  des  Mathematikers  Eudoxos  von  Knidos  setzt  Unger189)  in 
das  Jahr  420/19  oder  419/8,  seine  Reise  nach  Ägypten  396/5  oder  395/4, 
seinen  Tod  368/7  oder  367/6.  Die  yijg  Tte^iodog  ist  nicht  von  ihm,  sondern 
von  dem  Rhodier  Eudoxos  in  der  Mitte  des  3.  Jh.  vor  Chr. 


III.    Seit  Alexander  d.  Gr. 

Alexander  d.  Gr.    Mit  einem  zweiten  Teile  schliefet  Miller140) 
seine  Arbeit  ab,   in  welcher  er  die  Nachrichten  Strabons   aber   die  Züge 

NJbbPh.  U3,  S.  405—16.  —  138)  H.  Diels,  Aristoteles'  *Ad*palw  nohreia-.  Archir  f 
Gesell,  d.  Philosophie  4,  8.  478—86.  Vgl.  id.  in  d.  8ite.  d.  srtfa.  Ges.  m  Berlin  t.  S.  Febr. 
(BLZ.  1891,  8.  284/5;  BPWS.  11,  S.  SSS).  — -  134)  A.  Bmaer,  Aristoteles  oder  e.  Un- 
bekannter?: Sohlesische  Ztg.  1891,  No.  699  t.  7.  Okt,  Ho.  711  t.  11.  Okt  o.  No.  717  t. 
14.  Okt  —  185)  P.  Hey  er,  D.  Aristoteles  Politik  o.  d.  'Afrrjvaicjv  noXnaia,  Nebst  e. 
Littentnr-Übersioht  Bonn,  Cohen,  kl.  8°.  72  8.  M.  1,20.  \[hL:  LOßl.  1899,  8.  56/7.]|  — - 
186)  B.  W.  Macan,  "A&tfvaloyv  nolneta:  JHSt  19,  8. 17—40.  —  187)  Paolos  Cassel, 
V.  neuen  Aristoteles  o.  seiner  Tendern.  Berlin,  Verlag  d.  bibliogr.  Boreaos.  gr.  8°.  VII, 
89  8.  M.  0,80.  |[P.  Meyer:  NPhBa.  1892,  8.  3/4.] |  —  188)  A.  Bauer,  Litterarische  o. 
historische  Forschungen  ao  Aristoteles*  *A&rp>ai<ov  itoXnala.  Manchen,  Book.  VII,  190  8. 
M.  8,00.  |[S.  Brock:  DLZ.  1891,  8.  1712/4;  F.  Bühl:  WSKPh.  9,  8.  3—10;  F.  T. 
Eichard«:  Ae.  No.  1006,  8.  187/8;  Ath.  No.  8882,  8.  S16.]|  —  188»)  XH.  Droysen, 
Zu  Aristoteles'  'A\hp>aic*y  noXvtaia.  Vorläufige  Bemerkungen.  Frgr.  d.  Konigstidt  Gymn. 
in  Berlin.  (Berlin,  Gaertners  Verlag.)  4°.  28  6.  M.  1,00.  —  138»)  X  J-  Gronsel, 
Aristoteles  o.  d.  'A&rjvaleor  noltraia  auf  d.  Papyrus  d.  British  Moseoms.  Leipzig,  Friedrich. 
M.  1,00.  —  188«)  X  &  J  Schneider:  Aristoteles'  'A&fjvatatv  nohtela:  W8KPh.  8, 
8.  498—602;  8.  628—38;  8.  586/9.  —  1884)  X  *•  ▼»»  Leeowen,  Ad  Aristotelis  libram 
de  repnblica  Atheniensiom  nnper  reportum:  Mnemosyne  19,  8.  169—90.  —  188«)  X  ö- 
De-Sanctis,  Stodi  soll*  "Ad^vaioyy  nohreia  attriboita  ad  Ariatotele:  BiFil.  20,  8.  147 
— SS.  —  189)  G.  F.  ünger,  Eudoxos  t.  Knidos  u.  Eudoxos  t.  Rhodos:  Philol.  50  (NF.  4), 
8.  191—229. 

140)  A.   Miller,  D.   Alexandergesch.   nach  Strabo.    II.  Teil.    Festgabe  d.  Lehrer- 


§8.    Griechen.    Brach.  1,95 

Alexanders  zusammenstellt  and  mit  den  sonstigen  Zeugnissen  vergleicht;  es 
werden  der  Rückzug  Alexanders  ans  Indien  und  seine  letzten  Schicksale  be- 
handelt Strabon  hat,  ebenso  wie  Arrian,  ans  Nearcb  geschöpft,  so  dab  er 
oft  fast  wörtlich  mit  Arrian  abereinstimmt  —  Auf  dem  Zage,  den  Alezander 
nr  Verfolgung  dee  Dareios  durch  Centralasien  unternahm,  berührte  er  nach 
Aman  die  Ortschaft  Rhagai,  nach  Justin  Thara,  nach  Curtins  Tabai.  Alle 
drei  Hamen  bezeichnen  denselben  Ort,  indem  Sonny141)  vermutet,  dab 
Tragus  in  seiner  griechischen  Quelle  Tarai  für  Bhagai  verlesen  hat  und  auf 
einem  ähnlichen  Lesefehler  des  Curüus  wiederum  die  Form  Tabai  statt  Tarai 
beruht  Jedenfalls  hat  Curüus  an  dieser  Stelle  den  Trogus  benutzt  —  In 
dem  Berichte  über  die  letaten  Tage  Alexandere  hat  Plutarch,  wie  Bauer148) 
nachweist,  einen  Tag  Übersprungen,  den  23.  Daisios  nach  seiner  Datierung. 
Wird  dies  berücksichtigt,  so  erhalten  wir  als  Todestag  Alexanders  den 
39.  Daisios,  was  mit  Aristobulos  übereinstimmen  würde.  Im  Übrigen  ent- 
sprechen sieh  Arrians  und  Plntarchs  Darstellung. 

Staaten  der  DUutochen.  Ssanto149)  konstatiert  eine  staats- 
rechtliche Scheidung  der  Provinzen  des  makedonischen  Reiches  nach 
Sstrapieen  and  Strategieen.  Von  den  6  erhaltenen  Listen  nun,  in  denen  die 
Verteilung  der  Provinzen  nach  Alexanders  Tode  au  Babylon  angegeben  wird, 
dUen  die  vollständigen  bei  Diodor,  Dexippus,  Justin  und  Oroeiua  zuerst  die 
Sstrapieen,  dann  die  Strategieen  auf,  die  unvollständigen  bei  Arrian  und 
Curtina  nur  die  Satrapieen.  —  In  dem  Exzerpt  bei  Suidas  unter  Jrjfii^Qiog, 
welches  die  Expeditionen  des  Ptolemaios  (308  vor  Chr.)  und  des  jugendlichen 
Demetrioa  (307  vor  Chr.)  nach  Griechenland  enthält,  zeigt  Köhler144)  einzelne 
Ungenauigketten  und  Unrichtigkeiten  auf.  Das  Exzerpt  ist  nicht  nach  Diodors 
Berichten  gefertigt,  welcher  in  einigen  Punkten  durch  dasselbe  ergänzt  wird. 
Die  Angabe,  dafa  Ptolemaios  nach  seiner  B&ckkehr  aus  Griechenland  Kyrene 
oterwarf ,  bestätigt  als  Regierungszeit  des  Magas  in  Kyrene  die  Jahre  308 
—268.  Die  bei  Pausanias  und  in  einem  Exzerpte  bei  Suidas  vorliegende 
Tradition,  wonach  Ptolemaios  L  ein  illegitimer  Sohn  Philipps  II.  war,  und 
die  Aussetxungsgeechichte  sind  aus  dem  Geschichtewerke  des  Timagenes  ge- 
flossen. 

Unter  den  Münzen,  welche  Eupolemos,  der  Feldherr  Kassanders,  in 
Ksrien  schlagen  lieb,  unterscheidet  Wroth146)  zwei  Typen:  1)  Monogramm, 
2)  karische  Doppelaxt  auf  der  Rückseite.  —  Ein  Kopf  im  Britischen  Museum, 
welchen  Newton  als  Porträt  Philipps  V.  von  Makedonien  erklärt  hatte,  stammt 
nach  Furtwänglers14*)  Vermutung  vielmehr  von  einem  der  Schlachten- 
denkmiler  Attalos'  I. 

Seleukiden.    Einen  Marmarkopf  hellenistischer  Zeit  aus  der  Villa  dei 


kaUjftg— »«  4.  k.  alten  Gymn.  xa  Wflnbnrg  in  Prot  W.  ▼.  Christ  Wttnbnrg,  8tahel  in 
Csnmiss.  4».  37  8.  M.  1,50.  |[B.  Kubier:  WSKFh.  8,  S.  1836/6.]|  —  141)  A. 
Sonny,  Hhegae-Thnra-Tabne:  NJbbFh.  14S,  8.  878—80.  —  142)  A.  Bauer,  D.  Todestag 
Aland»  d.  Gr.:  ZOG.  42,  8.  1— IS.  —  142»)  X  &  Beurlier,  De  dirinis  honoribns 
«not  seeencrant  Alexander  et  saccessores  ejus.  These.  Paris,  Thorin.  1890.  162  8.  |[J. 
Waltsing:  RIPB.  34,  8.  254/8.] | 

145)  X.  Staate,  D.  Überlieferung  d.  SatrapieenTerteUiing  nach  Alexanders  Tode:  ABMÖ. 
15,  8.  12/8.  —  144)  U.  Köhler,  Über  eisige  Fragmente  s.  Diadochengesch. :  8BAkBerlin 
lSfl,  8.  207—14.  —  145)  W.  Wroth,  Bnpolemns.  (Macedonian  ooias):  Nmnism.  Ohraniele 
Ho.  42,  1891,  II,  a  186/9.  —  146)  A.  Fnrtwlngler,  (Aren.  Ges.  in  Berlin,  Sita.  t. 
7.  JaK):  WBKPh.  8,  &  908.  VgL  BFW8.  11,  8.  1183;  BLZ.  1891,  8.  1180;  Aroh.  Ans. 
1991,  8.  141.  —  146»)  X  *•  Six,   Un  ritratto  dal  re  Pirro  di   Rpiro:  MD  AI».  6, 


1,96  {S.    Glied*«.    Braek. 

papiri  in  Hercnlanenm  deutet  Rossbaeh"7)  mit  Hilfe  von  Münzen  auf 
Seleukos  Nikator  in  jüngeren  Jahren,  eine  in  Senn  gefundene  hellenistische 
Bronzestatne  auf  Alexander  Balas.  —  Die  Abhandlung  Kahns148)  hat  die 
Geschichte  des  Seleukidenreiches  vom  Tode  des  Antiochos  YIL  (129  vor  Chr.) 
bis  zu  dem  Untergange  des  Eeiches  und  der  endgültigen  Absetzung  des 
Antiochos  XIII.  durch  Pomp€|jus  (64  vor  Chr.)  zum  Gegenstande.  Die  wich- 
tigsten Quellen  für  diesen  Zeitraum  gehen  auf  Poseidonios  zurflek.  In  den 
letzten  Jahren  Antiochos'  VHL  und  Antiochos9  EX.,  111—96  vor  Chr.,  er- 
folgte ein  rasch  fortschreitender  Verfall  des  Reiches  nach  innen  und  aufsen 
durch  die  zunehmende  Zahl  autonomer  Städte,  durch  die  Eroberungen  der 
Juden,  die  Gründung  der  römischen  provincia  Cilicia,  die  Lostrennung  von 
Kommagene,  endlich  durch  die  Verheerungen  der  Araber  unter  Herotimoe. 
Mit  dem  Tode  Antiochos'  DL  beginnt  eine  zweite  Epoche  des  Verfalles,  in 
welcher  das  Land  oft  unter  mehrere  Könige  geteilt  war.  Weiterhin  erörtert 
Kuhn  die  Grenzen  von  Tigranes'  Herrschaft  in  Syrien;  hier  steht  die  Er- 
oberung und  Besetzung  von  SeleuUs,  teilweise  von  KUiUen  und  von  Phöni- 
kien  durch  Tigranes  fest  Zum  Schind  werden  die  Verluste  des  Seleukiden- 
reiches von  129—64  aufgezählt. 

Ptolemüerreich.  In  Ägypten149)  wurden  zu  Luxer  hieroglyphische 
Inschriften  gefunden,  in  welchen  die  Ausgaben  Alexanden  und  des  Philipp 
Aridaios  fttr  Wiederherstellung  des  groben  Tempels  aufgezeichnet  sind.160) 
—  Unter  den  Papyri,  welche  Flinders  Petrie  im  Jahre  1890  zu  Tell-Gurob 
(im  Fayum)  entdeckt  und  Mahaffy1*1)  entziffert  und  veröffentlicht  hat,  be- 
findet ßich  eine  Anzahl  Testamente  aus  den  Jahren  287 — 226  vor  Chr., 
meist  von  Veteranen,  die  in  Krokodilopolis  (Arsinoö)  angesiedelt  waren«  Den 
Namen  des  Erblassers,  der  Erben  und  der  Zeugen  ist  jedesmal,  um  die 
Identität  zu  sichern,  eine  genaue  Personalbeschreibung  beigegeben«  Ferner 
erhalten  wir  Kontrakte  und  gerichtliche  Akten  von  268 — 226  vor  Chr.,  den 
Brief  eines  Gutsverwalters  und  den  eines  jungen  stellenlosen  Offiziers  an  seinen 
Vater.  Auf  das  6.  Jahr  des  Ptolemaios  HL,  241  vor  Chr.,  ist  das  Me- 
morandum eines  Andronikos  an  den  Strategen  Aphthonetos  datiert;  er  klagt 
darüber,  dafa  Bewohner  solcher  Häuser  in  Krokodilopolis,  auf  denen  Ein- 
quartierungspflicht lastete,  die  aufseien  Merkmale  dieser  Verpflichtung,  die 
ßwpol,  von  ihrer  ursprünglichen  Stelle  an  eine  andere  entfernt  hätten,  wo 
sie  nicht  recht  gesehen  werden  könnten.  —  Im  Winter  1889/90  fand 
Sayce161)  griechische  Graffiti  (Proskynemata  aus  der  späten  Kaiserzeit)  an 


S.  879—84  mit  Tfl.  TEIL  B.  im  Neapeler  Muaeum  befindlich«  Bttete.  147)  0.  Boeabacfc, 
Über  drei  plastische  Bildniaee  tue  hellenietiacher  Zeit  (Areh.  Ges.  m  Berlin,  Bits.  r. 
8.  Mira):  WSKPh  8,  8.  474/6.  Vgl.  DLZ.  1891,  8.  471;  BPWS.  11,  8.  868;  Ana.  Am. 
1891,  S.  89.  —  148)  A.  Kuhn,  Befolg*  a.  Gesch.  d.  Selenkiden  t.  Tode  AntfoeW  YIL 
Sidetet  bis  auf  Antioeho«  XIH.  Aliatikot.  (199—84  tot  Ohr.)  Frgr.  d.  Gymn,  au  All- 
kirch i.  £.  (Leipeig,  Fock.)  4°.  49  8.  M.  1,90.  —  149)  X  °-  Weeeely,  Stadien  über 
d.  Verhältnis  d.  griech.  i.  igypt  Beoht  im  Lagidenreiche ,  insbesondere  über  Penonal- 
Exemtion  im  Ansehlni*  an  Varro  de  r.  r.  L  17,9.  Leipzig,  Freytag;  Wien,  Tempaky. 
Lex.  8°.  79  8.  M.  1,40.  Ana  d.  SB.  d.  k.  Akad.  d.  Wies.  —  150)  Ath.  No.  8808, 
8.  988.  —  151)  J.  F.  Mahaffy,  On  the  Flinden-Fetrie  Papyri.  With  transcriptions, 
commentariea  and  index.  With  thixfy  antotypea.  (=  Boyal  Iriah  Aoademy.  'Cnjmüigham 
Memoira.'  No.  S.)  Dublin,  Aeademy  flonae.  8old  also  by  Hodges,  Figgia  and  Co.  and  by 
William*  and  Norgate,  London  and  Edinburgh.  4°.  88  n.  97  8.  9  Gnineen.  |[H.  Diela: 
DLZ.  1891,  8.  1598—81;  F.  BL:  LCB1.  1891,  8.  1901/4.]|  Vgl.  id.:  Ath.  No.  8841, 
8.  817/8.  (The  Petrie  Papyri).  —  152)  A.  H.  Sayce,  Inacriptiona  greeqvea  d'&gypte: 
BJfctGr.  4,   8.  48—67.   —  152«)  X  N4roateoe-Bey,  Iiisoriptions  greeqwa  et  leünea 


§8.    Griechen.    Brack.  X,97 

den  Winden  eines  Steinbreches  beim  Dorfe  Debbab^eh,  eine  Reihe  meist 
kurzer  Felsinschriften  nördlich  von  Silsilis  und  Inschriften  anf  einem  Felsen 
zu  Ekhmim  (Panopolis);  letztere  bezeugen  die  Existenz  eines  Jagdklubs  zu 
Fanopolis,  welcher  unter  Anführung  eines  aq%t%wrff6q  auf  Rechnung  der 
Stidt  ein  ^qoyvhiyuov  mit  Nahrung  versah.  —  Floyer168)  teilt  Bruch- 
stücke von  griechischen  Inschriften  eines  Tempels  in  den  Smaragdminen  von 
Sikait  (im  Ostlichen  Ägypten)  mit 

Für  die  Epoche  von  der  Unterwerfung  Griechenlands  unter 
die  römische  Herrschaft  bis  zum  Beginn  des  2.  Jh.  nach  Chr.  schildert 
Mahaffy1*4)  die  Zustände  der  gesamten  griechischen  und  hellenistischen 
Welt  in  politischer,  sozialer  und  wissenschaftlicher  Beziehung,  die  Einwirkung 
der  Römer  anf  die  Griechen,  wie  andererseits  den  Einflufs  des  Hellenismus  auf 
das  römische  Wesen.  —  Die  in  Megalopolis  gefundenen  neuen  Stucke  des 
diokletianischen  Edikts  aber  die  Warenpreise  publiziert  Loring166)  mit  ein- 
gebendem Kommentar. 

JDie  einzelnen  griechischen  Staaten  und  Städte.  Athen.- 
Am  Schlosse  der  pseudoplutarchischen  Schrift  über  die  10  Redner  stehen 
Beben  einem  Ehrendekret  für  Lykurgos  zwei  an  den  Rat  gerichtete  Bitt- 
gesuche. In  dem  ersten,  eingebracht  unter  Archon  Gorgias  280/79  vor  Chr., 
verlangt  Demochares,  des  Demosthenes  Schwestersohn,  für  seinen  Oheim  eine 
Reihe  von  Ehrenbezeugungen,  welche  10  Jahre  spater  (271/0)  Laches,  der 
Sohn  des  Demochares,  im  zweiten  Gesuche  für  seinen  Vater  begehrt.  Weder 
in  der  Form  und  in  der  Sprache  der  Urkk.,  noch  rücksichtlich  der  in  ihnen 
angefahrten  Thatsachen  findet  Ladek166)  irgend  ein  Argument  gegen  die 
Echtheit  der  Schriftstücke.  Die  Urkk.  sind  entschieden  echt  und  wahrschein- 
lich durch  Yermittelung  des  Caecilius  von  Ealakte  aus  der  tfjrj<piai*<fatav 
ffrmr/wytj  des  Krateros  geflossen,  der  sie  als  Anlagen  der  Ehrendekrete  für 
Demosthenes  nnd  Demochares  mit  abgeschrieben  haben  wird.  —  Aus  der 
2.  Hälfte  des  4.  Jh.  vor  Chr.  liegt  ein  Pachtkontrakt  zwischen  dem  Demos 
Prasiai  nnd  einem  Privatmanne  vor167),  aus  dem  Ende  des  4.  oder  Anfang 
des  3.  Jh.  das  Fragment  eines  Ehrendekretes,  aus  dem  Archontate  des  Anaxi- 
krates.  welches  Eumanudis168)  für  das  vom  Jahre  307/6  hält,  der  Anfang 
einer  Übergabelirk.  der  Poleten,  schliefslich  aus  dem  Jahre  251/0  der  Anfang 
eines  Psephismas.  —  Eine  Basisinschrift  aus  dem  Ende  des  4.  Jh.  erweist 
den  bisher  auf  der  Burg  unbekannten  Kult  des  Zeus  KaTaißdrrjg,  sowie 
eine  Widmung  römischer  Zeit  den  Kult  des  Zeus  Naiog;1**)  zwei  andere 
Widmungen  aus  dem  4.  Jh.  betreffen  die  beim  Erechtheion  verehrte  Dione 
nnd  den  Zeus  Polieus.  —  Homolle100)  veröffentlicht  mehrere  am  Fufse  des 


reeawttie*  dai»  im  rille  d'Alexandrie:  RArch.  18,  Noy.-Des.,  S.  383—45.  —  153)  Floyer, 
EiptantioB  ;n  Eutern  Egypt:  Ath.  No.  3328,  8.  197/8.  —  154)  J.  P.  Mahaffy,  The 
Greek  world  ander  Roman  tway  from  Polybina  to  Plntarch.  London,  Micmülan  and  Co. 
1690.  XIII,  418  8.  10  ah.  6  d.  |[J.  Sitzler:  NPhRs.  1891,  8.  359—60;  6.  Fr. 
Hertiberg:  BPWS  11,  8.  721/6;  C.  Torr:  C1R.  5,  S.  56/8;  Ath.  No.  3299,  8.  83/4.] | 
—  1*5)  W.  Loring,  A  neir  portion  of  the  Edict  of  Diodetian  from  Hegalopolia:  JHSt 
11,  8.  299—342.     8.  JBG.  1890,  I,  971". 

156)  Fr.  Ladek,  Über  d.  Echtheit  zweier  anf  Demoathene«  u.  Demochares  bezüglichen 
Urkk.  in  Pteodo-Plutarcha  Bioi  töv  Sexa  (njrogmv:  Wiener  Studien  13,  8.  63—128.  — 
157)  BCHeli.  16,  8.  210/2.  —  158)  2V.  *A.  KovfiavovSr^s,  'Emyfayal  ^A&Tjvciv: 
BfTju  a$x.  3,  1890,  8.  222/4.  —  159)  Nene  Inschriften  y.  d.  Akropolis  y.  Athen.  Kalt 
<L  Zeu  KaTtußarrfs,  d.  Zeus  Naios,  d.  Dione,  d.  Zeai  üoktevs,  d.  Poseidon:  BPWS.  11, 
S.  645/6.  —  160)  Th.  Homolle,   Inacriptions    d'Athenes   proyenant  du  temenoa  du  Demoe 

Ja  kreabc  rieht«  der  Geaehiehtawlaaonaohait.    1891.    I.  7 


1,98  §B.    Griechen.    Brock. 

Theseion-Hügels  gefundene  Inschriften,  darunter  2  Ehrendekrete  des  2.  Jh. 
vor  Chr.  und  3  auf  einer  Stele  für  Eumaridas  von  Kydonia,  seinen  Sohn 
und  seinen  Enkel  ans  dem  Ende  des  3.  Jh.  Die  Kosten  fftr  die  Ausführung 
der  letzteren  Inschrift  werden  der  Kasse  des  rapilag  x&v  OTQaTtwrixwv  und 
der  ol  ini  zf)  diotxijoei  auferlegt,  welche  demnach  zusammen  eine  Finanz- 
kommission bildeten.  Aus  der  mehrmaligen  Erwähnung  des  rifi&og  tov 
Jijfiov  %cti  Ttov  XccqItcov  als  Aufstellungsort  der  Urkk.  erhellt,  dafs  dieses 
Heiligtuin  in  der  Nähe  des  Theseions  lag,  und  zwar,  wie  Lolling161)  meint, 
an  der  Hallenstrafse  zwischen  Markt  nnd  Dipylon.  —  Mit  der  Institution  der 
Polizeiwache  anf  der  Burg  im  5.  Jh.  vor  Chr.  bringt  Szanto16*)  als  direkte 
Nachfolge  in  der  Kaiserzeit  das  freiwillig  übernommene  unbesoldete  Ehrenamt 
der  2  bürgerlichen  Pyloren,  denen  ein  Salpistes  beigegeben  war,  wie  auch 
die  neben  ihnen  überlieferten  8  axQoqtvlaxeg  in  Verbindung.  Beide,  aus 
irgend  einem  Grunde  getrennten,  Ämter  unterschieden  sich  in  ihrer  Kom- 
petenz nicht  viel  von  einander.  —  Diels168)  bespricht  die  beim  Thurm  der 
Winde  in  Athen  gefundene  Inschrift  aus  dem  Jahre  121  nach  Chr.;  sie 
enthalt  zunächst  in  lateinischer  Sprache  ein  Bittschreiben  der  Kaiserin  Plotina, 
der  Wittwe  Trojans,  an  Hadrian  bezüglich  der  Nachfolge  der  Diadochen  der 
epikureischen  Schule  in  Athen,  dann  die  bewilligende  Antwort  Hadrians  und 
in  griechischer  Sprache  den  Brief  der  Plotina  an  das  damalige  Oberhaupt 
der  Schule,  worin  sie  den  günstigen  Bescheid  mitteilt. 

Das  übrige  Festland.  Eine  nnedierte  Münze  des  Tyrannen  Nabis 
von  Sparta  behandelt  Lambros.164)  —  Aus  Oreos  legt  Couve166)  eine 
Proxenenliste  vor,  die  um  200  vor  Chr.  anzusetzen  ist  —  Die  von  Leonar- 
dos166) fortgesetzte  Sammlung  der  Inschriften  aus  dem  Amphiareion  umfafst 
aufser  2  athenischen  Beschlüssen  der  Jahre  332/1  und  329/8  vor  Chr.  zahl- 
reiche Proxeniedekrete  der  Oropier,  sowie  des  %otv6v  der  Boioter  für  mehrere 
Makedonier,  Athener  und  Angehörige  der  verschiedensten  anderen  Städte.  — 
Ausführlicher  beschäftigt  sich  Dittenberger167)  mit  einer  Inschrift  von 
Thisbe  aus  dem  Ende  des  2.  oder  dem  Anfang  des  3.  Jh.  nach  Chr.,  in 
welcher  es  sich  um  Verpachtung  von  Grundstücken  und  deren  Bepflanzung 
mit  Bäumen  nnd  Weinstöcken  handelt,  und  im  Anschlufs  daran  mit  der  Insti- 
tution der  Emphyteusis.  —  Anknüpfend  an  einen  Beschluß  des  xolvov  der 
Magneten  aus  dem  2.  Jh.  vor  Chr.,  betreffend  das  Orakel  des  Apollon  Koro- 
paios,  schildert  Reichl168)  die  Verfassungsverhältnisse  des  Bundesstaates  der 
Magneten,  speziell  die  Beamten  und  die  Priesterschaft  des  Bundes.  Unter 
den  ersteren  sind  die  i£eraorai  eine  Aufeichts-  und  Rechenschaftsbehörde, 
welche  den  Beamten  des  noivov  nach  der  Niederlegung  des  Amtes  an  Stelle 
einer  Rechenschaftsabgabe  einen  Eid  abzunehmen  hatte.  Weiterhin  spricht 
Reichl   über   das  Orakel  des  Apollon  zu  Korope  und   erklärt  im  Einzelnen 


et  de»  Chartas:  BCHell.  15,  8.344 — 69.  —  161)  Z.  Topographie  v.  Athen.  D.  rifievosrov 
Srjfiov  xai  iiöv xa^iicov nahe  d.  Markte;  BPWS.  11,  S.  898/9.  —162)  E.  Szanto,  Zu  d.  Pyloren- 
intchriften:  AEMÖ.  14,  S.  88/9.  8.  ob.  N.  72  u.  78.  —  163)  H.  Diel»,  Lateürisch-griechuche 
Inschrift  t.  Thurm  d.  Winde:  Archiv  f.  Gesch.  d.  Philosophie  4,  S.  486—94.  Vgl.  Ath. 
No.  3299,  S.  94/5;  f Earla  No.  52  t.  30.  Des.  1890.  S.  JBG.  1890,  I,  98*".  —  164) 
I.  IL  AapnQos,  'Avixdorov  TBT^ddpaxfiov  Ndßtos  rvodvrov  tvq  JZnaptrji:  BCHell. 
15, S.  415/8.  —  165) L.  Conre,  Inscription  d'Oreos:  ib.  S.  412/5.  — 166)  B.  L  Asova^Sos, 
'AfMpuiQBlov  iniyqafal:  *EipT}fji.  «(£.  3,  1891,  8.  71— -142.  —  167)  W.  Dittenberger, 
Commentatio  de  inscriptione  Thisbensi  ad  emphytenseos  jns  speotanto.  Ind.  schol.  hibern. 
Halle.  4°.  14  3..  —  168)  A.  Beichl,  D.  Bundesstaat  d.  Magneten  n.  d.  Orakel  des 
^ATtttJktov   Koqonalos.    Prgr.  d.  k.  k.  deutsch.    Obergymn.    d.    Kleinseite   in   Prag.     Prag. 


\ 


.§8.    Griechen.    Brück.  I^QQ 

die  Vorschriften  der  Urk.  über  das  Verfahren  bei  der  Orakelbefragung.  Ans 
einem  ap&teren  Monat  des  gleichen  Jahres  rührt  der  zweite  Beschlufs  des- 
selben Insckriftsteines  her,  welcher  Anpflanzung  and  Schatz  eines  dem  Apollon 
Koropaios  geweihten  heiligen  Haines  anordnet.  —  Gerojannis16*)  publiziert 
aus  ISVkopolis  6  Grabechriften  und  ein  Ehrendekret  für  Dikaia,  erste  Priesterin 
der  'Artemis  im  Kelkaion'  seit  der  Gründang  der  Stadt;  Papageorg370)  aas 
Serres  eine  Stele  mit  langer  Namenliste,  auf  den  Juni  41  nach  Chr.  datiert. 
—  67  fast  ausschließlich  griechische  Inschriften  später  Zeit  haben  H.  und  K, 

Skopril171)    in    Thrakien  gesammelt.  —  Kontoleon171)  veröffentlicht  and 
Tb.  Mommsen17*)    erl&utert   eine   lateinisch-griechische  Inschrift  des   thra- 
kiscihen  Dorfes  Skaptoparene,  das   zur  Stadtgemeinde  PautaJia   am  Strymon 
gehörte:  eine  Bittschrift  der  Skaptoparener  an  den  Kaiser  M.  Antonius  Gor- 
dianns   nebst    dem  Bescheid   des  Kaisers.  —  Unter  anderen  epigraphischen 
Denkmälern  ans  der  Dobradscha  giebt  Tocilescu174)  eine  Urk.  Torrömischer 
Periode   ans  Tomi,   laut  welcher  wegen  wiederholter  Einfälle  karischer  See- 
r&aber   die  Bestellung   zweier  Führer  verfügt  worden  war,   welche  40  Mann 
snr  Bewachung    der  Stadtthore   und  zum  Patrouillendienst  in  der  Stadt  aus- 
wählen   sollten.     Die  Mafisregel   war   weniger   gegen    die  Verheerungen    der 
Seermaber  selbst,  als  gegen  die  Ängstlichkeit  der  Bevölkerung  gerichtet,   die 
scharenweise    die  Stadt    verliefe;   durch    die  ständige  Thorwache  sollte  wohl 
zugleich   jede  weitere  Flucht   der  Städter  verhindert  werden.    Nach    einigen 
Jahren    war   man   in    der  Lage,   für   die   erfolgreiche  Mühewaltung   dieser 
iiziXextoi  Anerkennung  zu  beschließen.  —  Die  Münzen  von  Tomi  mit  dem 
Bildnis    des  Kaisers  Trajan   und    einem   Tropaion   sind   nach  der  Meinung 
PickB176)   ans  Anlaß  der  dakischen  Siege  Trajans   geprägt,    durch   welche 
auch  Tomi  aus  schwerer  Gefahr  errettet  worden  war.    Die  Münzen  sind  eine 
Huldigung    der  Stadt  für  den  Befreier;   das  auf  ihnen  dargestellte  Tropaion 
ist  das  Monument  von  Adam-Klissi.  —  Eine  bei  den  Ruinen  von  Chersonesos 
gefundene  Inschrift  bietet  die  Eidesformel   der  Beamten  von  Chersonesos  in 
Mitte  des  2.  Jh.  vor  Chr.176) 

Inseln  des  ägäischen  Meeres.  Die  delischen  Tempelinventare  des 
279  vor  Chr.,  nämlich  die  Inventare  des  Artemision,  des  Apollon- 
teopels,  des  Ld%hjvauüv  veaig,  des  Tempels  der  Eileithyia  und  der  Chalkothek, 
kommentiert  Homolle177)  in  eingehender  Weise  und  berechnet  den  Wert 
des  gesamten  Tempelgutes  auf  mehr  als  5 7s  Millionen  Drachmen;  derselbe178) 
veröffentlicht  eine  delische  Rechnungsurk.  der  1.  Hälfte  des  3.  Jh.  aus  Ku- 
phonisi.  —  Textkritisch  und  grammatikalisch  bespricht  Blass179)  die  von 
Hslbfaerr  im  Mus.  It.  TU  edierte  Inschrift  von  Phaistos  auf  Kreta,  ein  Epi- 
gramm   an    einem  Tempel  der  Göttermutter,   und  weist  sie  den  letzten  vor- 


er  S*  81  3  \{J-  T  :  DLZ  1891>  s-  *837.]|  —  169)  C.  Gerojannis,  Inschriften  aas 
mapölM-ABMÖ.  14,S.  HS/4.~169»)XÄWffT«(>«a>i?fi:  'Eaxia  1S91,  No.  48,  8.  S88/9. 
j  Qnbmäcbriften  «a»  Theasalonüce.     Vgl.  BPWS.  11,  S.  771  (4  Grabinschriften  aas  Thessa~ 

l^^t   170)   P-   **-   PaPaSeorS»   Neuer   archäologischer  Fand   in    Serres;   BPWS.  11, 

^  770/1.  171)    H.     a.    K.   Skopril,    Antike   Inschriften   aas   Balgarien:    AEMÖ.    16, 

S.  •!— 110    172)   ^'  &  KovroXetov,  *Emy(>a<pri  rrje  Jhca7tro7ta(rfvrjG :  MDAI&.  16, 

s  M7— 7ö    17B>  Th*  M°mmsen,    Z.    Inschrift   v.   Skaptoparene:    ib.  S.  279—82.  — 

171k  r   TociJe-cu,     Nene  Inschriften  a.  d.  Dobrudbscha:  AEMÖ.  14,  8.  10—87.  —  175) 

o  p-  k     D     aConnsBent  t.  Adam-Klissi   aof   Hansen  t.  Torais:    AEMÖ.  16,  8.  18—20.  — 

im  A  k  ContoUon,    Inscription   de   Cheraonese:    B&Gr.  4,  8.  888—90.  —  177)  Th. 

i       um      C«wni»te»     «*    ümntsires  des  temples  Aliens  en  rannte  279.    Deaxieme  article: 

£uL  16     S-    "3  "  "6S-  ~~  17®  idt'  lMaiPti0B  *•  C°nphonisi:  ib.  8.  288—92.  —  179) 


1,100  §8.     Griechen.    Brack. 

christlichen  Jhh.  zu.  —  Th.  Rein  ach180)  teilt  das  Fragment  eines  Opfer- 
Reglements  aus  Kos  mit,  das  der  Zeit  zwischen  189  and  167  vor  Chr.  an- 
gehört, Patsch181)  die  Widmung  eines  Daminrgen  an  Hermes  nnd  eine 
Grabstelle  römischer  Zeit  ans  Knidos. 

Kleinasien.  Eine  im  Jahre  1890  zu  Troja  ausgegrabene  Inschrift 
hatte  Schliemann  auf  Tiberius  bezogen;  dagegen  setzt  Gardthausea181) 
auseinander,  dafs  vielmehr  Augustus  gemeint  ist  und  die  Inschrift  aus  dem 
Jahre  12/11  vor  Chr.  stammt.  —Von  den  pergameniscben  Inschriften,  welche 
die  deutsche  Ausgrabung  zu  Tage  gefördert  hat,  sind  jetzt  diejenigen  bis 
zum  Ende  der  Königszeit  in  möglichst  chronologischer  Ordnung  von  Fränkel18  s) 
herausgegeben.  Widmungen  des  4.  Jh.  sind  die  ältesten  Urkk.,  aus  dem  Früh- 
jahr 133  vor  Chr.  die  letzten  der  250  Nummern.  Zahlreich  vertreten  sind 
Siegesdenkm&ler  der  pergamenischen  Herrscher,  darunter  der  von  Eumenes  II. 
geweihte  grobe  Altar  des  Zeus  mit  seiner  Weihinschrift,  den  Namen  der 
Kunstler  und  denen  der  dargestellten  Götter.  —  Die  formelle  Fassung  der 
pergamenischen  Urkk.,  insbesondere  der  Volksbeschlüsse,  untersucht  S  wob  o  da184; 
und  zieht  daraus  einige  Folgerungen  für  die  staatlichen  Einrichtungen  in 
Pergamon  während  der  Königszeit.  —  Wie  Frank el186)  gegen  Sestini  nach* 
weist,  haben  Münzen  von  Pergamon  mit  dem  Bilde  der  Drusilla,  der  Lieb- 
lingsschwester  des  Caligula,  nicht  existiert.  —  Eine  Widmung  der  make- 
donischen Militärkolonie  in  Thyateira  an  Seleukos  L  Nikator  und  3  Ehren- 
inschriften von  Thyateira  aus  der  Kaiserzeit  ediert  Kontoleon.186)  —  In 
der  Nähe  von  Nimrud-Kalessi  (Aigai)  wurde  ein  nach  der  Beilegung  von 
Grenzstreitigkeiten  zwischen  Aigai  und  Olympos  abgeschlossener  Vertrag,  eine 
Art  Zollkonvention,  aus  dem  Ende  des  4.  Jh.  vor  Chr.  aufgefunden;  er  wird 
von  S.  Reinach187)  erläutert  —  Zugleich  durch  Reinach  und  durch 
Buresch188)  erfahren  wir,  dafs  als  Heiligtum  der  erythräischen  Sibylle  eine 
halbkreisförmige  Höhle  am  Ostabhange  des  Burgberges  von  Erythrai  entdeckt 
wurde.  In  der  Grotte  waren  vermutlich  eine  Statue  oder  ein  Relief  der 
Sibylla  und  ein  Bild  der  Mutter  derselben,  einer  Najade,  aufgestellt,  da  sich 
diesbezügliche  Unterschriften  erhalten  haben.  Ferner  stehen  auf  dem  Thür- 
sturze  des  die  Höhle  abschliefsenden  Thorbaues  und  auf  einer  Marmorschwelle 
Inschriften  aus  der  2.  Hälfte  des  2.  Jh.  nach  Chr.  Es  handelt  sich  aller 
Wahrscheinlichkeit  nach  um  den  Besuch  des  L.  Veras  in  Erythrai  (165  nach 


P.  Blas»,  £.  neues  Epigramm  an«  Kreta:  NJbbPh.  143,  S.  1/6.  —  180)  Th.  Beinach, 
Inseription  de  lfle  de  Cos:  BtitGr.  4,  S.  867—76.  —  181)  K.  Patsch,  Zwei  Inschriften 
aas  Knidos:  AEMÖ.  14,  S.  46/9.  —  182)  V.  Gardthausen,  Griechische  Inschrift  Ton 
Ilinm:  BhM.  46,  S.  619—21.  —  183)  D.  Inschriften  v.  Pergamon.  Unter  Mitwirkung  ron 
£.  Fabricius  u.  C.  8chuchhardt  herausgeg.  v.  M.  Franke].  L  Bis  s.  Ende  d.  Königa- 
seit.  (=  Königliche  Museen  zu  Berlin.  Altertümer  v.  Pergamon.  Herausg.  im  Auftrage  d. 
kgl.  preofs.  Ministeriums  d.  geisü.  u.  s.  w.  Angelegenheiten.  Band  8.)  Berlin,  8pemann. 
1890.  4°.  XX,  176  S.  mit  1  Karte.  M.  60,00.  |J"A.  H.:  LGB1.  1891,  S.  1400/1;  G. 
Kaibel:  DLZ.  1891,  8.  1703/7;  fl.  Swoboda:  ZOG.  42,  S.  894/7;  E.  L.  Hicks:  C1B. 
6,  S.  60/3.]|  —  184)  H.  Swoboda,  Zu  d.  Urkk.  v.  Pergamon:  BhM.  46,  8.497—510.— 
185)  M.  Fränkel,  D.  Münzen  v.  Pergamon  mit  d.  Bilde  d.  Drusilla:  Z.  Numism.  18,  S.  5/8. 
—  185*)  X  M«  Fränkel,  Gemälde-Sammlungen  u.  Gemälde-Forschung  in  Pergamon:  JDA1. 
6,  S.  49— 60.  —  186)  A.  E.  Contoleon,  Inscriptions  d'Asie  Müieure:  B&Gr.  4,  S.  174/5. 
Vgl.  id.:  ib.  S.  297—300  (Inscriptions  grecques  inedites).  —  187)  S.  Beinach,  Deux 
inscriptions  de  l'Asie-Mineure:  ib.  S.  268 — 86.  I.  Conyention  entre  Aegae  et  Olympos. 
8.  268—75.  IL  Le  sanctuaire  de  la  Sibylle  d"£rythree.  8.  276—86.  —  187»)  id.,'  L'in- 
scription  de  la  Sibylle  dlärythree.  (Acad.  des  inscr.,  Sita.  v.  81.  Juli):  BCr.  1891,  No.  83/4. 
Vgl.  WSKPh.  8,   S.    1138.     —    188)   K.   Buresch,    D.   Grabschrift    d.    Erythxäischen 


»  • 


\ 


§8.    Griechen.     Brück.  L101 

< 

Chr.),  «Ä   welchem    ein  Patriot   die  Sibyllengrotte   prächtig    schmückte  and 
droh  ton  Mund  der  Sibylla,  deren  Bild  er  gestiftet,  dem  Kaiser  eine  Huldi- 
gung tarbr&ehte. —  Ebenfalls  Buresch189),  sowie  Kontoleon1»0)  berichten 
fiter,   eine  Inschrift    ans  Alaschehir  (Philadelphia   in  Lydien),  ein  Edikt  des 
Garacalla,  durch  weiches  dem  Aurelius  Julianas  aas  Philadelphia  das  Bürger- 
recht  dieser  Stadt,    das  er  mit  dem  von  Sardes   vertauscht   hatte,   wieder- 
gegeben wird.     Das  Reskript   ist  wohl  während    des  Aufenthaltes   des  Cara- 
ealla  in  Kleinasien,    214/5  nach  Chr.,   erlassen.  —  Th.  Mommsen191)   er- 
örtert eine  in  Apameia  Kibotos  neugefandene  lateinisch-griechische  Urk.  über 
die  Einrichtung  eines  der  gesamten  Provinz  Asia  gemeinsamen  Kalenders.  — 
Nysa  lieferte  eine  Ehreninschrift  für  den  Römerfreund  Chairemon  von  Nysa, 
bestehend   ans    einem  Aktenstücke   des    römischen  Statthalters   der  Provinz 
Asia,   G.  Cassius,   welcher   über   die   Unterstützung   seiner   Truppen   durch 
Chairemon    beim  Beginne  des  1.  mithridatischen  Krieges  berichtet,    und   aus 
2  Schreiben  des  Mithridates  an  Leonippos,   den  Satrapen    von  Karien,    aus 
dem  Jahre  88  vor  Chr.     Letztere  enthalten  den  Befehl,  Chairemon  und  seine 
Söhne  festzunehmen,  und  setzen  40  Talente  für  die  Einlieferung  des  Leben- 
den, die  Hälfte  für  den  Kopf  des  Getödteten  als  Preis  aus.    Das  Monument 
wird  von  Hiller  von  Gaertringen  publiziert  und  von  Th.  Mommsen  mit 
den    nötigen    historischen  Erläuterungen  versehen.198)     Beim  Ausbruche   des 
mithridatischen  Krieges    hatte  Chairemon   mit  Hilfe    seiner  Söhne  flüchtende 
Römer  nach  Rhodos  geschafft,   auf  die  Nachricht  vom  Eintreffen  des  Königs 
aber   seine  Heimat  verlassen  und    in  Ephesos  Schutz  gesucht.    Nach  seinem 
Tode  wurde  ihm  alsdann  das  Denkmal  errichtet.  —  Die  sich  genau  gleichen- 
den Münzen  mit  den  Legenden lihxßavdiwv  und  l4vtio%itav  weist  Babelon198) 
einer  und  derselben  Stadt,  Alabanda,    zu;  doch  führte  Alabanda  den  Namen 
Antiochia  nur  von  197  —  189  vor  Chr.,  weshalb  dieselben  Beamtennamen  auf 
baden  Münzsorten    auftreten.  —  Die  Inschriften   aus  dem  Tempel  des  Zeus 
Pxnamaros  vermehren  Deschamps  und  Cousin194)  um  32  weitere  Nummern, 
indem   sie    auf    die  erwähnten  Priesterämter  und  religiösen  Feste  näher  ein-* 
gehen.   —    Hinsichtlich    des   Tabai    betreffenden    Senatsbeschlusses    erwidert 
Th.  Mommsen195)  auf  die  Ausführungen  Vierecks  (s.  JBG.  1890, 1,  105*89j  und 
hebt  die  Unterschiede  gegenüber  dem  stratonikensischen  Senatskonsuite  hervor. 
—  Hicks  legt  gegen  80  Inschriften   aus  Kilikia  Tracheia  vor196),  darunter 
eine  Namenliste  augusteischer  Zeit,  wohl  von  Personen,  die  zu  einem  Tempel- 
han beisteuerten,    ferner  28  Inschriften  aus  dem  östlichen  Kilikien;197)  diese 
geben  u.  a.  Auskunft  über  den  Rat  und   die  Hauptgötter  von  Anazarba  und 
Über   die  Lage    von  Hierapolis-Castabala;    sie   erwähnen    den  Jambendichter 


SftyJte-  W8KTh.  8.  S.  1040/7.  Nachtrag  u.  Berichtigung:  ib.  8.  124Ö/6.  —  189)  id., 
Issehrift  vom  Alaschehir:  WSKPh.  8,  S.  1242/5.  —  189«)  W.  Büchner,  Zum  Edikt  des 
CsnaU*:  ib.   9    1899*   S.  22/3.  —  190)  A.  E.  ContoUon,  Inacriptions  greoquea  inedites: 

KEtGr  4    8    297 300.  —  190 a)  X  S-  S-  Lewis,    An    unpubliahed   greek  inacription  in 

Minor'  Ae    Ko.    976,  8.  71.    Kurse  Inschrift  d-  2.  Jh.  nach  Chr.  aus  Alaschehir  (Phila- 


TaÄriBf  d  König*  Mithradatea).  —  198)  E.  Babelon:  R.  Numiam.  8,  S.  417— S4. 
\ß.  ™?®2^n  "  c  |j  a  m  p  •  •*  G.  Cousin,  Inacriptions  du  tenaple  de  Zeus  Panamaroa.  (Lee 
_  In)  *■  r®  fSteai  locmlea):  BCHeU.  15,  8.  169—209.  —  195)  Th.  Mommsen,  Zu  d. 
Ptöri»*  ~T e  TaUm«?-     Sermei  26,  8.  14Ö/8.  —  196)  E.  L.  Hicks,    Inacriptions   from 

SauUbeiehla»  r':tm3U     12,    S.  225-73.  —  197)  id.,    Inacriptions  from  Eaatern  Cilicia:  ib. 


1,102  $*•     Griechen.    Brack. 

Oiiesikles,  Sohn  des  Diodoros,  den  im  Jahre  17  nach  Chr.  gestorbenen  König 
von  Kilitden  Philopator  nnd  den  M.  Domitins  Yalerianus,  der  im  Jahre  197 
Legat  von  Galatien  war,  als  Legaten  von  Kilikien.  2  Dedikationen  sind  an 
L.  Caesar  nnd  an  Hadrian  gerichtet. 

3  kyprische  Täfelchen  des  2.  oder  3.  nachchristlichen  Jh.  mit  Zauber- 
formeln werden  von  Zuretti198)  erklärt.  —  Als  Auszug  ans  einer  im  Vor- 
jahre erschienenen  gröberen  Arbeit  stellt  L6vi19*)  zusammen,  was  die  indische 
Tradition  Aber  die  Hellenen,  die  Tavanas,  vermeldet,  nnd  tiberblickt  die  Ein- 
wirkungen der  Diadochenzeit  anf  Indien,  hauptsächlich  den  hellenischen 
Einflufs  anf  die  indische  Litteratnr,  Kunst  und  Wissenschaft. 

Idtterattvr  und  Wissenschaft.100)  Herodas,  der  Yf.  der  7 
Mimiamben,  welche  Kenyon901)  ans  ägyptischen  Papyri  des  Britischen  Mu- 
seums herausgegeben  hat,  lebte  in  alexandrinischer  Zeit,  im  3.  Jh.  vor  Chr., 
anf  der  Insel  Kos,  wie  namentlich  Th.  Reinach309)  mehrfach  äufsert.  —  Im 
Mai  1891  fand  man  nun  bei  Alexandrien  eine  griechische  Widmung  von 
Ammonarion,  Sohn  oder  Tochter  eines  Herodas,  an  die  Göttin  in  Pandoitis, 
den  Buchstaben  nach  aus  der  frühen  Ptolemäerzeit;908)  dieser  Herodas  ist 
vielleicht  mit  dem  Mimiambendichter  identisch.  —  Als  Abfassungszeit  der 
griechischen  Städtebilder  des  Herakleides  ermittelt  Fabricius*04)  die  Jahre 
zwischen  260  und  247  vor  Chr.;  daher  kann  der  Vf.  der  Städtebilder  nicht 
mit  Herakleides  Lembos  identifiziert  werden.  —  Die  Geburt  des  Andronikos 
von  Rhodos  setzt  Litt  ig906)  auf  ca.  125  vor  Chr.  an;  in  den  Jahren  78 — 47 
wirkte  Andronikos  als  Scholaren  zu  Athen  und  starb  wahrscheinlich  nm 
46  vor  Chr. 


IV.  Gemeinsames  für  alle  drei  Perioden. 

Geschichtliche  Darstellungen.*0*)    unter  besonderer  Berück- 
sichtigung   der  demokratischen  Züge  nimmt  Schvarcz907)  die  Verfassungen 


11,  S.  936—54.  —  198)  G.  0.  Zuretti,  Iacrisioni  gnoatiche  di  Cipro  in  emtteri  non 
epichorici:  BiFil.  20,  S.  1—17.  —  199)  8.  Le>i,  La  Grece  et  lind©  d'aprea  loa  doonmenta 
indiens:  KÄtGr.  4,  S.  24—45. 

200)  X  **•  Sueemihl,  Geach.  d.  griech.  Literatur  in  d.  Alexandrineneit  1.  Bd. 
Leipaig,  Teubner.  gr.  8°.  XVI,  907  8.  M.  16,00.  |[B.:  LCBL  1891,  8.1563;  A.Thamb: 
Lit.  Merkur  11,  8.  380.] |  —  201)  ClaericeJ  texta  from  Papyri  in  the  British  Mnaeam, 
including  the  newly  diaeoyered  poema  of  Herodas,  edited  by  F.  G.  Kenyon.  London,  British 
Muaoum.  Lex- -8°.  VIII,  116  8.  mit  9  Tun.  7  ah.  6  d.  |[Cr.:  LCBl.  1891,  8.  1819—24; 
H.  Dieli:  DLZ.  1891,  8.  1407—11;  F.  Blafs:  GGA.  1891,  No.  18;  H.  Weil:  JSar.  1891, 
Not.,  8.  655—78;  B.  Haaasoallier:  BPh.  15,  8.  156—60;  Ath.  No.  8335,  8.  413/4; 
Zielinaki:  Bum.  phil.  Ba.  1,  8.  53/7.] |  —  201»)  X'Hqcbvdov  fufilafißoi.  Herondaa. 
A  flrat  recenaion  by  W.  G.  Batherford.  London,  Macmillan  and  Co.  X,  45  8.  2  ah. 
|[Cr.:  LCBl.  1891,  8.  1819—24;  H.  Diela:  DLZ.  1891,  8.  1407—11;  H.  Weil:  JSar. 
1891,  Nov.,  8.  655—78;  Ath.  No.  3335,  8.  41 3/4.] |  —  202)  Th.  Beinach,  Herodaa  le 
Mimographe:  R&tGr.  4,  8.  209 — 32.  —  202«)  id.,  Sor  lea  poemea  de  Herodas.  (Acad. 
dea  inacr.,  Sita.  t.  18.  Sept.):  BCr.  1891,  No.  40.  Vgl.  BPWS.  11,  8.  1535/6.  —  203) 
T.  B.,  Inscriptiona  d'ägypte:  BÜtGr.  4,  8.  391/2.  VgL  F.  G.  Kenyon:  C1R.  5,  S.  483; 
Ath.  No.  8342,  8.  655;  WSKPh.  8,  8.  1327.  —  204)  E.  Fabrtciaa,  D.  Abfiuanngaaeit 
d.  griech.  StSdtebilder  d.  Herakleides:  Bonner  Studien  (1890),  8.  58—66.  —  205)  Fr.  Littig, 
Andronikos  yon  Bhodo*.  Prgr.  d.  Maximilian- Gymn.  Manchen.  1890.  58  8.  —  205*)  X 
Ad.  Bieder,  Lebens-  a.  Glaubensaneichten  d.  Beitebeechreiben  Paoaaniaa:  NJbbPh.  144, 
8.  465—75. 

206)  X  Allcroft  and  Maaom,  Early  Grecian  hiatory.  A  aketch  of  the  hiatoric 
period   and   its   litterature   to    495  B.  C.     London,    Cli?e.     156  8.    M.    6,60.    —    207)  J. 


{8.    Griechen.    Brack.  1,103 

einer  groben  Anzahl  griechischer  Städte  sowohl  des  Mutterlandes,  wie  der 
Ostlichen  und  westlichen  Kolonieen  durch,  mit  Ausnahme  von  Athen.  —  Ein 
nach  der  zeitlichen  Folge  der  Siege  geordnetes  Verzeichnis  sämtlicher  nach- 
weisbaren Sieger  in  den  olympischen  Spielen  liefert  H.  Förster,908)  zunächst 
bis  zum  Jahre  300  vor  Chr.  Dem  Namen  des  Siegers  ist,  wo  es  möglich, 
der  seines  Vaters  und  Vaterlandes,  sowie  der  Kampfart,  in  welcher  der  Sieg 
gewonnen  wurde,  beigefügt;  ferner  seine  etwaigen  Siege  in  anderen  Kampf- 
spielen, die  seine  Person  berührenden  Denkmäler  und  sonst  Aber  ihn  Be- 
merkenswertes. —  Vom  geschichtlichen  Standpunkte  behandelt  £.  Curtius*09) 
die  Topographie  Athens.  Nach  einer  Schilderung  der  natürlichen  Stadtlage, 
der  athenischen  Ebene  mit  ihren  Höhen  und  Gewässern,  werden  die  ältesten 
Ansiedelungen  auf  dem  Boden  der  Stadt,  die  der  Kranaer,  Kekropiden  und 
Erechthiden,  mit  ihren  Hauptgottheiten  vorgeführt,  zu  denen  sich  vom  Meere 
her  die  Ionier  mit  dem  Apollondienste  gesellten.  Der  Kern  der  so  aus  der 
lindlichen  Bevölkerung  erwachsenen  ältesten  Stadt  lag  im  Süden  der  Burg. 
Alsdann  veranschaulicht  Curtius  die  weitere  Entwickelung  der  Stadt,  dieBau- 
th&dgkeit  in  den  verschiedenen  Perioden,  von  den  Peisistratiden  an  bis  zur 
Zeit  des  Hadrian  und  Pausanias,  während  die  spätere  Zeit  nur  kurz  skizziert 
wird.  —  In  der  athenischen  Geschichte  sind  6  Amnestiebeschlüsse  sicher 
bezeugt:  1)  der  solonische;  2)  einer  aus  der  Zeit  der  Perserkriege;  3)  der 
jährend  Athens  Belagerung  von  Patrokleides  beantragte ;  4)  der  von  Lysander 
beim  Friedensschlüsse  ausbedungene;  5)  der  nach  Vertreibung  der  Dreifsig 
und  6)  der  nach  der  Schlacht  bei  Ghaironeia  erlassene.  Ihren  verschiedenen 
Umfang,  Anlafe  und  Zweck  will  Stahl910)  genauer  feststellen.  —  Die  Resul- 
tate seiner  mehrjährigen  Ausgrabungen  auf  Kypern,  namentlich  in  Tamassos, 
verwertet  Ohnefalsch-Richter911)  zu  einem  Gesamtbilde  der  kyprischen 
Kultur  und  Kunst  im  Altertum.  Es  lassen  sich  2  Hauptepochen  unter- 
scheiden: die  Kupferbronzezeit  und  die  Eisenzeit,  in  welcher  neben  Bronze 
Eisen  auftritt  und  griechische  und  semitische  (phönikische)  Einflüsse  sich 
geltend  machen.  In  der  Kupferbronzezeit  sind  die  ältesten  Gefäfse  ohne  auf- 
gemalte Ornamente  und  haben  grofse  Ähnlichkeit  mit  den  Funden  von  Troja- 
Hissarlik;  andererseits  sind  die  Unterschiede  zu  bedeutend,  um  für  beide 
Plätze   dieselbe   Bevölkerung   anzunehmen.    Doch    deuten    auf  Kypern    alle 


SchTarc«,  D.  Demokratie.  D.  2.  Bande«  1.  Abteilung.  Leipzig,  W.  Friedrich,  gr.  8°. 
LXXXVIU,  CXXV  u.  144  S.  M.  7,00.  |[G.  J.  8chneider:  WSKPh.  8,  8.  1249—52  n. 
127*yt.]|  —  208)  H.  Fftreter,  D.  Bieger  in  d.  olympischen  8pielen  bis  s.  Ende  d.  4.  Jh. 
tv  dir.  Frgr.  d.  Öymn.  au  Zwickau.  Zwickau,  (Zückler).  [Leipcig,  Tenbner].  4°.  30  8. 
IL  1,00.     |[H.  Marqnardt:  WSKPh.  8,  8.  1052/3;  H.  Blümner:  DLZ.  1891,  8. 1076/7.]| 

—  200)  E.  Cortioe,  D.  Stadtgeach.  t.  Athen.  Mit  e.  Übersicht  d.  Schriftqneilen  2.  Topo- 
graphie y.  Athen  t.  A.  Milchhöfer.  Berlin,  Weidmann,  gr.  8°.  VII,  CXXIV,  340  8. 
■it  7  Karten  geaekhnet  t.  J.  A.  Kanpert.  M.  16,00.  |[Q.  Hirschfeld:  DB*.  1891/2, 
flalbnwftatehefte  No.  10  (Febr.  1892),  8.  315/8;  LGB1.  1891,  8.  1749—50;  £.  Seilers: 
C1R.  5,  &  486/7 J|  —  210)  J.  M.  Stahl,  Über  atheniache  AmnestiebeschlllBse:  BhM.  46, 
8.  260—8«.  —  210*)  id.,  Nachträgliche«  über  atheniache  Amneatiebeachlllaae :  ib.  8.  481/7. 

—  211)  If.  Ohnefalach-Bichter,  Ober  d.  Ausgrabungen  auf  Cypern.  (Arch.  Gea.  an 
Btrln,  Sita.  ▼.  6.  Mai):  WSKPh.  8,  8.  780/1.  Vgl.  DLZ.  1891,  8.  859—60;  Arch.  Ans. 
1691,  8.  73/4;  BPWS.  11,  8.  738—40  (Ohnefalsch-Bichtera  Ausgrabungen  in  Kypern).  — 
211  •)  X  ^-  A.  JSa  xeXXdgioe,  Td  Kv7i^iaxa^  rjxoi  yetoyQafia,  UnoQla  Hai  y  lata  an  i  rjs 
ripev  Kvnqov  dito  ia>v  a^xatordnxfv  %f>&va>v  fuXQ*  orifuoav.  I.  Athen,  Sakellarioa- 
U90.  gr.  8*.  XU,  843  8.  mit  1  Tab.  n.  1  Karte.  |[K.  K.:  LCBI.  1891,  8.  676/8; 
M.:  Eiidt  8, 2,  S.  181/2.]|  —  211b)  x  M.  Lacava,  Topografia  e  atoria  di  Metaponto.  Neapel. 
*r.  8«.    896  &  mit  21  Tfln. 


1104  $*•    Griechen.    Brack. 

Anzeichen  auf  eine  nicht  semitische  Urbevölkerung  hin.  Die  gräkophönikische 
Eisenzeit,  welche  um  das  Jahr  1200  begonnen  and  um  das  Jahr  1000  die 
Bronzekultur  verdrängt  zu  haben  scheint,  gliedert  sich  in  3  Abschnitte«  In 
der  2.  Periode  (ca.  6.  Jh.)  erreichte  Tamassos  in  jeder  Beziehung  der  Kunst 
die  höchste  Blüthe;  die  3.  Periode  bedeutet  für  die  Nekropolen  von  Tamassos, 
insbesondere  für  die  Keramik,  den  Verfall  der  gräkophönikischen  Kunst, 
wahrend  sich  bei  den  Heiligtümern  die  Steinskulptur  und  Thonbildnerei  unter 
dem  Einflüsse  der  griechischen  Kunst  des  5.  und  4.  Jh.  weiter  entwickeln. 
Es  folgt  dann  die  hellenistische  Zeit. 

Altertümer.*™)  Staatsaltertümer.  Bezüglich  des  Phratrien- 
dekretes  von  Dekeleia  wendet  sich  Paton*18)  gegen  Tarbell  und  bespricht 
speziell  das  Verhältnis  zwischen  qpgoregeg  und  yerv^rat.  —  Während  in 
den  ältesten  Zeiten  das  Los  religiösen  Charakter  hatte,  als  eine  Art  Gottes- 
urteil angewendet  wurde,  hebt  He a dl  am814)  für  die  spätere  Zeit  den  demo- 
kratischen Zweck  des  Loses  bei  der  Wahl  der  Beamten  zu  Athen  hervor. 
Sowohl  um  Körperschaften  zu  konstituieren,  welche  das  Volk  repräsentierten 
oder  Kommissionen  desselben  waren,  als  um  die  Ämter  zu  verteilen,  wurde 
das  Los  in  Athen  gebraucht.  Headlam  erörtert  darauf  die  Anwendung  des 
Loses  in  Athen  beim  Rate  und  bei  den  Beamten  im  Allgemeinen,  bei  den 
Finanz-,  Gerichts-  und  Verwaltungsbeamten  im  Besonderen  und  sucht  überall 
die  Bedeutung  des  Loses  klarzulegen.  Ein  Exkurs  gilt  der  Zeit  der  Einführung 
des  Loses. 

Auf  dem  Gebiete  der  Rechtsaltertümer*1*)  stellt  Lipsius*16)  die 
einzelnen  Punkte  zusammen,  an  denen  unsere  Kenntnis  des  attischen  Rechts 
und  Gerichtsverfahrens  durch  die  neugefundene  'A&qvaiaiv  7toh,%ela  des 
Aristoteles  erweitert  wird,  wie  über  die  Vierzigmänner  und  deren  Kompetenz, 
über  die  Behörde  der  Eisagogeis,  über  die  Auslosung  und  Einteilung  der 
Volksrichter,  über  die  Dokimasie  und  Rechenschaftsablegung  der  Beamten 
u.  8.  w.  —  Nach  dem  attischen  Gesetz  über  Ehrenbeleidigung  wurde,  wie 
Szanto*17)  behauptet,  zunächst  nur  die  Beschimpfung  geahndet,  d.  i.  die 
Untergrabung  des  guten  Namens  durch  Ausdrücke,  welche  einen  ver- 
brecherischen oder  verächtlichen  Charakter  bezeichnen,  ohne  dafs  bestimmte 
Thatsachen  zu  Grunde  gelegt  werden;  dagegen  war  die  fälschliche  Beschuldi- 
gung durch  Angabe  bestimmter  entehrender  Handlungen  straffrei. 

Kultusaltertümer.    Immerwahrs818)  Darstellung  der  arkadischen 


212)  X  P-  Gnirand,  LariepriYee  et  la  vie  publique  des  Greca.  (Loctures  hiatoriquea 
rtdigees  conformement  aus  programmee  du  28  janrier  1890  pour  la  clasie  de  cinquieme.)  Paria, 
Hachetto.  1890.  XIII,  500  8.  5  fr.  |[G.  F.  Hertzberg:  BP  WS.  11,  S.  935/8.]  |  — 
213)  W.  R.  Paton,  Comment  on  Tarbeü's  Study  of  the  attic  pbratry:  A/Arch.  6,  1890, 
S.  314/8.  Erwiderung  yon  Tarbell:  ib.  S.  318—20.  S.  JBO.  1889,  I,  93"°.  —  213«) 
id.,  The  Decolean  inscription  and  attic  phratriea:  C1B.  5,  S.  221/3.  -  214)  J.  W.  Headlam, 
Election  by  lot  at  Athens.  Cambridge,  University  Press.  XX,  195  S.  2  sh.  6  d.  |[V. 
Thumser:  BPWS.  11,  S.  1490/3;  B.  W.  Macan:  G1R.  6,  S.  60/2;  Ac.  No. 998,  S.  582/3.]| 

—  214*)  X  X  W.  Schmithenner,  De  coronarum  apud  Athenienaea  honoribua.  Quae~ 
■tionea  epigraphicae.  Diasert.  Berlin,  Heinrich  u.  Kerake.  55  8.  M.  1,00.  —  215)  X 
Recueil  des  inscriptions  juridiques  grecques.  Texte,  traduction,  commentaire  parR.  Dar  est e, 
B.  Baussonllier,  Th.  Reinach.  1"  faac.  Paria,  Leroux.  gr.  8°.  IX,  180  S.  fr.  7,50. 
][£.  Szanto:  ZOG.  42,  S.  759—61;  Beurlier:  BCr.  1891,  No.  13,  8.  249-51.]|  — 
$16)  Lipsius,  Über  d.  neugefundene  Buch  d.  Aristoteles  v.  8taat  d.  Athener:  Berichte 
über  d.  Verhandl.  d.  k.  sachs.  Ges.  d.  Wiss.  au  Leipzig.    Philol.-histor.  Kl.  1891,  1,  S.  41—69. 

—  217)  £.  Saanto,  D.  Verbalinjurie  im  attischen  Proaeia:  Wiener  Studien  13,  8. 159-63. 

—  218)  W.  Immerwahr,  D.  Kulte  u.  Mythen  Arkadiens.     1.  Bd.     D.  arkadischen  Kulte. 


§8.    Griechen.     Brack.  1,105 

Kulte  ist  nach  den   Gottheiten  geordnet,    indem  Zeus,    Hera,    Poseidon  and 
Athena  den  Anfang,  die  Heroen,  Hadrian  und  Antinous  den  Beschlufs  bilden, 
ond   innerhalb     der    einzelnen  Gottheiten  wiederum   nach    den  verschiedenen 
Stadtgebieten    und    Landschaften.   —    Die    Priestertttmer    und    Priester   der 
karischen  nnd  lydischen  St&dte  verzeichnet  Heller,819)  nachdem  er  in  einem 
allgemeinen  Teile  von  den  Tempelbezirken,  den  Priesterfamilien,  den  Feierlich- 
keiten   bei  Übernahme    der  Würde,    von   den  Pflichten    nnd  Einkünften  der 
Priester  und  von  dem  Verkauf  der  Priesterämter  gesprochen  hat.  —  Die  der 
Demeter  nnd  Athena  dargebrachten  attischen  2x,iqcc  erkl&rt  A.  Mommsen**0) 
als  agrarisches  Opfer  aas  yij  axiQag^  der  zam  Düngen  verwendeten  Kalkerde. 
—  Wahrend  früher  das  olympische  Fest  auf   den  ersten  Vollmond  nach  der 
Sommersonnenwende  angesetzt  wurde,  gelangt  nunmehr  auch  A.  Mommsen**1) 
zu    einem    späteren  Datum.    Das  Fest  der  Olympien  dauerte   vom  11. — 15. 
Monatstage    nnd  wurde    stets  in  der  6mi^af    der  Zeit  zwischen  dem  Früh- 
aofgang  des  Hundssternes  and  dem  des  Arkturos,  gefeiert,  so  dafs  der  Haupt- 
festtag,   der  Vollmondstag,   frühestens  auf   den  27.  Juli,   spätestens  auf  den 
18.  September    des    julianischen  Kalenders    fallen  konnte.    Man  legte  dabei 
in  älterer  Zeit  die  einfache  Oktaeteris,  später  einen  160j.  Cyklus  zu  Grunde. 
Das  olympische  Jahr  begann  mit  dem  Festmonat,   der   bald    dem  Hekatom- 
baion,    bald    dem  Metageitnion    des    attischen  Kalenders   entsprach.    Hieran 
achliefst  sich  eine  Übersicht  über  die  Daten  der  Olympienfeiern  von  460  bis 
140  vor  Chr.  und    der  Nachweis,    dafs   die  Angaben  der  alten  Schriftsteller 
mit   diesen  Ansätzen    vereinbar   sind.  —  In  Pollacks**8)  Schrift   über  die 
Fahrkunst    der  Alten    hat   das  3.  Kapitel  den  olympischen  Hippodrom    zum 
Gegenstände,  nämlich  die  Anlage  der  Carceres,  die  Lage  und  den  Zweck  des 
Taraxippos,  die  Längen-  und  Breitenmafse  der  Rennbahn. 

Privataltertümer.  Auf  Grund  des  bei  Schriftstellern  und  auf  Denk- 
mälern vorhandenen  Materials  schildert  Graves***)  die  Gebräuche  der 
Griechen  bei  der  Bestattung,  die  Gräber  und  Särge,  die  Totenopfer  und  dergl. 
Kunst  und  IAtteratur.  Von  Bie*")  wird  ausgeführt,  wie  sich 
der  Grundrifs  des  ägyptisierenden  Palastes  von  Tiryns  durch  steigende  Be- 
tonung der  ccvXrj  und  sinkende  Bedeutung  des  tieyctQOv  allmählich  zum  helle- 
nistischen Hause  bei  Vitruv  entwickelt  hat,  indem  au  die  Stelle  des  Tirynther 


Lap&g»   Teabner.     gr.  8*.     VI,  288  S.    M.  4,00.     |[H.  Lewy:    WSKPh.  9,  8.  257— 61.]| 

—  219)  E.  Heller,  De  Cariae  Lydiaeque  sacerdotibna  Disaert.  t.  Jena.  Leipsig,  Teubner. 
«r.  8*  52  8  VL  1,20.  |[P.  Habel:  WSKPh.  9,  S.  2l3.]|  Aus  NJbbPh.,  18.  Supplem.- 
&L,  S.  218—64.  —  220)  A.  Hommien,  D.  attischen  Skirabranche :  Philol.  50  (NF.  IV), 
8.  108—38.  —  220*)  XN.  Noyossadsky,  Besponsnm  Toepffero  (de  mysteriia  eleosiniis): 

ZMKP.  1891,  Mirs,  S.  122/8.  —  221)  A.  Mommsen,  Über  d.  Zeit  d.  Olympien.  Leipaig, 
Tealmer.  gr.  8°.  II,  102  S.  M.  2,80.  |[A.  H.:  LGB1.  1891,  S.  1401/2.])  —  222)  E. 
PolJack,  Hippodromiea.  Disaert.  Leipzig,  (M.  Buhl).  1890.  112  S.  M.  2,50.  |[P. 
Weizsäcker:  NPhB».  1891,  S.  415;  Dr.  Marqnardt:  WSKPh.  8,  S.  995/8;  H.  Blümner: 
DLZL  1891,  8.  1603/4.]|  8)  De  Mppodromo  olympico.  8.  52  —  107.  —  222»)  X  &  Boden- 
itaiaer,    Über    choregiache  Weihinschriften:  Commentationes  philol.  Monacenaea  8.  38—82. 

—  222*)  X  A.  Müller,  Die  neueren  Arbeiten  auf  d.  Gebiete  d.  griech.  Bühnenwesens.  B. 
btticne  übersieht:  PhiJolog.  6.  Snpplem.-Bd.  8.  1—108.  |[0.  Dingeldein:  NPhBa.  1892, 
&  25/6. |    Aach  separat:  Gottingen,  Dieterich.     108  8.    M.  2,50.     Bespricht  26  Arbeiten  aus 

<L  Jahren  18S5 1890-   —  223)  Frank  P.  Grayes,   The    burial    customs  of  the   ancient 

Grwb.  (Reprint.)  Brooklyn,  Boche  and  Hawkins.  17  8.  |[C1B.  5,  S.  431.]!  —  223  »)X 
A.  Braehmsnn*  Sociale  Lage  d.  Handwerker  in  Altgriechenland:  Zeitgeist  (Montagsbeilage 
i  BerJ  Tageblatt)   1891,  No.  43  y.  26.  Oktob. 

fS4)  O.  Bio,   Zur  Geach.  d.  Haos-Perietyls:  JDAI.  6,  S.  1/9.—  224»)  X  P-  Milliet, 
Ihries  rar  lea  premieres  periodes  de  la  ceramique  grecqne.     Paris,  Girandon.    XV,   169   S. 


1,106  {*•     Griechen.     Brack. 

Hofes  das  Peristvl  trat.  —  Unter  dem  Einflasse  des  öffentlichen  Lebens  von 
Athen  nnd  der  Sophisten  entstand  die  theoretische  Wissenschaft  vom  Staate ; 
als  ihr  erstes  Produkt  bespricht  Scholl**5)  die  psendoxeuophonteische  Schrift 
vom  Staate  der  Athener,  welche  keinen  praktischen  Zweck  verfolgte,  weiter- 
hin die  politischen  Reflexionen  in  den  Reden  des  Thukydides,  das  Staatsideal 
Piatons  and  die  Theorie  des  Aristoteles. 

Geographie  und  Topographie.**6)  Attika.  Das  älteste  athe- 
nische Dionysosheiligtum,  das  Jiovvatov  £v  Aifivaig  oder  Arpaiov,  verlegt 
Maafs**7)  nach  dem  Nordwesten  Athens  in  die  Gegend  des  Dipylon  anstatt, 
wie  v.  Wilamowitz-Möllendorff  wollte,  südlich  der  Bare  in  die  rechtsseitige 
Hisosniedernng.  —  Durch  eine  Stelle  der  aristotelischen  A&rjvalo)v  7tofo*ela 
bestätigt  Wachsmath**8)  die  Angabe  des  Pausanias,  nach  welcher  das 
Theseion  in  der  Nähe  des  Anakeion  lag.  —  Pallene  wird  von  Brückner*89) 
in  längerer  topographischer  Untersuchung  bei  Eoropi  angesetzt;  der  Berg  des 
Hag.  Christos  hat  der  Sage  nach  die  Barg  des  Königs  Pallas  getragen.  — 
Yonng*80)  sammelt  alle  litterarischen  and  inschriftlichen  Zeugnisse  Aber  den 
Namen,  die  Lage  and  die  Bewohner  des  Demos  Erchia. 

Das  übrige  Festland.  Aach  für  das  Altertum  sind  Philipp- 
Sons*81)  geologisch-geographische  Forschungen  im  Peloponnes  nicht  ohne 
Wert.  Die  vorliegende  erste  Abteilung  des  Werkes,  in  welchem  er  die  Er- 
gebnisse seiner  Reisen  niedergelegt  hat,  umfafst  von  dem  speziellen,  die  Einzel- 
beobachtungen enthaltenden  Abschnitte  das  östliche  (Isthmos  and  Halbinsel 
Argolis)  and  das  centrale  peloponnesische  Gebirge  (Arkadien,  das  östliche 
Achaja,  Parnon,  Taygetos). 

Kreta.  Entgegen  Svoronos,  welcher  die  Aufschrift  Tiovqoi  auf  kreti- 
schen Münzen  als  einen  Beinamen  von  Gortyn  erklärt  hatte,  vertritt 
Skia8*s*)  die  Existenz  einer  kretischen  Stadt  Namens  Tisyros. 

Nach  der  Aufstellung  allgemeiner  Grundsätze  für  die  historische  Geo- 
graphie KleinasienSy  wobei  u.  a.  der  Verlauf  der  Königsstrafse,  die  grofsen 
Handelswege  und  die  römischen  Strafsen  verfolgt  werden,  geht  Ramsay235) 


|[T.  R.:  RÄtGr.  4,  S.412;  C.E.R.:  RCr.  1891,  No.  43,  S.  259— 60.],  —  225)  R.  Scholl,  D. 
Anfange  e.  politischen  Litterator  bei  d.  Griechen.  München,  bair.  Akad.  (6.  Franz).  1890. 
4°.  37  S.  M.  1,00.  |[Fr.  Cauer:  BPW8.  11,  S.  679;  LCB1.  1891,  8.  956.]|  —  226*) X 
A.  Derewitzki,  Anfänge  <L  litterar.-hiator.  Stadien  im  alten  Griechenland.  [Russisch]. 
Dissert.  Charkow.  VIII,  230  S.  —  226)  X  B.  Haussoullier,  (Guides  Joanne).  Grece. 
II.  partie.  Grece  continentale  et  iles.  Paris,  Hachette.  XL,  509  8.  avec  17  cartes  et  22 
plans.  fr.  20.  |fChr.  B.:  BPWS.  12,  S.  152/3;  T.  R.:  RßtGr.  4,  S.  342;  H.  F.  Tozer: 
C1R.  6,  S.  58/4.JI  —  227)  E.  Haafs,  De  Lenaeo  et  Delphinio  commentatio.  Ind.  lect.  hib. 
Greifswald.  4°.  20  8.  —  228)  C.  Wachsmnth,  Z.  Topographie  v.  Athen:  RhH.  46,  8. 
327/9.  —  229)  A.  Brückner,  D.Reich  des  Pallas:  HDAIA.  ie,  8.  200—84,  mit  Tfl.  7. 

—  230)  Glarence  H.  Yonng,  Erchia,  a  deme  of  Attica.  Dissert.  (Columbia  College.) 
New- York,    Yonng.     67  8.     |[Amicus:   R&tGr.  4,  8.  207.]|     —    230*)  X  E-  Leper,  Z. 

attischen  Demen-Frage.  [Rassisch]:  ZMNP.  1891,  Nor.,  3.  Abt,  S.  54-64;  Dez.,  8.  65— 
110.  —  231)  A.  Philippson,  D.  Peloponnes.  Veraach  einer  Landeskunde  auf  geologischer 
Grundlage.  Nach  Ergebnissen  eigener  Reisen.  Herausgeg.  mit  Unterstützung  d.  Gesellschaft 
f.  Erdkunde  in  Berlin.  1.  Abt  Berlin,  Friedländer  n.  Sohn.  gr.  8°.  IV,  272  S.  mit  1 
geolog.  Karte  u.  1  Profiltafel.    |[A.  Hettner:  DLZ.  1891,  S.  1753;  LCB1.  1891,  8. 1764/6.][ 

—  231«)  X  J-  Partsch,  D.  Insel  Zante:  Petermanns  Mitteilungen  1891,  S.  161—74.  — 
231 D)  X  M.  D511,  Stadien  z.  Geographie  d.  alten  Makedoniens.  Prgr.  d.  kgl.  alten  Gymn. 
Regensburg.  68  S.  mit  2  Kartenskizzen.  —  232)  *A.  JSxiae,  TYavQog,  Kqtjtixi)  noXtg: 
*E*pr,ii.  d$x-  8,  1891,  8.  191/2.  —  233)  W.  M.  Ramsay,  The  historical  goography  of  Aaia 
Minor.  (=  Royal  Geographical  Society.  Sapplementary  Papers.  Vol.  4.)  London,  Murray. 
1890.     gr.  8°.     VI,  495  8.  mit  6  Karten.     18  sh.     |[J.  Partsch:  GGA.  1891,  No.  15,  S. 


}8.    Griechen.    Brack.  1,107 

snf  die  Entwicklung  der  verschiedenen  kleinasiatischen  Provinzen  nach  ihren 
Grenzen  und  anf  die  Lage  der  einzelnen  Städte  in  ihnen  ein.  —  Den  Ort 
Titakazos,  von  dem  eine  Münze  in  Pyrgos  bei  Sardes  gefunden  wurde,  sucht 
Dressol*34)  anf  Chios  oder  in  dem  Küstenlande  von  Pergamos  bis  Smyrna. 
—  Das  Plateau  südwestlich  von  Smyrna  wird  im  SW.  von  einem  oben  ge- 
glätteten Felsen  begrenzt,  zu  dem  7  Stufen  hinaufführen  nnd  in  dem  sich 
oben  eine  rechteckige  Vertiefung  befindet.  Letztere  hält  Szanto**5)  für 
eine  Opfergmbe  and  die  ganze  Felsabplattang  nicht  für  eine  Felswarte,  sondern 
ftr  eine  heilige  Opferstätte,  welche  dem  auf  der  niedrigeren  ayoqd  davor  ver- 
sammelten Volke  gestattete,  die  Opferhandlang  za  sehen.  —  Schweistbal"6) 
schildert  die  Rainen  eines  Heiligtames  der  Kybele  Plastene  anf  dem  Sipylos, 
den  Thron  des  Pelops  and  das  Bild  der  Niobe,  einen  Felsen  bei  Tantalis.  — 
Eine  am  Ufer  des  Kogamos  gefundene  Inschrift  nennt  die  Stadt  Kallataboi, 
Herodots  Kallatebos;  Badet987)  identifiziert  sie  mit  dem  heutigen  AIni  Jöl. 
Kydrara,  gleich  dem  bei  Strabon  erwähnten  Karora,  lag  an  der  Stelle  von 
Sara-Köi.  —  Herodots  Angabe  über  einen  5  Stadien  langen  unterirdischen 
Lauf  des  Lykos  bei  Kolossai  erweist  Weber989)  als  nicht  stichhaltig  und 
fohrt  sie  auf  eine  Verwechselang  mit  der  Schlucht  Bogaz-Eessen  zurück.  — 
Dagegen  erscheinen  Ramsay139)  für  die  Topographie  der  Gegend  von 
Koloesai  die  Nachrichten  Herodots  durchaus  zutreffend;  zugleich  berichtigt 
er  Hirschfelds  Karte  von  Apameia  und  bestimmt  die  Lage  von  Lysias.  — 
Bent*40)  berichtet  über  seine  Forschungsreise  in  Eilikien,  auf  der  er  u.  a. 
Elaiussa,  Korykos,  die  Höhlen  des  Zeus  Korykios  und  des  Typhoeus,  Olba 
and  Anazarba  anfeuchte. 

Beim  Vorgebirge  Pedalion  auf  Kypern  entdeckten  Dörpfeld  nnd 
Ohnefalsch-Richter"1)  im  Jahre  1890  unterhalb  der  äufsersten  Spitze 
die  Reste  eines  ehemaligen  Hügelkultus,  eines  mit  steinernen  Bildwerken  reich 
geschmückten  Temenos.  Nach  Strabon  war  der  Hügel  über  dem  Vorgebirge 
Pedalion  der  Aphrodite  heilig,  und  es  ist  möglich,  dafs  hier  die  idalische 
Aphrodite  verehrt  wurde. 

Zu  dem  im  Jahre  1883  erschienenen  Hauptwerke  über  die  Topographie 
von  Syrakus  liefert  Cavallari9*9)  einige  Nachträge  als  das  Ergebnis  von 
Ausgrabungen.  Sie  betreffen  zunächst  die  Contrada  del  Fnsco,  die  wichtigste 
Begräbnisgegend    der   alten    Stadt,   südwestlich    von   Achradina.      Innerhalb 


S41—50;  Lolling:  DLZ.  1891,  8.  1132/4;  G.  Hirschfeld:  BPW8.  11,  S.  1817—22, 
IMS— 56,  1881/9;  8.  Beinach:  BCr.  1891,  No.  10,  S.  181—90;  W.  W.:  JHSt.  11,  S. 
352/3;  Ath.  No.  8S07,  S.  838/9;  B.  V.  Head:  Numiwn.  Chronicle  No.  41,  8.  111/S.]|  — 
234)  H.  Dressel,  Titakazos:  ZNnmism.  17,  S.  285/6.  —  285)  E.  Scanto,  D.  «Felswarte* 
bei  Stayrna:  MDAIA.  16,  3.  244/6.  —  236)  M.  Schveisthal,  Note«  archeologiqaee  sur 
le  ment  Sipylc:  BAreh.  1890,  Not.-Dos.,  8.  390—415.  —  236*)  X  &  Weber,  Guide  da 
Tojagear  a  Epheae.  Smyrna,  Imprimerie  La  Presse.  Mit  2  Plänen  u.  2  Karten.  |[B.  Cur- 
tias:  BPW8.  12,  S.  19 — 20.]|  —  237)  G.  Badet,  Notes  de  geographie  ancienne:  BCHell. 
15,  &  373—80.  —  238)  G.  Weber,  D.  unterirdische  Lauf  dea  Lykos  bei  Koloesai: 
NDA1A.  is,  S.  194/9.  —  239)  W.  M.  Ramsay,  Notes  from  Asia  Minor:  Ath.  No.  3329, 
8.  233/4.  —  239*)  X  *•  Imbert,  La  Tille  d'Antiphellns  et  an  passage  d'Htrodote:  Maseon 
10,  &  261/9.  —  240)  J.  TL.  Bent,  A  joarney  in  Cilicia  Tracheia:  JHSt  12,  8.  206—24 
arit  1  Karte.  —  240*)  id.,  Becent  discoveries  in  Eastern  Cilicia:  ib.  11,  8.  281/5  mit  Tfl. 
8.  —  240«)  X  I>*  <*•  Hogartb,  J.  A.  B.  Manro,  Exploration*  in  Asia  Minor:  Alb.  No. 
3330,  &  265/6;  No.  3336,  8.  423/4.  —  241)  M.  0(hnefalsch)-B(ichter),  E.  heiliger 
Hügel  d.  Aphrodite  aaf  Cypern:  BPWS.  11,  8.  962/8.  —  241*)  XG-  Bohlfs,  Cyrenaika: 
Westemaans  Monate-Hefte  34.  Jahrg.,  Heft  414  (Man  1891),  8.  817—43.  Berücksichtigt 
tack  d.  Altertümer  d.  Landschaft,  insbesondere  d.  Bninen  ▼.  Kyrene.  —  242)  F,  8.  Ca  Tal- 


1,108  §8.    Griechen.     Brack. 

dieses  Gräberbezirkes  worden  mächtige  Qaadermanern  aufgefunden,  zum  Teil 
Unterlagen  für  Geh-  oder  Prozessionswege;  auch  sucht  Cavallari  dort  das 
Heiligtum  der  Demeter  und  Kora.  Es  folgen  die  Entdeckungen  an  der  Kyane 
und  eine  Notiz  Orsis  über  Funde  auf  Plemmyrion ,  woselbst  wahrscheinlich 
die  Athener  die  Gräber  einer  vorgriechiscben  Ansiedelung  öffneten,  um  ihre 
Toten  darin  beizusetzen. 

Quellen*  Ausgrabungen*  Die  Berichte,  welche  S.  Reinach948) 
von  1883 — 90  in  der  RArch.  über  Ausgrabungen  und  Entdeckungen  von 
griechischen  Altertümern  und  Inschriften  veröffentlicht  hatte,  stellt  er  nun- 
mehr zu  einem  gröfseren  Bande  zusammen,  unter  Berichtigung  von  Irrtümern 
und  Beifügung  einiger  Aufsätze  verwandten  Inhalts  aus  anderen  Zeitschriften. 
Stals***)  behandelt  die  Funde  aus  dem  sogenannten  Themisheiligtum  zu 
Rhamnus,  dem  kleinen  Antentempel,  welcher  früher  als  der  Nemesistempel 
erbaut  ist,  aber  neben  diesem  bis  in  die  römische  Zeit  hinein  bestand  und 
benutzt  blieb.  Die  westliche  Wand  der  Cella  war  mit  Weihfiguren  besetzt, 
von  denen  sich  namentlich  eine  grofse  Themisstatue  aus  hellenistischer  Zeit 
und  die  Statue  einer  Nemesispriesterin  aus  römischer  Zeit  erhalten  haben. 
Da  in  den  Inschriften  nur  Priesterinnen  der  Nemesis,  nicht  solche  der  Themis, 
erwähnt  werden,  schliefst  Stals,  dafs  die  Themis  keinen  Kult  in  Rhamnus 
hatte  und  der  kleine  Tempel  ebenso  wie  der  spätere  grofse  ein  Nemesis- 
heiligtum war.  —  Von  dem  Theater  inEretria  wurde  durch  das  amerika- 
nische archäologische  Institut  unter  der  Leitung  Waldsteins  das  ganze  Skenen- 
gebäude  und  ein  Teil  der  Orchestra  aufgedeckt.846)  Vor  dem  eigentlichen 
Skenengebäude  liegt  kein  Logeion,  sondern  ein  mit  Halbsäulen  geschmücktes 
Proskenion,  mit  einer  einzigen  Thür  in  der  Mitte,  und  vor  dieser  Deko- 
rationswand die  einen  vollen  Kreis  bildende  Orchestra;  der  Fufeboden  des 
Skenengebäudes  liegt  3  Vi  m  über  dem  Stylobat  des  Proskenion.  Ein  ge- 
mauerter unterirdischer  Gang  führt  von  dem  Raum  hinter  dem  Proskenion 
zur  Mitte  der  Orchestra,  so  dafs  der  Schauspieler  aus  dem  Innern  des  Skenen- 
gebäudes ungesehen  in  die  Orchestra  gelangen  und  dort  plötzlich  erscheinen 
konnte.  —  Über  die  Ausgrabung  des  Theaters  zu  MegalopoÜs  geben  Gardner, 
Loring,  Richards  und  Woodhouse*46)  einen  zusammenfassenden  Bericht 
—  Von  Mitte  Februar  bis  Mitte  März  1890  wurden  von  der  amerikanischen 
Schule   unter  der  Leitung  Waldsteins847)   Ausgrabungen   in    Plataiai  Ver- 


la ri,  Appendice  alla  topogrsfia  archeologica  di  Siracusa.  Turin  n.  Palermo,  Carlo  Clansen. 
kl.  fol.  68  S.  o.  4  Tfln.  10  L.  |[F.  v.  Dnhn:  DLZ.  1891,  S.  1064/5.])  —  243)  S. 
Beinach,  Chromques  d'Orient.  Documenta  aar  les  fonilles  et  decoarertes  dans  l'Orient  hell6- 
niqne  de  1883  a  1890.  Paria,  Firmin-Didot.  gr.  8°.  XV,  786  S.  mit  1  Tfl.  fr.  15. 
|[Ad.  M— e.:  LCB1.  1891,  S.  1698—1700;  S.  Sittl:  NPhBs.  1892,  8.  11/2;  P.  Kretsch- 
mer:  WSKPh.  9,  S.  89—91;  A.  Haurette:  RCr.  1891,  No.  48,  S.  396/8;  W.  B.  Paton: 
Ac.  No.  1019,  S.  486.] |  —  243 *)X?*  Habel,  D.  neuesten  Ausgrabungen  d.  Deutschen  u. 
Neugriechen  auf  griechischem  Boden: 'Nord  n.  Süd' Bd.  56,  Heft  167  (Febr.  1891),  S.  198—221. 
—  244)  B.  ^rdrjSj  'AyaXfiata  in  ' PdftvovvxoQ :  'EfTjp.  ag£.  8,  1891,  8.  45—62  mit 
Tfln.  4/7.-244»)  X  A  <Piktot,  rkvnra  %et  iV  ElevoXvos:  ib.  1890,  8.  207—21  mit 
Tfln.  10/3.  Ans  den  eleosinischen  Ausgrabungen.  —  245)  W.  Dörpfeld,  D.  Theater  in 
Eretria:  BPWS.  11,  S.  514/5.  —  246)  E.  A.  Gardner,  W.  Loring,  G.  C.  Bichards, 
W.  J.  Woodhonie,  The theatre at Megalopolis :  JHStll,  8.  294/8.  —  246»)  X^.  Dörp- 
feld, Das  Theater  in  Megalopolis:  BPWS.  11,  8.  418—20;  S.  1026/28.  Vgl.  Gardner, 
Loring,  Dörpfeld:  ib.  S.  673/5.  —  246»)  X  Olympia.  D.  Ergebnisse  d.  t.  d.  Deutschen 
Keich  veranstalteten  Auegrabungen,  hrsg.  v.  E.  Curtius  u.  F.  Adler.  4.  Bd.  D.  Bronzen 
u.  d.  übrigen  kleineren  Funde,  bearb.  v.  A.  FurtwSngler.  Berlin,  Asher.  1890.  4°. 
XU,  220  S.  mit  71  Tfln.     M.  300,00.  —  247)  Ch.  Waldstein,  H.  S.  Washington,  W. 


§8.     Griechen.     Brack.  1,109 

anstaltet,  weiche  aufeer  den  Mauern  der  alten  Stadt  eine  mit  Steinen  be- 
deckte Wasserleitung  und  einige  Inschriften,  darunter  ein  weiteres  Fragment 
des  diokletianischen  Ediktes,  zu  Tage  förderten.  Über  die  Wasserleitung 
und  die  anderweitigen  Funde  referiert  Washington,  der  auch  die  Lage 
und  die  Mauern  von  Plataiai  beschreibt.  Die  Stadt  nahm  eine  steinige,  von 
SO.  nach  NW.  sich  abflachende  Ebene  ein,  und  zwar  lag  der  älteste  Teil 
im  Sflden;  die  Mauern  stammen  aus  5  verschiedenen  Perioden.  Hunt  schil- 
dert das  Schlachtfeld  von  Plataiai  und  versucht  die  wichtigsten  Punkte  zu 
fixieren.  —  Auf  einem  Felde  bei  der  Stadt  Korfu  hat  Karapanos  im  Mai 
und  Juni  1889  eine  grofee  Menge  von  Terrakotten  gefunden.  Nach  Lechat'48) 
rühren  diese  teils  massiven,  teils  hohlen  Thonfiguren  alle  aus  derselben  Fabrik 
her  und  sind  von  äußerst  flüchtiger  und  nachlässiger  Arbeit  Sämtliche 
Statuen  stellen  eine  bekleidete  weibliche  Figur  in  archaischem  Stile  dar, 
deren  Deutung  auf  Artemis  vielfach  durch  die  beigefügten  Attribute  gesichert 
ist  Demnach  hat  auf  Korkyra  ein  viel  besuchter  Artemistempel  existiert.  — 
Mit  dem  auf  Delos  ausgegrabenen  Gymnasion  und  seinen  einzelnen  Räum- 
lichkeiten beschäftigt  sich  Foug&res*49)  und  bespricht  hierbei  die  Epheben- 
mschriften  und  die  Organisation  des  Ephebenkollegiums  auf  Delos:  den  Gym- 
nasiarchen, den  Paidotriben,  die  Epheben,  die  Feste  und  Spiele.  —  Die  in 
der  Nekropole  von  Aigai  (in  Aiolis)  geöffneten  450  Gräber  werden  samt  den 
Funden  an  Terrakottafiguren,  an  Vasen,  Glas-  und  Metallgegenständen  und 
Münzen  von  Clerc960)  beschrieben.  —  Die  deutschen  Arbeiten  in  Magnesia 
am  Maiander951)  haben  den  Peribolos  des  Apollontempels  und  Beste  von 
Säulenhallen  und  Gebäuden  für  die  Tempelbeamten  zum  Vorschein  gebracht, 
ferner  die  Reste  des  Tempels  der  Artemis  Leukophryne  mit  Stücken  des 
Frieses  und  einigen  Inschriften.  Das  Theater  ist  dem  zu  Tralleis  ähnlich 
und  hat  in  römischer  Zeit  einen  Umbau  erfahren. 

Inschriften.9**)  Mehrere  dialektische  Inschriften  des  Museums  von 
Mavromati  am  Berge  Itbome  macht  Wilhelm858)  bekannt:  eine  Freilassungs- 
urk.,  das  Bruchstück  einer  gottesdienstlichen  Verfügung  und  Weihinschriften 
an  Limnatis.  —  Von  Meister954)  wird  die  Inschrift  einer  kleinen,  aus 
Böoüen  stammenden  Bronzebasis  des  Berliner  Antiquariums  mitgeteilt:  eine 
Widmung  von  2  Männern,  welche  zusammen  als  rtQtOQoi  Wacht  gehalten 
und,  wohl  zur  Erfüllung  eines  in  gefährlicher  Zeit  gethanen  Gelübdes,  das 
Anathem  geweiht  haben.  —  Ebenfalls  Meister955)   liefert  Beiträge  zu  den 


J.  Hont,  Reports  on  the  ducoreriet  at  Plataia  in  1890.  (Papers  of  the  American  School 
of  ClftMical  8tndies  at  Athen*):  AJArch.  6,  8.  445—75  mit  Tu.  83.  —  247*)  Xp-  Jamot, 
Fosüles  a  Thespie*  et  a  l'hieron  des  Mutet  de  l'Helicon.  Fragments  d'ono  statae  en  bronae: 
BCHelL  15,  S.  381—403  mit  Tfl.  15.  —  248)  H.  Lechat,  Terres  cuitea  de  Corcyre. 
«Coilection  de  M.  Constantin  Carapanos):  ib.  S.  1—112  mit  Tfln.  1/8.  —  249)  G.  Fongeres, 
Fooill«  an  Gjmnaae  de  Delos:  ib.  S.  238—88.  L'fiphebie  a  Delos:  S.  250—88.  —  249») 
XTb.  Homolle,  Les  trayaux de l'£cole francaise d'Athenes  dans  l'tlede  Deios.  Paris,  impr. 
sttionale.     45  S.  —  250)  M.  Giere,  Fonilles  d'Aegae  en  fiolide:  BCHelL  15,  8.  213—37. 

-  251)  AOl  No.  3304,  8.251;  No.  3328,  8.  201.  —  251»)  X*-  A.  R.  Munro  and  fl.  A. 
Tabbs,  Excatafons  in  Cyprus  1890:  JHSt  12,  8.  69—198  mit  Tfln.  4/9.  —  252)  X 
Corpas  inscriptionum  Atticarom,  consilio  et  anetoritate  Academiae  litterarnm  Regia© 
Bormacicae  editnm.  Volnminis  1Y.  Supplements  complezi  partis  L  faac.  3,  sapplementorom 
Tolsminis  I.  partem  3  continens.  Berlin,  G.  Reimer.  Fol.  8.  133—206.  M.  7,00.—  253) 
A  Wilhelm,  Inschriften  ans  Messene:  MDAIA.  16,  8.  346— 55.  —  268*)  XE.  Legrand 
et  G.  Doublet,  lnaciiptions  d'Eabee:  BCHelL  15,  8.  404—12.  —  254)  B.  Meister, 
Weihisschrift  e.  bronzenen  Stufenbati*   d.  Berliner  Antiquariums:  Hermes  26,   8.   819—20. 

-  254»)  X  J-  Rolfe,  An  inscribed  kotylos  from  Boeotia:  Harvard  Studies  2,  8.  89—102. 

-  255)  R.  Heister,  Z. griech. Rpigraphik  u.  Grammatik:  BVGWLeipaig.  FhiloL-histor.  £1. 


1,110  }8.    Griechen.    Brack. 

im  Kabirion  bei  Tbeben  gefundenen  Inschriften,  sowohl  den  Weihgeschenk- 
listen, wie  den  Inschriften  auf  Bronzen  und  Vasen.  —  Köhler856)  erörtert 
die  Eigentümlichkeiten  von  5  Grabschriften  aus  Ambrakia  und  einer  Weih- 
inschrift aus  Larisa.  —  Latyschevs267)  Sammlung  der  epigraphischen  Denk- 
mäler des  bosporanischen  Reiches  umfafet  341  meist  griechische  Inschriften 
aus  Pantikapaion  und  Umgegend,  56  aus  Phanagoria,  23  aus  Gorgippia  und 
47  aus  Tanais;  in  der  Einleitung  werden  die  historischen  und  politischen 
Verhältnisse  des  bosporanischen  Reiches  eingehender  dargelegt  —  Aus  dem 
Asklepieion  von  Lebena  auf  Kreta  publiziert  Th.  Baunack858)  eine  metrische 
Weihinschrift  und  2  Bruchstücke  eines  Tempelgesetzes.  Entere  war  unter 
einer  Bildsäule  des  Tempelpriesters  Soarchos  angebracht  gewesen,  welcher 
wahrscheinlich  in  seiner  Amtszeit  sich  durch  Schenkungen  und  freiwillige 
Leistungen  verdient  gemacht  hat;  es  ist  von  der  heiligen  Tempelquelle  die 
Rede.  Die  Inschrift  bestätigt,  dafe  das  Asklepieion  des  Hafens  Lebena  zur 
Stadtgemeinde  von  Gortyn  gehörte.  Das  Tempelgesetz,  ein  gortynisches  Pse- 
phisma,  betrifft  die  Übergabe  des  Tempeleigentums  beim  Beamtenwechsel;  es 
bestimmt  die  Obergabe  des  Tempelgeldes  und  der  Wertgegenstände  des 
Tempels  durch  den  abtretenden  vccxoqoq  und  die  Strafe  für  gesetzwidrige 
Übergabe,  ferner  genauen  Rechenschaftsbericht  über  die  einzelnen  Ausgaben 
für  die  Amtszeit  des  vcmÖqoq.  —  Die  Inschriften  Thumbs86*)  aus  Thera 
und  Amorgos  sind,  abgesehen  von  einer  Ehreninschrift  aus  Echendra  und 
einer  Widmung  aus  Perissa  auf  Thera,  sowie  einem  Belobungsdekrete  von 
Arkesine  (ca.  300  vor  Chr.),  fast  ausschliefslich  Grabschriften.  —  Drei  rho- 
dische  Grabschriften,  welche  dem  Ende  des  7.,  bezw.  dem  6.  und  dem  Anfang 
oder  der  Mitte  des  5.  Jh.  vor  Chr.  angehören,  werden  von  Selivanov*60) 
vorgelegt  Von  drei  gleichfalls  rhodischen  Grabwidmungen  aus  dem  2.  Jh. 
vor  Chr.  trägt  eine  die  Künstlerinschrift  des  Pythokritos  aus  Rhodos,  während 
eine  zweite  als  Verfertiger  des  Denkmals  den  Epicharmos  aus  Soloi,  welchem 
die  Epidamie  verliehen  wurde,  und  seinen  Sohn  Epicharmos  aus  Rhodos 
nennt.  —  Aus  einer  Weihinschrift  der  Insel  Lepsia  entnimmt  Sakkelion,*61) 
dafs  der  bürgerliche  Beamte  der  Insel  der  Stephanephoros,  der  militärische 
der  Phrurarchos  war.  —  Aus  Methymna  veröffentlicht  Wilhelm868)  2  Ehren- 
beschlüsse von  Chellestyen,  aus  Mytilene  die  Grabschrift  eines  Siegers  in  den 
Asklepieia  zu  Pergamon  und  in  den  Tyrimneia  zu  Thyateira.  —  Einige 
Reliefs  des  Britischen  Museums  aus  Kyzikos  mit  Widmungen  an  Zeus,  Apollon, 
Kybele  werden  von  Murray868)  besprochen.  —  Kontoleon864)  giebt  eine 


1891,  1,  S.  1 — 40.  1)  Zu  d.  reugefundenen  Inschriften  aus  dem  Kabirion  bei  Theben:  S. 
1—12.  —  256)  ü.  Köhler,  Inschriften  aus  Ambrakia  u.  Larisa:  Hermes  26,  8.  148—50. 

—  256»)  XP-  Jamot  et  0.  Deschamps,  Inscriptions  de  la  Grece  du  Nord:  BOHell.  15, 
8.  327 — 43.  Inschriften  ans  Hypata,  Kaftsa  u.  anderen  Städten.  —  257)  Inscriptionea  antiqnae 
orae  septentrionalis  Ponti  Eozini  graecae  et  latinae.  Jnssu  et  impenais  societatia  archaeol. 
imperii  Bosaici  ed.  B.  Laty scher.  Vol.  II.  Inscriptiones  regni  Bosporani  continens.  Peters- 
burg, kais.  Akad.  d.  Wiss.  (Leipzig,  Voss.)  1890.  Imp.-4°.  LYI,  351  S.  mit  2  Karten. 
M.  80,00.  |[W.  Larfeld:  BPWS.  12,  S.  8 1/3.] |  —  258)  Th.  Baunack,  Inschriften  aus  d. 
kretischen  Asklepieion:  Philol.  49  (NF.  3),  S.  577—606.  —  259)  A.  Thumb,  Inschriften 
t.  d.  griech.  Inseln:  MD  AI*.  16,  8. 166— 81.  —260)  S.  SeliT  an  ot,  Inscriptiones  Bhodiae 
ineditae:  ib.  S.  107—26.  —  260 •)  id.,  Ad  inscriptiones  Bhodias  ineditas  supplementum : 
ib.  S.  240/2.  —  260*) XB.  Meister,  Archaische  rhodische  Grabinschriften:  ib.  8.  856/7. 

—  261)  /.  Jtaxxßktov:  'EfouyQa<prj  rrji  vr\aov  yir}\plae:  >Efrjfi.   a^/.    8,  1890,  8.  221. 

—  262)  A.  Wilhelm,  Inschriften  ans  Lesbos:  MDAIA.  16,  8.  180/2.  —  263)  A.  S. 
Murray:  Bas-reliefs  de  Cysique:  BArch.  8.  serie,  T.  17,  8.  10/2.   —    264)  A.  E.  Kov- 


§8.    Griechen.    Brack.  1,111 

bei  Smyrna  gefundene  Inschrift  vom  Heiligtume  der  Aphrodite  Stratonikis, 
Jude  ich866)  Inschriften  aus  Erythrai,  Klazomenai,  Priene  and  Teos. 

Münzen.**6)  In  dem  Verzeichnisse  aller  Münztypen  des  Peloponnes 
schickt  Lambros967)  kurze  Notizen  über  Geschichte  und  Münzwesen  einer 
jeden  Stadt  voraus.  —  20  Münzen  ans  der  Sammlang  des  Prinzen  Peter 
von  S  achsen-Koburg868)  stammen  aus  griechischen  Kolonieen  des  schwarzen 
Meeres,  aas  Byzanz  and  mehreren  kleinasiatischen  Städten.  —  Die  von 
Babel  on*6*)  behandelten  4  grofsen  Bronzen  sind  2  kyzikenische  Münzen 
des  Commodus  aas  den  Jahren  172 — 177  nach  Chr.,  eine  Münze  des  Macrinus 
tos  Epbesoa  mit  der  Darstellung  des  Neokorenterapels,  welcher  bei  dem 
Regierangsantritt  des  Macrinus  in  Ephesos  gebaut  wurde,  and  eine  Münze 
des  M.  Antonios  Gordianas  aas  Akmonia  in  Phrygien.  —  Zwei  Tetradrachmen, 
die  er  früher  für  klazomenisch  gehalten  hatte,  and  einige  nea  edierte 
archaische  Tetradrachmen  enböischer  Wahrung  weist  He  ad270)  Kyrene  zu. 
—  Unter  den  neuen  Künstlersignataren  sizilischer  Münzen,  welche  Evans871) 
zusammenstellt,  erscheint  znnftchst  auf  einem  Tetradrachmon  von  Himcra  aas 
dem  3.  Viertel  des  5.  Jh.  ein  Eimon,  wahrscheinlich  der  Grofsvater  des 
syrakusanischen  Münzenschneiders  Eimon  ans  dem  Ende  des  5.  und  Anfang 
des  4.  Jb.  Der  Name  des  bisher  als  Eukleidas  bezeichneten  Münzenschneiders 
ra  Syrakns  ist  vielmehr  Euarchidas.  Weiterhin  werden  Münzen  des  Euainetos 
in  Syrakns  and  des  Exakestidas  in  Kamarina  erwähnt. 

Litterarische  Quellen.  Eine  Abhandlung  Sterns878)  befafst  sich 
mit  denjenigen  Stellen  Diodors,  für  welche  Theopomp  als  Quelle  zu  vermuten 
ist.  —  Des  Timagenes  Schrift  7teqi  ßaoiXetov  erklärt  Wachsmuth878)  für 
eine  Haaptquelle  des  Trogus,  neben  der  jedoch  auch  andere  griechische 
Schriftsteller  benutzt  wurden. 


rsAcW,  'jjfQoSiTTj  2T$arovi%U'.  MDAIA.  16,  S.  133/5.  —  265)  W.  Jodeich,  In- 
aekriften  sv  Jonien:  ib.  S.  285— -99.  —  265»)  X  G.  Cousin,  Inscriptiona  d'Aaie  Mineare : 
BCfltli  15,  8.  418— SO.  Inschriften  tos  Djibi  u%  Eaki-Hissar  (Steatonikeia).  —  265*)  X 
A.  2.  Jtaparrdpas,  'Amrala  4my(Htyrj  kv  yAvrtq>tXkp  rije  Avtcüts:  MDAIA.  16, 
&  358/9.  Grabinschrift.  —  265«)  X  Q.  Kai  bei,  Inscriptiones  graecae  Siciliae  et  Italiae. 
Additis  greeeis  Galliae,  Hiapaniae,  Britanniae,  Germaniae  inacriptioniboa.  Oalliae  inacriptionea 
ei  A.  Lebegne.  I.  Berlin,  G.  Beimor.  1890.  Fol.  86  u.  778  8.  M.  90.00.  |[K.  B.: 
U2B1.  1891,  8.  543/5;  B.  Haaasoullier:  BätGr.  3,  8.  405— 11.] I  —  266)  X  A.  ▼. 
SalUt,  D.  Erwerbungen  d.  kgl.  Münakab.  ▼.  1.  April  1888—1889:  ZNamism.  17,  8.  233 
—57  mit  Tfln.  4  n.  5.  —  266») X  W.  Wroth,  Greek  coina  acquired  by  the  British  Museum 
ia  1889:  Numism.  Chronicle  No.  40,  1890,  4,  8.  311—29  mit  Tfl.  19.  — 266»)  X  id-» 
Grsek  coina  acquired  by  the  British  Museum  in  1890:  ib.  No.  42,  1891,  2,  8.  117—34  mit 
Tl.  4.  —  267)  '/.  n.  Adpitpoe,  iAvay^affri  icov  rofuCftdrcav  rtje  xv(rfa>e  'EXXdSog. 
I.  Ihiaxtrrr,coe.  Athen,  Kaedonis.  Lex.-8°.  VIII,  164  8.  u.  16  Tfln.  |[LCB1.  1892,  8. 
99;  T.  B.:  BEtGr.  4,  8.  412/3.]|  —  268)  Frince  Pierre  de  Saxe-Cobonrg,  Monnaies 
greeqnes  inldites  oa  pea  connnes:  B.  nnmism.  3.  aer.,  T.  9,  No.  1,  8.  1/6  mit  Tfln.  1  u.  2. 
—  268«)  X  Th.  Bein  ach,  Monnaies  inedites  d'Aaie  Mineure:  ib.  No.  4,  8.  361—404  mit 
TL  14.  —  269)  E.  Babelon,  Qnatre  mtdaUlons  de  bronae  d'Aaie  Mineare:  ib.  No.  1,  8. 
M— 39  mit  Tfl.  4.  —  270)  Barclay  Y.  He  ad,  Archaic  coina  probably  of  Cyrene:  Nnmism. 
Catsmele  No.  41,  1891,  1,  8.  1—11  mit  Tfl.  1.  —  271)  A.  J.  Eva  na,  Some  now  artiat'a 
iignstares  oa  Sicilian  coina:  ib.  No.  40,  1890,  4,  8.  285—310  mit  Tfl.  18.  —  272)  W. 
8tern,  Diodor  n.  Theopompos.  Prgr.  d.  grh.  Pro-  n.  Bealgymn.  Darlach.  4°.  25  8. 
(H.  Draheim:  W8KPh.  9,  8.  12.]|  — 273)  G.  Wachsmath,  Timagenes  u.  Trogos:  BhM. 
44,  8.  465—79.  —  273»)  X  &•  Beitsenstein,  Zu  d.  Quellen  d.  sogen.  Ktymologicam 
2)  D.  etymologische  Werk  d.  Methodias:  Philol.  49  (NF.  3),  8.  400—20. 


1,112  i  9. 


Römer.     Hütor. 


$9. 

Römer. 

A.  Königszeit  und  Republik. 

L.  Hüter. 

(Verwandtes  in  anderen  fj.  s.  'Handbuch'  8.  29.) 

Gescwntdarstellungeru  Schiller1)  hat  ein  zunächst  vom  Stand- 
punkte der  neueren  pädagogischen  Bestrebungen  aus  wertvolles  Buch  ge- 
schrieben, das  aber  bei  den  gediegenen  und  klaren  Kenntnissen  des  be- 
kannten Forschers  auch  den  Historiker  interessieren  mufs;  er  will  eine 
bedeutende  Verringerung  des  Stoffes  der  alten  Geschichte  herbeiführen.  Zu 
dem  Zwecke  behält  er  an  Namen,  Thatsachen  und  Jahreszahlen  nur  das  bei, 
was  zur  Erzeugung  von  typischen  Vorstellungen  verwertet  werden  kann,  be- 
schränkt die  Kriegsgeschichte  zu  Gunsten  der  Kulturgeschichte  und  fuhrt 
namentlich  in  der  römischen  Geschichte  überall  die  Gruppendarstellung  kon- 
sequent durch.  Der  letztere  Umstand  verleiht  dem  Werke  sein  besonderes 
Gepräge;  so  behandelt  der  Vf.  z.  B.  die  Republik  in  folgenden  Abschnitten: 
1.  die  Änderung  der  Staatsverfassung,  2.  die  äusseren  Kämpfe  um  die  Vor- 
macht in  3  Etappen,  3.  die  inneren  Kämpfe  und  zwar  um  die  Beschränkung 
der  Beamtengewalt  und  um  die  bürgerliche  Gleichstellung  und  den  wirt- 
schaftlichen Ausgleich  zwischen  arm  und  reich,  4.  innere  und  äufsere  Kämpfe 
zur  Begründung  der  Alleinherrschaft,  5.  Kulturverhältnisse.  Die  Kaiserzeit, 
die  er  in  ausgedehnterer  Weise  berücksichtigt,  als  dies  bis  jetzt  der  Fall  war, 
zerlegt  er  in  den  Prinzipat,  worunter  die  Reichsverfassung,  die  Feststellung 
und  Sicherung  der  Reichsgrenzen,  die  Anfänge  des  Christentums  und  die 
Kulturverhältnisse  erörtert  werden,  und  in  das  absolute  Kaisertum,  wobei  er 
die  diokletianisch-konstantinische  Verfassung,  die  Berührung  mit  den  Grenz- 
völkern, den  Sieg  des  Christentums  und  wiederum  die  Kulturverhältnisse  be- 
spricht Überall  werden  von  den  bedeutendsten  Persönlichkeiten  scharfe 
Charakteristiken  und  von  den  geographischen  Schauplätzen  anschauliche  Bilder 
gegeben  nach  den  besten  Darstellungen  und  den  eigenen  Forschungen  des 
Vf.  —  Bender2)  giebt  eine  knappe,  in  populärem  Tone  gehaltene  Über- 
sicht über  die  politische  Entwicklung  des  römischen  Volkes  mit  besonderer 
Berücksichtigung  der  Kulturgeschichte  und  kurzen,  anhangsweise  zugefügten 
Notizen  über  die  Altertümer,  die  Topographie  Roms  und  die  römische  Litte- 


1)  H.  Schiller,  Leitfaden  f.  d.  Unterricht  in  d.  Gesch.  d.  Altertums.  B.  Römische 
Gesch.  (=  H.  Schiller  u.  H.  Protz,  Leitfaden  für  d.  geschichtl.  Unterricht  in  d.  oberen 
Klassen  höherer  Lehranstalten.  I.)  S.  109 — 284.  Berlin,  G.  Grote.  —  2)  Herrn.  Bender, 
Böm.  Gesch.  im  Abrufe.     (=   Sammig.   Göschen   19.     Stattgart,  G.  J.  Göschen.    IV,  112  S. 


{9.    Römer.    Hüter.  1,113 

rttargeschichte.8-6)  —  Die  Zusammenstellung  der  Thatsachen  und  Zahlen, 
die  Ploetz6)  giebt,  ist  ganz  ordentlich  und  tibersichtlich  gearbeitet  —  Ah 
Fortsetzung  zu  dem  1882  erschienenen  ersten  Bande,  der  die  Demokratie 
ra  Athen  in  kahner  Charakteristik  anf  ihre  innere  Wahrheit  zu  prüfen 
sachte,  und  wozu  jetzt  diese  neue  Publikation  einen  Nachtrag  enthält,  schildert 
Schf  arcz7)  die  Entstehung  und  Entwicklung  der  Volksherrschaft  im  antiken 
Born,  und  zwar  im  ersten  Kapitel  die  Entwicklungsgeschichte  der  Konsular- 
Bepubttk  von  der  Errichtung  des  Volkstribunats  bis  zur  Epoche  der  Horten* 
sschen  Gesetzgebung  (494 — 287  vor  Chr.)  und  im  zweiten  Kapitel  die 
römische  Masaenherrschaft  von  der  Hortensischen  Gesetzgebung  bis  zur  Epoche 
der  Aisvmnetie  der  grolsen  militärischen  Demagogen  (287 — 81  vor  Chr.). 
Das  Schlnfskapitel  bis  zur  staatsrechtlichen  Begründung  des  Prinzipats  durch 
Tiberius  steht  noch  ans.  Mommsen  und  Herzog  werden  scharf  kritisiert,  wie 
denn  Oberhaupt  dieser  'Mflller-Strubing'  der  römischen  Geschichte  mit  Kraft- 
worten nicht  sparsam  umgeht  Von  den  'Nachkommen  des  legendarisch  ver- 
klärten ramnisch-tiüischen  Räubergesindels'  kann  seiner  Überzeugung  nach 
nichts  Gutes  kommen;  so  stammt  die  Magistratur  in  ihren  rechtlich  definierten 
Formen  von  dem  im  hellenischen  Unteritalien  herrschenden  Pythagoreismus. 
£benso  sehr  setzt  er  sich  in  Gegensatz  zu  den  bisherigen  Anschauungen  im 
zweiten  Kapitel,  worin  er  insbesondere  den  Senat,  seine  Mitglieder  und  Kom- 
petenzen und  die  verschiedenen  Arten  der  Volksversammlung  charakterisiert, 
sowie  die  Geschichte  dieser  Institutionen  entwickelt 

Quellen»  Publikationen.  Die  teilweise  auch  für  diesen  Abschnitt 
in  Betracht  kommenden  Veröffentlichungen  des  CIL.,  der  Ephem.  epigr.  und 
ähnlicher  Werke  siehe  unter  B.  Quellen,  No.  188—60.  —  Gatti*)  ver- 
öffentlicht die  Ergänzungen  Hulsens  (vgl.  JBG.  1890  I,  128u)  und  stimmt 
ihnen  auf  Grund  der  damit  übereinstimmenden  Schriftstellerzeugnisse  Aber  den 
C.  Duilius  bei.  —  Die  von  Hiller  v.  Gärtringen  und  Mommsen9)  ver- 
öffentlichte und  besprochene  Inschrift  enthält  zwei  steckbriefliche  Schreiben 
des  Königs  Mithradates  vom  Jahre  88  gegen  den  Römerfreund  Chairemon 
und  seine  Söhne;  M.  sagt:  ex&qatctta  mal  Ttolepukara  nqbqxa  r^ihtqa 
Ttqdyfuna  durxeifievog  an  aqxiJQ  ....  voig  h%9lotoig  nokeptotg 
ißotj&u. 

Untersuchungen.  Die  kapitolinischen  Fasten.  Ungers10)  ge- 
diegene Untersuchungen  beruhen  auf  einer  sehr  umfangreichen  Detailkenntnis. 
Er  hat  sich  die  Aufgabe  gestellt,  die  Güte  und  Zuverlässigkeit  der  Magistrats- 
tafeln neu  zu  begründen,  indem  er  durch  eine  nochmalige  gewissenhafte 
Prüfung  das  Ergebnis   von   Cichorius'  Untersuchungen   zu  widerlegen  hofft 


M.  0,80.  |[W.  J.  O.  Schmidt:  LMerknr.]|  —  X 8) M.  Fontane,  Hirt. universelle.  Borne. 
Paria,  Lemerre,  fr.  7,50.  Nicht  erhalten.  —  X  4:)  Atel  in,  Hi*t  romaine  r6dig.  d'aprea 
1«  aoofeinz  Programme«.  Vol.  ülustr.  de  grayurea  et  de  carte«.  Moulin«,  Andr6.  16°.  VII, 
352  &  fr.  z.  —  X  &)  A-  Biekerateth,  Outline«  of  Bornan  history,  from  B.  C.  758  to 
i~  D.  180.  London,  Now.  4°.  M.  8,00.  Nicht  erhalten.  —  6)  K.  Ploeti,  Ansang  an« 
4-  tuen,  mittleren  n-  neueren  Gesch.  10.  yerb.  Auflage.  Berlin,  A.  G.  Ploeta.  482  S. 
gab.  JC.  2,60-  —  7)  J-  8chyarc«,  D.  Demokratie.  II,  Abt  1.  Leipsig,  W.  Friedrich. 
LUXTIII,  XXV  n.  144  8.  M.  7,00.  |[G.  J.  Schneider:  WSKPh.  46  (1891),  8.  1249 
-M  a.  47,  8.  1273/6.]| 

8)  0.    Gatti,    Note    epigrafiche:   2.   L'elogio  di   C.  Doilio  8.    L'elogio  di  C.  Mario: 

fiCARoa«,  *n>o    19,  «er.  4»,  face  8/4.    8.  161—70.   —   9)  F.  Hiller  ▼.  Girtringen  u. 

TL  Mommeen,    D.    Denkmal   Chlremon«   y.   Ny«a:   MDAJA.  io,    1,   8.  95—106.     Vgl. 

BPW&  $6  (1891)»  8.  1128.  —  10)  G.  F.  Unger,  D.  Glaubwürdigkeit  <L   kapitolinischen 

Jaknsberlehse  &**  Oeeohichtswiasrasehaft.    1891.    I.  8 


I,U4  {9.    Bdiner.    Hüter. 

Dieser  hatte  nämlich  (de  fastis  consnlaribns  antiqnissimis,  1886  =  Leipziger 
Stadien  IX,  S.  171 — 262)  sämtliche  cognomina  nebst  den  meisten  Vaters- 
and  Grofevaterevornamen,  welche  die  2  Amtstafeln  aas  dem  3.  and  4.  Jb. 
bieten,  dazu  einige  des  5.  Jh.  för  erdichtet  and  wertlos  erklärt;  echt  seien 
von  249  an  bis  ca.  400  die  Vor-  and  Geschlechtsnamen  der  Beamten.  Dem- 
gemäfs  zerfällt  die  Arbeit  des  Vf.  in  5  Abschnitte:  die  cognomina  vor  400, 
die  Idacische  Liste,  Diodors  liste,  die  anderen  Verdachtsgründe  and  die 
Quelle  der  Chronographen;  wen  die  Beweisführung  Aber  die  Echtheit  der 
Beinamen  gegen  Cichorins'  Zweifel  interessiert, ,  mufs  die  ganze  Untersuchung 
verfolgen. 

Livius,  Dionysius,  Polybius,  Diodorus,  die  Annalisten  u.  s.  w.  Die 
Resultate  der  fleifsigen  and  vorsichtigen  Untersuchung  Volkmars11)  sind 
folgende:  Die  Geschichte  des  Dezemvirats  ist  mit  vielen  Zügen  aas  den  Thaten 
des  Diktators  Caesar  ausgeschmückt  and  so,  wie  sie  Livius  and  DionjBins 
überliefern,  erst  nach  Caesar  and  Cicero  entstanden;  Ciceros  Angaben  gehen 
natürlich  nicht  auf  ältere  Quellen  zurück.  Was  endlich  das  Verhältnis 
zwischen  Livius  und  Dionysius  selbst  anlangt,  so  tritt  der  Vf.  der  gewöhn- 
lichen Ansicht,  dafs  die  beiden  in  den  Partieen,  wo  sie  übereinstimmen,  eine 
gemeinsame  Quelle  benutzten,  mit  der  Behauptung  entgegen,  Dionys  habe 
den  gröisten  Teil  der  Livianischen  Darstellung  als  Grundstock  in  sein  Werk 
aufgenommen,  aber  er  habe,  da  er  pragmatisch  schreiben  wollte,  öfters  Gründe 
und  Erklärungen  nach  seinem  eignen  Urteile  zugefügt,  die  Reihenfolge  der 
Begebenheiten  und  der  Zeiten  verändert,  Zusammenhänge  zwischen  Ereignissen 
erfunden,  Reden  verfertigt.  —  Weyman1*)  bringt  eine  Notiz  über  die  De- 
kadeneinteilung des  Livius,  für  deren  Alter  er  ein  neues  Zeugnis  gefunden 
hat18)  —  Soltau14)  glaubt,  dafs  eine  Untersuchung,  wie  es  kam,  dafs  die 
hispanischen  Kriege  212—206  mehrfach  verschoben  sind,  und  welche  Fol- 
gerungen daraus  für  die  Quellen  zu  gewinnen  sind,  die  Entscheidung  über 
die  Streitfrage,  von  wo  ab  und  inwieweit  Livius  dem  Polybius  gefolgt  sei, 
wesentlich  fördern  werde,  (regen  Hesselbarth,  der  a  priori  davon  ausgeht, 
dass  die  Benutzung  des  Polybius  für  die  sizilischen,  griechischen,  spanischen 
und  afrikanischen  Ereignisse  vom  24.  Buche  an  nicht  mehr  bestritten  werden 
könne,  gewinnt  er  in  seiner  tüchtigen  Untersuchung  das  Resultat,  dafs  Livius 
in  den  Büchern  26/9  den  Polybius  noch  nicht  direkt  benutzt  habe,  dafs  die 
hierin  sich  findenden,  unleugbar  auf  Polybius  zurückgehenden  Berichte  eben 
erst  nachträglich  von  Livius  eingeschoben  worden  seien.  Hierzu  fügt  er  den 
positiven  Nachweis,  dafs  in  den  hispanischen  Berichten  des  Livius  die  Poly- 
bianische  Darstellung  durch  die  Angaben  einer  annalistischen  Quelle  ergänzt 
und  oft  verschlechtbessert  vorliegt.  Höchst  wahrscheinlich  war  Claudius  der 
Gewährsmann  des  Livius,  der  Polybianische  Exzerpte  mit  der  landläufigen 
römischen  Tradition   kontaminierte.    Hierdurch   fällt   aber   ein   ganz  neues 


Konanlntafel:  NJbbPh.  143,  5,  S.  289—821;  7,  8.  465—96;  8/9,  S.  635—55.  — 
11)  A.  Volkmar,  De  annalibua  Hominis  quaeetionea.  I.  De  hiatoria  decemrintai  qua 
aetate  confecta  sit  IL  De  T.  Liiio  fönte  Dionyaii  HalicarnaaeeL  Diaa.  inaug.  Marburg, 
Job.  Harnel.  1890.  73  8.  |[J.  Bader:  NPhBe.  8  (1891),  8.  118—33;  L.  Holiapfel: 
HZ.  67  Bd.,  3.  Heft,  S.  490/l.]|  Vgl.  JBG.  1890,  I,  129".  —  12)  C.  Weyman,  Zn 
lateinischen  Schriftstellern:  Abhandlgn.  f.  W.  t.  Gbriat  8.  147 — 54.  Mönchen,  C.  H.  Beck. 
425  S.  —  X  IS)  K.  Haupt,  Linas-Kommentar  fttr  d.  Bcbnlgebrancb.  Hft  1/5,  enthalt. 
Beb.  1/5.  Leipsig,  B.  G.  Tenbner.  XIV,  46,  59,  88,  88,  132  8.  Je  M.  0,80.  |[Ed. 
Wolff:  WSKPh.  17  (1892),  8.  468/7.] |  Inhalt  u.  Gedankenentwicklung  dea  Lehrstoffes.  — 
14)   W.   Soltau,   Z.  Chronologie   d.  hiapan.  Feldaflge  212—206  ror  Chr.    (EL  Beitrag  s. 


(9.    Bdmer.    Hüter.  1,115 

lieht  auf  die  Arbeitsweise  des  Livius.  —  Gegen  diese  neue  Hypothese  Sol- 
tias  wendet  Hesselba  rth16)  den  schon  von  Mommsen  aufgestellten  Satz 
"ron  grands&tzlicher  Bedeutung  für  alle  Livianischen  Quellenuntersuchungen' 
ein,  es  sei  Livius  schlechterdings  nicht  nachweisbar,  dafs  er  nachträgliche 
Einschiebangen  gemacht  habe,  and  weist  die  4  Fälle  zurück,  in  denen  Sol- 
tau solche  Einschiebangen  nachzuweisen  glaubt.16)  —  v.  Stern17)  unter- 
sacht  die  Differenzen,  die  sich  zwischen  der  Liste  des  Livius  im  21.  Buche 
und  dem  Kataloge  der  Hannibalischen  Armee  bei  Polybius  IH,  33  finden;  die 
Abweichungen  bei  Livius  and  ihre  Entstehung  sucht  er  za  erklären,  da 
natürlich  Polybius  den  Vorzog  verdient,  der  die  von  Hannibal  selbst  her- 
rührende lakinische  Inschrift  direkt  benatzt  hat  Livius  hat  s.  E.  auch 
hier  den  Polybius  direkt  benutzt,  aber  den  ihm  unbekannten  Namen  der 
Lergeten  in  Afrika  einfach  durch  die  Ilergeten  ersetzt.  Ein  eigentümliches 
licht  fällt  hierdurch  auf  seine  Arbeitsweise.18)  —  d'Arbois  de  Jubain- 
ville1*)  verteidigt  die  gewöhnliche  Lesart  gegen  die  Korrektur  Madvigs  und 
erklärt  den  Widersprach  bei  Livius  dadurch,  dafs  er  2  Quellen  unterscheidet, 
deren  Angaben  hier  widersinnig  kombiniert  sind.  —  Alles  in  allem  genommen 
haben  demnach  die  Untersuchungen  Aber  Livius  in  diesem  Jahre  nur  sehr 
bedenkliche  Ergebnisse  Aber  seine  Methode  and  über  seine  Glaubwürdigkeit 
iu  Tage  gefördert.  —  Einen  wertvollen  Beitrag  zur  Quellenfrage  bei  Diodor 
bietet  Bader*0)  im  Anschluß  an  Cichorius'  Untersuchungen.  Das  Haupt- 
resultat  lautet:  Die  Quelle  für  die  ältere  römische  Geschichte  in  Diodors 
7.  Buche  ist  Kastor,  für  die  römische  Königsgeschichte  im  8. — 10.  Buche 
Polybius;  die  annalistische  Quelle  ist  der  griechisch  schreibende  Fabius  Pictor. 
Soltau  giebt  wertvolle  Ergänzungen,  bezw.  Berichtigungen.  —  Kritische 
Analysen  Diodors  und  seines  Verhältnisses  zu  Fabius  und  Polybius,  sowie 
überhaupt  über  die  römische  Annalistik  und  die  gesamte  römische  Geschichts- 
schreibung der  vorsullanischen  Periode  bietet  das  Werk  von  Burg  er,  das 
unter  der  Kategorie  'Politische  Geschichte,  Älteste  Zeit'  besprochen  wird80*) 
Saüu&t.  Bienkowski*1)  unternimmt  es,  die  auf  Grund  seiner  sorg« 
faltigen  Quellenprüfung  (vgl.  JBG.  1890,  I,  131*9)  gewonnenen  Anhaltspunkte 
Ar  die  Chronologie  des  sertorianischen  Krieges  zu  einer  Berichtigung  der  Er- 
gebnisse Mommsens  zu  verwerten.  Jedoch  gesteht  er  selbst  zu,  dafs  vielfach 
die  Resultate  bezüglich  eines  neuen  Aufbaus  der  Zeitfolge  der  Begebenheiten 
nur  wahrscheinlich  zu  nennen  sind,  oft  auch  negativ  bleiben.  —  Auch 
Bellezza")  veröffentlicht  lesenswerte  Untersuchungen  über  die  Quellen  der 
sallostianischen  Geschichtswerke  und  ihren  historischen  Wert,  namentlich 
über  den  der  Beden  und  Briefe,  die  er  gesondert  betrachtet    Die  Resultate 


OttOcBkritUt  d.  Lmna):  Hermet  26,  S.  8.  408—39.  —  15)  H.  fleeaelbarth,  D.  neueste 
Hypothese  a.  Lmii*-Polybioe-Frage :  BPWS.  51  (1891),  S.  1608/3.  —  X  16)  J.  Orendi, 
Mann  Terentins  Veno,  d.  Quelle  eh  Lhriua  7,  2.  Prgr.  Bistrita.  4°.  88  S.  Nicht  er- 
halten. —  17)  E.  t.  Stern,  D.  hannibal.  TrnppenTerzeichnis  b.  Lmna.  Berlin,  Calvary  & 
C*  IV,  37  8.  M.  1,60.  |[F.  Spiro:  BPWS.  60  (1891),  S.  1584/6.])  —  X  18)  J. 
Yahlen,  Beitrage  z.  Berichtigung  <L  5.  Dekade  d.  Ihrina:  SBAkBerlin  1891,  No.  49, 
&  1013—33.  —  19)  H.  d'Arboia  de  Jubainville,  Juliae  Alpis  ou  Yallia  Dnriae:  BPh. 
15,  8.  51/5.  —  20)  Jo.  Bader,  De  Diodori  rernm  Bomanarom  anctoribus.  Dias,  inang. 
Leiatig,  ht  Boffmann.  1890.  78  S.  |[W.  Soltau:  BPWS.  42  (1891),  S.  1823/7  u.  48 
S.  1356— 60.]|  —  20»)  a.  K.  95.  —  21)  P.  Bitter  t.  Bienkowski,  Krit  Stadien  über 
Cfcmotegi»  o.  Geech.  d.  sertorian.  Krieges:  WienSt.  13,  8.  129—58  u.  8.  210—  80.  —  22)  Y. 
Belleiaa,  Dei  fonti  e  doli'  antorita  atorica  di  G.  Oriapo  Sallnatio.  Diasertaaione  di  laurcn. 
Mikao^  CoopexatiTm  editrice  itaüana.     16°.     182   S.    M.  2.50.    |[A.  H.:   LCB1.  42    (189);, 

8» 


1,116  {9.    Römer.    Hüter. 

im  einzelnen  bleiben  natürlich  unsicher;  im  allgemeinen  erscheint  Sallost  ab 
glaubwürdig;  die  Reden  enthalten  Reminiszenzen  aus  Thukydides»  Demosthenes 
u.  a.18)  —  Maurenbrecher24'2**)  unternimmt  den  schwierigen  Versuch 
einer  inhaltlichen  Rekonstruktion  der  Historien  des  Sallust;  zu  dem  Zwecke 
spürt  er  alle  Sallust  zugehörigen,  in  späteren  Schriftstellern  steckenden  Nach- 
richten auf,  was  in  vielen  Fällen  eine  höchst  prekäre  Sache  ist,  und  will 
dann  diese  Fragmente  geordnet  herausgeben.  Den  Beweis  von  Sallusts 
geistigem  Eigentum  bleibt  er  natürlich  oft  schuldig.26) 

Cicero.  Martha28)  polemisiert  gegen  Jordan;  es  handelt  sich  um  die 
Ermittelung,  wie  Cicero  zu  den  Namen  der  8  Redner  kam.  —  Sternkopf27) 
setzt  seine  gründlichen  Untersuchungen  fort  (vgl.  JBG.  1889,  I,  136 19),  in- 
dem er  Giceros  Korrespondenz  während  seines  Aufenthalts  in  Epirus  und 
aus  Brundisium  analysiert  und  zeitlich  ordnet  —  Gurlitt28)  bestimmt  in 
seiner  tüchtigen  Arbeit  die  Abfassungszeit  der  Briefe,  aus  denen  Zitate 
stammen;  die  Stellen  aus  angeblichen  Briefen  Giceros  an  Caesar  weist  er 
dem  Briefwechsel  zwischen  Cicero  und  Octavian  zu.29)  —  Mendelssohn80) 
bietet  textkritische  Erörterungen  zu  den  Briefen,  die  auch  ihre  Bedeutung  für 
die  sachliche  Ausbeute  haben.  —  Schmidt81)  will  im  Anfange  von  Ciceros  Brief 
ad  Att.  13,  47*  eine  witzige  Anspielung  auf  die  Zeitverhältnisse  und  kein 
Zitat  aus  Ennius  finden.  —  Vahlen82)  erklärt  im  ersten  Teile  des  kleinen 
Aufsatzes  ein  Wortspiel  Ciceros  und  weist  die  Korrekturen  der  Interpreten 
zurück.  —  Schmalz88)  bringt  Zusammenstellungen  und  Schlüsse  über  die 
mustergültige  Sprache  des  Matius  aus   dem  Briefe  Ciceros   ad  fam.  XI,  28. 

Cassini  Dio.  Das  Resultat  der  wertvollen  und  interessanten  Unter- 
suchung von  Melber")  ist,  dafs  Dio  nur  eine  Quelle,  eben  Caesar,  de  b.  g., 
benutzt  hat,  und  dafs  alle  seine  vermeintlichen  Abweichungen  sich  als  sach- 
liche Imitationen  älterer  griechischer  Autoren  oder  als  rhetorische  Zusätze 
oder  endlich  als  Bestandteile  eines  bei  gleichen  Schilderungen  —  mutatis 
mutandis  —  ebenso  verwendeten  Rezeptes  erweisen.  —  So  zeigt  derselbe 
Vf.,8*-86)  dafs  Dio  die  Schablone  für  Seeschlachten  Thukydides  entlehnt  hat. 


8.  1454/5;  J.  üri  :  KCr.  44  (1891),  8.  281/3;  F.  Bamorino:  BiFil.  20  (1891),  8.  851/6.], 

—  X  23)  J.  Cserep,  Biographie  d.  Geschichtsschreibers  Ballast:  Egyet  phil.  k5al.  16,  2, 
u.  S,  S.  97—114;  185—202.  Ungarisch.  —  24)  G.  Sallnsti  Grispi  historiarum  reli- 
quiae.  Edidit  Bertoldns  Maurenbrecher.  Fase  I:  Prolegomena.  Leiprig,  B.  G.  Tenbner. 
III,  88  8.  M.  2,00.  |[J.  H.  Schmal*:  BPWS.  26(1892),  8.  818/6;  A.:  LGB1.  80(1892), 
S.  1559/60;  A.  Scheindler:  DLZ.  13  (1892),  8.  484/5.]|  —  24»)  B.  Maarenbrecher, 
Qaaestionam  Sallastianarum  capita  tri*.  Dias,  inaug.  Leiprig,  B.  G.  Tenbner.  42  8.  Teil 
d.  vorigen  Arbeit  —  X  25)  W.  Wittich,  Einleitg.  u.  Kapitelüberschriften  an  e.  Schul- 
ausgabe t.  Sallusts  Gatilina.  Prgr.  8.  1—18.  Gassei,  Karl  Gosewisch.  4°.  —  26)  J. 
Martha,  Note  rar  la  compositum  da  eh.  XIV  da  'Brutus':  BPh.  15,  S.  46—50.  —  27)  W. 
Sternkopf,  Z.  Chronologie  a.  Erklärung  d.  Briefe  Ciceros  aas  d.  Jahren  48  u.  47.  Prgr. 
Dortmund,  Herrn.  Meyer.  4°.  50  8.  —  28)  L.  Gar  litt,  Nonius  Marcellas  a.  d.  Cicero- 
briefe.    Prgr.     Steglits  b.  Berlin.     1888.     |[K.  Lehmann:  WSKPh.  18  (1892),  8.  856/7 .]| 

—  X  29)  Cicero  in  his  letters,  edited  with  notes,  by  IL  Y.  Tyr el  1.  London,  Macmillan.  12». 
440  8.  M.  5,40.  |[G.  E.  Jeans:  C1R.  6,  8.  66/7.] |  —  30)  L.  Mendelssohn,  Analecta 
TolUana:  NJbbPh.  148,  2,  8.  67—80;  5,  8.  887—52.  —  31)  0.  Ed.  Schmidt,  E. 
unreratandener  Wita  Ciceros:  BPW8.  1891,  12,  8.  854/6  u.  18,  8.  386/8.  —  32)  J.  Vahlen, 
Varia:  Hermes.  26,  8.  161/9.  —  33)  H.  8  c  hm  alz,  Über  Charakter  a.  Sprache  d.  C. 
Matios:  Commentat  Woelflünianae  87,  8.267—74.  Leiprig,  B.  G.  Teubner.  gr.  8°.  410  8. 
M.  8,00.  —  34)  J.  M  eiber,  D.  Bericht  d.  Dio  Cassios  über  d.  gall.  Kriege  Caesars.  I. 
D.  Kriege  mit  d.  Hehetiern  u.  gegen  Ariotist:  FestgruXs  aas  d.  41.  Versammlang  deutscher 
Philol.  a.  Schalm.  t.  d.  Lehrerkollegium  d.  K.  Maximiliansgymn.  S.  51 — 86.  München,  F. 
Straub.     98  8.    Aach  als  Prgr.  d.  Gymnas.  erschienen.  —   35)  id.,  D.  Dio  Cassius-Bericht 


$9.    Bftmer.    Hüter.  ^117 

Caesar  und  die  Poliofrage.  Zunächst  verweise  ich  auf  den  wertvollen 
Iitteratorbericht  von  Heller.87)  —  Köhler88)  erörtert  eine  snccessive  Ent- 
stehung. —  Sihler39)  unterzieht  Caesars  Darstellung  einer  sehr  scharfen 
sachlichen  Kritik  und  charakterisiert  die  commentarii  de  bell.  gall.  als  eine  Agi- 
tation»- und  Parteischrift.40-43)  —  Schiller44)  giebt  sprachliche  Bemerkungen 
in  Beziehung  auf  die  Frage  nach  dem  Vf.;  u.  a.  hält  er  gegen  Menge  fest, 
dais  Caesar  selbst  eine  förmliche  Ausgabe  seines  b.  g.  veranstaltet  habe.  — 
Einer  kritischen  Revision  schickt  Karo46)  eine  Betrachtung  voraus  Ober  das 
Ansehen  und  die  Benutzung  der  Kommentarien  Cflsars  und  seiner  Fortsetzer 
im  Altertum  und  MA.  —  Landgraf,46*47)  der  Urheber  der  Poliohypothese, 
stellt  als  Resultate  der  bisherigen  Untersuchungen,  abgesehen  von  dem  Streit 
ober  die  Persönlichkeit,  folgende  Sätze  auf:  Hirtius  ist  der  ursprungliche  Vf. 
des  bell  Alex.;  das  bell  Afric.  kann  wegen  seines  verschiedenen  Stilgepräges 
den  Hirtius  nicht  zum  Vf.  haben;  aber  es  bestehen  sprachliche  Beziehungen 
zwischen  dem  bell.  Afr.  und  dem  sonstigen  Corpus  Julianum,  abgesehen  von 
dem  7  ersten  Büchern  de  b.  g.;  für  das  bell.  Alex,  lagen  dem  Hirtius  Auf- 
zeichnungen von  Caesars  Hand  vor;  Hirtius  hat  das  ganze  bell.  Alex,  infolge 
seines  unerwarteten  Todes  nicht  ausgearbeitet,  ein  Freund  desselben  Übernahm 
die  Schiulisredaktion  und  die  Herausgabe  des  ganzen  C.  J.;  der  Vf.  des  bell. 
Alex,  ist  kein  Stümper,  sondern  ein  gebildeter  Römer.  —  v.  Hartel48)  er- 
hebt Bedenken  gegen  die  neuesten  Hypothesen  über  die  Thätigkeit  des  Hirtius 
und  stellt  ihnen  seine  Ansicht  ausfuhrlich  entgegen.49) 

Plutarch,  Appian,  Strabo.  Götzeier60)  führt  durch  eingehende  sprach- 
liche Untersuchungen  den  Nachweis,  dafs  Plutarch  aus  dem  Wortschatze  und 
der  Phraseologie  des  Dionys  reichhaltig  geschöpft,  dagegen  den  Polybius  als 
sachliche  Quelle  wegen  seiner  unbedingten  historischen  Zuverlässigkeit  benutzt 


Cb«r  d.  8eesehlacht  <L  D.  Brutus  gegen  d.  Yeneter:  Commentat  Woelfflinianae  40.  S.  289—97. 

Letpog,  B.  G.  Teubner.     gr.  8°.     410  S.    M.  8,00.  —  86)  id.,  DioCaasiue  über  d.  letaten 

Käanpfo  gegen  8.  Pompeius,    36  tot  Chr.:    Abh.  t  W.  ?on  Christ,   S.  211 — 86.    München, 

C.  H.  Beek.    425  S.  —  87)  H.  J.  Heller,  Iitteratorbericht  au  Caesar:  JBKA.68,  S.  1—64. 

—  $8)  A.  Köhler,  Z.  Frage  <L  Entstehungsweise  d.  Kommentarien  Caesars  über  d.  gallischen 

Krieg:  BBQ.  27,  3,  4,  &  170/5.  —  39)  E.  6.  Sihler,  Caesar  Studie»:  Clk.  4,  5,  1890, 

&  198—200  iFortsetag.)    —   40)   X   id->   A  oomplete  lezicon  of  the  Latinity  of   Caesars 

GaBievar.     Boston,  Ginn.    IY,  188  S.     M.  7,50.   —   41)  X  ^  Aadouin,  Note  rar  quel- 

ane*  paaaages  da  De  bello  civili  (1,  15  a.  I,  50):  BPh.  15,  S.  59—60.  —  42)  J.  Lange, 

Z.  Caesars  bellum  ririle:  NJbbPh.  148,  7,  S.  507/8.     III,  25,  1  ff.  erklärt  — 43)  Caesar. 

Oearres   eompletes,   commentaires   sur  la  guerre  des  Gaules,  avec  les  re*flexions  de  Napoleon, 

sam  des  commentaires  bot  la  goerre  civüe  et  de  la  rie  de  Cesar  par  Su6tone.     Tradaetion 

d'Artaad.     Nout.  Mit,  rerae  per  F.    Lemaistre    et  precädee  d'une  6tude  sur  Cesar  par 

M.  Charpentier.     2  toU.    Paria,  Garnier  freres.     350  u.  354  S.  —  44)Heinr.  Schiller, 

Z.   Caesar  n.  seinen    Fortsetsern:  Commentat    Woelfflinianae  8,   S.  49—56.    Leipaig,  B.  G. 

Teaboer.    gr.  8°:    410  S.    IL  8,00.  —  45)  G.  Karo,    flsliche  u.  krit.  Beitrage  a.  bellum 

Hispsniense.     (=  Commentat.  philol.)   S.  182—95.     München.      |[H.  Schiller:  BPW8.  4« 

(1891),  S.  1327/9.]|  —  46)  X  G-  Landgraf,  Z.  bellam  Alexandrinam.    (=  Commentat 

WoeJfflinianae.    8.  15—21.    Leipaig,   B.  G.  Teubner.     gr.    8°.     410  S.    M.  8,00.     Lesarten 

aas  d.  Lanrent-Ashbarnham.  —  47)  X  *d.,  D.  bellam  Alexandrinam  a.  d.  codex  Ashburn- 

Samen*]*:  Pestgrui*  an  d.  41.  Versammig.  deutscher  Philol.  u.  Schulm.  ?.  d.  Lehrerkollegium 

d.  KgL  WUhelmsgymn.  in  München,    S.  1—28.    München,    H.   Kutaner.     |[H.    Schiller: 

BPWa  41  (1891),  8.  1291/5.])     Führt  d.  Mitteilungen  d.  ?or.  Schrift  au  Ende.  —  48)  W. 

*oa  Hartel,  D.  Oiaarausgabe  d.  Hirtius:  Commentat  Woelfflinianae  17.  S.  13—123.  Leipaig, 

B.  6.  Teubner.    gr.  8°.    410  8.    M.  8,00.    —    49)  X  *•  Cserep,  Asinias  Pollio:  Egyet. 

pkü.  kösl  15,  8,  S.  861—78.   —   50)  L.  Qötaeler,  Einfluis  d.  Dionysius  t.  flalicarnaT» 

auf  d.  Sprachgebrauch   d.   Plutarch,   nebst   e.  Exkurs  über  d.   sprachlichen  Besiehungen  d. 

Fhtarea  a.  Polybius:  Abh,  f.  W.  t.  Christ  8.  194—210.     München,  C.  H.  Beck.     425  8. 


1,118  {9.    Homer.    Hüter. 

hat.  —  Schwarze51)  prüft  mit  Polemik  gegen  Nissen  Kapitel  für  Kapitel 
auf  die  Frage,  welchem  von  den  3  Hauptautoren  Polybius,  Scipio  Nasica, 
Posidonius  die  einzelnen  Nachrichten  zuzuweisen  sind.  —  Zwei  kleine  Ab- 
handlungen voll  krasser  Unkenntnis  der  einschlägigen  Litteratur  bietet 
Ceglinski.68)  —  Vogel68)  behandelt  besonders  die  vita  Pompei  und  schliefet, 
dafs  Appian  und  Plutarch  für  das  Zeitalter  des  Pompeius  die  Denkwürdig- 
keiten Strabos  benutzten,  die  hauptsächlich  auf  den  Historien  Polios  beruhen. 
—  Diesem  Resultate  schliefst  sich  Hinz64)  an;  doch  für  die  Zeit  nach  der 
Ermordung  Caesars  weist  er  durch  eine  eingehende  Prüfung  der  Tradition 
des  Appian  und  Plutarch  nach,  dafs  zwar  in  dem  Berichte  des  ersteren  ein 
wertvolles  Exzerpt  aus  den  Historien  des  Asinius  vorliege,  dagegen  Plutarch 
für  Brutus  und  die  Caesarmörder  zum  Teil  auf  Kosten  der  Wahrheit  durchaus 
Partei  ergreife.  Der  Vf.  will  glaubhaft  machen,  dafs  wir  das  Geschichtswerk 
des  Cremutius  Cordus,  des  begeisterten  Brutusanhängers,  als  Quelle  des 
Plut  zu  betrachten  haben.  —  Otto66)  hat  schon  im  Jahre  1889  in  einem 
bedeutenden  Buche,  das  die  Überbleibsel  von  Strabos  vrrofivtjfuxra  sammelt, 
in  der  Einleitung  die  Anlage  und  den  Inhalt  dieses  Werkes  erörtert  und  am 
Schlüsse  nach  der  Quelle  desselben  geforscht,  in  beigefügten  Quaestiones  die 
Überbleibsel  Strabos  bei  Josephus  untersucht  und  in  5  Abschnitten  ihn  als 
Quelle  Plutarchs  und  Appians,  namentlich  für  die  mithradatischen  Kriege, 
erwiesen.66)  —  Dubois67)  erörtert  in  der  Einleitung  das  Leben  und  die 
Bildung  Strabos;  dann  prüft  er  den  Plan  seiner  Geographie,  seine  Quellen 
und  seine  Methode  und  erblickt  darin  ein  sachlich  und  formell  vollendetes 
Werk. 

Cornelius  Nepos.  Nach  Wagener68)  haben  Mela  und  Plinins  einige 
geographische  Daten  indirekt,  d.  h.  durch  Vermittlung  einer  unbekannten 
Quelle  aus  Cornelius  Nepos  entlehnt69) 

Florus.  G.60)  korrigiert  die  falsche  Überlieferung  der  Zahlenangaben 
für  die  einzelnen  Perioden  der  römischen  Geschichte  (Florus  ep.,  §§  4/8)  ans 
dem  Schriftsteller  selbst.61'6*) 


—  51)  Woldemar  Schwarte,  Quibus  fontibus  Plutarchus  in  Tita  L.  Aentilii  Paulli  usus  ait 
Diu.  inaug.  Lipsiae,  J.  B.  Hirschfeld.  88  S.  —  52)  Roman  Ceglinski,  De  fontibus  a 
Plutarcho  in  vitis  Gracchorum  adhibitia  et  de  Tiberii  Gracchi  Tita.  Prgr.  Lemberg.  1890. 
gr.  8°.  37  8.  |[Z.  Dembitzer:  WSKPh.  29—30  (1891),  8.  811.J  —  53)  Vogel, 
Quaestiones  Plutarcheae.  Dias,  inaug.  Marburg.  1889.  —  54)  C.  H.  Hins,  Z.  Beurteilung 
Appians  und  Plutarchs  in  d.  Daratellung  d.  Ereignisse  t.  d.  Ermordung  Oasars  bis  a.  Tode 
d.  M.  Brutus.    Dias,  inaug.    Jena,  Frommansche  Buchdr.  (Hermann  Pohle).     79  8.     M.  1,60. 

—  55)  P.  Otto,  Strabonis  icroqtxmv  vnofivrjpdTafv  fragm.  coli,  et  enarr.  P.  0.  adiectis 
quaestionibus  Straboniania :  LeipaStKlPh.  11,  Supplementheft  1889.  850  S.  —  56)  X  M- 
Dubois,  Strabon  et  Polybe:  Rättir.  4,  16,  S.  843—56.  Nicht  erhalten.  —  57)  id., 
Examen  de  la  geographie  de  Strabon.  Etüde  critique  de  la  mtthode  et  des  sources.  Paris, 
Arm.  Colin  et  Co.  XXVI,  890  S.  fr.  12.  |[B— r.:  LCB1.  26  (1892),  8.  925/7.] |  —  58) 
C.  Wagener,  Zu  Cornelius  Nepos  und  Pomponius  Mela:  Commentat  Woelfflinianae  1,  S.  1/6. 
Leipzig,  B.  6.  Teubner.  gr.  8°.  410  S.  M.  8,00.  —  59)  X  J-  Schmidt,  Kommentar 
au  d.  Lebensbeschreibungen  d.  Cornelius  Nepos.  Wien,  Tempsky.  1890.  M.  1,10.  |[K. 
Jahr:  WSKPh.  8,  42,  S.  1151/2.]|  —  60)6.,  Florus  epit  Einleitung:  Xenien  d.  41.  Ver- 
sammlung deutscher  Phüol.  u.  Schulm.  in  München  dargeboten  t.  histor.-philolog.  Verein, 
S.  51/2.  München,  J.  B.  Lindl.  53  8.  —  61)  X  ?.  W.  Beck,  Obsenrationes  crificae  et 
palaeographicae  ad  Flori  epitomam  de  Tito  Lino.  Groningen,  Jacobs.  Berlin,  OalYary.  4°. 
XXXVI,  28  S.  M.  8,20.  |[A.  H.:  LCBl.  81  (1891),  8.  1048;  Paul  Lejay:  BCr.  81/2 
(1891),  8.  79;  H.  J.  Müller:  DLZ.  36(1891),  8.1306/7;  FransBfthl:  BPWS.  14  (1892), 
S.  426/7.]|  —  62)  X  id.,  Z.  Würdigung  d.  Leidener  Floruahss.  Codd.  Voss.  14  u.  77. 
(=    Commentat   Woelfflinianae.)  8.    159—70.    Leipaig,   B.    6.  Teubner.    gr.   8°.     410   8. 


{».    Bömer.    Hüter.  1,119 

Zonaras.  Melber6*)  erklärt  die  Verwechslung  der  beiden  Manlier  im 
Berichte  des  Zonaras  über  das  Jahr  211. 

Varro.  Samter64)  sacht  ans  allen  späteren  Schriftstellern,  die  Varro 
entweder  selbst  kompiliert  oder  von  anderen  kompiliert  übernommen  haben, 
namentlich  ans  den  Scholien  des  Servias,  die  Varronischen  Fragmente  sorg- 
filtig  zusammen,  eine  Vorarbeit  zn  einer  Wiederherstellung  der  Schriften 
Varros. 

Chronologie*  Lacoines66)  Büchlein  ist  praktisch  und  kann  auch 
dem  Historiker  und  Archäologen  nützen.  —  Aufserdem  liegen  zwei  spezielle 
Abhandlungen  vor.  Soltau66)  erörtert  zuerst  die  astronomischen  Grundlagen 
der  römischen  Chronologie.  Um  dem  Vorwurfe  Dessaus  zu  begegnen  (DLZ. 
16  (1890),  S.  596),  infolge  seiner  Abhängigkeit  von  seinen  jüngsten  Vor- 
gängern stammten  von  diesen  die  meisten  der  zahlreichen  Irrtümer,  die  er 
bei  der  Verwendung  wirklicher  oder  vermeintlicher  Notizen  der  Alten  über 
Sonnenfinsternisse  begangen  habe,  zeigt  er,  welche  astronomischen  Gleichungen 
Ar  die  römische  Chronologie  allgemein  anerkannt,  welche  nur  wahrscheinlich 
richtig  und  welche  nachweislich  irrig  oder  ganz  hypothetisch  sind.  So  ge- 
winnt er  6  astronomische  Grundlagen,  nämlich  5  Finsternisgleichungen  und 
eine  weitere  unumstößliche  Thatsache,  auf  welcher  die  Forschung  über  römische 
Chronologie  weiterbauen  darf.  Nicht  können  absolute  Glaubwürdigkeit  be- 
anspruchen, obwohl  sie  bisher  mit  guten  astronomischen  und  philologischen 
Gründen  vertreten  sind,  nur  2  Angaben.  Endlich  stellt  er  9  irrige  Ansätze 
zusammen.  Gegen  Matzat  ist  der  zweite  Teil  des  Aufsatzes  gerichtet:  Die 
Nundinalbuchstaben  der  römischen  Kalenderjahre  zwischen  445  und  190 
vor  Chr.  —  Seeck67)  sucht  unter  zäher  Festhaltung  der  Matzatschen  Schalt- 
theorie den  Nachweis  zu  führen,  dab  sich  von  einigen  von  Oppolzer  be- 
rechneten und  später  von  Ginzel  festgestellten  Finsternissen  auch  in  der 
römischen  Oberlieferung  deutliche  Spuren  erhalten  haben;  bezüglich  der  in 
den  Jahren  401 — 427  Varr.  überlieferten  6  interregna  glaubt  der  Vf.  nach 
seinem  System  der  römischen  Jahresberechnung  nachweisen  zu  können,  dafs 
5  am  Schlüsse  von  Finsternisjahren  stehen,  dafs  jede  zweifellos  sichtbare 
Finsternis  von  einem  Interregnum  und  fast  jedes  Interregnum  von  einer 
grolsen  Finsternis  begleitet  war;  so  beweise  schon  die  ungewöhnlich  grofse 
Anzahl  von  interjegna  innerhalb  dieser  26  Amtsjahre,  dafs  in  der  Periode 
der  patrizischen  Reaktion  ein  besonderer  Faktor,  eben  die  Finsternisse  nach 
seinem  Ermessen,  interregna  herbeigeführt  habe. 

Ethnographie,  Sage  %md  politische  Geschichte.  Werke 
allgemeinen  Inhalts.  Schiaparelli68)  widmet  seinen  Aufsatz  im 
allgemeinen  dem  geschichtlichen  Nachweise,  dafs  das  Trentino  zu  Italien 
gehöre.68; 

Geschichte   italischer    Völker    und    Städte.     Den    Venetern 


M.  8.00.  —  63)  J.  Melber,  Zu  Zonaras  IX,  5:  BSQ.  1/2,  S.  17/8.  —  64)  E.  Samter, 
Varronianae.    Dias,  inang.    Berlin,  Heinrich  u.  Kemke.     86  8.  n.  e.  Stemma. 
6e>)  &  Lacoine,  Table«  da  coneordancea   des  datea  dea  calendrien  arabe,    copte,  gre- 
i6)ite>  jalien,  repnblicain  etc.  etablie*  d'apres  une  noayelle  methode.    Paria,  Baudry. 

—  661  W.  Soltau,   Z.  römischen  Chronologie:    Philologiis.  50,   N.  F.  4,   3,   8.  447—57. 

—  67)   0.  Seeek,   Nene  Finstendadaten  s.  römischen  Chronologie:  RhMoaPh.    N.  P.  46, 
a  154/9. 

68)   L.   Schiaparelli,   Sulla   nnificaaione   e  sui  conflni  delT  Italia  antica  nei  primi 
teami  stand  in  eonfironto   di   qnelli  dell1  eta  modern» :    AATorino.  16,    10/2,   S.  605—17. 

—  66)  X  Pigorimi,  Le  prime  eitt»  delf  Italia  e  i  loro  abitatori:  NAnt.  1.  April.    Nicht 


1,120  §••    Römer.    Hüter. 

widmet  Pauli70)  eine  vorzügliche,  umfangreiche  Monographie;  er  bietet  die 
Denkmäler  selbst,  behandelt  ihre  Schrift  und  Sprache  und  redet  im  letzten 
Abschnitte  von  der  Ausbreitung  des  Volkes  nach  Norden  bis  zum  Bodensee 
(lacns  Venetus),  sowie  von  dem  Weg  und  der  Zeit  ihrer  Einwanderung  in 
Italien.™-™) 

Über  die  Etrusker  handelt  v.  Duhn;78-7**)  er  zieht  aus  den  Grftber- 
verhältnissen  in  Nord-  und  Mittelitalien,  bezw.  der  Form  der  Gräber  ethno- 
logische Schlüsse  auf  die  Zeit  und  Art  der  etruskischen  Einwanderung  und 
ihres  allmählichen  Vordringens  in  Italien.  —  Geffroy74)  meldet  u.  a.  von 
Inschriften  und  ausgegrabenen  Altertümern  von  Sarzana  in  Etrurien  an  der 
Stelle  des  alten  Luna.  —  Haus  er76)  erklärt  die  Inschrift  für  jüngeren 
Datums.  —  Des  weiteren  sind  die  Mitteilungen  von  Reinach,76)  Lattes77-81) 
und  Gamurrini8*-86)  zu  erwähnen. 

Spinazzola87)  hält  die  faliskischen  Inschriften  auf  Schalen  von  Givitä 
Gastellana  für  echt.8889) 

Pais90)  bietet  10  Untersuchungen,  darunter  über  das  Bündnis  Tarents 
und  Regiums  gegen  die  Japyger.  —  Pappritz91)  liefert  eine  breit  angelegte 
Monographie  dieser  athenischen  Kolonie. 

Gründungsgeschichte  Roms.    Zielinski9*)  zeigt,  dafe  der  Name 


gelesen.    —    70)  C.  Pauli,    Altitalische  Forschungen.  HL  D.  Veneter  u.  ihre  Schriftdenk- 
mäler.   Mit  2  Lichtdruck-   u.    7    zinkograph.    Tfln.     Leipzig,   J.   A.  Barth,    gr.  8°.     XIV, 
456  S.    M.  40,00.     |[R.    Thurneysen:    WSKPh.    11    (1892),    S.  285—92;    Fr.    Stols: 
NPhBa.  21  (1892),  S.  824—81;  Fr.  Stolz:  ZOG.  42  (1891),  S.  992/6;  G.  Meyer:  BPWS. 
9  (1892),    S.  277—81  u.  10,  S.  809—16;   J.  S.  C:  Ac  No.  1026,  S.  16;   Planta:  Indo- 
genn.  Fonchnngen,  Anzeiger,  No.  2.]|    —    71)   X   E.  Lattes,   L'interpuntione  congiontira 
nelle  iacrizioni  paleoTenete:  EJLomb.  24,  fasc.  14,  15.    —  72)  X  A-  Fiamazzo,  I  Celti 
in  Friule.    Nota,     üdine,  tip.  Doretti.     9  S.    —    78)    Frdr.   Ton   Duhn,   Bemerkungen  z. 
Etruskerfrage :   Bonner  Stadien,   Aufsätze   aus  d.  Altertumswissenschaft,  ILekule  gewidmet  t. 
seinen  Schülern.     Berlin,  W.  Spemann.     1890.     260  S.  mit  Badierg.     M.  20,00.     |[E.  Eeisch: 
BPWS.  50  (1891),  S.  1 574/7.]  |  —    73«)    id.,    Osservazioni  tolla   questione  degli  Etruschi: 
BPIt  16,    fasc  7/9,    S.  108—82.    Verbots.    Abdruck   aus  d.  Bonner  Stadien.    —    74)    A. 
Geffroy,  Lettre  de  M.  A.  6.,  dir.  de  Tee.  franc.  ä  Borne:   OB.  4.  ser.,  t.   19,  S.  88/7.  — 
75)  K.  Baron  flau« er,  D.  etrosk.  Felsinschrift  am  Franenwandl  im  Maltathale:  Carinthia  I. 
81.  Jahrgg.,  No.  1  (Gutachten  ans  MCC.  22.  Juli  1890,  Z.  75.)  S.  29—31.    Dasa  ib.  No.  2, 
S.  60.  —  76)  X  8.  Beinach,  Becherches  nouvelles  sur  la  langae  etrasqae:  Anthropologie. 
2,  1,  S.  108—12.  —  77)  Elia  Lattes,  Epigrafia  etrnsca:  BILomb.  ser.  2,  ?ol.  24,  fasc.  2, 
S.  114—23.  —  78)  id.,   La  grande  epigrafe  etrosca  del  cippo  di  Perugia,  trad.  ed  illastr. : 
ib.,  ser.  2,    voL  24,  fasc.  8,  S.   548—52.     |[A.   Fabretti:    AATorino    14    (1891),    S.  798 
— 800] |    —   79)  id.,   Note  di  epigrafia  etrusca:  ib.,  ser.  3,  ?ol.  25,  fasc.  3,  S.  115  ff.  — 
80)  id.,  La  iscrizione  etrusca  della  tazza  Taticana  di  cere:  Archglottologico.  12,  sopplemento, 
dispensa  I.    —    81)  id.,   II   testo   etrusco   della   nuramia  di  Agram.     Appunti    ermeneutici: 
AATorino  57,    S.  630—50.    —   82)   G.  F.  Gamurrini,  Oggetti  antichi  scoperti  n.  eaplo- 
razione  di  an  antico  pozso:  AALN,  1891,  maggio,  S.  159 — 60.  —  83)  id.,  Iscrizioni  etroache 
di  una  necropoli  etrosca  scoperta  presso  Caatiglione  del  lago:  ib.  laglio,  S.  223 — 31.  —  84) 
X  ^.,  Di  an  sepolcreto  etrusco  appartenente  ad  an  pago  doli'  agro  chiosino:  ib.,  settembre, 
S.  284/5.  —  85)  X  i  ^.,  Iscrizione  etrosca  in  piombo  della  sponda  d.  mare  da  Vulci  a  Pisa : 
BAL.  7,  fasc.  12,  S.  431/5.  —  86)  X  id.,  Di  nn  semisse  di  Borna  con  etrasche  iscrizioni: 
BJN.  anno  4,    fasc.  3.  S.  321/4.    —    87)    V.    Spinazzola,   Di  aleune  iscrizioni  e  patere 
falische.     NapolL     34  8.    —    88)  X  Lattes,  La  naova  iscrizione  sabellica:  BILomb.  ser. 
2,  yol.  24,  fasc.  4.  S.  155—82.  —  89)  X  ?-  Saglio,  Notizie  storiche  di  Broni  dai  primi 
tempi  ai  giorni  nostri  con  cenni  e  particolarmente  ai  commani  di  Stradella  e  di  Barbianello. 
yol.  L     Broni,  Borghi.     1890.     265  S.    —    90)   E.  Pais,    ATAKTA,   qaestioni    di   storia 
Italiota  e  Siceliota:    Annali  delle    uniYersita  Toscane.    Pisa.     |[BiFU.    anno  20,   1/3  (1891), 
S.  173/4.]|    —    91)    B.    Papp  ritz,   Thorii,  seine  Entstehung  u.  seine  Entwicklang  bis  z. 
sizil.  Expedition.    Berlin,  B.  Gaertner  (H.  Heyfelder).     70  S.     M.  1,80.     |[J.  Miller:  WSKPh. 
7  (1892),  S.  169—71;  S.  Brack:  DLZ.  5  (1892),  S.  156/7;  A.  Holm:  BPWS.  46  (1891), 
S.  1462/3.]|  —  92)  Th.  Zielinski,  BOPEWONOI:  Xenien  d.  41.  Vereammlg.  deutscher 


$9.    Bömer.    Hüter.  1,121 

Aboriginea  nicht  toii  ab  origine  =  'Vonanfanganer'  (Mommsen)  abzuleiten  ist, 
sondern  toh  Boj>eiyovoi9  'Berggeborene1  (ßoQog  =  oqoq  nach  Curtius)  and 
dals  das  Wort  Aborigines  dem  Urstock  der  Aeneassage  angehört98*94) 

Älteste  Zeit  bis  zu  den  punischen  Kriegen.    Barger96)  be- 
spricht in  den  30  §§  des  ersten  Abschnittes   die   gallische  Katastrophe,  im 
xweiten  Abschnitt  §§  31 — 83   Rom    und  Latium  vor   der  Katastrophe,   and 
zwar  den  vejentischen  Krieg  und  die  Verurteilung  des  Camillus,  die   Kriege 
mit  den   Etrnskern,    Yolskern,    Aeqnern   und  Sabinern,   Koloniegründangen, 
Ackerverteilangen  und  Zensoren  and  giebt  einen  Rückblick  auf  die  Tradition 
der  Jahre  418—391;  im  dritten  Abschnitte  §§  84—125  erörtert  er  die  Ge- 
schichte der  Jahre  388 — 358  und  zwar  die  Berichte  über  auswärtige  Kriege 
wahrend    der  Jahre  389 — 376,    Ackerverteilungen,   innere    Kriege   während 
dieser  Jahre,  die  Parteikämpfe  und  die  Kriegsberichte   der  Jahre  367 — 358; 
im  vierten   Abschnitt  §§  126 — 35  giebt   er    einen  Rückblick,   darin  haupt- 
sächlich Untersuchungen  über  die  Tradition.     In  einem  Anhang  zieht  er  die 
durch  Diodor   erhaltenen   römischen  Annalenfragmente    zu  den  Jahren  418 
— 358  ans.     Bezüglich  der  chronologischen  Fragen  hat   das  gelehrte  Werk 
eine  abweisende  Kritik  von  Matzat  erfahren,  insbesondere  der  beachtenswerte 
Grundgedanke,   dafs   die  Fälschungen   in   der  älteren   römischen  Geschichte 
hauptsächlich  von  Doubletten  herrührten,  die  dadurch  entstanden  seien,  dafs 
die  Annalisten  verschiedene  Jahreszählungen  hatten,  ihre  Benutzer,  so  Diodor 
und  Livius,  aber  dies  nicht  berücksichtigten  und  so  ein  und  dasselbe  Faktum 
unter  verschiedenen  Jahren  wiederholten.96)  —  Lohse97)  bringt  den  Gegen- 
satz zwischen  älterer  und  neuester  Auffassung  von  der  Einwanderung,  dem 
Charakter  und  der  politischen  Rolle  der  Appii  Claudii  zur  Anschauung,  indem 
er  den  Atta  Clausus    =   Appius  Claudius  Regillensis  Sabinus,  den   Appius 
Claudius  Decemvir    und   den  A.  Claudius  Caecus   bespricht.    Dafs   als    die 
Quelle   der   systematisch   durchgeführten  Geschichtsverdrehung   über  die    bei 
sämtlichen   römischen   Schriftstellern    übereinstimmend    vertuschte    politische 
Stellung  der  bekanntesten  Klaudier  Licinius  Macer  augesehen   werden  dürfe, 
will  der  Vf.  Mommsen    nicht  glauben.    —   Die   treffliche  Monographie    von 
Münzer98)    handelt    über  den  Ursprung  der  gens,  dann   genauer  über  ihre 
berühmtesten  Mitglieder,    stellt   darauf   einen   wertvollen  Index  der  Valerier 
auf  und  wirft  schliesslich  einen  Blick  auf  ihre  apokryphen  Thaten  und  Amter. 
Es  sind  zum  gröfsten  Teile  Quellenuntersuchungen-,  als  Hauptquelle  Plutarchs 
steht  natürlich  ihr  Familienschriftsteller  Valerius  Anüas  da,  der  die  Valerier 
auch  gegen  die  Wahrheit  bei  inneren  Streitigkeiten  stets  als  Freunde  der  plebs 
zeigt »»»»») 


Philologen  a.  Schnlm.  in  München  dargeboten  t.  hist-philolog.  Verein,  8.  39 — 45.    München, 

J.  B.  LndL     53  S.    —   93)  X  &  Lugari,   8ulP  origine  e  fondaxione  di  Borna.     Discorso 

JetioaU'  Acc  pontif.  di  areh.    Borna.     1890.     Nicht  erhalten.  —  94)  XA.  Bertagnoni, 

QU  aröehi  popoli  d'Italia  e  i  primi  tempi  di  Borna  d.  saa  fondarione  alle  gnerre  aannitiche. 

Xananoni  storiche  breremente  esposte.  L     Milano,  Carrara.     16°.     102  S.     M.  0,80.  —  95) 

C  P.  Borger,  60  Jahre  ans  d.  älteren  Geschichte  Borns.     418 — 358.     Hist-krit  Forschungen. 

VerdfeatL  durch  d.  konigl.  Akad.  d.  W.  in  Amsterdam.    Mit  1  Karte.    Amsterdam,  Johannes 

MfflJer.    4«.     VI,  244  S.     M.  6,00.     |[Boot  a.  Francken:  VMAkAmsterdamN.  i,  3(1890) 

a  233/9  (InhaJtaangabe) ;  H.  Matsat:  WSKPh,  89  (1891),  S.  1063/7.] |    —    96)   X  Vinc. 

Face,   Saggi    di    atndl    stör.     1.  Liberia  comanali.     2.  Primo  periodo  dell'  impero  Bomano. 

3.  Prise    jatitaziani    gennaniche.    Novara,    tip.  Miglio.     1890.     82  S.     Nicht   erhalten.  — 

97)  0.  Lohse,  D.  Häupter  d.  patriaischen    Blaudiergescblechts.    Prgr.     Chemnitz,  J.  G.  F. 

PSckfflnahn  u-  Sohn.     4°.     27  8.  —  98)  F.  M Unser,  De  gente  Yaleria.     Diss.  inang.  hist 

t.  Bari».     Oppeln,  JBrdraann-Baabe.     71  8.    —   99)  X  G-   Cosza-Lnsi,  La  famiglia  dei 


1,122  §*•    Eömer.    Hüter. 

Die  punisehen  Kriege  und  die  Unterwerfung  der  Mittel- 
meerlönder.99*)  —  Das  Werk  von  Dodge100)  ist  mir  nicht  zugegangen. 

—  In  Chabrets101)  Werk  liegt  eine  umfassende  Monographie  von  selten 
eines  Sagnntiner  Arztes  vor.  —  Oehler10**10**)  giebt  interessante  Aufschlüsse 
anf  Grund  von  eigener  Besichtigung:  Der  Angriff  auf  die  Stadt  kann  nach 
ihrer  Lage  auf  der  Höhe  nur  auf  der  einen  Seite,  im  Westen,  erfolgt  sein; 
die  beiden  anderen  von  Livius  genannten  Heeresabteilungen  müssen  sich  vor- 
läufig auf  eine  Einschliefsung  der  Stadt  im  Süden  und  Norden  mittelst  einer 
Kontravallaüonslinie  beschränkt  haben;  die  topographischen  Bedingungen 
lassen  eine  so  lange  Dauer  der  Belagerung,  wie  sie  die  Schriftsteller  angeben, 
als  möglich  erscheinen,  so  dafs  die  Stadt  wohl  durch  Hunger  bezwungen 
wurde.  Die  livianische  arx  kann  nur  auf  der  heutigen  Zitadelle,  die  von 
Hannibal  erbaute  nur  auf  der  Stelle  der  bateria  Dös  de  Mayo  gestanden 
haben;  topographische  Gründe  erweisen,  dafs  sich  an  2  Stellen,  21,  8,  2  und 
5;  11,  11,  rhetorische  Übertreibungen  vorfinden.  —  Cantalupi101)  sucht  die 
Ziffern,  die  sich  in  den  annales  maximi  fanden,  nach  den  Livianischen  An- 
gaben zu  rekonstruieren;  die  niedrigste  Zahl  der  Legionen  war  6  im  Jahre 
218,  die  höchste  25  im  Jahre  212  und  211.  Beloch  zeigt  in  einem  Zu- 
sätze, dafs  in  der  That  die  Zahl  der  römischen  Legionen  in  keinem  Kriegs- 
jahre 20  tiberstieg.10*)  —  Bossi106*1*'»)  hat  seine  Artikel  beendigt  und  sie 
gesammelt  erscheinen  lassen;  das  Werk  ist  mir  aber  noch  nicht  zugekommen. 

—  Clementi10')  stellt  die  Chronologie  fest,  untersucht  dabei  die  Ober- 
lieferung und  giebt  am  Schlafs  eine  tavola  cronologica  degli  awenimenti.  — 
Tuzi107)  sucht  die  ebenfalls  sehr  verwirrte  Chronologie  in  den  Berichten 
des  Livius  Aber  die  Belagerung  und  Eroberung  von  Syrakus  zu  berichtigen« 

—  Meltzer108)  unterscheidet  zwischen  den  Forderungen  der  beiden  Par- 
teien in  Rom  und  glaubt  ein  bestimmtes  an  die  Karthager  gestelltes  Ver- 
langen der  Partei  des  P.  Scipio  Nasica  (Corculum)  als  Platonische  Theorie 


Canulei  od  il  loro  mautoleo  presto  Boltena.  Lottere  archeologicha  al  princ  F.  Spada-Varalli. 
Milano.  1890.  56  S.  Nicht  erhalten.  —  99»)  Vgl.  ferner  No.  11  n.  19.  —  99»)  Vgl. 
No.  14,  15,  17,  51,  63.  —  100)  X  Th-  A.  Dodge,  Great  captaint.  Hannibal.  A  history 
of  the  art  of  war  among  the  Carthaginians  and  Romans  down  to  the  battle  of  Pydna  168 
B.  C.  with  a  detailed  acconnt  of  the  aeoond  Pnnio  war  (with  227  Charta,  map*,  plant  of 
battle«  and  tactical  maneu?rea,  cuta  of  armor,  weapont  and  nnifonns).  Botton  and  New- York, 
Houghton,  Mifflin  and  Co.  XVIII,  684  8.  Doli.  5,00.  —  101)  Ant  Ghabret,  Saganto, 
ao  hißt,  y  tat  monamentot.  2  toI.  Mit  Plänen  u.  Uluatr.  Barcelona,  N.  Bamires.  1888. 
XIV,  508  S.  n.  520  S.  fr.  16,00.  |[£.  Hübner:  DLZ.  26  (1889),  S.  945/7.1}  —  102) 
B.  0  eh ler,  Sagnnt  u.  aeine  Belägerang  durch  Hannibal.  E.  topographiache  Studie:  NJbbPh. 
148,  6,  S.  421/8.  —  102*)  id.,  Bilderatlat  «u  T.  Liiiat.  (Darunter  e.  topograph.  Studie 
über  d.  Belagerung  v.  Sagunt  durch  Hannibal):  Mitteilgn.  Über  Veraammlgn.  Archaolog.  Ge- 
aelltchaft  an  Berlin,  Mai-Sitaung.  BPWS.  29—80  (1891),  8.  960.  — 103)  P.  Cantalupi, 
Le  legioni  romane  n.  gaerra  d'Annibale.  (=  8tudi  di  atoria  antica  pubblicati  da  Giulio 
Beloch),  1,  8.  1 — 48.  Borna,  Ermanno  Loetcher  u.  Co.  VIII,  207  8.  L.  6,00.  ||H. 
Schiller:  BPWS.  51  (1891),  8.  1621/2;  B.  Niete:  DLZ.  40  (1891),  8.  1458/9;  Ettore 
Pait:  RiFil.  20  (1891),  8.  166/7.]]  —  104)  X  J-  Portier,  Le  champ  de  bataille  de 
Cannes:  Bull,  de  la  fac.  det  lettret  de  Poitien.  1891,  No.  2.  8.  54/8.  Habe  ich  nicht  er- 
halten. —  105)  X  X  G.  Boati,  La  guerra  di  Annibale  in  Italia  da  Canne  al  Metauro. 
Koma,  Loteher.  216  8.  M.  6,00.  —  105 ft)  id.,  La  guerra  annibalica  in  Italia,  da  Canne 
al  Metauro.  (Fine.):  SDSD.  anno  12,  faac.  1,  8.  57—106.  —  106)  Giua,  Clementi,  La 
guerra  annibalica  in  Oriente:  Studi  di  atoria  antica  pubbl.  da  Giulio  Beloch  1,  8.  49 — 79. 
Borna,  Ermanno  Loetcher  u.  Co.  VIII,  207  8.  L.  6,00.  [[Beaentionen  t.  anter  No.  103.]  | 
—  107)  Giat.  Tuzi,  Bicerche  cronologiche  tulla  teconda  guerra  punica  in  ßicilia:  ib.  8.  81 
—97.  —108)  0.  Meltzer,  Z.  Vorgeschichte  d.  3.  pun.  Kriegt:  NJbbPh.  143,  10,  8.  685/8. 


§9.    Bomer.    Hüter.  1,123 

nachweisen  zu  kOanea.  —  Goldbacher109)  schildert  anschaulich  diese  Be- 
strebungen und  die  von  M.  Porcina  Cato  geleitete  nationale  Opposition  da* 
gegen.  —  Faust110)  erklftrt  in  einer  Notiz  bei  Julius  Obseqaens  c  27  [86] 
trö  =  Stern  im  Prodigieostil  nach  chinesischen  Quellen. 

Die  Revolutionszeit.  Hierher  gehört  die  Abhandlung  von 
Ceglinski,  s.  Rubrik 'Quellen'  No.  52.  Mesple111)  streift  vielfach  politische 
Dinge,  soweit  sich  eben  die  Beredsamkeit  der  beiden  Gracchen  praktisch  von 
Erfolg  zeigte. 

Ober  die  Cimbem-  und  Teutonenkriege  handelt  d'Arbois  de  Ju- 
bainville;119)  Dervieu,118)  ein  Offizier,  sacht  den  vielen  bisher  ungelösten 
Fragen  über  den  Schauplatz  der  Kämpfe  vom  militärischen  Gesichtspunkte 
ans  beixukommen.  -  Pais114)  giebt  bezuglich  der  Frage  nach  der  Stelle 
des  AlpenObergangs  Plutarch  den  Vorzug,  korrigiert  'Azicoiv  in  Narlowp 
und  nimmt  die  kärntischen  Alpen  an,  die  sie  schon  113  überschritten  hatten; 
Zeit:  nach  dem  1.  Januar  101.  Was  den  Ort  der  Schlacht  anlangt,  so 
korrigiert  er  die  Plutarchische  Angabe  ro  nedlov  zo  tzbqI  BefxdUiag  in 
BfugdÜLov,  weil  er  natürlich  die  nach  seiner  Vermutung  in  Venezien  ab- 
steigenden Cimbern  nicht  bei  Vercellae  eine  Schlacht  annehmen  lassen  kann. 
Er  hat  lebhaften  Widerspruch  gefunden. 

Jugurthinischer  Krieg>llb)  Sulla  Marx116)  bringt  die  Venus  bei  Lucrez 
ait  der  Annahme  einer  Venus  als  Familienwappen  seitens  des  C.  Memmius 
in  Verbindung,  der  sie  auf  seine  Denare  setzte  und  damit  zugleich  seine  Zu- 
gehörigkeit zur  Familie  des  Sulla  kennzeichnete. 

Mahaffy117)  behandelt  die  3  Sklavenkriege  von  141—132,  102—99 
aad  99—71  vor  Chr. 

Aly118)  will  'Ciceros  Leben  einem  weiteren  Kreise  von  Freunden  des 
klassischen  Altertums  erzählen';  dabei  verfolgt  er  naturlich  die  ausgesprochene 
Tendenz,  das  'Zerrbild'  Drumanns  zu  zerstören.  Das  Buch  ist  würdig  und 
anspruchslos  geschrieben;  die  Liebe  zu  dem  Helden  hat  dem  Vf.  eine  Wärme 
des  Gefühls  gegeben,  die  wohlthuend  berührt.  Doch  vermag  der  Ref.  sachlich 
nicht  in  das  fast  uneingeschränkte  Lob  der  Rezensenten  einzustimmen;  er 
glaubt  nicht,  dafe  die  Schrift  geeignet  sei,  einen  Historiker  zu  bekehren,  der 
aber  die  politische  Bedeutung  des  schwankenden  Redners  kein  so  günstiges 
Urteil  zu    Allen   vermag.    Aly   selbst  'ist   nicht  blind   für    die    Schwächen 


—  109)  A.  Goldbacher,  D.  Helleniemaa  in  Born  s.  Zeit  d.  8dpionen  u.  seine  Gegner. 
lektoratende.  Gnu,  Leoechner.  34  8.  M.  0,90.  j[Herman  Schiller:  BPWS.  84  (1892), 
S.  1078.]|  —110)  A.  faust,  D.  neue  Stern  t.  Jahre  184  vor  Chr.:  NJbbPh.  148,  S.  65/6. 
111)  Meapl*,  1/eloquence  dea  Gracquee:  AFLBordeaux  No.  4,  1890.  —  112)  X  X  H. 
fArboia  de  Jnbainville,  Becherches  aar  la  plus  ancienne  hiat.  dea  Teatone:  KCelt.  12, 
1/1  Nicht  erhalten.  —  113)  Gl.  Dervieu,  Campagne  de  C.  Mario«  contre  lea  Tentona. 
Paria,  L.  Baudouin.  19  8.  —  114)  Ettore  Pais,  Dove  e  quando  i  Cimbri  abbiano  yalicate 
Je  AJpi  per  ginngere  in  Italia  e  dove  eeai  aiano  atati  diatrotti  da  Mario  e  da  Gatnlo.  Torino- 
Palarmo,  C.  Claoaen.     37  S.     |[Hennan  Schiller:  BPWS.  1  (1892),  S.  20/1;   G.  Goyau: 


BCr.  49  (1891),  S.  419— 2 1.1 1  —  115)  Mac  N.  Roahforth,  Tiaidiam  (Sali.  Jag.  62,  8): 
OB.  5,  ».  S.  438/4.  —  116)  Frdr.  Marx,  Über  d.  Venoa  d.  Lncrea:  Bonner  Stadien,  Auf- 
sitze ana  d.  Altertomaw.,  Kekule  gewidmet  v.  «einen  Schülern.  Berlin,  W.  Spemann.  1890. 
260  S.  M.  20,00.  |[Emil  Beisch:  BPWS.  51  (1891),  S.  1605/6.] |  -  117)  J.  P.  Ma- 
haffy, D.  ShlaTenkriege  gegen  Born:  Hermathena  16,  1890,  S.  167—82.  Engl.  Titel  u. 
4.  Aifeats  aelber  iet  mir  anbekannt  geblieben.  —  118)  Frdr.  Aly,  Cicero,  sein  Leben  u. 
•eine  8ehriftan.  Mit  e.  Titelbild.  Berlin,  Gaertnera  Verlag  (Hermann  Heyfelder).  194  S. 
M.  8^0.  |[0.  Weiaeeafela:  WSKPh.  48  (1891),  S.  1167—70;  E.  Hübner:  DLZ.  48 
(1891),  8.  1566/8;  Heaselbarth:  NPhBa.  20  (1891),  S.  816/8;  Ludwig  Garlitt:  BPWS. 
18(1892),   S.  400/2;    U.:   LCB1.  25    (1891),   S.    854/6;    Hermann:    MHL.    19  (1891), 


1,124  4».    Bftmer.    Htter. 

Ciceros,  aber  er  sacht  sie  geflissentlich  zu  entschuldigen,  und  so  leidet  diese 
Rettung  an  Widersprüchen,  die  eben  innerlich  in  der  Natur  Ciceros  begründet 
sind.  —  Kornitzer119)  sammelt  alle  Stellen,  die  beweisen,  dafe  die  4.  katilin. 
Rede  nicht  im  Tempel  des  Juppiter  Stator,  sondern  in  dem  der  Concordia  gehalten 
wurde.  —  Schmidt180)  schiefst  schon  in  der  Einleitung  einen  Pfeil  ab, 
der  auf  den  Schätzen  zurückfliegt;  ?on  ihren  Lehrern  angeleitet,  meint  er, 
vollende  die  Jugend  'mit  cynischer  Roheit  den  Mord  an  dem  Andenken 
eines  der  gröfsten  Lehrer  der  Menschheit1.  Gegen  Drumanns  Anklagen, 
Cicero  habe  beim  Ausbruch  des  Bürgerkriegs  eine  unredliche  Rolle  gespielt, 
legt  der  Vf.  die  'Akten'  vor-,  denn  nach  seiner  Ansicht  ist  es  'hohe  Zeit*, 
'unsere  gesamte  Auffassung  der  Persönlichkeit  Ciceros,  namentlich  auch  unsere 
Darstellungen  seiner  staatsmännischen  Th&tigkeit  an  der  Hand  der  fortge- 
schrittenen und  fortschreitenden  Durchforschung  seiner  Briefschaften  gründlich 
zu  revidieren'.  Grade  Schmidts  Untersuchungen,  ja  oft  seine  Urteile  scheinen 
mir  zu  beweisen,  mit  wie  gutem  Grunde  Cicero  von  Mommsen  als  der  haupt- 
sächlichste Vertreter  des  Schaukelsystems  bezeichnet  wurde.111) —  Körner189) 
setzt  Tiros  Freilassung  in  das  Jahr  53.  —  Bertran  dslss)  Schrift  ist  umfassend, 
aber  seicht  im  Urteile.1***1*6)  —  Moll1*6)  betrachtet  die  Aratusflbersetzung 
als  Jugendleistung  Ciceros  und  zieht  daraus  Schlüsse  auf  den  Bildungswert 
des  Übersetzens  Überhaupt117) 

Im  Einklang  mit  der  Oberlieferung  in  Caesars  Kommentarien,  sowie 
auf  Grund  sorgfältiger  Durchforschung  des  Terrains  und  mit  methodisch  an- 
anfechtbaren Schlüssen  bat  Stoffel1*8)  das  Schlachtfeld  der  Ariovistus- 
schlacht  mit  hoher  Wahrscheinlichkeit  ermittelt;  den  tumulus  terrenus  satis 
grandis  in  magna  planitie,  wo  die  denkwürdige  Unterredung  zwischen  Caesar 
und  Ariovist  stattfand,  erkennt  er  in  dem  'Plettigbuckel'  im  Norden  Schlett- 
stadts  wieder.  Des  weiteren  beschäftigt  er  sich  mit  dem  Gebiete  des  A.  nnd 
seiner  Ausdehnung,  mit  den  Mafsangaben  Caesars  bezüglich  des  Plateaus  von 
Vesontio,  der  Verwendung  des  3.  Treffens  in  Caesars  Schlachten.  Bndlich 
betrachtet  er  die  ersten  römischen  Unternehmungen  im  Jahre  52,  wobei  er 
Vellaunodunum  mit  Touzy  und  Genabum,  gewöhnlich  als  Orleans  aufgefafst, 
mit  Gien  an  der  Loire  identifiziert.  —  Kontroversen  über  den  Ort  von 
Caesars  Abfahrt  in  Frankreich  und  insbesondere  seiner  Landung  in  England 
beschäftigen  die  englischen  Forscher  Ridgeway1*9)  und  Maiden180*1*1)  — 


S.  291/3.]|  —  119)  A.  Kornitzer,  Zu  Ciceros  4.  Bede  gegen  Katilina:  ZOG.  42,  5, 
S.  589—92.  —  120)  0.  E.  Schmidt,  M.  TuUius  Cicero  beim  Aasbruch  d.  Bürgerkriegs: 
NJbbPh.  148,  S.  121—30.  —  121)  X  V.  Gardthausen,  Cicero  nach  d.  Iden  d.  Min: 
AZgB.  No.  132.  Nicht  erhalten.  —  122)  E.  Körner,  M.  Tullius  Tiros  Freilassung:  ib. 
143,  2,  8.  130/2.  —  123)  Ed.  Bertrand,  Ciceron  artiste.  (Annales  de  l'enseignement 
sup&r.  de  Grenoble.)  Grenoble,  F.  Allier  pere  et  Als.  1890.  74  S.  |[M.:  BPWS.  41 
(1891),  S.  1295.]|  —  124)  Cicero,  Francis  Bacon  and  Emerson.  Friendship.  Chicago, 
Scott  &  Co.  104  S.  M.  10,00.  —  125)  Madame  Jules  Favre,  La  morale  de  Ciceron. 
Paris,  Fischbacher.  12°.  M.  4,00.  —  126)  E.  Moll,  Ciceros  Aratea.  E.  Studie  über  d. 
Wert  d.  Obersetsens  aas  Fremdsprachen.  Prgr.  t.  Schlettstadt  Strafsburg  i.  E.,  M.  Du- 
Mont-Schauberg.  4°.  25  S.  M.  1,00.  |[Frz.  Härder:  WSKPh*  10  (1892),  S.  266/7.]| 
—  127)  X  G*  Boissier,  Ciceron  et  ses  amis.  £tude  snr  la  societ^  romaine  dn  temps  de 
Cesar.  Ausgewählte  Abschnitte,  s.  Schulgebrauch  hrageg.  v.  K.  Mayer.  Halle,  Niemeyer. 
VII,  151  S.  M.  1,20.-128)  Stoffel,  Guerre  de  Cesar  et  d'Arioyiste  et  premieres  Opera- 
tions de  Cesar  en  Tan  702  u.  c  Paris,  imprimerie  nationale  Bouillon.  1890.  gr.  4°.  Avec 
2  planches.  164  S.  fr.  80,00.  [[Rudolf  Schneider:  BPW8.  21  (1892),  S.  669— 60;  G. 
Lacour-Gayet:  GCr.  5  (1892),  S.  90/1.]]  —  129)  W.  Bidgeway,  Caesars  inyasion  of 
Britain:  JPh.  19,  No.  37,  S.  188—45  u.  No.  88,  S.  200—10.    —    130)   H.  E.  Maiden, 


}9.    Römer.    Hüter.  1,125 

Die  Entdeckung  von  Waffenfragmenten  aller  Art  und  ähnlichem  durch  Tou- 
louse18*) ist  recht  interessant;  seine  Schlüsse  daraus  auf  ein  Flufsgefecht 
bleiben  problematisch,  da  eben  bei  Caesar,  de  b.  g.  VII,  60  ff.,  gar  nichts 
d*Ton  steht.  —  Bttdingers188)  tüchtige  Untersuchung  gehört  hierher,  weil, 
wie  er  selbst  mit  Becht  bemerkt,  des  Dichters  Seele  den  lyrischen  Spiegel 
dessen  bildete,  was  sein  Volk  in  den  Jahren  60 — 50  des  ersten  Jh.  vor  Chr. 
bewegte. 

Von  Caesars  Tod  bis  zur  Schlacht  bei  Actium.  Schelle184) 
bietet  eine  gründliche  Untersuchung  mit  voller  Beherrschung  der  Überlieferung, 
die  er  zuerst  kritisch  charakterisiert,  und  mit  besonnenem,  klarem  Urteil. 
So  handelt  er  Ober  die  Bestrafung  und  Rehabilitierung  der  Volkstribunen 
C.  Epidins  Marnllus  and  L.  Caesatius  Flavus,  beantwortet  die  Frage,  ob 
Caesar  wirklich  den  Prätoren  Brutus  und  Cassius  Macedonien  und  Syrien 
als  Provinzen  nach  Ablauf  ihres  Amtsjahres  bestimmt  hatte,  mit  Nein,  fixiert 
die  Schlacht  bei  Mutina  auf  den  21.  April,  erörtert  das  Verhalten  des  Decimus 
Brutus  in  derselben,  untersucht  gründlich  die  Machtmittel  der  Parteien  im 
Kampfe  des  2.  Triumvirats  mit  seinen  republikanischen  Gegnern  und  er- 
mittelt schlieüslich  die  Ursachen  des  perusinischen  Krieges.186)  —  Die  eigen* 
tflmliche  Schrift  von  Kloevekorn186)  entbfilt  eine  möglichst  genaue  und 
doch  knappe  Schilderung  des  Lebens  und  der  Schicksale  der  von  den  Männern 
des  2.  Dreibunds  Geächteten  während  der  Ächtung.  —  Pagenstert187) 
en&hlt  die  Geschichte  nach  den  Quellen  und  bietet  vor  allem  eine  mafe- 
volie  Ehrenrettung  des  Sextus  Pompeius. 


B.  Kaiserzelt. 

Ge&evmtda'rstellwngen.  Auch  hier  sind  zu  erwähnen  die  6  Werke, 
namentlich  das  von  Schiller,  die  unter  A.  Gesamtdarstellungen,  No.  1 — 6 
besprochen  worden  sind. 

Qu<e&levh.  Publikationen.  Vor  allem  müssen  hier  verzeichnet 
werden  die  mit  der  üblichen  Gründlichkeit  bearbeiteten  und  publizierten 
groben  Nachtragssammlnngen  zum  Corpus  inscriptionum  latinarum.  Zum 
2.  Bande  hat  Hübner188)  weitere  spanische  Inschriften  veröffentlicht,  die 
Ko.  5133 — 63ÖO;  zum  3.  Bande  Mommsen189)  Inschriften  aus  Ägypten 
und  Asien,  die  Ko.  6576—7623;  zum  3.  Bande  Domaszewski  und  Hirsch- 


Caesar's  expedition»  to  Britein:  ib.  Ko.  88,  8.  198/9.  — 131) id.,  Caeear'a invasion of  Britein : 
ib.  20,  Ko.  39,  8.  68/4.  —  132)  E.  Toulouse,  Ätnde  bot  la  bateille  de  Morsang-Saintry: 
ÄArdL  S.  «er-,  t.  18,  jmllet-dec.,  S.  168—86.  —  133)  M.  Bttdinger,  Catull  u.  d.  Pa- 
triot*: 8BAkWien**-  121(1890).  Wien,  Frani  in  Komm.  4°.  40  S.  M.  0,70.  — 134)  E. 
9c h alle,  Beiträge  «-  Gesch.  cL  Todeskampfe«  d.  rim.  Bepnblik.  Prgr.  Dresden,  B.  G. 
Tsobmer.  4°.  8»  B.  ([Ludwig  Garlitt:  BPW8.  18  (1892),  S.  558/9.  (Durchaus  an- 
erkennend:  «D.  reifen  Früchte  eindringlicher  Studien'.)]  |  —  135)  X  X  B.  Briebrecher,  D. 
nratiaensiaehe  Krieg.  Prgr.  1890.  24  8.  Bis  jetet  nicht  erhalten.  —  136)  H.  Kloeye- 
korn,  De  proecriptioBibns  a.  a.  Chr.  n.  48  a  M.  Antonio,  M.  Aemilio  Lepido,  C.  Julio 
finstnj  Octnriano  triomTiris  facti*.  Diss.  hist  inaag.  Begimonti  ex  officina  Liedtkiana. 
1*8  8.  M.  2,00.  —  137)  Gl.  Pagenatert,  Qaae  a  pace  Brnndasina  ad  initinm  belli  8i- 
«fa^j«  a.  38  inier  OetsTianom  et  8extnm  Pompeium  exorti  rei  pnblicae  romanae  fuerit 
otadieio.  Bise,  innog.  hist  Münster  i.  W.,  Coppenrath.  82  S.  —  138)  Corpus  inscri- 
ptionnm  latinaroin.  Vol.  II  sopplementom :  Inscriptionum  Hispaniae  latinarum  supplementum 
«didit  Aemilin*  Hübner.  Mit  8  geogr.  Karten.  8.  781—1224.  Berlin,  G.  Beimer. 
1S92.    PoL     M.   ö4,0O-  — -  139)  0.  I.  L.  toI.  III,  snppl.  1.    Aegyptos  et  Aeia.    Edid.  Th. 


1,126  §*•    Römer.    Hüter. 

feld140)  dakische,  mösische  and  dalmatische  Inschriften,  die  No.  7624 
— 10196;  zum  8.  Bande  Gagnat  und  Schmidt141)  afrikanische  Inschriften, 
die  No.  10989 — 17584.  Ferner  ist  hier  zn  erwähnen  die  Nachtragssamm- 
lnng  von  britannischen  Inschriften  durch  Haverfield,14*)  die  Nr.  812 
— 1189«  umfassend;  die  von  italischen  Inschriften,  dazu  von  Sizilien,  Sar- 
dinien und  Korsika  durch  Ih  ne,U8)  im  ganzen  906;  die  von  Inschriften  des 
alten  Latiums  durch  Dessau,144)  die  No.  1190—1277;  die  von  afrikanischen 
Inschriften  durch  Schmidt,146)  811  an  der  Zahl  —  alle  in  der  Ephemeris 
epigraphica  erschienen.  —  Latyschews146)  wertvoller  Band  enthält  in- 
scriptione8  regni  Bosporani  und  als  Einleitung  eine  Abhandlung  über  die 
Bevölkerung  der  Küstenländer  des  Eimmerischen  Bosporus,  eine  historia  regni 
Bosporani  und  de  magistratibus  regni  Bosporani.  —  Bulid147)  fährt  in  seinen 
Veröffentlichungen  fort,  vgl.  JB6.  1890,  L,  14090;  es  sind  meistens  kleinere 
inschriftliche  Funde  aus  Salons  (Solin)  und  Umgegend. 148)  —  Von  kleineren 
Publikationen,  teilweise  mit  Besprechungen  verbunden,  erwähne  ich  die  drei 
von  Mommsen,149*161)  von  denen  No.  43  11  weitere  Inschriften  zum  Suppl. 
des  3.  Bandes  des  CIL.  bringt,  die  von  Ferrero,162)  Colonna,168)  de 
Feis,1*4)  Stevens,1«)  Sogliano.1*6-166*)  —  Frankfurter"7)  teilt 
griechische  und  lateinische  Inschriften  mit,  die  in  verschiedenen,  schwer  zu- 
gänglichen bulgarischen  Zeitschriften  von  V.  Dobruski  veröffentlicht  worden 
sind.  —  Hierher  gehört  ferner  die  zusammenfassende  Publikation  der  in  den 
einzelnen  epigraphischen  Zeitschriften  im  Jahre  1890/1  erschienenen  inschrift- 
lichen Funde,  173  No.,  durch  Gagnat168*169)  in   der  Revue   archäologique, 


Mommsen.  S.  1199 — 1378.  —  140)  C.  I.  L.  vol.  TU,  snppl.  II.  Myricam.  Pars  prior: 
Dada,  p.  seconda:  Moesia  aoperior.  Edid.  A.  de  Domassewski;  p.  tertia:  Dalraatia:  Edid. 
0.  Hirsch  feld.  8.  1873—1667.  M.  29,00.  —  141)  C.  L  L.  Vol.  VIII,  suppl.  pars  I. 
Inscriptionnm  Africae  proconsnlaris  latiuarum  suppl.  edd.  R.  Gagnat  et  J.  Schmidt,  com- 
mentariis  instruxit  J.  Schmidt  8.  1148—1666.  M.  52,00.  —  142)  F.  Haverfield, 
Additamenta  qaarta  ad  corporis  vol.  VII:  Ephemeris  epigraphica.  C.  I.  L.  suppl.  7,  S.  273 
—854.  Berlin,  Q.  Reimer.  1892.  —  148)  M.  Ihm,  Additamenta  ad  corporis  rol.  IX  et 
X:  ib.  8,  fasc.  1,  8.  1—221.  M.  7,00.  —  144)  fi.  Dessau,  Additamenta  ad  corporis 
▼ol.  XIV;  ib.  7,  8.  355—84.  —  145)  J.  Schmidt,  Additamenta  ad  corporis  rol.  VIII. 
(Dazu  e.  Karte  Afrikas  y.  R.  Kiepert):  ib.  7,  S.  1—211.  —  146)  B.  Latyschew,  In- 
scriptiones  orae  aeptentrionalis  Ponti  Enxini  Graecae  et  Latinae  ed.  B.  L  II.  Petersburg, 
Akademie  (Leipzig,  Vofr.)  1890.  4°.  LYI,  352  S.,  2  geogr.  Karten.  M.  30,00.  J[W. 
Larfeld:  BPWS.  8  (1892),  S.  81/5;  Y.  von  Sohdffer-  RnssPhRs.  1,  2,  8.  119—  27.]f  — 
147)  Fr.  Bulic,    Iscrisioni   inedite:    BallArchStDalmat,   anno  14,  2,   S.  17/8;   8,   8.  33/6; 

4,  8.  52/3;  5,  S.  65/8;  6,  S.  81/8;  7,  S.  97/8;  8,  S.  113/7;  9,  8. 129— 31;  10,  S.  145/8; 
11,  S.  161/4.  —  148)  X  id->  A«ö*  *uUe  lapidi  sepolcrali  romane  in  Dalmasia:  ib.  14,  11, 
8.  166/8.  Im  Anschlafs  an  E.  di  Raggiero,  Dicionario  epigr.  di  antichita  romane,  fasc.  22, 
8.  712.  —  149)  Th.  Mommsen,  Obsemtiones  epigraficae.  42.  Constitutione*  dorne  Cre- 
tenses.  (Mit  2  Tafeln):  Ephemeris  epigrafica.  G.  L  L.  suppl.  7,  8.  416—23.  Berlin,  Q, 
Reimer.  — 150)  i  d.,  Obs.  ep.  48.  Spicilegiam  titnlorom  latinorum  ex  Creta  et  ex  Aegypto: 
ib.  8.  424—36.  —  151)  id.,  Obs.ep.  46.  Titalas  Poroclodiensis :  ib.  8.  446/8.  Vgl  AAL*. 
(1889),  8.  9.  —  152)  E.  Ferrero,  Iscriiioni  antiche  fercellesi  in  aggionta  alla  raccolta  del 
P.  Loigi  Broasa.  (Estratto.)  Torino,  tip.  Clansen,  4°.  78  8.  VgL  AATorino  16,  10/2, 
8.  685/8  (2  neue  Götternamen).  —  153)  F.  Colonna,  Iseririone  di  Pouaoü:  Intus  hoc 
iacet  iabenis  Flore ....':  AAL»,  ottobre,  8.  320/1.  —  154)  L.  de  Feis,  Epigrafe  del  T. 
Cosconius,  comune  di  Carrara:  ib.  1891,  gennaio.  8.  22/8.  —  155)  Steyens,  Due  epignfi 
camane:  RAcArch.  di  Napoli  5,  8.  79 — 81.  —  156)  L.  Sogliano,  Lapide  del  P.  Plotius 
Faustinua  scriba  pablicos  Neapolitanoram  aedilicios:  AALN.  luglio,  8.  286/7.  —  156*)  id, 
L'epigrafe  di  P.  Ploaio  Fanstino:  Monomenti  antichi  pnbb.  della  AAL.  1,  8.  557 — 72.  — 
156*)  id.,   L'epigrafe  greca  napolitana  di  Publio  Ploaio  Faostino:  R.  Acc.  Arch.  di  Napoli. 

5,  8.  6/7.  —  157)  8.  Frankfurter,  Neue  Insohr.  ans  Balgarien:  AEMÖ.,  Jahrg.  14, 
8.  148 — 61.  —  168)  R.  Cagnat,  Reime  des  pablicationa  epigraphiquea relatives  a  l'antiqoitft 


{9.    Bdmer.    Hüter.  1,127 

die  ebenso,  wie  das  Material  von  1889/90, 188  No.,  auch  in  einem  besonderen 
Jahresbericht  von  demselben  Vf.  ediert  worden  sind  (vgl.  JBG.  1889,  1, 
U675).  —  Endlich  ist  die  Sammlung  von  Beinach160)  mit  Dank  zn  be- 
grflUsen;  er  hat  alle  seine  Berichte  über  Inschriften,  Altertümer  etc.  im 
hellenischen  Osten,  die  er  seit  1883  in  der  B.  Arch.  veröffentlicht  bat,  in 
emem  Band  vereinigt,  der  auch  für  den  römischen  Geschichtsforscher  ein 
okbt  onwichtiges  Nachschlagebuch  bilden  wird. 

Untersuchungen.  Wachsmnth161)  glaubt  die  Hypothese  Gnt- 
schmids,  dafs  Trogns  in  seiner  Universalgeschichte  nur  die  Bearbeitung  eines 
griechischen  Originalwerkes  geliefert  bat,  dessen  Vf.  Timagenes  war,  weiter 
fördern  zn  können;  namentlich  spricht  er  über  die  Bömerfeindlicbkeit  und 
Putberfreundlichkeit  des  enteren,  die  unzweifelhaft  von  letzterem  stammt. 

Tacitus.  Bosch169)  hat  ein  lesbares  populäres  Schriftchen  veröffent- 
licht, worin  er  mit  stark  apologetischer  Tendenz  meistens  dem  Urteile 
Rinkes  folgt  —  Hoc  hart16616*)  (vgl.  JBG.  1890,  1,  140"  ••*)  sucht  seine 
Hypothese  zu  stützen,  indem  er  im  ersten  Aufsätze  die  Zeugnisse  des  Abb6 
Anstani  dafür,  dafs  Boccaccio  die  Werke  des  Tacitus  gekannt  habe,  für  hin- 
fällig erklärt  und  im  zweiten  den  Nachweis  angeblicher  Widersinnigkeiten  in 
den  Erz&hlungen  Ann.  I,  53  und  Hist.  II,  8.  9  zu  bringen  sucht.  —  Wenn 
Tannery  die  verwegene  Hypothese  H/s  diskutiert  hatte,  so  zitiert  Dosson165) 
Sehriftstellerzeugnisse  aus  dem  Anfange  des  15.  Jh.  über  Tacitus,  deren 
Existenz  Hochart  geleugnet  hatte.  —  Auch  Valmaggi166)  verwirft  H's.  An- 
seht —  Bellezza167)  berücksichtigt  nur  die  Schriftsteller,  die  Tacitus 
namentlich  anführt,  stellt  über  sie,  Guvius  Bufus,  Plinius  maior,  Agrippina 
minor,  Fabius  Busticus,  Yipstanus  Messalla,  kurz  zusammen,  was  sich  sonst 
töer  ihr  Leben  und  ihre  Werke  ermitteln  läfst,  und  prüft  ihre  Benutzung 
toch  Tacitus;  ferner  erörtert  er  die  Kontroverse  bezüglich  des  Verhältnisses 
zwischen  Tacitus  nnd  Plutarch  in  der  Berichterstattung  über  Galba  und  Otho. 
—  Einen  ausgezeichneten  Beitrag  zur  Kritik  des  Geschichtsschreibers  Tacitus 
bietet  Li  eben  am;168)  indem  er  den  Aufstand  der  rheinischen  Legionen,  die 
Feldzüge  in  Deutschland  und  das  Kommando  im  Orient  kritisch  prüft,  stellt 
w  eise  gewaltige  Summe   von  Bedenken   gegenüber   der  Taciteischen  Dar- 


dameie:  RAreh.  3.  eer.,  t.  17,  8.  866—67,  S.  405—20;  t  18,  S.  401—82.  —  159)  id., 
I»'«a4e  epigrapftique.  Herne  dea  pnblicationa  epigrapbiqnee  relatires  a  l'antiqnite  romaine. 
US»  a.  1890.  Paria,  Leroox.  1890/1.  a  fr.  5,00.  |[P.  Quirard:  BCr.  26  (1891), 
8-  501/2  a.  42  (1891),  8.  283/4.] |  —  160)  8.  Beinach,  Chroniqnea  d'Orient.  Documenta 
nr  lea  foviUee  et  deooiiTertea  dana  l'Orient  hellenique  de  1888  ä  1890.  Paria,  Finnin  Didot. 
gr.  8«.  IV,  787  8.  mit  e.  Lichtdmcktafel.  fr.  15,00.  |[C.  Sittl:  NPhBa.  1  (1892), 
&  11/1;  Paul  Kretechmer:  WBKPn.  4  (1892),  8.  89—92:  Am.  Hautette:  BCr.  48 
(1*91),  8.  896/8.]|  —  161)  C.  Waehamnth,  Timagenes  u.  Trogoa:  BfcMuaPh.  N.  F.  46, 
&  415—79.  —  162)  M.  Bdach,  D.  Geschichtsschreiber  Cornelius  Tacitna.  (=  Sammlung 
pBftatarataDdl.  wiaaeoachaftl.  Vortrage  t.  Virchow  u.  Holtsendont)  N.  F.,  5.  Serie,  H.  119, 
Haaiteng,  Verlagaanatah.  40  8.  M.  0,80.  |[BBG.  27  (1892),  S.  536.]|  —  168)  P. 
Boeiart,  Boeeaee  et  Tadte.  Lettre  a  M.  1'abbe"  Ansiani:  AFLBordeanx  1890,  No.  2  n.  8, 
8. 117 ff.  —  164)  id.,  Tacite  et  lea  Aaprenia:  ib.  1891,  1/2,  8.  228—50.  —  165)  8. 
Domod,  A  propoa  de  la  qneation  de  Tadte:  RPh.  15,  8.  56/8.  —  166)  L.  Valmaggi, 
Coiu«lio  Tadto,  il  Mbro  primo  delle  atorie  con  introdorione  e  commento  di  L.  V.  Torino, 
iMaeher.    XXXIX,  158  8.    1.  2,50.     |[K.   Niemeyer:  BPWS.    32/8  (1892),  8.   1018/9. ]j 

—  167)    P.  Bellessa,    Dei  fonti  letterari  di  Tadto  n.  atorie  e  n.  Annali:  BILomb.  24, 
«r.  1,  fiue.  13.     Milaiio,  Editriee  italiaiia.     gr.  4°.     24  8.     |[AH.:  LCB1.  23  (1898),  8.  818.]| 

-  168)   W.  Liebeaam,  Bemerkungen  i.  Tradition  Aber  Germania»:  NJbbPh.  148,  10, 


1,128  }••    Börner.    Hüter. 

Stellung  zusammen;  die  Frage  nach  den  Quellen  will  er  unentschieden  lassen, 
dagegen  vom  völkerpsychologischen  Standpunkte  aus  feststellen,  wie  die  Ge- 
stalt  des   Germanicus  Gegenstand    einer    so   weitgehenden  Legendenbildung 
geworden  ist,  dafs  er  'zu  einem  jener  Tngendhelden  gestempelt  wurde,  die  in 
ihrer  engelhaften  Makellosigkeit  etwas  unheimliches  an  sich  haben'.  —  Wert- 
voll für  das  sprachliche  und  sachliche  Verständnis  des  Tacitus  sind  die  Ein- 
leitung und  die  Kommentare,  die  Furneaux169)  nach  den  guten  Darstellungen 
von  Lehmann,    Schiller,   Mommsen,    Hflbner  u.  A.  zu  seiner  Ausgabe  giebt 
Die  Einleitung   allein    umfafst  150  S.    meist  historischer  Fragen,    und  auch 
die  fortlaufenden  Kommentare  unter  dem  Text  enthalten  viel  Sachliches.  — 
Kiefsling170)  identifiziert  den  hier  genannten  Volcacius  Moschus   mit  dem 
734  verurteilten  (Porphyrio  ad  Horat.  epp.  I,  5,  9).171)  —  Wolff1™)  schickt 
eine  litterargeschichtliche  Einleitung  und  einen  Überblick  über  die  damaligen 
politischen  und  sozialen  Zustände  in  ihrer  Wirkung  auf  Kunst  und  Litteratux 
voraus.   —    Volmaggi178)  gruppiert   seinen  Stoff  in  morphologische,  syn- 
taktische, lexikalische  und  stilistische  Archaismen.174-176) 

Florus.  Hierzu  vgl.  die  Abhandlungen  von  G.  und  Beck,  s.  A.  Quellen 
No.  60/2.  —  Dafs  Florus  den  Tacitus  gelesen  und  oft  nachgeahmt  hat,  wird 
von  Egen177)  inhaltlich  und  formal  bewiesen.  —  Den  Aufsatz  von  Mio- 
donski178)  habe  ich  bis  jetzt  nicht  erhalten. 

Velleius  Paterculus.  Der  negative  Beweis,  dafs  Tacitus,  Sueton  u.  A. 
nicht  sine  odio  dargestellt  haben,  ist  in  der  Dissertation  von  Faust179)  sicher 
richtig,  aber  auch  schon  oft  erbracht  worden;  aber  wieweit  die  fides  des 
Velleius  reiche,  hat  auch  er  nicht  genau  feststellen  können,  zumal  er  sich 
vor  oberflächlichen  und  unrichtigen  Urteilen*  nicht  hütet. 

Seneca.  Hier  sei  erwähnt  die  Schrift  von  Ladek,180)  der  in  dem 
Drama  keine  Spur  von  Nachahmung  des  Tacitus,  dagegen  Benutzung  der 
Tragödien  Senecas   mit  völliger  Gleichheit   in  Stil,    Metrik   und  Wortschatz 


8.  717—36:  11,  S.  793—816;  12,  S.  865—88.  —  169)  H.  Furneaux.  Cornelü  Taciti 
annalium  abexcessudiii  Aug.  libri.  Ed.  H.  F.  Vol.  II  (1.  XI— XVI).  Tho  annale«  of  Tacitus 
edit.  with  introduction  and  notes  by  H.  F.  Oxford,  Clarendon  Preis.  VIII,  700  S.  witb  a 
map.  ab.  21,6.  |[K.  Niemeyer:  BFW8.  21  (1892),  8.  645/6;  A.  Cagnat:  BCr.  52 
(1891),  8.  506;  Jg.  Prammer:  DLZ.  2  (1892),  S.  46/8.]|  — 170)  A.  Kiefsling,  Tacitus 
Ann.  4,  43:  Hermes.  26,  8.  634/5.  —  171)  X  K-  Meiser,  Zu  Tac  ann.  I,  65  (Gaecina); 
1,  73  (lex  maieatatia):  BBQ.  27,  3,  4,  8.  176/7.  —  172)  £.  Wolff,  D.  Cornelius  Tacitos 
Gespräch  über  d.  Redner,  übersetrt  u.  erklärt  Prgr.  d.  Wöhlerschule  s.  Frankfurt  a./M. 
Frankfurt  a./M.  Mahlau  &  Waldachmidt.  4°.  44  8.  [[Constantin  John:  BPWS.  30/1 
(1892),  8.  944/8.] |  —  173)  L.  Valmaggi,  L'areaiamo  in  Tacito,  studio  grammaticale-lessi- 
cografico.  Torino,  Vincenzo  Bona.  22  8.  ||Ed,  Wolff:  WSKPh.  15  (1892),  S.  406/8, 
'aufserordentL  Iitteraturkenntnis  u.  umsichtiges  Urteil').] |  —  174)  X  A.  Caycskiewica, 
De  Taciti  sermonis  proprietatibus  praecique  quae  ad  poetarnm  dicendi  genus  pertineant  I  u. 
H.  12.  u.  18.  JB.  d.  Beal-  u.  Obergymnasiums.  Brody,  Felika  West  1890  u.  91.  43  8. 
a  M.  1,00.  |[K.  Niemeyer:  BPWS.  5  (1892),  S.  144/8;  ALLO.  7,  4,  8.  613.]!  —  175) 
X  id.,  Quibus  poeticis  yocabulis  Com.  Tacitus  sermonem  säum  ornaTerit  Brody,  Felika 
West.  16  8.  M.  0,50.  —  176)  X  A.  Ludewig,  Quomodo  Plinius  maior,  Seneca  pbil., 
€urtius,  Quintilianus,  Tacitus,  Plinius  minor  particula  'quidem'  usi  sint  Dise.  Prag. 
|[ALLO.  7,  4,  S.  606/7. ]|  —  177)  A.  Egen,  Quaestiones  Florianae.  Prgr.  d.  Kgl.  Paulini- 
schen Qymn.  Münster LW.  4°.  17  8.  ([Theodor  Opiti:  WSKPh.  43 (1891), 8.  11 70/2. jl 
—  178)  A.  Miodonski,  Über  d.  Entstehusgaseit  d.  Geschichtswerkes  d.  Florus:  Anaeiger 
d.  Krak.  Akad.  1891,  Juni.  —  179)  Fr*.  Faust,  De  Vellei  Paterculi  rerum  acriptoria  fide. 
Dias,  inaug.  Qiessen.  70  8.  —  180)  Frdr.  Ladek,  De  Octavia  praetexta.  (=  Diseer- 
tationes  philologae   Vindobonenaea)  3.     Wien,  Tempaky.     107  8.     |[R  Peiper:  BPWS.  18 


$9.    Bffmer.    Hüter.  1,129 

erbtickt  und  es  als  ein  Produkt  einer  Rhetorenschule  ans  der  Flavierzeit 
aufbist  —  Nordmeyers101)  Schrift  habe  ich  bis  jetzt  nicht  gelesen. 

Zonaras.  Das  Schlufeurteil  Boissevains181)  lautet,  ftr  die  Epoche 
von  Traian  bis  Severus  Alexander  sei  Z.  für  den  Historiker  vollkommen 
wertlos;  alles  Zitieren  von  ihm  neben  oder  statt  Xiphilinus  oder  gar  Dios 
sei  überflüssig  und  vielleicht  irreführend. 

Scriptores  historiae  Augustae.  Frankfurter189)  bietet  Manches,  das 
auch  für  die  Thatsachen  der  Geschichte  Bedeutung  hat.  —  NovAk18*)  er- 
klärt in  Hadr.  22,  47  iudex  =  praefectus  urbis.  —  Pichlmayr185)  sucht 
die  schriftstellerische  Individualitat  des  S.  Aur.  Victor  zu  vergegenwärtigen, 
dessen  Caesarea  zwar  kurz  und  nüchtern  geschrieben  sind,  aber  wertvolle 
Angaben  enthalten  und  ziemlich  unparteilich  erscheinen. 

Julian,  Zosimos.  Hecker186)  h&lt  seine  von  Mendelssohn  und  Koch 
zurückgewiesene  Auffassung  von  Zos.  HI,  2,  4  fest,  sucht  in  den  erwähnten 
iTuarolai  und  loyoc  des  Julian  mehr  als  die  Briefe  und  Reden  desselben, 
nimmt  an,  dafs  Zos.  die  Kommentare  des  Julian  unter  den  Xdyoc  mit  ein- 
begriffen habe  und  definiert  darnach  den  Begriff  loyog.  —  Gegen  ihn  wendet 
sich  Mendelssohn,187)  der  mit  Recht  die  Benutzung  von  Kommentaren 
Julians  bezüglich  der  Perserkriege  von  Seiten  des  Ammianus,  Zosimus  und 
Libanius  ausschliefst  und  als  Quelle  des  Z.  für  die  gallischen  Kriege  den 
Eunapins,  für  die  Perserkriege  den  Magnus  von  Carrhae  bezeichnet.  —  Die 
letztere  Vermutung  wird  wieder  eingehend  bekämpft  von  Hecker;188)  er 
hält  an  seiner  Interpretation  von  den  Xoyoi  fest  und  schreibt  die  Darstellung 
aber  den  Tod  des  Kaisers,  soweit  sie  bei  Amm.  und  Zos.  übereinstimmt, 
einer  Fortsetzung  der  julianischen  Kommentare  durch  gelehrte  Freunde  zu. 
—  Buehl189)  hält  die  Angabe  Mendelssohns,  dafs  Zos.  zwischen  460  und 
501  geschrieben,  für  fehlerhaft  und  glaubt  beweisen  zu  können,  dafs  seine 
Schriftstellern  unter  Anastasios  und  zwar  nach  501  zu  setzen  sei.  —  Cu- 
mont"°)  fährt  in  seinen  Untersuchungen  fort  (vgl.  JBG.  1889  I,  150108). 
Varia.  Frick191)  erweist  die  eine  der  Hss.  dieses  Schriftstückes  als 
"ein  vOUig  selbständiges,  aus  2  Quellen,  dem  Anonymus  und  den  Getica  des 
Jordanes,  zusammengeschriebenes  MAliches  Elaborat'. 19,19S)  —  Dehner194) 
stellt  den  Text  her  und  giebt  einen  Kommentar. 

Ifutnisrnatik*  Hier  sind  auch  einige  Fundberichte  und  Unter- 
suchungen aus  der  republikanischen  Zeit  aufgenommen. 


(18**),  &  557/8;  E.  Thomu:  BCr.  48  (1891),  8.  898—400;  Ac.  N.  1082,  S.  161/8.]|  — 
181)  G.  Nordmeyer,  De  Octariae  fabulae  fontibus  historicis.  (=  Schedae  philologae, 
Boa»,  8.  Artikel.)  —  182)  ü.  Ph.  Boisseyain,  Zonaras*  Quelle  ftr  d.  röm.  Kaisergesch. 
t.  Kernt  bis  Seren»  Alexander:  Hermes  26,  8.  440— 52.  — 183)  S.  Frankfurter,  Text- 
kritische»  an  d.  Scripten»  historiae  Augustae:  WienSt  18,  S.  245—54.  —  184)  B.  Norak, 
2.  Historia  Augusta:  ZOG.  17,  5,  S.  392/4.  —  185)  Fn.  Pichlmayr,  Zu  d.  Caesarea  d. 
Sextas  Aureus*  Victor:  Festgruls  an  d.  41.  Versammig.  deutscher  Fhilol.  n.  Schulm.  t.  d. 
Lt&rerkollegium  d.  kgl.  Ludwigegymn.  in  München  S.  11  —  22.  München,  F.  Straub  (Akad. 
Bothdr.).  61  8.  Auch  als  Prgr.  d.  Gymn.  erschienen.  —  186)  H.  Heck  er,  Besprechung 
t.  Koch,  De  Juliano  imperatore  scriptorum  etc.  auetore  disputatio:  W8KPh.  17  (1891),  S.  452/5. 
VgL  JBG.  1890  I,  1431".  — 187)  L.  Mendelssohn,  Zu  Zosimus:  ib.  26  (1891),  8.  725/6. 
-  188)  H.  Hecker,  Zu  Zosimus:  ib.  29—80  (1891),  S.  823/9.  —  189)  Fn.  Buehl, 
Wann  schrieb  Zosimos?:  RhMusFh.  N.  F.  46,  8.  146/7.  —  190)  F.  Cumont,  Les  lettre« 
«fl  Jähen  au  philoaophe  Eustathios:  BIPB.  85,  1,  8.  1/8.  —  191)  C.  Frick,  Z.  Textkritik 
a.  Sprache  d.  Anonymus  Valesianua:  Commentat  Wölfflinianae  8.  339—50.  —  192)  X  H- 
Oaioat,   Le    plus    ancien   manuscrit  de  la  Notitia  dignitatum  (Extrait).     Paris.     22  8.  — 

193)  X  J-  Knbitschek,  Z.  Kritik  d.  Itinerarium  Antonini:  WienSt.  18,  8.  177—209.  — 

194)  8.  Dehner,  Hadriani  laudatio  Matidiae.    Prgr.    Neuwied.    4°.     10  8. 

JshnahsriehU  der  0«sehiohtswisisnsehsil.    1891.    I.  9 


1,130  $9.    Römer.    Hüter. 

Gesamtdarstellungen  und  allgemeinere  Untersuchungen. 
Dannenberg196)  hat  ein  orientierendes  Bach  für  den  gebildeten  Laien  und 
als  Einleitung  in  die  Numismatik  überhaupt  geschrieben;  150  S.  sind  einer 
Beschreibung  der  antiken  Münztypen  gewidmet  —  Ebenso  bildet  das  Buch 
von  Ambrosoli196)  einen  guten  Leitfaden  für  Anfänger.197*198)  —  Kubit- 
schek199)  bietet  eine  antike  Numismatik  in  nuce,  die  ganz  trefflich  orientiert 
—  In  dem  gediegenen  Werke  von  Imhoof-Blumer*00)  liegt  eine  Zu- 
sammenstellung zahlreicher,  kleinerer  Einzeluntersuchungen  vor;  von  grofser 
Wichtigkeit  sind  die  Resultate,  die  der  gelehrte  Vf.  aus  den  Münzen  gewinnt 
für  die  Geschichte  der  kleinasiatischen  und  Inselgriechenstfidte  in  der  Kaiser- 
zeit,  die  Daten  ihrer  Zeitrechnungen,  die  Prägung  in  den  syrischen  Provinzen, 
die  Kenntnis  des  römischen  Provinzialgeldes  im  besonderen  und  die  Geschichte 
der  römischen  Finanzentwicklung  in  der  Kaiserzeit  überhaupt.  —  Sorlin 
Dorigny801)  behandelt  die  beiden  Fragen:  Welches  waren  die  Ursachen  und 
die  Folgen  dieses  Krieges,  und  in  welche  Zeit  fällt  er?  Er  weist  nach,  dafs 
eine  Revolte,  herbeigeführt  unter  der  Leitung  des  Felicissimus  durch  die 
Emission  einer  monnaie  säditieuse  keine  unerklärliche  und  unvernünftige  That 
in  Aurellans  Regierung  ist,  vielmehr  in  engem  Zusammenhange  mit  den  ge- 
schichtlichen Ereignissen  steht.  —  Hey'02)  verfolgt  den  Rückschritt  der 
Technik  in  den  charakteristischen  Veränderungen  auf  den  Münzbildern  selbst 
bis  zur  völligen  Verwilderung  der  Prägekunst  und  bringt  ihn  in  Zusammen- 
hang mit  der  durch  das  Christentum  betätigten  Idee  von  der  Abwendung 
von  aller  sinnlichen  Form.  —  de  Barthälemy108)  giebt  ein  R6sum6  seiner 
Untersuchungen  über  Armorica  bezüglich  der  alten  Münzgeschichte  Galliens 
und  zieht  daraus  Schlüsse  auf  die  Historie. 

Spezielle  Untersuchungen  und  Fundberichte.  Pernice'o4) 
untersucht  u.  a.  das  Gewicht  im  pompejanischen  Tempel  des  Merkur.  — 
Milani806)  berichtet  über  einen  1890  gefundenen  Schatz  von  älteren  römischen 
Münzen  aus  der  Zeit,  wo  schon  griechischer  Einflufs  sich  auf  Latium  und 
Kampanien  erstreckte.  Den  Buchstaben  S  deutet  er  auf  Suessa  Aurunca,  wo 
sich  vor  der  Eroberung  Capuas  die  römisch-kampanische  Hauptmünzstätte 
befand.  —  Per  nie e806)  macht  nach  dem  Vorgange  von  Hultsch  weitere 
Versuche,  den  Gebrauch  einer  \iva  'iTaliynj  =  491  gr.  neben  dem  üblichen 


195)  Herrn.  Dannenberg,  Gruncküge d. Münsknnde.  (=  Weben  illustr.  Katechismen 
No.  131).  Mit  11  Taf.  Abb.  Leipzig,  J.  J.  Weber.  XVI,  261  S.  M.  4,00.  |[BPW8.  2 
(1892),  S.  58/4.]|  —  196)  Solone  Ambrosoli,  Numiamatica  (Coli,  maauale  Hoepli).  Con 
100  fotoincisioni  nel  testo  e  4  tayole.  Hailand,  Ulrico  Hoepli.  kl.  8°.  XV,  214  S.  |]BPW8. 
2  (1892),  S.  58;  J.  A.  Bl.:  Rnumism.  3.  ser.,  t  7,  &  497/8.]  |  —  197)  X^^  Milan, 
Ermenentica  e  cronologia  della  primitiv»  nonetasione  romana:  RJN.  8.  68  ff.  —  198)  X 
A.  de  Barth61emy,  Nomumatique  de  la  France.  I.:  Epoques  gauloise,  gallo-romaine  et 
meroringienne.  Paris,  Leroux.  52  8.  a?ec  fig.  — 199)  J.  W.  Kubitschek,  Erläuterungen 
zu  e.  für  d.  Schulgebrauch  ausge-wählten  Sammig.  gahranoplutucher  Abdrücke  antiker  Müns- 
typen:  ZOG.  42,  S.  1121—39.  —  200)  F.  Imhoof-Blumer,  Qriech.  Münzen.  Nene 
Beitrage  o.  Untersuchungen.  Mit  878  Abb.  auf  14  Iichtdrucktfln. :  AbhAkMünchenPh.  18.  Bd. 
8.  Abt.,  8.  525—798.  München,  in  Komm,  bei  O.  Frans.  1890.  gr.  4°.  M.  40,00.  |[A. 
Pfeifer:  WSKPh.  21  (1892),  8.567/71  n.  22  8.  573,  R.  Weil:  BLZ.  6  (1891),  8.  201/3.]| 
—  201)  AI.  Sorlin  Dorigny,  Aur61ien  et  la  gnerre  des  monnayenrs:  RNumism.  3.  ser., 
t  9,  2,  trim.  8.  105—33.  —  202)  0.  Hey,  Z.  Verfall  <L  röm.  Münstypik  in  d.  späteren 
Kaiserzeit:  Abhandlungen  für  W.  v.  Christ  8.  42—52.  München,  C.  H.  Beck.  425  8.  — 
203)  An.  de  Barth61emy,  Note  sur  le  monnayage  du  Nord-ouest  de  la  Gaule:  CR.,  4.  ser., 
t.  19,  8.56—63.  Paris,  imp.  nationale.  8  8.  (Extrait)  —  204)  E.  Pernice,  Altitalisch« 
Pfund:  RhMusPh.  N.  F.  46  8.495/6.  —  205)  L.  A.  Milani,  Aes  rüde,  signatum e gra?e, 
rinyenuto  alla  Bruna  preaso  Spoleto.     (Tafel  1—15):  BIN.  anno  4,  1/2,  8.  27— 116.—  206) 


}9.    Homer.    Hüter.  1,131 

Pfunde  nach  gefundenen  Gewichtsstücken  festzustellen.  —  Im  Widerspruche 
iü  Saglio  (vgl.  JBG.  1890  I,  170*«)  erklärt  Mowat*07)  die  fraglichen 
Figuren  als  den  Gallier  und  die  Gallierin,  die  als  hostiae  humanae  auf  das 
forum  hoarinm  in  der  Nähe  der  curia  Hostilia  geschleppt  wurden,  um  dort 
lebendig  begraben  zu  werden.  —  Heibig908)  bringt  Erörterungen  Aber  die 
Technik  der  alten  Münzprägung;  es  handelt  sich  wahrscheinlich  um  die 
Stempelform  eines  Falschmünzers  unter  Augustns.  —  S er afinis*09)  Berichte 
snd  von  Übersichtstafeln  der  den  einzelnen  Kaisern  angehörigen  Münzen  nach 
ihrer  Art  begleitet110-"8)  —  Der  Prinz  Philipp  von  Sachsen-Coburg*") 
teilt  ans  seinen  Erwerbungen  des  letzten  Jahres  eine  Auswahl  von  20,  bisher 
sieht  oder  wenig  bekannten  Münzen  aus  dem  europäischen  und  kleinasiatischen 
Griechenland,  meistens  römischer  Kaiser,  mit. — Reinachs,u)  Publikationen 
sind  für  die  Geschichte  und  die  Jahresrechnungen  der  kleinasiatischen 
Königreiche  von  grofeem  Werte;  in  einem  Nachtrage  handelt  er  über  die 
Geschichte  und  Genealogie  der  Dynastien  von  Galatien  und  Paphlagonien 
während  des  letzten  Jh.  ihrer  Unabhängigkeit.  —  Evans116)  bespricht  seltene 
Münzen  von  Agrippa,  Hadrian,  Antoninus  Pins,  Faustina  I,  Marcus  Aurelias, 
Commodus,  Alexander  Severus  und  Probus.  —  Die  von  Mowat*16)  be- 
sprochenen Münzen  sind  wichtig  für  die  Familiengeschichte  des  Kaisers  und 
seines  Sohnes.117) 

Chronologie*  Von  den  beiden  Schriften  von  Goyau*18)  und 
Stdee*1')  ist  die  erste  ein  handlicher,  für  Studierende  berechneter,  tabel- 
lirischer Index  nach  der  Art  von  Clintons  Fasten.  Die  Einrichtung  ist  so 
getroffen,  dafa  die  erste  Kolumne  die  Namen  der  Konsuln  von  30  vor  Chr. 
bis  395  nach  Chr.,  die  zweite  die  Namen  der  Prätorianer-  und  Stadtpräfekten 
und  anderer  wichtiger  Beamten  enthält;  er  steht  im  allgemeinen  auf  der  Höhe 
der  Forschung-,  Zippel  stellt  eine  Reihe  von  Irrtümern  fest.  —  Die  letztere 
bat  ach  die  Aufgabe  gestellt,  mit  gründlicher  Durchforschung  und  scharf- 
sinniger Benutzung  des  Materials  zeitliche  Ordnung  in  die  Schriftstellerüber- 
lieüernng  dieses  Jh.  zu  bringen;  Klebs  bezeichnet  die  Ergebnisse  als  unsicher, 


E.  Pernice,  Italische  Mine:  BhMoaFh.  N.  F.  46  S.  626—32.  —  207)  R.  Mowtt,  Lee 
?rfte&daee  figmrea  de  Fallor  et  de  Payor  rar  lee  denien  de  L.  Hoatiliaa  Saaerna:  RNomiam. 
S.  aer.,  t  9,  3.  trim.  &  870—82.  —  208)  W.  Heibig,  Lettre«  romainea  II.  8or  im 
«oia-matriee   antique    trouY6  aapres  de  emta  Caatellana:    CR.  4.  aer.,  t  19,    N.  85  S.  427; 

5.  450/7.  —  209) C.  Serafilii,  BitroTamenti  nnmiamatici.  (tay.  I,  II):  BCABoma,  anno  19, 
afe.  4,  faac.  1  S.  3 — 17.  —  210)  F.  Golonna,  Di  nna  rara  moneta  imperiale  romana  §co- 
perta  in  IQntorno:  AAL&  1891,  norembre  S.  840.  —  211)  A.  Prosdocimi,  Di  nn  ri- 
pottig&o  di  monete  romane,  acoperto  preaao  Este:  ib.,  aettembre  S.  279 — 81.  —  212)  id., 
E^£,  tip.  Straft».  4°.  48  S.  —  213)  Prince  de  Saxe-Oobourg,  Monnaiea  grecqaea 
Beutet  e«  pen  eonnnea.  Fl.  I  et  II :  BNnmiam.  8.  ser.,  t  9  8.  1/6.  —  214)  Th.  Reinach, 
Moeaaiea  inlditea  d'Aaie  nünenre  (8upplem.  a  la  numiam.  dea  royaamea  de  Cappadoce,  de 
Bcthjue  et  de  Pont)  (pl.  14):  RNomiam.  8.  aer.,  US.  361—401.  —  215)  J.  Eyam, 
Oa  aoaie  rare  or  nnpnbliahed  Roman  medalUona:  Nnrniam.  Chron.  1891,  N.  42,  2  8.  152 
—60,  vith  pL  VJL  —  216)  R.  Mowat,  Notice  de  quelqnea  bijoux  d'or  an  nom  de  Con- 
taatm  (flg.):  HSNAFr.  5.  aer.,  t  10  (1890).  —  217)  X  Danooisne,  Teaterea  romainea 
<!•  pkamb  (pl.  8  et  9):  RBN.  1991,  N.  2.  Bd.  47. 

218)  O.  Goyan,  Chronologie  de  l'empire  romain,  publice  eoua  la  dir.  de  R.  Cagnat 
'=  HonteUe  eolL  a  l'naage  dea  claaaea  17.)  Paria,  C.  Klincksieck.  12°.  LIX,  685  8. 
fr.  «,00.  |[LCB1.  41  (1891),  8.  1420/2;  Salomon  Rein  ach:  RArch.  8.  aer.  t  17,  8.253/4; 
R.  Deeaaa:  DLZ.  6  (1892),  8.  198/4;  Paul  Allard:  RQH.  26.  annee,  99«  Uvr.,  8.321/2; 

6.  Zippel:  WSKPh,  12  (1892),  8.  818—21;  Ceuleneer:  RJPB.  85,  2,  8.  126—39: 
*Pn.  15,  Su  96  (BoJL  epigr.);  Lacour-Gayet:  RCr.  18  (1891),  8.  349-51;  Heaiel- 
barta:  OThRa.  22  (1891),  8.  350  f.]|  —  219)  £.  Sadee,  De  imperatoram  Bomanoram 

9* 


1,132  §9-    K3mer.    Hüter. 

ja  oft  unrichtig,  weil  der  Vf.  die  chronologischen  Angaben  der  acta  der  Script 
bist.  Ang.  verwende,  obwohl  sich  von  der  Mehrzahl  derselben  der  unmittel- 
bare Beweis  führen  lasse,  dafs  sie  von  den  Biographen  selbst  erfanden  seien. 
—  Vgl.  ferner  die  Schrift  von  Kaestner,  siehe  Rubrik  C.  Provinzen,  Asien 
N.  482. 

Politische  Geschichte.  Die  Zeit  der  Julier,  Claudier, 
Flavier  und  Antonine  (30  vor  Chr.  bis  480  nach  CAr;."*"1) 
Hierher  gehören  als  Vorgeschichte  die  Abhandlungen  von  Melber,  Hinz, 
Otto,  Schelle,  Briebrecher,  Kloevekorn  und  Pagenstert,  s.  A. 
N.  36,  54,  55,  134/7.  —  Ein  bedeutendes  Werk  ist  von  Gardthausen"*) 
teilweise  veröffentlicht  worden,  auf  dessen  Fortsetzung  man  gespannt  sein 
darf.  Der  bis  jetzt  erschienene  erste  Band  des  ersten  Teiles  führt  bis  zur 
Schlacht  bei  Actium  und  behandelt  in  der  Einleitung  die  Bedeutung  der 
Provinzen  und  ihrer  Legionen  für  die  Monarchie,  dann  in  5  Kapiteln  die 
Lage  nach  den  Iden  des  März,  den  Kampf  um  die  Provinzen,  die 
Sieger  und  ihre  Beute,  die  Zweiherrschaft  des  Caesar  und  des  Antonius 
und  das  Ende  des  Borgerkriegs  durch  die  Katastrophe  bei  Actium.  Der 
erste  Halbband  des  2.  Teiles  bringt  das  erstaunlich  reichhaltige  Material 
in  bequemer  Sammlung.  Das  Werk  zeichnet  sich  aus  durch  eine  Anzahl 
guter  psychologischer  Analysen  des  J.  Brutus,  des  S.  Pompeius,  des  Antonius 
und  der  Kleopatra  u.  a.;  der  Rf.  war  hiervon  aufs  angenehmste  berührt, 
namentlich  im  Gegensatze  zu  den  letzten  umfangreicheren  Schilderungen  der- 
selben Persönlichkeiten  bei  Ihne,  die  vielfach  nichtssagend  und  widerspruchs- 
voll sind.  Die  Natur  der  Überlieferung  bringt  es  mit  sich,  dafs  neue  Auf- 
schlüsse über  das  Thatsächliche  kaum  erzielt  werden;  man  wird  erwarten 
dürfen,  dafs  sich  der  Vf.  mit  derselben  Schärfe  über  die  grofsen  Gesichts- 
punkte bei  der  eigentlichen  Begründung  des  Prinzipats  äufeere.  Erwähnt  sei 
noch,  dafs  ihn  eine  vorzügliche,  auf  eigner  Anschauung  beruhende  Kenntnis 
des  Schauplatzes  der  Begebenheiten,  z.  B.  über  das  Terrain  von  Philippi, 
unterstützt.  —  Peters"3)  geht  bis  zur  Schlacht  bei  Mutina  und  benutzt 
fleifsig  und  geschickt  die  Quellen,  natürlich  besonders  Appian  und  die 
Giceronianischen  Briefe  und  orationes  Philippicae.  —  Szanto9")  bringt  den 
erwähnten  Artemisdienst  in  Zusammenhang  mit  dem  von  August  unter  dem 
Namen  "Avtxia  in  Nikopolis  dem  Apollo  geweihten  Agon.  —  Gatti"6)  be- 
richtet über  ein  Fragment,  in  dem  die  Fontinalia  erwähnt  werden;  sie  wurden 
vom  Senat  735  gelegentlich  der  Rückkehr  des  Augustus  begründet  mit  Auf- 


tertü  p.  Chr.  n.  saeonli  temporibna  constitaendis.  Dias.  Bonn,  Carl  Georgi.  61  8.  |[0. 
Zippel:  WSKPh.  10  (1892),  8.  261/2  (gründlich  d.  Forschung,  unsicher  d.  Resultate) ;  EL 
Klebs:  DLZ.  1  (1892),  8.  17/8.]| 

220)  W.  Ihne,  Rom.  Gesch.  etc.,  Tgl.  JBG.  1890  I,  127*.  Dazu  folgen  weitere,  z.  T. 
eingehende  Rezensionen.  |[J.  Jung:  NPhRa.  9  (1891),  8.  139—40;  M.  Hoffmann: 
ZGymn.  45.  Jhrg.,  N.  P.  26  (1891),  8.  288/6;  Pistor:  MHL.  19,  2.]|  —  221)  F.  Gre- 
goroTius,  D.  grofsen  Monarchien  oder  d.  Wellreiche  in  d.  Gesch.  Festrede.  München, 
Franz.  1890.  4*.  26  8.  M.  0,80.  |[Nuo?a  Antologia  81,  l.]|  —  222)  V.  Gardt- 
hansen,  Augustus  u.  seine  Zeit  (In  2  Teilen  ä  2  Bde.)  I.  Teil  1.  Bd.  (1  Portrfit)  u. 
H.  Teil  1.  Halbb.  Leipzig,  Teubner.  gr.  8°.  X,  482,  276  S.  M.  10,00  u.  6,00.  |[J.  Mfihly: 
Blätter  für  litter.  Unterhaltg.  46,  8.  732/3;  E.  Ritterling;  BPWS.  16  (1892),  S.  496 
—602;  Dietrich:  MHL.  1(1892),  8.7—11;  H.Schiller:  WSKPh.  40  (1891),  8. 1081/5; 
LCB1.  58  (1881),  8.  1821/3  (anerkennend).]|  —  223)  B.  Peters,  Beitrige  z.  Jugendffeech. 
Octavians.  Prgr.  8.  7—85.  Brilon,  M.  Friedender.  4°.  85  8.  —  224)  Const  Gero- 
jannii  (E.  Szanto),  Inschriften  aus  Nikopolis:  AEMÖ.  Jahrg.  14,  8.  113/4.  —  225)  G. 
Gatti,    Di   an  frammento  d'antico  Calendario:    BGARoma,  anno  19,    ser.  4»,  Marzo-Aprile, 


$9.    Römer.    Hüter.  1,133 

Stellung  eines  der  Fortuna  redox  geweihten  Altars.116)  —  Hilberg"7)  giebt 
eine  ansprechende  Erklärung  von  Snetonins,  Tib.  75.  —  Den  Aufsatz  von 
Dnmferil*9*)  habe  ich  bis  jetzt  nicht  erhalten.  —  Auch  den  Artikel  Cag- 
naU'**)  habe  ich  nicht  gelesen.  —  Mommsen*80)  unternimmt  eine  kritische 
Besprechung  der  fOr  die  Karriere  des  jüngeren  Plinius  wichtigen  Inschrift 
nach  staatsrechtlichen  Gesichtspunkten  teilweise  gegen  Bormanns  Erklärungen. 

—  de  Waal*381)  bejaht,  durch  interessante  Entdeckungen  in  den  Katakomben 
der  Friscilla  an  der  saiarischen  Strafte  über  das  christliche  Bekenntnis  der 
Familie  veranlagst,  die  Frage,  ob  man  aus  den  Schriftstellernotizen  über  den 
Tod  des  unter  Doicitian  hingerichteten  Konsulars  Glabrio  auf  dessen  Zugehörig- 
keit zum  christlichen  Glauben  schliefsen  dürfe. 

Die  Zeit  der  Verwirrung  (480—270  nach  Chr.).  Dessau"*) 
druckt  eine  schon  vor  132  Jahren  gefundene,  später  verschwundene  Inschrift  ab, 
den  Konsul  Atilius  Severus  betreffend,   der  von  Commodus   verbannt    wurde. 

—  Die  Schrift  von  Hassebrauk"*)  habe  ich  bis  jetzt  nicht  erhalten.  -- 
Ober  Tertullian  sind  3  Schriften  zu  erwähnen,  die  umfassende  Biographie 
von  Noeldechen,*94)  worin  auch  der  Historiker  der  Kaiserzeit,  reiches 
Material  findet,  der  Artikel  von  Jung,186)  der  die  zahlreichen  Wege  nach- 
zuweisen sucht,  auf  denen  dem  Afrikaner  seine  vorzüglichen  Nachrichten  über 
die  allgemeinen  Reichsverhältnisse  nach  innen  und  aufsen  zuströmten,  wobei 
uns  das  Bild  einer  intensiven  Zentralisation  und  inneren  Einheit  des  Reiches 
entgegentritt,  und  die  Erörterung  von  Schmidt,'86)  der,  durch  neu  ent- 
decktes inschriftliches  Material  veranlafst,  festere  Datierungen  für  die  Schriften 
des  T.  zu  gewinnen  und  damit  zugleich  einen  Beitrag  zur  Feststellung  der 
Fasten  der  römischen  Provinzialstatthalter  von  Africa  proconsularis  zu  liefern 
sucht.  —  Cuznont*87)  veröffentlicht  u.  a,  ein  Denkmal,  das  im  Jahre  245, 
wahrscheinlich  unmittelbar  nach  dem  Siege  des  imp.  Caesar  M.  Julius  Phil- 
üppus  Pius  Felix  Augustus  über  die  Carpen  errichtet  worden  ist.188)  — 
Josten***)  giebt  eine  anspruchslose,  zusammenfassende  Darstellung  dieser 
Epoche  zur  genaueren  Einführung  der  studierenden  Jugend  in  diese  Zeit  auf 
Grund  der  bekannten  Werke  von  Schiller,  Duruy  u.  s.  w.;  er  spricht  über 
die  Zurückdrängung  des  römisch*italischen  Wesens  auf  allen  Gebieten  von 
Commodus  bis  Gordianus  180 — 244  und  den  Zusammenbruch  von  244 
—268. "»»«) 


3/4,    S.  166—60.    —    226)   X   id.,  Cippo  di  Sentit,  madre  di  Scribonia,   moglie  di 

Otfemaao:  AAL*.  1890,  norembre,  S.  828.    —    227)  Isidor  Hilberg,   Tiberios-Pappo*  n. 

Atoll«:  WieoSt  18.  Jahrg.,  1.  Heft  S.  167/9.    —    228)  X  X  A.  Dnmeril,  Apercos  sar 

nristoire   de    lempire    roroain    depois  la  mort  de  Tibere  josqu'a  1'aTenement  de  Vespaaien: 

AlLfiordaanx  1S91  N.  4.  S.  276—826.  —  229)  B.  Oagnat,  L'armee  romaine  aa  siege  de 

Jentatar.    Oonferenee.     (Extrait).    Paria,   Dorischer.      31   8.    —    280)    Th.   Mommsen, 

Obaerratione»  epigrapnicae.     45.  TitoJus  Plinii  HispeHas :  Ephemeris  epigraphica.    CIL.  suppl. 

7,  8.  444/5.     Berlin,  Q.  Keimer.  —  231)  A.  de  Waal,  Manios  Acilins  Glabrio:  BQChrA. 

4,  1890,  8.  306 — 20.  —  282)  H.  Dessau,  Titulus  repertos  ad  viam  Labicanam:  Ephemeris 

isjgnpaka.     CIL.  aappl.  S,  fase.  1,  8.  884.    Berlin,  G.  Boimer.     221  8.    H.  7,00.  —  283) 

XX  0.  Haaaebrank,  Kaiser  8eptimina  Sererns  II.    Prgr.     Holzminden.     4°.     34  S. — 

234)  £   Koeldechen,    Tertullian.    Gotha,  F.  A.  Perthes.     1890.     X,  496  8.     M.  9,00. 

—  23»)  /•  /nig,  Za  Tertallians  auswärtigen  Beaiehimgen :   WienSt  13,   S.  299 — 44.  — 

296)  /oo.  8  c  Juni  dt,  B.  Beitrag  s.  Chronologie  d.  Schriften  Tertallians  o,  d.  Prokonsoln  t. 

ifijb-  BhMuBFh*  N.  F.  46,  8.  77—98.    —    237)    Fra.   Cumont,  Beridierte   u.  neu  auf- 

nfndime  Inschriften  aaa  Daeien:  AEMÖ.  Jahrg.  14,  S.  108—13.  —238)  X  &  Gronau, 

£.  itim.  OjccoadonsTr"*1  in  <*.  Dobradacha:  Gegenwart  40,  84.    —    239)   Josten,    D.    Za- 

■■BMBbracli  d.  römiach-italiachen  Weltherrsch,  im  8.  Jh.  nach  Chr.     Prgr.     Mets,  Druckerei 

d,  Loätringwr  Z«it»j.      **      65  &  —  240)  X  J-  0.  Westwood,  Bomanstones  of  the  tyrant 


1,134  §*•    Boiner.    Hüter. 

Die  Zeit  der  Regeneration(270— 595 nach  Chr.).  De  Rossi*4*) 
bezieht  die  Inschrift  auf  die  Abwehr  der  Barbaren  anter  Aorelian  und  den 
Bau  der  Stadtmauer  zum  Schatze  Roms.  —  Laaciani"*')  erörtert  dieselbe 
Inschrift.  —  Seeck"8)  schliefst  aas  der  Darstellung  des  Eumenius,  dafs  sie 
in  den  Winter  286  fällt  und  zunächst  von  dem  gallischen  Heere  vollzogen, 
von  Diokletian  aber  ursprünglich  nur  stillschweigend  geduldet  und  erst  nach- 
träglich gebilligt  und  bestätigt  wurde.  Was  Flasch"4)  über  Konstantins 
Gesetze  und  Münzen  nach  Schiller  und  Seeck  sagt,  ist  richtig;  im  übrigen 
beseelt  den  Yf.  kindlich  gläubiges  Vertrauen  zu  Eusebius,  und  so  entwirft  er 
denn  vom  einseitigsten  klerikal -orthodoxen  Standpunkte  aus  ein  begeistertes 
Phantasiegemälde  seines  Helden.  —  Seuffert"5)  zeigt,  wie  in  Konstantins 
Gesetzen  des  Straf-,  Privat-  und  Prozefsrechtes  christliche  Weltanschauung 
und  christliche  Sitte  zum  Durchbruch  gelangen.  —  De  Rossi*46)  ermittelt 
die  Namen  der  Konsuln  aus  der  zweiten  Hälfte  des  Jahres  350.  —  Barten- 
stein"7)  will  durch  Reproduktion  und  geeignete  Gruppierung  überlieferter 
Thatsachen,  Worte  und  Gedanken  und  daran  geknüpfte  Schlußfolgerungen 
einen  Beitrag  zu  dem  Thema  liefern.  Neues  habe  ich  in  der  Monographie 
nicht  entdeckt;  der  Yf.  nimmt  eine  ausgleichende  Mittelstellung  ein. —  Rein- 
hardts148) Schrift  enthält  blofs  Exzerpte  aus  allen,  z.  T.  ganz  wertlosen 
Schriftstellern  über  das  Thema;  man  sieht  den  Zweck  nicht  ein.  —  Jullian149) 
entwirft  ein  breites,  geistvolles  Kulturbild,  wobei  jedoch  die  Phantasie  auch 
ihre  Rolle  spielt.  —  Judeich'60)  schildert  den  infolge  der  parteiischen 
Überlieferung  in  Dunkel  gehüllten  Verlauf  der  Schlacht,  die  nach  seinem  Er- 
messen den  Untergang  der  antiken  Welt  bildet  —  Adamek*61)  stellt  in 
6  §§  kritische  Untersuchungen  über  die  einzelnen  Quellschriftsteller  an.  — 
Angefügt  sei  hier  ein  Wort  über  die  Notiz  von  Wessely,*6*)  der  feststellt, 
wie  man  in  Ägypten  den  Namen  des  Kaisers  bei  griechischen  Datierungen 
wiedergab. 


Piaronius  Victorinus:    Archaeologia  Crambrensis   5.  aeries.    N.   29  (January  1891),    8.  27  f. 

—  241)  X  V.  Babillon,  Lee  empören»  provinciaux  des  Gaules  et  lea  inyasions  de  la 
fin  da  8«  siecle.  (Extrait)  Benno«,  imp.  Laurent  62  8.  Nicht  erhalten.  —  242)  G.  B. 
de  Rossi,  Tavola  lusoria  con  iscrizione  alladentead  unfatto  atorico,  adoperata  a  chiudere  an 
sepolcro  preeso  la  basilica  di  8.  Silyeatro:  BAC.  aer.  5,  anno  2,  face.  1,  8.  38/9.  —  242*) 
B.  Lanciani,  Note«  from  Borne:  Ath.  8371,  8.  785/6.  —  243)  0.  Seeck,  D.  Erhebung 
d.  Maximian  s.  Augustus.  E.  Beitrag  a.  Interpretation  d.  Eumenius:  Gommentat  Woelffli- 
nianae  5  S.  29—86.  Leipzig,  G.  B.  Teubner.  gr.  8°.  410  S.  M.  8,00.  —  244)  F.  M. 
F lasch,  Conitantin  d.  Gr.  als  erster  christlicher  Kaiser.  Wuraborg,  Bacher,  gr.  8°.  159  S. 
|[H.  Geizer:  BPWS.  3,  4  (1892),  8.  107 3/9.] |  —  245)  L.  Senffert,  Konstantins  Gesetze 
u.  d.  Christentum.  Festrede  am  Stiftungstag  d.  UniTersitat.  Würaburg,  G.  Herta,  gr.  4°. 
22  8.  —  246)  G.  B.  de  Rossi,  Epitafio  fornito  di  note  chronologiche  degli  anni  850,  368, 
troyato  nella  chiesa  di  s.  Maria  ad  Pineam  nel  Traate?ere:  BAC.  ser.  5,  anno  2,  fasc  1, 
8.  40/5.  —  247)  Lor.  Bartenatein,  Z.  Bearteilg.  d.  Kaisers  Julianus.  Prgr.  Bayreuth, 
Th.  Burger.  58  8.  —  248)  G.  Beinhardt,  D.  Tod  d.  Kaisers  Julian,  nach  d.  Quellen 
dargestellt  Köthen,  Btthling.  81  8.  M.  1,20.  |[V.  Gardthausen:  WSKPh.  49  (1891), 
8.  1334/5;  F.  B.:  LCB1.  1  (1892),  8.  5/6.] |  —  249)  C.  Jullian,  Ausone  et  son  temps.  I. 
La  rie  d'un  Gallo-Bomain  &  la  fin  du  4«  siede:  BH.  16.  anneet.47,  2,  8.  241— 66.  —  260) 
W.  Judeich,  D.  8chlacht  bei  Adrianopel  am  9.  August  378  nach  Chr.:  DZG.  6,  8.  1—21. 

—  251)  0.  Adamek,  Beitrage  z.  Gesch.  d.  byzantinischen  Kaisers  Mauricius  (582 — 602) 
I.  u.  II.  JB.  d.  ersten  Staatsgymn.  Graz,  Verlag  d.  k.  k.  erst.  Staatsgymn.  1889 — 90  o- 
1891.  gr.  8°.  I,  29  8.  u.  II,  32  8.  —  252)  K.  Wessely,  Alexandrinermtmsen  d.  Pes- 
cennius  Niger:  WienSt  13,  8.  332. 


$9.    Römer.     Hüter.  1,135 


C.  Altertümer  beider  Gebiete. 

Gesamtdarstellungen,    Schriften   allgemeineren    In- 
halte,  Quellen.     Neben   der   Darstellung  Mommsens   hat   das   treffliche 
Buch  von  Herzog968)   seinen  Wert,   da  der  Yf.  zwar   die  Arbeiten  semer 
Vorgänger  aberall  benutzt,   aber   sich  ihnen  gegenüber  durchaus  selbständig 
hält-,  im  ersten  Teil  behandelt  er  das  Prinzipat  und  die  einzelnen  Befugnisse 
desselben,    im  zweiten  Teile  die  republikanischen  Magistrate  und  den  Senat 
unter  dem  Prinzipat.     Allenthalben  treten  eigene  und  z.  T.   wohlbegrundete 
Auffassungen    an    den   Tag,  z.  B.  über   die  lex  de  imperio  Vespasiani,   die 
rechtliche  Stellang  des  fiscus  Caesaris,  die  tribunizische  Gewalt  in  ihrer  Be- 
deutung für    die  Funktionen  des  Prinzipats,  die  Jurisdiktion  der  Kaiser  und 
andere  Fragen,  in  denen  er  oft  glücklich  gegen  herrschende  Ansichten  kämpft. 

—  Weiter  mag  hier  die  gute  französische  Übersetzung  des  7.  Bandes  von 
MommBens  Staatsrecht  durch  Girard*6*)  erwähnt  werden.  —  Von  Lüb- 
kers  bekanntem  Buche  liegt  in  der  Bearbeitung  von  Erler*66)  die  7.  'ver- 
besserte' Auflage  vor;  es  sei  besonders  auf  die  sehr  beachtenswerte  kritische 
Besprechung  desselben  in  der  BP  WS.  hingewiesen.  —  Auch  das  15.  Heft 
des  Lexikons  der  griechischen  und  römischen  Altertümer,  das  Daremberg, 
Saglio  und  Pottier*66)  herausgeben,  enthält  wertvolle  Artikel  von  ver- 
schiedenen Autoren.  —  Das  gute,  nützliche  Werk  von  de  Ruggiero161) 
nimmt  einen  langsamen  Fortgang.  —  Pasdera*6*)  will  ein  Reallexikon  des 
klassischen  Altertums  liefern,  von  dem  das  erste  Heft  bis  Aenesidemus  er- 
schienen ist;  es  wendet  sich  an  ein  gelehrteres  Publikum,  wie  das  ähnliche 
Werk  von  Lübker-Erler,  indem  es  auch  eingehendere  litterarische  Nachweise 
bringt;  auch  berücksichtigt  es,  wie  es  scheint  und  bei  der  Nationalität  des 
Vi  natürlich  ist,  die  römischen  Verhältnisse  und  Italien  in  höherem  Grade. a6f) 

—  Die  ersten  Lieferungen  der  3,  für  ein  grobes  Publikum  bestimmten, 
illustrierten  Prachtwerke  von  Kleinpaul,100)  welche  1892  zum  Abschlufs 
kommen  sollen,  enthalten  Wanderungen  durch  die  3  antiken  Städte,  so  z.  B. 
das  Werk  über  Rom  als  Einleitung  die  Schilderung  der  prähistorischen 
Landschaft  und  eine  gedrängte  Übersicht  über  die  römische  Geschichte  von 


253)  E.  Heriog,  Gesch.  u.  Syriern  d.  röm.  Staatsyerfassung  2.  Bd.  D.  Kaiserzeit  7.  d. 
Diktator  CSaars  bis  a.  Begierongaantritt  Diocletians.  2.  Abt  System  d.  Verfassung  d.  Kaiser- 
»t.  Leipiig,  Q.  B.  Teobner.  gr.  S°.  VHI,  S.  603—1031.  M.  8,00.  kplt.  M.  83,00. 
{[Henan  Schiller:  BPWS.  24  (1892),  8.  757—60;  W.  Liebenam:  WSKPh.  21(1892), 
8.  561/6;  J.  Jung:  NPhBe.  IS  (1892),  S.  202/3  (tadelnd.)] |  —  254)  Th.  Mommsen,  Le 
droit  public  romain.  Trad.  per  P.Tr.  Girard.  7.  Paris,  Thorin.  X,516S.  |[E.  Cagnat: 
Mr.  3  (1891),  S.  49—50;  BCr.  20.] |  —  255)  Frdr.  Lübker,  Reallexikon  d.  klassischen 
Altertoms  ftr  Gymnasien.  7.  verbesserte  Aufl.  Heransg.  y.  IL  Erler.  Mit  161  Abb. 
Leipzig,  G.  B.  Tentmer.  gr.  8°.  VI,  1332  S.  M.  14,00.  |[C— t:  BPWS.  27  (1892), 
8.818—54;  Frans  Härder:  WßKPh.  42  (1891),  S.  1187— 40.] |  —  256)  Ch.  Direm- 
»•rg,  B.  Saglio,  S.  Pottier,  Dictionnaire  des  antiquites  grecqaes  et  romaines,  soos  la 
oinrtioa  de  Ch-  D.  et  E.  8.  15.  fasc.  (Elefant-Epimeleta.)  Paris,  Hachette.  4°  a  2  col. 
i  fr.  5,00.  —  257)  E-  de  Buggiero,  Dizionario  epigraflco  di  antichita  romane,  fasc  19 — 24 
(— aactor  8.  768).     Borna,  Loreto  PaaqualuccL     ä  1.  1,50.  —  258)  A.  Pas  der  a,  Diaionario 

ii  aatiehita  classic«.     Con  il'uatr.  e  carte.    Fasc  I.    Torino,  Carlo  Clansen.     155  Sp.     1.1,60. 

;[fti.  Härder:  WSKFh.  49  (1891),  S.  1S3S/8.]|  —  259)  W.  Smith,  W.  Wayte,  G.  E. 

V  tri  od in,  A  dicticmary  of  Greek  and  Boman  antiquitiea.    Third  edit  reyised  and  enlarged. 

Toi.  I    London,   Mnrray.     1890.    X,    1058  S.    (mit  yielen   Abb.)     |[C.  Torr:   Ath.  1891, 

N.  WO,  8.  IM;  Ac  K.  1015,  8.  S40.j|  —  260)  Bad.  Kleinpaul,  Rom,  Floren«,  Neapel 


1 


JJ36  {9.    BSmer.    Hüter. 

den  ältesten  Zeiten  bis  auf  die  Gegenwart,  and  als  ersten  Hanptteil  eine 
Wanderung  durch  das  antike  Rom  und  eine  Schilderung  desselben,  sowie  des 
Lebens  und  der  Sitten  der  alten  Römer.*61)  —  Caietani-Loyatelli***) 
bietet  eine  Sammlung  populärer,  meist  in  der  NAnt  erschienener  Aufs&tze. 
—  Über  den  praktischen  Wert  von  Oehlers'68)  Buch  kann  ich  diesmal  ein 
anerkennendes  Urteil  fallen;  man  kann  es  namentlich  in  der  Prima  fttr  Horaz 
und  Tacitus  mit  Erfolg  verwenden  und  den  Schalern  zur  Anschaffung  empfehlen. 
Die  Bilder  nebst  dem  kurzen  erklärenden  Text  sind  den  besten  Werken  ent- 
nommen; gute  Pläne  von  Rom  und  dem  römischen  Forum  sind  vorhanden; 
die  Aufnahme  der  rostra  nach  Richter  begrttfse  ich  mit  Freude.  Dazu 
kommen  eine  Reihe  geschichtlicher  Landschaftsbilder  aus  Spanien,  Italien  und 
Griechenland.'6*'*66)  —  Dresseis966)  Sammlung  umfafet  2657  Nrn.,  p.  I. 
lateres,  p.  IL  dolia,  arcae,  laterculi  etc.  etc.'67*168) 

Topographie  von  Rom  und  Italien.  Allgemeinere  Werke. 
Baumgartens969)  'harmlose  Berichte',  wie  er  sein  Buch  selbst  charakterisiert, 
enthält  Briefe  über  die  'erste  Studienreise  badischer  Gymnasiallehrer  nach 
Italien'.  Eine  solche  gemeinsame  Unternehmung  bietet  dem  einzelnen  grofoe 
Vorteile,  hat  jedoch  auch,  wie  der  aufmerksame  Leser  des  Büchleins  bald 
merken  wird,  starke  Schattenseiten  und  trägt  vielfach  den  Fluch  der  Lächer- 
lichkeit an  sich.«™-*") 

Rom.  Fundberichte,  Gesamt-Dar Stellungen,  Untersuchungen  all- 
gemeineren Inhalts.  Neben  den  fortlaufenden  Einzelveröffentlichungen  in 
den  Notizie  degli  scavi  *73)  giebt  die  Reale  Accadema  dei  Lincei  *74) 
nunmehr  auch  Monumenti  antichi  heraus,  ein  wichtiges  Sammelwerk  für 
italische  Denkmäler;  einzelne  der  darin  bereits  publizierten  Arbeiten  finden 
in  diesem  JBG.  an  ihrer  Stelle  Erwähnung.    —   Hülsen975)  hat  einen  in- 


Mit  800  Hl.  ^Leipzig,  Heinrich  Schmidt  n.  Oarl  Günther.  1891.  Fol.  M.  80,00.  —  261) 
X  W.  Freund,  Wanderungen  auf  klassischem  Boden.  4.  n.  5.  Heft.  Born.  Bearbeitet  r. 
Miller.  Breslau,  Freund.  169  8.  mit  Planen  n.  Abb.  M.  1,00.  —  262) Ersilia  Caetan i- 
Lovatelli,  Miacellanea  archeologica.  Borna,  Löscher,  Tipogr.  d.  B.  acad.  dei  Lincei. 
16°.  292  8.  1.  4.  |[A.  Geoffroy:  HAH.  11  (1891),  8.  340/3;  —  Z.  — :  BPWS.  16 
(1892),  8.  469— 71.] |  —  268)  B.  Oehler,  Klassisches  Bilderbuch.  Leipaig,  Schmidt  & 
Günther.  U.  fol.  105  8.  geb.  4,00.  —  264)  X  A-  Buschmann,  Bericht  über  d.  Teil- 
nahme an  d.  ersten  archäologischen  Ferienkurse  in  Bonn  u.  Trier  u.  Über  d.  dadurch  angeregte 
Sammig.  t.  Münaen  u.  Altertümern.  Prgr.  Warendorf;  J.  Schnell.  4°.  36  S.  —  265)  X 
J.  J.  Hoereler,  Mitteilungen  über  d.  in  d.  Pnngstferien  1890  in  Bonn  n.  Trier  stattgeha>bten 
archSolog.  Kursus.  Prgr.  d.  Kaiser  Wilhelm-Gymn.  Köln,  J.  P.  Bachern.  4°.  24  S.  mit 
1  Taf.  —  266)  H.  Dreasel,  Corpus  inscriptionum  latinarnm.  Vol.  15,  pars  1:  Inscript 
urbia  Bomae  latinae.  Instrumenten  domesticum.  Ed.  H.  Dr.  Berlin,  Reimer.  Fol.  489  8. 
M.  55,00. — 267)  X  Dionysi  Halicarnastensis  antiquitatum  Bomanartun  quae  supenunt 
edidit  Carolus  Jacoby.  rol.  HL  Leipaig,  G.  B.  Teubner.  kl.  8°.  III,  400  8.  IL  8,00. 
([Theodor  Btittner-Wobst:  BPWS.  24(1891),  8.  745— 51;  F.  Krebs:  WSKPh.  16(1892), 
8.431/8;  B.:  LCB1.  26  (1892),  8.  927/8.]|  —  268)  X  A.  Ghisleri,  Testo-atlante  dei  mondo 
antico.  P.  I.  Storia  Bomana  12  ta?.  P.  II.  St  B.  Con  12  tarole  color.,  piu  di  60  carte  e 
cartine  con  testo  a  fronte.     Bergamo,  Gaffuri.    I(  1.  1,50;  II,  1.  2,00. 

269)  F.  Baumgarten,  Italienische  Frühlingstage.  Freiburg  LB.,  J.  C.  B.  Mohr  (Paul 
8iobeck).  136  8.  M.  2,00.  —  270)  X  A.  J.  C.  Hare,  Citiea  of  Northern  Italy.  2  yoU. 
London,  Allen.  M.  15,00.  —  271)  X  **• ,  Citiea  of  Central  Italy.  2  toU.  —  272)  X 
id.,  Citiea  of  Southern  Italy  and  Sidly.  -  273)  AAL**,  u.  K.  1891.  —  274)  Monumenti 
antichi  pobbl.  per  cura  della  Beale  Accademia  dei  Lincei.  8.  1 — 166  mit  10  Tafeln  u. 
88  Teztabbildgn.,  8.  169-436  mit  16  Taf.  u.  76  Teztebbildgn.  Milano,  Hoepli.  1890/1. 
4°.  1.  18  n.  32.  |[Ad.  Michaelis:  BLZ.  39  (1891),  a  1419—21;  A.  W.:  RIPB.  84 
(1891),  4,  S.  247— 63.] |  —  275)  Ch.  Buelaen,  JB.  über  neue  Fände  u.  Forschungen  i. 
Topographie  d.  Stadt  Born  1889—90  (April  1889— Deabr.  1890):  MDAJB.  6,  1,  3.73—150. 


§9.     Ilömer.     Hüter.  1,137 

struktfren  JB.  veröffentlicht  (vgl.  JBG.  1889  I,  155 U8).  Den  reichen  Inhalt 
gliedert  er  übersichtlich  in  Quellen  der  römischen  Topographie,  darstellende 
Werke  (Stadt-  und  Bangeschichte  im  allgemeinen;  Lage,  Boden,  Klima; 
Stadt-  und  Bangeschichte  im  besonderen)  und  topographische  Rundschau. 
Aus  der  letzten  Rubrik  verdient  namentlich  eine  vorläufige  Übersicht  der 
aber  das  Augustusforum  gewonnenen  Resultate  hervorgehoben  zu  werden, 
dessen  Ausgrabung  zum  vorläufigen  Stillstand  gekommen  ist.  —  Ferner  ver- 
gleiche die  fortlaufenden  Berichte  von  Gatti,*76)  die  fast  stets  wertvolle 
Beiträge  zur  Topographie  enthalten.171-*81)  —  Auch  die  Untersuchungen  und 
Berichte  von  Lanciani18*)  bilden  immer  einen  wertvollen  Beitrag  zur 
Forschung  auf  diesem  Gebiet.  Er  spricht  u.  a.  über  l'arco  'di  Portogallo', 
Iber  die  Gärten  der  Aciiier  auf  dem  monte  Pincio,  für  deren  Villa  Hülsen 
einen  genauen  Situationsplan  gefunden  hat,  über  den  Palast  der  Annia  Cor- 
nifieia  Fanstina,  der  Schwester  Mark  Aureis  und  Gemahlin  des  Konsuls 
Qnadratus  vom  Jahre  167,  der  in  der  12.  Region  gegenüber  dem  bereits  zur 
13.  Region  gehörenden  Tempel  der  Minerva  stand,  über  den  vicus  Alexandri, 
einen  Vorort  auf  beiden  Seiten  der  via  Ostiensis,  über  die  porticus  des 
Eventus  bonus  auf  dem  Marsfeld,  über  die  umfangreiche  Grabschrift  eines 
legotiator  oeleberrimus  snariae  et  pecuariae,  woran  er  eine  Untersuchung 
über  Lage  und  Umfang  des  forum  boarium  knüpft.  —  Derselbe  Vf.m) 
berichtet  stets  über  die  neuesten  topographischen  Entdeckungen  im  Ath.,  so 
in  Mo.  3358  über  die  Topographie  der  porticus  Telluriensis  und  die  Ent- 
deckung des  16.  Meilensteins  der  via  Appia  in  den  Ruinen  von  Aricia.  — 
Hülsen1*4)  teilt  teilweise  topographisch  wichtige  Inschriften  mit.  —  Lan- 
ciani***) teilt  u.  a.  einen  Fund  aus  der  via  della  Polveriera  mit,  der  ein 
Edikt  des  Stadtpräfekten  vom  Jahre  368  Tarracus  Bassus  enthält,  worin  die 
Namen  derjenigen  veröffentlicht  sind,  die  contra  disciplinam  Romanam  con- 
soeverant;  für  die  Topographie  sind  die  Orts-  und  Wohnungsdaten  interessant, 
«eiche  den  meisten  Namen  beigegeben  sind.  —  Dasselbe  Fragment  veröffent- 
licht und  behandelt  Gatti986)  und  erklärt  Hülsen.887)  —  In  dem  um- 
fangreichen, zusammenlassenden  Werke  von  Middleton188)  sind  die  Resultate 
der  topographischen  Forschung  bis  in  die  letzten  Jahre  verwertet.*89)  — 
Baumgarten*90)  bietet  leichte,  anmutende  Skizzen,  die  gefällig  nach  Form 


—  876)  6.  Gatti,  TVoYamenti  risgoardanti  la  topografia  e  la  epigrafla  nrbana:  BCABoma, 
nao  19,  serie  4*.  faae.  1  8.,  70/9;  fasc.  7/9,  S.  280—96.  —  277)  X  id»  Scoperte  epi- 
gnfcaa  nella  dtta  6  nel  rabnrbio;  AAL».  1891,  gennaio  S.  29 — 85;  febbr.,  3.  52/8;  mino, 
&  SS/9;  aprile  8.  129—82;  maggio  8.  161/7  n  so  fort  bis  noyembre  S.,  335/6.  —  278) 
X  id-»  Spngrafe  di  Borna:  'Victoriae  Augnatae  comiti  dominomm  ....':  ib.  1891,  agosto, 
B.  451/2. —  279)  X  id.,  Iscriaioni  della  Via  Labicana  ( ...  in  cura  frandata  diu  sitiens  . . .): 
ikw  settembre.  8.  288.  —  280)  X  L-  Borsari,  Scoperte  epigraficbe  di  Borna:  ib.,  gingno,. 
8.  199—208.  —  281)  A.  De  Nino,  Lapide:  'Tettia  Sa.  Anac.  Cerri':  ib.,  settembre  S.  295. 

—  282)  B.  Lanciani,  Miscellanea  topografica  ed  epigrafica:  BCABoma,  anno  19,  ser.  4», 
fcse.  1,  8.  18—86;  8/4,  8.132—65;  (t.  V,  VI),  5/6,  S.  210— 86;  10/12,8.805— 29,  (t  XII, 
Uli),  dam  nota  alla  Ifiscell.  topogr.  8.  841.] |  —  288)  id.,  Kotes  from  Borne:  Ath.  K.  3313, 
S.  548;  K.  3317,  8.  675/6:  K.  8321,  8.  805/6;  K.  3342,  8.  654/5;  K.  3358,  8.  313/4; 
H.  3371,  8.  786/6.  —  284)  Gh.  Hülsen,  Miscellanea  epigrafica:  MDAJB.  (contin.  ib.  5, 
S.  287—312),  6,  8.  832—48.  —  285)  B.  Lanciani,  Kotes  from  Borne:  Ath.  K.  3358, 
8.  313  £  —  286)  G.  Gatti,  Frammenti  epigrafici  di  editti  prefettiai  del  secolo  IV:  BCABoma 
19, ser.  4*,  face.  10/2,  8.  942/9.  —  287)  Chr.  Hülsen,  Osserrazioni  sui  precedenti  frammenti : 
ib.  8.  349—58.  —  288)  H  Middleton,  The  remains  of  ancient  Borne.  2  toIs.  with 
4  plana  amd  102  engrarings.  Edinborg,  Black.  888  8.  M.  30,00.  |[SaturdayB.  K.  1901, 
8.  S93/5.]j  —  289)  A.  J.  C.  Hare,  Days  near  Borne.     2  yols.     London,  Allen.    M.  15,00. 

—  290)  Ft.  Baam garten ,  Krens  o.  qner  durch  d.  Oampagna.     Vortrag,  geh.  im  Manvh. 


1,138  §9.    Bomer.    Hüter. 

und  Inhalt  den  Beisenden  and  vorzüglich  den  Philologen  begleiten  und  stützen 
und  auch  demjenigen,  der  dort  gewesen,  angenehme  Erinnerungen  wecken.191) 
—  Die  Photographieen  nach  Bühlmanns  and  Wagners'9')  Bandgemälde, 
sowie  die  begleitende  Beschreibung  v.  Bebers'98)  dienen  trefflich  zur  Ver- 
anschaulichung des  Zentrums  der  alten  Stadt,  and  die  letztgenannte  Schrift 
ist  auch  wissenschaftlich  eine  bedeutende  Leistung.  —  Die  von  De  Bossi,*94) 
Geymüller,*96)  Lanciani996)  und  Jessen'97)  besprochenen  und  ge- 
prüften Zeichnungen  enthalten  eine  Fülle  für  die  Topographie  wichtigen 
Materials;  in  den  aus  der  Sammlung  Destailleurs  stammenden  Zeichnungen 
sind  besonders  wichtig  die  auf  die  Thermen  bezüglichen  Grundrisse  und 
Schnitte.  —  Pore  na998)  betont,  dais  jede  neue  Phase  in  der  römischen 
Stadtentwicklung  aus  der  Zerstörung  der  früheren  hervorgegangen  sei.  — 
Elter'99)  bietet  eine  gründliche  Untersuchung,  die  von  dem  im  kapitolinischen 
Museum  befindlichen  Stadtplane  aus  der  Regierung  des  Septimius  Severns 
ausgehend,  Einzelfragen  über  die  Anlage  und  Art  dieses  Denkmals  und  die 
Lage  einiger  antiken  Bauwerke  behandelt  und  im  zweiten  Teile  den  Kach- 
weis erbringt,  dafs,  während  der  Stadtplan  selbst  südöstlich  gerichtet  ist,  der 
der  Begionseinteilung  des  Augustus,  sowie  der  Reichseinteilung  Diokletians  zu 
Grunde  liegende  Plan  wahrscheinlich,  die  römischen  Kartenbilder  überhaupt 
aber  sicher  immer  südlich  orientiert  waren;  S.  34  bringt  er  dementsprechend 
eine  interessante  Karte  des  Imperium  Bomanum,  die  Süd  =  oben  zeigt. 

Spezialuntersuchungen.  Richter800)  hat,  z.  T.  im  Anschlüsse  an 
Studemunds  letzten  Aufsatz  (vgl.  JBG.  1889  I,  166 lß4),  die  Vermutung  weiter 
begründet,  dafs  der  Stadtplan  nach  dem  von  Tacitus  (ann.  12,  24)  be- 
schriebenen templum  der  alten  palatinischen  Stadt  orientiert  gewesen  sei, 
und  sucht  dieses  als  ein  nach  S.  0.  orientiertes  Quadrat  zu  rekonstruieren; 
Hülsen  macht  Bedenken  dagegen  geltend.  —  De  Marchi901)  hat  ein  an- 
schauliches Bild  der  römischen  Wohnräume  und  Wohnweise  gegeben,  findet 
jedoch  in  seinen  Ansichten  über  den  Ursprung  und  die  Bedeutung  des  Wortes 


AV.  am  26.  Jan.  1890:  Sammlung  t.  Vortragen  d.  Mannheimer  AV.  III,  1.  Mannheim, 
Tobias  Loeffler  (H.  Werner).  88  S.  —  291)  Nibby,  Guida  di  Roma  e  snoi  dintorni,  ossia 
Itinerario  de  N.  11.  edirione  a  cur*  del  prof.  Filippo  Poren a.  Borna,  Loescher.  491  S. 
—  292)  J.  Bühl  mann  u.  Alex.  Wagner,  D.  alte  Born  mit  d.  Triumphsuge  Kaiser  Kon- 
stantins im  Jahre  812.  Bundgemälde  v.  J.  B.  n.  A.  W.  Leporello- Album.  8  Bl.  Photogr. 
16  X  22  cm.  In  Leinwanddecke.  München,  Hanfstängl.  1890.  M.  6,00.  —  293)  Frz. 
y.  Beber,  Born  mit  d.  Triamphsng  etc.,  Bandgemälde  v.  Bühlmann  u.  Wagner,  beschrieben 
y.  Frz.  y.  Beber.  München.  1890.  160  S.  mit  Orientierungstafel,  Skiase  d.  Panoramas  u. 
28  TeztUlustr.  —  294)  O.  B.  De  Bo s  si ,  Panorama  circolare  di  Borna  delineato  n.  1584  da  Martino 
Heemskerck  pittore  olandete :  BC AKoma,  anno  19,  ser.  4«,  faso.  10/12  S.  880—40.  —  295)  H.  de 
Geymüller,  Trois  albums  de  dessins  de  la  Fra  Giocondo:  MAH.  11,  S.  188—58.  —  296) 
X  B.  Lanciani,  Qoatre  dessins  inedits  de  la  coli.  DestaUlenr  relatifs  anxroinee  de  Borne: 
ib.,  11.  annee,  1/2  arril  1891,  S.  159—78.  —  297)  P.  Jessen,  Zeichnungen  röm.  Ruinen 
in  d.  Bibliothek  d.  kgl.  Kunstgewerbemuseum»:  Anomia:  Archaolog.  Beitrage,  Carl  Bobert 
dargebracht,  S.  114—28.  Berlin.  1890.  —  298)  Fil.  Poren a.  Dell'  attuale  rinnovamento 
edilirio  di  Borna  in  relasione  colle  sne  passute  trasformazioni:  BSOIt  ser.  8,  toI.  2,  faac  6 
S.  442 — 67.  —  299)  A.  Elter,  De  forma  nrbis  Bomae  deque  orbis  antiqui  facie,  disaert 
I  et  II  prgr.  uniyen.  Bonn,  G.  Georgi.  4°.  20  u.  86  S.  |[Fr.  Vogel:  WSKPh.  32/8 
(1891),  8.  87,  4/7;  O.  Wissowa:  HZ.  68,  K.  F.  81,  S.  488—90;  0  Bichter:  QGA. 
N.  4  (1892),  S.  153/7;  B.  Gagnat:  BCr.  28  (1891),  S.  22/3.] |  «-  300)  0.  Bichter,  D. 
älteste  Wohnstätte  d.  röm.  Volkes.  Mit  1  Plan.  Prgr.  d.  Gymn.  i.  Schöneberg-Berlin  W. 
Berlin,  Druck  y.  A.  W.  Hayns  Erben.  4°.  18  S.  |[Ch.  Hülsen:  JB.  Topogr.  MDAJB.  6, 
1,  S.  73—150,  S.  75.] |  —  301)  De  Marchi,  Bice**che  intorno  alle  insolae  o  case  a  pigione 
di  Borna  antica  (1  tav.).      (=  MILomb.  vol.  18,    frsc.  4/5,   S.  241—804.)    Milaso,   flöpli 


§9.    B3mer.    Hüter.  1,139 

insolae  in  der  koastantinischen  Regionabeschreibung  entschiedenen  Wider- 
spruch bei  Richter.  —  Borgatti80*)  skizziert  die  gesamte  Geschichte  der 
Befestigungen  Roms  und  zwar  ans  dem  Altertum  S.  4 — 49  Roma  quadrata, 
data  dei  rfc  o  di  Servio  Tnllio  und  die  cinta  di  Aureliano.  —  Elter308) 
stellt  eine  überzeugende  topographische  Untersuchung  an  über  das  der  viel- 
amstrittenen  Horazstelle  od.  1,20  zu  Grunde  liegende  Verhältnis  zwischen 
dem  Janiculum  und  den  montes  Vaticani,  die  als  identische  Bezeichnungen 
erwiesen  werden;  ein  besonderer  mons  Vaticanus  hat  im  alten  Rom  nie 
existiert.  —  Wissowa304)  unternimmt  gegen  Jordan  historische  und  topo- 
graphische Untersuchungen  zum  Zwecke  der  Vereinigung  der  Angaben  über 
die  Lage  des  alten  Quirinussacellum  und  über  die  der  papirianisch-augustei- 
schen  aedes  Quirini  an  derselben  Stelle  des  collis  Quirinalis«  —  Richter306) 
giebt  ein  übersichtliches  Bild  vom  Gesamtverlauf  der  Kloake,  in  der  Hülsen 
einen  "allmählich  kanalisierten  Bach'  erkennen  will.806-308*)  —  Marucchi309) 
erörtert  topographische  Einzelfragen  über  die  genannten  örtlichkeiten.310-3 ") 
—  Marchetti313)  berichtet  über  die  Entdeckung  einer  grofeen  Hafenanlage 
and  eines  Ausladeplatzes  für  Marmorblöcke  etc.  auf  dem  linken  Tiberufer; 
es  wurde  eine  interessante  Inschrift  aus  dem  Jahre  754  gefunden  auf  einem 
Altar,  den  ein  Freigelassener  Lucretius  Zethus  zu  Ehren  des  Augustus  hatte 
errichten  lassen.334-316)  —  Andr6317)  giebt  topographisch-architektonische 
Erörterungen. 

Italien.*1*-**0)    Gregorutti8*1)  fährt  fort  in  seinen  Untersuchungen, 
(▼gl.  JBG.  1890  I,  152"*),  wobei  er  sich  vielfach  auf  Inschriften  stützt,  die 


IV,  63  &  |[0.  Richter:  DLZ.  7  (1892),  S.  225/4.] |  —  302)  Borgatti,  Le  man  di 
Bon«:  Kit.  d'artigliera  e  genio  (Borna)  2,  1890,  81  8.  con  molte  tayy.  |[Chr.  Hülsen: 
JB.  Topogr.  (MDAia.  6,  S.  73—150,)  S.  8ö.]|  —  303)  A.  Elter,  Vaticanam:  BhMusPh. 
9.  F.  46  a  112 — 38.  —  304)  G.  Wissowa,  D.  Tempel  d.  Quirinns  in  Born:  Hermes  26, 
8.  137—44.  —  305)  0.  Richter,  Gloaea  Maxim*  in  Born.  (=  Alte  Denkmäler,  hrsg.  v. 
DAJB  i,  TL  37,  1890).  |[0.  J.  Ch.  Hülsen:  JBTopogr.  (MDAJB.  6,  S.  73—150), 
8.  86/7.]|  —306)  X  Ö-  Bergsoe,  L'amphitheatre  des  Flayiens.  Paria  et  Poitiers,  Oodin. 
O.J.  16°.  63  8.  |[*PhantaBiestflok' nach  Chr.  Hülsen:  JBTopogr.  (MDAJB.  6,  8.  73— 150), 
S.  92.]|  —  307)  X  L.  Aug6  de  Lassos,  Le  Forum.  (Bibliotheque  des  merreilles). 
Paris,  Hacbette.  18°.  291  8.  arec  84  rign.  H.  2,25.  —  308)  X  A.  Normand,  Je 
tenpta  de  Vespasien  (an  forum  Bomain).  MitTaf.  427  (Rekonstruktion):  AmiMon.,  4e  annee, 
1890,  8.  316  L  —  308*)  id.,  Bestanration  du  Forum  romain:  le  temple  de  Vespasien. 
(Mit  1  Tafel.):  ib.  5e annee,  8.  14  f.  —  309)  0.  Marucchi,  Alcune  olteriori  osservasioni 
■aüa  Begia  del  pontifice  massimo  e  sali'  atrio  di  Vesta.  Borna.  1890.  4°.  28  8.  |[Chr. 
Bftlsen:  JBTopogr.  (MDAI&.  6,  8.  73—150),  8.  91.]|  —  310)  X  Serafino  Bicci,  La 
hxTtxT}  cvvoSog  e  la  curia  AthJetarnm  presso  8.  Pietro  in  Vincoli  (tat.  Y1I):  BC A Borna, 
mo  19,  aar.  4»,  fesc.  5/6  8.  185-  209.  —  311)  X  &  Paul  in,  Therme«  de  Diocletien. 
iBestaantioBs  des  moa.  antiqa.  par  les  architectes  pension.  de  TAc.  de  Franc«  a  Borne  depnis 
1788  jnaqa'a  nos  j.,  publ.  a?ec  les  memoires  explkaüfs  des  auteurs  aoos  les  auspices  du  gou- 
vera.  franko*.)  Paris,  Firmin-Didot  Fol.  26  S.  et  planches.  Fr.  2,20.  —  312)  X  0. 
Xamcchi,  Alcune  osserraaioni  sugli  obelischidi  Borna:  BCABoma  19,  4a,  fasc  7/9  8.  252 
—79.  —  313)  D.  Marchetti,  Di  un  antico  molo  per  lo  sbarco  dei  marmi  (tav.  III,  IV): 
ib.  t  19,  fasc  2,  8.  45  f.  —  814)  X  id.,  Buderi  di  una  villa  romana  in  Genaano  di 
Kosu:  AAL^.  1891,  no?embre  8.  338/9.  —  315)  X  G-  Gamurrini,  Nuove  scoperte  nei 
nsti  deUa  rilla  di  Laberio  Gallo  (epigrafe) :  ib.  aprile,  8.119—21.-  316)XI>-  Seghetti, 
Toseolo  e  FrascatL  Borna.  XVIII,  401  8.  1.  4,00.  —  317)  P.  Andre,  Theatre  et  Forum 
e'Ottie:  HAH.  11,  8.  492—505.  —  318)  L.  Chiesi,  De  Tanneto  et  Brixello  Bomanorum 
Mtate  eeirmcatatio.  Begii  Lepidi.  1890.  31  8.  —  319)  F.  Cordenons,  De  antiquitate 
■Hris  P**ariL  Chiaciiere  archeologiche  a  proposito  degli  scari  al  Gallo:  Bassegna  Padoyana 
ü  storia,  lett.  ed  arü.  1,  fasc  6.  9  8.  —  320)  V.  Inama,  Antichi  castelli  Bomani  nella 
nlle  di  Nom:  ATrentino,  anno  10,  N.  1,  S.  6-37.  —  321)  C.  Gregorutti,  L'antico  Ti- 


1,140  §9-    B3mer.     Hüter. 

jedoch  meistens  schon  längst  bekannt  sind.8**-88*)  —  de  Vit888)  weist  in- 
schriftlich nach  einem  Grabstein  einen  dem  kaiserlichen  Hans  gehörigen  Güter- 
komplex nach  zwischen  den  beiden  Hauptmündungsarmen  des  Po:  Po  di  Primaro 
und  Po  di  Volano.  Seine  Untersuchungen  Ober  die  topographischen  Ver- 
hältnisse der  Flufsmündung  im  Altertum  und  die  der  regio  Padana  über- 
haupt sind  wertvoll.884-844)  —  Gsell846)  giebt  im  ersten  Teile  den  Aus- 
grabungs-  und  Fundbericht;  im  zweiten,  6tudes  des  fouilles,  zieht  er  den 
Gewinn,  wobei  er  in  5  Kapiteln  eine  Klassifikation  der  Gräber  vornimmt.846-869) 
—    Lacava860)   hat  als  gründlichster  Kenner  die  Ausgrabungen  selbst  ge- 


mtvo  e  le  vie  Gemina  e  Postumia  (continnaaione):  ArcheogrTriest.  17,  1  S.  166 — 806.  —  322) 
X  E.  Brisio,  Scoperte  archeologiche  fatte  in  Verona  nell'  alveo  dell'Adige  (erma  di  Bronio 
etc.):  AALN.  1891,  8.  101/8.  —  823)  X  id.,  Nuove  epigrafi  latine  scoperte  nei  larori  per 
la  sistemazione  del  corao  urbano  (in  Verona)  dell'  Adige;  ib.  8.  215/6.  —  324)  X  id., 
Antichita  d'lmola  (tempio  di  Marte  etc.):  ib.  8.  111/3.  —  325)  X  id.,  Villagio  preistorico 
di  Arcevalo,  Umbria:  ib.  8.  241/7.  —  326)  X  id.,  Sepolcri  italici  in  San  Giovanni  in 
Persiceto  (Bologna):  ib.  8.  81/4.  —  327)  X  id.,  Scan  nella  necropoli  di  Namana:  ib. 
8.  115/8;  8.  149—55;  8.  198/6.  —  328)  X  id.,  Sepolcri  di  eta  gallica  in  Serra  a.  Qni- 
rino,  Umbria:  ib.  8.  806/8.  —  329)  X  id.,  Best!  di  nn  antico  aantnario  in  Nocera-Umbria: 
ib.  8.  308—18.  —  330)  X  id.,  Belaaione  sugli  scavi  eaegniti  a  Maraabotto  presao  Bologna 
dal  bot.  1888  a  tntto  maggio  1889  (c.  10  tav.):  Monnmenti  antichi  pubbl.  della  AAL.  1, 
Sp.  249—426. — 331)  XA.  Prosdocimi,  Nuove  scoperte  nelia  necropo'i  atestina:  AALN. 
1891,  gingno  S.  176—91.  —  882)  X  G.  Pietrogrande,  Iscriaioni  latine  dell'  antico 
territorio  di  Este:  ib.  luglio,  8.  217.  —  333)  De  Vit,  Sulla  regione  padana  ricoidata  in 
ana  lapide  dol  museo  Ferra» :  BCABoma,  anno  19,  «er.  4a,  fasc.  6/6  8.  177 — 84.  —  334) 
X  G«  F»  Gamnrrino,  Avanzi  di  abitato,  dell'  antica  Juvanum  (Trentani):  AAL**,  ottobre, 
8.  823/4.  —  335)  X  W.  Heibig,  Nuori  scavi  della  necropoli  tarquiniese  di  Corneto-Tar- 
qainia:  ib.  aprile,  8.  122/4.  —  336)  X  ^r-  Vivanet,  Scavi  nella  necropoli  dell'  antica 
Nora:  ib.  settembre.  S.  299 — 302.  —  337)  X  N.  Persichetti,  Nuove  iacrizioni  del  terri- 
torio amiternino:  ib.  1891,  mario,  S.  96—99.  —  338)  X  0.  Tonini,  Avant!  di  costrn- 
rioni  romane  scoperte  in  Bimini:  ib.,  gingno,  8.  191/2.  —  339)  X  G.  Sordini,  Degli 
avanai  del  teatro  romano  in  Spoleto:  ib.,  febbraio,  8.  50/5,  con  inciaioni.  —  340)  X  V. 
Poggi,  Boderi  antichi  di  Alba  Docilia  lango  la  via  romana  del  littorale  ligare:  ib.  lnglio, 
8.  219 — 21.  —  341)  X  ?•  Podesta,  Nuove  scoperte  nell'  Antica  Lima  (Etroria):  ib.  dec 
1890,  8.  374/5.  —  342)  X^-  Pigorini,  Necropoli  italica  dell'  etk  di  bronzo  in  Copeaaato, 
Parma:  ib.  ottobre,  8.  303/4.  —  343)  X  D.  Marchetti,  Besti  di  antichi  coairnaioni 
ricoDoaciati  nel  territorio  del  comnne  di  Qaarcino:  ib.,  ottobre,  S.  817 — 20.  —  344)  X  B. 
Lanaelotti,  Antichita  Teatine.  Teramo.  40  S.  —  345)  St  Gsell,  Fouilles  dana  la 
necropole  de  Vulci  ex4cntees  et  publikes  aaz  frais  de  8.  E.  le  prince  Torlonia  (ficol.  fran$.  de 
Borne).  Atoc  23  planchea,  101  vign.  et  1  carte.  Paria,  G.  Thorin.  4°.  576  8.  1.  40,00. 
|[HAH.  11  (1891),  8.  189— 90.]|  —  346)  X  L-  Fnmi,  Grvieto.  Note  storiche  e  bio- 
grafiche.  Citta  di  Castello.  IV,  229  8.  —  347)  X  B.  Fornoni,  ßtudi  solla  anticha  citta 
di  Bergamo.  Bergamo,  Gaffnri.  100  8.  con  8  tavole.  L.  2,00.  —  348)  XÖ-  Dominici, 
Scavi  nella  necropoli  tadertina  in  contrada Peschiera  (Umbria):  AALN.  1891,  marzo,  8.  84/6; 
maggio,  S.  156/8;  ottobre,  8.  314/7;  novembre,  8.  330/5.  —  349)XC  Dotto  de'  Daoli, 
Vetolonia  non  fu  a  Golonna  di  Maremma.  Leiters  aperta  al  dott.  J.  Falchi.  Borna  e  Moaaa. 
80  8.  1.  1,00.  —  350)  X  id.,  \etulonia  e  i  noovi  errori  del  dott.  J.  Falchi.  156  S. 
1.  2,00.  —  351)  X  id.,  Un  decreto  sbagliato  non  corrispondendo  Golonna  di  Maremma  al 
sito  di  Vetolonia.  89  8.  L.  1,00.  —  352)  X  A.  Gosza,  Dinn  antico  tempio  ecoperto 
presao  Alatri:  MDA1B.  6,  S.  349—59  segne.  —  353)    X  S.  Gorti,  Prorinaia  di  Cagliari. 

—  Proyinzia  di  Como.  Torino,  Paravia.  79  3.  u.  91  8.;  ciaschuno  con  8  tar.  a  L.  0,50. 
Nicht  erhalten.  —  354)  X  L  Gaselli,  Scan  della  necropoli  cnmana:  AALN.  1891,  luglio 
8.  235.  —  355)  X  «L  Baccolini,  Antichita  dell'  antica  Sentinam:  ib.  1890,  uot.  S.  846 
—50.    —   356)    X   L.  Borsari,  Bovini  romani  di  Terracina:  ib.  1891,  lnglio,  8.  232/4. 

—  357)  X  F-  Barn a bei,  Di  ana  rara  iscrisione  latina,  probabilmente  del  vico  Helvillum. 
(Umbria):  ib.  novembre,  S.  129 — 30.  —  358)  X  id.,  Di  nn  importante  epigrafe,  riferibile 
al  percorso  di  nn  acqoedotto,  scoperta  nel  territorio  amiternino:  ib.  ottobre,  S.  821/3.  — 
359)  X  0.  Dito,  Velia  colonia  foceso,  contributo  per  la  storia  della  magna  Grecia  con  epi- 
grafl  inedite.  Borna.  97  8.  1.  2,50.  —  360)  Mich.  Lacava,  Topografia  e  storia  di  Meta- 
ponto.     Opera   premiata   nell'   Accademia  Reale  di  Napoli.     Mit  21  lithogr.  Tafeln.     Napoli, 


{9.    Römer.    Hüter.  1,141 

leitet,  deren  umfangreiche  Ergebnisse  er  hier  niederlegt.  Er  schildert  das 
dortige  Flufegebiet  und  giebt  die  Nachrichten  über  die  Geschichte  und  die 
Altertümer  der  ganzen  Umgegend  der  Stadt  in  Lukanien,  beschreibt  ihre 
Überreste  selbst  und  entwirft  ihre  Geschichte,  erörtert  Kulturgeschichtliches 
und  bietet  schliefelich  ein  Verzeichnis  der  metapontinischen  Münzen  und 
sonstigen  Altertümer.  —  Derselbe  Vf.  861)  untersucht  u.  a.  die  Lage  des 
alten  Siri  u.  s.  w.86*863)  —  Orsi"*'"»)  berichtet  über  Funde  bei  Capo 
Stilo  in  Kalabrien  (Heiligtum  einer  Seegottheit  und  römische  Villa).865)  — 
Über  die  Funde  in  Pompeji  vergl.  die  unter  dem  Titel  Giornale  degli 
scari  di  Pompei86*)  fortlaufenden  Berichte  in  den  Notizie  degli  scavi.  — 
t  Duhn  und  Jacobi867)  berichten  über  die  interessante  Ausgrabung  des 
sogen,  griechischen  Tempels  auf  dem  foro  triangolare;  Tgl.  über  denselben  die 
etwas  abweichende  Anschauung  von  Sogliano.868)  —  Mau869)  teilt  die 
Baugeschichte  dieser  Säulenhalle  mit.870-874) 

Provinzen,  deren  Geschichte,  Topographie  und  Ver- 
waltung. Abhandlungen  allgemeineren  Inhalts.  Zunächst  ist 
die  gute  italienische  Übersetzung  von  Mommsens  Geschichte  der  römischen 
Provinzen  von  de  Ruggiero875)  zu  erwähnen.  —  Heisterbergk878)  er- 
klärt sich  mit  den  bisherigen  Ableitungen  und  Erklärungen  des  Wortes  nicht 
einverstanden  und  unternimmt  daher  den  beachtenswerten  Versuch  einer  neuen 
Auslegung.  Statt  des  militärischen  Siegs  (pro  —  vincere,  Mommsen)  erblickt 
er  in  der  'Verlosung9  das  wesentliche  Merkmal,  das  in  Wirklichkeit  allen 
verschiedenen,  mit  dem  Namen  provincia  benannten  amtlichen  Kompetenzen 
gemeinsam  war  und  ihre  Benennung  mit  einem  Gesamtnamen  veranlafste, 
nach  der  feststehenden  Thatsache,  dafs  nie  eine  amtliche  Kompetenz  pro- 
vincia genannt  worden  ist,  die  nicht  der  Auslosung  unterworfen  gewesen 
n&re.     Vincere  meint  er  demnach  nach  den  Wendungen  vincere  causam  oder 


k.  Hanno.  4°.  396  S.  1.  10,00.  |[Holm:  BPWS.  22  (1892),  S.  695.]|  —  361)  id., 
Antidaita  Lacane.  Da  scan  praücati  n.  anni  1888  e  89.  Potenaa.  1889  (1890).  85  S.  — 
$62)  X  6.  Nerjcgna,  Epigrafi  eepolcraü  ■coperte  n.  territorio  di  Brindisi:  AALN.  1891, 
Miggio,  8.  171/3.  —  363)  X  A.  Meomartini,  I  Monamenti  e  le  opere  d'arte  della  citta 
di  Benereato.  Benerento.  1889—90.  Liefrg.  1/8  Trajanabogen.  —  364)  P.  Orii,  Di  al- 
cimi  avanai  (bronai  e  ecnltare)  riferibili  forao  all*  anüca  Caulonia  preaso  Stilo:  AAL17,  febbraio, 
S.  €1—72.  Vgl.  Ath.  N.  3336,  8.  460.  —  364«)  id.,  Di  alcuni  avanai  etc.  (Eatratto). 
Bona,  tip.  delia  Aoead.  d.  LinceL  4*.  14  8.  —  365)  X  Ö.  De  Petra,  Aggiunta  alle 
■eoperte  d'ieeriaioni  latine  in  Napoli:  A.storNapolet  15,  4,  8.  842/6.  —  366)  Giornale  d. 
•csri  di  Pompei:  AAL»,  aprile,  8.  133/4;  maggio,  8.  168/9;  gingno,  8.  204/6;  aettembre, 
S.  292;  ottobre,  8.  321;  noTOmbre,  8.  841.  —  367)  F.  t.  Duhn  u.  L.  Jacobi,  D.  griech. 
Tempel  in  Pompeji  Nebet  e.  Anhang:  Über  8chornateinanlagen  u.  e.  Badeeinrichtong  im 
ftantnbad  d.  ßtabianer  Thermen  in  Pompeji.  Z.  Erinnerung  an  d.  Studienreise  badiacher 
6ymaaaial]e)urer  n.  Italien  im  Frühjahr  1889.  Heidelberg,  Winter.  1890.  Imp.  4°.  37  8. 
Bit  9  lithogr.  Tat  u  3  Photozinkographien.  M  10,00.  |[T.  8.:  LCBL  12  (1892),  8.414/5; 
IL  Bohn:  DLZ.  4  (1891),  8.  133  f.;  A.  Mau:  Bibliografia  Pompeiana  (MDAIB.  6,  8.  258 
— 67).]|  —  368)  A.  Sogliano,  11  tempio  n.  foro  triangolare  di  Pompei  (con  1  tavola): 
Vaaum.  antichi  per  cnra  pnbbl.  della  AAL.  1,  Sp.  189—200.  |[A.  Hau:  Bibliografia  Pom- 
peiana (MDAIB.  6f  8.  268— 67).]  |  —  369)  A.  Man,  II  portieo  d.  foro  di  Pompei:  MD  AI*. 
€,  8.  168 — 76.  Beschreibung  u.  Bangeach.  —  370)  X  id.,  MiiceUanea  Pompeiana.  A. 
Haove  oceerraaioiii  Bulla  basüica  di  Pompei:  ib.  8.  67— 72.  —  371)  X  A.  Sogliano,  Di  due 
epigrafi  anforarie  pompeiane  recentemente  acoperte:  RAcArch.  di  Napoli  5,  8.  51/5.  —  372) 
ii,  Bdinxi  deir  iaola  7.  reg.  IX,  di  Pompei:  AAIX  agosto,  8.  254/5.  —  373)  X  id., 
Graffiti  di  Pompei:  ib.  agosto,  8.  255/8.  —  374)  X  P-  Halbherr,  Pompei  renaited; 
AiQqaary  IC.  142,  8.  97/9. 

37&)  Tb.  Mommsen,  Le  proyincie  romane  da  Cesare  a  Diocleaiano  Traduzione  d.  te- 
<k*w  di  Bttore  De  Bnggiero.  Parti I*.  e  II»,  con  10  carte  geografiche  diE.  Kiepert  Roma, 
rtaqaameeL     1887—90.     651    8.     |[B.:   AStlt.  eer.  5,    t.  8,   8.  139— 42.]|    —   376)    B. 


1,142  §9.     Römer.    Hüter. 

vincere  sponsionem  in  dem  Sinne  von  'gewinnen  bei  der  Verlosung*  auffasse» 
zu    müssen;    daraus  entwickelt  er  die  Bedeutung  von  provincia  =  Gewinn. 

—  Jung877)  will  von  dem  gegenwärtigen  Stand  der  Erforschung  des  römi- 
schen Städtewesens  in  der  Kaiserzeit  eine  Anschauung  gewähren,  soweit  es 
als  ein  Abglanz  und  Widerspiel  der  altlatinischen  und  früh  römischen  Ver- 
hältnisse zu  betrachten  ist  und  somit  eine  Hauptquelle  für  das  Studium  der- 
selben bildet.  Er  untersucht  den  Zusammenhang,  der  zwischen  den  italischen 
Gemeindeordnungen,  namentlich  Caesars  lex  Julia  municipalis,  und  denen  der 
Provinzen  vorhanden  ist,  bespricht  die  einzelnen  Gruppen  von  Kolonie- 
gründungen und  verfolgt  hierbei  die  Politik  der  einzelnen  Kaiser  bezüglich 
der  Rechte  der  Kolonisten,  deren  Stellung  zu  der  enchorischen  Bevölkerung, 
die  sich  allmählich  vollziehende  Assimilierung,  die  Rechtsstellung  der  alten 
Stammverbände  u.  s.  w.  Insbesondere  verbreitet  er  sich  über  die  Entfaltung 
des  Munizipalwesens  in  den  Distrikten,  die  unter  militärischer  Jurisdiktion 
standen,    also    namentlich  in  den   Rhein-  und  Donauländern  und  im  Orient. 

—  Über  Kraszenfnnikow8m)  Werk  über  die  römischen  Munizipal  wählen 
entnehme  ich  der  Besprechung  im  LCBL,  dafs  es  sich  im  ersten  Teile  um 
eine  epigraphische  Untersuchung  handelt,  'Klassifikation  und  Titulatur  der 
Munizipalpriestertümer',  im  zweiten  um  die  Organisation  derselben;  der 
Rezensent  rühmt  dem  Vf.  eine  gründliche  Beherrschung  des  Stoffes  und 
Selbständigkeit  des  Urteils  nach  und  sieht  in  der  Arbeit  eine  erschöpfende 
und  ergebnisreiche  Behandlung  des  Gebietes. 

Sizilien,  Sardinien  und  Korsika.  Freemanns879)  Werk  ist 
umfassend  und  erschöpfend  und  mit  erstaunlicher  Gelehrsamkeit  geschrieben.980) 

—  Michon*81)  fährt  in  seinen  dankenswerten  Publikationen  fort  und  ver- 
öffentlicht wertvolle  Inschriften  aus  Aleria,  Calenzana,  der  ile  Rousse.88*888) 

Spanien.  Bonsors88i)  Bericht  ist  für  die  Geschichte  dieses  spanischen 
Munizipiums  und  weiterhin  überhaupt  der  Römerherrschaft  in  Spanien  nicht 
ohne  Bedeutung.880-890) 

Gallien.  Für  diese  Rubrik  vgl.  man  die  zahlreichen  einzelnen  Fund- 
berichte und  Untersuchungen,    die  die   französischen  Lokalforscher  über  die 


Heisterbergk,  Prorinci»:  Philo).  49,  N.  F.  3,  1890,  8.  629—44.  —  377)  J.  Jung,  D. 
römisch«  Munizipalwesen  in  d.  Pnmn-en:  HZ.  67,  N.  F.  31,  8.  1—39.  —  378)  M.  Kra- 
szeninnikow,    Bimskije   mnn*cipalnyje  irecy  i  aricy  Epigraphicseskoje  iasljedowanie.    St. 

Petersburg,  Buchhandlg.  d.  Nowoje  Wremja.  158  8.  Rbl.  1,75.  |[Th.  Zielinski:  ZMNP. 
1892,  Janaar,  8.  828—38;  LCBl.  1  (1892),  8.  26/7.] |  —  379)  E.  0.  Freeman,  The 
history  of  Sicily,  firom  the  earliest  times.  Withmaps.  2  toU.  Oxford.  1200  8.  M.  50,00. 
|[A.  Holm:  DLZ.  24  (1891),  8.  882/8;  Isaac  Taylor:  Ac.  N.  996,  S.  529—31,  N.  997, 
S.  556/7;  N.  999,  8.  604/5;  Ath.  N.  3312,  8.  498/9.] j    —    380)   X  Th.  Mistschenko, 

B.  gemeinschaftl.  Grundbesitz  auf  d.  liparischen  Inseln.  (Russisch):  ZMNP.  1891,  Norbr., 
3.  Abt,  8.  36—53.  —  381)  E.  Micbon,  Inacriptions  inäditea  de  la  Corse:  HAH.  11, 
S.  106—32.  —  382)  A.  Gamboni,  Storia  popolare  della  Sardegna:  SaMari,  tip.  Chiarella. 
1890.  211  8.  con  14  tayole.  M.  3,50.-383)  F.  Yi?anet,  Milliari  di  Sardinia:  AAL», 
giugno,  8.  212/8.  —  384)  G.  Bonior,  La  necropole  romaine  de  Carroona  (municipiom 
Carmo):  RArch.  8.  ser.  t.  17.  Mai-Juin,  S.  385/8.  Dazu  e.  Note  v.  Arthur  Engel,  ib. 
8.  388/9.  —  385)  X  J*  Cubeiro  Pinol,  Iberia  protohistorica.  Monumentos  megaliticos 
y  otras  curiosidades.  Liyr.  1/5,  8.  1—280.  Yalladolid,  Pastor  (Madrid,  Murillo).  4°.  403  S. 
a  M.  1,00.  —  386)  X  K-  Hannemann,  D.  Iberier,  ihre  Verbreitung  u.  Ansiedelung.  5: 
quskara  5,  10,  8.  74/5.  —  387)  X  J-  F.  Blade,  Geographie  hist.  de  la  Vaseonie  espag- 
no*e  jusqu'a  la  fin  de  la  dominatioo  romaine.  (Extrait  de  E.  Gase.)  —  388)  X  *<*.,  Lea 
Voscons  espagnols  depuis  les  dernieres  anrees  du  6*  siecle  jusqu'a  l'origine  du  royanme  de 
Navarre.  Agen,  imp.  Lamy.  —  389)  X  *<*.,  La  Vaseonie  tispyreneenne  jusqu'a  la  mort  de 
Dagobert  Ier.    Le  Puy.  —  390)  X  *<*•>  I*es  Vmcohb  avant  leur  Etablissement  en  Noyem- 


§9.    Römer.     Hüter.  1,143 

römische  Geschichte  ihres  Vaterlandes  in  den  mannigfachen  Lokalzeitschriften 
Jahr  für  Jahr  niederzulegen  pflegen,  insbesondere  diesmal  auch  die  Mit- 
teilungen in  der  Revue  gpigraphiqne  da  Midi  de  la  France.891) 

Ton  allgemeineren  Untersuchungen  liegt  das  hochbedeutende  Werk 
Ton  Fnstel  de  Cou langes391)  vor,  dessen  neue  Auflage  Jullian  ans  den 
hinterlassenen  Papieren  des  Vf.  und  durch  eigene  Zusätze  gänzlich  umgear- 
beitet hat.  Zugleich  wird  man  die  Anzeige  des  Werkes  durch  einen  Kenner, 
wie  d'Arbois  de  Jubainville  besonders  zu  beachten  haben,  die  fast  wieder 
ein  ganzer  Aufsatz  geworden  ist  und  bei  aller  Anerkennung  bemerkenswerte 
Ausstellungen  vorbringt;  er  nennt  es  4nn  des  livres  les  plus  profondes  et  le 
mieux  compos6s  qui  aient  ete  6crits  en  France  sur  l'origine  de  notre  histoire'. 
Das  erste  Kapitel  schildert  die  römische  Eroberung,  das  zweite  die  Röraer- 
herrschaft  bis  zum  Ende  des  3.  Jh.  Während  der  Vf.  im  ersten  Kapitel  die 
gallischen  Ureinrichtungen,  die  Eroberung  durch  Caesar,  die  Übergänge  in 
<fie  Römerherrschaft  und  die  Umbildung  der  Verhältnisse  und  Einrichtungen 
unter  derselben  ins  Auge  fafst,  stellt  er  im  zweiten  die  römische  Ver- 
waltung, die  Stellung  der  Provinzialen  im  Römerreich,  die  gallische  Stadt  mit 
ihren  Rechten  und  Pflichten,  die  Bevölkerung  in  denselben  Beziehungen 
(Steuern,  Kriegsdienst)  und  die  römische  Gesetzgebung  und  Justiz  dar.  Sein 
Grundgedanke  ist,  darzulegen,  wie  sich  die  Römerherrschaft  auch  ohne  die 
Stürme  von  aufsen  her  allmählich  ausgelebt  hatte;  vorzüglich  ist  die  Dar- 
legung des  Steuersystems  nach  seinen  guten  und  schlechten  Seiten  hin,  sehr 
beachtenswert  das  Urteil  des  Vf.  über  die  sittlichen  Zustände.  —  d'Arbois 
de  Jubainvilles8*8,8*8*)  Arbeit  ist  wichtig  für  die  Erforschung  der  kelti- 
schen Sprache.  —  Derselbe  Vf.894)  erblickt  in  dem  Eide  des  Königs 
GoDchobar  den  gebräuchlichen  Schwur  der  Kelten  im  4.  Jh.  vor  Chr. 

Von  Inschriften  und  Veröffentlichungen  ist  die  von  Esp6randieu896) 
za  erwähnen,  der  dabei  von  demselben  Gedanken  geleitet  war,  wie  bei  der 
Publikation  der  Inschriften  von  Poitou  und  der  Saintonge  (vgl.  JBG.  1889 
I,  159191)  Faksimiles  liegen  bei,  und  Bemerkungen  über  die  römischen 
Strafen  und  die  antike  Geographie  der  Gegend  schliefsen  sich  an.  — 
Heran  de  Villefosse896)  bringt  Soldateninschriften  aus  der  Mitte  des 
4.  Jh.89*-899) 

Einzelne  Städte,  Örtlichkeiten  und  Strafsenzüge  werden  in  folgenden 


pepeJaue.    Agen,   ünp.  Laxny.     38  8.    —    391)  B.  £p.  Midi  1891.    —    392)   Fnstel  de 
Contangos,  Hiit  des  institntions  politiqaes  de  l'ancienne  France.    La  Gaule  romaine.     Heyne 
et  eonpMtee  aar  le  ma.  et  d'apres  lee  notea  de  1'autenr  par   C.  Jullian.     Paria,    flachette 
et  Co.    XIV,  332  S.     H.  7,50.     |[d'Arboia   de   Jubainville:    RCr.   25  (1891),    S.  482 
-W;  fl.  Schiller:  BPWS.  11  (1892),  8.  340/5.] |    —    393)  H.  d'Arbois  de  Jubain- 
ville, Lee  Borna  ganlois  che*  Cesar  et  Hirtius  (de  hello  gallico.)    Atec  la  collabor.  de  B. 
Eraaalt  et  G.  Dottin.  I.    Paria,  E. Bouillon.     12°.    XVI,  259  S.     fr.  4.    |[H.  Mensel: 
BWS.  49  (1891),  8.  1551/8;  P.  Lejay:   BCr.  49  (1891),  S.  417/9.]|  —  393«)  id.,  Les 
hii  ganlois  dont  le  dernier  terme  est  rix  dans  le  De  hello  Gallico.     Leeona  faites  an  College 
&  France  en  die.  1890:   RArch.  8.   ser.  t    18.  Juillet-Decembre.     8.  82—98  n.  187—205. 
Amt  aas  d.  groben  Werke.  —  394)  id.,  Le  serment  celtique:  ih.  8.  846/7.  —  395)  £. 
Eipfrandiea,    Inscriptions   de  la  cite"  des.  Lemorices.    Paris,  Thorin.     344  8.  avec  atlas. 
fr.  6,50.     |[R.  Cagnat:    BCr.  1  (1891)  8.  8.]|    —    396)  A.  Beron  de  Villefosse,  In- 
■oiptions  romaine«  recemment  decouYertea  a  Ch&lona-sur-Marno:  BM.  6.  serio,  t  10  (1890), 
5  3,  8.  264—70.    —    397)   X  J-  Sacaae,  Les  neuf  penples  et  l'inacription  d'Haspprren: 
Mesgr.  hat  1889,  K.  3,  4,  S.  144—54.    —   398)    X    id.,  Inacriptions  anüques  des  Py- 
Kaeas:  Ber.  des  PyTtnees  et  de  la  France  meridionale.  2,  4.  trim.  (1890),    8.  73—104;  3, 
1.  tri«,  S.  105 — 20.  —  399) X Konstantin,  L'inscription  de  Pennes.     Extrait)    Macon, 


If144  {&•    Romer.    Hüter. 

Schriften  behandelt.  Fröhner400)  entnimmt  den  scholia  in  Lucani  bellum 
civil e,  ed.  Usener  1869  wertvolle  Notizen  zur  Geschichte  Marseilles;  so  stellt 
er  die  Namen  der  Massiliensischen  Feldherrn  während  der  Belagerung  im 
Jahre  49  vor  Chr.  fest  und  beglaubigt  das  Vorkommen  solcher  Namen  durch 
iiischriftliche  und  Münzzeugnisse;  über  Gornutus,  die  Quelle  der  Scholien, 
stellt  er  schliefslich  Erörterungen  an.  —  Jullien401)  macht  auf  wissen- 
schaftlicher Grundlage  wahrscheinliche  Schlüsse  über  den  wirklichen  Vorgang 
bei  der  Stadtgründung  dnrch  L.  Munatius  Plancus.  —  Lei id vre40*)  fixiert 
diese  4  Stationen  zum  Teil  abweichend  von  geläufigen  Annahmen ;  derselbe 
Vf.403)  erklärt  eine  weitere  Angabe  der  tabula  Pentingeriana  bei  Segora 
(Saint-C16raentin).404-407)  — Perrot408)  giebt  einen  vorläufigen,  summarischen 
Bericht  über  die  grofsen,  von  Leb&gue  geleiteten  Ausgrabungen.409-41*)  — 
Julliot413)  nimmt  gegen  Preau  nicht  Provins,  sondern  Sens  an.414-416)  — 
Vauvill6417)  zieht  u.  a.  auf  Grund  seiner  Nachgrabungen  den  Schlafs,  dafs 
die  Stadt  Saint-Thomas  das  Bibrax  Caesars  ist  —  Hettner418)  bespricht 
das  Amphitheater  und  die  sogen.  Basilika,  erklärt  die  Thermen  in  dem  Vor- 
orte St.  Barbara,  sowie  die  römischen  Befestigungen  der  Umgegend.  —  Sech- 
st ein419)  kommt  nach  einer  eingehenden  Zusammenstellung  und  Besprechung 
aller  Denkmäler  zu  dem  Resultate,  dafs  sie  jener  Zeit  angehören,  wo  sich 
in  jener  Gegend  eine  Mischbevölkerung  bildete,  die,  in  ihrer  Masse  noch 
gallisch,  sich  von  den  an  Zahl  geringeren  Römern  eine  höhere  Kultur  an- 
eignete. —  Wichmann420)  berichtet  über  Ausgrabungen  in  diesem  lothringi- 
schen Dorfe,  wo  er  nach  Beauleaus  längst  geäufserter  Vermutung  und  nicht 
in  Dieuze  den  Ort  der  Römerstadt  Decempagi  erblickt.  —  ThGdenat421) 
handelt  über  einen  altgallischen  Gott  V.,  den  die  Römer  dem  Apollo  gleich- 


Protat  freres.  8  8.  —  400)  Fröhner,  Scolies  latines  relatives  ä  linst,  et  ä  U topographie 
de  Marseille.  Lettre  ä  M.  Blancard:  BArch.  3.  ser.,  t  18,  S.  321—37.  —  401)  £m. 
Jullien,  La  fondation  de  Lyon.  Lyon,  Stork.  16°.  82  S.  |[G.  8.:  BCr.  50  (1891), 
8.  444/5.] |  —  402)  A.  F.  Lelievre,  Lee  mansions  de  Segora,  8ermanicomagas,  Condate  et 
Barnim:  BArch.  1.  ser.,  t  18,  S.  231—59.  —  403)  id.,  Lea  fines  des  Pictons  et  des 
Andes  snr  la  voie  de  Poitiers  ä  Nantes.  (Note  additionnelle) :  ib.  8.  260/1.  —  404)  X  F. 
P.  Thiers,  Trace  de  la  yoie  Domitienne  de  Narbonne  äPerpignan:  B.  Pyreneee  3,  8.  783/9. 

—  405)  J.  Bertrand,  La  voie  romaine  de  Contade  a  Coriallo  (dep.  La  manche):  BCTG. 
1890,  N.  4.  8.  433/4.  —  406)  X  C.  Thenriet,  Une  Station  gallo-romaine  en  Boorgogne. 
Dijön,  imp.  Jobart  310  8.  —  407)  X  V*  Eberhard,  Les  yoies  romaines  de  Mets  a 
Treves:  JbGesLothr.  G.  2,  1890,  8.  171—84.  —  408)  G.  Perrot,  Bapport  snr  les  fouille» 
de  Martres:  BArch.  3.  ser.,  t  17.  Juillet-AoÜt  8.  56—78.  —  40»)  X  de  Potiche,  La 
baie  dn  Mont-Saint-Michel  et  ses  approches.  Creation  hist.  de  la  baie  etablie  par  l'aicheologie 
etc.  ainsi  qne  par  les  yoies  romaines  etc.  Avec  46  cartes  explic.  Prec6d6  d'ane  lettre-pr6face 
de  A.  de  la  Borderie.  Paris,  Baadonin  et  Avranches.  Fr.  15,00.  —  410)  X  Th. 
Mommsen,  Le  parcellaire  d'Orange.     Lettre.:  RÜJpMidi  N.  64.  8.  131 — 46.    Nicht  erhalten. 

—  411)  X  A.  Legendre,  Nantes  a  l'epoqae  gallo-romsine,  d'apres  les  decoavertes  faites  a 
la  porte  St  Pierre.  (ExtraitV  Nantes,  imp.  Hellinet  123  8.  —  412)  X  P-  Laurent, 
Note  snr  l'identification  des  lieox  dits  Pierinacam  et  \accnliacam:  BCTG.  1890,  4  8.  437—47. 

—  413)  G.  Jnlliot,  Agendicnm  est-il  Sens  oo  Provins?:  BH.  6.  ser.,  t  6,  N.  3.  —  414) 
X  Borrel,  Noa volles  decoavertes  archeologiqaes  en  Tarentaise  (Savoye).  Montiere.  — 415) 
X  Bonyenne,  Les  ruines  de  Sanxay.  Notice  abregee  de  Poitiers  ancien  et  moderne.  (Ex- 
trait).  Poitiers,  Heynes.  18  8.  —  416)  X  E-  Taillebois,  Les  yestiges  Gallo-Bomains 
dans  le  departement  des  Landes.  Caen,  Belesqoe.  1890.  fol.  42  8.  —  417)  Vau  vi  11 6, 
Memoire*  snr  plnsieurs  eneeintes  antiqnes  da  departement  de  l'Aisne  (pl.  2/5):  MSNAFr. 
5.  ser.,  t  10  (1890).  —  418)  F.  Hettner,  Z.  d.  röm.  Altertümern  v.  Trier  a.  Umgegend: 
WZ.  10,  2,  8.  209—92.  —  419)  0.  Bechstein,  D.  Donon  a.  seine  Denkmäler:  JbGEls- 
Lothr.,  7.  Jahrg.,  8.  1 — 82.  —  420)  Wichmann,  Ansgrabgn.  in  Tarqoinpol:  ib.,  3, 
8.  412/7.  —  421)  H.  Thedenat,  Apollo  Vindonnaa.     (Bztrait  des  MSNAFr.)    Paria.     1889. 


{9.    Bftmer.    Hüter.  1,145 

seilten.411)  —  de  Baye42S)  bringt  interessante  Fundberichte  ans  der  vor- 
rtmischen  Periode."4-»») 

Für  die  allgemeine  Kunst-,  Kultur-  und  Religionsgeschichte  Galliens 
unter  römischer  Herrschaft  ist  das  von  Blanchet417)  gesammelte  Corpus 
von  Bedeutung.***-4»0) 

Nachträglich  sei  die  Schrift  von  Blanchet481)  erwähnt,  der  die  Münzen 
mit  den  Autorenzengnissen  vergleicht  nnd  anf  dem  denarins  des  L.  Caninius 
Gallus,  monetarius  des  Angustus,  nm  das  Jahr  19  vor  Chr.  nicht  die  Dar- 
stellung eines  Parthers,  sondern  die  eines  Gallien  zu  erblicken  glaubt,  der 
die  Feldseichen  zurflckgiebt,  welche  seine  Landsleute  den  Römern  abgenommen. 
—  Kuntzes4*1)  Aufsatz,  der  die  ungestörte  Kontinuität  zwischen  der  Römer- 
«4t  und  dem  deutschen  MA.  auch  auf  dem  Gebiete  der  Städtegrundungen 
nachzuweisen  sucht,481*)  ist  auch  für  den  römischen  Historiker  lesenswert. 

Britannien,  v.  Domaszewski488)  beweist  gegen  Borghesi,  dafs 
Überaus  die  Statthalterschaft  bei  Domitians  Tode  verwaltete,  nicht  früher; 
die  Einsetzung  eines  iuridicus  für  den  romanisierten  Teil  Britanniens  setzt 
er  etwa  in  das  erste  Jahrzehnt  der  Herrschaft  der  Flavier  und  bringt  hier- 
mit  die  Reduktion  des  spanisch-britannischen  Heeres  in  Verbindung;  vielleicht 
wurde  nach  dem  Abzug  der  genannten  Legion  dem  Statthalter  statt  des 
4.  mflitftrischen  Legaten,  der  sie  befehligt  hatte,  nunmehr  der  leg.  iuridicus 
an  die  Seite  gestellt.  —  Wolters484)  giebt  eine  allgemeine  Übersicht  über 
neue  Ausgrabungen  und  Funde.  —  Haverfield486)  bietet  25  Inschriften 
mit  erkl&renden  Anmerkungen.  —  In  London486)  sind  beim  Aufdecken  von 
Grundmauern  in  Aldersgatestreet  Reste  altrömischer  Befestigungen  aufgefunden 
worden.  —  Neilson487)  berichtet  über  Untersuchungen  des  Antoninuswalles 


—  422)  X  O.  A.  Hoffmann,  E.  Altar  d.  Borna  u.  d.  Angnatoa  m  Mets?:  JbQeaLothrG. 
2,  1890,  8.  365/9.  —  423)  Baron  J.  de  Baye,  Sepoltare  guloiae  de  SainWean-eor-Toarbe 
(Manie).  Extrait  da  congrea  international  d'anthropologie  et  d'aroheologie  prehiatoriqaea. 
Paria.  —  424)  X  T.  Eck,  Lea  denz  dmetierea  gallo-romains  da  Vernaad  et  de  Saint- 
Qaentin.  Beat  complet  dea  fonillea  faitea  de  1885/7.  (Avec  ob  plan,  une  pl.  en  chromo- 
Hth.  et  20  pL  en  noir.)     Saint-Qaentin,  Triqaeneaaz-Denenne;  Paria,  Leroox.     816  S.   fr.  15,00. 

—  425)  X   A.  di  Klitsche  de  la  Orange,  Di  an  nuoyo  grnppo  di  tombe  rinyenato  n. 
aecropoU  italica  di  Allnmiere:  MDAIB.  6,  S.  221/5.  —  426)  X  J-  Klein,  Drei  römiache 
BteiOfelchen.    Mit  6  Tfln.  u.  2  Textfiguren:    Featachrift   a.  60j.    Jubiläum   d.    VABh.    (am 
1.  Oktober  1691).     8.129—46.    Bonn, Maren».     128  8.     |[Georg  Wolff:  BFWS.  28(1892), 
S.  885.JJ   —   427)   J>  Adr.  Blanchet,  £tode  aar  lea  fignrinea  en  terra  caite  de  la  Gaale 
roanarine.     Extrait  dea  MSNAFr.  t.  11.    Paria.     160  8.  avec    2  pl.     |[Salomon   Reinach: 
BCr.  44  (1891),  8.  279—81;  B.  Cagnat:  BArch.  3.  aar.,  t  18  (1891),  8.  397.]|  —428) 
X  L  Berthomien,  Exiatait-ü  dana  le  midi  de  la  France  une  ecole  nationale  de  acolptare  an 
3 •«Ade  de  notreere?:  fiPyreneee  2,  4«trim.     1890,  8.  779—82.    —    429)   X  L.  Ber- 
trand, Gatalogoe  da  Maaee  de  la  Tille  de  Philipperüle  et  dea  antiqaitea  exiatant  an  th&tre 
roaaain.    PhiKpperille,  Fenille.     1890/1.     85  8.   —   430)  X  G.  Jolliot,   Moaee  gallo-ro- 
aamia  de  Sana.     CataJogoe  arec  coortea  notea  explicatiTea,  pnblie  an  nom  de  la  rille  et  de  la 
aooett  archeologiqae  de  Sena.    Sena,  imp.  Dnchemin.    IV,  30  8.  —  431)  J.  A.  Blanchet, 
Lea  Gsaloie  et  lea  Gennaina  aar  lea  monnaiea  romainea.    Broxellea.  —  432)  J.  E.  Kantae, 
D.  demtaehen  Stadtegrfmdnngen,  oder  Bomeratadte  n.  dentache  Städte  im  MA.    Leipaig,  Breit- 
aopf  k  Hartel.     70  8.     M.  1,50.     |[G.  Wolff:  BPWS.  47  (1891),  8. 1496/8;  H.  Pirenne: 
BCr.  41  (1891),  8.  210/2.]|    —   432»)  Vgl.  jedoch  §  42  in  apiteren  JBG.   —    433)  A.  t. 
Domaesewaki,    Z.    Geech.  d.  rom.  r^orinzialTerwaitang.  III.  D.  iaridicaa  Britanniae  u.  d. 
Garniaosirechael  d.   legio  II  adiotrix:  BhMoaPh.    N.  F.  46,   8.  597—605.    —    434)  H.  B. 
WoJtera,  Archaeology:    C1B.  5,  7  (Juli),  8.  339—45.    —  435)  F.  Harerfield,  Boman 
renurina   at    Cheeter:    Ath.   N.  3816,    8.  643/4:  N.  8340,  8.  590  f.    —    436)  The  Boman 
Till  iad  ditch  ot  Ixmdon:  Ath.  K.  8802,  8.  192.    —    437)  G.  Neilson,  Per  Hneam  valli 
fSonaa    waJJ).      Glaagow,    Hodge.     Vgl.    Ath.   K.   3818,  8.   707  f.;    N.    8334,    8.  392  f.; 
K.  &49,   8.  27/9    n-    Ac-  N-  1084>   6*   212-   —   *M)    X   Ch.  Oox,    On  a  recent   find 

jAkreabarfebt«  dar  Gaaehichtawiaaenacbaft.    1891.    I.  10 


1,146  §&•    Römer.     Hüter. 

(140  nach  Chr.)  seitens  der  Glasgow  Archaeological  Society;  es  war  ein 
mnrns  caescipitins;  er  versucht  den  Beweis,  dafs  der  Wall  vor  der  Pikten- 
mauer  nur  znm  Schatz  heim  Bau  der  Mauer  seihst  aufgeworfen  war.488-449) 
Das  Alpengebiet.160-1**)  Dübi,464)  der  bekannte  Lokalforscher, 
(vgl.  JBGk  1889  I,  13560)  hat  neue  Forschungen  veröffentlicht,  die  mir  his 
jetzt  nicht  zugegangen  sind.  —  Baron  Hauser,466'466)  ein  sehr  eifriger 
Lokalforscher,  berichtet  über  noch  nicht  publizierte  römische  Inschriftsteine 
und  Reliefbilder.  —  Die  zusammenfassende  Darstellung  desselben  Vf467) 
ist  verdienstlich,  wenn  sie  auch  nichts  Neues  bringt;  er  verfolgt  die  Geschichte 
von  den  Urzeiten  an  bis  zum  4.  kaiserlichen  Jh.  und  entwirft  zuletzt  ein  Bild  der 
Organisation  der  Zustande  der  Provinz  unter  Konstantin.  —  D  e  r  8  e  1  b  e  V  f.468)  be- 
handelt in  No.  1  die  Hallstfttter  Zeit,  in  No.  3  die  Keltenzeit  und  berichtet  in  No.  2 
im  wesentlichen  nach  Mommsen  über  den  Zug  von  186  vor  Chr.,  die  Gründung 
von  Aquileiaim  Jahre  188  vor  Chr.,  den  Kimberneinfall  und  die  Besitzergreifung 
des  Landes  durch  die  Römer  im  Jahre  18  vor  Chr.  —  Derselbe  Vf.469) 
weist  die  von  Mommsen  behauptete  Identität  mit  Mauthen  zurück  und  macht 
die  mit  Gurina  wahrscheinlich.  —  Auf  Grund  einer  von  Marinelli460)  be- 
sprochenen Inschrift  zeigt  Hauser,460*)  dafs  zur  römischen  Kaiserzeit  eine 
Zollstätte  in  Pontebba  bestanden  hat,  welche  wahrscheinlich  um  die  Mitte 
des  2.  Jb.  nach  Chr.  von  einem  T.  Julius  Saturninus  durch  seinen  Einnehmer 
Vulsinus  verwaltet  wurde.  —  Derselbe  Vf.461)  stellt  diesen  Strafsenzug  fest, 


of  Roman  fibolae:  Antiqu.  K.  8.  15  (136),  S.  108/5.  —  439)  X  &•  El  Ha,  Some  aecoont 
of  a  Romano-British  Yillage  at  Bampton  in  Oifordshire:  ib.  N.  S.  16  (1S7.)  —  440)  X 
E.  H.  Goddard,  Notes  on  remaina  of  Bornas  dwellings  at  Hannington  wick:  WilUhire 
Magazine,  25,  N.  74,  1890,  8.  882/4.  —  441)  X  Green,  Notes  on  fiath  as  a  Roman 
city:  ArchaeologJoarn.  N.  190.  —  442)  X  F-  Bay  erfiel d,  The  Roman  inscription  at 
West  Park:  Ac.  N.  1008  S.  181/2.  Ergänzung  d.  Inschrift  Eph.  epigr.  5,  S.  280  u. 
Soppl.  CIL.  3,  N.  6500  durch  eine  1801  ▼.  Wolfe  angefertigte  Abschrift.  —  443)  id.,  An 
altar  to  the  Matres  Ollototae  discoveredat  Winchester:  Archaeologia  Aeliana part  39,  8.225/7. 
with  pl.  23.  —  444)  Xid,  Notes  on  Roman  Britain:  Ant  January,  N.  8.  13  (134)8.9 — 11. 

—  445)    X   id.,    Roman   remaina  in  local  museume.  L:   ib.,  N.  S.  22  (143),  8.  168 — 72. 

—  446)  X  Th.  Hodgkin,  Roman  bronse  vessels  discovered  at  Prestwich  Carr. :  Archaeo- 
logia Aeliana  part  39,  S.  159—66  with  pl.  14  and  15  and  fig.  —  447)  XR-  &  Hooppell, 
Discovery  of  a  new  and  important  Roman  Altar  at  Binchester,  the  ancient  Vinoria:  JBAA., 
8eptbr.  1891,  8.  261  ff.  —  448)  X  J-  Hope,  The  excayations  on  Silchester*.  Ac.  N.  1014, 
S.  817  u.  C1R.  5,  9,  8.  434.  —  449)  X  On  the  Roman  conqnest  of  Southern  Britain,  par- 
ticularly  in  regard  to  its  influence  on  the  County  of  Wilts.  Adress  by  the  Right  Rot.  the  Biahop  of 
LordSalisbury:  Wiltshire  Magaaine  25,  N.  74,  1890,  S.  191— 204.  —  450)  P.  Caatelfranco, 
8cavi  nell'area  d.  tempio  di  Giove  Penino  (Gran  san  Bernardo):  AALN.  1891,  marzo,  8.  75 
— 81  mit  Abb.  —  451)  J.  Measikommer,  D.  uralte  Bevölkerung  d.  Zürcherischen  Ober- 
landes: Aasland  1891,  N.  43,  8.  859—60.  —  452)  X  J-  Heierli,  D.  Romerrilla  in 
Leokhofen.  Vorläufiger  Bericht :  Anaeiger  f.  schweizerische  Altertumskunde  24,  N.  1,  S.  427/9. 
(Tai.  23.)  —  453)  A.  Schneider,  Inschrift  t.  Aventicum:  ib.  24,  1,  8.  429—30.  — 
454)  X  X  H*  Dübi,  Studien  z.  Gesch.  d.  röm.  Altertümer  in  d.  Schweiz.  Bern,  Huber. 
4°  42  8.  fr.  1,20.  —  455)  K.  Baron  Häuser,  Neue  Funde  v.  Römersteinen:  Neue 
Carinthia  1.  Jhrg.  1890,  N.  2,  8.  94/5.  Vgl.  MCC  N.  F.  8.  271:  «Freie  Stimmen  aas 
Karaten'  1890,  N.  11,  8.  5  u.  N.  12,  8.5;  Kärntner  Volksblatt  1890,  N.  5,  8.  38.  —  456) 
id.,  Altertümer-Funde  u.  Erwerbgn.  im  J.  1890:    Carinthia  I.,  81.  Jhrg.,    N.  2,  8.  57—60. 

—  457)  id.,  Alte  Geschichte  Kärntens.  Römeraeit:  ib..  N.  4,  8.  101—11  u  N.  6,  8. 173/8 
(Fortaetzg.  folgt.)  —  458)  id.,  D.  Urgeech.  Kärntens:  Neue  Carinthia,  1.  Jhrg.,  1890,  N.  1, 
8.  4—14;  N.  3,  8. 101/7.  —  459)  id.,  Überd.  Lage  v.  Loncium  an  d.  röm.  Plöckenstratse: 
Carinthia  L,  81.  Jahrg.,  N.  3,  8.  65/9.  —  460)  G.  Marinelli,  Über  e.  interessante  röm. 
Inschrift  im  Museum  su  üdine:  Pagine  Friulane,  Januarheft,  8.  182/3.  —  460«)  K.  Baron 
Hauser,  Über  d.  röm.  Zolllinie  Zoricums:  Carinthia  L,  81.  Jahrg.,  N.  3,  8.  91/2.  —  461) 
id.,  D.  Romerstraise  Santicum-Tasinemeti :  Neue  Carinthia  L,  81.  Jhrg.,  1890,  N.  2,  8.  49 


{9.    Bdmer.    Hüter.  1,147 

indem  er  dabei  von  den  Forschungen  des  Generalmajors  Polaöek  ausgeht.  — 
t.  Kirolyi*6*)  -weist  in  der  Umgehung  Tamtschacbs  ein  reiches  Strafcennetz 
Bach  in  Abzweigung  von  der  nach  Yirunum  führenden  Heerstrafse.  — 
Fröhlichs468)  Veröffentlichungen  sind  auch  für  die  politische  Geschichte 
des  Landes  and  des  Römerreichs  nicht  unerheblich;  so  liefern  sie  n.  a.  den 
vollständigen  corsns  honorum  des  Gastinus  bis  zu  seiner  Statthalterschaft  von 
Pannonia  inferior  and  seiner  Designation  zum  Konsulat.  —  v.  Prem er- 
st ein4*4)  veröffentlicht  die  epigraphischen  Ergehnisse  einer  Reise,  die  er  für 
den  Supplementband  des  CIL.  III  1890  unternahm.466) 

Dalmatien**6-4-™)  Die  Donauländer.  —  Kuzsinski471)  teilt 
in  seinem  Fahrer  alles  Wissenswerte  tiher  die  Ausgrabungen  bei  Ofen  mit.473) 
—  Ornstein47*)  bietet  eine  genauere  UnterBuchung  des  Lagers  und  ver- 
öffentlicht nene  inschriftliche  und  andere  Funde.  —  Rowinski474)  veröffent- 
licht u.  a.  zahlreiche  Mfinzfande  von  Augustns  bis  Konstantin,  während 
Pomjftlowski474*)  die  Inschriftfragmente  des  oberen  Architravbalkens  der 
Basilika  zusammenstellt.476)  —  Tocilescu476)  teilt  Inschriften  mit,  darunter 
eine,  die  den  Konsul  des  Jahres  171  nach  Chr.,  T.  Statilius  Severns,  als 
Statthalter  von  Moesia  inferior  nennt,  ferner  eine  für  die  Stadtgeschichte  von 
Constantza  wichtige,  grofee  griechische  Inschrift  aus  vorrömischer  Periode.  — 
Toutain477)  giebt  den  Text  und  die  Interpretation  einer  Inschrift,  welche  die 
Errichtung  eines  Verteidigungswerkes  unter  der  Regierung  der  3  Kaiser  Kon- 
stantin, Konstantins  and  Konstans  erwähnt,  indem  sie  von  einem  Sappo,  vir 
perfectissimus,  duz  limitis  Scythiae,  spricht.  —  v.  Domaszewski478)  ver- 
folgt, von  Ovids  Nachrichten  ausgehend,  die  Geschichte  des  Landes,  sowie 
die  des  mösischen  Militärkommandos  auf  Grund  von  Schriftstellernotizen  und 
Inschriften« 

Griechenland  und  die  Inseln.  Von  Hertzbergs479)  Werk  ist 
eine  gute  französische  Übersetzung  erschienen.480)  —  Paton  und  Hicks481) 


— 57.  —  462)   Sigmund  y.  Karolyi,   8kizzen   über  Bömerstrelsen  n.  alte  Anaiedlnngen  in 
d.  Umgebung  v.  Tamtechach:  GarinthiaL,  81.  Jhrg.,  No.  1,  S.  1/5.  —  463)  B.  Fröhlich, 
Bfarisehe  Inschr.   aus  Pannonia  inferior  n.  raperior:  AEMÖ.  Jhrg.  14,  8.  50 — 83.  —  464) 
A.  ▼.  Premerstein,  Epigrsphiaches  ans  Steiermark  n.  Krain:  ib.  8.  84—97.  —  465)  X 
Biedl,  Ober  Beste  e.  römischen  Anlage  b.  Cilli,  Südsteiermark:  MGC  17,  3,  S.  137/8  mit 
3  Ulm,  —  466)  W.  Kubitschek,  Dalmatiatribatimdescripta:  BullArchStDalmat.,  anno  14 
5V  8.  €9—73  n.  6,  S.  87 — 91.     Ansang   ans    i<L,   Imperinm  romannm  tribatim  descriptnm, 
1889,  S.  231/7.  —  467)  P.  Kaea,   Soll'  nbicasione  di  alcnne  localita  romane  longo  1'antica 
rfrada  litorale   fr»    Salona   e  Narona:   ib.  11,  S.  169—72  (continna).    —   468)  Don  Petar 
Staiic,  Starinsk©  iakopine  n  Balekn  [Bariduo?]  pokraj  Yrlike:  ib.  7,  S.  106— 10.  —  469) 
id..  fiimski  spomenici  Urlicke  okolice:  ib.  2,  S.  26/7.     Inschriften.  —  470)  0.  Meichaner, 
Contribeio   alla    qnestione  snlla  posizione  delTantica  Debnininm:    ib.  2,   S.  22/4.    —    471) 
Eitsinski,    Aqnincam    es    Bomjsi.     Budapest     1890.     80  S.   mit    Abb.    n.   Plänen.     |[J. 
Jiog:  NPhBa.  8  (1892),  S.  128.1|    —    472)    X   J-  Nikolica,  Konstruktion   d.    Amphi- 
theater.    (Ungarisch-)     Prgr.    Budapest.     21  S.   —   473)  Jos.  Ornatein,  D.  röm.  Nieder- 
lasjong  bei  Saamoa-UjTftr :  A£MÖ.  Jhrg.  14,  S.  168-80.  —  474)  P.  A.  Bowinski,   Ana- 
grab.  d.  alten  Stadt  Dodea  in  Montenegro  (Tafel):  ZMNP.  Juli,  S.  1—171;  Oktbr.,  S.  17—22. 
St  Petersburg.     1890.     (Bussisch.)    —    474*)   J.  Pomjilowaki,  Z.  Anfsata  v.  P.  A.  Bo- 
viaiki  'Ausgrabung  etc.':    ib.  S.  412.    —    475)  X  ?.  Eiraly,  Ulpia  Traiana  Angnsta  co- 
Jnria  Dsciea    Sarmixegetnsa.    Mit  Abb.     Budapest,    Athenaenm.     179  S.     Anch  in  d.   UngB. 

11,8/9.    476)  G.  Tocileacn,  Nene  Inschriften  ana  d.  Dobrutscha:  AEMÖ.  Jahrg.  14, 

S.  10—37.  477)   H.  J.  Tontain,   Une  nonvelle  inscription  de  Troeamis  (Iglitsa):  MAH. 

11)8.  241 60.    —    478)  A.  t.  Domaszewaki,  D.  Entwickig.  d.  Prolins  Moesia:  Neue 

Hödeiberger  Jbb.  1-  8.  190—200.  —  479)  Hertaberg,  Hietoire  de  la  Grece  sous  la  do- 
ni&ttion  des  Bomaina,  trad.  de  1' allem  and  aona  la  direction  de  M.  Bonche-Leclerq.  3. 
Ptria,  Leroax-  1890-  626  8.  fr.  10,00.  |[P.  G.:  BCr.  40  (1891),  S.  182.]|  —  480) 
X  J  ?   Mahaffy,  The  Greek  world  etc.,  vgl.  JBG.  1890,  I,  15S1*».    Daan folgende 2  engl. 

10» 


1,148  §9.     Eömer.     Hüter. 

bieten  als  Grandlage  für   eine  Tollständige  Geschichte  der  Insel  ein  corpus 
inscript.  Coarum,  das  bis  ins  3.  Jh.  vor  Chr.  reicht 

Asien.  Kaestner48*)  behandelt  mit  sorgfältiger  Benutzung  der  Autoren- 
steilen,  der  Inschriften  und  Münzen  die  Ären,  die  für  die  Regierungszeit 
des  Augustus  in  den  Städten  Syriens,  der  Asia  proconsularis,  Macedoniens 
und  Achajas,  in  Eyrene  und  in  Ägypten  in  Gebrauch  waren,  und  aufserdem 
die  anderen  in  denselben  Gegenden  angewendeten  Zeitrechnungen.488)  — 
Bärard484)  teilt  die  Inschriften  mit,  die  er  in  Karien,  Lykien,  Pisidien,  Pam- 
pbylien  und  Phrygien  während  zweier  Reisen  gesammelt  hat ;  eine  aus  Mylasa 
giebt  Aufschlüsse  über  die  Unterhaltung  von  Gladiatorenbanden  durch  Kaiser- 
priesterfamilien. —  Cousin486)  teilt  Inschriften  aus  Djibi  und  Eski-Hissar 
mit,  darunter  2  identische  Inschriften  aus  der  Zeit  des  Septimius  Severus. 
—  Buresch486)  schickt  eine  Inschrift  des  lävTwvelvog  QiloocHpog,  die  er 
selbst  nochmals  genau  abgeschrieben,  und  giebt  eine  vorläufige  Interpretation 
der  interessanten  Urk.,  die  einen  Brief  Caracallas  auf  die  Bitte  des  Phila- 
delphiers  Julianos  um  den  Neokorat  für  seine  Vaterstadt  darstellt.  —  Hogarth 
und  Munro487)  schicken  Reiseberichte  aus  Kleinasien  über  Funde  und 
Forschungen  auf  der  römischen  Strafse  von  Ephesus  ostwärts,  namentlich  von 
antiken  Meilensteinen  u.  s.  w.  —  Humanns  und  Puchsteins488)  Berichte 
verbreiten  u.  a.  helles  Licht  über  die  Verbreitung  der  persischen  Religion  in 
der  römischen  Kaiserzeit.489)  —  Legrand490)  veröffentlicht  Inschriften, 
darunter  einen  Brief  Hadrians  an  die  Bule  und  den  Demos  der  Stadt,  einen 
erbetenen  Steuernachlafs  gewährend,  woraus  hervorgeht,  dafs  A.  nicht  unter 
die  civitates  immunes  gehörte;  ccQyvQiov  €7tayyeXftx6v  übersetzt  der  Vf. 
nämlich  mit  aes  imperatum.  —  Die  Klausel  des  von  Mommsen491)  be- 
sprochenen Beschlusses  bezieht  sich  nicht  auf  T.  allein,  sondern  einen  Städte- 
bund, wahrscheinlich  das  xoivbv  rwv  Taqiitavwv;  der  Beschlufs  aber  wahr- 
scheinlich auch  nicht  auf  dieses  oder  doch  nicht  allein  auf  dieses,  sondern 
auf  die  gesamte  Konföderation  der  karischen  Ortschaften,  die  bei  Strabon 
auftritt  unter  dem  Namen  des  avorrjfia  xqvocloqixov.  Mommsen  fafst  die 
Sache  so  auf,  dafs  sich  aus  einem  Komplexe  formal  souveräner  Demen  die 
einzelnen  xoivd  bildeten,  darunter  eines,  über  das  Stratonikeia  die  Vorstand- 


ITC.  Torr:  C1B.  6,  1.  2,  S.  56/8;  Ath.  N.  3299,  S.  88/8.] |  —  481)  W.  B.  Paton  and  E. 
L.  Hicks,  The  inscriptions  of  Co«.  Oxford,  Clarendon  Prosa.  LIV,  407  8.  mit  1  Karte. 
ah.  20,00.  HA.  Hanyette:  BCr.  18  (1892),  8.  886/7;  B.  Hanssonllier:  ib.,  S.  837 
—40;  A.  H.:  LCB1.  5  (1892),  S.  155/6;  W.  Larfeld:  BPWS.  22  (1892),  8.691/5  *.  23, 
8.  718—22;  E.  Seilers:  Ac.  N.  1037,  8.  283;  Meisterhans:  NPhBs.  10  (1892), 
8.  146/8.] |  —  482)  0.  Kaestner,  De  aeris  quae  ab  imperio  Caesaris  Octariani  conaütnto 
initium  dnxerint  Dias,  inaug.  Leipzig,  6.  Fock.  1890.  94  8.  M.  2,00.  |[P.  Habel: 
W8KPh.  19  (1891),  8.  508/9.]|  —  483)  X  0.  Weismantel,  D.  Erdbeben  d.  vorderen 
Kleinasiens  in  geschichtl.  Zeit.  Mit  1  Karte.  Prgr.  Wiesbaden,  L.  Schellenbergs  Hofbach- 
druckerei 4°.  29  8.  —  484)  V.  Berard,  Inscriptions  d'Asie  minenre:  BCH.  15,  S.  538 
— 62  ä  snifre.  —  485)  M.  Q.  Cousin,  Inscriptions  d'Asie  Minenre  (Djibi  et  Eski-Hissar) : 
ib.,  8.  418-30.  —  486)  K.  Bnresch,  Mitteilungen.  Brief  ans  Alaschehir  (Philadelphia 
in  Lydien),  30.  Sept.  1891:  WSKPh.  45  (1891),  8.  1242/6.  —  487) D.  Q.  Hogarth  and  J. 
A.  B.  Munro,  Exploration  in  Asia  Minor:  Athen  N.  3380,  8.  265/6;  N.  3333,  8.  361  ff.; 
K.  3335,  8.  423  f.  —  488)  K.  Humann  u.  0.  Pachstein,  Beisen  in  Kleinasien  u.  Nord- 
syrien.  Hebst  e.  Atlas.  Berlin,  D.  Beimer.  1890.  Teztbd.  Imp.  8°.  VII,  423  8.,  59  Ab- 
bild, Atlas:  3  Karten  u.  53  (photolith.)  Tat,  Dopp.-Fol.  M.  60,00.  |[Ed.  M.  .  .r:  LCB1. 
12  (1891),  8.  387/8;  RH.  N.  2  (1891),  8.  400/5.]|  —  489)  X  K.  OTaf  Lanckoronaki, 
Vgl.  JBG.  1890,  I,  156*".  Dazu  noch  2  weitere  anerkennende  Bes. :  |[G.  Hirschfeld:  DB». 
17,  9,  8.  474/6;  F.  8 tudniczka:  AZB.  34.11  —  490)  E.  Legrand,  Inscriptions  d'Aaty- 
palee:  BCH.  15,  8.  629—86  a  auim.    —    401)    Th.  Mommsen,   Z.  d.  Senatsbeadüaf«  y. 


{9.    RSfflnr.    Httter.^  1,149 

schaft  führte,  und  dafe  der  Komplex  dieser  %owd  eben  der  karische  St&dte- 
band  war,  mit  dem  dann  die  römische  Gemeinde  in  Vertragsverhältnis  trat. 

—  Derselbe  Vf.492)  bespricht  eine  ans  Apamea  in  Phrygien  durch  Ramsay 
vermittelte  griechische  Inschrift,  dazu  die  Schicksale  der  Apamener  unter 
Mithiadates  nnd  in  der  ersten  Kaiserzeit.  —  Die  von  Badet498)  besprochene 
Inschrift  stammt  ans  dem  Jahre  109  nach  Chr.;  sie  enthält  Listen  von  Muni- 
apalmagistraten  and  der  Epheben;  der  iqrqßaq^og  ist  der  erste  Archon  der 
Stadt  —  Nachträglich  maus  hier  die  eingehende  Besprechung  von  Rarasays 
Werk  (Tgl.  JBG.  1890,  I,  158"°)  durch  Hirschfeld494)  erwähnt  werden, 
der  sein  absprechendes  Urteil,  es  sei  eilfertig  und  unordentlich  gearbeitet, 
mit  umfassender  Sachkenntnis  begründet.  —  Babelon4*6)  giebt  die  Ge- 
schichte dieser  Insel  nach  den  Münzen  in  6  Perioden,  von  denen  die  beiden 
letzten  die  Beziehungen  zu  den  Römern  und  die  Bömerherrschaft  bis  Gordian 
(244  nach  Chr.)  umspannen. 

Von  Manfrins  Werk496)  (vgl.  JBG.  1889,  I,  161807)  ist  nunmehr  der 
zweite  Band  erschienen,  in  dem  der  fleißige  Vf.  weitausholend  die  religiösen, 
sozialen  und  politischen  Zustände  Roms  im  letzten  Jh.  der  Republik  erörtert 
und  die  Stellung  Judaeas  unter  den  römischen  Statthaltern  Syriens  bis  zur 
Thronbesteigung  des  Herodes  schildert. 

Ägypten.  Für  die  Topographie  Alexandrias  unter  römischer  Herr* 
achaft  ist  die  Erörterung  von  Mommsen497)  über  die  unter  Augustus  ge- 
baute Wasserleitung  wichtig.  —  Näroutsos4*8)  teilt  u.  a.  Inschriften  aus 
da  römischen  Militärgrabstätte  mit 

Afrika.  Zu  loben  ist  die  wertvolle  Instruktion,  die  das  Comit6 
des  Travauz  historiques  et  scientifiques 4")  im  Auftrage  des  Ministers 
de  llnstmction  publique  für  die  weiteren  Altertumsforschungen  ausgearbeitet 
bat  —  Die  Funde  in  Anika  finden  vielfach  Aufnahme  in  dem  Bulletin 
fieses  Komitees,  section  d' Archäologie,  ß0°)  das  man  durchgehende  zu  Rate 
ziehe-601)    —    Das   Werk   von   Cat60*)    habe    ich   bis   jetzt  nicht  erhalten. 

—  Pallu  de  Lessert608)  ist  von  neuen  Funden  und  Arbeiten  veranlafst 
vorden,  seine  früheren  Behauptungen  über  die  Organisation  eines  provinzialen 


Tnbat:  Hermes  26,  S.  140/8.  —  492)  id.,  Observationen  epigraphicae.  44.  Titalus  Apameas: 
Ephemeris  epigraphica.  (CIL.  sappl.)  7,  S.  436—43.  Berlin,  Q.  Keimer.  —  493)  G.  Badet, 
üacripöoB  de  Kios  en  Bithynie:  BCH.  15,  8.  481/7. —  494)  Q.  Hirschfeld,  Besprechung 
t.  Bamssy,  The  biet  geography  of  Asia  minor,  London  1890:  BPWS.  42  (1891),  8.  1817 
—22;  43,  S.  1349-56;  44,  8.  1381/9.  Vgl.  auch  Ath.  N.  8307,  S.  338/9;  V.  Head: 
HmunGkr.  in,  41,  8.  111/3.  —  495)  £.  Babelon,  Aradus:  BNomism.,  3.  ser.,  t  9, 
3.  283—314  vu  402—32,  pl.  11,  12,  13.  —  496)  P.  Manfrin,  Gli  Ebrei  sotto  la  domi- 
aasos*  romana.  2.  Borna,  Fratelli  Bocca.  1890.  358  S.  fr.  5,00.  |[P.  Q.  Molmenti: 
NAat  3*  aar.,  yol.  19  (1889),  S.  897-403  n.  vol.  27  (1890),  S.  155/8;  Cirilta  cattolica 
•er.  14,  toI.  8,  8.  705—21  n.  9,  S.  208—19  (über  d.  1.  Bd.);  W.  Dr.:  LCB1.  41  (1891), 
8.  1422/8;  BH.  1892,  janrier— f4rr.]|  —  497)  Th.  Mommsen,  Obserrationes  epigraphicae. 
47.  Aqaaedaetos  Alexandrinas:  Ephemer«  epigr.  (CIL.  sappl.)  7,  S.  448 — 50.  Berlin,  G. 
Benner.  —  498)  Neroatsos-Bey,  Inscriptions  grecqoes  et  latines  recueillies  dans  la  Tille 
faJesndrie  et  anx  Enrirons,  (Nonyelle  serie  1888—90):  BArch.  3.  ser.,  t  18,  S.  333—45. 
VjL  RArch.  1887:  1.  sene  des  inscript  etc.  —  499)  Recherche  des  antiqnites  dans  le 
Nord  de  FAfriqoe.  Conseils  aox  archeoL  et  anx  voyag.  Instruct.  adresaees  par  le  Comite*  des 
Tm.  Inst  et  scient,    anx  eorresp.  da  Miniatere  de  l'inatr.  pabl.    Paris,  Hachette.     Fr.  4,00. 

—  500)  BCTA  1891.  —  501)  X  E.  Mercier,  Hißt,  de  l'Afriqae  septentrionale  depais 
las  traps  lesphwrecnlesjttsqu'älaamqttStefnmoaiße.    Areccartes.    Paris,  Lerou.     Fr.  25,00. 

—  Wt)  X  X  B.  Cat,  Essai  sor  la  province  romaine  de  Maorttanie  Ceaarienne.  Avec 
*  eartt*>  Fans,  Lerou.  Fr.  7,50.  —  503)  A.  CL  Pallu  de  Lessert,  Nourelles  ob- 
wnatfaaa  sv  les  aasemblees  prorinciales  et  le  colte  proTindal  dans  l'Afriqae  romaine.    Paris, 


1,150  {&•    Körner.    Hfitar. 

Kultus  der  Göttin  Roma  and  des  Aagastas  zu  widerrufen;  jetzt  ist  er  der 
Ansicht,  dafs  an  Stelle  dieses  Kults  in  Afrika  derjenige  der  divi  stand.  Im 
zweiten  Teile  der  Schrift  giebt  er  eine  vollständige  Aufzählung  der  Quell- 
berichte aber  die  Provinzialconcilia  und  den  Provinzialkult;  ein  besonderes 
Kapitel  ist  der  exzeptionellen  Organisation  der  Konföderation  der  4  Kolonieen 
von  Girta  gewidmet  —  Derselbe  Vi604)  stellt  in  einem  nützlichen  Buche 
die  Namen  der  Statthalter  der  Provinz  nach  Diocletian  zusammen  und  handelt 
Aber  ihre  Funktionen,  ihren  Rang,  die  Ausdehnung  ihrer  Vollmachten  u.  s.  w. 
—  Cagnat606)  hat  eine  genaue  Situationsprüfung  der  Ruinen  des  alten 
Thamugadi,  'des  afrikanischen  Pompejis',  vorgenommen.  —  Derselbe  Yf. 
Iftfst  im  Verein  mit  Boeswillwald606)  ein  Prachtwerk  über  diese  inter- 
essante Lagerstadt  erscheinen.  —  Cagnat607)  veröffentlicht  und  erklärt  2 
für  die  Militärgeschichte  Afrikas  bedeutsame  Inschriften.  —  Delattre608) 
hat  einen  Grabstein  entdeckt,  der  für  das  Faktum  der  Anwesenheit  der  co- 
hors  I  urbana  in  Afrika  wichtig  ist;  de  Villefosse  erklärt,  wie  von  Ves- 
pasian  bei  seiner  Reorganisation  der  cohortes  urbanae  solche  nach  Lyon  und 
Afrika  zur  Unterstützung  des  Statthalters  bei  der  Erhebung  der  kaiserlichen 
Revenuen  geschickt  wurden.60*610)  —  Torr611)  stellt  eine  Untersuchung 
über  die  beiden  Häfen  Karthagos  an,  die  nicht  in  den  beiden  Seen  erblickt 
werden  können,  die  gewöhnlich  dafür  angesehen  werden.61*)  —  Schmidt518) 
berichtet  über  die  neueste  inschriftliche  Bereicherung  der  Ortskunde;  das 
municipium  Numiulitanum  wird  topographisch  fixiert  bei  El-Maatria,  der 
Hauptname  der  Stadt  festgestellt,  die  wir  in  den  Ruinen  von  Henschir 
Kuschbatihin  zu  erkennen  haben.  —  Nach  Garton614)  sind  in  Dougga  (civitas 
Thuggensis)  ein  Tempel  des  Saturn  aus  der  Zeit  des  Septimius  Severus  und 
Clodius  Albmus  194  nach  Chr.,  ein  Hippodrom  und  ein  Theater,  in  El- 
Maatria  ein  Tempel  ausgegraben  worden.  —  Toutain616)  interpretiert  einen 
Pluto  Variccala  (phönizisch)  als  frugifer,  bringt  das  erste  epigraphische 
Dokument  dafür,  dafs  Thabraca,  zwar  phönizischen  Ursprungs,  unter  dem 
Kaiserreich  als  römische  Kolonie  errichtet  wurde;  der  Obergang  von  dem 
oppidum  zur  colonia  mufs  unter  den  Flaviern  oder  den  ersten  Antoninern 
stattgefunden  haben;  in  der  3.  Inschrift  ist  von  einem  Augusti  dispensatoris 
arcae  vicarius  die  Rede,  einem  Amt,  das  er  untersucht.616-611*)  —  Derselbe 


(Mai— Juin  1891),  N.  18,  S.  209—18.  Paris,  imp.  nationale.  12  S.  (Extrait)  —  506) 
£.  Boeswillwald  et  R.  Cagnat,  Timgad,  nne  cit6  africaine  sous  l'empire  romain.  Oirar. 
accomp.  de  plana  et  de  desrins  etc.  livr.  I.  Paris,  Leronx.  4°.  XXIL  a  fr.  10,00.  — 
507)  R.  Cagnat,  Dem  inscriptions  militaires  d'Afrique:  MAH.  11,  S.  314—22.  Vgl. 
BCTA.  1890,  S.  236.  —  508)  A.  L.  Delattre,  NouTelies  deoouYertes  faites  a  Carthage  par 
le  P.  D.,    commaniquees   par    M.    Ant    Heron    de   Villefosse.     N.   2.  CR.  4.  s4r.,  t  19, 

5.  24—31.  —  509)  X  i<U  marqaes  de  vases  grecs  et  romaina  trouveee  a  Carthage.  1888 
—90:  MAR  11,  S.  53—80.  —  510)  X  i<L»  Quelques  marques  doliairea  troaveee  a  Car- 
thage en  1891:  ib.  11,  S.  323/6.  —  511)  Cecil  Torr,  Les  harboara  of  Carthage:  C1R.  5. 

6,  S.  280/4.  —  512)  X  Fauvelle,  Sepoltores  paniqaes  de  Carthage.  Mit  Abb.:  BSAP. 
1  (4.  ser.),  fasc.  3,  mai-jain,  1890,  S.  492—521.  —513)  Jon.  Schmidt,  Z.  politischen 
Geographie  d.  afrikan.  Provinzen:  RhMusPh.  N.  F.  46,  2,  S.  334/6.  —  514)  Carton, 
Rapport  aar  les  foailles  executees  par  Dr.  C.  en  1891,  ayec  la  oollab.  de  M.  Denis:  CR. 
4.  ser.,  t  19,  N.  34,  S.  437—49.  —  515)  J.  Toutain,  Trois  inscriptions  de  Thabraca 
(Tabarka,  Tuniaie):  MAH.  11,  S.  81—91.  —  516)  X  id.,  Afriqne  Romaine.  I.  Foailles  de 
M.  Gsell  ä  Tipaaa.    La  basilique  de  Sainte  Salsa.  II.  Foailles  de  M.  le  capitaine  Dautherille 


}9.    Körner.    Hüter.  1,151 

Vf.59*)  redet  über  das  Geldvenn&chtnis  des  P.  Licinius  Papirianus,  procarator 
a  rationibus  der  Kaiser  Mark  Aurel  und  L.  Venu,  an  die  Stadt  Sicca  Veneria 
Ar  die  pueri  alimentarii.  —  Vercoutre621)  bebandelt  n.  a.  die  Lokalgott- 
heiten  Eruc  und  MalagbeL  —  Die  von  H6ron  de  Villefosse6")  mitgeteilte 
Inschrift,  unter  Nerva  im  Jahre  97  verfertigt,  enthält  den  Namen  des  bisher 
als  Legaten  von  Numidien  unbekannten  Qu.  Fabios  Barbarns  Yalerins  Magnus 
Julianus,  der  mit  dem  consnl  snffectus  des  Jahres  99  (CIL  3,  S.  863  No.  20) 
ra  identifizieren  ist;  er  war  in  Numidien  von  97  bis  1.  Juli  99  unmittel- 
barer Vorgänger  des  L.  Munatius  Gallus,  des  Grunders  der  Kolonie  von 
Thamngadi  im  Jahre  100.6"  5U)  —  Waille6*6)  veröffentlicht  einen  zusammen- 
fassenden Bericht  über  die  Ausgrabungen,  die  er  selbst  in  Chercbel  vor- 
genommen; er  betrifft  die  Lage,  den  Namen  und  den  Zustand  der  alten 
Stadt,  die  Wasserleitungen,  Theater,  Amphitheater,  Thermen,  Götterkult,  Alter 
der  Denkmäler  und  die  allmähliche  Zerstörung.  —  Toutain*28)  sucht  einen 
Ladlius  Constantius,  praeses  Mauretaniae  et  Tingitaniae,  vir  clarissimus  con- 
solaris  Tusciae  et  Umbriae,  über  den  6  eoff roy  nach  einer  Inschrift  berichtet, 
in  die  Geschichte  einzureihen. 

Kriegswesen  und  Heeresgeschichte.  Bissaud687)  hat  eine 
gute  Übersetzung  von  Marquardts  römischen  Kriegsaltertümern  veranstaltet; 
sie  gehört  in  die  Reihe  der  französischen  Übersetzungen,  die  von  Mommsens 
and  Marquardts  Altertümern  unter  der  Leitung  von  Humbert  veranstaltet 
nerden  (vgl.  JBG.  1890,  I,  149IM).M*6M)  —  Die  zweite  Hälfte  von 
Lübecks*30)  sorgfaltiger  Arbeit  (vgl.  JBG.  1890,  I,  158*™)  behandelt 
Raderwerk,  Takelung,  AusrOstungsgegenstände,  Bemannung  und  Ruderein- 
richtungen der  Polyeren.581)  —  Von  den  4  vorzüglich  erhaltenen  Medaillons, 


a  Tabarka:  ib.  S.  179 — 86.  —  517)  X  id»  Afrique  Romaine.    Note«  aar  les  poteries  com- 
mune« d'Afriqae:  ib..  S.  305—18.  —  518)  X  id.,  Epigraphie  africaine.  I.  Inacriptiona  ine- 
dite«  de  l'Afriqne.     IL   Lliistoire  d'ane  inscription   d'Aamale    (Anaia):   ib.  8.  417  —  36.    — 
M9)  X  id-,    Note  aar  llle  de  Im  Galite  (Tuniaie):  ib.,  S.  464/6.    —   520)  id.,    L'inscri- 
Bttom  alimentaire  de  Sicca  (Le  Kef),  eommentee  per  J.  T.:  Collectiona  da  Musee  Alaoai  pabL 
«m«  la  dir.  de  M.  B.  de  la  Blanchere.     le  «er.,  lirr.  6/7.     Pari«,  Firmin  Didot     1890.  — 
521)    A.   Vercoutre,  Sur  quelques  divinitee  topiqaes  africaine«  (mentionnes  aar  lea  monu- 
Be&te  epigraphiques) :   RArch.  8.  »er.,  t  17,  man— arril.  8.  156—60.    —   522)  M.  H6ron 
es  Villefosse,  Inscription  latine,  troaree  entre  Tdzeur  et Gafaa (Toniaie),  communiquee  per 
H.  de  V.:  CR.  4.  ser.,  t.  19  (juillet-aout),  N.  24,  8.  292/6.    —   523)  id.,  Los  decoarertes 
fattea  an  Maroc  et  principalement  a  Volabilia  per  M.  de  la  Martiniere.     (Bxtrait  daBCTA.) 
rari«.  —  524)  X   Victor  Waille  et  Paul  Gaackler,   Inscription«  ineditea  de  Chercbel: 
BAieh.  3.  ser.,  t  17,  6.  13—85  u.  8.  129—49.  —  525)  V.  Waille,  De  Caeaareae  mona- 
aentia  qoae  anpersmit  rel  de  Caesarea  ex  titalis  reiiqaiieque  a  tempore  regia  Jubae  aaqoe  ad 
MD8B  a  Christo  372.     Thesia.    Paris  (Alger)  Fontane  et  Cie.    gr.  8°.     109  8.     | [Johanne« 
Schmidt:  BPWS.  2  (1892),  8.  51/3.]|  —  526)  J.  Tontain,  Note  de  M.  J.  T.     (Annexe 
*  la  lettre  de  M.  A.  Geffroy):  CR.,  4.  eer.,  t  19,  8.  37/9.     Vgl.  diesen  JBG.  N.  74. 

527)  J.  Marqnardt,  De  l'organisation  militaire  ches  les  Romain«.  (Manuel  dea  antiqa. 
ran.  per  Tb.  Mommsen  et  J.  Marqoardt  Trad.  de  fall,  soaa  la  direction  de  G.  Humbert.) 
Trmd.  rar  ls  2.  ed.  all.  per  M.  Bisa  and  t  11  (aTec  18  boia  et  une  pl  double).  Paria, 
Tboxin.  IV,  419  8.  Fr.  10,00.  |[R.  Cagnat:  RCr.  16  (1892),  8.  307.]|  —  528)  X  A. 
Demmin,  D.  Kriegswaffen  in  ihren  geschichtl.  Entwickinngen  y.  d.  älteaten  Zeiten  bis  auf 
e.  Gegenwart.  E.  EncyklopSdie  d.  Waffenkunde.  3.  günsl.  nmgearb.  a.  «ehr  bedeat  renn. 
AnC  Mit  über  4600  Abb.  t.  Waffen  u.  Aasrttatangen,  sowie  über  650  Marken  t.  Waffen- 
schmieden. Gera-Untermhaiu,  Köhler.  IV,  1106  8.  M.  10,00;  geb.  M.  12,00.  —  529) 
X  G.  De  la  NoS,  Principe«  de  la  fortification  antiqae.  Fortification  romaine.  Areo  pL 
5/9:  Öeogr.  bist  1889,  N.  5,  6,  8.  209—307.  —  530)  B.  Lübeck,  D.  Seewesen  d. 
Griechen  u.  Römer.  IL  Mit  Tafel  2/4.  Prgr.  d.  Johanneams.  Hamburg,  Herold.  4°. 
MS.  —  581)  X  **•  Arenhold,  D.  bist  Entwicklang  d.  SchifErtypen  ▼.  röm.  Krieguchiff 


1,152  $*•    BSmer.    Hüter. 

die  Babel on63*)  bespricht!  bietet  eines,  den  Commodus  darstellend,  in  dem 
Beversbilde  ein  wichtiges  Anschauungsmittel  zum  Stadium  der  antiken  Schiffs- 
kirnst  —  Einleitend  bespricht  Oiesing588)  die  Ergebnisse  der  3  Abhand- 
lungen Delbrücks  und  giebt  dann  mit  vorzüglicher  Kenntnis  der  Quellen  und 
der  neueren  Litteratur,  sowie  auf  Grund  eigener  Erwägungen  eine  kurze, 
zusammenhängende  Darstellung.  Da  die  Streitfragen  in  kleine  Anhänge  ver- 
wiesen sind,  so  ist  der  Aufsatz  demjenigen,  der  sich  schnell  über  den  Stand 
unserer  Kenntnisse  auf  diesem  Gebiet  orientieren  will,  sehr  zur  Lektüre  zu 
empfehlen.  Der  Yf.  behandelt  das  Heer  des  Servius,  die  Neuordnung  unter 
Gamillus,  die  Legion  des  Latinerkriegs  im  Jahre  340,  die  Legion  des  3.  Jh. 
und  die  des  älteren  Scipio  (Polyb.  VI,  19  f.  und  18,  28  f.).  Die  Anhänge 
betreffen  die  Triarier  der  ältesten  Zeit,  Phalanx,  Treffen  und  Beserve,  Livius' 
Bericht  VIII,  8,  die  Treffengliederung  und  die  Schlacht  bei  Zama,  die  Ver- 
wendung der  Beserve  in  der  Kohortenlegion.  —  Hoffmann584)  erörtert 
folgendes:  Der  Name  weist  auf  eine  der  Dreiteilung  der  Beiterei  entsprechende 
Gliederung  des  Fufsvolkes  auch  in  den  alten  patrizischen  Kurien  hin.  Von 
diesem  Kerne  der  alten  Legion  wurde  der  Name  auf  das  Elitekorps  der 
dritten  Schlachtreihe  übertragen.  Der  Vf.  zieht  dann  weitere  Schlüsse  auf 
die  Bildung  der  Triarier  aus  den  3  Stammtribus,  indem  er  von  den  Türmen 
der  Reiter  ausgeht.  —  Die  3  einzeln  besprochenen  Teile  von  dem  Werke 
Fröhliche695)  (vgl.  JBG.  1889,  I,  162«»  und  1890,  I,  159"»)  sind,  zu 
einem  Bande  unverändert  vereinigt  und  mit  einem  Gesamtregister  versehen, 
erschienen.  —  Eine  Reihe  beachtenswerter  Ausstellungen  daran  kommen  von 
einer  sachkundigen  und  gelehrten  Autorität  auf  diesem  Gebiete,  dem  Colonel 
Stoffel;686)  sie  betreffen  die  Zahl  und  Effektivstärke  der  Legionen,  die 
Führung  des  Kampfes,  die  Flufsüberschreitungen,  die  antesignani  und  die 
Schlacht  bei  Buspina,  deren  Darstellung  er  '6rron6e  d'un  bout  ä  l'antre'  be- 
zeichnet —  Kaiinka687)  giebt  zu  Prammers  Caesarausgabe  eine  auf  guten 
Quellen  beruhende,  auf  das  Wichtigste  beschränkte  und  gut  illustrierte  Zu- 
sammenstellung über  Organisation  und  Ausrüstung  des  Heeres,  sowie  seine 
Thätigkeit  auf  dem  Marsch,  im  Lager  und  im  Kampf.  —  Gatti698)  teilt 
u.  a.  die  Inschriften  von  3  Militärcippen  mit  von  equites  singulares  aus 
Hadrians  Zeit,  wichtig  für  Bang-  und  Avancementsverhältnisse;  auch  unter- 
sucht er  die  Bedeutung  des  tablifer.  —  Ein  Gebiet  aus  dem  Militärwesen 
der  späteren  Kaiserzeit  wird  von  Bertolini68*)  behandelt.  — Das  Büchlein 


bis  a.  Gegenw.  in  SO  Heliograrfiren  mit  ertönt  Text  24  S.  Text  u.  SO  Tun.  Kiel,  Iipsiiu 
u.  Tischer.  Quer-Fol.  M.  20,00.  |[G.  Wie.:  LCB1.  40  (1891),  8.  1 393/4.] |  —  532)  B. 
Babelon,  Qoatre  mftdaillons  de  bronse  d'Ane  Mineure.  1  pl.:  RNmnism.,  3.  eer. ,  t  9, 
8.  26—39.  —  588)  Frdr.  Giesing,  D.  Entwickig.  d.  röm.  Manipolar-Taktik.  Prgr.  <L 
Vitxthmn.  Gymn.  Dresden,  B.  G.  Teabner.  4°.  SO  8.  —  584)  B.  Hoffmann,  Trimrii: 
Commentat  Woelfflinianae  Sl  8.  227—30.    Leipaig,  B.  G.  Teabner.    gr.  %•     410  8.     IL  8,00. 

—  535)  Fn.  Fröhlich,  D.  Kriegswesen  Caesars.  Zürich,  F.  Sdndtheft.  IV,  878  8. 
M.  4,60.     |[Bnd.  Menge:  BPWS.  34  (1891),  8.  1069— T2  (über  d.  3  lebten  Teile  lobend.)]) 

—  586)    Stoffel,  Bemarqnes   aar  1'otiTrage  inütnle:  D.  Kriegswesen  Casars  y.    FrBhlieh. 

8  TeUe.  Zürich  1889—91,  Schultheis:  RPh,  15,  8.  189— 55.  —  587) C.  Julii  Caesaris  de 
hello  Gallico  commentarios  ed.  J.  Prammer.  Mit  1  Karte  n.  1  Titelbild.  4.  Aufl.  mit 
Anhang:  E.  Kaiinka,  D.  röm.  Kriegswesen  in  CSsars  gaU.  Kämpfen.  Mit  24  Abb.  Wien 
u.  Prag,  Tempaky;  Leipaig,  Freytag.     164  8.    M.   1,00,  geb.   1,25.     |[K  Wolff:   WSKPh. 

9  (1892),  8.  239—40;  Y.  Th Qmser;  ZOG.  48,  8.  35;  R.  Cagnat:  BCr.  N.  5»  (1891), 
8.  506;  8iegm.  Prenfs:  BPWS.  SO/l  (1892),  &  943/4.] |  —  538)  G.  Gatti,  Trovamenti 
risgoardanti  la  topografia  e  la  epigrafla  nrbana :  Monumento  d.  eqoiti  singolari  oongediati  etc. : 
BGABoma,  anno  19,  ser.  4*,  iasc  7/9,  S.  880—96.     Vgl.  AALN.  &  184—89.  —  589)  D. 


}9.    Boraer.    Hüter.  1,153 

von  Pohlmey*40)  ist  nicht  übel  zu  lesen,  aber  im  Aasdruck  and  in  der 
Darstellung  oft  phantastisch  and  wird,  wie  ich  glaube,  den  Schüler  öfters 
verwirren  und  nicht  belehren,  wenn  der  Vf.  z.  B.  über  den  Triumphzug  des  Ger- 
manicns,  weil  die  Nachrichten  der  Alten  sp&rlich  sind,  'eine  etwas  freiere 
Behandlung  an  Stelle  der  quellenmäßigen'  treten  läfat*41)  —  v.  Doma- 
szew8ki*4*)  weist  den  Versuch  von  Patsch,  Mommsens  Ansicht  zu  er- 
schüttern (Tgl.  JBG.  1890,  I,  160"°)  zurück;  er  zeigt,  dafs  man  sich  die 
Bildung  der  neuen  Legionen  beim  Ausbrach  des  pannonischen  Aufstandes  in 
der  Weise  zu  denken  habe,  dafs  zahlreiche  Soldaten  aus  den  Legionen  Älterer 
Entstehung  den  Kern  der  neuen  Formationen  bildeten,  und  folgert,  dafs  man 
demnach  aus  Inschriften,  welche  Veteranen  oder  Soldaten  langer  Dienstzeit 
in  der  20.  Legion  aus  augusteischer  Zeit  nennen,  keinen  Schlafe  ziehen 
dürfe,  dafs  diese  Legion  vor  dem  Jahre  6  bestanden  habe.  —  Derselbe 
VC*45)  erkennt  aus  Legionsziegeln,  dafs  diese  Legion  bereits  am  Ende  des 
1.  Jh.  in  Pannonien  stand,  und  dafs  wenigstens  eine  Abteilung  in  Wien 
gandsonierte.  —  Derselbe  Vf.6'4)  stellt  die  Inschrift  des  Aulus  Didius  Gallus 
her  und  interpretiert  sie;  darunter:  pr[aefectu]s  equitat(us)  [bello]  [Britannico, 
praetor)  quaest(or)  ünpejratoris  etc.  Daraus  geht  hervor,  dafs  damals  in  Kriegs- 
xeiten  grofse  Kavalleriekorps  unter  dem  Befehle  eines  einzigen  Kommandeurs 
gebildet  wurden.  —  Von  demselben  Vf.  vgl.  den  in  diesem  JBG.  unter  der 
Bobrik  C.  Provinzen,  Britannien438)  besprochenen  Artikel.  —  Patsch646) 
erklärt  die  grofse  Zahl  der  zu  Tage  gekommenen  Sepulkralinschriften  von 
hier  verstorbenen  Pr&torianern  mit  dem  Nachweise,  dafs  z.  B.  im  Jahre  10 
nach  Chr.  zum  mindesten  4  Mitglieder  der  kaiserlichen  Familie  (Augustus, 
Livia,  Julia,  Tiberius)  in  Aquileia  gewesen  sind.  —  Das  von  Hülsen  64e)  veröffent- 
lichte Diplom  ist  wichtig  durch  den  Passus  über  die  Immunität  der  dem 
Soldaten  durch  kaiserliches  Benefizium  angewiesenen  L&ndereien.  —  Mowat647) 
veröffentlicht  nochmals  für  weitere  Kreise  ein  1884  zu  AszAr  im  Komi  tat 
Komorn  gefundenes  Militärdiplom  vom  Jahre  148  nach  Chr.,  das  die  con- 
soles  soffecti  dieses  Jahres  bekannt  macht,  und  stellt  die  wichtigen  Resultate 
zusammen,  die  man  aus  demselben  hauptsächlich  für  die  militärische  Ge- 
schichte Pannoniens  gewinnen  kann;  der  Vergleich  mit  2  anderen  Diplomen 
sos  den  Jahren  138  und  154  ermöglicht  es,  ziemlich  genauen  Aufschlufs  zu 
erlangen  über  die  Veränderung  der  Armee  während  dieser  Zeit;  bemerkens- 
wert ist  die  Versecbsfachung  der  Kavalleriestärke-,  diese  grofse  Reorganisation 
der  Hülfistrappen  scheint  hervorgerufen  worden  zu  sein  durch  die  Expedition,  die 
imJahre  139  nach Dacien  unternommen  wurde.648)  —  E.  aus'm  Weerth 649)  ver- 


Butolini,  I  numeri:  AMIV.  aar.  7,  t  1  (1S89,  1890),  Disp.  10,  S.  1108—41.  —  540) 
&  Pohlmey,  D.  röm.  Triumph.  D.  Triumph  im  allgemeinen,  d.  Trinmphaug  d.  Aemilina 
Pullat,  Qennanicua,  Titas.  (=  Gymnasialbibliothek  herausgegeben  y.  B.  Pohlmey  n.  H. 
Hoftmaan,  4.  Heft)  Gütersloh,  C.  Bertelsmann.  80  8.  M.  1,00.  |[G.  Grfining:  LM. 
N.  8,  &  61  fhSchat  «n*ieheDd,);  NPBa.  N.  11  (1892),  8.  174.])  —  541)  X  0. 
Meyer,  D.  Trimnphxng  d.  Germanica«.  Einladangsschrift  v.  Grimma.  9.  Artikel.  8  S.  — 
»42)  A.  ▼.  Domasaewski,  Z.  Gesch.  d.  Legionen  18—20:  KBWZ.  10,  2/3,  Sp.  59—63.  — 
U%)  id.,  Z.  Gesch.  d.  legio  X1TU  Gemina:  ib.  10,  10,  Sp.  252/4.  —  544)  id.,  Praefectua 
eqaitatns:  MD  AI».  6,  8.  163/7.  —  545)  K.  Patsch,  Alte  u.  neae  Prätorianerinechriften 
«*  Aqmleia:  AEMÖ.,  Jahrgg.  14,  S.  100/7.  —  546)  Chr.  Hülsen,  Miseellanea  epigrafiea. 
IL  Diploma  militare  acoperto  nell'  aheo  del  Tevere:  MD  AIR.  6,  3.  832—48.  —  547)  B. 
Movat,  Diplome  de  oong4  d'on  aoldat  de  l'armee  de  Pannonie  soperieore.  (pl.  IV  n.  V): 
ÄAäIl,  3  eer.,  t  17,  Mar«— AttiI,  S.  214—25.  —  548)  X  *•  Barnabei,  Di  nn  diploma 
■ilitare  aeoperto  seil'  alveo  del  Te?ere  preaao  il  ponte  Palatino:  Monom,  antichi  pubbl. 
per  eara  della  AAL.    1,    8p.   429—86.   —   549)  E.  ana'm  Weerth,    KBWZ.    113,    10, 


1,154  49'    fiämer.    Hüter. 

öffentlicht  eine  Inschrift  auf  dem  Grabdenkmale  eines  Reiterfahrers  ans  der 
ala  Looginiana  aas  der  ersten  Kaiserzeit.560-64)  —  Nach  Cumonts656)  An- 
gaben beweist  ein  Ziegelfragment,  dafs  die  cohors  V  Gallorum,  die  sich  im 
Jahre  85  in  Pannonien  befand,  nach  den  Eroberungen  von  Trajan  nach  Dacien 
verlegt  worden  sein  mufs. 

Magistratur ,  Verfassungsgeschichte ,  Verwaltung, 
Staatswürden»  Fehlner656)  stellt  in  seinem  tüchtigen  Aufsätze  zunächst 
die  verschiedenen  Ansichten  der  neueren  Gelehrten  fest;  die  Ansicht,  nach 
Mommsens  Vorgänge  in  der  Diktatur  eine  schon  bei  der  Abschaffung  der 
Königsherrschaft  vorgesehene  und  später  bei  irgend  einer  Gelegenheit  ins 
Leben  tretende  Einrichtung  zu  erblicken,  bezeichnet  er  als  unhaltbar.  Den 
von  Dionys  vorgebrachten  Grund,  dafs  die  Mafsregel,  als  sie  9 — 12  Jahre 
nach  der  Vertreibung  des  Tarquinius  Superbus  getroffen  wurde,  gegen  die 
den  Kriegsdienst  verweigernden  Plebejer  gerichtet  war,  hält  er  für  richtig, 
und  wenn  die  ersten  Diktatoren  lauter  volksfreundliche  Persönlichkeiten 
waren,  so  beweist  das  nur,  dafs  es  die  Regierung  sich  angelegen  sein  liefs, 
das  Volk  von  dem  wahren  Beweggrund,  der  sie  zu  der  Ver&ssungsver&nderung 
veranlafste,  nichts  merken  zu  lassen  und  es  für  die  neue  Einrichtung  zu 
gewinnen.  Endlich  weist  der  Vf.  nach,  dafs  bis  zum  Jahre  320/434  alle 
Diktatoren  aus  dem  gleichen  Grunde,  das  widerstrebende  Volk  rasch  zum 
Kriegsdienst  zu  zwingen,  ernannt  wurden,  wie  der  erste.567,568)  —  Die  vor- 
liegende Auflage  von  Hölzls55*)  Prätorenfasten  ist  ein  Abdruck  der  ersten 
Ausgabe;  sie  hat  ihren  selbständigen  Wert  neben  dem  groüsen  Werke  von 
Wehrmann,  fasti  praetorii,  Berlin,  Weidmann  1875.  von  Rohden  stellt  in 
seiner  Besprechung  die  5  hauptsächlichen  Unterschiede  übersichtlich  fest.  — 
G  arofalo560)  hält  sie  für  plebiscita,  welche  die  Zustimmung  des  Senats,  vielleicht 
selbst  die  der  comitia  centuriata  gefunden  haben,  und  behandelt  sie  nach  Form 
und  Inhalt,  soweit  sie  in  der  Litteratur  vorkommen.  —  Hitzig561)  hat  eine 
gute  Dissertation  historisch-juristischen  Inhalts  geschrieben  in  3  Kapiteln:  de 
consilio,  de  consilio  et  assessoribus,  de  assessoribus.  —  Kubitschek662) 
führt  den  Nachweis,   dafs   die  Römer  des  adjektivischen  Wertes  der  Namen 


12,  S.  296.  —  550)  X  Brunsmid,  Rom.  Mffltärdiplome  au  Baca  bei  Sirmimn  (?.  5. 
8eptbr.  102  nach  Chr.,  C.  Noyio  PrUoo,  L.  Julio  Romulo  com.):  Yieatnik  hrratskoga  arkeo- 
logifikoga  Drnstva  IS,  2,  8.  33—40.  —  551) X  V.  Sabioi,  Epigrafe  di  Porchiano:  «praef. 
fab.  T.  Caesaris  Aug.':  AAL".  1891,  marao  8.  86.  —  552)  X^  Schreiner,  D.  Militär- 
diplom v.  Eining:  SBMünchen  1890.  2,  H.  3,  S.  329—53  mit  Tafel.  —  553)  X  Th.  Mommsen, 
Obaerrationea  epigraficae.  49.  Laterculus  cohortia  I.  Lusitanorum  a.  66:  Ephemeria  epigr. 
(CIL.  anppl.)  7,  S.  456— 67.  Berlin,  G.  Reimer.  —  554)  X  B.  Mowat,  Meaning  of  tbe 
namea  procolitia,  petrianae,  claseiana  connected  with  aome  auxiliary  troops  in  Britain:  Archae- 
ologia  Aeliana  18,  36,  3.  371/4.  —  555)  Fra.  Gnmont,  Revidierte  n.  neu  aufgefundene 
Inschriften  an»  Dacien:  AEMÖ.,  Jahrgg.  14,  8.  108—13.  Vgl.  diesen  JBG.  B.  Politische 
Geach.,  No.  237. 

556)  A.  Fehlner,  Über  d.  Entstehung  d.  röm.  Diktatur:  Abh.  f.  W.  v.  Christ,  8.237 
—51.  München,  G.  H.  Beck.  425  8.  —  557)  X  X  F.  Zühlke,  Mommsen  n.  Willem«  in 
ihrer  Auffassung  d.  Sonderstelig.  d.  Patrizier  in  d.  Senat  a.  Z.  d.  röm.  Republik.  Insterburg. 
43  8.  Bis  jetat  nieht  erhalten.  —  558)  X  C.  Olivero,  Lotta  dell'  aristocraaia  oontro  la 
plebe  in  Roma  antica.  (Estratto.)  Torino,  Scioldo.  16°.  39  8.  Nicht  erhalten.  —  559) 
M.  Hdlsl,  Fasti  praetorii  ab  a.  u.  DGLXXXVII.  naqae  ad  a.  u.  DGGX.  Editio  altera. 
Leipaig,  Hinricha.  1890.  104  8.  M.  1,50.  |[Paul  yon  Rohden:  BPW.  8.  30/1  (1892), 
8.  956/7.]|  —  560)  F.  P.  Garofalo,  Le  lege»  sacratae  del  260  u.  c  Gatania,  tip.  Mar- 
tinea.  42  8.  |[G.  Goyau:  RGr.  10(1892),  8. 186.]|  —  561)  H.F.  Hitaig.De  magistratuum 
iadicam  romanorom  assessoribus.  Dias,  inaag.  Bern,  Karl  Staempfli.  99  8.  —  562)  W. 
Kubitschek,   D.    Gebrauch   d.   Tribusnamen   Arnensis   u.   Aniensia:    AEMÖ.,    Jahrgg.  14, 


§9.    Bömer.    Hüter.  1,155 

eingedenk  blieben.6«5)  —  Gegen  Mommsens  scharfe  and  beharrliche  Betonung 
der  Dyarehie  wendet  sich  in  einem  beachtenswerten  Aufsatze  Kreutzer;664) 
er  entwickelt   eine  Ansicht   über   die   Machtverteilang   zwischen  Senat   und 
Kaiser,   wonach    auch  schon   vor  Domittan   der   erstere  als  eine  unter  dem 
Einflute  und  nach  dem  Willen  des  letzteren  gebildete  Körperschaft  betrachtet 
werden   müsse.     Wenn  nun  Mommsen  nach  seiner  Auffassung  des  Prinzipats 
als   einer  Magistratur   mit   allen   ihren   Konsequenzen   die  Erblichkeit   und 
Möglichkeit  der  Vererbung  der  Herrschaft  als  dem  Staatsrecht  der  gesamten 
Eaiserseit    unbekannt  hinstellt,   so  kommt  der  Vf.  im  Anschloß  an  Schiller, 
indem    er    bezüglich    der  julisch-klaudischen  Dynastie,   der  Prätendenten  des 
Jahres  69  nach  Chr.,    der  Fla  vier,  sowie  Nervas  und  seiner  Nachfolger  den 
jeweiligen  Vorgang   des  Thronwechsels   selbst   und   die   von   den   römischen 
Quellen    hierüber    gegebene  Überlieferung   einer  genauen  Prüfung  unterzieht, 
iq  dem  Resultat,  dafs  der  Prinzipat  in  Ermangelung  des  sogenannten  Familien- 
Fideikommisses,  welches  wohl  die  Brücke  zur  Erblichkeit  hätte  bilden  können, 
zu  dem  einzigen  Mittel  griff,   das  ihm  das  Privatrecht  an  die  Hand  gab,  zu 
der  testamentarischen  Erbfolge,   die    auf   das  Gebiet  des  Staatsrechts  über- 
tragen wurde.  —  Hirschfeld666)  behandelt  die  entsprechenden  Institutionen  in 
der  Stadt  und  in  Italien    und  den  Provinzen;    er  kommt   zu    dem  Resultat, 
dafo  es  wohl  in  Rom  selbst  eine  tüchtige,  militärisch  organisierte  Polizei  gab 
(in  einem  Exkurs    spricht   er  über  die  hier  befindlichen  Gefängnisse),    dafs 
aber  in  den  Provinzen  die  Sorge  für  die  Sicherheit  in.  höchst  unvollkommener 
Weise   teils    von    dem  Statthalter   mit   seinen  Soldaten,   teils  von  den  einer 
solchen  Aufgabe    durchaus   nicht   gewachsenen  Kommunen   ausgeübt   wurde. 
Audi   hier    zeigt    es   sich,   mit   wie   unzureichenden  Mitteln    die  römischen 
Länder   regiert    wurden,   und   der  Vf.  will   gerade    in   der  Unsicherheit  des 
Lebens  und  des  Eigentums,   insbesondere  auf  dem  flachen  Lande,   eines  der 
Momente    erblicken,    die   an   dem   raschen  Niedergange  des  Weltreichs  mit- 
gewirkt haben.  —  Cantarelli666)  prüft  in  seiner  wertvollen  Arbeit  sämtliche 
inschriftlich    bezeugten  Kuratoren   und    giebt   die  Reihe    derselben    chrono- 
logisch   und    in  alphabetischer  Anordnung  der  Strafsen.667*668)  —  Stückel- 
berg6") stellt  in  der  Einleitung  den  Ursprung  und  die  Bedeutung  des  Aus- 
druckes patricios  fest  und  erörtert   dann  Stellung,   Rang,   Titel,   Funktionen 
der  Patrizier  u.  s.  w.    Der   umfangreiche  Anhang   enthält   einen    Patrizier- 
katalog,  ein  alphabetisches  Register  sämtlicher  Patrizier  und  den  Litteratur- 
aachweis.  —  In  einer  Inschrift    aus  Tbamugadi    wird    ein    ordo    salutationis 
erwähnt,    durch  den  die  Reihenfolge  festgesetzt  war,  in  der  die  zur  sal.  des 
Provinzialstatthalter8  Berechtigten   in    das   secretarium  desselben  eingelassen 
worden,    entsprechend   der   Rangordnung    der    diokletianisch-konstantinischen 
Monarchie  über  die  Reihenfolge,  nach  welcher  die  Würdenträger  zur  adoratio 


6.  13*— 41.  —  663)  X  X  Büdinger,  D.  röm.  Spiele  u.  der  Patriziat:  SBAk.  WienPh, 
1*3,  3,  1890.  Wien,  Tempsky  in  Komm.  Lex.  8°.  74  8.  (Mit  Abb.)  M.  4,40.  Bis 
jetzt  nicht  erhalten.  —  564)  J.  Kreutzer,  D.  Thronfolgeordnnng  im  Prinzipat  Prgr.  d. 
ftiedrich-Wilhelm-Gymn.  Köln,  gedruckt  ▼.  Carl  Georgi  in  Bonn.  4°.  23  S.  —  565)  0. 
Hirschfeld,  D.  Sicherheitspolizei  im  röm.  Kaiserreich:  BerlSB.  39/40  (30.  Juli  1891) 
S. 845— 77. —  566)  L.  Cantarelli,  La  serie  dei  coratori  italici  delle  vie  durante  l'impero : 
BCABoma,  anno  19,  ser.  4»,  fasc.  8/4,  S.  81—131.  —  567)  X  A.  Blanchet,  Le  titre 
do  prineeps  iurentati*  bot  les  monnaiea  romaines:  RBN.  47,  3,  S.  357 — 69.  Nicht  erhalten. 
—  568)  X  Erailia  Caetani-Loyatelli,  I  fratelli  Arvali  e  il  loro  santoario  e  bosco  sacro 
nlla  vi*  Campans:  NAnt  IH  ser.,  vol.  30  (1890),  fasc.  2,  3,  S.  449—61.  —  569)  £.  A. 
Sttekelberg,  D.  Konstantin.  Patriziat    E.  Beitrag  z.  Gesch.  d.  spiteren  Kaiserzeit     Dias. 


1,156  §9-    Römer.     Hüter. 

zugelassen  worden.  Hierüber  spricht  Kariowa670)  and  behandelt  besonders 
die  dritte  Stufe,  die  coronati-sacerdotales.  —  Dessau571)  stellt  nach  den 
Inschriften  interessante  Forschungen  an,  indem  er  zunächst  die  behandelt, 
welche  aufser  der  Zahl  des  Imperatorentitels  noch  die  der  tribunizischen 
Gewalt  enthalten,  dann  die  ohne  Zahl  der  tribunicia  potestas,  aber  mit  Kon* 
sulatsbezeichnung.57  *) 

Rechts-  und  Vereinswesen;  Steuerwesen,  Volkswirt- 
schaft und  Handel*  Die  zahlreichen  französischen  Dissertationen,  die 
in  dieses  Gebiet  fallen,  aus  den  Jahren  1890  und  1891  werden  im  folgenden 
JBG.  besprochen. 

Quellenpublikationen  und  -Untersuchungen,  Gesatntdar- 
stellungen und  Schriften  allgemeineren  Inhalts.619)  Zachariae 
von  Lingenthal674)  behandelt  u.  A.  Nov.  LXYI  (47)  als  Grundlage  der 
Chronologie  von  Justinian  bis  auf  Leo  den  Weisen  und  zwar  das  Kaisexjahr 
(annus  imperii,  Tag  der  Ausrufung  des  jedesmaligen  Kaisers),  das  Konsulats- 
jahr-julianisches Jahr  (11.  Januar),  das  Indikationsjahr  (7.  September)  zuerst 
lediglich  von  finanzieller  Bedeutung,  dann  im  gemeinen  Verkehrsleben  zur 
Zeitbestimmung  gebraucht  —  Aus  sprachlichen  Eigentümlichkeiten  erkennt 
Kalb675)  (vgl.  JBG.  1890,  I,  163*71)  besonders  die  Arbeit  Papinians  in  den 
Erlassen  des  Sepümius  Severus  und  die  des  Modestius  in  denen  des  Gordi- 
anus,  während  auf  andere,  Gelsus,  Ulpianus,  Justinianus,  minder  sichere 
Spuren  hinweisen.  —  Leipold576)  erkennt  Reminiszenzen  aus  Cicero  (Sparen 
seiner  Studien),  Africismen  (Spuren  seiner  Heimat),  Papinianismen  (Schöpfun- 
gen) und  bringt  den  Nachweis,  da£s  die  meisten  «der  kaiserlichen  Reskripte 
im  codex  Justinianus  von  194 — 212  nach  Chr.  von  Papinian,  dem  Vorstand 
der  kaiserlichen  Geheimkanzlei,  stilisiert  sind.677-681)  —  Conrat688)  erörtert 
die  Benutzung  der  römischen  Rechtsquellen,  die  Kodifikation  des  römischen 
Rechts  im  Lichte  der  profanen  Litteratur,  die  Litteratur  des  römischen  Rechts 
im  Zeitalter  Justinians  etc.588)  — Mitteis584)  hat  mit  grofsem  Fleifs,  guter 


inaug.  von  Zürich.  Basel  u.  Genl,  H.  Georg.  Tu,  181  S.  M.  2,40.-570)  0.  Kariowa, 
D.  Rangklassen  d.  Ordo  salutationia  sportulannnque  prorinciae  Numidiae,  insbee.  die  coronati: 
Nene  Heidelberger  Jbb.  1,  2,  S.  165 — 80.  —  571)  H.  Dessau,  De  acclamationiboa  quae 
dicuntar  imperatoriis  saeculo  p.  Chr.  4:  Ephemeris  epigr.  (CIL.  snppl.)  7,  S.  429 — 35.  — 
572)  X  Sam.  Brandt,  Über  d.  dualistischen  Zusätze  u.  <L  Kaiseranreden  b.  Lactantius.  IL 
D.  Kaiseranreden:  SBAkVWienPh.  119,  1889.     70  S. 

573)  0.  Lenel,  Palingenesia  iuris  civilis.  Iurisconsult.  reliqniae  quae  Instmiani  digestia 
continentur,  ceteraqae  iurisprudentiae  civilis  fragm.  minora.  Secondum  aoct  et  libros  disp. 
0.  L.  2  voll.  Lipsiae,  Tauchnitz.  1889.  4°.  |[Th.  Kipp:  KVGR.  N.  F.  14  (g.  F.  33), 
4  (1891),  S.  481— 580.J  —  574)  E.  Zachariae  von  Lingenthal,  Ans  n.  zu  d.  Quellen 
d.  röm.  Bechts.  XXIX.:  Z88tR».  12,  1,  S.  75—99.  —  575)  W.  Kalb,  Bekannte  Federn 
in  Beakripten  röm.  Kaiser:  Commentat  Woelfflinianae  46,  S.  329 — 37.  Leipzig,  B.  G.  Teubner. 
gr.  8°.  410  S.  M.  8,00.  —  576)  H.  Leipold,  Über  d.  Sprache  des  Juristen  Aemilios 
Papinianos.  Prgr.  d.  Stndienanstalt  Passao,  Albrecht  Liesecke.  80  S.  ITEd.  Grupe: 
NPhBs.  18  (1892),  S.  199/200:  W.  Kalb:  ALLG.  7,  4,  S.  614/5.]|  —  577)  X  E.  Th. 
Schulze,  Z.  Sprachgebrauch  d.  röm.  Jurisien:  KVGR.  K.  F.  14,  S.  100—34.  —  578)  X 
id.,  Z.  Sprachgebrauch  d.  romischen  Juristen:  ZSBG&.  12,  1,  S.  100—34.  —  579)  XTh. 
Mommsen,  Z.  Kritik  d.  codex  Justinianus:  ib.  S.  149—52.  Hs.  Verhältnisse.  —  580)  X 
G.  Ferrini,  Intorno  all'  ordinamento  dell'editto  pretorio  primo  di  Salvio  Gialiano:  RLLomb. 
24,  8,  9.  —  581)  XW.  Sokolskij,  Obersicht  über  d.  Litteratur  z.  röm.  Recht    (Russisch): 

ZMNP.,  Febr.,  S.  273—825.  —  582)  M.  Gonrat  (Gohn),  Gesch.  d.  Quellen  u.  Litteratur 
d.  röm.  Bechts  im  früheren  MA-  1.  Leipaig,  Hinrichs.  gr.  8°.  Till,  644  S.  M.  3,60. 
|[LCB1.  (1891)  33,  S.  1116/7.]|  —  583)  X  A.  Engelmann,  D.  Zivilproae(s,  Gesch.  u. 
System.     2.   Bd.     Gesch.   d.   Zivilprozesse«.     2.    Heft:   D.   römische   Zivilproaels.    Breslau, 


$9.    Römer.    Hüter.  1,157 

Methode  und  genialem  Scharfsinne  ein  ausgezeichnetes  Buch  geschrieben,  das 
for  den  Historiker,   den  Philologen  und  den  Juristen  von  gleicher  Bedeutung 
ist    Er  geht  von  dem  Gedanken  aus,  dafs  das  römische  Recht  während  der 
Kiiseneit   in    den    hellenistischen  Provinzen  nur  ganz  langsam  Eingang  ge- 
funden hat,  da  der  Partikularismus  dieser  hochzivilisierten  Landschaften  auch 
auf  diesem  Gebiete  des  'Volksrechts',  wie  er  es  nennt,   stets   eine  hohe  Be- 
deutung  behielt     Die   gegenseitigen  Einwirkungen   dieser  beiden  Rechtsfak- 
toren  auf    einander  werden   dementsprechend   entwickelt,   und  es  zeigt  sieb, 
dafe  das  Reichsrecht  zwar  schliefslich  einerseits  durchgreifende  Geltung  fand, 
andererseits    aber  einen  grofsen  Teil  griechisch-orientalischer  Rechtsanschau- 
angen   in    sich  aufgenommen  hatte;   auch  nach  der  Erteilung  des  römischen 
Bürgerrechte    an    die  Provinzialen    lebten    diese  'Volksrechte'   fort;  ja   die 
Gesetzgebung  Konstantins  zeigt  in  einzelnen  Akten  durchaus  das  Bestreben, 
m  den  Anschauungen  des  griechischen  Rechts  zurückzukehren.685) —  Kipp696) 
lobt  die  knappe  und  übersichtliche  Darstellung  und  giebt  eigene  Bemerkungen 
in  folgenden  Punkten:   Stellung   des  Prfttors   zum  Gesetz,   Begriff   des   ins 
gentium,    Urheber    der   actio  de  dolo,   Stellung  des  Paullus  im  Zitiergesetz, 
Julians  Aufgabe    bei   der  Ediktsfassung,   verbindende  Kraft   der  kaiserlichen 
responsa,  Vf.  der  codd.  Hermogenianus  und  Gregorianus.  —  Lenel687)  äufcert 
seine  Auffassung    über   folgende   Einzelpunkte:   Bedeutung   der  lex  Aebutia, 
Entstehungszeit  der  Erzeugnisse  der  Kautelarjurisprudenz.    Die  im  3.  Kapitel 
des  Jöraschen  Buches  vorgenommene  Ausscheidung   einer   neuen  Epoche  des 
Bechtnlebens,    gekennzeichnet  durch  die  Methode,    aus  der  Entscheidung  der 
Einzelfalle  allgemeine  Regeln  abzuleiten,  hält  er  für  unbegründet.  —  Guq688) 
bietet   eine    gute  Darstellung  der  römischen  Rechtsentwicklung  nach  wirklich 
historischen  Gesichtspunkten.    Der  bis  jetzt  erschienene  1.  Band  umfafst  die 
Zeit  der  Republik;  getreu  seinem  Grundsatze:    nous  aurons  &  rechercher  les 
cuses  multiples,   religieuses   ou   morales,   fconomiques   ou   sociales  qui  ont 
cootribu6  ä  r^tablissement  des  rögles  du  droit  erörtert   er  überall   als  Basis 
zunächst  die  allgemeinen  sozialen  und  politischen  Verhältnisse,  aus  denen  er 
dann  das  Privat-  und  Prozefsrecht  herauswachsen  läfst 

öffentliches  Reckt,  =  Staatsrecht  und  Privatrecht,  soweit 
es  sich  auf  ganze  Kategorien  der  Bevölkerung,  Institutionen  von  mehr 
öffentlichem  Charakter  bezieht.  Weber689)  beabsichtigt  verschiedene  Er- 
scheinungen des  römischen  Rechts  unter  dem  Gesichtspunkte  ihrer  prak- 
tischen   Bedeutung    für    die   Entwicklung    der  agrarischen   Verhältnisse    zu 


Kobner.  TU,  178  8.  M.  2,30.  |[M.  Voigt:  BFWS.  21  (1892),  8.  666,  (ohne  besonderen 
Weit)]|  —  584)  L.  Mitteia,  Beicharecht  u.  Volkarecht  in  d.  östl.  Proyinien  d.  röm. 
Ksiserreicfts.  M.  Beitragen  s.  Kenntnis  d.  griech.  Rechte  n.  d.  spätröm.  Bechtaentwickhmg. 
tapsig,  B.  Q.  Teabner.  gr.  8«  XIV,  562  S.  H.  14,00.  |[Heinrich  Swoboda:  NPhB». 
12  (1892),  B.  188/92;  Ulrich  Wilcken:  BLZ.  27  (1892),  8.  886/8.]|  —  585)  X  <*.  May, 
Elements  du  droit  romsin,  ä  l'asage  des  etadianta.  2.  6d.,  contenant  rhiatoire  da  droit  romsin, 
bs  personnea,  les  droits  reels,  les  obligations,  loia  anecessions,  la  proceünre  ririle  et  lea  aetiona. 
Paria,  Larose  et  Force!  VIII,  680  8.  fr.  10,00.  —  586)  Th.  Kipp,  Besprechung  von  P. 
Krügen  Iitteratargesch.  d.  Bömischen  Bechts:  KVGB.  13,  1890,  8.  1— 32.  —  587)  Lenel, 
Besprechung  t.  Jörn,  römische  Bechtswiaaenschaft  s.  Zeit  d.  Bepnblik:  ib.  S.  264—76.  — 
688)  Ed.  Caq,  Lee  insütationa  jnridiqaea  des  Bomains  enTiaagees  dana  lenrs  rapports  stoc 
l'etat  social  et  nvec  lea  progres  de  la  jnrisprndence.  PreÜaoe  parj.  E.  Labbe.  I.  L'ancien 
foit.  Paria,  Plön  et  Co.  1890.  XXXV,  768  8.  fr.  6,00.  |[P.  Fournier:  HAH.  11 
(1891),  8.  528—39;  M.  Voigt:  BPWS.  29  (1892),  8.  912/3;  Th.  Nr.:  LCB1.  20  8.  717.]| 
—  689)  M.  Weber,  B.  röm.  Agrargeach.  in  ihrer  Bedentg.  f.  d.  Staate-  o.  Pri?atrecht 
Stettgmrt,  F.  Enke.     Till,  284  8.  mit  2  Tafeln.    M.  8,00.    [Herman  Schiller:  WSKPh. 


1,158  $9.    BSmer.    Hüter. 

behandeln;  umfassende  volkswirtschaftliche  und  juristische  Kenntnisse  er- 
möglichen ihm  die  Hinzuziehung  von  Licht  verbreitenden  Analogien  aus 
dem  Mittelalter  und  der  Neuzeit,  wo  die  alte  Überlieferung  fehlt.  Erstens 
behandelt  er  den  Zusammenhang  der  agrimensorischen  genera  agrorum  mit 
den  Staats-  und  privatrechtlichen  Qualitäten  des  römischen  Bodens,  dann  den 
grundsteuerfreien  römischen  Boden  in  seiner  rechtlichen  und  wirtschaftlichen 
Bedeutung,  darauf  das  öffentliche  und  steuerbare  Land  und  die  Besitzstände 
niederen  Rechts,  endlich  die  römische  Landwirtschaft  und  die  Grundherr- 
schaften der  Kaiserzeit.  In  diesem  Referat  habe  ich  mich  im  wesentlichen 
dem  Berichte  Schillers  angeschlossen.690-692)  —  Mommsen883)  lenkt  die 
Beachtung  der  Juristen  auf  ein  von  Kumanudis694)  veröffentlichtes  Doku- 
ment, das  ein  neues  Licht  auf  die  Stellung  der  älteren,  aus  Stiftungen  hervor- 
gegangenen Häupter  der  4  athenischen  Philosophenschulen,  der  sog.  Diadochen, 
wirft-,  das  Scholarchat  durfte  nur  an  römische  Bürger  vergeben  werden;  so 
wahrten  die  Römer  auch  in  den  wissenschaftlich  bedeutendsten  Stellungen  die 
Suprematie  des  römischen  Regiments  aber  Hellas  ängstlich,  indem  sie  nur 
solche  Griechen  zuliefsen,  die  ihrer  politischen  Stellung  nach  Römer  geworden 
waren.     Diels696)  bespricht  die  nämlichen  3  Aktenstücke.695*'596) 

Zivil-  und  Kriminalprozessrecht.  Wlassaks6'7)  Buch  wird 
von  Seuffert  eine  Leistung  genannt,  'die  in  der  Erforschung  des  römischen 
Zivilprozesses  Epoche  machen  wird'.  Besonders  wichtig  auch  für  den  Historiker 
erscheint  ein  Exkurs  über  das  Wesen  der  lex  nach  römischer  Auffassung  und 
ihr  Verhältnis  zum  imperium,  das  durch  sie  nach  der  Darlegung  des  Vf. 
nicht  erweitert,  sondern  beschränkt  wird.  —  Eine  umfassende  Darstellung 
des  juristischen  Stoffes  im  Plautus,  der  also  als  Quelle  für  Rechtsgeschichte 
dienen  mute,  bietet  Costa.698)  Nach  Erledigung  allgemeiner  Fragen  gliedert 
der  Vf.  seinen  Stoff  nach  den  gebräuchlichen  Abschnitten  des  römischen 
Rechts:  Familie,  Ehe,  patria  potestas,  Eigentum,  Servitut  etc.699*600)  — 
Schirmer601)   geht   auf  folgende  Punkte   näher   ein:   Die  Zulässigkeit   der 


3  (1892),  S.  66/9.j|  —  590)  X  J-  Xappeyne  ?an    de  Copello,   D.  Komitien.     D.  Tim 
facere    beim    interdictum    uti    possidetis.     Über    constituta   pecunia.     3    Abhandlgn.    z.    rom. 
Staats-  u.  Pritatrecht    Nach  d.  Holland,  mit  Vorwort  t.  Max  Co n rat  (Cohn).    Neue  (Titel-) 
Ausgabe.     Berlin,  Pnttkammer  tu  Mühlbrecht     18S5.     gr.  8°.     HI,  354  S.    M.  4,00.     Nicht 
erhalten.  —  591)  X^hanvean,    Lo  droit   de   gens   dana   les  rapports  de  Borne  ayec  les 
penples  de  Tantiquit* :  £.  hißt  de  droit  1891,  juillet-aoüt.     Nicht   erhalten.  —  592)  X  & 
Carnazza,    II   diritto   comerciale    dei   romani.     Catania,   PisanL     199  8.     M.  5,00.     Nicht 
erhalten.  —  593)  Th.  Mommsen,    Zu    d.  Rechtsstellg.    d.    athen.    Professoren    in  d.  röm. 
Xaiserzeit:  ZSBG&.  121  S.  152/4.   —  594)  Knmanadis:  yEfrjfi£Qh  d^x^oXoytxrj  1890, 
S.  443.  —  595)  H.  Diele,    2  Funde    (I.  D.   Ilolxtüa   des    Aristoteles.     II.    Lat-griech. 
Inschrift    v.    Tnrm    d.  Winde):    Arch.  f.  Gesch.  d.  Philos.  4,    3  8.  478—91.     Veröffentlicht 
u.    a.   in    d.  Ephemeris  Archaiologike  1890,    S.  443.  —  595»)  X  Th.  Mommsen,  Obser- 
yationes  epigraflcae.    48.  Cuium  Komanomm  libertinornm  appellatio  graeca :  Ephemeris  epigr. 
(CIL.    snppl.)   7,  8.  450/6.     Berlin,    G.  Keimer.  —  596)  X  K.  Salkowaki,    Z.  Lehre  ▼. 
BkJavenerwerb.     E.    Beitrag   z.    Dogmatik   d.    röm.    Privatreohts.     Leipzig,    Taaehnitz.     XI, 
256  8.    M.  8,00.    {[Holder:  DLZ.  17  (1892),  8.  570/1.] |  —  597)  M.  Wlassak,  Römische 
Prozelsgesetze.     E.   Beitrag   z.   Qesoh.  d.  FormnlarrerCahrens.     2.  Abt     Leipzig,  Duncker  o. 
Humblot.     gr.  8°.     XXIII,    387    8.     M.    9,00    (kplt    M.  15,00).     |[L.   Seuffert:    DLZ.  4 
(1892),  8.  128— 30.]|  —  598)  Em.  Costa,  II  diritto  prirato  Romano  nelle  comedie  di  Plauto. 
Torino,   Fratelli   Bocca.     |[M.  Voigt:    BPWS.  35  (1891),   8.  1103/4.]|     Tgl.  JBG.  1890,  I, 
166*00.  —  599)  X  EL  Fromageot,    Snr  le  dereloppement  hiatoriqne  de  l'actio  iniariarnm 
en  droit  pri?6  romain.    Paris,   Bonsseaa.     218  8.  —  600)  X  Ferd.    Kniep,    Praescriptio 
a.    Pactum.    Jena,   Fischer.     VIII,    181  8.    M.  4,00.     |[Bft:    LCB1.  24  (1892),  8.  848/9.J| 
—  601)  8chirmer,    Besprechung   t.  Appletons  histoire   de   la  propriete  prttorienne  et  de 


$9.    Bömer.     Hüter.  1,159 

Poblidana  für  Provinzialgmndstücke,  die  Ersetzbarkeit  von  Grundstücken  der 
matter,  quae  in  agnatorum  tntela  est,  die  Tradition  als  Voraussetzung  der 
Publidana,  bona  fides  beim  Kauf,  wann?  Besitzerwerbung  als  Voraussetzung 
der  Publidana  und  die  Früchte  besessener  Sacben. —  Krüger609)  verhält  sich 
m  Eiseies  Auffassung  des  Verhältnisses  von  exceptio  rei  in  iudicium  deductae 
exceptio  rei  indicatae  kritisch,  ebenso  zu  den  Sätzen  über  die  Bedeutung 
der  lex  Aebutia.«08-«16)  —  Mitteis616)  tritt  als  Verteidiger  auf  für  den 
Ton  Gneist  in  den  Bereich  der  Märchen  verwiesenen  Bericht  des  Psendo- 
Asconius  über  die  ovyyQaqrij,  den  griechisch-römischen  Wechsel.  Er  ver- 
weist zunächst  auf  die  mangelhafte  Begründung  von  Gneists  Auffassung  und 
stellt  dann  zusammen,  was  sich  in  den  verschiedenen,  namentlich  ägyptischen 
Dokumenten  über  die  ovyyq.,  das  Sanch  der  Ägypter,  findet;  er  hält  sie  für 
eine  abstrakte  Urfe.,  welche  insbesondere  als  Darlehensschuldschein  der 
exceptio  non  nnmeratae  pecuniae  nicht  unterlag  und,  als  sie  derselben  später 
unterworfen  wurde,  bald  aniser  Gebrauch  kam.  —  Schultess617)  giebt  in 
seiner  inhaltsreichen,  methodischen  Abhandlung  eine  Prüfung  dieses  Prozesses 
Tom  juristischen  Standpunkte  aus;  er  erörtert  den  Gang  und  setzt  sich  mit 
den  Ansiebten  Niebuhrs,  Wirz9  und  Schneiders  über  die  Bede  selbst  aus- 
einander. 6  *  *•  • ,9) 

Vereins—  und  Steuerwesen."0)  Mommsen6*1)  redet  über  2 
Skrinien,  die  für  stadtrömische  Korporationen  gedient  haben  und  zunächst 
als  Privilegienlade  betrachtet  worden  sind;  den  Kommentar  dazu  geben  die 
gefundenen  Archivstücke  der  römischen  fpwodog  gvorixrj  %äv  neql  xbv 
Htxndia  a&Xtjrwv  (vgl.  den  Artikel  von  Ricci,  dieser  JBG.  C.  Topographie 
von  Rom  No.  310;  anchKaibel,  Griech.Inschr.No.  1064,  1065,  1102—1110). 
Diese  Gesellschaft    bekam  von  Hadrian  und  Pins  ein  Kollegiallokal,   wo   die 


fetum  Pnblicienne:  KVGR.  13,  8.  481—616.  —  602)  Paul  Krüger,  Besprechung  ▼.: 
Raele,  Abhandlungen  s.  römischen  Zivil prozeh :  ib.,  8.  321 — SO.  —  603)  X  Leoni,  L'origine 
•tonet  dell'obligo  di  dotare  in  diritto  romano:  AG.  47,  6.  —  604)  X  Pampaloni,  SaJla 
rädieatio  gregis  in  diritto  romano:  BISO.  10,  2,  3.  —  605)  X  Schopf  er,  La  eantio 
Modaaa  e  gli  eredi  intaatati:  ib.  11,  1.  —  606)  X  0.  H.  Monro,  Digest  XIX,  2.  Locati 
CofidoctL  Tranalated  with  notea  by  C.  H.  Monro.  Cambridge,  ah.  6,00.  —  607)  X 
B.  Kubier,  Juristisches.  D.  Appendix  Probi:  ALLG.  7,  4,  S.  691/5.  —  608)  X  0.  Fer- 
riai,  La  legittunarione  attiva  nell'actio  legis  Aqoiliae:  BISO.  12,  2,  3  ed  aparte:  Citta  di 
Owtello,  LapL  81  S.  —  609)  X  B.  Kubler,  Ad  Digestorom  libroa  observationes  criticae. 
(=  Conunen.tatioa.ee  Woetfffinianae.)  8.  205—11.  Leipaig,  B.  G.  Tenbner.  gr.  8°.  410  8. 
M.  8,00.  —  610)  X  Th.  Schirm  er,  Beiträge  a.  Interpretation  t.  Scaeiolas  Digesten  II: 
ZSStEK.  12,  i,  S.  15 — 33.  —  611)  X  A.  des  Arts,  D.  dilatorischen  Einreden  im  röm. 
«.  heatig«i  Becht.  Diaa.  Jena,  Fischer.  1890.  48  8.  M.  1,00.  —  612)  X  '•  Bier- 
■  ibb,  Gaatodia  ü.  vi»  maior:  ZSStEB.  12,  1,  8.  38—  65.  —  613)  X E-  Costa,  Le  aaioni 
euratoria  e  inatitoria  sei  diritto  romano.  Parma,  Battei.  125  8.  L.  3,00.  —  614)  X  P- 
Ciehe,  La  legis  actio  sacramenti  in  rem.  Essai  sur  la  procedura  cirile  primitiTe.  These 
^  droit  rom.  Paria,  Arthnr  Boosaeaa.  54  8.  |[M.  Voigt:  BPWS.  21  (1892),  8.  666.] | 
Mit  geringen  QuellenkenntniBten.  —  615)  X  0.  Lenel,  Nachtrage  z.  edictom  perpetoam: 
ZS8tRB.  12,  1,  8.  1 — 14.  —  616)  0.  Mitteis,  Zu  Pseudo-Asconins  in  Verrem  II,  1,  86: 
ZPÖR.  17,  1890,  S.  559 — 86.  —  617)  0.  Schul thess,  D.  Proaefs  d.  C.  Babirins  ▼.  J. 
M  tot  Chr.  Prgr.  d.  Aargauischen  Kantonachule.  Frauenfeld,  Haber.  4°.  78  8.  M.  2,00. 
,[&  Thomas:  BCr.  46  (1891),  8.  337/8.]|  —  618)  X  *•  Stöcklein,  De  causa  Cluentiana: 
De  indirio  Juriano:  Gommentat  philol.  obtul.  sodales  aeminarii  philologici  Monacensis,  8.  196 
—200.  — 619)  X  *•  Boll,  De  causa  Cluentiana:  Num  Cluentiua  de  crimine  iudicü  corrupti 
eaosam dixerit:  ibid.  S.  201/9.  —  6201  W.Liebenam,Z.  Gesch.  u. Organ,  d.  röm.  Yereinawesens, 
vgl  JB6.  1890,  I,  IG?9***  Daau  folgende  eingehende,  recht  lesenswerte  Besensionen:  fl. 
Besiaa:  BPWS.  41  (1891),  8.  1298  1300;  Th.  Schiefe:  WSKPh.  17(1891),  8.459—68 
t.  18  8.  486/8;  Dieterich:  MflL.  2  (1891),  8.  105/8;  J.  P.  Waltaing:  BIPB.  35,  2 
8.  106—22  «.  3,  S.  161— 76.  —  621)  Th.  Mommsen,  Constitutionea  corporis  munimenta: 


1,160  }&•    Römer.    Hüter. 

Kaiserbriefe  an  das  Kolleg  in  Stein  gegraben  aufgestellt  wurden.   Eine  solche 
Inschrift  wird  bier  durch  das  Skrinium  vertreten,  mit  dem  sich  die  geringeren 
Kollegien  begnügten.  —  Derselbe  Vf.6")  ergänzt  und  erläutert  die  Bruch- 
stücke   des    konstituierenden  Senatsbescblusses   vom  Jahre  23  vor  Chr.  über 
die  Beamten   des  Ärariums   und    die  Fragmente   der  Fastentafel    des  Kolle- 
giums der  sex  primi  (12—20    und    80 — 81    nach  Chr.),   die   den  Vorstand 
des  Finanz-  und  Archivwesens  in  Rom  bildeten;   Dessau  hat  sie  vereint  und 
zusammengestellt  —  Matthias6*8)  stellt  die  Ansicht  auf,  man  habe  es  hierbei 
nicht   mit   einem   Vertrage    des  Staates   mit   ursprünglich    freien   Genossen- 
schaften  zu    thun,    sondern    die   collegia   seien   von  den  Kaisern  geschaffen 
worden  (mögen  immerhin  rein  private  Assoziationen  vorausgegangen  sein  und 
als  Modell  gedient  haben),  um  auf  diese  kollegial  organisierten  Verbände  die 
Leistung   der   munera  zu  übertragen.     Energischen  und  begründeten  Wider- 
spruch   erhebt  Schmidt,   indem    er   mit  Recht  auf  den  damit   notwendigen 
Zwang  der  Zugehörigkeit  der  collegiati  und  auf  die  Erblichkeit  verweist.  — 
Das  Werk  von  Deloume6**)   (vgl.  JBG.  1890  I,  1673")   hat  schon  die  2. 
vermehrte  Autlage  erlebt.  —  Das  Statut  für  die  Zunft  der  Elfenbeinarbeiter 
(vgl.  JBG.  1890,  1,  1688*8-8")  ist  ganz  veröffentlicht   und   ergänzt   worden 
von  Gatti.626)  —  de  Ceuleneer626)  erklärt,  citriarius  sei  nicht  Zitronen- 
händler, sondern  celui  qui  fait  le  commerce  du  citrus  et  aussi  celui  qui  tra- 
ville  le  bois  de  citrus  =  6b6niste.  —  Gradenwitz617)  weist  dies  zurück.  — 
Waltzings628)  Studie  ist  lesenswert. 

Volkswirtschaft  und  Handel.  Zu  JBG.  1890,  I,  168"1«*) 
vgl.  noch  die  Besprechung  in  der  Civiltä  cattolica.629)  —  Eine  geschickte, 
aber  nicht  ohne  Mifsverständnisse  im  römischen  Rechte  geschriebene  Abhand- 
lung stammt  von  Oertmann.680'681)  —  Oehmichen68*)  behandelt  das 
kleine  oder  hellenische  Jugerum,  die  Plinthis,  eine  grofse  Mafseinheit,  in 
Kyrene,  die  Meile  und  das  Jugerum  in  Syrien,  die  römische  Meile  und  die 
Tabelle  Julians  von  Askalon.  Er  bringt  gegen  Hultsch  u.  a.  den  polemischen 
Beweis,  dafs  es  im  Altertume  keine  andere  als  die  römische  Meile  gegeben 
habe.688) 


Z8RQB.  12,  1,  S.  146/9.  —  622)  id.,  I  fiasti  dei  aex  primi  ab  aermrio:  MDAIB.  6,  S.  157 
— 62.  —  623)  B.  Matthiaaa,  Z.  Geach.  n.  Organisation  d.  röm.  Zwangprerbande.  Sonder- 
abdruck au«:  Festschrift  d.  Bostocker  Jurutenfakoltift  z.  50 j.  Doktorjubilaom  Sr.  £.  d.  Staats- 
rats Dr.  t.  Bochka.  Rostock,  Stiller  in  Komm.  41  8.  M.  1,60.  |[Joh.  Schmidt:  DLZ. 
10  (1892),  S.  833/501  —  624)  A.  Deloume,  Les  manieurs  d'argent  a  Borne  juaqu'ä  l'empire. 
Les  grandea  compagniee  de  pnblicaina.  Les  finaneiers  mattres  dans  lr6tat.  Lea  miliiona  de 
Ciceron.  Lea  actionnairea.  Le  marche.  Le  Jen  aons  la  repabliqne.  fitude  biet.  2.  td., 
revae  et  aagmentee.  Paris,  £.  Thorin.  fr.  7,00.  —  625)  6.  Gatti,  Note  epigrafiche:  L 
Lo  statato  dei  negosianti  eborarii  et  citrarii:  BCABoma,  anno  19,  ser.  4»,  faac.  3/4,  8.  161 
—70.  Ferner  veröffentlicht  im  BIDirittoBom.  1890.  S.  261  u.  tob  Hülsen:  MDAIB. 
1890,  S.  287—94.  —  626)  A.  de  Ceuleneer,  De  la  aignifieation  dea  mots  negotiator 
citriarina.  (Extrait):  BAcBelgiqne,  3  ser.,  t  21,  N.  2,  S.  280 — 91.  Brnxellea,  F.  Hayea. 
14  S.  —  627)  0.  Gradenwitz,  Nochmals  über  d.  Statut  d.  Elfenbeinarbeiter:  ZSStRB. 
12,  1,  S.  138 — 45.  —  628)  W altsing,  Une  inscription  du  colleginm  negotiantiinii  cora- 
riornm  de  la  Tille  de  Borne:  BIPB.  1890,  S.  9—20.  —  629)  Nuovo  frammento  (▼.  Plataeae) 
dell'editto  di  Diodetiano  de  pretib  rerum:  Civilta  catt.,  aar.  14,  vol.  10,  qu.  981,  S.  458—64. 
— -  630)  P.  Oertmann,  D.  Yolkawirtachaf talehre  d.  corpus  iuris  civilis.  Berlin,  Prager. 
154  S.  M.  4,00.  |[Hbldcr:  DLZ.  19  (1892),  S.  63 7/8.] |  —  631)  X  I*  Denisse,  Da  eontrat 
de  tranaport  par  mer:  droit  romain.  These.  Paris,  Bonsseau.  441  8.  —  632)  GK  Oehmichen, 
Metrologische  Beitrage:  Philologische  Kleinigkeiten  d.  41.  V.  d.  Ph.  u.  Seh.  dargebracht  v. 
W.  Christ  u.  G.  0.,  8.  63—100.  München.  Auch  SBAkMfinchen  (1891)  8.  173—210.  — 
633)  X  E.  Bormann,  Antike  Bleigewichte  ans  d.  Dobmdacha:  AEMÖ.,  Jahrgg.  14  8. 1/6. 


{9.    Bauer.    Hüter.  ^161 

BeUgionsgeschichte.6*16**)  Nickel686)  bietet  wenig  bedeutende 
Notizen,  darunter:  das  alte  Rom  und  seine  Stellang  gegen  fremde  heidnische 
Kalte  and  der  römische  Staat  im  Kampfe  gegen  den  Monotheismus.  — 
Beere657)  ergänzende  8chrift  zu  Andrians«*7*)  Werk  enthalt  reiches  Ma- 
terial, doch  noch  viele  Lacken.688)  —  Ein  bemerkenswerter  Beitrag  znr  Auf- 
hellung eines  dunkeln  Gebietes  der  überhaupt  dunkeln  altrömischen  Religions- 
TerhÄltnisse  liegt  in  der  Schrift  von  Wissowa8*»)  vor.  —  Bonghi6")  bietet 
phantasievoUe  Darstellungen  auf  historischem  Grunde  der  religiösen  Feste  des 
iftrömisehen  Jahres,  nach  Monaten  geordnet-,  im  Anhang  behandelt  er  die 
ländlichen  Feste  des  Jahres.  Die  Illustrationen  sind  charakteristisch,  aber 
nicht  immer  anziehend.  Die  deutsche  Obersetzung  von  Ruhe  mann640*) 
ist  lesbar.641)  —  In  fehlerhaftem  Latein  trftgt  Linde648)  die  Anschauung 
tot,  Janas  sei  bei  den  alten  Italikern  der  Gott  des  Himmelsgewölbes  gewesen. 
Boscher  weist  diese  Behauptungen  völlig  ab,  und  Wissowa  redet  von  'boden- 
loser Unkenntnis  des  Wertes  und  der  Geschichte  der  Überlieferung'.648)  — 
Die  Veröffentlichungen  von  Barnabei,644<644*"644b)  die  von  Mommsen646,646*) 
und  die  Berichte    darüber  in  der  NAnt,64*b)   sowie  von  Lanoiani6460)  be- 


634)    L.    de    Milloue,    Aperen    tommaire    de  Fhistoire    des  religioni   des  anciens 

pasptes    erriliaes.      Paria,    Leronz.      18*.      162   S.     —     635)    A.    Audollent,    Bulletin 

oeheologiqne  de  la  religion  romaine  pour  1890 — 1891:  UHR.  24,  1.  —  636)  J.  Nickel, 

D.  religio«*    Duldung   b.  d.  heidnischen  Kultuiro'lkern   d.  Altertums.     Jahresbericht     Leob- 

•eatta,   J.  Goneolka.     4°.     12  S.    —    637)  B.  Beer,   Heilige  Höhen  d.  alten  Griechen  a. 

Rover.     E.  Ergav&ag.  so  F.  t.  Andrians  8chrift  'Höhenkaltus'.    Wien,  Konegen.    1891.    gr.  8°. 

IX,  86  8.     M.  2,O0.     |[H.  8tcuding:  WSKPh.  27  (1891),  S.  733/6;    Georg  Wissowa: 

BPWS.  50    (1891),    8.  1590/2;    £.  Bethe:   DLZ.  35  (1891),   8.  1267;   LCBl.  36   (1891), 

S.  1244/5;  A.  Zingerlo:  ZOG.  42  (1891),  8.  6 17/8.] I    —   687»)  Ferd.  Prhr.  ▼.  Andrian, 

D.  flähenkultaa    asiatischer  a.  europäischer  Völker.     £.  ethnolog.  Studie.     Wien,    Konegen. 

1891.  XXXIV,  385  S.  M.  10,00.    |[LCB1  26  (1891),  8.  893/4;  Rudolf  Meringor:  ZOG.  42 

(1891),    8.  997/9.]]    —    638)  X  ?•  Perranoglü,   Delle    dee  Tergini   e   madri  n.  antichi 

miti  della  Greeis  e    della  penisola  italica:   ArcheogrTriest  16,    2,    8.  420/35.    —    639)  G. 

Wiasova,  De  feriie  anni  Bomanoram  Tetostissimi  obserratlones  eelectae.    Ind.  leet  lest  1891. 

Marburg,    Biwert.     4°.     15  8.     M.  0,80.     |[W.  Soltau:    BPWS.  29/80  (1891),   8.  900/1; 

H.  Mataat:  DL.Z.  38  (1891),  8.  1391;  BeTue  de  linst  des  reügions  23,  8;  H.  Steuding: 

WSKPh.  1  (1892),  8.  15/6.1J  —   640)  B.  Bonghi,  Le  feste  romane  illuslx.  da  G.  A.  Sar- 

torio  e  Bgo  Fleres.      (4  Tafeln   o.  Textillustrationen.)     Milano.     VII,  219  8.    L    9,00.   — 

640«)  id.,  D.  röm-  Feste.    Hloatr.  ?.  G.  A.  Sartorio  u.  Ilgo  Fleres.     Deutsch  ▼.  Alfr.  Buhe- 

mann.     Wien,    Pest,  Leipzig  A.  Hartlebens  Verlag,     gr.  8°.     216  8.    M.  8,00.     |[B.  Opita: 

BCU.  3  (1892),    8.  43/4.] |  —  641)  X  Ersilia  Caetani-Loratelli,    Calendae  Januariae: 

NAnt,  S.  8.,  toI.  31  (1891),  fasc  1,  8.  131/9.  —  642)  8.  Linde,  De  Jaao  summo  Boma- 

aoraw  den    (Separatebdr.  aus  'Lands  universitetB  arsskriff,  t  27).    Land,    0.  W.  K.  Gleerop 

i  distrib.     gr.  4°.     54  8.     IL  3,75.     |fW.  H.  Boscher:   BPWS.  29/80  (1891),   8.  931/4; 

fi.  Stending:    WSKPh,  34  (1891),  8.  924/6;    G.  Wissowa:  DLZ.  ')  (1892),  8.  77.]|  — 

613)  X   J-  Ö.  Fräser,  The  Golden   Bough,     A  study  in  oomparatiTe  religion.     2  toIs. 

London,  Marmillan  and  Co.    1890.     409,  407  8.     sh.  28.     [[Elard  Hugo  Meyer:   BPWS. 

24  (1892),  &  760/1 .][     Deutet  d.  Brauch  d.  Priesterschaft  £  Diana  ▼.  Arida.   —    644)  F. 

Btrnabei,    Frammeati    iscritti   riferibüi  ai  ludi   secolari   sotto  Augusto   l'anno  17  a.  0.  e 

sötte  Setümio  Serero  nell'enno  204:  AAL».  7,  fasc.  6  (16  marao),  8.  221/3.  —  644»)  id., 

I  eammeatarii  dei  ludi  secolari  augustei  e  sereriani,   scoperti  in  Borna  sulla  sponda  del  Teyere 

premo  8.  Gioranni  dei  Fiorentini:    Monumenti  antiohi  pubbl.  della  AAL.  1,  8.  601—10.   — 

644*)  id.,   Bissunto  di  notiaie  sulla  scoperta  del  commentario  dei  XV  yiri  aacria  faciundis: 

AAL*.,   ser.  4,    toL  6,   läse.  12,   8.  850/1.    —    645)   Th.  Mommaen,    Commentariorum 

Uona   saeealarium  quintonun   qui  facti  sunt  imp.  Caeaare  Divi  f.  Augusto   trib.  pot  VI: 

Koaumenü  antichi  pubbl.  della  AAL.  1,  8.  617—72  (10  Tafeln).  —  645*)  id.,  D.Akten  au 

d.  Sikulargedicbt  d.  floraa.   Vortrag,  gehalten  b.  Winckelmannsfest  d.  archSolog.  Gesellschaft 

w  Berlin:   Nation  B.  9,    11,  8.  161/3.    —   645»)  id.,  I  eommentarii  dei  ludi  secolari  etc.: 

NAnt  3,  85,  No.  20,  S.  775/7.   —    645«)  B.  Lanciani,   Notes  Crom  Borne:  Ath.  No.  8842, 

Jahreaberiehte  der  GesohichUwiasenjohaft.    1891.    I.  11 


1,162  {9.    B3mer.    Hüter. 

treffen  wichtige  Aktenstücke  der  qnindecimviri  sacris&dnndis,  die  im  Jahre  1890 
am  Tiber  gefanden  wurden,  sich  als  commentarii  lndorum  Saeculariorum  heraus- 
stellen, und  namentlich  über  die  augusteische  Säkularfeier,  auch  über  die  Um- 
stände, unter  welchen  Horazens  Lied  vorgetragen  wurde,  Licht  verbreiten.  —  Die 
gewissenhafte,  auf  gut  gesammeltem  Materiale  sich  aufbauende  Dissertation  von 
Schneider640)  zerfällt  in  zwei  Teile;   in  dem  ersten   erörtert  er  ihre  Auf- 
gaben, vergleicht  sie  mit  anderen  ordines,   spricht  über   den  Ursprung  der 
Augustalität  und  beweist,    dafs  sie  sacerdotes  sind;    im  zweiten  bespricht  er 
ihr  Assoziationsrecht.   —   Die  Frage,  ob  die  Augustales  wirkliche  sacerdotes 
gewesen  sind,  sucht  Nefsling647)  durch  eine  Untersuchung  ihrer  Organisation 
zu  entscheiden,   indem  er  selbständig  in  die  Kontroversen  zwischen  Henzen, 
Schmidt,    Mommsen  u.  a.  eingreift    Antwort:   Augustales  ubicunque,   si  non 
nomine,  at  tarnen  re  fuisse  cultores  domus  divinae  und  seviros  vel  Auguatales 
ipsos  veros  sacerdotes  fuisse  certissimum  est.648*649)    —   Beurlier6*0)  giebt 
die  vollständigste  Abhandlung  über  dieses  Gebiet,   die  wir  bis  jetzt  besitzen; 
er  behandelt  die  Geschichte  des  Kults,  seine  wechselnden  Formen,  die  Priester 
und  ihre  Funktionen,   die  Politik  der  Kaiser   gegenüber  Juden  und  Christen 
bezüglich  des  Kultes,   die  Beziehungen  zwischen  der  christlichen  Kirche  und 
dem  Kaiserkult  nach  Konstantin;  er  giebt  dazu  eine  Liste  der  divi  und  divae 
und  eine  topographische  Studie  über  die  Tempel  derselben  zu  Rom.  —  Das- 
selbe Thema   wird   in   einer   gediegenen  Monographie  von  Beaudouin661) 
behandelt,   der  seine  Untersuchungen  allerdings  auf  ein  kleineres  Gebiet  be- 
schränkt, doch  immer  im  Hinblick  aufs  Ganze  führt  —  Hierher  gehört  ferner 
die  schon  unter  der  Rubrik  G.  Provinzen,  Afrika,  N.  503  besprochene  Schrift 
von  Pallu  de  Lessert  —  Im  Auschlufs  an  Schmidts  Forschung  (CIL.  VIII, 
suppl.  No.  14683)  zeigt  Hirschfeld,05')  dafs  die  Benennung  der  Versamm- 
lungen als  concilia  statt  der  kollegialen  couventus  und  des  Priesters  als  flamen 
unzweideutig  auf  die  ursprünglich  politische  Bedeutung  dieser  Vereinigungen 
hinweise.     Des  weiteren  untersucht  er  die  Bedeutung  der  flamines  perp^  die 
durch    diesen  Zusatz   als   lebenslängliche  Kaiserpriester   der  Gesamtgemeinde 
von  den  jährigen  flamines  der  einzelnen  Kurien  unterschieden  werden  Bollen. 
—    Dazu  vgl.  das  unter  der  Rubrik  C.  Provinzen,   N.  378    in  diesem  JBG. 
besprochene  Werk   von  Kraszeninnikow.   —   Hang668)    fährt  in    seinen 
wertvollen  Untersuchungen  und  Sammlungen  fort  (vgl  JBG.  1890,  I,  170 S45); 


8.  654/5.      Vgl.  auch   Ac.    No.    972,    S.  596.    —    646)    Laur.  Schneider,    De    »©Timm 
Auguitalium   muneribus  et  condicione   publica.     Diu.  inaug.     Gleises.     64  S.     |[P.  Ha  bei: 
WSKPh.  7  (1892),  8.  171/2.]|    —  647)  C.  Nefeling,  De  seriris  AngustaHbus.    Die«,  ina 
Giefeen,  gedruckt  t.  G.Otto  in  Darmstadt.    51  8.  —  648)  X  F.  Barn  ab  ei,  Diuna  nuov* 
importante  epigrafe  latina  in  Bayenna  (*G  Larniui  Antiochus  Angustal.  Bayenn.'  etc.):    AALH 
luglio,  8.  222,  noyembre,  8.328/9.  —  649)  X  BnUia  Caetani-Loyatelli,  Diuna  table 
in  bronzo  con  epigrafe   sacra  al  genio  di  Arausio  (Ut.  IX):    BGARoma,    anno  19,    sex.  4 
fasc.  7.  8.  9,  luglio—  settembre,   8.  245—51.    —    660)  B.  Beurlier,    Essai  aar  le  call 
imperial,    ion  hiitoire  et  son  Organisation  depuis  Auguste  jusqu'a  Juitinien.    These. 
Tborin.     857  8.      Fr.  7.     |[0.  Hirscbfeld:   BPW8.  18  (1892),   8.  560/1;    B.  Cagna 
BCr.  48  (1891),  8.  400/3;    BHB.  25,  1;    E.  Babelon:  BNumism.,  8.  ler.,  t  9,   S.  492/ 
J.  Waltzing:  BJPB.  84,  N.  4,  8.  254/8;  Paul  Allard:  BQH.  N.  26  annee,  99«  liyr., 
821/2;  Bobert  Mowat:  BArcb.,  8.  ser.,  t  18  (1891),  8.  398—400.]|  —  651)  S.  Beau 
douin,  Le  culte  des  empereurs  dans  los  cites  de  la  Gaule  Narbonnaise.     2  fascicules.     (r 
traits  des  Ann.  de  l'enseignement  superieur  de  Grenoble:    t  8,  no.  1 — 2).    Grenoble,    im 
Allien.     163   8.     |[0.  Hinchfeld:    BPWS.  18   (1892),    8.  560/1;    B.  Cagnat:    BCr. 
(1891),  8.  400/3;  V.  Duruy:  ST.  9/10,  8.  510  f.]|  —  652)  0.  Hirscbfeld,  D.  fiam 
perpetui  in  Afrika:  Hermes  26,  8.  150/2.  —  658)  Haug,  D.  Viergöttersteine:  WZ.  10,  S.  9- 


{9.    B5mer.    Hüter.  1,163 

so  biete!  er  eine  Ar  archäologische  and  historische  Zwecke  höchst  wichtige 
Material wammlung.  Alle  Steine  fidlen  in  die  Zeit  von  170 — 246  nach  Chr., 
nnd  es  sollten  damit  wahrscheinlich  im  allgemeinen  der  Siegerrahm  and  das 
Herrscherrecbt  des  römischen  Kaiserreichs  symbolisiert  werden.  —  Die  be- 
kannte Thatsache,  daüs  in  den  Donauprovinzen  eine  lebhafte  Verehrung 
ägyptischer  Gottheiten  herrschte,  wird  durch  die  Arbeit  von  Drexler664)  be- 
stätigt, der  einen  vollständigen  Katalog  aller  dort  gefundenen  Inschriften  nnd 
Kunstdenkmäler  aufstellt,  die  sich  auf  den  genannten  Gegenstand  beriehen. 
—  Heller666)  erörtert  die  Staats-  und  sakralrechtliche  Bedeutung  der  Priester- 
tfimer  und  giebt  eine  ausführliche  Liste  derselben,  bisweilen  mit  einer  knappen 
Tempelgeschichte.***)  —  Gnmonts667)  Notizen,  der  dieses  Mithraeom  be- 
schreibt, mit  anderen  vergleicht,  die  Mosaikdantellungen  prüft  und  die  beiden 
podia  am  Mitteleingang  genau  untersucht,  sind  ein  wertvoller  Beitrag  zum 
Mithrasknlt  nnd  zur  Religionsgeschichte  Oberhaupt  —  Röscher668)  sucht 
rar  Erklärung  des  Münzbildes  eine  Notiz  des  Plinius  über  das  Schlachtrufe 
des  Diktators  Caesar  zu  verwenden;  es  hängt  zusammen  mit  der  Verehrung 
des  mit  Mithras  identifizierten  Men.66»-"*) 

KtUturgescMchte.**1-6**)     Der  vorzüglichen,  mit  trefflichen  £r- 


ltt-61,     896—540.    —    654)    W.  Drexler,    Mythologische    Beitrage.      1.    Heft.      D. 

Intal*  d.  ägyptischen  Gottheiten  in  d.  Dcnaullndern.     Leipaig,  B.  G.  Teubner.    1890.    152  S. 

IL  4,40.     |[6.  Wissowa:  HZ.  Bd.  67,  N.  F.  81,  8.  498;   G.  B.:  LCB1.  4  (1891),  8.  115/6; 

Wiedenaann:   JVABh.  90.  Heft,  8.  165/7;   Fr.  Krebs:  WSKPh.  7  (1891),    8.  109;    H. 

ßtendimg:    BPW8.  10  (1891),   8.  807/8;    Ant.  Zingerle:    ZOG.  42  (1891),   8.  996/7.]| 

VgL  JBG.  1890,   I,    170**«.     —     655)    E.  Heller,   De  Cariae  Lydiaeque    saoerdotibus : 

JbhKPh.,  18.  Sappl.-Bd.,   1.  Heft,   8.  215-64.    Leiprig,    B.  G.  Tenbner.      M.  1,20.     |[P. 

Babel:  WSKPh.  8  (1892),  8.  218;  Salbmon  Reinach:  BCr.  17  (1892),  8.  321/2.]!  — 

656)   X   Tb-  Sehr  eiber,   Una  saera  conTerseaione   sopra  nn   rilievo   pittorico    (tar.  XI): 

BCABoma  19,  4»,  free.  10—12,  8.  801/4.    Z.  Apollomythns.  —  657)  Fn.  Cumont,  Notes 

■er  mn  tensple  nüthriaqae  d'Ottie:  BT.  del'nnir.  d.  Gand,  pnbl.  par  L  fac.  de  philo«,  et  lettrea, 

fsie.  4.    Gand,   Clemm.       28  8.   ay.  2  pl.      |[M.  B.  de  la  Blanchere:    BCr.  50  (1851), 

8  444;   Frits  Baumgarten:  BPWS.  82/88  (1892),  8.  1029.]|  —  658)  W.  H.  Boscher 

(jaakr),  Über  d.  Beiterststue  Jul.  Cisare  auf  d.  Forum  n.  den  fnnos  ßparonovs  auf  e.  Mfinae 

4.  Gordiaaus   Pin  ▼.  Nikaia.      Mit  4  Lichtdrucktafeln :     SBSichs.  Ges.  d.  Wiss.  Phil  -Hist 

IL  1891 ,  a  96—154.     |[B.  Weil:    BPWS.  52  (1891),   8.  1655/6;    Salomon  Beinach: 

BCr.  21  (1892),  8.  410/1.]|  —  659)  X  A.  Dietrich,  Abraxaa  Stadien  b.  BeUponsgeschichte 

d.  späteren  Altertums.     Festschrift,    Herrn.  Uaener  etc.  dargebracht  ▼.  klass.-phil.  Verein   an 

Bona.     Leipaig,   B.  G.  Tenbner.     VI,    220  8.     M.  4,40.      |[H.  Drechsler:    WSKPh.  25 

(1891),    8.  663/9  n.  26,   8.  705/11  («glinsende  Kombinationagabe');    H.  Lewy:    BPWS.  19 

(1892),    8.   698/7.]|    —    660)    X   A.  Baach,    XPHSMOl  2IBTAAIAKOL     Oracnla 

,1     8ibjIKaarec  AI.  Ba.  Wien,  P.Tempsky.   gr.  8°.  XU,  821  8.  M.  12,00.    ([Arthur  Lud  wich: 

BPWS.  6  u.  7  (1892);  Leon  Dorez:  BOr.  44  (1891),  S.  27 7/8.] |  —  661)  X  A.  Baach, 

Irii  Stadien  in  d.  Sibylliniechen  Orakeln.     (=  DAkWienPb.   88,  4.)    Wien,   Tempeky  in 


i 


i 


1890.    gr.  4*.     134  8.    M.  6,80.    |(A.  Ludwich:    BPWS.  26  (1891),    S.  805/8; 

\     Wilhelm  Weinberger:  ZOG.  1891,  42,  8/9,  8.  780/8;   L0B1.  52  (1891),   S.  1799/800.]| 

^       —  662)  X  K-  Bares  eh,  D.  psendosibyUiniachen  Orakel  u.  ihre  letite  Bearbeitung:  NJbhPh. 

€\     143,  8  a.  9,   8.  529 — 55.     Eingehende  Verurteilung   t.  Baach,   Krit  Stadien  a.  d.  aibyll. 

Orakeln:   DAkWien  1890.   —    668)  X  Jos.  England  Miliard,  Lncani  sententia  de  deis  et 

nrto.    Utrecht,  P.  H.  Beyers.    124  8.     |[Carl  Hosins:    BPWS.  7  (1892),   S.  207/9.JI    — 

664)  X  Frs.  Siemering,  D.  Behandig.  d.  Mythen  u.  d.  Götterglaubens  bei  Lukrea.    Prgr. 

d»  Sealgjau.    Tilsit,  H.  Post    4°.    18  8.  —  665)  X  E*  Lassel,  De  fbrtanae  in  Plntarchi 

operibus  actione.    Anteeedit  fortonae  notionis  breris  historia.    Dias,  inang.     Marburg.     70  8. 

—  666)  X  X  Tandationnm  fonebriam  Bomanoram  historia  et  reliqoiarnm  editio.    Scripsit 

et  rat.  Fr.  Vollmer.    Oommentatio   ex  suppl.  annalinm  philol.    seorsnm  expresea.    8.  447 

—528.    Leipaig,  Tenbner.    M.  2,40. 

y\  667)  P.  Heiehen,   D.  Kultargeeoh«   in  Hauptdaten   v.  Altertum    b.   auf  d.  Gegenwart 

yy     Berha,  Lusteaoder.    272  8.    M.  2,40.   —  668)  P.  Paris,    La   escnltora   antigua.     Version 

•«pegnola  de  V.  de  Palasuelos.    Madrid,  Babinos.     851  S.  con  grab.    M.  4,60.  —  669) 


i^ 


I 

l 


1,164  §9*    BSmer.    Hüter. 

klftnuigen  sachlicher  und  sprachlicher  Natur  begleiteten  Übersetzung  von 
Friedlaender670)  geht  eine  besonders  wertvolle  Einleitung  voraus,  deren 
erster  Teil  literarhistorische  Notizen  giebt,  wfthrend  der  dritte  die  schon  1879 
in  der  DRs.  veröffentlichte  Abhandlung  enthftlt  /Städtewesen  in  Italien  im 
1.  Jh.'.  Gegen  die  Annahme  Aber  den  Ort  der  Handlung  spricht  sich  Kleb« 
aus.  —  Haley671)  setzt  mit  Mommsen  die  Zeit  der  Handlung  des  Romans 
etwa  in  das  Jahr  740,  als  Ort  des  Gastmahls  nimmt  er  Puteoli  an.  Dagegen 
äubert  sich  wieder  Friedlaender.  —  Wie  stellt  sich  die  Kultur-  und  Sitten- 
geschichte des  4.  Jh.  in  den  Werken  des  Ghrysostomus  dar?  Diese  Frage 
beantwortet  in  einem  umfangreichen  Werke  Puech,678)  in  dem  er  auf  die 
sozialen  Unterschiede  der  Stände,  die  Familie,  die  Religion,  die  Schauspiele, 
den  Hof  und  die  Politik  eingeht679)  —  In  der  trefflichen  Biographie,  die 
Sohrader67*)  von  dem  heimgegangenen  Hehn  geschrieben,  findet  sich  auch 
eine  eingehende  Würdigung  der  berühmten  Werke:  'Kulturpflanzen1  und 
'Italien7.676)  —  Einen  Führer  durch  die  römische  Sepulkralepigraphik  mit 
guten  Tabellen  hat  Seidel676)  verfefst,  indem  er  an  der  Hand  des  8.  Bandes 
des  CIL.  und  der  Eph.  epigr.  V  Namen,  Heimat  und  Alter  der  Verstorbenen 
feststellt.  Resultate  u.  &.:  Die  Römer  Afrikas  haben  durchschnittlich  ein  sehr 
hohes  Alter  erreicht;  das  Alter  der  Verstorbenen  ist  auf  den  Widmungs- 
inschriften nicht  allein  auf  Jahre,  sondern  sogar  auf  Jahrfünfe  abgerundet677) 
—  Auch  über  die  Stenographie  des  Altertums  ist  der  Artikel  von  Ruefs678) 
belehrend.67»680)  —  Winnefeld681,68*)  bietet  in  beiden  Abhandlungen 
historisch-topographische  und  architektonische  Untersuchungen.  —  Die  Mono- 
graphie von  Fisch688)  giebt   ein  kulturhistorisches  Bild;   der  Vf.  behandelt 


K.  Cumpfe,  Kulturgeschichtliches  an«  d.  alten  Born  (Böhmisch).  Prgr.  Prag.  1890.  18  8. 
1  Plan.  |[J.  Sedlacek:  LUty  filologicke  18,  8,  8.  221/3.]|  —  670)  L.  Friedländer, 
Petroni  cena  Trimalchionis.  Mit  denUcher  Übersetaung  u.  erklärenden  Anmerkungen.  Leip- 
sig,  Hinel.  VI,  827  8.  M.  6,00.  |[E.:  BPWS.  24  (1891),  8.  753/6;  Crusius:  LCB1.  2 
(1892),  8.  57/9;  C.  Wagener:  NPhBt.6  (1892),  S.  70/1;  ALLG.  7,  4,  8.  612/8;  BLU.K.  8 
(1892%  8.116/7;  ILEllia:  GIB.  6,  1.  2,  8.74/5;  El.  Klebe:  DLZ.  20  <1892),  S.  657/60; 
Emile  Thomas:  BOr.  27  (1892),  8.  5/8.]|  —  671)  M.  H.  W.  Haley,  Qvaeationes 
Petronianae:  Harvard  Studie«  in  dassical  Philology,  2,  8.  1—40.  Boston  and  London,  Ginn 
and  Co.;  Leipaig,  0.  Harrassowiti.  213  8.  Fl.  1,50;  ah.  6;  M.  6.  IßL  Friedlaender: 
WSKPh.  48  (1891),  8.  1315/7;  Emile  Thomas:  BCr.  24  (1892),  S.  464/5;  P.  Lejay: 
BCr.  42  (1891),  8.  280/2.]|  —  672)  Aime  Pnech,  Saint  Jean  Chrysoatome  et  les  moeurs 
de  son  temps.  Paria,  Hachette.  VIII,  334  8.  fr.  7,50.  |[P.  L.:  BCr.  42  (1891),  S.  282/8.]| 
—  673)  X  &  Desdeyises  dn  D6sert,  L'Etat  romain  et  la  societe  romaine  an  4*  a. 
(Extrait).  Caen,  Delesqnes.  14  8.  —  674)  0.  Sohrader,  Victor  Hehn.  E  Bild  a.  Lebens 
n.  s.  Werke.  (Sonderabdr.  ans  J.  Müllers  Biogr.  JbA.)  Berlin,  Calvary  o.  Co.  76  S.  IC  3,00. 
|[0tto  Seeck:  DLZ.  10  (1892),  8.  326/8.]|  —  675)  X  p-  Stein,  Über  Piraterie  im  Alter- 
tum. L  Prgr.  Kdthen.  4°.  34  S.  Dieser  Teil  behandelt  d.  Gegenstand  nur  b.  s.  Bomer- 
hensehaft.  —  676)  H.  Seidel,  Über  röm.  Grabinschriften.  1.  Prgr.  8agan,  P.  lltrtsching. 
4°.  22  8.  |[ALLG.  7,  4,  S.  620.] |  —  677)  X  Segre,  Studio  sulla  origine  e  snllo  evüuppo 
storioo  del  eolonato  romano:  AGinr.  46.  Pisa.  VgL  JBG.  1889,  I,  168"*.  Nicht  er- 
halten. —  678)  F.  Ruefs,  Gabelsberger  u.  d.  tironischen  Noten:  Abhandlungen  t  W.  ▼. Christ, 
S.  125/38.  München,  C.  H.  Beck.  425  8.  —  679)  X  '•  B.  Greenongh,  The  fiuces  of 
the  Roman  honse:  Harvard  Stodiea  in  class.  philology,  1,  1890,  S.  1 — 12,  mit  1  Abb.  Boston 
u.  London,  Ginn  and  Comp.;  Leipzig,  0.  Harrassowita.  sh.4,00.  —  680)  X  Lampertico, 
Degli  argini  dei  finmi  al  tempo  romano:  AALM  7,  fac  8,  8.  308—15.  —  681)  H.  Winne- 
feld,  Tusci  u.  Laurentinum  d.  jüngeren  Plinins:  JDAI.  6,  1891,  S.  201—17.  Berlin,  G. 
Reimer.  1892.  4°.  —  682)  id.,  D.  Villa  d.  Hadrian  bei  Tivoli.  (Mitteilgn.  über  Ver- 
sammlgn.)  in:  BPWS.  29/30  (1891),  S.  958/9;  Archaeolog.  Gesellschaft  an  Berlin,  April- 
sitanng.  —  688)  B.  Fisch,  D.  Walker  oder  Leben  n.  Treiben  in  altrömischen  Wäschereien. 
M.  e.  Exkurs:  über  lautliche  Vorgänge  auf  d.  Gebiete  d.  Vulgärlateins.  Berlin,  B.  Gaertner 
(Hermann  Heyfelder).    IV,  83  8.    M.  1,20.    |[H.  Blümner:  BPWS.  20  (1891),  8.  630/8; 


{9.    B9mer.    Hüter.  1,165 

Kondschaft,  Werkstatt,  Arbeit,  Betrieb,  Ge  werk,  Leumund  ondNamen.6*4-6**»-686) 
—  ESae  gediegene  Monographie  Aber  den  Thunfisch  im  Altertum  stammt  von 
Rhode.*87)  —  Seh aaff hausen688)  zieht  Folgerungen  aus  den  Schnecken- 
schalen  in  römischen  Ruinen.689-6**)  —  von  Roefsler6**)  erbringt  in  ge- 
diegenen Untersuchungen  den  Nachweis  einer  einheitlichen  Form  aller  römischen 
öffentlichen  Badeanlagen  mit  Zugrundelegung  der  3  in  Pompeji  erhaltenen 
Master.6**-8*«)  —  Die  bronzenen  Werkzeuge  eines  repousseur  en  m6tal, 
Aemilius  Faustan,  wahrscheinlich  aus  dem  letzten  Jh.  der  Republik,  in  Rom 
gefunden,  werden  von  Heibig687)  besprochen.688*688)  —  Galus  mit  3  Silben 
ist  die  regelmässige  und  primitive  Form  (ursprünglich  Gauius)  und  ging  erst 
um  190  vor  Chr.  in  Rom  in  Gajus  Aber.  Dies  ermittelt  Allen.700)  — 
Semennoff701)  erklart  Valerius  =  'der  Gewaltige9  (valeo,  &ake^6g)y  Gaius 
=  *der  Freudige'  (Gavius,  gaudeo,  frz.  gai,  yrj&\  Julius  =  'der  zum  Sonnen- 
tienst  Gehörige'  ( Julus,  "ÜUog,  aFikog,  tjkog).™*™*) 

Geschichte  der  schönen  Litter <aur,  der  Wissenschaften 
und  der  ILvunst*    Litteratur.    Allgemeinere  Untersuchungen 


M.Deecke:  BLZ.  26  (1891),  8.  980;  F.  Geppert:  WSKPh.  81  (1891),  8.  851;  E. 
ßrape:  NPB«.  16  (1891),  8.  2Ö2/3.]|  —  684)  X  Max  Ihm,  Bömiache  Spieltafeln:  Bonner 
Stadien,  Anfaitse  aus  <L  Altertums*. ,  Kekale  gewidm.  t.  s.  Schülern,  8.  223—89.  Berlin, 
W.Spemann.  1890.  260  8.  M.  20,00.  |[Emil  Beisch:  BP  WS.  61  (1891),  8.  1611.]|  — 
»4»)  X  id.,  Delle  tuvole  Insorie  Bomue:  MDAIB.  6,  8.  208—20.  Nachtrage  u.  Berich- 
tigngen.  —  685)  X  Brau*  Oaetani-Loratelli,  I  giornali  presso  i  Bomani:  Giornale  della 
Hbraia  5,  7,  8.  50/1.  —  686)  X  Th.  Lebeda,  De  animalibus  et  herbis  ad  cenas  Bomanorom 
pneeipue  adhibitw.  Frgr.  Braunau  (Böhmen).  27  8.  |[G.  Hergel:  WSKPh.  1  (1892), 
S.  17  (dürftige  Leistg.).]|  —  687)  P.  Bhode,  Thynnorom  oaptara  quanti  fuerit  apad 
TitOM  raomenü.  Dias.  t.  Königsberg.  Leipsig,  Teabner.  79  8.  M.  2,00.  |[Keller: 
BPW8. 15  (1892),  a  469.]|  —  688)  Schaaff  hausen,  D.  Schneckensacht  d.  Römer.  JVABh., 
90.  Heft,  8.  208—11.  —  689)  X  0.  Bnschan,  D.  Bier  d.  Alten:  Ausland  No.  47,  8. 
MS-  32.  —  690)  X  V.  Loret,  Le  cedratier  dann  l'antiquite.  Paris,  Leroux.  62  8.  ayee 
igne».  M.  1,00.  —  691)  X  ?•  W.  Nicholson,  Qreek  and  Boman  barbers:  Harvard 
StadisB  in  cla—icnl  Philology,  2,  No.  2,  8.  41—66.  Boston  and  London,  Ginn;  Leipsig,  0. 
flamsowita.  213  8.  eh  6,00.  |[Paul  Lejay:  BCr.  42  (1891),  8.  230/2.]|  Bis  jetzt 
isr  bei  d.  Griechen.  —  692)  X  A.  Schlieben,  Bömische  Beiseuhren:  AnnVNassauG. 
»3,  8.  116—28.  Mit  Tal  6.  Tgl.  ibidem  20  (1888),  8.  316—83.  —  693)  G.  ▼.  Bocftler, 
D.  Bider  <L  GrenskaataUe:  WZ.  9,  Heft  3,  8.  266—79  u.  H.  4,  8.  316-82.  Mit  2  Tafeln. 
Tri».  1890.  |[Georg  Wolff:  BPWS.  47  (1891),  8.  1496/6.][  —  694)  X  K-  Seraphiu, 
JÖsnseaea  Badeleben.  Prgr.  Schafsburg.  4°.  38  8.  —  695)  X  L.  C.  Crochet,  La 
toüette  ehea  le«  Bomaines  au  temps  des  empereurs.  £tude  des  prineipaux  objets  de  toilette 
«  ot  trouTes  dans  les  fouilles  de  la  necropole  de  Trion  et  du  coteau  de  Fourriere.  12  plan- 
«h»  photolithographiques  hors  texte.  Lyon,  imp.  Besänne.  1888.  gr.  4°.  76  8.  —  696) 
X  M.  A.  Wallace-Dunlop,  Glass  in  the  old  World.  London,  Field  and  Tuer.  u.  a.  o.  J. 
VIU,  272  8.  —  697)  W.  Heibig,  Lettres  romaines  I.  Les  instruments  d'un  repousseur 
ttmstal:  CR.,  4.  «er.,  t  19,  No.  22,  8.  191,  227—31.  —  698)  X  A.  Furtwangler, 
D.  BroMeeimer  t.  Mehxum:  Festschrift  a.  60j.  Jubiläum  d.  YABh.  am  1.  Oktober  1891,  mit 
6  Tafel»  u.  2  Textfignren,  8.  28—34.  Bonn,  Marcus.  128  8.  |[Georg  Wolff:  BPWS.  28 
(1892),  &  881.JJ  In  Italien  wahrend  d.  ersten  Kaiaerseit  yerferügt.  —  699)  X  0.  Benn- 
dorf,  Born. Pferdeechmuck.  Z.  Fraucpisvase:  AEMÖ  16,  1.  —  700)  F.  D.  Allen,  Gajus  or 
felss:  Harvard  8tediea  in  classic«!  Philology,  2,  No.  4,  8.  71—87.  Boston,  Ginn  and  Co. 
US  8.  fl.  1,60;  6  ab.;  6  M.  |[£milie  Thomas:  BCr.  24  (1892),  S.  464/6;  P.  Lejay: 
&•  42  (1891),  8.  230/2.] |  —  701)  A.  Semennoff,  Etymologisches  über  einige  rom. 
Pertoaeaaamem :  Xenien  <L  41.  Versammlg,  deutsch.  Philol.  u.  Schulm.  in  München,  dargebracht 
'.  hüton-philolog.  Verein  au  München,  8.  21/6.  München,  J.  B.  Linde.  63  S.  —  702)  X 
1  Paack,  Insdoiftliche  Zeugnisse  t  lateinische  Verwandtachnftanamen.  Formelhafte  Wendungen 
ia  InKbriftantateiii:  ALLG.  7,  4,  S.  683/6.  —  703)  X  0.  Keller,  Lateinische  Volks- 
*J»»logie u.  Verwandtes.  Leipsig,  fi.G.Teubner.  X,  887  8.  M.  10,00.  |[Michel  Breal: 
ttr.  u  (1892),  8.  244/7;  0.  M—r.;  L0B1.  12  (1892),  8.  411/3;  W.  Meyer-Lübke; 
M£  18  (1892),  8.  692/3.]| 


1,166  §9.    Kömer.    Hüter. 

und  Gesamtdarstellungen.104)  Von  dem  anerkannt  trefflichen  Werke 
von  Steinthal705)  ist  die  2.  Auflage  erschienen.  —  Weise706)  behandelt 
in  seiner  lesenswerten  Schrift  die  lateinische  Sprache  in  ihrem  Verhältnisse 
zum  Volkscharakter  nnd  zur  Kulturentwicklung,  sowie  die  Sprache  der  Dichter 
nnd  des  Volkes.707*708)  —  Blaf  s709)  bringt  alles  Wissenswerte  in  der  knappen 
Form,  die  alle  bisher  erschienenen  Handbücher  der  KA.  auszeichnet  — 
Nettleship710)  behandelt  die  von  den  römischen  Schriftstellern  von  Cicero 
bis  Qnintilian  geübte  Kritik  an  Litteraturerzengnissen.  — *  Zöllers711)  Kom- 
pendium über  die  Forschungsergebnisse  auf  diesem  Gebiete  und  Aber  die 
Kontroversen  ist  recht  praktisch;  wie  lange  werden  wir  aber  wohl  noch  36 
Seiten  umfassende  Darlegungen  über  Cicero  nötig  haben?  —  Ribbecks718) 
2  bis  jetzt  erschienene  Bande  über  die  römische  Dichtung  sind  von  Csiky  ins 
Ungarische,  Teuffels718)  anerkannte  Literaturgeschichte  von  Warr  ins 
Englische  übersetzt  worden.714'716)  —  Die  Aufsätze  von  Occioni71*)  be- 
treffen meist  Silius  Italiens;  an  erster  Stelle  steht  ein  Vortrag  über  die 
litterarischen  Dilettanten  im  alten  Rom.  —  Jeanroy  und  Puech717)  haben 
einen  recht  praktischen  Abrifs  veröffentlicht718-797)  —  Vernier7*8)  behan- 
delt an  lehrreichen  Beispielen  aus  den  Grabinschriften  die  lebhafte,  über  die 
Quantität  der  Silben  frei  schaltende  Volksdichtung  in  der  Provinz 


704)  Ph.  Berger,  Hirt,  d'ecriture  du»  l'antiquitf.  Paria,  Hachette.  XVHI,  889  8. 
fr.  8,50.  |[V.  Henry:  BOr.  18  (1892),  S.  241/4.]]  Nicht  erhalten.  —  705)  H.  Stein- 
thal,  Gesch.  d.  Sprachwissenschaft  b.  d.  Griechen  u.  Hörnern  m.  bes.  Rücklicht  auf  d.  Logik. 
2.  yerm.  u.  yerb.  Auflage.  Berlin,  Perd.  Dümmler.  L  T.:  XVIII,  874  S.,  1890,  a.  IL  T.: 
XII  868  S.,  1891.  M.  16,00.  |[L.  Tobler:  DLZ.  22  (1891),  S.  814  a.  18  (1892),  S.  482/8; 
H.  Ziemer:  BPWS.  32/88  (1892),  8.  1034—  40.]|  —  706)  0.  Weise,  Charakteristik  d. 
latein.  Sprache.  E.  Vertuen.  Leipaig,  B.  G.  Tenbner.  X,  141  S.  M.  2,40.  |[H.  Ziemer: 
WSKPh.  11  (1892),  S.  292/4.] |  —  707)  X  **•  Hoffmann,  Ober  d.  Entwicklung  d.  Be- 
griffs d.  Grammatik  bei  d.  Alten.  Prgr.  d.  Friedrichs-Koll.  Königsberg.  4°.  18  S.  —  708)  X  E- 
Wölfflin,  Minacins  Felix,  e.  Beitrag  a.  Kenntnis  <L  afrikan.  Lateins:  ALLG.  7,  4,  S.  467— 85. 
—  709)  Fr.  Blafs,  Paliographie,  Buchwesen  n.  Hss.-Knnde,  2.  Aufl.:  Müllers  Handbuch,  d. 
KA.,  2.  Aufl.,  S.  297—355.  München,  Beck.  |[Arthur  Ludwig:  BPWS.  84  (1892), 
S.  1079/80.] |  —  710)  H.  Nettleship,  Literary  oriticUm  in  Latin  antiquity:  JPh.  N.  36 
(XVIII,  »),  S.  225—70.  —  711)  M.  Z51 1  er,  Grundriß  d.  Gesch.  d.  rdm.  Litterstar.  Munster  i.  W.t 
H.Schoningh.  XII,  343  &  M.  8,60.  |[J.  Stowaseer:  ZOG.  48,  1,  8.90/1;  Bd.  Grupe: 
NPhBa.  8  (1892),  S.  124/5;  H.  Bender:  BPWS.  84  (1891),  S.  1074/7.] |  —  712)  O. 
Ribbeck,  Gesch.  d.  röm.  Dichtung.  Ungarisch  libersetst  y.  G.  Csiky.  2  Bde.  Budapest, 
Akademie.  420  u.  447  8.  —  713)  X  Teufels  bist  of  Borna»  Literatare.  Translation  by 
G.  Warr.  2to1s.  London,  Bele.  M.  36,00.  |[ü.  Nettelship:  GIB.  6,  1,  2,  S.  62/3.] |  — 
714)  X  k.  Valmaggi,  Sommario  di  stör.  d.  letteratura  romana  oon  tre  taTole  ainottiche, 
ad  uso  d.  scuole.  Torino,  Casanom  16°.  VIII,  165  S.  1.  1,00.  —  715)  X  Feiice 
Barn orino,  Letteratura Bomana  IIL  Bd.  Milano,  Hoepli.  kl.  8°.  IV,  819  8.  |[H.  Bender: 
BPWS.  27  (1891),  S.  852/4.]|  —  716)  0.  Ocoioni,  Scritti  di  letteratura  latina.  Torino, 
Paravia  (Löscher).  XIII,  332  8.  1.  2,50.  |[P.:  BPWS.  45  (1891),  S.  1421/2;  C.  Pascal: 
BiFil.  20,  4—6,  S.  359/61;  Beloch:  WSKPh.  43  (1891),  S.  1174/5JI  —  717)  X  Jean- 
roy et  A.  Puech,  Hist.  de  la  litterature  latine.  Paris,  libr.  clasaique,  P.  Delaplane.  fr.  2,75. 
|[A.:  BCr.  40  (1891),  S.  182/5;  Bender:  BPWS.  21  (1892),  S.  668/9.] |  —  718)  X  E- 
Nageotte,  Hist.  de  la  litterature  latine  depuis  ses  origines  jusqu'an  6  s.  de  notre  ere. 
4.  ed.  Paris,  Garnier  freres.  12°.  559  S.  —  719)  X  F-  Krsek,  Komische  Litteratnrgesch. 
in  Bofsland  (Böhmisch):  Listy  filologicke  18,  3,  S.  170—77  u.  4,  S.  271—83.  —  720)  X 
Grosse,  Über  d.  Naturanschauung  d.  alten  griech.  u.  rdm.  Dichter.  Prgr.  Aschersleben, 
Buchdruck,  t.  Karl  Wedel.  1890.  4°.  18  S.  Yergil,  Horaa;  unbedeutende  Notiaea.  — 
721)  X  J.  A.  der  Mouw,  Quomodo  antiqui  naturam  mirati  sunt?  Spec.  liter.  inaugur. 
Darentriae,  Kreunen.  1890.  209  S.  —  722)  X  ftrd.  Barta,  Über  d.  auf  d.  Dichtkunst 
besügl.  Ausdrücke  b.  d.  röm.  Dichtern.  II.  Gedicht  Prgr.  Lina.  1890.  85  S.  |[G.  Hergel: 
WSKPh.  2  (1892),  S.  40  (vgl.  ibid.  1890,  S.  546  Aber  d.  I.  Teil).]|  —  723)  X  A.  Otto, 
D.  Sprichwörter  u.  s.  w.,  rgl.  JBG.  1890  I,  173m.    Daau  folgende  eingehende  Ben.:    0.  Seyf. 


{9.    Bömer.    Hüter.  1,167 

Spezielle  Darstellungen.  Ältere  Zeit.1*9-™1)  Zander782)  hat 
eine  kritische  Sammlung  der  erhaltenen  Bruchstücke  veranstaltet  und  teilt 
seine  Ansichten  mit  über  die  bei  den  Italern  vor  den  grftzisierenden  Neu- 
erungen des  Livius  Andronicns  allgemein,  später  noch  beim  Volke  gebräuch- 
lichen Verse,  insbesondere  den  Satnrnier. 78s)  —  Ein  Versuch  einer  Prosodie 
bei  den  filteren  lateinischen  Dichtern  stammt  von  Lindsay.784)  —  Klotz786) 
behandelt  Prosodie,  Metrik  und  Rhythmik  mit  ziemlich  konservativer  Methode 
und  bietet  so  eine  Technik  des  altrömischen  Dramas.786-748)  —  Nützliche 
Beitrage  zum  Verständnisse  der  dunkeln  Reste  des  Varro  bietet  Norden,748) 
indem  er  namentlich  die  Abhängigkeit  des  Dichters  von  dem  Gedankeninhalt 
der  hellenistischen  Popularphilosophie  aufdeckt;  der  Vf.  zeigt  sich  mit  vollster 


fort:    BPWS.   21    (1891),    8.   656/1;     0.  Crasius:    W8KPh.   16   (1891),    8.  426—38; 
X.8repe:    HFhBa.   8  (1891),    8.  122/6.     — -    724)  X  I*c  Müller,    Ober    d.  Volke- 
fcaig.  d.  BSmer.       Hamburg,    VerlagMnstalt      28    8.     M.  0,60.      |[LM.,   N.  61    (1891), 
S.  404.] |    —    725)    X  L.  Vernier,   Utade   nur  Im  Tersification   popalaire    de«  Romains  ä 
rtpoqne  elaaaiqae.     Besauieon,  Lnpr.  Dodivers.    1889.    68  8.    |[L.  Mueller:  BPW8.  7  (1892), 
S.  109 — 12.]|  —    726)  X  id.,   La   Tortification   latine  popolaire   es  Afrique.    Commodien 
et  Vereemdiu:  BPh.   16,  8. 14 — 83.  —   727)  X  id->  Notes  sar  Commodien:  ib.,  8. 117—30. 
—  728)  id.,  Lea  inacriptian*  imftriqaes de  1' Afrique  romeine:  BArch.,  3.  aer.,  1 18,  8. 371 — 82.  — 
729)  Senti  Lo-Caecio,    L'inflnenaa   ellenica   nell'origine    della  poeeia  latina:    BiFil.,   anno 
SO,  1/3,    8.  41 — 124.    —   730)  Adam,   D.   nacharistotelische  Theorie   t.  Epos   in   ihrer 
btwickhmg  b.  Griechen  n.  Böroern.    Wiesbaden,  Chr.  Limbarth.     1889.     116  8.     M.  3,00. 
[Wecklein:    BPW8.    14    (1892),   8.  422/4.]|    —    731)  F.  Kons.  D.   älteste   röm.  Epik 
Bauern  Verhiltn.  sa  Homer.    Prgr.     Unter-Meidling,  bei  Wien.     1890.     26  8.     |[0.  Her- 
cel:  WSKPh.  25  (1891),  S.  57 1/2.] |  —  732)  C.  M.  Zander,  Veraas  italici  antiqni.    Colle- 
pi,  leeensoit,  retumem  metricam  explicarit  C.  Z.     Land,  Hjalmar  Möller.     1890.     CCXXVII, 
124  8.    IL  6,00.     |[C.  Pauli:   NPhBs.    9   (1891),   8.    136/9;    W.  Deecke:    WSKPh.  1 
11891),  8.  13/5;  BK1:  LCB1.  2  (1891),  8.  51/2;  Fr.  Hansen:  DLZ.  2  (1891),  8.  66;  L. 
Müller:  BPW8.    16   (1892),   8.  492/6.] |  --  733)  X  id.,   De   lege   Teraifloationis  latinae 
hbm  et  antiquiasama.     (Aussog.)     Land,  Uniyerntät  (Möller),     gr.  4°.    28  8.     |[C.  Pascal: 
aiFU.  20,    4/6,    S.   835/6.11    —   734)  W.  M.  Lindsay,    Latin   accentaation :    C1R.  6,    8, 
8.  373/7;  9,  402/8.  —  735)  B.  Klota,  Grandaflge  altrom.  Metrik.     Leipaig,  B.  6.  Teabner. 
1890.    gr.    8°.     X,    690  8.    M    12,00.     |[£.  Redelob:    NPhBs.    9   (1892),    8.   138—41; 
M»i  Niemeyer:    DLZ.  40  (1890),   &  1457/9;   0.  Crasias:  LCBL  7  (1891),  8.  212/5; 
Weifsenhorn:    BBG.  5  (1891),  8.  296/8;  0.  Seyffert:  BPWS.  28  (1891),  8.  878—84.]) 
Vgl  id.  (e.  knzser  Ansang  s.  Baches),  Bericht  Aber  d.  Erecheingn.  auf  d.  Geb.    d.    grieoh. 
«.  mm.  Metrik:  XBKA.,  69.  Bd.,  19.  Jahrgg.  1891,  8.  239-46.  —  736)  X  W.  W.  Merry, 
8eleeted  fragments  of  Boman  poetry.    From   the   earliest  times  of  the  Bepnblio  to  the  An- 
futaa  age.     Bdited    with  introdaction    and    notes  by  W.  W.  M.    Oxford,  Clarendon  Press 
Vm,  260  8.     |[L.  Haaller:   BPWS.  22  (1892),   8.  688—90   (tadelt  namentlich   d.  An- 
oranaag  o.    d.  Konaerrmtismas  d.  Gelehrten  gegenüber  beachtenswerten  Besserungen).] |     An- 
thologie t  d.  philolog.  Jagend  Englands  im  engen  Anschlafs  an  Baehrena,  Fragm.  poet  Boman. 
-  737)  X  Viac  Ssesepanski,  T.  Maccios  Plantos  u.  a.  litterarischer  Nachlafr.     (Polnisch.) 
h*r.    Stanialawow.     1890.    80  8.     |[Krucakicwica:  ZOG.   42  (1891),   8.   1043/4.])   — 
788)  XA.  Maaaoleni,   La  mitologia  greca  nelle  comedie  Plaatine:    Atti   dell1  Accad.  di 
Aawale  2,    1890.  —  739)  X  ?•  Trautwein,   De  prologorom  Plaatinornm   indole  atqae 
"■tarn.    Berlin,    Heinrich   &    Kemke.     1890.     60   8.    M.    1,50.     |[E.    Bedslob:    NPhBs. 
**»  6  (1892),    &    84/5.] |    —   740)   X    Kam.   Nencini,   De   Terentio   eiasqae  fontibus. 
ümrao,  B.  GiaetL     12°.     172  8.     |[6m.  Thomas:  BCr.  49  (1891),  8.  421/2.]|  —  741)  X 
Lse. Müller:  De Pacnviifabttlisdisputatio.   Berlin, Calyary.    1889.   60  8.  M.  1,60.  |[J.:  BPWS. 
48  (1891),   8.  1523/4.]|  —  742)  X^,   D«  Aedi   fftbulis  dispatatio.     (Bzcerpt  ex  Actis 
Minist  Instit    Pohl.    Boas,   janoarii    1890.)    Berlin,    8.  Calyary.     1890.     68  8.     M.    2,00. 
[J.BPW8.  48(1891),  S.  1523/4;  A.  Steiaberger:  BBG.  27,  9,8.  560/3;  A.  Oartanlt: 
BCr.  46  (1891),    8.  385/7;    8.  Chabert:    BPh.  16,    8.    91  (Bull.    epigr.).]|    —    743)  E. 
Korden,   In  Varronis    aatoras  Menippeu   obeerrationes   selectae:   NJbbPh.,  Sappl.-Bd.    18, 
&  «7—362.    Leip«g,  B.  G.  Teabner.    M.  2,40.     | [Fr.  Marx:  BPWS.  4  (1892),  8.  112/4; 
J •  M.  Stewasaer:    WSKPh.  44  (1891),   8.  1193/6;   M.  Bothstein:    DLZ.    25   (1892), 


1,168  $*•    Bomer.    Hüter. 

Sachkenntnis  ausgerüstet.744)  —  Lezins746)  will  glaubhaft  machen,  dafe 
auch  der  Gewährsmann  von  Livius  VII,  2  unter  saturae  nichts  anderes  ge- 
dacht habe,  als  die  von  Ennius  eingeführte  litterarische  Plauderei  in  ge- 
bundener Bede,  und  dafe  wir  mithin  den  Terminus  'dramatische  satura'  ganz 
zu  streichen  haben. 

Augusteisches  Zeitalter.  Pascal746)  behandelt  in  8  Abschnitten  den 
Einflufs  der  griechischen  Kultur  auf  Born  im  allgemeinen,  die  Vorläufer  und 
Einleiter  der  neuen  Dichterschule  unter  Augustus  und  diese  selbst  —  Nach 
Doncieux747)  stammen  die  Elegien  2,  4,  6  von  Tibull  allein,  7 — 12  von 
Sulpicia  allein;  3,  5  sind  durch  gemeinschaftliche  Arbeit  der  beiden  ent- 
standen.748) —  Eigentümlichkeiten  im  Sprachgebrauche,  sowie  metrische  und 
sachliche  Gesichtspunkte  sollen  nach  Hailer749)  erweisen,  dafe  der  Vf. 
wahrscheinlich  ein  etwas  jüngerer  Zeitgenosse  und  Nachahmer  des  Properz 
war.760*761)  —  In  Hartmann768)  hat  Horaz  seine  Mastix  gefunden;  im 
ersten  Kapitel  preist  er  die  Kritik  Peerlkamps,  im  folgenden  charakterisiert  er 
den  Dichter  als  einen  geschmacklosen  Versedrechsler;  im  3.  und  4.  versucht 
er  nachzuweisen,  dafe  H.  weder  bei  Lebzeiten  noch  überhaupt  bei  den 
Römern  grofsen  Ruhm  genossen,  wie  denn  auch  der  Vergleich  zwischen  der 
Erotik  des  Properz  und  des  Horaz  (Kapitel  6 — 8)  sehr  zu  Ungunsten  des 
letzteren  ausfällt;  im  9.  Kapitel  verfolgt  er  die  Nachahmungen  des  Horaz  bei 
Ovid.  Die  grundsätzlichen  Verehrer  des  Horaz  (vgl.  die  Rezensionen)  sind 
natürlich  grundsätzliche  Gegner  des  Vf.;  aber  immerhin  hat  er  manches  recht 
beachtenswerte  geschrieben  über  den  akademisch-glatten  Libertinensohn  und 
augusteischen  Hofdichter.768)  —  Ästhetische  und  kulturgeschichtliche  Fragen 
werden    gut   und    feinsinnig   von  Occioni764)  behandelt766-766)  —  Geor- 


8.  816/7.]|  —  744)  X  Barillari,  Studi  su  la  aatira  latina.  Measina,  tip.  Saya.  XI, 
145  S.  1.  2,50.  —  745)  J.  Leziua,  Z.  Bedeutang  t.  aatoia:  WSKPh.  8  (1891), 
S.  1181/3.  —  746)  G.  Pascal,  Caratteri  ed  origine  della  <nuoYa  poeaia'  latina  nel  periodo 
anreo.  Considerazioni.  Torino,  Löscher.  1890.  62  S.  1.  1,00.  |[Luc.  Müller:  BPW8. 
50  (1891),  S.  1 588/9.] |  —  747)  G.  Doncieux,  De  qni  sont  Je«  elegies  2/6  da  lim  IV 
deTiballe?:  RPh.  15,  8.  76—81.  —  748)  X  id>  Examen  d'uno  eorrection  de  Baehrena  a 
la  'Vita  Tibnlli':  ib.  8.  82.  —  749)  Ed.  Hai ler,  Wer  ist  d.  Yf.  d.  Elegien  <L  Lygdamna»: 
Abh.  f.  W.  t.  Christ,  8.  404/9.  München,  G.  H.  Beck.  426  8.  —  750)  X  E.  Linse, 
De  P.  Ovidio  Nasone  yocabulornm  inrentore.  Tübingen  (Leipaig,  G.  Foek).  68  8.  M.  1,50. 
|[0.  Schütze:  BPWS.  1  (1892),  8.  11/2;  ALLG.  7,  4,  8.  611;  Friedrieh  Seita: 
WSKPh.  88  (1891),  8.  1081/2.]|  —  751)  X  W.  Wunderer,  Orida  Werke  in  ihrem  Ver- 
hältnis a.  antiken  Kunst:  Acta  Seminarii  philologid  Erlangensis,  edid.  J.  Müller  et  A. 
Luchs,  5,  8.  158 — 225.  Erlangen  u.  Leipaig,  Deicherts  Nachfolger  (G.  Böhme),  gr.  8*. 
M.  6,00.  |[J.  M.  Stowasser:  ZOG.  42  (1891),  8.  1077.]|  —  752)  J.  Hartmann,  De 
Horatio  poeta.  Leiden,  8.  C.  van  Doesburgh;  Leipaig,  Harraesowita.  gr.  8°.  202  8. 
M.  5,00.  |[K.  Schenkl:  DLZ.  8  (1892),  8.  82/3;  T.  E.  Page:  GIB.  6,  1,  2,  8.  26/9; 
Schütz:    WSKPh.  40  (1891),  8.  1087—98;  H.  Besaer:  NJbbPh.  148,  7,  8.  497— 500.) | 

—  753)  X  Ferdinando  Quesotto,  Orazio  come  poeta.  Padova,  tip.  G.  B.  Bandi.  85  8. 
|[Alfredo  Pais:  RiFil.  20,  faac  1/3  (letztes  Blatt).]]  —  754)  0.  Occioni,  Quinto  Ora- 
zio Flacco:  NAnt.,  3.  8.,  vol.  31  (1891),  &sc.  1,  8.  27—46.  —  755)  X  &•  Kühne, 
Selbstbiographie  d.  Qu.  Horatiua  Flaccua.  Einsiedeln,  Benziger.  4°.  36  8.  M.  2,00.  — 
756)  X  Th.  Arnold,  D.  grioch.  Studien  d.  Horaz.  Neu  hrsg.  y.  W.  Fries.  Halle  a.  d.  8., 
Buchhandlang  d.  Waisenhauses.     XHI,   143  S.     M.  2,00.     |[L:    BCr.  44  (1891),    8.  284.]l 

—  757)  X  fr**  Franziszi,  Horatiua  als  Nachahmer  griech.  Lyriker  (hauptsächlich  mit 
Rücksicht  auf  d.  1.  Bch.  d.  Oden).  Prgr.  Passau,  F.  W.  Kepler.  1889.  28  8.  —  758) 
X  W.  J.  Sellar,  Horace  and  the  elegiac  poeta.  |[Ath.  N.  3365,  8.  530/l.]|  —  759)  X 
M.  8chneidewin,  D.  Horazische  Lebensweisheit  aus  d.  15  d.  Fragen  d.  Lebenaknast  ge- 
widmeten Oden  entwickelt  u.  beurteilt.  Hannover,  Hahn.  1890.  40  S.  M.  0,75.  Geist- 
volle, feine  Arbeit  —  760)  X  W.  Gilbert,  Abgerissene  Bemerkungen  über  <L  ethischen 
Gehalt  d.  Oden   d.  Horaz.    Festschrift   d.  Gyn»,    zu  Schneeberg,   8.    78—90.  —  761)  X 


y9.     Römer,     flu  t  er.  1,169 

f  ii 7'7)  bietet  wertvolles  Material  fttr  eine  noch  zu  schreibende  Geschichte  der 
Philologie  und  des  Geschmacks  bei  den  Römern.7**-*70)  —  Der  Culex  kann 
nach  Leos771)  gründlicher  Untersuchung  kein  Jugendgedicht  Vergib  sein, 
vgl  r.  179  und  Aeneis  VI,  607.  Dazu  giebt  der  Vf.  Kommentar  und 
Text771)  —  Gegen  Lachmann,  Bernhardy  und  Freier,  die  es  als  dem  Tiberius 
gewidmet  betrachten,  und  gegen  Lanson  (de  Manilio  poeta  eiusque  ingenio, 
Paris  1887),  sowie  dessen  Rezensenten  Cartault  (RCr.  1888,  15),  die  es 
z.  T.  unter  Augustus,  z.  T.  unter  Tiberius  geschrieben  ansehen,  ist  Bechert77*) 
der  Überzeugung,  dafe  das  Gedicht  ganz  unter  Augustus  geschrieben  ist.  — 
Zq  dem  gleichen  Resultat  ist  Kraemer774)  gekommen,  der  Name  und  Vater- 
land des  Dichters,  sowie  die  Abfassungszeit  der  Astronomica  behandelt. 

Spätere  Zeit.  Eine  gute  Einführung  in  das  Studium  der  Tragödien 
Senecas  bildet  die  Schrift  von  Pais,776)  der  l'autenticitä  delle  tragedie,  le 
fonti  delle  tr.  und  merito  letterario  delle  tr.  behandelt.776)  —  Die  Persön- 
lichkeit und  die  dichterische  Thätigkeit  des  Maternus  werden  von  Scholl777) 
geschildert;  insbesondere  seine  Stoffe,  Cato  und  Cn.  Domiüus  Ahenobarbus, 
der  auch  von  Shakespeare  in  den  Vordergrund  gestellte  Anhänger  des  An- 
tonius, werden  als  charakteristisch  für  die  Sinnesart  des  M.  hervorgehoben. 
—  Olsnfjew77*)  bietet  eine  umfassende,   gelehrte  Monographie,   in   deren 


Mr.  Qebhard,  Gedankengang  Horas.  Oden  in  dispositioneller  Übersicht  nebet  e.  kritäsch- 

cieget  Anhang.     (=  Featgrals  a.  d.  41.  Versammlg.  deutsch.  PbiloL  u.  Scholm.  t.  d.  Lehrer- 

bUepnm  d.   kgl.  Wilhehnsgjmn.)    München,   H.  Kutaner.     X,    63    u.    30  8.     Vielfach  in 

ipitinsdige  Gliederung.  —  762)  X  6.  Lenchtenberger,  D.  Oden  d.  Horai  f.  d.  Schol- 

pensch  disponiert.  Berlin,  B.  Gärtner  (fl.  Heyfelder).  1889.  50  8.  Ansprechende  Dispositionen. 

-  <*3)  X  Matth.  Graf,  I>.  13.  Epode  d.  Horas.     E.  Beitrag  a.  Kritik  u.  Erklärg.  d.  Horai. 

Epodsn:  Xenien  d.  41.  Versammlg.  deutsch.  Philol.   n.  Schnlm.  ▼.  20./3.  Mai  1891  in  Mün- 

«*«,  dargeboten  t.  histor.-philol.  Verein,  S.  13/9.     München,  J.  B.  LindJ.    53  S.  —  764) 

fc.  Ferrari,  Da  mT  ode  d'Oraaio.    Alla  fönte  Bandosia  XIII,  lib.  3.    (Per  noaae.)     Vene- 

«i  tip.  Kirchmayer.     16e.     18  S.  con  tavola.  —  765)  X  A-  Campaax,  Histoire  da  texte 

J'Honce.    Paris,    Berger-LeTraolt.    gr.    8°.     108  8.     |[L.   Mneller:    BPWS.    20    (1892), 

S.  620/4.],    —    766)  X  G.  Fontana,    Ottayiano  Angnsto,    Virgilio    e  Oratio.    (Estratto.) 

Verona,  Tedeschi.     16°.     3  S.  —  767)  H.  Georgii,  D.  antike  Aeneiskritik.     Ans  d.  Scho- 

ü»  q.  anderen  Quellen  hergestellt    Stattgart,  Kohlhammer.    VIII,  570  8.     M.  10,00.     |[A. 

KitfalUg:  DLZ.  14  (1892),  8.  467/8;  tmile  Thomas:  RCr.  15  (1892),  8.  290/3.]|  — 

<68)  XM.  Sonntag,  Vergil  als  bukolischer  Dichter.     VergUstndien.     Leipaig,  B.  G.  Tenb- 

>er.    IV,    249  8.     M.  5,00.     |[M.  Bothstein:    DLZ.    11  (1892),   8.  361/8  (<d.  EnUtehg. 

i  bak.  Gedichte  unzureichend  begründet').] |  —  769)  X  E.  Bethe,  VergUstndien.    I.  D.  Lao- 

koaaepisode:    BhMnsPh.  N.  F.   46,    8.    511—27.     Lesenswert  —  770)  X  J   L.  Moore, 

tarös  en   the    tropes   and   flgnres    of  Vergil.     Diss.     (Aach    in    AJPh.    12.)     Baltimore. 

[ALLG.   7,   4,    S.  607/8.])    -  771)  Frid.  Leo,    Culex  carmen  Vergilio   ascriptom    rec.  et 

•tnr.   Fr.  L.      Aceedit  Copa   elegia.     Berlin,   A.    Weidmann.      12°.      122    8.     M.    8,00. 

[Eaile  Thomas:  RCr.  52  (1891),    8.   504/6;    LCB1.  16  (1892),    8.    573.]|    —  772)  8. 

Lederer,    Ist  Vergil    d.  Vf.   t.  'Culex'   u.    «Ciris'?   JB.    Aber   d.    k.  k.  akad.  Gymnasium, 

S.  li—30  mit  e.  atatist  Tabelle.    Wien.    1890.     |[B.  Klots:    JBKA.,  69.  Bd.,  19.  Jahrgg. 

Ml.  8.  248/9  (B.  iL  d.  Erscheingn.  aaf  d.  Geb.  d.  griech.  u.  röm.  Metrik).]  —  773)  Mal- 

via  Bechert,   De   M.   Manilio   Astronomicorum   poeta.     Prgr.    d.   Kgl.  Gymn.    an  Leipaig. 

iwpof,  Alex.  Edelmann.     4e.     20  8.     [[Ad.  Crem  er:   WSKPh.  34  (1891),  8.  927/9.]|  — 

714)  A.  Eiserner,    De  Manilii   qui  fertar  Astronomicis.    Inest  de  imperatoribus  Romanis 

» •ideram  numerum  relatU  dispatatio.     Diss.     Marburg,  Biwert.     1890.     71  8.     |[B.  Freier: 

WSKPL  10  (1891),    8.  272.]|  —  775)  A.  Pais,    II  teatro  di  L.  Annaeo  Seneca.    Torino, 

k«*her.    1890.     XV,    185  8.    1.  3,00.     I[R.  Peiper:    BPWS.    18  (1892),    8.    556;   W. 

»eaoll:   W8KPh.  49  (1891),   8.  1147/8.]}    Gnte  Einführung  in  d.  Studium  d.  Tragödien 

«•«m:  Authentizität,    Quellen   u.   litterar.  Wert   d.  Tr.  -  776)   X  Alf.  Steinberger, 

Hmales  Ostaeos  fabnla  nnm  sit  a  Seneca  scripta:  Abh.  f.  W.  t.  Christ.  8.  188—93.    Mfln- 

«■•»»  C.  H.  Beck.    425  8.     Bejaht  mit  Scaliger  d.  Frage.  —  777)  R.  Scholl,   Maternus: 

Conaeatat  Woelfflinianae  51,  S.  393/9.     Leipaig,  B.  G.  Teabner.     gr.  8°.     410  8.     M.  8,00. 

-  778)  Graf  A.  W.  Olsnfjew,  Marcial  Mograficeskq,  ocerk.     (Martial,  e.  biogr.  Versuch.) 


1,170  49.    Römer.    Hüter. 

9  Kapiteln  er  Heimat,  Ter  wandte,  Geburtsjahr,  Erziehung,  Ankunft  in  Rom, 
Gönner  und  Freunde,  Stellung  in  der  Gesellschaft,  Charakter,  Werke  u.  s.  w. 
nach  und  zum  Teil  gegen  Friedländer  gründlich  bespricht779)  —  Friedlftnder  er- 
klärt die  Ausgabe  von  Hild7*0)  für  brauchbar,  Uri 781)  dagegen  ganz  abhängig 
von  den  längst  zurückgewiesenen  Ansätzen  und  Behauptungen  Weidners. 
Beide  beschäftigten  sich  in  Vorreden  und  Kommentaren  auch  mit  dem  Leben 
des  Dichters,  seinen  Beziehungen  zu  den  Kaisern,  der  Chronologie  der 
Satiren  und  der  Bedeutung,  der  Grundidee,  dem  Plane  und  der  Abfassungs- 
zeit der  7.  Satire.78*7*«) 

Theater.  Oehmichen784)  berücksichtigt  überall  die  neueste  For- 
schung und  stellt  die  Resultate  klar  dar.786)  —  Die  von  Stowasser786) 
geäuiserte  Ansicht  wird  von  Crusius787)  scharf  zurückgewiesen.788) 

Wissenschaft.  Geist789)  antwortet:  Historische  Kenntnisse,  histori- 
schen Sinn,  politisches  Urteil,  moralische,  ethisch -ideale  und  religiöse 
Einsicht-,  man  sieht,  diese  Erziehung  ist  eine  Panacee  für  alle  moderne  Ver- 
derbtheit! Der  Vf.  übersetzt  und  bespricht  nach  diesen  Gesichtspunkten  Teile 
aus  Autoren  von  römischer  Geschichte,  Caesar,  Livius,  Plutarch,  Sallust  und 
Tacitus.  —  Bemerkenswert  ist  die  Schrift  von  Cauer,790)  diesem  Vorkämpfer 
für  das  alte  Gymnasium;  das  4.  Kapitel  behandelt  den  Gewinn,  den  die  Be- 
handlung gerade  der  antiken  Geschichte  und  die  Lektüre  der  alten  Klassiker 
im  Gegensatz  zu  den  verwickelten  politischen  Verhältnissen  der  neueren  Zeit 
unserer  Jugend  zu  bringen  vermag  hinsichtlich  der  Erwerbung  geschichtlicher 
und  geographischer  Grundvorstellungen. 

Philosophie."119*)  Das  praktische  Büchlein  von  Weif  senfeis798)  be- 
handelt im  l.  Kapitel  u.  a.  griechische  Einflüsse  in  Italien  bis  auf  Cato,  den 
Lucretius  Carus,  die  römische  Auffassung  der  Philosophie,  Ciceros  Eklektizismus, 


Separatabdr.  au  ZMNP.  1891.  Moskau.  1S6  8.  B.  1,00.  |[A.  Sonny:  WSKPh.  16 
(1892),  8.  488— 42.]|  —  779)  X  ö-  Spiegel,  Z.  Charakteristik  d.  Epigrammatiker«  Mar- 
tialia.  Prgr.  Hall  (Tirol).  41  8.  —  780)  D.  Junii  Juyenalis  Satira  Septima.  Texte 
latin  pnbl.  aree  im  commentaire  critique,  ezplicatif  et  hiatorique  par  J.  A.  Hild.  Paris, 
Klinckaieck.  1890.  X,  96  8.  |[L.  Friedlaender:  BPWS.  46  (1891),  S.  1463/5. ]|  — 
781)  Juvenal,  septieme  eatire,  texte  a  l'usage  des  candidaU  etc.,  publ.  etc.  a?ec  une  intro- 
duotion,  dea  argumenta,  an  commentaire  philologique  et  explicatif  etc.  par  Isaac  Uri. 
Paria,  Garnier  freree.  1890.  kl.  8°.  XXX VIII,  49  8.  |[J.  Friedlaender:  BPWS.  46 
(1891),  8.  1452/3;  K.  Rittweger:  NPhBa.  7  (1892),  8.  101/3.]|  —782)  X  H.  Strong, 
The  exile  of  Juyenal:  GIB.  5,  6,  8.  279.  —  783)  X  Eng-  Lanrenti,  De  Julio  Annaeo 
Floro  poeta  atqne  hiatorico  peirigilii  Veneria  aactore:  RiFil.,  anno  20,  8.  125 — 43.  —  784) 
0.  Oehmichen,  Bühnen  wesen  d.  Griechen  u.  Römer,  m.  8  Tfln. :  Mallere  Handb.  d. 
K1AW.  14.  Halbbd.  (5.  Bd.,  S.  Abt)  München,  0.  Beck.  1890.  Lex.  8°.  XU,  304  8. 
M.  6,50.  |[H.  Neuling:  NPhRa.  No.  3  (1891),  8.  45/8;  0.  Weifsenfels:  ZGymn.,  45. 
Jhrgg.,  N.  F.  25,  8.  290;  F.  Haverfield:  Ac.  N.  995,  8.  516;  LCB1.  51  (1891),  8.  1765/7.JJ 
—  785)  X  Iaidor  Hilberg,  Furios  Bibaculas  a.  d.  SchaospielerkostÜm  d.  Linus  Androni- 
cufl.  (=  WienSt,  13.  Jahrgg,  1.  Heft,  8.  170/1.)  —  786)  J.  M.  Stowasser,  Peraoaa: 
ib.  12,  1890,  8.  156/7.  —  787)  Crusius,  D.  Masken  auf  d.  röm.  Theater  im  Lichte  mo- 
dernster Kritik:  Philol.  49,  N.  F.  3,  1890,  8.  571/2.  —  788)  X  Weckorling,  Born. 
Theatermaske  aus  Worms:  KB  WZ.  10,  11,  8.  259—62.  —  789)  H.  Geist,  Was  bieten  d. 
antiken  Historiker  d.  modernen  Jugend?  Posen,  Buchdr.  t.  A.  Förster.  153  8.  —  790)  P. 
Gauer,  Unsere  Erziehung  durch  Griechen  u.  Bdmer.  Berlin,  J.  Springer.  1890.  70  S. 
M.  1,20.  |[Wilhelm  Fries:  ZGymn.,  45.  Jhrgg.,  N.  F.  25  (1891),  8.  213/8.]|  —  791) 
L.  Stein  u.  P.  Wendland,  JB.  über  d.  nacharistotel.  Philosophie  d.  Griechen  u.  <L  röm. 
Philosophie  1887—90:  Arch.  f.  Gesch.  d.  Philoa.  4,  3,  8.  495—518;  5,  2,  8.  225—67.  — 
792)  0.  Gi  am  belli,  Gli  studi  Aristotelici  e  la  dottrina  d'Antioco  nel  'de  flnibus': 
RiFil.  20,  4/6,  8.  282—99.  —  793)  0.  WeiTsenfels,  Einleitung  in  d.  Schriftetellerei 
Ciceros  u.  in  d.  alte  Philosophie.    M.  e.  Titelbild.     (=  Ciceros  philos.  Schriften.     Auswahl 


§9.    Römer.    Hüter.  1,171 

den  Charakter  seiner  philosophischen  Schriftstellerei.  —  Gieseoke"4)  bringt 
QaeUennntersnchungen  hauptsächlich  zu  Platarch  rtaqi  qwyiJQ  und  Seneca  ad 
Hehiam  matrem  de  consolaüone.  —  Martha796)  charakterisiert  die  schrift- 
stellerische Thätigkeit  Senecas  auf  diesem  Gebiete.  —  Brandt796)  giebt  einen 
wertvollen  Beitrag  ftr  die  Litterarhistorie  und  namentlich  für  die  philosophisch- 
historische Forschung,  indem  er  das  Fortleben  des  grofsen  philosophischen 
Dichters  in  der  späteren  Litteratur  verfolgt. 

Rhetorik.  Die  ersten  90  Seiten  ans  dem  groben  Werke  von  Chai- 
gDet797)  enthalten  eine  gedrängte  Obersicht  der  Geschichte  nnd  Litteratur  der 
Rhetorik  bei  Griechen  und  Römern.  —  Volkmanns798)  Schrift  ist  ein  Auszug 
ns  seinem  anerkannten  Buche  'die  Rhetorik  etc.'  Leipzig,  1885.799-80*)  — 
Hier  vergL  die  in  diesem  JBG.  unter  der  Rubrik  B,  Quellen,  Untersuchungen 
N.  172  besprochene  Schrift  von  Wolff.  —  Peterson808)  behandelt  in  der 
Einftthmng  zu  seiner  Ausgabe:  life  of  Quintilian,  the  instit  or.,  Qaintilian's 
lherary  criticism,  style  and  langnage,  manuscripts.  Ein  reichhaltiger  Kom- 
mentar begleitet  den  Text  Besonders  lesenswert  erscheint  die  Darlegung  des 
Standpunktes,  den  Quintilian  als  Professor  der  Rhetorik  gegenüber  der  Litte- 
ntnr  einnimmt.  —  Vollmar*04)  glaubt  als  Abfassungszeit  der  instit  or.  das 
Jahr  95  feststellen  zu  können.806-808) 

Varia,  Hoefer809)  behandelt  im  3.  Kapitel  des  ersten  Buches  die 
Zoologie  bei  den  Römern  und  Gräko-Rflmern,  Plinius,  Aelian,  Oppian  und 
Atheuaeus.  —  Sprengel810)  erkennt  als  wesentliche  Grundlage  die  geo- 
graphischen Werke  des  Juba;  alle  übrigen  Quellen,  mit  Ausnahme  des  Hygi- 


l  i  Schale.  1.  Heft.)  Leiprig,  B.  G.  Teobner.  VIII,  121  8.  M.  0,90.  —  794)  A. 
äiiteeke,  De  philoeophoram  Teteruin  qaae  ad  eriliam  apectant  aententiia.  Leipzig,  B.  G. 
TWbeer.  1S4  S.  M.  2,00.  |[P.  ühle:  WSKPh.  48  (1891),  8.  1305/7.] |  —  795)  C. 
Martha,  Le  philoeophe  Seneque:*  ST.  8,  8.  893—418.  —  796)  8.  Brandt,  Lactantiaa  n. 
Ucretiu:  NJbbPb.  143,  4,  8.  226—69.  —  797)  A.  Ed.  Chaignet,  La  rhttorique  et  ton 
ktfbnn.  Pari*,  Vieweg.  18S8.  XXXI,  663  8.  fr.  8,00.  |[—  as  — :  LCB1.  61  (1891), 
&  1760/1  (lobend).])  —  798)  B.  Volkmann,  Rhetorik  d.  Griechen  o.  Homer.  (=  Iwan 
t.  MaHera  Handbuch  d  AW.,  2,  2.  Aufl.,  8.  639—76.)  München,  Beck.  1890.  | [Friedrich 
Marx:  BPWS.  25  (1892),  8.  788/9.] |  —  799)  X  w-  Heinicke,  De  Giceronis  doctrina 
\n*  pertinet  ad  materiam  artU  rhetoricae  et  ad  inventionem.  Diae.  Königsberg,  Koch. 
10«  &  M.  1,20.  —  800)  X  F-  Merchant,  De  Ciceronia  partitionibaa  oratoriia.  Dias. 
Bcrlia,  Heinrich  n.  Kemke.  M.  1,50.  |[Th.  Stangl:  WSKPh.  60  (1891),  8.  137 3/6.] | 
-  801)  X  Fr.  Marx,  Z.  Charakteristik  d.  Vf.  d.  rhetorica  ad  Herenninm:  BhMuaPh.  N. 
F.  46,  8.  420/5.  —  802)  X  id.,  Z.  Ehetori k  ad  Herenninm:  ib.  8.  606—12.  —  80$) 
iL  Fabi  Qnintiliani  inatitationia  oratoriae  über  decimna.  A  reriaod  text  with  intro- 
dactory  eaaaye,  critical  and  explanatorr  notea  and  a  facaimile  of  the  Harloian  Ma.  by  W. 
Peteraon.  Oxford,  Clarendon  Preaa.  gr.  8°.  LXXX,  227  8.  ah.  12,00.  |[Me  ister: 
BPWS.  26  (1892),  8.  782/8;  C.  W— n:  LCB1.  9  (1892),  8.  290/1;  H.  Richards:  Ac. 
K.  10SS,  8.  165/6;  A.  8.  Wilkina:  C1R.  6,  1/2,  8.  S2/4;  Ferd.  Becher:  DLZ.  28  (1892), 
j  M5/6.]|  —  804)  Frdr.  Vollmer,  D.  Abfassungszeit  d.  Schriften  Qaintilinna:  BhMuaPh. 
*•  F.  46,  8.  343/8.  |[Meiater:  BPWS.  26  (1891),  S.  7 8 2/3.] |  —  805)  X  ß-  Sabba- 
Üii,  Dne  questioni  atoricho-critiche  an  Quintiliano:  BiFil.  20,  8.  307—22.  U.  a.  Frage 
i.  d.  He*.  Poggioa.  —  806)  X  M  Kiderlin,  Z.  9.  Bache  d.  Qaintiliana*:  NJbbPh.  148, 
12,  S.  848— 50.  —  807)  X  id.,  Kritische  Beraerkgn.  z.  Qaintilianaa:  Abhandlgn.  f.  W.  v. 
Christ,  8.  75—87.  München,  C.  H.  Beck.  425  S.  —  808)  X  F.  Becher,  Z.  10.  Bache 
d.  Qaiitüian.  Prgr.  d.  Gymn.  s.  Anrieh.  Leiprig,  G.  Fock.  4°.  28  S.  M.  1,30.  |[M. 
Kiderlin:  KPhBa.  3  (1892),  S.  36/9  n.  4,  S.  64/8;  M.:  DLZ.  10  (1892),  S.  329—  30; 
H  Steinberg:  W8KPh.  62  (1891),  S.  1421/2.1)  —  809)  F.  Hoefer,  Hiatoire  de  la 
»ologie  depaia  lee  tempa  loa  plaa  reculea  jusqu  ä  noa  joara.  Noa Teile  Edition.  Paria, 
Haeaette.  189a  412  8.  fr.  4,00.  |[0.  Keller:  BPWS.  19  (1892),  8.  698—600.]]  D. 
3.  Kap.  d.  1.  B.  behandelt  d.  Zoologie  b.  d.  Römern  u.  d.  Grako-Römern,  d.  Naturforscher  Pliniua, 
*«Haa,  Oppian  u.  Athenaeoa.  —  810)  J.  G.  Sprengel,  D.  Quellen  d.  ilteren  Plinius  im  12. 


1,172  ♦  «•    Römer.    Hüter. 

uns  und  des  Salbenbaches,  werden  nar  zu  gelegentlichen  Ergänzungen  heran- 
gezogen.811-816) —  Esp6randieu818,817)  bringt  gelehrte  technische  8pezial- 
erörternngen  über  Medikamente  römischer  Augenfirzte  nach  2  Funden.818-810) 
—  Villicus8")  verfolgt  Unterrichtszwecke;  er  will  den  Unterricht  durch 
eine  Schilderung  dieser  Seite  des  antiken  und  weiteren  Völkerlebens  heben.618) 
Kunst  Köbert8*4)  hält  von  dem  Kunstgeschmack  der  Plinianischen 
Kun8tschrift8tellerei  schlechterdings  nichts.886)  —  Helbigs888)  vorzüglicher 
Führer  ist  für  Historiker,  Archäologen,  Künstler  und  Touristen  gleich 
wichtig.887,888)  —  Petersen888)  berichtet  über  die  archäologischen  Funde, 
die  in  dem  Museo  der  Villa  di  Papa  Giulio  (für  die  vor-  und  aufserrömischen 
Denkmäler)  und  in  dem  der  Tenne  Diocleziane  (für  die  römischen  Denk- 
mäler) untergebracht  worden  sind.  —  In  der  Bruckmannschen  Samm- 
lung880) ist  u.  a.  ein  Mark-Aurels-Kopf  in  trefflicher  Ausführung  er- 
schienen.881888) —  Für  den  Unterricht  bestimmt  sind  die  Reproduktionen, 
die  Bender  888>884)  und  nach  dessen  Tod  Anthes  und  Forbach  allein  heraus- 


n.  13.  Bchn.  d.  Natnrgeach.:  RhMoaPh.  N.  F.  46,  8.  64—70.  —  811)  X  Lehanneor,  £tnde 
•ar  Pline  1' Anden:  AFLCaen,  6.  annee,  N.  1  n.  2  (1890).  Sehr  tadelnd,  nach  Teuffei.  — 
812)  X  K.  Welahofer,  Bedas  Zitate  aus  d.  naturalis  Mit.  d.  Plinios:  Abhandlungen  f. 
Christ,  S.  So— 41.  München,  C.  H.  Beck.  425  8.  —  813)  X  H.  Stadler,  D.  Quellen 
d.  Plinios  im  19.  Bebe.  d.  naturalis  hiat  Inaog.  Dias.  ▼.  München.  Neabnrg  a.  D.,  Grieis- 
mayersche  Bochdr.  104  8.  —  814)  X  id»  Theophrast  o.  Dioaeorides :  Abh.  f.  W.  ▼.  Christ, 
S.  176—87.  München,  C.  H.  Beck.  425  S.  Verhältnis  beider  zu  einander  besügl.  d.  antiken 
Fflanzennamen.  —  815)  XU.  Schmidt,  Z.  Gesch.  d.  geograph.  Litteratar  d.  Griechen  u. 
Römer.  Prgr.  d.  Askan.  Gymn.  an  Berlin.  4°.  27  8.  —  816)  X  &  Esptrandieu,  Note 
aar  un  cachet  inedit  d'ocnliste  romain  (C.  Julias  Atilianns).  (Extrait.)  Paria,  Masson.  189o. 
26  8.  —  817)  id.,  Nourelle  note  sor  un  cachet  inedit  d'ocnliste  romain  (Sex.  Flarioe  Basi- 
lins).  (Extrait.):  RArch,,  8.  ser.,  t  18,  S.  348—60  Paris,  Leroox.  15  8.  —  818)  X 
0.  Gnelliot,  Cachet  inedit  de  Tocoliste  Gentianns.  Reims,  Matot  —  819)  X  p-  Bnaerxn , 
De  l'exercice  de  la  mldecine  et  de  la  pharmacie  a  Borne.  These  jnrid.  Toulouse,  Doola- 
doure-PriTat  2318.  —  820*1)  XE.  Dupouy,  Medecine  et  moenrs de l'ancienne  Borne,  d'apres 
les  pottes  latins.  Paris,  Bailiiere.  432  8.  M.  3,60.  Nicht  erhalten.  —  822)  X  *•  Villi  cos, 
I).  Gesch.  d.  Rechenkunst  v.  Altertum  b.  a.  18.  Jh.  2.  rerb.  Aufl.  Wien,  Gerold,  gr.  8°. 
\IH,  108  8.  mit  lllustr.  u.  2  Tabellen.  M.  2,70.  —  823)  X  *•  Stadelmann,  Braiehong 
u.  Unterricht  bei  d.  Griechen  u.  Römern.  Trieat,  Schimpff.  216  8.  M.  3,50.  |[L.  Gras- 
berger:  NPhRe.  2  (1892),  8.  26/7.]|  —  824)  H.  Köbert,  D.  Knnstrerstandnia  d.  Plinios: 
Abhandlungen  f.  W.  t.  Christ,  8.  134—46.  München,  C.  H.  Beck.  425  8.  —  826)  X 
A.  Kreuser,  D.  Briefsammlung  d.  jüngeren  Plinios  als  Schullektüre.     Prgr.  au  Prüm.     13  8. 

—  826)  Hei  big,  Führer  durch  d.  öffentl.  Samminngen  klass.  Altertümer  in  Rom.  1.  Bd. 
D.  Yatik.  Skulptorensammlg.,  d.  kapitol.  o.  d.  lateran.  Museum.  2.  Bd.  D.  Villen,  d.  Museo 
Boncampagni,  d.  palaaso  8pada,  d.  Antiken  d.  yatik.  Biblioth.,  d.  Museo  delle  Tenne.  £.  Bei  seh, 
D.  etrnsk.  Museum  im  Yatik.,  d.  Kirchersche  o.  prihist  Museum  im  Collegio  Romano.  Leip- 
aig,  K.  fiideker.  XII,  548  o.  443  S.  M.  12,00.  |[G.  Körte:  DLZ.  22  (1892),  S.  729—31; 
T.  S.:  LCB1.  10  (1892),  8.  332/4;  A.  Geffroy:  MAH.  11  (1891),  8.  332/7;  H4ron  de 
Villefosse:  BOr.  20  (1891),  8.  382;  H.  Dütschke:  WSKPh.  15  (1892),  S.  893/5;  Ac 
N.  1034,  8.  212;    J.  H.  Middleton:  C1R.  6,  3,  S.  125/7;    Grenaboten  1891,  N.  52.]|    — 

827)  X  Catalogoe  des  acolptores  antiques  da  maset  Ladorisi.     Foligno,  SalratL     32  8.  — 

828)  X  A.  Michaelis,  Storia  della  colleaione  capitolina  di  antichita  fino  alllnaugurarione 
del  Museo  (1734).  (t  1.  2.  8):  MDAI&.  6,  8.  3—66.  —  829)  E.  Petersen,  Fände: 
MDAIR.  6,  226—40;  802/6;  360—76.  —  830)  Fr.  Brackmann,  Griech.  o.  röm. 
Portrlts.  Nach  Auswahl  ?.  H.  Bronn  u.  P.  Arndt  hrsgeg.  t.  Fr.  Br.  1.  Lieferg.  Manches, 
Verlagsanstalt  f.  Kunst  o.  Wissenschaft  3  8.  Text  u.  10  Tafeln.  M.  20,00.  |[R.  Förster: 
DLZ.  10  (1892),  8.  338/9.]|  —  881)  X  J-  *•  Bernoolli,  Rdm.  Ikonographie.  D.  Bild- 
nisse d.  r5m.  Kaiser  o.  ihrer  Angehörigen.  II.  Y.  Galba  bis  Commodos.  Mit  69  Lichtdruck- 
tafeln o.  8  TextUlostr.    Stuttgart,  Union.    Lex.  8*.    XII,  266  S.    M.  24,00  (La.  IL:  74  M.). 

—  832)  X  A.  Peyre,  La  protection  des  monomeata  ohea  les  Romains:  AmiMon,  1891, 
N.  28.  —  888)  F.  Bender,  Klassische  Bildermappe.  Abb.  z.  Erläuterung  wichtiger  Schal- 
schriftsteller. Hrsg.  unter  Mitwirkg.  t.  R.  Anthes  a.  G.  Forbach  ▼.  F.  B.  4.  Heft 
Zn  Ciceros  Rede  g.  Yerres.     Darmstadt,  Zedier  k  Vogel  (Lichtdruckanstalt).     M.  1,20.     |[K. 


{9.    Bftmer.     Hüter.  1,173 

geben;  es  fragt  sich  nur,  wie  lange  man  noch  die  Terrinen  lesen  wird.885*8*6) 
—  Caetani-Lovatelli8*7)  veröffentlicht  eine  Sammlung  von  zerstreut  in 
italienischen  Zeitschriften  erschienenen  Aufsätzen  meist  kulturgeschichtlicher 
und  konstarch&ologischer  Natur.888-840)  —  Die  im  'Pantheon'  von  Pompeji 
gefundene  Statue,  die  gewöhnlich  als  Drusus  erklärt  wird,  ist  nach  Mau841) 
wahrscheinlich  Marcellus.  —  Milani84*848)  jedoch  erkennt  in  einem  in 
Verona  gefundenen  Kopfe  dieselbe  Person,  wie  in  der  pompejanischen  Statue, 
Drusus  und  fugt  infolge  neuerlicher  Besprechungen  derselben  Funde  durch 
Gbirardini844)  nndOrsi845)  einen  Nachtrag  zu  seiner  Besprechung  hinzu; 
er  betrifft  1.  Nero  Claudio  Druso  nella  statua  frammentaria  veronese  e  in 
altri  monumenti,  i  rilievi  dell'ara  Pacis  Augustae,  le  monete  onorarie  di 
Dniso  maggiore;  2.  Fiscrizione  di  Prassitele,  le  tre  statue  muliebri,  strada  ro- 
uana  in  Verona.846-848) 


fliehtmann:  NPhR*.  S  (1898),  S.  40/l.||  —  884)  id.,  5.,  6.,  7.  Heft:  Zu  d.  Ge- 
äxktea  d.  Hans.  —  835)  X  R  Briiio,  La  •cultura  Romana:  NAnt,  3.  8.,  85,  faec  18, 
&  254— 81.  —  836)  X  C.L.  Visconti,  Trovwnenti  dioggetti  d'arte  e  di  an  tichita  figurata : 
BCABomal9,  4*,  faec.  3/4,  S.  171/2;  5/6,  S.  240/2  (tav.  Vllfl ;  7/9,  S.  896/9  (Uy.  X  n.  2,  3). 
-837)  B.  Caetani-Lovatelli,  Antichi  monumenti  illuatrati.  Rom,  1889.  948  S.  mit 
IS  Tafeln,  ([— Z — :  BPWS.  15  (1892),  8.  469 — 71.]|  —  838)  X  F-  Zaya,  Di  an  pari- 
mmto  in  moamico  policromo,  rappreaentante  aoene  di  caccia  (Veneaia):  AALN,  maggio,  S.  143. 
~  8W)  X  J  Six,  Üb  ritratto  dal  re  Pirro  d'Epiro:  MDAIB.  6,  S.  279—84  mit  Tafel  VIII. 
-  840)  X  w-  Hei  big,  Oaaervaaioni  aopra  i  ritratti  di  Fulvia  e  di  Ottayia:  Monumenti 
«feki  pubbl.  della  AAL.  1,  8  573—90  (2  Tafeln).  —  841)  A.  Man,  Statua  di  MmrceUo, 
npete  di  Aagnsto.  (Estratto.):  AAArchLettArtiNap.  15,  S.  133—52.  —  842)  L.A.  Milani, 
Urecenü  aeoperto  di  antichita  in  Verona.  Verona.  4°.  30  8.  |[A.  Mau:  Bibliographia 
Fmpeiana  (MDAIR,  6,  S.  269).]|  Aach  ib.  6,  S.  285—301  (tav.  IX).  —  843) 
Aggiaata  all»  relarione  aalle  recenti  acoperte  in  Verona:  MDAI&.  6,  S.  307—21.  —  844)  X 
Q.  Ghir ardin i,  L'iacrinone  di  Praaaitele  e  le  statue  antiche  acoperte  in  Verona:  NAnt. 
S.  677— 88.  —  845)  Orai,  Le  statue  antiche  acoperte  in  Verona:  AAL».  S.  5—17.  — 
846)  X  0.  A.  Hoff  mann,  Antonia,  <L  Gemahlin  d.  Drama,  o.  d.  Büste  d.  <Cljtia'  (1  Tafel): 
JfiGatLothrQeacli.  a.  Altertumskunde,  2.  Jahrgg.,  1890,  S.  321—46.  —  847)  X  Calle- 
giri,  Kerone  nella  leggendm  e  nell'arte:  AtVen,  luglio  agouto,  1890.  Vgl.  JBG.  1889, 
l  147*  —  848)  X  id.,  Nerone  nell'arte  fignratm  contemporanea.  (Eatratto.)  Veneaia, 
PoBtama.  22  S.  —  849)  X  &  Oamiaiti,  Di  an  bnato  marmoreo  di  Adriano  e  di  nitre 
wpwte  fatte  in  eontrada  Seina,  oto  ai  pone  la  aede  dell'antica  Taohana:  AALH.  1891, 
mite,  8.  137/9. 


n. 


Deutschland. 


113.') 

Merowinger. 

Walther  Schultze. 

(Verwandt«»  in  anderen  ftf  ••  'Haadbueh'  S.  84.) 

Iforschtmg.  Die  Überreste  und  ihre  wissenschaftliche 
Verwertung.  Nach  der  Vollendung  von  Lindenschmita  im  wesentlichen 
atechliefeenden  grofsen  Werk1)  haben  wir  allem  Erwarten  nach  ans  den 
Gräberfunden  kaum  noch  auf  eine  wesentliche  Bereicherung  unserer 
Kenntnis  der  merowingischen  Altertümer  zu  hoffen,  nnd  wir  können  uns 
deshalb  hinsichtlich  der  Ausgrabungen,  die  stets  mit  unvermindertem  Eifer 
fortgesetzt  werden,  kürzer  fassen  als  bisher  und  uns  im  wesentlichen  mit 
Aufzählung  der  betreffenden  Orte  begnügen,  indem  wir  wenigstens  für 
Deutschland  für  alles  einzelne  auf  Hettners9)  treffliche  Museographie  ver- 
weisen. Danach  sind  Grabfunde  zu  verzeichnen  aus  Neuenheim  bei  Heidel- 
berg, ans  Edingen  bei  Schwetzingen,  aus  Darmstadt,  aus  Obrigheim,8)  aus 
Hinheim,  Flomborn,  Mörstadt,  Abenheim;  dazu  kommen  weiter  Ausgrabungen 
in  Gundeifingen,  Schretzheim,  Wittislingen,8*)  Wattenheim,4)  Schierstein5) 
and  Ehrang  bei  Trier.0)  An  letzterem  Orte  fand  man  92  merowingische 
nach  Sonnenaufgang  gerichtete  Gräber,  von  denen  67  mit  Steinen  umstellt 
▼aren;  die  Zahl  der  gefundenen  Sachen  war  gering,  das  Grabfeld  ist  wohl 
bereits  in  früher  Zeit  ausgeplündert  worden.  Mit  merowingischen  Alter- 
ttmera  bereicherten  sich  insbesondere  die  Sammlungen  von  Metz,7)  Trier,8) 
Karlsruhe,9)  Mannheim,*0)  Dannstadt,11)  Speier,18)  Worms,18)  Wiesbaden14) 


•)  |  11  ('Germanische  Vorzeit')  s.  Inhalt«- Verzeichnis. 

1)  JBG.  12,  n,  19".  —  %)  F.  Hettner,  Museographie.  Sehweis  u.  West* 
feBtiekka*:  WZ.  10,  S.  882—409.  —  g)  Vgl.  JBG.  18,  II,  l1"4,  u.  d.  dort  angefahrten 
Stellen  ans  früheren  Banden  d.  JBG.  —  8»)  Engler t,  Drei  alemannische  Friedhöfe  in 
Gendelnagen,  Sehretsheim  u.  Wittialingen :  JBHVDillingen  8  (1890).  —  4)  Kofier, 
fifskieehe  Graber  bei  Wattenheim:  QBlHVHessen  (1890),  No.  8/4.  —  5)  Florschut«, 
D.  Frankengsftber  v.  Schierstein:  AnnVNasssnG.  28  —  6)  F.  Hettner,  Römische  u. 
ntrowingisehe  gkelettgraber  n.  e.  römische  Grabhammer  in  Ehrang  bei  Trier:  KB  WZ.  10, 
&  164—92.  —  7)  O.  A.  Hoffmann,  Mets:  ib.  S.  882/8.  —  8)  F.  Hettner,  Trier: 
ft.  S.  404/6.  —  0)  Wagner,  Karlsruhe:  ib.  8.  887/8.  —  10)  Baumann,  Mannheim: 
»•.  &  889.  —  11)  Adamy,  Dannstadt:  ib.  S.  889—91.  —  12)  üarster,  Speier: 
&.  8.  898/4.  —  IS)  Koehl,  Worms:  ib.  S.  898/6.  —  14)  Cohausen,  Wiesbaden! 
hhnssericfcto  der  GeeehiehtswiaMatehaft    1891.    IL  1 


H?2  §  12.    Merowinger.    Wlt.  Schnitte. 

und  Mainz;16)  an  letzterem  Orte  kamen  allein  ins  Centralmuseum  147  ver- 
schiedene Sachen.  Ganz  durchtränkt  mit  merowingischen  Altertümern  scheint 
der  Boden  Belgiens10*17);  es  haben  hier  Ausgrabungen  stattgefunden  in 
Anderlecht,  Busignies,  Consolve,  Eprave18'19),  Goegnies,  Harvengt,  Jauche, 
Lede,  Marille,  Melsbroek,  Moxhe,  Overlaer,  Rogn6e,  Suarl6e,  Wesemael.90) 
Ob  der  Schlafs  von  Rops,sl)  dafs  gewisse  Gebäude  mit  fränkischen  Fried- 
höfen Grabkapellen  seien,  wo  die  zum  Christentum  übergetretenen  Franken 
beerdigt  wurden,  wirklich  richtig  ist,  scheint  mir  sehr  zweifelhaft.  Aus 
Frankreich  sind  uns  bekannt  geworden  Funde  in  Artres,**)  Brives,**) 
Herpes,24)  Nossoncourt,*6)  Aveyron,****7)  Andr6sy.,e») 

Dafs  die  Beschäftigung  mit  den  Altertümern  selbst  nicht  sehr  rege 
war,  wird  kaum  Wunder  nehmen.  Linden schmit28)  bietet  auch  diesmal 
einige  merowingische  Sachen:  auf  Tafel  47  Ohrringe  aus  fränkischen  und 
alamannischen  Reihengräben,  auf  Tafel  48  Waffen,  Beschläge  und  Gürtel 
des  6.  bis  9.  Jh.  Deloche*9)  setzt  seine  uferlosen80)  Forschungen  über  die 
merowingischen  Siegelringe  immer  noch  fort;  er  behandelt  diesmal  10  Ringe, 
darunter  zwei  aus  dem  Grabe  Ghilderichs  L,  in  deren  einem  er  mit  den 
früheren  Forschern  den  Ring  der  Königin  Basina  erblickt.  Von  den  anderen 
Ringen  ist  interessant  einer  mit  Motiven  einer  entschieden  gotischen  Kunst 
und  einer  mit  der  echt  germanischen  Namensform  Gulfetrud.81'3*) 

Für  das  merowingische  Münzwesen  liegt  eine  treffliche  zusammenfassende 
Darstellung88)  vor,  die  trotz  knapper  Fassung  alles  wesentliche  enthält.  Mit 
Recht  wird  die  Prägung  Theudeberts  I.  hervorgehoben.  Die  Münzstätten  be- 
zeichnen den  Fabrikationsort;  sie  sind  nicht  blofs  zum  Prägen  bestimmt, 
sondern  auch  zum  Steuererheben;  wer  das  Recht  hat,  Steuern  einzuziehen, 
darf  auch  nach  Belieben  münzen.  Die  Münzmeister  vermünzen  die  bei  ihnen 
eingegangenen  öffentlichen  Einkünfte  sofort  an  Ort  und  Stelle.  Die  Mflnz- 
meister  ziehen  von  Ort  zu  Ort;  sie  sind  meist  reiche  Leute,  sind  öffentliche 
Beamte.     Die  Centra  des  merowingischen  Münzwesens  sind  Marseille,  Trier, 


ib.  8.  898.  —  15)  Lindensehmit,  Maine:  ib.  S.  896—404.  —  16)  H.  Sehnermasa, 
Dlcouvertes  d'antiquite's  en  Belgique:  ib.  S.  409 — 12.  —  1?)  X  id.,  Antiquitls  retroave'ea 
en  Belgique:  BAAB.  29.  (Mir  nicht  zugänglich,  vielleicht  identisch  mit  d.  Vorigen.)  — 
18)  X  Rapport  annuel  eur  let  fouilles  executees  par  la  Socie*te*  Arohe'ologique  de  Namur 
en  1890:  ib.  80.  —  19)  X  G.  Cumont,  Monnaies  reeemment  dloouvertes  dana  les  eime- 
tierea  francs  d'Eprare  pres  de  Namur  :  RBN.  No.  2.  —  SO)  XA.  Bequet,  8e*pulture  franque 
du  5«  e.:  AnnSArchNamur  19.  —  21)  P-  Kops:  ib.  —  SS)  I*  Dancoisne,  ObjeU 
nilrovingiens  dlcouverts  a  Artres.  He'nin-Lie'tard,  Plouvier-Dekindt.  8  8.,  2  pl.  —  28)  Des 
Meloizes,  Pierre  tombale  meroYingienne  decouverte  a  Brires  (Indre):  MSAntCentre  16 
(1889),  S.  165 — 71.  —  24)  De  lamain,  Un  cime'tiere  meroringien  a  Herpes  (Charente). 
La  Rochelle,  Taxier.  12  S.  —  25)  C.  Bernhardt,  Un  eimetiere  mlrovingien  a  Noeeon- 
court.  Nancy,  Leblond.  6  8.  —  26)  E.  Cabie*,  Boucle  mlroYingienne  decouverte  dans 
l'Aveyron:  RHTarn  15  (1890).  —  S6*)  Luden  Coaserat,  Chemins  de  fer  de  l'Ouest. 
Ligne  d'Argenteuil  a  Mantea.  Cimetiere  mlrovingien  d'Andresy  (Seine-et-Oise).  Notice. 
Paria,  May  et  Motteroz.  4°.  28  S.  planchea,  carte.  —  27)  Hide*,  Slpulture  meroringienne : 
BSAcLaon  27  (1889),  S.  188  ff.,  154  ff.  —  28)  L.  Lindenachmit,  D.  Altertümer  unserer 
heidniaohen  Vorzeit.  Nach  d.  in  Öffentlichen  u.  Pmatsammlungen  befindlichen  Originalen 
zusammengestellt  u.  herausgegeben  v.  d.  römiaeh-germanisehen  Centralmuseum  in  Mainz  Bd.  4, 
Heft  8.  Mainz,  Zabern.  4°.  Taf.  48/8.  |[LCB.  1149.]|  —  SD)  M.  Deloche,  Ätudeesur  quelques 
eaehets  et  anneaux  de  l'epoque  mtfrovingienne  (Suite):  RA.  8  serie  17,  8.  268 — 78;  18, 
S.  1—11,  278/9.  —  80)  Siehe  JBO.  18,  II,  229;  12,  II,  19**,  woselbst  auch  d.  früheren  Stellen 
d.  JBO.  —  Sl)  X  A.  Bequet,  Les  fibules  ou  agrafes  du  musee  de  Namur:  AnnSArchNamur 
19.  —  SS)  X  Pilloy,  Les  plaques  a  pendeloques  ornamentales  meroringiennes  et  Carolin- 
giennea:  MSAStQuentin  8  (1889),  S.  257—68.  —  SS)  Arthur  Engel  u.  Raymond  Serrure, 


§  12.    Merowinger.    Wlt.  Schultz*.  H,3 

Chalons,  Limoges.  Die  verschiedenen  Typen  auf  den  Münzen  werden  im 
einzelnen  verfolgt.  Als  nützliche  Hülfsmittel  bietet  das  Bach  anter  anderem 
Verzeichnisse  der  Münzen  mit  Königsnamen,  der  Münzateliers,  der  Münz- 
meister; es  behandelt  Organisation,  Münzsystem,  Münztypus  in  gleich  ein- 
gehender dem  jetzigen  Stand  der  Forschung  entsprechender  Weise.84)  Weit- 
aus der  interessanteste  Punkt  der  merowingischen  Münzgeschichte  ist,  wie 
eben  bemerkt,  die  Prägang  Theudeberts  I.  Jetzt  endlich  liegt  der  Schlafs 
der  Abhandlung  von  Deloche85)  über  diese  im  Druck  vor.  Er  nimmt  an,  dafs 
alle  Goldmünzen  Theudeberts  in  Metz  angefertigt  sind  durch  ein  italienisches 
Mfinzpersonal,  das  Theudebert  aus  Italien  mitbrachte;  er  begründet  dies  damit, 
dais  alle  diese  Münzen  einander  sehr  ähnlich  sind,  dieselben  Typen  in  Avers 
und  Revers  haben,  ebenso  dasselbe  Gewicht,  das  von  dem  Durchschnitts* 
gewicht  der  merowingischen  Münzen  abweicht;  die  auf  ihnen  angegebenen 
Namen  bezeichneten  nicht  den  Fabrikationsort,  sondern  nannten  die  Stftdte, 
die  sie  anf  ihre  Kosten  in  der  königlichen  Münze  herstellen  liefsen.  Am 
Ende  des  4.  Jh.  habe  es  in  Gallien  nur  drei  Münzstätten  gegeben;  es  sei 
nicht  wahrscheinlich,  dafs  Theudebert  hier  eine  Dezentralisation  vorgenommen. 
Diese  ganzen  Ausführungen  machen  nicht  gerade  einen  überzeugenden  Ein- 
druck; die  ganze  Theorie  Deloches  erscheint  vielmehr  gekünstelt  und  ge- 
sucht; es  dürfte  über  die  Münzen  Theudeberts  noch  nicht  das  letzte  Wort 
gesprochen  sein.  Wie  gewöhnlich  liegt  außer  diesen  gröberen  Arbeiten  noch 
eine  Reihe  kleinerer  Spezialuntersuchungen  zur  merowingischen  Münzkunde 
tors*~40);  deren  ausführlichere  Besprechung  hier  zu  weit  führen  würde. 

Mit  den  gesamten  sonstigen  Oberresten,  den  Urkunden,  Briefen,  Rechts- 
denkmälem,  die  ja  alle  historisch  so  ungemein  wichtig  sind,  hat  man  sich 
im  Berichtsjahre  sehr  wenig  abgegeben;  anzuführen  ist  nur  ein  Verzeichnis41) 
der  Gerichtsnrkk.,  das  aus  dem  7.  Jh.  51,  aus  der  ersten  Hälfte  des  8.  Jh. 
74  Nummern  aufzählt;  die  älteste  datierte,  allerdings  zweifelhafte  Urk.  ist 
von  648.  Vollständigkeit  auch  der  Acta  deperdita  scheint  in  diesem  Verzeichnis 
nicht  erstrebt  zu  sein. 

Quellen  und  Quellenkritik.  Reger  als  die  Beschäftigung  mit 
den  Überresten  war  im  Berichtsjahr  die  Quellenkritik.  Noch,  immer  dauert 
zwischen  Krusch4*)  und  Bonnet48)  die  Diskussion  über  die  Hss.  des  Textes 


Tratte*  de  numismatique  du  HA.    T.  I.  depuis  U  chute  de  l'empire  romain  d'oocident  jusqu*» 
k  fin  de  l'lpoqne  earolingienne.    645  illustre  tions  dans  le  texte.    Paris,  Leroux.    LXXXVII, 
352  S.    Fr.  15.    |[ZNumism.   18,  S.  74/9;  Vleuten:  JVAR.  90,  S.  188/4;  Joseph:  KB1. 
10,  S.  88/4;  Blanchet:  RA.  17,  S.  126/9.]|    (Darin  Merowinger  S.  54—171.)  —  34)  X 
Aaatole  de  Bart  he* lemy,  Numismatique  de  la  Franoe.  P.  I.  Äpoques  gauloise  gallo-romaine 
et  merovingienne.  (=  Instructions  adresse*es  par  le  coraite*  des  travaax  hist.  et  seien  tifiques  aux 
eorrespondants  da  ministere  de  Instruction  publique  et  des  beaux  arts.)  Paris,  Leroux.  52  S. 
—  K)  M.  De  loche,  Des  monnaies  d'or  de  Thlodebert:  Deuxieme  memoire.    De  l'organi* 
sition  de  la  fabrication  des  monnaies  dans  l'Austrasie  proprement  dite  sous  le  regne  de  oe 
prinee:  MemlnstNat.  32,  II,  S.  98—117.    (Vgl  JBG.  10,  II,  1880.)  —  86)  X  id.,  ßtude 
de  Bumitmatique  meroTingieiine.    Paris,  Rollin.    1890.    26S.    |[Barthe*lemy:  RNumism.  9, 
S.  98—100.])  (Mir  unzugänglich;  ob  etwa  mit  d.  Vorigen  identisch?)  —  $7)  X  M.  Prou, 
Monnaies  barbares  d'argent  trouvees  dans  le  eimetiere  merovingien  d'Herpes :  RNumism.  — 
3&)  X  Les  monnaies  merovingiennee  d'Herpes:  RSaintonge  (Septembre).  —  £9)  X  M.  Prou, 
Xonnaie  d'argent  du  6«  s.   avec  la  legende   Dono  Dei:    RNumism.  —   40)  X  id.,    [Une 
monnaie  meroringienne] :  BSNAFr.  (Juin).  —  41)  Rudolf  Httbn er,  D.  Gerichtsnrkk.  d.  frän- 
kischen Zeit.    Abt.  L    D.  Gerichtsnrkk.  aus  Deutschland  u.  Frankreich  bis  s.  Jahre  1000: 
SstZ.   12.    jßickel:    GGA.   S.   788/5;    Havet:    BÄCh.  52,    S.  456/9.] |     (Auch   separat: 
Weimar,  Böhlau.    VII,   118  S.)  —  42)  B.  Krusch,  Zu  M.  Bonnets  Untersuchungen  über 
Gregor  ▼.  Tonn:  NA.   16,  8.  482/4.  —  48)  Max  Bonnet  u.  B.  Krusch,  Zu  Gregor  v. 

1* 


U,4  §  1*.   Merowinger.    Wlt.  Sehultze. 

des  Gregor  Ton  Tours  fort;  es  handelt  sich  um  wenig  wichtige  Einzelheiten, 
vor  allem  um  den  der  editio  princeps  der  miracnla  zu  Grande  liegendes 
Kodex.  Wertvollere  Resultate  hat  die  Untersuchung  mehrerer  Heiligenleben 
gebracht.  Die  schon  wiederholt  aufgeworfene  Frage  nach  dem  Verhältnis 
der  beiden  Viten  des  Leudegar  von  Antun**)  ist  jetzt  durch  Krusch44*) 
wohl  endgültig  beantwortet:  das  Verhältnis  ist  komplizierter  als  man  bisher 
angenommen.  Alter  als  beide  ist  eine  dritte  Biographie,  von  der  sich  Frag- 
mente in  einer  Pariser  Hs.  erhalten  haben:  sie  ist  parteiisch,  aber  gleich- 
zeitig, anter  dem  Einfiafs  des  Bischof  Hennenar  von  Autun  vor  693  ver- 
fafst.  Die  Biographie  des  Ursinas  ist  eigentlich  nar  ein  dürftiger  Auszug 
aas  ihr;  es  sind  alle  Nachrichten  weggelassen,  die  einen  Makel  auf  Lende- 
gar  werfen  könnten ;  alle  eigenen  Zathaten  sind  unglaubwürdig.  Ursinas  schrieb 
erst  in  der  2.  Hälfte  des  8.  Jh.,  sacht  sich  aber  als  Zeitgenossen  hinzu- 
stellen, so  dals  sein  Werk  den  Charakter  einer  Fälschung  trägt;  diese  ist 
entstanden  in  S.  Maixent,  wo  man  den  Leib  des  Heiligen  besafs  und  nun 
Beziehungen  desselben  zum  Kloster  zu  haben  wünschte.  Am  jüngsten  ist 
die  anonyme  Biographie,  die  erst  dem  9.  Jh.  angehört.  So  weit  sie  mit 
UrSinus  übereinstimmt,  geht  sie  auf  diesen  zurück;  scheidet  man  indes  diese 
Bestandteile  aus,  so  bleibt  noch  eine  fast  vollständige  zweite  Vita  übrig, 
und  diese  ist  direkt,  gröfstenteils  wörtlich  aus  der  ältesten  Biographie  ent- 
nommen, so  dals  man  letztere,  so  weit  sie  nicht  selbst  erhalten  ist,  aus  der 
anonymen  rekonstruieren  kann.  —  Auch  für  Gaugerich  von  Cambrai46)  be- 
sitzen wir  mehrere  Viten.  Die  älteste  ist  in  Cambrai  entstanden,  sicher 
noch  im  7.  Jh.;  sie  zeigt  rohe  Form,  gedrängte  Kürze,  barbarisches  Latein. 
Die  jüngere,  die  dem  9.  Jh.  angehört,  beruht  nur  auf  der  älteren.  Ans 
diesen  beiden  Biographieen  schöpft  dann  die  dritte,  auf  Veranlassung  Bischof 
Gerhards  im  11.  Jh.  verfafste.  —  Das  Leben  der  hl.  Odilia46)  ist  keine 
wirklich  gleichzeitige  Quelle,  sondern  erst  in  der  1.  Hälfte  des  10.  Jh.  Ton 
einem  Priester  im  Kloster  Hohenburg  geschrieben ;  das  Testament  der  Odilia 
stellt  sich  in  seinen  beiden  Fassungen  als  Fälschung  heraus.  —  Wenig  histo- 
rische Ausbeute  gewähren  die  Werke  des  Faustus  und  des  Ruricius,  die  jetzt 
in  einer  neuen  Ausgabe  Engelbrechts47)  vorliegen.  Faustus  wurde  452  Bischof 
von  Biez,  ward  wohl  von  Eurich  ins  Exil  geschickt;  er  starb  vor  500.  Von 
ihm  werden  abgedruckt  die  Tractate  de  gratia,  de  spiritu  sancto,  de  ratione  dei, 
Briefe  und  Sermone;  von  Ruricius  (f  nach  507)  die  Briefe. 

Wenden  wir  uns  zu  den  Einzeluntersuchungen,  so  ist  weder  über 
einzelne  wichtige  Ereignisse  noch  über  einzelne  Landesteile  und  Orte  viel 
gearbeitet  worden.  Pfister48)  setzt  seine  Geschichte  des  Herzogtums  im  Elsafs 
fort.  Unzugänglich  blieb  mir  eine  ausführliche  Arbeit  über  Aquitanien  und  die 
Basken  in  der  merowingischen  Periode ;49-50b)  ebenso  eine  Untersuchung,51) 
an  welchem  Orte  in  Reims  die  Taufe  Ghlodowechs  stattgefunden  hat 

Tour»:  ib.  17,  S.  199—208.  —  44)  Vgl.  JBO.  10,  II,  16«'?  18,  II,  «•*.  —  44»)  B. 
Kruse h,  D.  älteste  Vita  Leudegarii:  ib.  16,  S.  568—601.  —  44b)  X  id.,  [Rezension 
v.  Du  Moulin-Eekart,  Leudegar  (JBG.  1Ä,  II,  6")]:  GGA.  8.  587—42.  (Behandelt  die- 
selben Probleme  wie  d.  vorige  N.)  —  46)  id.,  D.  Leben  d.  Bischofs  Gaugerioh  ▼.  Cambrai: 
NA.  16,  S.  225—94.  —  46)  Ch.  Pfister,  Le  duche*  mtfroYingien  d'Alsaee  et  la  lebende 
de  S.  Odile.  Suite:  AnnEst.  (Vgl  JBO.  18,  II,  77'.)  —  47)  Faustus  Reiensis, 
Praeter  sermones  Pseudo-Eusebianos  opera.  Aeeedunt  Rurioii  eplstulae.  Reo.  Aug.  Engelbreeht. 
(=  Corpus  seriptorum  ecelesiastieorum  latinorum  21.)  Leipzig,  Freytag;  Prag,  Tempeky.  LXXX, 
505  S.  M.  16.  |[NPhRs.  22;  RCr.  82,  S.  159~60.]|  (Vgl.  JBG.  18,  II,  5M,  6M*.)  —  48) 
Siehe   oben  N.  46.   —  49)   Blade*,   V Aquitaine  et  la  Vasconie  Cispyrene'tnne  depuis  la 


$  1$.    Merowinger.    Wlt.  Schultz  e.  Q95 

Dagegen  ist  unter  den  Forschungen  Aber  einzelne  Personen  an  erster 
Stelle  ein  wirklich  umwälzender  Aufsatz  Kurt  ha69)  Aber  Brunichild  zu 
lennen.  Es  gelingt  dem  Vf.,  die  Königin  von  den  ihr  gemachten  Vorwürfen 
durchaus  zu  rechtfertigen.  Die  Tradition  wird  ihr  um  so  feindlicher,  je  mehr 
sie  sich  von  ihr  entfernt;  dats  Fredegar,  der  sich  unabsichtlich  zum  Echo  der 
Brunichild  ungünstigen  Auffassung  macht,  direkt  falsches  von  ihr  berichtet, 
zeigt  sich  da,  wo  wir  ihn  durch  Gregor  kontrollieren  können;  auch  wo  er 
einzige  Quelle  ist,  ist  er  entschieden  unglaubwürdig.  Brunichild  ist  untadei- 
kaft  in  ihrem  Privatleben,  hochgebildet  und  energisch;  sie  ist  versöhnlich 
nd  human,  so  lange  nicht  politische  Interessen  ins  Spiel  kommen;  anderer- 
seits wird  sie  durchaus  vom  Staatsgedanken  beherrscht;  entfernt,  wenn  es  das 
öfmtliche  Wohl  gilt,  rücksichtslos  alle  Hindernisse.  Mörder  hat  sie  nie 
gedungen;  die  angeblichen  Morde  sind  entweder  unglaubhafte  Oberlieferung 
)der  rerdiente  Strafen  gegen  Rebellen.  Auch  ihr  Vorgehen  gegen  Golumban 
erfolgt  aus  Gründen  der  Staatspolitik,  hält  sich  von  Strenge  fern.  Ihre 
Schwäche  liegt,  abgesehen  von  ihrem  Ehrgeiz,  darin,  dafs  sie  sich  wenig  um 
den  moralischen  Wert  ihrer  Untergebenen  und  Werkzeuge  kümmert.58)  — 
Monographisch  sind  einige  merowingische  Bischöfe  behandelt  worden.  Den 
Bemigius  von  Reims  hat  man  einer  eigenen  Bibliographie")  für  würdig  er- 
achtet, die  nicht  weniger  als  126  Nummern  verzeichnet:  wie  viel  mögen  davon 
iühl  wirklich  wissenschaftlichen  Wert  besitzen?  —  Das  Leben  des  Bischofs 
faogerich  von  Cambrai  erörtert  Erusch.55)  Graugerich  um  die  Mitte  des 
6.  Jh.  geboren,  wird  von  Ghildebert  I.  zum  Bischof  gemacht;  er  zeichnet  sich 
vor  allem  aus  durch  seine  Sorge  für  die  Befreiung  von  Sklaven  und  Ge- 
fangenen; gestorben  ist  er  623/9.  —  Mit  dem  heiligen  Servatius  beschäftigt  sich 
Prost,*6)  wobei  er  auch  einige  Stellen  Gregors  erläutert,  beziehentlich  verbessert. 
—Einen  bisher  unbekannten  Bischof  von  Agen  nachzuweisen  ist  H6brard67) 
gefangen,  in  der  Person  des  Asodoaldus,  der  die  Akten  des  Konzils  von 
Clichr  unterzeichnet;  es  wird  dabei  die  Echtheit  dieser  Akten  verteidigt.58-60) 

Endlich  ist  noch  zu  reden  von  einer  Untersuchung  über  die  damalige 
Zeitbereeknung.  Die  gesetzlichen  Fristen  werden  im  fränkischen  Reich  für 
Bomaaen,  Geistliche,  Burgunder  und  Westgoten  nach  Tagen  berechnet,  da- 


=wt  de  Dagobert  juaqu'a  l'e'poque  da  duc  Endes:  AFLBordeaux  No.  1/4.  (Vgl.  JBG.  18, 
11,  7»)  —  50)  Xid.,  Lei  Vascons  Avant  leur  Etablissement  en  Novempopulanie :  R Agenais. 
Aoch  »parat  Agen,  Lamy.  38  p.)  —  50*)  X  H.  Bon  vier,  Hist.  de  s.  Pierre-le-Vif : 
BSSeYonoe  45.  (Behandelt  hn  Anbang  n.  a.  auch  d.  Theodelinde  n.  d.  Urk.  Chlodorechs 
?.  509.)  —  50k))  X  Ferd.  Lot,  Totiraeus  in  pago  Qnamiliaoense :  BÄCh.  52,  8.  671/2. 
l>  e.  Urk.  Clodovecbs  II.  für  S.  Denis  ist  Totiraeo  statt  Cotiraco  zu  lesen.)  —  51)  Ch. 
<  erf,  Bapteme  de  Cloris.  En  qnel  endroit  de  Reims  an  5*  s.  e*tait  place*  le  baptistere? 
bim*,  Monte.  28  S.  —  52)  Godefroid  Kurth,  La  reine  Brnnehaut:  RQH.  60,  S.  5—79. 
-  iS)  Ref.  möchte  doch  erwähnen,  dafs  er  selbst  in  seiner  nnter  N.  62  genannten  Dar- 
tdhng  bereits  e.  ähnliche  Auflassung  Brnniohilds  vertreten  hat;  v.  Quellenbelegen  mufste  er 
«j«oem  Ort  notgedrungen  absehen.  Natürlich  wird  dadurch  v.  ihm  der  Wert  ▼.  Knrths  Arbeit 
b  kein«  Weise  bestritten  oder  geringer  geschätzt.  —  54)  H.  Jadart,  Bibliographie  des 
*mgts  eoncernant  la  vie  et  le  culte  de  saint  Remi  e'veque  de  Reims,  apdtre  des  Francs. 
biu,  Miehand.  |[RCr.  32,  S.  426.]|  (Erschien  zuerst  in  TravauxAcNatReims  I.)  —  55) 
***«  oben  N.  45.  —  56)  Aug.  Prost,  Saint  Servals.  Examen  d'une  correction  introduite 
»  ton  Mjet  dans  les  deraieres  Iditions  de  Gregoire  de  Tours:  BSNAFr.  10,  S.  184—294 
*•  MdNAFr.  50.  (Auch  separat:  Kogent-le-Rotrou,  Daupeley  Gouverneur  114  p.)  —  57) 
H^brerd,  Eocore  nn  e'veque  d'Agen  inconnu  jusqu'a  nos  jonrs.  Kote  oritique  snr  le 
rr*mkr  eoncale  de  Cticby  (628).  Agen,  Lamy.  40  S.  —  58/9)  De  loche,  Le  jour  civil 
tf  Im  mod>9  de  eompuUtion  des  de*lais  legaux  en  Gaule  et  en  France  depuis  l'antiquite* 
i^t'a  aes  jours:  MemlnetNat.  82,  II,  9.  319—85. 


11,6  §  12.    Merowinger.    Wlt.  Schnitze. 

gegen  in  der  Lex  Salica,  der  Lex  Ribuaria  and  der  Ewa  Chamavomm  so- 
wie in  den  Edikten  und  Formeln  nach  Nächten;  es  haben  also  die  Bargander 
and  Westgoten  die  römische  Zählang  angenommen,  während  die  Franken  der 
germanischen  treu  blieben. 

Darstellung»  Allgemeine  und  politische  Geschichte.  End- 
lich einmal  ist  eine  Gesamtdarstellung  zn  verzeichnen,  die  es  wirklich  unter- 
nimmt, die  höchsten  historischen  Ansprüche  zu  befriedigen:  es  ist,  seitdem 
wir  vor  8  Jahren  das  Bach  von  Nitzsch60)  besprachen,  das  erste  Werk,  das 
ansere  Erkenntnis  in  der  Gesamtauffassung,  nicht  blofs  in  Details  fördert. 
Aas  dem  vielen  Vortrefflichen,  das  ans  Lamprechts61)  Bach  bringt,  sei 
hier  nar  hingewiesen  auf  seine  Schilderung  des  römischen  Galliens  vor  der 
Invasion,  auf  die  Darstellung  der  sozialen  Neubildungen,  auf  die  Geschichte 
der  merowingischen  Ornamentik,  insbesondere  aber  auf  die  den  Schlufs  des 
Buches  bildenden  Abschnitte  aber  die  Einwirkungen  des  Christentums  auf 
die  Germanen:  in  ähnlich  umfassender  Weise,  von  gleich  hoher  historischer 
Warte  aus  ist  dieser  Gegenstand  in  der  That  noch  nicht  behandelt  worden.  Das 
einzige,  was  man  gegen  Lamprechts  Werk  einwenden  könnte,  wäre,  dafs  die 
doch  hochinteressanten  und  bedeutsamen  Persönlichkeiten  der  Merowinger 
etwas  gar  zu  sehr  in  den  Hintergrund  treten.  —  Auch  Ref.69)  hat  ver- 
sucht, in  knappster  Form  einen  Oberblick  der  merowingischen  Periode  zu 
geben.  Der  Hauptzweck  war,  ein  dem  gegenwärtigen  Stand  der  Forschung 
entsprechendes  Bild  zu  entwerfen.  In  der  politischen  Geschichte  ist  vor  einer 
Überschätzung  Chlodowechs  gewarnt,  dem  man  keineswegs  eine  konsequente 
und  zielbewufste  Politik  zuschreiben  dürfe;  andererseits  .sind  hervorgehoben 
die  umfassenden  Pläne  Theudeberts  I.,  der  direkt  imperatorische  Ideen  ver- 
folgt; weiter  ist  nach  einer  gerechteren  Würdigung  Brunichilds  gestrebt.  Die 
Darstellung  der  Verfassung  schliefst  sich  neben  Brunner  vor  allem  an  die 
Arbeiten  W.  Sickels  an;  ein  absolutes  Königtum  wird  bestritten;  der  Ein- 
flufs  römischer  Elemente  im  merovingischen  Staatsrecht  wird  zwar  zugegeben, 
doch  werden  sie  als  gegen  die  germanischen  Institutionen  der  Staatsverfassung  zu- 
rücktretend charakterisiert.  Vor  allem  ist  darnach  getrachtet,  die  zahllosen  Mono- 
graphieen  über  merowingische  Verfassung  möglichst  vollständig  zu  verwerten. 

Innere  und  Kulturgeschichte.  Ebenso  wie  für  die  allgemeine 
Geschichte,  sind  auch  zwei  Darstellungen  der  Kulturgeschichte  anzuführen, 
von  denen  leider  die  eine68)  dem  Ref.  nicht  zugänglich  geworden  ist.  Die 
kurze  Übersicht  Henne  am  Rhyns64)  ist  klar  und  weifs  die  wesentlichen 
Momente  genügend  mitzuteilen;  im  ganzen  mufs  sie  als  wohlgelungen  be- 
zeichnet werden,  vor  allem  was  die  Kultur  im  engeren  Sinne  betrifft;  die 
Bemerkungen  über  die  politische  Geschichte  und  die  Verfassung  sind  von 
kleinen  Unrichtigkeiten  und  schiefer  Auffassung  nicht  ganz  frei;  die  Charak- 
teristik der  merowingischen  Herrscher  steht  noch  ganz  unter  dem  Bann  der 
jenen  angünstigen  and  angerechten  Tradition  Gregors  und  Fredegars.65) 


60)  JBG.  6,  II,  19**.  —  61)  Karl  Lamprecht,  Deutsche  Gesch.  1.  Bd.  Berlin, 
Gaertner.  XVII,  864  S.  |[LCB1.  8.  648/9;  W.  Schultze:  BLÜ.]|  (Darin  Merowinger:  S.  257 
bis  364.)  —  62)  Walther  Schultze,  D.  Begründung  d.  nationalen  Gesamtmonarchie.  — 
Wirtschaft,  Recht  u.  Verfassung  d.  fränkischen  Reiches  d.  Merowinger,  in  Handbuch  d.  deutschen 
Gesch.  hersgb.  v.  Bruno  Gebhardt.  I.  S.  120—64.  Stuttgart,  Union.  —  63)  Franz  v. 
Loh  er,  Kulturgesch.  d.  Deutschen  im  MA.  Bd.  1.  Germanentum  u.  Wanderzeit.  Mflnehen, 
Mehrlicb,  XI,  531  S.  M.  9,50.  —  64)  Otto  Henne  am  Rhyn,  Kulturgesch.  d.  deutschen 
Volkes.    Mit  vielen  Abbildungen  im  Text,  Jfln.  u.  Farbendrucken.    1.  Bd.    Abt.  I.   Zweite, 


§  12.   Merowinger.    Wlt.  Sehaltse.  11,7 

Verfassung.  Trotz  der  bald  anabsehbaren  Litteratur,  die  die  mero- 
wingische  Verfassung  aufzuweisen  hat,  ist  von  einer  Abnahme  der  Hochflut 
auf  diesem  Gebiet  noch  nichts  zu  bemerken,  und  die  Thatsache,  dafs  das 
Berichtsjahr  wieder  eine  Reihe  wertvoller  Arbeiten  gebracht  hat,  zeigt,  dafs 
hier  wirklich  noch  Funkte  genug  vorliegen,  die  weiterer  Durchforschung  be- 
dflrfen.  Eine  vortreffliche  Übersicht  über  den  gegenwärtigen  Stand  unserer 
Kenntnis  giebt  Yanderkindere.06)  Mit  den  Quellen  wie  den  neueren 
Arbeiten  gleich  vertraut  bietet  er  ein  klares,  alles  berücksichtigendes  Bild 
der  merowingischen  Verfassung  und  des  merowingischen  Rechtes;  zur  ersten 
Einführung  in  diesen  so  überaus  interessanten  Gegenstand  dürfte  sein  Werk 
geeignet  sein  wie  kaum  ein  anderes.  Viel  neues  giebt  er  natürlich  nicht, 
doch  da  Jahr  für  Jahr  eine  Fülle  Spezialuntersuchungen  erscheint,  ist  hier 
das  Bedürfnis  nach  zusammenfassenden  Arbeiten  besonders  vorhanden,  und 
wenn  wir  immer  so  schöne  Werke  zu  besprechen  hätten,  wie  das  Vander- 
kinderes,  könnten  wir  sehr  zufrieden  sein.  In  den  zahlreichen  Kontroversen 
urteilt  er  anter  Vorführung  der  verschiedenen  Ansichten  durchaus  besonnen 
nsd  maus  voll;  er  selbst  steht  auf  dem  Boden  der  neueren  deutschen  und 
französischen  Vulgäranschauung,  erklärt  sich  gegen  die  Theorieen  Fustels.  — 
Viel  weniger  erfreulich  als  sein  Buch  sind  zwei  andere  grofse  Arbeiten,  die, 
was  die  Wichtigkeit  des  Gegenstandes  und  den  Umfang  der  Seitenzahl  be- 
trifft, ebenfalls  an  erster  Stelle  stehen  müfsten,  gegen  die  sich  indes  eine 
objektive  Wissenschaft  vollkommen  ablehnend  wird  verhalten  müssen.  Ich 
gJaobe  nicht,  dafs  man  dem  verstorbenen  Fustel67*67*)  mit  der  Herausgabe 
der  beiden  in  unser  Referat  fallenden  Schriften  einen  wirklichen  Dienst 
erwiesen  hat.  In  keinem  anderen  seiner  Werke  treten  alle  Schattenseiten 
seiner  Methode  so  schroff,  alle  Vorzüge  seiner  Arbeitsart  so  wenig  hervor.  Nach 
ihm  sind  alle  germanischen  Invasionen,  die  im  Gegensatz  zu  Rom  erfolgten, 
gescheitert;  soweit  sie  von  Erfolg  begleitet  waren,  kamen  die  Germanen 
sieht  als  Feinde,  sondern  als  Freunde,  als  Verbündete,  als  Unterthanen.  Die 
Romanen  erblicken  in  Ghlodowech  nicht  einen  Eroberer,  sondern  einen  kaiser- 
lichen Beamten;  in  seinem  Kampf  mit  Syagrius  handelt  es  sich  nicht  um 
sachliche  Gegensätze,  sondern  nur  um  persönliche  Rivalität,  um  die  Streitig- 
keiten zweier  kaiserlicher  Militärchefs.  Das  Kaiserreich  besteht  nach  den 
Anschauungen  der  damaligen  Welt  auch  in  Gallien  weiter  fort;  noch  Theudebert 
erkennt  es  an ;  die  Gesetzgebung  Jusünians  ist  auch  in  Gallien  gültig.  Eine  wirk- 
liche Landteilung  findet  nicht  statt;  eigentliche  Herren  des  Landes  bleiben  die 
Römer;  ihre  germanischen  hospites  sind  nichts  weiter  als  Soldaten  des  Im- 
periums. Die  eingedrungenen  Germanen  üben  keinen  Einflufs  aus  auf  das 
Blut,  auf  die  Sprache,  das  Recht,  den  Nationalcharakter,  die  Religion.  Franken 
ist  nicht  Volksname,   sondern  nur  Beiwort;   die  Scheidung  in  Salier  und 


»•a  bearbeitete  u.  vermehrte  Auflage.  Berlin,  Grote.  160  S.  M.  4.  (Darin  Merowinger 
S.  71—99.)  —  65)  X  Bor  ig,  D.  Jagd  in  d.  fränkischen  Zeit  in  Verbindung  mit  d.  Ent~ 
Wickelung  d.  damaligen  Gesellschaft.  Leipcig,  Elischer.  80  S.  M.  0,35.  —  66)  Leon 
Vsnderkindere,  Introdnetion  a  l'hist.  des  institutions  de  la  Belgique  an  MA.  (jusqu'an 
traite  de  Verdau,  848).  BruxeUes,  Lebegue.  1890.  308  S.  —  6?)  Fastel  de  Coulanges, 
Hiit.  des  institutions  politiqnes  de  l'ancienne  France.  L'invasion  Germanique  et  la  fin  de 
l'empire.  Reme  et  eomptttee  snr  le  manuscrit  et  d'apres  les  notes  de  l'autenr  par  CamiUe 
Jaltiaa.  Paris,  Hachette.  XII,  672  S.  Fr.  7^60.  |[Sickel:  GGA.  (1892),  8.  121—45;  Monod: 
EH.  47,  8.884/7;  Arbois:  RC.  81,  S.  482—93;  RIE.  20,  8.  542/4;  21,  8.  404  f. ;  Polyb. 
62,  S.  47/9.]|  —  67*)  Ins  Englische  Übersetzt  ist  e.  anderes  Werk  Fustels,  seine  Darstellung 
d.  GrundbesitsTernJUtnisse  (vgl.  JBG.    12,   II,   22*5***):  Fustel  de  Coulanges,   Origin 


QQ  §  IS.    Merowinger.    Wlt.  Schulte«. 

Ripuarier  ist  nur  moderne  Hypothese.  'Die  Invasion  war  also  nur  der 
letzte  Abschluß  der  Umwandelang  der  Germanen  in  Unterthanen  Roms.  Gallien 
ist  nicht  von  den  Barbaren  erobert,  sondern  sie  sind  dem  Imperium  ge- 
wonnen worden.'  Diese  mit  jeder  wirklich  historischen  Auffassung  in 
schreiendem  Gegensatz  stehenden  Darlegungen  zeigen  nur,  wie  weit  durch 
Vorurteil  und  Tendenz  selbst  ein  so  begabter  Historiker  wie  Fustel  fortge- 
rissen werden  kann.  Frankreich  soll  nun  einmal  den  Germanen  nichts,  auch 
gar  nichts  verdanken,  deshalb  wird  nun  kühn  darauf  los  interpretiert,  bis 
die  klaren  Zeugnisse  der  Quellen  in  ihr  Gegenteil  verkehrt  sind.  Mit  Ge- 
nugtuung sei  indessen  anerkannt,  dafe  ein  Buch  wie  dies  Werk  Fustels  in  der 
sonst  so  vortrefflichen  französischen  Historiographie  durchaus  vereinzelt  dasteht. 

Die  Frage  der  Landteilung  ist  in  dem  zweiten  Buche  Fustels*0)  noch 
ausführlicher  behandelt,  wobei  er  besonders  auf  die  Begriffe,  die  sors  und 
hospitalitas  in  den  Volksrechten  haben,  eingeht.  Sors  ist  nicht  ein  durch 
Teilung  empfangener  Anteil,  sondern  dasselbe  wie  hereditas,  Patrimonium; 
das  durch  Erbrecht  erworbene  Land.  Bei  der  hospitalitas  handelt  es  sich 
nur  um  dasselbe  Rechtsverhältnis  wie  im  römischen  Reich;  in  der  Lex  Bur- 
gundionum  bedeutet  hospitalitas  nichts  weiter  als  die  Staatslast  der  Aufnahme 
königlicher  Gesandter.  Endlich  wird  von  ihm  noch  abgeleugnet,  dafs  das 
Wergeid  des  freien  Römers  geringer  war  als  das  des  Franken;  Romanus  in 
der  Lex  Salica  und  Lex  Ribuaria  bedeute  eben,  nicht  den  Römer,  sondern 
den  Freigelassenen,  ebenso  bezeichne  in  ihnen  Francus  nicht  den  Franken, 
sondern  den  Freien,  beides  ohne  Unterschied  der  Nationalität.  Alles  Muster 
einer  unmethodischen  Interpretation !  —  Wertvoller  als  die  im  wesentlichen 
verfehlten  Arbeiten  Fustels  ist  eine  Abhandlung  Blumenstocks69)  aber  das 
Grundeigentum  zur  Zeit  der  Lex  Salica.  Er  gelangt  zu  dem  Ergebnis,  dafs  der 
.  germanische  Grundeigentumsbegriff  überhaupt  ein  völlig  anderer  ist,  als  der 
römische,  dafs  man  deshalb  weder  von  Individual-  noch  von  Gesamteigentum 
reden  darf;  im  ganzen  freilich  nähert  sich  seine  Anschauung  mehr  der  Annahme 
des  Gesamteigentums.  Die  Franken  sind  fest  angesiedelt;  der  Staat  verteilt 
einen  Teil  des  Bodens  an  Gruppen,  die  ursprünglich  auf  Familienzusammen- 
hang beruhen.  Jede  Gruppe  giebt  dann  dem  einzelnen  Familienvater  soviel 
Land,  wie  er  braucht.  Das  wesentlichste  ist,  dafe  die  einzelne  Familie 
ein  Anrecht  auf  Unterhalt  und  auf  Landzuteilung  seitens  des  Staates  hat. 
Es  giebt  im  Grund  und  Boden  weder  ein  Veräufserungsrecht,  noch  ein 
Erbrecht:  beim  Tode  des  Vaters  dürfen  die  Söhne  auf  dessen  Land  bleiben, 
aber  nur  um  eine  neue  Teilung  zu  vermeiden;  sind  keine  Söhne  da,  so 
fällt  das  Land  wieder  an  die  Gruppe.  Die  ganze  Theorie  ist  trotz  mancher 
richtigen  Bemerkung  entschieden  zu  extrem  und  übertreibt  einseitig  ein  in 
Betracht  kommendes  Moment.70) 

Auf  dem  Gebiet  des   Verfassungsrechts  sucht  Vi  oll  et71)  Spuren  des 

ef  property  in  land  tr.  by  M.  Ashley.  London,  Sonnenschein.  80  S.  2  ab.  6  d.  —  68) 
id.,  Recherches  sur  quelques  points  des  lois  barbares,  in  dessen:  Nouvelles  recherehes  snr 
quelques  problemes  d'hist.  Hernes  et  comple'te'es  d'apres  les  notes  de  l'auteur  per  CamÜle 
Jullian.  S.  275—414.  Pens,  Haebette.  IX,  482  S.  j[Monod:  RH.  48,  S.  871/6.]|  (Darin 
ist  aueb  d.  JBG.  9,  II,  18*ft  besprochene  Aufsatz  Fustels  über  d.  Titel  De  migrantibus 
d.  Lex  Salica  r.  neuem  abgedruckt.)  —  $9)  A.  Blumenstock,  Ätudes  sur  l'hist.  de  la 
proprie'te'  immobilere  chez  les  peuplades  Germaniques  I.  L'homme  et  le  toi  che*  les  Franc» 
saliens,  avant  l'invasion  de  l'empire  romain:  AnzAkKrakau  S.  277 — 82.  —  70)  X  P. 
Allard,  Le  domaine  rural  du  6«  au  9©  s.  Paris,  Lere'.  19  8.  (Separat  aus  Reform«  Sociale. 
Jfir  unzugänglich.)  —   *J1)  Paul  Viollet,  Memoire  sur  la  Tanistry:  MemlnatNat.  82,  II, 


I  12.   Mtrowinger.    WH.  Schnitte.  11,9 

Seniorats,  d.  h.  des  Prinzips,  dafs  der  älteste  Seitenverwandte,  nicht  die 
Söhne  Erben  sind,  anch  im  merowingischen  Reich  nachzuweisen.  Er  bringt 
unter  diesen  Gesichtspunkt  die  Erscheinung,  dafs  mehrfach  die  Söhne  eines 
Königs*  durch  ihren  Onkel  verdrängt  werden :  die  Darstellung  Gregors  zeige, 
dafs  in  diesem  Fall  z.  B.  die  Söhne  Chlodomers  von  der  Volksauffassung 
keineswegs  als  bereits  wirklich  regierende  legitime  Herrscher  betrachtet, 
seien.  Ebenso  sei  dies  der  Grund,  weshalb  Chlodowech  alle  seine  Ver- 
wandten habe  töten  lassen:  er  habe  seine  noch  sehr  jungen  Söhne  sichern 
wollen  Tor  Anfechtung  durch  ihre  älteren  Verwandten.  Man  wird  zugeben 
aussen,  dafs  die  Annahme,  die  Idee  des  Seniorats  sei  dem  Bewußtsein  der 
Franken  nicht  ganz  fremd  gewesen,  in  der  That  die  angezogenen  Facta  besser 
begreiflich  macht.  —  Ober  die  römischen  Titulaturen  in  der  merowingischen 
Monarchie  handelt  ausführlich  Fustel.72)  In  eingehender  Polemik  gegen 
Havel7*)  tritt  er  von  neuem  dafür  ein,  dafs  vir  inluster  ein  Prädikat  der 
Könige  war;  nnr  erklärt  er  die  Scheidung  zwischen  vir  inluster  und  inluster 
vir  für  unberechtigt.  Es  sei  der  Titel  entnommen  aus  dem  römischen 
Ceremoniell;  im  Anfang  des  5.  Jh.  hätten  ihn  erst  etwa  80  kaiserliche  Be- 
amte geführt,  deshalb  sei  er  damals  für  den  fränkischen  König  noch  nicht 
2a  gering;  erst  im  7.  Jh.  werde  sein  Gebrauch  allgemein  für  die  Grofsen; 
er  bezeichne  nnr  den  Rang,  drücke  nicht  Beamtenqualität  aus.  Weitere 
Ekrenprädücate  des  Königs  ohne  politische  Bedeutung  sind  gloriosus  und 
iidytus;  beide  werden  auch,  aber  nicht  ausschliefslich  von  den  römischen 
Kaisern  gebraucht.  Eher  ist  Fustel  geneigt,  dem  Konsultitel  Chlodowechs 
politischen  Wert  beizumessen;  er  habe  durch  ihn  die  Anerkennung  des  Kaisers 
empfangen.  Es  sei  ihm  nnr  der  Titel  gegeben,  nicht  sei  er  auch  als  wirk- 
licher Konsul  in  den  Fasten  geführt.  Ob  er  auch  den  Titel  patricius  ge- 
bäht, bleibe  ungewiÜB;  dafs  er  sich  auch  Augustus  genannt,  sei  wohl  nur 
eine  falsche  Tradition  Gregors. 

Im  Prwatrechtlk)  wird  jedenfalls  für  die  nächste  Zeit  die  Anregung  aus- 
gehen Ton  den  bahnbrechenden  UnterBuchungen  Fickers,  die  zwar  selbst  unserm 
Gebiet  nicht  angehören,  deren  Resultate  aber  so  wichtig  sind,  dafs,  wenn  sie 
rieh  als  haltbar  erweisen,  sie  auch  für  das  fränkische  Recht  eine  Umwälzung  der 
Anschauungen  hervorrufen  mttfsten.  Ihr  Einflufs  ist  bereits  zu  spüren  in  der 
Abhandlung  Opets75)  über  die  Geschlechtsvormundschaft.  —  Ober  die  Affa- 
tomie,  die  künstliche  Annahme  eines  Erben,  in  der  Lex  Salica,  hat  Schmidt76) 
eingehend  gehandelt.  —  Wertvoll  wie  alle  seine  Arbeiten  ist  Brunners77) 
Abhandlung  über  den  wichtigsten  Punkt  des  Strafrechts,  die  Friedlosigkeit. 
Er  weist  nach,  wie  das  gesamte  Strafrecht  aus  der  Friedlosigkeit  erwächst,  wie 
insbesondere  die  Todesstrafe,  die  Verbannung,  die  Vermögenskonfiskation,  die 
Strafknechtschaft  aus  der  Friedlosigkeit  sich  entwickelt.  Noch  wichtiger  ist 
die  Darstellung,  wie  auch  das  ganze  germanische  Vollstreckungsverfahren  und 
das  germanische  Pfandrecht  auf  die  Friedlosigkeit  zurückzuführen  sind.  Auch 
in  der  Haftung  der  Gentene  für  Verfolgung  und  Einbringung  des  Diebes  erblickt 
Brauner  nicht  eine  Art  Gesamtbürgschaft  der  Hundertschaft,  sondern  eine 


8.275—317. —  72)  Fustel  de  Coulanges,  Lee  iitret  romains  de  la  monarchie  firan- 
<!««,  in  dessen  Nonvelles  recherches  (siehe  oben  N.  67).  S.  217 — 74.  —  78)  JBG.  6,  II, 
404IM.  —  74)  X  J.  Brissand,  La  loi  SaHque  et  le  droit  romain:  MemAcTonlouse  9, 
itrieS.  —  7fr)  Opet  e.  JBG.  13.  —  76)  XX  R.  Schmidt,  D.  Affiatomie  d.  Lex  Salica. 
HabiliL    München,  Th.  Aekermann.    VII,  88  S.    M.  2,40.  —  77)  Heinrich  Brnnner,  Ab- 


1X^10  §  12.    Merowinger.    WU.  Schnitze. 

positive  Wirkung  der  Friedlosigkeit,  indem  der  Friedlose  von  den  Volks- 
genossen nicht  nur  verfolgt  werden  darf,  sondern  auch  rnuDs. 

Im  fränkischen  Prozeßrecht  hat  Opet78)  eingehend  die  Formen  der 
Einleitung  des  Prozesses  untersucht;  es  sind  deren  drei  zu  unterscheiden:  die 
Ladung  durch  die  Parteien  (mannitio),  die  Ladung  durch  die  öffentliche  Ge- 
walt (bannitio),  und  die  unmittelbare  Klageerhebung  (mallatio);  letztere  kommt 
besonders  dann  zur  Anwendung,  wenn  der  Gegner  abwesend  ist.  —  Lafs79) 
behandelt  die  Anwaltschaft  im  fränkischen  Recht.  Sie  findet  sich  in  der  Lex 
Salica  noch  nicht,  wohl  aber  in  der  Lex  Ribuaria  —  wo  ein  Anwalt  für 
volljährige,  aber  noch  im  15.  Jahr  stehende  Personen  erwähnt  wird  —  und 
insbesondere  in  den  Formeln.  Die  Bestellung  zum  Anwalt  erfolgt  durch 
Zuwerfen  der  festuca  oder  durch  schriftliches  Mandat;  in  ersterem  Fall  handelt 
der  Anwalt  nur  für  seine  Person;  im  letzteren  ist  er  durchaus  Repräsentant 
seines  Klienten.  Berufsanwälte  giebt  es  noch  nicht.  In  der  ganzen  Ausbildung 
des  Instituts  spielt  die  Einwirkung  des  römischen  Rechts  eine  sehr  wesent- 
liche Rolle  (wohl  noch  bedeutender,  als  Lafs  ihm  zuerkennt);  dem  eigentlich 
germanischen  Recht  ist  die  Vertretung  der  Parteien  vor  Gericht  überhaupt 
fremd.  —  Dem  Beweisverfahren  gehört  auch  die  Frage  an,  wie  verloren  ge- 
gangene Urkk.  über  Besitzverhältnisse  wieder  zu  ersetzen  sind.7**)  Nach 
römischem  Recht  geschieht  es  durch  eine  apensa,  die  der  Verlierer  von  der 
curia  erhält  auf  Grund  einen  plancturia,  die  drei  Tage  am  Markt  öffentlich 
angeschlagen  ist.  Nach  fränkischem  Recht  mufs  der  Erteilung  einer  apennis 
vorausgehen  das  Zeugnis  der  Nachbarn,  dafs  die  Urk.  verloren  ist;  dafür 
ist  dann  eine  öffentliche  Ausstellung  der  apennis  nicht  nötig.  Erteilt  wird 
sie  vom  Grafengericht,  das  hier  an  Stelle  der  römischen  curia  getreten  ist ; 
es  handelt  sich  mithin  bei  der  fränkischen  apennis,  die  ganz  auf  römischen 
Einflufs  zurückgeht,  weder  um  eine  Urteilsfindung  noch  um  einen  Schein- 
prozefs.  Das  praeceptum  regis  de  cartis  deperditis  ist  an  die  Formen  der 
apennis  nicht  gebunden;  es  erfolgt  einfach  auf  Grund  des  Protokolls  einer 
Gauverhandlung  über  den  Verlust  der  Urkk. 

Aus  dem  Gebiet  endlich  des  Verhältnisses  von  Staat  und  Kirche*0)  ist 
nur  eine  einzige  Arbeit  zu  verzeichnen,  die  unser  Referat  überdies  gerade  noch 
streift:  eine  Geschichte  der  Ausbildung  des  Vikariats  von  Arles  bis  zum  Be- 
ginn des  fränkischen  Reichs.81)  Der  Vf.  sucht  zu  suchen,  dafs  der  Primat  sich 
entwickelt  hat  aus  päpstlichen  Verleihungen  nach  dem  Vorbilde  der  Patriarchate 
des  Orients;  der  Primat  sei  in  Gallien  stets  anerkannt  gewesen,  sowohl  vor 
wie  in  der  fränkischen  Zeit.  Die  kritischen  Resultate  Gundlachs8*)  werden 
adoptiert  und  bilden  den  Aussichtspunkt  der  mit  Fleifs  und  Scharfsinn,  aber 
wohl  nicht  ganz  unbefangen  geführten  Untersuchung. 

Überblicken  wir  die  Arbeit  des  Berichtsjahres  für  die  merowingische 
Geschichte,  so  ist  diesmal  der  Gesamteindruck  weit  erfreulicher  als  sonst. 

Spaltungen  d.  Friedlosigkeit:  SavZ.  11  (1890),  S.  62—100.  —  78)  Otto  Opet,  Gesch. 
d.  Prozefseinleitungsformen  im  ordentlichen  Deutschen  Rechtsgang.  Abt.  1.  D.  Zeit  d.  Volks- 
rechte.  Breslau,  Köbner.  192  S.  H.  5,20.  |[£.  Mayer:  GGA.  S.  845— 52.]|  —  79)  L- 
Lafs,  D.  Anwaltschaft  im  Zeitalter  d.  Volksrechte  u.  Kapitularien.  E.  Beitrag  z.  deutschen 
Bechtsgesch.  (=  Untersuchungen  z.  deutschen  Staats-  u.  Rechtsgesch.  hrsgb.  ▼.  Otto  Gierke. 
Heft  39.)  Breslau,  Köbner.  52  S.  —  79*)  Blumenstock,  Quelques  mots  sur  la  rtffection 
des  titres  perdus  chez  les  Francs:  NR  HD.  —  80)  X  Hierarchie  et  liturgie  dans  l'eglise 
gallicane  au  5*  s.  d'apres  un  eorit  restitue'  a  Fauste  de  Riez:  RBtfneMictine  (Mars).  —  81) 
Hennann  Jos.  Schmitz,  D.  Vikariat  v.  Arles.  £.  hißt.- kirchenrechtliche  Untersuchung:  HJb, 
12,  S.  1—86,  245—76.  —  8fc)  Siehe  JBG.  12,  H,  20»7;  18,  H,  18104. 


§  18.    Karolinger.    Hahn.  11,11 

Endlich  einmal  ist  auch  die  Darstellung  wirklich  zu  ihrem  Recht  gekommen : 
eine  geniale  Behandlung  der  Gesamtgeschichte  der  Periode  wie  die  Lamprechts 
haben  wir  nur  allzulange  vermifst.  Dazu  dann  als  weitere  zusammenhängende 
Arbeiten  die  kurze  Übersicht  der  Kultur  durch  Henne  am  Rhyn,  der  Ver- 
fassung durch  Vanderkindere:  zum  erstenmal  seit  Jahren  stehen  Darstellung 
und  Forschung  nicht  mehr  in  schreiendem  Mifsverhältnis.  Dafs  die  Forschung 
durchaus  nicht  zu  kurz  gekommen  ist,  dafür  genüge  es  zu  verweisen  auf 
Kurths  prächtige  Arbeit  über  Brunichild,  auf  Engel  und  Serrures  treffliche 
Numismatik,  auf  Eruschs  scharfsinnige  Untersuchung  der  Leudegarbiographieen. 
Die  Verfassung  und  das  Recht  wird  in  alter  Weise  weitert  gefördert;  die 
Abhandlungen  von  Brunner  und  Opet  bedeuten  wesentliche  Fortschritte  in 
unserer  Erkenntniss.  Die  wissenschaftliche  Ausbeute  verteilt  sich  ziemlich 
gieichmäfsig  auf  Deutsche  und  Franzosen  und  zeigt,  dafs  die  Arbeit  diesseits 
ind  jenseits  des  Rheins  jetzt  eine  durchaus  einheitliche  ist,  dafs  die  Gegen- 
sitze in  Methode  und  Auffassung,  die  lange  störend  wirkten,  nunmehr  im 
wesentlichen  überwunden  sind.  Nur  die  Werke  Fustels  hätten  wir  im  Interesse 
der  Wissenschaft  sowohl  wie  des  Vf.  selbst  lieber  im  Schreibpult  ihres 
Aston  begraben  gesehen.  Ungern  auch  vermissen  wir  in  diesem  Jahre  unter 
den  Arbeitern  auf  dem  Gebiet  der  merowingischen  Geschichte  einen  Namen, 
von  dem  wir  sonst  ganz  besonders  wertvolle  Förderung,  vor  allem  was  das 
Eindringen  in  den  tieferen  inneren  Gedankenzusammenhang  der  ganzen  In- 
stntionen  betrifft,  zu  erhalten  gewohnt  waren,  den  Wilhelm  Sickels. 


§  13. 

Karolinger. 

HL  Hahn. 

(Verwandtet  in  andern  §g  s.  'Handbuch',  S.  84.) 

Quellen.  Von  H ss.be sprechungen  heben  wir  zuerst  die  von 
Koeberlin1)  hervor,  der  eine  bereits  von  Schepps  genannte  ältere  Würz- 
burger Evangelienhs.  untersucht,  beschreibt  und  teilweise  veröffentlicht ;  sie 
ist  in  angelsächsischen  Schriftzügen  verfafst  und  gehört  nach  Schepps  dem 
&  Jh.  an.  Etwas  später  als  der  Text  und  gleichfalls  in  angelsächsischer 
Schrift  sind  ein  Kommentar  zum  Matthäusevangelium  und  interlineare  Glossen 
dazu.  Diese  beiden  Teile  veröffentlicht  K.  Er  hält  sie  nach  ihrer  Ver- 
wandtschaft mit  dem  gröfseren  Kommentar  des  Hrabanus  Maurus  für  ein 
Werk  dieses  Geistlichen.  Einige  Bemerkungen  zu  dieser  Untersuchung  macht 
Traube.  —  Eine  Zwetler  Hs.  des  genannten  Gelehrten  fügt  Neuwirt h2) 
der  Übersicht  von  Clemen  über  eine  Gruppe  von  Hss.  hinzu.  Er  findet 
Beziehungen  darin  zu  der  Abfassung  jener  Schrift  von  806,  die  Hatto  ge- 
widmet ist    Für  Fulder  Hss.  ist  noch  der  Zwetler  cod.  73  zu  berücksichtigen, 


1)  K-  Koeberlin,  £.  Würzburger  Eräug. -Hs.  Msc.  theol.  f.  61.  Programm  Studien- 
nit  St.  Anna  Augsburg.  (Vgl.  Traube:  NA.  17,  8.  45S  f.,  K.  174;  Schepps:  JB6. 
10,  I,  SO*;  n,  217,  29010.)  —  %)  J.  Neuwirth,  D.  Zwetler  Hs.  ▼.  Rhab.  Maurus  da 


11,12  §  18.    Karolinger.    Hahn. 

der  Verwandtschaft  zeigt  mit  Hrahanus'  Abhandlung  super  libr.  Numeri.  — 
Eine  angedrückte  Kanonensammlung  aus  cod.  lat  Par.  12444  (s.  Germ.  938) 
beschreibt  Nürnberger,8)  stellt  ihre  Quellen  zusammen,  unter  denen  auch 
das  Poenit.  Theodor,  und  die  irische  Kanonensammlung  ist,  und  veröffent- 
licht dann  einen  Auszug  aus  jener  mit  Oberschriften  der  einzelnen  Bücher, 
die  er  selbst  hinzugefügt  hat.  —  Eine  Hs.  der  Langobardengeschichte  von 
Paulus  Diakonus  aus  dem  15.  Jh.,  nach  ihrem  Besitzer  cod.  Claretta  genannt, 
weist  C  a  1 1  i  g  a  r  i  s*)  als  zu  der  von  Waitz  angenommenen  wichtigen  Hss.famüic 
F.  gehörig  nach ;  doch  ist  sie  nicht  zu  der  von  F.  1  abgeleiteten  italienischen 
Gruppe  zu  zählen,  sondern  eine  neue  Abzweigung,  die  wahrscheinlich  von 
einer  im  Kloster  Novalese  verfafsten  Abschrift  herstammt;  sie  enthält  ein 
Bruchstück,  das  dem  sogenannten  chron.  Gothanum  verwandt  ist.  In  Anhang  II 
wird  ein  Überblick  von  der  Einteilung  der  Bücher  der  Geschichte  nach  dem 
cod.  Clar.,  in  III  eine  Auswahl  der  bemerkenswertesten  Varianten  dieser 
Hss.  gegenüber  der  Ausgabe  von  Waitz  gegeben.  —  Die  Akten  der  Triborer 
Synode  und  ihre  Hss.  behandelt  und  untersucht  eingehend  V.  Krause.6) 
Die  Frage,  welche  von  den  Sammlungen  jener  die  ursprünglichere  ist,  hält 
K.  nur  durch  textkritische  Methode  zu  lösen  für  möglich.  Er  beweist,  dafs 
die  collectio  Diessensis  ursprünglicher  sei,  als  die  bald  willkürlich  kürzende, 
bald  erweiternde  Zusammenstellung  bei  Begino.  Das  Kürzungsbedürfnis  sei 
bald  nach  der  Triburer  Synode  vorhanden  gewesen.  Die  Vulgata  aber  sei 
nach  ihrer  offiziellen  Sprache  und  ihrer  Beglaubigung  durch  die  Unterschriften 
der  Bischöfe  die  authentische  und  offizielle  Urk.  jener  Kirchenversammlung. 
Die  kürzeren  Kanones  sind  nicht  Auszüge  aus  der  Vulgata,  sondern  teils 
Grundlage  derselben  und  zwar  private  Aufzeichnungen,  teils  verdächtig  und 
trotz  Reginos  Autorität  zu  verwerfen;  dies  sind  die  sogenannten  Extravaganten. 
Wahrscheinlich  hat  Regino  nicht  die  Akten  selbst,  sondern  eine  Sammlung 
benutzt.  In  den  Anhängen  werden  die  zur  Vulgata  in  Beziehung  stehen- 
den kürzeren  Triburer  Kapitel,  dann  die  Extravaganten,  die  aus  Regino  in 
andere  Sammlungen  übergehenden  Triburer  Schlüsse,  endlich  die  vermeint- 
lichen Triburer  Schlüsse  mit  ihren  Quellen  aufgeführt.  In  der  2.  Abhand- 
lung wird  der  Stammbaum  der  Hss.  hergestellt.  Den  2.  Teil  des  cod.  Vindob. 
nimmt  K.  mit  Theiner  und  Wasserschieben  als  aus  Regino  abstammend  an 
und  vermehrt  die  Beweise  dafür.  Aus  dem  cod.  Monac.  14628  vom  12.  Jh. 
werden  karol.  Konzilienschlüsse  hervorgehoben,  aus  dem  cod.  Bamberg,  ein 
unbekanntes  Poenitentiale  aus  der  Zeit  nach  der  Triburer  Synode  abgedruckt 
und  ein  Poenitentiale  Halitgars  beschrieben. 

Der  2.  Band  des  Heiligenlebenverzeichnisses,6)  aus  der  Pariser  National- 
bibliothek, von  N.  CCLXXV  (cod.  52960)  bis  N.  DXXX  (cod.  11341)  reichend, 
enthält  u.  a.  eine  Anzahl  von  Hss.  über  das  Leben  Karls  des  Grofsen,  teils 
von  Einhard,  teils  vom  Pseudoturpin  und  damit  verwandte  Schriften,  von 
denen  einige  bisher  ungedruckte  veröffentlicht  werden,  ferner  Hss.  mit  den 


lande  8.  Crucis:  RepKunstw.  14,  S.  264  ff.  —  3)  A.  Nürnberger,  Über  e.  angedruckte 
Kanonensamml.  a.  d.  8.  Jh.  (Sonderabdruck  a.  d.  25.  Bericht  d.  'Philomathie  zu  Keifte*.) 
Mainz,  Kupferberg.  1890.  V,  80  S.  M.  1,20.  —  4)  G.  Calligaris,  ün  nnov.  mscritto 
d.  hist.  Langob.  d.  Paol.  Diaoono.  (Eatr.  d.  BISIt.  No.  10):  BISIt.  No.  10.  Rom,  Forzani. 
1890.  64  S.  |[Merkel:  RSIt.  8,  S.  88— 94.]|  —  5)  V.  Krause,  D.  Akten  d.  Triburer 
Synode  895,  I.  u.  IL:  NA.  17,  S.  49— 82,  281—826.  (Vgl.  ttb.  Poenit.  Halitg.:  Nostitz- 
Rieneck  JBG.  12,  II,  88 ".)  —  6)  Catalog.  cod.  hagiographic.  lat.  antiquiorum  a.  XVI,  qui 
asservantur  in  bibl.  nat.  Paris,  ed.  hagiograph.  Bolland.  T.  IL    Bd.  2.    Paris,  Picard,  Bruxelle* 


$  IS.    Karolinger.   Hahn.  XI 18 

Winden  oder  dem  Leben  des  Bonifaz,  Liudgers,  Bischofs  von  Münster, 
Othmars,  Uramars,  der  heiligen  Walbnrgis,  Wigberts,  Wülehads,  Willibalds 
toi  Eichstftdt,  WiUibrords  von  Utrecht  n.  a.  aus  karol.  Zeit.  Von  dem  letzt- 
genannten sind  im  Anhang  einige  Wundererzählungen  abgedruckt. 

Von  Quellenveröffentlichungen  erwähnen  wir  zunächst  die 
letzten  Lieferungen  der  wichtigen  Ausgabe  des  üb.  pontificalis  TonDuchesne.7) 
Die  6.  Lieferung  enthalt  zwar  keine  karol.  Quellen  mehr,  und  die  7.  ist 
nur  für  den  2.  Band  als  Nachschlagebuch  unentbehrlich ;  aber  selbst  die  6. 
berührt  auch  unsere  Zeit  durch  die  Untersuchungen  in  der  Einleitung,  z.  B. 
in  Kap.  8:  Der  1.  pont.  im  9.  Jh.,  Kap.  11,  §  I:  Die  Verbreitung  des  lib.  p. 
ror  der  Buchdruckerkunst  und  die  Chronologie  der  ersten  Päpste.  Aus 
Kap.  8  heben  wir  hervor,  dafs  von  den  Biographieen  der  Päpste  im  9.  Jh. 
nur  wenig  vorhanden  sind.  Die  Leos  III.  ist  die  längste.  Sie  gründet  sich 
zum  Teil  auf  Auszüge  aus  kirchlichen  Ausgaberegistern,  bringt  zwar  Berichte 
Aber  wichtige  Ereignisse,  lä(st  aber  andere  fort.  Die  folgenden  Lebens- 
beschreibungen von  Stephan  IV.,  Leo  IV.,  Eugen  II.  zeichnen  sich  dureh 
Nachlässigkeit,  teilweise  in  den  Todesdaten,  oder  durch  Dürftigkeit  aus,  die 
von  Valentin,  gleich  bei  seiner  Stuhlbesteigung  geschrieben,  bringt  eine  Schil- 
derung seines  Vorlebens,  ermangelt  aber  wegen  des  raschen  Todes  dieses 
Papstes  der  Fortsetzung.  Die  von  Gregor  IV.  und  Sergius  II.  verraten  amt- 
ficben  Ursprung,  sind  daher  in  ihren  Lobeserhebungen  verdächtig.  Von  der 
4«  letzteren  ist  aufser  der  amtlichen  noch  eine  andere  freiere,  tadelnde, 
beide  im  cod.  Farnesianus.  erhalten,  vielleicht  beide  von  demselben  Vf. 
gearbeitet,  die  eine  bei  Lebzeiten  des  Papstes,  die  andere  nach  seinem  Tode. 
Eine  andere  Redaktion,  in  einer  Sammlung  unter  dem  Namen  Luitprands 
tob  Ticin  vorhanden,  ist  vielleicht  im  deutschen  Kloster  Hersfeld  entstanden. 
Die  Obergänge  von  einer  Lebensbeschreibung  zur  andern  sind  am  Stil  zu 
erkennen.  Die  von  Benedikt  z.  B.  hascht  zwar  schon  nach  Stileffekten,  hat 
seh  aber  bei  schlechter  Grammatik  noch  nicht  viel  Aber  das  barbarische 
Latein  des  8.  Jh.  erhoben.  Die  litterarische  Renaissance  des  Franken- 
reiche  hat  sich  in  Rom  noch  nicht  geltend  gemacht.  Der  1.  Teil  des  Lebens 
von  Nikolaus  deutet  des  Stils  wegen  auf  denselben  Vf.,  der  2.  dagegen, 
durch  Sorgfalt  im  Stil  und  in  der  Erzählung  der  Begebenheiten  und  durch 
Angabe  der  Quellen  ausgezeichnet,  wird  zum  wahren  Geschichtsbuch  und 
röhrt  wohl  vom  Bibliothekar  Anastasius  oder  ist  unter  seinem  Einflufs  und 
anter  seinen  Augen  gearbeitet,  ebenso  das  Leben  Hadrians  II.  Die  ihn  be- 
schimpfenden Stellen  im  Leben  Benedikts  vermochte  er  nicht  durchweg  zu 
unterdrücken;  sie  fehlen  aber  in  einigen  Stellen.  Von  Johann  VIII.  und 
meinen  Nachfolgern  sind  keine  Biographieen  mehr  vorhanden.  Über  die 
nachfolgende  Papstzeit  berichten  nur  magere  Kataloge.  Die  erste  Erwähnung 
des  lib.  pont.  findet  sich  bei  Baeda;  im  karol.  Zeitalter  besäte  fast  jede 
Kirche  ein  Exemplar  davon.  Wertvoll  ist  auch  die  Festsetzung  der  Chrono- 
logie der  Päpste  in  Kap.  12  und  die  beigefügte  chronologische  Tabelle.  — 
Die  von  F.  M.  Mayer  entdeckte  vita  Hrodberti  primigenia  ist  von  B.  Sepp8)  zu 
Ehren  des  75.  Geburtstagfestes  seines  Vaters  veröffentlicht  worden.     Der 

fckepeis.  1890.  XV,  696  8.  —  7)  L.  Duehesne,  Le  Über  pontißcalis.  fase.  VI,  VII. 
KM.  des  «eoL  frane.  d'Ath.  et  d.  Borne  Stfr.  III,  feso.  VI,  VII).  Paris  Thorin.  4°.  LXXVIH, 
445- &«0  8.  Fr.  16,70.  (Fase.  VII.  [1891]  enthält  Verzeichnisse  u.  Schrifttaf.  v.  Bd.  II. 
V  JBQ.  18,  H,  15".)  —  8)  B.  Sepp,  Vita  St  Hrodberti  primigenia  anthentioa.  Progr. 
I*fc  BatiaboMe.    Pedeponti  62  &    ([Ebner:  HJb.  IS,  S.  818/5$  W.  W.:  NA.  17,  S.  443.]| 


11,14  S  18.   Karolinger.   Hahn. 

eigentliche  Gedenktag  Ruperts  am  27.  März  ist  mit  dem  Tage  der  Trans- 
lation :  24.  September,  vertauscht  worden.  Die  Reise  nach  Pannonien  fehlt 
hier,  weil  sie  im  lib.  de  conversione  nur  aus  bestimmten  Gründen  einge- 
schoben ist.  Der  Text  der  Gratzer  Hs.  ist  gegenüber  der  Ansicht  Friedrichs 
der  ursprüngliche,  unter  B.  Yirgilius  noch  vor  der  Translation  774  verfaßt. 
R.  ist  im  Anfang  des  8.  Jh.  gestorben.9}  —  Einer  Übersetzung  der  Gram- 
matik des  Diomedes,  die  ein  Elsässer  Adam  im  Auftrage  Karls  des  Groüsen 
etwa  780  unternommen  hat,  und  wofür  er  mit  dem  Kloster  Masmünster 
(Masunvilare)  beschenkt  worden  ist,  sind  Gedenkverse  desselben  Schriftstellers 
beigefügt.  Sie  rühmen  den  eben  verstorbenen  Kaiser.  Vulpinus10)  hat 
sie  nebst  2  anderen  Gedichten  auf  K.  Maximilian  und  Karl  V.  übersetzt. 
—  Zwei  Gedichte  des  Florus  von  Lyon  veröffentlicht  aus  einer  Hs.  des  9.  Jh. 
(Ms.  Vat.  Reg.  598)  Patetta.11)  Das  eine  ist  verstümmelt;  bei  dem  andern 
nennt  sich  Florus  selbst;  von  gleicher  Hand  ist  ein  Brief  des  B.  Agilmaros 
von  Clermont  an  Erzbischof  Remigius  von  Lyon  (875 — 919),  eine  epistola 
formata.  In  dem  übrigen  Teil  der  von  P.  beschriebenen  Hs.  finden  sich 
noch  andere  Stücke  aus  dem  9.  Jh.  —  Eine  Auswahl  der  besten  Erziehungs- 
schriften des  frühen  MA.  bringt  G.  Meier,19)  teils  in  eigener,  teils  in 
fremder  guter  Übersetzung,  und  zwar  von  Columban,  Alkuin  u.  s.  w.  Der 
karolingischen  Zeit  gehört  dem  Räume  nach  nur  die  kleinere  Hälfte  an; 
die  gröfsere  ist  Hugo  von  S.  Viktor  und  Peraidus  gewidmet;  der  Zahl  nach 
aber  ist  die  gröfsere  Hälfte  der  Schriften  aus  karolingischer  Zeit,  von  Alkuin 
bis  Notker  Baibus.  Der  Vf.  hat  das  Notwendigste  über  das  Erziehungswesen 
des  MA.  in  der  allgemeinen  Einleitung  und  über  die  einzelnen  Schriftstellen 
in  einer  Sondereinleitung  dargelegt,  alles  nach  den  besten  neueren  und  älteren 
Werken  darüber,  die  dazu  gehörigen  Literaturnachweise  vorangeschickt  und 
durch  Analyse  der  wiedergegebenen  Abhandlungen,  durch  Hervorhebung  ihrer 
Zwecke,  durch  erklärende  Anmerkungen  und  Anführung  von  Bibelstellen  das 
Verständnis  dieser  Schriften  wesentlich  erleichtert.  —  Die  Schlufslieferung 
der  Kaiserurkk.  von  v.  Sybel  und  v.  Sickel18)  giebt  noch  eine  Urk. 
Ludwigs  des  Frommen  vom  Jahre  823  (Mühlb.  749)  wieder,  ein  Reskript  an 
das  Erzbistum  Salzburg  wegen  der  Priesterweihe  Höriger.  Brefslau  hält  es 
für  Kopie,  v.  Sickel  für  Original.  Der  Anhang  1  bietet  ein  Verzeichnis  der 
abgedruckten  Urkk.  mit  Angabe  von  Zeit,  Ort  und  Inhalt.  Von  den  361 
verzeichneten  Urkk.  sind  63  karolingisch.  —  Aus  Wolfenbüttler  Hss.  einer 
kirchenrechtlichen  Sammlung  des  Bischofs  von  Terouanne  in  Nordfrankreich 
und  einer  solchen  von  Trier  veröffentlicht  Sdralek18*)  das  decretum 
Bonifacii  legati,  eine  Erweiterung  der  sogenannten  statuta  B.,  den  Bericht 
eines  päpstlichen  Legaten  Georg  v.  Ostia  über  2  angelsächsische  Synoden 
(786)  an  P.  Hadrian,  den  letzteren  aus  cod.  Helmstad.  N.  454,  von  dem  eine 


(Vgl.  JBG.  6,  II,  81"  [Friedrieh].)  —  9)  X  F.  Kurse,  Annales  Fuldenses.  Oktavansg.  d. 
MGH.  Hannor.,  Hahn.  (S.  n.  N.  19.)  —  10)  Th.  Vulpinus,  Adam  v.  MasmUnster,  Ged. 
a.  Karl  d.  Gr.:  JBG.  Ela.-Lothr.  6  (1890),  8.  1  ff.  (S.  Wattenbach:  DGQA  I,  S.  143.)  — 
11)  F.  Patetta,  Dne  poesie  inedite  d.  Floro,  diac  d.  Lione:  AATorino  27,  8.  128—80. 
—  lfc)  Gftbr»  Meier,  Ausgewählte  Sehr.  v.  Columban,  Alkuin,  Dodana,  Jonas,  Brab. 
Mauras  etc.  Freibarg,  Herder.  XII,  845  S.  M.  8,60,  geb.  M.  5,50.  —  IS)  H.  v.  Sybel  u. 
Th.  v.  Sickel,  Kaiserurkk.  in  Abbild.  11  Lfr.  Berlin,  Weidmann.  Text  461— 646  S.  — 
IS*)  M.  Sdralek,  Wolfenbüttler  Fragm.  Analekt.  s.  Kirehengeech.  d.  MA.  aas  Wolfeob. 
Hss.  (=  Kirebengesch.  Stadien  heransg.  v.  Knöpfler  etc.)  Bd.  1,  H.  2.  Münster,  H.  Schöningb. 
X,  191  S.  M.  4,60.  (2  Lichtdrnektaf.  Über  Papstbriefe  d.  Trierer  Sammlang,  s.  JBG.  8. 
U,  22  M  [Weiland];  über  d.  agls.  Bericht  s.  Mon.  Alcnin  S.  155  ff.    [Wattenbach,  Dümmler]. 


§  18.    Karolinger.    Hahn.  11,15 

Lichtdruckprobe  beigefügt  ist  In  der  enteren  Sammlang  enthalt  ein  Kapitel 
ein  römisches  Bnlsbnch,  das  nach  Sd.  zwischen  865  nnd  895  entstanden  ist. 
Unter  den  Quellen  der  ersten  Sammlung  befinden  sich  Briefe  von  Gregor  III., 
Leo  HL,  Nicolaus  I.  nnd  Johann  VIII.,  Konzilienbeschlüsse  von  757, 813  u.  s.  w., 
auch  3  inedita,  darunter  jenes  decretum,  eine  Erweiterung  der  nach  Wassersch- 
ieben verdächtigen  statuta  B.  Die  Trierer  Sammlung  hat  viele  Original- 
quellen  benutzt,  darunter  Briefe  des  Rhabanns  und  karolingische  Synodal- 
beflchltbne.  Der  angelsächsische  Bericht,  nach  den  Centuriatoren  mangelhaft 
veröffentlicht,  von  Dümmler  gut  erläutert,  ist  hier  nach  der  Quelle  wieder- 
gegeben. —  Als  Vorarbeit  für  die  MGH.,  in  denen  neben  den  Leges  auch 
den  placitis  Baum  gewährt  werden  soll,  sind  von  Hübner14'16)  Regesten  der- 
selben ausgearbeitet  worden,  da  bisher  für  rechtsgeschichtliche  Zwecke  noch 
keine  vorhanden  waren.  Diese  Arbeit  ist  durch  ein  Vorwort  Brunners  und 
eins  von  Hübner  eingeleitet,  worin  er  seine  Aufgabe  auf  die  Sammlung  der 
Urkk.  von  prozeüsrechtlichem  Interesse  mit  Ausschlufs  der  Kapitularien,  Volks- 
rechte und  Formeln  beschränkt.  In  den  Regesten  entfallen  auf  die  Karolinger- 
zeit über  150  Urkk.,  von  No.  58—478  bezüglich  auf  deutsche  Karolinger, 
darüber  hinaus  auch  auf  französische.  Der  Vf.  bittet  um  Mitteilung  besonders 
angedruckter  Urkk.  Einige  Berichtigungen  bringt  Sickel.  —  Dem  Cartular 
des  Klosters  Montieramey,  das,  südöstlich  von  Troyes  liegend,  im  9.  Jh.  von 
einem  Priester  Adremar  von  Troyes  gegründet,  nach  dem  verstümmelten 
Namen  Monaaterium  Arremarense  Montieramey  genannt  und  883  mit  einem 
Privilegium  für  freie  Abtswahl  ausgestattet  wurde,  sind  14  karolingische 
Urkk.  von  837 — 959  unter  Angabe  der  Quellen  des  Abdrucks  von  dem  Heraus- 
geber Lalore  16)  eingefügt.  —  Eine  Urk.  Ludwigs  I.  und  Lothars  von  826 
für  den  Grafen  Boso,  von  Muratori  falsch  gelesen,  wird  von  Vayra17) 
nach  der  Urschrift  in  Parma  von  neuem  veröffentlicht.  —  Ein  Testament  einer 
Gräfin  Erkanfrida,  im  Katalog  der  Sammlung  Libri  aufgeführt  und  jetzt 
in  der  Bibliothek  Philipps  in  Cheltenham  befindlich  (No.  16385)  wird  von 
Omont  *'•)  zum  Abdruck  gebracht  und  erläutert.  Es  ist  für  die  rheinischen 
Gegenden  von  geographischer  Bedeutung,  bezieht  sich  auf  eine  bereits  ver- 
öffentlichte Schenkung  derselben  Frau  vom  Jahre  853,  gehört  also  auch  wohl 
diesem  Jahre  an.18) 

Quellenuntersuchungen.  Der  obengenannte  Herausgeber  derann. 
Fnldenses  Kurze19)  hat  dieselben  einer  eingehenden  Untersuchung  unterzogen. 
Im  1.  Abschnitt  teilt  er  die  Hss.  in  3  Gruppen ;  die  1.  in  Hss.  des  10.  Jh. 
(Schlettstadt),  führt  die  Annalen  bis  882,  die  2.  aus  dem  11.  Jh.  (Wien),  bis 
867,  die  3.  in  der  Urschrift  (Niederaltaich  und  Leipzig),  die  aus  Ableitungen 
zo  ergänzen  ist,  von  882 — 901.     Der  Urheber  vom  1.  Teil  der  Annalen  ist 


VgL  raeh  aber  Werke  d.  Bonif.  unt.  N.  22  [Nürnberger].)  —  14/15)  B.  Hübner,  Geriohts- 
urkk.  d.  frtnk.  Zeit.  1.  Abt.  D.  Ger.urkk.  aas  Deutschi,  n.  Frankr.  b.  z.  J.  1000:  ZSRGO. 
56  (12),  Sonderausgabe.  Weimar,  Böhlau.  VII,  118  S.  |[Sickel,  GGA.  No.  19,  S.  788/5 
loh.,  ergänzend).]]  —  16)  Abb.  Ch.  Lalore,  Cartulaire  de  l'abb.  de  Montieramey.  (Coli. 
*.  prindp.  cartul.  dn  dioces.  d.  Troves.)  T.  VII.  Paris,  Thorin;  Troyes,  Lacroix.  1890. 
[RCr.  (1891),  So.  5.]|  —  1?)  P.  Vayra,  Diplom,  di  Lodov.  pio  Lotario  del  10.  lngHo  826. 
Terino,  Bona.  —  17*)  H.  Omont,  Testament  d'Erkanfrida,  veuve  dn  eomte  Nithadus  de 
Tieres  858:  BÄCh.  (1891),  S.  673/7.  —  18)  X  T.  W.  E.  Roth,  Mitteil,  ans  d.  Gebiet 
1  Bibliogr.,  Literatnrgescb.  n.  Antiqn.  III.  (No.  2.  Ans  e.  Bleidenstadter  Hb.  Brief  d. 
Tbepuras  peeeator  [Geach.sehreiber]  an  Hatto,  nobilissimns  dux  [schon  in  Martene  n.  Durand, 
eolL  amnL  gedruckt].)  —  19)  F.  Kurze,  D.  Annales  Fnldenses:  NA.  17,  S.  88—168. 
v*.  o.  N.   9.    Vgl.  JBG.  10,  II,  26"  [Bethfeld];  4,  II,  88f.;   9,  II,  2746  [Walte];   6,  II, 


11,16  §  18.    Karolinger.   Hahn. 

identisch  mit  dem  Vf.  der  Erzählung  von  862 — 83;  der  Abschreiber  dieses 
Teils  setzt  sie  bis  887  fort;  der  erste  Schreiber  des  3.  Teils  benatzt  den 
2.  von  882 — 94  and  setzt  ihn  selbständig  fort,  gebraucht  daneben  noch  die 
Urschrift  des  2.  Teils  von  888—62  nebst  einem  Anhang.  K.  stellt  auch  das 
Verhältnis  anderer  Bruchstücke  der  Annalen  zu  den  besprochnen  Redaktionen 
fest  und  zählt  die  bisherigen  Aasgaben  von  Eckhart  bis  Pertz  auf.  Der 
2.  Abschnitt  behandelt  die  Quellen  des  1.  Teiles  der  Annalen.  Cber  einige 
von  ihnen  ist  kein  Streit,  wohl  aber  über  die  ann.  Sithienses,  ob  diese 
Quelle  oder  Ableitung  der  Fuldenses  sind.  K.  entscheidet  sich  mit  Bernays- 
Simson  gegen  Waitz  für  die  erstere  Annahme.  Eine  andere  Quelle  ist  ein 
verlornes  Annalenwerk  (667 — 768)  mit  der  von  Waitz  für  die  ann.  Maxim., 
Xantenses  u.  a.  angenommenen  identisch,  für  dessen  Vf.  K.  mit  Oefele  and 
Riezler  einen  Langobarden  Grantzo  hält,  der  Beziehungen  zu  Lorsch  hat. 
Endlich  werden  noch  andere  «Quellen  aufgedeckt.  Wegen  des  Interesses  für 
Fulda  nimmt  K.  Einhard  als  den  Vf.  des  1.  Teils  und  Seligenstadt  als 
die  Heimat  desselben  an ;  die  Richtigkeit  der  Angabe  des  3.  Teils  darüber 
sei  also  nicht  zu  bezweifeln.  Zur  Hebung  gewisser  Schwierigkeiten  stellt  er 
die  Vermutung  auf,  dafs  Einhard  die  ann.  Sith.  in  Blandigny  bei  Gent  an* 
gelegt  und  für  die  Fortführung  gesorgt  habe.  Als  Vf.  des  2.  Teils  (838—62 
nimmt  er  mit  Rethfeld  den  Fuldenser  Ruodolf  an,  der  teils  in  Fulda,  teils 
in  Mainz  lebte,  die  Aufzeichnungen  auf  Anregung  Ludwigs,  aber  nicht  Jahr 
für  Jahr  gleichzeitig  und  meist  in  seiner  Mufsezeit  in  Fulda  machte  und 
zwar  in  Form  von  Hof*  oder  Eönigsannalen.  Ebenso  stimmt  er  Rethfeld 
darin  bei,  dafs  Meginhard  der  Fortsetzer  dieser  Annalen  und  Vf.  des  3.  Teils 
(863 — 87),  und  dafs  dieser  in  Mainz  nicht  vor  869  begonnen  sei;  von  870 
an  fange  eine  gleichzeitige  Abfassung  an.  Die  erste  Redaktion  sei  882  ge- 
schlossen, eine  2.  bis  887  in  Mainz  in  Liutberts  Auftrag  hinzugefügt  Beide 
Redaktionen  rühren  von  Meginhard.  Bayrische  Fortsetzungen  umfassen  die 
Jahre  802 — 901 ;  eine  davon  ist  in  Niederaltaich  entstanden ;  mit  der  2.  Hs., 
die  bis  897  reicht  und  bayrische  Verhältnisse  berührt,  begann  ein  anderer 
Vf.,  wahrscheinlich  in  Regensburg.  Eine  Neuschrift  des  gesamten  Annalen- 
werks,  anfangs  mit  Zugrundelegung  der  Hss.  Ruodolfs,  wurde  mit  2  Fort- 
setzungen bis  901  in  Niederaltaich  angefertigt.  —  Nach  einer  neuen  Ver* 
gleichung  der  Hss.  aus  H&vre  bringt  Holder-Egger80)  eine  Reihe  von 
Verbesserungen  auch  in  Bezug  auf  Namen,  zu  den  gest.  abb.  Fontan.  Die 
Mangelhaftigkeit  der  Grammatik  in  dieser  Schrift  soll  in  der  Löwenfeldschen 
Ausgabe  nicht  recht  zum  Ausdruck  kommen.  Von  der  Möglichkeit  der  Her- 
stellung der  ursprünglichen  Lesarten  und  Zahlen  gegenüber  den  späteren 
Veränderungen  durch  mönchische  Schreiber  giebt  H.-E.  Proben.  D'Acheiy 
hat  Zahlen  nach  älteren  Hss.  Die  von  Hävre  gehört  dem  11.  Jh.  an; 
Verlegung  derselben  in  das  9.  beruht  auf  Fehlschlufs.  Die  Ursprungshs.  des 
1.  Teils  fällt  zwischen  877 — 83.  —  Zu  den  ann.  Bertin.  bringt  Watten- 
bach*1)  aus  der  Hs.  von  Gheltenham,  die  Waitz  bei  seiner  Ausgabe  noch 
nicht  gekannt  hat,  einige  Verbesserungen,  aber  auch  den  Nachweis  einiger 
Schlimmbesserungen  in  dieser  Hs.  —  Durch  den  Sammelfleifs  des  Bonifatius- 
forschen   Nürnberger")   erhalten   wir   eine  Reihe   von  Nachträgen  zu 

8167  [Bernays];  hier  d.  andern  Nachweisusgen.)  —  20)  O.  Holder-Egger,  Z.  d.  gest. 
Abb.  Fod Un eil:  HA.  16,  S.  602/6.  (VgL  JBG.  7,  H,  21»;  9,  II,  24M;  2745  [Löwenfeld].) 
—  21)  W.  Wattenbach,  Z.  d.  annaL  Bertinian:  ib.  S.  607/9.  (VgL  JBÖ.  6,  II,  2S* 
u.  805ft  [Waitz].)  —  22)  A.  Nürnberger,  Analeeta  Boni&tiana:.  BQChrA.  5,  S.  28—65. 


§  18.    Karolinger.    Hahn.  H,17 

seinen  froheren  Forschungen  und  Angaben  über  die  Briefe,  Konzilien,  die 
angeblichen  Predigten,  grammatischen,  metrischen,  poetischen  n.  a.  Schriften 
des  Bonifaz,  und  zwar  Aber  noch  nicht  genannte  Hss.  oder  Fundorte  ver- 
einzelter Stellen,  z.  B.  über  die  Briefe  ep.  18,  27,  62.  Bei  den  Konzilien 
ist  der  cod.  Vat.  Pal.  577  mit  seiner  Abschwörungsformel,  dem  indiculus 
saperstitionum  und  der  Liste  der  nach  Gallien  gesandten  Missionsbischöfe 
nach  ReüFerscheid  näher  beschrieben  und  Aber  das  Vorkommen  der  statuta 
B.  Bericht  gegeben.  Betreffe  der  Predigten  werden  die  älteren  und  neueren 
Aasgaben  und  die  Abhandlungen  darüber  angeführt,  einige  Pariser  Hss.,  sowie 
eine  S.  Galler  Hs.  d.  9.  Jh.  in  ihre  Bestandteile  zerlegt,  unter  den  Angaben 
aber  das  'Poenitentiale'  die  Ausgabe  bei  Binterim  näher  besprochen. 

Der  Plan  in  die  MGG.  auch  die  für  Geschichte,  Litteratur  und  Kultur- 
geschichte so  wertvollen  MAlichen  Briefsammlungen,  darunter  die  von  Alkuin, 
aufzunehmen,  hat  Dümmler28)  veranlafst,  sich  über  A.  und  seine  Briefe 
des  Weiteren  auszulassen.  Die  Abhandlung  behält  zwar  die  neue  Ausgabe 
der  Sammlung  als  Hauptzweck  im  Auge,  erweitert  sich  aber  zu  einer  leben- 
digen Charakteristik  des  Schriftstellers  und  seiner  litterarischen  Gewohnheiten. 
Nachdem  D.  die  bisherigen  Ausgaben  und  die  dazu  benutzten  Hss.  geschildert 
und  die  Schicksale  der  Jaffeschen  berührt  hat,  deutet  er  den  Plan  der  neuen 
an,  die  sich  unter  Weglassung  zweifelhafter  und  fremder  Briefe  und  Auf- 
nahme von  Widmungsbriefen  gegen  die  292  bisher  zusammengestellten  nun 
aif  310  belaufen  würde.  Dann  verbreitet  er  sich  über  die  Gepflogenheiten 
As,  über  eigene  Schrift  und  Diktate,  Besieglung  und  Bestellung  der  Briefe. 
Der  sorgfältigen  Abfassung  derselben,  die  zum  Lesen  für  viele  bestimmt, 
sich  oft  zu  Abhandlungen  erweitern,  verdanken  wir  deren  Sammlung  und 
Yemel&ltigung.  Ihr  Inhalt  ist  meist  nicht  historisch  und  persönlich,  für 
die  eigentliche  Geschichte  also  wenig  ergiebig,  überwiegend  mahnen  sie  zu 
tugendhaftem  Lebenswandel  oder  sind  gegen  die  Laster  seines  Heimatlandes, 
die  er  mit  Freimut  tadelt,  gerichtet.  Es  wird  sodann  sein  Verhältnis  zu 
Freunden  und  Zeitgenossen,  wie  zu  seinem  Lehrer  Aelberth,  Paulinus  von 
Aqnileja  und  vielen  anderen,  besonders  aber  zu  Karl  d.  Gr.  geschildert, 
den  er  sogar  in  wissenschaftlichen  Dingen  hochachtet,  mit  dem  er  jedoch 
auch  vorübergehend  zerfällt,  ferner  sein  bescheidener,  schulmeisterlicher  Sinn 
und  sein  Mangel  an  staatsmännischer  Begabung  hervorgehoben.  Die  zeitliche 
Ordnung  der  Briefe  macht  wegen  der  Dürftigkeit  an  historischen  Angaben 
grofae  Schwierigkeiten.  Sickel  hat  daher  die  Notwendigkeit  der  Berücksichti- 
gung guter  hs.  Ordnung  betont.  Es  werden  bei  dieser  Gelegenheit  die  vor- 
handenen Vorarbeiten  von  Sickel,  Gröfsler  u.  a.  erwähnt  und  einige  Briefe 
der  Zeit  nach  näher  bestimmt.  —  Nef  f  94)  erweitert  die  Beweise  Momnisens 
gegenüber  Waitz  dafür,  dafs  das  Proviazialverzeichnis  der  bist.  Langobardonun 
des  Paul.  Diaconus  Quelle,  nicht  Entlehnung  des  Madrider  Katalogs  sei. 
Nicht  eine  Trierer  Hs.  dieses  Werkes,  mit  der  das  Verzeichnis  übereinstimme, 
sei  benutzt,  sondern  eine  Hs.  der  Etymologieen  des  Isidorus.  Derselbe 
Vf.**)  beweist  den  bisherigen  Zweifeln,  besonders  von  Bethmann  gegen- 
über, mit  Waitz  übereinstimmend,  durch  Stil-  und  Sprachvergleichung,  dafs 

(Vgl  Nttrobargar  in  JBG.  4,  II,  161X;  5,  XL,  IS6-10;  6,  II,  281**  u.  244  [Diekamp];  8,  II, 
l»u;  11,  II,  ll1*-**;  18*9;  20M;  «.  Hahn  in  4,  II,  18*;  7,  H,  2847;  10,  II,  2S47.  Über 
«ULBooif.  8.  o.  N.  13*  [Sdralek];  Ober  d.  indiculus  u.  N.  84  [Sauppo].)  —  3S>  E.  Dümmler, 
Aldmactnditn :  SBAkBerl.  (Sitz  2S./5.):  27,  S.  495—598.  —  24)  Neff,  Zu  d.  Frag«  nach 
&  QoftU.  d.  hiai.  Loagobard.:  NA.  17,  8.  204/8.  (VgL  JBG.  1,  119»  ff.)  —  95)  id.,  Da 
JatoMtoriaato  dar  GaMliichtewiMtnaehaft.    1891.    IL  2 


11,18  §  18.   Karolinger.   Hahn. 

P.  Diaconus  auch  der 'Urheber  der  S.  Pomp.  Festi  epitome  sei.  —  Die 
Quellen  der  h.  Langobard.  sacht  Calligaris9*)  zu  ergründen,  nimmt  Stel- 
lung zu  den  Ansichten  darüber  von  Jacobi,  Mommsen,  Schmidt  u.  a.,  stellt 
sich  in  dem  Streit  Aber  die  origo  gent.  Langob.  auf  die  Seite  von  Waitz 
und  Vogeler  gegen  Mommsen  und  Schmidt,  wirft  noch  einen  Blick  auf  die 
gest.  ep.  Mettens.  und  deren  Quellen  und  stellt  in  einem  2.  Abschnitt  fest, 
dafs  Könige,  Forsten,  Geistliche  *  und  Frauen  nach  einem  vorgefaßten  Ideal 
typisch  mit  leichten  Abänderungen  von  P.  Diaconus  gezeichnet  werden.  —  Bei 
der  Untersuchung  Aber  Hss.  und  Quellen  der  venetianischen  Chronik  des 
Joh.  diaconus  kommt  Monticolo97)  in  No.  XI  auch  auf  das  Verhältnis 
zwischen  dem  Patriarchen  Petrus,  Papst  Johann  VIIL  und  dem  Dogen  Ursus  I. 
Zu  den  fremden  Quellen  dieser  Chronik  gehören  aus  der  Karolingerzeit 
der  liber  pontificalis,  Paulus  Diaconus  u.  a.  m.  Im  Anhang  VI  werden 
9  Dokumente  für  die  venetianische  Geschichte  (876/7)  aus  den  Registern 
Papst  Johanns  VIIL  zur  Beleuchtung  des  Streites  zwischen  Ursus  und  Petrus 
zum  Abdruck  gebracht.  —  Eine  durch  Scharfsinn,  Findigkeit  und  elegante 
wie  überzeugende  Beweisführung  ausgezeichnete  Vorarbeit  für  den  nächsten 
Band  der  pogtae  aevi  Karol.  sind  die  Untersuchungen  T  raub  es,*8)  mit 
deni  Namen  0  Koma  nobilis  nach  den  Anfangsworten  des  erst  untersuchten 
Gedichtes  genannt.  Aber  gerade  No.  I,  wie  No.  IV,  berühren  unsern  Zeitraum 
gar  nicht  oder  wenig.  Wegen  der  anregenden  Reichhaltigkeit  der  übrigen 
Untersuchungen  müssen  wir  uns  mit  einzelnen  Andeutungen  darüber  be- 
gnügen. Nach  No.  II.  ist  die  vita  Adalhardi  und  egloga  ein  untrennbares 
Ganze  und  ein  Werk  des  Paschasius  Radbertus,  beide  ein  Vorbild  der  vitae 
Hathumodae  des  Agius.  In  der  vita  ist  Paschasius  sein  eigener  Interpolator. 
Die  seltsame  Form  der  Schriften  ist  dadurch  zu  erklären,  dafs  P.  durch  die 
metrischen  tituli  eines  von  ihm  verfafsten  und  zwischen  den  Confraternitäten 
des  Mutter-  und  Tochterklosters  hin-  und  hergesandten  rotulus  zu  einem 
Wettgesang  zwischen  Alt-  und  Neu-Corbie  angeregt  worden  ist.  In  No.  III 
werden  Gedichte  der  Hirschauer  Chronik  des  Fälschers  Trithemius  als  Dieb- 
stähle aus  karolingischen  Sammlungen  nachgewiesen,  z.  B.  ein  Epitaphium 
auf  Angilbert,  das  von  Ricbod  von  S.  Riquier  gedichtet  ist;  überhaupt  ist 
eine  Gedichtsammlung  von  S.  Riquier  seine  Vorlage  und  die  Quelle  der 
Kenntnis  des  Dichters  Micon.  In  No.  V  weist  T.,  abweichend  von  Mabillon, 
überzeugend  nach,  dafs  2  Gedichte  einer  Pariser  Hs.  von  Angilbert  von 
S.  Riquier  zwischen  795  und  810  verfafst  sind  und  nicht  von  einem  Abt 
Angilbert  von  Corbie  880 ;  sie  sind  an  Ludwig  d.  Fr.  gerichtet.  Das  Epos 
Karl  und  Leo  ist  aber  nicht  von  ihm.  In  Anm.  4  werden  die  echten  Ge- 
dichte Angilberts  aufgezählt.  In  No.  VI  werden  mehrere  Dungali,  deren 
Namen  man  gewöhnlich  auf  einen  reclusus  von  S.  Denys  bezieht,  von  ein- 
ander gesondert  Der  von  S.  Denys,  schon  784  da  anwesend,  ist  Gram- 
matiker, Astronom,  Dichter,  und  zwar  Vf.  eines  Teiles  des  sogen,  hibernicus 


Paulo  Diacono  Festi  epitomatore.  Dies.  Erlangen.  55  S.  —  26)  G.  Calligaris, 
Saggio  di  stndi  su  Paol.  Diacoo.  (Estr;  d.  MDVSP.)  Venedig,  Visentini.  1890.  111  S. 
(Vgl.  JBG.  1,  1188f.  [Waits];  10,  II,  26,0■,1  [Vogeler,  Schmidt].)  —  27)  6.  Monticolo, 
I  manoseritti  et  e  le  fonti  d.  cron.  de  Diac.  Giovanni:  BISIt.  No.  9.  (1890),  8.  87 — 225. 
—  28)  I*  Traube,  0  Roma  nobilis.  Phil.  Untersuch,  a.  d.  MA.  Festschr.  f.  Münchn. 
Philolog. versamml. :  SBAkMUnch.Ph.  (Sep.-Abdr.)  19,  Abt.  IL  Manchen,  Frans.  Kommisa. 
4°.  99  S.  |[RCr.  40,  8.  185;  A.  Doutrepont:  MA.  No.  8  u.  9.  (1891).]|  (2  Heliograv. 
Ders.  berichtigt  Manitius  in  NA.  17,  8.  288  betreffs  weggelassener  Verse  d.  SeduL  Scott., 


§  13.    Karolinger.    Hahn.  11,19 

exul.    Die  besprochenen  Gedichte  werden  am  Schlafs  für  eine  künftige  Aas- 
gabe derselben  geordnet.     Ob  ein  Lehrer  in  Pavia  mit  dem  ersten  iden- 
tisch ist,  bleibt  ungewiß.     Der  Vf.  eines  Gedichtes  an  einen  Baldo  gehört 
dem  Kreise  des  Sedolias  an.    Ein  Dnngal  in  Bobbio  lebt  im  11.  Jh.  —  In 
den  Anm.  werden  o.  a.  Verbesserungen  zum  hib.  exul  gebracht.    In  No.  VII 
rechtfertigt  sich  der  Vf.  wegen  des  Mangels  einer  Biographie  in  seiner  Se- 
dnliosaa8gabe  and  stellt  hier  kritischen  Apparat  zu  einer  solchen  zusammen. 
Nach  Zurückweisung  irrtümlicher  Angaben  über  Lebenszeit  und  Herkunft 
werden  die  ihm  zugeschriebenen  Schriften,  dann  die  zeitliche  Anordnung  seiner 
Gedichte  nach  der  Haupths.  dargelegt.    Von  848 — 58  lftlst  sich  sein  Wirken 
and  seine  Verbindung  mit  Grofsen  und  Landsleuten  verfolgen ;  dann  verliert 
sich  jede  Spur  von  ihm.     Nur  die  Nachwirkungen  seines  Schaffens  zeigen 
sich  in  Hss.,  die  seinem  Kreise  entstammen,  in  mannigfachster  Beziehung 
wichtig  sind  and  hier  gewürdigt  werden.    In  No.  VIII  wird  der  Nachweis  ge- 
führt, dafs  S.  nicht  nur  der  Schreiber  und  Besitzer,  sondern  auch  der  Ur- 
heber der  Excerptensammlung  im  cod.  Gusanus  ist,  über  die  im  einzelnen 
berichtet  wird.     In  No.  IX  werden  frühere  Vermutungen  T.8  über  die  An- 
ordnung der  Gedichte  des  Audradus  Modicus  und  besonders  über  Zugehörig- 
keit zweier  namenlosen  zu  jenen  durch  eine  Ausgabe  derselben  von  Gaudenzi 
bestätigt     T.  aber  giebt  sie  in  verbesserter  Gestalt  und  ebenso  die  Frag- 
mente des  üb.  revelationum  von  ihm  mit  entsprechenden  Erläuterungen  nach 
der  Chronik  des  Alberich  von  Troisfontaines  und  Duchesnes  Ausgabe  her- 
aus.   Das  Zeitrechnungssystem  des  Audradus  wird  Alberichs  Annahme  gegen- 
ftber  eingebend  entwickelt.    Die  wichtigste  Offenbarung  geht  das  Jahr  853  an. 
Zun  Schlafe  werden  die  Eigentümlichkeiten  dieses  lib.  revelat.  besprochen. 
Nachträge,  Berichtigungen  und  Inhaltsverzeichnis  bilden  das  Ende  der  Schrift. 
Die  Anmerkungen  mit  ihren  litterarischen  Nachweisungen  bieten  neben  dem 
Text  noch  des  Anregenden  viel.  —  In  Bezug  auf  die  römische  Synode  von 
732  stimmt  de  Rossi9*)  den  Ausführungen  Günthers  darüber  bis  auf  den 
Punkt  bei,  dafs  Greg,  secundo  juniore  nur  eine  Glossem  sei,  secund,  junior 
sei  vielmehr  gleich  alius  junior,  gleich  tertius,  also  Gr.  in  damit  gemeint.  — 
Von  6  angelsächsischen  Schenkungsurkk.   für  S.  Denys,  die  in  englischen 
Sammelwerken  von  Dugdale  und  Birch  unbeanstandet  abgedruckt,  von  anderen 
sogar  verteidigt  werden,  beweist  Stevenson,80)  dafs  sie  nach  Inhalt,  Sprache, 
Form  u.  s.  w.  fränkische  Machwerke  späterer  Zeit,  vielleicht  auf  Grund  wirk- 
licher älterer  Schenkungsurkk.  angefertigt,  jedenfalls  keine  Abschriften  echter 
englischer  Dokumente  sind.  —  Eine  Urk.  Lothars  I.  (845)  ist,  abgesehen  von 
der  im  Strafsbnrger  Bezirksarchiv,  die  formell,  der  Datierung  nach,  selbst 
sachlich-fehlerlos,  dennoch  eine  Fälschung  des  11.  Jh.  ist,  auch  anderweitig, 
z. B.  in  einer  Wiener  Hs.  vorhanden.    Von  dieser  weist  Fritz  81)  nach,  dafs 
sie  nicht  eine  Abschrift  jener  gefälschten  sei,  sondern  eine  echte  Urk.  selbst 
in  Abschrift  oder  Urschrift  oder  eine  zweite  Fälschung.    Vf.  erklärt  sich  für 
entere  Annahme,  die  dann  beweisen  würde,   dafs  Lothar  845  die  Absicht 
hatte  nach  Italien  zu  ziehen,  sie  aber  dann  aufgegeben  hat.  —  Mit  Hülfe 
einer  Urk.  Ottos  III.  (999)  und  einer  im  Archiv  zu  Vercelli  aufgefundenen 

<L  Hnemer  bereit»  d.  Theodulf  zuweist.  [Vgl.  NA.  16,  S.  177].)  —  29)  Rossi,  Scoperta 
del  testo  completo  agli  atti  di  sinodo  Romano  d.  anno  782  incisi  in  marmo  n.  bas. 
Vttie.:  BAC.  Ser.  V,  1.  8.  154  f.  |[NA.  17,  S.  448  (W.  W.).](  (Vgl.  JBG.  18,  II,  214». 
[Günther].)  —  SO)  w-  H.  Stevenson,  The  old  Engl.  Charters  to  S.  Denys:  EHR. 
6,  So.  24.    8.  736—42.  —  81)  J-  Fritz,  Ist  d.  ürk.  Loth.  I.  ▼.  845  für  St.  Stephan  i. 

2* 


H,20  §  18-    Karolinger.    Hahn. 

Notiz  über  Verleihungen  Karls  in.  werden  von  Cipolla82)  Schenkungen 
dieses  Kaisers  an  Vercelli  nachgewiesen  und  mit  Hülfe  anderer  Urkk.  Namen 
und  Lage  der  geschenkten  Orte  festgestellt. 89*)  —  Aus  einem  Exemplar  der 
Sammlung  des  Ansegis  aus  dem  9.  Jh.  schliefst  Patetta,88)  dafs  jene  im 
9.  Jh.  in  Italien  verbreitet  gewesen  sei,  und  aus  einer  anderen  Hs.  von  Vercelli 
beweist  er,  dafs  ein  undatiertes  Kapitulare  dem  Jahre  813  und  König  Bern* 
hard  angehört.  —  Das  Verzeichnis  heidnischer  Gebräuche  aus  der  Karolinger- 
zeit, bekannt  unter  dem  Namen  indiculus  superstitionum  et  paganiarum  er- 
läutert Sauppe84)  unter  Heranziehung  zahlreicher  mythologischer  und  Quellen- 
belege, mehr  im  Zusammenhang  der  einzelnen  Kapitel  und  gleichmäfsiger, 
als  die  früheren  Arbeiten  darüber,  aber  doch  nicht  immer  mit  endgültiger 
Lösung.  Die  Zeit  der  Entstehung  sei  nach  der  chronologischen  Ordnung 
der  Hs.  nicht  die  des  Bonifaz,  sondern  die  der  spätem  Sachsenkriege,  der 
der  Ursprungsort  wohl  Fulda.  —  Nachdem  Schmitz  die  Textgestaltung  der 
Regel  von  Chrodegang  ihrem  Abschlufs  nahe  gebracht  hat,  liefert  Ebner85) 
einen  Beitrag  dazu  durch  Besprechung  eines  Berner  cod.  (cod.  289)  aus  dem 
9.,  nach  de  Rossis  Meinung  aus  dem  8.  Jh.,  dessen  Inhalt  er  schon  früher 
näher  bestimmt  hat.  Hier  weist  er  nach,  dafs  in  dieser  Hs.  das  älteste  über 
capitularis  des  Metzer  Domkapitels  vorliegt,  das  Bruchstück  der  regula  darin 
also  offiziellen  Charakter  trägt,  in  den  meisten  Fällen  Abweichungen  von 
cod.  L.1  (Leiden),  in  vielen  Annäherungen  an  L.8  und  Textverbesserungen 
enthält,  daher  bei  einer  Neuausgabe  zu  berücksichtigen  sei.  —  Betrefiis  der 
Immunitäten  für  die  Klöster  Werden  und  Gorvey  stellt  Erben86)  fest,  dafs 
es  nur  ein  Original  eines  Schutzbriefes  für  das  erstere  Kloster  giebt  und 
zwar  das  von  Ludwig  III.  (Mühlbach.  1512),  dagegen  Abschriften  von  Urkk. 
aus  Karls  d.  Gr.,  Arnulfs  u.  a.  Zeit.  Die  von  Karl  sind  aber  wertlos ;  denn 
das  Kloster  war  Familienstiftung,  stand  nicht  unter  dem  Schutz  Karls,  sondern 
erhielt  erst  unter  Ludwig  HI.  877  Königsschutz  und  andere  Vorrechte. 
Das  Recht  der  Vogtwahl  durch  den  Abt  ist  aber  Einschiebung  des  10.  Jh. 
Die  Urkk.  von  Arnulf  sind  durch  Stellen  über  Befreiung  von  Kriegsdienst 
verdächtig,  haben  aber  echte  Kaiserurkk.  zur  Grundlage.  Der  Vf.  sucht 
mit  Hülfe  eines  Kopialbuchs  und  anderer  Diplome  Arnulfs  für  Corvey  und 
Herford  Echtes  und  Unechtes  zu  scheiden,  bespricht  dabei  auch  frühere 
Gorveyer  Immunitäten;  die  Stellen  über  den  freien  Gutsaustausch  und  Be- 
freiung vom  Kriegsdienst  hält  er  für  echt.  —  In  seinen  Studien  über  die 
Traditionsbücher  von  S.  Emmeram  in  Regensburg,  die  durch  Vernachlässigung 
der  älteren  nur  noch  trümmerhaft  erhalten  sind,  versucht  Bretholz87) 
einen  Wiederaufbau  derselben  aus  den  vorhandenen  Resten.  Der  älteste  der- 
selben mit  12  Urkk.,  erhalten  in  einer  Münchner  Hs.,  ist  von  einer  Hand 


Strasburg  e.  Fälschung?:  ZGORh.  NF.  6,  S.  668  —  75.  |[NA.  17,  S.  460.]|  —  32)  C. 
Cipolla,  Di  un  diploma  p.  dato  di  Carlo  Grosso  (III.)  in  fiavor.  d.  chleaa  d.  VercelL: 
AATorino  (Sep.-Abdr.)  26,  S.  670—84.  Toriuo,  Clausen.  17  S.  —  32*)  X  T.  Leuridan, 
Une  reyendication :  Anappes  et  Grtuon  sous  Charlemagne :  (=  Me*m.  Soc.  seient.  d.  Lille.) 
Separ.-Abdr.  Lille,  Quarre*.  22  S.  —  33)  F.  Patetta,  Soll'  introdnzione  in  ItaL  d. 
oollezione  di  Ansegiso  e  sulla  data  d.  cosi  detto  Cap.  Mantuanura  duplum:  AATorino  26, 
S.  878  ff.  1890.  |[RH.  47,  S.  355.]|  —  34)  H.  A.  Sauppe,  D.  indie.  auperatit.  et  pa- 
ganiarum, e.  Verxeiehn.  heidn.  u.  abergläubischer  Gebräuche  etc.  Progr.  Stadt.  R.-G.  Leips. 
No.  551.  Leipzig,  Hinrichs  (Kommiss.)  4°.  34  S.  M.  1.  —  35)  A.  Ebner,  Z.  regula 
Canonicornm  d.  s.  Chrodegang:  RQChrA.  5,  S.  82/6.  (VgL  JBG.  12,  II,  35"  [Schmitz]; 
18,  II,  29117  [Ebner].)  —  36)  W.  Erben,  D.  alteren  Immun  iUten  für  Werden  u.  Corvey: 
MIÖG.  12,  I,  S.  46—56.  —  37)  B.  Bretholz,  Stud.  z.  d.  Traditionsbflch.  v.  St.  Emmeram 


§  13.    Karolinger.    Hahn.  11,21 

geschrieben,  wahrscheinlich  unter  Baturich,  dem  Förderer  der  Regensbarger 
Sehreibschale.  Von  ihm  selbst  (822),  sowie  von  dem  ersten  Bischof  Gawibald 
sind  Urkk.  darin  vorhanden,  7  andere  aus  dem  8.,  3  aus  dem  9.  Jh.  Die 
2.  Hs.  ist  von  dem  Diakonns  Anemot  and  in  ihrem  1.  Teil  dem  Bischof 
Ambricho  (891  gest.)  gewidmet  und  anter  dessen  Nachfolger  fortgesetzt.  Von 
dem  3.  Traditionsbach  sind  nar  einige  Blätter  noch  vorhanden.  Es  ist 
bei  Beginn  der  Regierang,  vielleicht  des  Bischofs  Tuto  in  anmittelbarem 
Anschlufs  an  das  Bach  von  Anemot,  das  anter  Bischof  Aspert  abge- 
schlossen wurde,  mit  Weiterzählung  der  Urkk.  angelegt;  aber  es  sind  nar 
Abschriften  darin  aufgenommen  worden.  Die  folgenden  Abschnitte  behandeln 
Traditionsbacher  vom  10./14.  Jh.,  der  2.  Teil  der  Abhandlang  beschäftigt 
sich  mit  Urkk.  von  doppelter  Fassang  and  Ausfertigung  and  bringt  die  ent- 
sprechenden Urkk.  in  den  Beilagen.  —  Ein  Martyrologium  ans  einer  Rheinaner 
Hs.  (XXX)  bespricht  Egli.88)  Er  beschreibt  die  einzelnen  Teile  der  Hs. 
Sie  ist  wichtig  für  die  Kenntnis  der  Anfänge  der  Rheinaner  Hs.,  ferner  des 
Einflusses,  den  die  Iren  auf  fränkische  Klöster  übten,  stammt  aas  dem  Anfang 
des  9.  Jh.,  nennt  viele  Namen  des  6.  and  7.  Jh.,  erwähnt  die  h.  Gertrud, 
deren  Legende  sie  beleuchten  hilft,  ist  von  Nivelles,  wo  sie  entstanden  ist, 
and  za  dem  die  Heilige  Beziehungen  hatte,  nach  Rheinau  gelangt.  Die 
Klostertradition  bringt  das  Werk  mit  der  2.  Stiftung  des  Klosters  im  9.  Jh. 
nd  mit  dem  Asketiker  Fintan  in  Verbindung.89)  —  Die  Untersuchungen 
Traubes40)  zur  Oberlieferungsgeschichte  des  Valerius  Maximus  u.  a.  römi- 
schen Schriftsteller  sind  mit  gleichen  Vorzügen  wie  die  früher  erwähnten 
aisgestattet,  streifen  aber  unsere  Zeit  nur.  Zwei  Hss.  aus  dem  9.  Jh.,  das 
Werk  des  VaL  Max.  selbst  und  ein  Auszug  daraus,  stammen  aus  der  Bibl. 
von  Fleury.  Die  beiden  dort  vorhandenen  Texte  hat  Lupus  von  Ferneres 
verglichen,  ein  bescheidener  Forscher,  aber  der  eifrigste  und  bedeutendste 
Vertreter  der  kritischen  Philologie  jener  Zeit.  Eine  3.  Hs.  aus  Stavelot 
stammend,  hat  auch  Fleury  angehört.  Ober  Hss.,  Bibliotheken  um  Orleans 
ud  aber  Lupus  wird  in  den  Anm.  noch  mehr  gelehrter  Stoff  zusammen- 
getragen. No.  2  über  die  Chronographie  des  Augustus  berührt  die  karo- 
üagische  Zeit  insofern,  als  ein  Exemplar  der  mensuratio  orbis  am  karo- 
hngischen  Hofe  von  Godescalc  zwischen  781  und  783  benutzt  worden  ist 
und  auf  seine  Ornamentik  Einflufs  gehabt  hat,  dann  825  von  dem  Geo- 
graphen Dicoil  verwertet  worden  ist.  Bemerkungen  und  Berichtigungen 
zu  einem  Widmungsgedicht  aus  der  Zeit  Karls  d.  Gr.  finden  sich  in  den 
Anm.  Der  cod.  Kegin.  762  des  Livius  ist  nach  den  namentlich  genannten 
Schreibern  der  einzelnen  Quaternionen,  deren  Namen  im  Verbrüderungsbuch 
von  S.  Gallen  in  2  von  Abt  Fridugis  von  Tours  stammenden  Mönchs  Ver- 
zeichnissen wiederkehren,  im  Kloster  S.  Martin  in  Tours  geschrieben  worden, 
und  zwar  zwischen  814—34,  steht  dem  Alter  also  Adalbalds  Erzeugnissen 
'Qnedlinburger  Hs.)  gleich,  trägt  aber  die  sonstigen  Eigentümlichkeiten  dieser 
Schale  nicht  an  sich.  Über  diese  läfst  sich  T.  in  den  Anm.  weiter  aus.  — 
Von  Claudian  berichtet  Manitius,41)  dafs  seiner  in  Hss.katalogen  selten 


i- Kegensburg:  ib.  S.  1 — 46.  —  88)  &  Egli,  Fintan-Martyrologium  (cod.  Rhein  XXX. 
Xttbbl.  Zürich  9.  Jh.):  AnzSchwG.  No.  1.  (1891),  S.  136—41.  |[NA.  16,  S.  648.]|  — 
if)  X  Wieprecht,  D.  lat.  Homilie  d.  Haimo  y.  Halberstadt  als  Quelle  d.  altlothr.  Haimo- 
Ibereetz.:  ZRPh.  14,  I — IV.  —  40)  L.Traube,  Untersuch,  z.  Überlieferungsgesch.  röm. 
kariftsteH.:  SBAkMünch.«».  (1891),  H.  8,  8.  887—428.  |[E.  Dümmler,  NA.  17,  S.  457; 
*Cr.  (1892),  No.  6,  S.  104  f.]|  (Über  Dicuil.t  JBÖ.  8,  II,  188  [Fofs].)  —  41)  M.  ManitiuB, 


Q~2g  §  18.    Karolinger.    Hahn. 

Erwähnung  geschieht,  dafs  einige  seiner  Werke  im  9.  Jh.  im  Frankenreich 
und  Deutschland  bekannt  waren,  z.  B.  von  Florus  von  Lyon  und  in  den 
miracula  s.  Benedicti  benutzt  wurden.  Auch  Martialis  wird  selten  citiert, 
ist  Baeda,  Aldhelm  und  Alkuin  nicht  bekannt,  wird  aber  von  Theodulf  von 
Orleans,  von  Hrabanus,  Walahfirid,  Lupus  von  Ferneres  u.  a.  angeführt 
Juvenalis,  bei  den  angelsächsischen  Gelehrten  bereits  heimisch,  ist  in  den 
Kreisen  Karls  d.  Gr.  noch  unbekannt,  wird  von  Hrabanus  zuerst  angeführt, 
vielleicht  aber  nur  durch  Vermittlung.  Möglicherweise  wird  er  auch  von 
Walahfrid  benutzt.  Im  Frankenreich  kennt  ihn  Druthmar  (Christ,  v.  Stavelot) 
u.  a.,  in  Italien  der  Vf.  der  gesta  Berengarii,  Ratherius  von  Verona.  — 
Ob  bei  früheren  Erwähnungen  der  Ilias  der  griechische  oder  lateinische  Homer 
gemeint  ist,  ist  unklar;  im  8.  Jh.  nennt  ihn  Paulus  Diaconus,  im  9.  Jh.  ist 
die  lateinische  Ilias  dem  Hrabanus  Maurus,  Ermoldus,  Sedulius  bekannt 
und  kommt  auch  in  den  carmin.  Cenomann.  und  S.  Gallons,  vor.4**4') 

Darstellungen,  Von  allgemeinen  Werken,  die  auch  auf  die 
karolingische  Zeit  eingehen,  ist  das  von  Gerdes44)  zu  nennen.  Der  erste  Band 
verbreitet  sich  in  2  Büchern  über  die  politische  und  Kulturgeschichte  zur 
Zeit  der  Karolinger  und  Sachsenkönige,  und  in  diesem  2.  mühevolleren  Teile 
über  Land  und  Leute,  Staat,  Kirche  und  geistiges  Leben.  Das  Werk  ist 
nicht  ohne  historischen  Blick  und  besonnenes  Urteil,  mit  Kenntnis  und  Be- 
nutzung der  Quellen  und  der  neueren  Litteratur  geschrieben,  aber  in  manchen 
Punkten  noch  ergänzungs-  und  verbesserungsbedürftig.  —  Ebenso  berührt  das 
fleifsige,  aber  von  Traube  u.  a.  scharf  angefochtene  Werk  von  Manitius46) 
nur  in  seinem  3.  Buch,  dem  Verfall  der  christlichen  lateinischen  Dichtung 
unsere  Zeit.  Es  ragen  nämlich  einzelne  italienische  Dichtungen,  wie  die 
eines  Erzbischofs  von  Mailand  und  das  Loblied  auf  diese  Stadt,  das  von 
einem  Geistlichen  derselben  etwa  738  gedichtet  wurde,  in  das  8.  Jh.  hinein ; 
ferner  werden  jene  angelsächsischen  Gelehrten,  wie  Aldhelm,  Baeda,  Tatwine, 
Eusebius-Hwaetbercht  und  Bonifaz  behandelt,  die  mittel-  und  unmittelbar 
auf  die  Kirche  und  Kultur  Deutschlands  Einflufs  gehabt  haben.  Es  wird 
freilich  nur  ihre  dichterische  Thätigkeit  erläutert.  —  Ober  eine  unter  Preis- 
arbeiten eingelaufene,  inzwischen  wohl  auch  erschienene  Geschichte  des  öffent- 
lichen und  Privatrechte  von  Lothringen  berichtet  Glasson. 46)  Er  kann 
darnach  die  Zugehörigkeit  Lothringens  zu  Deutschland  im  9.  und  10.  Jh. 
nicht  leugnen,  betont  aber  den  stark  hervortretenden  Widerwillen  des 
Lothringischen  Adels  bei  Deutschland  zu  bleiben. 

Von  Abhandlungen  über  das  karolingische  Zeitalter^  seine 
Persönlichkeiten  und  Begebenheiten  selbst  sind  eigentümlich  bemerkenswert 
Eberls47)  Studien.  Sie  beruhen  auf  fleifsiger  Quellenforschung,  tüchtiger  Kennt- 


Beitr.  z.  Gesch.  röm.  Dichter  i.  MA.:  Philol.  49  (NF.  III),  S.  554  ff.;  50  (NF.  IT,  2), 
S.  854—72.  (Vgl.  JBG.  12,  II,  8660-61;  18,  II,  23«°-et  [Man.];  ttber  Druthmar  13,  II, 
2146  [Dumm ler].)  —  42)  X  £.  Schneegans,  D.  Quelle  d.  sogen.  Pseudo-Philomena  u.  d. 
Officinms  ▼.  Gerona  zu  Ehren  Karls  d.  Gr.  Beitr.  z.  Karolsage.  Diss.  Strafsburg.  —  43) 
X  H.  Wasserschieben,  Üb.  d.  Vaterland  d.  falsch.  Dekretal.:  HZ.  64,  8.  284—50. 

44)  H.  Gerdes,  Gesch.  d.  deutsch.  Volk.  n.  seiner  Kultur  z.  Zeit  d.  karol.  u.  siehe. 
Könige.  Leipzig,  Duncker  &  Humblot.  XVI,  709  S.  M.  18.  |[LCBL  No.  7,  S.  191  f.  (lob.); 
Hahn:  MHL.  19,  S.  110  u.  207  ff.  (lob.).]|  —  45)  M.  Manitius,  Gesch.  d.  christUlatein. 
Poesie  bis  z.  Mitte  d.  8.  Jh.  Stuttgart,  Cotta  Nachfolg.  X,  518  S.  |[Kath.  72  (8.  F., 
V.  Bd.),  S  279— 82;  Hahn:  MHL.  19;  L.  Traube:  NA.  17,  S.  455  (tad.);  G.  M.  Dreves: 
ZKTh.  16,  S.  813  ff.  (lob.  einz.  Ausstell.).] |  —  46)  E-  Glasson,  Rapport  sur  le  ooncours 
pour  le  prix  Odilon  Barrot:  Hist.  du  droit  publ.  et  prive*  de  la  Lorraine  etc.  dep.  le  traitl 


§  18.    Karolinger.   Hahn.  XI 23 

Bis  bayrischer  Verhältnisse  and  auch  früheren  verwandten  Arbeiten  des  Vf., 
sind  aber  beeinflufst  von  Widerwillen  gegen  straffe  Centralisation,  gegen  Ein- 
griffe in   die  Verwaltung  und  die  Rechte  der  Kirche  und  von  einseitigem 
Lokalpatriotismus,  geben  daher  ein  ebenso  einseitiges  und  parteiisches  Bild 
der  karolingischen    Zeit     Besonders    schroff  wendet   sich   der  Vf.    gegen 
Karl  d.  Gr.  wegen  der  Absetzung  Tassilos  und  der  Einverleibung  Bayerns, 
überhaupt  betreffs  seiner  gesamten  Thfttigkeit  daselbst,  meist  Grofses  bei  ihm 
verkleinernd,   Schwächen  vergröfsernd.     Alle  Seiten  des  damaligen  Staats- 
lebens behandelt  er,  mitunter  mit  unnötiger  Breite  und  Abschweifung,  in 
11  Kapiteln.     Die  Unterwerfung  des  Landes,   die  Avarenkämpfe,  die  Ver- 
waltung,   die  Verhältnisse   der  Frankenherrscher  zur  Kirche  und  zu  den 
Bischöfen,  die  erste  Provinzialsynode,  die  slawischen  Nachbarn,   das  litte- 
rarische Leben  und  die  Umwandlung  des  Landes  durch  Ludwig  den  Deutschen. 
—  Nach  Bayets48)  Meinung  ist  das  Studium  der  karolingischen  Geschichte 
in  Frankreich  in  der  letzten  Zeit,  gegenüber  den  Leistungen  deutscher  Ge- 
lehrten auf   diesem  Gebiete,  zurückgeblieben.     Er  hielt  es  daher  für  seine 
Aufgabe,   seine   Hörer  in  Lyon  zu  derartigen  Forschungen  anzuregen  und 
veröffentlicht  nun  einige  der  aus  dieser  Anregung  hervorgegangenen  Arbeiten 
und  leitet   sie  mit  einer  Vorrede  ein.     Der  erste  dieser  jungen  Forscher, 
Bardot,  sucht  den  Chronisten  Richer  von  dem  Verdacht  zu  reinigen,  dafs 
er  wissentlich  König  Heinrich  I.   als  einen  Vasallen  Karls  des  Einfältigen 
Eingestellt   und  seinen  Namen   für  den  Herzog  Gisleberts  eingesetzt  habe. 
Er  erklärt  dieses  Verfahren  vielmehr  aus  der  Einheit  und  Logik  der  Er- 
zählung,   andererseits  aus  dem   vom  König  Karl  und  den  zeitgenössischen 
Chronisten  geteilten  Glauben,  dem  auch  R.  anhing,   dafs   der  Abkömmling 
Karls  Herr  über  alle  ehemaligen  Reichsgebiete  sei.  —  Po.uzet,  dem  Pfister 
aoiser  in  Bezug  auf  die  politische  Stellung  Walas,  zustimmt,  untersucht  und 
vergleicht  die  verschiedenen  Teilungsakten  zwischen  806 — 43.     Die  Bestim- 
mungen Karls  806,  auf  älteren  Grundgedanken,  denen  der  Familienerbteilung 
und  der  Reichseinheit  ruhend,  daher  von  allen  Parteien  anerkannt,  sind  das 
Muster  für  alle  nachfolgenden  Teilungen  geworden.     Die  Gründe  für  die 
Nichtordnung  der  kaiserlichen  Würde  sind  unklar  und  werden  verschieden- 
artig ausgelegt.    Durch  den  Vertrag  von  Verdau  ist  an  die  Stelle  des  Ein- 
heitsgedankens das  System   der  Brüderlichkeit  und  der  Eintracht  getreten, 
übereinstimmend   mit  den  Absichten  Karls   d.  Gr.  und  den  ältesten  Tra- 
ditionen des   Frankenreichs.  —  Breyton  führt  die  rasche  Unterwerfung 
des  Langobardenreichs  774  auf  den  unausgeglichenen  Streit  zwischen  Römern 
und  Langobarden,  auf  die  Schwäche  des  Königtums  und  der  Erbfolge  und 
auf  die  Unabhängigkeit  der  Herzöge  zurück,  und  das  feste  Behaupten  der 
Erwerbung  auf  die  Klugheit  Karls,  Einrichtungen  bestehen  und  die  Ämter 
in  den  Händen  ihrer  Besitzer  zu  lassen.  —  Durch  gleiche  Erkenntnis  wie 
Bayet  ist  auch  Giry  bewogen   worden,   seine  Schüler  zur  Erforschung  der 
karolingischen   Geschichte  anzuregen.     Er  vermifst  nämlich  Regesten  und 
Jahrbücher  der  Karolinger,  wie  die  der  Rankeschen  Schüler  und  das  Werk 


4«  Verdun  843:  TravAc.  51,  S.  170—87.  —  47)  F*  Eberl,  Studien  %.  Gesch.  d.  Karol.  L 
Bayern.  Progr.  KgL  Studienanstalt.  Straubing.  68  S.  |[Hahn:  MHL.  19.]|  —  4g)  Bardot, 
Pouzet  &  Breylon .  Melange»  carol.  Prlf.  par  Ch.  Bayet  (Bibl.  Fac.  d.  Lyon  VII).  Paris, 
Uroux.  1890.  Till,  165  S.  |[Ch.  Pfieter:  RCr.  24,  S.  465/8;  £.  Caligarie:  RSIt.  8, 
8.  289— 92.] |  (Bardot:  Sur  un  passage  de  Richer  Üb.  I,  c.  22/4,  89  S. ;  Pouzet:  La 
roccetsion  d.  Charlemagne  et  le  taute*  de  Verdun,  92  S.;  Breyton:  Remarqu.  8.  L  causee, 


11^24  §  18.    Karolinger.    Hahn. 

von  Böhmer-Mühlbacher,  verzichtet  aber  wegen  der  deutschen  Vorarbeiten 
auf  die  Darstellung  der  ersten  Zeit,  läfst  erst  mit  Karl  dem  Kahlen  anfangen, 
um  so  mehr,  weil  sich  nach  ihm  von  dessen  Zeit  an  das  französische  National- 
bewafstsein  und  das  Feudalwesen  zu  entwickeln  beginnt.  Als  Grundlage 
dieser  Unternehmung  wird  eine  planmäfsig  angelegte  Sammlung  der  in  Frank- 
reich vorhandenen  Urkk.  dieses  Zeitraumes  veranstaltet.  Lot,40)  der  zuerst 
mit  seinem  Anteil  hervortritt,  bezeichnet  die  Regierung  Lothars  unter  Leitung* 
seiner  deutschen  Mutter  Oerberga  und  seines  Oheims  Bruno,  der  Geschwister 
Ottos  L,  als  eine  glückliche  und  dessen  Tod  infolge  Vergiftung  als  eine 
Fabel,  schildert  die  kurze  Regierung  des  rührigen,  fälschlich  faineant  ge- 
nannten, erst  sich  überstürzenden,  zuletzt  klüger  handelnden  Louis  V.  (966/7), 
endlich  die  Krönung  Hugo  Capets  und  seines  Sohnes,  der  seine  Erhebung 
weniger  seinen  von  Lot  nicht  hochgestellten  Fähigkeiten,  als  der  Besckränkt- 
heit  und  Entfremdung  Karls  von  Lothringen,  des  jüngsten  Sohnes  von  Lothar, 
und  der  Hinneigung  der  französischen  Vasallen  zu  ihm  selbst  verdankt. 
Girard  hält,  abweichend  von  L.,  Hugo  für  einen  bedeutenden,  thatkräftigen 
Politiker.  Der  Untergang  der  Karolinger  wurde  nach  L.  nicht  durch  ihre 
Ohnmacht  herbeigeführt,  da  sie  noch  über  hinreichende  militärische  und 
finanzielle  Mittel  verfügten.  Das  Werk  ist  nach  Vorschrift  chronologisch 
und  kritisch  gehalten  und  mit  Quellenbesprechungen,  Citaten,  Namen  und 
Sachregistern  und  Stammtafeln  versehen.  Beigefügt  sind  7  ungedruckte  Urkk. 
aus  den  Jahren  955 — 87  und  11  Sonderuntersuchungen,  die  zum  Teil  schon 
anderweitig  abgedruckt  sind,  über  die  französische  Sprache  der  Karolinger, 
über  den  Beinamen  Capets,  über  dessen  verschiedenartige  Beurteilung,  aber 
Normannenkämpfe  u.  a.  m.  —  Ilwof B0)  verbreitet  sich  über  die  Einrichtung 
und  Verwaltung  der  Güter  Karls  d.  Gr.,  seine  Bestimmungen  in  Bezug  auf 
den  Landbau,  seinen  Einflufs  auf  Handwerk,  Kunst  und  Handel  und  nennt 
ihn  einen  Staatsmann  und  Volkswirtschaftler  von  Bedeutung.  —  Die  letzten 
Sachsenkriege  dieses  Herrschers,  die  nur  ein  Nachspiel  der  ersten,  aber 
durch  Dauer  und  Mafsnahmen  bedeutungsvoll  sind,  durchforscht  Witzschel51) 
noch  einmal  kritisch,  durch  Dürftigkeit  der  Quellen  mehrfach  zu  Vermutungen 
gezwungen.  Er  geht  dabei  näher  auf  das  capit.  Saxonicum  und  die  lex 
Saxonum  ein,  deren  Abfassungszeit  er  802  annimmt,  endlich  auch  auf  den 
angeblichen  Frieden  zu  Salz  und  die  weltgeschichtliche  Bedeutung  der  Unter- 
werfung der  Sachsen.  —  Über  die  Reisen  Karls,  seine  Rührigkeit  dabei 
und  die  Art  und  Weise  des  Reißens  läfst  sich  Peez62)  aus  und  zählt  in 
einer  Übersichtstafel  unter  Angabe  des  Ziels,  der  Zeit  und  der  Entfernungen 
über  40  solcher  Reisen  auf.  Kl  hat  dabei  unter  Anrechnung  von  Umwegen 
oder  übergangner  Jugendfahrten  wohl  11000  geographische  Meilen  zurück- 
gelegt.&8,54)  —  Über  den  Streit  Nominoes  und  seiner  Söhne  mit  Karl  dem 


qui  out  facilite*  la  conquete  franque  en  Lombardie  etc.,  31  S.)  —  49)  F.  Lot,  Hist.  d. 
Carolingiens:  Loth.,  Louis  V,  Ch.  d.  Lorraine  (954 — 91)  av.  preY.  de  A.  Giry.  (=  Fase.  87 de  la 
bibl.del'e'c.d.h.ättid.)  Paris, Bouillon.  XLVIII,479  8.  Fr.  13.  |[M od  od:  RH.  48,8.365  ff. (lob.); 
MHL.  19.]]  (S.U.N.  57 u.  91.)  —  50) F.  II  wo  f,  Karl  d.Gr. als  Staatswirt :  ZSW.  47,8. 413—52. 

—  51)  H.  Witzschel,  D.  Ausgang  d.  Sachsenkriege  Karlsd.  Gr.  7  9  2—  804.  Dies.  Halle.  65  S. 

—  52)  A.  Peez,  D.  Reisen  Karls  d.  Gr.:  JGVV.  15,  II,  S.  11/9.  —  58) X  A.  Benoit,  Les 
courses  cynege'tiques  de  Charlemagne :  MAcMetz  67  (1889),  S.  809 — 18.  (Vermutungen  aber 
Jagden  K.s  im  Moselthal  u.  in  den  Hochvogesen  nach  Bezeichn.  v.  Orten  u.  Steinen  daselbst  mit 
seinem  Namen  u.  nach  e.  ihm  angeblich  gehörigen  Elfenbein  hörn.)  —  54)  X  Abbe*  Curicque, 
Me"m.  histor.  sur  le  eulte  ecetesiastique  du  bienheur.  emp.  Charlemagne:  ib.  S.  215 — 74. 
(Darlegung  d.  Verehrungsgesch.  in  4  Perioden,  d.  erste  v.  Tode  K.s  bis  z.  Translation  1166. 


§  18.    Karolinger.    Ha  ho.  11,25 

Kahlen,  der  mit  der  Anerkennung  der  Unabhängigkeit  der  Bretagne  und  der 
Bildung  eines  besonderen  Königreichs  und  der  Nachgiebigkeit  Karls  endigt, 
berichtet  ausführlich  Merlet.66)  —  Aus  dem  Nachlafs  Fustel  de  Con- 
tangos'5*) veröffentlicht  Jullian  6  Abhandlungen,  von  denen  eine  die 
Theorie  Havets  über  den  Gebrauch  von  vir  inluster  angreift,  die  letzte,  gegen 
Bourgeois  sich  wendend,  ohne  aber  nach  Monod  neues  zu  bringen,  das 
Kapitular  von  Kiersjr  877  behandelt.  Die  erstere,  Brefslaus  und  Pirennes 
Widerspruch  gegen  Havet  hervorhebend,  sucht  nachzuweisen,  dafs  der 
römische  Ehrentitel  vir  inluster,  ebenso  von  den  merowingischen  Königen,  als 
von  den  Grofeen,  wie  von  Pippin  und  Karl  gebraucht,  bei  diesem  aber  von 
775  an  dnrch  den  Titel  patricius  und  Augustus  verdrängt  worden,  überhaupt 
aber  keine  eigentliche  Königsbezeichnung  gewesen  sei,  und  dafs  Havet  die 
allmählich  immer  deutlicher  hervortretende  Kontinuität  des  Ausdrucks  über- 
sehen und  hei  der  Untersuchung  zuverlässige  Kopieen  und  die  Formeln  aufser 
Acht  gelassen  habe;  auch  andere  Ehrenbezeichnungen,  wie  gloriosissimus 
seien  vom  4./9.  Jh.  im  Schwange,  aber  politisch  unwichtig  gewesen.  Die  über 
das  Kapitular  erläutert  die  einzelnen  Artikel  desselben,  das  Verhältnis  der 
Antworten  der  Grofsen  darauf,  legt  die  Umstände,  unter  denen  es  erlassen 
wurde,  dar  und  gelangt  zu  dem  Schlafe,  dafs  es  1.  kein  organisches  Gesetz 
war,  sondern  eine  zeitweilige  Anweisung,  2.  kein  von  einer  feindlichen  Ver- 
sammlung abgetrotzter  Erlafs,  3.  keine  Bestimmung  über  Erblichkeit  der 
Lehn.  Die  Anerkennung  der  Unabsetzbarkeit  und  beinahe  vollen  Erblich- 
keit der  Vasallen  mit  der  Forderung  des  Gehorsams  seitens  dieser  war  also 
kein  Akt  der  Schwäche  des  Königs,  sondern  Bestätigung  eingebürgerten 
Brauchs  and  lag  in  der  Absicht  Karls,  durch  Regelung  der  direkten  Erb- 
folge künftigen  Willkürlichkeiten  und  Unordnungen  vorzubeugen,  das  König- 
tum zu  stärken  und  die  Gesellschaft  besser  zu  regieren.  —  Eine  Abhand- 
lung, später  unter  die  Anhänge  seines  gröfseren  Werkes  aufgenommen,  hat 
Lot57)  dem  Wort  'Carolingien'  gewidmet,  das  er  als  mifsbräuchlich  und 
spät  entstanden  bezeichnet.  Aus  der  Anwendung  des  Familiennamens  auf 
Land,  Leute  und  Sprache  Frankreichs  sucht  er  etwas  schwächlich  zu  be- 
gründen, dafs  Karl  d.  Gr.  kein  Deutscher  und  Ansprüche  der  Deutschen 
*of  seine  Landsmannschaft  zurückzuweisen  seien.58)  —  Ober  Agobard  von 
Lyon  handelt  Rozier.69)  Im  ersten  Teil  seiner  kleinen  Abhandlung  giebt 
er  einen  Abrifs  von  dessen  Leben  und  eine  Aufzählung  seiner  Schriften,  die 
er  in  4  Klassen  teilt,  in  solche  gegen  die  Juden,  in  politische,  in  solche  zur 
Bekämpfung  von  Irrtümern  und  schlechten  Sitten,  wie  z.  B.  die  über  Hagel 
und  Gewitter,  und  in  die  über  religiöse  Ideen.  In  dem  2.,  dem  Hauptabschnitt, 
bespricht  R.  die  3.  und  4.  Gruppe,  um  den  Beweis  zu  führen,  dafs  A.  ein 
aufgeklärter,  seiner  Zeit  vorauseilender  Mann  und  in  Bezug  auf  seine  An- 


D.  Vf.  hofft  auf  d.  Eintragung  K.s  in  d.  röm.  Martyrolog.  n.  auf  e.  allgemeine  Verehrung 
desselben  in  allen  Diözesen.)  —  55)  Rene*  Merlet,  Streit  Nominoes  u.  geiner  Söhne  mit 
Ksxld.  Kahlen  :RBret.,  Yenddme  et  Anjon (Juin,  Juill.  1891).  —  56)  F  ustel  de  Coulanges  , 
Soqt.  recherches  snr  quelqa.  problem.  d'hist.  publ.  r».  Camille  Jullian.  Paris,  Hachette. 
K,  482  S.  Fr.  10.  |[Monod:  RH.  48,  S.  874  ff. ;  M.  Prou:  MA.  (1892),  S.  49—55 
M.,  eins.  AniBtell.).]|  (Darunter  Titres  romains  de  la  monarch.  franque  8.  217 — 75.  u. 
Us  articlea  de  Kieray,  S.  416—79.  —  S.  JBG.  8,  II,  2982  [Bourgeois];  11,  IV,  6767/9  [Havet 
Brefslan,  Pirenne  etc.])  —  57)  F.  Lot,  Origine  et  significat.  du  mot  'Carolingien':  RH.  46, 
S.  68-73.  |[Brefslau:  NA.  17,  S.  225  (tad/).]|  (S.  o.  No.  49.)  —  58)  X  D.  Hupfeld, 
Bonifrtras,  Apostel:  DentschAllgMissZg.  (1890),  S.  447—58,  481—95-  —  59)  L.  Rozier, 
Agobard  de  Lyon,   aa   vie  et  s.  ecrits.    Montauban,  Gran i er.    64  S.    (S.  JBG.  11,  II,  25°° 


11,26  §  18«    Karolinger.    Hahn. 

sichten  über  die  Bibel  and  das  Papsttum,  wie  Claudius  von  Turin,  ein  Vor- 
läufer der  Reformation  gewesen  sei.60)  —  Zwei  Abhandlungen  aus  der  Abtei 
Maredsous  suchen  die  Persönlichkeiten  zweier  Erzbischöfe  von  Trier  durch 
Identifikation  mit  andern  näher  zu  bestimmen;  Morin61)  hält  Amalarius 
von  Trier  für  den  Vf.  des  Buches  de  officiis  ecclesiasticis,  bekannt  unter 
-dem  Namen  Amalarius  Symposius  und  für  den  A.,  der  einer  Versammlung 
von  Paris  825  beiwohnt.  Er  stützt  sich  dabei  auf  «Briefe.  Derselbe 
hält  Wizo  von  Trier  (804/9)  für  den  bekannten  Schüler  Alkuins  Wizo.62) 
Aus  der  innern  Verwandtschaft  von  Werken  des  cod.  Harleian.  3034  aus  dem 
9.  Jh.  mit  Abhandlungen  des  Candidas,  des  Schülers  von  Alkuin,  aus  der 
Nennung  des  h.  Servatius  in  einer  derselben,  aus  der  Verehrung  eines 
h.  Candidas  in  Maastricht,  endlich  aus  dem  spurlosen  Verschwinden  des 
Wizo  von  Trier,  ohne  dafs  sein  Tod  erwähnt  wird,  schliefst  der  Vf.  auf 
seine  Verdrängung  und  sein  Einsiedlerleben  im  Kloster  des  h.  Servatius  in 
Maastricht.  —  Über  den  von  Walahfrid  Strabo  besungenen  Jren  Blaithmaic, 
über  den  flüchtige  Genossen  vielleicht  Nachrichten  nach  Reichenau  gebracht 
haben,  berichtet  Zimmer.68)  Mit  Hülfe  irischer  Martyrologieen  und  Annalen 
stellt  er  dessen  Tod  durch  die  Vikinger  am  24.  Juli  827  fest,  den  von  Moengal 
871  und  den  von  Vergil  von  Salzburg  789.  Gegen  die  Identifizierung  des 
Bangorschen  Moengal  mit  dem  von  S.  Gallen  wendet  sich  Traube.  —  In 
Vienne  (Isöre)  ist  das  Grab  und  Skelett  des  Königs  Boso64)  von  Provence, 
eines  Schwagers  Karls  des  Kahlen  (gest.  888),  aufgefunden  worden.  —  Die 
Einfälle  der  Vikinger  in  das  westliche  Europa,  zumal  in  das  Frankenreich, 
bis  zur  Einsetzung  Arnulfs  von  Kärnten  legtKeary66)  dar.  Uneingeengt 
durch  tiefe  Quellenforschung  und  Benutzung  fremder  Forschungen,  aber  doch 
auch  nicht  ohne  Belesenheit  und  mit  'gesundem  Urteil  und  philosophischem 
Blick'  ergeht  er  sich  bald  in  gedrängterer  chronologischer  Erzählung,  wobei 
-er  aber  Abschweifungen  über  die  Sachsenkriege,  die  spanischen  Kämpfe 
Karls  und  die  Bürgerkriege  unter  Ludwig  dem  Frommen  macht,  bald  in 
ausgedehnten  Reflexionen,  wie  in  den  3  ersten  und  dem  letzten  Kapitel  über 
den  Gegensatz  von  Christentum  nnd  Heidentum,  dabei  den  Heliand  und 
andere  Spuren  des  Heidentums  berührend.  Oberhaupt  ist  ihm  der  Kampf 
zwischen  dem  christlichen  Glauben  und  dem  nordischen  Heidentum  die  Haupt- 
sache bei  der  ganzen  Erzählung. 

Von  Zu  ständlichem  und  Rechtsverhältnissen  nennen  wir  dies- 
mal nur  wenige  Arbeiten.'  Von  der  Jagd  in  der  fränkischen  Zeit  führt 
Oberförster  Rörig66)  aus,  dafs  sie  bereits  Gegenstand  des  Luxus  geworden 
sei,  zunächst  bei  den  Königen,  dann  aber  auch  bei  Adligen  und  bei  der 
Geistlichkeit,  bei  der  letzteren  trotz  staatlicher  und  kirchlicher  Verbote. 
Aus  den  Wäldern  seien  infolge  jener  *  Jagdlust  der  Herrscher  Bannforsten 
geworden.  Der  Vf.  läfst  sich  noch  aus  über  Strafgesetze  betreffs  der  Jagd, 
über  Forstbeamte,  Jagdarten,  Jagdmittel  und  Jagdtiere  jener  Periode.67,08' 

[Marcks];  12,  II,  41"  [Enge].)  —  60)  (JBG.  12)  Laville,  Claude  de  Törin.  —  61)  & 
Morin,  La  question  des  deux  Amalaire :  RBenedMaredaous  8(1891),  S.  483—43.  |[Duchesne: 
BCr.  (1892),  No.  l.]|  (Vgl.  JBG.  10,  II,  25"  [G.  Meyer].)  —  62)  id.,  ün  Mint  d.  Maestricht 
rendu  a  l'hiit.:  ib.  No.  4,  S.  176—84.  (VgL  über  Wizo  JBG.  13,  II,  2890  [Richter].)  — 
63)  H.  Zimmer,  Blaithmaic.  Moengal:  NA.  17,  S.  208—11.  (Vgl.  SBAk.MünchPh.  19, 
S.  361  [Traube].)  —  64)  Über  Boso  v.  Provence :  VosaZg.  No.  505,  1.  Beilage  (29.  Okt.  1891V 
—  65)  C.  F.  Keary,  The  Vikings  in  western  christendom  789 — 888.  London,  Unwin. 
XV,  511  8.  |[F.  Y.  Powell:  EHR.  No.  26,  V.  VII  (1892);  F.  Liebermann:  DZG.(1891\ 
S.  167  (lob.).]|  —  66)  Rörig  (Oberförster),  D.  Jagd  i.  d.  fränk.  Zeit  in  Verbind,  mit  d. 


§  13.   Karolinger.   Hahn.  11,27 

Die  Reihe  kirchengeschichtlicher  Werke  eröffne  des  verstorbenen 
Moellers**)  Lehrbuch,  das  sehr  gerühmt  wird.     Ein  weiter  Raum  ist 
unter  Angabe  der  einschlägigen  Litteratur  der  Darlegung  karolingischer  Ver- 
hältnisse gewidmet;  besonders  ausführlich  sind  die  Thätigkeit  des  Bonifaz, 
die  kirchlichen   und  Bildungsznstände  unter  Karl  d.  Gr.,  die  Bekehrungen 
im  Norden,  die  Streitfrage  der  Pseudo-lsidorischen  Dekretalen  und  die  Lehr- 
streitigkeiten   unter  Karl  dem  Kahlen  dargelegt  —  Nicht   ohne  Studium, 
aber  ohne  Quellenangabe  erzählt  Wrightson 70)  die  Wechselfälle  des  Centrums 
der  römischen  Macht   von  dem  Untergange  des  weströmischen  bis  zu  dem 
des  Karolingerreichs  in  schlichter  Weise  und  chronologischer  Reihenfolge. 71)  — 
In  eingehendster  Weise  verfolgt  die  Entwickelung  der  bischöflichen  Wahlen 
vom  9.   bis   12.  Jh.    Imbart  de  la  Tour,72)  d.  h.   von  der  Wahl  der 
Bischöfe  durch   die  Gemeinden  bis  zu  ihrer  Ernennung   durch  den  König. 
Schon  die  Wahl  durch  die  Domkapitel  bezeichnet  den  Sturz  des  Wahlsystems. 
Im  9.  Jh.  erfolgt  die  Wahl  durch  eine  Versammlung,  zusammengesetzt  aus 
den  verschiedensten  Elementen,  Geistlichen,  Grofsen  und  Leuten  des  Volks; 
de  bedarf  der  Bestätigung  des  Königs,  der  Prüfung  und  Billigung  durch  den 
Metropolitan    und  das  Bischofskollegium   und   endigt  mit   der  Weihe.     Im 
10.  Jh.  treten  aus  vielen  Ursachen  neue  Verhältnisse  zwischen  Gewählten  und 
Bestätigen!  ein.     Im  11.  Jh.  wird  eine  teilweise  Wiederherstellung  des  alten 
Wahlrechts  versucht.     Im  12.  Jh.  endlich  weicht  die  Bestätigung  durch  Erz- 
bischof und  Wahlkollegium  der  durch  Papst  und  König.     Betreffs  des  9.  Jh. 
berichtet  der  Vf.  über  Ursache  der  Vakanzen,  Vorbereitungen  während  der- 
selben zur  neuen  Wahl,  Aber  das  Verfahren  bei  der  Wahl,  bei  der  Bestätigung 
und  bei  der  Weihe,  den  3  Bedingungen  einer  geordneten  Wahl.     In  2  Ver- 
zeichnissen werden  die  benutzten  Quellen  und  Forschungen  angeführt;  ein 
Sachregister  ist  beigefügt.72*)  —  Eine  andere  Seite  der  bischöflichen  Stellung 
md  ihrer  Entwickelung   beleuchtet  Hauck,78)    dabei  auch  von  den  Ver- 
hältnissen der  fränkischen,  besonders  karolingischen  Zeit  ausgehend,  in  manchen 
Punkten  die  von  Imbart  dargelegten  Zustände  streifend.     Die  Bischöfe,  in 
der  karolingischen  Zeit,  Beamte  des  Königs,  von  ihm  bestätigt  und  ihm  ver- 
antwortlich, im  germanischen  Osten  beim  Ausgang  der  Karolinger  Herrschaft 
bei  aufsteigender  und  wachsender  Gewalt  der  Herzöge  als  Grofsgrundbesitzer 
mit  diesen  im  Streit,  allmählich  «von  ihnen  abhängig,  werden  aus  ihrer  Ab- 
hängigkeit von  Otto  I.  erlöst.     Er  stellt  das  kirchliche  und  staatliche  Wahl- 
recht wieder  her,  wie  es  unter  den  Karolingern  war,  d.  h.  die  Wahl  der 
Bischöfe  durch  Klerus  und  Volk,  die  Bestätigung  durch  den  König,  ordnet 


tanaL  Getellseh.  Leipzig.  30  S.  M.  0,25.  (Abdr.  a.  IUustr.  Jagdz.)  —  67)  X  H.  G. 
GeDgler,  Beitnr.  a.  Rechtsgeseh.  Bayerns.  2.  H.  D.  altbayr.  Ehehaftreehte.  Erlangen, 
Dtkhert.  M.  3,50.  —  68)  X  Fr.  v.  Wyfs,  Rechtshietor.  Lesefrüchte,  gegammelt  vor- 
nehmlich aua  <L  Urkk.buch  v.  S.  Gall.  v.  8. — 10.  Jh.  (=  Turicensia,  Beitrr.  s.  Zttrch.  Gesch.) 
Jubelsehrift.  Zürich.  243  S.  M.  5.  —  69)  W.  Mo  eller  (f  1892),  Lehrbuch  d.  Kirchen- 
gtseh.  Bd.  2.  Freiburg,  Mohr  (Siebeck).  560  S.  M.  18.  |[J.  Orr:  RThPhLiterature  (1892), 
n,  103  (lob,).])  —  70)  B.H.  Wrightson,  The  saneta  respubl.  Rom.,  a  handbook  to  the 
ktftof  Borne  aad  ItaL  896—888.  London,  Frowde.  280  S.  7  sh.  6d.  —  71)  X  G.  Audi  Bio, 
Hirt.  ehr.  et  relig.  des  papes  de  Constantin  a  Charlemagne.  Lille,  Desclee  &  Brouwer.  444  S. 
i[&  P.:  RQH~  26,  S.  826.]|  —  72)  Imbart  de  la  Tour,  Les  emotione  Ipiscopal.  de 
1'egliM  d.  Fr.  da  «•  au  12«  s.  (81 4— 1160).  (£tud.  für  la  dtfead.  du  principe  elect.)  Paris, 
Hsehette.  XXXI,  554  S.  |[G.  SaWemini:  AStlt.  5.  Ser.  9,  8.  125—32  (lob.).]|  — 
73*)  X  id.,  De  eecleaiis  rusticanis  aetate  Carolingiea.  Bordeaux,  Gounouilhou.  XIII,  140  S. 
—  ?$)  A.  Hauck  ,  D.  Entstehung  d.  bischöfl.  Fürstenmacht.  Einlad.  z.  Reform.-Fest.  Leipzig, 


11,28  §  13.    Karolinger.    Hahn. 

die  Wahlvorgänge,  giebt  den  Bischöfen  ihre  frühere  Macht  wieder. 74)  Durch 
gesteigerte  Befugnisse  werden  sie  zu  Reichsfürsten,  und  zwar  sind  sie  das 
schon  unter  Heinrich  II. 7ft)  Beiträge  zur  Geschichte  des  schwäbischen  Klosters 
Hirsau  bei  Calw  im  Schwarzwalde  bringt  Hafner.76)  Er  verwirft  die 
Ansicht  von  der  Gründung  des  Klosters  durch  eine  Witwe  Helizena  um  das 
Jahr  645,  als  auf  gefälschter  Urk.  beruhend,  verteidigt  dagegen  die  von 
der  Stiftung  um  830  als  zweifellos  trotz  Beglaubigung  durch  späte  Urkk., 
bezeichnet  aber!  die  von  Trithemius  erzählten  Einzelheiten  als  unzuverlässig 
und  erzählt  die  Geschichte  des  Klosters  bis  zu  dessen  Wiederherstellung  (1049). 77) 
Die  Künste  der  karolingischen  Zeit  werden  wieder  in  vielen 
Schriften  beleuchtet,  die  Miniaturen  und  Initialen  in  Wort  und  Bild  durch 
L.  v.  K  ob  eil78)  und  zwar  aus  Hss.  vom  4.  bis  16.  Jh.  Der  Text  stellt, 
ohne  Neues  zu  bringen,  das  Wissenswerteste  aus  der  Kunstgeschichte  zur 
Erläuterung  der  beigefügten  Tafeln  schlicht  zusammen.  Unsere  Zeit  geht 
das  2.  Kapitel  über  den  Einflnfs  der  irischen  Mönche  auf  die  Schrift  und 
Buchmalerei  des  frühen  MA.  und  das  3.  über  Hss.  unter  den  Karolingern 
an.  Im  2.  wird  u.  a.  auf  den  Unterschied  in  der  Behandlung  der  mensch- 
lichen Gestalt  bei  Iren  und  Angelsachsen  aufmerksam  gemacht.  Die  Angel- 
sachsen stellen  den  Menschen  naturalistisch,  die  Iren  ornamental  dar.  Für 
den  Gebrauch  von  Tierbuchstaben,  Fisch-  und  Vogelornamentik  dienten  Ab- 
bildungen aus  Augustini  homiliae,  die  dem  heiligen  Corbinian  zugeschrieben 
werden.  Ziemlich  eingehend  werden  die  Prachtwerke  der  Karolingerzeit  auf- 
gezählt und  beschrieben,  die  Laub-  und  Flechtwerkornamentik,  das  Eindringen 
der  Arabesken  hervorgehoben  und  das  für  Karl  den  Kahlen  gearbeitete 
Prachtwerk  codex  aureus  durch  4  Vollbilder  zur  Anschauung  gebracht79"80) 
—  Das  Fragment  eines  Lorscher  Sakramentars,  das  der  Schrift  nach  zwar 
dem  10.  oder  11.  Jh.  angehört,  aber  noch  ein  Nachwirken  der  karolingischen 
Kunst,  wenn  auch  in  etwas  vergröberter  Weise  verrät,  beschreibt  Zucker.81) 
Am  Rande  Bind  die 'Namen  von  5  Lorscher  Äbten  aus  dem  9.  Jh.  verzeichnet, 
die  auch  im  Nokrologium  dieses  Klosters  vorkommen.  Die  Entwicklungs- 
geschichte der  Darstellung  der  Geburt  Christi  in  der  bildenden  Kunst,  führt 
Schmid8*)  durch  und  zwar  im  ersten  Teil  die  altchristliche  und  weströmisch? 
bis  in  die  Zeit  der  Karolinger  und  dann  die  oströmisch-byzantinische  Kunst. 
Die  vorhandenen  Geburtsbilder  werden  in  einem  Katalog  in  Abbildungen  wieder- 
gegeben  und  beschrieben,   die  Quellen  aufgeführt,   der  Einflnfs    der  Fest- 


Uni  Y.-Buchdruckem.  4°.  49  S.  —  74)  X  A-  Schröder,  Chorbischhöfe  d.  S.  u.  9.  Jb.: 
ZKTh.  15,  S.   176/8.    (Chorbiseh.  d.  beid.  Jh.   haben  häufig  e.  abgegrenzten  Sprengel.)  — 

75)  X  H.  J.  Schmitz,  D.  Vikariat  v.  Arie 8.  £.  histor.-kirchenrechtl.  Untersach.  I,  II: 
HJb.  12,  S.  1—86,  45—76.    (Soch  nichts  Karoling.;  vgL  Gundlach  JBG.  12,  II,  87".)  — 

76)  O.  Ha  fner,  Regesten  z.  Gesch.  d.  schwabisch.  Kiosk  Hinan:  StMBCO.  12,  S.  244—55. 

—  77)  XWetzer&Welte,  Kirchenlexik.  2.  Aufl.  Bd.  7.  Freiburg,  Herder.  (In  Bd.  6 
noch:  B.  Jonas  r.  OrL  [Kefsel];  in  Bd.  7  Libri  Carol.  [Hermes],  Karl  d.  Gr.  [Weber],  Kirchen- 
staat [Weber],  Leidrad  [Schrodl],  P.  Leo  III.,  IV.,  V.   [Grisar],  Lioba,  Liftinae  [Streber]  etc.) 

—  78)  L.  t.  Kobell,  Kunstvolle  Miniaturen  n.  Initialen  ans  Hss.  d.  4. — 16.  Jh.  Gesch. 
Beitrr.  5.  Liefr.  München,  Albert.  Fol.  M.  40.  Liefr.  a  8  11.  |[M.  Pron:  MA.  (1891  . 
No.  5,  S.  99  — 101.]|  (52  Vollbilder  n.  viele  Initialen.)  —  79)  X  F.  B.  Abbe' Salmon, 
Hist.  de  l'art  ehret,  aux  dix  prem.  siecl.  Lille,  Bruges;  Desclee,  Bronwer.  609  8.  Fr.  12. 
(9  planch.)  —  80)  X  Abbe*  L.  A.  Bosseboenf,  L'e'cole  de  calligraphie  et  de  miniature  de 
Tours,  des  origines  au  10*  s.:  ExtrMSArchTouraine  36,  S.  808 — 434.  Tours,  L.  Pericat. 
|[Herbomez:  B&Ch.  52,  S.  316/7  (UdA]|  —  81)  M.  Zucker,  Fragm.  e.  Lorscher 
Sakramentars  in  d.  Erlanger  Cniv.-Bibl.:  RepKunstw.  14,  S.  84—43.  —  82)  M.  Schmid, 
D.  Darstellung  d.  Geburt  Christi  in  d.  bildend.  Kunst.    Stuttgart,  Jul.  Hoffmann.    IV,  128  S. 


§  18.    Karolinger.    Hahn.  H,29 

feiern  der  Geburt  Christi  auf  die  Darstellung  nachgewiesen  and  verschiedene 
Typen  bis  und  seit  dem  6.  Jh.  festgestellt.  Dem  eingetreten  Schwanken 
in  der  freien  Nachahmung  byzantinischer  Vorbilder  gegenüber  treten  in  der 
K&rolingerzeit  bei  den  Geburtsdarstellungen  feste  Formen  ein.  Die  Elfen- 
beinarbeit zeigt  sich  freier,  die  musivische  Kunst  Roms  im  8.  Jh.  mechanisch. 
Ine  oströmische  Kunst  fuhrt  durch  Einschaltung  neuer  Personen  den  Ausbau 
der  früheren  Typen  herbei.  —  Von  der  byzantinischen  Darstellung  des  Abend* 
mahis  ausgehend,  weist  Dobbert88)  nach,  dafs  das  pomphafte  Ceremoniell 
des  byzantinischen  Hofes  sich  im  8.  Jh.  auch  in  den  Abendmahlsbildern, 
der  würdevollen  Haltung  Christi,  und  in  seinem  Hofstaat  von  Engeln  ab- 
spiegeln. Der  Vf.  beschreibt  verschiedne  Abendmahlsdarstellungen  des  9.  Jh., 
darunter  eine  Wandmosaik,  auf  Anregung  Papst  Johanns  VII.  entstanden,  der 
unter  griechischer  Herrschaft  geboren  war.  —  Nicht  ohne  Scharfsinn  und 
Belesenheit  in  der  altern  historischen  und  Kunstlitteratur,  während  die 
neuere  stiefmütterlich  behandelt  wird,  aber  in  etwas  dilettantenhafter  und 
infolgedessen  breiter  oratorischer  Weise  sucht  Labanca84)  nachzuweisen, 
wie  die  Stellang  Karls  des  Grofsen  zu  den  Päpsten  in  zeitgenössischen  Bildern 
z.  6.  dem  Triklinium  Leos  IE.  sich  wiedergiebt  und  wie  die  verschiedenen 
kirchlichen  Auffassungen  der  historischen  Ereignisse  sich  in  den  späteren 
Bildern  ablagern ;  er  betrachtet  und  benutzt  daher  auch  umgekehrt  die  Bilder 
ah  Quellen  zur,Bestätigung  für  gewisse  Ereignisse  und  Anschauungen  darüber. 
Dtt  Triklinium  läfst  er  wegen  der  Darstellung  Karls  darin  vor  der  Eaiser- 
bönung  etwa  796  entstanden  sein;  die  Krönung  selbst  hält  er  für  nicht 
aufgedrängt,  sondern  bereits  in  Paderborn  verabredet. 

Mit  karolingischen  Bauten  beschäftigen  sich  eine  ganze  Anzahl  von  Ab- 
handlungen. —  Aus  der  Schrift  eines  unbekannten  Aachner  Geistlichen  be- 
z&gtieh  der  Kanonisierung  Karls  des  Grofsen  vom  Jahre  1166  druckt  Giemen  85) 
eine  Beschreibung  des  Aachner  Münsters  ab,  die  nach  Einhard  und  dem 
thron.  Moissiacens.  gearbeitet  ist  und  Mosaiken  erwähnt,  die  also  noch  1166 
vorhanden  waren.80"88)  —  Von  dem  Dom  zu  Minden,  den  Nordhoff89)  be- 
schreibt, geht  uns  nur  das  erste  Hervortreten  des  Ortes  als  Missionsstätte  und 
Bistum  unter  Karl  dem  Groften  an ;  seine  Baugeschichte  fällt  in  spätere  Zeit. 00>  91) 

Der  1.  Teil  der  Münzgeschichte  von  Engel  und  Serrure,9*)  die  mehr- 
fach ihrer  Klarheit  wegen  gelobt  wird,  behandelt  die  Münzverhältnisse  von 
Rom  und  der  frühgermanischen  Völker,  der  2.  Teil  die  Entfernung  der 
MAlichen  Münzprägekunst  von  der  römischen  und  byzantinischen,  ihre  Neu- 


l[J.  P.  K.:  HJb.  12,  S.  217  (einiget  tad.).]|  (68  Illustr.  im  Text.)  —  83)  E.  Dobbert, 
D.  Abendmahl  Christi  in  d.  bild.  Kunst  bis  geg.  Schlafe  d.  14.  Jh.:  BepKunstw.  14,  III, 
S.  175 — 204.  (Hit  Abbild.)  —  84)  Baldassare  Labanca,  Carlomagno  n.  arte  eristiana. 
&oa  (Torino,  Firense),  Loeeeher.  292  S.  L.  4. —  85)  P*  Clemen,  Stud.  s.  Gesch.  d. 
fctr.  Knast.  IL  D.  Besehreib.  d.  Aaehn.  Munst.  dnreh  d.  Anonym.  Aqnens.  v.  J.  1166: 
bpKmstw.  14,  II,  8.  117—28.  —  86)  X  v.  Reber,  Über  d.  karol.  Palastbau  II.  Pal. 
t  Aachen:  AbhAJtMttnchH.  (1891).  —  87)  (JBG.  18)  Hamann,  Münster  z.  Essen.  — 
88)'§  29tis)  Adamy,  Thorhalle  n.  Klosterkirche  zu  Lorsch.  —  89)  Nordhoff,  s.§  81ftft. 
-9Q)XR.  Laste yrie,  L'eglise  de  St.  Kartin  de  Tours.  Stud.  erit.  s.  l'hist.  de  la 
ferne  de  es  monum.  «L  5«  an  10«  s.  (Extr.:  MAcLyonL.  84,  I.)  Paris,  Klincksieck.  4°. 
5« S.  (Fig.  et  planch-)  —  91)  X  E.  Mflnts,  Notes  enr  1.  mosaiques  ehre*t.  de  l'Ital.  (snite): 
*iith.  Ser.  m,  T.  17,  8.  70—87.  (Abdruck  e.  Weihinschrift,  anf  Befehl  Lintprands  i.  8.  Jh. 
rcrfifft.  Vergleich  mit  a.  Stelle  bei  P.  Diae.  Verweisung  e.  Mossikbildes  aas  d.  9.  Jh.  in 
t  1*.  Jh.)  —  M)  A-  Engel  et  R.  Serrnre,  Trsite*  de  nnmismat.  du  MA.  I.  dep.  la 
«bete  de  l'emp.  rom.  de  l'Oee.  jusqu'a  la  fin  de  l^poque  caroL  Paris,  Leroux.  LXXXVII, 
Söt  S.    Fr.  15.     !(▼•   Vlenten:  JVARheinl.  90,  S.  183  f.  (lob.);  Blanchet:  BArch.  8.  S., 


11,30  §  13.    Karolinger.    Hahn. 

gestaltung  unter  Pippin  und  Karl  and  ihre  selbständige  Weiterentwickelung. 
—  Eine  Abschrift  eines  Münzdiploms  Karls  des  Kahlen  vom  Jahre  871  hat 
Castan08)  den  Kanzleiformeln  und  Münzgewohnheiten,  sowie  dem  Unter- 
schriftsverfahren jener  Zeit,  sowie  Indiktion  und  Regierungsjahr  einem  Aufent- 
halte Karls  in  Besancon  871  entsprechend  gefunden.  Er  hält  daher  die 
Kopie  für  eine  verkürzte  Abschrift  der  Ursprungsurk.  Drei  Rechte  werden 
in  ihr  verliehen.     Das  Diplom  wird  im  Abdruck  wiedergegeben.04) 

Eine  Reihe  von  Arbeiten  über  Dichtungen  der  karoKngischen  Zeit  und 
karolingische  Sagen  werden  meist  nur  den  Titeln  nach  angeführt  werden. 
Der  Theorie,  dafs  die  Karolingersage  eine  Fortsetzung  einer  verlornen 
Merowingersage  sei,  und  dafs  beispielsweise  der  Sagenzug,  alle  Karolinger, 
wie  Karl,  Roland,  Ludwig  der  Fr.,  hätten  schon  von  Geburt  an  ein  Kreuz 
auf  der  Schulter,  nicht  rein  karolingisch  sei,  tritt  Lot96)  mit  dem  Nachweis 
entgegen,  dafs  die  vorgebrachten  Beispiele  kein  entscheidender  Beweis  wären, 
auch  nicht  Held  Wolfdietrich,  der  kein  Merowinger  sei ;  dafs  die  angezogenen 
Gedichte  nicht  über  das  12.  Jh.  zurück  gingen  uud  der  Ausdruck  cristatai 
der  griechischen  Chronik  kein  Kreuz,  sondern  die  langen  Haarexler  Merowinger 
bedeute.  —  Gegen  die  Annahme  von  Jellinghaus,  dafs  der  Heliand  in  den 
Niederlanden  und  im  8.  Jh.  entstanden  sei,  streitet  Nordhoff,06)  der  den 
Entstehungsort  in  einem  westfälischen  Missionsbezirk  sucht,  die  Entstehungs- 
zeit zwischen  dem  Ende  der  Sachsenkriege  und  dem  Jahre  830  festzustellen 
geneigt  ist  und  den  Vf.  für  einen  Sachsen  hält,  der  vielleicht  zeitweilig  bei 
den  Friesen  gelebt  hat.  Ähnliches  wendet  gegen  Jellinghaus  Jostes97)  ein, 
der  Werden  als  die  Heimat  des  Heliand  annimmt,  und  die  friesischen 
Elemente  darin  aus  dem  Zusammenhang  mit  Bischof  Liudger  und  dessen 
Familie  erklärt,  die  aus  Friesland  stammen  und  im  Besitz  von  Werden  sind. 
Die  Entstehungszeit  setzt  er  in  das  Jahr  822.  Beweise  für  seine  Annahmen 
will  J.  später  bringen.98"108) 

Von  historisch-geographischen  Abhandlungen  sind  nur  wenige  zu 
nennen.  Untersuchungen  über  die  Grenze  des  Lobdengaus  kommt  Huf- 
schmidt104)  auf  Grund  von  Angaben  des  Lorscher  Urkk.buchs  zu  dem 
Ergebnis,  dafs  der  Oberrheingau,  beziehungsweise  die  Heppenheimer  Mark 
bis  an  den  Neckar  gereicht  habe,  und  dafs  die  beiden  Markbeschreibungen 
von  Heppenheim  in  jener  Sammlung,  angeblich  aus  dem  8.  Jh.,  Lorscher 
Fälschungen  gewesen  seien  zum  Schutz  gegen  das  Bistum  Worms.  —  Aus  Urkk. 


17,  S.  126  f.  (lob.).]|  (654  illustr.  dans  1.  text.)  —  9g)  A.  Castan,  Concession  monlttin 
de   Charl.  le   Chauve   a  l'egl.  mltrop.  de   Besancon:  RNumism.  8.  Se>.,  T.  9,  S.  47—59. 

—  94)  X  Münze  d.  9.  Jh.:  VossZg.  (1.  Not.  1891),  Beilage  No.  511.  (E.  Goldmünze  r. 
884,  erworb.  ▼.  Münzkabinet  d.  Paris.  Nat.-Bibl.  stellt  Kaiser  Theophilus  u.  Familie  dar.)  — 
95)  F.  Lot,  La  croix  des  royaux  d.  France:  Romania  20,  S.  278—81.  (Vgl.  oben  N.  49 
u.  JB6.  12,  II,  49"*  [Rajna].)  —  96)  J-  B.  Nordhoff,  Jellinghaus  n.  d.  Heimat  <L 
Heliand:  HJb.  12,  S.  766—72.    (JbbVNorddeutschSpraohforsch.  15,  S.  61  ff.  [Jellinghau*)-] 

—  97)  Jostes,  Zorn  Heliand:  ib.  I,  S.  76—78.  —  98)  X  Roediger,  Nochmals  z. 
Hildebrandlied:  ZDA.  85,  I.  —  99)  X  AI.  D'Ancona,  Tradizioni  Carolingici  in  IttL: 
AAL*.  5,  I,  S.  420.  |[NA.  25,  8.  177.]|  —  100)  X  Th.  Eicke,  Z.  neneren  Iitt.-Ge»ch. 
d.  Rolandsage  i.  Deutschi.  a.  Frankr.  Leipzig,  Fock.  56  S.  M.  2.  —  101)  X  C.  Th.  H  ö  ff  t, 
France,  Franoeis  n.  Franc  im  Rolandslied.  Diss.  Strafsburg,  K.  J.  Trttbners  Verl.  74  S.  M.  2. 
jTFörster:  LBQRPh.  12,  S.  288  ff.]|  (Spuren  alt.  Dichtung  vor  848  im  RoUndsüed.)  - 
102)  X  Ch.  Smith,  The  battle  of  Roncesvalles  in  the  Karlomagnus  Saga:  Modern  längs» 
notes  6,  S.  257—64.  —  108)  X  O.  Schultz,  D.  provenz.  Pseudo-Turpin :  ZRPh.  14,  I/TV. | 

—  104)  M.  Hufschmidt,   D.  Ostgrenze    d.  Lobdengaus  im  Odenwalde:  ZGORh.  6,1» 


§  14.    Ottonen  (911—1002).    Ilwof.  11,31 

des  9.  Jh.  weist  Müller106)  nach,  dafs  Griffen  der  Name  einer  alt» 
slowenischen  Gründung,  Trixen  gegen  die  Ansicht  Kaemmels  der  eines  ost- 
gotischen Felsberges  Dranhsna  seien.  —  Über  eine  karolingische  Grafschaft 
Fezensac,  als  der  ersten  Grundlage  der  politischen  und  kirchlichen  Einteilung 
des  rispyren&ischen  Yaskoniens  unter  dem  König  von  Aqnitanien  (801) 
handelt  Blade'.10*) 


Ottonen  (911—1002). 

Fr.  Ilwof. 

(Verwandtes  in  anderen  g§  s.  »Haadbueh',  8.  34/5.) 

QueUefifrubllkatfonen,  'Die  Geschichtschreiber  der  deutschen 
Vorzeit'  bringen  in  guter  Übersetzung  eine  Anzahl  Quellen  znr  Geschichte  des 
10.  Jh.,  so  das  Leben  Oudalrichs,  Bischofs  von  Augsburg;1)  und  in  zweiter 
Ausgabe  das  Leben  der  Königin  Mathilde,  *)  die  Gedichte  der  Hrotsuitha, 8) 
Widukind/)  das  Leben  des  Bischofs  Adalbert  von  Prag5)  und  endlich  Odilos 
Leben  der  Kaiserin  Adelheid. 6)  Die  Obersetzungen  sind  in  der  zweiten  Aus- 
gabe durchgehends  von  Wattenbach  verbessert,  mit  trefflichen  Anmerkungen 
versehen  und  in  den  Einleitungen  wird  Aber  den  gegenwärtigen  Stand  der  die 
einzelnen  Schriften  betreffenden  Forschungen  Bericht  erstattet.  Die  Übersetzung 
Widukinds  enthält  auch  die  Schrift  aber  die  Herkunft  der  Schwaben  und 
Abraham  ibn  Jaqnbs  Bericht  Aber  die  Slavenländer  und  in  der  Einleitung 
beachtenswerte  Bemerkungen  über  den  letzteren,  dessen  Reise  ins  Jahr  966 
statt  973)  gesetzt  wird. 

Eine  Quelle  für  die  Ereignisse  in  Sicilien  und  Unteritalien  zur  Zeit 
Ottos  IL,  der  Theophono  und  Ottos  in.  veröffentlicht  Cozza-Luzi7)  im 
griechischen  Originale  und  in  lateinischer  Übersetzung.  —  Von  960  bis  995 
war  Gebhard  Bischof  von  Eonstanz;  eine  vita  desselben  wurde  im  12.  Jh. 
hi  seiner  Stiftung  Petershausen  verfafst  (edidit  Wattenbach,  MGH.  X,  582  ff.); 


S.  105—19.  —  105)  R.  Müller,  Kleine  Beitrr.  z.  altkärntner  Ortsnamenkunde:  Carinthia 
<*1.  Jg.),  Ho.  5,  S.  141—50.  —  106)  J-  F.  BlacU,  Un  comtrf  de  Vasconie  au  temps  de 
L  le  Debonnaire.  Vorles.  im  Congres  d.  floc.  sav.  a  Paris  22.  Mai:  Vgl.  RH.  46,  S.  465/7. 
1)  D.  Leben  Oudalrichs,  Bischofs  y.  Augsburg,  übersetzt  v.  G.  Grandaur.  91.  Lief. 
Leipzig.  Dyk-  104  S.  M.  1,40.  —  2)  D.  Leben  d.  Königin  Mathilde,  übersetzt  v.  Ph. 
J&ff  e\  ?.  Aufl.  bearbeitet  v.  W.  Wattenbach.  81.  Bd.  XII,  46  S.  —  g)  D.  Hrotsuitha 
Gedieht  aber  Gandenheims  Gründung  u.  d.  Thaten  König  Ottos  I.,  übersetzt  v.  Th.  G. 
Pfund.  2.  Aufl.  bearbeitet  T.  W.  Wattenba  eh.  82.  Bd.  XII,  62  S.  M.  0,80.  —  4) 
Widukinds  eichaiaehe  Gesch.,  übersetzt  ▼.  R.  Schottin.  2.  Aufl.  bearbeitet  v.  W.  Watten  - 
bsch.  38.  Bd.  XIX,  156  S.  M.  2,40.  —  5)  D.  Leben  d.  Bischofs  Adalbert  v.  Prag,  ttber- 
Mict  ▼.  H.  Httffer;  2.  Aufl.  bearbeitet  ▼.  W.  Wattenbach.  84.  Bd.  XIV,  64  S.  M.  1. 
—  6)  Odilo  ▼.  Clony,  Leben  d.  Kaiserin  Adelheid;  übersetzt  v.  H.  Httff er,  2.  Aufl.  durch- 
gewhen  r.  W.  Wattenbach.  8 5. Bd.  24  S.  M.  0,40.  —  7)  Orestes,  patriarcha Hierosolymi- 
tttus  de  bist,  et  laudibns  Sabae  et  Macarii  Sicelorum.    Vita  et  conversio  s.  patris  nostri  Sabae 


11,32  §  !*•    Ottonen  (911—1002).    Ilwof. 

Birlinger  veröffentlicht  eine  Legende  vom  heil.  Gebhard8)  in  deutscher 
Sprache  im  alemannischen  Dialekte,  im  15.  Jh.  in  der  Eonstanzer  Gegend 
verfafst,  welche  manchen  Vergleich  mit  der  vita  des  12.  Jh.  zuläfst.  — 
Einer  Nachricht  im  NA.  16,  S.  641  entnehmen  wir  das  Erscheinen  einer 
von  G.  Jacob  verfafsten,  in  einer  beschränkten  Anzahl  von  autographierten 
Exemplaren  verbreiteten,  dem  Referenten  nicht  zugänglichen  Schrift,9) 
welche,  da  eine  spanisch-arabische  Gesandtschaft  bei  Otto  I.  war  und  der 
Bericht  eines  Arabers  über  deutsche  Städte  im  10.  Jh.  und  Aber  die  slavischen 
Völker  an  der  deutschen  Ostgrenze  (JBG.  3,  II,  151 ;  4,  II,  23 ;  13,  II,  36) 
vorliegt,  in  diesem  Abschnitte  zu  verzeichnen  ist.10,11) 

Die  im  germanischen  Museum  in  Nürnberg  befindlichen  Kaiserurkk. 
verzeichnet  und  bespricht  Bendiner;19)  die  Zeit  der  Ottonen  betreffen 
folgende :  Otto  I.  schenkt  der  bischöflichen  Kirche  zu  Ghur  den  königlichen 
Hof  Zizers  und  gestattet  ihr,  ein  Schiff  auf  dem  Walensee  zu  bauen.  Dorn- 
burg, 28.  Dezember  955  (Stumpf  No.  236).  —  Aufzeichnung  über  eine  Ver- 
handlung im  Eönigsgericht,  betreffend  den  Hof  Zizers,  sowie  über  erneute 
Schenkung  dieses  Gutes  an  die  Churer  Kirche  durch  Otto  I.  Konstanz, 
18.  August  972.  —  Otto  II.  bestätigt  der  Mechtild,  Äbtissin  des  Klosters 
Essen,  das  freie  Wahlrecht,  alle  Besitzungen,  sowie  die  Immunität.  Aachen, 
23.  Juli  973  (St.  579).  —  Otto  H.  genehmigt  die  Verlegung  des  unter  seinem 
persönlichen  Schutz  gestellten  Klosters  Thancmarsfelde  nach  Nienburg  und 
verleiht  demselben  das  Recht  freier  Abtswahl  und  die  Immunität.   Magdeburg, 

28.  Juni  975  (St.  662).  —  Otto  HI.  bestätigt  dem  Abte  Fingenius  des 
Klosters  S.  Felix  bei  Metz  alle  Besitzungen  des  Klosters,  wie  sie  Otto  II. 
bereits  dem  Abte  Cadroelis  bestätigt  hatte.  Nierstein,  1.  Mai  991  (St.  943). 
—  Otto  III.  gewährt  dem  Abte  Adaidagus  des  Klqsters  zu  Nienburg  das 
Recht,  in  dem  Orte  Hagenenrod  Münze  und  Markt   zu  halten.     Dornburg, 

29.  Juli  993  (St.  1004).  —  Das  niederösterreichische  Urkk.buch18)  ent- 
hält zwei  Urkk.,  welche  in  das  10.  Jh.  fallen:  No.  1  (S.  1—3)  22.  Juli 
976,  Regensburg.  Kaiser  Otto  IL  bestätigt  dem  Bistum  Fassau  und  den  diesem 
unterworfenen  Klöstern  St.  Florian,  St.  Polten  und  Kremsmünster  die  von 
den  Kaisern  Karl  I.,  Ludwig  I.  und  Otto  I.  verliehenen  Rechte  und  Freiheiten 
(St.  681).  —  No.  2  (S.  3—4)  um  987.  Bestimmung  der  Rechte  und  Freiheiten, 
die  dem  Bistum  Passau  hinsichtlich  seiner  Besitzungen  in  der  Ostmark  dem 
Markgrafen  gegenüber  zustehen.  Auch  das  hessische  Urkk.buch14)  bringt 
(S.  22 — 31)  Urkk.,  welche  dieser  Periode  angehören:  No.  38:  Graf  Hessi 
überträgt  auf  das  Kloster  Fulda  die  ihm  von  König  Ludwig  zu  Eigentume 
überlassenen  Güter  in  Zündersbach  900—11.  No.  39:  Graf  Hesse  schenkt 
dem  Kloster  Fulda  seinen  ganzen  Besitz  in  Mothgers  bei  Kinzig.  Gleichzeitig 
schenken  Starcman  und  Gotahilt  Güter  zu  Fuchsstadt.  Fulda,  Oktober  923. 
No.  40 :  Hartman  übergiebt  seinen  Besitz  in  (Kirch-)Bracht  dem  Stifte  Fulda. 


junioris:  SDSD.  12,  S.  33—56,  185—68,  811— 28. Roma.  —  8)  A.  Birlinger,  Legende  v. 
heil.  Gebhard  f.  Konstanz:  Alemannia  17,  S.  198—210.  —  9)  6.  Jacob,  Erweiterte  über- 
sieht über  d.  arabischen  n.  andern  morgenländifldien  Quellen  z.  deutschen  Gesch.  bis  *. 
Ausbruch  d.  Kreuzzttge.  Berlin.  1890.  —  10/11)  (JBG.  18)  Montioolo,  Cronache 
▼eneziane.  —  12)  M.  Bendiner  u.  H.  Wendt,  D.  Kaiserurkk.  d.  germanischen  National- 
museums: AGNM.  Mitteilungen  (1890),  S.  8  —  117.  (Vgl.  JBG.  18.)  —  lg)  Niederöster- 
reiohisches  Urkk.buch.  Herausg.  v.  Vereine  für  Landeskunde  v.  Nieder-Österreieh.  L  Bd. 
Urkk.buch  d.  aufgehobenen  Chorherrenstiftes  St.  Polten.  I.  Teil.  976—1867.  Vorbereitet 
v.  A.V.  Felgel,  bearbeitet  ▼.  J.Lampel.    Mit  4  Lichtdruoktafeln.    Wien,  Seidel  LXXXV, 


§  14.    Ottonen  (»11—1002).    Ilwof.  11,33 

Fulda  929.  No.  41 :  Worin  flbergiebt  dem  Kloster  Fulda  tauschweise  seinen 
Besitz  zu  (Wachen-)Buchen.  Fulda,  um  990.  No.  42 :  König  Otto  I.  schenkt 
seinem  Schultheifsen  Wetti  ein  Gut  und  Hörige  zu  Seckbach.  Salz,  14.  Fe- 
bruar 947  (St.  143).  No.  43:  König  Otto  I.  fiberläfst  dem  Kloster  Hers- 
feld Güter  im  östlichen  und  westlichen  Franken  gegen  das  Dorf  Worms- 
leben  u.  a.  Magdeburg  29.  Mftrz  948  (St.  147).  No.  44:  Kloster  Fulda 
tauscht  von  Brun,  dem  Bruder  König  Ottos  I.,  Güter  und  Hörige  in  Kal- 
bach, Breunings,  Sonnerz,  Weiperz,  Elm  und  Hinter  ?-Steinau  ein.  Um 
950  (vor  Juli  953).  No.  45 :  Gefälschte  Urk.  Kaiser  Ottos  zu  Gunsten  der 
SalTatorkirche  in  Frankfurt  in  der  Hauptsache  gleich  der  Urk.  vom  12.  April 
977  mit  einigen  Erweiterungen.  Es  wird  auch  die  Kirche  zu  Vechenheim 
genannt  12.  April  970.  No.  46:  Kaiser  Otto  II.  bestätigt  der  Salvator- 
kapelle  zu  Frankfurt  genannte  Schenkungen  und  Einkünfte.  Ingelheim, 
11  April  977  (St.  700  und  701).  No.  47:  König  Otto  III.  giebt  dem 
Bistum  Würzburg  die  ihm  entfremdeten  Orte  Neustadt,  Homburg,  Amorbach, 
Schlüchtern  und  Murhardt  zurück.  Tilleda,  12.  Dezember  993  (St.  1011). 
No.  48:  Kaiser  Otto  in.  erneuert  dem  Bistume  Würzburg  die  Schenkung 
vom  12.  Dezember  993.  Rom,  13.  April  999  (St.  180).  No.  49:  Besitz 
des  Klosters  Seligenstadt  im  Hanauischen  Gebiete.     Um  1000. 

Das  von  Sickel  in  der  Zeitschrift  des  historischen  Vereins  für  Nieder- 
«chsen  1890,  S.  1  ff.  besprochene  Dokument,  das  Kloster  Heeslingen  be- 
treffend (s.  JBG.  13,  H,  37),  erscheint  nun  in  den  Kaiserurkk.  in  Abbildungen 
(10.  Lief.  Tafel  25)  im  Faksimile."-16)  Ebenda  (Lief.  11.  Tafel  2—4)  finden 
fleh  faksimiliert  Urkk.  Ottos  HI.  —  Eine  von  den  zwei  Urkk.,  welche 
Laurent  veröffentlicht,17)  ist  ein  bei  Stumpf  nicht  verzeichnetes  Diplom 
Ottos  ÜL  vom  7.  April  997  für  Mouzon. 

Oefele18)  teilt  drei  bayrische  Traditionsnotizen  des  10.  Jh. 
mit,  darunter  eine  (aus  974  oder  kurz  vorher)  bisher  unbekannte  für  St. 
Emmeram,  aus  der  sich  ergiebt,  dafs  Herzog  Arnulf  von  Bayern  einen  Sohn 
Ludwig  gehabt  hat,  den  später  Arnold  von  St.  Emmeram  (MGH.  IV,  571)  irrig 
für  einen  Sohn  Herzog  Heinrichs  I.  und  der  Judith,  also  für  einen  Bruder 
Herzog  Heinrichs  ü.  gehalten  hat  Ein  wirklicher  Bruder  des  letzteren, 
der  aber  früh  verstorben  ist,  hiefs,  wie  sich  aus  einer  Niedermünsterer 
Tradition  ergiebt,  Brun. 

Zwei  Gedichte  an  einen  Bischof  aus  einer  Trierer  Hs.  vom  Ende 
des  10.  Jh.,  vielleicht  an  Heribert,  Erzbischof  von  Köln  (999—1021)  ge- 
richtet, veröffentlicht  Sauerland,19)  ein  Freisinger  Kalendarium  aus 
dem  10.  Jh.  mit  sehr  reichhaltigen  Nekrologien  Lechner,90)  und  Keuffer*1) 
deutsche  Namen  und  Bruchstücke  eines  Briefes  aus  dem  10.  Jh.  (S.  18, 
No.  122)  und  Verse  an  Berengarius  'magnae  duz  inclitae  gentis,  insignis 
senior'  (S.  33,  137). 

Sackur  **)  teilt  einen  Brief  (entweder  ein  Formular  oder  von  einem 
Abte  der  Metzer  Diözese  an  Odilo  von  Cluny  gesendet)  über  den  Tod  des 
Majolus,  der  von  964  bis  994  Abt  von  Cluny  war,  mit,  welches  die  grofse 


*45  8.  IL  16.  (Vgl.  §  28.)  —  14)  Seimer,  ».  §  29104.  —  16/6)  Sybel  u.  Siokcl, 
K*ietrarkk.  in  Abbildungen.  Berlin,  Weidmann.  —  19)  Paul  Laurent,  Lee  deux  plma 
•Adens  deenmente  coneerre*»  anx  archives  des  Ardennea.  Parle,  Picard.  1890.  —  18)  E- 
▼.  0«fele:  ArchirZ.  NF.  II,  S.  27  —  82.  —  19)  H.  V.  Sauerland,  Zwei  Gedichte  an 
t  Bischof:  HA.  16,  S.  178/9.  —  30)  A.  Leohner,  MAliche  Kirchenfeste  u.  Kaiendarien 
in  Beyern.    Freibnzg,  Herder.  —  21)  M.  Ken  ff  er,  Beschreibendes  Verzeichnis  d.  Hee.  iL 

Jsamberielite  der  GeeeMektswifeeiiMhaft    1891.    TL  3 


11,34  §  14.    Ottonen  (911—1002).    II  wo  f. 

Verehrung,  die  Majolus  nach  seinem  Tode  gezollt  wurde,  beweist,  sowie  es 
andererseits  charakteristisch  ist  für  die  Art  und  Weise,  in  der  sich  geistliche 
Korporationen  für  das  Seelenheil  ihrer  Mitglieder  verbanden. 

Schliefslich  sind  hier  noch  die  Regesten  zur  Geschichte  der  Juden*8) 
zn  nennen,  welche  in  umfassender  und  wie  es  scheint  nahezu  erschöpfender 
Weise  aus  Urkk.,  Briefen,  Gesetzen,  Eonzilsbeschlflssen,  Gedichten,  historischen, 
theologischen  und  anderen  wissenschaftlichen  Schriften,  epigraphischen,  numis- 
matischen und  sonstigen  Denkmälern  zusammengestellt  und  bestimmt  sind, 
die  Grundlage  für  eine  wissenschaftlich  erschöpfende  Geschichte  der  Juden 
in  Deutschland  zu  bilden.  Die  Zeit  von  911  (beziehungsweise  932)  bis  1002 
ist  in  den  Nummern  123/9  S.  53/9  behandelt. 

Quellenuntersuchungen.  Krause24)  versucht  die  Erklärung 
der  schwer  verständlichen  Stelle  des  Geschichtschreibers  Widukind  I. 
12,  entgegen  jener  Deutnng,  welche  Simson  (JBG.  13,  II,  38)  gegeben.  — 
Es  wird  bisher,  gestützt  auf  den  Gontinuator  Reginonis,  allgemein  angenommen, 
dafs  unter  den  Söhnen  Herzog  Arnolfs  von  Bayern,  die  nach  ihres  Vaters 
Tod  dem  jungen  König  Otto  I.  ihre  Anerkennung  versagten,  die  führende 
Stellung  Eberhard  zugefallen  war;  dieser  soll  es  gewesen  sein,  gegen  den 
sich  vor  allem  der  Zorn  des  Königs  wendete,  als  er  im  Herbst  938  den 
Widerstand  Bayerns  gebrochen  hatte,  er  soll  in  die  Verbannung  geschickt 
und  so  spurlos  aus  der  Geschichte  verschwunden  sein.  Die  Fortsetzung 
Eeginos  ist  die  einzige  glaubwürdige  Quelle,  welche  Eberhards  Namen  nennt. 
Erben86)  führt  nun  aus,  dafs  dennoch  in  diesem  Punkte  dem  Gontinuator 
nicht  Glauben  beizumessen  ist  und  dafs  man  fortan  bei  der  Darstellung 
dieser  Ereignisse  an  der  Stelle  der  Continuaüo  den  Bericht  Hermanns  von 
Keichenau  wird  zu  Grunde  legen  müssen ;  demnach  war  schon  im  Jahre  938 
der  junge  Arnolf  das  Haupt  der  bayerischen  Oppositionspartei ;  seinen  Wider- 
stand hat  Otto  trotz  seines  zweimaligen  Einrückens  in  Bayern  nicht  zu 
brechen  vermocht.  Dafs  einer  von  den  Söhnen  Arnolfs  Eberhard  geheüsen 
und  dafs  dieser  in  die  Verbannung  geschickt  worden  wäre,  dafür  haben  wir 
kein  glaubwürdiges  Zeugnis.  —  Kurze96)  sucht  nachzuweisen,  dafs  verloren 
gegangene  Hildesheimer  Annalen,  welche  bis  973  eine  Ableitung  der  Hers- 
felder Annalen  waren,  und  von  da  bis  in  die  Mitte  des  11.  Jh.  fortgesetzt 
wurden,  eine  Quelle  Thietmars  gewesen  seien ;  diese  Jahrbücher  mögen  während 
der  Kegierungszeit  Bischof  Bernwarts  von  Hildeshelm  im  allgemeinen  ziemlich 
gleichzeitig  fortgeführt  worden  sein,  so  dafs  sie  Thietmar  wenigstens  bis  zum 
Jahre  1012,  in  welchem  er  sein  Geschichtswerk  begann,  das  heilst  auch  noch 
für  das  fünfte  und  sechste  Buch,  zu  Gebote  standen.  Auch  Regino,  aber 
ohne  die  Fortsetzung,  kann  Thietmar  als  Quelle  gedient  haben,  wenn  sich 
auch  diese  beiden  Geschichtschreiber  in  wenigen  Funkten  berühren,  was  er- 
klärlich ist,  da  Regino  mit  906  endet  und  Thietmar  mit  Heinrich  I.  beginnt. 
Da  es  im  späteren  Godehardskloster  zu  Hildesheim  eine  Regino-Hs.  ohne 
Fortsetzung  gegeben  hat  und  Thietmar  die  Hs.  der  gröfseren  Hildesheimer 


Stadtbibliothek  zu  Trier.  Trier,  Lintz.  —  %%)  £.  Sacknr:  NA.  16,  S.  180/1.  —  23) 
Regesten  z.  Gesch.  d.  Jaden  im  fränkischen  u.  deutschen  Reiche  bis  z.  J.  1278.  Herausg. 
im  Auftrage  d.  hist.  Kommission  für  Gesch.  d.  Juden  in  Deutschland.  Bearbeitet  t.  Julius 
Aronius.  1/4.  Lief,  (bis  1264).  Berlin,  Simion.  1887—90.  4°.  |[Hoeniger:  DLZ.  (1891), 
Sp.   1909—10.]) 

34)  K.  H.  E.  Krause,  Zu  Widukind  I,  12:  NA.  16,  S.  610/2.  —  25)  W.  Erben, 
Zu  d.  Fortsetzung  d.  Regino  v.  Prüm:  ib.  S.  618 — 22.   —   £6)   Y.  Kurze,   Nachlese  z. 


§  14.    Ottonen  (911—1002).    Ilwof.  11,85 

Jahrbücher  benutzt  hat,  so  ist  es  höchst  wahrscheinlich,  dafs  ihm  auch 
Reginos  Chronik  in  der  Hildesheimer  Hs.  bekannt  gewesen  ist.  —  Zu 
Richer  (IV,  12,  13)  weifst  Havet97)  nach,  dafs  dessen  Angaben  Aber  die 
Tage,  an  welchen  die  Könige  Hngo  und  Robert  von  Frankreich  gekrönt 
wurden,  richtig  sind,  und  dafs  die  Glaubwürdigkeit  dieses  Geschichtschreibers 
dadurch  überhaupt  gewinnt.  —  Der  Cistercienser  Ägidius  von  Orval,  der 
im  13.  Jh.  eine  Geschichte  des  Bistums  Lüttich  schrieb,  benutzte  hierzu 
for  das  Leben  des  Bischofs  Notker,  der  während  der  Minderjährigkeit 
Ottos  IH.  Italien  verwaltete,  eine  sonst  unbekannte  vita  Notgeri.  Eurth28) 
weist  nach,  dafs  diese  vita  um  die  Mitte  des  12.  Jh.  zu  Lobbes  verfafst 
worden  sei  und  einen  namhaften  geschichtlichen  Wert  besitze,  da  ihr  Vf. 
ans  den  besten  Quellen  geschöpft  und  das  Gedicht  eines  Zeitgenossen  über 
Notker  benutzt  habe,  welches  als  die  älteste  Biographie  Notkers  zu  be- 
trachten sei. 

Zu   Eehrs    Buch   'Die  Urkunden  Ottos  in.  Innsbruck  1890*    (JBG. 
12,  n,  56)    liefert   Sickel*9)    Berichtigungen   und  Ergänzungen;    in  'die 
italienische   Kanzlei   bis  zum  Jahre  994'   tritt   er   der   Ansicht  Kehrs  ent- 
gegen,  dafs  sich  nach  dem  Tode  Ottos  II.   der  Vorgang  wiederholt  habe, 
welcher  mit    dem   vorausgehenden  Thronwechsel  verbunden  war,   dafs  die 
italienische  Kanzleiabteilung  aufgelassen  und  erst  nach  Jahren  wiederhergestellt 
worden  sei;    der  Grund,   dafs   von  961 — 968  keine  Urkk.  für  Italien  vor- 
liegen, sei  darin  zu  suchen,  dafs  die  damalige  vormundschaftliche  Regierung 
erst  nach    einiger  Zeit   den  Versuch   hatte  machen  können,   wieder  in  die 
Angelegenheiten  Italiens  einzugreifen  und  dieselben  unter  andern  auch  durch 
Präsente  zu  regeln.     Es  gab  also  schon  in  den  ersten  Jahren  der  Regierung 
Ottos  m.    an    dessen  Hofe   einen  italienischen  Kanzler,   freilich   ohne  Ge- 
legenheit seines  Amtes  zu  walten  und  einer  Wiederherstellung  der  italienischen 
Kanzlei  im  Jahre  968  bedurfte  es  nicht.    'Der  letzte  Aufenthalt  der  Kaiserin 
Theophano  in  Italien1  war  nicht  von  Ende  988  bis  April  990,  sondern  be- 
schränkte sich  nur  auf  den  Winter  von  969  auf  990.  —  Ferner  beschäftigt 
sich  Sickel  mit  der  Teststellung  des  urkundlichen  ItinerarV   und  mit  dem 
'Itinerar  der  Jahre  996  und  99T.  —  Die  Frage  über  die  Echtheit,  Stellung 
und  Bedeutung  des  berühmten  Privilegium  Ottonianum  ist  nun  wohl  durch 
Ficker  und  namentlich  durch  Sickel   zur  Entscheidung   gebracht   und   das 
Resultat  der  Untersuchungen  und  Forschungen  des  letzteren,  dafs  die  jenes 
Privilegium  enthaltende  vatikanische  Urk.  eine  noch  aus  der  zweiten  Hälfte 
des  10.  Jh.  stammende,   also  gleichzeitige  kalligraphische  Ausfertigung  der 
verloren  gegangenen  Originalurk.  sei,   steht  unbestritten  fest.     Nichtsdesto- 
weniger ist  es  doch  beachtenswert  zu  erfahren,  wie  ein  in  Leben  und  Wissen- 
schaft so  bedeutender  Mann  wie  Döllinger,   bevor  Sickel  diese  Frage  zum 
Abschlufs  gebracht,  darüber   dachte   und  welche  Ergebnisse  seine  Studien 
hierüber  ihm  darboten.     Döllinger30)  schrieb  seine  Abhandlung  1862  oder 
1863;  er  hält  das  Yaticanum  auch  nicht  für  das  Original,  sondern  für  eine 
mehrfach  geänderte  und  interpolierte  Kopie,  die  aber  nicht  schon  im  10.  Jh., 
sondern   viel  später  angefertigt  worden  sei.     Das  Original  des  Ottonianum 


Quellenkunde  Thietmars:  ib.  S.  469—72.  —  27)  J.  Havet,  8.  §  46  Aw.  —  28)  Kurth, 
t  JBG.  13.  —  29)  Th«  ▼•  Sickel,  Erläuterungen  zu  d.  Diplomen  Ottos  in.:  MIÖG.  12, 
&  509-45,  869—481.  —  M)  J.  Döllinger,  D.  Schenkungsurkk.  d.  Kaiser  Ludwig 
1  frommen,  d.  Ottonen  n.  Heinriche  II.  für  d.  römischen  Stuhl.    In  'Akademisohe  Vortrüge1 


H,36  §  14.    Ottonen  (911—1002).    II  wo  f. 

habe  1245,  als  Papst  Innocenz  IV.  dasselbe  dem  Konzil  von  Lyon  vorwies, 
noch  angefälscht  existiert;  seit  dem  Ende  des  11.  und  dem  Anfang  des 
12.  Jh.  habe  es  schon  gefälschte.  Abschriften  gegeben  und  nur  solche  seien 
noch  vorhanden.  —  Über  die  Reste  des  Archivs  des  Klosters  St  Cristina 
d'Olonna,  welches  in  dem  Privilegium  Ottoniannm  unter  den  Besitzungen  der 
römischen  Kirche  genannt  wird,  berichtet  Sickel.81)  — Über  ebendasselbe 
bringt  Cipo  IIa82)  Erläuterungen,  ferner  den  Nachweis  eines  bisher  unbekannten 
Placitums  der  Kaiserin  Adelheid  vom  18.  Juli  965,  in  welches  inseriert  sind 
1.  die  Akten  der  Mailänder  Synode  von  969,  an  der  Lintprand  von  Gremona 
als  kaiserlicher  und  päpstlicher  missus  teilnahm;  2.  zwei  durch  Liutprand 
überbrachte  Schreiben  des  Papstes  Johann  XIII.  and  des  Kaisers  Otto,  be- 
treffend die  Beschlüsse  einer  römischen  Synode  vom  26.  Mai  969  über  die 
Vereinigung  der  Bistümer  Alba  und  Asti;  3.  ein  Präzept  Ottos  I.  über  den 
gleichen  Gegenstand  von  Lucca,  9.  November  969;  4.  Bestätigung  dieser 
Verfügung  durch  Otto  II.  von  Capua  26.  September  984  (richtig  982)  und 
5.  durch  Papst  Benedict  VII.  vom  19.  Oktober  962;  und  endlich  einen 
neuen  Abdruck  des  Diploms  Berengars  II.  vom  9.  Novembet  952  für  San 
Bartolomeo  d'Azzano.  —  Und  über  die  beiden  Diplome  Ottos  III.  für 
Vercelli  (Stumpf  No.  1190  und  1191)  spricht  ebenfalls  Cipolla.88)  —  Zur 
Untersuchung  von  Sickel  über  das  Diplom  Ottos  III.  für  Halberstadt  vom 
20.  April  997  (JB6.  13,  II.  S.  37)  macht  Brefslau  eine  Bemerkung.94) 
—  Auf  einem  Konzil  zu  Mont-Notre-Dame  bei  Bazoches  (972  oder  973) 
wurde  eine,  im  Kloster  Mouzon  durchzuführende  Beformen  betreffende  Urk. 
des  Bischofs  Adalbero  von  Keims  vorgelegt,  das  Decretum  Adaiberonis, 
welches  in  der  Historiae  monasterii  Mosomensis  (M6H.  XIV,  615)  und  im 
Anhang  von  Flodoards  Historia  ecclesiae  Remensis  überliefert  ist.  Lot86) 
hat  in  der  Pariser  Nationalbibliothek  eine  bisher  ungedruckte,  im  Text  ab- 
weichende Originalausfertigung  dieser  Urk.  gefunden,  welche  er  jedoch  nach 
Form  und  Inhalt  als  eine  im  12.  Jh.  entstandene  Fälschung  erweist. 

Die  Traditionsbücher  von  St.  Emmeram86)  in  Regensburg  ent- 
halten für  die  ersten  75  Jahre  des  10.  Jh.  mit  Ausnahme  weniger  Urkk. 
aus  der  ersten  Begierungszeit  Bischof  Tutos  nichts;  erst  mit  dem  letzten 
Viertel  desselben  wird  das  St.  Emmeramer  Traditionsbuch  eine  durch  lange 
Zeit  gleichmäfsig  reichlich  fließende  Quelle.  Der  Grund  dieser  Erscheinung 
liegt  in  der  eigentümlichen  Entwickelung  dieses  Klosters.  St.  Emmeram  war 
ursprünglich  ein  Kathedralkloster  and  stand  vollständig  unter  der  Leitung 
des  jeweiligen  Bischofs  von  Regensburg;  diesem  Zustande,  der  manche 
Mifshelligkeiten  zur  Folge  hatte,  machte  Bischof  Wolfgang  (972 — 94)  ein 
Ende.  Er  berief  seinen  Freund  Ramwold  aus  St.  Maximin  in  Trier,  machte 
ihn  zuerst  zum  Propst,  bald  aber  (975)  zum  selbständigen  Abte  von  St. 
Emmeram.  Gleichzeitig  mit  der  Nominierung  eines  eigenen  Abtes  and  der 
Loslösung  des  Klosters  vom  Bistum  wurde  notwendiger  Weise  auch  eine 
Abtrennung  der  Güter  vorgenommen.  Bei  dieser  Gelegenheit  wurde  der 
Liber  tradiüonum  saec.  Xü./XIQ.  begonnen,  der  jetzt  im  königl.  bayerischen 
Reichsarchiv  in  München  sich  befindet  und  Urkk.   aus  der  Zeit  des  ersten 


8.  Bd.  S.  174—98.  Manchen,  Beck.  1891.  —  gl)  Th.  v.  Sickel,  D.  Reste  d.  Archive 
d.  Klosters  S.  Cristina  bei  Olonna:  MIÖG.  12,  S.  606/7.  —  82)  C.  Cipolla:  Hemorie 
d.  Turiner  Academie  S.  II,  T.  42.  —  SS)  id.:  Atti  d.  Turiner  Academie  v.  8.  Mai  1891. 
—  84)  H.  Brefslau:  NA.  16,  S.  460.  —  S5)  Ferdinand  Lot,  Une  Charte  fausse 
d'Adalberon,  archeveque  de  Reims:  BßCh.  52,  &  81—45.  —  86)  B.  Bretholz,  Studien 


|  14.    Ottonen  (911—1002).    Ilwof.  11^37 

selbständigen  Abtes  von  St.  Emmeram,  Ramwold  (975—1001)  and  des 
zweiten  Abtes  Wolfram  (1001/6)  enthält.  Es  sind  durchaus  Privatnrkk.,  welche 
von  Rechtsgeschäften  des  Klosters  handeln ;  aus  ihnen  ergiebt  sich,  dafs  die 
Priratork.  im  10.  und  11.  Jh.  gleichsam  auf  das  tiefste  Niveau  einer  ur- 
kundlichen Aufzeichnung  sinkt  nnd  dafs  sich  damals  bei  den  Zeitgenossen 
mit  diesem  Worte  kein  fester  Begriff  verbindet. 

Das  Kloster  Werden  hat  eine  Reihe  von  Schutz-  und  Immunität*- 
Verleihungen  aas  der  Zeit  der  Karolinger  and  Ottonen  aufzuweisen.  Aber 
nur  eine  von  diesen  Urkk.,  die  von  Ludwig  in.  erteilte  (Mahlbacher,  Regesten 
der  Karolinger  No.  1512)  liegt  im  Original  vor,  aber  auch  dieses  ist  durch 
Basar  and  Interpolation  verfälscht,  am  dem  Kloster  die  freie  Vogtswahl  zu 
achern.  Dagegen  sind  jene  Karls  des  Grofsen,  Arnolfs,  Heinrichs  I.  and 
Ottos  m.  (Mühlbacher  380,  1753 ;  Mon.  Germ.  DH.  26,  DO.  III.  17)  in 
Nachzeichnungen  und  jene  Zwentibolds  und  Ottos  I.  durch  den  im  12.  Jh. 
geschriebenen  Liber  privilegiorum  erhalten.  Erben87)  unternimmt  es, 
diese  Urkk.  zu  prüfen,  die  echten  Bestandteile  derselben  von  den  falschen 
za  scheiden,  und  zieht  zu  dieser  Untersuchung  auch  die  Immunitätsverleihungen 
for  Corvei  und  Herford  herbei.88) 

Gedichte.  Traube89)  weist  nach,  dafs  die  von  Niebuhr  entdeckten 
md  ins  spätere  MA.  versetzten  Lieder :  '0  Roma  nobilis'  und  (0  admirabile 
Veneria  ydolum'  ins  10.  Jh.  und  nach  Verona  gehören. 

Darstellungen*  Die  bedeutendste  und  eine  wirklich  hervorragende 
Leistung  auf  dem  Gebiete  der  Geschichtsdarstellang  ist  die  in  dem  Berichts- 
jahre erschienene  Fortsetzung  des  grofsen  Werkes  von  Inama-Sternegg.40) 
-  Eine  gelungene,  vornehmlich  auf  Nitzsch  beruhende,  aber  doch  von  voll- 
kommener Kenntnis  des  Quellenmaterials  und  eingehender  Benutzung  der 
Litteratur  zeigende  Darstellung  der  sächsischen  Kaiserzeit  liefert  Schnitze;41) 
die  Hervorhebung  der  leitenden  Grundgedanken  bei  jedem  einzelnen  Ab- 
schnitte und  die  Ausführung  der  historischen  Details  in  eigenen  Exkursen 
mufe  als  für  die  Zwecke,  welche  dieses  Werk  anstrebt,  besonders  entsprechend 
bezeichnet  werden.  —  Hier  sei  auch  des  Werkes  von  Bröcker42)  erwähnt, 
welches  eine  Darstellung  dieser  Periode  enthält.  —  Gute  populäre  Er- 
dhlungen  aus  der  Zeit  der  Sachsenkaiser,  soweit  sie  den  Harz  betreffen, 
liefert  Günther.48) 

Fischer44)  bringt  eine  quellenmäfsige  Darstellung  des  Zuges  Ottos 
des  Grofsen  nach  Italien  im  Jahre  951,  worin  er  nachzuweisen  sucht,  dafs 
der  erste  und  innerste  Grund  für  Ottos  Eingreifen  in  Italien  und  speziell 
for  diesen  Zug  die  schon  im  Anfange  seiner  Regierung  gefafste  Ab- 
seht war,    die   Weltstellung  Karls   des  Grofsen  und   als  ihren   Ausdruck 


ra  d.  Tradttionsbaehern  v.  St.  Emmeram:  MIÖG.  12,  S.  1—45.  —  87)  W.  Erben,  D. 
titeren  Immunitäten  für  Werden  u.  Corvei:  ib.  S.  46—54.  —  88)  (JBG.  13)  Br*ndi, 
Kuchenauer  rjrk.fiüschungen.  —  39)  L.  Traube,  O  Roma  nobilis.  Philologische  Unter- 
mchvngen  ans  d.  HA.:  AbhAk.  München,  I.  KL  19,  2.  Abt  99  S.  |[DLZ.  (1892),  Sp.  296/7.]| 
40)  K.  Th.  r.  Inama-Sternegg,  Deutsche  Wirtschaf tsgesch.  2.  Bd.  (=  Deutsche 
Wfttebaftsgeech.  d.  10./2.  Jh.)  Leipzig,  Duncker  &  Humblot.  XX,  518  S.  M.  13.  (Ist  in 
I  42  genauer  zu  besprechen.)  —  41)  Walth.  Schnitze,  In  (Br.  Gebhardt,  Handbuch 
*•  deutschen  Gesch.'  1.  Bd.  S.  288—73.  Stuttgart,  Union.  676  S.  M.  8.  —  42)  L. 
0.  Bröcker,  Gesch.  d.  deutschen  Volkes  u.  d.  deutschen  Reiches  v.  843  —  1024.  1. 
i.  1  Bd.  Braunschweig,  Bruhn.  M.  8,40.  —  43)  F.  Günther,  Aus  d.  Gesch.  d.  Harz- 
lude. 4  Bdchn.  Aus  d.  Zeit  d.  sftchs.  Kaiser.  Hannover,  C.  Meyer.  IV,  92  S.  M.  1,00. 
(K.  Filly:   LMerkur   Jg.  11,  No.  39.]|   —   44)   F.  Fischer,   Über  Ottos  I.  Zug  in  d. 


1X38  §  14-    Ottonen  (911—1002).    Ilwof. 

die  Kaiserwürde  in  Born   zu   erwerben  und   so  auch  Italien  dem   Reiche 
wieder  zu  gewinnen. 

Einen  wertvollen  Beitrag  zur  Geschichte  Ottos  in.,  anch  mit  manchen 
bemerkenswerten  Hinweisen  auf  die  Geschichte  der  früheren  Ludolfinger 
versehen,  verdanken  wir  Kehr.**)  Er  zieht  viel  mehr,  als  es  bisher  ge- 
sehen, das  urkundliche  Material  zur  Erforschung  und  Darstellung  der  Zu- 
stände und  Ereignisse  in  der  Zeit  des  genannten  Kaisers  herbei,  und  zeigt, 
wie  wichtig  die  Urkk.  trotz  ihres  vorwiegend  von  Rechtssachen  handelnden 
Inhaltes  und  trotz  ihrer  Fassung  in  althergebrachte  und  typische  Formeln 
auch  zur  Klarstellung  der  politischen  Geschichte  sind.  Zunächst  wird  die 
Frage  erörtert,  was  der  Historiker  überhaupt  aus  den  Urkk.  neues  in  Er- 
fahrung bringen  kann ;  dann  handelt  der  Vf.  von  der  Geschichte  der  kaiser- 
lichen Kanzlei  unter  den  Ottonen  und  bespricht  eingehend  die  Interventionen, 
wobei  es  ihm  in  der  That  gelingt,  neue  Gesichtspunkte  festzustellen,  manches 
aus  den  Chronisten  bekannte  Ereignis  klarer  zu  beleuchten,  die  Motive  der 
handelnden  Personen  und  den  Einflufs,  welchen  sie  übten,  besser  zu  be- 
gründen, als  es  bisher  möglich  war  und  namentlich  die  Bedeutung,  welche 
die  Kaiserinnen  Theophano  und  Adelheid  während  der  Minderjährigkeit 
Ottos  HI.  besafsen,  mit  gröfserer  Entschiedenheit  nachzuweisen.  Die  Ziele 
der  Politik  dieses  Kaisers,  die  neue  Grundlage,  auf  welche  er  seine  kaiser- 
liche Gewalt  stützte,  die  Mafsregeln,  die  er  zur  Erreichung  seiner  Ziele 
ergriff,  die  Persönlichkeiten,  deren  er  sich  hierbei  vornehmlich  bediente,  ja 
der  ganze  Charakter  des  Reichsregimentes,  sowohl  unter  der  vormundschaft- 
lichen Regierung,  wie  unter  der  selbständigen  Herrschaft  Ottos  III.  mit  den 
sie  bestimmenden  politischen  und  staatsrechtlichen  Momenten,  treten  in  den 
Urkk.  klarer  und  schärfer  als  in  den  erzählenden  Quellen,  welche  ja  zumeist 
nur  von  den  äufseren  Wandlungen  berichten,  hervor.  —  Die  Resultate  einer 
im  Jahre  1887  erschienenen  wissenschaftlichen  Untersuchung  von  Orsi  (s. 
JBG.  10,  H,  43)  über  das  Jahr  1000,  dahin  gehend,  dafs  die  Annahme  einer 
zu  Ende  des  10.  Jh.  allgemein  verbreiteten  Furcht  vor  dem  Weltuntergange 
im  Jahre  1000  vollkommen  grundlos  sei,  da  weder  in  den  Geschichtschreibern 
und  Urkk.,  noch  in  den  Verhandlungen  der  Konzilien  und  Synoden  irgend- 
welche Andeutungen  darüber  sich  finden,  werden  von  demselben  Y f.46)  nun 
in  einem  Vortrage  in  allgemein  verständlicher  und  sehr  geschmackvoller 
Weise  wiedergegeben. 

Löher47)  erzählt  von  der  deutschen  Kolonisation  im  Slawenlande, 
von  dem  Vordringen  der  deutschen  Ansiedelungen,  von  den  furchtbaren, 
blutigen  Kämpfen  zwischen  Deutschen  und  Slawen,  von  den  Sitten  der  letzteren, 
von  dem  Wirken  der  deutschen  Missionäre  und  erörtert  schliefslich  die 
Folgen  dieses  Vordringens  der  Deutschen  nach  Osten  für  ganz  Deutschland.  *8*50) 

Eifrig  beschäftigte  man  sich  in  der  letzten  Zeit  mit  Gerbert  (Papst 
Silvester  II.)  m     Schultefs61)  lieferte  eine  ausführliche.  Darlegung  des 


Lombardei  v.  Jahre  951.  Programm  Eisenberg.  4°.  22  S.  —  45)  P.  Kehr,  Z.  Gesch. 
Ottos  III.:  HZ.  NF.  80.  Bd.  S.  385—448.  —  46)  Pietro  Orsi,  Le  paare  d.  finimondo 
n.  anno  1000.  Torin o -Roma,  Rons.  81  S.  1  Lira.  —  4?)  F»  ▼•  Löher,  Vergrößerung 
Deutschlands  uin  d.  Hälfte:  AZg.B.  (1891),  Beilage  No.  48  u.  44.  —  48)  (§  42)  Otto 
Ka Ilsen,  D.  deutschen  Städte  im  MA.  1.  Bd.  (=  Gründung  u.  Entstehung  d.  deutschen 
Städte  im  MA.)  Halle  a.  S.,  Waisenhaus.  710  S.  M.£7,50.  |[v.  d.  Kopp:  DLZ.  (1891), 
Sp.  1238/9  (tadelnd,  mit  Begründung).] |  —  49)  (§  42)  K.  Lamprecht,  D.  Ursprung  d. 
BürgerstandB   u.   d.   städtischen  Lebens   in   Deutschland:   HZ.  67,    S.  385—424.   —   50) 


§  14.    Ottonen  (911—1002).    Ilwof.  II 89 

Lebens  and  Wirkens  desselben  während  seiner  Lehr-  und  Wanderjahre,  als 
Lehrer  in  Keims,  als  Abt  in  Bobbio,  in  Beiner  politischen  Thätigkeit  in 
Frankreich  in  der  Zeit  der  letzten  Karolinger  and  Hago  Capets,  als  Erz» 
bischof  Ton  Reims  and  Ravenna  and  als  Papst,  eine  fleifsige,'  gründliche 
Arbeit,  durchaus  auf  den  Quellen,  deren  Erörterung  der  erste  Abschnitt 
gewidmet  ist,  ruhend,  inhaltlich  eine  umfassende  and  reichhaltige  Biographie 
des  berühmten  Gelehrten,  Priesters  and  Staatsmannes  und  ebenso  auch 
formell  gelangen.  —  Boabnov5*)  hat  wieder  eine  Abteilung  der  Briefe 
Gerberts  herausgegeben.  Und  der  Schlufs  der  oben  (s.  N.  29)  erwähnten 
Abhandlung  Ton  Sickel  (S.  413—31)  ist  wichtig  für  die  Zeitbestimmung 
einer  Anzahl  Briefe  Gerberts. 

Auch  sonst  bietet  das  Berichtsjahr  mancherlei  Biographisches;  so 
schildert  Funk68)  das  Leben  Eonrads,  Bischof  von  Konstanz  (934 — 75), 
Streber,*4)  das  des  Johannes,  der  Abt  von  Gorze  (960 — 74),  einer  der 
Regeneratoren  des  Klosterwesens  in  Lothringen  und  wahrscheinlich  Vf.  der 
nta  Chrodegangi  (Mon.  Germ.  SS.  X,  552  ff.)  war  und  Teklenburg66) 
das  der  Roswitha  von  Gandersheim. 

Von  Geib66)  liegt  ein  Beitrag  zur  Siegelkunde  vor;  er  bespricht 
im  allgemeinen  Teile   seiner  Arbeit  das  Siegelwesen   der  deutschen  Kaiser 
überhaupt  und  handelt  im  speziellen  Teile:  Beschreibung  der  einzelnen  Siegel 
(S.  161 — 70)  von  den  Siegeln  Konrads  L,  Heinrichs  I.  und  der  drei  Ottonen. 
Einen  Beitrag  zur  Numismatik  lieferte  Caron.57) 
Ein  im  allgemeinen  weniger  gepflegtes  Gebiet  der  Kulturgeschichte  des 
10.  Jh.   wurde    im    Berichtsjahre   eifriger   als    sonst  bearbeitet,    das    der 
Kunstgeschichte.   Paulsieck68)  sucht  darzustellen,  wie  Otto  der  Grofse 
in  der  bildenden  Kunst  erscheint,  V  o  ege  60)  beschäftigt  sich  mit  dem  Nach- 
weise  der  Existenz   einer   deutschen  Malerschule   um   das  Jahr  1000,  und 
Neumann60)  liefert  eine  eingehende  Schilderung  des  Bischofs  Bernwards 
Ton  Hildesheim  als  Künstler  und  Förderer  der  Kunst.     Der  Vf.  bietet  zu- 
nächst eine  Charakteristik   der  deutschen  Kunst  von  der  Zeit  der  Völker- 
wanderung an,  schildert  dann  den  Entwickelungsgang  Bernwards,  als  Schülers 
des  Erzbischofs  Egbert  von  Trier  und  beschreibt   die  Werke   Bernwards, 
dessen  Kraft  vornehmlich  in  der  Malerei  und  Plastik,  nicht  in  der  Baukunst 
gelegen  war ;  was  er  an  antiker  Kunst  in  Born  gesehen,  das  schwebte  ihm 
ror,  als   er    nnd    seine  Schüler   auf  sächsischem  Boden  Werke  der  Gold- 
schmiedekunst   schufen.     Nicht   glänzende  Miniaturen   nach   byzantinischen 


(JBG.  13)  Abe*e ,  Kamen  in  d.  Urkk.  v.  Fulda.  —  51)  Karl  Schultefs,  Papst  Silvester  II. 
(Gtrbert)  als  Lehrer  n.  Staatsmann.  Programm  Wilhelms* Gymn.  Hamburg  1891.  Hamburg, 
Herold.  4°.  55  S.  M.  2,40.  [[HZ.  67,  S.  628.]  —  52)  N.  Bonbnor,  Sammlung 
<L  Briefe  Gerberts  als  hist.  Quelle.  II.  2.  S.  482  —  1088.  Petersburg,  Skorchodoy.  2  Rubel. 
—  5$)  F.  X.  Funk,  Bisehof  Konrad  v.  Konstanz:  Kirchenlexikon  7,  S.  942/4.  —  54) 
Streber,  Abt  Johannes  v.  Gone:  ib.  6,  S.  1684/6.  —  55)  A.  Teklenburg,  Roswitha 
t.  Gandersheim:  Haner  Monatshefte  2,  S.  56/9,  80/8.  —  56)  E-  Geib,  Siegel  deutscher 
Könige  u.  Kaiser  v.  Karl  d.  Grofsen  Vis  Friedrich  I.  im  allgemeinen  Reichsarchiv :  ArchivZ., 
NF.  2,  S.  78 — 183.  —  57)E.Cardn,  Monnaies  semiroyales  frapples  au  Puy :  RNumism. 
*.  s.  446 — 51.  —  58)  Paulsieck,  Otto  d.  Grofse  in  d.  bildenden  Kunst:  Festschrift  d. 
Vereines  f.  d.  Gesch.  ▼.  Magdeburg.  S.  59—82.  —  59)  W.  Voege,  £.  deutsche  Maler- 
schale um  <L  Wende  d.  1.  Jahrtausends.  Kritische  Studien  r.  Gesch.  d.  Malerei  in  Deutschland 
im  10.  u-  11.  Jh.:  7.  Ergansungsheft  z.  WZ.  Trier,  Lintz.  —  60)  W.  A.  Neumann» 
S.  Bernwardus  v.  Hildesheim  u.  seine  Zeit:  Mitteilungen  d.  österr.  Museums  f.  Kunst  u. 
Industrie.    NF.   3,  S.  78—80,  97—104,  124—80,  141—52,   168—78. 


H40  §  16-    Hohenstaufen  (1125 — 1278).    Kohlmann. 

Mustern,  flaches  Relief  and  feine  Goldschmiedewerke  schuf  er,  nach  plastischer 
Gestaltung  dessen,  was  ihm  im  Herzen  und  Kopfe  lebte,  war  sein  Sinn  und 
Streben  gerichtet.  Das  war  der  groJfee  Gewinn  seiner  Romreise  gewesen, 
auf  der  die  Antike  überwältigend  auf  den  Sachsensohn  wirkte  und  ihn  be- 
geisterte, Nachbilder  des  Geschauten  auf  sächsischer  Erde  zu  schaffen,  so- 
weit es  seiner  noch  schweren  Hand,  seinem  noch  ungeschulten  Auge  ge- 
lingen mochte. 


|  16. 

Hohenstaufen  (1125— 1273). 

F.  Kohlmann. 

(Verwandtes  in  anderen  SS  s.  cHandbnoh\  S.  M/5.) 

Quellenpublikationen.  Die  von  W.  Arndt  im  19.  Bande  der 
Scriptores  der  MGH.  veröffentlichte  Relatio  de  pace  Yeneta  hat  durch 
U.  Balzani1)  einen  neuen  berichtigten  Abdruck  erfahren.  In  der  Hs.  weist 
nichts  auf  Herkunft  aus  Venedig  hin,  wie  bisher  angenommen  worden  war, 
auch  ist  der  Vf.  nach  B.  kein  Augenzeuge  gewesen.  A.  Marcello2)  giebt 
mit  Wiederabdruck  des  Textes  von  B.s  Arbeit  ein  ausführliches  Referat. 
Er  sieht  in  dem  Vf.  einen  englischen  Kleriker.8)  —  In  den  deutschen 
Chroniken  der  MGH.  ist  aufser  Ottokar4)  jetzt  auch  Enikels  Welt- 
chronik6) erschienen. 

Gehen  wir  über  zu  den  Urkunden  und  den  notwendig  sich  gleich 
daran  anschliefsenden  Drkundenuntersuchungen,  so  bringt  an  erster  Stelle 
der  unermüdliche  Scheffer-Boichorst6)  ein  Diplom  Friedrichs  I.  vom 
Jahre  1170  für  das  Johanneshospital  in  Viviers  nach  einer  Abschrift  aus 
Paris;  den  Ausstellungsort,  der  in  der  Vorlage  apud  Guiorz  lautet,  deutet 
er  als  Givorz  und  bezieht  ihn  auf  Givors  südlich  von  Lyon.  Er  nimmt  als 
Zeit  der  .Ausstellung  die  zweite  Hälfte  des  genannten  Jahres  an  und  erhält 
damit  einen  bisher  unbekannten  Zug  des  Kaisers  nach  Burgund  und  zwar 
so  weit  nach  Westen,  wie  bisher  keiner  seiner  Vorgänger  gekommen  war, 
bis  auf  das  rechte  Rhoneufer.  —  F.  W.  E.  Roth7)  teilt  die  Urk.  König 
Philipps  für  das  St.  Albanskloster  bei  Mainz  vom  21.  Januar  1205  mit,  die 
zur  Herstellung  der  Fälschung  für  dieses  Kloster  von  demselben  Tage  (B.-F. 


l)ügoBalzani,DepaceVenetarelatio:BISIt.No.lO(1890),S.7--16.  |[W.W(atten- 
b ach):  NA.  16,  S.  644,  Nachr.  No.  211.]|  (Auf  d.  Titelblatte  1891.)  —  2)  Andr.  Marcello: 
NAVen.  1,  S.  220  ff.  (Hat  d.  Ref.  nicht  vorgelegen;  angegeben  nach  NA.  17,  8.  226,  Nachr. 
No.  19.)  —  $)  X  M.  Doeberl,  Monumenta  Germaniae  selecta  ab  a.  768  usqne  ad.  a.  1250. 
4.  Bändchen:  Zeit  Lothars  III.,  Konrads  III.  u.  Friedrichs  L  München,  J.  Lindaner.  1890. 
VIII,  307  S.  M.  5,50.  |[NA.  16,  S.  645,  Nachr.  No.  220;  HJb.  12,  S.  418  f.  (Novitäten- 
schan);  F.  Hirsch:  MHL.  19,  S.  303/6.]|  (S.  JBG.  13,  H,  34388.)  —  4)  (JBG.  13) 
Ottokar,  Reimchronik.  —  5)  Jansen  Enikels  Werke,  her.  v.  Ph.  Strauch.  1.  Abt. 
Die  Weltchronik.  (=  MGH.  Deutsche  Chroniken.  3.  Bd.  Abt.  1.)  Hannover,  Hahn.  4°. 
VIII,  596  S.  —  6)  P*  Scheffer-Boichorst,  £.  angedruckte  Urk.  Friedrichs  I.  u.  e. 
bisher  unbekannter  Zug  desselben  ins  Königreich  Burgund:  MIÖG.  12,  S.  149 — 54.  —  7) 


§  16.    Hohenstaufen  (1125—1278).    Kohlmann.  H941 

So.  94)  gedient  hat.  —  Gitterman8)  verdanken  wir  zwei  Diplome  Kaiser 
Friedrichs  II. ;  das  eine  vom  18.  September  1220,  aasgestellt  zu  S.  Daniele 
am  Gardasee  für  Graf  Richard  von  Verona  und  S.  Bonifazio,  ist  in  einem 
Transsnmpt  vom   Jahre  1414  in  Padua  erhalten,   das  andere,   erlassen  am 

8.  Juni  1299  bei  Cittadella  für  die  Kommune  von  Padua,  ebendaselbst  in 
einem  Transsnmpt  von  1356.  —  M.  Voretzsch9)  druckt  St.  4138  und 
4139  vom  Jahre  1172  für  das  Augustinerchorherrnstift  in  Altenburg,  sowie 
St.  4334  (13.  Dez.  1181),  4351  (25.  Januar  1183),  4785  (20.  Nov.  1192)  und 
1788  (14  Dez.  1192),  sämtlich  für  das  Hospital  in  Altenburg  erlassen,  wieder 
ib  and  fügt  eine  anscheinend  noch  ungedruckte  Urk.  des  Bischofs  Berthold 
toü  Naumburg  für  das  Hospital  aus  den  letzten  Monaten  des  Jahres  1192 
weh  dem  Dresdner  Originale  hinzu ;  No.  4139,  die  Stiftungsurk.  des  Klosters, 
hält  auch  er  für  unecht  und  glaubt  mit  Waitz,  dafs  sie  an  Stelle  der  ver- 
lorenen oder  nicht  ausführlich  genug  erschienenen  echten  Stiftungsurk.  an- 
gefertigt sei.  Als  Monatsdatum  setzt  er  hier  wie  bei  4138  den  8.  September, 
den  Weihetag  des  Klosters,  während  Stumpf  und  Posse  sie  in  den  Juli  ver- 
legen. —  Kehre  Ansicht  der  Entstehung  von  St.  3543  (Schenkung  Kemnades 
&n  Corvei)  im  Jahre  1151  und  ihr  Verhältnis  zu  3544  (Schenkung  Kemnades 
and  Fischbecks  an  Corvei)  verwirft  Th.  I  lg  en.10)  Nach  ihm  stammt  No.  3543, 
vie  ihr  Datum  angiebt,  aus  dem  Jahre  1147.  Wie  uns  diese  Urk.  über 
die  Schenkung  Kemnades  noch  vorliegt,  hat  es  wahrscheinlich  auch  ein  oder 
mehrere  Exemplare  über  die  Schenkung  Fischbecks  gegeben,  die  aber,  als 
Conei  1149  endgültig  auf  dieses  Kloster  verzichten  mufste,  ausgeliefert  und 
vernichtet  worden  sind.  Um  die  Anrechte  an  Fischbeck  gegebenen  Falles 
beweisen  zu  können,  wurde  die  Fälschung  3544  hergestellt,  in  der  der  Inhalt 
von  3543  und  einem  ähnlichen  Diplome  über  Fischbeck  in  eins  zusammen- 
gezogen ist.  Weiter  nimmt  J.  gegen  Kehr  an,  dafo  B8',  die  Prunkaus- 
fertigung von  3543,  eine  Goldbulle  gehabt  habe,  wie  auch  von  St.  3626  (Dipl. 
Friedrichs  für  Corvei  1152)  ein  Prunkexemplar  vorhanden  gewesen  sei, 
wahrscheinlich  ebenfalls  auf  Purpurgrund  mit  Goldschrift  geschrieben  und 
mit  einer  Goldbulle  versehen.  —  H.  Loersch11)  kommt  nochmals  auf  die 
im  vorigen  Jahre  von  ihm  verteidigte  Urk.  für  Aachen  vom  8.  Januar  1166 
St.  4061)  zurück  und  bemerkt,  dafs  das  Königsjahr  14  anstatt  13  wahr- 
scheinlich blofs  durch  ein  Versehen  des  Schreibers  in  den  Transsumpt  ge- 
kommen sei«,  in  dem  das  Privileg  nur  vorliegt.  Das  Jahr  14  ist  an  sich 
allerdings  richtig,  aber  die  kaiserliche  Kanzlei  rechnet  sonst,  wie  Scheffer- 
Boichorst1*)  in  der  Zurückweisung  der  Angriffe,  die  Knöpfler  wegen 
einer  Rezension  gegen  ihn  gerichtet  hatte,   klargelegt  hat,  auch  nach  dem 

9.  März  1165  noch  nach  dem  alten  Jahre  13  weiter.  —  St.  4106,  das  Diplom 
Friedrichs  I.  für  das  Bistum  Schwerin  vom  Jahre  1170,  hält  F.  Zicker- 
mann18)  für  echt;  er  ist  allerdings  der  Meinung,  dafs  der  Text  aufserhalb 

F.  W.  E.  Roth,  Kaieer-Urkk.  n.  Reichssachen  1205—1424:  NA.  16,  S.  682.  —  8) 
Gitterman  (s.  JBG.  18),  Anhangs,  S.  158/7.  —  9)  M.  Voretzsch,  Altenburg  z.  Zeit 
d.  Kaisers  Friedrich  Barbarossa.  Festrede  z.  Feier  d.  Geburtstages  Sr.  Majestät  Kaiser 
Wilbtlm  II.  am  27.  Januar  1890.  Beigegeben  sind  7  Urkk.  Beil.  z.  Progr.  d.  herzgl.  Real- 
progymn.  in  Altenbarg  1891.  Altenbarg,  Piererache  Hofbuchdruckerei.  4°.  27  S.  |[NA.  17, 
9.  335,  Nachr.  No.  64.]|  —  10)  Th.  II gen,  D.  Schenkung  v.  Kemnade  u.  Fischbeck  an 
C«my  L  J.  1147  u.  d.  Purpururkk.  Corveys  ▼.  1147  u.  1152:  MIÖG.  12,  S.  602—17. 
-  11)  Hugo  Loersch,  Z.  Datierung  v.  St.  4061:  ib.  S.  811/8.  —  12)  P-  Scheffer- 
Boichorst,  Zu  Hefele-Knöpflers  Konziliengesch.  V.  u.  VI.  E.  Replik:  ib.  S.  201/8.  — 
1$)  Fr.  Ziek  ermann,  D.  Lehnsverhlütnis  zwischen  Brandenburg  u.  Pommern  im  18.  u. 


11,42  §  16.    Hohenstaufen  (1125—1278).    Kohlmann. 

der  Reichskanzlei  and  vielleicht  darch  den  Bischof  selbst  entstanden  sei 
nnd  dafs  man  auf  Grand  desselben  in  der  Kanzlei  die  Urk.  angefertigt  habe. 
Das  Datum  V°.  Nonas  Januarii  deutet  auch  er  mit  dem  1.  Janaar.  Ferner 
wird  von  ihm  nachgewiesen,  dafs  die  von  Gründling  mehrfach  citierte  Urk. 
Friedrichs  II.  vom  Jahre  1217  für  Albrecht  II.  von  Brandenburg,  die  die 
Erneuerung  und  Bestätigung  der  Lehnshoheit  Brandenburgs  Aber  Pommern 
enthalten  haben  soll,  nie  existiert  habe.  —  Von  den  Registern  des  Papstes 
Gregors  IX.  liegen  durch  L.  Auvray14)  die  Nummefn  410—866  vor,  die 
vom  23.  März  1230  bis  zum  7.  September  1232  reichen.  Hervorheben  wollen 
wir  No.  410—431,  die  forma  pacis  inter  ecclesiam  Romanam  et  imperatorem. 
Weiter  ist  zu  erwähnen  das  9.  Heft  der  Register  Innocenz'  IV.  von  E. 
Berg  er,16)  das  vom  17.  Juli  1251  bis  zum  13.  Januar  1253  geht  und  die 
Nummern  5437—6202  umfafst.  —  Von  der  grofsen  Tegernseer  Briefhs.  giebt 
Wattenbach16'17)  eine  Beschreibung  und  Inhaltsangabe. 

In  den  Geschichtschreibern  der  deutschen  Vorzeit  sind  Auszüge  aas 
des  Engländers  Matthäus  von  Paris  gröfserer  Chronik  (1235 — 59)  erschienen, 
die  Grandaur18)  übersetzt  hat,  und  die  dann  von  Wattenbach  noch 
erweitert  worden  sind.  Es  geht  voraus  der  letzte  Teil  der  Chronik  des 
Roger  von  Wendover  von  1228  (eigentl.  1227)  ab  mit  den  durch  Ein- 
klammerung unterschiedenen  Zusätzen  des  Matthäus.  Auch  in  diesem  Bande 
haben  wir  eine  kurze  Lebensbeschreibung  des  Vf.  mit  Charakteristik  seines 
Werkes  sowie  Anmerkungen  und  ein  Register. 

Quellenunterstichungen.  Nach  H.  Herre19)  ist  die  Pöhlder 
Chronik  in  den  Jahren  1138 — 64  im  grofsen  und  ganzen  nur  eine  Ab- 
schrift von  verlorenen  Ilscnburger  Annalen ;  auch  die  Nachrichten  vor  1125, 
die  man  hat  auf  Rosenfelder  Annalen  zurückführen  wollen,  sind  den  Ilsen- 
burger  Annalen  entlehnt.  Von  1125  an  sind  auch  Hildesheimer  und  Pader- 
borner Annalen  benutzt.  Die  Rosenfelder  Annalen  haben  über  1130  hinaus 
keine  Fortsetzung  gefunden.  Nienburger  Annalen  sind  in  der  Pöhlder 
Chronik  nicht  benutzt  worden,  ebensowenig  in  der  Vorlage  der  Excerpta 
Annalium  Saxonicorum  und  in  den  die  Jahre  1153 — 64  umfassenden  Ab- 
schnitten der  Magdeburger  und  Stader  Annalen.  —  In  der  Hs.  No.  1999 
der  Trierer  Stadtbibliothek  hat  Holder -Egg  er20)  die  verloren  geglaubte 
braunschweigische  Fürstenchronik  (Chronica  prine.  Brunsvic.)  entdeckt,  die 
leider  darin  nur  zum  gröfsten  Teile  noch  enthalten  ist.    Was  Weiland  über 


14.  Jh.:  FBPG.  4,  S.  1—120.  |[NA.  17,  S.  285,  Nachr.  No.  56.]|  (S.  118/5  [Exkurs  L] 
m.  S.  29 — 86.)  —  14)  L.  Auvray,  Les  Registres  de  Grlgoire  IX.  Deuxieme  fascicule. 
(=  Bibliotheque  des  e^soles  francaises  d'Athenes  et  de  Rorae  publice  sous  les  auspices  du 
ministere  de  Instruction  publique.  2«  sene.  Bd.  9,  II.)  Paris,  E.  Thorin.  4°.  Bg.  17 — 88, 
Sp.  257—528.  |[NA.  17,  S.  282,  Nachr.  No.  47.]|  (Fase.  1  s.  JBG.  18,  IV,  72",  TgL 
auch  JBG.  12,  IV,  6840.)  —  15)  E.  Berger,  Les  registres  d'Innocent  IV.  Neuvieme  fascicule. 
(=  Bibliotheque  des  e'coles  francaises  d'Athenes  et  de  Rome  publice  sous  les  auspices  du 
ministere  de  Instruction  publique.  2«  serie.  Bd.  1,  IX.)  Paris,  E.  Thorin.  1890.  4°. 
Bog.  1—19,  S.  1—152.  |[NA.  17,  8.  282,  Nachr.  No.  47.]|  (Vgl.  JBG.  12,  IV,  6840.)  — 
16/7)  W.  Wattenbach,  Beschreibung  d.  Hs.  Cod.  lat.  19411  aus  Tegernsee  in  d.  KgL 
Bibliothek  zu  München:  NA.  17,  Heft  1,  S.  81—47.  —  18)  Ansauge  aus  d.  gröfseren 
Chronik  d.  Matthäus  v.  Paris.  Nach  d.  Ausgabe  d.  MGH.  übersetzt  v.  G.  Grandaur  u« 
W.  Wattenbach.  (=  D.  Geschichtschreiber  d.  deutschen  Vorzeit  in  deutscher  Bearbeitung. 
13.  Jh.     5.  Bd.)    Leipzig,  Dyksche  Buchhandlung.     1890.    IX,  311   S.    M.  4. 

19)  H.  Herre,  Ilsen  burger  Annalen  als  Quelle  d.  Pöhlder  Chronik.  E.  Beitrag  z. 
Kritik  MAlicher  Gesch.-Quellen.  Zunächst  Diss.  Leipzig.  Leipzig,  Hinriohs.  1890.  107  S.  M.2. 
|[HJb.  12,  S.  182  (Novitätenschau);  Volkmar:  MHL.  19,  S.  211  f.]|  —  20)  O.  Holder- 


§  16.    HohensUufen  (1125—1278).    Kohlmann.  11,43 

den  Inhalt  nnd  Umfang  der  Fürstenchronik  vermutet  hatte,  hat  sich  durch 
diese  Hs.  bestätigt.     Die  Cronica   dncum  de  Brunsvick  ist  allerdings  nicht 
durch  Vermittelung  einer  anderen  Quelle  zu  den  Nachrichten  der  Fürsten- 
chronik gelangt,  sondern  direkt  aus  ihr  abgeleitet;   sie  ist  kurz  nach  1291 
von  einem  Kanoniker  von  St.  Blasien  in  Braunschweig  verfafst. ,  In  ihrem 
Hauptbestandteile  ist  sie  nur  Excerpt  aus  der  Chron.  princ.  Brunsv.,  deren 
Nachrichten  in  den  letzten  Kapiteln  mit  Bestandteilen  aus  der  Chron.  princ. 
Saxoniae  und  anbedeutenden  anderweitigen  Notizen  und  eigenen  Zusätzen  des 
Autors  kompiliert  sind.    Nur  das  19.  Kapitel  ist  ganz  eigene  Zuthat  des  Vf., 
und  mit  ihm  hat  ursprünglich  die  Chronik  geschlossen ;  Kap.  20  ist  sicher  ein 
sieht  zu  ihr  gehöriger  Zusatz.  Die  Cronica  duc.  de  Brunsv.  hat  also  nur  einen 
sehr  geringen  Wert.    Nur  der  Umstand,  dafs  der  erste  Teil  der  Chr.  princ. 
Brunsv.  verloren  ist,  verleiht  ihr  als  Excerpt  aus  derselben  ein  gröfseres  Interesse, 
Tornamlich  weil  wir  daraus  auf  den  Inhalt  des  verlorenen  Teiles  der  Chr. 
princ.  Brunsv.  schliefsen  können.  a   Die  Trierer  Hs.  enthält  ferner  eine  Ein- 
leitung einer  älteren  verlorenen  Rezension  der  Gesta  episc.  Halberstad.,  auch 
eine  erweiterte  Fassung  der  Chron.  princ.  Saxoniae,  die  in  oder  kurz  nach 
dem  Jahre  1294  gemacht  ist ;  sodann  Annalen  von  1021  (eigentl.  erst  von  1112) 
bis  1173,  die  einer  viel  umfangreicheren  verlorenen  Annalenkompilation  ent- 
nommen sind,    aus   der   auch  ein  Teil  der  Zusätze  zur  Chron.  princ.  Sax. 
sUmmt.     Diese    Annalenkompilation  ist  als  Annales  St.  Blasii  Brunsv.  zu 
b&eichnen.      Die   Nachrichten,  welche   die  Cronica  Saxonum   (Fragm.  bei 
Heinrich   von  Herford)   aus  Arnold   von  Lübeck  hat,   hat  sie   durch    Ver- 
mittelang der  kurzen  Cronica  Slavorum  der  Trierer  Hs.,   oder  einige  auch 
durch  die  Historia  de  duce  Hinrico.     Die  Cron.  Sax.  ist  nach  1294,  schein- 
bar um  1300  verfafst.     Derselbe  Braunschweiger  Domherr,  der  die  Excerpte 
ans  den  Ann.  St.  Blasii  Brunsv.  und   die  Cron.    duc.  de  Brunsv.   gemacht 
hat,  ist  auch  der  Vf.  der  Cron.  Slav.  gewesen.     Die  Übereinstimmung  der 
Cron.  Sax.,  Cron.  duc.  de  Brunsv.  und  der  Chron.  princ.  Sax.  erklärt  sich 
daraas,  dafs    der  Schreiber  der  Chron.   princ.   Sax.  eine  Hs.  benutzt  hat, 
velche  die  Chron.   princ.  Brunsv.,   die  Chr.  princ.  Sax.  ampliata   und   die 
Cron.  Slav.  enthielt  und  dafs  er  bald  aus  der  einen,  bald  aus  der  andern 
entlehnte.    Die  besprochenen  Stücke  der  Trierer  Hs.  wird  H.-E.  im  29.  Bande 
der Scriptores  publizieren.  —  A.  Chroust81)  hat  vom  sogenannten  Ansbert 
ein  ansehnliches  Bruchstück  einer  zweiten  Hs.  auf  der  Grazer  Universitäts- 
Bibliothek  aufgefunden   (Cod.  lat.  membr.  No.  411),   das  am  Ende  des  12. 
oder  im  Anfange  des  13.  Jh.  geschrieben  ist.     In  der  Überschrift  von  einer 
Hand  des  ausgehenden  13.  Jh.  steht  'incipiunt  gesta  Serenissimi  Romanorum 
imperatoris  Friderici.'     Die  Hs.  hat  Chr.    mit   der  bisher  bekannten,   dem 
Codex  Strahoviensis,  verglichen;   es  sind  beides  von  einander  unabhängige 
Abschriften,   von    denen  die  Grazer   die   sorgfältigere   ist;    ein  Varianten- 
verzeichnis  wird    um   dargeboten.     Wichtig  ist,    dafs   die  Aufzählung   der 
Krenzzugsteünehmer  im  Grazer  Codex  erhalten  ist,  da  wir  für  den  an  dieser 
Stelle  jetzt  lückenhaften  Strahover  nur  auf  die  Pitersche  Abschrift  aus  dem 
vorigen  Jh.  angewiesen  waren.     Mehrfach  sind  im  Cod.  Strah.  spätere  Ein- 
schaltungen vorgenommen,  die  im  Grazer  Bruchstück  fehlen. 


Egger,  über  <L  Braun  Schweiger  u.  Sächsische  Fürstenchronik  u.  verwandte  Quellen :  NA.  17, 
Heftl,  8.159—84.  —  21)  Ant.  C  hronst,  D.  Überlieferung  d.  d.  Ansbert  zugeschriebenen 


H,44  §  16-    Hohenstaufen  (1125—1278).    Kohlmann. 

Auf  die  berühmte  Urk.  Friedrich  Barbarossas  für  Lübeck  (St.  4502)  ist 
neuerdings  auch  das  Reichsgericht  zu  sprechen  gekommen.31*) 

Darstellungen.  Zwei  kürzere  Darstellungen  der  ganzen  Staufer- 
zeit  sind  zunächst  zu  verzeichnen.  Die  eine  rührt  von  H.  Prutz")  her 
(der  schon  1886  eine  Bearbeitung  der  Zeit  geliefert  hat),  die  andere  von 
F.  Grofsmann;28)  beide  sind  Teile  von  umfassenderen  Werken.  Die  ver- 
dienstliche Arbeit  Grofsmanns  ist  nach  Art  der  Eurtzschen  Kirchengeschichte 
eingerichtet  und  bringt  eine  Zusammenfassung  der  Resultate  der  Forschung 
bis  1890.  Dafs  dabei  einzelnes  hat  übersehen  werden  können,  ist  leicht 
einzusehen.  So  wird  Heinrich  VI.  noch  als  ältester  Sohn  Barbarossas  auf- 
geführt, der  Speierer  Protest  nach  Winkelmann  in  das  Jahr  1200  gesetzt, 
ohne  dafs  der  Streitigkeiten  über  das  Jahr  mit  einem  Worte  Erwähnung 
gethan  würde.  —  Die  Regierung  sämtlicher  Staufer,  wenn  auch  nur  nach 
einer  Seite  hin,  behandelt  P.  Fournier,*4)  der  die  Beziehungen  der  deutschen 
Herrscher  zum  Königreiche  Burgund  und.  ihr  Wirken  daselbst  untersucht. 
Unter  den  letzten  Saliern  war  das  Ansehen  und  der  Einflufs  des  Reiches 
in  Burgund  sehr  gering  geworden.  Lothar  in.  hat  beides,  jenseits  der 
Alpen  wenigstens  und  des  Jura,  nicht  herzustellen  vermocht.  Konrad  III. 
wufste  durch  seine  innige  Verbindung  mit  dem  hohen  Klerus  und  geschickte 
Einmischung  in  den  Streit  der  weltlichen  Herren  seinen  Nachfolgern  wenigstens 
Mittel  und  Wege  anzugeben,  durch  die  sie  hoffen  konnten,  die  Souveränität 
des  Reiches  über  Burgund  wieder  herzustellen.  Friedrich  Barbarossa  hat 
sich  eifrig  bemüht,  sich  des  Gehorsams  der  bis  dahin  gleichgültigen  oder 
feindlichen  Unterthanen  zu  versichern.  Er  ernennt  für  das  Land  auch 
kaiserliche  Legaten  und  errichtet  unter  dem  Erzbischofe  von  Vienne  eine 
besondere  burgundische  Kanzlei.  Der  Streit  mit  dem  Papste  griff  auch  hier 
störend  ein,  aber  nach  dem  Frieden  hob  sich  das  Ansehen  des  Reiches 
wieder  und  stand  wenigstens  in  den  Ländern  östlich  der  Saone  und  Rhone 
fest.  Wie  Friedrich  seinen  Titel  als  König  von  Burgund  und  der  Provence 
vollständig  ernst  auffafste,  so  war  auch  seine  Krönung  in  Arles  im  Jahre  1178 
nicht  nur  ein  leeres  Gepränge.  Unter  Heinrich  VI.  wurde  der  Einßufs  des 
Reiches  auf  Burgund  schwächer.  Der  Kaiser,  der  bei  Lebzeiten  seines 
Vaters  zwar  persönlich  in  die  Angelegenheiten  B.s  eingegriffen  hatte,  wurde 
durch  seine  kühnen  Weltherrschaftspläne  verhindert,  sich  speziell  um  dieses 
Land  zu  kümmern.  Die  Absicht,  Richard  Löwenherz  als  Vasallen  des  Reiches 
hier  einzusetzen,  kam  nicht  zur  Ausführung.  Auch  wirkte  das  Benehmen 
des  Pfalzgrafen  Otto,  des  Bruders  Heinrichs,  eher  schädlich,  als  dafs  er  dem 
Kaiser  im  Lande  hätte  eine  Stütze  sein  können.  In  den  folgenden  Thron- 
streit wurde  Burgund  auch  hineingezogen.  Viele  Grofse  standen  auf  Seiten 
Philipps,  Erzbischof  Aimo  von  Tarantaise  krönte  ihn  sogar  am  8.  Sep- 
tember 1198  zum  deutschen  Könige.  Als  Otto- Alleinherrscher  wurde,  kümmerte 


Berichtes  über  d.  Kreuzzug  Friedrichs  I.:  ib.  16,  S.  511 — 26.  —  21a)  Lübecks  Hoheitsrecht 
über  d.  Trave,  d.  Pötnitzer  Wyk  u.  d.  Dassower  See.  Erkenntnis  d.  Reichsgerichts  v. 
21.   Juni    1890:  ZVLttbG.  6,  II,  S.  243—326.     (Vgl.  NA.   17,  S.  285.) 

22)  H.  Prutz,  Gesch.  rf.  MA.  2.  Teil.  (=  AUgem.  Weltgesch.  t.  Flathe,  Hertz- 
berg, Justi,  v.  Pflugk-Harttung,  Philippson.  Bd.  5.)  Berlin,  Grote.  ,400  S.  —  28)  F. 
GrofBmann,  Lothar  u.  d.  Hohenstaufen.  (=  Handbuch  d.  deutschen  Gesch.  In  Verbindung 
mit  R.  Bethge,  W.  Schnitze  etc.  herausg.  v.  Br.  Gebhardt.  Bd.  1,  Abschnitt  9  [S.  828—449].) 
Stuttgart,  Berlin,  Leipzig,  Union  Deutsche  Verlagagesellechaft.  —  24)  ?•  Fournier,  Lo 
royaume  d'Arles  et  de  Vienne  (1138— 1378).  Paris,  Alphonse  Picard.  XXII,  654  S.  |[K. 
Wenck:  DZG.  5,  S.  376  (Kl.  Mitteil.).]|  (Zu  unserm  Abschnitte  gehört  Kap.  1/5,  S.  1  —  12?.) 


§  17.   Habsbarger  a.  Luxemburger  (1273 — 1400).    Alt  mann.  11,45 

er  sich  nicht  um  B. ;  am  Ende  seiner  Regierung  ist  das  Ansehen  des  Reiches 
hier  sehr  gering.  Beim  Tode  Friedrichs  II.  ist  es  in  der  Provence  bereits 
definitiv  vernichtet  und  im  übrigen  Teile  von  Bnrgnnd  erheblich  geschwächt. 
Dafür  ist  Frankreichs  Macht  bedrohlich  gewachsen.  In  der  Provence  ist 
eine  jüngere  Linie  des  Königshauses  mit  Karl  von  Anjou  durch  Erbschaft 
zar  Herrschaft  gelangt ;  die  Regierung  der  Könige  während  des  Interregnums 
war  natürlich  nicht  imstande,  das  Ansehen  des  Reiches  in  B.  zu  heben, 
immer  grösser  wurde  der  Einflufs  der  Kapetinger,  die  nach  dem  Tode 
Richards  sogar  ihre  Hand  nach  der  deutschen  Königskrone  ausstreckten. 
—  G.  Noel25)  schildert  das . Verhältnis  zwischen  Friedrich  II.  und  den 
Päpsten  vom  Vertrage  von  S.  Germano  1225  bis  31,  sowie  die  Stellung  der 
lombardischen  Städte  zum  Frieden  von  S.  Germano  1290  bis  zu  dem  Schieds- 
sprüche der  Kurie  zwischen  dem  Kaiser  und  den  Städten,  den  Friedrich  am 
14  August  1233  annahm.  Die  eigentümlichen  Verhältnisse,  die  sich  in  der 
Stellung  der  lombardischen  Städte  dem  Kaiser  gegenüber  ausgebildet  hatten, 
■misten  früher  oder  später  zu  einem  neuen  Kampfe  zwischen  ihnen  und 
dem  Kaiser  führen,  bei  dem  der  Papst  nicht  unthätig  bleiben  konnte. 

Den  Schlufs  machen  wir  wieder  mit  dem  Hinweis  auf  einige  Wo- 
graphische,™*9)  recht»-  und  wirtschafitsgeschichüiche  Ab- 
handlangen*0'**)  und  eine  kulturhistoriscJie  Übersicht.88) 


§17. 

Habsburger  und  Luxemburger. 

(1273-1400.) 

Wilh.  Altmann. 

(Verwandtet  in  anderen  g§  *>  'Handbuch',  S.  85.) 

Quelleltpublikationen.    Eine  sehr  achtbare  Arbeit  ist  die  Samm- 
lung von    Quellensätzen,1)   welche    zunächst   pädagogisch-didaktischen 

-  25)  G.  Notl,  D.  Frieden  r.  San  Germano  1280.  Wies.  Beil.  z.  Progr.  d.  8.  städt.  höh. 
Btigerech.  zu  Berlin.    Berlin,  R.  Gaertners  Verlag.    4°.    21  8.    M.   1. 

26)  Brannmüller,  Konrad,  Graf  y.  Urach,  Cistercienser  u.  Kardinal:  Wetzer  &  Weites 
Krefieakx.    S.  Aufl.  7,  Sp.  961/8.  —  27)  Pfülf,  Konrad  ▼.  Marburg:  ib.  Sp.  945—55. 

—  28)  XX  T.  Münster,  Konrad  ▼.  Querfurt,  kaiserl.  Hofkanzler,  Bischof  ▼.  Hildesheim 
o.Wftrzburg.  Dias.  Leipzig.  62  S.  —  29)  A.  E.  Schönbach,  Walther  ▼.  d.  Vogel  weide. 
E.  IKchterleben.  (=  Führende  Geister.  Hrsg.  v.  A.  Bettel  heim.)  Dresden,  Ehlermann. 
1890.  VTIT,  204  S.  M.  2,00.  |[G.  Schirlitz:  LMerkur  Jg.  11,  No.  10.]|  —  SO)  P. 
Doenitz,  Über  Ursprung  u.  Bedeutung  d.  Anspruches  d.  Papste  auf  Approbation  d.  deutschen 
Kooigtwahleii.  Dias.  Halle.  Halle,  Kämmerer  &  Co.  68  S.  —  31)  H.  Geffoken,  D. 
Kr«M  u.  d.  niedere  deutsche  Kirchengut  unter  Kaiser  Friedrieh  II.  (1210—50).  Zunächst 
Dias.  Leipzig.  Jana,  Frommannsohe  Buchhandlung.  1890.  m,  115  S.  |[LCB1.  (1891), 
Sp.  1006  1;  J.  Fritz:  DZG.  5,  S.  865/7.]|  —  32)  G.  Liebe,  Verfassung,  Recht,  Wirt- 
Kfeaft  r.  Ende  d.  Karolingerzeit  bis  zum  Interregnum.  (=  Handbuch  d.  deutsch.  Gesch. 
1»  Vtrhmdung  mit  &.  Bethge,  W.  Schnitze  etc.  herauag.  ▼.  Br.  Gebhardt.    Bd.  1,  Abschnitt 

10  [8.460—79].)  Stuttgart,  Berlin,  Leipzig,  Union  Deutsche  Verlagsgesellschaft.  —  38)  G. 
EUinger,  Überblick  über  d.  geistige  Leben  Deutsehlands  im  MA.    (=  ib.  Bd.  1,  Abschnitt 

11  [S.  480/8].) 

1)  E.  Blume,   Quellensatze  z.  Gesch.  unseres  Volkes.    Bd.  III.    V.  d.  Zeit  Rudolfs 
r-  Habsbvrg  bis  s.  Schlüsse  d.  MA«    Cöthen,  O.  Schulze.    99  u.  865  S.    (Vgl.  JBG.  6  u.  9. 


11,46  §  17'    Habsburger  n.  Luxemburger  (1273 — 1400).    Altmann. 

Zwecken  dienen  soll.  Die  5  Abteilungen  Staats-,  gesellschaftliches,  religiöses, 
geistiges  und  wirtschaftliches  Leben  enthalten  eine  Fülle  charakteristischer 
Stellen.  Wer  den  stattlichen  Band  genau  durchnimmt,  wird  vieles  ihm  Neue 
finden  und  dem  Sammelfleifse  des  Herausgebers  sein  Lob  nicht  versagen. 
Studierenden  der  Geschichte  sei  dieses  Werk  ganz  besonders  ans  Herz  gelegt. 
Urkunden.  Die  sehnlichst  erwartete  Urkk.publikation2)  zur  Ge- 
schichte Ludwigs  d.  B.  (vgl.  JBG.  11,  II,  56  und  13,  II,  4880)  liegt  nun 
endlich  vor.  Die  Hoffnung,  welche  die  Herausgeber  gehegt  hatten,  dafs  neben 
den  Auslaufen  der  päpstlichen  Kanzlei,  welche  in  den  Registerbftnden  an- 
nähernd vollständig  vorliegen,  auch  Einlaufe  (Berichte  der  Legaten,  Schreiben 
der  deutschen  Fürsten  und  Bischöfe)  sich  vorfinden  würden,  ist  leider  eine 
trügerische  gewesen.  Damit  hängt  es  auch  zusammen,  dafs  die  weitgehenden 
Erwartungen,  welche  auf  diese  Publikation  gestellt  wurden,  nicht  in  Er- 
füllung gegangen  sind:  das  schon  feststehende  Bild  von  Ludwig  d.  B.  und 
seiner  Zeit  wird  dadurch  nicht  wesentlich  modifiziert;  dagegen  ergeben  sich 
dadurch  viele  Berichtigungen  im  einzelnen,  namentlich  für  die  Geschichte  der 
deutschen  Bistümer.  Das  Bestreben  der  Herausgeber  war  vor  allem  darauf 
gerichtet,  'den  für  Deutschland  und  das  Kaiserreich  wichtigen  politischen  Stoff 
zu  vervollständigen.  Von  dem,  was  ...  in  dieser  Richtung  als  neu  aufstiefe, 
ist  absichtlich  nichts  übergangen  worden.  Der  bisherige  Stand  der  Editionen 
brachte  es  mit  sich,  dafs  dieser  wichtigste  Teil  des  Stoffes  in  unserer  Sammlung 
in  der  Zeit  Benedikts  XII.  am  meisten  hervortritt.  Dafs  die  Beziehungen 
der  Päpste  zu  den  Königen  von  Frankreich  und  anderen  Fürsten  auch  für 
ihre  Politik  gegenüber  Deutschland  von  Gewicht  sind,  dafs  sich  daher  auch 
die  Aufnahme  von  solchen  Stücken  empfahl,  welche  auf  diese  Beziehungen 
Licht  werfen,  bedarf  keiner  Erörterung  ....  Auch  die  kleinen  Gnaden- 
erweise  für  einzelne  geistliche  und  weltliche  Personen,  welche  wohl  die 
Mehrzahl  unserer  Aktenstücke  bilden,  entbehren  oft  nicht  eines  gewissen 
politischen  Gehaltes,  insofern  sie  die  Parteistellung  der  Empfänger  und  die 
Mittel .  zeigen,  durch  welche  die  Kurie  Anhänger  gewann,  festhielt  und  be- 
lohnte.' Erwähnen  will  ich  noch  zwei  Urteile  des  Herausgebers  dieser 
Publikation,  1.  dafs  die  von  Preger  auf  Grund  von  Abschriften  ßeinkens' 
in  den  Jahren  1880,  1882,  1883  und  1886  (vgl.  die  betr.  JBG.)  veröffent- 
lichten Urkk.,  bezw.  Regesten  mit  grofser  Sorgfalt  gearbeitet  sind,  2.  dafs 
schon  durch  Raynalds  'Annales  ecclesiasticf  der  wichtigste  Teil  des  Stoffes, 
das  Material  von  eigentlich  politischer  Bedeutung  in  der  Hauptsache  ab- 
geschöpft war.  —  Eine  andere  Urkk.publikation,  über  deren  Notwendigkeit 
man  Zweifel  hegen  kann,  betrifft  die  Beziehungen  Karls  IV.  zu  Italien.3)  Der 
Herausgeber  hat  die  wenigen  Stunden,  welche  ihm  seine  Hauslehrerthätigkeit 
in  Florenz  übrig  liefs,  dazu  benutzt,  um  die  vorliegende  Sammlung,  weiche 
die  Jahre  1352 — 76  umfafst  und  durchaus  nichts  Abschliefsendes  bieten  will, 


Einige  Urkk.  unserer  Periode,  insbes.  d.  Goldene  Bulle  liegen  jetzt  in  handlicher  Ausgabe 
vor  in  Altmann  u.  Bernheim,  Urkk.  z.  Verfassungsgesch.  etc.  vgl.  §42.)  —  2)  Vati- 
kanische Akten  z.  deutschen  Gesch.  in  d.  Zeit  Kaiser  Ludwigs  d.  B.  .  .  .  hrsg.  d.  d.  bist. 
Kommission  bei  d.  kgl.  (bayr.)  Akad.  d.  Wiss.  Innsbruck,  Wagner.  XXIV,  926  S.  H.  30. 
|[Wurm:  HJb.  18  (1892),  S.  226—59.  Hier  ist  zusammengestellt,  was  in  dieser  Sammlung 
Neues  fttr  d.  Gesch.  Ludwigs  d.  B.  geboten  wird.]|  (Hrsg.  ist  Rio  zier ;  Mitarbeiter:  Grau  er  t 
Jochner,  LÖher  jr.,  Rud.  Lange,  Petz.  E.  sehr  gutes  Register  ist  beigegeben.] |  — 
g)  Acta  Karoli  IV.  imperatoris  inedita.  E.  Beitr.  z.  d.  Urkk.  Kaiser  Karls  IV.  aus  italien 
Archiven   gesammelt  u.   hrsg.  ▼.  Frz.  Zimmermann.     Innsbruck,   Wagner.     IX,   274 


8. 


§  17.    Habsburger  u.  Luxemburger  (1273 — 1400).    Altmann.  11,47 

anzulegen:  43  Stücke  sind  in  den  Böhmer-Huberschen  Regesten  nicht  ver- 
zeichnet. Den  Fleifs  des  Heransgebers  lassen  anch  die  guten  Register  er- 
kennen.4*5) 

Histortographische  Quellen.  Da  eine  nene  abschliefsende 
Ausgabe  der  Chronik  des  Matthias  von  Neuenbürg  nicht  zu  erwarten  sein 
durfte,  die  vielfachen  kritischen  Fragen  aber,  welche  sich  daran  knüpfen, 
noch  immer  der  Lösung  harren,  so  hat  Weiland  sich  zu  einer  Veröffent- 
lichung der  Wiener  Hb.  entschlossen.6)  Dieselbe  (W)  'giebt  sich  als  Fort- 
setzung des  Auetor  incertus,  ebenso  wie  in  der  verlorenen  Strafsburger  (A) 
und  in  der  von  Urstisius  (U)  benutzten  Hs.  Auch  das  Bindeglied  der  beiden 
Werke  erscheint  hier,  nur  in  etwas  kürzerer  Form,  wie  in  A  und  U.  Auch 
sonst  steht  W  den  Texten  A  und  U  am  nächsten,  gehört  zu  derselben  Klasse, 
repräsentiert  aber  innerhalb  derselben  für  sich  wieder  eine  eigene  Redaktion*. 
W  ist  keineswegs  eine  Abschrift  von  A  (Wenck).  Die  Auslassungen  von 
W  gegenüber  A  U  sind  zufällige,  keineswegs  redaktionelle,  vielleicht  war 
die  Vorlage  von  W  schon  verkürzt  gegenüber  A  U,  möglichenfalls  war 
diese  Vorlage  eine  Kladde  des  Vf.,  niedergeschrieben  behufs  Abfassung  einer 
seuen  Redaktion  eines  früheren  Werkes.  Mitunter  finden  wir  in  W  eine 
Anzahl  selbständiger  Zusätze,  die  A  und  U  nicht  haben.  'Dafs  die  Vor- 
lage von  W  von  Matthias  von  Neuenburg  herrühre  und  nicht  von  Albrecht 
Ton  Hohenberg,  darüber  dürfte  kein  Zweifel  bestehen.' 

Mit  diesen  Ausführungen  Weilands  haben  wir  schon  in  das  Gebiet  der 
Quellenkritik  übergegriffen.  Wir  verzeichnen  hier  zunächst  eine  andere 
Arbeit  desselben  Vf.,7)  welche  sich  gleichfalls  mit  Matthias  von  Neuenburg 
beschäftigt.  Für  die  Abschätzung  des  Anteils,  welcher  demselben  bei  den 
verschiedenen  Redaktionen  der  einst  unter  dem  Namen  des  Albertus 
Argentinensis  citierten  Chronik  zukommt,  untersucht  W.  die  litterarische 
Thätigkeit  des  Matthias  zunächst  bei  den  Werken,  als  deren  alleiniger  Vf. 
er  mit  Recht  gelten  kann:  bei  der  Lebensbeschreibung  des  Strafsburger 
Bischofs  Berthold  von  Buchegg  und  einer  Fortsetzung  der  Chronik  des  Jacobus 
de  Voragine,  welche  W.  in  einer  Colmarer  Hs.  entdeckt  hat  und  in  seinem 
Aufsatze  mitteilt.  'Nach  W.  hat  Matthias  von  Neuenburg  die  ihm  von 
Albrecht  von  Hohenberg  nach  und  nach  überlassenen  Redaktionen  nicht  nur 
in  mannigfaltiger  Weise  umgearbeitet,  sondern  dieselben  auch  als  Quasi- 
Fortsetzungen andern  geschichtlichen  Werken  angehängt.  'Die  Thätigkeit 
des  Mannes  hat  danach  etwas  von  der  eines  litterarischen  Freibeuters  und 
Fabrikanten  an  sich ;  er  arbeitete,  wie  schon  die  vorhandenen  Texte  seiner 
Chronik  erkennen  lassen,  rasch  und  flüchtig ;  er  gab  sich  keine  grofse  Mühe 
mit  Ordnung  and  Gruppierung ;  Wiederholungen,  Widersprüche,  harte,  jähe 
Übergänge  hat  er  nicht  zu  vermeiden  gewufst,  oder  es  war  ihm  nichts  daran 
gelegen,  sie  zu  vermeiden.'  Die  Vita  Bertholdi  besteht  aus  4  zu  verschiedenen 
Zeiten  abgefaßten  Teilen,  ist  als  Ergänzung  der  letzten  Redaktion  der  Chronik 
gedacht.  Ein  Exkurs  beschäftigt  Bich  mit  den  Baseler  Nachrichten  der 
Chronik.     Gegen  Weiland  wendet  sich  Schulte.8)    Nachdem  er  auf  Grund 


M.  10.  —  4)  G.  ▼.  d.  Kopp,  ürkk.  s.  Reiohsgesch.  aus  e.  Falkensteiner  Kopialbuch: 
SA,  lg,  S.  624 — 81.  (2  Urkk.  Ludwigs  d.  B.,  2  Karls  IV.,  8  Wenzels.)  —  5)  F.  W.  E. 
Roth,  Kaiser-Urkk.  u.  Reichssachen  1205—1424.  (1  Urk.  Rudolfs,  2  Ludwigs  d.  B.,  8 
Wenzala.)  —  £)  D.  Wiener  Hs.  d.  Chronik  d.  Mathias  v.  Neuenburg  (hrsg.  v.  L.  Weiland), 
gottingen,  Dieterich.  4°.  59  S.  (Sep.  u.  in  AbhGW.  zu  Göttingen,  87.  Bd.)  —  7)  L. 
Weiland,  Beitrage  z.  Kenntnis  d.  litterar.  Thätigkeit  d.  Matthias  Y.  Neuenburg.    Göttingen, 


11,48  §  17.    Habsbarger  a.  Luxemburger  (1278 — 1400).    Alt  mann. 

der  Bologneser  Rechnungsbttcher  das  litterarische  Eigentum  des  Matthias  an 
2  Kapiteln  der  Chronik  festgestellt  hat,  sucht  er  zu  erweisen,  dafs  die  Znsätze 
der  Hss.  B.,  wie  überhaupt  der  Grundstock  der  Chronik  von  Matthias  her- 
rühren. Er  hält  für  wahrscheinlich,  dafs  derselbe  von  Albrecht  von  Hohen- 
berg  nur  mündliche  Mitteilungen  erhalten  und  auch  wohl  den  Auftrag  in 
einer  der  Redaktionen  das  Haus  Hohenberg  besonders  zu  berücksichtigen 
und  schliefst  mit  dem  "Ausspruch:  '  Jedenfalls  gehört  Matthias  nicht  zu  den 
litterarischen  Freibeutern,  sondern  man  wird  ihm  immer  eine  ehrenvolle 
Stelle  unter  den  deutschen  Geschichtschreibern  anzuweisen  haben.'  Weil  in 
der  von  Weiland  (vgl.  oben  N.  7)  veröffentlichten  Fortsetzung  des  Jacobus  de 
Voragine  Closener  benutzt  ist,  glaubt  Wiehert9)  sie  nicht  dem  Matthias 
von  Neuenburg,  sondern  dem  Jakob  Twinger  von  Eönigshofen  zuschreiben 
zu  müssen.  Die  in  Cheltenham  befindliche  Chronik  des  letzteren  gehört 
nicht,  wie  Hegel  gemeint  hat,  der  Gruppe  D  an,  sondern  steht  A  am  nächsten.10) 
Sie  ist  um  das  Jahr  1404  gefertigt,  reicht  jedoch  im  wesentlichen  der  Vor- 
lage A  entsprechend  nur  bis  1390,  über  welches  Jahr  nur  einzelne  Zu- 
sätze hinausgehen.11) 

Darstellungen.  Eine  allgemeine  Übersicht  über  unsere  Periode 
mit  besonderer  Berücksichtigung  der  Verfassungs-  und  Kulturgeschichte  giebt 
Blume  (oben  N.  1)  als  Einleitung  zu  seinen  'Quellensätzen'.  Von  Dar- 
stellungen, welche  sich  über  gröfsere  Zeiträume12)  unserer  Periode18)  er- 
strecken, ist  nicht  viel  zu  verzeichnen.  Dafs  der  Böhme  im  14.  Jh.  gegen 
sein  Kurrecht14)  gleichgültig  gewesen  sei  oder  es  gar  vernachlässigt  habe, 
wird  in  einer  hauptsächlich  für  die  Verfassungsgeschichte15)  in  Betracht 
kommenden  Arbeit  behauptet.  Die  Arbeit  von  Domarus10)  sei  auch  hier 
erwähnt.  Direkte  Verbindungen  zwischen  Dänemark  und  Deutschland  während 
der  Regierung  Rudolfs  und  Adolfs  lassen  sich  nicht  nachweisen,  ihre  Interessen 
aber  berührten  sich  vielfach  namentlich  in  Lübeck.  König  Albrecht  bestätigte 
dem  Dänenkönige  Erich  Menwed  die  Abtretungen  Friedrichs  H.  mit  Ausschlafe 
von  Lübeck,  auf  das  der  Vermittler  Graf  Gerhard  H.  von  Plön  selbst  An- 
spruch erhob.  Sehr  lebhafte  Beziehungen  bestanden  zwischen  Ludwig  d.  B. 
nnd  den  Dänen;  König  Christoph  verwandte  sich  sogar  1325  einmal  beim 
Papste  für  Ludwig.  Letzterer  versuchte  übrigens  später  seinen  Sohn  den 
Markgrafen  Ludwig  von  Brandenburg  noch  bei  Lebzeiten  von  dessen  Ge- 
mahlin Margarethe  von  Dänemark  anderweitig  zu  verheiraten. 

Monographieen.  Rudolfs  Wahl  wird  mit  grofser  Ausführlichkeit 
von  Zisterer17)  behandelt.     Derselbe  spricht  sich  u.  a.  dahin  aus,  dafs 


Dieterich.  4°.  36  S.  (Sep.  u.  in  AbhGW.  zu  Göttingen,  Bd.  87.)  —  8)  AL  Schalte. 
Zu  Matthias  v.  Neuenburg:  ZGORh.  NF.  6,  S.  496—516.  —  9)  Th.  Wiehert,  Z.  Ober- 
rheinischen Historiographie  d.  14.  Jh.:  DZG.  6,  S.  90/2.  —  10)  G.Wolfram,  E.  Hs.  t. 
Königshofens  Strafaburgischer  Chronik:  ZGORh.  NF.  6,  S.  98—104.  (Z.  Kritik  ▼.  Kap. 
779—81  d.  Reimchronik  Tgl.  d.  Exkurs  bei  Henneberg  (unten  No.  20.)  —  11)  X 
Rat  tinger,  Zu  Dietrich  ▼.  Nieheim:  HJb.  12,  S.  75/6.  (Urkundl.  Beweis,  dafs  Dietrich 
t.  N.  im  Aug.  1386  in  Genua  gewesen  [gegen  seine  Angabe  in  'de  scismate'].) 

12)  X(§72B)  Pastor,  Päpste.  Bd.  1.  2.  Aufl.  (Vgl.  §  72 B.,  Handbuch  d.  dtsch.  Gesch. 
▼gl*  §  48).  —  13)  X  L oos hörn,  Gesch.  d.  Bistums  Bamberg.  Bd.  III.  (1808—99.)  Hünehen, 
P.  Zipperer.  VIII,  775  S.  (Vgl.  §  25.)  —  14)  Ant.  Müller,  Gesch.  d.  böhmischen  Kur  ▼.  d. 
Wahl  Rudolfs  L  bis  zu  d.  Wahl  Karls V.  1273—1519.  I.  Teil  bis  1356.  Wttrzb.  Dies.  Warzburg, 
Bucher.  65  S.  (Vgl.  §  42  u.  55,  sowie  unten  N.  17.)  —  15)  X  X  G.  Kupke,  D.  Reichsvikariat 
u.  d.  Stellung  d.  Pfalzgrafen  bei  Rhein.  Haue.  Dias.  68  S.  (Vgl.  §  42.)  —  16)  M-  *• 
Domarus,  D.  Beziehungen  d.  deutschen  Könige  v.  Rudolf  v.  Habsburg  bis  Ludwig  d.  B.  zu 
Dänemark.  DUs.  Halle.  58  S.  (Vgl.  HJb.  13,  (1892),  S.  850.)—  17)  A.  Zisterer,  Gregor X. 


§  17.    Habsburger  u.  Luxemburger  (1278 — 1400).    Altmann.  11,49 

dem  Böhmen  das  aktive  Wahlrecht  dabei  förmlich  von  den  Kurfürsten  ab- 
erkannt worden  ist,  während  Müller  (vgl.  oben  N.  14)  behauptet,  Ottokar 
sei  nicht  ausgeschlossen  worden,  sondern  sein  Vertreter  habe,  da  er  Rudolf 
nicht  wählen  wollte,  auf  die  Ausübung  seines  Wahlrechtes  verzichtet;  infolge- 
dessen hätten  die  Kurfürsten,  da  sie  glaubten,  es  mflfsten  ihrer  7  sein, 
Heinrich  von  Bayern  kooptiert.  Mit  Recht  bemerkt  M.,  dafs  von  einem 
böhmisch-bayrischen  Kurstreit  nicht  die  Rede  sei,  dafs  die  pfälzische,  nicht 
die  böhmische  Stimme  von  Bayern  beansprucht  wurde.  Zisterers  Arbeit  ent- 
hält im  übrigen  eine  ganze  Anzahl  beachtenswerter  Einzelheiten,  doch  manche 
Verschwommenheiten  und  unerträgliche  Längen.  Im  Anhange  (S.  152—170) 
bespricht  er  die  Abhandlung  des  Magisters  Jordanus  von  Osnabrück  über  die 
bevorzugte  Stellung  des  römischen  Reichs.  Dafs  zwischen  Honorius  IV.  und 
Radolf18)  Verhandlungen  über  die  Umwandlung  der  deutschen  Reichsver- 
fassung zu  einer  Erbmonarchie  geschwebt  haben,  wie  schon  Busson  vermutet 
hat,  ist  jetzt  in  hohem  Grade  wahrscheinlich.19) 

Eine  fleifsige  Zusammenstellung  der  Beziehungen  zwischen  Deutschland 
nnd  Frankreich90)  zur  Zeit  Albrechts*1*2*)  bringt  manches  Neue  im  ein- 
zelnen. Hoffentlich  ist  der  Vf.  bald  in  der  Lage,  auf  einem  weniger  durch- 
forschten Gebiete  seine  unverkennbare  Begabung  zu  bestätigen. 

Wieder  haben  wir  eine  Arbeit  zum  Römerzuge  Heinrichs  VII.  (vgl. 
JBG.  11  und  12)  zu  verzeichnen,  freilich  nur  einen  Torso,88)  der  einen  vor- 
wiegend günstigen  Eindruck  macht. 

Ludwig  der  Bayer  beansprucht  noch  immer  ein  grofses  Interesse.94) 
Der  ihn  betreffenden  Urkk.publikation  ist  bereits  oben  gedacht  (N.  2).  Eine 
Episode  seines  Römerzuges  ist  das  Gegenpapsttum s&)  Nikolaus*  V.,  der  an- 
fänglich 6  Kardinale  ernannte  (später  noch  2);  von  ihm  ernannte  Gegen- 
bischöfe lassen  sich  18  nachweisen.  Die  kirchliche  Rehabilitation96)  Ludwigs 
ist  erst  lange  nach  seinem  Tode  und  zwar  auf  Bitten  der  bayrischen  Herzöge 
Ernst  und  Wilhelm  zwischen  20.  Dezbr.  1430  und  24.  März  1436  erfolgt. 

Karl  IV.  hat  sich  zum  2.  Male  und  zwar  von  Walram97)  von  Köln, 
der  sich  seine  Wahlstimme  hatte  teuer  bezahlen  lassen,  in  Bonn  krönen  lassen 
nnd  damit  seine  erste  Krönung  in  Bonn  selbst  als  unrechtmäfsig  bezeichnet.98) 


n.  Rndolf  ▼.  Habsbnrg  in  ihren  beiderseitigen  Beziehungen.    Mit  besonderer  Berücksichtigung 
4.  Frage  Ober  <L  grnndsttsl  Stellung  y.  Saeordotium  u.  Imperium  in  jener  Zeit  nebst  einigen 
Beitragen  z.  Verfassung  egesch.  d.  Reiches.    Freiburg,  Herder.    VIII.  170  S.    |[E.  Bern  heim: 
DLZ.  (1892),  Sp.   630/l]|.   (Vgl.  d.  Aufsatz  ▼.  Grauert,  Z.  Vorgesch.  d.  Wahl  Rudolfs  ▼. 
Habsbnrg:  HJb.  13,  (1892),  S.  198  ff.)  —  lg)  O.  Redlich,  Wien  in  d.  Jahren  1276/8  u.  K. 
Rudolfs  Stadtrechts-Privilegien :  MIÖG.  12,  S.  55—63.  (VgL  §  28.)  —  19)  S.  Hertzberg- 
Frlnkel,  Z.  erbkönigL  Politik  d.  ersten  Habsburger:  ib.  S.  647—52.  —  20)  H.  Henne- 
k«rg,  D.  politischen  Beziehungen  zw.  Deutsehland  u.  Frankreich  unter  König  Albrecht  I. 
1289—1808.    Strafsbg.  Dies.    Strafsburg,  Heitz.    164  S.    (Tragt  auf  d.  Umschlag  d.  Jahres- 
zahl 1890,   ist   aber  Deebr.  1891   erschienen.    Bei   d.  splendiden  Aussattung  d.  Buches  ist 
i  Fehlen   e.  InheltsTerzeichnisses   u.  Registers  um  so  auffalliger.)    —    21/2    (§   72  B14*) 
Funke,  Benedikt  XI.  —  (ib.)  Kindler.  —  28)  0.  Mafslow,  Z.  Romzuge  Heinrichs  VII. 
Teil  L   Tübing.  Dias.    Göttingen,  Dieterich.    46  S.    (D.  Tübinger  Fakultät  1888  eingereicht, 
*fer  erst  1891  gedruckt.)  —  24)  X  X  M.  Mayer,  Schlacht  bei  Mühldorf:  Bayerland  2, 
8.  295/9.  —  25)  Konr.  Eubel,  D.  Gegenpapst  Nikolaus  V.    u.  e.  Hierarchie:    HJb.  12, 
S.  277—808.  —  26)  Glasschrdder,  Zeitpunkt  d.  kirchlichen  Rehabilitation  K.  Ludwigs 
l  B.:  ib.    8.  542/4.   —  27)  K.  J.  Waldeyer,  Walram  v.  Jülich!  Erzbiechof  v.  Köln  u. 
•tine  Reichspolitik.    H.  Teil.    Prg.  d.  Realprogymnas.    Bonn.    4°.    21  S.    (VgL  JBG.  18.)  — 
28)  X  F.  Jod,   Lupoid  III.  v.  Bebenburg,  Bischof  v.  Bamberg,    (f  1868).    Teil  I.    Sein 
Ltben.  Dias.  Halle,  HendeL  51  S.  (Ohne  grofse  Ergebnisse.  VgL  auch  aber  Lupoid  Looshorn 

htatberiekte  der  GeeehiehtswiMentohaft.    1891.    IL  4 


11,50  §  18-    Fünfzehntes  Jahrhundert  (utoo— 1517).    Bachmann. 

Seine  Politik  gegen  die  Bayern  **)  ist  keine  grundsätzlich  feindliche  gewesen, 
sie  selbst  zwangen  ihn  oft  genug  zu  Feindseligkeiten.  Pfalzgraf  Rnprecht 
trägt  einen  guten  Teil  der  Schuld.  Der  Brandenburger  Handel  hat  freilich 
für  Karl  böse  Früchte  getragen:  indem  er  die  dazu  erforderlichen  Geld- 
summen von  den  Reichsstädten  erprefste,  rief  er  den  grofsen  Städtebund 
hervor,  welcher  seinem  Sohne  so  viel  zu  schaffen  machte. 

Wenzels  Politik80)  ging  in  nicht  geringem  Mafse  darauf  aus,  zwischen 
Bürgertum  und  Fürstentum  zu  vermitteln,  zu  einer  urkundlichen  Bestätigung 
des  Städtebundes  hat  er  sich  aus  Rücksicht  auf  die  Fürsten  nie  verstanden, 
auch  nicht,  als  derselbe  ihm  die  Hand  gegen  die  Fürsten  bot.  Dafs  diese 
schon  1379  die  Absicht  gehegt,  Wenzel  abzusetzen,  ist  unrichtig.  Die  Kur- 
fürsten haben  aufs  energischste  die  Durchführung  der  Anerkennung  Urbans 
verlangt  und  betrieben.  Der  Frankfurter  Reichstag  von  1380  zeigt  nur  Wenzel 
im  engen  Einverständnis  mit  den  Kurfürsten,  das  bald  zur  völligen  Ab- 
hängigkeit wird.  Dafs  man  aus  einem  dem  Könige  gegebenen  Hülfever- 
sprechen für  den  Fall,  dafs  sich  einer  gegen  ihn  auflehnen  wolle,  nicht  auf 
die  Thatsache  einer  geheimen  Verschwörung  schliefsen  darf,  geht  besonders 
aus  Art.  21  des  Nürnberger  Landfriedenvertrags  von  1383  hervor :  hier  geben 
die  Fürsten  dieses  Versprechen,  die  sich  ja  mit  Absetzungsgelüsten  tragen 
sollten;  an  einen  geheimen  Kandidaten  der  Städtepartei  ist  doch  nicht  zu 
denken.  Die  Heidelberger  Stallung  ist  ein  Landfriedensvertrag  zwischen  der 
Fürstenpartei  und  dem  grofsen  Städtebunde,  ein  vom  Könige  vermittelter 
Waffenstillstand.  —  Hingewiesen  sei  hier  auch  auf  zwei  Arbeiten  zur  Ge- 
schichte des  kirchlichen  Schismas.81,82) 

Für  die  Kulturgeschichte  unseres  Zeitraums  kommt  neben  Blume 
(oben  N.  1)  ein  Werk  in  Betracht,  welches  nicht  genug  der  Beachtung  em- 
pfohlen werden  kann.88)  Die  Fülle  des  textlichen  Materials  steht  darin  dem 
Reichtum  an  Illustrationen  in  keiner  Weise  nach. 


§18. 

Fünfzehntes  Jahrhundert  (1400—1517). 

A.  Bachmann. 

(Verwandtes  in  anderen  gg  s.  'Handbuch'  S.  85/6.) 

Eine  zusammenfassende  Darstellung  der  deutschen  Geschichte 
des  15.  Jh.  und  zugleich  der  deutschen  Reformation  bietet  nur  J.  Zeller.1)  — 
Sonst  liegen  für  wichtige  Persönlichkeiten  und  Epochen  umfangreiche  mehr 
oder   minder  gelungene   Einzeldarstellungen   vor.     Zeitlich   voran  steht  L. 

oben  K.  18.)  —  29)  Th.  Lindner,  Karl  IV.  u.  d.  Witteisbacher:  MIÖG.  12,  8.  64—100. 
(Für  d.  Beziehungen  Karls  IV.  zu  Italien  vgl.  oben  No.  3.)  —  80)  D.  Hinneschiedt, 
D.  Politik  König  Wenzels  gegenüber  Fürsten  u.  Städten  im  Südwesten  d.  Reiches.  I.  Teil. 
Y.  seiner  Wahl  bis  z.  Vertrag  zu  Heidelberg  (18S4).  Prgr.  Darmstadt,  BrilL  4°.  82  S. 
—  81)  (JBG.  18)  Haupt,  Schisma.  — -  82)  Fn.  Kummer,  D.  Bischofewahlen  in  Deutsch- 
land z.  Zeit  d.  grofsen  Schismas  1378 — 1418  vornehmlich  in  d.  Erzdiözesen  K51n,  Trier 
u.  Mainz.  (Teil  I.)  Lpz.  Diss.  Jena,  Frommann.  67  S.  (Vgl.  JBG.  15.)  —  88)  Alw. 
Schultz,  Deutsches  Leben  im  14.  u.  15.  Jh.  I.  Halbbd.  Wien,  Tempsky.  4°.  320  S. 
(D.  grofse  reich  illustrierte  Ausgabe  kostet  80,  d.  kleinere  16  M.) 

1)  J.  Zeller,  Hist    d 'Allemagre  VII:   La  reYorme;   J.  Hufe,   M.  Luther;   premiers 


§  18.    Fünfzehntes  Jahrhundert  (1400—1517).    Biehmann.  11,51 

Pastors  2.  Auflage  von  Band  2  seiner  Papstgeschichte  (bis  1458).  *)  Für 
die  Kenntnis  der  römisch-deutschen  Beziehungen  und  für  die  Reichsgeschichte 
überhaupt  bedeutet  diese  'zweite,  vielfach  umgearbeitete  und  vermehrte  Auf- 
lage' so  wenig  Gewinn,  wie  vordem  die  erste.9*)  Vor  allem  die  Geschichte  der 
kurfürstlichen  Neutralität  ist  nach  wie  vor  ganz  ungenügend  dargestellt ;  bis 
auf  einige  Bemerkungen  über  den  Zustand  Borns  zur  Zeit  der  Rückkehr 
Eogens  IV.,  und  das  Verhältnis  der  Universitäten  zur  deutschen  'Neutralität', 
dann  eine  gehässige  Notiz  (S.  272,  N.  4),  zu  der  man  diese  JBG.  13,  II,  53/4 
und  MIÖG.  13,  S.  349  vergleiche,  ist  in  den  bezüglichen  Abschnitten  gegen 
Auflage  1  eine  wesentliche  Änderung  nicht  eingetreten,  und  die  Untersuchung 
des  Ref.  (AÖG.  75,  S.  1—236;  vgl.  JBG.  12,  II,  91/2)  blieb  unverwertet. 
Aber  ebenso  wenig  erfahren  wir  für  die  Jahre  1452^7  und  für  die  Erhebung 
König  Georgs  in  Böhmen  und  sein  Verhältnis  zu  der  Kirche  etwas  Neues 
oder  erscheint  Pastors  Darstellung  wenigstens  zur  Höhe  der  Forschung  vor 
ihm  emporgehoben.  Weiteres  darüber  an  anderer  Stelle.  —  Über  Joachim- 
sohns Versuch,  eine  Biographie  Gregor  Heimburgs  im  Rahmen  der  Geschichte 
seiner  Zeit  zu  schreiben,8)  darf  Ref.  hier  umsomehr  mit  der  kurzen  Be- 
merkung, dafs  hier  eine  verhältnismäfsig  grofse  Aufgabe  mit  Eifer  erfafst 
und  beträchtlich  gefördert,  wenn  auch  noch  lange  nicht  zur  Gänze  bewältigt 
üt,  hinweggehen,  als  er  sich  darüber  bereits  DLZ.  1892,  S.  123/5  und  noch- 
mals ausführlicher  MIÖG.  13,  S.  341/9  geäufsert  hat.  Darauf  sei  hiermit  aus- 
drücklich verwiesen.  —  Sonst  begegnet  eine  umfassendere  Monographie  nur 
noch  für  den  Ausgang  der  Berichtsepoche  in  dem  2.  Band  H.  Ulmanns 
über  Kaiser  Maximilian  I.4)  Ulmanns  Buche  gebührt  das  Lob,  das  ihm  beim 
Erscheinen  des  1.  Bandes  zu  teil  geworden  war,  Sorgfalt  der  Forschung  im 
Ganzen,  vollständige  Kenntnis  und  Verwertung  des  gedruckten  Materials, 
das  er  noch  durch  die  Beibringung  archivalischen  Stoffes  zu  verwerten  wufste, 
stellenweise  gute  Darstellung,  auch  für  Band  2.  Auch  ist  nicht  zu  leugnen, 
dafe  in  einigen  Punkten  die  Durchdringung  des  Stoffes  vollständiger  geworden, 
and  der  Vf.  dem  Helden  seiner  Darstellung  auch  menschlich  näher  gekommen 
und  daher  diesmal  mehr  gerecht  geworden  ist.  Aber  des  thatsächlich  Neuen 
erfahren  wir  im  Buche  doch  nicht  allzuviel,  die  subjektiven  Oberzeugungen 
des  Yf.  beeinflussen  doch  immer  noch  im  hohen  Grade  sein  Urteil  über 
Personen  und  Verhältnisse  und  das  Bild  des  Kaisers  ermangelt  auch  jetzt 
der  richtigen  Beleuchtung,  vor  allem  aber  wohlthuenden  Frische  und  Lebens- 
wärme, die  allein  die  Anteilnahme  des  Vf.  mit  Herz  und  Gemüt  verleiht.  Wir 
wünschen  dem  Kaiser  einen  andern  Biographen,  wenn  auch  U.s  Werk  unsere 
Kenntnis  dieser  Zeit  gefördert  hat.6)  —  Daneben  kommen  Darstellungen  aus 
einstigen  Reichslanden  und  Nachbargebieten  der  Reichsgeschichte  indirekt  zu 
gute.  Es  sei  hier  gestattet,  nebenher  auf  Wart  man  ns6*7)  Urkk.publikation 
hinzuweisen,  die,  wenn  auch  eigentlich  die  Ergänzung  und  Fortsetzung  des 


tmperenrs  de  1a  maieon  d'Autriche.  Paris,  Perrin.  427  S.  —  %)  L.  Pastor,  Gesch.  d.  Päpste 
**it  d.  Ausgange  d.  MA.  I.  Bd.  2.  A.  (=  Gesch.  d.  Päpste  im  Zeitalter  d.  Renaiss.  bis  z.  Wahl 
*W  IL)  Freiburg  i.  B.,  Herder.  LH,  771  S.  M.  10.  —  2»)  Andere  Urteile:  JBB.  9.  12.  — 
%)  P.  Joachim  toho,  Gregor  Heimbarg.  (=  Hist.  Abhandlungen  aus  d.  Mttnch.  Sem.  H.  1.) 
Bwnberg,  Büchner.  Royal  8°.  XIV,  328  S.  |[LCB1.  (1891),  S.  1228;  Bachmann:  DLZ. 
.1*92',  S.  123/5;  Bachmann:  MIÖG.  (1892),  S.  841/9.]|  —  4)  H.  Ulmann,  Kaiser 
Maximilian  I.  Bd.  IL  Stuttgart,  Cotta,  X,  790  S.  M.  14.  |[A.  Huber:  MIÖG.  (1892), 
S.  849— 51.]|  —  5)  X  I Igen,  D.  Gesch.  Friedrichs  III.  u.  Maximilians  I.  v.  Josef  Grünpek. 
Übersetzung.    (=  Geschieh  tschreiber  d.  deutschen  Vorzeit,  90.  Lfg.)    Leipzig,  Dyk.  M.  1,20. 

4* 


11,52  §  18.    Fünfzehntes  Jahrhundert  (1400—1517).    Bachmann. 

Mohrschen  Codex  diplomaticns  von  Ration  darstellend,  doch  auch  der 
schweizerisch-österreichischen  und  in  gewissem  Sinne  auch  der  allgemein 
deutschen  Geschichte  von  1254 — 1496  zu  gute  kommt.  Von  geringerem  unmittel- 
baren Nutzen  für  die  Reichsgeschichte,  als  dies  mit  den  früheren  Bänden  der 
Fall  war,  erweist  sich  Band  5  und  6  der  grofsen  Biographie  Karls  VII.  von 
Frankreich,  verfafst  von  BeaucourtduFresne,8)  namentlich  fehlen  weitere 
Aufschlüsse  über  Frankreich,  Deutschland  und  Böhmen  1457/9.  Im  übrigen 
besitzt  das  Werk  die  bekannten  Vorzüge.  Um  so  gröfserem  Interesse  be- 
gegnet W.  Fraknöis  Buch  über  Matthias  Corvinus.9)  Über  die  Geburt, 
Jugendzeit  und  alle  die  Einflüsse,  die  sich  vor  1458  auf  Matthias  Hunyadi 
bemerklich  machen,  giebt  der  Vf.  zuerst  auf  Grund  neuen  Materials  und 
feiner  Beobachtung  rückhaltlos  authentische  Nachricht.  Uns  sind  dann  natür- 
lich vor  allem  wichtig  des  Corvinen  Streit  mit  Kaiser  Friedrich  1459 — 62/3, 
sein  Verhältnis  zu  dem  grofsen  böhmisch-römischen  Kampfe  1467 — 79,  und 
seine  wechselnden  stets  feindseliger  sich  gestaltenden  Beziehungen  zu  dem 
Kaiser  1468—74,  1476/8,  1481—90.  Hierin  bietet  der  Vf.  manches  Neue, 
manches  in  knapper  gelungener  Obersicht  und  neuer  Beleuchtung;  aber  in 
vielen  Punkten  reicht  seine  Forschung  keineswegs  zu  oder  geht  er  entschieden 
irre.  Auch  die  Kenntnis  der  deutschen  Litteratur  über  diese  Periode  eignet 
dem  Vf.  keineswegs  in  hinreichendem  Mafse,  so  wenig  als  man  mit  seiner 
Quellenkritik  und  Methode  stets  einverstanden  sein  wird.  Immerhin  bleibt  das 
Buch  eine  bedeutende  Erscheinung  der  ungarischen  historischen  Litteratur 
und  auch  uns  in  hohem  Grade  willkommen.  F.s  Verdienst  wird  nur  erhöht 
durch  die  gleichzeitige  Veröffentlichung  der  Korrespondenz  des  Königs  mit 
dem  Römischen  Stuhle  1458 — 90, 10)  eine  Sammlung  von  209  Schriftstücken, 
Briefen  des  Königs  an  die  Päpste  und  umgekehrt,  die  zum  grofsen  Teile 
auch  unserer  Kenntnis  der  österreichischen,  böhmischen,  polnischen  wie  der 
allgemein  deutschen  und  europäischen  Angelegenheiten  zu  gute  kommen.  In 
Schrödls  kurzem  Aufsatze  über  den  ersten  Jagelionen  auf  dem  polnischen 
Throne  erscheinen  dieselben  kaum  gestreift.11) 

An  HJinzeldarsteUungcn,  die  sich  mit  besonderen  reiche  - 
geschichtlichen  Momenten  und  Verhältnissen  beschäftigen, 
ist  kein  Mangel,  so  ungleich  sie  sich  auch  naturgemäfs  verteilen.  Für  die 
Zeit  König  Ruprechts  ist  die  Dissertation  Bergmanns11)  beachtenswert; 
hoffentlich  wird  sie  auf  Grund  des  in  ausreichender  Menge  vorliegenden 
Materials  Ausgangspunkt  weiterer  Studien.18)  Für  die  nachfolgende  Herrscher- 
periode  Kaiser  Sigismunds  bleibt  zunächst  auf  die  sehr  verdienstliche  Unter- 


—  6/7)  Wartmann,  8.  §  24A™.  —  8)  G.Marquis  de  Beaucourt  du  Fresne,  Hist. 
de  Charles  VII.  Tom.  V:  Le  Roi  victorieux  (1449—53).  VI:  La  fin  du  regne.  Paris, 
Picard.  476  S.  |[HJb.  12  (1892),  S.  424/6;  18  (1892),  S.  860.]|  (Vgl.  §  46AM.)  — 
9)  Willi.  Fraknöi,  Mathias  Corvinus,  König  v.  Ungarn  1458—90.  Auf  Grund  archi- 
▼alischer  Forschungen  bearbeitet.  Mit  Genehmigung  d.  Vf.  aus  d.  ungarischen  übersetzt. 
Mil  1  Titelbild  in  Farbendruck,  48  Illustrationen  u.  8  Faksimiles.  Freiburg  i.  Breisgau, 
Herder.  XVI,  816  S.  M.  7.  |[A.  Huber:  LCB1.  (1892),  S.  266/7;  Bachraann:  DLZ. 
(1898);  HJb.  13  (1892),  8.  307— 68.]|  —  10)  Mathiae  Corvini  Hungariae  regia  epistolae 
ad  Romanos  pontifices  datae  et  ab  eis  acceptae  1458 — 90.  Mätyas  Kir&ly  leveleze'se  a  Rrfmai 
papäkkal.  Monumenta  Vaticana  Hungariae,  ser.  I,  tom.  VI.  Budapest,  Akad.  d.  Wissensch. 
4°.  LXXV,  275  S.  —  H)  Schrodl,  JageUo  (Jagal),  Grofsfürst  v.  Litauen  u.  König  ▼. 
Polen:  KirchLex.  6,  8.  1200/7. 

12)  E.  Bergmann,  Z.  Gesch.  d.  Romzuges  Ruprechts  v.  d.  Pfalz.    I.:  D.  Verhältnis 
d.  Königs  z.   Kurie.    Prog.   Braunschweig.    4°.    81  S.   —   Ig)  X  R.   Stern feld,    Brief 


§  18.    Fünfzehntes  Jahrhundert  (1400—1517).    Bachmann.  H,53 

suchong  W.  Altmanns14)  aber  Eberh.  Windecks  Weltchronik  hervorzuheben, 
von  der,  wie  A.  nachweist,  die  Hs.  No.  2913  der  Wiener  Hofbibliothek  den 
besten  and  vollständigsten  Text  enthält ;  ans  den  hier  erhaltenen  neuen  An- 
gaben wird  von  A.  eine  Auswahl  mitgeteilt,  die  sie  als  wichtig  genug  kenn- 
zeichnen. Der  bedeutendsten  Arbeit  über  die  politische  Geschichte  dieser 
Tage,  soweit  der  erste  HohenzoUerkurfürst  daran  Anteil  hatte,  wurde  bereits 
gedacht. 1  *)  Sonst  knüpft P.  Pfotenhauers16)  Aufsatz  über  eine  schlesische 
Verlobung  E.  Sigismunds  inhaltlich  an  an  M.  Werthners  Notiz  in  der  UngR. 
10,  S.  59—64.  (Vgl.  JBG.  12,  II,  91 80.)  Perret17)  beleuchtet  einen  Akt  franzö- 
sischer Vermittlung,  um  König  Sigismund  —  inmitten  des  schweren  Hussiten- 
kriege« —  von  der  venezianischen  Gegnerschaft  zu  entlasten,  auch  erfahren 
wir  einiges  über  diese  Kriegshändel  selbst  und  die  behufs  ihrer  Stillung  ge- 
führten politisch-kirchlichen  Verhandlungen.18*19)  Auf  Grund  der  bekannten 
Forschungen  bietet  Fr.  v.  Krones  eine  Übersicht  des  Lebensganges  und 
Wirkens  K.  Schlicks.20,91)  Gubo  setzt  seine  Untersuchungen  über  den 
Grafen  Friedrich  von  Cilli  fort.89)  Ebenso  fällt  noch  in  K.  Sigismunds 
Zeit  die  Vollmacht  des  Bischofs  Johanns  von  Lübeck  zur  Belehnung  des 
trefflichen  Adolf  von  Schauenburg,  Herzogs  von  Schleswig,  zum  Grafen  von 
Holstein,*8)  ein  Glied  in  der  Kette  jener  Begebenheiten,  die  schliefslich  zur 
Erwerbung  Holsteins  durch  den  Dänenkönig  Christian  I.,  Adolfs  Schwester- 
whn,  führten. 

Von  den  Beiträgen  zur  Geschichte  Kaiser  Friedrichs  III.  stellen  wir 
die  auf  die  ftnfsere  Politik  des  Kaisers  diesmal  voran,  da  sie  an  Zahl  und 
Bedeutung  jene  für  die  kirchliche  und  soziale  Entwickelung  übertreffen. 
Wichtiger  als  der  Aufsatz  Dändlikers  üher  die  Stellung  des  Kaisers  zu 
Zürich  1443  und  1444,  der  übrigens  wohl  gelungen  ist,24)  ist  P.  Simsons 
Beitrag  zur  Geschichte  Danzigs,25)  da  wir  darin  zugleich  einige  neue  Auf- 
schlüsse über  die  Erwerbung  des  westpreufsischen  Ordenslandes  durch  König 
Casimir  von  Polen  erhalten ;  daran  hatte  ja  Danzig  —  auf  polnischer  Seite  — 
hervorragenden  Anteil;  für  die  Kenntnis  der  die  ganze  Katastrophe  be- 
herrschenden moralischen  und  materiellen  Momente  und  Kräfte  bleibt  aber 
aeben  und  gegen  S.  Caros  Darstellung  immer  noch  mafsgebend.  Zwei  Schrift- 
stücke,  die  P.  Joachimsohn  publiziert,26*27)    beschäftigen  sich  mit  des 


König  Ruprechts  (1404):  NA.  16,  S.  686/7.  —  14)  W.  Altmann,  Studien  zu  Eberhart 
Wradeeke.  Mitteilung  bisher  unbekannter  Abschnitte  aus  Windeckes  Weltchronik.  Berlin, 
Gtertner.  VHI,  109  8.  |[0.  Lorenz:  DLZ.  (1892),  S.  158.]|  —  15)  E.  Brandenburg, 
König  Sigmund  u.  Kurf.  Friedrieh  I.  v.  Brandenburg,  vgl.  JBG.  18,  II,  55**.  —  16)  ?• 
Pfotenhauer,  E.  schlesische  Prinzessin  als  ungarische  Königsbraut:  ZVGSchlesien  25, 
8.  331—40.  —  1?)  P.  M.  Perret,  L'ambassade  de  1'abW  de  Saint-Antoine  de  Vienne  et 
d' Alain  Chartier  a  Yenise  d'apres  des  documents  Yenetiens  (1425).  (Versuch  Frankreichs, 
ivischen  K.  Sigismund  u.  Yenedig  e.  Waffenstillstand  zu  Wege  zu  bringen.)  —  18)  A. 
Chrouet,  Zu  den  Prefsburger  Verhandlungen  im  Jahre  1429:  DZG.  5,  S.  867 — 71.  — 
19)  P.  Ar  ras,  König  Sigmund  u.  d.  Kamenzer  1480:  NASächsG.  12,  S.  167/8.  —  20) 
F.  ▼.  Krones,  Kaspar  Schlick:  ADB.  81,  S.  605—10.  —  21)  X  K.  Schellhafs,  Vice- 
hazellarUt  Schlicks.  Nachtrag:  DZG.  5,  S,  167.  |[Vgl.  JBG.  13,  II,  56**31  (Schlicks  Er- 
betraog  z.  Yicekanzler  fallt  zweifellos  schon  in  d.  Jahr  1431.)  —  22)  A.  Gubo,  Graf 
Friedrich  II.  ▼.  Cilli.  Teil  III.  Progr.  Cilli.  Cilli,  Gymnasium.  1890.  24  S.  |[Prem: 
M1ÖG.  12,  &  356;  ZÖstGymn.  42,  S.  666/7.]|  -  28)  ürk.  d.  Bischofs  Johann  r.  Lübeck, 
April  1437 :  ZGSHL.  20,  S.  385  f.  (Vollmacht  z.  Belehnung  Herzog  Adolfs  v.  Schleswig 
mit  d.  Grafschaft  Holstein.)  —  24)  &•  Dändliker,  Z.  Charakteristik  d.  Lage  Zürichs  in 
i.  Jahren  1443  u.  1444.  (Turicensia.  Beitrage  z.  Zürcher.  Gesch.  etc.  anlafslich  d.  Feier  d. 
50jfthr.  Thltigkeit  d.  allgem.  Gesch.forsch.  Ges.  d.  Schweiz  dieser  gewidmet.)  Zürich,  S.  Höhr. 
243  S.  —  25)  Paol  Simson,  Danzig  im  13jahr.  Kriege  v.  1454—66.    Berlin.  Diss.    136  S. 


II  54  §18.    Fünfzehntes  Jahrhundert  (1400— 1517).    Bachmann. 

Kaisers  Stellung  in  seinen  eigenen  Erblanden  resp.  seinen  Beziehungen  zu 
der  Bauernschaft  Innerösterreichs.  Das  erste,  ein  Bericht  über  And.  Baum- 
kirchers  letzte  Erlebnisse  und  Tod,  stammt  von  einem  Augenzeugen  und  ist 
in  Graz  am  zweiten  Tage  nach  Baumkirchers  Hinrichtung  aufgezeichnet ;  man 
findet  hier  eine  Reihe  bisher  unbekannter  Einzelheiten.  Der  Schlufsbemerkung 
von  F.  v.  Erones,  der  sich  mehrfach  und  erfolgreich  mit  der  Baumkircher- 
tragödie  beschäftigt  hat,  sei  noch  der  Hinweis  auf  eine  Reihe  nicht  belangloser 
Angaben,  die  sich  Mon.  Hung.  diplom.,  Acta  extera  V,  finden,  beigefügt.  Das 
zweite  Stück  J.s  enthält  einen  offenen  Brief  an  Kaiser  Friedrich,  verfafst 
von  einem  innerösterreichischen  Mönch  und  bestimmt,  in  Wien  öffentlich 
angeschlagen  zu  werden.  Darin  wird  der  Kaiser  zu  reger  Regententhätigkeit, 
zur  Fürsorge  für  die  Handhabung  von  Recht  und  Gericht  im  Innern,  einen 
ausgiebigen  Schutz  nach  aufsen,  zur  Beobachtung  der  Freiheiten  und  Gerecht- 
same aller  Stände  und  Unterthanen  in  beweglichen  Worten  aufgemahnt.  Das 
Stück  gehört  abor  schwerlich,  wie  J.  will,  in  das  Jahr  1470,  sondern  wahr- 
scheinlich in  das  Ende  des  Jahres  1467  oder  den  Beginn  von  1468,  was  Ref. 
an  anderer  Stelle  zu  erweisen  gedenkt. 

Im  Osten  bedrängt  wendet  sich  Kaiser  Friedrich  1473  an  Herzog  Karl 
den  Kühnen  von  Burgund,  welcher  der  Erbe  der  Machtstellung  seines  Vaters*9) 
und  seiner  Verbindungen  auch  mit  dem  Kaiser  geworden  war,  übrigens  bereits 
seit  1469  selbst  mit  ihm  in  Verhandlungen  stand;  waren  doch  die  öster- 
reichischen Vorlande  an  Herzog  Karl  verpfändet  und  bestand  der  Plan,  für 
die  Förderung  weitgehender  ehrgeiziger  Pläne  Karls  die  Hand  seiner  Erb- 
tochter dem  Sohne  des  Kaisers  zu  gewinnen.  Ober  den  vielgeschmähten 
burgundiachen  Landvogt  in  Vorderösterreich,  Peter  Hagenbach,  sucht  die 
Monographie  Nerlingers  an  entlastenden  Momenten  beizubringen,  was  irgend 
möglich  ist.  Thatsächlich  ist,  was  dem  Landvogt  als  Willkür  und  schwerer 
Übergriff  nachgetragen  wurde,  wenigstens  zum  Teil  die  Folge  der  staatlichen 
Neuorganisationen  Burgunds,39)  deren  nun  auch  das  Eisafs  teilhaftig  werden 
sollte,  und  erscheint  Hagenbach  als  der  getreue  Vollstrecker  des  Willens 
eines  harten  Gewaltherrn  persönlich  vielfach  entlastet.80)  Über  die  Zusammen- 
kunft Kaiser  Friedrichs  mit  Herzog  Karl  von  Burgund  in  Trier,  Oktober- 
November  1473,  die  so  grofses  Aufsehen  erregte,  liegt  bereits  ein  reiches 
Material  vor,  und  selbes  findet  neuerdings,  freilich  keinesfalls  wesentliche, 
Vermehrung.  Wenigstens  vermag  Ref.  weder  der  Publikation  Moltzers*1) 
noch  dem  von  Scheilhafs82)  beigebrachten  Brief  über  die  Zusammenkunft 
gröfseres  Gewicht  beizulegen,  noch  weniger  den  von  Scheilhafs  daran  ge- 
knüpften Bemerkungen  zuzustimmen.  Auch  darüber  äufsert  sich  Ref.  an 
anderem  Orte.     Das  Scheitern   der  Trierer  Zusammenkunft  brachte  Herzog 


|[M.  Perlbach:  DLZ.  (1892),  S.  82 1/2.] |  —  26)  P-  Joachim  söhn,  Zeitgenössischer 
Gesandtschaftsbericht  über  Baumkirchers  Hinrichtung.  Mit  e.  Schlufsbemerkung  v.  Prof.  Dr. 
Fr.  v.  Krones:  BKSteiermGQ.  28,  S.  1/9.  —  £7)  id.,  £.  Pamphlet  gegen  Kaiser 
Friedrich  III.  aus  d.  Jahre  1470:  HJb.  12,  S.  861/8.  —  28)  X  N.  v.  Werveck  e,  D.  Er- 
werbung d.  Luxemburger  Landes  durch  Anton  v.  Burgund,  1409 — 15.  I.  bis  Juli  1412. 
Progr.  Luxemburg.  4°.  XX,  47  S.  —  29)  X  J.  Frederichs,  Le  grand  conseil  ambulat. 
des  ducs  de  Bourgogne  et  des  archiducs  d'Autriche  1446—1504:  CRCHB.  17,  S.  423—99. 
Bruxelles,  Hayez.  1890.  80  S.  Fr.  1.  —  30)  H.  Nerlinger,  Pierre  de  Hagenbach  et 
ladomination  Bourguignonneen  Alsace(1469 — 74):  AnnEst  (Extrait).  Nancy,  Berger-Lerrault. 
X,  172  S.  M.  3,86.  —  31)  H.  E.  Moltzer,  Frederik  III.  en  Karel  de  Stoutz  te  Trier  1473. 
(=  Bibliotheek  v.  Middelnederlandsche  Letterkunde  44.)  Groningen,  Wolters.  70  S.  H.  2. 
—  32)  K.  Scheilhafs,  Z.  Trierer  Zusammenkunft  im  Jahre  1473:  DZG.  8,  S.  80/5.— 


§18.    Fünfzehntem  Jahrhundert  (1400—1517).    Bachmann.  II 55 

Karl  rasch  in  Gegnerschaft  zu  Kaiser  and  Reich,  zur  grofsen  Freude  König 
Ludwigs  XL  von  Frankreich,  der  den  Herzog  bisher  am  meisten  bedrängt 
hatte. 8$)  Über  die  Belagerung  von  Neufs,  an  dessen  heldenmütigem  Wider- 
stände der  Angriff  der  Burgunder  auf  das  Reich  sich  brach,  handelt  nun 
zum  zweiten  Male,  auf  Grund  breiteren  angedruckten,  wenn  auch  nicht  gerade 
sehr  wichtigen  Materials,  K.  Tücking  in  seiner  Geschichte  der  Stadt  Neufs ; 84) 
einiges,  das  hier  behauptet  wird,  erscheint  auf  Grund  der  letzten  sehr  um- 
fangreichen Quellenpublikationen  nicht  mehr  haltbar.  Auch  Herzog  Reinhard 
(Rene)  von  Lothringen  hatte  sich  dem  kaiserlich-französischen  Bündnisse  an- 
geschlossen, was  ihn,  soeben  noch  im  Bunde  mit  Karl  von  Burgund,  dessen 
schweren  Groll  zuzog.  Trotz  der  strikten  Verpflichtung  Ludwigs  XL  blieb 
Reinhard  von  seiten  Frankreichs  ohne  Unterstützung,  als  das  bnrgundische  Un- 
gewitter  über  ihn  hereinbrach;80)  der  Kaiser,  infolge  der  Neufser  Abmachungen 
mit  Burgand,  in  anderer  Stellung  auch  zu  Lothringen,  erfüllte  wenigstens 
seine  Pflicht  als  Reichsoberhaupt,  freilich  wie  so  oft  ohne  den  gehörigen 
Nachdruck  und  Erfolg.00)  Als  Diplomat  und  Heerführer  spielte  Adrian  von 
Bobenberg,  der  tapfere  Verteidiger  Murtens  gegen  Karl  den  Kühnen  in  jenen 
Tagen,  eine  hervorragende  Rolle,  die  denn  auch,  wenn  auch  in  manchem 
nicht  zur  Gänze,  von  Sterchi  gewürdigt  wird.87)  Bemerkenswertes  über 
die  Zustände  der  Eidgenossenschaft,  auch  im  15.  Jh.,  liefert  das  sehr  ver- 
dienstvolle Werk  Hiltys.88*89)  Endlich  erhalten  wir  gelegentlich  für  die 
politische  Geschichte  der  letzten  Jahre  Friedrichs  IIL,  namentlich  seine  Be- 
ziehungen zu  Ungarn,  einiges  Material.40*41)  Unter  den  sonst  wenig  bedeuten- 
den Beiträgen  für  die  Territorialgeschichte  ist  der  Aufsatz  Striedingers 
Fortsetzung  der  im  Vorjahre  erwähnten  Arbeit,48)  auch  für  die  allgemeinen 
Verhältnisse  in  einer  Hinsicht  bezeichnend. 

Die  Unternehmungen  der  Franzosen  gegen  Italien  seit 
1494  erfreuen  sich  nach  wie  vor  der  Beachtung  und  eifrigen  Untersuchung 
seitens  deutscher,    französischer   und  italienischer  Forscher.48'61)     Diesmal 


33)  Vaesen  et  Chaviry,  Lettres  de  Louis  XI,  roi  de  France,  publikes  d 'apres  les 
originesux  pour  la  eocie'te'  de  l'hist.  de  France.  Tom.  4:  Lettrea  de  Louis  XI  1469 — 72, 
pobHees  per  Vaesen.  Paris,  Laurens.  882  S.  —  84)  K.  Tück  ing,  Gesch.  d.  Stadt  Neufs. 
Mit  9  Abbildungen.  Düsseldorf  u.  Neufs,  Schwann.  X,  878  S.  M.  5.  —  85)  H.  Witte, 
Lothringen  u.  Burgund  I  u.  II:  JbLothGA.  2,  S.  1  —  100;  8,  S.  282—98.  —  36)  S.  Fitte , 
D.  staatsrechtliche  Verhältnis  d.  Herzogtums  Lothringen  z.  Deutschen  Reich  seit  d.  Jahre 
1542.  (=  Bcitr.  z.  Landes-  u.  Volkskunde  y.  Elsafs-Lothringen.  XIV.)  Strafsburg,  £.  Heitz. 
103  S.  M.  2,50.  |[LCBL  (1892),  S.  1550;  E.  Heyck:  DLZ  (1892),  S.  631/2.]|  (Greift 
sieh  auf  d.  früheren  Verhältnisse  (bis  1259)  zurück.  D.  Darlegung  ist  für  d.  15.  Jh.  u. 
aamentlieh  d.  Zeit  ▼.  1474/7   keineswegs   erschöpfend.)    —   37)   J-   Sterchi,   Adrian  ▼. 

Bobenberg,  Charakterbild.   Bern,  Schmid,  Fr.  &  Co.    1890.   88  S.    M.  0,90 88)  C.  Hilty, 

3>  §  U A*.  —  S9)  (§  24AUA)  Maag,  Burgund  u.  Eidgenossenschaft.  —  40)  X  Georg 
Kath,  Johann  v.  Aragonien  II.:  Szaz.  24  (1890),  S.  415 — 25.  (Spielt  e.  Rolle  im  Streite 
Kaiser  Friedriche  III.  mit  Matthias  Corvinus  wegen  d.  entflohenen  Graner  Erzbischofs  Beekensloer.) 
-  41)  X  Ludw.  Pastor,  Regesten  aus  ausländischen  Archiven:  TT.  (HJb.)  18  (1890), 
9.  700—20.  —  42)  J.  Striedinger,  D.  Kampf  v.  Regensburg  (1486—92),  IL  T.  Fort- 
setzung r.  S.  89  —  197.  (==  Verhandl.  d.  hist.  Ver.  r.  Oberpfalz  u.  Regensburg,  Bd.  44, 
S.  89—197.)  Stadtamhof,  J.  &  K.  Mayr.  107  S.  |[HJb.  12  (1892),  S.  8 7 7/8.] |  (Vgl. 
JBG.  13,  II,  68?s0  — "43)  P-  M.  Perret,  Le  renouTellement  par  Charles  VIII  du  traite' 
4a  9  janvier  ?478  entre  la  France  et  Venise  1484:  B&Ch.  51,  No.  6  (1890),  S.  680—51. 

D.  Vertrag  ['Intelligentia  cum  serenissimo  Francorum  rege']  findet  sich  im  Archiv  r.  Venedig, 
Bd.  17  d.  Commemoriali.)  —  44)  A.  Pisani,  L'lUlia  d.  disoesa  di  Carlo  VIII  alla  pace 
<ÜKoyon(1494 — 1516).  Napoli,  Tip.  Morano.  1890.  60  S.  L.  1.  —  45)  Luzio-Renier, 
Francesco  Gonzaga  alla  battaglia  di  Fornovo  (1495)  secondo  i  documenti  mantovani:  AStlt  6 

1890),  S.  205 — 46.    (Hauptquelle  sind  d.  Briefe  Franz  Gonzagas,  Befehlshabers  d.  Ligisten.) 


1156  §  18-    Fünfzehntes  Jahrhundert  (1400 — 1517).    Bachmann. 

sind  namentlich  interessante  Beiträge  zur  Geschichte  Ludwig  XII.,*e~49)  sowie 
zur  Kenntnis  der  inneren  Entwickelung  Frankreichs  vom  Tode  Ludwig  XII. 
bis  zum  Ausbruche  der  grofsen  Bürgerkriege  unter  den  Söhnen  Heinrichs  II. 
hervorzuheben. 

Auf  dem  Gebiete  der  Papst-  und  Kircheng e schichte  begegnen  wir 
in  ersterer  Hinsicht  kurzen  Bemerkungen  Glasschröders59)  und  einer 
Mitteilung  Kneers58)  über  die  Vorgeschichte  Papst  Innocenz  VII.  Die 
Konziliengeschichte  erfuhr  neuerdings  nicht  unwesentliche  Aufhellung.  Voran 
stellen  wir  die  Analecta  Simonsfelds,54)  der  zehn  bisher  ungedruckte 
Aktenstücke  (davon  6 — 10  die  Geschichte  des  Konstanzer  Konzils  betreffend) 
mitteilt.  In  Fortsetzung  seiner  früheren  Arbeit  (vgl.  JBG.  12,  U,  5215)  tritt 
nun  Befs55)  mit  Eifer  und  Erfolg  in  umfangreiche  Erörterungen  über  das 
Konzil  zu  Konstanz  ein,  doch  beschäftigt  sich  die  vorliegende  erste  Studie 
wesentlich  mit  den  Zuständen  der  französischen  Kirche.  Über  das  ganze 
Werk  wird  noch  zu  berichten  sein.  Aufserdem  liegen  neben  einer  Gesamt- 
übersicht der  Geschicke  und  der  Leistungen  des  Konzils56)  noch  mehrfache  Bei- 
träge sowohl  zur  Kenntnis  seiner  inneren  Organisation,67)  wie  zur  Beleuchtung 
der  Stellnng  und  Haltung  hervorragender  Besucher  und  Zeitgenossen  vor.58"62) 
Weitere  Aufsätze68'69)  gelten  Inhalt,  Entwickelung  und  Geschichte  der  Wi- 


—  46)  &  de  M  a u  1  d  e  d e  C  lav  i e  r e  ,  Hist.  de  Louis  XII.  Premiere  partie :  Louis  d'Orleans. 
Bd.  8.  Paris,  Leroux.  422  S.  |[Vaesen:  RQH.  (avrü  1891),  S.  568;  Honod:  RH.  43, 
S.  99—102;  44,  S.  111  f.;  Geffroy:  AALM.  6,  I,  S.  145  f.]|    (Vergl.  JBG.  18,  II,  58w.j 

—  47)  Documenta  sur  les  premieres  annees  du  regne  de  Louis  XII  tire's  des  archives  de 
Milan.  Extrait  dn  bulletin  hist.  et  philologiqne  du  comite*  des  travaux  hist.  et  scientifiques. 
Paris,  E.  Leroux.  78  S.  (Gesandtschaftsberichte  aas  d.  Jahren  1498  u.  1499.)  —  48)  L- 
G.  Ptflissier,  Les  preparatifs  de  l'entrea  de  Louis  XII  a  Milan  d'apres  les  doeaments  des 
arohives  italiennes,  avec  les  preures.  Montpellier,  Finnin  et  Montane.  82°.  55  S.  —  49) 
id.,  Le  registre  de  lettres  missives  de  Louis  XII.  (=  Extrait  des  Me*langes  d'archeologie 
et  Thist.,  1891.)  Roms,  Cnggiani.  88  S.  (Enthält  88  Briefe  ▼.  12.  Sept.  bis  18.  Oktob.  1499.)  — 
50)  E.  Blösch,  D.  Kardinal  Schiener.  Akad.  Vortrag.  Bern.  20  S.  —  51)  M™  C. 
Coignet,  La  riforme  francaise  avant  les  gnerres  oiviles  1512 — 59.  Paris,  Fischbacher. 
Y,  299  S.  —  52)  F.  X.  Glasschröder,  Yitae  aliquot  summorum  pontiflcum  saeculi  XV: 
RQSchr.  5,  S.  179-87.  —  58)  Aug.  Kneer,  Z.  Vorgesoh.  Papst  Innocenz' VIL  (1404/6): 
HJb.  12,  S.  847 — 51.  (Auf  Grundlage  d.  Angaben  d.  Traktates  *Petri  de  Ancoraro,  utriusque 
juris  dootoris,  Bononiensis' :  De  scismate  im  Cod.  ms.  lat.  594,  Fol.  89* — 100b  d.  Bonner 
Universitätsbibliothek.)  —  54)  H.  Simons feld,  Analekten  z.  Konziliengesch.  d.  14.  u. 
15.  Jh.  (Abhandl.  d.  kgl.  bayer.  Akademie  d.  Wissen  seh.  III.  Kl.  XX.  Bd.  1.  Abt) 
Manchen,  Franz  in  Komm.  4°.  65  S.  M.  1,70.  |[LCB1.  (1891),  S.  1110/1.]|  —  55)  Bernb. 
Befs,  Z.  Gesch.  d.  Konstanzer  Konzils.  Studien.  I.  Frankreichs  Kirchen  politik  u.  d. 
Prozefs  d.  Jean  Petit  über  d.  Lehre  v.  Tyrannenmord  bis  z.  Reise  König  Sigiamunds. 
Marburg  i.  H.,  Oscar  Ehrhardt.  XIV,  236  S.  —  56)  Küpper,  D.  Konzil  zu  Kon- 
stanz: KirchLex.  6,  S.  978  —  1006.  —  57)  F.  Stuhr,  Organisation  u.  Geschäftsordnung  d. 
Pisaner  u.  Konstanzer  Konzils.  BerL  Diss.  Leipzig,  G.  Fock.  78  S.  M.  1,50.  —  58) 
A.  Kn  eer,  Kardinal  Zabarella  (Franciscus  de  Zaborellis,  cardinalis  Floren tinus)  1860 — 1417. 
Beitr.  z.  Gesch.  d.  grofsen  Schismas.  I.  Teil.  Mtlnstersohe  Diss.  Münster,  Theissing.  VII, 
58  S.  —  59)  J-  Hergenröther,   Kardinal  Jos.  Dominici:  KirchLex.  6,  S.   1658/4.  — 

60)  A.  Chroust,  Dietrich  ▼.  Niem  u.  d.  Konstanzer  Konzil:  DZG.  6,  II,  S.  860—866.  — 

61)  X  D.  Rattinger  S.  J.,  Zu  Dietrich  v.  Nieheim:  HJb.  12,  S.  75/6.  —  62)  (JBG.  13) 
flaupt,  Schisma.  —  68)  J°n*  Loser th,  Über  d.  Beziehungen  zwischen  englischen  u. 
böhmischen  Wiclifiten  in  d.  beiden  ersten  Jahrzehnten  d.  15.  Jh.:*MIÖG.  12,  S.  254—69. 

—  64)  W.  Wiegand,  De  ecclesiae  natione  quid  Wiclif  docuerit.  Erlanger  Diss.  Leipzig, 
Akadem.  Buohhdlg.  110  S.  M.  6.  —  65)  Jon.  Loserth,  Beiträge  z.  Gesch.  d.  husi  tischen  Be- 
wegung. IV.  D.  Streitschriften  u.  Unionsverhandlungen  zwischen  d.  Katholiken  u.  Husiten 
in  d.  Jahren  1412/8:  AÖG.  75,  2.  Hälfte  (1890),  S.  287—414.  —  66)  A.  Lewicki, 
D.  Politik  Polens  gegen  d.  Nachbarstaaten  u.  gegen  d.  Ruthenen  im  Jahre  1482.  (=  Anzeig, 
d.  Akad.   d.  Wissenech.  in    Krakau   [April   1891],   S.  126—86.)  —   67)  A.  Knöpflsr, 


§   18.    Fünfzehntes  Jahrhundert  (1400—1517).    Bachmann.  Ufi? 

olifitisch-Hussitischen  Lehnneinungen,  des  Hussitenstreites  und  der  Hussiten- 
kämpfe:  einiges  wenige  erfahren  wir  auch  über  hervorragende  Basler  Konzils- 
minner  and  die  Prediger  des  Türkenkrenzznges  nach  der  Einnahme  von 
Konstantinopel. 

Die  Zahl  der  Verfassung  8-  und  kulturgeschichtlichen 
Arbeiten  ist  nicht  grofs,  auch  ist  ihr  Wert  und  ihre  Richtung  sehr  ver- 
schieden. Im  Anschlösse  an  die  tüchtigen  Arbeiten  Keussens  und  Gotheins 
sacht  W.  Becker70)  Entstehung  und  Bedeutung  der  Reichsstandschaft  der 
Städte,  vor  allem  in  der  dafür  wichtigen  Epoche  Kaiser  Friedrichs  III., 
klarzustellen.  Die  Berufung  der  Städte,  ihre  Anteilnahme  an  den  Verhand- 
lungen und  der  Beschlußfassung  wird  eingehender  Untersuchung  unterzogen. 
Sind  dieselben  auch  noch  keineswegs  abschliefsend  —  dafür  mufs  erst  noch 
angedrucktes  Material  in  weiterem  Umfange  herbeigezogen  werden  und  bleibt 
es  notwendig,  die  Reichsstandschaft  der  übrigen  Reichstagsglieder  genau 
festzustellen,  die  gleichfalls  noch  aussteht,  und,  wie  Ref.  erweisen  kann,  sehr 
riel  des  Analogen  für  die  Beurteilung  der  städtischen  Verhältnisse  bietet,  so 
mnfs  B.s  Arbeit  doch  als  eine  wohlgelungene  und  materiell  verdienstliche 
bezeichnet  werden,  die  der  trefflichen  Bonner  Schule  alle  Ehre  macht.  Eine 
Arbeit  G.  Seeligers  auf  dem  Gebiete  der  deutschen  Verwaltungsgeschichte 
des  15.  Jh.  darf  bereits  von  vornherein  auf  das  lebhafte  Interesse  der  be- 
treffenden Forscherkreise  rechnen.  Es  wird  sich  denn  auch  jedermann  von 
den  Ergebnissen  dieser  letzten  Untersuchung71)  befriedigt  finden.  S.  stellt 
zunächst  ans  seiner  genauen  Vertrautheit  mit  einem  reichen  Materiale  Begriff 
and  Einteilung  der  Register  fest,  erörtert  im  Anschlüsse  daran  Umfang  und 
Bedeutung  des  uns  erhaltenen  Materiales  bis  1493,  wobei  die  vorhandenen 
Registerhss.  eine  übersichtliche  Beschreibung  erfahren,  und  sucht  dann  in 
sorgsamer  Untersuchung  Zeitpunkt,  Vorlage  und  Treue  der  Eintragung  zu 
ermitteln.  Es  ist  leicht  zu  ersehen,  dafs  derartige  Arbeiten,  mit  der  Sorgfalt 
geführt,  welche  S.  beweist,  nicht  blofs  ihrem  speziellen  Zwecke  dienen,  sondern 
noch  vielmehr  dadurch  nutzen,  dafs  erst  durch  Bie  eine  umfangreiche  Quellen- 
masse sicherer  Verwertung  nach  Mafsgabe  ihrer  genau  erkannten  Bedeutung 
zugeführt  werden  kann.  Eine  Leistung  von  hohem  Range  verdanken  wir 
A. Schultz,  dem  Vf.  des  trefflichen  Buches:  'Höfisches  Leben  im  MA.',  das 
nun  seine  willkommene  Fortsetzung  findet. 78)  Immer  werden  Arbeiten,  die  in 
gleicher  Weise  in  Schrift  und  Bild  uns  dem  vollen  Strome  unseres  nationalen 
Lebens  in  der  Vergangenheit  nahe  bringen,  auf  das  lebhafteste  Interesso 
in  weiten  Kreisen  rechnen  dürfen;  des  Vf.  erstaunliche  Belesenheit,  seine 
Gründlichkeit,  die  überall  auf  den  reichen  Schatz  erster  Quellen  zurück- 
geht, sein  Geschmack  und  seine  Darstellungsgabe  verdienen  gleiche  An- 
erkennung. Daneben  mögen  noch  Leistungen  geringeren  Wertes  wenigstens 
vermerkt  werden.78"76) 


Johann  v.  PsJomar;  Joh.  Parrus  (Jean  Petit).  Job.  v.  Segobia:  KirohLex.  6,  S.  1748, 
1746/8,  1766/7.  —  68)  Sohrödl,  Heinrich  Kitteisen:  ib.  7,  S.  58.  —  69)  Streber, 
Johann  r.  Capiräano:  ib.  6,  S.  1606—11.  —  70)  W.  Becker,  Über  d.  Teilnahme  d. 
Stidte  an  d.  ReiehflTenammlungen  anter  Friedrich  III.  1440  —  98.  Bonn,  Röhrscheid  & 
Ebbecke.  115  8.  M-  1,50.  —  71)  Gerh.  Seeliger,  D.  RegieterfUhrung  am  deutschen 
Keugahof  bis  1498:  HIÖG.  Erginiungsband  8.  Innsbruck,  Wagner.  142  S.  |[Kehr:  DLZ. 
'1*92),  S.  266/7.]|  —  72)  A.  Schultz,  Deutsches  Leben  im  14.  u.  16.  Jh.  Grofse  u. 
kleme  (Familien-) Ausgabe.  I.  Halbband  d.  grofsen  Ausg.  mit  15  färb.  Tfln.  u.  215  Voll- 
n-  Textbildern;  d.  kleine  Ausg.  mit  15  färb.  Tfln.  u.  282  Voll-  u.  Textbild.  Prag  u.  Wien, 
Tempeky.    IV,  320  resp.  192  S.    M.  30  u.  M.  15.    |[M.  Heym:  DLZ.  (1892),  S.  472/4.]| 


11,58  §  18.    Fünfzehntes  Jahrhundert  (1400—1517).    Bachmann. 

Wissenschaft,  Litteratur,  Kunst.  Erörterungen  zur  Ge- 
schichte der  Universitäten  bietet  G.  Orterer, ?6,77)  wesentlich  im  Anschlüsse 
an  Denifles  verdienstliche  Arbeiten,  doch  aber  unter  Hervorhebung  beachtens- 
werter Einzelheiten.  Sonst  liegen  für  die  Kenntnis  der  geistigen  Bewegung 
im  Zeitalter  des  Humanismus  und  der  Renaissance  auch  aus  dem  Berichts- 
jahre sehr  verdienstliche  Leistungen  vor.  Über  J.  Burkhardts78)  aus- 
gezeichnete Geschichte  der  Renaissance  in  Italien  zu  handeln,  erscheint  da 
gewifs  überflüssig.  Die  Fortsetzung  von  Cloettas79)  Beiträgen  zur  Literatur- 
geschichte der  Renaissance,  die  Aufsätze  Hartfelders,80)  Hiplers81)  u.a.. 
vor  allem  aber  die  tüchtige  Untersuchung  Glofsners8*)  sollen  nicht  über- 
sehen werden.  Von  Bedeutung  auch  für  die  politische  Geschichte  ist  das 
Buch  von  Bernays  über  Petrus  Martyr  aus  Angleria  und  seine  berühmte 
Briefsammlung.83"88)  Die  Frage  nach  der  Echtheit  und  Unechtheit  und  damit 
dem  historischen  Werte  der  Briefe  Peters  erscheint  damit  wesentlich  gefördert. 
Ein  unleugbares  Verdienst  um  die  Kenntnis  der  lateinischen  Literaturdenk- 
mäler des  15.  und  16.  Jh.  bedeuten  die  von  Max  Herrmann  und  Siegfried 
Szamatölski  besorgten  Neudrucke,  wozu  auch  die  sorgsame  Herausgabe 
der  deutschen  Schriften  Huttens  seitens  des  letzteren  kommt.89'94)    J.  Neff 


—  73)  X  H.  Meyer,  £.  deutsche  Stadt  im  Zeitalter  d.  Humanismus  u.  der  Renaissance. 
(=  Sammlung  gemeinnütz,   wiseenscb.  Vorträge,   122.)     Hamburg,   Verlagsanstalt      86  S. 
M.  0,80.  —  74)  XChotkowski,  Rzemiosla  i  cechy  krakowakie  w  15  wiekn.    (D.  Hand- 
werke u.  Zünfte  in  Krakau  im  15.  Jh.)    Krakau,  Gebethner.    88  S.    M.  1  =.  Kr.  50.    (Bringt 
einiges  z.  Gesch.  d.  deutschen  Bürgerturas  in  Krakau.)  —  75)  X  O.  Redlich,  Vier  Poat- 
stundenpässe  aus  d.  Jahren   1496  — 1500.   —   76)  Georg  Orterer,  Z.  Gesch.  d.  Universi- 
täten im  MA. :  HJb.  12,  S.  86—108,  561  —  85.  —  77)  X  Odilo  Ringholz  S.  B.,  'Bernhard 
v.  Baden'  auf  d.  Universität  Bologna:  ib.  S.  782/4.    (Bemerkungen  u.  Berichtigung  z.  Auf- 
sätze   Orterers.)     —     78)   J*    Burkhardt,   Gesch.    d.    Renaissance   in   Italien.     3.  Aufl. 
unter  Mitwirkung   d.  Vf.  bearbeitet   v.  Prof.  Holtzinger.    Mit  261  Ulustr.     Erschien  in 
10  Lief.    1.  Lief.    Stuttgart,  Ebner  &  S.    1890/1.  —  79)  W.  Cloetta,  Beiträge  z.  Litt  erat  ur- 
gesch.    d.  MA.  u.  d.  Renaissaance.    IL   D.  Anfange   d.    Renaissance-Tragödie.     Halle   a./'S.. 
Niemeyer.    X,  244  S.    M.  6.    |[DZG.  (1891,  S.  702/3.])  —  80)  K.  Hartfelder,  Z.  Ge- 
lehrtengesch.  Heidelbergs  am  Ende  d.  MA.:  ZGORII.  6,  S.  141—71.  —  81)  Fr.  Hipler, 
Beiträge  z.  Gesch.  d.  Humanismus,  aus  d.  Briefwechsel  d.  Johannes  Dantiscus.     Braunsberg. 
1890.     104  S.  —  82)  W.  Glofsner,  Nicolaus  v.  Cusa  u.  Marius  Nizolius  als  Vorläufer 
d.  neueren  Philosophie,    Münster,  Theiasing.    198  S.    M.  8.  —  88)  J*  Bernays,  Petrus 
Martyr   Anglerius   u.   sein   Opus   epistolarum.     Strafsburg,   Trübner.     XVI,    247  S.     M.  6. 
|[HJb.  12  (1892),  S.  449— 60;  LCB1.  (1891),  S.  942/8.]|  —  84)  X  Chr.  Meyer,  D.  Fa- 
milienchronik d.  Ritters  Michel  v.  Ehen  heim:  ZDKG.  NF.   1   (1890),  S.  69  —  96,  123—46. 
—  85)  X  A.  Paudler,  Geleitsbrief  Sigismunds  für  Oswald  r.  Wolkenstein:  M.  d.  Nord- 
böhm. Exc-Klubs  14,  S.  81/4.    (V.  21.  Nov.  1422.)  —  86)  X  Pasquale  Villari,  Saggi 
stör,  e  critici.    Bologna,  Nie.  Zanichelli.    1890.    16°.    IV,  588  S.    L.  5.    (Aufsätze,  d.  früher 
in  Zeitschriften  veröffentlicht  wurden,  wie  'La  civil ta  latina  e  la  civilta  germanica'  [1862]. 
über  d.  Gemeinde  Rom  im  MA.,   über  Savonarola  u.  s.  w.)   —   87)   R>  Er n sing,  Zu  d. 
Leben  u.  d.  Werken  Dietrich  Köldes:  HJb.  12,  S.  56—68.  —  88)  «*•  &•  Stamminger. 
Joh.  Trithemius:  KirchLex. 6,  S.  1770—80.  —  89)  Siegf.  Szamatölski,  Ulrichs  v.  Hütten 
deutsche  Schriften.     Unters,  nebst  Nachlese.     (=  Quellen  u.  Forschungen,    herausgeg.  von 
ten  Brink,  Martin  u.  Schmidt,  67.  H.)    Strafsburg  i./E.,  Trübner.     180  S.    |[H.  Ulmann: 
DLZ.   (1892),    S.   766/6.JI    —    90)    Hugo  Holstein,    Jacobus  Wimphelingius :    Stylpho. 
(=  Lateinische   Litteraturdenkmäler  d.   15.  u.  16.  Jh.,  herausgeg.  v.  Max  Herrmann  u. 
Siegf.  Szamatölski.    6.)    Berlin,  Speyer  &  Peters.    1892.    12°.    16  S.    M.  0,60.  —  91) 
Joh.  Bolte  u.  Erich  Schmidt,  Thomas  Naogeorgus,  Pammachius.    (==  Lat.  Litteraturdenk- 
mäler d.  15.  u.  16.  Jh.,  herausgeg.  v.  Max  Herrmann  u.  Siegf.  Szamatölski.  8.)    Berlin. 
Speyer  &  Peters.    XXVI,  151  S.    M.  2,80.    |[HJb.  12  (1892),  S.  688.]|  —  9£)  K.  Krause. 
Euricius  Cordus,   Epigrammata.    (=  Lat.  Litteraturdenkmäler  d.  15.  u.  16.  Jh.,  herausgeg. 
v.  Max  Herrmann  u.  Siegf.  Szamatölski.    5.)    Berlin,  Speyer  &  Peters.    M.  2,80.  — 
98)  Siegf.  Szamatölski,    Eckius  dedolatua.    (=  Latein.   Litteraturdenkmäler  d.  15.  u. 


§20.    Das  Jahrhand.  Bach  dem  Westfälischen  Frieden  ( 1 648  —  1 7 40).    P  r  i  b  r a  m.  H  59 

behandelt  in  seiner  Fortsetzung  des  Lebensganges  des  Udalricus  Zasius96) 
(vgl.  JBG.  12,  II,  60107)  zunächst  des  Z.  Briefwechsel,  wie  er  in  der  J.  A. 
St.  Rieggerschen  Sammlang  erhalten  ist,  dann  das  Verhältnis  des  Zasius  zu 
Bonifatius  Amerbach,  seinen  Lieblingsschüler  und  Freund,  zu  Erasmus  und 
seinen  Übrigen  gelehrten  Freunden,  endlich  die  Epistulae  dedicatoriae,  Reden 
und  Gedichte,  die  letzten  Lebensjahre  und  Familie  des  Z.,  alles  in  warmer 
Hingebung  und  doch  unbefangenen  Urteils.96)  Hier  darf  wohl  auch  der  Samm- 
lung Abels97)  gedacht  werden,  enthaltend  Prosaschriften  des  Florentiners 
Anrelio  Brandolini,  des  Ludovico  Garbo,  Professors  in  Ferrara  ('Dialogus  de 
landibus  rebusque  gestis  regis  Matthiae'),  des  M.  Galeottus  aus  Narni  (Bruch- 
stücke aus  zwei  Werken),  endlich  der  Dichtungen  des  Naldus  Naldi  aus  Florenz 
über  die  Gründung,  Einrichtung  und  Schätze  der  Ofner  Bibliothek,  des  Römers 
Alex.  Cortesius  u.  a.     Historischen  Wert  hat  freilich  nur  Galeotti. 

Endlich  mangelt  es  auch  in  diesem  Jahre  nicht  an  Beiträgen  zur  Ge- 
schichte der  Kunst,97"101)  sowie  zur  Klarstellung  der  Erfindung  des  Buch- 
drucks10*) und  zur  Geschichte  ihrer  ersten  Vertreter.10*) 


§  20. 

Das  Jahrhundert  nach  dem  Westfälischen 

Frieden  (1648—1740). 

A.  F.  Pribram. 

(Verwandtet  in  anderen  f£  s,  'Handbuch',  S.  37.) 

ßeich&f/e&chichte*  Das  neue  Heft  von  Zwiedinecks  zusammen- 
fastender  Darstellung1)  enthält  zunächst  die  Fortsetzung  deB  'Ryswick 
and  Earlowitz'  betitelten  Kapitels.     Da  der  Vf.  die  Ausführungen  Schultes 

16.  Jb.,  herausgeg.  v.  Max  Herrmann  u.  Siegf.  Szamatölski.  2.)  Berlin,  Speyer  & 
Peten.  XV,  52  S.  M.  1.  |[HJb.  12  (1892),  S.  687.]|  —  94)  Job.  Bolte,  Gulielmus 
Gsapheus,  Acolaetns.  (=  Lateinische  Literaturdenkmäler  d.  15.  u.  16.  Jh.,  herausgeg.  v. 
Max  Herrmann  n.  Siegf.  Szamatölski.  1.)  Berlin,  Speyer  &  Peters.  1890.  XXVII, 
*3  S.  M.  1,80-  ![HJb.  11  (1891),  S.  870;  12  (1892),  S.  687;  LCB1.  (1890),  S.  47.]|  — 
9a)  Jos.  Nef  f ,  Udalricus  Za»ius.  E.  Beitrag  z.  Gesch  d.  Humanismas  am  Oberrhein.  2.  Tl. 
BeiL  z.  Prog.  d.  Univ.  Freiburg  i./B.  Freiburg  i./B.,  Hr.  Lehmann.  4°.  33  S.  —  96)  X 
A. Hartman n,  Hans  Hestellohers  Lieder.  Erlangen,  Junge.  1890.  70  S.,  M.  1,80.  (£. 
bayraeher  Volksrichter,  f  1483«  V&L  Az^-  [2-  Mai  1891].)  —  97)  E.  Abel,  Litterar - 
tiet  Denkmäler.  Bd.  IL  (Olaszorszaga  XV  szazadbeli  iröknak  Matyas  kiraly  dievöito  nüvei.) 
Heraoageg.  ▼.  d.  Ungar.  Akademie.  (=  lrodalomtörtenit  •mle'kek.  IL)  Budapest.  1890. 
IT.  384  S.  M.  6.  |[LCB1.  (1892),  8.46/7-,  HJb.  12  (1892),  S.  460.]|  (Einleitung  v.  Wilh. 
Fnkntfi  mit  Hervorhebung  d.  Verdienste  d.  früh  verstorbenen  Herausgebers.)  —  97)  E» 
Hanta,  Hist.  da  Tart  pendant  la  renaissance.  T.  IL  Italie.  L'age  d'or.  Paris,  Haehette. 
*64  8.  —  9S)  IL  Fester,  Z.  Baugesch.  d.  Dominikanerinnenklosters  in  Pforzheim:  ZGORh. 
5.  S.  319 — 20.  (Erbaut  1409  v.  Meister  Ulrich  v.  Ensingen  [f  1419].)  —  99)  H.  Semper, 
&-  Brixener  Malerschulen  <L  16.  u.  16.  Jh.  u.  ihr  Verhältnis  zu  Mich.  Pacher:  ZFerdin.  (Sep.). 
knibruck,  Wagner.  138  S.  u.  15  Tfln.  M.  2,80.  —  100)  Thode,  D.  Malerschule  t. 
Xümberg  im  14.  o.  15.  Jh.  in  ihrer  Ent Wickelung  bis  auf  Dürer.  Frankfurt,  Keller.  M.  12. 
Vit  zahlreichen  gelungenen  Illustrationen.)  —  101)  &•  Kölitz,  Hans  Suefs  v.  Kulenbach 
a.  feine  Werke.  Leipzig,  Seemann.  —  103)  St.  Bei f sei,  Z.  Feier  d.  Erfindung  d.  Buch- 
druckes: StML.  39  (1890),  S.  848—52.  —  108)  F.  Ambrosi,  I  tipogran  trentini  e  le 
ioro  ediiione  etc.  Spigolature  fatte  sulle  edizioni  esistente  n.  bibliotecadi  Trento:  ArchTrent. 
*  (1^90),  S.  135  —  68-     (D.  erste  Buchdrucker  in  Trient  war  Albert  v.  Duderstadt  [1475].) 


II  60  §  -°-    Dft8  «rahrhund.  nach  dem  West&lischeu  Frieden  (1648—1740).    Pribrara 

über  den  Reichskrieg  in  diesen  Jahren  nicht  benützen  konnte,  dürfte  manches, 
was  er  mitteilt,  sich  als  unrichtig,  manches  als  nicht  ausreichend  erweisen, 
zumal  Schulte  auch  über  die  Verhandlungen,  die  zum  Frieden  von  Ryswick 
führten,  sehr  wertvolle  neue  Mitteilungen  machen  konnte.  Das  Urteil  Zw.s 
über  den  Friedensschluß  wird  man  billigen  können.  Die  letzten  Kämpfe 
gegen  die  Türken  und  den  Abschlufs  des  Carlowitzer  Friedens  schildert  Zw. 
an  der  Hand  der  'Feldzüge  des  Prinzen  Eugen'.  Die  breite  Darlegung  der 
Ursachen  und  Folgen  des  Sturzes  Danckelmanns  steht  nach  des  Ref.  Ansicht 
nicht  ganz  im  Einklänge  mit  der  allgemeinen  Bedeutung  seines  Falles.  Sehr 
verdienstlich  ist  das  Bemühen  Zw.s  in  dem  3.  Kapitel,  'Das  deutsche  Volk 
an  der  Schwelle  des  18.  Jh.1,  eine  zusammenfassende  Darstellung  der  Ver- 
fassung und  des  geistigen  Lebens  der  Nation  zu  geben.  Die  in  dem  vor- 
liegenden Hefte  gegebenen  Mitteilungen  erörtern  zunächst  die  Stellung  des 
Reichsoberhauptes  und  der  Stände.  Ref.  betont  mit  Vergnügen,  dafs  Zw.  in 
diesem  Zusammenhange  dem  Hause  Habsburg  gröfsere1  Gerechtigkeit  wider- 
fahren läfst  als  in  dem  1.  Bande  seines  Werkes.  Wir  erfahren  hier  wenigstens 
etwas  von  den  unbestreitbaren  Verdiensten  des  Hauses  Habsburg.  —  Mit 
grofser  Freude  verzeichnen  wir  das  regelmäfsige  Fortschreiten  der  zweiten 
umfassenden  Bearbeitung  dieses  Abschnittes  deutscher  Geschichte  durch  Erd- 
mannsdörffer.8)  Alle  Vorzüge,  die  den  früheren  Partieen  des  Werkes 
eigen  sind,  erscheinen  und  erfreuen  uns  auch  in  dem  letzten  Hefte.  Das- 
selbe beginnt  mit  einer  überaus  schätzenswerten  Darstellung  der  religiösen 
Zustände  Deutschlands  in  den  ersten  Dezennien  nach  dem  grolsen  Kriege. 
Man  gewinnt  durch  die  Lektüre  dieses  Kapitels  eine  richtige  Vorstellung  von 
den  Erfolgen  des  Katholizismus;  Erfolge,  welche  sich  an  den  Höfen  der 
Fürsten,  wie  in  den  Kreisen  der  Gelehrten  zeigen,  und  deren  bedeutendste 
uns  durch  E.  vorgeführt  werden.  Aber  auch  darin  wird  man  E.  beistimmen 
dürfen,  dafs  die  unzweifelhafte  Stärkung  des  katholischen  Elementes  in 
Deutschland  zu  einer  wesentlichen  Verschiebung  des  Besitzstandes  zwischen 
Katholizismus  und  Protestantismus  nicht  geführt  hat.  Sehr  dankenswert  ist 
ferner,  was  E.  über  die  Unionsbestrebungen  dieser  Zeit  mitteilt;  Bestrebungen, 
welche  ebensowohl  einen  Ausgleich  zwischen  den  verschiedenen  protestan- 
tischen Bekenntnissen,  als  zwischen  diesen  und  dem  Katholizismus  bezweckten. 
Für  die  Kenntnis  der  letzteren  Frage  genügt  das  bisher  bekannt  gewordene 
Material  nicht.  Vielleicht  wird  auch  für  diese,  wie  für  viele  andere  Fragen, 
E.s  Arbeit  Anregung  zu  weiteren  Forschungen  geben.  Mit  den  Beziehungen 
Deutschlands  zu  Frankreich  und  mit  den  aus  diesen  Beziehungen  sich  er- 
gebenden Konflikten  beschäftigt  sich  das  vierte  Buch  des  E.schen  Werkes. 
Auch  hier  hat  der  Vf.  es  verstanden,  die  Stellung  der  hervorragendsten 
unter  den  deutschen  Fürsten  zu  Ludwig  XIV.  klarzulegen.  Und  mit  nicht 
genug  zu  rühmender  Objektivität  sucht  er  die  Gründe  für  das  Vorgehen 
derselben  zu  erkennen.  Was  er  über  Friedrich  Wilhelms  Verhalten  während 
der  ganzen  Dauer  des  Konfliktes  1667 — 74  mitteilt,  wird  man  vollinhaltlich 
gutheifsen  können  und  ebenso  treffend  ist,  was  E.  über  die  Politik  des 
Mainzers  und  anderer  Reichsfürsten  mitteilt.  Dafs  hier  vieles  noch  nicht 
aufgeklärt  ist,  kann  man  E.s  Darlegungen  entnehmen;   man  wird  es  daher 


l)Zwiedineck-Südenhorst,  Deutsche  Gesch.  im  Zeitalter  d.  Gründung  d.  preußischen 
Königtums.  (=  Bibliothek  deutscher  Gesch.  Lief.  60.)  Bd.  2,  S.  113  -9*2.  Stuttgart,  Cotts. 
—  2)  B.  Erdmann  s dörff  er,  Deutsche  Gesch.    1648 — 1740.    Lieferung  IV.    (=  Oncken, 


§  20.    Das  Jahrhund,  nach  dem  Westfälischen  Frieden  (1648—1740).    Pribram.  JJ  ß\ 

auch  nicht  ihm  als  Schuld  beimessen  dürfen,  wenn  wir  über  die  Gründe  der 
Politik  so  manches  kleineren  and  grösseren  anter  den  deutschen  Fürsten  nicht 
genügend  klar  sehen.  Für  die  Darlegung  der  Motive  der  österreichischen 
Politik  war  E.  fast  ausschliefslich  auf  Material  aus  zweiter  Hand  angewiesen. 
Die  Zurückhaltung  in  seinem  Urteile  über  österreichische  Verhältnisse  ist 
unzweifelhaft  darauf  zurückzuführen.  Doch  glaubt  Ref.  schon  hier  betonen 
zu  müssen,  dafs  E.  durch  eine  Reihe  von  Bemerkungen  in  richtiger  Wür- 
digung der  schwierigen  Verhältnisse,  unter  denen  Leopold  I.  so  verschieden- 
artige Interessen  wahrzunehmen  hatte,  Stellung  genommen  hat  gegen  jene 
Kreise,  für  die  der  Kaiserhof  Sitz  und  Ausgangspunkt  aller  Unfähigkeit,  alles 
Leichtsinnes  und  aller  Verderbtheit  ist,  deren  man  in  diesen  Zeiten  in 
deutschen  Landen  begegnet.  Unter  den  Werken,  welche  sich  nicht  speziell 
oft  deutscher  Geschichte  beschäftigen,  aber  in  diesem  Zusammenhange  erwähnt 
werden  müssen,8"8)  möchte  Ref.  noch  verspätet  auf  den  zweiten  Band  von 
Legrelle*)  verweisen,  in  dem  mit  Zugrundelegung  eines  aufserordentlich 
umfassenden  hs.  Materiales  die  Geschichte  des  zweiten  Teilungsvertrages 
1697/9  erzählt  wird. 

Von  Einzel  arbeiten  zur  Reichsgeschichte  seien  in  diesem  Zusammen- 
hange erwähnt:  eine  Abhandlung  des  Ref.,10)  in  welcher  die  vieljährigen 
Verhandlungen  Aber  die  Heirat  Leopolds  I.  mit  einer  spanischen  Prinzessin 
eingehend  erörtert  und  die  Gründe  angegeben  werden,  welche  es  verursachten, 
dafs  die  langgeplante  Verbindung  Leopolds  I.  mit  Maria  Theresia  scheiterte, 
wahrend  jene  mit  Margarethe  Theresia  zustande  kam;  desselben  Mitteilungen 
aus  dem  Berichte  eines  Franzosen  über  den  Wiener  Hof  in  den  Jahren  1671 
und  167211)  und  die  ausführliche  Darlegung  der  Verhandlungen,  welche  zum 
Frieden  mit  Utrecht  geführt  haben,  eine  Arbeit  Webers,19)  welche  mit 
Zugrundelegung  eines  sehr  reichhaltigen  archivalischen  Materiales  abgefafst 
ist,  und  die,  wenn  sie  auch  keine  wesentliche  Änderung  der  bisherigen  Auf- 
fassung verursachen  dürfte,  eine  Reihe  schätzenswerter  Mitteilungen  über  die 
Politik  Frankreichs,  Englands,  der  Staaten  und  des  Kaisers  in  den  Jahren 
1710/3  enthält. 

Unter  den  Biographieen  sind  neben  einer  Reihe  von  Aufsätzen  der 
AHg.  Deutschen  Biographie,18'20)  die  kurze  Lebensbeschreibung  des  in  kaiser- 

Aligem.  Gesch.  in  Einzeldarstellungen  S.  466 — 608.)  Berlin,  Grote.  M.  8  resp.  6.  —  g)  A. 
Cheruel,  Lettre*  du  cardinal  Mazarin  pendant  son  ministere.  Tom.  VI.  (Sept.  1658— Juni 
1655.)  Paris,  Impr.  Nat.  IV,  771  8.  —  4)  L.  Wiesener,  Le  regent,  Tabbe*  Duboie  et  les  An- 
rfais.  Paris,  Hache tte.  Fr.  7,50.  |[RH.  46,  S.  864  f.]|  —  5)  G.  R.  Fähraeus,  Om  förftndringen 
«f  Sreriges  allianasystem  Ären  1680/2  i  den  sammanhang  med  de  Europ.  förvecklingarna. 
Upsala,  Förf.  163  S.  K.  2.  —  6)  &  A.  Zelterquist,  Grundläggningen  af  det  Svenaka 
Täldet  i  hertigdömena  Bremen  og  Verden.  Lund,  Lindstedt.  192  S.  K.  1,75.  |[DLZg. 
(1*9?).  9.  502  f.]|  (Einrichtungen  d.  Schweden  in  Bremen  u.  Verden  nach  1648.)  —  7) 
Sor drall,  Sverige  och  Ryssland  efter  freden  i  Kardia:  HTD.  10,  III.  —  g)  Maag, 
i.  |  24Al,e.  —  9)  A.  Legrelle,  La  diplomatie  francaise  et  la  euccession  d'Espagne. 
Tom.  II.  Le  2«  traute*  de  partage  1697/9.  Gent,  Dulte-Plus.  1889.  717  S.  —  10)  A.  F. 
Pribram,  D.  Heirat  Kaiser  Leopolds  I.  mit  Bfargaretha  Theresia  v.  Spanien:  AÖG.  77, 
S.  321—75.  Wien,  Tempsky.  67  S.  M.  1,20.  |[MHL.  20,  S.  64  f.]|  —  H)  id.,  Ans 
<L  Berichte  e.  Franzosen  Über  d.  Wiener  Hof.  1671/2:  MIÖG.  12,  S.  270—96.  |[MHL. 
"0.  S.  65f.]|  —  12)  O.  Weber,  D.  Friede  v.  Utrecht.  Verhandinngen  zwischen  England, 
Frankreich,  d.  Kaiser  u.  d.  Generalstaaten  1710/8.  Gotha,  F.  A.  Perthes.  |[HZ.  (1892),  8. 104 f.; 
DU.  S.  1811  ff.]|  (VgL  §.  48".)  —  IS)  R.  Poten,  K.  Fr.  v.  Schlippenbach:  ADB.  81, 
S.  521  t  —  14)  id.,  Samuel  y.  Schwettau:  ib.  S.  644/7.  —  15)  id.,  Hans  Adam  v. 
Scbönmg:  ib.  32,  S.  309—11.  —  16)  Bockenheimer,  J.  Philipp  v.  Schönborn  KnrfUrst 
▼.  Hains:  ib.  S.  274/6.  —  17)  P.  Zimmermann,  Matth.  Johann  ▼.  d.  Schulenburg:  ib. 


II  62  §  20.    Das  Jahrhand,  nach  dem  Westfälischen  Frieden  (1648  —  1740).    Pribram. 

liehen  Diensten  viel  verwendeten  Schmid  von  Schwarzenhorn,21'**)  die  aus- 
führliche Biographie  der  ehrgeizigen,  energischen  Bayernförstin  Adelaide 
von  Savoyen,28)  die  des  in  jüngster  Zeit  oft  genannten  Marco  cTAviano2*) 
und  die  lebendig  gehaltene  Lebensbeschreibung  der  Herzogin  Elisabeth  Char- 
lotte von  Orleans26)  von  Bodemann  zu  erwähnen,  welch  letzterer  sich 
auch  durch  die  Herausgabe  der  Briefe  Liselottes26)  ein  neues  Verdienst  um 
die  Kultur-  und  Sittengeschichte  des  ausgehenden  17.  Jh.  erworben  hat.27) 
Zur  Reichskriegsgeschichte  liegen  neben  einigen  kleineren  Ar- 
beiten28"88) und  dem  zweiten  Bande  von  Szil&gyis  Werke,84)  das  eine 
Fülle  wertvoller  Dokumente  zur  Geschichte  des  polnisch-schwedischen  Krieges 
1657 — 60  enthält,  drei  Bände  des  grofsen  kriegsgeschichtlichen  Werkes  über 
den  Prinzen  Eugen  vor,  welche  die  Kämpfe  der  Kaiserlichen  in  Sicilien  und 
Korsika  1717—20  und  1730/286)  und  den  polnischen  Thronfolgekrieg  1733/5 
zum  Gegenstande  haben.86)  Die  Kriegsereignisse  der  Jahre  1717 — 20  fordern 
eine  stete  Rücksichtnahme  auf  die  politischen  Verhältnisse,  welche  der  Vf.  zu 
nehmen  auch  nicht  unterlassen  hat,  wenngleich  die  Benützung  des  darauf  be- 
züglichen gedruckten  Materiales  keine  erschöpfende  genannt  werden  kann.  In 
dem  ersten  der  beiden  letzteren  Bände  werden  die  Kämpfe  um  die  lombar- 
dischen Festungen,  der  Angriff  auf  Philippsburg,  die  Schlacht  bei  Parma  und 
der  Feldzug  in  Neapel  mit  Zugrundelegung  eines  umfangreichen  Materiales 
geschildert  und  im  Anhange  229  Schreiben  des  Prinzen  Eugen  aus  den  Jahren 
1733/4  abgedruckt.  Der  zweite  Band  enthält  ausführliche  Mitteilungen  über  den 
Festungskrieg  in  Sicilien  1734/5,  über  den  deutschen  und  oberitalienischen  Feld- 
zug des  Jahres  1735,  einen  kurzen  Überblick  über  die  Friedensverhandlungen 
und  im  Anhange  Akten  zur  Geschichte  des  ganzen  Krieges,  sowie  162  Schreiben 
des  Prinzen  Eugen.  Die  Darstellung  der  Kriegsereignisse  ist  eine  vortreff- 
liche —  in  diesen  letzten  Bänden  im  Gegensatze  zu  mehreren  der  früheren 
auch  übersichtlich  und  präcis.    Dafs  eine  genauere  Kenntnis  der  politischen 


S.  667—74.  —  18)  Kematmüller,  Seckendorf  Friedr.  Heinr.t  ib.  88,  8.  614/7.  —  19) 
R.  Poten,  Schwerin  Kurd  Christof  Graf  v.:  ib.  80,  S.  421/5.  —  20)  Th.  Vetter,  Joh. 
Rud.  Schmid  v.  Schwarzenhorn:  ib.  31,  S.  695/9.  —  21)  id.,  Joh.  Rudolf  Schmid  v. 
Schwarzenhorn.  Frauenfeld,  Huber.  1890.  85  S.  M.  0,60.  —  %%)  id.,  Weitere  Kachrichten 
über  Johann  Rudolf  Schmid,  Freiherrn  ▼.  Schwarzenhorn :  AnzSchwG.  Heft  4.  —  %%)  C 
Merck  el,  Adelaide  di  Savoia,  elettrioe  di  Baviera:  RSIt.  8,  S.  12—81,  209—87.  —  24) 
A.  Freudhofmeier,  P.  Marco  d'Aviano,  in  harter  Zeit  d.  Schutzgeiet  v.  Österreich. 
Freiburg  i.  B.,  Herder.  24  S.  —  25)  Bodemann,  Elisabeth  Charlotte  t.  d.  Pfalz, 
Herzogin  v.  Orleans:  HTb.  6.  Folge  11.  —  26)  id.,  Aus  d.  Briefen  d.  Herzogin  Charlotte 
v.  Orleans  an  d.  Kurfürstin  Sophie  v.  Hannover.  Hannover,  Hahn.  489,  412  S.  M.  20. 
|[LCB1.  S.  1582  f.;  DLZ.  (1891),  S.  1417  f.]|  —  27)  X  X  E.  Schulze,  Lebensbeschreibung 
d.  Prinzen  Ludwig  Gruno  v.  Hessen -Homburg  1705—45.  Mit  Benutzung  angedruckter  Auf- 
zeichnungen: MVGAHomburg.  5.  Heft.  Homburg,  Fraunholz  in  Komm.  168  S.  —  28)  A. 
Wolff,  Flensburg  in  d.  Kriegsjahren  1657—60:  ZVGSchlesien  20.  —  29)  Frz.  Schwartz, 
D.  Überfall  v.  Bromberg  durch  d.  Schweden  am  16.  Juni  1658:  ZHGPosen  6.  —  30) 
C.  Stichler,  £.  schwedischer  Reiterfeldzug  auf  d.  Eise  1658:  NMilBll.  87,  S.  464  —  82. 
—  81)  Schrader,  Z.  Gesoh.  d.  dänischen  Belagerung  1686:  ZVHambG.  9.  —  82) 
()  Wächter,  Bericht  über  d.  Einnahme  d.  Festung  Moers  durch  d.  Fürsten  Leopold  v.  Anhalt- 
Dessau,  7.  Nov.  1712.  —  33)  Le  mare'chal  de  Berwick  et  la  defense  des  Alpes:  KR.  69. 
S.  256—81.  —  34)  A.  Szildgyi,  Siebenbürgen  u.  d.  Krieg  im  nördlichen  Europa.  Bd.  1 
u.  2.  Budapest.  1890/1.  685  S.  M.  10.  —  35)  R.  Gerba,  D.  Kampfe  d.  Kaiserlichen 
in  Sicilien  u.  Korsika  1717—20  u.  1780/2.  Nach  d.  Feldakten  u.  anderen  authentischen 
Quellen.  II.  Ser.  9.  Bd.  (=  Feldzüge  d.  Prinzen  Eugen  v.  Savoyen.  18.  Bd.)  Wien, 
Verlag  d.  Generalitabes,  Komm,  bei  Gerold.  884,  228  S.  —  36)  id.,  Polniacher  Tbron- 
folgekrieg.  Nach  d.  Feldakten  u.  anderen  authentischen  Quellen  bearbeitet  in  d.  kriegs- 
geschichtliohen   Abteilung.     (=  Feldsttge  d.  Prinzen  Eugen   v.  Savoyen.     19.  u.  20.  Bd.) 


|  *0.    Du  Jahrhand,  nach  dem  Westfälischen  Frieden  (1648—1740).    Pribram.  H}63 

Verhältnisse  allen  diesen  kriegsgeschichtlichen  Werken  vorteilhaft  wäre,  ist 
gewifs ;  dafs  durch  eine  solche  mancher  Irrtum  vermieden  würde,  wird  nicht 
bezweifelt  werden  können.  Allein  wir  halten  es  für  unsere  Pflicht  hervor- 
zuheben, dafs  die  Vff.  auch  in  dieser  Hinsicht  bestrebt  waren,  ihr  Bestes  zu 
leisten  und  auf  den  ausserordentlichen  Wert  hinzuweisen,  den  die  Bearbeitung 
der  Kriegsgeschichte  jener  Zeiten  durch  Fachleute  für  den  Historiker  besitzt. 
Die  im  Anhange  zu  beiden  Bänden  mitgeteilten  Schriftstücke  des  Prinzen 
Eugen  liefern  ein  weiteres  Zeugnis  für  die  Ansicht,  wie  Vortreffliches  er  auch 
in  diesen  letzten  Jahren  für  die  Armee  und  deren  Erhaltung  geleistet  hat. 
Auch  zur  Geschichte  der  Türkenkriege  liegen  eine  Roihe  wichtiger  Werke 
\or.37"41)  Die  Sammlung  der  kriegsgeschichtlichen  Arbeiten  N.  Zrinyis4*) 
legen  ein  unwidersprechliches  Zeugnis  dafür  ab,  dafs  zwischen  seiner  und 
den  Anschauungen  der  kaiserlichen  Regierung  und  deren  Feldherren,  zumal 
Montecuccolis,  eine  unübersetzbare  Kluft  gähnte.  Sehr  verdienstlich  ist  das 
Bemühen  des  Bischofs  von  K aschau,48)  uns  die  wertvollen  Berichte  des 
Yenetianers  Cornaro  über  die  Ofner  Belagerung  des  Jahres  1686  in  ihrer 
Gänze  zur  Verfügung  zu  stellen.  Dafs  er  dieselben  nicht  nur  in  italienischer 
Sprache,  sondern  auch  in  deutscher  Übersetzung  drucken  liefs,  wird  der  Ver- 
breitung derselben  gewifs  sehr  förderlich  sein;  desgleichen  die  ausführliche, 
populär  gehaltene  Einleitung,  welche  über  Cornaro  und  seine  Berichte,  sowie 
ober  die  Vorgeschichte  und  über  die  Belagerung  Ofens  interessante  Mittei- 
lungen enthält,  und  zumal  jenen,  welche  Kärolyis  in  ungarischer  Sprache  ab- 
gefaßtes Werk  nicht  benutzen  können,  erwünscht  sein  dürfte.  Mit  einer  der 
glänzendsten  Perioden  österreichischer  Kriegsgeschichte  beschäftigen  sich  die 
2  Binde  der  'Feldzüge  des  Prinzen  Eugen',44)  in  denen  die  unvergleichlichen 
Heldenthaten  des  Savoyers  in  den  Jahren  1716/8  auf  Grund  der  überaus 
zahlreichen  Dokumente  des  Kriegsarchives  geschildert  werden.  Mittelpunkt 
der  Darlegungen  des  ersten  Bandes  sind  die  Schlacht  bei  Peterwardein  vom 
5.  Aug.  1716  und  die  Eroberung  von  Temesvär;  die  Belagerung  und  Ein- 
nahme sowie  die  Schlacht  bei  Belgrad  die  des  zweiten  Bandes.  Auch  diese 
Arbeit  ist  das  Ergebnis  grofsen  Fleifses.  Die  mitgeteilten  Briefe  des  Prinzen 
Eugen  sind  auch  für  die  politische  Geschichte  jener  Tage  eine  Quelle  ersten 
Hanges.  Recht  verdienstlich  ist  auch  die  Arbeit  Frickes,  der  die  Thätigkeit 
des  bayerischen  Feldmarschalls  Maffei  im  Türken-  und  im  spanischen  Erb- 
folgekriege zum  Gegenstande  einer  kritischen  Untersuchung  gemacht  hat.45) 


Wien,  Verlag  d.  k.  a.  k.  Generalstabes.  461,  287,  330,  248  S.  -  g?)  A.  M. 
Traxa,  Erinserungs-Denkmltier  d.  Befreiung  Wiens  a.  d.  Türkennot  1688.  Wien,  Mayer. 
»'>  S.  H.  0,80.  —  $8)  Kaufmann,  Lea  victime*  de  la  prise  d'Ofen  en  1686:  R£j. 
U&90).  —  £9)  Urkk.  z.  Gesch.  Michael  Telekis  u.  d.  Beziehungen  d.  ungarischen  Malcontenten 
L:  TT.  13,  (1890),  S.  611—39,  687—700.  (Unterhandlungen  mit  Frankreich  u.  d.  Pforte 
betreffend.)  —  40)  Götz,  D.  Feldzug  y.  1688  u.  d.  Belagerung  y.  Belgrad:  ib.  S.  721—56. 
iKorretpondenz  d.  Markgrafen  Ludwig  v.  Baden.)  —  41)  K»  Thaly,  Neue  Forschungen 
ftbtr  d.  ungarische  Emigration:  Szaz.  24,  8.  1—20,  102—21.  —  42)  Eug.  Horwath, 
Zrioyi  Miklos  hadtadominy  munkai.  Budapest,  Acad.  408  S.  M.  8.  (D.  kriegsgeschichtlichen 
Werke  Nid.  Zrinys.)  —  48)  8.  y.  Bubi  es,  Berichte  Cornaros  ttber  d.  Belagerung  u. 
Rückeroberung  Ofens  im  Jahre  1686.  Mit  deutscher  Übersetzung  u.  Einleitung.  Budapest. 
LIXIY,  419  8.  |[LCB1.  (1892),  8.  8.]|  —  44)  L.  Matuschka,  D.  Türkenfeldzug  1716/8. 
Xseh  d.  Feldakten  u.  anderen  auth.  Akten  bearbeitet.  (=  Feldzuge  d.  Prinzen  Eugen. 
B4  16,  17.  2.  Sex.  Bd.  7  u.  8.)  Wien,  Gerold.  874,  184,  490,  278  S.  M.  60.  — 
45)  G.  Fr  icke,  D.  bayerische  Feldmarschall  M.  Marchese  Maffei.  E.  Beitrag  z.  Gesehichts- 
eeareibuBg  u.  z.  Gesch.  d.  Türkenkriege  u.  d.  spanischen  Erbfolgekrieges.  Leipzig,  Fock. 
4*.   ftft  8.   M.  1,50. 


11,64  §  20.    Das  Jahrhund,  nach  dem  Westfälischen  Frieden  (1648—1740).    Pribram. 

Eranderiburg-JPreufaen*  Zur  Geschichte  des  Kurfürsten 
Friedrich  Wilhelm  liegen  neben  populär  gehaltenen  Darstellungen46*7) 
und  kleineren  Aufsätzen48"52)  die  Urkk.  und  Akten  vor,  welche  die  Be- 
ziehungen Brandenburgs  zu  Österreich  in  dem  erwähnten  Zeiträume  erhellen.08; 
Der  im  Ref.-Jahre  erschienene,  vom  Ref.  herausgegebene  Band  enthält  in 
vier  gröfseren  Abschnitten  die  auf  die  Jahre  1675—88  bezugnehmenden  Akten- 
stücke. Auch  in  diesem  Bande  nehmen  die  Korrespondenzen  der  am  Berliner 
Hofe  weilenden  österreichischen  Gesandten,  vornehmlich  die  Lambergs  und 
Fridags  den  gröfst^n  Raum  ein.  Daneben  erscheinen  die  Korrespondenzen 
der  beiden  Fürsten,  und  zahlreiche  Mitteilungen  aus  den  mit  den  branden- 
burgischen Vertretern  am  Wiener  Hofe  gepflogenen  Beratungen.  Jedes  Kapitel 
ist  mit  einer  Einleitung  versehen,  fortlaufende  Noten  zur  Erklärung  und 
Ergänzung  des  Textes  beigegeben.  Das  am  Schlüsse  abgedruckte  Register 
umfafst  beide  Teile  des  Werkes.  —  Die  interessanten  und  wichtigen  Be- 
ziehungen des  Grofsen  Kurfürsten  zur  Altstadt-Magdeburg  bis  zum  Jahre  1666 
schildert  auf  Grund  hs.  Materiales  Hirsch.64)  Sehr  verdienstvoll  sind  auch 
die  Mitteilungen  von  Meinardus65)  über  die  Handelspolitik  Friedrich 
Wilhelms.  Was  er  von  der  Wirtschaftspolitik  desselben  im  allgemeinen  und 
von  der  Thätigkeit  des  Kammerkollegiums  insbesondere  mitteilt,  ist  ein  neuer 
Beweis  für  den  weiten  Blick  des  Kurfürsten,  der  auch  in  diesen  Dingen 
seinen  Nachbaren  voraus  war.56)  Wie  sehr  Brandenburgs  Vorgehen  auch  in 
diesen  Fragen  auf  die  Entscheidungen  des  Wiener  Hofes  eingewirkt  haben, 
wird  noch  darzustellen  sein.  Über  die  Geschichte  des  Kammergerichtes  in 
Brandenburg-Preufsen57)  und  über  die  Bedeutung  des  Friedrich- Wilhelms- 
Kanals  und  der  Berlin-Hamburger  Flufsschiffahrt68)  wird  wohl  in  anderem 
Zusammenhange  ausführlich  berichtet  werden. 

Zur  Geschichte    Friedrichs  III.**'*1)   und   Friedrich    WH- 


46)  W.  Bonn  eil,  Bilder  aas  3  Jahrhunderten.  Brandenburg-Preufsische  Getch.  I. 
Das  Jahrhundert  des  Grofsen  Kurfürsten.  Berlin,  Zillessen.  258  S.  M.  2,40.  —  47)  B. 
Tieffenbach,  Preufsen  in  entscheidenden  Epochen  seiner  Ent Wickelung  unter  d.  Qrofsen 
Kurfürsten  Friedrich  Wilhelm,  unter  König  Friedrich  dem  Grofsen  und  unter  Kaiser 
Wilhelm  I.  Berlin,  Gaertner.  102  8.  |[LCB1.  (1892),  S.  118.1|  —  48)  D.  Grofse  Kurfürst 
u.  Holland:  Bar  17,  S.  295  f.,  306/8,  319  f.,  829  f.  —  49)  B.  L.,  E.  Wort  <L  Grofsen 
Kurfürsten:  Grenzboten  50,  I,  8.  474  f.  —  50)  ?•  Pages,  Les  freres  Formont  et  les 
relations  du  grand  Electeur  avec  la  cour  de  France:  RH.  46,  8.  288 — 99.  —  51)  D- 
Kirchenpolitik  d.  Grofsen  Kurfürsten:  Grenzboten  50,  I,  8.  199—216.  —  52)  C.  Stichler. 
E.  strategische  Abhandlung  d.  1.  Kurbrand.  Feldmarschalls  O.  Chr.  v.  Sparr.  NMilBll.  37, 
S.  406—12.  —  58)  A.  F.  Pribram,  ürkk.  u.  Aktenstücke  z.  Gesoh.  Kurfürst  Fr.  Wilhelmi 
v.  Brandenburg.  XIV,  2.  Auswärtige  Akten:  3.  Berlin,  G.Reimer.  785—1428  S.  M.  20. 
|[LCB1.  1687;  RCr.  25,  8.  47.]|  —  54)  F.  Hirsch,  D.  Grofse  Kurfürst  u.  d.  Altstadt 
Magdeburg  bis  z.  Jahre  1666:  FBPG.  4,  IL  8.  491—627.  —  55)  O.  Meinardus,  Beitrage 
z.  Gesch.  d.  Handelspolitik  d.  grofsen  Kurfürsten:  HZ.  66,  8.  444—96.  —  56)  H.  Vogt,  (f), 
Gesch.  d.  deutschen  Reiterei  in  Einzelbildern.  Heft  2.  D.  Schlacht  bei  FehrbeUin.  Mit 
Illustr.  y.  R.  Knötel.  Rathenow,  Babenzien.  1890.  30—64  S.  M.  1.  |[K.  Filly:  LMerkur 
11,  No.  20.]|  (Übersicht  über  d.  brandenb.  Heer  u.  Verlauf  d.  Schlacht.)  —  57)  F.  Holtze, 
Gesoh.  d.  Kammergerichts  in  Brandenburg-Preufsen.  II.  Teil.  D.  Kammergericht  v.  1540 
bis  1688.  (=  Beiträge  z.  brandenburg-preufsischen  Rechtsgesch.)  Berlin,  Vahlen.  XII,  376  S. 
M.  8.  —  58)  Konr.  Toeche-Mittler,  D.Friedrich-Wilhelms-Kanal  u.  d.  Berlin-Ham- 
burger Flufsschiffahrt.  Zwei  Beiträge  z.  preufsischen  Strompolitik  d.  17.  u.  18.  Jh.  (=  Staats- 
u.  sozial-wissenschaftliche  Forschungen  v.  Schmoller.)  Bd.  9,  Heft  8.  Leipzig,  Duncker 
&  Humblot.  168  S.  —  59)  L.  Brock,  D.  Brandenburger  bei  Szlankamen  u.  im  Türken- 
kriege 1691/2.  Rathenow,  Babenzien.  37  S.  M.  0,80.  |[LCB1.  (1892),  S.  179;  DLZ.  (1891), 
S.  1795.]|  —  60)  L.  Paul,  D.  Verh.  d.  Kurie  bei  d.  Erwerbung  d.  preufsischen  Königs- 
krone: DEBIL  16,  S.  478—86.  —  61)  C.  Breysig,  Aus  d.  Denkwürdigkeiten  2  brandenb. 


§  20.    Dm  Jahrhnnd.  nach  dem  Westfälischen  Frieden  (1648—1740).    Pribram.  H,65 

heims  i.*9-6»)  sind  nur  kleinere  Arbeiten  zu  verzeichnen,  unter  denen  Ref. 
die  Lehmanns  über  Werbung,  Wehrpflicht  und  Beurlaubung  im  Heere 
Friedrich  Wilhelms  I.  hervorheben  möchte ;  desgleichen  zur  Jugendgeschichte 
Friedrichs  des  6rro/««n.64,66) 

Auch  in  diesem  Jahre  sind  eine  Reihe  von  gröberen  und  kleineren 
Schriften  zur  Iditeratur-,**'™)  Kunst-,"-™)  Kultur-,19'9*)  Han- 
dels-96'99)  und  Kirchengeschichte100' 10b)  wenigstens  anzufahren. 


Staatsmänner:  FBPG.  4,  S.  177 — 212.  (Auszüge  aus  d.  Memoiren  N.  B.  Danckelmans  und 
L  t.  Guerickes.)  —  f$2)  M.  Ferenczy,  Manrerstrike  im  18.  Jh.  n.  3  Verfügungen  Fr. 
WUb.  I.:  Bar  16,  S.  429 f.  —  63)  M.  Lehmann,  Werbung,  Wehrpflicht  u.  Beurlaubung 
im  Heere  Friedrich  Wühelms  L:  HZ.  67,  S.  264—89.  —  64)  (§  46B56)  Lavisse, 
FrMerie  avant  l'avenement.  —  65)  R»  Kos  er,  Tagebuch  Kronprinz  Friedrichs  aus  d. 
RheiDfeldzuge   1734  :  FBPG.  4,  S.  217—26. 

66)  F.  Schröder,  E.  clevischer  Dichter  vor  200  Jahren.  Joh.  Kayser:  AnnHY. 
Siederrhein  51,  S.  1 — 19.  —  67)  J-  Neumann,  Über  d.  abenteuerlichen  Simplicissimus 
iL  d.  Simplicianiachen  Schriften  v.  J.  C.  Grimmeishausen.  Pilsen.  1890.  84  S.  —  68)  &• 
Möller,  E.  Dresdner  Komödienverbot  v.  Jahre  1662:  NASG.  u.  A.  12.  S.  298  —  809.  — 
69)  £•  Kraus,  D.  böhmische  Puppenspiel  v.  Doktor  Faust.  Abhandlung  u.  Übersetzung. 
Breslau,  Köbner.  170  S.  M.  3.  |[LCB1.  S.  1088  f.]|  —  70)  &  Gehmlich,  Christian  Reuter, 
d.  Dichter  d.  Schelnraffsky.  E.  Lebensbild  aus  d.  17.  Jh.  Leipzig,  R.  Richter.  59  S.  — 
?1)  J.  Ettlinger,  Chr.  Hofman  v.  Hofmanswaldau ;  e.  Beitrag  z.  Litt.gesch.  d.  17.  Jh. 
Haue,  Niemeyer.  128  S.  M.  2,80.  —  72)  J*  Bolte,  Ben  Jonsons  Seianus  am  Heidelberger 
Hofe:  ShakeepJb.  24,  S.  72 — 88.  —  73)  P»  Bahlmann,  Aaohener  Jesuitendramen  im 
17.  Jh.:  ZAachenGY.  18.  —  74)  AL  R  ei  ff  erscheid,  Schwieger  Jakob  S.:  ADB.  88, 
S.  443/7.  —  75)  Berheau,  Schupp  Joh.  Balt.:  ib.  S  67—77.  —  76)  P.  Stötzner, 
Beitrage  z.  Würdigung  v.  Joh.  Balt.  Schupp.  Leipzig.  1891.  —  77)  Corn.  Gurlitt,  Andreas 
Schlüter.  Berlin,  Wasmuth.  242  S.  M.  8.  —  78)  G.  Galland,  D.  Grofse  Kurfürst  v. 
Brandenburg;  Neues  über  sein  Verhalten  z.  bildenden  Kunst:  RepKunstw.  14,  S.  89 — 101. 

—  79)  Walt  her,  Georg  Greflingers  hamburgisches  Reisehandbuch  u.  Beschreibung  v. 
Hamburg  im  Jahre  1674:  ZVHambG.  9.  —  80)  G.  Steinhausen,  D.  deutschen  Frauen 
im  17.  Jh.:  ZDKG.  1  (1890),  S.  10—26.  —  81)  A.  Starzer,  Brand  d.  Hofburg  zu 
Wien  1668:  BVLNiederöst.  25,  S.  158  f.  —  82)  Zernin,  Berlin  u.  Köln  a.  d.  Spree  vor 
250  Jahren:  Bar  16,  S.  244/7,  261  f.  —  88)  G.  Schmoller,  E.  Schilderung  Berlins  aus 
1  Jahre  1723:  FBPG.  4,  S.  218/6.  —  84)  P-  Lemcke,  Verlobungs-,  Hochzeits-  etc. 
Ordnungen  d.  Stadt  Nordhausen:  Harzer  Monatshefte  2,  S.  54/6.  —  85)  H.  Lange,  E. 
fteierisehe  Stadt  im  17.  Jh.  Graz,  Moser.  140  S.  M.  1,60.  —  86)  F.  Katt,  Väterliche 
Ermahnungen  vor  2  Jbh.:  BurschenschaftaBll.  6,  S.  16  f.  (Brief  ▼.  Beichlings  an  seinen  Sohn 
Wolf  Dietrich.)  —  87)  Fr.  G  und  lach,  Ludwig  v.  Siegen  zu  Sechten.  Erfinder  d.  Schwarz- 
bmst:  Hessenland  S.  66/8.  —  88)  A.  Schricker,  Strafsburger  Fayence  u.  Porzellan.  1710 
bis  1780:  Kunstgewerben!.  2,  S.  1 14 — 24.  —  89)  H.  Fuchs,  E.  Hexenprozefs  in  Schleusingen. 
Schlevtingen.  4°.  13  S.  —  90)  C.  Gurt  ins,  H.  Chr.  Posteis  u.  Jac.  v.  Mellees  Reise 
durch  <L  nordwestliche  Deutschland  nach  d.  Niederlanden  u.  nach  England.  Lübeck.  4°.  48  S. 

—  91)  H.  B  öach,  Faatnachtsbelustigung  1657:  MGKM.  8,  S.  22/4.  —  9*3)  Blumberger, 
Poetengang  in  Köln,  Mitte  d.  17.  Jh.:  A.  f.  Post  u.  Tel.  (1890),  S.  862/4.  —  98)  K. 
Biedermann,  Aue  d.  Glanzzeit  d.  sächsisch. -polnischen  Hofes:  ZKG.  NF.  1.  —  94) 
Katscher,  D.  Aerzte  d.  17.  Jh.  Nach  d.  Komödien  Molieres.  Programm  d.  Realschule  in 
Kaiolinenthal  (Prag).  —  95)  Marchet,  H.  r.  Schröder:  ADB.  82,  S.  580/8.  —  96)  G. 
Kanchulin,  Z.  Gesch.  d.  Seidenindustrie  in  Österreich.  II.  Aufschwung  unter  Karl  VL 
Programm  d.  Handelsakademie  in  Wien.  —  9?)  C.  Breysig,  D.  nachgelassenen  Schriften 
Zach.  Zwantzigks:  FBPG.  4, 8. 271/8.  (Betrifft  d.  Landesyerwaltung  u.  enthält  auch  biographische 
Mitteilungen  über  Zwantzigk.)  —  98)  G.Schnapper-Arndt,  Über  Geld  verkehr,  Preise 
etc.  in  d.  1.  Halft«  d.  18.  Jh.:  KB  WZ.  10,  S.  28 — 81.  —  99)  Deutsche  Handelsgesellschaften 
in  Ostindien:  A.  f.  Poet  u.  Tel.,  S.  51/4.  —  100)  D*  Kaufmann,  Z.  Gesch.  d.  Wiener 
Exulanten  ▼.  1670  :  MWJ.  17,  S.  802—11.  —  101)  B.  Beck  er  ,  Zinzendorfs  Beziehungen 
z.  katholischen  Kirche:  ThStK.  Heft  2,  S.  821—55.  —  102)  Muret,  Lebensbilder  einiger 
Befagiee  ans  d.  Zeit  d.  Einwanderung  nach  ihren  eigenen  Aufzeichnungen  mitgeteilt.  Berlin, 
Mittler.  4°.  92  S.  —  103)  Ch.  Hutzelmann,  E.  jesuitischer  Feldzugsplan  z.  Ausrottung 
»Her  Ketzer.  Nach  e.  Schrift  v.  1785  mitgeteilt.  Nürnberg.  2.  Aufl.  27  S.  —  104)  D- 
Torgebliche  Denkschrift  d.  heiligen  Kongregation  d.  Kardinäle  1785'.    E.  Beitrag  z.  Gesch. 

Jahresberichte  der  GescMehiswiaaenschaft.    1891.    IL  5 


1166  §21'  Niedergangd.  Reichs;  Aufkommen  Preufsens(1749— 1815).  Wlt  Schultze. 

Von  Einzelarbeiten10*'10*)  sind  sonst  noch  besonders  hervorzuheben 
die  Abhandlung  Heigels109)  über  die  Wittelsbachische  Hansunion  von  1724, 
in  welcher  der  Nachweis  dafür  erbracht  wird,  dafs  dieses  Bündnis  vornehm- 
lich religiösen  Interessen  seine  Entstehung  verdankt  und  nur  als  Ausgangs- 
punkt einer  alle  katholischen  Fürsten  umfassenden  Liga  angesehen  ward, 
welche  sich  allerdings  auch  gegen  das  katholische  Reichsoberhaupt,  aber  auch 
in  ebenso  entschiedener  Weise  gegen  die  protestantischen  Reichsstände  wenden 
sollte  und  Doves  anziehende  Schilderung  der  wechselvollen  Schicksale  der 
Kinder  des  Winterkönigs,110)  sowie  die  Würdigung  des  grofsen  Pädagogen 
Comenius.111) 


§21. 

Niedergang  des  Reichs;  Aufkommen 
Preufsens  (1749—1815). 

Walther  Schultze. 

(Verwandtes  in  anderen  gg  s.  'Handbuch',  S.  87.*) 

Unter  den  Werken  allgemeinen  Charakters  über  die  ganze  Periode1'9) 
befindet  sich  diesmal  eine  Leistung  ersten  Ranges,  Jahns'4)  Geschichte  der 
Eriegswis8enschaften.  Es  ist  schwer  von  dem  Reichtum  ihres  Inhaltes  in  wenigen 


d.  protestantisch -historischen  Kritik:  Katholik  2,  S.  1  —  19.  —  105)  Schimmelpfenning, 
D.  Jesuiten  in  Breslau  (Fortsetzung).  1647/9:  ZVGSchlesien  25.  (Versuche  d.  Stadt,  d.  Jesuiten 
zu  vertreiben.)  —  106)  M.  Dittmar,  Neue  ürkk.  u.  Dokumente  aber  Otto  r.  Guericke. 
Sonderabdruck  aus  d.  Festschrift  d.  Vereines  für  Gesch.  u.  Altertumskunde  d.  Herzogtums 
u.  Erzstiftes  Magdeburg.  4°.  21  S.  ](MLH.  19,  S.  326  f.]|  —  107)  &»▼•  Kaufmann, 
Urk.Ucb.es  aus  d.  Leben  Samson  Wertheimers.  Wien,  Konegen.  142  S.  —  108)  F»  Snjes, 
Rakousko  po  valce  tricet  i  lete\  (Österreich  nach  d.  80j.  Kriege.)  (Schildert  d.  Zustande  d.  S  Lander- 
gruppen in  d.  Jahren  1648—58.)  —  109)  Th.  Heigel,  D.  Wittelsbachische  Hausunion 
y.  15.  Mai  1724:  SBAkMunchen,  S.  255—810.  —  HO)  A.  Dove,  D.  Kinder  d.  Winter- 
königs: MAZg.  No.  98—100.  —  Hl)  Vidrascu,  Comenii  orbis  pictus.  Charakteristik 
u.  Würdigung.    Leipzig.    61  S. 

*)  Aufser  d.  hier  genannten  Begrenzungen  unterliegt  d.  Referat  der  herkömmlichen 
Beschränkung  auf  d.  'politische*  Gesch.  D.  kulturgeschichtlichen  Werke  Ober  diese 
Zeit  sind  z.  gröfsten  Teil  landesgeschiohtlich  (§§  28—41),  oder  Terfassungsgeschichtlich  (§42). 
Umfassendere  kulturgeschichtliche  Werke,  soweit  sie  ganz  Deutschland  betreffen,  werden  in 
Zukunft  auch  in  diesem  Referat  berücksichtigt  werden. 

1)  Aus  d.  ADB.  seien  für  unsere  Periode  folgende  Artikel  verzeichnet.  —  1*)  X 
Petrich,  Schill:  ADB.  81,  S.  210/2.  —  1*)  X  Grünhagen,  Schlabrendorf:  ib. 
S.  816/9.  —  lc)  X  W.  Dilthey,  Schleiermacher:  ib.  S.  422—57.  —  1*)  X  Poten, 
Friedrich  Wilhelm  Karl,  Karl  Christoph  u.  Samuel  y.  Schmettau:  ib.  S.  640/7.  —  le)  X 
Wegele,  Eulogius  Schneider :  ib.  82,  S.  108/8.  —  1*)  X  W.  Maurenbrecher,  Schön: 
ib.  S.  781—92.  —  lg)  X  Henner,  Friedrich  Karl  Schönborn:  ib.  S.  268—74.  —  1»)  X 
Krause,  Friedrich  Leopold  u.  Karl  Wilhelm  Schrötter:  ib.  S.  579—85.  —  li)  Wippermann, 
Schuckmann:  ib.  S.  647—50.  —  1*)  X  Poten,  Adolf  Friedrich  Schulenburg:  ib.  S.  660/2. 
—  11)  X  Seh.,  Schwarzenberg:  ib.  88,  S.  306—11.  —  1»)  X  Poten,  Schwerin:  ib. 
32,  S.  421/5.  —  2)  X  (JBG.  13)  Sach,  Deutsches  Leben  2.  —  8)  X  Nachträglich  sei 
wenigstens  d.  Titel  nach  angeführt,  da  ihr  Inhalt  v.  d.  politischen  Gesch.  zu  weit  abliegt^ 
um  hier   ausführlicher  besprochen  zu  werden,    d.  Yortrenliohe  Schrift   v. :   A.  Pinloche 


§  21.  Niedergang  d.  Reichs;  Aufkommen  Preufsens  (1749—18 15).  Wlt.  Schnitze.  Jlfi'f 

Zeilen  ein  entsprechendes  Bild  zu  geben :  der  Vf.  schildert  die  Entwickelang 
der  Kriegshistorie,  der  Strategie  und  Taktik,  des  Heerwesens,  des  Waffen- 
wesens, der  Truppenanshildung,  des  Befestignngswesens ;  auf  allen  diesen 
Gebieten  erweist  sich  der  Einflnfs  Friedrichs  II.  als  mafsgebend  und  befruch- 
tend« Oberall  basiert  Jahns*  Werk  auf  umfassender  Kenntnis  der  gesamten 
in  Betracht  kommenden  Litteratur.  Für  den  Historiker  sind  in  erster  Linie 
die  Abschnitte  Aber  das  Heerwesen  und  die  Strategie  wichtig;  sie  freilich 
dürften  in  Zukunft  ein  unentbehrliches  Hfilfsmittel  für  jeden  bilden,  der  sich 
mit  der  äufseren  Geschichte  unserer  Epoche  beschäftigt;  zugleich  ersetzt  das 
Bach  auf  seinem  Gebiete  einigermafsen  eine  Quellenkunde,  die  wir  schon  so 
lange  schmerzlich  vermissen. 

Bedeutend  an  Zahl  wie  an  Inhalt  sind  im  Berichtsjahr  die  allgemeinen 
Schriften  Aber  Friedrich  den  Grofsen.*)  Mit  der  äufseren  Er- 
scheinung des  Königs  und  seiner  Angehörigen  beschäftigt  sich  Taysen;6) 
insbesondere  zeigt  er,  wie  nur  wenige  Friedrichsbilder  wirklich  nach  der  Natur 
gemalt  sind,  wie  sich  vielmehr  in  der  Kunst  sehr  bald  ein  fester  Typus  für 
die  Wiedergabe  des  Monarchen  ausbildete.  —  Im  übrigen  stehen  noch  immer 
im  Vordergrund  die  Fragen  nach  der  Strategie  des  Königs  und  nach  seiner 
Philosophie.  Zu  ersterer  Kontroverse  nimmt  natürlich  auch  Jahns7)  Stellung; 
er  vertritt  eine  gewisse  mittlere  Anschauung,  die  im  ganzen  durchaus  in  der 
Linie  des  Sichtigen  liegen  dürfte.  Der  König  hat  danach  in  seiner  Jugend 
in  der  That  den  Bann  der  bisherigen  Tradition  durchbrochen  und  eine  Krieg- 
fahrung  versucht,  die  auf  der  Entscheidungsschlacht,  auf  der  Vernichtung  des 
Feindes  beruhte,  aber  in  seinen  Ansichten  wie  in  seiner  Praxis  hat  sich  all- 
mählich ein  Wandel  vollzogen,  und  er  ist  schliefslich,  in  der  Theorie  noch 
schärfer  wie  in  der  Ausführung,  zurückgekehrt  zu  dem  System  der  kleinen 
Erfolge,  des  Manöverkriegs.  Die  springende  Ursache  dieses  Wechsels  der 
Auffassung  erblickt  Jahns  darin,  dafs  es  gar  nicht  möglich  war,  sich  auf  die 
Daner  durch  freien  Entschlufs  von  der  überlieferten  Methodik  der  Kriegführung 
loszusagen:  denn  diese  war  ihrerseits  ein  Ergebnis  der  Heeresverfassung, 
and  letzterer  gegenüber  verhielt  sich  Friedrich  durchaus  konservativ,  ja  fast 
reaktionär.  Die  entscheidende  Epoche  ist  für  Friedrich  nach  Jahns  nicht 
1757  —  denn  der  Feldzugsplan  hierfür  wird  (ob  wohl  mit  Recht?)  Winterfeldt, 
nicht  dem  König  vindiziert  —  sondern  1744 :  hier  erstrebt  der  König  direkt 
die  Zertrümmerung  Österreichs,  wird  aber  statt  dessen  aus  Böhmen  hinaus- 
manövriert, und  diese  Erfahrung  hat  eine  Wandlung  seiner  Ansichten  zur 
Folge.  —  Ausführlich  beschäftigt  sich  Winter8)  speziell  mit  dem  für  die  Ent- 
scheidung der  Streitfrage  so  wichtigen  Feldzugsplan  von  1757:  nach  ihm  sind 
die  Pläne  des  Königs  und  Winterfeldts  gleichzeitig  und  unabhängig  von  ein- 
ander entstanden;  beide  denken  an  ein  gleichzeitiges  Operieren  der  verschie- 


La  reTonne  de  rtfdncmtton  en  Allemagne  au  18*  8.  Basedow  et  le  philanthropinisme.  Paria, 
Colin.  1889.  ([Bender:  JBSchulw.  6,  S.  6/6.] |  —  4)  Max  Jahns,  Gesch.  d.  Kriegs- 
*u*cosehaften  vornehmlich  in  Deutschland.  Dritte  Abteilang.  D.  18.  Jh.  seit  d.  Auf 
tm«n  Friedrichs  d.  Grofsen.  1740 — 1800.  (=  Gesch.  d.  Wissenschaften  in  Deutschland. 
Severe  Zeit.  Bd.  21.)  Manchen  u.  Leipzig,  Oldenhonrg.  XL VIII,  1769—  2915  8.  ([Liebe: 
XHL  19f  S.  314/8.]| 

5)  X  Carl  Neumann-Strela,  Friedrich  d.  Grobe.  Berlin,  Gramsch.  94  S.  M.  2. 
—  6)  A.  t.  Taysen,  D.  äufsere  Erscheinung  Friedrichs  d.  Grofsen  u.  d.  nächsten  An- 
gehörigen seines  Hauses.  Berlin,  Mittler.  60  S.,  4  Tfin.  M.  6.  |[LCB1.  S.  1309—10; 
DU.  8.  1678/9;  MilWochenbl.  No.  44;  FBPG.  4,  S.  647/8.]|  —  7)  Siehe  oben  N.  4.  — 
8)  G.  Winter,    D.  Strategie  Friedrichs  d.  Grofsen  in  d.  Feldzügen  ▼.  1766  u.  1767:  HTb. 

5* 


11,68  §  21.  Niedergang  d.  Reichs ;  Aufkommen  Preufsens  (1 749— 18 15).  Wlt.  S  ch  ul  t  z  e. 

denen  preufsischen  Armeen,  nur  fafst  der  König  diese  Idee  viel  schärfer,  nnd 
er  zuerst  stellt  als  Ziel  der  Offensive  die  Vernichtung  der  feindlichen  Haupt- 
armee hin.  Im  ganzen  neigt  Winter  entschieden  zu  der  Bernhardischen  Auf- 
fassung, dafs  Friedrich  in  Theorie  wie  Praxis  weit  über  die  bisherige  Schule 
der  Kriegführung  hinausging.  Endlich8*)  sei  zum  vorjährigen  Referat  noch 
bemerkt,  dafs  Delbrücks9)  Ansicht  sich  nicht  so  schroff  darstellt,  wie  dort 
berichtet  ist.  Auch  nach  D.  hing  Friedrich  den  Grundsätzen  nach  zwar  der 
älteren  (sog.  'methodischen')  Kriegführung  an,  näherte  sich  aber  in  der  Praxis 
häufig  dem,  was  man  heute  Napoleonisch  nenne. 

Die  Philosophie  Friedrichs  behandelt  in  Kürze  F.  Fechner;9*)  er  betont 
besonders,  wie  sie  bestimmt  ist  durch  die  politischen  Verhältnisse  und  Gegeben- 
heiten :  sie  ist  das  theoretische  Ergebnis  des  Bewufstseins  seiner  Notlage  und 
der  Ausdruck  seiner  geschichtlichen  Mission.  Der  Versuch,  den  König  für 
das  Christenthum  retten  zu  wollen,  wird  nur  wenig  überzeugend  wirken. 
In  dem  Konflikt  des  Kronprinzen  mit  dem  Vater  spielte  der  Prädestinations- 
glaube eine  wesentliche  Bolle:  Friedrich  zeigte  für  ihn  grofse  Neigung;  sein 
Vater  verabscheute  ihn  und  suchte  vor  allem  durch  Wolden  in  Küstrin  den 
Sohn  von  dieser  Ansicht  abzubringen. 9b)  Einen  kurzen  Überblick  der  volks- 
wirtschaftlichen Bestrebungen  Friedrichs  giebt  Mommsen;10)  er  zeigt,  wie 
dieser  in  Bezug  auf  Handel,  Landwirtschaft  und  Industrie  in  den  Spuren  seines 
Vaters  wandelt,  wie  er  vor  allem  bemüht  ist,  den  Kleinbesitz  zu  schützen 
und  die  Industrie  auf  sich  selbst  zu  stellen.  Weitere  allgemeine  Abhandlungen 
über  den  Monarchen  seien  in  den  Anmerkungen  verzeichnet.11"10) 

Die  Jugendzeit  Friedrichs  bis  zu  seiner  Vermählung  behandelt  in 
ausführlicher  formvollendeter  Darstellung  Lavisse.21)  Wohl  vertraut  mit  der 
neueren  Litteratur,  giebt  er  gute  psychologische  Charakteristiken  von  Vater, 
Mutter  und  Sohn,  zeigt  wie  der  Konflikt  zwischen  Vater  und  Sohn  unver- 
meidlich ist,  wie  er  nicht  nur  eine  persönliche  Differenz,  sondern  eine  Krisis 
des  Staates  bedeutet :  ob  eine  einseitig  militärische  oder  eine  einseitig  litterarische 
Richtung  zur  Herrschaft  kommen  soll ;  wie  das  Resultat  eine  Versöhnung  dieser 
beiden  Anschauungen  ist.  Das  im  wesentlichen  wohlgelungene  Werk  ist  hier  und 
da  nicht  frei  von  befangener,  einseitiger  Auffassung ;  auch  in  der  Verwertung 


6.  F.  10,  S.  105—85.  —  8*)  Zusatz  d.  Redaktion.  —  9)  Delbrück,  s.  JB6.  13,  H,  11411. 
—  9*)  H.  Fe  ebner,  Ursprung,  Wesen  u.  Bedeutung  d.  Philosophie  Friedrichs  d.  Gr:  HTb. 
6.  F.  10,  S.  187—225.  —  9*)  M[ax]  L[ehmann],  Friedrich  d.  Gr.  u.  d. Prädestination :  HZ. 
81,  S.  475—85.  (Mitteilung  v.  Aktenstücken  aus  d.  J.  1780.)  —  10)  Th.  Mommsen.  D. 
volkswirtschaftliche  Politik  Friedrichs  d.  Gr.  Festrede:  SBAk Berlin,  S.  77—85  u.  GGYY.  15, 
II,  S.  1/9.  —  11)  XFriedrich  d.  Grofse,  Kriegswissensohaftliche  Schriften.  Deutsch 
mit  Einleitungen  u.  Anmerkungen  u.  e.  Anhang  v.  Heinrich  Merken».  2.  [Titel-] Aufl.  Berlin, 
Siegismund.  XXV,  852  S.  M.  6.  —  12)  X  Z.  Friedrichstage.  5  ungedruckte  Briefe 
Friedrichs  d.  Grofsen.  £.  Beitrag  z.  Lebenegesch.  Fouqutfs:  JDAM.  78.  —  18)  X  R. 
Thommen,E.  censurierter  König:  Basler  Jb.  S.  224/7.  (Friedrich  d.  Gr.  1789.)  —  14)  X 
Bich.  Förster,  Johann  Jacob  Reiske  u.  Friedrich  d.  Grofse.  Aus  e.  z.  Feier  d.  Geburtstages 
d.  deutschen  Kaisers  gehaltenen  Rede:  DR.  16,  II,  S.  854 — 67.  (Auch  separat  Breslau, 
Trewendt.  16  S.  M.  0,40.)  —  15)  X  Otto  Techirch,E.  Angriff  auf  Friedrich  d.  Grofsen 
in  Klopstocks  Gelehrtenrepublik:  FBPG.  4,  S.  264/9.  —  16)  X  Friedrich  d.  Grofse  u.  d. 
Jesuiten :  DtMerkur  22,  S.  90.  —  17)  X  F.  Bock ,  Friedrich  d.  Grofsen  Stellung  zu  Religion 
u.  Kirche:  PKZ.  S.  453  —  65,  481—92.  —  18)  X  v.  Scharfenort,  Friedrich  d.  Grofse 
u.  d.  Erziehung  d.  militärischen  Jugend:  MWB.  No.  7  u.  separat.  Berlin,  Mittler.  85  S. 
M.  0,60.  —  19)  X  Friedrich  d.  Grofse  im  Volksmärchen :  AZgB.  —  £0)  X  A.  K  .  .  .  z, 
Friedrich  d.  Grofsen  Tabakdosen:  Bar  16,  S.  285.  —  21)  E.  Lavisse,  La  jeunesse  du 
grand  Frtfdenc.  Paris,  Hachette.  XIII,  451  S.  |[Naude*:  DRs.  18l,  S.  154/6;  FBPG.  4, 
S.  318/4;  Monod:  RH.  46,   S.  90;   Decrue:  RCr.  32,    S.  27/9;    De   la   Rocheterie: 


§  21.  Niederging  d.  Reichs;  Aufkommen  Preufsens  (1749— 1815).  Wlt  Schnitze.  H  69 

der  Quellen  sind  einzelne  Mifsgriffe  vorgekommen,  der  Vf.  traut  zu  sehr 
einerseits  den  Memoiren  der  Markgräfin,  andererseits  den  Berichten  der  franzö- 
sischen Gesandten.  Als  Ganzes  aber  ist  das  Buch  ein  erfreulicher  Beweis,  dafs 
man  auch  in  Frankreich  mit  Eifer  und  wissenschaftlichem  Ernst  bemüht  ist, 
in  das  Verständnis  des  großen  Königs  einzudringen.28)  An  anderer  Stelle 
schildert  derselbe  Vf.28)  in  ähnlicher  Weise  Friedrichs  Leben  in  Neuruppin 
und  seinen  Aufenthalt  im  Lager  des  Prinzen  Eugen.84*95)  Eine  wertvolle 
Gabe  ist  auch  die  Publikation  von  Friedrichs  Tagebuch  aus  dem  Feldzuge 
von  1734  durch  Koser;26)  enthalten  die  Aufzeichnungen  auch  objektiv  nur 
sehr  wenig  neues,  so  sind  sie  doch  durch  ihre  individuelle  Färbung  ein 
interessanter  Beitrag  zur  Charakteristik  des  Kronprinzen. 

Kommen  wir  zu  den  schlesischen  Kriegen,  so  ist  die  Frage  nach 
dem  Verhältnis  der  verschiedenen  Redaktionen  der  Histoire  de  mon  temps 
abermals  untersucht  worden.  Wiedemann97)  sucht  nachzuweisen,  dafs  die 
Redaktion  von  1775  die  von  1742/3  zu  Rate  zog;  er  verwertet  besonders  ein 
in  den  Mämoires  pour  servir  &  la  vie  de  Voltaire  erhaltenes  Fragment  der  Fassung 
Ton  1742/3,  das  Übereinstimmungen  mit  der  Redaktion  von  1775  erkennen 
lilst.  Eine  für  den  1.  schlesischen  Krieg28, 9e)  immerhin  nicht  wertlose  Quelle 
ist  das  Tagebuch  des  Breslauer  Handlungsverwandten  Steinberg  er,80)  der 
nicht  nur  das  eingetragen,  was  er  selbst  gesehen,  sondern  auch,  was  er  von 
anderen  erfahren ;  er  berichtet  ausführlich  über  die  Kriegsereignisse,  insbe- 
sondere Aber  die  Verhältnisse  im  preufsischen  Heer.81"84)  Den  mährischen 
Feldzug  des  Königs  behandelt  eingehend  Wagner,85)  wobei  er  besonderes 
Gewicht  auf  den  Zusammenhang  von  Politik  und  Kriegführung  legt.  Die  Ursache 
des  Scheiterns  des  Feldzugs  sieht  er  in  Friedrich  selbst :  dieser  fürchtet  sich 
einerseits  vor  einer  Obermacht  Frankreichs,  wünscht  andrerseits  nicht  eine 
grofce  Machtvermehrung  Sachsens ;  aus  diesen  Gründen  nützt  er  seine  Stellung 
gegen  Österreich,  dessen  Widerstandskraft  er  unterschätzt,  nicht  aus,  hält 
einen  Teil  seiner  Truppen  zurück.  Sein  eigenes  Ziel  bei  dem  Feldzug  ist 
Erwerbung  des  Königgrätzer  Kreises;  zu  den  Olmützer  Verhandlungen  mit 
Österreich  bestimmen  ihn  politische  Erwägungen.  In  dem  politischen  Gegen- 
satz Friedrichs  zu  Frankreich  und  Sachsen  erblickt  somit  Wagner  das  leitende 
Moment  für  die  wenig  energische  Kriegführung  des  Königs,  die  denn  auch 


PolybibL  33,  S.  524/6;  Bagenault  de  Puchesse:  RQH.  51,  S.  333/4.]|  —  22)  Xid., 
The  youth  of  Frederick  the  Great.  From  the  french  by  Stephen  Simeon.  London,  Bentley. 
sh.  16.  —  28)  id.,  I*e  grand  FreMeVic  avant  l'avenement.  Le  sejour  &  Neu-Ruppin :  RDM. 
109,  S.  S82 — 910.  —  24)  X  E.  Anderson,  Drei  Tage  ans  d.  Jugendreit  Friedrichs  IL 
1728:  SBPrussia  46,  S.  170—88.  —  24*)  X  Gr[af]  L[ippe],  Friedrichs  d.  Grofsen 
krouprinzliches  Avancement:  NMilitBll.  38,  S.  86.  —  25)  X  F.  Winter,  £.  Gedicht 
d.  Neuberin  auf  d.  Vermahlung  Friedrichs  d.  Grofsen:  VjsLitG.  4,  S.  159—66.  —  26) 
Tagebach  d.  Kronprinzen  Friedrich  aas  d.  Rheihfeldzuge  v.  1784,  mitgeteilt  v.  Reinhold 
Koser:  FBPG.  4,  S.  217—26.  —  27)  Th.  Wiedemann,  Z.  Hist.  de  mon  temps  König 
Friedrichs  II.  ▼.  Preufaen:  HZ.  31,  S.  290  ff.  —  28)  X  X  A.  v.  Rösler,  D.  Angriffs- 
plane  Friedrichs  d.  Grofsen  in  d.  zwei  ersten  schlesischen  Kriegen.  D.  Vertheidigungspläne 
Friedrich«  d.  Grofsen  in  d.  zwei  ersten  schlesischen  Kriegen:  MWB.  Beiheft  3,  S.  67 — 98. 

—  29)  X  2  Ranglisten  d.  preufsischen  Heeres  1713  u.  1740:  ib.  —  30)  Joh-  Georg 
Steinb erger,  Breslauisches  Tagebach  1740/2.  Hrsgb.  v.  Eugen  Träger.  Breslau,  Max. 
XX,  446  S.  |[LCB1.  S.  1653.]|  —  31  X  Stockmann,  Notizen  e.  schlesischen  Arztes  1740: 
ZVGSchlesien    25.   —  32)  X  Herrmann,    Taktisches   z.  Schlacht   bei  Mollwitz:  JDAM. 

—  33)  X  Militärische  u.  politische  Aktenstücke  z.  Gesch.  d.  1.  schlesischen  Krieges  1741, 
hngb.  v.  Duncker:  MKAKG.  5,  g.  209—339.  —  34)  X  Alexich,  D.  freiwilligen  Auf- 
gebote ans.d.  Landern   d.  ungarischen  Krone.    II.   Prefsburger  LandtagsbeschlUsse   1741/2: 


11,70  §  21.  Niedergang  d.  Reiche;  Aufkommen  Preufsens  (1749  — 1815).  Wlt.  Schultz*. 

nur  ein  negatives  Resultat  zu  erzielen  vermochte.86)  —  Der  2.  schlesische  Krieg 
ist  im  Berichtsjahre  leer  ausgegangen ;  dafür  erhalten  wir  etwas  neues  Material 
für  die  späteren  Zeiten  des  österreichischen  Erbfolgekriegs.  Die  Memoiren 
Oefeles87)  führen  uns  in  die  letzten  Tage  Karls  VII.,  zeigen,  welch  Ver- 
derben die  eingedrungenen  Österreicher,  Franzosen  und  Hessen  über  das  Land 
gebracht,  während  man  am  Münchener  Hofe  noch  heitere  Feste  feiert.  Nach 
dem  plötzlichen  Tod  des  Kaisers  steht  sich  eine  Friedenspartei,  von  der  Kaiserin 
Witwe,  Preysing,  Oefele,  Königsfeld  und  Seckendorf  gebildet  und  eine  Kriegs- 
partei mit  Törring  an  der  Spitze  gegenüber.  Die  Memoiren,  in  Form  von 
10  französischen  Briefen  an  eine  fingierte  Person  vom  4.  Januar  bis  3.  Februar 
1745  zeichnen  ein  sprechendes  Bild  der  damaligen  Lage  Bayerns.  —  Der 
Herzog  von  Broglie  88)  giebt  eine  ausführliche  Geschichte  der  französischen 
Politik  und  Kriegführung  insbesondere  in  Flandern  und  Italien  in  der  Zeit 
vom  Dresdener  Frieden  bis  zum  Beginn  des  Aachener  Friedenskongresses89) 

Spärlich  und  wenig  bedeutend  sind  die  Arbeiten  über  die  Friedens- 
zeit*0-**) 

Unter  den  Quellen  für  den  siebenjährigen  Krieg  ist  das  Gaudische 
Journal48)  eine  der  wichtigsten,  freilich  auch  der  unzuverlässigsten.  Dem 
König  steht  Gaudi  durchaus  befangen  gegenüber,  tadelt  und  kritisiert  ihn 
fortwährend.  Sein  Journal  ist  kein  einheitliches  Originalwerk,  sondern  ein 
Sammelwerk,  dessen  einzelne  Teile  ungleichwertig  an  Umfang  wie  an  Inhalt 
sind ;  die  Feldzüge  des  Herzogs  von  Braunschweig  sind  ganz  unberücksichtigt 
geblieben.  Die  Quellen,  aus  denen  Gaudi  schöpft,  sind  verschiedenartig;  vor 
allem  sind  es  Tagebücher,  darunter  manche  ganz  entschieden  tendenziöse,  die 
eine  Apologie  für  das  Verhalten  ihrer  Vif.  liefern  sollen.  Gaudi  ändert  und 
erläutert  zuweilen  den  Inhalt  seiner  Quellen,  aber  er  thut  dies  nur  auf  Grund 
anderweitigen  Materials,  nimmt  keine  willkürlichen  Entstellungen  vor.  Aus 
Gaudi  geschöpft  haben  insbesondere  Retzow  und  das  Generalstabswerk,  dieser 
unkritisch,  jenes  mit  Einschränkungen  und  selbständigem  Urteil ;  dagegen  steht 
Tempelhoff  fast  in  gar  keinem  Zusammenhange  mit  Gaudi.  —  Eine  neue  Quelle 
für  den  Krieg  erhalten  wir  in  dem  Tagebuch  des  Musketiers  Dominions.*4) 
Nicht  dafs  wir  dadurch  viel  neues  erfahren,  aber  wir  bekommen  einen  unmittel- 
baren Einblick  in  das  Leben  der  Armee,  in  das  Treibendes  gemeinen  preufsischen 
Soldaten.  Dominicus,  ein  rheinischer  Kaufmann,  tritt  1750  ins  preufsische  Heer 
und  macht  dessen  Feldzüge  mit  bis  zur  Schlacht  von  Maxen,  wo  er  in  Ge- 


lb. S.  109—207.  |[JDAM.  75,  S.  124.](  —  85)  F.  Wagner,  D.  Mährische  Feldzag 
Friedriche  II.  1741/2.  Dissert.  Marburg,  Sömmering.  97  S.  —  36)  X  £.  Fromm, 
Konig  Friedrich  II.  v.  Prenfsen  in  Aachen  v.  26.  August  bis  9.  September  1742:  ZAachenGV. 
18.  —  37)  Aue  A.  F.  y.  Oefeles  Memoiren  (1745),  von  v.  Oefele:  SBAk München, 
S.  211 — 54.  —  38)  Duc  de  Broglie,  Maurice  de  Saxe  et  le  marquis  d*  Argen  son  I.  II. 
Paris,  Le>y.  452,  398  S.  |[SatrR.  No.  1866.]|  —  39)  X  id.,  Etudes  diplomatique«. 
Fin  de  la  guerre  de  la  succession  d'Autriche :  RDM.  103,  S.  241—71,  524—48;  104, 
S.  5  —  36.  —  40)  X Richard  Arnoldt,  £.  Kabinettsbefehl  Friedrichs  d.  Grofsen  ausd.  Jahre 
1749.  (=  Mitteilungen  aus  d.  Gymnasialarchiv.)  Progr.  Prenzlau.  1888.  5  S.  (Gegen 
d.  Werbung  v.  Schülern.)  —  41)  X  Brief  e.  Soldaten  aus  d.  Jahre  1750:  Hazank  9,  I, 
S.  386  ff.  —  42)  X  R.  J  ung ,  D.  Verhaftung  Voltaires  in  Frankfurt  auf  Befehl  Friedrich]} IL 
im  Jahre  1758:  AFrankfG.  8,  S.  217 — 87.  (Auf  Grund  d.  noch  unedierten  Korrespondenz 
zwischen  Friedrieh,  Voltaire  u.  d.  Stadtrat.)  —  43)  Otto  Herrmann,  Z.  Charakteristik 
d.  Gaudischen  Journals  Über  d.  7j.  Krieg:  FBPG.  4,  S.  558—88.  —  44)  Aus  d.  7j. 
Kriege.    Tagebuch  d.  preufsischen  Musketiers  D  o  m  i  n  i  c  u  s.    Nebst  ungedruckten  Kriegs-  u. 


Soldatenliedern,  hrsgb.  v.  Dietrich  Kerl  er.     München,  Beck.    M.  2,25. 


BLÜ.S.  189—90;  Schmitt:  DLZ.  S.  598;  AMZg.  No.  30  ff.;    NMilBU.  88,  S.  178;  LCB1. 


[W.  Schnitze: 


|  21.  Niedergang  d.  Reichs;  Aufkommen  Preufsens  (1749—181 5).  Wlt.  Schnitze.  H?71 

fingenschaft  gerät.  Er  ist  ein  gewissenhafter  und  treuer  Soldat,  der  voll 
seine  Pflicht  thut;  aber  es  fehlt  ihm  jede  Begeisterung  für  den  grofsen  König. 
Sachlich  interessant  sind  insbesondere  die  Schilderungen  der  Schlachten  von 
Prag,  Kunersdorf  und  Maxen.45'60)  Vorwiegend  lokalen  Charakter  hat  die 
Chronik  von  Kaspar  Beckmann  Vater  und  Sohn,61)  die  uns  die  Ereignisse 
während  des  Krieges  in  der  Gegend  von  Barmen  schildert.  Sie  berichten 
in  schlichter  Erzählung  ohne  Reflexion  alles,  was  sie  haben  in  Erfahrung 
bringen  können ;  sind  durchaus  zuverlässig.  Auch  diese  Aufzeichnungen  ge- 
währen Einsicht  in  das  Leben  der  Armee,  ihr  Betragen  auf  dem  Marsch 
und  im  Quartier,  ihre  Disziplin  u.  s.  w. ;  andrerseits  gestatten  sie  interessante 
Einblicke  in  den  kleinen  Krieg  der  'Freikorps',  die  auf  dem  westlichen 
Kriegsschauplatz  eine  bedeutende  Rolle  spielten.  Für  die  allgemeine  Kriegs- 
geschichte kommen  im  wesentlichen  nur  in  Betracht  die  Angaben  der  Chronik 
aber  die  beiden  Gefechte  bei  Elberfeld. 

Aus  der  Einzelgeschichte  des  Krieges**'*8)  untersucht  Granier64)  die 
Darstellung  der  Schlacht  von  Lobositz  in  den  Memoiren  des  Prinzen  August 
Wilhelm.  Hier  zuerst  findet  sich  jene  Geschichte  von  der  Mutlosigkeit  des 
Königs,  die  ihn  zum  Verlassen  des  Schlachtfeldes  bestimmt,  wobei  sich  ihm 
der  Prinz  nur  widerwillig  angeschlossen  haben  will;  keine  andere  authentische 
Quelle  weife  etwas  von  der  Sache,  und  die  ganze  Anekdote  mufs  als  apokryph 
gelten,  da  auch  der  Prinz  selbst  in  seiner  zwei  Tage  nach  der  Schlacht  nieder- 
geschriebenen Relation  sie  nicht  erwähnt. ft6-66)  Wertvoll  durch  die  Benutzung 
aasgedehnter  rassischer  Archivalien  ist  Mafslowskis57)  Darstellung  der 
rassischen  Kriegführung  von  1757/9 ;  seinen  Urteilen  freilich  wird  man  mehrfach 
nicht  zustimmen  können.  Er  verfolgt  durchaus  die  Tendenz  einer  Apologie 
der  russischen  Kriegführung ;  alle  Schuld  wird  abgewälzt  einerseits  auf  die 
Bundesgenossen,  andererseits  auf  den  'Ausländer',  den  Deutschen  Fermor.  Aber 
ans  Mafslowskis  Erzählung  kann  man  erkennen,  wie  der  Soldat  zwar  tapfer 
kämpft,  wie  indes  die  Befähigung  der  Offiziere  viel  zu  wünschen  übrig  iäfst ; 
die  Leitung  insbesondere  zeigt  Unklarheit  und  Unbeholfenheit.  Die  Anschauung 
ferner,  dafs  Zorndorf —  wie  Fermor  es  nach  Petersburg  gemeidet  —  ein  russi- 
scher Sieg  war,  bedarf  kaum  ernsthaft  der  Widerlegung.58"01)  —  Der  Halbband 


1037.]]  —  45)  X  A.  Kluckhohn,  Aas  d.  7j.  Kriege:  AZgB.  S.  108—18.  (Auf  Grand 
r.  N.  44/i  —  44|)  X  R.  Koser,  Aas  d.  Soldatenleben  d.  7j.  Krieges:  FBPG.  4,  S.  278—81. 
•  Auf  Grand  ▼.  Dominicas  u.  Halsen  [JBG.  13,  II,  118°]).  —  47)  D.  Kriegserlebnisse  d. 
prenfsischen  Gardes  da  Corps.  (=  Gesch.  d.  deutschen  Reiterei  in  Einzelbildern.  Heft  4.) 
Rathenow,  Babenzien.  1890.  101— 85  S.  M.  1.  |[Filly :  LMerkur  11,  No.  20.]|  (Behandelt 
insbesondere  Lowoeitz  n.  Zorndorf.)  —  48)  X  Herrn.  Vogt,  D.  Hasaren  d.  grofsen  Königs. 
,=  Gesch.  d.  deutschen  Reiterei  in  Einzelbildern.  Heft  6.)  Rathenow,  Babenzien.  177 — 216  S. 
IL  1.  --  49)  X  D.  Mafslowski,  [Briefe  P.  Panins  an  N.  Panin  s.  Zeit  d.  7j.  Krieges] 
Rassisch:  RnssA.  6,  S.  65—97.  —  50)  X  Holzapfel,  Magdeburg  e.  Zufluchtsstätte  für  d. 
königliehe  Familie  während  d.  7j.  Krieges  nach  Quellen  d.  Geheimen  StaatsarchiTs :  Fest- 
«hriftVGMagdeborg  S.  15 — 80.  —  51)  Beckmann,  Barmen  im 7j. Kriege.  £.  Beckmannsche 
Chronik,  hrsgb.  ▼.  Carl  Spannagel:  ZBergGV.  26  (1890),  S.  85—212.  —  52)  X  A.  L. 
Ropes,  The  cauaes  of  the  7  years'  war:  TRHS.  4,  8.  178—80.  —  58)  X  £.  K.,  D. 
erste  Schafs  im  7j.  Kriege:  Bär  17,  S.  22.  —  54)  Herman  Granier,  D.  Prinz  v.  Preafsen 
a.  d.  Schlacht  bei  Lobositz:  FBPG.  4,  S.  227—85.  —  55)  X  Friedrichs  IT.  Einbrach  in 
Böhmen  1757  a.  d.  Treffen  v.  Reichenberg:  OrganMilWissensch Vereine  42,  Heft  1.  —  56)  X 
Lenthen  n.  Cnstozza.  E.  Parallele:  ib.  Heft  5.  —  57)  ▼.Mafslowski,  D.  7j.  Krieg  nach 
rassischer  Darstellung.  Teil  II:  d.  Feldzug  d.  Grafen  Fermor  in  d.  östlichen  Gebieten  v. 
Preufsen  (1767/9).  Übersetzt  u.  mit  Anmerkungen  versehen  ▼.  A.  v.  Drygalski.  Berlin, 
EiiTOscbmidt.  XV,  891  S.  M.  12.  |[FBPG.  4,  S.  648—50;  LCB1.  S.  782;  DLZ.  S.  1 284/5 .]J 
—  58)  X  D.  rassische  Strategie  in  d.  1.  Hälfte  d.  7j.  Krieges:  DtHeeresZg.  No.  4.  —  59)  X 


II  72  §  21-  Niedergang  d.  Reichs;  Aufkommen  Preufsens  (1749—1815).  Wlt.  Schnitze. 

der  'Politischen  Korrespondenz',61" e4)  der  in  das  Berichtsjahr  fällt,  betrifft 
in  582  Schriftstücken  die  Zeit  von  Juli  bis  Dezember  1759 ;  ich  hebe  aas  dem 
Inhalt  nnr  hervor,  dafs  behandelt  sind  Ennersdorf  und  Maxen;  neben  den 
militärischen  Operationen  wendet  der  König  unausgesetzt  den  diplomatischen 
Verhandlungen  sein  Augenmerk  zu,  insbesondere  sucht  er  durch  England  auf 
Rufsland  zu  wirken,  um  dieses  zum  Frieden  zu  bewegen.  Demselben  Zweck 
diente  die  Sendung  Pechlins  nach  Petersburg  im  Jahre  1760. *5)  Die  Ver- 
anlassung dazu  war  ein  Brief  Bielfelds  an  den  Prinzen  Heinrich;  Friedrich 
verhielt  sich  ziemlich  skeptisch  und  versprach  sich  wenig  Erfolg,  doch  wollte 
er  wenigstens  einen  Versuch  machen.  So  ging  Pechlin  ab  zu  dem  Zweck, 
die  russischen  Minister  zu  bestechen,  erreichte  aber  gar  nichts.66*67) 

Aus  den  Arbeiten  über  die  spätere  Zeit  des  Könige**'10)  verdienen 
Erwähnung  nur  noch  Materialien  zur  Geschichte  des  Friedens  von  Teschen,71) 
die  geeignet  sind,  von  dem  Berliner  Hofe  den  Verdacht  abzuwehren,  dafs 
er  in  seiner  Schrift  vom  14.  Dezember  1778  eine  Urk.  von  1429  über  eine 
Verzichtleistung  Österreichs  auf  das  Straubinger  Land  gefälscht  habe.72*78) 

Von  Arbeiten  über  einzelne  Personen  der  fridericianischen  Zeit  ist 
merkwürdiger  Weise  diesmal  gar  nichts  zu  erwähnen. 

Während  Preufsen  unter  Friedrich  einen  so  wesentlichen  Schritt  vor- 
wärts that  zum  Grofsstaat  hin,  verhielt  sich  Österreich  fast  vollkommen  passiv. 
Freilich  die  Schilderung  der  österreichischen  Zustände  im  18.  Jh.,  die  Meyer74) 
giebt,  dürfte  doch  etwas  zu  sehr  mit  grauen  Farben  operieren.  Der  Bauern- 
stand sei  unterdrückt  gewesen,  Bürgertum  und  Adel  degeneriert.  Die  öster- 
reichische Aufklärungsperiode  war  ein  Nachhall  der  deutschen  Aufklärung. 
Die  Reformen  Josefs  II.  wirkten  segensreich,  aber  noch  zu  seinen  Lebzeiten 
sei  es  der  Opposition  gelungen  sie  erfolgreich  zu  unterwühlen.  Der  Zustand 
der  Monarchie  beim  Tode  Josefs  sei  ein  trostloser  gewesen.  Der  Regierungs- 
antritt Leopolds  IL  habe  Stillstand  und  Rückgreifen  auf  vorjosefinische  Zu- 
stände bedeutet.  —  Mit  der  deutschen  Geschichte  kaum  noch  in  Zusammen- 
hang steht  die  Politik  Österreichs  gegenüber  den  Vereinigten  Staaten.  Während 
anfangs  Josefs  und  Maria  Theresias  Haltung  eine  ablehnende  ist,  nähert  man 
sich  allmählich  von  Seiten  Österreichs  der  nordamerikanischen  Republik,  und 


£tat  de  1'armee  russe  durant  la  guerre  de  sept  ans.  (=  Rassische  Bibliothek  21.)  Leipzig, 
Gerhard.  42  S.  M.  0,7  5.  —  60)  X  C.  Grünhagen,  E.  österreichischer  Anschlag  auf  Breslau : 
ZVGSchleeien  25,  S.  829—81.  (4  Briefe  Friedrichs,  Tauentziens,  Schlabrendorfs.)  —  61)  X 
Gr[af]  L[ippe],  D.  grofsen  Königs  Winterquartier  1768/9:  NMilBlt.  88,  S.  1/9.  —  62) 
Politische  Korrespondenz  Friedrichs  d.  Grofsen  [redigiert  y.  Albert  Na  ade*].  Bd.  18,  2.  Hälfte. 
Berlin,  A.  Duncker.  869—774  S.  —  63)  X  v.  Sybel  n.  Schmoller,  Bericht  über  d. 
Politische  Korrespondenz  Friedrichs  d.  Grofsen :  SBAkBerlin  S.  89 — 90.  —  64)  X  Ans  d. 
Korrespondenz  Friedrichs  d.  Grofsen:  MWB1.  No.  14.  —  65)  R-  Schmitt,  D.  Sendung 
d.  Herrn  v.  Pechlin  nach  Petersburg  im  Jahre  1760:  DZGW.  6,  S.  94—101.  —  66)  X 
A.  Schuster,  D.  Plünderungen  d.  Russen  1 760  in  u.  b.  Trebnitz.  £.  Brief  aus  d.  Warkofschen 
Prozefs  [1761]:  ZVGSchleeien  25,  S.  840  ff.  —  67)  X  C.  Grünhagen,  Schlesien  unmittel- 
bar nach  d.  Hubertsburger  Frieden:  ib.  25,  S.  104 — 28.  —  68)  X  Fritz  Arn  heim,  Beitrage 
z.  Gesch.  d.  nordischen  Frage  in  d.  2.  Hälfte  d.  18.  Jh.:  DZG.  5,  S.  801—60.  (Wurde 
bereits  JBG.  18,  II,  120"  besprochen.)  —  69)  XO.  Browning,  Hugh  Elliot  in  Berlin 
1777:  TRHS.  4,  S.  85—101.  —  70)  X  Wolf,  Einfälle  kaiserlicher  Truppen  ins  obere 
Erzgebirge  z.  Zeit  d.  bayerischen  Erbfolgekrieges:  MVGAnnaberg  2,  S.  42/9.  —  71)  F. 
Lamey,  Z.  Gesch.  d.  Friedens  y.  Teschen  aus  d.  Autobiographie  d.  Andreas  Lamey:  ZGORh.  6. 
S.  816/9.  —  72)  XF.  Masson,  Berlin  il  y  a  cent  ans:  RHD.  5,  S.  28—65.  (Auszüge 
aus  d.  Briefen  d.  Diplomaten  de  Gaussen.)  —  73)  X  D.  Armee  Friedrichs  d.  Grofsen  Ende 
1785:  NorddAZg.,  Beil.  No.  27. 

74)  Chr.  Meyer,  Österreich  u.  d.  deutsche  Kultur  im  vorigen  Jh. :  ZDKulturG.  1 , 


§21.  Siedergang  d.  Reichs ;  Aufkommen  Preufsens  (1749—1815).  Wlt.  Schultz«.  H,73 

seit  dem  Versailler  Frieden  sacht  Josef  eifrig  eine  Handelsverbindung  mit 
Nordamerika,  er  selbst  hauptsächlich,  um  die  Interessen  der  belgischen  Provinzen 
za  fördern,  während  Kaunitz  mehr  die  Interessen  der  Erblande  vertritt. 
1783  geht  Beelen  als  Agent  Österreichs  nach  Philadelphia,  um  dort  einen 
Handels-  und  Freundschaftsvertrag  zustande  zu  bringen.  Seine  ausführlichen 
Berichte74*)  geben  uns  sowohl  über  diese  seine  Bemühungen  wie  andererseits 
über  sehr  vieles  in  den  inneren  und  äufseren  Verhältnissen  der  Vereinigten 
Staaten  wertvollen  Aufschlufs.  Sehr  gehindert  wird  seine  Thätigkeit  dadurch, 
dais  seine  Stellung  eines  festen  diplomatischen  Charakters  entbehrt;  er  selbst 
vertritt  mit  Eifer,  Ausdauer  und  Geschick  die  Handelsinteressen  sowohl  der 
belgischen  Provinzen  wie  der  Erblande.  Seine  Mission  scheitert  schließlich, 
voran  ebenso  die  internationalen  Verwickelungen  in  Europa,  wie  die  inneren 
Wirren  Nordamerikas  Schuld  tragen;  1790  kehrt  er  nach  der  Heimat  zurück; 
Tor  allem  bringt  der  Ausbruch  des  belgischen  Aufstandes  die  Sache  zu 
jihem  Stillstand.75) 

Welch  ein  Unterschied  zwischen  der  preufsischen  Politik  der  frideri- 
danischen  Epoche  und  jener  der  Revolution* periodel  Kein  Wunder, 
dafe  sich  da  zu  einer  Zeit,  in  der  die  Beschäftigung  mit  der  Politik  in  Deutsch- 
land schon  weite  Kreise  ergriffen,  die  öffentliche  Meinung  in  einer  Fülle 
von  Broschüren  gegen  die  Leiter  des  preufsischen  Staates  Luft  macht.  Es 
ist  entschieden  von  Wichtigkeit,  dieser  Flugschriftenlitteratur  nachzugehen, 
da  sie  einen  Einblick  gewährt  in  die  geistige  Temperatur  des  Preufsens  vor 
1806;  die  Arbeit  Reiches76)  freilich  ist  nur  ein  erster  Versuch  in  dieser 
Richtung,  da  sie  keine  Vollständigkeit  erstrebt  und  nur  eine  verhältnismäfsig 
geringe  Zahl  jener  Broschüren  bespricht;  immerhin  läfst  sie  klar  erkennen, 
wie  die  öffentliche  Meinung,  die  anfangs  Friedrich  Wilhelm  IL  durchaus  wohl- 
wollend entgegenkam,  sich  immer  schärfer  von  ihm  abwandte.  Interessante 
Streiflichter  für  den  Regierungsantritt  des  neuen  Herrschers  gewähren  auch 
die  von  Koser77)  publizierten  Berichte  des  kurbraunschweigischen  Gesandten 
v.  Beulwitz,  insbesondere  auch  über  die  Parteiungen  in  der  Umgebung  des 
Königs;  sie  bilden  insofern  ein  wertvolles  Gegenstück  zu  Mirabeaus  Briefen, 
als  Beulwitz  seine  Nachrichten  dem  Grafen  Hertzberg  verdankt,  während 
Mirabeaus  Quelle  besonders  Prinz  Heinrich  ist.78) 

Von  den  Aufgaben  der  auswärtigen  Politik,  die  der  neuen  Re- 
gierung gestellt  wurden,  waren  die  polnischen  Angelegenheiten  vorerst  weitaus 
die  wichtigsten.  Die  polnische  Verfassung  von  1791  war  fürPreufsen  eine  voll- 
kommene Überraschung.  Kaiser  Leopold  spielte  hier  eine  gewandte,  freilich 
etwas  zweideutige  Rolle.  Seine  Politik  legt  Smolka79)  dar,  sie  wohl  allzu 
günstig  beurteilend.      Das  Hauptziel  Leopolds  war  Verhinderung  der  Ver- 


S.  270—300.  —  7-4*)  D.  Berichte  d.  ersten  Agenten  Österreichs  in  d.  Vereinigten 
Stuten  r.  Amerika  Baron  de  Beelen-Bertholff  an  d.  Regierung  d.  österreichischen 
Niederlande  in  Brüssel  1784/9.  Hsgb.  v.  Hanns  Schütter.  (=  Fontes  rernm  Austriacarum 
Abt  H.  Bd.  46,  2-  Hälfte.)  Wien,  Tempsky.  226—892  S.  —  75)  X  W.  Schreiber, 
Geseh.  Bayerns  in  Verbindung  mit  d.  deutschen  Gesch.  Bd.  II.  V.  österreichischen  Erb- 
folgekrieg bis  auf  d-   Gegenwart.    Freiburg,  Herder.    VIII,  847  S.    M.  8. 

74)  Berthold  Beiehe,  D.  politische  Litteratur  unter  Friedrich  Wilhelm  II.  £. 
Überblick.  Disaert.  Halle.  32  S.  —  77)  Aus  d.  ersten  Begierungsjahr  Friedrich  Wilhelms  II. 
Berichte  des  kurbraunschweigiachen  Gesandten  v.  Beulwitz,  mitgeteilt  von  Reinhold 
Koser:  FBPG.  4,  S.  693—605.  —  78)  X  G.  Caraignac,  L'tftat  social  en  Prusse 
juqua  l'avenement  de  Fre*de*ric  Guillaume  III.  1797.  (1890).  Nogent  le  Rotrou,  Daupeley- 
t'OUYerneur.     1890.     41  S.  —  79)   S.  Smolka,  L'Europe    et   la   Constitution   du   3  mai 


II  74  §  21.  Niedergang  d.  Reichs;  Aufkommen  Preufsens  (1749—1816).  Wlt.  Schnitze. 

gröfserung  Preufsens  einerseits,  Abwendung  der  Ausdehnung  der  russischen 
Suprematie  über  Polen  andererseits.  Deshalb  wünscht  er  die  Integrität  Polens 
in  Form  einer  Vereinigung  Polens  und  Sachsen,  erklärt  sich  für  die  neue 
Verfassung.  Auch  Katharina  will  diese  anfangs  anerkennen,  um  so  Polen 
dem  preufsischen  Einflufs  zu  entreifsen ;  erst  als  durch  die  Flucht  Ludwigs  XVI. 
sich  die  Dinge  in  Westen  komplizieren,  und  sie  Leopold  dort  in  Anspruch 
genommen  glaubt,  meint  sie  einen  Frontwechsel  wagen,  ihrer  Rache  an  Polen 
Lauf  lassen  zu  dürfen.  Indes  vermeidet  sie  es,  so  lange  Leopold  lebt,  die 
Sache  mit  Polen  zu  beeilen.80)  Eine  kurze  Übersicht  über  die  Geschichte 
der  zweiten  polnischen  Teilung  giebt  Bain,81)  sich  dabei  vor  allem  auf  die 
Berichte  des  schwedischen  Gesandten  Engeström  stützend.88*88) 

Polnische  Teilung  und  Revolution  8  krieg  stehen  in  innigster  Wechsel- 
wirkung. Besonders  viel  neues  Quellenmaterial  für  den  Revolutionskrieg  liegt 
diesmal  nicht  vor.  Wenigstens  genannt  seien,  da  der  Abschnitt  über  die 
neuere  französische  Geschichte  in  den  JBG.  noch  ausfällt,  die  Memoiren  des 
Internuntius  Salamon,84,85)  die  zwar  für  den  Krieg  selbst  nur  ein  paar  Notizen 
bieten,  aber  interessant  und  wertvoll  sind,  wenn  man  den  Hintergrund  kennen 
lernen  will,  von  dem  aus  in  Paris  die  Machthaber  agierten:  wir  erhalten  hier 
recht  lebendige  Gemälde  aus  der  Schreckenszeit,  und  für  die  Geschichte  der 
letzteren  verdienen  diese  Memoiren  sehr  entschieden  Beachtung.  —  Authen- 
tische Beiträge  zur  Geschichte  des  Feldzuges  von  1792/3  bieten  die  Aufzeich- 
nungen und  Papiere  des  Generals  Gobert.86)  Weiter  sind  unter  den  Quellen  zu 
erwähnen  verschiedene  neuplublizierte  Tagebücher :  des  Freiwiligen  B  ri  ca  r  d  ,8 7 
des  Kriegskommissars  Brämont,88)  endlich  das  Kriegstagebuch  des  hessischen 
Generalstabs.80'90)  Eine  ausgezeichnete  Darstellung  des  Revolutionskrieges 
verdanken  wir  S  o  r  e  1. 9 1)  Seine  Arbeit  beruht  auf  gründlicher  Durchforschung 
des  gedruckten  und  ungedruckten  Materials,  vor  allem  der  Pariser  Archive; 
sein  Urteil  ist  unbefangen  und  frei  von  einseitiger  Auffassung.  Er  zeigt,  wie 
in  erster  Linie  die  Dinge  sich  ganz  naturgemäfs  aus  den  gegebenen  Bedingungen 
weiter  entwickeln,  wie  auch  in  der  äufsern  Politik  die  Revolution  eigentlich 


en  Pologne:  AnzAkKrakau  S.  200—19.  —  80)  X  X  id.,  Z.  Genesis  d.  Konstitution  r. 
8.  Mai  1791:  ib.  (Vgl.  auch  §  64.)  —  81)  R.  Nisbet  Bain,  The  second  partition  «f 
Poland  (1793):  EHR.  6,  S.  331—40.  (Vgl.  auch  §  64.)  —  82)  X  N.  Kareiev,  Causes 
de  la  chute  de  la  Pologne:  RH.  46,  S.  241—89.  (Vgl.  §  64.)  —  83)  X  R.  Waliszewski. 
[Polen  u.  Europa  in  d.  zweiten  Hälfte  d.  18.  Jh.]  (Polnisch.)  Krakau.  X,  677  S.  |[RHD. 
6,  S.  284/6.]|     (Vgl.  §  64.) 

84)  M&noires  inldits  de  rinternonce  a  Paris  de  Salamon  pendant  la  reVolution 
1790-  1801  publik  par  Bridier.  Paris,  Plön.  LVI,  880  S.  Fr.  7,60.  |[Stern:  DLZ.  820: 
BCr.  S.  12,  S.  66/7;  De  la  Rocheterie:  Polyb.  61,  S.  70;  BÜRS.  61,  S.  217  -  41;  BPL. 
46;  LRs.  17,  S.  211.]|  —  85)  Ungedruckte  Memoiren  d.  Bischofs  de  Salamon.  Erlebnisse  d. 
Internuntius  in  Paris  wahrend  d.  französischen  Revolution  (1790 — 1801)  erzählt  ▼.  ihm  selbst. 
Genehmigte  Übersetzung  d.  französischen  Ausgabe  d.  Abte  Bridier  v.  Matthias  Sierp. 
Münster,  Regensberg.  XXXIX,  819  S.  —  86)  P*  Vauchelet,  Le  geneVal  Gobert  Partie  1 
(1760—98);  2  (1798—1802):  RH.  47,  S.  810— 28;  48,  S.  61  ff.  —  87)  Journal  du  canonnier 
Bricard.  (==  Mlmoires  de  soldats  par  LoreMan  Larchey  IV.)  Paris,  Delagrave.  {[Monod: 
RH.  48,  S.  105/6.]|  (Betrifft  besonders  d.  Feldzüge  v.  1794/6.)  —  88)  Poirier,  La 
campagne  de  l'Argonne  en  1792.  Journal  du  eommissaire  des  guerres  Bre*mont:  SpM. 
(1  aoüt).  —  89)  D  e  c  h  e  n  d ,  Kriegstagebuch  d.  hessischen  Generalstabs  über  d.  Feldzag  v. 
1792  in  d.  Champagne  u.  am  Main:  NMilBll.  86  u.  38.  —  90)  X  Th.  Distel,  E.  Couplet 
auf  d.  Grafen  d'Artois  v.  100  Jahren:  MonatshMusikG.  28,  S.  162/3.  (Bezieht  sich  aufd. 
Reise,  d.  Artois  1791  im  Interesse  Ludwigs  XVI.  an  mehrere  europäische  Höfe  unternimmt*) 
—  91)  A.  Sorel,  L'Europe  et  la  reVolution  francaise.  Partie  IH.  La  guerre  aux  rois. 
1792/8.    Paris,  Plön,  Nourrit  et  Co.    566  S.    |[RQH.  50,  S.  687/8;  Chuquet:  RCr.  32, 


5 21.  Niedergang  d.  Reichs;  Aufkommen  Preufeens  (1749 — 1815).  Wlt.  Schnitze.  II  75 

nur  die  Traditionen  des  ancien  regime  fortsetzt;  daneben  aber  kommen  bei 
ihm  auch  die  treibenden  Persönlichkeiten  voll  zn  ihrem  Recht ;  er  versteht 
es  glänzende  Charakteristiken  zn  geben,  insbesondere  erfährt  Danton  hier  eine 
gerechte  Würdigung  nnd  tritt  nnter  den  französischen  Staatsmännern  als  der 
bedeutendste  hervor.  Sorels  Werk  gehört  zn  den  glänzendsten  Leistungen 
der  neueren  auf  die  Archivalien  begründeten  Historiographie  und  kann,  bis 
etwa  wichtiges  neues  Material  bekannt  wird,  als  abschliefsende  in  Form  und 
Inhalt  gleich  hervorragende  Geschichte  des  Revolutionskrieges  gelten.99'08) 
Mehr  ins  Detail  als  Sorel  geht  Chuquct,04)  dessen  Darstellung  gleichfalls  auf 
ausgedehnten  archivalischen  Studien  beruht  und  sich  durch  Unparteilichkeit 
auszeichnet.  Die  beiden  neuen  Bände  behandeln  die  Eroberung  Belgiens 
nnd  den  Verrat  Dumouriez'.  Letzterer  wird  in  seinen  Operationen  sehr  ge- 
hindert durch  den  traurigen  Zustand  seiner  Armee,  woran  die  Kommissare 
des  Konvents  nicht  ohne  Schuld  sind.  Sehr  ausführlich  schildert  Chuquet 
die  militärischen  Operationen,  entwirft  dabei  gute  Charakterbilder  von  den 
einzelnen  Generalen.  In  der  Frage  nach  der  Beurteilung  der  Freiwilligen 
zeigt  er  sich  durchaus  unbefangen :  die  Freiwilligen  von  1791  waren  wirklich 
die  Elite  der  Nation,  haben  grofse  Dienste  geleistet,  dagegen  seien  die  folgenden 
Aufgebote  stufenweise  immer  schlechter  geworden.  Es  dürfte  nicht  allzuviel 
Kriege  aus  der  neueren  Zeit  geben,  für  die  wir  so  vollkommen  den  historischen 
Ansprüchen  genügende  Darstellungen  besäfsen,  wie  jetzt  für  die  erste  Periode 
des  Revolutionskrieges.  Eine  Reihe  einzelner  Beiträge  zur  Geschichte  des 
Krieges  sei  in  den  Anmerkungen  verzeichnet96"99);  eifrig  hat  man  sich  ins- 
besondere abgegeben  mit  einzelnen  im  Laufe  des  Feldzugs  eine  Rolle  spielen- 
den Generalen,  wie  mit  Fromentin,100)  mit  Beaupuy.101)  Aus  der  späteren 
Zeit  des  Krieges102)  verdient  Erwähnung  eine  ausführliche  Geschichte  der 
Verhandlungen  zwischen  Frankfurt  und  der  französischen  Republik,108)  die 
schliesslich  zn  dem  Neutralitätsvertrage  vom  29.  Oktober  1796  führten.  Für 
den  Ausgang  des  Kriegs  sowie  für  die  Friedensverhandlungen  von  Campo- 
formio  und  Leoben  ist  wichtig  die  diplomatische  Korrespondenz  Talleyrands104) 


S.  101/5;  Corr.  68,  S.  1S7;  SatR.  No.  1866;  Ath.  Ko.  8847.]|  —  92)  X  id.,  La  guerre 
«t  fe  proees  da  Louia  XVII.  1792/8:  Ann£coleLibreSciencesPolit.  (avril).  —  93)  X  Victor 
Fournel,  L'evenement  de  Varennes.  Paris,  Champion.  1890.  404  S.  Fr.  10.  |[Chuquet: 
BCr.  31,  S.  72/3;  Pierre:  Polybibl.  61,  8.  258/9.]|  (Sehr  ausführliches  gründliches  Werk 
Aber  d.  Flacht  d.  Königs.)  —  94)  A.  Chuquet,  Los  guerree  de  la  Evolution.  2«  s. 
L  Jtmmappea  et  1a  conqudte  de  la  Belgique.  II.  La  trahison  de  Dumouriez.  Paris,  Cerf. 
1890.  261,  237  8.  a  Fr.  8,50.  |[RQH.  50,  S.  688—90;  BCr.  12,  S.  194/6;  Re>olFr. 
20,  S.  281/6.]|  (Überd.  Anfang  d.  Werkes  siehe  JBG.  10,  III,  4065.)  —  95)  X  Hausen  blas, 
Osterreich  im  Kriege  gegen  d.  französische  Revolution  1792:  MKAKG.  5,  S.  1 — 107.  — 
96)  X  Wallon,  La  defense  nationale  dans  le  Nord:  RBleue  (8  aoüt).  (Verteidigung  d. 
Generals  Declaye  gegen  Foucart  [siehe  JBG.  18,  II,  126107].)  —  9?)  X  Charavay,  La 
defense  nationale  dans  le  Kord  de  1792  a.  1802:  RevolFr.  (14  feVrier).  (Im  Anschlufs  an 
Foueart.)  —  98)  X  P.  Merat,  Verdun  en  1792.  Episode  hist.  et  militaire  des  guerres 
de  la  rerolution  francaise.  Verdau,  Renvtf-Lallemant.  280  8.  —  99)  X  P.  Ar  ras,  Aus 
d.  Tagebuche  e.  sächsischen  Artilleristen.  1794/5:  BautzenerNachrBeiL  S.  8/5,  7/12,  15. 
—  190)  Paul  Marmottan,  Le  genlral  Fromentin  et  Tarmed  du  Nord  (1792—1800). 
Paris,  Duboia.  260  8.  Fr.  7,50.  |[RH.  47,  S.  89—91  (absprechend);  Chuquet:  RCr.  81, 
8.  504;  Charavay:  ReVolFr.  19,  8.  48— 51.]|  —  101)  X  G.  Bussieres  et  £m. 
Legouis,Legeneral  Michel  Beaupuy  1755 — 96.  Paris,  Alcan.  246  8.  Fr.  8,50.  |[Chuquet: 
RCr.  31,  8.  805/ 7.] |  (Befehligte  seit  1793  am  Rhein  u.  in  d.  Vendee,  fiel  beim  Rückzug 
durchs  HöllenthaL)  — 102)  X  K.  v.  Clausewitz,  Hinterlassene  Werke  über  Krieg  u. 
Kriegführung.  IV.  D.  Feldzug  v.  1796  in  Italien.  Neue  Auflage.  Berlin,  Dümmler.  — 
103)  Kracauer,   Frankfurt  u.  d.  französische  Republik:  AFrankfG.  8,  8.  142—216.  ~ 


11,76  §  21-  Niedergang  d.  Reichs ;  Aufkommen  Preufsens  (1749 — 1815).  Wlt  Schnitze. 

aas  der  Zeit  des  Direktoriums,  die  aufserdem  noch  den  Frieden  von  Lille 
and  den  Rastadter  Kongrefs  betrifft;  die  Ausgabe  entspricht  nicht  allen 
Anforderungen. 

Für  die  napoleonische  2Zeit*°*~10*)  bringt,  wie  schon  seit  Jahren 
der  Fall,  so  auch  das  Berichtsjahr  eine  Reihe  neuer  Memoirenpubli- 
kationen.  Selten  ist  für  ein  wissenschaftliches  Werk  eine  solche  grobe 
Reklame  gemacht  worden,  wie  für  die  Memoiren  Talleyrands109'110),  und 
selten  hat  ein  gleich  unbedeutendes  Buch  sich  mit  dem  Deckmantel  eines 
klangvollen  Namens  ein  Interesse  zu  erregen  versucht,  das  ihm  in  Wahrheit 
nicht  zukam.  Wenn  auch  trotz  einzelner  Anfechtungen  an  der  Authentizität 
der  Memoiren  wird  festzuhalten  sein,  so  bieten  sie  uns  doch  so  gut  wie  gar 
nichts  neues;  über  die  auswärtige  Politik  sind  sie  kurz,  mangelhaft  und  irr- 
tümlich. Yerhältnismäfsig  am  ausführlichsten  ist  die  Zusammenkunft  von  Erfurt 
geschildert,  doch  sind  wir  auch  hier  durch  andere  Quellen  besser  und  ge- 
nauer unterrichtet.  Über  den  Wiener  Kongrefs  erfahren  wir  absolut  nichts 
bisher  nicht  bekanntes.  Wirklichen  Wert  besitzen  die  Memoiren  höchstens 
für  die  Rückkehr  der  Bourbonen,  die  ja  zum  guten  Teil  das  eigenste  Werk 
Talleyrands  ist.  Wertvoller  sind  die  Memoiren  Marbots,111,112)  wenn  auch 
das  Lob,  das  sie  vielfach  gefunden  haben,  etwas  das  richtige  Mafs  überschreitet. 
Ihr  Vf.  hat  an  den  meisten  Feldzügen  Napoleons  Teil  genommen,  war  unter 
anderem  zugegen  bei  Austerlitz,  Jena,  Eylau,  Friedland,  Eckmühl,  Efslingen, 
Wagram,  der  Beresina,  Dresden,  Leipzig,  Hanau,  Waterloo.  Er  versteht 
anschaulich  zu  erzählen,  und  insofern  geben  seine  Schlachtschilderungen  so 
manches  interessante  Detail,  wenn  sie  auch  historisch  besonders  wichtiges 
kaum  bieten;  am  wertvollsten  dürfte  sein  Bericht  über  den  Rückzug  der 
grofsen  Armee  aus  Rufsland  sein.  Im  ganzen  werden,  wie  ich  glaube,  seine 
Memoiren  eher  wegen  ihrer  gefälligen  Form  eine  willkommene  Gabe  für  ein 
gröfseres  Publikum  sein,  als  dafe  sie  der  strengen  Forschung  besonders  viel 
Gewinn  brächten;  zweifellos  aber  stehen  sie  immer  noch  turmhoch  über  dem 


104)  Correspondanoe  diplomatique  de  Talleyrand.  Le  ministere  de  Talleyrand  sous  le  directoire 
avec  introduction  et  notes  par  6.  Pallain.  Paris,  Plön.  LVI,  471  S.  Fr.  8.  ]|Stern: 
DLZ.  8.  548/9;  RQH.  50,  S.  340/l.]| 

105)  X  Napoleon  I.,  D.  militärischen  Proklamationen  u.  Ansprachen  Napoleons  I 
1796 — 1815.  Chronologisch  geordnet  u.  hrsg.  v.  K.  A.  Martin  Hartmann.  Oppeln,  Franck. 
1890.  VIII,  81  S.  M.  2.  |[Sarrazin:  LMerknr  11,  No.  46.]|  (Nur  Auswahl,  ohne  er- 
klärende Anmerkungen.)  —  106)  X  W.  Hazzlit,  The  life  of  Napoleon  Buonaparte.  3  voll 
London,  Gibbins.—  107) X A.Fournier,  Napole'on Ier.  Traduit  par  E.  Jaegle  (1769—1802). 
Paris,  Bouillon.  —  108)  X  B.  Voltz,  Gesch.  Deutschlands  im  19.  Jh.  Leipzig,  Spamer.  1890. 
6  Liefg.  &  M.  1.  |[Klttp  fei:  LMerk.  10,  No.  26.]|  (Beginnt  mit  d.  Frieden  v.  Luneville;  popu- 
lär.) —  100)  Prince  de  Talleyrand,  Memoires,  publica  avec  une  preYace  et  des  notes parle 
duc  de  Broglie,  I/III.  Paris,  LeVy.  XXXII,  457,  567,  469  8.  |[Monod:  RH.  46,  S.  83/7; 
47,  8.  95/6;  Chuquet:  RCr.  81,  S.  410/7;  Ath.  S.  808/4;  LCB1.  S.  1588/4;  Grüner: 
MHL.  19,  S.  840/7;  HJb.  12,  S.  426;  RevFr.  19,  S.  884  ff.;  20,  8.  478  ff.;  De  laRoche- 
terie:  Polybibl.  61,  8.  442/4;  QR.  178,  S.  181/8;  EdinbR.  174,  S.  1—81;  Allain: 
UnivCath.  7,  S.  428—40;  RPL.  47,  8.  815/8;  HPBU.  107,  8.  888—40;  SchweizRs.  2, 
8.  181/3.]|  —  HO)  Fürst  Talleyrand,  Memoiren.  HerauBgeg.  mit  e.  Vorrede  u.  An- 
merkungen ▼.  Herzog  v.  Broglie.  Deutsche  Originalausgabe  v.  Adolf  Ebeling.  Bd.  I;ID. 
Köln  u.  Leipzig,  Ahn.  —  111)  B°n  de  Mar  bot,  Me*moires  du  glntfral  — .  I.  Genes, 
Austerlitz,  Eylau.  II.  Madrid,  Essling,  Torres-VeMras.  III.  Polotsk,  La  Be're'sina,  Leipzig, 
Waterloo.  1./3.  e*dit.  Paris,  Plön.  XIV,  890  S.,  1  Portr.;  495  8.,  1  Portr.;  446  8.  a  Fr.  7,50. 
|[Chuquet:  RCr.  81,  S.  507/8;  82,  8.  317—20;  JSav.  91,  S.  435—50;  Ath.  No.  3331; 
NR.  71,  S.  84/5;  72,  S.  370;  SatR.  No.  1870;  Kerohant:  Corr.  163,  S.  462—74; 
164,  8.  71—84;  Farges:   RH.  48,  8.  107/9.]|   —   UJ)  X  A.  v.  Berzeviczy,  Fran- 


$  21.  Niedergang  d.  Reichs;  Aulkommen  Preufsens  (1749—1816).  Wlt.  Schnitze.  H,77 

Talleyrandschen  Machwerk.  Jedenfalls  behalten  gegenüber  diesen  französischen 
Memoiren  die  Denkwürdigkeiten  Boyens  voll  ihren  Wert;  anch  das  Ergebnis 
der  kritischen  Prüfung  Lehmanns118)  ist  für  sie  ein  durchaus  günstiges; 
Lehmann  hebt  insbesondere  hervor  ihre  Bedeutung  für  die  Beurteilung  Friedrich 
Wilhelms  m.,  wie  sie  klar  zeigen,  dafs  der  König  bei  der  inneren  Reform 
nicht  die  Führung  gehabt  hat,  dafs  der  Freiheitskampf  ihm  aufgedrungen  ist, 
daß  er  gegen  Schamhorst  fortwährend  inneren  Groll  gehegt.114)  Wichtiger 
für  die  positive  Bereicherung  als  jene  französischen  Memoiren  ist  eine  Aus- 
wahl aus  der  politischen  Korrespondenz  Alexanders  und  Napoleons  von 
1901 — 12;11*)  am  Bruch  der  Allianz  ist  auf  russischer  Seite  vor  allem  die 
Kriegspartei  in  Petersburg  Schuld,  die  unter  englischem  Einflufs  steht.116-117) 
Während  über  den  Feldzug  von  1805  nichts  erwähnenswertes  bekannt  ge- 
worden ist,118)  verdient  vollste  Anerkennung  der  Anfang  einer  Geschichte  des 
preufsisch-französischen  Krieges.119)  Lettow-Vorbecks  Darstellung 
beruht  neben  sorgsamer  Verwertung  der  sonstigen  Litteratur  in  erster  Linie 
auf  der  von  Foucart  veröffentlichten  französischen  Kriegskorrespondenz.  Im 
ganzen  erscheint  Napoleons  Strategie  in  dem  günstigsten  Licht;  insbesondere 
seine  Operationen  vom  9. — 13.  Oktober  erhalten  jetzt  volle  Aufklärung  und 
Rechtfertigung.  Seine  Anordnungen  sind  musterhaft;  bei  der  Ausführung 
kommen  in  Einzelheiten  Mängel  vor;  um  die  rein  reglementarischen  Sachen 
kümmert  er  sich  nicht.  Dem  gegenüber  lassen  sich  die  preufsischen  Führer  viel 
Fehlgriffe  zu  Schulden  kommen;  wenn  auch  Hohenlohe  und  Massenbach  in 
enter  Linie  belastet  scheinen,  so  fällt  doch  auch  auf  Scharnhorsts  strategische 
Thätigkeit  mancher  Schatten;  seine  Ratschläge  sind  zum  Teil  unklar  und  unglück- 
lich. Sowohl  bei  Jena  wie  bei  Auerstädt  gab  es  Augenblicke,  wo,  wenn  nicht 
ein  Sieg,  so  doch  die  Abwehr  einer  Niederlage  für  die  Verbündeten  möglich 
war.  Es  wird  ferner  nachgewiesen,  dafs  Napoleon  weder  in  dem  Feldzug 
als  Ganzen,  noch  bei  Jena  oder  Auerstädt  eine  bedeutende  numerische  Ober- 
macht besafs.120"128)  Ein  einleitendes  Kapitel  bespricht  die  beiderseitigen 
Heere,  wobei  der  Yf.  eine  verständige  Mittelstellung  einnimmt  zwischen  der 
vulgären  Anschauung,  die  die  preufsische  Armee  durchaus  als  herunterge- 
kommen ansieht,  und  der  Apologie  dieser  Armee  durch  Goltz;124)  die  Haupt- 


zotuehe  Kriegsmemoiren :  AZgB.  No.  279.  (Bespricht  d.  Memoiren  Marbots.)  —  118)  H*x 
Lehmann,  Boyens  Denkwürdigkeiten:  HZ.  81,  8.40 — 54.  —  114)  Boyens  Darstellung 
d.  preufaiachen  Kriegsverfassung  v.  M[ax]  L[ehmann] :  ib.  S.  55 — 80.  (Abdruck  d.  Denk- 
schrift Boyens  ans  d.  Mai  1817,  worin  sich  dieser  für  e.  stehendes  Heer  u.  d.  Landwehr 
autpricht.)  —  115)  Tatistcheff,  Alexander  I»r  et  Napoleon  d'apree  leur  oorrespondance 
ütfajte  (1801—12).  Paris,  Perrin.  XIII,  640  S.  |[RH.  46,  S.  98/5;  Pierling:  Polybibl. 
34,  9.  52/3;  Decrue:  RCr.  82,  S.  299 — 801.]|  (Vgl.  d.  Besprechung  d.  Werkes  ▼.  Vandal 
mttnK.  132.)  —  116)  X  L.  Sloninskij,  [D.  französisch-russischen  Beziehungen  z.  Zeit 
Napoleons  L]:  Vestnik  Europy  3,  S.  378—94;  4,  S.  703—23.  —  117)  X  id.,  [D.  franzosisch- 
russische  Politik  zu  Anfang  d.  Jh.  Pozzo  di  Borgo]:  ib.  2,  S.  816—87.  —  118)  X  H. 
Hfiffer,  Hangwitz  nach  d.  Schlacht  bei  Austerlitz:  DZG.  6,  S.  102/4.  (Zeigt,  dafs  Haugwitz 
bot  am  28.  November  u.  14.  December,  nicht  auch  am  7.  December  bei  Kapoleon  Audienz 
gehabt.)  —  119)  O.  v.  Lettow-Vorbeck ,  D.  Krieg  v.  1806  u.  1807.  1.  Bd.  Jena  u. 
Aaentedt.  Berlin,  Mittler.  XIV,  420  S.  8  Pläne,  18  Skizzen.  M.  10.  |[LCB1.  S.  295; 
Kiewning:  MHL.  19,  S.  835/9;  DLZ.  S.  718/9;  NatZg.  No.  169.]|  —  120)  X  D.  Krieg 
▼.  1806  u.  1807:  MWB1.  No.  23.  (Auf  Grund  ▼.  Lettow-Vorbeck.)  —  121)  X  D.Krieg 
r.  1806/7:  AZgB.  No.  119.  (Auf  Grund  v.  Lettow-Vorbeck.)  —  122)  X  R.  Koser,  Z. 
Gtaeo.  d.  Krieges  ▼.  1806:  FBPG.  4,  S.  281—98.  (Bespricht  Lettow-Vorbeck,  Foucart, 
Hüffer  [unten  N.  180]  u.  Wertheimer  [JBG.  18,  II,  130150].)  —  123)  Siehe  JBG.  10,  III, 
42";  13,  II,  128iao.  —  124)  XC.  v.  d.  Goltz,  Rosbach  et  Jena;  recherches  sur  l'etat 
physiqua  et  intellectuel  de  rarmee  prusstenne  pendant  l'lpoque  de  transition  du  18®  au  19»  s.; 


II  78  §21«  Niedergangd.  Reichs;  Aufkommen  Preufeens  (1749—1815).  Wlt.  Schnitze. 

fehler  sind  die  schlaffe  Disziplin,  die  schlechte  Taktik,  Verpflegung,  Besoldung. 
Im  ganzen  bezeichnet  Lettow- Vorbecks  Werk  einen  sehr  wesentlichen  Fort- 
schritt über  die  bisher  mafsgebende  Darstellung  Höpfners,  und  kommt  dies 
auch  zum  Teil  auf  Rechnung  des  inzwischen  neupublizierten  Materials,  so 
ist  es  doch  eben  so  sehr  das  Verdienst  der  scharfen,  aber  unbefangenen  und 
gerechten  Kritik  des  Vf.125,196)  —  Gegen  dieses  bedeutende  Werk  treten  die 
sonstigen  Arbeiten  über  den  Krieg  etwas  zurück;197"180)  erwähnt  sei  eine  Dar- 
stellung181) der  Rückzugsgefechte  der  preufsischen  Jäger  unter  der  Leitung  Yorks, 
in  denen  diese  durch  York  seiner  Zeit  erst  wieder  disziplinierte  Truppe  grofse 
Zähigkeit  und  Tapferkeit  bewies  und  sich  im  Feuergefecht  sehr  auszeichnete. 
Die  folgenden  Jahre  erhalten  ihre  Signatur  durch  das  politische  Ein- 
vernehmen Alexanders  und  Napoleons.  Die  Geschichte  dieses  Ein- 
vernehmens bis  zur  Entrevue  von  Erfurt  erzählt  Vandal188,88)  in  form- 
schöner durchsichtiger  Weise ,  wobei  er  zugleich  hauptsächlich  aus  Pariser 
und  Petersburger  Archivalien  eine  Masse  neuer  urkundlicher  Mitteilungen 
giebt ;  unter  anderm  werden  durch  ihn  zum  erstenmal  die  gesamten  Tüsiter 
Verträge  vollständig  veröffentlicht.  Wir  erhalten  durch  ihn  einen  Einblick  in 
die  Beweggründe  der  leitenden  Personen ;  sein  Urteil  ist  im  ganzen  durchaus 
unparteiisch  und  mafsvoll,  wenn  man  auch  seiner  Auffassung  der  preufsischen 
Politik  nicht  überall  beistimmen  wird.  Die  Hauptrolle  in  der  Allianz  spielt 
die  orientalische  Politik  und  ihre  Verknüpfung  mit  den  Angelegenheiten 
des  Westens,  die  Napoleon  nie  aus  den  Augen  verliert;  durch  sie  aber 
trägt  das  Einvernehmen  von  vornherein  den  Keim  des  Zerfalls  in  sich,  denn 
es  konnte  auf  die  Dauer  nur  bestehen,  wenn  Napoleon  bereit  war,  Polen 
und  die  Türkei  an  Rufsland  preiszugeben,  hiervon  aber  war  er  weit  ent- 
fernt.184'187) Gewissermafsen  den  Höhepunkt  der  Allianz  bezeichnet  die 
Zusammenkunft  von  Erfurt.  Sie  hat  bei  Vandal  eine  treffliche  Darstellung 
gefunden,  ist  aufserdem  auch  noch  von  anderer  Seite  behandelt  worden.188*189) 
Dieses  eifrige  Studium  der  französisch-russischen  Beziehungen  zur  Zeit 
Napoleons140)  ist  ein  interessanter  Beweis,  wie  nicht  nur  die  Geschichte  auf 


traduit  par  Chabert.  Paris,  Hinrichsen.  486  S.  Fr.  10.  ([MilLitZg.  71,  S.  805.])  — 
125)  X  Bonnet  des  Tuves,  Jena  et  Mars-la-Tour :  JSM.  (Avril).  —  126)  X  'G. 
Winter,  Z.  Gesch.  v.  Jena  u.  Tilsit:  Gegen  w.  89,  S.  324/8.  (Auf  Grand  v.  Lettow- 
Vorbeck  u.  Vandal  [unten  K.  182].)  —  127)  X  ßaron  de  Barante,  Souvenirs  1782—1866. 
Publies  par  Claude  de  Barante  I.  Paris,  Le*vy.  1890.  VI,  411  S.  Fr.  7,50.  [[Stern: 
DLZ.  S.  841/2.])  (War  1806/7  in  Polen  u.  Schlesien.)  —  128)  X  R.  Hahn,  D.  Flucht 
d.  preufsischen  Prinzen  1806:  Bar  17,  S.  260/8,  274/6.  —  129)  X  Prümers,  D.  Er- 
sehiefsung  zweier  preufsischen  Bürgermeister  durch  d.  Franzosen  im  Jahre  1806:  ZHGPosen  6. 

—  ISO)  X  E.  Erinnerung  an  Deutschlands  tiefste  Schmach:  Bar.  16,  S.  82.  (Ordre  du 
Jour  ▼.  8.  November  1806.)  —  181)  M.  Freiherr  v.  Ditfurth,  York  u.  d.  preufsischen 
Jäger  v.  1806:  DRs.  15,  IV,  S.  861—70.  —  182)  A.  Vandal,  Napoleon  et  Alexandre  I. 
L'alliance  russe  sous  le  premier  empire.  I.  De  Tilsit  a  Erfurt.  Paris,  Plön.  XXIII,  338  S. 
Fr.  8.  |[Stern:  DLZ.  S.  1348—50;  Decrue:  RCr.  32,  S.  299—801;  RH.  46,  S.  98/5; 
Pierling:  Polybibl.  84,  S.  62/8;  EdinbR.  173,  S.  663  —  91;  RPL.  47,  S.  120;  Sorel: 
ST.  35,  S.  132.]|  —  188)  X  id.,  Napoleon  L  et  la  reine  Luise  de  Prasse;  l'entrevue  de 
Tilsit:  RPL.  No.  4.  (Fragment  aus  N.  132.)  —  184)  X  Napoleon  u.  Alexander  I.:  AZgB. 
No.  87.  (Auf  Grund  v.  Vandal.)  —  135)  X  G.  V  albert,  L'alliance  franco-russe  sous  le 
premier  empire:  RDM.  104,  S.  203-14.  (Auf  Grund  v.  Vandal.)  —  186)  X  Rambaud, 
L'alliance  franco-russe  au  temps  de  Napoleon  I:  RPL.  No.  1.  (Auf  Grund  v.  Vandal  u. 
Tatistchef  [oben  N.  115].)  —  187)  X  Gustav  Roloff,  Napoleons  Plan  e.  Feldzuges  nach 
Indien  im  Jahre  1808:  PrJbb.  68,  S.  481—96.  (Auf  Grund  v.  Vandal.)  —  138)  X  Prinee 
de  Talleyrand,  Mlmoires.     L'entrevue  d'Erfurt:  Corr.  (25  janv.).     (Vgl.  oben  N.  109.) 

—  189)  X  Marquis  de  Gabriao,   Souyenirs   de  l'entrevue  d'Erfurt  par  un  page  de  Na- 


§21.  Niedergang  d. Reichs;  Aufkommen  Preufsens  (1749—1815).  Wlt.  Schnitze.  H,79 

die  gegenwärtige  Politik,  sondern  auch  umgekehrt  die  momentane  Politik 
auf  die  Geschichtsforschung  befruchtend  zu  wirken  vermag.  Denn  wir  gehen 
zweifellos  nicht  fehl,  wenn  wir  in  all  diesen  Arbeiten  Ausflüsse  des  jetzigen 
französisch-russischen  Einvernehmens  erblicken.  Die  Wissenschaft  mufs  — 
gleichviel  welchen  politischen  Standpunkt  man  einnimmt  —  derartige  An- 
regungen nur  dankbar  anerkennen,  und  zumal  wenn  die  Politik  unserer  west- 
lichen Nachbarn  ihr  Spiegelbild  in  der  Forschung  in  Leistungen  findet  wie 
in  dem  Werk  Vandals  —  das  ich  keinen  Anstand  nehme,  dem  bedeutendsten 
zuzuzählen,  was  das  Berichtsjahr  für  unsere  Epoche  gebracht  —  so  wird 
der  Historiker  gern  seiner  Befriedigung  Ausdruck  verleihen.  Diese  un- 
beabsichtigten Rückwirkungen  der  französischen  Politik  auf  die  französische 
Forschung  zeigen  eben,  dafs  es  doch  noch  eine  höhere  Einheit  giebt  als 
die  nationale  Politik:  das  ist  die  internationale  Wissenschaft. 

Die  preuf  sieche  Reformperiode  hat  zwei  Gesamtdarstellungen 
gefunden.  G  o  e  1 1  e  ,141)  der  aufserdem  in  Kürze  die  inneren  österreichischen 
Zustände  and  ausführlich  den  Krieg  von  1809  behandelt,  stützt  sich  durch- 
aas auf  die  gröfseren  bekannten  Werke,  auf  Grund  deren  er  eine  klare 
und  im  wesentlichen  richtige  Schilderung  der  Stein-Hardenbergischen  Re- 
formen giebt ;  Hardenberg  selbst  tritt  zu  wenig  hervor  und  ist  wohl  zu  un- 
günstig beurteilt.  Recht  gut  sind  die  Abschnitte  über  die  litterarischen 
Bewegungen  und  die  geistigen  Stimmungen  der  Zeit  gelungen.  Eigene 
Forschungen  bietet  das  Werk  nicht.  —  Mit  höheren  Ansprüchen  tritt  eine 
französische  Darstellung  der  inneren  preufsischen  Politik  bis  1806  auf.142) 
Der  Vf.  ist  mit  der  deutschen  Litteratur  durchaus  vertraut,  zeigt  anerkennens- 
werte Unbefangenheit,  hält  sich  frei  von  jedem  Vorurteil  gegen  Preufsen. 
Aber  so  bereitwillig  man  auch  alle  seiner  Vorzüge  anerkennt,  seiner  Haupt- 
these wird  man  doch  nicht  beistimmen  können:  er  sucht  zu  zeigen,  dafs 
die  soziale  Reform  in  Preufsen  lediglich  den  Einwirkungen  der  französischen 
Revolution  verdankt  wird.  Trotz  der  Thätigkeit  Friedrich  Wilhelms  I.  und 
Friedrichs  des  Großen  sei  Preufsen  ein  feudaler  Staat  geblieben ;  die  Hohen- 
zollern  haben  dem  Adel  die  Ausbeutung  und  Beherrschung  der  Bauern  ge- 
lassen, ihn  darin  nur  unbedeutend  beschränkt.  Erst  durch  den  Vorgang 
der  Revolution  seien  die  Reformen  wirklich  in  Flufs  gekommen ;  die  Hohen- 
xollern  waren  an  sich  keine  populären  Monarchen,  der  Adel  ist  aktions- 
unfthig.  Es  sind  hier  offenbar  einzelne  richtige  Gedanken  einseitig  über- 
trieben :  so  bereitwillig  man  einen  gewissen  Einflufs  der  revolutionären  Ideen 
auf  die  Reformperiode  zugestehen  wird,  mufs  man  sich  doch  hüten,  ihn  zu 
überschätzen  oder  ihn  gar  als  alleiniges  Motiv  zu  behandeln.  An  der  Thätig- 
keit Steins  übt  Gavaignac  sehr  vielfach  Kritik :  gewifs  dafs  er  im  einzelnen 
hierin  zu  weit  geht,  aber  seine  derartigen  Ausführungen,  die  die  Mängel, 
Lücken  und  Unferügkeiten   der   Steinschen  Reformen   betonen,   sind   eine 

poleon  I:  ib.  68,  S.  821/8.  (Enthält  einige  Details.  —  140)  Siebe  aufeer  d.  hier  An- 
gefahrten oben  N.  115/7  u.  JBG.  13,  II,  128196,  129146,7.  —  141)  R-  Goette,  Gesch. 
d.  deutschen  Einheitsbewegung  im  19.  Jh.  Bd.  1.  D.  Zeitalter  d.  deutschen  Erhebung 
1807—15.  Gotha,  F.  A.  Perthes.  VIII.  409  8.  M.  7.  |[W.  Sehultze:  HZ.;  Chuquet: 
RCr.  32,  8.  379 — 80;  Goldschmidt:  MHL.  20,  S.  72/8;  Meineke:  DLZ.  S.  1679-80; 
LCBL  a  1354/5;  Müller:  BLÜ.  S.  568;  KBGV.  89,  S.  102.]|  (Enthält  trotz  d.  Titels 
weder  e,  Schilderang  d.  Rheinbundstaaten  noch  e.  Gesch.  d.  Freiheitskriege.)  —  142) 
Godeiroy  Caraignac,  La  formation  de  la  Prasse  contemporaine.  Los  origines,  le  ministere 
Stein  1806/8.  Paris,  Hachette.  VIII,  610  S.  |[LCBL  S.  1111/2?  Chuquet:  RCr.  82, 
S.   10/5;   Lambelin:   RQH.   51,  S.   884/6;   Monod:   RH.   46,  S.   879—83;    Corr.    68, 


II  80  §  21.  Niedergang  d.  Reichs;  Aufkommen  Preufsens  (1749 — 1815).  Wlt.  Schnitze. 

ganz  angebrachte  Reaktion  gegen  eine  neuerdings  eingerissene  Überschätzung 
Steins,  die  gegenüber  diesem  den  anderen  Reformator  Preufsens  Hardenberg 
mit  Unrecht  etwas  von  oben  herab  behandelt  hat.  Jedenfalls  ist  Cavaignacs 
streng  wissenschaftlich  gehaltenes  Werk  ein  weiterer  erfreulicher  Beweis  für 
das  Interesse,  das  die  neuere  französische  Historiographie  der  äufseren  und 
inneren  Geschichte  Preufsens  entgegenbringt.148"145) 

Auf  dem  Gebiet  der  Geschichte  der  Rheinbundstaaten1**)  ist  an- 
zuführen eine  kurze,  aber  ganz  gute  Skizze  der  Wirtschaft  Jeromes  im 
Königreich  Westfalen,147)  die  ohne  Neues  zu  bieten,  doch  ein  zutreffendes 
und  lebendiges  Bild  entwirft.148,149) 

Für  den  Krieg  von  1809  liegen  eine  Reihe  beachtenswerter  Arbeiten 
vor.  Als  neue  Quelle  kommt  in  Betracht  die  Korrespondenz  des  Generals 
Lasalle  aus  der  Zeit  von  Efslingen  bis  Wagram,  die  in  dessen  Biographie 
von  Robinet  de  C16ry150)  abgedruckt  ist;  sie  führt  uns  mitten  hinein 
in  das  Treiben  des  französischen  Heeres  und  ist  gleich  interessant  für  die 
Geschichte  der  Operationen  wie  zur  Beurteilung  des  Interieurs  der  napo- 
leonischen Feldzüge,  giebt  dabei  zugleich  ein  Bild  von  dem  wohlbedachten 
und  überlegten  Verfahren  der  Generale  des  Kaiserreichs  von  mittlerem 
Schlage.  Von  grofser  Bedeutung  für  den  Krieg  war  die  Haltung  Rufslands, 
die  Sorel,161)  hauptsächlich  auf  Grund  der  Korrespondenz  Caulaincourts, 
darstellt.  Die  Sympathieen  Rufslands  neigten  entschieden  zu  Österreich ;  ins- 
besondere verstimmte,  dafs  Polen  auf  seiten  Frankreichs  stand,  in  der  offen- 
baren Hoffnung,  dadurch  im  Frieden  Galizien  zu  erhalten.  Unter  dem  Vor- 
wand Napoleon  zu  unterstützen,  wufste  in  Wahrheit  die  russische  Armee 
die  Eroberung  Galiziens  durch  die  Polen  zu  verhindern;  die  scheinbare 
Allianz  war  nur  ein  diplomatisches  Gaukelspiel.  —  Nach  der  Schlacht  bei  Aspern 
wünschte  Kaiser  Franz  ein  Eingreifen  der  Armee  des  Erzherzogs  Johann 
in  die  Operationen  an  der  Donau.  Der  Erzherzog  seinerseits  war  zu  einer 
selbständigen  Aktion  in  der  Richtung  auf  Wien  entschlossen;  den  Kern 
seiner  Streitmacht  sollte  die  Division  Jellacic  bilden,  die  er  zu  sich  nach 
Graz  heranziehen  wollte.  Aber  infolge  grober  Fehlgriffe  Jellacics  wurde 
dessen  Division  durch  das  Gefecht  bei  St.  Michael  teils  versprengt,  teils  ge- 
fangen, und  dadurch  wurde  die  Hoffnung  des  Erzherzogs,  durch  selbständige 
Operationen  auf  den  Gang  der  Ereignisse  an  der  Donau  einwirken  zu 
können,  vereitelt.  Eine  ausführliche  Erzählung  dieser  Märsche  und  Kämpfe 
unter  Mitteilung  einer  Reihe  gleichzeitiger  Dokumente  giebt  Zwiedineck- 
Südenhorst.1*2"156) 


S.  201;  Reinach:  Ath.  No.  3323;  Polybibl.  62,  S.  59 — 61.]|  —  148)  X  G.  Egelhaaf, 
E.  Franzose  über  d.  Entstehung  d.  neuen  Preufsens:  AZgB.  No.  260.  (Ober  Cavaignac.)  — 
144)  X  R.  Rosenmund,  D.  preußischen  Reformen  (1807 — 13)  u.  d.  deutsche  Burschen- 
schaft: BurschenschBll.  5,  I,  8.  4/8,  78/6.  —  145)  X  Erinnerungen  aus  d.  Franxosenxeit : 
DRs.  17,  S.  289—809.  (Betrifft  d.  Jahre  1811/8.)  —  146)  X  E.  Gesch.  d.  Rheinbundes: 
AMZg.  No.  40.  —  147)  Rogalla  v.  Bieberstein,  D.  Königreich  Westfalen  u.  JeV6me 
Bonaparte:  N&S.  54  (1890),  S.  825—45.  —  148)  (§  82")  Kleinschmidt,  Göttingen 
unter  Jlröme.  —  149)  (§  29*8)  id.,  Letzte  Tage  d.  Königreichs  Westfalen.  —  150) 
D'Essling  a  Wagram.  Lasalle.  Correspondance  recueillie  par  A.  Robinet  de  Cle'ry. 
Paris,  Berger-Levrault.  222  S.  Fr.  4.  ([Chuquet:  RCr.  32,  S.  876/7;  F arges:  RH.  48, 
S.  107.]|  —  151)  A.  Sorel,  La  France  et  la  Russie  pendant  la  campagne  de  1809: 
Ann£coleLibreSciencePol.  No.  8.  —  153)  H.  ▼.  Zwiedineck-Sttdenhorst,  D.Gefecht 
bei  S.  Michael  u.  d.  Operationen  Erzherzog  Johanns  in  Steiermark  1809:  MIÖG.  12,  S.  101 — 48. 
—  158)  X  id.,  Z.  Gesch.  d.  Krieges  v.  1809  in  Steiermark:  BKSteiermGQ.  28.  —  154) 
X  H.  Welschinger,  Le  genlral  de  Grttnne,  le  prince  de  Ligne  et  1' Antriebe   en  1809: 


S  21.  Niedergang  d.  Reiche;  Aufkommen  Preufsens  (1749—1815).  Wlt.  Schnitze.  ü,81 

Die  orientalische  Politik  Österreichs  tangiert  die  deutsche 
Geschichte  nur  wenig.  Das  Verhalten  gegen  Serbien  war  ebenso  zweideutig 
wie  angeschickt.160)  Man  nahm  die  Huldigungen  der  aufständischen  Serben 
bereitwillig  entgegen,  leistete  ihnen  aber  nur  wenig  materielle  Hülfe  und 
versäumte  die  Gelegenheit,  sich  Belgrads  durch  einen  Handstreich  zu  be- 
michtigen;  die  Folge  dieser  verkehrten  Politik  war,  dafs  man  die  Serben 
Rußland  in  die  Arme  trieb.  Der  Vertrauensmann  der  Wiener  Regierung, 
der  Feldzeugmeister  Simbschen,  billigte  diese  Politik  des  Temporisierens 
nicht,  liefe  sieb  dabei  mancherlei  Eigenmächtigkeiten  zu  Schulden  kommen, 
die  schliefslich  seine  Abberufung  herbeiführten. 

Aus  dem  Feldzug  von  1812  verdient  nur  eine  Arbeit  über  die 
Schicksale  der  Schweizer  Regimenter167)  Erwähnung.  Die  Schweizer  kamen 
blofe  bis  Polotzk,  wo  sie  eine  Reihe  unbedeutender  Plänkeleien  und  kleinerer 
Gefechte  durchzumachen  hatten;  an  der  Beresina  deckten  sie  tapfer  den  Rück- 
zag. In  Prenfsen  wurden  sie  bei  der  Rückkehr  aus  Rufsland  anders  be- 
handelt als  die  Franzosen,  fanden  Unterstützung  und  Entgegenkommen.1*9,169) 

Für  die  Freiheitskriege  haben  wir  ebenfalls  eine  nicht  unwesent- 
liche neue  Quelle  bekommen :  das  Tagebuch  Erzherzog  Johanns  von  Öster- 
reich190-161)9  das,  wenn  es  auch  keine  neuen  Aufschlüsse  von  Bedeutung 
dirbietet,  immerhin  unsere  Kenntnis  des  Details  der  Verhandlungen,  zum 
Teil  auch  der  Feldzüge,  in  so  mancher  Hinsicht  vermehrt.  Freilich  deutlich 
genug  spiegelt  sich  ab,  dafe  Johann  sich  in  Ungnade  befand,  von  den  Staats- 
geschäften ferngehalten  wurde,  in  die  Motive  und  Entschlüsse  des  Wiener 
Kabinetts  nicht  eingeweiht  war.  Bitter  empfand  es  der  thatenlustige  Erz- 
herzog, dafe  er  sich  so  zum  Nichtsthun  verurteilt  sah ;  seiner  Mifsstimmung 
über  Österreichs  Politik  und  Kriegführung  macht  er  genügend  Luft.  Eine 
große  Rolle  spielen  in  dem  Tagebuch  die  Angelegenheiten  Tirols :  der  Erz- 
herzog hat  einen  Plan  zur  Befreiung  des  Landes  entworfen,  sein  Ziel  ist 
die  Begründung  eines  eigenes  Alpenreichs,  bestehend  aus  Tirol  und  der 
Schweiz,  unter  seiner  Leitung.  Durch  Verrat  erfährt  dies  Kaiser  Franz  und 
seitdem  sieht  sich  Johann  von  einer  wirklich  einflußreichen  Stellung  aus- 
geschlossen. Somit  berichtet  er  über  das  diplomatische  Verhalten  Österreichs 
in  den  Jahren  1813  und  1814  nur  als  Uneingeweihter,  über  die  militärischen 
Operationen  nur  ans  der  Ferne ;  doch  enthalten  seine  Mitteilungen  mancherlei 
von  Wert ;  hierher  gehört  insbesondere  seine  Wiedergabe  seiner  Gespräche 
mit  der  Kaiserin  Marie  Louise.  Weiter  bietet  er  mancherlei  Material  für 
die  Verhandlungen  des  Wiener  Kongresses,  von  allem  hinsichtlich  des  Doppel- 

KH.  70,  8.  744—68.  —  155)  (§  29M)  Varges,  Kurfürst  Wilhelm  v.  Hosten  1809.  — 
IM)  Frans  Bitter  v.  Krön  es,  Joseph  Freiherr  v.  Simbschen  u.  <L  Stellung  Österreichs 
i  wüschen  Frage  (1807—10):  AÖG.  76,  S.  127—260.  |[Tupetx:  HZ.  82,  S.  145/6.]| 
—  157)  D-  A.  Haag,  D.  Schicksale  d.  Schweizer  Regimenter  in  Kapoleons  I.  Feldzug 
ueh  Kufsland  1812.  Mit  1  Orientierungskarte  d.  russischen  Kriegsschauplatzes,  2  Special- 
harten  u.  artistischen  Beilagen.  2.  vermehrte  u.  verbesserte  Auflage.  Biel,  Kuhn.  1890. 
317  S.  H.4.  |[Fofs:  MBL.  19,  S.  187/8.]|  —  158)  X  Studie  über  Ausrüstung  etc.  im 
Feldxnge  Napoleons  gegen  Rufsland:  Organ MilitWissV.  Heft  2.  —  159)  X  La  Beresina. 
Extrtit  des  memoire«  du  general  Baron  de  Mar  bot:  RDM.  107,  S.  279—807.  (Tgl.  oben 
K.  in.)  —  IM)  Aus  d.  Tagebuche  Erzherzog  Johanns  v.  Österreich  1810/5.  Z.  Gesch. 
i  Befreiungskriege  n.  d.  Wiener  Kongresses.  Herausgegeben  und  erläutert  von  Franz 
Bitter  ▼.  Krön  es.  Innsbruck,  Wagner.  VI,  251  S.  |[8chwicker:  AZgB.  No.  86.]|  — 
Ml)  Franz  Ritter  v.  Krön  es,  Tirol  1812/6  u.  Erzherzog  Johann  v.  Österreich.  Zumeist 
•« ishiem  Nachlasse  dargestellt  Innsbruck,  Wagner.  1890.  [[Tupetz:  HZ.  82,  S.  146 — 50.]| 
-182)  X  F.  R.  Paulig,  Gesch.  d.  Befreiungskriege.    E.  Beitrag  z.  deutschen  Gesch.  d. 

JakiMterlekte  der  GeaehiohtsirUtrascaaft.    1891.    IL  6 


11,82  §  21.  Niedergang  d.  Reichs;  Aufkommen  Preufsene  (1749—1815).  Wlt  Schnitze. 

spiels  und  der  Unaufrichtigkeit  Mettemichs  in  der  sächsischen  und  polnischen 
Frage.  Dem  Erzherzog  selbst  liegt  am  meisten  an  der  Erhaltung  der 
historischen  Stellung  und  Frftponderanz  Österreichs  in  Deutschland.  Ist  sein 
Tagebuch  auch  keine  Quelle  ersten  Ranges,  so  wird  es  doch  von  dem,  der 
sich  mit  der  Geschichte  jener  Jahre  beschäftigt,  keinesfalls  abersehen  werden 
dürfen.  Aus  der  sonstigen  allgemeinen  Litteratur  über  die  Freiheitskriege 
sei  wenigstens  erwähnt,  dafs  von  verschiedenen  Seiten  eine  populäre  Gesamt- 
darstellung der  Feldzüge  von  1813/5  gegeben  ist162"164);  eine  Geschichte 
des  Mansfelder  Pionierbataillons  in  den  Befreiungskriegen,165)  die  zum  Teil 
aus  unediertem  Material  schöpft,  ist  von  Interesse  einerseits  hinsichtlich  der 
Errichtung  und  Organisation  dieser  eigenartigen  Truppe,  andererseits  für 
die  Geschichte  der  Belagerung  der  Sambrefestungen  im  Jahre  1815. 

Wie  gewöhnlich  ist  auch  diesmal  die  Spezialgeschichte  der  einzelnen 
Feldzüge  ziemlich  intensiv  angebaut.166)  Doebner16**)  veröffentlicht  den 
Bericht  des  Obersten  v.  d.  Enesebeck  über  das  Gefecht  bei  Lüneburg  am 
2.  April  1813.  Eine  Studie  über  die  Strategie  Kapoleons  in  der  Zeit  von 
Dresden  bis  Leipzig167)  ist  mir  leider  nicht  zugänglich  geworden.  Ein- 
gehend behandelt  sind  die  nach  Ende  des  Waffenstillstandes  ausgeübten 
Feindseligkeiten  der  Verbündeten  gegen  die  rückwärtigen  Verbindungen 
Napoleons,168)  um  die  sich  dieser  sehr  besorgt  zeigte ;  die  Kämpfe  gipfelten 
in  dem  Gefecht  von  Altenburg ;  sie  trugen  mit  dazu  bei,  Napoleon  vor  der 
Schlacht  bei  Leipzig  in  fatale  Lage  zu  versetzen.160)  Rittberg170)  bietet 
eine  ausführliche  auf  Archivalien  beruhende  Darstellung  der  Belagerung 
Spandaus,  wobei  er  ohne  genügende  Kenntnis  der  neueren  Litteratur  auch 
auf  mancherlei  allgemeine  Punkte  des  Feldzuges  von  1813  zu  sprechen 
kommt ;  in  Spandau  beginnen  schon  im  Anfang  1813  Mifsverhältnisse  zwischen 
der  preufsischen  und  der  französischen  Garnison,  bis  die  erstere  vom  König 
den  Befehl  zum  Abzug  erhielt;  sonderbar  ist  das  Verhalten  des  preufsischen 
Kommandanten,  Major  v.  Hillern,  der  nachher  durch  Gefühlssentimentalität 
veranlafst  bei  der  Belagerung  der  Festung  nicht  mitwirken  will. 

Aus   dem   Feldzuge  von  1814  hat  Weil171-172)   die  Thätigkeit  der 


Jahre  1806— 16.  6.  Aufl.  Frankfurt  a/O.,  Paulig.  VIII,  868  8.  M.8.  —  165)  X Carl  Tan era, 
Deutschland*  Kriege  v.  Fehrbellin  bis  Königgrau.  E.  vaterländische  Bibliothek  für  d.  deutsche 
Volk  u.  Heer.  Bd.  9  u.  10.  D.  Befreiungskriege.  Teil  1,  1813;  Teil  2,  1814  u.  1815. 
Manchen,  Beck.  VII,  215S.,  2 Karten ;  VI,  246  S.,  2  Karten  a  M.2.  —  164)  X  P.  Gaffarel, 
Campagnes  da  premier  empire.  Periode  des  desastres  (1818/5).  Paris,  Hachette.  271  S. 
Fr.  2,60.  —  165)  H.  Schrader,  D.  Mansfelder  Pionier-Bataillon  in  d.  Befreiungskriegen. 
Eisleben,  Grafenhan.  IV,  56  S.  1  Portr.  M.  0,40.  —  166)  X  G.  Lager hjelm,  Napoleon 
och  Carl  Johan  under  kriget  i  Tyskland  1818  tili  och  med  slaget  vid  Leipzig.  Stockholm, 
Norstedt.  X,  421  8.  (Mir  unzugänglich.)  —  166*)  Preufsischer  Bericht  über  d.  Gefecht 
zu  Lüneburg  am  2.  April  1818.  Mitgeteilt  v.  K.  Doebner.  HannoverCourier  No.  16256 
(1890).  —  16?)  X  G.  Pierron,  Napoleon  de  Dresde  a  Leipzig.  £tude  strategiqua.  Paris, 
Baudoin.  40  S.  Fr.  1,25.  ~  168)  Foucart,  Une  division  de  cavalerie  legere  en  1813. 
Operations  sur  les  Communications  de  Tarmee.  Combat  d'Altenburg  28  septembre  1818. 
Paris  u.  Nancy,  Berger-Levrault.  138  8.  M.  2,88.  |[DLZ.  S.  18 74/6.] |  —  169)  (§  84") 
Pourquoi  Napoleon  a  tfte*  vaincu  a  Leipzig.  —  170)  Karl  G.  B.  Graf  t.  Rittberg,  E. 
Beitrag  zu  1818.  D.  Belagerung  d.  Festung  Spandau  u.  damit  in  Zusammenhang  stehende 
kriegerische  Ereignisse  im  Königreich  Preufsen,  vornehmlich  in  d.  Kurmark,  bis  gegen  Ende 
1818.  Mit  Planen  u.  Beilagen  versehen  u.  nach  Archiven  u.  geschichtlichen  Belegen  be- 
arbeitet. Graudenz,  Gaebel.  VIII,  843  8.  M.  9,50.  |[Goldschmidt:  MHL.  20,  8.  178/9.]| — 
1?1)  Weil ,  La  campagne  de  1814  d'apres  les  documents  des  archives  imperiales  et  royales, 
de  la  guerre  de  Vienne.  La  cavalerie  des  armees  allitfes  pendant  la  campagne  de  1814. 
Avec  une  preYace  par  Level.  T.  I.   Paris,  Baudoin.   VIII,  550  8.,  2  cartes.   Fr.  8.  |[Farges: 


§  21.  Niedergang  d.  Reichs;  Aufkommen  Preufsens  (1749—1815).  Wlt.  Sohultse.  n,83 

Kavallerie  der  Verbündeten  untersucht.  Sie  war  auf  französischem  Boden 
überaus  unttatig,  zeigte  wenig  Kühnheit  und  Energie.  Ihr  gegenüber  war 
die  Erhebung  der  Massen  in  Frankreich  keineswegs  ohne  Verdienste  und 
Erfolge.178)  Den  militärischen  Operationen  zur  Seite  gehen  fast  unausgesetzt 
die  diplomatischen  Verhandlungen.174)  Die  Streitigkeiten  unter  den  Ver- 
bündeten selbst  fafst  Roloff170)  ins  Auge,  vor  allem  auf  Grund  einer 
kritischen  Prüfung  der  Darstellung  in  den  Memoiren  Metternichs  an  der 
Hand  der  primären  Quellen.  Es  ergiebt  sich,  dafs  Mettemich  bei  Über- 
reichung der  Frankfurter  Bedingungen  an  St.  Aignan  keineswegs  fest 
auf  Ablehnung  des  Friedens  durch  Napoleon  gerechnet  hat.  Bestimmend 
for  Metternichs  Politik  während  des  Winterfeldzuges  war  der  Gegensatz  zu 
Rufsland.  Kaiser  Alexander  trat  schon  Mitte  Januar  in  Basel  mit  der 
Absicht  hervor,  Kapoleon  zu  stürzen,  und  arbeitete*  seitdem  durchaus  auf 
die  Absetzung  Napoleons  hin ;  dem  gegenüber  suchte  nun  Mettemich  Unter- 
handlungen mit  Napoleon,  um  so  zu  einem  Frieden  zu  gelangen,  der 
Alexanders  Hoffnungen  vereitelt. 

Hinsichtlich  des  Feldzuges  von  1815  teilt  Meineke176)  drei  interessante 
Schreiben  Gneisenaus  mit.  Dieser  ist  besorgt  vor  Unruhen  und  Volks- 
aufständen in  den  occupierten  Gebieten ;  er  rät  deshalb  zur  Zurückziehung 
der  preuüsischen  Truppen  auf  das  rechte  Seineufer.  Gneisenau  zeigt  klare 
Einsicht  in  den  Charakter  Alexanders;  seine  Briefe  lassen  außerdem  den 
Gegensatz  zwischen  ihm  und  den  Diplomaten  erkennen.  Allerlei  Mitteilungen 
\on  Mitkämpfern  über  die  Schlacht  von  Waterloo  hat  Siborne177)  zusammen- 
gebracht; es  kommt  ihm  vor  allem  darauf  an,  durch  Zusammenstellung 
der  Berichte  der  Augenzeugen  die  Grundlage  für  eine  Darstellung  der 
Schlacht  zu  gewinnen;  am  meisten  interessiert  ihn  der  Anteil  Englands  an 
der  Schlacht.178) 

Auf  dem  Wiener  Kongre/s  waren  bei  weitem  am  wichtigsten  die 
sächsische  und  die  polnische  Frage.  Insbesondere  die  erstere  hat  eine  sehr 
zahlreiche  Flugschriftenlitteratur  veranlafst,  der  Troska17*)  nachgeht.  Er 
sucht  Ziel,  Inhalt  und  Vf.  der  einzelnen  Broschüren  zu  bestimmen.  Aus 
seinen  Resultaten  verdient  Erwähnung,  dafs  die  Schrift:  'Ein  Wort  über 
das  Verhältnis  des  sächsischen  Kabinetts  zu  den  verbündeten  Mächten  1813* 
wahrscheinlich  von  Arndt  herrührt;  dafs  die  berüchtigten  'Sächsischen  Akten- 
stücke1 keineswegs  lauter  Fälschungen  enthalten,  sondern  dafs  in  ihnen  echte 
und  unechte  Dokumente  bunt  durcheinander  gewürfelt  sind.  Die  Opposition 
gegen  die  Annexion  durch  Preulsen  trägt  einen  durchaus  partikularistischen 
Charakter;  ihr  Heerd  ist  vor  allem  Süddeutschland.  Die  deutschnationale 
Bewegung,  der  die  preufsische  Publizistik  ihre  besten  Vertreter  und  Gründe 


&U.  48,  S.  106/7.]|  —  172)  id.,  La  campagne  de  1814:  JSM.  —  173)  X  Leon  Hennet , 
U  garde  nationale  mobilisee  de  Seine-et-Oise  (1814).  Versailles,  Cerf.  1890.  81  S.  — 
174)  X  I*  Ldvy,  Pozso  di  Borgo  et  son  projet  d'aUiance  russe  1814:  RHContemp. 
iOct.-Nov.).  —  175)  0.  Roloff,  D.  politischen  Streitigkeiten  unter  <L  Verbündeten  während 
1  Feldzuge*  t.  1814  u.  ihr  Einflufs  auf  d.  Kriegführung.  Berlin,  Mayer  &  Maller.  IV, 
9?  S.   M.  1,60.     |[FBPG.  4,  S.  650.]|   (S.  1—87:    Dissert.  Berlin.)  —  176)  Gneisenau, 

Drei  Sehreiben a  aus  d.  Feldsuge   v.  1815  ▼.  Fr.  M[eineke]:   HZ.  80,   S.  90/4. 

-  177)  Waterloo  letters.  Edited  with  explanatory  notea  by  H.  T.  Siborne.  London, 
CaiselL  ([Stephens:  Ac  (1892),  S.  174/6.]|  —  178)  X  W.  OConnor  Morris,  Great 
Commanders  of  modern  times  and  the  eampaign  of  1815.  London,  Allen.  866  S.  sh.  21. 
[Stephens:  Ac  Ko.  1000.]|  —  179)  F.  Troska,  D.  Publizistik  z.  sächsischen  Frage 
toi  d,  Wiener  Kongrefs.    (=■  Hallische  Abhandlungen  z.  neuen  Gesch.  27.)    Halle,  Nie- 

6» 


11)84  §  21.  Niedergang  d.  Reichs ;  Aufkommen  Preufsens  (1 749—18 1 5).  Wlt.  Schnitze. 

verdankt,  findet  weder  in  Süddeutschland  noch  in  Sachsen  selbst  nennens- 
werten Boden. 

Es  bleibt  schliesslich  die  Litteratnr  über  einzelne  Personen  der 
Epoche.  Eine  hervorragende  Leistung  ist  Hü f fers180)  Lombardbiographie, 
die,  während  sie  durchaus  unparteilich  ist,  doch  eine  ziemlich  weit  um- 
fassende Rehabilitation  Lombards  darstellt.  Von  Bestechlichkeit  oder  Ver- 
räterei kann  nicht  die  Rede  sein;  Lombard  ist  durchaus  ein  Kind  seiner 
Zeit,  ein  schwacher  Charakter,  ein  guter  Litterat,  aber  ein  unbedeutender 
Politiker,  der  auf  einen  Posten  geraten  ist,  dem  er  nicht  gewachsen  ist. 
Als  der  eigentlich  Schuldige  erscheint  bei  Hüffer  ebenso  wie  bei  Lehmann 
und  Bailleu  der  König  selbst,  der  um  jeden  Preis  den  Frieden  erhalten 
will.  Gewifs,  dafs  sich  viel  gegen  Lombard  einwenden  läfst,  aber  es  handelt 
sich  dann  um  Beurteilung  politischer  Massnahmen,  während  die  Angriffe 
über  seinen  moralischen  Charakter  entschieden  über  das  Ziel  hinausgeschossen 
sind.  Sehr  häufig  erweitert  sich  Hüffers  Darstellung  zu  einer  Geschichte 
der  preufsischen  Politik  jener  Jahre  überhaupt;  vor  allem  aber  giebt  er 
zugleich  eine  Geschichte  der  Institution  des  Kabinetts.  Die  entscheidende 
Wandlung  fällt  in  die  Zeit  Friedrich  Wilhelms  III. :  seitdem  giebt  es  nicht 
mehr  eine  Regierung  aus  dem  Kabinett,  sondern  eine  Regierung  des  Ka- 
binetts. Für  die  Entwickelung  des  Kabinetts  ist  nicht  ohne  Bedeutung  L.  A. 
Mencken,  der  1783  ins  Kabinett  eintrat.  Auch  seine  Biographie  verdanken 
wir  Hüffer;181)  er  spielt  namentlich  am  Anfang  der  Regierung  Friedrich 
Wilhelms  III.  eine  einflufsreiche  Rolle,  bis  dann  Lombard  an  seine  Stelle 
tritt.  —  Eine  französische  Biographie  der  Königin  Luise188)  ist  recht  mittel- 
mäfsig  und  giebt  nichts  neues.  Ein  anderer  französischer  Forscher188) 
polemisiert  gegen  die  vulgäre  Idealisierung  der  Königin;  wenn  er  auch  in 
seinen  Ausführungen  in  Einzelheiten  sicher  zu  weit  geht,  mufs  man  ihm 
doch  nachrühmen,  dafs  er  sich  streng  in  den  Grenzen  objektiver  Kritik  hält, 
und  dafs  seine  Arbeit  eine  berechtigte  Reaktion  gegen  die  Ausschreitungen 
und  Übertreibungen  unserer  populären  Litteratur  ist.184)  —  Von  den  Heer- 
führern hat  nur  der  Generalmajor  Boguslawski196)  einen  Biographen 
gefunden.186)  —  Aus  dem  Kreise  der  Vertreter  der  preufsischen  Reform 
ist  es  nur  Schön,187)  über  den  uns  neues  Material  dargeboten  wird;  es 
betrifft  seine  Reise  nach  England  1796/9,  mit  der  er  besonders  national- 
ökonomische Zwecke  verfolgt ;  sie  ist  wichtig  vor  allem  für  den  Entwickelungs- 


merer.  VIII,  48  S.  (Auch:  Dissert.  Halle.)  —  180)  H.  Hüffer,  D.  Kabinettsregierung 
in  Preufsen  u.  Johann  Wilhelm  Lombard.  £.  Beitrag  z.  Gesch.  d.  preufsischen  Staates  vor- 
nehmlich in  d.  Jahren  1797—1810.  Leipzig,  Duncker  &  Humblot.  XXVIII,  679  S.  2  Porte 
|[Bailleu:  DLZ.  S.  787/8;  Stern:  Nation**.  8,  S.  801;  Chuquet:  RCr.  81,  S.  214/7; 
Philippson:  RH.  46,  S.  176/9;  BnllAcBelg.  21,  S.  282;  HJb.  12,  S.  186;  BLU.  &  404; 
Grüner:  MHL.  19,  S.  272/8;  NationalZg.  No.  644.]|  —  181)  id.,  Anastasius  Ludwig 
Mencken,  d.  Grofsyater  d.  Fürsten  Bismarck  u.  d.  Kabinettsregierung  in  Prenfsen.  Rektorats- 
rede. Bonn,  Straufs.  27  S.  M.  1.  ([Bailleu:  DLZ.  S.  795/6;  Grüner:  MHL.  19, 
S.  278/9.]|  —  182)  Bonnal  de  Ganges,  Origines  de  la  revanohe  prussienne.  La  reine 
Louise  de  Prusse.  Paris,  Savine.  822  S.  Fr.  8,50.  |[Farges;  RH.  48,  S.  104/5.])  —  188) 
M.  Paltfologue,  La  naistance  d'unc  legende.  La  reine  Louise  de  Prasse:  RDM.  108,  S.  600 
bis  681.  —  184)  X  Auszüge  aus  d.  Tagebuehe  d.  Gräfin  Truehsess- Waldburg,  Hofdame  d. 
Königin  Louise  v.  Preufsen:  8BPrussia46,  S.  118—  29. —  185)  v.Boguslawski,  Leben  sabrifs 
d.  Generalmajors  Carl  Andreas  v.  Boguslawski  1758 — 1817:  MWB1B.  S.  197—256.  — 
186)  X  Charakterentwickelungsskizzen.  I.  York.  II.  Boyen:  MWB1.  No.  49.  —  187) 
Studienreisen  e.  jungen  Staatsmannes  in  England  am  Schlüsse  d.  vorigen  Jh.  Beitrage  u. 
Nachtrage  zu  d.  Papieren  d.  Ministers  u.  Burggrafen  v.  Marienburg  Theodor  v.  Schön,  mit 


1 21.  Biedergaag  d.  Reichs;  Aufkommen  Prenfsena  (1749—1815).  Wlt.  Sohnltse.  JJ  35 

gang  Schöns  selbst,  weil  sich  nunmehr  erkennen  l&fst,  wie  viel  in  seinen 
Überzeugungen  auf  englische  Einflüsse  zurückgeht.  Dadurch  bekommen 
aber  die  Aufzeichnungen  auch  Wert  für  die  Geschichte  der  Reformzeit  selbst, 
denn  bei  so  manchen  Ideen  der  preußischen  Reform  wird  sich  wohl  nun- 
mehr eine  durch  Schön  vermittelte  Einwirkung  englischer  Kultur  nachweisen. 

Oberblicken  wir  das  Gesamtresultat  des  Berichtsjahres,  so  ist  es  durch- 
aus zufriedenstellend.  Fast  auf  allen  Gebieten  unserer  Periode  finden  wir 
reges,  frisches  Leben,  und  unter  den  besprochenen  Werken  sind  eine  ganze 
Reihe  von  Leistungen,  die  über  das  Durchschnittsmafs  beträchtlich  hinaus- 
gehen. Besonders  erfreulich  ist,  dafs  sich  neben  der  quellenmäfsigen  Spezial- 
forschung  überall  das  Bedürfnis  nach  zusammenfassender  Darstellung  geltend 
macht,  und  für  mehrere  Abschnitte  haben  wir  Werke  zu  verzeichnen,  die 
in  gewissem  Grade  als  abschliefsend  charakterisiert  werden  müssen,  so  für 
den  Revolutionskrieg  die  Werke  von  Sorel188)  und  Chuquet, 189)  für  das 
französisch-russische  Einvernehmen  das  Buch  von  Vandal,100)  für  den  Krieg 
von  1806  die  Darstellung  Lettow-Vorbecks.101)  Von  den  sonstigen  gröfseren 
Arbeiten  seien  hier  nur  noch  namhaft  gemacht  die  durchaus  beachtens- 
werten Werke  von  Lavisse192)  und  Cavaignac,198)  Hüffers194)  vortreff- 
liche Lombardbiographie,  und  insbesondere  Jahns'105)  Geschichte  der  Kriegs- 
wissenschaften, wohl  das  Standard-Work  des  Berichtsjahres.  Gewifs,  dafs 
für  die  NZ.  nie  ein  solches  Mifsverhältnis  zwischen  Forschung  und  Dar- 
stellung bestanden  hat,  wie  es  für  das  MA.  lange  Jahre  der  Fall  war; 
immerhin  läfst  sich  auch  bei  unserer  Periode  beobachten,  wie  von  Jahr  zu 
Jahr  die  Richtung  der  historischen  Wissenschaft,  die  ihr  Ziel  jenseits  der 
Spezialforschung  sucht,  weiter  vordringt,  wie  die  darstellende  Historiographie, 
die  ihrerseits  freilich  durchaus  auf  kritischer  Grundlage  beruht,  durch  treff- 
liche Leistungen  den  Beweis  ihrer  Berechtigung  und  Befähigung  erbringt. 
—  In  das  Verdienst  der  wissenschaftlichen  Ausbeute  des  Berichtejahres 
teilen  sich  Deutschland  und  Frankreich  in  fast  gleicher  Weise,  und  ins- 
besondere zeigen  die  Werke  Sorels,  Chuquets,  Yandals,  dafs  auch  in  Frank- 
reich allmählich  sich  eine  historische  Schule  ausgebildet,  die  ihr  Ziel  in 
strengster  Objektivität  sucht,  der  es  darum  zu  thun,  ein  wirklich  richtiges 
Bild  der  Vergangenheit  und  der  in  ihr  wirksamen  Kräfte  zu  erhalten. 
Besonders  interessant  ist  es  zu  sehen,  wie  die  Darstellung  Vandals,  die 
entschieden  von  politischen  Strömungen  der  Gegenwart  ausgeht,  doch 
der  reinen  Wissenschaft  wertvollsten  Gewinn  bringt,  weil  sie  es  verstanden, 
bei  der  Bearbeitung  selbst  einer  Aufgabe,  die  ihr  politische  Interessen  ge- 
stellt, sich  von  eben  diesen  Tendenzen  völlig  freizuhalten  und  nur  der  Sache 
der  Historik  zu  dienen:  ein  Beweis,  dafs  der  Ausgangspunkt  wissenschaft- 
licher Thäügkeit  vollkommen  irrelevant  ist,  dafs  es  nur  auf  die  Methode 
bei  der  Arbeit  ankommt.  —  Ist  nun  auch  im  allgemeinen  das  Ergebnis 
des  Berichtsjahres  recht  erfreulich,  so  läfst  sich  doch  nicht  verkennen,  dafs 
manche  Gebiete  noch  recht  stiefmütterlich  behandelt  sind.  Dahin  gehören 
nnter  anderm  der  zweite  schlesische  Krieg,  die  spätere  Zeit  Friedrichs  des 
Groften,  der  zweite  Kampf  des  alten  Europa  gegen  die  französische  Republik, 


Fachwort  v.  e.  Ostprenfaen  u.  e.  Lithographie.  Berlin,  Simion.  XIV,  514  S.  —  188)  S. 
X.  91.  —  lg»)  S.  N.  94.  —  190)  S.  N.  132.  —  191)  S.  N.  119.  —  192)  S.  N.  21. 
-  IM)  9.  N.  14».  —  1W)  8.  N.  180.  —  195)  Siehe  oben  N.  4. 


II 86  §  22*    Deutscher  Bund  u.  Neues  Reich  (1815—91).    1889/91.    Hermann. 

dor  Krieg  von  1805  und  —  trotz  der  Fülle  von  Spezialarbeiten  —  die 
Freiheitskriege.  Insbesondere  für  die  letzteren  fehlt  es  noch  an  jedem 
Anfang  zu  einer  zusammenfassenden  Darstellung,  und  es  ist  dies  die  em- 
pfindlichste und  klaffendste  Lücke  unseres  Referates.  Wann  wird  sie  endlich 
ausgefällt  werden?  Werden  hier  die  nächsten  Berichtsjahre  Wandel  bringen? 
Quellenmaterial  hat  sich  allmählich  so  massenhaft  angehäuft,  dafs  eine 
Verarbeitung  desselben  aufs  dringendste  zu  wünschen  ist,  und  dafs  wir 
andrerseits  auch  einen  Historiker  besitzen,  der  dieser  allerdings  schweren 
und  umfassenden  Aufgabe  voll  gewachsen  wäre,  das  hat  die  vor  einigen 
Jahren  erschienene  Schanihorstbiographie  zur  Genüge  gezeigt. 


§22. 

Deutscher  Bund  und  Neues  Reich 

(1815—91). 

J.  Hermann. 

(1889—91.) 

(Verwandtes  in  inderea  $9  ••  'Hudbnoh',  S.  87,) 

Allgemeine  Darstellungen  und  Übersichten.  Eins  der 
Geheimnisse  oder  wenigstens  Probleme  geschichtsphilosophischer  Art  ist  die 
'öffentliche  Meinung*  und  'der  Zeitgeist.1  Das  Schwierige  der  Materie  reizt 
desto  mehr.  In  unserer  Zeit  ist  die  Frage  wiederholt  für  verschiedene 
Geschichtsbereiche  angepackt  worden.  Das,  was  Julius  Duboc  in  seinem  Buche 
400  Jahre  Zeitgeist  in  Deutschland;  Geschichte  und  Kritik  (Leipzig,  0.  Wigand)' 
ausgeführt  hat,  zieht  ein  Aufsatz  kurz  zusammen.1)  —  Ein  für  den  akademischen 
Geschichtsunterricht  zunächst  bestimmtes,  aber  auch  für  Primaner,  ja  für 
einen  weiteren  Kreis  reiferer  Geschichtsfreunde  in  wissenschaftlicher  Richtung 
höchst  brauchbares  Büchlein  verdanken  wir  Jastrow.*)  Nach  den  vor- 
handenen Urkk.sammlungen  hat  der  Vf.  eine  sachgemäße  Zusammenstellung 
zweckmäfsig  ausgewählter  Urkk.  zum  Abdruck  gebracht,  welche  im  1.  Teil 
'die  Auflösung  des  alten  Reiches,  die  Zeit  des  Deutschen  Bundes  und  das 
neue  Reich',  im  2.  Preufsens  'Territorialzeit,  den  aufgeklärten  Despotismus' 
und  'die  heutige  Monarchie'  betreffen.  Desselben  Verf.  'Einheitstraum'  ist 
durch  eine  wohl  verdiente  3.  Auflage8)  belohnt  worden,  welche  dankens- 
werte Erweiterungen  bringt.  Fiat  he  hat  seine  neueste  Zeit  vollendet^ 
Biedermann  einen  zweiten  Band  seiner  Darstellung  der  Zeit  von  1815—40 
hinzugefügt.6») 


1)  100  Jahre  Zeitgeist  in  Deutschland:  Grenzboten  49,  III  (1890),  S.  113/7.  — 
2)  Jastrow,  Kleines  Urkk.buch  s.  JBO.  12.  —  g)  id.,  Einheitstraum.  8.  Aufl.,  s.  JBG.  13- 
(Inzwischen:  4.  Aufl.,  1891.)  —  4)  Tb,  Flathe,  Neueste  Zeit,  Bd.  II,  S.  1—884  u.  iH 
S.  885—  528.  (=  AügWeltgeaeh.  12.)  Berlin,  Grote.  1889/91.  —  5)  XBerth.  Volt «,Geicli. 
Deutschlands  im  19.  Jh.  Lief.  1.  Leipzig,  Spamer.  S.  1 — 96.  a  M.  1.  —  XL  Koser,  t 
preufsisehen  Gesch.  im  19.  Jh.:  PrJbb.  8,  S.  821/7.  (Vgl  u.  N.  81.)  —  5»)  K.  Biedermann» 


f  22.    Deutscher  Bond  u.  Neues  Reich  (1815—91).    1889/91.    Hermann.  JJ  87 

Die  allerverschiedensteii  Beziehungen  zur  Zeit  nnd  ihre  Verwickelungen 
wie  Personen,  insbesondere  die  seltene  Fühlung  eines  Mannes  zugleich 
mit  den  Fürsten  und  den  Parteiführern  spiegeln  in  hervorragender  Weise 
des  Herzogs  Ernst  von  Koburg,6b)  Denkwürdigkeiten,  der  einen  wert- 
vollen Abschnitt  über  den  Frankfurter  Fürstentag  (1863)  hat  besonders 
abdrucken  lassen.*0) 

1815 — 47.  An  die  Wiege  der  heiligen  Allianz6)  stellt  die  Über- 
lieferung die  merkwürdige  Frau  von  Krüdener.  Dafs  sie  auch  eine  kirch- 
liche Bewegung  hervorrief,  dürfte  Streber7)  auf  sie  geführt  haben.  Die 
Verhandlungen,  welche  zum  Abschlufs  der  deutschen  Bundesverfassung  führten, 
beleuchtet  Ad.  Schmidt8)  urkundlich  so,  dafs  die  seit  1815  anhebende 
Misere8*)  als  unvermeidlich  unter  den  Verhältnissen,  wie  sie  lagen,  und  doch 
als  unnötig  erscheint,  da  —  wenn  auch  nicht  ein  Kaisertum,  so  doch  — 
eise  straffere  Gentralisation  zu  erreichen  gewesen  wäre.9"1**)  Die  wichtigste 
Publikation  ist  v.  Treitschkes  4.  Band,11)  der  bis  zum  Tode  König 
Friedrich  Wilhelms  III.  reicht.  Er  umfafst  das  4.  Buch,  betitelt:  Das 
Eindringen  des  französischen  Liberalismus,  v.  T.  geht  von  der  Thatsache 
ans,  dafs  die  Julirevolution  den  beginnenden  Verfall  Frankreichs  scharf- 
blickenden Staatsmännern  zeigte.  Die  Erschütterungen  von  1830  betrachtet 
v.  T.  nur  als  'Nachwirkung  der  Vergangenheit.1  Dennoch  war  diese  Nach- 
wirkung grofs :  'Der  Untergang  des  Adels  und  die  Herrschaft  der  Bourgeoisie 
entflammten  das  erstarkte  Selbstgefühl  der  bürgerlichen  Klassen  zu  neuen 
Hoffnungen  und  Ansprüchen.1  Sie  erschütterte  das  politische  System  der 
legitimen  Grofsmächte  weit  stärker  als  10  Jahre  früher  die  Revolutionen  Süd- 
eoropas.  'Die  neuen  Weltmächte  der  Grofsindustrie,  der  Börse,  des  Juden- 
tums traten  ihre  Herrschaft  an  und  zugleich  regte  sich  schon  der  Klassen- 
gegensatz von  Kapital  und  Arbeit.'  Im  Hintergrund  der  Darstellung  erscheinen 
die  europäischen  Fragen,  in  welche  Preufsen  und  Österreich  natürlich  immer 
irgendwie  verwickelt  waren.    (Anerkennung  des  Julikönigtums.    Die  Londoner 


1S15— 40.  25  Jabre  deutsche  Gesch.  II.  Breslau,  Schles.  Buokdr.  1890.  322  S.  M.  3,50. 
,[LCBL  (1891),  S.  713  f.;  FrankfZg.  No.  94.]|  (Biedermann,  'D.  Gründung  d.  deutschen 
Burschenschaft'  in  BurschenschaftlBH.  ist  Abdruck  d.  beireff.  Abschnittes.)  —  öD)  Aus  d. 
Denktruxdigk.  d.  Herz.  v.  Koburg-Gotha :  Grenzboten  48,11,  S.  97»  166,249;  49,  I,  S.  404. 
(Auch  G.  Egelbaaf :  DBs.  58  [1889],  S.  117  ff.,  2.  B<L  betreffend.)  —  XReysoher,  Erinner. 
*m  altern,  neuer  Zeit.  1807—80.  Freiburg,  Mohr.  1884/8.  |[HZ.  66,  S.  164  f. ]|  —  5«) 
Ernst  IL,   Herzog  v.  Sachsen-Koburg-Gotha,    D.  Fürstenkongrefs  zu  Frankfurt:    DRs.  61 

1889),  S.  161 — 97.  (Vertrauen  erregende  Art,  wie  d.  Kaiser  d.  deutsch.  Fürst,  in  dies, 
{treffen  Moment  seines  Lebens  begegnet;  Heister  parlamentarischer  Verhandlung.  Möglichkeit 
1  Lotung  d.  deutschen  Frage  ohne  Sehwertschlag.)  —  X  Horst  Kohl,  80  Jahre  preufs. 
deutsch.  Geseh.   1858 — 88  in  amtl.  Kundgebung.    Giefsen,  Ricker.    1888.    XII,  846  S. 

§3)X  Über  Mühlenbeck,  La  St.  Alliance  vgl.  DZG.  1889,  S.  954,  5075. —  ?)  Streber, 
Freifrau  Juliane  ▼.  Krüdener:  Kirchen-Lexikon  7,  S.  1229—81.  —  8)  Ad.  Schmidt,  D. 
Abeehlufa  d.  deutschen  Verfassung! werket  auf  d.  Wiener  Kongresse:  DZG.  3  (1890), 
S.  *77 — S20.  —  8*)  W.  Sehring,  D.  betrogene  Deutschland  oder  v.  Wiens  Kongrefe  zu 
Frankfurts  Bundestag.  Gedenkblatter  deutscher  Gesch. :  Sehrings  deutsch.  Nationalbiblioth.  2. 
Berhn,  Kracht.  XVI,  160  S.  M.  1,60.  |[KBGV.  89,  S.  102.]|  —  X  W.  D.,  Friedensfeier 
mj«na  1816:  BurschenechaftlBH.  4,  S.  327/9.  —  9)  X  O.  Sc  hn  au  digl,  Karl  Ludwig  Sand: 
ib.  6,  I,  S.  56/9,  77—80.  —  10)  X  F.  Brummer,  K.  Schramm,  Burschenschafter:  ADB. 
32,  8.  445  ff.  —  10*)  D.  Auflösung  d.  Jenaischen  Burschenschaft:  BurschenechaftlBH.  5,  I, 
3. 182  f.  —  19*)  X  Studentische  Exceeee  zu  Jena  1882/8:  ib.  II,  S.  29—32.  —  11)  H. 
▼.  Treittchke,  Deutsche  Geseh.  im  19.  Jh.  IV.  Teil.  Bis  z.  Tode  König  Friedrich  Wil- 
helms IIL    (=  Stafttengeseh.  <L  neuesten  Zeit.   27.  Bd.)    Leipzig,  S.  Hirzel.    1889.  8,  753  S. 

(Sition  No.  26  ff.;  DLZ.  11,  S.  784/6;  HZ.  65,  S.  158—68;  Gegenw.  37,  S.  248— 61.]|  — 


11,88  §  22.    Deutscher  Band  u.  Neues  Reich  (1815—91).    1889/91.    Hermann. 

Konferenzen.  Revolutionen  in  Polen  und  Italien;  später  noch  direkter: 
Luxemburger  Frage  [Teilung];  dann  Quadrupel- Allianz  und  Ostmächte.)  In 
Deutschland  dringt  jetzt  der  französische  Liberalismus  ein.  Man  könnte  wohl 
dafür  sagen :  die  liberalen  Elemente  wurden  von  jenseits  des  Rheins  ange- 
regt, geweckt,  in  gewisser  Beziehung  auch  gefärbt.  Braunschweig,  Kurhessen, 
Sachsen,  Hannover  sind  die  Stätten  der  konstitutionellen  Bewegung  in  Nord- 
deutschland. Lornsen  eröffnet  die  Schleswig-Holsteinische  Bewegung.  Seit 
dem  Sommer  1892  war  entschieden,  dafs  Deutschland  wieder  ganz  der  Politik 
der  Ostmächte  angehöre,  v.  Treitschke  bemüht  sich,  für  Preußen  zu  er- 
weisen, dafs  es  spröde  gegen  Rufsland  gewesen  sei,  im  besonderen  in  seinen 
spezifischen  Angelegenheiten.  Ob  diese  (z.  B.  Zollfragen)  nicht  geringfügig 
waren  im  Vergleich  zu  anderen?  Der  Zollverein  kommt  1834  zum  Abschluß. 
'Das  junge  Deutschland*  ist  ein  Abschnitt  betitelt,  der  wieder  eine  litterarische 
Fehde11*)  verursacht  hat.  Es  wird  das  geistige  Leben  in  weitem  Verstände 
dort  behandelt :  Die  'Halleschen  Jahrbücher'  Ruges  und  Echtermeyers  nicht 
nur,  und  Straufs,  sondern  auch  die  Kunst  und  kirchliches  Leben  (GoDsner). 
Bemerkenswert  sind  die  Abschnitte  über  das  neue  Verkehrswesen  (Eisen- 
bahngesetz) und  die  Darstellung  der  Zustände  besonders  in  Posen  und  Rhein- 
provinz (der  Kampf  wegen  der  rheinischen  Rechtspflege;  Kamptz'  Ungeschick, 
des  Oberprokurator  v.  Ammon  bemerkenswertes  Eintreten  für  das  rheinische 
Recht).  Der  weifische  Staatsstreich,  der  rückhaltlos  verurteilt  wird,  und  der 
kölnische  Bischofsstreit  schliefst  den  Band.  In  diesen  beiden  Kapiteln  legt 
v.  T.  die  '2  verhängnisvollen  Fehler  der  preufsischen  Politik'  dar,  glaubt  jedoch, 
'dafs  zu  Ende  des  Jahrzehnts  die  Wirrnis  der  deutschen  Dinge  sich  zu  lichten 
beginnt.'  Sehr  bemerkenswert  sind  die  Beilagen:  Bayerns  Politik  1819  f. 
Canning  und  Deutschland,  der  Herzog  von  Cumberland  und  das  Staatsgrund- 
gesetz. Prinz  Wilhelm  von  Preufsen  und  Prinzessin  Elise  Radziwill.  Preuüsen 
und  das  Bundeskriegswesen  (Preufsen  erlangt  für  den  Kriegsfall  das  Zu- 
geständnis des  Kommandos  über  die  übrigen  deutschen  Truppen  aufcer  den 
österreichischen),  ferner  König  Wilhelm  von  Württemberg  an  Minister  von 
Wangenheim.  Das  Frankfurter  Attentat  (aus  der  Erzählung  des  Dr.  Eimer). 
Stimmung  der  württembergischem  Opposition  1838.  Handschreiben  Ernst 
Augusts.     Aus  den  Aufzeichnungen  König  Friedrich  Wilhelms. 

1848—1859J61.  Neben  'neuen  Denkwürdigkeiten  aus  der  Pauls- 
kirche', lfi)  welche  berechtigterweise  die  Aufmerksamkeit  wieder  auf  die  wohl 
allzu  gering  geachtete  Versammlung  lenkt,  die  nun  doch  einmal  mit  dem 
Reichsverweser   und   seinem  Ministerium18)   an   ihrem   Platz    geschichtlich 


11»)  P.  N e r  r  1  i  c h ,  H.  v.  Treitschke  u.  d.  junge  Deutschland.  1./8.  Aufl.  Berlin,  Rosenbaum  & 
Hart.  84  S.  M.  1.  —  XG.  Geifsler,  Charlotte  Stieglitz  u.  Heinrich  v. Treitschke :  AZgB.  820 
(1890).  —  Proelfs,  D.  Cottasche  Buchhandlung  u.  d.  *  Junge  Deutschland';  nach  Origin.- 
Briefen:  ib.  181,  186,  216.  —  J.  Bourdeau,  Ün  apologiste  de  l'foat  prussien.  M.  Henri 
de  Treitschke:  RDM.  98  (1889),  S.  806—82.  —  Hb)  X  D.  preufs.  Heereazustand  in  d. 
letzten  Regierangszeit  Friedrich  Wilhelms  HI. :  AUgMilitZg.  25.  Jg  (1890),  No.  28/4.  (Nach 
Treitschke  u.  Boyen.)  —  Xv.  Treitschke,  Preufsen  u.  d.  Bundeskriegswesen  1881: 
FBPG.  2  (1889),  S.  228—81.  (Dem  4.  Band  als  Beilage  XX  beigegeben.)  —  X  D.  Aufruhr 
in  Braunschweig  1830:  PrJbb.  68  (1889).  (£.  Stück  aus  d.  4.  Bd.  d.  deutschen  Gesch.: 
Herzog  Wilhelm  in  beständiger  Fühlung  mit  dem  preufs.  Hof.)  —  X  Aus  Hastenpflngs 
Denkschrift  über  s.  Entlass.  aus  kurhess.  Diensten,  König  Friedrich  Wilh.  IH.  übcrsandt 
1.  Okt.  1837:  HZ.  63,  S.  428—53.  (Bezieht  sich  auf  dieselbe  Persönlichkeit,  die  1850 
e.  so  verhängnisvolle  Rolle  in  Kurhessen  u.  für  Preufsen  spielte.) 

12)  W.  Wiohmann,  Denkwürdigkeiten  aus  d.  1.  deutschen  Parlament.     Hannover, 
Helwing.    XIV,  568  S.    M.  10.  —  lg)  M.  Sieburg,  Herrn,  v.  Beckerath,  d.  Reiehsfinant- 


§  22.    Deutseher  Bund  u.  Keuei  Reich  (1815—91).    1889/91.    Hermann.  H,89 

unverrückbar  steht,  und  neben  der  schleswig-holsteinischen  Sache,  die  ja 
eine  so  merkwürdige  Wahlverwandtschaft  mit  der  deutschen  Frage  in  unserem 
Jh.  immer  gezeigt  hat,  wird  die  Teilnahme  der  akademischen  Jugend,  die 
gar  nicht  gering  war,  in  einigen  Punkten  erläutert.18*"16)  Lebhaft  ist  die 
Erörterung  der  Vorgänge  in  Berlin.17"20)  Gegenüber  der  v.  Sybelschen 
Erklärung  (vgl.  u.  N.  30)  der  zwei  ominösen  Schüsse  auf  dem  Schlofsplatz, 
velche  das  Signal  zum  Barrikadenkampf  wurden,  einer  Erklärung,  die  häufig, 
gegeben  wird,  dafs  nämlich  zufällig  sich  die  Gewehre  von  zwei  Grenadieren 
entladen,  erhebt  als  Augenzeuge  eine  einst  in  Berlin  sehr  angesehene  Persön- 
lichkeit, Dr.  Max  Schaßler,  Einspruch.21"*4)  indem  er  im  übrigen  sich  mit  den 
Aufsätzen  von  Emanuel  Mai'  einverstanden  erklärt,  versichert  er,  dafs,  nach- 
dem er  nicht  ohne  anscheinenden  Erfolg  mit  dem  Kommandierenden  der 
Troppen  von  Möllendorff  im  Namen  der  Bürger  und  Studenten  verhandelt 
hatte,44 »)  er  sah,  wie  'zwei  Grenadiere  aus  dem  Gliede  sprangen,  die  Gewehre 
senkten  und  zwei  Schüsse  auf  die  das  Trottoir  von  der  Ecke  der  Breiten 
Stralse  nach  der  Brücke  Passierenden,  darunter  auch  Frauen,  abfeuerten.' 
Ein  Berliner,  Ch.  E.,  damals  Heidelberger  Corpsstudent,  der  auf  die  Nach- 
richt von  den  Vorgängen  in  Berlin  aus  Besorgnis  um  die  Seinigen  sofort 
ia  die  Heimat  abreiste,  kam  am  19.  in  Hannover  an  und  traf  dort  mit  einer 
französisch  redenden  Herrengesellschaft  im  Hotel  zusammen.  Von  dieser 
ward  triumphierend  auf  den  Erfolg  hingewiesen,  den  sie  mit  dem  Aufruhr 
in  Berlin  gehabt.  Ob  daraus  der  Schlufs  auf  ein  Werk  französischer  Emissäre 
zwingend  ist,  erscheint  zweifelhaft :  Vom  Renommieren  bis  zur  Wirklichkeit 
ist  noch  ein  bedeutender  Schritt.  Nicht  alle,  welche  französisch  reden,  sind 
Franzosen.  Was  die  Emissäre  schon  am  2.  Tage  zur  Abreise  hätte  nötigen 
können,  ist  unklar.  —  Meyerinck,4a)  hält  die  ältere  Auffassung  aufrecht;  er 
bietet  eine  bis  ins  Kleinste  gehende  Darstellung  der  Erlebnisse  der  einzelnen 
Kompagnieen.  —  Die  widerspruchsvolle  Regierung  des  Königs  Friedrich 
Wilhelm  IV.  erfährt  durch  H.  Delbrück  und  R.  Koser  eine  scharfe  Be- 
leuchtung. Wir  werden  von  ersterem  dazu  gedrängt,8*)  anzuerkennen,  dafs 
die  angeblich  tragischen  Verwicklungen,  welche  in  dem  politischen  Canossa 
Preuisens,  in  Olmütz,  gipfelten,  für  ihn  fast  gar  nicht  einmal  Opfer  bedeuteten ; 
denn  er  war  mit  dem  Herzen  gar  nicht  oder  nur  wenig  beteiligt  bei  der 
Politik  der  vorangegangenen  Zeit :  'Er  hat  niemals  ernstlich  gewollt.'  —  Der 


minist«-  d.  Jahres  1 848.  Krefeld,  Krämer  u.  Baum.  1890.  —  13*)  F.  v.  L  e  v  e  t  z  o  w,  Yorgeseb. 
d.  Erhebung  d.  Herzogt.  Schleswig-Holet.  gegen  Dänemark  u.  d.  Krieg  1848.  (=  v.  Levetzow, 
Erinnerungen,  1,  L)  Schleswig,  Berges.  XVII,  1—150  S.  M.  1,60.  —  14)  0.  Braun, 
V.  deutschen  Studentenparlament  1848:  AZgB.  No.  186.  —  15)  D-  2.  Wartburgfest  Pfingsten 
1848:  BurseheneebeftlBU.  5,  S.  265—71.  —  16)  C.  Glassing,  D.  Anteil  d.  deutschen 
Burschenschaft  an  d.  schleew.-holstein.  Verfaas.-Kämpfen :  ib.  4,  S.  815/9.  —  17)  v. 
Mejerinck,  D. Th&tigkeit  d. Trappen  während  d. Berliner  M&rztage  1848:  Beiheft  i.MilitWBl. 
1891),  Heft  4/6,  S.  99—188.  Berlin,  Mittler.  M.  1,60.  —  18)  &  Ch.,  Beitrüge  s.  Gesch. 
d.  Berliner  Mirztage  d.  Jahres  1848:  HZ.  65,  S.  78  ff.  —  18*)  Kngler,  E.  Erinnerung 
<L  BerL  Marztege  1848:  DRs.  62,  S.  413  —  22.  —  19)  G.  Irmer,  War  K.  Wilhelm  als 
Prinz  t.  Preufsen  1848  in  Hannover?:  Hannöv.  Courier  (21.  Juni  1891).  ('Neue  Belege 
Ar  d.  Haltlosigkeit  d.  Tradition'  Quidde.)  —  20)  R-  Lutter,  D.  1.  Landtag  zu  Berlin: 
Bir  16,  S.  476,  484.  —  21)  Max  Schasler,  D.  Anfang  d.  Marzaufstandes  in  Berlin. 
Tsgebaeherinnerungen  e.  alten  Achtundvierzigers :  VossZg.  Sonntagsbeil.  No.  68  (1892).  (M. 
Sehssler  war  Leiter  d.  »Volksvereins1  u.  dadurch  sehr  bekannt.)  —  22/3)  X  Fr.  Grtitter, 
Erinnerungen  e.  Hannoveraners  aus  d.  J.  1848.  Hannover,  Weichelt.  1889.  48  S.  M.  0,50. 
—  24)  X  Alex.  v.  Hübner,  E.  Jahr  meines  Lebens  1848/9.  Leipzig,  Brockhaus.  879  S. 
M.  6.  —  24*)  S.  o.  N.  17.  —  25)  H.  Delbrück,  D.  Regierung  Friedrieh  Wilhelms  IV.: 


11,90  $  22.    Deutscher  Bund  u.  Neues  Reich  (1815—91).    1889/91.    Hermann. 

letztere96)  zeigt  uns  den  scharfen  Gegensatz  des  Thronfolgers,  des  Prinzen 
von  Prenfsen,  zur  Politik  im  Krimkrieg.  Während  dieser  wollte,  dafs  Preufseu 
nnd  Österreich  dabei  die  Rolle  von  Sekundanten  eines  Zweikampfs  spielten, 
die  nötigenfalls  Frieden  gebieten,  fahrt  der  König  jene  Halbheit  durch, 
welche  seinen  Bruder  zeitweise  bis  an  die  Grenze  des  Bruchs  treibt,  Prenfsen 
aber  1856  in  der  Rolle  eines  Mittelstaats  erscheinen  läfst,  nachdem  noch 
1850  Napoleons  III.  Vertrauter  Persigny  einen  gescheiterten  Versuch  ge- 
macht hatte,  Preufsen  in  das  französische  Interesse  zu  verflechten.87) 

Von  den  Männern  des  Vertrauens  dieses  Königs  lernen  wir  den  Frh. 
Karl  Ernst  Wilhelm  von  Canitz  und  Daliwitz  durch  ihn  selbst,  d.  h.  durch  die 
herausgegebenen  Bruchstücke  seiner  'M6moires  d'outre-tombe'  kennen.88 
Eigentlich  Offizier  —  trat  er  zur  diplomatischen  Laufbahn  Ober  und  war 
von  1845/8  Minister  des  Auswärtigen.  Der  König  'sah  in  seinen  Ministern 
nur  Werkzeuge, . .  .  schlug  es  aber  ziemlich  gering  an,  ob  sein  Werkzeug 
von  Stahl  oder  von  Blech  war'  (vgl.  FBPG.  II,  S.  303).  Er  tadelt  'Mangel 
an  Homogenität  in  dem  Ministerium ;'  Radowitz  u.  a.  werden  charakterisiert 
(ersterer  ungünstig,  vgl.  ebenda).  Christian  Karl  Josias  von  Bunsen  erfährt 
aus  Anlafs  des  100.  Geburtstages  eine  wohlwollende  Behandlung  durch 
Münz.99,89*)  —  An  der  Hand  von  (österreichischen)  Akten  und  ungedruckten 
Briefen  giebt  Ad.  Beer  m)  eine  umfassende,  höchst  durchsichtige  Dar- 
stellung der  Entwickelung  der  Politik  des  Fürsten  Schwarzenberg  in  Bezug 
auf  die  deutsche  Frage,  zugleich  eine  Art  von  psychologischer  Entwickelung 
seines  Standpunktes  von  anfänglicher  Unklarheit  und  Unbestimmtheit  zu  der 
bekannten  Unbeugsamkeit  und  Starrheit  gegenüber  den  nationalen  Hoffnungen 
und  Preufsens  Anwandlungen  und  berechtigten  Ansprüchen. 

1859J61 — 1891.  Durch  den  Übergang  der  Geschäfte  und  dann  der 
Würde  auf  den  Prinzen  von  Preufsen  wird  die  Entwickelung  vorzugsweise 
aus  der  rückschreitenden  Bahn  in  die  aufsteigende  bis  zu  der  Gründung 
des  neuen  Reiches  übergeführt.  Diese  ist  das  Hauptthema  des  grofsen  Werkes 
von  H.  v.  Sybel.80)  In  dem  Vorwort  bringt  der  Vf.  dasselbe  in  eine  gewisse 
Parallele  zu  seiner  'Geschichte  der  Revolutionszeit  1789 — 1800',  indem  er 
dieser  als  'dem  Zerfall  des  heiligen  römischen  Reiches  deutscher  Nation'  die 
Wiedergeburt  des  Deutschen  Reiches  gegenüberstellt.  Er  glaubt  es  aussprechen 
zu  dürfen,  'dafs  nach  so  zahllosen  unvollständigen,  halbwahren  oder  un- 
wahren Darstellungen  hier  ein  treues  und  umfassendes  Bild  der  preufsischen 
Bestrebungen  gegeben  wird.'  Von  Archiven  gegnerischer  Staaten  standen  die 
hannoverschen,  kurhessischen,  nassauischen  zur  Verfügung.  Für  die  Ge- 
währung des  Gesuchs  um  Benutzung  anderer  Archive,  glaubt  er,  sei  nicht  die 
mindeste  Aussicht  gewesen.  'Um  die  Benutzung  anderer  Archive  habe  ich 
mich  aus  dem  einfachen  Grunde  nicht  bemüht.'     Er  sieht  daher  bescheiden 


PrJbb.  65  (1890),  S.  78—88.  —  26)  &•  Koser,  Z.  Gesch.  d.  preufsischen  Politik  wahrend 
d.  Krimkrieges:  FBPG.  2  (1889),  S.  233—48.  —  27)  X  .G.  Rothan,  Sourenirs  diplo- 
matiques.  M.  de  Persigny  a  Berlin  1850:  RDM.  98,  L1X  annee  (1889),  S.  48—68.  (P.  soll 
Prenfsen  gewinnen.  Persönl.  Streitigkeiten  hindern  d.  Erfolg.)  —  28)  D.  Freiherrn  Carl 
Ernst  Wilhelm  t.  Canitz  u.  Dallwitz  Denkschriften.  Ans  d.  Nachlafs  herausgegeben  ▼. 
seinen  Kindern.  Berlin,  W.  Hertz.  1888.  2  Bde.  V,  860;  844  S.  M.  12.  —  29)  B. 
Münz,  Christ  CarlJosias  Bansen:  VossZg.  Sonntagsbeilage  No.  891/2  (1891).  —  29*)  X 
Th.  Eckart,  Erinner,  an  Fr.  Wilh.  IV.  t.  Pr.  Hannover,  Manz.  108  S.  IC  1.  —  29*) 
A.  Beer,  F.  Schwarzenbergs  deutsche  Politik:  HTb.  (1891),  S.  1—106. 

SO)  H.  t.  Sybel,  D.  Begründung  d.  Deutschen  Reiches  durch  Wilhelm  I.  Vornehmlich 
nach  d.  preufsischen  Staatsakten.    Bd.  I/V.    München  u.  Leipzig,   Oldenbourg.    1890.   — 


§  22.    Deutscher  Bund  n.  Neues  Reich  (1815—91).    1889/91.     Hermann.  IJ,91 

seine  Publikation  zugleich  als  eine  Anregung  zu  Berichtigungen  und  Ergän- 
zungen an.  Lebhaft  setzt  die  Entwickelang  mit  dem  29.  Angnst  1851  ein,  dem 
Tage  der  Überreichung  seiner  Ereditive  an  den  Bandespräsidenten,  durch  den 
bisherigen  Deichhauptmann  0.  v.  Bismarck-Schönhausen.  Eine  Charakteristik 
führt  in  gewohnter  Vollendung  zur  Darstellung  der  Wirksamkeit.  Zu  B.s 
Wertschätzung  eines  richtig  geleiteten  Studiums  der  Geschichte  sieht  v.  S. 
«ein  ganzes  späteres  Leben  als  Kommentar  an.  Das  eigenartige  Verhältnis 
Friedrich  Wilhelms  und  v.  Bismarcks  ist  für  beide  bezeichnend :  zuweilen  (in 
dem  russisch-preufsiscben  Verhältnis)  Übereinstimmung  des  Resultats  bei  gänz- 
lieber Verschiedenheit  der  Grundanschauung  über  die  Behandlung  politischer 
Fragen.  Damit  tritt  die  Betrachtung  in  die  Periode  des  Krimkriegs;  das 
7.  Bach  leitet  zu  Wilhelm  I.  über. 80*)  Das  v.  Sybelsche  Werk  beherrscht 
zugleich  einen  nicht  unbeträchtlichen  Teil  der  periodischen  Litteratur.  Schon 
einige  der  oben  betrachteten  Aufsätze  benutzen  v.  Sybels  Akten.  Koser 
nellt  in  wirksamer  Weise  die  3  'grofsen  Treffer*  des  Jahres  1890  (v.  Treitschke 
—  Bojen,  nnr  bis  zu  den  Freiheitskriegen  reichend;  vgl.  oben  Preufsen  — 
und  ?.  Sybel)  zusammen,  um  einige  Wendepunkte  preufsischer  (und  zugleich 
deutscher)  Geschichte  im  19.  Jh.  zu  erhellen.81)  Es  wird  andererseits  mit 
Recht  darauf  aufmerksam  gemacht,  dafs  diese  'Akten'  nicht  die  Objektivität 
'venetianischer  Gesandtschaftsberichte'  besitzen, M)  während  andere  (Kluck- 
hohn)  uneingeschränkt  loben.8*)  Die  Sache  wird  von  1864 — 71  durch 
Blut  und  Eisen  reguliert:  Diese  Seite  behandelt  (vgl.  unt.  Note  34)  und  ver- 
folgt darüber  hinaus  bis  1876  ein  anonymer  Sachse84)  wohl  vom  sächsischen 
Standpunkt  ans. 

Von  den  Kriegen85)  wird  derjenige  von  1864  am  wenigsten  bebandelt.88) 
Unter  den  Arbeiten  über  diesen  ist  die  Beleuchtung  der  militärischen  Vor- 
kehrungen in  Norwegen 88a)  hervorzuheben. 

Über  1866*1)  und  1870J71**)  haben  wir  in  unserem  Zeitraum  sogar 
Darstellungen  von  H.  v.  Moltke,  die  noch  neben  den  Generalstabswerken 
ihre  Bedeutung  behaupten.  Aus  1866  ist  die  Schlacht  von  Langensalza 
bevorzugt  in  der  Forschung. 8g,m)     An  des  Strategen  Darstellung  tritt  von 


36*)  Wir  behalten  d.  Fortetzung  dem  nächsten  Jahresbericht  vor.  —  $1)  R.  Kot  er, 
L  preußischen  Gesch.  im  19.  Jh.:  FBP6.  8  (1890),  S.  221—38.  —  $fc)  ▼•  Sybel  über 
d.  Gründung  d.  Deutschen  Reiches:  Grenzboten  49,  I,  S.  218  f.,  262  f.  ('Wir  heben  d. 
ifles  aber  nur  hervor,  um  zu  rerhüten,  dafs  man  in  d.  Sy  belachen  Werk  d.  Ideal  d. 
frnteuong  unserer  neuesten  Gesch.  zn  finden  erwarte/)  —  SS)  A.  Klnokhohn,  H. 
r.  Sybels  Gesch.  d.  Begrün  d.  d.  D.  Reichs.  2.  Bd.  S./5.  Bd.:  DRs.  62  (1890),  8.  127—49; 
64  (1890),  S.  251 — 80.  ('In  d.  2.  Bde.  s.  epochemachenden  Werkes  bringt  H.  v.  Sybel 
4.  Xenen  u.  Interessanten  mehr  noch  als  in  d.  ersten.')  —  84)  Zehn  Jahre  in  Krieg  u. 
Frieden  1866  —  76,  v.  Vf.  d.  Jogenderinnerungen  e.  alt.  Sachsen.  Dresden,  Hackarath. 
1*89.  147  S.  M.  2.  —  S5)  X  J.  Scheibert  A  t.  Reymond,  D.  mitteleurop.  Kriege 
in  d.  J.  1864,  1866,  1870/1  nach  d.  Werken  d.  österr.  n.  preufs.  Generalstabs  bearb.  Heft  1/2. 
Zürich,  Orell  Füfsli.  1—144  S.  —  SC)  ▼.  Werner,  Kontreadmiral,  D.  Seegefecht  bei  Helgo- 
land 9.  Juni  1864:  DR.  d.  Gegenwart  v.  Fr.  Biene  mann  1  (1889),  S.  480—43.  (Kritik  d. 
Darstellung  d,  dan.  Marine-Offiziers  O.  Ltttken.)  —  86*)  D*  milit.  Maßnahmen  in  Norwegen 
im  Anlafs  d.  diu. -deutsch.  Krieges:  Norsk.  mil.  tidskr.  (1890),  Heft  8.  —  Vgl.  übrigens 
AÜjfthrlfch  §§  89.  60/1.  —  87)  H.  r.  Moltke,  D.  Schlacht  t.  Königgrftts,  mitget.  r.  H.  r. 
Treitschke:  AZgB.  No.  180.  (Abgedruckt  in  d.  ges.  Schriften,  Tgl.  u.)  —  88)  Graf  Moltke, 
Geseh.  d.  deatsch-franzds.  Krieges.  (=  Moltke,  Gesammelte  Schriften  n.  Denkwürdigk.  III. 
l.u.  2.  Aufl.)  Berlin,  Mittler.  XVI,  428  S.  M.  7.  —  89)  J-  ▼•  Reitzenstein,  D.  königl. 
hannoversche  Artillerie  1866.  Hannover,  Schulbnchhandlnng.  112  S.  M.  0,60.  —  D. 
Schlacht  bei  Langensalza  n.  d.  Operationen  zu  derselben:  Intern.  R.  üb.  d.  ges.  Armeen  u. 
Flotten  (Kot.  «-  Dez.  1890,  Jan.  1891).  —  H.  Gutbier,  D.  Kampf  bei  Langensalza,  e. 


11,92  §  22.    Deutscher  Band  u.  Neues  Reich   (1815—91).     1889/91.    Hermann. 

neuem  die  Sachlichkeit  in  glänzendster  Weise  hervor,  auch  seine  Bescheidenheit; 
dazu  ist  ihm  gelungen,  das  Schwierige  fafsücher  als  im  grofeen  General- 
stabswerk zu  geben.  Was  1866  angeht,  so  wird  eine  wichtige  Episode,  die 
Vorbereitung  auf  die  Entscheidungsschlacht  behandelt.  Der  Gedanke  des 
grofsen  Kriegsrats  wird  als  unhistorisch  bezeichnet  Der  Krieg  von  1870/71 
ist  besonders  deswegen  so  reich  mit  Litteratur  bedacht,  als  Franzosen  und 
Deutsche  fort  und  fort  wetteifern  in  Behandlung  desselben,  und  zwar  handelt 
es  sich  dabei  nicht  etwa  nur  um  exakt  kriegswissenschaftliche  Beleuchtung, 
sondern  auch  um  allerlei  Spezialinteressen  und  -Erinnerungen.40)  Wichtige 
Aufschlüsse  über  die  inneren  Zusammenhänge  der  Dinge  in  den  entscheidenden 
Augenblicken,  auch  über  die  Beziehungen  des  Hauptministers  erhalten  wir 
aus  den  Roon-Publikationen.*1) 

Reich  ist  die  Moltke-12)  und  Bismarcklitteraturf9)  da  des 
einen  Tod,  des  andern  Rücktritt  in  unsere  Berichtsjahre  fällt.  Wir  heben 
hervor  die  Charakteristik  Bismarckscher  Staatskunst  aus  der  Feder  eines 
seiner  namhaften  Gehilfen,  Konstantin  Röf sie r s,  der  seinen  —  Apotheose 
wohl  nicht  mehr  zu  nennenden  —  Rückblick  über  eine  Reihe  von  'Frage- 
zeichen' führt,  die  auch  nach  seiner  Oberzeugung  in  der  Politik  des  Kanzlers 
übrig  bleiben.  Ein  anonymer  (chiffrierter)  Mitarbeiter  der  HPBU.  bringt 
eine  Studie  über  den  Ursprung  und  Ausgang  des  'Kulturkampfes'  zu  dem 
Schlafs,  dafs  Bismarck  den  letzteren  von  langer  Hand  vorbereitet  hat.  Schon 
1852  der  katholischen  Kirche  feindlich,  ist  er  der  Urheber  wesentlich  selbst. 
In  einem  ganz  anonymen  anderen  Aufsatz  desselben  Organs  wird  ein  Teil 
der  Schuld  auf  seine  katholischen  Freunde  abgewälzt.  Daran  reihen  wir 
die  Erörterungen  über  die  staatsmännische  Arbeitsleistung  des  1.  Reichs- 
kanzlers,44~4ib)  seine  Schöpfungen,  besonders  Norddeutscher  Bund,  Deutsches 


Gedenkbneh.  Langensalza,  Wendt  &  KlauwelL  275  S.  4  Lieferungen  a  75  Pf.  —  Vgl.  auch 
Fr.  v.  d.  Wengen,  General  Vogel  v.  Falckenstein  n.  d.  hannov.  Feldzug  r.  1866.  Offene« 
Sendschreiben.  Gotha,  F.  A.  Perthes.  1887.  —  39»)  D.  Gefecht  bei  Rudersdorf  28.  Juni 
1866:  AMZg.  (1891),  No.  7  u.  8.  —  H.  Sander,  D.  Dornbirner  Schützen-Kompagnie  1866. 
Dornbin),  Rusch.  59  S.  M.  0,70.  —  E.  Schüler,  D.  Gefecht  bei  Skalitz  28.  Juni  1866: 
StreffleursZ.  32,  I,  S.  255—70.  —  Z.  Gesch.  d.  Kriegsereignisse  1866:  AMZg.  (1891, 
No.  10.  —  D.  Seeschlacht  bei  Lissa:  NFrPreese  No.  9,  S.  660.  —  Fr  icke,  Aus  d.  Feld- 
zuge 1866.  Leipzig,  Fr.  Richter.  248  S.  M.  8.  (Briefe  etc.)  —  Morawitz,  Erinnerungen 
an  1866.  NFrPresse  No.  9645.  —  A.  v.  Holzhausen-Gablenz,  Erinner,  e.  österr. 
Offiziersfrau.  1866.  Gotha,  F.  A.  Perthes.  68  S.  M.  1.  —  40)  Erinner,  e.  ehem.  PftU. 
Reserve-Lieutenants.  Kaiserslautern}  Crusius.  288  S.  M.  2,40.  —  41)  Aus  d.  Leben  d.  Grf. 
Albr.  v.  Roon:  DR.  v.  Fleischer,  14.  Jg.  II,  V;  16.  Jg.  I,  II,  III,  IV  (1889—90).  (Auf- 
sätze u.  Briefe.)  —  R.  v.  D.,  Graf  Albrecht  v.  Roon:  DRs.  15,  II,  S.  48—66;  16,  IV, 
S.  1—12.  (XI— XXXIX  ['Interessante  Schriftstücke'].)  —  42)  E.  Cur t ins,  Grf.  H. 
v.  Moltke:  SBAk Berlin  (1891),  S.  638—48  u.  AZgB.  No.  185  ff.  —  K.  Braun,  Grf. 
Moltke:  WPK.  28,  II,  S.  132/9.  —  H.  Delbrück,  Feldmarschall  Moltke:  PrJbb.  67, 
S.  530/4.  —  L.  Drapeyron,  La  geographie  au  Service  de  Moltke:  BGeogr.  14,  S.  421 — 33. 
-  Schott,  Grf.  Moltke:  Unsere  Zeit  91,  S.  531  —  61.  —  A.  Veugloire,  Le  feld- 
marechal  de  Moltke:  Bibliogr.  univ.  51,  S.  5 — 36.  —  E.  Schreck,  Generalfeldm.  Grf. 
H.  v.  Moltke.  Düsseldorf,  F.  Bagel.  1890.  109  S.  M.  1,20.  —  A.  Kohut,  Moltke  als 
Denker.  Berlin,  Gerstmann.  1890.  125  S.  M.  1.  |[NatZg.  48,  No.  575;  Grenzboten  48, 
III,  S.  481.]|  -  43)  Conetantin  Röfsler,  Fürst  Bismarck :  PrJbb.  (1890),  S.  448—60.  — 
H.  Delbrück,  D.  Anfange  d.  Bismarckschen  Ministeriums.  (1890),  S.  438—42.  —  Füret 
Bismarck  u.  d.  Aufbau  d.  Deutschen  Reiches:  DRv.  14.  Jg.  (1889),  Bd.  1  S.  1/9,  129—45, 
267— 68;  Bd.  2,  S.  1—10,  126—37.  (V.  1848— 71  reichend;  Aufzeiohn. e. preufs.  Diplomaten.) 

—  Bismarck,   Parlam.  Reden.    Bd.  11/3,    14  (Doppelbd.)    Stuttgart,   Union.     213,   249, 
326,  476  S.  a  Bd.  M.  1.    (Bd.  13  bis  z.  Kolonialpolitik,  d.  Doppelbd.  Reichstagsaeasion  84/5.) 

—  A.  v.  Unger,  Unterredungen  mit  Bismarck.  II.    Berlin,  Eckstein  Nfg.    205  S.    M.  2,50. 


{  22.    Deutscher  Bnnd  u.  Neues  Reich  (1816—91).     1889/91.    Hermann.  II  93 

Reich  und  Dreibund,  auch  Kolonialpolitik.  Er  selbst  erklärte,  besonders 
stolz  auf  die  dänische  Sache  zu  sein  ('die  diplomatische  Gampagne  für 
Schleswig-Holstein'). 44°)  Ein  der  Publikation  Aber  die  Frankfurter  Gesandten- 
tbitigkeit  analoges  grofses  Werk  auf  aktenmäfsiger  Grundlage  hat  derselbe 
Heransgeber  der  Wirtschaftspolitik,  wenn  man  nicht  lieber  sagen  sollte  Wirt- 
schaftsentwickelung (auch  Entwickelung  der  wirtschaftlichen  Ansichten),  ge- 
widmet.44*) Einen  interessanten,  viel  umstrittenen  Punkt  der  europäischen 
Verhältnisse  behandelt  Weil,45)  nämlich  Englands  Stellung  zu  Frankreich 
im  Jahre  1870/71,  Köngi  das  Verhältnis  von  Beust  und  Andrassy46)  in 
derselben  Zeit,  welches  wohl  von  entscheidender  Bedeutung  gewesen  ist  für 
die  österreichischen  Entschlüsse. 

Anfser  Wilhelms  I.  politischer47)  Korrespondenz  und  Oncken 
;*nch  Adami  vergl.  JBG.  1888)  heben  wir  hervor  v.  Natzmers  Nach- 
wew,47*"47«)  daf8  bei  der  Verweigerung  der  Genehmigung  zur  Ehe  des  Prinzen 
mit  Elise  Radziwill  (die  übrigens  jetzt  auch  als  evangelisch  erwiesen  wird) 
die  Ansprüche  der  Linie  des  Prinzen  Karl  keine  Rolle  spielten,  da  dieser 
sein  Haus  erst  gründete,  als  das  andere  Projekt  schon  abgethan  war. 

Zu  Kaiser  Friedrich  führt  eine  Charakteristik  desselben  als  Prinzen 
tos  dem  Jahre  1848  durch  seine  Mutter.  Kaiser  Friedrich  betreffend,48)  hat 
die  Veröffentlichung  des  Tagebuchs  noch  weitere  Erörterungen  selbst  im 
Ausland48*)  hervorgerufen.     In  vielen  Kreisen  hat  (einigermafsen  peinliches) 

—  Bismarck,  Gerammelte  Werke,  Briefe,  Reden  u.  Aktenstücke,  Volksausgabe  hersg.  v. 
Br.  Waiden.  4  Teile.  Berlin,  Fried.  876,  416,  899,  400  S.  M.  6.  —  Drei  Briefe  Bismareks 
u K.  Wilhelm:  Grenzboten  49,  II,  S.  1/4.  (*  1872.)  —  Bismarckbriefe.  NF.  Berlin,  C.  Heymann. 
III,  176  S.  M.  2,50.  —  P.  M.,  Hut.  über  Fürst  Bismarck  vor  d.  Anfang  n.  a.  Ende  d. 
Kaltarkampfea.  (Schlafs):  HPB11.  108  (1889).  -—  Z.  Affaire  Antonelli-Bismarek-Taufkirehen. 
D.  Berater  Bismareks  beim  Ausbruch  d.  Kulturkampfes:  ib.  104  (1889),  S.  768  f.  —  W. 
iL  Dawson,  Bismarck  and  State  socialism;  an  exposition  of  the  social  and  econ.  legis- 
lauen  of  Germany  ainee  1870.  London,  Sonnenschein.  168  S.  2  eh.  6  d.  (Deutsche  Übers. 
ßnl  bibfiogr.  Bureau]  Hannover,  Bacmeister  172  S.  M.  2,80.)  —  44)  H.  Robolsky, 
D.  mittelenrop.  Friedensliga,  ihre  Entat.,  Entw.  u.  Zukunft  Leipzig,  Renger.  804  S.  M.  f>. 
Ttrwertung  biet.  Methode  zu  e.  Sensationsschrift'.  Quidde.)  —  Bin  ding,  Norddeutscher 
Bond.  E.  Beitrag  x.  Lehre  t.  d.  Staatenschöpfung.  Leipzig,  Duncker  &  Humblot.  |[Flathe: 
HZ.  64,  8.  816  f.]|  —  44*)  Brix  Förster,  Deutsch-Ostafrika;  Geogr.  u.  Gesch.  d.  Kolonie. 
Upiig,  Brockhane.  204  S.  M.  6.  |[CB1.  S.  1091  f.]|  —  44»)  W.  Weifsenborn,  Sechs 
Jahre  deutsche  Kolonialpolitik.  Berlin,  Deubner.  64  S.  M.  1.  |[A11g.  Missionszeitung  S.  888  f.l| 

—  44«)  Bismarck  u.  Schleswig-Holstein:  Grenzboten  49  (1890),  S.   198-208.   —   44*) 

t. Posehinger,  Aktenstücke  z.  Wirtschaftspolitik  d.  Fürsten  Bismarck.  I.  bis  1880.    Berlin, 

Hornig.  —  Dokumente  z.  Gesch.  d.  Wirtschaftspolitik  in  Preufsen  u.  im  Deutschen  Reich. 

.=  First  Bismarck  als  Volkswirt;  III:  1885—90.)  Berlin,  C.  Heymann.  XIII,  812  S.  M.  10.  — 

Henne  amRhyn,  D.  nationale  Einigung  d.  Deutschen,  d.  Entw.  u.  d.  Aufgaben  d.  Reiches. 

HsonoTer,  Meyer.   92  S.  H.  1,50.  |[BULU.  (1891),  8.  898.]|  —  XG.  v.  Gofsler,  Ansprachen 

*.  Reden.    Berlin,   Mittler.    XI,  574  S.   —   45)  G.  D.  Weil,   L'attitude   de   l'Angleterre 

Ti*-s-Tii  de  la  France  en  1870/1.    (=  Le  Cabinet  Gladstone  et  l'opinion  publique.)    Paris, 

Ksrpou.    92  S.    —    46)  &  Kdngi,  Beust  u.  Andrassy  1870/1:  DR.  15,   II,   S.    1—28, 

147-66.  ~  47)  PoliL  Korrespondenz  Wilhelms  I.    2. Aufl.    Berlin,  Stein itz.    XIX,  412  S. 

M.  5.  —  Oncken,  Zeitalter  Kaiser  Wilhelms.    Bd.  II.    (=  Allg.  Gesch.  in  Einzeldarstell.) 

Berlin,  Grote.     289—448   8.   —    Adami,   Buch   v.   Kaiser   Wilhelm.    Schlufs.    Bielefeld, 

Velhagen  &  Klaaing.    —  47»)  Gneomar  E.  v.  Natzmer,   Kaiser   W.    I.,   d.   Prinz.  Elise 

Ha&iwül  u.  d.    Kaiaerin  AugusU:   DB.  62  (1890),  S.  161  —  86.    (Briefe.)   —  47»)  X  L. 

Msrquardt,  Charaktexzttge  u.  Anekdoten  aus  d.  Leben  K.  Wilhelms  I.   Leipzig,  R.  Richter. 

1890.   250  8.    M.   8,50.    |[LCB1.  (1891),  S.  878.]|  —  47«)  Prinzessin  ▼.  Preufsen  (spater 

Kaiserin  August«)  an  Major  ?.  Roon.    Babelsberg  22.  Okt.  1848:  Tagl.  Rundschau,  unter* 

btamgebeilage  No.  40  (1890).  (Charakteristik  d.  spätem  Kronprinz.)  —  48)  Gustav  Frey- 

t&g.  D.  Kronprinz  n.  d.  deutsche  Kaiserkrone.    Leipzig,  Hirzel.  —  X  D.  Kaiserfrage  u.  Geff- 

tasTagebuehblsUter:  Grenzboten  Jg.  48,  I  (1889),  S.  845—51.  —  48»)  D-  de  Lonlay  et 


II  94  §  22-    Deutseher  Bund  u.  Neues  Reich  (1815—91).    1889/91.    Hermann. 

Aufsehen  6.  Freytags  Stellungnahme  erregt,  der  des  Kronprinzen  Kaiser- 
begeisterang  anscheinend  auf  Eitelkeit  vorzugsweise  zurückfahren  wollte, 
selbst  sich  aber  dabei  bekennen  mufs  als  einen,  der  in  jener  entscheidenden 
Zeit  retardierend  wirkte.  Was  er  befürchtete  (Prachtentfaltung),  hat  sich  als 
notwendig  eintretend  nicht  erwiesen ;  dafs  Könige  auch  prachtliebend  waren, 
steht  fest.  —  Der  greiBe  Mathematiklehrer  des  Verewigten  giebt  noch  einige 
Erinnerungen  zum  Besten.*8*)  —  Von  nicht  sehr  wohlwollendem  Standpunkt 
wird  in  den  Grenzboten  der  Konflikt  des  Vaters  uud  des  Sohnes  in  der 
Zeit  des  preufsischen  Verfassungskonflikts  dargestellt.484) 

Von  Lebensbildern  heben  wir  v.  Po  sc  hingers40)  Arbeit  über 
Lothar  v.  Bucher  hervor,  ferner  Rankes  selbstbiographische  Aufzeichnungen; 
die  Biographieen  des  'alten  Harkort'  (von  seinem  Schwiegersohn  Berger;  beide 
bekannte  Westfälische  Politiker),  des  weiland  Generalpostdirektors  Schmücken 
(wohl  des  letzten  der  alten  Schule)  von  E.  Friedländer,  Landfermann 
(war  Schulrat  in  Koblenz  und  im  Kampf  mit  der  Reaktion  in  den  fünfziger 
Jahren;  eine  merkwürdige  Persönlichkeit).  Aufser  mehreren  Windthorst-Bio- 
graphien  erwähnen  wir:  Erinnerungen  J.  Hegels.  Dieser  Sohn  des  grofsen 
Philosophen  war  lange  Jahre  vortragender  Rat  im  Staatsministerium  unter 
Bismarck;  erst  später  Konsistorialpräsident.  Aus  der  früheren  Zeit  erzählt 
er  eine  merkwürdige  Episode  aus  der  Epoche  des  Verfassungskonflikts :  Die 
Minister  (einschliefslich  v.  Roons)  waren  bereit,  auf  einen  Vermittlungs- 
vorschlag (aus  der  Mitte  der  Kammer)  einzugehen.  Da  veranlafste  der  König 
durch  unzweideutige  Eröffnung  der  Gefahr,  dafs  er  die  Regierung  niederlege, 
dafs  die  Minister  sich  zu  weiterem  Widerstand  bereit  erklärten.  —  Mit 
Pietät  ist  Döllingers  von  Egelhaaf 49*)  gedacht.  Diese  fehlt  auch  nicht  ganz 
in  den  Mitteilungen  seines  ehemaligen  Amanuensis,40b)  der  aber  aus  früherer 
Zeit  seinen  Abfall  zu  erklären  sucht.  Unter  den  Lebensbildern  von  unseren 
Führern   findet   wohl   dasjenige   des  1.  Admirals   Preufsens  Beachtung.  °e 


H.  6a  11  i,  1870/1;  leg  souvenirs  de  Frlderio  III.  examen  crit.  Paris,  Garnier.  1888. 
210  S.    Fr.   1,25.  —  X  D.  Tagebuch  d.  Preuf*.  Kronprinzen  1866:  NFrPresse  No.  964':. 

—  48*)  &•  Schellbach,   Erinnerung   an  d.  Kronprinzen  Friedr.  Wilhelm:    DB.  16.  Jg. 
(1890),  V,  S.  1—11.  —  X  PrinzKraft  zu  H  ohenlohe-Ingelfingen,  E.  Kriegterinne 
rung  an  Kaiser  Friedrich:  PrJbb.  64,  S.  707—20.  —  48e)  D-  Kronprinz  in  d.  Konfliktszeit: 
Grenzboten  Jg.  48,  II  (1889),  S.  586—650. 

49)  H.  t.  Poschinger,£.  Achtundvierziger ;  Lothar  Buchers  Leben  u.  Werke  I.  Berlin, 
Hennig.  808  S.  M.  2,50.  |[DR.  15,111,  S.  258.]|  —  Berger,  D.  alte  Harkort,  e.  westfälische« 
Lebens-  u.  Zeitbild.  Leipzig,  Bftdeker.  1890.  XVI,  650  S.  M.  7.  —  K.  Wippermann, 
Ludwig  Rönne:  ADB.  29,  S.  188/6.  —  R.  Schramm,  Generalkonsul  Rud.  Schramm:  ib.  32. 
S.  446—50.  —  KFriedländer,  Gottl.  H.  Schmücken.  General-Postdirektor :  ib.  S.  68  ff.  — 
Alfred  Dove ,  L.  v.  Ranke,  z.  eigenen  Lebensgesch.  (=  2.  u.  8.  Ges.- Ausgabe  d.  Werke  Bd.  53 
u.  54.)  Leipzig,  Duncker  &  Humblot.  XII,  731  S.  M.  10.  — D.  W.  Landfermann,  Erinner, 
a.  s.  Leben.  Leipzig,  J.  Bttdeker.  1890.  889  S.  M.  4.  |[PrJbb.  67,  S.  414  f.]|  —  Jon.  Menzen- 
bach,    Ludw.  Windthorst  i.  s.  Leben  u.  Wirken.    Trier,    Paulinus-Dr.     128  S.    M.  0,50. 

—  P.  Haj  unk  e,  L.  Windthorst.  £.  Lebensbild.  (=  Frank/.  Broschüren.)  Frankfurt,  Fösser. 
51  S.  M.  0,50.  —  Immanuel  Hegel,  Erinner,  aus  m.  Leben.  Berlin,  Ev.  Yereinsbuchh.  56  S. 
M.  1.  —  49«)  G.  Egelhaaf,  Z.  Gedächtnis  Döllingers:  DB.  62  (1890).  (Glaube  an  d.  Zu- 
kunft d.  Sache.  Gespräch  3.  Okt.  1887.)  —  49*)  Döllinger:  HPB11.  —  49«)  Batsch,  Admiral 
Prinz  Adalbert  v.  Preufsen.  Berlin,  Brachvogel  AR.  811  S.  —  Conrady,  Aug.  v.  Werder. 
|[FBPG.  3,  S.  326;  JDAM.  74,  S.  134;  DLZ.  11,  S.  722.]|  (Entgegnung  v.  d.  Wongen» 
DLZ.  11,  S.  910.)  —  B.  Poten,  Gen.  L.  t.  Schlotheim.  Gen.  Chr.  ▼.  Schmidt.  Gen.  K. 
y.  Schmidt.  Gen.  K.  W.  G.  v.  Schöning:  ADB.  81,  S.  668,  716;  32,  S.  1/3,  311  f.  — 
B.  t.  Kleist,  D.  General,  d.  preufs.  Armee  1840—90.  Hannover,  Helwing.  XVIII,  1106  S. 
M.  20.  —  X  J.  Hart  mann,  Erinnerungen  e.  deutschen  Offiziers.  2  Tle.  8.  Auflage.  Wies- 
baden, Bergmann.     18«9.    |f Grenzboten  49,  II,    S.  91  f.]|  —  X  D.  Feldzug   d.  1.  deutsch 


§  23.    Österreich.    Loserth.  11,95 

Lebhafte  Thfitigkeit  herrscht  auf  dem  Gebiete  der  Kriegsgeschichte60) 
und  -Wissenschaft,60*)  aufser  zahlreichen  Regimentsgeschichten.  —  Was  die 
Verhältnisse  zunächst  der  katholischen  Kirche  angeht,  so  zieht  der  Kultur- 
kampf immer  noch  seine  Kreise  (vgl.  oben).51)  Hand  in  Hand  damit  geht  der 
Kampf  gegen  den  streitbaren  evangelischen  Bund,  den  eine  Stimme61*)  in 
Zusammenhang  mit  der  einstigen  evangelischen  Allianz  bringt  und  scharf 
beurteilt.  Wie  ein  Idyll  nimmt  sich  dagegen  aus  die  Zeit  der  Einrichtung 
einer  preufsischen  Gesandtschaft  in  Rom,  der  ersten  nicht  katholischen  (zur 
Vertretung  seiner  katholischen  Unterthanen  habe  sie  der  König  gewünscht). 
Consalvi  und  die  Gesandten  verstehen  sich  aufs  beste;  es  sind:  Humboldt, 
Niebohr,  Bansen.51*) 

W.  Maller  setzt  seine  Jahresgeschichten58)  fort;  alle  seine  Arbeiten 
finden  sichtlich  grofse  Verbreitung.  Wie  wir  schon  früher  hervorgehoben 
haben,  stört  sein  politischer  Standpunkt  niemanden  besonders  in  der  Be- 
nutzung seiner  jährlichen  Publikation.  Übrigens  kann  man  ja  die  bekannten 
Geschichtekalender  zur  Vergleichung  heranziehen. 


f  23. 

österreic  h.*) 

J.  Loserth. 

(Verwandtes  in  anderen  55  t.  »Handbuch',  S.  39.) 

Niederösterreich*  An  allgemeineren  Werken  über  die  Landes- 
geschichte Niederösterreichs  fehlt  es.  Die  zahlreichen  größeren  und  kleineren 
Abhandlungen  Aber  die  prähistorische  und  römische  Periode  finden  sich  auch 
diesmal  in  der  Bibliographie  von  W.  Haas.1)  Mit  besonderem  Eifer  und 
gutem  Erfolge   werden  die  Ausgrabungen  in  Carnuntum  fortgesetzt.     Die 


Armee:  NMilitBIL  37,  S.  161—72,  274-87,  353—65,  449—68.  —  50)  r.  Rotenhan, 
D.  nenere  Kriegagesch.  d.  Kavallerie.  1.  Periode  1859 — 70.  München,  G.  Franz'  Verl.  411  S. 
X.4,50.  —  A.  Teedorpf,  Gesch.  d.  kaiserl.  deutsch.  Kriegsmarine  in  Denkwürdigkeiten  v. 
tilg.  Intereaae.  Kiel  u.  Leipzig,  Lipsias  &  Tischer.  1889.  |[W.  A.  Be  rger:  DR.  59  (1889), 
S.  151/2  ('mehrere  bisher  nicht  allg.  bekannt  geword.  Einzelheit.').]!  (Beginnt  mit  e.  kurz. 
G«sch.  d.  schlerw.-holst.  Marine  [1848 — 51],  sowie  d.  deutschen  Reichsmarine  [1848 — 52].) 

—  5#*)  A.  Heye,  D.  Marine-Infanterie  1849—90.  E.  Beitr.  z.  Gesch.  d.  kaiserl.  Marine. 
Berlin,  Mittler,  201  S.  M.  5.  —  51)  Aus  d.  ersten  Jahren  d.  preufsischen  Gesandtschaft 
beim  heilig.  Stuhl  (=  Consalvi  u.  d.  preufsischen  Gesandten  in  Rom):  HPB11.  108,  S.  489—51. 

-  dl»)  X  W.  Beysc  hlag,  Staat  u.  Kirche  in  Preufsen  i.  19.  Jh.:  DEvBU.  16,  S.  401—21. 

—  D.  Evangeliache  Bund  u.  sein  Vorläufer,  d.  evangelische  Allianz:  HPB11.  103  (1889), 
8.  39-54.  —  X  Nippold,  Handb.  d.  neuesten  Kirchengesch.    3.  Aufl.    (Vgl.  JBG.  11.) 

-  52)  W.  Maller,  Politische  Gesch.  d.  Gegenwart.  XXIII:  1889.  XXIV:  1890.  Berlin, 
Springer.  XTV,  813  S.  M.  4.  (Nebst  e.  Chronik  d.  Ereignisse  des  Jahres  u.  e.  aiphabet. 
Verzeichnis.) 

*)  ZFerdinand.  1890/1  war  d.  Ref.  leider  auch  diesmal  noch  nicht  zugänglich.  Ebenso 
müssen  MASCC  BnllArchStDalmat.,  AStTrieste,  1891  (soweit  sie  nicht  in  §  44  berücksichtigt 
lind),  d.  nächsten  Jg.  vorbehalten  bleiben. 

1)  W.  Haas,  Bibliographie  z.  Landeskunde  v.  (Hier  finden  sich  auch  jene  un- 
bedeutenden Schriften  verzeichnet,  d.  in  d.  obigen  JBG.   nicht  aufgenommen  wurden.)  — 


H96  §  23-    Österreich.    Loserth. 

Arbeiten  in  den  Jahren  1889 — 90  galten  der  weiteren  Blofslegung  des  Amphi- 
theaters, das  nun  soweit  aufgedeckt  ist,  dafs  die  Hauptmauern  der  ganzen 
Anlage  zu  Tage  treten,  Formen  und  Dimensionen  derselben  abgemessen 
werden  konnten.  Der  Boden  war  nicht  gepflastert,  sondern  aus  festge- 
stampfter Erde  gebildet.3'4)  Auch  in  Klosterneuburg  fanden  sich  Bruch- 
stücke römischer  Grabsteine,  die  aber  für  die  Frage,  ob  an  dieser  Stelle 
eine  gröfsere  antike  Niederlassung  bestanden,  nichts  beweisen.5)  R.  Müller 
setzt  seine  Studien  auf  dem  Gebiete  der  österreichischen  Namenskunde 
—  er  spricht  von  einer  Geschichte  der  Andeutschung  fremder  Namen  — 
fort.  Die  alteren  Erklärungen  des  Namens  Raabs  durch  Th.  Mayer,  Heinzel 
und  Jagic  werden  von  ihm  gröfstenteils  verworfen.  Im  Anschlufs  an  Müllen- 
hoff  führt  er  das  tschechische  Rakousy-Österreich  auf  die  gotischen  Hrada- 
gutans,  d.  h.  die  Goten  des  Radagais,  altbayrisch  Hradagozza,  Hratgozza, 
Ratgozza  zurück.6*7) 

Zahlreich  aber  nicht  eben  bedeutend  sind  die  Arbeiten,  die  sich  mit 
der  Geschichte  des  Wiener  Bistums8)  und  der  einzelnen  Bischöfe  be- 
fassen. Aus  dem  Cod.  XVI,  35  der  Barberina  in  Rom  und  zwei  Hss.  des 
Kapitelarchivs  in  Udine  teilt  Starzer  eine  Anzahl  von  Urkk.  zur  Ge- 
schichte des  Wiener  Bistums  mit.  Von  den  Studien  zur  Geschichte  der 
einzelnen  Bischöfe  ist  jene  Hopfs  zu  nennen,9"21)  die  dem  Leben  des 
Bischofs  Anton  Wolfradts  gewidmet  ist.  Wolfradt,  1581  zu  Köln  geboren, 
studierte  in  Rom  und  Clairvauz,  trat  in  Heiligenkreuz  ins  Kloster,  kam  dann 
nach  Renn  in  Steiermark,  wurde  1612  Abt  in  Wilhering,  ein  Jahr  später 
in  Kremsmünster  und  1623  Präsident  der  Hofkammer.  Als  solcher  suchte 
er  Ordnung  in  die  zerrütteten  Finanzen  zu  bringen.  Hopf  hat  für  seine 
Studie  die  Archive  zu  Renn,  das  Hofkammerarchiv,  dann  die  Archive  des 
Unterrichtsministeriums  und  des  Ministeriums  des  Innern  fleifsig  ausgenützt. 
Zur  Geschichte  der  Klöster  Ardagger,  Göttweig,  Heiligenkreuz,  Klosternen- 
burg,  St.  Polten,  und  einzelner  Klöster  Wiens,  dann  der  Stifte  der  Augustiner 
in  W.  Neustadt  und  Neukloster,  endlich  des  Klosters  Zwettl  teilt  Starzer 
aus  römischen  Archiven  eine  Anzahl  von  Urkk.  mit.28,28)  Die  Umstände, 
unter  denen  Geras  und  Pernegg  gegründet  worden,  erörtert  Z&k.*4'*6) 


2)  AI.  Häuser,  Ausgrabungen  in  Carnuntum:  AEMÖ.  14,  S.  162/7.  —  $)  J.  Kubitschek. 
Aus  Carnuntum:  ib.  S.  141/2.  (Behandelt  den  ▼.  Bentier  1656  bekannt  gemachten,  jetzt 
verlorenen  Grabstein.)  —  4)  ▼•  Hauser,  Romische  Funde  in  Velm  (NiederSsterreich): 
MCC.  NF.  17,  S.  4/5.  —  5)  J-  Kubitschek,  Kömerfunde  aus  Klosterneuburg:  AEMÖ.  14, 
8.  115/7.  —  6)  R.  Müller,  Vorarbeiten  z.  altöeterreichischen  Namenkunde:  BVLNiederostr. 
NF.  25,  8.  65—81,  294—816.  —  ?)  id.,  Raabs:  ib.  S.  821/8.  —  8)  J-  Maurer,  D. 
Wiener  Bistum  vor  200  Jahren:  österrJb.  (Jg.  1891),  8.  98.  —  9)  A.  Stars  er,  Regesten 
z.  Gesch.  d.  Bischöfe  y.  Wien:  BVLNiederostr.  NF.  25,  S.  317—21.  —  10)  0.  Eigner, 
Regesten  z,  Gesch.  d.  Bischofs  v.  Wien  Jobann  Caspar  Neuböck :  Wiener  DiScesanbL  S.  3. 
—  11)  T.  Meitan,  Regesten  z.  Gesch.  d.  Kardinals  Melchior  Khlesl,  Bischofs  v.  Wien: 
ib.  S.  5—198.  —  12)  O.  Eigner,  Regesten  z.  Gesch.  d.  Bischofs  Anton  II.  Wolfrath: 
ib.  S.  201/6.  —  lg)  A.  Hopf,  Anton  Wolfradt,  Fürstbischof  v.  Wien  u.  Abt  d.  Benediktiner- 
stiftes Kremsmünster,  geheimer  Rat  Ferdinands  IL  Programm.  Wien,  Oberrealschule  im 
6.  Bezirke.  |[M1ÖG.  13,  8.  357.]|  —  14)  J.  Maurer,  Regesten  z.  Gesoh.  d.  Bischofs 
Philipp  Friedrich  Grafen  Brenner:  Wiener  Diöcesanbl.  8.  211—48.  —  15)  O.  Eigner, 
Regesten  d.  Fürstbischofs  Wilderich  v.  Walderdorff:  ib.  8.  248.  —  10)  id.,  Regesten  d. 
Fürstbischofs  Emerich  Sinelli:  ib.  8.  250.  —  1?)  id.,  Regesten  d.  Fürstbischofs  Franz  II. 
Baron  Rummel:  ib.  S.  255.  —  18)  F.  Riedling,  Regesten  z.  Gesch.  d.  Erzbischof» 
Sigmund  Grafen  Kollonitz:  ib.  S.  257.  —  19)  0.  Eigner,  Regesten  d.  Fürstbischofs 
Ernest  Grafen  v.  Trautson  u.  Falkenstein:  ib.  S.  252/3.  —  20)  id.,  Regesten  d.  Fürst- 
bischofs Anton   Gf.  Harrach:   ib.    S.   255.   —   $1)   G.  Wolfsgruber,   Christoph  Anton 


§  23.    Österreich.    Loserth.  11,97 

Zahlreich  sind  die  Arbeiten  lokalgeschichtlichen  Inhalts.  Nach  einer 
Pause  von  einem  Jahre  erscheint  auch  das  'österreichische  Städtebuch'  wieder 
und  bringt  nebst  einem  Auszüge  aus  der  Übersicht  über  die  Ergebnisse  der 
Volkszählung  vom  31.  Dezember  1890  ausführlichere  Daten  über  Währing, 
Wels,  Salzburg,  Graz,  Klagenfurt  und  Laibach. *7**8)  0.  Redlich  stellt 
fest,  dafs  König  Rudolf  der  Stadt  Wien  im  Juni  oder  Juli  1277  Privilegien 
in  dem  Umfang  erteilt  hat,  wie  sie  uns  in  den  bezüglichen  Urkk.  von 
1278  überliefert  sind.  Daraus  ergiebt  sich,  dafs  die  1277  der  Stadt  ver- 
liehenen Privilegien  ohne  jede  Einschränkung  gegeben  worden  waren,  während 
die  Neuansfertigung  der  Urkk.  vom  24.  und  25.  Juni  1278  die  Gültigkeit 
and  Dauer  der  vom  Reiche  gewährten  Rechte  von  dem  Wohlverhalten  der 
Bürger  abhängig  machte.80)  Die  bisherigen  Angaben  über  die  Siegel  des 
sog.  Niederlags-Privilegiums  Albrechts  von  Habsburg  von  1281  waren  weder 
deutlich  noch  zuverlässig  genug.  Uhlirz  teilt  nunmehr  die  Siegel  in  ihrer 
Aufeinanderfolge  von  links  nach  rechts  mit.80*80*)  Nicht  alle  Landesherren 
haben  die  Urk.  besiegelt.  Es  fehlen  die  Herren  von  Sommerau  und  Potten- 
dorf, wofür  die  Herren  von  Taufers  und  Ulrichskirchen  eintreten.  Die 
älteste  Urk.  für  die  Salvatorkapelle  im  alten  Rathause  zu  Wien  vom 
20.  Februar  1298  wurde  von  älteren  Forschern  irrig  zum  20.  Februar  1373 
eingereiht.  Uhlirz  weist  ihr  jetzt  den  richtigen  Platz  zu  und  zeigt,  dafs 
die  Kapelle  von  Anfang  an  nur  in  beschränktem  Sinne  als  Privatkapelle 
der  Haimonen  anzusehen  war.  Das  Patent,  mit  dem  Rudolf  II.  die  An- 
wendung des  neuen  Kalenders  in  Nieder-  und  Oberösterreich  anordnete, 
wurde  am  1.  Oktober  1583  erlassen.  Dem  Widerstreben,  das  der  päpst- 
liche Ursprung  der  Reform  allerorten  hervorrief,  trug  die  Fassung  des 
Patentes  Rechnung,  denn  des  Papstes  Name  wird  nicht  genannt.  Zur 
leichteren  Handhabung  wurde  dem  Patente  eine  von  dem  Wiener  Mathe- 
matiker Fabricius  verfafste  Anweisung  beigegeben,  die  aus  dem  Archiv  des 
Ministeriums  des   Innern  mitgeteilt  wird.     Im  Januar  1684  war  der  neue 


Kardinal  Migazzi.  Fttreterzbischof  t.  Wien:  ib.  S.  167.  —  %%)  A.  Starzer,  Regesten  z. 
Gesch.  d.  Kloster  Niederösterreichs:  BVLNiederöstr.  NF.  25,  S.  136—48.  —  23)  id., 
Regesten  z.  Gesch.  <L  Pfarren  v.  Niederösterreich.  Gesammelt  ans  römisehen  Archiven:  ib. 
S.  124 — 34.  (Enthalt  Regg.  z.  Gesch.  d.  Pfarren  Absteten,  Aschbach,  Emmersdorf,  Falken- 
stein,  Fels,  Ganbitach,  Gmünd,  Grillenberg,  Haag,  Haagsdorf,  Hofstetten,  Kirchberg,  Klosterneu- 
barg,  Korneuburg,  Krems,  Kttlb,  St.  Leonhard,  Maatern,  Melk,  Medling,  Kapendorf,  Niedern- 
Xalb,  PetroneU,  Pnrgatall,  Raprechtshofen,  Soheibbs,  Sievring,  Spitz,  Stockeraa,  Traiskirehen, 
Trsismaoer,  Talln,  Wmidhofen  a.  d.  Tps,  Wien,  Zistersdorf,  ZwettL)  —  24)  A.  Z£k,Z. 
Grändungsgeach.  d.  Praemonstrateneerstifte  Geras  u.  Pernegg:  ib.  S.  1 — 51.  (Quellenmäfsig, 
tber  an  einigen  Stellen  allbekanntes  herbeiziehend.)  —  25)  K.  Schalk,  E.  Zehentbach 
d.  Dompropetei  St.  Stephan  in  Wien  aas  d.  Jahren  1391 — 1403:  ib.  S.  145—51,  828 — 31. 
—  26)  Morülegium  fratrnm  minoram  S.  Franeisei  conventualium  provinciae  Aastriae: 
BMAltYWien  27,  S.  43/7.  (Enthalt  e.  Aufzahlung  d.  v.  1651—1795  in  NÖsterr.  gestorbenen 
Franziskaner.  Mit  e.  Nachtrag  v.  1340—1713.)  —  27)  Xenia  Bernardina  edd.  antistites  et 
convcntos  Cisterc  prov.  Anstr.  Hang  I.  Wien,  Holder.  XVI,  1040,  561,  428  S.  |[StMBCO. 
12,  S.  645.]|  —  28)  ▼•  Inama  Sternegg  n.  r.  Friedenfels,  österreichisches  Städte- 
taeh.  IV.  Jg.  Wien,  SUatsdrnckerei.  XVIII,  677  S.  M.  12.  —  B.  Hamm  er  1,  Z.  Topographie 
d.  verschollenen  Ortschaften  in  Niederösterreich:  BVLNiederöstr.  NF.  25,  S.  154 — 60. 
Enthalt  Stadien  z.  Topographie  t.  Engelhelds,  Gaislhof,  Ganays,  Hierzpach,  Oberndorf, 
Geissen,  Streitbach  n.  Walthers.)  —  29)  O.  Redlich,  Wien  in  d.  Jahren  1276/8  u. 
König  Rudolfs  Sudtrechts-Privilegien :  MIOG.  12,  S.  55—68.  —  SO)  K.  Uhlirz,  Ans  d. 
Wiener  Stadtarchiv:  ib.  S.  652/5.  —  30*)  F.  S.,  Caspar  Tauber:  Wiener  Kommunal- 
Eilender  u,  Städtisches  Jahrbach,  S.  876 — 88.  (Dem  Andenken  d.  am  22.  September  1624 
in  Wien  seines  prot.  Glaubensbekenntnisses  wegen  hingerichteten  Wiener  Kaufmannes  u. 
Bftrgers  C.  T.  gewidmet.    D.  Aufsatz   zeugt  t.  guter  Kenntnis   d.   gesamten   einschlägigen 

Jaareiberieate  der  Geschichtswissenschaft    1891.    IL  7 


H,98  §  23.    Österreich.    Loser th. 

Kalender  bei  den  Wiener  Ämtern  in  Gebrauch.81,82)  Uhlirz  beginnt  eine 
Folge  von  'Aufsätzen  and  Versuchen',  die  in  Forschung  und  Darstellung 
das  Bild  der  Vergangenheit  Wiens  erhellen  sollen.  Sie  sind  zumeist  den 
Quellen  des  städtischen  Archivs  entnommen.88"47)  Ein  wichtiges  Werk  ist 
die  Ausgabe  des  Urkk.buches  des  Chorherrenstiftes  St.  Polten,  die  1885  be- 
gonnen wurde  und  von  der  nun  der  erste  Band  vorliegt.  Die  Urkk.,  sorg- 
sam ediert  und  mit  textkritischen  und  sachlichen  Erläuterungen  versehen, 
reichen  bis  auf  den  22.  Juli  976  zurück  und  stammen  zumeist  aus  dem 
Haus-,  Hof-  und  Staatsarchive.48)  Herrmann  schildert  die  Finanzver- 
waltung von  St.  Polten  im  16.  und  17.  Jh.  Seiner  Arbeit  sind  18  urkund- 
liche Beilagen  angefügt.49)  Eine  biographische  Skizze  der  Mönche  von  Lilien- 
feld und  eine  Erörterung  ihres  Wirkens  auf  dem  Gebiete  der  theoretischen 
und  praktischen  Theologie  giebt  P.  Tobner.50"87) 


Litteratur.)  —  31)  K.  Uhlirz*  D.  Einführung  d.  gregorianischen  Kalenders  in  Wien:  MlöG. 
12,  S.  639—46.  —  32)  K.  Lin  d ,  Über  einige  ältere  Kirchen  in  Niederösterreich :  B W Alt V Wien 
27,  S.  83—42,  60—62,  175.  (Bespricht  vornehmlich  d.  Kirchen  v.  Edelbach,  Eisgani. 
Gedersdorf,  Grafenschlag,  Göpfritz,  G.  Schönau,  Hermannsschlag,  St.  Johann,  Kirchschlsg. 
Kottes,  Neu-Kirehen  bei  Hörn,  Kiederranna,  Göttersdorf,  Guntersdorf,  Langenlois,  Höderiog, 
Obern ollabrnnn,  Oberkirchen,  Oberlais,  Michelstätten,  Ifaria  Laach  am  Jauerling,  Weissen- 
bach,  Altpölla,  Egelsen.)  —  33)  K.  Uhlirz,  Beiträge  z.  Kulturgesch.  u.  geschichtlichen 
Topographie  Wiens:  BVLNiederöetr.  NF.  25,  8.  62—64,   177—205.    (Behandelt  d.  Gesch. 

d.  'Hauses  sn  d.  fünf  Mordten'  u.  d.  Gesch.  d.  Uhren  in  Wien.)  —  34)  id-t  D.  Wiener 
Bürger  Wehr  n.  Waffen  1426—1648:  BMAltVWien  27,  S.  131—44.  (Auszüge  ans  d. 
städtischen  Kammer-Rechnungen.)  —  35)  E.  Guglia,  Epochen  d.  Gesch.  Wiens:  AZB. 
No.  28.  —  36)  C.  Grefe,  Unser  altes  Wien.  Sammlung  v.  photolith.  Nachbildungen 
seltener  alter  Zeichnungen  etc.  v.  15./8.  Jh.  Wien,  Gilhofer  &  R.  24  Bll.,  55  S.  Text. 
M.  18.  —  37)  w-  Kisch,  D.  alten  Straften  n.  Plätze  v.  Wiens  Vorstädten  u.  ihre  bist, 
interessanten  Häuser.  —  38)  &  Zenker,  Gesch.  d.  Wiener  Zeitungswesens  r.  seinen  An- 
fängen bis  z.  Jahre  1800:  ÖUR.  10,  S.  287—806.  (Behandelt  1.  D.  Relationen  [polit. 
Zeitungen].  2.  Zeitungsprivilegien,  Diarien  etc.  8.  D.  Wienerische  Diarium,  d.  Wiener  Zg.  u. 
4.  D.  vormärzliche  Zeitungswesen.)  —  39)  Jb.  d.  k.  k.  Universität  Wien  für  d.  Studienjahr 
1890/1.  Wien,  Verlag  d.  Universität.  VI,  267  S.  —  40)  C.Grefe,  Beiträge  z.  Gesch.  d. 
Israeliten  in  Wien.  I.  D.  alte  Friedhof  im  IX.  Bezirke  aus  d.  16.  Jh.  Wien,  Gilhofer  u. 
Ranschburg.  11  S.  mit  6  Photogr.  M.  10,80.  —  41)  K.  Lind,  D.  Karmelitenkirche  in  d. 
Leopoldstadt  zu  Wien:  HCC.  NF.  17,  8.  101.  —  42)  C.  Wolfsgruber,  Gesch.  d. 
Gamaldulenser-Eremie  auf  d.  Kahlenberge:  BVLNiederöetr.  NF.  25,  S.  82—103,  279—93, 
386—446.  (Behandelt  d. 'innere  Leben'.)  —  43)  C.  Kryspin,  Arnstein  b.  Mayerling  im 
Wiener  Wald.  Wien,  Holder.  65  S.  M.  1,80.  —  44)  J.  Kurz,  Gedenkbuch  d.  L  f .  Stadt- 
pfarre am  Hof  in  Wien.  Wien,  Mayer  &  Co.  —  45)  C.  Kirohmaier,  Urkk.  u.  Regesten 
z,  Gesch.  v.  Medling:  BVLNiederöetr.  NF.  25,  S.  148/5,  342/4.  —  46)  J.  Lampel,  Püttner 
Burgen:  ib.  S.  224—54.    (Betrifft  d.  Burg  Grimmenstein.)  —  47)  M.  Gregora,  Heuthal, 

e.  verödetes  Dorf  bei  Laa  an  d.  Thaja:  ib.  S.  339—41.  —  48)  Urkk. buch  d.  auf- 
gehobenen Chorherrenstiftes  S.  Polten  (Codex  ean.  S.  Ypoliti)  vorbereitet  v.  A.  V.  Fe  Igel, 
bearbeitet  v.  J.  Lampel.  (=  Niederösterreichisches  Urkk.buch  I.)  Wien,  Seidel  &  Sohn. 
LXXXV,  845  S.  mit  4  Li chtdr. -Tafeln.  M.  16.  —  49)  A.  Herrmann,  Z.  Verwaltungs- 
Gtsch.  d.  Stadt  St.  Polten.  |[M1ÖG.  13,  8.  S68.]|  —  50)  A.  Hg.  Schlofs  Friedau  bei 
St.  Polten:  BMAltVWien  27,  S.  62  —  71.  —  51)  B.  Kluge,  D.  alte  Pfarrkirche  ad  St. 
Thomas  zu  Rothengrub-Willendorf:  BVLNiederöetr.  NF.  25,  S.  882/9.  —  52)  P.  Tobner, 
D.  Cistercienserstift  Lilienfeld  in  Niederösterreich.  Lilienfeld,  Selbstv.  188  S.  |[StMRC0. 
12,  S.  661.]|  —  53)  M.  Rabenleohner ,  Mariazell,  Österreichs  Loreto.  Wien,  Drescher  &  Co. 
16°.  77  S.  M.  0,72.  —  54)  H.  Rollet,  Neue  Beiträge  z.  Chronik  d.  Stadt  Baden  b«i 
Wien.  Baden,  Schulze.  —  55)  J.  Alton,  Z.  Ortskunde  u.  Gesch.  v.  Enneberg  u.  Buchen- 
stein: ZAlpenV.  21.  Wien.  1890.  78  S.  —  56)  F.  Endl,  Geschichtliches  u.  Spuragistisches 
über  d.  Pfarre  Neukirchen  in  St.  Bernhard  bei  Hörn:  BMAltVWien  27,  S.  158/6.  —  5?) 
id.,  Gesch.  d.  Ortes  u.  d.  Pfarre  Neukirchen  bei  Hörn:  BVLNiederöstr.  NF.  25,  S.  161—76. 
—  58)  id.,  Beiträge  z.  Gesch.  d.  Veste  Wildberg  bei  Hörn:  ib.  S.  364—84.  —  59)  H. 
Dollmayer,  D.  Schützenwesen  der  Stadt  Hörn  im  Zeitalter  d.  80 j.  Krieges:  ib.  S.  206 
bis  223.  —  60)  Verzeichnis  d.  wichtigsten  MAlichen  Grabdenkmale  in  Kirchen  u.  Klöstern 


§  23.    Österreich.    Loserth.  11,99 

Oberösterreich.  Die  früheren  Angaben  Commendas  über  die 
k.  k.  Litteratur  dieses  Landes  erfahren  nunmehr  von  demselben  Vf.  mannig- 
fache Berichtigung.68)  Den  wichtigsten  Abschnitt  in  der  Geschichte  des 
Protestantismus  in  Österreich  und  der  Gegenreformation  in  Deutschland  und 
ein  bedeutungsvolles  Zwischenspiel  des  grofsen  30 j.  Krieges  bildet  der  Bauern- 
aufstand des  Jahres  1626.  Schon  1805  hatte  Franz  Kurz  im  1.  Bande  seiner 
Beiträge  zur  Geschichte  des  Landes  Österreich  ob  der  Enns  eine  Schilde- 
rung des  Aufstandes  gegeben.  Aber  sein  Werk  ist  nicht  vollständig,  ist 
voreingenommen  gegen  Bayern  und  sucht  den  Aufstand  aus  anderen  als 
kirchlichen  Zwangsmafsregeln  Ferdinands  II.  abzuleiten.  Auch  fehlte  die 
Würdigung  des  Zusammenhangs  der  einzelnen  Ereignisse  und  jene  scharfe 
Kritik,  die  das  Wahre  vom  Falschen  scheidet;  endlich  hatte  Kurz  nur  die 
österreichischen  Materialien  benutzt.  Auch  die  späteren  Historiker  wie  Czerny 
and  Gindely  haben  den  Gegenstand  nicht  vollständig  behandelt.  Stieve,  der 
sich  mit  ihm  schon  1865  beschäftigte  und  1867  die  Archive  Oberösterreichs 
and  in  späterer  Zeit  jene  Münchens  zu  Rate  zog,  schildert  nun  in  er- 
schöpfender Weise  den  Beginn  und  Verlauf  des  Bauernaufstandes  und  macht 
es  wahrscheinlich,  dafs  der  Druck  der  bayerischen  Pfandherrschaft  und  die 
kirchlichen  Restaurationsmafsregeln  den  Aufstand  hervorgerufen  haben.  Der 
t  Band  enthält  die  Anmerkungen  und  eine  Anzahl  urkundlicher  Bei- 
lagen.69'70) —  In  sehr  unzulänglicher  Weise  ohne  vollständige  Ausnutzung 
des  gedruckten  Quellenmaterials,  auch  formell  wenig  ansprechend  behandelt 
Bauernfeind  die  älteste  Geschichte  des  Stiftes  Kremsmünster. 70a) 

Salzburg,  Aus  dem  vatikanischen  Archive  teilt  Luschin  von  E b en- 
greu th  solche  Auszüge  aus  den  Rechnungen  der  päpstlichen  Steuereinnehmer 
im  Salzburgischen  von  1317/9  mit,  die  für  die  Geldgeschichte  von  Belang 
sind.  Sie  stammen  aus  der  Abteilung  Rationes  Collectoriae  Alemanniae 
(Band  3,  der  die  Jahre  1306 — 21  umfafst).  Die  Steuer  wurde  durch  Bernhard 
von  Montevalvano  und  Peter  Durani   erhoben.71,72)     Unter  den  Kirchen- 


Niederosterreiehe :  BMAltVWien  27,  S.  187—94.  —  61)  F.  Staub,  Notizen  z.  Baugesoh. 
d.  Liebfrauenkirche  in  W.-Heustadt:  ib.  S.  157—74.  (Unter  d.  Arbeiten  ähnlichen  Inhalts 
durch  schärfer©  Kritik  herrorragend.)  —  62)  J.  Maurer,  D.  Gemälde  d.  Prinzen  Eugen 
r.  Savoyen  in  seinem  Schlösse  Schlofshof:  MCC.  NF.  17,  S.  142/5.  —  63)  K.  Lind, 
Übersieht  4.  noch  in  Kirchen  Niederösterreiohs  erhaltenen  Glasmalereien:  BMAltVWien  27, 
*.  109—29.  —  64)  Th.  Frimmel,  Mitteilungen  aus  d.  Gemäldesammlungen  v.  Alt-Wien: 
ib.  3.  1.  (Galerie  Festetits.)  —  65)  F.  Endl,  Einiges  über  d.  Kirche  zu  Dreieichen:  ib. 
S.  26—32.  —  66)  H.  Dollmayr,  E.  bisher  unbeachtetes  gröfseree  Werk  Paul  Trogers: 
MCC.  NF.  17,  S.  50/1.  (Fresken  Trogers  im  Spital  zu  Röhrenbach,  Nied.-Öaterr.)  —  67)  J- 
Reitböek,  D.  Altarbild  in  d.  k.  k.  Nadelburg:  BMAltVWien  27,  S.  21/5.  (E.  Altarbild  'Es 
ist  rollbracht'.  D.  untere  Partie  ist  ein  Unikum  in  d.  Malerei.  D.  Antlitz  d.  Muttergottes 
a.  d.  Jttngera  Johannes  sind  d.  Porträts  d.  Kaiserin  Maria  Theresia  u.  Josephs  II.  D.  Aufsatz 
enthält  grobe  bist.  Schnitzer.  D.  7j.  Krieg  begann  nicht  1740;  u.  1751  hat  Franz  II.  schon 
ein  Gefolge,  da  er  noch  nicht  geboren  war.) 

68)  H.  Commenda,  Kachträge,  Ergänzungen  u.  Berichtigungen  d.  Materialien  z. 
landeskundlichen  Bibliographie  Oberösterreichs :  JBFrancisco-Carolinum  49,  S.  556—790. 
Wenig  übersichtlich.)  —  69)  F.  Stieve,  D.  österreichische  Bauernaufstand  d.  Jahres 
1526.  2  Bde.  Manchen,  Rieger.  XXIV,  343  S.,  III,  819  S.  M.  20.  |[LCB1.  (1892),  S.  13.]| 
-  70)  F.  v.  Kiiha,  D.  Sammelmarke  ▼.  Ried:  MCC.  NF.  17,  112/3.  —  70*)  Th. 
Bauernfeind,  Geech.  d.  Stiftes  Kremsmünster  v.  777 — 975.  Programm.  Steyer,  Realschule. 
(MIÖG.  13.  S.   360.]| 

71)  V.  Berg  er,  D.  Brunnenhaus  im  Kreuzgange  d.  Stiftes  S.  Peter  in  Salzburg: 
MCC.  NF.  17,  S.  27.  —  7g)  A.  Luschin  v.  Ebengreuth,  Aus  d.  Rechnungen  d. 
päpstlichen  Steuereinnehmer  im  Erzstifte  Salzburg  (1817/9):   BKSteiermGQ.  23,  S.  104/8. 

7* 


11,100  §  23.    Österreich.    Loserth. 

fürsten  Salzburgs  hat  kein  zweiter  auf  die  Geschicke  des  Hauses  Habs- 
burg in  der  Zeit  Rudolfs  I.  einen  so  bedeutenden  Einflute  genommen  als 
Friedrich  II.  von  Walchen.  Dieser  Umstand  bewog  F.  Pirkmayer  zu  einer 
quellenmäfsigen  Darstellung  der  Geschichte  des  Hauses  Walchen,78)  das  uns 
zuerst  1140  entgegentritt  und  dessen  einzelne  Mitglieder  bis  zum  Erlöschen 
des  Hauses  in  der  Pinzgauer  Linie  zu  Ausgang  des  15.  Jh.  aufgezählt  und 
gewürdigt  werden.  Bei  diesem  Anlafs  giebt  Pirkmayer  eine  ausführliche 
Geschichte  Friedrichs  II.  von  Walchen.  Die  übrigen  Arbeiten  zur  Salz- 
burgischen Geschichte  sind  belanglos.74"78) 

Steiermark*  Im  östlichen  Krain  und  den  angrenzenden  Bezirken 
Steiermarks  machten  Premerstein  im  September  1890  archäologische 
Forschungen,  die  einige  römische  Grabsteine  zu  Tage  förderten.79*80)  Die 
übrigen  archäologischen  Studien  sind  recht  unbedeutend.81"85)  Von  Inter- 
esse ist  ein  von  P.  Joachimsohn  in  einer  Hs.  des  ungarischen  National- 
museums aufgefundener  Bericht  über  das  Ende  Baumkirchers;  denn  der 
Bericht  ist  von  einem  Augenzeugen  am  Thatorte  selbst  am  zweiten  Tage 
nach  dem  Vorfalle,  demnach  aus  frischester  Erinnerung,  niedergeschrieben 
worden  und  ist  reich  an  Einzelheiten,  die  von  keiner  anderen  Quelle  ge- 
boten werden.  Nach  den  Berichten  unserer  Quelle  fand  die  Enthauptung 
'zwischen  den  zwei  murseitigen  Thoren'  statt.86)  Dafs  sich  die  Steiermark 
an  der  Errichtung  der  kroatisch-slavonischen  Militärgrenze  mitbeteiligt  hat, 
ist  allgemein  bekannt,  aber  weder  die  Anfänge  dieser  Anteilnahme  noch  der 
ihr  vorausgegangene  Einflufs  Steiermarks  auf  Slavonien  und  Kroatien  ist 
bisher  genauer  erforscht.  Solche  Einflüsse  fanden  bei  Kriegsereignissen 
bereits  im  15.  Jh.  statt  und  die  Stände  mufsten  sich  naturgemäfs  um  die 
Gefahren  kümmern,  denen  das  Land  durch  das  Vordringen  der  Türken 
ausgesetzt  war.     Von  diesem  Gesichtspunkte  aus  ist  der  Versuch  Bider- 


—  73)  F*  Pirkmayer,  D.  Familie  derer  y.  Walehen  im  Pinzgau:  NGSalzburgL.  31, 
S.  313 — 61.  —  74)  A.  Sohnerich,  Nene  Beiträge  z.  Baugesch.  im  Sprengel  d.  Salz- 
burger Metropole:  MCC.  NF.  17,  S.  43/6,  109—12,  169—72,  211/5.  (Behandelt  d.  Dom 
tu  Salzburg  in  seiner  MAlichen  Gestalt,  d.  Ansicht  v.  Salzbarg  aas  d.  J.  1566,  spätere 
Ansichten  n.  kleinere  Sachen.)  —  75)  F.  Zillner,  Gesch.  d.  Stadt  Salzburg.  2.  Bucb. 
Zeitgesch.  bis  z.  Aasgang  d.  18.  Jh.  2  Hälften.  Mit  e.  Anhang  u.  2  Stadtansichten.  Salz- 
burg, Dieter.  XXV,  796  S.  M.  10.  (S.  JBG.  18,  II,  139.)  —  76)  K.  Aberle,  Grab- 
denkmal, Schädel  u.  Abbildungen  d.  Theophrastus  Paracelsus:  MGSalzbnrgL.  31,  S.  1 — 226. 

—  77)  F.  Pirkmayer,  Miseellen  (z.  Salzburger  Landesgesch.) :  ib.  S.  394  — 402.  (Ent- 
hält e.  Inventar  d.  Schlosses  Werffen  v.  1526»  e.  Rechtsspruch  v.  1649  u.  e.  Lebensbild 
aus  d.  Salzburgischen  Gebirge  gegen  Ende  d.  16.  Jh.  Zwei  folgende  Miscellen  enthalten  je 
e.  ürk.  Wolf  Dietrichs  v.  29.  April  1589  u.  Ferdinands  II.  v.  20.  Januar  1623.)  —  78) 
Hauthaler  u.  Schnerich,  J.  Stein bamers  Beschreibung  d.  Domes  zu  Salzburg  v.  Jahre 
1602:  ib.  S.  363—93. 

79)  Riedl,  Über  Reste  e.  römischen  Anlage  im  Boden  d.  südlichsten  Steiermark : 
MCC.  NF.  17,  S.  137/8.  (Im  nö.  Teile  v.  Cilli  stieft  man  auf  e.  römischen  Mosaikboder. 
v.  22,5  Qm  Fläche.)  —  80)  A.  v.  Premerstein,  Epigraphisches  aus  Steiermark  u.  Krain: 
AEMÖ.  14,  S.  84—97.  —  81)  R.  M  er  in  g  er,  Studien  z.  germanischen  Volkskunde.  D. 
Bauernbaus  u.  dessen  Einrichtung:  MAnthrGesWien  NF.  11,  S.  101 — 52.  (Behandelt  d. 
Bauernhaus  v.  Alt-Aussee  u.  dies  in  sehr  anziehender  u.  erschöpfender  Weise.)  —  82) 
▼.  Beckh-Widmanstetter,  Ältere  Grabdenkmale  in  d.  Steiermark :  MCC.  NF.  1 7 . 
S.  77/9,  222/6.  (Behandelt  d.  Grabdenkmäler  Andreas  v.  Krabatsdorff  in  Gnas  u.  Fried- 
richs v.  Pettau,  d.  letzten  seines  Geschlechtes,  dann  d.  Familie  Teuffenbach.)  —  83) 
id.,  Trautmansdorffsche  Denkmal  zu  Trautmansdorff  in  Steiermark:  ib.  S.  172/4.  —  84) 
C.   t.    Pichl-Gamsenfels,   Grabsteine   in    Radkersburg:    MHVSteiermark    39,  S.  257/8. 

—  85)   H.   Petschnig,  Tempera-Malereien   in   Tausendlust:    MCC.    NF.    17,   S.    220  2. 

—  86)  P*  Joachim  söhn,  Zeitgenössischer  Bericht  über  Baumkirchers  Hinrichtung.    Mit 


§  28.    Österreich.    Loserth.  XI  101 

manns  von  Wert,  die  Beziehungen  Steiermarks  zu  Kroatien  in  der  Zeit 
darzustellen,  wo  der  Türkensieg  bei  Mondes  den  Erzherzog  Ferdinand 
nötigte,  seine  Rechte  anf  den  ungarischen  Thron  mit  Waffengewalt  zu  ver- 
teidigen. Er  schildert  demnach  1.  die  vereinzelten  Beziehungen  zwischen 
•ien  beiden  Ländern  bis  1546,  dann  die  Begründung  selbständiger  Wehrein- 
richtungen auf  slavonischem  Boden,  die  Ausbildung  der  slavonischen  Militär- 
grenze  und  die  hieraus  erwachsenden  Territorialstreitigkeiten.  87J  In  Steier- 
mark schliefsen  die  Hexenprozesse  mit  einer  Hinrichtung  im  Jahre  1701. 
In  den  hierüber  abgefafsten  Protokollen  wird  über  die  Bezeichnung,  die 
Gestalt  und  das  Benehmen  des  Teufels  gesprochen.  Meli  stellt  das  ganze 
hierbei  angewendete  Gerichtsverfahren  dar.88'91)  Seine  Studien  zur  Ge- 
schichte des  Stiftes  Seckau  fortsetzend  schildert  Leonard  die  Erhebung  des 
Stiftes  aus  seiner  Kotlage  nach  der  Einäscherung  in  der  Salzburger  Bis- 
tumsfehde durch  den  Restaurator  Ortolf  von  Prank  (1259— 89). 9*~95)  Im 
südlichen  Viprtel  unter  dem  Wiener  Wald  in  Niederösterreich  hatten  nicht 
blofs  steirische  Adelige  wie  die  Stubenberger,  Pfannberger  u.  a.  Grund- 
besitz, sondern  auch  steirische  Klöster,  wie  Admont,  St.  Lambrecht  u.  a. 
Das  Kloster  Göfs  bei  Leoben  hatte  bei  Wettmannsdorf  reichen  Besitz,  den 
es  Dach  der  Erbteilung  Elisabeths  von  Gutenberg  (1.  Oktober  1187)  erhielt. 
Hierüber  handelt  ein  Urbarbuch  der  Wiener  Hofbibliothek  (7288),  das  1459 
angelegt  und  1462  geschlossen  wurde.  Ober  dieses  Buch  und  das,  was  sich 
sonst  noch  in  niedorösterreichischen  Weistümern  über  den  Gösser  Besitz  in 
Hettmannsdorf  findet,  handelt  ein  Aufsatz  Mells.  Der  Inhalt  des  Urbars 
wird  darin  mitgeteilt.90)  Unter  den  Arbeiten  lokalgeschichtlichen  Inhalts 
ist  nur  die  Wichners  über  Admont  und  dessen  Leistungen  für  die  Wissen- 
schaft zu  nennen.97"10*) 


>.  Schlufsbemerkung  v.  F.  v.  Krön  es:  BKSteiermGQ.  23,  8.  8/9.  —  87)  H.  Bider- 
DiiDs,  Steiermarks  Beziehungen  z.  kroatisch-slavonischen  Königreiche  im  16.  u.  17.  Jh. : 
MHYSteiennark  39,  S.  3—125.  —  88)  M.  y.  Platzer,  Bericht  Über  d.  Reise  d.  Bamberger 
Bixhofs  Ernst  v.  Mengerstorff  durch  Steiermark  26./9.  Sept.  u.  9. — 19.  Dezember  1585: 
BKSteiermGQ.  23,  S.  22/8.  —  89)  L*  Stampfer,  Bericht  d.  Verwalters  v.  Neudau  über 
i  Kantzzeneinfall  am  27.  August  1707:  ib.  S.  29—81.  —  00)  A.  Gubo,  Aus  d.  Cillier 
Stadtarchive:  ib.  S.  109—11.  (Berichtet  über  Ratprotokolle  d.  Stadt  Cilli  aus  d.  Jahren 
17*0—1843,  Ober  Stiftsregister,  Schirmbriefsprotokolie  u.  Testamente  nebst  einigen  anderen 
Stöcken.)  —  Ol)  A.  Meli,  Z.  Gesch.  d.  Hexenwesens.  E.  Beitrag  aus  steirischen  Quellen: 
ZDKalturG.  11,  S.  317  -85.  —  02)  J.  Joherl,  Wildon,  Chronik  d.  Burg,  d.  Marktes  u. 
i  Pfarre.  Graz,  Moser.  189  S.  M.  1,80.  -•  03)  L-  Leonard,  Aus  d.  inneren  Gesch. 
d.  BUtums  Seckau  v.  1140—1289:  StMBCO.  12,  S.  529—87.  —  04)  id-t  D.  Stift  Seckau 
outer  d.  Propste  Ortolf  v.  Prank:  ib.  S.  1  —  16,  221-43.  —  05)  id.,  D.  Stiftes  Seckau 
ilteste  Bewohner,  dessen  Verfassung  u.  Offizialen :  ib.  S.  387 — 95.  —  06)  A.  Meli,  Über 
«-  Urbar  d.  Klosters  Göfs  in  Steiermark:  BVLNiederftstr.  NF.  25,  S.  345—63.  —  0?)  A. 
Otterraaver,  Schulgründungen  im  pol.  Bezirke  Hartberg:  MHVSteiermark  89.  S.  259 — 68. 

Bebandelt  d.  Volksschulen  in  Barberegg,  Blaindorf,  Buch,  Ebersdorf,  Grafendorf,  Lafnitz, 
Seodau.  Penzendorf,  Pongrazen,  Staudach,  Wörtb,  Prätis,  Rulland,  Stubenberg,  Winkel.  Vorau, 
WtMbaeh,  Mönichwald,  Mitterdombach  u.  Bchonau.)  —  08)  J-  Schmutz,  Gesch.  d.  Orts- 
^nidnde  u.  Pfarre  St.  Stephan  ob  Leoben  (II.  Abteilung)  :  ib.  S.  126 — 65.  (Gut  quellen - 
aifeig  dargestellt.)  —  00)  J*  Wichner,  Kloster  Admont  u.  seine  Beziehungen  z.  Wissen- 
*«Iuft  u.  z,  Unterricht.  |[StMBCO.  12,  S.  4.]|  —  100)  id.»  D.  Franziskanerkloster  zu 
Maatern.  Graz,  Stvria.  1890.  51  S.  —  101)  J-  Waatler,  D.  Ordnung  d.  v.  Peter  de 
PomU  gegründeten  Maler-Konfraternität  in  Graz:  BKSteiermGQ.  23.  S.  10—22.  —  101a) 
F.  Ilwof.  Erzherzog  Johann  u.  d.  steiermärkische  Landwirt  Paul  Adler:  ÖUR.  11.  S.  25 — 34. 

Schildert  d.,  was  d.  Erzherzog  für  d.  Landwirtschaft  in  d.  Steiermark  getbaiO  —  102)  J- 
Bastler,  Nachrichten  über  Gegenstände  d.  bildenden  Kunst  in  Steiermark:  MHVSteiermark  39, 
>•  -:.'3  6.    (Behandelt  d.  Gesch.  d.  Bildhauer  Philibert  u.  Martin  Pocabello.) 


II  102  §  23#    Österreich.    Loserth. 

Kürnten,     In  dem  grofsen  Sammelwerke  Österreich-Ungarn  in  Wort 
und  Bild  behandelt  der  neueste  Band  Kärnten  und  Erain.     Die  Geschichte 
Kärntens   wird  von  Schneider  und  Aelschker,  jene  Krains  von  Deschmann 
und  Levec  behandelt.108)     Mehrere  Studien  beschäftigen  sich  mit  der  Vor- 
geschichte und  der  römischen  Periode  der  Geschichte  Kärntens.10*)    K.  v. 
Haus  er10*)  fahrt  aus  einer  (übrigens  längst  bekannten)  Inschrift  den  Kach- 
weis, dafs  sich  in  Pontebba  eine  römische  Zollstätte  befand ;  derselbe  Gelehrte 
spricht  sich  gegen  die  Idendität  des  alten  Lontium  und  des  jetzigen  Mautern 
aus.     S.  v.  Karolyi  durchforschte  seit  dem  Sommer  1889  die  Umgebung 
Tamtschachs  und  kam  zu  dem  Resultate,  dafs  hier  ein  verhältnismäfsig  reiches 
Netz  römischer  Strafsen,  die  alle  von  der  nach  Virunum  führenden  Haupt- 
strafse  abzweigten,  bestanden  haben.106*107)   Gegen  die  in  neuerer  Zeit  allzu- 
sehr beliebte,  oft  nicht  begründete  Herleitung  deutscher  Ortsnamen  in  Inner- 
österreich hat  R.  Müller  schon  vor  mehreren  Jahren  Bedenken  erhoben;  so 
findet  er  gegen  Kämmel  in  den  beiden  Ortsnamen  Griffen  und  Prixen  germa- 
nischen Ursprung.108)     Die  Geschichte  Kärntens  in  der  Römerzeit  behandelt 
K.  v.  Hauser  vorläufig  bis  in  die  Zeit  Constantins  des  Grofsen.    Das  Bild, 
das   er   von  dem  Leben  und  Treiben  in  Virunum  entwirft,   ist  doch  etwas 
zu  lebhaft  gefärbt.109)     Vielfache  Irrtümer  in  der  Geschichte  der  Besied- 
lung Kärntens   finden  sich  in  einem  Aufsatze  Bancalaris,   der  die  irrige 
Meinung  hegt,  dafs  vor  der  Ankunft  deutscher  Ansiedler  ganz  Inneröster- 
reich slovenisch  war.110"114)     Riegl  beschreibt  einen  achtseitigen  Holzstab 
von  425  mm  Länge,  in  den  zahlreiche  Zeichen  eingeschnitten  sind,  die  auf 
die  bestimmten  Tage  eines  Jahres  hinweisen.    Der  Stab  enthält  einen  immer- 
währenden Kalender,  wie  solche  in  der  Gegend  von  Hüttenberg  bis  in  die 
neueste  Zeit   in  Gebrauch   standen.     Es   ergiebt  sich  daraus,   dafs  man  in 
Kärnten  noch  am  Ende  des  17.  Jh.  —  volle  100  Jahre  nach  der  gregoria- 
nischen Reform  für  den  des  Lesens  unkundigen  Teil  der  Bevölkerung  den- 
selben in  Bilderschrift  abgefafsten  Kalender  anfertigte,  wie  Jhe.  früher.116"117) 
Die  Handels-  und  Gewerbeverhältnisse  Kärntens  in  den  älteren  Zeiten  schil- 
dert  A.  Peez  und  führt  den  Nachweis,    dafs  die  allgemeine   Handelskon- 
junktur in  Kärnten   in   den  älteren  Zeiten  günstiger  war,   die  Erzeugnisse 
Kärntens  nähere  und  reichere  Märkte  fanden  als  heute.    Die  Ursache  dieses 


103)  C.  Arnold,  Land  u.  Leute  im  Mallnitzthale.  Klagen  fürt.  Raunecker.  24  S. 
M.  0,50.  —  104)  K.  v.  Häuser,  Über  d.  römische  Zolllinie  Noricums:  Carintbia  81, 
S.  91/2.  —  105)  id.,  Über  d.  Lage  v.  Lontium  an  d.  römischen  PlÖckenstrafse :  ib.  S.  65. 

—  106)  S.  v.  Karolyi,  Skizzen  über  Römerstrafsen  u.  alte  An  Siedlungen  in  d.  Umgebung 
v.  Tamtschach:  NCarinthia  2,  S.  6—18,  88/7.  —  107)  v.  Hauser,  D.Ausgrabungen  in 
Frögg  im  Sommer  1889  u.  1890:  MCC.  NF.  17,  S.  24/7,  102/5.  —  108)  R.  Müller. 
Kleine  Beiträge  z.  altklrntnischen  Ortsnamenkunde:  Carinthia  81,  S.  141 — 60.  —  109) 
K.  T.  Häuser,  Alte  Gesch.  Kärntens:  ib.  S.  101—11,  172/8.  —  HO)  G.  Bancalari, 
Forschungen  über  d.  deutsche  Wohnhaus:  Ausland  S.  467 — 71,486/9,  528  —  82.  | [Carinthia 
81,  S.  138 — 40.]|  —  111)  A.  v.  Jak  seh,  Über  Ortsnamen  u.  Ortsnamenforschung  mit 
besonderer  Rücksicht  auf  Kärnten.    Klagenfurt,  Kleinmayr.    44  S.    | [Carinthia  81,  S.  95.]; 

—  112)  Dürnwirth,  Deutsches  Element  in  slovenischen  Sagen  d.  kärntnischen  Ober- 
rosenthales:  ZVolkskunde  (Veckenstedt)  3.  |[Carinthia  81,  S.  186/7.]|  —  Hg)  K.  v.  Hauser. 
Altertümer-Funde  u.  Erwerbungen  im  Jahre  1890:  Carinthia  81,  S.  67 — 60.  —  114)  A- 
v.  Jacksch,  D.  Mttnzfund  bei  Kleinmassach:  ib.  S.  60/1.  —  115)  A.  Riegl,  E.  kärnt- 
nerischer Bauernkalender:  NCarinthia  2,  S.  18 — 28.  —  116)  M.  v.  Aiehelburg.  D. 
Prozefs  d.  Peter  Enzi.  E.  Beitrag  z.  Kulturgesch.  d.  18.  Jh. :  Carinthia  81,  S.  76—80. 
(Behandelt  e.  in  d.  Herrschaft  Weifsenburg  1716  stattgefundenen  Hexenproeefs.)  —  117) 
ü.  Ehrlich,  Erinnerungen  an  Klagenfurt,  s.  alten  Häuser  u.  Familien.    848.    M.  2,50. 


§  28.    Österreich.    Loserth.  11,103 

Gedeihens  findet  er  namentlich  in  dem  nachbarlichen  Verhältnisse  zu  Venedig. 118) 
Das  Nekrologium  der  in  den  Jahren  1070 — 88  von  dem  Pfalzgrafen  Aribo  in 
Bayern  und  dessen  Bruder  Poto  gegründeten  Benediktinerstiftes  Milstat  in 
Oberkürnten,  das  1469  aufgehoben  und  dem  St.  Georgs  Ritterorden  gegeben 
wurde,  teilt  Sehr  oll  nach  dem  gegenwärtig  im  Archiv  des  Kärntner  Ge- 
schichtsvereines befindlichen  Original  mit.  Die  Anlage  des  Nekrologiums 
stammt  noch  ans  dem  12.  Jahrhundert,  die  meisten  Eintragungen  gehören 
dem  13.,  vereinzelte  dem  14.  und  15.  an.  Schroll  hat  dem  Nekrolog  einen 
aasreichenden  Kommentar  beigegeben.110)  Aus  der  Bibliothek  des  Gym- 
nasiums zu  Villach  publiziert  J.  Staunig  den  wesentlichsten  Bestandteil 
tines  'Urbarbuchs  und  einer  Beschreibung  aller  zum  Stift  Bamberg  und  zu 
dessen  Amt  und  Burg  Villach  gehörigen  Regalien'.  Das  Urbar  stammt  aus 
dem  16.  Jh.  von  der  Hand  des  Villacher  Amtmanns  Martin  Behem.  Staunig 
behandelt  (nach  dem  Urbar)  die  Vorstellungen,  welche  den  Flurnamen  Villachs 
20  Grunde  liegen  und  giebt  ein  Verzeichnis  der  Flur-,  Berg-  und  Bach- 
Damen  nach  der  Anordnung  und  Schreibung  im  Urbar.190)  Aus  den  Kunst- 
schätzen St.  Pauls  beschreibt  Hann  ein  Sacramentar  (später  Missale  genannt) 
ans  dem  11.  Jh.  und  ein  Elfenbein-Relief  aus  dem  frühen  MA.1*1'1*6) 

Krain.  Die  Türkeneinfälle  in  Krain  bis  zum  Ausgang  der  Regierung 
Friedrich  111.  —  es  sind  im  Ganzen  35  —  schildert  Levec  auf  Grund- 
lage des  einschlägigen  gedruckten  Materials  in  recht  fibersichtlicher  und  an- 
sprechender Weise.137"189)  Dafs  das  Jahr  1529  auch  für  Krain  nicht  so 
ruhig  verlief,  als  man  im  Vergleich  zu  dem  grofsen  Ereignisse  der  Be- 
lagerung und  Befreiung  Wiens  anzunehmen  geneigt  ist,  und  nicht  nur  die 
Adeligen  Krains,  sondern  auch  der  gemeine  Mann  grofse  Opfer  gebracht 
haben,  zeigt  ein  Aufsatz  Rutars.180)  Elze  schildert  die  Thätigkeit  des. 
krainischen  Reformators  Trüber  in  der  Fremde,  wie  er  dort  für  seine 
heimischen  Glaubensgenossen  evangelische  Schriften  abfafste  und  veröffent- 
lichte und  giebt  einen  offenbar  von  Trüber  selbst  herrührenden  Bericht  über 
dessen  im  Jahr  1560  erfolgte  Heimkehr  und  Anwesenheit  in  Krain  wieder.191) 
Die  Uskoken,  ursprünglich  serbische  und  bosnische  Überläufer,  die  sich 
in  den  Ländern  der  ungarischen  Krone  niedergelassen  und  in  Zengg  ver- 
einigt hatten,  wurden  später  gefürchtete  Seeräuber.  Zengg  verteidigten  sie 
in  der  Zeit  Ferdinand  1.  gegen  die  Türken.     Später  belästigten  sie  durch 


-  118)  A.  Peez,  Z.  Verkehrsgesch.  Kärntens:  NCarinthia  2,  S.  87.  —  119)  B.  Sehroll, 
Xeerologinm  d.  ehemaligen  Benediktinerstiftes  Milstat  in  Kärnten:  AÖG.  77,  S.  266—817. 
63  S.  M.  1,10.  —  120)  J-  Staun  ig,  D.  Flurnamen  d.  Bargamtes  Villach  nach  d.  Urbar 
d.  Martin  Behem,  Programm.  Villach,  Ob. -Gymnasium.  28  S.  —  131)  F.  Hann,  Beiträge 
t.  Kunsttopographie  Kärntens:  Carinthia  81,  S.  165/7.  (Bespricht  d.  romanische  Kirche 
an  Altersberge  oberhalb  Lieserhafen  u.  d.  Magdalenenkirche  am  Lurnfelde.)  —  122)  id»» 
Am  d.  Kunetschtttzen  d.  Benediktinerstiftes  St.  Paul  im  Lavantthale:  NCarinthia  2,  S.  88/7, 
151/7.  —  123)  G.  Hann,  D.  Kirche  zu  Gerlamvos  n.  ihre  Wandmalereien:  Carinthia  81, 
&  111—21.  —  124)  F.  Hann,  D.  romanische  Plastik  in  Kärnten:  ib.  S.  5—18.  — 
125)  G.  Hann,  D.  Malereien  in  d.  Kirche  zu  Dornbaoh  im  Maltathaie:  ib.  S.  179—84. 

—  126)  A.  v.  Treuenfest,  Gesch.  d.  k.  k.  kärntnerischen  Infanterieregimentes  Frh. 
Graf  t.  Kbevenhüller  No.  7.  Wien.  1005  S.  | [Carinthia  81,  S.  171.]|  (Wenig  Wert. 
Formell  mangelhaft.) 

127)  Katar,  Funde  d.  Jahres  1890  in  Krain:  MCC.  NF.  17,  S.  196/8.  —  128) 
id.,  Gräberstätten  aus  d.  La-Tene  Zeit  in  Krain:  ib.  S.  188—40.  —  129)  F.  Leyec, 
D.  Einftlle  d.  Türken  in  Krain  u.  Istrien.  Programm.  Laibach,  Realschule.  |[MIÖG.  18, 
S.  S61.]|  —  ISO)  S.  Rutar,  D.  Krainer  vor  Agram  im  Jahre  1529:  MMusVKrain  4, 
&  46—58.  —  131)  Th.  Elze,  Z.  Gesch.  d.  Reformation  in  Krain:  JGPÖ.  12,  S.  171/9. 


II  104  §  -8-    Österreich.    Loserth. 

ihre  Raubzüge  die  Adria,  bis  es  1614  zu  einem  Vertrage  zwischen  Venedig 
und  Österreich  kam,  nach  welchem  sich  die  österreichische  Regierung  ver- 
pflichtete 1.  den  Seeraub  mit  allen  Mitteln  zu  hindern,  2.  die  Uskoken  ans 
Zengg  zu  entfernen  und  3.  eine  deutsche  Garnison  dahin  zu  legen.  Der 
Vertrag  wurde  von  den  Uskoken  nicht  berücksichtigt  und  schon  1616  be- 
gannen deren  Raubzüge  von  neuem.182)  Eine  Übersicht  über  die  baulichen 
Anlagen  des  1160  gestifteten  Klosters  Sittich  giebt  Crnologar.188"137)  Wol- 
s egger  schliefst  seine  Mitteilungen  aus  dem  Urbarium  der  Herrschaft 
Gottschee.  Dem  Urbar  sind  Anmerkungen  angefügt,  die  sich  vornehmlich 
auf  die  alten  Grenzen  der  Herrschaft  Gottschee  beziehen.188) 

Küstenland,  Triest,  Dalmatien.  Der  10.  Band  des  Sammel- 
werkes Österreich-Ungarn  in  Wort  und  Bild  behandelt  das  Küstenland  und 
Triest.  Die  Vorgeschichte,  Geschichte  und  Kulturgeschichte  von  Görz  und 
Gradiska  stammt  aus  der  Feder  K.  Freiher  von  Czörnigs,  jene  von 
S.  Lucia,  Aquileja  und  Grado  schildert  R.  v.  Schneider,  die  Vor- 
geschichte Istriens  behandelt  Gundacker  Graf  Wurmbrand,  die  historische 
Zeit  K.  Benussi  und  die  geschichtliche  und  kulturelle  £ntwickelung  Triests 
Swida.189)  Benussi  zeichnet  in  einem  gehaltvollen  Vortrag  die  Geschichte 
Istriens  in  der  byzantinischen  Periode.140,141)  Zahlreiche  für  die  Geschichte 
von  Capodistria  wichtige  Akten  und  namentlich  Briefe  an  den  jeweiligen 
Dogen  von  Venedig  aus  den  Jahren  1596,  1598,  1600,  1601,  1603,  1604—63 
werden  aus  dem  venetianischen  Archive  mitgeteilt,142"148)  desgleichen  eine 
Anzahl  von  archivalischen,  1732  zusammengestellten  Notizen  über  die  Wahl 
der  Proveditori  in  Istrien,  dessen  Verkehr  mit  Innerösterreich  u.  s.  w.  In 
manchen,  wie  z.  B.  in  dem  vom  7.  Februar  1650,  wird  sehr  ausführlich 
über  die  Zustände  in  der  Provinz,  über  deren  Einkünfte  und  Verwaltung 
gehandelt.  Unter  Benutzung  der  Feldakten  des  k.  k.  Kriegsarchivs  zu 
Wien  und  der  Archive  in  Zara  schildert  T.  Erber  die  militärischen  Unter- 
nehmungen des  Generals  Milutinovic  in  Süddalmatien  im  Jahre  1814  und 
die  Vereinigung  der  Gebiete  von  Cattaro  und  Ragusa  mit  Österreich.14*"151) 


7"  132)  E.  Gelcich,  Episoden  aus  d.  Uskokengesch. :  ÖUR.  13,  S.  51—62.  —  13$) 
Crnologar,  Über  ältere  Kirch  anbauten  in  Krain:  MCC.  NF.  17,  S.  193/6.  (Behandelt 
d.  roman.  Kirche  zu  Gorenja  Draga,  d.  gotische  zu  Muljava  u.  d.  Pfarrkirche  zu  S.  Veit 
bei  Sittich.)  —  134)  id.,  Kirchliche  Baudenkmale  in  Krain:  ib.  S.  83/5.  (Betrifft  d. 
St.  Lnmberti-Kirche  zu  Pristava  u.  d.  Pfarrkirche  zu  Primstoro.)  —  135)  id*»  Kunst- 
geschichtliches aus  Unterkrain:  MMusVKrain  4,  S.  1.  (Behandelt  alte  Baudenkmäler  in 
Sittich,  St.  Marein,  S.  Veit,  Gorenja  Draga,  Treffen,  Königetein,  Rudolfswerks  u.  St.  Martin 
bei  Littai.)  —  136)  id.,  Kloster  Sittich:  MCC.  NF.  17,  S.  227— 83.  —  137)  S.  Rutar. 
Archivalisches  aus  Wippach:  MMusVKrain  4,  S.  53—60.  —  138)  P.  Wolsegger,  D. 
Urbarium  d.  Herrschaft  Gottschee  v.  Jahre  1574:  ib.  S.  13. 

139)  D.  österreichisch- ungarische  Monarchie  in  Wort  u.  Bild.  D.  Küstenland  (Görz, 
Gradiska,  Triest  u.  Istrien).  Wien,  Hof-  u.  Staatsdruckerei.  872  S.  —  140)  Majonica, 
Nachrichten  über  d.  k.  k.  Staatsmuseum  in  Aquileja:  MCC.  NF.  17,  S.  38—43.  —  141) 
B.  Benussi,  L'Istria  n.  epoca  bizantina:  AMSIstr.  7,  S.  416 — 32.  —  142)  Relazioni  d. 
Podeste  e  Capitani  di  Capodistria:  ib.  S.  97 — 155,  279 — 54.  —  143)  Capodistria  e  pro- 
vincia  tutta  intorno  a  confini  suoi  con  Trieste  et  oon  il  contado  di  Tisino  et  altre  materie. 
Raccolte  n.  anno  1732:  ib.  S.  155—202,  355 — 409.  —  144)  Inventario  d.  beni  e  rendite 
d.  mensa  vescovile  di  Parenzo  d.  anno  1540:  ib.  S.  208 — 19.  —  145)  Una  Iettera  d.  Pa- 
triarca  d 'Aquileja  Grimani  a  sua  serenita  sull'  erezione  d.  Vescovato  di  Gorizia :  ib.  S.  20S/7. 
(Stammt  aus  d.  venetianischen  Archiv.)  —  146)  Senato  Mare.  Coee  d.  Istria:  ib.  S.  228 — 78. 
—  14?)  Senato  secreti.  Cose  d.  Istria  (Continuazione) :  ib.  S.  1 — 96.  —  148)  C.  Mor- 
purgo,  Trieste  n.  suo  passato  e  n.  suo  presente.  Nico,  Visconti.  224  S.  (Habe  ich  nicht 
eingesehen.)  —  149)  T.  Erb  er,  Storia  d.  Dalmazia  d.  1797  — 1814.    VI.  Tl.    Programm. 


§  23.    öüterreich.    Loserth.  11,105 

Tirol  und  Yorarlberff.  Auch  diesmal  sind  die  Arbeiten  auf  dem 
Gebiete  der  ältesten  Geschichte  Tirols  recht  unbedeutend. lft2'155)  Über  die 
von  den  Römern  in  Val-di-Non  angelegten  Kastelle  Vero,  Romcno  und 
Castelfondo  handelt  ein  Aufsatz  Inamas.  Menapace  giobt  eine  Geschichte 
der  Geifslerbrüderscbaften  im  südlichen  Tirol,  vornehmlich  im  Gebiete  von 
Trient.1**)  In  diesem  Jahre  findet  die  Sammlung  tirolischer  Weistümer, 
die  in  zwanzig  Jahren  mühevoller  Arbeit  zustande  kam,  mit  der  zweiten 
Hälfte  des  vierten  Bandes  ihren  Abschlufs.  Diese  enthält  die  Weistümer 
Ton  Heunfels,  Sillian,  Amras,  Lienz,  Lienzer  Clause,  Thurn  an  der  Gader, 
Bnchenstein,  Enneberg  und  Fassa.  Mit  dem  im  ersten  Band  publizierten 
Stücken  finden  sich  im  Ganzen  65  Nummern.  Dazu  kommen  als  Nachträge 
die  Weistümer  von  Scheuna,  Völs  im  Eisackthale,  Alsack,  Ulten  und  Lenz- 
berg. Einzelne  reichen  noch  in  das  13.  Jh.  zurück.  Dem  14.  gehört  mehr 
als  ein  Dutzend  an.  Auch  stofflich  sind  sie  von  außerordentlichem  Inter- 
esse, so  namentlich  einige  Dorfrechte  aus  dem  Burggrafenamte,  die  Ord- 
nungen ans  dem  Sarnthal  und  von  Ritten,  jene  aus  Enneberg,  Fassa  und 
Bachenstein.  Jedem  Stück  ist  eine  Einleitung  vorausgeschickt,  die  sich  über 
die  einzelnen  Orte  bezw.  Bezirke  in  geographischer,  topographischer  und 
historischer  Hinsicht  verbreitet.  Dem  ganzen  Werke  ist  ein  Glossar  (von 
J.  Egger),  dann  ein  Orts-  und  Personenverzeichnis,  ein  Sachregister  und 
endlich  ein  chronologisches  Verzeichnis  der  Weistümer  aller  vier  Bände  beige- 
geben.157) Ans  den  Jahren  1590—1666  teilt  P.  Beck  einige  merkwürdige 
Streitfälle  ans  den  Frevelbüchern  und  Amtsreitungon  des  Gerichtes  im  Thale 
von  Montavon  mit,  das  seit  1382  bestand  und  unter  dorn  Vorsitze  des 
Vogtes  von  Bludenz  mit  beliebig  vielen  Montavonern  als  Beisitzern  ab- 
gehalten wurde.158)  Aus  den  Akten  des  fürstbischöflichen  Archivs  in 
Brisen  schildert  Ammann  einen  1485  in  Innsbruck  geführten  Hexen- 
prozefs,  der  zu  Ungunsten  des  Klägers  d.  i.  mit  der  Freisprechung  der 
Angeklagten  endete  und  deswegen  ein  besonderes  Interesse  beansprucht, 
weil  er  zweifelsohne  der  älteste  ist,  der  nach  dem  Erscheinen  der  Bulle 
Innocenz'  VIII.  Summis  desiderantes  affectibus  geführt  wurde.  Urheber  war 
der  Dominikaner  Heinrich  Institoris,  der  1457  zum  erstenmal  in  seinem 
Malleus  Maleficarum  die  Norm  festsetzte,  nach  der  in  den  nächsten  200 
Jahren  zahlreiche  Menschen  dem  Tode  überantwortet  wurden.159,160)  Über 
Lokalgeschichte  liegen  gleichfalls  nur  wenige  Studien  vor.  Ammann  schildert 
auf  Grund  von  archivalischen  Quellen  das  Entstehen  und  den  Verlauf  der 
Pest  in  Neustift    bei  Brixen  im  Jahre  1636. 101)     Im  Anschlufs  an  die  im 


Uik  Gymnasium.  —  150)  J.  Gel  eich,  D.  Erzgiefrer  d.  Republik  Ragusa:  MCC.  NF.  17, 
S.  18—21,  85/9,  165—63.  —  151)  id.,  Zwei  Meisterwerke  d.  Goldschmiedekunst  in  d. 
Domkirehe  an  Baguaa:  ib.  8.  146/9. 

152)  C.  Toldt,  D.  Körpergrofse  d.  Tiroler  u.  Vorarlberger:  MAnthrGesWien  NF.  11, 
S.  69— 34.  —  15g)  S.Jenny,  Bauliche  Überreste  v.  Brigantium :  MCC.  NF.  17,  S.  199  —  205, 
316  8.  —  154)  id.,  D.  romische  Begräbnisstätte  v.  Brigantium:  ib.  S.  151/5.  (Mit  e. 
Verzeichnis  d.  in  ßregenz  gemachten  Funde.)  —  155)  A.  Inama,  Antichi  castelli  Roman i 
n. Talle  di  Non :  ATrent.  10,  S.  5 — 3*2.  --  156)  G.  Menapace,  Notizie  storiche  intorno 
ai  Battuti  d.  Trentino:  ib.  S.  38—66,  151—207.  —  157)  &•  tirolischen  Weistümer,  hrsg. 
r.  J.  ▼.  Zingerle  u.  J.  Egger.  IV.  Tl.,  2.  Hälfte.  (=  Österreich.  WeistUmer.  V.  Bd.,  2.  Hälfte.) 
Wien,  Braumaller.  VIII  n.  8.561—1202.  M.  40.  |[LCB1.  (1892),  No.  ll.]|  (Gesammelt 
▼.  d.  k.  Ak.  d.  Wissenschaften.)  —  15g)  P.  B  e  c  k ,  E.  Volksgericht  in  d.  Alpen :  ZDKulturG. 
11.  S.  97—103.  1890.  —  159)  H.  Ammann,  D.  Innsbrucker  Hexenprozefs  v.  1485: 
ZFerdinandeutn  34,  S.  1 — 87.  —  160)  L.  Rapp,  D.  Hexenprozesse  u.  ihre  Gegner  in  Tirol. 
t.  Aufl.    Mit  d.  Bildnisse  Tartarottis.     Brixen,  Weger.    V,  171  S.    M.  1,60.   —  161)  H. 


11,106  §  28.    Österreich.    Loserth. 

zweiten  Band  der  Geschichtsquellen  Tirols  enthaltene  Chronik  des  Priors 
Goswin  bringt  die  neueste  Arbeit  Schwitzers  zunächst  eine  kurze  Ge- 
schichte des  Stiftes  Marienberg  von  seiner  im  Jahre  1150  erfolgten  Grün- 
dung bis  auf  den  heutigen  Tag,  dann  die  bis  auf  wenige  deutsche  Stücke  in 
lateinischer  Sprache  geschriebenen  Urbare  des  Stiftes,  von  denen  das  eine 
aus  dem  Jahre  1353,  das  andere  aus  1390  stammt.  Aufgezählt  werden  die 
Einkünfte  des  Klosters  in  Schenanum,  Ober-  und  Niedermays,  Nalles  u.  s.  w. 
Die  Urbare  des  Frauenstiftes  Münster,  die  der  Herausgeber  folgen  läfst, 
stammen  von  1322  und  1394,  die  von  Liebenberg-Hohenwart  aus  1416  und 
1417,  das  des  Hans  von  Annenberg  aus  1417,  das  der  Nikolauspfarre  zu 
Meran  aus  1424  und  der  Pfarrkirche  in  St.  Sarntheim  aus  1372.  Schwitzer 
hat  der  Ausgabe  ein  Orts-  und  Personenregister  und  ein  Verzeichnis  der 
Kirchenpatrone  beigegeben.108)  In  übersichtlicher  Weise  handelt  Dal  Ri 
auf  Grundlage  ungedruckter  Materialien  der  Trientincr  Archive  von  den 
Verkehrswegen  und  Stationen  in  Trentino.16*'105)  Die  Bedeutung  der 
Festung  Kufstein,  die  im  Konstanzer  Frieden  an  Österreich  abgetreten  wurde, 
im  Bauernkriege  1526  schildert  ein  Aufsatz  von  Maretich-Riv-Alpon. 
In  seiner  Abhandlung  über  die  Geschichte  der  Typographie  in  Tirol  giebt 
Waldner166"171*)  eine  Schilderung  der  Lebensschicksale  und  Leistungen 
des  Buchdruckers  Hans  Baur  (Agricola),  der  1577  nach  Innsbruck  kam  und 
bis  1602  wirkte.  Beigelegt  ist  ein  chronologisches  Verzeichnis  der  bekannten 
Tiroler  Drucker  (No.  64—107). 

Gesamtgeschichte.  Zahlreicher  und  wertvoller  sind  die  Arbeiten, 
die  entweder  gröfsere  oder  kleinere  Perioden  der  Geschichte  von  ganz 
Österreich  oder  hervorragende  Ereignisse  aus  der  Geschichte  des  regierenden 
Hauses  behandeln;172)  an  wertlosen  Arbeiten  fehlt  es  freilich  auch  nicht.173 
Auf  ganz  veraltetem  Standpunkte  steht  A.  Sturm,174)  der  den  Regierungs- 
antritt der  Habsburger  in  Österreich  und  die  Hemmnisse  und  Irrungen 
schildert,  die  Albrecht  I.  zu  bestehen  hatte.     Man  sollte  nicht  glauben,  dafs 


Am  maxin,  D.  Pest  d.  Jahres  1686  in  Neustift  bei  Brixen.  Programm.  Brüten,  Verl.  d. 
O.-Gymnasiums.  |[MIÖG.  13,  S.  8ö8.]|  —  162)  B.  Schwitzer,  Urbare  d.  Stifte  Marien - 
berg  n.  Münster,  Peters  v.  Liebenberg-Hohenwart  n.  Hansens  v.  Annenberg,  d.  Pfarrkirchen 
v.  Meran  n.  Sarntheim.  Herausgeg.  v.  Tirolische  Geschichtsquellen.  III.  Innsbruck,  Wagner. 
XII,  447  S.  |[L€B1.  (1891),  No.  50.]|  —  168)  J.  Dal  Ri,  D-  mezzi  di  trasporto  e 
di  communieazione  d.  prineipato  vescovile  di  Trento  n.  medio  evo.  Programm.  Trient. 
Handelsschule.  |[MIÖG.  13,  S.  359.]|  —  164)  D-  Reich,  II  secondo  Statute-  d.  sindici 
•d.  comme  di  Trento.  Programm.  Trient,  Gymnasium.  |[MIÖG.  18,  S.  859.] |  (Giebt  e. 
Abdruck  d.  Statuts  v.  S.  12—84.)  —  165)  »<*•>  Toponomastica  stör,  di  Mezocorona: 
ATrent.  10,  S.  66—149.  —  166)  G.  v.  Maretich-Riv-Alpon,  Über  d.  Erbauung  d. 
Kaiserturmes  zu  Kufstein:  ZFerdinandeum  34,  S.  98 — 120.  —  167)  H.  Schmölzer,  Kunst- 
geschichtliches  aus  d.  Sarnthale:  MCC.  NF.  17,  S.  205—10.  —  168)  A.  Ilg,  D.  Palazzo 
Gereraia  in  Trient:  ib.  S.  74/7.  —  169)  Deininger,  Alte  Kunst  u.  Kunstgewerbe  auf 
4.  Ausstellung  zu  Hall:  ib.  S.  149—51.  —  170)  F.  Waldner,  Quellenstudie  z.  Gesch.  d. 
Typographie  in  Tirol  bis  z.  Beginne  d.  17.  Jh.:  ZFerdinandeum  34,  S.  165—255.  —  171) 
Verzeichnis  der  gegenwärtig  d.  Tiroler  Adelsmatrikel-Genossenschaft  angehörigen  Geschlechter. 
Innsbruck,  Tiroler  Adelsmatr.-Genossenschaft.  24  S.  —  171*)  Auszug  aus  d.  Gesch.  d. 
Tiroler  Jägerregimentes  Kaiser  Franz  Joseph.  £.  vaterländisches  Lehrbuch.  Innsbruck.  1890. 
VIII,  172  S.  M.  1,20.  (Nach  d.  Gesch.  d.  Regiments  v.  L.  Polschka,  zusammengest.  r. 
Kandelsdorfer.    Ins  Ital.  übersetzt  v.  R.  v.  Concini.) 

172)  A.  v.  Teuffenbach  zu  Tiefenbach  u.  Mafsweg,  Illustriertes  vaterländisches 
Ehrenbuch.  Heft  7  —  14,  S.  289— 672.  Teschen,  Prochaska.  M.  4,50.  —  178)  L.  Singer, 
Wie  Österreich  an  d.  Habsburger  kam.  (=  Vorträge,  volkstümliche.  Bd.  182.)  Wien,  Szelinski. 
15  S.  —  174)  A.  Sturm,  D.  Anfänge  d.  Habsburger  in  Österreich  u.  d.  Widerstand  d. 
Adeligen  u.  Wiener.  Programm.  Wien,  Staatsrealschule  im  8.  Bezirk.  |[MIÖG.  18,  S.  861.]j  — 


§  23.    Österreich.    Loser th.  JJ  \Qy 

nach  den  schönen  Arbeiten  Bussons  and  Habers  noch  jemand  den  steirischen 
Beimchronisten  (Sturm  nennt  ihn  noch  immer  'von  Horneck')  zum  Stützpunkt 
einer  derartigen   Arbeit  macht.     Hier   ist  weder  die   neue  Arbeit  Redlichs 
s.  oben)    noch    Habers  Geschichte   von  Österreich   benützt  worden,    deren 
Lektüre    den  Vf.  zu  einer  richtigeren  Erfassung  der  Dinge  gebracht  hätte. 
Derselbe  Fehler,  betreffend  den  Reimchronisten,  ist  an  der  Arbeit  Eschlers 
zu  rügen,  welcher  die  Beziehungen  Albrechts  I.  zu  Frankreich  schildert.176) 
Dafs   die  Waldenser  auch  in   den  österreichischen  Landesteilen,  namentlich 
in  Niederösterreich  im  14.  Jh.  grofse  Verbreitung  gewonnen  hatten,  ist  schon 
aus  den    Studien    von  6.  Friefs  u.  a.  bekannt.     Eine  Obersicht   der  Aas- 
breitung  der  Waldenser  giebt  nun  auch  auf  Grundlage  der  genannten  Arbeiten 
II wo  f.    Freilich  sind  die  Einwendungen,  die  Ref.  seinerzeit  gegen  die  An- 
nahme eines  allzugrofson  Einflusses   der  Waldenser  in   den  GGA.  gemacht 
hat,  dem  Vf.   unbekannt  geblieben;  darum  wird  auch  hier  der  waldensische 
Einflute  auf  die  Ausbildung  des  Hnsitentums  viel  zu  hoch  veranschlagt  und 
ist  in  den  Einzelheiten,  so  in  dem  was  über  den  Breslauer  Ketzer  Stephan 
gesagt  wird,   vieles  verfehlt.     Die  Behauptung,  dafs  die  Taboriten  die  Fort- 
setzung der  böhmischen  Waldenser  seien,  ist  ganz  anrichtig,  worüber  nun- 
mehr der  schlagendste  Beweis  in  meiner  Ausgabe  von  Wiclifs  De  Eucharistia 
vorliegt.176)      Über   die  Pläne  des  Hauses  Habsburg,   in  der  Zeit  des  30 j. 
Krieges  an  der  Nord-  und  Ostsee  festen  Fufs  zu  fassen,  handelt  nun  nach 
den  Arbeiten   von  Reichard  und  Maresch   auch  Gindely,   dem  namentlich 
die  reichhaltigen  Korrespondenzen  in  Simancas  und  Brüssel  für  seine  Studien 
zu  Gebote  standen.     Man  sieht,  dafs  es  der  österreichischen  Politik  zunächst 
um  die  Errichtung  von  Handelsgesellschaften  in  den  Hansastädten  zu  thun 
war.177)     Nach    den  Akten  des  Wiener  H.  H.   und  Staatsarchivs   schildert 
A.  Pribram    den  Wettstreit  der  Häuser   Bourbon  und  Habsburg  um  die 
Hand  der    Prinzessin  Maria  Theresia  für  Ludwig  bezw.  Leopold  und  die 
Mittel,  welche  letzterer  anwendete,  am  zum  Siege  zu  gelangen.178)    Ober  die 
Zustände  am  Wiener  Hof  in  den  Jahren  1671/2  hat  ein  Franzose,  der  freilich 
mit  den  leitenden  Kreisen  nicht   im  geschäftlichen  Verkehr  stand   und  nur 
des  Vergnügens  halber  in  Wien  weilte,  einen  jetzt  in  der  Pariser  National- 
bibliothek liegenden  Bericht  hinterlassen,  der  wegen  seiner  Unbefangenheit 
gelobt  wird.179)     Der  Franzose  war  Verehrer  Gremonvilles  und  dürfte  seinen 
Mitteilungen  manches  verdankt  haben.     V.  v.  Renner  bringt  den  Schlufs 
der  Korrespondenz  Rüdigers  von  Starhemberg  und  seines  Vetters  Gundacker. 
Die  jetzt  mitgeteilten  Briefe  —  54  Stück  —  bilden   eine   wichtige  Quelle 
nicht  blofs  für  die  Beurteilung  Starhembergs  selbst,  sondern  auch  für  die  Kriege 
von  1684/6.      Jedem  einzelnen  Briefe  ist  ein  Kommentar  beigegeben.180*181) 
Ein  zu  düsteres  Bild   von  den  österreichischen  Rechtszuständen  im  18.  Jh. 
entwirft  Ch.   Meyer:   'Österreichs  Aufgabe,   deutsche  Kultur   im  Osten  zu 


Yid)  J-  Eschler,  D.  Heirat  zwischen  Herzog  Rudolf  III.  ▼.  Österreich  u.  Bianca,  d. 
>winreiter  Philipps  IV.  V.Frankreich.  Programm.  Wien-Kenstadt,  Realschule.  [[MIÖG.  18, 
S.  J61.JI  —  176)  F.  Ilwof,  D.  Waldenser  in  Österreich:  ÖUR.  12,  S.  81—98.  —  177) 
Gindely ,  D.  maritimen  Pläne  d.  Habsburger :  DAkWien  89,  S.  1—64.  —  178)  A.  Pf  ibram  , 
D.  Heirat  Kaiser  Leopolds  L  mit  Margaretha  Theresia  v.  Spanien:  AÖG.  77,  S.  819 — 75. 
Wien  u.  Prag,  Tempsky.  57  S.  M.  1,20.  —  179)  id.,  Aus  d.  Berichte  e.  Franzosen  über 
<L  Wiener  Hof  in  d.  Jahren  1671  u.  1672:  MIÖG.  12,  S.  270—96.  —  180)  H.  Truxa, 
Erinneningsdenkmftler  d.  Befreiung  Wiens  aus  d.  Türkennot  d.  Jahres  1688.  Wien,  Mayer 
&  Co.  51  S.  H.  0,80.  —  181)  V.  v.  Renner,  Vertrauliche  Briefe  Ernst  Rudigers  an 
seinen  Vetter  Gnndmcker  ▼.  Starhemberg  1682 — 99:  Wiener  Kommunal-Kalender  u.  Städtisches 


XJ  108  §  28.    Österreich.    Loserth. 

verbreiten  wurde  nicht  erfüllt.  Der  Bauernstand  war  schmählich  unterdrückt 
und  das  Bürgertum  und  der  Adel  heruntergekommen.1  Die  Reformen  der 
Theresianischen  und  Josephinischen  Zeit  seien  ein  Nachhall  der  deutschen 
gewesen.182"186)  In  Bezug  auf  die  Reise  Pius'  VI.  nach  Wien  im  Jahre 
1782  zeigt  Gendry,  dafs  Joseph  II.  dem  Papste  trotz  des  Widerstrebens 
der  kaiserlichen  Räte  Verhandlungen  ohne  Zeugen  zusagte,  die  dann  zu 
beiderseitiger  Zufriedenheit  mil  ernsten  Resultaten  endeten.  Dafs  diese 
nicht  gehalten  wurden,  lag  an  den  Kaiserlichen  Räten.186)  Mehrere  Arbeiten 
v.  Zwiedineck-Stidenhorsts  behandeln  den  Krieg  Österreichs  im 
Jahre  1809  in  der  Steiermark.  Er  führt  zunächst  in  einem  seither  gedruckten 
Vortrage  den  Nachweis,  dafs  General  Jellacic  gegen  die  Absichten  des  Erz- 
herzogs Johann  sich  in  das  Gefecht  von  St.  Michael  am  25.  Mai  einliefs, 
statt  sich  auf  der  kürzesten  Linie  nach  Graz  zu  ziehen  und  hier  mit  den 
Resten  der  italienischen  Armee  unter  Erzherzog  Johann  zu  vereinigen.  Das 
Gefecht  endete  mit  dem  Durchbruch  seiner  Aufstellung  und  hat  wesentlich 
mitgewirkt,  den  Erzherzog  an  der  Wiederaufnahme  der  Offensive  durch 
einen  Vorstofs  in  der  Richtung  von  Wien  zu  hindern,  war  also  von  grofsem 
Einflufs  auf  die  Entscheidung  des  Feldzugs  an  der  Donau.  Wenn  Jellacic 
meinte,  es  der  Waffenehre  schuldig  zu  sein,  den  Kampf  mit  dem  überlegenen 
Gegner  aufzunehmen,  so  war  diese  Auffassung  im  Widerspruch  mit  den  von 
dem  Erzherzoge  erhaltenen  Weisungen.  Im  Zusammenhang  mit  dieser  Studie 
steht  eine  zweite,  in  der  er  aus  dem  Nachlasse  des  Erzherzogs  Johann  im 
Gräflich  Meranschen  Archiv  zu  Graz  Regesten  und  Aktenstücke  mitteilt,  die 
sich  auf  die  militärischen  Verhältnisse  und  Operationen,  namentlich  auf  die 
Bewegungen  des  Corps  Giulay  und  die  Belagerung  des  Schlofsberges  zu  Graz, 
auf  die  Stimmung  derSteiermärker  gegenüber  den  Forderungen  der  französischen 
Heeresverwaltung,  und  auf  die  Pläne  und  Absichten  dos  Erzherzogs  Johann 
und  seine  Korrespondenz  mit  Vertrauenspersonen  beziehen.  Die  vorliegende 
Sammlung  dient  zur  Kritik  der  ängstlichen  und  ziellosen  Kriegsführung  des 
Banus  und  ermöglicht  die  Beantwortung  der  Frage,  mit  der  sich  auch  die 
dritte  Arbeit  desselben  Autors  beschäftigt,  ob  im  Falle  der  Wiederaufnahme 
der  Feindseligkeiten,  mit  der  man  in  der  Zeit  vor  dem  Abschlufs  des  Schöu- 
brunner  Friedens  gerechnet  hat,  eine  thätige  Beteiligung  des  Landsturmes 
von  Innerösterreich  zu  erwarten  gowesen  wäre.1*7"189)  Wie  v.  Zwiedineck- 
Südenhorst,  so  hat  auch  F.  v.  Krones  die  eigenhändigen  Aufzeichnungen 
des  Erzherzogs  Johann  einer  eingehenden  Würdigung  unterzogen  und  über 
die  Absichten  und  Stimmungen  des  Erzherzogs  in  den  Jahren  1813/5  manche 

Jahrbuch  (1891),  S.  291—375.  —  182)  Chr.  Meyer,  Österreich  u.  d.  deutsche  Kultur  tra 
vorigen  Jh.:  ZDKulturG.  11,  S.  270  —  300.  —  183)  M.  v.  Maasburg,  Gesch.  d.  obersten 
Juetizstelle  in  Wien  (1749  — 1848).  Prag,  Bellmann.  (D.  bekannte  Werk  liegt  in  zweiter 
mehrfach  ergänzter  Aufl.  vor.)  —  184)  G»  Karschulin,  Z.  Gesch.  d.  österr.  Seiden- 
industrie, II.  Aufschwung  unter  Karl  VI.  Programm.  Wien,  Verlag  der  Handelsakademie. 
|[M1ÖG.  13,  S.  358.]|  (Benützte  d.  Akten  des  k.  k.  Finanzarchivs,  des  Archivs  der  Stadt 
Wien  u.  d.  Ministeriums  d.  Innern.)  —  185)  Dr.  H.  ?,  D.  österreichische  Finanzwesen  gegen 
Ende  d.  reinen  Territorialstaates  nach  v.  Mensi:  ZSW.  47,  S.  680 — 719.  (Giebt  d.  Haupt 
ergebnisse  des  Werkes  v.  Mensi  über  d.  Finanzen  Österreichs  v.  1701 — 40  wieder.)  — 
180)  Gendry,  Voyage  de  Pie  VI  h  Vienne  1782:  CR.  du  congri'S  scientif.  internst,  de* 
catholiques  (1/6  avril  1891),  Vme  gection,  S.  '229-40.  Paris,  Picard.  — -  187)  H.  v. 
Zwiedineck-Siidenhorst,  D.  Gefecht  bei  St.  Michael  u.  d.  Operationen  d.  Erzherzogs 
Johann  in  Steiermark  1809:  MIÖG.  12,  S.  101—48.  (Vgl.  auch  MHVSteiermark  39,  VI. 
—  188)  id-i  Z.  Gesch.  d.  Krieges  v.  1809  in  Steiermark.  Regesten  u.  Aktenstücke: 
BKSteirmGQ.  23,  S.  32-103.  —  189—90)  F.  v.  Krones,  Aus  d.  Tagebuche  Erzherzog 


§23.    Österreich.    Loserth.  II  109 

interessante  Einzelheit  mitgeteilt.  Die  wichtigsten  Punkte  handeln  über 
die  Bemühungen,  den  Kaiser  Franz  zur  persönlichen  Teilnahme  an  dem 
Krieg  zu  bewegen,  die  Weigerung  des  Erzherzogs  Karl,  den  Oberbefehl 
zu  fähren  n.  s.  w.  Aus  den  Tagebüchern  des  Erzherzogs  Johann  sind 
ferner  jene  Darstellungen  geschöpft,  die  v.  Krones  über  den  Erzherzog 
Karl  und  die  Grofsförstin  Katharina  Paulowna,  die  deutschen  Heiraten  der 
Erzherzoge  Karl  und  Joseph  veröffentlicht.190*191)  Seinem  Aufsatze  über 
den  Freiherrn  zu  Simbschen  und  Österreichs  Stellung  zur  serbischen  Frage 
1807 — 10  läfst  er  eine  Darstellung  des  Prozesses  Simbschens  folgen,  der  mehr- 
facher Vergehen,  namentlich  Mifsbrauchs  der  Amtsgewalt  und  pflichtwidrigen 
Verhaltens  gegen  die  aufständischen  Serben  angeklagt  wurde.  Krones  schildert 
auf  Grundlage  der  im  Wiener  Kriegsarchive  liegenden  Akten  die  Einleitung 
des  Prozesses,  die  Verhaftung  Simbschens,  den  Inhalt  des  Prozesses  und 
dessen  politische  Seite  und  weiteren  Phasen  bis  zur  Rehabilitierung  Simb- 
schens.193) Die  österreichische  Politik  gegenüber  der  von  Schweden  ange- 
strebten und  durchgeführten  Erwerbung  Norwegens  schildert  Wo ynar  auf 
Grundlage  der  für  diese  Zwecke  noch  unbenutzten  Akten  des  Wiener  Staats- 
Archivs.  Ohne  die  österreichische  Zwischenkunft  hätte  der  Krieg  gegen 
Dänemark  zweifellos  länger  gedauert,  würde  aber  für  dieses  verhängnisvoll 
gewesen  sein.  Der  Abhandlung  sind  15  diplomatische  Berichte  aus  dem 
Jahre  1813  beigegeben.198)  Für  die  Geschichte  Österreichs  in  der  vormärz- 
lichen Zeit  und  den  Wirren  der  Jahre  1848/9  liefert  A.  Springers194)  (von 
den  Tschechen  in  recht  gehässiger  Weise  aufgenommene)  Selbstbiographie 
ebenso  wertvolle  Beiträge  wie  A.  v.  Arneths  Schilderung  seiner  Jugend- 
zeit, eine  Schrift,  die  der  verdiente  Leiter  des  Wiener  Staatsarchivs  zur 
Feier  seines  70.  Geburtstages  an  seine  Freunde  verteilt  hat.  A.  v.  Arneth 
schildert  die  Zeit  bis  unmittelbar  vor  dem  Ausbruch  der  Revolution  und 
seine  Anteilnahme  an  den  Arbeiten  des  Frankfurter  Parlaments.196)  Sein 
Tagebuch  —  ans  den  Jahren  1848/9  —  eine  der  wertvollsten  Publikationen  über 
die  Geschichte  Österreichs  in  diesen  sturmvollen  Jahren,  publiziert  A.  v.  H  ü  b  n  e  r. 
Es  sind,  wie  er  selbst  sagt,  keine  Memoiren  im  eigentlichen  Sinne;  seine 
Erzählung  gründet  sich  nicht  auf  verworrene  mehr  als  40  j.  Erinnerungen 
oder  zerstreute  aus  jener  Zeit  stammende  Notizen.  Er  hat  an  diesem  Tage- 
buch auch  thatsächlich  jeden  Tag  meist  morgens  geschrieben;  freilich  ist 
die  Darstellung  unterbrochen  durch  die  Erzählung  von  Dingen,  die  er  nicht 
selbst  erlebt  hat,  wie  die  Schilderung  der  Vorgänge  in  Wien  vor  der  Ein- 
nahme, die  dem  Helfertschen  Buche  entnommen  ist.  Hübners  Aufzeichnungen 
enthalten  zwei  Hauptteile :  der  erste,  Mailand  betitelt,  erzählt  die  Ereignisse 
tom  Februar  bis  Juli  1848  und  giebt  namentlich  eine  ausführliche  Schilderung 
der  Anfänge  des  Mailänder  Aufstandes,  des  Lebens  in  der  Umgebung  Radetzkys 
u.  s.  w.     Der  zweite,  betitelt  Wien  und  Olmütz,   reicht  vom  Juli  1848  bis 


Johanns  v.  Österreich  1810/5.  Z.  Gesch.  d.  Befreiungskriege  u.  d.  Wiener  Kongresses.  Inns- 
bruck, Wagner.     VI,   254  S.    M.  4,80.    |[LCB1.  (1892).  S.  10.]|  —  191)  id.,  Aus  d.  Zeit 

4.  Befreiungskriege  1813/5:  ÖUR.  10,  S.  257—73.  —  192)  id.,  Feldzeugmeister  Joseph 
Freiherr  v.  Simbschen  1810/8.  Sein  kriegsrechtlicher  Prozefs  u.  seine  Rehabilitierung:  AÖG. 
*7.  S.  151—264.  Wien,  Tempsky.  114  S.  M.  1,60.  |[LCB1.  (1891),  No.  4.]|  (Auch  separat.) 
~  193)   K*   Wo  ynar,   Österreichs  Beziehungen   zu   Schweden   u.  Dänemark:   AÖG.   77, 

5.  377—541.  Wien,  Tempsky.  166  S.  M.  8,20.  —  194)  A.  Springer,  Aus  meinem 
Leben.  Berlin,  Grote.  X,  887  S.  M.  6.  |[HJb.  13,  S.  393.]|  —  195)  A.  v.  Arneth,  Aus 
meinem  Leben.    D.  ersten  dreifsig  Jahre  1819—49.    Wien.    Als  Ms.  gedruckt.    [[WienerZg. 


11,110  §  23.    Österreich.    Loserth. 

März  1849  und  erzählt  die  Revolution  in  Wien.  Die  Beziehungen  des  Vf. 
zum  Fürsten  Felix  Schwarzenberg,  dem  er  auch  in  den  deutschen  Angelegen- 
heiten oft  als  Feder  gedient  hat,  treten  besonders  hervor.  Die  Darstellung 
schliefst  mit  dem  Momente,  da  Hübner  in  aufserordentlicher  Mission  au 
Louis  Napoleon  gesandt  wurde.196)  D.  Rauter  führt  die  Geschichte  Öster- 
reichs seit  1848  nach  der  'ideographischen'  (!)  Methode,  nämlich  als  Er- 
gebnis der  herrschenden  Ideen  dieses  Jh.,  nämlich  der  Freiheits-Nationalitäts- 
und  sozialwirtschaftlichen  Ideen  vor.  In  zwei  Kapiteln  behandelt  er  seinen 
Gegenstand  bis  zum  Ausscheiden  Österreichs  aus  Deutschland  und  von  der 
staatsrechtlichen  Absonderung  bis  1890.  Der  Vf.  dieser  bis  auf  einzelne 
Stilfehler  gut  geschriebenen  Schrift  steht  auf  deutsch-liberalem  Standpunkt 
und  legt  die  durch  das  System  der  slawisch-klerikalen  Herrschaft  von  1879 — 90 
gezeitigte  Schädigung  des  österreichischen  Staatsgedankens  blofs.197,198)  Die 
übrigen  Schriften  zur  neueren  und  neuesten  Geschichte  Österreichs  sind  recht 
belanglos.  Ober  Bekehrungsversuche  der  Liguorianer  in  Gallnenkirchen  im 
Jahre  1825  handelt  M.  Kühne.  Diese  Bekehrungsversuche  sind  von  Inter- 
esse, weil  sie  eine  Gemeinde  betreffen,  wo  die  evangelische  Bewegung  in 
keiner  Verbindung  mit  der  protestantischen  Vergangenheit  der  Mühlviertler 
Herrschaften  steht.199'201») 

Bior/raphiscJies  und  Genealogisches.  An  Biographieen  und 
biographischen  Skizzen  österreichischer  Herrscher,  Feldherren  u.  s.  w.  fehlt 
es  nicht,  aber  kaum  eine  ist  von  wissenschaftlichem  Werte.202"204)  Schroll 
schildert  das  Leben  Marchstallers,  den  die  Mönche  von  St.  Paul  als  zweiten 
Gründer  ihres  Klosters  feiern.205)  In  den  Kampf  der  Tiroler  vou  1809 
versetzt  uns  die  Studio  Huebers,  welche  die  patriotische  Erhebung  des 
Stubais  unter  Pfurtscheller  schildert.206-207)     Eine   ausführliche  Biographie 


No.  128;  AZgB.  No.  99.  190;  Nation  8,  S.  685;  DLZ.  (1891),  No.  82.]|  —  190)  A.  v. 
Hübner,  E.  Jahr  meines  Lebens  1848/9.  Leipzig,  Brockhaas.  XII,  879  S.  M.  6.  |[HJb. 
12,  S.  422;  LCB1.  (1891),  No.  38;  DLZ.  (1891),  No.  46.]|  —  IM)  D.  Rauter,  D.  Gösch. 
Österreichs  v.  1848—90.  Skizze  mit  bes.  Berücksichtigung  d.  Verfassungsentwickelung.  Wien, 
Perles.  V,  103  8.  M.  1,20.  —  198)  E.  Zenker,  D.  Rechtsgesetzgebung  d.  Jahres  1848. 
E.  Beitrag  z.  Entstehungsgesch.  d.  Wiener  Revolution:  ÖUR.  18,  S.  229-41.  —  199)  M. 
Kühne,  Urkundliche  Beitrüge  z.  Gesch.  d.  Evangelischen  in  d.  Alpenländern:  JGPÖ.  12. 
S.  180—96.  (In  d.  Aufsatze  findet  sich  auch  e.  Dokument  z  Gesch.  d.  kirchlichen  Bewegung 
in  Rattenberg  [Tirol]  aus  d.  Jahre  1575.)  —  200)  A.  v.  Holzhausen  -Gablenz,  Er- 
innerungen e.  österr.  Offiziersfrau  aus  d.  Kriegsjahre  1866.  Gotha,  F.  A.  Perthes.  63  S.  M.  1. 
|[K.  Filly,  LMerkur  Jg.  11,  No.  29.]|  —  201)  ?•  v.  Radics,  Goethe,  d.  Haus  Habsburs 
u.  Österreich.  Aus  Anlafs  d.  600j.  Gedenktages  d.  Todes  Kaiser  Rudolfs  I.  15.  Juli  1291: 
ÖUR.  11,  S.  177—211,  241—88.  (Stellt  d.  Beziehungen  Goethes  z.  österr.  Regentenbaase 
u.  zu  Österreich  dar.)  —  201*)  Bericht  d.  k.  k.  Central- Kommission  für  Erforschung  u. 
Erhaltung  d.  Kunst-  u.  hist.  Denkmale  über  ihre  Thätigkeit  im  J.  1890.  Wien,  Kubasta  & 
Voigt.    97  S.    M.  1,60. 

202)  F.  Sk  al la ,  Rudolf  ▼.  Habsburg.  (=  Sammlung  gemeinnütziger  Vorträge  No.  157.) 
Prag,  Deutscher  Verein  z.  Verbreitung  gemeinnütz.  Kenntnisse.  19  S.  M.  0,20.  'Ohne 
wissenschaftlichen  Wert.)^—  203)  J.  Fiedler,  Krdtky  nistin  zivota  areikniaete  Ferdinand* 
mistodrzitele  krtflovstvi  Ceske'ho  od  roku  1548—67.  Prag,  Selbstverlag.  21  S.  (Enthält  e. 
wertlose   biogr.  Skizze  Erzh.  Ferdinands,  Statthalters   v.  Böhmen    in    d.  J.  1548 — 67.)  — 

204)  K.  Weife,  Hans  Tscherte.  Beiträge  zu  dessen  Biographie:  BVLNiederöstr.  NF.  25. 
S.  255 — 62.    (Tscherte    war  oberster  Baumeister   für  Niederösterr.  unter  Ferdinand  1.^  — 

205)  B.  Schroll,  Hieronymus  Marcbstaller,  Abt  v.  St.  Paul  1616—88.  Klagenfurt. 
Verlag  d.  Stiftes  St.  Paul.  |[Carinthia  81,  S.  167;  StMBCO.  12,  S.  658.]]  —  206)  H- 
Hallwich,  Otto  Ludwig  v.  Loscani.  E.  österr.  Volkswirt:  ÖUR.  18,  S.  1 — 30.  ^Loscanis 
Verdienste  um  d.  Hebung  des  Gewerbes  u.  Handels  in  Österreich  unter  Maria  Theresia 
werden  ausführlich  dargestellt.)  —  207)  A*  Hu  eher,  Michael  Pfurtscheller  v.  Fulpmes,  e. 


§  28.    Österreich.    Loaerth.  11,111 

des  steirischen  Gelehrten  Karl  Schmatz  liegt  aas  der  Feder  Ilwofs  vor. 
Die  Arbeit  enthält  schätzenswerte  Beiträge  zur  Geschichte  der  Jahre  1809, 
namentlich  bezüglich  der  Errichtung  der  Landwehr  und  den  Krieg  gegen 
Napoleon,  bezw.  die  Schlacht  von  Raab.808}  Zwei  Arbeiten  desselben  Vf. 
sind  dem  Andenken  des  Grafen  Franz  von  Meran,  des  Sohnes  des  Erz- 
herzogs Johann,  gewidmet.209"211)  Die  Errichtung  des  Radetzkydenkmales 
in  Wien  bot  die  Veranlassung  zur  Abfassung  einiger  Rade  tzky  biographieen, 
die  sämtlich  einen  populären  Ton  anschlagen. 812"216)  Kleinere  biographische 
Skizzen  sind  dem  Andenken  des  Unterrichtsministers  im  Bürgerministerium 
Leopold  von  Hasner,  des  Unterrichtsministers  der  Bachschen  Periode  und 
Xenbegründer  des  österreichischen  Hochschulwesens  Grafen  Leo  Thun,  und 
namentlich  der  Erinnerung  an  Franz  Grillparzer  gewidmet,  dessen  100  j. 
Geburtsfest  in  das  abgelaufene  Jahr  fiel.117"230)  Aus  der  ADB.  sind  die 
Artikel  Felix  von  Schwarzenberg  von  Zeifsberg,  Friedrich  von  Schwarzenberg, 
Karl  von  Schwarzenberg  (etwas  zu  knapp  gehalten),  Schwendi  und  Sedlnitzki 
herauszuheben.281)  Warzbachs  bei  allen  Schwächen  immerhin  beachtens- 
wertes Lexikon  schliefst  in  diesem  Jahre  mit  dem  60.  Bande  ab.  Das  ge- 
samte Werk  enthält  24254  gröfsere  und  kleinere  Biographieen,  von  denen 
auf  die  deutschen  Provinzen  Österreichs  8922  entfallen.     Aus  den  Artikeln 

V 

des  letzten  Bandes  mögen  genannt  werden  die  über  Zierotin,  Ziegelbauer, 
Zobel,  Zichy  und  Zinzendorf.*82) 


Tiroler  Sehtttzenhauptmann  aus  d.  Jahre  1809.  Programm.  Innsbruck, Oberrealschule.  |[MIÖG.  13, 
S.  358.]|  —  208)  F.  Ilwof,  Carl  Schmutz.  Sein  Leben  u.  Wirken:  MHVSteiermark  89, 
>.  166 — 250.  87  8.  (Anch  separat  erschienen.)  —  209)  id.,  Franz  Graf  v.  Meran:  ib. 
16  S.  —  310)  id->  Franz  Graf  Meran:  WienerZg.  No.  85.  —  211)  W.  Böheim,  Candidas 
Pontz  v.  Engeiahofen.  E.  biogr.  Skizze:  BMAltVWien  27,  S.  145  -  52.  (Pontz  [1803—66] 
war  e.  leidenschaftlicher  Sammler  prähist.  u.  anderer  Denkmäler.)  —  SIS)  C.  v.  Duncker, 
D.  Buch  v.  Vater  Rade  tzky.  E.  Lebensbild  im  Rahmen  d.  Gesch.  seiner  Zeit.  Für  Öster- 
reich-Ungarns Heer  u.  Völker.  Wien,  Seidel.  IV,  244  S.  M.  8.  (Mit  Textabbildungen, 
1.  Hetiograv.  u.  4  Karten;  populär  gehalten.)  —  SIS)  F.  v.  Krones,  Feldmarschall 
Ridetzky.  E.  Lebensbild.  Mit  24  Abbildungen.  Wien,  Tempsky.  III,  68  S.  M.  0,80.  — 
211)  L*  Smolle,  Feldmarschall  Radetzky.  Sein  Leben  u.  seine  Thaten.  Wien,  Szelinski. 
V.  106  S.  M.  1,40.  —215)  id.,  Vater  Radetzky.  Wien,  Szelinski.  42  S.  M.  0,30.  (Für  Öster- 
reichs Volk  u.  Jugend.)  —  216)  A.  v.  Helfe rt,  Ans  d.  Radetzkyzeit:  WienerZg.  No.  285/6. 

—  217)  D.  Kau  f  mann ,  Urkundliches  aus  d.  Leben  Sameon  Wertheimers.  Wien,  Konegen. 
QI.  142  S.  M.  S.  —  218)  A.  Beer,  Leopold  v.  Hasner:  WienerZg.  No.  186.  —  219) 
A.  y.  H eifert,  Graf  Leo  Thun:  ib.  No.  97.  —  220)  id.,  Friedrich  Freiherr  v.  Schmidt: 
HCC.  NF.  17.  (Nachruf.  Beilage  z.  1.  Hefte  d.  MCC.  [nicht  paginiert].)  —  221)  Hartl 
a.  Wob  er,  Dr.  £.  v.  Birk:  WienerZg.  No.  188.  —  222)  Alf.  Huber,  Bericht  über  d. 
phil.  hist.  Klasse  d.  kais.  Akademie  d.  Wissenschaften.  Wien,  Tempsky.  81  S.  (Enthält 
kurgefafste  Biographieen  d.  Slavisten  Franz  Miklosich,  d.  Hist.  £.  Birk  u.  d.  Dichters 
Bauernfeld.)  —  228)  G.  Hann,  Beda  Schrolls  Bedeutung  für  d.  Geschichtsforschung: 
Carrathia  81,  S.  198/9.  (Enthält  e.  Aufzählung  d.  geschichtlichen  Arbeiten  Schrolls  u.  e. 
Würdigung  ihres  Wertes.)  —  224)  B.  Stern,  Bauernfeld;  E.  Dichterporträt  mit  person- 
lichen Erinnerungen.  2.  Aufl.  Leipzig,  Li  t.  An  st.  152  S.  M.  2.  —  225)  A.  Bettelheim, 
Anzengruber,  L.,  d.  Mann,  sein  Werk,  seine  Weltanschauung.  (=  Führende  Geister.) 
Dreien,  EhJermann.  VII,  245  S.  M.  2.  —  226/7)  A.  Pichler,  Franz  Grillparzer  u. 
Joseph  Streiter:  WienerZg.  No.  34.  —  228)  A.  Klaar,  Franz  Grillparzer.  (=  Samml. 
^meinnatz.  Vorträge  151.)    Prag,  Verein  z.  Verbreitung  gemeinn.  Kenntnisse.  23  S.  M.  0,20. 

—  220)  M.  Koch,  Franz  Grillparzer.  E.  Charakteristik.  Frankfurt,  Knauer.  40  S.  M.  1. 
~  236)  C.  Glossy,  Aus  Grillparzers  Jugendzeit:  Wiener  Kommunal-Kalender  u.  städt. 
Jahrbuch  (1891),.  S.  255  —90.  —  231)  Allgemeine  Deutsche  Biographie.  XXXIII.  Bd.  Leipzig, 
Duncker  &  Htrmblot.  803  S.  —  232)  C.  y.  Wurzbach,  Biographisches  Lexikon  d.  Kaiser- 
tums Österreichs.     60.  Teil.    Wien.     1891.    XXIX,  388  S. 


11,112  §  24A.    Schweiz  bis  1517.    Tobler. 

|24A. 

Schweiz  bis  1517. 

G.  Tobler. 

(Verwandtes  in  anderen  g§  s.  'Haadbnoa'  S.  89—40.) 

Kantonales»  Central  Schweiz.  Uri^  Schwyz^  Unterwaiden, 
Luzern,  Zug,  Glarus.  Im  Jahre  1891  beging  die  Schweiz  die  Gedenkfeier 
des  vor  600  Jahren  abgeschlossenen  ewigen  Bundes.  Es  liefs  sich  voraus- 
sehen, dafs  sämtliche  Künste  zur  Verschönerung  derselben  beitragen  würden : 
nicht  weniger  als  15  Festspiele  wurden  geschrieben,  eine  Festmedaille  ge- 
prägt, die  beim  Publikum  einer  gewifs  nicht  verdienten  Mifsachtung  be- 
gegnete, eine  stattliche  Anzahl  kleinerer  und  gröfserer  Darstellungen  und 
Forschungen  veröffentlicht,  durch  die  unsere  Kenntnis  von  dem  Werden  der 
Schweiz.  Eidgenossenschaft  eine  bedeutende  Förderung  erfuhr.  Von  den 
kleineren  Studien  sind  wegen  ihrer  Zuverlässigkeit  in  der  Hervorhebung 
des  rein  Thatsächlichen  zu  nennen  diejenigen  von  Dierauer,1)  Vapcher,5} 
Morel,8)  Oechsli,4)  Bernoulli*)  —  der  namentlich  den  Zusammenhang  der 
schweizerischen  Geschichte  mit  den  Reichsverhältnissen  vorzüglich  darlegt  — , 
v.  Liebenau,6,7)  dessen  Mitteilungen  instruktive  neue  Beiträge  zur  Ge- 
schichte der  Bundesbriefe  enthalten  und  von  G.  v.  Wyfs8)  die  schöne  Rede, 
der  eine  mehr  als  nur  momentane  Bedeutung  gesichert  bleibt.  Die  offiziellen, 
im  Auftrage  des  hohen  Bundesrates  geschriebenen  Festschriften  wurden 
von  Hilty9)  und  Oechsli10,11)  verfafst.  Der  erstere  übernahm  die  Auf- 
gabe, die  staatsrechtliche  Entwickelung  der  Schweiz  von  den  ersten  Bünden 
an  bis  in  die  neueste  Zeit  in  leicht  verständlicher  Weise  für  das  Volk  zu 
schildern.  Hiitys  Art,  die  politischen  und  geschichtlichen  Ereignisse  mit 
dem  Mafsstabo  sittlicher  und  rechtlicher  Grundsätze  zu  messen  und  frisch- 
weg zu  beurteilen,  ist  bekannt.  Hieraus  und  aus  der  durch  und  durch 
tüchtigen  patriotischen  Gesinnung  des  Vf.  erklärt  sich  die  Beliebtheit 
seiner  Arbeiten,  wenn  schon  der  Historiker  von  Fach  nicht  alles  unter- 
schreiben wird.  So  hat  Ref.  z.  B.  eine  andere  Auffassung  vom  ersten 
Bunde,  vom  Verhältnis  von  Sage  und  Geschichte,  von  der  Politik  Braus  u.  s.  w. 


1)  J.  Dierauer,  D.  Entstehung  d.  Eidgenossenschaft.  (Gedenkblätter  z.  Feier  <L 
600  j.  Bestandes  d.  Eidg.  hgg.  v.  Gemeinderat  d.  Stadt  St.  Gallen,  S.  5—14.)  St.  Gallen, 
Zollikofer.  —  2)  P«  Vaucher,  Los  commenceraents  de  la  Confe'de'ration  suisse.  Lausanne, 
Mignot.  24  S.  —  3)  Ch.  Morel,  Lee  origines  de  la  Confe'de'ration  suisse:  Journ.  de  Genere 
(1.  Aug.).  —  4)  W.  Oechsli,  Z.  Bundesfeier:  NZürichZg.  No.  212/4.  —  5)  A.  BernoulR 
D.  Entstehung  d.  ewigen  Bundes  d.  Eidgenossen:  69.  Neujahrabi.  v.  Basel-  4°.  44  S. 
Fr.  1,20.  —  6)  Th.  v.  Liebenau,  Z.  Bundes/eier  ▼.  1291:  GFröO.  46,  S.  285—310. 
—  7)  id-i  Am  Vorabende  d.  Bundesfeier  v.  1891:  KathSchwBll.  7,  S.  181—205.  (Auch 
separat,  8°,  25  S.,  Luzern,  Gebr.  Räber.)  —  8)  G.  v.  Wyfs,  Rede  bei  d.  Bundesfeier  d. 
Hochschule  u.  d.  Polytechnikums  Zürich.  Zürich,  Höhr.  17  3.—  9)  K.  Hilty,  D.  Bundes- 
verfassungen d.  Schweiz.  Eidgenossenschaft.  Im  Auftr.  d.  schw.  Bundesrates.  Bern,  Wyfs. 
gr.-8°.  469  S.  Fr.  3.  |[HJb.  12,  S.  892;  RH.  47,  S.  456;  NZZ.  No.  226—31 ;  Nation  No.  4*4.] | 
(Mit  2  Urkk.-Abb.  Vgl.  §  18".)  —  10)  W.  Oechsli,  D.  Anfinge  d.  Schweiz.  Eid- 
genossenschaft. Im  Auftr.  d.  h.  Schweiz.  Bundesrates  bearb.  Bern,  Wyss.  gr.-8.  391  S. 
Text,  319  S.  Regesten.  Fr.  7.  ([Nation  No.  44;  NZUrchZ.  No.  226—31;  RH.  47,  S.  456; 
HJb.  d.  Görresges.  12,  S.  878.]|  (Mit  8  Urkk.-Abb.  u.  Karte.)  —  H)  X  N.  Droz,  Les 
origines  de  la  Confe'de'ration  suisse:  RevSuisse  No.  156,  S.  449—80.   (Basiert  ausschlief slich 


§  24A.    Schweiz  bis  1517.    Tobler.  II  113 

Oecfaslis  wissenschaftliche  Festschrift  baut  sich  auf  einer  eingehenden  Durch- 
arbeitung des  gesamten  vorhandenen  Urkk.stoffes  auf,  der  in  Regesten- 
form der  Abhandlung  beigegeben,  eine  unvergängliche  Grundlage  für  alle 
kommenden  Forscher  bilden  wird.  Der  Stoff  zerfällt  in  9  Kapitel:  1.  Be- 
siedlung der  Waldstätte  (Funde  und  alte  Formen  der  Ortsnamen  geben 
hierzu  interessante  Anhaltspunkte;  die  Ortsnamen  auf  -ingen  entsprechen 
hier  nicht  den  in  Süddeutschland  und  der  deutschen  Schweiz  gemachten  Er- 
fahrungen.) 2.  Die  Grundherrschaften  (die  geistlichen  und  weltlichen  Grund» 
herren  mit  ihren  Rechten,  Verwaltern,  Einkünften,  Gütern,  Handänderungen ; 
neu  ist  die  Ansicht,  dafs  im  Jahre  853  das  ganze  Ländchen  Uri  an  das 
Fraumünster  geschenkt  worden  sei).  3.  Grafschaft  und  Vogtei.  (Wesen  und 
Geschichte  der  Grafschaften  des  Zürich-  und  des  Aargaus,  der  Reichsvogtei 
und  der  Kirchenvogteien.  In  der  Grenzbestimmung  von  1018  im  Schwyzer- 
Einsiedlermarchenstreit  weicht  er  nicht  unwesentlich  von  Ringholz  ab.)  4.  Die 
Stände.  (Die  Ergebnisse  der  neueren  Forschung  auf  dem  Gebiete  der  deutschen 
Rechtsgeschichte  werden  auf  die  Verhältnisse  der  drei  Länder  angewandt.) 
5.  Landeskultur  und  Kirche.  6.  Die  ersten  Freiheitsbriefe  (den  Schwyzer 
Freiheitsbrief  von  1240  betrachtet  er  gegenüber  P.  Schweizer  als  ein  voll- 
gültiges Privileg  und  erweist  mit  guten  Gründen  die  Haltlosigkeit  von  Tschudis 
Behauptung,  dafs  dazumal  auch  die  beiden  andern  Länder  einen  gleich- 
lautenden Brief  erhalten  hätten.  Die  'Waldleute'  oder  'intramontani'  sind 
ausschliesslich  die  Unterwaldner.  Die  Einigung  Unterwaldens  geht  aus  den 
Kirchspielen  und  der  mit  diesen  zusammenfallenden  Markgenossenschaft  hervor. 
Aus  der  Vereinigung  der  Pfarrgenossen  von  Staus  und  Buochs  entstand  die 
Gemeinde  der  Waldleute  des  untern  Thaies ;  auf  gleiche  Weise  müssen  sich 
auch  die  Gemeinden  des  obern  Thaies  vor  dem  1.  August  1291  geeinigt 
haben.  Die  Worte  'et  vallis  superioris'  im  ältesten  Unterwaldnersiegel  hält 
Oe.  für  nachträglich  eingraviert).  7.  und  8.  Der  Bund  von  1291  und  die 
Erwerbung  der  Reichsfreiheit.  9.  Die  Schlacht  am  Morgarten  (sie  findet  nach 
Oe.  unter  der  Figlenfluh  statt;  rechts  und  links  ist  dabei  verwechselt).  Oechslis 
Buche  sind  photographische  Abbildungen  der  Originalbriefe  von  1240,  1291 
and  1315  beigegeben,  ebenso  eine  instruktive  Karte  der  drei  Länder  zur 
Zeit  des  ersten  Bundes.  —  Eingehender,  als  es  bei  Oechsli  der  Fall  ist, 
untersucht  v.  Wyfs1*)  die  Rolle,  die  Uri  im  13.  Jh.  gespielt  hat.  Nicht 
wenig  scheint  die  Regierung  der  Zähringer  die  freiheitliche  Entwickelung 
des  Ländchens  gefördert  zu  haben.  Von  1231  an  bis  zu  Rudolfs  Zeiten 
blieb  dessen  Reichsunmittelbarkeit  unangetastet,  so  dafs  Uri  keine  Veran- 
lassung hatte,  in  den  zwischen  1240 — 52  geführten  Kampf  gegen  Österreich 
einzugreifen.  Neu  ist  die  scharfsinnig  gedachte  Hypothese,  dafs  Uri  unter 
den  Königen  Adolf  und  Albrecht  die  Reichsfreiheit  eingebüfst  habe  (aller- 
dings anerkannte  sie  der  erstere,  aber  in  eigenartiger  Form,  im  November 
1297).  —  Es  liefs  sich  erwarten,  dafs  sich  die  Forschung  auch  mit  den 
Motiven  und  dem  Inhalte  der  einzelnen  Bundesbriefe,  ebenso  wie  mit  der 
hs.  Überlieferung  derselben  auseinandersetzen  würde.  In  dieser  Hinsicht 
ist  viel  Neues  zu  Tage  gefördert  worden.  Oechslis  Beurteilung  des  Schwyzer- 
Freiheitsbriefes  von  1240  haben  wir  bereits  Erwähnung  gethan.  v.  Liebenau 
seht  aus  den  Bestimmungen  des  Bundes  von  Bern  mit  Luzern  (1251)  einen 


*nf  Oechslis  Werke.)  —  13)  6.  v.  Wyfs,  D.  ReichsUnd  Uri  in  d.  J,  1218—1309:  Nen- 
jthrebL  d.  StodtbibL  Zürich  auf  d.  J.  1892.    Zurieh,  OreU  Ftifsli.    4°.    15  S.    Fr.  2,20.  — 

JakxMkerisftto  der  GeaehiohttwiMsnMluft.    1891.    IL  8 


11,114  §  24A-    Schweiz  bis  1517.    Tobler. 

gewifs  berechtigten  Rückschlufs   auf  den  Inhalt   des   ersten  eidgenössischen 
Bnndes  (Vorabend  S.  2).     Die  Bundesurk.  von  1291  hat  eine  redaktionelle 
Verbesserung  in  dem  Sinne  erfahren,  dafs  die  bis  jetzt  gelesene  Stelle  'dum 
pacta  quietis'  sich  herausstellte  als  'peracta'  (Oechsli,  S.  383),  wodurch  sich 
sowohl   ein   entsprechender   Sinn,  als  Obereinstimmung   mit   der   deutschen 
Übersetzung  ergiebt.     Von  diesem  Bunde  sind  heute  zwei  Übersetzungen  be- 
kannt ;  die  eine  aus  der  Mitte  des  15.  Jh.,  schlecht  veröffentlicht  von  Gleser 
im  Jahre  1760  und  darnach  neuerdings   bei  v.  Ah,   ist  bei  Oechsli  S.  383 
genauer  wiedergegeben.   Die  andere  aus  dem  17.  Jh.  findet  sich  bei  v.  Liebenau, 
Am  Vorabend,  Beil.  1.     Über  die  Bedeutung   der  Stelle,  die  von  der  An- 
erkennung des  'judex'  handelt,  ist  v.  Wyfs  nachzusehen  (das  Reichsland  Uri, 
S.  8).     Die  Verbindung  von  Zürich   mit  Uri  und  Schwyz  vom  16.  Oktober 
1291 18)  war  wohl  das  Werk  des  Konstanzer  Bischofs  Rudolf,  doch  blieb  dies 
Bündnis  ohne  Folgen,  da  sich  die  beiden  Orte,  den  weitergehenden  politischen 
Absichten  Zürichs  entgegen,  nur  zu  einem  defensiven  Bunde  verpflichteten. 
Die  Thatsache,  dafs  König  Adolf  den  Urnern  am  30.  November  1297  keinen 
Freiheitsbrief,  sondern  nur  eine  dem  Schwyzerbriefe  von  1240  gleichlautende 
Erklärung  erteilte,  hat  eine  neue  ansprechende  Deutung  erfahren  (v.  Wyfs, 
das  Reichsland  Uri,  S.  12);  ebenso  wurde  die  geographische  Umschreibung 
der  österreichischen  Besitzungen  in  der  von  Heinrich  VII.  am  11.  Juni  1311 
für  Herzog   Leopold   ausgestellten  Urk.   in   überzeugender  Weise   auf  Uri, 
Schwyz,  Unterwaiden  und  die  Waldstätte  am  Rhein  gedeutet  (a.  gl.  0.  S.  13). 
Vom  Dreiländerbund  von  1315  giebt  es  nur  ein  Original,   hingegen  besitzt 
Unterwaiden  einige  Exemplare  mit  der  Jahrzahl  1316.     Eines   von   diesen 
erweist  sich  nach  Sprache,  Schrift  und  Siegeln,  trotz  einiger  redaktioneller 
Änderungen  ebenfalls  als  Original  (Oechsli,  S.  386).     Im  Jahre  1315  wurde 
wohl  nur  ein  einziges  Schriftstück  ausgefertigt;  im  folgenden  Jahre  erhielten 
dann  die  beiden  anderen  Orte  ebenfalls  Exemplare,  aber  mit  der  Jahreszahl 
1316.  Zwei  Kopieen  dieses  Bundes  besitzt  das  Luzerner  Archiv  (v.  Liebenau, 
Vorabend,  Beil.  3).     Vom  Luzerner  Bunde  fanden  sich  zwei  Abschriften  in 
Zürich  vor;  die  eine  stammt  aus  der  Mitte  des  14.  Jh.,  die  andere  von  1428 
(P.  Schweizer,  S.  4).     Ein  erfreulicher  Fund   war   derjenige  des  Original- 
briefes  des  Zürcherbundes  von  1351. 1A)     Seine  Echtheit  ist  unzweifelhaft; 
sie  ergiebt  sich  aus  der  Schrift,  die  in  der  Züricher  Kanzlei  in  der  Mitte 
des  14.  Jh.  öfters  wiederkehrt  und  aus  dem  Rücksiegel  des  zwischen  1350 — 70 
amtierenden  Züricher  Stadtschreibers  Johann  Binder.  Die  diplomatische  Unter- 
suchung der  Urk.  führte  zur  Aufstellung  einer  Liste  der  in  der  ersten  Hälfte 
des  14.  Jh.  angestellten  Züricher  Stadtschreiber,  zur  Korrektur   der  bisher 
geltenden   Reihenfolge   der   luzemischen   und   schwyzerischen   Standessiegel 
und  zu  einer  vermehrten  Wertschätzung   der   für  die  Urk.datierung  durch- 
aus  nicht   wertlosen  Rücksiegel.15)     Vom  Glarnerbunde   ist   eine  wörtliche 
Kopie  von  der  Hand  Michael  Grafs  im  Staatsarchiv  Zürich  und  eine  andere 
vom  Jahre  1445   in  Luzern  (Schweizer,  a.  a.  0.  S.  4).     Die  älteste  Kopie 
des  Zugerbundes  von  1447  ist  in  Zürich  (Schweizer,  a.  a.  0.),   eine    etwas 


lg)  P.  Schweizer,  Zürichs  Bündnis  mit  Uri  u.  Schwyz  am  16.  Okt.  1291.  Turicenai*. 
Beitrr.  z.  zürch.  Gesch.,  d.  allg.  gesch.  forsch.  Ges.  d.  Schweiz  z.  Errang,  an  <L  60j.  Jubiläum 
in  Zürich  gewidmet.  S.  43  —  61.  —  14)  R.  Dürrer,  D.  Originalbrief  d.  Zürcherbundes 
v.  1.  Mai  1351:  AnzSchwG.  S.  214/8.  —  15)  P*  Schweizer,  D.  wieder  aufgefundene 
Original  d.  ewigen  Bündnisses  zwischen  Zürich  u.  d.  4  Waldst&tten  ▼.  1.  Mai  1851.  [Z. 
Erinng.  an  d.  50  j.  Jubiläum  d.  gesch.  forsch.  Gesell,  d.  Schweiz  in  Zürich.)    Zürich,  Hohr. 


§  24A.    Schweiz  bis  1517.    Tob ler.  11,115 

spätere  veröffentlicht  v.  Liebenau  (Vorabend,  Beil.  4).  Ober  die  Motive, 
welche  die  bernischen  Staatsmänner  im  Jahre  1353  zum  Anschlufs  an  die 
Waldstatte  bewogen,10)  war  man  im  ganzen  und  grofsen  im  klaren,  nur  beging 
man  den  Fehler,  den  erst  später  ausbrechenden  Ringgenbergerhandel  damit 
in  Zusammenhang  zu  bringen.  Die  eigentliche  Ursache  mufs  in  der  gefähr- 
lichen Verbindung  der  Interlakener  Gotteshausleute  mit  den  Unterwaldnern 
fom  27.  Dezember  1348  gesucht  werden.  Durch  einen  Bund  mit  den  Wald- 
stätten hofften  die  Berner  ein  für  alle  mal  eine  Einmischung  der  Unter- 
waldner  in  oberländische  Angelegenheiten  zu  verunmöglichen.  In  ähnlicher 
Weise  suchten  später  die  Basler17)  bei  den  Eidgenossen  Hülfe  gegen  den 
österreichischen  Adel.  In  ihrem  Begehren  wurden  sie  namentlich  durch  die 
Städte  unterstützt,  speziell  scheint  sich  Th.  Fricker  von  Bern  des  Basler- 
eeschäftes  angenommen  zu  haben.  Die  Bestimmungen  des  Bundesbriefes 
hinsichtlich  ihrer  Folgen  für  Basel  werden  in  geistreicher  Weise  neu  beur- 
teilt: durch  die  Neutralisierung  der  Stadt  im  Falle  eidgenössischer  Wirren 
wurde  sie  zur  Unthätigkeit,  durch  die  Einschränkung  ihrer  freien  Bewegung 
nach  aufsen  zu  einer  kleinlichen  Politik  und  zur  Verzichtleistung  auf  terri- 
toriale Ausdehnung  gezwungen.  Dem  ist  aber  doch  entgegenzuhalten,  dafs 
Basel,  als  versöhnender  Ort,  eine  schöne  und  dankbare  Rolle  in  allfälligen 
Bürgerkriegen  spielen  konnte  und  dafs  es  nicht  recht  einzusehen  ist,  nach 
welcher  Seite  hin  Basel  eine  Vergröfserung  seines  Gebietes  hätte  betreiben 
können.  —  Über  die  Revision  der  Bünde  (seit  1417)  und  die  Ergänzung 
derselben  auf  dem  Konkordatswege  (1380)  hat  v.  Liebenau  Neues  mitgeteilt. 
Am  Vorabend,  S.  11/3,  Geschichtsfreund  S.  301/4.)  Eine  vollständige  Aus- 
gabe aller  Bundesbriefe  für  Schule  und  Volk  wird  den  Zweck,  das  Volk 
mit  dem  Inhalte  der  alten  Bünde  bekannt  zu  machen,  wohl  erreichen.18) 
Es  ist  zu  bedauern,  dafs  die  diplomatische  Genauigkeit  der  Abschriften  zu 
wünschen  übrig  läfst,  und  dafs  sowohl  in  den  Obersetzungen  wie  in  den 
beigegebenen  Erklärungen  Unrichtigkeiten  mit  unterlaufen,  die  auch  in  der 
zweiten  Auflage  zum  Teil  stehen  geblieben  sind. 

Wie  verhalten  sich  nun  die  neuesten  Forschungen  zu  den  Sagen  des 
weißen  Buches?  Durch  die  sorgsame  und  mit  Anmerkungen  versehene 
Neaausgabe  desselben  durch  Vetter  (in  der  Einleitung  zu  der  Separataus- 
gabe wird  als  der  Schreiber  der  Chronik  Hans  Schriber  vermutet)  ist  dessen 
Benutzung  wesentlich  erleichtert  worden.19)  Vaucher  und  Dierauer  halten  sich 
durchaus  an  das  durch  die  Urkk.  Gegebene ;  v.  Liebenau  hält  manche  Züge 
der  Befreiungsgeschichte  allerdings  für  sagenhaft  und  glaubt,  dafs  von  den 
Chronisten  zu  verschiedenen  Zeiten  vorgefallene  Ereignisse  in  eine  wohl  zu 
späte  Epoche  verlegt  worden  seien  (Geschichtsfreund  S.  289  und  292).  Hierbei 
stützt  er  sich  auf  die  österreichische  Rechtsschrift  von  1461  und  auf  die 
Klage  des  Klosters  Pfäfers  von  1306  über  die  Gewalttaten  der  österreichischen 
Vögte  in  Wäggis.  (Am  Vorabend  S.  4  und  Beil.  2.)  Ebenfalls  veröffent- 
licht er  den  sonderbaren,  bis  jetzt  nur  im  Auszuge  bekannten  Bericht  Caspar 


4°.  18  S.  (In  Mappe,  mit  Photographie  d.  Urk.)  —  16)  K.  Geiser,  D.  Bund  d.  Stadt 
&m  mit  d.  Waldst&tten  1853:  BernerTb.  40,  S.  1—25.  —  17)  A.  Barckhardt,  Basels 
Betritt  in  d.  Schweixerbund.  (Denkschrift  d.  hist.  ant.  Ges.  Basel  z.  Erinng.  a.  d.  Band 
i Eidgenossen.)  S.  51—  81.  Basel,  Seh weighauser.  4°.  —  18)  «*•  ▼•  Ah.,  D.  Bundesbriefe 
1  »Iten  Eidgenossen  1 29 1—1518.  Einsiedeln,  Benziger.  gr.-8°.  168  S.  |[SehwRundschan 
So.  7,  S.  86;  Jb.  d.  Görresges.  12,  S.  666.] |  —  19)  F.  Vetter,  D.  Chronik  d.  weiften 
fachet  t.  Samen.    Ken  heransgeg.:  SchwRundschau  Heft  8,  S.  148—58,  225—49.    (Auch 

8« 


11,116  §  24A.    Schweiz  bis  1517.    Tobler. 

Saters  von  1548  über  die  Befreiungskriege  (Geschichtsfreand  S.  305— 10). 
Hilty  spricht  (S.  41)  von  der  in  unserer  'kränklich  kritischen  Zeit  stark 
unterschätzten  Bedeutung  der  Sage'  und  möchte  dem  Teil,  dem  Rfltli  und 
dem  Bandesschwur  zur  Zeit  König  Albrechts  einen  Platz  offen  behalten. 
Oechsli  (S.  173  und  273/4)  und  v.  Wyfs  (das  Reichsland  Uri  S.  6)  messen  der 
Überlieferung  von  den  Übergriffen  der  Vögte  und  der  dadurch  entstandenen 
Volkserhebung  einen  allerdings  durch  die  Natur  der  Sage  begrenzten  Grad 
von  Glaubwürdigkeit  zu  und  möchten  sie  als  Nachhall  der  Kämpfe  von  1245 — 52 
angesehen  wissen.  Am  weitesten  rechts  steht  Bernoulli,  der  in  Begründung 
seiner  im  Basler  Neujahrsblatt  durchgeführten  Darstellung80)  zu  dem  Er- 
gebnis kommt,  dafs  sich  die  Sagen  des  weifsen  Buches  als  historische  Vor- 
fälle sogar  zeitlich  fixieren  lassen  (vor  dem  28.  August  1247,  dem  Aus- 
stellungstage des  Erlasses  Innocenz'  IV.).  Immerhin  findet  auch  bei  dieser 
zeitlichen  Verschiebung  die  Tellensage  keinen  Platz,  wenn  schon  für  den 
'Tellenhut'  das  Vorhandensein  einer  historischen  Reminiscenz  (Symbol  der 
Grundherrschaft)  endlich  nachgewiesen  worden  ist.81)  Ein  neuer  und  über- 
zeugender Grund  gegen  die  Annahme  der  Befreiung  Uns  in  jener  Zeit  findet 
sich  bei  v.  Wyfs  (a.  a.  0.).  Bernoullis  Beweisführung  ist  geistvoll  und  an- 
regend, doch  dürfte  er  bei  der  Ausscheidung  des  historischen  Kerns  der 
Sage  mit  allzugrofser  Sicherheit  vorgegangen  sein.  Dafs  übrigens  im  19.  Jh. 
noch  Wechsel  auf  unsere  Sagenhelden  gezogen  werden,  ersieht  man  sowohl 
aus  einem  Bittgesuche  eines  Grafen  Gefsler  an  den  Stand  Zürich  im  Jahre 
1819,  in  welchem  er  als  Nachkomme  des  Landvogtes  um  Ausbezahlung  einer 
Pension  einkam, 21)  als  aus  dem  Ansprüche  einer  noch  heute  existierenden 
bayrischen  Adelsfamilie,  von  Arnold  v.  Melchthal  abzustammen.88)  Unver- 
kennbar gewinnt  man  aus  der  Litteratur  des  Jahres  1891  den  Eindruck, 
dafs  die  viel  angefeindete  Kritik  den  Sagen  nicht  mehr  mit  der  Mifsachtung 
wie  früher  gegenübersteht,  sondern  bestrebt  ist,  ihren  historischen  Kern  — 
aber  gerade  die  klare  Erkenntnis  desselben  bildet  die  grofse  Schwierigkeit 
—  zur  Geltung  zu  bringen.  Auch  darf  nicht  aus  dem  Auge  gelassen  werden, 
dafs  schon  in  der  Thatsache  der  Bundesfeier  in  diesem  Jahre  ein  Triumph 
der  historischen  Forschung  gegenüber  der  Tradition  enthalten  ist. 

Eine  berechtigte  Beachtung  verdient  ein  zwar  mit  unleidlicher  Polemik 
geschriebener  Artikel  über  die  Schlacht  am  Morgarten,  in  dem  eine  neue 
Ansicht  über  die  örtlichkeit  des  Kampfplatzes  aufgestellt  wird :  Die  Vorhut 
der  Schwyzer  —  wohl  der  verlorene  Haufe  —  stand  beim  Buchwäldlihügel, 
während  das  Hauptheer  irgendwo  unterhalb  des  Mattligütsch  sich  befand. 
Der  Herzog  schickte  eine  Abteilung  seiner  Truppen  von  der  Haselmatt  aus 
gegen  die  Halde  hinauf,  um  die  Schwyzer  im  Buchwäldli  zu  überhöhen,  wobei 
sich  hier  der  Kampf  entspann.  Vitodurans  Beschreibung  des  Terrains  pafst 
zu  dem  hier  vorhandenen  vortrefflich.94,96)  Nüs  che  1  e  r  s  *6)  hochbedeutendes, 
beschreibend-statistisches  Werk  über  die  Klöster  und  Kapellen  des  Kantons 
Schwyz  schreitet  rüstig  vorwärts.     Der  Inhalt  des  berühmten  Kapitel  33  von 


separat  mit  einigen  Beilagen,  8°,  48  S.  Zürich,  A.  Müller.  Fr.  1,60.)  —  20)  A.  Bernoulli, 
D.  Sagen  d.  Waldstatte  im  weifsen  Buch  v.  Samen:  AnzSchwG.  S.  164—75.  —  21) 
id.,  Z.  Hut  in  d.  Tellensage:  ib.  S.  295/6.  —  22)  Th.  v.  Li  eben  au,  Pensionierung 
d.  Erben  d.  Landvogts  Gefsler:  ib.  S.  176/7.  —  23)  A.  Küchler,  Nachkommen  d. 
Arnold  y.  Melchthal:  ib.  293/4.  —  24)  K.  Bürkli,  V.  d.  Schlacht  am  Morgarten: 
Zürcher-Post  No.  172/6.  —  25)  X  id.,  Ursprung  iL  schwyz.  Markgenossenschaft:  ib.  No.  257, 
260,    268.    —   26)   A.  Nüscheler,   D.   Gotteshäuser  d.    Schweiz.    Forte.:   GFr50.   46, 


§  24A.    Schweiz  bis  1517.    Tobler.  11,117 

Hemmerlin8  Dialogos  de  nob.  et  rast,  ist  von  Meyer  v.  Knonau  weitern 
Kreisen  zugänglich  gemacht  worden.97)  Eine  sachverstandige  Untersuchung 
der  noch  vorhandenen  Zierraten  vom  sogenannten  Hochzeitskleid  der  Königin 
Agnes  —  die  im  Kloster  Engelberg  aufbewahrt  werden  —  hat  ergeben, 
dais  sie  einer  etwas  spätem  Zeit  angehören.88)  Während  die  älteste  Gesetzes- 
sammlung von  Obwalden  ans  dem  Jahre  1524  datiert,  ist  neuerdings  der 
Nachweis  erbracht  worden,  dafs  schon  100  Jahre  vorher  eine  solche  unter 
dem  Namen  Einungbuch  vorhanden  gewesen  sein  mnfs.29)  Einige  Beiträge 
na  Bruder-Klausengeschichte  publiziert  Estermann:80)  den  Nachweis,  dais 
das  spätere  Gut  des  Einsiedlers  im  14.  Jh.  dem  Stifte  Beromflnster  gehört 
hatte,  eine  Gebetserhörnng  des  Heiligen  aus  dem  Jahre  1737,  einige  Zeit- 
angaben zum  Leben  Heinrichs  v.  Gundelfingen.  Die  von  Eichhorn  ge- 
schriebene und  1606  gedruckte  Lebensgeschichte  des  Einsiedlers  Bruder 
Dlrich  im  Mösli  ist  zum  Andenken  an  dessen  400j.  Todestag  neu  heraus- 
gegeben worden.81)  Die  Geschichte  der  Pfarrei  Beggenried  (Kirche,  Pfründen, 
Trennung  von  Buochs  1631,  Pfrundherren,  Weihungen,  Ablässe,  Glocken) 
beschrieb  Odermatt  23  Urkk.  ans  dem  Jahre  1323 — 1823  sind  der  Ab- 
handlung beigegeben.88)  Eine  ungemein  interessante,  wirtschafte-  und  rechts- 
geschichtliche Studie  behandelt  die  Entstehung  und  die  Entwickelung  der 
mdwaldischen  Alpgenossenschaften  bis  auf  unsere  Zeit.88) 

Estermanns84'86)  Geschichte  der  luzernischen  Pfarrei  Hochdorf  ist 
ein  eigentümliches,  durch  die  breite  Darstellung  auch  weniger  wichtiger 
Dinge  ermüdendes  Buch.  Hochdorf  war  ursprünglich  Eigentum  des  Frau- 
münsters, dann  der  Lenzburger,  kam  als  Stiftspfarrei  an  Beromünster  und. 
wurde  1302  dem  Stifte  inkorporiert.  Wirtschaftlich  interessant  sind  die  Mit- 
teilungen über  die  Steuerverhältnisse  (Martinsgarbe,  Lütgarbe,)  die  Zehnt- 
streitigkeiten  mit  den  Untergebenen,  den  Tochterkirchen  und  dem  Stifte; 
dem  Rechtshistoriker  wird  die  Mitteilung  des  Hof-  und  des  Dorfrechtes  von 
Hochdorf,  die  beide  ans  dem  15.  Jh.  stammen,  erwünscht  sein  (S.  290/6). 
Ebenso  ist  in  dem  Bnche  eine  ausführliche  Geschichte  des  Johanniterhauses 
Honrein  (gestiftet  wohl  vor  1183  von  Rudolf  von  Wangen)  und  der  Tochter- 
pfarreien Wangen,  Ballwil  und  Rein  enthalten.  Den  Schlufs  machen  brauch- 
bare Mitteilungen  über  die  Herren  von  Hochdorf,  Liela,  Hunwil,  Wangen, 
Mettenwil,  Wissenwegen,  Honrein  und  Gundoldingen.  Mit  den  kleinen 
Schicksalen  der  Miniaturrepublik  Wäggis  beschäftigt  sich  eine  anmutige 
Studie  v.  Liebenaus.37)  Ursprünglich  Eigentum  des  Klosters  Pfäfers,  dann 
der  Herzoge  von  Österreich,  behauptete  sie  seit  ihrer  Verbindung  mit  den 
Waldstätten  (1332)  durch  zwei  Jhh.  hindurch  eine  Art  Selbständigkeit,  bis 
sie  sich,  wohl  aus  finanziellen  Gründen,  freiwillig  zu  einer  luzernischen 
Landvogtei  erniedrigte. 


3.  47—107.  —  27)  6.  Meyer  v.  Knonau,  D.  Schweizer  im  Bilde,  e.  polit.  Streitschrift 
i  15.  Jh.:  JbSehwAlpenkl.  26,  S.  341—51.  —  28)  E.  A.  Stückelberg,  MAHoher  Kleider- 
ichmnck:  AnsSefawAlt.  S.  486/8.  —  29)  J.  Dürrer,  D.  älteste  Landbuch  ▼.  Obwalden: 
AozSchwG.  8.219—20.  —  80)  M.  Estermann,  Z.  Bruder-Clausengesch. :  KathSchwBll. 
7,  S.  259 — 68.  —  81)  A.  Küchler,  V.  d.  Leben  u.  Herkommen  d.  andächt.  Bruder* 
Ulrich  im  Mötli.  Samen,  Müller.  12°.  18  S.  —  82)  A.  Odermatt,  D.  Pfarrei  in  Beggen- 
ried: 6Fr50.  46,  S.  111—91.  —  SS)  F.  Zeiger,  D.  Alpgenoatenschaften  in  Nidwaiden: 
BGNidwaMen  (1888),  S.  62—121,  (1889),  S.  1-40.  —  S4)  X  J.  Heierli ,  UrgesohiehÜ. Funde 
ia  Wanwilennoos :  GFröO.  46,  8.  819—28.  (Pfahlbau;  Steinzeit.  Weniges  aus  d.  Bronze- 
zeit.) —  H)  X  J.  L  Brandstetter,  Gründung  d.  Pfarrei  Hasle  1465:  ib.  S.  314/8. 
JütteiL  d.  Stiftungsurk.)   —  SC)  M.  Eatermann,  Gesch.  d.  alten  Pfarrei  Hoehdorf,  d. 


II 118  §  24A.    Schweiz  bis  1517.    Tobler. 

Bern.     Aus  dem  Gebiete  dieses  Kantons  sind  einige  sehr  interessante 
Funde  zu  verzeichnen:88"41)  ein  der  La  Tfcne-Periode  angehörender  Bronze- 
ring  mit  merkwürdigen  Tiergestalten  und  ein  Helm  eines  römischen  Legionars. 
Dafs  ein  Posten  des  Legio  XXI  bei  Petinesca  stand,  ist  aus  einer  Ziegel- 
inschrift neuerdings  nachgewiesen   worden.     Der  in  Delsberg  aufbewahrte 
Hirtenstock  des  heiligen  Germanus  erweist  sich  nach  Technik  (Zellenemail) 
und  Ornamentik  (Spirale)  als  ein  Erzeugnis  der  burgundisch-merowingischen 
Epoche;   demnach   dürfte  er  wohl  einer  der  ältesten  Hirtenstäbe  sein.49) 
Die  Geschichte  des  Klosters  und  Städtchens  St.  Ursanne  fand  eine  unglaublich 
breite  Bearbeitung.     Ref.  gesteht,  das  981  Seiten  starke  Buch  nicht  gelesen 
zu  haben.48)     Zur  Gründungsfeier  der  Stadt  Bern  erschienen  aufser  einer 
von  v.  Mülinen44)  geschriebenen  populären  Geschichte  Berns  sechs  gröfsere 
Abhandlungen    in    der    reich    ausgestatteten   Festschrift.45)      Zeerleder 
unternahm  den  Versuch,  die  in  den  letzten  Jahrzehnten  bestrittene  Echtheit 
der  Handveste  zu  erweisen.     Durch  eine  Vergleichung  der  einzelnen  Be- 
stimmungen mit  der  Rechtspraxis  ungefähr  um  das  Jahr  1218  (dem  Aus- 
stellungsjahre,  falls  sie  echt  ist)   und  1274   (wohin  sie   im  Falle   der  Un- 
echtheit  gehört),  kommt  Z.  zum  Schlüsse,  dafs  einzelne  Bestimmungen  für 
das  Jahr  1274  nicht  mehr  passen,  weil  sie  den  thatsächlichen  Verhältnissen 
widersprechen  (Art.  7  und  39)  und  dafs  andere  im  Jahre  1274  eine  ver- 
änderte Fassung  hätten  erhalten  müssen  (Art.  7,  17,  21,  22,  26,  32,  38  u.  a.). 
Z.s  Beweisführung  erschien  uns  namentlich  in  dem  letztern  Punkte  durch- 
aus nicht  so  zwingend,  dafs  wir  seinem  Schlüsse  zustimmen  könnten.     Die 
ungemein  klare  Erläuterung  der  einzelnen  Artikel  sichert  der  Arbeit  einen 
dauernden  Wert,  wenn  in  dem  jetzt  jedenfalls  entstehenden  Kampfe  um  die 
Echtheitsfrage  ihr  der  Sieg  auch  nicht  zufallen  sollte.   Hidbers  diplomatisch- 
kritische Untersuchung  der  Handveste  hat  einige  brauchbare  Resultate  zu 
Tage  gefördert.    Es  ist  dem  Vf.  gelungen,  manche  von  Wattenwyl  als  formelle 
und  verdächtige  Besonderheiten  hervorgehobene  Stellen  mit  anderen  aus  der 
Kanzlei  Friedrichs  H.  zu  belegen  und  für  das  Stillschweigen  König  Wilhelms 
in  der  Bestätigungsurk.  von  1254  einen  triftigen  Grund  zu  finden.    Aber  der 
sonderbaren  Geschichte  von  Gnagbein  legen  wir  durchaus  keine  solche  Be- 
deutung bei,  dafs  wir  uns  entschliefsen  könnten,  ihr  zu  lieb  eine  charak- 
teristische Schrift  des  13.  Jh.  dem  folgenden  Jh.  zuzuweisen.  Wie  durch  Kauf, 
Eroberung,  Abtretung  von  Rechten,  kleinern  und   gröfsern  Gebieten,  die 
Stadt  Bern  sich  zum  Staate  entwickelte,  zeigt  Bio  seh  in  höchst  instruktiver 
Weise.     Neu  ist  u.  A.  die  Erklärung   des  Übergangs  der  vier  Kirchspiele 

Johanniter-Ordenshauses  Honrein  eto.  Luzern,  Räber.  868  S.  Fr.  6.  —  37)  Th.  ▼.  Lieben  au, 
D.  Republik  Wäggis:  SchwRundschau  Jg.  1,  Heft  8,  S.  828—40.  —  88)  E.  v.  Fellen  berg. 
Merkwürdiger  Fund  bei  Nidau:  AnzSchwAlt.  S.  480/2,  627—81.  —  89)  X  J.  Heierli. 
Alam.  Gräberfund  aus  Mörigen:  ib.  S.  581.  —  40)  R.  Ulrich,  D.  Eisenhelm  v.  Port  bei 
Nidau:  ib.  S.  575/6.  —  41)  K.  Meisterhans,  Aus  Petinesca:  ib.  S.  484/5.  —  42)  & 
A.  Stückelberg,  D.  älteste  Pedum  d.  Schweiz:  ib.  S.  481.  —  43)  F.  Cherre,  Hist. 
de  6t.  Ursanne.  Porrentruy.  gr.-8°.  981  S.  Fr.  10.  —  44)  W.  F.  v.  Mal  inen,  Berns 
Gesch.  Festschrift  z.  700  j.  Gründungsfeier.  Bern,  Schmid,  Francke  &  Cie.  285  S.  Fr.  2. 
—  45)  Festschrift  z.  VII.  Säkularfeier  d.  Gründung  Berns  1191—1891.  Bern,  Schmid, 
Francke  &  Cie.  4°.  Fr.  80.  (Jede  Arbeit  trägt  gesonderte  Paginatur.)  —  £.  Blosch,  D. 
Entwickelung  d.  Stadt  Bern  z.  Staate  Bern.  97  S.  (Mit  9  Karten.)  —  E.  R.  Rodt,  Berns 
Burgerschaft  u.  Gesellschaften.  114  S.  (Mit  4  Hl.)  —  G.  Tobler,  D.  Chronisten  u.  Ge- 
schichtschreiber d.  alten  Bern.  92  S.  —  K.  Geiser,  D.  Verfassung  d.  alten  Bern.  189  S.  (Mit 
2  Siegeltaf.)  —  A.  Zeerleder,  D.  Berner  Handyeste.  100  S.  (Mit/photogr.  Abb.  d.  Hand- 
yeste.) —  B.  Hidber,  Diplomat.-krit.  Untersuchung  d.  Berner  Havodreste.   7  S.   |[Oechsli: 


§  24A.    Schweiz  Üb  1517.    Tobler.  II  119 

an  die  Stadt.  Die  wichtigsten  Perioden  sind  mit  farbigen  Karten  illustriert, 
deren  Herstellung  ungewöhnliche  Schwierigkeiten  geboten  haben  mufs.  Wenn 
auch,  nach  des  Yf.  eigener  Ansicht,  da  und  dort  noch  Modifikationen  und 
Ergänzungen  anzubringen  sind,  so  bleibt  die  vorliegende  Arbeit  zur  Kenntnis 
der  bernischen  Geschichte  doch  von  höchstem  Werte.  Zur  bernischen  Ver- 
fassungsgeschichte hat  Geisers  Abhandlung  manch  Neues  geboten.  So  hat  er 
z.  B.  gewifs  recht,  wenn  er  im  13.  Jh.  eine  Trennung  von  Vogtei  und  Schult- 
heilsenamt  annimmt,  und  die  Rechtsgleichheit  der  Bürger  in  der  Handveste 
auf  ihre  wenigstens  theoretische  Zulassung  zu  den  Behörden  ausdehnt.  Der 
Beweis,  dafs  bei  der  Verfassungsänderung  von  1295  das  Streben  nach  Ein- 
richtung von  Zünften  mitgeholfen  habe,  ist  durchaus  gelungen.  Interessant 
and  die  Mitteilungen  über  die  Versuche  einer  Standesreformation  in  der 
zweiten  Hälfte  des  17.  Jh.  Sehr  erwünscht  ist  die  fafsliche  Zusammen- 
stellung aller  Behörden,  ihrer  Wahlart,  Machtbefugnisse  u.  s.  w.  und  ein 
Tollständiges  Schultheifsenverzeichnis.  In  mancher  Hinsicht  berührt  sich 
t.  Rodts  Beitrag  mit  Geisers  Verfassungsgeschichte.  Er  enthält  eine  ge- 
schichtliche Darstellung  von  der  Entwicklung  der  bernischen  Burgerschaft 
and  ihrer  Korporationen,  samt  einer  Zusammenstellung  des  Wichtigsten  aus 
dem  Leben  der  einzelnen  Zünfte.  In  biographischer  Form  versuchte 
Referent  ein  Bild  von  den  Leistungen  der  bernischen  Chronisten  und 
Geschichtschreiber  (bis  1798)  zu  entwerfen.  Alles  in  allem  wird  man  die 
bernische  Festschrift  wohl  als  ein  Werk  von  lange  dauerndem  Werte  be- 
trachten dürfen.  —  Der  6.  Band  des  bernischen  Urkk.buches  umfafst  die 
Jahre  1223 — 43. 46)  Das  Wenige,  das  man  über  den  Übergang  der  Kirche 
von  Meiringen  an  die  Lazarither  (1284)  bis  zu  ihrer  Einverleibung  in 
roterlakischen  Besitz  weifs,  ist  in  einer  kleinen  Arbeit  zusammengestellt 
worden.46*)  Eine  eigentliche  Lazaritherstation  wurde  offenbar  in  Meiringen 
nicht  errichtet.  Eine  ähnliche  Darstellung  wurde  der  Deutschordenskommende 
Köniz  zu  teil.46b)  Aus  einer  Mitteilung  über  das  Kloster  Interlaken  ent- 
nehmen wir,  dafs  die  dortige  Probstei  im  Jahre  1273  60  Chorherren  und  das 
Frauenkloster  300  Nonnen  zählte  und  dafs  im  genannten  Jahre  von  Inter- 
laken  aus  der  Versuch  gemacht  wurde,  in  dem  herabgekommenen  Kloster 
Goldbach  Ordnung  zu  machen.47)  Zwei  im  bernischen  Museum  befindliche 
Antependien  sind  mit  überzeugenden  Gründen  als  aus  dem  Kloster  Königs- 
felden  stammend  erkannt  worden;  das  eine  gehört  der  Zeit  der  Königin  Agnes 
an  (Beweise :  ein  eingenähtes  Pergamentfragment,  das  Königsfelder  Inventar 
ron  1357,  die  Heiligenbilder),  das  andere  war  ein  Geschenk  Albrechts  IL48) 
In  Thun  befindet  sich  ein  burgundischer  Wappenteppich,  ein  Antependium 
ans  der  Mitte  des  15.  Jh.  mit  den  Wappen  der  Krauchthal  und  Velschen, 
das  wohl  im  eigenen  Lande  entstanden  ist.  Ein  anderes  Antependium  aus 
dem  14.  Jh.  dürfte  wohl  das  älteste  Denkmal  schweizerischer  Teppichwirkerei 
sein.  Es  ist  auch  insofern  interessant,  als  das  Leben  Christi  in  Tiersymbolen 
dargestellt  ist,  unter  denen  die  des  Panther  und  Straufs  nur  hier  nachweisbar 


HZfirehZ.  No.  296/7;  SchwRundschau  Heft  11,  8.  207— 10.]|  —  46)  Fontes  rerum  Ber- 
nnmum.  Berns  GetchiehtsqnellenT  Bd.  6.  Lex.-S°.  S09  S.  u.  66  S.  Register.  —  46*) 
0.  Hopf,  D.  Lmxmrither  in  Meiringen  1884 — 72:  Bern  er- Heim  No.  16/7,  BeU.  z.  Berner 
TgbL  —  46*)  A-  Kasser,  D.  Kirche  u.  ehemalige  Dentsohordenskommende  Köniz:  ib. 
Ko.  16 — 20.  —  47)  Th.  y.  Lie benau,  Beziehungen  zw.  d.  Klöstern  Interkchen  u.  Gold* 
Wfa:  AnsSchwG.  S.  254/7.  —  48)  J«  Stammler,  Königsfelder  Kirchenparamente  im  hist. 
MaseumBeni:  BernerTb.  (1891), S.  26—54.  — 49)  id.,  D.  Teppiche  d.  hist.  Museums  in  Thun: 


11,120  §  24A.    Schweiz  bis  1517.    Tobler. 

sind.40)  —  Die  Stellang  Berns  im  alten  Zürichkriege  war,  da  die  Stadt  mit 
Zürich  and  Schwyz  im  besten  Einvernehmen  stand,  von  vornherein  eine 
vermittelnde.60)  Es  sachte  durch  Güte  za  begleichen,  nachdem  Zürich 
gleich  im  Anfange  dem  angünstigen  Sprache  der  Eidgenossen  Widerstand 
leistete.  Die  Richtung  am  1.  Dezember  1440,  durch  welche  das  Freiamt 
und  Grüningen  zu  Händen  Berns  abgetreten  wurde,  verfolgte  «ach  den 
Zweck,  Schwyz  weder  za  mächtig,  noch  Zürich  zu  schwach  werden  zu  lassen. 
Auf  dem  grofsen  Vermittelungstage  zu  Eonstanz  war  es  wohl  das  Verdienst 
von  Bern  und  Solothurn,  dafs  die  Eidgenossen  dem  Rechtsverlangen  Zürichs 
nachgaben  und  mit  teilweiser  Preisgabe  des  gewohnten  eidgenössischen 
Rechtsverfahrens  eine  Annäherung  der  Parteien  ermöglichten.  Schneiders 
Arbeit  ist  recht  verdienstlich;  die  nicht  leichte  Materie  ist  geschickt  be- 
handelt worden.  —  Die  beiden  ältesten  bekannten  bernischen  Orgelbauer 
Joh.  Kindler  und  Peter  Lieb  (1474  und  1492)  standen  in  Beziehungen  zu  den 
Herzögen  von  Mailand.50*)  —  Dafs  Ref.  den  Nachrichten  über  eingegangene 
Alpenpässe  nicht  recht  traut,  ist  aus  dem  letzten  JBG.  zu  ersehen.  Nun 
hat  Richter61)  durch  Anwendung  des  historisch-kritischen  Verfahrens  die 
unbedingte  Zuverlässigkeit  der  Grindelwaldener  Überlieferungen  betreffend 
Veränderung  der  dortigen  Gletscherwelt  (S.  15—22)  und  die  Gangbarkeit 
des  ehemaligen  Passes  nach  Wallis  (S.  55—64)  wesentlich  in  Frage  gestellt 
und  die  Nachrichten  über  Verschlechterung  der  Pässe  auf  naturwissenschaft- 
lichem Wege  durch  die  Annahme  periodischer  Gletscherschwankungen  zu 
erklären  versucht.  Völlige  Sicherheit  kann  in  dieser  Frage  nur  durch  neues 
urkundliches  Material  erbracht  werden. 

Nördliche  Schweiz,  Basel,  Solothurn,  Aargau,  Zürich,  Scliajjf- 
hausen.  Die  Besetzung  der  beiden  Bistümer  Basel  und  Lausanne  in  den 
Jahren  1072  und  1073  steht  unzweifelhaft  im  Zusammenhange  mit  der  Ver- 
stimmung zwischen  dem  König  Heinrich  und  Rudolf  v.  Rheinfelden.  Die 
Königstreue  der  beiden  verwandten  Bischöfe  beruht  wohl  auf  Familien- 
tradition.68) Aus  dem  Bache  Stouffs68)  lernen  wir  die  eigenartige  und 
aus  verschiedenen  Faktoren  sich  zusammensetzende  weltliche  Gewalt  des 
Basler  Bischofs  kennen.  Es  ergiebt  sich  aus  demselben,  dafs  die  Bischöfe 
die  Entstehung  der  Stadtrechte,  der  Bürgerschaften,  der  städtischen  Be- 
hörden durchaus  nicht  hinderten;  im  Anfange  des  16.  Jh.  trennten  sich 
viele  dieser  Gemeinwesen  vom  Bischöfe.  Die  Abhandlung  ist  mit  einem 
Bande  meist  angedruckter  Belege  versehen  (Offnungen,  Freiheitsbriefe,  Bünd- 
nisse, Gerichtsfälle  u.  s.  w.).  Rühmend  darf  es  hervorgehoben  werden,  dafs 
der  Vf.  über  eine  vorzügliche  Kenntnis  sowohl  der  gedruckten,  wie  hs. 
jurassisch-baslerischen  Lokallitteratur  verfügt.  Dafs  der  'Monne  de  Bas&le' 
in  der  Schlacht  von  Cr6cy  wirklich  ein  Münch  von  Basel  war,  berichtet 
schon  mit  wünschenswerter  Deutlichkeit  der  zu  dieser  Basler  Familie  in 
innigen   Beziehungen   stehende   Mathias   von   Neuenburg.     Zum    Überflusse 


AHVBern  18,  S.  281  —  94.  —  50)  H.  Schneider,  D.  Anteil  Berns  an  d.  Friedensverhand- 
lungen während  d.  alten  ZuriohJcriegs  u.  am  Znstandekommen  d.  endgültigen  Frieden! :  ib. 
S.  296—429.  —  50*)  E.  Motta,  Un  organaro  berneee  d.  eeo.  XV:  BSSI.  13,  S.  65/8.  — 
51)  E.  Richter,  Gesch.  d.  Schwankungen  d.  Alpengletscher:  ZDÖAlpV.  22,  S.  1—74. 
—  52)  6.  Meyer  ▼.  Knonau,  D.  Einsetzung  Bischof  Burchards  y.  Basel  1072  n.  Bischof 
Barchards  v.  Lausanne  1078:  AnzSchwG.  S.  161/8.  —  58)  L.  Stouff,  Le  pouvoir 
tempore]  des  eveques  de  B&le  et  le  regime  municipal  depuis  le  18*  s.  jusqu'a  U  refonne. 
Paris,   Larose.    2.  vol.    248,  59,  209  p.    |[RCr.  (1892),  No.  8;  v.  Salis:  CBIReehtsw.  11, 


§  24A.    Schweiz  bis  1517.    Tobler.  11,121 

ergiebt  es  sich  nun  aus  französischen  Quellen,  dafs  die  beiden  Brüder 
Heinrich  and  Burkart  Manch  nachweisbar  bis  1383  als  Vasallen  im  Dienste 
des  Herzogs  von  Lothringen  standen.54)  —  Aus  dem  15.  Jh.  hat  sich  ein 
Kollegienheft  eines  Universitätsprofessors  erhalten,  eine  Stilistik  mit  Muster- 
briefen, ans  denen  eine  antihussiüsche  Stimmung  der  Universität  zu  erkennen 
ist.55)  Sehr  verdienstlich  ist  eine  Publikation,  welche  sowohl  die  Abbildung 
sämtlicher  im  Basler  und  Solothurner  Jura  gelegenen  Burgen,  als  auch  zu- 
verlässige historische  Mitteilungen  über  sie  und  ihre  Besitzer  enthält.56') 
Ebenfalls  ist  der  gegenwärtige  Zustand  der  aargauischen  Schlösser  und  Ruinen 
durch  photographische  Aufnahme  fixiert  worden.65*)  Gelegentlich  der  Wieder- 
herstellungsarbeiten an  der  Klosterkirche  zu  Königsfelden  kamen  die  Grab- 
steine und  die  Gräber  einiger  bei  Sempach  gefallener  Herren  und  Bitter 
xu  Tage  (Fr.  v.  Tarant,  P.  v.  Schiandersberg,  W.  v.  End,  Götz  Mülner 
v.  Z&rich,  H.  v.  Schellenberg).  Aus  dem  Zustande  der  Überreste  ergiebt 
sich  die  Richtigkeit  der  Chronistenüberlieferung  von  der  Plünderung  der 
Leichname  dnrch  die  Eidgenossen.56"69) 

Eine  vorgeschichtliche  Töpferwerkstätte  wurde  auf  Züricher  Boden 
entdeckt.40)  In  welcher  Weise  sich  in  den  stadtzürcherischen  Stiftungen 
des  13.  Jh.  ein  reges  geistiges  Leben  entwickelte  und  äufserte,  zeigt  ein 
anspruchloser  Vortrag.61)  Als  Beigabe  zum  Züricher  Urkk.buche,  das  in 
seiner  dritten  Lieferung  bis  zum  Jahre  1248  vorgeschritten  ist,  erscheinen 
vorzügliche  Siegelabbildungen  mit  fachmännischen  Erläuterungen.62*68)  Die 
erste  Lieferung  enthält  die  Wiedergabe  und  Beschreibung  von  58  Siegeln 
von  Herzögen,  Grafen,  Freiherren,  Bittern,  Klöstern  und  Städten  des  12.  und 
13.  Jh.  Die  Ütliburg,  die  nur  ein  einziges  Mal  in  der  Zähringerzeit  genannt 
wird,  ging  wahrscheinlich  aus  dem  Besitze  der  Sellenbüren  in  denjenigen 
der  Herren  von  Regensberg  über  und  wurde  nach  dem  Falle  von  Glänzen- 
berg  Ton  den  Zflrchern  und  dem  Grafen  Rudolf  gebrochen.  Die  Erzählung 
des  Chronisten  Hans  Gloggner  (1432)  über  diese  Dinge  verdtent  vor  der- 
jenigen Vitodnrans  den  Vorzug.64)  Die  Öffnung  von  Winkel  von  1417 
wurde  nach  einer  Hs.  des  15.  Jh.  veröffentlicht.65)  Die  eigentlichen  Ur- 
sachen der  Niederlage  Zürichs  beim  zweiten  Ausbruche  des  alten  Zürich- 
krieges bildete  neben  der  inneren  Zerrissenheit,  die  mit  neuen  Beispielen 
belegt  wird,  die  völlige  Vereinsamung  und  Verlassenheit  der  Stadt.  Flehent- 
lich bittet  die  Stadt  den  Kaiser  um  Hülfe  und  erntet  dafür  nur  Vorwürfe 
über  ihren  Ungehorsam.66)     Zwei  wichtige  Beiträge  zur  Züricher  Historio- 


S.  173.]|  —  54)  A.  Müneh,  D.  'Monne  de  Basele'  in  d.  Sehlacht  ▼.  Crlcy  u.  d.  Be- 
Bfthnngen  d.  Manch  z.  Hange  Lothringen:  AnzSchwG.  S.  211/4.  —  55)  Th.  v.  Liebenau, 
Z.  Geseh-  d.  Universität  Basel:  ib.  S.  149—62.  —  55«)  Pfyffer  v.  Altishofen  u.  A. 
Burekhardt,  D.  Bürgen  d.  Baaler-  u.  Solothurner  Jura.  20  Blatt  nach  alten  Originalien. 
Basel,  Lichtdruckaostalt  Beeton.  Fr.  15.  —  55*)  ▼•  Photograph  £.  Müller  in  Aar  an. 
56  photogr.  Btttter  zu  2  Fr.  —  56)  X  J.  Heierli,  Alam.  Grabfunde  bei  Kaiseraugst: 
AnzSehwAlt.  S.  482/3.  —  57)  X  id.,  Römerrilla  in  Lunkhofen:  ib.  S.  427/9.  (Schöner 
Moatikboden.)  —  58)  X  H.  Herzog,  Restauration  d.  Kirche  in  Zofingen  1513/6:  ib. 
S.  435—40.  —  59)  J-  R.  Bahn,  Funde  in  Königsfelden:  ib.  S.  532/5.  —  60)  *>• 
Heierli,  £.  uralte  Töpferwerk  statte :  NZürchZg.  No.  273  u.  275.  —  61)  C.  Furrer, 
Dm  kirchliche  Laben  der  Stadt  Zürich  im  18.  Jahrhundert:  ThZSchw.  8,  S.  193—204. 
—  62)  J-  Eacher  und  P.  Schweizer,  Urkundenbuoh  der  Stadt  u.  Landschaft  Zürich. 
Bd.  2.  1.  Halft*.  Zürich,  Höhr.  Fol.  1—200  S.  Fr.  6,50.  —  68)  P*  Schweizer 
e.  EL  Zeller-Werdmüller,  Siegelabbildungen  z.  zürch.  Urkk.buche.  Lief.  1.  Zürich, 
Höhr.  FoL  16  S.  Text.  Hit  7  Tafeln.  Fr.  6.  —  64)  H.  Zeller-Werdmttller,  Ütli- 
burg u.  <L  Freien  ▼.  Begensberg:  Turicensia  S.  82—42.  —  65)  F.  Jecklin,  Öffnung  v. 


II  122  §  24A.    Schweiz  bis  1617.    Toblcr. 

graphie  liefert  Bernoulli67,6*)  Er  fand  Fragmente  einer  lateinischen 
(von  1308 — 86)  und  einer  deutschen  (bis  1389)  Chronik,  die  als  Quelle  der 
Zürcher  Chroniken  angesehen  werden  dürfen.  Andererseits  entdeckte  er  in 
einer  vom  Basler  Chronisten  Offenburg  im  Jahre  1543  geschriebenen  Chronik 
der  Jahre  1499 — 1516  die  Kopie  einer  zwischen  1524/9  verfafsten  Zürcher 
Chronik,  die,  wenn  nicht  alles  trügt,  Fridli  Blunschli  zum  Vf.  hat  und  die 
dem  Val.  Anshelm  als  Quelle  diente. 

Ostschweiz.  Thurgau^St. Gallen^AppenzeU^Grraubünden.SchlsLttereTS 
Arbeit  über  die  Ansiedlungen  am  Bodensee  kennt  Ref.  nicht.  Einer  Be- 
sprechung ist  zu  entnehmen,  dafs  der  Vf.  für  das  Geographisch-Topographische 
einen  recht  guten  Blick  zeigt,  während  er  sich  in  den  historischen  Aus- 
führungen durch  minderwertige  Bearbeitungen  öfters  in  die  Irre  führen 
läfst.60)  Die  in  den  verschiedensten  Zeitschriften  niedergelegten  Nachrichten 
über  die  Pfahlbauten  des  Bodensees  sind  systematisch  vereinigt  worden.69*) 
Die  Zusammenstellung  und  philologische  Deutung  der  im  Kanton  St.  Gallen 
vorkommenden  romanischen  Ortsnamen  ist  ein  recht  verdienstliches  Unter- 
nehmen.70) Ein  Urteil  über  die  Richtigkeit  der  Erklärungen  müssen  wir 
dem  Fachmanne  überlassen.  Im  historischen  Teile  erscheint  uns  die  An- 
nahme von  einer  doppelten  Art  der  Landesbesiedelung  durch  die  Römer 
etwas  gesucht.  Einer  kunsthistorischen  Studie  entnehmen  wir  die  ein- 
leuchtende Deutung  der  im  St.  Galler  Codex  No.  397  enthaltenen  Yerse  auf 
die  Weisheit  und  die  freien  Künste  (S.  138).  Wichtiger  aber  erscheint 
uns  die  durchaus  neue  Beurteilung  der  künstlerischen  Thätigkeit  Tuotilos. 
Da  Ekkehard,  dessen  Glaubwürdigkeit  in  früheren  Partieen  durch  Meyer 
v.  Knonau  schwer  erschüttert  worden  ist,  so  ziemlich  die  einzige  Quelle 
über  Tuotilo  bildet,  so  ist  die  Annahme  nicht  unwahrscheinlich,  dafs  die 
Lokaltradition  aus  Tuotilo  eine  Art  künstlerischen  Heros  ausgestaltete,  dem 
man  alle  bedeutendem  Werke  ohne  weiteres  zuschrieb.  So  ist  z.  B.  die 
Autorschaft  Juotilos  an  den  beiden  berühmten  Elfenbeintafeln  nur  durch 
Ekkehard  beglaubigt.70*)  Von  der  Chronik  der  letztern  liegt  die  zweite 
Auflage  einer  vorzüglichen  Obersetzung  vor,  die  ein  schweres  Stück  Arbeit 
war.  Die  Einleitung  zu  derselben  enthält  eine  ausführliche  Darlegung  und 
Wertschätzung  der  ältesten  St.  Galler  Geschichtschreibung,  die  mit  Proben 
aus  Ratbert,  den  Fortsetzern  und  Conradus  de  Fabaria  beleuchtet  wird.70b' 
Ungemein  ansprechend  sind  die  rechtshistorischen  Ergebnisse,  zu  denen  ein 
eindringendes  Studium  der  St.  Galler  Urkk.  den  verdienten  Rechtsgelehrten 
F.  v.  Wyfs  führten.71)     Aus   den  Schenkungsurkk.  ergiebt  sich,   dafs  bis 


Winkel:  AnzSchwG.  S.  142/9.  —  66)  K.  Dttndüker,  Z.  Charakteristik  d.  Lage  Zürichs 
1443/4:  Turicensia   S.  71—86.    Vgl.  §  IS94.  —    67)   A-   Bernoulli,    Zürcher  Annalen 

d.  14.  Jh.:  AnzSchwG.  S.  278/8 68)  id*>  E.  zttrch.  Chronik  d.  Schwaben-  u.  Mailänder- 

kriege:  ib.  S.  283 — 98.  —  69)  A.  Schlatterer,  D.  Ansiedlangen  am  Bodensee  in  ihren 
natttrl.  Voraussetzungen.  Anthropogeogr.  Unters. :  Forsch,  z.  d.  Landes-  u.  Volkskunde,  v. 
Kirchhoff  6,  Heft  7.  446  S.  M.  3,60.  |[LCB1.  No.  40;  Schulte:  ZGORh.  46,  S.  709.]| 
—  69*)  W.  Schnarrenberger,  D.  Pfahlbauten  d.  Bodensees.  Beil.  z.  Progr.  d.  Gymn. 
Konstanz.  4°.  46  S.  —  70)  W.  Götzinger,  D.  romanischen  Ortsnamen  d.  Kantons 
St.  Gallen.  Freiburger  Dissert.  St.  Gallen,  Huber  &  Co.  IX,  91  S.  M.  2,40.  |[H. :  LMerkur 
No.  42,  Jg.  11 ;  JbSchwAlpenkl.  27,  S.  401.]|  —  70»)  J.  ▼•  Schlosser ,  Beitrr.  z.  Kunstgesch. 
aus  d.  Schrr.  d.  frühern  MA.:  SBAkWienPk.  123.  Darin  S.  180/6 :  D.  Künstlerlegende  Tuotilos 
v.  St.  Gallen.  —  70*)  G.  Meyer  ▼.  Knonau,  EkkehartsIV.  Casus  Sancti  Galli,  nebst  Proben 
aus  d.  übrigen  lateinisch  geschriebenen  Abteilungen  d.  St.  Galler  Klosterchronik.  (=  Ge- 
schichtsschreiber d.  deutschen  Vorzeit,  Bd.  88.)  Leipzig,  Dyk.  XLIII,  286  S.  H.  4.  — 
71)  Fr.  v.  Wyfs,  Rechtshist.  Lesefrüchte,  gesammelt  vornehm],  a.  d.  Urkk.buche  d.  Abtei 


§  24A.    Schweiz  bis  1617.    Tobler.  11,123 

zum  10.  Jh.  keine,  ganze  Ortschaften  umfassende  Grundherrschaften  existierten, 
sondern  dafs  die  Masse  des  Volkes  noch  ans  freien  Grundeigentümern  be- 
stand. Eine  zweite  Abhandlung  beschäftigt  sich  mit  der  Natur  des  Precariums, 
eine  dritte  mit  dem  Traditionsakte,  der  öfters  in  der  Kirche,  immer  aber 
durch  urkundliche  Verschiebung  vorgenommen  wird.  Über  die  Form,  den 
Ort,  den  Akt  der  Errichtung  einer  Urk.,  die  Zeugen,  Stellvertreter,  sym- 
bolische Handlungen,  Schreiber,  Empfänger  und  Wirkungen  der  Urkk.  hat 
der  Vf.  beachtenswerte  Bemerkungen  niedergelegt.  Neben  einer  Bundschau 
ftber  die  ältesten  Zustände  von  Land  und  Leuten  um  das  Kloster  St.  Gallen 
hemm,  veröffentlicht  Götzinger  eine  ansprechende  Studie  über  die  Ent- 
stehung und  Ausbildung  der  Iddalegende,72)  die  er  nach  einer  St.  Galler 
Hs.  des  15.  Jh.  mitteilt.  Ihrem  wesentlichen  Inhalte  nach  führt  er  sie  auf 
den  Wotan-  und  Freyamythus  zurück,  zu  welchem  sich  später  das  novel- 
listische Element  vom  Siege  der  ehelichen  Treue  gesellte.  Erst  Ruxner  hat 
die  Legende  zeitlich  fixiert  (1179).  Dem  14.  Jh.  gehört  die  Öffnung  von 
Benken  an,  die  nach  dem  Originalms.  Tschudis  von  den  Brüdern  Wyfs 
herausgegeben  und  erläutert  wurde  (1822)  und  die  Yerpfändungsurk.  der 
Veste  Starkenstein  (1396).  7*a)  Die  Geschichte  des  letzten  Grafen  von  Toggen- 
bnrg  ist  nun  vollendet;78)  sie  beschäftigt  sich  einesteils  mit  der  Darstellung 
der  völligen  territorialen  Ausbildung  der  Grafschaft  (Stellung  Friedrichs  zur 
Eroberung  des  Aargaues ;  die  beiden  Belagerungen  von  Feldkirch,  mit 
msnchen  Berichtigungen  der  Überlieferungen;  Erwerbung  von  Feldkirch; 
Beziehungen  zum  Bischof  von  Chur,  zu  Glarus  und  Appenzell),  andernteils 
mit  einer  eingehenden  Untersuchung  der  Beziehungen  zwischen  Friedrich 
und  Zürich.  Den  Grund  zur  Verstimmung  legte  die  Erneuerung  des  Burg- 
rechtes im  Jahre  1416,  durch  welches  der  Graf  in  politische,  finanzielle  und 
militärische  Abhängigkeit  von  Zürich  gelangte,  sie  wurde  befördert  durch 
den  Anschlufs  der  Züricher  an  den  Bischof  von  Chur  (1419)  und  durch  die 
zudringliche  Art,  mit  der  sie  ihre  Ansprüche  an  die  toggenburgische  Erb- 
schaft zu  Lebzeiten  des  Grafen  niet-  und  nagelfest  machen  wollten.  In  der 
Beurteilung  der  Erbschaftsangelegenheit  steht  der  Vf.  ganz  auf  Oechslis  Seite. 
Eine  schöne,  zusammenfassende  Beurteilung  des  Grafen,  die  allerdings  nicht 
gerade  zu  dessen  Gunsten  ausfällt,  beendigt  die  Arbeit,  die  viel  Neues 
enthält.  Dieses  ist  einesteils  dem  Zürcher  Stadtbuche  entnommen  (einige 
Eintragungen  desselben  sind  durch  B.  S.  92  richtig  datiert  worden),  und 
andernteils  dem  nach  1421  vom  Grafen  angelegten  Eopialbuche,  das  gleich- 
zeitig mit  der  besprochenen  Arbeit  zur  Veröffentlichung  gelangte.74)  Es 
enthält  61  zur  Hälfte  unbekannte  Urkk.,  welche  besonders  die  Beziehungen 
Friedrichs  zu  Kaiser  Sigismund  (hiervon  allein  13  inedita)  neu  erkennen 
lassen.  Die  Ausgabe  ist,  wie  alles,  was  vom  St.  Galler  historischen  Vereine 
kommt,  sehr  sorgfältig.  Ein  anderes,  mit  Friedrich  VII.  in  enger  Ver- 
bindung stehendes  Ms.  tauchte  neuerdings  nach  verschiedenartigen  Schick- 
salen (vgl.  Kahn  im  AnzSchwAlt.  1890,  S.  332)  wieder  auf.  Im  Jahre  1411 
verfertigte  der  Kaplan  Dietrich  in  Lichtensteig  für   den  genannten  Grafen 


St  Gallen,  t.  S. — 10.  Jh.:  Turieensia  S.  1—81.  —  7Ä)  &  Götzinger,  Altes  u.  Neues. 
Gesammelte  Aufsätze.  St.  Gallen,  Hasselbrink.  1S8  8.  (Darin:  d.  ältesten  Nachbarn  d. 
Stiften*;  d.  hL  Gallo»  [S.  80—42].  D.  Alt-Toggenburg  n.  d.  Iddalegende  [S.  48—67].  Schlote 
Wirtemsee  n.  d.  Blarer  r.  Wartensee  [S.  67—74].)  —  73*)  G.  n.  F.  ▼.  Wyfs,  D.  Öffnung 
d-  Hofes  Benken:  HVtGStGaUen  25,  8.  179—85.  (Urk.  betr.  Starkenstein  ib.  8.  176/8.) 
—  ?$)  P.  Butler,  Friedrieh  VII.,  d.  letzte  Graf  ▼.  Toggenburg:  ib.  S.  1—102.  —  •  74) 


11,124  §  24A.    Schweiz  bis  1517.    Tobler. 

die  sog.  Toggenburger  Bibel,  die  neben  einer  Kopie  der  Reimbibel  des 
Rudolf  von  Ems  gegen  130  bildliche  Darstellungen  enthält.  Die  letztern 
haben  als  sehr  frühe  Beispiele  deutscher  Buchmalerei  bedeutenden  kunst- 
historischen Wert. 75)  Eine  Untersuchung  der  gräflichen  Wappen  von 
Montfort-Feldkirch,  Montfort-Tetnang  und  der  beiden  Werdenberger  Linien 
hat  ihre  gemeinsame  Quelle  im  Wappen  der  Grafen  von  Tübingen  erwiesen ; 
ebenso  übernahmen  die  ältesten  Montforter  den  Tübinger  Helmschmuck, 
von  welchen  er  zu  den  Werdenbergern  überging.  Instruktiv  ist  eine  Zu- 
sammenstellung und  Beschreibung  der  Siegel  aller  Werdenberger  Grafen.76) 
Zu  der  Geschichte  des  Grafen  Ulrich  von  Werdenberg  und  der  Grafen 
Bernhard  und  Joh.  v.  Thierstein  ist  aus  dem  Archive  von  Neapel  ein  neuer 
Beitrag  geliefert  worden.77)  In  köstlicher  Weise  hat  Hard egger78)  die 
chronikalische  Überlieferung  vom  Streite  der  St.  Galler  mit  dem  Abte  Ulrich 
Rösch  als  Untergrund  zu  einer  fachmännischen  Beschreibung  des  Klosters 
Mariaberg  bei  Rorschach  zu  benutzen  verstanden. 

Über  prähistorische  Funde  im  Kanton  Graubünden  enthält  der  AnzSchwAlt 
S.  426,  478/9  einige  Mitteilungen.  Eine  viel  besprochene  und  für  altchrist- 
lich gehaltene  Inschrift  des  Klosters  Kazis  stellt  sich  als  ein  Werk  aus 
dem  Anfange  des  16.  Jh.  heraus,  deren  Erklärung  zum  Teile  noch  auf 
einem  Mifsverständnisse  beruht.78»)  Sehr  wichtig  für  die  Geschichte  des 
St.  Galler  Rheinthals  und  Graubündens  sind  die  Publikationen  Wart- 
manns.70) Dieselben  umfassen  erstens  216  bis  auf  drei  noch  ungedruckte 
Urkk.  aus  den  Jahren  1251 — 1496,  die  wichtige  Beiträge  zur  Kenntnis  der 
Dynastengeschichte  jener  Gegenden  enthalten.  Den  Urkk.  ist  eine  genaue 
Beschreibung  und  eine  solche  sämtlicher  Siegel  (444)  beigegeben.  Eine 
Erklärung  über  die  Wanderung  dieser  Dokumente  nach  Regensburg  enthält 
der  AnzSchwG.  1891  S.  295.  Darauf  folgen  ein  Einkunftsrodel  der  Frei- 
herren von  Vaz  aus  der  ersten  Hälfte  des  14.  Jh.  und  Bruchstücke  eines 
Schuldenverzeichnisses  von  1325.  Die  im  14.  Jh.  angelegten  Urbare  der 
Stifte  Marienberg  und  Münster  sind  für  die  Orts-,  Kirchen-  und  Wirtschafts- 
geschichte des  östlichen  Graubündens  (namentlich  Münsterthal  und  Engadin) 
heranzuziehen.80)  Aus  der  Angabe  der  Kirchenpatrone  glaubt  Sidler  die 
Erklärung  für  die  traditionelle  Verlegung  der  Calvenschlacht  nach  der  Malser- 
heide gefunden  zu  haben.  Je  c  kl  in  veröffentlicht  15  Urkk.  zur  grau- 
bündnerischen  Staatsgeschichte  und  zwar  speziell  diejenigen,  die  das  Verhältnis 
Rätiens  zur  Eidgenossenschaft  betreffen,81)  v.  Salis,  die  Rechtsquellen  des 
Gotteshausbundes  (Oberhalbstein  und  Engadin).82)  Eine  interessante  Arbeit 
beschäftigt  sich  mit  der  Entstehungsgeschichte  der  bündnerischen  Almende.88) 


H.  Wartmann,  D.  Lütisburger  Kopialbuch  in  Stuttgart:  ib.  S.  108—78.  —  75)  •>• 
Springer,  D.  Toggenburger  Bibel :  JbPreufsKunstsamml.  11,  Heft  1,  S.  59—63.  —  76) 
F.  Gu  11,  Herald,  u.  sphrag.  Notizen  ü.  Dynastieen  u.  edle  Geschlechter  d.  Ostach weix:  Suppl. 
au  no.  de  Jaulet  1891 :  Aren,  hlrald.  suisses.  4°.  66  S.  —  77)  R.  St  ern  feld,  Brief  Konig 
Ruprechts  v.  1404:  NA.  16,  S.  636.  —  78)  A.  Hard egger,  Mariaberg  bei  Rorschach:  Neu- 
jahrsbl.  v. St. Gallen.  4°.  84  S.  Fr. 2,20.  —  78a)  G.Mayer,  D.Inschrift  d.  Stifter  d. Klosters 
Kazis :  KathSchwBU.  7,  S.  504/5.  —  79)  H.  Wartmann ,  Rätische  Urkk.  aus  d.  Centralarohiv  d. 
fllrstL  Hauses  Thurn  u.  Taxis  in  Regensburg:  Quellen  z.  SchwG.  10,  S.  XVI,  1  —448.  —  i  d.,  Ver- 
zeichnis d.  Einkünfte  d.  Freiherrn  v.  Vaz:  ib.  S.  469 — 77.  —  id.,  Bruchstücke  e.  rtt.  Schulden- 
Verzeichnisses :  ib.  S.  45 1 — 68.  —  80)  B.  Schwitzer,  Urbare  d.  Stifte  Marienberg  u.  Münster  etc. : 
Tirol.Gesch.-Quellen3,S.  1—254.  Innsbruck,  Wagner.  |[Sidler : AnzSchwG. (1891), S.266.J)  — 

81)  C  Jecklin,  Urkk.  z.  Staatsgesch.  Graubündens:  JBHGGraubünden  20,  S.  1—63.  — 

82)  L.  R.  v.  Salis,  Rechtsquellen  d.  Ktns.  Graubünden:  ZSchwRecht  82,  S.  145—256.  — 


§  24A.    Schweiz  Mb  1617.    Tobler.  11,125 

Sie  scheint  hier  aas  der  alten  Markgenossenschaft  hervorgegangen  zu  sein; 
dies  beweisen  die  Verhältnisse  in  Davos,  Oberengadin  und  Calanca,  an  welch 
letztem  Orte  sich  die  alte  Mark  bis  heute  erhalten  hat.  Demnach  ist  die 
Ahnend  ihrem  Wesen  nach  nicht  Miteigentum,  sondern  Genossenschaftsgut. 
Nach  S.  19 — 20  sind  in  der  nächsten  Zeit  interessante  Aufschlüsse  über  die 
'Walser*  zu  erwarten,  namentlich  über  ihre  'sogenannte'  Freiheit. 

Südliche  Schweiz.  Tessin.  Motta  setzt  die  baugeschichtlichen 
Mitteilungen  Aber  die  Schlösser  von  Bellinzona  im  15.  Jh.  fort,84)  ebenso 
Eahn  die  Statistik  der  tesBinischen  Kunstdenkmäler,  die  an  Reichhaltigkeit 
des  Textes  und  der  künstlerischen  Beilagen  in  erfreulicher  Weise  das  früher 
Gebotene  weit  übertreffen.86)  Einen  Einblick  in  die  Zustände  und  Verhält- 
nisse sowohl  im  Tessin  wie  am  Mailänder  Hofe  nach  der  Schlacht  von 
Giomico  gewähren  von  Motta  mitgeteilte  Regesten  und  Brief auszüge,  die 
ach  vor  der  Hand  nur  auf  die  Monate  Januar  und  Februar  1479  ausdehnen.86) 
In  welchen  Beziehungen  die  Eidgenossen  seit  1410  zum  Eschenthale  standen 
and  wie  sie  es  1515  verloren,  erzählt  Hilty  mit  nur  zu  reichlichen  Aus- 
zügen aus  den  eidgenössischen  Abschieden.87)  Andererseits  giebt  Burck- 
hardt  die  historische  Erklärung  der  Thatsache,  dafs  der  geographisch, 
sprachlich,  ethnographisch  und  ursprünglich  auch  politisch  mit  der  Lombardei 
verbundene  Tessin  an  die  Eidgenossen  überging.88) 

Westliche  Schweiz.  Wallis,  Wadt,  Genf,  Neuenburg,  Freiburg. 
Im  Wallis  finden  sich  auffallend  viele  Blöcke,  die  mit  Schalen  und  Zeichen 
versehen  sind,  in  denen  man  Schriftüberreste  zu  erblicken  glaubt.89)  Reber 
macht  diese  Schalensteine  zum  speziellen  Gegenstande  seiner  Nachforschungen. 
Die  interessantesten  finden  sich  beim  Dorfe  Salvan.  Die  Erklärung  der  Schrift 
—  wenn  die  Zeichen  überhaupt  eine  solche  sein  sollen  —  ist  bis  jetzt  noch 
nicht  gelungen.89*)  Dafs  die  Rhonethäler  archäologisch  reiche  und  seltene 
Ausbeute  liefern,  beweisen  aufs  neue  Grabfunde  aus  der  La  T&ne-Zeit  mit 
origineller,  bis  jetzt  einzigartiger  Ornamentik.90)  Wie  es  mit  dem  Münz- 
fnnd  steht,  der  auf  dem  3300  m  hohen  Theodulpafs  gemacht  worden  sein 
soll,  wissen  wir  nicht  (Bund,  No.  269).  —  S tolles  Untersuchung  über  die 
thebäische  Legion  ist  das  beste,  das  über  diesen  Gegenstand  geschrieben 
worden  ist.  St.  kommt  zu  folgenden  Resultaten :  Die  erste  Redaktion  der  Passio 
ist  die  ursprüngliche  und  stammt  wirklich  von  Eucherius  (ca.  450)  her.  Die 
zweite  Redaktion  ist  eine  schwülstige  Überarbeitung  und  Erweiterung  und 
kann  erst  nach  838  entstanden  sein.  Die  hieronymianischen  Martyrologien 
sind  infolge  steter  Veränderungen  unzuverlässig  und  die  Notiz  betreffend  die 
Thebäer  kann  nicht  vor  dem  7.  Jh.  entstanden  sein,  weil  Agaunum  bereits 
zum  Bistum  Sedunum  gehört.  Das  Kapitel  VI  der  Passio,  welches  von  Ursus 
und  Viktor  handelt,  ist  interpoliert-,  Fredegar  kennt  die  zwei  als  Thebäer 
noch  nicht.  Verena  ist  wohl  eine  Verwechslung  mit  der  Corona,  Felix  und 
Regula  scheinen  ans  Afrika  übertragen  worden  zu  sein ;  kurz  es  giebt  kein 


8$)  H.Mooiberger,  D.  bündnerischen  Almende.    Chor,  Senti.    177  S.    (ZUreh.  Dies.)  — 

84)  E. Motta,  I  caateffi  di  BeUinzona  sotto  il  dominio  di  Sforza:   BSSI,  18,  a.  v.  0.  — 

85)  J.  B.  Bahn,  Z.  Statiitik  schw.  Kunstdenkmäler:  AnzSchwAlt.  (in  jeder  Nummer).  — 
8t)  E.  Motta,  Dopo  Im  battagüa  di  Giomico:  BSSI.  18,  a.  v.  O.  —  87)  C.  Hilty,  D. 
Vertat  d.  Eacheothala :  PJSchweiz  6,  S.  280—800.  —  88)  A.  Bnrckhardt,  D.  Erwer- 
bung d.  ennatbirgiaehen  Vogteien  durch  <L  Eidgenossen:  SchwRundschau  1,  S.  210 — 81, 
394—409.  —  89)  B.  Beber,  Vorhist.  ans  d.  Wallis:  AnzSchwAlt.  522/7,  565—78.  — 
8$*)  id.,  Excuraionß  archeologiques  dans  le  Valais:  BulL  InstXatGenevois  81.  62  S.  —  90)  J. 


11,126  §  24A.    Schweiz  bis  1517.    Tobler. 

älteres  Zeugnis  als  Eucherius,  alle  frühem  sind  wertlos  oder  haben  mit  dem 
Martyrium  keine  Beziehungen,  die  spätem  sind  Erweiterungen.  Aber  auch 
bei  Eucher  ist  die  reine  Ursprünglichkeit  nicht  mehr  vorhanden,  da  er  Lactanz 
und  Vegetius  benutzte.  Die  Passion  wird  sich  auf  die  Jahre  303/5  beziehen. 
Von  der  Ermordung  einer  ganzen  Legion  kann  keine  Rede  sein,  denn  es 
ist  undenkbar,  dass  ein  solch  ungeheuerliches  Ereignis  von  den  heidnischen 
und  christlichen  Schriftstellern  zwischen  300  und  450  mit  Stillschweigen  über- 
gangen worden  wäre.  Der  Kern  der  Erzählung  wird  der  Opfertod  von 
Mauritius,  Exsuperius  und  Candidus  zu  Agaunum  sein.91)  Ein  Artikel  tritt 
mit  überzeugenden  Gründen  für  die  Echtheit  des  Diploms  ein,  durch  welches 
Rudolf  III.  im  Jahre  999  dem  Bischof  Hugo  die  Grafschaft  Wallis  übertrug,92) 
ein  anderer  setzt  die  urkundliche  Reihenfolge  der  Pröpste  auf  dem  St.  Bernhard 
von  1165—1336  fest.98)  Im  germanischen  Museum  in  Nürnberg  befinden 
sich  27,  wohl  aus  Naters  stammende  Urkk.  aus  den  Jahren  1247 — 1393,  die 
von  Wartmann  veröffentlicht  wurden.94)  Gays  Aufsätze  zur  Walliser- 
geschichte bieten  nicht  viel  Neues.96)  Wir  entnehmen  denselben  u.  a.,  dafs 
die  Zahl  der  Walliser  Geschichtschreiber  recht  klein  ist.  Das  sonst  so  bedeu- 
tende Kloster  St.  Moritz  hat  keine  wesentliche  historiographische  Leistung  auf- 
zuweisen ;  erst  mit  dem  17.  Jh.  kommt  die  Freude  am  geschichtlichen  Arbeiten 
in  das  Rhonethal.  Der  letzte  Aufsatz  enthält  im  wesentlichen  nur  eine  Über- 
setzung der  im  Jahre  1217  vom  Bischof  von  Sitten  der  gleichnamigen  Stadt 
gegebenen  Freiheiten  und  Rechte.  Die  Ausgabe  der  Rechtsquellen  des 
Kantons  Wallis  ist  nun  beendigt.  Der  Schlufs  enthält  eine  Auswahl  be- 
merkenswerter Quellenstticke  aus  den  Jahren  1376 — 1780. 9*)  —  Die  anmutige 
Studie  Neumanns  über  den  gegenwärtigen  Zustand  der  ethnographisch  enge 
mit  dem  Wallis  verbundenen  deutschen  Thäler  am  Südabhange  des  Monte- 
Rosa  beruht  in  ihren  historischen  Angaben  auf  bekannten  Vorarbeiten.96*) 
Das  Gleiche  ist  von  Giordani  zu  sagen ;96b)  die  eminente  Bedeutung  seiner 
Arbeit  beruht  in  der  Wiedergabe  vieler  Sprachproben,  in  der  Zusammen- 
stellung der  Grammatik  und  eines  reichhaltigen  Wörterbuches  des  Dialektes 
von  Alagna.    (Vgl.  die  lehrreiche  Rez.  im  JbSchwAlpenkl.  27,  S.  394.) 

Aus  der  Wadt  ist  Weniges  mitzuteilen.  Die  Ausgrabungen  des  Jahres 
1890/1  in  Aventicum  ergaben  einen  kleinen  Beitrag  zur  Topographie  des 
dortigen  Theaters,  die  Funde  selbst  sind  nicht  von  Belang.97)  Eine  christ- 
liche Inschrift  des  8.  oder  9.  Jh.  hat  durch  Egli  eine  befriedigende  Er- 
klärung erhalten.98) 

Neuenburg  betreffen  einige  Mitteilungen  über  die  Tour  des  Dames, 
desjenigen  Teiles  des  Schlosses,  der  aus  der  burgundischen  Zeit  des  10.  Jh. 

Heierli,  Grabfunde  aus  d.  Wallis:  AnzSchwAlt.  S.  573/5.  —  91)  Fr.  Stolle,  D.  Martyrium 
d.  theb&ischen  Legion.  Breslau,  Müller.  110  S.  |[NA.  17,  S.  228;  ▼.  Liebenaii:  KathSchwBU. 
7,  S.  274.]|  —  92)  V.  v.  B  er  ehern,  Note  sur  l'hist.  vallaissanne :  AnzSchwG.  8.  241/5. 
—  98)  R.  Hoppeler,  Z.  Protatverzeichnis  v.  St.  Bernhard:  ib.  S.  245—54.  (Vgl.  ra  92 
u.  93  d.  ergänzenden  Nachtrage  y.  Thommen  im  AnzSchwG.  [1892].)  —  94)  H.  Wartmann, 
Urkk.  z.  Gesch.  d.  Oberwallis:  Quellen  z.  SchwG.  10,  S.  478—506.  —  95)  H.  Gay,  Me- 
lange* d'hist.  vallaisanne.  Geneve,  Jullien.  109  S.  (Inhalt:  Les  hist.  vallaiasans.  Lea 
origines  des  relations  commerciales  du  Vallais  et  de  lltalie.  Les  Siros  de  Martigny.  Les 
franchlses  de  Sion.)  —  96)  A.  He  üb  ler,  Reohtsquellen  d.  Kantons  Wallis.  Basel,  Detloff. 
1890.  VIII,  493  S.  M.  8.  (Abdr.  aus  ZSchwReoht,  woselbst  im  Bd.  31  [1890]  d.  Schlafe  steht: 
Mit  Nachtrr.,  Registern  etc.)  —  96*)  L.  Neumann,  D.  deutschen  Gemeinden  in  Remont 
Freiburg,  Mohr.  40  S.  M.  1.  —  96»)  G.  Giordani,  La  colonia  tedesca  di  Alagna-Val- 
sesia  e  il  suo  dialetto.  Torino,  Clausen.  Gr.-8°.  201  S.  Fr.  4.  —  9?)  Bulletin  IV  de 
l'Assoc.  pro  Aventico.     Lausanne,  Bridel.     50  S.     Fr.  2.  —  98)  &  Egli,    Inschrift  aue 


J  24A.    Schweiz  bis  1517.    Tobler.  11,127 

stammt;  dann  die  Erklärung  verschiedener  moderner  Darstellungen  der  Königin 
Bertha;  in  der  Abhandlung  über  die  regalissima  sedes  begegnete  dem  Vf.  das 
Mißgeschick,  die  unzweifelhaft  richtige  Deutung  der  Portalinschrift  an  der 
Stiftskirche  in  Neuenbürg  durch  Gr.  v.  Wyfs  und  die  kunstgeschichtlichen  Mit- 
teilungen von  Rann  im  AnzSchwAlt.  1888,  S.  24 ff.  und  39  übersehen  zu  haben.90) 

Ober  die  Schicksale  der  kleinen  freiburgischen  Herrschaft  Mezieres 
handelt  Schneuwly.100)  Ursprünglich  savoyisch,  ging  sie  1536  an  Freiburg 
über,  stand  aber  immer  unter  eigenen  Herren,  bis  im  Jahre  1798  alle  Lehens- 
herrschaften zu  Händen  des  Staates  eingezogen  wurden.  Recht  interessant  sind 
Diesbachs  Mitteilungen  über  die  freiburgischen  Jerusalempilger.101)  Als 
solche  sind  zu  nennen  A.  de  Saliceit  1436,  Gebr.  Eapffmann  1491,  F.  Arsent 
nnd  A.  de  Treytorens  1506.  1515  machte  Peter  Falk  die  erste  Reise, 
die  B.  Musy  beschrieb.  Nicht  in  Jerusalem,  sondern  von  Franz  1.  erhielt 
Falk  im  Jahre  1517  die  Ritterwürde.  Von  dieser  ersten  Reise  sind  der 
Vertrag  mit  dem  venetianischen  Schiffspatron,  und  der  vom  Dogen  ausge- 
stellte Paus  ganz,  die  Reisebeschreibung  im  Auszuge  mitgeteilt.  Ausführlich 
sind  die  Reisen  des  S.  Werro  von  1581  und  des  Fr.  Rudella  von  1640  be- 
handelt. Den  Schlnfs  bildet  ein  Verzeichnis  aller  freiburgischen  Jerusalem- 
pilger nnd  ein  aus  14  Strophen  bestehendes  deutsches  Pilgerlied  des  16.  Jh. 
Das  Inventar  der  im  Januar  1475  eroberten  Burg  lllens  hat  sich  erhalten, 
ebenso  das  nach  der  Schlacht  von  Granson  erlassene  Beutereglement  und  ein 
Verzeichnis  der  an  das  Freiburger  Kontingent  abgelieferten  Beute.  Zu  dem 
Reglement  ist  zu  vergleichen  Abschiede  II,  S.  594/5.  Die  Benutzung  der  beiden 
letzten  Mitteilungen  wird  durch  vielfache  Verlesungen  erschwert  und  stellen- 
weise unmöglich  gemacht.101»)  Eine  historische  Betrachtung  der  Orts-  und 
Flurnamen  an  der  Hand  der  ältesten  Urkk.  führt  zu  dem  Ergebnisse,  dafs 
die  deutsch-französische  Sprachgrenze  in  der  nördlichen  Westschweiz  unge- 
fähr die  gleiche  seiner  Zeit  gewesen  sein  mufs,  wie  heute,  nur  mit  dem 
Unterschiede,  dafs  das  obere  linke  Ufer  des  Bielersees  dem  Deutschtume 
gewonnen  wurde.102) 

Allgemeines*102*)  Rödiger  hat  wieder  neue  vorgeschichtliche  Karten 
auf  Höhlenfunden  von  Thaingen  und  Twann  entdeckt.  Wenn  er  von  deren 
'Exaktität',  welche  sehr  häufig  die  kleinsten  Nuancen  wiedergeben  sollen, 
spricht,  so  halten  wir  solchen  Äufserungen  gegenüber  unsere  im  letzten  JBG. 
ausgesprochenen  Ansicht  von  neuem  aufrecht.108)  Dafs  Cäsars  eigene  Aus- 
sagen über  den  gallischen  Krieg  nicht  unbedingt  zuverlässig  sind,  glaubte 
schon  vor  100  Jahren  G.  E.  Haller  (SchwBibi.  4,  No.  324)  annehmen  zu 
dürfen.  Aber  ein  förmlicher  Mifsbrauch  des  kritischen  Verfahrens  mufs  es 
genannt  werden,  wenn  man  nach  Rauchensteins  Vorgang  den  Verlauf  des 
Helvetierkrieges  geradezu  umkehrt,  Cäsars  Sieg  in  eine  Niederlage  verwandelt, 
den  römischen  Feldherrn  für  die  Ermordung  des  Orgetorix  verantwortlich 
macht  und  behauptet,  dafs  die  Helvetier  die  römische  Oberhoheit  nie  aner- 
kannt hätten.104)     Aus  neu  herausgegebenen  Dominikanerbriefen  fällt  neues 


Baulmes:  AnzSchwAlt.  S.  485/6.  —  99)  Diacon  et  Tripet,  Fragments  hist.  Neu- 
ehäteL  1890.  48  S.  Fr.  1.  —  100)  J.  Schneuwly,  Los  Seigneurs  de  Mezieres:  ASHFri- 
boorg  5,  S.  327 — 36.  —  101)  M.  de  Diesbach,  Les  pelerins  fribourgeois  ä  Jerusalem: 
ib.  S.  191 — 282.  —  101*)  M.  de  Techtermann,  Inventaire  du  butin  fait  a  Grandson 
pax  les  soldats  fribourgeoiß:  ib.  S.  288—824.  —  102)  J»  Z  immer  li,  D.  deutsch- franz. 
Sprachgrenze  in  d.  Schweiz.  I.  Basel,  Georg.  80  S.  (Mit  Karte  u.  vielen  Sprachtafeln.) 
102*)  (§  44 A)  Ceresole,  Yenise  et  Suisses.    —    103)  F.  Rödiger,   Vorgesch. 


11,128  §  24A.    Schweii  bis  1517.    Tob ler. 

Licht  auf  die  Gründung  des  Klosters  in  Bern  (1269)  und  die  schweren  finanziellen 
Bedrängnisse,  in  welche  die  Ordensbrüder  in  Zofingen  durch  die  Juden  in 
den  Jahren  1288/9  gelangten.  Ebenso  werden  die  kirchlichen  Verhältnisse 
in  Basel,  Chur,  Lausanne  gelegentlich  berührt.104*)  Die  neue  Geschichte  der 
Herzöge  von  Zähringen  ist  für  die  Ost-,  Nord-  und  Westschweiz  ungemein 
wichtig.106)  Ein  erstaunlich  grofses  und  weitverstreutes  Urkk.material  ist 
darin  verwertet,  ebenso  sind  die  bisherigen  Bearbeitungen  und  Forschungen 
angezogen  und  nachgeprüft  worden.  Da  das  Buch  eine  eingehende  Be- 
sprechung an  anderer  Stelle  erhalten  wird,  so  heben  wir  nur  einzelne  für 
die  Schweiz  wichtige  Gesichtspunkte  hervor:  die  Stellung  Berchtolds  II.  zu 
Zürich  im  Jahre  1098  betrachtet  der  Vf.  im  Sinne  von  F.  v.  Wyfs  als  die  über 
der  Reichsvogtei  stehende  Herzogsgewalt  (S.  189).  Das  burgundische  Rektorat 
vergleicht  er  mit  einer  Art  Statthalterschaft  (S.  279),  als  Stellvertreter  des 
Königs  sei  der  Rektor  über  den  Grafen  und  Dynasten  gestanden.  Rudolf 
von  Rheinfelden  hat  in  Burgund  weder  die  Stelle  eines  Rektors,  noch  die 
eines  Herzogs  innegehabt.  Am  meisten  Interesse  wird  die  Geschichte  der 
beiden  letzten  Herzöge  erregen.  Die  bitterböse  Bemerkung  über  das  im 
ersten  Bande  der  Fontes  rer.  Bern,  angewandte  kritische  Verfahren  (Anm. 
No.  830)  ist  leider  wahr;  doch  ist  nicht  aufser  acht  zu  lassen,  dafs  die  Frienis- 
bergerurkk.  auf  einem  ganz  bedenklichen  Rechtsboden  stehen  (Anm.  No.  831). 
In  der  Frage  nach  der  Abstammung  der  Zähringer  und  Habsburger  schieisen 
Konstruktionen  und  Hypothesen  in  wahrhaft  erschreckender  Weise  aus  dem 
Boden.106-107)  Aufser  Heyck,  der  nicht  an  die  Stammeseinheit  der  beiden 
Geschlechter  glaubt  (er  nahm  diesen  Punkt  der  Untersuchung  etwas  zu  leicht) 
äufserten  sich  hierüber  Ganter,  der  den  Ursprung  derselben  in  Franken 
sucht  und  Krüger,  der  die  früher  von  ihm  angenommene  ethikonidische 
Herkunft  der  beiden  Häuser  mit  neuen  Beweisen  erhärtet.  —  Der  historische 
Verein  von  Basel  hat  die  Herausgabe  eines  für  die  Schweizergeschichte  eminent 
wichtigen  Werkes  begonnen.  Der  I.  Band  desselben  enthält  die  in  den  päpst- 
lichen Registern  sich  befindenden  Urkk.  und  Regesten  aus  den  Jahren  1198 — 1268, 
soweit  sie  auf  schweizerische  Bistümer  Bezug  nehmen.  Von  den  757  mit- 
geteilten Nummern  ist  die  Mehrzahl  allerdings  bekannt,  aber  in  zum  Teil 
schwer  zugänglichen  Werken  zerstreut ;  140  Stücke  hingegen  erscheinen  hier 
zum  ersten  Male,  u.  a.  die  wichtigen  Nummern  644/5,  aus  denen  herauszu- 
lesen ist,  dafs  die  Zürcher  zuzeiten  Friedrichs  II.  die  Stadt  Luzern  belagert 
und  dem  dortigen  Kloster  schweren  Schaden  zugefügt  haben.108)  Hierüber 
ist  die  instruktive  Rezension  v.  Liebenaus  nachzusehen.  Der  Gleiche  wies  eben- 
falls auf  die  auch  für  die  Schweiz  wichtige  Edition  der  Urkk.  der  Pariser 
Universität  hin.108*)  Gegenüber  einer  neuerdings  ausgesprochenen  Ansicht, 
Matthias  von  Neuenburg  sei  nur  ein  Oberarbeiter  der  Chronik  des  Grafen 


Kartenzeichnungen  in  d.  Schweiz:  VGAnthr.  Sitz.  14.  Febr.  1891.  —  104)  H.  Klövekorn, 
D.  Kampfe  Cftsari  gegen  d.  Helvetier  im  J.  58  v.  Chr.  O.  Diesen.  Leipzig,  Foek.  1889. 
25  S.  M.  0,80.  |[DLZ.  (1891),  No.  27.]|  —  104»)  H.  Finke,  Ungedruckte  Dominike  er- 
briefe d.  18.  Jb.  Paderborn,  Schöningh.  174  S.  M.  4.  —  105)  (§  27**)  Heyck,  Herzoge 
▼.  Zähringen.  Freibarg  i./B.,  Mohr.  607  S.  M.  16.  ([Meyer  v.  Knonan:  DLZ.  (1892), 
No.  6.]|  —  106)  (§  27")  Ganter,  Becelin  v.  Villingen.  —  107)  (§  27«*)  Krüger, 
Herkunft  d.  Zubringer:  ZGORh.  45,  S.  558—685.  —  108)  J-  Bernonlli,  Acta  pontificum 
helvetica.  Quellen  scbw.  Gesch.  aus  d.  pttpstl.  Archiv.  Veröffentlicht  durch  d.  bist,  ant. 
Get.  Baeel.  Bd.  1.  Basel,  Reich.  4°.  XVI,  588  S.  |[v.  Liebenau:  KathSchwBll.  7. 
S.  610/6.]|  —  108*)  H.  Denifle  et  Ae.  Chatelain,  Chartularium  univenitatis  Pari- 
siensis  Tom  I  et  II.    1889  et  1891.    4°.    XXXVI,  718  p.j  XXIII,  808  p.  (ab  anno  1200 


§  24A.    Schweiz  bis  1517.    Tobler.  11,129 

Albrecht  von  Hohenberg  gewesen,  hat  Schalte  die  Autorschaft  des  Matthias 
wenigstens  bis  1328  nachgewiesen.  Es  geht  dies  ans  den  persönlichen  Beziehungen 
des  Matthias  zu  Bologna,  Neuenbürg  und  Basel  hervor.109*110)  In  einer  Neu- 
bearbeitung der  Guglerkriege  sind  allerdings  keine  neuen  Thatsachen  Aber  den 
Gang  der  Ereignisse  in  der  Schweiz  mitgeteilt ;  aber  indem  die  Züge  der  Jahre 
1365  und  1375  im  Zusammenhange  mit  den  sie  bedingenden  allgemeinen  poli- 
tischen Verhältnissen  von  Frankreich  und  Deutschland  dargestellt  werden,  sind 
sie  erst  recht  verständlich  geworden.111)  Die  von  Ruppert  herausgegebenen 
Konstanzerchroniken119)  sind  endlich  den  einzelnen  Vff.  zugewiesen  worden. 
Der  erste  Autor  ist  Joh.  Stetter  (t  ca.  1399),  der  bis  1390  schrieb;  die 
Fortsetzung  von  1420—1500  rührt  von  Johannes  (f  ca.  1458)  und  Nikolaus 
(t  ca.  1500)  Schultheifs  her ;  zwischen  hinein  hat  der  Kompilator  Oerh.  Dacher 
von  etwa  1449  an  einige  selbständige  Zusätze  angebracht.  Diese  Ausscheidung 
hat  für  die  schweizerische  Geschichtschreibung  die  Wichtigkeit,  dafs  man 
den  eigenartigen  Bericht  über  Herzog  Leopold  und  die  Schlacht  von  Sempach, 
den  alten  Zürichkrieg,  die  merkwürdige  Darstellung  der  Schlacht  von  St.  Jakob 
und  die  Mitteilungen  über  den  Piapartkrieg  als  zeitgenossisch  betrachten  kann. 
Gerade  beim  Piapartkriege  setzt  für  die  Schweizergeschichte  eine  von  Über* 
tinger  Schultheifsen  Lienhard  Wintersulger  niedergeschriebene  Chronik  seiner 
eigenen  Zeit  ein  (1455— 98),118)  in  welcher  wertvolle  Mitteilungen  über  die 
Eroberung  des  Thurgaus,  die  Belagerung  von  Waldshut  und  die  Burgunder- 
kriege enthalten  sind.  Über  das  erste  Jahr  der  letztern,  1474,  handelt  in 
erschöpfender  Weise  Witte,  der  vorzügliche  Kenner  dieser  Zeit.114)  Mit 
völlig  beweiskräftigen  Gründen  tritt  er  der  beliebten  Ansicht  entgegen,  als 
ob  die  ewige  Richtung  das  ausschliefsliche  Werk  Ludwigs  von  Frankreich 
gewesen  sei.  Die  eingehende  Behandlung  der  diplomatischen  Vorgänge  zeigt 
im  Gegenteil  bei  Frankreich  eine  auffallende  politische  Unsicherheit,  während 
die  gemeinsame  Gefahr  von  Seiten  Burgunds  die  bisherigen  Feinde  vereinte. 
Als  bemerkenswert  heben  wir  hervor  die  feine  Darstellung  der  Verhandlungen 
auf  der  Tagsatzung  vom  3.  September,  die  Verhandlungen  betreffend  den  end- 
gültigen Abschlufs  des  Bündnisses  mit  Frankreich,  die  mit  einer  vorzüglichen 
Beurteilung  der  Politik  der  bernischen  Staatsmänner  abschliefsen,  die  Topo- 
graphie des  Schlachtfeldes  von  Hericourt  (Ghenebier),  und  die  Schilderung  der 
Schlacht.  Mit  dem  durch  die  Zurückhaltung  Frankreichs  veranlafsten  Rückzug 
der  Eidgenossen  schliefst  die  ungemein  interessante  Studie  ab.  Aus  dem  letzten 
Jahre  der  Burgunderkriege  teilt  Büchi  Vorschläge  des  Erzbischofs  Karls  von 
Besancon  und  der  übrigen  burgundischen  Boten  zur  Herbeiführung  des  Friedens 
und  eine  Eingabe  au  Kaiser  Friedrich  mit.115)  Das  undatierte  Schriftstück 
bezieht  sich  wohl  auf  eine  Zürchertagsatzung  vom  Anfang  Oktober  1477. 
Der  Tod  Karls  des  Kühnen  ist  für  die  Freigrafschaft  verhängnisvoll,  der  Anfang 
unendlicher  Schwierigkeiten  geworden.     Wie  dieselbe  französisch  (1479),  dann 


wque  ad  1389).  Paris,  Delahain.  ([Liebenau:  KathSehwBll.  7,  S.  506/9.]|  —  109)  L. 
Weiland,  Beitr.  z.  Kenntnis  d.  lit.  Th&tigkeit  d.  Matthias  v.  Neuenbürg:  AbhGWGöttingen 
s?.  8.  80—59.  |[DLZ.  No.  86;  NA.  17,  8.  228.]|  —  HO)  A.  Schulte,  Zu  Matthias  ▼. 
Stusnburg:  ZGORh.  NF.  6,  S.  496—515.  —  Hl)  R.  Bott,  D.  Kriegszüge  d.  engl. -franz. 
Soldkompagnien  nach  d.  Elsafa  u.  d.  Seh  weis  unter  Karl  IV.  Dissert.  Halle.  64  S.  — 
X  W.  Merz,  Drei  vergessene  Tagsatzungen  ▼.  1445:  AnzSchwG.  S.  220—22.  —  118)  ?&• 
Rnppert,  D.  Chroniken  d.  Stadt  Konstanz.  Konstanz,  Selbstverlag  d.  Vf.  XXXII,  505  S. 
H.  8,50.  —  11$)  id.,  Konstanter  Beitrage  z.  badischen  Gesch.  H.  1,  1888,  8.  96—182.  — 
1U)  H.  Witte,  Z.  Gesch.  d.  Burgunderkriege :  ZGORh.  NF.  6,  S.  1—81,  861—414.— 
115)  A.  Büchi ,  Burgundische  Anträge  an  e.  unbekannten  Tagsatzung  zu  Zürich :  AnzSchwG. 

Jaarsstoriekte  der  GesefcioatiwisteiiMhaft.    1891.    IL  9 


1 

11,130  §  24A.    Schweiz  bii  1517.    Tobler. 

habsburgisch  (1493),  schliefslich  spanisch  (1556)  wurde,  welches  die  leitenden 
Gesichtspunkte  bei  den  zahllosen  Verhandlungen  und  den  sich  bekämpfenden 
Bestrebungen  der  interessierten  Mächte  sowohl,  als  der  Schweiz  waren,  zeigt 
in  wünschenswertester  Ausführlichkeit  das  Werk  von  Maag.116)  Das  Haupt- 
gewicht legt,  der  Vf.  auf  die  Geschichte  des  17.  Jh.  und  die  eingehende  Dar- 
stellung der  seit  Richelieus  Zeiten  (namentlich  seit  1636)  ununterbrochen  unter- 
nommenen Versuche  Frankreichs,  die  Freigrafschaft  Zugewinnen.  Wie  schliefslich 
Frankreich  dies  Ziel  infolge  der  Unthätigkeit  Spaniens  und  der  nur  diploma- 
tischen Intervention  der  Schweizer,  die  ihrerseits  das  Produkt  der  innern 
religiösen  Differenzen  war,  erreichte,  ist  ebenso  interessant,  wie  für  einen 
Schweizer  wenig  erbaulich  zu  lesen.  Aus  einem  an  eine  ungenannte  aber 
hochstehende  Persönlichkeit  gerichteten  Briefe  des  Nuntius  Maraschio  geht 
hervor,  dafs  dieser  sich  im  Namen  des  Papstes  im  Jahre  1483  bemühte, 
zwischen  Mailand  und  der  Schweiz  Frieden  herzustellen,  in  der  Absicht,  die 
Schweizer  dann  zum  Kriege  gegen  Venedig,  oder  doch  mindestens  zur  Neu- 
tralität zu  bewegen.117)  Zwölf  Jahre  später  machte  Ludwig  von  Orleans  An- 
strengungen, die  Eidgenossen  zum  Kampfe  gegen  Mailand  zu  gewinnen,  wofür 
er  ihnen  Beilenz,  Lugano  und  Locarno  versprach.  Diesen  Plan  sowohl,  wie 
die  Darstellung  der  ihn  durchkreuzenden  kaiserlichen  und  mailändischen  Intri- 
guen  hat  v.  Liebenau  im  Jahre  1889  in  einer  italienischen  Zeitschrift  ver- 
öffentlicht. Jetzt  erscheint  die  Arbeit  in  deutscher  Übertragung  und  mit  drei 
Aktenstücken  vermehrt.118)  Nur  im  allgemeinen  sei  hier  an  den  neuen  Band 
des  füretenbergischen  Urkk.buches  erinnert,  welches  für  die  Zeit  von  1470 — 1509 
für  die  Geschichte  der  Schweiz  und  einzelner  Dynasten  viel  Neues  enthält119) 
und  an  den  zweiten  Band  von  Ulmanns  Maximilian,  in  welchem  allerdings 
nur  in  grofsen  Zügen  die  Stellung  der  Schweizer  zu  dem  Völkerkriege  der 
Jahre  1500 — 16  dargestellt  wird.120)  Ulmanns  Werk  gehört  zu  den  schönsten 
Leistungen,  die  uns  das  Jahr  1891  brachte.  Im  Jahre  1517  hatten  die  Eid- 
genossen auch  mit  Franz  von  Sickingen  zu  schaffen.181)  Sie  verwenden  sich 
für  einen  von  ihm  beraubten  schweizerischen  Kaufmann  Bowohl  bei  ihm  persön- 
lich, wie  beim  König  von  Frankreich  und  dem  französischen  Statthalter  in 
Mailand.  Ein  Verzeichnis  derjenigen  Schweizer,  die  im  15.  und  16.  Jh.  in 
Paris  studierten,  enthält  wertvolle  persönliche  Nachrichten.  Von  Bernern  z.  B. 
waren  in  Paris  Peter  Kistler  d.  J.,  Heinrich  Wölflin  u.  s.  w.1**)  Eine  Studie 
über  die  in  den  verschiedenen  Zeiten  verschiedene  Anwendung  und  Auslegung 
des  Interventionsrechtes  von  1385 — 1890ergiebt  die  eigentümliche  Erscheinung, 
dafs  die  heutige  bundesrechtliche  Praxis  im  Grunde  genommen  wieder  zu  den 
Grundsätzen  der  ältesten  Zeit  zurückgekehrt  ist.188)  Ebenso  interessant  ist 
ein  historischer  Überblick  über  die  jeweilige  Auffassung  und  Gestaltung  der 
schweizerischen  Neutralität  bis  auf  unsere  Tage.124)     In    der  Wiedergabe 


S.  257 — 64.  —  116)  R.  Maag,  D.  Freigrafschaft  Burgund  u.  ihre  Beziehungen  zu  d. 
Schweiz.  Eidgenossenschaft  v.  1477  —  1678.  Diss.  Zürich,  Höhr.  866  S.  Fr.  5.  |[HJb.  12 
(1892),  S.  667/8;  SchweizRs.  (1891),  S.  239—40;  LCBL  (1891),  S.  1487.]|  —  11?)  Th. 
v.  Liebenau,  Papst  Sixtus  IV.  als  Vermittler  zwischen  Mailand  u.  d.  Schweiz:  AnaSchwG. 
S.  279—82.  —  118)  id.,  Herzog  Ludw.  v.  Orleans  u.  d.  Schweizer  1495:  KathSchwBU.  7, 
S.  298—818.  —  119)  L.  Baumann,  Fttrstenbergisches  Urkk.buch.  Bd.  7.  Tübingen. 
Lanpp.  4°.  628  S.  —  120)  H.  Ulm  an  n,  Kaiser  Maximilian  I.  Bd.  2.  Stuttgart,  Cot u. 
790  S.  —  121)  Th.  v.  Liebenau,  Franz  v.  Sickingen  u.  d.  Eidgenossen:  AnzSchwG. 
S.  152/4.  —  122)  E.  Chatelain,  Les  e"tudiants  suisses  a  l'ecole  pratique  des  haute 8 
Itudes  1868 — 91.  Avec  un  appendice  (p.  29 — 50\  sur  les  Itudiants  suisses  de  Pari» 
aux   15«  et  16»  s.    Paris,   Bouillon.    50  S.   —  12$)   K.  Hilty,   D.   eidg.   Intervention: 


§  24A.    Schweiz  bis  1517.    Tobler.  II 131 

alter  Schriftstücke  hätte  sich  der  Vf.  treuer  an  die  Vorlagen  halten  sollen. 
Den  eigentlichen  Anfang  der  schweizerischen  Neutralitätspolitik  erblicken 
wir  mit  Oechsli  erst  im  letzten  Jahrzehnt  des  15.  Jh.  (PJSchweiz  5,  S.  517). 
Eine  interessante  Frage  wurde  durch  die  oben  angezeigte  Schrift  Moosbergers 
>\  83)  wieder  in  Flufs  gebracht.  In  derselben  bespricht  er  S.  104 — 24  die 
Bedeutung  von  'Wunn  und  WeicT.  Unter  Ablehnung  aller  bisherigen  Er- 
klärungen, auch  derjenigen  von  Stürlers,  hält  er  beide  Ausdrücke  für  identisch, 
allerdings  unter  der  Einschränkung,  dafs  'Wann'  ursprünglich  die  im  Walde 
oder  auf  gereutetem  Waldboden  ausgeübte  Weide  bedeutet  hätte.  Hiermit 
stimmt  Caflisch125)  insofern  überein,  als  er  ebenfalls  alle  bestehenden 
Dentungen  als  angenügend  verwirft.  Namentlich  weifst  er  gegen  v.  Stürler 
an  Hand  seiner  eigenen  Belege  (hauptsächlich  der  No.  43)  überzeugend  nach, 
da£s  eine  Unterscheidung  von  'Wann  und  Weide1  nach  der  Jahreszeit,  in 
welcher  die  Weide  ausgeübt  wird,  völlig  unstatthaft  ist.  Hierin  hat  C.  ganz 
recht.  Aber  auch  Moosbergers  Ansicht  weifst  er  mit  dem  sehr  interessanten 
und  neuen  Nachweise  zurück,  dafs  in  graubündnerischen  Urkk.  Wunn  und 
Weide  getrennte  Begriffe  sind.  Nach  solchen  aus  dem  Oberengadin  stammenden 
Urkk.  aus  der  ersten  Hälfte  des  16.  Jh.  giebt  es  eine  Austeilung  von  Weide 
ohne  Wunn  und  von  Wäldern  mit  Wunn.  Demnach  versteht  C.  unter  'Wunn 
and  Weide'  die  Rechtsame,  durch  Ausreuten  von  Gebüsch  und  Stauden  den 
Weideplatz  zu  vergrößern,  unter  'Wald  und  Wunn'  die  Nutzung  des  Bruch- 
holzes, des  Unterholzes  und  der  Waldstreue.  Ob  dies  die  richtige  Deutung 
ist,  scheint  nns  fraglich  zu  sein ;  zum  mindesten  ist  nicht  aufser  acht  zu  lassen, 
dafs  die  Gebirgsverhältnisse  von  Graubünden  sich  nicht  ohne  weiteres  auf  das 
Flachland  übertragen  lassen.  —  Eine  wahre  Fundgrube  von  kulturhistorischem 
Materiale  ist  die  mit  köstlichem  Humor  geschriebene  und  von  fabelhafter 
Belesenheit  des  Yf.  zeugende  Geschichte  des  schweizerischen  Wirtshauswesens. 
Alles,  was  zu  der  Geschichte  des  Wirtshauses,  des  Wirtes,  seiner  Rechte, 
Pflichten  und  seiner  Bedeutung  gehört,  ist  aus  dem  Gebiete  der  ganzen  Schweiz 
gesammelt  nnd  in  24  Kapiteln  untergebracht  worden.196)  Die  Schrift  über 
den  appenzellischen  Alpengesang127}  hat  durch  Zusammentragung  und  ver- 
gleichende Behandlung  eines  bedeutenden  musikgeschichtlichen  Materials  eine 
gewisse  Wichtigkeit  für  die  Geschichte  des  schweizerischen  Alpengesanges  über« 
haupt  Recht  hübsch  ist  der  Nachweis,  dafs  der  bekannte  Greyerzer  ranz  des 
vaches  durchaas  alamannisches  Gepräge  trägt.  Wir  bedauern  nur,  dass  dem  Yf. 
die  schönen  Sagen  über  die  Entstehung  des  Kuhreihens  entgangen  sind.  Das 
Verbot  des  Singens  und  Spielens  des  Euhreihens  im  fremden  Dienste  ist  allerdings 
nirgends  zu  finden,  aber  so  unwahrscheinlich  ist  diese  Tradition  doch  nicht. 
Nach  dem  Turmbuche  in  Bern  stand  im  Jahre  1574  ein  Mann  vor  Gericht,  der 
ein  Jahr  vorher  von  zwei  schweizerischen  Offizieren  nach  Frankreich  mit- 
genommen worden  war,  weil  er  so  gut  'alphornen'  konnte.  Es  kann  dem- 
nach doch  etwas  an  der  Sache  sein.  Eine  Neuausgabe  der  vor  150  Jahren 
zuletzt  gedruckten  Beschreibung  des  Schweizerlandes  von  Glarean  hat  Bernoulli 
besorgt128)  nnd  derselben  eine  instruktive  Einleitung  beigegeben.     Die  erste 


PJSehw.  6,  S.  1 — 72.  —  124)  F.  L.  Calonder,  £.  Beitrag  z.  Frage  d.  Schweiz.  Neutralität. 
Zürch.  Dias.  146  S.  —  125)  J.  B.  Caflisch,  D.  Rätsel  d.  Sphinx,  oder:  Was  ist  Wunn? 
Chur,  Sprecher,  Tieli  u.  Hornauer.  29  S.  —  126)  Th.  v.  Lieben  an,  D.  Gasthof-  u. 
WirUhsnaweaen  d.  Schweiz  in  alterer  Zeit.  Zarich,  Preufs.  847  S.  (Mit  61  111.)  —  12?) 
A.  Tobler,  Kühreihen  od.  Kuhreigen,  Jodel  n.  Jodellied  im  Appenzell.    82  u.  30  S.    fr.  8. 

9* 


11,132  §  24B.    Schweiz  seit  1517.    Thommen. 

Ausgabe  von  1514  unterscheidet  sich  in  einigen  Punkten  von  der  40  Jahre 
später  noch  einmal  von  Glarean  besorgten  Edition  nicht  unwesentlich.  Es 
ist  recht  interessant  zu  erfahren,  dafs  die  Veränderungen  zum  Teil  durch 
das  Erscheinen  der  Rhaetia  von  Tschudi,  zum  andern  Teil  durch  die  Refor- 
mation veranlafst  wurden,  welcher  Glarean  nicht  zu  folgen  verstand.  Mit 
der  Erwähnung  dieses  poetischen  Überblickes  über  die  Schweiz  schliefen  wir 
die  Rundschau  über  die  historischen  Erscheinungen  des  Jahres  1891  ab. 


§24B. 

Schweiz  seit  1517.*) 

R.  Thommen. 

(Verwandtes  in  anderen  §§  s.  'Handbuch',  S.  89.) 

Kantonales.  Innere  Schweiz.  Glarus. *)  Der  um  die  Geschicht- 
schreibung seiner  Heimat  verdiente  Pfarrer  Heer  *)  setzt  seine  genealogischen 
Arbeiten,  die  auf  ausgedehnten  Quellenforschungen  beruhen  und  sich  zugleich 
zu  sehr  hübschen  kulturhistorischen  Studien  erweitern,  fort.  Wenn  der  Yf. 
diese  Arbeit  abschliefst,  wird  er  zweifellos  auch  durch  Anfertigung  eines 
alphabetischen  Verzeichnisses  die  leichtere  Benutzung  derselben  ermöglichen. 
Von  demselben  Yf.  rührt  auch  die  Übersicht  über  die  demselben  Heft  bei- 
gegebene Litteratur  für  Landeskunde  des  Et.  Gl.  her  (43  S.),  auf  die  ich  hier 
besonders  aufmerksam  mache.  Sie  bildet  übrigens  nur  einen  Ausschnitt  aus 
einem  grofsen  Werke  über  Schweizerische  Landeskunde,  das  auf  Kosten  des 
Bundes  herausgegeben,  sämtliche  Kantone  umfassen  wird  und,  wenn  das  Pro- 
gramm auch  nur  einigermafsen  eingehalten  wird,  ein  vortreffliches  litterarisches 
Hülfsmittel  zu  werden  verspricht. 

Luzern*)  Reinhard4)  verwendet  für  sein  kleines  Thema  ein  reiches 
hs.  Material.  Er  bespricht  die  Organisation  der  Schule,  Lehrmittel,  Schul- 
ordnungen (solche  liegen  vor  von  1696  und  1794),  Besoldung  der  Lehrer 
(mit  kurzen  Lebensbeschreibungen  derselben)  und  giebt  ein  Verzeichnis  der 
Schulmeister  von  1561 — 1800. 


(Mit  Musikbeilagen.)  Zürich,  Hug.  —  128)  B.  Chr.  B  e  r  n  o  u  1 1  i ,  GUreani  descriptio  Helvetiae. 
(Denkschrift  d.  hist.-ant.  Ges.  Basel  z.  Erinnerung  an  d.  Band  d.  Eidg.  S.  8—48.)  4°. 
*)  Auf  Wunsch  der  Redaktion  hat  Ref.,  obgleich  er  zur  Zeit  der  Berichterstattung 
aufserhalb  der  Schweiz  lebte,  dieselbe  nicht  unterbrochen.  Die  dadurch  verursachten 
Lücken  sollen  im  nächsten  Jahr  nach  Möglichkeit  ausgefüllt  werden. 

1)  X  C.  Schröter,  Oswald  Heer  als  Gebirgsforscher :  Jb.  d.  Schweizerischen  Alpen- 
klubs 26  (1890/1),  S.  412—47.  (Hübsch  geschriebener  Auszug  aus  d.  in  JBG.  10,  III,  159" 
angezeigten  Buche.)  —  2)  G.  H  eer,  Allerlei  Bilder  aus  vergangenen  Tagen  oder:  Z.  Gesch. 
glarnerischer  Geschlechter,  derjenigen  d.  Eschentagwens  insbesondere:  JbHVGlarus  Heft  26, 
S.  1-112.  (Schliefst  sich  an  frühere  Arbeiten  gleichen  Inhalts  in  H.  16  [1880]  u.  H.  23 
[1888]  an.)  —  g)  X  J.  L.  Brandstette  r,  Funde  im  Eckstein  d.  alten  abgetragenen 
Kirche  in  Menznau:  GFröO.  46,  S.  818  f.  (D.  Funde  bestehen  in  6  Zinktafeln  u.  Münzen. 
D.  Eckstein  ist  1628   gelegt.)   —   4)   R.   Reinhard,   Geschichtliches   über   d.  Schule  in 


§  24ß.    Schweiz  seit  1517.    Thommen.  II  133 

Am.5'10)  Schilliger11)  schildert  in  sehr  guter,  auf  Akten  ge- 
stützter Darstellung  eine  Episode  aus  dem  Lehen  des  streitlustigen  Bischofs 
Christoph  Blarer  von  Wartensee  (1582),  für  welche  eigentümlicher  Weise 
der  Sahhandel  Berns  die  Grundlage  bildet  Graf19)  liefert  wertvolle  Bei- 
träge zu  einer  Geschichte  der  geistigen  Bestrebungen  im  16./8.  Jh.,  bespricht 
die  Leistungen  von  Johannes  Müller  (Rhellikan),  Benedikt  Aretius,  der  selbst 
Tschndis  Karte  verbessern  konnte,  J.  R.  Rebmann  (Ampelander),  alle  drei 
aas  dem  16.  Jh.,  Samuel  Bodmer  und  Wolfgang  Christen  (18.  Jh.)  und 
macht  Mitteilungen  ans  ihren  Schriften.  T  ü  r  1  e  r 1 8)  stellt  an  einem  prägnanten 
Beispiel  die  Verhältnisse  dar,  die  zu  dem  Bauernkrieg  von  1653  Anlafs 
gegeben  haben.  Aus  M  aags  u)  sorgfältiger  Untersuchung  geht  hervor,  dafs 
die  erste  von  Amts  wegen  fungierende  Druckerei  in  Biel  die  der  Familie 
Heilmann  von  1734  (nicht  1740)  gewesen  ist,  bespricht  die  Censurverhält- 
nisse  und  giebt  ein  Verzeichnis  der  dort  von  1752 — 71  gedruckten  Werke. 
Geiser15)  giebt  aus  einem  Tagebuch  Notizen  über  die  letzten  Tage  des 
alten  Bern,  darunter  eine  sehr  lebendige  Schilderung  des  Einbruchs  der 
Franzosen  und  ein  Verzeichnis  der  Gefallenen.  D  ü  b  i 1A)  würdigt  Gottlieb 
Stoder  (nicht  zu  verwechseln  mit  dem  Naturforscher  Bernhard  St.)  als  Topo- 
graph und  erörtert  seine  Verdienste  um  die  Erweiterung  unserer  Kenntnisse 
der  Alpen. 

Nördliche  Schweiz.  Gimmi17)  bringt  in  einer  fleifsigen,  auf 
umfänglichem  Material  beruhenden  Arbeit  beachtenswerte  Daten  und  geht 
sehr  ins  Detail. 

Solothurn.  v.  Arx  18)  zeigt  an  einem  in  vieler  Beziehung  interessanten 
Beispiel,  wessen  sich  die  Eidgenossenschaft  schon  1791  von  ihrem  welschen 
Nachbar  zu  versehen  hatte. 

Basel  (Stadt  und  Land).19'*8)     Unter  den  Darstellungen  ist  zunächst 


Willisau-Stadt  bis  z.  J.  1800 :  ib.  S.  4—43.  —  5)  X  Wilhelm  Fabricius  Hildanus  (Berner 
Sttdiarzt).  £.  Gedieht  desselben  auf  Bern  v.  1603:  BernerTb.  40,  S.  182/4.  —  6)  X  H. 
Tarler,  Kulturgeschichtliche  Notizen  aui  d.  Berner  Staatsarchiv;  ib.  S.  234 — 44.  (£. 
Wechsel  ▼.  G.  L.  v.  Erlach  1684.  Mehrere  Schriftstücke  betr.  d.  Hexenaberglauben  1651.) 
-  7)XA.  Wttber,  D.  Rrystallfund  am  Zinkenstock  1719  nach  David  M&rkis  Bericht 
t.  1721 :  Jb.  d.  Sehweiserischen  Alpenklubs  26,  S.  380—411.  —  8)  X  Christlicher  Regenten- 
Spiegel  vorgestellt  in  d.  höchst  beliebten  Ehrenperson  d.  unvergleichlichen  Gr.  Christoph 
Steiger  f  16.  Aug.  1731:  ib.  S.  101/8.  —  9)  X  K.  Geiser,  E.  Volksfest  in  Summiswald: 
&•  S.  281 — 91.  (Veranstaltet  26.  März  1799  aus  Anlafs  d.  Sieges  d.  Franzosen  über  d. 
Österreicher  in  Graubünden.  E.  lächerliche  Farce.  Gut  beschrieben.)  —  10)  X  i  d.,  Leben 
a.  Schriften  d.  Bürgers  Quutote  aus  Uechtland.  (Andreas  Dennler,  gew.  Landarzt):  ib. 
&  345 — 90.  (Leben  e.  Sonderlings,  d.  durch  seine  Originalität  d.  Regierung  viel  zu  thun  gab. 
Antrüge  aus  seinen  besten  Schriften.)  —  H)  J.  Schilliger,  E.  vereitelter  Anschlag: 
V.  Jura  z»  Schwarzwald:  8,  S.  288 — 811.  —  12)  J.  H.  Graf,  Einige  bernische  Pioniere 
d.  Alpenkunde  ans  d.  16. — 18.  Jh.:  ib.  S.  319—830.  —  18)  H.  Tür ler,  D.  Prozefs 
gtgra  d.  Landvogt  S.  Tribolet:  ib.  S.  148—81.  —  14)  A.  Haag,  D.  ersten  Buchdrucker 
in  d.  Stadt  Biel:  ib.  S.  55—76.  —  15)  K.  Geiser,  E.  bernisches  Pfarrhaus  in  d.  März- 
ttgn  1798:  ib.  S.  109—42.  (Pfarrer  J.  Müller  1764-1845.)  —  16)  H.  Dtibi,  Z.  Ge- 
äeatnis  Gottlieb  Studers  (1804—90):  Jb.  d.  Schweizerischen  Alpenklubs  26,  S.  305  —  18.  — 
1?)  W.  Gimmi,  D.  Volksschulwesen  in  <L  Jura-Kantonen  am  Ende  d.  18.  Jh.:  V.  Jura 
*.  Sehwarzwald  8,  S.  44—66,  89—100,  161—84.  —  18)  F.  ▼•  Arx,  E.  Finanzhandel 
au  d.  vorigen  Jh.:  ib.  S.  81—98.  —  19)  X  Reden  u.  Trinksprüche  gehalten  bei  d.  Burck- 
Btrdtsehen  Familienfeste  zu  Basel  am  14.  Septbr.  1890.  Basel,  Reich.  42  S.  (Auszug  in: 
V.  Jura  z.  Schwarzwald,  S.  68—78.  [400j.  Jubiläum  d.  Einbürgerung  d.  Familie  B.  in 
Basel])  —  20)  XF.  A.  Stocker,  Langenbruck  im  Basler  Jura:  V.  Jura  z.  Schwarzwald  8, 
8.  151—60.  (Hehr  Beschreibung.  Einige  wenige  geschichtliche  Notizen  z.  Schlafs.)  — 
21)Xid.,  Friedrieh  Oser.    Lebensbild  e.  Pfarrers  u.  Dichters:  ib.  S.  311/8.  —  %%)  X  P. 


XI  134  §  24B.    Schweiz  seit  1517.    Thommen. 

Ehiugers24)  Arbeit  zu  nennen,  die  auf  Jahre  langen  Stadien  beruht  und 
in  ihren  Ergebnissen  kaum  anzufechten  sein  wird.  Wielands85)  Schrift 
ist  gemeinverständlich  gehalten  und  mit  Wärme  und  feiner  Empfindung  ge- 
schrieben. Schillinger26}  liefert  zu  einem  schon  oft  behandelten  Gegen- 
stand doch  einen  stofflich  neuen  Beitrag. 

Aargau.*1'29)  Aus  dem  ansehnlichen  hs.  Nachlafs  des  helvetischen 
Ministers  Stapfer  hat  Lug  inbuhl80)  mehrere  Briefe,  die  auf  die  Zustände 
in  der  Restaurationsperiode  manches  neue  Licht  werfen,  sorgfältig  heraus- 
gegeben. Kurze  aber  genaue  Lebensbeschreibungen  der  Adressaten  gehen 
einleitungsweise  voraus. 

Östliche  Schweiz.  St  Gallen.  Bächtold81)  und  Baumberger85) 
veröffentlichen  zwei  interessante  mit  voller  Sachkenntnis  geschriebene  wirt- 
schaftsgeschichtliche Studien,  von  denen  besonders  die  Baumbergers  einen 
höchst  aktuellen  Wert  besitzt.  —  Meyer  v.  Enonau88)  schildert  den 
von  einem  gewissen  GaJatti  gemachten  Versuch  der  Abtrennung  des  Sarganser- 
Landes  von  dem  Et.  St.  Gallen,  zugleich  eine  Episode  aus  dem  Leben  Eschers 
von  der  Linth  und  Easpar  Zeüwegers. 

Appenzell.  Die  Feier  des  50j.  Bestandes  der  geschichtforschenden 
Gesellschaft  der  Schweiz  hat  Anlafs  gegeben  zur  Abfassung  einer  umfäng- 
lichen Lebensbeschreibung  ihres  Stifters,  des  oben  genannten  Philantropen 
und  Geschichtforschers  ZeUweger  durch  E.  Ritter.84)  Beigefügt  sind  der- 
selben zwei  etwas  dürftige  Berichte  über  die  äufsere  Geschichte  der  Gesell- 
schaft und  aus  Zeüwegers  Nachlafs  eine  Anzahl  Briefe  aus  den  Jahren 
1828—42.  Hier  sind  hervorzuheben  Böhmers  Briefe  No.  12,  15  und  46 
und  die  Wessenbergs  No.  17  und  19.  Diese  Briefe  ergänzen  Ritters  frühere 
Publikation  vgl.  JBG.  1889,  II,  189. 

Graubünden.sb~s*) 

Südliche  Schweiz.      Waadt.     Mottaz87)  hat  mit   richtigem  Takt 


Dietschi,  Otto  Frölicber  (1840—90):  ib.  S.  57—88.  (Biographie  d.  Malers.)  -  23)  X 
F.  A.  Stocker,  Drei  schweizerische  Salinendirektoren:  ib.  S.  248 — 68.  (Biographieen  v. 
l.KarlGuntert  [1812—82],  2.  J.  U.  Kym  [1806—89],  8.  Chr.  Freiherr  v.  Glenck  [1779—1845; 
n.  Otto  Gl.  d.  vorigen  Sohn.)  —  24)  E  hinger,  Frans  Hotmann  e.  französischer  Gelehrter, 
Staatsmann  u.  Publizist  d.  16.  Jh.:  BVtG Basel  14,  S.  1—121.  —  25)  K.  Wieland,  D. 
Andenken  Isaak  Iselins.  Festschrift  z.  Feier  d.  Enthüllung  seines  Denkmals  18.  Septb.  1891. 
Basel,  Schweighäuser.  78  S.  M.  1.  (Vgl.  dazu  F.  A.  Stocker,  D.  Isaak-Iselin-Denkmal : 
V.  Jura  z.  Schwarzwald  8,  S.  198 — 202.  Beschreibung  d.  Enthttllungsfeier;  Abdruck  d. 
Reden.  D.  Biographie  blofser  Auszug  d.  o.)  —  26)  J.  Schillinger,  D.  Hexenprozesse 
im  ehemaligen  FUrstbistum  Basel:  V.  Jura  z.  Schwarzwald  8,  S.  1 — 44.  —  27)  X  J.  G. 
Fi  scher,  Aus  d.  Pfarrbuche  v.  Murg:  ib.  S.  128/7.  (Zerstreute  Notizen  besonders  kirchen- 
geschichtlichen Inhalts.)  —  28)  X  Trautweiler,  D.  Stadtwaldungen  v.  Laufenburg:  ib. 
S  186 — 98.  (Gute  volkswirtschaftliche  Studie  mit  e.  d.  Gegenstand  kurz  berührenden  ge- 
schichtlichen Einleitung.)  —  29)  X  M.  S.,  D.  Bathaus  im  Rheinfelden:  ib.  8.  117—21. 
(Beschreibung  u.  kurze  Baugesch.)  —  SO)  R.  Lug  in  buhl,  D.  Kt.  Aargau  in  d.  J.  1814 
u.  1815  nach  Briefen  aus  d.  Nachlasse  Ph.  A.  Stapfers:  Argovia  22,  S.  8  —  160.  —  31) 
R.  Bächtold,  D.  Staatswald  u.  d.  Bergwerk  am  Gonzen:  Jb.  d.  Schweizer.  Alpenklub«  25. 
S.  857 — 79.  —  32)  G.  Baum  berger,  Gesch.  d.  Centralyerbandes  d.  Stickerei-Industrie 
d.  Ostschweiz  n.  d.  Vorarlbergs.  St.  Gallen,  Hasselbrink.  278  S.  H.  2,60.  —  33)  G.  Mever 
v.  Knonau,  Aus  d.  Gesch.  d.  Landschaften  d.  Klubgebietes  No.  IV:  Jb.  d.  Schweizer.  Alpen- 
klubs 25,  S.  807-40.  —  34)  JbSchwG.  16.  LXIII,  178  u.  116  S.  M.  8.  —  35)  X  id.. 
III.  Kämpfe  in  Graubünden  1622—87:  Jb.  d.  Schweizer.  Alpenklubs  25,  S.  283—807.  — 
35*)  X  J.  Jecklin,  D.  Amtsleute  in  d.  Bundnerisohen  Unterthanenlanden :  JBHGGiaa- 
bünden  20.  Chur.  —  36)  X  E.  Bofshard,  D.  Goldbergwerk  <Z.  goldenen  Sonne'  am  Kalanda: 
Jb.  d.  Schweizer.  Alpenklubs  25,  S.  341 — 57.  (Gesch.  d.  Versuche  aus  d.  bei  Chur  ge- 
legenen Kalanda  Gold  zu  gewinnen  v.  1809  bis  in  d.  letzten  Jahre.)  —  3?)  E.  Mottaz. 


§  24B.    Schweiz  seit  1517.    Thomnien.  11,135 

die  wesentlichen  Teile  des  Tagebuches  eines  Zeitgenossen  der  französischen 
Revolution  veröffentlicht,  der  mit  grofser  Gewissenhaftigkeit  nicht  blofs  die 
wichtigsten  Vorfälle,  sondern  auch  Erörterungen  in  der  Presse  und  Ansichten 
des  Publikums  sich  notiert  hat.  Der  vorliegende  erste  Band  reicht  von 
Mitte  Dezember  1797  bis  7.  August  1800.  Dem  zweiten  und  Schlufsband 
wird  dann  wohl  auch  ein  Register  beigegeben  werden. 

Genf.  Ein  ungemein  reichhaltiges,  auf  weitreichender,  gründlicher 
Forschung  beruhendes,  aber  etwas  formloses  Buch  ist  das  von  Du  Bois- 
Melly.*8)  Für  die  Kenntnis  der  Beziehungen  Genfs  zu  seinem  südlichen 
Nachbar,  aber  auch  für  die  innere  Geschichte  der  Stadt  ist  das  Buch  unent- 
behrlich. Viele  Briefe  der  savoyischen  Könige  und  Aktenstücke  sind  zer- 
streut abgedruckt.  Guillot39)  entwickelt  in  anziehender  und  gründlicher 
Darstellung  die  Geschichte  der  Genfer  Kathedrale  von  den  ältesten  Zeiten 
bis  zum  Jahre  1890.  Hier  liegen  u.  a.  Emilie  von  Nassau,  Tochter  Wilhelms 
de9  Schweigsamen,  f  1629,  und  Herzog  Heinrich  von  Rohan,  t  1638,  begraben. 
Dem  Texte  sind  Zeichnungen,  Pläne  und  vortreffliche  Abbildungen  beigegeben. 

Neuenbürg.*0) 

Allgemeines.*1'**)  Züricher*6)  beschreibt  die  Karte  der  Schweiz, 
die  der  gelehrte  Dominikaner  Ignazio  Danti  auf  die  Schrankthüren  der  herzog- 
lichen Garderobe  des  palazzo  vecchio  in  Florenz  gezeichnet  hat.  Das  eigen- 
tümliche Thema  'die  Geschichte  der  Entwickelung  gewisser  Hülfsmittel  für 
eine  Schweizerreise,  wie  Reisehandbücher,  Gasthöfe,  Eisenbahnen  und  Strafsen, 
hauptsächlich  in  Bezug  auf  die  Alpengegenden1  hat  Coolidge47,48)  anziehend 
and  mit  grofser  Sorgfalt  bearbeitet.  S.  117 — 49  enthält  eine  Liste  der 
hauptsächlichsten  Schweizerführer  mit  Bemerkungen  über  ihre  ersten  und 
letzten  Ausgaben,  sowie  der  hauptsächlichsten  Werke  über  die  Schweiz,  durch 
Einbeziehung  der  französischen  und  englischen  Litteratur  (letztere  besonders 
auf  S.  144/9)  wertvoll  gemacht.  S.  251  folgt  noch  ein  eigenes  Kapitel  über 
Zermatt,  das  die  Entwickelung  dieses  jetzt  so  berühmten  Ortes  seit  Saussures 
erstem  Besuche  (1789)  schildert.  Vincents49)  Buch  ist  das  amerikanische 
Gegenstück  zu  Rüttimanns  Werk  (Das  nordamerikanische  Bundesstaatsrecht). 
Den  mannigfaltigen  Stoff  hat  der  Vf.  mit  wohlthuender  Zuneigung,  als  Amerikaner 
auch  mit  natürlichem  Verständnis  und  in  der  Hauptsache  richtig  behandelt. 


Journal  du  profeeaeur  Pichard  sur  la  revolution  helve'tique.  Lausanne,  Mignot.  825  S.  — 
$$)  Du  Boia-Melly,  Relations  de  la  cour  de  Sardaigne  et  de  la  republique  de  Geneve 
1754—92.  Genf  u.  Basel,  Georg.  849  8.  M.  5.  —  39)  Alex  Guillot,  S*-Pierre.  Ancienne 
eathldrale  de  Geneve.  Pablication  de  l'association  sur  la  restauration  de  St-P.  Genf.  4°. 
US  S.  M.  3.  —  40)  X  M.  Diacon,  Augast  Bachelin  1880—90:  V.  Jura  z.  Sohwarz- 
vald  8.  S.   101 — 27.     (Bedeutender  Maler  u.  Schriftsteller.) 

41)  X  J.  H.  Graf,  Über  astrologischen  Aberglauben  wie  d.  Horoskopstellen  u. 
Kalenderprophezeien :  BernerTb.  40,  S.  185 — 288.  (Bespricht  diesen  in  einigen  Schweizer 
Kalendern  d.  16./18.  Jh.  aufgestapelten  Unsinn.)  —  42)  X  Aus  d.  guten  alten  Zeit: 
V.  Jura  z.  Schwarzwald  8,  S.  64—70.  (Einige  Strafurteile  aus  d.  17.  Jh.)  —  4g)  X 
E.  Faller,  D.  schweizerische  Bauernkrieg  v.  1658:  ib.  S.  128 — 45.  (Sehr  unbedeutend.) 
—  43*)  X  E.  H  äfft  er,  E.  neue  Quelle  fUr  d.  Gesch.  d.  Bündner  wir  reu  im  17.  Jh.: 
AnzSchwO.  No.  1  u.  2.  —  44)  X  K.  Braun,  D.  Neutralität  d.  Schweiz:  VVPK.  2,  Jg.  28, 
S.  140/8.  (Abdruck  d.  Proklamation  d.  Aliierten  beim  Durchmarsch  durch  schweizerisches 
Gebiet  1812  als  Beweis,  dafs  d.  Neutralität  keine  Gnade,  sondern  e.  anerkanntes  Prinzip 
ist.)  —  45)  X  F.  A.  Stocker,  D.  schweizerische  Volkstheater:  V.  Jura  zum  Schwarzwald 
8.  S.  56 — 63.  (Mit  Notizen  über  Verbreitung  d.  Liebhabertheater  u.  Aufführungen  v.  Ver- 
einen.) —  46)  A- Züricher,  E.  italienische  Schweizerkarte  d.  16.  Jh.:  Jb.  d.  Schweizerischen 
Alpenklubs  26,  S.  331—40.  —  47/8)  W.  A.  B.  Coolidge,  Swiss  travel  and  Swiss  guide 
books,    London,  Longmans  Green  &  Cie.    1889.    886  S.  —  49)  John  M.  Vincent,  State 


II  136  §  27-    Baden.    Maller  a.  Albert. 

Das  Buch  zerfällt  in  zwei  Teile,  von  denen  der  erste  nach  einer  kurzen, 
zutreffenden  geschichtlichen  Einleitung  die  eidgenössische,  das  zweite  die 
kantonale  Verwaltung  in  allen  ihren  Verzweigungen  behandelt.  Den  Schlufs 
bildet  neben  einigen  Beilagen,  worunter  die  Bundesbriefe  von  1291  und  1874, 
eine  recht  gute  Zusammenstellung  der  Litteratur,  vornehmlich  historischen 
und  verfassungsgeschichtlichen  Inhalts.  Von  Hilty50)  sind  diesmal  nur  zu 
erwähnen  seine  meist  trefflichen  Ausführungen  über  eidgenössische  innere 
und  äufsere  Politik  und  Verhältnisse  von  allgemeinem  Interesse  im  Berichts- 
jahr, nebst  der  ihnen  folgenden  Übersicht  über  die  einschlägige  Litteratur 
mit  ihren  zarten  kritischen  und  ästhetischen  Bemerkungen  und  etwas  eigen- 
tümlich gewählten  Beilagen. 


§27. 

Bade  n.1-*) 

Th.  Müller  u.  P.  Albert. 

(Verwandtes  in  anderen  §§  ■.  'Handbuch',  8.  40.) 

Prähistorische  und  römische  Zeit.*)  Die  in  verschiedenen 
Zeitschriften  in  den  letzten  Jahrzehnten  niedergelegten  Fundberichte  über 
die  Pfahlbauten  des  Bodensees  hat  Schnarrenberger4)  zusammen- 
gefafst  und  durch  eigene  Durchforschung  der  Sammlungen  ergänzt.  Im 
1.  Teil  seiner  Arbeit  beschreibt  und  bespricht  er  die  einzelnen  Pfahlbau- 
niederlassungen (55  an  der  Zahl),  im  2.,  kleineren  Teil  giebt  er  eine  Dar- 
stellung des  Lebens  und  der  Kultur  der  Pfahlbaubewohner.5) 

Berichte  über  einzelne  Funde*"11)  liegen  mehrere  vor,  aus  ver- 
schiedenen Teilen  des  Landes.19) 


and  federal  government  in  Switzerland.    Baltimore,  J.  Hopkins.    247  S.  —  50)  &•  Hilty: 
Polit.  Jb.  d.  Schweiz  6,  S.  801—714.    Bern,  K.  J.  Wyfs.    714  S.    M.  6. 

1)  Th.  Müller,  Badische  Geschichtslitteratur  d.  Jahres  1891:  ZGORh.  NF.  7,  S.  363 
bis  384.  —  1*)  D.  Abschnitte  'Prähist.  u.  romische  Zeit'  —  'Baden,  Markgrafschaften  u.  Grofs- 
herzogtum'  —  'Einzelne  Landesteile'  —  'Einzelne  Orte'  sind  v.  Th.  Maller,  <L  übrigen 
Abschnitte  v.  P.  Albert  bearbeitet.  —  %)  D.  Hauptzeitschrift  unseres  Gebietes:  ZGORh. 
erscheint  seit  d.  Berichtsjahr  in  erweitertem  Umfang  u.  berücksichtigt  noch  mehr  als  bisher  d. 
elsässische  Geschichtslitteratur.  — -  3)  X  H.  Eck,  Verzeichnis  d.  mineralogischen,  geognosti- 
sehen,  urgeschichtlichen  und  balneographischen  Litteratur  v.  Baden,  Württemberg, 
Hohenzollern  u.  einigen  angrenzenden  Gegenden.  (=  Mitt.  d.  grofsh.  bad.  geolog.  Landes- 
anstalt hrsg.  i.  Auftr.  d.  Min.  d.  Inn.  I.  Bd.)  Heidelberg,  Winter.  VIII,  1288  S.  —  4) 
W.  Schnarrenberger,  D.  Pfahlbauten  d.  Bodensees.  Progr.-BeiL  d.  Konst.  Gymn. 
(No.  600.)  Konstanz,  Stadler.  4°.  46  S.  4  Tf.  |[Schumacher:  Z Ethnologie  23,  S.  246;7; 
Bissinger:  KBWZ.  11  (1892),  No.  8.]|  —  5)  X  A.  Müller,  D.  sog.  Hunnenbuckel  im 
Breisgau:  PrahiatBll.  3,  S.  5/7.  —  6)  X  E.  Wagner,  Untersuchung  v.  2  Grabhügeln  bei 
Salem:  KBWZ.  10,  No.  110.  (Halletatt-Periode.)  —  7)  X  K.  Baumann,  Grabhügel  im 
Freiherrl.  v.  Gemmingenschen  Wald  bei  Rappen  au:  ib.  No.  2.  (Funde  zwischen  d.  Halktatt- 
u.  d.  Früh-  La  Tene-Kultur  stehend.)  —  8)  XK.  Schumacher,  Barbarische  u.  griechische 
Spiegel:  Z Ethnologie  23,  S.  81/8.  (Handelt  über  e.  Spiegel  aus  d.  Grabfund  ▼.  Dühren 
[JBG.  13,  §  278].)  —  9)  X  Una  singulare  iscrizione  cimeteriale  romana  ritrovata  in  CoeUu»: 
BAC.  5  ser.   1,  S.  63/8.    (Nicht  gesehen.)  —  10)  X  K.  Christ,  Schriesheim.    Römischer 


§  27.    Baden.    Müller  u.  Albert.  11,137 

Mittelalter  und  Neuzeit.  Politische  Geschichte.  Kur- 
pfalz.1*'14)  Aus  bisher  noch  nicht  verwerteten  Akten  des  Mttnchoner  Reichs- 
archivs giebt  Falk16)  eine  Darstellung  der  in  den  Jahren  1563/6  von  dem 
Kurfürsten  Friedrich  111.  gemachten  Versuche  zur  Einfahrung  des  Calvinismus 
in  der  ihm  gemeinsam  mit  dem  Markgrafen  Philibert  von  Baden  zugehörigen 
^ordern  Grafschaft  Sponheim,  die  mit  der  Aufhebung  des  Augustiner-Chor- 
berrnstiftes  (Pfaffen-)  Schwabenheim  endeten;  der  Markgraf  bemühte  sich,  die 
ugsburgische  Konfession  zu  schätzen.16)  —  Die  schon  vielfach  erörterte 
Frage  der  Restitution  der  Pfalz  an  Friedrichs  V.17)  Sohn  Karl  Ludwig  hat 
nun  ersten  Male  Biesen18)  in  spezielle  Bearbeitung  genommen,  ohne  dafs 
ihm  eine  vollständige  Klarstellung  der  Verhältnisse  gelungen  wäre,  zu  welchem 
Zwecke  er  ein  weit  umfangreicheres  Quellenmaterial  in  den  Bereich  seiner 
Untersuchung  hätte  ziehen  müssen.  —  Nach  dem  von  ihm  in  2  Bänden 
herausgegebenen  Briefwechsel  der  Prinzessin  Elisabeth  Charlotte  von  der 
Pfalz,  genannt  Liselotte  (1652 — 1722),  mit  ihrer  Tante,  der  Kurfürstin  Sophie 
von  Hannover,  entwirft  Bodemann10,20)  ein  kurzes  Lebens-  und  Charakter- 
bild der  Gemahlin  des  Herzogs  Philipp  I.  von  Orleans  und  Schwägerin  des 
Königs  Ludwig  XIV.,  dieser  anziehendsten  und  für  ein  deutsches  Gemüt  er- 
hebendsten fürstlichen  Frauengestalt  des  17.  und  18.  Jh.  Die  Briefsammlung 
selbst  enthält  die  bedeutendsten  und  inhaltsreichsten  der  gesamten  Kor- 
respondenz der  Prinzessin  Liselotte.  In  den  auf  die  französische  Geschichte 
bezüglichen  Stücken,  auszugsweise  schon  von  Ranke  herausgegeben,  erscheinen 
hier  alle  historisch  bemerkenswerten  und  charakteristischen  Briefe  nach  den 
Originalen  mit  eingehendem  Kommentar  und  einem  ausführlichen  Register.21) 

Baden.  Markgrafschaften  und  Grofslierzogtum.  Die  Geschichte  der 
Herzoge  von  Zähringen,  d.  h.  der  jüngeren  Linie  des  mächtigen  Geschlechts, 
das  in  seiner  älteren  Linie,  der  markgräflich  (grofsherzoglich)  badischen  noch 
heute  blüht,  hat  Heyck")  im  Auftrage  der  Badischen  historischen  Kommission 
geschrieben.  Der  1.  Teü  des  Werkes  bringt  das  Leben  der  6  Herzoge  von 
Zahringen  (1061 — 1218)  zur  Darstellung,  der  2.  verzeichnet  die  Ämter,  Be- 
sitzungen, Rechte  und  Dienstmannen  des  Hauses.  Im  Anhange  kommen  die 
Genealogie  und  die  Siegel  der  Zähringer,  die  Gründung  von  Freiburg  i.  B. 
und  die  burgundische  Stellung  Rudolfs  v.  Rheinfelden  (dessen  Erben  nach 

Bau:  HeidelbZg.  (13.  März).  (Danach  K.  Baumann:  KBWZ.  10,  No.  19.)  —  11)  X  £. 
Wagner,  Römisches  Gebäude  bei  Waldshut:  KBWZ.  10,  No.  83  u.  91.  —  12)  X  Hang, 
D.  Yiergötterateine:  WZ.  10,  S.  9—62,  295—340,  8  Tf.    (S.   18—26  Baden.) 

IS)  X  G.  Kupke,  D.  Reichsvikariat  u.  d.  Stellung  d.  Pfalzgrafen  bei  Rhein  bis  zu 
Siegmunda  Zeit.  Diaaert.  Halle- Wittenberg.  63  S.  (Nicht  gesehen.)  —  14)  (§  17*°)  D. 
Hinneaehiedt ,  D.  Politik  König  Wenzels  gegenüber  Fürsten  u.  Städten  im  Südwesten  d. 
Reichs.  1.  PI.  V.  seiner  Wahl  bis  z.  Vertrag  zu  Heidelberg  1384.  Progr.  Darmstadt.  (Realg.) 
Leipzig,  Foek.  4°.  82  S.  —  15)  Fr.  Falk,  Wie  Kurfürst  Friedrieh  III.  von  der  Pfalz  in 
d.  vorderen  Grafschaft  Sponheim  d.  Kalvinismus  einführen  wollte.  Naeh  unedierten  Akten : 
HJb.  12,  8.  87 — 55,  492—504.  —  16)  (§  19)  O.  Klopp,  D.  30 j.  Krieg  bis  z.  Tode 
Gustav  Adolfs  1632.  2.  Ausg.  d.  Werkes:  Tüly  im  80  j.  Krieg.  I.  Paderborn,  Schöningh. 
vBis  z.  Schlacht  am  weifsen  Berge.  Friedrieh  V.  v.  d.  Pfalz  betr.)  —  17)  X  A.  Dove, 
D.  Kinder  d.  Winterkonigs:  AZgB.  No.  82/4.  —  18)  E.  Biese h,  Restitution  d.  Pfalz  u. 
Beziehungen  Karl  Ludwigs  zu  England.  Heidelb.  Dissert.  Heidelberg,  Hörning.  55  S.  — 
19)  E.  Bodemann,  Aus  d.  Briefen  d.  Herzogin  Elisabeth  Charlotte  v.  Orleans  an  d. 
Korfürstin  Sophie  ▼.  Hannover.  £.  Beitr.  z.  Kulturgesch.  d.  17.  u.  18.  Jh.  2  Bde.  Hannover, 
Hahn.  VIH,  439,  412  S.  —  20)  id.,  Elisabeth  Charlotte  t.  d.  Pfalz,  Herzogin  v.  Orleans: 
HTb.  «.F.  11,  S.  1—76.  —  21)  X  F.  Lamey,  Z.  Gesch.  d.  Friedens  v.  Teschen  aus 
1  Autobiographie  d.  Andr.  Lamey:  ZGORh.  NF.  6,  S.  816/9.  —  22)  E.  Heyck,  Gesch. 
<L  Herzoge    v.    Z&hringen.    Herausgegeben   v.  d.  Bad.    hist.  Kommission.    Freiburg,   Mohr. 


II  138  §  27.    Baden.    Müller  u.  Albert. 

dem  Tode  des  Sohnes  die  Zähringer  wurden)  zur  Besprechung.  Das  Be- 
deutsame in  der  Geschichte  der  Zähringer  liegt  in  3  Momenten:  in  der  aufser- 
ordentlichen  Vermehrung  des  Besitzes,  in  den  zahlreichen  StädtegrQndungen 
(Villingen,  Freiburg  im  Breisgau,  Freiburg  im  Üchtland,  Bern  etc.)  und  in 
den  vielfachen  Beziehungen  zu  Kaiser  und  Reich.  Diesen  3  Momenten  ist 
der  Vf.  in  sorgfältiger,  gründlicher  Weise  nachgegangen  (dem  Zusammen- 
hang mit  der  Reichsgeschichte  vielleicht  sogar  in  einer  über  das  Bedürfnis 
des  Gegenstandes  hinausgehenden  Ausdehnung).  Aufscrdem  widmet  er  der 
Untersuchung  der  Titel  der  Zähringer  besondere  Aufmerksamkeit.  Der 
Herzogstitel  des  Hauses  leitet  sich  ab  von  dem  (Titular-)  Herzogtum  Bertholds  I. 
in  Kärnthen,  sodann  von  dem  kurzen  (Gegen)herzogtum  Bertholds  II.  in 
Schwaben;  das 'Rektorat'  über  Burgund  (d.  h.  die  rechtlich  nicht  genau  be- 
stimmte Statthalterschaft  des  Königs)  giebt  dann  den  Ansprüchen  auf  den 
Herzogstitel  eine  neue  reale  Grandlage ;  endlich  wird  der  an  eine  Burg  ge- 
knüpfte Titel  'Herzog  von  Zähringen'  zum  rechtlich  anormalen  Ausdruck  der 
die  Stellung  eines  Grafengeschlechts  weit  überragenden  Macht  des  Hauses. 
Der  Vf.  ist  bemüht  gewesen,  die  Darstellung  der  Bedeutung  des  Gegen- 
standes entsprechend  wirkungsvoll  zu  gestalten,  insbesondere  die  Herzoge 
und  ihre  Politik  lebensvoll  zu  charakterisieren.  Doch  steht  dieses  Streben 
an  einigen  Stellen  in  einem  gewissen  Mifsverhältnis  zu  der  Dürftigkeit  der 
Oberlicferung  und  zu  der  Notwendigkeit,  die  Sammlung  und  kritische  Ver- 
arbeitung des  Materials  zu  vollem  Einblick  für  die  Mitforscher  vorzulegen. 
Besonders  hervorzuheben  ist,  dafs  die  Aufstellungen  des  Vf.  überall,  auch 
da,  wo  sie  sich  mit  den  Arbeiten  anderer  berühren,  auf  selbständiger 
Forschung  beruhen.  —  Für  die  von  Heyck  ziemlich  kurz  behandelte  Frage 
nach  dem  Ursprung  des  Hauses  der  Zähringer  liefern  nicht  unwichtige  Bei- 
träge das  Buch  eines  fleifsigen  Autodidakten,  Ganter,98)  und  der  Aufsatz 
des  durch  scharfsinnige  Untersuchungen  zur  Genealogie  der  Habsburger  be- 
kannt gewordenen  Forschers  E.  Krüger.24)  Während  Heyck  dazu  neigt, 
die  Abstammung  der  Zähringer  von  dem  alten  alemannischen  Herzogshause 
der  Alaholfinger  anzunehmen,  sprechen  sich  Ganter  und  Krüger  für  eine 
gemeinsame  Abstammung  der  Zähringer  und  Habsburger  von  den  elsässischen 
Nordgaugrafen,  den  Edikonen,  aus,  weichen  aber  sonst  in  ihren  Ergebnissen 
vielfach  von  einander  ab.  Die  Verschiedenheit  der  von  diesen  3  Forschern 
aufgestellten  genealogischen  Systeme  zeigt  aufs  neue,  dafs  man  auf  diesem 
Gebieto  kaum  über  wahrscheinliche  Resultate  hinauskommen  kann.  —  Cber 
das  Universitätsstudium  einiger  Markgrafen  von  Baden  im  15.  Jh.  liegen 
kurze  Beiträge  von  Ringholz,25)  Fester26»)  und  Th.  Müller86)  vor,  von 
denen  der  des  letztgenannten  auch  auf  die  Landesteilungspläne  in  der  Familie 
des  Markgrafen  Jakob  I.  einiges  Licht  fallen  läfst.27) 

Die  Kenntnis    der  Geschichte   der  badischen   Landstände   bereichern 


XV,  607  S.  1  Tf.  |[Meyer  v.  Rnonaa:  DLZ.  (1892),  Sp.  157— 60.]|  —  28)  H.  Ganter, 
Bezelin  v.  Villingen  n.  »eine  Vorfahren.  £.  Beitrag  z.  Frage  d.  Abstammung  d.  Zähringer 
n.  Habsburger  u.  d.  ihnen  verwandten  Geschlechter.  Lahr,  Schauenburg.  VI,  159  S.  10  Tf. 
—  24)  £.  Krüger,  Z.  Herkunft  d.  Zähringer:  ZGORh.  NF.  6,  S.  653— «35.  (Vgl.  Bad. 
Landeszg.  No.  24,  32,  36,  39.)  —  25)  O.  Ringholz,  'Bernhard  v.  Baden*  auf  d.  Universität 
Bologna:  HJb.  12,  S.  782/4.  —  25»)  Fester,  ZGORh.  NF.  7  (1892),  S.  189—91.  (Er- 
gänzungen u.  Berichtigungen  z.  d.  vorigen.)  —  26)  Th.  Müller,  D.  Markgrafen  Johann, 
Georg  u.  Markus  v.  Baden  auf  d.  Universitäten  zu  Erfurt  u.  Pavia  (1452  ff.):  ZGORh. 
NF.  6,  3.  701/5.  —  27)  X  N.  van  Werveke,  Belagerung  d.  Schlosses  Luxemburg  i.  J. 
1485:  LuxeniburgerZg.  No.  8,  4,  9,  28.    (Betr.  Markgr.  Christoph  v.  Baden  als  Gouverneur 


§  27.    Baden.    Müller  u.  Albert.  11,139 

Adam*8)  und  Fester;29)  ersterer  weist  eiu  Siegel  der  Landschaft  der  obern 
Markgrafschaft  aus  dem  Jahre  1582,  letzterer  ein  Siegel  der  Landschaft 
Röteln  bereits  aus  dem  Jahre  1494  nach.30)  —  Als  eine  Vorarbeit  für  eine 
noch  zu  schreibende  territoriale  Kultusgeschichte  veröffentlicht  Bassermann81) 
eine  Geschichte  der  Kultus  Ordnung  in  badischen  Landen.  Unter  Benutzung 
von  Archivalien  und  seltenen  Ausgaben  älterer  Agenden  verfolgt  er  die  Ent- 
wickelung  der  evangelischen  Gottesdienstordnung  von  der  Mitte  des  16.  Jh. 
bis  zur  Gegenwart.  Seine  Untersuchung  beschränkt  sich  für  die  ältere  Zeit 
vor  der  Bildung  des  Grofsherzogtums)  auf  die  Agende  der  beiden  gröfsten 
evangelischen  Territorien  des  Landes :  der  lutherischen  Markgrafschaft  Baden 
and  des  reformierten  Kurfürstentums  Pfalz.  Im  letzten  Abschnitt  des  Buches 
schildert  der  Yf.  den  sogenannten  Agendenstreit,  der  in  den  Jahren 
1858/9  so  leidenschaftliche  Erregung  hervorgerufen  hat.  —  Aus  der  Schrift 
Reitzensteins,82)  welche  die  Kriegsereignisse  am  Oberrhein  und  in  West- 
falen vom  Oktober  1621  bis  zum  April  1622  behandelt,  ist  hier  besonders 
der  Abschnitt  über  die  Werbungen  und  Rüstungen  des  Markgrafen  Georg 
Friedrich  hervorzuheben.  Die  auf  eingehende  archivalische  Studien  ge- 
stützten Untersuchungen  und  Berechnungen  über  Stärke  und  Zusammensetzung 
der  markgräflichen  Truppen  führen  zu  neuen,  wichtigen  Ergebnissen.88)  — 
Die  Gedenkfeier  des  am  19.  August  1691  von  Markgraf  Ludwig  Wilhelm 
von  Baden,  'dem  Türkenlouis',  bei  Szlankamen  erfochtenen  Sieges  hat  das 
Erscheinen  einiger  kleinerer  Arbeiten  von  Schulte,84)  E.  Müller86,30)  und 
Brock  87-*7*)  yeranlafst.88,89)  —  Von  Kämpfen  badischer  Truppen  in  Spanien 
während  der  Jahre  1810/3  erzählen  die  Aufzeichnungen  eines  badischen  Offiziers, 
Leonhard  Rückert,  die  von  Weech40)  in  kürzender  freier  Bearbeitung  im 
2.  Neujahrsblatt  der  Badischen  historischen  Kommission  mitgeteilt  hat.  Diese 
Aufzeichnungen  haben  ihren  Reiz  in  der  schlichten  Erzählung  merkwürdiger 


K.  Maximilians.)   —  28)   A.  E.  Adam,    Z.   Gesch.   d.    bad.  Landstände:   ZGORh.   NF.  6, 
S.  178—80.   —   29)  R.  Fester,   £.  Siegel  d.  Landschaft  Röteln  v.   1494:    ib.  S.  705/6. 
30)  X  L.  Devillers,  Sur  l'arrestation  da  margrave  Philibert  de  Bade,  a  Mons,  en  juin 
1564:   CRCH».  4.   se'r.  17   (1890),   S.  319— *28.    (JBG.    13.)   —    $1)    H.  Bassermann, 
Getch.  d.  evangelischen  Gottesdienstordnung  in  bad.  Landen,  zugleich  e.  Beitrag  z.  liturgischen 
Studium.    Stuttgart,  Cotta.    VI,   259  S.     |[LCB1.  (1892),   Sp.  41;    Pfister:    RCr.  (1892), 
p.  14;  Hartfelder:  ZGORh.  NF.  7,    S.   187;   AZgB.   No.  280.]|   —    82)  K.  Freih.  v. 
Reitxentein,  D.  Feldzug  d.  J.   1622  am  Oberrhein  u.  in  Westfalen    bis    z.    Schlacht    v. 
Wintpfen.    1.   Heft:    V.  Ausgang  d.  Jahres   1621  bis  z.  Hervortreten  d.  Markgrafen  Georg 
Friedrich  v.  Baden.    München,  Zipperer.    188  S.    [[Obser:  ZGORh.  NF.  6,  S.  184/5;  AZgB. 
Xo.  321;  RCr.  No.  45;  MHL.  19,  S.  325/6;  LCB1.  (1891),  Sp.  44;  HJb.  12,  S.  230.]|  — 
33)  Pf  ist  er  er,    A.   v.    Herzog  Magnus   ▼.  Württemberg   (§  26).    (S.   122  ff.    Dienst  im 
Heere  Georg  Friedrichs  ▼.  Baden  u.  Tod  bei  Wlmpfen.)  —  34)  Aloys  Schulte,  D.  Schlacht 
bei  Szlankamen,   19.  August  1691:  AZgB.  No.  192/3.  —  35)  [Eugen  Müller],  D.  branden- 
tmrgische  HOlfscorps  unter   d.    Markgrafen    Ludwig   Wilhelm    v.  Baden    in  d.  Schlacht  bei 
Slankamen  am   19.  Aug.  1691:  MilitWBl.  76,  No.  72/3.  —  36)  id.,  Z.  Erinnerung  an  d. 
Markgrafen  Ludwig  Wilhelm  v.  Baden  u.  d.  Schlacht  bei  Slankamen  am  19.  August  1691: 
KirltrZg.  No.  226/8.  —  37)  L.  Brock,  D.  Brandenburger  bei  Szlankamen  u.  im  Türken- 
kriege  1691/7.     Rathenow,  Babenzien.    XX,  37  S.    M.  0,80.    (Enthält  viele  Unrichtigkeiten.) 
—  $7»)  X  id.,  D.  Brandenburgische  Heer  in  d.  Kriegen  v.  1688—97  III.    (=  Beitrr.  z. 
bnodeDb.-preiifs.    Heeresgetch.)    Progr.-Beil.   Gymn.  Königshütte  O.-S.    Beuthen,   Hanel  & 
Stratmann.    4°.    40  S.    (1693  am  Oberrhein  unter  Ludw.  Wilh.  v.  Baden.)  —  38)  X  O. 
Teuber,  Markgraf  Ludwig  v.  Baden-Baden,   kaiserlicher  Generallieutenant   u.  Reichsfeld- 
nunchalL    E.  Lebensbild  aus  österreichischen  Ruhmestagen:  Neues  illustr.  vaterld.   Ehren- 
den heg.  v.  A.  Reichsfrh.  v.  Teuffenbach,  Wien  (Selbstverlag).    (Separat  13  S.)  —  39)  X 
Götz,  D.  Feldzng  v.  1688  (JBG.  18.)  —  40)  F.  v.  Weech,  Badische  Truppen  in  Spanien 
1810  3  nach  d.  Aufzeichnungen  e.  bad.  Offiziers.     (=   Bad.    NeujahrsblL   hsg.    v.   d.  Bad. 


11,140  §  27.    Baden.    Müller  u.  Albert. 

persönlicher  Erlebnisse  und  in  der  klaren  unbefangenen  Beobachtung  von 
Menschen  und  Dingen.41)  —  Eine  Geschichte  der  katholischen  Kirche  im 
Grofsherzogtum  Baden  hat  Maas42)  geschrieben.  Man  kann  von  dem  Vf., 
der  seit  langen  Jahren  in  einflufsreicher  Thätigkeit,  z.  T.  in  heftigen  Kämpfen 
gegen  die  'Staatsomnipotenz',  ;die  staatliche  Bevormundung'  der  Kirche  ge- 
stritten hat,  nicht  eine  objektive  Darstellung  der  Verhandlungen  zwischen 
der  badischen  Regierung  und  der  Freiburger  Kurie  erwarten.  Aber  der  Vf. 
ist  sehr  gut  unterrichtet,  er  kennt  genau  die  Vorkämpfer,  Bestrebungen  und 
Schicksale  der  eigenen  Partei,  und  benutzt  wichtige  Quellen  (u.  a.  die  Kor- 
respondenz der  Freiburger  Erzbischöfe  mit  dem  päpstlichen  Stuhle  und  mit 
zahlreichen  Bischöfen  und  Aufzeichnungen  über  das  Leben  des  Erzbischofs 
Hermann  von  Vikari).  Das  Werk  wird  daher,  dem  Historiker  sehr  wertvoll 
sein.  Besonders  eingehend  ist  die  Regierungszeit  des  Erzbischofs  Hermann 
von  Vikari  behandelt.  —  Die  von  H.  Mayer43)  zusammengestellten  zwei 
Konfessionskarten  aus  den  Jahren  1852  und  1885  zeigen,  dafs  das  Zahlen- 
verhältnis zwischen  Katholiken  und  Protestanten  sich  etwas  zu  Gunsten  der 
letzteren  verschoben  hat,  dafs  in  den  Städten  und  um  dieselben  die  Mischung 
der  Konfessionen  weit  vorgeschritten  ist,  und  dafs  die  Israeliten,  deren  Zahl 
relativ  etwas  abgenommen  hat,  auf  eine  gröfsere  Anzahl  von  Gemeinden 
über  das  ganze  Land  hin  sich  verteilt  haben.44"46) 

Einzelne  Landesteile.  Die  Schrift  von  Schlatterer,47)  welche  die 
natürlichen  Bedingungen  für  Entstehung,  Wachstum  und  Rückgang  der  mensch- 
lichen Ansiedelungen  am  Bodensee  klar  und  ansprechend  behandelt,  ist  in 
den  historischen  Teilen  unzulänglich.48"60) 

Bei  einer  eingehenden  Betrachtung  des  Streites  zwischen  der  Stadt 
Waldshut  und  der  vorderösterreichischen  Regierung  in  den  Jahren  1523,6 
ist  Loser th61)  zu  dem  Ergebnis  gekommen,  dafs  die  Stadt  zuerst  nur  die 
Freigebung  des  'lautern  Evangeliums*  erstrebte,  und  dafs  erst  die  von  Öster- 
reich drohende  Gefahr  das  Bündnis  der  Stadt  mit  den  Bauern  im  Frühjahr 
1525  veranlafste.     Der  Vf.  benutzte  die  von  dem  verstorbenen  Hofrat  Beck 


bist.  Komm.  2.  Bl.)  1892.  Karlsruhe,  Braun.  59  S.  1  Karte.  —  41)  X  A.  Bauer, 
Badens  Volksvertretung  in  d.  2.  Kammer  d.  Landst&nde  ▼.   1819 — 91.    Karlsruhe.    119  S. 

—  42)  H.  Maas,  Gesch.  d.  katholischen  Kirche  im  Grofsherzogtum  Baden,  mit  besonderer 
Berücksichtigung  d.  Regierungszeit  d.  Erzbischofs  Hermann  v.  Vicari.  Freiburg  i./B.,  Herder. 
XXIII,  692  S.  |[Pfülf:  StML.  42,  III;  Stillbauer:  Katholik  3.  F.  5  (Jan.).]|  —  4$) 
H.  Mayer,  Zwei  Konfessionskarten  d.  Grofsherzogtums  Baden  aus  d.  J.  1852  u.  1885: 
ZGesGFreiburg  10,  S.  71—92.  —  44)  X  Fünfzig  Jahre  militärischer  Thätigkeit  Sr. 
Kgl.  Hoheit  d.  Grofsherzogs  Friedrich  v.  Baden.  Karlsruhe,  Braun.  26  S.,  6  B1L  — 
45)  X  Z.  50  j.  MilitÄrdienstjubilaum  Sr.  Kgl.  Hoheit  d.  Grofsherzogs  Friedrich  v.  Baden: 
MilitWBl.  No.  85/8.  AMZg.  66,  No.  32/8.  —  46)  X  D.  badischen  Truppen  im  Winter 
1870/1:  Badische  Landeszg.  (1890),  No.  298,  804;  (1891),  No.  6—72.  —  4?)  A. 
Schlatterer,  D.  Ansiedelungen  am  Bodensee  in  ihren  natürlichen  Voraussetzungen.  E. 
anthropogeographische  Untersuchung.  (=  F.  z.  dt.  Landes-  u.  Volkskunde,  hsg.  v.  Kirch- 
hoff, Bd.  5,  Heft  7.)  Stuttgart,  Engelhorn.  69  S.r  1  Karte.  [[Schulte:  ZGORh.  NF.  6, 
S.  709—10;  Meisterhans:  DLZ.  (1892),  Sp.  160/l.]|  (Freiburger  Diss.)  —  48)  B.  Befe, 
Z.  Gesch.  d.  Konstanzer  Konzils.  —  48*)  F.  Stuhr,  D.  Organisation  u.  Geschäftsordnung 
d.  Pisaner  u.  Konstanzer  Konzils.  —  49)  &  Bossert,  D.  Visitationsprotokolle  d.  Diözese 
Konstanz  1574-81:  BllWürtbKG.  6,  S.  1/5,  17/9,  28—80,  86/8,  43/6.    (Nicht  gesehen.) 

—  50)  X  Ph.  Ruppert,  E.  neue  Chronik  über  d.  Schwaben  krieg :  KonstanzerZg.  No.  118, 
121,  143,  211.  (1498/9;  Aufzeichnungen  v.  Felix  Mays,  [f  1565],  in  d.  Kollektaneen 
v.  Chr.  Schultheifs  gefunden.)  —  51)  J«  Loserth,  D.  Stadt  Waldshut  u.  d.  vorder- 
österreichische Regierung  in  d.  Jahren  1523/6.  £.  Beitrag  z.  Gesch.  d.  Bauernkriegs  u.  d. 
Reformation  in  Vorderösterreich:    AÖG.  77,  S.   1 — 150.     (Auch  aep.  Wien,   Tempskr.)  — 


§  27.    Baden.    Müller  u.  Albert.  II  141 

a  * 

in  der  Schweiz  und  in  Österreich  gesammelten  wichtigen  Archivalien.  —  Das 
im  Jahre  1872  auf  Anordnung  des  Fürsten  Karl  Egon  zu  Fürstenberg  be- 
gonnene Fürstenbergische  Urknndenbuch,**)  dessen  4  erste  Bände  die 
Quellen  zur  Geschichte  des  fürstlichen  Hauses  und  dessen  3  letzte,  umfang- 
reichere Bände  die  Quellen  zur  Geschichte  der  fürstenbergischen  Lande  ent- 
halten, ist  mit  dem  7.  Bande  abgeschlossen  worden.  Der  Wert  dieses  vor* 
trefflichen  Werkes  beruht  besonders  darin,  dafs  es  das  erste  vollständige 
bis  zum  Beginn  der  NZ.  herabgeführte  Urkk.buch  einer  deutschen  Land- 
schaft ist  and  zur  Kenntnis  der  wirtschaftlichen  Verhältnisse  einer  bäuer- 
lichen Bevölkerung  wichtige  Materialien  enthält.  An  dieser  langjährigen 
Arbeit  haben  sich  beteiligt  die  beiden  Archivvorstände  Riezler  und 
Baumann  und  neben  ihnen  Mayerhofer,  Schulte,  Tumbült  und 
Schelble.58*5*)  Die  von  F.  v.  d.  Wengen56)  in  einer  Arbeit  über  die 
oberrheinischen  Feldzüge  des  polnischen  Erbfolgekrieges  1733/4  verwerteten 
Parolebücher  des  französischen  Infanterieregiments  Royal-Bavi&re  enthalten 
Nachrichten  über  die  Belagerung  von  Kehl  und  Philippsburg  und  die  Ein- 
nahme der  Ettlinger  Linien.66)  —  Einen  Beitrag  zur  Feststellung  der  Gau- 
grenzen im  nördlichsten  Baden,  für  deren  Ermittelung  seit  dem  Ende  des 
vorigen  Jh.  sehr  wenig  geschehen  ist,  bringt  Huffschmid*7)  in  einer  Arbeit 
Ober  die  Ostgrenze  des  Lobdengaues. 

Einzelne  Orte.  Die  Verzeichnung  der  in  Gemeinde-  und  Pfarrei- 
Registraturen  des  Landes  befindlichen  Archivalien  ist  fortgeführt  worden.58"71) 

Ruppert7*)  hat  die  wertvolle  Ausgabe  der  Chroniken  der  Stadt 
Konstanz  abgeschlossen.  Aufser  der  Einleitung,  die  über  das  Leben  der 
Chronisten  und  die  Hss.  unterrichtet  und  aufser  dem  Register,  Glossar  und 
einer  Ansicht  der  Stadt  (von  1544)  hat  der  Herausgeber  eine  Reihe  wichtiger, 


52)  Fflrstenbergisehes  Urkk.buch.  Sammlung  d.  Quellen  z.  Gesch.  d.  Hauses  Fürstenberg 
b.  seiner  Lande  in  Schwaben,  hsg.  v.  d.  f.  Archiv  in  Donauesohingen.  7.  Bd.  Tübingen, 
Lnpp.  4°.  528  S.  5  Tf.  —  5g)  XA.  Poinsignon,  D.  Territorialverbaltnisse  d.  Brois- 
guas  v.  MA.  bis  z.  Gegenwart:  Schau-ins-Land  16,  S.  68—78.  —  54)  X  W.  Weife, 
Gesch.  d.  Landkapitels  Offenburg.  (=  Mone,  D.  bildenden  Künste  im  Grofshertogthum 
Beden  ehemals  u.  jetzt  Bd.  14,  Heft  1.)  (Vf.  meint,  dafs  'infolge  d.  Kulturkampfes  .  .  . 
d.  Ansichten  über  d.  Stellang  d.  römisch-katholischen  Kirche  d.  deutschen  monarchischen 
Staate  u.  d.  deutschen  Volke  u.  Volkscharakter  gegenüber  sich  gam  bedeutend  u.  wesentlich 
getodert'  haben ;  dafr  man  bei  d.  Christianisierung  d.  Deutschen  'd.  sittliche  u.  intellektuelle 
Befähigung  d.  deutschen  Volksstämme  wesentlich  überschätzt  hat'.    Noch  nicht  abgeschlossen.) 

—  55)  Fr.  ▼.  d.  W engen,  Beiträge  z.  Gesch.  d.  Krieges  am  Oberrheim  1733/4:  JDAM. 
79,  S.  26—78,   176—99,  291—811.  —  56)  (§  20**)  R.  Koser,  Tagebuch  Friedrichs  1784. 

—  57)  M.  Hnffschmid,   D.  Ostgrenze  d.  Lobdengaues  im  Oden  weide:  ZGORh.  NF.  6, 
9.  105—18.   —   58)   X   Loeffler,   Archivalien   aus  Orten   d.   Amtsbezirks   Pfullendorf: 
MfiadHK.  No.  13.    (D.  ZGORh.  beigegeben,  mit  besonderer  Paginierung.)  —  59)  X  Ziegler 
a>  Weife,    Archivalien   aus  Orten  d.  Amtsbeiirks  Überlingen:   ib.  —   60)  X  Dreher, 
Arehivslien  aus  Orten  d.  Amtsbezirks  Engen:  ib.  —  61)  X  Udrv,  Archivalien  aus  Orten 
d.  Amtsbezirks  Donaueschingen:  ib.  —  62)  X  E.  Oslander,  Repertorium  über  d.  Archiv 
d.  Biekeaklosters  u.  d.  Vettersammlung  zu  Villingen :  ib.  —  68)  XH.  Maurer,  Archivalien 
d.  Stadt  Waldkirch:  ib.  —  64)  XStoesser,  Archivalien  aus  Orten  d.  Amtsbezirks  Baden: 
ib,  (Schlafs.)  —  65)  X  Keller  (u.  Koehler),  Archivalien  v.  Gemeinden  d.  Amtsbezirks 
Ettlingen:  ib.  —  66)  X  Häufen  er  u.  Ausfeld,  Archivalien  aus  Orten  d.  Amtsbezirks  Bruch- 
sal: ib.  —  67)  X  Claasen ,  Archivalien  d.  Pfarreien  d.  Amtsbezirks  Mannheim :  ib.  —  68)  X 
Engel  u.  Salzer,  Archivalien  aus  Orten  d.  Amtsbezirks  Heidelberg:  ib.  —  69)  X  Sie v er t 
u-  Ksyser,   Arehivslien  aus  Orten   d.  Amtsbezirks    Weinheim:   ib.    —    70)  X   Laux, 
Archivalien  ▼.   Gemeinden  d.   Amtsbezirks   Sinsheim:    ib.    —    71)   X   Ehrensberger, 
Archiralien  aus  Orten  d.  Amtsbezirks  Tauberbischofsheim:    ib.    (Nachträge  u.  Sohlufs.)  — 
7t)  Ph.  Ruppert,  D.  Chroniken  d.  Stadt  Konstanz.    (2.  Teil.)    Konstanz,  Mayr  (Selbst- 


11,142  §  27.    Baden.    Müller  u.  Albert. 

zum  grofsen  Teil  ungedrackter  Urkk.  zur  Geschichte  der  Stadt,  sowie  Aus- 
züge aus  Ratsbüchern,  Satzungen  und  anderen  städtischen  Verwaltungs- 
büchern und  endlich  eine  sehr  dankenswerte  Übersicht  über  die  Geschichte  der 
Bischöfe  von  Eonstanz  im  MA.  beigefügt.78"81)  —  Die  Geschichte  der  Stadt 
Frei  bürg  ist  im  Berichtsjahr  durch  einige  bemerkenswerte  Arbeiten  ge- 
fördert worden.  Poinsignon82)  hat  den  1.  Teil  einer  sehr  willkommenen 
geschichtlichen  Ortsbeschreibung  veröffentlicht,  welcher  über  die  Bauperioden, 
über  Bann  und  Gemarkung,  Wasserversorgung,  Friedhöfe  und  ausführlich  über 
Strafsen  und  Plätze  handelt.  Der  zweite  Teil  wird  sich  mit  den  einzelnen 
Häusern  beschäftigen.  Die  Geschichte  des  Bannes  der  Stadt  gewinnt  bei  der 
vorbildlichen  Bedeutung,  die  Freiburg  für  viele  Städte  gehabt  hat,  einen 
über  das  lokalhistorische  Interesse  hinausgehenden  Wert  für  die  deutsche 
Städtegeschichte.  —  Aus  dem  Archiv  der  nordtirolischen  Franziskanerprovinz 
im  Kloster  Hall  hat  Straganz88)  12  Papstbullen  des  13.  Jh.  mitgeteilt,  von 
denen  5  speziell  die  Min  derbrüder  zu  Freiburg  betreffen.  —  Die  Garnisons- 
verhältnisse in  Freiburg  in  der  Zeit  des  spanischen  Erbfolgekrieges  werden 
beleuchtet  durch  2  von  Neff84)  mitgeteilte  kaiserliche  Erlasse  aus  den  Jahren 
1703  und  1705  und  durch  eine  ausführliche,  auf  ausgedehnten  archivalischen 
Studien  beruhende  Arbeit  von  v.  d.  W engen85)  über  den  Aufenthalt  des 
Regiments  Osnabrück  in  Freiburg  in  den  Jahren  1701/5. 86*9*)  —  Der  alte 
Stammsitz  des  Fürstenhauses,  die  Stadt  Baden  hat  durch  Loeser08)  eine  aus- 
führliche Geschichte  erhalten.04)  —  Das  benachbarte  Rastatt  ist  als  deutsche 
Bundesfestung  in  einer  beachtenswerten  Arbeit  von  Wagner95)  behandelt 
worden.96"101)  —  Unter  den  vom  Mannheimer  Altertums-Verein  veröffent- 


verlag).  XXXII,  505  S.,  6  Tfln.  (JBG.  13,  §  27".)  —  78)  X  id.,  Deutsche  Kaiser 
u.  Konige  in  Konstanz:  KonstanzerZg.  Ko.  214 — 21,  245,  259 — 68.  —  74)  X  E. 
Sternfeld,  E.  Brief  König  Ruprechts  (an  Bürgermeister  u.  Rat  v.  Konstanz,  1404): 
NA.  16,  S.  636/7.  —  75)  X  G.  Strafe,  D.  Rathans  in  Meersbnrg  u.  einiges  mehr. 
Lokalgeschichtliche  Studie:  SVGBodensee  20,  S.  152—67.  —  76)  X  F.  Werber,  Aus  d. 
Pfarrarchive  Radolfzell:  Freie  Stimme  (Radolfzell)  No.  50—65.  —  77)  X  Beitrage  z.  Gesch. 

d.  Stadt  Radolfzell:  ib.  No.  8—83.  —  78)  X  J.  Stoeckle,  D.  Mettnau  bei  Radolfzell: 
SVGBodensee  20,  S.  75 — 103.  (Gesch.  d.  als  Besitztum  Scheffels  bekannten  Halbinsel.?  - 
79)  X  D.  Zeichensprache  d.  Klosters  Salem:  Freiburger  Kirchenbl.  85,  Sp.  842/6,  879—83. 
(Aus  d.  letzten  Zeit  d.  Klosters.)  —  80)  X  H.  Freih.  v.  Bodman,  D.  Pfalzen  d.  flick. 
Könige  in  Deutschland,  insbesondere  d.  Kaiserpfalz  zu  Bodman:  SVGBodensee  20,  P.  9 — SO. 
(Vgl.  unten  N.  167.)  —  81)  XA.  Birkenmayer,  In  Lörrach  vor  20  Jahren.    Erzählungen 

e.  Zeitgenossen.  Lörrach,  Gutsch.  64  S.  —  82)  A.  Poinsignon,  Geschichtliche  Orts- 
beschreibung d.  Stadt  Freiburg  i.  Br.,  heg.  v.  d.  städt.  Archivkommission.  1.  Tl.  Freiburg  i.  B., 
Wagner.  VIII,  170  S.  2  PI.  —  83)  M.  Straganz,  Papstbullen  im  Archive  d.  nord- 
tirolischen Franziskanerordensprovinz:  ZGORh.  NF.  6,  S.  450/8.  —  84)  J.  Neff.  Kaieer 
Leopolds  I.  Erlasse  an  d.  Offiziersstab  u.  d.  Kommandanten  in  Freiburg:  ZGGFreiburg  10, 
S.  57—70.  —  85)  F.  v.  d.  Wen  gen,  D.  fttrstbischofl.  Osnabrttcksche  Leibregiment  zu 
Fufs  in  Freiburg  1701/5:  ZGORh.  NF.  6,  S.  459—95.  —  86)  X  Aus  d.  Gesch.  d.  ehe- 
maligen Klosters  St.  Ursula  zu  Freiburg:  Freiburger  Kirchenbl.  85,  Sp.  809  ff.  —  87)  X 
O.  v.  Eisengrein,  Herdern  bei  Freiburg  i.  Br. :  Schau-ins-Land  16,  S.  74 — 86.  —  88)  X 
R.  Hugard,  D.  Priorat  St.  Ulrich:  ib.  S.  49-62.  —  89)  X  K.  Walter,  D.  Wahl  d. 
letzten  Reichsschnltheifsen  u.  d.  letzte  Ämterbesetzung  zu  Offenburg  im  J.  1801:  Offenburg, 
Reiff.  18  S.  —  90)  X  id.,  D.  Glocken  d.  Pfarrkirche  u.  d.  3  Schutzpatrone  d.  Stadt 
Offenburg.  Offenburg,  Reiff.  19  S.  —  91)  X  id.,  D.  Judenbad  zu  Offenburg.  Offenburg. 
Reiff.  12  S.  —  92)  X  F.  Baumgarten,  D.  Denkmäler  d.  Offenburger  Kirch  plattes. 
Offenburg,  Reiff.  15  S.  —  93)  J-  Loeser,  Gesch.  d.  Stadt  Baden  v.  d.  ältesten  Zeiten 
bis  auf  d.  Gegenwart.  Baden-Baden,  Sommermeyer.  VIII,  571  S.  —  94)  X  Knörzer, 
D.  Gottesackerkapelle  z.  h.  Antonius  in  Kuppenheim  u.  ihr  Erneuerer  Pfarrrektor  Franz 
Jos.  Herr:  Freiburger  Kirchenbl.  85,  Sp.  201  ff.  —  95)  R-  Wagner,  Rastatt,  d.  4.  Bundet- 
festung.    E.  Nekrolog:  PrJbb.   67,  S.  472—98,  663—84;   68,  S.  86—107.  —  96)  X  J. 


§  27.    Baden.    Müller  u.  Albert.  11,143 

lichten  Vorträgen  sind  2  Arbeiten  beschreiben  den  Charakters  von  Seubert102,108) 
fiter  Mannheim  als  Residenzstadt  in  den  Jahren  1738  und  1775  nnd  eine  sehr 
eingehende  Untersuchung  von  Christ104)  über  das  Dorf  (an  dessen  Stelle 
die  Stadt  gegründet  wurde)  nnd  dessen  Umgegend  (über  Wald,  Weide,  Wasser, 
Fischerei,  Rheinzölle,  Flurnamen,  Gerichts-  und  Markverfassung  n.  a.).105-106) 

Auf  dem  Gebiete  der  Genealogie,101*108)  Münz-109)  und  Wappen- 
kunde110) ist  in  diesem  Jahre  nur  in  den  Anmerkungen  auf  einige  uns 
zum  Teil  berührende  Arbeiten  hinzuweisen. 

Archive  und  Bibliotheken.  Der  2.  Teil  von  Neudeggers111) 
Arbeit  über  das  kurpfälzische  Archivwesen  behandelt  im  Znsammenhang  mit 
der  Landesgeschichte,  teilweise  in  Form  von  Regesten,  die  Schicksale  und 
Verwaltung  des  Kurarchivs  von  1576—1749  mit  besonderer  Berücksichtigung 
der  Zeit  des  30j.  Krieges  und  der  französischen  Raubkriege.  —  Von  Steven- 
sons133) Katalog  der  Druckwerke  der  ehemaligen  Heidelberger  Bibliothek 
zu  Rom  ist  der  Schlufs  der  deutschen  Bücher  (No.  1941—3241  [3268])  er- 
schienen mit  Vermerkung  der  (7)  englischen,  (9)  holländischen  und  flämischen 
and  (1)  dänischen.  Zur  Geschichte  der  Palatina  bringt  Erdmann s- 
doerffer118)  einen  Brief  zur  Beleuchtung  der  Sorge  um  dieselbe  beim 
Deginn  des  Kriegswetters  von  1621  und  Omont114)  einen  solchen  die  Über- 
fahrung derselben  durch  Leo  Allatius  nach  Rom  betr.115)  —  Die  Hss.- 
Sammlung    der   grofsherzoglichen  Hof-   und  Landesbibliothek   in  Karlsruhe 


Ritas,  D.  St.   Bernarduskirche  zu  Rastatt  u.  ihre  Grabdenkmale:  StMBCO.  12,  S.  121/2. 

—  97)  X  O.  Ringholz,  D.  Bernhards*:  irche  zu  Rastatt:  ib.  S.  880/2.  (Berichtigt  Klaus.) 
~  9S)  X  [A.  Krieger],  Chronik  d.  Haupt-  u.  Residenzstadt  Karlsruhe  für  d.  Jahr  1890. 
6.  Jg.  Im  Auftrag  d.  städt.  Archivkommission  bearbeitet.  Karlsruhe,  Macklot.  120  S.  — 
99)  XL.  Feigen  butz,  Kurzer  Abrifs  d.  Gesch.  d.  Stadt  Bretten  mit  d.  Stammtafel  d. 
letzten  Kraichgaragrafen.  Bühl,  Konkordia.  1889.  68  S.  —  100)  X  id.,  D.  Amtsbezirk 
Bretten,  beschrieben  für  d.  Unterricht  in  d.  Heimatskunde  in  unsern  Volksschulen.  Aus- 
gabe fir  Bauerbach,  GSlshausen  u.  Rinklingen.  Buhl,  Konkordia.  86  S. —  101)  X  id., 
I>.  Amtsbezirk  Bruchsal,  beschrieben  für  d.  Unterricht  in  d.  Heimatakunde  in  unsern  Volks- 
schulen.   Ausgabe  für  Hambrücken  u.  Neudorf.     Wiesenthal,   Druckerei  St.  Martha.    50  S. 

—  103)  H.  Seubert,  Mannheim  vor  150  Jahren:  Sammlung  v.  Vortragen,  geh.  im  Mann- 
heimer Altt.-Ver.  3.  Serie.  Mannheim,  Löffler.  86  S.  —  103)  i  <*.,  Mannheims  erste  Blüte- 
zeit unter  Karl  Theodor:  ib.  46  S.  —  104)  K.  Christ,  D.  Dorf  Mannheim  u.  d.  Rechte 
L  P&lzgrafen  an  Wald,  Wasser  u.  Waide  d.  Umgegend:  ib.  64  S.  —  105)  Einwohner- 
rerzeichnia  <L  Stadt  Heidelberg  v.  J.  1588,  hsg.  u.  erläutert  v.  A.  Mays  u.  K.  Christ: 
XAGHeidelberg  1,  S.  193—256.  (Noch  nicht  abgeschlossen  JBG.  13.)  —  106)  X  X  M. 
Haffs chmid,  Beiträge  z.  Gesch.  d.  Cistercienserabtei  SchSnau  bei  Heidelberg:  ZGORh. 
XF.  6,  3.  415 — 49.  (Noch  nicht  abgeschlossen.)  —  107)  X  Th.  Schön,  D.  verschiedenen 
Familien  v.  Ow,  ▼.  Au,  v.  Anw,  v.  Ouw,  r.  Aw,  v.  Owen:  VHSG.  18/9.  (Bd.  18,  S.  280—90; 
19.  S.  24/7,  480  bad.  Familien  betr.)  —  108)  X  H.  Freih.  v.  Massenbach,  Gesch.  d. 
rtiehsunmittelbaran  Herren  u.  d.  kurpffclzischen  Lehens  v.  Massenbach  1140  — 1806.  Als 
Ms.  gedr.  Stuttgart,  Kohlhammer.  VIII,  416  S.  1  Karte.  (§  26.)  —  109)  X  R.v.Höfken, 
Z.  BrakUmtenkunde  Süddeutschlaods  VI:  ABrakteatenkunde  2,  S.  104—19.  (Konstanz  u. 
Überlingen  mehrfach  vertreten.)  —  110)  G.  A.  Seyler,  Hans  Ingerams  Wappenbuch: 
DtHerold  22,  S.  50/4.  6  Tfln.  (Ingeram  Knecht  d.  Gesellschaft  z.  Esel  [d.  Kraichgauischen 
Ritterschaft]  1459.)  —  111)  M.  J.  Neud egger,  Gesch.  d.  pfalz-bayerischen  Archive  d. 
Wittelabacher.  1.  D.  Knrarchiv  d.  Pfalz  zu  Heidelberg  u.  Mannheim.  2.  Tl.  Tradition  u. 
Ge*ch.  in  u.  aufaer  d.  Kanzlei  als  Mitursachen  d.  qualifizierten  Archiv  Verwaltung:  ArchivZ. 
KF.  2,  S.  289 — 373.  —  112)  Enrico  Stevenson,  Inventario  dei  libri  stampati  palatino- 
ratieani  edito  per  ordine  di  S.  S.  Leone  XIII.  P.  M.  Vol.  II,  parte  II.  (=  Bibliotheca 
tpostolica  vaticana  iussu  Leonis  P.  M.  descripta.)  Roma,  tipogr.  Vaticana.  4°.  400  S.  — 
11$)  B.  Erdmaunsdoerffer,  Z.  Gesch.  d.  Heidelberger  Bibliotheca  Palatina:  Neue  Heidel- 
berger Job.  1,  S-  349 — 51.  —  H4)  H.  Omont,  Lettre  de  Leone  Allacio  relative  au 
traesport  a  Rome  de  la  bibliotheque  de  Heidelberg:  CBIBibl.  8,  S.  123/4.  —  115)  X  Mazzi. 


11,144  §  27.    Baden.    Müller  u.  Albert. 

hat  Brambach116)  beschrieben;  dieselbe  besteht  aus  2  Abteilungen,  wovon 
die  erste  diejenigen  Mss.  enthält,  welche  sich  die  Markgrafen  und  Grofs- 
herzoge  für  ihre  Bibliotheken  unmittelbar  erworben  haben,  die  zweite  den 
aus  andern,  namentlich  klösterlichen  Büchereien  des  Landes  stammenden 
Bestand  umfafst. 

Erziehung111)  und  Unterricht  Universitäten  und  Schulen. 
Die  von  Thorbecke138)im  Auftrage  der  Badischen  historischen  Kommission 
herausgegebenen  Statuten  (Reformationen)  der  Heidelberger  Hochschule  ge- 
währen ein  Bild  der  mannigfaltigen  Umgestaltungen  der  Ruperto-Carolina 
vom  Anfange  des  16.  bis  zum  Ende  des  18.  Jh.  Der  stattliche  Band  be- 
handelt, ausgehend  von  der  Reformation  Ottheinrichs  vom  19.  Dez.  1558,  die 
in  ihrem  ganzen  Umfange  abgedruckt  ist,  die  späteren  Ordnungen  so,  dafs 
jede  mit  der  ihr  zeitlich  unmittelbar  vorausgehenden  verglichen  und  die  sich 
ergebenden  Abweichungen  verzeichnet  werden.  6 mal  hat  die  Schöpfung 
Ruprechts  I.  neue  Gesetze  erhalten  in  dieser  Zeit  und  wurde  abwechselnd 
vom  Scholasticismus,  Humanismus  und  der  religiösen  Reform  in  Bann  ge- 
nommen, bis  schliefslich  die  Gewalt  des  Landesherrn  der  einst  so  mächtigen 
Körperschaft  die  Wege  wies.  In  einem  Aufsatze  der  'Neuen  Heidelberger 
Jahrbücher'  schildert  Hartfelder110)  die  Verehrung  der  heiligen  Katharina 
von  Alexandrien  als  Patronin  der  Artistenfakultät  an  der  Heidelberger  Uni- 
versität, wie  solche  in  Beispielen  der  redenden  wie  bildenden  Künste  besonders 
in  der  zweiten  Hälfte  des  15.  und  ersten  des  16.  Jh.  ihren  lebhaften  Aus- 
druck fand.120,121)  —  Für  die  Geschichte  einer  Reihe  von  Mittelschulen 
liegen  in  Programm-Beilagen  Einzelschriften  vor.122"127) 

Litteratur-  und  Gelehrtengeschichte.  Biographie.  Anknüpfend 
an  Scherers  Geschichte  der  deutschen  Litteratur  im  11.  und  12.  Jh.  ver- 
wertet Meier128)  das  seit  dem  Erscheinen  derselben  neu  gewonnene  Material 
zur   Aufhellung   der   sprach-  und   litteraturgeschichtlichen  Verhältnisse   der 


Leone  Allacci  et  la  Palatina  di  Heidelberg:  Propugn.  Fase.  21.  (Nicht  gesehen.)  —  116) 
W.  Brambach,  D.  Hss.  d.  grofsh.  bad.  Hof-  u.  Landesbibliothek  in  Karlsruhe.  I.  Gesch. 
u.  Bestand  d.  Sammlung.  Karlsruhe,  Groos.  25  8.  (Beilage  I:  Hermann  v.  d.  Hardt  in  s. 
Briefen  u.  Beziehungen  z.  braunschw.  Hofe,  zu  Spener,  Francke  u.  d.  Pietismus  v.  Ferd. 
Lamey.  44  S.)  —  117)  Fr.  Schmidt,  Z.  Gesch.  d.  Erziehung  u.  d.  Unterrichts  im  wittels- 
bachischen  Regentenhause;  kurpfälzisohe,  neuburgische  u.  sulzbachische  Linie:  MGes.  f.  dtsch. 
Erziehungs-  u.  Schulgeech.  1,  S.  17 — 81.  —  118)  A.  Thorbeck e ,  Statuten  u.  Reformationen 

d.  Universität  Heidelberg  v.  16./18.  Jh.,  hsg.  v.  d.  Bad.  hist.  Kommission.  Leipzig,  Duncker& 
Humblot.  4°.  XXVI,  383  S.  —  119)  K.  Hartfelder,  D.  Katharinenfest  d.  Heidel- 
berger Artistenfakultät.  E.  Beitrag  z.  innern  Gesch.  d.  MAlichen  Fakultäten :  Neue  Heidel- 
berger Jbb.  1,  S.  52—71.  —  120)  X  G.  Wolf,  Z.  Gesch.  d.  Universität  Freiburg:  AZgB. 
No.  194/5.  —  121)  X  Leop.  Kist,  Studium  u.  Studentenleben  vor  40  bis  60  Jahren  u. 

e.  schwere  Prüfung  nach  absolviertem  Universitäts-Studium.  E.  Beitrag  z.  Kulturgesch.  d. 
19.  Jh.  Innsbruck,  Vereinsbuchhandlung.  VII,  587  S.  (Nicht  gesehen.)  —  122)  X  W. 
Hohler,  Gesch.  d.  Realgymnasiums  zu  Ettenheim.  E.  Festschrift  z.  Feier  d.  60j.  Bestehens 
d.  Anstalt.  Ettenheim,  Leibold.  50  S.  (Progr.  No.  609.)  —  125)  X  Ad.  Heuser,  Aus 
d.  Schulgesch.  Mannheims.  Mannheim,  Wendung,  Haas  &  Cie.  81  S.  —  124)  X  Heinr. 
Schneider,  Z.  Gesch.  d.  Gymnasiums  Pforzheim  in  seinem  ersten  Jahrzehnt  1880 — 90. 
Pforzheim,  WeindeL  4°.  89  S.  (Progr.  No.  605.)  —  125)  X  B.  Ziegler,  Z.  Gesch.  d. 
Schulwesens  in  d.  ehemal.  freien  Reichsstadt  Überlingen.  Überlingen,  Feyel.  4°.  23  S. 
(Progr.  No.  618.)  —  126)  X  Jak.  Hoff  mann,  Chronik  u.  Schulgesch.  d.  ehemaligen 
Benediktiner-Abtei  Schwarzaoh.  Probeausg.  z.  Bespr.  in  Konferenzen.  Nach  Beiträgen  t. 
Kollegen  in  ehemals  äbtischen  Gebieten.  Bühl,  Konkordia.  38  S.  —  127)  X  H.  Willareth, 
Über  d.  Entwiokelung  d.  Taubstummen-Bildungswesens  im  Grofsherzogtum  Baden.  Tauber- 
bischofsheim, Lang.  89  S.  —  128)  John  Meier,  Studien  z.  Sprach-  u.  Litte  rata  rgesch. 
d.  Rheinlande  I:  BGDS.   16,  S.  64—114.    (Der  1.  Tl.  auch  als  Habil-Schr.    Halle.    51  S. 


§  27.    Bades.    Müller  u.  Albert.  11,145 

Landstriche  um  den  Rhein  von  Strafsburg  bis  Köln,  sowie  in  Nassau  und 
Hessen.  Ausgehend  von  der  Darstellung  der  Sprachgrenzen  nnd  der  Besiede- 
longsgeschichte  dieses  Gebietes  zeigt  er,  dafs  alle  Arten  und  Zweige  der  Litte- 
rator  in  jener  Zeit  in  den  Rheinlanden  vertreten  und  diese  in  allen  Punkten 
dem  Übrigen  Deutschland  weit  voraus  waren  und  dafs  die  neuen  Richtungen  und 
Bestrebungen  der  von  Westen  beeinflufsten  Kultur  auf  ihrem  Fluge  durch 
Deutschland  zuerst  hier  verweilten,  ehe  sie,  zum  Teil  umgestaltet,  den  weitern 
Zog  nach  Süden  und  Osten  antraten.1*9"180)  —  Ein  Aufsatz  Holsteins186) 
bietet  wertvolles  Quellenmaterial  für  die  Litteratur-  und  Gelehrtengeschichte 
des  obern  Rheinthals  am  Ende  des  MA.187'188)  —  Mit  Hülfe  des  Urkk.buchs 
der  Universität  Heidelberg  von  Winkelmann  und  der  Matrikel  von  Töpke 
sowie  anderer,  bisher  unbekannter  Schriftstücke,  schildert  Hart  fei  der189) 
eine  Reihe  von  Männern,  die  sich  am  Ausgange  des  MA.  durch  tüchtiges 
Wissen,  viele  auch  durch  ein  streng  sittliches  Leben  und  ehrenwerten  Charakter 
in  Heidelberg  hervorgethan  haben.  1*°-1*1)  —  Szamatölski  u*)  glaubt 
in  seinen  Untersuchungen  über  Huttens  deutsche  Schriften  u.  a.  in  einer 
deutschen  Invektive  Huttens  gegen  Kurfürst  Ludwig  von  der  Pfalz  die  letzte, 
bisher  für  verloren  gehaltene  Schrift  desselben,  den  libellus  in  tyrannos 
wieder  aufgefunden  zu  haben.  —  Über  einen  bisher  wenig  bekannten  Pfälzer 
Theologen,  Franciscus  Junius  den  Altern  hat  Cuno148)  mit  Benutzung  zahl- 
reicher Archive  und  Bibliotheken  ein  umfangreiches  Buch  geschrieben  und 
eingehend  auch  jene  Zeit  von  25  Jahren  geschildert,  während  welcher  Junius 
als  Prediger  der  evangelischen  Wallonengemeinde  in  Schönau,  Neustadt  und 
St.  Lambrecht  und  später  bis  1592  als  Universitätsprofessor  in  Heidelberg 
wirkte. 1  **• 1 4  •)  —  Als  Ergänzung  zu  Straufs'  Vorstudie  einer  Klopstockbiographie 
(in  der  HZ.  1859)  hat  Obser1*6)  aus  dem  Karlsruher  Archiv  mancherlei  neues 
Material  über  die  Beziehungen  des  Dichters  zu  dem  Markgrafen  Karl  Friedrich 
ans  Licht  gestellt.  —  Eine  kleine  Schrift  Fun cks  147)  über  das  Verhältnis 


i  B1L)  —  lfcfj — SO)  XO.  Behaghel,  Zu  Hans  v.  Bühel:  Germania  86,  S.  241/6.  (H. 
r.  B.  wahrscheinlich  aas  e.  Miniaterialenfamüie  v.  Niederbuhl  bei  Rastatt.)  —  131)  X  A. 
Bartseh,  Bruehattteke  e.  Hs.  d.  Königstochter  Hans  d.  Bilhelers:  ib.  S.  246—57.  — 
132)  X  L.  Weiland,  D.  Baseler  Nachrichten  d.  Chronik  d.  Mathias  r.  Neuenbürg: 
AbhGWGattingen  37.  4°.  47  S.  (Exkurs  zu  d.  Beitrr.  z.  Kenntnis  4<  litt.  Thatigkeit  d.  M.  v.  N. 
(j  17].)  —  1SS)  X  id.  D.  Wiener  Hss.  d.  Chronik  d.  Mathias  v.  Neuenburg:  ib.  4°. 
59  9.  (§  17.)  —  134)  X  AI.  Schulte,  Zu  Mathias  ▼.  Neuenburg:  ZGORh.  NF.  6, 
&  496—617.  (§  17.)  —  185)  X  Th.  Wiehert,  Z.  oberrhein.  Historiographie  d.  14.  Jh.: 
DZG.  6,  9.  90/2.  (§  17.)  —  lg()  H.  Holstein,  Ungedruckte  Gedichte  oberrhein.  Huma- 
ciiten:  ZVglLittG&RenaiasLitt.  NF.  4,  Heft  5  u.  6.  —  137)  X  id.,  Z.  Biographie  Jakob 
Wimpfetinga:  ib.  8.  227—52.  (Regesten,  Wünpfelings  Aufenthalt  in  Heidelberg  1469—88 
h.  1498—1501  betr.)  —  188)  X  J.  Neff,  üdalricus  Zasius.  E.  Beitrag  z.  Gesch.  d. 
Hmnanienma  am  Oberrhein.  2  Tl.  Freiburg  i.  Br.,  Lehmann.  4°.  85  S.  (Progr.  d.  Gymn. 
Freib.  [No.  597],  [JBG.  18].)  —  189)  K.  Hartf eider,  Z.  Gelehrtengesch.  Heidelbergs 
m  Ende  d.  MA.:  ZGORh.  NF.  6,  S.  141—71.  —  140)  X  Geiger,  Ungedruoktes 
tod  und  aber  Reuchlin:  ZVglLittG&RenaissLitt.  NF.  4,  S.  154—157,  217—26.  — 
141)  X  P.  Beek,  £.  Brief  Reuchlins  in  seinem  litterar.  Handel  gegen  Pfefferkorn,  Hoog- 
itraten  n.  Gen.:  DASchwaben  8,  S.  48/4.  —  142)  3.  Ssamatrflski,  Ulrichs  v.  Hütten 
Ifeuteche  Schriften.  Untersuchungen  nebst  e.  Nachlese:  Quell,  u.  Forsch,  z.  Sprach-  u.  Kultur- 
«vch.  d.  gerat.  Völker  Heft  67.  —  148)  Fr.  W.  Cuno,  Franciscus  Junius  d.  Ältere,  Pro* 
fotor  d.  Theologie  u.  Pastor  (1545—1602).  Sein  Leben  u.  Wirken,  seine  Schriften  u.  Briefe. 
Amsterdam,  Scheffer.  IX,  416  S.  —  144)  XK.Amersbach,  Aberglaube,  Sage  u.  Märchen 
bei  Grinunelshausen.  1.  Tl.  Baden-B.,  Kölblin.  4°.  82  S.  (Progr.-Beil.  d.  Gymn.  Baden-B. 
[5o.  598].)  —  145)  X  G.  Frank,  D.  Wertheimer  Bibelübersetzung  vor  d.  Reichshofrat  in 
Wies:  ZKG.  12,  S.  279—802.  (Betrifft  den  gegen  d.  Wertheimer  Bibelübersetzer  Schmidt 
1 736,8   vor   d.  Reichehofrat  eingeleiteten   Prosess.)  —    146)  K-  Obs  er,   Klopstocks  Be- 

Jakrseaertehte  der  OeschiehtreiMensehaft    1801.    II.  10 


11,146  §  27.    Baden.    Müller  u.  Albert. 

desselben  Markgrafen  zu  Lavater  gewährt  einen  dankenswerten  Einblick  in 
die  religiöse  Anschauungs-  und  Denkweise  Karl  Friedrichs  sowie  in  den 
Einflufs  des  Züricher  Predigers  auf  denselben.1*8"161)  —  Das  grofse  bio- 
graphische Werk  v.  Weechs1*8)  ist  nach  10 j.  Pause  in  diesem  Jahre  mit 
einem  vierten  Teile  bereichert  worden,  der  sich  die  Würdigung  von  etwa 
200  seit  1880  aus  dem  Leben  geschiedenen  hervorragenden  und  verdienten 
Männern  Badens  in  ihrem  Wesen  und  Wirken  zur  Aufgabe  gesetzt  hat.  Eb 
sind  wie  bei  den  früheren  Bänden  Originalartikel  neben  zahlreichen,  aus 
Zeitungen  entnommenen  Nekrologen;  der  leitende  Grundsatz  des  Heraus- 
gebers: gerechte  Verteilung  von  Licht  und  Schatten  bei  Beurteilung  aller 
der  für  Kirche,  Staat  und  öffentliches  Gemeinwohl  thätig  gewesenen  Badener 
ist  auch  in  diesem  Teile  durchgeführt. 

Wirtschafte-  und  Rechtsgeschichte,  Eine  Schrift  Krutinas1*') 
gewährt  ein  Bild  und  auf  Grund  zahlreicher  und  möglichst  genauer  statistischer 
Zahlen  zugleich  einen  Nachweis  über  die  forstwirtschaftlichen  Verhältnisse 
Badens  in  einem  Zeitraum  von  12  Jahren.  15*,16ft)  —  Ein  Aufsatz  Maurers1*6) 
macht  uns  mit  dem  Waldkircher  Stadtrecht  vom  Jahre  1587  bekannt;  ein 
zweiter157)  behandelt  die  Verfassungsumwälzung  in  der  Stadt  Freiburg  vom 
Jahre  1388. 168-169) 

Kunstgeschichte.  Die  Fortsetzung  von  Mones1*0)  breit  ange- 
legter Beschreibung  der  Kunstwerke  Badens  bringt  den  Schlafs  einer  Ober- 
sicht der  Kunstformen  und  Ideen,  welche  den  Kunstwerken  im  Linzgau  zu 
Grunde  liegen,  und  behandelt  die  bildenden  Künste  im  Dienste  der  Kirche,  des 
Priesters  und  der  individuellen  Andacht.161"165)  —  Roder iee)  beschreibt 


Ziehungen  z.  Karlsruher  Hofe:  ZGORh.  NF.  6,  S.  285—62.  —  147)  H.  Funck,  J.  K 
Lavater  n.  d.  Markgraf  Karl  Friedrich  v.  Baden.  Freibarg  i./Br.,  Mohr.  68  S.  |[Haag: 
AZgB.  No.  289;  LCB1.  (1891),  No.  85;  Heyck:  HZ.  68,  S.  120/1.])  —  148)  X  £.  Kilian, 
Dalbergs  Buhnenbearbeitungen  d.  Kaufmanns  v.  Venedig  u.  Coriolans :  JbDtShakespeareG.  26, 
S.  4—25.  —  149)  X  id.,  E.  Karlsruher  Ha.  d.  ersten  Goethesehen  Buhnenbearbeitung  d. 
Götz:  AZgB.  No.  261.  —  150)  X  M.  Koch,  Arnim,  Klemens  u.  Bettina  Brentano,  J.  Görres. 
1.  u.  2.  Tl.:  Deutsche  Nat.-Litt.  (hrsg.  r.  Kürschner)  161/2.  (Ausfuhrt.  Einleitung,  d. 
geistige  Leben  in  Heidelberg  [1803  ff.]  betr.)  —  151)  X  F.  Willomitzer,  D.  Sprache 
u.  d.  Technik  d.  Darstellung  in  Joh.  P.  Hebels  rhein.  Hausfreund.  BeiL  z.  20.  Jahresber. 
d.  Oberrealschule  in  Wien  (II).  85  S.  —  152)  F.  ▼.  Weeeh,  Badische  Biographieen. 
4.  Tl.  Karlsruhe,  Braun.  VIII,  555  S.  —  158)  F.  Krutina,  D.  badische  Forstrerwaltung 
u.  ihre  Ergebnisse  in  d.  Jahren  1878 — 89.  Karlsruhe,  Braun.  Till,  158  S.  ([Fisch  bach: 
AZgB.  No.  242.]|  —  154)  XX  Eberh.  Gothein,  Wirtschaftagesch.  d.  Schwarzwaldes  u. 
d.  angrenzenden  Landschaften,  hrsg.  v.  d.  Bad.  hist.  Kommisaion.  Strafsburg,  Trübner.  Lie- 
ferung 1/7.  (Abschlufs  d.  1.  Bandes  1892,  s.  nächsten  Jg.)  —  155)  X  Darstellg.  der  i.  Gr. 
Baden  u.  d.  angrenzenden  Landern  durch  d.  bad.  Staatsbahnverwaltg.,  sowie  der  L  Gr.  durch 
andere  Verwaltungen  betrieb.  Eisenbahnen  nach  d.  Stande  r.  lOj.  Perioden  1840 — 90.  Karls- 
ruhe, Müller.  8  S.,  6  Tfln.  —  156)  H.  Maurer,  D.  Waldkircher  Stadtrecht  v.  J.  1587: 
ZGesGFreiburg  10,  S.  1 — 89.  —  157)  id.,  D.  Verfassungsumwälzung  in  d.  Stadt  Freiburg 
i./Br.  im  J.  1888:  ib.  S.  41—56.  —  158)  Kolmar  Schaube,  Z.  Erklärung  d.  Crk.  ▼. 
J.  1100,  betreffend  d.  Marktgründung  in  Radolfzell:  ZGORh.  NF.  6,  S.  296—800.  (JBG. 
18,  §  27107.)  —  159)  F.  Wielandt,  D.  Rechtsprechung  d.  grofsh.  bad.  VerwaltungagerichU- 
hofes  1864—90,  namens  dieses  Gerichtshofes  herausgeg.  Karlsruhe,  Braun.  X,  748  S.  — 
160)  Fr.  Mone,  D.  bildenden  Künste  im  Grofsh.  Baden  ehemals  u.  jetzt.  Topographie  d. 
Kunstwerke  u.  Museographie  i.  Baden  mit  Berücksichtigg.  d.  Militärarchitektur.  Bd.1.  (Topogr. 
in  d.  Kreisen  Konstanz,  Villingen,  Waldshut  u.  i.  Hohenzollersehen),  H.  6  (1890),  S.  417—96. 
Selbstverlag.  (Bd.  14,  Heft  1  siehe  oben  N.  54.)  —  161)  X  Marc.  Rosen  borg,  Rauchfässer 
in  Baden:  Kunstgewerbeblatt  NF.  8,  S.  17—20.  —  162)XDetzel,  Alte  Glasmalereien  am 
Bodensee  u.  seiner  Umgebung.  Vortrag:  SVGBodensee  20,  S.  52—69.  —  168)  X  Probst, 
Über  d.  Bodenseesohule:  ib.  S.  114 — 24.  —  164)  X  J.  Näher,  D.  Baudenkmäler  d.  unteren 
Neckargegend  und  des  Odenwaldes.     Aufnahme,  Autographie  u.  Beschreibung.    Heidelberg, 


§  27.    Baden.    Müller  u.  Albert.  11,147 

die  unlängst  im  Innern  des  Langhauses  der  Kirche  zu  Grüningen  aufge- 
fundenen Malereien,  die  aus  dem  Ende  des  13.  oder  der  ersten  Hälfte  des 
14.  Jh.  stammen  and  gleich  den  Armenbibeln  bestimmt  waren,  mit  ihrer 
tiefsinnigen  Symbolik  dem  Volke  eine  fortwährende  stille  Predigt  zu  sein, 167"1 7S) 
—  Dem  ungefähr  um  dieselbe  Zeit  in  der  Schlofskapelle  zu  Obergrombach 
entdeckten  Cyklus  von  Wandgemälden  mit  Scenen  der  Passion,  von  Heiligen- 
martyrien und  des  jüngsten  Gerichts  aus  den  Jahren  1459 — 65  hat  Lübke 178) 
eine  eingehende  Beschreibung  gewidmet.  —  Ein  an  mannigfaltigen  Aufschlüssen 
reiches  Bild  über  die  Geschichte  der  Erbauung  des  Heidelberger  Schlosses 
namentlich  für  die  älteren  Zeiten  bietet  ein  dem  Gegenstande  entsprechend 
prachtvoll  ausgestattetes  und  mit  einem  umfangreichen  Atlas  versehenes  Werk 
von  Koch  nnd  Seitz.17*)  Als  endgültig  abgeschlossen  kann  jedoch  die 
Baugeschichte  des  Schlosses,  da  das  gesamte  archivalische  Material  noch 
immer  nicht  beisammen  ist,  noch  nicht  betrachtet  werden.176"177) 

Kulturgeschichte.11*'™*)  Der  in  einer  interessanten  Schrift  Hans- 
jakobs18*) versuchte  Beweis,  dafs  die  Erfindung  des  Pulvers  für  einen 
Mönch  des  alten  Franziskanerklosters  zu  Freiburg  Konstantin,  bezw.  Berthold 
Angelisen,  mit  Recht  in  Anspruch  genommen  worden,  kann  nicht  als  über- 
zeugend nnd  stichhaltig  gelten,  zumal  der  Name  Angelisen  erst  für  das  17.  Jh. 
in  Freibarg  nachweisbar  ist.  —  Ein  getreues  und  lebendiges  Bild  vom  Hof- 
leben vor  300  Jahren  gewährt  Gefslers184)  Bearbeitung  einer  Schilderung 
der  Hochzeit  der  Rheingräfin  Franziska  mit  dem  Grafen  Johann  Georg  von  Hohen- 
zollern  aus  der  Feder  eines  Augenzeugen,  des  Baseler  Arztes  Felix  Platter. 


Tb,  Groo«.  Heft  1/4:  80  S.,  82  Tfln.  —  165)  X  Muscographie  Baden:  WZ.  10,  S.  886/9.  — 
IM)  Ch.  Boder,  D.  Pfarrkirche  zu  Grüningen  u.  d.  neulich  in  derselben  entdeckten  alten 
Wandgemälde:  ZGORh.  NF.  6,  8.  686—48.  (2  Tfln.)  —  167)  X  Piper,  Über  d.  Burg- 
rette  im  Vereinigebiet,  besonders  d.  Raine  Alt-Bodman.  Vortrag :  SVGBodeneee  20,  S.  81  — 48. 
—  168)  X  D.  Glasgemllde-  n.  Kunstsammlung  d.  Herren  C.  u.  P.  N.  Vincent  in  Konstant. 
1890.  4°.  XXm,  104  S.  (Katalog,  betr.  viele  Gegenstände  aus  d.  Besitz  d.  Bischöfe  v. 
Konstanz.)  —  169—70)  X  F.  G.  Hann,  Aus  d.  Kunsteehfttsen  d.  Benediktinerstiftes  St. 
Paul  im  Ltwantthale.  I.  E.  Sakramentar  aus  d.  11.  Jh.:  Carinthia  1.  MGVK&rnten  Jg.  81, 
8.  33  ff.,  70  ff.  (Sakramentar  aus  d.  Abtei  St.  Blasien.)  —  171)  X  A.  Poinsignon, 
D.  Toten  tanz  in  d.  St.  Michaelskapelle  auf  d.  alten  Friedhof  au  Freiburg  i./B.  14  Abb.  mit 
erläuterndem  Text,  hrsg.  v.  Breisgau-Verein  'Schau-in's-Land'.  Freiburg,  Herder.  M.  1. 
Zuerst:  Schau-in's-Land  16,  S.  1  ff.)  —  172)  X  B.  Fester,  Z.  Baugesch.  d.  Domini- 
ktaerinnenklosters  in  Pforzheim;  ZGORh.  NF.  6,  S.  819—20.  —  173)  W.  Lübke,  D. 
Wandgemälde  in  d.  Schlofskapelle  tu  Obergrombach:  ib.  S.  82—97.  —  174)  J*  Koch  u. 
Fr.  Seits,  D.  Heidelberger  Schlofs.  Hit  Genehmigg.  d.  gr.-bad.  Min.  d.  Finanzen  hrsg.  Atlas. 
Darmstadt,  Bergstrtsscr.  gr.-2*.  Text  1.  u.  2.  Abt.:  V,  184  S.  mit  88  Abb.;  60  Tfln.  in 
Atlas.  ([Schulte:  ZGORh.  NF.  6,  S.  522;  LCB1.  (1891),  Sp.  726/7.]|  —  175)  X  A.  ▼. 
Oeehelhfcuser,  D.  Heidelberger  Schlofs.  Bau-  u.  kunstgeschichtlicher  Führer.  Heidelberg, 
Siebert.  164  8.,  IUustr.  —  176)  X  J.  Näher,  D.  Rekonstruktion  d.  Cisterzienserklosters 
Sehöuau  b.  Heidelberg.    Aufnahmen.    2  Tfln.     (Vgl.  Heidelb.  Familienbll*  No.  34,  98.)  — 

177)  X  Wilib.  Nagel,  Fondamen  tum  authore  Johanne  Buchnero:  MhMuaikG.  28,  S.  71—109. 
Gegen  d.  Identität  v.  Hans  Buchner  u.  Mag.  Hans  v.  Konstanz.    [JBG.  18,  §  27  U5.])  — 

178)  X  J.  Stöckle,  Schwettinger  Sagen.  D.  Schlüsselmadame  u.  d.  Pfingstrosenfest: 
BadSchulZg.  No.  20/1.  —  179)  X  Th.  Martin,  Trachten  am  Bodensee:  SVGBodensee  20, 
•S.  104—13.  —  186)  X  H.  Hansjakob,  Schneeballen.   Heidelberg,  Weifs.  1892.  VIT,  212  S. 

Schilderungen  d.  Bauernlebens  in  d.  Ortenau.)  —  181)  L.  Löwenstein,  D.  Prozefs  Eisen- 
menger: MWJ.  S.  209 — 40.  (Eisenmenger,  kurpffelz.  Kanzleibeamter  u.  Prof.  d.  oriental. 
Sprachen,  Vf.  d.  'Entdeckten  Judentums'  1699 ff.)  —  182)  X  G.  Wolf,  Kleine  hist. 
Schriften.  Wien,  Holder.  1892.  (No.  9:  2  Prozesse  [Prozefs  Eisenmenger  u.  Prozefs  Meisel].) 
—  188)  H.  Hanajakob,  D.  schwarze  Berthold  d.  Erfinder  d.  Schiefspulvers  u.  d.  Feuer- 
waffen. K  kritische  Untersuchung.  Freiburg  i./Br.,  Herder.  VI,  91  8.  [[Sohulte:  ZGORh. 
CT.  6,  &  525.JI  --  184)  A.  Gefsler,  Felix  Platters  Schilderung  d.  Reise  d.  Markgrafen 

10* 


11,148  §  29.    Mittelrhein  u.  Heuen.    Otto. 

§  29. 

Mittelrhein  und  Hessen. 

F.  Otto. 

(Verwandtes  in  anderen  §5  s.  'Handbnoh'  S.  41.) 

Litteratiurnachwetse*1'*)  Museographie*'**)  Prähiatorie-,1*'**} 
vgl.  auch  No.  34.  Biographieen  der  ADB.,  Fortsetzung  des  Bachstabens 
S  von  Scheller  an  bis  Schwabe  in  Bd.  31,  32  und  33. 

Römerzeit.  Ausgrabungen  und  Funde.  Bei  Echzell ,4)  wurde 
Mauerwerk  eines  mit  Heizvorrichtung  versehenen  Gebäudes  blofsgelegt ;  die 
Pfeilerchen  trugen  den  Stempel  der  22.  Legion.  Anderes  Mauerwerk  in  der 
Nähe  kann  dem  hier  vermuteten  Limes-Kastell  angehört  haben.  —  Plan- 
mäfsige  Ausgrabungen  auf  dem  Weiler  Berge  bei  Dortelweil 86)  in  der  Nähe 
von  Frankfurt  ergaben,   dafs  hier   eine  gröfsere   ländliche  Ansiedlung   mit 


Georg  Friedrieh  zu  Baden  u.  Hochberg  nach  Heohingen  z.  Hochzeit  d.  Grafen  Johann  Georg 
r.  Hohenzollern  mit  d.  Wild-  n.  Rheingräfin  Franziska  im  Jahr  1598:  Basler  Jb.  S.  104—46. 
1)  £.  Lohmeyer,  Verzeichnis  neuer  hessischer  Litteratur.  (Jg.  1890,  nebst  Nach- 
trügen zu  1886/9.)  Kassel,  M.  Brannemann.  40  S.  M.  1.  |[Fr.  Seelig:  HessenUnd 
(1891),  S.  235/6.]|  (Sonderabdruck  aus  d.  MVHessG.  [1890],  S.  147— 86.)  —  2)  K.  Acker- 
mann, Bibliotheca  Hassiaca.  Dritter  Nachtrag.  |[Hessenland  (1891),  S.  87/8.]|  —  3)  F- 
Otto,  Neuere  d.  Vereinsgebiet  betreffende  oder  berührende  Litteratur  (Nassau) :  AnnVNassauG.23, 
S.  170/4.  —  4)  Pin  der,  Altertumssammlungen  in  Hessen-Nassau:  Nachr.  üb.  Dtsehe  Alt.- 
Funde  1  (1890),  S.  42/6.  —  5)  Michaelis,  Erwerbungen  <L  deutschen  Universitäts- 
sammlungen:  Marburg:  Archäol.  Anzeiger  (Beibl.  z.  Jb.  arch.  Instit.)  (1890),  S.  18/5.  — 
6)  Erwerbungen  d.  Vereinsmuseums  zu  Giefsen  1890/1:  MOberhessGV.  NF.  8,  S.  145/6. 
(Vgl.  QBllHVHessen  NF.  1,  S.  80.)  — 7)F.  Hettner,  Museographie  über  d.  J.  1890.  (Dann- 
stadt, Frankfurt,  Homburg,  Wiesbaden,  Worms, Mainz,  Birkenfeld,  Trier):  WZ.  10,  S.  389— 405. 

—  8)  id.,  Erwerbungen  d.  Antikensammlungen  in  Deutschland.  VL  D.  westdeutschen 
Sammlungen  (1889 — 90):  Frankfurt,  Wiesbaden,  Worms,  Mainz,  Trier:  Archlol.  Anzeiger 
(Beibl.  z.  Jb.  arch.  Instit.)  (1890),  S.  148—50.  —  9)  (G.  Nick),  Saalburgmuseum  und 
Saalburg:  QBllHVHessen  NF.  1,  S.  27/9.  (Ausführlicher  Bericht  Über  e.  Ausflug  d.  HV.)  — 
10)  A.  v.  Co  hausen,  D.  Erwerbungen  für  d.  Altertums-Museum  zu  Wiesbaden  während 
d.  J.  1890:  AnnVNassauG.  28,  S.  168—70.  —  11)  Wenzel  u.  L.  Lindensehmit, 
Jahresbericht  d.  römisch-germanischen  Central- Museums  zu  Mainz  für  d.  Jahr  1889 — 90: 
Protokolle  d.  Gen.  Vers.  d.  Gesamtvereins  zu  Schwerin  (1890),  S.  1 6—28.  (Vgl.  QBllHVHessen 
NF.  1,  S.  81.  KB1GV.  39,  S.  120.)  —  IS)  Velke,  Jahresbericht  über  d.  Sammlungen 
f.  Wissenschaft  u.  Kunst  zu  Mainz  (J.  1890):  QBllHVHessen  NF.  1,  S.  30.  (Aus  d.  Darmstldter 
Zeitung  (1891),  No.  21,  S.  68.)  —  13)  Jahresbericht  über  d.  Paulus-Museum  zu  Worms 
(1889—90):  ib.  S.  81/2.  (Aus  d.  Verwaltungs-Rechenschaft  d.  Oberbürgermeisters  d.  Stadt 
Worms  für  1889—90,  S.  31.)  —  14)  F.  v.  Gilsa  zu  Gilsa,  Alte  Salzquellen  bei  Reptig 
unweit  Jesberg:  MVHessG.  (1890),  S.  125/6.  (In  d.  Nähe  e.  Urnenfeldea.)  —  15)  ▼. 
Stamford,  Entdeckung  e.  Begräbnisstätte  aus  vorchristlicher  Zeit:  ib.  S.  126/7.  —  16) 
R.  Adamy,  Zwei  Hügelgräber  d.  Vogelsberges.  Mit  in  d.  Text  gedruckten  Abbildungen : 
QBUHVHesBen  NF.   1,  S.  89—45.  —  17)  (Schierstein:    Grabstätten):    KBWZ.  10,  Sp.  26?. 

—  18)  Gräber  d.  Bronzezeit  bei  Mettenheim:  QBllHVHessen  NF.  1,  S.  45/6.  —  19) 
Koehl,  Über  d.  Bronzezeit  bei  Mettenheim:  WZKB1.  10,  Sp.  97 — 102.  (Bronzefunde  s.  auch 
N.  33.)  —  20)  Funde  in  Stadtecken  u.  Wonsheim:  QBllHVHessen  NF.  1,  S.  46.  —  21) 
F.  Kofier,  D.  Burg  bei  Herchenhain  e.  vorgeschichtliche  Zufluchtsstätte:  ib.  S.  57/8.  — 
22)  L<  Lindensehmit,  Bronzefund  aus  d.  Rhein  (Mainz):  KBWZ.  10,  Sp.  67/8.  —  23) 
(B.  Florschütz),  D.  Urbevölkerung  d.  Nassauerländer:  Separatabdruck  aus  d.  Wiesbadener 
Presse  (1891),  No.  35/36.    8  S. 

24)  F.  Kofier,  Römische  Funde  in  Echzell:  QBllHVHessen  NF.  1,  S.  17/18 ;  KBWZ.  10, 
Sp.  66/7.  —  25)  G.  Wo lff  u.  A.  Riese,  Ausgrabung  auf  d.  Weiler  Berge  bei  Dortelweil: 
Didascalia  (1891),  No.  106  (7.  Mai),  S.  422/4.  3  Quartspalten.    (Auch  KBWZ.  10,  Sp.  129—33 


§  29.    Mittairhein  u.  H eisen.    Otto.  II 149 

Wirtschaftsgebäuden  (gröfsere  Villa,  daher  der  zweite  Bestandteil  des  Namens 
Dortelweil;  die  Deutung  des  ersten  Teils  bleibt  noch  ansicher)  bestand;  die 
gefundenen  Überreste  sprechen  für  eine  reichere  Ausstattung  derselben.  Der 
Umstand,  dafs  wenige  Einzelfunde  an  Gefäfsen  u.  dgl.  gemacht  wurden, 
scheint  zu  beweisen,  dafs  die  Besitzung  beim  Herannahen  des  Feindes  von 
den  Bewohnern  ziemlich  vollständig  ausgeräumt  wurde,  das  Fehlen  von  Brand- 
schutt, dafs  sie  nicht  zerstört  wurde ;  die  Eroberer  nahmen  sie  später  selbst 
in  Benutzung,  und  zwar  wurde  sie  königlicher  Besitz  und  war  noch  1300 
reichslehnbar.  In  einer  Inschrift  von  dorther96)  begrüfst  ein  abwesender 
Ehemann  seine  Frau  Mattosa  (Feminin  zum  celtischen  Namen  Matto)  in 
Nachahmung  der  Verse  von  Ovid.  Her.  13,  1;  eine  rohe  Zeichnung  stellt 
einen  Wandrer  und  die  Wiedervereinigung  mit  seiner  Frau  dar.27,28) 

Manches  scheint  darauf  hinzuweisen,  dafs  die  römischen  Funde  zu  Frank- 
furt **)  mit  einem  von  der  14.  Legion  errichteten  Kastell,  welches  auf  dem 
Domhügel  lag,  in  Beziehung  standen ;  die  Kanäle  dienten  zur  Trockenlegung 
der  örtlichkeit;  Strafsen  fährten  nach  ihr  hin. 

Höchst  bedeutsam  sind  die  Ergebnisse  der  Ausgrabungen  bei  Höchst  a/M. 
und  Rödelheim  ;  80-81)  man  fand  zwar  nicht  das  dort  vermutete  Kastell,  wohl 
aber  die  Römerstrafse  und  auf  einer  Fläche  von  500  m  Länge,  und  400  m 
Breite  eine  Reihe  von  zerstörten  Ziegelöfen,  die  erbaut  waren  mit  Ziegeln 
der  14.  und  22.  Legion ;  ein  gut  erhaltener  war  mit  Ziegeln  der  1.  Legion 
adiutrix)  und  der  21.  Legion  (rapax)  aufgeführt  und  stammt  also  aus  dem 
1.  Jh.  Es  wurden  mehr  als  380  Stempel  von  allen  den  Truppenteilen, 
weiche  am  Main  bis  Hanau  und  Wiesbaden  hin  lagen,  hier  erhoben,  wohl 
ein  sicherer  Beweis,  dafs  daselbst  eine  Centralstätte  für  die  Verfertigung  von 
Ziegeln  bestand.  Von  Münzen  wurde  nur  eine  gefunden,  die  früher  bei 
Höchst  erhobenen  gehören  der  Zeit  des  Augustus  oder  dem  3.  und  4.  Jh.  an. 

Wiesbaden**)  bot  einige  Fundstücke  römischen  Ursprungs,  wie  einen 
Ziegel  der  22.  Legion;  die  Inschrift  der  negotiatores  in  Matt,  von  212  ist 
jetzt  in  den  Annalen  des  Ver.  genau  abgedruckt.  Über  andere  Gegenstände 
hat  der  Rheinische  Kurier  im  Laufe  des  Jahres  berichtet;  wir  versparen 
die  Mitteilung,  bis  ein  ausführlicher  Bericht  in  den  AVNassG.  vorliegt. 

Mainz  und  Umgegend.*8"86)  Worms.  Hier  fand  man  u.  a.87)  eine 
Thonmaske,88)  die  Spuren  der  Bemalung  zeigt,  in  der  Nähe  einer  Töpferei.80) 

QBllHVHeeaen  NF.  1,  S.  62/4.)  —  26)  A.  Riese,  Dortelweil  (Rom.  Inschrift):  KBWZ.  10, 
Sp.  161/4.  (QBllHVHessen  NF.  1,  8.  64.)  —  27)  X  id.,  Heddern heimer  Fände:  ib.  Sp.  13/5. 
(Bericht  Ober  d.  Sammlung  d.  H.  Sommer  u.  einige  andere  altere  Fundstücke.)  —  28)  X 
v6.  Wolff),  D.  Ausgrabungen  in  Heddernheim:  ib.  Sp.  15/7.  (Aus  d.  Frkf.  Journ.  1891 
▼.  1*.  Jan.  Kurzer  Bericht  über  d.  Fund  e.  ReliefdarsteUung  d.  Aeon  u.  Klage  über  d. 
Raubbau.)  —  29)  A.  Hammeran,  D.  Römerkastell  zu  Frankfurt.  Mit  e.  Tafel:  A Frank fG. 
3. F.  3,  S.  301  — 11.  —  SO)  E.  G.,  Römische  Funde  bei  Höchst  (a/M.):  Didascalia  No.  278 
(189D,  S.  2007.  (Vgl.  QBllHVHessen  NF.  1,  S.  98/4.)  —  81)  Wolff,  Römische  Aus- 
grabungen in  d.  Umgegend  v.  Höchst-Nied  u.  Röddelheim:  KBWZ.  11  (1892),  Sp.  1—15. 
—  $2)  A.  v.  Co  hausen,  Florschütz  u.  F.  Otto,  Z.  Topographie  d.  alten  Wiesbadens. 
Mit  1  Tfl.:  AnnVNassauG.  28,  S.  149—54.  —  83)  X  Römisohes  Gebäude  zu  Mainz  (Heiz- 
ulagen): QBllHVHessen  NF.  1,  S.  46.  —  84)  X  L.  Lindenschmit,  Bronzefund  im 
Rhein:  ib.  S.  22.  (KBWZ.  10,  Sp.  67/8.  Z.  Teil  La -Ten  e- Typus,  z.  Teil  römisch;  wichtig 
uad  namentlich  50  Stück  Bronzebarren.)  —  85)  X  Fränkischer  Steinsarg  u.  römischer  Grab- 
Kein  zu  Bingen:  ib.  S.  21.  —  86)  X  Münzfande  in  Hahnheim,  Klein- Auheim,  Oberrad: 
ib.  S.  22.  (D.  zu  Hahnheim  bestand  ic  4500  römischen  Münzen,  d.  andern  s.  späteren  Ur- 
sprungs.) —  87)  X  Rom.  Fund  zu  Worms:  ib.  S.  21,  64/5.  (Steinsärge  u.  e.  Bleisarg. 
ßöm.  Brunnen  u.  Thonmaske.)  —  88)  Weckerling,  Worms  (römische  Thonmaske;  mit 
Abbildung):  KBWZ.   10.  Sp.  259—62.  —  89)  X  Fundberichte:  Büttelborn:  QBllHVHessen 


jj  ^50  §  29.    Mittelrhein  u.  Hessen.    Otto. 

Rhein- Mosel- Länder.*0'**)  In  Eh  rang46)  bei  Trier  wurden  im 
Sommer  1890  zwei  zum  Teil  verstümmelte  Gruppen  des  Reiters  und  Giganten 
ans  Tageslicht  gefördert;  die  eine,  aus  Kalkstein  und  86  cm  hoch,  ruhte 
auf  einem  Sockel  von  60  cm  Höhe ;  die  andere,  78  cm  hoch,  aus  Sandstein, 
bildete  ohne  Zweifel  mit  anderen  Fundstücken  aus  Kalkstein,  einem  Vier- 
götteraltar, Gesims  und  zwei  Rosetten,  ein  Ganzes,  während  die  gleichen 
Teile  der  ersten  Gruppe  sich  auf  dem  durchforschten  Gebiete  nicht  vorfanden. 
Der  eine  Reiter  ist  bartlos.  —  Unweit  von  diesem  Platze46)  wurde  ein 
römisches  und  merowingisches  Gräberfeld  untersucht,  welches  in  der  Nähe 
von  zwei  grofsen  schon  früher  bekannten  Grabmonumenten  und  Resten  von 
solchen  liegt.  Die  Ausgrabung  ergab  zunächst  92  Gräber  aus  merowingischer 
Zeit,  welche  wohl,  nach  der  älteren  Namensform  des  Ortes  'Jeringen  zu 
urteilen,  alemannisch  sind;  unter  und  zwischen  denselben  befanden  sieb 
römische  Gräber,  von  denen  32  untersucht  wurden.  Die  Skelette  waren  meist 
zerstört ;  in  eine  vorbeilaufende  römische  Strafse  waren  einige  alemannische 
Gräber  hinein  gebaut.  Diese  waren  teils  Plattengräber,  teils  gemauert,  andere 
enthielten  Sarkophage  oder  Holzladen,  sämtliche  teils  mit,  teils  ohne  Bei- 
gaben. Von  den  römischen  waren  zwei  Brandgräber,  zwei  enthielten  Sarkophage, 
die  meisten  Holzladen.  Endlich  wurde  eine  unterirdische  viereckige  Grab- 
kammer mit  einer  Nische  (die  achte  in  den  Rheinlanden)  entdeckt ;  sie  war 
teils  gewölbt,  teils  flach  gedeckt,  die  Wände  zeigten  Spuren  der  Bemalung. 
Eine  Treppe  führte  zu  einem  Rundbau;  ein  Säulenfragment  und  mehrere 
Quader  lassen  vermuten,  dafs  hier  eine  Säulenstellung  mit  Architrav  anzu- 
nehmen ist,  vielleicht  eine  Art  von  Triclinium  funebre. 

Bei  Kreuznach11)  waren  schon  früher  mehrere  Gräber  geöffnet  worden; 
die  Beigaben  waren  die  gewöhnlichen.  In  einem  Glasgefäfs  befand  sich  ein 
Bleitäfelchen  mit  einer  inkorrekten  lateinischen  Inschrift,  die  Verwünschungen 
gegen  benannte  Personen  ausspricht;  gleichen  Inhalts  ist  eine  zweite  des- 
selben Fundorts  und  wohl  auch  ein  drittes  schwer  zu  entzifferndes.  Sie 
gehören  etwa  dem  2.  Jh.  an.  —  An  einer  alten  Fundstätte  römischer  Reste 
bei  Bitburg48)  kamen  Stücke  einer  Inschrift  vom  Jahre  245  zu  Tage, 
welches  die  älteste  Namensform  des  Ortes  (Bedrenses,  Beda)  und  das  schwer 
zu  deutende  Wort   fara[bu]rem  (vielleicht  =  Reisestationshaus)  enthielten. 

Eingehend  sind  die  Spuren  der  Römer  im  Nahegebiet,*9)  zunächst  die 
Strafsen,  Kastelle  und  Warten  zwischen  der  Nahequelle  und  dem  Siesbach 
behandelt.     Mauerreste   der  sogenannten  Altburg50)  im  Birkenfeldischen 


NF.  1,  S.  93.  —  40)  X  Erklärung  d.  Vorstandes:  JVARh.  90,  S.  188.  (Betrifft  e.  Angeblich 
in  Bertrich  gefundenen  Dolch,  d.  sioh  als  gefälscht  herausgestellt  hat.  JBO.  12,  II, 
245*7.)  —  41)  X  (F.)  Hettner,  Inschrift  (Trier):  KBWZ.  10,  Sp.  185/6.  (D.  oeltiecheo 
Göttin  Icovellauna  gesetzt.)  —  42)  X  H.  V.  Sau  er  Und,  Inschrift  (Trier) :  ib.  Sp.  86/7. 
(Eingemauert  in  d.  Ringmauer  d.  Erzbischofs  Ludolf  (994—1008.)  —  48)  X  A.  Hertzog, 
Römische  Funde  zu  Saarburg:  JVARh.  (1890),  S.  206/7.  (Mauerreste  e.  unterirdischen 
Kammer  mit  Tierknochen  u.  Scherben ;  Münzen  y.  Hadrian  u.  späteren  Kaisern ;  vielleicht 
v.  e.  Gebäude  zu  Jagdzwecken.)  —  44)  X  K.,  Römische  Funde  bei  Heddesdorf:  ib.  89. 
S.  206.  (Mauerwerk,  Tierknochen,  Ziegel  u.  a.,  zwei  Münzen  r.  Hadrian  weisen  auf  e. 
ehemalige  römische  Ansiedhing  hin.)  —  45)  F.  Hettner,  Ehrang  bei  Trier:  zwei  Gruppen 
d.  Reiters  u.  Giganten  u.  e.  Viergötteraltar:  KBWZ.  10,  Sp.  71 — 80.  — -  46)  id.,  Ehrang 
bei  Trier.  (Römischen,  merowingische  Skelettgräber  u.  e.  römische  Grabkammer :  ib.Sp.164 — 202. 
(Tgl.  KBGV.  89,  S.  189.)  —  47)  J*  Klein,  Drei  römische  Bleitäfelchen.  Mit  e.  Tfl. 
Festschrift  z.  50j.  Jubiläum  d.  Ver.  v.  Altertumsfreunden  im  Rheinlande :  JVARh,  (1891), 
S.  129—46.  —  48)  P.  Wallenborn,  Sohn:  Römische  Inschrift  zu  Bitburg:  WZKBL  10, 
Sp.  102/8.  —  49)  F.  Back,  Römische  Spuren  u.  Überreste  im  oberen  Nahegebiete.  L  Oster- 


§  29.    Mittelrhein  n.  Hessen.    Otto.  11,151 

erwiesen  sich  als  Reste  eines  römischen  Kastells,  das  vielleicht  erst  im  4.  Jh. 
zum  Schatz  gegen  die  einbrechenden  Germanen  erbaut  wurde.  Es  scheint, 
dafs  ein  zufällig  entstandener  Brand  die  Holzteile  des  Lagers  angriff,  durch 
die  Glut  die  benachbarten  Steine  verschlackte  und  so  einen  mächtigen  Schlacken- 
wall hervorrief.61) 

Zusammenfassende  Darstellungen.**)  Eine  eingehende, 
nach  dem  jetzigen  Standpunkte  unserer  Kenntnis  abschließende  oder  die  Ein- 
?etzpunkte  zu  neuen  Forschungen  andeutende  Behandlung  (Beschreibung  nebst 
üelen  Abbildungen)  haben  mehrere  Trierer  Altertümer  durch  Hettner58) 
erhalten:  1.  Das  Amphitheater  gehörte  zu  den  einfacheren  Bauwerken  der 
Art  und  ist  etwa  im  2.  Jh.  erbaut ;  die  Arena  war  70,61  m  lang  und  49,20  m 
breit.  Die  Zerstörung  datiert  hauptsächlich  von  den  Mönchen  von  Himmerode 
her,  denen  Erzbischof  Johann  1211  die  Ruine  ais  Baumaterial  überliefe. 
2.  Die  sogenannte  Basilica  verdankt  die  Erhaltung  eines  grofsen  Teiles  ihres 
Mauerwerks  dem  Umstand,  dafs  sie  als  Sitz  der  fränkischen  Burggrafen, 
dann  als  Residenz  der  Erzbischöfe  benutzt  wurde ;  nachdem  sie  in  neuerer 
Zeit  mehrere  Jahre  als  Kaserne  gedient  hatte,  wurde  sie  seit  1846  restauriert 
and  1856  als  evangelische  Kirche  eingeweiht.  Sie  war  ein  Rechteck  (56,20  m 
lang,  27,70  m  breit),  hatte  keine  Säulenstellung,  wohl  aber  Apsis  und  Vor- 
halle, der  Fuüsboden  ruhete  auf  Pfeilerchen  (Heizvorrichtung);  erbaut,  als 
Trier  Kaiserresidenz  war.  In  Bezug  auf  die  Bedeutung  des  Baues  hält 
Hettner  an  der  Möglichkeit  fest,  dafs  sie  wirklich  als  Basilica  diente.  3.  Einzig 
in  seiner  Art  ist  das  Mosaik  des  Monnus,6*'*6)  aus  dem  Saale  (5,69  m  lang 
und  breit  mit  einer  Apsis  im  Westen)  eines  zerstörten  Gebäudes  herrührend. 
Die  Mosaikbilder  sind  auf  einem  Untergrund  von  gelblichem  Kalk  aus 
verschiedenfarbigen  Marmorstückchen  und  Glassteinchen  zusammengesetzt, 
doch  fehlen  manche  ganz  oder  teilweise.  Verschiedene  fein  ausgedachte  und 
genau  ausgeführte  geometrische  Figuren  umrahmen  dieselben.  Um  ein  Acht- 
eck in  der  Mitte  (Homer  und  Kalliope)  reihen  sich  acht  andere  gleich  grofse 
mit  je  einer  Muse  und  einem  Vertreter  ihrer  Kunst ;  zwischen  dem  Mittel- 
bild und  diesen  befinden  sich  acht  kleinere  Quadrate  mit  Brustbildern  oder 
Köpfen  von  Dichtern  und  Prosaikern;  die  Ecken  nehmen  Fünfecke  mit 
allegorischen  Darstellungen  der  Jahreszeiten  ein,  zwischen  ihnen  zwölf  Trapeze 
mit  den  Zeichen  des  Tierkreises;  in  den  Raum  zwischen  den  äufsersten 
Figuren  und  den  Achtecken  sind  in  symmetrischer  Ordnung  acht  Quadrate 
mit  Schauspielertypen  und  zwölf  Quadrate  mit  den  Monaten  in  Köpfen  oder 
Brustbildern  eines  Gottes  eingefügt;  die  Zwischenräume  nehmen  Romben 
ein,  alle  Figuren  aber  werden  von  einem  doppelten  Bande  umwunden.  Das 
Ganze  scheint  spätem  Ursprungs  zu  sein,  das  Gebäude  selbst  eine  öffent- 
liehe  Bestimmung,  die  auf  Litteratur  und  Kunst  hinweist,  gehabt  zu  haben. 


progr.  <L  Gynra.  »u  Birkenfeld.  Birkenfeld,  W.  M.  Hoestermann.  8°.  91  8.  —  50)  id.» 
D.  Altbarg  bei  Bundenbach  u.  ihr  Schlacken  wall :  WZ.  10,  S.  1/9.  —  51)  XA.  v.Domaszewski, 
Z.  Gesch.  <L  leg.  XIV.  Gem.:  KBWZ.  10,  Sp.  252/4.  (Ziegel  d.  1.  XIV.  ans  Pannonien.) 
—  52)  X  v.  Loher,  Zustande  im  römisch-deutschen  Kulturland:  AbhAkMttnchenH.  (1891),  I, 
S.  i — 23.  —  JoS)  F.  Hettner,  Zu  d.  römischen  Altertümern  y.  Trier  u.  Umgegend.  I.  D. 
Amphitheater.  II.  D.  sog.  Basilika.  III.  D.  Mosaik  d.  Monnns.  IV.  Z.  Erklärung  d.  Thermen 
b  <L  Vororte  S.  Barbara.  V.  D.  römischen  Befestigungen  v.  Neumagen,  Bitburg  u.  Jttnkerath: 
WZ.  10,  S.  209 — 93.  (Abbildung  d.  Mosaik  d.  Monnus  in  Farben,  gez.  v.  £.  Eichler,  nebst 
<L  Text  y.  Hettner  in  d.  antiken  Denkmälern  d.  deutschen  arch.  Instituts  [I,  4],  Tfl.  47/9. 
1890.)  —  54)  X  Studemund,  Z.  Mosaik  d.  Monnus:  JDAI.  5  (1890/1),  S.  1/5.  — 
55) X  Bigl,    D.  Mosaik   d.  Monnus:   AEMÖ.    18,    S.    9—11.   —  56)  X  Wolters,  D. 


II  152  §  29-    Mittelrhein  u.  Hessen.    Otto. 

4.  Die  Thermen  in  dem  Vororte  St.  Barbara  nebst  einem  Anhang  über  die 
Zeichnungen   und  Beschreibungen   der   Thermen   aus   dem  16.  und  17.  Jh. 

5.  Die  römischen  befestigten  Mansionen  von  Neumagen,  Bitburg  und  Jflnkerath 
unterscheiden  sich  von  andern  Befestigungen  durch  ihren  ovalen  Grundrifs 
und  die  nach  aufsen  vorspringenden  teils  Voll-,  teils  Hohltürme ;  durch  zwei 
Thore  tritt  die  Strafse  ein  und  aus;  die  Benutzung  von  Grabmonumenten 
weist  auf  eilige  Erbauung  hin;  Neumagen  wurde  unter  Konstantin  ange- 
legt, die  beiden  andern  etwas  später. 

Bis  jetzt  sind  218  Viergöttersteine*1)  bekannt  geworden,  von  denen 
die  meisten  dem  linksrheinischen  Germanien,  dem  Gebiete  der  Triboker, 
Nemeter  und  Yangionen,  angehören ;  die  gröfste  Anzahl  lieferte  unser  Berichts- 
gebiet, nämlich  etwas  mehr  als  den  vierten  Teil  aller  aufgefundenen,  von 
denen  Hessen  (Provinz  Starkenburg)  und  Nassau  ca.  20,  Rheinhessen  und 
das  Moselgebiet  gegen  50  lieferte ;  dann  folgt  die  Rheinpfalz,  Baden,  Unter- 
elsafs  und  Luxemburg  mit  Belgien  sowie  Nordfrankreich ;  nur  vereinzelte 
Exemplare  fanden  sich  anderwärts.  Am  häufigsten  erscheinen  die,  Götter- 
figuren von  Juno,  Minerva,  Herkules  und  Merkur,  seltner  (etwa  20  mal) 
Jupiter  selbst,  Mars,  Vulkan  und  Viktoria,  noch  seltner  (10—14  mal)  Fortuna, 
Venus  und  Diana,  vereinzelt  andere  und  auch  celtische  Gottheiten.  Am 
meisten  sind  die  vier  zuerst  genannten  Götter  verbunden,  wie  denn  über- 
haupt gewöhnlich  zwei  Götter  und  zwei  Göttinnen  zusammen  erscheinen. 
Abweichungen  von  dieser  Verbindung  und  andere  Zusammenstellungen  be- 
ruhen wohl  auf  persönlichen  Neigungen  und  Verhältnissen,  auch  landschaft- 
licher Sitte.  Die  Viergöttersteine  waren,  soweit  wir  jetzt  sehen  können, 
Basen  gröfserer  Darstellungen;  sie  trugen  einen  Zwischensockel,  mehrfach 
einen  Wochengötterstein,  und  meist  die  Säule  mit  dem  Reiter  und  Giganten. 
Der  Reiter  ist  Jupiter,  dem  die  Denkmäler  geweiht  sind,68)  aber  in  alle- 
gorischer Darstellung  als  Sinnbild  der  römischen  Kaisermacht,  welche  den 
Giganten,  d.  h.  die  Germanen  oder  die  Germania  niedergeworfen  hat,  daher 
statt  des  männlichen  Giganten  auch  eine  weibliche  Figur  eintritt.  Diese 
Klasse  von  Denkmälern  kommt  nach  den  Inschriften  vor  von  170 — 246,  einer 
Zeit,  in  welcher  die  Herrschermacht  des  römischen  Reichs  allerdings  den 
Bewohnern  am  meisten  Sicherheit  und  Wohlstand  gewährte. 

Fränkische  Zeit.  Die  Frankengräber  bei  Schierstein59)  boten 
wiederum  eine  ganze  Reihe  von  Fundstücken.  Aufserdem  sind  die  alemannischen 
Gräber  von  Ehrang  (N.  46)  zu  erwähnen,  welche  auf  einer  römischen  Grab- 
stätte sich  vorfanden. 

Mittelalter  und  Neuzeit*  Wir  führen  hier  zunächst  einige 
Schriften  und  Mitteilungen  an,  welche  mehrere  oder  alle  Teile  unseres 
Berichtsgebiets  berühren.  Von  veröffentlichten  Urkk.  des  MA.  betreffen 
einige  60*61)  vorzugsweise  die  Herren  von  Falkenstein,  daneben  die  vonEppstein 
und  Hanau   sowie  Klein-Fulda;   andere62,68)  Mainzische  Orte,   Gelnhausen 


Mosaik  d.  Monnus:  JDAI.  (1890),  S.  218.  -  57)  Haag,  D.  Viergöttersteine :  WZ.  10, 
8.  9—62,  125—61,  295  —  840.  —  58)  X  B.  Florschütz,  D.  Gigantens&ule  zu  Schierstein: 
AnnVNassauG.  28,  S.  161/2. 

59)  id.,  D.  Frankengraber  bei  Schierstein:  ib.  S.  155—60. 

60/1)  G.  v.  d.  Kopp,  Urkk.  z.  Reichsgesoh.  ans  e.  Falkensteiner  Kopialbach:  NA.  16, 
S.  624—31.  (Sieben  Königsnrkk.  v.  1320  —  98,  vier  über  Reichlichen  ▼.  1269—1834.)  — 
62)  F.  W.  E.  Roth,  Kaiser-Urkk.  n.  Reichssachen:  ib.  S.  682.  (Sieben  Kaiserurkk.  t. 
1205—1424,  sechs  über  Reichssachen  1801—1421.)  —  68)  X  i  d.,  Deutsche  Kaiser-Urkk.: 


§  29.    Mittelrhein  n.  Hessen.    Otto.  11,153 

Landfriedensbündnisse  der  Erzbischöfe  von  Mainz  oder  Trier  mit  Gelnhausen, 
den  Grafen  von  Nassau  u.  a.,  endlich  mehrere64)  die  Gebiete  der  Erz- 
bischöfe Yon  Mainz  und  Trier.65)  —  Bei  der  Bedeutung,  welche  der  Mittel- 
rhein im  MA.  als  das  Herz  des  Deutschen  Reiches  hatte,  ist  es  kein  Wunder, 
dals  hier  der  Handel  und  Verkehr  sich  frühe  und  hoch  entwickelte.  Die 
fünf  ersten  Abschnitte  der  Geschichte  des  Verkehrswesens  am  Mittelrhein 
ron  Quetsch66)  behandeln  die  Anfänge  desselben,  die  Land-  und  Wasser- 
strafsen,  Brücken  und  Oberfahrten,  das  Botenwesen  und  die  staatlichen 
Beförderungsmittel  bis  zur  Einführung  des  Postwesens.  Es  folgt  dieses  selbst 
im  sechsten  Abschnitt,  dargestellt  zum  grofsen  Teil  auf  Grund  kurmainzischer 
Postakten ;  es  wird  nach  Besprechung  des  Postgeneralats  und  der  Postanlagen 
ausführlich  die  innere  Organisation  vorgeführt,  die  Gesetzgebung,  Verwaltung, 
Taxen,  Dienstbetrieb,  Beförderungswesen  und  technische  Einrichtungen,  bis 
um  die  Wende  des  18.  und  19.  Jh.  Hieran  schliefst  sich  die  Betrachtung 
des  Verkehrs,  und  zwar  zuerst  des  Handelsverkehrs  und  der  Handelsartikel, 
der  Märkte  und  Messen,  sowie  des  Reiseverkehrs.  Den  Schlufs  bildet  ein 
Abschnitt  aber  Münzen,  Zoll  und  Geleit.  Das  Ganze  beruht  auf  umfassenden 
Quellenstudien,  der  zum  Teil  spröde  Stoff  ist  gut  und  lesbar  verarbeitet, 
wenn  auch  einzelne  Ausstellungen  gemacht  worden  sind.  —  Schliefslich  er- 
wähnen wir  die  Geschichte  der  Militärbildungsanstalten  von  Kurhessen,  Hessen- 
Darmstadt  nnd  Nassau. 67,6,a) 

Hessen.**'™)  In  der  Unterstellung,  dafs  die  germanischen  Völker, 
mit  denen  die  Römer  zu  thun  hatten,  nach  ihrem  Hauptorte,  dem  Sitze 
des  Fürsten,  benannt  seien,  ist  der  Versuch  gemacht  worden,  nachzu- 
weisen,71) dafs  die  ursprünglichen  Sitze  von  etwa  18  Völkerschaften  auf 
hessischem  Boden,  einer  wahren  vagina  gentium,  gelegen  haben.  —  Die  Streit- 
frage wegen  der  Identität  der  Namen  Chatten  und  Hessen  7*)  ist  nun  wohl 
mit  dem  Nachweis78)  derselben  beendet.74) 


ib.  S.  435/6.  (Ans  d.  gräflich  Eltzischen  Hauptarchive  zu  Eltville  a/Rh.  Urkk.  v.  1349, 
1365,  1409,  1414,  14 IS.  D.  erste  ist  angedruckt,  d.  andern  gedruckt  in  d.  Engerser  Deduktion 
v.  Ehz.  1842.)  —  64)  id-j  Urkk.  u.  Auszüge  z.  Gesch.  d.  Erzbischöfe  u.  Kurfürsten  y. 
Mainz,  Köln  n.  Trier:  KB6V.  39,  8.  123/4,  189—42.  (V.  1280—1348.)  --  65)  X  Haupt, 
Inquisition  u.  Ketxertum  in  Hessen  u.  am  Rhein:  QB11HV Hessen  NF.  1,  S.  SO/1.  (Zu  Ende 
1  13.  o.  im  15.  Jh.)  —  66)  Fr.  H.  Quetsch,  Gesch.  d.  Verkehrswesens  am  Mittelrhein 
r.  d.  ältesten  Zeiten  bis  z.  Ausgang  d.  18.  .Jh.  Nach  d.  Quellen  bearbeitet.  Mit  42  Ab- 
bildungen. Freiburg  i/B.,  Herder.  VIII,  416  S.  u.  9  S.  Register.  |[Hn.:  KBWZ.  11,  Sp.  28/4; 
K.:  HJb.  12,  S.  676.]|  —  6?)  B.  Poten,  Gesch.  d.  Militär-,  Erziehungs-  u.  Bildungswesens 
m  <L  Landen  deutscher  Zunge.  II.  Hannover,  Hessen-Kassel,  Hessen -Darm  Stadt,  H essen - 
Na  s  s  a  u ,  Mecklenburg-Schwerin,  Münster,  Nassau,  Oldenburg.  Berlin,  A.  Hof  mann.  gr.-8°. 
VII,  416  a  —  67*) X  K.  Rau  chhaupt,  Aktenmäfsige  Gesch.  d.  Rheinischen  Räuberbanden. 
Aus  Kriminal- Akten  n.  geheimen  Notizen  d.  ehemaligen  Öffentlichen  Anklägers  Keil  zusammen* 
getr.  u.  hrsg.  v.  e.  Mitglied  d.  Bezirksgerichts  Köln.  Neu  durchgesehen  u.  bearbeitet  Bd.  II  i 
d.  Säuberbanden  t.  Essen  u.  Neuw  ied.  Kreuznach,  F.  Harrach.  M.  1,60.  (S.  JBG.  18,  II» 
198»«.)  —  6$)  X  K.  He  Tel  er,  Gesch.  v.  Hessen.  Mit  Ausschluß  d.  beim  Tode  Philipps 
d.  Großmütigen  abgetrennten  Gebiete.  Mit  e.  Ansicht  d.  Madersteines.  Kassel,  G.  Klaunig. 
4,  228  S.  (Mit  mehreren  Anhängen,  darunter  zwei  nach  Vorträgen  v.  Brunner  (über  d. 
Hader  Heide  n.  Aber  d.  Ermordung  d.  Herzogs  Friedrich  v.  Braunschweig].)  —  69)  X  P. 
Malier,  Gesch.  ▼.  Heesen.  Für  hessische  Schulen  bearbeitet.  8.  vermehrte  u.  verbesserte 
iufi.  Giefaen,  E.  Roth.  1890.  9,  84  8.  |[Röschen:  Hessenland  ('891),  8.  58  — 60.]| 
^Daneben  e.  'illustrierte  Gesch.  v.  Hessen'  v.  demselben  Vf.  mit  gleichlautendem  Text.  2  M.) 
—  76)  X  O.  Fiekenwirth,  Hessen -Nassau.  D.  Land  u.  seine  Gesch.  Neue  Aufl.,  um- 
gearbeitet t.  O.  F.  E.  Ergänzung  zu  d.  F.  Hirtsohen  u.  andern  Lesebttohern.  Breslau,  Hirt» 
1890.  32  8.  M.  0,10.  —  71)  P.  Noll,  Hessenlandes  Urbe wohner:  Hessenland  (1891), 
8.  226/7,  243/4,  26» — 61,  294/6.  —  72)  v.  Pfister,  Gegen  Eindeutigkeit  d.  ohattischen. 


11,154  §  29.    Mittelrhein  u.  Hessen.    Otto. 

Politisclie  und  Kriegsgeschichte. 7B)  Im  Jahre  1497  wurde  Jolanta  von 
Lothringen  mit  dem  Landgrafen  von  Hessen  verheiratet;  ein  französisch 
geschriebenes,  jetzt  übersetztes  Tagebnch  (eines  Sekretärs  des  Herzogs  Rene 
von  Lotbringen  ?)  ™)  beschreibt  ihre  Reise  aus  der  Heimat  nach  Kassel  und 
die  Vermählungsfeierlichkeiten  im  Oktober  und  November  des  genannten 
Jahres.77)  —  Das  Inventarium  der  Artillerie  von  Landgraf  Philipp78)  ans 
dem  Jahre  1544  zeigt,  wie  wohlausgestattet  namentlich  Kassel,  Spangenberg 
und  Ziegenhain  mit  Kriegsbedürfnissen  verschiedener  Art  waren;  weniger 
war  dies  der  Fall  mit  Romrod,  Velsberg,  Homberg  und  Darmstadt.  —  Ans 
der  Kriegsgeschichte  79~81)  sind  fünf  weitere  Skizzen  aus  dem  Nachlasse  des 
M.  v.  Ditfurth82"84)  zu  erwähnen,  welche  Gefechte  aus  dem  nordameri- 
kanischen Kriege  in  den  Jahren  1780  und  1781  behandeln.  —  Mitteilungen 
aus  der  westfälischen  Zeit  berichten  von  den  Verschleuderungen  hessischer 
Einkünfte  durch  Napoleon,85)  von  der  wenig  thatkräftigen  Rolle,  welche  der 
sparsame  Kurfürst  im  Jahre  1809  spielte,86"88)  und  dem  Ende  der  Fremd- 
herrschaft.80"91^ 

OrtsgescMchte.9*'99)    Die  Landesbibliothek  zu  Fulda")  erfuhr  während 

u.  hessischen  Namens :  QBUHVHessen  NF.  1 ,  S.  64/5.  —  7$) G. Freih.  Schenk  v.  Schweine- 
berg, Über  d.  Identität  d.  Namens  d.  Chatten  n.  Hessen:  ib.  S.  10/3,  22/3,  56,  845. 
(Vgl.  Hessler,  Gesch.  v.  Hessen  [N.  68.  Anhang  S.  187 — 90].)  —  74)  X  F.  Wiesenbach. 
D.  blinden  Hessen.  E.  sprachlich-hist.-heraldische  Studie.  Hamburg,  Aktiengesellsch.  32  S. 
M.  1.  |[H.  Br.:  LCB1.  (1891),  Sp.  889;  KBGV.  89,  S.  101  ;  B.  V. :  LMerkur  Jg.  11,  No.  20.]: 
(Verfehlter  Versuch  d.  Namen  d.  Hessen  v.  d.  Katze  herzuleiten.)  —  75)XLindt,  D. 
Belagerung  d.  Stadt  Neufs  in  d.  J.  1474  u.  1475:  QBUHVHessen  NF.  1,  S.  69—72.  - 
76)  &•  v-  Stamford,  D.  Heirat  Jolantas  v.  Lothringen  mit  Wilhelm,  Landgrafen  v.  Hessen: 
ZVHessG.  NF.  16,  S.  1—21.  —  77)  X  G.  v.  Pappenheim,  ÜT>er  Johann  v.  Pappen* 
heim  u.  seine  Fehden  gegen  d.  Bischof  Johann  IV.  v.  Hildesheim:  KBGV.  39,  S.  59—60. 
(D.  mehrjährigen  Fehden  machte  Landgraf  Philipp  im  J.  1620  e.  Ende.)  —  78)  •*•  Schwank. 
Inventarium  d.  Artillerie  Landgraf  Philipps  d.  GrofsmUtigen :  ZVHessG.  NF.  16,  S.  22—84. 
—  79)  X  R.  v.  D.,  Überfall  d.  Malsburgischen  Hauses  Elmarshausen  durch  d.  Bewohner 
d.  Waldeckischen  Stadt  Freienhagen  am  22.  Mai  1615:  Hessenland  (1891),  S.  347.  — 
80)  X  N.,  Schöneberg  (1705):  ib.  S.  88.  —  81)  X  F.  G.,  Hessisches  Majorspatent  1763:  ib. 
S.  46/7.  —  82)  M.  y.  Ditfurth,  Skizzen  aus  d.  hessischen  Kriegsgesch.  19,20,21,22: 
ib.  S.  11,  184/6,  145/6,  290.  —  83)  X  J.  R.f  D.  hessischen  Gefangenen  im  nordamerikanischcn 
Freiheitskriege:  ib.  S.  63/6.  —  84)  X  (G.  Frh.  v.  Schenk  zu  Schweins bergu  Ge- 
worbene Ausländer  unter  d.  Hessen  in  Amerika:  AMZg.  (1890),  121  ff.  —  85)  Napoleoniscbe 
Dotationen  in  Hanau  u.  Fulda  (1807):  Hessenland  (1891),  S.  12.  —  86)  W,  Varges, 
D.  Teilnahme  d.  Kurfürsten  Wilhelm  I.  v.  Hessen  am  österreichischen  Kriege  v.  1809: 
ZVHessG.  NF.  16,  S.  315—43.  —  87)  X  v.  Stamford,  Aus  westfälischer  Zeit:  MVHessG. 
(1880),  S.  129—82.  (Erzählt  nach  d.  Aufzeichnungen  d.  Generals  y.  Bardeleben  e.  Vor- 
kommnis, welches  sich  zu  Osnabrück  bei  d.  1.  Cherauxlegers-Regiment  unter  Oberst  r. 
Hammerstein  im  J.  1808  zutrug.)  —  88)  X  M.  ▼.  Ditfurth,  D.  Schlacht  bei  Borodino 
am  7.  Sept.  1812.  Mit  besondrer  Rücksicht  auf  d.  Teilnahme  d.  deutschen  Reiter-Kontingente. 
Mit  drei  Plänen  u.  fünf  Beilagen.  Aus  d.  Nachlasse  d.  Vf.  hrsg.  Marburg,  Elwert.  —  89) 
A.  Kleinschmidt,  Aus  d.  letzten  Tagen  d.  Königreichs  Westfalen:  ZVHessG.  NF.  16. 
S.  244  —  84.  —  90)  X  Adalbert  Graf  zu  Waldeck  u.  Pyrmont,  Fortsetzung  z.  Gesch. 
d.  Husaren-Regiments  Landgraf  Friedrich  II.  v.  Hessen-Homburg  (2.  hesa.)  No.  14  v.  20.  Febr. 
1887—4.  Mai  1891.  Leipzig,  A.  Dürr.  | [Hessenland  (1891),  S.  220.]|  (Fortsetzung  ▼.  d. 
Gesch.  d.  kön.  preufs.  2.  hess.  Husaren-Reg.  No.  14.  1704 — 1886  ▼.  K.  y.  Kossecki  u. 
R.  v.  W  ran  gel.)  —  91)  X  Ch.  Strack,  Gesch.  d.  Grafschaft  Schaumburg.  |  [Hessenland 
(1891),  S.  220.]|  Rinteln,  Bösendahl.  —  9fc)  X  Brunner,  D.Bedeutung  d.  Mader  Heide 
für  d.  hessische  Gesch.  In  Hesslers  Gesch.  v.  Hessen  (No.  68),  S.  177 — 84.  —  93)  X 
Grimm,  Über  d.  älteste  Wüstung  Hessens:  MVHessG.  (1890),  S.  61/3.  (Breitenborn, 
erwähnt  722  —  1354,  als  Wüstung  1494.)  —  94)  X(Woerls  Reisehandbücher),  Führer 
durch  d.  Bad  Brückenau  u.  Umgebung.  2.  Aufl.  Mit  Plan  u.  2  Karten.  Würzburg,  L.  Woerl. 
1890.  gr.-16°.  M.  0,50.  (Gleiche  Führer  durch  Bad  Neundorf,  durch  Hanau,  durch  Kassel, 
mit  Plänen  u.  Karten.)  —  95)  XR.Francke,  D.  Gesch.  d.  Stadt  Carlshafen  u.  ihrer  Kolonie. 


§  29.    Mittelrhein  u.  Hessen.    Otto.  JX  155 

der  knrzen  oranischen  Zeit  wertvolle  Bereicherang  durch  die  Bibliotheken 
aufgehobener  Klöster  (Corvei  und  Weingarten),  von  Stiftern  und  Propsteien, 
erlitt  dagegen  namhafte  Verluste  während  der  französischen  Herrschaft,  durch 
die  räuberischen  Hände  der  Fremden.  —  Der  Kurfürst,  dem  Preufsen  am 
16.  Oktober  1815  das  Stift  Fulda  übertragen  hatte,  erschien,  nachdem  er 
am  5.  Februar  1816  hier  die  Regierung  übernommen  hatte,  in  der  Mitte 
seiner  neuen  Unterthanen  am  20.  Mai  10°)  und  wurde  mit  Zeichen  der  Freude 
und  Versicherungen  der  Treue  wahrhaft  überhäuft.101,108)  —  Der*  Ort  der 
Fürsten  Versammlung  1073  und  der  Sammelplatz  des  königlichen  Heeres  108) 
war  nicht  Kappel  am  Spiels,  sondern  das  heutige  Grebenau,  früher 
tWald-)  Capell  genannt.  —  Das  ürkk.buch  von  Hanau104)  bietet  für  die  Zeit 
ton  767 — 1300  im  ganzen  810  Urkk.  oder,  wenn  sie  genügend  gedruckt 
sind,  Auszüge  oder  genaue  Regesten;  aus  der  Zeit  vor  1000  stammen  49, 
aus  den  zwei  Jhh.  von  1000  bis  1200  im  ganzen  76,  die  übrigen  aus  dem 
14.  Jh. ;  sie  betreffen  das  Gebiet  der  Herren  von  Hanau,  welche  zuerst  1166 
Torkommen  und  1429  Grafen  wurden,  der  Stadt  und  Burg  Gelnhausen,  der 
Klöster  zu  Greinhausen,  Naumburg,  Schlüchtern,  Seibold  und  Meerholz,  der 
Antoniter  zu  Rofsdorf  und  Rüdigheim  sowie  der  Herren  von  Isenburg-Büdingen ; 
sie  sind  chronologisch  geordnet  und  verschiedenen  Archiven  entnommen,  oder, 
wo  die  Originale  und  Abschriften  verloren  gegangen  sind,  den  zuverlässigsten 
der  früheren  Drucke.  —  Hersfeld.106)  —  Kassel.106"112)     Eine  Fayence- 


Sebst  e.  Führer  durch  d. nähere  Umgebung  d.  Stadt.  Hofgeismar,  L.  Keseberg.  1890.  M.  0,80. — 
90)  X  K.   Schirmer,   Berieht  Über  d.  50j.  Jubelfeier  d.  Progymn.  u.  Realprogymn.  zu 
Eschwege,     Progr.  d.  Anstalt  1891.     Eschwege,  A.  Rofabach.    4°".    24  S.    —    97)  X  W. 
Grotefend,   Z.  Gesch.  T.Burg  u.  Stadt  Felsberg:  Hessenland  (1891),  S.  155/7,  168—70, 
182/4.    (Gesell,  v.  d.  ältesten  Zeit  an.)  —  98)  X  G.  Jacob,  £.  arabischer  Berichterstatter 
aas  d.  10.  oder   11.  Jh.   über    Fulda,   Schleswig,   Soest,   Paderborn   u.   andere   deutsche 
Städte.    Z.  eratenmale  aus  d.  Arabischen  übertragen,  kommentiert  u.  mit  e.  Einleitung  ver- 
»eben.     Berlin,    Mayer  &  Müller.    1890.    20    S.     M.  1.    |[A. :  Hessenland  (1891),  S.  279; 
G.  Kaufmann:  ADA.  17,   S.  168.]|     (Beobachtungen   e.  gebildeten  Reisenden.)    —  99) 
F.  Zw  enger.    Z.   Geseh.  d.   Fuldaer  Landesbibliothek.     Fortsetzung:    Hessenland  (1891), 
S.  6/8,   23/4.    —   100)   id.,    Kurfürst   Wilhelm  I.  in   Fulda:   ib.    S.  74/6,  90,   126/8.    — 
191)  X  Braun,  E.  Beitrag  z.  Rechtsgesoh.   d.   Testament   d.  altfuldaischen  Geistlichen: 
ib.  8.  140/1.    —  102)  X  F.  Zw.,  Fuldaer  Originale:  ib.  S.  159,  266/7.  —  103)  A.  R., 
D.  Ort  d.  FOrstenversammlung  1073  u.  d.  Sammelplatz   d.   königl.  Heeres  1078  u.  1075: 
ib.  S.  109  —  10.  —  104)  H.  Reimer,  Hessisches  Ürkk.buch  II:  Ürkk.buch  z.  Gesch.  d. 
<L  Herrn  v.  Hanau  u.  d.  ehemaligen  Provinz  Hanau.   I.    767 — 1800.    Mit   zwei  Tafeln   in 
Lichtdruck.     (Publikationen   ans  d.  kön.  preufs.  Staatsarchiven.    Bd.  48.)    Leipzig,   Hirzel. 
gr.-8°.   30,  677  S.  M.  15.   |[DLZ.  (1891),  Sp.  1863/4;  D.  Schäfer:  LCBL  (1892),  Sp.  275/6; 
H.  Ermitoh:  MHL.  (1892),  S.  H6/7.]|    (D.  vollständige  Register  reicht  t.  S.  608—77.)  — 
105) XLDemmme,  Stadtsekretar  zu  Hersfeld,  Nachrichten  u.  Urkk.  z.  Chronik  v.  Hersfeld. 
1.  Betrifft  d.  Zeit  bis  z.  Beginne  d.  80  j.  Krieges.    Hersfeld,  H.  Schmidt.    gr.-8°.     840  S. 
M.  3,50  [[Heaeenland  (1891),  S.  304.  —  106)  X  F.  Seelig,  Geschichtsbilder  aus  d.  Kasseler 
Vergangenheit.  Kassel,  £.  Hübn.  —  107)  X  Mitteilungen  aus  d.  Briefwechsel  d.  Landgrafen 
Wilhelme  VIIL  mit  d.  Baron  Häckel  betr.  Gemäldeerwerbungen  für  d.  Kasseler  Gallerie :  Hessen- 
land (1891),  S.  1/3;  18—20.   (Fortsetzung  u.  Schlafs  d.  früheren  Mitteilungen  [JBG.  18,  II, 
196"]:  Briefe  y.  J.  1748.)  —  108)  X  L.  v.  Noe*l,  D.  altere  Wasserversorgung  d.  Residenz- 
stadt Kassel.   Hist.  u.  Technisches.  Nebst  e.  Übersichtskarte.    Kassel,  E.  Huhn.    1890.    60  S. 
M-  1,20.  —  109)  X  Scher  er,  D.  landgrlflichen  Menagerieen  in  u.  um  Kassel:  MYHessG. 
T890),  S.  6 — 12.    (Sie  bestanden   unter  Landgraf  Philipp    (1538,    1564,    1661),   Karl   u. 
friedlich  IL,  d.  anderen  Fürsten  zeigten  keine  Liebhaberei   an  fremden  Tieren.)  —  110) 
>  D.  Murhardsehe  Stadtbibliothek  in  Kassel   im  J.  1890/1:  Hessenland  (1891),   S.  107/9. 
—  111)  X   D.  Kasseler  Gymnasium   in   d.  70ger  Jahren.    Erinnerungen  e.  Schülers  aus 
damaliger  Zeit.    Berlin,  Walther  u.  Apolant.  —   112)  X  G.  Eskuche  u.  J.  Lewalter, 
Kateler  Kinderliedeben:  Hessenland  (1891),  S.  200/2,  210/4,  223/6,  240/3,  256/9,  272/4, 


IJ156  §  29.    Mittelrhein  u.  Hessen.    Otto. 

fabrik  wurde  in  Kassel 118)  vom  Landgrafen  Karl  im  Jahre  1680  angelegt, 
mit  welcher  1766  eine  echte  Porzellanfabrik  verbunden  wurde;  der  Betrieb 
war  nicht  immer  den  Erwartungen  entsprechend  und  konnte  fast  nie  die 
Unterstützung  der  Regierung  entbehren;  die  'feine  Porzellanfabrik'  hörte 
schon  1788  wieder  auf,  die  'gelbe  Steinfayencefabrik'  und  'Vasenfabrik*  im 
Anfang  des  19.  Jh.  —  Lichtenau.114)  Marburg.115-122)  Die  Reliquien 
der  heiligen  Elisabeth,128,194)  welche  schon  bald  nach  ihrem  Tode  (1231) 
kanonisiert  wurde,  wurden  zuerst  erhoben  1236  und  in  einen  goldenen  Schrein 
übertragen,  1249  vorläufig  in  einer  Kapelle  des  deutschen  Hauses  aufbewahrt, 
dann  in  der  Elisabethenkirche  beigesetzt;  1539  gewaltsam  entfernt,  wurden 
sie  an  den  deutschen  Orden  zurückgegeben  (1548)  und  an  einem  nur  wenigen 
bekannten  Orte  der  Elisabethenkirche  vergraben,  an  welchem  sie  zufällig 
am  20.  Juli  1854 aufgefunden  wurden.  —  Neustadt.125)  —  Kulturgeschicht- 
lich wichtig  sind  die  Presbyterial-Protokolle  von  Steinau;126)  beginnend 
mit  1597  bieten  sie  wertvolle  Beiträge  zur  Geschichte  der  Kirchenpolizei,  Sitten- 
geschichte/des  Aberglaubens  u.  dgl. ;  mit  dem  18.  Jh.  macht  man  sich  auch 
hier  von  der  Strenge  der  früheren  Zucht  allmählich  frei.  —  Ziegenhain.127": 
Biographieen  oder  Beiträge  zu  Biographieen.  Die  Beschreibungen  der 
Jerusalemfahrton  der  Grafen  Philipp  und  Ludwig  (1484)  und  Reinhard  von 
Hanau  (1550)128)  bieten  keine  außergewöhnlichen  Thatsachen,  sind  aber 
belehrend  durch  die  beigefügten  Ausgaberegister.  —  Von  dem  Humanisten 
Euricius  Cordus  sind  zwei  bisher  unbekannte  Gedichte  129)  veröffentlicht  nach 
einem  Büchlein  der  Münchener  königl.  Bibliothek,  betitelt  Eur.  Cordi  ex 
Nosematostichis  Elegiae  duae,  altera  ad  discipulos,  altera  ad  filios  ut  addis- 
cant,  und  verfafst  1516.  Sein  Name180)  war  Heinrich  Solde,  unter  welchem 
er  1505  in  das  Album  der  Universität  Wittenberg  eingetragen  ist;  seine 
Heimat  war  Obersimtshausen  bei  Frankenberg,  daher  er  sich  auch  nach  dem 
letzteren  Orte  benennt.     Auch  über  seine  Schuljahre181)  liegen  einige  Mit- 


283/6.  —  118)  A.  v.  Drach,  Fayence-  n.  Porzellan  fabriken  in  Alt-Kassel:  ib.  S.  119 — 21. 
129—80,  188—40,  150/2,  166/7.  —  114)  X  G.  Siegel,  Aus  alten  Qeschossregistern : 
ZVHessG.  NF.  16,  S.  844—62.  (Von  Lichtenau  aus  d.  J.  1591.)  —  115)  X  W.  BUcking, 
Wegweiser  durch  d.  Strafsen  u.  durch  d.  Gesch.  d.  Stadt  Marburg  u.  deren  nächst©  Um- 
gebung. 3.  Aufl.  Marburg,  Elwert.  kl. -8°.  M.  1.  —  116)  X  W.  Braun,  Zeichnung  v. 
Marburg:  KBGV.  89,  S.  60.  (Stammt  etwa  aus  d.  J.  1750  u.  ist  d.  erste  selbständige  seit 
Dillich-Merian.)  —  11?)  X  G.  v.  Pappenheim,  Mitteilungen  Über  d.  Restauration  d. 
Deutschordensgebäude  d.  Landkommende  Marburg  v.  J.  1776 — 99:  ib.  S.  51/2.  —  118)  X 
Bickell,  D.  lutherische  Pfarrkirche  au  Marburg:  MVHessG.  (1890),  S.  66/8.  —  119)  X 
D.  Universitätsgebäude  zu  Marburg.  Z.  Einweihung  d,  neuen  Aula  am  19.  Juni  1891. 
Marburg,  Elwert.  4°.  M.  1,50.  —  ISO)  X  Eisenmann,  Fund  e.  alten  Goldringes  (aas 
d.  14.  u.  15.  Jh.);  Münzfund  in  Marburg  (14.  Jh.):  MVHessG.  (1890),  S.  188/4.  —  121) 
X  G.  Th.  Dithmar,  E.  poetischer  Wettstreit,  geführt  zu  Marburg  jetzt  vor  100  Jahren: 
Hessenland  (1891),  S.  94/6,  105/7.  —  122)  X  Münscher,  D.  Gesch.  Marburgs  in  West- 
fälischer Zeit:  MVHessG.  (1890),  S.  60/1,  69—70.  —  123)  J.  B.  Rady,  Urkundliche 
Gesch.  d.  Reliquien  d.  h.  Elisabeth.  (5  Artikel):  Katholik  71,  2  (III,  4),  S.  146—64. 
254/8,  883—46,  898—418,  507—27.  —  124)  X  W.  Bttcking,  Über  d.  Wohnung  d.h. 
Elisabeth  zu  Marburg,  über  ihren  Grabstein  u.  d.  Mordplatz  Konrads  v.  Marburg :  MVHessG. 
(1890),  S.  58/9.  —  125)  X  v.  Knoblauch,  Z.  älteren  Gesoh.  d.  Stadt  Neustadt  im  Kreist 
Kirchhain:  ib.  S.  68/4.  —  126)  Junghans,  Über  d.  Kirchenwesen  zu  Steinau  an  A 
Strafse  im  17.  u.  18.  Jh.:  ib.  S.  19—57.  —  127)  X  Stamford,  D.  Schützenkleinod  J. 
Stadt  Ziegenhain:  ib.  S.  127/9.  (D.  Schild  ist  1689  v.  d.  Hauptmann  d.  Grafschaft  Ziegel- 
hain d.  Schützenkompagnie  geschenkt.)  —  128)  R«  Röhricht,  D.  Jerusalemiahrten  d. 
Grafen  Philipp,  Ludwig  (1484)  u.  Reinhard  v.  Hanau  (1550):  ZVHessG.  NF.  16,  S.  85—188. 
—  129)  K.  Krause,  Zwei  neue  Ged.  d.  Euricius  Cordus  (1486—1685):  Hessenland  (1841), 
S.  114/9.  —  ISO)  id.,   V.  Namen  d.  Dichters  Euricius  Cordus:    ib.  S.   152/4.    —   J31) 


§  29.    Mittelrhein  u.  Hessen.    Otto.  11,157 

teilungen  vor.  —  Von  den  Biographieen  der  früheren  Zeit188'18*)  beben  wir 
hervor  die  des  M.  £.  v.  Schliefen,135)  welche  namentlich  dessen  weitgehende 
Bemühungen  am  Ausmerznng  von  Fremdwörtern  bespricht,  von  Männern 
unseres  Jh.186"189)  die  des  unglücklichen  H.  B.  Hnndeshagen,140)  welcher 
n.  a.  durch  seine  Aufnahme  des  Gelnhauser  Kaiserpalastes  bekannt  ist,  und  die 
des  verdienten  Schulmannes  Nik.  Bach.141,142)  Aufserdem  lieferte  die  Zeitschrift 
Hessenland  eine  grobe  Anzahl  von  Nekrologen  mehr  oder  minder  bedeutender 
Manner  ans  Hessen,  welche  im  Laufe  des  Jahres  1891  gestorben  sind.142*) 
Verschiedenes.148'1**)  Die  erste  Zeitung146)  in  dem  heutigen  Hessen 
soll  1618  zu  Fulda  erschienen  sein;  der  'Hanauische  Merkur'  trat  1678  ins 
Leben;  1769  die  'Fürstlich  Hessen-Easselscbe  Staats-  und  Gelehrten-Zeitung'; 
erst  in  unserm  Jh.  und  insbesondere  seit  1830  sprofsten  politische  und  unter- 
haltende Blätter  überall  auf.  —  Der  Nachrichten  über  Schifffahrt  in  Hessen147) 
während  des  MA.  giebt  es  wenige,  erst  das  16.  Jh.  war  bemüht,  den  Flufs- 
handel  zu  heben  und  zu  sichern;  das  Strandrecht  wurde  1535  aufgehoben, 
aber  die  Plackereien  der  Nachbarn  wegen  der  Durchfahrt  dauerten  fort. 
Nach  dem  30j.  Kriege  suchen  die  Landgrafen  mehrfach  die  Flufsschifffahrt 
zu  heben,  doch  gelangte  sie  nicht  zu  voller  Entwickelung.  —  Die  Druck- 
aaastellung  zu  Marburg148,149)  zeigte,  wie  reich  das  Land  an  alten  Drucken 
ist;  ausgestellt  waren  55  Inkunabeln  aus  24  Druckorten,  1732  hessische  Drucke 
aas  28  Orten  mit  276  Druckern,  286  Zeitungen  aus  31  Orten,  423  Buchbände 
von  dem  13.  Jh.  an;  die  Gegenwart  war  aufser  Marburg  mangelhaft  vertreten. 
Schmalkalden  lh*-lhl)  Das  Kloster  Herrenbreitungen162)  ist  nach 


id..  Nene  Untersuchungen  Über  d.  Namen  u.  d.  Schuljahre  d.  Dichters  Euricius  Cordus: 
ib.  S.  306/9.  —  182)  X  F.  Z(w enger) ,  J.  B.  Schupp:  ib.  S.  82/3.  —  l$g)  X  Fr. 
Gnndlach,  Ludwig  v.  Siegen  zu  Sechten,  landgräfl.  Hessen-Kasselischer  Oberstlieutenant, 
d.  Erfinder  d.  sog.  Schwarzkunst:  ib.  S.  66/8.  (Sticht  1642  d.  Bild  d.  Landgrftfin.')  — 
184)  X  G.  Will,  Joh.  Friedr.  Schannat.  £.  Lebensakizze :  ib.  S.  92/8,  102/6.  —  185) 
K.  Seherer,  Kart.  £.  v.  Schließen,  sein  Leben  n.  sein  Verhältnis  z.  Sprachreinigung:  ib. 
ttiZ,  '288  —  40,  254/6,  270/1,  282/3.  —  186)  X  F.  Zwenger,  Karl  Schomburg:  ib. 
"5.  1702,  184/7,  198,9.  (Geb.  1791,  gest.  1841.)  -  187)  X  id.,  «O  alte  Burschen- 
htrrliehkeit' :  ib.  S.  84/7.  (Beansprucht  d.  Dichtung  flir  d.  Sanitätsrat  E.  Höfling  aus  Fulda, 
«starben  xu  Eechwege,  1808—80.)  —  188)  X  J.  Du  er  in  g,  Meine  Dienstzeit.  Friedens- 
a.  Kriegserinnerungen  v.  1869-71.  Marburg,  Elwert.  —  139)  X  EiBenmann,  Nekrolog 
t.  Museumadirektor  Dr.  Ed.  Pinder  (f  1890):  MVHessG.  (1890),  S.  92/9.  — -  140)  J.  Noll, 
Helfrieh  Beruh.  Hnndeshagen  u.  i.  Stellung  z.  Romantik,  nebst  zwei  Beilagen.  Progr.  d. 
koo.  Kaiser-Friedrichs- Gymn.  s.  Frankfurt  a./M.    Frankfurt  a./M.,  Enz  &  Rudolph.    4°.  46  S. 

—  141)  F.  Zwenger,' Nikolaus  Bach.  E.  Erinnerungsblatt:  Hessenland  (1891),  S.  4/6, 
SO -2.  —  142)  Fr.  Dingeiste  dt,  Worte  d.  Erinnerung  an  Nik.  Bach.  Rede  v.  Fr.  D., 
«halten  am  4.  Febr.  1641,  mitgeteilt  v.  F.  Z.:  ib.  S.  89—42,  51/5.  —  142*)  Hessische 
Offcisre  in  preufsischen  Diensten  (bis  1.  März  1891):  Beilage  z.  'Hessenland',  No.  7  — 14. 
46  S.  —  143)  X  Bickell,  MAUche  Befestigungen  in  Hessen:  MVHessG.  (1890),  S.  65. 

—  144)  X  £.  Sehneider,  D.  ältere  Drama  in  Hessen:  ib.  S.  59—60.  —  145)  X  K. 
Stamford,  £.  Prosers  vor  d.  peinlichen  Halsgericht  (1686—41):  ZVHessG.  NF.  16, 
S.  285—314.  —  146)  J-  Nebelthau,  Hessische  Zeitungen:  Hessenland  (1891),  S.  228 
bis  >30.  —  147)  H.  Brunner,  Beiträge  z.  Gesch.  d.  Schiffahrt  in  Hessen,  besonders  auf 
d.  Filda:  ZVHeeaG.  NF.  16,  S.  202—48.  —  148)  Führer  durch  d.  Ausstellung  über  alle 
Zweige  d.  Buchgewerbes  im  Lande  Hessen;  veranstaltet  z.  450  j.  Jubiläum  d.  Erfindung  d. 
Baehdruekerknnst  im  Rittersaale  d.  Schlosses  zu  Marburg  im  Sommer  1890.  Marburg,  O. 
EhrhardL  a.  a.  73  S.  M.  0,50.  —  149)  Druckausstellung  hessisoher  Drucke  zu  Marburg : 
MVHessG.  (1890),  S.  72/5.  (Über  d.  Druckereien  ▼.  Giefsen.  Vgl.  MVGOberhessen  NF.  8, 
S.  147.)  —  150)  X  O.  Gerland,    D.  innere  Einrichtung   e.  Fürstenschlosses  im  16.  Jh. 

Wilbelmsbiirg  bei  Schmalkalden) :  ZVHenneberg  10,  S.  1—11.  —  151)  X  R.  Matthias, 
D.  Steinmetzseichen  d.  Kreises  Schmalkalden.  Mit  drei  lithographischen  Tafeln :  ib.  S.  24/8. 
—  15t)  A.  Vilmar,   Entstehung  u.  erste  Entwickelung  d.  ehemaligen  Klosters  Herren- 


IX  158  §  29.    Mittelrhein  n.  Hessen.    Otto. 

933  and  vor  989  gegründet  und  war  von  Benediktiner-Mönchen  besetzt, 
während  das  in  der  Nähe  befindliche  Nonnenkloster  Frauenbreitungen, 
gestiftet  1137,  dem  Augustiner-Orden  angehörte  und  ursprünglich  ein  Doppel- 
kloster mit  Mönchen  und  Nonnen  war.  —  In  der  Schlofskapelle  zu  Wilhelms- 
burg158) waren  an  den  Wänden  40  Tafeln  angebracht,  deren  Bildwerke  Anti- 
thesen yon  Christus  und  dem  Papste  darstellten;  Umschriften  erläuterten  den 
Gegensatz.  Die  ersten  (26)  Bildwerke  dieser  Art  hatte  Lucas  Cranach  im 
Jahre  1521  angefertigt,  Melanchthon  die  Umschriften  aus  der  Bibel  und  dem 
kanonischen  Rechte  ausgesucht.  Landgraf  Wilhelm  liefs  die  Bilder  durch 
den  Schlofsmaler  Georg  Eronhard,  den  Raumverhältnissen  entsprechend,  ver- 
mehren und  durch  seinen  eignen  Sohn  Moriz  die  lateinischen  Hexameter 
zu  allen  Bildern  anfertigen,  die  teils  die  alten  wiedergaben,  teils  mehr  oder 
weniger  abweichen  oder  von  ihm  selbst  herrühren;  der  Landgraf  unterzog 
im  Jahre  1587  die  Verse  einer  genauen  Prüfung.  Jedem  Hexameter  ent- 
sprechen zwei  gereimte  deutsche  Zeilen ;  die  lateinischen  Umschriften,  soweit 
sie  erhalten  sind,  finden  sich  a.  a.  0.  abgedruckt. 

Frankfurt.  Wir  führen  zuerst  in  den  Anm.  die  Berichte  des  KBWZ. 
über  mehrere  Vorträge  an.15*"162)  —  Wichtig  für  Schulgeschichte  ist  der 
Brief,  welchen  der  Rektor  des  Frankfurter  Gymnasiums  M.  Henr.  Hirtzwigius 
an  Balth.  Mentzer168)  richtete;  wir  erhalten  hier  ein  vollständiges  Bild  der 
Einrichtung  dieser  Schule,  der  Disziplin  und  des  Betriebes  des  Unterrichts. 
—  Aktenmäfsige  Darstellung  haben  gefunden  die  Forderungen  der  Schweden 
während  der  Besetzung  der  Stadt  und  das  Verhalten  des  Rats  ihnen  gegen- 
über;18*) die  Verhaftung  Voltaires  am  31.  Mai  1753, 165)  bei  welcher  der 
Rat  sich  dem  Könige  Friedrich  von  Preufsen  möglichst  entgegenkommend, 
dabei  aber  sehr  ängstlich  und  vorsichtig  benahm,  während  der  König  seinen 
Zweck  erreichte  und  für  die  Härte  seiner  Behandlung  Voltaire  selbst  ver- 
antwortlich machte;  ferner  die  erste  Aufführung  von  Schillers  Räubern  zn 
Frankfurt,  welche  am  19.  November  1782  stattfand;166)  bei  dieser  Gelegen- 


breitungen: ib.  8.  12—28.  —  153)  0.  Gerland,  D.  Antithesis  Christi  et  Papae  in  d. 
Schlofskirche  zu  Scbmalkalden :  ZVHessG.  NF.  16,  8.  189—201.  —  154)  X  O.  Donner 
v.  Richter,  Über  d.  Entstehung»-  u.  Baugesch.  d.  Karmeliter-Klosters  zu  Frankfurt  a.14.: 
KBWZ.  10,  Sp.  286/7.  (Karmeliter  zu  Frankfurt  1216,  d.  Chor  ihrer  ersten  Kirche  geweiht 
1290.)  —  155)  X  R.  Froning,  D.  Entwickelung  d.  Passionsspiele  u.  d.  PassionaaurYKihrungen 
in  Frankfurt:  ib.  Sp.  99 — 91.  (D.  erste  Frankfurter  Passionsdrama  ist  r.  Baldemar  t. 
Peterweil  verfafst  um  1856;  offizielle  Nachrichten  über  Aufführungen  giebt  es  seit  1467.)  — 
156)  X  E.  Padjera,  D.  Friedberger  Thor  im  MA.:  ib.  Sp.  159.  (Errichtet  1845.  d.  Turm- 
gebäude 1877 — 81.)  —  157)  X  J.  Kracauer,  D.  Vertreibung  d.  Schweden  aus  Sachsen- 
hausen  am  10.  Aug.  1685:  ib.  Sp.  157/8.  —  158)  X  Dechent,  D.  Beziehungen  Zinsen  dorfs 
zu  Frankfurt:  ib.  Sp.  91/8.  (Z.  war  1719  u.  1730  in  Frankfurt,  aber  erst  1736  kam  es 
zu  e.  Gemein debildung,  welche  d.  Konsistorium  1738  vereitelte.)  —  159)  X  6.  Schnapper- 
Arndt,  Geldverkehr,  Preise  u.  Lebenshaltung  in  d.  ersten  Hälfte  d.  18.  Jh.:  ib.  Sp.  28 — 31. 
(Überblick  über  d.  Mttnzverhältnisse  d.  Zeit.)  —  160)  XH.  Dechent,  Bilder  aus  Frank- 
furts kirchlichem  Leben  während  d.  Franzosenzeit:  ib.  Sp.  284/5.  —  161)  X  O.  Heuer, 
D.  Frankfurter  Familie  Textor:  ib.  Sp.  98/4.  —  162)  X  id.,  D.  Aufzeichnungen  Job. 
Wolfg.  Textors:  Ber.  d.  fr.  Dtsch.  Hochstifts  7,  S.  199—206.  —  163)  K.  Reinhardt, 
M.  Henrici  Hirtzwigii  Rectoris  de  Gymnasii  Moeno-Francofurtani  ratione  et  statu  ad  Balthas. 
Mentzerum  epistola.  Mit  Einleitung  u.  Übersetzung.  Beilage  z.  Progr.  d.  städtischen  Gymnasium«. 
Frankfurt,  Enz  &  Rudolph.  4°.  45  S.  |[Kaufmann:  DLZ.  (1891),  S.  1742.]|  —  164) 
Chr.  Gotthold,  D.  Schweden  in  Frankfurt  a./M.  III.  Beilage  z.  Osterprogramm  d.  Klinger- 
schule zu  Frankfurt  a./M.  Frankfurt  a,/M„  KrebB-Sohmitt  Nachf.  4°.  48  S.  (Über  d.  2.  T. 
s.  JBG.  12,  II,  1531M.)  —  165)  R.  Jung,  Voltaires  Verhaftung  in  Frankfurt  a./M.  auf 
Befehl  Friedrichs  d.  Grofsen  1758:  AFrankfG.  3.  F.  3,  S.  217  —  87.  —  166)  E.  Mentzel, 
Schillers  Jugenddramen  z.  erstenmal«  auf  d.  Frankfurter  Bahne.    I.  D.  Räuber:  ib.  S.  288 


§  29.    Mittelrhein  u.  Hessen.    Otto.  11,159 

heit  werden  auch  die  Theaterverhältnisse  der  Stadt  in  den  Jahren  1782  nnd 
1783  eingehend  erörtert.  —  Grofs  waren  die  Bedrückungen,167)  die  Erpressungen 
and  Lieferungen  der  Stadt  namentlich  nach  der  Besetzung  der  Stadt  durch 
die  Franzosen  im  Sommer  1796;  man  berechnete  diese  auf  mehr  als 
8]/4  Millionen  Francs,  abgesehen  von  den  Verlusten  der  einzelnen  Bürger. 
Am  29.  November  1797  fand  die  Auswechselung  der  Friedensurkk.  zwischen  der 
Republik  Frankreich  und  der  Stadt  Frankfurt  ganz  in  der  Stille  statt.  — 
An  Orden  und  Auszeichnungen168)  war  in  der  Zeit  von  1809 — 66  Frankfurt 
nicht  arm:  der  Fürst  Primas  stiftete  1809  eine  Ehrenmedaille  für  seine 
Truppen,  1813  den  Concordien-Orden,  deren  Andenken  die  Helena-Medaille 
1857  wieder  auffrischen  sollte;  die  Jahre  1814  und  1815  brachten  mehrere 
Kriegsdenkmünzen  und  Ehrenkreuze,  ebenso  die  Jahre  1848  und  1849.  — 
Ehrenbürger1*9)  ernannte  der  Rat  in  dem  Zeitraum  von  1795 — 1863  im  ganzen 
6,  unter  weichen  bekanntlich  der  gröfste  Sohn  der  Stadt,  Goethe,  nicht 
war.170)  Wir  beschliefsen  unsern  Bericht  mit  der  Angabe  einiger  Bio- 
graphieen.171"175) 

Nassau.11*-111)  Eine  kritische  Behandlung  der  bisherigen  Meinungen 
über  das  sogenannte  Landgericht  der  4  Herren  auf  dem  Einrich178)  stellt 
fest,  dafe  der  Name  sich  herleitet  von  den  je  zwei  Linien  des  nassauischen 
und  katzenelnbogischen  Hauses,  welche  es  von  den  Isenburgern  erworben 
hatten,  dafs  die  Benennung  seit  dem  Jahre  1255,  in  welches  die  Bruder- 
teilung der  Nassauer  kurz  nach  der  Teilung  der  Eatzenelnboger  fiel,  auf- 
kam und  fortbestand,  auch  als  die  letztere  zu  bestehen  aufgehört  (1403)  und 
die  walramische  Linie  von  Nassau  sich  weiter  gespalten  hatte  (1355).  Im 
zweiten  Teile  der  Abhandlung  bestimmt  der  Vf.  den  Umfang  des  Gerichts, 
die  ursprüngliche  Zahl  der  zu  ihm  gehörigen  Orte  (75),  wie  einzelne  aus- 
schieden und  endlich  die  Gemeinschaft  1774  ihr  Ende  erreichte:  alles  in 
scharfer  kritischer  Beleuchtung  und  an  der  Hand  von  Urkk.  —  Die  in 
diesem  Jahre  veröffentlichten  Urkk.179)  reichen  von  1558 — 1623  und  betreffen 
die  Aufrechthaltuug  der  Ruhe  und  Ordnung  im  Rheingau  sowie  die  Ver- 
teilung von  Abgaben,  namentlich  der  Türkensteuer,  unter  die  einzelnen  Ort- 

bis  300.    (Im  Anhang  8.  285 — 800  sind  sieben  Beilagen  mit  d.  Repertoires  y.  Schauspieler- 
trappen  ans  d.  Jahren  1782  u.«1788  verzeichnet.)  —  167)  J-  Kraeauer,  Frankfurt  a./M. 
u.  d.  französische  Republik  1795/7:  ib.  S.  142—216.    (Im  Anhang  S.  210/6  vier  urkundliche 
Belege.)  —  168)  H.  v.  Hey  den,  D.  Concordien-Orden,  d.  Ehren -Medaillen  sowie  d.  Feld- 
zugs-  u.  Dienstalterszeichen   d.   Grofeherzogtums,   d.   General-Gouvernements   u.    d.  Freien 
Stadt   Frankfurt.    Mit   3  Tfln.:    ib.  S.  1  —  108.   —    169)    R.  Jung,    D.   Ehrenbürger   d. 
Reichsstadt  u.  d.  Freien  Stadt  Frankfurt:  ib.  S.  109—41.  —  170)  X  Ch.  W.  Berghoeffer, 
D.  Einrichtung  u.  Verwaltung  d.  freiherrlich  K.  v.  Rothschildschen  Öffentlichen  Bibliothek 
wihrend  d.  J.  1887—90.   Mit  3  Lichtdrucken.    Frankfurt  a./M.,  J.  Baer.  s.  a.    gr.-8°.    85  8. 
—  171)  X  K.  Heinemann,  Goethes  Mutter.  E.  Lebensbild  nach  d.  Quellen.    Mit  vielen 
Abbildungen  in  u.  au  der  d.  Text  u.  zwei  Heliograv.    Leipzig,  E.  A.  Seemann.    12,  868  8. 
X.  6.50.    —   172)  X  M.  R.,   Frau  Rat  Goethe   über   ihre   hessische   u.  französische  Ein- 
quartierung: Hessenland  (1891),  8.  29—80.    —   178)  X  Endemann,   Über  Karoline  v. 
Gflnderode:  MVHessG.  (1890),  8.  14/6.—  174)  X  Ernst  F.  A.  Münzenberger:  Katholik  71, 
I  :in,  8),  S.  193—200.  —  175)  X  A.  M.  Benevolus,  E.  F.  A.  Münzenberger,  E.  Lebens- 
sktae.    Frankfurt,  A.  FQsser   Nachf.    35,  11  S.     |[Katholik  71,   I   (III,    8)  v.  O.  B.]|  — 
176)  X  A.  Gttth,  Landes-  u.  Provinzialgesch.    Heft  10  B.     Nassau   [u.  Frankfurt].     Mit 
e.  Geachichtakarte.    R.  Voigtländer   in  Leipzig.     16  S.    (Anhang  zu  d.  in  R.  Voigtlanders 
Verlag  erschienenen  geschichtlichen  Lehrbüchern.    Unzuverlässig.)  —   177)  X  Cuno,  D. 
Kultur  u.  Kunstgesch.  d.  rechtsrheinischen  Teiles  d.  alten  Erz-Diöcese  Trier  bis  z.  Ausgange  d. 
MA.  Wiesbaden,  P.  Brems,  s.  a.  (1891),  14  8.  —  178)  L.  Conrady,  D.  Landgericht  d.  vier 
Herren  auf  d.  Einrich.  Mit  e.  Karte:  AnnVNassauG.  28,  S.  89—90.    (D.  Anhang  [S.  82—90] 
enthalt  urkundliches  Material  aus  d.  Jahren  1861, 1400, 1581u.  1646.)  —  179)  F.  W.  E.  Roth, 


[I  160  §  29.    Mittelrhein  u.  Hessen.    Otto. 

schafteu  des  Rheingaues.  —  Der  neuesten  Zeit  gehören  mehrere  Arbeiten 
über  die  sogenannten  deutschen  Gesellschaften180'181)  an,  an  denen  Nassau 
hauptsächlich  beteiligt  war;182)  Hauptsitz  war  hier  die  Stadt  Idstein,  Haupt- 
träger ihrer  Bestrebungen  die  Brüder  Snell.  Die  Regierung  (Ibell)  machte 
dem  Treiben  ein  rasches  Ende.188) 

Ortsgeschichte1***1**)  Der  von  dem  Centrum  vorbereitete  Antrag 
auf  Zurücknahme  des  Jesuitengesetzes  erregte  zu  Wiesbaden  einen  Feder- 
krieg,186) welcher  zugleich  einen  Rückblick  auf  das  Bestreben  der  Jesuiten 
in  früherer  Zeit  hier  festen  Fufs  zu  fassen  hervorrief;187)  es  gelang  ihnen 
dies  im  Laufe  des  30 j.  Krieges  nur  vorübergehend,  indem  sie  das  zu  der 
Stadt  gehörende  Kloster  Ciarenthal,  aber  erst  nach  vielen  Anstrengungen 
besetzten  und  Anteil  an  der  evangelischen  Kirche  in  Wiesbaden  und  Mofs- 
bach  erhielten;  der  Friede  stellte  den  früheren  Zustand  wieder  her.  — 
Auch  die  Fürstin  Amalie  Charlotte  von  Nassau-Usingen  wollte  vertriebene 
Salzburger188)  in  ihr  Land  aufnehmen  und  schon  rüstete  sich  die  Stadt 
Wiesbaden  zum  festlichen  Empfang  derselben;  doch  berührten  sie  dieselbe 
nicht,  sondern  zogen  es  vor,  ihren  Landsleuten  nach  Preufsen  zu  folgen.189'191) 

Biographie  und  Genealogie.192'19*)  Der  zweite  Band  der  genea- 
logischen Geschichte  der  Grafen  von  Leiningen 196)  behandelt  ausführlich  den 
Zweig  des  Hauses,  welcher  die  in  Nassau  gelegenen  Herrschaften  Runkel 
und  Westerburg  erbte  und  nach  letzterer  sich  den  Namen  Leiningen-Wester- 
burg  gab;  vorausgeschickt  ist  eine  genealogische  Übersicht  über  die  ältere 
Geschichte  dieser  Herrschaften;  ein  Anhang  giebt  die  Denk-  und  Wahl- 
sprüche, Münzen,  Siegel,  Archive  und  'adliche  Allianzen'.  —  In  den  Jahren 
1629  und  1630  richtete  Wallenstein  mehrere  Briefe  an  den  Grafen  Johann 
den  Jüngeren  von  Nassau-Siegen,196)  welcher  damals  Anführer  der  kaiser- 


NassauerUrkk.:  KBGV.  S.  44/6,  71/2, 89—92, 107-10.  — 180) XF. Meinecke,  D.  deutschen 
Gesellschaften  n.  d.  Hoffmannsche  Bund.  £.  Beitrag  z.  Gesch.  d.  politischen  Bewegungen  in 
Deutschland  im  Zeitalter  d.  Befreiungskriege.  Stuttgart,  Cotta.  79  S.  |[LCB1.  (1892),  Sp.  817/8.], 
181)  X  A.  Stern,  E.  Kapitel  aus  d.  Gesch.  d.  deutschen  Einheitsbestrebungen:  Kation  9 
(1892),  No.  15,  S.  222/6.  —  182)  W.  Sauer,  D.  deutschen  Gesellschaften  in  Nassau  im 
J.  1814.  I/III:  RheinKur.  (1891),  No.  843/4,  848.  —  183)  X  id.,  Z.  76j.  Stiftungstage 
d.  Kasino-Gesellschaft  zu  Wiesbaden:  ib.  No.  81,  1.  u.  2.  Blatt,  2  Artikel.  (Beitrag  z.  Gesch. 
d.  gesellig«!!  Zustände.  D.  Kasino  erwuchs  aus  einer  deutschen  Gesellschaft.)  —  184)  X 
id.,  D.  Zerstörung  d.  Burg  Lahneck:  AnnVNassauG.  23,  S.  105/6.  (Erste  Beschiefsung  d. 
Stadt  Oberlahnstein  u.  wohl  auch  d.  Burg  während  d.  30j.  Krieges  im  J.  1632.  Vgl.  JBG. 
12,  II,  257*°*.)  —  185)  X  A.  v.  Cohausen,  Burg  Gutenfels  am  Rhein.  Mit  4  Tfln.: 
ib.  S.  91—104.  (Gesch.  u.  Beschreibung  d.  Burg  [1253  bis  jetzt].)  —  186)  X  F.  Nippold, 
D.  Jesuitenstreit  in  Wiesbaden.  E.  Einzelbild  im  Rahmen  d.  gegenwärtigen  Agitation  für  d. 
Jesuitenorden.  Nach  e.  Vortrage  im  studentischen  Zweigverein  d.  Ev.  Bundes.  Halle,  E. 
Strien.  80  S.  M.  1.  —  187)  F.  Otto,  D.Jesuiten  in  d.  Herrschaft  Wiesbaden:  Eyang. 
Gemeindeblatt  (1891),  S.  36/8,  44/6,  92/3.  —  188)  id.,  Vertriebene  Salzburger  in  Nassau: 
ib.  S.  140/1,  148,  156/7,  166/7.  —  189)  X  id.,  D.  Reformierten  zu  Wiesbaden:  ib.  S.  132. 
(Vgl.  JBG.  18,  II,  199e8.)  —  190)  X  id.,  Zwei  Todesurteile  d.  Schöffengerichte  zu  Wies- 
baden: AnnVNassauG.  28,  S.  154.  —  191)  X  id.,  D.  Juden  zu  Wiesbaden:  ib.  S.  129—48. 
—  192)  X  id.,  Aus  d.  Stammbuche  d.  Georg  Birckell:  ib.  S.  90.  —  193)  X  id.,  E.  Reim 
Hellmunds  auf  sich  selbst:  ib.  S.  114.  —  194)  X  R.  Schmidt,  E.  Calvinist  als  Kais. 
Feldmarschall.  II.  Progr.  Berlin,  Gaertner.  4°.  30  S.  M.  1.  (Vgl.  JBG.  18.)  —  195)  K. 
Em.  Graf  v.  Leiningen-Westerburg,  Genealogische  Gesch.  d.  uradeligen,  reichsgräf- 
lichen u.  reichs  für  st  liehen,  standesherrlichen  erlauchten  Hauses  Leiningen  u.  Leiningen- 
Westerburg.  Nach  archivalischen,  ha.  u.  gedruckten  Quellen  bearbeitet  v.  E.  Brinkmeier. 
IL  Umgearbeitet  u.  vermehrt.  Mit  e.  Anhang  aus  gleicher  Feder.  Braunsohweig,  R.  Sattler. 
gr.-8°.  448  S.  (Bd.  I  behandelt  andere  Linien  d.  Hauses  Leiningen  [18,  376  S.].)  — 
196)  F.  Otto,  Wallensteins  Briefe  an  d.  Grafen  Johann   d.  Jüngeren    v.  Nassau-Siegen 


§  29.    Mittelrhein  n.  Hessen.    Otto.  11,161 

liehen  Trappen  in  den  Niederlanden  war  and  unter  Wallenstein  stand;  es 
sind  ihrer  31  bekannt,  welche  alle  nur  militärische  Dinge  betreffen.  —  Wie 
kräftigen  Sinnes  Graf  Johann  von  Nassau-Idstein  nnd  Wiesbaden197)  war, 
wie  hoch  er  von  der  Würde  der  Fürsten  dachte,  wie  viel  er  aber  auch  von 
ihnen  verlangte,  zeigen  die  Aufzeichnungen,  welche  er  während  seines  Lebens 
für  seine  Söhne  niederschrieb;  seine  Erziehungsgrnndsätze  sollten  vor  allem 
strenges  Festhalten  am  lutherischen  Glaubensbekenntnis  herbeiführen;  dennoch 
mauste  er  erleben,  dafs  sein  ältester  Sohn  katholisch  wurde,  gegen  den  als 
den  'liebgewesten  Sohn'  er  deshalb  einen  schrecklichen  Finch  aussprach.  — 
In  seinem  bewegten  Leben  that  der  tapfere  Landsknechtsoberst  Fr.  v. 
Reiffenberg198)  zuerst  Dienste  im  kaiserlichen,  dann  im  englischen  Heere, 
nahm  darauf  teil  am  schmalkaldischen  Kriege;  geächtet  begab  er  sich  nach 
Frankreich,  leitete  dann  die  Verhandlungen  des  Kurfürsten  Moritz  mit  König 
Heinrich  ein  und  half  die  Ehrenbürger  Klause  erstürmen;  abermals  geächtet 
fahrte  er  eine  Schaar  Landsknechte  im  französischen  Heere  bis  1559;  auch 
in  der  Heimat  konnte  er  nicht  ruhen  und  fing  mit  seinen  Verwandten  um 
die  Stammburg  Reiffenberg  Streit  an.     Er  starb  80j. 

Verschiedene*.19*"20*)  Die  Bücher  von  J.  Kehrein  über  nassauisches 
Volkstum  und  Sprache  haben  eine  neue  (Titel-)  Auflage  erfahren.*09"904)  — 
Das  nassauische  zweite  Regiment 905-*9*)  nahm  an  den  Kriegen  der  napoleo- 
nischen Zeit  mehrfach  rühmlichen  Anteil,  1806—13  auf  französischer  Seite 
(1806  und  1807  vor  Kolberg,  1806—13  in  Spanien),  dann  auf  Seiten  der 
Verbündeten  (1815  bei  Waterloo);  nach  langen  Friedensjahren  rückten  Teile 
von  ihm  wieder  aus  im  J.  1848  und  1849  nach  Baden  und  Schleswig-Hol- 
stein; der  Feldzug  von  1866  endete  nicht  durch  seine  Schuld  unglücklich, 
wenn  auch  nicht  unrühmlich  fttr  es.  —  Aus  dem  Vorrat  der  Trierer  Reliquien, 
wenn  auch  nicht  von  der  tunica  inconsutilis,  kamen  einzelne  in  nassauische 
Klöster  und  Kirchen;907)  von  den  Kirchenschätzen,  welche  Fürst  Friedrich 
Wilhelm  von  N.-Weilburg  als  Rechtsnachfolger  des  Erzbischofs  von  Trier 

AonTKauanG.  28.  S.  107—18.  —  19?)  id.,  Graf  Johann  v.  Nassau,  Herr  v.  Idstein  a. 
Wiesbaden:  EvangGemBl.  S.  286/7,  244/5,  251/2,  261/2.  —  198)  id.,  Friedrieh  v.  Reiffen- 
berg, 1515—95:  AunVNassauG.  28,  S.  1—88.  —  199)  X  R.  Hauch,  Münzen,  Medaillen 
l  Ehrenzeichen  d.  Grafen  n.  Forsten  ▼.  Nassau,  Weilburg,  Saarbrücken  n.  s.  w.,  d.  Herzog- 
tum Sassen,  sowie  d.  v.  enteren  mit  Mainz,  Hessen  u.  Frankfurt  1628 — 86  gemeinschaftlich 
pprlgteu  Münzen,  gesammelt  v.  R.  Rauch  (aus  Weilburg  a./Lahn)  in  Frankfurt  a./M.  Be- 
»tsnd  am  16.  Mai  1891.  Frankfurt  a./M.,  Schock.  4°.  11  S.  —  200)  X  F.  Otto,  Felix 
Hradelssohn-Bartholdys  Lied:  D.  Jagers  Abschied:  AnnVNassauG.  28,  S.  104.  (D.  Eied 
taponierte  er  nicht  in  Nassau.)  —  201)  XM.  Silberstein,  D.  Judenzoll  u.  seine  Auf- 
kebnag  in  Nassau:  AZgJudent.  54,  No.  88.  (Vgl.  v.  demselben  Vf.  Wolf  Breidenbach  u.  d. 
Anfhebung  <L  Leibzolls  in  Deutschland.  Mit  besonderer  Rttcksioht  auf  Nassau,  zumeist  nacu 
udUTaliseben  Urkk.  Sonderabdruck  aus  ZGJuden  54.  Jg.  [1890],  No.  88.)  —  202)  X  J. 
Kehrein,  Volkstümliches  aus  Nassau.  Sprachproben,  Sagen,  Kinderliedchen,  Märchen, 
Tolkiwitze,  Sprichwörter,  Brauche  etc.  Leipzig,  Lesimpie.  296  S.  M.  1,25.  —  205)  X 
ü.  Natsauisebea  Namenbuch,  enthaltend  alle  Personen-,  Orts-  u.  Gemarkungsnamen  r. 
ftuao.  Leipzig,  Lesimpie.  VIII,  644  S.  —  204)  Xid.,  Volkssprache  u.  Wörterbuch  ▼. 
fosaa.  Leipzig,  Lesimpie.  XH,  464  S.  u.  64  S.  Nachtrage.  M.  2,26.  (Vgl.  Über  d.  ver- 
yndte  Siegener  Mundart  J.  Heinzerling  in  d.  Beilage  z.  54.  JB.  d.  Realgymnas.  zu  Siegen. 
ftezen,W.  Vorlinder.  89  S.  [Buchstabe B].)  —  205)  Isenbart,  Gesch.  d.  Herz.  Nassauischen 
i  Regiments,  Stamm  d.  kgl.  preufsisehen  2.  Nass.  Regiments  No.  88.  1808—66.  Im  Auftrage 
d- Beghncnts  zusammengestellt  Mit  17  Skizzen  u.  e.  Übersichtstafel  in  Steindruck.  Berlin, 
t  S.  Mittler  4  Sohn.  VIH,  258  S.  M.  6.  —  200)  X  v.  Memerty,  D.  Offizier-Korps  d. 
Atelier-Regiments  ▼.  Gersdorff  (Heuisches)  No.  80.  1866—91.  Gedenkblatter,  im  Auftrag 
jUkgiments  zusammengestellt.  Mit  e.  Bildnis.  Berlin,  E.  S.  Mittler  AS.  218  S.  M.  6.  — 
217)  (W.  8auer),  Nassauisches  z.  Gesch.  d.  'heiligen  Rockes':  RheinKur.  No.  214.   — 

taraseriekte  der  GescMeattwliaeaseaaft.    1891.    IL  11 


11,162  §  29.    Mittelrhein  u.  Hessen.    Otto. 

in  rechtlichen  Besitz  erhielt,  gab  er  im  Jahre  1806  an  die  Trierer  Kirche 
21  kostbare  Reliquien  zurück.  —  Wir  fügen  hier  eine  Notiz,  Wetzlar  be- 
treffend, ein.208) 

Grofsherzogtum  Hessen.  Provinz  Starkenburg.20*"*1*)  Die 
kleineren  Fürsten  und  Herren  der  Wetterau  und  der  benachbarten  Gegenden 
hatten  schon  vor  Stiftung  des  Rheinbundes  eine  Union  zur  Aufrechthaltung 
ihrer  Selbständigkeit  geschlossen;  indessen  retteten  nicht  alle  die  Souverä- 
nität; yon  den  Isenburgern  wurde  nur  Fürst  Karl  von  Isenburg-Birstein214) 
in  den  Rheinbund  als  souveräner  Fürst  aufgenommen  mit  einem  Gebiet  von 
14  Q]  Meilen.  Das  kleine  Land  war  den  Lasten,  welche  die  Anforderungen 
Napoleons  an  das  Heerwesen  stellten,  nicht  gewachsen,  und  die  Schulden 
stiegen  bis  zu  einer  für  es  bedenklichen  Höhe,  da  der  Fürst  und  das  isen- 
burgische  Kontingent  an  den  Feldzügen  des  Kaisers  teilnehmen  muüste.  Nach 
dem  Sturze  Napoleons  suchte  man  die  Souveränität  auf  alle  Weise  zu  retten, 
die  Fürstin  Charlotte  begab  sich  selbst  nach  Wien,  um  durch  persönliches 
Einwirken  auf  die  leitenden  Männer  zu  erreichen,  was  erreichbar  schien. 
Es  war  vergeblich,  die  Mediatisierung  wurde  ausgesprochen,  das  Fürstentum 
im  Jahre  1816  zwischen  beide  Hessen  geteilt.  Ein  unerquickliches  und  für 
Isenburg  meist  ungünstiges  Nachspiel  bildete  die  Auseinandersetzung  mit  dem 
Grofsherzogtum  wegen  der  Tilgung  der  Schulden. 

Ortsgeschichte.*1*'*1*)  Die  Beschreibung  der  Kunstdenkmäler  des 
Kreises  Erbach217)  umfafst  die  Denkmäler  von  33  Orten,  unter  denen  Erbach, 
Michelstadt,  Breuberg,  Fürstenau,  Reichenberg  und  Steinbach  am  reichsten 
vertreten  sind.  Schon  frühe  bewohnt,  wie  prähistorische  Funde  beweisen, 
dann  mit  zahlreichen  militärischen  und  bürgerlichen  Niederlassungen  der 
Römerzeit  bedeckt,  von  denen  noch  manche  Reste  vorhanden  sind,  zeigt  der 
Kreis  erst  in  der  Karolingerzeit,  aber  da  sofort  eine  hervorragende  Schöpfung 
der  Baukunst,  die  Einhard-Basilica  zu  Steinbach»  vollendet  821.  Aus  der 
romanischen  Kunstperiode  und  der  Frühgotik  ist  nichts  erhebliches  mehr 
vorhanden;  aus  der  Spätgotik  stammt  die  Kirche  zu  Michelstadt,  von  Profan- 
bauten die  Burgen  Breuberg,  Fürstenau,  Freienstein  und  Reichenberg,  von 


208)  X  A.  Roeschen,  Datierung  e.  Schreibens  v.  Turenne  aus  Wetzlar:  MVHessG. 
(1890),  8.  145/6.  (D.  Schreiben  ist  mitgeteilt  in  d.  MVHessG.  1886,  S.  68 ;  es  ist  nicht 
v.  J.  1646,  sondern  1678.)  —  209)  X  D.  hessischen  Regenten  in  Darmstadt  (1618—1892% 
Mainz,  J.  Diemer.  1  Blatt  Fol.  M.  6.  (Bilder  d.  Regenten,  als  Wandtafel  zu  benutzen; 
e.  dazu  gehörender  Text  soll  nachfolgen.)  —  210)  X  K.  Lindt,  Vortrag  über  d.  Vorgesch. 
d.  deutschen  Bauernkrieges:  QBllHVHessen  NF.  1,  S.  2/5.  (V.  d.  Bauernkrieg  ward  Hessen 
so  gut  wie  gar  nicht  berührt.)  —  211)  X  Matthaei,  Landgraf  Georg  II.  u.  Ramear, 
d.  Kommandant  v.  Hanau:  ib.  S.  6.  (Auszug  aus  e.  Vortrag.)  —  212)  X  A.  Roeschen, 
Zwei  Schreiben  d.  Prinzen  Soubise  an  d.  Landgrafen  Ludwig  VIII. :  ib.  S.  18/4.  (VergL 
QB1.  1890,  S.  61/8.  Zwei  Briefe  v.  J.  1758.)  —  21S)  X  F.  Schneider,  D.  Ein- 
nahme ▼.  Badajoz  in  Spanien  u.  d.  4.  grofsherz.  hessische  Innnterie-Regim.  Prinz  Karl 
No.  118.  Z.  Feier  d.  100J.  Bestehens  d.  Regiments.  Mainz,  Wallau.  Kl. -8°.  16  S.  — 
214)  Manfred  Mayer,  Gesch.  d.  Mediatisierung  d.  Fürstentums  Isenburg.  München,  M. 
Rieger.  gr.-8°.  X,  267  S.  |[A.  Stern:  DLZ.  (1892),  Sp.  885/6;  H.  B.:  LCB1.  (1892\ 
Sp.  438— 40.]|  (Beigegeben  sind  3  Beilagen  mit  9,  6  u.  66  Urkk.  u.  Briefen.)  —  215)  X 
G.  v.  Schenk  zu  Schweinsberg,  D.  Alsbaoher  Schlofs  (Burg  Biokenbach):  QBllHVHessen 
NF.  1,  S.  26/7.  (Bericht  über  einen  Vortrag.)  —  216)  X  (Hirschhorn):  ib.  S.  51/2, 
(Bericht.)  —  217)  G.  Schäfer,  Kunstdenkmäler  im  Grofsherzogtum  Hessen.  Inventari- 
sierung u.  beschreibende  Darstellung  d.  Werke  d.  Architektur,  Plastik,  Malerei  u.  <L  Kunst- 
gewerbes bis  z.  Schlüsse  d.  18.  Jh.  A.  Prov.  Starkenburg.  Kreis  Erbach.  Mit  e.  Über- 
sichtskarte r.  Vf.  u.  nach  dessen  Angaben  ausgestattet  mit  116  Textillustrationen  u.  23  Tfln. 
in  Lichtdruck,  ausgeführt  unter  Leitung  y.  £.  Marx.  Darmstadt,  A.  Bergsträsser.  4°.  284  8- 


§  29.    Mittelrhein  n.  Hesies.    Otto.  11,163 

plastischen  Werken  die  Grabdenkmäler  des  Hauses  Erbach  u.  a.;  die 
Renaissance  ist  vertreten  durch  Schlofs  Breuberg  und  die  Mausoleen  der 
Grafen  zu  Erbach;  in  neuerer  Zeit  schufen  diese  reiche  Sammlungen  ein- 
heimischer und  fremder  Werke  der  Plastik,  Keramik  und  Waffenschmiede- 
kunst. Die  Glocken  reichen  bis  1357  zurück.  —  Meisterhaft  geführt  sind 
die  Untersuchungen  Aber  die  sogenannte  Michaeiskapelle  zu  Lorsch,818) 
welche  man  bisher,  wie  der  Name  besagt,  für  eine  Kapelle  gehalten  und 
für  gottefldienstliche  Handlungen  eingerichtet  hatte;  Ludwig  der  Deutsche 
and  sein  Sohn  Ludwig  sollte  in  ihr  beigesetzt  sein.  Diese  Ansichten  sind 
nun  als  irrig  erwiesen:  die  sogenannte  Kapelle  wurde  infolge  einer  metho- 
dischen Untersuchung  ihres  Baues  und  ihrer  Geschichte  sowie  der  bei  ihr 
erhaltenen  Beste  der  alten  Kirche  als  die  Thorhalle  erkannt,  welche  zu  dem 
Vorhofe  der  Klosterkirche  führte,  und  da  sie  nach  dem  ganzen  Charakter 
ihrer  Architektur  dem  8.  Jh.,  in  welchem  auch  das  Kloster  gegründet  und 
die  ältere  Kirche  (sie  brannte  1090  ab  und  wurde  dann  neu  errichtet)  erbaut 
wurde  (774),  so  haben  wir  hier  eins  der  ältesten  Baudenkmäler  Deutschlands, 
in  welcher  ein  Rest  merowingischer  Baukunst  erhalten  ist,  vor  unsern  Augen. 
Nachgrabungen  und  urkundliche  Nachrichten  ergaben  Anhaltspunkte  genug, 
am  die  ganze  Anlage,  Thorhalle,  Vorhof  und  Seitenhallen  desselben  sowie 
die  Kirche  selbst,  zu  rekonstruieren.  Die  Ausführung  des  Baues  weist  auf 
Vorbilder  im  Westen  (Metz)  hin.819"2*6) 

Oberhessen*****7)  Giefsen."8)  Die  Universitätebibüothek"9-280)  ist  be- 
gründet worden  von  dem  Landgrafen  Ludwig  V.  im  Jahre  1612;  von 
1625 — 50  mit  der  Marburger  Universitätsbibliothek  vereinigt,  hatte  sie, 
wieder  nach  Giefsen  verbracht,  18  Bibliothekare,  welche  mit  Ausnahme  des 
letzten  sämtlich  Professoren  waren  und  dieses  Amt  als  Nebenamt  verwalteten ; 
seit  1873  ist  es  selbständig  gemacht;  die  zur  Vermehrung  der  Sammlung  ver- 
willigte Summe  war  lange  Zeit  gering,  im  17.  Jh.  50  FL,  dann  100  Rthr.,  600  FL, 


M.  12.  —    218)  K.  Adamy,   D.  fränkische  Thor  halle   u.  Klosterkirche  zu  Lorsch  an  d. 

Bergstrafee.    Im  Auftrage  d.  bist.  Ver.  f.  d.  Grofsherzogtum  Hessen  untersucht  u.  beschrieben. 

Hit  e.  Farbendruck,  64  Abbildungen  u.  5  Tun.  naoh  Zeichnungen  r.  K.  Bronner.    Darmstadt, 

Komm.  d.  Hofbuehhdlg.  v.  A.  KlingelhSffer.    Kl.-FoL    61  S.      |[A.  Röscher:    Hessenland 

11891%  S.  268;  Falk:  KfiWZ.  10,  Sp.  297/8;  LGB1.  Sp.  1484  (lobend).])    (D.  Ausstattung 

<L  Werkes  ist  glänzend.)   —   219)  X  Sohenk   zu   Schweinsberg,   (Siegel  deutscher 

[hessischer]  adeliger  Familien  mit  d.  Straufsenfeder) :  Protokolle  d.  Gen.  Vers.  d.  Gesamtver. 

4.  deutschen  Alt- Ver.  (1890/1),  S.  158/9.  —  220)  X  id.,  (Mitteilung  aber  d.  ältesten  Wappen 

bargerlieber  Familien  in  Hessen):  ib.  8.  164.  —  221)  X  R.  Busch,  Verzeichnis  d.  Kölner 

Inkunabeln  in  d.  groftherz.  Hofbibliothek  zu  Darmstadt.  IV.  Mit  d.  Typen  d.  H.  Quentelschen 

Offizin   gedruckte   Werke   (▼.   1479-1600):   CBIBibl.  8,    S.  80—48.    —    222)    X    H.  v. 

Pfister,  Ober  d.  Rodensteins-  u.  Quintensage:  QBllHVHessen  NF.   1,  S.  7.    (Auszug  aus 

e.  Vortrag.)   —   22S)  X  (R.)  Adamy,   Über  d.  MAliche  Emailkunst:    ib.  S.  76/8.     (Mit 

Bezug  auf  Gagenstande  d.  Dannstldter  Museums.)  —  224)  X  A.  Schmidt,  E.  Schweizer 

Kartenspiel  aus  d.  Anfange  d.  16.  Jh.  in  d.  grofsh.  Hofbibliothek  zu  Darmstadt:  HessQBIL 

XF.  (1891),  8.  88—98.  —  225)  X  id.,  Kirohenrechtliche  Quellen  d.  Grofsherzogt.  Hessen. 

E.  Quellenaammlung  z.  Stellung  v.  Kirche  u.  Staat  u.  z.  kirchlichen  Verfassungsrecht.   Giefsen, 

Kieker.    gr.-8°.    VIII,  289  S.    M.  6.  —  226)  X  Klewitz,  Ober  e.  bei  Nauborn  gefundene 

Vfloze:   QBllHVHessen  NF.  1,   S.  81.     (Aus  d.  18.  Jh.    Vgl.  ZNumism.  16,   S.  168.)   — 

t3?)  X  A.  Roeschen,  Funde  in  Oberhessen:  ib.  S.  19-20.    (Aus  d.  Zeit  d.  7j.  Krieges 

herrührende  Fundstucke.)  —  228)  X  Haupt,  Stammbuch  d.  Joh.  Schräg:  ib.  S.  81.   (Schräg 

Kodierte  1607  zu  Marburg,   dann  zu  Giefsen,   Strafsburg,   Paris,   hielt  sich  dann  an  ver- 

Mhiedenen  Orten  auf.    D.  Stammbuch  ist  in  d.  Uniyersitatsbibl.  zu  Giefsen.)  —  229)  & 

Heuser,  Beitrage  z.  Gesch.  d.  Universitätsbibliothek  Giefsen:  CBIBibl.  Beiheft  6.    Leipzig, 

0. Harrassowitx.    74  S.    M.  2.80.  —  230)  G.  Nick,  D.  grofsherz.  Uniyersitats-Bibliothek 

za  Giefsen:   QBllHVHessen  NF.  1,  S.  14/6,  82/7,  68—61.     (Referat   nebst  Nachtragen  u. 

11* 


II 164  §  29.    Mittelrhein  u.  Hessen.    Otto. 

zuletzt  15750  Mk.,  doch  wurden  mehrfach  aufserordentliche  Zuschüsse  ge- 
währt, auch  fehlte  es  nicht  an  mehr  oder  minder  reichen  Geschenken  von 
Geld  und  Büchern.  Um  die  Katalogisierung  hat  sich  Adrian,  1830 — 1864, 
grofse  Verdienste  erworben;  die  Benutzung  ist  erst  durch  Vermehrung  der 
Ausleihstunden  vonNoack,  1872—85,  erleichtert  worden.  —  Butzbach*81"888) 
war  vom  Jahre  1610 — 43  Residenz  des  Landgrafen  Philipp,  dem  der 
regierende  Landgraf  das  gleichnamige  Amt  zur  Selbstverwaltung  übergeben 
hatte;  eine  kleine  Schmuckkassette284)  desselben  mit  der  Jahreszahl  1629 
sowie  Wappenschild  von  mehreren  allegorischen  Figuren  zeigt  die  Anfangs- 
buchstaben seiner  Devise:  v(ias)  i(ustitiae)  d(oce)  m(e)  d(omine).  — 
Grünberg.986-287) 

Homburg***)  Wie  anderwärts  ergingen  auch  in  Homburg  wiederholt 
scharfe  Verordnungen  gegen  die  übertriebene  Schwelgerei  bei  Hochzeitsfesten, 
Kindtaufen  und  sog.  Flennes;288)  die  bemerkenswertesten  sind  von  1656  und 
1732  und  noch  1771.  —  Im  Jahre  1825  erwarb  der  Landgraf  die  heil.  Grab- 
Kapelle  zu  Gelnhausen,  welche  hier  auf  den  Abbruch  verkauft  werden  sollte, 
und  liefs  sie  zu  Homburg  auf  dem  reformierten  Friedhofe  aufrichten;240) 
sie  ist  spätgotisch. 

Rheinhe$8en.9il~*Ab)  Licht  über  Fischarts  Familie  und  ihre  Herkunft 
kann  vielleicht  geben,846)  dafs  um  1620  zu  Mainz  ein  Veit  Vifscardt,  Maurer 
und  Bürger  der  Stadt,  lebte,  der  einen  Bruder  Antonius  Wiefscart  in  Grau- 
bünden hatte;  Joh.  Fischarts  Vater  war  vor  der  Mitte  des  16.  Jh.  welscher 
Würzkrämer  zu  Mainz;  Veit  mag  dessen  Spuren  nachgefolgt  sein;  bestätigt 
sich  diese  Kombination,  so  wäre  die  Heimat  des  Geschlechts  gefunden.  — 
Warm  geschrieben  ist  die  ausführliche  Lebensbeschreibung  von  Ad.  Lux,247) 
zu  der  bisher  unbekannte  Briefe  und  die  aufgefundenen  Schriften  von  Lux, 
sowie  Mitteilungen  aus  dem  Nationalarchiv  zu  Paris  reichen  Stoff  lieferten. 


Berichtigungen  zu  Heusers  ebengenanntem  Werke  [N.  229].)  —  231)  X  E.  Otto,  Mit- 
teilungen aus  Butzbacher  Kirchenbüchern.  II.  Verzeichnis  einiger  zu  Butzbach  verstorbener 
oder  daselbst  begrabener  Personen  [1529 — 99]:  ib.  S.  88/4.  —  232)  X  D.  Marktbrunnen 
zu  Butzbach:  ib.  S.  89.  —  233)  X  E.  Otto,  Mitteilungen  aus  Butzbacher  Kirchenbachern. 
I.  General  Montecuculi  u.  d.  grofse  Kurfürst  in  d.  Wetterau:  ib.  8.  56/7.  (Drei  chronikalisch« 
Notizen  y.  26.  September  bis  8.  Oktober  1672.)  —  284)  H.  8.,  Devise  d.  Landgrafen 
Philipp  v.  Butzbach:  ib.  S.  86/8.  —  235)  X  D.  älteste  Haus  d.  Stadt  Grünberg:  ib.  S.  38/9. 
(Jetzt  niedergelegt;  in  ihm  soll  Luther  1521  am  12.  u.  29.  April  übernachtet  haben.)  — 
236)  X  A.  Roeschen,  Burg  zu  Bötges  bei  Laubach:  ib.  S.  20/1.  —  237)  X  id.,  Über 
d.  Bergschlofs  Ulrichstein:  ib.  8.  9— 10.  (Auszug  aus  e.  Vortrag.)  —  238)  X  K.  Bach. 
Beitrage  zu  d.  Deutung  d. Ortsnamen  in  d.  Umgegend  v.  Homburg:  MVGHomburg  4,  8. 1 — 10. 
—  239)  L.  Jacobi,  Über  Mifsbräuche  bei  Hochzeiten,  Taufen,  Leichenbegängnissen  etc. 
in  Homburg  im  17.  u.  18.  Jh.:  ib.  S.  11  —  20.  —  240)  id.,  D.  h.  Grab  auf  d.  reformierten 
Friedhofe  zu  Homburg  v.  d.  H.  (früher  in  Gelnhausen):  ib.  S.  21—85.  (Mit  5  Tfln.)  — 
241)  X  F.  W.  R  Roth,  £.  Mainzer  Chronik:  NA.  17,  S.  212/8.  (Betr.  d.  Antonehaft  d. 
ungedruckten  libellus  de  hello  inter  dorn.  Iohannem  ...  et  Landgravium  Hassiae  gesto  [er- 
wähnt v.  Bodmann,  RheingAlt.  S.  809,  Anm.  aj.)  —  242)  X  Fr.  Schneider,  Urheber  d. 
Marktbrunnens  zu  Mainz:  KB  WZ.  10,  8p.  19.  (Aus  d.  Mainzer  Journ.  [1890],  No,  26. 
Urheber  ist  Meister  Peter  Flötner  [f  1546  zu  Nürnberg].)  — -  243)  X  Brief  d.  Frh.  W.  £. 
v.  Kettler,  Propst  in  Berlin,  an  Dr.  J.  B.  Heinrich,  Domkaplan  in  Mainz:  Katholik  71,  1 
(in,  8),  8.  285/7.  (Betrifft  seine  Wahl  u.  Prikonisation  als  Bischof  v.  Mainz.)  —  244)  X 
H.  Brück ,  Dr.  J.  B.  Heinrich,  päpstlicher  Hausprälat,  Domdekan,  Gen.  Vikar  d.  Diöeese  Mains 
u.  Prof.  d.  Theol.  am  bischöfl.  Seminar:  ib.  S.  289—807,  408—25.  —  245)  XH.  Reis.  Bei- 
träge z.  Syntax  d.  Mainzer  Mundart.  Inaug.-Diss.  Mainz.  46  S.  |[L.  Tobler:  DLZ.  (1892), 
Sp.  154.]|  —  246)  O.  Freiherr  Schenk  zu  Schweinsberg,  D.  Herkunft  Fischarts:  ZDÄ. 
35,  S.  255/6.  —  247)  A.  Börckel,  Adam  Lux,  e.  Opfer  d.  Schreck  enszeit.  Nach  seinen 
Schriften  u.  d.  Berichten  seiner  Zeitgenossen.     Mainz,  V.  v.  Zabern.     1892.    4,  86  S.    — 


§  29.    Mittelrhein  u.  Heuen.    Otto.  II  165 

Nachdem  er  sich  anfangs  mit  Begeisterung  der  revolutionären  Bewegung  zu 
Mainz  im  Jahre  1792  angeschlossen  hatte,  wurde  er  bei  seinem  Aufenthalt 
zu  Paris  alsbald  mit  tiefem  Ingrimm  über  das  Treiben  im  Konvent  erfüllt 
und  sprach  dies  auch  aus,  namentlich  in  zwei  Schriften,  deren  eine  er  kurz 
vor  der  heroischen  That  der  Charlotte  Corday,  die  andere  zur  Verherrlichung 
derselben  bald  nachher  verfafste;  deshalb  vor  Gericht  gestellt,  starb  er  am 
4.  November  1793  auf  der  Guillotine.9*8) 

Rhein- Mosel- Länder.**9"**9)  Eine  Trierer  Hs.  enthält  u.  a. 
zwei  Gedichte  an  einen  Bischof,26*)  deren  erstes  durch  ein  Acro-,  Meso- 
nnd  Opisthostichon  den  Namen  Heribertus  (vielleicht  Heribert,  Erzbischof 
von  Köln,  999)  zu  erkennen  giebt.  —  Aus  derselben  Stadtbibliothek  werden 
zwei  Mitteilungen  gemacht,96*)  eine  Urk.  Rudolfs  von  Habsburg  von  1278, 
betr.  Zahlung  von  einer  Geldsumme  und  Lieferung  von  Wein  aus  dem 
königl.  Kellerhause  zu  Oberwesel  an  Nik.  von  Scharfenstein,  und  eine 
Notiz  über  die  Zusammenkunft  von  E.  Eduard  von  England  und  E.  Ludwig 
zu  Koblenz.  —  Die 'Bilder  aus  der  Chronik  von  Bach ar ach'956)  führen 
ans  aus  der  mittleren  in  die  neue  Zeit:  nachdem  die  Geschichte  der  Stadt 
bis  zur  Reformation,  Hecht  und  Sitte,  sowie  der  Weinhandel  geschildert  ist, 
folgt  im  zweiten  Teil  in  elf  Abschnitten  die  neue  Zeit,  anhebend  mit  der 
Einführung  der  Reformation  1546,  der  doppelte  Konfessionswechsel  unter 
den  Kurfürsten  von  der  Pfalz,  die  Verwüstung  des  30 j.  und  orleansischen 
Krieges,  endlich  die  Geschichte  unter  französischer  und  preufsischer  Herr- 
schaft. Besonders  wertvoll  sind  die  Mitteilungen  über  die  Einführung  der 
Reformation  und  das  reformierte  Gemeindeleben.  —  Belehrend  für  das 
Vorgehen  Friedrichs  von  der  Pfalz  in  seinen  Bestrebungen  den  Calvinismus 
fiberall,  auch  in  gemeinschaftlichen  Gebieten,  einzuführen967)  ist  der  Brief- 
wechsel desselben  mit  Markgraf  Philibert  von  Baden  in  betreff  der  Stadt 
Kreuznach  aus  den  Jahren  1563 — 1566.  —  Der  Einflufs  des  Gallicanismus 
anf  die  Trierer  Geistlichkeit9*8)  gab  sich  kund  in  der  Berufung  G.  Chr. 
Nellers,  des  Vf.  der  auf  den  Index  librorum  prohibitorum  gesetzten  Schrift  : 
Periculum  juris  publici  ecclesiastici  Catholicorum  ad  statum  Germaniae 
accomodatum,  1745,  als  Lehrer  des  Kirchenrechts  nach  Trier,  wo  er  1768 
starb;  die  dort  niedergelegten  Anschauungen  wurden  dann  von  Neilers 
Freund  und  Schüler,  dem  Weihbischof  v.  Hontheim  in  seinem  berühmten 
Buche  de  statu  eccl.  weiter  geführt  und  fanden  infolge  der  Schwäche  des 
Erzbischofs  praktische  Anwendung  in  den  Emser  Punktationen. 

Von  den  vielen  Schriften,  welche  die  Ausstellung  des  heil.  Rockes  zu 
Trier  hervorgerufen  hat,  erwähnen  wir  hier  blofs  die  offizielle,959)  welche 
die  Erhebung  des  Heiligtums  und  den  Befund  ausführlich  darlegt. 

248)  X  Ger  man  u.  Fr.  Heu  sei,  Festschrift  z.  Feier  d.  60j.  Bestehens  d.  grofsherz.  Real- 
schule u.  d.  Progymnasiiuns  zn  Alzey:  1.  Gesch.  d.  Anstalt;  2.  Statistik  d.  Schülerbestandes 
▼.  1.  Febr.  1841  bis  Ostern  1891.  S.  1.  et  a.  (E.  Ottmann).  4°.  48  S.  —  249)  X  Dussel, 
Verzeichnis  ▼.  Ortschaften  d.  Landgerichtsbezirks  Neuwied,  in  denen  mehrere  Rechte  neben 
eiotsder  gelten:  AnnHVNiederrhein  51,  S.  161/5.  —  250)  XM.  Ken  ff  er,  Beschreiben- 
<Ui  Verzeichnis  d.  Hss.  d.  Stadtbibliothek  zn  Trier.  Heft  II.  Trier,  Lintz.  —  251)  X  John 
Meier,  Z.  Entatehungsgesch.  d.  Genovefa-Legende:  VjsLittGesch.  8,  S.  868/5.  —  252)  X 
W.  Ef  fmann,  Heiligenkreuz  u.  Pfulzel.  Beitrage  z.  Baugesch.  Triers.  Mit  197  Abbildungen 
im  Texte.  Freiburg  i./Schw.,  S.  Paulus- Verein.  1890.  4°.  159  S.  |[LCB1.(1891),  S.  1207/8.]| 
—  t5S)  X  de  Lorenzi,  Abrifs  d.  Gesch.  d.  Doms  zn  Trier  seit  seiner  Vollendung  mit 
t.  Ausblick  anf  dessen  beabsichtigte  Restauration:  KBWZ.  10,  Sp.  189—45.  —  254)  H. 
V.  Saoirhnd,  Zwei  Gedichte  an  e.  Bischof.  Aus  e.  Trierer  Hs.  [saec.  X] :  NA.  16,  S.  178/9. 
255)  id.,  Zwei  Notizen  aus  d.  Trierer  Stadtbibliothek :  MIÖG.  12,  S.  507/8.  —  256)  K. 


XI  166  §  80*    Niederrhein.    Keller. 

I  so. 

Niederrhein. 

K.  Keller. 

(Verwandtes  in  anderen  ||  s.  'Handbuch'  8.  41.) 

Römische  Zeit.     Skizzenhaft1*8)  behandelt  Crecelius3)  die  Ge- 
schichte der  bergischen  und  niederrheinischen  Gebiete  von  der  Ankunft  Cäsars 
am  Niederrhein  bis  zum  Jahre  8  vor  Chr.     Lambertz*)   giebt  eine  ge- 
drängte  Zusammenstellung   der   in   technischer  und   historischer  Beziehung 
wichtigsten  Daten  über  das  von  den  Höhen  der  Vordereifel  in  das  Rhein- 
thal sich  hinabziehenden  Bauwerkes,   durch  welches  Köln   mit  Wasser  ver- 
sorgt wurde;  selbständige  Untersuchungen  hat  Vf.  nicht  angestellt.    Düntzer6) 
weist  nach,  dafs  sich  auf  der  Alteburg  bei  Köln  nur  eine  Station   für  die 
Classis  Germanica  befunden  habe ;  das  römische  Standlager  sei  weder  dort, 
noch  in   der  ummauerten  Römerstadt  gewesen;   er  weist   diesem   vielmehr 
seine  Stelle  in  der  Gegend  von  Cunibert  und  Eigelstein  an.    Die  Ära  Ubiorum, 
worunter  niemals  die  Stadt  gemeint  sei,   habe  nicht  bei  Severin  und  nicht 
auf  der  Rheininsel,  deren  Vorhandensein  er  überhaupt  bestreitet,  gestanden, 
sondern  südlich  vom  Standlager,  zwischen  diesem  und  dem  Oppidum  Ubiorum, 
in   der  Gegend   zwischen   Trankgasse   und  Machabäerstrafse.     Die  Nieder- 
lassung der  auf  das  linke  Rheinufer  verpflanzten  Ubier  habe  sich  innerhalb 
der   ummauerten   Römerstadt  befunden.     Die  Errichtung   der  Mauern   der 
späteren  Römerstadt  setzt  Stedtfeld6)  in  die  zweite  Hälfte   des  3.  Jh., 
indem  er  sich  stützt  auf  den  Fund  einer  Münze  des  Saloninus  in  der  Römer- 
mauer  auf   der  St.  Apernstrafse.   —  Den   von   der  Hochstrafse   nach   dem 
Ufer  am  alten  Rheinarm  sich  hinziehenden  Römergang  hat  Mertz7)   von 
neuem  vermessen  und  einer  erneuten  sorgfältigen  Untersuchung  unterzogen. 
Er   hält   eine  Verwendung   als  Wasserabflufs   für   ausgeschlossen,   vielmehr 
dafür,  dafs  er  militärischen  Zwecken  gedient  habe.8) 

Das  Verzeichnis  der  kleineren  in  schriftlichen  Denkmäler  des 
Bonner  Provinzialmuseums  wird  von  Klein9)  zu  Ende  geführt,   es  werden 


Theile,  Bilder  aus  d.  Chronik  Bacharachs  u.  seiner  Th&ler.  £.  Stück  rheinischer  Orts-  n. 
Kirchengesch.  Gotha,  F.  A.  Perthes.  VI,  152  S.  |[Hn.:  KBWZ.  11,  Sp.  22/8.]|  —  257) 
F.  Falk,  Wie  Kurfürst  Friedrich  III.  v.  d.  Pfalz  in  d.  vorderen  Grafschaft  Spornheim  d. 
Kalvinismus  einführen  wollte:  HJb.  12,  S.  37—56,  492—504.  |[LCB1.  (1891),  Sp.l207/8.]| 
—  258)  Neiler,  Hontheim  u.  Clemens  Wenzeslaus  (D.  Anfange  d.  Febronianischen  Haen-e*ie. 
I.  IL):  Katholik  71,  I  (HI,  8),  S.  687—57;  71,  II  (III,  4),  S.  19—89.  —  259)  K. 
Willems,  D.  h.  Rock  zn  Trier.  E.  archäologiach-hist.  Untersuchung,  herausgeg.  im  Auftrage 
d.  hochw.  H.  Bischofs  v.  Trier.  Trier,  Paulin  us-Druckerei  kl.-8°.  VIII,  186  S.  M.  1,20. 
1)  X  J.  Schneider,  Übereicht  d.  Lokalforschungen  in  Westdeutschland  bis  z.  Elbe, 
v.  Jahre  1841  bis  z.  Jahre  1891.  Düsseldorf,  Bagel.  40  S.  M.  1,60.  —  2)  X  F.  Wolf, 
D.  That  d.  Arminius.  Mit  e.  Karte.  Berlin,  Luckhardt.  120  S.  —  S)  W.  Crecelius. 
Aus  d.  Römerzeit.  (=  Beitrage  z.  Bergisch-Niederrheinischen  Gesch.  I.):  ZBergGV.  27, 
S.  1 — 10.  —  4)  A.  Lambertz,  Kurzgefafste  Gesch.  d.  Römerkanals  (Römische  Wasser- 
leitung aus  d.  Eifel  bis  Köln).  Schleideu,  Brasselmann.  19  S.  —  5)  H.  Dantier,  D. 
ara  Ubiorum  u.  d.  Legionslager  beim  oppidum  Ubiornm.  Festschrift  z.  50  j.  Jubiläum  d. 
VARh.  am  1.  Okt.  1891.  S.  86—61.  —  6)  Stedtfeld,  Köln.  Römische  Stadtmauer: 
JVHRh.  90,  S.  197/8.  —  7)  M.  Mertz,  D.  Römergang  in  Köln:  ib.  S.  67—76.  —  8)  X 
Schaaffhausen,  D.  Schneckenzucht  d.  Römer:  ib.  S.  208 — 11.  (Reste  römischer  Schnecken- 
znchtanstalten   wurden   u.   A.   in    Flamersheim   u.  Bonn   gefunden.)   —   9)  J*  Klein,  D. 


§  SO.    Niederrhein.    Keller.  11,167 

behandelt  Glasgefäfse,  Gegenstände  ans  Stein  nnd  Bein,  ans  Gold,  Silber, 
Bronze,  Eisen  nnd  Blei;  dann  werden  noch  Nachträge  zn  den  Gefäfsen 
aas  Terra  sigiilata  gegeben.10'18)  —  Loeschcke14)  giebt  eine  genane 
Beschreibung  von  dem  im  Jahre  1882  anf  dem  Neumarkte  in  Köln  ge- 
fundenen Mannorkopf,  der  für  eine  Nachbildung  vom  Kopf  der  Athena 
Parthenos  des  Pheidias  gilt,  nnd  vergleicht  ihn  mit  anderen  erhaltenen  Nach* 
bildnngen.  Fnrtwängler15)  beschreibt  vier  bei  Mehrnm  gefundene  Bronze- 
eimer nnd  datiert  sie  mit  Bestimmtheit  in  die  erste  Kaiserzeit,  was  dadurch 
möglich  ist,  dafs  genau  übereinstimmende  Geftfse  sich  bei  den  Ausgrabungen 
in  Pompeji  und  Herculanum  gefunden  haben;  ferner10)  drei  in  Köln  ge- 
fundene Bronzestatuetten;  eine  Figur  im  Besitze  des  Herrn  Forst  hält  er 
für  eine  Darstellung  des  Jupiter,  während  Schaafihausen  sie  für  einen  Ackerer 
hielt  Siebourg17)  giebt  eine  Beschreibung  des  in  den  Besitz  eines 
japanischen  Offiziers  Übergegangenen  Trinkbechers  aus  Thon  und  teilt  die 
Inschrift  auf  demselben  mit. 

Durch  die  vom  Provinzialmuseum  in  Bonn  veranstaltete  Aufdeckung 
der  Castra  stativa  von  Novaesium 18)  wurden  eine  Anzahl  Manipelzeltreihen, 
im  ganzen  202  durch  Mauern  begrenzte  Räume  für  die  Zeltgenossenschaften 
und  deren  Waffen  und  Gepäck  blofsgelegt.  Die  in  den  Canabae  des  Lagers 
gefundenen  Altertümer  wurden  dem  Provinzialmuseum  fiberwiesen.19)  —  In 
Köln  wurde  eine  Reihe  von  Inschriften  gefunden,  von  denen  die  am  Dom* 
hflgel  ausgegrabene  wohl  die  wertvollste  ist.90"94)  Auch  in  Bonn  wurden 
bei  Ansschachtungsarbeiten  wieder  zahlreiche  Funde  gemacht,96)  unter  denen 
das  interessanteste  Stück  wohl  ein  Augensalbenstempel  ist  mit  einer  römischen 
Inschrift  in  Spiegelschrift  und  einer  griechischen  von  rechts  nach  links 
gehenden  Inschrift.96)  In  Bonn  wurde  ferner  ein  römisches  Gräberfeld  aus 
der  zweiten  Hälfte  des  1.  Jh.  festgestellt  an  einer  Stelle,  wo  man  früher 
schon  häufig  Altertümer  ausgegraben  hatte.97)  Römische  Gräberfelder  wurden 
ferner  bloßgelegt  in  Lierenfeld  bei  Düsseldorf  S8<9°)  und  bei  Ahrweiler.80)  Bei 
Asberg,  dem  Asciburgium  des  Tacitus,  wurde  beim  Umgraben  eines  Feldes 
ein  Topf  mit  etwa  150  gallischen  Münzen,  den  sogenannten  Regenbogen- 
schlisselchen gefunden.    Die  Münzen  haben  manche  unterscheidende  Merk- 


kleioeren  insehriftHchen  Denkmäler  d.  Bonner  ProvinzUlmuseums.  Mit  16  Abbild,  i.  Text: 
ib.  S.  13—48.  —  10)  X  C.  Aldenhoven,  Köln,  Museum  Wallraf-Richartz :  WZ.  10, 
S,  4057.  —  11)  X  W.  Porst,  Köln,  Sammlung  ▼.  W.  Font:  ib.  S.  408.  —  12)  X 
A.  Pabst,  Köln,  hiat.  Museum:  ib.  8.  407/8.  —  IS)  X  Steiner,  Xanten,  Sammlung 
i nwderrheiniachen  Altertumsvereins:  ib.  S.  409.  —  14)  G.  Loeschcke,  Kopf  d.  Athena 
Parthcnoe  d.  Pheidias.  Mit  1  Tafel.  Festschrift  z.  60  j.  Jubiläum  d.  VARh.  am  1.  Okt.  1891. 
S.  1—22.  —  15)  A.  Furtwa «gier,  D.  Bronzeeimer  v.  Mehrum.  Mit  2  Tfln.  Festschrift 
t-  50 j.  Jubil&um  etc.  S.  28—84.  —  16)  *<*•»  Über  einige  Bronzestatuetten  v.  Rhein  u. 
d.  Rhone.  Mit  Tfln.:  JVARh.  90,  S.  49—66.  —  17)  M.  Siebourg,  Asberg,  Römischer 
Trinkbecher:  KBWZ.  10,  S.  281/8.  —  18)  Xeufs.  Castrum:  ib.  S.  296/7.  (Kurzer  Berieht 
aber  d.  t.  ProTinziatimuseum  zu  Bonn  veranstalteten  Ausgrabungen.  Vgl.  unten  N.  92).  — 
II)  C.  Koenen,  Neufs.  Funde  aus  d.  Canabae  d.  Legionslagers  t.  Novaesium:  ib.  S.  208/4. 
-20)  IL  Ihm,  Köln,  Römische  Inschriften:  ib.  S.  109—12.  —  21)  J.  Klinkenberg, 
D.  Benesten  römischen  Funde  am  Domhügel  zu  Köln:  AnnHVNiederrh.  51,  S.  20/6.  — 
tt)  J.  Klein,  Votivinschrift  aus  Köln:  JVARh.  90,  S.  199—200.  —  28)  M.  Ihm, 
Kohl,  Fragment  e.  römischen  Inschrift:  KBWZ.  10,  S.  186/7.  —  24)  J.  Klein,  Sepnlkral- 
UKhrift  e.  Kindes  aus  Köln:  JVARh.  90,  S.  198/9.  —  25)  Scbaaffhausen,  Römische 
Pud*  so  d.  Koblenzer  Strafse  sowie  am  Viehmarkt  zu  Bonn:  ib.  S.  194/6.  —  26)  O. 
batert,  Römischer  Augensalbenstempel  aus  Bonn  u.  andere  Altertümer:  ib.  3.  211/4.  — 
?7)  id.,  Komisches  Gräberfeld  bei  Bonn:  ib.  S.  196/7.  —  28)  id.,  Römisches  Graberfeld 
kiDftaaldorf:  ib.  S.  202.  —  29)  C.  Koenen ,  Römische  Gräber  in  Lierenfeld  bei  Dussel- 


11,168  §  30.    Niederrhein.    Keller. 

zeichen  von  den  von  Schaaffhausen  beschriebenen.  Auch  wurde  eine  Metall- 
scheibe gefanden,  von  der  es  angewifs  ist,  ob  sie  als  Deckel  des  Gef&ises 
gedient  hat  oder  sonst  mit  den  Münzen  in  Zusammenhang  steht.81) 

Mittelalter  und  neuere  Zeit.  Quellenpublikationen**'**) 
Erzbischof  Walram  von  Jülich  veranstaltete  gleich  nach  seiner  Thronbesteigung 
im  Jahre  1332  eine  Zehnterhebung  unter  seinem  Klerus.  Das  beim  Ein- 
sammeln des  Zehntens  im  Archidiakonat  Xanten  benutzte  Register  wurde 
von  Henrichs  aufgefunden  und  wird  von  ihm  mit  der  Abrechnung  über 
Empfang  und  Ausgabe  des  Zehnterhebers  mitgeteilt85)  —  Hansen86)  ver- 
öffentlicht nach  dem  im  Stadtarchiv  Köln  in  der  Sammlung  des  Gelenius 
befindlichen  Konzept  die  Akten  des  Informationsprozesses  über  den  Kölner 
Erzbischof  Gebhard  Truchsefs,  nach  dessen  Original  er  in  Rom  vergebens 
gesucht  hatte.  Die  Fragen  und  Antworten  erstrecken  sich  nicht  nur  über 
die  Persönlichkeit  der  Elekten,  sondern  auch  über  die  Verhältnisse  der 
Kölner  Kirche.  Die  Zeugenaussagen  lauten  im  Ganzen  für  Gebhard  sehr 
günstig,  was  allerdings  begreiflich  ist,  da  die  Auswahl  der  Zeugen  von 
seinem  Freunde,  dem  Kanonikus  Jakob  Middendorf,  getroffen  wurde. 

Das  Hammersteinische  Urkk.buch87)  enthält  wohl  alles  erreichbare 
Material  über  die  Burggrafen  auf  Hammerstein  bei  Andernach  am  Rheine 
und  über  die  Herren  von  Hammerstein  auf  Hammerstein  bei  Sonnborn. 
Die  letzteren  verzogen  im  Anfang  des  17.  Jh.  nach  Hannover  und  bestehen 
dort  noch  in  drei  Linien:  Equord,  Loxten  und  Gesmold;  der  letzteren 
Linie  gehört  der  Herausgeber  an.  Ein  Hauptgewicht  legt  dieser  auf  den 
Nachweis  des  genealogischen  Zusammenhanges  der  burggräflichen  und  Sonn- 
borner  Familie.  Die  Burggrafen  verschwinden  zu  Anfang  des  15.  Jh.,  zur 
selben  Zeit  treten  die  Hammerstein  in  Sonnborn  auf.  H.  nimmt  an,  dafs 
jüngere  Söhne  der  Burggrafen,  etwa  mit  den  Zwischenstationen  Ahrthtü  und 
Köln,  wo  sich  im  13.  und  14.  Jh.  Hammersteins  fanden,  in  das  Bergische 
gezogen  seien.  Auch  die  Annahme  des  neuen  Wappens  (drei  Kirchenfahnen 
statt  der  burggräflichen  drei  Hämmer)  sucht  er  zu  erklären.  Die  Urkk. 
sind  teils  in  Regestenform  mitgeteilt,  teils  vollständig  zum  Abdruck  gebracht : 
die  letzteren  leiden  vielfach  an  Mißverständnissen.88)  Aus  dem  Bärchen- 
archiv von  St.  Gereon  teilt  Joerres80)  neun  ältere  Urkk.  mit,  die  sich  fast 
ansschliefslich  auf  Besitzungen  des  Stiftes  Maria  in  Capitol  beziehen.  — 
Keufsen  beschreibt  die  7  Rotuli  der  Kölner  Universität,*0)  die  uns  ent- 
weder erhalten  sind  oder  deren  Existenz  aus  den  vorhandenen  Universitäts- 
akten  bekannt  ist,   und  bringt   den  zweiten  Rotulus  aus  dem  Jahre  1403 


dorf:  KBWZ.  10,  S.  70/1.  —  SO)  Ahrweiler.  Römische  Gräber:  ib.  S.  1S6.  —  81)  Const. 
Koenen,  Gallischer  Mttnzfund  bei  Asberg  am  Niederrhein:  JVARh.  90,  S.  190/4. 

82)  X  W.  Erben,  D.  älteren  Immunitäten  für  Werden  n.  Corvei:  MIÖG.  12,  S.  4fr 
bis  54.  —  88)  X  R.  Röhricht,  D.  Briefe  d.  Kölner  Scholastieus  Oliver:  WZ.  10,  8.  161 
bis  208.  —  84)  (JBG.  13)  Hooge  weg,  Nene  Schrift  Oliver».  —  85)  Leon.  Henrichs, 
E.  Zehnterhebnng  für  Walram  v.  Jülich,  Erzbischof  v.  Köln,  im  Jahre  1882:  AnnHVNiederrh. 
52,  S.  187 — 56.  —  86)  J*  Hansen,  D.  Informationsprosefs  de  Tita  et  moribos  d.  Kölner 
Erzbischofs  Gebhard  Truchsefs:  MStadtAKöln  20,  S.  89—66.  —  87)  &•  Freih.  v.  Ha  mm  er - 
stein-Gesmold,  Urkk.  n.  Regesten  z.  Gesch.  d.  Burggrafen  n.  Freiherren  v.  Hammerstein. 
Mit  Stammtafeln,  Siegeltafeln  u.  Abbildungen.  Hannover,  Hahn.  XXVIII,  841  S.  —  88) 
X  K.  Keller,  Rheinische  Urkk.  z.  Gesch.  d.  Familie  v.  Berchem.  Köln«  Bachern.  VII, 
232  8.  (Betreffen  Aufenthalt  n.  Besitzungen  in  Köln  u.  in  d.  Eifel.  D.  Urkk.  stammen 
aus  d.  Kölner  u.  Düsseldorfer  Archiv.)  —  89)  ?•  Joerres,  Urkk.:  AnnHVNiederrh.  51, 
S.  149—59.    —  40)  H.  Keufsen,  D.  Botuli  d.  Kölner  Universität:   MStadtAKöm  20, 


§80.    Niederrhein.    Keller.  II  169 

nach  einem  gleichzeitigen  Entwurf  zum  Abdruck.  Hansen  and  Keufsen41) 
verzeichnen  die  Chroniken  und  verwandten  Darstellungen  aus  dem  Hss.bestande 
de3  Kölner  Stadtarchivs,  Kor  th*2)  die  in  dem  reichen  archivalischen  Nach- 
lasse Fahnes  befindlichen  Kölnischen  Urkk.*8-44)  —  Dafs  die  Goldschmiede- 
kunst 4Ö)  in  Aachen  schon  in  sehr  früher  Zeit  in  hoher  Blüte  gestanden  haben 
mafe,  davon  legen  u.  a.  die  noch  erhaltenen  Kunstsch&tze  des  Münsters  Zeugnis 
ab.  Für  das  14.  und  15.  Jh.  fehlen  nähere  Nachrichten,  dagegen  sind  für 
das  16.  Jh.  die  Nachrichten  wie  auch  die  erhaltenen  und  beglaubigten  Werke 
zahlreich.  Wie  überall  werden  auch  in  Aachen  dio  Goldschmiede  etwa  seit 
Ende  des  13.  Jh.  in  einer  Zunft  vereinigt  gewesen  sein.  Loersch  legt 
auf  Grund  einer  Amtsrolle  von  1573  die  Organisation  dieser  Zunft  dar  und 
bringt  diese  Bolle  selber  zum  Abdruck.46"49) 

Die  für  die  bürgerliche  und  kirchliche  Verfassung  der  alten  bergischen 
Hauptstadt  Wipperfürth  wichtigsten  Urkk.  werden  von  Korth  veröffent- 
licht *°)  Dem  Umstände,  dafs  Wipperfürth  lange  Jhh.  hindurch  mit  dem 
sich  einer  trefflichen  Güterverwaltung  erfreuenden  Apostelstifte  in  Köln  auf 
das  engste  verbunden  war,  verdanken  wir  die  Erhaltung  zahlreicher  Urkk., 
welche  über  das  Verhältnis  der  Stadt  zu  dem  Apostelstift  und  zum  Landes- 
herrn Auskunft  erteilen.61'52) 

Darstellende  Arbeiten  allgemeineren  Inhalte.**"*0)  Lau61) 
sacht  die  Amtszeit  der  einzelnen  erzbischöflichen  Beamten  in  der  Stadt  Köln 
während  des  12.  Jh.,  ihre  Stellung  und  Funktionen  und  die  verschiedene 
Abhängigkeit  von  den  Erzbischöfen  festzustellen.  Es  werden  in  der  Reihen- 
folge der  Wichtigkeit  und  des  Umfanges  ihrer  Amtsbefugnisse  behandelt 
die  Burggrafen,  die  Stadt-  und  Ministerialenvögte,  die  Untergrafen  und 
Untervögte  in  der  Kölner  Altstadt,  die  Kämmerer,  Zöllner,  Marschälle,  Truch- 
sessen  und  Schenken.  Ein  Register  am  Schlufs  giebt  die  Namen  der  einzelnen 
Beamten  und  die  Zeit  ihres  Vorkommens.03)  —  Ein  weiterer  Aufsatz  aus  dem 


3.  1  —  38.  —  -41)  Hamen  u.  Keufsen,  Chroniken  u.  verwandte  Darstellungen  im  Stadt- 
archiv: ib.  S.  67 — 86.  —  42)  L.  Korth,  Kolner  Archivalien  im  Nachlafs  v.  A.  Fahne: 
ib..  S.  87 — 98.  —  48)  X  H.  Keufsen,  D.  vierte  Band  d.  Kölner  Ratsprotokolle:  ib. 
S.  99—101.  —  44)  X  id..  Hm.  d.  Kölner  Stadtarchivs:  ib.  S.  108/6.  (Beschreibung 
mehrerer  in  d.  letzten  Jahren  v.  auswärtigen  Gelehrten  benutzter  Uss.)  —  45)  H.  Loersch, 

D.  Bolle  d.  Aachener  Goldschmiedezunft  v.  16.  April  1678:  ZAacbenGV.  18,  S.  280—58. 
—  46)  X  K.  Wieth,  D.  Tagebuch  d.  Aachener  Stadtsyndikus  M.  Klocker  v.  1602/8. 
Fortsetzung:  MVAachen  Vorzeit  4,  S.  80/7,  125—80.  —  47)  X  M.  Schollen,  D.  alten 
Kirehenbtleher  im  Regierungsbezirk  Aachen:  ZAachenGV.  18,  S.  191—212.  —  48)  X  G. 
Rauschen,  Mahlen weistum  v.  Breberen:  ib.  S.  '268/4.  —  49)  X  id.,  D.  Stadtbuch  u. 
<L  Chronik  v.  Gängelt:  ib.  S.  181—90.  —  50)  L.  Korth,  Wipperfürth:  AnnHVNiederrh. 
51,  S.  17  — 108.  —  51)  X  AI.  Kaufmann,  Wunderbare  u.  denkwürdige  Gesch.  aus  d. 
Werken  d.  Caesarius  von  Heisterbach,  ausgewählt,  Übersetzt  u.  erläutert.  2.  Teil.  VIII, 
250  S.  (Enthalt  u.  a.  die  auf  Kelsterbach  bezüglichen  Gesch.  Vergl.  JBG.  11,  §  80, 
II,  13311.)  —  52)  X  Ad.  Keyfser,  Z.  geschichtlichen  u.  landeskundlichen  Bibliographie 
<L  RheänproTinz.  Köln,  Du  Mont  Schauberg.  111,  46  S.  —  53)  (§  1500)  Pfenninger, 
Konrad  II.  n.  Aribo.  —  54)  ()  Kummer.  Bischofs  wählen.  —  55)  XP.  Joseph,  D.  Bonner 
Denarfond  v.  1890,  vergraben  um  1042.  Mit  Tafel:  JVARh.  90,  S.  108—57.  —  X  C. 
Koenen,  Düsseldorf,  Germanisches  Gräberfeld:  KBWZ.  10,  S.  71.  —  X  Schaaffbausen, 

E.  Fund  steinerner  Kanonenkugeln;  in  Siegburg:  JVARh.  90,  S.  207/8.  —  56)  (§  17*7) 
Waldeyer,  Walram  v.  Jülich.  —  57)  X  O.  Schell,  Etymologisches  Wörterbuch  d. 
Geographie  Rheinlands.  Bielefeld,  Helmich.  12°.  57  S.  0,60  M.  —  58/60)  X  H.  Re hm, 
D.  Hochland  d.  Eifel.  Hist.,  topographisch  n.  landschaftlich,  sowie  in  Bezug  auf  Sage, 
Kultur  n.  Volksleben  geschildert.  I.  T.  D.  Nord-  u.  WesteifeL  IL  T.  D.  hohe  Eifel.  D. 
Kyilthnl  <L  Eifelbauer  u.  sein  Heim.  III.  T.  D.  vulkanische  Eifel.  Montjoie,  Weifs.  1889  —  91. 
236,  2«,  205  S.  —  61)  F.  Lau,  D.  erzbischöflichen  Beamten  in  d.  Stadt  Köln  während 


1X170  §80.    Kiederrhein.    Keller. 

Nachlasse  des  Grafen  von  Mir b ach68)  behandelt  die  Geschichte  des  Grafen 
Wilhelms  V.  von  Jülich  bis  zu  seiner  Erhebung  zum  Markgrafen.  In  der 
äufseren  Politik  ging  er  Hand  in  Hand  mit  seinem  Bruder  Erzbischof  Walram 
von  Köln,  doch  hatte  er  entschieden  die  Führung.  Sein  Gebiet  erweiterte 
er  durch  die  Gewinnung  von  Vasallen  und  die  Erwerbung  von  Düren, 
Kaiserswerth,  Sinzig  und  der  Meierei  in  Aachen  als  Pfandbesitz,  der  aber 
nie  ausgelöst  wurde.  —  Aus  dem  Nachlasse  des  1890  verstorbenen  Crecelius 
4des  Vaters  der  bergischen  Geschichte',  werden  eine  Reihe  von  Skizzen  und 
Entwürfen  zur  niederrheinischen  und  hauptsächlich  bergischen  Geschichte 
veröffentlicht.  (Vgl.  auch  oben  N.  3.)  Am  ausführlichsten  sind  die  Aufsätze 
über  die  ältere  Geschichte  des  bergischen  Landes,  darin:  Entstehung  der 
Grafschaften  Berg  und  Mark,  Geschichte  der  heiligen  Engelbert,  Grafen  von 
Berg  und  Erzbischofs  von  Köln,  Heinrichs,  Herzogs  von  Limburg  und  Grafen 
von  Berg  und  seines  Sohnes  Adolf  IV.,  und  der  Worringer  Schlacht.64"66} 
Die  lange  Regierung  des  Kurfürsten  Karl  Theodor  von  der  Pfalz  (1742 — 99' 
war  für  seine  Jülich-Bergischen  Länder  segensreicher  wie  für  die  Pfalz. 
Namentlich  haben  neben  Düsseldorf  auch  Elberfeld  und  Barmen  wegen 
Begünstigung  ihrer  Industrie  dem  Fürsten  viel  zu  verdanken.67) 

Niepmann  weist  die  Bede  als  direkte  Staatssteuer  in  Cleve-Mark  seit 
der  Mitte  des  13.  Jh.  nach.68)  Sie  hatte  ihren  Ursprung  in  der  Gerichts- 
barkeit des  Grafen  und  war  eine  allgemeine,  sämtliche  Klassen  der  Be- 
völkerung treffende  Realsteuer,  von  der  Geistlichkeit  und  Ritterschaft  zuerst 
nur  in  einzelnen  Fällen,  später  grundsätzlich  befreit  waren ;  die  Städte  haben 
eine  solche  allgemeine  Exemtion  nicht  erreicht,  genossen  aber  auf  Grund 
von  Privilegien  in  der  Wirklichkeit  gröfstenteils  Steuerfreiheit.  Es  wird 
die  Zahlungsweise,  Höhe,  Umlage  und  Verwaltung  der  Steuern  geschildert. 
Eine  Schlufstabelle  giebt  ein  Verzeichnis  der  Einkünfte  der  clevischen  Grafen 
aus  der  Bede  nach  dem  Registrum.  —  In  der  Schlufsabhandlung  giebt 
Lückerath  die  Geschichte  der  Herren  von  Heinsberg  von  der  Erwerbung 
der  Grafschaften  Loos  und  Chiney  an.60)  Ihre  hervorragende  Stellung  konnten 
sie  nicht  lange  behaupten:  Loos  ging  an  Lüttich  verloren,  Chiney  mufsten 
sie  an  Brabant  verkaufen.  Selbst  der  Anfall  von  einem  Viertel  des  Herzog- 
tums Jülich  nach  dem  Tode  des  Herzogs  Reinald  von  Jülich-Geldern  konnte 
den  alten  Glanz  nicht  wieder  verschaffen.  Durch  Heirat  mit  den  Erbtöchtern 
fielen  die  Heinsbergischen  Besitzungen  an  Nassau-Saarbrücken  und  zuletzt 
an  Jülich :  1484  wurden  sie  definitiv  dem  Herzogtum  Jülich  einverleibt,  mit 
dem  sie  alle  späteren  Schicksale  teilten. 

Von  den  lokalgeschichtlichen  Arbeiten  beziehen  sich  die  hervor- 
ragendsten auf  Köln. 70- 71)    Henning  behandelt  die  innere  Steuerverfassung 


d.  12.  Jh.  Dissertation.  Lübeck,  Schmidt.  89  S.  —  62)  X  S.  Muller,  D.  Eigentum 
an  d.  Domkurieen  d.  Deutschen  Stifter:  WZ.  10,  S.  841—74.  —  68)  W.  Graf  ▼. 
Mirbach,  Beitrüge  z.  Gesch.  d.  Grafen  v.  Jülich  IV.  Wilhelm  V.  Graf  v.  Jülich  1358 
bis  1836:  ZAachenGV.  18,  S.  123—49.  —  64)  W.  Crecelius,  Aus  d.  früheren  MA. 
bis  z.  Zeit  Karls  d.  Groben.  (=  Beiträge  z.  Bergisch-Kiederrheinischen  Gesch.  II.) :  ZBergGV. 
27,  S.  11/7.  —  65)  id.,  Z.  Gesch.  d.  Niederrheins  v.  8.  bis  12  Jh.  (=  Beiträge  III): 
ib,  S.  18  —  80.  —  66)  id.,  Z.  älteren  Gesch.  d.  Bergischen  Landes.  (=  Beiträge  IV):  ib. 
S."  81  —  106.  —  67)  id.,  Z.  Gesch  d.  Kurfürsten  Karl  Theodor  v.  d.  Pfalz.  (=  Beiträge  V  : 
ib.  S.  107 — 83.  —  68)  F-  Niepmann,  D.  ordentlichen  direkten  Staatssteuern  in  Cleve  u. 
Hark  bis  z.  Ausgange  d.  MA.  Inauguraldissertation.  Düsseldorf,  Kraus.  68  S.  —  69)  W. 
Lückerath,  D.  Herren  v.  Heinsberg.  (Schlafs.)  Programm.  Heinsberg,  Joppa.  4°.  1 7  S. 
—  70)  X  Jac.  Busch,  Kurze  Gesch.  d.  Stadt  Köln.   XXI.  Deutscher  Juristentag,  Köln  1891. 


§80.    Niederrhein.    Keller.  II  171 

Kölns,72)    d.   h.    die  Aufbringung   der  im   städtischen  Etat   vorkommenden 
Steuern ;  das  Verhältnis  der  städtischen  Steuern  zum  Reich  wird  nnr  gelegent- 
lich gestreift.     Die  autonome  Finanzverwaltung  beginnt  nm  die  Wende  des 
11.  nnd  12.  Jh.:    sie  war   die  Folge  der  an    die  Schöffen   fibergegangenen 
Leitung  der  inneren  Verwaltung  der  Stadt.     Zunächst  werden  behandelt  die 
direkten  Steuern.     Die  älteste  direkte  und  regelmäfsige  Steuer   wurde   er- 
hoben von    dem  Ertrage   der  Grundstücke  und  Gebäude;    von   dieser  war 
nur  der  Klerus  befreit,  jedoch  nicht  für  seine   später  erworbenen  Liegen- 
schaften ;  spätere  Streitigkeiten  wurden  durch  Spezialverträge  mit  den  einzelnen 
geistlichen  Anstalten  in  der  Mitte  des  14.  Jh.  geschlichtet.     Vereinzelt  scheint 
als  direkte  Steuer  auch  die  Kopfsteuer  vorgekommen  zu  sein.     Die  direkte 
Steuer  trug  den  Charakter  einer  Reichssteuer,  es  kam  daher  die  regelmäfsige 
Erhebung  seit  Ausbildung  der  Reichsstandschaft  in  Abgang,  zumal  die  von 
der  Steuer  allein  betroffene  besitzende  Klasse  das  Stadtregiment  inne  hatte. 
Als  Einnahmequellen   für   die  steigenden  Ausgaben   der  Stadt   dienten   die 
indirekten  Verkehrs-  und  Verbrauchssteuern.     Die  erste  Erwähnung  fällt  in 
den  Anfang  des  13.  Jh.,  wo  die  Stadt  ungewöhnliche  Aufwendungen  für  den 
Mauerbau  machen  mufste.     Die  Erhebung  dieser  Steuern  wurde   der  Stadt 
durch  kaiserliche  Privilegien   zugestanden,   von  den  Erzbischöfen   als  alten 
Stadtherrn  je  nach  dem  freundlichen  oder  feindlichen  Verhältnisse  zur  Stadt 
bald  genehmigt,  bald  bestritten.     Durch  König  Rudolf  wurde  dann  1274  die 
Finanzhoheit  der  Stadt  endgültig  anerkannt,  und  der  Sieg  bei  Worringen  1268 
brachte  auch   die  Anerkennung  durch   den  Erzbischof.     Die   verschiedenen 
indirekten  Steuern  werden   nach  Geschichte,   Erhebungsart   und  Höhe   be- 
handelt, im  Schluiskapitel  die  Verwaltung  der  Steuern.  —  Gegen  verschiedene 
Aufstellungen  Kruses  in  seinem  Aufsatze  über  die  Kölner  Richerzeche  wendet 
sich  Liese  gang.78)    Er  hält  an  der  Ennen-Hönigerschen  Theorie  von  der 
direkten  Entstehung  der  Richerzeche  aus  der  Gilde  fest.  Die  Entstehung  aus  dem 
Zweimänneramte  der  Bürgermeister  als  Gildevorstehern  sei  zunächst  an  und  für 
sich  unwahrscheinlich,   dann  finde  sie  auch  durchaus   keine  Bestätigung  in 
der  angeblich  analogen  Entwickelung  der  Parochialbehörden :  in  den  Quellen 
finde  sich  kein  Beweis  für   die  behauptete  Entwickelung,  nirgends  träte  in 
diesen  eine  gegen  später  einflufsreichere  Stellung  der  dienenden  im  Verhältnis 
zu  den  verdienten  Burmeistern  hervor.     Damit  falle  auch  der  Analogiebeweis 
für  die  Bürgermeister,  deren  früher  einflufsreichere  Stellung  später  von  den 
abgegangenen    Bürgermeistern,   die   sich   zur  Korporation   der   Richerzeche 
entwickelt  hätten,  durch  Usurpierung  von  Befugnissen  eingeschränkt  worden 
sei    Auch  sucht  Liesegang  zu  beweisen,  dafs  die  Gliederung  der  Korporations- 
nritglieder  in  zwei  Klassen,  verdiente  und  unverdiente,   und  das  trennende 
Meisteramt  zuerst  und  allein  originell  ausgebildet  sei  bei  den  Schöffenkollegium, 
and  von  diesem  als  Vorbild  auf  andere  Korporationen,  auch  die  Parochial- 
behörden übernommen  worden  sei,  während  Kruse   den  umgekehrten  Vor- 
gang annahm;  ja  bei  den  Schöffen  sei  auch   bei   der  ersten  Klasse   noch 
einmal  eine  Gliederung  vorhanden.     Dann  bestreitet  Liesegang  die  Richtig- 
keit von  Kruses  Schilderung  der  Ereignisse,   die   unter  der   für  die  Ent- 


&  75—93.  Köln,  Druck  v.  A.  Ahn.  —  71)  X  W.  B öl« che,  Köln.  £.  Städtebild  v. 
Bhtin:  WIDM.  68  (1890),  8.  614—86.  —  7$)  Albr.  Henning,  Stenergesch.  v.  Köln 
m  d.  ersten  Jhh.  städtischer  Selbständigkeit  bis  z.  Jahre  1870.  Dissertation.  Dessau,  Bau- 
mann.   87  S.    M.   1,60.   —  73)  E-  Liesegang,  Z.  Verfassnngsgesch.  d.  Stadt  Köln,  ror- 


XI  172  §  80.    Niederrhein.    Keller. 

stehung  der  Hicherzeche  wichtigen  Regierangszeit  Engelberts  des  Heiligen 
die  Übertragung  der  Rechte,  die  sie  später  inne  hatte,  herbeigeführt  haben 
sollen.  Die  Entstehung  der  Richerzeche  könne  nur  im  Zusammenhang  mit 
der  Entstehung  des  Stadtrates  untersucht  werden.  Liesegang  stellt  sich 
die  Sache  so  dar:  der  Schöffensenat  war  durch  den  Amtseid  und  das  An- 
wäldigungsrecht  der  Burggrafen  abhängig  vom  Erzbischof.  Dem  durch  diesen 
ausgeübten  Druck  glaubte  man  sich  durch  Konstituierung  einer  neuen  in 
ihrer  Minderheit  aus  Schöffen,  in  ihrer  Mehrzahl  aus  dem  Erzbischof 
nicht  durch  Amtseid  verbundenen  Personen  bestehenden  Behörde  entziehen 
zu  können.  Diese  Mehrzahl  stellte  die  durch  die  gleichen  Interessen  mit 
den  Schöffen  verbundene  Gilde  der  Kaufleute  oder  ihr  Ausläufer,  die  Richer- 
zeche. An  die  neue  Behörde  gaben  dann  beide  Korporationen  einen  Teil 
ihrer  Rechte  ab,  um  sie  zum  Widerstand  gegen  den  Erzbischof  zu  stärken. 
Erzbischof  Engelbert  beseitigte  diesen  neuen  Stadtrat,  doch  trat  nach  seinem 
Tode  der  alte  Verfassungszustand  wieder  ins  Leben.  Nur  war  das  Recht 
der  Richerzeche,  die  Mehrzahl  der  Ratsstellen  durch  seine  Mitglieder  zn 
besetzen,  beseitigt,  dies  Recht  vielmehr  auf  die  breite  Masse  der  Patrizier 
übergegangen.  Dafür  war  die  Richerzeche  darauf  bedacht,  den  früher  an 
den  Stadtrat  abgetretenen  Teil  ihrer  Befugnisse  für  sich  zu  retten :  sie  übten 
z.  B.  fortan  das  Zunftaufsichtsrecht  und  erteilten  das  Zunftrecht.  Über- 
zeugend weist  dann  noch  Liesegang  die  von  Kruse  bestrittene  Existenz  der 
lokalen  Unterrichter  in  den  einzelnen  Parochieen  nach.  —  Ratjen  sacht 
Verfassung  und  Sitz  der  Kölnischen  Gerichte  festzustellen,  ohne  jedoch  anf 
die  Entstehung  des  Stadtrechtes  und  der  städtischen  Gerichte  einzugehen.74) 
Von  Anfang  an  bestand  eine  Dreiteilung :  hohes  Gericht  auf  dem  Domhofe, 
die  sieben  Parochialgerichte  und  das  Bürgermeistergericht,  welche  Dreiteilung 
den  Grundzug  für  die  Gerichtsverfassung  des  MAlichen  Köln  blieb.  In 
übersichtlicher  Weise  werden  die  Zuständigkeit,  die  Befugnisse  und  die  Ver- 
fassung der  Gerichte  und  die  allmählichen  Wandlungen  geschildert  und  die 
Gerichtsstätten  angegeben.  Dann  werden  die  kleineren  innerstädtischen  Ge- 
richte behandelt,  die  jedoch  mit  dem  Wesen  der  Kölner  Gerichtsverfassung 
in  keinem  organischen  Zusammenhange  stehen:  Hacht,  Dilles,  Unteriahn, 
dann  in  gleicher  Weise  die  vorstädtischen  Gerichte;  Airsbach  und  Niederich, 
die  erbvogteilichen  Gerichte  Gereon  und  Eigelstein,  das  Gericht  des  Propstes 
von  St.  Severin  und  des  Abtes  von  St.  Pantaleon  auf  der  Weierstrafse,  und 
eine  Reihe  kleinerer  Lehens-  nnd  Mannengerichte.  —  Woikowsky  giebt 
eine  Darstellung  von  der  Entwickelung  der  öffentlichen  Wohlthätigkeit  in 
Köln. 7Ö)  Die  Stadt  bewahrte  in  ältester  Zeit  noch  Reste  der  altkirchlichen 
Armenpflege.  Später  lag  die  Armen-  und  Krankenpflege  in  den  Händen 
der  zahlreichen  Klöster  und  Stifter  in  der  Stadt.  Aber  schon  sehr  früh 
ging  neben  dieser  kirchlichen  ergänzend  eine  weltliche  Armenpflege  her. 
Zunächst  unterhielten  die  einzelnen  Sondergemeinden  eigene  Anstalten  für 
die  Hausarmenpflege  innerhalb  der  Sondergemeinde.  Über  den  Kreis  der 
Sondergemeinde  hinaus  erstreckte  sich  die  Wirksamkeit  der  freiwilligen 
Genossenschaften  und  die  von  ihnen  bethätigte  Armenpflege,  so  z.  B.  neben 


nehmfich  im  12.  u.  18.  Jh.:  ZSRG®.  11  (1890),  S.  1—61.  —  74)  F.  A.  Ratjen,  Überblick 
über  d.  Verfassung  u.  d.  Sitz,  d.  Gerichte  in  Köln  bis  z.  Jahre  1798.  XXI.  Deutscher  Junaten- 
tag,  Köln  1891.  S.  94—148.  —  75)  V.  v.  Woikowsky-Biedau,  D.  Armenwesen  <L MAlichen 
Köln   in  seiner  Beziehung  z.   wirtschaftlichen  u.   politischen  Gesch.  d.  Stadt.   Dissertation. 


§  80.    Niederrhein.    Keller.  11,173 

den  auch  hierher  gehörenden  gewerblichen  Brüderschaften  die  heilige  Geist- 
und  Leprosenbrnderscbaft.  Auch  die  von  einzelnen  Bürgern  gegründeten 
zahlreichen  (141)  Beginenh&user  oder  Konvente  waren  Armenhäuser.  Endlich 
zog  der  Stadtrat  das  Armenwesen  in  den  Bereich  seiner  Oberaufsicht,  ohne 
die  bestehende  Organisation,  deren  Zweckmäfsigkeit  sich  bewährt  hatte,  zn 
zerstören.  Woikowaky  nimmt  dann  die  MAliche  Armenpflege  gegen  den 
Vorwurf  der  Kritiklosigkeit  in  Schutz.  In  den  Anlagen  giebt  er  ein  Ver- 
zeichnis der  Beginenkonvente  mit  den  Stiftungsjahren  und  bringt  einige 
interessante  Urkk.   nicht  fehlerlos  zum  Abdruck.  —  Wie   den  materiellen. 

0 

so  wandte  der  Kölner  Rat  auch  den  rechtlichen  Verhältnissen   seiner  Uni- 
versität seine  Fürsorge  zu ; ")  er  sicherte  den  Mitgliedern  persönlichen  Schutz 
innerhalb    und  aufserhalb   der   Stadt,   regelte  ihre  Rechtsverhältnisse  u.  a. 
durch  Bestellung  von  Konservatoren,  und  gönnte  ihnen  Freiheit  von  städtischen 
Accisen.     Der  Stadt  erwuchsen   aus  der  übernommenen  Verpflichtung  sehr 
viele  Konflikte  mit  Auswärtigen  und  Bürgern,  sowohl  wegen  Obergriffe  der 
Cniversitätsmitglieder  wie  wegen  vieler  Anklagen  und  Angriffe,  welche  den 
den  Mitgliedern   durch   die  Stadt  verliehenen  Privilegien   entgegenstanden. 
Die  Konflikte  zwischen  Universitätsmitgliedern  und  Bürgern  wurden  definitiv 
beigelegt  dnrch   einen  1507  zwischen   der  Universität  und   dem  Rat   abge- 
gossenen Vertrag;  im  Anhange  wird  der  Wortlaut  des  Vertrages  mitgeteilt. 
Unter  den  drei  oberen  Fakultäten  der  Universität  war  und  blieb  die  juristische, 
»wohl  was  die  Zahl  der  Lehrer  wie  der  Schüler  angeht,  die  bedeutendste,  und 
zwar  war  kanonisches  wie  kaiserliches  Recht  gleichmäfsig  im  Lehrkörper  ver- 
treten.77)   Von  hervorragendem  Einflufs  war  die  Fakultät  auf  die  Einführung 
des  römischen  Rechtes  im  nordwestlichen  Deutschland,   die  gleich  mit  Er- 
richtung der  Hochschule  beginnt,  während  man  für  das  übrige  Deutschland 
gewöhnlich  die  Wende  des  MA.  als  Zeitpunkt  der  Einführung  annimmt.78) 
Rhoen  versucht  eine  topographische  Darstellung  der  Stadt  Aachen  zu 
geben.79)    Er  sucht  die  Gebäude  und  Strafsenanlagen  in  den  verschiedenen 
Perioden  festzustellen:   in  der  Römerzeit,  der  fränkischen  Zeit  und  in  der 
Zeit  der  Entwickelang  des  Ortes  zur  Stadt  mit  den  beiden  Ummauerungen. 
Mit  dem  15.  Jahrhundert  schlieffit  er  ab.80)     Im  Jahre  1421  entstand  auch 
in  Aachen,   der   Zeitströmung  folgend,   ein  Kloster  nach  Art  der  Windes- 
heimer  Chorherren :  die  Eanonie  des  heiligen  Johannes,  der  ein  Prior  vor- 
stand.91)   Das  Kloster  war  von  einem  kinderlosen  Ehepaar  reichlich  dotiert. 
Ein  Jahrzehnt  stand  die  neue  Gründung  unter  dem  Neufser  Kapitel,  von 
dem  aus  auch  die  Gründung  geleitet  worden  war.     1430  wurde  es  in  die 
Windesheimer  Kongregation  aufgenommen   und  erlebte   bis  in  das   16.  Jh. 
hinan  seine  gröfste  innere  Blüte.     Das  16.  und  die  erste  Hälfte  des  17.  Jh. 
war,  wie  für  Aachen  überhaupt,  auch  für  unser  Kloster  eine  Zeit   innerer 
und  ftufserer  Bedrängnisse.     Dann  folgte  wieder  eine  Zeit  äufseren  Glanzes 
bis  zur  Aufhebung  1802.     Im  Anhang  beschreibt  Greving   die  noch   er- 
haltenen Hss.  des  Klosters,  druckt  die  Nekrologien  des  Klosters  ab  und  giebt 


Breslau,  Aderhob.  106  S.  —  76)  H.  Kettfsen,  D.  Stadt  Köln  als  Patronin  ihrer  Hoeh- 
tdrale  ▼.  deren  Gründung  bis  z.  Ausgange  d.  MA.  Fortsetzung:  WZ.  10,  8.  65— 110.  —  77) 
i<L.  D.  Kolner  Jaristenfakoltst  im  MA.  XXL  Deutscher  Juristentag,  Köln  1891.  S.  148  —  56. 
-X  Schulte,  Cornelius  Schulung:  ADB.  82,  S.  701.  —  78)  X  K.  Höhlbaum,  Ver- 
pfädung hennegau-holUiidischer  Kleinodien  in  Köln:  MStadtAKöln  20,  S.  101/8.  —  79) 
C.  Rhoen ,  D.  altere  Topographie  d.  Stadt  Aachen.  Mit  1  Plan.  Aachen,  Cremer.  II,  140  S.  M.  2. 
-8#)XThissen,  Hiet.  des  Thennes  d'Aix-la-Chapelle.   Aachen,  Barth.    26  S.   M.  1.  — 


11,174  §  30.    Niederrhein.    Keller. 

ein  Verzeichnis  der  Klostereinwohner:  Prioren,  Subprioren,  Proknratoren 
und  einfache  Chorherren.82"84)  —  Gegen  die  Folgen  der  Winterstrapazen 
in  den  Feldzügen  des  ersten  schlesischen  Krieges  war  Friedrich  dem  Grofsen 
eine  Kur  in  Aachen  verordnet,  wo  er  auch  mit  Voltaire  zusammentraf.85) 
Die  Äusserungen  Friedrichs  über  Aachen  und  die  ihn  behandelnden  Ärzte 
sind  nicht  gerade  schmeichelhaft,  wie  sich  andererseits  die  Stimmung  der 
Aachener  Bevölkerung  gegen  den  Bundesgenossen  der  Franzosen  in  Demon- 
strationen vor  der  Wohnung  Friedrichs  Luft  machte.86"91) 

In  Neufs92**8)  soll  schon  von  Drusus  ein  Standlager  errichtet  worden 
sein,  das  im  Bataverkrieg  eine  Bolle  spielte  und  später  von  den  vordringenden 
Franken  zerstört  wurde.  In  der  fränkischen  kommt  Neufs  als  fränkischer 
Salhof  vor,  der  beim  Normanneneinfall  881  zerstört  wurde.  Um  die  Mitte 
des  11.  Jh.  erscheint  Neufs  im  Besitze  des  Erzbischofs  von  Köln  und  er- 
hielt von  Anno  eine  gewisse  städtische  Verfassung.  Wann  ihm  eigentliche 
Stadtrechte  verliehen  sind,  ist  nicht  nachzuweisen ;  in  der  ersten  Hälfte  des  13.  Jh. 
wurde  sein  Stadtrecht  an  eine  Reihe  niederrheinischer  Städte  verliehen.  Die 
Verwaltung  der  Stadt  stand  ursprünglich  wie  überall  dem  Schöffenkollegium 
(Ministerialen  und  Kaufleute)  zu,  dem  unter  Konrad  von  Hochstaden  Amtmänner, 
aus  den  Handwerksämtern  gewählt,  beigegeben  wurden:  beide  zusammen  wurden 
Ratsgenossen  genannt.  Den  Vorsitz  im  Kollegium  hatte  der  älteste  Schöffe, 
später  der  älteste  Ratsherr.  1373  werden  zum  erstenmale  Bürgermeister 
als  an  der  Spitze  der  Stadtverwaltung  stehend,  genannt.  Eine  Umgestaltung 
in  demokratischem  Sinne  erfuhr  die  Verfassung  der  Stadt  gegen  das  Ende 
der  Regierung  Eb.  Dietrichs  von  Mors.  Auf  der  Höhe  seiner  Macht  stand 
Neufs  in  dem  Jh.  von  1474— -1577,  von  dem  Streit  mit  Erzbischof  Rnprecht 
und  der  siegreich  bestandenen  Belagerung  durch  Karl  den  Kühnen,  bis  zu 
den  Truchsessischen  Wirren;  hier  fiel  die  Stadt  in  die  Hände  der  Truch- 
sessischen  und  ging  bei  der  Wiedereroberung  durch  Herzog  Alexander 
Famese  von  Parma  im  Jahre  1586  fast  ganz  in  Flammen  auf.  Auch  im 
30 j.  Krieg  hatte  Neufs  wieder  viel  zu  leiden.  Von  1642  an  und  noch 
3  Jahre  nach  dem  Friedensschlüsse  hatte  es  hessische  Einlagerung.  Der 
Wohlstand  und  die  Macht  der  Stadt  sanken  sehr;  erst  unter  preufsischer 
Herrschaft    beginnt    sie   wieder    aufzublühen.     In    besonderen    Abschnitten 


81)  J.  Gre  ving,  Gesch.  d.  Klosters  d.  Windeshehner  Chorherren  zu  Aachen:  ZAachenGV.  13, 
S.  1  —  122.  —  82)  X  H.  Keufsen,  Z.  Gesch.  d.  Aachener  Heiligturasfahrt:  ib.  S.  259—60. 

—  83) X  E.  Pauls,  E.  Brief  x.  Gesch.  d.  grofsen  Heiligtümer  in  CornelimUnster  aas  d. 
Jahre  1804:  AnnHVNiederrh.  61,  S.  171/4.  —  84)  X  id.,  Beiträge  z.  Gesch.  d.  grofseren 
Reliqnien  u.  d.  Heiligtumsfahrten  zu  Cornelimünster  bei  Aachen:  ib.  52,  S.  157—74.  — 
85)  E.  Fromm,  Konig  Friedrich  II.  ▼.  Preufsen  in  Aachen  v.  26.  August  bis  9.  Sep- 
tember 1742:  ZAachenGV.  13,  S.  213—29.  —  86)  X  id.,  E.  Brief  d.  Predigers  d.  deutschen 
reformierten  Gemeinde  in  Aachen  Emandus  Emondi  aus  d.  J.  1605:  ib.  S.  266/9.  —  8?)  X 
E.  Pauls,  Erlafs  d.  Aachener  Rats  v.  26.  März  1779  gegen  d.  Freimaurerversammliingen 
in  Aachen:  AnnHVNiederrh.  51,  S.  170/1.  —  88)  X  C.  Wacker,  Christian  Qnix.  Sein 
Leben  u.  seine  Werke:  MVAachen Vorzeit  4,  S.  41-80,  89  —  125.  (Auch  separat  [sieh, 
folg.  N.].)  —  X  id.,  Leben  u.  Wirken  d.  Aachener  Geschichtschreibers  Christian  QuU. 
Aachen,  Cremer.  73  S.  M.  1,20.  —  89)  X  H.  Loersch,  D.  in  Leipzig  v.  1409—1600 
studierenden  Aachener:  ZAachenGV.  18,  S.  260/2.  —  90)  X  P.  Bahlmann,  Aachener 
Jesuitendramen  d.  17.  Jh.:  ib.  S.  175—80.  —  91)  X  A.  Jardon,  Laut-  n.  Formenlehre 
d.  Aachener  Mundart:  MVAachen Voraeit  4,  S.  1—40.  (Anch  separat  [siehe  folg.  N.].)  — 
X  i  d.,  Grammatik  d.  Aachener  Mundart.  1.  Tl.  Laut-  u.  Formenlehre.  Aachen,  Cremer. 
40  S.  M.  1,60.  —  92)  K.  Tücking,  D.  Römerkastell  Novae  «iura,  d.  fränkische  Salhof 
u.  d.  Stadt  Neufs.    Programm.    Düsseldorf,  Schwann.    61  S.    (E.  Teil  d.  folgenden  Werke»/) 

—  98)  i  d.,  Gesch.  d.  Stadt  Neufs.    Mit  neun  Abbildungen.    Dasseldorf  u.  Neufs,  Schwann. 


§  30.    Niederrhein.    Keller.  11,175 

werden  behandelt  Stadtverwaltung,  Rechtspflege  und  Strafverfahren,  und 
Handel  and  Gewerbe.  Die  Errichtung  von  Zünften  (Ämtern)  war  schon 
1259  erlaubt.  Doch  sind  uns  ältere  Amtsbriefe  nicht  erhalten;  der  älteste 
ist  von  1426,  dann  folgen  noch  zwei  für  das  15.  Jh.  Die  kirchlichen  Ein- 
richtungen von  Kaufs  hat  Tflcking  schon  früher  ausführlich  behandelt 
jergl.  JBG.  13,  §  30,  II,  30361),  doch  kommt  er  auch  jetzt  in  den  einzelnen 
Abschnitten  kurz  auf  dieselben  zu  sprechen.  —  Aus  dem  Nachlasse  von 
Creceiius  ist  ein  Aufsatz  über  die  Geschichte  der  Burg  und  des  Hofes 
Elberfeld,9*)  der  schon  im  1.  Bande  des  von  Aan  der  Heyden  heraus- 
gegebenen Elverfeldtschen  Urkk.buch  abgedruckt  war,  in  erweiterter  Form 
herausgegeben,9*'97)  ebenso  ein  Aufsatz  über  die  Geschichte  Barmens.98"102) 

Die  gefährlichen  Zeitumstände  zu  Anfang  des  17.  Jh.  liefsen  es  den 
Bonner  Bürgern  als  wünschenswert  erscheinen,  ein  eigenes  Gymnasium  zu 
haben,  damit  ihre  Söhne  nicht  mehr  die  unsicheren  Wege  auf  die  aus- 
wärtigen Schulen,  namentlich  Kölns,  zu  machen  brauchten.308)  Diesem 
Wunsche  kamen  die  Minoriten  1625  durch  Errichtung  eines  Gymnasiums 
entgegen,  das  bis  1673  bestand;  in  diesem  Jahre  übernahmen  die  Jesuiten 
die  Leitung  und  führten  die  Anstalt  gerade  ein  Jh.  lang  fort  bis  zur  Auf- 
hebung ihres  Ordens  im  Jahre  1773.  Die  Güter  des  Bonner  Jesuitenkollegs 
und  -Gymnasiums  verwendete  der  Landesherr  für  das  kurfürstliche  Gymnasium 
and  für  die  neue  kurfürstliche  Akademie,  spätere  Universität;  das  Gymnasium 
galt  als  ein  Teil  der  Akademie  resp.  Universität.  Diese  Verhältnisse  änderten 
sich  gänzlich  mit  dem  Einrücken  der  Franzosen  in  Bonn.104'118) 

In  Jülich114'117)  wurde  1572  durch  einen  Vertrag  zwischen  dem  Rate 
der  Stadt  und  dem  drei  Jahre  vorher  von  Nideggen  nach  Jülich  verlegten 
Kanonikatstift  eine  sogen.  Partikularschule  errichtet,  die  sich   von  Anfang 


378  S.  —  94/8)  W.  Crecelius,  Beitrr.  z.  Bcrg.-Niederrhein.  Gesch.  VI.  Z.  Gesch.  d. 
Wuppertiialea,  1.  Gesch.  d.  Burg  u.  d.  Hofes  Elberfeld.  2.  Elberfeld  im  vor.  Jh.  S.  Lubbert 
t.  Galen.  Amtmann  zu  Elberfeld  u.  d.  Kapelle  zu  Kronenberg.  5.  D.  Anfange  d.  Schul- 
wesens in  Elberfeld  u.  Job.  Beruh.  Weidner,  Rektor  d.  Lateinschule.  Mit  Anhängen.  6. 
Z.  Gesch.  Barmens:  ZBergGV.  27,  8.  134—201,  201/7,  207/8,  211—59,  269—810.  — 
00)  X  H.  Pröhle,  Adolf  Schulte:  ADB.  82,  S.  702/8.  (Wupperthaler  Dichter.)  — 
100)  X  Haagen,  Albert  v.  Schrick:  ib.  S.  494/7.  —  1dl)  X  Rud.  Schramm,  Rudolf 
Schramm,  k.  preufsischer  Generalkonsul:  ib.  S.  446 — 50.  —  102)  X  Franz  Brummer, 
Karl  Sehramm:  ib.  S.  445/6.  —  10$)  J.  Buschmann,  Z.  Gesch.  d.  Bonner  Gymnasiums. 
1.  TeiL  D.  Gymnasium  in  d.  kurfürstlichen  Zeit.  Gymnasial-Programm.  Bonn,  Georgi.  4°. 
41  S.  —  104)  X  Th.  J.  La  comblet,  D.  römische  Basilika  tu  Bonn :  BonnerA.  8,  S.  41/4, 
49—52,  57—60,  66—70,  75/7.  (Einfacher  Abdruck  aus  Lacomblets  Archiv  f.  d.  Gesch. 
d.  Kiederrheina,  II,  8.  65  ff.)  —  105)  X  F.  Hauptmann,  Ist  d.  hl.  Helena  d.  Gründerin 
d.  Münsterkirche?:  ib.  S.  52/5.  (Sucht  d.  Gründung  durch  d.  hl.  Helena  wahrscheinlich 
zu  maehen.)  —  100)  X  id.,  D.  fränkische  Bonn.  Nach  hist.  Quellen  geschildert.  (=  Bilder 
aus  d.  Gesch.  r.  Bonn  u.  s.  Umgebung,   H.    7.)    Bonn,   Hauptmann.    89  S.    M.  0,50.  — 

107)  X  id.,  Aas  Bonn  v.  tausend  Jahren:  BonnerA.  8,  S.  4/6,  12/4,  21/2,  28/9.  86/9.  — 

108)  X  id.,  Bonner  Leben  im  12.  u.  18.  Jh.:  ib.  S.  1/4,  9—11,  17—20,  25/7,  83/6.  — 
100)  X  id.,  D.  Bau  d.  Bonner  Rathauses:  ib.  S.  28/4.  —  HO)  X  id.,  D.  alte  Schlofs  zu 
Bonn:  ib.  S.  81/8,  89—98.  —  Hl)  X  id.,  D.  Heisterbacher  Hof:  ib.  S.  98/4.  —  112)  X 
id.,  D.  alten  Kanonikalhauser  d.  ehemaligen  Cassiusstiftes :  ib.  S.  61/2.  —  113)  X  id., 
Wiitsordnnng  t.  22.  Februar  1672:  ib.  S.  65/6.  —  114)  X  [Marie  Mirbach],  Königs- 
winter  sonst  a.  jetzt.  Gesch.  d.  Stadt  Königswinter  nach  verschiedenen  authentischen  Quellen 
bearbeitet  ▼.  e.  Einheimischen.  Königswinter,  TiUewein.  44  S.  —  H5)  X  Ad.  Plönnis, 
D.  Gesch.  d.  Stiftes  Münstereifel,  sowie  d.  übrigen  Kirchen  u.  Klöster  d.  Stadt.  In  Bei- 
tragen dargestellt.  Bonn,  Hanstein.  100  S.  M.  1,50.  —  116)  X  Ad.  Holler,  Bau  u. 
Einrichtung  d.  Lechenicher  Hofburg.  Progr.  d.  höheren  Schnle  in  Lechenich.  Lechenich, 
Druck  v.  Lenz.    4°.    12  S.  —  H7)  X  L.  Korth,  E.  Kampf  um  Zülpich  im  Sommer  1468 : 


11,176  §  30.    NiederThein.    Keller. 

an  der  Unterstützung  des  Landesfürsten  zu  erfreuen  hatte.118)  In  breiter 
Weise  und  weit  ausgesponnener  Darstellung  berichtet  Kühl  Aber  die  Schick- 
sale der  Anstalt  bis  zum  Jahre  1664,  wo  die  Jesuiten  die  Schule  übernahmen. 
In  einem  Anhange  von  über  100  Seiten  wird  eine  bunte  Menge  von  inter- 
essanten Notizen  über  Jülich  zusammengetragen,  die  aber  mit  der  Partikular- 
schule und  ihrer  Geschichte  in  keinem  Zusammenhange  stehen. 

In  Emmerich119)  wurde  nach  dem  Muster  der  von  Gert  Groote  ge- 
stifteten Fraterhäuser  ein  Schwesternhaus  eingerichtet.  Aus  der  gegen  Ende 
des  15.  Jh.  von  einer  unbekannten  Schwester  aufgezeichneten  interessanten 
Chronik  theilt  Liesen   einige  Proben  mit. 

In  der  ersten  Publikation  des  1890  gegründeten  historischen  Vereins 
für  das  Gebiet  des  ehemaligen  Stiftes  Werden  handelt  Kranz  über  die 
Gilden  und  Ämter  der  Stadt  Werden.180)  Graf  Engelbert  von  der  Mark 
gestattet  im  Jahre  1371  als  Vogt  des  Stiftes  den  Bürgern  von  Werden  die 
Errichtung  von  drei  Gilden,  denen  die  Kaufleute  und  verschiedenen  Hand- 
werke zugeteilt  wurden.  Bei  dieser  Zuteilung  zu  den  verschiedenen  Gilden 
scheint  die  gesellschaftliche  Stellung  mafsgebend  gewesen  zu  sein;  so  ge- 
hörten zur  ersten  Gilde  die  Kaufleute,  Krämer,  Weinhändler  und  Kürschner. 
Die  Mitgliedschaft  einer  Gilde  gab  das  volle  Bürgerrecht  und  das  Vor- 
recht, Handel  und  Gewerbe  im  Stifte  auszuüben.  Die  drei  Gildemeister 
waren  Mitglieder  des  Rates,  hatten  aber  keine  eigene  Gerichtsbarkeit  über 
die  Gildemitglieder,  sondern  mufsten  Übertretungen  dem  vogteilichen  Amt- 
manne zur  Bestrafung  anzeigen.  Vom  16.  Jh.  ab  lösten  sich  einzelne 
Handwerke  aus  dem  Gildeverband  los  und  gründeten  eigene  Ämter,  so 
zuerst  die  auch  später  das  bedeutendste  Amt  bildenden  Wollweber  (Wullen- 
amt),  die  gröfsere  Selbständigkeit  in  Beurteilung  und  Regelung  ihrer  inneren 
Angelegenheiten  hatten  als  die  Gilden.  Als  Anhang  werden  35  Urkk.  und 
Auszüge  aus  dem  Amtsbuche  der  Tuchmacher  mitgeteilt.191,  m) 

Von  Oidtman  berichtet  über  die  Entstehung  und  spätere  Geschichte 
des  Rittersitzes  Schlofsberg.1*8)  Interessant  ist  das  Inventar  über  den 
Nachlafs  des  Freiherrn  Johann  Degenhard  von  Merode  zu  Schlofsberg  vom 
Jahre  1646.  Es  gewährt  einen  Einblick  in  den  Besitz  der  Familie  an 
Immobilien  und  Mobilien,  sowie  in  die  zahllosen  Rechtsstreite,  durch  welche 
der  Besitz  dieser,  wie  ähnlich  so  mancher  adeligen  Familie  der  damaligen 
Zeit  geschmälert  wurde  und  ganz  verloren  ging;  bemerkenswert  sind  auch 
die  Hinweise  auf  die  Drangsale  und  Verwüstungen,  welche  der  30j.  Krieg 
auch  über  diese  Gegenden  gebracht  hatte. ia*-186)  —  Schölten  liefert 
wieder  zwei  Beiträge  zur  Geschichte  seiner  Heimat.  Der  Aufsatz  über 
Hönnepel  und  Niedermörmter  enthält  viele  Notizen  über  die  niederrheinischen 


AnnHVNiederrh.  52,  S.  285/8.  —  118)  Kühl,  Gesch.  d.j  früheren  Gymnasium»  zu  Jülich. 
Zugleich  e.  Beitrag  z.  Ortsgesch.  I.  D.  Partikularschule  1571—1664.  Mit  1  Bild.  Jülich. 
Fischer.  259  S.  M.  8,60.  —  119)  B.  Liesen,  Z.  Klostergesch.  Emmerichs  bei  Beginn 
d.  16.  Jh.  Programm  d.  Gymnasiums  zu  Emmerich.  Emmerich,  Romen.  4°.  14  S.  — 
ISO)  G.  Kranz,  D.  Gilden  u.  Ämter  d.  Stadt  Werden.  1.  Teil:  Beitrage  z.  Gesch.  d. 
Stiftes  Werden  1,  S.  1—86.  —  121)  X  W.  Flügge,  Chronik  d.  Stadt  Werden.  V.  d. 
ßrttndung  bis  z.  Gegenwart.  Mit  möglichster  Berücke,  d.  nächsten  Umgegend.  Erginzungs- 
heft  2.  Werden,  Selbstverl.  127  S.  M.  2,50.  —  128)  X  Blanke  u.  Richter,  Gesch. 
v.  Broich-Mttlheim.  —  123)  E.  ▼.  Oidtman,  D.  ehemalige  Rittersitc  Schlofsberg  bei 
Birkesdorf:  ZAachenGV.  18,  S.  150—74.  —  124)  X  J.  P.  Lentzen,  Gesch.  d.  Pfarr- 
gemeinde Sanct  Tonis  im  Kreise  Kengen.  Beitrag  z.  rheinischen  Provinzialgeseh.  Zweite 
Auflage.    Crefeld,  v.  Thenen.    VI,  95  S.  —  125)  XJ.  Pohl,  D.  bronzene  Gedenktafel  d. 


§  30.    Niederrhein.    Keller.  11,177 

Geschlechter;1**)  der  zweite  Aufsatz  behandelt  die  Schicksale  des  vom 
Herzog  von  Cleve  1417  auf  der  Rheininsel  Grave  vor  Wesel  gegründeten 
Karthäuserklosters,127)  das  später  nach  Wesel  und  weiter  nach  Xanten  ver- 
legt wurde  and  verzeichnet  die  Besitzungen  des  Klosters.128) 

Kulturgeschichte.  Eorth120)  unternimmt  es,  für  einen  kleinen 
Bezirk  zu  retten,  was  an  Sagen,  Sitten  und  Aberglauben  aus  der  religiösen 
und  geschichtlichen  Frühzeit  unseres  Volkes  im  Bewufstsein  der  Gegenwart 
sich  erhalten  hat.  Er  verzeichnet  zunächst  bei  jedem  der  in  alphabetischer 
Reihenfolge  aufgeführten  Ortschaften  des  Kreises  Bergheim  die  gegen- 
wärtigen politischen  und  kirchlichen  Verhältnisse,  führt  die  ältesten  Namens- 
formen nnd  die  erste  urkundliche  Erwähnung  an  und  stellt  die  ehemalige 
territoriale  Zugehörigkeit  fest.  Dann  giebt  er  ein  Verzeichnis  der  alten 
Wege-  und  Flurnamen  und  zwar  in  der  Form,  wie  sie  im  Munde  des  Volkes 
gebraucht  werden,  und  zum  Schlufs  giebt  er  die  zum  Teil  sehr  wertvollen 
Volksüberlieferungen,  die  vielfach  durch  Hinweise  auf  verwandte  und  ähn- 
liche Sagen  an  andern  Orten  erläutert  werden.  Die  gewählte  Anordnung 
wird  wohl  für  zukünftige  ähnliche  Arbeiten  als  Muster  dienen  können. 

Kirch  enge  schichte.  Nur  sieben  römisch-christliche  Inschriften 
sind  uns  ans  Köln  erhalten,  von  fünf  verlorenen  kennen  wir  den  Wortlaut; 
eine  im  Verhältnis  zu  Trier  nur  geringe  Anzahl,  die  aber  den  Vorzug  der 
Mannigfaltigkeit  besitzt.  Sie  werden  von  Klinkenberg  abgedruckt  und 
beschrieben.180)  Eine  der  erhaltenen  Inschriften  wird  hier  zum  erstenmale 
ediert.1*1"13*)  —  Kr  äfft  weist  nach,  dafs  wie  an  anderen  Orten  des  Erz- 
stiftes auch  in  Kaiserswerth  unter  Erzbischof  Hermann  von  Wied  die  Re- 
formation eingeführt  wurde,  wofür  in  hervorragender  Weise  Ewald  Gallus, 
Lehrer  zu  Kaiserswerth,  gewirkt  hat.186)  Die  von  Erzbischof  Hermann 
erlassene  Reformationsordnung  datiert  von  1546,  Juli  27.  Später  ver- 
schwindet unter  dem  Einflüsse  der  katholischen  Gegenreformation  die  Re- 
formation gänzlich.187"140) 

Kunstgeschichte.  Von  dem  umfassenden  Werke  'die  Kunstdenk- 
mäler der  Rheinprovinz1  sind  die  beiden  ersten  Hefte,  enthaltend  die  Kunst- 


Burgbeues    zu    Kempen:   JVARh.   90,   S.  208/6.    —   1Ä6)   R-    Schölten,   Z.  Gesch.   v. 

Hönnepel  o.  Niedermörmter:  AnnHVNiederrh.  51,  S.  104—48.  —  127)  id.,  D-  Karthäuser- 

Uorter  Insula  Reginae  Caeli  auf  d.  Grave  bei  Wesel:   ib.  52,  S.  61—136.  —  128)  X  F. 

Sehroeder,   E.    elegischer  Dichter  ▼.  200  Jahren:    ib.    61,  S.   1—19.     (Johannes  Kayser, 

protest.  Pfarrer,   dessen  Gedichte  nicht  in  d.  schlüpfrigen  Ton  seiner  Zeitgenossen  gehalten 

find.»  —   129)   Loon  Korth,  Volkstümliches  ans  d.  Kreise  Bergheim:  ib.  52,  S.  1—60. 

—  ISO)  Jo*-  Klinkenberg,   D.   römisch-christlichen   Grabinschriften   Kölns.    Progr.  d. 

Gvnm.   an    Marxellen    in    Köln.    Köln,  Bachern,    40.     17  S.    —    181)  (§  24A")  Stolle, 

Tnebaiache  Legion.  —  132)  X  W.  F  e  i  1  e  r ,  D.  Moral  d.  Albertus  Magnus.    E.  Beitrag  z. 

Gesch.  d.   Ethik    d.  MA.    Dissertation.     Leipzig,   Schmidt.    82  S.  —  183)   X   Schalte, 

Anno  Schnorren  berg,  Kanonist:  ADB.  82,  S.  198.  —  134)  XE.  Panls,  Z.  Lebensgesch. 

d.  Abte«  Niklas  Heyendal  an  Klosterrath  (Rolduc)  bei  Herzogenrath:  AnnHVNiederrh.  51, 

S.  166/9.  —   135)  X  Keusch,  Gerbard  Schneemann,  Jesuit:  ADB.  82,  S.  97/9.  —  136 

C.  Kr  äfft,    D.    Reformationsordnung   v.  Kaiserswerth  unter   d.  ChurfÜrsten   Hermann   v. 

WUd  am  27.  Juli  1546  mit  geschieht!.  Erläuterungen  u.  Exkursen:  Theolog.  Arbeiten  aus  d. 

r*emiaeb--wif*ensebaftl.  Predigerverein  10/1,  S.  100  —  24.  —  137)  X  id.,  D.  Hinrichtung 

•i.  Augustiner  in   d.  ersten  Jahren  d.  Reformation:  ib.  8.  92/9.  —  138)  XW.  Crecelins, 

Z.  Gesch.  d.  Wupperthales.  4.  Z.  Elberfelder  Kirchengesoh.  (=  Beiträge  s.  Bergisch-Nieder- 

rheinisehen  Gesch.   VI,  4):  ZBergGV.  27,  S.  208—11.  —  139)  X  Panl  Kind,  Gesch.  d. 

eriageliaeh-reformierten  Gemeinde  Radevormwald.    Z.  Feier  ihrer  vor  800  Jahren  erfolgten 

Stiftung.    Radevormwalde,  Forstor.    I,    106   S.   —   140)  X  Blätter   d.   Erinnerung  an  d. 

Heimgang  du  im   80.  April  1891  sn  Düsseldorf  im  Herrn  entschlafenen  H.  Konsistorialrat 

Jahiesberiehte  der  Oetehichtreissensehaft    1891.    IL  12 


II  178  §30.    Niederrhein.    Keller. 

denkmäler  der  Kreise  Kempen1*1)  und  Geldern,1*2)  bearbeitet  von  Cl einen, 
erschienen.  Eingeleitet  wird  jedes  Heft  durch  eine  allgemeine  historische 
Darstellung,  welche  über  die  frühere  politische  Zugehörigkeit  orientiert. 
Ebenso  geht  der  Beschreibung  der  einzelnen  Kunstwerke  in  den  alphabetisch 
sich  folgenden  Orten  eine  die  politische  und  kulturelle  Geschichte  derselben 
erläuternde  Einleitung  vorher,  mit  umfangreichem  Literaturnachweis ;  auch 
die  Quellen  für  die  Ortsgeschichte  werden  an  den  betreffenden  Stellen  in 
sehr  eingehender,  absolute  Vollständigkeit  anstrebender  Weise  angeführt. 
Gewissenhaft  werden  alle  Denkmäler  verzeichnet  und  mit  grofser  Sach- 
kenntnis beschrieben.  Unter  den  Denkmälern  nehmen  die  architektonischen 
naturgemäfs  die  erste  Stelle  ein,  bei  deren  Beschreibung  eine  feststehende 
Reihenfolge  beobachtet  wird:  zuerst  wird  die  geschichtliche  Entstehung, 
dann  das  Äufsere  und  Innere  und  schliefslich  deren  Kunstwerke  behandelt. 
Komische  Inschriften,  Inventarien  über  Klöster  und  Stifter  sowie  MAliche 
Bilderhss.  sind  von  der  Beschreibung  ausgeschlossen.  Beigegeben  sind  eine 
Reihe  von  Illustrationen  der  Bauten  selbst  wie  einer  Anzahl  darin  ent- 
haltener Ausstattungsgogenstände. 

Die  Existenz  einer  grofsen  deutschen  Centralschule  für  Malerei  und 
eine  Anzahl  Zweigschulen  um  die  Wende  des  ersten  Jahrtausends  weist 
Vöge  nach.143)  Zu  diesem  Zwecke  hat  er  das  Bildermaterial  in  den 
ottonischen  Hss.  in  Aachen,  München,  Bamberg  und  Köln,  sowie  die  Kunst- 
werke der  Reichenau  einer  sorgsamen  Prüfung  und  Analyse  in  Bezug  anf 
Technik,  Ikonographie  und  Motivenschatz  unterzogen  und  die  Merkmale 
dieser  Schulproduktion  aufgestellt.  Diese  Centralschule  mufs  mit  der  Central- 
gewalt  des  Reiches  fortwährend  Beziehungen  unterhalten  und  von  ihr  An- 
regung und  Aufträge  empfangen  haben.  Als  Sitz  dieser  Schule  wird  mit 
grofser  Wahrscheinlichkeit  das  Domkloster  in  Köln  nachgewiesen,  dessen 
Erzbischöfe  zu  den  sächsischen  Kaisern  in  engen  Beziehungen  standen. 

Firmen  ich- Rieh  artz14*)  sucht  nachzuweisen,  dafs  der  Name  des 
Meisters  Wilhelm  und  seine  Errungenschaften  aus  der  Geschichte  der 
Malerei  zu  streichen  seien;  die  ihm  zugeschriebenen  Werke  bildeten  ganz 
verschiedene  Gruppen  und  seien  verschiedenen  Meistern  zuzuweisen,  unter 
denen  der  bedeutendste  der  von  ihm  sogen.  Meister  der  Madonna  mit 
der  Bohnenblüte  sei.1*5,1*6)  Derselbe  schildert  die  Lebensgeschichte  und 
künstlerische  Entwickelung  des  namentlich  als  Porträtmalers  hervorragenden 
Kölner  Malers  Barthel  Bruyn  des  Älteren  und  seiner  beiden  Söhne  Amt 
und  Barthel  des  Jüngeren.1*7)  Über  die  Herkunft  Bruyns  konnte  nichts 
ermittelt  werden.  Eine  grofse  Anzahl  echter  oder  wenigstens  Bruyn  zu- 
geschriebener Werke  werden  aufgezählt  und  beschrieben.  Die  beiden  Söhne 
reichten  an  die  Bedeutung  des  Vaters  bei  weitem  nicht  heran.1*8"168)  — 
B  eis  sei16*)  sucht  für  die  Zeit  vor  dem  Erlafs  der  Goldschmiederolle 
Goldschmiede  in  Aachen  nachzuweisen  und  einigen  auch  bestimmte  Werke 
zuzuweisen.  *  66~ J  59) 


Pfr.  Adelbert  Natorp.  Düsseldorf,  Vofa.  89  S.  M.  0,50.  —  141)  P.  C  lerne  n,  D.  Kunst- 
denkmäler  d.  Kreises  Kempen.  Im  Auftrage  d.  Provinzialverbande»  d.  Rbeinprovins  hrsg. 
Mit  4  Tfl.  u.  69  Abbildungen  im  Text  (=  D.  Kunstdenkmäler  d.  Rheinprovins.  1.  Bd..  I.) 
Düsseldorf,  Schwann.  XIV,  137  S.  M.  8,50.  —  142)  id.,  D.  Kunstdenkmaler  d.  Kreises 
Geldern.  Im  Auftrage  d.  Provinzialverbandes  d.  Rheinprovinz  hrsg.  /  Mit  6  Tfl.  u.  89  Ab- 
bildungen im  Text.  (=  D.  Kunstdenkmäler  d.  Rheinprovinz.  1.  Bd.,  II.)  Düsseldorf,  Seh  wann. 
II,  118  S.  —  14S)  W.  Vöge,  E.  deutsche  Malerschule  um  d.  Wende«  d.  ersten  Jahrtausends. 


§  31.    Westfalen.    Hoogeweg.  11,179 

§31. 

Westfalen. 

H.  Hoogeweg. 

(Verwandtes  in  anderen  g|  s.  'Handbuch'  8.  41.) 

Mittelalter  und  Neuzeit.  Quellenpublikationen,  Die  von 
Finke1)  bearbeitete  Abteilung  Paderborn  des  westfälischen  Urkk.buches 
liegt  nunmehr  vollständig  vor.  Die  Gesamtzahl  der  gedruckten  Urkk. 
2648  No.)  giebt  Zeugnis  von  der  Bedeutung  des  Ganzen  und  der  ver- 
wendeten Arbeitskraft.  Der  Abschlufs  der  Register  steht  nahe  bevor.  — 
Auch  Seh  rader2)  bringt  den  ersten  Teil  der  Regesten  und  Urkk.  der  Abtei 
Marienmünster  mit  dem  Jahre  1518  zum  Abschlufs.  —  In  der  nach  längerer 
Unterbrechung  wieder  herausgegebenen  Zeitschrift  für  Ravensberger  Ge- 
schichte werden  die  Ratsverhandlungen  der  Stadt  Bielefeld  von  1586 — 1628 
publiziert. 8'6) 

Unter  den  Allgemeinen  Darstellungen  nimmt  den  ersten  Platz 
das  Buch  Weskamps7)  ein.  Es  bildet  die  Fortsetzung  seiner  bereits 
früher  erschienenen  Schrift  über  Herzog  Christian  von  Braunschweig  und 
schildert  den  Widerstand,  den   Mansfeld   besonders   bei   den    Städten    des 


Kritische  Stadien  z.  Gesch.  d.  Malerei  in  Deutschland  im  10.  n.  11.  Jh.  Hit  46  Abbildungen: 
WZ.  (Ergftnzungsheft  VII.)  Trier,  Lintz.  889  S.  M.  10.  —  144)  Ed.  Firmenich- 
Richartz,  Meister  Wilhelm.  E.  Studie  z.  Geseh.  d.  altkölnischen  Malerei.  Mit  4  Ab- 
bildungen: ZChrK.  4,  S.  239—54.  —  145)  X  L.  Scheibler,  E.  neues  Bild  d.  Meistere 
v.  Tode  Marin.  Mit  Lichtdruck  :  ib.  S.  137— 42.  —  146)  X  Ed.  Firmenich-Richartz, 
Christus  am  Kreuze,  altkölnisches  Tafelgemälde  aus  d.  Jahre  1458:  ib.  S.  829 — 32. — 
14?)  id,  Bartholomaeus  Bruyn  u.  seine  Schule.  Leipzig,  Pries.  147  S.  —  148)  X  Hans 
Malier,  Cornelius  u.  Kaulbach  in  Düsseldorf:  DR.  16  (Juli),  S.  62—78.  —  149)  X  M. 
G.  Zimmermann,  Eduard  Schulz-Briesen,  Porträt- u.  Genremaler:  ADB.  32,  S.  758.  (Ge- 
boren auf  Haue  Amstel  in  d.  Nahe  d.  Abtei  Kneohtsteden.)  —  150)  X  Hyac.  Holland, 
Karl  Schorn.  Historienmaler:  ib.  S.  382/4.  —  151)  X  J.  Schrattenholz,  Eduard 
Bendemmnn.  Betrachtungen  u.  Erinnerungen.  Mit  1  Bildnis.  Düsseldorf,  Kraus.  84  S. 
M.  0,75.  —  152)  X  N.  Effmann,  Seligenthal  bei  Siegburg.  D.  älteste  Frasziskaner- 
kirche  in  Deutschland.  Mit  8  Abbildungen:  ZChrK.  4,  S.  48—54.  —  158)  X  Aug. 
Keichensperger,  Z.  Charakteristik  d.  Baumeisters  Friedrich  Freiherrn  v.  Schmidt. 
Dusseldorf,  Schwann.  22  S.  M.  0,80.  —  154)  St  Beisse  1,  Aachener  Goldschmiede: 
ZChrK.  4,  S.  877—88.  —  155)  X  Schnock  ,  D.  erzbischöfliche  Thronsessel  im  städtischen 
Suennondt-Museum:  MVAachen Vorzeit  4,  S.  87/8.  —  156)  X  E.  Fromm,  D.  Missale  d. 
3L  Wenzeslsras-Altars  in  d.  Munsterkirche  zu  Aachen:  ZAachenGV.  13,  S.  264/6.  —  157)  X 
A.  Schnütgen,  Silberschale  d.  14.  Jh.  im  Privatbestiz  in  Köln.  Mit  2  Abbildungen: 
ZChrK.  4,  S.  55/6.  —  158)  X  B.  F.  J.  v.  Gerolt,  Zwei  Schaumünzen  d.  Kurfürsten 
Joteph  Clemens :  Bonner  A.  3,  S.  48.  —  159)  XJ.  Schrattenholz,  D.  Beethoven-Museum 
in  Bonn:  Gegenwart  39,  S.  105/6. 

1)  Westfiüiaches  Urkk.buch.  4.  Bd.  D.  Urkk.  d.  Bist.  Paderborn  v.  Jahre  1201—1300. 
3.  Abt.  Die  Urkunden  d.  Jahre  1251— 1300.  5.  Heft.,  bearbeitet  v.  H.  Finke.  Münster, 
Regensberg.  4°.  S.  957—1188.  M.  7.  —  £)  F.  X.  Seh  r  ad  er ,  Regesten  u.  Urkk.  z.  Gesch. 
d.  ehemaligen  Benediktiner-Abtei  Marienmünster:  ZVtGWestf.  49*,  S.  97—148.  —  g)  Biele- 
felder Ratsrerhandlungen  v.  1586—1628:  JBHVRavensberg  8,  S.  1—141.  —  4)  X  J.Graf 
v.  Bocholtz-Aseeburg,  Einzug  d.  Bisch.  Christ.  Bernh.  v.  Galen  in  d.  Stift  Corvey  am 
12.  Oktbr.  1662 :  ZVtGWestf.  49*,  S.  169—72.  (Mitget.  nach  e.  Hs.  d.  Pfarrbibl.  in  Höxter.) 
—  5)  X  P.  Bahlmann,  D.  Münsterische  Korntaxe  v.  1659—1760:  ib.  491,  8.  75—96.  — 
6)  X  F.  Sehrader,  Schreiben  d.  Patroklistiftes  zu  Soest  an  Papst  Clemens  XIII.  um  Unter- 
tt&tzung  z.  Wiederherstellung  d.  Kirche  5.  Juni  1765.  (Mitget.  aus  d.  Propaganda-Archiv  in 
Bern.)  —  7)  A.  Weskamp,  D.  Heer  d.  Liga  in  Westfalen  z.  Abwehr  d.  Grafen  v.  Mans- 
feld u.  d.  Herzogs  Christian  t.  Braunschweig  (1622/3).    Mit  d.  Bildnis  d.  Herzogs  Christian. 

12* 


11,180  §  31.    Westfalen.    Hoogeweg. 

Münsterlandes  fand  und  die  Hersteilung  des  Katholizismus  unter  den  Kur- 
fürsten Ferdinand  von  Köln,  Bischof  von  Münster,  Paderborn  und  Lüttich. 

—  Die  sehr  schätzenswerte  Arbeit  Niemanns8)  wird  im  2.  Bande  mit  dem 
Jahre  1803  zum  Abschlufs  gebracht.  Die  Darstellung  ist  klar  und  über- 
sichtlich, aber  für  das  16.  Jahrhundert  nicht  frei  von  tendenziöser  Färbung. 

—  Die  von  Wilmans  behauptete  Fälschung  der  Statutensammlung  des  Bischofs 
Everhard  von  Münster  vom  Jahre  1279  sucht  Finke9)  zu  widerlegen  und 
den  Beweis  zu  bringen,  dafs  diese  Sammlung  aus  zwei  zu  verschiedenen 
Zeiten  entstandenen  Teilen  besteht,  die  etwa  1289/90  anzusetzen  sind  und 
der  Bischof  mithin  nicht  zwei,  sondern  drei  'Reformsynoden'  abgehalten  hat, 
nämlich  1282,  zwischen  1282—90  und  1289/90.  Im  Anhange  tritt  F.  auch 
für  die  Echtheit  des  Statutes  des  Bischofs  Ludwig  von  Hessen  vom  Jahre  1317 
ein.  —  Es  mag  hier  auch  der  Schlufs  der  Arbeit  von  Held  mann10)  er- 
wähnt werden,  die  ein  weiteres  als  lokales  Interesse  beanspruchen  kann, 
weil  sie  viel  neues  Material  und  neue  Gesichtspunkte  für  die  Geschichte 
der  Ausbreitung  der  reformatorischen  Ideen  in  Westfalen  überhaupt  liefert.11) 

Kirchengeschichtliche8  Interesse  hat  Tenhagens12)  Abhandlung.  Der 
eigentümliche  Umstand,  dafs  in  V reden  neben  der  Stiftspfarrkirche  sich  eine 
zweite  Pfarrkirche  befand,  nachweislich  schon  seit  dem  12.  Jh.,  gab  mehr- 
fach zu  Streitigkeiten  zwischen  dem  Stift  und  der  Stadt  Veranlassung.  Da 
das  Verhältnis  der  Kirchen  zu  einander  von  prinzipieller  Bedeutung  war, 
so  wurde  der  Streit  mit  Aufbietung  aller  Kräfte  geführt,  bis  die  päpstliche 
Entscheidung  zu  Gunsten  des  Stiftes  ausfiel.  —  ßobitzsch18)  sucht  den 
Beweis  zu  erbringen,  dafs  die  Markkirche  vor  Corvey  zu  den  ältesten  Kirchen 
des  Sachsenlandes  gehört  hat  und  ihre  Bedeutung  schon  mit  der  Gründung 
des  Stiftes  Corvey  erblafste  und  ganz  schwand,  als  Höxter  von  seiner 
früheren  Lage  in  seine  jetzige  mehr  oberhalb  der  Weser  verlegt  wurde, 
was  bereits  im  11.  Jh.  geschah.  —  Die  Warburger  Burgkapelle,  die  in  der 
Mitte  des  12.  Jh.  in  eine  gröfsere  dem  heil.  Andreas  geweihte  Kirche  um- 
gewandelt wurde,  erfreute  sich  von  jeher  der  besonderen  Gunst  der  Familie 
v.  Pappenheim,  die  auch  das  Präsentationsrecht  des  Pfarrers  besafsen.14)  — 
Auf  Grund  des  in  Everswinkel  erhaltenen  Archives  des  Kaland  in  Nien- 
berge  giebt  Darpe15)  eine  Darstellung  der  Gewohnheiten  und  ein  Verzeichnis 
der  Einkünfte  und  Mitglieder  dieser  Brüderschaft. 

Für  die  Lokalgeschichte  können  wir  zunächst  das  Erscheinen  einer 
neuen  Zeitschrift16)  verzeichnen.  Sie  beginnt  mit  einer  Abhandlung 
Strotkötters17)  über  das  Bittergut  Dringenburg.     Da  sein  Besitzer  mehr- 

Münster,  Regensberg.  VII,  371  8.  M.  6.  |[Wurm:  LRs.  Sp.  149  (anerk.).]|  —  8)  C.  L. 
Niemann,  D.  oldenburgische  Munsterland  in  seiner  geschichtlichen  Entwickelang.  2.  Bd., 
bis  z.  Vereinigung  mit  d.  Herzogtum  Oldenburg.  Oldenburg  u.  Leipzig,  Schulze.  387  & 
jfNeteler:  LH.  (1891),  Sp.  443/4;  LCB1.  Sp.  1581/2  (beide  im  allgem.  anerkennend).])  — 
9)  H.  Fink  e ,  D.  angebliche  Fälschung  d.  ältesten  Münsterschen  Synodalstatuten:  ZVtGWestf. 
49 1,  S.  161—84.  —  10)  A.  Heldmann,  D.  hessischen  Pfandschaften  im  kölnischen 
Westfalen  im  15.  u.  16.  Jh.:  ib.  499t  S.  1—96.  —  H)  X  Th.  van  Kell,  E.  Episode  aus 
d.  7j.  Kriege:  ZVRecklinghausen  1,  S.  116/9.  (Ungerechte  Gefangennahme  d.  Bürgermeisters 
▼.  Buer  durch  Bickeburger  Jäger  März  1759.)  —  12)  F.  Tenhagen,  D.  Pfarrkirchenstreit 
zwischen  Stift  u.  Stadt  Vreden:  ZVtGWestf.  491,  S.  97  —  146.  —  18)  P.  Bobitasch,  D. 
alte  Markkirche  bei  Corvey:  ib.  49a,  S.  173/6.  —  14)  G.  Rabe  v.  Pappenheim,  D. 
Warburger  Burgkapelle  u.  d.  ehemalige  Burgkirche  auf  d.  Wartberge:  ib.  S.  149—61.  — 
15)  F.  Darpe,  D.  Nienberger  Kaland:  ib.  491,  S.  147—60.  —  16)  Zeitschrift  d.  Vereine 
für  Orts-  u.  Heimatskunde  im  Vest  u.  Kreise  Recklinghausen.  Band  1,  Jahrgang  1891. 
Buer,    Theben.    —    1?)    G.   Strotkötter,    Die  Rittergüter   des  Vestes  Recklinghausen: 


§  31.    Westfalen.    Hoogeweg.  11,181 

fach  wechselte,  konnte  der  Vf.  wertvolle  Notizen  über  adlige  Geschlechter 
des  Testes  einflechten.  Zum  Schlufs  giebt  er  55  Regesten  and  Urkk.  aus 
der  Zeit  von  1511 — 1808.  —  Nach  Esch18)  ist  Recklinghausen  schon  1235 
Stadt.  Bald  darauf  werden  schon  die  Gilden  in  ihr  erwähnt,  deren  es  acht 
gab.  Seit  dem  16.  Jh.  hatten  diese  die  Regierung  der  Stadt  ganz  in  den 
Ffonden  und  entschieden  über  die  Rats-  und  Bürgermeisterwahlen,  bis  die 
Einmischung  des  Landesherrn  in  die  städtischen  Angelegenheiten  seit  der 
Reformation  und  der  infolge  von  grofsen  Bränden  und  Kriegen  sinkende 
Wohlstand  der  Stadt  den  Verfall  der  Gilden  herbeiführte.  —  Dorsten  war 
1636  von  den  hessischen  Truppen  besetzt  worden  und  neu  befestigt,  so  dafs 
die  Stadt  1636  den  kaiserlichen  Truppen  widerstehen  konnte.  1641  wiederum 
eingeschlossen,  mufste  sie  im  September  der  Obermacht  weichen,  da  der 
Herzog  von  Braunschweig  zu  spät  zum  Ersatz  heranrückte.  Diese  Belagerung 
schildert  mit  Beifügung  einer  Karte  Keller.19)  —  Eine  andere  Episode 
des  30j.  Krieges  behandelt  Major  Gescher.20)  —  Die  'Freiheit*  Buer, 
dessen  alter  Name  Buron,  d.  i.  Hof  auf  ein  sehr  hohes  Alter  hinweist,21)  nahm 
von  jeher  eine  eigentümliche,  vor  den  anderen  kleinen  Orten  des  Vestes 
ausgezeichnete  Stellung  ein.  Sie  war  regelrecht  befestigt22)  und  ihre  Ver- 
fassung glich  in  vielen  Punkten  einer  städtischen,  obwohl  sie  nie  Stadtrecht 
besessen  hat.  Eine  Schilderung  dieses  merkwürdigen  Gemeinwesens  giebt 
Vorst.23)  —  Die  erste  Stelle  unter  den  Ortsgeschichten  nimmt  zweifellos 
Darpes24)  Fortsetzung  der  Geschichte  Bochums  im  Reformationszeitalter 
ein.  —  Ihr  ebenbürtig  zur  Seite  steht  die  nunmehr  vollständig  vorliegende 
Geschichte  Bocholts  von  Reigers.25)  Sie  reicht  bis  1803.  —  Eine  sehr 
dankenswerte  Materialiensammlung  giebt  uns  Brockmanns20)  Buch.  Auf 
meist  ungedruckten  Archivalien  beruhend,  bietet  es  mit  den  genauen  An- 
gaben über  Gröfse  und  Besitzer  der  Höfe  gleich  viel  für  die  Lokal-  und 
Wirtschaftsgeschichte  wie  für  Statistik.  —  Das  gleiche  gilt  für  eine  andere 
Gegend  von  Schwieters27)  Buch.  Dagegen  erreicht  die  Bedeutung  des 
dickleibigen  Werkes  von  Mehler28)  über  Werl  kaum  die  der  Stadt  selbst. 
Die  Stoffanordnung  ist  ganz  verunglückt  und  von  der  nach  Seibertz  er- 
schienenen Litteratur  weifs  der  Vf.  fast  nichts.  —  Die  Herren  v.  Kalvelage, 
die  im  12.  Jh.  auf  die  Burg  Ravensberg  übersiedelten  und  von  dieser  den 
Namen  annahmen,  fanden  daselbst  schon  eine  Steinburg  vor.  Die  im  Laufe 
der  Zeit  vorgenommenen  baulichen  Veränderungen  beschreibt  nach  den  vor- 
handenen Ruinen  mit  Beifügung  einer  Karte  Thiemann.2*)  —  In  seiner 


ib.  1,  S.  1—44.  —  18)  Tb.  Esch,  Gilden  u.  Stadtrat  d.  Stadt  Recklinghausen :  ib.  S.  45—70. 

—  19)  Keller,  D.  Befestigung  u.  BelageniDg  Dorstens  im  J.  1641:  ib.  S.  71 — 85.  — 
39)  Geaeher,  D.  Schlacht  bei  Stadtlohn  am  5.  u.  6.  August  1623:  ib.  S.  102—11.  — 
21)  J-  Vor  st,  Deutung  d.  Ortsnamens  Buer :  ib.  S.  112/3.  —  22)  Eichel,  Mitteilungen  Über 
d.  ehemaligen  Befestigungen  d.  Freiheit  Buer:  ib.S.  1 14/6.  —  23)  J.  Vorst,  Verfassung,  Rechte 
a.  merkwürdige  Einrichtungen  d.  ehemaligen  Freiheit  Buer  in  d.  Zeit  ▼.  1686 — 1811:  ib. 
3.  86—102.  —  24)  F-  Darpe,  Gesch.  d. Stadt  Buchum.  II.  Bochum  in  d.NZ.  A.  1517—1618. 
Hit  e.  Siegeltafel.  Beil.  d.  Jb.  d.  städt.  Gymnas.  Bochum,  Stumpf.  90  S.  —  25)  F.  Reigers, 
Beitrage  z.  Gesch.  d.  Stadt  Bocholt  u.  ihrer  Nachbarschaft.    Bocholt,  Temming.    959  S.  M.  7. 

—  26)  H.  Brock  mann,  D.  Bauernhöfe  d.  Gemeinden,  Stadt  u.  Kirchspiel  Billerbeck, 
Beerlage,  Darfeld  u.  Holthausen.  Billerbeck,  Knüppel.  XVI,  828  S.  M.  1,50.  —  2?)  F. 
Schwieters,  Geschichtliche  Nachrichten  Über  d.  westlichen  Teil  d.  Kreises  Lüdinghausen, 
i.  Pfarrgemeindeo  Venne,  Otmarsbocholt,  Senden,  Lüninghausen,  Seppenrade,  Olfen,  Seim, 
Bork,  Kappenberg  u.  Altlttnen  umfassend.  Münster,  Aachendorff.  VIII,  518  S.  M.  3,50. 
[Darpe:  LittHandw.  Sp.  599  (sehr  anerkennend).] |  —  28)  F.  J-  Mehler,  Gesch.  d.  Stadt 
Werl.    Mit  e.  Abbildung  d.  Stadt  aus  d.  16.  Jh.  u.  2  Tfln.  d.  alten  Siegel,  Wappen  u.  Münzen. 


II  182  §  dl.    Westfalen.    Hoogeweg. 

Darstellung  der  Geschichte  der  Warburger  Schützengesellschaft,  die  1591 
gestiftet  wurde,  sucht  Hense80)  u.  a.  den  Beweis  zu  erbringen,  dafs  das 
silberne  Schützenkleinod  eine  Arbeit  des  Anton  Eisenhut  ist  und  den  bisher 
nur  als  Kupferstecher  bekannte  Meister  auch  als  Goldschmiedemeister  erweist.81 

Unter  den  Lebensbeschreibungen  einzelner  Persönlichkeiten  ist  lobend 
hervorzuheben  die  über  den  Parabeldichter  und  Theologen  Friedrich  Adolf 
Erummacher,  welche  ihm  seine  Enkelin82)  gewidmet  hat.  Das  von  grofser 
Pietät  getragene  Buch,  das  neben  den  Briefen  auch  darstellenden  Text  ent- 
hält, verliert  nicht  dadurch  an  Bedeutung,  dafs  ein  grofser  Teil  der  Briefe 
schon  1849  von  A.  W.  Möller  (Bremen,  Heyse)  veröffentlicht  worden  ist. 
—  Bergers88)  Leben  des  alten  Harkort  liegt  in  einer  neuen  Bearbeitung 
vor.  —  Obwohl  geborener  Rheinländer,  gehört  Eduard  Köttgen,  der  lang- 
jährige Rektor  der  Schwelmer  Schule,  mit  seiner  Wirksamkeit  doch  aus- 
schliefslich  Westfalen  an  und  mag  deshalb  der  kurze  Abrifs  seines  Lebens 
von  Tobien8*)  hier  auch  Erwähnung  finden.  —  Die  Herausgabe  der 
Schriften  Franz1  v.  Fürstenberg  gab  Gelegenheit,  dem  Leben  dieses  hoch- 
verdienten Mannes  näherzutreten.88)  —  Der  Jurist  und  Historiker  Seibertz,86} 
der  katholische  Theologe  Anton  Seiters  aus  Thüle,  zuletzt  Domkapitular 
in  Hildesheim,87)  der  Philologe  Schmölders,88)  Joh.  Heinrich  Schmülling, 
Domherr  in  Münster,89)  der  Humanist  Jacob  Schöpper  aus  Dortmund,40) 
der  Mediziner  Johann  Schröder  aus  Salzuflen,41)  Levin  Schücking,42) 
der  Dichter  Heinrich  August  Metard  Schumacher  aus  Korbach,48)  sein 
Landsmann  der  Polyhistor  Eonrad  Sam.  Schurtzfleisch44)  und  der 
Geschichtsforscher  Casp.  Schwartz  aus  Dortmund45)  sind  Gegenstand  von 
Abhandlungen  in  der  ADB.  geworden.48,47) 

Öffentliche  Anstalten.  Die  ältesten  Nachrichten  über  die  Dombibliothek 
in  Münster  gehen  bis  ins  9.  Jh.  hinauf  und  geben  Anhaltspunkte  für  den 
grofsen  Wert  dieser  Sammlung.  Brände  im  16.  Jh.  vernichteten  sie  fast 
ganz  und  beraubten  nicht  nur  das  Stift  eines  grofsen  Schatzes,  sondern  auch 
die  Kachwelt  der  wertvollsten  historischen   Quellen.     Von   neuem   angelegt 


Werl,  Stein.  XVI,  528  S.  M.  6.  —  29)  J.  Thiemann,  D.  Burg  Ravensberg:  ZVtGWestf. 
49*,  S.  162/8.  —  30)  J.  Hense,  D.  300j.  Jubiläum  d.  Warburger  Schützen,  e.  Beitrag  z. 
Gesch.  Warburgs.  Beilage  d.  Jb.  d.  Gymnas.  in  Warburg.  Warburg,  Quick.  4°.  18  S.  (Hat 
Ref.  nicht  vorgelegen.)  —  81)  X  Bericht  über  d.  Verwaltung  u.  d.  Stand  d.  Gemeinde- 
Angelegenheiten  d.  Stadt  Schwaben  für  d.  Kalenderj.  1890  u.  d.  Rechnungsj.  1889 — 90. 
Schwelm,  Scherz.    (Vorausgeschickt  ist  e.  Überblick  über  d.  Gesch.  v.  Schwelm  als  Stadt) 

—  32)  M.  Krummacher,  Unser  Grofsvater.  E.  Lebensbild  in  Briefen.  Bielefeld  u. 
Leipzig,  Velhagen  &  Klasing.    VI,  429  S.    M.  6.    |[Th.  Schott:  DLZ.  Sp.  884/5  (günstig).]! 

—  33)  L.  Berger  (Witten),  D.  alte  Harkort.  E.  westfälisches  Lebens-  u.  Zeitbild.  Hit 
d.  Bildnis  Harkorts  u.  Abbild,  seiner  Grabstätte  u.  d.  Harkort-Denkmals.  Volksausgabe. 
Leipzig,  Bädeker.  XVI,  650  S.  M.  4.  |[Fr.  Bienemann:  BLÜ.  S.  698  (günstig).])  — 
34)  W.  Tobien,  Z.  Erinnerung  an  d.  am  8.  August  1890  verstorbenen  Rektor  d.  Anstalt. 
Herrn  Eduard  Köttgen.  Beilage  z.  JB.  d.  Realprogymn.  in  Schwelm.  —  35)  J.  Esch,  Frans 
v.  Fürstenberg,  sein  Leben  u.  seine  Schriften.  "(=  Bibliothek  d.  kathol.  Pädagogik.)  Bd.  4, 
S.  57—810.  Freiburg,  Herder.  M.  8.  —  36)  R.  Krumbholtz,  Joh.  Suibert  Seibertz: 
ADB.  83,  S.  610/3.  —  3?)  Reusch,  Joh.  Christ.  Anton  Seiters:  ib.  S.  658.  —  38)  Tb- 
Weber,  Franz  August  Schmölders:  ib.  32,  S.  58/9.  —  39)  Reusch,  Joh.  Henrich 
Schmülling:  ib.  S.  64/5.  —  40)  E.  Schröder,  Jacob  Schöpper:  ib.  S.  874/5.  —  41)  Pagel. 
Johann  Schröder:  ib.  S.  518.  —  42)  H.  Hü  ff  er,  Levin  Schttcking:  ib.  S.  643/7.  —  43) 
F.  Brummer,  Heinr.  Aug.  Metard  Schumacher:  ib.  33,  S.  80/1.  —  44)  Wegele,  Konrad 
Samuel  Schurtzfleisch:  ib.  S.  97/9.  —  45)  A.  Döring,  Caspar  Schwartz:  ib.  S.  214/5.— 
46)  X  E.  Bach  mann,  Studien  Über  Everhard  v.  Cersne.  1.  Tl.  Inaug.-Dissertat.  Berlin. 
Dresden,  Paefsler.    (Er  stammt   aus  Minden.)  —  47)  X  X   Th.   Sohwalenbaeh,    Ernst 


§  31.    Westfalen.    Hoogeweg.  11,183 

erhielt  die  Sammlung  erst  im  Anfang  dieses  Jh.  nach  der  Vereinigung  mit 
der  Paulinischen  Bibliothek  den  Charakter  einer  öffentlichen  Anstalt.48.49) 
Tobiens50)  Fortsetzung  der  Geschichte  der  lateinischen  Schule  in  Schwelm 
beruht  fast  ausschliefslich  auf  bisher  unbenutzten  Archivalien.  —  Es  mag 
hier  erwähnt  werden,  dafs  Ref.51)  die  Namen  der  Westfalen,  welche  auf 
der  Universität  Bologna  studiert  haben,  zusammengestellt  hat. 

Handel  und  Verkehr.  Die  ältesten  Nachrichten  über  Verkehrsleben 
im  Paderbornschen  datieren  nach  Stolte*9)  aus  dem  16.  Jh.  und  melden 
von  Botendiensten,  und  zwar  von  solchen,  die  nur  nach  Bedarf  besorgt 
wurden.  Erst  am  Ende  desselben  Jh.  erfahren  wir  von  einer  regelmäfsigen 
Botenpostverbindung  zwischen  Frankfurt  a.  M.  und  Hamburg,  die  über 
Paderborn  ging.  Ihr  schlössen  sich  bald  andere  Linien  an.  Diesen  ersten 
Anfängen  der  Botenpost  machte  der  30 j.  Krieg  ein  Ende.  Nach  seinem 
Abschlüsse  waren  es  besonders  der  brandenburgische  und  der  sächsisch- 
polnische Hof,  die  um  die  Postverbindung  mit  den  Niederlanden  über  Kassel 
and  Paderborn  rivalisierten.  Die  Eifersucht  der  beteiligten  Fürsten  unter 
einander,  sowie  die  unausgesetzten  Reibereien  mit  der  Turn-  und  Taxisschen 
Post  liefsen  eine  schnelle  Entwickelung  nicht  Platz  greifen,  so  dafs  die 
preufsische  Regierung,  als  sie  von  Paderborn  Besitz  ergriffen  und  die 
Taxissche  Post  exmittiert  hatte,  noch  viel  zu  thun  fand,  um  das  Verkehrs- 
wesen auf  gleicher  Stufe  mit  dem  der  alten  Provinzen  zu  bringen. 

Rechts-  und  Wirtschaftsgeschichte.  Die  Auffindung  des  ältesten  Rechtes 
der  Alt-  und  Neustadt  Herford  veranlafst  II gen58)  zur  Darstellung  der 
Verfassung  dieser  Stadt  im  MA.  Am  Schlüsse  giebt  er  vier  hierauf  bezüg- 
liche Beilagen.  —  Auch  Niepmanns54)  Untersuchung  greift  vielfach  nach 
Westfalen  hinüber. 

Für  die  Kunstgeschichte  wichtig  ist  die  Arbeit  Nordhoff  s,")  in  der 
er  eine  Schilderung  der  baulichen  Entwickelung  des  Domes  zu  Minden  giebt. 
—  Kisa5*)  macht  Mitteilungen  über  verschiedene  im  Schlosse  zu  Detmold 
aufbewahrte  Kunstwerke. 


Wilhelm  Hengstenberg,  s.  Leben  u.  s.  Wirken.  3  Bde.  Gütersloh,  Bertelsmann.  —  48) 
Bahlmann,  D.  ehemalige  Dombibliothek  in  Münster  W.:  KBWZ.  Jg.  10,  S.  84/9,  114—22. 
—  49)  id.,  D.  ehemalige  Dombibliothek  zu  Münster  W.:  Münster.  Anz.  No.  168.  —  50) 
W.  Tobien,  Urkundliche  Mitteilungen  aus  d.  Gesch.  d.  lateinischen  Schule  zu  Schwelm  v. 
Ende  d.  30j.  Krieges  bis  z.  Feststellung  d.  Schwelmer  Schulordnung  v.  24.  Septbr.  1720. 
Beilage  d.  JB.  d.  Bealprogymn.  in  Schwelm.  4°.  11  S.  —  51)  H.  Hoogeweg,  West- 
fälische Studenten  auf  fremden  Hochschulen:  ZVtGWestf.  49 x,  S.  69  -  74.  —  52)  B.  S  tolte, 
Beitrage  z.  Gesch.  d.  Postwesen b  im  ehemaligen  Hochstifte  Paderborn.  Herausgeg.  b.  Gelegen- 
heit d.  Feier  z.  Eröffnung  d.  neuen  Postgebäudes  in  Paderborn  am  16.  Juli  1891.  Pader- 
born, Schöningh.  61  S.  —  53)  Th.  Ilgen,  Z.  Herforder  Stadt-  u.  Gerichtsverfassung: 
ZVtGWestf.  49 S  S.  1—68.  (Auch  separat  erschienen.)  —  54)  E.  Niepmann,  D.  ordent- 
lichen direkten  Staatssteuern  in  Cleve  u.  Mark  bis  z.  Ausgang  d.  MA.  Inaug.-Dissert. 
Monster.  Düsseldorf,  Kraus.  63  S.  —  55)  B.  Kordhoff,  D.  westfälischen  Domkirchen. 
HL  D.  Dom  zu  Minden:  BonnerJbb.  90,  S.  77—102.  (VgL  §  1889.)  —  56)  A.  Kisa, 
Aus  d.  Schlosse  zu  Detmold:  ZBK.  NF.  Jg.  2,  S.  106/7. 


II  184  §  32.    Braunschweig-Hannover.    Oldenburg.    Wolfs tieg. 

§32. 

Braunschweig-Hannover.    Oldenburg. 

Dr.  A.  Wolfetieg. 

(Verwandtes  in  anderen  fig  s.  »Handbueh',  8.  42.) 

Allgemeines.  Oppermanns1)  Atlas  vorgeschichtlicher  Befestigungen 
hat  eine  weitere  Fortsetzung  von  8  Tafeln  erhalten,  für  deren  Kritik  wir 
auf  den  bereits  im  JBG.  12,  II,  273  angezogenen  Aufsatz  der  GGA.  verweisen. 
Die  Gründungen  der  Franziskaner  zwischen  Weser  und  Elbe  behandelt 
Banasch*)  nach  Urkk.  Auf  dem  Ordenskapitel  zu  Speier  1219  hatte  man 
Johannes  de  Piano  Carpinis  zum  Kustos  für  diese  Gegenden,  vorläufig  aller- 
dings ohne  Land,  ernannt.  Johann  ging  unverzüglich  ans  Werk.  Schon  1223 
kam  die  erste  Ordensniederlassung  in  Hildesheim  zustande,  in  demselben 
Jahre  noch  solche  in  Goslar  und  Braunschweig,  andere  folgten;  aber  kein 
Kloster  der  Franziskaner  in  Niedersachsen  kann  sich  rühmen,  vor  dem 
Jahre  1240  entstanden  zu  sein.  —  Die  ziemlich  grofse  Menge  der  Ortsnamen 
auf  -wedel  links  der  Elbe  behandelt  Luther8)  und  leitet  das  Wort  von 
wad  schreiten  ab,  wofür  er  mannigfache  Urkk.  und  Belege  giebt. 

XHe  weifischen  Lande.  Allgemeines.  Ein  für  das  Studium 
der  Geschichte  Braunschweigs  und  Hannovers  höchst  bedeutsames  Werk, 
0.  v.  Heinemanns4)  Geschichte  dieser  Lande  ist  mit  dem  3.  Bande  nun- 
mehr zum  Abschlufs  gelangt.  Der  vorliegende  Band  beginnt  mit  der  Wende 
des  16.  und  17.  Jh.  und  verfolgt  die  weifische  Geschichte  bis  zum  Tode  des 
letzten  weifischen  Monarchen,  des  Herzogs  Wilhelm  von  Braunschweig.  Die 
Einteilung  des  Stoffes,  welche  sich  in  früheren  Bänden  ziemlich  fest  an 
W.  Havemanns  Geschichte  von  Braunschweig  und  Hannover  anschlofs,  ist 
dieses  Mal  freier  und  auch  wohl  zweckmäfsiger.  Trotzdem  sind  in  der  Dar- 
stellung v.  H.s  nicht  allzuviel  neue  Gesichtspunkte  zu  verzeichnen,  obgleich 
anzuerkennen  ist,  dafs  sich  der  Vf.  nicht  auf  den  Verlauf  der  weifischen 
Hausgeschichte  und  die  Lokalgeschichte  allein  beschränkt,  sondern  auf  die 
Anteilnahme  der  einzelnen  Fürsten  an  den  grofsen  Fragen  des  Reiches  und 
der  Nation  in  vollem  Mafse  eingeht  und  die  Gesichtspunkte  der  Politik  der 
einzelnen  fürstlichen  Persönlichkeiten  hervorzuheben  sucht.  Freilich  wären 
etwas  mehr  charakteristische  Details  der  auswärtigen  Politik  an  Stelle  der 
oft  breiten  Schilderung  in  diesem  Bande  sehr  am  Platze  gewesen.  Eine  ein- 
gehende Schilderung  widmet  v.  H.  der  Verwaltungs-  und  kulturellen  Thätig- 
keit  der  weifischen  Kegenten.  Dafs  der  Vf.  das  weitschichtige  Material  voll- 
ständig beherrscht,  und  dafs  das  Werk  auf  der  Höhe  historischer  Forschung 
und  populärer  Darstellung  steht,  ist  unzweifelhaft;  zu  bedauern  bleibt  aber, 
dafs  v.  H.  sich  nicht  entschlossen  hat,  seine  Quellen  zu  nennen,  was  die 
Benutzung  seiner  Arbeit  sehr  erschwert;  gelegentliche  Hinweise  im  Text 
helfen  diesem  Mangel  kaum  ab.  Auch  das  Fehlen  von  Registern  dürfte 
sich  sehr  fühlbar  machen. 


1)  A.  v.  Oppermann,  Atlas  vorgeschichtlicher  Befestigungen  in  Niedersachsen. 
Hft.  8.  (8  Taf.)  Hannover,  Hahn.  1890.  Fol.  M.  5.  —  2)  R.  Banasch,  D.  Nieder- 
lassungen d.  Minoriten  zwischen  Weser  n.  Elbe  im  13.  Jh.  Erlanger  phil.  Dies.  Breslau, 
Koebner.  57  S.  —  3)  J«  Luther,  Salzwedel  u.  d.  übrigen  Ortsnamen  auf  -wedel: 
JbVNiederdSpr.   16  (1890),  S.   150—61. 

4)  0.  v.  H  e i  n  e  m an  n,  Gesch.  v.  Braunschweig  u.  Hannover.  3t  Bd.  Gotha,  F.  A.  Perthes. 


§  32.    Braunschweig-Hannorer.    Oldenburg.    Wolf  stieg.  11,185 

Den  grofsen  Reliquienschatz,  der  sich  im  Laufe  der  Jhh.  im  Domstifte 
von  St.  Blasien  ansammelte,  nnd  den  Herzog  Johann  Friedrich  sich  als  Ent- 
schädigung für  seine  Beihülfe  bei  der  Eroberung  von  Braunschweig  1671 
ansbedang,  hat  Neumann5)  mit  Benatzung  von  Vorarbeiten  0.  Elopps  nnd 
C.  Haas'  beschrieben.  Der  spezielle  beschreibende  Teil  des  Werkes  inter- 
essiert mehr  den  Archäologen  und  Kunstforscher,  dagegen  enthält  der  all- 
gemeine geschichtliche  Teil,  der  eine  Geschichte  des  Domes,  des  Stiftes 
St.  Blasien  und  des  Schatzes  giebt,  viel  Neues  und  Interessantes. 

Die  älteren  Weifen.  Menadiers  Deutung,  dafs  der  schöne 
Brakteat,  der  aufser  den  weifischen  Löwen  den  Kopf  einer  Frau  und  eines 
Mannes  zeigt,  ein  Hochzeitspfennig  Heinrichs  des  Löwen  sei,  und  dafs  der 
1755  beim  Egydienkloster  in  Braunschweig  gemachte  Fund  bald  nach  1170  ver- 
graben sei,  widerspricht  Meier6)  und  behauptet,  dafs  es  keine  Denkmünzen 
im  MA.  gäbe,  jener  Fund  aber  wahrscheinlich  erst  1181  in  die  Erde  ge- 
kommen wäre.  Einen  von  ihm  beschriebenen  Brackteaten  mit  Heiligenbild 
legt  er  zu  Hildesheim  (Godehard),  da  er  für  Helmstedt  (Ludger)  begründete 
Zweifel  hegt.  Der  erste  Teil  der  Arbeit  veranlafste  Menadier7)  zu  einer 
Entgegnung,  in  welcher  er  mit  Zuhilfenahme  des  gesamten  Materials  den 
strikten  Nachweis  führt,  dafs  es  imMA.  Denkmünzen  und  vornehmlich  Hochzeits- 
monzen  gegeben  habe  und  dafs  dem  chronologischen  Ansätze  seines  Pfennigs 
nichts  entgegenstehe. 

Altere  Linie  der  Weifen.  Otto  dem  Kinde,  welcher  das  Erbe  des 
Löwen  noch  einmal  vereinigte,  hat  Michels8)  ein  vorzügliches  biographisches 
Denkmal  gesetzt.  Seine  Arbeit  beschäftigt  sich  vornehmlich  mit  der  Politik 
dieses  Herzogs,  die  nicht,  wie  die  Kaiser  Ottos  IV.,  in  den  Fehler  verfiel,  die 
ehrgeizigen  Hoffnungen  des  Hauses  wieder  aufzunehmen,  sondern  sich  damit 
begnügte,  das  Erreichbare  auch  wirklich  zu  erreichen  und  zu  sichern.  M.  hat 
ein  Verzeichnis  der  Urkk.  Ottos,  welche  das  Material  bilden,  nach  dem  er  vor- 
nehmlich gearbeitet  hat,  am  Schlafs  seiner  Abhandlung  beigefügt.  —  Nach  dem 
Tode  Ottos  verfiel  das  Land  unendlichen  Teilungen.  Über  das  Schulwesen  in  dem 
Gebiete  der  älteren  Linie  der  Weifen,  dem  Herzogtume  Braunschweig,  hat  der 
beste  Kenner  der  Geschichte  der  braunschweigischen  Pädagogik,  Koldewey,9) 
eine  ebenso  gedrungene,  wie  gediegene  Darstellung  gegeben;  in  4  Abtei- 
langen, der  Zeit  des  MA.,  der  Reformation  und  des  reinen  Luthertums,  der 
Zeit  des  Calixtinismus,  schliefslich  der  der  Aufklärung  führt  er  die  wichtigsten 
Fortschritte  an,  welche  Braunschweig  auf  dem  Gebiete  seines  Schulwesens 
bis  1831  gemacht  hat.  Die  Quellen  aber  hat  Koldewey  in  den  beiden 
Bänden  der  'Braunschweigischen  Schulordnungen'  niedergelegt,  die  als  be- 
deutende Leistungen  von  Berufenen  gepriesen  werden.  Sachliche  und  biblio- 
graphische Anmerkungen,  Register  und  ein  niederdeutsches  Glossar,  welche 
dem  kürzlich  erschienenen  2.  Bande 10)  beigegeben  sind,  erleichtern  die  Be- 


1892.  III,  483  S.  M.  9.  |[DLZ.  (1892),  Sp.  1042;  LCB1.  (1892),  Sp.  74?.]|  —  5)  W.  A. 
Seumann,  D.  Reliqaienschatz  d.  Hauses  Braunschweig-Lttneburg.  Mit  144  Holzschnitten 
f.  F.  W.  Bader.  Wien,  Holder.  Fol.  X,  368  S.  M.  90.  |[F.  X.  Kraus:  G6A.  (1891), 
S.  1  ff.]]  —  6)  P.  J.  Meier,  Z.  Brak  teaten  künde  ▼.  Hildesheim  u.  Helmstedt:  Aßrak- 
teateukunde  2,  S.  1 — 14.  —  7)  J.  Menadier,  D.  Hochzeitspfennig  Heinrichs  d.  Löwen. 
(=  Deutsche  Münzen  Bd.  1,  S.  86 — 221.)  Berlin,  Weyl.  (Abdruck  aus  'Berliner  MUnz- 
hfetter  [1891]'.)  —  8)  A.  Michels,  Leben  Ottos  d.  Kindes.  Dissert.  Göttingen.  Einbeck 
Gelungen,  Yandenhoeek  es  Ruprecht).  99  S.  M.  2.  —  9)  F.  Koldewey,  Gesch.  d.  Schulwesens 
im  Herzogt.  Braunschweig.  Wolfenbüttel,  Zwifsler.  VIII,  248  S.  M.  3.  |[Ziegler:  LZ. 
.1892\  No.  14,   8.  463  ff.;  ThLZ.  (1892),  No.  10.]|  —  10)  id.,  Braunschweigische  Schul 


11,186  §  82-    Braunschweig-Hannover.    Oldenburg.    Wolf  stieg. 

nutzung  der  hier  gegebenen  Urkk.    Der  energische  Angriff,  welchen  Koldewey 
1889    gegen   die    Jesuiten    richtete,    hat    diese    offenbar    schwer    gekränkt. 
(Vgl.    JBG.    12/3.)      Jetzt    bringt    der    katholische    Pfarrer    in    Wolfen- 
büttel, C.  Grube,11)   einen   im  Trierer  Jesuitenkolleg  aufbewahrten  Brief 
des  P.  Haupt,  welcher   von  fremder  Hand   das  Datum  7.  März  1567  trägt, 
und  sucht  daraus  zu  beweisen,   dafs  Haupt  1564  noch   nicht   nach  Wolfen- 
büttel gekommen  sei,   also  auch  nicht,   wie  Koldewey  behauptet   hatte,  an 
der  Einkerkerung  des  Hofprediger  Hummel  Schuld  sein  könne.     Aufserdem 
sei  Haupt  nicht  Jesuit  gewesen.     Die  Nachweise  Grubes  sind  jedoch  beide 
als  mifslungen  zu  bezeichnen.     Eine  vortreffliche  kleine  Arbeit  ist  dagegen 
die  Herausgabe  und  Besprechung  einer  Urk.  vom  8.  Juli  1248,  in  welcher 
Herr  Winand- Dekan  von  St.  Blasien  in  Braunschweig,   über  die  Wedemer 
Pfarrhändel  berichtet.     Das  durch  seine  Kleinmalerei  hochinteressante,  die 
sozialen  Zustände  vortrefflich   schildernde  Aktenstück  ist  niederdeutsch  ge- 
schrieben,  aber  trotz  des  echten  Siegels   unecht.     Hänselmann1-)  hält 
sie  für  eine  im  Anfange  des  14.  Jh.  angefertigte  Übersetzung  einer  echten 
lateinisch    geschriebenen   Urk.,    welchem   Urteil   Walt  her18)    aus    philo- 
logischen Gründen  beistimmt.     Sehr  viel  Interessantes  bietet  auch  eine  Arbeit 
von  Krusch,1*)  welche  den  Übergang  der  Verwaltung  aus  dem  MAlichen 
Lehnsschematismus   in   das   büreaukratische   Regiment   der   KZ.    behandelt. 
Am  Ende   des  15.  Jh.  nahmen   die  Fürsten   fast  überall  studierte  Räte  in 
ihrer  Umgebung  auf,   die  sich  dann  oft  genug  als  gewissenlose  Abenteurer 
bewiesen.     Ein   solcher  Praktikenmacher   war  Dr.  Stauffmel,   welcher  1491 
in  Kurfürst  Johanns   von  Brandenburg  Diensten   stand,    1496   aber  in   die 
Heinrichs   des   Altern   trat.     Trotz   der   glänzenden   Ausstattung,   die   ihm 
der  Herzog  gab,    verriet  er  seinen  Herrn  auf   die  niederträchtigste  Weise. 
Endlich  am  15.  Juli  1499  gingen  dem  Herzoge  durch   einen  aufgefangenen 
Brief  die  Augen  auf;    Heinrich  schwang  sich  in  voller  Wut  selbst  in  den 
Sattel,  rifs  den  Verräter  aus  dem  Bette  und  liefs  ihn  nach  kurzem  Prozesse 
in  Wolfenbüttel   hinrichten.     Die  darauf  bezüglichen  Aktenstücke   giebt  K. 
bei.     Die  Beschreibung15-16)  einiger  Münzen  aus  dem  16.  und  17.  Jh.  seien 
hier  erwähnt.    Im  Juni  1890  veranstaltete  Braunschweig  in  seiner  Hauptstadt 
eine  Ausstellung  von  Erinnerungen  an  die  schwere  Zeit  von  1806 — 15.   Zu  dieser 
erschienen  nun  Verzeichnisse17)  1.  aller  derjenigen  Werke,  welche  das  Land 
Braunschweig  in  jenen  Tagen  ausschliefslich  behandeln,  von  P.  Zimmermann, 
2.  militärischer  Erinnerungsstücke,  von  P.  Walter,  3.  von  Büsten,  Medaillen, 
Münzen  und  Siegel  ohne  Vf.,  deren  hier  namentlich  des  ersteren  wegen  Er- 
wähnung geschieht.    Es  war  eben  in  jenen  schweren  Tagen  der  französischen 
Occupation,  als  zu  Wolfenbüttel  Wilhelm  Beste  geboren  wurde,  der  als  beliebter 


Ordnungen  v.  d.  ältesten  Zeiten  bis  z.  J.  1828  mit  Einl.,  Anmerk.  u.  Glossar  Bd.  2.  Schul- 
ordnungen d.  Uerzt.  Braunschweig  mit  Ausschi ufs  d.  Hauptstadt  d.  Landes.  (==  Monument* 
Germaniae  paedagogica  VIII.)  Berlin,  Hofmann  &  Co.  1890.  XII,  CXCV,  810  S.  M.  24. 
|[LCB1.  (1891),  No.  88,  S.  1828;  v.  Ziegler:  DLZ.  (1892)  14,  S.  468  ff.] |  —  11)  C. 
Grube,  £.  Brief  Petrus  Hovets,  Beichtvaters  Herz.  Heinrichs  d.  J.  z.  Braunschweig  u. 
Lüneburg:  ZHarzV.  24,  S.  285— 90.  —  12)  L.  Hanselmann,  £.  merkwürdige  alte 
Fälschung:  JbVNiederdSpr.  16,  S.  80—98.  — -  18)  C.  Walther,  Über  d.  Sprache  d. 
Wedemer  Urkunde:  ib.  S.  98  — 106.  —  14)  B.  Krusch,  Der  Eintritt  gelehrter  Rite 
in  d.  Braunschweigische  Staatsverwaltung  u.  d.  Hochverrat  d.  Dr.  Stauffmel:  ZHVNieder- 
sachsen  (1891),  S.  60—98.  —  15)  T(ewes),  Über  Julius-Loser:  NSA.  22,  S.  42  3. 
(Nach  Bodemanns  Aufsatz  in  ZHVNiedersachsen  [1890],  S.  181  ff.  [Vgl.  JBG.  18.])  — 
16)  Elkan,  E.  Doppelschilling  Herzog  Augusts  d.  J.  v.   1620:  ib.  S.  17/8,  30.  —   17) 


§  32.    BrauDßchweig- Hannover.    Oldenburg.    Wolf  stieg.  11,187 

Geistlicher  und  nicht  unfruchtbarer  Schriftsteller,  auf  das  geistige  und 
religiöse  Leben  meines  engeren  Vaterlandes  in  streng  orthodoxem  Sinne 
einen  grofsen  Einflufs  ausgeübt  hat,  zumal  seit  er  nach  des  'roten'  Steiu- 
meyers  Tode  Generalsuperintendent  in  Braunschweig  geworden  war.  Jetzt 
nach  seinem  Tode  hat  sein  Sohn  J.  Beste18)  ein  liebevolles  Bild  des 
Vaters  entworfen,  das  nicht  ohne  wissenschaftlichen  Wert  ist.  J.  Beste  ist 
ans  schon  als  Yf.  der  braunschweigischen  Kirchengeschichte  bekannt  (vgl. 
JBG.  12).  Diese  hatte  Koldewey  in  der  ThLZ.  1890,  No.  15  rezensiert, 
worauf  Beste  (ib.  No.  21)  einiges  erwiderte.  Bei  der  Replik  liefs  sich  E.  zu 
der  Bemerkung  hinreifsen,  dafs  Bestes  Werk  unwissenschaftlich  sei.  Hierauf 
antwortete  B.  in  einer  kleinen  Schrift,  und  nun  hat  K.ie)  diesen  Streit  in 
einer  Broschüre  erörtert,  die  aber  kaum  die  Überzeugung  in  dem  Leser  er- 
weckt, als  ob  sein  hartes  Urteil  über  B.s  Kirchengeschichte  gerechtfertigt  sei. 

Die  Stadt  Braunschweig  betreffen  5  Kulturbilder  Hohnsteins,80) 
von  denen  das  erste,  'der  Verfall  der  Hansa',  die  Stadt  nur  mittelbar  be- 
rührt. No.  2,  Hennig  Brabant  beschreibt  die  Streitigkeiten  des  im  Rate 
sitzenden  Stadtadels  mit  der  Demokratie  1602/4«  deren  Hauptführer  der  Stadt- 
hauptmann B.  war;  das  selbstsüchtige  Benehmen  der  Stadtgeistlichkeit  in 
diesem  Streite  tritt  hier  schärfer  hervor,  als  in  der  oben  erwähnten  Kirchen- 
geschichte Bestes,  welcher  darin  auch  diese  Händel  behandelt  hatte;  leider 
aber  sind  Hohnsteins  Bilder  sämtlich  mit  mehr  Phantasie  geschrieben  als 
der  Wissenschaftlichkeit  zuträglich  ist.  Namentlich  leiden  das  3.,  4.  und  5.  Bild, 
'Ein  Tag  am  Hofe  des  Herzogs  Heinrich  Julius*  —  es  ist  dessen  Geburts- 
tag 1605  —  'In  der  Stadt1  und  'Im  Feldlager'  doch  sehr  unter  diesem 
Mangel,  der  am  so  empfindlicher  ist,  als  die  Quellen  des  allerdings  darin 
offenbar  sehr  bewanderten  Vf.  hier  ganz  unkontrollierbar  sind.  Eine  streng 
wissenschaftliche  Arbeit  ist  dagegen  Brandes'  Ausgabe  von  Botes  politischem 
Gedicht  'van  veleme  Rade',91)  das  Vorschriften  giebt,  welche  der  zu  beobachten 
hat,  der  ein  brauchbares  Rad  herstellen  will;  die  Räder  aber  sind  nur 
Symbole  für  bestimmte  soziale  Klassen.  Bote  war  Zollschreiber  in  Br.,  verlor 
aber  im  Aufstände  1488  sein  Amt  und  ist,  wie  nunmehr  ganz  unzweifelhaft 
festgestellt  ist,  der  Vf.  des  bis  1514  reichenden  Schichtbuches,  was  Hänsel- 
mann bei  der  Herausgabe  desselben  (Chroniken  der  deutschen  Städte  16,  S.  271  ff.) 
bereits  zu  beweisen  suchte.  Eine  Fortsetzung  der  'Braunschweigischen  Fttnd- 
linge1,*1)  unter  denen  No.  14  'Der  Judeneid'  von  historischem  Interesse  ist, 
und  ein  von  Nentwig*2)  nach  sehr  verständigen  Grundsätzen  gearbeiteter 
alphabetischer  Katalog  der  Inkunabeln  der  Braunschweiger  Stadtbibliothek 
seien  hier  erwähnt. 

Wie  man  Physik  an  der  Universität  Helmstedt  lehrte,  das  hat  nach 
Akten,  Sammlungen,  Visitationsrezessen,  Monatsberichten,  Lektionskatalogen 
nad  anderem  Material  Nentwig28)  beschrieben.     Die  Julia-Karolina  war 

Braunschweig  in  d.  J.  1806—15.  Heft  1,  3,  4.  Wofenbüttel,  Zwifsler.  1890.  X,  117, 
52,  22  &  iL  3.  —  IS)  J.  Beste,  Wilhelm  Beete.  E.  Lebensbild.  Wolfenbüttel,  Zwifsler. 
VUI,  332  9.  M.  S.  —  19)  F.  Koldewey,  Mein  Urteil  Über  d.  braunschweigische  Kirchen- 
gteeh.  d.  Hrn.  Superintend.  Job.  Beste  z.  Schöppenstedt.  Braunschweig,  Schwetschke  & 
Sohn.  1890.  48  S.  M.  0,60.  |[Sybel:  HZ.  67,  S.  124  f-][  —  20)  0.  Hohnstein, 
K-ultarhifit.  Bilder  ans  alter  Zeit.  NF.  Brannsohweig  in  d.  Zeit  vor  d.  80  j.  Kriege.  Braun- 
schweig,  Appelhana  &  Pfenningstorff.  VII,  253  S.  M.  3.  —  21)  H.  Brandes,  Herman 
Botes  Bock  Tan  veleme  Rade:  JbVNiederdSpr.  16,  S.  1—41.  —  Braunschweigische  Ftind- 
Hnge  Vm— XVII:  ib.  S.  69—80.  —  22)  H.  Nentwig,  D.  Wiegendrucke  in  d.  Stadt- 
Mbbothok  zn  Brannschweig.    Wolfenbttttel,  Zwifoler.    IX,  246  S.    M.  7,50.   —   28)  id., 


11,188  §  32.    Braunschweig-Hannover.    Oldenburg.    Wolf  stieg. 

kein  günstiger  Boden  für  die  Physik,  sie  blieb  darin  stets  hinter  andern 
Hochschulen  zurück.  Gegründet  nach  Melanchthonischen  Grundsätzen,  lehrte 
man  hier  diese  Wissenschaft  nach  des  Reformators  Gmndrifs  als  aristotelische 
Naturphilosophie :  die  Physik  war  nur  ein  Weg  zur  Erkenntnis  Gottes.  Die 
humanistisch-irenisehe  Richtung  ging  dann  in  Helmstedt  mit  Calixt  1656  zu 
Grabe.  Mit  Conring  und  den  beiden  Meibom  begann  die  Herrschaft  der  Poly- 
historie,  welche  im  allgemeinen  bis  in  die  Mitte  des  18.  Jh.  reicht,  in  Helmstedt 
aber  erst  1809  mit  Beireis'  Tode  abschlofs.  Kurz  vor  1700  zeigten  sich  bei 
Schrader  die  ersten  schüchternen  Versuche,  die  Physik  auf  den  Boden  des 
Experiments  aufzubauen,  aber  es  fehlten  Geldmittel,  Instrumente  u.  a.  Frobese, 
Krüger  und  Beireis  thaten  vieles,  um  Sammlungen  anzulegen ;  allein  da  sie 
die  Instrumente  aus  eigenen  Mitteln  beschaffen  mufsten,  blieb  alles  unvoll- 
kommen. Den  einzigen  Nutzen  für  die  Physik  gewährte  die  Pflege  der 
Mathematik  und  Astronomie  durch  eifrige  Untersuchungen  in  der  Mechanik 
und  Optik.  —  Eine  Arbeit  über  Calixt 2i)  lag  mir  leider  nicht  vor,  dagegen 
sei  eine  alphabetisch  nach  Korrespondenten  geordnetes  Verzeichnis  der  Briefe 
des  Professors  v.  d.  Hardt,aft)  die  wunderbarer  Weise  in  die  badische  Landes- 
bibliothek gekommen  sind,  hier  als  vortreffliche  Arbeit  erwähnt.  Eine  Ein- 
leitung über  den  Inhalt  der  Briefe  an  den  herzoglichen  Hof,  sowie  über  die 
Beziehungen  dieses  Gelehrten  zum  Pietismus  und  dem  geistigen  Leben  am 
Ausgang  des  17.  Jh.  überhaupt  schickt  der  Herausgeber  voraus.  Eine  der 
interessantesten  Figuren  der  Helmstädter  Universität  ist  unzweifelhaft  der  kon- 
vertierte Benediktinermönch  Professor  Rothfischer.  Eine  kurze  Geschichte  des 
Übertritts  desselben  zur  evangelischen  Kirche,  welche  auch  die  engen  Be- 
ziehungen R.s  zu  dem  Kardinal  Querini  klarwerden  läfst,  giebt  Zimmer- 
mann.*6) Als  der  Glaubenswechsel  vollzogen  war,  suchte  der  kluge  Kardinal 
durch  mehrere  Briefe  R.  zu  bewegen  den  Schritt  rückgängig  zu  machen. 
Auf  diese  Briefe  antwortete  jener  aber  nicht.  Nun  wandte  sich  Q.  an  den 
Herzog  mit  häfslichen  Verdächtigungen  gegen.  R. ;  Karl  I.  antwortet  in  wür- 
digster Weise,  bestimmt,  aber  ablehnend.  Darob  ist  der  Kardinal  verlegen, 
schreibt  Entschuldigungen,  die  der  Herzog  wahrscheinlich  unbeantwortet  ge- 
lassen hat.     Zwei  Briefe  Wolffs  an  R.  schliefsen  den  kleinen  Aufsatz. 

Eine  Arbeit  von  Steinhoff27)  über  die  Geschichte  des  Fürstentum 
Blankenburg  bis  in  die  NZ.,  welcher  aufser  12  Abbildungen  auch  eine  Stamm- 
tafel der  Grafen  von  Blankenburg-Reinstein  beigegeben  ist,  würde  als  sehr 
dankenswerte  Lokalforschung  willkommen  geheifsen  werden,  wenn  die  be- 
nutzten Quellen  leichter  zu  übersehen  wären,  und  der  Stil  die  Lektüre  nicht 
so  unendlich  erschwerte.  Stellen  wie  p.  7:  'Daher  die  Abweichungen  in 
den  Angaben  der  beigegebenen  Stammtafel  und  sonst',  oder  p.  108:  'ein 
Schreiben,  das  mit  an  Graf  Ulrich  gerichtet  ist',  oder  p.  162:  'auf  Betrieb 
des  prachtliebenden,  ehrgeizigen,  den  verhafsten  Hannoveranern  den  erlangten 
Vorrang  wieder  abzugewinnen  suchenden  Grofsvaters  Anton  Ulrich*  erinnern 
doch  zu  sehr  an  dio  Quarta  und  sollten  strengstens  vermieden  werden.28,29) 


D.  Physik  an  d.  Univers.  Helmstedt.  WolfenbUttel,  Zwitter.  VI,  133  8.  M.  2.  —  34) 
Hans  Friedrich,  Georg  Calixtus,  d.  Unionsmann  d.  17.  Jh.  Inwiefern  sind  seine  Be- 
strebungen berechtigt.  Anklam,  Schmidt.  40  S.  M.  0,75.  —  25)  F-  Lamey,  Hermann 
v.  d.  Hardt  in  seinen  Briefen  u.  seinen  Beziehungen  z.  Braun  seh  weigischen  Hofe.  (=  Hs. 
d.  bad.  Hof-  u.  Landesbiblioth.  Beilage  1.)  Stuttgart,  Kohlhammer.  4°.  V,  44  S.  M.  1,50. 
—  26)  P*  Zimmermann,  Professor  Rothfischer  in  Helmstedt  u.  Kardinal  Querini,  Bischof 
y.  Brescia:  ZHarzV.  24,  S.  68—87.    —   2?)  R.  Steinhoff,    Gesch.   d.  Grafschaft  bezw. 


§32.   Braunschweig-Hannover.    Oldenburg.    Wolf  stieg.  II  189 

Jüngere  Linie  der  Weifen*  Das  Herzogtum  Kalenberg- Göttingen 
behandeln  im  Berichtsjahre  einige  Arbeiten  von  gleicher  Vortrefflichkeit. 
Jenen  abenteuerlichen  Zug  Erichs  des  Jüngeren  nach  Preufsen,  den  man 
den  Xufskrieg  nennt,  beschreibt  Fischer30)  nach  Archivalien  und  unter- 
sucht die  Gründe,  welche  dieses  wahnwitzige  Unternehmen  veranlafst  haben. 
Erich  hatte,  von  Herzog  Albrecht  von  Mecklenburg  veranlafst,  für  Polen 
gegen  Moskowiter  und  Schweden  ein  Heer  gesammelt,  das  Sigesmund  August 
jedoch  zurückwies.  Da  der  Herzog  keinen  Sold  zahlen,  also  das  Heer  auch 
nicht  entlassen  konnte,  die  Nachbarn  aber  bedrohlich  wurden,  so  beschlofs 
Erich,  nachdem  der  perfide  Einfall-  nach  Westfalen  auch  keine  Rettung  ge- 
bracht, dem  Polenkönige  das  Heer  auch  ohne  seinen  Willen  zu  Hülfe  zu 
fahren.  Im  raschen  Zuge  ging  es  gegen  Preufsen;  da  aber  hier  Herzog 
Albrecht,  während  Sigismund  August  verhandelte,  sich  in  Stand  setzte,  Wider- 
stand zu  leisten,  drehte  Erich  plötzlich  um,  ging  durch  Pommern  nach 
Prenzlau,  wo  sich  sein  Heer  verlief  und  von  den  Bauern  aufgerieben  wurde. 
Ein  Spottüed  auf  den  Zug  bildet  den  Anhang  zu  dem  interessanten  Aufsatz. 
Einige  Anzeigen  S1'*s)  über  Münzfunde,  die  man  im  Hannoverschen  gemacht, 
seien  hier  erwähnt.  —  Ulrich8*)  giebt  in  seinen  Bildern  6  Aufsätze  nach 
systematisch  erforschten,  teilweise  neu  erschlossenen  Quellen,  welche  sich  mit 
Ausnahme  des  letzten  —  das  Kloster  Marienwerder  —  sämtlich  auf  die  Stadt 
Hannover  beziehen  und  sowohl  die  topographische,  finanzielle  und  rechts- 
geschichtliche Entwickelung  der  Stadt,  als  auch  die  Verhandlungen  behandeln, 
telche  Georg  Wilhelm  über  die  Verlegung  seiner  Residenz  von  Hildesheim 
nach  Hannover  führen  liefs.  Ebenfalls  eine  stilistisch,  wie  sachlich  ganz 
vortreffliche  Arbeit  ist  die  von  Bahr  dt85)  über  die  Einführung  der  Refor- 
mation in  der  Stadt.  Es  gärte  hier  lange,  ehe  am  16.  August  1532  von 
der  Demokratie  getragen  der  Sturm  losbrach.  Selbst  Herzog  Erich  d.  Ä. 
vermochte  nur  durch  einen  Waffenstillstand  Ruhe  zu  stiften ;  Georg  Scarabäus 
Scharnekau)  wird  als  der  erste  evangelische  Geistliche  nach  Hannover  berufen. 
Itie  nur  mühsam  hergestellte  Ruhe  wurde  aber  in  der  Charwocho  1533  durch 
den  katholischen  Pfarrer  Dr.  Runge  gestört;  der  nun  ausbrechende  Aufruhr 
zwang  endlich  —  es  ging  noch  eine  schwere  Krisis  für  das  Evangelium  vorher 
—  den  Rat  im  September  zur  Auswanderung.  Jetzt  wich  alle  Zucht  und 
Ordnung  ans  der  Stadt,  in  welcher  überdies  eine  Hungersnot  ausbrach,  da  der 
Herzog  anfangs  Oktober  alle  Strafsen  sperren  liefs.  Da  berief  man  in  höchster 
Not  ans  Braunschweig  den  tüchtigen  Autor  Sander  als  Syndikus,  wählte 
April  1534,  nachdem  man  die  Verfassung  in  demokratischem  Sinne  geändert 
hatt,  einen  neuen  Rat,  welchem  es  auch  gelang   dem   wüsten  Treiben   ein 


«i  Fürstent.  Blankenburg Blank enburg,  Vi e weg.    VIII,   192  S.    M.  4.    |[LCB1.  (1891), 

So.  23,  S.  T81.]|  —  28)  0.  Eyselein,  Grentz-Beschreibung  d.  Fürstl.  Ambtes  Heymburg 
&  anno  1649  d.  17.  May:  VHarzV.  24,  S.  283/5.  (Abschrift  e.  Urk.  ohne  Kommentar.) 
~  29)  Fr.  Knoll  &  R.  Bode,  D.  Herzogtum  Braunschweig.  E.  Handbuch  d.  gesamten 
taufetkunde.  2.  arogearb.  Aufl.  Mit  Abbild,  u.  Karte.  Braunschweig,  Wollermann.  VII, 
4SQ  S.  M.  6.  (Hat  mir  leider  nicht  vorgelegen.)  —  30)  R»  Fischer,  D.  Preufs.  Nufs- 
kw£  1563:  AltprMSchr.  28,  8.  38—75.  —  31)  P.  J.  Meier,  D.  Brak teatenf und  v. 
M«U**e:  NSA.  22,  8.  13/6.  (Im  Sept.  1890  fand  man  1  Stunde  nördlich  v.  Peine 
*••  Stück  Münzen  aus  d.  1.  Hälfte  d.  12.  Jh.)  —  32)  C.  Heintzel,  E.  Münzfund  v. 
<*.  Eicklingen  (Hannover);  ib.  S.  88/8,  93/4,  101.  (1542—92  182  Stück.)  —  33)  F. 
T'wes,  E.  Thalerfnnd  v.  Rietze,  Kr.  Peine:  ib.  S.  5 '2/4.  (ca.  70  Thlr.  meist  braunschw.- 
4tetb.  17.  Jh.  Leider  verzettelt.)  —  34)  A.  Ulrich,  Bilder  aus  Hannovers  Vergangenheit. 
HwnoTCT,  Mass  &  Lange.  132  S.  M  2.  |[LCB1.  (1891)  51,  S.  1752.]|  —  35)  Wald.  Bahrdt, 


11,190  §  32.    Braunschweig-Hannover.    Oldenburg.    Wolf  stieg. 

Ende  zu  machen.  Auch  glückte  es  dem  Bürgermeister  Anton  v.  Berkhusen 
endlich  mit  dem  Herzoge  und  dem  alten  Rat  zum  Frieden  zu  kommen.  Im 
Sommer  1535  eilte  dann  auf  wiederholte  Bitten  des  Rates  Urbanns  Rhegins 
von  Lüneburg  nach  Hannover,  wo  er  sich  der  Arbeit  unterzogen  hat,  Hannover 
eine  Kirchenordnung  zu  geben.  Aber  erst  1574  gelang  es  dem  Rate,  die 
letzten  Patronate  zu  erwerben  und  so  die  Reformation  völlig  durchzuführen. 
Eine  Aufzählung  der  Litteratur  und  der  reichen  Archivalien,  die  er  benuzt, 
schickt  Bahrdt  der  Arbeit  vorauf.  —  Aus  der  64  Bände  starken  Sammlung 
der  Briefe  an  Haller  in  Bern  giebt  Frensdorff80)  diejenigen  des  Leib- 
medikus Werlhof  und  seines  Nachfolgers  Zimmermann  heraus,  47  Nummern, 
denen  noch  2  Briefe  Münchhausens  beigefügt  sind.  Die  Beziehungen  Hallers 
zu  Hannover  und  der  Universität  Göttingen,  die  weitreichenden  wissen- 
schaftlichen, ästhetischen  und  politischen  Interessen  dieser  Männer  treten 
dadurch  recht  ins  Licht,  und  F.  sorgt  in  längerer  Einleitung  dafür,  dafs 
uns  ihre  Personen,  ihre  Familien  und  die  Verhältnisse,  unter  denen  Werl- 
hof und  Zimmermann  in  der  Residenz  lebten,  bekannt  und  vertraut  werden. 
Dafs  aber  auch  die  Universität  Göttingen  trotz  des  .Wohlwollens  König 
Jeromes  in  der  westfälischen  Zeit  die  Polizeiplage  nicht  los  wurde,  zeigt 
uns  Kleinschmidt.37)  Die  Erwähnung  einiger  Münzen88'40)  mag  auch 
hier  wieder  den  Schlufs  bilden. 

Aus  dem  Herzogtum  Lüneburg  liegen  zwei  wichtige,  die  Stadt  betreffende 
Arbeiten  vor,  die  die  Geschichte  derselben  und  ihrer  Sülze  einen  vorläufigen 
Abschlufs  zu  geben  imstando  sind.  Jürgens41)  führt  nach  reichem  Material 
die  Geschichte  der  Stadt  bis  zur  NZ.  fort.  Erst  im  13.  Jh.  kommt,  so  führt 
er  aus,  der  Rat  allmählich  in  die  Höhe,  dem  seine  kräftige  Parteinahme 
im  Lüneburger  Erbfolgekrieg  zu  einer  festen  Stellung  verhilft.  Diese  findet 
in  der  Säte  von  1392  ihren  entsprechenden  Ausdruck.  Freilich  haben  die 
langwierigen  Streitigkeiten  die  Stadt  so  in  Schulden  gestürzt,  dafs  die  finan- 
zielle Frage  den  sogenannten  Prälatenkrieg  entzündet,  der  damit  endet«, 
dafs  man  den  Sülzprälaten  die  Schulden  der  Stadt  aufbürdete,  aber  das  hart 
bedrängte  aristokratische  Regiment  rettete.  Krause42)  geht  dagegen  von 
der  Sülze  aus,  behandelt  die  schwierigen  Besitzverhältnisse  und  untersucht 
den  Einflufs,  den  diese  Quelle  des  Reichtums  auf  die  Entwickelung  der 
städtischen  Verfassung  gehabt  hat.  'Man  wird  für  die  Entwickelung  der  Sülze 
bis  zum  Endo  des  MA.  5  Perioden  unterschieben  können,  deren  erste  als 
Urgeschichte  zu  bezeichnende  bis  zum  Tode  Heinrichs  d.  L.  zu  rechnen  ist 
Die  zweite  zeigt  in  der  Umwandlung  neben  und  mit  dem  Entstehen  der 
Stadt  den  Übergang  des  Besitzrechts  an  die  Pfanneninhaber,  schon  äufser* 
lieh  kenntlich  und  abgeschlossen  durch  den  Verkauf  der  Neuen  Sülze  1273. 
Die  dritte  umfafst  das  Bestreben  der  Pfannenbesieder  in  das  Regiment  der 


Gesch.  d.  Reformation  d.  Stadt  Hannover.  Hannover,  Hahn.  V,  142  S.  M.  2,40.  — 
F.  Frensdorff,  Briefe  zweier  hannoverscher  Ärzte  an  Albrecht  v.  Haller:  ZHYNieder- 
sachsen  (1891),  S.  108—98.  —  3?)  A.  Kleinschmidt,  Z.  Gesch.  d.  Universität 
Göttingen  unter  Jeröme:  ib.  S.  199—211.  —  88)  Fr.  Tewes,  Verzeichnis  d.  Münzen 
d.  Stadt  Hannover:  NSA.  22,  S.  4/5.  (Zwecks  e.  Aufrufs  um  Zusendung  nicht  bekannter 
Stücke.)  —  39)  Thaler  d.  Stadt  Hannover  v.  1624:  ib.  S.  55.  —  40)  J.  Isenbeck,  E. 
Münze  v.  Grubenhagen:  ib.  S.  51/2.  (Vielleicht  aus  d.  Kipperzeit  Vgl.  in  ders.  Zeitachr. 
S.  61  d.  Bemerkungen  v.  Fr.  Bardt.)  —  41)  0.  Jürgens,  Geschichte  der  Stadt  Lüne- 
burg (Aus  'Hannov.  Städtebuch'.)  Hannover,  Hahn.  120  S.  mit  6  Kunstbeilagen.  M.  $. 
—  42)  K.  £.  H.  Krause,  Zur  Entwicklungsgeschichte  d.  Lttneburger  Sülze  (Sonder- 
abdr.   aus  d.    10./S.  Jahresber.  d.  Museumsvereins  f.  d.  Fürstentum  Lüneburg.    S.    1 — 20.) 


§  32.    Braunschweig-Hannover.    Oldenburg.    Wolf  stieg.  11,191 

Sülze  zu  gelangen,  also  die  Bildung  eines  neuen  Patriziats,  was  auf  dem 
Umwege  durch  das  Vorschieben  des  Stadteinflusses  gelingen  konnte,  indem 
nun  die  Siedergeschlechter  wesentlich  auch  in  der  Ratsstube  safsen.  Dieses 
Bestreben  kommt  1388 — 99  zu  einem  gewissen  Stillstande  und  hatte  seine 
Ziele  fast  durchweg  auf  friedlichem  Wege  zu  erreichen  gesucht.  In  der 
vierten  waltet  das  Bestreben  vor,  die  Sülze  mit  ihren  reichen  Geldmitteln 
der  Stadt  oder,  wenn  man  will,  dem  Rate  dienstbar  zu  machen ;  die  Herr- 
schaft der  Theodori-Gilde  füllt  die  fünfte  Periode.'  Beide  Aufsätze  imponieren 
durch  die  sichere  Beherrschung  der  historischen  Methode,  und  Jürgens 
besonders  durch  die  fleifsige  Sammlung  der  Quellen  und  der  einschlägigen 
Litteratur.48)  Dehnings44)  ehrliches  Buch  über  Celle  ist  mehr  populär  und 
dient  dem  Bürger  mit  seiner  breiten  historisch-topographischen  Beschreibung 
der  Stadt  zur  willkommenen  Belehrung  und  zur  Freude  bei  der  Jubelfeier; 
die  grofse  Bedrängnis  aber,  die  Celle  aus  der  Einquartierung  der  verlodderten 
französischen  Emigranten-Regimenter  erwuchs,  zeigt  ein  Auszug  aus  dem  Tage- 
buche  des  1815  verstorbenen  Landschaftsdirektors  v.  Lenthe.46)  Einige 
kleinere  Publikationen40"60)  des  Museumsvereins  in  Lüneburg  sind  willkommen, 
zumal  sie  zum  Teil  über  alte  Verwaltungs-Einteilung  des  Landes  klarstellen 
und  grofsen  Nutzen  bringen  dürften. 

Eine  drollige  Art,  Geschichte  zu  schreiben,  hat  Herr  Stadtbibliothekar 
Bauer,51)  der  an  seiner  Geschichte  von  Hildesheim  2  Jahr  (!)  ge- 
arbeitet hat.  Der  1.  Teil  derselben,  welcher  bis  1802  reicht,  beansprucht 
nicht  selbständig  zu  sein  und  ist  in  der  That  eine  ganz  elende  Kompilation. 
Der  2.  bis  5.  Teil  S.  119—395  behandelt  das  19.  Jh.  und  bildet  ein  Sammel- 
surium von  Gott  weifs  welchen  Notizen.  Da  wird  ein  Hildesheimer  Schützen- 
fest, Abendgesellschaften  u.  a.  beschrieben,  die  gar  nicht  spezifisch  Hildes- 
beimisches  bieten.  Der  Vf.  hat  gar  keine  Idee  von  dem,  was  man  historische 
Frage  nennt,  und  nicht,  wie  der  Verleger  sagt,  'alles  Trockene  gelehrter 
Forschung  blieb  fort',  sondern  leider  diese  selbst  und  alle  Kritik. 

Die  Malereien  im  Rathaus  zu  Goslar  unterzieht  Müller-Grote52) 
einer  Untersuchung  und  stellt  fest,  dafs  sie  nicht  von  M.  Wohlgemuth  ge- 
malt sind,  sondern  als  eine  Schöpfung  Joh.  Raphons  aus  Northeim  in  An- 
spruch genommen  werden  müssen  und  wahrscheinlich  einer  Stiftung  des 
Bargermeisters  Joh.  Papen  ihr  Dasein  verdanken.  Eine  Geschichte  des 
Klosters  auf  dem  St.  Georgenberge,  welches  für  Goslar  seiner  Lage  wegen 


Lüneburg.  1890.  20  8.  |[t.  Zimmermann:  DLZ.  (1891),  No.  29,  S.  1077.])  —  48) 
X  3  Schriftstücke  z.  Gesch.  Lüneburgs  im  30j.  Kriege:  Jb.  d.  Mus.-Verw.  f.  Lüneburg  10/8, 
S.  21/3.     (Betr.   d.  Behinderung  d.  Salzhandels  aus  d.  Jahren  1631    u.  1635   aus  d.  Rats 

»chive  in  L.)   —  44)  H.  Dehning,  Gesch.  d.  Stadt  Celle.    E.  Festbuch Celle, 

Schulze.  XI,  280  S.  mit  5  Abb.  H.  4,40.  —  45)  C.  L.  O.  v.  Lenthe,  D.  Aufenthalt 
&un.  Emigranten -Truppen  in  Celle  u.  im  Lüneburgischen  1795:  Jb.  d.  Mus.-Verw.  f.  Lüneburg 
10  3,  S.  24 — 35.  —  46)  E-  Verzeichnis  v.  Stellenbesitzern  in  Bardowik  v.  Jahre  1450: 
ib.  S.  38—40.  (Dies  u.  d.  Folgende  aus  einer  im  Stadtarchiv  befindl.  Zollrolle  von  J. 
1450.  D.  Register  geben  Anfschlufs  über  d.  Einteilung  d.  Landes  nach  Vogteien.)  —  47) 
Verzeichnis  d.  landachatzpflichtigen  Höfe  im  Gho  z.  Oldenbrügge  u.  im  Gho  zu  Bevensen  v. 
Jahre  1450:  ib.  S.  41—56.  (Mit  kurzen  Erklärungen  in  d.  Einltg.)  —  48)  Registrum  d. 
Schatten  in  d.  Gho  to  Ebbekestorppe  anno  d.  quinquagesimo  de  ploch.  2  Mark:  ib.  S.  57  —  66. 
D.  Rest  d.  Schatzregisters  wird  im  nächsten  Jahreshefte  abgedruckt  werden.)  —  49)  E- 
aralter  Pfingstbr&uch  in  Bardowik:  ib.  S.  36/7.  (E.  Corso  mit  seinen  aus  alter  Zeit  stammenden 
Gebräuchen.)  —  50)  Koch  einiges  v.  Bardowik:  ib.  S.  67—71.    (Betr.  Tracht  u.  Hauserbau.) 

£»1)  ▼-  Bauer,  Gesch.  v.  Hildesheim.    Hildesheim,  Gude.   1892.    402  S.    M.  6. 

52)  C.  Müller-Grote,  D.  Malereien  d.  Huldigungssaales  im  Rathause  zu  Goslar. 


II  192  §  32.    Brannschweig-Hannover.    Oldenburg.    Wolf  stieg. 

aufser  einem  geistigen  auch  einen  militärischen  Wert  hatte,  giebt  Höheher58) 
nach  einem  Vortrage.  Hierher  nach  Goslar  möchte  ich  auch  einen  Aufsatz 
von  P.  J.  Meier5i)  bringen,  welcher  geeignet  ist,  in  der  numismatischen 
Litteratur  noch  einigen  Staub  aufzuwirbeln.  In  der  Besprechung  des  Halber- 
städter Münzfundes  von  1713  sucht  M.  gegen  Menadier  nachzuweisen,  dafs  die 
dort  gefundenen  Adlerbrakteaten  nach  Goslar  gehören,  was  er  im  Abschnitt  E. 
'Arnstein  und  Falkenstein*  auch  für  die  in  Freckleben  gefundenen  wahrschein- 
lich zu  machen  sucht.  Sicher  seien  die  sogenannten  Arnsteiner  Vogteimflnzen 
nicht  in  Barby  geprägt,  auch  sei  der  Falkensteiner  Falke  nicht  von  dem 
Goslarer  Adler  zu  unterscheiden.  Kommt  M.  schon  durch  die  Annahme,  68 
seien  im  11.  und  12.  Jh.  in  Goslar  überhaupt  Adlerpfennige  geprägt,  gerade- 
wegs mit  Menadier  in  Konflikt,  so  wird  dieser  auch  kaum  der  Behauptung 
M.s  zustimmen  können,  dafs  die  Umschrift  'Ludeger  me  fecit'  auf  den  Münz- 
meister  gehe;  immer  gegen  Menadier  polemisierend,  bespricht  M.  die  zu 
dem  Funde  von  1713  gehörenden  Ascherslcber  und  Wegeleber  Brakteaten, 
sowie  die  Münzen  einer  Frauenabtei,  die  er  für  Quedlinburg  in  Ansprach 
nimmt.  Dann  folgen  der  Münzfund  in  der  'ehemaligen  Halberstädtischen 
Diözes'  von  1715,  der  Anhalt-Bernburger  Münzfund  von  1839  und  ein  Königl. 
Brakteat,  sowie  verschiedene  unedierte  des  nördlichen  Harzes,  die  letzteren 
7  Nummern,  die  M.  teils  zu  Blankenburg-Regenstein,  teils  nach  Quedlinburg 
oder  Gandersbeim  legt.  So  sehr  auch  der  Aufsatz  M.s  eine  grofse  Kenntnis 
der  einschlägigen  Litteratur  und  des  Materials  voraussetzen  läfst,  so  macht 
er  doch  den  Eindruck  dos  Unruhigen,  den  die  heftige  Polemik  nicht  überall 
zu  sicherer  Kritik  und  tiefer  Erforschung  kommen  läfst.  Es  bleibt  daher 
erst  eine  Entgegnung  Menadiers  abzuwarten,  ehe  man  zu  einem  abschliefsen- 
den  Urteil  gelangen  kann. 

Im  Bistum  Osnabrück  fand  man  zwischen  Damme  und  Hunte- 
burg einen  sicher  römischen  Bohlenweg,  der  unter  Hartmanns65)  und 
Dr.  Böckers  Leitung  aufgedeckt  ist ;  den  einzigen  Fund  bildete  ein  Schild- 
buckel aus  Leder  und  ein  eiserner  Nagel.  H.  will  nun  in  diesem  Bau  den 
Weg  sehen,  den  Germanicus  im  Jahre  16  nahm,  als  er  durch  die  Tinner 
Dose  über  die  sandige  Hochfläche  des  Hümmling,  dann  weiter  östlich  über 
den  von  grofsen  Mooren  umgebenen  Dümmer  marschierte,  die  sich  nördlich 
bis  in  das  Moor  zwischen  Vechta  und  Barnstorf,  südwestlich  bis  in  das 
grofse  Moor  zwischen  Damme,  Vörden,  Venne  und  Hunteburg  hinziehen. 
Als  dann  nach  der  Schlacht  bei  Idisiavisus  Germanicus  sein  Heer  an  die 
Ems  zurückführte,  schickte  er  Caecinna  über  die  pontes  longi,  welche 
H.  in  einem  zwischen  dem  Dorf  Valthe  und  dem  Kloster  Ter  Apel  durch 
die  Venn  führenden  Bohlenwege  (entdeckt  von  J.  W.  Karsten  1818)  sieht, 
zurück;  der  Oberfeldherr  selbst  aber  führte  sein  Heer  über  die  Landwehren 
bei  Levern  und  nach  Wiederherstellung  des  zerstörten  Bohlenweges  am 
Dievenmoore  an  die  Ems  und  das  Meer  zurück.  Hartmann60)  unter- 
sucht auch  die  Hünenbetten  seiner  Heimat  sowohl  nach  Konstruktion,  Inhalt 
und  Zweck,  als  auch  nach  dem  bauenden  Volke  und  der  Zeit  der  Erbauung. 
Den    speziellen    Zweck,    die    Hünenbetten    möglichst    durch   genaue   Anf- 

Berl.  Dißß.  Berlin,  Grote.  87  S.  —  53)  U.  Hölecher,  Gesch.  d.  Klosters  St.  Georgenberg 
v.  Goslar,  Vortrag:  ZHarzV.  24,  S.  34—45.  —  54)  P.  J.  Meier,  Beitrüge  z.  Brakteatenkonde 
d.  nördlichen  Harzes:   ABrakteatenknnde  2,  8.  45—100,   129 — 200. 

55)  H.  Hartmann,  D.  römische  Bohlenweg  im  Dievenmoore:  ZHVKiedersachsen 
(1891),  S.  212—84.  —  56)  id.,  Über  Hünenbetten  im  Osnabrüokischen :  ZKnlturgesch.  2, 


§  82.  Braunschweig-Bannover.    Oldenburg.    Wolfs  Heg.  11,193 

nahmen  vor  dem  Untergänge  zu  retten,  verfolgt  Brandi,57)  indem  er 
die  Hünengräber  in  der  Kunkenvenne  bei  Thoine,  die  Lehzensteine  in  der 
Teofelsheide  bei  Osnabrück,  das  Hünengrab  am  Gretescher  Bach  und  das 
Grabhflgelfeld  in  der  Heiteler  Mark  aufnimmt  und  beschreibt.  Einen  Nach- 
trag bildet  der  Bericht  über  die  Funde  des  kürzlich  von  ihm  geöffneten 
Hünengrabes  im  Holze  von  Haaren.  Ebenfalls  neue  Ausgrabungen  veran- 
staltete Schnellbar  dt58)  mit  Unterstützung  des  Landesdirektoriums  auf 
der  Heisterburg  am  nordwestlichen  Ende  des  Deister.  Seh.  hält  die  Burg 
für  eine  Schwester  der  Wittekindsburg  bei  Rolle  und  für  römisch.  Des- 
gleichen für  römisch  sowohl  wegen  ihrer  Lage,  ihrer  Anlage  und  ihrer  Funde 
hält  Schuchhardt*9)  die  Wekenburg  bei  Meppen,  die  Aseburg  bei  Aselage 
and  die  Burg  auf  dem  Schultenhofe  zu  Rüssel,  welche  er  von  neuem  unter- 
sacht hat,  und  sieht  in  diesen  Kastellen,  die  alle  einen  Tagemarsch  aus- 
einanderliegen, nichts  als  eine  befestigte  Strafse  auf  innerrömischem  Gebiet. 
Nicht  sicher  war  Seh.  über  die  Bardenburg  bei  ösede,  neigte  aber  zu  der 
Annahme,  dafs  man  hier  eine  sächsische  Befestigung  vor  sich  habe.  Da 
weist  nun  Philip pieo)  durch  eine  Urk.  Symons  von  Tecklenburg  vom 
Jahre  1184  nach,  dalis  dieses  Kastell  die  alte  Tecklenburger  Grafenburg 
gewesen  ist.  Derselbe61)  giebt  Aufschlufs  über  etliche  Munzfunde,  welche 
man  im  Osnabrückischen  gemacht  hat.  Zum  Lashorster  Münzfunde  kommen 
7  Nnmmern  hinzu,  einen  Turnosen  des  14.  Jh.  fand  man  in  der  Burg  zu 
Schagen,  desgleichen  ein  schwedisches  Kupferstück  Gustav  Adolfs  im  Moore 
bei  Borger;  eine  ganze  Ledertasche  mit  Münzen,  die  meist  aus  dem  ersten 
Drittel  des  16.  Jh.  stammen,  wurde  beim  Auswerfen  eines  Grabes  auf  dem  Kirch- 
hofe zn  Brandlecht  gefnnden.  Das  Osnabrückische  Bauern-  und  Bürgerhaus 
untersucht  Brandi,6*)  indem  er  von  dem  unzweifelhaft  richtigen  Grundsatze 
ausgeht,  dafe  die  Entscheidung  über  das  deutsche  Haus  neben  fortgesetzten 
Stadien  über  die  Reste  des  keltischen  Hauses  nur  von  eingehenden  Beob- 
achtungen über  die  Konstruktion  des  Hauses  zu  erwarten  ist.  Mit  dieser 
beschäftigt  sich  B.  sehr  eingehend  und  stellt  die  Entwickelungsphasen  des- 
selben im  einzeln  fest.  In  einem  Nachtrage  giebt  der  Baumeister  Schulze 
Erläuterungen  zu  den  auf  Tafel  8—11  abgebildeten  Bürgerhäusern.  Ober 
die  Hausmarken  an  den  Häusern  der  Stadt  fügt  Philipp  i6S)  kurze  Mit- 
teilungen und  eine  Tafel  Nachbildungen  bei. 

Eine  That  von  hervorragender  Bedeutung  ist  der  Beschlufs  des  histo- 
rischen Vereins  in  Osnabrück,  eine  kritische  Ausgabe  der  heimischen  Ge- 
schkhtsqnellen  zu  veranstalten.  Der  erste  Band  dieser  Publikation64)  liegt 
W;  er  enthält  die  Chroniken  des  MA.  von  Philippi  und  Forst,  deren 
Namen  die  Güte  der  Arbeit  über  allen  Zweifel  erheben.  Dieser  Band 
enthalt  1,  die  Osnabrücker  Annalen  von  Philippi,  welche  aus  den  Rand- 
bemerkungen Ertmans  zu  der  ältesten  Osnabrücker  Reimchronik  heraus« 
geschilt  sind.     Die  Annalen  sind   Bemerkungen   auf  einer  Ostertafel  (vgl. 

5.41.  —  g7)  K.  Bran  di ,  Vorgeschichtliche  Grabstätten  im  Osnabrückischen :  MVGOsnabrttck 
16.8,238—55.  —  58) Schuchhardt,  Ausgrabungen  auf  d.  Heisterburg : ZHVNiedersachsen 
1*91),  S.  268—90.  —  fr9)  id.,  Drei  Römerkastelle  an  d.  Hase.  Mit  Tfl.  12/8 :  MVGOsna- 
toek  16,3.  815—69.  —  60)  F.  Philippi,  Bardenburg  bei  ösede:  ib.  S.  866/8.  — 
$l)ii, Mttnzfunde:  ib.  S.  868/6.  —  63)  K.  Brandi,  D.  osnabrttckisehe  Bauern-  u.  Bürger- 
*■»: ib.  8.  265—814.  (Mit  9  Tfln.)  |[DLZ.  (1892),  Sp.  796  f.]|  —  63)  F.  Philippi,  Osnabr. 
Hiumrkei!  nach  d.  Samml.  d.  Dr.  Oppermann  u.  K.  Brandi.  Dacu  Tfl.  14  t  ib.  8.  860/1.  — 
tt)  F.  Philippi  u.  H.  Forst,  D.  Chroniken  d.  MA.  Mit  2  Schrifttafeln.  (=  Osna- 
iwektr  GesehiehtaqveUen.  Hrsg.  ▼.  hist.  Verein  zu  Osnabrück.)   Osnabrück,  Raekhorst.   L1V, 

JitaiWriskte  dar  OatehiektswUseaMhaft.    1891.    IL  13 


11,194  S  •*•    Bnmnschweig-HftnnoTOT.    Oldenburg.    Wolfttieg. 

Phiüppi  in  MYGOsnabr.  15,  S.  222 ff.  JBG.  13),  auf  welcher  Urkk.auszüge 
und  chronistische  Bemerkungen  geschrieben  waren;  sie  stammen  in  ihren 
älteren  Teilen  ans  Köln,  werden  aber  von  804  ab  selbständig.  2.  Yon  Ph. 
herausgegebene  geschichtliche  Aufzeichnungen  aus  dem  St  Johannisstift, 
welche  dem  Nekrologium  desselben  (Papierhs.  des  17.  Jh.)  entnommen  sind. 
Da  aber  verschiedene  Hände  daran  geschrieben  haben  und  auch  Drkk.  ein- 
gestreut sind,  so  war  eine  Veröffentlichung  in  der  Folge  der  Hss.  unmöglich. 
Die  Ausgabe  teilt  die  Aufzeichnungen  a)  zur  Geschichte  des  Stiftes,  b)  zur 
Geschichte  des  Hochstiftes.  3.  Aus  einem  Sammelbande,  der  in  Ertmans  Besitz 
gewesen  war  (cfr.  No.  1),  giebt  Forst  die  Reimchronik  der  Bischöfe  von 
Osnabrück  bis  1454  heraus,  welche  während  der  grofsen  Fehde  ganz  im 
Sinne  der  Diepholtzischen  Partei  geschrieben  ist.  Deshalb  liefe  sie  Bischof 
Conrad  HL  mit  einer  Fortsetzung  bis  1532  auf  einer  Tafel  veröffentlichen 
und  in  der  Kirche  aufhängen;  diese  Tafel  ist  nun  leider  verschwunden. 
Zur  Verglekhung  ist  Lüies  Obersetzung  von  Ertmans  Chronik  und  Klinck- 
hamers  'Ossenbruggesche  Chronica  in  rimen*  herangezogen,  welche  jene 
Tafel  noch  gekannt  und  benutzt  hatten.  Die  Quellenuntersuchung  aber  hat 
ergeben,  dafs  die  Reimchronik  nicht  auf  jener  Ostertafel  beruht,  welche 
den  Osnabrflcker  Annalen  zu  Grunde  lag.  4.  Ertmans  Chronica  sive  cata- 
logus  episcop.  Osnabr.  herausgegeben  von  Forst,  die  erste  kritische  Aus- 
gabe des  wichtigen  Werkes  mit  Angabe  der  Varianten.  Zahlreiche  An- 
merkungen begleiten  den  Druck,  dem  eine  längere  Einleitung  vorangeht. 
In  dieser  hat  F.  sowohl  einen  Abrufe  von  Ertmans  Leben,  zu  dem  er  die 
Regesten  und  Urkk.  an  anderer  Stelle05)  veröffentlicht,  als  auch  Unter- 
suchungen über  die  Hsb.  und  älteren  Drucke  und  schliefslieh  Aber  die  Zeit 
der  Abfassung  und  die  litterarische  Stellung  von  Ertmans  Werk  nieder- 
gelegt. 5.  Bruchstücke  der  sogen.  Annales  Iburgenses,  herausgegeben  von 
Forst.  Zwei  derselben,  welche  die  Jahre  816 — 41  und  1073/7  umfassen, 
hat  bereits  Ficker  untersucht  und  Pertz  in  den  MGH.  SS.  16  veröffentlicht 
Der  2.  Teil  hat  selbständige  Notizen  und  au&er  dem  Annalista  Sazo  auch  eine 
Lebensbeschreibung  des  Bischofs  Benno  11.  benutzt.  Ausserdem  fanden  sich 
aber  auch  bei  Ertman  zwei  längere  Abschnitte,  die  teils  mit  den  Kölner 
Annalen  übereinstimmen,  teils  ganz  selbständige  Notizen  enthalten.  Hieraus 
läfst  sich  bestimmen,  dafs  der  Vf.  unter  Bischof  Tinthard  1119 — 37  lebte. 
—  Zwei  Exkurse  über  die  angebliche  Eroberung  der  Burgen  Holte  und 
Arkenow,  und  die  Einführung  der  Bursfelder  Reformation  im  Kloster 
Herzebrock  sowie  ein  gut  gearbeitetes  Register  von  Forst  schliefen  den 
Band  der  Chroniken.  —  Eine  Vorarbeit  für  die  vorbereitete  Ausgabe  der 
Chronik  Lilies  ist  F.  Runges66)  Aufsatz  über  Suho,  dessen  Leben  und 
Zeit,  sowie  den  Einflufs,  welchen  die  Streitigkeiten  über  Heranziehung  der 
Güter  zur  toten  Hand  zu  den  Lasten  der  Stadt  auf  die  Schriften  dieses 
Geistlichen  ausgeübt  haben,  Runge  nach  guten  Quellen  schildert.  Hinter- 
lassen hat  Suho  ein  Speculum  futur.  temporum  und  ein  ABCdarium,  die 
beide  in  einer  Papierhs.  des  Ratsgymnasiums  vereinigt  sind.  In  dieser 
finden  sich  Randbemerkungen  von  2  Händen,  von  denen  eine  die  Ertmans 
ist.  R.  glaubt  daher,  dafs  Lilie,  welcher  den  Suho  benutzt  hat,  nicht 
diesen  direkt,    sondern   einen  Auszug  Ertmans   aus  Suho   vor   sich  gehabt 


208  S.  —  65)  H.  Forst,   Regesten  u.  Urkk.  's.  Lebensgeech.  d.  Bürgermeisters  Ertwin 
Ertman:  MVGOsnabruck  16,  S.  185-73.  —  M)  F.  Bunge,  Albert  Suho  als  Quelle  rar 


|  82.   Brannschweig-Hannover.    Oldenburg.    Wolf  stieg.  11,195 

hat,  was  allerdings  durch  die  beigebrachten  Nachweise  sehr  wahrscheinlich 
gemacht  wird.  4  Urkk.  nnd  ein  Abschnitt  ans  dem  Specnlum,  die  Distinctio 
sezta  nläones  exprimens  tyrannomm  giebt  R.  als  Beilagen.  —  Ebenfalls 
eine  Vorarbeit  ist  Philip pis67)  vortreffliche  Untersuchung  Aber  den  Jahres- 
anfang im  13.  Jh.,  der  für  Osnabrück  anf  Maria  Verkündigung  fiel,  bis 
Erzbischof  Heinrich  von  Köln  1310  ihn  gemäfs  einem  Synodalbeschlusse  anf 
den  1.  Januar  verlegte;  in  derselben  Arbeit  hat  Ph.  die  Aufstellung  eines  für 
Osnabrück  massgebenden  Heiligen-Kalenders  unternommen,  welchen  er  nach 
zwei  Kaiendarien  des  Doms  aus  dem  11.  nnd  12.  Jh.,  einer  Abschrift  eines 
älteren  Kalendariums  von  St.  Johann,  einigen  älteren  Drucken  und  endlich  der 
offida  propria  Sanctomm  des  Bischofs  Franz  Wilhelm  von  1768  hergestellt 
hat  —  Das  Hochstift  betreffen  auch  eine  von  Philippi68)  nach  einem 
Ms.  des  Staatsarchivs  bearbeiteten  Einteilung  von  Archidiakonatssprengeln, 
welche  Böttgen  Einteilung  (Diözesan-  und  Gaugrenzen  Norddeutschlands) 
Aber  den  Haufen  wirft  und  die  bei  Lodtmann  (Acta  I)  festgestellten  Sprengel 
als  ursprünglich  nachweist.  Ferner  liegt  ein  Auszug  aus  dem  Prothocollum 
et  Annales  monasterii  St.  Clementis  in  Iburg,  das  die  Jahre  1669 — 98  um- 
fallt mit  Übersetzung  und  Einleitung  von  StOve49)  vor.  In  vielfacher 
Hinsicht  trifft  auch  Osnabrück  weiterhin  allerdings  auch  Ostfriesland  und 
Oldenburg  die  Bearbeitung  einer  Episode  des  30j.  Krieges.  Weskamp70) 
will  dieselbe  als  2.  Teil  seiner  JBG.  7  besprochenen  Arbeit  Ober  Herzog 
Christian  angesehen  wissen  und  gründet  auch  diesen  Teil  auf  ausgiebige  Archi- 
valien nnd  umsichtige  Benutzung  der  vorhandenen  Litteratur.  Die  Arbeit 
bringt  nicht  nur  eine  grofse  Ausbeute  willkommener  Details  über  die  Ab- 
sichten der  leitenden  Führer  und  ihre  Mafsnahmen,  sondern  auch  eine  klare 
Übersicht  über  die  durcheinanderlaufenden  Fäden  der  damaligen  hohen 
Politik.  Das  Buch  ist  eine  unvergleichliche  Abhandlung  über  das  Thema, 
wie  der  grofse  Krieg  wüst  wurde.  Zum  spanischen  Erbfolgekriege  zog  das 
Osnabrücksche  Leibregiment71)  1701  der  österreichischen  Armee  zu  nach 
Freiburg,  wo  es  bis  1702  verblieb,  dann  aber  im  Heere  des  Markgrafen 
Ludwig  an  der  Belagerung  von  Landau  teilnahm.  Im  Winter  1702  zog  es 
jedoch  nach  Freiburg  zurück,  blieb  dort  1703/4  unthätig  und  rekrutierte 
sich  bei  den  grofsen  Verlusten  an  Desertierten  aus  den  österreichischen 
Erblanden,  so  dafs  es  sich  ganz  allmählich  in  ein  österreichisches  Regiment 
verwandelte.  1705  folgte  das  Regiment  dem  kaiserlichen  Heere  nach  Italien 
und  schiffte  sich  am  6.  Juli  1706  nach  Spanien  ein.  Nach  Osnabrück  ist 
es  nicht  mehr  zurückgekehrt. 

Eine  Verfassung  der  Stadt  Osnabrück,  die  allerdings  nur  Rat 
und  Gerichtswesen  behandelt,  aber  zusammen  mit  der  Abhandlung  über  das 
Gildewesen  (vergl.  JBG.  13)  ein  vollständiges  Ganzes  bildet,  hat  Philippi71) 
gearbeitet  nnd   ist  für  Osnabrück   ebenso  wie  andere  Forscher  für  andere 


d.  Onabrflakar  Chronisten  Lilie:  ib.  S.  178.  —  67)  F.  Philippi,  Z.  Urkk.buche  II. 
Chrosologbehes:  ib.  S.  28.  —  68)  id.,  D»  Archidiakonate  d.  Osnabrttcker  Diözese  im  HA.: 
Ä.  S.  228— 87.  —  69)  C.  Stüre,  Sedisracans-Zeft  nach  d.  Tode  Bischofs  Ernst  August  I. 
(1.  Ftbr.  1690)  u.  Wahl  Karls  v.  Lothringen.  Nach  d.  Aufzeichnungen  d.  Ibnrger  Abte 
Haans  Kort:  ib.  S.  117—84.  —  76)  A.  Weskamp,  D.  Heer  d.  Liga  in  Westfalen  z. 
Abwehr  d.  Graf.  t.  lfansfeld  n.  d.  Herzogs  Christian  ▼.  Brannseh weig  1 622/8.  Münster,  Regens- 
tog.  VII,  371  S.  M.  6.  |[t.  Zimmermann:  LZ.  (1891),  No.  18,  S.  670.]|  —  71)  F. 
T.i  WeDgen,  D.  fttrstbiseh.  oenabrUekische  Leibregiment  z.  F.  in  Freibarg  (1701/5): 
ZGORh.  NF.  6,  S.  459  ff.  |[MVG Osnabrück  16,  S.  870  f.]|  —  72)  F.  Philippi,  Z.  Gesch. 
<L  Oinabrltcker   Stadtverfassang.    Mit    1    Karte:    HansiseheGBl.    1889    (erschienen   1891),. 

13* 


11,196  §  92.    Braunschweig-Hannover.    Oldenburg.    Wolf  stieg. 

Städte7*)  vielfach  zu  andern  Resultaten  gekommen  als  v.  Below  in  seinem 
mit  so  vieler  Sicherheit  auftretenden  kleinen  Buche.  Der  Rat  ist  in  Osna- 
brück unmittelbar  aus  den  Ausschüssen  der  Landgemeinden  hervorgegangen, 
der  Bauerschaften  oder,  wie  sie  in  Osnabrück  heifsen,  der  Laischaften, 
welche  selbständige  politische  Gemeinden  sind  und  je  vier  Ratmannen  is 
den  Rat  entsenden.  Osnabrück  ist  also  ein  Beweis  für  die  von  B.  zurück- 
gewiesene Hypothese  Maurers.  Das  Vollbürgerrecht,  zu  dem  sich  die 
Mitglieder  der  in  Ämter  geteilten  Gilden  erst  allmählich  aufgeschwungen 
haben,  hängt  in  Osnabrück,  wie  wohl  meist  in  den  Städten,  ursprünglich  am 
Besitz  des  Erbes  (Wehrleute  von  were  =  hereditas).  Das  Blutgericht  in  der 
Stadt  hat  der  seit  1225  bischöfliche  Gograf,  die  höhere  Gerichtsbarkeit  der 
rector  civitatis  (Untervogt),  der  seit  1193  verschwindet,  die  freiwillige 
und  niedere  Gerichtsbarkeit  unter  6  Pfennige-Bann  der  Burrichter  (judex). 
—  Ein  Verzeichnis  der  Renten  der  Stadt  von  1347  mit  Korrekturen  bis 
ans  Ende  des  Jh.  giebt  aus  dem  Stadtbuche  Stüve78)  heraus  und  weist  nach, 
daffl  die  Renten,  infolge  der  vielen  Fehden  1350 — 1400  sehr  im  Abnehmen 
begriffen  sind.  Einige  Nachträge  zur  Geschichte  der  Goldschmiedegüde  von 
Philippi,74)  sowie  ein  aus  einem  Münsterer  Codex  von  Fr.  Runge71) 
herausgegebener  Bericht  über  H.  Bonnus'  Tod  und  Begräbnis  und  Ibers76 
Fortsetzung  der  Geschichte  des  Gymnasium  Carolinum  schliefsen  die  hervor- 
ragenden Arbeiten  der  Osnabrücker  Historiker.  Zum  Schlufs  sei  hier  die 
eingehende  Würdigung  J.  Mosers  und  G.  B.  Stüves  erwähnt,  welche  Frens- 
dorf  f77)  diesen  beiden  Historikern  in  einem  Vortrage  zu  teil  werden  läfst 
Aus  den  Schriften  der  Gefeierten  weist  F.  die  Auffassung  nach,  welche 
diese  beiden  grofsen  Geschichtsschreiber  über  ihre  Wissenschaft  hatten,  mit 
besonderer  Hinsicht  auf  die  Beziehungen  Osnabrücks  zur  Hansa. 

Houtrouws78)  Ostfriesland  hat  wiederum  eine  Fortsetzung  erfahren, 
die  in  der  Bearbeitung  die  gleiche  Gediegenheit  aufweist.  Ebenfalls  eine 
Fortsetzung  ist  Holtmanns79)  Genealogie  derer  von  Werdum,  die  sich 
von  1400—1713  nachweisen  lassen.  Das  Gut  W.  kam  durch  die  letzte 
Werdum  (Cath.  Elisab.  Gisberta  t  22.  Sept.  1744)  an  den  Hofprediger  Gramer 
in  Accum,  dessen  Gemahlin  die  Adoptivtochter  jener  war.  Volle  Beachtung 
verdient  auch  Buntes80)  Aufsatz  über  den  Pädagogen  J.  Molanus,  der 
ein  Schwiegersohn  Gerh.  Mercators  war  und  mit  Emden  in  reger  Beziehung 
stand.  —  Zur  Geschichte  der  merkwürdigen  Dame  aus  Lille,  welche  sich 
vermafs,  eine  Sekte  zu  gründen  und  die  sich  in  der  letzten  Zeit  ihres 
Lebens  in  Ostfriesland  aufhielt  (f  zu  Lütelsburg  1682),  veröffentlicht  Bo de- 
in an n81)  4  Briefe  Leibnizens,  sowie  4  Aktenstücke  der  ostfriesischen 
Regierung.  —  Eine  gute  litterarische  Studie  ist  Bartels89)  Arbeit  über 

S.  158  —  98.  —  72«)  JBO.  18,  II,  845104/8.  —  7g)  C.  Stüre,  Verzeichnis  d.  Renten  d.  Statt 
Osnabr.  1847:MVGOsnabr.  16,8.1—22.  —  74)  F.  Philippi,  Z.  Gesch.  d.  Osnabr.  Goldschmiede- 
gilde: ib.  8. 862.  (Nachträge  zu  d.  Aufsätze  in  Bd.  16.  Vgl.  JBG.  18.)  — 7  5)  F.  Runge,  Hermann 
Bonnus'  Tod  u.  Begräbnis  (Bericht  seines  Bruders  an  d.  Eltern  in  Quakenbrück):  ib.  S.266 — 64. 
—  76)  H.  Iber,  Gesch.  d.  Gymnasium  Carolinum  zu  Osnabrück.  2.  Tl.  1779 — 1890.  Osnabr. 
Progr.  Osnabrück,  Liesecke.  4°.  21  S.  —  77)  F.  Frensdorff,  D.  Gesch.  d.  Hanse  u.  d. 
Handels  bei  Justus  Moser  u.  Stüre.  Vortrag:  HansischeGBl.  (1889,  erschienen  1891),  S.  1—26. 
78)  0.  G.  Houtrouw,  Ostfriesland.  Lieferung  7/8.  Bd.  2.  S.  1—160.  Aurich, 
Dunkmann.  160  S.  M.  2.  —  79)  «*•  Holtmanns,  Genealogien  ostfriesischer  Familien. 
III.  t.  Werdum:  JbOesEmden  9,  S.  47 — 66.  —  80)  Bunte,  Über  Johannes  Molanus:  ib. 
3.  12 — 46.  —  81)  &  Bodemann,  Briefe  Leibnizens  u.  offizielle  Aktenstücke  z.  Gesch. 
d.  Antoinette  Bourignon:  ZKG.  12,  S.  862—80.  —  82)  Bartels,  Einiges  über  Brenn- 
eysens  Studien  u.  litterarische  Entwürfe  z.  ostfriesischen  Gesch.:  JbGesEmden  9,  8.  1  ff.  — 


§  82.    Braunsehweig-HannoTer.    Oldenburg.    Wolfttieg.  11,197 

Brenneysen,  in  welcher  er  feststellt,  dafs  der  Kanzler  die  Absicht  gehabt 
hat,  das  in  seiner  ostfriesischen  Historie  und  Landesverfassung  in  Doku- 
menten mitgeteilte  Material  anch  noch  in  eine  zusammenhängende  Dar- 
stellung zu  bringen.  Ähnliche  Absichten  hat  er  mit  der  Kirchengeschichte 
gehabt.  Den  Grand,  weshalb  Br.  die  letztere  nicht  veröffentlichte,  sieht 
Bartels  darin,  dafs  der  stark  pietistisch  gesinnte  Kanzler  ein  zu  vorsichtiger 
Staatsmann  war,  als  dafs  er  die  erneute  Erregung  der  pietistischen  Streitig- 
keiten nicht  hätte  vermeiden  sollen;  auch  sah  Br.  wohl  die  Einseitigkeit 
der  Richtung  täglich  mehr  ein,  je  länger  das  Ms.  lag.  Ähnliche  Erwägungen 
mögen  zur  Unterdrückung  der  'politischen  Geschichte'  geführt  haben.  An- 
regend wirkte  Br.  aber  auf  die  litterarischen  Arbeiten  anderer,  so  auf  eine 
Sammlung  von  Inschriften  und  Antiquitäten  in  den  Kirchen,  auf  die  Amts- 
beschreibungen,  die  er  schliefslich  ex  officio  anfertigen  liefe,  und  "auf  Joachim 
Chr.  Dierings  ostfriesische  Kirchengeschichte,  deren  Wert  der  Kanzler  aller- 
dings nicht  allzu  hoch  anschlug.  —  Aus  Mirabeaus  De  la  monarchie  prussienne 
veranstaltet  Prinz88)  eine  Sammlung  der  Stellen  über  Ostfriesland,  die  er 
mit  einer  Einleitung  und  erklärenden  Anmerkungen  versieht.  Zum  Schlufs 
seien  hier  einige  kleinere  Arbeiten84"91)  des  Emdener  Historikerkreises 
lobend  erwähnt. 

Vereinigtes  KurfUrstenttvm,  Königreich  Westfalen, 
Königreich  Hannover.  Die  Lande  der  jüngeren  Linie  der  Weifen 
and  Osnabrück  vereinigte  schon  Kurfürst  Ernst  August  unter  seinem  Szepter. 
An  dessen  Gemahlin,  die  kluge  und  energische  Sophie,  schrieb  die  in  Paris 
vereinsamte  'Liselotte'  mit  Vorliebe,  da  sie  in  dem  Herzen  der  'chöre  tante', 
welche  sie  erzogen,  wohl  Verständnis  fand.  887  dieser  Briefe  aus  den  Jahren 
1672 — 1714  oder  doch  Auszüge  daraus  hat  Bo  de  mann")  veröffentlicht  und 
mit  erschöpfenden  Anmerkungen  versehen,  welche  das  Verständnis  der  Briefe 
unendlich  erleichtern.  Ein  sehr  gut  gearbeitetes  Register,  welches  zu  einzelnen 
fürstlichen  Personen  auch  die  Auslassungen  der  Herzogin  über  dieselben  ver- 
zeichnet, ist  am  Schlüsse  angefügt.  —  Ein  Jh.  später  zog  ein  napoleonischer 
Prinz  in  Hannover  ein,  und  das  glorreiche  Königreich  Westfalen  entstand. 
Cber  die  Gemahlin  Jerömes,  die  Königin  Friederike,  hat  Schmidt- Weifsen- 
fels")  ein  Essay  nach  den  Briefen  der  Königin  an  ihren  Vater,  den  König 

8S)  Prinz,  Mirabeau  über  Ostfriesland:  ib.  S.  78—85.  —  84)  Thomien.  Z.  Holtlander 
Xfinzfunde:  ib.  S.  101/8.    (24  Münzen  Ludwigs  d.  Frommen,  d.  man  unter  e.  Gerippe  fand.) 

—  85)  Sehnedermann,  Z.  Münzkunde:  ib.  S.  96/7.  (Spezifikation  e.  Zahlung,  d.  im 
J.  1584  t.  Eg.  Beninga,  Häuptling  zu  Grimersum,  d.  Stadt  Emden  geleistet  wurde.)  —  86) 
Starcke,  D.  Altarschrein  in  d.  Lambertikirohe  zu  Aurich.  Mit  Tfl.  in  Lichtdruck:  ib. 
3.  67 — 72.  (Holzechnitzwerk  aus  d.  Cittercienser-Klotter  Ihlow,  d.  Leidensgeeeh.  Christi 
darstellend,  nach  d.  Tradition  ▼.  e.  Mönch  gearbeitet.)  —  8?)  Bunte,  Über  d.  im  Dollart 
untergegangene  Kirchdorf  Torum:  ib.  S.  86/9.  (Im  Anfange  d.  16.  Jh.  untergegangen. 
Einige  Bemerkungen  z.  Kritik  über  d.  Nachricht  d.  Emmius  u.  über  d.  Etymologie  d.  Namens.) 

—  88)  Bartels,  Notiz  vermutlich  z.  Gesch.  d.  Emder  Rüstkammer:  ib.  S.  98.  (Ana 
Lambertus  Oldenhore  Tablinum  Emdense,  d.  sie  ohne  Angabe  d.  Quelle  ausgezogen.)  — 
89)  Schnedermann,  Vier  Briefe  ▼.  d.  Gräfin  Anna  u.  ihrem  Sohne,  d.  Grafen  Edzard: 
ib.  8.  9S/6.  (1561 — 85  d.  Annahme  e.  Ehrengeschenkes  an  d.  Gräfin  u.  Anleihen  d. 
Grafen  betr.  d.  Stadt  Emden.)  —  90)  J-  Fr.  de  Vries,  Z.  Gesch.  d.  'Klunderburg'  in 
Emden:  ib.  S.  90/2.  (Einige  Urkk.  betr.  d.  Besitzer  d.  Burg.)  —  91)  Bartels,  Volks- 
ibcrgkube  im  17.  Jh.:  ib.  S.  98 — 100.  (Ana  Kirchenprotokollen.  Sympathie-Heilung  durch 
e.  Mordmeater.    Pnh-Hille- Wahrsagerin.    Die  'Rose  v.  Jericho'.) 

92)  KBodemann,  Aus  d. Briefen  d.  Herzogin  Eliaab.  Charlotte  ▼.  Orleans  an  d.  Kur- 
fftretin  Sophie  ▼.  Hannover.  Bd.  1/2.  Hannover,  Hahn.  VIII,  440,  412  S.  M.  20.  |[LZ.  (1891), 
Ko.  3»,  8. 1416.])  —  98)  E.  Schmidt- Weifsenfeis,  D.  Königin  ▼.  Westfalen:  WIOM.  71 


II  196  §  32*    Braunschweig-Hannover.    Oldenburg.    Wolfs tieg. 

Friedrich  von  Württemberg,  veröffentlicht,  während  Zimmermann94)  das 
interessante  Spottgedicht  auf  die  etwas  plötzliche  Abreise  des  Hofes  ans  Kassel 
in  deutscher  und  französischer  Version  herausgiebt,  das  den  Grafen  L.  F.  V. 
v.  Bttlow,  Jerömes  Finanzminister,  zum  Vf.  hat.  Erklärende  Anmerkungen 
und  eine  längere  Einleitung  zeigen  die  Umstände,  unter  denen  dieses  mit 
tausend  bissigen  Anspielungen  gespickte  Pamphlet  entstanden  ist.  —  Über 
den  Anteil,  den  Dahlmann  nach  der  Rückkehr  der  alten  Ordnung  an  den 
Beratungen  über  das  neue  Staatsgrundgesetz  nahm,  hat  Jan  icke95)  wiederum 
geschrieben.  Leider  hat  J.  aus  den  Sitzungsprotokollen  wenig  ersehen  können, 
wie  weit  und  in  welcher  Richtung  sich  D.s  Anteil  geltend  machte;  nur  ein- 
mal plaidierte  er  lebhaft  für  die  freie  Wahl  in  den  Städten  und  für  die 
königl.  Bestätigung  des  Gewählten.  Da  aber  D.  seiner  Kollegien  wegen 
nach  Göttingen  zurückkehren  mufste,  so  forderte  man  ihn  auf,  sich  schrift- 
lich über  die  Angelegenheit  zu  äufsern.  D.  schickte  nun  4  Gutachten  ein, 
die  J.  wie  viele  andere  Akten  abdruckt;  in  diesen  hält  D.  durchaus  am 
Zweikammersystem  fest.  Nachdem  der  König  dem  fertigen  Entwürfe  seine 
Zustimmung  erteilt,  traten  21  Kommissarien,  unter  diesen  D.,  zu  weiteren 
Beratungen  zusammen,  denen  D.  aber  auch  nicht  ohne  Unterbrechung  bei- 
wohnte. Auch  in  der  neugewählten  Ständekammer  safs  D.  als  Vertreter 
seiner  Hochschule,  und  arbeitete  mit  Eifer  an  dem  Zustandekommen  des 
Gesetzes.  —  Unter  Berufung  auf  das  audiatur  et  altera  pars  veröffentlicht 
A.  Dammers98)  die  Memoiren  seines  Vaters,  des  letzten  Generaladjutanten 
König  Georgs,  der  1864/6  eine  entscheidende  Rolle  gespielt  hat.  Leider 
werden  diese  mit  kleinstaatlicher  Engbrüstigkeit  und  steigender  Erbitterung 
des  Verbannten  gegen  alle  Feinde  weifischen  Grofsmachtsdünkels  und  die 
preufsische  Armee  geschriebenen  Memoiren  an  der  historischen  Auffassung 
über  diese  Vorgänge  kaum  noch  etwas  ändern  —  wir  kennen  sie  zu  gut 
von  den  verschiedensten  andern  Seiten  (vergl.  Delbrück  in  den  PrJbb.  59 
und  die  Memoiren  Herzog  Ernsts  von  Koburg)  —  aber  für  etliche  Details, 
namentlich  aus  dem  späteren  Leben  Königs  Georg,  kann  man  dem  Buche 
immerhin  dankbar  sein.97) 

Ober  Oldenburgs  Geschichtsquellen  liegt  eine  sehr  gute  Arbeit  von 
Oncken98)  vor.  Nur  langsam,  so  führt  0.  aus,  drangen  Kultur  und 
geistiges  Leben  in  diese  Grenzlande;  der  Charakter  ihrer  M Alichen  Ge- 
schichtsschreibung deutet  diese  Verspätung  geistiger  Regsamkeit  an.  Die 
Benediktinermönche  in  Rastede  sind  lange  die  einzigen  Vertreter  einer  ver- 
feinerten Kultur,  bis  im  16.  Jh.  die  Chroniken  Schiphowers,  Joh.  von  Harens 
und  die  Chronik  van  den  groten  daden  der  grauen  van  Oldenburg  das 
weitere  Umsichgreifen  geschichtlichen  Verständnisses  zeigt.  Eine  vortreffliche 
Publikation  ist  die  kleine  Arbeit  Seilos99)  über  das  Land  Würden,  die 
nicht  nur  die  äufsere  Geschichte  des  Landes,  sondern  auch  Recht  und  Sitte 
behandelt  und  ihren  groben  Wert  in  der  Veröffentlichung  zahlreicher  Urick. 


(1892),  S.  812—21.  —  94)  P.  Zimmermann,  Graf  Bttlow u.  d.  'Absohicd  v.  Kassel':  ZHanV. 
24,  S.  46  —67.  —  95)  K.  Ja  nick  e ,  Dahhnanns  Anteil  am  Hannoverschen  Staats-Grundgesetz 
v.  1S88:  ZHVNiedcrsaohsen  (1891),  S.  286—67.  —  96)  G.  F.  F.  Dämmert,  Erinnerungen 
n.  Erlebniese.  Hannover,  Helwing.  1890.  III,  260  S.  M.  6.  |[LCBL  (1891),  No.  28,  S.  944.]| 
—  97)  H.  Ähren •,  Hannoversehe  Landschaft*-  n.  Stldtewappen.  Mit  89  Wappen- 
abbildnngen  auf  20  Tfl.    Hannover,  Klindworth.    42  S.    M.  8.    (Lagen  nieht  vor.) 

98)  H.  Oncken,  Z.  Kritik  d.  Oldenbnrgisehen  Geeehiehtsqnellen  im  KA.  Bert  Dies. 
Berlin,Bernstein.  S.  146.  —  99)  0.  Sello,  Beitrage  z.  Gesch.  d.  Landes  Wurden.  Mit 
2  Siegeltafem.    Oldenburg,  Stelling.   IX,  94  S.     M.  2,40.    |[LCBi.  (1891),  No.  41,  S.  142S.]| 


§  88.   Brandenburg.    Trchireh.  11,190 

and  Akten  hat.  —  Unter  vollständiger  Ignorierung  aller  Errungenschaften 
historischer  Kritik  setzt  dagegen  Niemann100)  seine  Arbeit  Ober  das 
oldenbnrgische  Mflnsterland,  die  der  Grofsherzog  materiell  unterstützt  hat, 
weiter  fort.  N.  kennt  nur  Janssen  and  sacht  wie  dieser  nachzuweisen,  dafs 
am  die  Wende  des  15.  and  16.  Jh.  kirchliche  and  soziale  Znstande  im 
oldenburgischen  Münsterlande  vortrefflich  waren  und  dafs  *sich  aas  dieser 
Zeit  von  einem  Streben  nach  religiösen  Umwälzungen  und  Veränderungen 
hier  keine  Spnr  nachweisen  laisL'  Die  dttstere,  von  aufsen  hereingetragene 
Pest  der  Reformation  wird  durch  die  Schlappheit  der  weltlich  gesinnten, 
versumpften  nnd  verlogenen  Kirchenfürsten  grofs  gezogen.  Erst  die  Gegen- 
reformation ist  die  Glanzzeit.  Der  ganze  2.  Teil  des  Buches  'Kirchliche 
Verhältnisse'  ist  unbrauchbar,  während  der  1.  Teil  'Politische  Verhältnisse1 
an  unglaublicher  Dürftigkeit  leidet  und  nur  im  Abschnitt  G,  die  adeligen 
Häuser  in  den  Amtern  Vechta  und  Cloppenburg  seit  1590  auf  einiges  Ver- 
dienst Ansprach  machen  kann,  falls  sich  diese  Forschungen  in  ihren  Details 
als  vollständig  nnd  zuverlässig  erweisen  sollten.101) 


»83. 

Brandenburg. 

O.  Tschirch. 

(Verwandtes  in  anderen  ||  s.  <Handbveh\  8.  42.) 

Prähi &U>rie.  Sage  und  Sitte.  Während  bisher  dieser  Bericht 
die  prähistorischen  Funde  vollzählig  verzeichnet  hat,  verweisen  wir  von  nun 
an  der  Raumersparnis  wegen  auf  die  regelmäfsig  erscheinende  bibliographische 
Übersicht  in  den  Nachrichten  Aber  deutsche  Altertumsfunde,  sowie  auf  den 
genauen  Litteratarbericht  Jentschs,in  deu  Mitteilungen  der  Niederlausitzischen 
Gesellschaft  und  fähren  nur  noch  die  Aufsätze  allgemeineren  Inhalts  an.1"3) 
In  einem  im  vorigen  Jahrgange  näher  besprochenen,  bei  Berlin  gefundenen 
Goldbrakteaten  hatte  Bartels  die  Nachahmung  eines  nordischen  Musters  gesehen, 
welches  nach  Worsaae  Sigurd  den  Fafnertöter  darstellen  sollte.  Nach  01s- 
hansens  Mitteilung4)  ist  indessen  diese  merkwürdige  Deutung  von  dem 
dänischen  Forscher  längst  (1880)  zurückgenommen  worden.  —  Zahlreiche 
Mitteilungen    unterrichten  uns  über   Sage,   Aberglauben  und  Sitte  in  der 


—  IM)  C.  L.  Nie  mann,  D.  oldenburgische  MUnsterlsnd  ....  2.  Bd.  Bit  z.  Vereinigung 
mit  d.  Herzogt.  Oldenburg.  Oldenburg,  Seholze.  IV,  887  S.  M.  S.  |[LCB1.  (1891),  No.  46, 
S,  1584.])  —  101)  Fr.  Tewes,  E.  Thaler  d.  Grafen  Johann  III.  ▼.  Rietberg  a.  d.  Hause 
Oaiiriesland :  NSA.  22,  S.  S/4.  (Abbildung  n.  Beschreibung  d.  interess.  Thalers  a.  d.  1619 
«dt  Ferdin.  II.    D.  G.elfectus]  Born,  im  per.) 

j)  A-  Vofa,  D.  Steinzeit  d.  Lausits  n.  ihre  Besiehungen  su  d.  Steinzeit  anderer 
TaKmliT  Europas,  inabesondere  d.  hornformigen  durchbohrten  Henkel  u.  d.  Loehornament 
<  7  Ziakogr.):  VGAnthr.  28,  8.  71/9.  —  2)  BL  Jentsch,  D.  Thongeftfte  d.  Niederlanaitxer 
Gitterfehler.  Versuch  e.  seitlichen  Gruppierung.  Mit  1  Tfl.:  MNLGAÜ.  2, 1,  S.  1—26.  — 
S)  Senf,  D.  heidnische  Krem  u.  seine  Verwandten  zwischen  Oder  v.  Elbe  (ans  slaw.  u. 
Tonkw.Zeii):  AAnthr.  20,  8.  26  ff  —  4)  Olshanaen,  D.  Qoldbrakteat  ▼.  Bosenthal  bei 


11,200  §  83.    Brandenburg.    Tsehirch. 

Mark,  namentlich  wird  in  der  Niederlausitz  unermüdlich  gesammelt.5"1') 
Müschner  knüpft  an  seine  Schilderang  der  verschiedenartigen  Volkstrachten 
unter  den  Wenden  unberechtigte  Schlüsse  über  ursprüngliche  Unterschiede 
der  Gaubevölkerungen.14) 

Totenschau.  Zeitschriften.  Gesamtdarstellungen. 
Hechts-  und  Wirtschaftsgeschichte.  Die  mftrkische  Geschichts- 
forschung hat  durch  den  Tod  des  still  und  selbstlos  th&tigen  Gelehrten 
F.  A.  Budczies  einen  herben  Verlust  erfahren.  Seine  Verdienste,  die  auf 
dem  Gebiete  der  Quellenforschung  der  Denkmäler-  und  Geschlechterkunde 
lagen,  sind  von  Holtze  in  einem  schönen  Nachruf  gewürdigt  worden.151*4) 
Der  neugegründete  Verein  für  Geschichte  der  Neumark  giebt  vierteljährlich 
erscheinende  Mitteilungen  heraus,16*)  die  unsere  Kenntnis  auf  dem  bisher 
vernachlässigten  Gebiete  bereichern.16*17)  Struve  schildert  im  wesent- 
lichen nach  Riedel  die  Städtegründungen  der  Mark.18)  Das  bedeutsame 
Werk  Holtzes  über  das  Kammergericht  hat  zu  weiteren  Forschungen  angeregt 
(vgl.  JBG.  13,  II,  310*°).  Seil  o1*)  giebt  seinen  Zweifeln  gegen  einzelne  Punkte 
der  Holtzeschen  Darstellung  Ausdruck.  Insbesondere  berichtigt  er  die  An* 
gäbe  über  den  Ort  des  alten  Kammergerichts  und  bestreitet  die  Stichhaltigkeit 
der  Gründe,  welche  H.  für  den  Erlalis  einer  Kammergerichtsordnung  1526 
anführt.  Stölzel20)  hat  die  letztere  Frage  eingehend  untersucht.  Erweist 
nach,  dafs  die  26  erhaltenen  Urkk.  über  die  für  die  Rechtsentwickelung 
wichtigen  Ereignisse  von  1500—40  nirgends  die  Kodifikation  einer  Kammer- 
gerichtsordnung von  1526  erwähnen  oder  voraussetzen,  die  Landtagsverhand- 
lungen der  folgenden  Jahre  dagegen  Rechtsfragen  zu  ordnen  suchen,  die 
eine  umfassende  Kammergerichtsordnung  entschieden  haben  würde.  Auch 
enthalten  die  späteren  amtlichen  Drucke  von  1540  und  1618,  welche  die 
ältesten  Gesetzespublikationen  zusammenstellen,  ein  solches  Gesetz  nicht.    In- 


Berlin: VGAnthr.  28,  S.  898.  (Cfr.  JBG.  18,  II,  808".)  —  5)  H.  Prahn,  Glaube  u. 
Brauch  in  d.  Mark  Brandenburg:  ZWolksk.  1,  S.  178—97.  —  6)  E.  Handtmann,  Wu 
auf  markischer  Heide  spriefst.  Mftrkische  Pflanzenlegenden  u.  Pfiansensymbolik.  Berlin. 
Lüstenöder.  12°.  VII,  184  8.  |[ü.  Jahn:  ZWolksk.  2  (1892),  S.  89— 90;  M.  Bartels: 
ZEthn.  28,  8.  80.])  (D.  Vf.  verquickt  Volkstümliches  u.  gelehrte  Erfindung.)  —  7)  K.  E. 
Hasse,  Sagen  u.  Erzählungen  aus  Ruppin  u.  Umgegend:  Am  Urquell  (Mschr.  f.  Volksk.  v. 
F.  S.  Kraufs.  Hambg.,  Kramer)  2,  S.  15  f.  —  8)  C.  Gander,  Sagen  u.  sagenhafte  Mitteilungen 
aus  Kr.  Guben:  MNLGAÜ.  2,  II,  S.  121—82.  —  9)  F.  Weineck,  Glaube  u.  Brauoh  in  d. 
Umgegend  v.  Lübben  u.  Luckau:  ib.  S.  183—58.  —  10)  C.  Gan  der,  D.  wilde  Jiger  u. 
sein  Rofs :  ib. :  I,  S.  88—41.  —  11)  C.  Fr  e  u n  d ,  Diebes-  u.  Feuersegen :  ib.  S.  42/6.  (ca.  100 
Jahre  alt,  aus  Liebenrose  stammend.)  —  12)  F.  Wein  eck,  Diebes-  u.  Feuersegen  (aus  d. 
Niederlausitz  u.  Thüringen):  ib.  S.  47/9.  —  IS)  Sohwela,  D.  'grofse'  Wendische  Hoch- 
zeit: ZVolksk(Veckenstedt)  3,  S.  846/8,  890  f.,  488  f.,  475—82.  —  14)  Müschner, 
D.  Wenden  d.  Niederlausitz.  Mit  e.  Tfl.  (Bemerkungen  ▼.  Virchow  u.  A.  v.  Heyden) :  VGAnthr. 
28,  S.  819—24. 

15)  Fr.  Holtze  jun.,  Friedrich  August  Budczies,  f  11.  März  1891.  E.  Kachruf; 
zugleich  e.  Beitrag  z.  Gesch.  d.  Vereins  (aus  d.  SBVG.  Mark  Brandenburg):  FBPG.  6  (1892), 
S.  325/9.  (In  d.  Sitzung  ▼.  9.  Dez.  1891  verlesen.)  —  15«)  F.  Meyer,  Friedrich  August 
Budczies:  Bär  17,  S.  419 — 20.  —  15°)  Mitteilungen.  Herausgeg.  r.  d.  Verein  für  d.  Gesch. 
d.  Neumark.  (Redakteur  Dr.  van  Niessenin  Stettin.)  Landsberg  a./W.,  R.  Schneider  A  Sohn. 
4°.  —  16)  X  B.  Thurm,  Markische  Heimat.  Geschichtliche  u.  landschaftliche  Bilder  aus 
d.  Mark  Brandenburg.    E.  Volksbuch.    Berlin,  M.  Breitkreuz.    177  S.    (Unwissenschaftlich.) 

—  17)  X  E.  Heymann,  Unsere  Heimat.  Erstes  geographisches  Hilfsbuch  für  Schüler  in 
d.  Mark  Brandenburg  (mit  e.  Karte).  Kottbus,  Differt.  82  S.  M.  0,40.  —  18)  O.  Struve, 
D.  Entstehung  d.  Städte  in  d.  Mark  Brandenburg.  Festschrift.  Steglitz.    1890.  4°.  S.  55—65. 

—  19)  O.  Sello,  Z.  Vorgesch.  d.  Kammergerichts  im  MA.:  FBPG.  4,  S.  287—48.  — 
SO)  A.  Stölzel,  D.  vermeintliche  Kammergerichtsordnung  d.  Jahres  1526:  ib.  S.  456 — 89. 


§  88.    Brandenburg.    Tschiroh.  11,201 

zwischen  hat  Holtze91)  sein  Werk  bis  über  die  Grenzen  unserer  Zeitepoche 
hinaus  fortgesetzt.  Die  Arbeit  hält  sich  nicht  ängstlich  in  den  Schranken 
der  Aufgabe,  sondern  erweitert  sich  oft  zu  einer  Darstellung  der  gesamten 
ianern  Politik  der  brandenburgischen  Kurfürsten  und  ihrer  Staatsmänner, 
deren  geistvolle  Charakterbilder  eine  Zierde  des  Buches  sind.  Bardey*1*) 
giebt  einen  Auszug  aus  den  auf  dem  Brandenburger  Amtsgericht  befindlichen 
Akten  des  Brandenburger  Schöppenstuhls  und  berichtet  über  die  Gefahren  und 
die  schlieüaliche  Katalogisierung  der  betreffenden  Archivalien.  Seine  weiteren 
Bemerkungen  sind  ohne  wissenschaftlichen  Wert.  —  Fuchs18)  knüpft  an 
Groüunanns  Untersuchungen  (JBG.  13,  II,  310*1)  an,  erweitert  das  Material 
des  Vorgängers  und  macht  auf  wichtige  Verschiedenheiten  der  agrarischen  Ver- 
hältnisse in  der  Altmark,  Mittelmark  und  der  Neumark  aufmerksam.  Die 
Auffassung  Korns  und  Knapps*8)  über  die  ältere  Zeit  bis  zum  16.  Jh.  vertheidigt 
er  gegen  Gr.s  Angriffe,  aber  stimmt  ihm  bezüglich  der  Stellung  des  römischen 
Hechtes  zum  Bauernbesitze  bei.  —  v.  Ni essen14)  teilt  aus  der  Zeit  der 
Handelssperre  zwischen  der  Mark  und  Pommern  aus  dem  Stettiner  Staatsarchiv 
Beschwerden  der  letzteren  über  Zollplackereien  mit.  Ähnliche  Verhältnisse 
werden  durch  zwei  Briefe  des  Pommernherzogs  Johann  Friedrich  erläutert. 
Er  sucht  vergeblich  die  Stargarder  zu  vertreten,  welche  um  die  Odersperre 
zn  umgehen,  freie  Schiffahrt  auf  der  Ihna  in  die  Mark  hinein  in  Anspruch 
nehmen,  aber  seine  Intervention  scheitert  am  zähen  Widerstände  des  Kur- 
fonten.**-")  Toeche-Mittler*7)  behandelt  den  Bau  des  Friedrich  Wilhelms- 
grabens nach  umfassenden  handelspolitischen  Gesichtspunkten,  zeigt  die  wirt- 
schaftlichen Verhältnisse,  die  zu  dem  Werke  drängten  und  die  hohe  Be- 
deutung, die  der  Bau  vor  allem  für  den  Aufschwung  des  Berliner  Handels 
gewann.  Sodann  giebt  er  eine  Geschichte  der  kurmärkischen  Elbschiffer- 
gilde,  die  unter  dem  einsichtigen  Schutz  der  preußischen  Könige  um  1760 
ihre  höchste  Blüte  erreichte.97*) 

Ashanier.  WUtelsbaeher.  Jjwxemburger.  Hohenzollern 
Ms  1940.**)  Zick  ermann")  weist  in  der  Fortsetzung  seiner  Abhandlung 
nach,  da/s  die  Vasallitätsverbindung  Pommerns  mit  der  Mark  Brandenburg 
bis  zum  Aussterben  der  Askanier  unzweifelhaft  fortbestanden  habe,  dafs 
aber  die  Beziehungen  nach  Beschaffenheit  der  Persönlichkeiten  und  der 
Lage  der  Verhältnisse  den  mannigfachsten  Schwankungen  unterworfen  ge- 
wesen sei.  In  den  Exkursen  erklärt  er  die  Urk.  Friedrichs  I.  für  das 
Bistum  Schwerin  für  echt,  aber  nicht  in  der  kaiserlichen  Kanzlei  entworfen. 


—  21)  Fr.  Holtze,  Gesch.  d.  Kammergeriehts  in  Brandenburg-Preufsen.  2.  Teil:  D. 
Ksmmtrgtricht  r.  1540—1688.  Berlin,  Fr.  Vahlen.  XII,  876  S.  M.  8.  (D.  Zeit  vor  1640 
ist  behandelt:  S.  1 — 168.)  —  21*)  Bardey,  D.  Schöppenstuhl  zu  Brandenburg  a./H.: 
XVGBerÜn  (1891),  S.  81/2,  86—90,  102/4.  —  22)  Karl  Joh.  Fuchs,  Z.  Gesch.  d.  guts- 
hOTHeh-btaexfichen  Verhältnisse  in  d.  Mark  Brandenburg;  ZSRG®.  12,  S.  17—84.  —  2S) 
X  G.  F.  Knapp,  Leibeigenschaft  im  östlichen  Deutschland:  PrJbb.  67,  3.  288—49.  — 
24)  t.  N (lassen),  Z.  Frage  d.  Handelsbeziehungen  zwischen  d.  Neumark  u.  Pommern: 
XVGNeumark  1,  8.  27/8.  —  25/6)  Bg.,  Zwei  Briefe  Herzog  Johann  Friedrichs  ▼.  Pommern 
in  d.  Ihnastreit  v.  1577.  Nach  d.  Erbregister  d.  Amtes  Beetz:  ib.  S.  26/6.  —  2?)  K. 
Toeehe -Mittler,  D.  Friedrich- Wilhelms -Kanal  u.  d.  Berlin-Hamburger  Flursschiffahrt. 
Zwei  BeitrSg»  z.  preufsisehen  Strompolitik  d.  17.  u.  18.  Jh.  (=  Schmoller,  Staats-  u.  sozial- 
vbs.  Forschungen.  XI,  8.)  Leipzig,  Duncker  6  Humblot.  168  S.  —  27*)  X  F.  Schröter, 
Z.  Geieh.  d.  Versorgung  d.  Mark  Brandenburg  mit  Salz.  L  IL:  Bar  17,  S.  466/8,  469—70. 

28)  X  6.  Sello,  D.  Desoendenz  Markgraf  Ottos  I. :  FBPG.  4,  S.  248/9.    (S.  berichtigt 
«änge  Angaben  Holtzes  in  d.  einleitenden  <Polit.  Übersicht1  seiner  Gesch.  d.  Kammergerichts.) 

—  2f)  Fr.  Ziek  ermann,  D.   LehnsTerhftltnis   zwischen   Brandenburg  u.   Pommern   im 


H9202  §  83.    Brandenburg.    Ttchirch. 

Mit  Cohn  hält  er  gegenüber  Kiempins  and  Himmelsterns  Einwänden  dann 
fest,  dafs  die  drei  Slaweneinfälle  in  die  Lausitz  in  die  Jahre  1178 — 80  fielen. 
Endlich  verteidigt  er  den  Nachweis  Colins,  dals  Kasimir  I.  von  Pommern  schon 
Ende  1180  gestorben  sei,  gegen  Wieseners  Ausführungen.  Finke*0)  teilt  Briefe 
mit,  in  welchen  die  Askanier  um  Errichtung  eines  deutschen  Dominikaner- 
klosters im  Brandenburgischen  bitten  und  macht  Mitteilungen  über  die  1275 
erfolgte  Errichtung  eines  Konvents  in  Prenzlau.81)  Van  Niessens**)  tief  ein- 
dringende Untersuchungen,  die  das  spröde  Urkk.material  zum  Sprechen  zwingen, 
schildern  uns  die  konsequente  Eroberungsthätigkeit  der  askanischen  Markgrafen, 
die  in  kaum  60  Jahren  von  der  Oder  aus  ihr  Gebiet  tief  ins  polnische  Land  hinein 
bis  an  die  Küddow  in  die  Nähe  der  Weichsel  und  nördlich  in  das  pommersche 
bis  an  den  Bogen  der  Rega  bei  Schivelbein  ausdehnen,  jede  Gunst  des 
Augenblickes  nutzend,  kein  Mittel  verschmähend.  Selbst  die  Teilung  des 
Besitzes  unter  die  beiden  Linien  hat  ihnen  förderlich  sein  müssen,  da  jeder 
einzelne  nun  seinen  kleinen  Besitz  um  so  ehrgeiziger  zu  wahren  bemüht  war. 
Lindner88)  rechtfertigt  die  vordringende  Politik  Karls  IV.  gegen  die  Bayern, 
die  an  ihren  Verlusten  selbst  die  Schuld  trügen.  —  Goerlitzer*4)  be- 
handelt den  Hu8iteneinfall  vielfach  im  Gegensatze  zu  Sello.  Er  hält  gegen 
diesen  an  der  Ansicht  fest,  dafs  die  Böhmen  durch  ihren  Zug  bezweckt 
hätten,  auf  dem  Konzil  zu  Basel  im  Interesse  ihrer  Forderungen  einen  Druck 
auszuüben.  Als  Führer  des  Heeres  nimmt  er  nicht  Prokop  den  Groüsen  an, 
sondern  Johannes  Czapko  v.  Saan,  und  Otiko  v.  Loza,  sowie  den  Priester 
Bedrzich  v.  Strasnicz.  Nach  G.  haben  die  Husiten  erst  Mitte  März  das 
Gebirge  überschritten  und  sind  auf  dem  rechten  Oderufer  bis  zur  Stadt  Stern- 
berg vorgedrungen.  Eine  Fortsetzung  ist  1832  erschienen.  Sello85)  kommt 
durch  erneute  eingehende  Untersuchung  des  Judenprozesses  von  1510  zu  dem 
Resultate,  dafs  eine  Einwirkung  der  kaum  drei  Jahre  vorher  in  Süddeutschlnnd 
publizierten  Bambergensis  auf  die  Prozefsformen  des  Berliner  Stadtgerichts 
ans  den  von  Holtze  angeführten  Punkten  nicht  hervorgeht,  d&fe  vielmehr 
der  Bechtsgang  wesentlich  verschieden  von  dem,  wie  ihn  das  süddeutsche 
Gesetz  vorschreibt,  gewesen,  wenn  auch  eine  Obereinstimmung  in  einzelnen 
Äußerlichkeiten,  welche  der  beiderseitigen  Praxis  längst  geläufig  waren,  vor- 
handen ist. 88)  K  i  e  w  n  i  n  g8  7)  schildert  die  Verhandlungen  des  protestantischen 
Fürstenbundes  mit  England,  welche  der  Sekretär  Johanns  von  Küstrin  Johann 
Fuefs  führte,  freilich  ohne  Erfolg  bei  Eduard  VI.,  weil  er  nur  eine  mangel- 
hafte Kenntnis  von  dem  Umfange  des  Bundes  und  ungenügende  Vollmacht 
hatte.88)     Ohne  die  früheren  Ausführungen  Kolbergs89)  zu  beachten,  be- 


18.  u.  14.  Jh.:  ib.  S.  1  —  120.  (Vgl.  JBG.  18,  II,  Sil60.)  —  89)  H.  Finke,  Ungedruckte 
Dominikanerbriefe  d.  13.  Jh.  Paderborn,  F.  Schöningh.  gr.  8°.  IV,  174  8.  —  81)  XX 
G.  Sello,  Halberstadtisch-brandenburgische  Fehde,  1288—46:  ZHarxV.  28,  I,  S.  201—19. 

—  82)  P.  van  Niesten ,  D.  Erwerbung  d.  Neumark  durch  d.  Aekanier:  FBPG.  4,  8.  828 — 97. 

—  88)  Th.  Lindner,  Karl  IV.  u.  d.  Witteltbacher:  M1ÖG.  12,  S.  64—100.  —  84)  H. 
Goerlitzer,  D.  husitisohe  Einfall  in  d.  Mark  im  Jahre  1482  u.  d.  'HuaitenaeUaeht'  bei 
Bernau.  1.  Teil  Progr.  Luisenschule  Berlin.  Berlin,  R.  Gaertner  (Heyfelder).  4°.  21  8. 
H-  1.  —  85)  G.  Sello,  D.  Hostienschändungsprosefs  ▼.  Jahre  1510  ror  d.  Berliner 
Schöffengericht:  FBPG.  4,  8.  121—86.  —  86)  X  D.  Kaufmann,  D.  Märtyrer  d.  Berliner 
Autodafts  r.  1510:  MWJ.  18,  8.  48—68.  —  8?)  H.  Kiewning,  Herzog  Albrecht  r. 
Preufsen  u.  Markgraf  Johann  v.  Küstrin  als  Unterhändler  zwischen  d.  deutschen  Fürsten- 
bnnde  u.  England:  FBPG.  4,  8.  137-76.  —  8g)  X  G.  Wolf,  Kuxeächaische  Politik 
1668—70:  NASächsG.  12,  S.  27—68.  (Läfst  d.  selbständige  geschickt  lavierende  Politik 
Joachims  IL  hervortreten.)  —  89)  A.  Kolberg,  D.  Lehnsrerträge  zwischen  Polen  u. 
Brandenburg  v.  1606  u.  1611  u.  die  darin  d.  Katholiken  d.  Herzogtoms  Preufsen  gewährten 


§  83.    Brandenburg.    Ttchirch.  11,208 

handelt  Stettiner40)  nach  urkundlichem  Material,  namentlich  den  prenf sischen 
Landtagsakten  die  Bemühungen  des  Kurfürsten  Johann  Sigismund  um  die 
Vormandschaft  ober  den  geisteskranken  preufsischen  Herzog  Albrecht  Friedrich 
and  die  oberste  Verwaltung  Preuisens.41)  Meinardus4*)  giebt  auf  Grund 
seiner  archivalischen  Forschungen  ein  inhaltreiches  Lebens-  und  Charakter- 
bild des  Leiters  der  brandenburgischen  Politik  im  30j.  Kriege.48) 

Münzkunde.  Bildende  Kunst.  Eckert44)  bespricht  die  in 
der  Neumark  im  MA.  üblichen  Münzsorten  und  rechnet  die  Mflnzwerte  jener 
Zeit  in  die  heutigen  um.  Bahr  fei  dt45)  datiert  die  stummen  bayrischen 
Denare,  denen  er  in  seinem  Münzwerk  noch  ratlos  gegenüber  stand,  mit 
Hälfe  des  Ascherslebener  Fundes  und  eines  anderen  sächsischen,  der  um  1400 
\  ergraben  sein  mufs.  Die  in  den  Funden  enthaltenen  Schriftdenare  Ludwigs  L, 
Lodwigs  IL  und  Ottos  VUI.  ermöglichen  die  Zeitbestimmung  auch  für  die 
stummen  Münzen40*47)  Galland48)  behandelt  auf  Grund  urkundlichen 
Materials  ans  dem  Königl.  Geh.  Staatsarchiv  namentlich  die  Ausschmückung  des 
Alabastersaals  im  Berliner  Schlosse  durch  den  holländischen  Bildhauer  Bartolo- 
mius  Eggers.  Seine  Resultate  finden  freilich  nicht  die  Zustimmung  Gurlitts. 
[A.  Schlüter  238  A.  145  a.)  Seide  l49-*°)  weist  auf  den  ehemaligen  Reichtum 
der  Königlichen  Schlösser  zu  Berlin  und  Potsdam  an  Wandteppichen  hin  —  es 
waren  über  800  — ,  von  denen  nur  etwa  der  25.  Teil  erhalten  ist.  Unter 
den  niederländischen  und  französischen  Teppichwirkern  sind  vor  allen  zu 
nennen:  Pierre  Mercier,  der  die  Fabrikation  von  Aubusson  nach  Berlin 
verpflanzte,  und  Charles  Yigne.  Gurlitt  spricht  den  ersten  Entwurf  des 
Zeughauses  nicht  Nering,  sondern  dem  Franzosen  Blondel  zu  und  verficht 
diese  Ansieht  gegen  Wall6.61~*8)  Steche67)  veröffentlicht  aus  einem  von 
ihm  in  der  Bibliothek  des  Dresdner  Pionierbataillons  gefundenen  Zeichen- 
bande Pläne  für  das  Zeughaus,  die  für  die  Baugeschichte  desselben  sehr 
wichtig  sind.  Die  Baugeschichte  des  Königlichen  Schlosses  ist  neuerdings 
Gegenstand  litterarischer  Fehden  gewesen.69"82)  Gurlitt  ist  vor  allem  gegen 
die  seichte  Kritik  Nicolais  aufgetreten,  sucht  von  seinem  Stilgefühl  geleitet, 
die  Erbauer  der  einzelnen  Schlofsteile  zu  sondern  und  schränkt  Schlüters 


Religkrosreebte:ZGEnnland 9,I,(1887),S.  111/78.  (Cf.JBG.  10, III, 487.)— 44*) P. Stettiner, 
Verhandlungen  Über  Kuratel  u.  Succession  d.  Kurfürsten  Johann  Sigismund  in  Warschau  im 
Jthre  1609:  SBPrussia  46,  8.  157—69.  —  41)  X  W.  Sternbeck,  Z.  Leichentransport 
Gartav  Adolfs  durch  d.  Barnim:  Bftr  16,  S.  878—80.  —  42)  O.  Meinardus,  Graf  Adam 
laSchwarzenberg:  ADB.  88,  S.  779—94.  —  4g)  XC.  Stichler,  Aus  d.  Vorseit  branden- 
bergisch-preursiacher  Heeresentstehung  (1688).  E.  Gedenkblatt  ans  schlimmer  Zeit:  NMUB11. 
K.  S.  10/8.  (St.  teilt  e.  Schreiben  d.  Kurf.  Georg  Wilhelm  an  Otto  Christoph  v.  Sparr  aus 
d.  April  1688  mit.) 

44)  R.  Eckert,  Neumlrkische  Mftnsrerb&ltnisse  im  MA.:  MVGNeumark  1,  S.  1/4. 

—  45)  £•  Bahrfeldt,  D.  Datierung  d.  brandenburgischen  Denare  aus  d.  Zeit  d.  Regenten 
d.  bayerischen  Hauses:  MBKQ.  9  (1890),  S.  10—26.  —  46)  X  H.  Brendicke,  D. 
Berliner  Altertümer  im  Märkischen  Provinsial-Museum  zu  Berlin:  Sammler  12,  S.  88 — 91. 
jCf.  JBG.  18,  II,  318".)  —  47)  X  O.  Schwebel,  Dcutsehordensdenkmaler  in  d.  Berliner 
Klosterkirche :  WGBerlin  8,  8.  98/6.  —  48/9)  G.  Gal  Und ,  D.  Grofse  Kurfürst  ▼.  Branden- 
tog.  Neues  über  sein  Verhältnis  *.  bildenden  Kunst:  RepKunstw.  14,  S.  89—101.  — 
5#) P. Seidel ,  D.  Herstellung  v.  Wandteppichen  in  Berlin :  JPrK.  12,  S.  187—66, 198—206. 

-  51)  C.  Gurlitt,  Z.  Baugesch.  Berlins:  Kunstchr.  (1684).  —  52)  »*-,  I>*  Meister  d. 
Bcrlmer  Zeughauses:  ib.  —  58)  P.  Walle*,  Wer  ist  d.  Architekt  d.  Zeughauses  in  Berlin?: 
ib.  —  54)  id.,  Kann  d.  Zeughaus  in  Berlin  v.  Blondel  entworfen  sein?:  Woohensehr.  f. 
Aretit  u.  Ing.  (1884).  —  55)  id.,  D.  Baumeister  u.  Marsehall  Blondel,  —  und  56)  id-»  Z. 
Gttdi  d.  Barock  u.  Rokoko:  ib.  (1889),  mir  nur  aus  Zitaten  bekannt.  —  57)  R.  S  t  ee  h  e ,  Plane 
to  d.  KgL  Zeughaus  u.  e.  KgL  Stallgebaude  in  Berlin.   Aus  d.  Nachlasse  <L  Generals  de  Bodt. 


11,204  §  98.    Brandenburg.    Ttchirch. 

Anteil  an  diesem  Werke  erheblich  ein.  Diese,  die  bisher  herrschende  An- 
sicht umstürzende  Theorie  ist  freilich  von  Dohme  auf  Grund  erneuter  Prüfung 
des  historischen  Materials  für  unhaltbar  erklärt  worden.  Indessen  wieder- 
holt Gurlitt68)  in  seinem  geistreich  geschriebenen  Lebensbilde  Schlüters 
die  früher  ausgesprochenen  Behauptungen.88'87)  Wall688)  schildert  die 
fruchtbare,  vom  Monarchen  zu  wenig  anerkannte  Thätigkeit  Grontards  am 
Neuen  Palais  und  andern  Bauten  in  Berlin  und  Potsdam.  Auch  nach  Friedrichs 
Tode  tritt  G.  als  Schöpfer  des  Marmorpalais  bedeutsam  hervor.69'78) 

Kirche  und  Schule.  IAtteratur.  (Märkische  Historiker.94*95) 
Musik  und  Theater.  Kulturgeschichte.  Aus  den  Aufsätzen  zur 
märkischen  Kirchengeschichte77"82)  heben  wir  nur  die  interessanten,  wohl 
dem  Eönigl.  Geh.  Staatsarchiv  entnommenen  Aktenstücke  heraus,  durch  welche 
Meinardus80)  die  traurigen  finanziellen  und  sittlichen  Zustände  der  Dom- 


Berlin,  Wasmuth.  M.  25.  [[Borrmann:  CBIBauw.  11,  S.  88.] |  —  5g)  C.  Gurlitt, 
Andreas  Schlüter.  Berlin,  Wasmuth.  242  S.  M.  8.  —  59)  id.,  Schlüters  Anten  am 
Berliner  Schlofs:  ZBauwesen  89  (1889),  S.  828—52.  — 60)  R.  Dohme,  Z. Bangeach. d. 
Berliner  Schlösset:  ib.  S.  469 — 90.  —  61)  Borrmann,  Z.  Baugeseh.  d.  Berliner  Schlosse«: 
CBIBauverw.  (1889),  No.  82.  —  62)  C.  Gurlitt,  Z.  Baugeseh.  d.  Berliner  Schlösset: 
ib.  No.  84.  —  63)  X  J.  Kohte,  D.  Männlichsche  Grabmal:  ib  (1886).  (E.  Werk  Schlüters 
in  d.  Nikolaikirche  zu  Berlin,  Denkmal  e.  Hofgoldschraieds.)  —  64)  X  P.  Wal  14,  D. 
älteste  Ansicht  d.  Schlosses  su  Charlottenburg:  VosaZgS.  (24.  Juli  1890).  —  65) C.  Gurlitt, 
Studien  z.  Baugeseh.  Berlins:  Bar  16  (1889),  8.  67/9,  162/4.  —66)  L-  H.  Fischer,  D. 
Inschrift  auf  d.  Denkmal  d.  Grofsen  Kurfürsten:  ib.  S.  92/5.  (Zuerst  gedruckt:  VoasZgS. 
(1889),  No.  42.  D.  rätselhaften  Buchstaben:  [Friderico  Guilielmo  Magno  hoc  monumentum] 
L.  M.  Q.  P.  [Fridericus]  naoh  antiken  u.  zeitgenössischen  Analogieen  durch:  libens  meritoque 
posuit  erklärt.)  —  67)  R.  Borrmann,  D.  Herkulesbrücke  in  Berlin:  ZBauweaen  40  (1890% 
8.  1/6.  —  68)  P-  Walle',  Leben  u.  Wirken  Karl  v.  Gontarda.  Z.  100.  Todestage  am 
28.  Sept.  1891.  Nach  neueren  Untersuchungen  u.  vielen  bisher  nicht  benutzten  Quellen 
im  Zusammenhange  dargestellt.  Mit  Gon tarda  Porträt  u.  8  Abbildungen.  (Aus  d.  CentralbL 
d.  Bau  Verwaltung.)  Berlin,  Ernst  &  Sohn.  4°.  88  8.  —  69)  P.  Seidel,  Antoine  Pesne, 
premier  peintre  de  Frtfderic  le  Grand:  GBA.  5  (1890),  8.  818—26,  426—86;  6,  8.  70/8. 
(Mit  Porträte  Pesnes  u.  Friedrichs  d.  Grofsen.)  —  76)  Ferd.  Meyer,  Daniel  Chodowiecki 
d.  Peintre-Graveur.    Im  Lichte  seiner  u.  unsrer  Zeit  dargestellt.    Mit  18  Illustrationen  u. 

d.  Porträt  d.  Künstlers.  Berlin,  Mückenberger.  1888.  II,  114  S.  —  71/2)  id.,  D.  Kupfer- 
stecher Bolt:  Sammler  12,  8.  198 — 200.  (Berliner  Kupferstecher.)  —  76)  E.  Dobbert, 
Gottfried  Schadow.  Vortrag,  gehalten  im  Berliner  Architektenhause  am  18.  März  1887: 
ZBauwesen  87  (1887),  8.  877—92.  —  74)  L.  Geiger,  unbekannte  Aufsätze  Gottfrieds 
Sohadowa:  ZBK.  NF.  2,  S.  100/4.  (Kleine  Aufsätze  in  d.  Berliner  Zeitschrift:  ♦Gesellschafter' 
v.  F.  W.  Gubitz.  Berlin.  1819  u.  1820.)  —  75)  Fr.  Eggers  u.  K.  Eggers,  Chr.  Dan. 
Rauch.  Leben  u.  Werke.  V.  Berlin,  Fontane.  XV,  180  8.  M.  80.  [[AZgB.  (1891),  No.  74; 
Lübke:  DBs.  66,  8.  814/7;  Unsere  Zeit  (1891),  I,  8.  872— 84.]|    (127  Bilder-Tafem;  fast 

e.  vollständiges  Museum  v.  Rauchs  Werken;  davor  e.  kurz  zusammengefafstes  Lebensbild, 
Charakteristik,  sowie  e.  chronologisches  Verzeichnis  v.  Rauchs  Werken.)  —  76)  L.Pietech, 
Festschrift  z.  Feier  d.  öOj.  Bestehens  d.  Vereins  Berliner  Künstler,  gegründet  19.  Mai  1841, 
19.  Mai  1891.    Mit  Abbildungen.    Berlin,  Amaler  &  Ruthardt.    4°.    106  8. 

77)  XA.  Burgdorf,  Pastor,  Märkische  Kirohengesch.  Zusammengestellt  aus  6  Vor- 
trägen, gehalten  ▼.  Kirchenrat  Nagel  u.  d.  Pastoren  Biehler,  Seidel,  Schöne,  Plenz  u.  Burg- 
dorf. Mit  6  Bildnissen.  Cottbus  u.  Fürstenwalde,  Christopnorue-Verl.  V,  188  8.  M.  1. 
(Inhalt:  1.  Schöne,  D.  Einführung  d.  Christentums  in  d.  iL  Br.  2.  Biehler,  D.  Einführung 
d.  Reformation  in  d.  M.  Br.  8.  Burgdorf,  Simon  Musäua,  D.  erste  lutherische  Pastor  in 
Fürstenwalde  [1514].  4.  Plenz,  Kurfürst  Johann  Sigismund.  6.  Nagel,  Paulus  Gerhardt. 
6.  Seidel,  D.  Erhaltung  d.  lutherischen  Kirche.)  — -  78)  X  v.  Jacobi,  Thomas  Schneide- 
wein,  d.  erste  evangelische  Prediger  d.  Stadt  Jüterbog:  ADB.  82,  S.  149—50.  —  79)  X 
D.  Stiftungurkunde  d.  Domgemeinde  zu  Berlin:  RefMtbL  (1891),  8.  4/7.  —  86)  O. 
Meinardus,  Beiträge  z.  Gesch.  d.  Berliner  reformierten  Gemeinde  im  80].  Kriege:  FBPG.  4, 
8.  262 — 61.  —  81)  «T«  Hegel,  Erinnerungen  aus  meinem  Leben.  Berlin,  Verl.  d.  christL 
Zeitschriftenvereins,    kl.- 8°.    66  8.  —  82)  X  B.  Poten,  Hans  Wilhelm  Schultz«,  Yorks 


§  88.    Brandenburg.    Tsohireh.  11,205 

gemeinde  unter  Georg  Wilhelm  erläutert.  —  Die  Veröffentlichung  der  Frank- 
furter Universitätsmatrikel  hat  ihren  Abschlufs  durch  Heransgabe  der  un- 
entbehrlichen Register  erhalten.88-84)  Fischer86)  schildert  uns  zum  Teil  nach 
angedruckten  Akten  des  Königl.  Geh.  Staatsarchivs  die  Berliner  Schulen  um 
1788,  wie  sie  sich  durch  die  Unterrichtsreform  des  Ministers  v.  Zedlitz  seit 
1771  entwickelt  hatten.  Das  graue  Kloster  unter  Büsching,  Joachimsthal  unter 
Meierotto,  Friedrich  Werder  unter  Oedike,  das  französische  Gymnasium  unter 
Erman,  die  königliche  Realschule  unter  Hecker  zeigen  hohe  Blute.  Im  Gegen- 
sätze dazu  sind  freilich  die  Privat-  und  Armenschulen  noch  auf  niedrigster 
Stufe.  Besonders  schädlich  zeigt  sich  das  Überwuchern  der  französischen 
Winkelschulen,  die  vom  französischen  Konsistorium  sehr  freigebigkonzessioniert 
wurden.  Von  der  bodenlosen  Unwissenheit  der  Privatschulvorsteher  desselben 
Jh.  giebt  Fischer  an  anderer  Stelle  ergötzliche  Beispiele.88'90)  Zahlreiche 
Beiträge  zur  Geschichte  der  Berliner  Literaturgeschichte  enthalten  die  ge- 
sammelten Aufsätze  von  Geige  r91)  und  Fischer.98)  Proehl  e98)  behandelt 
die  änfsern  Lebensumstände  des  *  Vaters  der  Brandenburgischen  Geschichts- 
schreibung', ohne  seine  historischen  Arbeiten  auch  nur  zu  erwähnen.94) 
Fischer98)  teilt  allerlei  aus  den  kurzlebigen  Berliner  Unterhaltungsblättern  der 
beiden  letzten  Jahrzehnte  des  vorigen  Jh.  mit,  wie  die  Lärmkanone,  einem 
Soldatenblatt,  dem  Lauf  der  Welt,  der  Chronik  von  Berlin  und  andere.96) 
Derselbe97)  giebt  uns  in  seinen  Mitteilungen  aus  Salomon  Maimons  Selbst- 
biographie, von  P.  K.  Moritz  1792  herausgegeben,  ein  Beispiel,  mit  welchen 
Schwierigkeiten  ein  spekulativ  angelegter  Jude  sich  dem  rabbinischen  Despotismus 
entzog.98-101)     Der  hs.  Nachlafs  Tiecks  auf  der  Königl.  Bibliothek  zu  Berlin 


Feldprediger.    17S8 — 1S86  (später  Direktor  d.  Ritterakademie  zu  Brandenburg  a.  d.  Havel): 
ADB.  82,  S.   786/7.  —   88)  E.  Friedländer,   Ältere   Universitäts-Matrikcln.    I.  Frank- 
furt a/O.    Bd.  8.    Personen   n.  Ortsregister.    (Publl.  a.   d.  Preufs.  Staats-A.  49.)    Leipzig, 
HiraeL    662  S.    M.  20.  —  84)  O.  Sehwebel,   D.  Universität  Berlin.    Frankfurts  Alma 
mster  Joachimiea  u.  d.  Friedrich- Wilhelms- Universität  zu  Berlin.   Mttnoben,  Verl.  d.  Akadem. 
Monatshefte.     4°.  —  85)  L.  H.  Fi  seh  er,  D.  Schalen  u.  Erziehungsanstalten  Berlins  vor 
sondert  Jahren:  s.  unten  N.  92,  8.  19—61.    (VossZg8.  [1889],  No.  24/8.)    —   86)    id., 
Berliner  Schulhalter  im  18.  Jh.    Mitteilungen  aus  d.  Akten  d.  Kgl.  Geh.  Staatsarchivs   in 
Berlin:  s.  m.  N.  92,  S.  1—19.    (Znerst  gedruekt:  VossZg8.  [1887],  No.  46/7.)  —  87)  X 
X.  Mendheim,  Johann  Friedrieh  Seidel,  Lehrer  am  Granen  Kloster  zu  Berlin  u.  Dichter. 
(1749—1886) :  ADB.  88,  S.  620/1.  —  88)  X  E.  Sehulmeisterstreit  vor  200  Jahren.    Wört- 
liche Abschrift  ans  d.  Landsberger  Ratsprotokollen.    (1690):  MVGNeumark  1,  8.  6/8.    (Streit 
zwischen    Rektor   Stephan   Wolter  n.    d.  Konrektor  Christian   Förster,   v.  Landsberger  Rat 
geschlichtet.)  —  89)  X  H.  Böttger,   D.  Subkonrektorat  d.  Wriezener  Schule  1706—98. 
rVogr.  Realprog.  Wriezen.    Wriezen.    4°.    10  8.  —  90)  X  H.  Frank,  Beiträge  z.  Gesch. 
d.  Berliner  Elementar-Schulwesen :  Bär  17,  S.  495/8,  612/8,  627—80,  641/2,  651/8,  566/6. 
—  91)  L-  Geiger,  Vorträge  u.  Versuche.    Beiträge  z.  Litteratur-Geseh.    Dresden,  Ehler- 
Bsan.    1890.  gr.-8°.  XVI,  318  S.    (Teil  II.  Aus  d.  Tagen  d.  Aufklärung  enthält:  [S.  88— 192]. 
D.  ältesten  Berliner  Wochenschriften.    D.  deutsche  Sappho.   [A.  L.  Karschin.]    Voltaire  u. 
Friedrich  d.  Grofse.    Sechs  Briefe  David  Friedenden.    Berlin  vor  100  Jahren.)  —  92)  L. 
H.  Fischer,  Aus  Berlins  Vergangenheit.    Gesammelte   Aufsätze  z.  Kultur-  u.  Litteratur- 
geeeh.  Berlins.    Berlin,  L.  Oehmigke.  206  S.  —  9g)  H.  Proehle,  Martin  Friedrich  Seidel, 
d.  Vater  d.  bnmdenburgischen  Geschichtsschreibung:  ADB.  88,  S.  628/6.  —  94)  X  Wipp  er- 
mann, Ludwig  Sehneider,  Schauspieler,  Lustspiel-  u.  dramatischer  Dichter,  Militärschriftsteller, 
Pablixist  zweier  preufsischer  Könige.    1806—78:  ib.  82,  S.  184— 42.    (Eifriger  Freund  d. 
märkischen  Gesch.)  —  95)  L.  H.  Fischer,  Berliner  Wochenschriften  im  vorigen  Jh.:  s.  oben 
5. 92,  S.78 — 82.  (Zuerst  gedruckt:  NationalZg8.  [1885]  No.49,  vgl  übrigens  auch  oben  N.  91.) 
—  9t)  X  H.  Jentseh,  Christoph  Otto   Freiherr   v.   Schönaich,   Dichter:    1725—1809: 
ADB.  82,  S.  268/4.    (Lebte  auf  seinem  Familiengute  Amtitz   bei  Guben.)   —    97)  L.  H. 
F  iseher,  Salomon  Maimon  in  Berlin:  s.  o.  N.  92,  S.  61—78.    (Zuerst  gedruekt:  'Bär*  [1887] 
U,  S.  141/4.)  —  98)  X  H.  Pröhle,  Friedrich  Wilhelm  August  Schmidt,  genannt  Schmidt 


11,206  §  88.    Brandenburg.    Tsehireh. 

hat  Fischer  das  Material  geliefert,  ans  mancherlei  neues  über  den  Dichter 
und  seine  Beziehungen  zu  Zeitgenossen  mitzuteilen.102"105)  Verdienstvoll  ist 
auch  eine  kleine  Studie  desselben  Vf.  Ober  den  'kritischen  Musikus  an  der 
Spree',  welcher  1749 — 50  ein  Jahr  lang  erschien  und  dessen  Herausgeber  ein 
Freund  des  jungen  Lessing  war.106**106)  Blumners107)  aus  den  ersten 
Quellen  geschöpfte  Festschrift  stellt  uns  die  Entwickelung  des  ältesten  deutschen 
Chorgesangvereins  umfassend  und  fesselnd  dar.108"110)  Fi  seh  er111)  bespricht 
die  Aufführungen  der  verschiedenen,  die  Geschichte  der  Maria  Stuart  be- 
handelnden Dramen  auf  dem  Berliner  Hoftheater  seit  1787.  Derselbe112) 
teilt  den  Briefwechsel  Tiecks  mit  Inland  mit  über  die  gehässigen  Angriffe, 
welche  das  1800  auf  dem  königlichen  Nationaltheater  aufgeführte  Lustspiel 
'das  Kamäleon'  von  H.  Beck  gegen  die  Romantiker  brachte.  Auch  die 
dramaturgische  Thätigkeit  des  greisen  Dichters  an  der  Hofbühne  und  seine 
Versuche  anf  die  Anstellung  von  Schauspielern  und  die  Aufnahme  von 
Theaterstücken  im  Gegensatz  zum  Generalintendanten  v.  Küstner  Einfluls  zu 
gewinnen,  werden  behandelt. 118,114) 

Von  kulturhistorischen  Beiträgen116'116)  heben  wir  nur  einiges 
heraus.  Sello117)  teilt  aus  einer  Hs.  des  Eönigl.  Geh.  Staatsarchivs  Be- 
richte über  Geistererscheinungen  in  Friedeberg  1415  und  wenig  später  in 
Soldin,  sowie  einen  Spuk  in  Friedeberg  von  1593  mit.  Derselbe  Vf.118) 
bringt  aus  gleichem  Fundort  ungedruckte  Stücke  aus  dem  14.^7.  Jh.,  die 
wichtige  Nachrichten  über  die  Moden  der  Zeit  enthalten.  In  der  Einleitung 
macht  er  die  wichtigsten  Quellen  zur  märkischen  Trachtengeschichte  namhaft. 
Van  Niessen119)  behandelt  Versicherungsgesellschaften  (Sterbe-  und  Aus- 


y.  Wem  «liehen,  märkischer  Naturschilderer :  ADB.  SS,  S.  24/6.  —  99)  X  L.  Fraenkel, 
Karl  Ludwig  Seidel,  Berliner  Belletrist.  (1788—1844):  ib.  88,  S.  621/8.  —  IM)  H. 
Proehle,  Z.  Ehrenrettung  £.  Tb..  W.  Hoffmannt;  Grenzboten  50, 1,  S.  18 1/8.  —  101)  & 
Manz,  Ans  Mich.  Beere  angedruckte  Korrespondenz:  AZgB.  (1890).  No.  810.  —  IM) 
L.  H.  Fischer,  Ludwig  Tieck  u.  Adam  Oehlensehläger:  s.  o.  N.  92,  8.  162/8.  (Zuerst  ge- 
druckt: YossZgS.  [1886],  No.  27.)  —  108)  id.,  Traume  u.  Visionen  in  Ludwig  Heckt 
Leben  u.  Schriften:  s.  o.K.  92,  S.  168—80.  (Zuerst  gedruckt:  VossZgS.  [1886],  No.  20.)  — 
104)  id.,  Ludwig  Tieck  u.  Justinus  Kerner :  s.  o.  N.  92,  S.  180-91.  (Zuerst  gedruckt :  AZgB. 
[1886],  No.  260.)  —  104»)  F.  A.  ▼.  Winterfeld,  Grillparzer  in  Berlin.  E.  Blatt  z. 
s.  100.  Geburtstage:  Bär  17,  S.  187—90.  —  105)  &  Kreowski,  D.  kurfÜrstKch- 
brandenburgische  Hofkepelle  im  16.  Jh.:  ib.  S.  469—60.  —  105*)  L.  H.  Fischer, 
Friedrich  Wilhelm  Marpurg,  d.  Herausgeber  d.  Ältesten  musikalischen  Wochenschrift  Berlins: 
s.  o.  N.  92,  S.  82—91.  (Zuerst  gedruckt:  'Bar'  14  [1888],  S.  285/7.)  —  106)  X  K.  Krebs, 
Berliner  Musikleben  vor  100  Jahren:  VossZgB.  No.  88—41.  —  107)  M.  Blumner. 
Gesch.  d.  Sing- Akademie  zu  Berlin.  £.  Festgabe  z.  Säkularfeier  am  24.  Hai  1891.  Berlin, 
Hörn  &  Baasch.  gr.-8°.  256  S.  —  108)  X  Rob.  Eitner,  Friedrich  Ludwig  Seidel,  Musik- 
direktor am  Königl.  Theater  zu  Berlin  (1765—1881):  ADB.  83,  S.  617/8.  —  100)  X 
Brummer,  Johann  Julius  Schneider,  Komponist  u.  Musikpädagoge.  1805 — 85:  ib.  32, 
S.  182/3.  (Einflußreich  im  Berliner  Musikleben.)  —  HO)  X  J.  Gen  sei,  Aus  W.  TanberU 
Jugendzeit:  Grenzboten  50,  I,  S.  282/6.  —  Hl)  L.  H.  Fischer,  Maria  Stuart  auf  d. 
Berliner  Hofbühne:  s.  o.  N.  92,  S.  191—206.    (Zuerst  gedruckt:  VossZgS.  [1887],  No.  19. 

—  HS)  id.,  £.  litterarischer  Zwist  auf  d.  Berliner  Hofbuhne:  s.  o.  N.  92,  S.  96—107. 
(Zuerst  gedruckt:  NationalZgS.  [1886],  No.  693.)  —  HS)  id.,  Ludwig  Tieck  am  Hofe 
Friedrich  Wilhelms  IY.  Mitteilungen  aus  d.  Akten  d.  Königl.  Geh.  Staats- Archivs  zu  Berlin : 
s.  o.  N.  92,  S.  107—41.  (Zuerst  gedruckt:  VossZgS.  [1885],  No.  26/8.)  —  114)  id.. 
Ludwig  Tieck  u.  d.  Berliner  Hofbühne.  Mitteilungen  aus  d.  Akten  d.  Königl.  Geh.  Staats- 
archivs in  Berlin:  s.  o.  No.  92,  S.  141-62.  (Zuerst  gedruckt:  NationalZgS.  [1885],  No.  470 
u.  482.)  —  115). X  O.  Kurth,  Anklageschrift  aus  e.  Hexenprozesse.  (Freienwalde  1644*: 
Bär  17,  S.  7/9,  16  f.  —  116)  X  J.  W.  Braun,  D.  Perrücke  in  Berlin:  ib.   16,  S.  890  f. 

—  117)  G.  Sello,  Neumärkische  Mirakel:  FBPG.  4,  S.  613—22.  —  118)  id.,  Z.  Trachten- 


§  88.    Brandenburg.    Tsehirsh.  11,207 

sUttungskassen)  des  18.  Jh.  in  Woldenberg  and  Friedeberg,  die  infolge  der 
geschäftlichen  Unkenntnis  der  Gründer  and  Ungeschicktheit  der  Anlage  in 
kurzer  Zeit  völlig  verkrachten. 

LokalgesehicfUe.  Berlin.  Schwebel1*0)  führt  den  Leser 
durch  die  historischen  Stätten  der  Reichshanptstadt.  Das  in  der  bekannten 
Manier  geschriebene  Bach  ist  außerordentlich  reich  mit  über  900  Abbildungen 
anagestattet, 1%1)  S  c  h  m  o  1 1  e  r *  **)  teilt  ans  den  Akten  des  sächsischen  Feld- 
marschalls Grafen  v.  Flemming  eine  sehr  anschauliche,  aber  boshafte  Schilderung 
des  Berliner  Lebens  mit  Sie  stammt,  wenn  nicht  aus  der  Feder  Flemmings 
selbst,  so  aus  seiner  Umgebung.  Masson*'*)  giebt  die  Aufzeichnungen  des 
französißcben  Legationssekretärs  de  Gaussen  aus  den  Jahren  1772 — 83  wieder, 
in  denen  dieser  die  Verhältnisse  des  Hofes  und  der  fremden  Minister,  das 
gesellschaftliche  Leben  der  höhern  Kreise,  Paraden,  Manöver  und  andere 
hauptstädtische  Vergnügungen  schildert.184"184) 

Mittelmark  und  Priegnitz.1**'1**)  L  i  e  s  e  g  a  ng1 89)  betritt  in  seinen 
eindringenden,  systematischen  Untersuchungen  über  märkische  Städteverfassung 
nach  den  grundlegenden  Studien  über  Stendal  und  Salzwedel  nunmehr  das 
eigentliche  Gebiet  unseres  Referates.  Er  verfolgt  die  sehr  eigentümliche  Ver- 
ftasungsentwickelung  Perlebergs,  dessen  Gründung  er  noch  in  das  12.  Jh.  setzt, 
bis  tief  in  die  Hohenzollernzeit.  Namentlich  die  Urkk.  von  1339,  der  gro&e 
Bürgervertrag  von  1347,  die  Einungen  von   1374  und   1447  geben  seinem 


geseh.  d.  Mark  Brandenburg:  ib.  S.  607—18/ —  119)  P.  van  Nielsen,  Collegia  philadelphica 
in  d.  Xeumark:  MVGNeomark  1,  S.  4/6. 

ISO)  O.  Sehwebel,  Aus  Alt-Berlin.    Stille  Ecken  u.  Winkel  d.  Reichshauptstadt  in 
kultarhist.  Schilderungen.    Berlin,  H.  Lttstenöder.    4*.    VIII,  4S7  S.    M.  15.    —    121)  X 
Berlin  u.  »ein  Hof  im  Jabro  1696.    Reiseerinnerungen  d.  Fra  Alessandro  Biehi  aus  Siena: 
Grenxboten  50,  8.  20—60,  71—81.    (Ct.  JBG.  12,  II,  816l,a.)  —  123)  G.  Schmoller, 
E.  Schilderung  Berlins  ans  d.  Jahre  1728:  FBPG.  4,  S.  218/6.  —   123)  Frdd.  Masson, 
Berlin  ü  y  a  cent  ans:  RHD.  6,  I,  8.  28— 66.  —  124)  X  M.  Ferenezy,  Maureratreike 
im  18.  Jh.  n.  8  Verfttgg.  Friedrich    Wilhelme  L:    Bar  16  (1890),   8.  429  f.    —   125)  X 
EL  Fneter,  Berlin  et  aa  colonie  francaise:  KB.  68,  8.  887-98.  —  125*)  X  F.  Meyer, 
Berliner  «lästiges  Gesindel'  in  Tompelhof  1800:  Bar  17,  S.  408/9.   —    126)  ▼•  Grüner, 
D.  Fewerloeehwesen  in  Berlin  1809—11:  MVGBerlin  (1891),  8.  111/4,  140/2,  148/9,  168/6. 
—  127)  F.  Fr i edel,  Z.  Gesch.  d.  Nieolaisehen  Buchhandlung  u.  d.  Hauaes  Brttderstrafse  18 
m  Berfin.    Mit  6  Abbildungen.    Berlin,  Nicolaieche  Bachhandlung.    66  8.  (Behandalt  nament- 
lich d.  Verhältnis  Th.  Körners  z,  Buchhandlung.)   —    128)   X   Sehleiden,    £.  Berliner 
StraTaenseene  ans  d.  Jahre  1848.    (21.  August):  DRs.  68,  S.  467/9.    (Bruchstück  aas  Bd.  III 
iL  'Ertenerangen  e.  8ehleswig-Holsteinersf.)  —  129)  Xy.  Meyerinck,  D.  Thätigkeit  d. 
Trappen  wahrend  d.  Berliner  Märztage  d.  Jahres  1848.  Mit  e.  Karte  u.  2  Skizzen:  MilitWBl. 
Beih.  (1891),  H.  4/6.    (Auf  Grund  eigner  Aufzeichnungen,  Korrespondenzen    mitbeteiligter 
Persönlichkeiten,  sowie  d.  Regiments-  u.  Bataillonsgeseh.  <L  Truppenteile.)  —  ISO)  X  Z. 
Gesch.  d.  Bullenwinkels:  MVGBerlin  8,  S.  49.  —  131)  X  H.  Stein itz,  Max  ▼.  Forcken- 
beck, Oberbürgermeister  ▼.  Berlin.    E.  Lebensbild.   Jubilaumsgabe  z.  70.  Geburtstage.    Berlin, 
B.  Mkkjeeb.    82  8.  —  13g)  X  id..  Rudolf  Virehow.    Berlin,  Rosenbaum  ee  Hart.    81  8. 
~  133)  X  L.  Morgenstern,  Festschrift  z,  26  j.  Jubiläum  d.  Yereins  d.  Berliner  Volks- 
küchen r.  1866-91.   Berfin.    4°.    102  8.  —  134)  X  O.  Suchsdorf,  Gesch.  d.  Gesund- 
Brennens.    Naeh  vorhandenen  Quellen  u.  mündlichen  Mitteilungen  bis  auf  d.  KZ.  bearbeitet 
St*,-Abdr.  aus  d.  Zeitung:  (D.  Quelle*.    Organ   für  d.  Stadtteile  Gesundbrunnen,  Wedding 
a.  Umgegend.    Berlin,  Herrn.  Kraatz.    -  185)  X  H.  v.  Herwarth,  Reise  nach  Potsdam 
1763:  Bar  17,  S.  224/6.    (Aus  d.  Tagebuehe  d.  Berliner  Naturforschers  P.  S.  Pallas,  schildert 
4,  Sehenswürdigkeiten  d.  königlichen  Schlösser.)   —   136)  X  Wgr.,    V.   d.  vermauerten 
Thoren  d.  Mark.    D.  HareUende  bei  Plane:  NorddAZgB.  No.  82  (1891).  —  137)  Barde r, 
Chronik  d.  Doxfee  Djrotz  bei   Neuen:    MVGBerlin   (1891),   S.  29—81.     (Keine   Chronik, 
sendeni  e.  Auszug  aus  d.  Spandauer  Amtsbueh  Ober  d.  Abgaben  u.  Dienste  d.  Dorfes.)  — 
1*8)  X  T.  Pinkert,  Rheinsberg  in  Wort  u.  Bild.    Rheinsberg.  —  139)  &  Liesegang, 


11,206  §  88.    Brandenburg.    Tschirch. 

Scharfsinn  Gelegenheit,  Ober  Stadtverwaltung  und  Innungswesen  dieses  bis  zun 
15.  Jh.  fast  ganz  selbständig  entwickelten  Gemeinwesens  Licht  zu  verbreiten. 
Sello140)  veröffentlicht  aus  einem  Bernauer  Kopiar  des  Königl.  Geh.  Staats- 
archivs ein  Verzeichnis  der  von  Bernauer  Bürgern  den  Juden  geschuldeten 
Summen,  das  der  Rat  dem  Karfürsten  Friedrich  II.  auf  sein  Verlangen  sandte. 
Bittkau141)  benutzt  zu  seiner  Buppiner  Reformationsgeschichte  die  Visi- 
tationsrezesse  von  1541  und  1558  und  die  Rechnung  des  gemeinen  Kastens 
aus  jener  Zeit.142"160*) 

Neumark.  Van  Niessen151)  vertritt  gegenüber  Ernst  und  Wendt 
die  Ansicht,  dafs  für  die  Neumark  eine  völlige  Ausrottung  der  Wenden  nicht 
zu  erweisen  sei,  ihr  Fortbestehen  vielmehr,  wenn  auch  in  beschrankterer  Zahl 
und  mit  zum  Teil  geminderten  Rechten  und  ihre  allmähliche  Vermischung 
mit  den  eingewanderten  Kolonisten  Wahrscheinlichkeit  habe.1 62"1R4)  Pick1") 
behandelt  das  Lehnsverhältnis,  in  welchem  die  Stadt  Landsberg  wegen  eines 
ihrer  späteren  Kämmereidörfer  Kernein  von  ca.  1385 — 1675  zu  dem  zur  Posener 
Diözese  gehörigen  Kloster  Paradies  stand,  die  darauf  gegründeten  Ansprüche 
der  Krone  Polen  und  den  langen  Streit  um  die  Lehnsabgabe  im  17.  Jh., 
der  durch  Ablösung  der  Lieferung  beendigt  wurde. 1M167)  Van  Niessen168) 
nimmt  an,  dafs  Woldenberg,  früher  Dubegneve  genannt,  bald  nach  der  Er- 
oberung des  Landes  an  der  Drage,  also  wenig  später  als  1297  von  Waldem&r, 
unter  Beteiligung  der  Herren  v.  Wedel  gegründet  sei.  Den  1333  zuerst  auf- 
tretenden Namen  Woldenborg  hat  die  Stadt  vielleicht  von  der  Familie  v.  Osten 
genannt  Woldenborg  erhalten,  welche  damals  die  Vogtei  Friedeberg  innehatten, 
zu  deren  Sprengel  das  Städtchen  gehörte. 

Nieder  lausitz.  Zeitschel lö9)  hat  das  Anfangsjahr  der  in  der  Nieder- 
lausitz vorhandenen  Kirchenbücher  feststellen  lassen  und  die  Ergebnisse  ver- 
öffentlicht.   Die  ältesten  Bücher  beginnen  1580.160'1*1) 


Z.  Verfassungsgesch.  v.  Perleberg:  FBPG.  4,  S.  899—464.  —  140)  <*.  Sello,  Verzeichnis 
d.  ▼.  Bernauer  Bürgern  bei  d.  dortiges  Jaden  kontrahierten  Schulden  (1461):  ib.  8.  250,1. 
—  141)  G.  Bittkau,  D.  Einführung  d.  Reformation  in  Neu-Ruppin.  Neu-Ruppin,  R. 
Petrenz.  64  S.  —  142)  X  F.  Böhm,  D.  sogenannten  Kaaernenstuben  an  Neu-Ruppin, 
nach  d.  Akten  dargestellt:  MHVRuppin  Heft  2  (1891),  S.  1—22.  —  14$)  X  Garnison- 
Verhältnisse  Münchebergs  Ende  d.  18.  Jh.:  SBVHeimatskMüncheberg  (1889—91).  —  144) 
X  Rogatz,  Einrichtung  d.  Lutherischen  Gottesdienstes  in  d.  Müncheberger  Kirehe  (1687  ff.): 
ib.  —  145)  X  Auszüge  aus  d.  Gerichtsprotokollen  d.  Französ.  Gemeinde  in  Müncheberg: 
ib.  —  ]46)  X  Z.  Gesch.  d.  Französischen  Kolonie  in  Müncheberg:  FranzKoL  4,  8.  68—70. 
108—10;  5,  S.  49.  —  147)|X  Rogatz,  Gesch.  d.  Rittergutes  Schlagen thin:  SBVHeimatsk. 
Müncheberg  (1 889  —91).  —  148)  X  id.,  Übersiedlung  armer  Weberfamilien  Berlins  u.  Pots- 
dams nach  Müncheberg:  ib.  —  149)  X  id.,  Truppenmusterong  bei  Müncheberg  1684:  ib.  — 
IM)  X  id. ,  Abgabeneinziehung  d.  Jahres  1666:  ib.  —  150«)  X  Müller,  D.  älteste  Anger- 
münder Bürgerbuch  (▼.  1668—1766):  Bär  18,  S.  69-70.  —  151)  P.  van  Niessen,  Z. 
Frage  d.  Ausrottung  d.  Wenden  bei  d.  ersten  Besiedelung  d.  Neumark:  MVGNeumark  1, 
S.  9—14.  —  152)  X  C.  Richter,  Vermischte  Nachrichten  aus  Oderberg  in  d.  Mark  u. 
Zehden  an  d.  Oder  nebst  e.  Anhange,  enthaltend  e.  kulturhist.  Skizze  d.  Oderbruchs.  Oder- 
berg,  Selbstverlag  d.  Vf.  67  S.  —  153)  X  R.  Eckert,  E.  ha.  Landsberger  Stadtchronik 
d.  16.  u.  17.  Jh.:  MVGNeumark  1,  S.  14  f.  (Beginnt  1661  u,  reicht  mit  groben  Unter- 
brechungen bis  1688;  d.  erste  Teil  ist  r.  Stadtschreiber  Fichtner  abgefafst.)  —  154)  Bei* 
träge  z.  Verwaltung»-  u.  Reehtagesch.  v.  Landsberg:  ib.  S.  28 — 82.  (Übersicht  d.  Ver- 
fassungsentwickelung v.  d.  Gründung  bis  ca.  1600.)  —  155)  A.  Pick,  D.  Kloster  Paradies 
u.  d.  Landsberger  Pfeffer-Abgabe:  ZHGPosen  6,  II,  S.  126—88.  —  156)  X  ib.,  Nach- 
trägliches zu  d.  Abhandlung:  D.  Kloster  Paradies  u.  d.  Landsberger  Pfefferabgabe:  ib. 
S.  224/6.  (P.  ergänzt  seine  Angaben  nach  Eckerts  Gesoh.  v.  Landsberg  a.  d.  Warte.)  — 
157)  X  R.  Eckert,  Aus  Landsbergs  Vorzeit.  IV.  D.  Streit  um  d.  Pfeffer:  NeumärkZg. 
(1889),  No.  49—61.  —  158)  p-  r*n  Niessen,   Über  Zeit  u.  Umstände  d.  Gründung  d. 


§  34.    Sachsen  und  Thüringen.    Laue.  11,209 

Gteschlechtergeschichte.  Aus  den  Beiträgen  zur  Geschlechter- 
geschichte seien  zunächst  die  umfangreichen  Urkundenbticher  der  Familien 
v.  Wedel  (Fortsetzung) 16a"164)  und  Klitzing  genannt  v.  Gab  lenz166) 
hält  gegen  Gautsch  (Herold  1879)  einen  gemeinsamen  Ursprung  der  Alten- 
barger  und  der  Kiederlansitzer  Linie  seiner  Familie  für  möglich  und 
wahrscheinlich. *  66"  *  70) 


§34. 

Sachsen  und  Thüringen. 

M.  Laue. 

(Verwandtes  in  anderen,  g§  ».  'Handbuch'  8.  43.) 

I*ubl4Jca,tionen.  Urkunden.  Der  14.  Band  des  Codex  diplo- 
maticus  Saxoniae  regiae  bringt  den  letzten  Teil  (vgl.  JBG.  6,  II,  145 8; 
9,  II,  1098)  des  von  Ermisch1)  veröffentlichten  Urkk.schatzes  der  säch- 
sischen Bergstadt  Freiberg.  Derselbe  enthält  eine  kritische  Bearbeitung  des 
im  13.  Jh.  begonnenen  Freiberger  Stadtrechts;  eine  Wiedergabe  des  'Ver- 
zählbuchs', d.  h.  einer  Aufzählung  der  Verbrecher,  ihrer  Thaten  und  Strafen ; 
die  Freiberger  Stadt-  und  Gerichtsbücher  für  die  Jahre  1378 — 1485;  die 
Bürgeraufnahmelisten  von  1378—1485;  die  Ratslinie  1223—1485;  die  Be- 
setzung der  Amter  in  der  Zeit  1379 — 1486;  die  Polizeiordnung  von  1487. 
Angefügt  ist  ein  sehr  sorgfältiges  'Orts-  und  Personen-'  sowie  gründliches 
(Wort-  und  Sachregister',  welches  den  Wert  des  Buches  für  die  Benutzung 
noch  bedeutend  hebt.     Der  hier  in  Betracht  kommende  25.  Band  der  Ge- 


surft Woldenberg:  MVGNeumark  1,  S.  20/2.  —  159)  Zeitscbel,  D.  Kirchenbücher- 
testend  d.  Niederlausits:  MNLGAU.  2,  I,  S.  60/6.  —  160)  H.  Jen t ich,  Ungedruckte 
Urkk.  z.  Geech.  Gubens:  ib.  66—68.  —  161)  X  P.  Ilgen,  Katalog  d.  sogen.  Kirchen- 
bibKothek  z.  Sorsvu  IIL    Progr.  Gymn.  Sorau.    4°.    16  S. 

163)  Urkk.buch  z.  Gesch.  d.  Geschlechts  v.  Wedel.  III,  2  u.  IV.  161  S.  M.  18, 
*3  S.  M.  10.  —  16S)  G.  Schmidt,  D.  Familie  v.  Klitzing  1.  Tl.  Urkk.buch.  Charlotten- 
hof, SalbatTorlag  d.  Familie.  VI,  494  S.  —  164)  E.  Fischer,  D.  Familie  ▼.  Schapeloir: 
FBFG.  4,  S.  261—71.  —  165)  H.  v.  Gablenz,  Z.  Gesch.  d.  ▼.  Gablenz:  VHSG.  19, 
S.  524—36.  —  166)  0.  Schwebel,  Vier  Herren  v.  Wrangel:  NorddAZg.  (1891),  No.  28 f. 

—  167)  B.  Poten,  Hans  Adam  v.  Schöning,  brandenburgischer  u.  kursttchsischer  General- 
feMaarsduül  1641—96:  ADB.  82,  S.  809-11.  —  168)  Märcker,  D.  v.  d.  Marwitz  im 
hraadenlrargiach-preulsisehen  Heere.  Im  Auftrage  d.  Infanterieregiments  ▼.  d.  Marwitz  (8. 
pemmerschea)  No.  61  zusammengestellt.  Berlin,  Mittler  &  Sohn.  M.  2,26.  —  169)  B. 
Poten,  Achaz  v.  d.  Sehulenburg,  preufsischer  Generallieutenant.  1669 — 1781:  ADB.  82, 
S.  659—60.    (Ib.  8.  660,  667,  andre  Schulenburgs  aus  d.  Hark  in  preufsischen  Diensten.) 

—  176)  B.  Btfringuier,  Z.Familie  Formont:  FranzKoL  5,  S.  26. 

1)  Hubert  Er  misch,  Urkk.buch  d.  Stadt  Freiberg  in  Sachsen.    8.  Bd.    (=  Codex 
dipL  Saxoniae  regiae.    14.  Bd.)    gr.-8°.    LXIV,  688  S.*  M.  40.   ([Schäfer:  DLZ.  (19.  März 
1892);    G(erlach):  MFreibergerAY.  27,  S.   108  f.;    Schum:  NASächaG.   18,  S.   150/3.]| 
JAkrwseriehte  der  GeMhiehtswisaensehaft.    1891.    IL  14 


11,210  §  34»    Sachsen  und  Thüringen.    Line. 

« 

schichtsquellen  der  Provinz  Sachsen,  das  von  Jacobs8)  bearbeitete  Urkk.- 
buch  der  Stadt  Wernigerode,  bildet  gewissermafsen  den  AbschloTs  einer 
Reihe  von  Publikationen,  welche  den  Urkk.schatz  der  Grafschaft  Wernigerode 
zusammenstellen,  sämtlich  denselben  fleifsigen  Vf.  haben  und  in  den  Ge- 
schichtsquellen der  Provinz  Sachsen  erschienen  sind.  Dadurch,  dafs  dort 
1874  die  Urkk.  des  Klosters  Drübeck,  1875  und  1877  in  2  Bänden  die  des 
Klosters  Ilsenburg  und  1882  der  Deutschordens-Kommende  Langein  und  der 
Klöster  Himmelpforten  und  Waterler  gedruckt  sind,  konnte  Jacobs  nun  sein 
verdienstvolles  Werk  durch  einen  letzten  Band,  welcher  die  Urkk.  der  Stadt 
umfafste,  für  abgeschlossen  halten.  Leider  konnte  ihm  von  der  historischen 
Kommission  der  Provinz  Sachsen  nur  ein  beschränkter  Raum  bewilligt  werden, 
während  die  ganze  Fülle  des  vorhandenen  Materials  einen  Doppelband  bean- 
sprucht hätte.  So  reicht  die  vorliegende  Edition  (von  1121  ab)  nur  bis 
1460,  immerhin  624  Urkk.  umfassend,  von  denen  fast  keine  bereits  veröffent- 
licht ist.  Im  Anschlufs  daran  werden  ein  dem  alten  Stadtbuch  entnommenes 
'Wernigerödisches  Bürgerverzeichnis,  nach  der  Wohnung  geordnet  mit  An- 
gabe des  Schosses'  (um  1456)  und  Auszüge  aus  alten  Stadtrechnungen  von 
1406 — 60  mitgeteilt.  Daran  schliefst  sich  eine  Abhandlung  über  die  auf 
10  Tafeln  abgebildeten  Siegel,  endlich  zwei  ungemein  sorgfältige  und  aus- 
führliche Register,  das  erste  (auf  100  Seiten !)  für  Orts-  und  Personennamen, 
das  zweite  als  'Sachregister  und  Glossen.'  Die  nach  dem  Original  gemachten 
Korrekturen  von  Kindscher  8)  beziehen  sich  auf  den  ungenauen  Abdruck 
einer  Urk.  vom  5.  Febr.  1380  im  Codex  dipl.  Anh.  Die  17  Regesten  von 
Urkk.  Karls  IV.,  welche  als  Nachtrag  zu  Hubers  Regesten  von  Knothe4' 
zusammengestellt  sind,  müssen  an  dieser  Stelle  erwähnt  werden,  weil  sie  sich 
ausschliefslich  auf  die  Geschichte  der  Oberlausitz  beziehen.  Die  Urkk.  endlich 
über  das  St.  Georgenstift  auf  dem  Schlosse  zu  Altenburg  waren  im  Jahre  1841 
vom  Verein  für  Geschichte  Osterlands  nach  dem  Kopialbuche  der  Landes- 
regierung fehlerhaft  abgedruckt  worden,  sind  jetzt  aber  5)  nach  den  Original- 
urkk.  revidiert ;  auch  ist  dieser  Neuausgabe  eine  Einleitung  vorausgeschickt 
und  der  lateinische  Bestätigungsbrief  des  Kaisers  Sigismund  vom  22.  Juli  1420 
(früher  nach  Kopie  in  MVGOsterland  4,  S.  355)  beigegeben  worden. 

Quellen.  Das  bisher  noch  nicht  veröffentlichte  'Rote  Buch  von 
Weimar',  eine  wichtige,  hs.  schon  öfter  benutzte  Quelle  für  den  Grafenkrieg 
und  den  Untergang  des  Hauses  Orlamünde  (1372)  wird  von  Frank**)  heraus- 
gegeben, mit  einer  historischen  Einleitung  und  fortlaufenden  erläuternden 
Anmerkungen  versehen,  deren  reicher  für  Landes-  und  Adelsgeschichte 
wichtiger  Stoff  durch  das  Namen-  und  Sachregister  am  Schlufs  nutzbar  ge- 
macht wird.  Diese  Thüringer  Geschichtsquelle  hat  seinen  Namen  von  dem 
roten  Einbände.  Sie  zerfällt  in  zwei  Teile.  Teil  1,  angelegt  zwischen  1372 
und  1383  wahrscheinlich  von  Hans  Brandenhain,  dem  Bürgermeister  zu  Weimar, 


(Mit  2  Tfln.)  —  2)  Eduard  Jacobs,  Urkk.trach  d.  Stadt  Wernigerode  bis  z.  Jahre  1460; 
bearbeitet  etc.  (=  Geschichtsquellen  d.  Provinz  Sachsen.  XXV.)  Halle,  Hendel.  XIV,  604  S., 
10  Tfln.  —  3)  F.  Kindscher,  Z.  Codex  dipl.  Anh.  V,  1:  MVAnhaltG.  S.  184  ff.  — 
4)  H.  Knoth/e,  Nachträge  zu  Hubers  Regesten  Kaiser  Karls  IV:  MVSftchsG.  12,  S.  810  S. 
—  5)  Urkk.  Über  d.  St.  Georgenstift  auf  d.  Schlosse  zu  Altenburg:  MVGOsterland  1  (2.  Aufl.), 
S.  34—79.  —  6)  Otto  Franke,  D.  rote  Buch  v.  Weimar.  (=  ThUringisch-eftchebche 
Geschichtsbibliothek.  Begründet  u.  redigiert  r.  Paul  Mitzschke.  Bd.  2.)  Gotha,  F.  A. 
Perthes.  VI  S.,  1  Bl.,  168  S.  M.  4.  |[CB1GV.  89,  S.  89;  BLÜ.  (1891),  1,  S.  288;  Schum: 
NASächsG.  12,  S.  820;  Dobe  necker:  ZVThUrG.  NF.  7,  S.  676— 81:  E.  J(aoobs):  ZHarzT. 
28,  II,  S.  512;  DHerold  22,  S.  57.]|   (Dazu:  Berichtigungen  topographischer  Art  v.  Alberti 


i 


§  34.    Sachsen  und  Thüringen.    Laue.  11,211 

zahlt  die  Ortschaften  and  Wohnstätten  des  Amtes  Weimar  mit  ihren  Hechten 
and  Pflichten  auf,  Teil  II  ist  zwischen  1382  nnd  1406  verfafst  und  führt 
die  nach  der  Landesteilung  verliehenen  oder  erneuerten  Lehen  an.  Zwei 
andere  Quellenpublikationen  gehören  ebenfalls  dem  Gebiete  der  Thüringer 
Geschichte  an.  Die  von  Küster  7)  möglichst  genau  wiedergegebene  deutsche 
Chronik  des  Naumburger  Mönches  Lange  ist  ein  übersetzter  Auszug  aus 
desselben  Vf.  Chronicon  Numbergense  (gedruckt  bei  Mencke  SS.).  Die  Chronik 
des  Naumburger  Stadtschreibers  Dr.  iur.  Nikol.  Krottenschmidt8)  (t  1561) 
ist  im  16.  Jh.  mit  Benutzung  der  Ratsbücher  und  Rechnungen  in  deutscher 
Sprache  verfafst,  bisher  war  nur  die  letzte  Hälfte  des  Geschichtswerkes  be- 
kannt (1418 — 1547),  bis  sich  kürzlich  auch  der  Anfang  im  städtischen  Archiv 
fand,  so  werden  nun  beide  Teile  von  Koste r  veröffentlicht.9) 

Bibliographie.  Wieder  haben  D  obeneck  er10)  für  Thüringen, 
Ermisch11)  für  das  Königreich  Sachsen  die  Titel  der  im  Berichtsjahr  er- 
schienenen Forschungen  historischen  Inhalts  in  den  Zeitschriften  ihrer  Vereine 
gesammelt,  das  NASächsG.1*)  bietet  außerdem  ein  Gesamtregister  für  die 
12  ersten  Bände  in  zwei  Abteilungen:  1.  Mitarbeiter  und  Beiträge,  2.  Be- 
sprochene Schriften.  Für  die  Provinz  Sachsen  giebt  eine  ähnliche  Über- 
sicht der  Neuerscheinungen  in  Form  von  Rezensionen  der  'Litteraturbericht 
zur  Landes-  nnd  Volkskunde  der  Provinz  Sachsen',  dem  auch  verschiedene 
Nachträge  in  vorliegender  Zusammenstellung  zu  danken  sind,  derselbe  befindet 
sich  auf  S.  155 — 231  des  Archivs  für  Landeskunde  der  Provinz  Sachsen. 
Diese1*)  neue  periodische  Erscheinung  für  unser  ganzes  Berichtsgebiet  ist 
im  vorliegenden  ersten  Hefte  bis  auf  das  Titelblatt  inhaltlich  identisch  mit 
den  'Mitteilungen  des  Vereins  für  Erdkunde  zu  Halle  a/S.',  nur  dafs  zu 
letzterer  Zeitschrift  noch  25  Seiten  mit  Vereinsnachrichten  kommen.  Der 
geographische  Verein  will,  angeregt  durch  die  Centralkommission  für  deutsche 
Landeskunde  mehr  die  engere  Heimat  in  seinen  Publikationen  berücksichtigen 
und  so  ein  Archiv  mitteldeutscher  Heimatskunde  schaffen,  das  auch  in  diesem 
ersten  Heft  schon  reichen  historischen  Stoff  enthält.  —  Als  eine  neue  Zeit- 
schrift erscheinen  die  'Harzer  Monatshefte',14)  welche  die  Fortsetzung  zu 
den  im  Buchhandel  vergriffenen  'Nordhäuser  Monatsheften'  bilden.  Von 
ihnen  ist  ein  Jahrgang  (6  Hefte)  unter  der  Redaktion  von  C.  Haushalter 
(Oktober   1889  bis  März  1890)   im  Verlag  von  Haacke   in  Nordhausen   er- 


in  ZVThürG.  NF.  7,  S.  572/5.)  —  7)  P.  Lange,  Chronik  d.  Bistums  Naumburg  u.  seiner 
Bischöfe  nach  seiner  im  städtischen  Archiv  befindlichen  Hi.  Hrsg.  v.  Dr.  Koste r,  Sanitäts- 
rat. Naumburg  a./S.,  Sieling.  104  S.  M.  0,50.  |[LCB1.  (1891),  Sp.  1784.]|  —  8)  N. 
Krottenschmidt,  Naumburger  Annalen  v.  Jahre  1805 — 1547  nach  seiner  im  städtischen 
Archiv  befindliehen  Hs.  Hrsg.  v.  Sanitätsrat  Dr.  Kost  er,  Stadtrat.  Naumburg  a./S.,  Sieling. 
94  S.  —  9)  X  Herrn.  Herre,  Ilsenburger  Annalen  als  Quelle  d.  Pöhlder  Chronik:  e. 
Beitrag  x.  Kritik  MAlicher  Geschichtsquellen.  •  Leipzig,  Hinrichs.  gr.-8°.  107  S.  M.  2. 
[Heinemann:  DLZ.  (1891),  Sp.  1276  f.]|  (Ders.,  Ilsenburger  Annalen  als  Quelle  d. 
Pöhlder  Chronik.  [Aus  e.  gröfseren  Arbeit  über  d.  Quellen  d.  Pöhlder  Chronik.]  Leipzig, 
Poeachel  &  Trepte.    Inaug.-Diss.  1890.) 

10)  O.  Dobenecker,  Übersicht  über  d.  neuerdings  erschienenen  Schriften  z.  thüring. 
Geseh.  u.  A.:  ZVThürG.  NF.  7.  —  11)  (H.  Ermisch),  Übersicht  über  neuerdings  er- 
schienene Schriften  u.  Aufsätze  z.  sächsischen  Gesch.  u.  Altertumskunde:  NASächsG.  12, 
S.  186—92,  326 — 81.  —  \%)  Gesamt-Inhaltsverzeichnis  zu  Bd.  1—12:  ib.  S.  841—52.  — 
IS)  Archiv  fUr  Landes-  u.  Volkskunde  d.  Provinz  Sachsen  nebst  angrenzenden  Landes- 
teilen  . .  .,  hrsg.  v.  Alfred  Kirchhoff.  1.  Jg.  (1891).  Halle  a,/S.,  Tausch  &  Grosse.  2  Bl., 
'ISO  S.,  1  Karte.  —  14)  Harzer  Monatshefte.  Zeitschr.  f.  Kunde  d.  Vergangenheit  u.  d. 
Interessen  d.  Gegenwart  im  Harze.    Red.:  C.  Haushai  ter.    Jg.»  1890/1,  12  Hefte.    Braun- 

14* 


11,212  §  84.    Sachsen  und  Thüringen.    Laue. 

schienen,  jetzt  sind  dieselben  unter  neuem  Titel  in  den  Verlag  von  A.  Limbach 
in  Braunschweig  übergegangen.  Ref.  ist  ferner  auf  die  Zeitschrift  des  Gebirgs- 
vereins  für  die  Sächsische  Schweiz  'Bergblumen' 15)  aufmerksam  gemacht 
worden,  ohne  genaueres  darüber  ermitteln  zu  können.  Einige  historische 
Vereine,  wie  der  zu  Erfurt  und  für  die  Altmark  haben  im  Berichtsjahre 
kein  Heft  ihrer  Mitteilungen  bezw.  Jahresberichte  erscheinen  lassen.  Als 
ein  orientierendes  Hülfsmittel  sei  auf  das  Adrefsbuch 16)  für  das  Königreich 
Sachsen  aufmerksam  gemacht.  Die  schöne  Feier  des  schon  25 j.  Bestehens, 
welche  dem  VGA.  des  Herzogtums  und  Erzstiftes  Magdeburg  am  14.  März  1891 
beschieden  war  und  von  Kawerau17)  in  ihrem  würdigen  Verlaufe  beschrieben 
worden  ist,  hat  den  Anlafs  zur  Herausgabe  einer  Festschrift 18)  geboten,  in 
welcher  Hertel19)  die  Thätigkeit  des  Vereines  während  des  verflossenen 
Vierteljh.  dargelegt  hat.  —  Etwas  überraschend  klingt  der  Titel  'MGGOsterland 
zu  Altenburg.  1.  Band.  1891.'20)  Doch  erklärt  sich  das  in  folgender  Weise. 
Da  der  erste  Band  der  'MGGOsterland'  (enthaltend  die  Hefte  für  das  Jahr 
1841/4)  vergriffen  war,  hat  der  Verein  einen  Neudruck  herstellen  lassen, 
der  als  'zweite  Auflage*  vorliegt.  Doch  unterscheidet  sich  der  auch  im  Format 
und  Druck  (von  X,  94,  80  S.,  1  BL,  132  S.,  2  Taf.)  verschiedene  Band 
durch  Nachträge  und  Berichtigungen,  besonders  in  den  urkundlichen  Bei- 
gaben. —  Lippert21)  hat  in  Form  von  Rezensionen  eine  Zusammenstellung 
der  historischen  Litteratur  des  Wettiner-Jubiläums  gegeben,  einige  unbe- 
deutendere Arbeiten  sind  aus  den  dort  aufgezählten  in  diesem  Referate  noch 
nachgetragen  worden.  —  Die  Hss.  der  alten  Schneeberger  Lyceumsbibliothek, 
die  jetzt  an  die  Gymnasialbibliothek  überwiesen  sind,  waren,  da  sie  zum 
Teil  in  Sammelbänden  sich  vorfanden,  bisher  wenig  geprüft.  Heydenreich  **) 
hat  sie  nun  einer  genauen  Untersuchung  unterzogen  und  besonders  für 
sächsisch-thüringische  Geschichte  und  Kirchengeschichte  wertvoll  gefunden. 
In  der  Festschrift  des  Gymnasiums  sind  die  letzeren  besprochen  und  in 
Gruppen  geschieden.  Auf  die  unser  Gebiet  betreffenden  historischen  Schriften 
wird  im  nächsten  Jahre  noch  einmal  zurückzukommen  sein,  da  von  ihnen 
ein  Aufsatz  im  NASächsG.  13,  S.  91—107  (1892)  handelt.  Geyer88)  hat 
aufser  einer  kurzen  Geschichte  der  ursprünglich  dem  Franziskaner-  und 
Bergerkloster  zu  Altenburg  entstammenden  Gymnasialbibliothek  ein  alpha- 
betisches Verzeichnis  der  vor  1517  gedruckten  Bücherbestände  angelegt,  es 


schweig,  A.  Limbach.  gr.-4°.  M.  2.  —  15)  Bergblumen.  Illustrierte  Blätter  für  Heimats- 
11.  Altertumskunde,  unter  Mitwirkung  d.  hißt.  Sektion  d.  Gebirgsvereins  für  d.  sächsische 
Schweiz,  hrsg.  v.  Max  Eckardt.  —  16)  Adrefs-  u.  Auskunftsbach  d.  Vereine  u.  Gesell- 
schaften im  Königreich  Sachsen  .  .  .  Bearbeitet  auf  Grund  amtlicher  bez.  authentischer  Mit- 
teilungen unter  Mitwirkung  d.  Bibliothekrerwaltnng  d.  Handelskammer  zu  Leipzig.  Leipzig, 
Komm.- Verl.  v.  M.  L.  Moltke.  IV,  VI,  VI,  236  S.  —  17)  Waldemar  Kawerau,  D.  Feier  d. 
25j.  Bestehens  d.  Magdeburgischen  Gesch.- Vereins :  GBllMagdeburg  26l,  S.  201—24.  — 
18)  Festschrift  z.  25j.  Jubelfeier  d.  Vereins  für  Gesch.  u.  Altertumskunde  d.  Herzogtums  u. 
Erzstifts  Magdeburg.  Hrsg.  v.  d.  Vorstande  d.  Vereins.  Magdeburg,  Schäfer  (M.  Liebseher). 
117  S.  —  19)  G.  Hertel,  Bericht  über  d.  Thätigkeit  d.  Magdeburgischen  Geschichta- 
vereins in  d.  ersten  25  Jahren  seines  Bestehens:  Festschr.  z.  25j.  Jubelfeier  d.  VGAMagde- 
burg  S.  1  —  14.  —  20)  Mitteilungen  d.  Geschieh ts-  u.  Altertumsforschenden  Gesellschaft  d. 
Osterlandes  zu  Altenburg.  1.  Bd.  Mit  2  Steindrucktafeln.  2.  Ausgabe.  Altenburg,  0.  Bonde. 
VIII,  274  S.,  2  Tfln.  —  21)  Wold.  Lippert,  D.  Wettiner-Jubiläum  in  d.  hist.  Litteratur: 
MIÖG.  12,  S.  160—81.  —  22)  &  Heydenreich,  Mitteilungen  aus  d.  Hss.  d.  alten 
Schneeberger  Lyceumsbibliothek.  Festschrift  d.  kgl.  Gymn.  Schneeberg.   S.  4 0/8.  Schneeberg. 

C.  M.  Gärtner.    |[W. :  CBIBibl.  9»,  S.  143;  NASächsG.  13,  S.  91.]|  — •  £$)  Moritz  Geyer, 

D.  ältesten  Drucke  d.  Gymnasialbibliothek  bis  1517.    Gymn.-Progr.    Altenburg.    4°.    80  S. 


§  84.    Sachsen  und  Thüringen.    Line.  II  213 

umfafst  275  Nummern.  Zum  Schlafs  wird  eine  Übersicht  der  Druckorte  und 
Drucker  gegeben. 2Sa) 

Darstellungen»  Prähistorie.  Der  Kürze  halber  sei  hier  wieder 
hauptsächlich  auf  die  'Nachrichten  über  deutsche  Altertümsfunde'  (vgl.  JBG. 
13,  II,  22929)  verwiesen.  Die  Urnen-  und  Scherbenfunde24)  der  Altmark 
vgl.  JBG.  13,  II,  2298*)  beweisen  die  einstige  Besiedelung  durch  Wenden.25,26) 
Blasius27)  berichtet  über  unsichere  Spuren  des  vorgeschichtlichen  Menschen 
im  Harz,  Loth28)  über  ein  Knochenwerkzeug  aus  der  Rippe  eines  Haus- 
tieres.2*-*2) 

Zeitgeschichte.  Lorenz88)  leitet  seine  Darstellung  des  Unter- 
gangs Altthüringens  durch  eine  ausführliche  Zusammenstellung  der  ein- 
schlägigen historischen  Litteratur  und  eine  Prüfung  der  in  Frage  kommen- 
den Quellen  ein.  Gloels  bisher  als  sicher  angenommene  Ergebnisse  gründen 
sich  auf  ein  falsches  Vertrauen  zu  den  Quedlinburger  Annalen,  denen  nach 
des  Vf.  Ansicht  grölste  Skepsis  entgegenzubringen  ist,  so  zeigt  mit  Heran- 
ziehung aller  übrigen  Nachrichten  L.s  Darstellung  den  Verlauf  des  Thüringer- 
krieges in  nener  Beleuchtung.  Der  Exkurs  betrifft  einige  thüringische 
Floisnamen.  Hierher  gehört  ferner  Lipperts8*)  Aufsatz,  der  als  Nachtrag 
zu  seiner  früheren  Arbeit  (vgl.  JBG.  13,  II,  2298*)  über  König  Herminafrieds 
Tod  bemerkt,  dafs  die  dort  bekämpfte  Ansicht  Fischers,  Tolbiacum  sei  das 
thüringische  Saabach,  schon  einmal  von  Cvriacus  Spangenberg  geteilt  worden 
sei.  Günthers35)  Bilder  aus  der  Geschichte  der  Harzlande  (vgl.  JBG.  13, 
n,235106)  sind  um  zwei  neue  Bändchen  vermehrt  worden.  Nicht  nur  für 
die  eigentlichen  Harzer,  sondern  auch  Sachsen  und  Thüringer  wird  darin 
erzählt,  wie  in  ihre  Gegenden  einst  das  Christentum  kam,  wie  das  Heiden- 
tum vorher  dort  beschaffen  war  und  was  für  Reste  sich  von  letzterem 
erhalten  haben.  Das  4.  Bändchen  behandelt  in  populärer  Darstellung  die 
Zeit  der  Sachsenkaiser.  Erdmann36)  vertritt  die  Ansicht,  dafs  die  Gegend 
am  Unstrut,  Saale  und  Elbe  die  Heimat  der  Angeln  gewesen  sei,  welche 
nach  Britannien  hinüberzogen.     Dobenecker87)  zeigt  zunächst,  dafs  die' 


—  23*)  A.  Glitsch,  Versuch  e.  Gesch.  d.  hist.  Sammlangen  (Archiv,  Bibliothek,  Gemälde- 
Sammlung»  d.  Brüder-Unität.    Herrenhut,  Unitätsarchiv.    40  S. 

24)  F.   Prochno,  Wendische  Fnnde  aas  d.  Altmark:   VGAnthr.  (1890),  S.  312/6. 

([Hertens:  A.   f.    Landesk.   d.   Prov.   Sachsen   1,  S.    198.]|  —   25)  X  D.   Hügelgräber  v. 

Havemark  bei   Gent  hin,  Provinz  Sachsen:  Nachr.   üb.   deutsche  Altertumsfunde  2,    S.   65  f. 

(1  Situation splan.)   —  26)  X  D.   Gräberfelder  v.   Schermen,  Kreis  Jerichow  I:  ib.   S.  68. 

Mit  4  Zinkographieen.)  —  27)  Blasius,  Neue  Knochenfunde  in  d.  Höhlen  bei  Rübeland 

im  Harz:  ZEthnol.  23,111,  8.  551.  —  28)  Loth,  Fund  bei  Mittelhausen-Erfurt:  Korresp. 

Anthr.  22  (2.  Febr.  1891),  S.  12.  —  29)  G.  Jacob,  E.  Schädel-  u.  Knochenfund  v.  kleinen 

Gleichberg  bei  Römhild:  A Anthr.   20,  III.  —   SO)  P-   Zschiesche,   Burgen  u.   Wälle  d. 

Hahilaite:    Prähist.   Altertümer  11.    —    31)  Deichmüller,  Vorgeschichtliche  Funde  bei 

Kerehau-Trebeen  in  Sachsen:  Mitt.  a.  d.  kgl.  mineral-geol.  u.  präh.  Museum  zu  Dresden  10. 

gr.-4°.    12  S.    M.  12.    (Mit  5  Lichtdrucktafeln.)  —  $2)  F.  Theile,  Uralte  Christengräber 

bei  Sobrigan:    ÜB£T.    14,  S.  125/9.  —  33)    E-   Lorenz,  D.   thüringische  Katastrophe  v. 

Jahre  531.     Jenaer  Ing.-Diss.    —   34)  Woldemar  Lippert,  Zu  König  Herminafrids  Tod: 

ZYThurG.  NF,  7,  S.  447—50.  —  35)  F.  Günther,  Aus  d.  Gesch.  d.  Harzlande.  3.  Bändchen  : 

Wie  d.  Harzer  Christen  wurden.    4.   Bändchen  (vgl.   §   144S):   Aus   d.   Zeit  d.   sächsischen 

Kaiser.    Hannover,  Meyer.   1890/1.    162,  92  S.   M.  1,50  u.  1,00.  |[Dobenecker:  ZVThürG. 

XF.  7,  S.   584/5.]]  —  36)  A(x'el)  Erdmann,    Über  d.  Heimat  u.   d.   Namen  d.   Angeln. 

=  Skrifter  utgifha  af  Humanistiska  Vetenskapssamfundet  i  Upsala  I,  1.)  Upsala,  Alraqvist  & 

WikseUs  boktr.  aktieb.    1890/1.    118  S.,  1   Bl.  —  37)  O.  Dobenecker ,    Über  Ursprung 

u.  Bedeutung  d.  thüringischen  Landgrafschaft.    Vortrag,  gehalten  auf  d.  Generalversammlung 

4.  Vereins  f.  thüringische  Gesch.  n.  Altertumskunde  am  15.  Juni  1890  zu  Arnstadt:  ZVThürG. 


11,214  §  <**•    Sachsen  und  Thüringen.    Laue. 

Thüringer    anter    Merowingern,    Karolingern,    Sachsen    und    Saliern   wohl 
Stammesselbständigkeit,  aber  keinen  Stammesherzog  besafsen,   bis  sich  im 
12.  Jh.  die  thüringische  Landgrafschaft  bildete.     Es  wird  anf  die  Anfänge 
des    Ludwigschen    Hanses    eingegangen,    welches    1130    Hermanns  II.  Ton 
Winzenbnrg   Machtstellung,    der   er   durch    eine   Mordthat  verlustig   ging, 
übernahm.     Über  das  Wesen  dieses  damaligen  Landgrafenamtes  sucht  D. 
mit  Heranziehung    der   zahlreichen   Urkk.   ein  sicheres  Bild  zu  gewinnen, 
welches  er  mit  der  markgräflichen  unH  herzoglichen   Gewalt  in  Vergleich 
stellt.88)     Arras89)  teilt  aus  dem  Bautzner  Ratsarchive  die  Abschrift  einer 
verlorenen  Urk.  vom  Jahre  1430  mit,  worin  König  Sigismund  den  Kamenzern 
vor  den  Ketzern  nach  Bautzen  zu  fliehen  anrät.     Koch40)    hat    auch   in 
diesem  Jahre  einen  neuen  Beitrag  zur  Geschichte  des  sächsischen  Prinzen- 
raubes geliefert,  in  welcher  er  seit  Jahren  bemüht  ist,  Sage  und  Wirklich- 
keit zu  scheiden.     Eingeleitet  durch  eine  ausführliche  Quellenuntersuchung 
gelangt  seine  Erforschung   des  Thatbestandes   schliefslich  zu  dem  Resultat, 
dafs  die  anmutige  Erzählung    von   dem   tapfern   Köhler,    der    zuerst   den 
Räubern  wacker  widerstand,  ins  Gebiet  der  Sage  zu  verweisen  ist,  da  viel- 
mehr die  ausgesandten  Verfolger   durch  einen  'armen  Mann'  auf  die  Spar 
geleitet    die   Befreiung    des   Prinzen   ausführten.41)  —  Ein  Schriftstück  in 
den  Amtsrechnungen  berichtet  über  den  Anteil  des  Schössers  zu  Vogtsberg 
am  Plauenschen  Handel  von  1466,  d.  h.  dem  Feldzug  des  Kurfürsten  Ernst 
und  Herzogs  Albrecht  zu  Sachsen  gegen  Heinrich  von  Plauen,    v*  Raab4* 
stellt  daraus  eine  Skizze    über   die  Verpflegung   des  kurfürstlichen  Haupt- 
quartiers in  Oelsnitz  zusammen.48,44)  —  Giefel*6)  druckt  ein  im  Königl. 
württembergischen  Haus-  und  Staatsarchiv  befindliches  Schreiben  eines  Herren 
von  Bleichenrod  als  Quelle  zum  Bauernkriege  des  Jahres  1525  ab.46)    V/m 
Treff tz47)   werden    die  Verhandlungen   und  Legationen,   welche  zwischen 
dem  kursächsischen  Hofe   und  Frankreich   seit  dem  Passauer  Vertrage  be- 
standen, für  die  Zeit  des  Kurfürsten   Moritz  und  während  der  ersten   Re- 
gierungsjahre des  Kurfürsten  August  dargestellt.     Der  engeren  Verbindung 
mit  Heinrich  II.  zur  Zeit  des  Kurfürsten  Moritz  folgt  in  der  in  vorliegender 
Dissertation  behandelten  Zeit  bis  1557  nur  eine  Periode  freundschaftlichen, 
aber   kühlen   gesandtschaftlichen  Verkehrs.     Ferner  ist  der  kursächsischen 
Reichspolitik    auch   mit   Hinsicht   auf  die  äufseren  politischen  Verhältnisse 
besonders    in   den    Niederlanden   während  der  Jahre  1568 — 70  ein  Aufsatz 
Wolfs48)   gewidmet.     Die  Dissertation  von  Fo erster49)    fufst  nicht  nur 
auf  den  von  Ranke  bereits  veröffentlichten  Archivalien,  sondern  ist  für  1582 


NF.  7,  S.  299—34.  —  88)  X  6.  Sello,  Halberstädtisch-brandenburgische  Fehde  1238—45: 
ZHarzVG.  241,  S.  201—19.  —  39)  Paul  Arras,  König  Sigmund  u.  d.  Kamenzer  1430: 
NASächsG.  12,  9.  167  f.  —  40)  Ernst  Koch,  Noch  e.  Beitrag  z.  urkundlichen  Gesch.  d. 
sächsischen  Prinzenraubes:  über  d.  Befreiung  d.  Prinzen  Albrecht.  Festschrift  d.  Gymn. 
Bemhardinum  z.  Feier  d.  Henflingschen  Gedächtnistages  am  30.  Januar  1891.  Meiningen, 
Druck  d.  Keyfsnerschen  Hofbuchdr.   4°.   35  8.   {[Dobenecker:  ZVThUrG.  NF.  7,  S.  58l/4.]j 

—  41)  XX  P.  Franz,  D.  sächsische  Prinzenraub  im  Drama  d.  16.  Jh.  Ing.-Diss.  Marburg. 
4°.    36  S.  —  42)  C.  v.  R(aab),  E.  Kriegsverpflegung  im  15.  Jh.:  MAVPlauen  8,  S.  120/7. 

—  434)  Luther  s.  §  19.  —  45)  Giefel,  Beitrag  z.  Gesch.  d.  mitteldeutschen  Bauern- 
krieges 1525:  ZVThUrG.  NF.  7,  S.  450/2.  —  46)  X  S.  Ifsleib,  D.  Wittenberger  Kapi- 
tulation v.  1547:  NASächsG.  12,  S.  272—97.  —  47)  F.  Treff  tz,  Kursachsen  u.  Frank- 
reich ^1552/7).  Leipz.  Ing.-Diss.  Leipzig,  Fock.  164  S.  M.  2,50.  |[Wolf:  NASächsG.  13, 
S.  157.]|  —  48)  Gustav  Wolf,  Kursächsische  Politik  1568-70:  NASächsG.  12,  S.  27—63. 

—  49)  Herrn.  Fo  erster,  D.  Magdeburgische  Sessionsstreit.    Breslauer  Ing.-Diss.    Breslau 


§  34.    Sachsen  und  Thüringen.    Laue.  11,215 

direkt  auf  die  Urkk.  des  Geheimen  Staatsarchivs,  fttr  1597  auf  die  Bestände 
des  Magdeburger  Archivs  zurückgegangen.  Sie  umfafst  den  ganzen  Streit 
ober  Sitz  und  Stimme  im  Reichstage,  welchen  das  Erzstift  über  100  Jahre 
mit  Salzburg  und  Österreich  führte  und  erzählt  auch  den  schliefslichen  Aus- 
gang. Wittichs60)  Monographie  über  Dietrich  von  Falkenberg  wird  zu 
Ende  gebracht,  dabei  die  Frage  von  besonderem  Lokalinteresse  entschieden 
bejaht,  dafs  der  schwedische  Kommandant  eine  Hauptschuld  an  dem  Brande 
der  Stadt  trägt,  worüber  das  Nachwort  sich  noch  mit  Dittmar,  der  in  diesem 
Punkte  die  umgekehrte  Ansicht  verficht,  auseinandersetzt.  Falkenbergs 
starre  Beharrlichkeit  hatte  statt  einer  Kapitulation  den  Untergang  der  Stadt 
herbeigeführt,  dadurch  aber  den  Sieg  Gustav  Adolfs  vorbereiten  helfen. 
Opels61)  Darlegungen  über  die  Wahl  Leopold  Wilhelms,  des  14j.  zweiten 
Sohnes  des  Kaisers  zum  Bischof  von  Halberstadt  am  3.  Januar  1628,  enthält 
interessante  Aufschlüsse  über  die  politischen  und  religiösen  Wirren  in  Dom- 
kapitel und  Stadt  während  der  Jahre  1625/8.  Neubauers62)  Beitrag  zur 
Geschichte  des  Jahres  1625  bringt  in  seiner  Beilage  den  von  Johann  Georg, 
Herzog  zu  Sachsen,  dem  Domkapitel  zu  Magdeburg  ausgestellten  Revers.68) 
Hassels54*54*)  Aufsatz  betrifft  Kursachsens  Anteil  an  der  Reichspolitik 
gegenüber  den  Präliminarien  zum  Baseler  Frieden.  Aus  dem  reichen  heran- 
gezogenen Urkk.material  sind  im  Anhang  zwei  Briefe  zwischen  Ernst  IL 
von  Sachsen-Gotha  und  Kurfürst  Friedrich  August  von  Sachsen  aus  dem 
HStA.  wiedergegeben.66"69)  Eine  Erinnerung  an  die  schwere  Zeit,  welche 
die  sächsische  Armee  während  des  Krieges  1866  zu  durchleben  hatte,  bietet 
die  kleine  Sammlung  von  Erlebnissen  in  jenen  Tagen,  welche  Fricke60) 
zusammengestellt  hat.  Die  aus  unmittelbarster  Nähe  der  Ereignisse  ge- 
schriebenen Briefe  aus  dem  Felde  umfassen  die  Zeit  vom  16.  Juni  bis 
4.  November,  unter  den  Reden  befindet  sich  u.  a.  die  Predigt,  welche  beim 
Feldgottesdienst  bei  Hetzendorf  am  22.  Juli  gehalten  wurde  und  die  Worte, 
welche  am  31.  Oktober  bei  der  Totenfeier  am  Denkmale  zu  Guntramsdorf 
gesprochen  sind.60*) 

Fürst.     Lippert61)  knüpft  an  eine  Veröffentlichung  bei  Gelegen- 
heit des  Wettinerjubiläums  an.     Donadini   (vgl.  JBG.  12,  IT,  315 l14)  hat 


Znm  Gutenberg.  1890.  3  Bl.,  115  S.,  1  Bl.  —  50)  Carl  Witt  ich,  Dietrich  v.  Falken- 
t*rg:  GBllMagdeburg  261,  S.  1—107.  —  51)  J.  O.  Opel,  D.  Wahl  d.  Erzherzogs  Leopold 
Wilhelm  z. Bischof  ▼. Halberstadt  durch  lutherische  n. katholische  Domherren:  NMThUrSächsGV. 
181,  S.  23 — 80.  —  52)  E.  Neubauer,  D.  Wahl  d.  Herzogs  August  z.  Koadjutor  d.  Erz- 
Stifts  Magdeburg:  ib.  S.  1—22.  —  53)  X  Duo  de  Broglie,  Maurice  de  Saxe  et  le 
Marquis  d'Argensou.  I.  IL  Paris»  Levy.  452,  898  S.  —  54)  Pftul  Hassel,  D.  Verhältnis 
Karsachaens  zu  d.  Präliminarien  d.  Baseler  Friedens  1794/5:  NASächsG.  12,  S.  193—246. 
—  54*)  (§  21l,9)v.  Lettow-Vorbeck,  Jenau  u.  Auerstedt.  —  55)  X  Kriegserlebnisse 
e.  alten  Rudoletädters  bei  d.  Streifzuge  der  v.  Colombsehen  Reiterachaar  im  Frühling  1813: 
JenaiseheZg.  Soantagsbeil.  (1890),  No.  8/9.  —  56)  X  C.  M.,  Campagne  de  1813.  Pourquoi 
KapoKon  a  4t6  vaincu  a  Leipzig.  Düben  et  Leipzig.  I.  Düben:  JSM.  (1891)  3,  S.  173 — 93, 
437—56.  (Mit  Karte.)  —  57)  X  G.  Korscheit,  D.  Tage  vor,  während  u.  nach  d. 
Schlacht  bei  Bautzen:  NLausitzMag.  679.  —  58)  X  K.  W.  Whistling,  D.  Leipziger 
SchlachtdenkmÄler  u.  E.  M.  Arndts  'Walhalla':  LeipzTagebl.  (1890),  No.  245,  2.  Beil.  — 
99)  §  21 17»)  Troska,  Sächsische  Frage  auf  d.  Wiener  Kongrefs.  Hallisohe  Ing.-Diss.  — 
6#)  Gut.  Ad.  Fricke,  Aus  d.  Feldzuge  1866.  Briefe  aus  d.  Felde  u.  Predigten  u.  Reden 
im  Felde.  Leipzig,  Richter.  VI,  248  S.  |[Knothe:  NASächsG.  18,  S.  161.]|  —  60»)  P. 
Arras,  Ana  d.  Tagebuche  e.  sächsischen  Artilleristen:  Wöchentl.  Beil.  zu  d.  Bautzener 
Nachrichten  (1891),  S.  11  f.,  15  f.,  18  f.,  26  f.,  30  f.,  34,  39,  43,  47,  68—60.  —  61) 
Woldemar  Lippert,  D. 'Sächsische  Stammbuch*  e.  Sammlung  sächsischer  Fttrstenbildnisse : 


11,216  §  34*    Sachsen  und  Thüringen.    Laue. 

damals  einen  Bildercodex  der  Dresdner  Bibliothek  'das  sächsische  Stamm- 
buch' herausgegeben.  Lippert  stützt  nun  die  schon  von  Distel  ausgesprochene 
Ansicht  durch  neue  Belege,  dafs  uns  in  dem  Porträtwerke  gar  keine  rich- 
tigen Abbildungen  sächsischer  Fürsten  vorliegen,  höchstens  dürften  einige 
aus  dem  16.  Jh.  ein  treueres  Bild  geben.  Ferner  haben  mehrere  Künstler 
an  dem  Werk  geschaffen,  das  in  der  ersten  Hälfte  des  Jahres  1546  abge- 
schlossen worden  sein  mufs,  in  seinem  ältesten  Teil  etwa  ins  Jahr  1500 
zurückzudatieren  ist.  Im  Anhang  wird  über  den  jenen  Bildern  beigegebenen 
Reimcyklus  auf  die  sächsischen  Fürsten  und  über  Hiob,  Magdeburgs  thü- 
ringische und  meifsnische  Landtafel,  welche  jene  Fürstenbilder  zur  Aus- 
schmückung benutzt,  gehandelt,  letztere  die  älteste  in  gröfserem  Mafsstab 
gehaltene  Karte  Sachsens.6**69»)  In  dem  Streite  über  den  Geburtstag  Herzog 
Georgs  des  Bärtigen  möchte  sich  Distel68)  nach  einem  etwa  gleichzeitigen 
Abdruck  zweier  Grabschriften  für  den  13.  August  1471  entscheiden. 
Abramowskis64)  Dissertation  betrifft  Herzog  Albrecht  des  Beherzten  von 
Sachsen  Stellung  in  der  Reichspolitik  als  Statthalter  Maximilians  in  den 
Niederlanden,  genauer  den  Reichskrieg  Friedrichs  III.  1488.  Aus  Schwabes6*) 
Nachlafs  wird  ein  Vortrag  abgedruckt,  der  die  friesische  Unternehmung 
(1499 — 1515),  eine  Episode  der  sächsischen  Geschichte,  zum  Gegenstande 
hat.  Herzog  Albrecht  war  1499  zur  Belohnung  für  Kriegshülfe,  die  er 
Kaiser  Maximilian  geleistet  hatte,  in  den  Besitz  von  Friesland  gelangt. 
Nach  dem  Testamente  Herzog  Albrechts  sollte  der  neue  Besitz  seinem 
jüngeren  Sohne  Heinrich  zufallen,  der  aber  gegen  Entschädigung  dies  Ge- 
biet 1505  an  Herzog  Georg  übertrug.  Das  wurde  für  Sachsen  verhängnisvoll, 
da  bis  zum  Jahre  1515,  wo  das  Gebiet  durch  Rückkauf  an  Burgund  fiel, 
die  doppelte  Politik,  die  neue  Erwerbung  zu  verkaufen  und  zu  behaupten, 
sowohl  Friesland  wie  Sachsen  schaden  mufste.  Hartfelder06)  zeigt  das 
grofse  Vertrauen,  welches  Friedrich  der  Weise  zu  Erasmus  hatte,  an  dessen 
Rat  ihm  in  der  Lutherischen  Angelegenheit  viel  lag.67"69)  Distel  70)  macht 
auf  den  für  die  Erkenntnis  authentischer  Urkk.  wichtigen  Umstand  aufmerksam, 
dafs  Kurfürst  August  vom  Jahre  1584  bis  zu  seinem  Tode  am  11.  Febr.  1586 
sich  wegen  der  Beschwerden  des  Alters  eines  Stempels  mit  faksimiliertem 
Namenszuge  bediente.  Doch  sind  solche  Urkk.  nachzuweisen,  da  sie  sämt- 
lich besonders  registriert  wurden  und  das  betreffende  Schriftstück  im  HStA. 
erhalten  ist.     Die  beiden  letzten  Unterschriften  des  Administrators  Friedrieb 


NASächsG.  12,  S.  64—85.  —  62)  X  MAlicher  Turnierzug  z.  80 Oj.  Jubelfeier  d.  erlauchten 
Hauses  Wettin.  Darstellung  d.  Teilnehmer  in  färb.  Lichtdr.  nebst  erläuternden  bist.  Nach- 
weisen y.  R.  Frhr.  ▼.  Mansberg.  1.  Teil  (1./6.  Lief.).  Dresden,  W.  Ho  ff  mann.  68  S. 
Subskr.-Preis  f.  d.  vollst.  Werk  M.  180.  (Vollständig  in  8  Lieferungen.  Hit  10  Lichtdr.  n. 
89  färb.,  2  Noten,  1  Stammtafel,  11  Blatt  Erklärung.)  —  62*)  E[mil]  D[oepler]  d.  j., 
Wettiner  Jubelfeier,  d.  Wappen  d.  Turnierzuges.  Mit  1  Lichtdrucktafel:  DHerold  22.  (Be- 
gleitender Text  zu  d.  Kunstbeilage.)  —  63)  Th.  Distel,  D.  Geburtstag  d.  Herzogs  Georg 
zu  Sachsen:  NASächsG.  12,  S.  170  f.  --  64)  Adalb.  Abramowski,  Z.  Gesch.  Albrechts 
d.  Beherzten  1488  ff.  Ing.-Diss.  Breslau.  1890.  40  S.  —  65)  L.  Schwabe,  Herzog 
Georg,  ewiger  Gubernator  v.  Friesland:  NASächsG.  12,  S.  1—26.  —  66)  Carl  Hartfelder, 
Friedrich  d.  Weise  v.  Sachsen  u.  Desiderius  Erasmus  v.  Rotterdam:  ZVglLitteraturG.  n. 
Renaisaance-Litteratur  NF.  4,  S.  203—14.  —  67)  X  Udo  Ho  eise  her,  £.  Beitrag  z.  Be- 
formationsgesch.  aus  d.  Goslarer  Archiv:  Kurfürst  Johann  Friedrich  v.  Sachsen  vor  Kaiser 
Karl  Y.  1546.  Real-Gymn.-Progr.  Goslar.  —  67a)  Th.  Distel,  E.  Kopie  d.  Krellschen 
Moritzporträts  v.  Heinrich  Göding  auf  d.  Königsteine:  Pirnaer  Anzeiger  (1891),  S.  6.  — 
68/9)  X  E.  R.  Frey  tag,  D.  Ausbildung  sächsischer  Prinzen  im  16.  Jh.  in  d.  ritterlichen 
Übungen:   Der  Kamerad  29,  S.  2.  —  7Q)  Th.  Distel,  D.  Namensstempel  d.  Kurfürsten 


§  34.    Sachsen  und  Thüringen.    Laue.  11,217 

Wilhelm  finden  sich  nach  Distel71*72)  unter  zwei  Briefen  im  sächsischen 
HStA.  an  Christian  II.  von  Sachsen  und  Johann  Georg  I.  vom  7.  Juli  1602, 
an  welchem  Tage  der  Herzog  starb. 72a)  Cber  seine  letzten  Stunden  werden 
toüD.  noch  einige  Einzelheiten  anschliessend  berichtet.  —  Blanck  meist  er 78) 
behandelt  die  seelische  Leidensgeschichte  der  Christiane  Eberhardine,  der 
Gemahlin  Augusts  des  Starken  (diejenige  seiner  Mutter  wurde  schon  früher 7*) 
erzählt),  daneben  die  konfessionellen  Kämpfe  jener  Zeit  am  sächsischen  Hofe. 
Sie  war  eine  geborene  Prinzessin  von  Brandenburg-Bayreuth  und  etwa  20  j. 
am  10.  Jan.  1693  mit  August  dem  Starken  vermählt,  schon  4  Jahre  später 
erfolgte  der  Übertritt  des  Königs,  als  der  Kurprinz  noch  kein  Jahr  alt  war. 
Zuerst  protestantisch  erzogen,  trat  auch  er  1712  zur  römischen  Kirche  über, 
was  noch  5  Jahre  geheim  gehalten  wurde.  Die  Königin  hatte  sich  auf  das 
Schlofs  zu  Pretzsch  zurückgezogen,  sie  starb  am  5.  Sept.  1727. 7**)  Die  Beilagen 
bieten  eine  grofse  Fülle  wertvoller  Urkk.  aus  dem  HStA.75,76)  —  Es  sind 
22  Fürstinnen  von  Emestinem,  deren  Lebensbild  und  fürsorgendes  Wirken 
für  das  Gothaische  Land  von  Berbig77)  gezeichnet  wird  (vgl.  JBG.  13, 
II,  231 u)  von  Elisabeth  von  Bayern,  der  Gemahlin  des  Kurfürsten  Ernst 
vermählt  1460)  bis  auf  Alexandrine  von  Baden,  die  heutige  Landesmutter, 
die  Gemahlin  Herzog  Ernsts  II.  Soweit  es  möglich  war,  sind  auch  die 
Porträts  der  Fürstinnen  beigegeben  worden.  Von  dem  regierenden  Herzog 
selbst  zeichnet  Schmitz78)  eine  kurze  Lebens-  und  Charakterskizze  unter 
besonderer  Würdigung  seiner  schriftstellerischen  Thätigkeit  und  mit  Benutzung 
seines  Memoirenwerkes,  auch  die  dichterische  und  musikalische  Thätigkeit 
der  MuXSsestnnden  Ernsts  H.  wird  am  Schlüsse  gewürdigt.79-82*)  Im  Anhange 
zu  seinem  Aufsätze  über  Hermann  von  Luxemburg  erwähnt  Groefsler88) 
eine  in  Sachsen  verheiratete  Schwester  des  Gegenkönigs,  sowie  eine  gefälschte 
Urk.  eines    angeblichen  Grafen   Ernst   von  Mansfeld  vom  5.  Mai  1109  in 


Angiut  zu  Sachsen  (1584  ff.):   NASächsG.  12,  S.  317/9.   —    71/2)  id.,  D.  beiden  letzten 
Unterschriften  u.  d.  Ende  d.  Administrators  v.  Kursachsen,  Herzogs  Friedrieh  Wilhelm  zu 
Sachsen- Weimar :  ib.  S.  173/5.  —  72»)  X  G.  Oertel,  Z.  Gedächtnisse  Johann  Georgs  III.: 
LZgB.  S.  433/6.  —  ?S)  F*  Blanck  meist  er,  Christiane  Eberhardine;  d.  letzte  evangelische 
Kurfarstin  v.  Sachsen  u.  d.  konfessionellen  Kämpfe  ihrer  Tage  (Beilagen :  Urkk.  aus  d.  kgl. 
Huptstaatsarchir   zu  Dresden):    BSächsKG.   6,    S.    1—84.    —    74)  id-»    KurfÜrstin  Anna 
Sophie  ▼.  Sachsen,  e.  lutherische  Bekennerin:   JbPhoebe  (1890),  S.  140—56.  —   74*)  Th. 
Distel,  E.  Sehreiben  d.  Mitregenten  Friedrich  August  II.  zu  Sachsen,  Zeichnungen  zu  Dante 
betr.:  ZBK.  NF.  3  (1891/2),  S.  47.  —  75)  (E.  R.  Frey  tag),  Quellenschriften  z.  Gesch. 
Sr.  M»j.  d.  Königs  Albert:  SäehsSchulZg.  (1891),  S.   192.   —    76)  Max  Wünsch  mann, 
König  Albert  t.  Sachsen.    E.  Lebensbild  für  d.  sächsische  Volk.    Leipzig,  Pfau  (Komm.-V.) ; 
(Glauchau,  Dulce.)    67  S.   M.  0,75.  —  77)  M.  Berbig,  D.  Gemahlinnen  d.  Regenten  d. 
Gothaischen  Landes  seit  d.  Herrschaft  d.  Ernestiner.    E.  Festgabe  z.  70.  Geburtstage  Ihrer 
Hoheit  d.  Frau  Herzogin  Alexandrine  v.  Sachsen -Koburg  u.  Gotha.    Gotha,  Gläser.    1890. 
VIIL  164  S.   —  78)  M.  Schmitz,   Ernst  II.,   Herzog  v.  Sachsen-Koburg-Gotha,  u.  sein 
Werk  'Aus  meinem  Leben  u.  aus  meiner  Zeit'.     2.  vielfach  veränderte  u.  vermehrte  Aufl. 
Berlin.  Heuser.     59  S.    (Mit  Porträt.)  —  79)  X  R.  Suphan,  Aus  Karl  Auguste  Frtth- 
zcit:  zwei  Briefe  an  Wieland:  VjsLG.  3,  S.  611/5.  —  80)  X  J.  Loebe,  Gräfin  Bertha  v. 
Groitzseh  oder  ▼.  Morungen:    MDeutschGLeipzig  88  (1890),    S.   29  —  37.  —    81)  X  Carl 
Rein  eck,  D.  Sage  v.  d.  Doppelehe  e.  Grafen  v.  Gleichen  in  Bezugnahme  auf  d.  Gesch.  d. 
Barg  a.  Grafschaft  Gleichen.  Vortrag:  Samml.  gemein  verst.  Vortr.  hrsg.  v.  Virchow-  Watten  - 
teeh  138.    42  S.    M.  1,20.  —  82)  X  Hellmuth  Mielke,  D.  heilige  Elisabeth,  Landgräfin 
▼.  Therragen:  ib.  NF.  6.  Serie,  H.  125.    Hamburg.    52  S.    (Aufserdem  bebandelt  im  Berichts- 
jahre e.  Habilitationsschrift  v.  C«  Wenck  in  Marburg  denselben  Gegenstand.)  —  82*)  Moritz 
Wertner,  D.  heilige  Elisabeth,  Landgräfin  v.  Thüringen:  DHerold  22,  S.  20/2.    (Ausschnitt 
a.  d.  'hist-kritischen  Genealogie  d.  Arpaden'  v.  demselben  Vf.,  d.  Stellen,  welche  d.  h.  Elisa- 
beth n. Ludwig  IV.  betreffen.)  —  $S)  H.  Groefsler,  Hermann  v.  Luxemburg,  d.  Knoblauchs- 


11,218  §  94.    Sachsen  und  Thüringen.    Latte. 

deutscher  Sprache.84)  Der  gleichnamige  Parteigänger  des  90 j.  Krieges, 
gehören  in  Luxemburg,  gehörte  —  and  auch  nur  als  Bastard  —  der  nieder- 
ländischen Linie  des  Hauses  Mansfeld  an.  Seine  oft  und  verschieden  beur- 
teilte Persönlichkeit  ist  Gegenstand  einer  Vorlesung  Stieres8*)  in  der 
bayrischen  Akademie  der  Wissenschaften  geworden.  Was  Aber  seine  politische 
Thätigkeit,  seinen  Abfall  gesagt  wird,  gehört  der  allgemeinen  Geschichte  an. 
Hier  zu  erwähnen  ist  die  interessante  Untersuchung  über  seine  äufsere  Er- 
scheinung, welche  sich  auf  Münzen  und  Medaillen  stützt,  da  diese  damals 
weniger  idealisierten  als  Gemälde.  —  Die  bekannte  Frühstücksscene  auf 
dem  Rudolstädter  Schlofs  hat  Schiller,  durch  den  sie  so  bekannt  geworden 
ist,  einer  sekundären  Quelle,  der  Söffingschen  Chronik  (gedruckt  1670)  ent- 
nommen, wo  ihr  eine  von  Schiller  nicht  eingesehene  Stelle  in  Spangenbergs 
Adelsspiegel  zu  Grunde  lag.  Die  betreffende  Erzählung  wird  von  Walther s* 
mit  Cyriacus  Spangenbergs  eigenen  Worten  abgedruckt  und  auch  gezeigt, 
wie  dieser  dazu  gekommen  ist,  es  aus  der  Fürstin  eigenem  Munde  zu  hören. 
Mit  der  Persönlichkeit  dieser  tapferen  Fürstin  beschäftigt  sich  die  zweite 
Abteilung  des  Aufsatzes  mit  Benutzung  des  Reisetagebuchs  ihres  Schwieger- 
sohns Wolrad  IL  v.  Waldeck,  über  den  auch  einleitend  gehandelt  wird. 
Das  Itinerarium  ist  vom  30.  Juni  bis  18.  Juli  1548  auf  dem  Augsburger 
Reichstag  geführt  und  liegt  seit  1861  in  der  Ausgabe  von  T  r  o  f  s  (LDL  Publ. 
d.  litt.  Yer.  Stuttgart)  gedruckt  vor.  Die  Fürstin  Katharine  war  als  Henne- 
bergische Grafentochter  am  5.  Juni  1510  geboren,  verheiratete  sich  16  Jahre 
alt  mit  Heinrich  von  Schwarzburg  und  starb  am  7.  November  1567.  Cber 
ihre  Familienverhältnisse  giebt  das  benutzte  Tagebuch  gewünschte  Auskunft. 
W.  schildert  aufserdem  ihre  Persönlichkeit,  ihren  Charakter  und  das  gesellige 
Leben  an  ihrem  Hofe,  den  Angelsport,  dem  sie  huldigte,  und  ihren  Lebens- 
abend nach  den  vorhandenen  Quellen.  Jacobs'87)  Beitrag  zur  Stolbergischen 
Hochzeit  im  Jahre  1541  ist  den  Wernigeröder  Stadtrechnungen  entnommen. 
Hosaeus88)  endlich  teilt  eine  deutsche  Übersetzung  von  Lupoid  v.  Beben- 
burgs  Libellus  de  germanorum  veterum  principum  zelo  et  fervore  in  christianam 
religionem  Deique  ministros  mit,  welche  Fürst  Magnus  v.  Anhalt  unter  dem 
Titel:  'Die  tawren  handele  etzlicher  christlicher  vorfursten  und  furstynnen' 
anfertigte  und  seiner  Gemahlin  widmete.88*) 

Genealogie.  Das  neu  erschienene  'Genealogische  Taschenbuch  des 
Uradels'89)  bringt  Stammtafeln  und  vollständige  Genealogieen  mit  Hinweisen 
auf  an  andern  Stellen  publiziertes  Material  und  historischen  Notizen  über 
die  Stammsitze.  Von  den  im  ersten  Bande  behandelten  Familien  gehören 
eine  grofse  Anzahl  unserm  Gebiete  an.    Der  Stammsitz  der  v.  Auerswald 


konig  (Mit  e.  Abbildung  d.  Knoblauchskönigs):  MansfelderBll.  6,  S.  123—54.  —  84)  X 
Luthers  Prophezeiung  über  d.  Grafenhaas  Mansfeld:  HarzerMh.  2,  H.  4  (April).  —  85) 
Stieve,  Ernst  ▼.  Mansfeld.  München.  42  S.  (Ist  Separatebdruck  aus:  SBAkMünchen 
[1890],  S.  607—34.)  —  80)  0.  Walther,  Beitrag  z.  Leben  sgesch.  d.  Gräfin  Katharina  d. 
Heldenmütigen  zu  Schwarzburg  geb.'  Fürstin  zu  Henneberg- Schleusingen,  unter  erstmaliger 
Verwertung  d.  Reisetagebuchs  ihres  Eidams,  d.  Grafen  Wolrad  II.  zu  Waldeck  v.  Jahre 
1548.  Zunächst  e.  wichtiges  Supplement  zu  Schillers  'Herzog  v.  Alba  bei  e.  Frühstück  aof 
d.  Schlosse  zu  Rudolstadt  im  Jahre  1547':  ZVThürG.  NF.  7,  S.  407—43.  —  87)  &*• 
Jacobs,  Geschenke  d.  Rats  zu  Wernigerode  zu  d.  Beilager  auf  Schlofs  Wernigerode  im 
Juni  1541:  ZHarzV.  241,  S.  290/1.  —  88)  W.  Hosaeus,  Die  tawren  handele,  aos  d. 
Lat.  v.  Fürst  Magnus:  MVAnhaltG.  6l,  S.  1—62.  —  88*)  G.  Stier,  D.  anhält.  Fürsten- 
haus; nach  R.  Stiers  Stammtafeln.  2.  Aufl.  Zerbst,  Gast.  M.  1.  —  89)  Genealogisches 
Taschenbuch   d.  Uradels.     (Herausgeber:    v.  Dachen  hausen.),,   Bd.   1.     Brunn,   Irrgang:. 


§  84.    Sachsen  und  Thüringen.    Latte.  11,219 

ist  Aoerswalde  bei  Chemnitz  (S.  22/6),   die  v.  Bardeleben  (S.  32/5)  sind 
Magdeburgi9cher  Uradel,  die  v.  Below  haben  eine  sächsische  Linie  (Gatz- 
Saleske)  'v.  Böhlau'  (S.  48  f.),  das  Geschlecht  v.  Brandenstein  (S.  72 — 85) 
ist  Thüringischer  Uradel  nnd  jetzt  noch  zum  Teil  in  Sachsen  und  Sachsen- 
Altenburg  wohnhaft,  der  Provinz  Sachsen  gehören  die  v.  Britzke  (S.  85/7) 
an,  Thüringer  Uradel  sind  die  v.  Bültzingsloeven  (S.98 — 102),  eine  sächsische 
Familie  die  v.  Carlowitz  (S.  102 — 14);  die  Freiherrn  v.  Dachenhausen, 
deren  Geschichte  dann  gegeben  wird,  stammen  zwar  ans  Schwaben  (S.  118 — 38), 
sind  aber  in  einzelnen  Gliedern  im  Fürstentum  Schwarzburg  wohnhaft,  ebenso 
sind  Zweige  des  Freiherrngeschlechts  v.  Eberstein  (S.  192 — 207)  in  Provinz 
nnd  Königreich  Sachsen  ansässig,  Thüringischer  Uradel  dagegen  die  v.  Gen  sau 
S.  219—27)  und  v.  Graeffendorff  (S.  228),  die  v.  Harling  (S.  251/9) 
1282  urkundlich  zuerst  erwähnt,    kamen  später  nach  Sachsen,   ebenso  die 
v.  Heimburg  (S.  259 — 69),   ein   Zweig   der  v.  Issendorf  nach  Dresden 
S.  275).     Altmärkischer  Uradel  und  im  Kreise  Salzwedel  begütert  sind  die 
v.  Kalben  (S.278 — 82),  Meifsnerischer Uradel  die  v.  Kessel  und  Tscheutsch 
:'S.  282 — 98),  voigtländisch-thüringischen  Ursprungs  und  bei  Plauen  ansässig 
die  v.  Kospoth   (S.  327/6),  ferner  gehören  ihrem  Ursprünge  nach  ins  Voigt- 
land  die  v.  Landwüst  (S.  337—40),  naeh  Meißen  die  v.  Leipziger  (S.  340/4), 
die  t.  Röder  (S.  405  f.)  nach  Anhalt,  v.  Schönberg  (S.  406—22)  nach 
Königreich  und  Provinz  Sachsen,  Angehörige  des  Geschlechtes  v.  Schwane- 
rede (S.  422/7)  sind  im  Königreich  Sachsen  zu  finden,  ebenso  die  auch  in 
Roitzsch  (Prov.  Sachsen)  begüterten  v.  Seydewitz,  letztere  Meifsnerischer 
Uradel.  Zu  Anhalt  und  Königreich  Sachsen  gehören  die  v.  Trotha  (S.  445—  64), 
der  thüringische  Uradel  v.  Tümpling  ist  über  Provinz  und  Königreich  Sachsen 
and  Grofsherzogtum   Weimar  ausgebreitet  (S.  465 — 93),  die  v.  Zeschau, 
ein  Meifsnerischer  Uradel  in  Sachsen  und  Preufsen  verteilt  (S.  500/4) •°"9*) 
v.  Hausens98)  Regestenzusammenstellung  fufst  auf  dem  Urkk.material  des 
HStA.  zu  Dresden,  vorliegende  Fortsetzung   geht  von  dem  Geschlecht  'von 
Rauschendorf — Schwarzburg,  Grafen*.    Übrigens  ist  diese  Arbeit  auch  noch 
besonders  in  Buchform94)  im  Verlage  der  Zeitschrift  erschienen.    V.  Schön95) 
behandelt  unter  Abschnitt  9,  S.  475  f.  das  Vorkommen  der  Familie  v.  Ow  in 
Sachsen-Meifsen  (1276— 1388). 95a)  Das  Adelsgeschlecht  v.  Droyfsig  hat  seinen 
Namen   von   der  Besitzung  bei   Zeitz.     Voigt96)   verfolgt   sehr  ausführlich 


[DHerold  22,  S.  149.]|  —  90)  Arthur  t.  Zedtwitz,  (D.  Wappen  der  im  Königreiche 
Sachsen  blähenden  Adelsfamilien :  v.  Herder,  Graf  zu  Lippe):  Dresdener  Residenz-Kalender 
1891).  S.  163—73.  (Mit  6  Tfin.)  —  91)  X  ▼.  Muelverstedt,  E.  verschollenes  Adels- 
rachlecht  d.  Oberlausitz  in  Preufsen.  Nebst  einigen  Gedanken  über  d.  Nationalität  alter 
oberlausitziseher  Adelsgeschlechter:  NLansitzMag.  67*.  —  92)  Herrn.  Knothe,  D.  ältesten 
Siegel  d.  oberlausitzischen  Adels:  ib.  8.  1—32.  [[DHerold  22,  S.  117.]|  (Mit  7  Tfln.  [d. 
iltesten  Siegel  v.  98  oberlausitzischen  Familien  in  Abbildungen].)  —  93)  Clemens  v. 
Hansen,  Vasallen-Geschlechter  d.  Markgrafen  tu  Meifsen,  Landgrafen  zn  Thüringen  n. 
Herzoge  zu  Sachsen  bis  z.  Beginn  d.  17.  Jh.:  Vjs.  Wappen-,  Siegel-,  Familienkunde  19, 
S.  392—464.  (Vgl.  JBG.  18,  II,  23179.)  —  94)  id.,  Vasallen-Geschlechter  d.  Markgrafen 
zu  Meifsen,  Landgrafen  zu  Thüringen  u.  Herzoge  zu  Sachsen  bis  z.  Beginn  d.  17.  Jh.  .  .  . 
1.  Hilfte  1890,  232  S.;  2.  Hälfte  (S.  233— 452)  1891.    Berlin,  Hermann.    gr.-S°.    ft  M.  6. 

—  95)  Theodor  Schön,  D.  verschiedenen  Familien  ▼.  Ow,  ▼.  Au,  ▼.  Anw,  ▼.  Ouw,  v.  Aw, 
v.Oweu  (Ports,  aus  H.  2, 1890,  S.  24—32):  Vjs.  Wappen-,  Siegel-,  Familienk.  19,  S.  465  —  81. 

—  95*)  O.  R.  ▼.  Carlowitz,  Nachträge  z.  Fimiliengesch.  aus  d.  Archiv  d.  Familie  v. 
Carlowitz  bis  z.  13.  Dezember  1891.  Dresden,  Ramming.  72  S.  —  96)  Fried.  Alb.  Voigt, 
r>-  Kitesten  Herren  r.  Droyfsig.  Nach  archivalischen  Quellen  bearbeitet:  Vjs.  Wappen-, 
Megel-  u.  Familienk.  19,  S.  79 — 284.    (Ders. :  Register  zu  d.  Abhandlung  *D.  .  . .  Droyfsig' 


11,220  §  34*    Sachsen  and  Thüringen.    Laue. 

die  Geschichte  des  Dynasten-  und  Ministerialgeschlechts  dieses  Namens,  dann 
die  Lehensverhältnisse  nach  dem  Tode  Alberts  v.  Droyfsig  (um  1221).  Ferner 
wird  über  die  Herren  v.  Reischach  und  die  Grafen  v.  Orlamünde  als  Be- 
sitzer der  Herrschaft  gehandelt.  Nach  Heinrichs  VI.  von  Orlamünde  Tode 
wurde  der  erledigte  Besitz  von  den  Markgrafen  von  Meifsen  von  neuem  ver- 
liehen und  zwar  gelangten  die  Brüder  Günther  und  Heinrich  v.  Bünau  am 
3.  August  1413  in  Besitz  dieses  Lehens.  V.  d.  Gablentz97)  erklärt  sich 
für  eine  gemeinsame  Abstammung  der  Altenburger  (aus  dem  Pleifßnerland 
bei  Crimmitschau)  und  Niederlausitzer  Gablentz  und  legt  seine  Ansicht  dar, 
wann  und  wie  die  Abzweigung  geschehen  sei.  Dann  ist  Apf eiste dts98) 
Arbeit  hier  nachzutragen.  Sie  besteht  aus  Stammtafeln  mit  biographischen 
Nachrichten  (=  Neubearbeitung  des  3.  Teils  der  Heimatskunde  desselben 
Vf.,  welche  bis  1890  fortgeführt  ist).  Die  Familie  Lingke9*)  wird  schon 
1351,  dann  wieder  im  15.  Jh.  erwähnt,  die  Familie  dieses  alten  Patrizier- 
geschlechts wird  von  einem  Angehörigen  der  Familie  bis  zur  Gegenwart,  sowie 
ihre  Zersplitterung  in  verschiedene  Linien  verfolgt.  Zahn100)  stellt  alle 
erreichbaren  urkundlichen  Nachrichten  über  die  Adelsfamilie  (der  alten  Graf- 
schaft Wörlitz)  v.  Sprone  zusammen,  betrachtet  die  namentlich  bekannten 
Glieder  der  Familie,  handelt  dann  von  Stammburg  und  Besitz  und  deutet 
das  Familienwappen  (zwei  Auerochsenhörner)  aus.  Auf  4  Tafeln  endlich 
wird  Yon  dem  Pfarrer  Jacob101)  ein  sehr  ausführlicher  Stammbaum  (von 
ca.  300  Nummern)  der  Familie  v.  Tettenborn  aufgestellt.  Dieselbe  heifet 
nach  dem  Pfarrdorf  Tettenborn  (nordwestlich  von  Nordhausen).  J.  ist  beschäftigt, 
die  Geschichte  dieses  Dorfes  und  der  Familie  zu  schreiben.102) 

Land.10*)  Kirchhoff104)hateine  orientierende  Karte  entworfen,  welche 
das  geschichtliche  Gewordensein  der  Provinz  Sachsen  klar  hervortreten  läfst, 
der  begleitende  Text  giebt  kurz  die  geschichtlichen  Daten  für  ihre  haupt- 
sächlichsten Bestandteile.106)  Schroeters106)  Lesebuch  ist  eine  Anthologie 
von  Sagen,  geschichtlichen  Darstellungen  und  landschaftlichen  Schilderungen 
aus  den  Werken  verschiedenster  Vff.  in  Form  eines  Lesebuches  zusammen- 
gestellt. —  Mit  Freude  ist  es  zu  begrüfsen,  dafs  der  durch  zahlreiche  Auf- 
sätze zur  Geschichte  seiner  Heimat  bekannte  Pastor  Zahn107)  die  Ergebnisse 


in  Heft  2  dieser  Zeitschrift  [ib.  S.  285—820].)  —  97)  Hein  v.  d.  Gablentz,  Z.  Gesch. 
d.  y.  Gablenz:  ib.  S.  524 — 36.  —  98)  F.  Apfelstedt,  D.  Haus  Kevernburg-Sch warzbar? 
v.  seinem  Ursprang  bis  auf  unsere  Zeit.  Dargestellt  in  d.  Stammtafeln  seiner  Haupt-  n. 
Nebenlinien  u.  mit  biographischen  Notizen  über  d.  wichtigsten  Glieder  derselben.  Sonder*- 
hausen,  Bertram.  1890.  4°.  IV,  18  S.  M.  2.  |[Ernst  Anemüller:  MHL.  (1891),  S.  354; 
Kirch  hoff:  ALandeskProvSachsen  1,  8.  208.]  |  (Mit  8  in  d.  Text  gedruckten  Holzschnitten 
u.  1  Titelvignette.)  —  99)  Aug.  Friedr.  Lingke,  D.  Familie  Lingke,  e.  altes  Freiberger 
Patrizier-Geschlecht  (Mit  Wappendarstellungen  u.  Bildnissen):  MFreibergAV.  27,  S.  1—40. 

—  100)  W.  Zahn,  Gesch.  d.  Familie  v.  Sprone:  MVAnhaltG.  61,  S.  168-63.  - 
101)  (Albert  Jaco  b) ,  Stammbaum  d.  Familie  v.  Tettenborn :  Vjs.  Wappen-,  Siegel  u.  Familienk. 
19,  S.  862/3.  —  102)  W.  Zahn,  Tangermünder  u.  Stendaler  Wappen  u.  Hausmarken. 
Mit  e.  Tafel:  DHerold  22,  S.  115/7.    (18  Tangermünder,  10  Stendaler  Familien  betreff.) 

—  10$)  Otto  Richter,  D.  deutsche  Reich.  Vaterlandskunde.  Leipzig,  Spamer.  XII. 
687  S.  (Mit  15  Karten  u.  22  Plänen.  [Dort  Provinz  Sachsen :  S.  312—33,  Königreichs.: 
S.  452—80,  Thüringische  Staaten:  S.  480—514,  Anhalt:  S.  515].)  —  104)  Alfred 
Kirch  hoff,  D.  territoriale  Zusammensetzung  d.  Provinz  Sachsen,  Begleitworte  z.  Karte: 
ALandeskProvSachsen  1,  S.  1—17.  (Auch  in  MVErdkunde  Halle  1891,  S.  l  — 17.)  - 
105)  X  Frdr.  Polack,  Heimatskunde  d.  Provinz  Sachsen.  8.  Aufl.  Mit  2  Karten.  Gera, 
Hofmann.  gr.-8°.  16  S.  —  106)  (Otto  Schroeter),  Heimatkundliches  Lesebuch  fr 
mansfeldische  Schulen.  Anhang  zu  d.  Lesebüchern.  Eidleben,  Winkler.  1890.  3  BI.,  64  &•• 
1  Titelb.  —  107)  W.  Zahn,  Gesch.  d.  Altmark.    Stendal,  Schindler.    VI,  92  8.  —  108) 


§84.    Sachsen  und  Thüringen.    Laue.  II  221 

seiner  historischen  Studien  zu  einer  Geschichte  der  Altmark  vereinigt  hat. 
Aaf  streng  wissenschaftlicher  Grundlage  fufsend,  wendet  sich  die  allgemein- 
fa&liche  Darstellung  anch  an  ein  gröfseres  Publikum.  Von  den  vorgeschicht- 
lichen Zeiten  and  dem  Jh.  Karls  des  Grofsen  ist  dieselbe  bis  zur  Regierung 
Wilhelms  II.  fortgeführt.  Die  Arbeit  von  Mertens108)  über  die  südliche 
Altmark  behandelt  in  ihrem  als  Dissertation  vorliegenden  Teile,  abgesehen 
von  einigen  kurzen  historischen  Notizen  der  Einleitung,  dagegen  nur  Klima, 
Tier-  und  Pflanzenleben,  die  übrigen  Abschnitte  sollen  im  Archiv  für  Landes- 
und  Volkskunde  der  Provinz  Sachsen  erscheinen.  Dann  sei  hier  die  Schrift 
von  Ebeling109)  nachgetragen.  In  derselben  zeichnet  Land  und  Leute  des 
Drömlings  in  Vergangenheit  und  Gegenwart  in  treuen  Zügen  der  Pastor  des 
dort  gelegenen  Dorfes  Rätzlingen.  Trägt  die  Programmarbeit  von  V arges110) 
aach  mehr  einen  geologischen  Charakter,  so  behandelt  sie  doch  neben  Ver- 
änderungen des  Elblaufes  in  vorgeschichtlicher  Zeit  auch  Verschiebungen  der 
letzten  Jhh.  und  giebt  so  z.  B.  bei  Magdeburg  die  Erklärung  für  historische 
Vorgänge.111)  Auch  die  Notiz  von  Maenfs112)  über  den  Planer  Kanal  hat 
historisches  Interesse  und  greift  auf  das  Jahr  1743  zurück. l  * 8" 1 16)  Die  historischen 
Untersuchungen  Küstermanns117)  (Fortsetzung  zu  JB6.6,  II,  151 48 und  12, II, 
318"9),  welche  Bad  Lauchstädt  (777  erwähnt),  das  Rittergutsdorf  Benkendorf, 
die  Stadt  Schafstädt,  Beuchlitz  (1347  Pichelitz  genannt),  Delitz  am  Berge 
einst  Dalizi),  Gräfendorf,  Hohenweiden,  Holleben,  Neukirchen,  Passendorf, 
Raschwitz,  Rattmansdorf,  Reinsdorf  und  Rockendorf  betreffen,  enthalten  auch 
manche  genealogische  Notizen,  so  wird  bei  Benkendorf  eine  Geschlechts- 
tafel der  ?.  Böse,  bei  Neukirchen  eine  Geschlechtstafel  der  v.  Rider  gegeben. 

Von  Stenzel118)  werden  in  Anhalt  östlich  der  Mulde  52,  westlich  60 
Wüstlingen  nachgewiesen  und  historische  Nachrichten  darüber  zusammengestellt. 
Die  Lasten,  weiche  die  erste  Leidensperiode  Anhalts  im  30j.  Kriege  dem 
Lande  auferlegte,  an  Marsch,  Quartier,  Verpflegung,  Transport,  Kontributionen, 
«erden  von  Gebensleben11*)  besprochen,  einleitend  über  die  Fürsten  und 
One  Beamten,  sowie  ihre  Vorkehrungen,  um  die  Kriegslast  zu  beschränken, 
gehandelt. 

Umringen.1*0)     Pröscholdts121)  Arbeit  kommt  für  unsere  Zwecke 

Aug.  Hertens,  D.  südliche  Altmark.  £.  Beitrag  z.  Landeskunde.    Klima,  Tier-  u.  Pflanzen - 

kta Ing.  Dits.  Halle.    Halle,  Faberache  Buchh.  in  Mageburg.    46  S.  1  Bl.  —  109) 

Ebeling,  Blicke  in  vergessene  Winkel.  2  Bde.  Leipzig,  Böhme  Naehf.  1889.  218, 
332  S.  {[Hertens:  ALandeskProvSachsen   1,  S.  200  f.] |  —  HO)  Willi  Varges,  D.  Lauf 

4.  Elbe  im  norddeutschen  Flachlande  (1.  Tl.)  Realgymn.  Progr.  Ruhrort.  —  111)  G.  Sello, 
l  Forte  d.  Eibarme  h.  Magdeburg  ▼.  Jahre  1509:  Bll.  f.  Handel  .  .  .  (MagdbZgB.)   (1890), 

5.  203/6-  ([Maenfs:  ALandeskProvSaehsen  1,  S.  164  f.] |  —  HS)  Joh.  Maenfs,  Notiz 
ö*r  d.  Erweiterung  d.  Planer  Kanals  u.  über  d.  Schleuse  bei  d.  Magdeburger  Zitadelle : 
AUdeskProvSachsen  1,  S.  80.  (Auch:  MVErdkunde  Halle  [1891],  S.  30.)  —  118)  XD. 
Hin.  11.  Aufl.  Mit  e.  Brockenpanorama  u.  10  Karten.  V.  Harzklub  durchgesehen.  (=  Meyers 
Reiubflcher.)  Leipzig,  Bibliograph.  Inst.  M.  2.  —  114)  X  R.  Jaensch,  D.  Altdeutsche 
Hiligion  auf  d.  Unterharze:  Norddeutsehe  allg.  ZgB.  S.  70  f.,  74.  —  115)  X  A. 
Xeitzen ,  Land  u.  Leute  d.  Saalegegenden:  ZVVolkskunde  1,  II.  —  116)  X  Max  Goeroke, 
S«oe  Beitrage  z.  Siedelungskunde  d.  Mansfelder  See-  u.  d.  Saalkreises :  ALandeskProvSaehsen 
IS.  43-91.  (Ebenda  in:  MVErdkunde  Halle  a.  S.  1891.)  —  117)  O.  Küstermann, 
Altgeographische  Streifzttge  durch  d.  Hochstift  Merseburg.  III.  D.  ehemaligen  Ämter  Lauch- 
«tedt  n.  Schkeuditz:  NMThüxSachsGV.  181,  S.  188—240.  (Vgl.  I.  Abt.:  JBG.  6,  II, 
151";  IL  Abt.:  12,  II,  318,M.)  —  118)  Th.  Stenzel,  Z.  Gesch.  d.  Wüstungen  Anhalts 
in  Kreise  Dessau:  MVAnhaltG.  61,  S.  114—85.  —  110)  Walther  Gebensleben, 
fcegskistangen  Anhalts  wahrend  d.  Jahre  1626—82.  Inaug.-Diss.  2.  Juli  1890.  Halle, 
'*»u«r.   1890.  48  8.—  1^0)  Guido  Reinhardt,  Heimatkunde  d.  Thüringischen  Staaten. 


11,222  §  34.    Sachten  und  Thüringen.    Laue. 

nicht  in  Betracht,  man  lasse  sich  nicht  durch  die  Überschrift  des  dritten 
Kapitels  'Geschichte  des  Thüringer  Waldes'  täuschen,  auch  dieses  ist  reis 
geologischen  Inhalts.  Dagegen  enthält  die  Dissertation  von  Klinger1**; 
historisches  Material,  in  ihrem  2.  Teile,  'Volksverteilung  in  früherer  Zeit' 
wird  eine  Geschichte  der  Volksbewegung  gegeben128,124)  Schmidt185)  setzt 
einen  Aufsatz  des  Vorjahrs  (vgl.  JBG.  13,  II,  233100,  368,  402/4,  406)  fort 
(Zubehör  des  Schlosses  Blankenburg  i.  Th.% 

Königreich  Sachen.  Kaemmel120)  (vgl.  oben  N.  104)  will  auf  einen 
Blick  eine  Übersicht  über  die  ganze  wettinische  Geschichte  geben,  um  ver- 
wirrendes Detail  zu  vermeiden,  freilich  ist  dadurch  eine  Auswahl  des  Wichtigsten 
nötig  geworden,  so  dafs  die  Karte  nicht  in  allen  Einzelheiten  absolut  zu- 
treffend ist.127)  Die  Hs.,  auf  welche  Distel128)  hinweist,  hat  den  Titel 
'Vom  Ambt  der  Obrigkeit  und  Unterthanen',  ist  von  Christopher  Gunradt 
1550  verdeutscht  und  dem  Kurfürsten  Moritz  durch  Eberhard  v.  d.  Tann 
überreicht  worden.129"181)  Knothe182)  berichtet  nach  Notizen  der  Görlitzer 
Ratsrechnungen,  wie  die  oberlausitzischen  Sechsstädte  die  Kosela  (das  Ritter- 
gut Kosel  bei  Königsbrück)  1406  abbrannten,  weil  von  dort  Strafsenräuberei 
betrieben  wurde.188"185)  V.  Raabs186)  Übersicht  der  Lehnsmannschaft  der 
Herrschaft  Plauen  und  deren  Besitzungen  im  15.  Jh.  wird  einmal  in  alpha- 
betischer Reihenfolge  der  Ortschaften,  dann  der  vorkommenden  Familien  ge- 
geben für  die  Zeit  1418—21.  Schurtz187)  hat  mühsam  alles  Material  zu- 
sammengetragen, welches  über  die  Wege,  die  das  Erzgebirge  überschreiten, 


Mit  9  Abb.  d.  Thttring.  Landesfllrsten,  1  Karte  d.  Thüring.  Staaten  sowie  e.  Profil  d. 
Thüringer  Waldes.  Gotha,  Glaeser.  gr.-8°.  22  S.  M.  0,80.  —  121)  Pröscholdt,  D. 
Thüringer  Wald  u.  seine  nächste  Umgebung:  Forsch,  z.  dentschLVK.  5/6.  Stattgart,  Engel- 
horn.  III,  47  S.  M.  1,70.  |[K— ff:  LCB1.  (1891),  Sp.  1358.]|  —  123)  Ludwig  KHoger. 
Verteilung  u.  Zunahme  d.  Bevölkerung  im  Thüringerwald  nach  Höhen  stufen.  Mit  2  Karten. 
Ing.-Diss.  Halle.  1890.  2  Bl.,  37  8.,  1  Kart.  (Wieder  abgedruckt :  MGeogrGesJen*  il. 
IV,  S.  118—49.)  —  123)  X  Hildebrandt-Strehlen,  Romantische  Erzählungen  aus 
Thüringens  Vorzeit  für  d.  deutsehe  Volk  nach  alten  Chroniken  hergestellt  u.  herausgegeben. 
1.  Bd.:  D.  Schmied  zu  Ruhla  (98  S.).  2.  Bd.:  D.  Förster  v.  Haldensleben  (115  S.).  3.  Bd.: 
D.  Grafen  v.  Gleichen.  Erzählung  aus  Erfurt  im  Jh.  d.  Hohenstaufen  (124  S.).  Freiburg  a.  IT., 
Kellner,  a  Bd.  M.  1.  —  124)  X  Paul  Mitzschke,  Christian  Junckers  Beschreibung  d. 
Rennstiegs  (1703)  z.  erstenmale  vollständig  veröffentlicht.  Meiningen,  VMeiningischeGL. 
22  S.  —  125)  Hermann  Schmidt,  D.  Zugehörigkeit  d.  Schlösser  Kömtz,  Arnstadt,  Plane. 
Clingen,  Arnsberg,  Sondershausen,  Allmenhausen,  Kenia,  Strausberg,  Frankenhausen  n. 
Ichstedt:  ZVThüringG.  NF.  7,  S.  488—543.  —  120)  Otto  Kieminel  u.  G.  Leipoldt, 
Schul  Wandkarte  z.  Gesch.  d.  wettinischen  Lande  (1  :  800  000).  Mit  Begleitwort.  Dresden. 
Huhle.  12  S.  u.  4  BU.  Farbendr.  |[Lippert:  NASächsG.  13,  S.  153/5.]|  (Der*.,  Handkarte 
z.  Gesch.  d.  wettinischen  Lande:  ib.  8  S.  u.  1  Karte.)  —  127)  X  Herrn.  Ferd.  v.  Criegern. 
D.  Sachse  in  Gesch.  u.  Dichtung.  Leipzig,  Spamer.  1892.  IV,  106  S.  M.  1,50.  —  12$) 
Theodor  Distel,  E.  Seitenstuck  z.  Melchior  v.  Osses  Testaroente:  NASächsG.  12,  S.  171  L 
—  129)  Ruinen  in  Sachsen:  LZgB.  No.  135.  —  ISO)  Baumgärtel,  D.  älteste  Karte 
d.  Oberlausitz:  NLausitzMag.  67,  S.  247—50.  —  131)  P.  Kühnel,  D.  slawischen  Orts- 
u.  Flurnamen  d.  Oberlausitz.  (Fortsetzung):  ib.  S.  43—126.  (Vgl.  JBG.  18,  II,  284 "Vk  — 
132)  Hermann  Knothe,  Wie  d.  oberlausitzischen  Sechsstädte  d.  Kosela  abbrannten  1406: 
NASächsG.  12,  S.  163/7.  —  133)  X  Alfred  Moschkau,  Friedrich  <L  Grofse  in  d.  südlichen 
Oberlausitz.  E.  Beitrag  z.  Kriegsgeach.  d.  südlichen  Oberlausiti.  Zittau  (Böhm).  80  S.  — 
134)  X  H.  Knothe,  D.  alte  Landstrafse  v.  Zittau  bis  Ostritz  vor  sechzig  Jahren:  Zittauer 
Nachrichten  u.  Anzeiger  (1891),  No.  264/6.  —  135)  Oscar  Boehme,  D.  Herkunft  d.  Vogt- 
länder: LZgB.  s.  201/3.  —  130)  C.  ▼.  R[aab],  D.  Herrschaft  Plauen,  ihre  Lehnsmannschaft 
u.  deren  Besitzungen  im  Anfang  d.  15.  Jh.:  MAVPlauen  8,  S.  79—115.  —  137)  Heinr. 
Schurtz,  D.  Pässe  d.  Erzgebirges.  Mit  e.  Karte.  Leipzig,  Weber.  2  Bl.,  64  S.,  1  Karte. 
M.  1,20.  |[Schultheifs:  Globus  60,  S.  32;  Küster:  VerhGesErdkBerlin  18,  S.  352;  E.  O. 
Schulze:  NASächsG.   13,  S.  163/7.])    (Ist  aufserdem   mit    gleicher  Seitenanzahl  Leipziger 


§  34.    Sachsen  und  Thüringen.    Laue.  11,223 

gesammelt  werden  konnte.  Er  erkennt  dieselben  als  von  Menschen  gesucht, 
weniger  von  der  Natur  vorgezeichnet  an.  Die  4  HauptstraCsen  nehmen  ihren 
Ausgangspunkt  von  Städten,  Verkehrscentren,  nämlich  Dresden,  Chemnitz 
und  Zwickau.  Salz  und  Blei  waren  die  Artikel,  die  am  häufigsten  auf  diesen 
Strafsen  geführt  wurden.  Auf  einer  beigegebenen  Karte  sind  die  'alten  Pafs- 
strafsen  des  Erzgebirges1  verzeichnet.188,189) 

Kriegswesen.  Zunächst  seien  an  dieser  Stelle  eine  Anzahl  Regiments- 
geschichten von  Truppen  der  Provinz  Sachsen  und  der  Thüringischen  Staaten 
aufgeföhrt,140"14*)  die  zum  Teil  schon  im  Vorjahre  zu  nennen  waren.  In 
frühere  Zeit  greift  Jacobs147)  zurück.  Seine  Mitteilungen  betreffen  eine 
von  dem  Wernigeröder  Tofall  für  den  Grofsen  Kurfürsten  geworbene  Reiter- 
kompagnie  und  seine  Klage  wider  Moriz  Hauffe.  Der  Aufsatz  im  Soldaten- 
freund148) ist  Fortsetzung  zu  den  in  derselben  Zeitschrift  früher  erschienenen 
:57,  S.  39;  S.  179;  S.  230;  S.  299;  S.  380)  und  behandelt  unter  Beigabe 
kolorierter  Uniformtafeln  die  Entwickelang  der  sächsischen  Armee  im  19.  Jh. 
and  ihren  Anteil  an  den  politischen  Ereignissen  bis  zum  Ende  des  Jahres 
1866.149-160)  Die  Armierung  des  bis  zum  30j.  Kriege  festen  und  oft  mit  Glück 
verteidigten  Schlosses  Vogtsberg  läfst  sich  aus  zwei  Inventarisierungen  der 
Jahre  1563  und  1564  erkennen,  welche  von  v.  Raab161)  im  Wortlaute  wieder- 
gegeben werden.  Den  Anteil  der  Sachsen  an  dem  russischen  Feldzuge  des 
Jahres  1812  schildert  v.  Trützschler,162)  dann  sind  noch  zwei  sächsische 
Regimentsgeschichten  anzuführen.168,164)  Verhältnismäfsig  noch  jung  ist 
die  Geschichte  des  1.  sächsischen  Ulanenregimentes,  welches  erst  nach  dem 
Kriege  von  1866  bei  der  Umgestaltung   der  sächsischen  Armee  aus  Mann- 


Habilitationsschrift  desselben  Jahres.)  —  188)  X  H.  L[ungwi]tz,  Beitrage  z.  Gesch.  d. 
Erzgebirge«:  Annaberger  Wochenbl.  No.  251.  —  189)  X  Rieh.  r.  Mansberg,  D.  Graf 
«haften  Roehlitz  u.  Groitsch  im  Gaue  Chatizi:  LZgB.  No.  98,  S.  389—92.  —  140)  Max 
v.  Lessei.  Gedenkblätter   d.  Offizierkorps  Infanterie-Regiments   Prinz  Louis  Ferdinand  v. 
Preufsen  (12.  Magdeb.)  No.  27.    Berlin.    1890.    4  Bl.,  245  S.  —  141)  Model,  Offlzier- 
Stammliste  d.  Kgl.  Preufsisohen  MagdeburgUchen  Jäger- Bataillons  No.  4,  v.   60 j.  Jubelfest 
am  21.  Juni   1865  bis  1890.    D.  Ranglisten  (L  Magd.  Jäger-Bataillons  No.  4  v.  1815—90. 
Im  Einverständnis  mit  d.  BataiUon  zusammengestellt.  Berlin.  1890.  187  8.  —  142)  (§  211W) 
Sebrader,  Mansfelder  Pionier-Bai.  in  Befreiungskriegen.  —  143)  Seydlitz  n.  d.  Kürassier* 
Regiment  ▼.  Seidlitz  (Magdeb.)  No.  7.  E.  Regimentsgesch.  f.  d.  Unteroffiziere  u.  Mannschaften. 
Quedlinburg.     1890.    2  Bl.,  54  8.,  4  Portr.,  2  Karten.  —  144)  Hiller  v.  Gaertringen, 
v.  Schirmeister,   Gesch.  d.  Kürassier-Regiments   y.  Seydlitz  (Magdeb.)    No.   7.    Berlin. 
1890.    VIII,    191  S.    (Mit  [4]  Bildnissen,   e.  [8]  Karte    u.  Skizzen.)  —  145)  H.  Bothe 
u.  Carl  ▼.  Klatte,  Gesch.  d.  Thüringischen  Ulanen-Regiments  No.  6.  Mit  5  Portr.,  1  Farben- 
draektafel  u.   2  Marschkarten.    Berlin.    1890.     VIII,  423  S.  —  146)  ▼.  Döring,  Gesch. 
d.  7.  Thttringiachen  Infanterie-Regiments  No.  96.    Auf  Befehl  .  .  .  zusammengestellt.    Tl.  1. 
Vorgeschichte.    Berlin.    1890.    XII,  592  S.    (Mit  8  Unif. -Bildern,  4  Ordenstafeln,  8  Plan- 
fikixzen.)  —  147)  Ed-  Jacobs,  Werbewesen  z.  Zeit  d.  Grofsen  Kurfürsten.    Eine  für  den- 
selben am  Harze  geworbene  Reiterkompagnie.    1657.  1659:  ZHarzV.  241,  S.  305 — 10.  — 
148)  Mitteilungen  aus  d.  Vorzeit  d.  sächsischen  Armee:  Soldatenfreund  58,  S.   167,  541, 
812.  —  149)  X  E.  R.  Freytag,  Sachsens  Heer  im  hist.  Volkslieder    LZgB.   (1891),   1, 
S.29— 32.  —   150)  Max  Dittrich,  Staateminister  General  Graf  Fabrice.    Sein  Leben  u. 
sein  Streben.    Dresden-Blasewitz,  Arnold.    XII,  156  S.  —  151)  C.  r.  R.,  D.  Zeughäuser 
auf  d.  Schlosse  Vogtsberg  1568:  MAVPlauen  8,  S.  116—20.  —  152)  H.  v.  Trützschler, 
Gesch.  d.  deutschen  Reiterei  in  Einzelbildern.    Heft  3.  Sachsen  in  Rufsland.    IUustr.  ▼.  R. 
KnöteL    Rathenow,  Babenzien.    1890.     S.  65 — 100.    M.  1.    |[K.   Filly:   L Merkur  Jg.  11, 
No.  20.]|  —  15S)  M.  y.  Sü fs milch  gen.  Hörnig,  Mein  Regiment.    Auszug  aus  d.  Gesch. 
d.  königL  aftchs.  2.  Husaren-Regimen ta  No.  19.   Z.  100J.  Stiftungsfeste  d.  Regiments.  Grimma, 
i  30.  Juli  1891.    Mit  e.  Farbendruckbilde.    Leipzig,  Giesecke  &  Derrient.    48  S.  —  154) 
(Seh malt z,  Rittmeister],  Aufzeichnungen  über  d.  1.  königliche  sächsische  Ulanen-Regiment 
5o.  17.    Mit  2  Plänen  u.  1  Übersichtskarte.    Berlin,   Mittier.    VI,  272  S.     (Name  d.  Vf. 


JX  224  §  34*    Sachsen  und  Thüringen.    Laue. 

Schäften  des  Garde-Reiterregiments  und  des  ersten  Reiterregiments  gebildet 
wurde.  (1.  April  1867.)  Im  französischen  Kriege  kam  es  vor  Paris,  an  der 
Epte  und  in  Nordfrankreich  zur  Verwendung,  am  13.  Juli  1871  rückte  es 
wieder  in  Oschatz  ein.  Der  Friedenszeit  bis  1890  ist  das  letzte  Kapitel  ge- 
widmet. Die  Anlagen  enthalten  noch  auf  82  Seiten  statistisches  und  Quellen- 
material, 3  Karten  sind  beigegeben. 

Recht  und  Verwaltung.  Die  Verfassungs- und  Verwaltungsgeschichte 
von  Dresden,  welches  in  dem  1885  erschienenen  ersten  Bande  (vgl.  JBG.  8, 
II,  118ö7)die  Verfassungsgeschichte  enthielt,  ist  im  Berichtsjahre  von  Richter1") 
durch  zwei  weitere  Bände  fortgesetzt  worden,  welche  in  zwei  Abteilungen 
die  Verwaltungsgeschichte  der  Stadt  zum  Gegenstande  haben.  Und  zwar  ist 
geschieden  in  Rechtspflege,  Polizei,  Bauverwaltung,  Finanzwesen,  Armenpflege, 
Kirchen-  und  Schulverwaltung.  Als  Beilagen  sind  der  ersten  Abteilung  an- 
gehängt: die  Tuchmacherordnung  von  ca.  1350—70,  Fleischtaxe  von  1480, 
Fleischmarktordnung  von  1510,  Antrag  des  Rates,  allen  Handwerkern  den 
Ausschank  von  Landwein  freizugeben  von  1527,  Handwerker-  und  Taxordmmg 
von  1543,  Markt-  und  Polizeiordnung  vom  27.  Februar  1570;  der  zweiten 
Abteilung  sind  beigegeben:  Beschwerden  des  Rates  gegen  die  Geistlichkeit 
vom  12.  Januar  1520,  Schiedsspruch  des  Herzogs  und  des  Bischofs  auf  diese 
Beschwerden  vom  14.  Januar  1520,  Kurrendaner-  und  Bettlerordnung  vom 
18.  Januar  1568 :  —  als  urkundliche  Belege  für  die  Darstellung  in  den  be- 
treffenden Kapiteln,  welche  im  einzelnen  auch  reichen  kulturhistorischen 
Stoff  enthalten.  Ein  über  27  Seiten  ausgedehntes  Register  zu  den  drei  Bänden, 
Orts-  und  Personen-  und  Sachregister  erhöht  bedeutend  den  Wert  verstreuter 
charakteristischer  Züge.  Angehängt  ist  endlich  ein  Plan  von  Dresden  und 
Altendresden  aus  dem  Jahre  1651  (aufgenommen  von  Samuel  Nienborg),  dessen 
Original  sich  im  Ministerium  des  Innern  befindet.  Eine  Erläuterung  desselben 
ist  beigedruckt.  Ermisch166)  zu  verdanken  ist  die  Herausgabe  eines  1535 
erneuerten  Achtbuches  der  Stadt  Chemnitz  'Das  Achtbuch  vornewerth  miseri- 
cordia  domini  anno  XV°XXXV\  einer  Quelle  für  das  ältere  Strafrecht. 
In  demselben  ist  die  Ächtung,  d.  h.  Verurteilung  und  Beraubung  des  Rechts- 
schutzes von  23  Verbrechern,  welche  sich  dem  Gericht  nicht  stellten,  auf- 
gezeichnet. Die  ersten  20  Nummern  sind  aus  dem  älteren  Achtbuch  herüber- 
genommen, 9  Eintragungen  stammen  aus  dem  15.  Jh.,  die  folgenden  11  ge- 
hören der  Zeit  1502—33  an,  daran  schliefsen  sich  dann  drei  weitere  Ächtungen 
aus  den  Jahren  1563,  1580  und  1589.  Sächsische  Rechtsprechung  behandeln 
die  Mitteilungen  von  Distel.167)  In  der  Zeit  von  1468—83  pflegten  die 
sächsischen  Landesherren  Ernst  und  Albrecht  auf  den  Leipziger  Schöppen- 
sprüchen  an  Stelle  der  Schoppen  ihre  Namen  zu  setzen  und,  mit  ihrem 
Siegel  bedruckt,  ausgehen  zu  lassen.  Ein  von  Kurfürst  August  von  Sachsen 
milde  beurteilter  Rechtsfall168)  betrifft  die  Verheiratung  des  Jägermeisters 
Kornelius  v.  Rüxleben  im  Jahre  1554.169)     Distels160)   Beitrag  zur  Ver- 


unter  d.  Vorworte.)  —  155)  Otto  Richter,  Verfassungs-  u.  Verwaltnngsgetch.  d.  Stadt 
Dresden.  Hrsg.  i.  A.  d.  Rates  ...  2.  Bd.  Verwaltungsgesch.,  1.  Abt.;  8.  Bd.  Verwaltungs- 
gesch.,  2.  Abt.  Dresden,  Baensch.  VIII,  876;  XII,  402  S.,  1  Plan.  M.  12.  |[K-  Br.: 
LCB1.  Sp.  1621  f.;  H.  Ermisch:  DLZ.  12,  S.  1846;  Knothe:  NASächsG.  12,  S.  822  f.]| 
(Mit  Stadtplan.)  —  156)  H.  Ermisch,  D.  Chemnitzer  Achtbnch:  MVChemniuG.  7, 
S.  28—84.  Chemnitz,  0.  May.  (Mit  1  Tfl.  Abbildungen.)  —  157)  Th.  Distel,  Wie  d. 
sächsischen  Landesherren  im  15.  Jh.  Recht  sprachen:  ZSRG&.  12,  S.  121.  —  158)  id- 
E.   Fall   karsächsischer  Kabinettsjustiz   (1554):   NASächsG.   12,  S.   172.   —  159)  X  id., 


§  34.    Sachsen  und  Thüringen.    Laue.  II  225 

fassnngsgeschichte  des  Hofgerichts  besteht  in  dem  Abdruck  einer  1587  ein- 
geschickten Ordnung  des  Wittenberger  Hofgerichts,  der  Leipziger  Schöppen- 
spruch1*1)  ist  dem  Zwickauer  Codex  vom  Jahre  1468  entnommen.  Kirch- 
hoff162)  teilt  zwei  Aktenstücke  des  Jahres  1777  mit,  welche  Bezug  auf  das 
Mandat  von  1773  haben,  welches  das  Privilegienwesen  regelte,  ferner  erzählt 
er16S)  einen  Fall  von  Spekulation  Privater  auf  Strafgeld.  Durch  Nachdruck 
eines  Wittenberger  Buches  sollte  Vögelin  Strafe  verwirkt  haben,  zwei  Bader 
waren  auf  ein  verfallenes  Strafgeld  von  dem  Kurfürsten  vertröstet  worden 
und  glaubten  sich  jetzt  bezahlt  zu  machen.164'167)  Aus  den  verlorenen 
Kriminalakten  Nordhausens  hat  sich  ein  Extrakt  erhalten,  welchen  der  Arzt 
und  Bürgermeister  Frohmann  (1616 — 1706)  angefertigt  hat  Aus  diesem  teilt 
Ofs  wa  ld168)  das  in  krimineller  und  kulturgeschichtlicher  Beziehung  Interessante 
mit,  es  betrifft;  die  Zeit  1498- 1655. l6°)  Was  Jacobs170)  über  den  Aus- 
druck, 'ein  Dockenkind  machen'  anführt,  bezieht  sich  auf  einen  Rechtsfall, 
wo  einer  unbescholtenen  Bürgerstochter  eine  Beleidigung  durch  Anhängen 
einer  Puppe  an  die  Thflr  ihres  Liebhabers  zugefügt  wurde,  am  Ende171) 
schildert  die  Wirksamkeit  des  städtischen  Armenkollegiums  zu  Rudolstadt, 
welches  am  1.  Januar  1854  unter  Vorsitz  des  Prinzen  Adolf  ins  Leben  trat, 
bis  zum  1.  Januar  1857,  wo  der  fürstliche  Präsident  sein  Amt  mancherlei 
Hindernisse  wegen  niederlegte. 

Münzwesen.     Der  Kürze  halber  können  von  einer  Anzahl  von  Auf- 
sätzen zur  sächsischen  Numismatik  hier  nur  die  Titel  aufgeführt  werden.172'181) 


Fahrte  Kurfürst  August  zn  Sachsen  wirklich  d.  Todesstrafe  gegen  Wilderer  in  seinen  Landen 
ein?:  Weidmann  22  (1890/1),  S.  121.  —  160)  id.,  Beitrag  z.  Verfassungsgesoh.  d.  Hof- 
geriehts  zu  Wittenberg:  ZSRG&.  12,  S.  117—20.  —  161)  id.,  Leipziger  (?)  Schöppen- 
spruen  z.  Lehre  v.  Schadenersätze  (15.  Jh."):  ib.  S.  120.  —  162)  Albr.  Kirch  ho  ff,  Z. 
Xsehgesch.  d.  sächsischen  Mandats  v.  1773:  AGBnchhandel  14,  S.  878/5.  —  163)  id., 
Spekulation  auf  d.  Betrag  e.  angeblich  wegen  Nachdrucks  verwirkten  Strafe:  ib.  S.  855  f. 

—  164)  X  C.  T.  Fricker,  Grundrifs  d.  Staatsrechts  d.  Königreichs  Sachsen.  Leipzig, 
Rofsberg.  Till,  263  S.  —  166)  X  Georg  Meyer,  Rechtsgutachten  für  Ihre  Durchlauchten 
o.  Erlauchten  d.  Fürsten  u.  Grafen  v.  Schönburg  betr.  d.  Stellung  <L  bürgerlichen  Gesetz- 
buches für  d.  Deutsche  Reich  zu  d.  Autonomie  d.  standesherrlichen  Häuser.  Ettlingen,  Barth. 
31  S.  —  166)  X  Fünfundzwanzig  Jahre  sächsiscshe  Verfassung*-  u.  Verwaltungsgesch.  Z. 
Erinnerung  an  d.  am  1.  Februar  1891  aus  d.  Staatsdienst  getretenen  Staatsminister  Hermann 
t.  Nostitx-Wallwits  Excellenz.  Leipzig,  Teubner.  gr.-8°.  [26]  S.  M.  0,40.  (Sonderabdr. 
aus:  Dresdner  Journal  No.  48,  S.  50/2.)  —  16?)  X  H.  Knothe,  D.  Hunde  in  d.  Rechts- 
sltertttmarn  d.  Oberlausitz:  NLausitzMag.  67,  S.  284—40.  —  168)  P»ul  Ofs  wald,  Nord- 
btaser  Kriminal-Akten  v.  1498  bis  1657:  ZHarzVG.  241,  S.  151—200.  —  169)  X  Paul 
Lemcke,  Verlobungs-,  Hochzeits-  n.  Kindtaufsordnungen  d.  ehemaligen  freien  Reichsstadt 
Kordhauaen:  Harzer  Monatshefte  2.  Jg.  8.  (März-)  H.,  S.  54/6.  —  170)  Ed.  Jacobs,  E. 
Doekenkhid  machen.  1656:  ZHarzV.  241,  S.  804.  —  171)  am  Ende,  D.  städtische 
Armenweaen  in  Rudolstadt  unter  d.  Vorsitze  d.  Prinzen  Adolph  zu  Schwarzburg  Auf  Grund 
<L  Ratsakten  bearbeitet:  ZVThuringG.  NF.  7,  S.  476—88.  —  172)  XJ.  u.  A.  Erbstein, 
Erörterungen  auf  d.  Gebiete  d.  sächsischen  Münz-  u.  Medaillen-Gesch.  II.  Dresden,  Baensch. 
85—195  S.  IL  8,70.  (4  Tfl.)  —  17$)  X  J.  Er b s  t  e in ,  E.  Wokensteiner  Brakteat  d.  Herren 
▼.  Waidenburg:  Aus  Dresdens  Sammlungen  H.  4,  S.  8 — 14.  —  174)  XR.  Scheuner, 
Braktealenrnnde  in  d.  Oberlausitz.  (M.  1  Tfl.):  NLausitzMag.  67,  S.  198—201.  —  id., 
Z,  Grosehenfnnd  in  d.  Oberlausitz:  ZNumism.  17,  S.  287/9.  —  175)  X  id.,  E.  Wenden- 
pfenmg-Fand  in  d.  Oberlausitz:  ib.  18,  I.  —  176)  XJ.  Erbstein,  D.  breite  Gern  ein  schafts- 
thaltr  <L  Kurfürsten  Friedrieh  d.  Weisen  v.  Sachsen  u.  seines  Bruders,  d.  Herzogs  Johann, 
r.  1528  u.  deren  Bnchholzer  Dickthaler  v.  1525:  Aus  Dresdens  Sammlungen  4,  S.  17 — 21. 

-  177)  X  id.,  D.  Leipziger  Thaler  Herzog  Georgs  zu  Sachsen  v.  1582:  ib.  S.  22/5.  — 
178)  X  id.,  D.  Sächsische  Gemeinschaftsthaler  r.  1542  mit  d.  Herzogs  Moritz  Bildnis  im 
Federhute:  ib.  S.  26 — 82.  —  id.,  E.  Goldgulden  d.  Kurfürsten  Moritz  v.  Sachsen  r.  Jahre 
1548:  ib.  S.  32/7.  —  id.,  Neuere  Porträtmedaillen  d.  Sächsischen  Königshauses:  ib.  S.  81  f. 

Jaarseberielite  der  Gesebiehtswisteaseaaft.    1891.    IL  15 


II  226  §  84-    Sachsen  und  Thüringen.    Laue. 

Lokalgeschichte.     Hier  schwillt  der  Stoff  mit  jedem  Jahre  mehr  an. 
V  Um  die  Übersicht  über  die  Menge  der  Emzelforschungen182,188)  zur  engeren 

Heimatsgeschichte  etwas  zu  erleichtern,  sind  die  vorliegenden  Aufsätze  nach 
ihrer  Zugehörigkeit  znr  Provinz  Sachsen,  dem  Fürstentum  Anhalt,  dem  König- 
reiche  Sachsen  oder  den  Thüringischen  Staaten  gesondert,  unter  diesen  Ab- 
teilungen aber  nach  den  Anfangsbuchstaben  der  Ortschaften  geordnet  worden. 

Provinz  Sachsen.  Jacobs1184)  'Kulturbilder'  bilden  die  Fortsetzung 
zu  einer  früheren  Mitteilung  (ZHarzV.  22,  S.  161—201 ;  vgl.  JBG.  12,  II, 
3222**)  und  haben  zum  Gegenstande  'die  Begründung  des  Guts  auf  der  Boke 
zu  Altenrode  und  das  Schicksal  von  Hoier  von  Lauingens  Nachkommenschaft'. 
Die  hier  nachgetragene  Festschrift185)  enthält  einen  Auszug  aus  der  Stadt 
Aschersleben  und  die  von  Strafs burger  geschriebene  Geschichte  der 
Schützengilde,  die  Stiftungsurk.  der  Schützengesellschaft  (1446)  und  die  Be- 
stflügungsurk.  von  1547.  Das  Material  für  die  v.  Wintzingerod eschen 
Ergänzungen186)  des  Müllerschen  Aufsatzes  (ZHarzV.  23,  S.  478— 82;  vgl. 
JBG.  13,  H,  2381*5)  ist  dem  Gesamtarchiv  der  v.  Wintzingerode  auf  Boden- 
stein entnommen.  Im  Anhang  sind  6  Urkk.  aus  den  Jahren  1410,  1551, 
1610,  1410  und  1453  abgedruckt.  Die  Harzstadt  Ellrich  wird  wahrscheinlich 
schon  874  als  Alarici  (Alrichestat),  dann  wieder  1229  in  einer  bisher  an- 
gedruckten, anhangsweise  mitgeteilten  Urk.  erwähnt.  Krieg187)  erzählt  die 
Geschichte  dieses  Hauptortes  der  Grafschaft  Hohenstein  (s.  N.  379)  bis  zum  Jahre 
1815,  seit  wann  es  dem  Regierungsbezirk  Erfurt  zugehört.  Die  Schicksale 
des  im  8.  Jh.  zuerst  als  Hardabrunno  erwähnten  Dorfes  Erdeborn  werden 
von  Heine188)  von  den  ältesten  Zeiten  bis  zum  Anheimfall  der  Grafschaft 
Mansfeld  an  Preufsen  verfolgt.  Ferner  sind  ausführlich  die  im  Orte  be- 
findlichen Rittergüter  behandelt,  wobei  die  Stammbäume  der  Herrn  v.  d.  Streit- 
horst und  v.  Hoyquefloot  gegeben  werden,  zwei  weitere  Kapitel  sind  der 
Verfassung  und  dem  Wachstum  der  Gemeinde  und  der  Kirche  und  den  an 
letzterer  angestellten  Predigern  gewidmet.  Der  Erfurt  (s.  N.  291, 398)  betreffende 
Band  der  Städtebilder189)  enthält  aufser  einer  kurzen  Geschichte  der  Stadt 
(S.  2/9")  auch  in  der  Schilderung  'Erfurts  von  heute'  viele  interessante  Notizen 
über  die  Vergangenheit  einzelner  Häuser  und  Stätten.190,1*1)     Die  beiden 


—  179)  X  Rob.  Wnttke-Biller,  E.  kursächsische  Valvation  d.  Sehreckenbarger  v.  1622: 
ib.  S.  60 — 68.  —  180)  XJ.  Erb  st  ein,  D.  angebliebe  Gemeinsohaftsgroschen  d.  Kurfürsten 
Friedrieh  II.  oder  d.  Sanftmütigen   v.  Sachsen  n.  d.  Landgrafen   Ludwig  I.   ▼.  Heaaen  ans 

d.  Fnnde  r.  Aschereieben.  Mit  Abbildung:  BllMUnxfr.  Sp.  1654/7.  —  181)  X  Ablauf  d. 
Versteigerung  d.  II.  Abteilang  d.  Hofrat  Engelhardtsehen  Sammlung  sächsischer  Münzen  n. 
Medaillen:  ib.  Sp.  1618—20.  —  182)  X  M.  Beck,  Sächsische  u.  Thüringische  SttdU  in 

e.  Reiseführer  v.  1671:  LZgB.  (1891),  S.  489—96.  —  18$)  P»  Lemcke,  Führer  durch 

d.  Kyffhftuser-Gebirge  u.  seine  Umgebungen.  Zweite  völlig  umgearbeitete  u.  bedeutend  ver- 
mehrte Auflage  d.  Cl.  Menzelschen  KyfFhäuser-Ftthrers.  Sangerhausen  u.  Leipzig,  Franke. 
1  Bl.f  95  S.,  1  Titelb.,  2  Kart.  M.  1.  (Besondere  Berücksichtigung  d.  Geschichtlichen,  am 
Schlüsse  e.  bist.  Übersicht  in  Tabellenform.  626—1890.)  —  184)  Ed.  Jacobs,  Kultur- 
bilder aus  d.  Zeit  d.  80j.  Krieges.  2:  ZHarzVG.  241,  S.  116—60.  —  186)  Festschrift 
z.  XII.  Provinrialbundesschiefsen  in  Aschenleben  am  16. — 20.  Juni  1889.  Aeehersleben 
(L.  Schnock).  1889.  61  S.  —  186)  L.  v.  Win tzingerode -Knorr ,  Mitteilungen  z. 
Gesch.  d.  Dorfes  Auleben  u.  d.  Stadt  Heringen:  ZHarzVG.  24\  S.  220-56.  —  18?)  ß- 
Krieg,  Beitrage  z.  Gesch.  d.  Stadt  EUrich  a.  Harz:  ib.  S.  1—88.  —  188)  K-  Heine, 
Z.  Gesch.  d.  Dorfes  Erdeborn  im  Mansfeldisohen :  MansfelderBll.  6,  S.  1  —  65.  —  189) 
Erfurt  u.  seine  Umgebung.  (=  Städtebilder  u.  Landschaften  aus  aller  Welt.  No.  98.>  Zürich, 
Verl.  d.  Städtebilder.  2  Bl.,  IV,  48,  VII  S.  Mit  Originalzeichnungen,  1  Stadtpl.  u.  1  Um- 
gebnngskarte.)  —  190)  XL.  R611,  Erfurt  in  Thüringen.    Mit  27  Illustrationen  . .  .  sowie 

e.  Karte  d.  Steigerwaldes,  e.  Karte  d.  Umgegend  u.  e.  Stadtplan.    (=  Europäische  Wander- 


§  34.    Sachten  and  Thüringen.    Laue.  11,227 

von  Groefsler192)  mit  geringen  stilistischen  Änderungen  abgedruckten 
Familienchroniken  bieten  eine  willkommene  Ergänzung  zu  des  Vf.  im  Verein 
mit  Sommer  herausgegebene  Lokalchronik  der  Stadt.  Es  sind  1.  Chronik 
des  Schmiedemeisters  Joh.  Gottfr.  Güldemannim  benachbarten Helfta  (1700 — 81), 
2.  Chronik  eines  Eisleber  Bürgers  (1751—95),  dessen  Name  unbekannt  ist. 
—  Herta  bergs198)  Fortsetzung  (vgl.  JBG.  12,  II,  317167)  seiner  Geschichte 
von  Halle  a.  S.  (s.  N.  341,342)  besitzt  dieselben  Vorzüge  wie  der  erste  Band, 
die  fliefsende  Darstellung  und  liebevolles  Eingehen  auf  ein  völlig  beherrschtes 
Gebiet.  Dieser  Band,  dem  noch  ein  dritter  als  Schlufsband  folgen  soll,  be- 
handelt die  Zeit  des  Kardinals  Albrecht  und  der  siegenden  Reformation  bis 
in  die  preufsische  Zeit  hinein,  so  zwar,  dafs  die  Gründung  der  Universität 
1694)  und  des  Franckeschen  Waisenhauses  (1696)  und  der  sich  daraus  ent- 
wickelnden Erziehungsanstalt  noch  mit  behandelt  sind.  Das  Jahr  1717  ist 
als  Abschlufs  gewählt,  weil  es  die  Finanzkalamität  der  Stadt,  deren  Ent- 
stehen ausführlich  dargelegt  wird,  durch  Eingreifen  des  Königs  beendete. 
Daneben  ist  besonders  eingehend  auch  das  äufsere  Aussehen,  die  Bauten 
der  Straften  und  Plätze,  deren  einige  in  den  Abbildungen  wiedergegeben 
sind,  berücksichtigt  und  das  darin  sich  abspielende  Leben  in  kulturgeschicht- 
lichen Abschnitten  geschildert.  Behandelt  dieser  zweite  Band  seines  gröfseren 
Werkes  nur  den  Zeitraum  1513—1717,  'Halle  als  Landstadt1,  so  bringt  das 
15.  Heft  der  Neujahrsblätter  ebenfalls  aus  Hertzbergs194)  Feder  eine 
Barstellung  von  der  Entwicklung  der  Stadt  Halle  seit  ihrer  urkundlichen 
Erwähnung  im  Jahre  1064  bis  zur  Gegenwart,  in  welcher  er  für  ein  gröfseres 
Publikum  die  Resultate  seines  Werkes  in  kurzem  Auszug  zusammenfaßt.  Eine 
ganz  kurze  Geschichte  der  Stadt  findet  sich  auch  auf  S.  10/5  des  'Führers 
durch  Halle1.195)  Steinecke190)  erörtert  den  Einflufs,  welchen  auf  Halle 
seit  der  frühesten  historischen  Zeit  gewannen  seine  Salzquellen,  seine  Wasser- 
strafse,  sein  fruchtbarer  Ackerboden,  Stein-  und  Braunkohlen,  Kupferschiefer, 
Porzellanerde,  Thon  und  Paraffin.  Kirchhof f197)  begleitet  das  Bilderwerk 
mit  einer  Erläuterung  über  Herkunft  und  Geschichte  des  ethnographisch  so 
interessanten  Hallorenstammes.  Jacobs198)  Mitteilung  betrifft  ein  vom 
Deut8chordenkomtur  zu  Langein  in  Wernigerode  6  Jahr  bewohntes  Haus 
und  den  Streit  um  die  Miete.199-800)    Stöckert901)  behandelt  die  Frage,  ob 

bOder.)  Zürich,  FttfsU.  o.  J.  79  S.  |[Kirc  hb  off:  ALandeskProvSaehsen  1,  S.  205.]|  — 
191)  X  X  Albert  Pick,  Hohenzollern-Besuche  in  Erfurt.  Erfurt,  Neumann.  (Hierzu  ist  e. 
Kaehtrag  in  l&TGErfurt  1892  t. demselben  Vf.  erschienen.)—  19Ä)  H.  Groefsler,  Zwei 
Familien-Chroniken  d.  18.  Jh.  aus  Helfta  u.  Eisleben:  MansfelderBll.  5,  S.  66—122.  (Über 
Heüigvnatadt  s.  N.  889,  Halberstadt  N.  810,  449,  458.)  —  19g)  G.  Hertzberg,  Gesch. 
4.  Stadt  Halle  an  d.  Saale  v.  d.  Anfängen  bis  z.  NZ.  Nach  d.  Quellen  dargestellt.  II. 
Halle  wahrend  d.  16.  u.  17.  Jh.  (1513-1717.)  Halle  a.  8.,  Waisenhaus.  X,  687  S.  M.  7,50. 
[[Hortzsehansky:  MHL.  (1891),  8.  852/4;  r.  d.  Kopp:  DLZ.  (1891),  Sp.  1414;  Kirch- 
hoff: ALandeskProvSaehsen  1,  S.  215/6;  LCBL  (1892),  S.  67  f.;  W.  Schultze:  BLU.  91, 
8.  523  f.]|  (4  lithogr.  Abbild.,  1  Holzstich.)  —  194)  1*.,  Entwicklungsgang  d.  Stadt 
Halle  a.  d.  S.  ▼.  MA.  bis  z.  Gegenwart.  Neujahrsblfttter  hrsg.  v.  d.  Hist.  Komm.  d.  Pro*. 
Sachsen.  No.  15.  Halle,  Pfeffer.  43  S.  —  195)  Führer  durch  Halle  an  d.  Saale  u.  Um- 
gegend für  Fremde  u.  Einheimische.  6  umgearb.  u.  erg.  Aufl.  Halle  a.  S.,  Hofstetter. 
VI,  70  S-,  1  Bl.  |[Kirchhoff:  ALandeskProvSachsen  1,  S.  217.])  (Zwei  Karten,  1  Plan, 
*  BUdertefehi.)  —  IM)  Victor  Steinecke,  Über  d.  Einflufs  d.  örtlichen  Bodenschätze 
tnf  d.  Entwicklung  v.  Halle:  ALandeskProvSachsen  1,  S.  31—42.  (Dass. :  MVErdkundeHalle 
[1891],  S.  31—42.)  —  19?)  Alfred  Kirchhoff,  D.  Halloren  in  ihrer  alten  Tracht.  Mit 
e-cräoteraden Abhandlung.  Halle, Schwarz.  1690.  28  S.  |[K  ir chhof f:  ALandeskProvSachsen  1, 
8.200.])  —  198)  Ed.  Jacobs,  Verlassen  ländlicher  Wohnungen  z.Zeit  d.80j.  Krieges.  1649/6: 
ZHarzV.  241.  &  295/6.    (Langensalza  s.  N.  411.)  —  199)  v.  Hahn ,  Lauchstädt  d.  Pyrmont 

15* 


II  228  §  34.    Sachsen  und  Thüringen.    Laue. 

Magdeburg  (s.  N.  391, 407 — 10)  im  16.  Jh.  und  auf  dem  westfälischen  Friedens- 
kongrefs  mit  Recht  die  Reichsunmittelbarkeit  für  sich  in  Anspruch  nahm. 
Die  Untersuchung  ist  verfassungsgeschichtlicher  Natur  und  will  erweisen, 
dafs  bis  1648  Magdeburgs  Stellung  von  der  andrer  grofser  Bischofsstädte  sich  nicht 
wesentlich  unterschied.  Für  Gerichtsverfassung,  Privilegien  de  non  evocando, 
Reichssteuern  und  sonstige  Gerechtsame,  Verhältnis  zum  Erzbischof,  dem 
die  Stadt  'als  politische  Person*  gegenübersteht,  wird  dies  bestätigt  gefunden. 
Sie  ist  also  ursprünglich  selbständig,  sinkt  aber  seit  1555  zur  Landstadt  herab, 
woran  spätere,  z.  B.  0.  v.  Guerikes  Versuche  (Pristina  libertas)  nichts  mehr 
ändern  konnten.  Die  von  Dittmar202)  mitgeteilte  Karte  stammt  aus  dem 
Stockholmschen  Archiv  und  giebt  ein  Bild  Magdeburgs  ums  Jahr  1630. 
Wittich203)  führt  die  Geschichte  des  kaiserlichen  und  katholischen  Magde- 
burg fort  bis  zum  18.  Januar  1632,  wo  Pappenheim  den  Entsatz  Mansfelds, 
der  eben  diese  Kapitulation  eingeleitet  hatte,  ausführend,  trotzdem  unter 
Schleifung  der  Werke  die  Festung  aufgab.  Wittich  glaubt  mit  Recht,  dafs 
die  Stadt  unhaltbar  war.  Hirsch204)  schildert  die  Periode  der  Magde- 
burgischen Geschichte  1632—66  und  zeigt,  wie  das  Streben  der  Stadt,  die 
Reichsunmittelbarkeit  zu  erlangen,  oder  zu  bewahren,  durch  die  Politik  des 
Grofsen  Kurfürsten  gebrochen  wunje.  Die  urkundliche  Grundlage  für  den 
Aufsatz  bot  besonders  das  Berliner*  GStA.20*)  Die  für  einen  weiteren  Leser- 
kreis geschriebene  Aufzählung200)  der  historischen  Stätten  und  sonstigen 
Sehenswürdigkeiten  Merseburgs  (s.  N.  392)  ist  durch  eine  kurze  Geschichte  der 
Stadt  eingeleitet  (S.  1—16).  Schulze  207)  schildert  Mühlhausen  vor  und  während 
der  Anwesenheit  Kaiser  Wilhelms  IL  im  Herbste  1891.  v.  Wintzingerode209) 
stellt  die  Nachrichten  zusammen,  welche  sich  über  ein  Freigut  bei  Neustadt 
unterm  Honstein  erhalten  haben,  die  älteste  ist  aus  dem  Jahre  1496. 20* 
Das  kurze  orientierende  Schriftchen  über  Quedlinburg,210)  welches  ferner 
hier  nachgetragen  sein  soll,  umfafst  eine  Geschichte  der  Stadt  und  Beschreibung 
ihrer  historischen  Stätten  in  gedrängter  Fassung,  besonders  werden  auf  die 
Altertümer  des  vormaligen  Stiftsgebäudes,  jetzigen  Königlichen  Schlosses, 
des  Rathauses  und  Museums,  der  verschiedenen  Kirchen,  des  Gymnasiums, 
sowie  auf  Privatsammlungen  aufmerksam  gemacht.  Verschiedene  historische 
Notizen  über  Quedlinburg  (s.  N.  292,337/8)  hat  Kohlmann211)  unter  der  Über- 

Sachsens  im  vorigen  Jh.:  LZgB.  No.  52/4.  —  200)  Friedr.  Hülfs«,  D.  Umfang  d.  ältesten 
Magdeburgs  u.  dessen  allmähliche  Erweiterung :  Festsehr.  z.  2  5 jähr.  Jubelfeier  VG  AMagdeburg 
S.  47—57.  —  201)  GeorgStöckert,  D.  Reichsunmittelbarkeit  d.  Altstadt  Magdeburg:  HZ. 
(NF  80),  S.  193—240.  —  202)  M.  Dittmar,  E.  neu  aufgefunden  er  Plan  v.  Magdeburg  aus  d. 
Zeit  d.  Zerstörung:  Bll.  f.  Handel  .  ..  (MagdebgZgB)  (1890),  S.  97  ff.,  105  ff.  |[Maenfs: 
ALandeskProvSachsen  1,  S.  164  f.]|  (1  :  10000;  in  gröfserm  Mafsstabe  ist  derselbe  auch  d. 
Gesch.  Magdeburgs  v.  Wolter  1890  beigegeben.)  —  203)  K.  Wittich,  Magdeburg  als 
katholisches  Marienburg:  HZ.  66  (NF.  80),  S.  58—89.  —  204)  Ferdinand  Hirsch,  D. 
Grofse  Kurfürst  u.  d.  Altstadt  Magdeburg  bis  z.  Jahre  1666:  FBPG.  4*,  S.  169—205.— 
205)  X  Rud.  Holzapfel,  Magdeburg,  e.  Zufluchtsstätte  d.  Kön.  Familie  während  d.  7j. 
Krieges:  Festsehr.  z.  25j.  Jubelf.  VGAMagdeburg  S.  15— 80.  —  206)  Merseburg.  (==  Stadt e- 
bilder  u.  Landschaften  No.  114.)  Zürich,  Helvetia.  o.  J.  86  S.,  2  Bl.,  4  Taf.,  1  Karte.  —  20?) 
Ewald  Schulze ,  Mühlhausens  Kaisertage.  E.  Erinnerungsblatt  an  d.  Tage  v.  16.  bis  19.  Sep- 
tember 1891.  Mühlhausen  i.  Th.,  Andres.  24  S.  (Naumburg  s.  N.  298.)  — 208)  L  v- 
Wintzingerode-Knorr,  r.  Wintzingerödisches  Freigut  zu  Neustadt  unterm  Honstein: 
ZHarzV.  241,  S.  333/6.  —  200)  X  Wilhelm  Girschner,  Nordhausen  u.  Umgegend. .  .  E. 
Handbuch  u.  Wegweiser  f.  Einheimische  u.  Fremde.  Dritte,  gänslich  umgearbeitete  u.  ver- 
besserte Auflage.  Nordhausen,  G.  Wimmer.  V,  161  S.  (Mit  e.  Grundrifs  d.  Stadt  Nord- 
hausen u.  e.  Karte  d.  Umgegend.  Über  Osohersleben  s.  N.  399.)  —  210)  Quedlinburg  u. 
seine  Altertümer.    Vierte  vermehrte  Auflage.    Quedlinburg,  Huch.    1890.    32  S.  —  211) 


§  34.    Sachsen  und  Thüringen.    Laue.  II  229 

schrift  Quedlinburgensia  vereinigt.  Zunächst  weist  er  anf  den  alten  Namen 
Qnedlinborg  für  die  Stadt  Eiterlein  im  sächsischen  Erzgebirge,  den  Geburts- 
ort der  Barbara  Uttmaun,  hin.  Weitere  Auskunft  über  diesen  Punkt  ist 
wohl  vom  Ortsgeistlichen  0.  Me?cr  zu  erwarten,  der  mit  einer  Lokalgeschichte 
beschäftigt  ist.  Dann  deutet  K.  die  'Gardinenwiese'  bei  Qu.  als  'umzäuntes 
Laudstück'  und  erklärt  die  auf  diesem  Platze  einst  befindliche  'Gunteken- 
borch'  als  ein  zur  alten  curtis  regia  gehöriges,  vorgeschobenes  Kastell.  Schliefs- 
lich  wird  auf  einen  in  Thietmars  Reise  ins  heilige  Land  erwähnten  miles 
ans  Quedlinburg  aufmerksam  gemacht  und  die  Vermutung  geäufsert,  dafs 
anch  der  Vf.  von  Mag.  Thietmars  Pelegrinatio  ein  nicht  zu  entfernter  Lands- 
mann war.  Gaedkes212)  Darstellung  beruht  auf  Akten  und  Rechnungs- 
büchern des  Ratsarchivs,  sowie  der  hs.  Chronik  des  Elias  Hoppe  Soltquellensia 
um  1750).  Nach  einer  Betrachtung  des  Verhältnisses  von  Altstadt  und  Neu- 
stadt Salzwedel  vor  dem  Kriege  und  der  Volkszahl  beider  Städte  werden 
erat  die  Vorboten  des  Krieges,  dann  die  dänische  Einlagerung  1626  und 
die  Besetzung  durch  die  Wallensteiner  1626/7  abgehandelt.  Die  Endung 
•▼edel  im  Kamen  der  Stadt  Salzwedel  erklärt  Luther218)  als  vadum  (Über- 
gangsteüe)  und  folgert  aus  derselben  eine  Gründung  durch  den  Sachsenstamm. 
Reinecke314)  deutet  das  alte  Sangerhäuser  Stadtsiegel  als  Hinweis  auf 
das  thüringische  Landgrafengericht,  die  13  Köpfe  auf  demselben  als  12  um 
den  Landgrafen  gescharte  Richter.  Geifslers315)  Buch  über  Stolberg  ist 
mehr  Touristenführer. 210,8,6ft)  Endlich  befindet  sich  eine  kurze  Beschreibung 
und  Geschichte  der  Lutherstätten  in  Wittenberg  im  'Pfarrhaus* 21 7)  (s.  a.  N.  373/4). 

Anhalt  (s.  N.  290,  346).  Hier  ist  nur  die  Abhandlung  von  Rüt  er218)  zu 
nennen.  Dornburg  a.  E.  wird  *  schon  937  urkundlich  als  Kaiserpfalz  angeführt, 
es  war  1156 — 1252  als  anhaltisches  Lehen  in  den  Händen  der  Grafen  v.  Dorn  bürg, 
bis  1382  der  Grafen  v.  Lindau,  bis  1414  der  v.  Schicrstedt,  dann  unter 
Otto  v.  Belitz,  Ulrich  Schenke,  Quast  und  Heinrich  v.  Fallersloben  (bis  1463), 
seit  1674  bis  jetzt  wieder  Privatbesitz  des  Fürstenhauses.218*) 

Königreich  Sachsen.219'2**)  Das  Original  des  1679  von  Kurfürst  Johann 
Georg  erteilten  Privilegs  zur  Gründung  von  Carlsfeld  im  Erzgebirge  befand 
sich  bisher  im  Amtsarchiv  Eibenstock  und  ist  nun  im  HStA.  niedergelegt. 


Rudolf  Kohl  mann,  Quedl  in  bürgen»  ia.  Festschrift  .  .  .  d.  Kgl.  Gymnasiums  zu  Quedlinburg 
1890,  5,  II,  S.  8  —  15.  —  212)  Gaedke,  D.  Stadt  Salzwedel  im  30  j.  Kriege.  I.  Gymn.- 
Progr.  Salzwedel.  4°.  16  S.  —  213)  Johannes  Luther,  Salzwedel  u.  d.  Übrigen  Orts- 
namen auf  -wedel:  JbVNiederdSpr.  16,  S.  150—60.  —  214)  P.  A.  Rein  ecke,  Z.  Er- 
klärung d.  Eltesten  Sangerhttuser  Stadtsiegels:  ZHarzV.  24  *,  S.  278  —  82.  (Schweinitz  s. 
N.  400.)  —  215)  Julius  Geifsler,  Einiges  Über  Stolberg  am  Harz  u.  seine  schöne  Um- 
gebung. Wernigerode,  Angerstein,  o.  J.  1  Bl.,  44  S.  —  216)  X  C.  Knabe,  Untersuchungen 
*egen  d.  Bat  zu  Torgau  15f>5:  PublAVTorgau  4  (1890).  81  S.  —  216a)  E-  Schild, 
Aus  d.  militärischen  Gesch.  d.  früheren  Eibfestung  Torgau :  Internat.  Rov.  üb.  d.  ges.  Armeen 
n.  Flotten  9,  S.  959—71.  —  217)  Geweihte  Statten  in  Wittenberg:  Pfarrhaus  7,  S.  171  f. 
Wernigerode  a.  K.  295,  313,  814,  436.)  —  218)  H.  Rüter,  Dornburg  a.  E.  E.  Gesch. 
d. Ortet  u.  d.  mit  ihm  belehnt  gewesenen  adeligen  Geschlechter:  MVAnhaltG.  6, 1,  S.  90 — 118. 

-  218*)  X  R.  Zehnpfund,  Au»  d.  Gesch.  d.  Stadt  Ballenstedt:  Harzer  Monatshefte  2, 
8.  1779,  20S/4.  (Bernburg  s.  N.  847.)  —  219)  X  A.  Holzhaus,  Unser  Erzgebirge  in 
schwerer  Kot,  e.  Stftdtebild  aus  d.  30 j.  Kriege:  Glückauf!  (Organ  d.  Erzgebirgsvereins)  11, 
8.  67—70,  75—81,  91/3.  —  220)  X  Dreher,  D.  Auerthal  in  Vergangenheit  u. 
Gegenwart:  ib.  S.  93/9,  103/8.  (Annaberg  s.  N.  447.)  —  221)  X  P.  Arras,  Drei 
arkundliche  Beitrage  zu  d.  Streite  zwischen  Bautzen  u.  Kamenz  über  d.  Salzmarkt.  (1506): 
XLsuiitiMag.  67,  S.  240/6.    (Für  Bautzen  vgl.  noch  N.  318,  319,  355,  f.  Borna  N.  401.) 

—  222)  X  Baumg&rtel,  D.  Bautzener  Wasserkünste:  Bautzener  Nachrichten B.  (1891), 
S.   35  fM   39   f.    —    228)  X   S.,   D.    Baumgasso    zu    Bautzen:    ib.    S.   95  f.    —    224)  X 


11,230  §  34.    Sachsen  und  Thüringen.    Laue. 

Dasselbe  wird  ohne  weitere  erklärende  Zusätze  von  Mangoldt226)  abgedruckt. 
Der  Streit  des  Chemnitzer  (N.  156)  Rates  mit  den  Herren  v.  Schönberg*2*)  dauerte 
1543 — 61  und  hatte  das  Dorf  Meinersdorf  zum  Gegenstande.  Letzteres  fiel 
schliefslich  H.  v.  Seh.  zu.  —  Hatte  Crimmitschau  im  3Qj.  Kriege  auch  keine 
Belagerung  durchzumachen,  so  erlitt  es  doch  die  mannigfachsten  Drang- 
sale bei  Truppendurchzogen,  da  es  an  der  Strafse  von  N.  nach  S.  lag.  Diese 
Heimsuchungen  berichtet  Andrae**7)  nach  Ratsakten  und  Urkk.  des 
HStA.,  dabei  ist  sein  Bestreben,  um  ein  getreues  Bild  zu  geben,  die  Zeit- 
genossen des  grofsen  Krieges  möglichst  selbst  erzählen  zu  lassen.  Besonders 
von  1631  ab,  wo  Sachsen  direkt  an  dem  Kriege  sich  beteiligte,  werden  die 
Nachrichten  über  die  Schicksale  der  Stadt  ausführlicher,  die  bis  zum  Jahre 
1647  zusammengestellt  sind.  Richter  *28)  korrigiert  die  von  Ermisch  aus 
den  Ratsberichten  für  das  Jahr  1474  (JBG.  13,  II,  233")  auf  3190  berechnete 
Einwohnerzahl  der  Stadt  Dresden  (N.  155)  und  stellt  ihr  nach  anderen  Quellen 
für  1474  eine  Bevölkerung  von  4228  gegenüber.  Dagegen  kann  Ermisch 
mit  Recht  einwenden,  dafs  der  Rechenfehler  nicht  von  ihm,  sondern  dem 
damaligen  Ratskollegium  gemacht  ist.  Die  alte  Eibbrücke  in  Dresden  wurde 
bis  1873  vom  geistlichen  Brückenamte  verwaltet,  daher  konnte  Dibelius**^: 
sie  einmal  vom  kirchlichen  Standpunkte  aus  betrachten.  Die  Brücke  ist  nach 
Ausführung  des  Vf.  schon  um  1200  entstanden  und  zwar  der  Kirche  zu  ver- 
danken, worauf  das  früher  darauf  angebrachte  Bild  des  heiligen  Nikolaus 
hinweist.  Auch  der  fernere  Ausbau  der  Brücke  war  der  Fürsorge  der  Kirche 
und  der  geistlichen  Bruderschaft  St.  Nikolai  und  zum  heiligen  Leichnam  an- 
vertraut. Hierauf  wird  der  Verbindung  nachgeforscht,  welche  von  Alters  her 
zwischen  Kreuzkirche  und  Eibbrücke  bestand.  Da  erstere  ursprünglich  Nikolai- 
kirche hiefs,  also  auch  den  Fischpatron  zum  Heiligen  hatte,  war  ihre  Ver- 
waltung wohl  dieselbe  wie  die  der  Brücke.280"982*)  Aufser  den  Resten  von 
Baulichkeiten  hat  Er  misch288)  die  urkundliche  MAliche  Litteratur  und 
besonders  den  Chronisten  Andreas  Moeller  zur  Grundlage  seiner  Darstellung 
gemacht,  welche  das  MAliche  Freiberg  (N.  1)  topographisch  aufbaut  und  schildert. 
Eine  kurze  Baugeschichte  der  Stadt  leitet  den  Aufsatz  ein,  dann  wird  im 
einzelnen  über  die  Befestigung,  die  4  Bezirke  der  Pfarre  St.  Jacobi,  Unserer 
Lieben  Frauen,  St.  Nicolai  und  St.  Petri,  ferner  über  die  schwierige  Frage 
der  nächsten  Umgebung  aufserhalb  der  Ringmauern  gehandelt.284)  Die  merk- 
würdige, in  Form  eines  Verwaltungsberichtes  gekleidete  Darstellung  des 
Wissenswertesten  über  die  Stadt  Gottleuba  in  der  Amtshanptmannschaft  Pirna 


M.  H.,  D.  Lauenthor  u.  d.  Lauengasse:  ib.  S.  100.  —  225)  P.  ▼•  Mangoldt,  Prm 
legium  über  d.  Gründung  d.  Ortes  Carlsfeld  i.  Erzgeb.:  MAVZwickau  3,  S.  87—97.  — 
226)  E-  Wein  hold,  Streitigkeiten  d.  Rates  zu  Chemnitz  mit  d.  Herren  r.  Schönberg 
auf  Stollberg  um  d.  Dorf  Meinersdorf :  MVChemnitzerG.  7,  S.  112 — 28.  (Zu  Chemnitz  vgl. 
N.  856,  857,  884,  488.)  —  22?)  Andrä,  D.  Stadt  Crimmitschau  während  d.  grofsen 
Krieges.  Realschul-Progr.  Crimmitschau.  118  S.  —  228)  O.  Richter  u.  H.  Er  misch, 
Z.  Einwohnerstatistik  Dresdens  im  15.  Jh.:  NASäehsG.  12,  S.  168—70.  (Zu  Dresden  vgl. 
N.  815,  885,  417,  487.)  —  229)  Dibelius,  D.  alte  El b brücke  in  Dresden.  E.  Beitrag 
z.  Kirchengesch.  d.  Stadt:  BSächsKG.  6,  S.  104—26.  —  280)  X  Heydenreich,  D. 
geistigen  Bestrebungen  d.  Residenzstadt  Dresden  u.  ihrer  Umgebung  z.  Zeit  Winckelm&nns : 
LZgB.  Nr.  101  (1890).  —  231)  X  Rieh.  Schnecke,  Dresden  u.  seine  öffentlichen  Ge- 
bäude u.  Denkmäler  auf  Münzen  u.  Medaillen.  Aus  Dresdner  Sammlungen  4,  S.  74 — 80. 
—  232)  X  E.  Schurig,  D.  Dresdner  Pontonschuppen:  D.  Kamerad  S.  8  f.  —  232*) 
John  A.  Butler,  Pen  Pictures  of  Dresdens  Past.  Dresden,  C.  Tittmann.  VIII,  117  S. 
1889.  —  233)Hubert  Er  misch,  Wanderungen  durch  d.  Stadt  Freiberg  im  MA. :  NASachsG.  12. 
S.  86  —  162.    (Zu  Freiberg  s.  noch  N.  418,  447,  488.)  —  234)  O.  L  ehmann,  D.Burg- 


§  84.    Sachsen  und  Thüringen.    Laue.  11,231 

Tgl.  JBG.  13,  ü,  23714*)  enthält  S.  4—12  eine  Geschichte  der  Stadt,  be- 
rücksichtigt aber  auch  in  den  übrigen  Abteilungen  das  historische  Element, 
geht  z.  B.  im  Kapitel  'Bevölkerung'  auf  das  Jahr  1832  zurück  und  enthält 
auch  sonst  geschichtliche  Notizen,  so  unter  'Bauwesen'  über  den  Brand  von 
1885  u.  s.  w.886"*40)  Die  Mitteilungen  von  Gefs*41)  beziehen  sich  auf  die 
beiden  Persönlichkeiten  Ludwig  Hornecken  (1521)  und  Valentin  Schumann 
(1523\M*~*47)  Hofmann148)  nennt  seine  Darstellung  selbst  eine  Vorarbeit 
für  eine  ins  Auge  gefafste  grössere  Geschichte  der  Stadt  Pirna.  Es  sind 
auch  zu  dieser  Broschüre  schon  zahlreiche  hs.  Quellen  und  Urkk.  heran- 
gezogen, über  welche  in  der  Einleitung  referiert  wird.  Die  eigentliche  Dar- 
stellung gliedert  sich  in  die  Geschichte  der  Stadt,  ihrer  Burg  und  Befestigungen, 
dann  wird  ihre  Landeszugehörigkeit  untersucht  und  der  Stadtobrigkeit  ein 
drittes  Kapitel  gewidmet,  wefcheB  den  Rat  bis  zur  Ratsordnung  vom  Jahre 
1520  und  nach  seiner  Neugestaltung  durch  die  herzogliche  Ratsordnung  vom 
Jahre  1520  behandelt.  Die  Programmarbeit  Kästners249)  hat  den  Zweck, 
eine  Heünatsknnde  der  Stadt  Rochlitz  zu  bieten,  doch  ist  der  Geschichte 
der  Stadt  darin  eine  bevorzugte  Stelle  eingeräumt  (z.  B.  der  ganze  Ab- 
schnitt: D.  Geschichtliches  S.  13— 22).*&0'8M)  Die  von  Pfarrer  Zabel 
:JBG.  13,  II,  237 164)  geschriebene  Chronik  der  durch  ihre  Serpentinindustrie 
bekannten  Bergstadt  Zöblitz,  war  ursprünglich  zum  Wettinerjubiläum  unter- 
nommen und  ist  nun  zu  Königsgeburtstag  1890  fertig  geworden.  Der  Vf. 
behandelt  die  Schicksale  der  Stadt  von  den  ersten  Anfängen  unter  der 
Herrschaft  Leisnigs,  der  Berbisdorfer  und  seit  1559  unter  den  Wetünern. 
Angehängt  ist  eine  Geschichte  der  Serpentinindustrie  und  allgemeine  Be- 
merkungen  über  das  Erzgebirge.882,268)     Von  Fabian284)   werden  zwei 


statt«  Frienstein:  ÜB&T.  14,  S.  141/3.  (Grimma  s.  N.  880/3,  496,  500.)  — -  235)  X  Th. 
9ecligt  Festzeitung  z.  Feier  d.  50j.  Bestehens  d.  HaidemUhle.  Dresden.  4°.  8  S.  — 
236)  XG.  Pilk,  D.  Schlösser  Helfenberg  u.  Schönfeld:  ÜB&T.  14,  S.  198—201.  — 
2S7)  X  P  [ö  sc  hei] ,  Langen  wolmsdorf  z.  Zeit  d.  80j.  Krieges  (Vortrag):  Beilage  z.  Stolpener 
Volksfreund  No.  18/5.  —  238)  X  G.  Wust  mann,  Leipzig  durch  8  Jhh.  £.  Atlas  z. 
Geteh.  d.  Leipziger  Stadtbildes  im  16.,  17.  u.  18.  Jh.  Mit  kurzen  Erläuterungen  hrsg. 
Leipzig,  Duncker  &  Humblot.  72  Tfln.,  24  S.  Text.  H.  40.  (Vgl.  zu  Leipzig  N.  875, 
376,  418,  444,  450/8.)  —  289)  X  Gast.  Siegert,  D.  Heimatsgesch.  Leipzigs  in  d. 
Schulen  Leipzigs.  Leipzig,  Voigtländer.  47  S.  M.  1,20.  —  240)  X  id.,  Bilder  aus  d. 
Heimatsgesch.  Leipzigs.  Für  Schule  u.  Haus.  Leipzig,  R.  Voigtlaender.  45  S.  —  241)  FeL 
Gefs,  Aus  Leipzig  in  Herzog  Georgs  Zeit:  AGBachhandel  14,  S.  852  f.  —  242)  X  Alfred 
Moschkau,  Löbau  z.  Zeit  d.  SOj.  Krieges.  [Zittau,  Böhm.]  18  S.  —  243)  X  M.  J. 
Nest ler,  Körnerberg  u.  Schillerhaus  in  Loschwitz  bei  Dresden.  Chronikartig  geschildert 
n.  als  e.  Beitrag  z.  Lokalgeach.  d.  unmittelbaren  Umgebung  v.  Dresden  hrsg.  Dresden, 
Ooldstein.  42  8.  (Mit  8  Bildern.)  —  244)  X  Loose,  D.  Topographie  d.  Stadt  Meifsen: 
MVGMeifsan  81.  (Mit  2  Plänen.)  —  245)  X  Leicht  u.  Granz,  Meifsner  Inschriften  u. 
Abwichen:  ib.  (Meifsen  s.  auch  N.  860,  461/5,  475,  479.)  —  246)  Chronik  d.  Stadt 
Seasalza  v.  Jahre  1891.  Neusalza*  Oeser.  16  S.  M.  0,25.  (Kreis  Bautzen.)  —  247)  X 
W.  Loose,  D.  Pfarrers  Peter  Werdermann  u.  seiner  Nachfolger  Chronik  d.  Dorfes  Niederau 
bei  Keiften.  Meifsen,  Klinkioht.  80  S.  —  24$)  R.  Hof  mann,  Gesch.  d.  Stadt  Pirna. 
Naeh  urkundlichen  Quellen.  Pirna,  Glöckner.  68  S.  M.  1,50.  (Auch  Leipz.  Inaug.-Diss. 
Zu  Pirna  s.  N.  862,  zu  Plauen  820,  886.)  —  249)  Kästner,  Rochlitz  u.  seine  Umgebung. 
Beiträge  lux  d.  Unterricht  in  d.  Heimatakunde.  Realschul-Progr.  Rochlitz,  Bode.  87  S. 
Mit  Karte.)  —  250)  X  Martin,  Beiträge  z.  Ortegesch.  v.  Schöna  u.  Reinhardtsdorf: 
L'BAT.  14,3.  105/7.  (Schönecks.  N.  285,  Schneeberg  N.  887, 888.)  —  251)  X  A.  Mosch  kau, 
Napoleon  L  in  Zittau:  Gebirgsfreund  1,  S.  175/7,  220  f.  —  252)  X  [H.  Lungwitz], 
I>.  1670  erneuerte  Ortsstatot  d.  Dorfes  Zsohoppelshain:  Vereinigtes  Wochen bl.  f.  Rochlitz  .  .  . 
So.  70  f.  —  25$)  X  Buchwald,  D.  Einführung  d.  Reformation  in  Zwickau.  Festschrift 
x.  Einweihung  d.  erneuerten  Marienkirche  zu  Zwickau.  S.  1-  86.  (Zwickau  1891.)  —  254) 
Ernst  Fabian ,  Zwei  kurfürstliche  Begnadungen  d.  Stadt  Zwickau  im  16.  Jh.:  MAVZwickau  8, 


11,232  §  84.    Sachsen  und  Thüringen.    Laue. 

Aktenstücke  aus  dem  Zwickauer  Ratearchiv  abgedruckt,  das  eine  vom  Jahre 
1544  setzt  für  2  arme  Zwickauer  Bürgerssöhne  ein  Stipendium  für  Studium 
der  Theologie  in  Wittenberg  fest,  das  andere  aus  dem  Jahre  1550  gewährt 
der  Stadt  drei  Freistellen  auf  der  Fürstenschule  zu  Grimma.  Der  Pritzschen- 
meister  Wolfgang  Ferber  hat  in  einem  Gedichte  'Der  berupfte  Schwan  oder 
das  verzwickte  Zwickau'  die  Unglücksfälle  seiner  Vaterstadt  im  17.  Jh.  be- 
sungen. Er,  wie  M.  Daniel  Friedrich  ('Bufs-Glocke'}  und  Rektor  Daum 
sind  Augenzeugen  des  Turmbrandes  von  1650  gewesen,  auf  ihre  erhaltene 
Schilderungen  wird  von  Beck265)  aufmerksam  gemacht.  Der  Brief  Daums 
wird  abgedruckt,  ebenso  Notizen  über  die  neuen  Glocken  aus  einem  anderen 
Schreiben  des  Zwickauer  Gelehrten. 

Thüringische  Staaten.  Nicolai200)  beschreibt  die  Verheerungen  der 
Pest  in  Allstedt  an  der  Hand  des  Kirchenbuches  und  städtischer  Schriftstücke. 
In  einer  Kaisergeburtstagsrede  hat  V  oretzsch  267)  ein  Bild  gegeben,  'wie 
es  in  ...  Altenburg  im  späteren  MA.  aussah  zur  Zeit  etwa  des  Kaisers 
Friedrich  Barbarossa*.  Der  gelehrte  Apparat  versteckt  sich  in  den  124  An- 
merkungen. Beigegeben  sind  7  auf  den  Gegenstand  bezügliche,  bis  auf  eine 
(1192  Nov.),  schon  anderwärts  gedruckte  Urkk.  Eine  Anzahl  farbenbunter 
Bilder  aus  der  Kulturgeschichte  des  Städtelebens  entrollt  E  inert,268)  indem 
er  aus  den  Rathauspapieren  von  Arnstadt  über  Gebräuche  und  Sitten,  den 
grofsen  Brand  von  1581  u.  dgl.  berichtet,  in  volkstümlich  zusammenfassender 
Bearbeitung  früherer  Darstellungen.  (Vgl.  JBG.  10,  ÜI,  99";  12,  II,  318165; 
13,  II,  238158.)  Auch  Schirmers  **•)  Schilderungen  gründen  sich  auf 
Archivalien  und  Berichte  von  Zeitgenossen.  Die  Leidenszeit  Geras  1806 — 13 
wird  von  Stade  26ü)  neu  beleuchtet  mit  Hülfe  von  Aktenstücken  und  Privat- 
briefen des  Fürstlichen  Hausarchivs  zu  Schleiz.  Weniger  Stoff  boten  die 
magern  Notizen  der  'Neuen  privilegierten  Geraischen  Zeitung.'  Im  Oktober 
1806  zog  Napoleon  durch  Gera  zur  Schlacht  bei  Jena,  aus  diesen  Tagen 
wird  auch  ein  Gespräch  des  Kanzlers  mit  dem  französischen  Kaiser  mitgeteilt. 
Die  wohl  für  Besucher  bestimmte  Beschreibung  der  drei  Gleichen  von  Blume361' 
sei  hier  wegen  der  zahlreichen  historischen  Notizen  über  die  Burgen  und 
ihre  baulichen  Reste  hervorgehoben.262"2*4)  An  emulier265)  verwahrt  sich 
dagegen,  mit  seinem  Schriftchen   über  den  Kyffhäuser  ein  'Reisehandbuch 


S.  44/9.  —  255)  Richard  Beck,  D.  Brand  d.  Zwickauer  Marienkirchturmes  nach  Berichten 
v.  Augenzeugen:  ib.  S.  40/8.  (Zwickau  s.  noch  N.  817,  864/7,  414,  427,  470,  471.)  — 
256)  Nicolai,  D.  grofse  Pest  zu  Allstedt  im  Jahre  1681 :  ZVThüringG.  NF.  7,  S.  452—76. 
—  257)  AI.  Voretzsch,  Altenburg  z.  Zeit  d.  Kaisers  Barbarossa.  Real-Progymn.-Progr. 
Altenburg.  4°.  27  S.  (7  Urkk.  Vgl.  auch  N.  368.)  —  258)  Einert,  Aus  d.  Papieren 
e.  Rathauses.  Beitrage  z.  deutschen  Sittengesch.  Arnstadt,  Frotscher.  M.  8.  | [Versteckte 
Rez. :  TäglicheRsB.  (1892),  S.  151  f.]|  (Zu  Arnstadt  s.  N.  394,  895.)  —  259)  X  A.  Schirmer, 
Eisenberg  im  80j.  Kriege:  MVGEisenberg  6.  —  260)  Stade,  Z.  Gesch.  Geras  in  d.  Jahren 
1806—13.  Realgymn.-Progr.  S.  1—26.  Gera,  Hofmann.  4°.  (Georgenthals.  N.  869.) — 
261)  Oscar  Blume,  D.  drei  Gleichen.  Wachsenburg.  Gleichen.  Mühlberg.  HisU  u.  topo- 
graphisch geschildert.  E.  Erinnerungsblatt  für  Fremde  u.  Einheimische.  2.  vermehrte  Aufl. 
Erfurt,  Körner.  1890.  24  S.  (Mit  4  Illustrationen.)  —  262)  X  Dietrich,  Geach.  d. 
Dörfer  Groben  u.  Laasdorf  bei  Jona:  MVGKahla  4*.  —  268)  XBelow,  Jena.  Vortrag. 
Berlin,  Mittler.  1890.  21  S.  (Über  Jena  s.  N.  377,  459.)  —  264)  X  P.  Eckardt. 
Bericht  Üb.  d.  Stand  u.  d.  Verwaltung  d.  Gemeindeangelegenheiten  d.  Industrie-  u.  Bade- 
stadt Ilmenau  in  Thüringen.  Hist.-stat.  Beschreibung  d.  Stadt  auf  Grcnd  amtUcher  Unter- 
lagen. Ilmenau.  826  S.  —  265)  Ernst  An  emulier,  Kyffhäuser  u.  Rothenburg  in  Ver- 
gangenheit u.  Gegenwart  hsg.  im  Auftr.  d.  Fürstlich  Schwarzburg-Rudolstädtischen  Ministerium». 
3Iit  Plänen  u.  Abbildungen.    Detmold,  Hinrichs.    40  S.,  1   Titelb.,  1  Plan.     (Über  Langen- 


§  34.    Sachsen  und  Thüringen.    Laue.  11,233 

geliefert  zu  haben,  dasselbe  soll  vielmehr  in  populärer  Form  alles  Wissens- 
werte aus  Geschiente  und  Sage  über  das  Kyffhäusergebirge  mit  Weglassung 
aller  gelehrten  Streitfragen  enthalten.  Es  behandelt  nach  einander  das  Kyff- 
häusergebirge, die  Burg  Kyffhausen  und  die  Rotenburg.  Dann  ist  hier  das 
Schriftchen  von  Grau  ***)  zu  nennen.  Das  früh  urkundlich  erwähnte  Vacha 
gehörte  ursprünglich  zur  Abtei  Fulda,  wurde  1406  teilweise  an  Ludwig  von  Hessen- 
Kassel  verpfändet,  wobei  die  Rechte  in  geistlichen  Angelegenheiten  sich  der 
Abt  vorbehielt.  Diese  Doppelherrschaft  und  zuletzt  ein  gerichtlicher  Streit 
zwischen  Fulda  und  Hessen  über  den  Besitz  der  Stadt  dauerte  über  Refor- 
mation und  30j.  Krieg  bis  1648,  wo  Abt  Joachim  der  Landgräfin  Amalie 
Elisabeth  den  noch  übrigen  dritten  Teil  verkaufte,  so  dafs  es  bis  1806  beim 
hessischen  Fürstenhause  blieb,  wo  es  dem  neuerrichteten  Königreich  West- 
falen einverleibt  wurde,  um  von  1814/6  noch  einmal  eine  hessische,  von  da 
eine  groCsherzoglich  sächsische  Stadt  zu  werden,  deren  Schicksal  G.  bis  zur 
Gegenwart  berichtet.267,268)  Endlich  schildert  die  Verheerungen,  welche  im 
November  1890  das  Hochwasser  der  Saale  in  den  Jena  gegenüberliegenden 
Dorfern  angerichtet  hat,  die  Erlebnisse  der  einzelnen  bei  der  Katastrophe, 
das  Rettungswerk  und  die  Thätigkeit  des  Hülfskomitees  Beyer869)  im  Auf- 
trage des  letzteren. 

Kulturgeschichte,  Mythologie  und  Aberglaube.  Frau  Hinne,  deren 
Name  nach  Kuhns  Forschungen  von  der  Hinnemutterstube  zwischen  Wuster- 
hausen und  Tbale  haften  sollte,  ist  nach  Knoops270)  Darlegung  keine  alt- 
deutsche Göttin,  sondern  eine  Hünin,  ein  wildes  Riesenweib  gewesen,  welche 
das  Volk  in  der  Klippenhöhle  hausend  sich  dachte.871)  Eine  Prophezeiung 
in  deutschen  Versen  über  den  Verlauf  des  Schmalkaldischeu  Krieges,  in 
welcher  dem  Kaiser  eine  Niederlage  prophezeit  wird,  hat  Meltzer27*)  in 
einem  in  Thüringen  aufgefundenen  Vulgatadruck  (eingeschrieben)  entdeckt. 
Die  Rillen  und  Rundmarken  sind,  wie  Veckenstedt378)  näher  zu  er- 
weisen versucht,  durch  abergläubische  Bräuche  entstanden,  ein  Rest  heid- 
nischen Kultus.274) 

Sagen.  Foerstners276)  Sagensammlung  ist  Fortsetzung  und  Er- 
gänzung zu  desselben  Vf.  früher  erschienenen  Buche  'Aus  der  Sagen-  und 
Märchenwelt  des  Harzes'.    Dann  hat  Harweck,276)  mehr  den  praktischen 


•chad«  s.  N.  370,  Saalfeld  N.  871.)  —  266)  Paul  Grau,  Chronik  d.  Stadt  Vacha.  2.  Aufl. 
Weimar,  Borkmann.  2  BL,  82  S.  (Über  Wasungen  s.  N.  872,  Walthershausen  N.  405.)  — 
26?)  X  Burkhardt,  Ans  d.  Gemeindeleben  Weimars  vor  500  Jahren:  Deutschland 
'Zeitung)  (1890),  No.  47/8.  (Über  Woimar  vgl.  N.  896,  440/4.)]  —  268)  X  Lily  v. 
Kretschmar,  Weimars  Gesellschaft  u.  d.  'Chaos':  WIDM.  71,  S.  235  —  64.  —  269)  0. 
W.  Beyer,  D.  Wassersnot  v.  November  1890  in  Wenigenjena-Camsdorf.  Schilderungen 
t.  Augenzeugen.  Nebst  e.  Berichte  d.  Hilfskomitees  in  dessen  Auftrage  hsg.  .  .  .  Wenigenjena- 
Camsdorf,  Selbstverl.  d.  Hilfskomitees.  gr.-8°.  67  S.  M.  0,60.  (1  Kart.  d.  Überschwemmungs- 
gebiets, 2  Tfl.)  —  270)  0.  Knoop-Rogasen,  D.  neu- entdeckten  Göttergestalten  n. 
Götternamen  d.  norddeutschen  Tiefebene  u.  am  Harz.  IV.  Frau  Hinne:  ^Volkskunde  8»  IX, 
9.  321*7.  —  271)  XH.  Schurtz,  D.  Götze  Krodo:  LZgB.  ^1891),  No.  1.  —  272)  O. 
Seltzer,  E.  Prophezeiung  aus  d.  Schmalkaldischen  Kriege:  NASächsG.  12,  8.  314/5.  — 
27$)  Edmund  Veckenstedt,  Rillen  u.  andere  Marken  an  d.  Kirchen  u.  Teufelssteinen 
betenden  in  d.  Provinz  Sachsen.  (Mit  2  Abbildungen):  ALandeskProvSachsen  1,  S.  102 — 16. 
Auch  MVErdkandeHalle,  ebenda.)  —  274)  X  A.  Bar,  D.  Tauf-  oder  Heidenstein  bei 
LiotCThofen :  Glückauf !  (Organ d. Erzgebirgsvereins)  11,  S. 24/6.  —  275)  C[lara]  Foerstner, 
X«es  u.  Alte«  ans  d.  Sagenkreise  d.  Vater  Brocken.  Märchen  u.  Sagen.  Quedlinburg,  Vieweg. 
•2  BL,  72  S.  —  276)  Harweck-Waldstedt,  Was  d.  Selke  plätschert!  Geschichtliches, 
Gedichte,  Sagen  u.  Märchen  aus  d.  Selkethale.  Gesammelt  u.  hrsg.  Mit  Original-Beiträgen 
lebender  Autoren.    Wanderung  v.  d.  Quelle  bis  z.  Mündung  .  .  ,    Osterwieck  a./Harz,  Zickfeldt. 


11,234  §  84.    Sachsen  und  Thüringen.    Laue. 

Bedürfnissen  der  Harzreisenden  dienend,  geschichtliche  Erinnerungen  und 
Ortssagen,  Märchen  und  poetische  Erinnerungen  für  das  ganze  Selkethal 
zusammengestellt.  Heinecke877)  erzählt  dem  französischen  Leserkreise 
eine  bekannte  Harzsage  von  der  Unterstützung  eines  armen,  aber  fleifsigen 
Bergmannes  durch  den  Berggeist,  die  ihm  zwar  Reichtum,  aber  keinen  Frieden 
bringt.  Gröfslers278)  Nachlese  (vgl.  JBG.  13,  II,  2391 70)  enthält  von  ver- 
schiedenen Sammlern  gespendete  Sagen,  Bräuche  und  Lieder  aus  mehreren 
Orten  der  Eisleber  Umgebung.  Die  Anthologie  von  Koenig*79)  behandelt 
in  mehr  belletristischem  Gewände  in  Heft  1:  die  Herkunft  des  Grafenge- 
schlechtes und  Sagen  aus  Rheinhardsbrunn,  Friedrichroda,  Brotterode  in 
Heft  2 :  Ruhla,  Thal  und  Umgebung,  in  Heft  3 :  den  Hörselberg  und  seine 
Umgebung,  in  Heft  4:  Waltershausen  und  Umgegend.280*281)  Wuckes28-} 
Sammlung  ist  Salzungen  1864  in  erster  Auflage  erschienen.  Endlich  teilt 
Heydenreich988)  aus  den  Liedern  des  Humanisten  Martinus  Balticns  ein 
Gedicht  mit,  welches  die  Freiberger  Lokalsage  vom  ungeratenen  Sohne  und 
dessen  Bestrafung  entsprechend  der  väterlichen  Verwünschung  zum  Gegen- 
stande hat.  Sie  ist  auch  sonst  poetisch  behandelt  worden.  Gleichzeitig 
macht  H.  auf  einige  andere  ältere  lateinische  Dichtungen  über  Freiberg 
aufmerksam  von  Bocer,  Adam  Siber,  Samuel  Moeller. 

Mundarten  und  Namen.  Andre  es  288*)  Resultate  über  die  Grenzen 
der  niederdeutschen  Sprache  gründen  sich  auf  eine  sehr  mühsame  Zusammen- 
stellung der  vorhandenen  Litteratur  über  diesen  Gegenstand,  auch  ist  das 
historische  Element  im  Vordringen  des  Hochdeutschen  gerade  für  die  Provinz 
Sachsen  (S.  43)  hervorgehoben.  Einen  dabei  untergelaufenen  Irrtum  bekämpft 
Kirchhoff.284)  -Erst  zwischen  Breitenhagen  und  dem  viel  südlicheren 
Löderitz  ist  die  Grenzlinie  gegen  das  Mitteldeutsche  zu  ziehen.  Der  Zwickel 
zwischen  unterster  Saale  und  Elbe  gehört  mithin  ebenso  wie  der  zwischen 
unterster  Werra  und  Fulda  dem  niederdeutschen  Sprachgebiet*.  H edrich  -**' 
giebt  eine  Grammatik  der  Schönecker  Mundart,  aber  in  der  Einleitung  auch 
'Bemerkungen  über  die  Lage  und  Geschichte  der  Stadt  Schöneck\28*~28S" 
Angeregt  durch  Arnolds  Ansiedlungen  und  Wanderungen  deutscher  Stämme 
unternimmt  es  Riemann,289)  die  Namen  der  bewohnten  Städte  und  Dörfer 


XI,  160  S.  -27?)  Hedwige  Hei  necke,  (Les  Mines  et  les  Mineurs.)  XVIII.  Le  Mineur 
et  le  Ge'nie.  Legende  du  Harz:  RTP.  6  (Novembre),  S.  669-71.  —  278)  Gröftler. 
Dritte  Nachlese  v.  Sagen  u.  Gebräuchen  d.  Grafschaft  Mansfeld :  MansfelderBll.  6,  S.  168 — 75. 

—  279)  Carl  Koenig,  Thüringer  Sagenschatz  u.  hiat.  Erzählungen.  Mit  18  Illustrationen 
y.  H.  Jungheinrich  n.  Gehrts.  Bd.  1.  Gotha,  Glaeser.  166  S.  M.  3.  |[ALandeßkProTSachsen 
Heft  1  (1890);  Kirchhoff:  MVErdk Halle  (1891),  S.  192.]|  —  280)  X  Georg  P i  1  k .  D. 
Gralsritter  d.  Meifsner  Hochlandes:  ÜB&T.  14,  S.  118/6.  —  281)  X  Richard  Zw  et*. 
Sagen  u.  geschichtl.  Erzählungen  ans  d.  mittleren  Saalthal.  D.  reiferen  Jagend  gewidmet. 
Mit  15  111.  Jena,  Fr.  Mauke.  IV,  107  S.  —  282)  Ch.  L.  Wucke,  Sagen  d.  mittleren 
Werra,  d.  angrenzenden  Abhänge  d.  Thüringer  Waldes  u.  s.  w.  2.  Aufl.  hrsg.  v.  H.  Ullrich. 
Eisenach,  Kahle.    gr.-8°.    XV,  530  S.    M.  4.50.    |[Veck enstedt:  ZYolkakunde  8,  S.  275.]. 

—  28S)  Eduard  Heydenreich,  E.  Humanist  d.  16.  Jh.  über  d.  Freiberger  Sage  v.  un- 
geratenen Sohn:  MFreibergAV.  27,  S.  1 — 48.  —  283*)  R.  Andrea,  D.  Grenzen  d.  nieder- 
deutschen Sprache:  Globus  59,  S.  29  ff.,  41/3.  —  284)  Alfr.  Kirch  hoff,  D.  unterste 
Saale  keine  Grenze  zwischen  Mittel-  u.  Niederdeutsch:  ib.  S.  150/1.  —  285)  Richard 
Hedrich,  D.  Laute  d.  Mundart  v.  Schöneck  i.  Vogt.  Progr.  Realsch.  u.  Progynon.  Leisnig. 
S.  1  —  80.  Leisnig,  Ulrich.  —  286)  X  Herrn.  Knothe,  Z.  Orthographie  deutscher  wie 
wendischer  Ortsnamen:  LZgB.  S.  88  f.  —  287/8)  X  P.  KUhnel,  D.  slawischen  Ortt-  u. 
Flurnamen  d.  Oberlausitz.  Ges.  u.  erkl.  [S.  A.  aus  WLausitzMag.]  (in  8  Heften).  Heft  1/3. 
Leipzig,  Koehler.  58  S.  M.  1.  84  S.  M.  2.  (Heft  2  Sonderabdruck.)  —  289)  Riemann, 
Über  Orts-   u.    Flurnamen   d.   Herzogtums  Koburg.    Gymn.- Progr.    Kuburg.    4*.  46  S.  — 


§  84.    Sachten  und  Thüringen.    Laue.  II  235 

and  die  der  Wüstungen  des  Herzogtums  Eobarg  zu  deuten.  Hierzu  bot  ihm 
urkundliches  und  altes  Kartenmaterial  das  Herzogliche  Staatsministerium. 
R.  unterscheidet  Ortschaften,  die  nach  Bäumen  oder  Wäldern  heifsen,  die 
nach  ihrer  Lage  am  Wasser  benannten,  die  eine  frühere  sumpfige,  eine 
Höhenlage  vermuten  lassen  oder  als  Waldrodung  kenntlich  sind,  mit  -feld 
oder  einer  Bezeichnung  für  -Wohnstätte  zusammengesetzte  Namen,  endlich 
Orte,  die  ihre  Bewohner  noch  im  Namen  tragen.  Dazu  kommen  slawische 
Ortsbezeichnungen.  So  ergeben  sich  ganz  hübsche  Resultate  für  die  historische 
Geographie  des  Herzogtums.  Auch  Schulze290)  giebt  Erklärungen  der 
nach  Kreisen  geordneten  Namen  anhaltischer  Städte  und  Dörfer.  Cassel*91) 
versucht  eine  Deutung  des  Namens  Erfurt  =  Furt  fürs  Vieh  (angelsächsisch 
erfe  =  Vieh),  'Erphesfort*,  Erfurt  'ist  also  ein  Erbfurt,  eine  Furt,  die  von 
dem  Besitzstande  an  Herden,  welche  dort  das  Wasser  passierten,  benannt 
ist.'  Kleemanns29*)  Untersuchung  ist  nicht  nur  sprachlich,  sondern  auch 
kulturgeschichtlich  äufserst  interessant.  Nicht  nur  in  einzelnen  Abteilungen 
ine  2.  B.  im  Anhang  'Zur  Geschichte  der  Vornamen'  herrscht  das  Historische 
ror,  ist  doch  der  Stoff  für  die  ganze  Arbeit  nicht  blofs  aus  den  heutigen 
Namen  in  Stadt  und  Umgegend,  sondern  aus  dem  bis  zur  Reformationszeit 
reichenden  Urkk.buch  der  Stadt  und  späterhin  aus  Schofsregistern,  Vogtei- 
und  Ratsrechnungen  zusammengelesen. 

Feste  und  Spiele.  Hier  stellt  V eck enstedt298)  die  mansfeldischen 
Sitten,  Branche  und  Schwanke  der  Bauern  in  Hornburg  geordnet  nach  den 
Festzeiten  and  Monatsdaten  zusammen.294)  Von  Jacobs296)  wird  ein  alter 
Volksbrauch  in  Wernigerode  geschildert,  welcher  den  Kampf  des  Frühlings 
mit  dem  Winter  versinnbildlichte.  Ebenfalls  ein  Frühlingsfest  in  Wieder- 
stedt  an  der  Wipper,  auf  das  Hartmann296)  hinweist,  war  zuletzt  zu  einem 
'Räuberfest'  geworden,  als  welches  es  bis  1871  gefeiert  wurde. 2Ö  7)  Mitzschke*98) 
vermutet,  dafs  der  Ursprung  des  Naumburger  Kirschfestes  (ähnlich  wie  die 
Sage  vom  Rattenfänger  zu  Hameln)  ein  doppelter  sei.298*)  Mit  einem  älteren 
Feste,  das  vielleicht  in  die  heidnische  Vorzeit  zurückreichte  und  am  Quell 
im  Buchholz  gefeiert  wurde,  verschmolz  ein  historisches  Ereignis,  die  Ab- 
wendung einer  Belagerung  Naumburgs  durch  Fürbitte  der  Kinder.  Diese 
Errettung  von  Feindesgefahr  fand  aber  nicht  in  den  Hussitenkriegen  statt, 
in  welchen  Naumburg  überhaupt  nicht  belagert  worden  ist.  Dagegen  haben 
möglicherweise  Hussiten,  wie  man  damals  die  Böhmen  benannte,  vor  der 
Stadt  gelegen.  Denn  in  dem  sächsischen  Bruderkriege  ist  Naumburg  in  der 
Zeit  1447 — 50  mehrfach  von  Herzog  Wilhelm  belagert  worden,  welcher  sich 


29#)  Carl  Sehalse,  An  haitische  Ortschaftsnamen :  MVAnhaltG.  61,  S.  58—89.  —  291) 
P.  Cassel ,  Deutsche  Landet-  u.  Ortsnamen.  2.  D.  Name  Erfurt  u.  d.  Ortsnamen  auf -fürt: 
DZKulturG.  NF.  1,  S.  154—60.  —  292)  Selmar  Kleemann,  D.  Familiennamen  Quedlin- 
burgs u.  d.  Umgegend.  Quedlinburg,  H.  C.  Huch.  XI,  264  S.  |[ZHarzV.  28,  8.  606  — 10.]| 
—  293)  Edm.  Yeekenstedt,  Aus  d.  Provinz  Sachsen.  1.  D.  Festkalender  v.  Hornburg 
>,b«i  Oberröbliogen  am  See)  in  Sitte,  Brauch  u.  Schwank.  Zusammengetragen  u.  mitgeteilt 
nebst  Vorwort:  ZYolkskunde  8,  III,  S.  802/9.  —  294)  X  Fr.  Ort  wein,  Auf  d.  Suche 
nach  Pfingatbrfcuchen  im  Harz  u.  d.  ihm  angrenzenden  Landschaften :  Harzer  Monatshefte  2, 
H.  6  (Juni).  —  295)  Ed«  Jacobs,  Über  d.  alten  Gebrauch  d.  Stink pfistera  oder  Stinke- 
feist. 1655:  ZHarxV.  241,  S.  802/4.  —  296)  &•  Hartmann,  D.  Maigraf:  Harzer  Monats- 
hefte (1890),  8.  69.  |[Kirchhoff:  ALandeskProvSachsen  1,  S.  196.]|  —  29?)  X  Buch» 
wsld,  £.  erzgebirgische  'Heilige  Christfahrt'  aus  d.  Zeit  d.  80j.  Krieges  (nach  d.  in  d. 
Zviekauer  Ratsschulbibliothek  aufgefundenen  Originalhs. :  Kirchliche  Mitteilungen  f.  Zwickau 
a-  Umgegend  8  (1890),  S.  45/7.  (Auch:  Glückauf!  10,  S.  127/9.)  —  298)  P.  Mitzschke, 
Beitrage  z.  Kirsohieetfrage :  Naumburger  Kreisblatt,  Beilage  z.No.  176  u.  178  (1891).  —  298») 


11,236  §  84*    Sachsen  und  Thüringen.    Laue. 

Söldner  in  Böhmen  geworben  hatte.  Gerade  für  den  Streit  des  Kurfürsten 
Friedrich  mit  Herzog  Wilhelm  von  Sachsen  1446 — 51  bietet  der  Aufsatz  M.s 
einen  schätzenswerten  Beitrag,  zumal  auch  in  den  Acta  et  diplomata  Sanger- 
husana  des  Weimarschen  Staatsarchivs  eine  noch  nicht  ausgenutzte  Quelle 
dazu  herangezogen  wird.  Jacob299)  giebt  die  Geschichte  der  Tracht  und 
Bewaffnung  der  Torgauer  Geharnischten  von  1344  ab,  schliefslich  eine  Be- 
schreibung des  Torgauer  Pfingstschiefsens  *"*)  im  Jahre  1888,  ein  Verzeichnis 
der  Mitglieder  im  Jahre  1778,  der  Offiziere  seit  1778  und  die  Geschichte 
der  Bürger-Grenadier-Kompagnie.800,801)  Das  von  H  e i  n e  c k  802)  aus  einem 
Büchelchen  der  städtischen  Bibliothek  zu  Kordhausen  aus  dem  Jahre  1646 
mitgeteilte,  von  Groefsler  übersetzte,  Schulgespräch  giebt  die  Grundregeln 
des  Schmaräkelns  (JBG.  13,  II,  239 l8a)  und  beweist,  dafs  dies  Kegelspiel 
vor  200  Jahren  eine  Unterhaltung  der  Lateinschüler  zu  Nordhausen  war. 
Leben  einzelner  in  Haus  und  Öffentlichkeit.*0*-*0**)  Rabe805)  hebt 
aus  der  um  1750  vom  Pastor  Sam.  Bened.  Carstedt  geschriebenen  Chronik 
von  Atzendorf  (hs.  im  Archive  zu  Magdeburg)  kulturgeschichtliche  Beiträge 
über  Hochzeiten,  Kindtaufen,  Leichenbegängnisse  und  Trachten  in  der  ersten 
Hälfte  des  vorigen  Jh.  heraus.  Jacobs806)  handelt  über  ein  bürgerliches 
'Ehrenkleid',  d.  h.  die  Tracht  bei  Erweisung  der  letzten  Ehre  oder  vielmehr 
über  die  Entschädigung  für  ein  zu  lieferndes  Trauerkleid.  Der  von  Sello*07 
abgedruckte  'Auszug  aus  dem  Hausbuche  des  Stendaler  Bürgermeisters  Heinrich 
Klotz  d.  Alt.'  befindet  sich  als  Beigabe  an  einem  Aufsatze  über  die  Tracht 
der  Mark  Brandenburg.  Das  von  Kirchhoff808)  veröffentlichte  Nachlafs- 
inventar  eines  reich  gewordenen  Leipziger  Bürgers  giebt  ein  bis  ins  einzelne 
getreues  Bild  der  damals  noch  so  einfachen  bürgerlichen  Einrichtung  Leipzigs. 
(F.  f  1581  als  amtierender  Stadtrichter.)  Im  Gegensatz  dazuv8teht  die 
Schilderung,  welche  Biedermann809)  von  dem  Aufwand  eines  agfehsischen 
Grofsen  entwirft,  welchen  er  —  zur  Zeit  August  des  Starken  —  na*  einer 
hs.  Aufzeichnung  des  Jahres  1722  an  dem  Beispiel  des  Grafen  v.  Flemming 
zifferngemäfs  zu  beweisen  versucht.  Von  Schmidt810)  wird  ein  deutscher 
Schmähbrief  mitgeteilt,  der  1445  an  die  Kirchthüren  zu  Halberstadt  ange- 
schlagen wurde,  und  ein  sich  daran  knüpfender  Prozefs  erzählt.  Der  von 
Buchwald811)  abgedruckte  Geburtsbrief  ist  aus  dem  Jahre  1488,  ein  anderer  8 1  *  ■ 


D.  Naumburger  Kirschfest:  Grenzboten  3,  S.  366  —  79.  —  299)  Curt  Jacob,  D.  Torgauer 
Geharnischten  u.  d.  Auszug  d.  Torgauer  Bürger-Kompagnieen.    Torgau,  Jacob.    (1890.)    44  S. 

—  299»)  S.  N.  185.  -  300)  X  Sächsische  Adeltänze  im  16.  u.  17.  Jh.:  LZgB.  No.  131.  — 
301)  X  D.  Tanz  zu  Kölbigk  :  Harzer  Monatshefte  2,  Heft  1  (Januar\  —  302)  H.  Hein  eck. 
K.  lateinisches  Schulgespräch  Über  d.  Schmaräkel-Kegelspiel  aus  d.  Jahre  1696.  Neu  heraus- 
gegeben ...  (ins  Deutsche  übertragen  v.  H.  Gröfsler.  .  .):  MansfelderBU.  5,  S.  155 — 63. 

—  303)  X  Georg  Pilk,  Fehden  u.  Räubereien  Im  15.  Jh.:  ÜB&T.  14,  8.  157/9,  16.»  7. 
173/5.  —  304)  X  G.  S.  Ch.  Schwarz,  Anfänge  d.  Städtewesens  in  d.  Elb-  u.  Saale- 
gegenden. Inaug.-Diss.  Bonn,  Hauptmann.  2  Bl.  (Kur  Titelblatt,  Vita  u.  Thesen.)  —  304*) 
G.  Beyer,  Sittenbilder  aus  Thüringen:  Norddeutsche  Allg.  ZgB.  No.  42.  —  305)  A.  Rab- 
(-Biere),  Aus  rergangener  Zeit.  Separatabdr.  aus  d.  'Schönebecker  General- Anzeiger'.  Dr.  a. 
Verl.  v.  Georg  Wolff,  Schönebeck  a,/E.  o.  J.  20  S.  —  306)  Ed.  Jacobs,  Bürgerliche« 
Ehrenkleid.  1648:  ZHarzV.  24&,  S.  297/8.  —  307)  6.  Sello,  Z.  Trachtengesch.  d.  Mark 
Brandenburg:  FBPG  4,  S.  288.  —  308)  Albr.  Kirchhoff,  Lorenz  Finckelthau*'  in 
Leipzig  Nachlafo-Inventar  v.  Jahre  1581:  AGBuchhandel  14,  S.  99—113.  —  309)  t'arl 
Biedermann,  Aus  d.  Glanzzeit  d.  sächsisch-polnischen  Hofes:  ZDKulturG.  NF.  1,  S.  214/**. 

—  310)  6.  Schmidt,  E.  Schmähbrief  d.  15.  Jh.:  ZHarzV.  241,  S.  328/7.  —  311) 
Buchwald,  E.  Geburtsbrief  ausgestellt  v.  Chemnitzer  Abt  Heinrich:  MVChemnitzG.  7. 
S.   148.  —   312)  id.,    Brief  aus  Oberwiesa   nach  Zwickau  aus  d.  Jahre  1630:  ib.  S.   14:* 


§  34.    Sachsen  und  Thüringen.    Laue.  11,237 

vom  Jahre  1680  von  dem  Pfarrer  David  Walther  an  den  Rektor  zu  Zwickau, 
Johann  Zechendorf  gerichtet.  Jacobs318)  zeigt  durch  einen  Beschwerde- 
brief des  Jahres  1606,  dafs  ein  gebomer  Wernigeröder  damals  Bürger  in 
Bergen  war  und  berichtet 814)  über  eine  Wirtshausöcene  in  Wernigerode  im 
Wortlaute  eines  Briefes,  den  1574  der  Bürgermeister  Jakob  Lutterott  an 
den  gräflichen  Amtschösser  schrieb.  Der  Redakteur  der  Nationalzeitung  81ft) 
erzählt  seine  Erlebnisse  während  der  Sommertage  1854 — 63  in  Dresden  und 
den  Einfluß  dieses  Aufenthaltes  auf  seine  Entwickelung,  seine  Erinnerungen 
betreffen  besonders  Bühnen-  und  dichterische  Gröfsen  jener  Zeit.  Die  von 
Jacobs sie)  erwähnten  fahrenden  Ärzte  waren  1650  ein  Franzose,  1657  ein 
Holländer,  welche  Wernigerode  und  Ilsenburg  besuchten.  Von  einer  kurzen 
Charakterisierung  der  in  Zwickau  vor  der  Reformation  bestehenden  Brüder- 
schaft ausgehend,  schildert  Fabian817)  die  Gründung  und  den  Wirkungs- 
kreis der  Schulbrüderschaft  im  besonderen,  welche  durch  eine  Stiftung  Petri 
Drechseis  im  Jahre  1518  ins  Leben  gerufen  wurde.  Die  zu  Grunde  gelegte 
Quelle :  Regestum  pro  Fraternitate  scholarium  wird  am  Schlüsse  abgedruckt, 
die  Tom  Rektor  Stephan  Roth  1520  aufgeschriebenen  Satzungen  der  Schul- 
bruderschaft.818) Distels810)  'Kleinigkeiten1  betreffen  1.  einen  kolorierten 
Bilderbogen  mit  Text  aus  dem  16.  Jh.  (1589),  2.  Nachrichten  über  den  ur- 
sprünglich erschienenen  peinlichen  sächsischen  Inquisitions-  und  Achtsprozefs 
von  1638,  ein  Unicum  des  deutschen  Buchhandels,  3.  ein  Bautzen  betreffendes, 
nicht  vollständig  gedrucktes  Buch  des  17.  Jh.  (über  Schlofs  Ortenburg).  Die 
Frage  endlich,  wann  und  zu  welchem  Zwecke  die  vogtländischen  Kreuzsteine 
gesetzt  seien,  beantwortet  T  r  a  u  e  r  **°)  in  der  Weise,  dafs  er  drei  Gruppen 
nach  der  Gröfee  unterscheidet.  Die  Steine  erster  Gröfse  bezeichnen  nach 
des  Yf.  Meinung  die  einstige  Grenze  des  ursprünglichen  Plauenschen  Kirchen- 
gebietes, die  beiden  andern  Klassen  sind  als  Mordsteine  anzusehen. 

Verkehr  und  Bei$en.**uz**)  Jacobs828)  veröffentlicht  drei  Briefe 
ans  dem  Jahre  1791  von  Wernigerode  und  Useburg,  welche  eine  Harzreise 
schildern.824)  Groefsler826)  lenkt  die  Aufmerksamkeit  auf  ein  originelles 
in  den  Sandstein  des  Oskeschen  Weinbergs  zwischen  Grofsjena  und  Naum- 
burg etwa  in  der  Zeit  von  1712 — 36  entstandenes  Stammbuch,  bestehend 
ans  12  biblischen  Bildern  mit  Bezug  auf  den  Weinbau,  und  entziffert,  soweit 
das  noch  möglich  ist,  die  dazu  gehörigen  Inschriften. 3*6) 

bit  152.  —  SIS)  Ed.  Jacobs,  Geborene  Harzer  zu  Bergen  in  Norwegen.  1606:  ZHarzV. 
U\  S.  295.  —  814)  id.,  Sittengeschiehtliches  ans  Wernigerode  1574:  ib.  S.  291/?. 
—  315)  Carl  Frenzel,  Dresdener  Eindrücke,  e.  Kapitel  ans  meinen  Lehrjahren:  WIDM. 
34,  S.  130—43.  —  S16)  Ed.  Jacobs,  Fahrende  Ärzte.  Z.  Gesch.  d.  Arzneiwesens  1650, 
1657:  ZHarzV.  241,  S.  298  —  302.  —  817)  Ernst  Fabian,  D.  Zwickauer  Sohulbrüder- 
sehait  (Fraternitas  scholarium):  MAVZwickau  8,  S.  50—81.  —  818)  X  Banmg&rtel,  D. 
ältesten  Feuerordnungen  Bautzens:  Bautzner  NachrichtenB.  (1891),  S.  107  f.,  111  f., 
115  f.,  119  f.,  124.  —  S19)  Th.  Distel,  Kleinigkeiten  aus  d.  Königl.  Haupt-Staatsarchiv 
in  Dresden:  AGDeutschBuchhandel  14,  S.  856/8.  -—  820)  E.  Trauer,  D.  Kreuzsteine  d. 
sächsischen  Vogtlandes:  MAVPlauen  8,  S.  57—78.  —  $Ä1)  X  E.  R.  Freytag,  D.  Ent- 
wickelung  d.  Postwesens  in  unserm  Heimatsort.  [Auerbach] :  Praxis  d.  Ersiehungssohule 
11891)  II,  S.  60/9.  —  822)  X  H.  Fischer,  Einfuhrung  u.  Entwickelung  d.  Dampfschiff- 
fahrt auf  d.  Elbe  im  Königreiche  Sachsen.  II.  D.  Güterdampfsehifffahrt :  Sonderabdr.  ty.  d. 
^Tiringenieur'  37*.  4°.  30  Sp.  u.|  3  Taf.  —  828)  J[acobs],  Aus  e.  Harzreise  d. 
Grafen  Friedrich  v.  Götzen  im  Jahre  1791.  Mitgeteilt  mit  Gestattung  d.  Herrn  Hauptmanns 
s.  D.  Wicae  .  .  .:  ZHarzV.  24 l,  S.  327—83.  —  824)  X  E.  Harztour  Tor  56  Jahren: 
Harzer  Monatshefte  2,  H.  1  (Januar).  —  825)  Herrn.  Grcefsler,  E.  in  d.  Felsen  ge- 
hauene« Stammbuch  bei  Naumburg:  ALandeskProvSachsen  1,  8.  150/4.  (Auch  MVErdk. 
Balle  a./S-  ebenda.)  —  826)  X  H.  Friedlein,   V.  d.  Gasten,   d.   nach  Wiesenthal    ge- 


11,238  §  34.    Sachten  und  Thüringen.    Laue. 

« 

Jagd**'*'**1)  Klee8")  teilt  drei  originelle  Briefe  eines  Dessauischen 
Försters  zu  Rehsen  (im  18.  Jh.)  an  den  Herzog  mit,  welche  1823  in  der 
Dresdner  Abendzeitung  abgedruckt  waren. 

Klöster  und  Kirchen.  Allgemeines.***' **b)  Provinz  Sachsen  u.  An- 
halt. Kloster  Horneburg  in  der  Stiftungsurk.  zu  Drübeck886)  ist  nicht  Hom- 
burg bei  Eisleben  (s.  N.  293),  sondern  befand  sich  bereits  vor  877  zu  Homburg 
a./Ilse  im  Harzgau.  Düning887)  hat  einen  am  Gedenktage  für  Kriegsrat 
Nordmann  über  das  Ende  des  Stiftes  Quedlinburg  gehaltenen  Vortrag  in 
Druck  gegeben,  den  gelehrten  Apparat  in  die  Anmerkungen  am  Schlüsse 
gestellt  und  will  die  benutzten  Hss.  der  Stiftsbibliothek  später  herausgeben. 
Brinkmann 88S)  behandelt  von  architektonischen  und  historischen  Gesichts- 
punkten die  beiden  Gruftkirchen  Quedlinburgs,  die  Krypten  der  Wiperti- 
und  der  Schlofskirche.  Beigegeben  sind  dem  Aufsatze  aufser  den  Grund- 
rissen gute  photographische  Aufnahmen.889)  Die  Mitteilungen  von  Tau  er  84°) 
fufsen  auf  dem  im  Alsdorfer  Kirchenbuch  befindlichen  'Catalogus  pastorum, 
so  von  der  Reformation  Dr.  Lutheri  an  allhier  in  Alsdorf  gewesen  sind', 
sie  geben  ein  Verzeichnis  der  lutherischen  Pfarrer  seit  der  Reformation  der 
Gemeinde  im  Jahre  1540  bis  auf  den  Vf.,  der  seit  1836  dort  im  Amte  ist. 
Saran841)  beweist  zunächst,  dafs  die  Hallische  Kirchenordnung,  wie  sie  in 
einer  Abschrift  des  16.  Jh.  im  Archiv  der  Moritzkirche  vorliegt  und  bisher 
für  die  ursprüngliche  des  Jahres  1541  gehalten  wurde,  nicht  die  damals  von 
Jonas  entworfene  sein  kann,  sondern  etwa  1562  entstanden  sein  mufs.  Diese 
beschlofs  der  Hallische  Rat  1677  durch  Adam  Cotrejus  verbessern  zu  lassen, 
um  unter  der  bevorstehenden  brandenburgischen  Herrschaft  die  kirchlichen 
Sonderrechte  zu  behalten,  ein  Versuch,  der  an  dem  Widerspruch  und  der 
Beschwerde  der  Achtmänner  scheiterte.  Dieser  Entwurf  des  Cotrejus  wurde, 
soweit  er  gedruckt  war,  damals  vernichtet,  jetzt  veröffentlicht  ihn  S.  nach 
den  Ratsakten  (Des  Rates  zu  Halle  projektierte  Kirchenordnung  von  1677  fi.) 
als  Beitrag  zur  Kirchengeschichte  der  Stadt  Halle  im  17.  Jh.     Knuths8**) 


kommen  sind:  Glückauf!  (Organ  d.  Erzgebirgsvereins)  10  (1890),  S.  81/5.  —  827/8)  X 
Th.  Distel,  Jagdgeschichtliche  Findlinge:  Weidmann  22,  S.  406;  23,  S.  166.  —  339)  X 
H.  W.  Nitzsohe,  D.  grofse  Nonnenfrafs  im  Voigtlande  an  Ende  d.  vorigen  Jh.:  Öster- 
reich. Forstzeitung  9,  S.  167  f.;  175  f.,  181  f.,  187  f.  —  $30)  X  R.  Needon,  Geschicht- 
lich denkwürdige  Bäume  in  Sachsen:  LZgB.  S.  75  f.  —  331)  X  Th.  Distel,  Weidmännisches 
anter  Kurfürst  August  zu  Sachsen:  Weidmann  28,  S.  184  (1891/2).  —  832)  G.  Klee, 
Drei  Weidmannsbriefe  aus  d.  vorigen  Jh.:  ZDeutsch Unterricht  6, 'S.  414/6.  —  333)  (§  3*2*> 
Banasch,  Minoriten  zwischen  Weser  u.  Elbe.  —  334)  X  Waldemar  Kawerau,  Z.  Gesch. 
d.  Pietismus:  Festschr.  z.  25  j.  Jubelfeier  VGAMagdeburg  S.  81—45.  —  335)  X  W. 
Burghard,  D.  Gegenreformation  auf  d.  Eichsfelde  v.  Jahre  1574/9.  I.  Bis  z.  Schlüsse  d. 
Regensburger  Kurtages  i.  J.  1575:  ZHVNiedersachsen  (1890),  S.  21—  66.  —  336)  A. 
Rein  ecke,  Wo  lag  d.  in-  d.  Stiftungsurk.  d.  Klosters  Drübeck  877  erwähnte  monaaterium 
Homburg?:  ZHarzV.  241,  S.  810—28.  —  SS?)  Adalbert  Düning,  D.  Ende  d.  Kaiserlichen 
freiweltlichen  Stifts  Quedlinburg.  Quedlinburg,  Selbstverl.  1891.  1  Bl.  43  S.  (Mit  e.  Ab- 
bildung.) —  S38)  Adolf  Brinkmann,  D.  Quedlinburger  Gruftkirchen.  (Mit  2  Lichtdrucken 
u.  8  Grund-  u.  Aufrissen):  ZHarzV.  241,  S.  257—71.  —  $39)  X  J.  Müller  (-Kalbe  a./H.t 
u.  A.  Parisius,  D.  Abschiede  d.  in  d.  Jahren  1640/2  in  d.  Altmark  gehaltenen  ersten 
General-Kirchen-Visitation  mit  Berücksichtigung  d.  in  d.  J.  1551,  1578/9  u.  1600  gehaltenen 
Visitationen.  I.  Heft  (1890):  Tangermünde,  II.  (1891):  Stendal.  Magdeburg,  E.  Baenseh. 
Heft  II:  150  S.  (Im  Auftrage  d.  altmärkischen  Geschieht* vereine  hrsg.)  —  340)  F.  G. 
Tan  er,  D.  evangelischen  Geistlichen  an  d.  St.  Martinikirche  zu  Alsdorf:  MansfelderBli.  5, 
S.  164/7.  —  341)  Saran  ,  D.  Kirchenordnungsversuch  d.  Rates  zu  HaUe:  NMTharSfteheGV. 
181,  S.  81—187.  —  342)  <*•  Knuth,  Gesoh.  d.  Kirchengemeinde  v.  St.  Georgen  su 
Glaucha-Halle  a./S.  auf  Grund  urkundlicher  Quellen  dargestellt.  Mit  2  Abbildungen.  Halle  a./S., 


§  34.    Sachsen  und  Thüringen.    Laue.  11,239 

Bach  ist  aas  einer  Anzahl  Artikel  im  'Kirchlichen  Anzeiger1  seiner  Gemeinde 
hervorgegangen  and  beruht  auf  Forschungen  im  Stadtarchiv.  Von  der  Kloster- 
gründnng  ab  über  die  Zeit  der  Reformation,  des  30j.  Krieges  kommt  der 
Vf.  im  Abschnitt  'Zeitalter  des  Pietismus'  auf  die  Thätigkeit  A.  H.  Franckes 
za  sprechen,  die  natürlich  einen  breiten  Raum  einnimmt,  und  führt  dann 
die  ferneren  Schicksale  der  Gemeinde  bis  zur  NZ.  aus.  Im  Anhang  wird 
ein  Verzeichnis  der  Geistlichen,  Äbte  und  Äbtissinnen  gegeben,  vom  Grab- 
gewölbe der  Kirche  und  seinem  Inhalt  gehandelt,  über  wertvolle  kirchliche 
Gefäfse  und  Geräte  berichtet,  eine  kirchliche  Statistik  von  1589  bis  zur 
Gegenwart  zusammengestellt,  endlich  der  Erzbischöfe  von  Magdeburg  als 
Landesherrn  von  Glaucha  gedacht.  Aus  dem  Aufsatze  in  der  Kunstchronik848) 
erfahrt  man  gelegentlich  eines  Notschreis,  den  freigelegten  Magdeburger  Dom 
nicht  durch  eine  Büreaukaserne  verunstalten  zu  lassen,  einiges  über  den 
Dom  und  die  Geschichte  seiner  Freilegung.  Bader844)  schildert  das 
Kirchenwesen  zu  Mühlhausen  vor  und  während  der  Reformation  und  die 
Pfarrherrn  von  diesem  Zeitpunkt  ab  mit  Skizzen  aus  der  Geschichte  der 
Dorfschaft.  Zum  Schlufs  wird  Rechenschaft  über  die  zum  Teil  hs.  Quellen 
der  Arbeit  gegeben.  Osius845)  erzählt  die  Schicksale  der  Pfarrkirche  zu 
Werben  (Reg.-Bez.  Magdeburg),  welche  schon  um  1160  bestand  und  in  ihrem 
Haoptbau  dem  14.  Jh.  angehört,  und  beschreibt  die  an  und  in  ihren  Mauern 
befindlichen  Kunstgegenstände.  Stenzels846)  Aufsatz  ist  Fortsetzung  zu 
MYG Anhalt  4,  S.  225— 58  und  enthält:  9.  Das  Jungfrauenkloster  St.  Marien 
za  Ankuhn  und  Zerbst.  10.  Der  Konvent  Mildensee.  11.  Das  Cistercienser- 
Xonnenkloster  Mehringen.  —  Der  Ursprung  der  nicht  von  Gero  gegründeten 
Marienkirche  zu  Bernburg  ist  etwa  am  Ende  des  12.  Jh.  anzunehmen. 
Koehler847)  handelt  über  Namen  und  Bedeutung  dieser  Kirche,  Uhr  und 
Glocken  und  wendet  sich  dann  zu  einer  historischen  Darstellung  ihrer  äufseren 
Schicksale.  Sie  gehörte  zur  Erzdiözese  Magdeburg.  Es  wird  über  Altäre, 
Priester,  Ablals,  Messen,  Ceremonieen  und  kirchliche  Brüderschaften  gesprochen, 
dann  die  Reformation,  die  Zeit  des  Luthertums  und  des  reformierten  Be- 
kenntnisses dargestellt. 

Königreich  Sachsen.  Für  die  Kirchfahrt  Weifsenborn  bei  Zwickau  kann 
ans  dem  Kirchenbuche  1570 — 1612  nachgewiesen  werden,848)  dafs  Altar  und 
Kanzel  und  das  Amtskleid  des  Pfarrers  in  dieser  Zeit  noch  mit  den  litur- 
gischen Farben  geschmückt  waren.  Buchwald849)  giebt  eine  Zusammen- 
stellung, welche  nur  Sachsen  berücksichtigt,  von  46  Leichenpredigten  für 
Geistliche  aus  der  Zwickauer  Ratsschulbibliothek,  meist  dem  IV.,  einige  dem 
18.  Jh.  angehörig,  als  wichtige,  wenn  auch  nicht  kritiklos  zu  verwertende 
Quellen  für  die  Kirchengeschichte.  Die  Aufnahme  und  Unterstützung,  welche 
die  evangelischen  Salzburger  auf  ihrem  Durchzuge  durch  Sachsen  1732  fanden, 
behandelt  Dibelius.850)     Es  werden  die  Texte  der  bei  dieser  Gelegenheit 


Baehh.  <L  Waisenhauses.  VIII,  252  S.  —  848)  D.  Dom  za  Magdeburg:  JVARh.  90,  S.  204. 
~  344)  Wilh.  Bader,  Geaeh.  d.  Ephorie  Mühlhausen  in  Thüringen.  Mühlhausen  i./Th., 
Andre«.  1890.  90  S.  —  (45)  Osius,  D.  Pfarrkirche  St.  Johinnis  in  Werben:  Kunstohr. 
SP.  2,  Sp.  53/7.  —  346)  Th.  Stenzel,  urkundliches  s.  Gesch.  d.  Klöster  Anhalte: 
MVAnhaHG.  61,  S.  186—67.  —  84?)  Koehler,  D.  Marienkirche  z.  Bernburg.  £.  Bei- 
trag  z.  Anhaltiachen  Gesch.   u.  Altertumskunde.     Realgymn.-Progr.  Bernburg.    4°.     23  S. 

—  $48)  Klotz,  Kirchliche  Gewänder  im  ersten  Jh.  nach  d.  Reformation:  MAVZwickau 
v3,  S.  34/9.  —  $49)  Buchwald,  Leichenpredigten  mit  Lebensläufen  sächsischer  Geistlichen. 

Aus  d.  Zwickauer  Batsschulbibliothek) :    BSächsKG.    6,   S.  127/9.    —   350)  Dibelius, 


11,240  §  34.    Sachsen  and  Thüringen.    Laue. 

veranstalteten  Predigten  angeführt  und  viele  Züge  opferfreudiger  Förderung, 
welche  die  Flüchtlinge  in  einzelnen  sächsischen  Städten  fanden,  erzählt.'51'354 
Die  Quelle  für  Kirchners  86ft)  Darstellung  ist  ein  Aktenstück  des  Chemnitzer 
Katsarchivs,  fürMating-Sammlers  856)  das  Urkk.buch  der  Stadt  Chemnitz. 
Letzterer  giebt  die  Geschichte  der  Kirche  bis  1485.  Die  Beilage  besteht  in 
einem  Verzeichnis  der  urkundlich  beglaubigten  Pfarrer  von  St.  Jacobi,  es  sind 
13  aufgeführt  in  dem  Zeitraum  1286— 1479. 867"868)  Das  Ordinationszeugnis 
des  Pfarrers  Capeila869)  befand  sich  in  der  Zwickauer  Ratsschulbibliothek 
und  ist  von  Melanchthon  eigenhändig  ausgefertigt  und  aus  dem  Jahre  ISoJS 
datiert.  Looses*60)  Beiträge  sind  aus  den  Trau-  und  Aufgebotsbüchem 
und  dem  Totenbuche  (der  Stadtkirche)  gesammelt  und  betreffen  die  Zeit 
1577—1739,  auch  werden  noch  Mitteilungen  aus  den  Beschwerdeartikeln  der 
Meifsner  Bürgerschaft  vom  Jahre  1609  gemacht,  die  die  kirchlichen  Zustände 
betreffen.861)  Nachgetragen  sei  hierfür  eine  Erscheinung  des  Vorjahres 
(JBG.  13,  II,  240214),  dafs  Hof  mann869)  die  Geschichte  der  Kirche  St. 
Marien  in  ihren  drei  Teilen  1.  seit  ihrer  Entstehung  im  13.  Jh.  bis  zur 
Renovation  des  Jahres  1802,  2.  die  Geschichte  der  Superintendenten,  3.  die 
neueste  Restaurierung  behandelt.  Nur  wenig  gekürzt  und  mit  Weglassnng 
der  Wiederholungen  wird  von  v.  Raab868)  das  'Voitlendisch  Widbuch  vber 
die  pfarren  der  Superattendentz  Plauen  vnd  Oelsnitz  vnd  der  pfarren  im 
Voitland  so  marggrevisch  Lehen  sein'  aus  dem  Jahre  1545  abgedruckt,  also 
ein  von  Kurfürst  Johann  Friedrich  den  Grofsmütigen  angelegtes  Verzeichnis 
des  Kirchenwidums,  d.  h.  des  Einkommens  der  Pfarrer  im  Vogtland.  Aus 
dem  Inhalt  entwirft  v.  R.  ein  Bild  der  kirchlichen  Verhältnisse  und  der 
Lage  der  Geistlichen  im  Vogtlande  nach  der  Reformation.  Buchwald364 
druckt  als  Probe  für  seinen  Vorschlag,  die  Aktenstücke  der  einzelnen  Kirchen- 
archive auf  Material  für  die -sächsische  Kirchengeschichte  durchzusehen  und 
das  Wichtige  kurz  zu  verzeichnen,  eine  Regestensammlung  für  die  erste 
Hälfte  des  17.  Jh.  unter  der  Überschrift  'Kirchliches  von  Zwickau  und  Um- 
gegend* (55  Nummern)  nach  einem  Aktenstücke  des  Zwickauer  Amtsge- 
richts ab.366"867) 


D.  Salzburger  Emigranten  in  Sachsen  1782:  ib.  S.  129—88.  —  $51)  X  G.  Flofs.  E. 
Sächsischer  Dorfprediger  vor  100  Jahren:  ZPraktTheol.  18,  S.  97—127.  —  $5$)  X  Bericht 
über  d.  Zustand  d.  evangelisch-lutherischen  Landeskirche  im  Königreiche  Sachsen  suf  d- 
Jahre  1886 — 1890.  Zusammengestellt  f.  d.  5.  ord.  Landessynode  v.  d.  ev.-luth.  Laudescon». 
1891.  gr.-4°.  [175  8.]  M.  2.  —  $5$)  X  Heinr.  Joh.  Scheuffler,  D.  evaogeliwhe 
Diaspora  in  Sachsen.  Denkschrift  an  d.  Einweihung  d.  evangelischen  Kirche  in  Ostritz. 
Ostritz,  Pischel.  VI,  128  S.  —  $54)  X  Fei.  Gefs,  £.  Gutachten  Tetzels  neben  anderen 
Briefen  u.  Instruktionen  d.  Ablafs  auf  St.  Annaberg  betreffend:  ZKirchenG.  12,  S.  634—6*2. 
—  355)  P»  Ar  ras,  Zwei  Ablafcbriefe  für  d.  Marien-  u.  Marthenkirche  su  Bautzen. 
(1494):  Bautzner  Nach  richten  B.  (1891),  S.  199  f.  —  $56)  Mating-Sammler.  Z. 
Z.  Gesch.  d.  Jakobikirche  in  Chemnitz.  (Mit  Abb.):  MVGChemnitz  7,  S.  35—72.  —  $57) 
Kirchner,  D.  Streit  d.  Stadtgemeinde  Chemnitz  mit  d.  Superintendenten  Friedrich  Hoh- 
mann  wahrend  d.  Kirchen  Visitation  1671:  ib.  S.  78 — 94.  —  $5?*)  Paul  Kretzschm«, 
D.  Stiftskirche  'Zu  Unserer  Lieben  Frauen'  in  Ebersdorf  bei  Chemnitz.  Mit  2  Lichtdnwk- 
u.  e.  Holzschnitt-Illustration.  Frankenberg,  C.  G.  Rofsberg.  81  S.  —  $58)  &•  Dreikönigf- 
kirche  (in  Dresden-Neustadt):  Dresdner  Anzeiger  (1891),  S.  29.  —  $59)  Buch  wild.  D. 
Ordinationszeugnis  d.  Pfarrers  Erhard  Capeila  in  Langenhessen  u.  Königswalde :  MAVZwickta 
3,  S.  82  f.  —  $60)  W.  Loose,  Beitrage  z.  kirchlichen  Zucht  n.  Sitte  in  d.  Stadt  Meiten: 
BSächsKG.  6,  S.  86—97.  —  $61)  X  J.  L.  Heubner,  Kurze  Gesch.  d.  Parochie  Myko. 
2.  Aufl.  mit  Fortsetzung  d.  Gesch.  d.  Parochie  bis  z.  Jahre  1890  besorgt  v.  Ludw.  Schlsg. 
Mylau.  1890.  III,  104  S.  —  $62)  Hofmann  t  Gesch.  d.  Kirche  St  Marien  in  Pin»  •  • 
Pirna,  Eberlein.    1890.    128  S.    |[G.  Müller:  NASachsG.  12,  S.  824/6.]|    —   $6$)  C.  *.l 


§  34.    Sachsen  und  Thüringen.    Laue.  11,241 

Thüringen.  Der  dritte  Band  von  L  o  e  b  e  s  8*8)  Landeskircheligeschichte 
(rgL  1885,  1887)  enthält  die  Beschreibung  und  Geschichte  (Daten  über  Lehrer 
and  Pfarrer)  der  einzelnen  Ephorieen  und  Parochieen  des  Westkreises  im 
Herzogtum  Sachsen-Altenburg,  ferner  der  Ortschaften  der  Amtsgerichtsbezirke 
Kahl*  und  Boda,  welche  auswärtigen  Parochieen  eingepfarrt  und  in  ihren 
Scholverhftltnissen  zugewiesen  sind.  —  Die  Geschichte  des  Klosters  und  Ortes 
Georgenthal  von  Stiehler  **9)  behandelt  in  ihrem  ersten  bisher  erschienenen 
Teile  die  vorreformatorische  Zeit,  also  die  Geschichte  der  Gistercienserabtei 
in  valle  S.  Georgii  von  ihrer  Gründung  ums  Jahr  1140  auf  dem  Georgen- 
berge, von  dem  es  etwa  1191  ins  Thal  verlegt  wurde,  bis  zu  seiner  Zer- 
störung im  Bauernaufstände.  Hauptquelle  war  die  hs.  in  der  Herzoglichen 
Bibliothek  zu  Gotha  liegende  urkundliche  Geschichte  des  Klosters  Georgen- 
tlud von  Dr.  Johann  Heinrich  Möller/  Der  schon  im  Titel  versprochene 
2.  Teil  soll,  wenn  das  Werkchen  Anklang  findet,  die  Geschichte  der  Ort- 
schaft behandeln.870-»78) 

Universitäten  und  Schulen.  Der  Aufsatz  von  A.  Hortz- 
schansky87*)  wurde  als  Vortrag  im  Thüringisch-Sächs.-A.  V.  zu  Halle 
gehalten  und  beschäftigt  sich  mit  der  Universitätsmatrikel  zu  Wittenberg 
während  der  Zeit  1561 — 1661.  Bis  1561  ist  dieselbe  von  Foerstemann  als 
Album  Academiae  Vitebergensis  schon  gedruckt,  1661  aber  durch  Johann 
Georgs  II.  Verordnung  gegen  den  Pennalismus  ein  Abschnitt  gegeben.  Zum 
Gegenstand  hat  der  Aufsatz  'Aufnahme  in  die  Matrikel,  sowie  Streichung 
ans  derselben,  besondere  Ereignisse,  Ausschmückung  durch  Wort,  Bild  und 
Schrift1.874"879)     Die  Dissertation  von  Dftbritz880)  erbringt  Beiträge  zur 


R>tb],  E.  vogtländiaches  Widcubuch  v.  J.  1546:  MAVPlauen  8,  S.  1—56.  —  M4) 
Bncbwald,  Was  ist  zu  thun,  um  d.  Archive  für  d.  kirchengeschichtliche  Forschung  besser 
nvtnrerten:  BSechsKG.  6,  8.  98—103.  —  365)  X  id.,  Zwickaus  Superintendenten  seit 
<L  Reformation.    Festschrift   z.  Einweihung  d.  ern.  Marienkirche  zu  Zwickau.    S.  87 — 48. 

—  tM)  X  Francke  u.  Mothes,  Baugesch.  d.  Marienkirche.  Festschrift  z.  Einweihung 
4.  erneuerten  Marienkirche  zu  Zwickau.  S.  44—86.  Zwickau.  —  867)  X  Photographische 
Ansichten  d.  neu  restaurierten  St.  Marienkirche  in  Zwickau.  Aufgenommen  v.  M.  Fioken- 
Tirth  in  Zwickau  i./8.  Zwickau,  Möokel.  qu.  FoL  14  Bl.  Phot.,  4  S.  Text  in  gr.-4°. 
M.  80.  (In  Mappe.)  —  868)  Loebe,  Gesch.  d.  Kirchen  u.  Schulen  d.  Herzogtums  Sachsen- 
Akenburg  mit  besonderer  Berücksichtigung  d.  Ortsgesch.  8.  Band.  Enthäutend  d.  Ephorieen 
i  Wsstkreise.  Altenburg,  Bonde.  VI,  778  S.  —  869)  H.  Stiehler,  Kloster  u.  Ort 
OeorgestiiaL  E.  Streüzug  durch  d.  einzelnen  Zeiten.  1.  Teil.  D.  Kloster  v.  seiner  Gründung 
bis  zu  seinem  Untergange.  Gotha,  Glaoser.  gr.-8°.  VII,  88  S.  M.  2.  —  870)  X  Aug. 
R&hrig,  D.  Pfarrei  Langenschade.  Beschreibung  u.  Gesch.  ihrer  Verhältnisse  u.  d.  z. 
Kirchspiel  gehörigen  Ortschaften.  M.  1  Bilde  in  Lichtdruok:  SVMeiningG.  11.  Meiningen, 
r.  Eye.  IV,  172  S.  M.  4.  (1  Lichtdruok.)  —  871)  X  Meinel,  D.  Benediktiner-Abtei 
ia  Saalfeld.    1.  Teil:  Saalfelder  Weihnachtabüchlein  85.    Saalfeld,  Wiedemann.    1889.   18  S. 

-  $?fc)  XW.  Germann,  Aus  Wasungens  vergangenen  Tagen,  Urkk.  d.  Wilhelmiter-Klosters 

Wuongen  u.  d.  inkorporierten  Pfarrei.    Im  Namen  u.  Auftrag  d.  Henneb.  altertumsforseh. 

Vereint  hrsg.    Meinigen,  Brückner  &  Renner  (in  Komm.).    1890.    4°.    X,  114  8.  —  878) 

A.  Hortzschanaky,  Aus  d.  Matrikeln  d.  Unirersität  Wittenberg  y.  1561—1661:  Bll.  f. 

Kaadel,  Gewerbe  u.  soziales  Leben  (Beibl.  z.  MagdebZg.)   (1891),  S.  77  f.,   88/5,   92  f.  — 

474)  X  Julius   Köstlin,    D.   Baccalaurei   u.   Magistri   d.  Wittenberger J  philosophischen 

Fitslttt  1548—60  u.  d.  öffentlichen  Disputationen  derselben  Jahre  aus  d.  Fakultätsmatrikel 

Twöffentlicht.    Osterprogramm  d.  Univ.  Halle-Wittenberg.    Halle,  Niemeyer.    86  S.    (Forts. 

I  OtUrprogr.  v.  1887,  88  u.  90.)  —  875)  X  T.  Br leger,  D.  theologischen  Promotionen 

taf  d.  UniTersittt  Leipzig  [1488—1589].    Leipzig,  Edelmann.    4°.    79  S.    M.  2.  —  876) 

X  Haan,  D.  Verlegung  d.  Leipziger  Universität  nach  Meifsen:  MVGMeifsen  8X.  —  877) 

*  t  D.,  D.  Friedensfeier  zu  Jena  1816:   BurschenschaftlBlL  4,   S.  827/9.    (id.,  D.  Auf- 

^wag  d.  Jenaisehen   Burschenschaft:    ib.   5,  I,   S.    182  f.   —  id.,   Studentische   Exzesse 

»  taa  1882/8:    ib.  II,  S.  29— 82.)J—  878)  X  F.  Tetzner,  D.  Entstehung  d.  ältesten 

fctoffttrieht*  der  Oesehiehtswisseasohaft    1891.    IL  16 


11,242  §  84.    Sachsen  und  Thüringen.    Lau 6. 

Schulgeschichte  der  Diözese  Grimma  seit  der  Reformation  bis  zum  Jahre  1835. 
Er  zeigt,  wie  zuerst  durch  die  Visitatoren  von  1529  die  Kirchschule  begründet 
wurde,  so  dafs  lange  Zeit  in  jeder  Parochie  nur  eine  Schule  bei  der  Kirche 
war,  im  17.  Jh.  entstanden  auch  in  Filial-  und  Nichtkirchdörfern  Lehran- 
stalten, diese  heifsen  Katecheten-  und  Kinderlehrerschulen.     Sie  hatten  den- 
selben Lektionsplan   wie  die  Hauptschule,   unterschieden   waren   sie  jedoch 
in  ihren   äufseren  Verhältnissen,   in   der  Stellung   ihrer  Leiter   als  Lehrer 
zweiten  Ranges  und  deren  Vorbildung.    Roefsler  s$1)  giebt  sehr  ausführlich 
die  Geschichte  der  1550  als  Fürstenschule  gegründeten  Anstalt  auf  der  Grund- 
lage jenes  hs.  Quellenmaterials  und  darstellender  Arbeiten  des  18.  und  19.  Jh. 
sowie  mit  Heranziehung   von  Akten  und  Urkk.,   während   die  Personalien- 
geschichte nur  im  Zusammenhange   mit  erwähnt  werden   konnte.     Dagegen 
ist  der  innern  Geschichte  der  Schule,  Unterricht,   Unterrichtsmittel,   Schul- 
zucht, Arbeitseinteilung  und  Erholung  ausführlich  gedacht.     Der  Abschnitt, 
welcher   die  Gründungsgeschichte  enthält,   wurde   1889   als  Festschrift  zum 
Wettinerjubiläum  besonders  gedruckt.     Nach  hs.  Annalen   der  Schulen  be- 
richtet derselbe  (noch  vor  der  Veröffentlichung  verstorbene)  Vf.***)  Aber 
'Bauliches,  Tagesordnung,  Verfahren  der  Visitatoren  (1573)*  und  Händel  mit 
dem  Schulverwalter  Grosse  (1580 — 84)  im  Wortlaute  nach  dem  Originale,  es 
sind  dies  Abschnitte  aus  dem  eben  (N.  881)  erwähnten  Buche.888"886)    In  der 
Festschrift,  welche  bei  der  Einweihung  des  neuen  Gymnasialgebäudes  zu  Schnee- 
berg  vom  Lehrerkollegium  herausgegeben   worden  ist,   hat  auf  den  ersten 
10  Seiten  Heydenreich887)  die  Geschichte  des  alten  Lyceums  geschrieben. 
Dasselbe  wurde  1885  aufgelöst  und  in  eine  Bürgerschule  umgewandelt.  Allmählich 
entwickelte  sich  daraus  wieder  eine  humanistische  Bildungstätte,  welche  1888  als 
Gymnasium  eröffnet  und  1891  durch  Aufsetzen  der  Oberprima  vervollständigt 
wurde.  Kulturhistorisch  interessante  Züge  aus  dem  dortigen  Lehrer-  und  Schüler- 
leben früherer  Zeit  hat  derselbe  Vf.888)  dann  noch  einmal  einem  gröüseren 
Publikum  erzählt.880)     Die  sich  in  den  Wintzingerödischen,  jetzt  dem  Kreis 

sächsischen  Schulen  im  18.  u.  14.  Jh.:  LZgB.  No.  114/6,  S.  458/5.  —  879)  6.  Heyden, 
Gesch.  d.  höheren  Schulwesen t  d.  Oberlausitz:  NJbPhilPld.  H.  6,  8.  148  f.  —  880)  C. 
Herrn.  Dibritz,  Z.  Gesoh.  d.  ehemaligen  Katecheten-  n.  Kinderlehrerschulen  in  d.  Diözese 
Grimma.  E.  Beitrag  s.  Schulgeech.  Sachsens.  Leipzig.  Inaug.-Diss.  Grimma,  Bodo,  1  Rl.. 
45  S.  |[G.  Müller:  NASachsG.  18,  S.  158.]|  (Auoh:  Bericht  über  d.  KönigL  Seminare  zu 
Grimma.  1891.  S.  1—96.)  —  881)  Carl  Julius  Roefsler,  Gesch.  d.  KönigL  Sachi. 
Fürsten-  u.  Landesschule  Grimma.  Mit  2  Grundplanen.  Leipzig,  Teubner.  gr.-8°.  XD. 
828  S.,  2  Plane.  M.  4.  |[F.:  LCB1.  (1891),  Sp.  1888.]|  —  882)  id-t  Schulnachricbten 
aus  d.  Zeit  v.  Adam  Siber.  Festschrift  bei  d.  Einweihung  d.  neuen  Gebäude*  d.  Fürsten- 
schule.  S.  1/5.  Grimma.  (Leipzig,  Leiner.)  —  883)  X[H.  Wunder],  D.  Eece  d.  Fürsten- 
u.  Landesschule  Grimma  in  d.  Jahren  1890  u.  1891.  18.  Heft  d.  Grimmaischen  Eoee.  Grimma, 
74  S.  (Vgl.  JBG.  13,  II,  242 m.)  —  884)  X  Max  Di  Urion,  Meine  Schulzeit  in  Chemnitz 
1851 — 62.  Jugend-Erinnerungen  e.  Zeitungsschreibers.  Leipzig,  Geifsler.  56  8.  —  883) 
X  Th.  Urbach,  Kleine  Chronik  d.  Kreuzschule.  Erinnerungsgabe  d.  alten  Crucianern  z. 
25  j.  Bestehen  d.  Kreuzsohulgebaudes  gewidmet  v.  d.  Patron  u.  d.  Lehrer-Kollegium  d. 
Kreuzschule.  Dresden,  Lehmann.  65  8.  —  886)  X  Soholtze,  Bericht  über  Gründung 
u.  Eröffnung  d.  Realschule  zu  Plauen.  Realsohul-Progr.  Plauen.  —  88?)  Walther  Gilbert. 
Kurzer  Überblick  über  Begründung  u.  Entwicklung  d.  KönigL  Gymnasiums  zu  Schneeberg 
nebst  einer  (v. .. .  Heydenreich  geschriebenen)  kurzen  Geaoh.  d.  Schneeberger  Lyceums 
Festschrift  d.  Kgl.  Gymn.  Schneeberg.  S.  III— X.  Schneeberg,  Gärtner.  (Als  Sepaxmtabdruck 
mit  d.  Titel:  Ed.  Heydenreich,  'E.  Gang  durch  d.  Gesoh.  d.  Schneeberger  Lyceums*  nicht 
im  Buchhandel)  —  888)  Ed.  Heydenreich,  Aus  d.  Gesch.  d.  alten  Schneeberger  Lyceums: 
LZgB.  No.  129,  S.  514  f.  —  889)  X  Festschrift  z.  Einweihung  d.  neuen  G*b*udes  & 
KönigL  kathol.  Sohullehrer-Seminars  zu  Heiligenstadt  am  9.  Apr.  1891.  Hailigenstadt  (Eicht- 
feld),   F.  W.  Cordier.    1  Bl.t    92  S.,    1  Tai.,    1  Portr.    (Darin:   Weifs,   Zwölf  Bilder  sni 


§  84.    Sachsen  und  Thüringen.    Laue.  11,243 

Worbis  angehörigen,  Dörfern  gesondert  vom  Karmainzischen  Einflufs  ent- 
wickelnden Verhältnisse  der  Volksschulen  and  ihrer  Lehrer  legt  Wintz in- 
gerode890) seit  dem  16.  Jh.  bis  auf  die  prenfsische  Zeit  dar.  Die  mit  Reife- 
zeugnis abgegangenen  Schiller  der  1819  als  höhere  Gewerbe-  and  Handels- 
schule gegründeten,  1882  zum  Realgymnasium  gewordenen  Anstalt  werden 
von  PauUiek*'1)  seit  1828  mit  Angabe  der  späteren  Lebensstellung  an- 
geführt. Die  Programmarbeit  von  Witte809)  behandelt  Schulregiment, 
Kollegium  und  Besoldung  der  Lehrer  seit  dem  18.  Jh.  Der  1.  Teil  der 
Schulgeschichte  (die  Stiftsschule  am  Dom  zu  Merseburg  1543 — 1668)  erschien 
1875  als  Festschrift  zum  300  j.  Jubiläum  des  Merseburger  Gymnasiums 
[V,  406  S.  M.  0,75],  der  2.  Teil  (die  Stiftsschule  am  Dom  zu  Merseburg 
1668—1738)  bildete  1876  die  Beilage  zum  Programm  des  Merseburger  Gym- 
nasiums.898) Kroschels8'4)  Arbeit  bildet  ebenfalls  den  Abschlufs  zu 
seinen  die  früheren  Jhh.  behandelnden  Darstellungen  an  gleicher  Stelle. 
Tgl.  die  Programme  1885,  1890;  JBG.  13,  H,  242987.)  Die  eigentliche  Ab- 
handlung umfafst  nur  4  Seiten,  daran  schliefst  sich  ein  Abiturientenver- 
zeichnis5»*) von  1765— 1890. 896) 

Ku rißt.  Eine  reiche  Förderung  hat  die  Herausgabe  der  drei  Pracht- 
werke für  die  Baudenkmäler  der  Provinz  und  des  Königreichs  Sachsen, 
sowie  die  der  vereinigten  Thüringischen  Staaten  erfahren.  Vom  nächsten 
Jahre  ab  wird  dann  auch  über  ein  ergänzendes  ähnliches  Unternehmen  im 
Fürstentum  Anhalt  zu  berichten  sein.  Während  die  Bearbeitung  der  Bau- 
werke von  der  historischen  Kommission  der  Provinz  Sachsen  in  verschiedene 
Hände  gelegt  ist  (es  seien  hier  die  seit  H.  11  [vgl.  JBG.  11,  II,  185984] 
erschienenen  Veröffentlichungen  aus  den  Jahren  1889  und  1890  nachge- 
tragen)897"400)   hat   Steche401)   es  übernommen,   die  Bauten  und  Reste 

d.  Seminarleben  .  .  .  u.  Christ.  Werner,  Übersichtliche  Gesch.  d.  Kgl.  kathol.  Lehrer- 
Seminars  zu  Heiligenstadt.)  —  390)  L.  v.  Wintzingerode-Knorr,  D.  Verhältnisse  d. 
Volksschulen  sowie  d.  Lehrer  u.  Küster  in  d.  fünf  z.  ehemaligen  Wintzingerödisehen  Gerichte 
gehörigen  Dörfern :  Kalt-Ohmfeld,  Kirch-Ohmfeld,  Tastongen,  Wehnde  u.  Wintzingerode  bis 
z.  Jahre  1808:  ZHarxVG.  241,  8.  88—115.  —  891)  [Carl  Paolsiek],  Verzeichnis 
sämtlicher  Schaler,  welche  an  d.  ehemaligen  höheren  Gewerbe-  u.  Handelsschale  in  Magde- 
burg in  e.  Zeitraum  v.  etwa  80  Jahren  (1828/9,  1882—42,  1844—68)  sowie  an  d.  ehe- 
maligen Realschule  I.  Ordnung  (1861—81)  u,  d.  gegenwärtigen  Realgymnasium  (1882—90) 
in  e.  Zeitraum  ▼.  abermals  80  Jahren  d.  Reifeprüfung  bestanden  haben.  Nebst  Mitteilung 
aber  <L  Nationale  u.  d.  spätere  Lebensstellung  derselben,  soweit  sie  sich  haben  ermitteln 
lassen.  JBRealgymnasium.  Magdeburg,  Baensch.  US.—  892)  F»  Witte,  Gesch.  d. 
Domgymnasiums  zu  Merseburg.  HL  T.  1.  H.  D.  Stiftsschale  am  Dom  zu  Merseburg  zu 
Kursäehsiachor  Zeit  1788—1815.  Gymn.-Progr.  Merseburg,  Stollberg.  51  S.  —  898)  X 
6.  Müller,  £.  Stundenplan  d.  Landschule  zu  Schleusingen.  £.  Lehrerzeugnis  1598: 
XGDeutachErziehungaSchulG.  1,  S.  84/7.  —  894)  Kr  ose  hei,  Beiträge  z.  Gesch.  d.  Arn- 
ttidtar  Gymnasiums  (Forts.)  Arnstädter  Gymn.-Progr.  S.  1/4.  (Vgl.  JBG.  18,  II,  2421*7.) 
—  895)  id.,  Schüler  1765— 1890.  Progr.  S.  5—25.  Arnstadt,  Frotscher.  4°.  —  896) 
X  Ernst  Curt  Schmidt,  Weimars  Sohulverhältnisse  z.  Zeit  d.  80 j.  Krieges,  speziell 
während  d.  Jahre  1686 — 48.  Nach  Studien  in  d.  Archiven  Weimars.  Leipzig.  Inaug.-Diss. 
Bautzen,  Schmaler.  2  B).,  100  S.,  1  Portr.  —  897)  Jul-  Schmidt,  D.  Kreis  Grafschaft 
Hohenstein.  (=  Beschreibende  Darstellung  d.  Baudenkmäler  d.  Provinz  Sachsen.  H.  12.) 
Hatte,  HendeL  1889.  4°.  VII,  191  S.  M.  7.  (Mit  über  80  Textfiguren  u.  8  Taf.)  — 
$98)  Wilh.  ▼.  Tettau,  D.  Stadt  Erfurt  u.  d.  Erfurter  Landkreis.  (=  Beschr.  Darstellung 
1  Baudenkmäler  d.  Prov.  Sachsen.  H.  18.  Halle,  Hendel.  1890.  4°.  X,  412  S.  M.  12. 
Mit  über  80  in  d.  Text  gedr.  Abb.  u.  4  Taf.)  —  899)  G.  Schmidt,  Beschreibende 
Darstellung  <L  Baudenkmäler  d.  Prov.  Sachsen.  H.  14:  Kreis  Oschersleben.  Halle,  Hendel. 
4«.  VI,  248  S.,  9  Tal  M.  10.  —  400)  Gustav  Schoenermark,  Beschreibende  Dar- 
stellung d.  Baudenkmäler  d.  Provinz  Sachsen.  H.  15:  Kreis  Schweinitz.  Halle.  8  Bl.,  78  S.  — 
101)  B.  Steche,  Beschreibende  Darstellung  d.  älteren  Bau-   u.  Kunstdenkmäler  d.  Kgr. 

16* 


11,244  §  34*    Sachsen  and  Thüringen.    Laue. 

MAlicher  Kunst  für  das  Königreich  Sachsen,  Lehfeldt  *0'-40')  für  Thüringen 
allein  zu  bearbeiten.  Doch  ist  änfserlich  in  den  drei  verschiedenen  Sammel- 
werken dasselbe  Prinzip  durchgeführt,  gleichmäfsige  Berücksichtigung  kirch- 
licher und  Profanbauten,  historische  Einleitungen,  alphabetische  Behandlung 
der  im  Gebiete  liegenden  Ortschaften,  kunstgeschichtliche  Obersichten  und 
am  Schlüsse  Register  der  Orte  und  Künstler.  —  Dann  stellt  Sello407)  in 
dem  v.  Mülverstedt  gewidmeten  Aufsatze  Notizen  zur  Bangeschichte  des 
älteren  Domes  vor  dem  Brande  von  1207  zusammen,  um  dann  ein  Bild  des 
MAlichen  Moritzdomes  und  des  kirchlichen  und  häuslichen  Lebens  seiner 
Gemeinde  zn  geben.  Die  Quelle  zu  diesen  Ausführungen,  das  'Magdeburger 
Ritualbuch'  (richtiger  Liber  de  consuetudinibus  ecclesiae  Magdeburgern^  und 
M.  Sebastian  Weynmanns  libellus  de  sanctis  reüquiis)  wird  ausführlich  be- 
sprochen und  dann  eine  Beschreibung  des  Domes,  sowie  des  Domschatzm 
gegeben  und  in  ferneren  Abschnitten  über  Vita  claustralis,  Memorien  am 
Dom,  Kirchenfeste,  Synode,  Festum  dominorum,  Calendarium  Magdeburgense 
et  Brandenburgense  gehandelt.408"411)  Plath412)  bestimmt  das  Alter  der 
Glocken  in  der  Kirche  zu  Liederstedt  im  Unstrutthale  spätestens  über  den 
Anfang  des  14.  Jh.  zurück,  die  der  Kirche  zu  Yitzenburg  trägt  die  Jahres- 
zahl 1573.  Gerlach418)  bespricht  diejenigen  Bauwerke  und  Kunstdenk- 
mäler Freibergs,  'welche  im  Laufe  der  letzten  Jahre  wesentliche  Verände- 
rungen erfahren  haben',  sowie  neuentdeckte  Baualtertümer  der  Stadt  und 
zwar  die  alte  Jakobikirche,  die  goldene  Pforte  am  Dom,  die  Domkreuz- 
gänge, die  baulichen  Veränderungen  der  Petrikirche,  Nikolai-  und  Johannis- 
kirche,  die  Martersäule,  Stadtmauer,  Stadtgraben,  die  Schwedensteine,  die 
Bürgerhäuser  und  altertümliche  Entdeckungen.  Hier  sei  zu  den  oben  (N.  364 
bis  367)  erwähnten  mehr  geschichtlichen  noch  eine  durch  die  nach  6j.  Restau- 
ration Lätare  1890  wieder  eröffneten  Kirche  (s.  N.  427)  in  Zwickau  hervor- 
gerufene Veröffentlichung414)  angeführt. 415,4ie)     Der  Aufsatz417)  über  die 


Sachsen  hrag.  v.  SächsAV.  Heft  15.  Amtshauptmannsohaft  Borna.  Dresden,  C.  C.  Meinbold. 
121  S.  M.  6.  |[A.  Schulte:  NASächsG.  13,  S.  167/9.]|  —  402) P.  Lehfeldt,  Bau-  u.  Kunst- 
denkmäler Thüringens.  Heft  8.  A.  u.  d.  T.  Herzogtum  Sachsen-Koburg  n.  Gotha.  Jena. 
Fischer.  gr.-8°.  V,  191  S.  (Mit  8  Lichtdruckbildern  u.  28  Abbildungen  im  Texte.)  — 
408)  id.,  Bau-  a.  Kunstdenkmaler  Thüringens.  H.  9.  Fürstentum  Beufs  altere  Linie. 
Amtsgerichtsbezirke  Greiz,  Burgk  u.  Zeulenroda.  Jena,  Fischer.  IV  8.,  2  BL,  80  S.  (Mit 
8  Lichtdruckbildern  u.  18  Abb.  im  Texte.)  —  404)  id.,  Bau-  u.  Kunstdenkmaler  Thüringen*. 
H.  10.  Herzogtum  Sachsen-Koburg  u.  Gotha.  Amtsgeriohtabezirk  Tonna.  Jena,  Fischer. 
gr.-8°.  IV,  264  S.  (Mit  8  Lichtdruokbüdern,  1  Heliogravüre  u.  18  Abb.  im  Texte.)  — 
405)  id.,  Bau-  u.  Kunstdenkmäler  Thüringens.  H.  11.  A.  u.  d.  T.:  Landratsamt  Walthers- 
hausen.  Amtsgerichtsbezirke  Tenneberg,  Thal  u.  Wangenheim.  Jena,  Fischer.  VI  S.,  2  BU 
144  S.  (Mit  6  Lichtdruckbildern  u.  19  Abb.  im  Texte.)  —  406)  id.,  Bau-  u.  Kunst- 
denkmäler Thüringens.  H.  12.  A.  u.  d.  T.:  Fürstentum  Beufs  jüngere  Linie.  Amtagerichts- 
bezirk  Schleiz,  Lobenstein  u.  Hirschberg.  Jena,  Fischer.  gr.-8°.  X,  187  S.  (Mit  6  Licht- 
druckbildern u.  27  Abb.  im  Texte.)  —  407)  G.  Sello,  Dom-Altertümer.  D.  verdienten 
Senior  Magdeburgischer  Altertumsforschung,  Herrn  Geheimen  Archivrat  G.  A.  v.  Mülver- 
stedt gewidmet:  GBUMagdeburg  261,  S.  108—200.  —  408)  X  £.  v.  Flottwell,  MAliche 
Bau-  u.  Kunstdenkmäler  in  Magdeburg.  Aufgenommen  unter  Leitung  d.  Herren  Stadtbauinsp. 
Jaehn  u.  Beg.-Baumeister  Ochs.  Magdeburg,  Wennhacke  &  Zincke.  Imp.-FoL  40  Lieht - 
druck Uf.  u.  VI  S.  Text  mit  2  Grundrissen.  M.  40.  —  409)  X  E.  T heuner,  Bildwerke 
d.  18.  u.  14.  Jh.  am  Dom  zu  Magdeburg:  Festschr.  z.  25j.  Jubelfeier  VGAMagdeburg 
S.  107—17.  —  410)  X  K.  Paulsie ck,  Otto  d.  Gr.  in  d.  bildenden  Kunst:  ib.  S.  68—8'*. 
—  411)  XH.  Gutbier,  Beiträge  z.  Langensalzaer  Baugesch.:  Langensalzaer Kreisbl. (1890 ~ 
16  S.  [[Kirchhoff:  ALandeskProvSachsen  1,  S.  206  f.]|  —  412)  G.  Plath,  Vier  alte 
Glocken:  ZHarzV.  241,  S.  272/7.  —  418)  Heinrich  Gerlach,  Freiberger  Bauchronik: 
MFreibergerAV.  27,  S.  59—74.  —  414)  id.,  Sachsens  herrlichst*«  Gotteshaus:  Pfarrhaus  7, 


§  84.    Sachsen  und  Thüringen.    Laue.  JJ  245 

Dresdner  Malerinnnng  bezieht  sich  auf  Berlin gs  Darstellung  im  NASächsG. 
J66.  13,  n,  243*47)  und  bietet  eine  sehr  ausführliche  Inhaltsangabe  (in 
Rezensionsform).  Vogel418)  giebt  eine  Geschichte  der  grofsen  Privat- 
sammlnngen  von  Gemälden  und  Kunstgegenst&nden,  welche  im  vorigen  Jh. 
in  Leipzig  bestanden  haben.419"419) 

Dichtung.  Jung480)  hebt  eine  bestimmte  Gruppe  der  Minnesänger 
als  Vertreter  der  mitteldeutschen,  speziell  thüringischen  Richtung  heraus, 
Ihre  charakteristischen  Merkmale  findet  er  am  meisten  erkennbar  in  der 
Schilderung  der  Schönheit  der  Dame,  der  Auswahl  der  Bilder,  Äufserung 
eines  einseitigen  Naturgefühls,  Frische,  sinnliche  Natürlichkeit,  antikisierende 
Richtung,  Vorliebe  für  Deminutiva  und  Fremdwörter.  Von  grofsem  Einfiufs 
war  besonders  Heinrich  von  Morungen,  besonders  zeigt  sich  dies  bei  den 
Thüringern  Lupin,  Hezbolt  und  Düring.  Doch  auch  bei  Markgraf  Heinrich 
von  Meifsen,  Herzog  von  Anhalt,  Wachsmut  von  Mühlhausen,  dem  tugend- 
haften Schreiber  u.  s.  w.  zeigen  sich  Anklänge.481)  Für  die  Zeit  nach  1500  kann 
der  Bericht  ganz  kurz  sein,  da  hier  eine  Neuerscheinung  ergänzend  eintritt, 
die  von  'Hermann  und  Szamatölski  herausgegebenen  Elias  mit  Jahres- 
berichte für  neuere  deutsche  Literaturgeschichte'. 4Sla)  Christian  Reuter48*) 
geboren  1655  zu  Kutten  bei  Zörbig),  hat  seine  Studentenzeit  seit  1688 
in  Leipzig  erlebt,  und  hier  fand  er  in  den  Gliedern  seiner  Wirtsfamilie 
Malier  Stoff  für  seine  ersten  Dichtungen,  auch  die  Hauptperson  für  seinen 
Roman  'Schelmufiskys  Reisebeschreibung'.488'484)     Menge485)   bietet   eine 


S.  86  f.  —  415)  X  Th.  v.  Liebe  na  u ,  Un  architetto  luganese  in  Sassonia:  BSSI.  18,  S.  88  f. 

Sosaeni  1575—1616.)  —  416)  X  C.  Garlitt,  Kunst  u.  Künstler  am  Vorabende  d.  Re- 
formation. £.  Bild  an*  d.  Erzgebirge.  (s=  SehrVBeformationaG.  7,  IV.)  Halle,  Niemeyer.  1890. 
155  S.  ([Schumann:  NASächsG.  18,  S.  165/7.]]  —  417)  Dresdner  Malerinnnng:  Kunstchr. 
NT.  2,  8p.  164/6.  —  418)  Julius  Vogel,  Leipziger  Kunstsammlungen  d.  vorigen  Jh.: 
ZBK.  NF.  2,  S.  123;  145.  —  419)  X  Th.  Distel,  Wann  ist  Meister  Virgil  Solis  aus 
Nürnberg  gestorben?  Etwas  zu  seinen ,  d.  mit  kuraiehsischem  Privileg  gedruckten  Bibeln 
beigegebenen  Illustrationen,  Bilder  Herzog  Heinrich  u.  d.  Kurfürsten  Moritz  u.  August  zu 
Sachsen:  B1L  Arohitektur  u.  Kunsthandwerk  4,  S.  11  f.  —  420)  X  id.,  Nachrichten  über 
d.  Edslsteinsehneider  u.  Goldsohmied  Valentin  Drausch  n.  seinen  Aufenthalt  in  Kursachsen 

1582  ff.):  ib.  S.  11.  —  421)  id.,  E.  wenig  oder  vielleicht  gar  nioht  benutzte  Kupferstich- 
platts Ephraim  Gottlieb  Krügers  in  Dresden  v.  Jahre  1825  im  Privatbesitze:  ib.  S.  12.  — 
422)  X  id.,  ThereeeMengs  u.  ihre  Corregiokopleen  in  Dresden:  ZBK.  NF.  2,  S.  279  f. — 
423)XGust.  Malier,  Dresdner  Bildhauer  VII:  Dresdner  Anzeiger  No.  215  u.  220.  — 
424)  X  Th.  Distel,  E.  wichtige  musikalische  Erfindung  d.  kursichsischen  Kapell  Violinisten 
Josepb  Tiederle  (1769):  Dresdner  Journal  (1891),  S.  848.  —  425) X  id.,  E.  Singer  d.  16.  Jh. 
im  Gefängnisse  (zn  Dresden):  Monatshefte  f.  MusikG.  28,  S.  51.  —  426)  X  Fritz  Oehme, 
Handbueh  Ober  Ältere,  neuere  u.  neueste  Orgelwerke  im  Königreich  Sachsen  v.  Jahre 
1640—1890.  Nach  eigener  Überzeugung  verfafst  u.  hrsg.  Sayda  (Erzgeb.),  SelbstverL,  Druck 
t.  Max  Fonter.  804  8.  —  427)  X  Türke,  Sachsens  mächtigste  Orgel,  e.  Kleinod  in 
l  Kirche  zu  St.  Marien  in  Zwickau:  StchsSehulzg.  (1891),  S.  894/6,  406/8,  484  f., 
bWA.  —  428)  X  Th.  Distel,  D.  Harmonika  am  kursichsischen  Hofe:  Pirnaer  Anzeiger 

m\\  9.  5.  —  439)  fr»  Zell  e ,  J.  Theile  u.  N.  A.  Strungk.  Zweiter  Beitrag  z.  Gesch. 
1  ihesten  deutschen  Oper.  Hnmboldt-Gymn.-Progr.  Berlin,  Gaertner.  4°.  24  S.  —  430) 
(C  Th.)  H.  Jung,  Beitrage  z.  Gesch.  d.  nord-  u.  mitteldeutschen  Minnegesangs  besonders 

a  Thüringen  (TeilpnbKkation).  Ing.-Diss.  Göttingen.  Frankfurt  a./M.,  Knauer.  47  S.,  1  Bl.  — 

411)  W.  Nie  fsen  ,  D.  Liederbuch  d.  Leipziger  Studenten  Clodius  v.  Jahre  1669.    £.  Beitr.  z. 

Q«Mh.d.dtsch.  Liedes  im  17.  Jh.  Berlin.  Diss.  66  S.  —  4SI*)  Stuttg.,  Göschen.  (Unter  d.  Presse. 

?  43.)  —  4S2)  E.  G e  hmlich ,  Christian  Reuter,  d.  Dichter  d.  Sohelmuffsky.  E.  Lebensbild  aus 

i  17.  Jh.  Leipzig,  Bichter.  IV,  59  S.  —  48$)  Th.  D  i  s  t el ,  E.  Gedicht  Ulrich  Königs :  VjsLittG. 

4,  S.  578—82.  —  4S4)  id.,  Gedicht  aus  Leasings  Seknndanerzeit.    £.  Gedenkblatt  d.  150. 

Jahrestages  seines  Eintritts  in  die  Fttrstenschule  zu  Meifsen  —  21.  Juni  1741.    Pirna.    Als 

Mi. gedruckt.    4°.    2  Bll.  —  4J5)  Carl  Menge,  Goethe  u.  Wieland  vor  Napoleon  in  Erfurt 


XI  246  §  34*    Sachsen  und  Thüringen.    Laue. 

zusammenstellende  Wiedergabe  der  bezüglichen  Stellen  ans  Talleyrands 
Memoiren  in  der  deutschen  Übersetzung.  Für  die  Geschichte  des  Dramas 
erbringt  Jacobs  486)  durch  Auszüge  aus  Ratskellerrechnungen  Beispiele  für 
Schaustellungen  auf  freiem  Markte,  ferner  für  Entleihung  von  Ausrüstungs- 
stücken von  auswärts.  Müller487)  schildert  den  Streit  zwischen  dem  Ober- 
konsistorium und  dem  Dresdner  Rate,  welchem  im  Jahre  1662  die  Aufführung 
einer  Jesuitenkomödie  hervorrief.  Uhles488)  Beiträge  zur  Schulkomödie 
betreffen  besonders  das  18.  Jh.,  reichen  aber  auch  ins  16.  und  17.  zurück 
und  sind  eine  sehr  dankenswerte  Ergänzung  der  für  das  19.  Jh.  schon  bear- 
beiteten (durch  Ackermann  im  Chemnitzer  Tageblatt  1888)  Theatergeschichte 
der  Stadt.489)  Wähle440)  schildert  die  Geschichte  des  weimarischen  Hof- 
theaters von  seiner  Eröffnung  am  7.  Mai  1791  bis  zum  Jahre  1817,  wo 
Goethes  Leitung  aufhörte,  resp.  bis  zum  22.  März  1825,  wo  das  alte  Gebäude 
in  Asche  lag.  Diese  Zeit  ist  nämlich  ausführlich  von  Burkhardt441) 
erforscht  und  gleichzeitig  das  Repertoire  während  dieser  26  Jahre  zusammen- 
gestellt worden.  Es  bietet  1.  ein  chronologisches  Verzeichnis  der  aufge- 
führten Stücke,  2.  ein  alphabetisches  Verzeichnis  derselben,  endlich  3.  ein 
Namens  Verzeichnis  der  Vff.,  Bearbeiter  und  Komponisten.442)  Aus  dieser 
Übersicht  stellt  Heine448)  die  Titel  ausländischer  Dramen  zusammen,  um  zu 
zeigen,  dafs  diese  79  (unter  465)  Stücken  nur  die  bedeutendsten  Erscheinungen 
des  Auslandes  boten.444) 

Landwirtschaft,  Handwerk,  Handel,  Industrie.  Die 
anderwärts  als  'Pförtner  Äpfel'  oder  Pommes  de  Port  bekannten  Borsdorfer  dürften 
nach  Henkel445*44*')  ihren  Namen  vom  Pförtner  Klostergute  Borsen- 
dorf (jetzt  Porstendorf)  haben.446)  Der  im  Freiberger  Altertumsmuseum 
befindliche,  in  Annaberg  gefundene  106  Kilogramm  schwere  Bleibarren  aus 
dem  16.  Jh.  stammt  aus  dem  Hüttenbetrieb  zu  Bleistadt  bei  Falkenau  im  nord- 
westlichen Böhmen.  Der  sich  mit  ihm  beschäftigende  Aufsatz  von  Gerlach447) 
enthält  historische  Notizen  über  die  Schmelzhütten  Annabergs  im  16.  Jh.448} 
Zahlreich  sind  wieder  die  Aufsätze,  welche  sich  mit  Buchdruck  und  Buch- 
handel beschäftigen.  Meist  sind  sie  aus  der  Feder  von  Meyer  oder  Kirch- 
hoff.    So  schildert  eine  Jubiläumsschrift  44°)  die  Geschichte  des  Buchdrucks 


u.  Weimar.  Nach  Talleyrands  Memoiren:  ZDeutschUnterrioht  5,  S.  321—33.  —  436)  &!• 
Jacobs,  Z.  Gesch.  d.  Schauspiels  in  Wernigerode.    1588,  1593,  1618:  ZHarzV.  24l,  S.  292/4. 

—  43?)  Georg  MUller,  £.  Dresdner  Komödienverbot  v.  Jahre  1662:  NASichsG.  12, 
S.  298—809 4S8)  P«  Uhle,  Z.  Gesch.  d.  Schulkomödie  u.  anderer  theatralischer  Auf- 
führungen in  Chemnitz:  MVGChemnitz  7,  S.  129—47.  —  439)  X  Th.  Distel,  Berichtigung 
e.  d.  Schauspielerin  Neuberin  betreffenden  Kirchenbuchsnachricht:  Dresdner  Journal  S»  51.  — 
440)  J«  Wähle,  D.  weimarische  Hoftheater  unter  Goethes  Leitung.  Z.  Feier  d.  hundertsten 
Jahrestages  seiner  Gründung:  WIDM.  70,  S.  890— 415.  —  441)  C.  A.  H.  Burkhardt, 
D.  Repertoire  d.  Weimarischen  Theaters  unter  Goethes  Leitung  1791 — 1817.  (=  Theater- 
geschichtliche Forschungen  hrsg.  ▼.  Berthold  L  i  t  z  m  a  n  n.)  Hamburg  u.  Leipzig,  Vofs.  XXXVÜ, 
152  S.  M.  8,50.  |[Heine:  vgl.  N.  448.]|  —  442)  id.,  Orig.-Ms.  zu  Gesch.  d.  Theater- 
leitung Goethes:  Goethe- Jahrb.  10,  S.  106—16.  —  443)  Carl  Heine,  D.  ausländischen 
Dramen  im  Spielplane  d.  Weimarischen  Theaters  unter  Goethes  Leitung:  ZVglLittaraturG. 
u.  Renaissancelitteratur  NF.  4,  S.  818—21.  —  444)  X  Li  er,  D.  Weimariache  Hoftheater- 
geseUschaft  in  Leipzig  im  Jahre  1807:  LZgB.  Ko.  188.  —445)  Ludwig  Henkel,  Notiz 
ttber  d.  Borsdorfer  Apfel:  ALandeskProvSachsen  1,  S.  154.    (Auch  MVErdk Halle  a./S.,  ebenda.) 

—  445*)  C.  Jacob,  Z.  Gesch.  d.  Königl.  Hauptgestttts  Graditz.  Torgau,  Jacob.  16  S. 
M.  1.  —  446)  XE.  Köhler,  E.  uralter  erzgebirgischer  Erwerbszweig  (Köhlerei):  Glückauf! 
(Organ  d.  Erzgebirgsrereins)  11,  S.  60/8.  —  447)  H.  Ger  lach,  D.  800j.  Bleibarren  im  Frei- 
berger Altertums-Museum:  MFreibergerAV.  27,  S.  55/8.  —  448)  X  C.  W.Zöllner,  Bei- 
trag z.  Handelsgeech.  d.  Mark  Meifsen:  LZgB.  S.  98/6.  —  449)   Beitrage   z.   Gesch.  d. 


§  34.    Sachsen  and  Thüringen.    Laue.  II 247 

und  Verlags  in  Halberstadt  seit  1506.  Die  1581  zuerst  nachweisbare  Druckerei 
^n  Kote  besteht  nun  300  Jahre  und  befand  sich  1891  gerade  100  Jahre  im 
Besitze  der  Familie  Doelle.  Zwei  Stammbäume  fassen  am  Schlüsse  die 
Familiengeschichte  zusammen.  Meyer460)  benutzt  die  Mefsrelationen  zu 
einer  Übersicht  des  Verkehrs  mit  In-  und  Ausland  durch  Leipziger  Buch- 
händler seit  1780.  Auch  die  davorliegenden  Jahrzehnte,  seit  Leipzig  das 
Übergewicht  über  Frankfurt  a/M.  errungen  hatte,  werden  von  ihm451)  und 
Kirchhoff452)  dargestellt.  Letzterer  schildert45*)  einen  Firmenstreit  von 
Jobann  Grofses  Erben  in  Leipzig  gegen  Christian  Jentsch  in  Halberstadt 
1710),  macht  Mitteilungen454)  aus  einer  Beschwerdeschrift  der  Johann 
Grofseschen  Buchhandlung  aus  dem  Jahre  1720,  betrachtet  an  einem  speziellen 
Leipziger  Fall455)  die  fabrikmäfsige  Herstellung  der  'Inventionen'  d.  i.  Vignetten 
der  Titelblätter  im  18.  Jh.  und  eine  die  Wittichausche  Druckerei  in  Leipzig 
betreffende  Druckerei-Taxe.456)  Bereits  vor  Gründung  der  ersten  Buch- 
bändler-Gesellschaft  1765  ums  Jahr  1696  hat  ein  korporativer  Zusammenschluß 
der  Buchhändler  zu  Leipzig  stattgefunden,  doch  sind  jene  Bestrebungen  bald 
nieder  aufgegeben  worden.457)  Die  Akten  jener  Sozietät  sind  im  HStA.  bisher 
noch  nicht  aufgefunden.  Eirchhoffs  Lesefrüchte458)  endlich  betreffen 
1.  eine  Bücherlotterie  im  Jahre  1735,  2.  die  Bücher- Auktionen,  3.  Differenzen 
mit  den  Buchdruckern  1710/3,  4.  Annehmlichkeiten  der  Censur  im  ersten 
Drittel  des  18.  Jh.,  5.  Vorzeichen  der  Eonzessionsentziehung,  6.  Zur  Praxis 
der  Preispolizei  im  Jahre  1764,  7.  Ein  hartes  Urteil  über  den  Leipziger 
Bachhandel  1764,  8.  Einiges  über  Verleger-Manipulationen,  9.  Auslieferung 
vom  Meislager  schon  1725?  10.  Aphoristisches  über  den  Vertrieb,  11.  Aus 
dem  Leipziger  Geschäftsverkehr.459"465) 

Personalia.  Auch  hier  sind  die  angeführten  Schriften  und  Auf- 
satze wieder  nach  dem  Alphabet  der  in  ihnen  besprochenen  Persönlichkeiten 
geordnet.  Wenzeslaus  Altwasser  war  ursprünglich  katholischer  Priester  in 
Oels  in  Schlesien  gewesen,  dort  1610  zum  protestantischen  Bekenntnis  über- 
getreten und  nun  Pfarrer  in  Bergreichenstein  und  Schüttenhofen  geworden, 
von  wo  er  1622  vertrieben  wurde.  In  Zwickau  in  Sachsen  nahm  er  mit 
seiner  Familie  dann  ständigen  Aufenthalt,  um  von  dort  aus  seine  ausgedehnten 
Bettelzüge  durch  Sachsen  und  Thüringen  zu  unternehmen.    Darüber  berichtet 


Buehdruckerei  in  Halberetadt,  Festschr.  s.  Jubelfeier  d.  Doelleschen  Buchdrucker«!  am 
12.  Aug.  1891.  (Halberstadt,  Doelle.)  1  Bl.,  48  9.,  2  Tab.  —  450)  F.  Herrn.  Meyer,  D. 
Leipziger  Büchermeeie  t.  1780  bis  1887:  AGBuohhandel  14,  S.  288—816.  —  451)  id., 
D.  Aufsenhandel  Deutscher  Buchhändler  im  18.  Jh.:  ib.  8.  188—95.  (id.,  Z.  Transitrecht: 
ib.  S.  270/8.)  —  452)  Albr.  Kirchhof f,  D.  ausländische  Buchhandel  in  Leipzig  im 
18.  Jh.:  ib.  S.   156 — 82,  dasu  Kachtrag  S.  872.  — 453)  i<L,  Z.  Firmenrecht:  ib.  S.  868/6. 

—  454)  *<L,  Buchhändlerisches  Selbstgefühl:  ib.  S.  871.  ~  455)  id.,  Beitrag  z.  Gesch. 
d.  Buchausstattung:  ib.  S.  875  f.  —  456)  ><L,  £.  Druckerei-Taxe  aus  d.  Jahre  1694:  ib. 
8. 360/3.  —  457)  i  d.,  D.  Akten  über  d.  Buchhändler-Gesellschaft  v.  1696 :  ib.  S.  185— 42. 

—  458)  i<L,  Lesefrüchte  aus  d.  Akten  d.  städtischen  Archive«  zu  Leipzig.    V.  Klagen  u. 

Mfotünde  im  Anfang  d.  18.  Jh.    Vertrieb :  ib.  S.  196—269 459)  X  Kurtze  Nachricht 

vis  d.  Buchdraekergesellschaft  zu  Jena  d.  17.,  18.,  19.  u.  20.  Julii  1740  Ihr  drittes  Jubel- 
fest nach  Erfindung  d.  Edlen  Buohdruckerkunst  behörig  gefeyret:  JenaischeZg.  No.  144  (22.  Juni 
1890).  —  4M)  X  K.  Berl  ing,  D.  Fayence-  u.  Steingutfabrik  Hubertusburg.  E.  Beitrag  z. 
Gesch.  d.  sächsischen  Keramick.  Mit  4  Tfln.  in  Lichtdruck.  Dresden,  Stengel  &  Mark ert.  2B11.,80S. 
- 441)  X  Wolf,  D.  Meifsner  Ofenindustrie:  MVGMeifsen  81.  —  462)  X  W.  T.  Seidlitz, 
D.  Spitxnersehe  Sammlung  Alt-Meifsener  Porzellane:  LZgB.  S.  5/8.  —  468)  X  W.  ▼. 
Seidlitz,  D.  Spitznersehe  Sammlung  Altmeifsner  Porzellane:  Kunstchr.  NF.  2,  Sp.  856  —  61, 
375-80,  408  f.  —  464)  X  Ernst  Boeder,  Z.  Gesch.  d.  sächsischen  Keramik:  LZgB. 
S.S17&  —  466)  X  Arthur  Pabst,  Beiträge  z.  Gesoh.  d.  Knnsttöpferei.    Zu  d.  Anfängen. 


11,248  §  34.    Sachsen  und  Thüringen.    Laue. 

sein  Tagebuch,  welches  Bachwald466)  in  der  Zwickauer  Ratsschulbibliothek 
benutzt  hat.467)  Königs468)  Nekrolog  gilt  dem  1810  in  Penig  geborenen 
(f  1890)  Schulrat  und  Mitbegründer  des  ChemnitzerGV.  Gaspari.  Müller469) 
handelt  von  der  Persönlichkeit  des  Dichters  Johann  Chryseus,  Pfarrers  zu 
Langendorf,  der  unter  anderem  den  schmalkaldischen  Krieg  poetisch  be- 
handelte. Dabei  wird  ein  Brief  des  Dichters  an  den  Kurfürsten  vom  19.  April 
1547  abgedruckt.  Beck470)  strebt  danach,  nicht  blofs  Gelehrtengeschichte, 
sondern  auch  ein  Lebensbild  des  berühmten  Zwickauer  Rektors  cPollicarius' 
zu  bieten  und  stützt  sich  dabei  auf  dessen  in  der  Ratsbibliothek  hs.  er- 
haltene Korrespondenz.  Chr.  Dav.  Daum  ist  1612  zu  Zwickau  geboren, 
gestorben  1687,  ein  berühmter  Schulmann  und  Gelehrter  des  ausgehenden 
17.  Jh.47L'478)  Johnson474)  gewinnt  über  die  Studienzeit  des  (1813—30) 
sächsischen  Kabinettsministers  Einsiede!  (f  1861)  in  Wittenberg,  von  der  fast 
nichts  bekannt  ist,  einige  Aufschlüsse  aus  einem  in  des  Vf.  Besitz  befind- 
lichen Stammbuche  eines  Studenten  Weifte.  Peter475)  veröffentlicht  die 
lateinischen  Briefe  des  Rektors  (1546—71)  der  Meifsner  Fürstenschule  Georg 
Fabricius  an  seinen  Bruder  Andreas  (geb.  1530  zu  Chemnitz,  f  1577  als 
Prediger  zu  Eisleben,  vorher  Rektor  in  Nordhausen).  Dieselben  geben  nicht 
nur  ein  treues  Charakterbild,  sondern  auch  einige  Einblicke  in  das  damalige 
Schulleben  zu  St.  Afra,  sowie  in  die  Familiengeschichte  der  Fabricii,  deren 
Stammbaum  in  der  Einleitung  gegeben  ist.  Die  mitgeteilten  Briefe  sind 
chronologisch  geordnet  und  fallen  in  die  Jahre  1548 — 57.  Die  Briefsammlung, 
nach  welcher  diese  Auswahl  abgedruckt  ist,  hat  Georg  Andreas  Fabricius 
1610  verfafst.  Das  von  Vulpius476)  besprochene  Album  wurde  1800  von 
Goethe  seinem  Sohne  August  zum  Geschenk  gemacht  und  enthält  Eintragungen 
berühmter  Persönlichkeiten  bis  zum  Jahre  1828. 477,478)  Johann  Hoffmann 
aus  Schlesien  war  um  1394  nach  Prag  gekommen  und  dort  1400  Magister 
geworden.  Becker470)  behandelt  seinen  Aufenthalt  in  Prag,  die  Ereignisse 
der  Jahre  1406/9,  bekämpft  die  Ansicht,  dafs  Hoffmann  zum  Zuge  nach 
Leipzig  Veranlassung  gegeben  habe,  beleuchtet  dann  seine  Thätigkeit  an  der 
neuen  Universität  Leipzig  seit  Oktober  1409,   besonders  sein  Rektorat  im 


d.  Meiftner  Manufaktur:  Kunstgewerbeblatt  NF.  2,  S.  82  f.  —  4M)  Georg  Buchwald, 
Wenzeslaus  Altwasser  evangelischer  Pfarrer  in  Bergreichenstein,  dann  in  Schttttenhofen 
vertrieben  im  Jahre  1622.  Auf  Grund  seines  eigenhändig  geschriebenen  Tagebuchs  in  <L 
Zwickauer  Ratsschulbibliothek:  JGGPÖ.  12,  S.  56—71.  —  467)  X  J.  Heintze,  Johann 
Friedrich  Böttger  als  Chemiker:  Meifsner  Tagebl.  No.  244.  —  468)  König,  Karl  August 
Oupari.  Mitbegründer  d.  Vereins  für  Chemnitzer  Gesch.  Geb.  1810,  15.  Juli,  f  1890, 
29.  März:  MVChemnitzerG.  7,  S.  168/8.  —  469)  Georg  Müller,  Z.  Litteratnr  d.  Schmal- 
kaldischen Krieges:  NASächsG.  12,  S.  815/7.  (Chryseus.)  —  470)  R-  Beck,  Christian 
Daum,  e.  Lebensbild  aus  i  17.  Jh.:  MAVZwickau  8,  8.  1—82.  —  471)  id.,  E.  Gelehrten- 
korrespondenz aus  d.  17.  Jh.:  LZgB.  S.  122  f.  (D.  Rektor  Chr.  Daum  in  Zwickau.)  — 
472)  X  F.  Theile,  D.  Dehn-Rothfelser  Denkmal:  ÜB6YT.  14,  S.  201/4.  —  472*)  X 
S.  N.  420.  —  47S)  H.  Moebius,  Blätter  d.  Erinnerung  aus  e.  Lehrerleben:  SächsSehoJxg. 
S.  277—81.  (H.  W.  Drefsler.)  —  474)  Eduard  Johnson,  Z.  Lebensgesch.  d.  Kabinett- 
ministers Detlev  Grafen  Einsiedel:  NASächsG.  12,  3.  175/7.  —  475)  Hermann  Peter, 
Georgii  Fabricii  ad  Andream  fratrem  epittolae  ex  autographis  primum  editsve  ab  Hermanno 
Peter:  pars  prior.  JB.  Fürstensehule  St.  Afra.  S.  1—82.  Meifsen,  Klinkicht.  —  476) 
Walther  Vulpius,  D.  Stammbuch  v.  August  v.  Goethe:  DRs.  68,  S.  71/7,  241 — 70.  (Über 
Wolfgang  v.  Goethe  vgl.  N.  485,  440/8,  480.)  —  477)  X  M.  Dittmar,  Neue  Urkk. 
u.  Dokumente  über  Otto  v.  Guericke:  Festschr.  z.  25j.  Jubelfeier  VGAMagdeburg  8.88 — 106. 
—  478)  XTh.  Distel,  Bestallungsdekret  für  Händeis  Vater  z.  Sachsen-Weifsenfelsisdi« 
Leibchirurgen  (1688):  MonatshefteMusikG.  28,  S.  109  f.  —  479)  W.  R.  Becker, 
Johann  Hoffmann,  d.  nachmalige  Bischof  Johann  IV.  v.  Meifsen.    Seine  Wirksamkeit  an  d. 


§  84.    Sachsen  und  Thüringen.    Laue.  II 349 

S.-S.  1413,  die  Gründung  des  Kollegs  für  Schlesien  'Unser  lieben  Frauen'. 
Als  zweite  Seite  seines  Wesens  wird  Hoffmanns  schriftstellerische  Thätigkeit 
gewürdigt.     Im  Anhang  sind  die  Eintragungen  seiner  Hand  im  Rationarius 
fisci  abgedruckt.     H.  ist  der  spätere  Bischof  Johann  IV.  von  Meifsen.    Die 
Mitteilungen  von  Gefs47'*)  beziehen  sich  auf  Ludwig  Horncken  und  Valentin 
Schumann.     Auf  die  Einzelheiten  der  durch  das  Körnerjubiläum  (geboren 
23.  Sept.  1791)  hervorgerufenen  Litteratur480)  kann  ebenso  wenig  eingegangen 
werden,  wie  auf  alle  Schriften  über  Goethe,  Schiller  und  Lessing.     Die 
Festschriften  über  Theodor  Körner  befinden  sich  z.  B.  zusammengetragen  in : 
August  Blau,  Bibliotheca  philologica  44.  Jg.  (NF.  6.  Jg.),  C.  Neuere  Sprachen 
und  Litteraturen  I,  1.    Dort  sind  eine  ganze  Anzahl  Neuerscheinungen  ver- 
zeichnet.481*489)    Den  2j.  Aufenthalt   des  Dichters   in  Freiberg  und   seine 
Studienzeit  auf  der  Bergakademie  beschreibt  ein  Aufsatz  von  Knebel,488)  der 
auch  für  damalige  Freiberger  Lokalverhältnisse  interessante  Züge  bietet.484) 
Kade4**)  giebt  Mitteilungen  zur  Lebensgeschichte  Wolfgang  Leupolds  aus 
Freiberg,  der  1552  den  Herzog  Christoph  nach  Paris  als  Erzieher  begleitete. 
Nach  seiner  Bückkehr  wurde  er  Rektor  zu  Güstrow.    Zu  Grunde  gelegt  ist 
eine  Schrift  von  Friedrich  Lisch,  Andreas  Mylius  und  der  Herzog  Johann 
Albrecht  I.  von  Mecklenburg-Schwerin  1853.    Am  Ende  ist  ein  bisher  noch 
nicht  veröffentlichter  Brief  Leupolds  aus  Paris  vom  30.  Juli  1552  abgedruckt 
und  übersetzt.     Angehängt  ist  die  Mitteilung  des  Taufscheins  vom  Dichter 
David  Schirmer  aus  Pappendorf  bei  Freiberg  (1623—86).     Kirchhoff488) 
zeigt,  dafs    zwei  Besucher  der  Leipziger   Messe,   Johann    Lörr   und   Hans 
Kunjakob  dieselbe  Person  sind,  ferner  enthält  der  Aufsatz  noch  eine  Notiz 
über  Mag.  Christoph  Kuppener  in  Leipzig.488*"*488)     Christian  Gottlob  Neefe 
war  1748  in  Chemnitz  geboren  (f  1798  in  Dessau),  1781—92  in  Bonn  Hof- 
organist, wo  er  Beethoven  manche  Anregung  gab.     Eine  Übersicht  seiner 
Kompositionen  ist  am  Schlüsse  des  Aufsatzes  von  Müller480)  gegeben.489*) 
Der  von  Schmidt480)  charakterisierte  Dr.  theol.  et  phil.  H.  Otte  in  Merse- 
burg (geboren  1806  in  Berlin)  schrieb   eine  Anzahl  Bücher  über  kirchliche 
Archäologie    and  Glockenkunde.     Der  Geheime   Kriegs-Rat   von   Ponickau 
't  1808,  83  V«  Jahr  alt)  war  einer  der  eifrigsten  Büchersammler  zu  Dresden 
im  18.  Jh.4*1)     Schon  bei  Lebzeiten  vermachte  er  infolge  seines  zunehmenden 

CniTenitaten  Prag  u.  Leipzig.    Leipz.  Ing.-Diss.    Grofsenhain,  Baumert  &  Kongo.    2  BL,  59  S. 

—  479*)  S.  N.  241.  —  486)  Adolf  Kohut,  Theodor  Körner.  Sein  Leben  n.  seine 
Dichtungen«  ftUcnlarschrift  auf  Grand  d.  besten  u.  zuverlässigsten  Quellen.  Berlin,  Slottko. 
I,  31»  3.  —  481)  X  Ghold  Kr ey  en  bürg,  Theodor  Körners  Vater:  Grenzb.  50,  S.  557—68. 

—  482)  X  Emil  Lehmann,  Familie  Körner  in  Dresden.  Z.  Gedächtnis  an  Theodor  Körners 
100.  Geburtstag  (28.  September  1891).  Dresden,  Köhler.  89  S.  M.  0,50.  (Mit  Abb.)  — 
483)  Konrad  Knebel,  Karl  Theodor  Körner  in  Freiberg.  E.  Festgabe  zu  Körners  100J. 
Geburtstage  d.  28.  September  1891:  MFreibergAV.  27,  S.  75—102.  —  484)  X  Felix 
Lindner,  Roetoeker  Findlinge:  VjsLG.  4,  S.  582—98.  (Darin  Gediehte  d.  kursachsischen 
Hofpoeten.  Ulr.  König.  Vgl.  N.  488.)  —  485)  Reinhard  Kade,  Wolfgang  Leopold, 
e.  Freiberger  Kind,  d.  Erzieher  d.  Herzogs  Christoph  v.  Mecklenburg:  MFreibergAV.  27, 
S.  49—54.  —  486)  Albr.  Kirehhoff,  Johann  Lörr  (Lor)  Buchfahrer  in  Magdeburg 
U90-1517:  AGBuehhandel  14,  S.  850  f.  —  486»)  S.  N.  422.  —  487)  F-  F.  Klix- 
Ksrncnz,  Albrecht  Adolph  Lerin  v.  Metzsoh,  K.  S.  Major.  Originalbriefe  aus  d.  Jahren 
1*0»*.  1812:  LZgB.  S.  481/4.  (Therese  Mengs  s.  N.  422.)  —  488)  X  Max  Zschommler , 
Beitrtge  zu  JuKue  Moeens  Erinnerungen.  Plauen  Gymn.  Progr.  Planen  i./V.,  Neupert.  4°. 
3*  8.  —  489)  O.  Müller,  Neefe  u.  seine  Beziehungen  zu  Beethoren:  MVChemnitzG.  7, 
&  95—111.  —  489*)  Über  Nosseni  vgl.  N.  415.  —  490)  Julius  Schmidt,  Z.  Erinnerung 
tu  Heinrich  Otte.  Ottes  Leben  u.  Wirken  ...  Z.  Glockenkunde.  Nachgelassenes  Bruch- 
*fek  t.  Heinrich  Otte.    Hrsg.  v.  d.  Hist.  Kommission  d.  Prorinz  Sachten.    Mit  12  i.  d. 


11,250  §  84»    Sachsen  und  Thüringen.    Laue. 

Augenleidens  seine  reichen  Schätze  der  Universität  Wittenberg,  die  nun  einen 
integrierenden  Bestandteil  der  Universitätsbibliothek  zu  Halle  bilden  nnd  neu 
katalogisiert  weitester  Benutzung  zugänglich  gemacht  sind.  Wolf  Präunlein4**) 
leitete  den  Anteil  Bynmanns  an  Pantzschmanns  Buchhandel  in  Leipzig. 
Dr.  Richard  Rackwitz,498)  zuletzt  Redakteur  in  Bochum  (f  18.  Septbr.  1891), 
war  ein  eifriger  Arbeiter  auf  dem  Gebiete  der  Geschichte  und  Landeskunde 
der  Provinz  Sachsen.*98')  Blanckmeister494)  hält  seine  Ansicht  über 
die  flache  rationalistische  Predigtart  Traugott  Günther  Rollers,  im  18.  Jh. 
Pfarrers  zu  Schönfels  in  Sachsen  (vgl.  Halte  was  du  hast  11  (1888), 
S.  337—54)  gegen  Flofs*  (Ehlers  Ztschr.  1891,  S.  97  ff.)  Ehrenrettung  auf- 
recht.495"497) Der  um  die  Reformation  Sachsens  sehr  verdiente  Jakob 
Schenck  war  erst  in  Freiberg  für  Einführung  des  Lutherischen  Glaubens 
thätig,  dann  Hofprediger  des  Kurfürsten  gewesen,  bis  er  1541  nach  Leipzig 
übersiedelte.  Vetter498)  zeigt,  wie  der  starre  Sinn  von  Luthers  alten, 
engeren  Freunden  dort  seine  Stellung  unhaltbar  machten  und  ihn  aus  Sachsen 
vertrieben.498*"499*)  Dann  mag  an  dieser  Stelle  darauf  aufmerksam  gemacht 
sein,  dafs  die  im  Berichtsjahr  erschienenen  beiden  Bände  (32  und  33)  der 
'Allgemeinen  deutschen  Biographie'  von  Karl  von  Schmidt  bis  G.  Semper 
fortgeschritten  sind.  Die  Trauerrede  von  C 1  e  me  n  *°°)  enthält  biographisches 
Material.  Brode501)  gab  in  der  Sitzung  vom  8.  Oktober  1890  Notizen 
über  den  Wittenberger  Professor  des  17.  Jh.  Schurzfleisch  und  seinen  Brief- 
wechsel mit  dem  brandenburgischen  Geheimsekretär  Zwanzigk  aus  dem  Archiv 
zu  Weimar.502,609*)  Ein  bewegtes  und  arbeitsvolles  Leben  ist  es,  welches  der 
Weimarische  Staatsminister  Stichling508)  für  seine  Kinder  aufgezeichnet 
hat.  Er  war  am  14.  Juni  1814  geboren,  aus  alter  Erfurter  Ratsfamilie,  seine 
Mutter  ist  die  einzige  Tochter  Johann  Gottfrieds  von  Herder,  seine  Schul- 
zeit verlebte  er  in  Weimar,  seine  Universitätsjahre  in  Jena,  Heidelberg  und 
Göttingen,  1836  nach  dem  juristischen  Staatsexamen  begann  er  seine  Thätig- 
keit  als  Regierungsaccessist  und  wurde  am  4.  Mai  1838  in  das  Staatsministerium 
eingeführt,  seit  1882  war  er  Vorsitzender  Staatsminister.  So  konnte  er,  da 
er  erst  1890  durch  Krankheit  gezwungen  in  den  Ruhestand  trat,  über  ein 
53  j.  Beamtenleben  berichten,  sehr  bald  nach  Veröffentlichung  dieses  Buches 
ist  er  gestorben.     Die  Anlagen  bieten   einen  Vortrag,   die  Synodalordnung 


Text  gedr.  Abbild.  Halle  a./S.,  Hendel.  50  S.,  1  Fac§.  —  491)  Ad.  Langgut h,  Job. 
Aug.  v.  Ponickau,  Bibliophile:  CBIBibl.  8,  S.  241—75.  —492)  F.  Herrn.  Meyer,  Koch 
etwas  Über  Wolf  Präunlein :  AGBuchhandel  14,  S.  853/5.  —  498)  Dr.  Riehard  Rackwits  f: 
Globus  60,  S.  228.  —  498*)  S.  N.  482.  —  494)  F.  Blanck meiater,  £.  sächsischer 
Dorfprediger  vor  hundert  Jahren.  Z.  Charakteristik  d.  rulgärrationalistischen  Predigtweise: 
Halte  was  da  hast  14,  S.  506.  —  495)  X  F.  F.,  M.  Römer,  e.  edler  Bürger:  Kmth.  3, 
S.  70/7.  (Betr.  Zwickauer  Silberbergbau«)  —  496)  X  Ang.  Giemen,  Rede  bei  d.  Trauer- 
feier für  Prof.  Dr.  Carl  Julius  Roefsler,  gest.  d.  6.  März  1891.  Fürstenschul- Programm. 
S.  28—80.  Grimma,  Bode.  4°.  —  49?)  X  Stein  el,  Friedr.  Rückert  in  Leipzig:  Leips. 
Tagebl.  (1890),  No.  245,  2.  Beil.  —  49g)  P.  Vetter,  Jakob  Schenck  u.  d.  Prediger  zu  Leip- 
zig 1541/8:  NASächsG.  12,  S.  247—71.  —  498*)  S.  N.  485.  —  499)  X  H.  Haupt. 
K.  Schmid,  Stifter  d.  Thttring.  Geifslersekte :  ADB.  81,  S.  688.  —  499*)  R.  Hildebrand, 
D.  Vf.  d.  Chemnitzer  Rockenphilosophie.  (=  Hildebrand,  Aufsätze  u.  Vortrage.)  S.  115/8. 
1890.  (Ist  Johann  Georg  Schmidt  aus  Reinsfeld  bei  Arnstadt  fgeb.  1660].)  —  599) 
Aug.  Clemen,  Rede  bei  d.  Trauerfeier  für  d.  Rektor  Prof.  Dr.  Karl  Sehnelle,  gest.  d. 
18.  Dez.  1890.  FUrstensohul-Progr.  S.  25/6.  Grimma,  Bode.  —  501)  R.  Brode,  Notizen 
Über  Professor  Schurzfleiseh :  FBPG.  4,  S.  801.  —  502)  X  O.  TUrcke,  Gottfried  Silbor- 
mann,  d.  Altmeister  d.  sächsischen  Orgelbauer:  SächsSchulzg.  S.  291/4,  808/5.  —  593*)  S. 
N.  419.  —  508)  G.  Th.  Stichling,  Aus  58  Dienstjahren.    Erinnerungen.    Weimar,  Bfthlan. 


§  85.    Schlesien.    Wagner.  II  251 

betreffend,  Reden  ans  dem  Jahre  1869 — 87  und  die  Denkschrift  über  die 
Reichsschulkommission.504"506)  Die  von  G  a e  d e r tz  ö07)  behandelten  Damen 
sind  Frau  Baronin  von  Werthern  und  Frau  von  Schardt,  Freundinnen 
Goethes.508)  (s.  N.  436).  Die  Schrift  von  Wucke  (s.  N.  282)  sei  hier  noch 
einmal  angeführt  wegen  der  biographischen  Skizze,  wodurch  sie  eingeleitet 
wird.60*)  Endlich  mufs  Lyons610)  Aufsatz  über  Zarncke  genannt  werden. 
Zarncke  war  zwar  von  Geburt  ein  Mecklenburger,  hat  aber  seit  1850,  wo 
er  nach  Leipzig  übersiedelte,  um  dort  das  Litterarische  Centralblatt  zu 
gründen,  Mb  zu  seinem  Tode  am  15.  Oktober  1891  dieser  Stadt  und  seit 
1S52  der  dortigen  Universität  als  berühmter  Lehrer  nicht  nur  der  sächsischen 
Germanisten  angehört.611) 


§35. 

Schlesien. 

Aug.  Wagner. 

(Verwandtes  in  anderen  §3  s.  'Handbuch'  8.  43.) 

Vorgesch/ichte,  Den  Mangel  gröfserer  Arbeiten,  wie  sie  das  Vor- 
jahr aufwies,  mildert  eine  um  so  reichhaltigere  Fundchronik  *)  von  Münzen, 
Urnen,  Fibeln  und  anderen  Gegenständen,  so  dafs  18  Orte  im  Reg.-Bez. 
Breslau,  10  im  Reg.-Bez.  Liegnitz,  10  im  Reg.-Bez.  Oppeln  vertreten  sind.*) 
Daneben  behandelt  J.  A.  Eopietz8)  in  vier  Abschnitten  die  Einwanderung 
der  Slawen  in  Schlesien  und  in  die  Nachbarländer,  slawische  Niederlassungen 
in  Schlesien,  Rundwälle  und  Schwedenschanzen,  die  Handelswege  der  Italiker 
durch  das  alte  Schlesien,  die  pontisch-baltische  Handelsstrafse  und  ihre  Ver- 
längerung bis  zur  Oder.  —  Das  rasche  Wachstum  und  die  aufserordentliche 
Vielseitigkeit  der  Sammlungen  des  Museums  schlesischer  Altertümer  zu  Breslau 
haben  zum  Zwecke  einer  durchweg  fach-  und  sachkundigen  Behandlungs- 
weise  der  stetigen  Erweiterungen  und  Umgestaltungen  eine  Teilung  der 
wissenschaftlichen  Arbeiten  bewirkt,  welche  A.  Langenhan  (Urgeschichte), 
E.  Franz  (kirchliche  Abteilung),  Oberschär  (ritterlich- militärische  Abteilung) 
undE.  v.  Czihak  (bürgerliche,  kunstgewerbliche,  architektonische  Abteilung, 


VI,  -262  8.  M.  3,50.  —  504)  X  Fr.  L.  v.  Stolberg  u.  d.  Seinigen  Briefe  an  Johann 
Heinrieh  Vofs.  Nach  d.  Originalen  d.  Ml&nchener  Hof-  n.  Staatebibliothek  m.  Einl.,  Beilagen 
v.  Anmerkungen  hrsg.  t.  Otto  Hellinghaas.  Münster  i/W.,  Aschendorff.  LV,  524  S. 
M.8.  -  594»)  S.  N.  424  n.  429.  —  505)  X  Glöckner,  Rudolph  Töpfer,  e.  biogr. 
Htterar.  Studie.  Gymn.-Progr.  Zerbst.  —  506)  J»  Renatas,  Rudolf  v.  Yargala  d.  Schenk 
tu  Saaleck.  E-  thüringisches  Lebensbild  ans  d-  13.  Jh.  Erlangen  u.  Leipzig,  Andr.  Deiohert. 
1890.  XII,  399  S.  —  507)  C  Th.  Gaedertz,  Zwei  Damen  d.  Weimarer  Hofgesell- 
schaft s.  Zeit  Goethes:  WIDM.  71,  S.  550/8.  —  508)  X  R.  Kade,  Winckelmann  in 
Dresden:  Dresdner  Anzeiger  (1891),  S.  87  f.  —  509)  X  Friedrich  Wilhelm  Zacharii,  e. 
Dichter  d.  HaraUndee:  Harzer  Monatshefte  2,  H.  1  (Januar).  —  510)  Otto  Lyon,  Friedrich 
Zarncke:  ZDeutaehUnterricbt  5,  S.  721—80.  —  511)  X  B.  Becker,  Zinzendorfs  Be- 
ziehungen s.  römischen  Kirche:  ThStK.  (1891),  S.  821—55. 

1)  E.  T.  Czihak,  Schlesische  Fund-Chronik:  SchlesiensVorz.  5,  No.  5,  S.  127—82. 
—  t)  id.,  UrgeaehichÜiohe  Knpferfunde:  ib.  S.  144.  —  8)  J.  A.  Eopietz,  Beiträge  z. 


11,252  §  35.    Schlesien.    Wagner. 

Münzen,  Redaktion  des  Ganzen)  versehen.     Letzterer  giebt  einen  über  das 
Ganze  vortrefflich  orientierenden  'Führer'  in  3.  Auflage  heraus.3*) 

Quellenveröffentlichungen.  Mit  Band  5  der  verdienstvollen 
Quellenarbeiten  Volk  m  er  8  und  Höh  ans'  kommt  leider  das  Werk4)  vor- 
läufig zum  Stillstand.5)  —  Ein  Quellenwerk  ersten  Ranges  für  die  Geschichte 
der  Oberlausitz  bezw.  seiner  Hauptstadt  Görlitz  zieht  R.  Je  cht6)  an  die 
Öffentlichkeit.  Das  Görlitzer  Ratsarchiv  enthält  an  1000  Urkk.  mit  sehr 
verständig  angelegtem  Repertorium,  Ratsrechnungen  von  1400—92  und  von 
1548  bis  in  die  spätesten  Zeiten,  46  stattliche  Bände  libri  missivarum  aus 
den  Jahren  1487 — 1662,  eine  beinahe  n o c h  gar  nicht  benutzte  hervor- 
ragende Quelle  für  Görlitzer  und  Lausitzer  Geschichte,  ferner  490  auf  Perga- 
ment geschriebene  Magdeburger  Schöffensprüche  und  endlich  Stadtbücher, 
welche  Geschofsregister,  Bürgermatrikeln,  Heischungen  von  Verbrechern, 
Verbannungen  derselben,  hochnotpeinliche  Untersuchungen,  Einbringungen  von 
Klagen  in  Civilsachen  und  Entscheidungen  in  denselben,  Gelöbnisse,  Testa- 
mente, Verkäufe,  'Verreichungen',  Hypothekensachen  u.  dgl.  enthalten. 
Aus  diesem  reichen  Quellenbestande  wird  zunächst  das  älteste  Görlitzer 
Stadtbuch  von  1306  ff.  eingehender  behandelt  (158  Pergamentblatt  =  316  Seiten, 
41,5  cm  hoch,  30  cm  breit,  6  cm  dick).  —  Über  395  Stück  schlesischer 
Regesten,  die  Gymnasiallehrer  Ignaz  Kollmann  aus  Prag  bei  seinen  Arbeiten 
über  böhmische  Geschichte  in  Rom  abgeschrieben  und  dem  Breslauer  Staats- 
archive übermittelt  hat,  die  aber  'wichtiges  Forschungsmateriar  enthalten 
(H.  Fechner)  macht  Ref.7)  einige  Mitteilungen.  Die  Nummern  enthalten 
die  Erteilung  von  Anwartschaften  (Provisionen)  auf  geistliche  Pfründen  in 
der  Breslauer  Diözese  (Prälaturen  oder  Dignitäten),  auf  Kanonikate  in  Breslau, 
Oppeln,  Glogau,  Verleihung  von  Pfarreien,  Übertragung  von  Kanonikaten 
in  anderen  Diözesen  an  Breslauer  Kleriker,  von  Ehrenämtern  an  den  Breslauer 
Bischof  und  hohe  geistliche  Würdenträger  der  Breslauer  Diözese,  Dispensen, 
Ablafsverleihungen  und  Mitteilungen  über  den  Peterspfennig  in  Schlesien.8) 
—  Dem  17.  Jh.  gehören  drei  Chroniken,  bezw.  Chronikensammlungen  an, 
aus  welchen  Voikmer,9)  Skalitzky10)  und  Hannke11)  Auszüge  dar- 


schleichen  Altertumskunde:  SchleeVzg.  (1891),  No.  625,  687,  549,  561.  —  $»)  E.  v. 
Czihak,  Führer  durch  d.  Sammlungen  d.  Museums  schlesischer  Altertümer  in  Breslau. 
Breslau,  R.  Nischkowsky.  116  S.  M.  0,50.  |[KBGV.  (1891),  No.  10,  S.  128;  SchlesZg. 
(15.  Juli  1891).]|    (Mit  30  Abbildungen  in  Holzschnitt  u.  Zinkotypie.    3.  Aufl.) 

4)  Franz  Voikmer  u.  W.  Hohaus,  GesehichtsqueUen  d.  Grafschaft  Glatz.  Bd.  5: 
Ältestes  Glatzer  Amtsbuch  oder  MannrechtsTerhandlungen  t.  1846—90.  Habelsehwerdt,  J. 
Franke.  169  S.  M.  2,50.  |[H.  Fechner:  SchlesZg.  (1891),  N.  585;  A.  Wagner:  KwH. 
(1892),  S.  632.]|  (Original  90  Blätter  in  Folio.  D.  Wiedergabe  genau  nach  d.  Folioseiten.  > 
—  5)  Franz  Voikmer,  Nachtrage  zu  d.  GesehichtsqueUen  d.  Grafschaft  Glatz.  Bd.  S: 
VjsGGlatz  10,  S.  269—78.  (Vgl.  JBG.  18,  H,  246.)  —  6)  Rieh.  Jeeht,  Über  d.  älteste 
Görlitzische  Stadtbuch  1805  ff.  Jb.  d.  Gymnas.  Görlitz,  Tzsehaschel.  4°.  19  S.  M.  0,60. 
|[KBGV.  89,  S.  64;  B.  Dargun:  KwH.  (1892),  S.  146/7;  £.  Wernicke:  SchlesZg.  (Juli 
1891);  NLausMag.  67,  S.  226/8.] j  (Codex  d.  Görl.  Ratsarchivs,  noch  wenig  ausgebeutet, 
Eintragungen  in  deutscher,  stellen w.  in  lat.  Sprache.)  —  7)  Aug.  Wagner,  Schleaischee 
aus  d.  vatikanischen  Archive  in  Rom  aus  d.  Jahren  1816 — 71:  ZVGSchlesien  25,  S.  287 
bis  305.  |[Dr.  AI.  Semkowiez:  KwH.  (1892),  S.  154;  H.  Fechner:  SchlesZg.  (18.  Aug. 
1891).]|  —  8)  E.  Beck,  Kaiser  Karls  IV.  Privilegium,  d.  Ernennung  öffentlicher  Kotare 
durch  d.  Fursterzbischof  v.  Prag  betreffend.  (1858.)  (D.  Prager  Erzbischof  wird  ermächtigt, 
wirkliche  Notare,  gleichviel  ob  aus  d.  Laienstande  oder  d.  Klerus,  zu  bestallen,  deren  Be- 
fugnisse gleich  sind  denen  d.  v.  Landesherrn  ernannten.)  —  9)  Frans  Voikmer,  Auszüge 
aus  e.  Reihe  Glatzer  Chroniken:  VjsGGlatz  10,  S.  315—44.  (D.  lutherischen  Pancraz  u. 
Nikel  Scholz  (f  1615),  d.  Georg  v.  Promnitz  1580—1628,  d.  Job.  Schiller,  Caspar  Exner, 


§  85.    Schlesien.    Wagner.  11,253 

bieten.12)  Wichtiger  sind  die  drei  Tagebücher,  die  alle  dieselbe  Zeit  be- 
handeln (1740/2)  des  Hirschberger  Arztes  Dr.  S.  G.  Feige,18)  des  Jesuiten- 
paters Feter  Treffner  aus  Glatz14)  und  des  Breslauer  Kaufmanns  Johann 
Georg  Steinberger.15)  Letzteres  von  E.Traeger  im  Auftrage  des  VG ASchlesiens 
ans  der  der  schlesischen  Gesellschaft  für  vaterländische  Kultur  gehörigen  Hs. 
teilweise  veröffentlicht,  ist  auch  in  kulturgeschichtlicher  Beziehung  wertvoller 
als  es  seinem  Titel  nach  scheint  und  seine  Benutzung  wird  durch  Trägers 
treffliche  orientierende  und  berichtigende  Anmerkungen  sehr  bequem  gemacht 

Darstellungen.16)  Schlesien  als  Ganzes  behandeln  nur  zwei  kleinere 
Arbeiten,  die  eine  aus  dem  17.,  die  andere  aus  dem  18.  Jh.17*18) 

Recht  fleifsig  ist  im  Berichtsjahre  die  Münzgeschichte  Schlesiens 
gefördert  worden  sowohl  von  Friedens  bürg,19"21)  der  ihr  zwei  kleinere 
Aufsätze  widmet,  als  von  Scheuner,22"27)  der  besonders  eingehend  und 
vielseitig  sich  mit  der  Münzkunde  der  Oberlausitz  beschäftigt  hat. 

Nicht  minder  zahlreich  sind  die  Beiträge  zur  Geschichte  des  schlesischen 
Adels.  Obenan  sei  der  Familiengeschichte  der  Grafen  Posadowskj-Wehner 
Ton  einem  Mitgliede  des  Geschlechtes  *8)  gedacht.  Dasselbe  schildert  zunächst 
Heimat  und  Abstammung  der  Posadowsky  von  Postelwitz  (aus  dem  13.  Jh. 
Graf  Pacoslaw  von  Habdanck,  Marschall  Heinrichs  IV.  von  Breslau; 
Bischof  Yitus  [von  Habdanck]  von  Breslau,  f  1326),  beschreibt  ihr  Wappen, 
schildert  die  confessionellen  Verhältnisse  und  die  älteste  Geschichte  bis  zur 
Teilung  in  die  Oelssche,  Oels-Briegische  und  Mährische  Linie  und  führt  diese 
drei  bis  zur  Gegenwart.  Ähnlich  verfährt  Schmidt20)  bezüglich  des  Ge- 
schlechtes der  Klitzing.  Über  die  Grafen  von  Schönaich,  heutigen  Fürsten 
von  Carolath-Beuthen  handeln  W.  Barth80)   und  K.  Wutke,81"88)  über 


d.  A.  A.  Riedel  etc.)  —  10)  A.  Skalitzky,  Aussage  aus  d.  Chronik  e.  Habelschwerdters 
bis  1622  nebet  d.  Fortsetz.  e.  Oberlangenauers  bis  1663:  ib.  S.  84—188,  279.  —  11)  B. 
Hannke,  Sehlesisches  aus  d.  Chronik  d.  Cosinus  t.  Simmern:  ZVGSohlesien  26,  S.  806 
bis  317.  (Wertvoll  für  Breslau  er  Lokalgeach.)  —  IS)  X  Fr.  Zenker,  Urkundliche  Nach- 
richten Über  d.  Dorf  Schlegel  Kr.  Neurode  bis  1870:  VjsGGlatz  10,  S.  61—133,  844.  — - 
IS)  Pastor  Stockmann,  Aufzeichnungen  e.  schles.  Arztes  ans  d.  Ende  d.  Jahres  1740: 
ZVG8chlesien  25,  S.  275—81.  —  14)  Franz  Volkmer,  Aus  d.  Tagebnehe  d.  Festungs- 
geistlichen Peter  Treffner,  S.  J.,  1742:  VjsGGlatz  10,  S.  91/2  u.  174/6.  —  15)  Eugen 
Traeger,  Breslauisches  Tagebuch  t.  Johann  Georg  Steinberger  1740/2.  Im  Auftrage  d. 
VGASchleaien  herausg.  Breslau,  Jos.  Max.  XX,  446  S.  |[MVGDB.  29,  lit.  Beiblatt  44; 
H.  Feehner:  SchlesZg.  (1891),  No.  660.]|  (D.  Hs.  ist  Eigentum  d.  schles.  Ges.  f.  vaterl. 
Kultur,  davon  vorl.  Buch  nur  e.  kleiner  Teil.) 

14)  P.  Cas  s  el ,  Deutsche  Landes-  u.  Ortsnamen.  1.  Schlesien  u.  s.  Name :  ZDKulturG. 
NF.  1,  Heft  2,  S.  147—64.  Breslau,  Selbstverlag  (Chr.  Meyer).  —  17)  Julius  Krebs, 
Schlesien  in  d.  Jahren  1626  u.  1627.  Fortsetzung  dess.  Aufsatzes  in  ZVGSohlesien  21, 
S.  116  ff.:  ZVGSohlesien  25,  S.  124—84.  (Vgl.  JBG.  10,  III,  76.)  —  18)  C.  Grttn- 
hagen,  Schlesien  unmittelbar  nach  d.  Hubertsburger  Frieden :  ib.  S.  104  —  28.  —  19)  F. 
Friedeneburg,  Über  d.  Ordnung  u.  Aufstellung  d.  schlesischen  Münzen:  Schlesiens Vorz. 
5.  S.  136 — 41.  —  20)  id.,  D.  schlesischen  Münzen  König  Ferdinands  vor  1646:  ZNumism. 
17.  S.  282/4.  —  21)  X  A.  Schuster,  E.  Munzfundbericht  v.  Jahre  1688:  SohlesiensVorz. 
5.  S.  146/6.  —  22)  B.  Scheuner,  Einige  Fragen  z.  schles.  Münzkunde:  ZNumism.  18, 
S.  36 — 42.  —  28)  id.,  D.  Brakteatenfunde  in  d.  Oberlausitz:  NLausMag.  67,  S.  198—201. 
Mit  1  Tafel  Abbildungen.)  —  24)  id.,  E.  Grosohenfund  in  d.  Oberlausitz:  ZNumism.  17, 
S.  287  f.  (143  Stück.)  —  25)  id.,  E.  Wendenpfennigfund  in  d.  Oberlausits:  ib.  18,  S.  48 
bis  58.  —  2t)  id.,  D.  Münzen  d.  Stadt  Görlitz:  ib.  S.  59—71.  —  2?)  id.,  E.  Groschen 
<L  Stadt  Görlitz :  ib.  S.  82/5.  —  28)  Arthur  *.  Posadowsky -Wehner,  Gesch.  d.  schles. 
iiradligen  Geschlechts  d.  Grafen  Posadowsky-Wehner,  Freiherren  v.  Postelwitz.  Breslau, 
Nisehkowsky.  gr.-4°.  123  S.  |[DHerold  23,  S.  29  ff.]|  —  29)  G.  Schmidt,  D.  Familie 
t.  Kütaing.  Charlottenhof,  Selbstverlag  d.  Familie.  gr,-8°.  494  S.  M.  8.  (Druck:  Merse- 
burg.   Enthalt  vornehmlich  Urkk.-,  Regesten-  u.  Quellen-Sammlung  u.  Nachtrage  dazu.)  — 


11,254  §  35.    Schlesien.    Wagner. 

die  Fürsten  von  Hatzfeldt  Wutke  und  v.  Rentz;  die  kriegerischen  Ver- 
dienste des  Grafen  Götzen  werden  von  H.  v.  Wiese8*)  gewürdigt.86) 

Zur  schlesischen  Siegel-  und  Wappenkunde  haben  P.  Knötel,*6) 
H.  K  not  he87)  und  Th.  Heinrich88)  schätzenswerte  Beiträge  geliefert, 
von  denen  der  erstere  Gesamtschlesien,  der  zweite  die  Oberlausitz,  der  dritte 
Görlitz  betrifft. 

Auf  keinem  Gebiete  der  schlesischen  Provinzialgeschichte  sind  die  Ver- 
öffentlichungen des  Berichtsjahres  so  zahlreich  wie  auf  dem  der  katholischen 
wie  evangelischen  Kirc hengesc hie hte:  beide  Konfessionen  wählen  ihre 
Aufgaben  mit  Vorliebe  aus  der  Zeit  der  Gegenreformation  des  17.  Jh.  Eine 
Ehrenpflicht  gegenüber  einem  viel  gehafsten,  aber  nur  amts-  und  pflicht- 
mäfsig  handelnden  durchaus  ehrenhaften  Bischöfe  von  Breslau  inmitten  dieser 
Zeit  hat  durch  eine  Lebensgeschichte  J.  Jungnitz89)  erfüllt  und  sich 
selbst  damit  'ein  schönes  Zeugnis  seines  emsigen  Fleifses,  seines  wissen- 
schaftlichen Geistes  und  seiner  historischen  Objektivität*  gesetzt  (H.  Fechner). 
In  dieselbe  Zeit  wie  'Sebastian  von  Rostock'  gehört  eine  Arbeit  des  schlesischen 
Reformationsgeschichtschreibers  J.  S  o  f  f  n  e  r  40)  und  Professor  Heinrich' s ,41} 
während  Wutke48)  und  Schimmelpfennig48)  ihre  Arbeiten  des  Vor- 
jahrs fortsetzen,  J.  Jungnitz44)  aber  R.  Härteis  Zusammenstellung  der  Prälaten 
des  Breslauer  Domstiftes  aus  dem  Vorjahre  teilweise  fortführt45)  Von 
mehr  lokalem  Interesse  sind  die  kleinen  Beiträge  von  Nowak,46)  Hein- 
rich47,48) und  Präs ek.49*50)  —  Die  evangelische  Kirchengeschichte  wird 


30)  W.  Barth,  D.  Familie  v.  Schönaich  u.  d.  Reformation.  Festschrift  z.  150  j.  Ergs- 
feier d.  Erheb,  d.  freien  Standesherrsch.  Carolath-Beuthen  z.  Fürstentum.  Beuthen.  103  S. 
M.  2.  (Durch  Diplom  Friedrichs  IL  v.  6.  Nov.  1741  an  Hans  Karl  Grafen  v.  Schönaich. 
Erwerber  d.  jetzigen  Besitzstandes:  Ritter  Fabian  v.  Schönaich  1561;  er  kaufte  Carolath- 
Reinberg-Lippen  u.  Beuthen-Poln.-Tarnau  v.  Franz  v.  Rechenberg.)  —  81)  K.  Wutke, 
Ritter  Fabian.  Frh.  v.  Schönaich-Muakau,  1509—91 :  ADB.  82,  S.  249—63.  (KaiserL  Oberst 
u.  Kriegsrat.)  —  82)  &.  Wutke  u.  A.  v.  Rentz,  D.  fürstlichen  Hauser  Schönaich  n. 
Hatzfeldt:  ADB.  32,  S.  249—55;  SchleaZg.  (1891),  No.  780;  Beobachter  a./d.  Oder  No.  88 
(1891).  —  SS)  £•  Wutke,  Hans  Karl,  Fürst  zu  Carolath-Beuthen,  Reichsgraf  y.  Schön- 
aich, 1688—1763:  ADB.  S.  254/5.  —  34)  H.  v.  Wiese,  Generallieut.  Friedr.  Wilh.  Graf 
v.  Götzen:  PrJbb.  68,  Heft  6,  S.  804—85.  —  85)  X  P.  Pfotenhauer,  Über  berühmte 
Schlesier  als  Kaiserliche  Pfalzgrafen:  JbSchlesGesVtKultur  68,  S.  58/4.  —  S6)  P.  Knötel , 
Ursprung  u.  Entwiokeluug  d.  städtischen  Siegelbilder  mit  bes.  Berücksichtigung  d.  achles. 
Städtewappen:  VHSG.  1891.  Berlin,  J.  Sittenfeld.  42  S.  M.  1.  (Auch  Sonderdruck.)  —  87) 
H.  Knothe,  D.  ältesten  Siegel  d.  oberlausitzisohen  Adels:  NLausMag.  67,  S.  1 — 82.  (Hit 
7  Tafeln  Siegelabbildungen.)  —  88)  Th.  Heinrich,  D.  Siegel  u.  Wappen  d.  Stadt  Görlitt: 
ib.  S.  88—42.  (Mit  4  Tafeln  Abbildungen.)  —  89)  Job.  Jungnitz,  Sebastian  y.  Rostock, 
Bischof  y.  Breslau,  1664  — 71.  Breslau,  Aderholz.  282  S.  M.  8.  |[H.  Fechner:  SchleaZg. 
(April  1891);  Schmelzeis:  LHw.  (1891),  S.  522;  Rösler:  LRs.  N.  7  (1891);  A.  Koenig: 
SchlesYzg.  (April  1891).])  (Mit  d.  Porträt  Rostocks.)  —  4#)  Jon.  S  offner,  D.  Kirchen- 
einziehung im  Fürstentum  Glogau  in  d.  Jahren  1658/4:  SchlesPaatoralbL  (1891),  No.  2—17. 

—  41)  Prof.  Heinrieh,  E.  Bild  aus  d.  17.  Jh.  nach  d.  Gegenreformation  in  Schlesien  (Be- 
trifft Greiffenberg  u.  Umgebung):  ib.  —  42)  K.  W u  t  k  e ,  Nationale  Kämpfe  im  Kloster  Trebnitt. 
Teil  II :  ZVGSchlesien 25,8.42— 69.  (Vgl.  JBG.  13,  II,  248.)  —  48)A.  Sohimmelp fennig, 
D.  Jesuiten  in  Breslau  während  d.  ersten  Jahrzehntes  ihrer  Niederlassung.  Teil  U:  ib. 
S.  82—103.  (Aus  d.  Akten  d.  Stadtarchivs  zu  Breslau.  Vgl.  JBG.  18,  II,  248.)  —  44) 
Jos.  Jungnitz,  D.  Prälaten  d.  Breslauer  Domstifts  seit  d.  Mitte  d.  17.  Jh.:  ib.  S.  282/6. 
(Vgl  JBG.  13,  II,  248.)  —  45)  X  Aug.  Nürnberger,  Alte  Druckwerke  d.  Neifser  Pfarr- 
kirche: Bericht  d.  Philomathie  25,  S.  396/8.  Neifse.  —  46)  A.  Nowak,  £.  MAliche 
Priesterbruderschaft  d.  Archipresbyterats  Grofs-Strehlitz :  SchlesPastoralbl.  (1891),   No.  23. 

—  4?)  Prof.  Heinrich,  Beitrag  z.  Kirchengesch.  y.  Beuthen  a./0.  bee.  z.  Beuthener 
Augustiner-Propstei :  ib.  No.  21.  —  48)  id.,  D.  Propstei  Grünberg  in  Schlesien:  ib.  No.  22.  — 
49)  Vincenz  Prasek,    Kfrzovnici   sv.  Jana    na  Opayska   (Die  Johanniter   im   Oppalande. 


§  86.    Schlesien.    Wagner.  II 255 

von  Er  dm  an  n,5U,J  Schmidt,68)  v.  Wiese6*)  und  Richter66-66) 
durch  Beiträge  bereichert.67) 

Nicht  wie  im  Vorjahre  ist  das  schlesische  Schulwesen  Gegenstand 
historischer  Forschung  gewesen.  Nur  eine  Abhandlung  von  Wiedemann68) 
Aber  den  berahmten  Abt  Ignaz  v.  Felbiger  liegt  vor. 

An  der  Spitze  derjenigen  Abhandlungen,  welche  die  Geschichte  des 
schlesischen  Gewerb fleifses,  Handele  und  der  Volkswirtschaft 
darstellen,  steht  eine  ausgezeichnete  Arbeit  von  £.  v.  Czihak  Aber  die 
schlesische  Glasindustrie.60'60)  Nach  einer  Einleitung  werden  1.  die  sechs 
Hauptstätten  der  schlesischen  Glaserzeugung :  Riesen-,  Iser-,  Waldenburger- 
gebirge;  Grafschaft  Glatz;  das  Reichensteiner-  und  Altvatergebirge;  Ober- 
schlesien; die  an  Oberschlesien  und  Polen  angrenzenden  Ostlichen  Bezirke 
Mittelschlesiens  (Fürstentum  Oels-Wohlau) ;  der  N.  und  NW.-Teil  Nieder- 
schlesiens nebst  Oberlausitz  dargestellt,  2.  die  Träger  der  Glasindustrie  (bes. 
die  Familie  Preufsler  etc.),  3.  die  Hütten  und  der  Hüttenbetrieb,  4.  die 
Rohmaterialien,  5.  die  Glassorten,  6.  die  Fabrikate  (Scheibenglas,  Hohlglas), 
die  aus  der  Kugel  hergeleiteten  sehr  mannigfachen  Formen,  und  andere 
Glasartikel  (Kronleuchter  etc.)  behandelt,  7.  kommt  die  Glasveredelung 
am  Schmelzofen  und  an  anderen  Feuern,  durch  Malerei,  Gravierung  mit 
der  Diamantspitze,  durch  Schliff  und  Gravierung  mit  dem  Rade),  8.  die 
schlesische  Glasindustrie  von  1740  bis  zu  den  Befreiungskriegen  zur  Dar- 
stellung, 9.  werden  Urteile  über  das  schlesische  Glas  angeführt,  10.  in  einem 
Anhange  frühgeschichtliche  Gläser  und  antike  Gläser,  sodann  die  sogenannten 
Hedwigsgläser  besprochen.     Abschnitt  11  enthält  ein  Verzeichnis  sämtlicher 


=  [Sonderabdruck]  aus  Hist.-Topogr.  Ortslexikon  d.  Oppalandes.)  Jb.  d.  Gymnas.  Troppau. 
S3  S.  —  50)  X  Aug.  Meer,  Erinnerungen  Fürstbiichof  Robert  Herzog,  f  1886:  Schlei. 
PutoralbL  (1891),  No.  10.  —  51)  David  Erdmann,  Kasper  v.  Schwenkfeld,  1489  —  1661 : 
ADB.  33,  S.  408 — IS.  —  52)  id.,  Graf  Leopold  v.  Sedlnitaky,  ehemaliger  Fürstbischof  v. 
Breslau,  geb.  1787,  f  1871 :  ib.  S.  581—68.  (D.  erste  deutsche  Bischof  seit  d.  Reformation, 
d.  s.  erang.  Kirche  übergetreten.)  —  58)  J«  Schmidt,  D.  Schicksale  d.  Baues  d.  eyang. 
Kirche  in  Teichenau  bei  Sohweidnitz:  ZVGSchlesien  26,  S.  70—81.  —  54)  H.  v.  Wiese, 
D.  Untergang  d.  alteren  erangelisohen  Gemeinden  in  d.  Grafschaft  Glats.  Vortrag  im  christl. 
Vsaüienab.,  18.  Des.  1891,  Glatz.  Glats,  C.  Platz.  80  S.  M.  1.  —  55)  P-  Riohter, 
Gesch.  d.  evang.  Kirchgemeinde  Deutsch- Wartenberg.    Nensalz,  Massute.    104  S.    M.  0,60. 

—  56)  X  ?  ?  Ave  d.  kirchlichen  Leben  Schlesiens:  AELKZ.  No.  84—41.  —  57)  X  M. 
Kopfstein,  Gesch.  d.  Synagogengemeinde  in  Beathen.    Beuthen,  Freund.    66  8.    M.  1,50. 

—  58)  K.  A.  Wiedemann,  D.  pädagogische  Bedentnng  d.  Abtes  Ignaz  v.  Felbiger. 
Dr.-Diss.  Leipzig.  Leipzig.  1890.  62  S.  —  5$)  E.  v.  Czihak,  Schlesische  Glaser.  £. 
Studie  aber  d.  schlesische  Glasindustrie  früherer  Zeit  nebst  e.  beschreibenden  Katalog  d. 
GUscrsammlnng  d.  Museums  sehles.  Altertümer  zu  Breslau.  Breslau,  Selbstverlag.  gr.-8°. 
288  8.  M.  8,60.  |[E.  Wernicke:  SohlesZg.  Abdbl.  (17.  März  1891),  No.  192;  J.  Seger: 
BreslZg.  (84.  März  1891),  No.  208 ;  Alb.  Hoff  mjann:  MitteiL  d.  nordbfthm.  Gewerbe-Museums 
zu  Reichenberg  (9.  Jg.  1891),  No.  1,  S.  11 ;  H.  B.:  D.  Sprechsaal.  (Org.  f.  d.  ges.  Thonweren- 
ete.  Industrie)  Jg.  24  (2.  April  1891),  No.  14,  S.  266;  Diamant,  Glas-Industrie-Zg.  Leipzig 
IS.  Jg.,  No.  12  (21.  April  1891),  S.  241 ;  D.  Sammler  (1891),  14.  Jg.,  No.  2,  S.  17  :  Breslauer 
Gtwerbeblatt  37,  No.  8  (22.  April  1891),  S.  80;  BayerischeGewerbezg.  (1891\  No.  11 ;  H. 
Pabst:  Kunstgewerbeblatt  (1891),  S.  181;  Schntttgen:  ZChrK.  (1891),  No.  4,  S.  186; 
KBGY.  (Juli  1891),  No.  7,  S.  100;  Antiquitäten-Z.  (18.  Juli  1891),  No.  46,  8.  Jg.  12, 
&  703;  Dr.  Bär:  D.  Wanderer  im  Riesengebirge  (1.  Juli  1891),  Lfd.  No.  106,  S.  84;  Mit- 
teilungen d.  Mährischen  Gewerbemuseums  (Oktob.  1891),  No.  10,  S.  166  ff.;  Zeitschr.  d. 
Mttnchener  Altertumsvereins (1891),  S.  76;  Dr.  W.Obst:  AZgB.  No. 86,48  (12. Febr.  1892), 
S.  7;  Horöiöka:  MVGDB.  (litt.  Beil.)  80.  Jg.,  No.  2/8  (1892),  S.  81/8;  Bucher: 
Mitteilungen  d.  Österreich.  Museums  für  Kunst  u.  Industrie  (Mai  1892),  S.  99.]|  (Verfafst  u. 
namens  d.  Museums  sehles.  Altertümer  hrsg.,  mit  5  Lichtdruck  tafeln  u.  68  Textabbildungen.) 
—  6#)  id.,  D.  Hedwigsgläser:  ZChrK.  8  (1890),    No.  11,  S.  880—64.    Lex.- Form.    (Mit 


11,256  §  3&*    Schlesien.    Wagner. 

in  Schlesien  vorkommenden  Glashütten  vom  14.  Jh.  bis  in  die  NZ.  (136\ 
Abschnitt  12  ein  Verzeichnis  der  1890  in  Schlesien  vorhandenen  (86)  Glas- 
betriebe, von  denen  33  auf  den  Breslauer,  43  anf  den  Liegnitzer,  10  auf 
den  Oppelner  Reg.-Bez.  entfallen.  Teil  2.  (S.  225—88)  enthalt  einen 
(beschreibenden)  Katalog  der  Gläsersammlung  des  Museums  schlesischer  Alter- 
tümer in  Breslau.  J.  Burkert  setzt  seine  Arbeit  aus  dem  Vorjahre  fort,61"63; 
Busch  an64)  und  Volkmer06)  bringen  interessante  volkswirtschaftliche 
Beiträge. 

Bezüglich  der  Geschichte  des  schlesischen  Kunstgewerbes  bezv. 
der  Kunstdenkmäler  ist  nur  die  Vollendung  des  3.  Bandes  von  H.  Lutsch' 
K.-D.  zu  nennen,66)  wobei  JBG.  13,  II,  250  zu  vergleichen  ist. 

Zum  schlesischen  Sprachschatze  seien  vier67"70)  beachtenswerte 
Arbeiten  erwähnt,  die  freilich  unter  einander  nicht  gleichwertig  sind,  die 
von  Tomanek  ist  die  wichtigste.  Von  F.  Knothes71)  im  Vorjahre  ge- 
nannter Sammlung  ist  Teil  2  zu  erwähnen,  ebenso  von  P.  Kühnel.7*)  Die 
Abhandlungen  von  A.  V  olkmer,78)  K.  Weigelt,74)  P.  Frauenstädt  75) 
und  F.  Lorinser76)  sind  ihres  kulturgeschichtlichen  Inhaltes  wegen  be- 
merkenswert. 

Ortsgeschichte.  Hier  sind  die  'gründliche  und  umsichtige  Unter- 
suchung* (Fechner)  J.  W.  Schul t es  77*78)  über  die  Ortsnamen  Ujazd  and 
Lgota  (Ujest,  Mois  und  Ellgut)   sowie  seine  kurze  Richtigstellung  der   an- 


Lichtdruck  [Tfl.  14]  u.  6  Abbildungen.)  —  61)  Jos.  Burkert,  Handel  u.  Verkehr  im  Riesen- 
gebirge  in  alter  u.  neuer  Zeit:  D.  Riesengebirge  in  Wort  u  Bild  11,  No.  39,  40,  S.  20 — 30. 
(Betrifft  d.  NZ. :  Warenhandel,  Flachs,  Hanf;  Verkehr  u.  seine  Mittel.)  —  62)  X  Ed. 
R.  Petrak,  Illustrierter  Fuhrer  durch  d.  Riesengebirge.  Wien,  A.  Hartleben;  Peat  u.  Leip- 
zig, F.  Bädecker.  834  S.  M.  8,60.  |[Dr.  Schottky:  SohlesZg.  (1891),  No.  585  (»ehr 
günstig  res.).]|  (Mit  vorzüglichen  Karten,  Hauptkarte  1  :  80000,  Nebenk.  1  :  75000. 
Panorama  d.  Schneekoppe  beigegeben.)  —  68)  X  H.  Schreiber,  D.  Riesengebirge  im  Ver- 
gleiche zu  d.  Alpen:  D.  Riesengebirge  in  Wort  u.  Bild  Heft  41/2,  S.  14—21.  —  £4)  G. 
Buschan,  Z.  Gesch.  d.  Hopfens;  seine  Einführung  u.  Verbreitung  in  Deutschland,  aperäll 
in  Schlesien:  Ausland  64,  No.  31.  —  65)  Fr.  Volkmer,  Auszüge  aus  d.  Registratur  aber 
d.  1569 — 1608  beim  Glatter  Waldamte  eingegang.  Kais.  u.  Kammer-Erlasse:  VjsGGhttz  10. 
S.  238—40.  (Aus  d.  1617  auf  Veranlassung  Georgs  v.  WaldiU  zusammengest.  Originale.) 
—  66)  H.  Lutsch,  D.  Kunstdenkmaler  d.  Reg.-Beairks  Liegnitz.  Bd.  3.  Breslau,  W. 
G.  Korn.  gr.-8°.  791  S.  M.  10,20.  |[Schön  ermark :  Ztschr.  d.  Architektenver.  Han- 
nover (1891),  S.  164;  R.  Jecht:  NLausMag.  67  (1891),  S.  229—88;  id.:  SchlesZg.  (1891). 
No.  487  f.;  F.  X.  Kraus:  DLZg.  (1891),  Sp.  885;  Janitschek:  SchlesZg.  (1891),  No.  163; 
K.  Vollrath:  BreslZg.  (6.  Sept.  1891).]|  (Vgl.  JBG.  13,  II,  250.)  —  67)  E-  Tomanek. 
Über  d.  Einfiufs  d.  Czechischen  auf  d.  deutsche  Umgangssprache  in  ös  t  er  r.  «Schlesien.  Jb. 
d.  Gymnas.  Troppau.  Troppau.  89  S.  —  68)  H.  Kretschmer,  Bilder  aus  d.  sehletischen 
Landleben  in  schlesischer  Mundart.  Breslau,  Köhler.  III,  95  8.  M.  1,50.  —  69)  Ad. 
Weifs,  D.  Breslauer  Klabatschke.  Breslau,  Jos.  Max  &  Co.  M.  1.  —  76)  E.  Erbrich, 
Straduna.  Polnische  Volkslieder  d.  Oberschlesier,  übertragen  ins  Deutsche  v.  . .  .  Breslau. 
Jos.  Max.  98  8.  M.  1.  |[SohlesVZg.  (20.  Dezember  1891).]|  —  71)  Fr.  Knotha  ,  Volks- 
dichtung n.  Kinderspiele  im  nordöstl.  Deutsoh-Böhmen :  D.  Riesengebirge  in  Wort  u~  Bild 
11.  Jg.,  No.  89—42.  (Vgl.  JBG.  18,  II,  250.)  —  72)  P.  Kühnel,  D.  slawischen  Orts- 
u.  Flurnamen  d.  Oberlausitz  I,  II:  NLausMag.  66/7  (1890/1),  S.  48—126.  |[LCBL  (1891;, 
Sp.  1729;  A.  Brückner:  KwH.  (1892),  8.  408.]|  (Auch  besoniL,  Leipzig,  Köhler.  5a  S. 
M.  1;  S.  84  M.  2.)  —  78)  Aug.  Volkmer,  Allerlei  aus  d.  Dorflaben  d.  Grtach.  Glatz: 
VjsGGlatz  10,  S.  80,  177,  241,  312.  —  74)  K.  Weigelt,  D.  Tagespresse  in  Schlesien 
bis  z.  preußischen  Besitzergreifung:  SchlesZg.  (1891),  No.  16  u.  19.  —  75)  P*  Frauen- 
städt, Bettel-  u.  Vagabundenwesen  in  Schlesien  v.  16.  bis  18.  Jh.:  ib.  No.  816,  825, 
828.  —  76)  XX  Fr.  Lorinser,  Aus  meinem  Leben.  Wahrheit  u.  keine  Dichtung. 
Bd.  1.  1821—41.  Regensburg,  G.  J.  Manz.  408  S.  M.  2.  |[SchlesVZg.  (20.  De*.  1891>.]> 
(Vgl.  d.  späteren  JBG.)  —  77)  J.  W.  Schulte,  Ujazd  u.  Lgota.  E.  Beitrag  z.  schlesischen. 
Ortsnamenforschung :  ZVGSchles.  25,  S.  21 1  —35.  —  78)  X  i d.,  Über  d.  angeblichen  sohle*.  Orts- 


§  85.    Schlesien.    Wagner.  11,357 

geblich  8chlesischen  Ortsnamen  in  Cividale  nnd  seine  Bemerkungen  zu  den 
scblesischen  Regesten  (cod.  dipl.  Sil.  VII.)  voranzustellen.  Im  einzelnen 
erfahren  ▼on  Städten:  Breslau  in  fünf,7*"88)  Neisse  in  zwei,8**86)  Hirsch- 
berg,88) Neustadt 87)  und  Habelschwerdt 88)  in  je  einer  Abhandlung  besondere 
Beachtung.  Von  einzelnen  Dörfern  liegen  Aber  Jeltsch  von  Pfoten  - 
hau  er,89)  Aber  Warben  bei  Schweidnitz  von  E.  Wutke,90)  über  die  in 
der  Grafschaft  Glatz  belegenen  Gutsherrschaften  Kieslingswalde,91)  Ober* 
Hannsdorf,9*)  Gabersdorf,9*)  Neuwaltersdorf  und  Eonradswaldau 9i)  von 
Jos.  K  ö  g  1  e  r  eingehende  Darstellungen  vor. 

Lebensbeschreibungen.  Ausführlich  hat  Markgraf98)  das 
Leben  und  Schaffen  des  schlesischen  'Historikers'  Nikolaus  Henelius,  Philo 
vom  Walde98)  das  Wirken  des  bekannten  Gräfenberger  Arztes  Jos.  Schindler 
geschildert  Kürzere  Biographieen  liegen  vor  über  folgende  historisch  be- 
merkenswerte Schlesier:  über  die  katholischen  Theologen  Seb.  Schleupner,97) 
Aug.  Scholz,98)  Anastasius  Sedlag,99)  Joh.  Schneider;100)  die  evangelischen 
Theologen  DominicusSchleupner,101)  Abraham  Scultetus,10*)  G.  F.  Schröer,108) 
J.  Fr.  Seegebart,104)  K.  B.  Schubert,105)  Fr.  Dan.  Ernst  Schleiermacher,106) 
David  Schulz-,107)  die  Schulmänner  und  Gelehrten  Georg  Seidel,108)  Barthol. 

namen  in  Cividale :  ib.  S.  850/4.  (Vgl.  ZVGScblee.  16,  S.  527.)  —  70)  M.Ne  efe,  D.  Stellung 
Breslau«  unter  d.  gröberen  deutschen  Städten:  StatJDStädte  1  (1891).  (Dazu  SchlesZg.(1891), 
Xo.  469, 475, 481.)  —  80)  XB.  Mannefeld,  Aus  Alt-Breslau  n.  Schlesien.  Oppeln,  Frank.  Fol. 
iL  14.  —  $1)  Albert  Holz,  D.  kommerziellen  Verhältnisse  Breslaus.  Vortrag, geh.  80.  April  1891 : 
JbSehlesGesVtKultur  69.  Breslau,  G.  W.  Korn.  81  S.  M.  1.  (Aach  Sonderabdruck.)  — 
82)  Ferd.  Cohn,  Vergangenheit  n.  Zukunft   des  Seheitniger  Parkes:  ib.  68,  S.   111 — 28. 

D.  Name  Scheitnig  ist  «law.  Ursprungs:  Szczytniki  [Soitniki]  =  Dorf  d.  Hörigen,  die  für 
<L  Herzog  d.  Szczrt  [iöit]  =  Schilde  zu  machen  hatten  [Wl.  Nebring].)  —  88)  A.  Plan- 
mann,  Breelans  Wirtsstuben  sonst  n.  jetzt:  SohlesZg.  (1891),  No.  627,  680.  —  84)  J« 
B  en  tsin  g er,  Peter  Sehoff  v.  Masehkowits.  Z. Berichtigung  e. Neifser  Tradition :  ZVGSchlesien 
25,  S.  318—28.  —  86)  Neise,  Belagerung  u.  Einnahme  r.  Neifse:  NeifserZg.  (1891), 
So.  243/7.  —  86)  J-  Krebs,  Z.  Gesch.  d.  Stadt  Hirschberg  im  80j.  Kriege:  D.  Wanderer  im 
Biesengebirge  (1891),  No.  100,  S.  17  ff.  —  87)  Jos.  Kleineidam,  Neustadt  O.-Schl.  bis 
z.  30j.  Kriege.  Jb.  d.  Gymnas.  1891.  Neustadt,  Raupach.  4°.  10  S.  -  88)  Franz  Volkmer, 
Gesch.  d.  Stadt  Habelschwerdt:  VjsGGlatz  10,  S.  1—50,  97—181,  198—289.  —  89)  P» 
Pfoten hauer,  Schlofs  Jeltsch  bei  Ohlau  u.  seine  bist.  Bedeutung:  ZVGSchlesien  25, 
S.  185—210.  |[A.  Wagner:  KwH.  (1892),  S.  147/8.]|  —  00)  K.  Wutke,  Z.  Gesch.  r. 
Würben  bei  Schweidnitz:  ib.  S.  286—74.  —  91)  Jos.  Kögler,  Hist.  Beschreibung  d. 
Herrtehaft  Kieelingswalde:  VjsGGlatz  10,  S.  244-64.  —  92)  id.,  Hist.  Beschreib,  d.  Herr- 
schaft Ober-Hannsdorf:  ib.  S.  151—74.  —  98)  id.,  Hist.-topographische  Beschreibung  d. 
Herrschaft  Gabersdorf:  ib.  S.  67—80.  —  94)  id.,  Hist.  Beschreibung  d.  Herrschaften  Neu- 
Waltersdorf  u.  Konradswaldau:  ib.  S.  862—80.  —  95)  H.  Harkgraf,  Nikolaus  Henels 
r.  Hennenfeld  (1582—1656)  Leben  u.  Schriften:  ZVGSchlesien  25,  S.  1—41.  —  96)  Pbilo 
t.  Walde,  Josef  Schindler  als  Nachfolger  v.  Vinoenz  Priefsnitz  in  Grafenberg  (Östr.-Schlee.). 
Berlin,  W.  Ifsleib  (G.  Sehuhr).  |[M.  H.:  ScblesZg.  (1891),  No.  457.]|  —  97)  G.  Mililer, 
Sebastian  Schleupner,  röraiach-kathol.  Theolog  aus  Breslau,  f  1672:  ADB.  81,  S.  474/5.  — 
98)  Fr.  H.  Reuseh,  August  Scholz,  1794  —  1852:  ib.  82,  S.  226/7.  (Zuletzt  Prof.  in  Bonn.) 
—  99)  id.,  Anastasius  Sedlag,  1786—1856:  ib.  88,  S.  527/8.  (Pfarrer,  Reg.-Schulrat  in 
Oppeln,  f  als  Bisehof  y.  Kulm.)  —  100)  X  Aug.  Meer,  Johannes  Schneider,  Pfarrer  ▼. 
St.  Matthias  in  Breslau,  f  1876:  SchlesPastoralbl.  (1891),  No.  6.  —  101)  G.  Müller, 
Dominicas  Schleupner,  evang.  Theolog  aus  Neifse,  f  1547:  ADB.  81,  S.  472/8.  —  102) 
P.Cuno,  Abraham  Scultetus,  1566—1624:  ib.  88,  S.  492/6.  (Reform.  Theolog  aus  Grün- 
es-) —  198)  P.  Tschackert,  Georg  Friedr.  Schröer,  f  1789:  ib.  82,  S.  561.  —  104) 
Colmar  Grünhagen,  Joachim  Friedr.  Seegebart,  1714—52:  ib.  88,  S.  569—70.  (Bor. 
Feldprediger  [ef.  1742].)  —  105)  H.  Markgraf,  Kristian  Benjamin  Schubert,  f  1762: 
ib.  S.  612.  —  IOC)  W.  Dilthey,  Fried.  Dan.  Ernst  Sehleiermacher,  1768—1884:  ib.  81, 
S.  422—57.  —  107)  Paul  Tschaokert,  David  Schulz,  1779—1864:  ib.  82,  S.  789—41. 

Prof.  d.  Theologie  n.  Konsistorialrat  in  Breslau.)  —  108)  J.  Bolte,  Georg  Seidel,  geb. 
a  Ohlau  1550,    f  1626  in  Breslau:   ib.  88,    S.   618.     (fier.  Schulmann   Schlesiens.)    — 
Jaarseseriakte  der  Geseaieatswisseasehaft    1891.    IL  17 


11,258  |  85.    Schlesien.   Wagner. 

Scultetus,109)  Chrysostomus  Schnitze,110)  Joh.  Gottl.  SchummeU111)  K.  E. 
Schubarth,112)  J.  M.  Schottky,118)  F.  A.  Schmölders,114)  M.  Schmidt;111) 
den  Juristen  Georg  Schnitze,119)  den  Mediziner  Melchior  Sebisch,117)  den 
Geh.  Oberpostrat  Joh.  Ed.  Schüller,118)  die  beiden  Forschungsreisenden 
Friedr.  Seidel n9)  und  Ed.  Schulze,120)  diebeidenMusiker  Melchior  Schramm  m) 
und  Jos.  Ign.  Schnabel,192)  die  Liederdichter  Hans  Schweintzer,128)  Joh. 
Seckervitz,124)  Thomas  Schröer,1*6)  Andreas  Scultetus,126)  Joh.  Christ. 
Schwedler,127)  Ernst  Leberecht  Semper,128)  Benj.  Schmolck,129)  Friedrich 
von  Sallet;180)  die  beiden  Schlesierinnen  Herzogin  Margarethe  von  Brieg 
(t  1396) l81)  und  Ferdinande  von  Schmettau  auf  Bergel  (Ohlau);1**)  den 
kaiserlichen  Rat  Georg  von  und  zu  Schönborner;188)  die  fürstlich  Lieg- 
nitzschen  Räte  Hans  von  Schweinichen 18i)  und  David  von  Schweinitz;1*5) 
den  ritterlichen  Albert  von  Sebisch 1M)  und  den  edlen  Grafen  Ludwig 
Schaffgotsch.187) 


109)  S.Günther,  Bartholomäus  Scultetus,  1540—1614:  ib.  S.  497/8.  (Bed.  Astronom 
aus  Görlitz.)  —  110)  J*  Bolte,  Chrysostomns  Schnitze,  Sehulmann  u.  Dichter:  ib.  32, 
S.  788.    (In  Breslau  am  Elisabetgyranas.  Lehrer  d.  Andreas  Scultetus  n.  Johannes  Schefflet.) 

—  111)  Max  Hippe,  Joh.  Gottlieb  Schummel.  1748—1818:  ib.  88,  S.  59  —  61.  (Gymnas.- 
Prof.  in  Breslau  am  Elisabetan.)  —  112)  D.  Jacob y,  Karl  Ernst  Schubarth,  1796—1861: 
ib.  82,  S.  606  - 12.  (Bed.  Lehrer  d.  Gesch.  u.  deutschen  Litteratur  in  Hirschberg  1880—61, 
Freund  Goethes.)  —  118)  A.  Schlosser,  Julius  Max  Schottky,  1794—1849,  einflute. 
Schriftsteller  aus  Ober-Schlesien:  ib.  S.  284/5.  —  114)  Th.  Weber,  F.  A.  Schmölders, 
f  1880  in  Breslau:  ib.  S.  58/9.  —  115)  P-  Ko  et  so  hau,  Morits  Schmidt,  kksa.  Philologe, 
1828—88:  ib.  S.   8—10.  —  HO)  E.  Landsberg,  Georg  Schultee,  f  1634:  ib.  S.  786. 

—  117)  J.  L.  Pagel,  Melchior  Sebisch,  1689—1626:  ib.  83,  S.  508.  (Bed.  Mediziner  aus 
Falkenberg  [Schlesien].)  —  Hg)  H.  A.  Lier,  Joh.  Eduard  Schuller,  1794-1889:  ib.  32, 
S.  686/8.  —  HO)  Fr.  Ratze  1,  Friedrich  Seidel,  1568—1637:  ib.  88,  S.  616.  (Bed.  Reise- 
beschreiber.)  —  120)  id.,  Eduard  Schulze,  1852—85,  Afrikareisender:  ib.  82,  S.  762/3. 
(Geb.  zu  Reinerz,  f  *m  Congo.)  —  121)  &•  Eitner,  Melchior  Schramm,  1574—1609 
thttig  in  Sigmaringen:  ib.  S.  446.  —  122)  id.,  Jos.  Ignaz  Schnabel,  1767—1831:  ib. 
S.  79—81.  —  128)  ?  1*  »•*  Hans  Schweintzer,  Liederdichter  Sohles.  im  16.  Jh.:  ib.  88, 
S.  864/5.  —  124)  Th.  Pyl,  Jobann  Seckervitz,  1620—88:  ib.  8.  528/4.  (Bek.  aus  Breslau 
stammender  Dichter  Pommerns.)  —  125)  G«  Roethe,  Thomas  Schröer,  Jurist  u.  Dichter, 
1588—1641:  ib.  82,  S.  653/4.  (Geadelt  1637,  begraben  in  Breslau  bei  St.  Elisabeth.)  - 
126)  H.  Markgraf,  Andreas  Scultetus,  ca.  1626—44  bekannt:  ib.  88,  S.  496/7.  (Durch 
Lessing  d.  Vergessenheit  entrissener  schlesischer  Dichter.)  —  12?)  Fr.  BrUmmer,  Job, 
Christoph  Schwedler,  1672-  1780:  ib.  S.  826/7.  —  128)  ?  1«  «m  Ernst  Leberecht  Semper, 
1722—68:  ib.  S.  706.  (Schles.  Liederdichter.)  —  120)  D.  Erdmann,  Benjamin  Schmolck, 
1672— 1787:  ib.  S.  53/8.  (1188  Gedichte  u.  Lieder,  in  16  Sammlungen,  1707—87  erschienen.) 

—  180)  D.  Jacoby,  Friedrich  v.  Seilet,  1812— 48:  ib.  88,  S.  717—27.  —  181)  P.  Pfoten- 
hauer, E.  schlesisohe  Prinzessin  als  ungarische  Königsbraut:  ZVGSchlesien  25,  S.  881—40. 

—  182)  B.  Poten,  Ferdinande  t.  Schmettau,  f  1875  auf  Bergel  bei  Ohlau:  ADB.  81, 
S.  640.  —  188)  Inama,  Georg  v.  u.  zu  Schönborner,  1679—1687:  ib.  82,  S.  282/8. 
(Kanzler  d.  schles.  Grafen  Joh.  Ulrich  Schaflgotsch,  kaiserL  wirkl.  Rat,  1688  kaiaerL  Pmlz- 
graf.)  —  184)  Konrad  Wutke,  Hans  v.  Schweinichen,  1562-1616:  ib.  88,  8.  860/1. 
(FürstL  Liegnitzer  Hofmarschall,  Autobiograph  u.  Slttenschilderer  seinerzeit.)  —  185) 
M.  Hippe,  David  v.  Schweinitz,  1600—67:  ib.  88,  S.  862/8.  (FürstL  Rat  in  Liegnite, 
dann  Landeshauptmann.)  —  186)  AI.  Reif  f  er  scheid,  Albert  v.  Sebisch,  1610—88:  ib. 
S.  507/8.  (Hauptmann  d.  Breslauer  Stadtgarnison  u.  Inspektor  d.  Zeughftuser,  gelehrter 
Kavalier  v.  umfassender  Bildung.)  —  187)  P«  Regell,  Graf  Ludwig  Schaftgotach  auf 
Warmbrunn,  f  1891:  D.  Wanderer  im  Riesengebirge  11,  Ho.  100. 


§  86.    Posen.    (1890/1.)    Warschauer.  11,259 

|  86. 

Posen.  (1890/1.) 

A.  Warschauer. 

(Tcrwaadtes  im  aaacrea  fj  s.  'Bnadbnoh'  8.  48.) 

Die  historische  Forschung  wurde  fast  ansschliefslich  durch  die  beiden 
deutschen  historischen  Vereine  und  die  polnische  Gesellschaft  gepflegt.  Von 
den  beiden  ersteren  erschien  im  Jahre  1890  noch  ein  Jahrgang  der  gemein- 
schaftlich herausgegebenen  Zeitschrift,1)  doch  wurde  diese  Vereinigung  auf 
Veranlassung  des  Bromberger  Vereins  gelöst,  so  dafs  im  Jahre  1891  jeder 
einen  besonderen  Jahrgang  der  Zeitschrift  erscheinen  liefs.*'*)  Die  polnische 
'Gesellschaft  der  Freunde  der  Wissenschaften*  setzte  die  Herausgabe  ihrer  Jahr- 
bücher (Roczniki)  fort,4)  bot  in  denselben  aber  für  die  Provinzialgeschichte  wenig. 
Ihre  archäologischen  Mitteilungen  hat  sie  nicht  fortgeführt,  dagegen  einen 
Überblick  Aber  ihre  gesamten  Veröffentlichungen  gegeben.6)  Das  im  Jahre 
1891  gefeierte  25  j.  Bestehen  der  ärztlichen  Sektion  dieser  Gesellschaft  bot 
Swiderski  die  Gelegenheit  zu  einem  historischen  Rückblick.8) 

Bei  der  Geringfügigkeit  des  bisher  veröffentlichten  Quellenmaterials  ist 
es  bedauerlich,  dafs  von  grö/seren  Quellenpublikationen  so  gut  wie  gar 
nicht  zu  berichten  ist.  Chodynskis  Synodalstatuten  der  Diözesen  Wlo- 
clawek  und  Pommern7)  betreffen  nur  einen  kleinen  Teil  unserer  Provinz, 
and  der  im  Jahre  1891  erschienene  111.  Band  der  von  Wierzb  owski  heraus- 
gegebenen Urkk.sammhmg  betreffend  den  Gnesener  Erzbischof  Uchadski  hat 
für  die  polnische  Reformationsgeschichte  eine  gröfsere  Bedeutung  als  für  die 
Posener  Provinzialhistorie.8)  Einige  kleinere  Veröffentlichungen  sind  von 
untergeordnetem  Werte.9,10) 

Die  Diplomatik  erfuhr  durch  die  Grofspolen  vorzüglich  berücksichtigenden 
ArbeitenKgtrzynskis  und  Erzyzanowskis  eine  ansehnlicheFörderung.11"1*) 

1)  Zeitschrift  d.  bist  Gesellschaft  f.  d.  Provinz  Posen,  zugleich  Zeitschrift  d.  hist. 
Ges.  f.  d.  Netzedistrikt  zu  Bromberg,  hrsg.  v.  Dr.  R.  Prümers.  V.  Posen,  Jolowiez.  1890. 
452  n.  LXXII  S.  M.  8.  —  t)  Zeitschrift  d.  hist.  Gesellschaft  f.  d.  Prorini  Posen.  Hrsg. 
y.  Dr.  R.  P um  er  8.  VI.  Posen,  Jolowies.  492  S.  AI.  8.  —  8)  Jahrbuch  d.  hist 
Geseflsehaft  für  d.  Netzedistrikt  zu  Bromberg.  Bromberg,  Böhlke.  106  S.  |[Prttmers: 
ZHGPoeen  6,  S.  468  f.]|  —  4)  Roczniki  towarzystwa  przyjacidl  nauk  Poznanskiego.  XVII, 
1,  2;  XVIII,  1.  Posen,  Rnryer  &  Dziennik.  1890/1.  241,  490  u.  87S  S.  —  ,5)  Wydaw* 
aietwa  towarzystwa  przyjaddt  nank  w  Posnanin.  Posen.  11  S.  —  6)  WI.  Swiderski, 
Sprswoadaaie  s  cxynnosei  dwudziestopieoioletniego  istnienia  wydzialy  lekarskiego  tow.  prayj. 
nsmk  Poe».:  Roczniki  tow.  pnyj.  nank  181,  S.  288—66.  —  7)  Z.  Chodynski.  Statuta 
•yoodaüa  dioseosis  Wladislariensis  et  Pomeranlae.  Warschan,  Czerwinski.  1890.  4°.  298  8. 
|(KwH.  6,  8.  620/1. ]|  (Sutnten  1283—1641.)  —  g)  T.  Wiersbowki,  Uohariseiana  oayli 
ibicr  dokumcutöw,  wyjasniajaeych  dyialalnoso'  Jaknba  Uohariskiego,  areybisknpa  Gniezniens- 
kiego  f  1581.    Tom.  1  IL    Warschan,  Kowalewski.    1890.    850  S.    |[KwH.  6,  8.  886— 92.]| 

-  f)  St  Karwowskl,  Z  akt  grodikieh:  KuryerPosn.  (1891),  No.  76—201  ver- 
tehiedene  Nummern.  Aoch  Sep.-Abdr.,  Posen.  16°.  2*26  S.  (Ans  d.  Familienpapieren  d. 
WkdysL  Balin*  anf  Bobrownik  17.  n.  18.  Jh.)  —  10)  Waliszewski,  Chlopskie  archiwam 
w  W.  X.  Paso.:  Kraj.  (1891),  No.  27  —  80.  |[Nlwa  (1891),  No.  16.]|  (Papiere  ans  e. 
Baurnhfltte.  Zweit«  Hälfte  d.  18.  n.  Anfang  d.  19.  Jh.)  —  11)  W.  Ke,triynski,  Studya 
nsd  Jokumentaini  12  w:  Sonderabdrnek  ans  Boiprawy  wydz.  hist-filoz.  Akad.  nm.  Krak. 
26.  Krakav.  gr.-8a.  122  S.  8  FL  50  kr.  —  12)  id..  D.  polnischen  Urkk.  d.  12.  Jh.: 
Ans.  d.  Akad.  d.  Wissenschaften  in  Krakan  (1890),  S.  251/9.    (Deutscher  Auszug  aus  No.  1 1.) 

—  IS)  Stan.  Krayzanowski,  Dyploray  i  kancelarya  Pnemystawa  II,  stndynm  z  dypl» 

17* 


11,260  §  86.    Posen.    (1890/1.)    Warschauer. 

Ein  gewisses  Aufsehen  erregte  es,  dafs  während  in  der  Provinz  in  müh- 
samer Arbeit  die  Grundlagen  der  Landesgeschichte  gelegt  werden,  die 
Perthessche  Buchhandlung  in  Gotha  in  ihrer  bekannten  Sammlung  von  Pro  vinzial- 
geschichten  auch  eine  'Geschichte  der  Provinz  Posen*  von  Chr.  Meyer14) 
erscheinen  liefs.  Das  Buch  trägt  denselben  Charakter,  wie  die  bereits  im 
Jahre  1881  erschienene  Geschichte  des  Landes  Posen  desselben  Vf.  Es  ist 
gewandt  geschrieben  und  verwendet  die  wichtigsten  in  deutscher  Sprache  er- 
schienenen Forschungen  anderer  in  angenehmer  Form.  Die  polnische  Litte- 
ratnr  ist  nicht  berücksichtigt,  ein  eigentliches  Quellenstudium  dürfte  der 
Arbeit  kaum  irgendwo  zu  Grunde  liegen.  Für  die  Geschichte  der  vor- 
preufsischen  Zeit  ist  die  wichtigste  Frage,  in  wie  weit  die  grofspolnischen 
Lande  in  Bechtsentwickelung  und  Lebensformen  eine  Sonderheit  bildeten, 
fast  ganz  übergangen.  Nicht  den  wissenschaftlichen  Wert  des  Buches,  sondern 
die  Art  und  Weise,  wie  sein  Vf.  fremde  Arbeiten  benutzt,  ist  der  Grund 
der  scharfen  Polemik  Lohmeyers  gegen  dasselbe  gewesen.  Lohmeyer  steht 
streng  auf  dem  Standpunkte,  dafs  es  einem  wissenschaftlichen  Schriftsteller 
nicht  erlaubt  sei,  auch  nur  einzelne  Sätze  aus  fremden  Arbeiten  wörtlich  zu 
übernehmen,  ohne  solche  Stellen  durch  Anführungszeichen  oder  ausdrückliche 
Angabe  als  abgeschrieben  zu  bezeichnen.  In  seiner  Erwiderung  scheint  Meyer 
diesen  Standpunkt  nicht  zu  teilen.  —  Für  die  allgemeine  historische  Geo- 
graphie hat  Callier  von  den  schon  in  den  JBG.  12  aufgeführten  Arbeiten 
die  über  den  Peisernschen  Kreis16)  zu  Ende  geführt  und  die  über  die 
ältesten  Grofspolnischen  Grodbuche16)  fortgesetzt. 

Vorgeschichte,  Sagen  und  Münzfunde  sind  mannigfach  berück- 
sichtigt worden.  Es  wurden  Schwedenschanzen,17,18)  ein  Steinkistengrab,19) 
die  Reste  einer  alten  Burg80)  untersucht.  Aberglauben,  alter  Brauch  und 
Sagen  sind  wiederum  von  Enoop  in  einer  Anzahl  kleinerer  Arbeiten  be- 
handelt worden,91"94)  über  die  Johannisfeuer  gab  Rakwitz  einige  Notizen25) 
und  Bloch  erzählte  einige  interessante  Sagen  aus  dem  Posener  Ghetto.96) 


matyki  polskiej  XIII  wiekn:  Pamie.tnik  wydz.  filolog.  i  hist.-filoz.  Akad.  Krak.  8  (1890). 
Sonder- Ausgabe.  Krakau.  4°.  71  8.  Fl.  5.  (Dtsch.  Auszug  im  Anseiger  d.  Akademie  d. 
Wissenschaften  z.  Krakau  1890.  S.  206—14.)  —  14)  Chr.  Meyer,  Gesch.  d.  Provinz 
Posen.  Gotha,  F.  A.  Perthes.  871  8.  M.  6.  |[L o hm ey  er:  ZHGPosen  6,  8.  284  —  48;  dagegen: 
Chr.  Meyer:  D.  Posener  hist.  Zeitschrift  u.  meine  Gesch.  d.  Provinz  Posen.  E.  Abwehr. 
Gotha  1892;  hiergegen:  Lohmeyer.  Erklärung  in  d.  DLZ.  (1892),  No.  11  u.  ZHGPosen  7, 
S.  112  f.;  dagegen  Meyer:  Erklärung.] |  —  15)  E.  Callier,  Powial  Pyzdrski  w  XVI  stuleciu, 
szkic  geograficzno-hiet.  Posen,  Bzepecki.  1888—91.  884  8.  —  16)  id.,  Akt*  Grodzkie 
wielkopolskie  z  lat  1886—1400  (Forts.):  DziennikPozn.  (1890),  No.  1  ff.  —  17)  Eccardt, 
Untersuchung  d.  Schwedenschanze  bei  Lubin,  Kr.  Mogilno:  JbHGNetzedistr.  (1891\ 
8.  89 — 92.  —  IS)  F.  Schwartz,  D.  ehemalige  Schwedenschanze  bei  Baranowo  A.  Kreis 
Strelno:  ZHGPosen  6,  S.  106/8.  —  19)  R.  Wandelt,  Steinkisten  grab  in  Okollo  bei  Brom* 
berg:  JbHGNetzedistr.  8.  84.  —  20)  G.  Reiohert,  Bericht  über  d.  Untersuchung  d.  im 
Gutsbezirk  Brahnau,  Kr.  Bromberg,  vorhandenen  Überreste  e.  M Alichen  Bauwerks:  ib.  (1891\ 
8.  84/9.  (Wyszegrdd.)  —  21)  O.  Knoop,  Polnischer  u.  deutscher  Aberglaube  u.  Brauch 
aus  d.  Provinz  Posen:  Veckenstedts  Z.  f.  Volkskunde  (1891),  III,  1.  —  22)  id.,  Sagen 
aus  d.  Provinz  Posen:  PosenProvinzialBU.  (1890).  (No.  41.  D.  Jungfernsprung  bei  Birn- 
baum. D.  Hexenberg  bei  Gnesen.  D.  versunkene  Dorf  Sparwas  u.  Habwas.)  —  28)  i&< 
Sagen  aus  d.  Provinz  Posen:  ib.  (1891),  No.  4,  80,  40.  (No.  4:  D.  Muttergottesbild  bei 
Gnesen.  No.  80:  Hauskobolde.  D.  Steine  v.  Stankowo.  D.  Pyramide  bei  Sehwarzenau.  D. 
Schulzensee  bei  Eulenberg.  No.  40:  Gestörte  Grabesruhe.  D.  Kuchensee.  D.  Teufel  als 
Knecht«  D.  Stein  bei  Demblowo.)  —  24)  *  <*• »  Märchen  aus  d.  Provinz  Posen :  Veckenstedts 
Z.  f.  Volkskunde  (1890),  II,  8.  —  25)  Rakwitz,  Johannisfeuer:  PosenProvinzialBU. 
(1891),  No.  28.    —   26)  P»  Bloch,   Sagen  aus  d.  Posener  Ghetto   (Vortrag):  ZHGPosen 


§  86.    Posen.    (1890/1.)    Warschauer.  11,261 

Von  den  beschriebenen  Münzfunden  stammt  der  eine  aus  der  Zeit  Ottos  III.,27) 
zwei  worden  zur  Zeit  des  ersten98*89)  und  zwei  zur  Zeit  des  ^weiten  schwe- 
dischen Krieges  in  der  Erde  geborgen.80,81) 

Die  Kulturgeschichte  der  Provinz  wurde  durch  viele  kleinere  Arbeiten 
sehr  verschiedenen  Wertes  behandelt  Skarzynski  gab  eine  Übersicht  Aber 
die  Geschichte  der  Entwickelung  des  Ackerbaues  in  der  Provinz  seit  deren 
Anfall  an  Preulsen  und  die  gegenwärtige  Lage  des  polnischen  Grundbesitzes 
in  Gro&polen.**)  Zur  Geschichte  der  MAlichen  Dorfverfassung  hat  Bummler 
durch  seine  beiden  Arbeiten  Aber  die  grofspolnischen  Dorfschulzen  zwei  auf 
gründlichem  Quellenstudium  ruhende  Beiträge  geliefert. 88a8i)  —  Aus  der 
Geschichte  des  Städtewesens  behandelte  Warschauer  Wahl  und  Zusammen- 
setzung der  hauptstädtischen  Behörden  im  MA.,8B)  Aber  die  Geschichte  des 
Bürgertums  im  17.  Jh.  gaben  Pietsch86)  und  Schmidt87)  einige  urkund- 
liche Beiträge.  Der  letztere  verfolgte  auch  die  Geschichte  einer  Innung 
durch  Yergleichung  ihrer  aus  verschiedenen  Jhh.  stammenden  Statuten;88,89) 
Schötzengilden,  besonders  auch  ihre  patriotische  Haltung  zur  Zeit  des  pol- 
nischen Auf  Standes,  wurden  mehrfach  Gegenstand  der  Behandlung.40"42)  Die 
Geschichte  des  Handels  und  Gewerbes  wurde  nur  durch  einige  kleine  Bei- 
träge berücksichtigt.48"40)  Zur  Entwickelungsgeschichte  des  Verkehrswesens 
znprenfsischer  Zeit  gab  Hoff  mann  nach  archivalischen  Quellen  sehr  schätzens- 
werte Nachrichten.48)  —  Ober  das  litterarische  Leben  in  der  Provinz  wurde 
sowohl  von  polnischer,47,48)  wie  von  deutscher  Seite49"61)  einiges  veröffent- 


6,8.  462—71.  —  2?)  Friebe,  Münzfund  r.  Ulejno:  ib.  5  (1890),  S.  414.  —  28) 
R.  Prümer»,  Münzfand  r.  d.  Johannismllble  bei  Posen:  ib.  S.  809 — 18.  (1612—65.)  — 
2t)  id.,  Münzfand  t.  Kiekrz:  ib.  6,  S.  216/8.  (1616—64.)  —  80)  Rycblieki,  Fand 
v.  Ptnigrodz:  ib.  6  (1890),  8.  414/6.  —  gl)  H.  Baumert,  D.  Münzenfund  ▼.  Panigrodz: 
JbHGNetzediatr.  (1891),  S.  92/7.  —  82)  W.  Skarzynski,  Szkie  bist,  rozwoju  rolnictwa 
w  labone  pmakim  i  ogdlny  poglad  na  obeene  potozenie  polskiej  wtasnoioi  ziemskiej  w 
Wielkopolsee.  Posen,  Dziennik.  1890.  —  88)  E.  Bummler,  D.  Schulzen  d.  deutsoh- 
recbtlichen  Dörfer  Grofspolens  im  18.  u.  14.  Jh.  T.  L  Beilage  s.  Programm  d.  Friedrich- 
Wilhehnagymniuiums  an  Posen  1891.  Posen.  4°.  16  S.  —  84)  id.,  Über  d.  Gerichts- 
tUnd  o.  d.  richterlichen  Befugnisse  d.  grofspolnischen  Schulzen  im  18.  n.  14.  Jh.:  ZHGPosen 
6,  S.  648—86.  Aach  im  S.-A.  Posen.  —  85)  A.  Warsohäner,  D.  Wahl  n.  Zusammen- 
«txnog  <L  etidtiachen  Behörden  im  MAlichen  Posen:  ib.  S.  424—40.  —  88)  P.  Pietsoh, 
Beitrage  z.  Gesch.  d.  Stadt  Kempen  i.  P.  I.  Beilage  z.  Programm  d.  sttdt.  Progymnasiums  zu 
Kempen  1891.  Kempen.  4°.  —  87)  K  Schmidt,  Z.  Gesch.  Brombergs  aus  Urkk.  d.  16.  Jh. 
«Vortrag):  ZHGPosen  6  (1890),  S.  XLVII-  XLYIII.  —  88)  **.,  D.  T6pferinnung  zu  Brom- 
berg: JbHGNetzedistr.  (1891),  S.  1—82.—  89)  A.  Warschauer,  D.  ftlteste  Grofspolnisohe 
hmungs-Urk.:  ZHGPosen  6  (1890),  S.  294—802.  (1899.)  —  40)  O.  Knoop,  Von 
1  Schfltzengilde  zu  Rogascn:  ib.  6,  S.  449-50.  —  41)  H.  Mündner,  D.  Bromberger 
SehQtxengilde  tu  ihre  Entstehung  nach  hs.  Akten,  Urkk.  u.  Mitteilungen  nebst  4  Anhingen. 
Z.  100J.  Jubelfeier  d.  Gilde  unter  preußischer  Herrschaft.  Bromberg.  1889.  62  S. 
i[Prfimers:  ZHGPosen  5,  S.  820.]|  —  42)  A.  Skladny,  Z.  Gesch.  d.  Schützengilden 
in  Zdony,  Strehio,  Schubin  u.  Schwersenz:  ZHGPosen  6,  S.  281/8.  —  48)  B.  Prümers, 
D.  Tuchmacherei  in  Lissa  (Vortrag):  ib.  5  (1890),  S.  842/6.  —  44)  Lebinski,  Przy- 
oynek  do  hiat.  handlu  w  Polsce  XVI.  wieku.  Z.  akt  chrzesciariskiej  korporacyi  kupieokiej 
▼  Ptzn&nin:  KuryerPozn.  (1891),  Ko.  296.  —  45)  id.,  Kupiectwo  poznaiiskie  w  roku 
1806:  ib.  —  46)  &  Hoff  mann,  100  j.  Arbeit  auf  Gebieten  d.  Verkehrswesens  in  d. 
Stichen  Ostmark  (mit  Karte  d.  Oberpostdirektionsbezirks  Bromberg) :  ZHGPosen  6  (1890), 
S.  351  —  76.  (Auch  als  Sonderabdrnck.  Posen,  Jolowiez.)  —  4?)  L.  Krdlikowski, 
Kiikt  ü6w  o  sztuce  druokarskiej  w  Polsce,  z  uwzgle/inieniem  literatury  porozbiorowej  w 
Wielkiem  keietwie  poznariskiem  (Vortrag  z.  460  j.  Jub.  d.  Erfindung  d.  Buchdruckerkunst.) 
Powb,  Krzyzankiewicz.  1890.  47  S.  |[Prcewodnik  bibligraficzny  (1891),  S.  62.]|  —48)  &. 
J*roehowski,  Zarys  literatury  wielkopnlskiej  porozbiorowej:  Kraj.  (Petersburg)  1891,  Ko.  82. 
-49)J.  Jolowiez,  £.  T.A.  Hoffmann  u.  Gaudy  in  Posen  (Vortrag):  ZHGPosen  6  (1890), 


II262  §86.    Posen.    (1890/1.)    Winohaoer. 

licht  und  hierbei  besondere  Rücksicht  auf  die  interessante  Geschichte  der 
früheren  Zeitschriften  in  unserer  Provinz  genommen;  anch  zur  Geschichte 
des  deutschen  Theaters  liegen  einige  Beiträge  vor.6**68)  —  Einen  Einblick 
in  die  Entwickelnng  des  Kunstgewerbes  in  den  letzten  Jhh.  gaben  die  'Kultur- 
geschichtlichen Nachrichten  aber  die  Provinz  Posen'  von  Schwartz.64) 
Dieselben  stutzen  sich  auf  die  Ergebnisse  einer  von  Dr.  Ehrenberg  im  Jahre 
1888  unternommenen  Forschungsreise  durch  eine  gröfsere  Anzahl  von  Städten 
unserer  Provinz.55)  —  Aus  der  Geschichte  des  Bildungs-  und  Unterrichts- 
wesens ist  die  Wirksamkeit  des  Comenius  für  unsere  Provinz  von  Peiper  in 
einem  kleinen  populären  Schriftchen  dargelegt  worden.54)  Zu  erwähnen  sind 
ferner  hier  die  Entstehungsgeschichten  zweier  Bildungsanstalten  aus  preufsischer 
Zeit57'58)  und  endlich  die  historischen  Arbeiten,  welche  zu  dem  im  Jahre 
1891  gefeierten  Jubiläum  des  polnischen  Marcinkowskischen  Vereins  zur  Unter- 
stützung der  lernenden  Jugend  verfafst  wurden.59-60)  Marcinkowski  selbst, 
der  grofse  Menschenfreund  und  polnische  Patriot,  wurde  mehrfach  Gegen- 
stand historischer  Darstellungen.61"68)  —  Die  Geschichte  der  Medizin  be- 
reicherte S  am  t  er  durch  Mitteilungen  über  eine  frühere  Influenza-Epidemie64) 
und  Klar  durch  die  Geschichte  eines  Krankenhauses;65)  auch  die  Geschichte 
des  Militärs  ist  nicht  unberücksichtigt  geblieben.66-67)  Endlich  sind  noch 
einige  kulturhistorische  Beiträge  zur  Geschichte  der  Juden  zu  erwähnen.68'71) 
Aus  dem  Gebiete  der  Kirchengeschichte  ist  zunächst  zu  bemerken, 


S.  440/5.  —  50)  A.  Warschauer,  Julias  Max  Schottkr:  ib.  6,  S.  446/9.  —  51)  id., 
£.  verschollene  Posen  er  Zeitschrift:  ib.  5  (1890),  S.  428/8.  —  52)  F.  Schwarts, 
Doebbelins  Plan  e.  Aktientheater»  in  Posen  i.  J.  1796:  ib.  6,  S.  228 — 81.  —  53)  A. 
Skladny,  Über  d.  deutsche  Theater  in  Posen  bis  z.  Jahre  1850  (Vortrag):  ib.  S.  478/9. 
—  54)  F>  Schwartz,  Kulturgeschichtliche  Kachrichten  aber  d.  Provinz  Posen:  KBGV. 
(1890),  No.  10.  —  55)  X  M.  Kirrais,  Grofs polnische  Münzen  n.  Medaillen  (Vortrag): 
ZHGPosen  6,  S.  475/7.  —  56)  Peiper,  Joh.  Arnos  Comenius,  d.  grofse  Schulmann  Posens. 
Koschinin,  Tr&nkner.  M.  0,30.  —  57)  W.  Guttmann,  Vorgeeeh.  d.  Bromberger  Gym- 
nasiums (Vortrag):  ZHGPosen  5  (1890),  S.  46/7.  —  58)  D-  Entstehung  d.  Gymnasiums 
zu  Ostrowo.  Ostrowo,  Hoffmann.  1890.  8  8.  —  59)  ßzat  oka  D*  piecdzicaiecioletnie 
odziaianie  toworzystwa  pomocy  naukowöj  imienia  K.  Marcinkowskiego.  Posen.  —  60)  Pogl*d 
na  pieödziesiecioletnia,  dzialanotfo  towarzyatwa  pomocy  .naukowöj  im.  Karola  Mareinkowkiego 
w  miescie  Poznaniu.  Posen.  —  61)  J»  Ziele  wicz,  Zywot  i  zaslugi  dra  Marcinkowskiego. 
Posen,  Zupanski.  4°.  151  S.  mit  Porträt.  M.  4.  —  62)  id-.  Dr.  Karöl  Marcinkowski  w 
obozie:  KuryerPozn.(1891),  No.  16/7.  — 03)  Zywot  Karola  Marcinkowskiego.  (=  Wydawnictwo 
im.  Stastyca  26  u.  27.)  Lemberg,  Tow.  im.  Staszyca.  kl.-8°.  120,  28  S.  40  kr.  —  64) 
J.  Samt  er,  Aphoristisches  Über  d.  Influenza-Epidemie  d.  Winters  1886/7,  mit  besonderer 
Berücksichtigung  Posens :  Sonderabdruck  aus  d.  Posen  er  Tageblatt  (1890).  Posen.  1890. 
8  S.  —  05)  &  Klar,  An  Gottes  Hand.  Gesch.  d.  Diakonissen-Mutterhauses  in  Posen  u. 
seiner  Arbeitsfelder.  Z.  25.  Jahresfeste.  Posen.  79  S.  | [Springborn:  ZHGPoaen  6, 
S.  250/l.]|  —  00)  Kaulfufs  u.  Schonfeld,  Gesch.  d.  Feld- Artillerie-Regiment«  ▼. 
Podbielski  (Niederschlesischen)  No.  5.  Berlin,  Mittler  &  Sohn.  1890.  198  S.  M.  4,25. 
|[S  c h  w a r t z :  ZHGPosen  6,  S.  1 20/'2.]|  (Artillerie  d.  5.  Armeekorps.)  —  0?)  [Mackenaen], 
D.  2.  Leib-Husaren-Regiment  Kaiserin  No.  2.  Gesch.  d.  Regiments  z.  Feier  seines  150> 
Bestehens  d.  Unteroffizieren  u.  Mannschaften  erzählt  v.  e.  ehemaligen  Leibhuaaren.  Berlin, 
Mittler  &  Sohn.  2.  Aufl.  78  S.  Nicht  allgemein  im  Handel.  |[Sohwartz:  ZHGPoaen  6, 
S.  457/8.]|  (1.  Aufl.  erschien  1886.  D.  2.  erweitert.  Sehr  geschickt.)  —  68)  P.  Bloch, 
Z.  Gesch.  d.  jüdischen  Ärzte  im  Posen  er  Ghetto:  ZHGPosen  6,  S.  112/8.    (Nach  Kaufmann: 

D.  letzte  Vertreibung  d.  Juden  aus  Wien  u.  Niederösterreich.  Betr.  Dr.  Jakob  Winkler  gen. 
Jakob  Rose  [1671  —  1710]  u.  Dr.  Wolff,  dessen  Sohn  bis  1786.)  —  69)  D.  Kaufmann. 
Un  siede  de  l'existence  d'une  famille  de  m&ecins  juifs  de  Vienne  et  de  Posen :  Leo,  Iaaac, 
Wolf  Winkler:  R&J.  20  (1890),  No.  40,  S.  275.  —  70)  P.  Bloch,  Salamon  Maimont 
Aufenthalt  in  Posen  (Vortrag):  ZHGPosen  5  (1890),  S.  847—50.  —  71)  F.  Schwartz. 

E.  fliegendes  Blatt  aus  d.  Jahre  1815:   ib.   S.    818/9.    (Begrüfsongsgedicht  d.    Bromberger 


$  36.    Posen.    (1890/1.)    Warschauer.  11,263 

dtüs  das  monumentale  Werk  des  nunmehr  verstorbenen  Korytkowski,79)  Aber 
die  Gnesener  Erzbischöfe  im  Jahre  1891  bis  zum  Schlafs  fortgeführt  wurde.78) 
Es  endigt  mit  der  Vereinigung  des  Erzbistums  Gnesen  mit  dem  Bistum 
Posen  1821.  Der  Hauptwert  des  Werkes  beruht  in  der  grofsen  Menge  neuen 
archivaüschen  Materials,  welches  dem  Vf.  vorgelegen  hat.  Ober  die  älteste 
Organisation  und  Geschichte  der  Kirche  in  Polen,  dessen  Schwerpunkt  damals 
noch  in  Grofspolen  lag,  sind  eine  ganze  Anzahl  wertvoller  Arbeiten  ge- 
schrieben worden.74"78)  Eine  neuere  kirchliche  Institution  behandelte  Ku- 
bowicz  in  einem  kurzen  Artikel.79)  —  Die  Geschichte  der  protestantischen 
Kirche  in  Grofspolen  behandelten  Henschel80)  und  Kleinwächter81) 
in  einzelnen  biographischen  Bildern,  F all k rüg88)  in  der  Darstellung  der 
Vergangenheit  eines  Kirchspiels. 

Von  den  Arbeiten  über  einzelne  Ereignisse  der  Landesgeschichte 
erwähnen  wir  zunächst  die  Streitschriften88*)  darüber,  ob  der  grofspolnische 
Edelmann  Jan  Ostrorog  der  Vf.  des  merkwürdigen  im  Geiste  der  Vorrefor- 
mation geschriebenen  Monumentum  sei,88'86)  ferner  einige  urkundliche  Bei- 
trage zur  Geschichte  desselben  merkwürdigen  Mannes.86)  Aus  der  Geschichte 
des  ersten  schwedischen  Krieges  stellte  Schwartz87)  den  Überfall  von 
Bromberg  durch  die  Schweden  und  Skladny88)  die  Verhältnisse  der  Landes- 
hauptstadt dar.  Derselbe  gab  auch  einen  kleinen  Beitrag  zur  Geschichte 
des  zweiten  Schwedenkriegs.89)  Der  7j.  Krieg,  insoweit  er  die  Provinz 
Posen  berührte,  wurde  Gegenstand  einer  gründlichen  Arbeit  von  Schwartz.00) 
In  einigen  Punkten  berührte  Masslowski  dasselbe  Thema.91)  Aus  den 
ersten  Zeiten  der  preufsischen  Herrschaft  behandelte  Boas  die  Mafsnahmen 
Friedrichs  des  Grofsen  zur  Hebung  der  wirtschaftlichen  Lage  des  Landes,99) 

Jaden  an  <L  preufsischen  Trappen  1815.)  —  72)  A.Kantecki,  Ks.  Jan  Ignaey  Korytkowski: 
Bscznik  low.  przyj.  sank  Pozn.  17,  II,  S.  483/7.  —  73)  J.  Korytkowski,  Areybisknpi 
gueiaiensey,  prymasowie  i  metropolici  polsey  od  r.  1000  do  1821.  I/V.  (1887 — 91.) 
Posen,  Kuryer.  gr.-8°.  —  74)  Wl.  Abraham,  Organ  izacya  koseiola  w  Polsee  do  polowy 
wieku  XU.  Lemberg,  Gubrynowicz  &  Schmidt.  1890.  259  S.  Fl.  8.  —  75)  id.,  D.  kirch- 
lichen Verhältnis*«  Polens  bis  z.  Mitte  d.  12.  Jh.:  Ans.  d.  Ak.  d.  Wiss.  in  Kraken  (1890), 
S.  279—86.  —  7$)  W.  Ke,trzynski,  O  organizaeyi  koseiola  w  Polsee  do  polowy  w.  XII : 
PNL.  (1891),  No.  662/9,  768-  65,  842/8.  —  77)  A.  Arndt,  D.  ältesten  polnischen  Bis- 
tümer: ZKTh.  (1890),  8.  44—68.  |[FijaIek:  KwH.  (1890),  S.  777.]|  —  78)  St.  Laguna, 
Pierwsze  wieki  koseiola  Polskiego:  KwH.  5,  8.  549—68.  (Hanptumrisse  d.  Abrahamsehen 
Werkes  n.  Polemik  in  einzelnen  Punkten.)  —  79)  Knbowiez,  Do  htst.  misyi  lndowyeh 
v  arehidyeeesyi  gnieznienskiej  i  poznanskiej:  KuryerPozn.  (1891),  No.  296.  —  80)  A. 
Hensehei,  Evangelische  Lebenszeugen  d.  Posen  er  Landes  aas  alter  u.  neuer  Zeit.  Posen, 
Deeker  &  Co.  466  S.  |[K  lein  Wächter:  ZHGPosen  6,  S.  458/5.]|  —  81)  H.  Kl  ein- 
sieht er,  Paulus  Gerieias,  deutscher  Prediger  Augsbargischer  Konfession  in  Posen.  £.  Beitrag 
z.  Gesch.  d.  Protestantismus  in  Posen:  ZHGPosen  5  (1890),  S.  219—44.  —  82)  Füllkrag, 
Gesch.  d.  evangelisehen  Kirchspiels  Krotoschin.  Z.  Feier  d.  100J.  Bestehens  d.  Kirchspiels. 
Srotosehin.  1890.  77  3.  |[Jonas:  ZHGPosen  5,  S.  821. ]|  —  82*)  Vgl.  §  54.  —  88)  Ks. 
M.  N.t  Czy  Jan  Ostrorog  jest  autorem  pisma  o  Naprawie  Rzeozypospolitej  ? :  Przeglad  Katolicki 
1889).  No.  46.  |[Balzer:  KwH.  6,  S.  182  f.]|  —  84)  A.  Pawiriski,  Zamach  naOstroroga: 
Ateoeum  (Mai  1890),  8.  202—80.  |[Balzer:  KwH.  5,  8.  182  f.]|  —  85)  Hlenidus, 
Pseudo-Ostrordg :  ib.  (Jali  1 89 1 ),  S.  1 23 — 83.  —  86)  A.  L  e  w  i  c  k  i ,  Dwa przyezynki  do  zyciorysu 
JuaOstroroga:  KwH.  5,  S.  825/8.  —  87)  F.  Schwartz,  D.  Überfall  v.  Bromberg  durch 
<L  Schweden  am  16.  Mai  1658:  ZHGPosen  6,  S.  417—23.  —  88)  A.  Skladny,  Posen  in  d. 
Mitte  d.  17.  Jh.  (Vortrag):  ib.  5  (1890),  S.  438—40.  —  89)  id.,  D.  Schlacht  bei  Fraustadt 
im  Jahre  1706  u.  d.  Inschrift  v. Neugraz:  ib.  S.  417/9.  —  90)  F.  Schwartz,  D.  Provins  Posen 
als  Schauplatz  d.  7j.  Krieges :  ib.  S.  245  — 94.  (Auoh  als  Sonderabdruck.  Posen,  Jolowics.)  — 
91)  Masslowski,  D.  7j.  Krieg  nach  russischer  Darstellung.  Teil  IL  D.  Feldzug  d.  Grafen 
Fermor  in  d.  östlichen  Gebieten  ▼.  Preufsen  1757/9.  Berlin,  Eisenschmidt.  8°.  391  S. 
M.  12.  —  92)  L.  Boas,  Friedrieh  d.  Grofsen  Marsnahmen  z.  Hebung  d.  wirtschaftlichen 


11,264  I  >*•    Posen.   (1890/1.)    Warschauer. 

dessen  Zustand  beim  Übergang  in  die  neue  Herrschaft  er  früher  geschildert 
hatte,08)  und  Jonas  gab  einiges  neue  Material  Aber  die  traurige  Episode 
des  'schwarzen  Buches'  und  dessen  traurigen  Helden  Triebenfeld.94)  Die 
Einnahme  Brombergs  durch  die  aufständischen  Polen  im  Jahre  1794  stellte 
Guttmann  dar.06)  —  Die  Geschichte  des  Herzogtums  Warschau  fand  eine 
kurze  populäre  Skizzierung06)  und  eine  gründliche  auf  archivalischem  Quellen- 
studium gestützte  Bearbeitung  der  finanziellen  Verhältnisse.07)  Eine  Episode 
aus  der  Zeit  der  Franzosenherrschaft  behandelte  Prümers.08)  — Die  Ge- 
schichte der  Provinz  seit  1815  ist  bis  auf  einen  interessanten  litterarischen 
Beitrag  Beheim-Schwarzbachs  unbearbeitet  geblieben.09*100) 

Die  Geschichte  einzelner  Orteehaften  ist  vielfach  Gegenstand  kleinerer 
Arbeiten  gewesen,  besonders  die  Provinzialhauptstadt,  deren  interessante 
Vergangenheit  einen  besonderen  Beiz  auf  die  Forschung  ausübt.  Motty 
fügte  seinen  drei  ersten  schou  früher  charakterisierten  'Spaziergängen  durch 
Posen'  einen  vierten  zu,101)  Prausnitz  setzte  seine  von  allzu  kühnen  Hypo- 
tesen  nicht  freien,  aber  originellen  und  künstlerisch  fein  empfundenen 
Studien  über  das  Bathaus  zu  Posen108)  und  dessen  Deckenbilder108)  fort. 
Aus  der  Umgebung  des  Rathauses  besprach  Schwartz  das  alte,  jetzt  abgerissene 
Stadtwagegebäude 104)  und  Warschauer  die  sog.  Rolandssäule. 10&)  Prümers 
behandelte  die  Geschichte  eines  städtischen  Platzes106)  und  eines  beliebten  Aus- 
flugsortes.107) —  Den  Titeln108"116)  einiger  Schriften  zur  Geschichte  anderer 
Orte  fügen  wir  eine  alphabetische  Übersicht117)  aller  in  der  Berichtsperiode 
berücksichtigten  Ortschaften  bei.  —  Von  den  Klöstern  wurden  mit  Beiträgen 
bedacht  Paradies118)  und  die  Johanniter-Chorherren  zum  heiligen  Grabe  in 
Gnesen.119) 


Lage  Westpreufsens :  JbHGNetzedistrikt  (1891),  S.  88—65.  —  98)  id-,  Friedrieh  <t  Groben 
Maßnahmen  s.  Hebung  d.  wirtschaftlichen  Lage  Westpreufsens  (Inauguraldissertation).  Berlin. 
Mayer  &  Müller.  1890.  8°.  82  8.  —  94)  Jonas,  Ans  Kretoschins  Vergangenheit: 
ZHGPosen  5  (1890),  S.  421/8.  —  95)  W.  Guttmann,  D.  Einnahme  Bromberg«  durch 
<L  Polen  1794:  JbHGNeteedistr.  (1891),  S.  66—77.  —  96)  B.  Ubaldns,  .Wielkie  kaieetwo 
Warszawskie.  Lemberg,  Staszyc.  1890.  16°.  119  S.  20  kr.  —  97)  St.  r.  Zdltowski,  D. 
Finansen  d.  Herzogtums  Warschau  1806 — 16,  Torzugsweise  nach  archivalischen  Quellen 
bearbeitet.  I  [InauguraldisserL],  II.  Leipzig  u.  Posen,  Kuryer.  1890/1.  126,117  8. —  98) 
R.  Prümers,  D.  Erschiefsung  zweier  preufsisoher  Bürgermeister  durch  d.  Franzosen  i.  J. 
1806:  ZHGPosen  6,  S.  26— 84.  —  99)  M.  B eheim-8ch warzbach,  D.  6.  Armeekorps 
im  hist.  Volkslied  d.  Krieges  1870/1 :  ib.  S.  1—24.  (Auch  im  Sonderabdruck,  Posen,  Jolowics.} 
—  100)  X  Lambda,  Z  pamietnika  Wielkopolanina :  Kraj.  (Petersburg)  (1890),  No.  85; 
(1891),  No.  12/4.  (Aus  d.  Erinnerungen  d.  Dr.  Zyeblinski  Ober  Libelt,  Maracxewaki,  Borwinaki, 
Dr.  Marcinkowski,  Cybulskl,  Halecki,  Közmian  etc.)  —  101)  (Motty),  Przechadzki  po 
mietfeie  Poznanin  cze/6  IV.  8.-A.  aus  d.  Dziennik  Pozn.  Posen.  260  S.  M.  2.  —  192)  M~ 
Prausnits,  Über  d.  Posener  Rathaus:  Posen  erZg.  (1890),  No.  882,  844,  868,  882.  — 
103)  id.,  D.  Rathaussaal  u.  seine  Deckenbilder:  ib.  (1891),  No.  466,  469.  —  104)  F. 
Schwartz,  V.  alten  Stadtwaagegebäude  in  Posen:  ZHGPosen  6,  S.  108—11.  —  105) 
A.  Warschauer,  D.  Rolandssäule  vor  d.  Rathause  zu  Posen  (Vortrag):  ib.  5  (1890), 
S.  886/9.  —  106)  R-  Prümers,  Z.  Gesch.  d.  Sapiehaplatzes  in  Posen:  ib.  6,  8.  471/5.  — 
107)  id.,  D.  Schilling  bei  Posen:  ib.  S.  441/6.  —  108)  Vgl  über  Posen  sonst  nach 
N.  26,  85,  44/5,  49,  61/8,  64/6,  68—70,  81,  88.  —  109)  St.  K.,  Z  papierdw  Czaeh6rakich: 
KuryerPozn.  (1890),  No.  4.  (Auszüge  aus  Papieren  aus  Czachory  Kr.  Schildberg  betr. 
meist  d.  Gesch.  d.  Dorfes  Chlewo  Kr.  Schild berg.)  —  109*)  S.  Karwowski,  Grabow  w 
dawnicj  ziemi  wieluriskiej.  Posen,  Kuryer.  1890.  kl.-8°.  164  S.  M.  1.50.  —  HO)  A. 
Schuster,  £.  Dorfsatzung  aus  d.  Jahre  1686:  ZHGPosen  6,  S.  118/6.  (Kandlau  [Kr. 
[Kr.  Fraustadt]  d.  Klarissinnenkloster  zu  Glogau  gehörig.)  —  111)  Wilamowits  u. 
Ranft,  D.  Herrschaft  Kobelnik  bei  Kruschwitz  v.  1789-  1889.  Ohne  O.  u.  J.  45  8.  — 
112)  G.  Poblocki,  Notatka  hist.  (betr.  d.  Namensänderungen  d.  Stadt  Kowonowo): 
KuryerPozn.  (1891),  No.  295.  —  HS)  X.  B.  K.,  Kosoidt  w  Lutomiu:  ib.  No.   263,  265. 


f  87.    Bremen,  Hamburg,  Lübeck.    Krause  u.  Nirrnheim.  II  265 

|  37. 

Bremen,  Hamburg,  Lübeck. 

K.  E.  H.  Krause  (f)  und  H.  Nirrnheim. 

(Verwandtes  la  anderen  f£  s.  'Hanabuea*  8.  4t.) 

Bremen.  Geschichte,  Rechts-,  Kirchen-  und  Kunst- 
geschichte. Für  die  Quellenkunde  der  bremischen  Geschichte  ist  von 
Wert  eine  kritische  Besprechung  über  Heinrich  Wolters  Leben  und  seine 
Chronica  der  Bremer  Erzbischöfe,  die  sich  in  einer  trefflichen,  aber  mit 
vielen  Druckfehlern  behafteten  Schrift  H.  Onckens1)  befindet.  Eine  Ge- 
schichte der  Stadt  Bremen  hat  v.  Bippen*)  zu  schreiben  begonnen.  Das 
im  Berichtsjahr  erschienene  erste  Heft  führt  die  Geschichte  bis  zum  Ende 
des  12.  Jh.  Nicht  ohne  Bedeutung  für  die  bremische  Geschichte  sind  zwei 
Dissertationen  aus  Lund,  von  denen  die  erstere,8)  welche  den  Reichstag  zu 
Stockholm  im  Jahre  1655  behandelt,  wegen  der  Donationsreduktionen  hierher 
gehört,  die  zweite,4)  welche  sich  mit  der  schwedischen  Verwaltung  in  den 
Herzogtümern  Bremen  und  Verden  beschäftigt,  aufsor  an  vielen  Einzelstellen, 
besonders  in  einem  Kapitel  'Fruchtlose  Verhandlungen  mit  der  Stadt  Bremen* 
in  Betracht  kommt.  Die  Rechtsgeschichte  ist  durch  eine  Schrift  Küht- 
manns*)  vertreten,  welche  von  einer  Skizze  der  ältesten  bremischen  Ge- 
richtsverfassung ausgeht,  dann  den  Prozefs  nach  den  Statuten  von  1433  be- 
handelt, das  allmähliche  Eindringen  des  römischen  Rechts  betrachtet  und  endlich 
in  einer  Schlufsskizze  bis  auf  das  Jahr  1820  und  weiter  1879  führt.  Für 
die  Kirchengeschichte  von  hohem  Wert  ist  die  Herausgabe  6)  der  bremischen 
Kirchenordnung  von  1534,  die,  niederdeutsch  abgefafst  und  mit  einer  Widmung 
Bagenhagens  versehen,  1534  in  Magdeburg  von  Michel  Lotther  gedruckt  ist 
und  seitdem  nicht  wieder.    In  das  Gebiet  der  Kunstgeschichte  fällt  die  ein- 


—  114)  E-  Callier,  Ostrordg,  monografia  w  glöwnych  zarysaoh:  Rocznik  tow.  prxyj.  nank 
IS,  1,  S.  87  — 182  (Sonderabdruck).  Posen,  Koziowski.  98  S.  M.  2.  |[Bostel:  KwH.  6, 
S.  148  ff.;  Koneezny:  Przegl.  powsz.  8,  S.  892 — 40.]|  —  115)  A.  Henschel,  Zdany. 
(==  Ortekunde,  hrsg.  v.  Hottinger:  Prenfsen  No.  2;  Posen  No.  1.)  Slrafsburg  i./E.  1889. 
16  S.  H.  0,25.  |[SchwarU:  ZHG Posen  5,  S.  482.j|  —  HO)  M.  W.  Lukassewios, 
Strainica  Oströw  i  miasto  Zerköw.  Posen,  Kuryer.  852  S.  —  117)  Baranowo,  Kr.  Strelno 
(H.  IS),  Brahnau  (N.  20),  Bromberg  (N.  87/8,  41,  57,  71,  87,  95),  Csaobory  (N.  109), 
Fraustadt  (N.  89),  Grabow  (N.  109»),  Kandlan  (N.  110),  Kempen  (N.  86),  Kobelnik  bei 
Kraschwits  (N.  111),  Koronoiro  (N.  112),  Krotoechin  (N.  82,  94),  Lissa  (N.  48),  Labin 
{K.  17\  Latom  (N.  118),  Okollo  (N.  19),  Ostrorög,  heute  Sebarfenort  (N.  114),  Ostrowo  (N.  58), 
Hogasen  (N.  40),  Schubin,  Schwersenz,  Strelno  (N.  42),  Zduny  (N.  42,  115),  Zerköw  (N.  116). 

—  118)  A.  Pick,  D.  Kloster  Paradies  u.  d.  Landsberger  Pfefferabgabe:  ZHGPosen  6, 
S.  125—88.  (Nachträgliches  S.  224/5.)  —  119)  St.  Karwoweki,  Itinerarium  Bozogrobca 
faiesnienakiego,  ks.  Jakuba  Lanhausa,  s  r.  1768.  Posen,  Zupanski.  1890.  16°.  85  S. 
M.  0,75.  [[Gromnicki:  KwH.  6,  S.  164  f. ]|  (S.-A.  aus  d.  Kuryer  Pozn.  [1890],  No.  104  ff.) 

1)  H.  Oncken,  Z.  Kritik  d.  Oldenburgischen  Geschichtsquellen  im  HA.  Berliner 
Doktordissertation.  Berlin,  Druck  Bernstein.  146  S.  —  2)  W.  v.  Bippen,  Gesch.  d. 
Stadt  Bremen.  H.  1.  -  3)  N.  Magn.  Börjesson,  Biks-dagen  i  Stockholm  1655.  Doktor- 
dissertation r.  Land.  Norrköping,  Wallborg  &  Co.  81  8.  —  4)  Ed.  Zetterquist,  Grund- 
taggningen  af  det  Svenska  Valdet  i  Hertigdomena  Bremen  och  Verden.  Doktordissertation 
▼.  Und.  Oskarshamn.  (Till),  192  S.  [[Schäfer:  DLZ.  (1891),  S.  502.]|  —  5)  A.  Küht- 
manu,  D.  Romanisiernng  d.  Civilprozesses  in  d.  Stadt  Bremen.  (=  Untersuchungen  z. 
deutschen  Staate-  u.  Rechtageich.  ▼.  O  Gierke.  H.  86.)  Breslau,  Köbner.  104  S.  M.  2,80. 
[[Wescrzg.  No.  16000  (Morgenausgabe),  S.  8 ;  LCB1.  (1892),  H.  10,  S.  825  (anerkennend).] |  —  4J) 


11,266  §  87.    Bremen,  Hamburg,  Labeck.    Krause  u.  Nirrnheim. 

gehende  Dissertation  Paulis7)  Aber  die  Renaissancebauten  Bremens,  ferner 
Arbeiten  von  Wiegandt8)  nnd  Töpfer.9) 

Biographieen.  Hervorzuheben  ist  eine  kurze  Lebensbeschreibung 
des  in  Bremen  geborenen,  in  Kiel  1687  gestorbenen  Juristen  Bernhard  Schultze 
von  Winter10)  in  der  allgemeinen  deutschen  Biographie.  Ebendort  hat 
v.  Bippen  dem  Diplomaten  und  Historiker  H.  A.  Schumacher,11)  sowie 
dem  im  Jahre  1835  verstorbenen  Begründer  der  ersten  regelmässigen  Dampf- 
schifffahrt in  Deutschland,  dem  Kaufmann  Fr.  Schröder,12)  Artikel  gewidmet. 
Bremens  1891  verstorbener  Bürgermeister  Buff,  ein  Spröfsling  der  durch 
Goethe  bekannten  Familie  Eästner-Buff,  hat  in  der  Weserzeitung  eine  Lebens- 
beschreibung erhalten.18) 

Hamburg.  Geschichte.  Banasch14)  behandelt  die  Nieder- 
lassungen der  Minoriten  zwischen  Weser  und  Elbe  im  13.  Jh.  und  geht 
dabei  auch  auf  Hamburg  ein.  Kulturhistorisches  Interesse  haben  eine  Reihe 
von  Abhandlungen  Voigts,  besonders  seine  Schrift  über  den  Schmalen- 
becker  Hof,  in  welcher  der  selten  mögliche  Nachweis  einer  bäuerlichen 
Familie  von  vor  1591  bis  heute  in  9  Generationen  geführt  wird.16"18)  Der 
Zollanschlufs  Hamburgs  und  Bremens  gab  neuerdings  zu  einer  trefflichen 
Schrift  Rogh6s 19)  den  Anlafs.  Dem  75  j.  Jubiläum  der  Hamburger  Turner- 
schaft von  1816  verdanken  wir  Schneiders  Geschichte  dieser  Turner- 
schaft.90) Ebenso  veranlafste  das  25  j.  Jubiläum  des  zweiten  Hanseatischen 
Infanterieregiments  No.  76  zwei  für  die  Geschichte  desselben  wertvolle 
Schriften.91*99)  Eine  Nachwirkung  der  hamburgischen  Ausstellung  des  Jahres 
1889  ist  eine  Betrachtung  der  hamburgischen  Ausstellungen  seit  100  Jahren.28 

Recht  und  Verwaltung.  Als  Hauptwerk  ist  hier  das  hamburgische 
Staatsrecht  von  v.  Melle94)  zu  verzeichnen.  Dein  1888  erschienenen  ersten 
Bande  der  von  Wulff  herausgegebenen  und  mit  Anmerkungen  versehenen 
hamburgischen  Gesetze  und  Verordnungen  ist   ein   zweiter  gefolgt.9*)    Die 


J.  Fr.  Iken,  D.  bremische  Kirchen  Ordnung  v.  1634,  bearbeitet  ▼....:  BremJb.  2,  Serie  2. 
Bremen,  C.  Ed.  Müller.  LXXXIII,  2  Bll.t  116  S.  -  ?)  G.  Pauli,  D.  Renaissancebauten 
Bremens  im  Zusammenhange  mit  d.  Renaissance  in  Nordwestdeutschland.  Mit  Abbildungen  im 
Text.  Leipziger  Doktordissertation.  Leipzig,  Ramm  &  Seemann.  8  Bll.,  120  S.  —  8)  B. 
Wi  ega  n  dt ,  D.  malerische  Bremen.  Bremen,  Selbstverlag.  20  Bll.  mit  25  Ansichten.  ([Weserzg. 
No.  16162  (Mittagaausg.).]|  —  9)  Tföpfer],  E.  Bremer  Altarkelch:  MGewerbemuaBremen 
No.  4.  —  10)  0.  Winter,  Bernhard  Schultze:  ADB.  82.  S.  788.  —  11)  W.  r.  Bippen, 
Hermann  Albert  Schumacher:  ib.  88,  S.  84/7.  —  12)  id.,  Kaufmann  Friedrich  Schröder:  ib.  82, 
S.  312.  —  18)  Bürgermeister  Karl  Friedrich  Christian  Buff:  Weserzg.  No.  1609,  BeiL  1,  S.  1. 
14)  R>  Banasch,  D.  Niederlassungen  d.  Minoriten  zwischen  Weser  u.  Elbe  im  18.  Jb. 
Erlanger  Doktordies.  Breslau  (Druck:  W.  Koebner).  V,  57  S.  —  15)  J.  F.*  Voigt,  D. 
Schmalenbecker  Hof.  E.  kulturgeschichtliche  Skizze.  Mit  e.  Stammtafel.  Als  Ha.  gedruckt 
Hamburg,  Druck:  Ed.  Wagner  in  Bergedorf.  20  S.  —  16)  id.,  Landgraf  Morits  t.  Hessen 
in  Hamburg.  1601:  MVHambG.  14,  S.  284  6.  —  17)  id.,  Beteiligung  d.  Stadt  Hamburg 
an  e.  Fracbtfahrt  nach  Archangel  u.  Spanien  1629:  ib.  No.  6,  S.  244/6.  —  18)  ><*•< 
Verbrauch  v.  Steinkohlen  in  älterer  Zeit  (1640):  ib.  S.  260/2.  —  19)  E.  Roghtf,  Rück- 
blick auf  d.  Anschlufs  Hamburgs  u.  Bremens  an  d.  deutsche  Zollgebiet.  (=  Deutsche  Zeit- 
u.  Streitfragen  70.)  Hamburg,  Verlageanst.  62  S.  M.  0,75.  —  20)  C.  Schneider,  D. 
Hamburger  Turnerschaft  t.  1816.  V.  ihrer  Begründung  bis  z.  Gegenwart.  Festaehr.  z.  75j. 
Bestehen.  Hamburg,  O.  Meifsner  i.  K.  M.  2,40.  —  21)  S.  St  ein  borg,  Ana  d.  grofeeii 
.Zeit.  Gesch.  d.  2.  Hanseat.  Infanterie-Regiments  No.  76  während  d.  Feldzugs  1870/1.  2.  AnfL 
Hamburg,  Verlagsanst.  1892  (erschien  1891).  X,  891  S.  —  22)  (M.  Eckhardt),  Unter 
■d.  Fahne  d.  Regiments  No.  76.  Tagebuchbll.  e.  Füsiliers.  Hamburg,  Eckardt  &  Mefotorff. 
1890.  M.  4.  —  23)  Hamburgische  Ausstellungen  seit  100  Jahren:  AdrefsbKunetgewerbeV. 
Hamb.  (1891).  —  24)  Werner  v.  Melle,  D.  liamburgischo  Staatsrecht.  Hamburg  u.  Leipzig* 
Vofs.    M.  8.    |[Bienemann:  BLU.  (1891),  No.  16,  S.  262;  LCB1.  24,  S.  822/8.  —  25)  A. 


§  87.    Bremen,  Hamburg,  Lübeck.    Krause  u.  Nirrnheim.  II  267 

Geschichte  und  Einrichtung  der  lange  Zeit  berühmten  und  bewährten  ham- 
bnrgischen  Girobank  hat  Levy  v.  Halle86)  dargestellt»  Schrader27) 
bespricht  eine  Abhandlung  Ehrenbergs,28)  welche  sich  über  das  finanz- 
md  sozialpolitische  Projekt  eines  Abenteurers  aus  dem  16.  Jh.  verbreitet 
ond  zu  der  das  Material  ans  dem  Hamburger  Archiv  stammt.  —  Voigt 
giebt  ein  Verzeichnis  der  Archivare  Hamburgs.20)  Derselbe  bespricht  die 
Einnahmen  und  Ausgaben  der  Hamburger  Stadtkämmerei  in  den  Jahren 
1563— 1604 80)  und  teilt  ein  Verzeichnis  des  in  den  Jahren  1568  und  1574 
in  der  Kämmerei  befindlichen  Silbergeschmeides  mit.81)  —  Durch  Gaedechens 
lernen  wir  das  älteste  hamburgische  Brückenbuch  (aus  dem  16.  Jh.)  kennen,82) 
indem  verzeichnet  wurde,  wem  die  Unterhaltungskosten  der  einzelnen  Brücken 
Hamburgs  zur  Last  fiel.  —  Einen  Hamburger  Pafs  aus  dem  Jahre  1705  für 
Dünkerker  Freibeuter,  die  Bemannnng  des  vom  Hamburger  Kapitän  Tamm 
genommenen  französischen  Kapers  La  Royale,  teilt  uns  Walt  her88)  mit 
Kunst**'**)  und  Wissenschaft.  Zu  dem  im  vorigen  Jahrgange 
der  JBG.  angeführten  Werke  'Hamburgische  Wappen  und  Genealogieen'  hat 
Krause  eingehende  Besprechungen  geliefert.89*40)  Rüdiger  teilt  einen 
kunstvoll  ausgeführten  Soldatenabschied  für  einen  Hamburger  mit,  der  in 
dem  zweiten  französischen  Raubkriege  (1672/9)  in  einem  französischen  Schweizer» 
regiment  als  Volontär  diente.41)  Goldschmidt  berichtet  über  eine  Ge- 
mäldeausstellung hamburgischer  Künstler  im  Jahre  1839.**)  Durch  Unter- 
stützung der  'Bürgermeister  Kellinghusen-Stiftung'  ist  von  Sil  lern  die 
Matrikel  des  akademischen  Gymnasiums,  welches  von  1613 — 1883  in  Hamburg 
existierte,  herausgegeben  worden.48)     Die  Matrikel,  zu  welcher  der  Heraus- 


Wolff,  Hamburgische  Gesetze  n.  Verordnungen.  Bd.  2.  Hamburg,  Oberstedt  &  Schering. 
Bd.  1  u.  2  M.  27.  —  26)  E.  Levy  v.  Halle,  D.  Hamburger  Girobank  u.  ihr  Ausgang. 
(-  Stndien  z.  Hamb.  Handelsgesetz  I.)  Berlin,  Puttkammer  &  Mühlbrecht.  M.  8,60.  |[F. 
toigt:  Ergänzungen  dazu  MVHambG.  14,  S.  287— 97.]|  —  27)  Th.  Schrader,  E.  finanz- 
o.  MRilpoUtieches  Projekt  aus  d.  16.  Jh.:  MVHambG.  14,  No.  2,  S.  190/8.  —  28)  R> 
Ehrenberg,  E.  finanz-  u.  sozialpolitisches  Projekt  aus  d.   16.  Jh.:  ZSW.  (1890),  S.  715. 

—  29)  J.  F.  V(oigt),  D.  Amt  e.  Archivars  d.  Stadt  Hamburg  1710—1891:  MVHambG. 
14,  Ko.  3,  S.  199  -203.  —  30)  id.,  D.  Einnahmen  u.  Ausgaben  d.  Hamburger  Stadt- 
Ummerei  1568—1604:  ib.  S.  256/9,  268/6.  —  Sl)  id-»  Verzeichnis  des  in  d.  Hamburgischen 
Kimmerei  in  d.  Jahren  1568  u.  1574  befindlichen  Silbergeschmeides:  ib.  S.  288/4.  — 
32)  C.  F.  Gaedechens,  D.  älteste  Brttckenbueh:  ib.S.  278/8.   (Es  sind  41  Brücken  gezählt.) 

—  SS)  C.  Walther,  Hamburger  Pafs  v.  J.  1706  für  Dünkerker  Freibeuter:  ib.  S.  267/9. 

—  $4)  X  E.  Heilbut,  D.  Sammlung  Eduard  L.  Behrens  in  Hamburg.  Katalog.  Photo- 
grav.  r.  Hanfitsengl  in  München.  Hamburg,  Druck :  E.  Mühlthaler.  Fol.  (Nicht  im  Handel, 
bot  200  Ex.)  —  $4»)  X  C.  v.  L(Utzow),  D.  Sammlung  Behrens  in  Hamburg.  Mit  Abb. 
ZBKunst  NF.  2,  H.  12.  (Gemälde.)  —  85)  W.  Nathansen,  Betrachtungen  zu  d.  Subrschen 
Traehtenwerke:  MVHambG.  14,  No.  4,  S.  218/9.  (C.  Suhr,  Hamburgische  Trachten.  1808, 
1815,  1822,  1838;  vielleicht  noch  öfter.)  --  SO)  X  K.  Hamann,  Bildnisse  einiger  be- 
rühmter Persönlichkeiten  d.  80j.  Krieges  auf  Münzen  u.  Medaillen,  teils  im  hamburgischen 
Münzkabinett,  teils  in  eigener  Sammlung.  Mit  2  Tfln.  in  Lichtdruck.  Hamb.  Realgymnasium- 
Programm.  Hamburg,  Ltttcke  &  Wulff.  4°.  11  S.  —  87)  X  C.  F.  Gaedechens,  Ham- 
bwgische  MedsiUen  y.  1890 :  MVHambG.  14,  No.  1,  S.  167—78.  —  88)  X  A.  Lichtwark, 
KnntthaUe  zu  Hamburg.  Z.  Wiedereröffnung  am  23.  Dez.  1890.  München,  VerlagsanstaH 
f.X.n.W.  1890.  60  S.  M.  0,90.  —  39)  K.  E.  H.  Krause,  Bespr.  v.  Meyer  u.  Tes- 
dorpf,  Hamburgische  Wappen  u.  Genealogieen.  1890:  MHL.  19,  H.  4,  S.  857/8.  (Vgl. 
JBG.  18.)  —  40)  id,  Besprechung  v.  Meyer-Tesdorpf,  Hamburgische  Wappen  u.  Genea- 
logieen: DLZ.  Jg.  i2?  No.  88,  8.  1388/4.  —  41)  O.  Rüdiger,  Soldatenabschied  für  Georg 
Berggeist  ans  Hamburg:  MVHambG.  14,  VII,  S.  247—56.  —  43)  J.  F.  Goldschmidt, 
2.  Hamburgisohen  Kunstgeschichte:  ib.  No.  4,  S.  207  —  18.  (Gemäldeausstellung  Hamburger 
Künstler  1889.)  -  48)  W.  Sillem,  D.  Matrikel  d.  akademischen  Gymnasiums  1613-1883. 
Eagtleitet  u.  erläutert  ▼ Hamburg,   Gräfe   &   Sillem.    4°.    XXXII,   288  S.    M.   10. 


II  268  §  87*    Bremen,  Hamburg,  Labeck.    Krause  n.  Nirrnheim. 

geber  eine  Einleitung,  Erläuterungen  und  Register  geliefert  bat,  weist  eine 
Zabl  von  3706  Studenten  auf.  —  Voigt  berichtet  über  Anschaffung  von 
Lehrmitteln  für  das  Hamburger  Gymnasium  im  17.  Jh.,  sowie  über  eine  Schüler- 
aufführung im  Jahre  1604.  Derselbe  teilt  mit,  dafs  der  Rat  im  Jahre  1647 
33  Exemplare  von  dem  Werke,  welches  der  Schriftsteller  und  Mathematiker 
Adam  Olearius  über  seine  Reise  nach  Persien  geschrieben  hatte,  ankaufte.44*41) 
Aus  der  Universitätsbibliothek  zu  Kiel  veröffentlicht  Wetzel  drei  Briefe 
des  hamburgischen  Bibliothekars  Schellhammer  aus  dem  Jahre  1679. 46)  Die- 
selben sind  an  den  Kieler  medizinischen  Professor  Major  gerichtet  und  ent- 
halten namentlich  einige  interessante  Angaben  über  die  Wahl  ScheUhammers 
zum  Bibliothekar. 

Litteratur.  In  zwei  Abhandlungen  ist  der  Verbreitung  Shakespeares 
in  Hamburg  Beachtung  geschenkt :  Merschberger47)  verfolgt  die  Anfänge 
Shakespeares  auf  der  Hamburger  Bühne,  während  Litzmann48)  über 
Hamlet  in  Hamburg  1625  schreibt.  Heitmüller49)  belehrt  uns  über  ham- 
burgische Dramatiker  im  Zeitalter  Gottscheds.60) 

Gewerbe.  Rüdiger  veröffentlicht  5  Urkk.  des  Schmiedeamtes  aus 
dem  17.  Jh.  und  bespricht  dieselben  kurz.61)  Ober  den  Hamburger  Geschfltz- 
giefser  Benningk  macht  Schrader  Mitteilungen,69)  über  englische  Musikanten, 
deren  Spuren  sich  im  Anfange  des  17.  Jh.  in  Hamburg  nachweisen  lassen, 
Ehrenberg.68)  Das  hamburgische  Gewerbeschulwesen  ist  in  einer  Schrift 
von  Melchior  behandelt  worden.64) 

Kirchliches.  Hier  ist  einiges,  die  Katharinenkirche  Betreffendes 
zu  verzeichnen.  Ein  in  dem  neuerdings  von  Faulwasser  geordneten 
Archiv  der  Kirche  vorhandenes  Memorialbuch  aus  dem  14.  und  15.  Jh.  giebt 
M  i  el  c  k  Veranlassung,  einige  interessante  Eintragungen  verschiedenen  Inhalts 
aus  demselben  zu  veröffentlichen.66)  Aus  Eintragungen  in  dasselbe  Buch 
macht  Voigt  Mitteilungen  über  der  Kirche  gehörige  und  von  ihr  ver- 
mietete Wohnhäuser.66)  Ober  die  Katharinenkirche  selbst  findet  sich  ein 
Aufsatz  in  der  deutschen  Bauzeitung.67) 

Topographische 8.  Ober  Lage  und  Anlage  des  ehemaligen  Herren- 
stalles in  Hamburg  berichtet  Wich  mann  ausführlich.68) 


|[Woblwill:  DLZ.  12,  S.  1446  ff.] |  —  44)  J.  F.  V(oigt),  Lehrmittel  (im  Hamburger 
Gymnasium)  1608,  1614/6,  1617/8.  E.  SchauspielauffUhrung  durch  Schaler  d.  Johanneums 
1604:  MVHambG.  14,  S.  826/6.  —  45)  id.,  D.  Adam  Olearius  Beschreibung  e.  Reise  Dich 
Persien  1647.  Anschaffung  v.  Globen  für  d.  Gymnasium  1646:  ib.  No.  6,  S.  286/7.  — 
46)  A.  W  e  t  z  e  1 ,  Drei  Briefe  d.  Hamburger  Bibliothekars  David  Schellhammer :  ib.  S.  278—  83. 

—  47)  Merschberger,  D.  Anfange  Shakespeares  auf  d.  Hamburger  Bühne.  Hamburger 
Bealgymn.-Progr.  1890.  4°.  44  S.  |[L.  Hölscher:  ASNS.  86,  IV,  S.  478/4  (sehr 
anerkennend).]]  —  48)  B.  Litzmann,  Hamlet  in  Hamburg,   1625:  DRs.  18,  H.  6  (1892). 

—  49)  F.  Heitmüller,  Hamburgische  Dramatiker  z.  Zeit  Gottscheds  u.  ihre  Beziehungen 
an  ihm.  £.  Beitrag  z.  Gesoh.  d.  Theaters  u.  Dramas  im  18.  Jh.  Dresden  u.  Leipzig,  Pierson. 
VI,  102  S.  M.  2,40.  —  50)  X  W.  Cosack,  Materialien  zn  Gotthold  Ephraim  Lessmgs 
hamburgischer  Dramaturgie  etc.  2.  Aufl.  Paderborn, Schön ingh.  460  S.  M.4,80.  |[0.  Carnuth: 
Germ.  24,  III,  S.  420.]|  —  51)  O.  Rüdiger,  Fünf  Urkk.  d.  Schmiedeamtes  zu  Hamburg: 
MVHambG.  14,  No.  1/2,  S.  177—81,  186—90.  —  52)  Th.  Schrader,  Hamburger  Ge- 
schtttzgiefser :  ib.  No.  5,  S.  287/8.  —  53)  R.  Ehrenberg,  Englische  Musikanten  in  Ham- 
burg. Nachtrag  v.  Y(oigt):  ib.'  S.  288/6,  817.  (William  Brade  etc.)  —  54)  C.  Melchior, 
D.  Gewerbeschulwesen  in  Hamburg.  Hamburg,  Boysen  &  Maasch.  —  55)  W.  H.  Mi e Ick, 
Einige  besondere  Eintragungen  in  d.  Ältesten  4Utscriften-  u.  Denkelboke  d.  St.  Katharinenkirche 
zu  Hamburg':  MVHambG.  14,  No.  1,  S.  178/7.  (1898  ff.)  —  56)  J.  F-  Voigt,  Wohnhäuser 
d.  St.  Katharinenkirche  etc.:  ib.  No.  4,  8.  219—21.  —  57)  D«  St.  Katharinenkirche  so 
Hamburg:  DBauzg.  (1891),  No.  4/7.  —  58)  E.  H.  Wichmann ,  D.  ehemalige  HerrenstaU: 


f  87.    Bremen,  Hamburg,  Lübeck.    Krause  n.  Nirrnheim.  11,269 

Biographieen.  Die  grofse  Anzahl  von  Biographieen  ist  unten 
alphabetisch  nach  den  Anfangsbuchstaben  der  Vf.  zusammengestellt.69"89) 
Hervorgehoben  seien  hier  nur  die  vortreffliche  Biographie  Philipps  von 
Zesen  von  Dissel,66)  ferner  das  Werk  Samsons  über  Bargermeister 
Kirchenpaner,7*)  endlich  die  Nekrologe  für  den  hamburgischen  Archivar 
Beneke8*)  und  den  ehemaligen  Direktor  des  Johanneums,  Classen.84) 

IAXbeck.  Urkundliches.  Geschichte.  Ortsgeschichte. 
Ton  dem  9.  Bande  des  Urkk.buehes  sind  2  Doppellieferungen  erschienen. 
Die  erste  derselben 88)  enthält  162  fast  sämtlich  niederdeutsche  Urkk.,  die 
von  1451  bis  zum  13.  Novbr.  1453  reichen  und  auch  viel  Material  für  die 
hansische,  holsteinische,  Iauenburgische  und  mecklenburgische  Geschichte  ent- 
halten. Die  zweite  89)  reicht  in  153  Urkk.  bis  zum  26.  Februar  1456.  — 
Ein  Referat  Ober  Hoffmanns  Geschichte  Lübecks  (Bd.  I)  ist  von  G i r g e n - 
söhn  gegeben  worden.90)     Ober   den  Vertrag  zwischen  Lobeck  und  Soest 


XVHambG.  14,  No.  2/3,  S.  193/7,  203/5.  —  59)  O.  Beneke,  Gerb.  Schröder,  Bürger- 
meister, f  1723;  Joh.  Heinr.  Freiherr  ▼.  Schröder,  Kaufm.,  f  1888;  Arn.  Sehn  back,  f  1826; 
Jwist  u.  Staatsmann  Jak.  Schabeck,  f  1784;  Bürgermeister  Nikol.  Seh u back,  f  1783; 
Kaufm.  Joh.  Schuback,  f  1817;  VerlagsbuchhÄndler  Gottfr.  Schnitze,  f  1686:  ADB.  32, 
9.  512,  520,  585/7,  735/6.  —  60)  id.,  Theaterdirektor  etc.  Heinr.  Gottl.  Schmieder:  ib. 
9.  29—30.  —  61)  *<L,  Gerhard  Schott  (rechttgel.  Senator  u.  Opern  begrün  der,  f  1702): 
ib.  S.  397/8.  —  62)  C  u.  (Berthe an),  Dan.  Sevier  Scultetus  (Schnitze  f  1682,  Hamburg. 
Theolog.):  ib.  33,  S.  4(J8.  —  63)  A.  Borchardt,  Z.  Ehrenrettung  Prof.  Christo ffer  Suhrs: 
HYHambG.  14,  S.  312/5.  —  64)  F.  Brummer,  Luise  Adele  Schopenhauer  f  1849:  ADB.  82, 
S.  332/3.  —  65)  Carstens,  Amalie  £.  S.  Kath.  Schoppe,  geb.  Weise,  f  1858;  Joh. 
Herrn.  Schrader  (Theol.  f  1787):  ib.  S.  868/9,  481/2.  —  66)  K.  Dissel,  Philipp  v. 
Ze»ea  u.  d.  deutschgesinnte  Genossenschaft.  Progr.  d.  Wilhelm-Gymn.  Hamburg.  1890. 
[L  Sehr.:  HZ.  67  (81)  (1891),  S.  803/4.]|  —  67)  Rob.  Eitner,  Christ.  Friedr.  Gottl. 
>chweneke,  Musiker,  f  1822:  ÄDB.  88,  S.  377/9.  —  68)  *<*.,  Thom.  Seile  (Stadtmnsik- 
direktor  f  1666):  ib.  S.  684/5.  —  69)  R-  Ho  che,  Sehulmann  Johannes  Schnitze  f  1709: 
ib.  32,  S.  737/8.  —  70)  E.  Jacobs,  Eustasius  Friedr.  Sehulze  (f  1758  zu  Altona).. 
Direktor  d.  Latein.  Schule.)  —  71)  Minor,  Rez.  v.  B.  Litzmann,  Friedrieh  Ludwig 
Schröder;  e.  Beitrag  z.  deutschen  Litt.-  n.  Theatergesch.  1.  Hamb.  n.  Leipzig  1890: 
ADA.  17,  III,  S.  282/6.  |[Ober  Litzmann:  RCr.  (1890),  No.  60.]|  —  73)  Poten,  Preufs. 
Generalmajor  Joh.  Aston  v.  Schölten  (geb.  1723  zu  Hamburg):  ADB.  32,  S.  225.  —  78) 
H.  ▼.  Samaon,  GnaUy  Heinrich  Kirchenpaner  (Fortsetzung):  BaltMS.  88,  V.  —  74)  C. 
Sattler,  Reichsfreiherr  Dodo  zn  Innhausen  n.  Knyphausen,  KSnigl.  Schwedischer  Feld- 
marschall. Norden,  Soltan.  M.  12.  (f  1686,  1615  —  20  im  Dienst  d.  Hansestädte,  v.  da 
auf  Hamburger  Wartegeld.)  —  75)  P.  Schienther,  Schauspielerin  Antoin.  Sophie  Schröder, 
+  1969:  ADB.  32,  S.  525—30.  —  76)  id.,  Schauspieler  Anton  Schwarz,  f  1880:  ib.  88, 
S.  226/7.  —  ?7)  H.  M.  Seh  letterer,  Wilhelmine  Schröder-Devrient,  f  1860:  ib.  82, 
S.  525 — 80.  —  78)  D-  Seh  He,  Dr.  Anton  Ree.  Z.  Würdigung  seiner  Bestrebungen  n. 
Verdienste.  Hamburg,  Klo fs.  M.  0,50.  —  79)  Dr.  med.  SohSn,  f  1870:  ADB.  82,  S.  249.  — 
8#)  H.  Slemper),  Gottfried  Semper  (d.  berühmte  Architekt,  geb.  in  Hamburg  1808,  f  in 
Rem  1879):  ib.  33,  S.  706—17.  —  81)  W.  Sillem,  Konrad  Johann  Matthiefsen: 
KVHambG.  14,  8.  803—12,  319—25.  (Hamburger  Diplomat,  geb.  1751,  f  1822.)  —  82) 
J.  F.  V(oigt),  Einiges  aber  Joachim  Jungins:  ib.  No.  8,  S.  205/6.  —  83)  id.,  Dr.  Otto 
Aoalbert  Beneke  f:  ib.  Ho.  2,  S.  188/6.  —  84)  »<*•»  Dr.  Jobannes  Classen  (f  81.  Aug. 
1891):  ib.  S.  271/8.  —  85)  ▼.  Waldberg,  Georg  H.  Schreiber  (Dichter  17.  Jh.);  Georg 
Christ  Schreiber  (Litter.  18.  Jh.):  ADB.  82,  S.  472.  —  86)  C.  Walther,  Jakob 
Moers.  Nachtrag:  V (oigt),  Gesebenk  an  König  Friedrich  III.  v.  Dänemark:  MVHambG.  14, 
So.  5,  3.  227  bie  233.  —  87)  Theodore  Wedde,  Johannes  Wedde.  Gedenk b latter  mit 
11  Liehtdruckbildern.  Hamburg,  Grttning.  192  S.  M.  1,20.  (Joh.  Wedde  wurde  ala  Sozial- 
demokrat aua  Hamburg  ausgewiesen.) 

88)  Urkundenbuch  d.  Stadt  Lübeck,  herausgegeben  ▼.  VLübG.  9,  I  u.  II.  Lübeck, 
SekmenahL  4°.  160  S.  —  89)  ürkk.buch  d.  Stadt  Lübeck.  Heransg.  v.  VLübG. 
».  in  n.  IT.  Lübeck,  SchmersahL  4°.  S.  161—820.  —  90)  J*  Girgensohn ,  Referat  über 
X.  Hoffmann,  Geech.  d.  freien  n.  Hansestadt  Lübeck  I  (1890):  SBGGOstseeprov.  (1890/1), 


U  270  §  87.    Bremen,  Hamburg,  Lübeck.    Kraute  n.  Nirrnheim. 

Ton  1241,  der  im  germanischen  Nationalmuseum  vorhanden  ist  und  nach 
Mitteilungen  D.  Schäfers  und  K.  Höhlbaums  die  von  Lübeck  für  Soest  her- 
gestellte Ausfertigung  ist,  handelt  Brefs lau.91)  Virck**)  bespricht  die 
Lage  Lübecks  im  Jahre  1586  und  macht  uns  mit  einem  Briefe  Bugenhagens 
bekannt,  der  aus  dem  Weimarer  Archiv  stammt  und  wichtige  Aufschlüsse 
giebt  über  die  Persönlichkeit  Wullenwevers  sowie  über  die  Bestrebungen 
Nikolaus  Brömses  gegen  den  schmalkaldischen  Bund  und  gegen  die  Häupter 
der  Evangelischen  in  Lübeck.  Brehmer  teilt  französische  Berichte  über 
die  Schlacht  bei  Lübeck  1806  mit98*94)  Der  Streit  über  die  Hoheitsrechte 
Lübecks  auf  der  Trave  gab  Anlafs  zu  mehreren,  auch  historisch  interessanten 
Untersuchungen  und  Gutachten  über  diese  Frage.95"97)  —  Für  die  Orts- 
geschichte ist  in  erster  Linie  eine  Abhandlung  Brehmers  über  die  Gründung 
und  den  Ausbau  der  Stadt  zu  nennen.98,99)  Derselbe  spricht  sich  in 
einem  zweiten  Aufsätze  über  die  Lage  der  Löwenstadt  aus,100)  and  wider- 
legt die  Ansicht  He  11  w ig 8, 101)  welcher  Heinrich  den  Löwen  die  Stadt  auf 
dem  Eaninchenberge  anlegen  läfst.  Auch  für  die  Geschichte  einzelner  Institute 
Lübecks  ist  einiges  zu  verzeichnen,  so  für  die  Landschulen  eine  Mitteilung 
Brehmers,109)  für  das  Schullehrerseminar  eine  Schrift  Sartoris,108) 
für  das  naturhistorische  Museum  solche  von  Lenz104)  und  Müller.108) 
—  Wirtschaftgeschichtliches  Interesse  haben  die  statistischen  Mitteilungen 
Schmidts106-107)  über  den  Konsum  in  Lübeck.108"111) 

Kunst  und  Gewerbe.  Benda  betrachtet  die  Darstellungen  des 
Todes  in  Lübeck.119)  Neumann118)  bespricht  in  einer  Abhandlung  über 
die  Revaler  Flügelaltäre  des  15.  Jh.  den  Lübecker  Bildschnitzer  Berent  Notke 


S.  16/8.  (Vgl.  JB6.  18.)  —  91)  H.  Brefs  lau,  (Über  d.  Vertrag  zwischen  Lübeck  u. 
Soest  ▼.  1241):  NA.  17,  I,  No.  60,  S.  286.  (Vgl.  ib.  16,  No.  228,  8.  647.)  —  9f)  H. 
Virck,  Lübeck  im  Jahre  1686.  Nebst  e.  Briefe  Bugenhagens:  ZKG:  12,  III/IV,  S.  666—76. 
*—  93)  W.  Brehmer,  Beiträge  z.  Gesch.  Lübecks  1800—10.  7.  Französische  Berichte 
über  d.  Schlacht  bei  Lübeck:  MVLUbG.  6,  S.  61—9,  65/78.  —  94)  X  J.  Möhring. 
Beitrage  i.  Gesch.  Lübecks  1800—10:  ib.  No.  8,  S.  85/8.  (Betrifft  Traremünde.)  — 
95)  Lübecks  Hoheitsrecht  über  d.  Trave,  d.  Pötnitzer  Wyk  u.  d.  Daasower  See.  Erkennt* 
Bis  d.  Reichsgerichts  ▼.  21.  Jnni  1890:  ib.  6,  II,  S.  248-826.  —  96)  Laband,  Gut- 
achten über  d.  Höh  eiterecht  Lübecks  auf  d.  Tra?e:  Drucksachen  d.  Bandesrats  Seesion 
1887,  No.  80.  |[NA.  17,  I,  No.  66,  S.  285.]|  —  9?)  R.  Schröder,  D.  Landeshoheit  über 
d.  Tra?e:  NHeidelbJbb.  1,  I.  —  98)  W.  Brehmer,  D.  Gründung  n.  d.  Ausbau  d.  Stadt 
Lübeck.  Begrttfsungsschr.  d.  VLübG.  für  d.  20  Vers.  d.  HansGV.  Lübeck  (H.  G.  Rahtgens). 
28  S.  (Sonderdr.  aus  ZVLübG.)  —  99)  X  i d. ,  Befahrung  d.  Maurin e  u.  d.  St5pnitz :  M VLübG. 
H.  5,  No.  8,  S.  47.—  100)  id.  "D.  Lage  d.  LSwenstadt:  ZVLübG.  6,  II,  S.  898—404.  — 
101)  Hellwig.  Löwenstadt:  AVGLauenburg  8,  H.  2,  S.  138—48.  -  102)  W.  Brehmer, 
Landschulen  (1650):  MVLübG.  H.  6,  No.  8,  S.  44.  —  103)  A.  Sartori,  D.  Lübeckische 
Schullehrerseminar,  1807 — 89.  Begrttfsungssohr.  d.  Vorstandes  für  d.  Gesellsch.  s.  Beford. 
gemeinnütziger  Thätigkeit.    Lübeck  (H.  G.  Rahtgens).    1889.    Lez.-8°.    26  S.   (NaehtrigL) 

—  104)  H.  Lenz,  Gesch.  d.  naturhist.  Museums  zu  Lübeck.  Begrüfsungssohr.  d.  Voretaher- 
schaft  für  d.  Gesellsch.  z.  Beford.  gemeinnütziger  Thätigkeit.  Lübeck  (H.  G.  Rahtgena). 
1889.  Lex.-8°.  41  S.  (Nachträglich.)  —  105)  R.  Müller,  Gesch.  d.  naturhist.  Mneeams 
in  Lübeck:  DNatur  41,  No.  1  u.  2.  (1892,  ausgegeben  1891.)  —  100)  G.  H.  Schmidt, 
Statistik  d.  Konsums  v.  Lübeok  v.  1886—68:  ZVLübG.  6,  II,  S.  827—92.  —  107)  id., 
Statistik  d.  Konsums  in  Lübeck  v.  1886—69.  Sonderdruck  aus  ZVLübG.  Jena,  Fischer.  IC  1.50. 

—  108)  X  W.  Brehmer,  E.  Steuerprojekt  d.  (Lübecker)  Rats  1626:  MVLübG.  H.  6, 
No.  2,  S.  80/2.  —  109)  X  id.,  Aus  d.  Lübeckischen  Rechtspflege:  ib.  8.  65/6.  (1527 
wurden  in  Traremttnde  noch  Cifilstreitigkeiten  in  1.  Instanz  ▼.  d.  «gemeinen  Bürgern'  unter 
Vorsitz  d.  Vogtes  entschieden.)  —  HO)  X  id.,  Forststrafe  (1668):  ib.  No.  1,  &  16.  — 
111)  X  G.  Schumann,  Beitrüge  z.  Lübeckisohen  Volkskunde:  ib.  S.  9—16,  27—80,  41/6, 
69—68,  78—80.  (Sprachlich.)  —  H2)  A.  Benda,  Wie  d.  Lübecker  d.  Tod  gebildet. 
Vortrag.    Lübeck,  Gläser.    84  S.    M.  0,50.  —   HS)  W.  Neumann,   D.   Revaler  Flügel- 


§  87.    Bremen,  Hamburg,  Lübeck,    Krause  u.  Nirrn heim.  11,271 

als  Verfertiger  des  Altars  der  heiligen  Geistkirche,  und  geht  anf  die  Ver- 
wandtschaft des  Flogelaltars  des  Schwarzhäupterhauses  mit  dem  Lübecker 
Dombilde  Hans  Memlings  ein.  Cber  die  Messinggrabplatte  des  Bartholomäus 
Heisegger  von  1517  in  der  Marienkirche  schreibt  Wer  nicke.114"117)  Aus 
der  Einrichtung  des  Schifferhauses  zieht  Bruiningk  Schlüsse  auf  diejenige 
des  Schwarzhäupterhauses  (Artushofes)  in  Riga. 118)  Brehmerhat  wiederum 
Beiträge  zur  Baugeschichte  Lübecks  geliefert.119120)  Stieda  macht  Mit- 
teilungen über  die  Lübecker  Schiffergesellschaft;121)  über  desselben  'Gesell- 
schaft der  Rigafahrer  in  Lübeck  und  Rostock'  haben  wir  ein  Referat  von 
Schwartz.1Mlts) 

Reisebeschreibung.  Curtius  hat  aus  einer  Hs.  der  Lübecker 
Stadtbibliothek  die  Beschreibung,  welche  der  Lübecker  Jakob  von  Melle 
über  seine  mit  dem  Hamburger  Dichter  Postel  1683  gemachte  Reise  verfafst 
hat,  herausgegeben.184) 

Biographieen.  Die  erschienenen  Lebensbeschreibungen  sind  unten 
nach  den  Anfangsbuchstaben  der  Vf.  zusammengestellt.195"184)  Hervorzuheben 
sind  neue  Beiträge  zu  Geibels  Leben  von  Gaedertz1,8*,f9)  und  Werke 
Aber  Hennann  Bonnus  von  Runge  und  Spiegel.181*189) 


ekare  d.  16,  Jh.:  SBGGOsUeeproy.  (1890/1.)  S.  92/8.  —  114)  E.  Wernicke,  D.  Zeit- 
glöeklein.  Hit  Abb.:  ChristlfCunstbL  H.  S  (1891).  Soaderabdruck.  kl -4°.  12  S.  —  115) 
D.  Sakramenthftueehen  d.  Marieokirehe  au  Lübeck:  MVLttbG.  5,  S.  78/8.  (1817  wollten 
d.  Kirehenroreteher  d.  Kunstwerk  verkaufen !)  —  116)  X  Th.  H  a  o  h ,  Ehemalige  Wappen- 
feilster  in  d.  Marienkirche  (an  Lübeck):  ib.  No.  2,  8.  18—26.  —  117)  X  C.  Walther, 
D.  Inschriften  sin  d.  Thür  d.  Aadienzsaales  in  Lübeck:  ib.  No.  8,  S.  88/6.  —  118)  H. 
Baron  Bruiningk,  D.Haus  d.  Schiffergesellschaft  in  Lübeck:  SBGGOstseeprov.  (1890/1), 
S.  104/8.  —  119)  W.  Brehmer,  Beitrage  su  e.  Baugesch.  Lübecks.  Forts.  4.  D.  Auf- 
stauung <L  Wakenita  u.  d.  städtischen  Wassermühlen:  ZYLübG.  6,  II,  S.  218/42.  — 
12*))  X  Lübeck  u.  seine  Sehenswürdigkeiten.  E.  Führer  etc.  Nebst  Künstler- Verzeichnis. 
Mit  4  Lichtdr.  u.  1  Plan.  Lübeck,  Bernhard  Nöhring.  41  S.  (E.  ganx  vorzüglicher  Führer 
mit  gediegenen  Nachweisen.)  —  121)  W.  Stieda,  Ans  d.  Praxis  d.  lübeckischen  Schiffer- 
gtseUachaft:  MVLübG.  Heft  5,  No.  1,  S.  8/9.  —  122)  Ph.  Schwerts,  Referat  über  W. 
Stieda  (angedruckte)  Gesellschaft  d.  Rigafahrer  in  Lübeck  u.  Rostock:  SBGGOsUeeproy. 
(1890/1),  S.  156/7.  —  12$)  X  W.  Brehmer,  D.  Arbeitsbefugnisse  d.  Tisehler,  Zimmer- 
leute u.  Kiatenmacher  in  Lübeck:  MVLttbG.  H.  5,  No.  8,  S.  88—41.  —  124)  K.  Curtius, 
Bescbreibnng  e.  Reise  durch  d.  nordwestliche  Deutschland  nach  d.  Niederlanden  u.  England 
i.  J.  168S  ▼.  Jakob  &  Melle  u.  Christian  Henrich  Postel.  Aus  e.  Hs.  d.  Lüb.  SudtbibL 
Pregr.  d.  Gymn.  Kathar.,  zugleich  Begrüfsungssehr.  f.  d.  20.  Vers.  d.  HansGV.  Lübeck 
(Gebr.  Boreherd).  4°.  48  S.  —  125)  J.  Bolte,  Johann  Soholyin  (Theol.,  geb.  1690  au 
Lübeck h  ADS.  32,  S.  226.  —  126)  F*  Brummer,  Georg  Phil.  Schmidt  (v.  Lübeck): 
ib.  S.  18/9.  —  127)  Et.  Carstens,  Chr.  Scriver,  Geistlicher  u.  ErbauungsschrifUt.  f  1698; 
Job.  Heinr.  ▼.  Seelen  (f  1762,  1718—22  Rektor  in  Lübeck):  ib.  88,  S.  489  —  92,  678/9. 
—  128)  K.  Th.  Gaederts,  Aus  Emanuel  Geibels  Studienzeit:  N&S.  16.  (Februarh.)  — 
12$)  id.,  Nachlese  zu  Geibels  Leben  u.  Dichten:  AZgB.  No.  101/2,  120,  160/1.  —  180) 
H.  Holstein,  Eraamus  Sarcerius  (d.  bekannte  Theologe,  f  1669):  ADB.  88,  S.  727/9.  — 
131)  Fr.  Runge,  Hermann  Bonnus'  Tod  u.  Begräbnisbericht  seines  Bruders  an  d.  Eltern  in 
Quakenbrfick:  MHVOsna brück  16,  8.  266—64.  —  182)  B.  Spiegel,  Hermann  Bonnus, 
erster  Superintendent  ▼.  Lübeck  u.  Reformator  t.  Osnabrück  naoh  seinem  Leben  u.  Schriften 
dargestellt.  2.  Ann*.  Göttingen,  Yandenhoeck  es  Ruprecht  1892  (erschien  1891).  M.  4.  (D. 
erste  Auflage  ereehien  1844.)  —  lgg)  H.  M.  Schletterer,  Gabriel  Schütz,  Musiker 
t  1711:  ADB.  38,  S.  120/1.  —  1$4)  P.  Tsohackert,  Just.  Christoph  Sehomer  (Theol., 
n  Lübeck  geb.   1648):  ib.  82,  S.  248/4. 


XI 272  §  88-    Hanse.    (1890/1.)    Nirrnheim. 

f  88. 

Hanse.   (1890)10 

H.  Nirrnheim. 

(Verwandtes  in  anderen  {{  s.  'Haadbuea*,  S.  44.) 

Drei  grofse  Quellenpublikationen  haben  eine  Fülle  neuen  Materials 
für  die  hansische  Geschichte  gebracht.  Die  erste  derselben  ist  der  6.  Band 
der  vom  Freiherrn  v.  d.  Kopp  herausgegebenen  2.  Abteilung  der  Hanse- 
rezesse.1)  Derselbe  umfafst  in  664  Stücken  die  Zeit  vom  15.  Februar  1467 
bis  zum  9.  April  1473.  Besonders  scharf  tritt  in  ihm  die  Fortsetzung  des 
Kampfes  der  Hanse  mit  England  hervor.  Damit  hängt  zusammen  die  Aus- 
schliefsung  Kölns  aus  der  Hanse.  Denn  diese  Stadt  sondert  sich  von  dem 
Bunde  ganz  ab  und  sucht,  sich  England  zu  nähern.  Es  gelingt  ihr,  das 
Vertrauen  Eduards  (IV.)  und  nach  dessen  Vertreibung  dasjenige  Heinrichs  VI. 
zu  gewinnen.  Köln  wird  1470  förmlich  aus  der  Hanse  ausgeschlossen  und 
die  Hansen  unterstützen  nun  den  eben  vorher  von  ihnen  befehdeten  Eduard, 
der  im  Frühjahre  1471  den  Thron  zurückerobert.  Die  erhofften  Vorteile 
für  die  Hanse  aber  bleiben  aus;  es  kommt  zu  neuen  Kämpfen,  bis  1473  ein 
Waffenstillstand  geschlossen  wird,  der  Aussicht  auf  Frieden  eröffnet  — 
Neben  diesen  Verwickelungen  sind  es  die  fortwährend  sich  erneuernden 
Beschwerden  des  deutschen  Kaufmanns  zu  Brügge  über  Stapelzwang  und 
Schofs,  welche  den  breitesten  Raum  des  Bandes  einnehmen.  Wie  dieser, 
so  enthält  auch  der  neu  erschienene  4.  Band  der  von  Schäfer  herausge- 
gebenen dritten  Abteilung  der  Hanserezesse2)  in  erster  Linie  Material  zur 
Geschichte  der  auswärtigen  Beziehungen  der  Hanse.  Er  reicht  vom  24.  Mai 
1497  bis  zum  20.  April  1504  und  umfafst  490  Nummern.  Klar  erkennen 
wir  aus  diesem  Bande,  dafs  die  Hanse  trotz  aller  gegenteiligen  Bemühungen 
ihre  alten  Positionen  nicht  aufrechtzuhalten  vermag.  Ein  harter  Konflikt, 
in  den  die  livländischen  Städte  mit  Rufsland  geraten  sind,  wird  nach  langen 
Verhandlungen  und  nachdem  man  vergebens  versucht  hat,  auch  die  übrigen 
Städte  zu  thatkräftigem  Einschreiten  zu  ermuntern,  zwar  durch  einen  6j. 
Beifrieden  vorläufig  beendet;  aber  die  an  diesen  Frieden  geknüpfte  Hoff- 
nung Revals  und  Dorpats,  ihre  alte  Stellung  in  Nowgorod  wiedererlangen 
zu  können,  wurde  getäuscht.  Und  wie  im  Osten  Nowgorod  definitiv  ver- 
loren war,  so  ging  im  Westen  das  hansische  Kontor  in  Brügge  seinem 
Niedergange  unaufhaltsam  entgegen,  trotz  der  viele  Verhandlungen  er- 
fordernden Versuche,  es  der  holländischen  und  seeländischen  Konkurrenz 
gegenüber  zu  halten  (Stapelzwang).  So  'lenkten  an  den  beiden  Endpunkten 
der  Hauptlinie  althansischen  Verkehrs  die  Dinge  ein  in  neue  Bahnen.1 
Aber  'auch  unter  den  neuen  Verhältnissen  wird  die  überlieferte  Stellung 
im  wesentlichen  ungeschwächt   behauptet.'8)    —    Der   vom   Vorstande   des 


1)  Goswin  Freiherr  v.  d.  Kopp,  Hanserezesse.  2.  Abteilung  hrsg.  ▼.  Verein  für 
hansische  Gesch.  Bd.  6.  (=  Hanserezesse  v.  1481 — 76.  Bd.  6.)  Leipzig,  Duocker  &  HombloL 
1890.  4°.  XIII,  684  S.  M.22.  ([Fischer:  MHL.  19,  S.  225/8;  Perlbach:  AltprMsehr.  27, 
S.  662  f.]|  —  2)  D.  Schftfer,  Hanserezesse.  8.  Abteilung  hrsg.  ▼.  Verein  für  hansische 
Gesch.  Bd.  4.  (=  Hanserezesse  v.  1477 — 1680.  Bd.  4.)  Leipzig,  Ouncker  &  Humblot. 
1890.    4°.     XIV,    686    S.    M.    22.     |[LCBL   (1890),    9.    967;    Mkgf.:    HZ.   67,   S.   126; 


§  38.    Hans«.    (1890/1.)    Nirrnheim.  11,273 

hansischen  Geschichtsvereins  als  Ergänzung  zum  ersten  Bande  des  hansischen 
Grkk.buches  notwendig  erachteten  Durchforschung  der  englischen  Archive 
verdanken  wir  die  dritte  grofse  Quellenpublikation,  die  Hanseakten  aus  Eng« 
lasd  (1275 — 1412),  die,  zum  gröfseren  Teil  von  Riefs  gesammelt,  von  Kunze 
bearbeitet  und  herausgegeben  sind.4)  876  Stacke  sind  uns  teils  vollständig, 
teils  als  Regesten  mitgeteilt.  Sie  sind  in  drei  Teile  gesondert,  von  denen 
der  erste  ürkk.  von  1275—1412  giebt,  der  zweite  die  auf  dife  Verhandlungen 
im  Haag  1407  bezüglichen  Aktenstacke  zusammenstellt,  der  dritte  endlich 
eine  Reihe  von  Tabellen  über  Aus-  und  Einfuhr  in  den  Jahren  1277 — 1399 
enthalt.  Vorausgeschickt  ist  eine  Einleitung,  die  die  allgemeinen  Verhältnisse 
klarlegt  und  dann  aus  den  Ergebnissen  des  Bandes  einzelne  Punkte  heraus- 
hebt und  beleuchtet 

Darstellungen  und  Mitteilungen.*)  Die  aus  den  zuletzt  be- 
sprochenen Hanseakten  sich  ergebenden  Hauptpunkte  hat  Kunze  in  einem 
später  als  Abhandlung  gedruckten  Vortrage  zusammengefafst.0)  Er  zeigt 
hier,  wie  nach  dem  Vorgange  der  kölnischen  Kaufleute  in  London  sich  in 
Städten  der  Ostkäste  Englands  Genossenschaften  der  hamburgischen  und 
lübeckischen  Kaufleute  bilden,  die  am  Ende  des  13.  Jh.  zu  einer  Hanse 
verschmolzen  sind.  1303  erliefs  Eduard  I.  für  alle  fremden  Kaufleute  die 
carta  mercatoria,  welche  denselben  eine  hervorragende  Stellung  einräumte. 
Zwar  wurde  dieses  Gesetz  von  dem  Nachfolger  Eduards  wieder  aufgehoben, 
aber  unter  Eduard  HI.  nehmen  die  mächtig  erstarkten  deutschen  Kaufleute 
(he  carta  wieder  für  sich  in  Anspruch,  und  sie  wird  nun  ein  spezifisch  hansi- 
sches Privileg.  In  mancher  Hinsicht  fortgesetzt  und  ergänzt  werden  diese 
Ausführungen  durch  eine  Schrift  Keutgens,7)  welcher  die  Beziehungen 
der  Hanse  zu  England  am  Ende  des  14.  Jh.  betrachtet.  Indem  er  eingehend 
die  mannigfachen  und  verwickelten  gegenseitigen  Verhandlungen  bespricht, 
legt  er  dar,  dafs  die  hansischen  Privilegien  gegenüber  dem  erstarkenden 
englischen  Handel  und  der  Ausbildung  des  Parlaments  in  eine  immer  schwierigere 
Lage  kamen  und  fallen  mufsten.  Es  war  diese  Zeit  der  Wendepunkt  in 
den  gegenseitigen  Beziehungen .-  'an  Stelle  von  Privatverträgen,  durch  welche 
Gesellschaften  ven  Kaufleuten  sich  in  den  Schutz  eines  Königs  stellten,  wurde 
stillschweigend  ein  Vertrag  zwischen  zwei  Staaten  gesetzt,  unter  dessen  Schutz 
die  Unterthanen  verkehrten1.  Ganz  anderer  Art  als  diese  auf  gegen- 
sei tigen  Handelsinteressen  basierten  hansisch-englischen  Verhältnisse,  waren 
die  Beziehungen  der  Hanse  zu  Ostfriesland,  welche  Nirrnheim  für  die 
1.  Hälfte  des  15.  Jh.  verfolgt.8)  Dieselben  waren  vornehmlich  bedingt  durch 
die  höchst  verderblichen  Seeräubereien,  die  von  Friesland  aus  unternommen 
worden.  N.  sucht  zu  zeigen,  dafs,  wenn  dieser  Seeraub  im  grofsen  Stile 
am  die  Mitte  des  15.  Jh.  aufgehört  hatte,   dieses  hauptsächlich  das  Ver- 


Fischer:  MHL.  18,  S.  341  f.;  Perlbach:  AltprMschr.  27,  S.  149  f.,  661  f.l|  —  8)  Ein- 
tatangra  d.Bde.  S.  IX.  —  4)  K.  Kunae,  Hanseakten  aas  England  1275—1412.  (=  Hansische 
GtKhieaUqueltai.  Bd.  6.)  Halle,  Waisenhaus.  XLVIU,  404  S.  M.  8.  |[LCB1.  (1891), 
S.  1189;  Stieda:  HansGBIL  (1891)   (1889),  S.  219;  SBGGOstseeprov.  91f  S.  62.]| 

5)  X  F.  Frensdor  ff,  D.  Gesch.  d.  Hanse  u.  d.  Handels  bei  Justus  Moser  u.  Stüve: 
HanaGBU.  6  (1891)  (1889),  S.  8—26.  —  6)  K.  Kunze,  D.  erste  Jh.  d.  deutschen  Hanse  in 
btfand:  ib.  S.  129  —  62.  —  7)  F.  Ken  igen,  D.  Besiehungen  d.  Hanse  an  England  im 
tanen  Drittel  d.  14.  Jh.  Giefsen,  J.  Kieker.  1890.  91  S.  |[Stieda:  HansGBU.  (1891, 
1*89\  9.  219;  Sohafer:  DLZ.  (1891),  S.  819.]|  —  8)  H.  Nirrnheim,  Hamburg  u. 
Ostniebknd  in  d.  ersten  Hälfte  d.  16.  Jh.  E.  Beitrag  s.  hansisch-friesischen  Gesch.  Harn- 
*»rg.  MeUsner.     1890.    VIII,  157  S.    IL  2.    |[LCBL   (1891),   S.  1007;   Schafer:   DLZ. 

baresberfchte  der  GeeealehtswitieiisehafL    1891.    IL  18 


11,274  §  38.    Haute.    (1890/1.)    Nirrnheim. 

dienst  der  Stadt  Hamburg  war,  die  in  Ostfriesland  heftige  Kämpfe  geführt 
und  fttr  eine  Reihe  von  Jahren  Emden  und  grössere  Landstriche  Fries- 
lands in  Besitz  genommen  hatte.  —  Für  die  hansisch-russischen  Beziehungen 
ist  ein  Aufsatz  von  Brehmer9)  von  Wert,  der  uns  in  die  Zeit  des  Nieder- 
ganges der  Hanse  fahrt.  Es  waren  Zeiten  gekommen,  in  denen  die  Städte 
durch  kostspielige  Gesandtschaften  —  nur  gar  zu  oft  vergeblich  —  ver- 
suchen mausten  ?  die  von  aufserdeutschen  Ländern  erteilten  Rechte  und 
Privilegien  aufrechtzuerhalten  oder  zu  verlängern.  Br.  schildert  uns  eine 
solche  Gesandtschaft,  die  von  Lübeck  und  Stralsund  aus  1603  zum  russischen 
Zaren  nach  Moskau  abgeordnet  wurde.  Er  stützt  sich  auf  drei  erhaltene 
Berichte,  die  von  Teilnehmern  der  Reise  verfafst  sind  und  deren  einen 
Schleker  veröffentlicht  hat.10)  Das  Ergebnis  der  Reise  entsprach  nicht 
den  gehegten  Erwartungen,  immerhin  erlangte  wenigstens  Labeck  fftr  sich 
eine  Reihe  wertvoller  Zugeständnisse,  die  freilich  durch  die  bald  darauf  er- 
folgte Verdrängung  des  Zaren  hinfällig  wurden.  In  kulturhistorischer  Hin- 
sicht giebt  der  Aufsatz  viel  Interessantes.  Jene  Veröffentlichung  Schlekers 
hat  den  Anlafs  noch  zu  einem  zweiten  Aufsatze  gegeben,  in  weichem  Wald- 
mann11) die  Reise  mit  Rücksicht  auf  die  Li vland  betreffenden  Stellen,  die 
er  heraushebt,  bespricht. 

Für  die  Geschichte  des  hansischen  Kontores  in  Brügge  hat  Stein 
einen  bedeutenden  Beitrag  geliefert,18)  indem  er  ganz  wesentlich  vom  ver- 
fassungsgeschichtlichen Standpunkt  aus  die  dortige  Genossenschaft  der  deutschen 
Kaufleute  behandelt.  Auf  eine  umfangreiche  Quellenforschung  gestützt,  sucht 
er  die  Organisation  und  die  innere  Entwickelung  der  Genossenschaft  bis  zur 
Mitte  des  15.  Jh.  klarzulegen.  Nach  allgemeineren  Bemerkungen  über  Name, 
Versammlungsort  und  Einteilung  der  Genossenschaft,  widmet  er  zunächst  den 
einzelnen  Organen  derselben  eine  eingehende  Untersuchung.  Dank  den  er- 
giebigen Quellen  wird  insbesondere  die  Stellung  der  Alterleute  bis  ins  einzelne 
dargestellt,  während  die  der  übrigen  Organe,  der  Achtzehnmänner,  der  Ge- 
samtheit, der  Oberleute,  der  Klerks  aus  den  Quellen  nicht  mit  der  gleichen 
Genauigkeit  zu  erkennen  ist.  Darauf  wird  die  Finanzordnung  behandelt, 
Einkünfte,  Ausgaben  und  Verwaltung  besprochen  und  dabei  der  heftige 
Schofsstreit  ausführlich  dargestellt,  der  zur  Gründung  einer  Schofskasse  statt 
der  Drittelskassen  führte.  Ein  dritter  Abschnitt  zeigt  die  Entwickelung  eines 
selbständigen  Gerichts  der  Genossenschaft  und  bespricht,  soweit  die  dürftigen 
Quellen  es  gestatten,  Kompetenz  und  Bedeutung  dieses  Gerichts. 

Erhalten  wir  durch  Stein  einen  klaren  Einblick  in  die  innere,  recht- 
liche Organisation  eines  hansischen  Kontores,  so  macht  eine  Abhandlang 
Schumanns  uns  mit  den  lokalen  Einrichtungen  eines  solchen  bekannt.1^ 
Derselbe  schildert  die  örtlichkeiten  des  Besitzes  des  hansischen  Kontores  in 
Bergen.     Er  beschreibt  die  Anfänge  und  die  Ausbreitung  des  Kontors,  geht 

(1891),  S.  819;  Blök:  HZ.  (1891),  8.  127;  Wetereg.  No.  15781.]|  —  9)  W.  Brehmer, 
D.  hansische  Gesandtschaft  nach  Moskau  im  Jahre  1608  :  HanaGBll.  6  (1891)  (1889),  8.  29—51. 

—  10)  L-  Schleker,  Reisebericht  d.  hansischen  Gesandtschaft  v.  Lübeck  nach  Moekaa  u. 
Nowgorod  im  Jahre  1608:  ib.  (1890)  (1888),  8.  81—62.  —  H)  F.  Wald  mann,  E.  hanw- 
atiecheMuscowiterreise  1603:  JBFellinLGes.  (1890)(  1889),  8.223—44.  (Vgl.  JBG.  13, II, MO*.' 

—  12)  W.  Stein,  D.  Genossenschaft  d.  deutschen  Kaufleute  tu  Brügge  in  Flandern. 
Berlin,  R.  Gaertner.  1890.  1869.  M.8,60.  |[8chttfer:  DLZ.  (1891),  8.  819  ;Stieda:  HZ.  67. 
8.  800;  Könne:  MHL.  19,  8.  38  ff.;  Hollander:  SBGGOeUeeprov.  90,  S.  54  ff.]|  (Vgl. 
JBG.  18,  II,  69".)  —  IS)  Colmar  Schumann,  D.  deutsche  Brücke  in  Bergen:  HansGBU. 
(1891)  (1889),  S.  55—125.    (Z.  Erläuterung  sind  Abbildungen  n.  Zeichnungen  beigegeben.)  — 


§ 39.  Schleswig-Holstein.  Mecklenburg.  Pommern.  Krausen. Hofmeister.        11,275 

dann  auf  die  Anlage  und  Einrichtung  der  Kaufhäuser  ein14)  und  schliefst 
mit  einer  Beschreibung  von  dem  heutigen  Aussehen  des  ehemals  kontorischen 
Gebietes. 

Hehrfach  ist  der  Geschichte  einzelner  Städte  als  Glieder  der  Hanse 
Aufmerksamkeit  zugewandt  worden.  So  betrachtet  B  e  r  g  die  Stellung  Lübecks 
in  der  Hanse,15}  Schepers  die  Groningens,16)  Greiffenhagen  die 
Revals.17)  Während  Berg  sich  auf  die  Zeit  bis  zur  Mitte  des  14.  Jh.  be- 
schränkt, wird  in  den  beiden  anderen  Arbeiten  der  ganze  Umfang  der  Zeit, 
in  denen  die  betreffenden  Städte  zum  Bunde  gehörten  ins  Auge  gefafst,  und 
ans  so  ein  charakteristisches  Gesamtbild  von  der  Stellung,  den  Bestrebungen 
und  den  Kämpfen  jener  Städte  innerhalb  des  Bundes  gegeben. 

Es  sind  endlich  noch  einige  kleinere  Mitteilungen  zu  erwähnen. 
Dieselben  betreffen  ausschliefslich  Beziehungen  hansischer  Städte  zum  Norden. 
Koppmann  veröffentlicht  aus  dem  Rostocker  Archiv  zwei  Ordnungen 
des  15.  Jh.,  die  der  Rostocker  Bat  fftr  seine  Kaufleute  in  Oslo  und  Töns- 
berg in  Norwegen  gegeben.18)  Schäfer  giebt  aus  dem  Stettiner  Archiv 
eineMote  (alljährlich  publizierte  Polizeiordnung)  von  1470  aus  Dragör  (Amager) 
bekannt,10)  Stieda  macht  Mitteilungen  aber  Beziehungen  hansischer  Kauf- 
leute zu  Landser ona  auf  Schonen,20)  worüber  bislang  noch  wenig  bekannt  ist. 
Er  weist  nach,  dafs  Lübeck  und  Rostock  mit  Landscrona  engere  Verbindungen 
hatten  und  daselbst  zahlreiche  Vertreter  gehabt  zu  haben  scheinen.  Aus 
dem  Braunschweiger  Archiv  endlich  veröffentlicht  Hänselmann  zwei  Schrift- 
stücke vom  Jahre  1469,21)  die  sich  auf  eine  Islandsfahrt  von  Braunschweigern 
und  Bremern  beziehen  und  interessante  Einzelheiten  zur  Geschichte  hansischer 
Fahrten  enthalten. 


f  39. 

Schleswig -Holstein.    Mecklenburg. 

Pommern. 

K.  EL  H.  Krause  (f)  u.  Ad.  Hofmeister. 

(Verwandtes  in  anderen  §§  8.  'Handbuoh'  8.  44.) 

GesamtgebieU  Bodengestaltung.  Eine  Charakteristik  der 
Oberflächenformation  des  ganzen  Gebietes,  ihre  Beziehungen  zur  Eisperiode 
und  ihre  Veränderungen  in  postglacialer  Zeit  mit  Hervorhebung  der  dabei 


U)XC.  Mönch,  D.  alte  Hansahaas:  VGAnthr.  (1889),  S.  614—25.  —  15)  G.  Berg, 
Lübecks  Stellung  In  d.  Hansa  bis  z.  Mitte  d.  14.  Jh.  Rostocker  Dissertation.  1889.  (Vgl. 
JBG.  IS,  II,  268 109.)  —  16)  JB.  Schepers,  Groningen  als  hanzestad.  Gröninger  Disser- 
tation. Groningen,  Wolters.  114  S.  |[Kunze:  DLZ.  (1892),  8.  227.]|  —  1?)  W.  Greif  fen- 
hag«  n  ,  Reval  als  GUed  d.  Hansa:  BaltMsehr.  87  (1889),  S.  384.  (Vgl.  JBG.  13,  II,  291".) 
—  18)  K.  Koppmann,  Zwei  Ordnungen  d.  Rats  zu  Rostock  für  seine  Kaaflente  in  Oslo 
a.  Tdnsberg:  HaneGBIL  (1890) (1888),  S.  163/7.  (Vgl.  JBG.  13,  II,  271804.)  —  19}  *>• 
Schäfer,  £.  'Moto'  v.  Dragör  t.  Jahre  1470:  ib.  S.  173—80.  —  20)  W.  Stieda,  Lübeck, 
Rostock  u.  Landscrona:  ib.  (1891)  (1889),  S.  211/8.  —  21)  L-  Hansel  mann  ,  Braun  seh  weiger 
u.  Brems*  surf  d.  Ialandsfahrt:  ib.  (1890)  (1888),  S.  168—72.    (Vgl.  JBG.  18,  II,  253*.) 

18* 


11,276       §39.  Sohleswig-HolBtein.  Mecklenburg.  Pommern.  Krause  u.  Hofmeister. 

zusammenwirkenden  Kräfte  giebt  Wahnschaffe;1'14)  auch  v.  Fischer- 
Benzons  treffliche  Arbeit  über  die  Schleswig-Holsteinschen  Moore9)  ißt 
für  den  gröfsten  Teil  des  Gebietes  von  hoher  Bedeutung. 

Schleswig-Holstein.  Prähistorisches.  Münzfunde.  Hier  ist 
vor  allem  des  hochverdienten  langjährigen  Museumsdirektors  Professor  Dr. 
Heinrich  Handelmann  zu  gedenken,  dessen  rastlosem  Wirken  der  Tod  am 
26.  April  ein  Ziel  setzte.8)  Ein  ausführlicher  Nekrolog  ist  für  1892  in 
Aussicht  gestellt.4)  Den  Zuwachs  der  Sammlungen  des  Museums  vater- 
ländischer Altertümer  verzeichnet  J.  Mestorf;5)  über  die  prähistorischen 
Aufschlüsse  bei  der  Anlage  des  Nordostseekanals  berichtet  Vi rc ho w;6"12) 
die  auf  Föhr  entdeckten  Brandgräber  gehören  der  Wikingerzeit  an.18)  Münz- 
funde sind  nur  spärlich  verzeichnet  und  ziemlich  neuen  Datums.14"18) 

Bevölkerung.  Sprache.  Sitte.  Hausbau.  Volksüber- 
lieferung. Über  Heimat  und  Namen  der  Angeln  liegt  eine  Arbeit  von 
A.  Erdmann  vor.17*18)  Die  geringen  Fortschritte  der  deutschen  Sprache 
in  Nordschleswig  führt  Adler  auf  die  wohlorganisierte  und  von  den  deutschen 
Behörden  noch  immer  geduldete  Agitation  zurück.19)  Brauch  und  Sitte 
des  Volkes  seit  Anfang  dieses  Jh.  haben  mehrfache  Bearbeitung  erfahren  ;80"S1) 


1)  F.  Wahnschaffe,  D.  Ursachen  d.  Oberflaehengestaltung  d.  Norddeutschen  Flach- 
landes. (=  Forschungen  z.  deutschen  Landes-  u.  Volkskunde.  Bd.  6,  H.  1.)  Stuttgart, 
Engelhorn.  166  S.  M.  7,20.  —  1»)  X  K.  Keilhack,  D.  baltische  Höhenrücken  in  Hinter- 
pommern u.  Westpreufsen.  Mit  1  Karte:  Jb.  preufs.  geolog.  Landesanst.  f.  1889,  S.  149 
bis  214.  |[Supan:  PGeogM.  88,  II,  LittB.  S.  23,  No.  131.]|  (Bes.  wegen  d.  Seenlandschaft 
einst  u.  jetzt.)  —  1»)  X  D.  baltische  Höhenrücken  in  Hinterpommern  u.  Westpreufsen: 
KaturwissMschr.  (Jg.  1892),  No.  6.  —  1«)  X  Th.  F.,  Bozens,  v.  Seibt,  D.  Mittelwasser 
d.  Ostsee  bei  Swinemünde.  2.  Mitt.  1890:  LCB1.  No.  4  (1892),  S.  114.  (S.  JBG.  4, 
8  u.  18.  Schwankungen  d.  Wasserspiegels  =  8  m,  keine  Änderung  d.  relat.  Höhen- 
lage d.  Küste.)  —  2)  B.  t.  Fischer-Benzon,  D.  Moore  d.  Provinz  Schleswig-Holstein: 
AbhNaturwVHamburg  11,  H.  8,  S.  1 — 80.  Sonderdruck.  Hamburg,  L.  Friederichsen  &  Co. 
4°.  80  S.  |[Buchenau:  WeserZg.  No.  16174,  Mittagsausg.  Beil.;  Krause:  RoetoekZg. 
(1892),  No.  87;  O.  Drude:  GeogrJb.  15  (1891),  S.  864,  PMPGA.  88,  Litteraturbericht 
S.  22,  No.  122;  F.  Hoeck:  BotanJbb.  (Engler)  16  (1892),  Litteraturbericht  S.  109 — 10.], 

S)  Heinrich  Handelmann  f:  MAnthrVSchlH.  H.  6.  —  4)  ZSchlH.  21,  S.  387. 
Anm.  1.  —  5)  J*  Mestorf, Vermehrung  d.  Sammlungen  d.  Schlesw.-Holsteinischen  Museums 
yaterlttnd.  Altert,  in  Kiel  ▼.  1.  Juli  bis  31.  Des.  1891:  KielerZg.  Gr.  Ausg.  No.  14688, 
Bl.  2.  —  6)  ß«  Virchow,  Funde  bei  d.  Ausgrabung  d.  Nordostseekanals :  Nachr.  deutsch. 
Altert.funde  2,  H.  8,  4,  S.  32/5,  66  f.  —  7)  X  Ge.  Buschan,  Mitteilungen  <L  Antbropol. 
V.  in  Schleswig-Holstein  H.  3:  AAnthr.  20,  H.  8,  S.  285/6.  (Besprechung.)  —  8)  X 
Funde  ▼.  Altertümern  bei  Oldesloe  u.  Kiel:  MGNM.  No.  6,  S.  95.  —  9)  X  J.  Mestorf, 
Aus  d.  Steinalter:  MAnthrVSchlH.  H.  5.  —  16)  X  Schreiber,  Urnenfeld  zu  Bek, 
Schi-Holstein:  Nachr.  deutsch.  Alterkfunde  2,  H.  3,  S.  85/7.  —  11)  X  H.  Handelmann, 
Kastenförmige  Urnen.  Mit  Abb. :  KBGV.  No.  4,  S.  42/8.  (7  Stock,  alle  aus  Dithmarschen, 
in  e.  e.  Bronzemessergriff  mit  ausgerotteter  Eisenklinge.)  —  12)  X  Prähistorische  Grab- 
stätte zu  Oldesloe:  KielerZg.  No.  14454,  Blatt  1  S.  3.  —  IS)  W.  Splieth,  £.  Gräber- 
feld d.  jüngeren  Eisenzeit  auf  Föhr:  MAnthrVSchlH.  H.  5.  ([DReichsant.  (1892),  No.  36, 
S.  4.]|  —  14)  X  T(ewes),  Z.  Wilstedter  Münzfunde:  NSA.  22,  S.  47,  54/5.  (7  Gold- 
gulden, 40  Hamburger,  Lüneburger,  Lüb.,  Wismar.  Schillinge;  vergraben  in  d.  2.  Hüfte  d. 

15.  Jh.)  —  15)  X  Munsfund  v.  Meldorf:  MGNM.  No.  6,  S.  99.  —  16)  X  H.  Handel- 
mann, D.  Münzfund  von  d.  kleinen  Paaschburg  bei  Itzehoe:  ZSchlH.  21,  S.  887 — 90. 
(Meist  kleine  Münzen,  bis  1605.)  —  17)  Axel  Er d mann,  Über  d.  Heimat  n.  d.  Namen 
d.  Angeln.  (=  Skrifter  udg.  af  Humanist  Vetenskapssamfundet  i  Upsala  I.)  Upsala, 
Almqvist  &  Wiksell.  —  lg)  Nachträgliche  Rez.  über  Th.  Siebs,  Gesch.  d.  englisch  - 
friesischen  Sprache,  T.  1  (vgl.  JBG.  12,  II,  §  891U).    |[W.  Seelmann:  KBIVNiederdSpr. 

16,  S.  59—60  (anerkennend);  Franok:  ADA.  17,  S.  189 — 94.  (*D.  Resultate  ent- 
sprechen <L  Umfange  u.  d.  Aufwand  an  Arbeit  in  keiner  Weise'.)] |  —  19)  J.  G.  C.  Adler, 
D.  Volkssprache  im  Herzogtum  Sohleswig  seit  1864.    Mit  1  Karte  (v.  Pröfsdorf):  ZSchlH. 


§ 39.  Schleswig-Holstein.  Mecklenburg.  Pommern.  Krtaien.  Ho f m eiste r.        11,977 

der  Branttenz  mit  Lichtern  wird  noch  in  zwei  Kreisen  nachgewiesen.99) 
An  die  Bauerng&rten  speziell  der  Gegend  zwischen  Lügum  und  Tondern,  knüpft 
v.  Fischer-Ben zon  eine  anziehende  kulturhistorische  Betrachtung.88) 
R.  M  e  j  b  o  rg  s Untersuchungen  Aber  das  schleswigsche  Bauernhaas14' t6)  bieten 
Tiel  Lehrreiches,  doch  dürften  seine  Ausführungen  hin  und  wieder  noch 
Widerspruch  hervorrufen.97,88) 

Quellen.  Urkunden.  Hasses  Regesten  und  Urkk.  rücken  mit 
der  7.  Lieferung  des  3.  Bandes98)  vom  26.  Mftrz  1384  (No.  842)  bis  zum 
13.  Januar  1338  (No.  974)  vor.  Wenn  wir  uns  in  einzelnen  Punkten  nicht 
ganz  einverstanden  erklären  können,  so  thut  das  der  Schätzung  des  wert- 
vollen und  unentbehrlichen  Werkes  keinen  Eintrag.  Dafs  der  chorus  ein 
Wispel  und  nicht  ein  Scheffel  ist,  dafs  siligo  Roggen  und  nicht  Weizen  be- 
deutet (No.  889,  892,  923,  956),  ist  schon  JBO.  13,  §  3984' 8*  erwähnt;  das 
Regest  zu  No.  893  spricht  von  Tannenholz,  während  aus  No.  894  hervorgeht, 
dtfe  Tonnenholz  (tunnenholt)  für  den  Bedarf  der  tunnemekere  gemeint  ist. 
Statt  'Burda-Deich'  im  Regest  zu  No.  907  giebt  die  Urk.  'circa  aggerem  qui 
proprio  dicitur  burdam',  also  'am  Bauerdamm'.  —  Kleinere  Urkk.-  und 
Aktenfunde  zur  Ratzeburgischen  und  Lauenburgischen  Geschichte  verzeichnen 
Sauerland,  Dflhrsen  und  Friese.80'88) 

Lande s geschickte.  Eine  aus  den  ersten  Quellen  geschöpfte,  für  die 
Kenntnis  der  Entwicklung  des  Herzogtums  und  der  Herzogsgewalt  in  Schleswig 
bis  zum  Ausgange  des  14.  Jh.  sehr  wichtige  Arbeit  hat  Godt  geliefert;84) 


21,  &.  1— 186.  —  20)  X  Brauch  u.  Sitte  in  Schleswig-Holstein  im  Anf.   d.    19.  Jh.    I: 
ZDäjüturg.  NF.  2,  H.   1  u.  2.  —  21)  X  E.  ▼.  Bertouch,  Vor   vierzig  Jahren.    Natur 
v.  Kultur  anf  d.  Insel  Kordstrand.    Kit  2  Kartenskizzen.    Weimar,  Jüngst  A  Co.    X,  195  8. 
M.  2.   |[R.  Hansen:  PGeogM.  SS,  II,  LittB.  S.  28,  No.  124.]]    (Kulturhist.  belletristisch ; 
in  d.  weiter   zurückgreifenden  Partieen  nicht  ganz  zuverlässig.)   —  22)  Brauttanz  (mit 
Liebten)  im  Kreis  Rendsburg.    Lichttanz  im  Kr.  Plön:   KBGV.No.  4,  S.  48.  —  2S)  R. 
v.  Fiseher-Benzon,  Unsere   Banerngärten:   Schl.-H.  Z.  für  Obst-  u.  Gartenbau  No.  1 
(1891),  S.  4/7.     (Kulturhist.   über   alte   Einführung   fremder   Gewächse;   speziell   zwischen 
Lugumkloeter  u.  Tondern,  um  1850.)  —  24)  B.  Mejborg,  Om  Bygningsskikke  i  Slesvig. 
Mit  vielen  Abbildungen   im  Texte.    IUustr.  Vortrag.    Kopenhagen,   Lehmann  &  Stege.    4°. 
32  8.   (Vorläufige  Ankündigung  d.  folgenden.)  —  25)  »<*•>  Slesvigske  Bendergaarde  i  det 
16.,  17.  og  18.  Aarhundrede.    H.  1  og  2.    Kopenhagen,   Lehmann   &   Stege.    Gr.-Roy.-4°. 
48  8.   Volksausgabe  Kr.  1,60,  Prachtausgabe  Kr.  2,60.    (Soll   in   8  Heften  erscheinen,   v. 
denen  in  2  Heften  d.  'deutsches  in  2  weiteren  d.  'friesische',  in  4  d.  'dänische'  Schleswig, 
behandelt  wird.)  —  26)  id.,   Ähnlichkeit  d.  sohleswigschen  Bauernhöfe  mit  d.  Gebunden 
i  mittleren  u.  älteren  Zeit.    Vortragsreferat:  VGAnthr.  28,  S.  409 — 10.  —  27)  M.  ühle, 
D.  dänische  Haus  in  Deutsehland;  mit  10  Zinkogr.:  ib.  S.  496—616.    (Es  betrifft  Schleswig, 
such  Dithmaraehen   u,  Föhr.    Viel  Dialektisches.    Gegen  Jahn,   vgl.  JBG.   18,   §  89,    80/2. 
Jahns  Entgegnung  u.  weitere  Diskussion  VGAnthr.  28,  S.  646/9.)  —  28)  H.  Carstens, 
Graf  Wolfen  u.  seine  Schwester  Christine.    Volkslied:  ZVolkskunde  1,  S.  444/6.    (1818  in 
fiovede  bei  Tellingstedt   aufgezeichnet.    Vgl.   auch  Mttllenhoff,   Sagen,   Märehen   u.  Lieder 
S.  492/6.)  —  29)  P-  Hasse,   Schlesw.-Holst.  Lauen b.  Regesten  u.  ürkk.    I.   A.  d.  Ges. 
f.  sehL-holst.-lauenb.   Gesch.   herausgeg.   v.  .  .  .  8,   VII.     Hamburg  u.   Leipzig,   Vofs.    4°. 
S.  481— 660.    M.  4.    |[Finke:  HZ.  69,  S.  108/4.]|    (Dazu  JBG.  18.)  —  80)  H.  V.  Sauer- 
Und,  Vier  Regesten  z.  Gesch.  d.  Ratzeburger  Bischöfe  Gerhard  u.  Johann  a.  d.  vatikanischen 
Arekrt:ZSehlH.  21,  9.891/2.  (26.  Febr.  1887;  28.  Jan.  1889;  19.  Dez.  1418;  1.  Juli  1420.) 
—  31)  W.  Dflhrsen,  Sachsen -Lauenburgische  Reichskammsrgerichtssachen :  AVGLauenburg 
3,  IL  2,   S.  110 — 26.     (Regesten   v.    1666 — 1781,   nicht  in   Jahresfolge.    Darunter   viele 
Beschwerden  über  Gewalttätigkeiten  v.  Seiten  d.  Hersoge.)  —  $2)  J-  Friese,  Im  Staats- 
archiv zu  Karlsruhe  ruhende  Lanenburgeneien :  ib.  S.  127 — 87.    (1616 — 1779  betr.  Heirats- 
rnt  u.  Hinterlassenschaft  d.  Herzogin  Auguste  Sibylle,  verheir.  Markgräfin  zu  Baden-Baden, 
deren  katholische  Konversion,  Reliquien  etc.  auch  Inventarium-Bruchstttcke.)  —  SS)  X  P.  v. 
Hedemann,  D.  Öffentliche  Archiv  d.  Familie  v.  Hedemann,  gen.  v.  Heespen:  ZSchlH.  21, 


II  278        §  39.  Schleswig- Holstein.  Mecklenburg.  Pommern.  Krause  u.  Hofmeister. 

derselbe  prüft  den  Bericht  Arnolds  von  Lübeck  über  Bischof  Waldemar  von 
Schleswig  auf  seine  Glaubwürdigkeit  und  findet  ihn  zum  mindesten  stark  ge- 
färbt.86) Die  Bedeutung  des  berühmten  prorex  Cimbriae  Heinrich  Rantzan 
als  Geschichtschreiber  seiner  Heimat  und  seinen  Einflufs  auf  die  zeitge- 
nössischen Historiker  legt  Bertheau  klar.86)  Uwe  Jens  Lorn9ens,  'des 
ersten  Märtyrers  Schleswig-Holsteins',  folgenreiche  politische  That  wird  von 
dem  Dänen  Graae  in  erfreulich  unparteiischer  Weise  gewürdigt  und  manches 
Neue  aus  den  Akten  beigebracht.87)  Die  Fortsetzung  Ton  Schleidens 
Erinnerungen88'40)  gehört  wegen  der  Berliner  und  Frankfurter  Ereignisse 
mehr  in  die  allgemeine  deutsche  Geschichte,  doch  sind  die  Vorgänge  bis 
zum  Tage  von  Eckernförde  sehr  eingehend,  zum  Teil  als  Augenzeuge  ge- 
schildert, nicht  ohne  Polemik  gegen  den  Herzog  von  Eoburg.  Die  Nieder- 
lage von  Bau  legt  v.  Levetzow41)  der  provisorischen  Regierung,  nicht 
dem  Prinzen  von  Noer  zur  Last.42"46) 

Lokales.**)  Von  R.  Ehrenbergs  mit  Unterstützung  des  Kommerz- 
kollegiums herausgegebener  Geschichte  der  Stadt  Altona  während  der  ersten 
hundert  Jahre  ihres  Bestehens  sind  3  Hefte  erschienen.47*48)  Flensburgs 
Eroberung  durch  die  Söhne  Herzog  Gerhards  und  deren  hansische  Ver- 
bündete im  Jahre  1431  schildert  A.  Wolff.49"51b)     Interessante   Einblicke 


S.  39*2/4.  (S.  ib.  20,  S.  198  ff.  [JB6.  13,  §  89".]  Nachweis  d.  Ursprungs.)  —  $4)  Cb. 
Godt,  Untersuchungen  über  d.  Anfange  d.  Herzogtums  Schleswig.  1,  2.  Gymn.-Progr.  Altena. 
Altona  (P.  Meyer).  1.:  1891;  2.:  1892.  4°.  XXIV  u.  XVIII  S.  |[Krause:  RostoekZg. 
(1891),  No.  283.]|  (Auch  d.  Kämpfe  mit  Rostock  u.  Wismar  sind  berührt.)  —  $5)  id., 
Bischof  Waldemar  y.  Schleswig  u.  d.  Cistercienser  v.  Guldholm.  Beitrag  z.  Gesch.  Schleswig« 
im  12.  u.  13.  Jh.:  ZSchlH.  21,  S.  137/8.  —  36)  Bertheau,  Heinrich  Rantzau  ah 
Geschichtsforscher:  ib.  S.  307—64.  (Irrig  leitet  B.  d.  Namen  Itzehoe  [gegen  Walther« 
richtige  Deutung]  v.  Esseveldoburg  [S.  828]  ab.)  —  37)  Th.  Graae,  Uwe  Jene  Lornsen. 
£n  politisk  hißt.  Studie.  Kjebenhavn,  RatzeL  |[Wetzel:  ZSchlH.  21,  S.  898.]|  —  38) 
R.  Schieiden,  Schleswig-Holsteins  erste  Erhebung  1848/9.  (=  Erinnerungen  e.  Schleswig- 
Holsteiners.  2.  Folge.)  Wiesbaden,  J.  F.  Bergmann.  XII,  372  S.  M.  8.  |[Wetzel:  ZSchlH. 
21,  S.  395/7;  Heyck:  HZ.  65,  S.  358—60;  NMilBU.  38,  S.  276;  WeserZg.  16169  Mitlags- 
ausgabe;  LCBL  92,  No.  34.] |  —  $9)  X  Neues  über  Schleswig-Holstein:  Grenzboten  Jg.  50, 
No.  44,  S.  284.  (Wesentlich  Besprechung  v.  Rud.  Schieiden,  Sehleswig-Holsteins  erste 
Erhebung  [Lebenserinnerungen  3].)  —  40)  X  K.  Jansen,  Schleswig-Holsteins  erste  Er- 
hebung: AZgB.  No.  32  (1892).  —  41)  F.  y.  Levetzow,  Aus  d.  Erinnerungen  e.  schleswig- 
holsteinischen  Offiziers.  Lief.  1—8.  Schleswig,  Bergas.  XVH,  457  S.  M.  4,40.  |[Fofs: 
MHL.  20  (1892),  1,  S.  78/9;  DRs.  70,  S.  478  ff.;  E.  Heyck:  HZ.  67  (31),  S.  129-31 
(wohlwollend  u.  im  ganzen  anerk.);  Wetzel:  ZSchlH.  21,  S.  397/8.]|  (Vgl.  JBG.  13, 
§  39106.)  —  42)  X  König  Oskar  II.  ▼.  Schweden  u.  Norwegen,  D.  Schlacht  bei 
Eckernförde.  (In:  König  Oskar  II.  v.  Schweden  u.  Norwegen,  Prosaische  Schriften.  Üben, 
v.  Emil  Jonas.  Hamburg,  Verlagsanstalt.  1892  [1891],  VI,  154  S.  mit  1  Karte.  M.  4.) 
—  48)  X  F.  v.  Abercron,  (Korrektur  e.  topogr.  Fehlers  in  d.  Karte  d.  Schlacht  t. 
Idstedt.  [Bd.  20].):  ZSchlH.  21,  S.  394.  (Vgl.  JBG.  13,  §  39108.)  —  44)  X  R.  Bunge, 
Aus  meinem  Kriegstagebuche.  Erinnerungen  an  Schleswig-Holstein  1864.  Rathenow,  Babensieo, 
1889.  III,  119  S.  M.  2.  (Nachtraglieh.)  —  45)  X  v.  Sprotte,  Gesch.  d.  schleswigschen 
Feldartillerie-Regiments  No.  9  etc.  1866—91.  Mit  1  Übersieh  tek.  u.  1  Plan.  Festschrift 
z.  25j.  Regimentsjubiläum.  Berlin,  E.  S.  Mittler  &  Sohn.  V,  811  S.  M.  7,50.  —  46)  X 
Ortschaftsverzeichniss  v.  Schleswig-Holstein.  Schleswig,  Bergas.  4°.  174  S.  M.  6,50.  — 
47)  B.  Ehrenberg,  Altona  unter  Schaumburgischer  Herrschaft.  H.  1/3.  Altona,  Hardes. 
IX,  48  S.  M.  2.  |[RBGV.  No.  7,  S.  102;  Wetzel:  ZSchlH.  21,  S.  408/8.]|  (Wesentlich: 
Altonaer  Fischer  u.  Anlage  d.  Hauptstrafse,  Palmaille.)  —  48)  X  A.  Wink ler,  D. 
Helenenstift  in  Altona.  (=  D.  Architektur  d.  hannoverschen  Schule,  herausgeg.  ▼.  G. 
Schönermark.  Bd.  3,  H.  1.)  Hannover-Linden,  Manz.  4°.  8  Bll.  M.  2.  (Beschreibung 
u.  Abbildung  d.  neuen  Gebäudes.)  —  49)  A.  Wolff  (f  2.  Januar  1892),  Flensburgs 
Belagerung  1431:  ZSchlH.  21,  S.  236—64.  —  50)  X  A.  Th.  Petersen,  Besehreibung  d. 
Kirohspiels  Hollingstedt.    Mit  9  Illustr.  2  Karten  u.  8  hs.  Nachbildungen.    Schleswig,  Bergas. 


§39.  Schleswig-Holstein.  Mecklenburg.  Pommern.  Krausen.  Hofmeister.        11,279 

gewährt  das  von  Dührsen  herausgegebene  'Ampt  vnd  Landtbuch  zur  Löwen- 
burgk'.6*)  Eine  grofse  Rolle  spielen  darin  die  Holzfuhren  nach  Darchow 
a.  E.,  zu  denen  die  Amtseingesessenen  verpflichtet  sind ;  des  Herausgebers 
Erklärung  (S.  109)  'Dienstreisen  auf  Schiffen  oder  Kähnen  von  Tannen - 
und  Eichenholz'  ist  total  verfehlt.58"58*)  Der  von  Jacob  veröffentlichte 
Bericht  eines  arabischen  Reisenden  aber  Schleswig50)  ist  mehr  durch  sein 
Alter  (10.  Jh.),  als  durch  die  mitgeteilten,  soweit  neu,  sehr  unklaren  und 
auch  in  der  Obersetzung  nicht  sicheren  Thatsachen  bemerkenswert.60)  Die 
Marschen  an  der  Elbe  und  dem  Wattenmeer  haben  verschiedene  Forscher 
beschäftigt.  Die  weitaus  bedeutendste  Leistung  des  Berichtsjahres  hat  Det- 
lefsen  in  seiner  grofs  angelegten,  überaus  sorgfältig  ausgearbeiteten  Ge- 
schichte der  Eibmarschen  geliefert,61)  wenn  auch  manche  Einzelheiten  noch 
Einwände  und  Berichtigungen  gestatten.63)  Den  Küstenstrich  zwischen  Elbe 
und  Eider  behandeln  Hansen68)  und  Rolfs,04)  von  dort  bis  nach  Hoyer 
Eckermann.66)  Hieran  schliefst  sich  noch  eine  Reihe  in  der  Hauptsache 
kulturhistorisch,  nur  nebenbei  auch  historisch  bedeutsamer  Schriften  über 
die  nordfriesischen  Inseln66,67)  und  Helgoland.68"77») 


1890.  VIII,  264  S.  M.  6.  |[Wetzel:  ZSchlH.  21,  S.  401.  (Gerühmte  Kirchspiels- 
bcsehreibung.)])  ( Nachträglich.)  —  51)  X  R.  Jansen,  D.  Stadt  Kiel  u.  ihr  Weichbild  im 
Munde  d.  Vorzeit:  MGKielerStadtO.  H.  8.  |[Wetzel:  ZSchlH.  21,  S.  404;  KielerZg. 
So.  14271  Blatt  4.]|  (J.  will  Kiel  [Kil]  t.  KU,  quill,  Quelle  herleiten.  1.  D.  Örtlichkeit 
Kiel  n.  ihr  Name.  2.  O.  Stadt  tora  Kiele  u.  ihr  Weichbild.  3.  Strafsennamen.)  —  51t) 
X  J.  N.  Starken,  D.  Stadt  Kiel  mit  ihrer  nächsten  Umgebung.  £.  Bild  d.  Heimat.  Kiel. 
V,  99  S.  M.  1,50.  (Z.  Unterricht  in  d.  Heimatskunde.)  —  51»)  X  A.  Sartori,  Kiel  u. 
d.  XordostseekanaL  Mit  8  Anl.  Berlin,  £.  S.  Mittler  &  Sohn.  gr.-8°.  64  S.  M.  2. 
,[Reichsan*.  289,  S.  d.]|  (Darin  d.  Entwicklung  Kiels  in  d.  letzten  50  Jahren.)  —  5g) 
W.  Dührsen,  Herzogs  Franz  IL  Amte-  u.  Landbuch  d.  Amts  Lauenburg  (1618).  Herausg. 
▼....:  AVG  Lauen  bürg  8,  H.  2,  S.  1—109.  —  53)  X  id.,  Neue  vaterländische  Litteratur: 
ib.  S.  144 — 60.  (Anazug  d.  Lauenbuxgischen  Litt,  seit  Beginn  d.  18.  Jh.  bis  1807  aus 
Fr.  v.  Omptedas  1810  zu  Hannover  erschienenem  gleichbenanntem  Werke.)  —  58*)  X  C. 
Günther,  Z.  Knlturgescb.  Lauenburgs  im  16.  Jh.  Festschrift  z.  25j.  Bestehen  d.  Albinus- 
scbule  in  L.  Lauenburg.  kL-4°.  S.  49—70.  (Teil  2  d.  Festschrift;  T.  1  s.  N.  82.)  — 
54)  X  W.  Brehmer,  Z.  Gesch.  d.  Stadt  Mölln:  AYGLauenburg  8,  H.  2,  S.  194/5. 
•  Lübecker  Rechnungsauszüge  v.  1460—87,  1695—1608.)  —  55)  X  E.  Deecke,  Mölln. 
Geecmchtsauszttge  :  ib.  S.  196/8.  (Mitget.  v.  W.  Glaser.)  —  56)  X  Bestmann  u.  W. 
Lander,  Corpusculum  Insoriptionum  Mollnensium.  Festscbr.  für  d.  YGLauenburg.  Mölln. 
1890.  —  57)  X  Edw.  Schröder,  Eulenspiegels  Grabstein :  JVNieddSprachf.  16  (1890/1), 
8.  110/1.  (Vgl.  W.  Crecelius,  '2  Grabschriften  auf  Eulenspiegel'  ALittG.  15,  S.  1/20 
n.  449/51.)  —  58)  X  Z.  Gesch.  v.  Neustadt  (i./Holat.):  Heimat  1,  H.  9,  S.  187  ff.  — 
58*)  X  F.  Witt,  Nachtrag  z.  d.  Aufs.  'Z.  Gesch.  v.  Neustadt':  ib.  No.  11,  S.  221/5.  — 
9$)  G.  Jacob,  E.  arabischer  Berichterstatter  ans  d.  10.  Jh.  über  Fulda,  Schleswig,  Soest, 
Paderborn  etc.  2.  Ausg.  Berlin,  Mayer  &  Müller.  84  S.  M.  1,50.  | [ZSchlH.  21  (1891), 
S.  400.]|  (Nach  Kazwini  [18.  Jh.].)  —  66)  X  Doris  Schnittger,  V.  Dom  zu  Schleswig: 
RepKunetw.  14,  H.  6,  S.  472—90.  (Kunsthist.;  zu  dessen  Wiederherstellung.)  —  61)  D. 
Detlefsen,  Gesch.  d.  holsteinischen  Eibmarschen.  1.  Bd.  Glückstadt,  Selbstverlag.  448  S. 
o.  1  Karte.  M.  7,10.  |[J.  Wetzel:  ZSchlH.  21,  S.  402/8  (ohne  Ausstellung).]!  —  62) 
K.  E.  IL  Krause,  Detlefsen,  Gesch.  d.  holsteinischen  Eibmarschen.  Bd.  1.  Rezension: 
DLZ.  (1892),  8.  917—20.  —  63)  ß-  Hansen,  D.  Besiedelang  d.  Marsch  zwischen 
Rh-  u.  Eidermnndung.  Mit  8  Kartchen:  PMPGA.  87,  V,  S.  105/8.  (Darstellung  d.  all- 
m&hÜehen  Umsiedelung  d.  Marsch  v.  d.  Geest  her  u.  d.  Landgewinnung  in  bist.  Zeit  mit 
d.  Nachweis,  dsfi  d.  Gewinn  viel  gröfser  sei,  als  d.  zeitweiligen  Verluste,  wie  d.  Karten 
sehr  lehrreich  zeigen.  D.  erste  Wurten-Besiedelung  falle  vielleicht  schon  ins  10.  Jh.)  — 
44)  C.  Rolfs,  Gesch.  d.  Gemeinde  St.  Annen.  Mit  1  Titelkopf.  Lunden,  H.  Timm. 
■[Wetze  1:  ZSchlH.  21,  S.  401/2  (recht  gute  Geschichte  der  kleinen  Gemeinde).] |  — 
tö)  Eekermnnn,  D.  Eindeichungen  v.  Husum  bis  Hoyer.  Mit  Karte:  ZSchlH.  21, 
&  187/284.  (E-  Gesch.  d.  Kampfes  mit  d.  See  auf  streitigem  Gebiete.  D.  meisten  Ein- 
deichungen stammen  aus  d.  17.  u.   18.  Jh.,  mehrere  aus  d.  16.,  aus  d.  15.  sind  vielleicht 


11,280       §  39.  Schleswig-Holstein.  Mecklenburg.  Pommern.  Krause  u. Hofmeister. 

Recht  Kirche.  Schule.  Wissenschaft.  Kunst.  Litte- 
rat ur.  Die  noch  in  Holstein  vorhandenen  oder  nachweislich  dorther  stammen- 
den Hs8.  des  Sachsenspiegels  zählt  Steffenhagen  auf,  ohne  selbst  weiter- 
gehende Schlüsse  daraas  zu  ziehen.78*79)  Einen  Beitrag  zur  Sektengeschichte 
des  17.  Jh.  liefert  Carstens.80)  Michael  Baumgarten,  der  Geburt  nach 
Holstein,  dem  Hauptwirkungskreise  nach  Mecklenburg  angehörend,  hat  eine 
Selbstbiographie  hinterlassen  (s.  N.  180).  Schulgeschichten  liegen  vor  tod. 
Glückstadt,  Lauenburg  und  Meldorf.81"88)  Die  an  der  Universität  Bologna 
nachweisbaren  Schleswig-Holsteiner  hat  Wetzel  zusammengestellt.8*-8*)  Hach 
und  Bestmann  erheben  schwere  Bedenken  gegen  Haupt  und  Weyfsers  Ban- 
und  Kunstdenkmäler   des  Herzogtums  Lauenburg.86"89)     Einen   eigent&m- 


2  nachweisbar,  ältere  mit  Sicherheit  nicht.)  —  66)  X  Chr.  Jensen,  D.  nordfriesischen 
Inseln  Sylt,  Föhr,  Amrum  u.  d.  HaUigen  vormals  u.  jetzt.  Mit  ca.  60  Abb.  im  Text,  1 
Karte  n.  7  färb.  Kostttmtaf.  Hamburg,  Verlagsanstalt.  VIII,  392  S.  M.  12.  |[C:  N&8. 
Jg.  16,  Heft  176,  S.  265/8;  B.  Hansen:  PMPGA.  88,  II,  LittB.  S.  22/8,  No.  123  (sehr 
lobend);  Wetzel:  ZSchlH.  21,  S.  899;  6.  Buschan:  Aasland  (1891),  No.  37;  Virchow: 
ZEthn.  24»  S.  158/4  (sehr  anerkennend,  wünschte  aber  mehr  Anthropologisches);  LCBL 
(1892),  No.  81.]|  (Gesch.  n.  Schilderung  d.  Inseln  u.  ihrer  Bewohner  nach  Sprache,  Haus- 
bau, Sitte  u.  Tracht  auf  Grund  guter  Quellen  u.  eigener  Beobachtung.)  —  67)  X  Fr. 
Heincke,  Sylt  u.  d.  Jttdlandbank.  Nordseeskizzen  etc.:  Unsere  Zeit  Heft  8,  6,  S.  241— 67, 
481—500.  (Nicht  hist.)  —  68)  X  J.  Reinke,  D.  Flora  v.  Helgoland:  DHs.  68,  S.  418 
bis  436.  —  69)  X  C.  Danckwerth,  Helgoland  einst  u.  jetzt.  Bericht  vor  ca.  250 
Jahren  über  d.  Insel  geschrieben,  neu  herausg.  etc.  v.  M.  Harrwitz,  Mit  2  K.  Berlin, 
M.  Harrwitz.  22  S.  M.  0,75.  (D.  alten  schon  v.  Lappenberg  widerlegten  Märchen.)  —  76) 
X  G.  Diercks,  Helgoland.  (=  Saml.  gemein  verst.  wiss.  Vortrüge  Virchow  &  Watten- 
bach. H.  121.)  Hamburg,  Verlagsanst.  38  S.  M.  0,60.  |[M.  Bartels:  ZEthn.  28,  V,  S.  252.]} 
(Hist.  Übersicht.)  —  71)  X  id.,  Helgoland:  N&S.  Jg.  14,  S.  206—17.  (Z.  T.  bist.)  — 
72)  X  Z.  Helgolandfrage:  A.  f.  d.  ArtilL-  &  Ingen.-Offiziere  (Juliheft  1891).  —  73)  X 
Stenzel,  Helgoland  u.  d.  deutsche  Flotte.  Berlin,  Ulrich  &  Co.  —  74)  X  Wagner, 
Soll  es  mit  Helgoland  wie  ehemals  mit  d.  4.  Bundesfestung  am  Oberrhein  gehen?  Kein 
Scherz  —  e.  Mahnung.  Berlin,  G.  Beimer.  —  75)  X  Bat  seh,  Helgoland  fest  oder  sieher? 
In:  Batach,  Nautische  Rückblicke.  Berlin,  Gebr.  Paetel.  1892.  427  S.  —  76)  X  G. 
Kreyenberg,  Hoffmann  v.  Fallersleben  u.  sein  Denkmal  auf  Helgoland:  PrJbb.  68,  1. 
S.  72—85.  —  77)  X  L.  Friedrichsen,  D.  Elbe  ▼.  Helgoland  bis  Hamburg.  Hydrogr.- 
nautische  Besohr.  d.  Elbe  u.  d.  ▼.  d.  Elbe  zu  erreichenden  Hafenplfttze  etc.  Mit  Plänen. 
Hamburg,  Friederichsen  &  Co.  M.  7,50.  —  77*)  X  Instructions  nautiques  sur  les  entree» 
de  la  mer  Baltique.  Le  Skagerrak,  le  Kattegat  et  les  Belts,  y  compris  la  baie  de  Kiel  et 
le  belt  de  Fehmarn.  Paris,  Service  hydrograph.  de  la  marine.  1890.  506  S.  Fr.  10.  — 
78)  E.  Steffenhagen,  D.  Verbreitung  d.  Sachsenspiegels  in  Holstein:  ZSchlH.  21. 
S.  365 — 72.  (8  mal  ist  d.  deutsche  Sachsen  sp.,  je  einmal  d.  latein.  Vulgata  u.  d.  Glosse, 
2  mal  d.  Richtsteig,  1  mal  e.  aiphabet.  Arbeit  über  d.  Sachsensp.  vertreten,  z.  T.  in  kleinen 
Bruchstücken).  —  79)  X  id.,  D.  Pflichtexemplare  in  Schleswig-Holstein.  Zweiter  Artikel: 
CBlBiblW.  8,  S.  272/8.  (Artikel  1  erschien  1890  ebenda.)  —  86)  Er-  Carstens,  Z. 
Gesch.  d.  Sektierer  Nicolaus  Teting  u.  Hartwig  Lohmann :  ZSchlH.  21,  S.  873—64.  (Nikolaus 
Knutzen,  genannt  Teting  aus  Husum,  war  Arzt  in  Flensburg,  dort  sehlofs  er  sich  an  Lob- 
mann an  (geb.  c.  1590  zu  Itzehoe),  Stadtsekretär  daselbst.  Sie  wurden  als  'Rosenkreozer' 
verfolgt  u.  standen  d.  Kreise  d.  Anna  Ovena  Hoyers  nahe.)  —  81)  D.  Detlefs en,  Gesch. 
d.  kön.  Gymn.  zu  Glttckstadt  2.  1747—1802.  Gymn.-Progr.  No.  271.  Glttckstadt,  Augustis. 
4°.  24  S.  —  82)  W.  Butz,  Beitrage  z.  Gesch.  d.  ersten  25  Jahre  d.  Albinusschule  in 
Lauenburg  (1866—90).  Schulprogr.  1890.  No.  287.  Lauenburg  a./Elbe.  kl.-4°.  48  S.  — 
88)  W.  Lorenz,  Gesch.  d.  K.  Gymnasiums  zu  Meldorf  bis  z.  J.  1777.  Aus  d.  Akteo. 
Festschrift.  Progr.-No.  275.  Meldorf;  rBundie.  86  S.  —  84/5)  A.  Wetzel,  Schleswig- 
Holsteiner  auf  d.  Universität  Bologna.  Vortrag:  ZSchlH.  21,  S.  295—806.  (Auszug  aus  d. 
Acte  nationis  Germanicae  üniversitatis  Bononiensis  1887.)  —  86)  (JBG.  18,  §  89u*.)  Tb. 
Hach,  D.  Bau-  u.  Kunstdenkmäler  im  Kreise  Herzogt.  Lauenburg,  dargest.  v.  Dr.  Rieh. 
Haupt  u.  Fr.  Weyfser  1.  u.  2.  Ratzeburg  1890:  AVGLauenburg  8,  H.  2,  S.  150—98. 
(Eingehende  Kritik,  z.  T.  anerkennend,  z.  T.  aber,  namentlich  in  betr.  d.  Lesens  d.  In- 
schriften, sehr  einschneidend.    In   Bezug  auf  d.  Ansverusdenkmal   bleibt  Haoh   bei  seinem 


§89.  Schleswig-Holstein.  Mecklenburg.  Pommern.  Krause  u.  Hofmeister.        11,281 

liehen  Einblick  in  den  Diplomhandel  des  17.  Jh.  gewährt  ein  zufällig  er- 
haltenes Verzeichnis  Aber  die  Thäügkeit  Johann  Rists  als  Hofpfalzgraf,90) 
wonach  dieser  in  den  Jahren  1654 — 63  mindestens  73  Poeten-,  Wappen-, 
Legitimation»-  und  Doktordiplome  ausfertigte,  natürlich  gegen  gute  Bezahlung. 
Unsere  Kenntnis  des  Vofs-Stolbergschen  Kreises  wird  bereichert  durch  W  olf  f 91) 
und  Hellinghans. M'M) 

Biographieen.  Von  biographischen  Schriften,  soweit  sie  nicht  schon 
im  Vorhergehenden  angeführt  sind,  ist  nur  eine  kleine  an  Klaus  Groths 
Lebenserinnerungen  anknüpfende  Litteratur  zu  erwähnen.97'90)  Die  übrigen 
folgen  unten  nach  dem  Alphabet  der  Vff.100"100) 

Mecklenburg.  Prähistorisches.  Münzfunde.  Fischer 
lata  den  westbaltischen  Bernstein  seinen  Weg  elbaufwärts  nehmen;110)  für 
unser  Land  kämen  demnach  zwei  Wege  in  Betracht,   von   denen  der  eine 


UrteiL  Vgl.  J6G.  9.)  —  87)  Bestmann,  Über  R.  Haupts  Bau-  u.  Kunstdenkmftler  d. 
Herz.  Leuenbnrg.  Vortragsreferat  v.  W.  Dührsen:  ib.  S.  III/VL  —  88)  X  Hellwig, 
Stations-  v.  Marterkrenze.  Mit  1  Abb.:  Heimat  1,  No.  11,  S.  216/8.  Kiel,  Jensen.  (7 
aus  Lübeck  u.  Schi.-  Holstein,  bes.  Lauenburg.  Stein  für  Heinrich  Pomert  ▼.  1466.)  — 
89)  X  Jahresbericht  d.  Städtischen  Kunstgewerbe-Museums  zu  Flensburg.  Mit  Abb.  |[ZBK. 
5F.  2,  IX,  8.  126/6  (et.)]|  (127  neu  erworbene  No.,  meist  Möbel-,  Bild-  u.  Kerb-Schnitzereien.) 

—  90)  Detlefsen,  Johann  Rists  geschäftliches  Treiben  als  gekrönter  Poet  n.  kaiserlicher 
Pfrfa-  u.  Hofgraf:  ZSchlH.  21,  S.  266—94.  —  91)  E.  Wolff,  Eutiner  Findlinge:  Vjs- 
Litt».  S  (1890),  8.  541—56.  (In  d.  Eutiner  Gymnasial-Bibliotbsk  aufbewahrte  Briefe  an 
J.  H.  Vofs  u.  Abraham  Vofs.)  —  92)  O.  Hellinghans,  Briefe  Friedrich  Leopolds  Grafen 
sa  Stolberg    u.    d.  Seinigen   an  Johann  Heinrich  Vofs.    Nach   d.  Originalen    d.  Mttnchener 

Hof-  xl  StaatsbibL    Mit  Einl.,   Beilagen  u.  Anmerk.    Heransg.  v Münster  i./ West  f., 

Aschendorff.  LV,  624  S.  M.  8.  |[AZgB.  (1892),  No.  6;  LCB1.  (1891),  No.  68,  S.  1886; 
BCr.  (1892),  No.  24.] |  —  9g)  X  Fr.  Hebbel,  8ftmtliche  Werke.  1  Halbbd.  Hamburg, 
Hoffmann  &  Campe.  128  8.  M.  0,50.  | [Wem er:  DLZ.  92,  No.  28  (nicht  nur  keine 
kritische,  sondern  sogar  sehr  unkritische  Ausgabe).] |  (Heransgeber:  Oberlehrer  J.  H.  Krumm 
in  KxeL  Chronologische,  nicht  stoffliche  Ordnung  (wie  Kuh].  Billige  Ausgabe;  Inhalt:  Judith 
ganz,  Genovera  z,  TeiL)  —  94)  X  J.  Bächtold,  Mörike-Storm-Brief Wechsel.  Stuttgart, 
Göschen.  74  8.  M.  1,80.  | [Erich  Schmidt:  DLZ.  18  (1892),  No.  8,  S.  100/l.]|  (Wichtig  für 
Sterns  Biographie.)  —  95/6)  X  L.  G.,  Mörike- Storm-Brief Wechsel :  MAZ.  No.  246  (1891). 

—  97)  Klau»  Groth ,  Lebenserinnerungen:  Deutsehe  Schrift,  f.  Litt.  u.  Kunst  v.  Engen  Wolff. 
LB.  E2.  Kiel,  Liptius  6  Tischer.  47  S.  M.  1.  |[ Erich  Schmidt:  DLZ.  18  (1892), 
No.  8,  8.  279.] |  —  98)  Theoph.  Zolling,  Erinnerungen  v.  u.  an  Klans  Groth:  Gegenw. 
39,  No.  11,  8.   166/8.    (Wesentlich:  Bezens.  y.  Eng.  Wolff,  Erinnerungen  ▼.  Klaus  Groth.) 

—  99)  C.  J.  Hansen,    Klaus  Groth  in  zijn  leren  en  streven  als  Dichter,  Taalkamper, 

Mensch.    Amsterdam,  Montagne.    1890.  —  100)  J.  Bolte,  Anton  Schwabe  (1596,  Pastor): 

ADB.  38,  8.  1 68.    (D.  v.  B.  kaum  berührten  Lebensdaten  ergeben  sich  aus  J.  F.  Burmeisters 

Beitragen  z.  Kirchengesch.  Lanenbnrgs  [JBG.  5,  III,  57 8]  S.  86  ff.)  —  101)  Er.  Carstens, 

Theolog  Job.  Christoph  Schreiter.    Dichter  u.  Schriftst.  Hans  Schröder.    Joh.  v.  Schröder 

>t  1862  in  Hamburg).    PhiloL  Joh.  Matthias  Schulz  (f  1849):    ib.  32,  S.  482,  514,  519, 

748.   (a  515    Z.  5  L  Flofa   [st  Folia].)    —    102)  id.,   Christ.   Heinr.   Schütze   (TheoL, 

t  1820).    Gottfr.  Schütze  (f  1758,  Theo!.).    Jobann  Friedrich  Schütze  (f  1810,  Dichter,  Vf. 

d.  Holstein.   Idiotikon):  ib.  38,   S.  187/8,    142/8,    145/6.    —   103)  id.,   Josua   Schwartz, 

Generalsuperintendent  für  Schleswig  u.  Holstein,  f  1709.  W.  A.  Schwolmann,  Oberkonsist.-R. 

t  1800:  ib.  8.  208—10,  473.  —  104)  Günther,  Astronom  Heinr.  Christ.  Schumacher: 

ib.  8.  32/8.  —  105)  W.  Hefs,  Christ.  Friedr.  Schumacher:   ib.  S.  81/2.     (Botaniker  u. 

Anatom,  f  1880  an  Kopenhagen,  geb.  in  Glückstadt.)  —  106)  Max  Koch,  Gottl.  Fr.  E. 

Schonborn,   Dichter:   ib.   82,   S.   280/1.    —    10?)   &•   E.   H.   Krause,    Lauenb.  Kanzler 

Hieronymus  Schulze  (t  1691).    Joh.  Ludwig  Schumacher  (f  1865)  u.  Christ.  W.  Christlieb 

Schumacher    (f   1806).    Otto  Friedr.  Schütz   (TheoL,  f  1728)   u.  Friedrich   Georg  Schütz 

t  1726,  Protoconsnl):  ib.  38,  S.  8/4,  37/8,  184.  —  108)  E.  Landsberg,  Ludw.  Albr. 
Gottfr.  Sckrader  (Jurist,  f  1815):  ib.  82,  S.  484/6.  —  109)  AI.  Reifferscheid,  Jakob 
Schwinger,  lyrischer  Dichter,  f  nach  1661:  ib.  83,  8.  448/7. 

110)  W.  Fisehsr,  D.Weg  d.  steinzeitlichen  Berasteinhandels:  Globus  60,  No.  17, 


11,282        §89*  Schleswig-Holstein.  Mecklenburg.  Pommern.  Krause  u.  Hofmeister. 

die  Warnow  hinauf  und  die  Eide  hinunter,  wenigstens  den  Lauf  der  Eide 
entlang  durch  die  für  den  Bernsteinhandel  als  charakteristisch  hingestellten 
Ringe  aus  spiralig  gewundenem  Golddraht  gut  bezeugt  ist ;  der  andere  wäre 
die  alte  Handelsstrafse,  die  bei  Barskamp  die  Elbe  überschreitet  und  sich 
in  der  Richtung  nach  der  Wismarschen  Bucht  nach  Norden  wendet.111,11*) 
Der  Streit  um  die  Lage  von  Rethra118)  hat  noch  einen  'Nachtrag'  und  ein 
'letztes  Wort'  gezeitigt.114,115)   Neue  Münzfunde  sind  nicht  zu  verzeichnen.116) 

Bevölkerung.  Volksüberlieferung.  Auf  die  Körpergröße 
der  Wehrpflichtigen  sucht  Meisner117)  ethnographische  Schlüsse  zu  gründen. 
Züge  des  Volksaberglaubens  werden  von  v.  Buchwald,117a"117c)  Zwerg- 
und  Glockensagen  von  Fabricius118)  mitgeteilt. 119,119ft) 

Geschichte.  Für  die  Fortführung  der  Bearbeitung  und  Herausgabe 
des  mecklenburgischen  Urkk.buches  ist  ein  neues  Statut  erlassen  worden,120] 
das  jedoch  nur  die  geschäftliche  Thätigkeit  der  dazu  ernannten  Kommission 
auf  eine  neue  Basis  stellt,  die  altbewährten  Grundsätze  aber  unberührt  läfst. 
Die  Geschichte  des  Fürsten  Nikolaus  II.  von  Werle  (1283—1316)  ist  von 
Stichert  und  Koppmann  behandelt  worden.191"128*)    Die  hervorragendste 

S.  268/9.  (Vgl.  auch  Olsbansen:  ZEthn.  22,  S.  274  u.  2S0.)  —  Hl)  R.  Beltz,  D. 
Urnenfeld  v.  Körchow:  JbbVMeoklG.  66,  Quartalb.  3,  S.  3/7.  [[Krause:  RostockZg.  (1891\ 
No.  28S.]|  (Er  setzt  es  in  d.  1.  Jh.  p.  C,  wahrscheinlich  erheblich  jünger!)  —  112)  ü» 
D.  Wendengräber  v.  Zehlendorf:  ib.  S.  7  —  10.  (Es  sind  Brandgräber  u.  Skelettgräber  ge- 
mischt. Im  Anschlufs  daran  Bericht  über  e.  Brandgrab  ▼.  Rosenthal  bei  Serrahn.)  —  113) 
Vgl.  JB6.  18,  §  39".  —  H4)  Brackner,  Nachtrag  z.  Rethrafrage:  JbbVMecklG.  56, 
S.  245/6.  —  115)  Grotefend,  Mein  letztos  Wort  in  d.  Rethrefrage:  ib.  S.  247/8.  — 
116)  XWunderlioh,D.  Münzfnnd  v.  Gammelin :  ib.  S.  88—94.  [Schon  1878  aufgefunden; 
Thalerfand;  Niederländische,  Nürnberg.,  Augsb.,  Frank  f.,  Hamb.,  Lübeck,  Lüneb.,  Köln.  Franz 
v.  Messerano,  Graf  Fugger,  Sohns,  Erbach,  Vorinderin  v.  Hanau-Münzenberg,  Göttingtn, 
Geldern,  Ulrich  v.  Braunschweig;  Alb.  u.  Elisabeth  Erzherz.  v.  Österreich,  Philipp  II.  r. 
Spanien  (1644—1628.)]  —  11?)  Meisner,  D.  Körpergröfse  d.  Wehrpflichtigen  in  Mecklen- 
burg. M.  1  Tab.  n.  2  Karten:  AAnthr.  19,  IV,  S.  817— 80.  (Für  d.  3  Landschaften  über- 
grofser  Bevölkerung  nimmt  er  friesische  Einwanderung  an;  warum  nicht  eben  so  gut  Franken 
v.  Niederrhein?)  —  11?*)  G.  v.  Buchwald,  D.  Sieblauferin  v.  Schönberg:  RostockZg. 
No.  275.  —  117»)  id.,  Unglücksfetisohe  aus  d.  Fürstentum  Ratzeburg:  ib.  No.  414,  BeiL  1. 
—  117e)  id>,  D.  Ratzeburger  Unglücksei:  ib.  No.  426,  Beil.  1.  —  Hg)  G.  Fabricius. 
Volkserzählungen  aus  Mecklenburg:  EBlVNiedSprachforschung  15,  No.  4,  S.  51/2.  — 119  X 
O.  Gl  öde:  ZDUnterricht  5,  S.  416,  480,776.  (Kleinere  Mitteilungen  aas  d.  Volksmunds: 
Jochen  Nttfsler;  Strafsennamen ;  'einen  pfeifen'.)  —  119a)  X  K.  B.  H.  Krause,  £.  Mecklen- 
burgisches Hexenlied:  RostockZg.  No.  379.  (Nach  raündlieher  Überlieferung,  stellte  sieh 
indes  schliefen ch  als  modernes  Gedicht  heraus,  vgl.  RoitockZg.  No.  422.)  —  120)  Statut 
für  d.  Herausgabe  d.  Mecklenburgischen  Urkk.buches:  QuartalBVMecklG.  56,  IV,  S.  15/9. 
Auch  besonders  ausgegeben.  Schwerin,  Herberger.  4°.  8  S.  —  121)  A.  Stichert,  Nikolaus  II. 
v.  Werle.  T.  1.  Gymn.- Programm.  Rostock.  4°.  30  S.  ([Krause:  RostockZg.  (1891), 
No.  208;  Hofmeister:  RostookAnz.  No.  93.)]|  —  122)  K.  Koppmann,  Z.  Gesch.  d. 
Fürsten  Nicolaus  II.  v.  Werle:  JbbVMecklG.  56,  S.  223—86.  (Mit  steter  Bezugnahme  auf 
N.  121,  ergänzend  u.  berichtigend.)  —  123)  X  A.  Hofmeister,  D.  Schweriner  Weih- 
bischof Michael  v.  Rentelen :  ib.  QuartalsB.  2,  S.  8/5.  (1465.  Bisehof  v.  Simbalium  [Svußoka* 
Xi/Lujv]  in  d.  Krim,  Sibula,  Cembalo  [Cunabulensis]  in  d.  Gegend  v.  Balaklava.)  —  124)  X 
Joh.  Oldecop,  Chronik,  hrsg.  v.  K.  Euling.  (=  Bibliothek  d.  litterar.  Vereins  in  Stutt- 
gart. CXC.)  Tübingen,  Litt.  Verein.  VIII,  720  S.  M.  20.  (S.  385:  Lied  auf  d.  Auf- 
hebung d.  Klöster.  S.  579  :  Sage  über  d.  Tod  d.  Kanzlers  Joh.  v.  Lucka.)  —  125)  X  Koog 
Christian  d.  Fjerdes  egenhaendige  Breve.  Udgivne  ved  C.  F.  Bricka  og  J.  A.  Fridericia. 
Heft  15/7,  18.  Kopenhagen,  Gad.  1889—91.  V,  160  8.  |[LCBL  (1892),  No.  28  (formelle 
Durchführung  mustergültig,  hist.  Wert  im  Verhältnis  z.  Umfang  [2731  Briefe]  gering).]: 
(Enthält  u.  a.  auch  etwa  20  Briefe  an  d.  Herzoge  v.  Mecklenburg  v.  1624  ff.)  —  126)  X 
C.  Sattler,  Reichsfreiherr  Dodo  zu  Inn-  u.  Knyphausen.  Norden,  Soltau.  M.  12.  (D. 
Verteidiger  Neubrandenburgs  gegen  Tilly  1681.)  —  126*)  X  G.  v.  Buchwald,  D.  Schutz- 
truppen in  Broda  1637:  RostockZg.  No.  592,  Beil.  1.  —  127)  X  A.  Bredow,  Ersählungen 


§  39.  Schleswig-Holstein.  Mecklenburg.  Pommern.  Krausen.  Ho  fm  eiste  r.        XI  283 

Erscheinung  auf  dem  Felde  der  mecklenburgischen  Geschichte  ist  L.  v.  Hirsch - 
felds  'Friedrich  Franz  IL,  Grofsherzog  von  Mecklenburg-Schwerin  und  seine 
Vorgänger'. 12g"181)  Der  tief  eingeweihte  Vf.  bringt  auf  Grund  der  ihm 
fast  unbeschränkt  zu  Gebote  stehenden  Quellen  die  Geschichte  des  Landes 
während  der  letzten  hundert  Jahre  in  fesselnder  Weise  zur  Darstellung,  ein 
würdiges  Denkmal  für  den  unvergefslichen  Herrn.  Dafs  ihm  durch  das  ge- 
schenkte Vertrauen  und  durch  die  Natur  der  zum  grofsen  Teil  ganz  intimen 
Korrespondenzen  und  Aufzeichnungen  eine  gewisse  Zurückhaltung  in  Bezug 
auf  manche  Dinge,  die  in  die  Regierungszeit  des  Verstorbenen  fallen,  und  auf 
noch  lebende  Personen  oder  deren  Angehörige  auferlegt  war,  liegt  in  der  Natur 
der  Sache;  einzelnes  davon  ist  in  den  Rezensionen  beröhrt,  anderes  aus 
älteren  allerdings  nicht  von  Parteileidenschaft  freien  Veröffentlichungen  schon 
bekannt  Die  unablässige  Fürsorge  des  Verewigten  für  die  Universität  Rostock 
hebt  v.  Stein  hervor.138) 

Durch  eine  sorgfältige  Zusammenstellung  der  bisher  bekannten  Wüstungen 
in  Mecklenburg-Schwerin  haben  Schildt188)  und  Grotefend184)  eine 
sichere  Grundlage  für  weitere  Forschung  geschaffen.  Von  L.  Dolbergs 
Arbeiten  über  die  Geschichte  der  Abtei  Doberan  verdient  der  Nachweis  der 
alten  Verehrungsstfttte  des  heiligen  Blutes  in  der  dortigen  Kirche  besondere 
Erwähnung.185"188)  Die  Geschichte  der  Stadt  Rostock  wird  durch  Hof- 
meisternnd  Koppmann,189,140)  die  von  Wismar  durch  Techen141,149) 
gefördert 


aas  d.  neueren  Gesch.  Mecklenburgs.  2.  Aufl.  Neustrelitz,  Rob.  Jakoby.  1892.  8  BU.,  169  S. 
M.  2.  (Titetaug.  <L  kindlichen  Buches,  vgl.  JBG.  18,  §  89"*.)  —  128)  X  X  P. 
Foncart,  Campagne  de  Prasse.  Prenzlow-Lubeck.  Paris.  1890.  (Zag  Blüchers  durch 
Mecklenburg  nach  d.  Akten  d.  frans.  Kriegaministeriums.)  —  128*)  X  W.  Salo  w,  D.  Grofs- 
herzogtttmer  Mecklenburg-Schwerin  u.  Mecklenburg-Strelitz.  (=  Landes-  u.  Provinzialgesch. 
Heft  21.)  Leipzig,  Voigtlinder.  16  S.  |[Kranse:  RostockZg.  (1891),  No.  680  («für  höhere 
Schulen  schwerlieh  an  gebrauchen,  für  Volksschulen  bietet  es  noch  zu  viel').]|  —  129)  L» 
v.  Hir schfeld,  Friedrich  Franz  IL,  Grofsherzog  v.  Mecklenburg' Schwerin  u.  seine  Vor 
ginger.  Nach  Staatsakten,  Tagebfiehern  u.  Korrespondenzen.  Mit  1  Portr.  in  Lichtdruck. 
2  Bde.  Leipzig.  Duncker  &  Homblot.  VIII,  416;  VI,  894  S.  M.  15,60.  |[Krause: 
RoetockZg.  187;  Krause:  MHL.  19,  S.  285/8;  O.  Lorenz:  DLZ.  12,  S.  1502/3;  C. 
S[ehröde]r:  LCB1.  S.  1551/2;  B[echstei]n:  AZgB.  No.  243/4.]|  —  130)  X  'Fürst 
Bitmarck  u.  d.  mecklenburgische  Verfassungsfrage' :  RostockZg.  (1891),  No.  259.  —  181) 
Friedrieh  Franz  IL,  Grofsherzog  v.  Mecklenburg-Schwerin:  MWB1.  No.  19  (1891).  — 
\%t)  H.  ▼.  Stein,  Friedrich  Franz  IL  u.  d.  Universität  Rostock.  Akadem.  Bede.  Rostock, 
Stiller  (Nasser).  24  S.  M.  0,20. —  188)  Schildt,  D.  untergegangenen  Dörfer  Meeklen- 
bng-Schwerina.  Mit  1  K.  d.  alten  Landes  Plan:  JbbVMeeklG.  56,  S.  149  —  222.  Auch  als 
Sonderdruck  1890.  —  1S4)  Grotefend,  Alphabetisches  Verzeichnis  d.  untergegangenen 
Dorfer  Mecklenburg- Schwerins:  ib.  S.  246—57.  (Nachtrüge  u.  Berichtigungen  dazu  Quartal- 
btriebt  VMecklG.  57, 1,  &  15/6.)  —  185)  L.  Dolberg,  D.  Verehrungsstätte  d.  hl.  Blutes 
ia  d.  Cisteräanaer-Abtei  Doberan:  StMBCO.  12,  H.  4.  11  S.  ([Krause:  RostockZg (1892), 
Ko.  87.] |  —  1S6)  X  id.,  D.  d.  Abtei  Doberan  bis  z.  J.  1865  gemachten  Schenkungen: 
ib.  H.  2  u.  8,  S.  287—800,  482—42.  —  187)  X  C.  Kittelmann,  Fremdenführer  fnr 
Ksastrelitz  u.  Umgebung.  Neustrelitz,  Barnewitz.  1892.  27  S.  M.  Abb.  u.  Karte.  M.  0,75. 
—  188)  XF.  Sehildt,  D.  Ermordung  d.  Pastors  Johannes  Koke  ritz  zu  Wendisch-Priborn 
1588:  JbbVMeeklG.  56,  Quartalbericht  2,  S.  15/6.  —  189)  A.  Hofmeister,  D.  räum- 
liche Entwickehmg  d.  Stadt  Rostock.  Vortrag.  Rostock Anz.  (1891),  No.  86.  —  140)  K. 
Koppmann ,  D.  Ereignisse  in  Rostock  ▼.  17.  Sept.  1811  bis  21.  Januar  1814.  Mit  Anh.  1  u.  2 : 
JbbVMeeklG.  66,  S.  88—62.  (Schon  1890  in  BegrUfsnngsohr.  u.  Sonderdruck.  D.  Anhänge 
tothalten  urkundL  Nachrichten  Aber  Volmar  Runge  I  u.  seine  Söhne  u.  d.  Ratsmitglieder 
v.  Rostock  1812/4.)  —  141)  F.  Techen,  Überblick  über  d.  Gesch.  Wismars:  ib.  S.  1—17. 
(Schon  1890  m  d.  Begrufsungsschrift  u.  im  Sonderdruck.)  —  143)  XA.  Hofmeister, 
D.  Seherin  t.  Wismar:  ib.  Quartalaber.  2,  S.  5/8.    ('Zweites  Gesicht'.    Magd  Lucia  1710/7 


11,284        §89.  Schleswig-Holstein.  Mecklenburg.  Pommern.  Krause  n.  Hof meister. 

Familiengeschichte.  Biographie.  Die  grofsangelegte  Ge- 
schichte des  weitverzweigten  Geschlechts  v.  Oertzen,  von  Lisch  vor  45  Jahren 
in  Angriff  genommen,  ist  jetzt  von  Safs  zum  Ahschlnfs  gebracht.14*)  Die 
vorliegenden  Bände  berichten  über  das  ältere  nnd  das  mittlere  Hans  Helpte 
mit  dem  darans  hervorgegangenen  sächsischen  Zweige,  nnd  Aber  das  jüngere 
Hans  Helpte  mit  dem  dänischen  nnd  dem  Eittendorfer  Zweige.  In  einem 
umfänglichen  'Rückblick'  ist  der  mühsame  Versuch  gemacht,  aus  der  Un- 
zahl von  einzelnen  Daten  und  Zügen,  die  in  einer  Menge  von  Reihen  aus- 
einander und  wieder  durcheinander  laufen,  ein  einigermafsen  übersichtliches 
Bild  zu  gestalten.  Der  Schlafs  des  letzten  Bandes  enthält  eine  reichhaltige 
Urkk.sammlnng  als  Ergänzung  zu  Band  1  und  2,  ferner  die  seit  1847  nötig 
gewordenen  Nachträge  und  Berichtigungen  und  ein  alphabetisches  Register 
der  Taufnamen.  Ein  Register  der  verschwägerten  Familien,  das  ebenso 
wünschenswert  gewesen  wäre,  fehlt  leider.  —  Auch  die  Familie  v.  Peutz  ist 
durch  v.  Meyenns  Forschungen  in  den  Besitz  einer  trefflichen  zur  Zeit  bis 
ins  16.  Jh.  reichenden  Familiengeschichte  gelangt.144)  Überaus  anziehend 
geschriebene  Familienerinnerungen  hat  Friedrich  Zarncke  veröffentlicht,14*) 
denen  wir  leider  sogleich  die  aus  Anlafs  des  kurz  darauf  erfolgten  Hin- 
scheidens  des  Vf.  erschienenen  Nachrufe  etc.  anreihen  müssen.140'149)  Yon 
der  Litteratur  über  Moltke  gehört  nur  das  hierher,  was  sich  speziell  anf 
seine  Familie  und  seine  erste  Jugendzeit  bezieht. lft0>151)  Ebenso  ist  über 
Schliemanns  wissenschaftliche  Thätigkeit  andern  Orts  zu  berichten.1""180) 
Die  kleineren  Biographieen  folgen  unten.181"17*) 


im  Scheffeliohen  Hause'  [Dr.  Med.  Martin  Scheffel,  f  1764].)  —  148)  6.  C.  F.  Lisch, 
Urkundliche  Gesch.  d.  Geschlechts  t.  Oertsen,  fortgeführt  ▼.  E.  Safs.  T.  5  u.  6,  A.  &  C. 
Schwerin,  Bllrensprung.  6,  1889,  XII,  588  S.;  6, 1/11,  1891,  VIII,  659  3.;  6,  III  1891,  VIII, 
482  S.  (Als  Ms.  gedruckt.  Vgl.  JBG.  9,  III,  IX,  150.)  —  144)  F.  ▼.  Meyenn,  Urkund- 
liche Gesch.  d.  Familie  v.  Pents.  I.  Mit  Stammtaf.,  1  farbigen  Wappent.,  6  lith.  Siegelte/. 
Schwerin  i.  M.,  Druck:  Bärensprungsehe  Hofbuchdr.,  Stiller  i.  Komm.  X,  261,  866  S.  M.  10. 
|[K.  E.  H.  Krause:  RostockZg.  622,  Beil.  1;  Hofmeister:  RostookAnc.No.  808.] |  (D. 
gesondert  gezählten  860  S.  enthalten  d.  Urkk.)  —  145)  (Fr.  Zarnoke),  Aus  d.  Leben 
d.  Grofsvaters  u.  d.  Jugendleben  d.  Vaters.  D.  Geschwistern  erzählt  v.  Bruder  Friedrieb. 
Mit  8  Ansichten  u.  Stammbäumen.  Als  Hs.  gedruckt  u.  nur  in  wenigen  Ex.  TertsOt 
Leipzig.  8°.  XII,  224  S.  |[Adalb.  Schroeter:  BLÜ.  (1891),  No.  87,  S.  682/3  {'*. 
Stück  mecklenburgischer  u.  deutscher  Kultur-  u.  Pmrrgesch.') ;  Krause:  RostockZg.  (1891), 
No.  560  (darin  d.  Daten  v.  d.  Vf.  Aufenthalt  auf  d.  Rostocker  Gymnasium).] |  (D. 
Schmiedemeister  u.  Senator  Z.  in  BUtzow  u.  d.  Pastor  Z.  in  Zahrenstorf,  f  *k  Kirehenrst 
in  Plan  in  Meckl.)  —  146)  E.  Zarncke,  Prof.  Friedrich  Zarncke,  f  16.  Okt.  1891: 
LCB1.  Ko.  44,  S.  18/9.  —  147)  Professor  Dr.  Friedrich  Zarncke  f.  Mit  Portr.:  Daheim  28, 
No.  8,  Beil.  1.  —  148)  R.  Bechstein,  Friedrieh  Zarncke  f:  RostockZg.  No.  498,  500. 
502.  —  149)  Z-  Erinnerung  an  d.  Heimgang  v.  Dr.  Friedrich  Zarncke.  Reden  u.  Ansprachen 
beim  Leichenbegängnis.  Leipzig,  Breitkopf  &Härtel.  21  S.  M.  0,80.  |[R.  Kade:  ZDÜntsrrieht 
6.  Jg.  (1892),  Heft  5.]|  —  150)  (Graf  Waldersee),  Erinnerungsbiatt  (an  d.  90.  Ge- 
burtstagifeier d.  Feldmarschalls  Grafen  Moltke^.  Als  Ms.  gedruckt.  Berlin,  E.S.  Mittler  &  Sohn. 
|[DReichsanz.  110,  S.  l.]|  (Darin  e.  Stammbaum  d.  Familie  Moltke.)  —  IM)  D.  Moltke- 
Nummer  d.  Daheim:  Daheim  27,  No.  82.  (Bezug  auf  Familie  u.  Geburtsort  in  Moltkes  Selbst- 
biographie in  Faksimile.)  —  152)  S.  §  8.  —  Sophie  Schliemann,  Heinrich  Schliemanoa 
Selbstbiographie.  Bis  zu  seinem  Tode  vervollständigt.  Hrsg.  v.  .  .  .  Mit  1  Portr.  in  Helio- 
grav.  u.  10  Abb.  Leipzig,  Brockhaus.  1892  (erschien  1891).  100  S.  M.  8.  |[Beichsin*. 
(1891),  No.  291,  Beil.  1,  S.  212;  F.  v.  Dahn:  DLZ.  13  (1892),  No.  8,  8.  268  f. ;  Hof- 
meister: Rostock Anz.  No.  300.] |  (D.  Fortsetzung  bis  z.  Tode  schrieb  Dr.  A  1  fr.  Brückner. 
D.  Selbstbiographie,  aus  »Uios*  neu  abgedruckt,  ist  unvollständig,  gedenkt  z.  B.  d.  enten 
Ehe  d.  Vf.  gar  nicht,  auch  sonst  bieten  d.  anderwarte  veröffentlichten  Briefe  Schliemann* 
an  seine  Schwester  manche  Ergänzung.)  —  158)  A.  MilohhÖfer,  Erinnerungen  an 
Heinrich  Schliemann:    DRs.  67,  S.  278—89.    —    154)    R«  Virchow,  Erinnerungen  sn 


§ 39.  Schleswig-Holstein.  Mecklenburg.  Pommern.  Krause  u.  Hofmeister.        11,285 

Recht.  Verwaltung.  Kirche.  Universität.  Schule. 
Litteratur.11*)  Das  durch  allerhand  Spezialbestimmungen  sehr  verwickelte 
eheliche  Guter-  und  Erbrecht  legt  G.  v.  Buchka  dar,175)  einen  umstrittenen 
Rest  der  alten  Rechtshoheit  der  Stadt  Rostock  behandelt  Rönnberg.176"178) 


Schliemann.  1  n.  2 :  Gartenlaube  No.  6/7  (1891).  —  155)  Zeitungsnachrichten  über 
Sehlkmanns  Ende :  KBlAnthr.  22,  S.  2/8.   (Zusammenstellung  aus  gut  unterrichteten  Blättern.) 

—  155*)  M.  Hörnen,  Heinrich  Schliemann  f:  Ausland  64,  No.  1/2.  —  156)  H. 
Freih.  Langwerth  v.  Simmern,  Ans  d.  Mappe  e.  verstorbenen  Freundes  (Friedrichs 
r.  Klinggraff)  I,  1,  2  (Kunst  u.  Leben).  Berlin,  B.  Behr  (E.  Bock).  1.  XXV,  284;  2.  809  S. 
M.  7,50.  ([Krause:  RostockZg.  (1891),  S.  522;  Brenning:  WeserZg.  No.  16172; 
Reichen aperger:  ZChrK.  4  (1891),  S.  826/6.]|  (v.  Kl.,  Rittergutsbes.  auf  Chemnitz 
o.  Pinnow  bei  Neubrandenburg,  |  als  Grofsdeutscher  26.  Mai  1887.  Sein  Lebensbild:  1, 
S.  1— 1S4.)  —  157)  (Langwerth  v.  Simmern?),  Friedrich  y.  Klinggraff,  Vandaliae 
Heidelberg.  E.  Lebensbild:  AkMonatshMflnchen  Jg.  8,  S.  454—64.  Mit  Porträt.  (Zeigt 
r.  Kl.  besonders  in  seinem  Leben  u.  Wirken  im  Korps  u.  für  dasselbe,  wie  in  seinen  Be- 
strebungen ftir  d.  Hebung  d.  deutschen  Studentenlebens  im  allgemeinen.)  —  157*)  Friedrioh 
t.  Klinggrftff:  D.  Mecklenburger  (1891),  S.  238/7.  (Aus  d.  'AllgemSchweizerZg.'  v.  19.  Sept. 
abgedruckt.)  —  158)  F.  Latendorf,  Friedrich  Försters  Urkk.flüschungen  z.  Gesch.  d. 
J.  1818,  mit  besonderer  Rücksicht  auf  Theodor  Körners  Leben  u.  Dichten.  PSsneck,  Laten- 
dorf. 40  S.  M.  0,60.  |[L.  Hölscher:  ASNS.  86,  IV,  S.  472;  E.  Friedel:  KBGV.  11, 
8.  144;  Xanthippus:  AllgKonservMonatsschrift  (August  1892),  S.  84 8/7.] |  (Zumeist 
Korner  in  Meckl.  YgL  Gegenw.  (1890),  No.  89.)  —  159)  Daniel  Sanders.  Sein  Leben  u. 
Mise  Werke.  2.  Aufl.  Neustrelitz,  Jacoby  i.  K.  44  8.  M.  1,60.  (Vf.  nur  Bewunderer, 
vis  allerdings  z.  Charakter  d.  1.  Aufl.  als  Festschrift  pafst.)  —  100)  E.  G.  Bardey, 
Familienerinnerungen  ans  d.  napoleonisohen  Zeit:  JbbVMebklG.  56,  Quartalber.  1,  S.  7/8. 
(Berichtigung  dazu  ▼.  Schild t:  ib.  8,  S.  8.)  —  161)  M.  Hertz,  Johannes  Schulze,  Mit- 
begründer u.  langjähriger  Leiter  d.  preufs.  höheren  Unterrichtswesens:  ADB.  88,  S.  9 — 18. 
(Geb.  1786  an  Brtiel  in  Mecklenburg-Schwerin  [Johannes  Karl  Hartwig].)  —  163)  Thomas 
Msnemus,  Paesionakomponist,  f  1612.  In:0.  Kade,  D.  ältere  Passionskompoeition  bis  z. 
J.  1631.  Heft  8,  S.  221/2.  Gütersloh,  Bertelsmann.  1892.  S.  161—240.  M.  2.  (Geb. 
in  Schwerin  i.  Meckl.)  —  168)  R-  Kade,  Wolfgang  Leupold,  e.  Freiberger  Kind,  d.  Er- 
zieher Herzog  Christophs  v.  Mecklenburg  1552:  MFreibergAV.  27.  —  164)  H.  Klenz, 
Hirt.  Hans  Rudolf  Schröter,  f 1842;  MeckL  Minister  Aug.  Wilhelm  Ferd.  v.  Schröter,  t  1865: 
ADB.  32,  S.  587/8,  674.  (Es  fehlen  d.  Polit.  Verbote  u.  Prozesse.)  —  165)  K.  E.H.  Krause, 
Dr.  Joachim  Schnobel,  Direktor  d.  Ritterakademie  in  Güstrow,  dann  Professor  in  Rostock, 
t  1671;  Brandanns  v.  Schöneich,  Kanzler,  f  1607;  Kaspar  v.  Schöneich,  Kanzler;  Prof. 
n.  Kanzleidirektor  Job.  Joach.  Schöpfer,  f  1719:  ib.  S.  179—80,  286/8,  858/9.  —  166) 
id.,  Hofr.  Christian  David  Schröder,  f  1781;  Pastor  u.  Chronist  Dietrich  Schröder,  f  1758; 
Refbrmat.-Prediger  Joachim  Schröder,  |  1564,  Theol.  Joachim  Schröder,  |  1677;  Ratsherr 
Job. Christian  Schröder,  f  1809:  ib.  S.  608/5,  515/6,  519.  —  167)  id.,  Liborius  Schwichten- 
btrg,  kathoL  Pfarrherr,  f  1584:  ib.  88,  S.  142/8.  (Gegner  d.  Reformation,  zuerst  in  Fried- 
land L/M.,  dann  in  Greifswald.)  —  168)  W.  LUbke,  Maler  Wilh.  Riefstahl:  N&S.  Jg.  14, 
S.  41—58.  —  169)  J«  Schienther,  Theaterdirektor  Johann  Friedrich  Schönemann, 
f  1782:  ADB.  32,  S.  289—91.  (Als  Geburtsort  ist  irrtümlich  Krossen  in  Hannover  statt 
Kroaten  a.  Oder  genannt.  D.  darin  erwähnte  Brand  v.  Krossen  fand  am  26.  April  1708 
•tatt)  —  1?0)  &.  Sehr  öd  er,  Theol.  u.  Schulmann  F.  W.  Ferdinand  Schröder,  f  1884: 
ib.  S.  306.  —  171)  Wippermann,  Preufs.  Staatsmann  Kasp.  Friedr.  Freiherr  v.  Schuck - 
mann,  f  1884:  ib.  S.  647-50.  (Geb.  zu  Mölln  in  MeckL-Schwerin.)  —  173)  Win  ekel, 
Frauenarzt  Karl  L.  E.  Schröder,  f  1887:  ib.  S.  528/4.  (Geboren  in  Neustrelitz,  f  in 
Berlin.)  —  17S)  (JBG.  18)  Litzmann,  F.  L.  Schröder.  |[Minor:  ADA.  17,  S.  282/5; 
Grensb.  60,    I,    S.  45;   Chnquet:  RCr.  80,   S.  461;    Geiger:   AZg.  (1890),   No.  285.]| 

—  174)  XE.  v.  Sehwind,  Z.  Entstehungsgesch.  d.  freien  Erbleihen  in  d.  Rheingegenden 
u-  d.  Gebieten  d.  nördlichen  deutschen  Kolonisation  d.  MA.  (=  Untersuchungen  D.  Staats- 
a-RechtsG.,  hrsg.  ▼.  O.  Gierke.  Heft  85.)  Breslau,  Köbner.  XVIII,  188  S.  M.  5.  |[v.Below: 
JKS.  59  (1892),  S.  127  (anerkennend);  Mayer:  DLZ.  (1892),  No.  8.]|  (Im  2.  Teil  d. 
Arbeit  [S.  123 — 88]  wird  d.  Recht  d.  nord-  u.  ostdeutschen  Kolonisten  an  ihrer  Hufe  unter- 
sucht Mecklenburg  [nach  Ernst],  S.  154/7.)  —  175)  G.  y.  Buchka,  D.  statutarische 
ehshehe  Güter-  n.  Erbrecht  in  Mecklenburg:  Mecklenb.  Ztschr.  f.  Rechtspflege  u.  Reehts- 
wüaeoeehaft  10,  S.  27—184,  258-881.  Wismar,  Hinstorff.  —  176)  w-  Rönnberg, 
fibsr  d. Begnadigungsrecht  d.  Stadt  Rostock:  ib.  S.  185—58.  Wismar,  Hinstorff.  (Dogmatisch, 


II  286        §39.  Schleswig-Holstein.  Mecklenburg.  Pommern.  Krause  n.  Hofme  ster. 

0.  Mejer  stellt  das  Rostocker  Konsistorium  als  das  zur  Zeit  älteste  im 
evangelischen  Deutschland  hin,  läfst  aber  das  noch  vor  dem  landesherrlichen 
ins  Leben  getretene  städtische  Konsistorium  völlig  unerwähnt;  auch  Dr. 
Laurentius  Kirchhoff,  längere  Zeit  das  Haupt  der  Rostocker  Juristenfaknltät 
und  Vf.  einer  mehrfach  aufgelegten  Spruchsammlung,  hat  alles  andere  als 
die  ihm  S.  115  zu  Teil  werdende  geringschätzige  Behandlung  verdient.  Im 
Übrigen  ist  die  Arbeit  sehr  wertvoll. 179,l79a)  Wichtig  für  die  Kirchen- 
geschichte  der  neueren  und  neuesten  Zeit  ist  die  Selbstbiographie  Michael  Baum- 
gartens,180) aber  wegen  der  allzu  subjektiven  Darstellung  nur  mit  Vor- 
sicht zu  benutzen.  Von  Hofmeisters  Matrikel  der  Universität  Rostock 
ist  der  Schlufsteil  des  2.  Bandes,  die  Jahre  1563 — 161 1  umfassend,  erschienen.181) 
Er  enthält  7765  neue  Namen  und  zeigt  die  Hochschule  in  zunehmendem  Flor, 
um  1600  Erfurt  weit  hinter  sich  zurücklassend,  Frankfurt  etwa  gleich,  Heidel- 
berg wenig  nachstehend.  Von  hs.  Quellen  sind  die  Dekanatsbücher  der 
theologischen  und  medizinischen  Fakultät  neu  herangezogen  worden,  ebenso 
ein  Auszug  aus  dem  verloren  gegangenen  Promotionsregister  der  Juristen- 
fakultät.182"185)    Es  mag  hier  noch  bemerkt  werden,  dafs  das  Erscheinen 


weniger  bist.)  —  17?)  X  F.  Crull,  Z.  Schweriner  Stadtrecht:  JbbVMecklG.  56,  S.  77—87. 
(D.  Schweriner  Stadtrecht  galt  danach  in  Blitzow.  D.  Lübische  Recht  galt  in  Kröpelin  u. 
wahrscheinlich  in  Neubuckow.  S.  80/4  Bind  Aufzeichnungen  d.  früheren  Bützower  Stadt- 
vogtes v.  1576  ff.  abgedruckt.)  —  177*)  D.  Verhältnis  Wismars  zu  Mecklenburg  u.  Schweden: 
D.  Mecklenburger  (1891),  S.  326/7.  (Kurze  Darlegung  d.  Sachverhalts.)  —  178)  X  C.  w- 
A.  Balck,  Verwaltungsnormen  in  Mecklenburg-Schwerin.  T.  2.  Schwerin  in  Meckl., 
Herberger.  VII,  XX,  608  S.  M.  6,60.  |[RostockZg.  No.  317,  S.  3.]|  (V.  1832—57  noch  6, 
d.  v.  1868  an,  z.  T.  höchst  wichtige,  auch  bist,  interessante  Ministerial-Rundschreiben 
['Cirkular-Verordnungen']  mit  Gesetzeskraft.)  —  179)  0.  Mejer.  D.  Errichtung  d.  Kon- 
sistoriums zu  Rostock:  Z.  Kirchenreohte  d.  Reformationsjh.  S.  86 — 144.  Hannover,  C. 
Meyer  (Prior).  210  S.  M.  5.  ([ThCBl.  (1891),  S.  309  ff.;  LZgB.  (1891),  No.  298;  Krause: 
RostockZg.  (1891),  No.  522;  Hofmeister:  Rostock  An  z.  No.  221.]|  (S.  99,  Z.  3  v.  n. 
mufs  statt  Roeskilde  gelesen  werden  Kamin.)  —  179*)  J.  y.  M(altzan),  Wie  Mecklenburg 
vor  d.  prenfsischen  kirchlichen  Union  bewahrt  blieb:  D.  Mecklenburger  (1891).  S.  241/7. 
—  ISO)  H.  H.  S  t  u  d  t ,  Professor  Dr.  theol.  Michael  Baumgarten.  £.  am)  46j.  Erfahrung 
geschöpfter  biographischer  Beitrag  z.  Kirchen  frage.  Als  hs.  Nachlafs  hrsg.  ▼.  .  .  .  Mit  Portr. 
u.  Faksimile.  Kiel,  Homann.  1.  X,  886  S.;  2.  2  Bll.,  277  S.  M.  10.  |[V.:  Wesersg.BeiL 
No.  16116;  Krause:  RostockZg.  (1891),  No.  622;  LGB1.  (1892),  S.  178;  Holtzmann: 
DLZ.  (1892),  S.  114/6;  R.  B. :  ThLBl.  (18  92),  No.  29,  S.  845.  ('Es  war  B.s  verhängnis- 
vollster Irrtum,  dafs  er  seine  Sache  u.  d.  Sache  d.  Wahrheit  in  einen  derfliefsen  lief«'.  'Seine 
scheinbare  Objektivität  lief  zuletzt  auf  e.  starken  Subjektivismus  hinaus'.)]|  (D.  Hrsg.  tat 
Pastor  zu  Schönwalde  in  Holstein.)  —  181)  A.  Hofmeister,  D.  Matrikel  d.  Universität 
Rostock.  II,  2.  Ost.  1561  bis  Ost.  1611.  Hrsg.  v.  .  .  .  Rostock,  Stiller  in  Komm.  4°. 
XXIV,  149  — 804S.  M.  10.  |[Selbstanzeige:RostockAnz.(1891),No.808;  K r a u s e :  RostockZg. 
(1892),  No.  27;  id.:  DLZ.  (1892),  S.  621/2;  Bechstein:  AZgB.  (1892),  No.  74.]|  (Vgl. 
JBG.  18,  §  89180.  Einige  v.  Hrsg.  herrührende  Nachträge  u.  Verbesserungen  finden 
sich  DLZ.  (1892),  No.  19,  Sp.  622  [Bersebecke  ist  Bersebek  in  Schonen].  Ferner  ist  S.  VIL 
Z.  1  zu  lesen  'wegen  d.  nicht  üblichen  Doktortitels  u.  d.  geringeren  Kosten  ganz  fehlt'. ^  — 
182)  X  Th.  Schwartz,  Referat  über  A.  Hofmeisters  Matrikel  d.  Univ.  Rostock  I 
(u.  Auszug  d.  Livländer  Studenten  bis  1499).  1889:  SBGGOstseeprov.  (1890/1),  S.  112  3, 
128—46.  (Vgl.  JBG.  12,  §  39u.)  —  188)  X  Th.  Unruh,  E.  'Olympisches  GStterspiel' : 
AkMonatsh.  8  (1892),  S.  412/4.  (Festspiel,  1717  zu  Ehren  v.  J.  A.  v.  Krakewitz  r. 
Rostocker  Studenten  aufgeführt.)  —  184)  X  M.  Braun,  Zoologie,  vergleichende  Anatom» 
u.  d.  entsprechenden  Samminngen  bei  d.  Universitäten  Bützow  u.  Rostock  seit  1776.  (AU 
Ms.  gedruckt.)  Rostock  (Universitäts-Buchdruckerei  v.  Adlers  Erben).  64  S.  ([Krause: 
RostockZg.  (1891),  No.  580.]|  (Mit  7  Portrats,  1  Abbildung  d.  jetzigen  zool.  Institute  m 
Rostock  u.  1  Grnndrifs  desselben.)  —  185)  X  H.  Gebier,  D.  Bibliothek  d.  Domkircbe 
zu  Ratzeburg.  Gymn.-Progr.  Ratzeburg.  Ratzeburg.  1890.  4°.  20  S.  (Nachtragt  D. 
Bibliothek  befand  sich  früher  im  Dom,   ist  später  durch   d.  Grofsherzog  v.  MeckL-StreliU 


§89.  Schleswig-Holstein.  Mecklenburg.  Pommern.  Krauten.  Hofmeister.        11,287 

der  Fortsetzung  und  des  Registers  jetzt  gesichert  ist  Die  jüngere  (Rostocker} 
Glosse  zum  Reinke  Vos  hat  in  Brandes  einen  trefflichen  Herausgeber  ge- 
fanden ;18*)  den  Yf.  der  Glosse  sieht  Brandes  mit  Rollenhagen  im  Drucker 
Ludw.  Dietz;  die  Rezensenten  stimmen  meist  zu,  bis  auf  Hofmeister,  der 
dagegen  Johann  Freder  den  Alteren  aufstellt,  und  Krause,  der  an  Beuthers 
Freundeskreise  festhält  und  darum  weder  Dietz  noch  Freder  anerkennen 
kann.187'188) 

Kunst.  Ackerbau  und  Gewerbe.  Verkehr.169)  Den  Er- 
bauer des  prächtigen  Barokschlö&chens  Rossewitz  bei  Güstrow  hat  Koch  nach- 
gewiesen,190) derselbe  behandelt  auch  die  Baugeschichte  des  Doms  zu 
Güstrow,1*1)  wobei  zu  bemerken  ist,  dafs  der  interessante  stark  romanisierende 
Thflrbeschlag  an  der  Sfckristeithür  unzweifelhaft  ein  Christuskopf  ist,  während 
der  daran  befestigte  Klopfring  sich  schwerlich  auf  heidnischen  Ursprung 
zurückfahren  läfst  und  völlig  übereinstimmende  Gegenstücke  in  der  italienischen 
Frührenaissance  findet.191"199)  Einen  sehr  anerkennenswerten  Beitrag  zur 
Geschichte  der  mecklenburgischen  Landwirtschaft  lieferte  H.  D ade,800)  leider 


<L  Domsehule  Über wi wen.)  —  186)  D.  jüngere  Glosse  z.  Reinke  de  Vos,  hrsg.  ▼.  H.  B  r  an  d  e  s. 
Balle,  Niemeyer.  L.XI,  814  8.  M.  10.  |[Walther:  GGA.  (1891),  S.  558—67;  Hof- 
meister: DLZ.  (1892),  No.  13;  Krause:  LBlGermKomPh.  (1892),  No.  3;  LCB1.  92, 
S.  37 12;  J.  Bolte:  ASNS.  87,  S.  280/1;  £.  Schr(öder):  UZ.  32,  S.  881/2;  H.  £. 
Moltzer:  TNederlTaal- en Letterkunde  10,  8.  241/9;  Fr.  Prien:  ZDA.  86  (1892),  8.  261/6.]| 
—  187)  XB.  Sechst  ei  n,  D.  Redentiner  Osterspiel  u.  seine  litterargeschiohtliebe  Stellung 
a.  Würdigung.  I,  II,  III:  RostockZg.  No.  247,  269,  265.  —  187*)  X  Nachträgliche  Rez. 
zu  J.  Sehlu,  Comedia  t.  d.  frommen  .  .  .  Isaac.  |  [Hof  meist  er:  KBIVNiederdSp.  16, 
No.  5  (sehr  anerkennend,  bringt  noch  weitere  Einzelheiten  z.  Abhandlung  bei).]|  (Vgl. 
JBG.  13,  §  39,,s.)  —  188)  X  A.  Biese,  Fritz  Reuter,  Heinrieh  Seidel  u.  d.  Humor 
in  d.  neueren  deutsehen  Dichtung.  Nebst  Selbstbiographie  v.  Heinrich  Seidel.  Kiel  u. 
Leipzig,  Lipeina  &  Tischer.  65  8.  |[Br.:  RostockZg.  438,  Beil.  l.]|  —  189)  X  Nachträgliche 
Rez-T.  F.Sarre,  D.  Fürsten  hof  zu  Wismar.  |[Koch:  JbbVMecklG.  66,  Quartalsber.  2,8.8  —  10; 
L.:  ZChrK.  4,  S.  823/4;  Grenzb.  Jg.  51  (1892),  S.  108  f.;  C.  Gurlitt:  DLZ.  (1892), 
No.  25  (mit  beachtenswerten  Nachweisen ;  bedingt  anerkennend);  P.  C  lernen:  JVAPh.  92 
U892),  S.  249—61.])  (Vgl.  JBG.  13,  §  89"7 '».)  —  190)  F.  E.  K  o  c h ,  Charles  Philippe 
Dieuseart  u.  Leonhard  Sturm,  zwei   alte  Baumeister   d.   17.   u.    18.  Jh.   in   Mecklenburg: 

JbbVMecklG.   66,  S.  287—44 191)  id.,  Z.  Baugeach.  d.  Doms  su  Güstrow.    Mit  2  Tfln. 

u.  10  Texttabb. :  ib.  S.  63 — 76.  (Schon  1890  in  Begrttftungsschr.  u.  Sonderdruck.  Christus- 
kopf mit  Klopfring  als  Tbttr verzier ungS.  76,  Abb.  S.  76.)  — 192)  X  Abendmahlsk eich  d.  Schlofs- 
kirehe  zu  Dargun:  öffAnzDargun.  (Vgl.  JbbVMecklG.  56,  Quartalsber.  4,  S.  14.)  —  193)  X 
H(erm.)  K(rause),  Alte  Wandmalereien  in  d.  St.  Nikolaikirche  (su  Rostock)  I,  II,  III: 
RostockZg.  No.  285,  381,  403  (1891).  (Betrifft  alte  unter  d.  neueren  Kalk  tünche  entdeckte 
u.  blo&gelegte  leider  kaum  z.  Erhaltung  oder  Wiederherstellung  geeignet«  Wandmalereien. 
Darnnter  Abbildungen  nebst  niederdeutschen  Inschriften  z.  Legende  d.  St.  Kummernus  oder 
St.  WUgefortis  etwa  aus  d.  Zeit  1480 — 1500  sowie  Abbildungen  u.  niederdeutsche  Inschriften 
l  Legende  v.  Kreuz  T.  Lucca.)  —  194)  X  Z.  Entscheidung  d.  Wettbewerbes  fUr  Entwürfe 
zu  e.  Moaeum  in  Rostock:  DBauZg.  No.  18/9,  88  (1891).  —  195)  X  G.  Quade,  O.  Dom 
zu  Schwerin.  Mit  Grundrifs  u.  14  Abb.  in  Lichtdr.  u.  Zinkätzung.  Festschrift  z.  Erbauung 
d. neuen  Turme.  Schwerin  i.  M.,  Bärensprung.  45  S.  M.  2.  | [Krause:  RostockZg.  (1891), 
No.  580.] |  —  196)  X  C.  Teske,  D.  Epitaph  d.  Herzogin  Helene  zu  Mecklenburg,  geb. 
Pfiüzgrlfin  bei  Rhein,  im  Dome  zu  Schwerin :  DHerold  No.  5.  ([Krause:  RostockZg.  No.  865 ; 
Hofmeister:  RoatoekAnz  No.  122.]|  (E.  Werk  Peter  Vuchers,  mit  z.  T.  bisher  un- 
bekannten Aktenstücken  aus  d.  Schweriner  Archiv.  Treffliche  Lichtdruckabbildung.)  — 
197)  X  Fr.  Crnll,  D.  alten  Wandmalereien  in  d.  Kirche  zu  Toiten Winkel :  ZChrK.  4, 
8.  278—82.  ([Krause:  RostockZg.  (1892),  No.  51.]|  (Keine  Kunstwerke,  aber  gute  Hand- 
«erksarbeit  sraa  froher  Zeit  [etwa  1300—46];  jetzt  in  würdiger  Weise  restauriert.)  —  198  X 
id..  Z.  Gesch.  d.  Baukunst  in  Wismar:  JbbVMecklG.  56,  S.  18—82.  (Schon  1890  in  Be- 
pufangseehr.  nu  in  Sonderdruck.)  —  199)  X  F.  Crull  u.  F.  Techen,  D.  Grabsteine  d. 
Wiimarachen  Kirchen.  8/6.  Mit  Anbang:  Epitaphien-Inschriften  d.  Wism.  Kirchen:  ib. 
S.  96—148.    (S.  132— 48  enthalt  e.  sorgfaltiges  Register.    Vgl.  JBG.  12,  §  89"5;  JbbVMecklG. 


11,288        §89.  Schleswig-Holstein.  Mecklenburg.  Pommern.  Krause  n.  Hofmeister. 

hat  er  sich  dabei  im  Streben  nach  möglichst  frohen  Zeugnissen  unvorsichtig 
und  nngewarnt  auch  auf  ein  Gebiet  gewagt,  das  er  zu  wenig  kannte;  Ab- 
schnitt III  seiner  Arbeit,  die  Zeit  vor  dem  16.  Jh.  behandelnd  (S.  25 — 34> 
ist  deshalb  fast  wertlos.  ••*-«•*) 

Pommern.  Pr  ähistorisehes. 905)  Einen  vorgeschichtlichen  Wohn- 
platz des  Steinzeitalters,  wie  solche  bisher  auf  Rügen  noch  nicht  beobachtet 
worden  sind,  hat  Bai  er  südlich  vom  Kirchhofe  Boblin  auf  Jasmund  auf- 
gedeckt und  beschrieben  ;206~a09)  reiche  Aasbeate  ergaben  slawische  Gräber- 
felder auf  dem  Galgenberge  and  dem  Silberberge  bei  Wollin.210"*1*)  Das 
Vorkommen  des  Kreuzornamentes  (im  weitesten  Sinne  einschliefslich  Svastika 
und  Triquetrum)  auf  vorchristlichen  Geräten  nnd  Werkzeugen  behandelt 
Senf  in  interessanter,  doch  nicht  sofort  überzeugender  Weise.217) 

Münzfunde  und  Münzkunde.  Der  wichtigste  Fund  ist  der  von 
Pinnow,  42  arabische   Silbermünzen   des  8.   und   0.  Jh.   umfassend.*18"*") 


54,  S.  119  ff.;  JBG.  18,  §  89"*;  JbbVMecklG.  55,  8.  287  ff.)  —  200)  H.  Dade.  D. 
Entstehung  d.  Mecklenburgischen  Schlagwirtschaft.  Rostocker  Doktordiss. :  J Landwirtseh.  39. 
H.  8/4,  S.  251—402.  Berlin,  P.  Parey.  D.  Dissertation:  158  S.  |[Krause:  RostockZg. 
(1892),  No.  121  (behandelt  nur  d.  ersten  wenig  gelungenen  Teü) ;  Paasche:  JNS.  59 
(1892),  S.  288/5  (rermifet  bei  warmer  Anerkennung  d.  Geleisteten  eingehendere  Ausnutzung 
d.  reichen  Materials  im  Rostocker  Ratsarchiv).] |  (Darin  (D.  holsteinische  Koppelwirtschaft' 
8.  261  —  74,  nur  ans  abgeleiteten  Quellen.)  —  201)  X  W.  Stieda,  Ans  d.  Praxis  d. 
lübeckischen  Schiffergesellschaft:  MVLUbG.  Heft  5,  S.  8/9.  (Behandelt  Rostock  er  Ver- 
hältnisse.) —  202)  X  Entwickelung  d.  Post-  u.  Telegraphenwesens  in  d.  GroftherzogL 
Mecklenburg- Schwerin  u.  Meckl.-Strelitz  während  d.  lOj.  Zeitraums  y.  1880/9.  Mit  2  Karten: 
APost  (1890),  No.  19  u.  20.  Sonderdruck.  Berlin,  Reichsdruckerei.  1890.  hooh-4°.  29  S. 
(D.  2  Karten  zeigen  d.  gewaltigen  Fortschritt:  1.  d.  Zahl  d.  Poststationen  etc.  v.  1.  Jan. 
1868  bis  Ende  1879  n.  v.  1.  Jan.  1880  bis  Ende  1889;  2.  ebenso  d.  Telegraphenanstalten 
in  derselben  Zeit  durch  Farbendruck.)  —  208)  X  Grotefend,  D.  erste  Velociped  in 
Mecklenburg:  JbbVMecklG.  56,  Quartalsber.  2,  S.  11/4.  (E.  Drayfssohes  Fahrrad  schenkte 
am  15.  Mftra  1818  d.  Landrat  Jasper  ▼.  Oertzen  auf  Roggow  d.  Grofsherzog  Friedrich  Franz  I.) 

—  204)  X  r.  Falkenhayn,  Tafel  aller  Meoklen burgischen  Orden  u.  Ehrenzeichen. 
Rostock.  Tiedemann.   Fol.   M.  8.   (Mit  Text  in  8°,  d.  auch  über  d.  Stiftung  etc.  Nachweise  giebt ) 

205)  Walter,  Zusammenstellung  d.  Altertümer  (neue  Erwerbungen  d.  Museums 
d.  GPommG.):  BaltSt.  41,  S.  287—95.  —  206)  R.  Baier,  E.  vorgeschichtliche  Wohn- 
statte: StralsundZg.  (15.  Not.  1891),  No.  267.    (Auch  abgedruckt  KBGV.  [1892],  S.  107/8.) 

—  207)  X  Steinzeitliohes  y.  d.  Insel  Usedom:  MBllGPommG.  5,  S.  20/2.  —  208)  X  H. 
Schumann.  Pommersohe  Skelettgr&ber,  wahrscheinlich  aus  d.  Steinzeit:  VGAnthr.  23. 
S.  487/9.  (Caskow,  Kr.  Randow;  Oberfier,  Kr.  Bublitz.)  —  209)  X  id.,  Freiliegende 
neolithische  Skelettgr&ber  ▼.  Glasow  bei  Löcknitz  (Pommern):  ib.  S.  467/9.  (Vgl.  ib.  22. 
S.  478.)  —  210)  i  <*.,  Slawisohes  Gräberfeld  mit  Skeletten  u.  Leiehenbrand  anf  d.  Silber- 
berge bei  Wollin.  Mit  1  Zinkogr.:  ib.  S.  589—98.  —  210*)  id.,  Slawische  Schädel  v. 
Galgenberg  u.  Silberberg  bei  Wollin :  ib.  S.  704  ff.  —  210°)  E.  Wal  ter,  D.  Gräberfeld  auf 
d.  Galgenberge  u.  slawische  Grabfunde  bei  Wollin:  ib.  8.  708  ff.  —  211)  St(ubenrauch), 
Wendische  Graburne  v.  Silberberge  bei  Wollin.  D.  Burgwall  ▼.  Stargard,  Kr.  Regenwalde: 
MBllGPommG.  5,  S.  106/8.  —  212)  X  id.,  D.  Grab  am  faulen  Griep-See  bei  Binow,  Kr. 
Greifenhagen:  ib.  8.  178  —  80.  (Mittlere  Bronzezeit.)  —  218)  X  Sohumann,  Bronze- 
sohmuck  y.  Alt-Storckow,  Kr.  Stargard.  Mit  Abb.:  VGAnthr.  28,  S.  406/7.  (Mistelzweig, 
Ähnliches  Sohmuck stQok.)  —  214)  X  Schumann  u.  Olehausen,  Zwei  neue  Bronsc- 
sporen  aus  Hinterpommern.  Mit  7  Zinkogr.:  ib.  S.  698/6.  (Aus  Obliwitz  u.  Lttbgust.)  — 
215)  X  Schumann,  Stahlgraue  Bronzetutuli  u.  Bronteanalysen.  Vortragsreferat:  MBll- 
GPommG. 5,  S.  24.  (Berichtigung  dazu:  ib.  8.  59—60.)  —  216)  X  A.  Stubenrancb, 
Vorgeschichtliches  aus  Carow,  Kr.  Regen walde  (mit  Grundrifs  d.  Burgwallet):  ib.  S.  115/9, 
188/9.  —  21?)  F.  Senf,  D.  heidnische  Kreuz  u.  seine  Verbreitung  zwischen  Oder  u. 
Elbe:  AAnthr.  20,  Heft  1/2,  S.  17—42,  mit  2  Tfln.  (Sonnensymbol  [als  Radkranz],  dann 
Symbol  für  Segen,  Liebe,  Leben,  oft  in  modifizierter  Gestalt;  Ursprung  im  ägyptischen 
(Henkelkreuz  zu  suchen.)  —  218)  H.  Ntttzel,  Mohammedanischer  Mttnzfund  ▼.Pinnow 
mit  Abb.  im  Text):  ZNumism.  17,  III,  IV,  S.  270—81.    (Sassaniden,  Omajjaden  [J.  80  d. 


§89.  Schleswig-Holstein.  Mecklenburg.  Pommern.  Krause  u.  Hofmeister.       11,899 

Die  HOmknnde  und  Münzgeechichte  Bind  vonDannenberg  und  Wehr  mann 
bearbeitet."8**4) 

Bevölkerung,  Sprache,  Sitte  und  Überlief  erung.***'**1) 
Sehr  eingehende  Darstellung  haben  die  eigenartigen  Gebräuche.  Trachten 
und  Haaagerftte  von  Jamund  bei  Köslin  gefunden  mit  besonderer  Bezugnahme 
auf  die  reichen  Sammlungen  des  Museums  für  deutsche  Volkstrachten  etc. 
zu  Berlin.*98'980)  Von  Jahns  Volksmärchen  aus  Pommern  und  Rügen981) 
enthält  der  bis  jetzt  allein  vorliegende  1.  Teil  meist  hinterpommersches,  das 
auch  sonst*8*- 18ft)  neben  Rügen*86"*88)  stark  hervortritt.*88) 

Urkunden.  Das  Pommersche  Urkk.buch  hat  mit  der  2.  Abteilung 
des  d.  Bandes,  die  zugleich  die  Register  für  Band  2  und  3  enthält,  das  Jahr 
1900  erreicht.*40-**1)    Da  zugleich  der  verdiente  Herausgeber  seinen  bis- 


Hodsehra],  Abaoeidea  [184—249],  Idrisiden  [172],  Aghlabiden  [186],  Tahiriden  [206—10?].) 

—  219)  Fund  ▼.  arabischem  Silber  bei  Pinnow,  Neurorpommern :  Nachr.  über  D.  Altert.  - 
Funde  2,  EL  2,  S.  81.  Auch:  KBGV.  Ko.  5,  S.  50.  (D.  Münxen  sind  aber  nicht  in  d.  kgl. 
Münzkabinett  in  Berlin,  sondern  in  d.  Sammlung  d.  GPommG.  in  Stettin  gekommen.)  — 
22t)  Arabischer  Münzfand  in  Pinnow:  MBUGPommG.  5,  S.  41,  67.  —  921)  X  O.  Ols- 
bansen,  Di«  im  Küstengebiet  d.  Ostsee  gef an  denen  Mausen  ans  d.  Zeit  vor  Kaiser  Au- 
gutus:  VGAnthr.  28,  S.  228/8.  (In  Pommern  nur  1  Manie  (Rügen),  2  unsichere  Funde; 
in  Mecklenburg  0,  in  Schleswig-Holstein  8  nicht  sichere!  8.  227.)  — -  222)  X  H.  Dannen- 
berg,  Mttnzfund  t.  Heydebreok:  MBUGPommG.  5,  8.  169—71.  (Pomm.  MA.-Münzen.)  — 
223)  i«L,  Z.  pommerschen  u.  mecklenburgischen  Mflniknnde.  9.:  ZNumism.  17,  III,  IV, 
S.  290—809.  (Denarfonde  t.  lAbenz  [12.  u.  18.  Jh.],  Klötzin  Kr.  Kammm  [8.  Viertel  d. 
14.  Jlu,  ca.  640  Stock,  darunter  6  meckL],  Naseband  [ca.  2600  St.,  Mitte  d.  16.  Jh.], 
DoeÜta  bei  Stargard  [829  St,  darunter  11  rhein.  Goldgulden,  16  Jh.].)  —  224)  M.  Wehr- 
mann,  Z.  MAHchen  Mttnzgeschiohte  Pommerns.  Vortragsreferat:  MBUGPommG.  6,  8.  89 — 91. 

—  226) X  J.  Heidemann,  Besens.  ▼.  G.  Wandt,  d.  Germanisierang  d.  Lander  Sstlioh  d. 
Elbe.  n.  Liegnitz.  Progr.  1889  (auch  hn  Bachhandel):  HZ.  67  (81),  S.  182/6.  (Es  betrifft 
wesentlich  d.  Odar-  n.  Havelgegenden.  Vgl.  JBG.  12,J89lf*'5.  Sehr  anerk.  Bez.)  —  226)  X 
Th.  Unruh,  Bilder  aus  d.  pommerschen  Kultur*  u.  Sittengesch. :  ZDKulturG.  18,  NF.  2,  L 
(Unbedeutend.) —  22?)XBlaeendorff,  Hochzeitagebrtuohe  im  Weizaeker.  Vortragsreferat: 
MBUGPommG.  6,  S.  42/4.  —  228)  U.Jahn  u.  Alex.  Meyer  Cobn,  Jamund  bei  Cöelin. 
L  IL  Mit  2  Tan.:  ZVVolkskunde  1,  I,  S.  77—100;  II,  8.  886—48.  |[DZG.  6,  8.  220.]| 
(Elbrriaaen  gicbt  ee  nicht;  Altlander  u.  Vierlander  sind  Holländer,  die  stete  ▼.  d.  Friesen 
geschieden  wurden.  D.  Brautkopfputs  geht  durch  d.  ganze  Bremische,  also  bei  echten 
Sachsen.  D.  Blnmenornamente  sind  keine  Tulpen,  sondern  d.  alten  d.  katholischen  kirchlichen 
Knast»)  —  229)  Kaiser,  Volkstümliches  aus  Hinterpommern  (Jamonder  Hochaeitshituohe) : 
MBUGPommG.  6,  &  88/8.  —  2M)  Id.,  Kirchliche  Vergnttgliohkeiten  in  Jemand:  ib. 
S.  177/8.  —  231)  U.  Jahn,  Volksmärchen  aus  Pommern  u.  Bogen.  Tl.  1.  (=  Forschungen 
d.  V.  £.  niederd.  Spraehk.  Bd.  2.)  Korden  u.  Leipzig,  Diedr.  Soltau.  XXU,  882  8.  M.  7,60. 
![0.  Knoop:  MBUGPommG.  6,  8.  141/2  (sehr  scharfe  Kritik);  id.:  ZVolkskunde  (Veeken- 
rtcdt)  8,  8.  896/9.]|  —  %%%)  X  O.  Knoop,  AUerhand  Sehen,  Neckereien,  Beime  u.  Er- 
ztUungun  über  pommersche  Orte  u.  ihre  Bewohner:  BaltSt.  41,  8.  99.  (Vgl  MBUGPommG.  4 ; 
JBG.  18,  f  8»**.)  —  222)  X  id.,  Plattdeutsches  aus  Hinterpommern:  MBUGPommG.  6,  8. 88  ff., 
Uff.,  69  ff.,  87  ff.,  119  ff.  —  2(4)  X  B.  Kay,  Aus  d.  Kaesubei:  ib.  8.  188/6.    (Sagen.) 

—  236)  X  A rennt,  Sagen  u.  Schwanke  aus  d.  Pror.  Pommern:  ZVolkskunde  4,  Ko.  1. 

—  224)  A.  Haas,  Bttgensche  Sagen  u.  Märchen.  Greinwald,  Bamberg.  kL-8°.  XH,  268  8. 
M.  2,60.  |[AL  T.:  LCBL  S.  1401.]|  (228  Nammern.)  —  287)  id.,  Drei  Bttgensche  Le- 
genden: MBUGPommG.  6,  8.  76/6.  —  228)  X  W.  Schwartz,  Volkstümliches  aus  Bügen: 
VGAnthr.  28,  S.  446—57.   (Sitten.  Auadrtteke.  8agen.)  —  229)  X  A.  Küster,  E.  SageT. 

d.  Inatl  Wollin:  MBUGPommG.  6,  8.  1/8.  (D.  Komeuthin-Thal  zwischen  Vietsig  n.  Stengow 
h>u  dereisst  o.  Hafen  gewesen  sein:  Kr.  weist  d.  Richtigkeit  d.  Überlieferang  aus  örtlich- 
keit u.  Gesch.  nach.)  —  ^44)  Bodg.  Prümers,  Pommersohes  Urkk.buch.  HI,  2.  Abt. 
1196—1800.  Mit  Pen.-,  Orts-  u.  Sechreg.  für  d.  2.  u.  8.  Bd.  Hrsg.  ▼.  kgL  Staatsarchiv  zu 
Stettin.  Stettin,  Fr.  Nagel (P. Niekammer).  4°.  8.269-780.  M.  12.  ([Krause:  KostookZg. 
Ko.  858;  K--L.:  LCBL  No.  61,  S.  1760  (sehr  eingehend,  z.  T.  bessernd);  M.  W(ehrmann): 
MBUGPommG.  S.  60/1;  Winkelmann:  HZ.  68  (1892),  8.  126/6.]|   (8.  466—69  bringen 

e.  Übersicht  d.  geänderten  [früher  irrigen]  Urkk.daten,  471—728  d.  Register,   [729—80] 

Jalnuebotiekto  der  GesoaieatswisieBSoliaft    1891.    IL  19 


11,290        §39*  Schleswig-Holstein.  Mecklenburg.  Pommern.  Kraus«  n.  Hofmeister. 

herigen  Wirkungskreis  in  Stettin  mit  einem  anderen  vertauscht  hat,  dürfte 
wieder  eine  Unterbrechung  in  der  Fortführung  des  darin  von  einem  wahren 
Unstern  verfolgten  Unternehmens  zu  besorgen  sein,  was  im  Interesse  nicht 
nur  der  Frovinzialgeschichte  allein  sehr  zu  bedauern  wäre.  —  Einen  ganz 
unerwarteten  reichen  Zuwachs  hat  das  Urkk.material  zur  Geschichte  Neu- 
vorpommerns durch  die  Auffindung  eines  Kopiars  und  einzelner  Urkk.  aas 
dem  Kloster  Neuenkamp  zwischen  den  Akten  des  ehemaligen  Reichskammer- 
gerichts zu  Wetzlar  erhalten,  der  dann  auch  ohne  Zögern  in  trefflicher  Be- 
arbeitung der  allgemeinen  Benutzung  zugänglich  gemacht  worden  ist.9*2"245; 
—  Das  Urkk.buch  des  Geschlechts  v.  Wedel  ist  bis  1402  vorgeschritten."6} 
Geschichte.  Eine  Reihe  in  sich  abgeschlossener,  zum  Teil  schon 
anderwärts  veröffentlichter  Abhandlungen  aus  der  pommerschen  Geschichte, 
hauptsächlich  kulturhistorischen  Inhalts  hat  Wehr  mann  zu  einem  ebenso 
lehrreichen  und  anregenden,  wie  angenehm  unterhaltenden  Buche  ver- 
einigt.247"452) Lokalgeschichtliches  liegt  vor  über  Kolberg  und  sein  Grenadier- 
Regiment258"257)  und  über  Greifswald,  dessen  Namen  und  älteste  Besiedler 
Pyl  in  einer  umfänglichen  Arbeit258)   vom  Niederrhein,   speziell   von  dem 


Berichtigungen  u.  Ergänzungen.)  —  241)  K.  E-  H.  Krause,  Z.  pommerschen  Urkk.boche: 
MBUGPommG.  6,  S.  156/7,  162/3.  (Ergänzungen  u.  Berichtigungen.)  —  242)  F.  Fabri- 
cius,  E.  Kopier  d.  Klosters  Neuenkamp:  ib.  S.  17/9.  (Vorläufige  Anzeige.)  —  243)  id., 
Schreiben  an  Herrn  Dr.  Arend  BuchholU,  betreffend  d.  Kopier  d.  Klosters  Neuenkamp: 
SBGGOstseeprov.  (1891),  S.  86/6.  (Hebt  die  für  Livland  wichtigen  Stücke  hervor.)  — 
244)  i <*•>  Urkk.  u.  Kopier  d.  Kloster«  Neuenkamp  im  kgl.  Staatsarchiv  zu  Wetzlar,  hrtg. 
v.  d.  GPommG.  Stettin,  L.  Saunier.  4°.  XV,  119  S.  M.  7,60.  |[Krause:  RostockZg. 
(1892),  No.  61;  W.  W(ehrmann):  MBUGPommG.  6  (1892),  8.  18/4;  K.-L.:  LCBL(1892>, 
Ko.  85.]|  (S.  89—119  füllen  gediegene  Register.  Neuenkamp  lag  an  d.  Stelle  d.  heutigen 
Franzburg.)  —  245)  X  Th.  Pyl,  Z.  Litteratur  d.  Cistercienser  Ordens:  StralsundZg. (1892), 
No.  83.  (Zu  Fabricius,  Urkk.  u.  Kopier  v.  Neuenkamp.)  —  246)  H.  F.  P.  v.  Wedel. 
Urkk.buch  z.  Gesch.  d.  Schlofsgesessenen  Geschlechtes  d.  Grafen  u.  Herren  r.  Wedel  IV. 
Leipzig.  gr.-4°.  89  S.  M.  10.  |[M.  W.:  MBUGPommG.  6  (1892),  S.  14.]|  (1874—1401) 
—  247)  M.  Wehrmann,  Aus  Pommerns  Vergangenheit.  Stettin,  Bosch  in  Komm. 
VII,  185  S.  M.  2.  |[A.  H.:  MBUGPommG.  5,  S.  98/4;  Krause:  RostockZg.  Ko.  283; 
Gaebel:  MHL.  (1892),  S.  184/6.]]  —  248)  X  Ferd.  Khul,  D.  Gesch.  Palnatokii  u.  d. 
Jomsburger  nach  d.  jüngsten  altnordischen  Bearbeitung  (Kopenh.  Hs.  A.  M.  610).  22.  JB. 
d.  2.  Staatsgymn.  zu  Graz.  Graz,  Verlag  d.  2.  Staatsgymn.  4°.  32  S.  (Mit  praktischer 
Zeilenzählung:  1412  Z.  Übersetzung  d.  Quelle.  Schiufa  soll  folgen.)  —  249)  X  F.  Räch  fahl, 
Z.  Gesch.  d.  Stettiner  Erbfolgestreites:  BaltSt.  41,  S.  261—78.  (Vgl.  JBG.  18,  §  89lM*.  Be- 
sprechung d.  Gäthgensschen  u.  Rachfahlschen  Schriften  u.  deren  Vergleiehung.  D.  Umschlag 
Terbessert  e.  bösen  Druckfehler  S.  269,  Z.  8,  wo  es  heifsen  mufs:  'pflichte  ich  bei'.)  — 
250)  X  M.  W(e hrm  ann),  Zu  Herzog  Erichs  Durchzug  (1668):  MBUGPommG.  6,  S.  19—20. 
(Vgl.  R.  Fischer,  D.  preufs.  Nufskrieg  v.  J.  1668.  AltprMschr.  28,  IfU  [M.  W.:  MBUGPommG. 
5,  S.  61].)  —  251  X  O.  Blttmcke,  Pommern  während  d.  nordischen  7j.  Krieges.  Schlaf" 
BaltSt.  41,  S,  1—98.  |[Arnheimt  HZ.  69,  S.  106;  Schmidt:  MHL.  20  (1892), 
S.  162/8.]|  (Vgl.  JBG.  18,  §  899*8/*.  Vf.  erklärt  über  d.  Lübecker  Legation  nach  Moskau 
an  anderer  Stelle  ausführliche  Darstellung  geben  zu  wollen.)  —  252)  X  Th.  Beyer, 
Beiträge  zu  e.  Lebensbilde  d.  Fürstin  Hedwig:  MBUGPommG.  6,  S.  66/7.  (Kachträge  w 
JBG.  18,  §  89>".)  —  258)  W.  Kannegiefser,  D.  alte  St.  Nikolaikirche  vor  d. 
Münde  zu  Kolberg.  (A.  Kirchenregistern  u.  Magistratsakten.)  Auf  Veranlass,  d.  Gemeinde- 
Kirchenrats.  Kolberg.  —  254)  ▼-  Bagensky,  Gesch.  d.  Kolbergschen  Grenadier-Begu. 
Graf  Gneisenau  (2.  Pomm.)  No.  9.  1807—42.  2.  Aufl.  Berlin,  £.  8.  Mittier  k  Sohn. 
X,  276  S.  M.  6.  —  255)  Peter  mann,  Gesch.  d.  Kolbergschen  Grenadier-Regt».  Graf 
Gneisenau  (2.  Pomm.)  No.  9.  1842—89.  Berlin,  £.  S.  Mittler  &  Sohn.  1890.  VIII,  267  S. 
M.  8,60.  —  256)  G.  Krön  eck,  D.  KSnigl.  Bürger-Grenadier-Bataillon  zu  Kolberg.  Ge- 
denkschr.  z.  Förderung  e.  Nettelbeck-Denkmals.  Kolberg.  —  257)  X  G.  Müller,  Karte 
d.  Ostsee-Bäder  Heringsdorf,  Ahlbeck,  Swinemttnde,  Misdroy  u,  Umgegenden  (1 :  75000). 
2.  Aufl.    Swinemttnde,  Fritzsche.    1892.    M.  1,20.  —  258)  Th.  Pyl,  Beiträge  z.  Gesch. 


§ 39.  Schleswig-Holstein.  Mecklenburg.  Pommern.  Krause  u.  Hofmeister.        II ,291 

Hofe  Gripswald  bei  Kaiserswerth  und  von  der  Stadt  Roermonde  herleitet. 
Die  Arbeit  bietet  viel  Interessantes  und  manchen  überraschenden  Ausblick, 
dflrfte  aber  im  einzelnen  etwas  zu  weit  gehen,  beziehungsweise  ganz  nahe 
liegendes  unnötigerweise  aus  weiter  Ferne  herleiten.  Weiter  erschien  eine 
nicht  unwichtige  historisch-geographische  Studie  über  das  Fürstentum  (Bis- 
tum) Kammin  von  Zechlin;969-*60)  auch  über  Rügen,261-262)  Stargard,268"264) 
Stettin,26*-268)  Stralsund269)  und  Wolgast270)  liegen  Einzelarbeiten  vor. 

Recht  Kirche ,  Schule,  Universität.*11*21*)  G.  J.  Fuchs  ver- 
öffentlicht aktenmäfsige  Nachträge  zu  seinem  1888  erschienenen  gröfseren 
Werke  über  die  Knechtung  des  vorpommerschen  Bauernstandes;278"277)  von 
den  Schalgeschichten  sind  besonders  Wehrmanns  Beiträge  zur  Geschichte 
des  Stettiner  Pädagogiums  hervorzuheben.278'282) 


<L  Stadt  Greifswald  etc.  8.  Fortaetz.:  RugPommAbtGPommG.  (1892).  Greifswald,  Akadem. 
Buchh.  iD  Komm.  XII,  174  S.  |[W(ehrmann):  MBilGPommG.  6  (1892),  8.  12;  Krause: 
RoatockZg.  (1892),  No.  51;  Sonnenburg:  JVARh.  92  (1892),  S.  248/9.]|  (D.  ersten 
Beiträge  K.  Geaterding  1827  u.  1829.)  —  25D)  Zechlin,  D.  Fürstentum  Kammin. 
MI:  Globus  60,  No.  18/6.  —  260)  X  H.  Lerne ke,  D.  AUdüe  u.  ihre  Maränen.  Vortrags- 
referat:  MBilGPommG.  5,  S.  44.  —  261)  G.  Schlemmer,  Hist.  Erinnerungen  an  Rügen. 
Kolberg.  Realgymn.-Progr.  No.  129.  Kolberg,  Knobloch.  4°.  18  8.  (Hertha  nicht  rügisch. 
Eroberung  v.  Arkona  1168.  Eroberungen  Rügens  durch  d.  Brandenburger  1678 — 1716.)  — 
362)  A  H  a  aa ,  Schlofa  Spyker  auf  Rügen  u.  seine  Besitzer.  Vortragsreferat :  MBilGPommG.  6, 
5.58/9.  —  26$)  B-  Brendel,  Aus  SUrgards  Vergangenheit.  I/IV:  Sonntagsbl.  z.  Stargarder 
Zg.  (1890),  No.  15,  16.  18,  20/2.  (Wertvolle  hist.  Data,  z.  B.  Über  d.  verschollene  Kaholz 
o.  d.  Lage  d.  Stargarder  Schlosses,  älteste  slawische  u.  deutsche  Stadt.  Wandlung  d.  Magde- 
burger in  Lttbiachea  Recht  [21.  Okt.  1292].)  —  264)  id.,  Aus  Stargards  Vergangenheit 
IYIII:  ib.  Jg.  88  (1891),  No.  102,  107,  112,  118,  124,  180,  142,  148.  (Mit  z.  T.  wert- 
vollen hist.-topogr.  Nachrichten.)  —  265)  X  Stettin  u.  Umgebung.  (=  Städtebilder  u. 
Landschaften  a.  aller  Welt.  No.  119,  119».)  Zürich,  J.  Laurencic.  M.  1.  |[M.  W.: 
MBilGPommG.  5,  S.  141.]|  —  266)  M.  Wehrmann:  D.  Domstift  r.  St.  Otten  in  Stettin. 
Vortragsreferat:  MBilGPommG.  5,  S.  172/8.  —  267)  id.,  Aus  d.  ältesten  Stettiner  Kirchen- 
büchern (17.  Jh.).  Vortragsreferat:  ib.  S.  13/4.<-268)C.  F.Meyer,  Aus  d.  Franzosen- 
zeit Stettina:  KStettinZg.  (30.  Dez.  1890  ff.)  (Nach  aktenmäfsigen  Quellen,  sehr  anschaulich 
a.  interessant  geschildert.)  —  269)  E.  Gang  durch  d.  St.  Nikolai-Kirche  zu  Stralsund. 
Separatabdr.  zu  wohlthät.  Zweck  aus  d.  StralsundZg.  Stralsund,  K.  Regierungsdruckerei. 
12°.  32  S.  (Nicht  z.  wissenschaftl.  Zweck  geschrieben,  bietet  aber  sehr  schätzenswerte 
Nachrichten.)  —  270)  B.  Heberlein,  Beiträge  z.  Gesch.  d.  Burg  u.  Stadt  Wolgast.  Lief.  1/6. 
Wolgast,  Ebner.     192  S.    M.  3,60.    |[M.  W.:    MBilGPommG.  5,    S.  91/2    (nicht  lobend).] | 

—  271)  H.  Lemcke,  Mordkreuze  u.  Mordsühnen  in  Pommern:  MBilGPommG.  5,  S.  24/5. 

—  272)  G.  Strecker,  Z.  Gesch.  d.  Hexenprozesse  in  Pommern:  ib.  S.  145/9.  —  273) 
C.  J.  Fuehs ,  D.  Untergang  d.  Bauernstandes  in  Schwedisoh-Pommern :  BaltSt.  41,  S.  204 — 22. 
iVgL  JBG.  11,  II,  236m.  1.  Städtische  Agrarpolitik  im  17.  und  18.  Jh.  [Greifs- 
valder  Dörfer].  2.  D.  Frontdienste  im  k.  schwedischen  Domanium  auf  Rttgen  im  18.  Jh. 
[15  Güter].)  —  274)  X  Th.  Woltersdorf,  D.  landeskirchlichen  Lutheraner  in  Pommern 
bis  1858.  In :  Th.  Woltersdorf,  Z.  Gesch.  u.  Verfassung  d.  evang.  Landeskirche  in  Preufsen. 
Greifswald,  Bamberg.  276  S.  M.  3.  |[Benrath:  DLZ.  12,  No.  45,  S.  1635/6.]|  ([Wieder- 
abdruck r.  1879.]  Ebendaselbst  «Erinnerungen  an  d.  Grafen  Schwerin'  [1872].)  —  275)  X 
Th.  Unruh,  Aus  d.  Gründungszeit  d.  Universität  Greifswald:  AkMonatsh.  8,  S.  351/2. 
»Ohne  eelbatftndigen  Wert.)  —  276)  X  i  d.t  Beitrag  z.  Gesch.  d.  Korps  Borussia  in  Greifs- 
wald: ib.  S.  350/1.  (Behandelt  d.  Schickaale  d.  Stifters  R.  Solger  aus  Stettin.)  —  277) 
W.  Stieda,  Liv-  u.  Eetländer  auf  d.  Universität  Greifswald:  SBGGOstseeprov.  (1891), 
S.  120/3.  (Ana  Kosegarten,  mit  biograpb.  Nachweisen.)  —  278)  M.  Wehrmann,  Z.  Gesch. 
<i.  Stettiner  Pädagogiums:  MBilGPommG.  6,  S.  71/5,  82/7,  101/7,  121/4,  152/6,  180/8. 
'VgiJ.  Bolte,  E.  Zwischenspiel  Joh.  Baues,  Danzig  1648.  AltprMschr.  28,  I  u.  II.  [M. 
W.:  MBUGPommG.  5,  S.  61].)  —  279)  Zwei  Erlasse  d.  Herzogs  Johann  Friedrich  v. 
Pommern  über  d.  Disziplin  am  fürstlichen  Pädagogium  in  Stettin  (1593):  Mitteilungen  d. 
Gt*.  f.  dent.  Erziehung«-  u.  Schulgesch.  Jg.  1  (1891),  H.  2,  S.  116—21.  ~  280)  X  A. 
Brank,  Beiträge  zu  e.  Gesch.  d.  Falken  barger  Schule  im  17.  u.  18.  Jh.:  BaltSt.  41, 
S,  223—60.     (Nach  2  Sammelbänden  d.  SteinbrUcksohen  Sammlung  in  d.  Bibl.  d.  k.  Marien- 

19* 


11,992       §M.  Schleswig-Holstein.  Mecklenburg.  Pommern.  Kr  aus  e  u.  Hofmeister. 

Kunst  und  Littsratur***'**'')  Der  berühmte  Croy-Teppich,  1564 
entstanden  und  seit  1684  im  Besitz  der  Universität  Crreifswald  gelangt,  hat 
ans  Anlafs  seiner  1880  wieder  stattgehabten  Ansstellnng  durch  Lessing 
eine  geschichtliche  und  knnsthistorische  Würdigung  erfahren;188"891)  einige 
der  Bilder,  die  als  Vorlagen  dazu  gedient  haben  mögen,  hat  Lemcke  in 
einem  fälschlich  für  das  Album  Philipp!  ausgegebenen  Visierungsbuche  des 
Herzogs  Philipp  II.  wieder  aufgefunden. M*-*96) 

Landwirtschaft  und  Gewtrbe.*91'***) 

Familiengeschichte,  Biographieen.*01'*0*)  Von  der  Flut  von 
Artikeln,  die  bei  Gelegenheit  des  70.  Geburtstags  Rudolf  Virchows  in  Zeitungen 
und  Zeitschriften  erschienen,  können  nur  einige  der  wichtigeren  aufgeführt 
werden;805"810)  über  £.  M.  Arndt  und  R.  H.  ffiecke  sind  Eiiuelsckriften 
geringeren  Umfanges  zu  verzeichnen.811*81*)  Die  übrige  biographische  Litterator 
ist  unten  in  der  bisher  üblichen  Reihenfolge  nach  dem  Alphabet  der  Vff. 
aufgeführt.818"889) 


stifts-Gymn.  in  Stettin.)  —  281)  X  H.  Friteehe,  Gesoh.  d.  Friedrich-Wilhebu-Seaale 
zu  Stettin  1840—90.  Jubelfestschrift.  8tettin,  Grobmenn.  1890.  4°.  74,  19  S.  — 
282)XW*hdel,  Z.  Geeeh.  d.  Stralsunder  Gymnasiums.  7.  Beitrag  1860—90.  Gymn.- 
Progr.  Stralsund  (1891).  —  388)  K.  E.  H.  Krause,  Bespr.  ▼.  Hans  Luisen,  MAlidw 
Backsteinbauten  Mittelpommerns  v.  d.  Peene  bis  s.  Bega.  1890:  KHL.  19,  H.  4,  8.  810/1. 
(VgL  JBG.  18,  §  89"*.)  —  884)  X  Funde  in  St.  Jakobskirehe  in  Stralsund:  AGNsL 
(1891),  No.  6,  S.  79.  (Taufstein  a.  d.  18.  Jh.,  spätgotische  Holzschnitzereien,  Tische  is 
reicher  Perhnutter-InUrsia.)  —  285)  X  A.  Haas,  MAliche  Grabsteine  auf  Rogen: 
MBUGPommG.  5,  S.  49—68,  65/8.  —  $86)  X  D.  Glocken  v.  Treptow  a.  R.:  ib.  &  97—101. 
118/6.  (V.  1899,  1616,  1787.)  —  287)  X  K.  E.  H.  Krause,  D.  Glocke  «Nachtegair 
d.  alten  Bathauses  in  Ankkm:  ib.  S.  184/6.  (1660.)  —  288/9)  J-  Leesing,  D.  Croy- 
teppich  d.  Universität  Greifswald:  DRs.  68,  S.  186—42;  SitsungsberKunstgeeehiehtlGes. 
zu  Berlin  (1891),  Heft  8;  und  ZBK.  NF.  2,  IX,  S.  124/5.  —  290)  D.  Croyteppieh: 
Daheim  27,  No.  88,  S.  682.  —  291)  O.  Döring,  D.  Croy-Teppich:  Sammler  18, 
S.  27  f.  —  292)  H.  Lemcke,  D.  Album  Philipp! :  MBUGPommG.  6,  S.  186/6.  — 
298)  X  Döring,  Philipp  Hainhofers  Beschreibung  d.  sogenannten  pommersehen  Meytr- 
hofes:  ZHVSehwaben  18,  S.  67 — 86.  (£.  verloren  gegangenes  Werk  d.  Meisters  d.  lpom- 
merschen  Kunstschrankes'.)  —  294)  X  Ludw.  Hollonius,  Somnium  Tltae  humanao.  E. 
Drama  y.  Hollonius  1605.  Hrsg.  ▼.  Fr.  Spengler.  (=  Neudrucke  deutscher  Litterstur- 
werke  etc.  No.  95.)  Halle,  Niemeyer.  VI,  78  S.  M.  0,60.  (D.  Vf.  war  Pastor  in  PoHtt.) 
—  295)  XX  A.  Brunk,  Über  d.  Apologie  v.  Dramburg  u.  e.  Singerkrieg  in  Hmter- 
pommern.  Vortragsreferat:  MBUGPommG.  5,  S.  67  ff.,  auch  hfitVGNeumark  1.  —  296) 
X  Bedlin  u.  Starck,  Erinnerungsbinder  r.  1776,  1782,  1801,  1804:  ib.  S.  8 
bis  12,  22/8,  129—88.  —  297)  X  Schumann-Löcknitz,  Z.  Gesch.  d.  Hopren- 
baues in  Deutsehland:  Ausland  No.  86  (1891),  8.  720.  (Berichtigung  ▼.  Buschan  [Aus- 
land No.  88]  in  Beeng  auf  Pommern,  wo  Herzog  Barnim  I.  zu  e.  Stadt  Barnim  gemacht 
war.  See-Ausfuhr  r.  Hopfen  aus  Pommern  schon  1275.  Irrig  ist  ehorus  für  Last,  statt 
Wispel  genommen.)  —  298)  X  A.  H.,  Grttndungsurk.  d.  Schumaeherinnung  zu  Bergen 
a./Bugen.  (1855):  MBUGPommG.  6,  S.  41/2.  —  299)  X  Gronke,  Aus  d.  Gildebriefe  d. 

Biokergewerbee  in  Gollnow.  (1749):  ib.  S.  168/6 900)  X  IL  W[ehrmann],  Friedrieh 

d.  Grobe  unterstutzt  e.  Fabrik  in  Stettin:  ib.  S.  166/9.  —  Ml)  X  r.  Stojentin,  AH« 
Kirohenfande  (A.  d.  abgebrannten  Kirche  zu  Glowitz,  Kr.  Stolz,  d.  Familie  Stojentin  betr.): 
DHerold  81  (1890).  —  902)  XX  L.  Bob*,  Stammbttohlein  Elisabeth  v.  Sohwartshoffers 
in  8tettin.  Anno  1611—84:  ib.  —  808)  X  r.  Sehöning-Lttbtow,  E.  Ahnentafel  io 
d.  Kirche  z.  Lubtow,  Kr.  Pyrits:  ib.  —  804)  X Kirchhof f,  D.  Familie  Hovesche  in  Pommern: 
MBUGPommG.  5,  8.  149—62.  —  805)  B.  Klsbs,  Budolf  Virchow.  (Lebensbild):  DMcdiz- 
Wochenschr.  (Festnummer  z.  18.  Okt.  1891).  —  806)  Guttmann,  Budolf  Virchow :  ib. 
(D.  wissensch.  Wirken  V.s.)  —  807)  Budolf  Virchow :  DBs.  69,  8.  260/7.  (Behandelt  d. 
wissenschaftliehe  Bedeutung  V.s.)  —  808)  E.  Rindfleisch,  Zu  Bud.  Virchows  70.  Geburts- 
tag: AZg.  No.  289.  —  809)  Dr.  A.,  Budolf  Virchow  z.  70.  Geburtstag:  WeeerZg.  No.  16111 
Morgenausg.  —  810)  Feier  d.  70.  Geburtstags  d.  Geh.  Medz.-R.  Prof.  Dr.  Rudolf  Virchow 
<18.  Oktober):  DBeichsanz.  No.  241  (18.  Okt.),  S.  8/4,  No.  242,  8.  4.  —  811)  Je*.  Nerer, 


§  40.   West"  u.  Ostpreufsen.    Deutseher  Orden.    Damus.  II 293 

§40. 

West-  und  Ostpreufsen.  Deutscher  Orden. 

R.  Damus. 

(Vcrweadtoe  ia  saieroa  H  s.  «Haadbaeh'  8.  44.) 

Prähistorie.  In  dem  Streite,  ob  den  Germanen  oder  Slaven  die 
Priorität  auf  jetzigem  deutschen  Boden  nnd  damit  auch  in  unseren  beiden 
Ostprovinzen  zuzuerkennen  sei,  gelangt  Bnschan1)  ans  Argumenten,  die 
er  der  Archäologie,  der  niedern  Mythologie  und  der  vergleichenden  Sprach- 
wissenschaft entnimmt,  zn  dem  Resultate,  'einmal,  dafs  vor  den  Slaven  inner- 
halb der  Grenzen  des  heutigen  Deutschen  Reichs  (im  Osten  bis  zur  Weichsel 
hin)  Stimme  germanischer  Abkunft  ansässig  waren,  zum  andern,  dafs  die 
slavische  Einwanderung  erst  nach  der  Völkerwanderung  erfolgte.'  Eine 
übersichtliche  Nachweisung  der  prähistorischen  Funde  in  der  Provinz  West- 
preuisen  —  sie  stammen  meistens  aus  Steinkistengräbern  —  giebt  für  das 
Jahr  1891  Conwentz*)  bei  Besprechung  der  Zugänge  zum  westpreufsischen 

E.  IL  Arndt.    (=  Samml.  gemeinverst.  wiss.  Vortrage  120).    Hamburg,  Verlagsanst.    SS  8. 

3C  0,60.  —  S12)  A.  Kolbe,  Robert  Heinrich  Hieeke.   (=s  Lebensbilder  v.  Schulmännern 

d.  UZ.    Heft    1.)     Breslau,   Hirt.    36   S.    |[A.   Gombert:   ZGymn.   45,    S.   850/l.]|    (V. 

1850—61    Gymnasialdirektor   zu    Greifswald.)    —    SIS)    A.   Baumeister,    Prof.    Georg 

Friedrieh  Schoexnann,  f  1879:  ADB.  82,   S.  885/7.    (Stralsund,  Greiftwald.)   —  814)  1. 

n.  (Bert  he  an),  Daniel  Schönemann  (Theol.  f  1787):  ib.  S.  288/9.    (Pommern.)  —  Sl6) 

▼.  Bulow,  Balthasar  Friedr.    Schutz,    f  1711:   ib.  88,  S.  109.  —  SM)  id.,   Ulrich  v. 

Schwerin,   pomin.  wolgast.  Grofshofineister,   f  1575:  ib.  8.  426/7.  —  817)   id.,  Johann 

Jakob  SeU   (8chnlmann   u.   Hist   f  1816):    S.  681/2.    —    818)   ▼•   Eisenhart,    Jakob 

Schveder  (Sehwederich)    Staatsreehtslehr.    f    1785.    Lübecker  OARat  Albreoht  Schwappe, 

t  1829:  ib.  S.  828/5,  414/5.    (Aus  KösKn.)  —  SIS)  H.  Granier,  Preufs.  Staataminister 

Graf  r.  Schwvriii-Putzar,  f  1872:  ib.  &  429—85.    (Geb.  in  Pommern.)  —  SSO)  Hftcker- 

omo,  Dramatiker  G.  F.  Wilhelm  Schnitter  (f  Stralsund  1887):  ib.  82,  8.  175.  —  SSI) 

id.,  TheoL  Friedr.  Wilh.  v.  Schubert,  f  1856:  ib.  8.  631.  —  SSS)  id.,  Joh.  Karl  Schutt; 

Dichter,  f  1889:  ib.  88,  8.  107/8.  —  828)  id.,  Sibylla  Schwärs  (d.  pommersehe  Sappho), 

t  1688:  ib.  S.  248  f.   —  324)  J-  Heidemannn,   Werner  v.  Schulenburg,  Hauptmann 

d.  Landes  Stettin,    f  1519:   ib.  82,   S.  674/6.   —   835)   Hftekermann,   Bart.   Segeberg 

i*  1460,  Mitbegründer  d.  Univ.  Greifswald);   Arnold  Segeberg,   Dr.  jur.   (f  1506):   ib.  88, 

3.  592  f.  —  %ZG)  B.  Ho  che,  Philolog  Otto  Herrn.  Ed.  Schneider,  f  1880:  ib.  82,  S.  142/8. 

(Geeornar  Pommer.)  —   827)  F.  Jonas,  Pftdagog  Joh.  Otto  Leop.  Schulz,  f  1849:  ib. 

&  749—51.    (Geb.  zu  Wurow  bei  Labes,  f  in  Berlin.)  —  S28)  Pagol,  Chr.  Gottl.  Seile 

(Arzt  u.  philo*.  Schrittst.,  f  1800):  ib.  88,  S.  682/4.  —  829)  B.  Poten,  Kurd  Christoph, 

Graf  r.  Schwerin,    Pr.  FeldmarschaU,   f  18.  Apr.  1757  Tor  Prag:   ib.  S.  421/5.  —  SSO) 

ii,  Karl  Friedr.    ▼.   Selasinski  (k.  preufs.  General   d.  Infanterie,   f  1860):   ib.  8.  668/9. 

«Geb.  zu  Vargow,  Kx.  Stohp.)  —  SSI)  Th.  Py  1,  Dietrich  8chupplenberg  u.  Heinrich  Sobunplen- 

berg  (14.  Jh.):  ib.  3.  79—80.  —  882)  id.,  Albert  Ge.  Schwarz,  Hist.,  |  1755.  Ad.  Ph. 

Theodor  Schwan,  Theolog  (Theodor  Melas),  f  1847:  ib.  88,  S.  228/6,  251/8.  —  383)  id., 

Johann  Seckerwitx  (f  1588  OrientaL  u.  Lateindichter):  ib.  S.  528/4.  —  884)  AI.  Reiffer- 

•eaeid,   Gustav    Drechsler  (f   14.  Okt.    1890).    Chron.   Univ.   Greifswald    1890/1.    Auch 

Sonderdruck.     Greifswald  (Abel).    14  S.  —  884*)  id.,  Z.  Erinnerung  an  Gustav  Drechsler: 

DWBL  4,  No.  3»,  S.  461/8 SS5)  id.,  Johannes  Seger,  (poeta  laur.  u.  Padagog,  f  1687): 

ADB.  88,  S.  592/4.  —  SM)  0.  Schwebel,  4  Herren  v.  Wrangel:  NorddAllgZg.  No.  28  ff. 
~  387)  P-  Techackert,  Tbeol.  Albert  Schultz,  f  1763:  ADB.  32,  S.  705/6.  (Stammt 
uu  Stettin,  f  in  Königsberg.)  —  388)  id.,  Karl  H.  W.  Schwarz,  f  1*85:  ">•  38,  S.  242/6. 
Gtb.  zu  Wieck  auf  Bugen,  Gothaischer  Theolog.)  —  339)  P.  Zimmermann,  Theo!. 
Job.  Ernst  Schubert,  f  1774:  ib.  82,  S.  635/7. 

1)  G.  Buachau,  Germanen  u.  Slaven.   Sonderabdruok  d.  Zeitschrift:  Natur  u.  Offen- 
barung.   Münster,  Aaohendorff.    1890.   49  S.  mit  l  Karte,  4  Tafeln  u.  mehreren  Abbildungen 


II  294  §  4°*    West-  u.  Ostpreufsen.    Deutscher  Orden.    Da  mos. 

Provinzial-Museum.  Lissauer8)  bringt  als  ersten  Teil  eines  gröfseren 
Werkes  über  westprenfsische  Altertümer  eine  eingehende  Arbeit  über  Bronzen 
in  Westpreufsen.  Dieselben  gehören  drei  grofsen  Formenkreisen,  dem  nor- 
dischen, Hallstätter  nnd  dem  ungarischen  an,  während  italische,  schweizerische 
und  westdeutsche  Formen  nur  vereinzelt  vorkommen.  L.  vertritt  auch  hier 
wieder  dio  jetzt  allgemein  aeeeptierte  Ansicht,  dafs  die  Einführung  der 
Bronze-Waffen  und  Geräte  mit  dem  Bernsteinhandel 4)  zusammenhänge.  Die 
Zeit  der  Bronzekultur  in  Preufsen  läfst  er  vor  1000  v.  Chr.  beginnen  und 
bis  ins  3.  Jh.  v.  Chr.  reichen.  Für  die  letzte  Zeit  nimmt  er  neben  dem 
Gebrauch  eiserner  Waffen  eine  einheimische  Industrie  von  Schmucksachen 
aus  Bronze  an. 

Über  westprenfsische  Schlofsberge  und  Burgwälle,  und  zwar 
bei  Rathsdorf,  Borkau-Grabau,  Lippusch  Papiermühle,  Sobiensitz,  und  ebenso 
über  ornamentierte,  bei  Hochstüblau  gefundene  Urnen  berichtet  Treichel.5; 

Für  Ostpreufsen  sind  die  Fortschritte  der  prähistorischen  Forschungen 
nach  den  Berichten  der  Prussia  schon  im  vorigen  Jahrgang  der  JBG.  erwähnt.6 •* 

Der  deutsche  Orden  und  sein  Land  bis  1466.    Quellen- 

Publikationen.  Als  bedeutendste  Urkk.publikation  ist  das  Urkk.buch  des 
Bistums  Samland,  dessen  erstes  Heft  vorliegt,  zu  betrachten.  Dieses  Heft  am- 
fafst  219  Nummern,  und  zwar  von  der  Einteilung  der  preufsischen  Diözesen 
durch  Wilhelm  von  Modena  1243  bis  1318.  Mehr  als  ein  Drittel  der  Urkk. 
sind  vollständig  zum  Abdruck  gebracht,  die  übrigen  als  Regesten  gegeben ; 
es  liegt  in  der  Natur  der  Publikation,  dafs  das  Staatsarchiv  zu  Königsberg 
ganz  überwiegend  zu  dieser  Sammlung  hergegeben  hat.  Einige  20  Urkk. 
waren  bisher  unbekannt.  Die  sorgfältige  und  zuverlässige  Edition  ist  ein 
Verdienst  der  Bearbeiter  t  Woelky  und  Mendthal.8*9)  Conrad10)  hat 
in  den  Magistratsakten  der  Stadt  Soldau  das  älteste,  nach  1813  verschollene 
Aussetzungsprivileg  dieser  Stadt  von  1344  in  einer  Abschrift  des  17.  Jb. 
wieder  aufgefunden.  Brennecke11)  macht  uns  mit  dem  ältesten  Schöppen- 
buche  der  Stadt  Pr.  Friedland  bekannt,  das  1388  beginnt.  Er  entwickelt 
daraus  einzelne  Verhältnisse  der  Stadt .-  Bevölkerung,  Vogtei,  Bürgermeister- 
amt, Kirche,  Schule  u.  8.  w.  Im  Anhange  giebt  er  einige  spätere,  die 
Stadt  angehende  Verleihungen  (16./8.  Jh.).12) 

im  Text.  —  2)  Conwentz,  Bericht  Über  d.  Verwaltung  d.  naturhist.,  archäologisch«  o- 
ethnologischen  Samminngen  d.  Westpreufs.  Prorinzialmuseums  für  d.  J.  1891.  S.  1?  ff. 
Vorgeschichtliche  Sammlung.  —  $)  A.  Lissaner,  Altertümer  d.  Bronzezeit  in  d.  Prot. 
Westpreufsen.  Festschr.  z.  Begrttfsung  d.  deutsch.  AnthropoL  Gesellschaft  1891:  Abb.  z. 
Landesk.  d.  Proy.  Westpreufsen  Heft  2»  X,  S.  80.  (Mit  14  Lichtdruck  tafeln.)  —  4)  X  O. 
Olshausen,  Zweite  Mitteilung  über  d.  alten  Bernsteinhandel  u.  d.  Goldrunde:  VGAnthr. 
22  (1890),  270  ff.;  28,  S.  286—819.  (Er  sucht  als  Kitesten  Handelsweg  d.  Strafsen  d.  Elbe 
entlang  nach  Böhmen,  dann  über  Noricum  [Hallstatt]  zu  erweisen.  Wenifi;  speziell  für  <1. 
Gebiet.)  —  5)  A.  Treichel,  Westprenfsische  Schlofsberge  u.  Burgw&lle:  VGAnthr.  Sitzung 
v.  14.  Febr.  1891.  —  6)  X  G.  Bujack,  E.  Landwehr  in  d.  Oberförster«!  Puppen,  Kreis 
Orteisburg:  SBPrussia  46,  S.  194/6.  —  7)  X  id.,  D.  Reste  e.  Landwehr«  bei  Johannisbnrf : 
ib.  S.  197/8.    (Diese  Landwehre  gehören  d.  Ordenzeit  an.) 

8)  f  C  P.  Woelky  u.  H.  Mendthal,  Neues  Preufsisches  urkk.buch,  Ostpreufsitcber 
TeiL  IL  Abteilung:  ürkk.  d.  Bistümer,  Kirchen  u.  Klöster.  Bd.  2.  Urkk.buch  d.  Bistums 
Samland.  Publ.  d.  Vereins  f.  d.  Gesch.  v.  Ost-  u.  Westpr.  Leipzig,  Duncker  &  Humblot. 
4°.  181  S.  —  9)  (§  884)  Kunze,  Hanseakten  aus  England.  —  10)  G.  Conrad,  D. 
Aussetzungspririleg  y.  Soldau  aus  d.  Jahre  1844:  AltprMschr.  28,  S.  646 — 50.  —  11)  r\ 
Brenn  ecke,  Urkk.  d.  Stadt  Pr.  Friedland.  Programm  v.  81.  4°.  20  S.  —  12)  XXP- 
Gehrke,  D.  Ebert-Ferberbueh  u.  seine  Bedeutung  für  d.  Danziger  Tradition  d,  Ordens- 
gesch.    Berl.  Dieser!.     Danzig.    40  S.    (Wird  vollständig   in   d.  Zeitschrift  <L  Westprenf». 


§  40.    West«  u.  Ostprenfsen.    Deutscher  Orden.    Damut.  11,295 

Darstellende  Arbeiten.1*'1*)  Unsere  Nachrichten  über  die  Wohn- 
sitze der  Jadwinger  (Sudaner)  unterzieht  Sembrzycki lö)  einer  kritischen 
Erörterung,  die  zn  dem  sicheren  Schlüsse  führt,  dafs  (in  dem  alten  Nadrauen, 
also  nördlich  vom  Kreise  Oletzko  in  der  heutigen  Provinz  Ostpreufsen  Jad- 
winger niemals  gewohnt  haben.'  Er  geht  bei  dieser  Untersuchung  sowohl 
auf  die  Kämpfe  der  Polen  und  Bussen  gegen  die  südlichen  Jadwinger  in 
den  Jahren  1251 — 71,  als  auch  auf  die  des  Ordens  gegen  die  nördlichen 
in  den  Jahren  1377 — 83  näher  ein.  —  In  die  Verwaltung  des  Ermlands 
zur  Zeit  des  Ordens  führt  uns  mit  Hülfe  von  Woelkys  Unterlassenen  Papieren 
Kolberg.16)  Danach  standen  die  Einziehung  des  Zinses  und  die  Ver- 
waltung der  bischöflichen  Tafelgüter  in  den  3  preufsischen  Bistümern  und 
zwar  in  dem  jedesmal  den  Bischöfen  vorbehaltenen  Drittel  einem  Beamten 
zu,  der  bis  1380  camerarius,  dann  Burggraf  hiefs.  Für  das  Bistum  Erm- 
land  worden  von  1284 — 1404  27  solcher  Kämmerer  mit  Namen  nachgewiesen 
und  aus  den  Namen  auf  die  Nationalität  dieser  Beamten  der  Schlufs  ge- 
zogen, da/s  darunter  15  Preufsen  und  12  Deutsche  gewesen  sind :  gegenüber 
Toppen  (Geogr.  S.  166)  und  Mülverstedt  (NPPB.  1885,  S.  192),  die  von  der 
Voraussetzung  ausgehen,  dafs  zu  diesem  Amte  nur  Preufsen  genommen  worden 
seien.  —  Ebenfalls  ein  Beitrag  zur  MAlichen  Wirtschaftsgeschichte  liefert 
aus  dem  Brannsberger  Ratsarchiv  Dombrowski.17)  Eine  kurze  Biographie 
des  schwachen  Hochmeisters  Paul  von  Rufsdorf  giebt  L  o  h  m  e  y  e  r. 1  ?A)  Eine 
sehr  dankenswerte,  in  das  umfangreiche  und  schwierige  Detail  gründlich 
eindringende  Arbeit  liegt  von  Simson18)  vor,  der  den  Anteil  darstellt, 
welchen  die  Stadt  Danzig  an  dem  Abfalle  des  preufsischen  Landes  vom 
Orden  und  an  dem  Kriege  von  1454 — 66  gehabt  hat.  Die  Auffassung,  welche 
er  von  der  Politik  Danzigs  gewonnen  hat,  dafs  nämlich  diese  Stadt  'zunächst 
retardierend*  wirkte  und  dafs  sie  erst  im  weiteren  Verlauf  des  Krieges  an  die 
Spitze  der  Kriegführenden  trat,  dann  aber  auch  mit  zähester  Ausdauer  den 
Widerstand  gegen  den  Orden  fortsetzte  und  leitete,  wird  von  uns  vollständig 
geteilt,  nur  scheint  es  uns,  dafs  er  sich  damit  nicht  in  einem  wesentlichen 
Gegensatz  zu  der  Ansicht  Caros  befindet,  wie  er  doch  nach  seinen  einleitenden 
Worten  annimmt.  Die  Rolle,  welche  das  Geld  in  diesem  Kriege  gespielt 
hat,  kommt  in  seiner  Darstellung  zur  richtigen  Würdigung,  vornehmlich  auch 
in  dem  Anhange  I  'die  Auskaufung  der  Ordenssöldner'.  Im  Anhange  II  er- 
halten wir  eine  Anzahl  von  Aktenstücken  des  Danziger  Stadtarchivs  für  die 
Zeit  des  Krieges  in  Regestenform.  Das  Königsberger  Ordensarchiv  hat  der 
Vf.  leider  für  diese  Arbeit  keiner  Durchforschung  unterzogen. 

(Ostpreufsen.)  Das  Herzogtum  bezw.  Königreich 
Preufsen  (1466 — 1772),  Einen  bedeutenden  Platz  in  der  diesjährigen 
Litteratnr  nehmen  die  Schriften  ein,   welche  sich  auf  die  Reformationszeit 


Geftchiehtsrereina  erscheinen).  —  13)  XX  R.  Andersonn,  D.  deutsche  Orden  in  Hessen 
bis  1800.  Königsb.  Dissert.  1891.  67  S.  —  18»)  X  M.  Perlbach,  Sambor  I.  Fürst  v. 
Pommerellen :  ADB.  80  (1890),  8.  806.  —  lg»)  X  id.,  Sambor  IL:  ib.  —  14)  (§  88")  van 
Sieden,  Erwerbung  d.  Nenmark.  —  15)  J.  Sembrzycki,  D.  Nord-  n.  Westgebiete 
&  Jadwinger  u.  deren  Grenzen:  AltprMsohr.  28,  S.  76 — 89.  |[Lohmeyer  in:  FPBG.  (1892), 
ZtitsekrirUneehnn  8.  884.]|  —  16)  A.  Kolberg,  D.  ältesten  Kämmerer  u.  Kammerämter 
in  Ermland.  Ans  d.  NachUfspapieren  d.  Domvikars  Dr.  Wölky:  ZGErmland  9  (Jg.  1890), 
8.  573—84.  —  17)  Dombrowski,  D.  Bienenamt  d.  Altstadt  Braunsberg:  ib.  Heft  8, 
S.  459— 78.  —  17»)  K.  Lohmeyer,  Paul  t.  Rufsdorf:  ADB.  80  (1890),  S.  11/8.  — 
18)  P-  Simson,  Danaig  im  18  j.  Kriege  1454—66.  Dissertation  Berlin:  ZWestprOV. 
Htft  29,  S.  1 — 182. 


11*296  §  40«    West-  v.  Ostpreußen.    Deutscher  Orden.   Daraus. 

und  die  Regierung  des  Herzogs  Albrecht  beziehen.  Über  die  vorjährige 
Publikation  Tschackerts  (vgl.  JBO.  13)  referieren  Lohmeyer18*)  und 
Benrat h.19)  L.  stellt  das  Werk  sehr  hoch,  macht  aber  Ausstellungen  in 
Bezug  anf  die  Gruppierung  des  Stoffes  und  weist  darauf  hin,  dafe  Tsch. 
den  neueren  Forschern  nicht  überall  durch  Citate  gerecht  wird.  B.  sucht 
den  Anteil,  den  die  einzelnen  Personen  in  der  Umgebung  des  Herzogs  an 
dem  Reformationswerk  etwas  anderes  als  Tsch.  zu  bestimmen,  namentlich 
setzt  er  die  Bedeutung  Briefsmanns  gegenüber  Polentz  und  dem  Herzoge 
selbst  wieder  etwas  herunter.  Von  Tschackert80)  selbst  erhalten  wir, 
aus  den  jetzt  in  seinem  Urkk.buche  niedergelegten  Materialien,  ein  Bild  des 
Lebens  und  Wirkens  von  Speratus,  demjenigen  Reformator,  welcher  'der 
preufsischen  Kirche  ihren  innersten  Charakter  geschaffen  hat.'  Joachim91) 
beleuchtet  den  Einflufs,  welchen  Dietrich  von  Schoenberg  schon  früh  auf 
den  Herzog  Albrecht  gewonnen  hatte,  und  macht  es  in  hohem  Grade  wahr- 
scheinlich, dafs  der  Plan  einer  Revision  der  Ordensregel  durch  Luther,  welche 
man  durch  Vermittlung  des  Kurfürsten  von  Sachsen  1531  erreichen  wollte, 
in  ihm  seinen  Urheber  gehabt  hat. 

Über  Beziehungen  Melanchthons  zu  preufsischen  Gelehrten  giebt  Neu- 
baur*2)  aus  der  Elbinger  Stadtbibliothek  Beiträge.  Zu  diesen  Gelehrten 
sind  zu  rechnen  Melchior  Isinder  in  Königsberg,  die  Elbinger  Kaspar  Dambife 
und  Andreas  Münzer,  der  Danziger  Josias  Menius.  Der  Inhalt  mehrerer 
poetischer  Episteln  des  letzteren  an  hervorragende  Zeitgenossen  wird  mit- 
geteilt.28) 

Die  Beteiligung  des  Herzogs  Albrecht  an  der  europäischen  Politik  seiner 
Zeit,  seine  Mitarbeit  an  einem  Friedensschlufs  zwischen  Frankreich  und 
England  und  an  einer  grofsen  Koalition  gegen  Kaiser  Karl  um  1549  stellt 
Kiewning94)  dar.  Er  zeigt,  wie  bei  dieser  Gelegenheit  der  Herzog 
zugleich  für  sich  englische  Gelder  flüssig  machen  wollte.  —  In  die  spätere 
Zeit  der  Regierung  Albrechts  führt  eine  Arbeit  Fischers,26)  welche  den 
resultatlosen  Zug  des  Herzogs  Erich  von  Braunschweig  im  Jahre  1563,  der 
unter  dem  Namen  der  preufsische  Nufskrieg  bekannt  ist,  auf  Grund  von 
Königsberger  und  Danziger  Archivalien  behandelt.  Da  bei  diesem  Ver- 
legenheits-Unternehmen  die  Haltung  der  Stadt  Danzig  von  Wichtigkeit  war, 
so  ist  der  Abhandlung  'ein  neuges  lied  von  Dantzigk  der  gutten  Stadt  und 
dem  zuge  so  Hartzigk  Erich  von  Brunsweigk  alda  für  ueber  getzogen  anno 
1563  adie  den  6.  Septemberes  ihm  thon  des  Peltzenauers*  (KSA.  VI,  14, 15) 
beigegeben.  —  Einen  Brief  von  dem  polnischen  Dichter  Nikolaus  Rej  an 
den  Herzog,  in  welchem  jener  für  die  Erziehung  seines  Sohnes  am  Hofe 
des    Herzogs   seinen  Dank   abstattet,    aus   dem   Jahre   1564   veröffentlicht 


18*)  K.  Lohmeyer,  Referat  über:  P.  Tschackert:  Urkk.buch  s.  Reformationsgesch. 
d.  Herzogtums  Preufsen:  HZ.  NF.  81,  S.  818/8.  —  19)  J.  Benrath,  Referat  Ober: 
Panl  Tschackert,  Urkk.buch  i.  Reformationsgesch.  d.  Hzgts.  Preufsen.  3  Bde.:  AltprHscbr. 
28,  S.  141/9,  500/4.  —  20)  P*  Tschackert,  Panl  Speratus  v.  Rdtien,  evangelischer 
Bisehof  v.  Pomesanien  in  Marienwerder:  SV.  f.  ReformationsG.  Ko.  88.  Halle.  V,  101  S. 
M.  1,20.  —  21)  Joachim,  D.  Hochmeisters  Albrecht  v.  Preufsen  erster  Versuch  e.  An- 
näherung an  Luther:  ZKG.  12,  1  Heft  (1890),  S.  116—22.  —  22)  L.  Neubaur,  E» 
Nachtrag  z.  Corpus  Reformatorum  (Melanchthon):  AltprMschr.  28,  S.  247 — 75;  Zusatz: 
S.  648/5.  —  28)  X  F.  Hipler,  Beiträge  z.  Gesch.  d.  Renaissance  u.  d.  Humanismus 
aus  d.  Briefwechsel  d.  Johannes  Dantiscus:  ZGErmland  9  (Jg.  1890),  S.  471 — 572.  — 
24)  H.  Kiewning,  Herzog  Albrecht  v.  Preufsen  u.  Markgraf  Johann  v.  Kttstrin  als  Unter- 
händler zwischen   d.  deutschen  Fttrstenbunde  u.  England:   FBPG.  4,   S.  187 — 75.  —  25) 


§  40.   West-  n.  Ottpreufsen.    Deutscher  Orden.   Dam  hb.  11.297 

Celichowski.*6)  Die  Vorgänge  im  Lande  Preufseu  and  zwar  sowohl  im 
östlichen,  als  auch  im  westlichen  Teile  während  der  Jahre  1534/5  in  Simon 
Gronaus  Darstellung  und  Beleuchtung  liefert  uns  die  Fortsetzung  der  Aus- 
gabe der  preufsischen  Chronik  des  eben  Genannten,  herausgegeben  von 
Wagner.*7)  Einen  breiten  Raum  in  diesem  Abschnitt  nehmen  die  religiösen 
Streitigkeiten  in  Danzig  und  die  Auseinandersetzungen  zwischen  dieser  Stadt 
and  dem  Könige  von  Polen  ein.  —  Mit  der  Successionsfrage  in  Preulsen  im 
Anfange  des  17.  Jh.  beschäftigen  sich  Toeppen")  und  Stettiner.29} 
Toeppen  knüpft  mit  seiner  Programmbeigabe  an  frohere  Arbeiten,  zunächst 
an  seine  *preu£rische  Landtage  während  der  Regentschaft  des  Markgrafen 
Georg  Friedrich  von  Ansbach  1578—1603'  (Progr.  des  Hohensteiner  Gym- 
nasiums 1865/7)  wieder  an.  Er  behandelt  eingehend  nach  den  Landtags- 
akten die  Landtage  zu  Königsberg  1604/6  (den  letzten  bis  zum  Dezbr.  1605), 
auf  denen  es  sich  um  die  Übertragung  der  Kuratel  Ober  den  preufsischen 
Herzog  auf  den  Kurfürsten  Joachim  Friedrich  handelt.  Diese  Verhandlungen 
zeigen  uns  die  Stellung  der  preufsischen  Landräte,  der  Ritterschaft  und  des 
Adels  zu  der  schwebenden  Frage  und  zum  brandenburgischen  Kurhause; 
nur  die  Städte,  deren  Votum  aber  belanglos  ist,  neigen  sich  dem  Kurfürsten 
zq.  Stettiner  weist  auf  diese  Verhältnisse  nur  kurz  zurück,  er  schildert 
die  Situation  beim  Tode  Joachim  Friedrichs,  die  Bemühungen  des  frondierenden 
prenföschen  Adels,  Succession  und  Kuratel  des  neuen  Kurfürsten  zu  hinter- 
treiben, falls  den  Preulsen  nicht  vorher  alle  ihre  Beschwerden  abgestellt 
wftrden;  feiner  das  Zusammentreffen  der  preufsischen  Deputierten  mit  den 
brandenburgischen  Gesandten  in  Warschau,  und  endlich,  wie  sich  ein  Teil 
des  preufsischen  Adels,  nachdem  unter  gewissen  Bedingungen  auf  dem  Reichs- 
tage zu  Warschau  die  Kuratel  Johann  Sigismunds  anerkannt  war,  während 
die  Succeaionsfrage  noch  in  der  Schwebe  blieb,  nun  doch  für  den  Kurfürsten 
erklärt  Beide  Arbeiten  bewegen  sich  somit  auf  dem  Gebiete,  welches 
früher  Kolberg  (Jahresheft  der  Zeitschrift  für  Ermländ.  Geschichte  1867)  aus 
den  Archiven  zu  Berlin  und  Frauenburg  eingehend,  aber  mit  besonderer 
Hervorhebung  der  kirchlichen  Fragen  und  vom  katholischen  Standpunkte 
ans,  behandelt  hat.  —  Nachrichten  über  Gut  und  Wallfahrtsort  Krossen  au 
dem  rechten  Drewenzufer  bringt  nach  einer  1806  zusammen  getragenen  Chronik 
Kolberg.80)  Kai  au  v.  Hofe81)  giebt  nach  sehr  fleifsigen  Sammlungen 
eine  mit  historischer  Kritik  gearbeitete  Geschichte  seiner  Familie  —  von 
1490  an  in  zusammenhängender  Darstellung.  Der  Hauptstamm  dieser  Familie, 
welcher  1663  geadelt  wurde,  hat  seinen  Sitz  ununterbrochen  in  Ostpreufsen  gehabt. 
Zur  Geschichte  der  Baudenkmäler.    Mit  besonderer  Freude 


R.  Fischer,  D.  preufrisehe  Nnfskrieg  v.  Jahre  1563:  AltprMschr.  28,  S.  88—75.  —  2fl) 
Celiehowaki,  Litt  Mikolaja  Reja  do  ksieeia  pruskiego  Alberte:  Roezniki  towanystwa 
pmjacitft  sank  Poenanekiego  18,  Heft  2,  S.  451/7.  —  3?)  P.  Wagner,  Simon  Gronaus 
PmXritche  Chronik,  Publikation  d.  Vereint  flir  d.  Gesch.  v.  Ott-  n.  Westprenfsen.  Leipzig, 
tanektr  k  Humblot.  160  S.  (Lieferung  7.  Bd.  8:  Lieferung  1.)  —  28)  M.  Toeppen, 
D.  preußrisehen  Landtage  wahrend  d.  Regentschaft  d.  brandenburgiaehen  Kurfürsten  Joaehim 
Friedrieh  u.  Johann  Sigitmund  1605—19.  Programm  d.  Elbiuger  Gymn.  1891.  Elbing, 
Btehdr.  Rainhold  Kuhn.  4°.  86  S.  —  2V)  P-  Stettiner,  Verhandlungen  über  Kuratel 
a.  Soeeesaion  d.  Kurfürsten  Johann  Sigitmund  in  Warschau  1609:  SBPrussia  1S90  (1891), 
3.157—69.  —  M)  A.  Kolberg,  D.  Stift  Grotten  bis  1714.  Aus  d.  Nachlafspapieren  d. 
Doawiears  Dr.  Wölky:  ZGErmland  9  (Jg.  1890),  S.  585  —  658.  —  gl)  C.  Kalau  v. 
Hofe,  Gesch.  u.  Genealogie  d.  Familie  Kalaw,  Kalau,  Calow,  Calov  u.  Galo  u.  d.  Familie 
XsJaa?.  Ho/e.    Berlin,  alt  Ms.  gedr.   1890.   486  S.    |[Gallandi:  AltprMschr.  28,  S.  605/6 


11,298  §  40*    West-  u.  Ostpreufsen.    Deutseher  Orden.    Da  mos. 

ist  69  zu  begrüfsen,  dafs  nun  auch  die  Provinz  Ostpreufsen  mit  der  Inven- 
tarisierung ihrer  Baudenkmäler  vorgeht.  Das  1.  Heft  ist  von  Boetticher** 
gearbeitet  nach  dem  Vorbilde  von  Bergaas  Inventar  der  Mark  Brandenbarg: 
es  umfafst  das  Samland  und  in  demselben  die  einzelnen  Ortschaften  in  alpha- 
betischer Reihenfolge.  In  den  folgenden  Heften  sollen  die  übrigen  jetzigen 
Landschaften  Ostprenfsens,  Natangen,  Ermland  etc.  behandelt  werden.  Die 
Inventarisierung  hat  sich  erstreckt  auf  'Gräber  der  Vorfahren  und  Grab- 
funde, Burgen  and  Bargwälle,  Denkmäler  von  der  gotischen  Stilepocbe 
durch  die  Renaissance  einschliefslich  des  Barocks  und  Rokokos  bis  zum 
Beginn  der  klassizierenden  Reaktion',  dazu  kommen  Angaben  Ober  nicht 
mehr  vorhandene  Denkmäler,  Litteratur  über  die  Kunstdenkmäler  and  kunst- 
archäologische Karte  von  Ostpreufsen.  Aufser  speziellen  Aufnahmen  zu 
diesem  Zweck  liegen  für  die  vorgeschichtliche  Zeit  die  Forschungen  von 
Bnjack  n.  a.,  die  im  Katalog  und  den  Sitzungsberichten  der  Prussia  nieder- 
gelegt sind,  zu  Grunde,  für  die  späteren  Perioden  die  (Gieseschen  Original- 
bleistiftzeichnungen der  Grandrisse  der  Bargen  und  mit  Mauern  befestigten 
Städte  in  Preufson,  aas  der  Zeit  des  deutschen  Ordens  1826/8;'  auch  spätere 
Inventarisationen  der  Provinz  sind  herangezogen.  'Erläuterungen  geschicht- 
licher and  biographischer  Natur  sind  bei  den  einzelnen  Landschaften,  sowie 
bei  den  einzelnen  Orten  einleitungsweise  in  möglichst  gedrängter  Form 
gegeben'.  Da  der  Herausgeber  über  den  jedesmaligen  Ort  alle  Schriften, 
deren  er  hat  habhaft  werden  können,  heranzieht,  es  ihm  aber  fernliegt, 
historische  Kritik  zu  üben,  so  wird  diese  Aufgabe  dem  benatzenden  Histo- 
riker zufallen. 

Auf  Grund  umfassenden  Materials  aus  den  Archiven  in  Königsberg  und 
Berlin  macht  Ehren b er g88)  es  in  hohem  Mafse  wahrscheinlich,  dafs  man 
für  den  südöstlichen  Flügel  des  Königsberger  Schlosses,  'den  sog.  Schlüterbau', 
in  dem  Oberbaumeister  Schultheis  v.  Unfried  nicht  blofs  den  werktechnischen, 
sondern  auch  den  geistigen  Schöpfer  des  Baues  zu  sehen  habe.  In  der 
zweiten  Hälfte  seiner  Untersuchung  stellt  Ehrenberg  alle  aufzufindenden  Daten 
über  Unfried  zu  einem  Lebensbilde  zusammen,  das  diesen  als  einen  sehr 
hervorragenden  Baumeister  zeigt,  welcher  noch  an  vielen  Stellen  im  Bau- 
wesen der  Stadt  Königsberg,  auch  im  Wasserbau  bis  zu  seinem  Tode  1753 
thätig  gewesen  ist.  —  Einen  Einblick  in  die  Aasstattang  eines  ostpreufsischen 
Pfarrhauses  vor  150  Jahren,  nicht  ohne  kulturhistorisches  Interesse,  gewährt 
ein  von  Hanncke84)  veröffentlichter  Brief  des  Pfarrers  Krippenstapel 
in  Cremitten. 

JPreufsen  königlichen  Anteils  ( Westpreufsen)  1466  bis 
1772,  Als  Quellenpublikation  zur  Geschichte  Westpreufsens  ist  die 
Materialiensammlung  anzusehen,  welche  Froelich80)  zur  Geschichte  des 
Kreises  Schwetz  aas  den  Archiven  von  Neuenburg  and  Pelplin  veröffentlicht: 
über  250  Nummern  in  Regestenform.    Dieselben  umfassen  das  15.  bis  18  Jh. 


(anerkennend).] |  —  82)  A.  Boettieher,  D.  Bau-  u.  Kunetdenkmller  d.  Prortni  Ost- 
preufsen i.  A.  d.  ostpreufsischen  Provinaial-Landtages.  Heft  1.  D.  Samland.  (=  D.  Ben- 
u.  Kunstdenkmäler  d.  Samlandee.)  Königsberg,  Komm.- Verlag  v.  Bernhard  Teiohert.  gr.-8°. 
141  S.  (Mit  vielen  Abbildungen  u.  4  Liehtdruoktfln.)  —  fg)  H.  Ehrenberg,  Joachim 
Ludwig  Sehultheifs  v.  Unfried  u.  d.  angeblich  v.  Schlüter  erbaute  Teil  d.  Kdnigsberger 
Schlosses:  CBIBauyerwaltung  (11.  Jg.),  No.  40,  S.  885/9;  No.  41,  S.  899—400.  —  S4)  *• 
Hanncke,  £.  ostpreufs.  Pfarre  vor  150  Jahren:  AltprMschr.  SS,  8.  652/7. 

85)  X.  Froelich,  Beiträge  s.  Kulturgesch.  ▼.  Polnisch-Preufseu  aus  d.  Jahren  1478 


§  40.    West-  u.  Ostpreufsen.    Deutscher  Orden.    Dam  üb.  11,299 

Sie  stammen  ans  Schöppenbüchern,  Rezefsbüchern  n.  dgl.  und  beziehen  sich 
anf  Rechtsverfahren,  kirchliche,  gewerbliche  Verhältnisse,  Preise,  Privilegien, 
Abgaben.8**)  Ans  den  Lustrationen  der  Jahre  1564  und  1565  schöpft 
Sembrzycki,86)  wie  schon  früher  seine  Arbeit  über  die Marienburg  (Altpr. 
Mschr.  26/7),  so  jetzt  eine  Beschreibung  weiterer  westprenfsischer  Schlösser 
und  Hänser.  Sein  Aufsatz  behandelt:  Strasburg,  Bratyan,  Leipe,  Roggen- 
baasen, Graudenz,  Stnhm,  Dirschau,  Ossiek,  Mewe,  Schwetz,  Jasnitz,  Tuchel, 
Schlochau,  Hamerstein.  S.  geht  zurück  anf  Steinbrechts  und  Töppens 
Arbeiten  nnd  fügt  den  Nachrichten  ans  den  Lustrationen  einzelne  Angaben 
ober  die  weitere  Veränderung  der  Schlösser  bis  zur  Gegenwart  hinzu.  Einzelne 
Punkte,  welche  in  falscher  Fassung  in  deutsche  Arbeiten  übergegangen  sind, 
weil  deren  Vff.  des  Polnischen  nicht  genügend  mächtig  waren,  berichtigt  S. 
in  dankenswerter  Weise. 

Von  kulturgeschichtlicher  Bedeutung  ist  das  von  Bolte37)  edierte 
Zwischenspiel  des  Danziger  Professors  Raue  aus  dem  17.  Jh.,  welches  eine 
naturgetreue  ausführliche  Schilderung  des  Pennalismus  jener  Zeit  bringt. 
Bolte*8)  veröffentlicht  auch  eine  hochdeutsche  Fassung  des  Liedes  auf  die 
Danziger  Fehde  yon  1576  (vgl.  über  die  bisher  bekannte  Fassung  Altpr. 
Mschr.  25,  S.  333/8;  27,  S.  158—60).  Lohmeyer89)  vereinigt  die  sicheren 
Daten  aus  dem  Leben  des  Danziger  Stadtschreibers  Kaspar  Schütz  zu  einer 
kurzen  Biographie  und  weist  auch  bei  dieser  Gelegenheit  auf  den  geringen 
Wert  der  lange  überschätzten  Historia  rer.  Pruss.  hin.40)  —  Von  den  'Bau- 
nnd  Kunstdenkmälern  Westpreufsens'  liegt  nun  das  8.  Heft  vor.40*)  Dasselbe, 
wie  die  früheren  von  J.  Heise  bearbeitet,  enthält  die  Bau-  und  Kunstdenk- 
raäler  des  Kreises  Strasburg.  Wenn  in  diesem  Kreise  auch  keine  Bau- 
werke ersten  Ranges  zu  verzeichnen  sind,  so  zeigt  doch  dies  umfangreiche, 
mustergültig  ausgestattete  Heft,  wie  viel  Überreste  von  geschichtlichem  und 
sogar  künstlerischem  Werte  bei  sorgsamer  Inventarisierung  sich  hier  noch 
haben  finden  lassen.  Von  Kirchen  sind  hervorgehoben  die  Pfarrkirche  und 
die  Klosterkirche  zu  Strasburg,  die  Kirche  zu  Gollub,  die  Pfarrkirche  zu 
Gnrzno  nnd  einige  Landkirchen;  von  Gebäuden  des  Ritterordens  sind  gröfsere 
Reste  nur  in  Strasburg  und  Gollub  vorhanden.  Einen  Hauptwert  erhält  für 
den  Historiker  auch  dieses  Heft  durch  die  auf  die  Quellen  zurückreichenden 
mit  sorgsamer  Kritik  gearbeiteten  Einleitungen,  die  sowohl  die  Geschichte 
des  gesamten  Kreises,  wie  auch  die  der  einzelnen  Ortschaften  berücksichtigen. 

Ose-  und  West-Preufsen  seit  1772.A0h)  Mit  Friedrichs  des 
Grofsen  Mafsnahmen  in  Westpreufsen  beschäftigt  sich  Boas41)  in  einer 


Ina  1686:  ib.  28,  S.  276—323.  —  35»)  (JBG.  18)  Friese,  Friede  y.  Olira.  —  86)  J* 
Sembrzycki,  Westpreufsische  Schlösser  im  16.  Jh.:  AltprMschr.  28,  S.  209 — 45.  — 
.17)  J.  Bolte,  E.  Zwischenspiel  Joh.  Baues,  Danzig  1648:  ib.  S.  28—37.  —  88)  id.,  Z. 
Liede  auf  d.  Danziger  Fehde  r.  1576:  ib.  S.  686/9.  —  89)  K.  Lohmeyer,  Kaspar  Schütz: 
ADB.  32.  —  40)  X  Hiebt  unerwähnt  darf  hier  bleiben:  C.  Steinbrecht,  Schlots  Marien« 
burg  in  Preafsen.  Führer  durch  seine  Gesch.  u.  Bauwerke.  Berlin,  Springer.  19  S.  mit 
6  Abbild.  |[Semb#zycki:  AltprMschr.  28,  S.  504/5  (sehr  anerkennend).] |  —  40*)  D. 
Bau-  u.  KunstdenkmEler  d.  Provinz  Westpreufsen.  Heft  8.  D.  Bau-  u.  Kunstdenkmaler  d. 
Kreises  Strasburg.  Dan  zig,  Th.  Bertling.  4°.  S.  819—458.  (Mit  116  in  d.  Text  gedruckten 
Abbildungen  u.  11   Beilagen.) 

40*)  XA.  Harn  och,  Chronik  u.  Statistik  d.  evangelischen  Kirchen  in  d.  Provinzen 
Ort-  u.  Westpreufsen.  Neidenburg,  Nipkow.  1890.  XXIX,  579  S.  ([Lohmeyer:  FBP6. 
4,  2.  HUfte,  S.  823  ff.  (durchaus  absprechend:  e.  ganz  unkritische  Leistung).])  —  41)  L- 
Boas,  Friedrichs  d.  Grofsen  Mafsnahmen  z.  Hebung  d.  wirtschaftlichen  Lage  Westpreufsens 
(unter  dema.  Titel  als  Berl.  philos.  Doktor-Diie.  1890.  8°.  82  S.):  JbBrombergHV.  S.  88—65. 


11,300  §  40.    West-  u.  Ostpreufsen.    Deutscher  Orden.    Damus. 

kurzen  Arbeit,  die  im  wesentlichen  ans  den  bekannten  Werken  von  Preufe, 
Stadelmann,  Beheim-Schwarzbach  n.  a.  zusammengebracht  ist  und  des  selb- 
ständigen Wertes  entbehrt  Eine  einzelne  Seite  der  Volkswirtschaft  des 
grofsen  Königs  und  seiner  Nachfolger  behandelt  Schütte,4*)  indem  er  die 
Fürsorge  des  Königs  für  die  Bepflanzung  und  Bewirtschaftung  der  Tuchler 
Heide  an  der  Hand  der  einschlägigen  Regierungsverfftgungen  auseinander- 
setzt. Interessant  sind  auch  die  Schicksale  der  Heide  in  der  napoieonischen 
Zeit,  in  der  sie  Durchzugsgebiet  des  französischen  Heeres  nach  Rußland 
war,  geschildert.  —  Zwei  Arbeiten  von  Grabe48*44)  führen  zur  Geschichte 
der  leichten  preufsischen  Kavallerie,  welche  sich  auf  ostpreufsischem  Boden 
entwickelt  hat.  Sie  schliefsen  sich  an  eine  frühere  Arbeit  desselben  Vf. 
über  die  preufsischen  Bosniaken  an  (vgl.  Jahresheft  der  Prussia  1890,  S.  108 — 19). 
Den  Gegenstand  der  1.  Arbeit  bilden  'die  Towarzys  im  altpreuMschen  Heere1. 
Diese  kommen  zuerst  1675  als  Lanzenreiter  unter  polnischen  Hauptleuten  vor 
und  sind  die  Vorläufer  der  Ulanen  gewesen.  Die  zweite  Arbeit  gilt  'dem 
Generallieutenant  Freiherrn  von  Günther*,  welchem  1841  in  Lyck  ein  Denk- 
mal gesetzt  ist,  dem  Führer  des  Bosniaken-Korps  und  seinen  Verdiensten.  — 
Eine  aus  den  Akten  des  Magistrats  sorgsam  herausgearbeitete  Entstehungs- 
geschichte des  städtischen  Kinderheims  in  Thorn,  dessen  Ursprung  in  den 
Anfang  des  vorigen  Jh.  fällt,  und  einer  zweiten  Stiftung,  der  sog.  Testaments- 
und Almosenhaltung,  die  bis  auf  1562  zurückgeht  —  nicht  unwichtig  für  die 
Genealogie  Thorner  Familien  —  bringt  Bender.46) 

Unter  den  Beiträgen  zur  Geschichte  der  einzelnen  Gymnasien46*47)  ist 
von  historischem  Interesse  die  Arbeit  von  Gruchot.48)  Derselbe  hat  be- 
reits früher40)  über  die  Geschichte  der  Buchdruckerei  in  Braunsberg,  die 
1589  durch  das  päpstliche  Seminar  ins  Leben  gerufen  und  1697  in  den  Besitz 
der  Jesuiten  übergegangen  ist,  Nachrichten  bis  zum  Ende  des  vorigen  Jh. 
gebracht.  Jetzt  stellt  er  die  sämtlichen  Schriftstücke  offiziellen  Charakters, 
die  sich  auf  die  kirchlichen  Wirren  der  Jahre  1870 — 86,  deren  Mittelpunkt 
das  Braunsberger  Gymnasium  und  dessen  Religionslehrer  bildete,  zusammen : 
es  sind  das  in  erster  Linie  Briefe  des  Bischofs  Grementz,  des  Provinzial- 
schulkollegiums  zu  Königsberg,  des  Gymnasialdirektors  Braun,  des  Religions- 
lehrers Wollmann.50)  Ober  die  Wirksamkeit  des  Ministers  Heinrich  Theodor 
von  Schöo,  die  ja  hauptsächlich  den  Provinzen  West-  und  Ostpreuüsen  an- 
gehört, referiert  Maurenbrecher.51)  Ober  den  Wert  seiner  Aufzeichnungen 
spricht  er  auch  diesmal  das  wohl  nicht  mehr  anzufechtende  Urteil  aus,  dafe 
dem  späteren  Erzähler  Schön  aller  Glauben  zu  verweigern  ist. 

—  42)  £.  Schütte,  D.  TuchJer  Heide.  Druck:  Konitz,  Gebauer.  18S9.  126  S.  —  43) 
A.  Grabe,  D.  Towarzys  im  altpreufs.  Heere  (Fortführung  zu  d.  Aufsatz:  D.  preufsischen 
Bosniaken,  im  Jahresheft  v.  1890,  S.  102—19):  SBPrusaia  1S90  (1891),  S.  130—53. 
(Dazu  6  Abbildungen.)  —  44)  id->  Generallientenant  Freiherr  ▼.  Günther  u.  d.  Günther- 
denkmal zu  Lyck:  AltprMtschr.  28,  S.  451 — 99  nebst  5  Abbildungen.  ([Dazu:  Sembrzycki, 
8.  668,  polemisiert  gegen  d.  Gleichstellung  d.  Freibauern  mit  d.  Slachtizen.]]  —  45)  G- 
Bender,  Gesch.  d.  städtischen  Waisen- Anstalten  sowie  d.  Testament-  ^  Almosenhaltung  in 
Thorn.  Thorn,  Buchdruckerei  v.  Thomas,  Ostdeutsche  Zeitung.  4°.  29  8.  mit  2  Anh. :  VII, 
12  S.  —  46)  G.  Zwerg,  Übersichten  z.  Chronik  d.  kgl.  Gymnasiums  zu  Marien werder. 
3.  Forts.  Programm  d.  Gymn.  zu  M.  1891.  Marien werder,  R.  Kanteraohe  Hofbuchdruckerei. 
4°.  20  S.  —  47)  Brunnemann,  D.  Elbinger  höhere  Bürgerschule  1845—59.  Progr.  d. 
stadt.  Realgymn.  Elbing.  1890.  4°.  15  S.  —  48)  Gruchot,  Z.  Gesch.  d.  Gymnasiums. 
Programm  1891.  Braunsberg,  Heynesche  Buchdruckerei.  4°.  15  S.  —  49)  id*»  Z-  Gesch. 
d.  Braunsberger  Buchdruckerei.  Programm  1890.  Braunsberg,  Heynesohe  Buchdruckerei. 
1890.  4°.  28  S.  —  50)  X  Keusch,  Sedlag,  Anastasius  Bischof  ▼.  Culm:  ADB.  33, 
S.  132/3.  —  51)  W.  Maurenbrecher,  Heinr.  Theod.  v.  Schön:  ib.  82,  S.  781/2. 


§  41.    Liv-,  Est-  und  Kurland.    Mattig.  11,301 

I«. 

Liv-,  Est-  und  Kurland. 

C.  Mettig. 

(Verwandt«  in  anderen  H  •«  'HandbaolT  8.  45.) 

QtteZZen.  Die  ältere  livländische  Reimchronik  ist  wiederum  Gegenstand 
eingehenden  Studiums  geworden,  indem  Lind n er  die  Sprache  derselben  zur 
Grundlage  seiner  Forschung  macht,  deren  Ergebnisse  der  Geschichte  wesent- 
lich zu  Gute  kommen.  Nach  Lindners  Ansicht  ist  sowohl  der  Rigaer  als 
auch  der  Heidelberger  Codex  der  alteren  livländischen  Reimchronik  auf  eine 
gemeinsame  Vorlage  zurückzuführen.  Die  Heimat  des  Dichters,  in  dem 
Luidner  einen  Deutsch-Ordensbruder  vermutet,  verlegt  er  in  die  Gegend 
des  heutigen  sog.  Osterlandes,  nördlich  von  Franken  und  östlich  von  Thüringen, 
und  glaubt,  dafs  die  Chronik,  deren  Sprache  das  Mitteldeutsche  ist,  in  Deutsch- 
land in  dem  Zeitraum  von  1296  und  1297  verfafst  sei.1)  —  Bergengrün 
macht  Hitteilung  über  die  vom  rigaschen  Stadtsekretär  Joh.  Schmiedt  verfafste 
Chronik,  die  für  die  Ereignisse  in  Riga  von  1559 — 62  eine  Quelle  ersten 
Ranges  ist.9)  —  L.  Napiersky  berichtet  über  die  Hss.,  den  Inhalt  und 
den  Vf.  der  Bodekerschen  Chronik  rigascher  Ereignisse  von  1593— 1638. 8)  — 
Ton  Poelchau  werden  die  Nachrichten  über  Feuers-,  Wassersnot,  Krankheiten 
and  andere  Drangsale  in  einem  Auszuge  aus  vorstehender  Chronik  zusammen- 
gestellt4) und  der  in  Brotzes  Livonica  Nr.  14  aufbewahrte  Auszug  aus  Michaels 
Zanpes  Chronik  über  die  Kriegsereignisse  von  Riga  von  1601/5  mitgeteilt.5) 

Urkunden.  Sammlungen  von  livländischen  Urkk.  kann  der  Bericht 
dieses  Jahres  nicht  aufweisen,  indes  sind  in  einigen  Urkk.publikationen  fremder 
Sttdte  (Lübeck6),  Stockholm7),  Krakau8)  zahlreiche,  livländische  Verhältnisse 
berührende  Urkk.  zum  Abdruck  gelangt.  —  Die  Veröffentlichung  vereinzelter 
Urkk.  und  anderer  historischen  Materialien  ist  eine  recht  ergiebige  gewesen. 
A.  Poelchau  z.  B.  hat  besonders  zur  Geschichte  Rigas  zahlreiche  Aktenstücke 
hauptsächlich  aus  dem  17.  und  18.  Jh.  publiziert. 9"*8) 


1)  R.  Lind ii er,  Z.  Eiteren  livländischen  Reimohronik.  Inaugural-Dissertation.  Leip- 
zfc,  i.  B.  Hiraehfeld.  76  S.  —  £)  A.  BergengrfLn,  Sehmiedts  Chronik  rigaseher  Er- 
weiset: SBGGOetaeeprov.  3.  108/4.  —  $)  L.  Napiersky,  Ober  d.  Bodekersche  Chronik: 
&  8.  38/6.  —  4)  (A»  Poelchau),  Feuers-  u.  Wassersnot,  Krankheit  n.  andere  Drangsale: 
BigtStadtMl.  S.  161/8.  2  RbL  60  Kop.  —  5)  id.,  Extrakt  ans  Michael  Zaupes  Liefl&ndiseher 
Gcfteh.  v.  1698—1606:  ib.  S.  818/7.  —  6)  Urkk. buch  d.  Stadt  Lübeck.  9.  T.  (S.  §  87*«'*.) 
(N.  18,  81,  41,  186,  288,  242,  260,  268,  270,  299,  81 1.)  —  7)  X  Svenska  riksradets  protokole. 
BIS.  Stockholm,  Bocktryekeriet  Nordstedt.  X,  868  S.  (Akten  ▼.  4.  Jan.  bis  14.  Juli  1686. 
Enthalten  Material  s.  Gesch.  d.  schwedischen  Verwaltung  in  Est-  u.  Livland.)  —  8)  Lewioki, 
Codtx  epiart.,  a.  Abt.  HI,  S.  2626.  —  9)  X  K.  Höhlb aum,  Urk.  ▼.  1401,  in  d.  d.  kölnische 
Bttrgw  Arnold  Plagail  4  rigaschen  Kirohen  Geldgeschenke  snsichert:  SBGGOetaeeprov.  S.  16/6. 
-1#)X(A.  Poelchau),  Schriften,  d.anno  1491  in  St. Petriknopf  gelegt  worden:  RigaStadtbU. 
S.  92/4.  —  11)  X  I*.  Arbasow,  Urk.  ▼.  J.  1688  (Vergleich  d.  kurlind.  Edelmannes  Otto 
Gioteus  mit  ▼erachiedeuen  rig.  Borgern):  SBGGOstseeproy.  S.  101/8.  —  12)  X  id.,  2  Briefe 
4-  Vogts  t.  Baaske  Diderioh  Wrede  t.  J.  1641  an  d.  Ordenshauptmann  n.  Ordensmeister 
*•  t.  Schreiben  d.  Kurfürsten  Fried.  Wilh.  ▼.  Brandenburg  an  seine  Schwester  Louise 
CharWtte,  Herzogin  v.  Kurland:  SBKurlindGes.  S.  26—81.  —  18)  X  G.  Otto,  Ordinations- 
tyloei  4.  Georg  Mitechiu*  ▼.  J.  1674  (d.  älteste  bekannte):  ib.  S.  81/8.  (Aus  Kenners 
Gtfakbeea  entnommen.)  —  14)  X  A.  Poelchau,  Rechnung  für  d.  Aufnahme  e.  kaiser- 
batn  fiasmiUoii    in    Riga  t.  J.    1677:  RigaStadtbU.  S.  97—100,  108/9.    (Aus  Brotses 


11,302  §  41.    Liv-,  Est-  und  Kurland.    Mettig. 

Mofiographieen»  Die  Arbeiten,  welche  sich  Aber  mehrere  Jhh. 
erstrecken,  werden  in  folgender  Zusammenstellung  behandelt.  —  Von  0. 
Harnackwerden  die  Zugehörigkeit  und  die  Beziehungen  Livlands  zum  Deutschen 
Reich  von  der  Gründung  Rigas  bis  zum  Untergang  der  Selbständigkeit  dieser 
Stadt  auf  Grund  urkundlichen  Materials  wie  auch  die  Gleichgültigkeit  des 
Mutterlandes  zu  dieser  Kolonie  dargelegt.84)  —  H.  v.  Safs  sucht  nach- 
zuweisen, dafs  in  Oesel  iu  den  bäuerlichen  Wirtschaftsverhältnissen  die 
herrschende  Besitzform  das  Gemeiudeeigentum  gewesen  und  das  Rittergut 
durch  Anbau  auf  der  Dorfmark,  nicht  aber  aus  den  Grundstücken  der  Bauern 
entstanden  sei.  Nach  Safs1  Ansicht  habe  sich  die  Hörigkeit,  die  seit  dem 
Ende  des  15.  Jh.  aus  der  Schuldforderung  des  Herrn  an  die  bäuerliche 
Bevölkerung  entsprang,  im  ersten  Drittel  des  18.  Jh.  in  Leibeigenschaft  ver- 
wandelt.85) —  Die  Handelsstrafsen  durch  Livland  und  die  Bedeutung  der 
Städte  Narwa,  Reval,  Dorpat  und  Riga  in  dem  hanseatischen  Handelsbetrieb 
nach  Nowgorod  hin  zieht  die  Untersuchung  von  W.  Bück  in  Betracht.**) 
—  A.  Poelchau  teilt  eine  Abhandlung  Brotzes  über  die  Befugnisse  der 
Domherren  des  rigaschen  Domkapitels  mit.  Hierzu  ist  zu  bemerken,  dafs  die 
hier  erwähnten  kirchlichen  Ämter  und  Verpflichtungen  der  Kanoniker  zum 
Teil  nur  für  die  Zeit  nach  Aufhebung  der  Prämonstratenserregel  Geltung 
hatten.37)  —  Ref.  bespricht  den  Charakter  der  Bierträgergilde  in  Riga 
und  hebt  aus  den  3  Rechnungsbüchern  derselben  von  1462—1765  die  Rats- 
herren und  Geistlichen  hervor,  unter  denen  sich  auch  der  Dekan  der  Dom- 
kirche,  der  spätere  Erzbischof  Jasper  Linde,  befand.     Zu    den  Schwestern 


Livonica.)  —  15)  X  D.  Kirchenrechnung  d.  St.  Trinitatiskirche  zu  Mitau  v.  1577—99: 
SBKurländGes.  Anhang  S.  79—92.  —  16)  X  A.  Poelchau,  Rigasche  Scharfrichterreehnung 
v.  J.  1598:  RigaStadtbl.  S.  396/8.  —  17)  X  Urk.  v.  J.  1609,  in  d.  Hersog  Wilhelm  t. 
Kurland  d.  preufs.  Kanzler  Chr.  Roppe  verschiedene  Privilegien  zusichert:  SBKurländGes. 
S.  17/8.  —  18)  X  A.  Poelchau,  Taxe  d.'  rigaschen  Schusteramts  v.  J.  1627:  RigaStadtbll. 
8.  229—30.  —  19)  X  id.,  Z.  Gesch.  d.  rigaschen  Waisenhauses  v.  1644—1789:  ib.  6.  114/7. 
(Auszug  aus  d.  Kapital-  u.  Rentebuch  d.  Waisenhauses.)  —  20)  X  G.  v.  H.,  E.  Hochzeit 
auf  d.  Schlosse  zu  Abo  anno  1648:  BaltMschr.  38,  S.  684—90.  6  Rbl.  50  Kop.  (Bericht 
über  d.  Hochzeit  d.  Gouverneurs  v.  Estland  Erich  Oxenstierna  mit  Elsa  Elisabeth  Brahe. 

—  31)  X  (A.  Poelchau),  Rigasche  Ratsverordnung  betr.  d.  Musikanten  aus  d.  Anfang 
d.  18.  Jh.:  RigaStadtbll.  S.  238—57,  241/6,  249—51.  (Aus  d.  Rigeneia  d.  Rig.  Stadt- 
archivs.) —  22)  X  id.,  Residierordnung  v.  1678  für  d.  livländ.  Landrate:  ib.  S.  393  6. 
(Aus  d.  Rezessen  d.  livländ.  Ritterschaft.)  —  23)  X  i  d.,  Protokoll  d.  St.  Johannis-Kirchen- 
gerichts  v.  J.  1673:  ib.  S.  125.  (E.  an  d.  Kirchensinger  Hans  Ledmath  gerichtete  Er- 
mahnung wegen  seines  schlechten  Gesanges.)  —  24)  X  G.  Otto,  Ordinationediplom  Konrad 
Stendera  z.  Adjunkten  d.  Pastors  zu  Ägypten  u.  Kalkuhnen  a.  a.  1677:  SBKurläsdGe*. 
S.  22/8.  —  25)X(A.  Poelchau),  Komödianten-Sachen:  RigaStadtbll.  S.  186/7.  (Au*  d. 
Publica  d.  rig.  Rats  v.  J.  1721.)  —  26)  X  id.,  Introduktion  d.  Pastors  A.  Birenhoff  a. 
a.  1721 :  ib.  S.  1/3.  (Aus  d.  Publica  d.  rig.  Rats.)  —  27)  X  id.,  Ober  d.  Arzt  Franz  Fried. 
Sonnewald:  ib.  S.  52/3.  (Ana  d.  Publica  d.  rig.  Rats  v.  J.  1721.)  —  28)  X  id.,  Zwei 
Anekdoten  v.  Begräbnis  d.  Altermänner  d.  Sehwarzen-Häupter  a.  a.  1708  n.  1744:  ib. 
S.  253/4.  (Ans  Brotzes  Rigensia.)  —  29)  X  V.  Diederiehs,  Zu  Herden  Briefwechsel: 
AltprMschr.  (Separatabsug)  28,  H.  8/4,  S.  1—16.  (Ana  d.  Zeit  d.  Aufenthalt«  Herders 
in  Riga.)  —  80)  X  E.  v.  Herzog  Peter  v.  Kurland  ausgestellter  Pfandbrief  t.  J.  1789: 
SBKurländGes.  S.  35/7.    (Über  d.  d.  Rätin  Charlotte  v.  Hahn  verpfändete  Fahrmannahöfchen.) 

—  81)  X  (A.  Poelchau),  D.  Hospital  sn  St.  Georg  in  Riga:  RigaStadtbll.  S.  187/9.  — 
32)  X  id.,  D.  Waisenhaus  in  Riga  1797:  ib.  S.  169—70.  (Aus  Brotzes  Monumente.)  — 
SS)  X  B.  Cordt,  Johann  v.  Hüllers  Brief  an  Karl  Morgenstern  (1805/9):  AltprMwhr.  28, 
S.  108 — 40.    (Aus  d.  Morgensternsahen  Briefsammlnng  d.  dörptschen  Universitätsbibliothek.') 

34)  O.  Har n  ack :  PrJbb.  67.  —  35)  H.  v. Sa  f s ,  D.  Grundbesitz  im  alten  Oesel:  BaltMsehr. 
88,  S.  281—98.  —  36)  W.  Buok,  D.  deutsehe  Kaufmann  in  Nowgorod  bis  z.  Mitte  d.  14.  Jh. 
Diss.  Berlin ,  Mayer  &  Müller.  48  S.  —  37)  A. Poelchau,  D.  rigasche  Domkapitel :  RigaStadtbll 


§  41.    Liv-,  Est-  und  Kurland.    Mettig.  11,903 

der  Gilde  gehörte  seit  1495  der  ganze  Konvent  des  Nonnenklosters,  der  mit 
der  Äbtissin  ans  50  adeligen  Jungfrauen  bestand.88)  —  G.  Otto  macht 
Mitteilungen  auf  Gmnd  von  bisher  unbekannten  Materials  ans  dem  alten 
Xotariataarchiv  im  kurlftndischen  Konsistorium  über  die  mitauBchen  Kirchen 
zu  St.  Trinitaüs  und  St.  Annen,  über  die  an  denselben  angestellten  Prediger 
und  Aber  die  Schalen  und  Lehrer.80)  —  Gestützt  auf  das  in  Th.  Kalimeyers 
Werk:  'Die  evangelischen  Kirchen  und  Prediger  Kurlands*  enthaltene  Material 
schildert  E.  S  (  e  r  a  p  h  i  m)  die  Licht-  und  Schattenseiten  des  kirchlichen  Lebens 
in  Kurland  ans  3  Jhh.,  wobei  er  die  Aufmerksamkeit  sowohl  auf  solche 
Prediger  lenkt,  die  in  hervorragender  Weise  der  Kirche  Nutzen  gebracht, 
als  auch  auf  solche  hinweist,  durch  welche  derselben  beklagenswerte  Schäden 
zugefügt  sind.  Der  Vf.  zieht  auch  die  Umstände  in  Erwägung,  die  eine 
Verminderung  der  evangelischen  Kirchen  zu  Gunsten  des  Katholizismus  herbei- 
geführt haben.40)  —  Aus  Y.  Kupffers  Aufsatz  über  das  unbewegliche 
Vermögen  der  evangelisch-lutherischen  Landkirchen,  der  auf  historischem 
Material  aufgebaut  ist,  heben  wir  einzelne  Ergebnisse  hervor.  Auch  für 
Livland  ist  von  grofser  Bedeutung  der  Augsburger  Religionsfriede,  der  den 
Protestanten  überhaupt  den  Fortbesitz  der  von  ihnen  in  jener  18  j.  Periode 
von  1538 — 55  eingezogenen  Kirchengüter  zusichert.  Obwohl  der  Tecnonsche 
Bericht  von  1613  einen  Verfall  der  katholischen  Kirche  auf  dem  flachen  Lande 
konstatiert,  so  sind  doch  nach  des  Vf.  Ansicht  sehr  wenige  lutherische  Kirchen 
in  Livland  durch  Reparatur  oder  Aus-  und  Umbau  katholischer  Kirchen 
entstanden.  Im  zweiten  Abschnitt  werden  zahlreiche  urkundliche  Nachrichten, 
vom  16.  bis  zum  19.  Jh.,  nach  ihrem  Werte  zusammengestellt,  zum  Beweise 
des  Besitzrechts  der  evangelisch-lutherischen  Kirche  an  ihren  Ländereien  in 
Livland  beigebracht.41)  —  Einen  Einblick  in  die  Organisation  der  kirch- 
lichen Verwaltung  in  den  Ostseeprovinzen  während  der  schwedischen  Zeit 
und  seit  der  Vereinigung  mit  Rufsland  bis  zur  Emanierung  des  die  Ver- 
waltung der  evangelisch-lotherischen  Kirche  in  Kufsland  regelnden  Kirchen- 
gesetzes vom  Jahre  1832  giebt  ein  Auszug  aus  einem  in  russischer  Sprache 
geschriebenes  Memorial  Qber  die  evangelisch-lutherische  Kirche  Rufslands. 
Beachtenswert  ist  die  Teilnahme  der  Livländer  an  dem  Zustandekommen 
dieses  Organisationsstatutes.42)  —  A.  Seraphim  zeigt,  wie  mit  der  Ver- 
heiratung des  Herzogs  Jakob  von  Kurland  mit  der  reformierten  Prinzessin 
Louise  Charlotte  von  Brandenburg  im  Jahre  1645  die  reformierte  Kirche  in 
Kurland  festen  Boden  gewinnt  und  stellt  in  kurzen  Zügen  die  Entwickelung 
derselben  bis  zum  Anfang  des  18.  Jh.  dar.48)  —  Die  Schicksale  der  refor- 
mierten Gemeinde  in Mitau  bis  ins  19.  Jh.  macht  Kurnatowsky  zum  Gegen- 
stände eines  Vortrages.44)  —  A.  Poelchau  liefert  aus  Brotzes  hs.  Samm- 
lungen Ergänzungen  zu  G.  Schweders  Arbeit  über  die  alte  Domschule  in  Riga. 
Die  als  neu  mitgeteilten  Thatsachen  gehören  dem  16.,  17.  und  18.  Jh.  an.46) 

S.  147/9.  (Aus  Brotzes  Monumenten.)  —  88)  0.  Met t ig,  D.  Bücher  d.  rigaichen  Bierträger: 
SBGGOstseoproT.  S.  120/5.  —  89)  G.Otto,  Über  d.  Kirchen-  u.  Schulverhältnisse  Mitaus  in 
d.  2.  Hälfte  «L  16.  Jh.:  SBKarländGes.  —  40)  E.  S(eraphim),  Z.  Pastorengesch.  Kurlands: 
BahMschr.  38,  S.  86—46.  —  41)  V.  Kap  ff  er,  D.  unbewegliche  Vermögen  d.  evangelisch- 
lutherischen  Landkirchen  Livland«:  ib.  S.  452 — 71,  613  —  60.  —  42)  Z>  Gesch.  d.  evangelisch- 
lutherischen  Kirche  Rafslands:  ib.  S.  164—64.  —  48)  A.  Seraphim,  D.  Anfange  d.  refor- 
mierten Kirche  in  Kurland:  Denksohrift  z.  Erinnerung  an  d.  Gedächtnisfeier  d.  löOj.  Bestehens 
d-  evangeüsch-reformierten  Gotteshauses  in  Mitau  S.  5— 12.  Mitau,  V.  Feltko.  —  44)  °« 
Kurnatowsky,  Vortrag  am  Gedächtnis  tage  d.  160j.  Bestehens  d.  evangelisch-reforraierten 
Kirche  in  Mitau:  ib.  S.  28—52.    Mitau,  V.  Felsko.    -    45)   A.  Poelchau,   Einige   Er- 


11,304  §  41»    LiT-,  Est-  und  Kurland*   Mettig. 

—  Von  demselben  Vf.  werden  Mitteilungen  über  das  Brauereirecht  der 
Mitglieder  der  grofsen  und  kleinen  Gilde  in  Riga  während  des  16.  und  17.  Jh. 
gemacht.46)  —  Keufslers  Aufsatz:  Die  Landesabgaben  in  den  baltischen 
Provinzen,  giebt  Aufschiasse  über  manche  Seite  der  livländischen  Agrar- 
verhältnisse aus  dem  Zeitraum  vom  17.  bis  zum  19.  Jh.  Besonders  hinzuweisen 
ist  auf  die  Schätzungsmethode  des  Bodenwertes.47)  —  Kulturgeschichtliche 
Materialien  zur  Geschichte  des  ersten  Drittels  unseres  Jh.  enthalten  die  Auf- 
zeichnungen C.  Th.  Hermanns,  der  von  1796 — 1803  in  verschiedenen  adeligen 
Häusern  Livlands  als  Hauslehrer  wirkte  und  von  1804 — 37  als  Lehrer  der 
lateinischen  und  deutschen  Sprache  und  Philosophie  am  Dorptschen  Gymnasium 
thätig  war.  Beachtung  verdienen  seine  Mitteilungen  über  verschiedene 
Persönlichkeiten  aus  dem  baltischen  Adel  und  der  Gelehrtenwelt  Dorpate.48; 

14.  Jahrhundert  Ref.  hebt  aus  dem  Zweitältesten  revalschen  Erbe- 
buch die  von  1300 — 83  auftretenden  Gewerbtreibenden  hervor  und  erklärt 
die  Bedeutung  einzelner  Gewerke.4*) 

15.  Jahrhundert.  Von  Ph.  Schwartz  werden  aus  der  Universitäts- 
matrikel zu  Rostock  von  1419—99  die  259  immatrikulierten  Liviänder,  von 
denen  Böthfflhr  einen  Teil  in  nicht  richtiger  Schreibweise  in  seiner  Schrift :  'Die 
Liviänder  auf  ausländischen  Universitäten1  behandelt,  in  korrekter  Lesung 
mit  beigefügten  biographischen  Notizen  aufgeführt.50)  —  Arend  Buchholtz 
stellt  die  biographischen  Daten  über  den  rigaschen  Bürgermeister  Johann 
Schöning,  der  auch  als  Vf.  des  'Grot  Real-Bock'  mit  Chronikalaufzeichnungen 
bekannt  ist,  zusammen.51,52) 

IS.  Jahrhundert  R.  Hasselblatt  fixiert  die  Zeit  der  Ernennung  des 
revalschen  Bischofs  Job.  von  Blankenfeld  zum  Bischof  von  Dorpat  (zwischen 
dem  25.  Juni  und  dem  19.  Juli  1519)  und  macht  auf  eine  Urk.  aufmerksam,  in 
der  Blankenfeld  auch  denjenigen  Vergebung  aller  Sünden  zusichert,  welche 
für  die  Ablaüsverkündiger  beten.58)  —  Das  Leben  des  rigaschen  Erzbischofs 
Thomas  Schöning  skizziert  Ph.  Schwartz.54)  —  L.  Napiersky  unterzieht 
zwei  bisher  unbekannte  Urkk.  vom  Jahr  1540  einer  Besprechung,  die  er- 
wünschte Aufklärungen  über  die  Gründung  der  rigaschen  Kirchenordnung 
gewähren.55)  —  Bei  der  Behandlung  einiger  Züge  der  reformatorischen 
Bewegung  in  Riga  hebt  Ref.  aus  den  Yikarienbüchern  der  Kompagnie  der 
Schwarzen  Häupter  bisher  unbekannte  Materialien  hervor,  weiche  auf  die 
Kirchenordnung  Bezug  nehmen  und  die  Stellung  der  Schwarzen  Häupter  zur 
Reformation  charakterisieren.56)  —  E.  Seraphim  giebt  eine  Schilderung 
des  Untergangs  der  livländischen  Selbständigkeit  nach  Th«  Schiemanns  Werk: 


g&nzungen  zu  6.  Schweders  Kachrichten  Über  d.  mite  Domschule  zu  Riga:  SBGGOstseepror. 
S.  61/5.  —  46)  id.,  V.  d.  Brauereikompagnie  in  Riga:  RigaStadtblL  S.  880/8.  —  47) 
J.  t.  Kenfsler,E.  Überblick  Über  d.  Landesabgsben  in  d.  baltischen  Provinzen :  BaltMschr.  88, 
S.  188—212.  —  48)  C.  Th.  Hermann,  Erinnerungen:  ib.  S.  1—28,  81 — 98.  —  49) 
C.  Mettig,  D.  Zweitälteste  Erbebuch  d.  Stadt  Royal :  SBGGOstaeepror.  S.  SS -92.  — 
50)  Ph.  Schwartz,  D.  Liviänder  auf  d.  Universität  Rostock  v.  1419—99:  ib.  S.  188—45. 
—  51)  Arend  Buchholtz,  Bürgermeister  Job.  Schöning:  ADB.  82,  S.  809.  —  52)  X 
A.  Barbasohew,  Witowt,  1410— SO.  D.  letzten  20  Jahr  seiner  Regierung.  St  Peters- 
burg, J.  N.  Skorohodow.  V,  340  S.  (In  russischer  Sprache.  S.  294/6  charakterisiert  d. 
Vf.  d.  livlind.  Chroniken.)  —  53)  R.  Hasselblatt,  Z.  Gesch.  d.  Bischofs  Johann  ▼. 
Blankenfeld:  SBEstnGes.  S.  87—40.  —  54)  Ph.  Schwarte,  D.  rig.  Erzbischof  Thomas 
Schöning:  ADB.  82,  S.  812/8.  (Wiederabdruck  in  d.  RigaStadtblL  8.  888/4.)  —  55)  L. 
Napiersky,  D.  Rigasche  Kirchenordnung  t.  J.  1540:  SBGGOstaeeprov.  8.  51/4.  —  56) 
G.  Mettig,  Materialien  z.  Gesoh.  d.  reformatorischen  Bewegung  in  Riga:  ib.  8.  65 — 71. 


§  41.    Liv-,  Est-  und  Kurland.    Mettig.  11,905 

'Geschichte  Rnfslands,  Polens  und  Livlands  bis  zum  17.  Jh.,ft7)  —  G.  v.  Hansen 
hat  sich  zum  Gegenstande  einer  historischen  Darstellung  die  Leiden  des 
pfälzischen  Kanzlers  Dr.  Koseneck,  genannt  Zehendherr,  in  livländischer  Ge- 
fangenschaft, der  in  den  Dienst  Iwans  des  Schrecklichen  treten  wollte,  er- 
wählt.**) —  Th.  v.  Kiekhoff  setzt  seine  Untersuchungen  über  die  poetische 
Litteratur  Alt-Livlands  in  der  Betrachtung  der  durch  den  Humanismus  und 
die  reformatorische  Bewegung  hervorgerufenen  dichterischen  Erzeugnisse  fort. 
Zur  Sprache  kommen  Daniel  Herman,  Rötger  Becker,  Timan  Brakel,  dann 
die  Dichter  evangelischer  Kirchenlieder,  so  Wilhelm  v.  Fürstenberg  und  ein- 
gehend Burchard  Waldis.  Interessant  ist  der  Nachweis,  dafs  die  Disputation 
zwischen  Nik.  Rh  am  und  Andreas  Knöpken  einerseits  und  dem  Dominikaner- 
mönch Antonius  Bomhower  (dem  früheren  Freunde  von  Burchard  Waldis), 
der  die  Werkheiligkeit  gegenüber  der  Rechtfertigung  durch  den  Glauben 
verteidigt,  anderseits  die  Veranlassung  zur  Abfassung  des  hervorragenden 
Dichtwerkes  vom  verlorenen  Sohn  bildete.  Am  Schlufs  werden  Mitteilungen 
über  die  dramatischen  Aufführungen  in  Riga  während  des  16.  Jh.  gemacht.59) 

—  Den  Übergang  zum  folgenden  Jh.  bildet  die  von  H.  Diederichs  ver- 
fafste  Lebensgeschichte  des  Bischofs  Otto  Schenking,  der  als  Führer  der 
katholischen  Gegenreformation  in  Livland  bekannt  ist.60) 

17.  Jahrhundert.  A.  Seraphim  schildert  die  rastlosen,  jedoch 
vergeblichen  Bemühungen  des  Herzogs  Jakob  von  Kurland,  für  die  von  den 
Spaniern  gekaperten  Schiffe  entweder  eine  Geldentschädigung  oder  eine  Insel 
in  West-  oder  Ostindien  zu  erhalten.  Die  um  die  Abtretung  einer  spanischen 
Kolonie  (etwa  Trinidat)  geführten  weitläufigen  Verhandlungen  liefern  einen 
Beitrag  für  die  schon  vielfach  berührte  Frage  der  trotz  grofser  Mifserfolge 
fest  im  Ange  gehaltenen  Kolonialpolitik  des  Herzogs  Jakob  von  Kurland.61) 

—  W.  Neumann  teilt  einige  Daten  zur  Biographie  des  vermeintlichen 
Baumeisters  des  Petrikirchenturmes  in  Riga,  Jörgen  Teuffei,  mit.62)  Der 
Prozefs  gegen  den  von  Rat  und  Gilden  der  Protokollfälschung  und  Schädigung 
der  städtischen  Interessen  angeklagte  revalsche  Syndikus  Heinrich  v.  Rosen- 
kron  von  1681/7  bietet  einen  beachtenswerten  Beitrag  zur  provinziellen  Rechts- 
nnd  Kulturgeschichte;  so  gewährt  derselbe  interessante  Einblicke  in  die 
städtischen  Verhältnisse,  in  das  Cliquen-  und  Parteiwesen.  Der  Ausgang  des 
Prozesses  ist  besonders  überraschend;  der  in  Reval  Verurteilte  wird  vom 
König  Karl  XI.  amnestiert  und  als  Bürgermeister  darauf  introduziert.68)  — 
Die  1883  in  schwedischer  Sprache  erschienene,  von  T.  Christiani64)  ins 
Deutsche  übersetzte  Biographie  des  livländischen  Generalgouverneurs  Jak. 
Job.  Hastfer  v.  Agethon  Hammarskjöld  bereichert  unsere  Kenntnis  der  Zeit 
um  nicht  ein  Geringes.  Für  die  aus  schwedischen  Archiven  geschöpften 
neuen  Nachrichten  sind  wir  ihm  dankbar,  jedoch  des  Vf.  Urteil  über  die 
kirchlichen  Verhältnisse,  über  den  Charakter  und  die  Leistungen  der  Liv- 
Ünder,  im  besonderen  des  livländischen  Adels,  legen  Zeugnis  dafür  ab,  dafs 


—  57)  E.  Seraphim,  Iwan  d.  Schreckliche:  BaltMschr.  88,  S.  710—34.  —  58)  G- 
r.Hanien,   D.  pftlzischen  Kanzler  Dr.  Kosenecke  Gefangenschaft  in  Livland:  ib.  S.  760/9. 

—  59)  Th.  ▼.  Riekhoff,  Studien  z.  Litteratur  Altlivlands:  ib.  S.  47—70.  —  60)  H. 
Diederichs,  Bischof  Otto  Schenking:  ADB.  31.  (Wiederabdruck  in  d.  RigaStadtbll. 
S.  409  — 12 J  —  61)  A.  Seraphim,  D.  Beziehungen  d.  Herzogs  Jacob  zu  Spanien: 
SBKurlftndGes.  9-  41  —  57.  —  62)  W.  Neu  mann,  Nachrichten  über  d.  Baumeister  Jürgen 
Tfeuffel:  SBGGOatseeproy.  S.  158/9.  —  63)  W.  Greiffenhagen,  D.  Rosenkronsche  Prozefs: 
BaltMschr.   38,   S.    338—58.-64)  T.  Christiani,  A.  Hammarskjölds  Beitrage  z.  Gesch. 

Jaarwteriakto  *•*  Geechiohtswisieaschaft.    1891.    IL  20 


11,306  §  41-    Liv-,  *&•*-  und  Kurland.    Mettig. 

er  sich  sehr  wenig  vertraut  gemacht  habe  mit  der  livl&ndifichen  Litteratur 
und  drücken  stellenweis  seiner  Studie  den  Stempel  eines  gehässigen  Pam- 
phletes auf.64*) 

18.  Jahrhundert.  Aus  dem  1736  erschienenen  Polnisch-Preuüs.schen 
Robinson  teilt  A.  Poelchau  die  über  Livland  handelnden  Abschnitto^über 
Riga,  das  Leben  auf  dem  Lande,  Gelage,  Hochzeiten,  Kokenhusen  und  Wol- 
mar)  mit.65"67)  —  Von  R.  Hassel blatt  werden  nach  dem  offiziellen  Be- 
richte des  Justizbürgermeisters  von  Dorpat  Gadebusch  die  Empfangsfeierlich- 
keiten bei  der  Durchreise  des  Grofsfürsten  Paul  und  seiner  Gemahlin  durch 
Dorpat  am  17.  November  1782  dargestellt.  Zur  Geschichte  der  Dörptschen 
Familien,  das  Korps  der  Schwärzen-Häupter,  über  das  wir  nur  spärliche 
Nachrichten  besitzen,  bringt  dieser  Aufsatz  manches  Beachtenswerte.68)  — 
Aus  Brotzes  Monumenten  macht  A.  Poelchau  über  die  Einrichtungen  und 
das  anatomische  Theater  in  Nyenstedts  Witwenkonvent  in  Riga  vom  Jahre 
1792  Mitteilung.69)  —  H.  Diederichs  giebt  eine  Biographie  des  Ge- 
schichtsforschers und  rigaschen  Bürgermeisters  Job.  Chr.  Schwartz  (f  1804). 70,T1) 

19.  Jahrhundert  Des  Nestors  der  livländischen  Geschichte  und  Rechts- 
kunde Friedr.  Georg  v.  Bunges  Aufzeichnungen  über  sein  Leben  giebt  mit 
erläuternden  Ergänzungen  W.  Greiffenhagen  heraus.  Die  Selbstbiographie 
Bunges  reicht  bis  zum  Jahre  1881,  seit  welcher  Zeit  der  greise  Gelehrte, 
seines  Augenlichts  beraubt,  in  unfreiwilliger  Mufse  lebt.72)  Von  demselben 
Vf.  wird  nach  den  Aufzeichnungen  eines  Mitstifters  der  Studentenkorporation 
Estonia  das  studentische  Leben  in  Dorpat  von  1820/5  während  der  Dauer 
der  Burschenschaft  und  der  Bildung  der  4  alten  Korporationen:  Curonia, 
Estonia,  Livonia  und  der  Fraternitas  Riginsis  geschildert.73)  —  Das  sind 
die  letzten  Arbeiten  des  im  Berichtsjahr  verstorbenen  livländischen  Ge- 
schichtsforschers, dessen  kurze  Biographie  in  der  BaltMschr.  hier  erwähnt  sein 
mag.74)  —  Ein  ungenannter  Vf.  stellt  nach  Briefen -und  anderen  Aufzeichnungen 
das  Leben  und  die  bedeutsame  Thätigkeit  des  Bischofs  und  Generalsuper- 
intendenten von  Livland  Ferdinand  Walter  dar  und  beleuchtet  damit  einen 
wichtigen  Abschnitt  der  livländischen  Kirchengeschichte  und  der  Zustände 
der  Zeit.75)  —  Was  zur  Förderung  der  deutschen  Kulturentwickelung  die 
Universität  Dorpat  von  1802  geleistet,  legen  Otto  und  Hasselblatt  in 
ihrer  Schrift  von  den  14000  Immatrikulierten  Dorpats  dar,  indem  sie  an  der 
Hand  des  von  ihnen  herausgebenen  Album  Academicum  die  Lebensschick- 
sale der  früheren  Jünger  der  alma  mater  Dorpatensis  verfolgen  und  die 
Berufsarbeit    derselben  im  praktischen  Leben   oder   auf  dem   Gebiete  der 


Livlands  während  d.  Regierung  Karin  XI.:  ib.  S  647—68,  785—67.  —  64*)  (A.  PoelohmV 
Vor  200  Jahren:  RigaStadtbll.  S.  388/9.  (Berieht  Über  e.  Streit  zweier  adeliger  Frauen 
in  d.  Kirche  zu  Eck  v.  J.  1621.)  —  65)  i<*»>  E-  Bericht  Über  Big»  u.  Livland  au  d. 
Ende  d.  17.  Jh.:  ib.  S.  170—74.  —  66)  X  id.,  Britzgenmeister  (1755/6):  ib.  S.  158  6. 
(D.  Vf.  bringt  e.  Verzeichnis  d.  Mitglieder  u.  ihrer  Lieder.  D.  Bedeutung  d.  Vereins  ist 
unbekannt.)  —  67)  X  W.  t.  G(utzeit),  Nochmals  d.  Britzgenmeister:  ib.  S.  185/6.  — 
68)  R*  Hasselblatt,  E.  Kaiserbesuch  in  Dorpat  vor  100  Jahren:  SBEatnGes.  S.  48—55. 
—  69)  (A.  Poelchau),  Neustadts-Konvent  in  Riga  1792:  RigaStadtbll.  S.  138/4.  —  7w) 
H.  Diederichs,  D.  Geschichtsforscher  Joh.  Chr.  Schwartz:  ADB.  38,  S.  210/2.  —  71)  X 
K.  Wein  hold,  J.  M.  R.  Lenz'  Gedichte.  (Mit  Benutzung  d.  Nachlasses  v.  Wendelin 
▼.  Maltzahn.)  —  7g)  W.  Greiffenhagen,  Dr.  jur.  Fried.  Georg  v.  Bunge.  Beval, 
F.  Kluge.  57  S.  (Mit  e.  Porträts  Bunges.)  —  7$)  i  d.,  Bilder  aus  d.  Dorpater  Univertititt- 
leben  zu  Anfang  d.  zwanziger  Jahre:  Rigascher  Almanach  S.  1—25.  Rbl.  1  —  74)  Thomas 
Wilh.  Greiffenhagen:  BaltMschr.  88,  S.  441—51.   —    75)  Bischof  Dr.  Ferdinand  Walter. 


§  41.    LW-,  Est-  und  Kurland.    Mettig.  11,307 

Wissenschaft  abschätzen.  Die  statistischen  Zusammenstellungen  über  die 
Resultate  der  spateren  Wirksamkeit  der  früheren  Dorpater  beweisen  glänzend 
den  hervorragenden  Wert  der  deutschen  Universität  Dorpat  als  Bildungs- 
stätte.76) —  Die  25  j.  Thätigkeit  des  Vereins  zur  Kunde  Oesels  behandelt 
ein  Vortrag  von  A.  v.  Güldenstubbe.77)  —  Die  letzte  Konzertreise  des 
berühmten  Pianisten  A.  Henselt  im  Jahre  1840  durch  die  baltischen  Städte 
Mitau,  Riga  und  Dorpat,  wo  mit  ihm  das  Auftreten  der  Künstler  in  der 
Aula  der  Universität  beginnt,  macht  Bertramin  zum  Gegenstande  eines 
Aufsatzes.76-79)  —  Ein  Brief  eines  livländischen  Patrioten  vom  Jahre  1843 
giebt  Aufschlüsse  über  die  hindernden  Machinationen,  welchen  die  sogenannten 
77  Paragraphen  ausgesetzt  waren,  durch  die  der  Anfang  zu  der  grofsen  liv- 
lindischen  Agrarreform  vom  Jahre  1849  gemacht  wurde.80) 

Ethnographie*  A.  Bielenstein  referiert  über  sein  in  nächster 
Zeit  zu  veröffentlichendes  umfangreiches  Werk  über  die  Grenzen  des  lettischen 
Sprachgebietes.  Es  wird  in  demselben  ein  getreues  Bild  der  geographischen 
and  ethnologischen  Verhältnisse  im  südlichen  Livland  und  im  Kurland  aus 
dem  Zeitraum  von  1200 — 50  gegeben.  Der  historischen  Forschung  ist  ein 
großer  Dienst  durch  Feststellung  zahlreicher  in  den  Urkk.  des  13.  Jh. 
vorkommenden  Ortsnamen  geleistet.81)  Ein  kleiner  Aufsatz  berichtet  über 
die  von  den  Letten  aufbewahrte  Sage  über  den  Livenfürstlmanta.8*'83)  — 
Eingehend  beschäftigt  sich  W.  Bei  man  mit  dem  von  Th.  Schiemann  im 
revalschen  8tadt- Archiv  entdeckten  39  estnischen  Predigten  von  1600/6,  die 
zu  den  ältesten  estnischen  Sprachdenkmälern  gehören.  Nachdem  er  die 
Autorschaft  verschiedener  revalscher  Prediger  geprüft,  erklärt  er  sich  für 
die  von  G.  v.  Hansen  ausgesprochene  Annahme,  dafs  Georg  Müller  der  Yf. 
der  Predigten  gewesen  sei  und  untersucht  die  Predigten  in  sprachwissen- 
schaftlicher, kirchengeschichtlicher  und  kulturhistorischer  Hinsicht.  Manche 
interessante  Einblicke  gewähren  dieselben  in  das  kirchliche  Leben,  in  die 
sittliche  Führung  der  Gemeinde  und  in  die  Zustände  der  Zeit.84)  Gleich 
nach  Veröffentlichung  dieser  Untersuchung  giebt  Bei  man  die  Predigten 
heraus,  in  deren  Vorrede  die  oben  dargelegten  Resultate  auch  niedergelegt 
sind.85)  —  R.  Hasselblatt  berichtet  über  ein  neu  entdecktes  estnisches 
Gedicht  ans  dem  Jahre  1706,  das  der  Kawelechtsche  Küster  Kässo  Hans  ge- 
dichtet hat.  Letzterer  war  ein  Este  und  wird  als  erster  bekannter  est- 
nischer Dichter  bezeichnet.  In  38  achtzolligen  Strophen  werden  von  ihm 
die  Zustände  in  Dorpat  zur  Zeit  des  nordischen  Krieges,  die  Belagerung 
und  Eroberung  der  Stadt  besungen  und  somit  in  diesem  Dichterwerke  kultur- 


Leipzig,  Duncker  &  Hnmblot.  101,  408  S.  |[RigaStadtbll.  S.  413/4.]|  •-  76)  G.  Otto 
n.  A.  Haseelblatt,  V.  d.  14000  Immatrikulierten.    Streifzüge  in  d.  'Album  Academicum' 

4.  kaiserlichen  Universität  Dorpat.    Dorpat,   C.  Mattiesen.    VIII,  149  S.    |[BaltMschr.  38, 

5.  78— S0.]|  —  77)  A.  Güldenstubbe,  Festrede  z.  Feier  d.  25j.  Bestehens  d.  Vereins 
z.  Kunde  Oesels:  Publikationen  d.  Vereins  z.  Kunde  Oesels  H.  1,  S.  1 — 16.  Arensburg, 
Typographie  d.  Arensburger  Wochenblatts.  —  78)  Bertramin,  £.  Konzertreise  in  d. 
baltischen  Provinzen:  BaltMschr.  88,  S.  147—63.  —  79)  X  E.  Brief  v.  8.  Nov.  1842  be- 
handelt d.  bekannte  Ulmannsche  Pokalaffaire :  ib.  S.  592/4.  —  80)  Baron  Pahlen  u.  d. 
77  Paragraphen:   ib.  S.  561/9. 

81)  A-Bialenstein,  Grenzen d. lettischen  Sprachgebietes  im  13.  Jh. :  SBGGOstseeprov. 
S.  3/7.  —  82)  Ist  'Wanem  Imante'  e.  lettische  Sage?:  RigaStadtbll.  S.  339—41.  —  88) X 
IL  Lohine  Ter,  E.  Berieht  ttber  Beste  lettischen  Heidentums:  14  Litauischen  Litterar  Ges.  3. 

—  84)  W.  Kaiman,  D.  älteste  Denkmal  estnischen  Schrifttums:  SBEstnGes.  S.  97—119. 

—  8»)  id.,  89   estnische  Predigten  v.  Georg  Muller.    1600/6:  VEstnGes.  15.    LIV,  841  3. 

20* 


11,306  §  41.    Liv-,  Est-  and  Kurland.    Mettig. 

historische  Materialien  geboten.86)  —  Leo  Meyer  teilt  ein  estnisches  Hoch- 
zeitslied, das  Dr.  Bolte  in  der  Bibliothek  der  Akademie  der  Wissenschaften 
zn  St.  Petersburg  entdeckt  hatte,  mit.  Das  ans  zehn  vierzeiligea  Strophen 
bestehende  Lied  gehört  der  Mitte  des  17.  Jh.  an  nnd  darf  zn  den  ältesten 
bekannten  estnischen  Gedichten  gezählt  werden.87,88)  —  Nach  J.  Jung  ist 
die  Ruriksage  durch  die  am  Peipns  wohnenden  Esten,  welche  sie  von  den 
benachbarten  Russen  empfingen,  verändert  und  unter  den  Esten  verbreitet 
worden.89) 

Genealogie.  (Personenkunde.)  J.  G.  Berens  veröffentlicht  die 
vom  rigaschen  Bürgermeister  P.  v.  Schivelbein  (t  1771)  zusammengestellte  Ge- 
nealogie der  Familie  v.  Ulenbrock  aus  dem  16./9.  Jh.,  die  mit  zahlreichen 
livländischen  Adelsgeschlechtern  und  Patrizierfamilien  verwandt  war.  Die 
hinzugefügten  Erläuterungen  aus  3  Jhh.  enthalten  ebenfalls  manches  für  die 
livländische  Genealogie  Wichtige.90)  Derselbe  Vf.  berichtet  über  das 
älteste  Kirchenbuch  in  den  Ostseeprovinzen,  über  daß  der  rigaschen  Dom- 
kirche  angehörende  Totenregister  von  1608 — 19,  welches  sich  den  Genealogen 
als  reiche  Fundgrube  darbietet.91)  —  Ebenso  bringen  die  Auszüge  aus  ver- 
schiedenen Stammbüchern  des  17.  Jh.  zur  Personenkunde  verwertbaresMaterial. 9- 
—  Für  die  Familiengeschichte  kommen  auch  die  oben  behandelten  Arbeiten 
von  Th.  Schwartz :  die  Rostocker  Universitätsmatrikel  (s.  N.  60),  von  Otto  und 
Hasselblatt  über  die  14000  Immatrikulierten  (s.  N.  76)  und  von  Poelchau: 
das  Verzeichnis  der  Mitglieder  der  Britzgenmeister  (s.  N.  66)  in  Betracht. 

Archäologie.  Der  rigasche  Dombau  entfaltet  nicht  allein  in  der 
Ausschmückung,  Wiederherstellung  und  im  Ausbau  des  Domes  und  seiner 
Nebenbauten,  sondern  auch  in  der  Erforschung  des  früheren  Charakters 
und  der  Geschichte  dieses  stattlichen  Bauwerkes  eine  erspriefsliche  Thätig- 
keit;  so  haben  v.  Bruiningk,98)  Reinberg94)  und  v.  Löwis95)  wert- 
volle Beiträge  teils  archivalischen  Materialien,  teils  architektonischen  Über- 
resten entnehmend,  zur  Geschichte  des  Domes  und  seiner  Kreuzgänge  ge- 
liefert. In  der  auf  Befehl  des  Gouverneurs  Bekleschoff  im  Jahre  1789  ver- 
fafsten  historischen  Skizze  zur  Geschichte  der  St.  Petrikirche  in  Riga  ist 
auch  ein  genaues  Verzeichnis  des  Inventars  der  Kirche  enthalten,  welches 
Altertümer  verschiedenster  Art  aufweist. 9Ä*97)  —  Nach  dem  Petrikirchen- 
protokoll  vom  Jahre  1661  ist  ein  im  MA.  gestifteter  Altar  der  Petrikirche  in 


(Mit  e.  Faksimile.)  —  86)  R.  Hasselblatt  fE.  estnisches  Klagelied  auf  Dorpat:  SBEstnGe*. 
9.  82/4.  —  8?)  L.  Meyer,  D.  älteste  estnische  Gedicht:  ib.  S.  1  —  18,  31/2.  —  88)  X 
(A.  Poelchau),  £.  Gedicht  aus  d.  17.  Jh.:  RigaStadtbll.  S.  221/2.  (J.  Ch.  Borres  Gedicht 
auf  d.  Herzogin  L.  Charlotte  v.  Kurland.)  —  89)  J.  Jung,    D.  Rurik-Sage:  SBEstnGe*. 

5.  70/2,  88  —  91. 

90)  J-  C.  Berens,  Z.  Gesch.  d.  Familie  r.  ulenbrock:  RigaStadtblL  S.  257-61, 
266—70,  274/9,  281/6,  289-94,  297—802.  —  91)  id.,  D.  älteste  Domkirchenbach: 
SBGGOstseepror.  S.  74/6.  —  92)  — b— . ,  Etwas  aus  alten  Stammbüchern:  Rigaseber 
Ahnanach  S.  26—44.    Rbl.   1. 

98)  H.  v.  Bruiningk,  Beitrage  z.  Gesch.  d.  rigaschen  Domkirche  im  17.  n.  18.  Jh.: 

6.  Rechenschaftsbericht  d.  Abth.  d.  GGOstseeproy.  für  d.  rig.  Dombau  S.  6  -  25.  Riga, 
F.  Hacker.  | [RigaStadtbll.  S.  166/8.]|  —  94)  A.  Reinberg,  D.  architektonischen  Überreste 
d.  alten  Klosters  am  Dom  zu  Riga  im  abgetragenen  Domschulgeblude :  ib.  S.  26—39. 
Riga,  W.  F.  Hacker.  | [RigaStadtbll.  8.  156/8.]|  (Mit  2  Tafeln.)  —  95)  C.  ▼.  Löwis  of 
Menar,  £.  Wehrgang  an  d.  Domkirche  u.  d.  nÖrdl.  FlUgel  d.  Kreuzganges:  ib.  S.  44  9- 
Riga,  W.  F.  Hacker.  | [RigaStadtbll.  S.  156/8.]|  —  96)  (A.  Poelchau),  Z.  Gesch.  d. 
Petrikirche:  RigaStadtbll.  S.  846/9,  858/7,  861/6.  —  97)  X  W.  v.  Gutieit,  Einige»  über 
d.  Petrikirche  Rigas:  ib.  S.  73/5.    (Z.  Baugesch.  d.  Petrikirche  liefert  d.  Vf.  einige  Details.: 


§  41.   Liv-,  Est-  und  Kurland.    Mettig.  II  309 

den  Besitz  des  litauischen  Kanzlers  Sapicha  in  Buchow  gelangt.98)    Gntzeit 
spricht  sich  gegen  die  von  Löwis  vertretene  Annahme,  dafs  in  den  drei  Speichern 
des  heiligen  Geistes  zu  Riga  die  St.  Georgskirche  des  Ordens  sich  wieder- 
erkennen lasse,  ans  and  hält  den   diesem  Gotteshanse   beigelegten   Kamen 
Katharinenkirche  für  nicht  erwiesen,09)  —  wogegen  sich  wieder  Löwis  ver- 
teidigt.100) —    W.  Nenmann  beschreibt  die  geschnitzten  Altarschreine  im 
Provinaalmusenm  und  in  der  heiligen  Geistkirche,  den  geschnitzten  grofsen 
Altar  in  der  Nikolaikirche  und  die  Flügelaltäre  im  oberen  Saale  des  Schwarz- 
biopterhauses  und  in  der  Nikolaikirche.     Alle  diese  revalschen  Kunstwerke 
gehören   dem    15.   Jh.  an.101,102)  —  C.   v.  Löwis  stellt  das  urkundliche 
Material  über  die  Ordensburg  Trikaten  zusammen  und  unterzieht  die  Ruinen 
einer  eingehenden  Untersuchung.108)  —  Von  demselben  Vf.  werden  die 
verschiedenen  Wandlungen,  die  das  am  rechten  Ufer  der  alten  Dünamttndung 
gelegene  Cistercienserkloster,  die  spätere  Deutschordenskomturei  Dünamünde, 
erfahren  hatte,  betrachtet.104"106)   —   J.  B.  Holzmayer  verzeichnet  die 
spärlichen  urkundlichen  Nachrichten  über  die  Ordensvogtei  Poida  auf  Oesel 
von  1290 — 1347  und  unterzieht  die  Ruinen  einer  gründlichen  Untersuchung.107) 
—   Von    A.    Poelchau   werden  Brotzes   Aufzeichnungen  über  das  Ornat 
und  die   Siegel   der  rigaschen  Bischöfe  und  Erzbischöfe  mitgeteilt.108)  — 
Derselbe  Vf.  sieht  in  'linetreder'  nicht  wie  R.  Jaksch  Flachstreter,  sondern 
Seiltänzer  und  berichtet  über  einen  in  Riga  wohnhaft  geweseneu  Seiltänzer 
linetreder)  Jost  und  seine  aeronautischen  Produktionen.100)    —  Gutzeit 
spricht  die  Ansicht  aus,  dafs  die  Bezeichnung  'Linetreder'  und  'Flager'  für 
Seiltänzer  in  Deutschland  unbekannt  sei,  und  macht  Mitteilung  über  die  in 
Kiga  im   17.    und  18.  Jh.  gebräuchlichen   Wallzeichen  und  Wallgelder.110) 
-  Nachdem  v.  Bruiningk  auf  die  Ähnlichkeit  des  Hauses  der  Schiffer- 
Gesellschaft  in  Lübeck,   wo   noch   heute  die  Bank  der  Rigafahrer  sich  be- 
findet,   mit   dem  Hause  der  Schwarzen  Häupter  in  Riga  hingewiesen,    be- 
schreibt er  den  früheren  Schmuck  des  Schwarzhäuptersaales,  der  1793  einer 
nüchternen  Einrichtung  Platz  machen  mufste.111,112)  —  Aus  W.  Stiedas 
Forschungen  geht  hervor,  dafs  es  auch  in  Rostock  eine  Gilde  der  Rigafahrer 
gegeben  hat,  die  in  der  dortigen  Marienkirche   einen   Altar  besafsen  und 
einen  Armleuchter  aus  Messing   gestiftet  hatten,   welcher  noch  heute  dort 
existiert.11*)   —  Die  dankenswerte  Beschreibung  der  im  Arensburger  Museum 


—  08)  Job.  Ch.  Berens,  E.  alter  Altar  d.  Petrikirche:    SBGGOstseeprov.    8.  119—20. 

—  99)  W.  ▼.  G(utzeit),  D.  Überreste  d.  St.  Georgskirche  im  Konvent  z.  heiligen  Geist 
ia  Rigm:  RigaStadtblL  S.  89-92.  —  100)  C.  v.  Löwis  of  Menar,  D.  Überreste  d. 
>t.  Georgs-Kirche  im  Convent  z.  heiligen  Geist  in  Riga:  ib.  S.  137—42.  —  101)  W. 
Neoninn,  D.  Revaler  Flügelaltäre  d.  15.  Jh.:  SBGGOstseeprov.  S.  92/8.  —  102)  X  J. 
Döring,  Begräbnisse  in  d.  Trinitatiskirche  in  Mitau:  SBKurländGes.  S.  31.  (Mit  zwei 
Tafeln.)  —  103)  C>  ▼•  Low is  of  Menar,  D.  Deutsch-Ordensburg  Trikaten  in  Livland: 
SBGGOstseeprov.  S.  37—50.  —  104)  id.,  Deutschordenskomturei  Dünamünde :  ib.  S.  118/9. 

—  105)  X  id.,  Über  alte  revalsche  u.  rigasche  Kanonen  in  St.  Petersburg:  ib.  S.  82/8, 
>.  117  8.  (Aus  d.  15.,  16.  u.  18.  Jh.)  —  106)  X  id. ,  Über  d.  Silberschatz  d.  Frei- 
Urrliehen  Behrsehen  Majorats  Popen:  ib.  S.  81/2.  (D.  Kunstwerke  gehören  d.  Zeit  d. 
tiotik  n-  d.  Renaissance  an.)  —  107)  J*  B.  Holzmayer,  D.  Ordensvogtei  Poida:  Publi- 
kationen d.  Vereins  z.  Kunde  Oesels,  S.  17  —  84.  Arenaburg,  Typographie  d.  Arensburger 
Wochenblatt*».  —  108)  (A.  Poelchau),  Über  d.  Insignien  d.  rig.  Erzbischöfe:  RigaStadtblL 
>.2ü9— 13,  217—21,  225/9.  —  109)  id.,  Z.  Worte 'Linetreder' :  SBGGOstseeprov.  S.  125/8. 

—  HO)  W.  ▼.  G(utzeit),  Seiltänzer  im  alten  Riga  u.  Reval:  RigaStadtblL  S.  121/4.  — 
111)  H.  ▼.  B  r  n  i  n  i  n  gk ,  D.  Haus  <L  Schiffergesellschaft  in  Lübeck :  SBGGOstseeprov.  S.  1 04/8. 

—  112)   X  A.  Poelchau,  Z.  Zimmereinrichtung  im  17.  Jh.:  RigaStadtblL  S.  110.    (Nach 


II 310  §  15-    S*11«  (1002—1126).    1890/1.    Brefslau  u.  Fetzer. 

befindlichen  Steingeräte  von  dem  kürzlich  verstorbenen  verdienstvollen  Forscher 
Holzmayer  veröffentlicht  der  Verein  für  die  Kunde  Oesels.  Es  werden 
73  Steingeräte,  bestehend  in  Beilen,  Hämmern  (mit  und  ohne  Schaftlöcher), 
Schleif-  und  Mahlsteinen,  Steinkugeln,  Gufsformen  und  Opfersteinen  vorge- 
führt.114) —  Nachdem  Löwis  der  vergeblichen  Bemühungen  um  die  Er- 
bauung eines  Museumsgebäudes  in  früheren  Jahren  in  Riga  gedacht,  giebt 
er  eine  Beschreibung  des  neuerbauten  Dommuseums  daselbst  und  behandelt 
darauf  die  in  demselben  befindlichen  Sammlungen  der  Gesellschaft  für  Ge- 
schichte und  Altertumsforschung.  Die  zur  Schau  ausgestellten  kulturhistorischen 
Gegenstände  werden  vom  Vf.  in  folgende  Kategorieen  geteilt :  baugeschichtliche 
Objekte,  Glasmalereien,  Holzschnitzereien,  Intarsien,  Steinskulptur,  Keramik, 
Gold-  und  Silberschmiedearbeiten,  Metallarbeiten,  Waffen,  Münzen,  Medaillen, 
Stempel,  Siegel,  Kostüme,  Schmuck-  und  Toilettengegenstände,  Gemälde. 
Bücher,  Druckwerke,  Möbel.115)  —  Eine  dieser  Einteilung  sehr  ähnliche 
Gruppierung  ist  auch  bei  der  Zusammenstellung  des  Katalogs  der  genannten 
Sammlungen  beobachtet  worden,  der  in  diesem  Jahre  in  zweiter  Auflage, 
erweitert  durch  Aufnahme  der  Bildnisreihe  der  Vertreter  der  livländischen 
Ritterschaft,  erschienen  ist.116) 

Bibliographie.  Poeichaus  alljährlich  erscheinendes  Verzeichnis 
der  livländischen  Geschichtslitteratur  gewinnt  von  nun  an  zur  Ergänzung 
unserer  Berichte,  die  sich  gewisse  Einschränkungen  auferlegen  müssen,  eine 
erhöhte  Bedeutung.  Wir  sehen  uns  genötigt,  auf  die  Aufnahme  der  Kritiken 
früher  erschienener  Werke,  der  politischen  Schriften,  der  statistischen  und 
geographischen  Arbeiten,  der  zahlreichen  geschichtlichen  Aufsätze  in  den 
Zeitungen  und  der  Nekrologie  des  Berichtsjahres  zu  verzichten ;  bei  Poelchan 
jedoch  finden  alle  diese  litterarischen  Erscheinungen  wie  früher  so  auch 
für  das  Jahr  1890  Berücksichtigung.117) 


|15. 

Heinrich  II.    Salier  (1002—1125). 

1890/1. 

H.  Brefslau  u.  C.  A.  Fetzer. 

(Verwandtes  in  anderen  §§  i.  'Handbuch'  8.  84/5.) 

Urkunden  und  Urkundenforschnngen.  Von  bisher  unge- 
druckten Kaiserurkk.  sind  in  unserer  Berichtsperiode  drei  bekannt  gemacht 
worden:  ein  Diplom  Heinrichs  III.  für  St.  Maria  Magdalena  zu  Yerdun  v. 
16.  Juni  1040,  das  Sackur  aus  einer  Pariser  Abschrift  des  Originals  mit- 


d.  Inventar  d.  rig.  Ratsherrn  Hans  Heinr.  Berens  a.  a.  1701.)  —  118)  W.  Stieda, 
Rigafahrer  in  Rostock:  SBGGOstseeprov.  S.  156/7.  —  114)  J.  B.  Holsmayer,  Katalog 
d.  Steinaltertttmer :  -Publikationen  d.  Vereins  z.  Runde  Oesels  Heft  1,  Anhang,  8.  1  — 16. 
(Hit  1  Tafel.)  —  115)  C.  v.  Löwis  of  Menar,  D.  Domklostermuseum  in  Riga:  BaHMsehr. 
88,  S.  801—16.  —  U6)  (Anton  Buchholtz),  Führer  durch  d.  Sammlungen  d.  GGOet- 
secprov.    2.  Auflage.    Riga,  W.  F.  Hacker.    kl.-8°.    20  Kop. 

117)  A.  Poelchau,   D.  Inländische  Geschichtslitteratur  im  Jahre  1890.    Riga,  K. 
Kymmel.    108  8. 


§   15.    Salier  (1002— 1125).    1890/1.    Brefslau  u.  Fetzer.  II  311 

teilt,1)  und  ein  in  der  Wiener  Hs.  der  Acta  Gengenbacensia  leider  nnr 
fragmentarisch  überliefertes  Diplom  Heinrichs  V.  für  Ebersheimmünster  vom 
24.  Juni  1114,  das  A.  Schalte  herausgegeben  hat;8)  die  Daten  des  letzteren 
machen  Schwierigkeiten,  die  einer  genaueren  Untersuchung  bedürfen:  dazn 
kommt  der  magere  französische  Auszug  eines  anderen  Diploms  Heinrichs  III. 
gleichfalls  für  das  Verduner  Magdalenakloster  vom  Jahre  1056,  betreffend  die 
Schenkung  von  Dieuze,  den  Wolfram8)  in  einer  Hs.  des  Metzer  Bezirks- 
archivs gefunden  hat.  Längst  gedruckt,  aber  bisher  jeder  wissenschaftlichen 
Verwertung  entgangen  und  so  durch  den  jetzigen  Herausgeber  H.  Reimer*) 
gleichsam  neuentdeckt  ist  ein  D.  Eonrads  II.  für  seine  Gemahlin  Gisela  von 
1027 — 36.  Unter  den  Neudrucken  von  Kaiserurkk,,  die  wir  im  allgemeinen 
nicht  verzeichnen,  ist  von  besonderer  Bedeutung  die  von  C  i  p  o  1 1  a5)  besorgte 
Edition  des  Diploms  Konrads  II.  für  Fruttuaria,  St.  1943;  die  von  ihm 
aufgefundene  Abschrift  der  Urk.  in  der  Turiner  Bibliothek  hat  die  bisher 
fehlende  Datierung  aufbewahrt  und  beweist  eine  Belagerung  I  vreas  im  Dezbr.  1026. 

Zu  der  Urk.  Heinrichs  IL  für  Reichenan,  St.  1674,  macht  K.  B  r  a  n  d  i 6) 
eine  wichtige  Bemerkung,  indem  er  nachweist,  dafs  die  bisher  immer  als 
direkte  Abschrift  angesehene  lateinische  Fassung  dieses  Diploms,  welche 
Herrgott  abgedruckt  hat,  Rückübersetzung  aus  dem  deutschen  Text  des  Gallus 
Oheim  und  demnach  wertlos  ist.  Den  Inhalt  der  beiden  auf  den  Namen 
Heinrichs  IL  gefälschten  ürkk.  für  St.  Maximin  (St.  1815/7)  bespricht  P. 
Joerres;7)  er  führt  den  statistischen  Nachweis,  dafs  der  noch  von  Giese- 
brecht  II,5  606  und  in  den  Jahrbüchern  Heinrichs  IL  Bd.  3,  272  angenommene 
ungeheure  Besitzverlust  von  ca.  18  Quadratmeilen  eine  Unmöglichkeit  ist, 
so  dafs  also  auch  der  Inhalt  der  Urkk.  keinen  Glauben  verdient.  Wenn  er 
aber  die  Fälschung  derselben  nicht  wie  Brefslau  in  die  Zeit  von  ca.  1116 
sondern  in  die  Mitte  des  12.  Jh.  setzt,  so  verkennt  er  die  Ergebnisse  der 
von  diesem  vorgenommenen  Schriftvergleichung,  obwohl  sich  erst  aus  ihr 
die  Unechtheit  der  Stücke  bestimmt  erweisen  läfst.7*)  Das  D.  Heinrichs  IY. 
St.  2682  für  Speier,  betreffend  die  Schenkung  von  Kreuznach,  behandelt 
G.  Tumbült;8)  er  erkennt  dasselbe  der  Form  nach  als  gefälscht  an,  hält 
aber  den  Inhalt  entschieden  aufrecht.9) 

Ober  eine  in  einer  Wiener  Hs.  saec.  15.  enthaltene  Abschrift  eines 
Privilegs  Paschais  IL  für  Pegau,  die  eine  von  dem  Or.  (Cod.  dipl.  Sax. 
reg.  I,  2,  8)  in  merkwürdiger  Weise  abweichende  Datierung  bietet,  berichtet 


1)  E.  Sackur,  Hs.  aas  Frankreich :  NA.  16  (1890),  S.  186/9.    (Tgl.  Clouet,  Hiat. 
de  Verdau  II,  p.  63;  Exeerpt  des  Diploms;  danach  bei  Stampf  2186*.)  —    2)  AI.  Schulte, 
E.    unbekannte  Urk.  Heinrichs  V.:    ZGORh.   NF.   5  (1890),    S.  119—21.     (Vgl.    ZGORh., 
[1891],  S.  346;  RH.  43,   S.  211;   NA.  16,  S.  621.)   —    S)  Wolfram,    s.  JBG.  12.    — 
4)  Reimer,  s.  o.  S.  255 m.  —  5)  C.  Cipolla,  Nuoyi  studi  sull'  itinerario  di  Corrado  II. 
n.  1026.    Nota  seconda:  AATorino,  adunanza  d.  28.  Giugno  1891.    (Darin  auch  beachtens- 
werte Bemerkungen  z.  Überlieferung  u.  Datierung  einiger  anderer  Diplome  v.  1026;  e.  'nota 
prima'  in  denselben  Atti  ▼.  14.  Juni  1891  mit  Neudruck  v.  St  1911  ist  y.  minderer  Er- 
heblichkeit; vgl.  NA.  17,  S.  461.)  —  6)  Brandi,  s.  JBG.  13.    {[Kehr:  HZ.  67  (1891), 
S.  537;  Wattenbach:   DLZ.  (1891),  Sp.  602  f.] |    (S.  18;   in  demselben  Bach   auch  Be- 
merkungen Aber  St.  1676  u.  2669;  näheres  s.  Kap.  Diplomatik.)  —  7)  P.  Joerres,  D. 
6656  Hufen  d.  Abtei  St.  Maximin:  WZ.  8,  S.  232—41.    (Vgl.  MIÖG.  11  (1890),  S.  602  f.; 
NA«  16,  S.  432.)  —  ?*)  X  H.  Granert:  HJb.   12,  S    172  ff.    (Sucht  zu  zeigen,  dafs  d. 
Fälschung  d.  bekannten  Privilegs  Karls  d.  Gr.  für  Aachen  nicht  im  12.  Jh.,  sondern  in  d. 
Zeit  d.  Pontifikat  Stephans  IX.  falle;  vgl.  Jahresb.  1892.)  —  8)  G.  Tumbült,  £.  Diplom 
Heinrichs  IV.  für  Speier:  ZGOBh.  NF.  6  (1890),  8.  121/4.    (Vgl.  NA.  16,  S.  621:  «völlig 
erledigt   durch  diese  Untersuchung  ist  d.  Frage  noch  nicht;'  RH.  43,    S.  211  u.  ZGORh. 


11,312  §  lö-    Salier  (1002—1126).    1890/1.    Brefslau  u.  Fetzer. 

A.  Chroust.10)  Zwei  bisher  unbekannte  Briefe  desselben  Papstes  an 
den  Bischof  von  Torcello  und  den  Patriarchen  von  Grado  hat  H.  Omont 
herausgegeben.11)  Eine  sehr  dankenswerte  Publikation  ist  die  Sammlung 
der  zahlreichen  und  weitverstreuten  Urkk.  Calixts  II.  durch  U.  Robert,12) 
der  mit  dieser  Arbeit  zu  früheren  Studien  zurückgekehrt  ist.  R.  ediert 
530  Urkk.,  davon  99  nach  den  Originalen;  beigegeben  sind  26  Briefe  an 
Calixt  (darunter  solche  Friedrichs  v.  Köln,  Heinrichs  V.,  Gotfrieds  v.  Yen- 
döme  u.  a.) ;  drei  Urkk.  sind  in  Lichtdruck  abgebildet.  Einige  Bemerkungen 
zur  Chronologie  und  Interpretation  mehrerer  Papstbriefe  des  11.  Jh.  aus  der 
sogenannten  britischen  Sammlung  macht  H.  Brefslau.18'14)  Den  Beweis 
für  die  um  1080  angefertigte  Fälschung  eines  Privilegs  Leos  IX.  für  St. 
Arnulf  zu  Metz (Jaffe-L.  4186)  führt  Wolfram15)  und  druckt  eine  bisher  nur 
in  französischer  Obersetzung  bekannte  Urk.  Calixts  II.,  welche  sich  auf  die 
Fälschung  bezieht  (Jaff6-L.  6963)  ab.  Die  Arbeit  Gundlachs16)  über  die 
Briefsammlungen  von  Arles  und  Vienne,  welche,  abgesehen  von  ihrem  diplo- 
matischen und  kirchenrechtlichen  Interesse,  vorzugsweise  für  die  Kirchen- 
geschichte Frankreichs  von  Bedeutung  ist,  mag  auch  hier  erwähnt  werden 
als  ein  Beitrag  zur  Charakteristik  Calixts  II,  welcher  nach  Gundlach  der 
Urheber  der  ganzen  umfangreichen  Fälschung  ist,  während  ihm  nach  anderer 
Ansicht  nur  ein  Teil  derselben  zuzuweisen  wäre.17)  Über  den  sogenannten 
Dictatus  papae  Gregors  VII.  handelt  eingehend  S.  Löwenfeld;18)  er  will 
diese  nach  ihm  im  März  1075  entstandene  Aufzeichnung  von  27  Thesen  als 
Randnotizen  des  Papstes  zu  einer  von  einem  Parteigänger  Heinrichs  IV. 
herrührenden  Streitschrift  aufgefafst  wissen;  zugleich  weist  er  auf  die  inhalt- 
liche Verwandtschaft  mit  einer  von  ihm  in  einer  Hs.  von  Avranches  saec.  12/3 
aufgefundenen  Aufzeichnung  hin,  welche  er  deshalb  den  neuen  Diktatus  nennt. 
Eine  neue  Ausgabe  und  inhaltreiche  Erläuterung  des  Rechtfertigungschreibens 
Gregors  VII.  an  die  Deutschen  vom  Sommer  1076  giebt  M.  Doeberl.18*) 
Für  die  Kritik  und  Interpretation  der  Papsturkk.  auch  des  11.  Jh.  ist  von 
erheblicher  Bedeutung  eine  sorgfältige  Arbeit  von  A.  Blumenstock;19) 
der  Vf.  zeigt,  wie  der  zuerst  nur  vereinzelt,  später  in  immer  zahlreicheren 
Fällen  an  Klöster  verliehene  päpstliche  Schutz  ein  wesentliches  politisches 
Kampfmittel  in  der  Hand  des  Papsttums  gegen  die  weltlichen  Gewalten  wird. 


[1891],  S.  846.)  —  9)  (JBG.  12,  13)  Doeberl,  Mon.  Germaniae  selecta.  —  10)  Ant. 
Chroust,  Unedierte  Königs-  u.  Paptturkk.:  NA.  16  (1890),  S.  156.  —  11)  H.  Omont, 
Quatre  bulle»  ine'dites  des  papes  Sylvestre  II  et  Pascal  II:  B&Ch.  50,  S.  567  ff.  —  1$) 
U.  Robert,  Bullaire  du  pape  Calixte  II  1119—24.  Essai  de  restitution.  Paris,  Picard. 
2  Bde.  403»  589  S.  |[Gre.:  HJb.  12,  S.  411;  A.  Molinier:  RH.  45,  S.  354  ff.; 
NA.  16,  8.  646  f.]|  (Zu  der  d.  Kanzleiwesen  d.  Papstes  behandelnden  Einleitung  vgl.  d. 
Kap.  Diplomatik.)  —  13)  H.  Brefslau,  Bemerkungen  zu  d.  Papstbriefen  d.  britischen 
Sammlung:  NA.  15  (1890),  S.  189—91.  —  14)  (JBG.  13)  Delisle,  Lite'rature  latine. 
(Weist  S.  20  d.  JL.  6089  Paschalis  II.  zugeteilte  Urk.  Alexander  II.  zu;  druckt  e.  un- 
bekanntes Schreiben  Gregors  VII.,  e.  Brief  Alexanders  II.  an  d.  Bischof  v.  Limoges,  endlich 
d.  ßeschlufs  d.  Synode  v.  Soissons  betreffs  d.  Treuga  dei  [1079  ?];  S.  31  wird  d.  Toten- 
rolle v.  Hugo,  Abt  v.  St.  Amand  berührt  [1107].  Vgl.  NA.  16,  S.  206  f.;  RH.  43,  S.  349.) 
—  15)  Wolfram,  Urkk.  d.  Arnulfsklosters,  s.  JBG.  12.  —  16)  Gundlach,  s,  JBG. 
12,  13.  |[RH.  43,  S.  470;  44,  S.  184.]|  (Vgl.  NA.  16,  S.  619  u.  643.)  —  17)  (JBG.  12) 
Sauerland,  Privilegium  Sylvesters  für  Trier.  —  18)  8.  Löwenfeld,  D.  Dictatus 
Gregors  VII.  u.  e.  Überarbeitung  desselben  im  12.  Jh.:  NA.  16,  S.  193—202.  (Wider- 
legung dieser  Ausfuhrungen  durch  E.  Sackur,  s.  JBG.  15.)  —  18*)  M-  Doeberl.  Z. 
Rechtfertigungsschreiben  Gregors  VII.  an  d.  deutsche  Nation  v.  Sommer  1076.  Progr.  d. 
Ludwigsgymn.  in  München  (auch  im  Festgrufs  an  d.  Münchener  Philologenversammlung  y.  1891 
«schienen).  München,  Straub.  88  8.  —  19)  Blumenstock,  s.  JBG.  18.  |[RH.  44,  S.  232.]; 


§   15.    Salier  (1002—1125).    1890/1.    Brefslau  u.  Fetzer.  11,313 

Sonstige  Quellen  (Ausgaben  und  Kritik).  *°~*B)  Über 
Rodalfas  Glaber,  mit  dessen  Kritik  man  sich  seit  Sackars  Arbeit  (JBG. 
12,  II,  62.910)  mehrfach  beschäftigt  hat,  handelt  eine  Münsterische  Disser- 
tation Ton  H.  Kuypers.24)  Der  Vf.  nimmt  mit  Havet  gegen  Sackar 
so,  dafs  von  einer  längeren  Unterbrechung  der  Arbeit  Rodulfs  an  seinen 
Historien  nicht  die  Rede  sein  könne,  stimmt  dagegen  Sackars  Annahmen 
über  das  Anordnnngsprinzip  des  Werks  im  allgemeinen  zu.  Im  einzelnen 
meint  er,  dafs  Rodulf  die  Historien  zwischen  1026  und  1031  begonnen,  dann 
nach  Vollendung  des  1.  Baches  and  eines  Teils  des  2.  am  1032  die  Vita 
Wilhelmi  geschrieben  habe.  In  Bäze  sei  Rodulf  nach  1033,  in  Aaxerre, 
wo  er  die  Historien  beendet,  bereits  am  1035  gewesen.  Den  kurzen  Aufent- 
halt des  Chronisten  in  Moutiers  setzt  E.  in  die  Jahre  nach  1010,  den  Ab- 
schlags des  Werks  in  1045.  Der  zweite  Teil  der  Arbeit  giebt  —  gegen 
Pflugk- Harttang  (s.  unten  N.  59)  polemisierend  —  eine  eingehende  Kritik 
des  Berichts  Radolfs  Aber  die  Wahl  Konrads  II.  und  verwirft  seine  Erzählung 
von  einer  antisimonistischen  Synode  unter  Heinrich  III.  (üb.  V,  5,  25).  — 
Von  den  gröfseren  Altaicher  Annalen,  deren  Ausgabe  in  den  SS.  20  s.  Z. 
W.  Giesebrecht  and  £.  v.  Oefele  besorgt  hatten,  hat  der  letztere  eine 
zweite  Auflage  der  Schulausgabe  veröffentlicht.  *ft)  Die  Anmerkungen  sind 
reichhaltiger  geworden,  und  der  Text  ist  nach  einer  neuen  Vergleichung  der 
Aventinischen  Abschrift  mehrfach  verbessert  worden ;  gegenüber  den  neueren 
Arbeiten  zur  Kritik  der  Annalen  hat  0.  sich  anfangs  sehr  ablehnend  ver- 
halten, im  Lauf  der  Arbeit  aber  den  Ausführungen  Brefslaus  eine  gewisse 
Berechtigung  zugestanden.  Immerhin  ist  noch  eine  ganze  Reihe  von  mit  diesen 
Aasführungen  übereinstimmenden  E  tnendationsvorschlägen  Holder-Eggers, 
deren  Aufnahme  in  den  Text  angemessen  gewesen  wäre,  in  den  Anmerkungen 
stecken  geblieben.  Im  Anhang  ist  das  Bruchstück  der  Ann.  Ratisbonens. 
majores  1064 — 1066  (ed.  Waitz,  SS.  XIII)  nach  neuer  Vergleichung  der 
Hs.  wieder  abgedruckt.  Beleuchtet  in  der  Eigenart  seines  schriftstellerischen 
Verfahrens  Dief  fenbacher;26)  er  vergleicht  zu  diesem  Zweck  die  Vita 
Lulli,  welche  Holder-Egger  als  Jugendarbeit  Lamberts  erwiesen  hat,  mit 
ihren  sämtlich  noch  vorhandenen  Quellen ;  antike  Vorlagen  L.s  bis  auf  Sulpicius 
Severus  herab  werden  von  D.  nachgewiesen,  besonders  betont  wird  das 
Typische  an  seiner  Darstellung,  durch  welches  ihre  Verwertung  zur  Einzel- 
schilderung ausgeschlossen  sei,  soweit  seine  Angaben  nicht  anderweitig  zu 
belegen  sind.  Eine  in  manchen  Beziehungen  ähnliche  Auffassung  von  Lamberts 
Historiographie  begründet  eine  Hallenser  Dissertation  von  Kubo,*7)  der 
Pannenborgs  Hypothese,  dafs  Lambert  der  Autor  des  Carmen  sei,  gleichfalls 
ablehnt    Strehlau28)  sucht  mit  Geschick  zu  erweisen,  dafs  Bernold 29)  schon 


SO/3)  Thietmar  8.  §  14  (Kurze).  —  Jacob,  Arab.  Berichterstatter,  s.  JBG.  13. 
—  24)  H.  Kuypers,  Stadien  über  Rudolf  d.  Kahlen  (Rodulf ua  Glaber).  Dies.  Münster. 
Goch,  Völcker.  70  S.  |[NA.  17,  S.  630.]|  —  25)  Annales  Altahensea  maiores.  Editio  altera 
rocognovit  Edmundus  L.  B.  ab  Oefele:  Scriptores  rer.  Germ,  in  us.  schol.  ex  Mon.  Germ, 
büt  rectui.  Hannover,  Hahn.  105  S.  —  26)  J*  Dieffenbacher,  Lambert  v.  Hersfeld 
*U  Historiograph.  E.  Beitrag  zu  seiner  Kritik.  Disa.  Heidelberg.  Würzburg.  1890.  127  S. 
[Meyer  v.  Knonau:  DLZ.  (1891),  No.  13,  Sp.  460  ff.;  NA.  16  (1891),  S.  210  f.; 
Holder-Egger:  SB.  hist.  Gesellschaft  zu  Berlin.]]  —  2?)  R.  Kubo,  Beiträge  z.  Kritik 
Lambert«  v.  Hersfeld.  Disa.  Halle.  Halle,  Kaemmerer.  1890.  66  S.  —  28)  &  Strehlau, 
Ub«n  a.  Werke  d.  Mönchs  Bernold  t.  St.  Blasien.  Dies.  Leipzig.  110  S.  |[NA.  15  (1890), 
■s-  214f.;  Volkmar:  MHL.  18  (1890),  S.  227  f.] |  —  29)  Über  Bernold  als  Autor  d. 
Vkroiogas  awe  de  ecclesiast.   observationibus  vgl.  S.  Bäumer  u.  G.  Morin  in  Revue  Blne*- 


11,814  §  15-    Salier  (1002—1126).    1890/1.    Brefslau  u.  Fetter. 

seine  Jugendschriften  in  St.  Blasien  abgefaßt  habe  und  nicht  in  Eonstanz, 
mufs  aber  in  Beinen  Datierungen  für  die  Abfassung  von  Bernolds  Schriften 
mehrfach  das  argumentum  e  silentio  benutzen ;  auch  der  Vorwurf  einer  ab- 
sichtlich  falschen  Darstellung   der   Thatsachen,   welcher   im   2.  Teil   seiner 
Schrift  von  S.  gegen  6.  erhoben  wird,  ist  schwer  zur  Unbestreitbarkeit  zu 
erheben.     Die  ältere  Translatio  des  heil.  Dionysius  —  die  SS.  11,  S.  343—71 
von  Köpke  herausgegebene  ist  nur  eine  spätere  Ausschmückung  —  veröffent- 
licht L.  v.  Heinemann.80)  der  als  ihren  Vf.  einen  Mönch  von  St.  Emmeran 
bezeichnet  und  Othloh  vermutet,  welcher  auch  Schöpfer  der  gefälschten  Privi- 
legien für  St.  Emmeran  und  der  (von  L.  v.  H.  im  Anhang  erstmals  mitgeteilten 
gleichfalls  gefälschten  Urk.  Heinrichs  III.  vom  7.  Oktbr.  1052  nach  H.  sein 
könnte,   womit  seine  Flucht  1062  zusammenhängen   dürfte;   doch   sprechen 
manche  Gründe  für  Entstehung  des  Privilegs  Leos  IX.  und  der  Urk.  Hein- 
richs erst  im  12  Jh.     Die  beiden  Rezensionen  von  Anselms  Gresta  epp.  Leo- 
diensium  behandelt  eine  Hallenser  Dissertation  von  Gor  gas,81)  die  gegen 
Waitz  (NA.  7,  S.  73  ff.)  zu  erweisen  sucht,  dafs  die  kürzere  Redaktion  nicht 
von  Anselm  selbst,  sondern,  von  einem  späteren  Autor  herrühre  und  sachlich 
wertlos  sei.    Die  bisher  wenig  untersuchten  Osnabrückischen  Geschichtsqnellen 
haben  auf  Veranlassung  des  dortigen  historischen  Vereins  F.  Philippi  und 
H.  Forst  herausgegeben.81*)     Unsere   Zeit   betreffen   davon   annalistische 
Notizen  aus  den  Jahren  1002 — 1110,  die  der  erstere  aus  Randbemerkungen 
Erwin  Ertmanns  zur  ältesten  Osnabrücker  Reimchronik  herausgeschält  hat, 
eine  Weihnotiz  von  1011    aus  dem  Nekrologium   von  St.  Johann,   die  ein- 
schlagenden Abschnitte  der  Reimchronik  und  der  Chronik  Ertmanns  selbst, 
vor  allem   aber   die  Ann.  Yburgenses.     Den    zwei   bisher  bekannten  Frag- 
menten der  letzteren,  die  er  neu  abdruckt,  hat  Forst  ein  drittes  für  die  Jahre 
1110 — 20  hinzugefügt,   das   er  gleichfalls  Ertmanns  Notizen  entnommen  hat 
und  für  einen  Bestandteil  der  Annalen  erklärt ;  aus  diesem  dritten  Fragment 
folgert  er,  dafs  die  Annalen  unter  Bischof  Thiethard  (1119 — 37)  geschrieben 
und  nicht  Ableitung  (wie  Scheffer-Boichorst  angenommen  hat),  sondern  viel- 
mehr Quelle  der  Paderborn  er  Annalen  gewesen  seien. 81b)     Über  das  Leben 
Hermanns  v.  Reichenau  hielt  Moll89)  einen  Vortrag.     Den  vielfach  dunklen 
Donizo  übersetzte  D  a  v  o  1  i 88)  nach  MGH.  SS.  12  ins  Italienische.    Erklärungen 
für  einzelne  Schriftstellerstellen  geben  Chr o  ust SA)  und  Handelmann. ••"••*} 


dictine  (y.  Maredsous)  (Mai  n.  Sept.  1891).  —  30)  L.  ▼.  He  ine  mann,  D.  älteste  Translatio 
d.  heil.  Dionysius:  NA.  15,  S.  881—61.  —  51)  R.  Gorgas,  Über  d.  kürzeren  Text  v. 
Anselms  Gesta  pontificum  Leodiensiom.  Diss.  Halle.  1890.  87  S.  —  31*)  Owabrtcker 
Geschichtsqnellen.  I.  Teil.  D.  Chroniken  d.  MA.  Im  Auftrage  d.  hist.  Vereins  heraosg. 
y.  F.  Philippi  u.  H.  Forst.  Osnabrück.  L1V,  208  S.  mit  zwei  Schrifttafeln.  |[G.  B.: 
DZG.  6,  II  (1891),  Bibl.  No.  8688.]|  —  31b)  X  0.  Heekel,  D.  Hist.  Sicnla  d.  Anonymus 
VaticanttB  n.  d.  Ganfredns  Malaterra.  Dies.  Kiel.  Leipzig,  Fock.  (Vgl.  NA.  17,  S.  444 
[Wattenbach].)  —  82)  Moll,  Hermanns  Contractus:  SVGBodensee  19,  S.  7  —  10.  (Vgl 
ZGORh.  (1891),  S.  849;  RH.  46,  S.  208.)  —  88)  Daroli,  Donizone,  Vita  d.  contetsa 
Matilde  ▼olgariszata.  Reggio,  E.  1890.  429  8.  Prachtansg.  (RH.  45,  8.  115.)  —84)  A. 
Chronst,  Topographische  Erklärungen  zu  einigen  Stellen  in  d.  MGH.:  NA.  15  (1890\ 
S.  587  ff.  (Betrifft  d.  Lage  d.  Hengistburg  [AnnAlt.  1058/4].)  —  85)  Handelmann: 
AVGLauenbnrg  2,  S.  100  f.  (Vgl.  NA.  15,  S.  427:  Adam  Brem.  II,  15  [betreffend  liraes 
Saxonicus].)  — 86)XA.  Montaiglon, Re?nedel'artchr<tien.  88.8er.,  4.  T.,VIH,  p.7— 268 
(1890),  8.  7  u.  268.  (Inschrift  betr.  Bischof  Notker  ▼.  Lüttich  [972—1008],  Münze  e.  Bisehof 
Conrad  [c.  1025] ;  letztere  ist  abgebildet  nach  dem  Catalogne  de  Monnaies  royales  et  Modales 
▼.  J.  Hermre  n.  Serrnre  [Paris].)  —  87)  X  W.  Wiegand,  E,  Nonnen  Verzeichnis:  JbGea.- 
LothrG.  1  (1888/9),  8.  296.    (86  Namen  v.  Nonnen  v.  St.  Marien  zu  Mets  in  Hs.  saec  II.* 


§15.    Salier  (1002 — 1125).    1890/1.    BrefsUu  u.  Fetzer.  II  315 

Von  der  Ausgabe  der  Salzburger  Nekrologien  durch  8.  Herzberg-Fränkel 
ist  der  erste  Fascikel  erschienen,40)  dessen  Besprechung  bis  nach  Vollendung 
des  Werks  verschoben  werden  mag.40*) 

Von  sehr  grofser  Bedeutung  für  die  Geschichte  des  11.  Jh.  ist  die 
Litteratur  Her  Streitschriften,  welcher  man  in  unserer  Berichtsperiode 
besondere  Aufmerksamkeit  geschenkt  hat.»  Der  Plan  einer  umfassenden 
Sammlung  aller  dieser  bisher  weitzerstreuten  und  meist  sehr  mangelhaft  edierten 
kirchenpolitischen  Pamphlete  rührt  von  Waitz  her ;  aber  erst  nach  dessen  Tode 
ist  es  Dümmler  vergönnt  gewesen,  den  ersten  Band  dieser  'libelli  de  lite*  der 
gelehrten  Forschung  darzubieten.41)  Der  Band,  an  welchem  aufser  Dümmler 
selbst,  F.  Thaner,  £.  Bernheim,  E.  Francke,  L.  v.  Heinemann 
als  Herausgeber,  0.  Holder-Egger  als  Korrektor  und  E.  Sackur  als 
Vf.  der  reichhaltigen  Indices  mitgearbeitet  haben,  enthält  folgende  Stücke: 
1.  Brief  Widos  von  Arezzo  an  Aribert  von  Mailand  gegen  die  Simonie, 
1  Bruchstücke  einer  in  Frankreich  1048  verfafsten  Schrift  über  die  Papst- 
wahl gegen  Heinrich  III.,  3.  und  4.  von  den  Schriften  des  Petrus  Damiani 
den  über  graüssimus  von  1052   und   die  disceptatio   synodalis   von  1062,4*) 

5.  die  umfangreiche  Schrift  des  Kardinals  Humbert   gegen   die  Simonisten, 

6.  den  unter  dem  Namen  des  heil.  Udairich  von  Augsburg  veröffentlichten 
Brief  gegen  Papst  Nikolaus,  7.  den  Brief  Gebhards  von  Salzburg  an  Hermann 
von  Metz  von  1061,  8.  den  unter  dem  Namen  Theoderichs  von  Verdun  ver- 
öffentlichten Brief  des  scholasticus  Wenrich  von  Trier,  9.  von  den  Schriften 
Manegolds  von  Lautenbach  den  über  ad  Gebehardum  (die  Antwort  auf  Wenrichs 
Brief)  nebst  Excerpten  aus  der  Schrift  gegen  Wolfhelm  von  Köln  und  den 
Versen  Hugos  gegen  Manegoid,  10.  die  merkwürdige  und  in  manchen  Be- 
ziehungen immer  noch  Rätsel  aufgebende  Verteidigung  Heinrichs  IV.  durch 
Petrus  Crassus,  11.  die  zuerst  von  Floto,  dann  von  Scheffer-Boichorst  heraus- 
gegebenen sogenannten  dicta  cuiusdam  de  discordia  papae  et  regis,  12.  Ex- 
cerpte  aus  der  Schrift  des  Wido  v.  Osnabrück  gegen  Gregor,  13.  den 
über  canonnm  contra  Heinricum  quartum  des  Bernhard  von  Konstanz, 
14.  Anselm9  von  Lucca  Schrift  gegen  Wibert,  15.  eine  neue  Ausgabe  der 
SS.  12  gedruckten  Schrift  des  Wido  von  Ferrara,  16.  Bonizos  liber  ad 
amicum,  17.  das  decretum  Wiberti  aus  einer  römischen  Synode  v.  1069. 
—  Von  den  hier  vereinigten  Streitschriften  sind  zwei  auch  aufserhalb 
der  Monumentensammiung  neuerdings  ediert  worden.  Die  Dicta  cuius- 
dam etc.  (oben  N.  11)  hat  A.  Cauchie  im  ersten  Heft  seiner  auch  sonst 
beachtenswerten  und  inhaltreichen  Untersuchungen  zur  Geschichte  des  Investitur- 
streites in  den  Diözesen  Lüttich  und  Cambray,48)  soweit  sie  in  der  Brüsseler 


-  88)  X  H.  BrefsUu:  NA.  16,  S.  551.  (Grabschrift  d.  Mutter  d.  Abts  Adelgandüs  v. 
Ebershehn,  d.  in  seinem  Kloster  d.  Krone  d.  Gegen  k  öd  igs  Rudolf  schmieden  liefs.)  —  39) 
<  Wasserachleben,  Z.  Gesch.  d.  Gottesfrieden :  Z8RG&.  12,  S.  1 1 2  ff.  (Zwei  Ak ten- 
stficke  ans  Terouanne  [vor  1079]  n.  Soissons  [wahrsch.  1091].)  —  39*)  A.  Lechner, 
MAliche  Kirchenfeste  n.  Kaiendarien  in  Bayern  (Freiburg,  Herder.  1891)  enthält  e.  schon 
bekannte  Freisinger  Weihenot»  v.  1029—89,  vgl.  NA.  17,  S.  458,  639.  —  40)  Mon. 
Genn.  Hiat.  Necrologia  Germ.  II.  Dioecesis  Salisburgensis.  Pars  prior;  ed.  8.  Her  aber g- 
Frankel.  Berlin,  Weidmann.  1890.  4°.  283  S.  —  40»)  X  Molinier,  Obituaires 
fräs?,  an  HA.,  s.  JBG.  1 8,  II,  24M  (berücksichtigt  auch  d.  Totenbücher  Deutsch-Lothringens). 

—  41)  Mon.  Germ.  Hist.  Libelli  de  lite  imperat.  et  pontiflcum.  saec.  X.  et  XI.  conscripti. 
T.  I.  Hannorer.  Hahn.  4°.  VIII,  666  S.  |[L.  r.  Heinemann:  HZ.  64,  S.  142— 60.]| — 
tt) Z.  Kritik  d.  Ausgabe  letzterer  Schrift  s.  Seh  effer-Boichorst:  MIÖG.  18,  S.  129  ff.  — 
4$)  A.  Cauchie,   La  querelle  des  inyestitures  dans  les  dioeeses  de  Lie*ge  et  de  Cambrai 


11,316  §  15-    &*1™  (1002-1125).    1890/1.    Brefslau  u.  Fetzer. 

Hs.  überliefert  sind,  neu  abdrucken  lassen;  sein  Versuch,  die  Autorschaft 
Sigeberts  von  Gembloux  für  die  Schrift  zu  erweisen,  ist  mifsglflckt;  dagegen 
spricht  manches  für  seine  Ansicht,  dafs  dieser  Teil  eine  besondere  Ab- 
handlung für  sich  bilde  und  von  dem  vorangehenden,  den  die  Hss.  von  Paris 
und  (teilweise)  Wien  bieten,  zu  sondern  sei.44)  Den  Liber  canonum  contra 
Heinricum  quartum  hat  fast  gleichzeitig  mit  der  Monumentenausgabe  Sdralek 
aus  einer  Göttweiher  Hs.  herausgegeben46)  und  dem  Bischof  Altmann  von 
Passau 4  6  *)  zugeschrieben,  der  damit  eine  gegnerische  Denkschrift  des  Erzbischofs 
Wezilo  von  Mainz  bekämpft  habe;  Altmann  legt  Sdralek  auch  eine  zweite  Streit- 
schrift vom  Jahre  1089  bei,  deren  Fragmente  er  aus  Waltrams  liber  de 
unitate  ecclesiae  zusammenstellt.  Diese  Ansichten  Sdraleks,  von  F.  T haner 
u.  a.46)  (s.  die  Rezensionen)  eingehend  widerlegt,  sind  teils  entschieden 
irrig,  teils  mindestens  zweifelhaft,  neuerdings  auch  von  ihm  selbst,  soweit 
es  sich  um  die  Autorschaft  Altmanns  handelt,  nicht  festgehalten ;  nichtsdesto- 
weniger behalten  die  in  einem  Buch  niedergelegten  scharfsinnigen  und  vor- 
trefflich geschriebenen  Untersuchungen  ihren  Wert  für  die  Geschichte  des 
Investiturstreites  in  den  achtziger  Jahren  des  11.  Jh.47)  Erhebliche  Ver- 
dienste aber  hat  sich  Sdralek  um  die  Streitschriften-Litteratur  dieser 
Epoche  durch  ein  zweites  Buch  erworben.48)  Hier  veröffentlicht  er  aus 
einem  Lammspringer  Cod.  (jetzt  in  Wolfenbüttel)  zwei  bisher  unbekannte 
Schriften  über  die  Messen  der  verheirateten  Kleriker  und  die  Sakramente 
der  Häretiker,  die  erste  aus  der  Zeit  nach  Febr.  1111,  die  zweite  unsicheren 
Datums.  In  derselben  Hs.  weist  er  auch  die  Streitschrift  des  Bruno  von 
Segni  nach,  in  einer  von  dem  bisher  bekannten  Mailänder  Cod.  abweichenden 
Rezension.  Aufserdem  veröffentlicht  er  aus  einer  anderen  WoifenbQtteler 
Hs.  eine  erhebliche  Anzahl  von  Synodalbeschlüssen  des  ausgehenden  IL  und 
beginnenden  12.  Jh.,  unter  denen  die  Beschlüsse  von  Clermont  (1095)  die 
wichtigsten  sind ;  daneben  anderes  kanonistisches  und  aus  einer  Briefsammlung 
von  Therouanne  9  bisher  unbekannte  Schreiben  Paschais  IL  Die  Hss.  sind 
genau  beschrieben  und  die  Abdrücke  sorgfältig  kommentiert.  —  In  der  oben 
(N.  46)  erwähnten  Abhandlung  Thaners  finden  sich  aufser  der  Polemik  gegen 
Sdralek  noch  Erörterungen  zu  dem  Brief  Wenrichs  von  Trier  (S.  315,  N.  51) ; 
Th.  weist  in  einem  Admonter  Cod.  eine  kleine  kanonistische  Sammlung  nach, 
in  die  Excerpte  aus  Wenrichs  Brief  aufgenommen  sind  und  die  wahrscheinlich 


part.  1  et  2 :  Recaeil  des  travaux  publica  par  les  membres  de  la  Conference  d'hist.  de 
l'Universite*  de  Louvain  (Moeller-Löwen).  Louvain,  Peetere.  1890/1.  gr.-8°.  {[RH.  44r 
S.  452;  NA.  16,  S.  442  f.;  17,  S.  240;  LCB1.  (1891),  Sp.  865.]|  (Vgl.  JBG.  18.)  —  44) 
D.  2.  Teil  d.  Schrift  enthält  u.  a.  e.  neuen  Abdruck  d.  v.  Dümraler  NA.  11,  S.  178  ff.  Ter- 
öffentlichten  Gedichte;  d.  Autorschaft  Ruperts  für  dieselben  sieht  C.  als  gesichert  an.  — 
45)  Max.  Sdralek,  D.  Streitschriften  Altmanns  ▼.  Passau  u.  Wezilos  v.  Maim.  Paderborn, 
F.  Schöningh.  1890.  188  S.  |[Volkmar:  MHL.  (,1891),  S.  16  f.;  Bernheim:  DLZ.  11 
(1890),  Sp.  1613;  E.  Michael:  ZKTh.  15.  Jg.,  S.  81  ff.;  HJb.  11,  S.  618;  NA.  16  (1891), 
S.  210;  —  m.:  LCB1.  (1891),  No.  6,  Sp.  164;  Mirbt:  HZ.  66,  NF.  80  (1891),  S.  651  f.; 
Funk:  ThQ.  72,  S.  692  f.;  StML.  40,  S.  180;  ▼.  Haas:  Litt.  Ana.  f.  d.  katfau  österr.  (1891), 
No.  15.]|  (Mit  Namen  u.  Sachregister.)  —  45*)  X  A.  Linsenmayer,  Z.  Erinnerung 
an  d.  Bischof  Altmann  v.  Passau.  Passau,  Abt.  83  S.  —  46)  F.  Thaner,  Zu  zwei  Streit- 
schriften d.  11.  Jh.:  NA.  16,  S.  529—43.  —  4?)  Beigegeben  sind  demselben  noch  Ab- 
drucke eigentümlicher  Zusätze  zu  d.  in  d.  Göttweiher  Cod.  enthaltenen  Canoneasammlung 
u.  d.  Synodalachreiben  d.  Kardinallegaten  Otto  v.  Ostia  Über  d.  Quedlinburger  Synode  v. 
1085  aus  Cod.  Vat.  reg.  Suec.  979.  —  48)  M.  Sdralek,  Wolfenbtltteler  Fragmente,  Ana- 
lekten  z.  Kirchengeach.  d.  MA.  aus  Wolfenbtltteler  Hss.  (=  Kirchengesch.  Studien,  hrsg. 
v.  Knopfler,  Schrörs,  Sdralek,  Bd.  1,  H.  2.)    Munster,  Schöningh.    191  S.    |[HJb.  18,  S.  337; 


§  15.    Salier  (1002—1125).    1890/1.    Brefslau  u.  FeUer.  11,317 

Ton  einem  Kleriker  herrührt,  der  sich  gedrungen  fühlte,  die  Argumentation 
Wenrichs  durch  andere  Zeugnisse  zu  verstärken.  —  Sackur49)  erweist 
in  einer  klaren  Abhandlung,  dafs  das  von  Canisius  in  den  antiquae  lectiones  VI, 
S.  213/4  (Ingolstadt  1614,  ed.  Basnage  III,  S.  378—88)  herausgegebene 
Fragment  (A)  einer  Streitschrift  die  Grundlage  derjenigen  des  Deusdedit  (B)  ist; 
jenes  richtet  sich  nur  gegen  die  Simonisten,  Deusdedit  erweitert  es  dann  gegen 
die  Schismatiker  überhaupt.  S.  zeigt  ferner,  dafs  A.  keine  Zwischenstufe 
zwischen  den  Kanonsammlungen  des  Anseim  von  Lucca  und  des  Deusdedit 
bilde  und  in  A  nicht  jener,  sondern  dieser  bearbeitet  wird.  Deusdedit  A 
abzusprechen  ist  kein  Grund  vorhanden.  Die  bisher  vergeblich  gesuchten 
Citate  der  römischen  Korrektoren  aus  Deusdedit,  welche  diese  in  ihren 
Noten  zu  Gratian  geben,  sind  nicht  auf  die  Collectio  canon.,  sondern  auf 
die  Streitschrift  des  Deusdedit  zu  beziehen.  Verloren  ist  vielleicht  ein  be- 
sonderer tractatus  de  simonia(cis)  von  Deusdedit,  auf  welchen  sich  andere 
Citate  der  Korrektoren  beziehen.  —  Der  royalistisch-gallikanische  tractatus 
de  regia  potestate  et  sacerdotali  dignitate  des  Hugo  von  Fleury  hat,  wie 
S&ckur  zeigt,  zur  Quelle  Hugo  von  Flavigny ;  auch  für  das  Papstwahldekret 
Nikolaus'  IL,  für  welches  SchefFer-Boichorst  noch  eine  gemeinsame  Quelle  Hugos 
Ton  Fleury  und  Hugos  von  Flavigny  auf  Grund  unrichtiger  Lesarten  der  Aus- 
gaben annahm.  Den  Ausgangspunkt  für  Hugos  von  Fleury  Schrift  bildet  der 
Brief  Gregors  VII.  an  den  Bischof  von  Metz,  in  welchem  das  Königtum 
herabgesetzt  wird  und  den  er  aus  Hugo  von  Flavigny  kennt.  Die  Schrift 
Hugos  von  Fleury  bildet  entsprechend  der  königstreuen  Überlieferung  seines 
Klosters  eine  bewufste  Erwiderung  auf  die  von  Hugo  von  Flavigny  in  seiner 
Chronik  verfochtenen  gregorianischen  Ansprüche.  Der  Streit  Heinrichs  IV. 
nnd  Gregors  VII.  bildet  durchweg  den  Hintergrund  für  Hugos  von  Fleury 
Abhandlung,  deren  Entstehung  auf  1102/5  festgelegt  wird.60"6*) 

Darstellungen*  Gesamtdarstellungen.  Manitius'68)  bereits 
ausführlich  besprochenes  Werk  ergänzen  sehr  glücklich  G.  Richter  und 
Horst  Kohl. 54)  In  der  Giesebrecht  gewidmeten  Arbeit  rührt  die  Salierzoit 
von  Richter  her ;  die  wesentliche  Grundlage  bilden  natürlich  auch  für  dieses 
Werk  die  Jahrbücher  deutscher  Geschichte,  aber  das  Werk  zeichnet  sich  nicht 
nar  durch  umfassendes  Quellenstudium  und  Selbständigkeit  in  der  Benutzung 
der  weitschichtigen,  sorgfältig  nachgeprüften  Litteratur  aus,  sondern  auch 
durch  Verständnis  und  Geschicklichkeit  in  der  Auswahl  der  Belege  zu  dem 
freilich  manchmal  gar  zu  kurzen,  regestartigen  Texte.  Seinen  Zweck  erfüllt 
das  Buch  im  vollsten  Umfange  und  bildet  einen  zuverlässigen  Führer  durch 
die  Quellen,  Darstellungen  und  zahlreichen  kritischen  Untersuchungen;  nur 
die  französische  Litteratur  blieb  fast  ganz  unberücksichtigt.  Die  Darstellung  der 


Saekur:  NA.  18,  S.  852;  LCB1.  (189*2),  Sp.  801;  Mirbt:  HZ.  68,  S.  458.]|  —  49)  Ernst 
Saekur,  Zu  d.  Streitschriften  d.  Deusdedit  u.  Hugo  v.  Fleury:  NA.  16,  S.  849—86.  — 
50)  X  (JBG.  12)  Mirbt,  Stellung  Augustins.  ([Gustav  Krüger:  HZ.  64,  FF.  28  (1890), 
S.  161  f.]]  —  51)XW.  Bröcking,  D.  Lossagung  d.  Bischofs  Eusebius  v.  Angers  v. 
Berengar  ▼.  Tours:  DZG.  (1891),  S.  361/5.  (Bekämpft  L.  Schwabe,  Studien  z.  Gesch.  d. 
2.  Abendmahlstreits  [Leipzig  1887]:  d.  Lossagung  habe  zwischen  1062/5  stattgefunden; 
Eusebius  habe  sieh  vielmehr  erst  1079  ▼.  B.  getrennt.)  •-  52)  XJ.  Schnitzer,  Berengar 
▼.  Tonn.  Sein  Leben  u.  seine  Lehre.  £.  Beitrag  z.  Abendmahlslehre  d.  beginnenden  MA. 
Manchen,  Stahl.    1890.    XVI,  415  S.    |[HJb.  13,  S.  S86.]| 

53)  Hanitius,  JBG.  12.  |[LCB1.  (1891),  No.  19,  Sp.  646  f.;  E.  B.:  HZ.  29,  S.  329  f.; 
RH.  45,  S.  188  ;  46,  S.  211;  Pistor:  MHL.  18,  S.  222/4;  ZÖstrGymn.  41  (1890).]|  —  54) 
G.  Richter  u.  Horst  Kohl,  A Dualen,  s.  JBG.   13.    |[Kehr:    HZ.   65  (1890),  S.   182  ff; 


11,318  §  15.    Salier  (1002—1125).    1890/1.    Brefslau  u.  Fetzer. 

yerfassungsgeschichtlichen  Entwickelang  ist  für  den  Schlafs  vorbehalten.  In 
B.  Gebhards  Handbach  der  deutschen  Geschichte  ist  die  politische  Ge- 
schichte unserer  Epoche  von  Walther  Schultze,65)  die  V erfassungsgeochichte 
von  Georg  Liebe66)  bearbeitet;  namentlich  die  Arbeit  des  enteren  ver- 
dient wegen  der  Selbständigkeit  der  Auffassung,  bei  der  freilich  hie  und 
da  auch  einmal  ein  allzu  kühnes  Urteil  mit  unterlauft,  Anerkennung  und 
auch  bei  den  Forschern  Beachtung.  Die  Zeit  Heinrichs  U.  wird  noch  be- 
handelt in  Gerdes'  gröfserem  Werk;67)  Teil  I  desselben  stellt  die  politische 
Geschichte  von  843 — 1024  dar,  ohne  aber  den  Stoff  durchdrungen  zu  haben 
oder  Gewandtheit  in  der  Darstellung  zu  entfalten ;  der  systematisch  geordnete 
Teil  II  bringt  nach  Kaufmanns  Urteil  schätzbare  Einzelheiten  zum  Ver- 
ständnis der  Kultur  dieser  Epoche,  leidet  aber  an  denselben  Fehlern  wie 
das  1.  Buch.  Von  Giesebrechts  Geschichte  der  deutschen  Kaiserzeit 
ist  nach  dem  Tode  des  grofsen  Forschers  die  5.  Auflage  des  3.  Bandes  er- 
schienen, welcher  die  Zeiten  Heinrichs  IV.  und  Heinrichs  V.  behandelt.68) 
Der  von  dem  Vf.  selbst  noch  bis  auf  den  Schlufs  des  Registers  fertig  ge- 
stellte Band  unterscheidet  sich  in  der  Gesamtauffassung  nicht  von  den  früheren 
Auflagen,  während  im  Text,  namentlich  aber  in  den  Anmerkungen  erheb- 
liche Verbesserungen  unter  sorgfältiger  Berücksichtigung  der  neueren  Litteratur 
vorgenommen  worden  sind.     Ein  kurzes  Vorwort  hat  Heigel  hinzugefügt. 

Monographieen  zur  Reichsgeschichte.  J.  v.  Fflugk- 
Harttung  kommt  in  seinen  Maurenbrecher  gewidmeten  Untersuchungen 
zur  Geschichte  der  Anfänge  Konrads  IL69)  auf  eine  Reihe  früher  von  ihm 
entwickelter  Ansichten  in  heftiger  Polemik  gegen  Brefslau  zurück,  indem 
er  1.  die  Glaubwürdigkeit  des  Berichtes  Ademars  von  Chabannes  über  die 
Designation  des  jüngeren  Konrad  durch  Heinrich  II.,  2.  diejenige  der  Quedlin- 
burger Annalen  hinsichtlich  der  Krönung  Giselas  durch  Aribo  von  Mainz, 
3.  diejenige  Rodulf  Glabers  hinsichtlich  seiner  Nachrichten  über  die  Anfänge 
Konrads  II.  verteidigt.  In  der  4.  Abhandlung  wird  das  Verhalten  der 
Lothringer  bei  dieser  Wahl  in  wesentlicher  Übereinstimmung  mit  Brefslau 
(abgesehen  von  einem  Irrtum  P.-H.s  in  Bezug  auf  Noyon-Nimwegen)  be- 
sprochen, im  5.  der  Anteil  des  Vf.  an  der  Entdeckung  der  schwäbischen 
Reichsannalen  aufs  neue  erörtert,  im  6.  eine  Beurteilung  Wipos  gegeben, 
über  welchen  der  Vf.  in  der  Hauptsache  ähnlich  denkt  wie  Brefslau,  im 
7.  eine  frühere  Ausführung  des  Vf.  über  Poppo  von  Trier  und  seine  an- 
gebliche Korrespondenz  mit  dem  Papst  gegen  Hinschius,  Brefslau,  Lesser 
aufrecht  erhalten.  Die  sehr  eingehende  Besprechung,  welche  Stein dorff 
der  Arbeit  P.-H.s  hat  zu  teil  werden  lassen,  verhält  sich  aufser  in  der  Frage 
der  Krönung  Giselas  (abgesehen  von  unerheblichen  Einzelheiten)  in  allen 
streitigen  Hauptsachen  ablehnend  zu  dessen  Ansichten,  die,  soweit  es  sich  um 
Rodulf  Glaber  handelt,  auch  von  Kuyper  s  (oben  N.  24)  ausführlich  wider- 

P fister  :RCr.  (1890),  S.  227  f.;  ZÖstrGyran.  41  (1890),  S.  638  f.]|  —  55)  Wlth.  Schnitte. 
s.  o.  S.  37".  —  56)  Liebe,  s.  o.  S.  4ö38.  —  57)  Heinrich  Gerdee,  Gesch.  d.  deutschen 
Volkes,  s.  o.  S.  22".  |[Kaufmann:  DLZ.  (1891),  No.  80  ;  Hahn:  MHL.  (1891),  S.  110  f.]| 
—  58)  W.  ▼•  Gieaebreoht.  Geach.  d.  deutsch.  Kaiserzeit.  3.  Bd.  D.  Kaisertum  im 
Kampf  mit  d.  Papsttum.  5.  Aufl.  Leipzig,  Dunckar  &  Hnmblot.  1890.  |[M  ey  e  r  r.  Knonau: 
DLZ.  (1891),  Sp.  1907.]|  -  59)  J.  v.  P  flugk-Harttung,  Untersuchungen  z.  Gesch. 
Konrads  II.  Stuttgart,  W.  Kohlhammer.  1890.  144  S.  [[Volkraar:  MHL.  18  (1890k 
S.  224;  W.  B.:  LCB1.  (1880),  S.  268  f.?  0.  H.-E. :  NA.  15  (1890),  S.  426  f.;  RH.  45, 
S.  227;  Pfister:  RCr.  40  (1890),  S.  191;  Kehr:  DLZ.  (1891),  No.  28,  8p.  1028;  Stein- 
dorf f:  GGA.  (1891),  S.  848— 71  (vgl.  auch  Kuy  per  s  o.N.  24  u.  Pfenninger  unten  N.  60).]| 


§  15.    Salier  (1002—1125).    1890/1.    Brefslau  u.  Fetzer.  11,319 

legt  sind.  —  Pfenninger  bespricht  in  einem  Breslauer  Programm00)  die 
Kontroversen  über  die  Beziehungen  Eonrads  IL  zu  den  drei  namhaftesten 
Kirchenfürsten  der  Zeit ;  in  der  Frage  der  Krönung  Giselas  erklärt  er  sich 
gegen  Pflugk-Harttung.01)  —  Auf  das  Itinerar  Eonrads  im  Jahre  1026  be- 
zieht sich  aniser  den  schon  oben  (N.  5)  erwähnten  Arbeiten  Cipollas  noch 
ein  anderer  Aufsatz  desselben  Vf.,62)  welcher  die  Ansicht  Giulinis  u.  a. 
wieder  aufnimmt,  dafs  der  bei  Wipo  cap.  14  genannte  Flufs,  jenseits  dessen 
der  König  die  Sommerquartiere  bezog  (hs.  'Atim'  4Aitim'),  nicht  die  Etsch 
(Brefslau)  oder  der  Po  (Pertz),  sondern  die  Adda  sei.  Eine  Leipziger  Disser- 
tation von  Grosch  behandelt  das  Leben  des  Bischofs  Burchard  von  Worms, 
besonders  eingehend  dessen  Hofrecht  und  Dekretaliensammlung. 62m)  Für  die 
Zeit  Heinrichs  III.  ist  von  Interesse  eine  Untersuchung  L.  v.  Heinemanns 
über  die  von  den  deutschen  Königen  bekleidete  Würde  des  römischen 
Patricias.68)  Die  Ansicht  des  Vf.  ist,  dafs  ein  doppelter  Patriciat  zu  unter- 
scheiden sei:  der  alte  byzantinische,  der  von  den  Exarchen  von  Ravenna 
auf  die  Karolinger,  Ottonen  und  von  diesen  auf  Heinrich  III.  und  seinen 
Sohn  übergegangen  sei,  und  ein  6päter  entwickelter,  der  sich  als  'adlige 
Stadthauptmannschaft  Roms*  bezeichnen  lasse :  dio  Inhaber  des  ersteren  hätten 
nur  einen  gewissen  Einflufs  auf  die  Papstwahl  ausgeübt,  die  des  letzteren 
hatten  geradezu  Päpste  ernannt :  Heinrich  III.  und  Heinrich  IV.  hätten  zeit- 
weise beide  Würden  in  einer  Hand  vereinigt.  —  Von  den  mit  grofser 
Spannung  erwarteten  Jahrbüchern  Heinrichs  IV.  von  Meyer  v.  Knonau64) 
ist  der  erste  Band  erschienen,  der  die  Jugendgeschichte  des  Königs  (bis  1069) 
behandelt:  ein  Werk  von  ungemeiner  Sorgfalt  und  Gründlichkeit,  das  die 
weitschichtige  Litteratur  vollkommen  beherrscht ;  auch  nicht  die  kleinste  der 
weitzerstreuten  Untersuchungen  über  die  von  ihm  behandelten  Fragen  scheint 
dem  Yf.  entgangen  zu  sein.  Was  für  die  vielfach  von  Giesebrecht  ab- 
weichende Auffassung  des  Vf.  besonders  maisgebend  gewesen  ist,  ist  seine 
schon  in  der  Vorrede  betonte  gröfsere  Skepsis  gegenüber  den  Berichten 
Lamberts  namentlich  seit  dem  Attentat  von  1062  (hinsichtlich  des  letzteren 
selbst  hält  er  freilich  dessen  Bericht  noch  aufrecht),  während  er,  was  er 
ebenfalls  in  der  Vorrede  hervorhebt,  auf  Grund  der  Untersuchungen  Lehm- 
grübners  den  Angaben  Benzos  gröfseres  Vertrauen  entgegenbringt,  als  die 
meisten  seiner  Vorgänger.  Auf  die  Art  der  Stellungnahme  des  Vf.  zu  den 
zahllosen  kontroversen  Einzelfragen,  mit  denen  er  sich  abzufinden  hatte,  im 
einzelnen  einzugehen,  ist  im  Rahmen  dieses  Berichts  natürlich  nicht  möglich; 
über  manches  wird  sich,  was  bei  der  Beschaffenheit  des  Quellenmaterials  für 
diese  Zeit  selbstverständlich  ist,  auch  noch  in  Zukunft  streiten  lassen ;  überall 
aber  werden  die  Ausführungen  des  Vf.  die  sorgfältige  Beachtung  finden,  die  sie 


—  60)  H.  Pfenninger,  Kaiser  Konndfl  II.  Beziehungen  zu  Aribo  v.  Mainz,  Pilgrim  v. 
Köln  n.  Aribert  v.  Mailand  quellenmäßig  beleuchtet.  48  S.  |[Schnürer:  HJb.  18,  S.  848 
(in  d.  Frage  d.  Krönung  Giselas  ausdrücklich  zustimmend).] |  (Programm  d.  Oberrealschule 
▼.Breslau.)  —  61)  X  G.  M.  Dreves,  Z.  Wahlgesch.  Konrads  IL:  StML.  Jg.  88, 
Heft  3.  (Verteidigt  d.  Designation  Konrads  II.  durch  Heinrich  II.  Widerlegt  durch  d.  zu- 
treffende Bemerkung  Schnürers:  HJb.  18,  S.  896;  e.  Analogon  bietet  d.  Wolfenbütteler  Litanei, 
▼gl  NA.  1,  S.  421,  N.  2.)  —  62)  C.  Cipolla,  Di  un  luogo  controverso  d.  stör.  Wipone: 
AStLomb.  18,  S.  167  ff.  (Vgl.  NA.  17,  S.  226.)  —  68»)  H.  Grosch,  Burchhard  I.  Bischof 
▼.Worms.  Leipz.  Dise.  Leipzig.  1891.  V,  82  S.  |  [NA.  16,  S.  448.]  —  68)  L.  v.  Heine  - 
mann,  D.  Patriciat  d.  deuUchen  Könige.  Habil.-Schr.  Halle.  Wolfenbüttel,  Wollermann. 
32  8.  —  64)  G.  Meyer  t.  Knonau,  Jahrbücher  d.  deutschen  Reichs  unter  Heinrich  IV. 
il  Heinrich  V.   1056 — 69.    Leipzig,  Dun eker  &  Humblot.    1890.    708  S.  M.  16,80.    |[LCBL 


11,320  §  15.    Salier  (1002—1125).    1890/1.    Breftlau  u.  Fetzer. 

in  so  hohem  Mafs  verdienen.  Die  Anordnung  des  Werks  ist  streng  annalistisch.66) 
Von  den  hervorragenden  Kirchenfürsten  aus  der  ersten  Zeit  Heinrichs  IV. 
hatte  Siegfried  von  Mainz  bisher  noch  keine  monographische  Bearbeitung 
gefunden;  und  der  Versuch  Herrmanns,  von  seiner  Persönlichkeit  ein 
Gesamtbild  zu  entwerfen,66)  kann  nicht  als  völlig  gelungen  betrachtet  werden, 
was  freilich  nur  zum  Teil  dem  Vf.,  zum  Teil  den  uns  vorliegenden  Quellen 
zur  Last  zu  legen  ist;  immerhin  tritt  auch  so  noch  die  Haltlosigkeit  und 
der  Mangel  an  Festigkeit  in  dem  Wesen  des  Erzbischofs  deutlich  hervor; 
wobei  man  freilich  nicht  unterschätzen  darf,  wie  schwierig  die  Stellung  war, 
in  die  sich  die  deutschen  Bischöfe,  und  gerade  die  mächtigsten  am  meisten, 
unter  der  Regierung  Heinichs  IV.  versetzt  sahen.67"71) 

Von  dem  ersten  Römerzug  Heinrichs  V.  hat,  angeregt  durch  die  Unter- 
suchungen D.  Schäfers  (JBG.  9,  II,  43),  Gernandt72)  eine  neue  fleifsig 
gearbeitete  Gesamtdarstellung  gegeben.  G.  will  den  Speierer  Reichstag  von 
1110  Mitte  August  streichen  (dagegen  St.  3041),  verwirft  den  Bericht  Wilhelms 
von  Malmsburg  über  die  Behandlung  der  tuskischen  Städte  bei  Heinrichs  V. 
Durchzug,  stellt  einige  der  römischen  Vorgänge  vom  Febr.  und  April  1111 
sicherer  (bedenklich  ist  die  Annahme,  dafs  das  vom  Kaiser  in  seinem  Rund- 
schreiben erwähnte  Dekret  St.  3050  in  Wirklichkeit  nicht  erlassen  sei)  und 
erörtert  die  Motive  Heinrichs  V.,  dem  er  ein  falsches  Spiel  bei  seineu 
Konkordatsverhandlungen  zutraut,  bei  Gefangennahme  des  Papstes.  —  Eine 
der  merkwürdigsten  Persönlichkeiten  des  beginnenden  12.  Jh.  schildert 
Juritsch78)  in  Bischof  Otto  von  Bamberg,  der  auch  abgesehen  von  seiner 
hervorragenden  Thätigkeit  in  seiner  Diözese  und  als  Pommernapostel  sehr 
bedeutenden  Anteil  am  letzten  Akt  des  Iuvestiturstreits  nahm.  Früher  Kanzler 
Heinrichs  IV.,  weifs  er,  Bischof  geworden,  sich  mit  Rom  abzufinden,  läfst 
den  Kaiser  im  entscheidenden  Moment  im  Stiche  und  tritt  zu  Heinrich  V. 
über,  nimmt  aber  in  der  Folge  bei  dem  neu  ausbrechenden  Kampf  zwischen 
Reich  und  Kirche  erfolgreich  und  zum  Vorteil  seiner  Diözese  eine  mittlere 
Stellung  zwischen  den  extremen  Parteien  ein.  Zuletzt  ist  er  an  dem  Zustande- 
kommen des  Konkordats  wesentlich  beteiligt.  Juritschs  Arbeit  ist  fleifsig 
und  gewandt  geschrieben,  aber  nicht  ganz  frei  von  dem  Fehler,  in  den 
Biographicen  nur  zu  leicht  verfallen,  zu  sehr  panegyrisch  zu  werden.78*) 

Für  die  zweite  Hälfte  der  salischen  Periode  ist  von  Interesse  eine 
fleifsige  und  ergebnisreiche  Arbeit  K  a  1 1  m  a  n  n  s  über  die  Beziehungen  Bur- 
gunds  zum  Reiche  seit   dem  Tode  Heinrichs  III.74)     Sehr   deutlich   erhellt 


(1891),  No.  14,  Sp.  451;  Bernheim.*  DLZ  (1891),  No.  15,  Sp.  546  ff.;  Matthaei:  HHL. 
(1891),  S.  16— 26;  NA.  16  (1891),  S.  222.]|  (10  Exkurse.)  —  05)  X  K.  KöitUr,  D. 
kriegerische  Thätigkeit  Heinrichs  IV.:  v.  Glasenapps  MilitärBll.  35/6  (1889-90).  —  66)  K. 
Herrmann  (Wilddr uff),  s.  JBG.  13.  |[Meyer  v.  Knonau:DLZ.  11(1890),  Sp.  1024  f.: 
Pastor:  RQH.  47,  NS.  8  (1890),  S.  697;  HZ.  65  (1890\  S.  138  f.]|  —  67)  XXSpohr. 
Über  d.  polit.  u.  publiz.  Thätigkeit  Gebhards  v.  Salzburg  1060—88.  Halle  (Diss.).  71  S. 
—  68/9)  (S.  120ö")  M(eyer)  r.  K(nonau),  Burchard  v.  Basel  1072  u.  Burcbard  v. 
Lausanne.  —  70/1)  F.  P  h  i  1  i  p  p  i ,  D.  älteste  Osnabrücker  Bischofsreihe :  M  VLOsnabr.  1 5  (1890). 
S.  2 1 7  —  8 1 .  (Herstellung  dieser  in  einer  schnrfsinnigen  Untersuchung  für  d.  Jahre  772  — 1100  auf 
Grund  d.  Reimchronik  u.  d.  Chronik  Erwin  Ertmanns.)  —  72)  Karl  Gernandt,  D.  erste  Rom- 
fahrt  Heinrichs  V.  Heidelberg,  K.  Groos.  1890.  gr.-8°.  77  S.  M.  1.  ([Meyer  v.  Knonau: 
DLZ.  (1891),  No.  25,  Sp.  912  f.;  E.  ß.:  HZ.  66,  S.  553;  NA.  16,  S.  248.])  (Heidelberg. 
Diss.)  —  73)  0.  Juritsch.  s.  JBG.  12.  [[Pastor:  RQH.  47,  NS.  8  (1890),  S.  627  f.: 
Pfister:  RCr.  NS.  29  (1890),  S.  204/6;  LCB1.  (1891\  No.  5,  Sp.  183;  RH.  43,  S.  184: 
Volkmar:  MHL.  18  (1890);  Weber:  LitHandweiser  29,  S.  84/7;  VjsVPK.  27,  IT,  S.  123  f.; 
Karkstein:  DArchiv  3,  S.  128;  Haas:  östrLitCBl.  No.  6.]|  —  73*)  (JBG.  12)  Härtung» 


§  15.  Sauer  (1002—1125).    1890/1.    BrefaUu  u.  Fetier.  11,821 

ans  ihr,  wie  verderblich  der  Kirchenstreit  auch  nach  dieser  Richtung  hin 
für  das  Reich  war ;  die  Abhängigkeit  Sfldbargunds  von  demselben  lockert 
sich  in  der  zweiten  Hälfte  des  11.  Jh.  fast  ganz,  nnd  die  meisten  Orofsen 
des  Landes  gehören  zu  den  erbittertsten  Gegnern  der  Krone,  während  dieselbe 
in  Nordbnrgnnd  noch  immer  viele  treue  und  verdienstvolle  Anhänger  findet. 
Populär  gehalten  sind  zwei  Schriften  über  die  Beziehungen  Strasburgs  7*) 
und  der  Schweiz  ™)  zum  Reich ;  erheblichen  wissenschaftlichen  Wert  hat 
dagegen  Heycks  Geschichte  der  Zähringer,77)  in  der  in  weitem  Umfang 
auch  die  Reichsgeschichte  unserer  Periode  auf  Grund  eingehender  Quellen- 
forschung und  mit  selbständigem,  vielfach  neue  Ergebnisse  zu  Tage  förderndem 
Urteil  behandelt  wird.78*79)  Ebensowenig  wie  dies,  in  erster  Linie  freilich 
territorialgeschichtliche  Buch,  dürfen  wir  hier  die  in  erster  Linie  in  dem 
verfassungsgeschichtlichen  Kapitel  zu  besprechende  Arbeit  Köhnes80)  uner- 
wähnt lassen,  insofern  Kapitel  VII  derselben  das  Eingreifen  der  mittel- 
rheinischen Städte  in  die  politischen  Verhältnisse  bis  zur  Zeit  Lothars'  aus- 
führlich beleuchtet ;  K.  weist  hier  auf  die  erste  Betonung  der  militärischen 
Tüchtigkeit  dieser  Städte  im  Jahre  1047  hin,  um  dann  des  längeren  das 
Verhalten  von  Worms,  Mainz  und  Speier  in  den  Tagen  Heinrichs  IV.  und  V. 
zu  behandeln.  Während  unter  dem  ersteren  seit  den  bekannten  Ereignissen 
von  1073  Worms  im  Vordergrund  der  politischen  Aktion  und  am  höchsten 
in  der  Gunst  des  Herrschers  steht,  ist  die  Lage  unter  Heinrich  V.  diese, 
dafe  unter  ihm  Speier  bevorzugt  wird,  während  gleichzeitig  Erzbischöf 
Adalbert  I.  seine  Hauptstadt  Mainz  für  sich  zu  gewinnen  weifs. 

Papsttum  und  Kirche.  Eine  fleifsige  Arbeit  Bröckings81) 
aber  die  Beziehungen  Leos  IX.  zur  französischen  Kirche  mag  auch  hier 
kurz  erwähnt  werden,  weil  sie  für  die  Beurteilung  der  Gesamtpolitik  dieses 
bedeutenden  Reformpapstes  beachtenswerte  Gesichtspunkte  eröffnet.  Zur 
Genealogie  desselben  Papstes  giebt  Gisi  einen  Beitrag,89)  indem  er  auf  die 
Beziehungen  seines  Geschlechts,  der  elsässischen  Egisheimer,  zum  burgundischen 
Könighause  sowie  zu  einer  Reihe  deutscher,  insbesondere  schweizerischer 
Herrengeschiechter  hinweist.  Zum  Gegenstand  lebhafter  Erörterungen  ist 
neuerdings  das  Papstwahldekret  Nikolaus'  II.  gemacht  worden.  Während 
Panzer88)  in  seinen  Ausführungen  gegen  Scheffer-Boichorst  und  Pflugk- 
Harttung  abermals  den  Versuch  macht,  dasselbe  ins  Jahr  1060  zu  setzen, 
hat  Meyer  v.  Knonau  ihm  einen  Exkurs  (VII)  seines  oben  (N.  64)  be- 
sprochenen   Buchs   und   L.    v.    Heine  mann84)    eine   eigene   Abhandlung 


flacht  am  Weifesholze.  —  74)  R*  Kall  mann.  Über  d.  Beziehungen  d.  Königreiche 
Bargnnd  zu  Kaiser  u.  Reich  v.  Heinrich  III.  bie  anf  d.  Zeit  Friedrichs  I.:  JbSchwG.  (1890). 
[NA.  15  (1890),  S.  432.])    (1.  Teil  auch  Berliner  Dissertation.)  —  75)  Ludwig,  8.  JBG.  12. 

-  7t)  Burckhard,  8.  JBG.  13.  —  77)  E-  Heyck,  s.o.  8.  187afl.  —  78)XNiehues, 
Gesch.  d.  Verhältnisses  zwischen  Kaisertum  u.  Papsttum  im  MA.  II.:  HZ.  *298.  |[RH.  46, 
H.183  ^superficial').]!  —  79)  A.  Luchaire  (JBG.   18,  III,  90*).     |[Molinier:  RH.  42 

1S90),  S.  870;  RH.  45,  8.  4*21;  W.  A.:  LCB1.  (1891),  No.  28,  Sp.  780  f.]|  (Wichtig  für 
•t  Beziehungen  Deutschlands  zu  Frankreich ;  zeigt  einleuchtend,  wie  d.  deutsche  Kirchenstreit 
Frankreich  politisch  genutzt  bat.)  —  80)  K.  Könne,  s.  JBG.  18.  —  81)  W.  Bröcking, 
D.  franzasiacbe  Politik  Papst  Leos  IX.  Diss.  Berlin.  |[LCB1.  (1892),  Sp.  204;  Meyer  v. 
Knonaa:  DLZ.  18,  S.  488;  RCr.  88,  S.  28;  LZgB.  (1891),  8.  582;  NorddAUgZg.  (1891), 
Xo.  535;  Mirbt:   HZ.  68,  8.  455;  HJb.  13,  8.  884;  Polybibl.  64,  8.  241:  DZG.  7,  8.  153.]| 

—  82)  Wilh,  Gisi,  Papst  Leos  IX.  Familienbeziehungen  z.  Schweiz.  Z.  Herkunft  d.  Grafen 
<krold  v.  Genf:  AnzSchwG.  21.  Jg.  (1890),  No.  1,  8.  7—11.  —  88)  K.  Panzer,  D.  Wähl- 
tet Nikolaus'  II.  u.  sein  Rundschreiben  'Vigilantia  universalis':  ZKR.  22,  NF.  7  (1889), 
*  400—83.    |[NA.    15,  8.  480;  RH.   48,  8.  202.]|  —  84)  Lothar  v.   Heinemann,  D. 

JmkresWkate  der  Gesehlehtswissensekaft.    1891.    II.  21 


11,322  §  15-    Salier  (1002—1125).    1890/1.    Brefslau  n.  Fetser. 

gewidmet.  Ersterer  interpretiert  zunächst  eine  Anzahl  von  Stellen  des  Dekrets, 
bezweifelt  dann  Benzos  Angabe  einer  Krönung  Nikolaus'  II.  durch  Hilde- 
brand, den  er  übrigens  mit  Martens  auf  der  Synode  von  1059  zurücktreten 
läfst,  weist  Panzers  Ausführungen  zurück  und  lehnt  mit  Fetzer  die  Annahme 
von  Martens,  dafs  im  Jahre  1061  ein  lateranensisches  Papstwahldekret  er- 
gangen sei,  ab.  Heinemann  erklärt  sich  ebenfalls  gegen  Panzer,  will  aber 
auch  nicht  die  von  Meyer  v.  Knonau  angenommene  Anschauung  Fetzen 
gelten  lassen,  dafs  überhaupt  nicht  das  Papstwahldekret,  sondern  die  Be- 
lehnung der  Normannen  den  Ausgangspunkt  für  Nikolaus'  IL  Bannung  und 
das  Schisma  von  1061  gebildet  habe,  sondern  sucht  den  Ursprung  des  Zerwürfnisses 
in  §§  5  und  6  des  Dekrets,  den  Bestimmungen  über  den  anomalen  Fall,  die  zuerst 
Fetzer  vom  übrigen  Dekret  scharf  abgesondert  und  in  ihrer  Tragweite  be- 
tont hatte:  diese  Bestimmungen  seien  erst  auf  Grund  der  Beschlüsse  der 
Ostersynode  von  1060  dem  Dekret  von  1059 hinzugefügt  worden.86)  Martens86) 
wirft  die  Frage  auf,  ob  Gregor  VII.,  der  zweifellos  das  Benediktiner  Ordens* 
gewand  getragen,  wirklich  die  professio  als  Mönch  abgelegt  habe;  er  ist 
geneigt,  sie  zu  verneinen.  In  geistvoller,  wenn  auch  anfechtbarer  Weise 
schildert  Mo ffat87)  die  Scene  von  Canossa  als  Zusammenbruch  der  Politik 
Gregors.  Interessante  römische  Gedichte,  die  P.  Fabre88)  veröffentlicht 
hat,  werfen  u.  a.  ein  Streiflicht  auf  die  römischen  Zustände  unter  diesem 
Papst :  bis  auf  seine  Zeit  wurde  am  Fest  der  'Cornomannie'  von  den  Päpsten 
Geld  verteilt:  'hoc  fuit  usque  ad  tempus  Gregorii  VII.,  sed  postquam  expendium 
guerre  crevit,  renuntiavit  hoc*.89'91)  Gegen  Giesebrechts  Einwendungen 
hat  Scheffer-Boichorst9*)  seine  Ansicht,  dafs  die  Schenkung  Mathildens 
an  die  römische  Kurie  vom  Jahre  1102  die  Wiederholung  eines  früheren 
Schenkungsaktes  sei,  mit  guten  Gründen  aufrecht  erhalten.98)  —  Mit  hin- 
gebendem Fleifs  hat  Dresdner  versucht,  die  Nachrichten  über  den  Kultur- 
zustand der  italienischen  Geistlichkeit  im  10.  und  11.  Jh.  zu  einem  einheitlichen 
Gesamtbild  zusammenzufassen,94)  das  niemand  unberücksichtigt  lassen  darf, 
der  sich  mit  der  kirchlichen  Bewegung  dieser  Zeiten  eingehender  beschäftigt. 
Mag  immerhin  hie  und  da  an  ein  einzelnes  Zeugnis  eine  zu  weit  gehende 
Folgerung  angeknüpft  oder  auf  die  oft  tendenziösen  Urteile  und  Schilderungen 
eifervoller  Schriftsteller,  wie  Rather  und  Damiani,  D.s  Hauptzeugen,  zu  viel 
Gewicht  gelegt  worden  sein,  mag  demnach  auch  in  dem  Bilde,  welches  D. 
von  den  kirchlichen  Zuständen  Italiens  entwirft,  an  manchen  Stellen  etwas 


Papstwahldekret  Nikolaus*  II.  u.  d.  Entstehung  d.  Schismas  v.  1061:  HZ.  65,  NF.  29  «1890V 
8.  44—72.    |[RH.  45,  S.  181  f.]|  —  85)  Über  Soheffer-Boichorsts  Antwort  darauf  s.  JBG.  15. 

—  86)  W.  Martens,  War  Gregor  VII.  Mönch?  Beleuohtungder  d. Frage  bejahenden  herrschen- 
den Meinung.  Als  Ms.  gedr.  Danrig,  A.  Müller.  gr.-8°.  52  S.  |[Scb.:  UJb.  12,  Heft  1,  8.  410.]; 

—  8?)  A.  Moffat,  A  crisis  in  the  Middle  Ages:  PASChH.  1  Report  and  Paper«  of  th« 
annnal  meetiug  (28.  Dez.  1888),  8.  175  —  81.  New-York  u.  London,  G.  P.  Puttnams  Soo. 
1889.  |[A.  Harnack:  HZ.  65,  S.  120  f.] |  (Über  d.  Tage  v.  Canossa.)  —  88)  **•  Fabre. 
Le  Polyptyque  du  Chanoine  Benoit:  Traraux  et  mlmoires  des  facultas  de  Lille  1,  I  u.  III. 
Lille.  1889.  86  S.  |[NA.  15,  S.  624  f.]|  —  89)  X  U.  Rigal,  Gregoire  VII  et  ses  rtfonne? 
eoelesiastiques.  These.  Le  Vigan,  Socilte*  de  l'imprimerie  viganaise.  92  8.  |[HJb.  12. 
S.  649.] |  —  90/1)  X  Delarc,  St.  Gregoire  VII  et  la  reiorme  de  l'eglise  au  11«  •• 
T.  III.  Paris,  Retoux-Bray.  —  92)  P.  Scheffer-Boichorst,  D.  Sammlung  d.  Kardinal» 
Deusdedit  u.  d.  Schenkung  d.  Gräfin  Mathilde:  MIÖG.  11  (1890),  S.  119  —  21.  —  98)  XX 
Ulysse  Robert,  Hist.  du  pape  Calixte  IL  Paris,  Picard.  |[LCB1.  (1892),  Sp.  436f.]|  — 
94)  Alb.  Dresdner,  Kultur-  u.  Sittengesoh.  d.  ital.  Geistlichkeit  im  10.  u.  11.  Jh.  Breslau. 
Köbner.  1890.  892  S.  M.  10.  |[F.  Tocco:  RStlt.  8  (1891),  S.  651;  Michael:  ZKTh. 
(1891),  Heft  2;  HJb.  12,  Heft  2,  S.  410;  RH.  45,  S.  466,  —  JBG.  1S.]| 


§  25.    Bayern.    Gl  at Schröder.  11,323 

zu  sehr  grau  in  grau  gemalt  sein :  soviel  bleibt  n.  £.  jedenfalls  von  seinen 
Ausführungen  bestehen,  dafs  man  eben  ans  diesen  Zuständen  die  Not- 
wendigkeit einer  kirchlichen  Reformbewegung  begreift,  wie  sie  in  Italien  im 
11.  Jh.  zum  Siege  gelangte,  nm  dann  freilich  ihrerseits  Aber  das  notwendige 
weit  hinauszugehen. 


f  25. 

Bayern. 

Fr.  X.  Glasschröder. 

(Verwandtes  in  andern  ||  8.  'Haadbnch'  S.  40.) 

Altbayern.  Auf  prähistorisch emGebiete1'11)  hat  Ohlenschlager 
beinern  allseitig  günstig  aufgenommenen  Werke  ein  Nachwort  mit  Ortsver- 
zeichnis folgen  lassen.13) 

Für  die  römische  Zeit  können  diesmal  nur  wenige  Arbeiten  namhaft 
gemacht  werden.18"16) 

Die  Qu  ellenkundeist  besonders  durch  die  Arbeiten  von  Rockinger17) 
und  Bretholz18'81)  gefördert  worden. 

An  gröfeeren  darstellendenWerken  über  bayerische  Geschichte 
bind  zu  nennen  die  von  Schreiber  und  Schwann:  Im  Schiufabande  von 
Schreibers22)   Geschichte  Bayerns,    für  die  der  Vf.    auch  archivalisches 

1)  Weber,  Vorgeschichtl.  Funde  in  Bayern:  BAUBay.  9,  S.  77—85.  —  2)  Sepp, 
l».  Urbewohner  Altbayern»:  ib.  S.  1 — 7.  —  S)  Chlingensperg,  Vorgeschichtliches  ans 
Raiehenhall:  AZgB.  (1891),  88.  —  4)  F.  Weber,  Vorgeschichtliche«  ans  d.  Alpengebiet 
zwischen  Inn  u.  Salzach:  BAUBay.  9,  S.  9 — 17.  —  5)  id.,  Besiedelnng  d.  Alpen- 
Gebietes:  ib.  8,  8.  22—36.  —  ()  J.  Neue,  Beriebt  über  die  im  Jahre  1888  im  Auftrage 
d.  Erforschung  d.  Urgesch.  Bayerns  vorgenommenen  Ausgrabungen  zwischen  Ammer-  u. 
Staffelsee:  PrahietBll.  3,  S.  86/9.  —  ?)  F.  Weber,  £.  Wohnstatte  aus  d.  jüngeren  Stein- 
zeit» Südost-Bayern:  BAnthrBayern  9,  S.  187.  —  8)0.  Erhard,  Hügelgrab  bei  Deehsen- 
dorf:  ib.  S.  74/6.  —  9)  C.  Popp,  Schutz-  u.  Wehrbauten  ans  alter  Zeit  in  d.  Umgebung 
t.  Lsndshut:  VHVNiederbayern  27,  S.  106  —  52.  —  10)  V.  Löfsl,  Hügelgräber  im  Rot- 
thaie: PrahietBll.  8,  S.  68  —  72.  —  11)  F.  Kaue,  Zwei  mit  Zeichen  versehene  Barren  t. 
Weifsbronze  aus  e.  Grabhügel  d.  Hallstattzeit  v.  Oberndorf  bei  Beratzhausen  (Oberpfalz): 
SBAkMünchen  (1891),  S.  441—50.  —  12)  J-  Ohlenschlager,  Prahist.  Karte  Y.Bayern; 
XaehvoTt  u.  Ortaverzeichnis :  BAUBay.  9,  S.  87  —  108.  —  18)  J*  Fink,  KÖsching. 
('•ström  u.  römisches  Gebinde:  KB  WZ.  10,  No.  9.  —  14)  ▼•  Domazewsky,  Z.  Geseh 
britischen  Grenzbeeatzungen :  ib.  No.  10.  —  15)  F.  Ohlenschlager,  Z.  Gesch.  d.  Ra- 
uschen Grenzbesatzungen:  ib.  S.  299  —  801.  —  16)  O.  Wolf,  D.  Prätorien  römischer 
Unmikastelle  in  d.  Kaiserzeit:  Didascalia,  Beil  z.  FrankfZg.  (1891),  No.  49—52.  —  17) 
■  §  731*)  Rockinger,  Geheimschriften  Schlüssel  d.  Bayer.  Kanzlei.  —  18)  B.  Bretholz, 
ttuUen  zu  d.  Traditionsbttchern  v.  St.  Emmeran:  MIÖG.  12,  S.  1—45.  —  19)  X  W., 
Rsvariea  in  Schweden:  ZMünchenAltV.  4,  S.  75.  —  20)  X  L.  M.  Hartmann,  Bemer- 
kungen z.  Codex  Bayerns:  MIÖG.  11,  S.  861—71.  —  21)  X  W.,  Denkmäler  d.  Vorzeit 
in  kleineren  bayer.  Städten:  ZMünchenAltV.  4,  S.  85/6.  —  22)  W.  Schreibor,  Gesch. 
Bsreres  in  Verbindung  mit  d.  deutsehen  Gesch.  Bd.  2.  Vom  österr.  Erbfolgekrieg  bis  auf 
4.  Gegenwart.     Freiburg,  Herder.    |[HPBU.  106,  8.  219— 88;  LittHdw.  31,  S.   186/8;  Kath. 

21* 


11,324  §  25.    Bayern.    Glasschröder. 

Quellenmaterial  herangezogen  hat,  finden  sich  all  die  Vorzüge  wieder,  die 
wir  am  ersten  zu  loben  hatten:  klare  nnd  fliefsende  Darstellung,  ruhiger 
nach  keiner  Seite  hin  verletzender  Ton,  warme  Begeisterung  für  Dynastie 
und  Heimatland;  aber  auch  die  Mängel  sind  die  gleichen:  ungenügende 
Sichtung  des  Stoffs,  unvollständige  Benutzung  der  neueren  Litteratur.  In 
Schwanns98)  illustrierter  Geschichte  von  Bayern,  wovon  2  Bände  vor- 
liegen, ist  der  Text  ein  tendenziöses  Machwerk,  ein  Niederschlag  der  An- 
sichten des  Vf.  über  Verhältnisse  der  europäischen  und  deutschen  Geschichte, 
welche  zum  Teil  wohl  auf  die  Geschicke  des  bayerischen  Stammes  und 
Landes  eingewirkt  haben,  zum  guten  Teil  aber  aufser  jeglicher  Beziehung 
zu  denselben  stehen.  Die  Original-Illustrationen  sind  Kolportage-Illustrationen 
nach  Erfindung,  Zeichnung  und  Ausführung.84'99) 

Einzelpublikationen*0'**)  In  einem  Aufsatz  über  das  Verhalten 
Kaiser  Karls  IV.  gegenüber  den  Söhnen  Ludwigs  d.  B.  sucht  Lindner 
darzuthun,  dafs  dasselbe  keineswegs  nur  in  grundsätzlicher  Feindschaft  und 
persönlichem  Hafs  des  Kaisers  seinen  Grund  hatte,  sondern  dafs  die  bayerischen 
Fürsten  selbst  Ursache  waren,  wenn  sie  einen  Verlust  nach  dem  anderen 
erlitten  und  sie  selber  dem  Kaiser  Anlafs  gaben,  ihnen  das  Schicksal  zu 
bereiten,  welches  ihnen  zu  teil  geworden.84,86)  —  Auf  Grund  der  in 
einem  Sammelbande  des  Münchener  Reichsarchiv  sich  findenden  Anklage- 
akten, speziell  der  Urschrift  des  bei  der  Folterung  aufgenommenen  Protokolls 
behandelt  R  i  e  z  1  e  r  den  Hochverratsprozefs  des  herzoglich  bayerischen  Hof- 
meisters Hieronymus  v.  Stauf.8*-87)  —  Speziell  gegenüber  der  diesbezüglichen 
ungünstigen  Darstellung  Janssens  (Bd.  IV,  S.  107  ff.)  sucht  Knöpf ler  auf 
Grund  der  im  Münchener  Reichsarchive  verwahrten  bayerischen  Religions- 
akten Herzog  Albrecht  V.  als  eine  tief  religiöse  Natur  zu  charakterisieren, 
welche  die  Erhaltung  des  alten  katholischen  Glaubens,  aber  zugleich  die  Aus- 
rottung der  eingerissenen  Mifsstände  im  sittlich-religiösen  Leben  nach  Kräften 
erstrebte.88"48)  —  Den  Unionsvertrag  der  katholischen  Reichsfürsten  aus  dem 


71,  II,  S.  381/3.JI  —  23)  M.  Schwann,  Illustrierte  Gesch.  v.  Bayern.  Bd.  1  u.  2.  Stuttgart, 
Süddt.  Verlagainat.  |[LittHdw.  32,  8.285/7.]|  —  24)  X  A.  Stein  berger,  Aus  Bayerns  Ver- 
gangenheit. Erzählungen  aus  <L  Gesch.  u.  Sage  unseres  Vaterlandes.  Regensburg,  Manz. 
255  S.  M.  1,20.  —  25)  X  Sehens,  D.  Verdienste  d.  Witteisbacher  um  d.  Gesch.: 
VHVOberpfalz  44,  II,  S.  281—40.  —  26)  X  Fr.  Schmidt,  Über  die  auf  Erziehung  d. 
Prinzen  d.  bayer.  Regentenhauses  sich  beziehenden  Instruktionen :  BHBayerGymnasialw.  26. 
S.  121—42.  —  27)  X  id..  Z.  Gesch.  d.  Erziehung  u.  d.  Unterrichts  im  Witteisbach.  Re- 
gentenhause: Mitt.  d.  Ges.  f.  dt.  Endehungs-  u.  Schulgesch.  1,  S.  17 — 31.  —  28/9)  X 
J.  Heigen moser,  Rückblicke  auf  d.  Verdienste  d.  Wittelsbacber  um  d.  Altertumskunde: 
ZMUnchenAltV.  4,  S.  4—10.  —  SO)  (S.  2847)  Kberl,  Karolinger  in  Bayern.  —  Sl)  E. 
v.  Oefele,  Urkundliches  z.  Genealogie  d.  Herzogin  Judith  v.  Bayern:  ArchZ.  NF.  2, 
S.  27 — 82.  —  J2)  J*  ▼•  D 5 Hinger,  D.  Ermordung  d.  Herzogs  Ludwig  r.  Bayern: 
AkVortrr.  3,  S.  194—210.  —  83)  (S.  49*«)  Glasschröder,  Rehabilitation  Ludwigs  d.  B. 
—  $4)  Lindner,  s.  o.  S.  6089.  —  35)  X  id.,  D.  Veroeprozesae  gegen  Herzog  Heinrich 
d.  Reichen:  DZG.  3,  S.  65—99.  —  36)  S.  Riezler,  D.  Hochverratsprozefs  d.  herzoglich 
bayerischen  Hofmeisters  Hieronymus  v.  Stauf,  Reichsfreiherrn  zu  Ernfela:  SBAkMttnchen 
■2  (1890),  S.  435  —  506.  —  g?)  X  id.,  D.  treuen  bayerischen  Bauern  am  Peifeenberg 
(Mai  1525):  ib.  (1891),  S.  701—70.  —  88)  A.  Knöpfler,  D.  Kelchbewegung  in  Bayern 
unter  Herzog  Albrecht  V.;  e.  Beitr.  z.  Reformation sgesoh.  d.  16.  Jh.  Manchen,  Suhl.  132  8. 
M.  6.  |[Kath.  1891U,  477— 80.]|  —  39)  X  F.  Stiere,  Herzog  Maximilian  v.  Bayern  u.  d. 
Kaiserkrone:  DZG.  6,  I,  S.  40—77.  —  40)  X  E.  Jammerruf  Kurfürst  Max  1.2  Bayerland  2, 
S.  251/2.  —  41)  X  X  C.  Merkel,  Adelaide  di  Savoia  elettrice  di  Bariera:  RSIt  8. 
S.  12—81,  209—87.  —  42)  X  L.  v.  Beckh-Widmannstetter,  Briefe  d.  Herzogin 
Maria    Anna    Christin»    v.    Bayern,    vermählte   Dauphine    v.    Frankreich:  ZDKulturG.    I, 


§  25.    Bayern.    Glasschröder.  11,325 

Hause  Wittelsbach  vom  15.  Mai  1724  and  seinen  Zweck,  den  Kern  einer 
alle  katholischen  Reichsfürsten  umspannenden  Liga  zur  Bekämpfung  des 
übermächtig  gewordenen  Erzhauses  Habsburg  und  die  immer  bedrohlicher 
anwachsende  Macht  der  protestantischen  Fürsten  zu  bilden,  behandelt  Hei  gel 
mit  gewohnter  Gründlichkeit.44)  —  Mit  den  Ereignissen  am  bayerischen 
Hofe  in  den  letzten  Tagen  Karl  Abrechts  und  während  der  nächsten  Wochen 
nach  des  Kaisers  Tode  (4.  Januar  bis  3.  Februar  1745)  und  der  damaligen 
allgemeinen  Lage  Bayerns  befassen  sich  die  in  Form  von  Briefen  Unter- 
lassenen Memoiren  des  Andreas  Felix  v.  Oefele,  welche  sein  Urenkel 
znm  erstenmale  veröffentlicht.46"47)  In  einer  kurzen  Besprechung  des 
7.  Bandes  der  von  der  Archivkommission  des  französischen  Ministeriums 
des  Auswärtigen  herausgegebenen  Instruktionen,  weiche  die  französische  Re- 
gierung ihren  Gesandten  in  der  Zeit  von  1648—1789  mitgab,  weist  Heigel 
auf  die  Mittel  hin,  mit  denen  an  den  wittelsbachischen  Höfen  zu  München, 
Mannheim  und  Zweibrücken  für  die  Anlehnung  derselben  an  Frankreich  gear- 
beitet und  der  Widerstand  der  reichstreuen  Elemente  gebrochen  wurde.48"58) 

Für  die  Verfassung*-  und  Verwaltungsgeschichte  kommt  vor  allem 
die  Publikation  Hockingers  in  Betracht,  in  deren  1.  Teile  wir  eine  neue 
Ausgabe  der  bayerischen  Landfrieden  von  1244—1300  und  der  Rechtssätze 
vom  November  1256  mit  umfassender  Einleitung  erhalten.  Der  2.  Teil  ver- 
breitet sich  Ober  Landesgesetzgebung  Kaiser  Ludwigs  des  Bayers.64"60) 

An  kriege-  und  heeresgeschichtlichen  Arbeiten  sind  einige  Regiments- 
geschichten zu  verzeichnen.61*68) 


H.  ISS — 218.  —  48)  X  6.  Fricke,  D.  bayerische  Feldmarschall  Alessandro  Maren  ese 
Miffei.  E.  Beitrag  a.  Geschichtsschreibung  u.  z.  Gesch.  d.  Türkenkriege  u.  <L  spanischen 
Erbfolgekriege*.  Progr.  Berlin.  4°.  54  S.  H.  1,50.  —  44)  K.  Th.  Heigel,  D.  Wittels- 
haeoische  Hausunion  ▼.  15.  Mai  1724:  SBAkMünohen  (1891),  S.  225—810.  —  45)  £. 
r.  Oefele,  Ana  Andreas  Felix  v.  Oefeles  Memoiren  1745:  Ib.  S.  211— 54.  —  46)  X  J. 
Gebele,  Peter  v.  Osterwald,  kurbayer.  geh.  Rat  etc.;  e.  Beitrag  s.  Gesch.  d.  Aufklärung 
in  Bayern  unter  Kurfürst  Max  III.  München,  Kellerer.  186  S.  M.  1,50.  —  47)  X  F. 
Lamey,  Z.  Gesch.  d.  Friedens  ▼.  Teschen  an»  d.  Autobiogr.  d.  Andreas  Lamey:  ZVGORh. 
6,  8.  316/9.  —  48)  K.  Th.  Hei  gel,  Frankreich  u.  d.  Witteisbacher  nach  franz. 
Geasndtschaftsinetraktionen:  DZG.  6,  I,  S.  92/4.  —  49)  X  L.  Trost,  Ludwig  I.  v.  Bayern 
in  seinen  Briefen  an  s.  Sohn  König  Otto  v.  Griechenland.  Bamberg,  Buchner.  XI,  202  S. 
M.  6.  |[Ettmayr:  AZgB.  No.  97.]|  —  50)  X  J.  Herzfelder,  König  Ludwig  I.  u.  sein 
Verhältnis  an  d.  zeitgenössischen  Dichtern:  Bayerland  2,  S.  7 — 11.  —  51)  X  J.  M. 
Forster,  D.  bayerische  Expedition  naoh  Griechenland:  ib.  S.  248/7.  —  52)  X  W.  Vogt, 
Konig  Maximilian  II.  u.  d.  Gesch.:  JbHVSchwaben  (1890/1),  S.  45—61.  —  53)XWegele, 
Konig  Max  IL  v.  Bayern  u.  Leopold  Ranke:  AZgB.  No.  12.  —  54)  L.  v.  Rockinger, 
Denkmäler  cL  bayer.  Landrechts  v.  18./16.  Jh.  Bd.  2,  Lfg.  1.  München,  G.  Franz' Verlag. 
gr.-4*.  96  S.  —  55)  X  F.  Lei  st,  Bayerisches  Gerichtswesen  in  alter  Zeit:  AZgB.  No.  267  f. 
—  56)  X  M.  Neudegger,  D.  Hof-  u.  Personaletats  d.  Witteisbacher  in  Bayern  vor- 
Mhnüjch  im  16.  Jh.  n.  deren  Aufstellung:  VuV  Niederbayern  26,  II,  S.  8— 137.  (Bezüglich 
d,  in  dieser  Abhandlung  gemachten  Vorschlage  für  e.  Reorganisation  d.  bayer.  Beamten - 
vesens  TgL  d.  milde  Urteil  Vocke's  in  Schanz'  Finanzarchir.  8.  Jg.,  2.  Bd.,  S.  556.)  — 
57)  X  S.  Adler,  Über  d.  Erben  wartrecht  nach  d.  älteren  bayerischen  Recbtsquellen. 
i=  Untersuchungen  z.  dt.  Staate-  u.  Rechtsgesch.,  Heft  87.)  Breslau,  Köbner.  130  8. 
M.  3,60.  |[LCB1.  (1891),  S.  1079  f.]|  —  58)  X  H.  Knapp,  Bayerns  frühere  Duellgesetze: 
Beyerland  2,  8.  519— 22,  548/4.  —  59)  XW.  Tröltsch,  D.  bayer.  Gemeindebesteuerung 
Mit  Anfang  d.  19.  Jh.  mit  bes.  Berücksichtigung  d.  indirekten  Verbrauchssteuern.  München, 
Beek.  M.  3.  —  60)  X  Z.  Gesch.  d.  Malzaufschlags:  Bayerland  2,  S.  563/4.  —  61)  H. 
Arnold,  D.  Fahnen  etc.  d.  bayer.  Heeres:  AZgB.  No.  249  f.  —  62)  L.  Wink ler,  D. 
nanzasische  Infanterie-Regiment  deutscher  Abstammung  Alsace  n.  d.  Regimentsinhaber  des- 
selben au  d.  Hamae  WHtelsbach:  Bäyerknd  2,  8.  1'6  4/6,  m/8.  —  fl$)  id.,  0.  Regiment 


^ 


XI  326  §  26-    Bay*"1*    Glasschröder. 

Auf  dem  Gebiete  der  Kirchengeschichte  wird  Lechners69"74)  Publi- 
kation Tom  Historiker  nicht  minder  freudig  begrüfst  werden  als  vom  Litur- 
giker,  obgleich  Verstöfse  gegen  die  neueren  Editionsgrundsätze  und  Mangel 
an  Übersichtlichkeit  ihren  Wert  beeinträchtigen.  —  Einen  schätzenswerten 
Beitrag  zur  Geschichte  der  Aufhebung  des  Jesuitenordens  in  Süddeutschland 
liefert  auf  Grund  von  Aktenstücken  des  Münchener  Reichsarchivs  und  des 
bischöflichen  Ordinariates  zu  Passau  Diendorfer  mit  seiner  in  4.  Auflage 
erschienenen  Schrift.75-80) 

Zur  altbayrischen  Kulturgeschichte91"91)  sind  eine  Reihe  durchwegs 
gediegener  Arbeiten  erschienen,  namentlich  haben  Primbs92)  zur  Siegel- 
kunde, Kuli93,94)  und  Seh  ratz95-97)  zur  Münzkunde  wertvolle  Beiträge 


'Royal  allemand  de  Deux-Ponts'  deutschen  Ursprungs  in  französ.  Diensten  u.  dessen  Inhaber: 
ib.  S.  636/9,  644/8.  —  64)  M.  Ruith  u.  E.  Ball,  Kurze  Gesch.  d.  k.  b.  3.  Infsnterie- 
Regiments  Prinz  Karl  v.  Bayern.  Ingolstadt.  1890.  kl.-4°.  —  65)  8 tapp,  Geecb. 
d.  k.  b.  6.  Infanterie-Regiments  Kaiser  Wilhelm  König  v.  Preufsen  v.  1726—1891.  Berlin. 
kl.-8°.  (Für  Unteroffiziere  u.  Mannschaften  bestimmt.)  —  66)  G«  Frh.  v.  Habermaun. 
Gesch.  d.  k.  b.  2.  Schweren  Reiter-Regiments  vacat  Kronprinz  Rudolf  v.  Österreich.  Landshut. 

—  6?)  L.  Lutz,  Gesch.  d.  k.  bayer.  3.  Feldartillerie-Regiments  Konigin-Mutter  v.  seiner 
Errichtung  bis  z.  Gegenwart,  1848 — 91.  München,  Th.  Ackermann.  —  68)  D*  1*  bayer.  Korp 
u.  d.  2*2.  Infanterie-Division  bei  Orleans:  NMilitBll.  33,  8.  319—36.  —  69)  A.  Lechner. 
MAliche  Kirchenfeste  u.  Kaiendarien  in  Bayern.  Freiburg,  Herder.  gr.-8°.  VIII,  287  S. 
|[Ebner,  HJb.  13,  S.  259— 66.]|  —  70)  X  Uttendorfer,  D.  Arohidiakonen  u.  Archi- 
presbyter  im  Bistum  Freising  u.  d.  Salzburgischen  Archidiakonate  Baumburg,  Chierosee  u. 
Gars:  AKKR.  (1890),  1,  8.  3—117;  4,  8.  70—138.  —  71)  X  L.  H.  Kriek,  D.  kathol. 
Pfründewesen  in  Bayern.  2.  Aufl.  Passau.  Abt.  XV,  428  8.  M.  6,40.  —  72)  X  A. 
Linsenmayer,  Z.  Erinnerung  an  d.  seligen  Bischof  Altmann  v.  Passau  (1066 — 91): 
BayerThMschr.  1,  S.  646— 76.  (Auch  separat:  Passau,  Abt.  88  8.  M.  0,60.)  —  78)  X  J. 
Heller,  D.  Statuten  d.  Passauer  Diözesansynode  v.  J.  1487:  ZKTh.  14,  S.  646—52.— 
74)  X  id.,  D.  Passauer  Diözesansynode  t.  J.  1436:  ib.  8.  362/8.  —  75)  J.  E.  Dien- 
dorfer, D.  Aufhebung  d.  Jesuitenordens  im  Bistum  Passau.    4.  Aufl.    Passau,  Abt.    81  S. 

—  76)  X  F.  X.  Glasschröder,  Z.  deutschen  Legation  d.  Kardinals  Bessarion:  RQChrA. 
4,  8.  66/8.  (Handelt  v.  d.  Kämpfen  d.  Franziskaner  Observanten  mit  d.  ConYentualen  in 
Bayern.)    —    77)  X  J.  Aue r,    D.  Wirksamkeit  d.  Jesuiten   in  Amberg.     Amberg,  Böcs. 

—  78)  A.  S  p  e  r  1 ,  Gesch.  d.  Gegenreformation  in  d.  Pfalz-Sulzbach.  u.  Hiltpoltsteinisehen 
Landen.  Schlufs:  BUBayrKG.  8,  8.  83  ff.  —  79)  X  E.  H.,  Protokolle  über  etliche  r. 
Superint.  Michael  Bohemus  im  ehemaligen  Vohenstraufs  vorgenommenen  Kirchenvisitationen 
aus  d.  Jahren  1606,  1608  u.  1616:  ib.  Jg.  2,  S.  73/6.  —  80)  X  Z.  Gesch.  d.  religiösen 
Bewegung  in  Bayern  u.  Österreich  am  Anfange  unseres  Jh. :  AZgB.  No.  62  f.  —  81)  X  K. 
Hävemeier,  Daz  himilrich;  e.  bayer.  Gedicht  aus  d.  12.  Jh.  Dissertation.  Göttingen. 
Yandenhoeck.  4°.  32  8.  M.  1,40.  —  82)  XJ.  J.  Ammann,  Volkssagen  ans  d.  Böhmer- 
wald: ZWolkskunde  1,  S.  197—214,  307-14.  —  88)  X  M.  Himmelstofs.  Aus  d. 
bayer.  Wald:  Bayerns  Mundarten  1,  S.  61—81,  239-60.  —  84)  X  M.  Höfler,  D. 
Sterben  in  Oberbayern:  Am  Urquell  Mschr.  f.  Volkskde.  2,  8.  90/2,  101/3.  —  85)  X 
Bayer.  Nationaltrachten:  Bayerland  2,  8.  419  f.,  631  f.  —  86)  X  Ch.  Gruber,  Altbayer. 
Flufspolizei:  ib.  8.  618/4.  —  87)  X  A.  Baetz,  Soldaten  Werbungen  im  vorigen  Jh.:  ib. 
8.  293/4,  303/7,  316/9,  329—32.  (Nach  Akten  im  Stadtarchiv  zu  Augsburg.)  —  88)  X 
L.  H.  Fischer,  Frequenzverhaltnisse  e.  Dorfschule  1747/8:  Mitt.  d.  Ges.  f.  dt.  Ersiehungs- 
u.  Schulgesch.  1,  S.  90/1.  —  89)  X  M.  GUckel,  Heinrich  Braun  u.  d.  bayer.  Schulen 
1770—81.  Dissert.  Erlangen.  H)9  S.  —  90)  X  L.  Kellner,  Joh.  Mich.  Sailers  päda- 
gogisches Erstlingswerk:  Bibl.  d.  kath.  Pädag.  4,  S.  1—50.  —  91)  X  G.  Huijssen,  I> 
Oberammergauer  Passionsspiel  geschichtl.  u.  religiös-ästhetisch  beleuchtet;  m.  Vorw.  v.  F. 
Fabri.  2.  Ausg.  Barmen,  Klein.  1890.  XIII,  266  8.  M.  1,60.  |[ThLBL  S.  269  f.]|  — 
92)  K.  Primbs,  D.  Siegel  d.  Witteisbacher  in  Bayern  bis  auf  Max  III.  Joseph:  ArchZ. 
NF.  2,  8.  1  —  26.  —  93)  J-  V.  Kuli,  Repertorium  z.  Münzkunde  Bayerns.  (=  SuppL- 
Heft  zu  d.  Mitt.  d.  numism.  Ges.  9.)  80  8.  —  94)  id.,  Stud.  z.  Gesch.  d.  oberpiak- 
MUnzen  d.  Hauses  Witteisbach  1829—1794.  Schiurs:  VHVOberpfalz  44,  II,  S.  1—94.  — 
95)   Sohratz,  Mutmafsl.  Zuteilung  d.   Regensburger   Gemeinschaftemunzen,    11./13.  Jh.: 


§  26.    Bayern.    Giftsschröder.  11,827 

geliefert.  **~100)  Riehl  verdanken  wir  verschiedene  Aufsätze  znr  altbayerischen 
Kunstgeschichte  im  früheren  MA.,  in  denen  man  wohl  Vorläufer  der  dem- 
nächst erscheinenden  Publikation,  'die  Kunstdenkmale  des  Königreichs  Bayern 
vom  IL  bis  Ende  des  18.  Jh.',  zu  erblicken  hat.101"104)  Für  die  Geschichte 
des  Kunstgewerbes  kommt  die  Publikation  Manfr.  Mayers  in  Betracht.106) 
Wenn  wir  uns  zu  den  Familiengeschichten  und  Biographieen  wenden, 
ist  wieder  eine  Arbeit  des  schon  oben  erwähnten,  leider  allzu  früh  verstorbenen 
W.  Schratz  über  das  Geschlecht  der  Schmalensteiner  hervorzuheben,  deren 
Stammburg  (ein  Wassercastrum)  er  an  die  kleine  Laber  südlich  von  dem 
alten  Pfarrorte  Hofendorf  verlegt.106"109)  —  Den  Regensburger  Domherren 
Eonrad  Megenberg,  eine  typische  Figur  seiner  Zeit,  führt  uns  Braunmüller 
mit  gewohnter  Meisterschaft  in  wenigen,  aber  scharfen  Strichen  vor.110'114) 
—  Einen  hervorragenden  Anteil  an  den  Kämpfen  zwischen  den  Franziskaner- 
Konventualen  undFranziskaner-Observanten  hatte  der  aus  Landshut  stammende, 
am  18.  Septbr.  1527  zu  München  gestorbene  Minorit  Kaspar  Schatzger,  dessen 
zahlreiche  in  mehrfacher  Hinsicht  beachtenswerte  Schriften  Druffel  in  ein- 
gehender Weise  behandelt.118"184) 


yZ.  22,  S.  25 — 46.  —  96)  id.,  Doppelter  u.  einfacher  Reichsadler  auf  MAlichen  Pfennigen 
y.  bayer.  Typus:  KBGV.  40,  S.  28.  —  07)  id.,  D.  Denk-  u.  Weihemünzen  d.  Benedik- 
tiner- u.  Cietercienser -Nonnen-Klöster  in  Bayern:  StMBCO.  12,  8.  105—10.  —  98) 
(8.  203")  Bahr  fei  dt,  Brandenburg.  Denare  d.  bayer.  Hauses.  —  99)  X  Bayerisch- 
luxemburgische  Münze:  Bayerland  2,  S.  179—80.  —  100)  X  L.  Fikentscher,  D. 
alteren  Münzen  d.  Landgrafen  v.  Leuchtenberg  u.  d.  Grafen  v.  Württemberg:  MBVG.  0, 
S.  1/9.  —  101)  B.  Riehl,  Skizze  d.  Gesch.  d.  MAliohen  Plastik  im  bayer.  Stammlande: 
ZBayerKnnstgewerbeV.  5,  S.  58 — 68.  —  102)  id.,  Beitrr.  z.  Gesch.  d.  romanischen  Bau- 
kunst im  bayer.  Donauthal:  RepKunstw.  14,  S.  361 — 72.  —  10S)  X  A.  R.,  Kleinere 
Beitrage  x.  Gesch.  d.  Kunst  im  altehrwurdigen  Kloster  Tegernsee:  Bayerland  2,  S.  112/8, 
128/4.  —  104)  X  G.  Hager,  Z.  Gesch.  d.  Wessobrunner  Skulpturen:  ZChrK.  4,  S.  155—60. 
(VgL  aufserdem  id.,  Neue  Wessobrunner  Fragmente  in  AZgB.  No.  224.)  —  105)  Manfr. 
Mayer,  Gesch.  d.  Wandteppichfabriken  d.  Wittelsbach.  Hauses.  München,  Hirth.  4°.  X, 
139  S.  u.  21  Tun.  M.  15.  —  106)  W.  Schratz,  D.  Geschlecht  d.  Schmalensteiner  u. 
dessen  Wappen:  VHVNiederbayern  27,  S.  97—104.  —  10?)  X  H.  Leher,  D.  Graven- 
reuths:  Bayerland  2,  S.  821/2,  882/4.  —  108)X  B.  Sepp,  D.  Vf.  d.  Annoliedes:  ib.  S.  106/8. 

—  109) XB.  Braunmüller,  Abt  Konrad  v.  Scheyern:  Wetzer&WelteKirohenLex.  7,  S.  758 
bis  760.  —  110)  id»>  Konrad  v.  Megenberg:  ib.  S.  955/7.  —  Hl)  X  Crecelius,  Nigrinus 
über  Arentimis:  Alemannia  17,  II.  —  119)  X  M.  Friedländer,  Albrecht  Altdorfer,  d. 
Maler  r.  Regensburg.  Leipzig,  Seemann.  VIII,  175  S.  —  HS)  A.  v.  Druffel,  D.  bayer. 
Minorit  Kaspar  Schatzger  u.  seine  Schriften:  SBAkMUnchen  2  (1890),  S.  897—488.  — 
114)  X  H.  Arnold,  Georg  v.  Frundsberg,  d.  Vater  d.  Landsknechte.  Forts.:  Bayerland 
-',  S.  64/7.  —  115)  X  K.  Th.  Heigel,  Kaspar  v.  Schmid,  bayerischer  Staatsmann: 
ADB.  31,  8.  679  —  83.  —  116)  X  D.  Staatsminister  Freiherr  v.  Hohenfels  (1744  —  87): 
Uayerland  2,  S.  539—40.  —  117)  X  L.  Wolfram,  Heinrich  Braun,  geb.  1732,  f  1792. 
K.  Beitr.  z»  Gesch.  d.  Aufklärungsepoche  in  Bayern.  Dissert.  München.  29  S.  —  118) 
X  E.  v.  Oefele,  Jos.  R.  Schuegraf  (1790—1861):  ADB.  82,  S.  653.  —  119)  X  H. 
Holland,  Karl  Gustaph  v.  Schulthefs-Rechberg  1792—1866:  ib.  S.  700/1.  —  120)  X 
K.  Th.  Heigel,  Joh.  H.  v.  Schenk:  ib.  31,  S.  47/9.  —  121)  X  id.,  M.  A.  v.  Schiicher: 
Hi.  S.  201/2.  —  IM)  X  E.  Wunschmann,  R.  F.  Schimper:  ib.  S.  274/7.  —  IM) 
X£.Schlagintweit,H.,  A.  u.  R.  Schlagintweit:  ib.  S.  337  —  47.  —  124)  X  H.Holland, 
M.  Schleich:  ib.  S.  897—402.  —  125)  X  id.,  H.  ▼.  Schmid:  ib.  S.  664  —  70.  —  126)  X 
Binder,  Christoph  v.  Schmid:  ib.  S.  657/9.  —  127)  X  K.  Th.  Heigel,  K.  v.  Sohrenk  u. 
*eb. ▼.Sehrenk:  ib.  82,  S. 485/9.  —  128)  X  E.  Schröder,  J.  A.  Schmeller:  ib. 31,  S. 786— 92. 

—  129)  X  F.  Teioher,  Dr.  Johannes  Andreas  Schmeller:  Bayer land  2,  S.  604/8.  — 
ISO)  X  C.  Will,  Leben  u.  Wirken  d.  (oberpfalz.  Sprach-,  Gesch.-  u.  Sagenforschers) 
Ministerialrat*  Fr-  X-  ▼•  Schönwert:  HPB1.  104,  S.  805—20.  —  131)  X  G.  Scham- 
berger,  £.  vergessener  Forscher  (Dr.  Dominikus  Mettenleiter) :  Bayerland  2,  S.  140/2.  — 
132)  X  A.   Knöpf ler,  Gregorius  t.  Scherr:  ADB.  31,  S.  121/3.'—    lgg)  X  Fäh,  G. 


11,328  §  25.    Bayers.    Glasschröder. 

Für  die  Ortsgeschichte  Münchens186-188)  sind  diesmal  auffallend  wenig 
Arbeiten  zn  verzeichnen,  was  durch  das  verzögerte  Erscheinen  des  5.  Bandes 
des  Jahrbuchs  für  Münchener  Geschichte  sich  erklären  dürfte.  Unter  dem 
Erschienenen  sind  ein  Aufsatz  Trautmanns189)  und  die  Publikation 
Auflegers140)  namentlich  hervorzuheben.  Zu  letzterer  hat  Trautmann 
den  scharf  orientierenden  und  für  Behandlung  bayerischer  Kunstgeschichte 
beherzigenswerten  Text  geliefert.  —  Auf  Grund  eines  grofsen  Quellen- 
materials unter  gleichzeitiger  Beherrschung  aller  einschlägigen  Litteratur 
giebt  H  e  i  g  e  1  eine  Geschichte  des  Lustschlosses  Nymphenburg  bei  München, 
die  sich  durch  ihre  künstlerische  Darstellung  und  namentlich  durch  die 
stimmungsvolle  Schilderung  der  Gartenanlagen  höchst  anmutig  und  teilweise 
wie  eine  Idylle  liest.141"144)  —  Für  Aufhellung  der  Geschichte  Ingolstadts 
ist  der  dortige  historische  Verein  in  äufserst  rühriger  Weise  bemüht.145"144) 
—  Der  alten  Herzogsstadt  Landshut  widmete  Stamminger  einen  hübschen 
abgerundeten  Artikel  im  Kirchenlexikon.166-166)  —  In  vielversprechender 
Weise  hat  Spirkner  das  Material  zu  einer  Geschichte  des  Marktes Mafsing  a/R. 
zusammengetragen  und  verarbeitet.167)  —  In  Fortsetzung  einer  früheren 
Publikation  führt  Scharrer  die  ältere  Geschichte  des  Schlosses  Moos  zu 
Ende  und  behandelt  die  Erwerbung  desselben  durch  Stephan  Trainer  (1563), 
mit  dessen  Tochter  Anna  das  Schlofs  an  Hans  Albrecht  v.  Preising  über- 
ging, dessen  Geschlecht  dasselbe  noch  heute  inne  hat.168)  Der  unermüd- 
liche Dollinger  führt  sein  Urkk.buch  der  Stadt  Neustadt  a/D.,  wofür 
das  städtische  und  pfarrliche  Archiv  reiche  Ausbeute  boten,  von  1551 — 1640 
weiter.169"161)  —  Der  Schwerpunkt   der  Arbeit  Neureuthers  über  das 


A.  Frhr.  v.  u.  zn  Frank  enttein :  StML.  40  oder  separat.    Freiburg,  Herder.    65  S.    M.  0,80. 

—  134)  X  F.  v.  H er t lein,  Z.  Erinnerung  an  G.  v.  Frankenstein:  AZgB.  No.  109  £  — 
1S5)  X  Chr.  Rupprecht,  Münchens  Bibliotheken.  Manchen,  Selbstrerl.  1890.  80  8. 
M.  1.  —  186)  X  J.  J.  Mai  er,  Archiv.  Excerpte  Über  d.  herzogl.  bayer.  Hofkapelle, 
hrsg.  v.  F.  X.  Haberl,  KirchenmusikaUb.  16,  S.  69  —  81.  —  187)  X  Daisenberger, 
Z.  Schulwesen  Münchens  1560:  Mitt.  d.  Ges.  f.  dt.  Erziehung*-  u.  Sohulgesch.  1,  S.  58  —  61. 

—  138)  X  A.  Edelmann,  Schiller  u.  d.  Münchener  Qofbühne:   Bayerland  2,  S.  186/9. 

—  189)  K.  Trautmann,  Archiv.  Beitrr.  i.  Gesch.  d.  Schulkomödie  in  München:  Mitt. 
d.  Ges.  f.  dt.  Ersiehungs-  u.  Schulgesch.  1,  S.  61/8.  —  140)  O.  Aufleger,  Münchener 
Architektur  d.  18.  Jahrhunderts.  Abt.  1.  (=  Süddeutsche  Architektur  u.  Ornamentik 
im  18.  Jahrhundert.  Bd.  8/5.)  München,  Werner.  Fol.  50  Tafeln.  M.  80.  —  141) 
K.  Th.  Heigel,  Nymphenburg ,  e.  geschichtl.  Studie.  (=  Bayer.  Bibliothek.  Bd.  25.) 
Bamberg,  Buchner.  1 1 2  S.  —  142)  X  R.  R  o  1  a  n  d ,  D.  Jagd  bei  Dachau  am  5.  Oktober  1 648 : 
Bayerland  2,  S.  570/4.  —  148)  X  F.  Schenk,  D.  Cborherrnstift  Weyarn  an  d.  Mangfall: 
ib.  S.  401/4.  —  144)  X  H.  Arnold,  Wolfratshausen:  ib.  S.  483/8.  —  145)  X  Stamminger, 
Universität  Ingolstadt:  Wetzer&WelteKirchenLex.  6,  S.  702—18.  —  146)  X  Beitrage  z. 
Gesch.  d.  Landbezirkes  Ingolstadt:  SBIHVIngolstadt  15,  I,  S.  1—54.  —  147)  X  Zwei 
Burgen  in  Ingolstadt  u.  ihre  Bewohner:  ib.  S.  54 — 76.  —  148)  X  Überblick  über  d.  Gesch. 
Ingolstadts:  ib.  II,  S.  1/4.  —  149)  X  Gesch.  d.  Gebäude  in  u.  um  Ingolstadt:  ib.  S.  5—44. 

—  150)  XOstermair,  D.  Schafhäuthaus.  D.  Schoberhaus:  ib.  S.  45—68,  74—80.  — 
151)  X  Brunnenbuch  allhie  zu  Ingolstadt:  ib.  16,  I,  S.  1—46.  —  152)  X  (Fischer),  D. 
Stadtpfarrkirche  z.  schönen  U.  L.  Frau:  ib.  II,  S.  1—62.  —  158)  X  F.  X.  Oster- 
inaier,  D.  Ehrenbürger  Ingolstadts:  ib.  III,  S.  1—40.  —  154)  XH.  Arnold,  D.  kurbayer. 
Feste  Rothenberg:  Bayerland  2,  S.  75/9,  91/2.  —  155)  Stamminger,  Landshut: 
Wetzer&WelteKirchenLex.  7,  S.  1886—92.  —  156)  X  M.  Steinberger,  Gesch.  d.  Pfarrei 
Geisenhausen.  Landshut.  —  15?)  B.  Spirkner,  Beitrüge  z.  Gesch.  d.  Marktes  Mafsing a-/R- : 
VHVNiederbayern  27,  S.  177—228.  —  158)  F.  Scharrer,  Ältere  Gesch.  d.  Schlosse* 
Moos:  ib.  S.  8—36.  —  159)  P.  P.  Dollinger,  Urkk.-Buch  z.  Gesch.  d.  Stadt  Neu- 
stadt a./D.:  ib.  S.  87—96.  —  160)  X  W.  Sohratz,  D.  Ursulinenkloater  z.  Unbefleckten 
Empfängnis  Maria   in  Straubing.    Regensburg,   Habbel.     16   S.  —   161)  X  J.  Math  es. 


§  25.    Bayern.    Glas  sehr  öd  er.  11,329 

Kloster  Windberg  liegt  weniger  in  der  geschichtlichen  Darstellung  als  in 
der  Beschreibung  der  jetzt  als  Pfarrkirche  dienenden  Klosterkirche.16*)  — 
Der  tüchtigen  Arbeit  St rie dingers  über  eine  der  wichtigsten  und  inter- 
essantesten Epochen  der  Geschichte  Bayerns  sowohl  wie  der  Reichsstadt 
Regensburg,  deren  letzter  Teil  in  diesem  Berichtsjahr  erschienen  ist,  haben 
wir  schon  im  vorigen  Bericht  des  Näheren  gedacht.163"169) 

Schwaben»  Auf  prähistorischem  Gebiete  wird  von  den  drei  schwäbischen 
historischen  Vereinen  rüstig  und  mit  gutem  Erfolge  geschafft.170'176) 

Die  Vita  Oudalrici,  des  berühmten  Augsburger  Kirchenfürsten  zur  Zeit 
Ottos  des  Grofsen  und  heutigen  Bistums-Patrons,  ist  durch  die  Übersetzung 
Grandaars  weiteren  Kreisen  zugänglich  geworden.176"178)  —  Eine  bio- 
graphische Skizze  von  Bischof  Walther  II.  (1365/9)  entwirft  Glasschröder.179) 
—  Für  die  Zeit  des  Bauernkrieges  ist  uns  eine  neue  wertvolle  Quelle  er- 
schlossen in  dem  Tagebuche  der  Nonne  Walpurgis  Sch&fflerin  im  Kloster 
Maria-Mai  im  Ries.180'181)  —  Einen  interessanten  Beitrag  zur  Geschichte 
des  Augsburger  Patriziergeschlechts  der  Regel  v.  Altisheim  liefert  Herwarth 
y.  Bitten fe Id.182'916)  —  Auf  Grund  umfangreicher  Studien  in  den  ver- 
schiedensten Staats-,  Adels-  und  Stadtarchiven  behandelt  Bauer  mit  vielem 


Geschichtliches  aber  d.  Pfarrei  Veitsbuch:  VHVNiederbayern  27,  S.  158—76.  —  162)  E. 
Seureuther,  D.  Pramonstratenserkloster  Windberg  im  Bmier.  Walde.  Progr.  d.  Realsehale. 
Straubing.  20  S.  6  Tfln.  —  163)  J.  Striedinger,  D.  Kampf  um  Regensburg  1486-92: 
VHVOberpfals  24,  II,  S.  97—205.  —  164)  X  F.  Riegel,  Beitrage  ans  Altregeneburg: 
Bayerns  Mundarten  l,  S.  222/4.  —  165)  X  C.  Th.  Pohl  ig,  D.  Goliathhaus  in  Regensburg. 
Regenabarg,  Bauhof.  M.  0,60.  —  166)  X  H.  Finke,  Waldenserprozefe  in  Regensburg 
1395:  DZG.  4,  S.  845/6.  —  167)  X  Steinberger,  Bestürmung  v.  Stadtamhof  (1703): 
Bayerland  2,  S.  131/2.  —  168)  X  Schütz,  Chronik  d.  k.  b.  Schlosses  Transnitz  im 
Thal  Trauanitz,  Selbstverlag.  166  S.  —  169)  J«  Meyer,  Triesdorf,  e.  hochfÜrstL  Lust- 
•ehlofs:  Barerland  2,  S.  68/7. 

176)  Scheller  u.  En  giert,  Bericht  über  Ausgrabungen :  JbHVDillingen  8,  S.  8— 32. 

—  171)  H.  May,  Ausgrabungen  bei  Nafsenbeuern :  ZHVSchwaben  18,  S.  287—42.  — 
172)  J-  Richter,  Funde  in  d.  Hügelgräbern  bei  Asch  im  Lechthale:  ib.  S.  248/4.  — 
17S)  id.,  Bronzezeitfunde  v.  Asch  im  Lechthale:  PrähistBU.  8,  S.  38.  —  174)  X  Bericht 
aber  d.  t.  Allg&uer  Altertums- Verein  Kempten  vorgenommenen  Ausgrabungen  auf  d.  Linden- 
berge. Mit  2  Planen.  Kempten,  Kösel.  4°.  17  S.  M.  3.  —  175)  H.  Arnold,  Cambodunum 
d.  Stadt  d.  Kationen  u.  Römer:  ZMünchAV.  4,  S.  15/9.  —  176)  D.  Leben  Oudalricha 
Bischofs  t.  Augsburg  übersetzt  v.  G.  Grandaur.  (=  Geschichtschr.  d.  d.  Vorzeit.  Lfg.  91.) 
Leipzig,  Dyk.  104  S.  M.  1,40.  —  177)  X  G.  Sperl,  Ist  für  d.  Nordgrenze  d.  Bistums 
Augsburg  d.  Donaugrenzwall  marsgebend?:  BBKG.  8,  S.  44/7.  —  178)  X  A.  Schröder, 
D.  Todesjahr  d.  Markgrafen  Heinrich  II.  v.  Burgau:  ZHVSchwaben  18,  S.  285/6.  —  179) 
F.  X.  Glasschröder,  Walther  v.  Hochschlitz  Bischof  v.  Augsburg (1865/9):  AugsbPostzgB. 
0890), No.  61 180)  (Müller),  Aus  d.  Jahrb.  d.  Kloster  Maria  Mai  im  Ries  x.  E.  Quellen- 
schrift a.  Geach.  d.  Bauernkrieges.  Augsburg,  Huttier.  4°.  89  S.  M.  1,20.  — -  181)  X 
L»  Muggenihaler,  D.  Verdienste  d.  Clemens  Wenzeslaus  um  d.  Erziehungs-  u.  Unter- 
riehtaweeen:  Mitt.  d.  Ges.  f.  dt.  Erziehung!-  u.  Schulgesch.  1,  S.  81—41.  —  182)  W. 
H.Herwarthv.  Bittenfeld,  Z.  Geaohleohtakunde  d.  Regel  v.  Altisheim:  ZHVSchwaben  18, 
&  87—102.    —  188)  X  Kern  er,  Ph.  Jeningen:  Wetzer&WelteKirchenLex.  6,  S.  1285/7. 

—  184)  XH.,  Martin  Sobald:  ZHVSchwaben  18,  S.  103—10.  —  186)  X  W.  Watten- 
bach, Herman  Sehedel:  ADB.  80,  S.  661/2.  —  186)  X  A.  Stern,  Sebastian  Schertlin 
v.  Bartenbach:  ib.  81,  S.  182/7.  —  187)  X  W.  Vogt,  Johann  Schilling:  ib.  S.  259—61. 

—  188)  X  id.,  Hans  Schobser:  ib.  82,  S.  211.  —  189)  X  id.,  Uans  Schöneperger:  ib. 
3.  320/1.  —  190)  XA.  Dümmler,  Aus  d.  Donau  Lech  wink  el:  Bayerns  Mundarten  1, 
&  305/8.  —  191)  X  A.  Kleinschmidt,  D.  Weltstellung  Augsburgs  u.  Nürnbergs: 
ZDKslture.  1,  S.  891—408.  —  192)  X  Alf.  Sohmidt,  D.  Meister  d.  Rehlingeraltars  in 
d.  Augsburgar  Galerie:  RepKunatw.  14,  S.  226—81.  —  19$)  X  Bolte,  £.  Augsburger 
Liederbuch  v.  1454:  Alemannia  18,  II,  III.  —  194)  X  A.  fiuff,  Mozarts  Augsburger 
Vorfahren :  ZHVSchwaben  18,  S.  1—86.  — .  195)  X  Till  e ,  Einladung  z.  Schützenfest  nach 


11,330  §  25.    Bayern.    Glassohr  öd  er. 

Geschick  die  Geschichte  Memroingens  vom  Beginn  des  30j.  Krieges  bis  zur 
Besetzung  der  Reichsstadt  durch  die  Schweden.  Seine  Arbeit  darf  von  keinem 
Geschichtsschreiber   genannter  Periode   unbeachtet  gelassen   werden.*16--17; 

Franken.  Über  das  Resultat  der  Ausgrabungen  bei  Pffinz  in  den 
Jahren  1890/1  berichtet  Winkelmann.  *18,219)  Sonst  können  Leistungen  für 
Aufhellung  Her  prähistorischen  Zeit  nicht  namhaft  gemacht  werden.*40*"1: 

Für  die  Geschichte  der  drei  bayerisch- fränkischen  Pro- 
vinzen kommen  gleichmäfsig  in  Betracht  die  von  Ch.  Meyer  begründeten 
'Hohenzolierischen  Forschungen'.  Dieselben  sollen  Organ  sein  vor  allem 
für  die  ältere  in  Franken  spielende  Geschichte  des  Hohenzollerschen  Hauses 
und  für  die  der  späteren  fränkischen  Nebenlinie  und  in  erster  Linie  Quellen- 
Publikationen  enthalten.997)  —  Die  älteste  bekannte  Quelle  für  den  Besitz 
und  die  Einkommensverhältnisse  der  Burggrafen  von  Nürnberg  ist  das  Land- 
buch der  Herrschaft  Plassenburg  vom  Jahre  1396,  welches  Ch.  Meyer  nach 
der  Originalhs.  im  Kreisarchiv  Bamberg  veröffentlicht."8)  —  Die  gleich- 
falls von  ihm  edierte  Familienchronik  des  Michael  von  Ehenheim  spiegelt 
uns  das  Leben  und  Treiben  des  niederen  fränkischen  Adels  im  15.  Jb. 
wieder.899"282)  —  Aus  dem  Ereisarchiv  Nürnberg  publiziert  wiederum  Ch. 


Augsburg  1509:  Alemannia  18,  III,  S.  198—201.  —  196)  XL.  Werner,  Beziehungen 
Aug«burgs  z.  Gesch.  d.  klass.  Litteratur:  Bayerland  2,  S.  809 — 11.  —  197)  X  Englert. 
Abschrift  e.  Zinsregisters  aus  Dillingen  1540:  JBHVDillingenB.  3,  S.  17  —  24.  —  198)  X 
Zwei  Volkssagen  in  d.  Gegend  v.  Gemünden:  Bayerland  2,  S.  288.  —  199)  X  Fr.  Och. 
Medaillen  d.  reichsfreien  Abteien  Irsee  u.  Ursberg:  AllgttuerGFr.  4,  8.  10/5.  —  209)  >' 
Streber,  Reichsabtei  Kaisheim:  Wetzer&WelteKirchenLex.  7,  S.  47/8.  —  20t)  X  P. 
Zenetti,  Obersicht  über  d.  älteren  Urkk.  in  d.  Registratur  v.  Lauingen:  JBHVDillingenB.  3. 
S.  25— 47.  —  202)  XF.  X.  Gutbrod,  Gesch.  d.  Pfarrei  Obergtinzburg.  Kempten,  Kösel. 
1889—91.  328  S.  M.  7,50.  —  209)  X  J.  Fink,  Marktordnung  in  d.  Markht  Ober 
storff  1717:  AllgäuerGFr.  4,  S.  47/8.  —  204)  X  C.  Gurlitt,  Ottobeuern:  WIDM.  70. 
S.  500  — 22.  —  205)  XO.  Doering,  Philipp  Hainhofers  Beschreibung  d.  sog.  pommerscben 
Meyerhofs:  ZHVSchwaben  18,  S.  67—86.  —  206)  X  M.  Sattler,  Abschrift  e.  Gilt-  n. 
.Zinsregisters  aus  d.  Riesse  bis  z.  Beginn  d.  15.  Jh.:  JBHVDillingenB.  8,  S.  1  — 16.  — 
207)  XR.  Viecher,  Gesch.  d.  AUgftuer  Kunst  I:  AllgttuerGFr.  8,  S.  118/6.—  208)  > 
A.  Bartle,  D.  Kapelle  bei  Berghofen  u.  ihre  Altttre:  ib.  4,  S.  101/9.  —  209)  X  J.  Bück. 
Schlofs  Falkenstein:  ib.  S.  5 — 10.  —  210)  X  Anstellungsdekret  e.  lateinischen  Schulmeister* 
bei  d.  Stadt  Füfsen.  1559:  Bayerland  2,  S.  182.  —  211)  X  Schrödl,  Benediktiner- Abtei 
Kempten:  Wetzer&WelteKirchenLex.  7,  S.  871/5.  —  212)  X  A.  Wenninger,  Z.  Gesch. 
•d.  Lindauer  Schulwesens  im  16.  Jh.:  SVGBodensee  19,  S.  98—118.  —  218)  X  A.  HorchUr. 
£.  Beitrag  z.  Gesch.  d.  J.  16*28  in  Kempten:  AllgttuerGFr.  3,  S.  108  —  11.  —  214)  X 
F.Braun,  Z.  Lage  Memmingens  im  Febr.  1529:  ib.  S.  76—80.—  215)  X  E.  Reichhardt. 
E.  Schulordnung  d.  Lateinschule  zu  Memmingen :  M.  d.  Ges.  f.  dt.  Erziehungs-  u.  Schulgesch.  1. 
S.  69—83.  —  216)  B.  Bauer,  Beiträge  z.  Gesch.  d.  Reichsstadt  Memmingen  v.  Beginne 
■d.  30j.  Krieges  bis  z.  Besetzung  d.  Stadt  durch  d.  Schweden:  ZHVSchwaben  18,  S.  111 — 234. 

—  21?)  X  F.  Braun,  Aus  d.  30j.  Kriege:  AllgttuerGFr.  4,  S.  30  f. 

218/9)  Fr.  Winkelmann,  D.  Ausgrabungen  zu  Pfttns  i.  J.  1890:  SBIHVEichsttttt  5. 
$.  71-80;  6,  S.  67—75.  —  220)  Fink,  Römische  Inschriften  aus  Pfunz:  SbAkMunehen 
(1891),  S.  429—40.  —  221)  H.  Arnold,  D.  Rdmerveste  Vetonianis  bei  Pfunz  an  d.  Alt- 
mühl:  ZMUnchenAV.  4,  S.  11/5.  —  222)  E.  Seyler,  Bericht  über  d.  vorgeschicbtl. 
Forschungen  d.  hist.  Vereins  (v.  Oberfranken)  im  Jahre  1889—90:  AHVOherfrankcn  18,  I 
(1890),  S.  255—68.  —  223)  Kellermann,  Bargwälle  im  Fichtelgebirge:  ib.  S.  209— IS. 

—  224)  H.  Gradl,  D.  Ortsnamen  am  Fichtelgebirge  u.  in  dessen  Vorlanden:  ib.  S.  1  — 177. 

—  225)  L.  Zapf,  D.  Bergname  'Ochsenkopf:  ib.  S.  221/7.  —  226)  A.  Schmidt. 
Weitere  Beiträge  z.  Gesch.  d.  Zinngewinnung  im  Fichtelgebirge  :  ib.  S.  178—208.  —  22?) 
'Oh.  Meyer,  Hohenzollerische  Forschungen.  Jahrb.  f.  d.  Gesch.  d.  Deutschen  Kaiser  - 
u.  preußischen  Königshauses.  I.  Jg.  Berlin,  Lüsten  öder.  499  S.  M.  15.  —  228)  >*•* 
D.  Landbuch  d.  Herrschaft  Plassenburg  r.  J.   1898:  HohenzollForsch.  1,  S.  161 — 267.  — 


§  25.    Bayern.    Glas  Schröder.  11,331 

Meyer  chronikalische  Notizen,  betitelt  'Handelang  der  furstenkriege',  welche 
aber  die  Vorgeschichte  der  Rachtang  von  Roth  (6.  Juli  1460)  zwischen  Mark- 
graf Albrecht  Achilles  und  Herzog  Ludwig  dem  Reichen  von  Bayern-Landshut 
Licht  verbreiten.288)  —  Die  nunmehr  vollständig  edierte  Denkschrift  des 
preußischen  Ministers  Hardenberg  über  seine  Verwaltung  der  Fürstentümer 
Ansbach  und  Bayreuth  1791/7  ist  eine  wichtige  Quelle  für  die  Charakteristik 
des  berühmten  Staatsmannes  und  für  die  Geschichte  der  fränkischen  Lande 
in  jener  Zeit.284-«41) 

Unter  den  Fürstbischöfen  von  Würzburg  im  früheren  MA.  ragt  an 
Bedeutung  der  kaiserliche  Kanzler  Eonrad  von  Querfurt  (f  1202)  hervor, 
welcher  in  Münster  einen  Biographen  gefunden.242"244)  —  Wie  anderwärts 
veranlasste  nach  Eubel  auch  in  Würzburg  die  durch  päpstliche  Privilegien 
geschaffene  exceptionelle  Stellung  der  Meedikantenorden  manche  Reibungen 
mit  dem  Säkularklerus.845"249)  —  Aus  einem  im  Besitz  des  unterfränkischen 
historischen  Vereins  «befindlichen  Sammelbande  giebt  Wieland  eine  Über- 
sicht über  die  Einteilung  der  Diözese  Würzburg  am  Ende  des  15.  Jh. 
and  ein  Verzeichnis  der  Collatoren  verschiedener  Pfründen  aus  derselben 
Zeit.250)  —  Die  wechselvollen  Schicksale  der  vom  grofsen  Fürstbischof  Julius 
Echter  erbauten  Universitätskirche  in  Würzburg  schildert  Nirschl  unter 
Beigabe  hübscher  Illustrationen.251) 

Den  Namen  Bamberg  leitet  Weber  in  einer  alle  bisherigen  Er- 
klärungen des  Namens  erschöpfend  kritisierenden  Studie  vom  Mannsnamen 
'Poppo'  ab.252)  VonLooshorns  grofser  und  dankenswerter  Materialien- 
sammlung *  Geschichte  der  Bischöfe  von  Bamberg*  ist  der  3.  Band,  die  Zeit 


229)  i  d.f  D.  Familienchronik  d.  Bitters  Michel  v.  Ehenheim :  ZDKulturG.  2,  S.  69—96, 
123—46.  —  280)  X  0.  Schepft,  Z.  d.  Eybschen  Pilgerfahrten:  ZDPalästinaV.  14,  S.  17'9. 

—  tSl)  X  J.  Meyer,  Erinnerungen  an  d.  Hohenzollernherrschaft  in  Franken.  Ansbach, 
BrfigeL  1890.  276  S.  M.  4,60.  ([HohenzollFortch.  1,  S.  497/9.]|  —  282)  X  Ch.  Meyer, 
Hohenzolleriache  Burgen  u.  Grabstätten  in  Franken.  I.  Plassenbnrg.  II.  Kadolaburg.  (Mit 
4  Abbildungen):  HohenzoUForseh.  1,  S.  485  —61.  —  283)  i<L»  z-  Gesch.  d.  Krieges 
'irischen  Markgraf  Albrecht  Achilles  u.  Herzog  Ludwig  ▼.  Bayern  im  J.  1460:  ib.  S.  468 — 96. 
— 284)  i  d.,  Hardenberg  u.  seine  Verwaltung d.  Fürstentümer  Ansbach  u.  Baireuth :  ib.  S.  1  — 169. 

—  2S5)  X  J.  Hall,  Wie  Anno  1588  e.  fttrstl.,  köatl.  Hochzeit  zu  Weifaenhorn  gehalten 
wurde:  Bayerland  2,  S.  616/7.  —  2S6)  X  J.  Meyer,  D.  Hesseibergmesse;  e.  Erinnerung 
an  d.  prent*.  Herrschaft  in  Franken:  NorddAllgZgB.  24,  S.  95.  —  237)  XC.  Franke, 
Ostfrlnkiwh-Oberpfalzisch  n.  Obersaohsisch :  Bayerns  Mundarten  1,  S.  19  —  36.  —  288)  X 
< .  Kor  tau ,  Sagen  d.  Rhöngebirges.  Rissingen,  Weinberger.  1889.  94  S.  M.  1.  —  £89)  X 
Hauiinsehriften  in  Mittelfranken:  Bayerland  2,  S.  155/56.  —  240)  X  L.  Zapf,  Aus  d. 
Busehkleppaneit  d.  16.  Jh.:  AHVOberfrasken  18,  I  (1890),  8.  214—20.  —  241)  X 
Reinstldtler,  Beitrage  z.  Lokal-  u.  Sittengesch. :  ib.  8.  228—54.  —  242)  T.  Münster, 
Konrad  r.  Qaerfurt,  kaiserL  Hofkanzler,  Bischof  v.  Hildesheim  u.  Würzburg.  Dissert.  Leipzig. 
*?  S.  —  24S)  X  Düx,  Fürstbischof  Julius  v.  Würzburg:  Wetzer&WelteKirchenLex.  6, 
3.  2009—16.  —  244)  X  Henner,  J.  Ph.  F.  v.  Schönborn  Fürstbischof  ▼.  Würzburg: 
VDB.  32,  S.  277 — 80.  —  245)  K.  Eubel,  D.  Stellung  d.  Würzburger  Pfarrklerus  zu  d. 
Xendikanteiiorden  wahrend  d.  MA. :  Bayer.  Theol.-prakt.  Monatsschr.  1,  S.  481  —  98.  —  246) X 
li.  Bo Teert,    Z.   Gesch.  d.  Würzburger  Weihbischöfe:   AHVUnterfranken  44,   S.  16—21. 

—  24?)  XP.  Wittmann,  Würzburger  Bücher  in  d.  Schwedischen  Universitätsbibliothek 
n  Uptala.  Würzburg,  Stürtz.  51  S.  —  248)  XF.  X.  Himmelstein,  D.  Reliquien  d. 
>  ersten  Apoete)  d.  Frankenlandes,  d.  hl.  Kilian,  Kolonat  u.  Totnan.  2.  Aufl.  Würzburg, 
Bonität-Bauer.     1889.  —  249)  X  id.,  D.  St.  Kilians-Dom  in  Würzburg.     Wttrzburg,  Bucher. 

1889 25#)  M.  Wieland,  Episcopatus  Herbipolensis  expirante  saeculo  XYI.  et  ineboante 

'atculo  XVI.  aeenndum  duo  ejusdem  temporis  manuscripta.  Würzburg,  Stuertz.  1889.  — 
2&l)J.Nirschl,  D.  Umversitatskirche  in  Würzburg.  Würzburg.  60S.  |  [AHVUnterfranken  84, 
$.  229.]J  ~  2&2)  H.  Weber,  D.  Name  Bamberg;  e.  hist.  etym.  Studie.    Progr.    Bamberg, 


11,332  §  **•    Bayern.    Glassohr  öder. 

von  1303 — 99  umfassend,  erschienen.  **8)  —  Den  berühmten  Vf.  der  Schrift 
'De  jnre  regni  et  imperii'  hat  Joel  zum  Gegenstand  einer  Monographie 
genommen,  deren  erster  Teil  als  Dissertation  erschienen. "*~"7)  —  Für  die 
Schicksale  der  alten  Bischofstadt  im  Schwedenkriege  hat  Hummer  eine 
nene  Quelle  erschlossen  mit  seiner  Edition  des  im  Pfarrarchiv  zn  St.  Martin 
in  Bamberg  verwahrten  Tagebuchs  der  Domikaner-Nonne  Maria  Anna  Junios 
über  die  Jahre  1622— 34.  ™«-2«*) 

Unter  den  zahlreichen  Abhandlungen  zur  Eich  st  attischen  Ge- 
schichte,2*5"208)  welche  wir  dem  dortigen  äufserst  rührigen  historischen  Ver- 
ein verdanken,  ragt  hervor  die  Publikation  Schlechts,  welche  über  die 
kirchlichen  Verhältnisse  im  Bistum  Eichstädt  am  Ende  des  16.  Jh.  Aufschluß 
giebt.209"276)  —  Die  neueste  Fortsetzung  von  Rieders  Geschichte  des 
Pfleg-  und  Kastenamts  Nassenfeis  steht  den  früheren  Partieen  an  Gründlich- 
keit der  Forschung  und  Klarheit  der  Darstellung  nicht  nach.276'277) 

Für  die  Geschichte  des  alten  Nürnberg219)  kommen,  abgesehen  von 
kleineren  Beiträgen,  ob  ihrer  Gediegenheit  vor  allem  die  Arbeiten  Lude- 
wigs279)  und  Hei  des280)  in  Betracht,  welche  die  politische  Geschichte 
der  Reichsstadt  im  Reformationszeitalter  behandeln.  —  Stadtarchivar  Mummen  - 
hoff281"280) hat  die  Entwickelungsgeschichte  des  Nürnberger  Rathauses  in 


Schmidt.  68  S.  M.  1,50.  |[LittHdw.  80,  8.  692  f.]|  —  258)  «>•  Looshorn,  Goch.  d. 
Biatumt  Bamberg.  8.  Bd.  1303—99.  München,  Zipperor.  M.  6,40.  —  354)  F.  *©•!• 
Lupoid  III.  ?.  Bebenbarg,  Bischof  v.  Bamberg.  I.  Teil.  Sein  Leben.  Dissertation.  51  S. 
—  355)  X  J.  Mayerhofe r,  Georg  Schenk  v.  Limburg,  Fürstbischof  v.  Bamberg  a.  seic 
Gefolge  auf  d.  Reichstage  zu  Worms  im  Jahre  1521 :  BHVBamberg  52  (1890),  S.  1/6.  — 
256)  X  Faust  bei  Georg  ?.  Limburg,  Fürstbischof?.  Bamberg:  ib.  —357)  X  IL  ▼.  Platzer, 
Bericht  über  d.  Reise  d.  Bamberger  Bischofs  Ernst  durch  d.  Steiermark  1588:  Beitr.  t. 
Österr.  G.-Qu.  28,  S.  22/8.  (Mit  Einleitung  u.  Anmerkungen  v.  Fr.  y.  Krön  es.)  —  $58) 
Fr.  K.  Hummer,  Bamberg  im  Schwedenkriege  nach  e.  Ms.  d.  Dominikanerin  Maria  Anna 
Junius  über  d.  Jahre  1622—34:  BHVBamberg  52  (1890),  S.  3—168.  —  £59)  Henner, 
Fr.  K.  v.  Schönborn  Fürstbischof  r.  Bamberg:  ADB.  82,  S.  268—74.  —  260)  ?•  W.  E. 
Roth,  E.  Bamberger  ürk. :  KBGV.  89,  S.  18/4.  —  361)  Berlepseh  u.  Weyfser. 
Katalog  d.  Sammlung  Buchner  in  Bamberg.  Bamberg,  Büchner.  4°.  100  S.  M.  15.  — 
362)  G.  Dehio,  Zu  d.  Skulpturen  d.  Bamberger  Doms:  JPrK.  11,  S.  194/9.  —  36S) 
id.,  Marienstatue  d.  Bamberger  Doms:  ib.  12,  S.  156/7.  —  364)  H.  Sippel,  D.  Bamberger 
Dienstboten institut.  Geschichtliche  Ent Wickelung  u.  Statistik  e.  100J.  Dienstbotenkranken- 
kasse.  56  S.  |[JNS.  55  (1890),  S.  210.]|  —  365)  J.  Sohleoht,  Z.  Konstanser  Konail : 
SBIHVEichstätt  6,  S.  98—102.  (Betr.  d.  Beteiligung  d.  Magister  Johannes  de  Eichstett  an 
demselben.)  —  266)  Hirschmann,  Eiohst&ttisehes  Mandat  v.  1483  betr.  d.  Vidimteruvg 
apostolischer  Briefe:  HJb.  11  (1890),  S.  297.  —  367)  R.  v.  Schenk-Geyern,  D.  Wahl 
d.  Bischofs  Wilhelm  v.  Reiehenau  im  Jahre  1464 :  SBIHVEichstätt  4,  S.  1*02/5.  —  368) 
L.  Frh.  v.  Seckendorf-Gudent,  Beitrag  z.  Gesoh.  d.  Fürstbischofs  Kaspar  v.  Seekendorf: 
ib.  6,  S.  76—97.  —  369)  J.  Sohlecht,  Felix  Nicquarda  u.  seine  Visitationsthatigkeit 
im  Eichstattischen :  RQCbrA.  5,  S.  62—81,  124—50.  —  370)  X  id.,  Aus  d.  Sohwedenseit: 
SBIHVEichstätt  6,  S.  102/7.  —  371)  X  J.  Fischer,  Domherr  Bernhard  Adelmann  t. 
Adelmannsfelden:  ib.  4,  S.  4—15.  —  373)  X  Stiftungsbrief  d.  Schotten klostera  a.  hl.  Krew 
in  Eichstätt:  ib.  S.  1/8.  —  373)  X  J.  F.,  D.  Collegiata  ü.  L.  Frau  in  Eiehstfttt:  ib.  •>. 
S.  37—48.  —  274)  X  O.  Rieder,  Totschlagesühnen  in  Hochstift  Eichstatt  nach  Beispielen 
aus  d.  15.  u.  16.  Jh.:  ib<  6,  S.  1—58.  —  275)  X  Fr.  Winkelmann,  2  Schriftstücke 
aus  d.  Kriegsjahr  1800:  ib.  4,  S.  105/6.  —  376)  O.  Rieder,  Gesch.  d.  Pfleg-  u.  Kasten- 
amts  Nassenfeis.  VII:  Neuburger  KoUekUneen Blatt  54,  S.  1  —  168.  —  377)  X  E.  Beitr»» 
z.  Gesch.  d.  80j.  Krieges :  Bayerland  2,  S.  228.  (Betrifft  d.  Kloster  Plankatetten  im  ehem. 
Fürstbistum  Eichstätt.)  —  378)  X  G.  Leidinger,  D.  Sagen  ?.  Ursprung«  Nürnberg»: 
ib.  S.  45/7,  56/9.  —  379)  G.  Ludewig,  D.  Politik  Nürnbergs  im  Zeitalter  d.  Reformaüen. 
I.  Teil  (1517—25).  Dissert.  Gott  in  gen.  26  S.  —  380)  G.  Heide,  Beitrage  a.  Geseh 
Nürnbergs  in   d.   Reformationsxeit:   HTb.  6.  Folge  11.   —   381)  &   Mumm enh off,  D* 


§  26,    Bayern.    Glasschröder.  11,333 

ansprechender  Weise  wiedergegeben.  —  Die  altnürnbergische  Malerschale, 
aus  welcher  Deutschlands  gröfster  Maler,  Albrecht  Dürer,  hervorgehen  sollte, 
hat  H.  Thode  zum  Thema  einer  umfassenden  Arbeit  genommen,  welche 
das  Interesse  und  das  Lob  aller  Sachverständigen  finden  dürfte.1187"298) 

An  sonstigen  Beiträgen  zur  Ortsgeschichte  Frankens  ist  hervor- 
zuheben das  Stadtbach  von  Bayreuth  vom  Jahre  1464,  welches  Ch.  Meyer 
nach  dem  Originale  im  Kreisarchiv  Bamberg  veröffentlicht.  Dasselbe  ist 
besonders  für  Kulturgeschichte  von  nicht  geringem  Werte.299"80*)  —  Auf 
Grund  von  Sal-  und  Pfarrbüchern,  Rechnungen  und  Kloster-Annalen  und 
sowie  der  einschlägigen  gedruckten  Litteratur  giebt  Wieland  eine  treff- 
liche Geschichte  des  Marktfleckens  Euerdorf  und  der  Reichsdynasten  von 
Trimberg.*06"809)  —  Mit  der  Geschichte  des  Karmeliterklosters  in  Neu- 
stadt  a/S.,  gegründet  1352  vom  Würzburger  Fürstbischof  Albrecht  von 
Hohenlohe  und  aufgehoben  im  Jahre  1803,  befafst  sich  eine  fleifsige  Arbeit 
Schnells.*10-8*0) 


Kaunas  in  Nürnberg.  Nürnberg,  Schräg.  XIV.  365  S.  —  282)  X  V.  Michels,  Z.  Getcb. 
d.  Nürnberger  Theaters  im  16.  Jh.:  VjsLG.  8,  I.  —  28$)  X  A.  ▼.  Efsenwein,  Katalog 
d.  Originalakulpturen  d.  Germ.  Museums.    Schlafs:  Beil.  z.  Ans.  d.  Germ.  Mas.  8,  S.  49—93. 

-  284)  X  H.  Weizsäcker,  2  Entwürfe  z.  Nürnberger  Sebaldasgrab :  JPrK.  12,  S.  50/8. 

-  885)  X  D.  'Pegnesische  Blumenorden'  sa  Nürnberg:  Bayerl.  2,  S.  389—43.  —  286)  X 
Umfelder,  Conrad  Celtis  u.  8ixtus  Tucher :  ZVglLittG.  8.  —  287)  H.  Thode,  Gesch. 
•1.  Nürnberger  Malerschule  im  14.  u.  15.  Jh.  Prankfurt,  Keller.  {[Stegmann:  AZgB. 
No.  U8.]|  —  288)  X  id.,  D.  Jugendgemälde  Albrecht  Dürers :  JPrK.  12,  S.  1—84.  —  289)  X 
J.  Neu  vir  th,  Notizen  z.  Gesch.  zweier  Dttrerbilder:   RepKnnstw.  14,  S.  43/7,  463 — 71. 

-  296)  X  A.  K e  1 1  er ,  Stadien  z.  Gesch.  d.  Nürnberger  Fastnachtsspiels  I.   Nürnberg.    1889. 

-  291)  X  L-  Li  er,  Peter  Propst,  e.  Zeitgenosse  Hans  Sachs:  AZgB.  Ho.  198.  — 
392)  X  G.  Schumann,  Hans  Sachs,  e.  deutscher  Handwerker  u.  Dichter.  Neuwied, 
Heuser.  1890.  239  S.  M.  2,50.  (Zahlt  auf  Volks-  u.  Handwerkerkreise.)  —  293)  L.  A. 
Stiefel,  Über  d.  Quellen  d.  Sachsschen  Dramen:  Germania  36,  S.  1—60.  —  294)  X 
E.  Mummenhoff,  Sebastian  Schreyer:  ADB.  32,  S.  492/4.  —  295)  X  C.  F.  Gebert, 
Conrad  Stutz,  MUnzmeister  aus  Fürth:  MBNumismGes.  9,  S.  59.  —  296)  X  Mechs,  D. 
UuirerritSt  Altdorf:  BurschenschaftlBll.  6,  S.  84/6.  —  297)  X  Aus  d.  Gesch.  d.  ehem. 
Universität  Altdorf:  HPBL  109,  S.  17—36  u.  111—20.  —  298)  X  J.  Mechs,  D.  Auszug 
d.  Erknger  Studenten  nach  Altdorf  1822:  BurschenschaftlBll.  5,  I,  S.  103/6.  —  299) 
Ca.  Meyer,  Quellen  z.  Gesch.  d.  Stadt  Baireuth.  1.  D.  Stadtbuoh  v.  Jahre  1464:  Hohen - 
zoUerForsch.  1,  S.  269—888.  —  800)  X  E.  F.  H.Medicus,  Forchheim  u.  Bayersdorf: 
8BKG.  3,  S.  49 — 64;  67  —  60;  89— 1)3.  (Dazu  d.  Bemerkung  Bosserts  ebend.  S.  71.)  — 
491)  X  Wehner,  Bad  Brttckenau:  Bayerland  2,  S.  199—202.  —  302)  X  J.  Meyer, 
D.  Cadobbnrg:  NorddAllgZgB.  No.  31.  —  SOS)  X  id.,  Schlots  Colmberg:  ib.  No.  34.  — 
304)  X  J.  Hüttner,  Kloster  Ebrach  im  Steigerwald:  Bayerland  2,  S.  188/6,  196/8.  — 
30O)  X  J.  Stockbauer,  D.  Paulin  er  brunnen  in  Erlangen:  ZBK.  2,  S.  76/8.  —  806) 
H.  Wieland,  Gesch.  d.  MarktOeckens  Euerdorf:  AH Vünt erfranken  44,  S.  83—110.  —  807) 
<  J.  Fischer ,   D.  Pfeilerbasilika  zu  St.  Martin  in  Grading:  SB1HV  Eich  statt  6,  S.  69—66. 

-  398)  X  B.  W einer,  Bad  Rissingen  unter  Fürstbischof  Adam  Friedrich  v.  Seinsheim: 
Bayerland  2,  S.  34/6.  —  $09)  X  P.  Wittmann,  Ehem.  Cistercienser-Abtei  Langheim: 
Wetzer&WelteKirchen-Lex.  7,  Sp.  1899—1400.  —  310)  O.  Sehn  eil,  D.  ehem.  Karmeliter- 
Zoster  in  Neustadt  a./S.:  AHVUnterfranken  44,  S.  181—214.  —  311)  X  F.  Stein,  D. 
ßargRieneck  in  Franken:  Bayerland  2,  S.  126/9.  —  312)  X  F.  Lampe rt,  Rothenburger 
Sagen  u.  Gesch.:  ib.  S.  202/8.  —  313)  X  J.  Karg,  D.  gfl.  Nürnberg.  Schlofsrnine 
Scharfeneek.  Würzburg,  Gnad.  46  S.  M.  1.  -  314)  X  H.  Bosch,  Z.  Glasindustrie  im 
Spessart:  MGNM.  3,  8.  39 — 40.  —  315)  X  B.  Herold,  E.  Stück  Kircheogesch. :  Gesch. 
<L  Dekanate  Uffenheim.  Gütersloh,  Bertelsmann.  108  S.  M.  1,20.  —  316)  X  Stark, 
Kirchenbücher  u.  Kirehenzucht :  BBKG.  3,  S.  97/9.  —  317)  X  E.  Hopp,  D.  Mischehen- 
frage vor  200  Jahren:  ib.  S.  111.  —  31g)  X  F.  H.  Reinsch,  Aus  d.  Kirohenbuohern 
v.  Untennichelbach:  ib.  S.  77—80,  84/6.  —  319)  X  A.  Stetter,  Aus  d.  Chronik  d. 
Pfarrei  Wernsbach:  ib.  S.  47  u.  66  f.  —  SSO)  X  P.  Wittmann,  D.  Urkk.arohiv  d.  Stadt 


XI  334  §  26-    Bayern.    Glasschröder. 

Für  die  fränkische  AdeUgeschichte**1'**9)  kommt  eine  recht 
tüchtige  Arbeit  des  Frh.  v.  Gnttenberg  über  das  Geschlecht  von  Blafsen- 
berg  in  Betracht. 

"Pfote.     Den  Löwenanteil  an  prähistorischen  Arbeiten  für  das  Gebiet 


880-33* 


/ 


der  heutigen  bayerischen  Rheinpfalz  fällt  wie  seit  Jahren  C.  Mehlis  zu. 
—  Das  so  dankbare  Thema  einer  Geschichte  des  karpfälzischen  Archivs  hat 
von  Neudegger  eine,  bis  jetzt  inhaltlich  und  stilistisch  leider  nicht  ge- 
nügende, Bearbeitung  erfahren.887"844)  —  Auf  einem  bisher  nicht  eben  häufig 
bebauten  Felde,  der  Bergwerksgeschichte,  hat  sich  L.  Eid  mit  Glück  ein- 
geführt.84ft"847)  —  Berthold  verdanken  wir  die  Feststellung  der  Geburts- 
zeit  des  berühmten  aus  Speier  stammenden  Nationalökonomen  Becher,  dessen 
Bedeutung  erst  seit  neuerer  Zeit  allgemein  gewürdigt  wird.848-8*9)  —  Die 


Wunsiedel:  ZMünchAlthV.  4,  S.  86—73.  —  321)  Ch.  Meyer,  D.  Herkunft  d.  Grafen 
v.  Abenberg:  HohenzollForsch.  1,  S.  389—408.  —  322)  Franz  C.  Frh.  ▼.  Guttenberg. 
Regest en  d.  Geschlecht*  v.  Blafsenberg  u.  dessen  Nachkommen :  AGOberfranken  1 8,  II,  S.  1 
bis    117.  —   323)  W.  Schmitz,    D.   edle   Geschlecht   d.   Maggenthaler:    SBlHYEiehstltt 

5,  S.  81/5.  —  324)  Bauer,  Carl  v.  Goutard:  AGOberfranken  18,  II,  S.  117—25.  - 
325)  R>  Kölitz,  Hans  Suefs  ▼.  Kulmbach  u.  seine  Werke.  Leipzig,  Seemann.  —  S26) 
K.  Frankenstein,  B.  Holzschuher  ein  Sozialpolitiker  d.  16.  Jh.:  AZgB.  197.  —  $$?) 
F.  Leitschuh,  Franz  Jos.  Schneidawind  1799—1857:  ADB.  32,  S.  101/2.  —  328)  J- 
Reimers,  Peter  Flötner  nach  seinen  Handzeichnungen  etc.  Manchen,  Hirth.  1 890.  1 1 6  S.  M.  6. 
|[LCB1.  91,  S.  668f.]|  —  82S)  G.  Win ter,  Jon.  H.  Sohmincke  1684—1743:  ADB.  3*2,  S.  34/6. 

SSO)  C.  Mehlis,  Archäologisches  aus  d.  Pfalz:  KB  WZ.   10,  Sp.  69—70.  —  SSI) 
Archäologisches  u.  Prähist.:  PfälzMuseum  7  (1890\  S.  14,   15,  21/2,  30/1,  38,  40  u.  47. 

—  832)  C-  Mehlis,  D.  Ausgrabungen  auf  d.  Heidenburg:  KB  WZ.  10,  Sp.  245/7.  — 
388)  id.,  Südpfalzische  Stein  werk  zeuge:  ib.  Sp.  280/1.  —  884)  *d->  Römische  Straften  - 
züge  in  d.  Pfalz:  ib.  Sp.  183/5,  292/4.  —  885)  id.,  Neue  Römerfunde  aus  d.  Vorder- 
pfidz:  Ausland  (1891),  S.  158.  —  886)  W.  Kohl,  D.  Römerkastell  Biricianis.  Mit  1  Tafel: 
KBGV.  No.  6  (1891).  —  387)  M-  •>•  Neudegger,  Gesch.  d.  pfalz-bayer.  Archire  d. 
Wittelsbacher  Forts.:  D.  Kurarohiv  d.  Pfalz  zu  Heidelberg  u.  Mannheim  1214—1803: 
ArchvZ.  NF.  I,  S.  203  —  40;  II,  289  —  337.  —  888)  X  Grünenwald,  Pfälzische  Weis- 
tQmer,  ihre  Gesch.  u.  Reste:  PiUlzMuseum  8,  S.  28/9,  36/8.  —  889)  X  id.,  Reste  alteu 
Glaubens,  alter  Sitten  u.  Sagen  in  d.  Pfalz:  ib.  7  (1890),  S.  6/7,  12/4,  19—20,  27/8,  43/4: 
8,  S.  4/6,  11/3,  17/8,  42/4.  —  340)  X  R.  Nebert,  Z.  Gesch.  d.  Speier  er  Kanzleisprache, 
e.  Beitr.  z.  Lösung  d.  Frage  nach  d.  Bestehen  e.  mittelhochdeutschen  Schriftsprache.  Hallen». 
Dissert.  66  S.  —  $41)  X  P.  Tschackert,  Franz  v.  Sickingens  'Geholfen',  welche  bei 
d.  Einnahme  d.  Schlosses  Landstuhl  am  6.  Mai  1523  gefangen  wurden:  ZKG.  12,  S.  210  1. 

—  342)  X  E.  Bodemann,  Elisabeth  Charlotte  v.  d.  Pfalz,  Herzogin  ▼.  Orleans:    HTb. 

6.  Folge  11.  —  S4S)  X  Schmitt,  Einwohnerzahl  d.  29  pfälzischen  Städte  im  18.  u.  19.  Jb.: 
PfälzMuseum  7  (1890),  S.  10/2.  —  844)  X  Th.  Keiper,  Französische  Familiennamen  iii 
d.  Pfalz  u.  Französisches  im  Pßüzer.  Volksmund.  2.  Aufl.  Kaiserslautern,  Gotthold.  84  S. 
M.  1.  —  845)  L.  Eid,  Schwabens  Anteil  an  d.  ohurpfälzischen  Bergbauten  d.  Herzogt 
Wolfgang  v.  Z weibrucken:  ZHVSehwaben  18,  S.  87  —  66.  —  346)  X  id.,  Herzog  Stephan» 
Zwei  brück  er  Küchenordnung  de  anno  1443.  E.  archiralisohe  Studie:  Bayerland  2,  S.  117 
bis  120,  125/6.  —  347)  X  id.,  In  Bürgers  Haus  u.  Hof  um  1597:  MHVPfalz  15. 
S.  41—80.  —  348)  G.  Bert  hold,  Biel,  Becher  u.  Weife,  drei  pfälzische  Volkswirte:  ib. 
S.  150—242.  --  849)  X  Schlofs stein,  Erkanbert  v.  Frankenthal:  PfälzMueeum  7 
(1890),  S.  20/1,  28/9.  —  350)  X  B.  Wein  hart,  Daniel  Banifaz  v.  Haneberg,  Bisebof 
v.  Speier:  AllgäuerGFr.  4,  S.  42/6.  —  851)  X  Schmitt,  D.  pfälz,  Geechiefatsechreiber 
Johann  Georg  Lehmann:  PfälzMuseum  7  (1890\  S.  17/9,  26,  38/5,  42/3;  8,  S.  8-11. 
26/7,  84/6.  —  853)  XC.  Mehlis,  Z.  Eufserthaler  Inschrift:  ib.  7  (1890),  S.  29  -  30.  — 
858)  X  Grünen  wald,  Zwei  alte  Steininschriften  in  Eufserthal:  ib.  S.  22/8,  35/6.  —  354) 
X  id  ,  E.  ungedruckte  pfälz.  Original urk. :  ib.  S.  45;  8,  S.  18—20.  (Betrifft  d.  Überein- 
kommen d.  Klosters  Heilsbruck  mit  d.  St.  Germansstift  in  Speier  wegen  einiger  Zehenti- 
u.  Grundstücke  zu  Harthausen  v.  J.  1264.)  —  855)  X  J.  Berg.  Aus  d.  jüngsten  Stadt 
am  Rhein  (Ludwigshafen):  Bayerland  2,  S.  411/6.  —  856)  X  W.  Harster,  Flugblatt 
auf  d.   abermalige    Einnahme  Landaus   durch   d.    Deutschen  1704:   MHVPfalz   15,    S.  24'» 


§  28.    Elsafs-Lotbrragen.    Marekwald.  11,335 

nach  Lnzeru  verschlagenen  Archivalien  des  ehemaligen  Minoritenklosters  in 
Speier  hat  £ a  b  e  1  zu  einem  abgerundeten  Aufsätze  benützt.860)  —  Harster 
teilt  aas  den  Speierer  Stadtarchive  die  interessanten  Urkk.  mit,  auf  welche 
seine  gründlichen  Arbeiten  'die  Veränderungen  des  Zunftregiments  in  Speier 
bis  zum  Ausgang  des  MA.'  und  'die  letzten  Veränderungen  der  reichs- 
städtischen Verfassung  Speiers '  aufgebaut  sind.901)  —  Einen  willkommenen 
Einblick  in  das  Leben  der  Speierer  Klöster  vor  bald  400  Jahren  gewährt 
uns  das  von  Mayerhofer  mit  gewohnter  Meisterschaft  edierte  und  mit 
einer  gar  anmutenden  Einleitung  versehene  Inventar  des  Speierer  Dominikaner- 
klosters aus  dem  Jahre  1525. 8e2~864) 


|  28. 

Elsafs  -  Lothringen. 

E.  Marekwald. 

(Verwandtes  in  anderen  $$  e.  'Handbuch'  8.  41.) 

IHblioffvaphieen*1'*)  Als  Anfang  einer  grösseren  Publikation  ver- 
öffentlicht Gerschel8)  10  Titelblätter  seltener  elsässischer  Drucke,  mit  Titel- 
angabe anf  jedem  Blatte.  —  De  Lasteyrie4)  und  Leffevre-Pontalis  führen 
ihr  Unternehmen  fort,  eine  Bibliographie  der  historischen  und  archäologi- 
schen Arbeiten  zu  liefern,  die  von  den  gelehrten  Gesellschaften  Frankreichs 
veröffentlicht  wurden.  Die  vorliegende  2.  Lieferung  des  2.  Bandes  enthält 
die  Arbeiten  (der  Soci6t6  d'archeologie  et  d'histoire  de  Briey),  der  Acactemie 
de  Stanislas,  der  Soci6t6  d'archeologie  lorraine  et  du  Mus6e  historique 
lorrain,  der  Soci6t6  de  geographie  de  TEst,  der  Acad6mie  de  Metz,  der 
Soci£t6  de  l'ünion  des  Arts  (Hetz)  und  der  Soci6t6  d'archeologie  et  d'histoire 
de  la  Moselle.     Die  Herausgeber  scheinen  nicht  zu  wissen,  dafs  im  1.  Bande 


hi$  249.  —  357)  X  L.  Eid,  D.  pfalazweibrüekische  Münze  au  Meisenheini  :  PfalzMuseun* 
x.  &  13/4,  21/2.  —  858)  Leyser,  Z.  Gesch.  d.  wohlthätigen  Stiftungen  in  Neustadt  a./H. s 
MHTPfalz  16,  S.  1—10.  —  359)  X  J.  Mayerhofer,  D.  sogen.  Klosterberg  bei  Ober- 
ottertaeh:  ib.  S.  243/5.  —  360)  K.  Eubel,  Z.  Gesch.  d.  Minoriterklosters  in  Speier: 
ZVGORh.  6,  S.  675—98.  —  861)  W.  Harster,  Urkk.  2.  MAlichen  Verfassungsgesch. 
Speiers:  MHVPfal*  15,  S.  111—49.  (Vgl.  ZVGORh.  NF.  3,  S.  447—500;  6,  S.  448  bis 
473.)  —  362)  J*  Mayerhofer,  D.  Inventar  d.  Speierer  Dominikanerklosters  v.  Jahre 
1525:  ib.  S.  11—40.  —  368)  X  W.  Harster,  D.  erste  Säkularfeier  d.  Zerstörung  d. 
Sudt  Speier  i.  J.  1789:  ib.  S.  81—110.. —  364)  M.  Mohr,  Gesch.  y.  Schaidt.  Speier, 
Jäger.    42  S.    M.  0,50. 

1)  (JBG.  18)  Mafslow,  Bibliogr.  [Verzeichnet  alljahrl.  auch  uns.  Litteratur.]  — 
t)  £.  Marekwald,  Elsafs- Lothringische  Bibliogr.  I.  Strafsburg.  1889.  |[Ch.  Pfister: 
AnnE»t.  5,  S.  619— 20.]|  —  3)  P.  Gerschel,  Elsassischer  BttcherschaU.  Photographische 
Nachbildungen  ▼.  Titelblättern  seltener  u.  wertvoller  altelsaasiscber  Drucke.  (=■  Tresor  du 
Bibliophile  alaacien.  Reproductions  photographiques  d'aprea  les  originaux  de  titres  et  de 
frontiapicee  d'anciens  ouvrages  rares  et  precieux  imprimis  en  Alsace.)  Strafsburg,  Photogr. 
M.  GeraeheL  4°.  10  Bl.  in  Mappe.  M.  6,40.  —  4)  R.  de  Lasteyrie  et  £.  Lefevre- 
Pontalis,  Bibliographie  des  travaux  hiat.  et  arche'ologiques  publica  par  les  socie'te's  savante* 
ce  la  France,  dressle  sous  les  auspices  du  Ministere  de  Instruction  publique.    II,  2.    Paris» 


11,336  §  28.    Elsafs-Lothringen.    Marekwald. 

des  *  Jahrbachs  für  lothringische  Geschichte  and  Altertumskunde'  ein  In- 
haltsverzeichnis der  Bände  dieser  letzten  Gesellschaft  veröffentlicht  ist.  — 
Marekwald6)  hat  die  lothringische  Bibliographie  fortgesetzt  und  mit  einer 
jährlichen  Bibliographie  der  elsässischen  °)  Geschichtslitteratur  begonnen. 

Allgemeine  OescMchteJ1"19)  Einen  grofsen  Unterschied  bietet 
der  Betrieb  der  landesgeschichtlichen  Forschung  in  den  beiden  Reichslands- 
hälften Elsafs  und  Lothringen  dar.  In  Strafsburg  giebt  es  keine  historische 
Gesellschaft ,  nur  eine  aus  französischer  Zeit  stammende  archäologische 
Gesellschaft  ist  vorhanden,  die  gleichartigen  altdeutschen  Gesellschaften  nicht 
ganz  konform  ist.  Ober  ihre  Arbeiten  berichtet  Wiegand.20)  Anders 
in  Metz!  Am  20.  September  1888  wurde  ein  Aufruf  erlassen  zur  Bildung 
einer  Gesellschaft  für  lothringische  Geschichte  und  Altertumskunde,  am 
13.  Oktober  bildete  sich  die  Gesellschaft  und  heute  steht  sie  blühend  da. 
Sie  trat  an  die  Stelle  der  Societä  d'archäologie  et  d'histoire  de  la  Moselle, 
welche  seit  1858  bestanden,  die  besten  Kenner  lothringischer  Geschichte  in 
sich  vereinigt  und  wertvolle  Arbeiten  veröffentlicht  hatte.  Von  dem  Jahr- 
buch dieser  neuen  Gesellschaft  sagt  Kaufmann,31)  dafs  wir  darin  zum  Teil 
ausgezeichnete  Arbeiten  finden,  gleich  ausgezeichnet  durch  die  Mannigfaltigkeit 
der  Gegenstände,  wie  die  Sauberkeit  und  kritische  Zuverlässigkeit  der  Arbeit. 
Ober  die  Thätigkeit  der  Gesellschaft  berichtet  Wolfram.2*)  In  Strafsbnrg 
ist  im  Berichtsjahr  insofern  eine  Änderung  eingetreten,  dafs  nach  getroffenen) 
Abkommen  die  geschichtlichen  Arbeiten  Ober  das  Elsafs  bei  der  Karlsruher 
Zeitschrift  für  die  Geschichte  des  Oberrheins,  die  ihren  Umfang  erweitert 
hat,  eine  gastliche  Stätte  finden. 

Die  heutige  Volksdichte  des  Elsafs  untersucht  Burgkhardt28)  uud 
wirft  manchen  Rückblick  auf  frühere  Zeiten.     Als  Hauptgründe  der  starken 


Imprimerie  Nationale.  4°.  S.  185 — 868.  M.  3,20.  —5)  E.  Marekwald,  Lothringische 
Bibliographie  1890:  JbGesLothrG.  8,  S.  423  -87.  —  6)  id.,  Elsäesische  Geechichtslitteratur 
«1.  Jahres  1890:  ZGORh.  NF.  6,  S.  526  —  52. 

7)  X  K.  Kromayer,  Reichsland  Elsafs-Lothringen.  (=  Landes-  u.  ProvinziaJgeseh. 
Heft  28.  Anhang  d.  in  R.  Voigtländers  Verlag  in  Leipzig  erschienenen  geschichtlichen  Lehr- 
bücher.) Leipzig,  Voigtländer.  16  S.  u.  1  Karte.  [Kurze  Übersicht  zu  Schulzwecken.]  — 
S)  X  E.  Siebecker,  L'Alsazia.  Milano,  Sonzogno.  M.  2.  —  9)  X  C.  Mündel,  D. 
Vogesen.  E.  Handbuch  für  Touristen  .  .  .  Mit  18  Karten,  8  Plänen  ...  6.  Auflage.  Strafs- 
burg, Trübner.  XXIV,  518  S.  geb.  M.  4.  —  10)  X  Henry  W.  Wolff,  The  Country  of 
the  Vosgee.  With  a  map.  London:  Longtnans,  Green  &  Co.  XIII,  868  S.  M.  12.  [Mit 
Schilderungen  über  Land  u.  Leute  in  Elsafs -Lothringen  sind  zahlreiche  biet.,  bes.  kulturhist. 
Notizen  verbanden.]  —  11/4)  X  B.  Auerbach,  La  Lorraine.  Essai  de  ohorographie: 
RGeogr.  26/9  (1890/1),  118  S.  —  15)  X  Th.  Funck-Brentano,  L'Europe  et  l'Alaace- 
Lorraine:  NR.  72,  S.  465 — 80.  [Behandelt  auch  d.  früheren  Beziehungen  Elsafs-Lothringen« 
zu  Frankreich.]  —  16)  X  Fritz  Ehrenberg,  In  d.  Vogesen!  Mit  68  Bildern  r.  J.  Weber 
u.  2  Karten.  (=  Europäische  Wanderbilder.  No.  189—92.)  Zürich,  Orell  Fossil.  141  S. 
M.  2.  [Auch  als  Prachtausgabe  in  gr.-4°.  M.  86.]  —  17)  X  Georg  Lang,  Neuer  Vogesen - 
Führer.  .  .  .  Mit  5  Spezi alk arten,  1  Routenkarte  u,  Plänen  v.  Strafsburg,  Metz  u.  d.  (Milien - 
berge.  Leipzig,  G.  Lang.  VIII,  146  S.  geb.  M.  2.  —  18)  X  L.,  D.  staatsrechtliche 
Verhältniss  d.  Hersogthums  Lothringen  z.  Deutschen  Reiche:  AZgB.  No.  247,  S.  4/5.  —  19)  X 
F.  X.  Kraus,  Hist.  Forschung  in  d.  Rheinlanden:  KBGV.  89,  S.  30/4.  [Ist  Abdruck  d. 
Artikels  ans  DRs.  [1890],  Heft  12,  S.  452  ff.]  —  SO)  [W.  Wiegand],  Gesellschaft  für 
Erhaltung  d.  hist.  Denkmäler:  KBWZ.  10,  S.  94/6,  315—20.  —  21)  [Georg]  Kaufmann. 
D.  Gesellschaft  für  Lothringische  Gesch.  u.  Altertumskunde:  AZgB.  No.  94,  S.  6/8.  [Vgl. 
A.  Bourgeois:  AnnEst.  5,  S.  464—72.]  —  22)  [G.]  Wolfram,  Gesellschaft  für  lothr. 
Gesch.  u.  Altertumskunde  Bericht  über  d.  Jahr  1891:  KBWZ.  10,  S.  311/3.  [Vgl  d. 
Bericht  am  Schlafs  d.  JbGesLothrG.]  —  28)  J.  Burgkhardt,  D.  Volksdichte  d. 
Elsafs.    Progr.-Beil.  d.  städt.  Realgeh.    Leipzig-Reudnitz,  Druck  v.  M.  Hoffmann.    4°.    36  8. 


§  28.    Elsafs-Lothringen.    Marokwald.  11,337 

Volksdichte  sieht  er  an:  Elsafs  liegt  ungemein  günstig  in  der  Mitte  zwischen 
den  kultiviertesten  Ländern  Europas.  Als  ein  Teil  der  Rheintiefebene, 
jener  grofisen  Völkerstrafse  zwischen  Holland  und  der  Schweiz,  zwischen 
England  und  Italien,  zwischen  Nord  und  Süd,  war  das  Elsafs  schon  in 
alter  Zeit  ein  grofses  Passageland,  in  welchem  sich  aber  auch  viele  einzelne 
YölkersUmme  festsetzten.  Neben  der  günstigen  Lage  und  dem  lebhaften 
Ferkehre  des  Elsaß  hat  aber  auch  die  grofse  Fruchtbarkeit  zur  starken 
Besiedelung  des  Landes  beigetragen. 

Pf  ister34)  setzt  seine  eingehenden  Mitteilungen  über  die  in  der 
Nationalbibliothek  zu  Paris  befindlichen,  auf  die  Geschichte  des  Elsafs  sich 
beziehenden  deutschen  Mss.  fort.  —  Aus  den  Abschriften,  die  früher 
von  dem  Grandidierschen  Nachlafs  gemacht  wurden  (die  Grandidierschen 
Papiere  befanden  sich  gröfstenteils  in  der  1870  verbrannten  Strafsburger 
Bibliothek),  veröffentlicht  Liblin*5)  folgende  Stücke,  denen  er  Mitteilungen 
über  die  Abschriften  vorausschickt:  1.  De  serviciis  Fratrum  a  quatuor  prepositis 
Amministrandis.  2.  Calendarium  ecclesiae  Argentinensis  conscriptum  versus 
annnm  ex  libro  regulae  membranaceo  summi  capituli  Argentinensis.  3.  Calen- 
darium antiqnum  Dioecesis  argentinensis,  quod  membranaceum  extat  in  archiviis 
episcopatus.  4.  3*  code  des  lois  municipales  de  Strasbourg.  12°  s.  5.  4e  code 
qui  est  du  13*  s.  6.  Charta  Concordiae  inter  Henricum,  episcopus  Argen- 
tinensis, et  ipsius  civitatem  anni  1263.  7.  Namensverzeichnis  u.  s.  w.  der 
Äbte  von  Ettenheimmünster  u.  s.  w.  8.  Anno  1144.  Charta  polyptica  sive 
Liber  censualis  Bonorum  Abbaüae  Maurimonasteriensis  sub  Meinrado  Abbate. 
9.  Chateaux  de  la  Haute-Alsace.  10.  Ribauvillä,  ses  chäteaux,  ses  seigneurs, 
ses  monast&res,  son  cur£. 

Prähistorische  und  römische  Zeit.**'**)  In  Strafsburg 
stiefeen  Arbeiter  bei  Quaiarbeiten  in  der  111  in  einer  Tiefe  von  6,45  m  auf 
eine  wahre  Pallisade  eichener  Pfähle,  auf  denen  eine  Mauer  ruhte.  Forrer84) 
spricht  diese  nicht  als  Pfahlbauten  im  eigentlichen  Sinne,  sondern  als  Ober- 
reste einer  ganz  oder  teilweise  über  dem  Wasser  erbauten  MAlichen  Woh- 
nung an.  —  Schneider35)  wollte  die  Ergebnisse  seiner  während  eines 
halben  Jh.  im  westlichen  Deutschland  geführten  Lokaluntersuchungen  über 
die  Denkmäler  des  Altertums  in  einem  eigenen  Werke  zusammenfassen. 
Er  konnte  sich  aber  dazu  nicht  mehr  entschliefsen  und  beschränkt  sich 
darauf,  das  vorhandene  Material  in  chronologischer  Reihenfolge,  wie  es  ver- 
öffentlicht wurde,  mit  Znsätzen  zusammenzustellen.  —  Nach  Hang86)  finden 
sich  'Viergöttersteine'  in  Elsafs-Lothringen  in  Ehl,  Hindisheim,  Brumath, 
Ingweiler,  Niedennoderu,  Zabern,  Lichtenberg,  Selz,  Schweighausen,  Wörth, 


m.  1  Kart«.  —  24)  Ch.  Pfitter,  Lee  manusorits  alle  man  da  de  la,  bibliotheque  national« 
«ktifi  a  rhiat.  d'Aleace  (Suite):  RAlsace  NS.  6,  S.  433—49.    [Vgl.  JBG.  13,  II,  182"».] 

—  23)  J.  Liblin,  Coup  d'ocil  rtftrospectif  tur  le  «ort  des  ManuscriU  de  Grandidier  et 
fagmeots  inldiu:  ib.  S.  146—202,  373— 419,  469—501.  —  26)  X  R.  Forrer,  Elsasser 
Bronieuadeln  n.  Halletatthenkel :  Antiqua  9,  S.  81/2.  —  27)  X  id.,  £.  germanisch  römische 
Eaentreiberbeit  [gefunden  in  Strafsburg]:  ib.  S.  52.  —  28)  X  id.,  Kupferbeil  ▼.  Filsenheim: 
is.  S.  37.  —  29)  X  H.  Thldenat,  Inscription  fausse  de  Metz:  BSNAFr.  (1890),  S.  245. 

—  J0)X  A.  Hertsog,  Römische  Funde  zn  Saarburg:  JVARh.  90,  S.  206/7.  —  gl)  X 
Wichmann,  Auegrabungen  in  Tarquinpol:  JbGesLothrG.  8,  8.  412/7.  —  82)  X  [G.] 
Wolfram,  D.  Ausgrabungen  auf  d.  Marxberge  bei  Saarburg:  ib.  S.  418—22.  —  SS)  X 
•  i,  Ausgrabungen  vor  d.  Kirche  S.  Livier  zu  Metz  am  21./2.  März  1891:  ib.  S.  418.  — 
$4) R.  Forrer,  Deutsche  Pfahlbauten  im  15.  Jh. :  Antiqua  9,  S.  51/2.  —  S5)  J.  Sehneider, 
Cbtrskat  d.  Lokalforschungen  in  Westdeutschland  bis  z.  Elbe,  v.  Jahre  1841  bis  z.  Jahr» 

Jakreeberieate  der  Geschichtswissenschaft    1891.    IL  22 


IJ9338  §  28.    Elsafs-Lothringen.    Marokwald. 

Langensulzhach,  Niederbronn,  Lembach,  Altenstadt,  Merten,  Volkringen, 
Metz.  —  Zu  den  Denkmälern,  die  am  meisten  umstritten  sind,  gehören  die 
auf  dem  Donon  and  die  dort  ehemals  gewesenen.  Die  dortige  Inschrift 
hatte  Schöpflin  von  Dom  Calmet  erhalten.  Bald  nach  ihrer  Auffindung 
(1732)  war  sie  verschwunden.  Beckstein87)  weist  auf  eine  Notiz  Schweig- 
hänsers  hin,  der  alle  Abschriften  gesehen  hat,  und  daraus  ergiebt  sich  die 
Existenz  eines  Morcurius  Yogesus.  In  betreff  der  Juppitera&ule  wendet 
sich  Bechstein  gegen  Zangemeisters  Annahme.  (Zangemeisters88)  Arbeit 
aus  dem  vorigen  Jahre  liegt  diesmal  auch  in  französischer  Übersetzung  vor.) 
Dieser  konstruierte  eine  aus  drei  aufeinandergesetzten  Reihen  bestehende 
Säule,  Bechstein89)  dagegen  hält  an  drei  gesonderten  Altären  fest.  Eine 
eingehende  Studie  Aber  den  Donon  und  seine  Denkmäler  verdanken  wir 
ebenfalls  Bechstein.40)  Er  unterzieht  dieselben  einer  genauen  Unter- 
suchung. Er  weist  die  Denkmäler  bestimmt  der  römischen  Zeit  zu,  jener 
Zeit,  wo  sich  hier  eine  Mischbevölkerung  bildete,  die  ihrer  grofeen  Masse 
nach  gallisch  oder  germanisch,  sich  von  den  der  Zahl  nach  viel  geringeren 
Römern  eine  höhere  Kultur  aneignete.  Er  spricht  den  Denkmälern  jeden 
vorrömischen  Ursprung  ab,  macht  die  Fabeleien  der  Eeltomanen  zu  nichte 
und  erblickt  in  den  ganzen  Anlagen  die  Oberreste  einer  Kultusstätte.  Frei- 
lich ist  anzunehmen,  dafs  schon  in  vorrömischer  Zeit  der  Donongipfel  den 
Galliern  zu  religiösen  Zwecken  gedient  hat. 

Mittelalter.41'49)  Brefslau50)  unterwirft  die  Hss.  der  Ebers- 
heimer  Chronik  einer  genauen  Sichtung  und  stellt  ihr  gegenseitiges  Ab- 
hängigkeitsverhältnis fest.  —  Unter  den  Hss.  von  Königshofens  Chronik 
erwähnt  Hegel  auch  eine  Hs.  in  der  bekannten  Bibliothek  des  Sir  Thomas 
Fhillipps  in  Middlehill.  Hegel  hatte  sie  zur  Gruppe  D. :  'Vermischte 
oder  verkürzte  Texte  und  Bearbeitungen'  gezählt.  Wolfram61)  hat  sie 
unter  schwierigen  Verhältnissen  untersucht  und  stellt  fest:  Die  Hs.  steht 
der  Gruppe  A.  (die  den  kürzesten  Text  hat,  den  Schilter  seiner  Ausgabe 
zu  Grunde  gelegt  hat)  der  Königshofer  Hss.  am  nächsten.  Sie  ist  um 
1404  angefertigt  worden,  reicht  jedoch  im  wesentlichen  nur  bis  1390.  — 
Die  Kritik  hat  die  topographische  Seite  der  Arbeit  von  Meister  über 
die  Hohenstaufen  im  Elsafs  besonders  angegriffen, 6U)  hiergegen  wendet 
er  sich6*)  in  einem  eigenen  Aufsatze.58,64)  —  Die  in  Frankreich  ihr  Un- 


1891.  Düsseldorf,  F.  Bagel.  40  S.  M.  1,50.  —  86)  Haag,  s.o.  S.  152*'.  —  87)  [0.1 
Bechstein,  E.  t.  Dooon  stammende  Inschrift:  KBWZ.  10,  S.  86/8.  —  88)  [&.]  Zange- 
meister, La  oolonne  de  Jupiter  au  Donon  (Juppitersiule  aaf  d.  Donon).  Traduit  par  F. 
Baldensperger:  BSPhilomVosg.  16,  S.  839— 41.  [Vgl.  ib.  16,  S.  200  f.]  —  S9)  [<>•) 
Bechstein,  Zu  d.  Juppitersaulen i  KBWZ.  10,  S.  24/6.  —  40)  id.,  D.  Donon  u.  seine 
Denkmäler:  JbGElsLothr.  7,  S.  1—82. 

41/4)  0    Wiehert,   Oberrhein.  Historiogr.;    Weiland,    Matthias    t.  Neuenbürg; 
Schulte,  Matthias  v.  Neuenbürg.  —  45/6)  (JBG.  18.  14)  H.  Witte,  Burgunderkriege. 

—  X  47)  id.,  D.  Armagnaken  im  Elsafs  .  .  .  Strafsbnrg.  1890.  |[Mkgf. :  HZ.  NP.  SO, 
S.  100/l.Jl  —  4g)  X  K.  Albrecht,  Bappoltsteinisches  Urkk.buch  . .  .  L  Colmar.  |[F. 
Geigel:  ArchWZ.  NF.  2,8.876  —  98;  K  [in  dl  er]  ▼.  K[nobloch]:  DHerold  22,  S.  86/7; 
[A.]  Schulte:  ZGOBh.  NF.  6,  S.  881/2;  X.  Mofsmann:  AnnEst.  6,  &  448—62.])  [Ist, 
obwohl  1891  erschienen,  bereits  JBG.  18,  II,  1818  angeführt.]  —  49)  X  W.  Wiegand, 
Gottfrid  y.  Viterbo  Über  d.  Elsafs:  ZGOBh.  NF.  6.  S.  186/6.  —  50)  H.  Brefslau,  Ober 
d.  Hss.  d.  Chronicon  Ebersheimense :  NA.  16,  S.  645—61.  [Vgl.  W.  W[iegand]  u.  [A.] 
Schalte:  ZGORh.  NF.  6,  S.  617/8.]  —  51)  G.  Wolfram,  E.  Ha.  t.  KSnigsbofens 
Strafsburgischer  Chronik:  ZGOBh.  NF.  6,  S.  98—104.   —   51»)  s.  JBG.  18,  II,  841**'7. 

—  53)   AL  Meister,    Hohenstaufen  im  Elsafs.    E.  Replik   gegen  Dr.  Frits:    HJb.  12, 


§  28.    Elsafs-Lothringen.    Marokwald.  11,339 

wesen  als  R&uberscharen  treibenden  Söldner  begannen  seit  1363  ihre  Züge 
auch  auf  deutsches  Gebiet  auszudehnen.  Bott6*)  schildert  ihre  Raubzüge. 
1365  fallen  sie  in  Lothringen  ein,  gerufen  vom  Grafen  von  Blamont,  der 
mit  dem  Grafen  von  Salm  n.  A.  in  Fehde  lag.  Die  'Kompagnieen'  wurden 
durch  Geld  wieder  zum  Abzug  bewogen,  wandten  sich  dem  Elsafs  zu  und 
trafen  am  5.  Juli  vor  Strafsburg  ein.  Nach  langem  Zögern  brach  endlich 
Kaiser  Karl  von  Selz  aus  auf  und  erschien  mit  einem  stattlichen  Heere 
Ende  Juli  vor  Strafsburg,  worauf  die  'Engländer'  schleunigst  abzogen. 
Bott  erklärt  Karte  unverständliches  Benehmen  durch  den  anfänglichen  Mangel 
an  Truppen.  Nach  10  Jahren  erschienen  die  'Engländer'  wieder,  diesmal 
im  Solde  Ingelrams,  Herrn  von  Goucy,  der  mit  den  Herzögen  von  Öster- 
reich im  Streit  lag.  Bott  schildert  ihre  Kämpfe  in  Lothringen  und  im 
Elsafs  ausführlich.  In  einem  Exkurs  rechtfertigt  er  seine  von  den  bisherigen 
Annahmen  öfters  abweichenden  chronologischen  Angaben.  —  Ausführlich 
berichtet  Wichmann66)  über  Bischof  Adelbero  I.  von  Metz,  jenen  Kirchen- 
forsten, der  sowohl  der  Freund  und  Förderer  friedlichen  Klosterlebens  war, 
wie  auch  von  den  Wirren  der  Zeit  in  den  Strudel  weltlichen  Kampfes  fort- 
gerissen wurde,  der  anfangs  der  erbittertste  Gegner  der  deutschen  Herr- 
schaft und  eines  der  Häupter  bei  der  Verschwörung  gegen  den  König  war, 
schließlich  jedoch  aufrichtig  auf  Seiten  Ottos  I.  stand.  Wir  lernen  sein 
Leben  bis  zur  Wahl  kennen,  sehen  ihn  dann  unter  Heinrich  I.  zum  Bischof 
gewählt,  erfahren,  wie  er  seine  Klosterreformen  in  schwieriger  Zeit  und 
anter  mifslichen  Verhältnissen  mit  der  Wiederherstellung  der  Benediktiner- 
regel im  Kloster  Gorze  beginnt.  Ein  Gegner  Ottos  I.  beugte  sich  Adelbero 
schliefelich  in  kühler  Überlegung.  Ein  Hauptteil  der  Arbeit  ist  der  Kloster- 
reform Adelberos  gewidmet  —  Witte67)  führt  seine  Arbeit  über  Lothringen 
und  Burgund  fort. 

lteuzeit.*s~**)  Die  staatsrechtliche  Stellung  des  Herzogtums  Lothringen 
zum  Deutschen  Reiche  war  trotz  mancher  Vorarbeiten  bisher  nie  klargestellt 
worden.  Fitte64)  untersucht  dieselbe  seit  dem  Nürnberger  Vertrage  von 
1542  und  entwirft  ein  anschauliches  Bild  der  verwickelten  Verhältnisse. 
Fitte  kannte  bei  der  Abfassung  seiner  Untersuchung  die  Arbeiten  von  Winckel- 
mann  und  Wolfram  noch  nicht  und  überschätzt  daher  wohl  die  Bedeutung 
des  Nürnberger  Vertrages  für  die  Entfremdung  Lothringens.  Von  diesem 
Vertrage  ausgehend,  stellt  er  die  staatsrechtliche  Stellung  der  Herzöge  zu- 
nächst auf  Grund  der  seit  1542  ausgestellten  Lehnsbriefe  fest.  Er  betont 
sodann,    dafs   die   Stimm-   und   Sessionsverhältnisse   der   Herzöge   auf  den 

H.  795-801.  —  5S/4)  (JBG.  IS.  14)  Pfister,  Duehtf  mtfrov.  d'Alsace;  Nerlinger, 
Pwre  de  Hagenbacb.  —  55)  Bott,  *.  o.  S.  129111.  —  56)  Wich  mann,  Adelbero  I., 
Biacbof  v.  Metz,  939-62:  JbGesLothrG.  8,  S.  104—74.  —  57)  H.  Witte,  Lothringen 
a.  Borgund:  ib.  S.  282—  9S.    [Vgl.  JBG.  18,  II,  182".] 

58)  X  Henry  W.  Wolff,  Richard  de  la  Pole,  «White  Rose':  Blackwood's  Magazine 
K«.908,  3.  881 — 47.  —  59)  X  A.  Benoit,  DepSches  eoncernant  les  armees  da  Rhin  et 
fe  la  MoteUe,  1798/4:  RAIaace.  NS.  5,  S.  246—67.  —  60)  X  J.  Sohneid  er,  Z.  Strafe- 
hrger  Rerolutionakande:  Evang.-prot.  Kirchenbote  f.  Els.-Lothr.  20,  S.  807/9,  817— l'J, 
524/5.  [Berichtet  Über:  R.  Reufs,  Hut.  da  gymnase  prot.  de  Strasbourg  pendant  la  Revolution.] 
-€1/2)  H.  Ludwig,  Lotste  Huldigung  d.  Hanauer  Landeis;  (JBG.  18)  Rathgeber, 
Utxt«r  Fant  r.  Hanau-Lichtenberg.  —  68)  (S.  189")  Reitrenstein,  Feldzug  1622. 
—  64)  8*  Fitto,  D.  staatsrechtliche  Verhältnis  d.  Herzogtums  Lothringen  z.  deutschen 
Ktwh  sth  d.  Jahre  1542.  (=  Beitrage  s.  Landes-  u.  Volkeskunde  v.  Elaafa- Lothringen. 
14.  Heft)  Strafsburg,  Heitz  &  MUndel.  108  S.  m.  1  Karte.  M.  2,50.  |[— ng.:  LCB1. 
9-  1550;  Ch.  Pfiater:   RCr.  NS.  82,   S.   2 8 5/6.] |    [£.   Teil   d.  Arbeit  erschien  auch   als 

22* 


JJ,340  §  28.    Elsafs-Lothringen.    Marekwald. 

deutschen  Reichstagen  sehr  bezeichnend  sind.  Es  wird  fernez  das  Ver- 
hältnis der  Herzöge  zu  der  Jurisdiktionellen  thätigkeit  des  Kammergerichte 
seit  dem  Nürnberger  Vertrage  untersucht.  Es  zeigt  sich  manche  Exempüon 
der  Herzöge,  aber  völlige  Unbeschränktheit  hatten  sie  nicht  gewinnen  können. 
Wir  sehen  sodann,  dafs  im  westfälischen  Frieden  der  Nürnberger  Vertrag 
unberücksichtigt  bleibt.  Endlich  wird  jeder  Zweifel  gelöst:  Am  23.  August  1670 
überfällt  Ludwig  XIV.  mitten  im  Frieden  das  Herzogtum  mit  bewaffneter 
Macht  und  verleibt  es  dem  französischen  Reiche  ein.  Unter  Stanislaus 
hört  auch  die  Beschickung  der  Reichstage  auf,  da  er  nicht  als  Rechts- 
nachfolger der  alten  lothringischen  Herzöge  zu  betrachten  ist:  die  lothrin- 
gische Stimme  gaben  Franz  I.  und  seine  Nachfolger  ab,  sie  wurde  unter 
dem  Aufruf  'Nomeny'  von  Österreich  mitgeführt.  Alle  Beziehungen  und 
alle  Erinnerungen  an  die  ehemalige  Reichsstandschaft  der  Herzöge  von 
Lothringen  hören  mit  der  Auflösung  der  alten  Reichsverfassung  auf.  — 
Save65)  teilt  aus  einer  Hs.  der  Bibliothek  von  Nancy  Briefe  der  Grafen 
von  Salm  aus  der  zweiten  Hälfte  des  16.  Jh.  mit,  die  wichtige  Einzel- 
heiten für  die  Geschichte  der  damaligen  Zeit  liefern.  —  Mitten  im  Frieden 
war  15Ö2  Metz  ohne  Kampf  in  die  Hände  Heinrichs  II.  von  Frankreich 
gelangt.  Wider  Erwarten  wandte  sich  Karl  V.  noch  im  Spätsommer  des 
Jahres  nach  Metz,  freilich  sehr  zaudernd.  Der  Zug  mi/sglückte  voll- 
ständig, Karl  mufste  die  Belagerung  von  Metz  aufheben  und  mit  grofsem 
Verlust  abziehen.  Griefsdorf06)  schreibt  in  seiner  kleinen  Arbeit  Aber 
diesen  Zug  wohl  mit  Recht  das  Unglück  von  Metz  der  ganzen  früheren 
Politik  Karls  V.  zu  und  nicht  einem  momentanen  Mifsgriff,  etwa  weil  er  den 
Zug  unternahm,  ohne  für  die  erforderlichen  Mittel  gesorgt  zu  haben.  — 
Als  diplomatische  Agenten  verwandte  Anton  von  Bourbon  1560/1  zwei  Elsässer, 
Franz  Hotman  aus  Strafsburg  und  den  'Baron  de  Pol  viller,  seigneur  de 
Haguenau.'  Über  ihre  Thätigkeit  berichtet  Haus  er.07)  —  Hollaender" 
veröffentlicht  einen  bisher  nicht  gedruckten  Brief  des  Konnetabel  von  Mont- 
raorency  an  die  Stadt  Strafsburg  aus  dem  Jahre  1552,  der  einen  Beitrag 
zur  Geschichte  des  elsässischen  Feldzugs  Heinrichs  11.  von  Frankreich  ge- 
währt. —  Aus  den  Aufzeichnungen  des  Pfarrers  Lorenz  Ritter,  der  während 
des  30 j.  Krieges  Pfarrer  zu  Pfaffenhofen  war,  teilt  Rathgeber09)  Bruch- 
stücke mit.  —  Mofsmann70)  setzt  seine  dem  Colmarer  Archiv  entnommenen 
Beiträge  zur  Geschichte  des  30j.  Krieges  fort;  dieselben  beziehen  sich  dies- 
mal auf  das  Ende  des  Jahres  1647.  —  Aus  den  Papieren  des  Pfarrers 
Champson  zu  Ottendorf  (Kreis  Bolchen)  werden  Schilderungen  über  die 
Greuel  mitgeteilt,  welche  1635  die  Truppen  in  Lothringen  verübt  haben.71} 
Die  militärische  Litteratur  über  die  Rheinfeldzüge  des  polnischen  Thron- 


Berliner  Inaug.-Diss.  unter  gleichem  Titel.  Strafsburg,  Heitz  &  Mündel  32  S.]  —  65)  G. 
Save,  Correspondance  des  coratet  de  Salm  de  1560  a  1600:  BSPhilomVosg.  16,  S.  75—136- 
—  66)  J.  Griefsdorf,  D.  Zug  Kaiser  Karls  V.  gegen  Mets  im  J.  1552.  (=  Hallesehe 
Abhandlangen  z.  neueren  Gesch.  Hrsg.  v.  G.  Droysen.  Heft  26.)  Heile,  M.  Niemeyer. 
55  S.  M.  1,20.  |[LCB1.  S.  1354;  H.  Baumgarten:  DLZ.  12,  S.  1879.]|  [E.  Teilerschi« 
auch  als  In aug.- Dieser t.  unter  gleichem  Titel.  Halle,  Druck  v.  £.  Karras.  32  S.J  —  67) 
H.  Hauser,  Antoine  de  Bourbon  et  l'AUemagne.  1560/1:  RH.  45,  S.  64—61.  —  68) 
[A.]  Hollaender,  E.  Schreiben  d.  Konnetabel  v.  Montmorency  an  d.  Stadt  Strasburg: 
ZGORh.  NF.  6,  S.  180/2.  —  69)  J.  Rathgeber,  Aus  e.  elsässischen  Familienchronik. 
Bilder  aus  d.  80j.  Kriege:  JbGEls-Lothr.  7,  S.  1*23/7.  —  70)  X.  Mofsmann,  Mate'riaux 
pour  servir  a  l'hist.  de  la  guerre  de  Trente  ans:  RAlsace.  NS.  5,  S.  282  —  45.  [Vgl  JBG.  13. 
II,  188**.]  —  71)  Aus  d.  Schwedenzeit:  Lothringer  Blatter  (Beil.  z.  Forbacher  Zg.)  No.  2?, 


§28.    Elsels-Lotbringen.    Marckwald.  II  341 

folgekrieges  ist  eine  ziemlich  beschränkte.  Einen  Beitrag  liefert  von  der 
Wen  gen78)  auf  Grund  der  gleichzeitigen  Parolebücher  des  kgl.  französischen 
Infanterie-Regiments  Royal-Bavi&re.  Wir  erhalten  nicht  nur  authentische 
Mitteilungen  über  den  Gang  der  Kriegsereignisse,  sondern  auch  bemerkens- 
werte Einblicke  in  die  damaligen  Zustände,  in  den  Dienstbetrieb  der  fran- 
zösischen Trappen  und  bekommen  ein  wahrheitsgetreues  Bild  von  dem  inneren 
Verfalle  des  bourbonischen  Heeres  unter  Ludwig  XV.  —  Benoit78)  führt 
seine  Arbeit  über  den  Kardinal  Rohan  zu  Ende  und  bringt  allerlei  Einzel- 
heiten zur  Geschichte  jener  Zeit  bei,  namentlich  Details  zur  Halsband-An- 
gelegenheit. 

Reufs74)  setzt  seine  Mitteilungen  aus  dem  Strafsburger  Stadtarchiv 
über  die  französische  Revolution  fort.  Mitgeteilt  werden  hauptsächlich  Briefe 
des  Deputierten  Schwendt  an  die  Munizipalität  von  Strafsburg  aus  dem 
Jahre  1790.  —  Kleinere  Vorkommnisse  im  Ober-Elsafs  während  der  Jahre 
1792  und  1793  werden  von  Liblin76)  nach  Tagen  geordnet,  in  chronologi- 
scher Folge  zusammengestellt.  —  Danzas70)  setzt  seine  Arbeit  über  die 
Wahlen  zu  den  Reichsständen,  1789,  fort.  —  Die  französischen  Generale, 
«eiche  die  Revolutionsheere  befehligten,  hatten  an  Waffenmangel  stark  zu 
leiden.  Zum  Einkauf  von  Waffen  und  zur  Organisierung  der  National- 
garden schickte  der  Höchstkommandierende  der  Rheinarmee,  La  Morliere, 
1792  den  Hauptmann  Malet  u.  a.  in  das  Elsafs.  Ober  die  Erfüllung 
seiner  Aufgabe  berichtet  dieser  unter  dem  13.  August  1792  aus  Strafsburg. 
Charavay77)  teilt  den  Brief  mit. 

Ortsgeschichte.  Nachdem  im  MA.  Wein  den  Haupthandelsartikel 
in  Colmar  ausgemacht  hatte,  nimmt  im  16.  Jh.  das  Brennen  und  der 
Handel  mit  Branntwein  einen  grofsen  Aufschwung.  Aus  dem  Colmarer 
Stadtarchiv  bringt  Waldnor78)  hierüber  Notizen.  —  Der  evangelische 
Pfarrer  Sigmund  Billing79)  zu  Kolmar  hat  eine  Chronik  hinterlassen, 
von  der  bisher  nur  Bruchstücke  bekannt  waren.  Waltz  giebt  dieselbe 
jetzt  vollständig  mit  erklärenden  Anmerkungen  heraus.  Die  Chronik  beginnt 
mit  dem  Ursprung  der  Stadt  und  endigt  mit  dem  22.  September  1796,  kurz 
vor  BiDings  Tod,  26.  Dezember  1796.  Von  1773  an  haben  die  Aufzeich- 
nungen den  Charakter  eines  Tagebuches.  Bezeichnend  für  den  Geist  der 
Colmarer  am  Ausgang  des  vorigen  Jh.  ist  der  Umstand,  dafs  kleinliche 
lokale  Ereignisse  breit  erzählt  werden,  die  grofsen  Begebenheiten  der  Re- 
volution nur  nebenbei  berührt  werden.  —  Waltz80)  fahrt  seine  Mitteilungen 
aber  die  gewerblichen   und   die  Polizeiverhältnisse  Colmars   aus   den   Auf- 

9.  174/5.  —  72)  Fr«  v.  d.  Wen  gen,  Beiträge  z.  Gesch.  d.  Krieges  am  Oberrhein  1733 
a.  1734:  JDAM.  79,  S.  26—48,  176—99,  291—811.  —  78)  Arthur  Benoit,  Le  Cardinal 
de  Roban,  Grand  Aumdnier  de  France,  1779—86  (Suite  et  fln):  RAlaace  NS.  5,  S.  5—86. 
(VgL  JBG.  18,  II,  184M.]  —  74)  R.  Reufs,  L'Aleace  pendant  la  reVolution  francaise. 
Saite)!  ib.  S.  37—51,  201—81,  639-68.  [Vgl.  JBG.  18,  II.  1R888.]  -  75)  J.  L[iblin], 
Centenaria  Alsatiae  superioris  ebronicalia:  ib.  S.  79  —  120,  616—26.  [Vgl.  JBG.  13,  II, 
183**.]  —  76)  G.  Danzas,  Les  elections  aux  tftats  gtfnenuix  de  1789  dans  les  districts 
r6n>is  de  Colmar  et  de  Schlestadt.  (Suite):  RCathAlsace.  NS.  10,  S.  129—38,  238—41, 
3*8— 48,  408  —16,  516—24.  [Vgl.  JBG.  18,  II,  183w. ]  —  77)  E.  Charavay,  Mission  du 
«piuine  Malet  en  Alsace  et  en  Francne-Comte*.  21  juillet-6  aoüt  1792 :  RevFr.  20,  S.  298—307. 
78)  E-  Waldner,  La  distillation  et  le  commerce  de  1'eau-de-vie  a  Colmar  au  16« 
«t  au  17e  a.  d'apres  les  archhres  de  la  rille:  BMHMulhouse.  15,  S.  27—86.  —  79)  S. 
Billing,  Kleine  Chronik  d.  Stadt  Colmar,  brsg.  ▼.  Andreas  Walt 2.  Mit  mehreren  Ab- 
bildung*». Colmar,  J.  B.  Jung  4  O.  VII,  874  S.  M.  4.  |[A.  Ch[uquet]:  RCr.  NS.  32, 
S.  485.]|  —  80)   A.  Waltz,  Felix-Henri-Joseph  Chauffour,  dit  le  Syndic:  RAlaace.  NS.  5, 


11,342  §  28.    Elsafs-Lothringen.    Marckwald. 

Zeichnungen   des  Syndikus  Ghauffour  zu  Ende.     Es   folgen  sodann  Nach- 
richten, die  sich  auf  die  Topographie  und  inneren  Einrichtungen  Colmars 
beziehen.     ChaufFour  steht  auf  dem  Standpunkt  eines  laudator  temporis  acti. 
Besonderen  Schmerz   bereiten   ihm  die  Wahlen   zu  den  £tats-g6n6raui,  er 
bedauert  die   allgemeinen  Wahlen   und  ist  darüber   bekümmert,   dafe  nicht 
mehr   der  Magistrat  von  Colmar   den  Abgesandten   bestimmt,    wie  in  den 
Zeiten,   da  Colmar,   als   ville  imperiale,   Abgesandte  zu   den    Reichstagen 
schickte.  —  Eine  ausführliche   Geschichte   des  hochberühmten  Wallfahrts- 
ortes Drei  Ähren  im  Ober-Elsafs  hat  Beuchot81)  verfafst.  —  Ein  eigenartiges 
Unternehmen  plant  Hottinger:  er  will  für  jeden  Ort  eine  kleine  Ortskunde 
dadurch  herstellen  lassen,  dafs  er  eine  grofse  Reihe   von   ein  für  allemalc 
festgestellten  Fragen  beantworten  läfst,   deren   Zusammenstellung  dann  die 
Darstellung  liefert.     Für  Elsafs-Lothringen  hatEppel8*)  mit  einer  kleinen 
Ortskunde  von  Eleeburg   den  Anfang   gemacht.  —  Prost88)  beginnt  eine 
gröfsere  Arbeit  über  die  'Institutions  judiciaires'  von  Metz.     Er  behandelt 
zunächst  den   'maitre  echevin',   die   'ächevins',   die   'Treize'  u.  s.  w.     Anf 
diese  Arbeit  wird  nach    ihrer  Vollendung  zurückzukommen  sein.  —  Van 
Werveke84)  berichtet  über  die  nicht  immer  sehr  freundschaftlichen  Be- 
ziehungen zwischen  Metz  und  Luxemburg  im  Ausgang  des  14.  und  Anfang 
des  15.  Jh.  —  Die  Westfront  des  Metzer  Domes  hatte  ursprünglich  keine  Portal- 
anlage.   Diese  wurde  erst  im  vorigen  Jh.  durch  Blondel  angelegt,  aus  Anlafs 
der   glücklichen  Genesung  König  Ludwigs  XV.,   der  1744  dort   schwer  er- 
krankt war.     Tornow8**86)  tritt  nun  für  die  Beseitigung  des  Blondeischen 
Portals  und  die  Herstellung   eines   neuen  ein.  —  Wahn87)  rekonstruiert 
(mit  Plänen)   die  ehemalige  Pfarrkirche    St.  Georg  zu  Metz,   die  während 
der  Revolution   verweltlicht  wurde   und  heute   als  Bierwirtschaft  dient.  — 
In   der   Sammlung  des   Mus6e   historique   zu   Mülhausen   befindet  sich  ein 
Holzschnitt,  der  eine  Ansicht  Mülhausens  aus  dem  16.  Jh.  gewährt  und  die 
älteste   Abbildung   Mülhausens   zu  sein  scheint.     Benner88)   macht  wahr- 
scheinlich,  dafs  dieser  Holzschnitt   aus   der  Offizin   von  Peter  Schmid  und 
Johann  Schirenbrand,  den  ältesten  Druckern  Mülhausens  (1557,9)  stammt.  — 
Freiherr   v.    Hammerstein89)   veröffentlicht  mit  sachlichen  Bemerkungen 
ein  bisher  ungedrucktes  Stadtrecht  von  St.  Avold  (St.  Nabor).    Höchst  wahr- 
scheinlich  ist   die  Hs.  bald   nach   1592   abgeschlossen.   —   Das  Werk   von 


S.  52—64,  268—88,  420—80,  460—66.  —  gl)  J.  Beuchot,  Notre-Dama  des  Trois- 
6pis  dans  Ja  Haute-Alaace.  Rixheim,  Imp.  Satter.  X,  162  S.  M.  2,40.  |[K.  Delsor: 
RCathAlsace.  N8.  10,  S.  52/3;  C.  P[fister]:  Ann  Est  5,  S.  291.]|  —  82)  Chr.  Eppel, 
Kleeburg  (Elsafs-Lothringen).  (=  Ortskunde.  Hrsg.  v.  Christlieb  Gotthold  Hottinger. 
Ko.  6.)  Strafsburg,  Hottinger»  Schriften-Verlag.  65  S.  —  83)  A.  Prost,  Les  institutions 
judiciaires  dans  la  cite*  de  Metz:  Ann  Est.  6,  S.  1—35,   192—227,  309  —  64,497—531.— 

84)  N.  van  Werveke,  Les  relations  entre  Metz  et  Luxembourg  sous  le  regne  de  Weneesla». 
roi  des  Romains  et  duc  de  Luxembourg  (1388 — 1419):  JbGesLothrG. •  3,  S.  293—314.  — 

85)  P«  Tornow,  Denkschrift  betreffend  d.  Ausbau  d.  Hauptfront  d.  Metzer  Dornen 
Memoire  concernant  la  restauration  de  la  facade  principale  de  la  Cathtfdrale  de  Metz :  Metzer 
Dombau-Blatt  Ko.  7.  S.  1  — 12  m.  10  Tfln.  [In  deutscher  u.  franzos.  Sprache.]  —  8*) 
id.,  Denkschrift  betreffend  d.  Ausbau  d.  Hauptfront  d.  Domes  zu  Metz.  Mit  8  Tafeln  Ab- 
bildungen. Ausgearbeitet  im  Auftrage  d.  k.  Minister  f.  Els.-Lothr.  Als  Ms.  gedruckt. 
(=  Denkschriften-Reihe  betr.  d.  Dom  zu  Metz  u.  dessen  Wiederherstellung.  Denkschrift  II, 
betr.  d.  Ausbau  d.  Hauptfront.)  Metz,  Buchdr.  Gebr.  Lang.  Folio.  II,  9  S.  —  87)  c- 
Wahn,  D.  ehemalige  Pfarrkirche  St.  Georg  zu  Metz:  JbGesLothrG.  3,  S.  315—20.  —  88) 
E.  Benner,  Notice  sur  une  vue  de  Mulhouse  du  16«  s.:  BMHMulhouse.  15,  S.  87 — 46. 
—  89)  H.  Freiherr  ▼.  Hammerstein,  D.  Stadtrecbt   v.  St.  Avold.    Abdruck   e.  Hs.  d. 


§  28.    Elsafi-Lothringen.    Marckwald.  11,343 

Box  90)  über  die  lothringische  Saargegend  und  im  besondern  über  Saargemünd 
ist  fortgesetzt  worden  and  bis  zur  2.  Lieferung  des  2.  Bandes  gediehen.  — 
Geny91)  bringt  Notizen  über  das  Leben  in  Schlettstadt  im  16.  Jh.  bei. 
Ans  der  hs.  Chronik  des  Spitalschaffners  Baltasar  Beck,  t  1640,  welcher 
seiner  Zeit  Schenk  auf  der  Herrenstube  war,  werden  Speisezettel  veröffentlicht 
und  die  Ordnung  der  Herrenstube  aus  dem  Jahre  1600/1  wird  abgedruckt. 

—  Schricker92)  berichtet  über  die  Änderung,  welche  mit  dem  ehrwürdigen 
Wappenschild  von  Strafsburg  unter  Napoleon  I.  vorgenommen  werden  sollte. 

—  Reufs9*)  setzt  seine  Aufzeichnungen  über  das  protestantische  Gymnasium 
in  Strasburg  während  der  Revolution  fort  und  hat  auch  die  ganze  Arbeit 
&ls  Buch  erscheinen  lassen.  Wir  werden  über  den  Zustand  des  Gymnasiums 
beim  Ausbruch  der  Revolution  unterrichtet  und  sehen  den  Geist  derselben 
in  das  Gymnasium  eindringen.  Bald  aber  werden  die  Lehrer  den  Gewalt- 
habern verdächtig  und  am  5.  Thermidor  des  Jahres  II  erfolgt  die  Auflösung 
and  seine  Vereinigung  mit  dem  College  national  'pour  ne  laisser  aucune 
trace  de  Fesprit  germanique'.  Ausführlich  schildert  Reufs  dann  das  Wieder- 
aufleben nach  der  Schreckensherrschaft  und  verfolgt  die  Geschicke  des 
Gymnasiums  bis  zu  seiner  Unterordnung  unter  die  Academie  protestante.94) 

—  Die  Entwickelung  eines  wichtigen  Zweiges  der  städtischen  Verwaltung 
Strasburgs  verfolgt  Beigel,95)  die  Strafsenbeleuchtung.  Im  Anfange  des 
17.  Jh.  ist  Strafsburg  noch  ohne  jede  öffentliche  Beleuchtung.  Im  18.  artet 
dann  die  Frage  zu  einem  Kampfe  zwischen  der  Geistlichkeit  und  dem  Adel 
auf  der  einen  und  der  Bürgerschaft  auf  der  andern  Seite  aus,  da  die  enteren 
sich  weigern,  zu  den  Kosten  der  öffentlichen  Beleuchtung  beizutragen.  — 
Seyboth**)  veröffentlicht  auf  50  Tafeln  in  zinkographischer  Wiedergabe 
77  Ansichten  des  alten  Strafeburg,  die  zum  Teil  in  dem  vor  einem  Jahre 
erschienenen  Werke  'Das  alte  Strafsburg'  enthalten  waren.  Der  Text  giebt 
knrz  an,  was  das  Bild  darstellt  und  welche  Vorlage  benutzt  ist.  —  Straub97) 
stellt  in  der  Form  von  Ephemeriden  Tag  für  Tag  alles  zusammen  aus  noch 
unbenutzten  Hss.  oder  wenig  beachteten  Denkmälern,  was  für  die  Kenntnis 
des  Domstifts  und  des  Münsters  von  Strafsburg  von  Belang  ist.  Er  führt 
die  an  der  Hauptkirche  der  Strafsburger  Diözese  vorgekommenen  Ereignisse, 
Festlichkeiten,  Schicksalsschläge  an,  sammelt  die  Namen  nicht  nur  der  Würden- 
träger und  Geistlichen,  sondern  auch  aus  den  Totenverzeichnissen  die  Namen 


Bezirka-ArchiYs:  JbGesLothrG.  3,  S.  38—103.  —  90)  N.  Box,  Kotice  aur  les  paya  de  la 
Sarre  et  en  particulier  sur  Sarregueminea  et  aea  environa.  Metz,  lmpr.  Be'ha.  S.  343 — 406 
u.  Bd.  2,  8.  1—68.  [Vgl.  JBG.  13,  II,  10O111.]  —  91)  J.  Ge*ny,  Aus  d.  Schlettatadter 
Bürgerlcbeo  <L  16.  Jh.:  ZGORh.  NF.  6,  S.  283  -95.-92)  A.  Schricker,  D.  napoleoniacho 
Wappen  r.  Strafsburg:  JbGEla-Lothr.  7,  S.  106/8.  —  93)  R.  Reufs,  Le  gymnaae  proteatant 
de  Strasbourg  pendant  la  Revolution.  (Suite):  Progrea  religieux  24,  S.  2/5,  10/2  ff.  |[A. 
Chuqaet:  RCr.  NS.  82,  S.  316/7;  Ch.  Pfiater:  AnnEat.  5,  S.  616/8.]|  [D.  ganze  Arbeit 
«schien  auch  als  Buch :  Hist.  du  gymnaae  proteatant  de  Strasbourg  pendant  la  Rtfvolution 
•,1789—1804)  d'aprea  des  documenta  inldita.  Paria,  Fiachbacher.  VII,  264  S.]  —  94) 
(S,  19")  Fritz,  Urk.  Lothars  I.  für  SL  Stephan.  —  95)  R.  Beigel,  Entwickelungsgeaeb. 
d.  öffentlichen  Beleuchtung  Strafaburga  aktengemäfa  dargestellt.  Strafsburg,  Heitz  &  Mündel. 
V,  85  S.  m.  5  lith.  Tun.  Bf.  3.  —  96)  Ad.  S[eyboth],  Ansichten  d.  Alten  Strafaburg. 
50  Tafeln  mit  erklärendem  Text  Strafaburg,  Heitz  &  Mündel.  4°.  XII  S.  Text.  In  Mappe 
H.  12.  [Auch  mit  französischem  Text  unter  d.  Titel:  Souvernirs  du  vieux  Strasbourg.] 
—  9?)  A.  Straub,  Geachiohtekalender  d.  Hochstiftes  u.  <L  Münsters  v.  Strafsburg: 
RCathAlaaee.  NS.  10,  S.  25—42,  97—114,  188—60,  208—32,  279—98,  849—78,  385—407, 
486—506,  549—69,  589—612,  654—77.  [Auch  separat  u.  d.  T. :  (A.  Straub),  Geachichta- 
kaltnder  d.  Hochatiftea  n.  <L  Münsters   v.   Strafsburg.    Rixheim,   Buchdr.   Sutter.    286  S.] 


11,344  §  28*    Elsafa-Lotbringen.    Marckwald. 

der  Wohlthäter;  bringt  Notizen  über  den  Verlauf  des  Baues  des  Münsters 
and  seine  Entwickelnng.  Leider  beschränken  sich  die  hs.  Quellenangaben 
auf  das  Wort:  (Mss.'  Und  der  Satz  aus  dem  Vorwort:  'Ober  hs.  hier  an- 
gegebene Notizen  ist  der  Vf.  gern  erbietig,  auf  Wunsch  dem  Forscher  Mit- 
theilung oder  Aufklärung  zu  geben'  —  ist  illusorisch  geworden,  da  ein  plötz- 
licher Tod  inzwischen  den  hochverdienten  Vf.  ereilt  hat.  —  Sitzmann 9§; 
handelt  über  die  Martinsburg  bei  Wettolsheim,  das  berühmt  ist  durch  den 
Aufenthalt  Viktor  Alfieris  (1784  7)  und  der  Gräfin  Albany.  —  Aufser  diesen 
Arbeiten  erschien  noch  eine  Reihe  von  kleineren,  die  auch  die  Geschichte 
einzelner  Orte  oder  Gegenden  betreffen,  sowie  eine  Anzahl  nicht  wissen- 
schaftlicher.   Beide  Eategorieen  seien  nur  dem  Titel  nach  angefahrt. 


99-ltft 


—  98)  E.  Sitzmann,  Le  chateau  de  M&rtinsbourg  a  Wettolsheim:  RCatbAlsace.  NS.  10. 
S.  201/7,  299-  810.  —  99)  X  Stadt  Altkiroh  im  Sundgau:  Aus  alten  u.  neuen  Tagen  (BeiL 
d.  'Hausfreund')  No.  1/2,  je  4  8.  —  100)  X  X.  Mofsmann,  La  fondation  Landeck  a 
l'universite'  de  Fribourg:  BMHMulhouse.  15,  S.  14—26.  [Colmar.]  —  101)  X  R.  Stieve, 
D.  Dagaburger  Schlofsfelsen.  E.  bist.  Skizze,  mit  Illustrationen.  Zabern  i.  E.,  Selbstrerlag. 
V,  67  S.  M.  1,20.  —  103)  XH.  Lerond,  Aus  Farsch weilen  Vergangenheit  u.  Jetztzeit. 
Beitrag  z.  lothringischen  Ortskunde.  Forbacb,  Druck  ▼.  R.  Hupfer.  4°.  18  S.  [Erschien 
ursprünglich  in  d.  Lothringer  Blättern  (Beil.  z.  Forbacher  Zg.)  No.  18/5,  S.  97—101,  110/2, 
117—20.]  —  103)  X  A.  Hertzog,  D.  Dorf  Gebe rschwei er  in  Sage  u.  Gesch.:  Ela-Lothr. 
Samstags- Bl.  8,  S.  857—60.  —  104)  X  id.,  D.  Dorf  Geberschweier:  'Aus  alten  u.  neuen 
Tagen*  (Beil.  d.  'Hausfreund')  No.  10,  4  8.  —  105)  X  Woerl,  Woerla  Reisehandbücher. 
Führer  durch  Hagenau  im  Elsafs  u.  Umgebung  ...  2.  Auflage.  WUrzburg,  WoerL  II,  1 4  S. 
M.  0,50.  —  106)  X  Jos.  Le>y ,  Nachtrag  z.  Vogtei  Herbitsheim:  Eis.- Lot br.  äamstagB-BL  8. 
8.  9—12,  108/9,  142/8,  170,  510,  555/9.  —  10?)  X  F.  Ehrenberg,  Hohwald  u.  Um- 
gebung. Mit  28  Illustrationen  ▼.  J.  Weber  nebst  Karte  [v.  J.  E.  Kuntz]  .  .  .  (=  Euro- 
päische Wanderbilder.  No.  198/4.)  Zürich,  Orell  Füssli.  54  S.  M.  1  Karte  M.  I.  —  108)  X 
A.  Hertzog,  D.  Leberthal  u.  d.  Stadt  Markircb:  'Aus  alten  u.  neuen  Tagen'  (Beil.  <L 
'Hausfreund')  No.  8,  4  8.  —  109)  X  A.  E.,  Land  u.  Leute  im  Leber-  oder  Markircherthal: 
ib.  No.  4,  4  S.  —  HO)  X  A.  Chroust,  Unedierte  Königs-  u.  Papst- Urkk.:  NA.  16, 
S.  185—68.  [Kloster  Ltttzel  3.  1546.]  —  Hl)  A.  Thorelie,  Extrait  et  Estat  General 
Des  habitants  De  La  ville  de  Metz  qui  fönt  profession  de  la  religion  Pre*tendue"  Reffonn&: 
JbGesLothrG.  8,  8.  845—86.  —  HS)  X  J.  H.  Albers,  Mete  u.  Umgebung.  Mit  Illu- 
strationen ...  (=  Städtebilder  u.  Landschaften  aus  aller  Welt.  No.  121/2.)  Zürich, 
Laurencio.  104  S.  M.  1.  —  113)  X  X.  Mofsmon  n,  Cartulaire  de  Mulhouse.  VL  Colmar, 
1890.  |[R[eufs]:  RCr.  NS.  82,  S.  858/5;  W.  W[iegand]:  ZGORh.  NF.  6,  S.  3'J8/9.]| 
[Vgl.  JBG.  18,  II,  181".  Vgl.  E.  Mein inger:  BMHMulhouse.  15,  S.  5—18.]  —  114)  X 
R.  M.,  D.  Münsterthal:  'Aus  alten  u.  neuen  Tagen'  (Beil.  d.  'Hausfreund')  No.  9,  4  8.  — 
115)  X  Münsterthal.  E.  Führer  für  Touristen  hrsg.  v.  d.  Seetion  Münster  d.  Vogeeen-Clubs» 
(=  Streifzüge  u.  Rastorte  im  Reichslande  u.  d.  angrenzenden  Gebiete.  Heft  6.)  Strafsburg, 
Heitz  &  Mündel.  64  S.  m.  Illustr.  u.  Plänen.  M.  1.  —  116)  X  [F.  X.  Saile],  Nieder- 
bronn u.  seine  Umgebungen.  Colmar,  Buohdr.  Saile.  VIII,  89  S.  m.  2  Karten.  [Auch  in 
iranzös.  Sprache  u.  d.  T. :  Niederbronn  et  sea  environs.  Colmar,  lmpr.  Saile.  1891.  VIII. 
87  S.  u.  2  PL]  —  117)  X  A.  Hertzog,  Oberehnheim:  'Aus  alten  u.  neuen  Tagen*  (Beil. 
d.  'Hausfreund')  No.  7  u.  8,  je  4  S.  —  118)  X  E.  Ensfelder,  Reichenstein  oder  d.  alte 
Schlots  bei  Reichen weier :  JbGEls-Lothr.  7,  S.  1015.  —  119)  X  J.  Liblin,  Le  chatean 
de  Ribauville*  en  1793  (Suite):  RAlsace  NS.  5,  8.  65—78.  [Vgl.  JBG.  18,  II,  188u.]  — 
ISO)  X  A.  E.,  D.  obere  St.  Amarinthal :  'Aus  alten  u.  neuen  Tagen*  (Beil.  d.  'Hausfreund*) 
No.  5,  4  S.  —  121)  X  J.  Euting,  Beschreibung  d.  Stadt  Strafsburg  u.  d.  Münsters  .  .  . 
7.  Auflage.  Strafsburg,  Trübner.  VIII,  96  S.  [Gesch.  d.  Stadt  Strafsburg.  V.  J.  Euting 
u.  E.  v.  Borries,  S.  1—81.]  —  122)  X  W.  Horning,  D  Stift  ▼.  Jung- Sankt -Peter 
in  Strafsburg.  Urkundliche  Beitrüge  z.  Gesch.  desselben  aus  6  Jhh.  (1200—1700.)  Strafs- 
burg, SelbstTerlag.  XII,  88  S.  M.  1,50.  —  123)  X  A.  Benoit,  Lettre  de  J.  G.  Keyssler 
sur  la  ville  de  Strasbourg,  1729:  RAlsace.  NS.  5,  S.  502—15.  —  124)  X  A.  Schricker, 
D.  Perle  d.  Reichslande  [Strafsburg]:  V.  Fels  z.  Meer  (1890/1),  S.  505-14.  —  185  X 
M.  Seh  i c k  e  1  e",  Le  vieux  Strasbourg.  Strasbourg.  1890.  |[G.  P [f i  s  t er]:  AnnEst.  6,  S.  286.]) 
[Vgl.  JBG.  18,  II,  18441.]  —  126)  X  A.  E.,  Wildenstein:  'Aus  alten  u.  neuen  Tagen*  (Beil. 
d.  'Hausfreund')  No.  6,  4  8.  —  12?)  X  H.  Luthmer,  Zabern  u.  Umgebung.    E.  Führer 


§  28.    Elsafs-Lothringen.    Marckwald.  11,345 

Eine  Anzahl  kircheogeschichtlicher  Aufsätze,  die  aber  vorwiegend  lokal- 
historischer  Natur  sind,  finden  sich  wiederum  in :  'Archivalische  Beilage  zum 
Ecclesiasticum  Argentinense.' 

Biographieen.**9)  Ristelhnber180)  hat  aus  den  Acta  Nationis 
Germanicae  Bononiensis  182  Elsässer  herausgezogen,  Ober  die  er  biographische 
Notizen  bringt.  —  Von  dem  Colmarer  Augustinerprior  Johannes  Hoffmeister 
entwirft  uns  Paulus 181-182)  ein  anschauliches  Bild,  das  der  Bedeutung  des 
Hannes  angemessen  ist.  Aufser  dem  früher  schon  edierten  Material  benutzt 
Paulus  zum  erstenmale  die  in  Rom  aufgefundenen  Briefe  des  Ordensgenerals 
Seripando  an  Hoffmeister.  Nach  Darlegung  seines  Lebens  und  Wirkens, 
behandelt  Paulus  Hoffmeisters  Lehre  und  reformatorische  Ansichten.  Hoffmeister 
erkennt  rückhaltlos  vorhandene  Mifsbräuche  an,  fordert  aber  nur  eine  Reform 
der  Sitten,  nicht  des  Glaubens  und  erhebt  seine  warnende  Stimme,  man 
möge  doch  nicht  wegen  der  vorhandenen  Mifsbräuche  der  Kirche  den  Rücken 
kehren.  —  Vier  bisher  unbekannt  gebliebene  Briefe  Hoffmeisters,  die  sich 
im  Colmarer  Stadtarchiv  befinden,  bringt  Wald n er188)  zum  Abdruck.  — 
Briele,184)  ehemals  Archivar  des  Ober-Elsafs  in  Colmar,  schildert  die  Ver- 
dienste, die  sich  Hugot  als  Stadtbibliothekar  und  -Archivar  von  Colmar 
erworben  hat.  (Dazu  bietet  Mofamanns  Brief  eine  Ergänzung.)  —  Den 
Karthäusern  wird  im  15.  Jh.  von  den  Zeitgenossen  das  höchste  Lob  ge- 
spendet, durch  Frömmigkeit  und  strenge  Ordenszucht  zeichneten  sie  sich  aus, 
sowie  auch  dnrch  Pflege  der  Wissenschaft  und  grofsen  Wohlthätigkeitssinn. 
Zu  den  Gelehrten,  die  es  liebten,  in  der  stillen  Einsamkeit  der  Karthäuser- 
zelle ihr  Leben  zu  beschliefsen,  gehört  auch  Nicolaus  Kempf  aus  Strafsburg. 
Ober  ihn  berichtet  Paulus105)  und  handelt  ausführlich  über  seine  Schrift 
de  recto  studiorum  fine  ac  ordine.  —  Martin186)  giebt  eine  Lebensgeschichte 
und  eine  Charakteristik  der  Werke  des  Moscherosch  und  bringt  Auszüge 
aus  den  Protokollen  der  XXI  aus  dem  Strafsburger  Stadtarchiv  für  die 
Zeit,  in  welcher  der  durch  den  Krieg  aus  Finstiugen  vertriebene  Moscherosch 
Frevelvogt  von  Strafsburg  war.  —  Manches  Neue  trägt  Pariser187)  zur 
Biographie  von  Moscherosch  für  die  Jahre  1626 — 46  bei,  während  deren  er 
sich  im  Elsafs  und  in  Lothringen  aufhielt.    —    Alle  neueren  Biographieen 


rar  Fremde  u.  Einheimische.  (=  Streifzuge  u.  Restorte  im  Reichslande  u.  d.  angrenzenden 
Gebiete.  Halt  6.)  Straff  bürg,  Heitz  &  Mündel.  97  S.  m.  14  111.  u.  1  Karte.  M.  1.  — 
198)  X  A.  Fuchs,  Zabern  u.  Umgebung,  mit  Berücksichtigung  v.  Wangenburg  n.  Dagsburg. 
Ißt  zahlreichen  Illustrationen  . .  .  (=  Stadtebilder  o.  Landschaften  ans  aller  Welt  Ko.  121/2.) 
Zftrieh,  Lanreneic.    80  8.    M.  0,75. 

139)  X  [E.  Waldner],  Colmarer  Biographien.  Johann  Baltbasar  Sehneider,  Daniel 
Hirr,  Johann  Heinrieh  Mogg.  Auszüge  ans  Leichen  predigten  d.  17.  Jh.  Colmar,  J.  B. 
Jung  k  Co.  26  8.  —  ISO)  P*  Ristelhnber,  Strasbourg  et  Bologne.  Reeherches  bio- 
graphupie*  et  litteraires  sur  les  etudiants  alsaciens  immatrieule*  a  l'Unirersite*  de  Bologne 
ie  1289  e  1662.  Paris,  £.  Leroux.  IV,  158  8.  M.  2.40.  —  181)  N.  Paulos,  D. 
Colmarer  Angastinerprior  Johannes  Hoffmeister  als  Prediger:  Ecclesiasticum  Argentinense  10, 
&  81/4,  61/8,  107—14,  184/7,  165/9.  —  182)  id.,  D.  Augustinermönch  Johannes  Hoff- 
meister. £.  Lebensbild  ans  d.  Reformationszeit.  Freiburg  i.  B.,  Herder.  XX,  444  S.  H.  4. 
'[A.  Weber:  Kath.  8.  Folge,  4,  8.  562/5;  A.  W.:  RCathAlsace.  NS.  10,  8.  755/7.]|  —  188) 
E.  Waldner,  Vier  Briefe  v.  Johannes  Hoffmeister:  ZGORh.  NF.  6,  8.  172/7.  —  184) 
L.  Briele,  Louis -Philippe  Hugot,  bibliotWcaire-archiviste  de  la  Tille  de  Colmar,  1887—64: 
RAlseee.  N8.  5,  8.  289—812.  [Vgl.  X.  Mofsmann,  Lettre  a  H.  J.  Liblin  en  reponse  a 
an  artide  de  Im  derniere  »RAlsaoe'.  Colmar,  Imp.  Jung  &  Cb.  8  8.]  —  185)  N.  Paulus  , 
D.  Karthftoeer  Kicolaus  ▼.  Strafsburg  n.  seine  Schrift  de  recto  studiorum  fine  ae  ordine: 
Kath.  S.Folge,  4,  8.  846—64.  —  186)  &  Martin,  Johann  Michael  Moscherosch: 
JbGeeLotkrG.  8,  S.  1—16.  —  187)  L.  Pariser,  Beitrage  zu  e.  Biographie  t.  Hans  Michael 


11,346  §  28.    Elsafs-Lothringen.    Marckwald. 

Murners  haben  eine  Reihe  von  Briefen  unberücksichtigt  gelassen,  die  nicht 
nur  unsere  Kenntnis  über  sein  Leben  nnd  Treiben  in  der  Zeit  nach  1529 
vervollständigen,  sondern  auch  namentlich  für  seine  Charakteristik  von  Wert 
sind.  Diese  Briefe  von  Thomas  Murner  an  Meister  nnd  Bat  der  Stadt  Strafsborg 
betreffen  die  jährliche  Pension   von  52  fl.,   die  Mnrner   seit  1526  als  Ent- 
schädigung für  den  Verlust  seines  Einkommens  aus  den  Klostergütern,  welche 
der  Bat  eingezogen  hatte,  erhielt.     Am  9.  Januar  1530  versuchte  Zarich  und 
Bern,  diese  Pension  einzuhalten.  Die  darauf  bezüglichen  Bittschriften  Mnrners 
an  den  Bat  veröffentlicht  Winckelmann188)  nach  den  Originalen  im  Strafe- 
burger  Stadtarchiv.  —  Vor  10  Jahren  begann  Horning  eine  Galerie  der 
lutherischen  Münsterprediger,  Professoren  und  Präsidenten  des  Strafsburger 
Kirchenkonvents  im  16.  und  17.  Jh.    Jetzt  schliefst  er  dieselbe  mit  dem  Bilde 
des  Johann  Pappus,180)    von  dem  bisher   eine   Biographie   nicht  existierte. 
Die  Geschichte   seines  Lebenslaufs   deckt  sich  während  drei  Dezennien  mit 
der  Geschichte  der  lutherischen  Kirche  Strasburgs.     Horning   glaubt,  sich 
gegen   die  Theologen  wenden   zu  müssen,   die   das  Andenken  Pappus'  ver- 
unglimpft haben  und  weist  ihm  das  Verdienst  dafür  zu,  dafs  in  Strafsborg 
das  ganze   17.  Jh.  Kirche   und  Hochschule   eine  so  hohe  Blüte  erreichten, 
dafs  sie  Prediger   und  Professoren   europäischen  Bufes  aufweisen  konnten: 
er  habe  das  Verdienst,  dafs  man  noch  heute  von  einer  Landeskirche  augs- 
burgischer Konfession  reden  könne,    für   deren  Grundlage   und  Aufbau  er 
gesorgt  habe.     Bei  der  ganzen  Darstellung  verleugnet  der  Vf.  nie,  dafs  er 
auf  dem  Standpunkt   der  einen,   der  konkordistischen  Partei   steht.  —  Da 
der  litterarische  Nachlafs  Pfeffels  verbrannt  ist,  ist  es  von  Interesse,  dafs  sich 
im  Nachlafs  des  Pfarrers  Luc6  zu  Münster  im  Elsafs  12  ungedruckte  Briefe 
Pfeffels  gefunden  haben,  die  Bathgeber 140)  mitteilt.  —  Dem  Lebensbild 
des  Eulogius  Schneider   fügt  Bathgeber141)   einige   neue  Striche  hinzu. 
Er  schöpft  aus  Erinnerungen,  die  sich  in  der  Strafsburger  Bevölkerung  er- 
halten haben  und  benutzt  bisher   unbekannte  Familienpapiere  Strafsburger 
Bürger.  —  Holstein142)  stellt  in  Regestenform  die  Lebensdaten  Wimpfe- 
lings  für  die  Jahre  1469 — 1501  zusammen.  —  Aufserdem  erschien  eine  grofse 
Zahl  kleinerer  biographischer  Arbeiten.143"18*) 


Moscheroeeh.    Inaug.-Dissert.    München,   Bruckmannsche   Boehdr.    IV,  51  S.  —  1S8)  0» 
Winckelraann,  Neue  Beitrage  z.  Lebenigetch.  Thomas  Murners :  ZGORh.  NF.  6,  S.  1 19—31. 

—  139)  W.  Horning,  Dr.  Johann  Pappus  v.  Lindau,  1549 — 1610,  Mttnsterprediger, 
Universit&tsprofessor  u.  Präsident  d.  Kirchenkonvents  zn  Strafsburg  aus  unbentttslen  [!]  Urkk. 
u.  Mss.  (Mit  d.  Brustbild.)  Strafsburg,  Heitz  &  MündeL  VII,  823  S.  M.  6.  \[ßs.:  LCB1 
S.  1482/8.]|  —  140)  J-  Bathgeber,  Zwölf  ungedruckte  Briefe  v.  Pfeffel:  JbGEls-Lothr.  7. 
S.  128 — 40.  —  141)  id.,  Strafsburger  Revolutionserinnerungen.  Eulogius  Sehneider.  Groben- 
theils  naeh  ungedruckten  Quellen.  Strafsburg,  Bornemann.  84  S.  —  142)  H.  Holstein, 
Z.  Biographie  Jakob  Wimpfelings :  ZVglLitteraturgesch.  NF.  4,  S.  227—52.  —  14$)  X  A. 
Frolich,  D.  Johann  Lorenz  Blessig:  Evang.-prot.  Kirchenbote  f.  Els.-Lothr.  20,  S.  65,'?. 
74/6,  82/3,  100/2,  108—10,  114/6,125/7.  [Auch  als  Buch  unter  gleichem  Titel  erschienen. 
Strafsburg,  Heitz  &  MündeL  51  S.]  —  144)  N.  D  [e  1  s  o  r] ,  Rlcreations  poltiques  ioeMitea  de 
Grandidier:  RCathAlsace.  NS.  10,  S.  120/1.  —  145)  Pfttlf,  Katharina  ▼.  Gebweiler: 
Wetzer&WeltesKirehenlex.  2.  Auflage  7,  S.  841.  —  146)  Sehr 5dl,  Christoph  Lasiu«: 
ib.  S.  1441/2.  —  14?)  (S.  321")  Bröcking,  Leo  IX.  —  147»)  J-  Feiten,  Leo  IX.: 
Wetzer&WeltesKirehenlex.  2.  Aufl.  7,  S.  1787-95.  —  148)  [Joseph]  Guerber,  Bruno 
Franz  Leopold  Liebermann:  ib.  S.  2005/9.  —  149)  Kaulen,  Jörn  Tob  Lipman:  ib. 
S.  2084.    [Jüdischer  antichristlicher  Polemiker,  geb.  zu  MUlhausen  um  d.  Mitte  d.  14.  Jh.] 

—  160)  N.  Delsor,  M.  le  chanoine  PantaKon  Mury;  RCathAlsace.  NS*  10,  S.  513/5.  — 

151)  J»  Chr.  Jod  er,  Herr  Pantaleo  Mury:  Ecolesiasticum  Argentinense  10,  S.   175/6. — 

152)  E.  Nied,  Lebenslauf  v.  Pfarrer  Emil  Nied,  1830—90  (v.  ihm  selbst  verfaftt).    Strafs- 


§  28.    Elsafs-Lothringen.    Marckwald.  11,347 

Kirch  eng  eschichte.1*™1)    Müller208)   wirft  einen   Rückblick 
auf  die  Geschichte  des  deutschen  Kirchenliedes  im  Elsafs  von  seinem  Ent- 


barg, Vomhoff.  1890.  48  8.  m.  Portr.  M.  1.  [Wurde  1891  ausgegeben.] — 158)  Eduard  Reufs. 
Geb.  18.  Juli  1804,  gest.  15.  April  1891 :  AZgB.  No.  98,  8.  1/2.  —  154)  Z.  Erinnerung 
ab  Dr.  Eduard  Reufs,  Professor  d.  Theologie  an  d.  Universität  an  Strafsburg.  Reden,  ge- 
balten bei  seinem  Begräbnisse,  d.  17.  April  1891.  Strafsburg,  Druck  v.  Heitz  &  Mündel. 
41  S.  —  155)  [A-]  Eric  h  so  n,  Professor  D.  Eduard  Reufs:  Evang.-prot.  Kirchenbote  f.  Els.- 
Lotbr.  20,  S.  122/8.  —  155*)  Th.  Gerold,  Edouard  Renfs:  Progres  religieux  24,  S.  885/8, 
3»4.<6,  401/4,  409—11,  418—24.  —  156)  R.  Renfs,  Jean-Laarent  Blessig.  Conference 
da  M.  le  pastear  Froelich:  ib.  S.  76 '8.  —  157)  [Eng.  Stern],  Eduard  Renfs:  Eis.  Evang. 
Sonntags-Bl.  28,  S.  260/3.  —  158)  N.  Weife,  M.  le  professeur  Edonard  Reufs :  BHLPFr.  40, 
3.391/2.  —  159)  J.  O.,  üne  flltrissure  non  merittfe:  RCathAlsaee.  NS.  10,  S.  544/8.  [Betr. 
Kampier.]  —  160)  Roethe,  Joseph  Schmierer,  Meistersinger  u.  Schreiner  au  Strafsburg, 
Anfang  d.  17.  Jh.:  ADB.  82,  S.  88.  —  161)  W.  Wieg  and,  Ludwig  Schneegans:  ib. 
SL  90/2.  —  162)  Wegele,  Eulogius  Schneider:  ib.  S.  108/8.  -  163)  F.  Pfaff,  Franz 
Julius  Borgias  Schneller:  ib.  S.  165/7.  —  164)  [E.]  Martin,  Jon.  Mathias  Schnenber, 
elsissiseher  Dichter,  geb.  1614:  ib.  S.  172/3.  —  165)  W.  Wiegand,  Johann  Daniel 
Sebritsler,  Statistiker,  geb.  1802:  ib.  S.  175/6.  —  166)  id.,  Johann  Daniel  Schöpflin :  ib. 
S.  359—68.  —  167)  Steiff,  Johannes  Schott,  Bachdrucker  in  8trafsburgf  geb.  1477: 
ib.  S.  402/4.  —  168)  id.,   Martin  Schott,  Bachdrucker  in  Strafsburg,  f  1499:  ib.  8.  405/6. 

—  169)  E-  Landsberg,  Friedrich  Schräg,  Jurist,  um  1700:  ib.  S.  440/1.  —  170)  «*• 
Bolte,  Johannes  Schrak enberger,  'teutscher  Schul-  u.  Rechenmeister'  zu  Weifeenburg,  im 
16.  Jh.:  ib.  S.  467.  —  171)  E.  Martin,  Theophil  Schuler,  elsassischer  Maler,  geb.  1821: 
ib.  S.  680/1.  —  172)  B.  Poten,  Karl  Ludwig  Schulmeister,  Spion  Napoleons  I.:  ib. 
S.  688/9.  —  17$)  0.  Knod,  Lazarus  Schürer,  Schlettstadter  Drucker  d.  16.  Jh.:  ib.  88, 
S.  83/4.  —  174)  id.,  Matthias  Schürer..  Strafsburger  Drucker  d.  16.  Jh.:  ib.  S.  84/6.  — 
175)  H.  Holstein,  Hieremias  Schlitz,  Schulmeisterin  Strafsburg  im  16.  Jh.,  Dramatiker: 
ib.  S.  126.  —  176)  W.  Wiegand,  Friedrich  Schütz  enberger,  elsassischer  Jurist,  geb. 
1799,  Burgermeister  ▼.  Strafsburg:  ib.  S.  147/9.  —  177)  Pagel,  Jacob  Friedrich  Schweig* 
hauser,  Arzt,  geb.  1766:  ib.  S.  842.  —  178)  6*  Kai  bei,  Johannes  Schweighäuser, 
Philologe,  geb.  1742:  ib.  S.  845—51.  —  179)  Ad.  Michaelis,  Johann  Gottfried  Schweig- 
haoser,  Philolog  n.  Archäolog,  geb.  1776:  ib.  S.  351/7.  —  180)  K[indler]  ▼.  K[nob- 
lech],  Lazarus  v.  Schwendi:  AMZg.  66,  S.  164/6  ff.  —  181)  A.  Kluckhohn,  Lazarus 
Freiherr  v.  Schwendi:  ADB.  33,  S.  382-401.  —  182)  J.  Diener,  Johann  Baptist 
Schwilgue*,  Mechaniker  u.  Erneuerer  d.  Strafsburger  astronomischen  Münsteruhr,  geb.  1776 : 
ib.  8.  447/8.  —  183)  Rob.  Eitner,  Claudias  Sebastiani,  aus  Metz,  Organist,  um  1563: 
ib.  S.  504.  —  184)  F.  Reib  er,  Jean-Adam  Seupel,  peintre-graveur  strasbourgeois  (1662 

—  1717):  Curiosite  universelle  No.  247,  S.  1/2.  —  185)  [A.]  Eriohson,  D.  Richard 
ZoepfTel:  Evang.-prot.  Kirchenbote  für  Els.-Lothr.  20,  S.  10. 

186 — 91)  L-  Winter  er,  D.  heilige  Maternus,  d.  erste  Apostel  d.  Elsasses.    Rixheim, 
Buehdr.  Satter.    14  S.  —  192)  [Eng.  Stern],  Aus  d.  Leidenszeit  d.  evangelischen  Kirche  d. 
Ekels:  Eis.  Evang.  Sonntasrs-Bl.  28,  S.  726/9.  [Betr.  d.  Gemeinden  v.  Oberseebach  u.  Schleithal 
anter  Ludwig  XIV.]  —  193)  J.  R  edslob ,  Pfarrer  Martin  Grofs  u.  d.  Anfange  d.  gegenwärtigen 
Organisation  d.  protestantischen  Kirchen  Strafsburgs:  ib.  S.  247 — 51.    [Betr.  Vorkommnisse  in 
Strafsburg  ca.  1650—60.]  —  194)  N.  Paulus,  Les  Rlformateurs  de  Strasbourg  et  la  liberte* 
morsle:  RCathAlsaee  NS.  10,  S.  381/7, 458-66.  —    195)  O.Henne  am  Rhyn,  D.  evan- 
gelischen Gemeinden  vor  d.  Reformation:  ZDKulturG.  NF.  1,  S.  161  —  87.    [Betr.  auch  Rulman 
Merswin.]  —  196)  H.  We  ber,  D.  Strafsburger  Kirche  im  Beginn  d.  französischen  Revolution : 
HPßl.  108,  S.  276—95.    [Berichtet  Über:  N.  Paulus,  L'äglise  de  Strasbourg  pendant  la 
rerolution.    Strafsburg.    1890.]    —    197)    K.  Hartfelder,    Ungedruckte  Briefe  an  Me- 
lsachthon:    ZKG.  12,    S.  187—208.     [Darunter  e.  Brief  v.  Kaspar  Hedio,   aus  Strafsburg 
12.  März  1545.]  —  198)  R.  Reufs,   D.  wöchentliche  Thätigkeit  e.  elsässischen  Pfarrers 
▼or  90  Jahren:  Evang.-prot.  Kirchenbote  f.  Els.-Lothr.  20,  S.  309— 10.  —  199)  V.  Heldt, 
D.  Lage  d.  Protestanten   im   Elsafs,    v.  Ende   d.  17.  Jh.  bis   z.   französischen   Revolution: 
ib.  S.  138 — 41,   147/9,  166/9.    [Stutzt  sich  ganz  auf:  R.  Reufs,  Louis  XIV  et  Teglise  prot. 
«e  Strasbourg   au   moment   de   la  reVocation  de  l'fedit  de  Nantes.    1887.]    —    200)    Jos. 
Le*vy,    Verfügungen   betreffend    d.  Reformierten    in   d.  Grafschaft    Saarwerden   u.  Vogtei 
Herbitzheim:   Eis. -Lot hr.  Sonntags-Bl.  8,  S.  866/7.  —  201)  A.  Jean,  Les  IvSques  et  les 
srehevequee  de  France  depuis  1682  jusqu'a  1801.    Paris,  A.  Picard.    XXV,  545  S.    [Strafs- 
burg S.  244/9;  Metz,  Toni,  Verdun,  Nancv,  SM)ie  S.  408—19.]  —  202)  W.  Zuidema, 


II 348  §28.    Elsafs-Lothringen.    Marckwald. 

stehen  an,  betrachtet  dann  die  Mischlieder,  d.  h.  jene,  in  derem  Texte  sich 
lateinische  und  deutsche  Worte  mit  einander  reimen  mnfsten.     Ein  besonderes 
Verdienst  nm  den  Kirchengesang  erwarben   sich  im  vorigen  Jh.  die  Weih* 
bischöfe,  die  unter  der  Regierung  der  Kardinäle  von  Rohan,  Fürstbischöfe 
von  Strafsburg,  thätig  waren.  —  Als  im  Anfang  des  vorigen  Jh.  in  Markirch 
und  im  Leberthale  die  Erzgruben  wieder  eröffnet  wurden,  wurde  den  dortigen 
Bergleuten  ein   Gesangbuch  in  die  Hand  gegeben,  das  auf  ihren  Stand  be- 
sondere Rücksicht  nahm.     Dasselbe  erschien  zu  Strafeburg  1722  und  in  2. 
vermehrter  Auflage  1745.     Die  Proben,  welche  Klein20*)  mitteilt,  wirken 
geradezu  komisch,  da  die  Lieder  umgedichtet  und  bergmännische  Ausdrücke 
eingefügt  sind.    —   Wir  erhalten  eine  Aufzählung210)   der   Organisten  am 
Strafsburger  Münster  seit  1430,  der  Kapellmeister  seit  1685  bis  zur  HZ.  — 
Als  die  Reformation  in  Pfalz-Zweibrücken  nicht  von  statten  ging,  und  der 
frühere  Kanzler  Schorr  gegen  die  Einführung  der  Reformation  eine  Denk- 
schrift gerichtet  hatte,  wandte  sich  Schwebe!,  der  Führer  der  protestantischen 
Partei  an  die  Strafsburger  mit  der  Bitte,  dem  Gutachten  des  Kanzlers  eine 
ausführliche  Widerlegung  zu  Teil  werden  zu  lassen.     Paulus211)  berichtet, 
wie  nun  Capito  die  Ausarbeitung  übernahm  und  diese  Ende  1535  im  Kamen 
seiner  Amtsbrüder  dem  Herzog  Ruprecht  übersandte.  —  Über  das  Gutachten, 
das  Butzer  für  Landgraf  Philipp  von  Hessen  in  der  Judenfrage  ausarbeitete, 
spricht  Paulus.312)    Kawerau21*)  behandelt  das  Verhältnis  Thomas  Murners 
zu  Luther.     Er  geht  den   äufseren   Schicksalen   des  merkwürdigen  Mann« 
nach,  führt  das  litterarische  Charakterbild  des  rüstigen  Kämpfers  vor,  der 
seine  reiche  Begabung  und   seine  nimmer   müde  Feder   in  den  Dienst  der 
alten  Kirche  stellte  und  mit  einer  Zähigkeit  ohnegleichen   sich  dem  neuen 
Geiste  widersetzte.     Aber  seine  Thätigkeit  sollte  erfolglos  sein,   denn  ihm 
fehlte  der  feste  Glaubensmut,  die  reine  Flamme  religiöser  Begeisterung  und 
untadelige  Lauterkeit  der  Gesinnung.  —  Aus  den  Protokollen  des  Gonventns 
ecclesiasticus    Argentinensis    veröffentlicht    Reufs914)    in    chronologischer 
Folge  Notizen,   die  von  1680 — 1792  reichen.    —    Aus   einem  gleichzeitigen 
Briefwechsel  berichtet  Reufs215)   über  das  Verhalten  der  protestantischen 
Pfarrer  zu  Strafsburg  nach   der  Schliefsung  der  Kirchen,  Herbst  1793.  — 
Lintzer216)  setzt  seine  Arbeit  über  die  letzte  Äbtissin  von  Masmünster  fort. 


Z.  Gesch.  d.  Templerordens  in  Lothringen:  JbGesLothrG.  8,  S.  408—1*2.  —  203)  [w- 
Horning],  Lothringische  Gemeindedienste  z.  Reformationszeit  oder  D.  ersten  Lutheraner 
in  Metz  im  16.  Jh.:  Erang.-lotherische  Gemeindediakonie  No.  8/9,  S.  27-80.  —  204) 
Chrodegang  s.  §  18.  —  205)  L.  G[ermain],  Abjuration  de  trois  Lorrains:  JSArcbLorr. 
40,  S.  298/4.  —  206)  O.  Co  vier,  Consecration  au  Saint  minister«  par  Paul  Ferry,  e 
Hetz,  de  Pierre  Philippe,  pasteur  a  Bischwiller  (4  mai  1654):  BHLPFr.  40,  8.  208/6.  — 
207)  Un  Confesseur  de  la  Foi  a  Metz.  1792/5.  M.  Thibiat.  See  Memoires  (Suite): 
REccle*sMetz  1,  S.  405—10,  448—54,  490/6.  —  208)  Müller,  D.  Strafsburger  Diöcesan- 
Gesangbuch:  Cftcilia  8,  S.  1/8,  12/4,  17  21.  —  209)  E.  Klein,  Aus  e.  alten  elelssischeD 
Gesangbuch:  Evang.-prot.  Kirchenbote  f.  Eis.  Lothr.  20,  S.  20/1,  84/5.  —  210)  Ph-  &< 
Organisten  u.  Kapellmeister  am  Münster  zu  Strafsburg:  Cftcilia  8,  S.  66/7.  —  211)  & 
Paulus,  D.  Einführung  d.  Reformation  in  Pfalz-Zweibrficken  (E.  Denkschrift  d.  Strafs- 
burger Reformatoren  an  d.  Pfalzgrafen  Ruprecht):  HPB11.  107,  S.  651 — 71,  798—820, 
887—905.  —  212)  id.,  D.  Judenfrage  u.  d.  hessischen  Prediger  in  d.  Reformationszett : 
Kath.  8.  Folge,  8,  S.  817—24.  —  218)  Waldemar  Kawerau,  Thomas  Murner  u.  d. 
deutsche  Reformation.  (=  SVReformG.  No.  82.)  Halle,  Niemeyer.  IH,  109  S.  M.  1,20. 
[Vgl  JBG.  18,  IL  97»".]  —  214)  R.  Reufs,  L'ägUse  de  Strasbourg  au  18«  a.  (Notes 
extraites  des  proces-verbaux  du  Consent  Ecclesiaatique) :  Progres  religieux  24,  S.  297— 800, 
807/9  ff.  —  215)  id.,  Une  abjuration  sous  la  Terreur:  ib.  S.  284/7.  —  216)  E.  Lintzer, 


§  28.    Elsafc-Lothringen.    Marckwald.  11,349 

—  ZitYOgel*17)  giebt  eine  Fortsetzung  seiner  Arbeit  aber  die  Rechtgläubig- 
keit T&ulers.*18)  —  Horning*19)  hat  in  den  letzten  Jahren  eine  Reihe  von 
Biographieen  lutherischer  Theologen  veröffentlicht.  Hierzu,  sowie  zu  den 
von  ihm  herausgegebenen  'Beiträgen  zur  Kirchengeschichte  des  Elsasses'  stellt 
er  eine  Nachlese  zusammen,  in  der  Luther,  Zell,  Butzer,  Hedio,  Marbach, 
Pappus,  Joh.  Schmidt,  Dannhauer,  Dorsch,  Bebel  und  Seb.  Schmid  be- 
handelt werden.  —  Die  400j.  Geburtsfeier  des  elsässischen  Reformators  Martin 
Butzer  hat  eine  reichhaltige  Litteratur  hervorgerufen.220"241) 

Geschichte  der  Juden  in  JElsafs-Lothrtngen.*1*)  Im  Strafs- 
bnrger  Stadtarchiv  hat  sich  ein  Brief  der  Gemeinde  Manchen  an  die  Ge- 
meinde Strafsburg  vom  Jahre  1381  im  Original  vorgefunden.  Es  ist  dies 
bisher  das  einzige  Dokument  für  den  brieflichen  Verkehr  der  jadischen 
Gemeinden  Deutschlands  im  MA.  Brefslau348)  veröffentlicht  diesen  Brief. 
Es  handelt  sich  um  einen  jüdischen  Pfandleiher,  der  unter  Mitnahme  der 
Pfänder  aus  Manchen  geflohen  ist  und  sich  in  Strafsburg  aufhalten  soll.  Der 
Brief  —  in  hebräischer  Sprache  —  ist  von  7  Mitgliedern  der  jüdischen 
Gemeinde  von  Manchen  unterschrieben.  —  S6e244)  teilt  die  Ansichten  von 
Ealogius  Schneider  über  die  Gleichberechtigung  der  Juden  mit,  aus  dem 
Jahre  1793.  —  D'Estreo*")  handelt  aber  die  jadische  Gemeinde  von  Paris 
vor  der  Revolution,  dio  sich  zum  großen  Teile  aus  Lothringen  rekrutierte.846) 

Kunstgeschichte  und  Archäologie**11'***)  Das  rätselhafte 
Steinbild  im  Walde  von  Klang  (Klangen)  ist  in  den  letzten  Jahren  mehrfach 
erörtert  worden.  Auch  de  Souhosmes356)  kann  sich  nicht  für  eine  be- 
stimmte Zeit  und  Art  der  Entstehung  entscheiden.  Eine  Abbildung  nach 
einer  Photographie  ist  beigefügt.  —  Forrer9*7)  und  Gerschel  veröffent- 


Xiriere  de  Ferrette,  derniere  abbesse  de  Masevaux  ^Suite):  RCathAlsace.  NS.  10,  S.  74 — 86, 
257-67,  577 — 88.  —  21?)  M.  Zitvogel,  Le  faux  et  le  vrai  Jean  Tauler  de  Strasbourg 
Suite):  ib.  8.  1—11,  87—96,  874/8.  [Vgl.  JBG.  18,  II,  18449.]  —  218)  (§  72B4») 
Ftoke,  Dominikanerbriefe.  |[Eubel:  RQChrA.  5,  S.  878/6;  S.:  ZGORh.  KP.  6,  S.  622/8.]| 
[Betr.  stark  EUafs.]  —  319)  W.  Horning,  Kirchenhist.  Nachlese  oder  Nachträge  zu  d. 
'Beitragen  z.  Kirchengesch.  d.  Elsasses'  (7  Jgg.)  n.  Biographieen  d.  Strafsburger  luth.  Theo- 
logen: Marbach,  Pappers,  J.  Schmidt,  Dannhauer,  Dorsch,  Bebel,  S.  Schmid,  Spener  etc. 
(Festschrift  z.  400j.  Gebortajubiläum  v.  Martin  Butzer.)  Strafsburg,  Heitz  u.  Mündel.  X, 
154  S.   M.  4,60.  —  290—41)  Wird  in  §  19  besprochen  werden. 

242)  L-  G[eiger],  Elsässer  Bestimmungen  über  Juden  1784:  ZGJuden.  5,  S.  278/4. 
—  243)  H.  Brefslau,  Aus  Strafaburger  Judenakten.  I.  E.  Brief  d.  Gemeinde  München 
ao  d.  Gemeinde  Strafsburg  v.  Jahre  1881 :  ib.  S.  115—  25.  —  244)  J-  8e*e,  Idles  d'Euloge 
Sehaeider  sur  lea  juifs:  RAlsace.  NS.  6,  8.  180/6.  —  245)  P.  d'Estre'e,  Les  Juifs  a 
Paris  sooa  le  regne  de  Louis  XV  (1721  -  60).  D'apres  les  archives  de  la  lientenance  generale 
depoliee  de  Im  BastUle:  RML.  25,  S.  44—68,  137—74.  —  246)  (§  617S)  Kaufmann, 
Len  Aechkenax. 

247/8)  (S.  I9)  Hettner,  Museogr.  -  249)  E.  Fleischhauer,  [Bericht  über  d. 
Erwerbung  alter  Wallgeschütze  aus  Reichen weier  für  d.  Schöngauer-Museum] :  Schöngauer 
Gesellschaft,  Bericht  No.  16,  S.  8—12.  —  250)  id.,  [Notiz  über  Altargemaide  d.  Caspar 
Istnmann  zn  Colmar  v.  1462,  mit  Abbildung  in  Phototypie]:  ib.  S.  12/8.  —  251)  id., 
ächöngauer  Mnaeum.  Grofser  Saal  im  Erdgeschofs,  Abteilung  mit  <L  Kamin  v.  1536.  Katalog. 
Colmar,  Buchdr.  F.  X.  Seile.  85  S.  [Auch  in  französ.  Sprache  u.  d.  T.:  Muae*e  Schoen- 
gsuer.  Catalogne.  83  S.]  —  252)  R»  Forrer,  Merovingisches  Frauengrab  bei  Kirchheim: 
Antiqua.  9,  S.  81.  [Grabfund.]  —  253)  &  Babelon,  Entrtfe  au  Cabinet  des  me'dailles 
d'un  miseorium  de  la  collection  Piot:  BSNAFr.  (1890),  S.  228—81.  [Angeblich  bei  Strafs- 
burg gefunden.]  —  254)  M.  B es ler,  D.  Kreuzkapelle  bei  Forbaoh:  JbGesLothrG.  8, 
&  387—400.  —  255)  P.  Tierny,  Lea  joyaux  d'Anne  de  Lorraine,  duohesse  de  Croy 
et  d'Areehot  (1648).  [Extr.  du  'Cabinet  hist.  de  l'Artois  et  de  la  Picardie',  Mars  1891.] 
Abbcrille.  Impr.  du  Cabinet  hist.  de  l'Art.  et  de  la  Pic.  8  S.  —  256)  R.  deSouhesmes. 
U  roeher  scnlpte'  de  Klang:   JSArcbLorr.  40,  S.  54—60.    [Vgl.  Annales  de  la  Soc.  d'ar- 


II  350  §28.    Elsafs-Lothringen.    Marckwald. 

liehen  eine  Kupferstich-Inkunabel  elsässischer  Provenienz  ans  der  Zeit  um 
1445—50.  —  Im  18.  Jh.  beherrschte  Strafsburg  den  Markt  anf  dem  Gebiete 
der  keramischen  Kunsterzeugnisse,  besonders  infolge  der  Bemühungen  der 
Familie  Hannong,  der  Schricker2*8)  eine  eingehende  Studie  widmet  — 
Wolfram2*9)  nimmt  seine  Untersuchung  über  die  Hetzer  Karlsstatuette  von 
neuem  auf  und  wendet  sich  hauptsächlich  gegen  Clemen  der  die  Statuette 
immer  noch  als  karolingisch  ansehen  will.  Wolfram  hatte  aus  der  Anwesen- 
heit des  Reichsapfels  geschlossen,  dafs  die  Statuette  nicht  karolingisch  sei. 
da  dieses  Attribut  erst  seit  Otto  I.  herkömmlich  ist  (mit  Ausnahme  unter 
Karl  dem  Kahlen).  Die  sechs  Fälle,  die  Clemen  für  den  Reichsapfel  in 
karolingischer  Zeit  anführt,  weist  Wolfram  vollständig  zurück.  Er  führt 
sodann  eine  Reihe  von  Darstellungen  Karls  an,  bei  denen  sämtlich  der  Apfel 
fehlt:  der  Kaiser  wird  lediglich  mit  dem  Szepter  dargestellt.  Nach  Ab- 
handlung der  Frage,  ob  Schwert  oder  Szepter  von  den  deutschen  Könige 
getragen  wurde,  kommt  Wolfram  zu  dem  Schlufs :  Keine  Darstellung  t 
gegnet  uns  vor  dem  14.  Jh.,  die  den  König  mit  Schwert  und  Apfel  zeiefcj 
Er  exemplifiziert  noch  auf  Münzen  und  Siegel.  Die  Darstellung  eines  Kf, 
mit  aufgerichtetem  Schwert  in  der  Hand  ist  für  die  karolingische  Zcfafein 
Anachronismus.  Nachdem  klargestellt,  dafs  die  Statuette  nicht  karoKwcb 
ist,  wird  die  Frage  beantwortet:  Welcher  Zeit  gehört  sie  an?  Aus  fJPren 
und  äufseren  Gründen  bleibt  Wolfram  dabei,  dafs  die  Figur  1502 
Stellung  des  Kapitels  angefertigt  ist.  —  Auffällig  grofs  ist  die 
lothringischen  Glockengiefser ,  die  wir  um  die  Mitte  des  17.  Jh. 
Gegenden  Deutschlands  troffen.  Wer  nicke*60)  stellt  verschiede] 
richten  über  solche  Giefser  zusammen.  Die  Häufigkeit  ihres  Vorkot 
Deutschland  erklärt  er  dadurch,  dafs  sämtliche  bekannte  lothringisch! 
aus  Orten  stammen,  die  durch  Kriege  viel  zu  leiden  hatten  und  v 
mehrere  verwüstet  wurden. 

LUteratnrgeschichte.  Archive  und  Bibliotheken. 
druck.**1**™)  Beim  Ablösen  eines  alten  Pergamentbogens,  welclfl  einem 
Musikalienhefte  der  Breslauer  Stadtbibliothek  als  Einbandsdeckt  «diente, 
fanden  sich  als  Einlage  zwei  Folioseiten  einer  Papierhs.  aus  dem».  Jh., 
welche  Teile  aus  der  'Königstochter1  des  Bühelers  enthalten.  Dieselbe:  Verden 
von  Bartsch*74)  veröffentlicht.  —  Zu  der  Arbeit  von  Fritz  SeelWttber 
Büheler  (StrafsbSt.  3,  S.  243 ff.)  bringt  Behaghel*75)  Berichtigungen  M Zn- 
sätze. —  Hürbin276)  ediert  auf  Grundlage   der  ältesten  Pariser  iMden 


cheol.  de  Bruxelles  [1890],  4,  S.  480.]    —    257)    R.  Forrer    n.   P.  Gerschel, 
Holstafeldrucke  n.  e.  Kupferstich-Inkunabel   d.  Sammlung  Forrer.    7  photogr.  Tfln, 
railes  in  Originalgröße,   nebet  erläuterndem  Text.     Strafsburg,    Photogr.  M.  Oereehel. 
7  S.    In  Kartonumschlag ,   Ausgabe  A:   unkoloriert   (auf  Glanzpapier)  H.  16;    Aufgabt1 
mit  Handkolorit,    in   unveränderlicher  Photographie   auf  Mattpapier   M.  24.    —    258) 
Schricker,    Strafsburger  Fayence  u.  Porzellan  u.  d.  Familie   Hannong.     1710— 80.   V 
Abbildungen:  Kunstgewerbeblatt  NF.  2,  S.  114—24.  —  259)  G.  Wolfram,  Neue  UntA 
Buchungen  über  d.  Alter  d.  Reiterstatuette  Karls  d.  Gr.:  JBGesLothrG.  8,  S.  821—44.— 
260)  E-  Wernioke,  Lothringische  Glockengiefser  in  Deutschland:  ib.  S.  401/8. 

261 — 70)  Fischart,  Thomas  Murner,  Goethe  in  Strafsbnrg  u.  a.  m.,  s.  JBLittG.  - 
271)  F.  W.  E.  Roth,  Beiträge  z.  Gesch.  u.  Litteratur  d.  MA.,  insbesondere  d.  Rheinlands. 
XII.  Brief  J.  Wimpfelings  an  Th.  Gresemund:  Roman  F.  6,  S.  492/4.  —  272)  Btfeonrt, 
L'enseignement  secondaire  en  Alsace  et  k  Beifort  depuis  le  18»  s.:  BSBelfort&m.  10. 
S.  209—24.  —  278)  J-  Gen y,  Z.  Datirung  e.  Druckes  v.  Job.  Mentel:  CBIBibl.  8,  S.  78/9. 
—  274)  A.  Bartsch,  Bruchstücke  e.  Hs.  d.  'Königstochter*  Hans  d.  Btthelers:  Germani* 
NR.  24,    S.  246—56.    —    275)    O.  Behaghel,    Zu  Hans  v.  Bühel:    ib.    S.  241/6.  - 


§  28.    Elsafs-Lothringen.    Marckwald.  11,351 

Libellus  de  Gesarea  Monarchia  des  Hermann  Peter  ans  Audlau,  jenes  für 
die  Rechteanschanungen  des  ausgehenden  MA.  hochbedeutsame  Werk.  —  Den 
Beinamen  Fischarts  'Mentzer'  erklärt  Freiherr  Schenk  zu  Schweinsberg.277) 
—  Ein  anonymes  Officium  de  Sancto  Joseph,  auf  Ersuchen  des  Bischofs  Albrecht 
von  Strasburg  zum  Gebrauch  für  die  Strafsburger  Kirche  ausgearbeitet, 
schreibt  Holstein378)  Wimpfeling  zu.  —  Aus  einer  Ha.  des  British  Museum 
^ruckt  Schflddekopf  *79)  zum  erstenmale  die  Novelle  Wimpfelings  von  der 
[erzogin  Engenia  von  Burgund  ab.  —  Holstein*80)  veröffentlicht  aus  Hss. 
^Universitätsbibliothek  zu  Upsala  und  der  Universitäts-  und  Landesbibliothek 
Strafsburg  ungedruckte  Gedichte  oberrheinischer  Humanisten.  Darunter 
id  von  Elsässern:  Wimpfeling,  Jodocus  Gallus,  Crato  Hoffmann  und  ver- 
dedene  Widmungsgedichte  an  Wimpfeling.  —  Einen  bisher  ungedruckten 
ief  des  Johannes  Sapidus  an  Butzer  veröffentlicht  Erichson.281)  Es  geht 
/ans  diesem  Schreiben  hervor,  dafs  Beatus  Rhenanus  der  Reformationsbewegung 
gegenüber  einen  kritischen  Standpunkt  einnahm.  —  Von  dem  als  Maler  und 
Illustrator  bekannten  Tobias  Stimmer***)  ist  eine  bisher  unbekannte  Komödie 
veröffentlicht  worden.  Nach  der  Annahme  des  Herausgebers  Oeri  hat  der 
Dichter  dieselbe  wohl  für  die  Fastnacht  1581  für  Strafsburg  oder  Baden- 
Baden  gemacht.  —  Über  die  Schulaufführungen  zu  Strafsburg  und  Schlett- 
stadt  im  16.  Jh.  und  über  Jörg  Wickram  aus  Colmar  als  Dichter  von  Schul- 
dramen finden  sich  Notizen  bei  Räch £.***) 

Die  berühmte  Dorothea  Schlözer,  die  in  Göttingen  promoviert  worden 
war,  wurde  1787,  nach  der  Mitteilung  von  Reufs,*84"28*)  zu  Strafsburg  in 
die  matricula  studiosorum  Universitatis  eingeschrieben.  —  Maggiolo290) 
setzt  seine  Arbeit  über  die  Schulen  in  Lothringen  fort.  —  Seit  längerer 
Zeit  arbeitet  Berger-Levrault**1,29*)  daran,  ein  Verzeichnis  aller  Pro- 
fessoren aufzustellen,  die  an  der  Universität  und  Akademie  Strafsburg,  an 
der  Molsheimer  Akademie  u.  s.  w.  thätig  waren.  Vorläufig  liegen  vom  Vf., 
der  selbst  Buchhändler  und  Buchdrucker  ist,  zwei  Probedrucko  vor. 

Ober  den  Strafsburger  Drucker  Gammerlander  und  seinen  litterarischen 
Beirat  und  Korrektor  Vielfeld  handolt  Wenzel.2*8)  —  Die  Anfänge  der 
Buchdruckerkunst  im  Elsafs  und  ihre  angebliche  Erfindung  in  Strafsburg 
schildert  Ihme294)  in  populärer  Weise. 


276)   J.  Harbin,    D.  'Libellus   de   Cesarea    monarchia'  v.  Hermann   Peter   aus   Andlau: 

ZSRGO.  12,  S.  34—108.  —  27*2)  G.  Freiherr  Schenk  zu  Schweinsberg,  D.  Herkunft 

Fisebarta:  ZDA.  85,  S.  265/6.  —  278)  H.  Holstein,  £.  anbekannte  Schrift  Wimpfelings: 

GBJBib!.  8,  S.  844/7.  —  279)  C.  Schüddekopf,  £.  unbekannte  Erzählung  Wimpfelings: 

ZVglLitteraturG.  NF.  4,  S.  842—55.   ~  280)  H.  Holstein,  Ungedruckte  Gedichte  ober- 

rhehueeher  Humanisten:    ib.  S.  859—82,    446  —  78.    —    281)    A.  Erichson,    E.  neues 

Dokument  Ober  Beatus  Rhenanus:  ZKG.  12,  S.  211/3.   —  282)  T.  Stimmer,  Comedia. 

Mit  18  Federzeichnungen  desselben  s.  erstenmal  hrsg.  T.  Jakob  Oeri.    Frauenfeld,  J.  Huber» 

XXYIII,  58  8.    ÄL  4.   —    288)  ?•  B.  Rache',  D.  deutsche  Schulkomödie  u.  d.  Dramen 

t.  Schul-  u.  Knabenspiegel.     [Leipziger]   Inaug.-Diss.  .  .  .    Liebe  rt  wölk  witz,    Druck    v.  F. 

Zeugner.    79  S.    |[F.  Spengler:  ADA.  17,  S.  888.]|  —  284/9)  R.  Reufs,  E.  Studentin 

auf  d.  Strafsburger  Universität   vor   100  Jahren:    Erang.-prot.  Kirchenbote   f.  Els.-Lothr. 

10,  8.  13/4.   —   290)  Maggiolo,  Les  ecoles  avant  et  apres  1789  dans  la  Meurthe,  la 

Heute,  la  Moselle  et  les  Vosge».    8«  partie,  1802  —  90:  MAcStan  Nancy  5.  9er.  8,  S.  1  —  128. 

—  291)  0.  Berger-Lerrault,    Catalogus  professorum  Academiarum  et  Universltatum 

alsaticarum  XVI/XIX  seculi.    Nancy,  Impr.  Berger-Levrault  et  Cie.    95  S.    —    292)  i<L> 

Annale«  des  professeura   des  Academiea   et  Universites  alsaciennes,    1525—1872.    Nancy, 

oapr.  Berger-LeTrault  &  Cie.    149  S.   —    29S)  B.  Wenzel,  Cammerlander   u.  Vielfeld. 

E.  Beitrag  z.  Litteraturgeeeh,  d.  16.  Jh.    Rostocker  Inaug.-Diss.     Berlin,  Buchdr.  Knoll  A 


11,352  §  28«    Elaafs-Lotbringcn.    Marokwald. 

Kultur-  und  Wirtschaftsgeschichte.***'™1)  Kiefer»0«)  be- 
handelt die  Lasten  and  Steuern,  die  in  der  Grafschaft  Hanau-Lichtenberg 
an  die  Rentkammer  zu  Buchsweiler  zu  zahlen  waren.  Dankenswert  ist  der 
Abdruck  des  Verzeichnisses  der  Lichtenbergischen  Gefälle  aus  der  ersten 
Hälfte  des  15.  Jh.  und  des  aus  dem  Ende  des  vorigen  Jh.  stammenden  Etats 
der  Geld-  und  Natural-Gefälle  der  im  Elsafs  gelegenen  Hanau-Lichten- 
bergischen Ämter.  —  Die  Soci6t6  d'arch6ol.  lorraine  veröffentlichte  neben  ihren 
ftM6moires*  und  dem  'Journal'  die  15  Bände  des  'Recueil  de  Documenta  rar 
Thistoire  de  Lorraine/  Nach  21j.  Pause  ist  letztere  Sammlung  fortgesetzt 
worden.808)  Die  Gesellschaft  publiziert  aus  2  Sammelbänden  der  Biblioth. 
nation.  Inventarverzeichnisse  der  herzogl.  lothring.  Schlösser  aus  dem  16.  Jh. 
—  Fournier804)  führt  die  entsetzlichen  Greuel  auf,  welche  die  Sucht,  überall 
Hexen  zu  sehen,  in  Lothringen  im  16.  u.  17.  Jh.  angerichtet  hat.  —  Fritz*0'} 
sieht  den  Grund  zu  dem  oberelsäss.  Schuhmacherstreik  von  1407  darin ,  dafs 
sich  die  Gesellen  durch  allerlei  strenge  Ordnungen  ihrer  zu  Zünften  eng  zu- 
sammengeschlossenen Meister  bedrückt  fühlten  und  durch  eine  Demonstration 
in  grofsem  Stil  ihre  Stellung  freier  und  unabhängiger  machen  wollten.  Sie 
erreichten  aber  zunächst  nur  eine  Verschlechterung  ihrer  Lage :  die  Vereini- 
gungen der  Gesellen,  die  'Brüderschaften'  wurden  verboten.  —  Ober  die  kauf- 
männischen Beziehungen  Mailands  zu  Strafsburg  im  14.  Jh.  teilt  Fritz806) 
einige  Notizen  mit.  —  Reiber807)  veröffentlicht  den  Küchenzettel  des  Straft- 
burger  Frauenklosters  Sankt-Nikolaus-in-Undis  aus  dem  16.  Jh.  Er  erläutert 
die  Küchenausdrücke  der  damaligen  Zeit  in  einem  Glossar  und  bringt  für  die 
Klosterverhältnisse  wenig  vorteilhafte  Einzelheiten  bei  aus  einer  Strafsbürger 
Hs. :  'Inquisition  und  Aussagen  der  Closterfrawen  zu  Sankt  Claus  in  Undis, 
wegen  der  ungebührlichen  Handlungen  und  Unzucht  die  darin  fürgangen.'  Die 
schön  ausgestattete  Publikation  fordert  einen  ernstlichen  Widerspruch  heraus: 
die  Drucklegung  ist  so  geschehen,  das  Büchelchen  so  ausgestattet,  als  ob 
man  es  nicht  mit  einer  erstmaligen  Ausgabe,  sondern  mit  einem  Faksimiledruck 
zu  thun  habe.  In  Wirklichkeit  entstammen  die  Randeinfassungen  u.  s.  *. 
dem  reichen  Lager  der  uralten  Heitzschen  Offizin  und  sind  willkürlich  zu- 
sammengesetzt. Am  Schlufs  unterrichtet  ein  'Index  typographique'  (der 
Reibersche  Kommentar  ist  in  französischer  Sprache  abgefaßt),  woher  die 
einzelnen  Holzschnitte  stammen.  —  Seit  alten  Zeiten  hatte  das  schweizerische 


Wölbung.     72  S.    —    294)    F.  A.  Ihrae,    Gutenberg  n.  d.  Buchdruckerkunst  im  Elsafc. 
Strafsburg,  Schmidt.    52  S.    M.  0,80. 

295/6)  Jos.  Le*vy,  Jahrgeding  zu  örmingen:  Els.-Lothr.  Samstaga-Bl.  8,  S.  637/9. 
[1550.]  —  297)  E.  Braun,  Bergordnung  v.  1517  [für  Breisgau  u.  Sundgau].  —  Zigeuner 
[in  Strafsburg]:  ZDKulturG.  NF.  1,  S.  105/7.  —  298/9)  H.  Cetty,  D.  altels&ssiscae 
Familie.  Einzig  genehmigte  Übersetzung  aus  d.  Französischen.  Freiburg  i./Br.,  Herder. 
XI,  22S  S.  M.  2.  [Ist  Übersetzung  ▼.  d.  1889  erschienenen  französischen  Ausgabe:  La 
famille  d'autrefois  en  AUace.]  —  300/1)  [H.]  Luthmer,  D.  Höhle  d.  schwarzen  Bande 
im  Haspelthaie:  MVogesenclub  No.  24,  S.  50/2  u.  Karte.  —  $02)  I*  A.  Kiefer, 
Steuern,  Abgaben  u.  Gefttile  in  d.  ehemaligen  Grafschaft  Hanau-Lichtenberg.  £.  Zusammen- 
stellung d.  herrschaftl.  hanauisohen  u.  d.  konigl.  französischen  Lasten  u.  Abgaben,  sowie  d. 
KirchengeflUle  in  d.  elsäasischen  Ämtern  mit  urkundlichen  Beilagen.  Strafsburg,  J.  NoirieL 
S3S.  M.  1.  |[Ch.  Pfister:  Ann  Est.,  5,  S.  454.]|  -  303)  Recueil  d'Inventaires  des  due» de 
Lorraine.  (=  Reoueil  de  documents  sur  Thist.  de  Lorraine.  XVI.)  Nancy,  Wiener.  XX11I.376S. 
304)  A.  Fournier,  Une  dpidtfroie  de  sorcellerie  en  Lorraine  aux  16«  et  17«  s.:  AnnEst 

5,  S.  228—59.  —    305)  J    Fritz,   D.  Ausstand  d.  oberrheinischen  Sehuhmacbergeeellen 
im  Jahre  1407.    Nach  ungedruckten  Archivalien  d.  Strafeburger  Stadtarchivs :  ZGORh.  NF. 

6,  S.  182—40.    —    306)  id.,  Z.  Gesch.  d.  deutsch-lombardischen  Handels:  ib.  S.  320/1 
—  80?)  Ferd.  Reiber,  Kuchenzettel  u.  Regeln  e.  Strafsburger  Frauenklosters  d.  16.  Jh. 


§  28.    Elsafs- Lothringen.    Marckwald.  11,353 

Kapitel  von  St.-Ursanne  am  Doubs  Rebgüter  in  Sigolsheim  und  Habsheim 
im  Ober-Elsafs.  Che  vre808)  schildert,  wie  das  Kapitel  in  den  Besitz  der 
Kirche  von  Habsheim  mit  ihren  reichen  Einkünften  kam  und  beschreibt  aus 
einem  Einnahmebuch  yon  1703,  wie  das  Kapitel  seine  elsässischen  Besitzungen 
verwaltete.  —  Bemerkenswerte  Versuche,  die  Verkehrverhältnisse  des  heutigen 
Reichslandes  zu  heben,  machte  im  letzten  Drittel  des  16.  Jh.  Pfalzgraf  Georg 
Hans  von  Veldenz-Lützelstein.  Winckelmann809)  berichtet  zunächst  über 
die  än&eren  Lebensschicksale,  den  Charakter  und  die  Ziele  dieses  merk- 
würdigen Mannes  und  geht  dann  ausführlich  auf  das  Projekt  des  Zorn-Saar- 
Kanals  ein,  das  Specklin  ein  'unmöglich  Werk'  nannte.  Eine  Karte  er- 
liitert  die  Strafsenbauten  und  das  Kanalprojekt.  —  Demselben  Pfalzgrafen 
bat  Benoit810)  eine  Arbeit  gewidmet,  die  sich  besonders  mit  den  Geschicken 
der  von  Georg  Hans  gegründeten  Stadt  Pfalzburg,  dem  Erwerb  des  Stein- 
thals  und  seinen  Kanalprojekten  beschäftigt.  —  im  Herbst  1890  führten  zum 
erstenmal©  schlichte  Bürger  von  Rappoltsweiler  ein  Festspiel  auf,  das  einen 
Pfeifertag  aus  der  Zeit  Wilhelms  I.  von  Bappoltstein  darstellt.  In  der  Ein- 
leitung dieses  Festspiels  handelt  der  Vf.,  Jahn811)  von  dem  'Königreich 
fahrender  Leute  im  Elsafs  und  dem  Pfeifertag  in  Rappoltsweiler'. 

Volkskunde  und  Sage.* 1 2* 320)  F  o  u  r  n  i e  r  82  x)  stellt  ausführlich 
Gebräuche  aus  dem  Vogesengebiet  zusammen,  die  sich  auf  die  Vollziehung 
heidnischer  Religionsausübungen  zurückführen  lassen.  Dabei  behauptet  er: 
(il  existe  encore,  dans  les  Vosges,  des  adorateurs  du  soleil',  die  auf  dem 
Beleben  zu  diesem  Zwecke  zusammen  kommen  sollen  (! !).  —  Ristelhuber  882) 
{riebt  in  französischer  Sprache  Sagen  wieder  aus  Vogelbach,  Kientzheim, 
Bühl,  Widensohlen,  Herbitz-  heim,  Sennheim,  Hagenau,  Morimont,  Pfirt  und 
Oberehnheim.  —  Martin828)  veröffentlicht  Wetterregeln,  Gebräuche,  Tier- 
stammen und  Volkswitze  aus  den  Aufzeichnungen  von  oder  für  Loreatz  F ritsch, 
Glaser  zu  Strafsburg,  der  1613  Obermeister  wurde.  Die  Papiere  bilden  ein 
seltsames  Konvolut  in  dem  Strafsburger  Stadtarchiv.  —  Stehle824)  fährt  in 
seinem  dankenswerten  Unternehmen  fort,  Beiträge  zur  elsässischen  Volkskunde 
durch  seine  Schüler  weit  und  breit  auf  dem  Lande  sammeln  zu  lassen. 


Strasburg,  Heitz  &  Mandel.  kl.-4°.  52  S.  M.  4.  —  808)  F.  [Chevre],  Le  Chapitre 
de  Saint- Ursanne  et  ses  vins  d'Alsace.  Deltfmont,  Impr.  Bolchat.  19  S.  M.  0,80.  — 
$09)  O.  Winckelmann,  £.  Förderer  d.  Verkehrswesens  in  Eiaafs-Lothringen  im  16.  Jh.: 
JbGEla-Lothx.  7,  S.  83—100.  —  310)  A.  Benoit,  Quelques  lettres  de  Georges  Jean, 
eomte  palatin  de  Yeldenz  et  Lutzelstein:  JbGesLothrG.  3,  S.  17 — 32.  —  811)  E.  Jahn, 
D.  Pfeiferbrttder.  Volkstümliche«  Festspiel.  Z.  Feier  d.  500.  Pfeifertages  v.  Rappoltsweiler. 
3..  durchgesehene  Auflage.  Strafsburg,  Heitz  &  Mündel.  XV,  80  S.  M.  1.  [Vgl.  Fest- 
programm z.  Pfeifertag  1891   [mit  Yielen  Abbildungen].    Strafsburg,  Typ.  Hubert.    8  S.] 

812)  A.  De  sc  übe  s,  Almanachs  et  la  chance:  BTP.  6.  S.  760.    [Elsassischer  Aber- 
glaube.] —  S13)  B.Forrer,  Steinbeile  u.  Aberglaube  [im  Ober-Elsafs]:  Antiqua  9,  S.  52. 

—  314)  Alex.  Kaufmann,  Findlinge  z.  Volkskunde.  'Z.  Küche  führen'  [in  Strafsburg]: 
ZVolkskonde  3,  S.  190/1.  —  $15)  [P.]  Ristelhuber,  Les  Aqueduos.  II.  [Kuttolsheim] : 
Melusine  öt  8.   203.  —    316)  E.  Rolland,  Le  Courrouz  de  l'Enfant  Jesus:  ib.  S.  224. 

—  31?)  J.  Rathgeber,  Elsftssische  Sprichworter  u.  sprichwortliche  Redensarten:  JbGEls.- 
Uthr.  7,  S.  141/5.  —  818)  A.  Uhlhorn,  Volkstümliches:  ib.  S.  146/9.  —  819)  F. 
Mathis,  Elsässische  Kinderlieder  in  Rappoltsweiler  Mundart:  ib.  S.  150  —  74.  —  320) 
H.  G[sidoz]f  Le  Tien  ou  le  Mien:  Melusine  5,  S.  271.  [In  Lothringen.]  —  321)  A. 
Feurnier,  Vieilles  coutumes,  usages  et  traditions  populaires  des  Vosges,  provenant  des 
coltes  antiquea  et  particulierement  de  eelui  du  soleil:  BSPhilVosgienne.  16,  S.  136 — 205.  — 
323)  P.  Ristelhuber,  Contes  alsaoiens :  Tradition  5,  S.  15—28.  —  323)  E.  Martin, 
Kotixen  e.  8trafrbnrger  Bürgers  um  1625:  JbGEls-Lothr.  7,  S.  109—16.  —  324)  B* 
Stehle,    Volkstümliche    Feste,    Sitten    u.  Gebrauche  im  Elsafs.    1891:    ib.  S.  200/6.    — 

Jaaretberiehte  der  Geiehioatnriasensohaft.    1891.    II.  23 


11,354  §  28.    Elsafs-Lothringen.    Marckwald. 

Ans  naheliegenden  Gründen  ist  das  Gebiet  der  Volkskunde  im  Elsafs 
noch  wenig,  in  Lothringen  noch  weniger  gepflegt.  Eine  Reihe  von  Ge- 
bräuchen, Sitten  u.  s.  w.,  die  in  Lothringen  herrschen,  sammeln  Stehle325; 
und  Lerond.826)  —  Über  den  Brauch  der  'Vosenöttes*  in  Lothringen  be- 
richtet Ristelhuber.827)  —  Aus  einer  Hs.  des  vorigen  Jh.  erzählt  Auricoste 
de  Lazarque828)  von  den  Erscheinungen  eines  Tieres  in  Bolchen,  in  dem 
ein  lothringischer  Befehlshaber  aus  dem  17.  Jh.  stecken  soll. 

SpracÄMcÄ**.8**"888)  M enges889)  weist  darauf  hin,  dafs  in  der 
elsässischen  Mundart  die  Volksetymologie  vielfach  Ortsnamen  einer  Umdeutung 
unterwirft.  —  Das  hervorragendste  Denkmal  der  Strafsburger  Mundart  ans 
früherer  Zeit  ist  Arnolds  Pfingstmontag.  S  ü  1 1  e  r  1  i  n  84ü- 841)  untersucht  die 
Laut-  und  Flexionslehre  der  in  diesem  Stücke  gesprochenen  Mundart.  — 
Lienhart84*)  behandelt  die  Mundart,  die  im  mittleren  Zornthai,  zwischen 
Steinburg  und  Mommenheim  gesprochen  wird  und  die  zum  alemannischen 
Sprachzweig  gehört. 

Zu  teilweise  neuen  Resultaten  gelangt  Witte848)  bei  seiner  Unter- 
suchung der  lothringischen  Ortsnamen,  die  durch  eine  lehrreiche  Karte  unter- 
stützt wird.  Wir  erfahren,  dafs  Metz  niemals  eine  deutschredende  Stadt 
gewesen  ist.  Witte  macht  es  höchst  wahrscheinlich,  dafs  die  Ortsnamen, 
die  heute  auf  -weiler  endigen  und  die  aus  der  Zusammensetzung  eines  fast 
immer  germanischen  Personennamens  mit  der  Endung  -villare,  -villa  u.  s.  w. 
entstanden  sind,  und  die  immer  alemannischen  Ursprungs  gehalten  wurden, 
keltoromanischer  Herkunft  sind.  Wir  sehen,  dafs  im  Laufe  der  Zeit  das 
deutsche  Sprachgebiet  zu  Gunsten  des  französischen  eingeengt  wird.  — 
Besler344)  hatte  vor  4  Jahren  die  Ortsnamen  des  lothringischen  Kreises 
Forbach  untersucht  und  zwar  die  Ortsnamen  im  engeren  Sinne,  die  Namen 
der  bewohnten  Orte,  und  war  zu  dem  Resultat  gekommen,  dafs  ein  Über- 
schufs  oberfränkischer  Benennungen  sich  ergab,  woraus  er  folgerte,  dafs  der 
oberfränkische  Stamm  der  Bevölkerung  das  Übergewicht  über  den  alemannischen 
hatte.  Jetzt  untersucht  er  in  einem  zweiten  Teile  seiner  Arbeit  die  Orts- 
namen im  weiteren  Sinne,  die  Namen  der  Flüsse,  Bäche,  Quellen  und  Weiher 
der  Berge  und  Hügel,  der  Wälder  und  Forstbezirke  und  der  Gewanne  oder 
Fluren.     Dabei  kommt  Besler  zu   dem  Ergebnis,  dafs   diese  Namen  zum 

325)  id.,  Volksglauben,  Sitten  u.  Gebräuche  in  Lothringen:    Globus  59,  S.  377—81.   — 

326)  H.  Lerond,  Lothringische  Sammelmappe.  II.  Teil.  Ortsneckereien  u.  Bauernregeln 
aus  Lothringen.  D.  lothringische  Spinnstube.  Forbach  i./L.,  R.  Hupfer.  V,  55  S.  — 
827)  P*  Ristelhuber,  Les  Vosendttes  en  Ahace- Lorraine :  Tradition  5,  S.  92/4.  — 
328)  E«  Auricoste  de  Lazarque,  Folk-Lore  de  Lorraine.  LaMassue:  RTP.  6,  S.  363>- 

329—32)  X  R.Otto,  Altlothringische  geistliche  Lieder.  Erlangen.  1890.  |[LCB1. 
S.  622/3.1|  —  333)  X  M.  F.  Follmann,  Mundart  d.  Deutsch-Lothringer.  II.  Teil.  Metz. 
1890.  |[Eduard  Hoffmann:  LBGRPh.  12,  S.  152/8  (völlig  verfehlt).])  —  3348)  H. 
Lienhart,  Alliteration,  Assonanz  u.  Vergleichungen  in  d.  Zornthaler  Mundart:  JbGEU- 
Lothr.  7,  S.  188-99.  —  339)  H.  M enges,  Volksetymologisches  aus  d.  elsassischen 
Mundart:  Els-LothrSchulbl.  21,  S.  870/8.  —  340/1)  Adolf  Sütterl in  ,  Laut-  u.  Flexions- 
lehre d.  Strafsburger  Mundart  in  Arnolds  Pfingstmontag.  Inaug.-Diss.  Strafsburg,  Trübner. 
VII,  106  S.  —  342)  H.  Lienhart,  Laut-  u.  Flexionslehre  d.  Mundart  d.  mittleren  Zorn  - 
thales  im  Elsafs.  (=  Alsatische  Studien.  1.  Heft.)  Strafsburg,  Trttbner.  VIII,  74  8.  M. -. 
[Auch  als  Inaug.-Dissert.  unter  gleichem  Titel  erschienen.  Strafsburg,  Trttbner.  VI,  74  S. 
—  343)  Hans  N.  Witte,  Deutsche  u.  Kelto-Romanen  in  Lothringen  nach  d.  Völker- 
wanderung. D.  Entstehung  d.  deutschen  Sprachgebietes.  Mit  1  Karte.  (=  Beitrage  z. 
Landes-  u.  Volkeskunde  v.  Elsafs-Lothringen.  15.  Heft.)  Strafsburg,  Heitz  &  Mündel.  100  S. 
M.  2,60.  |[Ch.  Pfister:  RCr.  NS.  82,  S.  286/7.]|  —  844)  M.  Besler,  D.  Ortsnamen 
d.  lothringischen  Kreises  Forbach.    II.  Teil.    Progr.-Beil.  d.  Progymn.    Forbach,  Bucbdr.  R. 


§  28.    ElMfe-Lothringen.    Marckwald.  11,355 

gröfseren  Teile  alemannischen  Ursprungs  sind.  Diese  Erscheinung  erklärt  er 
dadurch,  dafs  die  Alemannen,  als  sie  im  3.  Jh.  in  Lothringen  einwanderten, 
sich  in  den  Thälern  der  Flüsse  und  in  den  fruchtbaren  Niederungen  an- 
siedelten. Um  die  Mitte  des  5.  Jh.  wanderten  die  Oberfranken  in  Lothringen 
ein  und  nahmen  die  höher  gelegenen  Gebiete  in  Besitz,  da  sie  in  den  Flufs- 
thälern  bereits  die  Alemannen  vorfanden.  Nach  dem  Zusammenstofs  der  Ale- 
mannen nnd  der  Franken  und  nach  der  Niederwerfung  der  letzteren  durch 
Chlodwig  blieb  ein  Teil  der  Alemannen  in  Lothringen  zurück  als  Untergebene 
der  Franken,  die  der  herrschende  Stamm  in  Lothringen  wurden.  —  Eine 
anonyme  Arbeit845)  teilt  aus  den  Abhandlungen,  die  in  den  letzten  Jahren  über 
die  Sprachgrenze  in  Lothringen  erschienen  sind,  die  Resultate  mit. 

Familien-,  Wappen-,  Siegel-  und  Münzenkunde.*1*'*™) 
Roth*61)  weist  auf  die  Hs.  Ms.  II,  10  Folio  der  Frankfurter  Stadtbibliothek 
hin.  Dieselbe  ist  eine  Papierhs.  des  16.  Jh.  in  439  Blatt  und  enthält  be- 
langreiche Materialien  zur  rheinischen  Geschichte  und  Adelsgeschichte.  Als 
Vf.  wird  Bernhard  Hertzog  anno  1596  genannt,  bekannt  durch  seine  Edelsasser 
Chronik.  —  Wilhelm  Boecklin  von  Boecklinsau  war  1555  von  Karl  V.  zum 
sog.  kleinen  Comes  Palatinus  oder  Pfalzgrafen  ernannt  worden.  Über  seine 
30j.  Thätigkeit  —  er  starb  1585  —  und  die  von  ihm  erteilten  Wappenbriefe 
gewährt  seine  teilweise  noch  im  Stadtarchiv  zu  Colmar  vorhandene  Registratur 
Aafschlufs.  Eindler  v.  Knobloch862)  druckt  diese  ab,  verbreitet  sich 
über  die  Lebensschicksale  des  Wilhelm  Boecklin  und  bringt  mehrere  Beiträge 
zur  elsässischen  Adelsgeschichte.  —  Thierry -Mieg868)  beginnt  eine  Ge- 
schichte der  Familie  Thierry,  die  sich  auch  in  das  Elsafs  verzweigt  hat.  Die 
Geschichte  der  Thierrys  hat  besondere  Bedeutung:  1636  vermachte  ein  ge- 
wisser Tripaldi  zu  Corfu  sein  ganzes  Vermögen  an  Jean  Thierry;  dieser  starb 
1676  und  binterliefs  etwa  57000000  Livres,  deren  rechtmäfsige  Erben  noch 
heute  nicht  gefunden  sind.  —  Bardy8*4)  berichtet  über  den  Fund  der  Über- 
reste eines  Leichensteins  mit  Wappen  in  S'-Baslemont  (Vosges).  Dort,  im 
Vogesendepartement,  liegt  ein  Mitglied  der  Familie  der  Ritter  von  Rinach  be- 
graben, die  aus  dem  Aargau  in  den  Sundgau  gewandert  waren.  —  Li6nard8ft6) 
teilt  den  Fund  von  Verduner  Bischofsmünzen  aus  dem  11.  und  12.  Jh.  mit.  — 
Verschiedene  Beiträge  zur  älteren  lothringischen  Münzgeschichte  liefern 
Hermerei856*868)  und  Vercoutre.868) 

Historische  Karten  sind  im  Berichtsjahre  nicht  erschienen. 


HupfeT.     4°.      IV,    49    S.    —    345)    D.   Sprachgrenze    in    Lothringen:    Grenzb.  50,    III, 
S.  554—66,   889-  400. 

346)  X  W.  Merz,    D.  Ritter   v.  Rinach   im  Argan    [u.  im  Elsafs].     Aarau,  Sauer- 

Under.    164  S.  mit  1  Plan  u.  1  Tfl.    M.  2,80.    —    347)  X  £.  comte  de  Martimprey 

de  Romecoart,  Les  sires  et  comte»  de  Blamont.    Etüde  hist.  (Saite  et  fin):  MSArchLorr. 

41,  S.  5-145.  —  848)  X  V.  Chatelain,   Hist.  du  comte  de  Crtfhange:  JbGesLothrG. 

3.  S.  175 — 281.    —    349)  X  L.    Maxe-Werly,    £tat  actael   de  la  numismatiqne  Ter» 

öunoise  a  l'epoque  gauloise  et  sons  la  pe'riode  gallo- romaine:    RBN.  47,  S.  497—508.  — 

330)   X    fi.  Dannenberg,    D.  Siegesmttnzen  König  Heinrichs  II.  u.  Herzog  Gottfrieds 

v.  Niederlothringen:    Congres    internat.    de    numismat.  ä    Bruxelles.    —    351)    F.  W.  E. 

Roth,  Mitteilungen  aas  genealogischen  Hss.:  DHerold  22,  S.  108/9.  —   352)  J-  Kind ler 

▼.Knobloch,  D.  pfalzgiUfliche  Registratur  d.  Dompropstes  Wilhelm  Boecklin  v.  Boecklins- 

»«:   ZGORh.    NF.  6,    S.    268—82,    645  —  62.    —   353)    Ch.  Thierry-Mieg,    La   suc- 

cetsion   de  Jean  Thierry  de  Venise   et  la  branche  alsacienne  des  Thierry:  RAlsace.  NS.  5, 

8-  313-68.  —    354)  H.  Bardy,  Le  tombean  de  Glrard   de  Reinach-Montreux :    BSBel- 

fonfera.  10,    S.  281/7  mit  2  Abb.    —    355)    F.  Lilnard,    Note   sur   une    tronvaille  de 

monnaies  feite  dans  les  environs  de  Verdun:  RNnmism.  8.  Ser.  9,  S.  208/8.  —  856)  J- 

23* 


11,356  §  26.    Württemberg  (1890/1).    Fetzei. 


§26. 

Württemberg  (1890/1). 

C.  Ad.  Fetzer. 

(Verwandtes  in  »deren  H  s/  'Handbuch'  8.  40.)*) 

Ifrähistorie.1)  Eioe  neuentdeckte  Fortsetzung  einer  schon  früher 
bekannten  Höhle,  des  Heppenlochs  im  Lenninger  Thal,  in  welcher  Feuer- 
steinwerkzeuge und  Reste  von  Knochen,  die  zum  Teil  Spuren  menschlicher 
Bearbeitung  zeigen,  beschreiben  die  Entdecker,  Hedinger  und  Gufsmaim,* 
welche  vermuten,  dafs  man  hier  vielleicht  Zeugnisse  für  antediluvianische 
Menschen  vor  sich  habe.2*)  Dieser  Fund  gab  Losch8)  Veranlassung  zur 
Beschreibung  der  Bocksteinhöhle  und  ihrer  kleineren  vorgeschichtlichen  Reste, 
auf  die  man  schon  vor  Jahren  gestofsen  war.4)  In  wie  weit  die  vorwiegende 
Beschäftigung  des  historischen  Vereins  von  Oberfranken6)  mit  Prähistorie  im 
Jahre  18896a-ftb)  für  Württemb.  in  Betracht  kommt,  war  nicht  zu  erheben. 

Vorrömische  und  römische  Zeit.  Auf  keltische  Wurzeln  führt 
Blind6)  eine  Reihe  von  Orts-  und  namentlich  von  Flufsnamen  in  Franken 
zurück ;  er  weist  nach,  dafs  zwar  zu  Cäsars  Zeit  die  Kelten  bereits  gänzlich 


Hermerei,  Numismatique  lorraine.  LuneVille  atelier  mone'taire  de  Ferri  III:  A8FN.  15. 
S.  183 — 90.  —  357)  id.,  Lettre  a  M.  le  Dr.  A.  Vercoutre  a  propos  da  denier  lorrain  s 
la  legende  'Dedoiedo*':  ib.  S.  290/6.  —  858)  id.,  Numismatique  lorraine.  Essai  de  etat:- 
fication  des  monnaies  de  Ferri  III  et  de  Thie'baut  II  par  la  restitution  a  ces  deux  prinees 
de  certaines  especes  attribuees  anx  docs  Mathieu  II  et  Ferri  IV:  ib.  S.  27—50.  —  S59) 
A.  Vercoutre,  Identification  d'un  atelier  mone'taire  lorrain  du  13«  s.:  ib.  S.  168/5. 

*)  Anm.  der  Redaktion:  Aufser  diesen  besonderen  Bemerkungen  gelten  für  die 
Abgrenzung  des  Berichtsstoffes  anch  die  allgemeinen  Grenzbestimmungen  über  deutsche 
Landesgeschichte  sowohl  nach  der  Seite  der  Reichsgeschichte  (Handbnch  S.  31/3),  als  auch 
nach  der  anderer  Landesgeschicbten,  als  endlich  auch  in  Bezug  auf  die  Umgrenzung  des 
Begriffes  'Geschichte'  (ib.  S.  88/9).  In  Württemberg,  dem  Musterlande  einer  lieberoU 
historisch  gepflegten  Landeskunde,  herrscht  eine  erfreulich  weitherzige  Auffassung  über  dai, 
was  der  Landeshistoriker  zu  seinem  Fache  rechnen  soll.  In  unserem  JB.  aber  ist  es  nicht 
möglich,  die  Litteratur  über  Schiller  hier  aufzunehmen,  weil  derselbe  geborener  Württem- 
berger ist  (um  so  weniger,  da  jetzt  die  JBLittG.  die  Litteratur  über  ihn,  wie  über  Wieland,  Hölder- 
lin, Gerok  u.  a.  alljährlich  sammeln).  Auch  die  lex  Alainannorum  gehört  für  uns  der  allge- 
meinen deutschen  Geschichte  an  (§§12.  42),  ebenso  wie  alles,  was  sich  auf  die  Alainannen 
als  Ganzes  bezieht.  Wir  können  die  Litteratur  über  die  Bischöfe  von  Konstanz  (§  2T 
'Baden')  u.  a.  hier  nicht  noch  einmal  wiederholen,  blofs  weil  ein  Teil  des  heutigen  Königreichs 
Württemberg  zu  ihren  Diözesen  gehörte.  Endlich  müssen  wir  die  zahlreichen  Nekrologe  Aber 
jüngst  verstorbene  Lehrer,  Pastoren,  Beamte,  Künstler  etc.  im  Prinzip  von  der  Bericht- 
erstattung aussohliefsen,  und  können  nur  aus  besonderen  Gründen  Ausnahmen  zulassen. 
Es  walten  hier  in  Württemberg  ähnliche  Verhältnisse  ob,  wie  in  der  livländisehen  ProTinzial- 
geschichte  und  müssen  ähnlich  reguliert  werden.     (Vgl.  'Handbuch'  S.  45.) 

1)  (S.  14047)  Schlatterer,  Ansiedinngen  am  Bodensee.  —  %)  Gufsmann  a. 
Hedinger,  Neue  Höhlenfunde  in  Württemberg:  SchwäbKronik  (1890),  No.  7,  F.  41. 
(Vgl.  KBLAnthr.  22,  No.  2/8;  SchwäbKronik  [1890],  No.  149,  F.  1264.)  —  t»)  K.  Guft- 
mann,  D.  Lenninger  Thal  u.  d.  Guttenberger  Höhle.  (=  Hitteil.  d.  Badischen  Geologischen 
Landesanstalt,  No.  1.)  Heidelberg,  Winter.  —  8)  Losch,  D.  Bocksteinhöhle:  SchwäbKronik 
(1890),  No.  25,  F.  185.  —  4)  (8.  186»)  Eck,  Mineralog.  etc.  Litteratur.  —  5)  AGOber- 
franken  17,  S.  256/8.    (Vgl.  DZG.  [1891],  I,  Nachr.   14  u.  JBG.  18,  II,  8271*4*.) 


§26.    Württemberg  (1890/1).    Fetzer.  II  357 

aus  diesem  Teil  Deutschlands  verdrängt  waren,  im  ersten  Jh.  nach  Christus 
aber  eine  nene  Einwanderung  von  Kelten  stattfand,  die  sich  im  Dekumaten- 
land  setzte,  aber  aufserdem  Ober  den  Limes  beträchtlich  hinausgriff;  auf 
diese  führt  Blind  die  keltischen  Namen  in  Franken  zurück.  Eine  Doppel- 
ringburg aus  vorrömischer,  vielleicht  keltischer  Zeit,  welche  wohl  in 
Notzeiten  der  benachbarten  Bevölkerung  als  Zufluchtsort  für  längere  Dauer 
dienen  sollte,  und  in  deren  Nabe  befindliche  Schanzen  von  vielleicht  römischer 
Arbeit  am  Rande  der  Alb  hat  eine  gewandte  Beschreibung  gefunden. 7)  Ober 
vorrömische  Funde,  Funde  aus  dem  klassischen  Gebiet,  insbesondere  über 
das  Kastell  beim  Schierenhof  nahe  von  Schwab.  Gmünd,  Funde  von  Alte- 
barg bei  Canstatt,  von  Neckarwertheim,  O.-A.  Besigheim,  von  Herbrechtingen, 
O.-A.  Heidenheim  und  Funde  aus  der  Reihengräberzeit,  sowie  über  wertvolle 
Erwerbungen  aus  der  gotischen  und  späteren  Perioden  berichtet  L.  Mayer.8) 
Aus  der  Zusammenstellung  der  Funde,  welche  in  zahlreichen  Hügelgräbern 
gemacht  wurden  (La-Tene-  und  Hallstadtperiode,  namentlich  schöne  Töpferei- 
erzeugnisse) ergiebt  sich  Drück9)  das  Bild  einer  achtenswerten,  reinger- 
manischen, vorrömischen  Kultur  auf  der  mittleren  Alb.9*)  Ober  die  der  Haupt- 
sache nach  einheimische  Verfertigung  der  in  Südwestdeutschland  gefundenen 
Bronzearbeiten  und  die  zahlreichen  Spuren  einer  bei  Pfeffingen  gefundenen 
Bronzeschmelze  berichtet  v.  Tröltsch,10)  welchem  auch  die  schöne  Zusammen- 
stellung11) von  vorrömischen,  römischen  und  alemannischen  Waffen,  Geräten 
und  Geschirren  zu  danken  ist,  die  mit  kurzen  Randbemerkungen  versehen 
zur  Anregung  lokalen  Forschungseifers  dienen  soll.11*"114)  Eine  Obersicht 
über  den  gegenwärtigen  Stand  der  auf  Klarlegung  des  römischen  Strafsen- 
netzes  gerichteten  Arbeit  giebt  Miller,19)  welcher  auch  eine  Karte  der 
romischen  Straften  und  Niederlassungen  in  Oberschwaben  herausgegeben12** m) 
und  mit  hochherziger  Unterstützung  durch  Schüler  Nachsuchungen  nach 
römischen  Strafsen  hat  machen  lassen.180)     Die  Ergebnisse  eigener  Nach- 


6)  Blind :  WürttVjh.  12  (1890).  (Vgl.  RH.  44,  8.  441.)  —  7)  T.  D.,  D.  Heidongraben 
beiGrabenttetten  u. Erkenbrechtsweiler :  SchwabKronik  (1890), No.  72,  F.  579.-8)  L. May  er, 
Monographie:  WZ.  18.  Jg.,  Heft  1,  S.  254,  II/VIII.  —  9)  Drück,  D.  Hügelgraberfeld 
Aof  d.  <Haid'  zwischen  Grofeengstingen  n.  Trochtelfingen :  ReutlingerGBll.  (1891),  No.  7, 
S.  45—52.  (Mit  Abbildungen.)  —  9»)  Bach:  WUrttVjh.  18.  Jg.,  18,  Heft  1/2.  (Vgl.  RH. 
46,  8.  205.)  —  10)  E.  v.  Tröltsoh:  ib.  12.  Jg.  (1890),  Heft  2/3.  (Vgl  RH.  44, 
S.  441.)  —  11)  id.,  Altertümer  ans  unserer  Heimat.  E.  Blatt  in  8  Farben  nebst  kurzem 
Randtext.  Stuttgart,  W.  Kohlhammer.  1890.  M.  1  (1,80).  |[Hr.:  KBWZ.  9.  Jg.  (1890), 
No.  2,  8.  88  f.;  J.  Kaue:  SchwabKronik  (1891),  No.  15,  F.  149.]|  ([In  Plakatform  ge- 
dreckt.] Vgl.  KBGV.  Jg.  38,  [1890],  8.  41.)  —  11»)  H.  Goeringer,  Ausgrabungen  d. 
bist.  Vereins  f.  Schwaben  u.  Nenbnrg:  PrahistBll.  (J.  Naue)  zu  München.  ([Fand  e.  grofsen 
Bronzeschwertes  mit  11  cm  breitem  Ortband  ans  d.  Hallstadtperiode.]  Vgl.  KBGV.  Jg.  38 
[1890],  S.  51.)  —  11»)  ▼.  Arlt,  Soleae  ferreae:  WürttVjh.  12.  Jg.  (1890).  (Vgl.  RH. 
44,  S.  441.  [Eisenschuhe  für  Pferde  ans  römischer  n.  germanischer  Zeit,  die  wohl  als 
Schutzmittel  gegen  Schnee  u.  Eis  zu  betrachten  sind.]  Vgl.  KBGV.  [1890],  8.  32  f.)  — 
11«)  D.  archäologische  Landesaufnahme  in  Württemberg*.  SchwabKronik  (1891),  No.  171, 
F.  1508.  —  11*)  St  —  e,  Archäologisches  aus  Heidenheim:  ib.  No.  245,  F.  2088.  (Be- 
nebt über  d.  in  diesem  Oberamt  noch  erhaltenen  Reste  ▼.  Befestigungen  früherer  Nieder- 
U»»ungen,  Grabhügel,  Reihengräber  u.  Schanzen  u.  deren  Eintragung  in  d.  Flurkarten.)  — 
12)  K.  Hiller.  Untersuchungen  v.  Römerstrafsen :  KBWZ.  10.  Jg.  (1891),  S.  1/8.  — 
12*)  id.,  Karte  d.  römischen  Strafsen  u.  Niederlassungen  in  Oberschwaben  1  :  200000. 
Bsreniburg,  Maler.  1890.  M.  0,80.  |[Hr.:  KBWZ.  (1890),  9,  No.  8,  S.  196  f.]|  — 
12»)  id..  Reste  aus  römischer  Zeit  in  Obersehwaben.  Ravensburg,  Maier.  1889.  4°.  50  S. 
M.1,20.  |[Hr. :  KBWZ.  (1890),  9,  No.  8,  S.  196  f.;  Wolf:  BPWS.  (1891),  No.  11,  S.  2.]| 
Separatabdraek  d.  JBG.  12,  II,  19813  besprochenen  Programms  mit  27  Situationsplanen  u. 
penpektiv.    Ansichten.)   —    12*)    Aufsuchung   v.  Römerstrafsen:    SchwabKronik    (1890), 


11,358  §26.    Württemberg  (1890  1).    Fetzer. 

grabuDgen  bei  Aalen  teilt  derselbe1 2d)  mit  in  Verbindung  mit  Angaben  über 
die  römischen  Truppenverbände  bis  zum  Beginn  des  2.  Jh.  n.  Chr.  und  mit 
Schlüssen  über  die  Erbauungszeit  des  Limes  transrhenanus,  die  er  in  eine  spätere 
Epoche  (nach  116)  als  die  des  L.  rhaeticus  setzt.18)  Röfslers14)  Arbeit  aber 
die  Bäder  der  Grenzkastelle  berührt  mit  Jagsthausen  auch  württembergisches 
Gebiet.  Über  die  Aufgrabung  eines  römischen  Hypokaustums,  einen  Grab- 
fund aus  der  ersten  christlichen  Zeit  und  deutsche,  romanische  Steinmetzen- 
arbeit  an  bezw.  unter  der  Kirche  von  Wannweil  berichtet  Caspart;16)  dazu 
kommen  Nachrichten16)  über  römische  Reste  verschiedener  Art,  die  in  Württem- 
berg aufgedeckt  wurden:  das  Kastell  von  Fainingen  am  Zusammenflufs  von 
Brenz  und  Donau,  eine  römische  Niederlassung  bei  Langenau,  O.-A.  Ulm,  das 
von  Eallee  bezeichnete  Hauptkastell  bei  Öhringen,  dessen  Vorwerk  die  untere 
Burg  bildete,  endlich  ein  Fürstengrab,  wie  Wtirttenberg  im  Klein-Aspergle 
bei  Ludwigsburg  eines  besitzt.  Haugs17'17*)  Arbeiten  befassen  sich  u.a. 
mit  Funden  von  Waiblingen,  Cannstatt,  Möglingen,  Pfeidelsheim,  Hemmingen 
und  Winsheim,  Rübgar  ton,  Rottenburg  a/N.,  Wildberg,  Gräfenhausen,  Maul- 
bronn, Güglingen,  Stocksberg,  mit  Jagsthausen,  Benningen,  Zazenhaosen, 
Metzingen  und  Stetten  am  Heuchelberg. l7b>18)  (Alemannisch-fränkische  Zeit! 
Für  diese  kommt  hauptsächlich  Birlinger1*"26)  in  Betracht. 

Land  und  Fürstenhaus.  In  dem  mit  zahlreichen  Abbildungen 
versehenen  guten  Volksbuch  'Illustrierte  Geschichte  Württembergs'87)  das  bis 
auf  die  Gegenwart  fortgeführt  ist  und  dessen  einzelne  Aufsätze  von  guten 
Vorstudien  zeugen,  ist  besonders  auf  A.  Klemms  Abhandlungen  über  die  Grafen 
von  Württemberg  und  über  die  Entwickelung  des  königlichen  aus  dem  herzog- 
lichen Wappen  hinzuweisen.  Von  dem  brauchbaren  Volks-  und  Schulbach 
Stingels88)  ist  eine  weitere  Auflage  erschienen.  Die  Stammtafel  des  Fürsten- 
hauses von  Maisch29)  verwertet  die  Forschungen  von  Klemm,   Stalin  und 


No.  220,  F.  1805.  —  12*)  K.  Miller,  D.  Lager  d.  Ala  II  Flavia  in  Aalen  nebst  Be- 
merkungen über  d.  Armeen  u.  d.  Erbauungszeit  d.  Limes  rhaeticus  u.  transrhenanus :  WZ. 
10.  Jg.,  Heft  2,  8.  111—25.  (Vgl.  LCB1.  [1891],  No.  44,  Sp.  1523.)  —  IS)  Liraesforschoug 
s.  alljährlich  §  11.  —  14)  G.  v.  Röfsler,  D.  Bader  d.  Grenzkastelle:  WZ.  9.  Jg.  (l«9ö., 
S.  225-74,  318  —  32.  (Jagsthausen  8.  828—82;  vgl.  HJb.  [1891],  No.  3,  8.  602.«  — 
15)  J-  Caspart,  Neue  Funde  aus  d.  Gebiete  d.  Sfllchgauer  Altertumsvereina.  1.  WanB- 
weil:  ReutlingerQBU.  (1891),  No.  9  — 10,  S.  91  ff.  —  16)  Aus  Schwaben  u.  Franken: 
KBWZ.  9  (1890),  No.  12,  8.  278/8.  —  17)  Hang,  D.  Viergöttersteine  u.  D.  Wochengöttsr- 
•teine:  WZ.  (1890/1)  9  (1890),  S.  17— 53;  10  (1891),  S.  9—62.  -  17*)s.JBG.  13, 1, 170,4*;H. 
1924,  819".  —  lfb)  Hepp,  Muaeographie :  WZ.  9  (1890),  8.  283  f.  (Rottwea)  — 
18)  Tb.  Drück,  D.  römischen  Niederlassungen  bei  Wannweil  u.  Omershausen:  Reat- 
lingerGBll.  (1891),  No.  12,  8.  124.  (Ziegel-,  Töpferei-  u.  Glasfunde.)  —  19)  (JBG.  13) 
A.  Birlinger,  Rechtsrheinische  Alamannien.  Stuttgart,  Engelhorn.  1890.  —  20)  <*? 
Alamannische  Gräber  an  <L  oberen  Donau:  AZgB.  (1890),  No.  25.  —  21)  AlamanniKhe 
Reihengräber  bei  Langenau:  Schwab  Kr  onik  (1890),  No.  33,  F.  291.  —  £2)  ib.  F.  164. 
(Bericht  Über  e.  Vortrag  K.  Millers,  Alamannische  u.  fränkische  Ansiedlungen.)  —  %%)  F- 
Höchste tter,  Gräberfund  in  Mössingen  O.-A.  Rottenburg  a./N.:  ReutlingerGBU.  (1891«, 
No.  12,  S.  123.  (Gräber  ohne  Beigabe  v.  Schmuck  u.  Waffen  aus  nachkaroling.  Zeit.)  — 
24)  E.  Eisen  1  ohr,  Hügelgräber  bei  Würtingen,  O.-A.  Urach.  (Ausgrabungen:  2  schön 
▼erzierte  Platten,  1  Brandplatte  u.  Eisenreste.)  —  25)  SchwäbKronik  (1891),  No.  256, 
F.  2179.  (Bericht  über  Ausgrabungen  d.  Reutlinger  Altertumsver.)  —  26)  »b-  (1890. 
No.  110,  F.  917.    (Vortrag  Drucks  Über  d.  Hügelgräber  d.  schwäb.  Alb.) 

27)  Illustrierte  Gesch.  Württembergs.  Nene  Volksausgabe.  Stuttgart,  SQddt  Verl- 
Inst.  1890.  (Vgl.  SchwäbKronik  [1890],  No.  299,  F.  2476;  [1891],  No.  143,  F.  1271.) 
—  28)  E.  8 1  in  gel,  D.  württembergische  Königshaus  in  gesch.  Entwickelung  v.  Ursprung 
bis  auf  d.  Gogenwart.  2.  verm.  Aufl.  Stuttgart,  J.  B.  Hetzler.  1890.  |[A.  H.:  Schvftb. 
Kronik  [1890],  F.  428.]j    (Mit  17  Porträts.)   —    29)  G.  Maisch,  8tammtafel  d.  worttb. 


§  26.    Württemberg  (1890/1).    Fetzer.  II 359 

Schneider.  Letzterer80)  weist  nach,  dafs  Eonrad  von  Beutelspach  nicht 
identisch  mit  Konrad  L,  sondern  dessen  Schwager  ist.  Die  Vermutung,81) 
der  Hirsch  im  Wappen  Württemberg  sei  das  Sinnbild  der  'trouv',  über 
welchem  er  steht,  wie  der  Löwe  des  'furchtlos',  verdient  vielleicht  weitere 
Nachforschungen. 

Mittelalter.3*)  Familien,  die  wohl  mit  den  alemannischen  Herzögen  zu- 
sammenhängen sowie  die  Pfalzgrafen  von  Tübingen  streift  A.  Burckhardt.83-84) 
Über  die  Klosterverwaltung  des  Abtes  Euno  I.  von  Ellwangen  (und  seit  1217 
auch  von  Fnlda),  welcher  am  Hofe  und  als  Geschäftsträger  Friedrichs  II.  eine 
Rolle  spielte,  ist  wenig,  über  seine  Herkunft  und  sein  Ende  nichts  bekannt.86*86) 
Die  überrheinischen  Besitzungen  Württembergs  berührt  aufser  einem  Vortrag 
Kaisers87)  nnd  eine  bisher  wohl  unbekannte  Urk.  von  1367,88,89)  namentlich 
Witte.40"42)  Zwischen  Wimpfen  und  Ravensburg  wurde  1512  der  Humanist 
Schmerlin  ermordet.48)  Die  preufsisch-bayrische  Genealogenfehde  über  die 
Herkunft  der  Hohenzollern  ist  beiderseits  weitergeführt  worden. 44,44a)  Übor  die 
fürstliche  Familie  Hohenzollern  unterrichtet  Schmitz,45)  der  allen  Stoff  mit 
Fleifs  zusammengetragen  hat,  der  in  den  letzten  Jahren  sowohl  in  besonderen 
Schriften  als  auch  in  den  deutschen  Zeitungen  über  das  fürstliche  Haus  und 
dessen  Glieder  bis  auf  die  Gegenwart  veröffentlicht  worden  ist.  Über  die 
Geschichte  des  Landes  Hohenzollern  redete  Zingeler.46) 

Von  der  Reformation  bis  zur  Revolution.  Das  Lebensbild 
Schappelers,  den  der  schwäbische  Bund  mit  Unrecht  als  einen  Hauptanführer 
der  aufständischen  Bauern  bezeichnete,  giebt  W.  Vogt,47,47*)  das  Eberlins 
von  Ganzburg  J.  Werner,48'40)  das  Eonrad  Sams,  des  1536  gestorbenen 
Reformators  von  Ulm  (1524—31),  der  ein  Freund  öcolampads  seit  1520  mit 


Fürstenhauses.  Stuttgart,  Sttddt.  Verl. -In et.  M.  1,20.  |[S.:  SchwäbKronik  (1990),  No.  265, 
F.  218*2.]|  (In  Plakatform;  z.  Seite  Abbildungen  d.  Schlosser,  Siegel  u.  Wappen.)  — 
3d)  E.  Schneider:  WttrttVjh.  12  (1890).  (Vgl.  RH.  44,  S.  441.)  —  gl)  Trew  ist 
wüdpreti.  Aus  Adam  Olearius  Stammbuch:  SchwäbKronik  (1890),  No.  205,  F.  1687.  — 
32)  Bischöfe    ▼.    Konstanz  s.  §  27.    —    SS)   A.   Burckhardt,    s.    JBG.    13,   II,    149u. 

—  34)  X  M.  Hufschmid,  D.  Ostgrenze  d.  Lobdengaus  im  Odenwalde :  ZGORh.  NF.  6. 

—  S5)  V.  E.,  Abt  Knno  I.  v.  Ellwangen  1188—1221:  SchwäbKronik  (1891),  No.  227, 
F.  1939.  —  S6)  (JBG.  13)  Ficker ,  Schwabenspiegel.  —  87)  SchwäbKronik  (1890),  No.  802, 
F.  2507.  (Berieht  über  K.s  Vortrag:  D.  einstige  Verbindung  d.  elsäss.  Grafschaft  Beichen- 
weiher mit  Württemberg  1324 — 1803.)  —  88)  Erbvertrag  zwischen  Johann  v.  Lothringen 
u.  d.  Grafen  ▼.  Württemberg  v.  1367:  JbGesLothrG.  2  (1890).  (Beilage  zu  e.  Aufsatz 
Wolframs  über  d.  lothring.  Frage  im  16.  Jh.;  vgl.  NA.  [1891],  S.  451  f.)  —  39)  (JBG.  13) 
Teusch,  Reichalandrogteien.  —  40)  Witte,  s.  o.  S.  129114.  —  41)  (JBG.  13)  Golther, 
Reimcbronik  üb.  Schwabenkrieg;  Stern,  Nachtrag  dazu.  —  42)  (S.  122ö8)Bernoulli, 
Zürcherische  Chronik  d.  Schwabenkrieges  etc.  —  48)  R.  Schwarze,  Schmerlin:  ADB.  81 
1.1890),  S.  638  f.  —  44)  W.  Soltau,  Ist  unser  Kaiserhaus  aus  Zollernstamm  entsprungen?: 
ZGORh.  NF.  6,  S.  139—209.  (Entschieden  für  Schmid  [vgl.  E.Berner:  MHL.  (1890), 
S.  114 — 20]  u.  gegen  d.  Abenbergische  Abstammung  d.  Z.)  —  44*)  Chr.  Meyer,  D. 
Herkunft  d.  Barggrafen  v.  Nürnberg,  d.  Ahnherren  d.  dt.  Kaiserhauses.  Ansbach,  BrUgel. 
1889.  gr.-8°.  80  S.  li.  1,50.  |[E.  Berner:  MHL.  18  (1890),  S.  120/5.]]  —  45)  M. 
Seh  mit z,  Fürst  Karl  Anton  ▼.  Hohenzollern  u.  d.  Bedeutung  seiner  Familie  für  d.  Zeit- 
fesch.  E.  geachiehtL-politisches  Gedenkblatt.  3.  Aufl.  Neuwied,  Heuser.  1890.  ([Schwab. 
Kronik  (1890),  No.  273,  F.  2248;  K.  Filly:  LMerkur  10,  S.  401.]|  ('Etwas  breit,  aber 
flott  geschrieben'.)  —  46)  Z.  Gesch.  Hohenzollern s :  SchwäbKronik  (1891),  No.  207,  F.  1789  f. 

—  4?)  W.  Vogt,  Christoph  Schappeler:  ADB.  80  (1890),  S.  576—81.  —  47»)  Karl 
Biedermann,  D.  Bauernartikel  v.  1525  im  Lichte  unserer  Zeit:  ZKulturG.  NF.  1,  Heft  8. 

—  48)  J-  Werner,  D.  christlich-soziale  Agitator  Job.  Eberlin  v.  Günzburg  im  Kampfe 
Bit  d.  freisinnigen  Humanisten  u.  d.  revolutionären  Bauern:  KM.  10.  Jg.,  No.  7.  —  49) 
Braun,  D.  Lage  ▼.  Memmingen  im  Februar  1529:  AllgäuerGFreund  (1890),  No.  5.    (VgL 


11,360  §  26.    Württemberg  (1890/1).    Fetaer. 

Luther  in  Beziehung  stand,  1524  wegen  seiner  Beziehungen  zu  Eberün  von 
Günzburg  seine  Pfarre  Brackenheim  verlor,  von  den  Bauern  1525  zum  Schieds- 
richter erwählt  wurde  und  sich  über  dem  Abendmahl  mit  Luther  verfeindete, 
Bossert.00*61)  —  An  der  alten  Lehre  hielt  fest  der  in  Balingen  geborene 
hervorragende  Humanist  Gregor  Reisch.  * l  *)  Gestützt  auf  Stuttgarter  Archivalien 
sucht  Egelhaaf69)  die  wenigstens  anfangs  sehr  vorsichtige  Haltung  Ulms  und 
Bernhard  Besserers  gegenüber  dem  aus  Italien  zurückkehrenden  Kaiser,  die 
Keim  und  Besold  scharf  verurteilten,  zu  verteidigen ;  der  Hauptgesichtspunkt 
für  die  Ulmer  möchte  die  Rücksicht  auf  ihren  Handel  gewesen  sein,  was  hier 
nicht  herangezogen  ist.  Kindscher68)  giebt  den  Lebensabrifs  des  in  Weil 
(der  Stadt  oder  im  Dorf)  wohl  um  1493  geborenen,  1560  als  Superattendent 
zu  Köthen  gestorbenen  Schlaginhaufen,  welcher  wertvolle  Aufzeichnungen  über 
Luthers  Leben  (November  1531  bis  September  1532)  hinterlassen  hat.  Auch 
wegen  seiner  Beziehung  zu  Blarer  ist  Gereon  Sayler  zu  berücksichtigen  ;64)  wegen 
des  reichen  Besitzes  der  Familie  in  Oberschwaben  Hans  Ulrich  v.  Schellenberg 
(gestorben  1558). 5ft"67)  Über  die  Verhandlungen  Herzog  Christophs  mit  dem 
unentschlossenen  Exkönig  von  Navarra  und  Mitregenten  Gatharinas  d&'  Medici 
giebt  Hanser  wertvolle  Mitteilungen  aus  den  Archives  des  Basses-Pyrentas.58) 
Kurze  Lebensabrisse  wurden  zu  seinem  300 j.  Todestag,  7.  Januar  1590,  Jakob 
Andreae  gewidmet,  der  sich  vom  Sohn  eines  Waiblinger  Schmiedemeisters 
(25.  März  1528)  zum  Hanptberater  Herzog  Christophs  bei  der  kirchlichen 
Neueinrichtung  Württembergs  und  (1562)  zum  Kanzler  der  Universität  empor- 
schwang; mit  Martin  Chemnitz  verfafste  er  die  Konkordienformel  und  war 
vorübergehend  selbst  in  sächsischem  Kirchendienst.69)  Gestützt  auf  Urkk.  ans 
den  Archiven  von  Paris,  Stuttgart,  Besamjon  und  Yesoul  schildert  Tournier6^ 
die  von  Ulrich  und  Christoph  beförderte  Einführung  der  Reformation  in 
Mömpelgard;  über  die  Bedrängnisse  der  Protestanten  im  18.  Jh.  sind  dieser 
Arbeit  gegenüber  die  von  Goguel,  Mabille,  Lang  und  Pfister  und  Chenot  zu 
vergleichen.  Ein  vortrefflich  geschriebener  Artikel  über  Nikodemus  Frischlin 
giebt  Züge  aus  dem  Hofleben  und  der  Regierungsweise  unter  Ludwig.*1'** 
Der  Beachtung  sehr  wert  ist  desgleichen  die  Schilderung  des  Dorfes  Wilden- 
thierbach  bei  Gerabronn  und  seiner  bezw.  der  'armen  Leute'  Schicksale  im 
16.  und  17.  Jh.  nach  alten  Rechnungen  und  Gemeindebüchern.68)  In  den 
Geist  dieser  Zeiten  führt  mit  sicherer  Hand  auch  Pfister04)  zurück  in  seiner 


RH.  45,  S.  189  [z.  Sprengung  d.  schwäb.  Bandes  durch  d.  Protestantismus].)  —  5#)  G« 
Bossert!  Konrad  Sam:  ADB.  30  (1890),  S.  104  f.  —  51)  (JB6.  13)  Vogt,  Schilling: 
Keller,  Sattler.  —  51  *)  K.  Hartfelder,  D.  Karth&userprior  Gregor  Reisen,  Vf.  d. 
Margaritha  philosophica :  ZGORh.  NF.  5,  S.  170  ff.  —  52)  6.  Egelhaaf,  E.  GedenkbUtt 
z.  XJlmischen  Reformation sgesch. :  SchwäbKronik  (1890),  No.  161,  F.  1275.  —  5S)  F- 
Kind  sc  her,  Johannes  Schlaginhaufen:  ADB.  81  (1890),  8.  329.  —  54)  W.  Vogt. 
Gereon  Sayler:  ib.  80  (1890),  S.  462  ff.  —  55)  Hans  Ulrich  ▼.  SoheUenberg:  ib.  — 
56)  (JBG.  18)  Stern,  Schertlin.  —  57)  (JBG.  13)  Hei  den  ha  in,  Philipp  ▼.  Hessen. 
(Briefe  v.  n.  an  Hers.  Christoph.)  —  58)  H.  Haaser,  Antonie  de  Bourbon  et  rAllemsgD« 
1560/1:  RH.  46,  S.  65  ff.  —  59)  Mosapp,  s.  JBG.  13.  (Vgl.  SchwftbKronik  [1890]. 
No.  5.)  —  60)  C.  Toarnier,  Le  protestantisme  dans  les  pays  de  Montbe'liard.  BeaaocoB. 
Jacqaemin.  1889.  445  S.  |[L.  P.:  RH.  NS.  3  (47)  (1890),  8.  S47  f.]|  —  61)  9 ehm., 
Nikodemus  Frischlin.  Z.  Erinnerung  an  seinen  800j.  Todestag,  29.  Nov.  1590:  Sehwlb. 
Kronik  (1890),  No  280,  F.  2297.  —  62)  S.,  Nikodemus  Frischlin.  Nachlese  x.  Er- 
innerung etc.:  ib.  No.  2,  F.  7.  —  68)  ß;  Vor  800  Jahren:  ib.  (1891),  No.  107,  F.  939. 
—  64)  A.  ▼.  P  f  i  s  t  e  r ,  Herzog  Magnus  v.  Württemberg.  E.  Lebensbild  aus  d.  Anfang  d.  1 7.  Jh. 
Stuttgart,  Kohlhammer.    208  S.  mit  Bild  u.  Register.  M.  2.    |[LCB1.  (1891),  No,  86,  Sp.  1229; 


§  26.    Württemberg  (1890/1).    Fetzer.  11,361 

Biographie  des  in  der  Schlacht  bei  Wimpfen  6.  Mai  1622  erst  26 j.  gefallenen 
8.  Sohnes  von  Herzog  Friedrich  I.,  der  von  Venedig  herzngeeilt  dem  be- 
freundeten Markgrafen  Georg  Friedrich  von  Baden-Dnrlach  zwei  Regimenter 
zugeführt  hatte;  zu  Grunde  liegen  Forschungen  in  den  Stuttgarter  Archiven, 
die  ein  Tagebuch  von  Magnus'  älterem  Bruder,  dem  regierenden  Herzog 
Johann  Friedrich  von  Württemberg,  Briefe  von  Magnus  selbst  aus  Venedig 
and  aus  dem  Feldlager,  Zeugenaussagen  über  den  Todesritt  von  Magnus 
n.  a.  boten ;  herangezogen  sind  auch  die  Arbeiten  früherer  Forscher  und  die 
Dichtungen  von  Magnus1  Zeitgenossen.  Die  Zeit  der  Anlage  eines  Schanz- 
werkes am  Rofsberg,  über  welches  urkundliche  Angaben  sowenig  als  über 
die  benachbarten  ähnlichen  Befestigungen  am  Filsenberg  und  Bohlenberg  zu 
erheben  waren,  wird  dem  Bau  nach  (en  tenaille)  in  den  30 j.  Krieg  bezw. 
mit  noch  grösserer  Wahrscheinlichkeit  in  den  spanischen  Erbfolgekrieg  ver- 
legt; im  Volksmund  ist  dasselbe  eine  Schwedenschanze.06)  Eine  Urk.,  welche 
für  das  Leben  am  Hofe  Ludwig  Eberhards  heranzuziehen  ist,  veröffentlichte 
v.  d.  Wengen.66)  Joh.  Theodor  v.  Scheffern  geboren  1687  als  Sohn  des  Bürger- 
meisters Samuel  S.  zu  Dinkelsbühl,  gestorben  1745,  und  zwar  am  9.  September 
nach  gütiger  Mitteilung  des  Stadtpfarrers  Römer  zu  Tübingen,  den  Haupt- 
helfer Karl  Alexanders  bei  seinem  verfassungswidrigen  Vorgehen,  der  des- 
halb unter  dem  Administrator  Karl  Rudolf  am  23.  April  1737  verhaftet,  später 
aber  wieder  auf  freien  Fufs  gesetzt  wurde,  behandelt  Schneider.67)  Württem- 
bergischer Legationssekretär  zu  Regensburg  war  längere  Zeit  Wilhelm  v.  Schau- 
roth68) (1700 — 1766).  Ein  wieder  trefflich  gezeichnetes  Stiftler-  und  Schrift- 
stellerleben ans  der  ausgehenden  Sturm-  und  Drangperiode  verdanken  wir 
W.  Lang.69) 

Revolution  und  19.  Jahrhundert.  Der  Fanatismus  der  Revolutionäre 
richtete  sich  nicht  nur  gegen  die  katholischen,  sondern  auch  gegen  die  pro- 
testantischen Priester;  Lods70)  schildert  die  Lage  der  Mömpelgarder  Kirche 
in  dieser  Zeit  und  die  edle  Rolle,  welche  bei  Verteidigung  der  Priester 
gegen  die  Rohheit  der  Massen  der  Pfarrer  Kilg  spielte,  der  1792  Mitglied 
des  Conseil  g£n£ral  du  Doubs  geworden,  1794  abgesetzt  und  verhaftet,  1795 
aber  wieder  in  das  Direktorium  von  Doubs  berufen  wurde.  Ende  des  18.  Jh. 
trat  die  ursprünglich  meifsnische,  in  diesem  Jh.  in  württembergische  Dienste 
gekommene  Familie  Marschall  v.  Bieberstein  in  badische  Dienste  über.71) 
Ein  sehr  scharfes  Urteil  über  Karl  Eugen,  in  dem  er  nur  einen  Schauspieler 
sieht,  hat  Edelsheim;  auch  sonst  berührt  die  Veröffentlichung  Erdmanns- 
dörffers7*)  im  weitesten  Umfange  württembergische  Verhältnisse.  Höchst 
schätzbare  Züge  zum  Bilde  K.  Fr.  Reinhards,  eines  Württembergers,  der  den 
Zeiger  der  Zeit  immer  sehr  frühzeitig  erkannte,  giebt  W.  Lang78,74)  an  der 


SehwibKronik  (1891),  No.  67,  F.  657;  6.  Egelhaaf :  HZ.  67.]|  —  65)  T.  D.,  D.  Schanz- 
werk am  Bofsberg:  SehwabKronik  (1890),  No.  118,  F.  997.  —  66)  F.  v.  d.  Wengen, 
Bettallungsdekret  für  d.  herzog],  wttrttb.  Hofmeister  Leopold  Ludwig  Frhrn.  Gayling  v. 
Altheim:  ZGGFreibnrg  8  (1889).  (Vgl.  KBGV.  [1890],  8.  89;  RH.  48,  S.  211.)  —  67) 
E.  Sehneider,  Joh.  Theodor  (v.)  Scheffer:  ADB.  80  (1890),  S.  681  f.  —  68)  Eisen- 
bart, Eberhard  Christian  Wilhelm  v.  Schauroth:  ib.  S.  648.  —  69)  Wilhelm  Lang, 
Von  n.  ans  Schwaben  (Scblufa)heft  7:  Gottlob  David  Hartmann.  Stattgart,  Kohlhammer. 
1890.  ([SehwabKronik  (1891),  F.  48.] |  —  70)  A.  Lods,  Les  eglises  re'forme's  de  l'an- 
aenne  prineipaute*  de  Montbe*liard  pendant  la  Revolution  et  le  pasteur  Kilg.  Paris,  Fisch- 
bscher.  1890.  (Vgl.  RH.  46,  S.  218.)  —  71)  F.  G.,  D.  Freiherren  Marschall  v.  Bieber- 
«teio:  SehwabKronik  (1890),  No.  80,  F.  647.  —  72)  Erdmannsddrffer,  s.  JBG.  13.  14. 
—  li)    W.  Lang,    Aus  Karl   Friedrich  Reinhardt  Leben.    Erster  Aufenhalt  in  Hamburg 


U362  §  26.    Württemberg  (1890,1).    Fetzer. 

Hand  von  dessen  Briefwechsel  mit  Lavater,  Wyfs,  Cotta  u.  a.  Für  die 
schwierige  Stellung  Württembergs  bei  dem  sich  anbahnenden  Kampf  Napoleons 
gegen  Rufsland  sind  die  Urkk. Veröffentlichungen  von  Martens7*)  und 
Tratchevsky76)  zu  vergleichen.  Das  Leben  des  Führers  der  württeni- 
bergischen  Truppen  im  russischen  Feldzug,  des  Grafen  v.  Scheler,  giebt  iu 
kurzem  Abrifs  Schneider,77)  Roth  v.  Schreckonstein78)  bietet  die  Denk- 
würdigkeiten des  einflufsreichen  Ministers  König  Friedrichs  I.,  des  Grafen 
v.  Normann-Ehrenfels,  der,  aus  schwedisch-pommerscher  Adelsfamilie  stammend, 
in  Stresow  1756  geboren  und  1772  in  die  Karlschule  aufgenommen,  in  württem- 
bergische Dienste  trat,  1778  Mitglied  des  Regierungskollegiums  geworden,  1796,7 
in  Paris  als  Gesandter  des  schwäbischen  Kreises  war  und  namentlich  wegen 
der  Entschädigung  für  Mömpelgard  unterhandelte.  1800  zum  Regierungs- 
präsidenten ernannt,  war  er  1801  nochmals  in  Paris,  wirkte  dann  1803  in 
Regensburg  mit  bei  dem  Reichsdeputationshauptschlufs  und  erhielt,  zum  Minister 
und  Grafen  erhoben,  nach  der  Gewinnung  der  Kur  von  Friedrich  die  Lehens - 
guter  Ehrenfels  und  Mashaiderbuch,  1812  trat  er  gesundheitshalber  zurück. 
In  den  für  seine  Familie  bestimmten  Denkwürdigkeiten  giebt  N.  E.  kurz- 
gefafste  Nachrichten  von  seinem  äufseren  Lebensgang,  ohne  je  ein  politisches 
Urteil  einzumischen,  da  er  sich  lediglich  als  Werkzeug  des  Willens  seines 
Monarchen  betrachtete,  aber  eine  Menge  zuverlässiger  persönlicher  und  kultur- 
geschichtlich interessanter  Notizen.  Besonders  hinzuweisen  ist  auf  den  Bericht 
über  Vorbereitungen  zu  einer  deutsch-patriotischen^  Selbstverteidigung,  die  X.  £. 
nach  Friedrichs  Auftrag  im  Unterlande  1799  betreiben  sollte  und  denen  die 
Landschaft  entgegentritt.  N.  E.s  Sohn  Karl  hatte  1813  den  Zusammenstofs 
mit  den  Lützowern  und  wurde  wegen  eigenmächtigen  Obertritts  zu  den  Alliierten 
von  Friedrich  des  Dienstes  entlassen  und  des  Landes  verwiesen.  Den  Schlufs 
der  angefügten  Briefe  und  Urkk.  bildet  das  Gnadengesuch  des  Vaters  der 
zahlreichen  Familie  an  König  Wilhelm  nach  dessen  Thronbesteigung.  Eine 
Serdienstliche  Einleitung*  ist  der  Veröffentlichung  vorausgeschickt.  —  Aus 
den  Memoiren  des  englisch-hannoverschen,  dann  nassauischen  zuletzt  württeni- 
bergischen  Offiziers  und  württembergischen  Gesandten,  Grafen  Wilhelm 
v.  Bismarck,  teilt  Weber79)  interessante  Auszüge  über  die  württembergische 
Politik  von  1814—40  mit.  Baumgarten80)  berichtigt  Trcitschkes  Urteil  aber 
die  Kleinstaaten  und  den  Liberalismus  anläfsüch  einer  Besprechung  von 
Biedermanns ' Fünfundzwanzig  Jahren  deutscher  Geschichte  (1815 — 40)'  (Breslau, 
Schottländer  1890).  Gütige  sorgfältige  Nachforschungen  des  Universitätsrates 
Bach  und  Kanzleirates  Roller  ergaben,  dafs  aus  den  Tübinger  Akten  über 
Schlayers  Studiengang  nichts  Entscheidendes  zu  erheben  ist;  doch  möchte 
dieser  Minister  des  Innern  und  Kultus  (1832  bezw.  1839 — 48  und  1849—50) 


1796/8:  DRs.  17.  Jg.,  Heft  8.  —  74)  id.,  K.  Fr.  Reinhard  alt  Gesandter  in  d.  Schweiz 
(1800/1):  HZ.  65  (1890),  S.  385—414.  —  75)  F.  de  Martens,  Recueil  des  trait&  et 
Conventions  conclus  par  Ja  Russie  avec  les  paissanees  Itrangeres  etc.  VII  et  VIII  Tr»ite" 
avec  l'Allemagne.  Petersburg,  A.  Böhmke.  1885/8.  |[HZ.  66  (30)  (1890),  S.  855-61 
(unrichtig  ist  hier  d.  Bemerkung  Th.  Flates  Über  König  Friedrichs  freiwillige  Teilnahme 
am  Krieg  v.  1812).]|  (Vgl.  JBG.  12,  III,  187,e5.)  —  76)  Tratchevsky,  D.  Be- 
ziehungen Frankreichs  u.  Rufslands  im  Zeitalter  Napoleons  I.  (russisch).  (=  Schriften  d. 
k.  russ.  hist.  Ges.  Bd.  70.)  Petersburg.  1890.  —  77)  E.  Schneider,  Georg  (Graf  v.) 
Scheler:  ADB.  80(1890),  S.  755.  —  78)  K.  H.  Roth  v.  Schreckenstein,  Ph.  Chr. 
Fr.  Graf  v.  Nonnann-Ehrenfels.  Denkwürdigkeiten  aus  dessen  Aufzeichnungen,  hrsg.  r. 
Stuttgart,  Kohlhammer.  1890.  |[SchwäbKronik  (1891),  No.  263,  F.  2238.]|  —  79)  H' 
Weber,  Koch  e.  Bismarck:  PrJbb.  56  (1890),   Heft  4.    (Vgl.  RH.  45,  S.  448.)  —  80) 


§26.    Württemberg  (1890/1).    Fetzer.  II  363 

kaum  einen  regulären  juristischen  Stadiengang  gemacht  haben,  und  war  also 
wohl  nur  ein  Niedergeprüfter,  was  nicht  ohne  Bedeutung  ist  für  die  Be- 
urteilung der  für  das  politische  Leben  Württembergs  gegen  Mitte  des  Jh. 
wichtigen  and  auch  in  seiner  kirchenpolitischen  Haltung  charakteristischen 
Persönlichkeit,  deren  kurzen  Lebensabrifs  Schneider81)  bietet.  —  Auch  in 
Franz  Dingelstedt  zog  König  Wilhelm  einen  Emporkömmling  in  seine  un- 
mittelbare Nähe;  den  Wendepunkt  von  dessen  Leben  bezeichnen  die  Stutt- 
garter Jahre  1843 — 51,  die  einen  beträchtlichen  Teil  von  Rodenbergs82) 
Veröffentlichung  einnehmen.88)  —  Als  Berichterstatter  über  die  Stimmungen 
und  Zustände  in  Süddeutschland  war  1818  der  preufsische  General  Hans 
Wilh.  v.  Schack  entsandt  worden,  dessen  Lebensabrifs  Poten84)  giebt.  Einer 
Yöiligen  Verwickelung  Heilbronns  in  den  badischen  Aufstand  trat  1849  mit 
Erfolg  der  Bierbrauer  und  glänzende  Volksredner  Louis  Hentges  entgegen, 
welchen  1848  die  Radikalen  gegen  Märklin  als  Vertreter  des  Bezirks  in  die 
Nationalversammlung  durchbrachten,  um  ihn  hernach  um  so  bitterer  an- 
zufeinden.85) Johannes  Scherr  seit  1843  als  Abgeordneter  Gegner  der  Re- 
gierung und  namentlich  Widersacher  des  politisch  konservativen  Straufs  mufste 
wegen  seines  Auftretens  in  einer  Reutlinger  Volksversammlung  bei  der  Nieder- 
werfung des  Liberalismus  nach  der  Schweiz  fliehen,  worauf  er  zu  15  Jahren 
Zuchthaus  verurteilt  wurde.80}  In  der  Schweiz  leistete  auch  sein  Bruder 
Ignaz  Thomas  Namhaftes  als  Schulmann.87)  Sehr  der  Beachtung  wert  ist 
auch  der  sachkundige  Nekrolog  Gustav  Duvernoys,  welcher  9.  Juli  1802  zu 
Stuttgart  geboren,  entschieden  oppositionelles  Mitglied  der  Abgeordneten- 
kammer seit  dem  *  vergeblichen1  Landtag  von  1833  mit  Römer,  Pfizer,  Goppelt 
1848  Märzminister  war,  dann  seit  1851  wieder  Mitglied  der  Rammer  auf 
Seiten  der  gemäfsigten  Linken  stand,  1868  Vizepräsident  des  Hauses  wurde 
und  sich  dauernd  verdient  machte  durch  seine  Bekämpfung  einer  gesetzlichen 
Gutheifsung  des  Übergewichts  der  katholischen  Kirche  im  Lande  und  als 
Vorkämpfer  für  die  deutsche  Sache  unter  preufsischer  Führung.88)  Lag  der 
Höhepunkt  von  Duvernoys  Leben  im  Jahre  1848,  so  bildete  diesen  im  Leben 
seines  jüngeren  Mitstreiters  Holder  die  Zeit  nach  1866,  wo  er  im  Bunde  mit 
Che\  alier,  Eiben,  Fetzer,  Kauslor,  Müllerschön  u.  a.  bei  der  Gründung  der 
deutschen  Partei  mitwirkte;  er  starb  als  unermüdlicher  Minister  des  Innern. 
Sein  Lebensbild,  das  Lang89)  zugleich  mit  dem  des  Schwaben  Schnecken- 
burgers,  des  Dichters  der  Wacht  am  Rhein,  und  des  langjährigen  Leiters 
der  Augsburger  Allgemeinen,  Gustav  Eolbs,  bietet,  giebt  ein  ganzes  fein,  ins  ein- 
zelnste aufgeführte,  höchst  beachtenswertes  Zeitbild.90*91)  Der  Sohn  des  grofsen 


H.  Baumgarten,  Z.  Gesch.  Deutschlands  etc.:  AZgB.  (1890),  No.  2,  5,  12.  —  81)  E- 
Schneider,  Job.  (v.)  Schlayer:  ADB.  81  (1800\  S.  848  ff.  —  82)  J-  Rodenberg, 
Franz  Dingelstedt.  Blätter  aus  s.  Nachleb.  Mit  Randbemerkungen.  Berlin,  Gbr.  Paetel.  1891. 
•[SebwibKronik  v1891),  No.  131,  F.  1157.]|  (Vgl.  DRs.  16.  Jg.,  Heft  8.)  —  83)  C.  Leise- 
witz,  Job.  ▼.  Sautter:  ADB.  (1890)  80,  8.  428  ff.  (Dir.  d.  k.  w.  Centralstelle  für  Landwirtschaft, 
Gewerbe  u.  Handel,  geb.  19.  Jan.  1807  zu  Schorndorf;  1848  sehr  'königstreu'.)  —  84)  Poten, 
Hans  Wilh.  ▼.  Schack:  ib.  80  (1890),  S.  489.  —  85)  Z.  Erinnerung  an  Louis  Hentges: 
SebwibKronik  (1891),  No.  270,  F.  2296  f.  —  86)  J-  Mfthly,  Johannes  Scherr:  ADB. 
81  (1890),  S.  125—80.  —  8?)  Binder,  Ignaz  Thomas  Scherr:  ib.  S.  128.  —  88)  Dr. 
Gastar  Duvernoy:  Schw&bKronik  (1890),  No.  306,  F.  2681.  —  89)  W.  Lang,  Von  u. 
aas  Sehwaben,  Heft  6.  Stuttgart,  Koblhammer.  1890.  |[SchwabKronik  (1890),  F.  1896.]| 
-  9#) X Z.  Erinnerung  an  Karl  Eiben:  SchwäbKronik  (1891),  No.  179,  F.  1497;  No.  182, 
F.  1526.  (Betrifft  d.  Ältesten  Sohn  d.  Gründers  u.  später,  mit  seinem  Bruder  Emil,  Leiter 
<L  Schwab.  Merkurs.)  —  91)  X  Staatsminister  ▼.  Linden:  ib.  (1890),   No.  266,  F.  2177. 


11,364  §  26.    Württemberg  (1890/1).    Fetzer. 

Rechtsgelehrten  Savigny,  Karl  Friedrich,  war  neben  Bismarck  prenüsischer 
Bevollmächtigter  auch  bei  dem  Abschlnfs  des  Friedens  mit  Württemberg.82} 
Einen  vollen  aktenmäfsigen  Einblick  in  den  Umschwung  der  öffentlichen 
Meinung  in  Württemberg  schon  unmittelbar  nach  den  Niederlagen  Österreichs 
und  in  die  Thätigkeit  der  Männer,  welche  an  die  Spitze  der  sich  neubfldenden 
Partei  für  konstitutionelle  Einigung  Deutschlands  unter  Preufsens  Führung 
gewährt  ein  Artikel  des  Schwäbischen  Merkurs.98)  Eine  nach  geschichtlicher 
Folge  geordnete  Materialiensammlung  zur  Entwickelung  der  Verfassungs- 
abänderungsfrage  giebt  Schott,04)  einen  kurzen  Überblick  über  die  Geschichte 
der  württembergischen  Verfassung  und  einzelne  wichtigere  Bestimmungen  der 
Verfassungsurk.  Allgaier,06)  dessen  biographische  Angaben  meist  auf  münd- 
lichen Berichten  beruhen,  aber  nicht  ganz  frei  von  Irrtümern  sind.96"99} 
Die  Jubiläumsschrift  'Württemberg  und  sein  König*  ist  unter  neuem  Titel 
erschienen;100)  unter  den  tüchtigen  Aufsätzen  derselben  ist  auf  die  Arbeit  tob 
Paulus  noch  besonders  hinzuweisen,  da  dies  1889  versäumt  wurde.  Das  Ableben 
des  Königs  Karl  hat  mehrere  Lebensabrisse  veranlafst;  hervorzuheben  ist  unter 
diesen  der  mit  gewandter  Feder  und  sichtbarer  Liebe  für  den  Gegenstand 
geschriebene  von  Hochstetter,101)  dessen  Hauptvorzug  der  grofse  Stoff- 
reichtum ist,  'welchen  der  Vf.  mit  wahrem  Bienenfleifs  gesammelt  hat.'10*'103^ 
Dazu  kommen  die  Lebensabrisse  von  höheren  Beamten  jüngster  Zeit,  welche 
anläfslich  ihres  Abscheidens  bezw.  ihrer  Jubiläen  oder  Beförderung  geschrieben 
wurden.10*"109)    Endlich  ist  zu  erwähnen  die  ausführliche  Lebensbeschreibung 


—  92)  Wippermann,  Karl  Friedrich  v.  Savigny:  ADB.  30  (1890),  S.  452  f.  —  M) 
Aus  d.  Gründungstagen  d.  deutschen  Partei.  Z.  Erinnerung  an  d.  7.  u.  19.  Aug.  1866: 
SchwäbKronik  (1891),  No.  194,  F.  1689.  —  94)  O.  Schott,  D.  Versuche  e.  Verfassungs- 
revision  in  Württb.  gesehichtl.  dargestellt.  Ulm,  Ebner.  |  [SchwäbKronik  (1890),  No.  118, 
F.  1002;  S. :  Krit.  Vjschr.  f.  Gesetzgeb.  u  Rechtswiss.  83,  NF.  14  (1891),  S.  288.]|  — 
95)  Aug.  Allgaier,  D.  Stände  Wttrttbs.  E.  Rückblick  auf  d.  Verfassungsgesch.  d.  Lande« 
nebst  biographischem  Verzeichnis  sämtlicher  Mitglieder  beider  Kammern  u.  e.  Auszug  ans 
d.  einschlägigen  Bestimmungen  d.  Verfassungsurk.  Stuttgart,  E.  Reinecke.  [[SchwäbKronik 
(1891),  No.  30,  F.  239]|  —  96)  Aloys  Wiest:  SchwäbKronik  (1890),  No.  16,  F.  117. 
(Jurist  u.  kath.-konserv.  Abgeordneter.)  —  97)  Badinspektor  Beutter  f:  ib.  (1891),  No.  149, 
F.  1315.  (Geb.  12.  Dez.  1829,  verdienter  Schultheifs  v.  Herrenalb  u.  1870-89  als  Ab- 
geordneter für  Naumburg,  ein flufareich es  Mitglied  d.  Landespartei.)  —  98)  Friedrich  Retter  f: 
ib.  (1890),  F.  356.  (Posthalter  u.  früherer  langjähr.  Landtags-  u.  Reichstageabgeordoeter, 
bekannt  durch  seine  naturwüchsige  Rednergabe;  für  Württb.  typische  Figur,  geb.  14.  Febr. 
1816  zu  Winterbach  im  Remsthal.)  —  99)  Aug.  Becher  f:  ib.  No.  191,  F.  1585.  (Kurz* 
Besprechung  d.  namhaften  Rechtsanwalts  u.  volksparteilichen  Abgeordneten.)  —  100)  D. 
Schwabenland  u.  seine  kulturelle  Entwickelung.  Stuttgart,  Süddt.  Verl. -In st.  |[F.:  Schvlb. 
Kronik  (1891),  No.  244,  F.  2080.]|  —  101)  Th.  Hochstetter,  König  Karl  v.  Württb. 
Seine  Lebensgesch.  u.  Regierung  etc.  Mit  vielen  Abbildungen.  Stuttgart,  E.  Rupfer.  — 
102)  K.  Unrath,  Z.  Erinnerung  an  Konig  Karl  I.  v.  W.  Stuttgart,  Süddt.  VerL-Inst. 
|[P.  L. :  SchwäbKronik  (1891),  No.  224,  F.  2080.]|  —  103)  X  König  Karl  v.  Württemberg: 
SchwäbKronik  (1891),  No.  235,  F.  2009.  —  104)  Oberbaurat  v.  Brockmann:  ib.  (1890), 
No.  195,  F.  1618.    (Maschinentechnisches  Mitglied  d.  Generaldirektion  d.  Staatseisenbahnen.'1 

—  105)  Präsident  v.  Hofacker  :  ib.  No.  196,  F.  1621.  (Leiter  d.  w.  Postwesens  seit 
1868.)  —  100)  D.  neue  Finanzminister:  ib.  (1891),  No.  241,  F.  2057.  (Notizen  Ober 
d.  27.  Mai  1830  zu  Stuttgart  geb.  K.  F.  Rieoke,  der  an  Renners  Stelle  getreten.)  — 
107)  t  Karl  Gustav  Schwab:  ib.  (1890),  No.  64,  F.  511.  (Geb.  1811,  Verwaltungsbeamter. 
auch  Schriftsteller.)  —  108)  Friedrich  v.  Heller,  Nachruf:  ib.  (1891),  No.  287,  F.  2387. 
(Sohn  e.  Strumpfwebers  aus  Biberach  [1832],  Leiter  d.  Bohrungen  auf  Steinkohle  n.  d. 
Silbergrabungen,  dann  Münzwardein,  Schriftsteller  über  Währungsweeen  u.  Münzen  «. 
Medaillenkenner.)  —  109)  St.,  Präsident  Hermann  v.  Werner.  Nekrolog.  (Geb.  28.  Febr. 
1811  in  Ell wangen,  Bruder  d.  ber.  Bruderhausgründers  Gustav  W.,  Förderer  d.  Landwirt- 
schaft in  W.  als  Lehrer  [1851—72]  u.  als  Vorstand  d.  Centralstelle  seit  1876;  1878—81 


§26.    Württemberg  (1890/1).    Fetzer.  II  365 

des  neuen  Königs  bis  zu  seinem  Regierungsantritt110)  und  der  Bericht  aber 
Herzog  Wilhelm  von  Württemberg,  des  durch  seine  Leutseligkeit  wie  durch 
seine  Tapferkeit  sprichwörtlich  gewordenen  Vaters  des  jetzigen  Thronfolgers, 
welcher  1848 — 91  der  österreichischen  Armee  angehörte,  sich  1849  bei  Novara, 
1869  bei  Magenta,  1864  bei  Oeversee  und  1866  bei  Königsgrätz  auszeichnete, 
als  Militärschriftsteller  bahnbrechend  wirkte,  1878/9  in  den  furchtbaren 
Kämpfen  in  Bosnien  und  1878 — 81  als  Chef  der  Landesregierung  in  Bosnien 
und  der  Herzegowina  Hervorragendes  leistete  und  1881—89  kommandierender 
General  in  Galizien,  seit  1887  für  den  Kriegsfall  zum  Armeekommandanten 
bezeichnet  war.111"118) 

Landeskunde,  Lokdlr'  und.  Kulturgeschichte.  Aufser 
einigem  die  Geographie  des  ganzen  Landes  Betreffenden114'118)  sind  Auf- 
sätze über  Stuttgart,119-1*0)  Ludwigsburg,181)  Efslingen122)  über  den  Hohent- 
wiel1"-1*4) nnd  einige  andere  feste  Häuser  und  Ortschaften126"189)  sowie 
Sammlungen  von  Sagen180*181)  einzelner  Bezirke,  der  Beachtung  Wertes  aber 
namentlich  über  Reutlingen  und  dessen  Bezirk192'148)  und  anläfslich  des 
Festes  der  Vollendung  des  Münsters  über  Ulm  erschienen.144,140) 

Reichstagsabgeordneter.)  —  HO)  Wilhelm II.,  König v.  Württ.  E.  Lebensbild.  Ludwigsburg,  J. 
Aigner.  |  [SchwäbKronik  (1891),  No.  267,  F.  '2'271.]|  —  Hl)  Herzog  Wilhelm  v.  Württb.: 
SchwäbKronik  (1891),  No.  246,  F.  2096.  —  112)  Nekrolog  d.  Jahres  1889  —  91:  ib. 
1890),  No.  8,  F.  49  f.;  (1891),  No.  6,  F.  41?  No.  307,  F.  2615.  —  118)  XX  Litterar. 
Beil.  d.  Staatsanzeigers  für  Württb.   1890/1. 

114)  P-  Kapf  f,  D.  Landeskunde  d.  Königreichs  Württb.  u.  d.  Hohenzollersehen  Lande. 
Breslau,  Hirt.  1890.  j  [SchwäbKronik  (1891),  No.  141,  F.  1252.]|  —  115)  W.  Seitter, 
Materialien  z.  Heimatkunde.  —  116)  Karte  d.  fränkischen  Kreises  (Ende  d.  18.  Jh.): 
Hohenzollerische  Forschungen  1.  Jg.,  Halbbd.  1  (1891).    (Vgl.  LCB1.  (1892),  No.  6,  Sp.  179.) 

—  11?)  &  Nagele,  Albwanderungen;  mit  Illustrationen  u.  Karten.  Tübingen,  Fues. 
1890.  [[SchwäbKronik  (1890),  No.  181,  F.  110n.]|  —  Hg)  SchwäbKronik  (1891),  No.  119, 
F.  1061.  (Bericht  über  e.  Vortrag  Schiebachs,  D.  Kartenwerke  Württbs.  in  alter  u.  neuer 
Zeit  [1515  -1892].)  —  119)  X  K.  Liebrich,  Stuttgart:  V.  Fels  z.  Meer  (1890/1),  Heft  8. 

—  120)  SchwäbKronik  (1891),  No.  89,  F.  801.  (Vortrag  v.  Bazlen,  Stuttgart  u.  Umgebung 
ernst  u.  jetzt.)  —  121)  O.  Schanzenbach,  Ludwigsburg  gegen  Ende  d.  vorigen  Jh. 
Vortrag.  Ludwigeburg,  K.  Di  «mar.  |  [SchwäbKronik  (1891),  No.  41,  F.  834.]|  (Z.  Tl.  aus 
hss.  Quellen  e.  interessantes  Kulturbild  d.  Stadt.  Vgl.  SchwäbKronik  (1890),  No.  281, 
F.  2302;  (1891),  No.  285,  F.  2425  u.  No.  294,  F.  2510.)  —  122)  G.  Strömfeld  u. 
P.  Sehnorr,  Efslingen  in  Wort  u.  Bild.  —  128)  Hohentwiel:  Über  Land  u.  Meer  66, 
33.  Jg.,  No.   50.    —   124)  J«  Nach  er,    Panorama  v.  Hohentwiel.    Lahr.     1889.  —  125) 

C.  B.,  V.  Hohenasperg.    ( Geschieht  1.  Notizen  anläfslich  d.  Umwandlung  z.  reinen  Gefängnis.) 

—  126)  Hohen entriengen  im  Schönbuch,  Schlofs  u.  Rittergut.  —  127)  Gerhard  Graf 
Leotram  ▼.  Entringen,  D.  gräflich  leutramsche  Frauenkirche  zu  Unterriexingen.  Mit 
*.  Überblick  über  d.  Gesch.  d.  Dorfes  U.  Stuttgart,  Kohlhammer.  [[SchwäbKronik  (1891\ 
No.  275,  F.  2834.]|  —  128)  Lg.,  Werenwag  im  Donauthal:  SchwäbKronik  (1891),  No.  272, 
F.  2311.  —  129)  E-  steinernes  Album  oder  Namen  u.  Inschriften  auf  d.  Burg  Weibertreu  etc. 
Heübronn,  J.  Stern.    |[R.:  SchwäbKronik  (1891),  No.  188,  F.  1604.]|  —  ISO)  L.  Bernow, 

D.  Schwanwald  schönste  Sagen.  Baden,  Spies.  1890.  —  131)  Bilder  aus  d.  schwäb. 
Volksleben  (No.  2  d.  Lichkarz  in  d.  Baar):  Über  Land  u.  Meer  62.  No.  82.  —  132) 
SchwäbKronik  (1891),  No.  161,  F.  1422.  (Bericht  über  e.  d.  alemann,  frank.  Zeit  betr. 
Vortrag  Drucks  Über  'd.  Vorzeit  Reutlingens'.)  —  133)  D.  Ursprünge  Reutlingens  namentlich 
d.  Marienkirche  :  ib.  No.  282,  F.  2896.    (Bericht  über  e.  Vortrag  d.  Rektors  Dr.  Friderich.) 

—  134)  J-  Caspart,  D.  Ortsnamen  im  O.-A.  Reutlingen :  ReutlingerGBll.  (1891),  No.  11. 
S.  101.  (Interessante  kleine,  vielleicht  zu  sichere  Untersuchung;  C.  führt  d.  Namen  d.  Orte 
durchweg  auf  deren  Begründer  zurück.)  —  135)  Heintzeler,  D.  Burg  Aebalm  (mit  Lage- 
plant:  ib.  S.  107  f.  —  136)  G.  Bossert,  Z.  Reutlinger  Todenliste :  ib.  No.  9—10,  S.  92. 
•  Berichtigungen  zu  Jacobsens  'fieifsiger  Studie'  über  d.  Reutlinger  Schlacht  [1377].  Leipzig« 
Veit  &  Co.  1882.)  —  187)  Th.  Schon,  Namhafte  Sohne  Reutlingens:  ib.  S.  92.  (17. 
o.  18.  Jh.)  —  138)  J*  Hartmann,  Namhafte  Söhne  Reutlingens:  ib.  (1890),  No.  8,  S.  20. 
(Biograph.  Nachträge  z.  Oberauitsbesohreibung  R.s.)  —  139)  id.,   Reutlinger  Studenten  im 


11,366  §  26.    Württemberg  (1890/1).    Fetzer. 

Adels-  und  Geschlechtergeschichte.  Albertis1*5)  allgemein 
anerkanntes  Werk  (nun  bis  'Feyerabend')  giebt  neben  Abbildungen  der 
Wappen  (diesmal  272)  zahlreiche  Angaben  anch  über  die  Besitzungen  der 
einzelnen  Familien  und  die  vorhandenen  litterarischen  Nachweise  für  diese; 
von  den  Wappen  sowohl  wie  von  den  Familien  waren  viele  vollständig  un- 
bekannt. Untersuchungen  über  die  Hohenlohe  und  die  Übertragung  der 
Vogtei  von  Öhringen  an  diese  durch  Kaiser  Friedrich  II.  oder  Eonrad  IV.  ver- 
öffentlicht Blind.147)  Die  verschiedenen  Familien  von  Ow  etc.  behandelt 
Schön148)  gestützt  auf  gründliche  Archivstudien,  in  denen  er  von  36 Familien 
dieses  oder  der  verwandten  Namen  alles  erreichbare  Material  zusammentrug; 
II  dieser  Familien  entfallen  auf  Württemberg  und  diesen  gehört  auch  der 
Minnesänger  Hartmann  von  der  Aue  an,  wie  schon  Stählin  und  Schmid 
(Tübingen  1874)  bewiesen.  Schön149)  macht  ferner  Mitteilungen  über  die 
Grafen  v.  Greiffenstein  (1123—1369),  über  Graf  Eberhards  d.  Ä.  natürlicheo 
Sohn  Ludwig  Wirttenberger,  Freiherrn  von  G.  (1490/5)  und  über  die  Barg 
G.,  derselbe160)  über  die  mit  Reutlinger  Patriziern  verschwägerten  Herrn 
v.  Ehingen  und  deren  schöne  Grabmälor,161)  über  Reutlinger  Bürger-  nnd 
Patriziergeschlechtern  bis  zur  Reformation,  in  deren  Geschichte  er  4gewisscr- 
mafsen  eine  Geschichte  der  Reichsstadt  sieht,'  und162)  über  zwei,  in  ver- 
dienstlicher Weise  von  ihm  hervorgezogene  Angehörige  der  1560  erloschenen 
Familie  von  Fürst,  den  1465  geborenen  und  1515  in  Österreich  gestorbenen 
Veit  v.  F.,  welcher  als  Rechtsgelehrter  und  1493/4  als  Rektor  der  jungen 
Universität  Tübingen,  dann  als  Rat  und  Gesandter  Maximilians  in  Polen 
(1509)  und  bei  Julius  II.  (1511)  endlich  als  Gubernator  von  Modena  und  in 
Ungarn  thätig  war,  und  den  1552  gestorbenen  Moritz  v.  F.,  welcher  bis  1526 
bei   Herzog   Ulrich    aushielt,    dann,    mit   Eck   v.   Reischach  in  Ferdinands 


15.  u.  16.  Jh.:  ib.  (1891),  No.  9—10,8.88/7.  (Matrikeln  v.  Prag  1368—88,  Wien  1389—1456 
Heidelberg  1389—1551,  Erfurt  1409  —  1509  Tübingen  1477—1550  (1644\  Wittenterg 
1502—25,  Basel  1521—54.)  —  140)  id.,  Über  d.  Herkunft  d.  Reutlinger  Geistlichen  seit 
d.  Reformation:  ib.  (1890),  No.  8,  S.  19  t  (102  einheimische  u.  auswärtige  Theologen 
[Wusterhausen,  Efslingen,  Wimpfen,  Heidenheim,  Giengen,  Brackenheim  [?],  Wesenbraon. 
Langenau,  Stählin].)  —  141)  Max  Bach,  Pläne  u.  Abbildungen  d.  alten  Reutlingen:  ib. 
No.  6,  S.  87—41.  (Angaben  über  d.  Ansichten  in  Braun  u.  Hogebergs  Städtebuch  [1678 — 1618' 
über  d.  Prospekt  d.  Goldschmieds  Ditzinger  mit  Gedicht  [1620],  bespricht  d.  Abbildung  Meriass 
[1643]  u.  d.  schlechte  Kopie  v.  1726,  sowie  d.  Abbildungen  anläßlich  d.  grofsen  Brande» 
v.  1726  u.  d.  Katasterplan  v.  c.  1820—80.)  —  142)  Schmid,  Ortagesch.  r.  Gomaringw 
O.-A.  Reutlingen  (mit  Stambaum  d.  v.  G.  v.  Th.  Schön)  :  ib.  (1891),  No.  7,  S.  52/5;  No.  S. 
S.  70/4.  (Ganz  beachtenswert.)  —  143)  Graf,  Z.  Ortsgesch.  v.  Ohmenhausen:  ib.  (1890  . 
No.  6,  S.  29— 81.  —  144)  J.  Veesenmeyer,  Felicis  Fabri  Tr acutus  de  Civitate  Ulmen«. 
|[NA.  16  (1891),  S.  214.]|  (S.  u.  N.  274—810  —  145)  X  K.  Bopp,  D.  Vokalismus d.  Schwlb. 
in  d.  Mundart  ▼.  Münsingen.  E.  Beitrag  z.  Gesch.  d.  Schwab.  Grammatik.  Strafsburg  i.  E.. 
Trübner.  1890.  81  S.  M.  2.  |[Binz:  LBGRPh.  11,  S.  9;  LCB1.  (1890),  Sp.  10S7  f.]. 
140)  O.  v.  Alberti,  Württb.  Adels-  u.  Wappenbuch.  Heft  3.  Stuttgart,  Kohl- 
hammer. 1890.  |[E  S(chneider):  SchwäbKronik  (1891),  F.  818  ;  Schulte:  DLZ.(1892\ 
No.  25,  Sp.  824.]]  (Vgl.  ZGORh.  NF.  5,  S.  131.)  —  147)  Blind:  WürttVjh.  12  (1890. 
(Vgl.  RH.  44,  8.  441.)  —  148)  Tb.  Schön,  D.  verschiedenen  Familien  v.  Ow,  v.  Ao. 
v.  Anw,  v.  Ouw,  r.  Aw,  v.  Owen:  VjsWappenSiegel  Familienkunde  18  (1890),  Heft  1  (1891 
Heft  2,  S.  265—90.  |[T.  D.:  SchwäbKronik  (1891),  No.  191,  F.  1659  f.]|  (Vgl.  Genealog. 
Taschen b.  d.  adeligen  Haaser  [hrsg.  v.  Dachenhausen  1891,  S.  466  —  90:  v.  Ow  [Au].) — 
149)  id-,  Greiffenstein:  ReutlingerGBll.  (1891),  No.  8,  S.  74/6.  —  150)  id.,  D.  Grab- 
denkmäler d.  Herren  v.  Ehingen  in  Kilchberg.  Mit  2  Originalzeichnungen  in  Lichtdruck: 
ib.  No.  12,  S.  109  f.  —  151)  id.,  D.  Reutlinger  Patrizier  u.  Bürgergeschleehter  bis  u 
Reformation:  ib.  No.  9—12,  S.  88—90,  104/7  ff.  —  153)  SchwäbKronik  (1890\  No.  SO*. 
F.  2652.    (Bericht  über  e.  Vortrag  Th.  Schöne,  Dr.  Veit  ▼.  Fürst  u.  Moritz  v.  Fürst  iwei 


§  26.    Württemberg  (1890/1).    Fetzer.  11,367 

Dienste  abergetreten,  sich  als  Hauptmann  nnd  später  Pfandherr  v.  Eisenstadt 
einen  Namen  und  grofsen  Reichtum  erwarb.  Gleichfalls  die  Fürst  betrifft 
zum  Teil  eine  weitere  Arbeit  Schöns,168)  die  ebenfalls  auf  Urkk.  des  Stutt- 
garter Staats- Archivs  beruht.16*) 

Wirtechtiftsgeschictoe.1™-1™)  Über  das  Reutlinger  Mühlgewerbe 
vom  14./7.  Jh.  hielt  Th.  Schön167)  einen  Vortrag.  Chaland168)  bezeichnete 
ursprünglich  den  regelmäfsigen  Abnehmer  herzoglicher  Eisenwaren,  später 
dann  überhaupt  den  reinen  Eisenhändler  im  Oberland.  Eine  Geschichte  der 
württembergischen  Gewerbegesetzgebung,  in  welcher  auch  die  gewerblichen 
Zustände  im  Anfange  des  Jh.  und  deren  weitere  Entwickelung  darzulegen 
gesacht  wird  und  viel  Material  und  Mancherlei  an  Auszügen  aus  früheren 
Schriften  nnd  Berichten  zusammengebracht  ist,  giebt  Köhler.169)  Auf  Grund 
von  Akten  nnd  eigenen  in  langjährigem  Dienst  gemachten  Aufzeichnungen 
eröffnet  Morlok160)  in  seiner  mit  Kritik  geschriebenen  Arbeit  namentlich 
auch  einen  Einblick  in  die  Zeit  des  beginnenden  Bahnbaus,  dem  König 
Wilhelm  I.  mit  grofsem  Interesse  und  wirtschaftlichem  Blick  entgegenkam, 
um  dann  die  weitere  Entwickelung  des  Bahnbauwesens  darzulegen.  Den  Hagel- 
beschädigungen gilt  die  sorgfältige  und  eingehende  Monographie  Kühlers.161) 

Krieg  und  Heer.  Einen  guten  Überblick  über  die  Kriegstüchtigkeit 
der  württembergischen  Truppen  bei  Eintritt  und  über  deren  Leistungen 
während  des  Krieges  von  1866  giebt  ein  auf  Grund  der  Regimentsgeschichten 
und  namentlich  der  vortrefflichen  Darstellung  des  preufsischen  Majors  a.  D. 
Kunz,  'der  Feldzug  der  Mainarmec  im  Jahre  1866'  geschriebener  Aufsatz, 
welcher  insbesondere  die  Schlacht  von  Tauberbischofsheim  bis  ins  einzelnste 
schildert.162)  Aus  österreichischen  Diensten  in  württembergische  trat  zu 
Anfang  des  Jh.  die  ursprünglich  Solothurner  Familie  des  19.  Dezbr.  1822 
geborenen  Wagner  von  Frommenhausen,  welcher  um  die  Neuordnung  des 
württembergischen  Heerwesens  nach  preufsischem  Muster,  die  er  unter  sehr 
schwierigen  Verhältnissen  als  Chef  des  Kriegsministeriums  (1867 — 70)  durch- 
führte, sich  ein  grofses  Verdienst  erworben  hat;  1871/4  war  W.  als  Ange- 
höriger der  Reichspartei  Reichstagsabgeordneter.168)  Lebhaftes  Interesse 
darf  beanspruchen  die  kurze  und  klare,  aber  erschöpfende  Darstellung  des 
Anteils   der  Württemberger   am  70er  Krieg  von  Osterberg,164)  welcher 

Lebensbilder  aus  d.  Schwab.  Gelehrten-  n.  Kriegerwelt.)  —  153)  Th.  Schön,  D.  Gutsherrn 
t.  Ötchingen  O.-A.  Rottenburg:  Reu|lingerGBll.  (1891),   No.  8  —  10,  S.  68—70,  81/8.  — 
154)  Stammtafel  d.  Steudelschen  Familie.    4°.    Ale  Ms.  gedruckt.    (Ohne  Ort  u.  Jahr.) 
155/6)  (JBG.  1 3)  H  e  y  d ,  Ravensburger  Gesellschaft ;  N  ü  b  1  i  n  g ,  Ulms  Baumwollweberei. 

—  157)  SchwftbKronik  (1891  \  No.  256,  F.  2179.    (Bericht  aus  e.  Vortrag  Th.  Schöns.) 

—  158)  Über  d.  Bedeutung  d.  Wortes  Chaland  :  ib.  No.  199,  F.  1724.  (Vgl.  ib.  No.  197, 
F.  1709:  h.  x.  wttrttb.  Kulturgescb.)  —  159)  L.  Köhler,  D.  württb.  Gewerberecht  1805—70. 
Tübingen,  Laupp.  gr.-8°.  292  S.  M.  6.  |[VVPK.  29,  S.  1/2;  LCB1.  (1891),  No.  42, 
3p.  1462;  HJb.  3  (1891),  8.  680.]|  —  160)  E.  v.  Morlok,  D.  k.  wttrttb.  Staatseisen- 
bahnen.  Rückblick  auf  deren  Erbauung  1835—89  unter  Berücksichtigung  ihrer  finanziellen 
Momente  n.  Ergebnisse.   Stuttgart,  Dt.  Verl.-Anst.    [[SchwftbKronik  (1890),  No.  175,  F.  1465.]| 

—  161)  A.  R übler,  D.  Hagelbeschädigungen  in  Württemberg  1828—87.  Mit  3  Dia- 
grammen u.  Markungskarten:  WürttJbb.  Stuttgart,  Kohlhammer.  1890.  4°.  Beil.  Fol. 
200  S.    |[LCB1.  (1890),  Sp.  1644.]) 

16t)  D.  24.  Juli  1866:  SchwftbKronik  (1891),  No.  178,  F.  1521.  (Vgl.  ib.  No.  178, 
F.  1525.)  —  163)  S.,  Rudolf  Freiherr  Wagner  von  Frommenhausen,  kön.  württb.  Staats- 
minister u.  Generallieutenant  a.  D.  Nekrolog:  ib.  No.  50,  F.  410.  —  164)  A.  Oster- 
berg,  Anteil  d.  württb.  Felddivision  am  Kriege  1870/1  hrsg.  ▼.  Statist.  Landesamt: 
JbSututUndesk.  (Jg.  1889),  Heft  3.  Stuttgart,  Kohlhammer.  |[G.:  SchwftbKronik  (1890), 
3o.  289,  F.  2867  (giebt  z.  80.  Nov.  beachtenswerte  Ergänzungen);   LCB1.  (1891),  No.  6, 


11,368  §  26.    Württemberg  (1890/1).    Fetser. 

unter  Zugrundelegung  des  Generalstabswerkes  auch  sonstige  amtliche  Quellen 
und  Mitteilungen  von  einzelnen  Truppenfahrern  verwertete.  In  der  äufseren 
Form  schliefst  sich  O.s  verdienstvolle  Arbeit  an  die  Hirthschen  Annalen  des 
deutsch-französischen  Krieges  an,  aber  in  die  trockene  und  anscheinend 
schwerfällige  Form  hat  der  Vf.  mit  grofsem  Geschick  Leben  und  Mannig- 
faltigkeit gebracht.  Karten  und  Skizzen  erläutern  die  Stellungen  und  Be- 
wegungen der  einzelnen  Abteilungen  an  den  kritischen  Tagen.  Von  geringerem 
Belang  sind  eine  Reihe  von  Einzelschilderungen  zum  Teil  von  Mitkämpfern, *  6ft"  * 70) 
unter  den  hervorzuheben  sind  die  lebendigen  Schilderungen  von  Pf  leiderer171) 
und  die  Briefe  des  trefflichen  Niethammer.178)  Mehr  polemischen  Charakters 
ist  die  Schrift  Millers.178)  Auf  den  Akten  der  Regimenter  und  des  Kriegs- 
ministeriums beruhen  die  Regimentsgeschichten,  unter  denen  die  des  4.  von 
Köberle17*)  und  des  2.  von  Petermann175)  durch  die  geschickte  Dar- 
stellung hervorragen,  die  des  2.,170)  und  die  Notizen  über  das  8.  and 
namentlich  des  3.  Regimentes177*178)  wegen  deren  langer  und  ruhmvoller 
Vergangenheit  besondere  Beachtung  verdienen.179) 

Kirche,  Volksschule,  Medizinalwesen.  Bossert180)  weist 
nach,  wie  an  Orten,  die  Reichsgut  waren,  mehrfach  nachweislich  römischen 
Niederlassungen  sich  allenthalben  fränkische  Martinskirchen  finden ;  als  Aus- 
gangspunkte der  fränkischen  Missionierung  im  Gebiet  von  Reutlingen  sieht 
B.  Metzingen  an,  dessen  Aufsenstationen  er  nachzuweisen  sucht,  um  dann 
zu  den  Tochterkirchen  (?)  der  Martinskirchen,  den  Johannes  d.  T.  geweihten 
Taufkirchen  überzugehen  und  auf  die  Kirchenstiftungen  der  Klöster  Lorsch 
und  St.  Gallen  unter  Karl  d.  G.  und  des  Bistums  Chur  unter  Otto  d.  G., 
sowie  auf  die  unter   diesem   vollzogene  Zerlegung   der  Pfarrbezirke  hinzu- 


Sp.  166.]|  (Aach  separat  erschienen.)  —  165)  Kr.  Erinnerungen  aus  d.  70er  Krieg«: 
SchwäbKronik  (1891),  No.  284,  F.  2415.  —  166)  Aus  d.  Tagen  v.  Villiers-Cbampigny. 
V.  e.  alten  Siebener  (7.  wttrttb.  In  f. -Reg.  etc.  No.  119):  ib.  (1890),  No.  283,  F.  2319. 
(Episodisch.)  —  167)  a,  V.  Bar-le-dnc  bis  Paris.  Z.  Erinnerung  an  d.  1.  Hin  1871: 
ib.  (1891),  No.  49,  F.  897.  —  168)  F.  v.  d.  Wengen,  D.  kleine  Krieg  am  Oberrbein 
im  Sept.  1870:  AMZg.  65.  Jg.  (181)0),  No.  72—88.  (Eingehende  Schilderung  d.  Mitkämpfen 
v.  d.  franz.  Beunruhigungsversuchen  u.  deutschen  VorstöTsen  gegen  d.  Oberelsafs.)  —  169) 
L.  Riedt,  Heiteres  u.  Ernstes  im  Krieg  u.  Frieden  aus  meinem  Soldatenleben.  Saulgau,  Kitx. 
317  S.  (o.  J.).  —  170)  General  d.  Inf.  v.  Haldenwang:  SchwäbKronik  (1890),  No.  246.  F.  2019. 
(Kommandeur  d.  1.  Reg.  bei  Champigny  nach  Bergers  Tod.)  —  171)  E.  Pf  leiderer, 
Erlebnisse  e.  Feldgeistlichen  im  Kriege  1870/1.  München,  C.  H.  Beck.  1890.  |[AugsbAllgZg. 
(1990;,  Beil.,  No.  162.]|  (Vgl.  Schw&bKronik  (»890),  No.  193,  F.  1695:  A.  P.,  B.  Schwab. 
Erinnerungsbuch  an  d.  grofsen  Krieg  v.  1870/1.)  —  172)  G.  Niethammer,  Feldzugs- 
briefe an  seine  Mutter.  Nach  d.  Tode  d.  Vf.  hrsg.  Stuttgart,  Kohlhammer.  1890.  X,  84  S. 
M.  1.  | [SchwäbKronik  (1890\  No.  297,  F.  2455?  K.  Filly:  LMerkur  11.  Jg.,  S.  189.] 
(Früher  veröffentl.  in  d.  württb.  Kriegerzeitg.)  —  173)  E.  Miller,  Preufsens  Militlr- 
konventionen.  Mit  bes.  Berück s.  d.  Reservatrechte  Bayerns,  Württ.8  u.  Sachsens.  Kritisch 
beleuchtet.  1.  u.  2.  Aufl.  Stuttgart,  Lutz.  87  S.  1890.  —  174)  Köberle,  Gesch.  d. 
4.  wttrttb.  Inf.-Reg.  No.  122  in  d.  Feldzügen  v.  1806  bis  1870/1.  2.  Aufl.  Stuttgart, 
Kohlhammer.  1889.  —  175)  Petermann,  Gesch.  d.  Inf.-Reg.  Kaiser  Wilhelm  König  v. 
Preufsen(2.  württb,)  No.  120.  Stuttgart,  Kohlhammer.  1890.  |  [SchwäbKronik  (l  89  0),No.  205. 
F.  1696.]|  ('In  frischer  fesselnder  Darstellung*  nach  Akten  u.  Privatmitteilungen ;  d.  Regiment 
wurde  schon  1673  errichtet.)  -  176)  Z.  17nj.  Stiftungsfeier  d.  8.  kgl.  württb.  In  f.-Reg. 
No.  126:  AMZg.  66.  Jg.,  No.  22/3.  —  177)  Z.  Gesch.  d.  Regiments  Alt  Württemberg  (8. 
württb.  No.  121):  SchwäbKronik  (1891),  No.  183,  P.  1600.  (Betrifft  d.  Thaten  d.  Regi- 
ments unter  Prinz  Eugen  bei  d.  Ausfall  aus  Peterwardein  am  5.  Aug.  1716.)  —  178)  &• 
3.  württb.  Inf.-Reg.  No.  121:  ib.  No.  64,  F.  631,  637;  No.  66,  F.  546;  No.  66,  F.  549; 
No.  68,  F.  569.  (Notizen  aus  d.  Gesch.  d.  1716  gegründeten  3.  u.  8.  Reg.)  —  179)  * 
Th.  Sch(ott),  Württemberger  in  preufs..  Militär-  u.  Civildiensten :  ib.  (1890/1). 

180)  G.  Bossert,  D.  Gründung  u.  Ausbreitung  d.  christL  Kirche  im  Bezirk  Beut- 


§96.    Württemberg  (1890/1).    Fetzer.  II  360 

weisen.  Derselbe  m)  bespricht  den  Neubau  einer  wohl  schon  aus  dem  7.  Jh. 
stammenden  Dingstädtekirche  in  den  Jahren  1229—43,  namentlich  aber  den 
der  Marienkapelle  (nicht  -kirche)  in  den  Jahren  1229—43  und  1246  sowie 
Reutlingens  Beziehungen  zu  den  Klöstern  Marchthal  und  Maulbronn  und 
das  Eindringen  der  Minoriten  und  weist  auch  darauf  hin,  wie  sehr  die  Stadt 
in  der  ausgehenden  Zeit  der  Hohenstaufen,  denen  sie  treu  ergeben  war,  und 
während  des  Interregnums  aufgeblüht  sein  müsse.  Klemm182)  zieht  zur 
Erklärung  der  Bildwerke  an  der  Belsener  Kapelle,  über  welche  Josen- 
hans188)  ausführlich  geschrieben,  ähnliche  Erscheinungen  an  den  Kirchen 
in  Simmersfeld,  Owen,  Weinsberg,  Künzelsau  und  Kuchen  heran ;  die  viel- 
besprochenen Kreise  erklärt  er  für  blofse  geometrische  Ornamente,  das 
Ganze  für  eine  Darstellung  des  Sieges  des  Christentums  über  die  heidnischen 
Gottheiten  und  deren  Opferdienst;  die  Menschen-  und  Tierfiguren  sieht  er 
als  MAliche  Arbeit  an.  Beachtenswertes  ist  auch  über  Hirsau  erschienen18*) 
und  Kloster  Beuron186)  (1590—1802).  Für  die  Grafen  von  Tübingen  ist  ein 
Artikel  des  schwäbischen  Merkurs  heranzuziehen.186'188)  Züge  für  die  Ent- 
Wickelung  der  Theologie  und  des  kirchlichen  und  religiösen  Lebens  in  Württem- 
berg vom  18.  Jh.  bis  zur  Gegenwart  geben  eine  Reihe  biographischer  Ar- 
tikel,189'200) dazu  kommen  polemische  Aufsätze  die  jüngste  Vergangen- 
heit betreffend.  201'2Ü^) 

Hag»:  ReutlingerGBU.  (1890),  No.  3/4,  S.  18/6,  21/4.  [RH.  45,  S.  448(!).]|  —  181) 
id.,  Die  kirchlichen  Verhältnisse  von  R.  bis  Ende  des  13.  Jahrh.:  ib.  No.  3,  S.  5/8.  — 
182)  A.  Klemm,  D.  Bildwerke  d.  Belsener  Kapelle:  ReutlingerGBU.  (1891),  No.  12,  S.  117. 

—  183)  Th.  Josenhans,  D.  Kapelle  v.  Belsen  im  w.  O.-A.  Rotten  borg  a./N.  (mit  Ab- 
bildungen): ib.  No.  9—11,  S.  77—81,  93/8.  —  184)0.  Hafner,  Regesten  s.  Gesch.  d. 
•ehw&b.  Klosters  Hinan.  1/4:  StMBCO.  12.  Jg.,  Heft  1/4.  —  185)  &.  Th.  Zingeler, 
D.  Gesch.  d.  (Benediktiner)  Klosters  Beuron  im  Donauthale:  MVGUohenzoll.  (1890),  23.  Jg. 

—  186)  D.  Wurmlinger  Kapelle  n.  d.  Kai  wer  Jahrtag:  SchwäbKronik  (1891),  No.  90,  96, 
F. 773— 825.  —  18?)  (JBG.  18)  Haupt,  Schisma  um  Oberrhein.  —  188)  X  K.  A.  Bnsl, 

D.  ehemalige  Benediktinerabtei  Weingarten.  Ravensburg,  Dorn.  1890.  102  S.  (2.A.  120S.)  — 
189) Th.  Schott,  Jos.  Friedr.  Scbelling:  ADB.  81  (1890),  S.27  f.  (Ev. Geistlicher  u.  tüchtiger 
Orientalist,  geb.  13.  Aug.  1737.  Generalsnperintendent  d.  posit.  Richtung  seiner  Zeit;  Schiller 
v.  Bengel  in  seiner  hist.-krit.  Richtung  u.  Verbreiter  v.  Michaelis'hermeneut.  Grundsätzen.  Lehrer 
t.  Storr,  Gaab,  Paulus.)—  190)  id.,  Christian  Friedr.  Schmid:  ib.  S.  656  f.  (1794—1852 
Tab.  Prof.  d.  ev.  TheoL  Homiletiker  u.  Exeget,  beeinflufst  ▼.  Flatt,  Bengel  u.  Schleiermaoher, 
selbständig  neben  Baur;  seine  nachgelassenen  Werke  wurden  mehrfach  v.  C.  Weizsäcker  neu 
aufgelegt.)  —  191)  Led  derhose,  Christof  Friedr.  Schlienz:  ib.  S.  617  f.  (Geb.  26.  Okt. 
1606  zu  Kirchheim  u.  T.,  gest.  26.  Okt.  1868  zu  Chrischona  bei  Basel,  Missionar.)  ~  192) 

E.  Kau  tisch,  Eduard  Riehm:  ADB.  (1890)  30,  S.  72.    (Vermittelungstheologe  aus  Duisburg, 

Torgebildet  auf  d.  Salon  bei  Ludwigsburg.)  —  193)  W.  Claus,  Annagräthle.    Skizzen  aus 

d.  Leben  e.  Stillen  im  Lande.    (==  Brosamen.)  Calw  u.  Stuttg.,  Vereinsbuchh.   1891.  —  194)  &• 

A.  Lier,  Karl  Schlier:  ADB.  81  (1890),S.604f.  (Geb.  6.  Apr.  1778  zu  Wallenstein,  gest.  19.  Dez. 

1819  als  Pfarrer  zu  Mark ol fingen,  ▼.  J.  M.  Sailer  als  Muster  e.  kathol.  Priesters  bezeichnet,  1797/8 

Kaplan  in  Ellwangen.)  —  195)  Keusch,  Joh.  Mich.  Sailer:  ib.  80  (1890),  S.  178—92. 

(KathoL  Theol.  geb.  zu  Areding  [Oberbayern]   17.  Kor.  1751,  gest.  als  Bischof  ▼.  Regens- 

barg  20.  Mai   1882,  als  Hofprediger  suchte  ihn  Herzog  Karl  1786  umsonst  nach  Stuttgart 

▼.  Dilfingen  zu  bekommen.)  —   196)  Knöpf ler,  Jakob  Salat:  ib.  S.  194/7.    (Prof.  a.  d. 

Uairers.  Laadshut,  geb.  24.  Aug.  1766  su  Abtsgmünd  in  d.  ehemaligen  geforsteten   Abtei 

EUvangen,  hier   u.  in   Dillingen   ausgebildet,   gest.    11.   Febr.    1851.)  —  19?)  Binder, 

Christof  Schmid:  ib.  81  (1890),  S.  657  ff.    (Geb.  15.  Aug.  1768  zu  Dinkelsbühl,  gest.  8.  Sept. 

1854  zu  Augsburg  als  Domkapitular,  Sohuler  J.  M.  Sailers,  verdienter  Jugendschriftsteller, 

1816  Pfarrer  in  Stadion  bei  Ulm,  war  z.  Bisehof  ▼.  Rottenburg  ▼.  d.  kathol.  Geistliokkeit 

'Wtrttb.  ausersehen,  lehnte  aber  d.  Berufung  als  Prof.  d.  Moraltheologie  nach  Tübingen  ab.) 

—  198)  L in x mann,  Franz  Anton  v.  Scharpff:  ib.  80  (1890),  S.  599  f.    (Geb.  20.  Juni 

1809  in  Ansbach,  gebildet  in  Ellwangen  u.  Tübingen,  1848  Prof.  d.  Kirehengesch.  in  Giefsen, 

•au  U62  Domkapitular  in  Rottenburg,  trat  1874  unter  d.  Namen  Yineenoius  Sincerus  für 

JftkTesberiekte  der  Gesobiehtswiaieaschsft.    1891.    IL  24 


11,370  §  26.    Württemberg  (1890/1).    Fetier. 

Bibliot7iek8-  und  Unterrichtswesen.  Der  'beste  Kenner 
unserer  schwäbischen  Buchdruckergeschichte',  Steif  f,908)  giebt  eine  kritische 
Zusammenstellung  der  alten  Reutlinger  Drucke,  die  bei  dem  Mangel  urkund- 
licher Nachrichten  von  besonderem  Wert  ist.  S.  ergänzt  die  Arbeiten  Zapffs, 
Hains  und  Panzers  und  berichtet  eingehend  über  76  sichere  (1482 — 1532) 
Reutlinger  Drucke  aus  der  ersten  Druckzeit  über  17  zweifelhafte  (1471 — 1511) 
und  8  blofs  angebliche  (1466 — 1514),  wonach  mit  Sicherheit  nicht  über  1481 
als  erstes  Reutlinger  Druckjahr  nicht  zurückgegangen  werden  könne.  Eine 
Pause  trat  zwischen  1509  (1511)  und  1525  ein  und  die  Drucke  nach  1525 
sind  nur  Erzeugnisse  einer  kleinen  Wanderpresse.  Als  ersten  Drucker  macht 
R.  den  Magister  Otmar  von  Reutlingen  mit  34  Werken  namhaft  (1481 — 97, 
dann  in  Tübingen  bis  1501  und  Augsburg  bis  1514  bezw.  1517),  als  zweiten 
Michael  Greyff  1486 — 1509  mit  29  Werken.  Der  Wanderdrucker  ist  Hans 
(Sporer?)  von  Erfurt  mit  8  Werken  von  1525 — 32.  Was  in  der  ersten  Zeit 
gedruckt  wird,  sind  litterarische  Hülfsmittel  der  Geistlichen  für  Predigt  and 
Unterricht  und  Volksbücher.  S.  schliefst  mit  eingehenden  Angaben  über 
das  Technische  des  Reutlinger  Inkunabeldrucks. 204~807)  Schneider*08} 
hielt  einen  Vortrag  über  die  Geschichte  des  Staatsarchivs  und  giebt  die 
kurze  Biographie  Sattlers,209)  in  welcher  von  Wert  namentlich  die  Mit- 
teilungen über  die  Censur  sind,  welche  nach  Archivalien  der  Geheime  Rat 
an  S.s  Werken  ausübte;  einzelne  Züge  und  Äufserungen  S.s  wären  noch  ans 
dessen  Vorreden  zu  entnehmen  gewesen;  Aufnahme  in  der  ADB.  hätte  auch 
der  fleifsige  Scheffer  verdient.  In  Waidenburg  geboren  ist  der  von  Frens- 
dorff210)  behandelte  Geschichtsforscher  Scheidt.  Unter  den  'Charakter- 
köpfen der  Aufklärungsperiode  unstreitig  eine  der  eigentümlichsten  Er- 
scheinungen1 ist  nach  F.211)  der  in  Gaggstadt  O-A.  Gerabronn  1735  geborene 
fleifsige  und  gedankenreiche  Schriftsteller  auf  dem  Gebiete  der  Geschichte 
(namentlich  russische),  Politik  und  Statistik  Aug.  Ludwig  Schlözer,  gestorben 
1809  als  Professor  zu  Göttingen.  Mit  grofser  Liebe  und  auf  Grund  persön- 
licher intimer  Kenntnis  zeichnet  Eluckhohn212)  das  Lebensbild  des  Heraas- 

d.  Verständigung  im  Kulturkampf  ein;  gest.  5.  Febr.  1879.)  —  199)  Knopf ler,  Joh. 
Lor.  Constantin  Freiherr  v.  Schätzler  :  ib.  S.  649  ff.  (Geb.  27.  Mai  1827.  Privatdo«.  in 
Freiburg  i./B.  bis  1878  [Dogmengesch.],  gest.  19.  Sept.  1879,  bekannt  als  Gegner  Dollingen 
u.  als  Vorkämpfer  d.  neuscholastischen  gegen  d.  v.  Kuhn  vertretene  kathol.  Tübinger  Sehale.') 
—  200)  G.  Schneider,  Vit*  mors  et  Cultus  beati  Arnoldi,  equitis  de  Hiltensweiltr. 
Stuttgart,  D.  Volksblatt.  1890.  11  S.  —  201)  E-  B.,  Über  d.  «geschichtliche  Recht'  d.  Stol- 
gebühren:  SchwabKronik  (1890),  No.  275,  F.  2256.  —  202)  J-,  Einige  Aktenstücke  z. 
Gesch.  d.  Jesuitenmissionen  in  Wttrttb.:  ib.  No.  295  u.  807,  F.  2483,  2548.  (Betrifft  e. 
zuerst  1864  v.  e.  Jesuiten  Allet  verbreitete,  sohliefslich  widerrufene,  dann  aber  1888  v. 
Heitemever  aufgefrischte  unwahre  Gesch.  über  Bruch  u.  Verhöhnung  d.  Beichtgeheimnis*» 
durch  e.  protest.  Pfarrer,  d.  gegenüber  d.  Regierung  versäumte  mit  hinreichender  Schärfe 
einzutreten.)  —  202»)  XX  DiöcesASchwaben. 

20S)  Steiff,  Z.  Gesch.  d.  Reutlinger  Buchdrucks  etc.:  ReutlingerGBll.  (1890),  No.  4.7, 
S.  26/8,  81/6,  41/4,  55—60.  —  204)  E-  Nestle,  Z.  alten  Reutlinger  Buchdruck:  ib. 
(1891),  No.  12,  S.  124.  (Angaben  über  AntiquariaUpreise  alter  R.  Drucke  u.  Notiz  aber 
<L  Summa  Rudium.)  —  205)  P-  Beck,  Z.  Gesch.  d.  Buchdruckerkunst  in  Ravensburg  u. 
Altdorf- Weingarten :  ZKultnrgesch.  NF.  1.  Jg.,  Heft  2.  —  206)  J-  Braun,  Johann  Schaffler 
(H.  S.) :  ADB.  81,  S.  779.  (Inkunabeldrucker  in  Ulm  1493-1501  u.  in  Freising,  später  [1506] 
in  Konstanz;  in  Ulm  Nachfolger  v.  Leonhard  Holl  u.  Konrad  Dinkmuth  [1482],  n.  t. 
Johann  Reger  [i486].)  —  20?)  Chron.  Urspergen  se  s.  alljahrl.  §  16.  — -  Reuchlin  §  1*. — 
208)  SchwabKronik  (1890),  No.  70,  F.  559.  —  200)  E.  Schneider,  Christian  Friedrich 
Sattler:  ADB.  80  (1890),  S.  409  f.  —  210)  F.  Frensdorff,  Ludwig  Christian  Scheidt: 
ib.  S.  710  ff.  (17.  Sept.  1709  bis  25.  Okt.  1761,  f  zu  Hannover.)  —  211)  »<*.,  Aa*- 
Ludwig  Schlözer:  ib.  81  (1890),  S.  667— 600.  —  212)  Aug.  Kluckhohn,  Erinnerungen 


$  26.    Württemberg  (1890/1).    Fetzer.  11,371 

gebers  der  Reichstagsakten  und  schildert  namentlich  auch  das  frühe  tapfere 
Eintreten  des  Hohenlohers  für  Preufsens  Führung  in  Deutschland  und  dessen 
Laufbahn  und  Wirksamkeit  als  Universitätslehrers  in  München,  Erlangen, 
Tübingen,  Strafsburg,  Göttingen  und  Berlin.  Dazu  kommen  Sybels  *18)  und 
Weilands*14)  Gedenkreden.  David  Friedr.  Straufs,  seiner  Gattin  und 
Schenkel,  gegen  welchen  Straufs  seine  'Halben  und  Ganzen'  richtete,  gilt 
einiges  Kleinere. 21ft-917)  Fr.  Th.  Vischer  hat  die  berufenste  Feder  ein 
Denkmal  in  Schwaben  gesetzt.818"820)  Schelüngs  Lebensabrifs  giebt  aus- 
fahrlich  und  höchst  anschaulich  Jo dl. m-2**)  —  Über  Keplers  Lehrer,  den 
beachtenswerten  Astronomen  Michael  Mästlin,  der,  um  1550  zu  Göppingen 
geboren,  seit  1576  zu  Heidelberg,  seit  1583  zu  Tübingen  Universitätsprofessor 
war,  wo  er  1631  starb,  hielt  St  ei  ff82*)  einen  Vortrag,  welcher  seine  Reise 
nach  Italien  und  seine  Beziehungen  zu  Galilei  ins  Reich  des  Unbeglaubigten 
verweist.  Mit  Mästlin  und  Faulhaber  in  Ulm  stand  in  Verbindung  der 
Mathematiker  und  Astronom  Peter  Saxonius824)  von  Husum  (1591 — 1625), 
welcher  akademische  Gastrollen  gab.  Ein  etwas  jüngerer  Zeitgenosse  dieser 
war  der  bedeutende  Mathematiker,  Astronom  und  Kartograph,  sowie  Orien- 
talist Wilh.  Schickard886)  aus  Herrenberg,  welcher  23.  Oktbr.  1635  zu 
Tübingen  an  der  Pest  starb ;  er  vermafs  Württemberg,  wobei  er  gleichzeitig 
mit  Snellius  das  Pothenotsche  Problem  löste,  und  stand  in  Briefwechsel  mit 
Bernegger  und  Kepler.  Von  diesen  ist  eine  Biographie  erschienen. 286,287) 
Ein  Schüler  Tübingens  aus  dieser  Zeit  ist  Herkules  Salis,  der  später  eines 
der  Häupter  der  protestantischen  Bündner  war.888)  Einen  Einblick  in  das 
Tübinger  Universitätsleben  giebt  aufser  einer  Arbeit  Sigwarts889)  die  Rede 
C  Weizsäckers  880)  über  das  Auftreten  des  vielgereisten  und  unterrichteten 
Tübinger  Kanzlers  Chr.  M.  Pfaff  im  Jahre  1720  gegen  Pedantentum  und  totes 
Formelwissen,  blofs  äufserliches  Einlernen  in  der  Theologie,  Jurisprudenz, 
Geschichte  und  Philosophie  und  ungenügende  philologisch-humanistische  Vor- 
bildung des  Studenten,  sowie  gegen  Monopolisierung  des  akademischen  Unter- 
richts durch  einen  Professorenring ;  nicht  verwirklicht  wurde  der  Plan  einer 

»d  Julius  Weizsäcker:  AZgB.  (1890),  No.  102,  106,  108.  (Geb.  in  Öhringen  18.  Febr.  1831  als 
Sohn  d.  Stiftepredigers,  gest.  in  Kissingen  3.  Sept.  1889.)  —  218)  J.  Weizsäcker:  HZ.  64, 
&  1 39  ff.  (Vgl.  RH.  4  3,  S.  442.)  —  214)  Weiland,  Julius  Weizsäcker  etc.  Göttingen,  Dieterich. 
1889.  gr.-4°.  M.  1.  —  215)  O.  Moldenauer,  Begegnungen  mit  D.  Fr.  Straufs:  DR.  16.  Jg. 
'Januarheft).  (Vgl.  Nation  No.  16,  Th.  Ziegler,  Treitschkes  Urteil  über  D.  Fr.  Straufs.)  — 
216)  Heinrich  Welti,  Agnese  Schobest:  ADB.  80  (1890),  S.  661  ff.  (Geb.  16.  Febr.  1813 
xu  Wien,  gest.  22.  Dez.  1869,  neben  W.  Schröder-Devrient  d.  berühmteste  Bühnen  Sängerin  d. 
30er  Jahre.)  —  217)  H.  Holtzmann,  Daniel  Schenkel:  ib.  31  (1890),  S.  82/9.  —  218) 
W.  Lang,  V.  u.  aus  Schwaben.  Heft  6.  Stuttgart,  Kohlhammer.  1890.  —  219)  Joh. 
Volkelt,  D.  Lebensanschauung  Fr.  Th.  Vischers:  AZgB.  (1892),  No.  54/6.  —  220)  F. 
Muncker,  Beiträge  z.  Biographie  Fr.  Th.  Vischers  ib.  (1890),  Beil.  No.  20.  —  221)  Fr. 
Jodl,  Friedrieh  Wilhelm  Schelling:  ADB.  (1890)  81,  S.  6—27.  (Geb.  27.  Jan.  1775  zu  Leon- 
^rg.)  —  222)  L.  Trost  u.  Fr.  Lei  st ,  König  Maximilian  II.  v.  Bayern  u.  Schelling.  Brief- 
wechseL  Stuttgart,  Cotta.  1890.  284  S.  M.  6.  |[C.  Ettmayr:  AZgB.  (1890),  No.  157;  vgl. 
ib.No.  124;  Heigel:  DLZ.  (1891),  No.  4,  Sp.  181  f.]|  (Vgl.  Nation  No.  52:  Moritz  Kronen- 
Wger.)  —  228)  SchwäbKronik  (1890),  No.  4,  F.  23.  —  224)  Gün  ther,  Peter  SaxoniuB: 
ADB.  80  (1890),  S.  461.  —  225)  id.,  Wilhelm  Schickard:  ib.  81  (1890),  S.  174  f.  —  226) 
Julius  Seholl,  Johannes  Kepler.  E.  Lebensbild.  (=  9.  Württb.  Neujahrsbl.)  Stuttgart, 
Gundert.  1892.  —  227)  X  Cantor,  Michael  Scheffelt:  ADB.  (1890)  30,  S.  676.  (Mathe- 
matiker, geb.  20.  Febr.  1652  u.  gest.  11.  Juli  1720  zu  Ulm.)  —  228)  Hunziker,  Herkules 
Sali*:  ADB.  80  (1890),  S.  233  f.  (1666—1620.)  —  229)  Chr.  Sigwart,  E.  collegium 
Ifigicmn  im  16.  Jh.  Mitteilungen  aus  e.  Hs.  d.  k.  Univers.-Bibl. :  Beil.  d.  Tüb.  Doktorenverz.  für 
1889—90.  Tüb.,  Laupp.  42  S.  (Betrifft  d.  J.  1566/7,  Schegk  &  Crusius.)  —  2S0)  Christof 
Mathias  Pfaff  über  Verbesserung  d.  Universitätszustände :  SchwäbKronik  (1891),  No.  268, 

24* 


11,372  §  26.    Württemberg  (1890/1).    Fetz  er. 

Nachbildung  der  Einrichtung  englischer  Colleges.  Pfaff  wünschte  auch  ebenso- 
sehr eine  Union  der  Evangelischen  als  die  Beschränkung  der  staatlichen 
Einmischung  in  Kirchensachen.  In  einem  anderen  trefflichen  Vortrag  stellt 
Weizsäcker881)  insbesondere  auch  die  Verdienste  Baurs,  als  eines  echten 
Historikers  und  Bahnbrechers  auf  dem  Gebiete  der  neutestamentlichen  Kritik 
und  Dogmatik  ins  rechte  Licht.  Die  Bemühungen  J.  Schnitzes  um  dessen 
Berufung  1834  nach  Berlin  an  Schleiermachers,  1836  an  Uhlmanns  Stelle 
nach  Halle  scheiterten  an  der  Gegnerschaft  des  Kronprinzen  Friedrich 
Wilhelm  (IV.)  *82)  Jollys  288)  Rede  behandelt  die  Entwicklung  der  Uni- 
versität in  den  letzten  27  Jahren,  deren  statistische  Entwickelung  an  der 
Zahl  der  Studierenden  und  der  Zunahme  der  Zahl  und  den  Einkommens- 
verhältnissen der  Lehrer  dargelegt  wird,  wobei  sich  ergiebt,  dafs  trotz  der 
erheblichen  Steigerung  des  Aufwandes  bei  der  noch  gröfseren  der  sonstigen 
Staatsausgaben  die  für  Tübingen  angelegte  Summe  verhältnismäfsig  kleiner 
geworden  ist.284)  Die  Geschichte  der  etwas  zurückgebliebenen  archäologischen 
Sammlung  Tübingens  giebt  Schwabe.286"287)  Dazu  kommt  Biographisches 
über  den  1785  gestorbenen  lutherischen  Theologen  Ch.  F.  Sartorius m)  aas 
Oberifflingen  O.-A.  Alpirsbach.  Eine  Rede  Kauslers,  die  Charakteristisches  für 
die  Anschauungen  an  der  Karlsschule  enthält,  veröffentlicht  Georgii*8*"*11) 
mit  Erläuterungen  biographischen  und  literarhistorischen  Inhalts.  Sehr 
dankenswert  sind  Krimmels2*2)  Mitteilungen  aus  Liste  jüngst  an  Reut- 
lingen gekommenem  litterarischen  Nachlafs,  welcher  wertvolles  biographisches 
Material  enthält.  Aufser  Angaben  über  List  und  dessen  Widerwillen  gegen 
die  Präfekten-  und  Schreiberwirtschaft  finden  sich  hier  Nachrichten  über 
den  Führer  der  Opposition,  den  Konsulenten  Fetzer  und  Bezeichnendes  Ober 
Wangenheim,  Schlayer  und  König  Wilhelm  I.  —  Albrecht  Schmiedlapp  von 
Stuttgart,  einen  bisher  unbekannten  Reisenden  aus  dem  Anfang  des  17.  Jh. 
schildert  Schott248)  nach  seinem  Reisebuch,  dem  Cod.  hist.  Q.  3  der  Stuttgarter 


F.  2241.  (Bericht  Über  C.  Weizsäckers  Rade.)  —  231)  D-  geschichtl.  Entwickelnng  d. 
Tübinger  evang.  thool.  Fakultät  in  d.  letzten  100  Jahren:  ib.  (1890),  F.  2170.  (Berieht 
über  G.  Weizsäckers  Hede.)  —  282)  «L  Sohultze  n.  Ferdinand  Christian  Baur:  ib.  No.  S, 
F.  19.  —  233)  Ludw.  Jolly ,  D.  neueste  Gesch.  d.  Universität  Tübingen.  Rede  zu  König» 
Geburtstag.    Tübingen,  Laupp.    28  S.    M.  0,60.    (Vgl.  SchwäbKronik  (1891),  No.  58,  F.  481.) 

—  234)  S.  H.  (Dr.  H.),  D.  Frequenz  d.  dt.  Universitäten  mit  bes.  Berücksichtigung  d. 
württb.  Studenten:  SchwäbKronik  (1890\  No.  12,  F.  85;  (1891),  No.  149,  F.  1343.  — 
235)  L.  v.  Schwabe,  Gesch.  d.  archäolog.  Sammlung  d.  Universität  Tübingen.  (Anlege 
z.  filos.  Doktorenverzeichnis   für  1890/1;    vgl.   SchwäbKronik   (1891),  No.  215,  F.  1845.) 

—  23G)  M.  B.,  D.  Kunstsammlungen  unserer  Landesuniveraität :  SchwäbKronik  (1891)t 
No.  238,  F.  1989.  (Notizen  über  d.  kl.  Tüb.  Gemäldesammlung  u.  deren  Stifter,  der  1781 
zu  Stuttgart  geb.,  1848  als  Legationsrat  gest.  Friedr.  Kölle  u.  d.  z.  Teil  wertvollen  202  Pro- 
fessorenbilder v.  16.  Jh.  bis  z.  Gegenwart.)  —  23?)  Angabe  d.  Schwab.  Namen  in  d.  ▼.  E.  Fried- 
länder bis  jetzt  hrsg.  8  Bänden  d.  Matrikel  d.  Univers.  Frankfurt  a.  d.  O.  1506—1811  (Leipzig* 
Hirzel) :  SchwäbKronik  (1891),  No.  268,  F.2284.  —  238)  Wagen  man  n ,  Christoph.  Friedrieh 
Sartorius:  ADB.  30  (1890),  S.  881  f.  (1779  Universitätskanzler  als  Nachfolger  Cottas.)  — 
289)  &  v.  Georgii-Georgenau,  Prof.  Kauslers  Akad.  Rede  über  d.  Notwendigkeit 
junge  Leute  mit  d.  Natur  bekannt  zu  machen,  gehalten  in  d.  Karlsschule.  Stuttgart,  Hofb. 
Grüninger.  1890.  (Vgl.  SchwäbKronik  [1890],  No.  297,  F.  2455.)  —  240)  F.  Waldmsnn, 
D.  hohe  Karlsschule  u.  d.  Schweiz:  DRs.  (1891),  No.  7.  —  241)  Eisenhart,  Heinriek 
Gottfried  Scheidemantel:  ADB.  30  (1890),  S.  708  f.  (Geb.  zu  Gotha  15.  Sept.  1739,  gest. 
zu  Stuttgart  1.  Jan.  1788,  seit  1784  als  herzoglicher  Regierungsrat  u.  Prof.  d.  Rechte  an 
d.  h.  Karlsschule.)  —  242)  O.  Krimmel,  Mitteilungen  aus  d.  Reutlinger  Archiv.  1.  Au 
Friedrich  Liste  Nachlasse:  ReutlingerGBU.  (1891),  No.  8,  S.  61/8.  —  248)  Th.  Seh  Ott, 
Albrechts  Schmiedlapps  v.  Stuttgart  Reise  nach  Java  u.  d.  Molukken  u.  sein  Aufenthalt 
daselbst  1618—28.    Vortrag:   SchwäbKronik   (1891),  No.   87,  F.    293 ;  No.   40,  F.  825. 


§  26.    Württemberg  (1800/1).    Fetzer.  Ü,37B 

öffentlichen  Bibliothek  in  anschaulichster  Weise.  —  'Als  Lehrer  am  Gymnasium 
and  als  Neuerer  gegenüber  dem  verrotteten  reichsstädtischen  Schulwesen*  wirkte 
in  Ulm  seit  1788  Joh.  Christoph  Schmid,2*4)  der  auch  durch  seine  Arbeiten 
über  schwäbische  Mundart  und  Ulm  im  MA.,  14.  Jh.  und  der  Reformation 
für  Württemberg  von  Bedeutung  ist.845)  Stiftsprediger  und  Gymnasial- 
professor in  Stuttgart  zugleich  war  im  17.  Jh.  der  Brackenheimer  Schellen- 
baur,  den  Schott240)  unter  Heranziehung  entlegener  Litteratur  anschaulich 
zeichnet.  Zn  Durlach  und  Stuttgart  erhielt  seine  Vorbildung  der  Publizist 
J.  J.  Schmaufs  847)  aus  Landau  (1690 — 1757).  Gegner  Basedows  war  der 
Heilbrunner  J.  Rud.  Schlegel  *48)  (1729—1790).  Vielleicht  zu  günstig  wurde 
K.  A.  Schmid  von  Schott949)  geschildert. *5°-20*) 

Dichtung.*68'***)  Obgleich  die  der  deutschen  Literaturgeschichte 
angehörenden  Dichter,  welche  Württemberg  hervorgebracht  hat,  von  unserer  Be- 
richterstattung ausgeschlossen  sind,860)  so  müssen  wir  doch  ausnahmsweise 
auf  die  Schillerbiographieen  Minors  8Ö6*)  und  Weltrichs  8B6b)  wegen  ihrer  ein- 
gehenden Befassung  mit  Herzog  Karl  Eugen  und  der  Karlsschule  hinweisen,  so- 
wie die  Schubart-Litteratur  wegen  des  nahen  Zusammenhanges,  in  welchem  die 
Schicksale  des  Dichters  zur  Landesgeschichte  stehen,  hier  berücksichtigen.  Die 
Briefe  seines  Sohnes  Ludwig  (starb  1811  kinderlos)  und  anderer  Angehöriger 
Schubarts  ans  den  Jahren  1779—82,  1790,  1797,  1801  und  1802  enthalten  u.  a. 
die  auch  wertvolle  Äufserungen  über  Pahl  und  über  den  Kurfürsten  Fried- 
rich. *5'-*«J)  Auch  wegen  seiner  Beziehungen  zu  Schubart  verdient  Beach- 
tung der  'hinausgeworfene'  Stiftler  Schlotterbeck  868)  aus  Altensteig  (1765 — 1840), 
der  zur  älteren  schwäbischen  Dichterschule  gehörig,  Lehrer  an    der  Karls- 


(Interess.  Quelle  zugleich  für  d.  holländ.  engl.  Krieg  auf  Java  u.  v.  erheblichem  kultur- 
gesehiehtL  Wert.)  -  244)  W.  Heyd,  Joh.  Christoph  Schmid:  ADB.  81  (1890),  S.  673. 
(Geb.  25.  Juni  1756    in  Ehingen   bei  Balingen,    geet.    10.  Apr.   1827    als  Prälat   in  Ulm.) 

—  245)  J*  Holte,  Mathias  Schenk.    (Geb.  1517  xu  Konstanz,  1541  'v.  Isny  ans  z.  Leiter 

4.  Lateinschule  in  seiner  Vaterstadt  berufen',  gest.  in  Augsburg  21.  Juli  1571.)  —  246) 
Th.  Schott,  Joh.  Heinrich  Schellen  baur:  ADB.  80  (1890),  S.  762.  —  247)  F.  Frensdorf  f , 
Joh.  Jak.  Schmaufs:  ib.  31  (1890),  S.  628—81.  —  248)  H.  Hoc  he,  Joh.  Rudolf  Schlegel:  ib. 

5.  884.  —  249)  Th.  Schott,  Karl  Adolf  Schmid:  ib.  S.  676/9.  (Geb.  19.  Jan.  1804 
in  Ehingen,  O.-A.  Balingen,  gest.  28.  Mai  1887  in  Stuttgart  als  Prälat,  Rektor  d.  Ulmer, 
dann  d.  Stuttgarter  Gymnasiums,  pädagog.  Schriftsteller.)  —  250)  X  Friedr.  Wilh.  Klumpp : 
SchwabKronik  (1890),  No.  101,  F.  884.  (Geb.  30.  Apr.  1790  zu  Reichenbach  im  Murg- 
thal,  Forderer  d.  Turn-  u.  Fortbildungsir esens.)  —  251/2)  XEhrhardt,  Gesch.  d.  fremd- 
sprachlichen Unterrichts  in  Wttrttb.  Vortrag,  geh.  auf  d.  Neu philol.- Versammlung  in  Stnttg.  1890. 

253)  X  F.  W.  Schulz,  Albert  Knapp  im  Leben  u.  Bild.  Stuttgart,  Quack.  [[O. 
S.:  SchwabKronik  (1890),  No.  190,  F.  1664.]|  (Vorläufer  Goroks  im  geistl.  Liede.)  — 
254)  X  Seh  L,  Ausstellung  v.  Bildnissen,  Hss.,  Briefen  u.  seltenen  Ausgaben  schwäbischer 
Dichter:  NeuphilolCBl.  4.  Jg.,  No.  12.  (Vgl.  Kunstwart  8.  Jg.,  No.  11,  18,  19.)  —  255)  X 
KarlObser,  Friedrich  Eugen  r.  Württb.  u.  Klinger:  VjsLitteraturgesch.  (Seuffert)  4,  Heft  4. 

—  256)  S.  o.  S.  356.*)  —  256a)  J.  Minor,  Schillers  Leben  u.  Werke.  Bd.  1/2.  Berlin, 
Weidmann.  1889—90.  629  S.  M.  14  (10).  |[C:  LCB1.  (1890\  Sp.  863  f.;  Hauffen: 
ZOG. (1890),  8.  781/9;  E.  Veyssi  er:  RCr.  40(1890),  S.  508— 15.]f—  256*)  R-  Weltr i ch , 
Fritdrieh  Schiller.  Gesch.  seines  Lebens  u.  Charakteristik  seiner  Werke.  Unter  kritisch.  Nach- 
weis d.  biogr.  Quellen.  Lief.  1  u.  2  (=  Bd.  1,  S.  1—640).  Stuttgart,  Cotta.  1889.  M.  7. 
IfKöster :  HZ.  81,  S.  94/7.]|  —  25?)  R-  Soh.,  Zu  Schubarts  Todestage :  SchwabKronik  (1891), 
No.  239,  F.  2035.  (Vgl.  ib.  No.  242,  F.  2061.)  —  258)  O.  S(chanzenbach),  Aus  un- 
veröffentlichten Schubartpapieren:  ib.  No.  257,  F.  2183.  —  259)  id-,  Schubartisches.  Nach 
«nTtröffentlichten  Papieren:  ib.  No.  275,  F.  2829.  (Vgl.  ib.  No.  F.  276,  2842.)  —  260)  P. 
B(eek),  Schubart  n.  Christof  Rein  eck :  ib.  (1890),  No.  98,  F.  801.  (Ochsenwirt  u.  Komponist 
m  Memmingen.)  —  261)  Schubart  u.  Städele:  ib.  No.  115,  F.  961.  (Memminger  Hut- 
■scher  u.  Volk  »dichter.)  —  262)  A.  Wintterlin,  Joh.  Friedr.  Schlotterbeck:  ADB.  81 


JI  374  §  26.    Württemberg  (1890/1).    Fetzer. 

schule,  unter  Ludwig-Eugen  Hof-  und  Theaterdichter,  zuletzt  Verwaltungs- 
beamter in  Ulm  war.  —  Eine  gröfsere  Veröffentlichung  Fischers"8)  ent- 
hält aufser  einer  schon  zur  Kenntnis  gebrachten  Studie  Arbeiten  über  Rudolf 
Weckherlin,  Friedrich  Haug,  Unland,  Mörike,  L.  Bauer  und  Waiblinger, 
Friedrich  Nother  und  die  schwäbische  Dialektdichtung. 

Proelfs26*)  bespricht  in  einer  Reihe  gewandt  und  anziehend  ge- 
schriebener Artikel  die  Begründung  der  Allg.  Zg.,  welche  unter  dem  Druck 
der  Prefsverfolgung  von  Tübingen  über  Stuttgart  und  Ulm  nach  Augsburg 
wanderte,  durch  den  Staats-  und  geschäftsmännisch  klugen,  umsichtigen  und 
unternehmenden,  vorurteilsfreien  Johann  Friedrich  Cotta,  dessen  Thätigkeit 
als  württembergischen  Landtagsabgeordneten  und  als  Beauftragten  des  deutschen 
Buchhandels  auf  dem  Wiener  Eongrefs  und  dessen  Bemühungen  für  die 
Rheindampfschiffahrt  und  das  Eisenbahnwesen  und  für  den  württembergisch- 
badischen  Handelsverein  und  deutschen  Zollverein  kurz  gestreift  werden. 
Ausführlich  kommt  dann  P.  auf  die  Verbindung  J.  F.  Cottas  und  seines 
Sohnes  Georg  C.  mit  Börne,  Heine,  Gutzkow  und  Mentzel  zu  sprechen  nnd 
schildert  an  der  Hand  Cottascher  Archivalien  den  grofsen  Anteil,  den  dieses 
Haus  bei  der  Entstehung  und  dem  Verfall  der  jung-deutschen  Bewegung 
hatte.  Bemerkenswertes  enthalten  die  mitgeteilten  Briefe  auch  sonst  für 
Württemberg,  so  namentlich  über  die  Handhabung  der  Censur  und  über  eine 
Reihe  von  Persönlichkeiten,  wie  Gustav  Eolb,  Uhland,  Tafel,  Schott,  Walz, 
Seybold  u.  a.  Die  bedeutende  Figur  J.  Fr.  Cottas,  des  'Königlichen  Kauf- 
manns', gewinnt  hier  eine  bisher  doch  noch  ungeahnte  Gröfse  und  das  Bild 
des  jungen  Deutschland,  das  Treitschke  zeichnet,  eine  gründliche  Berichtigung. 
Jedenfalls  beachtenswert,  wenn  auch  einer  vorsichtigen  Benutzung  bedürftig, 
sind  die  Aufzeichnungen  Wohls266)  über  das  Stuttgarter  gesellschaftliche 
und  litterarische  Leben  einer  etwas  späteren  Zeit. 

Kunst»  'Eine  Fülle  von  neuen  Aufschlüssen'  enthält  das  von  Paulus 
und  Eades  veröffentlichte  Inventar206)  mit  seinem  prächtigen  Atlas,  durch 
welches  'eine  so  grofse  Zahl  von  Denkmälern,  von  denen  sich  die  Kunst- 
geschichte nichts  träumen  liefs',  in  unsern  Gesichtskreis  tritt,  dafs  dadurch 
vielfach  eine  neue  Beleuchtung  gewonnen  wird ;  im  besonderen  weist  Lübke 
auf  die  frühgotischen  Bauwerke  von  Backnang,  Reutlingen,  Efslingen,  Lauffen, 
Gemrigheim  und  auf  die  romanischen  Bauten  in  Murrhard,  Sindelfingen  u.  s.  w. 
hin.  Der  Text  des  Werkes,  welches  'eine  Zierde  der  Litteratur  unseres  Vater- 
landes' bildet,  ist  von  Paulus  in  der  Form  z.  T.  excerptorisch,  z.  T.  aber  auch, 
wie  z.  B.  bei  Efslingen  und  sonst  ausführlich  und  in  hohem  Grade  ansprechend. 
Beachtenswert  ist  ein  kürzerer  Aufsatz  Hagels,807)  welcher  aus  der  Ver- 
gleichung  der  Allerheiligenkirche  mit  den  Hirsauer  Bauten  zu  der  Ober- 
zeugung  kommt,   dafs  eine  bestimmte,   wenn   auch   noch   nicht  mit  Namen 


(1800),  S.  558.  —  263)  H.  Fischer,  Beiträge  z.  Litteraturgesoh.  Schwabens.  Tübingen, 
Laupp.  214  S.  |[SchwäbKronik  (1891),  No.  280,  F.  2374 ;  LCB1.  (1891),  Mo.  51,  8p.  1770.]| 
—  264)  Job.  Proelfe,  D.  Cottaeche  Bachhandlang  u.  d.  'Junge  Deutschland*:  AZgB. 
(1890),  No.  151  ff.  —  265)  Feodor  Wehl,  Zeit  u.  Menschen.  Tagebuchaufxeichnung« 
ans  d.  J.  1863—84.  Bd.  2.  Altona,  Reher.  1890.  |[SchwäbKronik  (1890),  No.  US, 
F.  961;  W.  Bormann:  AZgB.  (1890),  No.  63/4.] | 

266)  D.  Kunst-  u.  Altertumsdenkmale  im  Königr.  Württb.  (Liefrg.  No.  14—22  d. 
Atlas,  Lieferung  8/5  d.  Inventars.)  Stuttgart,  P.  Neff.  1890/1.  ([SohwäbKronik  (1890). 
No.  62,  F.  490  ;  ib.  (1891),  No.  20,  F.  166;  No.  191,  F.  1659.]|  (Vgl.  W.  Lübke:  Deatoehe 
Kunstdenkmäler,  Kunst u.  Altertum  in  Württb.;  AZgB.  [1890],  No.  225 ;  ib.  [1889],  No.  850.)  — 
26?)  G.  H  ag  e  1,  Z.  Charakteristik  d.  Hirsauer  Bauschule :  AZgB.  (1890),No.  298.  (VgL  danLCBL 


§26.    Württemberg  (1890/1).    Fetxer.  11375 

aufführbare  Persönlichkeit  den  Stil  so  weit  entwickelt  habe,  dafs  er  allent- 
halben in  einer  Gleichartigkeit  auftrete,  die  sich  aas  der  Gleichheit  der 
liturgischen  nnd  klösterlichen  Anforderungen  nicht  allein  erklären  lasse.208) 
Die  Erbauung  der  jedenfalls  sehr  merkwürdigen  Wannweiler  Kirche  setzt 
Caspart269)  schon  ins  Jahr  918,  welcher  in  der,  über  römischem  Schutt 
erbauten  Gruftkapelle  unter  dem  Turm  der  Kirche,  deren  altes  Mauer-  und 
Schmuckwerk  besprochen  und  abgebildet  wird,  die  Begräbnisstätte  der  917 
enthaupteten  Schwabenherzoge  Erchanger  und  Berchthold  vermutet.270'971) 
Eine  Oberschau  über  das,  was  die  Baukunst,  die  darstellende  Kunst  und 
das  Kunstgewerbe  in  der  Stauferzeit  in  Schwaben  geschaffen,  giebt  'mit  Geist 
und  geschultem  Urteil,  in  knapper  frischer  Schreibart'  und  gestützt  auf  eine 
'ausgebreitete  Orts-  und  Sachkenntnis'  Gradmann,272)  welcher  in  einer  anderen 
Arbeit278)  an  der  Reutlinger  Marienkirche  drei  Bauperioden  nachweist,  eine 
spät-  (bis  1243)  und  eine  hochromanische  und  eine  hochgotische  (bis  1343). 
Zahlreiches  und  Bemerkenswertes  ist  anläfslich  des  Ulmer  Münster- 
festes  erschienen.  Nächst  den  Münsterblättern  von  Bayer  und  Presse!,274) 
welche  'sehr  schätzbare  Beiträge  zur  Kunstgeschichte  Schwabens  enthalten,' 
ist  an  erster  Stelle  eine  Veröffentlichung275)  von  391  Urkk.  im  Auszug 
aus  den  Jahren  1323 — 1518  zu  nennen.  Der  Inhalt  dieser  Urkk.,  welche 
alles  bieten,  was  sich  im  Ulmer  Archiv  finden  liefs  von  Angaben,  die 
das  Münster  betreffen,  ist  sehr  mannigfaltig  und  wertvoll  auch  für  die 
Anschauung  des  ganzen  Lebens  der  Stadt  in  dieser  Zeit,  für  deren  Be- 
ziehungen zu  Reichenau,  dessen  Einflufs  bei  der  Entstehung  der  Stadt  gegen- 
über dem  der  Pfalz  nach  ZGORh.  vielleicht  zu  niedrig  angeschlagen  wird, 
und  für  das  Studium  der  Orts-  und  Flurnamen  sowie  der  Namen,  Besitzungen 
und  Standesverhältnisse  der  Ulmer  Geschlechter  und  der  Geschichte  einzelner 
Körperschaften  und  Anstalten.  In  seiner  'höchst  anschaulichen  und  an- 
regenden' Darstellung  giebt  Pf  leid  er  er276)  'ein  vortreffliches  Bild  vom 
Münster  und  seiner  Entwickelung'.  Sehr  unterrichtend  über  die  Baugeschichte 
dieses,  1377  begonnenen,  'klassischen  Zeugen   des   spätgotischen   Stils',  der 


[1890],  Sp.  838;  Rigel:  MIÖG.  11  [1890],  S.  328—80.  Jul.  Schlosser:  D.  abendländische 
Klostennlage  d.  früheren  MA.  [Wien,  Gerolds  Sohn.  1889.  4°.  88  S.].)  —  268)  Hager, 
D.  roman.  Kirchenbaukunst  Schwabens.  München,  J.  lindaner.  M.  1.  —  269)  J-  Caspart, 
D.  Kirche  z.  Taufer  Johannes  in  Wannweil:  ReutlingerGBU.  (1890),  No.   1/2,  S.  8  f.,  9  f. 

—  270)  G.  M.,  V.  Kloster  Maulbronn:  SchwabKronik  (1891),  No.  110,  F.  981.  (Betrifft 
Epitaphsteine,  Nachrichten  über  zu  Grund  gegangene  n.  Vorschläge  für  Erhaltung  bedrohter.) 

—  271)  Kempermann  u.  Sleyogt,  Kloster  Maulbronn  in  Württemberg.  Nach  photo- 
graph.  Aufnahmen.  Liefrg.  ff.,  80  Bll.  Lichtdruck.  Stuttgart,  Neff.  1890.  Im p. -Fol.  Liefrg.  1 
M.  2,40.  |[B.:  LCB1.  (1891),  No.  14,  Sp.  467;  SchwabKronik  (1890),  No.  118,  F.  1002.]| 
(V.  landschaftlichem  Gesichtspunkt.)  —  272)  &  Gradmann,  D.  Kunstleben  d.  Staufer- 
zeit in  Schwaben.  (=  8.  wttrttb.  Neujahrsbl.)  Stuttgart,  Gundert.  |[-m.:  SchwabKronik 
(1890),  No.  226,  F.  2427;  G.  Egelhaaf:  HZ.  67.]|  (9  Abbildungen:  Stiftskirche  in  Ell- 
wangen, Portalbogenfeld  v.  Alpirsbach,  Denkmal  Graf  Ulrichs  u.  seiner  Gemahlin  Agnes 
aus  d.  Stiftskirche  in  Stuttgart,  Hochgrab  d.  Gräfin  Adelheid  [öhringer  Stiftskirche],  Rand- 
leiste aus  e.  Zwiefaltner  Hb.,  Wandgemälde  in  Kleinkomburg,  Altarvorsatz  u.  Kronleuchter 
in  Grofskomburg  u.  e.  Siegel  Friedrichs  I.)  —  278)  id.,  Baugeschicbtliches  ▼.  d.  Marien- 
kirche in  Reutlingen  (mit  e.  Abbildung):  ReutlingerGBU.  (1890),  No.  8,  S.  18  f.  (Vgl. 
RH.  46,  S.  205.)  —  274)  A.  v.  Bayer  n.  E.  Pressel,  Münsterblätter.  |[A.  Reichen- 
iperger:  ZChrK.  (1890),  8.  Jg.,  Heft  7,  Sp.  227  f.]|  ('Enthalten  sehr  schätzbare  Beiträge 
z.  Kunstgesch.,  namentlich  Schwabens'.)  —  275)  H.  Bazing  u.  G.  Veesenmayer,  D. 
Urkk.  z.  Gesch.  d.  Pfarrkirche  in  Ulm.  Im  Auftrag  d.  Vf.  f.  Kunst  u.  Altertum  in  Ulm-  u. 
Oberschwaben.  |[ZGORb.  (1891),  S.  186  f.;  SchwabKronik  (1890),  No.  262,  F.  2071.]| 
(Vgl  RH.  45,  S.  228.)  —  276)  R.Pfleiderer,  D.  Münster  in  Ulm.    Ulm,  Ebner.    1890» 


11,378  §  *••    Württemberg  (1890/1).    Fetzer. 

nach  der  langen  Arbeitspause  von  1543(99) — 1844  nun  vollendet  wurde,  ist 
sodann  ein  kürzerer  Aufsatz977)  aus  der  berufenen  Feder,  der  auch  die  kleine 
Untersuchung278)  entstammt,  nach  welcher  die  ersten  Münsterbaumeister 
Heinrich,  Vater  und  Sohn,  Abkömmlinge  des  in  Rottweil  und  Reutlingen 
thatigen  Meisters  Peter  und  Verwandte  des  Peter  (P)arler  von  Gmünd 
waren.879)  Eine  weitere  Veröffentlichung880)  giebt  aufser  'einer  reichhaltigen 
Übersicht  über  die  Bauten  des  alten  Ulm  überhaupt'  und  'einer  Fülle  kultur- 
historischer und  geschichtlicher  Notizen  und  Bilder1  in  der,  auch  gesondert 
erschienenen,  Abhandlung  Oslanders,  eine  kurze  aber  vollständige  Bau- 
geschichte und  Beschreibung  des  Münsters  und  seiner  Kunstwerke  (Martin 
Schaffner).281"888) 

Mathftus  Böblinger  u.  a.  betreffen  Urkk.-Briefe  aus  den  Jahren 
1488 — 1507,  welche  Braun884)  aus  dem  Memminger  Stadtarchiv  mit- 
teilt.886*286) Eine  Reihe  kleinerer  kunstgeschichtlicher  Mitteilungen  macht 
Keppler. 287"890)  Klemm891)  veröffentlicht  aufser  einer  für  den  Forscher 
in  Baugeschichte  wichtigen  Arbeit  eine  eingehende  Untersuchung898)  über 
den  Meister  Peter  von  Rüthelingen,  welcher  1359  gestorben,  wahrscheinlich 
Erbauer  der  Marienkirche  und  Nikolauskapelle  in  Reutlingen  und  des  Kapellen- 
turmes in  Rottweil  und  wohl  Stammvater  des  Erbauers  des  Ulmer  Münsters 
und  Anverwandter  des  Meisters  Heinrich,  Erbauers  der  Gmünder  Heiligkreuz- 
kirche war,  über  Meister  Hans  (1466—78),  Mathäus  Böblinger  und  Peter 
Breisach  (1494),  sowie  Hans  Huber  und  mehrere  minder  bedeutende  Meister 
des  16.  und  18.  Jh.     Ober  den  Peter  Parier,  wahrscheinlich  den  Sohn  des 


|[H.:  ZChrK.  (1890),  S.  Jg.,  Heft  8,  Sp.  268.]|  (Vgl.  Gartenlaube  [1890],  No.  26.)  — 
27?)  (A.)  K(l emm),  Z.  Ulmer  Münsterfest.  Gesell,  u.  Bedeutung  d.  Münsters:  SchwäbKronik 
(1890),  No.  148,  F.  1285.  —  278)  *<*•»  Woher  stammten  d.  zwei  ersten  Münsterbeumeister. 
£.  Vorstudie  z.  Ulmer  Münsterfest ;  ib.  No.  98,  F.  801.  —  279)  B.,  D.  ersten  Baumeister  am 
Ulmer  Münster:  ib.  No.  115,  F.  962.  (Urkk.notiz,  d.  vermutlich  auf  d.  Ulmer  Münsterbaomeister 
Heinrieh  zu  beziehen  ist.)  —  280)  W.  Osiander,  R.  Pfleiderer  u.  G.  Seuffer, 
Ulm,  sein  Munstern. seine  Umgebung.  E.  Führer  etc.  Ulm,  J. Ebner.  1890.  |[SchwäbKronik(1890), 
F.1286,1271.]|  — 281)  Win  tterlin,  Martin  Schaffner:  ADB.30  (1890),  S.  649  f.  (Schöpfer  d. 
Altarbildes  [1521],  u.  d.  Patriziers  Yttel-Besserer  im  U. Münster,  1508—89  in  Ulm,  Scbüchlin  u. 
Zeitblom  nahestehend.)  —  282)  Festzeitung  z.  Vollendung  d.  Münsters  in  Ulm.  —  28S) 
Bilder  ▼.  Ulmer  Münster  z.  Jubiläum  seiner  Vollendung:  Über  Land  u.  Meer  64  (82.  Jg.), 
No.  88.  —  284)  Fr.  Braun,  Z.  Gesch.  d.  Kirchenbaues  in  Oberschwaben:  KBGV.  (1889), 
8.  64/6,  117—20,  137/9.  (Vgl.  B.  v.  Eberhart,  Gesch.  u.  Beschreibg.  d.  protest.  Haupt- 
kirche zu  St.  Martin  [Memmingen  1846].)  —  285)  P*  Sinn  er,  Schwab.  Baudenkmale  u. 
Kunstarbeiten  Heft  14.  D.  Klosterkirchen  ▼.  Zwiefalten  u.  Obermarchthal.  |[SchwfibKronik 
(1890),  No.  281,  F.  2806.]|  (5  Bll.,  die  d.  Übergang  v.  d.  Renaissance  zu  Barok  u.  Rokoko 
an  kirchl.  Bauten  Wttrttbs.  zeigen.)  —  286)  H.  Schüler,  9  Photographien  d.  Hoch- 
altar« d.  St.  Kilianskirche  zu  Heilbronn  a./N.  mit  Kalikomappe.  |[Schntttgen:  ZChrK. 
4.  Jg.  (1891),  Heft  4,  Sp.  183.]]  ('Eines  d.  hervorragendsten  Altarwerke  Deutschlands, 
ebenso  klar  im  architekt.  Aufbau,  wie  edel  in  d.  Figuren  u.  Reliefs.')  —  28?)  Keppler, 
Reste  alter  Paramentik  aus  d.  Gebiete  d.  SUlchgaues:  ReutlingerGBU.  (1890),  No.  4,  S.  24/6. 
(Mefsgewänder  d.  15./18.  Jh.  [Rottenburg  a,/N.]  u.  e.  Reutlinger  hölzernes  ttbersticktes 
Korporalkästchen  [per*].)  —  288)  *<*•>  MAliche  Mefskapseln  in  d.  Marienkirche  zu  Reut- 
lingen: ib.  No.  2,  S.  10/2;  No.  8,  S.  16/8.  (Sieben  MefsUbergewänder  der  sogenannten 
gotbischen  Form  [1450—1500].)  —  289)  id»  Frühgotische  Wandmalereien  in  Pful- 
llngen.  Mit  9  Abbildungen  aus  Paulus.  Die  Kunst-  und  A. -Denkmale  Württembergs: 
ZChrK.  4.  Jg.  (1891),  Heft  1,  S.  81/8.  (Reste  aus  d.  2.  Hälfte  d.  14.  Jh.  in  d.  ehemaligen, 
1250  gegründeten  Klarissinenkloster  zu  Pf.)  —  2M)  SchwäbKronik  (1890),  No.  277, 
F.  2274.  (Kurzer  Bericht  über  Auffindung  e.  höchst  ausdrucksvollen  vormals  polychromen 
Johannesfigur,  Hochrelief  d.  ausgehenden  MA.  in  Hirsau.)  —  291)  A.  Klemm,  Stein- 
metzzeichen: HeilbronnerHistVer.  Heft  4.  (Vgl.  SchwäbKronik  [1891],  No.  288,  F.  2458  f.) 
—    292)  id.,    Gesch.  d.  Baumeister  u.  Bildbauer  in  Reutlingen:    ReutlingerGBU.  (1890), 


§  26.    Württemberg  (1890/1).    Fetzer.  II  377 

Meisters  Heinrich  von  der  Gmünder  Heiligkreuzkirche  und  Schwiegersohn 
des  Kölner  Baumeisters  Bartholomäus,  Meister  auch  im  Bildnis  und  Gründer 
der  in  Böhmen  bis  zum  Ausbruch  der  Hussitenkriege  thätigen  Schule 
gab  Neuwirth898)  eine  verdienstliche  und  interessante  Schrift  heraus,  die 
sich  durch  'Ausführlichkeit  und  Gründlichkeit*  auszeichnet.  Ein  kleiner 
Artikel294)  ist  dem  auch  in  Urach,  Wertheim  und  Ehingen  vertretenen 
Bildner  des  Grabreliefs  Georgs  von  Bach  an  der  katholischen  Kirche  in 
Offenburg  und  dem  Meister  des  Offenburger  ölbergs  A.  V.  von  1524  gewidmet. 
Ein  jüngerer  Zeitgenosse  war  der  tüchtige  Ravensburger  Bildschnitzer 
Rufe.29*-896)  Die  Fortsetzung  der  trefflichen  Veröffentlichung  Walchers297) 
giebt  u.  a.  die  ursprünglich  polychromen  Bildnisse  Graf  Heinrichs  von 
Württemberg,  des  Markgrafen  Georg  des  Frommen  von  Brandenburg  und 
seiner  Gattin,  des  Königs  Ladislaus  von  Polen  und  Herzog  Erichs  von 
Braunschweig,  König  Albrechts  II.  und  seiner  Gattin  Elisabeth,  Albrecht 
Achills  von  Brandenburg  und  seiner  Gattin  Anna  Margarethe  und  der 
Herzogin  Elisabeth  von  Bayern.  Als  Urheber  vieler  Denkmäler  hat  Walcher 
Mathis  Kranfs*98)  von  Schweidnitz  und  den  Niederländer  Jakob  Roment 
aufgespürt;  wiederaufgefunden  ist  die  Büste  Georg  Beers,  'des  genialsten 
der  schwäbischen  Renaissancekünstler.'  Zu  den  tüchtigsten  unter  diesen 
gehörte  auch  Simon  Schlör899)  von  Laudenbach  O.-A.  Mergentheim  (f  1597/8), 
dessen  Arbeiten  in  der  Hauptsache  in  Stuttgart  und  Tübingen  sich  befinden 
und  welcher  gegenüber  den  Schwaben  Joh.  Schmid  von  Urach,  Jak.  Woller 
von  Schw&bisch-Gmünd  und  Leonhard  Baumhauer  mehr  den  fränkischen 
Knnstcharakter  vertritt.  Schüler  und  Gehilfe  Beers  war  der  auch  vielfach 
nach  auswärts  berufene,  im  30j.  Kriege  umgekommene  Landesbaumeister 
Herzog  Friedrichs  und  Johann  Friedrichs,  Heinrich  Schickard,  von  dessen 
Leben  W in tt erlin800)  ein  auch  kulturgeschichtlich  höchst  interessantes 
Bild  z.  T.  nach  hs.  Material  der  Stuttgarter  öffentlichen  Bibliothek  entwirft, 
wobei  er  zugleich  auch  Nachrichten  über  andere  Glieder  dieser  Familie 
giebt.801*802)  Von  nicht  minder  allgemeinem  Interesse  sind  Mitteilungen 
Wintterlins808,804)  über  Scheffauer,  den  sonst  neben  Dannecker  weniger 


Ko.  1,  S.  1/2.  —  293)  Jos.  Neuwirth,  Peter  Parier  v.  Gmünd.  Dombaumeister  in  Prag 

u.  seine  Familie.    Prag,  J.  6.  Calve.    Gr.-Roy.-8°.     142  S.    M.  6.  |[A.  Reichensperger: 

ZChrK.  4.  Jg.  (1891),  Heft  2,  S.   103;  H.  J.:  LCB1    (1892),  No.  9,  Sp.  296.]|    -  294) 

?.  B.,  Uracher  Meister  in  Offenbarg:  Schw&bKronik  (1891),  No.  170,    F.   1499.  —  295) 

P.Beck,    Jakob  Rufs:    ADB.  80  (1890),    S.  3/5.    (Vgl.  KBGV.  87.  Jg.    [1889],    No.  2, 

8.  2$  [Roder]  „.  SVGBodensee   18,  S.  34  ff.)    —    296)    O.  Donner    v.  Richter,    Jerg 

lUtgeb,  Ilaler  v.    Schw&b.-Grottnd,  seine  Wandmalereien  (Tempera)  im  Kanneliterkloster  zu 

Trankfurt  a./M.  u.  sein  Altarwerk    in   d.  Stiftskirche   zu   Herrenberg.      (Vgl.  J.  Seibt,  Jerg 

Ratgebs  Wandgemälde...  zu  Frankfurt  a./M.  in  FrankfurterZg.  [1892],  No.  226  [Aug.  13, 

Morgenbl.  1].)    —    297)  K.  Walcher,    D.  schönsten    PorträtbUsten   d.  Stuttgarter  Lust- 

atuesin  Lichtdmckbildern  (Forts.).  H.4/5.  Taf.l 8—27. Stuttgart, Kohlbammer.  1890. [[Schwab. 

Kroaik  (1891),  No.  118,  F.  1049;  M.:  ib.  No.  275.]|  —  298)  E.  v.  Czihak,  £.  schlesischer 

Bildhauer  d.  Renaissancezeit  in  bad.  u.  wtlrttb.  Diensten:  Schlesien sVorz.  5,  No.  3  (1889). 

rBetr.  Ifatbis  Kraufs  aus  Schweidnitz,  nach  Cz.  u.  Klemm  wahrscheinlich  auch  Verfertiger  v. 

Portrltstatuen  am  Stuttg.  Lusthaus;  vgl.  ZGORh.  NF.  5,  S.   131   u.  KBGV.  [1890],  S.  8.) 

—  299)  Wintterlin,    Simon  Schlör:   ADB.  81   (1890),  S.  630  f.    (S.  auch  Wintterlin, 

Grabdenkmale  d.  Herzogs  Christoph  .  .  .  Festschrift  d.  k.  öfftl.  Bibl.  1877.)  —   300)  id., 

Heinrich  Schickardt:  ib.  S.  170/4.    —    SOI)  Th.  Frimmel,    Karl  Andreas  Ruthart:    ib. 

30  (1890),  S.  47.    (Tiermaler  1663—72,   wohl  Süddeutscher,  vielleicht  Bayer.)  —    302) 

P.  Beck,  Job.  Christoph   Schaupp:    ib.  S.  647  f.     (Geb.  1.  Sept.   1685,  f  20.  Nov.   1757 

*a  Btberaeb,  Edelsteinschneider  u.  Medailleur.)  —  303)  A.  W(intterlin),  D.  Bildhauer 

Scheffauer  u.  sein  Verhältnis  zu   Dannecker.    Vortrag   im  wtlrttb.  Altertumsver. :  Schwab. 


11,378  §  26.    Württemberg  (1890/1).    Fetz  er. 

beachteten,  namentlich  im  Relief  hervorragenden  Lieblingskünstler  König 
Friedrichs,  in  welchen  entlegene  Litteratnr  herangezogen  ist.  Ober  König 
Friedrich  und  die  Karlsschnle  macht  anch  Wintterlins806)  Lebensabrüs 
yon  Schick,  dem  Schüler  Hetschs  und  Schützling  Danneckers,  wertvolle  An- 
gaben. Merkwürdig  ist,  dafs  Friedrich  noch  anf  den  Mai  1812  eine  Aus- 
stellung für  Knnst,  Gewerbe  und  Technik  anberaumte ;  der  wohl  von  Rapp806) 
herrührende,  für  die  Geschichte  der  Kunst  und  des  Gewerbes  in  Württem- 
berg belangreiche  Bericht  im  Morgenblatt  wurde  leicht  gekürzt  neu  ver- 
öffentlicht.807,808) Mitteilungen  über  die  z.  T.  wegen  der  Gemalten  und  der 
Maler  sehr  wertvollen  Professorenbildnisse  aus  dem  16.  Jh.  bis  zur  Gegenwart, 
und  einen  Auszug  aus  dem  Kunstblatt  von  1839  über  deren  neue  Entdeckung 
giebt  der  Merkur.809)  Eine  kirchenpolitische  Seite  hat  ein  Aufsatz  Schnütgens, 
der  sich  an  eine  'eingehende'  Erörterung  Kepplers810)  anschliefst.  — 
Vom  gröfsten  Interesse  für  die  Geschichte  des  Fürstenhauses  und  die  Kultur- 
geschichte Württembergs  ist  die  auf  Akten  des  Stuttgarter  Haus-  und  Staats- 
archivs beruhende  Arbeit  Sittards,811)  welche  insbesondere  auch  über 
die  Zeit  Karl  Alexanders  und  Herzog  Karl  Eugens  die  wertvollsten  Mit- 
teilungen bringt.812"815) 

Urkunden  und  Quellen*  Aufser  auf  den  schon  früher  be- 
sprochenen 5.  Band  des  Württembergischen  Urkk.buchs,816)  welcher  nach 
persönlicher  Angabe  seines  verdienten  Hauptherausgebers  zum  Teil  Urkk. 
enthält,  die  dem  älteren  Stalin  noch  unbekannt  waren,  ist  hinzuweisen  auf 
eine  Urkk. -Veröffentlichung  von  Ren z817)  und  namentlich  auf  das  vielfach 
für  württembergische  Dinge  wichtige  Fürstenbergische  Urkk.buch.818)  Wie 
dieses  Werk,  so  ist  auch  die  verdienstliche  Arbeit,  die  von  der  Stuttgarter 
Bibliothek  unter  Heyds819)  Leitung  herausgegeben  wurde,  abgeschlossen 
worden ;  wertvoll  sind  in  dieser  auch  die  als  Einleitung  vorangehenden  An- 
gaben über  die  Schicksale  des  gesamten  jetzt  in  Stuttgart  vereinigten  Hss.- 
vorrats.  An  der  Herausgabe  der  'Württembergischen  Geschichtsquellen '  haben 
Schneider880)  und  Giefel881)  gearbeitet.888) 


Kronik  (1890),  No.  67,  F.  448  f.;  No.  60,  F.  477  f.  —  304)  id.,  Philipp  Jakob  r. 
Scbeffauer:  ADB.  30  (1890),  S.  672/6.  (Sohn  e.  herzog].  Haiduken,  geb.  7.  Mai  1756, 
f  13.  Nov.  1808  zu  Stuttgart,  1789—94  Prof.  an  d.  Karlsschule.)  —  305)  id.,  Christian 
Gottlieb  Schick:  ib.  81  (1890),  S.  161/6.  —  806)  SchwäbKronik  (1891),  No.  79,  F.  667. 
(Bericht  über  A.  Wintterlins  Vortrag  über  d.  Stuttgarter  Raufmann  u.  Kunstfreund  Heinrich 
Rapp,  d.  Schwager  Danneckers  u.  [1797]  Beherberger  Goethes;  1761 — 1833.)  —  S07)M.B., 
D.  erste  Kunstansstellung  in  Stuttgart:  ib.  (1890),  No.  205,  F.  1687.  —  308)  P- Beck, 
Franz.  Jos.  Sauterleute:  ADB.  80  (1890),  S.  770.  (Bed.  Glasmaler,  geb.  4.  M&rz  1793 
zu  Altdorf- Weingarten,  f  21.  März  1843  zu  Nürnberg.)  —  309)  D-  Professorenbildni»*« 
in  d.  Aula  zu  Tübingen:  SchwäbKronik  (1891),  No.  263,  F.2234.  (Vgl.  ib.  No.  233,  s.  o.N.236.) 
—  310)  Keppler,  D.  Beuroner  Malerschule:  HPB1L  (1890),  Heft  5/6.  (Vgl  ZChrK. 
3.  Jg.  [1890],  Heft  9,  Sp.  269—76:  A.  Schnütgen,  D.  Beuroner  Malerschule  [nenerts 
NazarenerJ.)  —  311)  Job.  Sittard,  Z.  Gesch.  d.  Musik  u.  d.  Theaters  am  württb.  Hufs 
(Bd.  1:  1458— 1733;  2:  1733— 93).  Nach  Originalquellen.  Stuttgart,  Kohlhammer.  18901. 
854  S.,  M.  5;  220  S.,  M.  8.  ([SchwäbKronik  (1890),  No.  126,  F.  1059;  C:  LCB1.  (1890), 
Sp.  986;  —  r.:  ib.  (1892),  Sp.  727.]|  —  812)  A.  v.  W.:  Meyerbeer  in  Stuttgart:  Schwab. 
Kronik  (1891),  No.  209,  F.  1799.  —  313)  t  Feodor  Löwe  (u.  andere  Schauspieler  o. 
Musiker  d.  Hoftheaters):  ib.  (1890),  F.  1228  f.,  2815  f.,  67*4  f.,  1668,  2606,  936,  960; 
(1891),  F.  1765.  (Vgl.  Kunstwart  8.  Jg.,  Stück  20.)  —  314)  XM.  Schiffer,  Chronik  d. 
Beutlinger  Liederkranzes  1827—87.  Nebst  Anhang  über  d.  J.  1888/9.  Reutlingen,  Rapp. 
1890.  91  S.  —  315)  X  Chronik  d.  Liederkranzes  zu  Gmünd,  hrsg.  aus  Anlafs  seines 
60j.  Bestehens.    Gmünd,  Scharpf.    1890.    50  S. 


§  11.    Germanische  Vorzeit  bis  600  n.  Chr.    (1890/1.)   Er ler.  11,379 

§11. 

Germanische  Yorzeit  bis  500  nach  Chr. 

1890/1. 

G.  Erler. 

Von  ztisammenfassenden  Darstellungen  ist  an  erster  Stelle 
Lamprechts  deutsche  Geschichte1)  zu  nennen,  deren  erster  Band  bis  zur 
Gründang  des  Merowingerreiches  führt.  Neben  den  politischen  Vorgängen 
wird  hier  vor  allem  die  Entfaltung  der  wirtschaftlichen  Zustände  und  des 
geistigen  Lebens  zum  Gegenstand  der  Darstellung  gemacht,  die  gegenseitige 
Befruchtung  materieller  und  geistiger  Bewegungen  klar  gelegt  und  der 
Versuch  erfolgreich  gewagt,  die  Gesamtentfaltung  der  materiellen  und 
geistigen  Kultur  nach  ihren  Grundlagen  und  in  ihren  Fortschrittsstufen  zu 
schildern.  Mehr  als  irgend  einer  seiner  Vorgänger  hat  daher  der  Vf.  die 
Ergebnisse  der  Sprachwissenschaft,  der  Ethnographie,  der  Prähistorie  ver- 
wertet. Er  beherrscht  die  gesamte  einschlägige  Litteratur,  hat  seinen  Stoff 
geistig  völlig  verarbeitet,  verteilt  ihn  mit  feinem  künstlerischen  Verständnis 
nnd  bietet  ihn  dem  Leser  in  stets  fesselnder,  gewählter  Darstellung.  Sein 
Werk  ist  nicht  nur  eine  wertvolle  Bereicherung  unserer  Litteratur,  sondern 
bedeutet  auch  einen  entschiedenen  Fortschritt  auf  dem  Gebiete  der  deutschen 
Geschichtschreibung.  —  Mehr  in  den  alten  Bahnen  der  Darstellung  bewegt 
sich  v.  Löher,2)  wenn  auch  bei  ihm  das  Streben  sich  bemerkbar  macht, 
nicht  blofs  das  Merkwürdige  zu  schildern,  sondern  das  Wesentliche,  Eigen- 
tümliche in  der  Entwickelung  des  deutschen  Volkes  hervorzuheben.  Auch 
L.  verwertet  die  Ergebnisse  der  Sprachforschung  und  zieht  Rechtsquellen 
wie  Gräberfunde  heran,  um  das  Bild,  das  wir  von  den  Germanen  aus  den 
Schriftstellern  der  Griechen  und  Römer  gewinnen,  zu  vervollständigen,  aber 
er  weifs  sie  nicht  zeitlich  auseinander  zu  halten  und  behandelt  sie  mit  einer 
gewissen  Willkür.  Sind  doch  nach  ihm  die  Germanen  nicht  aus  Asien  ein- 
gewandert, sondern  safsen  von  jeher  in  der  Mitte  Europas,  wo  sie  sich  all- 
mählich von  der  gleichartigen  Masse  der  mit  ihnen  verwandten  Völker  los- 
lösten. Als  die  Römer  mit  ihnen  zusammentrafen,  erfreuten  sich  die  Ger- 
manen bereits  einer  vorgeschrittenen  Kultur.  L.  widmet  ihr  eine  ausführ- 
st) (Vgl.  JBG.  12,  II,  225"';  KBW.  11  [1890],  No.  1,  S.  2  f.  [Winkelmann]; 
KBGV.  [1890],  S.  9'[Seyier].)  —  317)  Bens,  Arehivalien  d.  Cistercienserkloster  Baindt 
in  Obcrschwaben:  Diöces ASchwaben  Jg.  7,  No.  4.  (Vgl.  ZGORh.  [1891],  S.  827.)  —  318) 
•Baumann),  Fürstenberg.  Urkk.buch,  8.  o.  S.  180".  |[LCB1.  (1891),  No.  7,  S.  199.  1783; 
Wiegan d:  DLZ.  11  (Jg.  1890),  Sp.  1508;  KBGV.  88  (1890),  S.  99;  Egelhaaf:  HZ.  67.]| 
—  319)  W.  t.  Heyd,  D.  bist.  Hbb.  d.  k.  öfftl.  Bibliothek  in  Stuttgart.  Bd.  2.  Stutt- 
gart, Kohlhammer.  gr.-4°.  286  S.  M.  25.  |[-m:  LCBI.  (1892),  No.  2,  Sp.  45  f.;  Stalin: 
GöttGelAnz.  (1892),  No.  5.]|  —  320  X  X  E.  Schneider,  D.  Zwiefalter  Annalen  u.  Ort- 
Uebi  Kronik:  WörttbVjh.  Jg.  12  (1889),  Anlage.  (Vgl.  NA.  15  [1890],  S.  224;  AZgB.  [1890], 
No.  22.)  —  321)  X  X  J.  A.  Giefel,  Hist.  monasterü  Maren telanensis.  Isnyer  Geschichts- 
qaeUea  d.  12.  Jh.  Vita  Conradi  de  Ibach.  Annales  Sindelfingenses :  ib.  Jg.  13  (1890),  An- 
fatge»  —  322)  Anfierdem  behalt  eich  d.  Berichterstatter  Ergänzungen  ans  WttrttbVjh., 
WfkrttbFrankan,  MVGHohenzollern  n.  BWKG.  vor  (s.  JBG.  15). 

1)  K.  Lampreoht,  Deutsche  Gesch.  Bd.  1.  Berlin,  Gaertner.  XVII,  864  S.  M.  6. 
|[äternfeld:  HHL.  20,  Jg.  18;  LCBI.  (1891),  Sp.  648;  DLZ.  (1891),  Sp.  166;  JGW.  25, 
S.  2;  HJb.  12,  S.  171.]|  —  2)  F.  y.  Löher,  Kulturgesch.  d.  Deutschen  im  M A.    1.  Bd. 


11,380  §  "•    Germanische  Vorzeit  bis  500  n.  Chr.    (1890/1.)    Erler. 

liehe  Darstellung,  in  der  die  Lichtseiten  über  Gebühr  hervortreten,  weniger 
Erfreuliches  mit  Stillschweigen  übergangen  oder  geleugnet  wird.  Da  die 
Heimat  der  Germanen  im  wesentlichen  das  mittlere  Europa  ist,  so  erkennt 
L.  auch  nicht  die  'Landnot  der  Germanen1  als  ein  Gesetz  der  Vorwärts- 
bewegung nach  dem  Westen  hin  an.  Daher  werden  die  Wanderungen  der 
Westgermanen,  wie  die  Veränderungen  in  der  Bildung  der  Stämme,  die  durch 
die  römische  Defensivstellung  in  erster  Linie  hervorgerufen  wurden,  von  ihm 
kaum  hervorgehoben  und  erscheint  die  sogenannte  Völkerwanderung  nor  als 
eine  Kette  von  Raubkriegen  der  überschüssigen  Bevölkerung,  die  bei  der 
zunehmenden  Schwächung  des  römischen  Reiches  zuletzt  Erfolg  haben  muteten. 
—  Eine  übersichtliche  Darstellung  der  Geschicke  der  Germanen  von  ihrem 
ersten  Auftreten  bis  zu  ihrem  Siege  über  das  römische  Reich  entwirft 
Caraccio,8)  während  Klee4)  die  germanische  V orzeit  bis  herab  zur  Schlacht 
von  Strafsburg  und  zur  Regierung  Valenünians  in  Bildern  für  Schüler  und 
ungelehrte  Erwachsene  schildert. 

Besonderes  Interesse  wird  nach  wie  vor  der  Vorgeschichte  zuge- 
wandt, zumal  neue  Ausgrabungen  das  wissenschaftliche  Material  dauernd 
bereichern.  Lindenschmits6)  Altertümer  nehmen  raschen  Fortgang, 
seitdem  sich  der  Vf.  entschlossen  hat,  die  Tafeln  in  Lichtdruck  erscheinen 
zu  lassen.  Das  neuerschienene  8.  Heft  enthält  Ringe,  farbige  Thongefäfse 
aus  Grabhügeln  der  rauhen  Alb,  römische  Fibeln  und  Löffel,  römisches  Schuh- 
werk, Waffen  und  Geräte,  Ohrringe,  endlich  Waffen  des  6.  und  9.  Jh., 
Beschläge  und  Gürtel  in  vorzüglich  gelungenen  Abbildungen.6-9)  —  Ober  die 
Funde  des  südöstlichen  Deutschlands  handelt  v.  Tröltsch.10)  Als  wichtig  ist 
ferner  zu  erwähnen  der  Aufsatz  Undsets11)  über  die  ältesten  Schwertformen. 

Weitere  Beiträgo  zu  dem  sogenannten  Stil  der  Völkerwanderung  giebt 
Pulszky.12)  Er  behandelt  hier  die  Funde,  die  jüngst  anf  einem  Acker 
bei  Szilägy-Somlyö  gemacht  worden  sind.  Sie  bestehen  aus  sieben  goldnen 
Fibelpaaren  verschiedener  Gröfse,  die  mit  Silber  gefüttert  und  vorn  mit 
Granaten  reich  verziert  sind,  mehreren  Goldfibeln  mit  Löwenbildern  und 
Granaten,  einem  Armring  und  drei  Goldschalen.  Der  Schatz  ist  ver- 
mutlich im  Jahre  375  n.  Chr.,  als  sich  die  Hunnen  nach  Unterjochung  der 
Ostgoten  gegen  die  Westgoten  wandten,  von  Athanarichs  Scharen  vergraben 
worden.  Die  Technik,  Granaten  zwischen  aufgelöteten  Wandungen  aus 
Goldblech  einzulassen  (Zellenschmuckwerk  mit  Granaten),  kam  im  4.  Jh.  nach 
Chr.  auf.  Mit  Vorliebe  ist  sie  von  den  Goten  zur  Zeit  der  Völkerwanderung 
gepflegt  worden,  aber  als  Erfindung  der  germanischen  Stämme  ist  sie  nicht 

Germanen  zeit  u.  Wanderzeit.  München,  Mehr  lieh.  631  S.  —  3)  M.  Caraccio,  I  Germaai 
•  la  loro  coltura.  Padova,  Sacchetto.  1890.  L.  5.  —  4)  Gotth.  Klee,  Geschichtsbilder 
ans  d.  deutschen  Urzeit.  (=  Bilder  ans  d.  älteren  deutschen  Gesch.  1.  Reihe.)  Gütersloh, 
Bertelsmann.  1890.  XIT,  284  S.  M.  2,26.  |[LCB1.  (1890),  Sp.  923;  Kaufmann:  DLZ.  21, 
S.  689;  ADA.  17,  S.  284.]| 

5)L.  Lindenschmit,  D.  Altertümer  unserer  heidnischen  Vorzeit.  Zusammengestellt 
▼.  d.  rom.  germ.  Centralmuseura  in  Mainz.  IV.  Heft  8.  Mainz,  Zabern.  4°'  7  BI.  «• 
Tafel  43/8  M.  4.  |[LCB1.  (1891),  Sp.  1149.]|  —  6/7)  Merow.  Funde  s.  alljährlich 
§12.  —  8)  (JBG.  18)  Vug,  Schlesische  Heidensohanzen ,  Handelsstraßen  etc.  — 
9)  (JBG.  13)  E.  Wagner,  Alemannische  Reibengräber  am  Oberrhein.  —  10)  & 
v.  Tröltsch,  Altertümer  aus  unserer  Heimat.  (Rhein-  u.  deutsches  Donaugebiet)  Tsfel 
in  Photolith.  u.  Farbendr.  m.  Text  an  d.  Seiten.  Stuttgart,  Kohlhammer.  Imp.-FoL.  M.  1,80- 
—  11)  Ingv-  Undset,  D.  ältesten  Schwertformen  nach  eüd  europäischen  Fundstacken: 
ZEthn.  22  (1890),  S.  1  —  29.  —  12)  F.  ▼.  Pulszky,  Denkmäler  aus  d.  Völkerwanderung. 
L  Mit  e.  Abbildung:  UngR.  10  (1890),  Heft  2,  S.  81  ff.    |[H.   Schaaffhausen:  JVAKb. 


§  11.    Germanische  Vorzeit  bis  500  11.  Chr.    (1890/1.)    Erler.  11,381 

mit  Sicherheit  nachzuweisen.  —  In  Italien  werden  die  Altertümer  der  Völker- 
wanderungszeit  gewöhnlich  als  langobardische  oder  barbarische  bezeichnet. 
Eine  Unterscheidung,  ob  sie  gotischen,  fränkischen  oder  langobardischen 
Ursprungs  sind,    mufs   nach  Undset18)   der  Zukunft   vorbehalten  bleiben. 

Hinsichtlich  der  ersten  Niederlassungen  ist  der  Aufsatz  von 
Schlauerer14)  wichtig,  der  nachweist,  dafs  alle  Ansiedelungen  am  Boden- 
see ihre  Entstehung  nicht  der  Willkür,  sondern  der  [deutlich  erkennbaren 
Lagengunst  verdanken.  John16)  behandelt  in  ansprechender  Weise  die 
ältesten  Dorf-  und  Hausanlagen  bei  den  verschiedenen  deutschen  Stämmen, 
während  v.  Hellwald16)  seine  Ausführungen  auf  das  Haus  in  den  Alpen 
beschränkt.  —  Einer  eingehenden  Untersuchung  unterzieht  Bancalari17) 
die  alpinen  Typen  des  deutschen  Wohnhauses.  Nach  Meitzen  war  das 
alamannische  Haus,  das  hier  in  Betracht  kommt,  von  dem  fränkischen  nur 
unwesentlich  verschieden.  Es  ist  nur  eine  Übergangsform,  vielleicht  die 
ältere  Form  des  heutigen  fränkischen  Hauses.  B.  behandelt  zunächst  das 
Kärntner  Haus  und  kommt  zu  dem  Ergebnis,  dafs  es  dem  fränkischen  Haus- 
typos  zuzugesellen  ist.  In  einer  Fortsetzung  seiner  Untersuchung18)  weist 
er  die  Einflüsse  vorgermanischer  Muster  auf  den  Bau  des  oberdeutschen 
Hauses  nach.  Was  rhätisch,  keltisch,  italisch  daran  ist,  läfst  sich  nicht  mit 
Bestimmtheit  sagen.  Alamannen,  Bajuvaren,  Franken  haben  unter  Benutzung 
des  Überkommenen  bestimmte  Eigenarten  ausgebildet.  Nachweisbar  aber 
wirkte  die  Kultur  der  Römer  auch  noch  im  Hausbau  der  Völker  nach, 
die  an  ihre  Stelle  traten. 

Über  die  Verbreitung  von  Kulturpflanzen  auf  dem  Boden  des 
alten  Germanien  hat  Buschan19,20)  zwei  Abhandlungen  geliefert.  Danach 
darf  der  wilde  Weinstock  auch  als  einheimisch  in  Nordeuropa  bezeichnet 
werden,  war  aber  nicht  Gegenstand  der  Pflege  und  Kultur.  Eingeführt 
wurde  der  Weinbau  erst  von  den  Römern  in  Deutschland.  Seit  dem  2.  Jh. 
n.  Chr.  treffen  wir  ihn  im  Moselthal  an.  Am  Rhein  erscheint  er  unter  den 
Merowingern  und  im  8.  Jh.  ist  er  schon  im  inneren  Deutschland  nachweisbar. 
Der  Hopfen  wurde  nach  Linne  zur  Zeit  der  Völkerwanderung  von  den  Goten 
ans  dem  Osten  Europas  nach  dem  Westen  gebracht.  Nach  B.  haben  wir 
den  Slawen  die  Einführung  des  Hopfens  zu  verdanken  und  sind  diese  auch 
die  Erfinder  des  gehopften  Bieres.  Der  Hopfenbau  selbst  hebt  in  Deutsch- 
land erst  im  9.  Jh.  an. 

Auf  dem  Gebiete  der  Mythologie  herrscht  immer  noch  rege  Arbeits- 
last. In  seiner  zusammenfassenden  Arbeit  über  die  germanische  Mythologie 
geht  Rydberg21"28)  von  der  vergleichenden  Mythologie  aus  und  sucht  den 


Heft  90,  S.  168— 60.]|  —  lg)  Ingr.  Undset,  Altertümer  d.  Volkerwanderungszeit  in 
Italien:  ZEthn.  23,  8.  14—38.  —  14)  Schlatterer,  s.  o.  8.  1226»,  14047.  [[Kirch- 
hoff: ZGymn.  46,  8.  753.]|  —  15)  A.  John,  Dorf  u.  Bauernhof  in  Deutschland  sonst 
0.  jetst:  ZDKulturG.  NF.  1  (1890),  S.  486—68.  —  16)  F.  v.  Hellwald,  D.  Haus  in 
1  Alpen:  Unsere  Zeit  (1890),  S.  462 — 71.  —  19)  6.  Bancalari,  Forschungen  über  d. 
deutsche  Wohnhaus:  Ausland  63  (1890),  8.  467—71,  485/U,  628—82.  —  18)  id.,  D. 
deutsche  Wohnhaus:  ib.  64,  S.  607  ff.  —  19)  6.  Buschan,  Z.  Gesch.  d.  Weinbaus  in 
Deutschland:  ib.  63  (1890),  8.  868—72.  —  20)  id.,  Z.  Gesch.  d.  Hopfens:  seine  Ein- 
führung u.  Verbreitung  in  Deutschland,  speziell  in  Schlesien:  ib.  64,  S.  618/6.  —  21)  V. 
Kydberg,  Undersökniugar  i  Germanisk  Mythologi.  Stockholm,  Bonnier.  1890.  —  22) 
H.  Böttger,  Sonnenkult  d.  lndogermanen  (Indoenrop&er),  insbes.  d.  Indoteutonen  etc. 
Breslau,  Freund.  1890.  XXXII,  167  S.  —  28)  Ehni,  D.  nordische  Mythus  d.  Yama, 
▼erglichen  mit  d.  analogen  Typen  d.  persischen,  griechischen  u.  german.  Mythologie.    Strafe- 


11,382  §  11-    Germanische  Vorzeit  bis  500  n.  Chr.    (1890/1.)    Erler. 

Einklang  der  wichtigsten  kosmologischen  Mythen  der  arischen  Völker  und 
der  Nordgermanen  darzutbun.  —  Herrmanowski84)  giebt  eine  fleifsige 
Sammlung  sehr  verschiedener  Auffassungen  über  die  germanische  Mythologie, 
ohne  selbst   den  Versuch  zu  machen,   sie   zu  verarbeiten.     Er  wendet  sich 
nicht  an  den  Gelehrten,  sondern  an  den  Künstler.  —  Kauffmann*5)  stellt 
in  seinem  trefflichen  Werke  zusammen,  was  die  Schriftsteller  des  Altertums 
über   germanische  Gottheiten   überliefert  haben    und  hält  sich,   da  wir  ans 
dem  heidnischen  Deutschland  nicht  viel  Nachrichten  besitzen,  im  übrigen  an 
die  eddische  Dichtung.     Abgesehen  davon,  dafs  die  eddische  Götterdichtung 
einer  späteren  Zeit  angehört   und   einen  speziell   nordischen  Charakter  an 
sich  trägt,   ist  damit   der  benutzte  Stoff  zu   eng   umgrenzt.     Hingegen  be- 
herzigt  Sepp26)    den   richtigen   Grundsatz,   dafs   die   deutsche   Mythologie 
von  dem  deutschen  Volksbrauche   ausgehen   mufs,    der  heidnischen  Brauch 
und  Glauben  treu  bewahrt  hat.     Leider  wird  der  an  sich  richtige  Gedanke 
in   wenig   kritischer   und,   hinsichtlich   der  Form,    in  wenig  übersichtlicher 
Weise  durchgeführt.27)  In  dem  Mythus  vom  Wanenkrieg  erblickt  Weinhold48) 
eine  Urkunde  von  dem  feindlichen  Zusammenstofse  der  eindringenden  Odin- 
religion   mit   dem   früher   schon  im  Norden  eingeführten  Wanenkult.    Die 
Wanen  sind  Gottheiten  des  Lichts  und  der  Sonne,  Wodan-Odin  ursprünglich 
Herr  der  Unterwelt,  der  Nacht,  des  Todes.  —  Was  Schwarz89)  als  Reste 
des  Wodanskultus  bietet,  fördert,   da  er  selbst  auf  ganz  veraltetem  Stand- 
punkte steht  und,  wo  er  Neues  bringt,  unkritisch  und  phantastisch  ist,  die 
Sache  nicht.  —  Mit  den  in  römischen  Inschriften  erscheinenden  Götternamen 
haben  sich  mehrere  Gelehrte  beschäftigt.    J  a  e  k  e  1 80)  erklärt  'Hludana'  ab 
die  römische  Fortuna-Concordia,  die  Göttin  der  Eintracht.    Hludana  ist  wie 
Nerthus  nur  ein  Beiname  der  Erdgöttin  Ertha.    Ertha  Hludana  aber  ist  die 
weibliche  Hauptgottheit   der  Friesen   wie   Tius  Things  die  männliche.    Als 
Gemahl  und  Gemahlin  stehen  beide  neben  einander.    Weiter  weist  er  nach, 
dafs  der  urgermanische  Obergott  Tius  nicht  nur  eine  rechtmäfsige  Gemahlin 
Airtha  Hlothunga  Fairgunja  hatte,  sondern  auch  vier  Kinder,  und  zwar  den 
urgermanischen    Sturmgott,    den   Gewittergott   und   die  Gemahlinnen   dieser 
beiden  Götter,  die  in  den  Edden  Frigg  und  Sif  genannt  werden.     Sie  sind 
sämtlich  teils  tellurische  Gottheiten,  teils  solche  der  Himmelserscheinungen.  — 
Much81,88)  bespricht  den  Deus  Requalivahanus  einer  rheinischen  Inschrift 
als  den   dunkelfarbigen  Gott.     Er  denkt  an  einen  germanischen  Pluto.    In 
einem  anderen  Aufsatze   führt   er  aus,    dafs  Nehalennia   nicht  als  gallische 
Gottheit   aufzufassen   ist.      Er   leitet   ihren  Namen    von    neha,    got.  nehwa 
d.  i.  nahe  und  lennia,  got.  aflinnan  —  cedere   oder  cessare  ab.     Danach 

barg,  Trtibner.  M.  5.  —  24)  P*ul  Herrmanowski,  D.  deutsche  Gotterlehre  u.  ihre 
Verwertung  in  Kunst  u.  Dichtung.  Bd.  1 :  Deutsche  Götterlehre,  Bd.  2 :  Germ.  Götter  u. 
Helden  in  Kunst  u.  Dichtung.  Berlin,  Nicolai.  Bd.  1 :  284  S.;  Bd.  2  :  IV,  278  S.  M.  7,50. 
|[LCB1.  (1891),  Sp.  1764;  Andr.  Heuster:  DLZ.  (1891),  Sp.  1101.]|  —  25)  F.  Kauff- 
mann, Deutsche  Mythologie.  Stuttgart,  Göschen.  1890.  IV,  107  S.  M.  0,80.  |[LCB1. 
(1891),  Sp.  892;  DLZ  (1891\  Sp.  1050;  F.  Schmidt:  ZOG.  42,  S.  1088;  Walzel:  ib. 
S.  432.]|  —  26)  Joh.  Sepp,  D.  Religion  d.  alten  Deutschen  u.  ihr  Fortbestand  in  Volkssagen, 
Aufzügen  u.  Festbräuchen  bis  z.  Gegenwart.  München,  Lindauer.  1890.  XX,  419  S.  M.  6. 
|[LCB1.  (1890),  Sp.  892.1)  —  27)  ()  Andrian,  Höhenkultus.  Wien,  Konegen.  XXXIV, 
885  S.  M.  10.  —  28)  Wein  hold,  Über  d.  Mythus  v.  Wanenkrieg:  SBAkBerlin 
(Jg.  1890),  S.  611—25.  -  29)  P.  Schwarz,  Reste  d.  Wodankultus  in  d.  Gegenwart. 
Leipzig,  Neumann.  30  S.  M.  1.  |[LCB1.  (1891),  Sp.  1764.]|  —  SO)  Hugo  Jaekel.  Ertha 
Hludana  auf  e.  römischen  Inschrift  in  d.  niederländischen  Provinz  Friesland:  ZDPh.  23 
(1890),  S.   129—48.  —  81)  R.  Much,   Requalivahanus:  ZDA.  85,  S.  874—76.  —  $2) 


§  11.    Germanische  Vorzeit  bis  600  n.  Chr.    (1890/1.)    Erler.  11,383 

hiefse  das  Wort  so  viel  als  Helferin.  Er  sucht  darin  nur  einen  Bei- 
namen für  eine  Göttin,  und  da  Nehalennia  mit  der  Schifffahrt  in  Ver- 
bindung steht,  wie  das  wiederholt  ihr  gegebene  Attribut  des  Schiffes  be- 
weist, so  ist  in  ihr  die  im  nordischen  Mythus  verdunkelte  Schwester  und 
Gemahlin  Njords  von  Nöatün,  Gefjon  oder  Nerthus  wieder  zu  erkennen. 
Auch  die  Isis,  die  nach  der  Germania  c.  9  von  einem  Teile  der  Sueben 
verehrt  wurde  und  deren  Attribut,  ein  Liburnerschiff,  zu  dieser  römischen 
Interpretation  Veranlassung  gab,  ist  ebenfalls  nichts  anderes  als  diese  Nerthus. 
—  v.  Grienberger38)  bespricht  den  Mars  Halamardo  (Mannmörder)  als 
Tius,  Tyr,  die  Dea  Sandraudiga  als  Göttin  der  Fülle,  den  Mercurius  Leu- 
disio  als  regnator  omnium,  d.  i.  als  Wodan,  die  Dea  Vagdavercustis  als  die 
Lebenskraft  Wirkende,  d.  i.  Terra  mater,  Nerthus,  den  Hercules  Saxo  als 
einen  Heros,  Sohn  des  Urgottes.  —  Endlich  sei  noch  auf  eine  Arbeit  von 
Spalding84)  über  Tierverehrung  hingewiesen  und  auf  die  Aufsätze  von 
Golther,35-86)  der,  im  Anschlufs  an  Bugge,  davon  ausgeht,  dafs  eine  grofse 
Anzahl  skandinavischer  Mythen  erst  im  10.  Jh.  die  Form  erhalten  haben, 
in  der  sie  uns  vorliegen,  nnd  darauf  hinweist,  dafs  die  deutschen  Formen 
der  deutschen  Mythologie  daher  häufig  älter  sind,  als  die  entsprechenden 
skandinavischen  Mythen. 

Hochzeits-,  Tauf-  und  Totengebräu  ehe  schildert  Sepp87)  in  frischer 
Darstellung,  aber  ohne  eingehende  Kritik. 

Nwdgermanen.**'**)  Einen  Blick  in  das  geistige  Leben  der  nor- 
dischen Völker  lassen  uns  die  Arbeiten  von  Henzen48)  und  Kahle44) 
thon.  Die  Träume  in  der  altnordischen  Sagalitteratur,  die  H.  behandelt, 
hängen  mit  dem  Seelenglauben  der  Naturvölker  aufs  innigste  zusammen  und 
sind  deshalb  für  den  Mythologen  von  grofser  Wichtigkeit. 

Über  die  Berührungen  der  Nordgermanen  mit  ihren  Nachbaren  liegen 
Arbeiten  von  Montelius46)  und  Zimmer48)  vor.  Letzterer  insbesondere 
legt  uns  dar,  wie  sich  die  Norweger  um  620  n.  Chr.  auf  den  Orkaden  und 
Shetlandsinseln  und  100  Jahre  später  auf  Faröer  festsetzten  und  die  irischen 
Anachoreten  zum  Weichen  zwangen. 

Ost-  und  Westgermanen*  Unter  den  zusammenfassenden  Dar- 
stellungen ist  hier  an  erster  Stelle  der  1.  Band  von  Müllenhoffs47)  Alter- 


id.,  Nehalennia:  ib.  S.  325/8.  —  33)  Th.  v.  Grienberger,  Germanische  Götternamen 
tof  rhein.  Inschriften:  ib.  S.  325/8.  —  34)  A.  Spalding,  D.  König  d.  Tiere  bei  d.  alten 
Germanen.  1.  Teil  Verehrung  d.  Bären.  Programm.  Neumark.  1890.  4°.  80  S.  —  35) 
W.  Golther,  Les  raythes  et  les  contes  des  Germains  du  Nord:  MA.  3  (1890).  —  36) 
id.,  Deutscher  u.  nordischer  Götterglaube:  N&S.  (1890)  (Januarheft).  —  3?)  JoQ-  Sepp, 
Internationale  Hochzeits-,  Tauf-  u.  Totengebr&uche.  München,  Huttier.  176  S.  M.  2. 
|[LCBL  (1892),  Sp.   33*2.]| 

88)  (S.  2665)  Keary,  Vikings.  —  39-40)  (JBG.  12)  Du  Chaillu,  Viking  age. 

—  GuÖmnndsson,  Island.  —  41/2)  (JBG.  18)  Allen,  Bewohner  d.  kimbr.  Halbinsel; 
KäUnd,  Sitte.  —  43)  W.  Henzen,  Über  d.  Träume  in  d.  altnordischen  Sagalitteratur. 
Leipzig,  Fock.  1890.  91  S.  M.  2.  |[Heinzel:  ZOG.  40,  S.  1003;  Detter:  ADA.  17, 
8-  168.])  —  44)  Bernh.  Kahle,  D.  altnordische  Sprache  im  Dienste  d.  Christentums. 
1.  TL:  D.  Prosa.  (=  Acta  Germanica,  Org.  für  deutsche  Philol.  her.  v.  R.  Henning  u. 
Hoffory  IV,  307— 441  8.)  Berlin,  Mayer  &  Müller.  1890.  146  S.  M.  4.  |[BJb.  11,  S.  804; 
UB1.  (1891),  Sp.  888.]|  —  45)  Ose.  Montelius,  Verbindungen  iw.  Skandinavien  u.  d. 
*«tL  Europa  vor  Chr.  Geburt.    Mit  14  Abb.  (Deutsch  v.  J.  Mestorf):  AAnthr.  19,  S.  1—21. 

—  46)  Zimmer,  Über  d.  frühesten  Berührungen  d.  Iren  mit  d.  Nordgermanen:  SBAkBerlin 
1*90),  S.  279—817. 

4?)  K.  Mallen  hoff,  Deutsche  Altertumskunde.    Bd.   1.    Neuer   vermehrter  Ab- 
druck, bes.  durch  Max  Rödiger.    Mit   e.    Karte   v.   Heinr.  Kiepert.    Berlin,  Weidmann. 


11,384  §  11-    Germanische  Vorzeit  Mb  500  n.  Chr.    (1890/1.)    Erler. 

tumskunde,  der  in  einem  neuen  vermehrten  Abdrucke  vorliegt,  zu  nennen. 
Der  Herausgeber  M.  Rödiger  bat  die  von  M.  bis  zum  Jahre  1878  vor- 
genommenen Änderungen  und  Randbemerkungen,  die  sich  leicht  einfügen 
liefsen,  in  den  Text  aufgenommen,  anderes  in  den  Nachtrag  gesetzt,  ferner 
Verweisungen  auf  den  2.  Band  und  auf  M.s  Aufsätze  in  der  Zeitschrift  für 
deutsches  Altertum  und  endlich  ein  Namen-  und  Sachregister  hinzugefügt. 
Besonders  dankbar  wird  man  ihm  für  die  Einleitung  sein,  die  er  aus  ver- 
schiedenen Aufzeichnungen  M.s  zusammengestellt  hat.  —  Hoff48)  bespricht 
die  Berichte  des  Altertums  über  Germanien,  ohne  die  Forschung  über  diesen 
Gegenstand  zu  fördern. 

Mehrere  Untersuchungen  liegen  über  das  Verhältnis  der  westgermanischen 
und  ostgermanischen  Stämme  zu  einander  vor.  Wilser,49}  der  die  Heimat 
der  Arier  in  Skandinavien  sucht  und  die  Germanen  von  dort  südwärts 
wandern  läfst,  findet,  dafs  die  alte  Teilung  in  Ingävonen,  Istävonen,  Her- 
minonen und  Vandilier  sich  dauernd  erhalten  hat.  Zu  den  Ingävonen  zählt 
er  Kimbern,  Teutonen,  Dänen,  Juten,  Ambronen,  Teutonoarii,  Ampsivarier, 
Friesen.  Die  Istävonen  setzen  sich  aus  Franken  oder  Marsen  zusammen, 
Chauken,  Chamaven,  Cheruskern  und  Chatten.  Demnach,  so  sagt  er,  war 
Arminius  so  gut  ein  Franke  wie  Karl  d.  Gr.  Die  Sueben  decken  sich 
nach  ihm  im  allgemeinen  mit  den  Herminonen.  Zu  ihnen  gehören  Quaden, 
Angeln,  Langobarden,  Alamannen  (Juthungen),  Hermunduren.  Die  Bayern 
sind  weder  Goten  noch  Schwaben,  sondern  stehen  zwischen  beiden  mitten 
inne  als  ein  gesondertes  Volk.  Es  sind  die  früheren  Lugier.  Zu  den  Goten 
(Vandilier)  endlich  sind  zu  rechnen  die  Vandalen,  Burgunder,  Heruler, 
Gepiden,  Skiren,  Rugier  und  Taifalen.  Übrig  bleiben  die  Sachsen.  Zu 
ihnen  gehören  die  Engern.  Die  sogenannten  neuen  Stämme  sind  nach  W. 
nichts  anderes  als  die  uralten  Verwandtschaftsgruppen  unter  teilweis  neuen 
Namen.  —  In  einem  anderen  Aufsatze  wendet  sich  Wilser60)  gegen 
Löhers61)  Ansicht,  wonach  die  Germanen  durch  eine  Art  von  Veredelungs- 
prozefs  sich  im  Osten  Europas  oder  in  Mitteldeutschland  aus  einer  gleich- 
artigen germanisch-slavischen  Rasse  loslösten.  Nach  Wilser  waren  die  Ost- 
aricr,  die  in  Skandinavien  neben  den  Ostgermanen  gesessen  hatten,  früher 
ausgewandert  und  alsdann  degeneriert.  Die  vandalisch-gotischen  Ostgermanen 
zogen  ihnen  später  nach  und  unterwarfen  sie  im  östlichen  Europa.  Aber 
da  es  ihnen  'in  diesen  ungesitteten  Gebieten*  nicht  gefallen  zu  haben  scheint, 
zogen  sie  weiter  südwärts. 

Höchst  interessant  ist  das  Ergebnis,  zu  dem  F  i  c  k  e  r 62)  auf  Grund 
des  Rechtes  hinsichtlich  der  Verwandtschaft  unter  den  germanischen  Stämmen 
kommt.  Abgesehen  von  dem  germanischen  Urrechte,  findet  er  nach  dem 
Rechte  eine  west-  und  eine  ostgermanische  Hauptgruppe.  Zur  letzteren 
gehören  Goten,  Skandinavier,  Langobarden,  Burgunder  und  Friesen.  Die 
Weiterverzweigung   der   ostgermanischen   Gruppe   führt   auf   eine   dänische, 


1890.  XXXV,  544  S.  M.  14.  |[LCB1.  (1892),  Sp.  558;  Heinzel:  ZOG.  42,  S.  374; 
Steig:  ZGymn.  45,  S.  299.]|  —  48)  L.  Hoff,  D.  Kenntnis  Germanien b  im  Altertum  bis 
z.  2.  Jh.  n.  Chr.  Gymnasialprogramm.  Koesfeld.  1890.  4°.  84  S.  M.  1,  60.  ([Benedictns 
Niese:  ADA.  17,  S.  265.]|  -  49)  L.  Wilser ,  Anthropologie  n.  Gesch.:  Ausland  68  (1890), 
8.  913/8,  928—84.  —  50)  id.,  D.  Ostgermanen:  ib.  64,  S.  865/8.  —  51)  F.  v.  Löher, 
Stämmebildungen  im  europäischen  Osten  z.  Völkerwanderungszeit:  ib.  S.  767 — 71.  (VjrL 
oben  N.  2.)  —  58)  J»  F  ick  er,  Untersuchungen  s.  Erbenfolge  d.  ostgermanischen  Rechte. 
Bd.  1.    (=  Untersuch,  z.  Rechtsgesch.    Bd.  1.)    Innsbruck,  Wagner.    XXXII,  540  8.  M.  16. 


§  11.    Germanische  Vorzeit  bis  500  n.  Chr.    (1890/1.)    Erler.  11,385 

auch  Friesen  and  Nordschweden  umfassende,  und  auf  eine  norwegische 
Gruppe,  der  Goten,  Langobarden  und  Burgunder  angehören.  Ficker  läfst 
die  Anschauung  nicht  gelten,  als  ob  die  Ergebnisse  der  Rechtsvergleichung 
den  ihnen  widersprechenden  Sätzen  der  Sprachvergleichung  zu  weichen  hätten. 
Die  angeborene  Sprache  habe  früher  in  viel  geringerem  Ansehen  als  das 
angeborene  Recht  gestanden.  Zum  Beweise  führt  er  an,  dafs  die  ger- 
manischen Kationen  ihre  Sprache  unbedenklich  aufgaben,  aber  an  ihrem 
Rechte  mit  Zähigkeit  festhielten. 

Die  Sueben  haben  von  neuem  den  Anlafs  zu  einem  lebhaft  geführten 
Streite  gegeben.    Hatte  Riese  (vgl.  JBG.  12,  II,  8)  in  ihnen  einen  kriege- 
rischen Bund  benachbarter  Völkerschaften,  der  Semnoneu,  Langobarden  und 
vielleicht   auch   Hermunduren,   nicht   aber  der   Markomannen   und  Quaden 
gesehen  und  die  Vermutung  ausgesprochen,  dafs  die  Chatten  nur  als  Unter- 
worfene dem  Bunde  gehorchten,   so  kommt  Kossinna,68)   indem  er  sich 
im  Gegensatz   zu  Riese   mehr   der  Mittel   der  germanischen  als  der  Mittel 
der  klassischen  Philologie  bedient,   zu  einem  wesentlich  anderen  Resultate. 
Danach   tritt   der   Suebenname  zuerst   in   Gallien   uns   entgegen,    wo    sich 
Ariovists  Heer  aus  den  suebischen  Völkerschaften  der  Markomannen,   Tri- 
boker,  Wangionen,  Nemeter  und  Sedusier  zusammensetzt.     Aber  sehr  bald 
verschwindet   er   hier  gänzlich.     Durch  Cäsar   lernen  wir  dann  weiter  auf 
dem  rechten  Rheinufer  Sueben  kennen.     Es  sind  die  späteren  Chatten,  die 
auch   nur    noch   in  den  Jahren  29  und  11  vor  Chr.  als  Sueben  bezeichnet 
werden.     Länger   hält   sich   der  Name   in  Mitteleuropa   bei   Hermunduren, 
Semnonen,  Langobarden,  Donausueben,  Waristen,  Markomannen  und  Quaden. 
Einen   politischen   Bund   hat   der  Name  nicht  bezeichnet,   sondern  —  und 
darin   schliefst   sich   Kossinna   an   eine   ältere  Deutung   Jak.  Grimms   und 
Wackernagels  an  —  er  bedeutet  eine  Kulturstufe.     Er  ist  herzuleiten  von 
sväfun  =*  schlafen.    Die  Sueben  sind  also  die  Zurückgebliebenen,  'die  Schlaf- 
mützen'.    Die   innerdeutschen  Herminonen  wurden,   als  sie  mit  den  weiter 
vorgeschrittenen   germanischen  Stämmen   am  Rheine  in  Verbindung  traten, 
mit  diesem  Namen  belegt  und  verloren  ihn  in  dem  Mafse,  als  sie  mit  der 
römisch-gallischen  Kultur  vertraut  wurden.     Riese54)  macht  gegen  diese 
Deutung   des   Suebennamens   geltend,    dafs   sie   doch   zu  den  kriegerischen 
Stämmen,  die  ihn  trugen,  wenig  passen  will,  und  dafs  die  Auffassung,  ein 
Volk,   das   sich   den   Fortschritten   der   Kultur   entzieht,   schlafe,   durchaus 
modern  ist.     Er  weist  schüefslich  auf  die  Möglichkeit  hin,  dafs  die  Sueben 
ihren  Namen  nach  dem  Gebirge  Saevo  und  dem  in  die  Ostsee  mündenden 
Fluis  lorjßog   führten   und   ihn  erst  dann  verloren,   als   sie  sich  bei  ihrer 
Wanderung  nach  Süden  in  mehrere  Stämme  gliederten.     Das  letztere  ver- 
wirft Kossinna56)  in  einer  Erwiderung  mit  Recht.    Als  Analogon  für  die 
'Schlafmützen'    der  Westgermanen   führt    er   die   Gepiden    'die  Gaffer,   die 
Gähner'  bei  den  Ostgermanen  an,   ohne   damit  freilich  Riese66)  von  der 
Deutung  dieses  Namens  zu  überzeugen. 

Mit  dem  Vorrücken  der  Langobarden  nach  der  Grenze  des  römischen 
Reiches  beschäftigt  sich  v.  Stoltzonberg-Luttmersen.67)  Nach  ihm  ver- 
lieben die  Langobarden  ihre  Wohnsitze  am   linken  Eibufer  vor  der  Mitte 

(LCBl.  (1891),  Sp.  1791.J|  —  5g)  G.  Kossinna,  D.  Sweben  im  Zusammenhang  d.  ältesten 
deutschen  Völkerbewegnng:  WZ.  9  (1890),  S.  199— 216.  —  54)  A.  Riese  ,  D.  Soeben.  E.  Ent- 
gegnung: ib.  (1890),  S.  889—44.  —  55)  G.  Kossinna,  Nochmals  d.  Sweben:  ib.  10, 
S.  104—10.  —  54t)  A.  Riese,  D.  Sueben.  K.  Schlufswort :  ib.  S.  298/4.  —  57)  v.Stoltzen- 
Jahreiftexiehte  der  GeseUehtswissentohait    1891.    II.  25 


11,386  §  11-    Germanische  Vorzeit  bis  500  n.  Chr.    (1890/1.)    Er ler. 

des  2.  Jh.,  wanderten  nach  dem  Rheine  und  diesen  aufwärts  in  das  Land 
der  Alamannen,  zn  denen  sie  eine  Zeitlang  gehörten. 

Eine  höchst  interessante  Untersuchung  stellt  Amnion*8*6*)  über  die 
Erhaltung  romanischer  Bevölkerung  unter  der  eingewanderten  germanischen 
in  Baden  an.  Danach  haben  sich  bei  der  Musterung  der  Wehrpflichtigen 
zwei  verschiedene  Gröfsentypen  gezeigt,  nämlich  der  der  germanischen  Ein- 
wanderer und  der  der  vorgermanischen  Bevölkerung.  Trotz  der  1500 — 1600 
Jahre,  die  seit  der  Einwanderung  der  Alamannen  in  das  jetzige  Baden  vor* 
flössen  sind,  hat  sich  also  noch  keine  völlige  Verschmelzung  vollzogen.  Der 
Schädelform  nach  waren  die  Wehrpflichtigen  überwiegend  kurzschädelig,  die 
eingewanderten  Germanen  dagegen  —  den  fränkisch-alamannischen  Reihen- 
gräbern nach  zu  urteilen  —  überwiegend  mittellang.  Es  hat  also  im  Laufe 
der  Zeit  ein  Übergang  vom  germanischen  Langkopf  zur  kurzen  Schädelform 
stattgefunden.  Die  Langköpfe  waren  bei  Leuten  von  hoher  Körpergestalt 
am  meisten  vertreten.  Dagegen  besteht  zwischen  der  Körpergröfse  einerseits 
und  der  Pigmentierung  der  Augen,  des  Haares  und  der  Haut  andererseits 
keine  direkt  ursächliche  Beziehung.  Der  germanische  Typus  —  langer 
Körperbau,  langer  Schädel  und  helle  Hautfarbe  und  Haar  —  ist  besonders 
stark  vertreten  in  der  Rheinebene  und  an  der  hessischen  Grenze  (fränkisches 
Gebiet),  in  der  Lörracher  Gegend,  auf  der  Hochebene  der  Baar  und  in  der 
Bodenseegegend,  der  nichtgermanische  —  niedriger  Körperbau,  kurzer 
Schädel,  dunkle  Hautfarbe  und  dunkles  Haar  —  im  Schwarzwald  und  in 
den  Albgemeinden  südlich  von  Karlsruhe.  Bei  der  alamannischen  Ein- 
wanderung zog  sich  also  die  ursprüngliche  Bevölkerung  von  den  fruchtbaren 
Tief-  und  Hochebenen  in  die  Schwarzwaldthäler  zurück,  in  die  die  Germanen 
später  nachdrängten.  Die  Urbevölkerung  hatte  nach  Ammon  den  Typus 
eines  asiatischen  Steppenvolkes,  war  aber  schon  beim  Vordringen  der  Ger- 
manen bereits  stark  mit  Ariern  gemischt.  Nach  fränkischen  Gräberfunden 
belichtet  Menüs  (s.  N.  7)  über  die  Ausbreitung  der  fränkisch-chattischen 
Bevölkerung  in  der  Pfalz.  Danach  erhellt,  dafs  nach  Niederwerfung  der 
römischen  Macht  der  fränkisch-chattische  Völkerstamm  nach  dem  frucht- 
bareren Südwesten,  dem  jetzigen  Rheinhessen  und  der  Nordostpfalz,  sich 
drängte  und  sich  hier  mit  den  Centren  Mainz,  Alzey  und  Worms  ansiedelte.60*1) 
Götzinger62)  weist  an  den  Ortsnamen  des  Kantons  St.  Gallen  nach,  dafe 
die  Romanen  in  den  Alpen-  und  Hochgehirgsgegenden  den  eindringenden 
Alamannen  verhältnismässig  wenig  unbebautes  Land  überliefsen.  Die  Ala- 
mannen nahmen  das  bebaute  Land  in  Besitz  und  erbten  mit  den  fremden 
Höfen  und  Äckern  auch  deren  fremde  Namen.  —  Gegen  v.  Schön  wer  ths 
Ansicht,  dafs  in  der  Oberpfälzer  Mundart  die  gotische  Sprache  noch  fortlebt 
und  gut  erhalten  sei,  macht  Brenner68)  mit  Recht  geltend,  dafs  Bayern 
und  Oberpfälzer  von  der  gotischen  Sprache  unabhängig  waren  und  mit  den 
Schwaben,  Franken  und  Sachsen  gingen,  ehe  noch  die  gotischen  Sprach- 
denkmäler entstanden. 


berg-Luttmersen,  D.  8puren  d.  Langobarden  y.  Nordmeer  bis  s.  Donau.  Hanno*», 
Hahn.  1890.  56  S.  |[HJb.  11,  S.  879»]|  —  58)  O.  Ammon,  Anthropologische  Unter- 
suchungen d.  Wehrpflichtigen  in  Baden.  (=  Vircbow-Holtsendorffs  Samml.  gem.  Vortrag«  101.) 
Hamburg,  Verlagsanttalt.  1890.  —  59)  X  M.  Aliberg,  D.  anthropologischen  Eigen- 
tümlichkeiten d.  Bevölkerung  Badens:  Ausland  64,  8.  268—70.  —  M/1)  (JBQ.  18)  Bir- 
linger,  Alamannien.  Grapsen,  Sprache,  Eigenart;  Tibus,  Namenkunde  westftL  Orte. 
—  62}  Götaingcr,  s.  o.  S.  12270.  —  6$)  O.  Brenner,  D.  sprachlichen  Beweise  ftr 


§  11.    Germanische  Voneit  bis  600  n.  Chr.    (1890/1.)    Er ler.  11,387 

Mehrfach  sind  die  Ortsnamen,  zumal  hinsichtlich  der  Herkunft  der 
Gründer  der  Ansiedhing  untersucht  worden.64"60)  Besonderes  Interesse  haben 
die  Bezeichnungen  Hercynia  und  Fergunna  für  einen  Teil  des  mitteldeutschen 
Gebirges  hervorgerufen.  Kr&licek70)  hält  die  Namen  Hercynia,  Fergunna, 
Krkonos  für  Bezeichnungen  ein  und  desselben  Gebirges  und  beleuchtet 
danach  die  verschiedenen  Epochen  der  Besiedelung  der  um  dieses  Gebirge 
herum  liegenden  Gebiete.  Danach  wurden  die  ersten  nicht  sicher  zu  be- 
stimmenden Bewohner  von  den  Kelten  verdrängt.  Ton  diesen  rührt  der 
Name  Hercynia  (keltisch  Erkunia)  her.  Die  keltischen  Bojer  räumten  Böhmen 
vor  den  Tektosagen,  und  diese  wurden  wieder  von  den  suebischen  Marko- 
mannen verdrängt.  Der  keltische  Name  Erkunia  =  Hercynia  wurde  nun 
zn  Ferzuni  und  erscheint  im  Ghronicon  Moissiacense  als  Fergunna.  Nach 
dem  Abzüge  der  Langobarden  und  Bajuvaren  besetzten  Slawen  das  Land, 
and  nun  wandelte  sich  Hercunia  zu  Krkonos,  hervorgegangen  aus  der  Grund- 
form Prkonos.  Nach  Schurtz71)  dagegen  bezeichnet  Ferguna  das  Erz- 
gebirge. Jak.  Grimm  vermutete,  dafs  der  Name  verwandt  sei  mit  dem 
Namen  der  Mutter  Thors,  der  sich  in  der  Edda  findet,  Fiorgyn,  und  da 
der  Donnergott  bei  den  alten  Prenfsen  Perkun,  bei  den  Slawen  Perun  hiefs, 
so  glaubte  er  aus  Fergunna  einen  verschollenen  Namen  des  germanischen 
Thor  herauszuhören,  der  Fairgans  geheifsen  haben  müsse.  Schurtz  schliefst 
sich  dieser  Hypothese  an.  Fergunna  ist  ihm  das  Gebirge  des  Donnergottes. 
Von  einer  germanischen  Verehrung  dieses  Gottes  findet  sich  bei  dem  gänz- 
lichen Verschwinden  aller  Erinnerungen  an  die  hermundurische  Siedelung 
freilich  keine  Spur.  Aber  auf  Grund  zum  Teil  sehr  fragwürdiger  Ety- 
mologieen  glaubt  Schurtz  den  Kultus  des  slawischen  Donnerers  allenthalben 
nachweisen  zu  können.  Ob  dieser  slawische  Gott  nur  die  Erbschaft  des 
germanischen  angetreten  hat,  läfot  er  dahingestellt. 

Wichtig  für  die  Erkenntnis  des  alten  Germaniens  ist  besonders  der 
Bernsteinhandel  gewesen,  der  frühzeitig  die  Aufmerksamkeit  nach  den  nörd- 
lichen Küsten  lenkte.  Bekanntlich  behauptet  Müllenhoff,  dafs  Pytheas 
auf  seiner  Entdeckungsfahrt  nicht  nach  Ostpreufsen  gelangt  sei.  Er  sucht 
das  Bernsteinland  an  der  Westküste  der  jütischen  Halbinsel.  Bei  Plinius 
nennt  Hinaus  als  Bernsteininsel  Baunonia,  Xenophon  von  Lampsakus  Baicia. 
Letztere  trägt  nach  Pytheas  den  Namen  Basilia.  An  einer  anderen  Stelle 
bei  Plinius  wird  von  Timäus  als  Bernsteininsel  Abalus  angeführt.  Da 
Müllenhoff  die  Bernsteininsel  an  die  Küste  Jütlands  verlegte,  so  verwandelte 
er  die  Gutones,  die  in  der  Nähe  jener  Insel  wohnen  sollten,  in  Teutones. 
Kothe  72)  bezieht  die  Gutones  nicht  auf  die  Goten  an  der  Weichsel,  sondern 
auf  die  Bewohner  Gotlands,  Südschwedens.  Danach  erklärt  er  mit  geringer 
Wahrscheinlichkeit  Abalus  für  Falster,  Baunonia  für  Bornholm.  Auch  dort 
wurde  der  Bernstein  nicht  gefunden,  aber  die  Inseln  waren  nach  seiner 
Meinung  die  natürlichen  Plätze  für  die  Schiffe,  die  mit  Bernstein  von  der 

<L  Herkunft  d.  Oberpfälzer:  KBlAnthr.  16  (1890),  8.  67—61.  —  64)  P»  Voigt,  D.  Orte- 
nasnen  im  Engersgau.  Gymn-Progr.  Neuwied.  4°.  61  8.  —  65)  (S.  854M")  H.  N.  Witte, 
Deutsche  u.  Keltoromanen  in  Lothringen  naeh  d.  Völkerwanderung.  D.  Entstehung  d.  deutschen 
Sprachgebiete*.  Mit  e.  Karte.  (==  Beitr.  z.  Landet-  u.  Volkeskunde  v.  Blsafs-Lothr.  Heft  16.) 
Strafsburg,Heits.  100S.  M.2,60.  |[Meyer-Lttbke:DLZ.(1892),Sp.408.]|  -66/*)(JBG.18} 
Fr  icke,  Westfalen;  Günther,  Hanlande:  Nor  dhoff,  Westfalenland;  Prinainger, Alpen» 
—  7f )  A.  K  r  6 Ke  ek ,  Heroynia,  Fergunna,  Krkonofte.  E.  Beitrag s.  Gesch.  d.  Völkerwanderung. 
Progr.d.OberreaiaehulesuKreinsier.  Kremsier.  1890.  35  S.  |[Loscrth:  ZOG.  42,  S.  568.JH 
— ?l)Hefnr.S eh urts,  Fergunna:  Ausland  68  (1890),  S.  801/6.  —  M)  H.  Kothe,  D.  Bern- 

25* 


11,388  §   11.    Germanische  Vorzeit  bis  500  n.  Chr.    (1890/1.)    Erler. 

samländischen  Küste  nach  Westen  segelten.  Über  den  Bernsteinhandel  der 
späteren  Zeit  giebt  Hein 78)  gute  Bemerkungen.  Bei  Gelegenheit  des  Handels 
ist  der  Verkehrswege  zu  gedenken.  Schneider74)  fährt  fort,  mit  grofsem 
Fleifse,  aber  wenig  eingehender  Kritik  nach  den  Einzelfanden  römischer 
oder  vorrömischer  Altertümer,  die  sich  durch  das  weite  Gebiet  zwischen 
Rhein  und  Elbe  verbreiten,  das  Netz  vorgeschichtlicher  und  römischer 
Strafsen  zu  entwerfen. 

Zum  Schlüsse  dieses  Abschnittes  ist  noch  der  Arbeit  Fickers,  die 
schon  in  anderem  Zusammenhange  erwähnt  wurde,74*)  und  des  trefflichen 
Werkes  von  A  m ira75)  für  die  Rechtsgeschichte,  der  Schriften  von  Schultz,78] 
Schröder77)  und  Arenhold78)  für  das  Kriegswesen  Erwähnung  zu  thun. 
Mit  einem  Teile  der  Kleidung  in  der  älteren  Zeit  beschäftigt  sich  endlich 
Saglio.7*) 

Historische  Zeit.  Mit  Müllenhoff  hält  K  o  s  s  i  n  n  a  79a)  die  Kimbern 
für  herminonischen  Stammes.  Ihre  Sitze  sucht  er  in  Thüringen.  Die  Teu- 
tonen sind  nach  seiner  Ansicht  nicht,  wie  Müllenhoff  wollte,  von  der  Nordsee 
hergekommen,  sondern  safsen  als  südliche  Nachbarn  der  Kimbern  im  mitt- 
leren und  oberen  Mainthale.  Durch  ihr  Abrücken  soll  sich  die  mitteldeutsche 
Verschiebung  der  Völker  erklären.  —  Oberziner80)  und  Pais81)  beschäf- 
tigen sich  mit  dem  Zuge  der  Kimbern  und  Teutonen  nach  Italien.  Letzterer 
führt  aus,  dafs  die  Teutonen  im  Herbst  102  zu  Aix  geschlagen  wurden,  die 
Kimbern  kurz  nach  dem  1.  Januar  101  die  Alpen  überschritten.  Ihr  Weg 
führte  die  Kimbern  durch  die  karnischen  Alpen.  Die  campi  Raudii  verlegt 
Pais  von  Vercellä  hinweg  nach  Brixellum,  indem  er  das  neQt  BeQxikÄa^ 
des  Plutarch  (Marius  cp.  25)  in  Bgi^eXkov  ändert. 

Wenn  Cäsar  im  Bellum  Gallicum  IV  cp.  6  und  14  erzählt,  dafs  er 
mit  seinem  Angriffe  nur  den  Germanen  habe  zuvorkommen  wollen,  so  be- 
zweifelt Keelhoff,82)  dafs  eine  solche  Absicht  bei  den  Germanen  vorlag. 

Von  den  Quellenwerken  für  die  nächstfolgende  Zeit  der  Berührung  der 
Römer  mit  den  Germanen  hat  die  Germania  des  Tacitus  in  Zernial**? 
einen  neuen  Herausgeber  gefunden,  der  sich  in  erster  Linie  an  die  Schale 
wendet.  Mit  der  Tendenz  der  Germania  beschäftigt  sich  Weinberger,94 
während  Nesemann86)  einige  für  die  Verfassung  wichtige  Stellen  behandelt. 


steininseln  bei  Timaios:  NJbPh.  141,  S.  184/6.  —  73)  O.  Hein,  Altpreu  falsche  WirtscbafU- 
gesch.  bis  z.  Ordenszeit:  ZEthn.  22  (1890),  S.  209  ff.  —  74)  J-  Schneider,  D.  alten 
Heer-  n.  Handelswege  d.  Germanen,  Romer  n.  Franken  im  Deutschen  Reiche.  Nach  örtL 
Untersuch,  darg.  8.  u.  9.  Heft.  D.  ältesten  Wege  im  nordwestl.  Deutschi.  zw.  Rhein  n. 
Elbe.  Düsseldorf,  F.  Bagel.  1890.  30,  36  S.  M.  2  u.  8.  |[LCB1.  (1891),  Sp.  414.]|  —  74*) 
S.  o.  N.  52.  —  75)  K.  v.  Amira,  Recht,  s.  JBG.  13.  |[Heinzel:  ZOG.  45,  S.  2'i6: 
Max  Pappenheim:  ZSRG».  12,  S.  126— 38.]|  —  76)  Alwin  Schultz,  Kriegswesens. 
JBG.  13.  —  77)  H.  Schröder,  Z.  Waffen-  u.  Schiffskunde  d.  deutschen  MA.  bis  um  d. 
Jahr  1*200.  Kiel,  Lipsius  &  Tischer.  1890.  46  S.  M.  1,60.  |[LCB1.  (1 892),  Sp.  592.]| — 
78)  Arenhold,  Schiffstypen.  —  79)  Saglio,  Les  Bracae  etles  Hosae:  RCelL  Heft  1  (1890- 
79*)  Kossinna,  s.  o.  N.  53.  —  80)  G.  Oberziner,  I  Cimbri  in  Italia:  Archino 
Trentino  8  (1889),  S.  51—66.  —  81)  Ettore  Pais,  Dove  e  quando  i  Cimbri  abbiano 
valicate  le  Alpi  per  giungere  in  Italia  e  dove  essi  siano  distrntti  da  Mario  e  da  Catnlo. 
Torino  e  Palermo,  Clausen.  27  S.  |[Geo.  Gogau:  RCr.  82,  S.  420.]|  —  88)  Keelhoff , 
s.  JBG.  13.  —  83)  Tacitus,  Germania  erklärt  v.  U.  Zernial.  M.  e.  Karte  v.  U. 
Kiepert.  Berlin,  Weidmann.  1890.  IV,  101  S.  M.  1,40.  |[Thomas:  RCr.  30,  S.  244 
ZGymn.  (1890),  S.  615?  JBPhilV.  zu  Berlin  17,  S.  802.]|  —  84)  Ign«  Weinberger, 
D.  Frage  nach  Entstehung  u.  Tendenz  d.  Taeiteischen  Germania.  Obergrmn.-Progr.  Olmßtz. 
1890.  10-30  S.  —  85)  F.  Nesemann,  Exegetische  Studien  zu  Caesar  u.  Tacitus  im 
Anschlufs  an  d.  Frage  v.  Wesen  d.   älteren  deutschen   Staatenbildung.    Progr.    Lissa.    4°. 


§  11.    Germanische  Vorzeit  bis  500  n.  Chr.    (1890/1.)    Erler.  11,389 

Die  Frage  nach  der  Herkunft  des  Namens  Germanen  bat  Hachtmann86) 
veranlafst,  die  bekannte  Stelle  Germania  cp.  2  einer  neuen  Untersuchung 
zu  unterziehen.  Mit  Jak.  Grimm  entscheidet  er  sich  dafür,  statt  a  Victore 
zu  lesen  a  victo,  und  übersetzt:  So  sei  der  Name  eines  Volksstammes  (nationis), 
nicht  der  des  gesamten  Volkes  (gentis)  allmählich  zur  Geltung  gekommen, 
und  zwar  in  der  Weise,  dafs  die  Gesamtheit  zum  erstenmale  von  dem  Be- 
siegten aus  Furcht  vor  den  übrigen,  alsdann  auch  von  ihnen  selbst  mit  dem 
von  den  Galliern)  erfundenen  Namen  Germani  genannt  wurden.  Knoke87) 
dagegen  geht  von  dem  evaluisse  paulatim  aus.  Es  bedeutet  nach  ihm  nicht 
die  allmähliche  geographische  Verbreitung  eines  bereits  die  Gesamtheit  be- 
zeichnenden Namens,  sondern  die  allmähliche  Entwickelung  dieses  Namens 
selbst  aus  dem  Begriffe  eines  Stammesnamens  zu  dem  eines  Volksnamens, 
denn  nicht  von  dem  nomen  gentis,  sondern  von  dem  nomen  nationis  werde 
das  evaluisse  paulatim  ausgesagt.  Das  a  Victore  will  er  nicht  geändert 
wissen.  Er  bezieht  es  auf  die  Römer  und  erklärt:  'So  habe  sich  das,  was 
nnr  Stammesname  und  nicht  etwa  Volksname  gewesen,  erst  allmählich  geltend 
gemacht,  doch  so,  dafs  erst  alle  zusammen  wegen  des  gefürchteten  Rufes 
zuerst  von  ihren  Besiegern,  nachher  sogar  von  den  Volksgenossen  selbst  mit 
der  Benennung,  die  man  nun  einmal  vorfand,  Germanen  genannt  worden 
seien'.  Dafs  damit  alle  Schwierigkeiten  des  Satzes  aus  dem  Wege  geräumt 
seien,  ist  doch  zu  bezweifeln. 

Erwähnt  werden  mag  auch  hier  die  von  De  la  Ville  de  Mirmont88) 
veranstaltete  neue  Ausgabe  der  Mosella  des  Ausonius,  die  allerdings  das 
Verständnis  des  Werkes  weder  hinsichtlich  des  Textes  noch  auch  sachlich 
fördert,  aber  ein  gutes  Verzeichnis  aller  bisher  erschienenen  Ausgaben  giebt. 

Eine  gute  Übersicht  über  die  Zeit  der  Berührung  zwischen  Germanen 
und  Romanen  mit  sorgfältiger  Benutzung  der  vorliegenden  Litteratur  ge- 
währt der  hierauf  sich  beziehende  Abschnitt  in  Gebhardts  Handbuch  der 
deutschen  Geschichte,  deraus  der  Feder  Bethges8*)  geflossen  ist.  Hühner*0) 
nimmt  auf  Deutschland  gebührende  Rücksicht,  indem  er  den  römischen  Grenz- 
wall und  die  Römerstädte  in  Deutschland  behandelt  und  sich  mit  der  Frage 
nach  dem  Namen  des  Arminius  beschäftigt.  Handelt  es  sich  dabei  auch 
nnr  um  ältere  Arbeiten,  so  sind  sie  doch  erweitert,  verändert  und  überall 
nach  dem  neuesten  Stand  der  wissenschaftlichen  Forschung  weitergeführt 
worden.  —  v.  Löher91)  schildert  in  einer  Abhandlung,  die  später  Auf- 
nahme in  seine  oben  besprochene 9U)  Kulturgeschichte  der  Deutschen  ge- 
fanden hat,  im  Anschlufs  an  Tacitus  und  die  römischen  Schriftsteller  das 
Verhältnis  der  germanischen  Völkerschaften  zu  einander,  das  Vordringen 
der  Römer  in  Deutschland,  die  Anlage  der  Verteidigungsstellung  und  die  Ein- 
wirkungen des  römischen  Staates  und  der  römischen  Kultur  auf  die  Germanen. 

Mit  dem  Feldzuge   des  Drusus   vom  Jahre  11  v.  Chr.  beschäftigt  sich 


•j8  S.  —  86)  K-  Hachtmann,  Zu  Tacitus  Germania:  NJbbPh.  144,  S.  209  —  14.  — 
87)  Fr.  Knoke,  D.  Name  Germanen:  S.  857 — 64.  —  88)  Decimi  Magni  Ausonii  Mosella. 
La  Moeelle  d'Ausone.  Edition  critique  et  traduetion  fran^aise  pre'ce'de'es  d'une  introduetion 
tarne  d'nn  commentaire  explicatif  etc.  par  H.  De  la  Ville  de  Mirmont.  Bordeaux, 
Gonnouilhou.  1890.  4°.  CCLXXVI,  141  S.  |[A.  R.:  LCB1.  (1890%  Sp.  1035;  KBWZ. 
1890%  Sp.  129.]|  —  89)  R-  Bethge,  Germanen  u.  Romer.  Hdbch.  d.  Deutsch.  Gesch. 
'ier.  r.  Bruno  Gebhardt.  Stattgart,  Union.  57—80  S.  —  90)  Emil  Hübner,  Römische 
Herrschaft  in  Westeuropa.  Berlin,  Hertz.  1890.  IV,  296  S.  M.  6.  |[HJb.  11,  S.  608; 
Max  Hoffmann:  ZGymn.  45,  S.  162;  LCB1.  (1891),  Sp.  373.]|  (Vgl.  JBG.  13.)  —  91) 
F.  t.  Löher,  Zustande  im  röm.  deutschen  Kulturlande :  SBAkMllnchen  (Jg.  1891),  S.  1—25. 


I  390  §  n-    Germanische  Vorzeit  bis  600  n.  Chr.    (1890/1.)    Er ler. 

Karl  v.  Veith. 9i)  Er  kommt  zu  dem  allerdings  wenig  sicher  begründeten 
Ergebnis,  dafs  Drnsus  von  Castra  Vetera  Aber  Cleve,  Eltenberg,  Dorsten, 
Castrop,  Dortmund,  Soest,  Paderborn,  Driburg,  ßrunisberg  nach  Vlotho  zog 
und  von  da  den  Rückmarsch  antrat.  Anf  diesem  kam  es  nach  Plinius 
(Nat.  Hist.  11,  17,  55)  zum  Kampfe  bei  Arbalo.  Nach  Veith  lag  das  Schlacht- 
feld bei  Stapelage.  Drnsus  schlug  sich  glücklich  durch  und  ging  über 
Delbrück  in  die  Gegend  des  heutigen  Lippstadt.  Gassius  Dio  sagt,  der  Er- 
folg von  Arbalo  habe  dem  römischen  Feldherrn  den  Mut  gegeben,  da  wo 
der  Lupias  mit  dem  Elison  zusammenfiiefse,  ein  Kastell  anzulegen.  Dies 
Kastell,  Aliso,  lag  nach  Tacitus  an  der  Lippe.  Während  v.  Veith  bisher 
gleich  anderen  annahm,  dafs  Aliso  in  Neuhaus  am  Zusammenflufs  von  Lippe 
und  Pader  zu  suchen  sei,  halt  er  jetzt  die  geschlossene  Befestigung  zwischen 
der  Lippe,  Stever  und  dem  Antekaubach  unweit  Galtern,  also  einen  Castra 
vetera  bei  weitem  näher  gelegenen  Punkt  für  das  Aliso  des  Drusus.  Von 
Aliso  kehrte  Drusus  nach  Castra  vetera  zurück.  Den  Drususaitar,  der  in 
der  Nähe  Alisos  stand,  und  den  der  Legat  Silius  im  Jahre  16  n.  Chr.  wieder- 
herstellte, will  v.  Veith  im  Düvelsteen  bei  Heiden,  zwei  Meilen  westlich  von 
dem  neuen  Aliso  bei  Galtern,  finden. 

Besondere  Beachtung  hat  in  den  letzten  Jahren  die  Schlacht  im  Teoto- 
burger  Walde  gefunden.  Köcher98)  erörtert  nach  einem  kurzen  Oberblick 
über  die  Kämpfe  zwischen  Römern  und  Germanen  seit  Drusus  die  allgemeine 
politische  Lage  in  Deutschland.  Mit  K.  W.  Nitzsch  führt  er  die  Lockerung 
des  römisch-cheruskischen  Bündnisses  zurück  auf  das  Bündnis,  das  die  Römer 
mit  Marbod  eingingen.  An  der  Möglichkeit,  den  Ort  der  Schlacht  zu  be- 
stimmen, verzweifelt  Köcher.  Mommsens  auf  den  Barenauer  Münzfund  sich 
stützende  Hypothese  weist  er  jedenfalls  zurück.  Hinsichtlich  der  Vorgänge 
während  der  Schlacht  verwirft  er  nach  Rankes  Vorgange  den  Bericht  des 
Dio :  er  stehe  mit  den  übrigen  Quellen  wie  mit  sich  selbst  im  Widerspruche 
und  sei  tendenziös,  indem  er  den  Leichtsinn  des  Varus  zu  beschönigen  trachte, 
die  Überrumpelung  des  Lagers  aber,  die  Flucht  der  Reiterei  und  die  Kapitu- 
lation verschweige.  Nach  Köcher  darf  eine  Darstellung  der  Schlacht  sich 
lediglich  auf  dem  von  Ranke  wieder  zu  Ehren  gebrachten  Bericht  des  Florus 
aufbauen:  mit  diesem  aber  liefsen  sich  die  Erzählungen  des  Vellejus  and 
Tacitus  sehr  wohl  vereinigen.  Tieffenbach94)  dagegen  sucht  Rankes  Be- 
denken gegen  Florus  zu  entkräften.  Zu  Grunde  liege  der  Bericht  eines 
zuverlässigen  Augenzeugen,  der  sich  freilich  in  einer  untergeordneten  Stellung 
befunden  habe.  Im  Anschlüsse  an  Knokes  Darstellung  der  Kriegszüge  des 
Germanicus  verwirft  auch  er  Mommsens  Ansicht,  der  die  örtlichkeit  der 
Schlacht  im  Passe  von  Barenau  sucht,  und  meint  diese  selbst  in  der  Gegend 
von  Iburg  zu  finden.  Schrader06)  will  den  Bericht  des  Dio  nicht  in  allen 
Punkten  aufrecht  erhalten,  glaubt  ihn  aber  dem  des  Florus  vorziehen  zu  sollen, 
weil  er  sich  mit  den  übrigen  Quellen  leicht  vereinigen  lasse.  Im  Anschlüsse 
an  Mommsen  ist  er  der  Ansicht,  dafs  Florus  seine  Erzählung  zwar  nicht  er- 
funden, aber  anders  gruppiert  habe:  es  sei  ihm  nicht  um  einen  historischen 
Bericht  zu  thun  gewesen,  sondern  um  eine  rhetorisch  zugespitzte  Schilderung. 

—  91»)  S.  o.  N.  2.  —  92)  K.  v.  Veith,  Arbalo  u.  Aliso  in  d.  Festschrift  *.  50j. 
JubUllom  d.  Vereins  v.  Altertumsfreunden  im  Rheinlande  am  1.  Oktober.  Bonn,  Marcus. 
107—28  8.  —  93)  Ad.  Köcher,  D.  Varusschlacht:  HTb.  6.  Folge  9  (1890),  S.  1—  **• 

—  94)  Rieh.  Tieffenbach,  Über  d.  örtlichkeit  d.  Varusschlacht.  Berlin,  Gaertner.  81  $• 
M.  0,80.  —  95)  K.  Schrader,  Misoellen  *.  Varnsschlaoht.    Progr.  d.  Gymn.    Düren,  Harnt!» 


§  11.    Germanische  Vorzeit  Ms  600  n.  Chr.    (1890/1.)    Erler.  11,391 

Zuletzt  spricht  Schrader  gegen  die  alte  Datierung  der  Schlacht  durch  Eduard 
Schund  (9.,  10.9  11.  September).  Im  Anschlufs  an  Zangemeister  setzt  er 
sie  in  den  Anfang  des  August,  nur  dafs  er  die  bestimmte  Ansetzung  von 
dem  Tode  des  Varus  auf  den  2.  August  nicht  zu  billigen  scheint.  In  zwei 
Abhandlungen  untersucht  Depp  e  96a07)  den  Ort  und  die  Vorgänge  der  Schlacht. 
Er  legt  dar,  dafs  Varus  mit  seinen  drei  Legionen  bis  auf  das  linke  Weser- 
ufer in  die  Gegend  zwischen  Karlshafen,  Paderborn,  Bielefeld  und  Minden 
vorrückte  und  hier  zum  Zwecke,  der  Verpflegung  seine  Truppen  in  weit 
zerstreute  Quartiere  verlegte.  Sechs  Wochen  von  der  Mitte  des  Juni  bis 
zum  2.  August  hat  Varus  hier  ruhig  gelegen,  Streitigkeiten  zwischen  den 
Völkerschaften  schlichtend,  Unruhstifter  und  Räuber  nach  bürgerlichem  Rechte 
aburteilend.  Cherusker  und  Angrivarier  sannen  aber  unter  Führung  des 
Arminius,  erzürnt  über  den  Druck  der  Verpflegung,  auf  Erhebung.  Chatten 
und  Chattuarier  mufsten  den  Aufstand  beginnen.  Als  nun  Varus  mit  seinen 
durch  die  Festlichkeiten  des  1.  August  (Kaisertag)  ermüdeten  Truppen  gegen 
Südosten  abzog,  traf  ihn  am  2.  August  der  vernichtende  Angriff  des  Arminius. 
Zugleich  wurden  die  anderen  römischen  Heeresabteilungen  überfallen  und 
niedergemacht.  Überall  da,  wo  Funde  von  Waffen,  Münzen,  Knochen  zum 
Vorschein  gekommen  seien,  meint  Deppe  allzu  zuversichtlich,  habe  damals 
ein  Kampf  stattgefunden.  Den  Schauplatz  der  Niederlage  des  Hauptquartiers 
findet  er  zwischen  Bielefeld  und  Detmold.  Eine  Bestimmung  der  örtlichkeit 
auf  Grund  der  Ortsnamen  versucht  Kurtz.98)  Ein  wirklicher  Fortschritt 
ist  mit  all  diesen  Untersuchungen  über  die  Varusschlacht  kaum  gemacht  worden. 
Zu  neuer  Verhandlung  hat  der  Name  des  Besiegers  des  Varus  Ver- 
anlassung gegeben.  Wilser99)  und  Jellinghaus100)  haben  die  alte  von 
J.  Mone  und  A.  Giesebrecht  aufgestellte  und  von  Schierenberg  und  Vigfusson 
wieder  aufgenommene  Hypothese,  dafs  Arminius  und  der  Siegfried  der  Sage 
identisch  seien,  von  neuem  verfochten.  Sie  sind  dabei  ebenfalls  von  der 
Ansicht  ausgegangen,  dafs  Arminius  ein  lateinischer  Name  und  an  die 
Stelle  eines  mit  Segi  zusammengesetzten  Namens  getreten  sei.  Dagegen  ist 
Hübner100*)  für  die  Ursprünglichkeit  und  germanische  Herkunft  des  Namens 
Arminius  eingetreten.  Schmidt101)  stimmt  ihm  zu  und  erklärt  insbesondere 
den  Namen  für  eine  romanisierte  Form  von  Hermino,  einer  Abkürzung  von 
Herminmer.  Die  verwandtschaftlichen  Verhältnisse  des  Arminius  werden 
von  Mach10*)  erörtert.  Der  Vater  des  Arminius,  Segimer,  ist  nach  dem 
Vorgange  Jakob  Grimms  häufig  mit  Segimer,  dem  Bruder  des  Segestes, 
identifiziert  worden.  Müllenhoff  und  Dahn  halten  beide  auseinander.  Much 
sehliefet  sich  ihnen  an.  Auf  der  einen  Seite  steht  Segimer  mit  zwei  Söhnen, 
Arminius  und  Flavus,  und  einem  Bruder  lnguiomerus,  auf  der  andern  Se- 
gestes und  Segimer.  Des  Sogest  Kinder  sind  Segimund  und  Thusnelda, 
des  Segimer  Sohn  Segithancus.  Aus  der  Ehe  Armins  mit  Thusnelda  stammt 
ThumeKcus,    mit  dem  die  Nachkommenschaft  Armins   erlosch.     Flavus  und 


1890.  4°.  40  S:  —  96)  A.  Deppe,  Sommerlager  d.  Varus  in  Deutschland  9  nach  Chr.: 
JYASh.  89  (1890),  S.  72—104.  —  97)  id.,  D.  Varianische  Hauptquartier:  KBlAnthr.  22, 
S.  17—20.  —  98)  Kurtz,  D.  Name  Teut  im  Lippischen.  £.  Beitrag  z.  Erforschung  d. 
Platzes  d.  Varuasehlacht.  Düsseldorf,  Sehrohsdorff.  1890.  M.  1.  —  99)  L.  Wilser, 
Anthropologie  u.  Gesch.:  Ausland  68  (1890),  S.  929.  (Vgl.  JBG.  18.)  -  100)  H.  Jelling- 
haas,  Arminius  n.  Siegfried.  Kiel,  Lipsius  &  Tischer.  88  S.  M.  1.  |[LCB1.  (1891),  Sp.  647 ; 
Wrede:  HZ.  NF.  88,  S.  507.]|  —  100»)  S.  o.  N.  90.  —  101)  Ludw.  Schmidt,  Arminias 
n.  Siegfried:  Germania  86,  S.  815/6.  —  102)  Rud.  Mach,  D.  Sippe  d.  Arminius:  ZDA.  85, 


11,392  §  U»    Germanische  Vorzeit  bis  500  n.  Chr.    (1890/1.)    Erler. 

Segithancus  waren  mit  chattischen  Fürstentöchtern  vermählt,  ersterer  nach 
Tacitns  mit  einer  Tochter  des  Catumerus  oder  Actnmerns,  letzterer  nach 
Strabo  mit  einer  Tochter  des  Ukromiros,  namens  Ramis.  Sohn  des  Flavus 
ist  Italicus,  Enkel  wahrscheinlich  des  Chariomeros  des  Dio  (67,  5).  Man 
hat  angenommen,  Catumerus-Actumerus  bei  Tacitns  and  Ukromiros  bei 
Strabo  seien  ein  und  dieselbe  Person.  Much  hält  sie  mit  guten  Gründen 
auseinander  und  identifiziert  mit  Ukromiros  den  Chatten  Arpus,  mit  Catu- 
merus den  Chatten  Gandestrius.  Auch  zur  Namenserklärung  wendet  sich 
Much.  Der  Name  Thusnelda  erscheint  nur  bei  Strabo.  M.  hält  einen  Schreib- 
fehler für  möglich  für  Thusnella  =  die  Eraftkühne,  Vielkühne.  Thumelicus 
ist  sicher  nicht  &v(jekix6g,  Schauspieler,  sondern  'Kraftgestalt'.  Arminias 
endlich  wird  von  Much  wieder  für  lateinisch  gehalten.  Die  Möglichkeit, 
dafs  der  Cherusker  einen  deutschen  mit  Segi  zusammengesetzten  Namen  trag 
and  später  als  Siegfried  zum  Helden  der  Sage  wurde,  ist  nach  M.  nicht 
ausgeschlossen. 

Einen  Beitrag  zur  Geschichte  des  Zuges  des  Germanicus  vom  Jahre  16 
nach  Chr.  giebt  Hartmann.108) 

Ober  die  Limes forschung  der  letzten  Zeit  orientiert  in  trefflichster 
Weise  ein  Bericht  Zangemeisters.104)  Z.  erkennt  vollkommen  an,  was 
Cohausen,  Ohlenschlager,  Eidam,  Herzog,  Paulus,  Conrady,  Wagner  and 
andere  Forscher  für  einzelne  Teile  des  Limes  geleistet  haben,  weist  aber 
zugleich  nach,  in  welchen  Punkten  die  wissenschaftliche  Untersuchung  noch 
im  Rückstande  ist,  und  fordert  zu  einer  nach  einheitlichen  Grundsätzen  zu 
führenden  Gesamtforschung  auf.  Wie  bekannt,  ist  seitdem  dio  Erforschung 
des  Limes  von  Reichs  wegen  in  Angriff  genommen  worden.  Das  Programm, 
das  von  der  nach  Heidelberg  berufenen  Konferenz  für  die  Limesforschaog 
am  28.  Dezember  1890  entworfen  worden  ist,  wird  von  Arnold105)  einer 
Prüfung  unterzogen.  A.  ist  damit  einverstanden,  dafs  die  älteren  Befesti- 
gungen am  Neckar  und  der  Rems  zugleich  mit  dem  Limes  erforscht  werden, 
wünscht  aber  noch,  dafs  das  Hinterland  des  rätischen  Limes  mit  seinen 
Strafsen  und  Befestigungen  bis  zur  Donau  hin  untersucht  werde,  da  dieser 
Limes  auf  der  Stromlinie  der  Donau  militärisch  basiert  und  seine  Anlage 
nur  im  Zusammenhange  mit  der  Donaulinie  verständlich  sei. 

Miller106)  weist  19  römische  Standlager  in  Württemberg  nach.  Er 
unterscheidet  sie  als  ein  Legionslager  zu  Rottweil,  erbaut  unter  Domitian, 
als  sechs  Neckarkastelle  von  Rottenburg  abwärts,  angelegt  unter  Hadrian 
oder  Antoninus  Pius,  fünf  Kastelle  am  Grenzwall  (limes  transrhenanus),  er- 
baut unter  denselben  Kaisern,  und  endlich  zwei  vereinzelte  Kastelle  (Urspring 
und  Isny).  Im  Anschlufs  an  diesen  Nachweis  werden  einige  andere  römische 
Niederlassungen  besprochen,  in  denen  man  nach  Millers  Ansicht  bisher  mit 
Unrecht  Befestigungen  gesehen  hat.  —  Ferner  berichtet  Miller107)  über 
das  von  ihm  aufgedeckte  Lager  der  Ala  II  Flavia  in  Aalen.  Die  Be- 
setzung des  Lagers  mit  dieser  Ala  sei  zwischen  105  und  141  erfolgt,  and 
da  es  sich  um  eine  rätische  Abteilung  handele,  so  habe  Aalen  demnach  zu 
Rätien  gehört.  Durch  weiteres  Eingehen  auf  die  Geschichte  der  römischen 
Truppen  an  der  römischen  Grenze  kommt  M.   zu   dem  Ergebnis,   dafs  die 

S.  861—71.  —  108)  H.  Hartmann,  Bohlenweg  im  Derenmoore,  s.  o.  S.  192".  — 
104)  K*  Zangemeister,  Über  d.  gegenwärtigen  Stand  d.  Limesforschung:  WZ.  9  (1890\ 
S.  1  —  16.  —  105)  H.  Arnold,  Z.  Limesforschung:  AZgB.  (1891),  No.  126,  S.  1/6.  — 
106)  K.  Hiller,  D.  römischen  Kastelle   in   Württemberg:    KBWZ.  10,    S.   272—82.  — 


§  11.    Germanische  Vorzeit  bis  500  n.  Chr.    (1890/1.)    Erler.  11,893 

Anlage  der  rätischen  Kastelle  jenseits  der  Donau  zwischen  den  Jahren  105 
and  107  erfolgte,  also  in  der  Zeit  des  zweiten  Dakerkrieges:  damals  habe 
Trajan  noch  die  Absicht  zum  Angriff  gehabt.  Erst  als  man  sich  zum  Ver- 
zicht auf  weitere  Eroberungen  entschlossen  habe,  sei  der  transdanubische 
Limes  angelegt  worden.  Jünger  als  die  rätischen  Kastelle  seien  die  trans- 
rhenanischen,  jünger  als  der  limes  raeticus  sei  der  limes  transrhenanus. 
Als  sich  das  Bedürfnis  herausgestellt  habe,  den  Limes  von  Miltenberg  bis 
Lorch  anzulegen,  habe  man  notwendigerweise  auch  die  Befestigung  der 
Neckarlinie  ins  Auge  fassen  müssen.  Die  Gesamtanlage  des  Limes  von 
Rheinbrohl  bis  Lorch  mit  Einschlufs  der  Befestigung  der  Neckarlinie  von 
der  Mümling  bis  Rottenburg  sei  nach  einem  einheitlichen  Plane  erfolgt.  — 
Gegen  Millers  Ausführungen  hat  sich  v.  Domaszewski108)  gewandt.  Mit 
Recht  macht  er  geltend,  dafs  aus  dem  Auffinden  eines  Diploms  der  Schlufs 
nicht  gezogen  werden  dürfe,  dafs  die  Truppe,  der  der  Besitzer  angehörte, 
an  dem  Fundorte  gestanden  haben  müsse.  Insbesondere  bezweifelt  er,  dafs 
die  Ala  II  Flavia  der  Stempel  von  Aalen  die  rätische  Ala  II  Flavia  pia 
ndelis  sei.  Es  könnte  doch  auch  die  II  Flavia  des  obergermanischen 
Heeres  sein.  Und  selbst  wenn  beide  identisch  wären,  so  könnte  der  Ziegel 
doch  auch  jener  Zeit  angehören,  in  der  Aalen  zu  Obergermanien  gehörte. 
Auch  bestreitet  v.  D.,  dafs  aus  den  bisherigen  Funden  gefolgert  werden 
müsse,  dafs  die  Ala  Auriana  bereits  im  Jahre  107  n.  Chr.  am  rätischen 
Limes  gestanden  habe.  —  Zu  diesen  Fragen  hat  noch  Ohlen Schlager100) 
das  Wort  ergriffen.  Er  verbessert  einige  Irrtümer  in  Millers  Abhandlung 
über  die  Ala  Flavia  II  und  den  hierzu  gehörigen  Bemerkungen  v.  Domaszewskis. 
Er  hält  es  insbesondere  für  sicher,  dafs  die  Ala  Auriana  in  Weifsenburg 
am  rätischen  Limes  stand. 

Hinsichtlich  der  in  Deutschland  stehenden  römischen  Truppen  sei  noch 
auf  die  Polemik  von  Patsch110)  und  Domaszewski111)  aufmerksam 
gemacht. 

Einzelne  römische  Befestigungen  sind  mehrfach  beschrieben  worden. 
Wagner111*)  schildert  eine  kürzlich  in  der  Gemarkung  Wyhlen  (Amt 
Lörrach)  hart  am  Rhein  gegenüber  dem  schweizerischen  Dorfe  Kaiser- Äugst 
aufgefundene  Befestigung,  die  der  hier  bestehenden  römischen  Rheinbrücke 
des  Castrum  Rauracense  als  Brückenkopf  gedient  hat.  Das  Castrum  ist 
samt  dem  Brückenkopf  unter  Diokletian  von  den  vordringenden  Germanen 
zerstört  worden.  —  Ueber  das  jüngst  aufgedeckte  Römerkastell  Biricianis 
bei  Weifeenburg  in  Oberfranken  berichtet  Kohl.112)  W  o  1  f  f *  l  *)  schildert 
in  trefflicher  Untersuchung  das  von  ihm  entdeckte  grofse  römische  Lager 
zu  Kesselstadt  am  Main.  Ober  die  Ausgrabungen  in  Obernburg  am  Main, 
wo  ein  wichtiges  Limeskastell  bestand,  berichtet  Conrady.114)  Neben 
verschiedenen  Altertümern  ist  hier  auch  ein  Wachthaus,  das  zum  Schutze 
der  Maingrenze  in  der  Entfernung  von  650  Schritt  vom  Kastell  angelegt 
worden  war,  zum  Vorschein  gekommen. 


117)  id.,  D.  Lager  d.  AI«  II  Flavia  in  Aalen:  WZ.  10,  S.  111—25.  —  108)  A.  v. 
Domtizewiki,  Z.  Gesch.  d.  rätischen  Grenzbesatzungen :  KBWZ.  10,  S.  249  —  51.  — 
10$)F.  Oble  nschlager,  Z.  Gesch.  d.  rätischen  Grenzbesatzungen :  ib.  10,  S.  299 — 302. 
-U#)Patsch,s.  JBG.  18.  —  Hl)  Domasze wsk  i,  s.  §  9ö4a.  —  111»)  E.  Wagner, 
kihengilber,  e.  JBG.  13.  —  UJ)  Kohl,  D.  Römerkastell  Biricianis :  KBGV.  39,  S.  67/9.  — 
US)  Georg  Wolff,  s.  JBG.  18.  |[LCB1.  (1890),  Sp.  1813;  Wanbald:  HZ.  NF.  30,  S.  U6.]| 
— 114)  W.Conrad  y ,  D.  neuesten  römischen  Funde  in  Obernburg:  WZ.  9  (1890),  S.  164- -99. 


11,394  §  11»    Germanische  Vorzeit  bis  600  n.  Chr.    (1890/1.)    Erler. 

Als  nach  der  Überflutung  des  rechten  Rheinufers  durch  die  Alamannen 
das  linke  Ufer  ihren  Angriffen  schutzlos  ausgesetzt  war,  machte  es  sich 
hier  notwendig,  Befestigungen  anzulegen.  Back116)  weist  in  der  Altburg 
bei  Bundenbach  im  Fürstentum  Birkenfeld  ein  römisches  Kastell  nach.  Ein 
anderes  römisches  Kastell,  das  um  die  Mitte  des  3.  Jh.  zum  Schutz  gegen 
die  Alamannen  gebaut  wurde,  fand  Mehlis116)  in  der  'Heidenburg'  zwischen 
Kaiserslautern  und  Meisenheim  am  Ufer  der  Lauter.  Es  erstand  an  einer 
Stelle,  die,  wie  Fundstädte  ergaben,  bereits  in  der  Bronzezeit  und  in  der 
La  Teneperiode  bewohnt  gewesen  war,  und  wurde  um  die  Mitte  des  4.  Jh. 
oder  spätestens  406  auf  407  von  den  Alamannen  in  Trümmer  gelegt  In 
derselben  Zeit,  wie  das  Kastell  auf  der  Heidenburg,  wurde  nach  Mehlis'117} 
Kachweis  die  Römerburg  in  der  Nordpfalz  auf  dem  Grunde  eines  alten 
gallischen  Refugiums  zum  Schutze  der  Militärstrafse  Strafsburg-Bingen- 
Koblenz  oder  Strafsburg-Hunsrück-Bonn  gebaut.  Die  Verteidigung  bildete 
die  Lokalmiliz  der  Vangionen.  Zerstört  wurde  es  unter  Kaiser  Magnenaus 
(350 — 353)  von  den  Alamannen.  Die  Heidenburg  und  Römerburg  gehörten 
wie  die  Befestigungen  auf  dem  Drachenfels  bei  Dürkheim,  auf  dem  Scblofe- 
gebirge  bei  Limbach  (Kr.  Saarlouis),  bei  Bitburg,  Neumagen  u.  s.  w.  zu 
dem  gegen  die  Alamannen  errichteten  Verteidigungssystem.  Zu  untersuchen 
bleibt  noch,  ob  diese  munitiones  den  von  Ammianus  Marcellinus  XX,  10  bei 
der  Reise  des  Julian  von  der  Ruhr  bis  Basel  zweimal  angeführten  links- 
rheinischen Limes  gebildet  haben.  Zu  der  um  die  Mitte  des  3.  Jh.  ange- 
legten Befestigungslinie  gehörte  nach  einem  anderen  Berichte  von  Mehlis118} 
auch  die  Hohburg  südlich  von  Deidesheim. 

Wenden  wir  uns  nach  dem  westlichen  Rheinlande.  Oberst 
Wulff110)  hält  die  von  ihm  ausgegrabenen  und  beschriebenen  römischen 
Anlagen  zu  Oberkassel  für  ein  Kastell  des  Limes,  der  auch  über  Hönningen 
hinaus  am  Niederrhein  fortgesetzt  worden  sei.  Hatte  General  Wolf  (Kastell 
Alteburg  bei  Köln,  Köln  1889)  gemeint,  die  Alteburg  bei  Köln  sei  das  zum 
Oberwintern  zweier  Legionen  bestimmt  gewesene  Legionslager  von  Köln 
gewesen,  dann  aber,  als  Köln  Kolonierecht  erhielt,  aufgegeben  und  zur 
Residenz  des  Statthalters  gemacht  worden,  so  bestreitet  Koenen120)  diese 
Auffassung  mit  Hinweis  auf  den  geringen  Umfang  der  Befestigung:  die 
Alteburg  habe  einen  für  den  Rhein  bestimmten  Zweck  gehabt  im  Sinne  der 
Castra  navalia.  Es  sei  eine  Station  für  die  Rheinflotte  gewesen.  Auch 
die  Ära  Ubiorum  ist  von  neuem  untersucht  worden.  General  Wolf  (JBG.  1) 
glaubte,  die  Ära  sei  von  den  Ubiern  in  Gemeinschaft  mit  andern  germa- 
nischen Stämmen  ursprünglich  auf  dem  rechten  Rheinufer  dem  germanischen 
Kriegsgotte  Tiu  oder  Tius  (daher  Deutz)  errichtet,  später  bei  der  Über- 
siedelung auf  das  linke  Ufer  übergeführt,  und  als  das  oppidum  zur  Kolonie 
erhoben  wurde,  in  einen  Tempel,  das  delubrum  Martis  verlegt  worden. 
Dieses  oppidum  Ubiorum  soll  zwischen  dem  Legion6lager  und  dem  Rhein 
gelegen  haben.  B  e  r  g  h  (JBG.  4)  hielt  dagegen  die  Ära  Ubiorua,  die  ohne 
Zweifel  ein  dem  Augustus  geweihter  Altar  war,  im  wesentlichen  für  gleich- 
bedeutend  mit   dem  oppidum  Ubiorum    und  verlegte   in  diese  Ansiedelung 


—  115)  Back,  s.  o.  S.  151°°.  —  116)  C.  Mehlis,  £.  Römerborg  in  d.  Kordp&lt: 
Ausland  68  (1890),  8.  545/8,  973/5.  —  117)  id.,  D.  neuesten  Ausgrabungen  auf  d.  Bömer- 
burg  in  d.  Nordpfalz:  ib.  64,  S.  983/6.  -  118)  id.,  Neue  Römerfunde  aus  d.  Vorder- 
pfalz: ib.  S.  158.  —  119)  Wulff,  Romische  Überreste  zu  Oberkassel  bei  Bonn:  JVARh.  89 
(1890),  S.  284/8.  —  ISO)  C.  Koenen,  D.  Verhältnis  d.  Alteburg  z.  <L  Römerlagern  u 


§  11.    Germanische  Vorzeit  bis  500  n.  Chr.    (1890/1.)    Erler.  11,396 

das  Legionslager.  Düntzer121)  macht  mit  guten  Gründen  geltend,  dafs 
das  Legionslager  aufserhalh  des  oppidnm  gelegen  haben  müsse.  Er  sucht 
es  dort,  wo  die  Ennibertskirche  den  Rhein  beherrscht,  am  Eigelstein.  Der 
Altar  des  Angustus,  die  Ära  Ubiornm,  lag  zwischen  dem  Eigelstein  und 
dem  Rhein,  etwa  in  der  Jacordengasse.  Des  längs  und  unter  der  Buden- 
gasse Kölns  laufenden  'Römerganges'  gedenkt  als  eines  zu  den  römischen 
Befestigungswerken  der  Stadt  gehörigen  Baues  Mertz.122) 

Häufig  finden  sich  am  Limes  aneinander  gereihte  Räume  von  zum  Teil 
saalartiger  Gröfse  mit  Anbauten  von  halbrunder  Form  und  ausgedehnter 
Heizeinrichtung,  die  von  den  Entdeckern  teils  für  Bäder,  teils  für  Wohn- 
und  Versammlungsräume  der  Offiziere  erklärt  worden  sind.  v.  Röfsler128) 
geht  genau  auf  die  Einrichtung  der  römischen  Bäder  ein,  ihre  Heizungs- 
vorrichtungen,  die  Wasserversorgung  und  Anordnung  der  Räume  und  bespricht 
danach  die  von  ihm  als  Bäder  erkannten  römischen  Bauten  von  Rückingen, 
von  der  Saalburg,  von  Marienfels,  von  Jagsthausen  und  Hüfingen.  —  In  Aachen 
bestanden  zwei  grofse  römische  Thermenanlagen,  aus  deren  Trümmern  später 
die  fränkische  Pfalzburg  erbaut  wurde.  Die  gröfste  und  älteste  Therme 
lag  am  Bühel  und  war,  wie  sich  aus  dem  Ziegelstempel  ergiebt,  von  Sol- 
daten der  6.  Legion,  die  von  71 — 120  n.  Chr.  in  Untergermanien  stand, 
errichtet  worden.  Die  kleinere  und  jüngere  Therme  hatte  zu  Erbauern  die 
Soldaten  der  30.  Legion,  die  von  101  bis  ca.  190  in  Untergermanien  stand. 
Sie  lag  an  der  Stelle  des  heutigen  Münsters.  Nach  den  älteren  und  neueren 
Aasgrabungen  und  Beschreibungen  rekonstruiert  Rhoen124}  die  beiden 
Thermenanlagen  und  giebt  eine  eingehende  Beschreibung  von  ihnen. 

Hingewiesen  sei  hier  noch  auf  die  reichhaltige  schöne  Arbeit  von 
Hettner,186)  die  die  römischen  Altertümer  von  Trier  und  Umgegend  zum 
Gegenstand  der  Schilderung  und  Untersuchung  macht,  und  auf  Baumanns126) 
Römische  Denksteine  und  Inschriften  aus  den  Mannheimer  Sammlangen. 

Auch  die  Strafsen  des  von  den  Römern  besetzten  deutschen  Gebietes 
and  die  nach  Deutschland  führenden  Alpenstrafsen  haben  weitere  Unter- 
suchungen veranlafst.  Von  Schneider,127"129)  dem  unermüdlichen  Ent- 
decker römischer  Wege  und  Befestigungen  am  Niederrhein,  sind  3  Beiträge 
zu  verzeichnen.  180~182) 

Mit  den  römischen  Legionen  kam  auch  das  Christentum  nach 
Germanien.  Die  altchristlichen  Inschriften  der  Rheinlande  verzeichnet  das 
grundlegende  Werk  von  Kraus.188)  Klinkenberg184)  stellt  die  römisch- 
christlichen  Grabschriften  Kölns  zusammen  und  unterzieht  sie  einer  ein- 
gehenden Besprechung. 


d.  einheimischen  Orten  ▼.  Köln,  Bonn  u.  Neufs:  ib.  S.  218—27.  —  121)  H.  Düntzer, 

D.  Ära  Ubiornm.    Festschr.  z.  50j.  Jubiläum  d.  Vereins    v.  Altertnmsfr.   im  Rheinlande  a. 

1.  Okt  1891.    Bonn,  Marens.     1890.     85—61  8.    —  122)  M.  Hertz,  D.  Römergang  in 

Köln:  JVARh.  90,  S.  67-76.  —  128)  Röfeler,  s.  o.  8.  868u.  —  124)  C.  Rhoen, 

D.  römischen  Thermen  zu  Aachen.    £.  archäologisch -topographische  Darstellung.    Mit  1  Tafel. 

Aachen,  Cremer.     1890.    70  8.    M.   1,20.  —  125)   Hettner,    s.  o.  8.   I51fta.  —  126) 

K.  Bau  mann,  s.  JBG.  18.  —  127)  J*  Schneider,  D.  alten  Grenzwehren  (Landwehren) 

im  Kreise  Düsseldorf:  GBNiederrh.  5  (1890),    8.   1—14.  128)   id.,   Römerstrafsen  im 

Regierungsbezirk  Aachen.  II:  ZAachenGV.  12  (1890),  8.  148-  62.  —  129)  id.,  s.  o.  N.  74. 

—  186)  (8.  S84**4)  Menüs,  Rom.  Strafsenzüge  in  d.  Pfalz.  —  1S1)  (JBG.  18)  Berger, 

Stptimeritrafse.  —  1$2)  (§  91*1)  Hauser,  Römerstrafse  Santicum-TasimetL  —  183)  F- 

X.  Kraus,  a.  JBG.  18.  —  1J4)  J.  Klinkenberg,    s.   o.   8.    1771*0.    ||H.  Düntzer: 

JVARh.  Heft  90,  8.  169  ff.]) 


Il,396  §  11-    Germanische  Vorzeit  bis  500  n.  Chr.    (1890/1.)    Erler. 

Völkerwanderung  und  Staatengründunffen.  Quellen. 
Mommsen186)  hat  den  Anonymus  Valesianus18*)  als  Origo  Constantini  heraus- 
gegeben, ferner  den  Chronographen  v.  354,  die  als  Fasti  Hydatiani  gehenden 
Konsalarfasten,  endlich  die  Consularia  Italica  and  alles,  was  seit  Waitz 
unter  dem  Namen  der  Annalen  von  Ravenna  zusammengefafst  wurde.  — 
Aufserdem  ist  hinzuweisen  auf  die  Ausgabe  der  Werke  des  Avitus.137') 

Gesamtdarstellungen.  W.  Schnitze138)  giebt  einen  über- 
sichtlichen, auf  gründlicher  Kenntnis  der  einschlägigen  Litteratur  beruhen- 
den, Überblick  über  Ursachen  und  Verlauf  der  Völkerwanderung,  den  Kampf 
um  die  Grenzprovinzen  und  das  Leben  der  germanischen  Mittelmeerstaaten 
(vom  Markomannenkrieg  bis  zum  Untergang  des  Langobardenreichs).  — 
Nach  Sickel139)  beruhte  Odovakars  Regiment  auf  der  Verwaltung  des 
weströmischen  Reiches.  Er  war  für  die  Römer  kaiserlicher  Beamter  und 
Reichsverweser,  für  die  Germanen  König.  Die  imperatorischen  Ordnungen 
des  occidentalen  Reiches  dauerten  unter  ihm  fort.  Die  Reichseinheit  tritt 
noch  hervor  in  den  Konsuln,  die  Beamte  des  Reiches  blieben,  und  in  der 
gemeinschaftlichen  Gesetzgebung.  Den  Wehrstand  bildeten  die  föderierten 
Germanen  :  ibr  König  war  kaiserlicher  Feldherr.  In  denselben  Formen,  wie 
sie  Odovakar  schuf,  bewegte  sich  auch  Theoderichs  Regiment.  In  Beobachtung 
des  römischen  Staatsrechtes  führte  er  die  Scheidung  der  Nationen  fort  und 
erhielt  dadurch  bei  den  Römern  das  Gefühl  der  Fremdherrschaft  wach.  Bei 
den  Burgundern,  Westgoten  und  Vandalen  vereinigen  sich  Föderatenführer, 
Statthalter  und  Volkskönig  zu  einer  Rechtsmacht  von  monarchischer  Ver- 
fassung. So  sehr  ruhten  diese  Länder  auf  römischen  Bestandteilen,  dafs  sie 
ihren  Ursprung  niemals  verleugneten  und  in  ihrer  Weiterbildung  dem  Kreise 
des  romanischen  Rechts  zufallen  mufsten.  Die  Langobarden  dagegen  er- 
richteten im  Gegensatze  zu  den  genannten  Völkerschaften  eine  Wahlmonarchie, 
die  sich  von  jeder  Romanisierung  frei  hielt.  Sie,  wie  auch  die  Angel- 
sachsen, versetzten  den  eigenen  Staat  in  ein  fremdes  Land  und  bildeten  ihn 
in  selbständiger  Weise  fort.  Noch  anders  geschah  die  Gründung  des  Franken- 
reichs. Hier  fand  ein  neuer,  aber  das  Alte  benutzender  Bau  statt,  der 
fähig  war,  die  neue  Entwickelung  des  öffentlichen  Rechts  Europas  zu  tragen. 
—  v.  Löher140)  entwirft  von  dem  Zeitalter  der  Wanderung  eine  kurze 
Schilderung,  die  in  seiner  Kulturgeschichte  der  Deutschen  im  MA.  (s.  oben 
N.  2)  wieder  Verwendung  gefunden  hat,  während  Klee141)  in  Geschichts- 
bildern diese  Zeit  für  die  Jugend  darstellt. 

Einen  wichtigen  Beitrag  für  die  Chronologie  dieser  Periode  giebt 
Mommsen.142)  Es  handelt  sich  um  die  Frage,  ob  die  Regierungsjahre 
der  Herrscher  vom  Antrittstage  bis  zu  dessen  kalendarischer  Wiederkehr 
gerechnet  wurden,  oder  aber  ob  man  sich  an  das  bürgerliche  Jahr  derart 
anschlofs,   dafs   man  das  Jahr,    in  welches  der  Regierungswechsel  fiel,  als 

135)  MGH.  Auctorum  antiquissimorum  t.  IX.  Chronica  minora  aaec.  IV/VII  ed.  Tb. 
Mommsen  vol.  prior  fasc.  I.  Berlin,  Weidmann.  4°.  889  S.  M.  11.  ([Jung:  HZ.  69. 
S.  341/3.]|  —  136)  X  C.  Prick,  Z.  Textkritik  u.  Sprache  d-  Anony.  Vales.;  in:  'Commen- 
tationes  Wölflinianae',  Lipsiae,  Teubner,  8.  339  —  50.  —  137)  Oeuvres  de  Saint-Avit;  ed. 
Chevalier,  s.  JBG.  13.  |[RCr.  (1892),  S.  4ö0.]|  —  138)  Walther  Sohultze,  D.Völker- 
wanderung u.  d.  germanische  Mittelmeersystem :  in :  Gebhardts  Hdboh.  d.  deutschen  Gesch. 
(Stuttgart,  Union).  Bd.  1,  S.  81-119.  —  139)  W.  S  ic  kel,  D.  Reiche  d.  Völkerwanderung: 
WZ.  9  (1890),  S.  217—54.  (Vgl.  JBG.  13.)  —  140)  F.  v.  Löher,  D.  Germanen  in  d. 
Wanderzeit:  AZgB.  71/3  (1890).  —  141)  G.  Klee,  Geschichtsbilder  aus  d.  Völker- 
wanderung.   Gütersloh,  Bertelsmann.    16°.    M.  3.  —  142)  Th.  Mommsen,  D.  römisch- 


§   11.    Germanische  Vorzeit  bis  500  n.  Chr.    (1890/1.)    Erler.  11,397 

letztes  des  ausscheidenden  wie  als  erstes  des  eintretenden  Regenten  be- 
trachtete. Mommsen  legt  dar,  dafs  die  an  das  bürgerliche  Jahr  sich  an- 
lehnende Zählung  der  Kaiserjahre  im  römischen  Reiche  ziemlich  häufig  war 
and  von  Konstantins  Zeit  an  zur  Regel  wurde.  Die  Ostgoten  rechneten 
nach  Königsjahren  überhaupt  nicht,  weil  sie  ihren  Staat  als  eine  Fortsetzung 
des  occidentalen  Reiches  auffafsten,  wohl  aber  die  Burgunder,  Vandalen, 
gallisch-spanische  Westgoten,  Langobarden  und  Franken,  wenn  auch  anfangs 
Dicht  regelmäf8ig,  bei  den  späteren  Westgoten  ist  das  Regierungsjahr  effektiv- 
berechnet  worden,  ebenso  im  Vandalenreich,  wo  von  der  Besitzergreifung  Kar- 
thagos, vom  19.  Oktober  439  an,  und  zwar  nach  Effektivjahren  gezählt  wurde. 

Westgoten.  Von  den  Quellen  werden  die  dem  6.  und  7.  Jh.  an- 
gehörigen,  zum  groüsen  Teil  von  König  Sisibut  und  dem  Grafen  Bulgar 
herrührenden  für  die  westgotisch-spanische  Geschichte  wichtigen  Briefe  einer 
sorgfältigen  Untersuchung  von  Gundlach148)  unterzogen. 

Von  Darstellungen  sind  zu  nennen  v.  Pflugk-Harttungs144) 
Untersuchungen  über  die  Thronfolge  bei  den  Westgoten.  Anfangs  herrschte 
wohl  auch  bei  den  Westgoten  hinsichtlich  der  Königswahl  das  altgermanische 
Wahlrecht,  kam  aber  hier  nicht  zur  Geltung,  da  die  ersten  Könige  keine 
regierungsfähigen  Erben  hinterliefsen  und  Thronstreitigkeiten  hervorgerufen 
worden,  in  denen  der  Stärkere  den  Sieg  davon  trug.  Seit  Theoderich  I. 
wurde  das  westgotische  Reich  nahezu  zum  Erbreich,  wenigstens  in  dem  Sinne, 
dafs  nur  ein  Verwandter  des  Königsstammes  die  Krone  beanspruchen  durfte, 
zuerst  die  nächsten  Verwandten,  dann  aber  auch  ein  natürlicher  Sohn,  ja 
ein  Verschwägerter.  Leovigild,  der  das  bisher  germanische  Königtum  unter 
Anlehnung  an  das  Vorbild  des  byzantinischen  Kaisertums  in  ein  Imperatoren- 
königtum verwandeln  wollte,  bahnte  auch  die  Herstellung  der  Erblichkeit 
an.  Aber  der  Versuch  mifslang.  Wieder  trat  das  Wahlverfahren  in  sein 
Recht,  nnr  mit  dem  Unterschiede,  dafs  an  der  Wahl  von  nun  an  im  wesent- 
lichen nur  die  hohe  Aristokratie  teilnahm.  Umgeben  von  grofsem  äufsern 
Glänze,  formell  im  Besitze  einer  nahezu  absoluten  Gewalt,  blieb  das  Königtum 
bei  dem  Mangel  an  Abgrenzung  seiner  Befugnisse  thatsächlich  immer  unsicher. 

Von  Einzelforschungen  beschäftigt  sich  die  Untersuchung  Kaindls146) 
mit  der  Frage  nach  der  örtlichkeit  des  ersten  Kampfes  zwischen  Hunnen 
und  Westgoten.  Als  Gewährsmann  dient  Ammianus  Marcellinus.  Nach 
Kaindls  Vermutung  geht  sein  Bericht  auf  mündliche  Oberlieferungen  zurück, 
die  er  von  Munderich  erhielt,  der  unter  Athanarich  eine  gotische  Abteilung 
befehligte  und  später  in  römische  Dienste  trat.  Der  erste  feindliche  Zu- 
sammenstofs  fand  in  der  Bukowina  statt.  Durch  dieses  Land  führt  von  der 
uralten  Dniesterfurt  bei  Samosin  der  Völkerweg  in  das  Moldawathal  zum 
Rodnapafs  und  nach  Siebenbürgen.  Der  Ausgang  des  Moldawathales  bei 
Gura  Humora  kann  allein  der  Punkt  gewesen  sein,  dessen  Verteidigung 
gegen  die  nachdrängenden  Hunnen  Athanarich  geplant  haben  mochte.  Als 
Mundarich  mit  dem  Vortrab  in  der  Ebene  von  den  Hunnen  umgangen 
worden  war,  zog  sich  Athanarich  ins  Gebirge  zurück  und  begann  den  Rodna- 
pafs und  andere  Pässe  zu  verrammeln.  —  In  sehr  lehrreicher,  ansprechender 

(rumänische  Herrscherjahr:  NA.  16,  S.  49 — 65.  —  143)  W.  Gundlach,  D.  Anhang  d. 
3.  Epistolae-Bandes  d.  Monnmenta  Germaniae  hist. :  Epistolae  ad  res  Wisigothorum  pertinentes: 
ib.  S.  9—48.  —  144)  J'  v.  Pflugk-Harttung,  D.  Thronfolge  in  d.  garmanischen 
£Ummes*taat«n :  ZSRGG.  11  (1890),  S.  177-205.  —  145)  Elim.  Kaindl,  Wo  fand  d. 
<T«te  Zosammenstofa   zwischen    Hannen   u.    Westgoten   statt:   MIÖG.   12,    S.    804 — 11.  — 


11,396  §  n-    Germanische  Vorzeit  bis  500  n.  Chr.    (1800/1.)    Erler. 

Untersuchung  unternimmt  es  Jadeich,146)  den  unglücklichen  Kaiser  Valens 
gegen  die  Beschuldigungen  zu  verteidigen,  die  die  tendenziöse  Geschicht- 
schreibung  der  orthodoxen  Partei  auf  ihn  gehäuft  hat.  Valens  hatte  ur- 
sprünglich bei  Nike,  vier  Meilen  von  Adrianopel,  eine  treffliche  Position 
gewählt.  Er  machte  den  Fehler,  dafs  er  diese  Stellung  verliefe  und  sich  gegen 
die  Goten  nach  dem  Schipkapafe  wandte.  Der  Führer  der  Westgoten  bog 
dem  Anmarsch  aus  und  zog  der  Tundscha  entlang  in  die  Ebene  von  Jamboli, 
um  so  den  Kaiser  von  seiner  Hauptstadt  zu  trennen.  Nun  marschierte 
Valens  zurück  und  entschied  sich  für  den  Kampf.  Nach  Judeich  wäre  ihm 
gar  nichts  anderes  übrig  geblieben.  Man  wird  ihm  indes  in  diesem  Punkte 
kaum  zustimmen.  Valens  fiel  in  der  Schlacht  kämpfend.  Er  verbrannte 
nicht  als  Flüchtiger  in  einer  Hütte,  wie  seine  kirchlichen  Gegner  zu  seiner 
Herabsetzung  verbreiteten.  —  Braun147)  behandelt  die  Schicksale  der  in 
die  Krim  verschlagenen  gotischen  Stämme  von  ihren  ersten  Spuren  im  Be- 
ginne des  5.  Jh.  an  bis  auf  das  Jahr  1778,  wo  die  kümmerlichen  Reste, 
um  der  Tyrannei  der  Tataren  zu  entgehen,  nach  Rufeland  auswanderten 
und  am  asowschen  Meere  von  Katharina  IL  angesiedelt  wurden. 

Odovakar.  In  einer  Schenkung,  die  Tanzi148)  bei  einem  Historiker 
des  16.  Jh.  fand,  und  für  die  das  Dokument  verloren  gegangen  ist,  cediert 
der  Vikar  Odovakars,  Flavius  Paulus  Andreas,  einem  gewissen  Vigilias 
Güter  in  Benevent  und  Campanien  zum  Ersatz  für  andere,  die  jenem  ent- 
zogen worden  waren. 

Ostgoten.  Erclyn  Abbot  leitet  die  Herausgabe  einer  Sammlung  von 
Biographieen  unter  dem  Titel  Heroes  of  the  naüons.  Hodgkin,149*150) 
der  bekannte  Vf.  von  'Italy  and  her  invadors'  hat  ein  Leben  Theoderichs 
des  Grofsen  zu  dieser  Sammlung  beigesteuert.  Er  popularisiert  den  von 
ihm  schon  behandelten  Stoff,  ohne  damit  dem  wissenschaftlichen  Werte  des 
Buches  Eintrag  zu  thun.  In  einzelnen  Punkten  versucht  er  auch  hier  über 
die  Ergebnisse  der  bisherigen  Forschung  hinauszukommen.  —  Über  Theo- 
derichs Enkelin  Amalaberga  und  seine  Tochter  Ostrogotha  handelt  Wrede.1*1) 
Amalaberga  wird  gewöhnlich  als  Tochter  der  Amalafrida  und  des  Vandalen- 
königs  Thrasamund  bezeichnet.  Wrede  weist  nach,  dafs  sie  aus  einer  ersten 
Ehe  Amalafridas  stammte.  Die  Tochter  Theoderichs,  Ostrogotha,  die  den 
Burgunderkönig  Sigismund  heiratete,  hiefs  nach  dem  Anonymus  Valesianus, 
der  sich  im  übrigen  eine  Verwechselung  mit  ihrer  Schwester  Theodegotha 
zu  schulden  kommen  läfst,  auch  Arevagni.  Nach  W.  lautete  der  Name 
Ariagne,  und  war  Ostrogotha  zur  Zeit,  da  die  Goten  noch  in  Mösien  wohnten, 
nach  der  byzantinischen  Kaiserin  dieses  Namens  getauft  worden.  —  Der 
Sagenkreis,  der  sich  um  die  Person  Theoderichs  gebildet  hat,  ist  zum 
Gegenstand  mehrerer  Untersuchungen162"164)  gemacht  worden. 

146)  W.  Judeich  ,  D.  Schlacht  bei  Adrianopel:  DZ6.  6,  S.  l\21.  —  14?)  F.  Braun, 
D.  letzten  Schicksale  d.  Krimgoten.  St.  Petersburg,  Golicke.  18&Q.  88  S.  |[ADA*  17. 
S.  167;  0.  Behaghel:  LBGRPh.  (1891),  No.  1;  F.  Wrede:  DLZ>1891),  No,  1«.]|  — 
148)  C.  Tanzi,  Un  papiro  perduto  d.  epoca  di  Odoaere:  Aroheogrfrieit  15,  S.  413  ff. 
|[Ch.  Pfister:  RCr.  29,  S.  88.])  —  149)  Thom.  Hodgkin,  Theorie  the  Goth,  the 
barbarian  Champion  of  civiliBation.  (=  Heroes  of  the  nations  IV.)  London,  Pntnams 
Sons.  XVI,  442  S.  L.  8.  |[LCB1.  (1891),  Sp.  1686;  Holm:  DLZ.  (1891),  8p.  1571; 
HJb.  12,  S.  880.]|  —  150)  X  G.  Nioastro,  Teodorieo  il  GrandJs  studio  storieo-critieo. 
1.  T.  [bis  zur  Einnahme  v.  Ravenna].  Cultegirone,  Sout.  189jb.  75  S.  —  151)  F- 
Wrede,  Zwei  ostgotisohe  Miscellen:  NA.  15  (1890),  S.  588/4.  -f>  152)  X  A.  Sarfatti, 
La  leggenda  di  Teodorieo:  Fanfnlla  d.  domenica  (10.  Mari  1889)./—  15$)  X  G.  Segala, 
La  leggenda  di  Teodorieo:  Cronaca  Rosa  (Verona)  (Jg.  1890),  No.  *jfl,  —  154)  X  C.  Cipolla, 


§  11.    Germanische  Vorzeit  bis  500  n.  Chr.    (1890/1.)    Erler.  11,399 

Ober  das  Leben  des  Boethius  bandelt  der  wichtige  Aufsatz  von  Bois- 
sier,1M'156)  der  in  dem  Liber  pontificalis  ein  bisher  übersehenes  Zeugnis 
dsfOr  fand,  dafs  Boethius  Christ  gewesen  ist. 

Unter  den  Persönlichkeiten  zur  Zeit  Theoderichs  nimmt  Ennodius  eine 
hervorragende  Stelle  ein.  Über  die  Chronologie  seiner  Schriften  herrscht 
ein  lebhafter  Streit.  Tanzi157)  setzt  die  Schriften  des  Ennodius  zwischen 
496  und  513,  indem  er  die  Aufstellungen  Maganis  (Ennodius,  Pavia  1886, 
3  Bände)  bekämpft.  Magani168*169)  hat  in  einem  ftufserst  lebhaft  ge- 
schriebenen Artikel  geantwortet,  in  dem  er  meint,  dafs  die  von  Sirmond 
aufgestellte  Chronologie  noch  Torzuziehen  sei,  nicht  bedenkend,  dafs  die  in 
den  Hss.  gegebene  Reihenfolge,  an  die  sich  auch  Vogel  in  seiner  Ausgabe 
hält,  in  dieser  Hinsicht  von  der  gröfsten  Bedeutung  ist.  Hasenstab,160) 
durch  seine  Studie  über  Cassiodors  Variensammlung  als  gründlicher  Kenner 
der  ostgotischen  Zeit  bekannt,  weist  nach,  dafs  die  Mss.  der  ersten  Aus- 
gabe die  Schriften  des  Ennodius  im  ganzen  chronologisch  anfuhren.  Das 
Schreiben  No.  51,  das  bisher  als  an  die  vom  Vandalenkönig  Thrasamund 
nach  Sardinien  verbannten  Bischöfe  gerichtet  galt,  ist  nach  H.s  Ansicht  an 
die  afrikanischen  Bischöfe  im  Jahre  603  gesendet  worden.  Thrasamunds 
Katholikenversammlung  weist  H.  den  Jahren  496—523  zu.  Festgestellt  wird 
die  Amtszeit  der  Mailänder  Bischöfe  von  Eusebius  bis  auf  Eustorgius,  und 
die  Abfassung  des  Panegyrikus  auf  Theoderich  in  die  Zeit  zwischen  504 
und  507  verlegt.  Endlich  verteidigt  H.  die  von  Vogel  bestrittene  Ansetzung 
von  Chlodwigs  Alamannenschlacht  auf  das  Jahr  496.  —  Wrede  161)  handelt 
über  die  Sprache  der  Ostgoten  in  Italien  nach  den  von  den  lateinischen 
Quellen  aufbewahrten  Eigennamen.  Seiner  Arbeit  schliefst  sich  am  besten 
die  von  Schröder169)  Aber  Belisars  Rofs  an.  In  der  Schlacht  zwischen 
Belis&r  und  den  Ostgoten  des  Königs  Witigis  am  Ponte  molle  (537)  ritt 
Belisar  ein  Rofs  von  auffallender  Färbung,  Balas  genannt.  Wrede  hatte 
ao  ein  'welsches'  Kofis  gedacht.  Schröder  erklärt  den  Namen  richtiger  aus 
dem  gotischen  bald  'leuchtend  weifs'  als  Blässe. 

Vandalen.  Die  Thronfolge  macht  v.  Pf  lngk -Härtung16**) 
zom  Gegenstand  erneuter  Untersuchung.  Die  Einfahrung  des  Seniorats  durch 
Gaiserich  erklärt  er  mit  dem  Eindringen  des  Begriffs  der  Imperatorenwürde 
in  das  germanische  Königtum. 

Langobarden.  Paulus  Diaconus  berichtet  (VI,  38)  von  den 
Schicksalen  der  Söhne  des  Friauler  Herzogs  Gisulf.  Dabei  bemerkt  er: 
Hi  suo  tempore  Sclavorum  regionem,  quae  Zellia  appellatur,  usque  ad  locum, 
qoi  Hedaria  dicitur,  possiderunt.  Bethmann  erklärte  Zellia  als  Cilli  in 
Untersteiermark,  während  Waitz  Medaria  in  Windisch-Matrei  wiederzufinden 
glaubte.  Chroust 168)  erklärt  es  für  unwahrscheinlich,  dafs  sich  das  Herzog- 
tum Friaul  über  Donau  und  Sau  erstreckte,  und  mit  Pogatschnigg 16**) 

Per  la  leggsnda  di  re  Teoderico  in  Verona:  AatJ.  6  (1890),  S.  457—61.  —  155/6) 
Boiasier,  s.  JBG.  12.  —  15?)  C.  Tanzi,  Cronologia  di  Ennodio,  s.  JB6.  12.  —  158) 
iF.  Magani),  üna  fantastica  cronologia  d.  acritti  di  s.  Ennodio:  SouolaCattol.  Lief.  207/8 
'April  1890).  (D.  Artikel  ist  nur  unterzeichnet:  W.)  -  159)  (JBG.  12)  Le'glise, 
Eanodina.  —  160)  B.  Hasenstab.  Stadien  zu  Ennodius.  E.  Beitrag  z.  Gesch.  d.  Völker- 
waderung.  Progr.  Lnitpoldgymn.  Manchen.  1889—90.  66  S.  |[HJb.  11,  S.  801.]|  — 
1C1)  Ferd.  Wrede,  Über  d.  Sprache  d.  Ostgoten  in  Italien.  (=  Quellen  u.  Forsch,  her. 
▼.  ten  firink  etc.  Heft  68.)  Strafsburg  i./E.,  Trübner.  208  S.  M.  4.  —  162)  Edw. 
Schröder,  Belisars  Rosa:  ZDA.  85,  S.  287—44.  —  162»)  S.  o.  N.  144.  —  16S)  A. 
Chroust,  Topographische  Erklärungen  zu   einigen   Stellen  in   d.  Monumenta  Germania«: 


11,400  §  H.    Germanische  Vorzeit  bis  500  n.  Chr.    (1890/1.)    Erler. 

findet  er  Zellia  im  Gailthal  (Valle  Giglia  oder  valle  Zelia),  Medaria  in 
Mauthen  (slawisch  Mytarja,  woraus  Meterja)  an  der  Ausmündnng  des  Plecken- 
passes  ins  Gailthal.  —  Traube164)  macht  einige  Bemerkungen  zn  den 
Gedichten  des  Paulas  und  Holder -Egger  16B)  weist  die  Benutzung  des 
Paulus  durch  Johannes  üadagnellus,  den  Vf.  der  Annales  Piacentini,  nach.166 

Eine  sehr  ausführliche  Darstellung  hat  die  Geschichte  der  Langobarden 
bei  Felix  Dahn  gefunden.167) 

Unter  den  Herinam,  die  nach  Johannes  von  Gerunda  unter  dem  Cäsar 
Tiberius  im  Jahre  575  gegen  die  Perser  fochten,  und  als  tapfere  Barbaren, 
von  dem  Kirchenschriftsteller  Euagrius  aber  als  heldenhafte  Männer  von 
jenseits  der  Alpen  bezeichnet  werden,  sind  nach  Schröder,108)  derHeriman 
liest,  die  langobardischen  Arimannen  zu  verstehen.  Kossinna16*}  fügt 
hierzu  noch  eine  Stelle  des  Johannes  von  Ephesos,  wo  bei  der  Erzählung 
jenes  Perserkampfes  ausdrücklich  600C0  Langobarden  erwähnt  werden.  Rosi17* 
macht  in  freilich  den  Gegenstand  nicht  erschöpfender  Weise  die  kirchliche 
Politik  Liutprands  und  die  Beziehungen  der  Kirche  zum  langobardischen 
Staat  unter  diesem  Herrscher  zum  Gegenstand  der  Darstellung.  Er  weist 
nach,  dafs  Liutprand  kein  Feind  der  Kirche  war,  sondern  sich  nach  dem 
Frieden  mit  Papst  und  Kirche  sehnte.  Da  er  aber  danach  strebte,  sein 
Gebiet  auf  Kosten  der  Langobarden  zu  erweitern,  so  mufste  seine  Politik 
mit  der  der  Päpste  feindlich  zusammenstofsen. 

Thüringer.111)     Bayern.     Friesen.111*) 

Christentum  bei  den  germanischen  Völkern.  Bassenge1' * 
gelingt  es,  über  die  Sendung  Augustins  zu  den  Angelsachsen  manche  Einzel- 
heiten genauer  festzustellen.  Nordhoff178)  erörtert  im  Anschlufs  an  eine 
Notiz  des  Martin  von  Bracara  die  Versuche  Martins  von  Tours  durch  aus- 
gesandte gallische  Glaubensboten  die  Sachsen  dem  Christentum  zu  gewinnen, 
und  das  zu  einer  Zeit,  als  sie  noch  ihre  Vorstöfse  gegen  den  Westen  unter- 
nahmen. Für  die  Verbreitung  des  Christentums  bei  den  Nordgermanen  ist 
endlich  die  früher  erwähnte  Arbeit  von  Kahle174)  von  Wichtigkeit. 


NA.  15  (1890),  S.  585/6.  —  168»)  Pogatschnigg:  Carinthia  (1888).  —  164)  L°d- 
Traube,  Zu  d.  Gedichten  d.  Paulus  Diaconus:  NA.  15  (1890),  S.  199—201.  —  ltö) 
O.  Holder-Egger,  Über  d.  bist.  Werke  d.  Johannes  Codagnellus  v.  Piacenza:  ib.  16. 
S.  251—846.  —  166)  Betr.  Quellen  d.  Hist  Langob.  vgl.  auch  oben  S.  17/8t4/i  'Neff. 
Calligaris).  —  167)  Dahn.  Urgesch.,  s.  JBG.  12.  —  168)  Edw.  Seh röder,  Heriman. 
Nach  e.  Mitteilung  v.  Mommsen:  ZDA.  35,  8  172/4.  —  169)  G.  Kossinna,  D.  Her- 
kunft d.  Heriman  :  ib.  S.  264.  —  170)  M.  Rosi,  Langobardi  e  chiesa  Romana  al  tempo 
del  re  Liuttprando.  Catania,  Martine/..  1890.  {[AStlt.  5,  Ser.  6,  S.  318  ff.] |  —  171) 
(JBG.  13)  Lippert,  Thüringer.  —  171»)  (JBG.  12)  Dahn,  Urgeach.  —  173)  Ed 
Bassenge,  D.  Sendung  Augustins  z.  Bekehrung  d.  Angelsachsen  (596 — 604  n.  Chr. 
Promotionsschr.  Leipzig,  Fock.  1890.  75  S.  M.  1,50.  |[DZG.  5,  S.  391.]j  —  178)  Nord- 
hoff, s.  JBG.   13.  —  174)  s.  o.  N.  44. 


Ausland. 


Italien  bis  1492. 

C.  Cipolla. 

(Verwandte  ia  andern  &J  •.  'Handbuch',  8.  48/9.) 

Venedig.1'9)  Ceresole10)  hat  »eine  Geschichte  der 
Beziehungen  der  Schweizer  zu  Venedig  bis  zum  Ende  der  Republik  wieder 
abgedruckt.  Die  Urkk.  umfassen  die  Zeit  von  1303 — 1797,  mit  Ausnahme 
der  aus  dem  9.  Jh.  stammenden  'Vitini  vißio'.  —  Karl  VIII.  von  Frankreich 
hat  unmittelbar  nach  seiner  Thronbesteigung  (1483)  die  Erneuerung  des  Freund- 
schafavertrages  von  1478  seitens  Venedigs  erlangt;  die  Unterzeichnung  erfolgte 
148111)  —  Wenn  auch  nicht  ohne  Fehler,  ist  doch  die  Bibliographie  der  Urkk.  im 
venezianischen  Dialekte  bis  zum  Jahre  1321  von  Bertanza  und  Lazzarini1*) 
sehr  wertvoll.  Die  Arbeit  enthält  viele  neue  Urkk.  in  vollständigem  Abdruck. 
Einige  der  citierten  und  reproduzierten  Urkk.  haben  auch  historische  Bedeutung; 
über  eine  sehr  zweifelhafte  historische  Urk.  von  1202,  die  vor  einigen  Jahren 
Palma  di  Gesnola  herausgegeben,  wird  hier  leider  nichts  Neues  gebracht.18) 

1)  P.  Vidal- Lablache,  Marco  Polo,  ton  temps  et  sei  yoyages.  2«  e*d.  Paris, 
Chamerot.  192  8.  —  2)  L.  de  Mas-Latrie,  Parte  pour  la  paix  et  le  commerce  entre 
1*  repubtique  de  Venise  et  l'£mir  de  Milet  en  Asie  mineure:  B&Ch.  62,  S.  422  ff.  (D.  Urk. 
wd«  schon  ▼.  Predelli,  Commemoriali  HI,  874,  erwähnt.)  —  $)  A.  Maroello  ,  Documenta 
iatorso  ad  Angelo  e  Lorenio  Marcello  d.  S.  M.  O.  Geroeolimitano  priori  di  Venezia  d.  mc.  1 5. 
Venezia,  Fontane.  41  S.  —  4)  N.  Papadopoli,  Enrico  Dandolo  e  le  sue  monete.  Milano, 
Cogbati.  1890.  (Hauches  Nene.)  —  5)  V.  Padovan  ,  Numismatiea:  NAVen.  1,  S.  285  ff. 
iAis  Ergtnxung  d.  gelehrten  Schrift  über  d.  Numismatik  v.  Venedig  [1881].  Bespricht  hier 
zwei  Münzen  d.  Dogen  Marino  Faliero;  Urkk.  1884—64.)  —  6)  E.  Teia,  Un'  altra  oc- 
ebiata  al  »Codex  Cumanicus':  AAL.  7,  S.  815  ff.,  686  ff.  (Gehörte  Petrarca;  wahrscheinlich 
t.  e.  italien.  Fransiakaner  am  Anfang  d.  14.  Jh.  geschrieben.)  —  9)  I  eampanili  di  Venezia, 
Venezia,  Cordella.  (Auch  in  «La  ScintiüV  4,  No.  80  ff.)  —  8)  A.  Schmarsow,  Un  capo- 
Jtroro  di  eeultura  fiorentina  d.  Quattrocento  a  Venezia:  AStArte  4,  S.  225  ff.  (Johannes- 
Uptfl«  in  a.  Giobbe.)  -  9)  M.  Caffi,  'Chatalapiera',  seultori  reneziani  d.  sec  14  di  nome 
immaginario:  NAVeu.  2,  S.  181  ff.  (Verbesserung  zu  e.  Artikel  CruTelils.)  —  10)  V. 
Ceresole,  La  republique  de  Venise  et  lesSuisses;  releve*  des  manuscrits  des  archivea  de 
Venise,  se  rapportant  a  la  Suisse  et  aux  Trois  Ligues  Grises.  Nourelle  Edition.  Venise, 
Karatorich.  1890.  XIV,  286  S.  —  H)  P.  M.  Perret,  Le  renouvellement  par  Charles  VDI 
da  traue"  du  9  jauyier  1478  entre  la  France  et  Venise:  BÄCh.  51,  S.  680  ff.  (Forts,  s. 
944B>47.)  —  19)  £.  Bertanza  u.  V.  Lazzarini,  Tl  dielet*)  veneziano  sino  alla  morte 
<ti  Dante  Alighieri.    Venezia,  Composit.  tipogr.    4°.  —  13)  X  G.  Ferro,  Curiosita  lingui- 

Jakresberiolite  der  Getehiohtswisseaiehaft.    1891.    III.  1 


UI,2  §  *4A.    Italien  Mb  1492.    CipolU. 

—  Einen  Beitrag  zur  Sittengeschichte  bietet  die  Arbeit  von  Mnsatti14) 
Aber  das  Leben  der  Frau  in  Venedig,  die  jedoch  sowohl  wegen  der  benutzten 
Quellenschriften,  wie  wegen  der  Darstellung  wenig  Wert  hat.  Sie  handelt 
zwar  über  Litteratur,  Gesetze,  Sitten,  Kunst  u.  s.  w.,  geht  aber  nirgends  in 
die  Tiefe.  —  Nachdem  der  Herausgeber  F.  Ongania  in  Venedig  kaum  die 
glänzende  chromolithographische  Illustration  der  Basilika  von  San  Marco 
beendet,  hat  er  ihre  wissenschaftliche  Erklärung  unternommen,  die  von  mehreren 
Kunsthistorikern  unter  der  Leitung  des  Architekten  Boito15)  gegeben  wird. 

—  Monticolo16)  hat  die  Statuten  der  Malerzunft  (1271,  Nachträge  1272 
bis  1315)  mit  Erläuterungen  veröffentlicht.  Die  älteste  Erwähnung  derselben 
in  Venedig  fällt  in  das  Jahr  1090. 

Friaul,11'*1)  Istrien,**"21)  Dalmatien.2*'*1)  Interessant  ist  ein 
Artikel  von  Gregor uttiM)  Aber  die  Geographie  der  julischen  Alpen  und 
der  angrenzenden  Gebiete.  Der  Vf.  untersucht,  welche  Wege  nach  Italien 
Theoderich,  die  Longobarden,  ferner  die  Avaren  bei  ihren  Einfällen  (610  und 
666)  benutzten,  und  erläutert  eine  Stelle  des  Paulus  Diaconus  (V,  17),  die 
ihm  Veranlassung  giebt,  über  den  Weg  durch  die  Lagunen  nach  Gorgo  zu 
sprechen.  —  Joppi88)  setzt  die  Veröffentlichung  zahlreicher  gorizianischer 
Urkk.  (1362 — 83)  fort,  die  auch  fttr  die  Geschichte  von  Udine,  Cividale  o.  a. 
von  Bedeutung  sind.  —  Vassilich84)  zeigt  in  seiner  Arbeit  Aber  die  Inseln  des 
Quarnero  im  14.  Jh.,  wie  Ludwig  von  Ungarn  nach  ihrem  Besitz  strebte, 
Venedig  aber  dieselben,  sowie  Dalmatien  gegen  ihn  verteidigte.  —  v.  Reber  8i) 
beschäftigt  sich  mit  einem  ausgezeichneten  Architekten  des  15.  Jh.,  Luciano 
da  Lovrana,  der  vielleicht  in  Zara  geboren  wurde,  und  sieht  in  ihm  den  Pfad- 
finder auf  dem  Gebiete  der  Architektur  in  der  zweiten  Periode  der  Renaissance, 
in  welcher  der  antike  Klassizismus  in  seiner  ganzen  Reinheit  vorherrschte, 
nicht  mehr,  wie  in  der  ersten  Periode,  von  dem  nationalen  Gedanken  beein- 


itiehe:  NAVen.  1,  S.  808  ff.  (Nebst  e.  ürk.  y.  1281  in  venetianischer  Mundart.)  —  14)  & 
Musatti,  La  donna  in  Veneria.  Padova,  Draghi.  270  &  —  15)  C.  Boito,  La  basilica 
di  8.  Marco  illastrata  n.  storia  e  n.  arte  da  scrittori  veneziani,  2.  Tl.  Veneria,  Ongania. 
Fol.  (Auch  in  franz.  Sprache.)  —  16)  G.  Monticolo,  L'arte  d.  fioleri  a  Venezia  n. 
sec.  13  e  n.  principio  d.  14  e  i  suoi  piu  antichi  Statu ti:  NAVen.  1,  S.  187  ff.  —  1?) 
A.  Bonard  i,  Ezelino  n.  leggenda  religiöse  e  n.  novella:  RassPadov.  1,  Heft  7/8.  ( Mittel - 
mafsig.)  —  IS)  A.  De  Vit,  Cnnizza  da  Romano  osserrazioni.  Padova,  Gallini.  (Verteidigt 
Cunizza.)  —  19)  A.  Mar  che  8  an,  D.  umanista  Antonio  Baratello  da  Correggio.  Treriio, 
Tip.   Sociale.     (*    1890,   f  in  Feltre  1448;  lehrte  zuerst  in  Padua,  dann  in  Venedig.)  — 

20)  G.  Gortani,  Tolmezzo,  l'Arengo  ed  il  consiglio.    Tolmezzo,  PaschinL.    1890.    19S. — 

21)  A.  P uschi,  Di  nna  moneta  Friulana  inedita:  ArcheogrTriest.  16,  S.  LXXXVI  ff. 
(Silberne  Münze,  Anfang  18.  Jh.)  —  22)  S.  §  28.  Hier  nur  einige  Ergänzungen.  —  2$) 
F.  Swida,  Regeito  d.  dooumenti  conservati  n.  Museo  Provinciale  di  Gorizia:  ArcheogrTriest. 
17,  S.  42  ff.  (Brauchbar  für  d.  Gesch.  d.  Stadt  Udine  u.  für  d.  Beziehungen  zwischen 
Venedig  u.  Friaul;  e.  Brief  d.  Papstes  Nikolaus  V.)  —  24)  A.  Amoroso,  Le  bauliche 
cristiane  di  Parenzo:  AMSIstr.  7,  Heft  8/4.  —  25)  G.  Pesante,  S.  Mauro  protettore  d. 
citta  e  diocesi  di  Parenzo.  Parenzo,  Coana.  1871.  214  S.  —  26)  S.  ebenfalls  §  28.  — 
27)  Serie  d.  reggitori  di  Spalato:  BullArchStDalmat.  18,  Heft  12/4.  (Bis  1420;  Schlafs 
folgt.)  —  28)  G.  Alaöeviö,  II  monastero  e  la  ohiesa  d.  ss.  Cosma  e  Damiano  soll'  iiola 
Pasmano:  ib.  Heft  2,  S.  28  ff.,  88  ff.,  57  ff.,  74  ff.  (Brauchbar  auch  für  d.  Gesch.  d.  4.  Krenz- 
zugs:  Einnahme  Zaras  durch  d.  Venetianer  1202.)  —  29)  id.,  II  reggimento  di  ser  Geotile 
podesta  di  Spalato  1857/8:  ib.  S.  121  ff.,  188  ff.  —  SO)  ?•  de  Reietar,  La  zecca  d. 
repubblica  di  Ragusa.  Spalato,  Zannoni.  1891/2.  (Betrifft  d.  erste  Hälfte  d.  14.  Jb.)  — 
gl)  Castel  Nuovo  di  Trau:  BuUArchStDalmat.  (1891),  S.  62  ff.,  77  ff.  —  82)  Gregor utti, 
s.  JBG.  18.  —  38)  V.  Joppi,  Documenti Goriziani  d.  sec.  14:  ArcheogrTriest.  16,  S.  346 ff.; 
17,  S.  2  ff.  —  34)  G.  Vassilich,  Da  dedizione  a  dedizione  appunti  stor.-critici  sulle  isole 
d.  Quarnero:  ib.  17,  S.  74 ff.  —  35)  H.  v.  Reber,  Luciano  da  Lovana,  d.  Begründer  d. 


§  44A.    Italien  bis  1492.    Cipolla.  HI,3 

flafst.  Freundlich  aufgenommen  von  Friedrich  von  Urbino,  baute  er  einen 
Palast  für  denselben,  sein  Hauptwerk.  —  Da  Dalmatien  Jhh.  hindurch  Venedig 
unterworfen  war,  so  kann  man  hier  einige  Arbeiten  über  dasselbe  erwähnen. 
—  Luschin86)  druckt  eine  von  Bianchi  schon  veröffentlichte  Urk.  wieder 
ab,  die  über  die  Einkünfte  des  Patriarchen  von  Aquileja  in  Treviso,  Padua, 
Verona  u.  a.  Licht  verbreiten.  —  Ein  von  Hortis87)  veröffentlichtes  Gedicht 
handelt  von  der  Empörung  Pordenones  gegen  die  Kaiserlichen.  —  Portogruaro88) 
verdankt  dem  Umstände  seinen  Ursprung,  dafs  Gervino  di  Concordia  vielen 
Schiffern  einen  breiten  Landstrich  zur  Anlegung  eines  Hafens  überliefs  (1140). 

Padua.99'61)  Gloria62)  glaubt,  dafs  die  Inschrift  und  die  Schenkung 
Opilones  an  S.  Giusün  von  Padua  nicht  später  als  575  zu  setzen  sind.  — 
Lempp58)  handelt  über  das  Leben  und  die  echten  und  unechten  Werke  des 
heiligen  Antonius.  —  Ober  die  unedierten  Bücher  der  Historia  de  gestis 
Italicorum  von  Mussato  giebt  Padrin64)  einen  eingehenden  Bericht,  und 
teilt  auch  einiges  daraus  mit.  —  Den  Fall  Paduas  erörtert  nach  neuen  Urkk. 
R&ulich.66)  —  Cogo66)  bestreitet,  dafs  die  Universität  Padua  in  der  Zeit 
von  1228 — 60  suspendiert  war. 

Vicenza*1) 

Verona**'*1)  Hier  sind  besonders  die  Arbeiten65-e6)über  die  Legende 


Hochrenaissance-Architektur:  SBAk.  München,  (1889),  2,  47  ff.  —35»)  X  P.  Tedeschi, 
Di  Luciano  d.  Lovrana  celebre  arehit.  d.  see.  15 ;  Misena  4  (August),  No.  4.  —  36)  A.  Luschin 
r.Ebengreuth,I  memoriali  'nobilis  Patriae  Foroiulii'  d.  a.  1 886 :  ib.  1 6,  S.  LXI  ff.  —  37)  A. 
Hortis,  Pordenone  e  Trieste  e  an  poemetto  inedito  d.  fatti  di  Pordenone  1466/8:  ib. 
S.  XVmff.  —  38)  E.  Degani,  II  Comune  di  Portogruaro,  sua  origine  e  sue  vicende 
1140—1420.  üdine,  Del  Bianco.  —  39)  P-  Pia  ton,  Una  lapide  ed  una  ancona  in  Piove 
di  Saeeo:  NA  Yen.  1,  S.  77  ff.  (14.  Jh.;  Inschrift  in  Vulgarsprache.)  —  40)  M.  Cosmo, 
A  proposito  di  una  reeente  pubblicazione  su  A.  Baratella:  RassPadav.  1,  Heft  6  u.  8.  (Be- 
spricht seine  politischen  Gedichte  an  Franz  Foscari,  Dogen  v.  Venedig,  an  Gian  Galeazzo 
Visconti,  Herzog  v.  Mailand  u.  s.  w.)  —  41)  F.  Lampertico,  D.  argini  d.  fiumi  al  tempo 
romano:  AecadLincei,  Rendiconü,  4.  F.  7,  Heft  8.  (Gegen  Gloria.)  —  42)  P-  Bai  an, 
Sul  libro  4e.  Ant.  da  Padova'  di  E.  Salvagnini,  osservazioni.    Padova,  Tip.  Antoniana.     1890. 

—  43)  L-  Padrin,  Una  dispute  suir  anno  in  cui  nacque  A.  Mussato.  Padova,  Draghi. 
(1261  geboren.  Gegen  diese  Vermutung  noch  einmal  A.  Gloria:  Atti  Accad.  di  Padov.  1891.) 

—  44)  id.»  D.  capitanato  di  Obizzo  d.  Obizzi  e  d.  nome  'Ecerinis':  RassPadov.  1  (Juni), 
Heft  6.  —  45)  G.  Monticolo,  Una  poesia  d.  canceiliere  ducale  Tanto  ad  A.  Mussato: 
XAVen.  1,  S.  419  ff.  (Bespricht  auch  e.  anderes  Gedicht,  wahrscheinlich  desselben  Kanzlers 
Tanto  für  Paganus  d.  Torre,  Bischof  v.  Padua.)  —  46)  A-  Med  in,  II  probabile  autore 
d.  poemetto  attribuito  a  Francesco  11  Vecchio  da  Carrara:  AlstVen.  8.  F.  2,  Heft  4.  (Wahr- 
scheinlich Zenobi  v.  Pistoia;  wichtig  für  1889 — 90.)  —  47)  «L  Guiffrey,  Les  mldailles 
de»  Carrara  seigneurs  de  Padoue  executles  vers  1890:  RNumism.  3.  F.  9,  8.  17  ff.  (£. 
Iaventar  d.  Herzogs  v.  Berry  1401  nennt  e.  Münze  mit  d.  Porträt  Franz'  v.  Carrara.)  —  48) 
A.  Kneer ,  Kard.  Franz.  Zabarella.  Münster.  (Mit  Benutzung  neuen  Materials  aus  d.  Archiven 
v.  Manchen,  Wien,  Venedig;  bis  1410.)  —  49)  Gianfrancesco  da  Venezia,  Fra'  Barto- 
lomeo  <L  Uliari:  RassNazion.  69,  S.  776  ff.  (Päpstl.  Legat  bei  König  Ladislaus;  f  zu  Gaeta 
1S96.)  —  50)  A.  Med  in,  La  data  di  un  antico  poemetto  veneto:  RassPadov.  1,  Heft  5. 
Gehort  d.  J.  1275  an;  mit  politischen  Anspielungen.)  —  51)  A.  Gloria,  Notizie  intorno 

alla  chiesa  di  s.  Sofia  in  Padova.  Padova,  Tip.  d.  Seminario.  1890.  15  S.  —  52)  id., 
Suoto  esame  d.  donazione  di  Opilone  alla  chiesa  di  b.  Giustina  in  Padova:  RassPadov.  1 
fMait,  Heft  4.  —  53)  E.  Lempp,  Antonius  v.  Padua:  ZKG.  11  (1890),  Heft  8/4.  — 
54)  L.  Padrin,  II  principato  di  Giacomo  Carrara  primo  signore  di  Padova,  narrazione  scelta 
«L  storie  inedite  di  A.  Mussato.  Padova,  Draghi.  126  S.  —  55)  Kalo  Raulich,  La  caduta 
(LCarraresi  signori  di  Padova.  Padova-Verona,  Drucker.  1890.  136  S.  —  56)  G.  Cogo, 
intorno  al  trasferimento  d.  Univeraita  di  Padova  a  Vercelli:  RassPadov.  1   (Mars),  Heft  2. 

—  5?)  {%  16)  Sntter,  Johann  v.  Vicenza.    —   58)  G«  Biadego,    Aquedotti    romani  e 

nedioevali  in  Verona:   NAVen.  1,  S.  351  ff.    —    59)   C.  Cipolla,   Postille   al  I  vol.  d. 

Antiche  Cronache  Veronesi':  ib.  S.   113  ff.     (Über  e.  Gedicht  auf  d.  Erdbeben  d.  J.  1222.) 

1* 


111,4  §  44A.    Italien  bis  1492.    Cipoila. 

von  Romeo  and  Julia  und67)  Aber  das  Leben  Goarino  de'  Guarini  zn  nennen, 
des  berühmten  Humanisten,  der  auf  die  Litteratur  zur  Zeit  der  Renaissance 
wirksamen  Einflufs  übte.  —  Für  die  Geschichte  der  Kunst,  speziell  im 
17.  und  18.  Jh.  erwähnen  wir  eine  wieder  aufgelegte  Arbeit68)  aus  der  ersten 
Hälfte  unseres  Jh. 

Die  Geschichte  von  Trient69)  im  ausgehenden  MA.  hat  viele  Beruhrang 
mit  der  veronesischen.70"78) 

Lombardei.  W.  Klapp  Williams74)  handelt  Aber  das  Fortbestehen 
der  munizipalen  Einheit  auch  unter  der  Herrschaft  der  Barbaren,  die  in 
der  Beziehung  der  Stadt  zu  ihrem  alten  Gebiete  besteht,  und  zeigt,  daü» 
auch  andere  Elemente  der  antiken  Verwaltung,  wie  die  Abschätzung  u.  dgl, 
bis  zur  Zeit  der  Kommunen  %  fortbestanden.  'Consules'  leitet  er  von  den 
'scabini'  ab. 

Mantua.n)  Von  dem  bekanntesten  der  Astrologen  am  Hofe  der 
Gonzaga,  ManfredÜ,  veröffentlicht  Gabotto76)  einen  Brief  an  Ludwig  Gonzaga 
aus  dem  Jahre  1461. 

Erescict,"-™)  Bergamo,19-80)  Como  (Tessin).81'81) 

Mailand.8*'9*)  Die  umfangreiche  epigraphische  Sammlung  Forcellas97) 

—  60)  G.  BUdego,  L'arte  d.  orefici  a  Verona:  MAccAgricoltVerona  8.  F.  66.  (Mite. 
Urk.  1260  betr.  Eselin.)  —  61)  D*  Reich,  Toponomaetiea  stör,  di  Mezzocorona:  ATrent. 
10,  S.  67  ff.  (Wertvoll  für  d.  Zeit  vom  12.  Jh.)  —  62)  R.  J.  Albrecht,  Zu  Tito  Vsipa- 
aiano  Strozzas  n.  Basinio  Basinis  Utein.  Lobgedichten  auf  Vittore  Pieano :  Romanische  Forich. 

4,  S.  841  ff.  (Für  d.  Chronologie  dieser  Gedichte.)  —  6S)  R-  Mariotti,  Notse  di  m. 
Gentile  Varano  da  Camerino  con  Elisabetta  Bevilaqua  da  Verona,  curiosit»  storiehe.  Fan«, 
Soo.  Cooperativa.  16°.  22  S.  (1878.)  —  64)  T.  Fiorio,  Cenni  stör.  d.  paese  e  eastello 
di  Sanguinetto.  Verona,  Apollonio.  1890.  46  S.  (Bei  Verona.)  —  65)  L-  Franke  1, 
Untersuchnngen  z.  Entwickelungsgesch.  d.  Stoffes  v.  Romeo  u.  Julia :  ZVerglLitteraturgeich.  4, 
Heft  1/2.  —  66)  A.  Ciscato,  Note  an  Romeo  e  Giulietta:  AAOlimp.  22  (1888),  S.  161  ff.  — 

67)  R-  Sabbadini,  ViU  di  Onarino  Veronese:  GiornLig.  18,  S.  3  ff.,  109  ff.,  185  ff.,  261  ff., 
321  ff.   (Mit  Benutzung  e.  grofsen  Reihe  neuen  u.  sehr  wertrollen  urkundlichen  Materials.)  — 

68)  D.  Zanandreis,  Le  vite  d.  pittori,  soultori  ed  architetti  veronesi,  pubblicate  e  corre- 
date  di  prefaz.  e  di  due  indioi  da  G.  Biadego.     Verona,  Franohini.     XXXV,  559  8.  — 

69)  S.  §  23.  —  ?0)  G.  B.  Menapaoe,  Notizie  storiehe  intorno  aiBattuti:  ATrent.  10, 

5.  38  ff.  (14.  Jh.)  —  71)  P.  de'Alessandrini,  Memorie  di  Pergine  e  d.  Perginese.  Borg©. 
1890.  258  S.  —  72)  V.  Inama,  Anticbi  casteUi  Romani  n.  vaüe  di  Non:  ATrent.  10, 
S.  5  ff.  (Aach  fttr  d.  12./8.  Jh.)  —  78)  G.  Papaleoni,  Le  piu  antiohe  carte  d.  piefi 
di  Bono  e  di  Condino:  AStlt.  5.  F.  7,  S.  1—66.    (Urkk.  y.  11.  Jh.  bis  1350.) 

74)  W.  Klapp  Williams,  Developement  of  municipal  unity  in  the  lombard  common* 
Baltimore,  J.  Hopkins  University.  1890/1.  —  75)  A.  Lnzio  u.  R,  Renier,  Buffoni, 
nani  e  schiavi  d.  Gonzaga  ai  tempi  d'Isabella  d'Este:  NAnt.  118,  S.  618  ff.;  119,  S.  112  ff. 
(Ende  d.  15.  u.  Anfang  d.  16.  Jh.;  mit  Benutzung  vieler  Urkk.)  —  76)  F.  Gab  Otto. 
Bartol.  Manfiredi  e  l'aatrologia  alla  corte  di  Mantova.  Torino.  41  S.  —  77)  C.  Fosisti, 
Valle  Tenense :  Polpenazze  e  suoi  statuti  mnnioipali.  BreaeU,  La  Sentinella,  S.  43,  4°.  (Statuten 
d.  15.  Jb.)  —  78)  F.  Glissenti,  II  feudo  di  Lumezzane:  GiornArald.  19,  &  1  ff.  (Leh&gvt 
d.  Familie  Avogadri,  verliehen  v.  Pandulfus  Malatesta  v.  Brescia,  1409.)  —  79)  &- For* 
noni,  Antica  orografia  d.  colüna  di  Bergamo.  Bergamo,  Cattaneo.  82  S.  mit  1  Tu.  — 
SO)  A.  Mazzi,  L'atto  d.  23  giugno  1288  e  la  misuxa  d.  acque  in  Bergamo.  Bergamo, 
Pagnoncelli.  1 10  S.  (Erläuterung  e.  Urk.  betr.  d.  Gebiet  v.  Bergamo.)  —  81)  P-  Ghinsoai. 
II  eastello  di  Carimate:  AStLomb.  17,  S.  789  ff.  (Erste  Nachricht  in  e.  Urk.  v.  859;  neue», 
insbesondere  d.  Ende  d.  15.  Jh.  betreffende  Material.)  —  82)  E.  Motta,  I  casteUi  di 
Bellinzona  sotto  il  dominio  d.  Sforza:  BSSI.  13,  S.  1  ff.,  49  ff.,  89  ff.,  129  ff.  (Ans  d.  Msi- 
lander Archiv.)  —  82*)  id.,  Notai  d.  Luganese  e  d.  Mendrisiotto  d.  sec  15:  ib.  S.  45'6. 
(Betr.  Urkk.  aus  d.  Archiven  v.  Como.)  —  83)  id«»  P*  1a  storia  d.  ospizio  di  Campen* 
sul  Lucomagno  n.  sec.  15:  ib.  S.  23  ff.  (Nachrichten  seit  1389,  besonders  für  d.  »weite 
Hälfte  d.  15.  Jh.)  —  84)  A.  Baragiola,  II  eanto  popolare  a  Boseo  o  Gnria,  colonis 
tedesca  n.  Canton  Ticino.  Cividale,  Fulvio  Giovanni.  gr.-8°.  175  S.  —  85)  L.  Beltrami, 
L'atrio  d.  basiliea  di  s.  Ambrogio  e  opera  d.  sec.  9  oppure  d.  13?:  Perseveranaa  (4.  Jah). 


§  44A.    Italien  bis  1492.    Cipolla.  111,5 

ist  wiederum  fortgesetzt  worden.  —  Der  16.  Band  der  Scriptores  von  Muratori 
enthält  die  Annales  Mediolanenses,  eine  Kompilation  aas  verschiedenen 
Quellen,  die  nicht  alle  von  gleichem  Werte  sind.  Raulich98)  beweist,  dafs 
diese  Kompilation  1496  von  dem  durch  eine  Arbeit  über  die  Bischöfe  von 
Piacenza  bekannten  Fabrizio  Marliano,  Bischof  von  Piacenza,  veranstaltet 
wurde.  —  Die  Kgl.  Bibliothek  in  Mailand  ist  aufserordenüich  reich  an 
Hss.  mit  Miniaturen.99)  Die  älteste  ist  ein  kostbares  Breviarium  des  12.  Jh. 

Aufeer  einigen  Abhandlungen  über  die  älteste  Geschichte  Mailands100) 
sind  die  Untersuchungen  von  Sommerfei  dt101)  über  das  Leben  des 
Chronisten  Johannes  Cermenate  zu  erwähnen.  —  Von  gro/sem  Interesse  ist  die 
Arbeit  von  Romano102-108)  über  den  Widerstand  der  Söhne  Bernabö  Viscontis 
gegen  Gian  Galeazzo  Visconti,  welcher  enteren,  um  sich  Mailands  zu  be- 
mächtigen, abgesetzt  und  getötet  hatte.  Die  Söhne  Bernabös,  besonders 
Karl  und  Martin  unterhandelten  mit  den  Herzögen  von  Bayern  und  mit 
Florenz,  um  den  Usurpator  zu  bekämpfen.  Auch  Frankreich  blieb  bei  diesen 
Ereignissen  nicht  unbeteiligt.  Die  Vermählung  der  Tochter  Gian  Galeazzos, 
Valentine  mit  Ludwig  von  Orleans  (1387/9)  wird  als  eins  der  von  Gian  Galeazzo 
versuchten  Mittel  erklärt,  sich  seiner  Gegner  zu  erwehren.  —  Leodrisio 
Grivelli,104)  um  1413  geboren,  aus  berühmter  Familie,  diente  erst  der  am- 
brosianischen  Republik,  dann  Francesco  Sforza,  bis  er  sich  auch  mit  diesem 
überwarf.  Ober  seine  letzten  Lebensjahre  wissen  wir  wenig;  er  war  Historiker, 
beschäftigte  sich  aber  auch  mit  Politik. 

In  einer  Kapelle  zu  Monza  wurden  Thatsachen  aus  der  Geschichte 
der  Königin  Theodolinde  dargestellt.  Eine  Inschrift105)  belehrt  uns,  dafs  die 
Arbeiten  von  mehreren  Malern  aus  der  Familie  'de  Zavatariis'  in  der  ersten 
Hälfte  des  15.  Jh.  ausgeführt  wurden.106) 

—  86)  A.  Butti,  I  fattori  d.  repubbllca  Ambrosiana.  VerceUi,  Gallardi.  —  87)  P.  M. 
Perret,  Quatre  documents  relatifs  aux  rapports  de  Francis  Pbilelphe  avec  Francis 
Sforza.:  B&Ch.  62,  S.  426  ff.  —  88)  D*  Santambrogio,  D.  impreaa  araldica  d.  tre  anelli 
istreeciati  ooneeaai  da  Franc  Sforza  a  pareochie  famiglie  patrizie  milanesi:  AStLomb.  18, 
S.  392  ff.  —  89)  A.  Gappell  i,  Giovanni  ed  Iaaceo  Argiropulo:  ib.  S.  168  ff.  (Calixtus  in. 
tu  Frans  Sforza,  betr.  d.  Plan  e.  KreuzzngeB.)  —  90)  L.  Frati,  Una  lettera  d.  duchessa 
Bona  di  Savoia  a  papa  Sisto  IV:  ib.  17,  S.  941  ff.  (Meldet  d.  Tod  ihres  Gemahls 
Galeazzo  Maria  Sforza,  26.  Dez.  1476.)  —  91)  id.,  Un  formnlario  d.  cancelleria  di  Franc. 
Sforza  dnea  di  Milano:  ib.  18,  S.  864.    (Ans  e.  Hb.  d.  Universitätsbibliothek  zu  Bologna.) 

—  92)  F»  Gabotto,  Nuore  ricerche  e  documenti  sulT  astrologia  alla  corte  d.  Estensi  e 
<L  Sforza.  Torin o.  80  S.  (Mit  Benutzung  arehivalischen  Materials  aas  Modena,  Mantna  u. 
Mailand.)  —  98)  P»  Ghinzoni,  Bettifiche  alla  storia  di  Bern.  Corio  a  proposito  di  Cri- 
etierno  I  re  di  Danimarca:  AStLomb.  18,  S.  60  ff.  (Beziehungen  Galeazzo  M.  Sforzas  zu  d. 
gelehrt.  Konig  v.  Danemark.)  —  94)  D.  Santambrogio,  Di  una  singolare  epigrafe  in  onore 
di  Eusebio  CriYelli:  ib.  S.  688  ff.  (Feldzüge  Crivellis  1447.)  —  95)  E.  Motta,  Morti  in 
Milano  <L  1452  al  1562:  ib.  S.  241  ff.  (Verbreitung  d.  Lustseuche  naoh  d.  Feldzug  Karls  VIII.) 

—  96)  K.  Piva,  Una  eongiura  contro  Lod.  il  Moro;  in:  Miscellanea.  Padova,  Gallina. 
(HS 2.)  —  97)  V.  Foroella,  iBcrizioni  d.  chiese  e  d.  altri  edifici  di  Milano  d.  sec.  8  ai 
porni  nostrL  Bd.  6  u.  7.  Milano,  Bortolotti.  —  98)  F-  Baulich,  La  cronaca  'Valison* 
e  il  suo  autore:  RStlt  8,  S.  1  ff.  —  99)  F.  CaTta,  Codici,  corali  e  libri  a  stampa  miniati 
(Lbiblioteea  nazionale  di  Milano.  Firenze-Roma,  Bencini.  XII,  175  S.  —  100)  A.  Ratti, 
Atta  eeeleaiae  Mediolan.  ab  eius  initiis  ad  nostram  aetatem.  Mediolani.  Ferraris.  4°.  (Wird 
fortgesetzt.)  —  101)  G.  Sommmerfeldt,  Z.  Lebensgesch.  d.  Johann  ob  de  Cermenate: 
DZG.  6,  8.  159  ff.  —  X  L.  A.  Ferrai:  RStlt.  8,  S.  591/6.  (Gegen  Sommerfeldt.)  — - 
102)  6.  Romano,  Gian  Galeazzo  Visconti  e  gli  eredi  di  Bernabö:  AStLomb.  18,  S.  5  ff.  — 
109)  X  id.,  Un  mattimonio  alla  corte  de'  Visconti:  ib.  S.  601  ff.  (Lucia  Tochter  d. 
Bernabö  Visconti,  zuerst  1899  mit  Friedrich  v.  Thüringen,  dann  1407  mit  Edmund  Holand 
Graf  t.  Ken t  Termahlt.)  —  104)  F.  Gabotto,  Ricerche  intorno  allo  storiografo  quattro- 
ceatieta  Leodrisio  Crivelli:  AStlt.  5.  F.  7,  S.  267  ff.  —  105)  C.  Fumagalli  u.  L.  Bei- 


111,6  §  44A.    Italien  bis  1492.    Cipolla. 

Pa  v  i  a.107,108)  B  e  1 1  r  a  m  i10*)  hat  die  Karthanse  reproduziert  und  eine 
historische  and  künstlerische  Erklärung  beigegeben.  —  V  olta110)  handelt  von 
einem  Professor  des  Civilrechtes,  der,  um  1394/7  geboren,  ein  Kollegium  fax 
arme  Studenten  von  jenseits  der  Alpen  einrichtete.  —  Vidari111)  hat 
mehrere  Monographieen  zur  Geschichte  von  Pavia  gesammelt :  er  handelt  über 
die  Visconti  und  ihr  Schlofs,  über  die  Karthause,  die  Zeit  Facino  Canes, 
über  die  Sforza,  Karl  VIII.  u.  s.  w. 

Lod t. 112"115)  Nach  A  g n e  1 1  i116)  entspricht  die  Ebene  von  Roncaglia, 
in  der  die  MAlichen  Kaiser  die  berühmten  Reichstage  abhielten,  dem  jetzigen 
Gastelnuovo  di  Roncaglia. 

JMemont.*11'1**)  Haus  Savoyen.1**-1*1)  Bonfadini186)  fahrtin 
seiner  Geschichte  des  Ursprunges  des  Hauses  Savoyen  und  der  Gründung 
der  piemontesischen  Monarchie  die  Genealogie  der  Savoyarden  nicht  über 
Umberto  Biancamano  hinaus.  Die  Arbeit  ist  übrigens  wenig  bedeutend. 
—  Der  kaum  auf  den  Thron  gelangte  Papst  Urban  IV.  (1261)  unterhandelte 
mit  Ludwig  IX.,  König  von  Frankreich,  und  mit  Karl  von  Anjou,  um  letzteren 
zur  Übernahme  des  Königreiches  Sicilien  zu  bewegen.  Als  Clemens  IV. 
Papst  geworden  (1265),  schickte  sich  Karl  von  Anjou  zum  Zuge  an,  dank 

trami,  La  cappella  d.  regina  Teodolinda  a  Monza  e  le  sue  pitture  mnrali.  Milano.  {[KAdL 
119,  S.  774  (eingehende  Besprechung).]!  —  106)  X  X.  Barbier  de  Montault,  La 
gallina  d.  regina  Teodolinda  a  Monza:  AStArte  4,  S.  243  ff.  (Sehr  wertrolL)  —  10?)  G. 
Tononi,  Consilium  Fr.  Gometii  minoritae  in  favorem  Montis  Pietatie  a.  1492  numqnam 
editum:  Divus  Thomas  [Piacenza]  11,  No.  6/6.  (Fr.  Oometius,  aas  Lissabon,  war  Lehrer  d. 
Theologie  in  Pavia.)  —  108)  G>  Romano,  II  terremoto  d.  1456  nota  di  nn  codiee  du. 
d.  biblioteca  universitaria  di  Pavia.  Pavia,  Fusi.  8  S.  —  109)  L.  Bei  trami,  La  Certo» 
di  Pavia.  Milano,  De  Marchi.  1890.  —  110)  Z.  Volta,  Catone  Sacoo  e  il  eollegio  di  sua 
fondazione  in  Pavia:  AStLomb.  18,  S.  562  ff.  —  111)  &  Vidari,  Frammenti  cronirtor. 
d.  Agro  Ticinese.  2.  Bd.,  2.  Aufl.  Pavia,  Fusi.  16°.  411  S.  —  112/5)  M.  Gabba,  Fon- 
dazione di  Lodi  nuovo:  AStLodi  9.  Jg.  (1890),  Heft  2.  —  116)  6.  Agnelli,  Roncagha, 
dissertazione  stor.-topografica  sul  vero  luogo  d.  diete  imperiali:  AStLomb.  18,  S.  505  ff. 

117)  R-  Altavilla,  Storia  d.  Piemonte  d.  piü  remoti  Tempi  sino  ai  nostri  giornl 
Torino,  Cena.  16°.  86  S.  —  HS)  (§  15)  Cip  olla,  Itin.  di  Corrado  IL  —  (§  16)  Calligarit. 
Diplomi  di  Federico  IL  —  H9)  G.  Tessiore,  Cronologia  stör.  <L  citta  di  ChierL  Chieri, 
Genua.  —  ISO)  A.  Ca  vanna-Sangiuliani,  L'agro  Vogherese  memoria  sparse  di  storia 
patria.  2.  Bd.  Casorate-Primo,  Roggi.  1890.  704,  80  S.  (Voghera  1217— 1770;  bespricht 
auch  d.  Dörfer  Soriasco  u.  Casteggio.)  —  121)  C.  Giulietti,  Gasteggio  notude  storiche. 
1.  Bd.  Voghera,  Rusconi-Gasi.  1890.  268  S.  (Brauchbar.)  —  122)  F.  Lodi,  Sommario 
d.  storia  di  Voghera  d.  sue  origini  sino  al  1814.  Voghera,  GattL  VII,  808  S.  |[A.  Bat- 
tiBtella:  RStlt.  8,  S.  882  ff.]|  (Fast  nur  Auszüge  aus  d.  Buche  v.  E.  Manfredi,  1854.)  — 
123)  C.  Cipolla,  Di  Rozone  vesc.  di  Asti  e  di  alcuni  dooumenti  inediti  che  lo  riguardano: 
MAccTorino  2.  F.  42,  II.  (Mit  e.  uneflierten  'placitum'  v.  Pavia  985,  welches  einig« 
neue  Papst-  u.  Kaiser-Urkk.  enthält.)  —  124)  S.  Grassi,  Storia  d.  citta  di  Asti.  2.  Bd. 
Asti,  Brignolo.  263  S.  mit  2  Tfln.  (Wurde  Anfang  unseres  Jh.  verfafst,  erschien  erst  jetzt 
mit  hist.  Anmerkungen  N.  Gabianis  u.  anderer.)  —  125)  A.  Dutto,  Le  origini  di 
Cuneo.  Saluzzo,  Lobetti-Badoni.  (Gründung  Cuneos  um  1198.)  —  126)  C.  Peruchetti. 
D.  chiese  di  Centallo,  descrizione  Btor.  Savigliano.  1889.  196  8.  (B.  Cuneo.)  —  127)  F- 
Genin,  II  marcheeato  di  Susa.  Susa,  Tip.  Subalpina.  26  S.  —  128)  G.  Giordani,  La 
colonia  tedesca  di  Alagna-Valsesia  e  il  suo  dialetto.  Torino,  Candeletti.  VII,  201  S.  (Fast 
nur  für  philolog.  Zwecke  brauchbar.)  —  129)  C.  Boggio,  Torri,  caae  e  castelli  n.  Cana- 
vese.  Torino,  Camilla  e  Berklero.  1890.  —  ISO)  M.  Ceradini,  ün  poeme  eur  marbre 
du  12«  s.;  relief  du  cloitre  de  la  Collegiale  de  Saint-Ours  a  Aoste.  Aoste,  Mensio.  1890. 
16°.  12  S.  —  131)  V.  del  Corno,  I  marchesi  Ferren  d'Alassio  patrisi  genovesi  ed  i 
Conti  de  Gubernatis.  1.  Tl.  Torino,  Bona.  1890.  IX,  685  S.  (Auf  Grund  neuen  urk. 
Materials.)  —  182)  Th.  v.  Siokel,  D.  ReBte  d.  Archive«  d.  Klosters  s.  Cristina  bei  Arona: 
MIÖG.  12,  S.  508/7.  —  188)  A.  Carbone,  Monografia  stör.  d.  auguato  Casa  Sevoia. 
Vallo  d.  Lucania,  Ferolla.  1890.  48  S.  —  184)  J.  Gabotto,  Curiosita  giudiziarie  d. 
tempo  di  Amedeo  VIII.:  Letteratura  NF.  1  (81.  Januar),  No.  1.  —  135)  R.  Bonfadini, 


i 


§  44A.    Italien  bis  1492.    Cipolla.  ni,7 

seinem  Einflüsse  in  Piemont  und  der  Begünstigung  der  weifischen  Partei  in 
der  Lombardei,  wie  Merkel186)  zeigt,  dem  es  vornehmlich  darum  zu  thun 
ist,  die  Macht  und  den  Einfluib  der  Anjous  in  Oberitalien  und  besonders  in 
Piemont  darzuthun,  wo  er  eine  umfangreiche  und  fest  begründete  Herrschaft 
erlangt  hätte,  wenn  die  sicilianische  Vesper  nicht  den  Ereignissen  eine  andere 
Wendung  gegeben  hätte.  Besonders  um  1270  war  die  Herrschaft  der  Anjous 
in  Piemont  sehr  ausgedehnt.  Sie  umfafste  Turin,  Alessandria,  Ivrea  u.  s.  w. 
—  Prasca187)  erläutert  die  Schifffahrts-  und  Schlachtordres  Amadeas  VI. 
Ton  Savoyen,  als  er  1366  von  Venedig  aus  sich  zu  der  orientalischen  Ex- 
pedition anschickte. 

Idgu-rien.  <r«nt*a.188"146)  Beachtenswert  ist  der  1129  zwischen 
Calixtus  II.  und  den  Genuesen  abgeschlossene  Vertrag146)  wegen  der  durch 
die  Bischöfe  von  Korsika  vollzogenen  Konsekration.  —  Castruccio  Gastracani14  *) 
legte  den  Grund  seiner  Herrschaft  in  der  Lunigiana  als  Vikar  Gherardino 
Malaspinas,  Bischofs  von  Luni.  Seine  Blütezeit  fällt  nach  1323,  er  starb 
1328.  —  Für  die  Geschichte  Genuas  während  seiner  Abhängigkeit  von  Frank- 
reich im  Anfange  des  15.  Jh.  sind  zu  erwähnen  einige  von  Poggi148)  ver- 
öfientlichte  Urkk.  —  Ein  recht  wertvoller  Beitrag  zur  Literaturgeschichte 
des  Humanismus,  der  vielfach  Berührung  mit  der  Politik  hat,  ist  die  Arbeit 
von  Braggio,149)  der  zeigt,  dafs  die  ersten  Spuren  einer  neuen  Kultur  sich 
in  Genua  in  der  ersten  Hälfte  des  15.  Jh.  finden,  und  auch  einige  interessante 
Urkk.  (1448 — 55)  über  den  Historiker  Flavio  Biondo  und  seine  Werke  ver- 
öffentlicht. —  Gab otto15<l)  bringt  einen  wichtigen  Brief  Biondos  an  Franc. 
Sforza,  Herzog  von  Mailand  aus  dem  Jahre  1463  bei,  in  welchem  er  letzteren 
um  Unterstützung  für  seine  Historia  bittet  und  dafür  rühmende  Erwähnung 
des  Fürsten  in  Aussicht  stellt. 

Savona,1*1'1**)  Noli,1™)  Albenga.1**) 

La  Monarchia  in  Piemonte.    (=  Gli  albori  d.  vita  italiana,  Bd.  2,  S.  161  ff.)    Milan o,  Treves. 

—  1S6)  C.  Merkel,  La  dominazione  di  Carlo  I.  d'Angib  in  Piemonte  e  in  Lombardia  e  i 
8uoi  rapporti  eolle  guerre  contro  re  Manfredi  e  Corradino :  MAccTorino  2.  F.  41,  II,  S.  201  ff.  — 
137)  E.  Prasca,  Due  ordinanze  militari  marittime  del  Conte  Verde:  RivMarittima  24,  S.  401  ff. 

188)  M.  G.  Canale,  Aleune  notizie  storiche  sopra  l'antica  nobilta  genovese,  la  so« 
origine,  le  sue  suddivisioni  e  le  diverse  sue  vicende:  GiornArald.  18,  S.  94  ff.  (Gering- 
wertig; seine  Meinung  über  d.  Entstehung  d.  KomitateB  u.  d.  Mark  v.  Genua  stützt  sich 
vor  auf  zwei  Urkk.  v.  1841  u.  1854.)  —  189)  G.  F.  de  Ferrari,  La  nobilta  d.  cessata 
repubblica  di  Genova  e  il  suo  titolo  maxchionale:  ib.  (1890),  No.  1/2.  —  140)  L.  Jur- 
gieviez,  Una  iscrizione  genovese  recentemente  scoperta  in  Soldaia:  GiornLig.  18,  S.  297  ff. 
(1471,  zu  Odessa.)  —  141)  M.  Staglieno,  Yincenzo  Colombo  pirata  d.  sec.  15:  ib.  S.  68  ff. 
(Gebangt  zu  Genua  1492.)  —  142)  P.  Papa,  Tommaso  Frescobaldi  all'  aasalto  di  Genova 
1427  appunti  stör.  Firenze-Roma,  Bencini.  4°.  82  S.  —  148)  A.  G.  Spinelli,  Poesie 
tpagnnole  attribuite  a  Galeotto  d.  Carretto.  Carpi,  Bossi.  (Lebte  bei  d.  Herren  v.  Monferrato, 
Mailand,  Mantua,  Ende  d.  15.  Jh.)  —  144)  G.  Claretta,  'Genua'  e  non  'Janua'  secondo 
G.  Vernazxa:  GiornLig.  18,  S.  136  ff.  —  145)  (§  16)  Macaulay,  Concil  1241.  —  146) 
U.  Robert:  Seances  de  la  Socie'te'  Kationale  des  antiquaires  de  France  [Paris]  (19.  Mftrz  1890). 

—  14?)  G.  Sforza,  Castruccio  Castracani  d.  Antelminelli  in  Lunigiana:  AMRDepMod.  e 
Parma  3.  F.  6,  S.  801  ff.  (Mit  vielen  Urkk.,  darunter  e.  neue  aber  nicht  genaue  Edition  d. 
Diploms  Ottos  I.  für  d.  Kirche  Luni,  963.)  —  148)  V.  Poggi,  Contributi  alla  storia 
genovese  d.  sec  15:  GiornLig.  18,  S.  206  ff.  —  149)  C.  Braggio,' Giacomo  Bracelli  e 
Fumanesimo  d.  Liguri  al  suo  tempo.  Genova,  Sordomuti.  295  S.  —  150)  F.  Gabotto, 
Aleune  idee  di  Flavio  Biondo  sulla  storiografia.  Verona,  Tedeschi.  (Separatabdr.  aus  d.  'Bibl. 
d.  icnole  ital.'.)  —  151)  L.  Ratto,  Gli  statuti  d.  comune  di  Savona  notizia.  Roma, 
Löscher.  (Separatabdr.  aus  d.  'RISG/  10.)  —  152)  S.  Ambrosoli,  Patacchina  Savonese 
medita  di  Fiiippo  Maria  Visconti.  Savona,  Bertolotto.  1890.  10  S.  —  158)  B.  Gan  doglia , 
DoeumentiNolesi:  AMSStSavonesce  2.  (Älteste  Urk.  1150;  1181  Konsuln  erwähnt.)  —  154) 
A.  Calen  da,  Patrizi  e  popolani  d.  medioevo  in  Liguria;  II.  'Albenga':  RassPugliese  8,  No.  15/6. 


HI,8  §  4*A.    Italien  bis  1492.    Cipolla. 

Tü8cana.  Allgemeines  und  Florenz.1**'1**)  Hartwig1") 
führt  seine  Geschichte  von  Florenz  in  der  zweiten  Hälfte  des  13.  Jh.  zu 
Ende,  handelt,  über  die  weifische  Liga  gegen  Arezzo,  die  Belagerung  von 
Caprona,  den  Krieg  gegen  Pisa.  In  die  Darstellung  der  kriegerischen  Vorfälle 
verflicht  er  die  der  fortwährenden  inneren  Veränderungen  in  Florenz,  den 
Kampf  zwischen  Volk  nnd  Magnaten,  Giano  della  Bella,  seine  Ordinamenti  n.  8.  w. 
Die  Chronik  Dino  Gompagnis  benutzt  er  zwar,  aber  nur  mit  weitgehender 
Kritik,  deren  Ergebnis  ist,  daüs  diese  Chronik  ebensoviel  Bätsei  enthält,  wie 
die  Memoiren  des  Fürsten  Metternich.  —  Gregorovius160)  giebt  einige 
nützliche  Bemerkungen  über  die  florentinische  Familie  der  Acciaiuoli  im 
14.  Jh.,  die  vielleicht  seine  letzte  Arbeit  war.  —  Für  die  Geschichte  von 
Florenz  am  Ende  des  14.  und  Anfang  des  15.  Jh.  wird  die  von  Fr.  Novati1*1) 
unternommene  Veröffentlichung  des  Briefwechsels  Coluccio  Salutatis,  wenn 
vollendet,  von  grobem  Werte  sein,  obgleich  der  Herausgeber  nur  die  rein 
persönlichen  Briefe,  die  sich  eher  auf  die  Literaturgeschichte,  als  auf  die 
politische  beziehen,  zu  sammeln  gedenkt.  Für  die  letztere  würde  vielleicht 
die  Sammlung  der  Briefe,  die  er  als  Sekretär  von  Florenz  geschrieben,  von 
gröfserem  Nutzen  sein.  Der  vorliegende  erste  Band  enthält  Briefe  aus  den 
Jahren  1867 — 80,  von  denen  besonders  einer  von  1375  über  die  Politik  von 
Florenz,  das  ein  Bündnis  der  italienischen  Staaten  wünschte,  recht  beachtens- 
wert ist.  Ein  Brief  handelt  von  dem  Aufstande  der  Ciompi.  Bekannt  ist 
der  über  Urbans  V.  Ankunft  in  Rom  und  seinen  kurzen  Aufenthalt  daselbst 
Einige  der  hier  abgedruckten  Briefe  waren  schon  bekannt,  aber  in  elenden 
Ausgaben.  —  Obgleich  auch  die  Florentiner16')  beim  Anfange  des  Krieges 
zur  Astrologie  ihre  Zuflucht  nahmen,  so  liefsen  sie  sich  doch  noch  mehr  von 
politischen  Bücksichten  leiten.  —  Einen  Beleg108)  für  die  Schandthaten,  zu 
denen  sich  auch  die  Florentiner  hinreifsen  lieben,  um  ihr  Gebiet  zu  ver- 
größern, bietet  ein  beklagenswerter  Vorfall  von  1425. 

JOitteratur.1*1"1*7)  Mancini168)  veröffentlicht  einige  unedierte  oder 
seltene  Arbeiten  von  Alberti,  u.  a.  seine  Schrift  'de  Porcaria  coniuratione'. 
Das  Geburtsjahr  des  Autors  wird  verschieden  angegeben:  c.  1404169)  oder 
1406/7. 170)     Nach   langen  Vorarbeiten   in   den  florentinischen  Bibliotheken 


155)  P.  Fabre,  Registrom  curia«  Patrimonii  b.  Petri  in  Tuscia:  MAH.  9,  Heft  3,4. 
(Aus  d.  vatikanischen  Archiv;  1827 — 64.)  —  156)  id.,  La  perception  du  oens  apostoliqse 
dans  l'Italie  centrale  en  1291:  ib.  10  (Dec  1890),  Heft  4/5.  (Betr.  Toscana,  Romagna, 
Spoleto,  Patrimonium.)  —  157)  G.  0.  Corazzini,  Sommaxio  di  storia  fiorentina.  Fireni*. 
Sansoni.  16°.  VIII,  482  8.  (Nicht  unbrauchbar.)  —  157*)  L.  Frati,  Traditioni  storiche 
d.  purgatorio  di  s.  Patrizio:  GSLIt.  17,  S.  46  ff.    (Reue  e.  Florentiners  nach  Irland  1411.) 

—  158)  (§  178)  Zimmermann,  Acta  Karoli  IV.  —  159)  O.Hartwig,  E.  Menschen- 
alter  florenünischer  Gesch.  (1260—92).  VII.  VIII.  (Schlafe) i  DZG.  6,  S.  70—120,  241—300. 

—  160)  F.  Gregorovius,  Briefe  aus  d.  'Correspondenza  Acciaiuoli'  in  d.  Laurenziass 
zu  Florenz:  SBAkMUnchen  (Jg.  1890)  II,  S.  285  ff.  —  161)  Franc.  Novati,  EputoUrio 
di  Coluccio  Salutati.  1.  Bd.  Roma.  VIII,  852  S.  (Herausgeg.  ▼.  'IatitStorltaliano'.)  —  163) 
E.  Casanova,  L'astrologia  e  la  consegna  d.  bastone  al  capitano  generale  d.  Repubblie» 
Fiorentina:  AStlt-  5.  F.  7,  S.  184  ff.  —  163)  F.  Flamini,  Sulla  prigionia  di  Ludovieo 
da  Marradi.  Lodi,  D.  Avo.  —  164)  G.  Baccini,  II  pulpito  d.  Savonarola:  GErudiz.  3, 
No.  15/6.  —  Savonarola  selbst  8.  §  72B.  —  165)  &  Majetti,  Lorenzo  ViolL  Napoli, 
Gabelsberger.  1890.  (Stenograph  Savonarolas.)  —  166)  F.  Gabotto,  L'epienreismo  di 
Mareilio  Ficino.  (Separatabdr.  aus  d.  'Riv.  di  filos.  seien t.')  Milano-Genova,  Dumol&rd. 
(Oberflächlich.)  —  167)  G.  Volpi,  Un  cortigiano  di  Lorenzo  il  Magn|fico:  GSLIt.  17, 
S.  229  ff.  (Matthäus  Franous;  mit  herausgeg.  inedierten  Briefen  Franous',  1474—92.)  — 
168)  G.  Mancini,  L.  B.  Alberti  Opera  inedita  et  pauca  separatim  impressa.  Florenaac. 
Saneoni.     1890.    XU,  814  S.   —    169)  J.  Sanesi,   L'anno   d.  nasciU  di  L.  B.  Alberti: 


§  44A.    Italien  bis  1492.    Cipolla.  JII99 

und  im  Archiv  hat  Flamini171)  die  mit  grofsem  Fleifse  gearbeitete  Ge- 
schichte der  florentinischen  Lyrik  bis  zur  Verschwörung  der  Pazzi  erscheinen 
lassen.  Die  litterarischen  Notizen  hat  er  mit  den  historischen  Thatsachen 
von  dem  Aufstände  der  Ciompi  (1378)  an  verflochten.  Er  handelt  über  die 
verschiedenen  Arten  der  Lyrik,  die  Gebildeten,  zwei  Volksdichter,  die  ihre 
Poesieen  anf  dem  Markte  vortrugen,  und  zeigt,  wie  sich  in  den  Gedichten 
in  nicht  geringem  Mafse  die  zeitgenössische  Geschichte  wiederspiegelt.  Oft 
wurden  die  Gedichte  öffentlich  vorgetragen  und  spiegeln  die  politischen  Ver- 
hältnisse der  Zeit,  in  der  sie  verfafst  wurden,  wieder,  handeln  über  die 
Persönlichkeiten  und  Ereignisse,  die  am  meisten  dem  Volke  vor  Augen  standen. 
So  kommen  diese  Gedichte  in  erster  Linie  für  die  florentinische  Geschichte 
in  Betracht,  beschäftigen  sich  aber  auch  mit  dem  Tode  Filippo  Maria 
Viscontis  (1447),  der  ambrosianischen  Republik,  der  Herrschaft  Sforzas,  u.  8.  w. 
Unter  den  anf  den  Pl&tzen  gesungenen  Versen  behandelten  viele  politische 
Themata,  u.  a.  die  des  Ser  Antonio  da  S.  Miniato  gegen  den  König  Ladislaus, 
der  die  Unabhängigkeit  von  Florenz  bedrohte.  —  Die  Geschichte  der 
'platonischen  Akademie'17*)  reicht  von  1439  bis  1537.  Die  Seele  der  Akademie 
unter  Lorenzo  il  Magnifico  war  Marsilius  Ficinus  der  Obersetzer  Piatos. 

Dante.178'176)  Symonds'  französisch  und  englisch  in  zweiter  Auflage176) 
erschienene  Biographie  Dantes  —  die  erste  erschien  vor  mehr  als  20  Jahren 
—  ist  von  geringem  Werte,  weil  der  Vf.  die  neue  Litteratur  nicht  benutzt 
bat,  jedoch  verdient  sie  hier  wegen  einiger  Bemerkungen  über  die  göttliche 
Komödie  Erwähnung.  —  Viel  interessanter  sind  mehrere  Essays  über  Dante 
von  L&nczy  ,177)  die  sich  mit  allen  wichtigen  Persönlichkeiten  der  weifischen, 
wie  der  ghibellinischen  Partei  in  Florenz  beschäftigen.  Bei  Gelegenheit  der 
Besprechung  der  Chronik  Dinos,  äufsert  er  seine  Ansicht  dahin,  dafs  sie  in 
ihrem  Grundstöcke  authentisch  sei,  aber  eine  Oberarbeitung  erfahren  habe. 
Bedeutung  hat  die  Arbeit  über  Gemma  Donati.  —  Die  letzten  Jahre  des 
Dichters,  am  Hof  der  Polenta  in  Ravenna,  bilden  den  Gegenstand  mehrerer 
gelehrter  und  genialer  Untersuchungen  von  Ricci,178*179)  der  eine  Darstellung 
der  Geschichte  Ravennas  zur  damaligen  Zeit  giebt,  die  Personen  charakterisiert, 
mit  denen  Dante  dort  zusammentraf,  besonders  Guido  da  Polenta.  Er  hält 
die  Nachricht  Boccaccios  für  wahr,  dafs  Beltrando  del  Poggetto  beabsichtigt 
hätte,  die  Asche  des  Dichters  in  die  Winde  zu  zerstreuen,  und  handelt  über 
sein  Grabmal.  —  Unter  den  Arbeiten  über  Beatrice  180-m)  ist  eine  der 
wichtigsten  für  uns  die  von  Del  Lungo,18*)  der  seine  Forschungen  nicht 


Propugn.  24,  I,  S.  2*2  ff.  —  170)  G.  S.  Scipioni,  L'anno  d.  näselte  di  Leon  Battista 
Altera:  GSLIt.  18,  8.  S13  ff.  —  171)  Franc  Flamini,  La  Urica  d.  Rinaacimento  anteriore 
ai  tempi  d.  Magnifico.  Visi,  Nistri.  XI,  812  S.  —  172)  L.  Ferri,  L'accademia  Platonica 
di  firenxa  e  le  an«  vicende:  NAnt  118,  S.  226  ff.  —  178)  A.  Bartolini,  Boszetti 
danteichi.  Borna,  Tip.  d.  Pace.  82°.  612  S.  (Sammelband:  'D.  Veltro',  'D.  Ezelino', 
'Anaetatio  IL',  *I1  gran  rifiuto'  etc.)  —  174)  G.  Brnschi,  Ser  Pietro  Bonacconi  e  il 
ino  *Cammino  di  Dante':  Propugn.  24,  I,  8.  6  ff.,  308  ff.  (Notar,  ist  Anfang  d.  15.  Jh. 
geboren,  f  1477.)  —  175)  A.  Tambellini,  II  codice  dantesco  *Gradenighiano' :  ib.  II, 
S.  159  ff.  (Enthält  auch  e.  Kommentar,  dessen  Zeit  umstritten  ist.)  —  176)  John  Addington 
Symonds,  Dante,  ton  temps,  ton  osnvre,  son  g&rie,  Itnde  littlraire;  trad.  par  C.  Angit 
<?•&).  Paria.  XVIII,  809  S.  —  177)  G.  Linea y,  T6rtenelmi  kor-  ob  Jellemraizok. 
fiadapeet,  Hornyanaky.  1890.  480  S.  —  178)  C.  Ricci,  L'nlttxno  rifngio  di  Dante  Alighieri. 
Milano,  HoeplL  IV,  548  S.  —  179)  X  A.  Gloria,  Dante  Alighieri  in  Padova:  GSLIt.  17, 
S.  358  ff.  (Nicht  ohne  Belang.)  —  180)  O.  Bnlle,  Dantes  Beatrice  im  Leben  u.  in  d. 
Ifehtoag.  Berlin,  Hüttig.  1890.  16°.  Vm,  140  S.  (Verteidigt  d.  Identität  mit  d.  Tochter 
Portinaris.)  —  181)  F.  Castets,  Le  lixieme  eentenaire  de  Beatrix  (1290—1890)  lecon 


111,10  §  *4A.    Italien  bis  1492.    Cipoila. 

auf  diese  Person  allein  beschränkt,  sondern  viele  für  die  Geschichte  von 
Florenz  in  der  zweiten  Hälfte  des  13.  Jh.  wichtige  Notizen  am  sie  gruppiert. 
So  spricht  er  z.  B.  über  Folco  Portinari.  Zahlreich  sind  die  Arbeiten188"186) 
über  die  politisch -religiöse  Anschauung  Dantes  in  ihrer  Beziehung  zur 
italienischen  Geschichte.  —  Maas187)  leugnet  ohne  Grand  die  Echtheit  der 
Monarchia.      Gegen  ihn  wendet  sich  in  zutreffender  Weise  Wegeie.1**} 

—  In  zwei  Aufsätzen  sucht  Del  Lango180)  Dantes  Ansichten  über  die 
Konstitution  der  Gemeinden,  seine  Abneigung  gegen  die  Tyrannen,  sein  Urteil 
über  die  Geistlichkeit,  das  Papsttum  und  Kaisertum  zusammenzufassen.  Vieles 
ist  meisterhaft  behandelt.  Die  ganze  Arbeit  zeigt  die  grofse  Kenntnis  des 
Danteschen  Gedichtes.  —  Der  historische  Hintergrund  des  Gedichtes  wird 
oft  durch  die  ältesten  Kommentare  beleuchtet,  die  zu  einer  Zeit  geschrieben 
wurden,  wo  die  Danteschen  Persönlichkeiten  noch  in  aller  Munde  waren. 
Mehrere  dieser  Kommentare  (die  Jacopo  di  Dante  zugeschriebenen  'chiose, 
Jacopo  della  Lana,  Ottimo,  Pietro  Alighieri  u.  a.)  behandelt  mit  umfassender 
Gelehrsamkeit,  wenn  auch  nicht  immer  erschöpfend  L.  Rocca.190)  —  Zahl- 
reich sind,  wie  gewöhnlich  die  Erklärungen  einzelner  Stellen  and  die  Notizen 
über  die  guten  und  schlechten  Thaten  der  einzelnen  Danteschen  Figuren.191"1*5 

—  Professione196)  zeigt,  dafs  Yanni  Fucci  das  gefürchtete  Haupt  der 
Schwarzen  in  den  Bergen  von  Pistoja  war.  —  Merkel197)  sammelt  die 
Nachrichten  über  das  Leben  Sordels  und  sucht  die  Achtung  Dantes  tot  ihm 
zu  erklären. 

Petrarca.198"900)  P.s  Urgrofsvater,  mit  Namen  Ser  Gorzo  war  anch 
Dichter.201)  —  Ein  guter  Beitrag  zur  Biographie  Petrarcas  ist  die  Arbeit 
von  Lazzarini,90*)  die  sich  mit  Petrarcas  Ankunft  in  Venedig,  1373, 
in  Begleitung  des  Francesco  Novello  von  Carrara,  des  Sohnes  des  Herrn  von 
Padua  beschäftigt. 


faite  a  la  faculttf  des  lettres  de  Montpellier.   Montpellier,  Brehm.   12°.    55  S 182)1-  Del 

Lungo,  Beatrice  n.  vita  e  nella  poesia  d.  see.  18.  Milano,  Hoepli.  —  18$)  W.  C.  Schirmer, 
Dante  Alighieris  Stellung  zu  Kirche  u.  Staat,  Kaisertum  u.  Papsttum.  Düsseldorf.  36  S. 
(Nicht  ohne  Wert,  aber  zuriel  subjektiv.)  —  184)  £.  A.,  Dante'B  political  ideas:  ChQB.  ^April 
1890).  —  185)  F.  Berger,  Dantes  Lehre  v.  Gemeinwesen.  Prgr.  d.  Ersten  Höh.  Bürger- 
schule. Berlin,  Gaertner.  —  186)  E.  Salvadori,  II  pensiero  n.  storia  d.  letter.  italitfiA 
prima  di  Dante.  L'Arcadia  8,  7.  Heft.  —  187)  A.Maas,  Dantes  Monarchia.  Tübingen. 
Conrad.  56  S.  —  188)  Fr-  X.  Wegele,  War  d.  Dichter  d.  Göttl.  Komödie  d.  Vf.  d. 
Schrift  de  Monarchia?:  DZG.  6,  S  .78  ff.  (1309.)  —  189)  I.  Del  Lungo,  La  nguraxione 
stör.  d.  medioevo  italiano  n.  poema  di  Dante.  2*««  Bändchen.  II.  Rede  'I  Comuni,  i  Signori. 
le  Corti,  il  Clero';  III.  Rede  <U  Papato,  l'Impero'.  Firenze,  Sansoni.  —  190)  L.  Rocca. 
Di  alcuni  commenti  d.  Div.  Comm.  eomposti  n.  primi  vent'  anni  dop©  la  morte  di  Dante. 
Firenze,  Sansoni.  —  191)  C.  Ricci,  II  'sanguinoso  mucchio':  Lettere  ed  Arti  2,  No. 49— 60. 
^Schlacht  bei  Forli,  1282.)  —  193}  F.  Torraca,  II  'sanguinoso  mucchio':  RCLIt.  7,  No.  5. 
S.  152/4.  (Gegen  Ricci.)  —  19$)  P.  Merlo,  Saggi  glottologici  e  letterari  raceolti  depo 
la  sua  morte  da  F.  Ramorino.  2  Bde.  Milano,  Hoepli.  1890.  XL  VI,  606;  II,  SOS  S. 
(E.  Studie  d.  2.  Bd.  betr.  Brunetto  Latini  in  Dantes  Hölle.)  —  194)  P.  Amadueci. 
Guido  d.  Duca  [Purg.  14].  Fori),  Bordandini.  1890.  (Unter  Benutzung  vieler  bereits  edierter 
u.  noch  nicht  edierter  Urkk.)  —  195)  Toynbec,  'II  semplice  lombardo'  in  Purg.  i'o- 
Ac.  (1890),  No.  965.  —  196)  A.  Profession e,  Nuovi  docamenti  su  Vanni  Facci: 
Coltura  NF.  1,  S.  126  ff.  —  197)  C.  Merkel,  Sordello  di  Goito  e  SordeUo  di  Ifaraao: 
GSLIt.  17,  S.  880  ff.  —  198)  E.  Salvadori,  La  vita  politica  di  m.  Francesco  Petrarca: 
Accadia  2.  Jg.  (Dec  1890),  No.  12.  —  199)  A.  Giordano,  Franc  Petrarca  e  l'Afrie*. 
Fabriano,  Gentile.  1890.  (Begonnen  1888  d.  Ruhmes  halber.)  —  200)  G.  G.  Siragusi. 
L'epietola  'immemor  haud  vestri'  e  l'epitaffio  p.  Roberto  d'Angib  d.  Petrarca  secondo  U 
cod.  Strozziano  141:  AALRendiconti  4.  F.  6,  No.  12.  —  201)  A.  Zenatti,  II  bisnonno 
d.  Petrarca:   Propugn.  24,  I,  S.  415  ff.  —   202)  V.  Lazzarini,   La  seconda  aobaseerit 


§  44A.    Italien  bis  1492.    Cipolla.  111,11 

Kunst.20*'20*)  Die  Fortsetzung206)  des  Prachtwerkes  von  Stegmann 
and  Geymüller  betrifft  Desiderio  da  Settignano,  Antonio  da  Sangallo  den 
Alten,  Michelangelo,  Giorgio  Vasari  u.  s.  w.  —  Bekannt  ist,  dafs  auch  die 
Zunft  der  Calimala  für  die  Geschichte  von  Florenz  groJfee  Bedeutung  hat. 
Alexi*07)  beschäftigt  sich  mit  derselben  in  ihrer  Beziehung  zur  Numismatik 
and  mit  der  florentinischen  Prägung  und  den  Münzbeamten. 

Siena.*08-*09)  Die  wichtigste  Schrift  ist  die  von  Cesare  Paoli210) 
über  die  ununterbrochen  sich  folgenden  tumultuarischen  Umgestaltungen  in  der 
Leitung  der  Stadt,  von  dem  ersten  bescheidenen  Siege  des  Volkes  über  die 
Adligen  (1147)  bis  zur  Revolution  von  1385,  die  den  sogenannten  'Monte 
del  Popolo*  veranlasste.  —  Der  um  1260  geborene  Bindo  Bonichi  nahm  zuerst 
Teil  an  der  Regierung  seiner  Vaterstadt,  gehörte  1309  zu  den  Signori,  dann 
wurde  er  Mönch  und  starb  1338.  Seine  Gedichte  tragen  politisches  Gepräge.211) 
—  Vielleicht  das  älteste  Dokument212)  über  die  kommunale  Konstitution  in 
Siena  ist  das  am  Ende  des  13.  Jh.  kompilierte  Statut,  das  in  seinen  Rubriken 
auch  eine  aus  dem  Jahre  1190  enthält. 

Arezz o.218,214)  Bresciani215) hat  eine  politische  Eanzone  Guittones 
ron  Arezzo  erklärt,  die  1281  geschrieben  scheint,  als  Genua  sogleich  nach  dem 
Siege  bei  Meloria  Pisa  zu  einem  Bündnis  der  feindlichen  Städte  zu  zwingen 
suchte.  Das  Schicksal  Pisas  änderte  sich  unter  Ugolino  dei  Gherardeschi, 
der  die  Gefahr  abzuwehren  suchte  durch  Verhandlungen  mit  Florenz  und 
Lucca.  —  Morin216)  glaubt  auf  Grund  einiger  von  ihm  in  französischen 
und  englischen  Hss.  gefundenen  Notizen  als  wahrscheinlich  hinstellen  zu 
können,  dafs  Guido  von  Arezzo,  der  Erfinder  oder  Erneuerer  der  musikalischen 
Noten  französischer  Abkunft  sei.217) 

Pisa.  Ein  pisanischer  Richter  von  Ende  -des  13.  Jh.  ist  der  Vf. 
einiger  Glossen  zum  städtischen  Statut,218)  deren  Veröffentlichung  ein  wert- 
voller Beitrag  zur  Geschichte  der  blühenden  Rechtsschule  in  dieser  Stadt  ist. 


di  Franc.  Petrarca  a  Venezia:  ib.  S.  282  ff.  —  208)  O.  S.  Godkin,  The  monastery  of 
S.  Marco  at  Florence.  Florence,  George  A.  Cole.  1890.  91  S.  —  204)  C.  Schubert- 
Feder,  La  loggia  di  Or'  s.  Michele:  AStlt.  7,  S.  67—88.  (Wichtig  f.  Ikonographie.)  — 
205)  ÄL  Semran,  Donatellos  Kanzeln  in  s.  Lorenzo,  e.  Beitr.  z.  Gesch.  d.  Italien.  Plastik 
im  15.  Jh.  Breslau.  —  206)  C.  v.  Stegmann,  D.  Architektur  d.  Renaissance  in  Toscana 
nach  d.  Meistern  geordnet.  Dargestellt  in  hervorragendsten  Kirchen,  Palästen,  Villen  u. 
Monumenten.  Begonnen  v.  d.  Gesellschaft  San  Giorgio  in  Florenz.  Mit  ausführlichem 
illnstr.  Text  r.  Architekten  Baron  H.  v.  Geymüller.  Allgem.  Aasgabe  18./6.  Lfgr. 
Fase  10/3.  München,  Verlagaanst.  f.  Kunst  u.  Wissensoh.  a  M.  0,60.  (66  Lichtdruck-  u. 
14  Kupfertafeln  mit  18  S.  Text.  In  Mappe.)  —  207)  S.  Alexi,  D.  Munzmeister  d. 
Calimala  u.  Wechselzunft  in  Florenz:  ZNumism.  17  (1890),  Heft  8.  —  208)  A.  de  San- 
doval, Hist.  de  s.  Catalina  de  Siena.  Madrid,  Munos  Sanchez.  1890.  880  S.  —  209) 
M.  Faloei-Pnlignani:  MiscFranc.  6,  S.  96.  (Teilt  einige  Autogr.  d.  h.  Bernardinus  v. 
Siena  mit.)  —  210)  C.  Paoli,  I  'Monti'  o  fazioni  d.  repnbblica  di  Siena:  NAnt.  118, 
8.401  ff.  —  211)  I.  Sanesi,  Bindo  Bonichi  da  Siena  e  le  sue  rime:  GSLIt  18,  S.  1  ff. 

—  212)  L.  Zdekauer,  II  oostituto  d.  Placito  d.  Comune  di  Siena  ora  p.  la  prima  volta 
pubblicato.  1.  TL  Siena,  Torrini.  1890.  60  S.  —  21S)  ü-  Pasqui,  Frate  Mansueto 
pieudo-veseoTo  Aretino:  AStlt.  6.  F.  7,  S.  129  ff.  (1829  v.  Gegenpapst  Nikolaus  V.  geweiht.) 

—  214)  G.  Man  ein  i,  Francesco  Griffolini  cognominato  Franc.  Aretino.  Firenze,  Carnesecchi. 
1890.  50  S.  (£.  Humanist,  Schüler  Guarinos.)  —  215)  L.  A.  Bresciani,  Intorno  a  una 
eanzone  di  Guittone  d 'Arezzo  al  conte  Ugolino  d.  Gherardeschi :  Propugn.  24,  II,  S.  5  ff.  — 
216)  G.  Morin,  L'origine  francaise  de  Guy  d' Arezzo:  BQH.  49,  S.  647  ff.  —  217)  X 
0.  Tommasini,  Guido  Monaco  d' Arezzo  e  la  sua  fama  n.  storia.  (In  Beinern  Buche: 
•Scritii  di  storia  e  critica'.  Borna,  Löscher.)  —  218)  L.  Simoneschi,  Studi  Pisani,  II.  'Di 
Teomaso  da  Tripalle,  d.  sua  glossa  al  Costituto  e  d.  sua  libreria'.    Pisa,  Mariotti.    XLIV, 


111,12  §  44A-    Italien  bis  1492.    Cipolla. 

Pistoja,*1*-**0)  Lucca**1)  Volterra***)  und  andere  Orte.™'**») 
Emilia  und  Bomagna.**1'**1)      Piacenza .•»««■)     Georg 

Valla940)  aas   Piacenza  wurde   in   Venedig  wegen   Liebängelei  mit  den 
Franzosen  in  einen  Prozefs  verwickelt. 

Modena**1)  Mirandola***)  Bologna.***"***)  Ferraraund 
Este.***'*61)  Es  sind  bibliographische  Abhandlungen  über  für  die  Geschichte 
von  Ferrarain  Betracht  kommende  Hss.  erschienen,  sowie  über  die  französischen 
Codices  der  estensischen  Bibliothek.158)  Die  Kultur  Ferraras  und  des  Hofes 
zur  Zeit  Nikolaus  III.  (äufserer  Glanz,  Jagden,  Kleidung  u.  s.  w.)  wurden 


S.  —  219)  L.  Zdekauer,  Brave  et  ordinamenta  populi  Pistorii  a.  1288.  Mediolani, 
Hoepli.  4°.  LXXX,  271  S.  —  220)  »<*•»  Biordinamento  d.  pergamene  n.  archivio  d.  Comnne 
di  Pistoia:  AStlt.  5.  F.  7,  S.  881  ff.     (Ungefähr  1600  Urkk.,  unter  denen  60  <L  11.  Jb.) 

—  221)  L.  Pellegrini,  Di  alcuni  paesi  d.  montagna  lucchese,  note  illustrative.  Law*, 
Tip.  d.  Serchio.  88  S.  (Erwähnenswert,  wiewohl  nicht  frei  ▼.  Irrtümern.)  —  222)  C.  Lnpi, 
üna  moneU  inedita  d.  veseovi  di  Volterra :  RivNumism.  4,  S.  883  ff.  (Bischof  Banienu  IL, 
1801  —  20.)  —  22S)  J-  Tempestini,  Campi-Bisenzio  docnmenti  note  ricordi.  S«to 
Fiorentino,  Casini.  1890.  4°.  72  S.  —  224)  A.  Cionini,  L'isola  di  Capraia  eenni 
stör.:  GiorArald.  18,  S.  86  ff.,  101  ff.  (D.  erste  zweifellose  Nachricht  betr.  diese  Insel  geht 
bis  Ende  d.  4.  Jh.  zurück.)  —  225)  G.  Ghizzi,  Storia  d.  terra  di  Castiglione  Fiorentino. 
Arezzo,  Bellotti.  1890.  (Auf  Grund  unedierter  Urkk.)  —  226)  U.  Nomi,  Un  duoto 
documento  intorno  ai  primordi  d.  cattedrale  di  Colle  di  Yal  d'Elaa  e  intorno  ad  un*  opera 
d.  scultore  Pietro  Tacca.  Siena,  Tip.  s.  Bernardino.  1890.  —  227)  A.  Ademollo,  La 
cattedrale  di  Sovana  oenni  stör,  ed  artistici.  Grossato,  Tip.  d.  Ombrone.  16°.  16  S.  — 
228)  G.  Carocci,  Una  citta  morimonda:  A&St  10,  No.  12.   (Sovana  oder  Soana  in  ToscaM. 

—  229)  6*  Mini,  lüustrazione  stör.  d.  antichi  caatelli  di  Salutare,  Monte  Poggiolo  e 
Sadurano  in  Val  d.  Montone  in  Comune  di  Terra  d.  Sole  e  Castrocaro.  Rocca  s.  Casciano, 
Cappelli.  1890.  —  280)  L.  S c o  1 1,  Yincigliata  and  Maiano.  London,  FiBher  Unwin.   4°.  333  S. 

281)  ö-  G.  Ronoagli,  Rolandino  Passaggeri:  AMDepStBomagna  8.  F.  9,  8.  72  ff. 
(Ziemlich  brauchbar.)  —  282)  A.  Santerelli,   Di  una  antichissima  chiesa  in  Romagna: 
A&St.  9  (80.  Oct.  1890),  No.  28.  (S.  Donato  bei  Bertinoro.)  —  288)  A.  Gianandrea, 
Di  Olivuccio    di   Ciccarello   pittore  marchigiano   d.  sec.  15.    Jesi,  Pierdicchi.     1890.    19  S. 
(Nützlich.)  —  284)  R.  Mariotti,  Serrungarina  n.  sec.  14,  curiosita  storiche.    Fano,  Tip. 
Soneiniana.    1890.    16°.   46  S.    (Bei  Fano;  Empörung  gegen  Galeottus  Malatesta  1843.)  — 
285)  G.  Salvi,  II  card.  Egidio  Albornox  e  gli  archivi  di  Sanguinesia,  docnmenti  origioali 
di  sua  legazione  pubblicati.   Gamerino,  Savini.  1890.  18  S.  —  236)  Ein  Anonymus  gab  in: 
GiornLig.    18,    S.  801.    e.   Brief,  1448,  des  Giano  Fregoso  an  Flavius  Blondua  heraas.  — 
28?)  F*  Gabotto,  Ancora  un  letterato  d.  Quattrocento.    Citta  di  Castello,    Lapi.    1990. 
(Gregorius  aus  Citta  di  Castello,    weloher  an  d.  Höfen  d.  Gonzaga  u.  d.  Sforza  lebtet  — 
288)  L.  Ambiveri,  I  piacentini  podesta  e  capitani  d.  popolo  di  Milano.    (=  II  piacentioo 
istruito,  Strenna,  S.  68—70,  76/7,  82/8.)   Piacenza.    (Brauchbar.)  —  289)  (§  16)  Holder- 
Egg  er,  Cadagnellus.  —  240)  F.  Gabotto,  Giorgio  Valla  e  il  suo  processo  in  Venezia  n. 
1496:  NAVen.  1,    S.  201  ff.  —  241)  P-  Bortolotti,  Di  un  murale  dipinto  n.  1334  n. 
lato  esterno  settentrionale  d.  duomo  di  Modena.    Modena,  Vincenzi.  —  242)  F*  Ceretti. 
D.    chiese,    d.   conventi   e  d.   conrraternite    d.   Mirandola.     1.    Bd.,    d.    Dome.    MirandoU, 
Cagarelli.    XIX,  258  S.  —  248)  O.  Ringholz,   'Bernhard   ▼.   Baden'   auf  d.  Universität 
Bologna:  HJb.   12,   S.  782/4.  —    244)  V.  Rivaita,  Le  'quaestiones'  di  ügolino  glossatore 
pubblicate   p.   la  prima  volta   con   prefaz.   e  note.    Bologna,   ZanieheUL    187  S.    (Ans  d. 
14.  Jh.)  —  245)  C.  de  Fabriczy,   Partecipazione   di  artefioi   stranieri    alla   fabbrics  di 
s.  Petronio  a   Bologna:   AStArte   4,    S.    807/8.      (Architekten   aus   Venedig,    Florenz  etc. 
—  246)  R-  Albrecht,  Tito  Vespaaiano  Strozza,  e.  Beitrag  z.  Gesch.  d.  Humanismus  in 
Ferrara.     Leipzig,  Teubner.     48  S.  —  247)  A.  Bottoni,   Fortifieazioni   assedii   e  prew 
d.  röcca   di  Bondeno:   ADepStFerrarese   8,    S.    8  ff.    (Zuerst  erw&hnt    749    in    e.  Awtulf, 
d.   König   d.   Longobarden,    zugeschriebenen    Urk.  ;*  Statuten   v.    1847,    1867,    1411.}   — 
248)  A.  Venturi,  Costanzo  medagliBta  e  pittore:  AStArte  4,  S.  874/5.    (Lebte  in  Fem» 
im  15.  Jh.,  am  Hofe  Hercules'  I.)  —  249)  P-  Antolini,  Manoscritti  relativi  alla  etoris 
di  Ferrara.    Argenta,  Tip.  Operaia.  —    250)  F-  Novati,    Donato  d.  Abanzani  alla  cort* 
Estense:    AStlt.    5.  F.  6,  S.    865  ff.   —   251)  E.  Celani,   La   venuta   di  Borso  d'Este  a 
Roma  1471.    Roma,    Forzani.   —   252)    G.  Camus,   I   codici   francesi   della  r.  Bibliotte* 
Estense.    Modena,  Soc.  tipogr.    1890.    74  S.  —  253)  L.  A.  Gandini,  Saggio  d.  asi  ed. 


§  44A.    Italien  bis  1492.    Cipolla.  111,13 

ebenfalls  durch  sorgfaltige  Spezialuntersuchungen  erläutert.258)  —  Auf  neuem 
Material  fuÜBt  eine  Arbeit254)  über  die  Finanzen  der  Estenser  und  der  Stadt 
Ferrara  über  die  einzelnen  Einkünfte,  Steuern  u.  s.  w.  wie  andererseits  über 
die  Ausgaben.  —  Gegen  das  Ende  des  13.  Jh.  war  Bologna  in  die  Partei 
der  Lambertazzi  und  die  der  Geremei  geteilt,  deren  Kämpfe  während  eines 
Decenniums  ein  von  Flaminio  Pellegrini856)  wieder  veröffentlichtes  und 
eingehend  erklärtes  Sirventes  erläutert.  —  Frati*66)  verdankt  man  viele 
Aufschlüsse  aber  Graziolo  Bambagioli  (*  um  1291),  den  Vf.  eines  Kommentars 
zum  Inferno  Dantes.  —  Ricci367)  hat  das  Andenken  an  einen  fast  ver- 
gessenen bolognesischen  Architekten  des  15.  Jh.  erneuert,  der  auch  für  den 
berühmten  Condottiere  Braccio  di  Montone  arbeitete.  —  Über  den  am 
Ende  des  14.  und  Anfang  des  15.  Jh.  lebenden  Architekten  Antonio  di  Vincenzo 
handelt  Gatti.*58) 

Ravenna.**9'**0)  In  der  Provinz  Forll861)  üegen  Berg  und  Kirche 
von  Polenta,  Lehnsgut  der  Polentas,  der  Herren  von  Ravenna.  —  Strzy- 
gowaki2**)  nimmt  starke  Beeinflussung  der  byzantinischen  und  ravennatischen 
Kunst  durch  die  syrische  an. 

Ätmint,*68)  Urbino.***)  Über  die  noch  recht  dunkle  Geschichte  der 
Gesandtschaft  des  Kardinal  Albornoz  sind  in  den  letzten  Jahren  mehrere 
Urkk.  erschienen.  Eine  der  Arbeiten866)  setzt  sich  zum  Ziel,  zu  beweisen,  dafs 
Albornoz  nicht  nach  Avignon  zurückgerufen  wurde,  sondern  selbst  inständig 
bat,  dorthin  zurückkehren  zu  dürfen. 

Perugia.2**-267)  San  Marino.  Malagola  vollendet  die  Ver- 
öffentlichung des  Inventars  des  auch  an  sehr  alten  Urkk.  reichen  Archivs 
von  S.  Marino.  Die  Reihe  der  Bullen,  Verträge  u.  s.  w.  beginnt  mit  dem 
Jahre  885.*68) 

Umbrien****'*19)  Zahlreich  und  sehr  interessant  sind  die  Publikationen 


cwtnmanze  <L  eorte  di  Ferrara  al  tempo  di  Nicolb  III,  1398—1442:  AMRDepRomagna  9, 
S.  148«.  —  254)  P-  Sitta,  Saggio  solle  istituzioni  finanziarie  d.  ducato  Eetense  n. 
sec.  15  e  16:  ADepStFerrareie.  8,  S.  89  ff.  —  £55)  F.  Pellegrini,  H  serventese  d. 
Lambertazzi  e  d.  Geremei:  AMRDepRomagna  3.  F.  9,  S.  22  ff.  —  256)  Ludorico  Frati, 
Kotizie  biografiche  di  rimatori  itaüani  d.  see.  18  e  14:  GSLIt.  17,  S.  367  ff.  —  257) 
C.  Ricci,  Fierarante  Fieravanti  e  l'arohitettnra  bologneae  n.  prima  meta  d.  sec.  16: 
AStArte  4,  8.  92  ff.  —  258)  A.  Gatti,  Maestro  Antonio  di  Vincenzo  architetto  bolognese: 
ib.  8.  172  ff.,  194  ff.  —  259)  A.  Borgognoni,  Gentile  da  Ravenna  in  d.  Werke  desselben 
Vf.  Stodi  di  letter.  stör.'  Bologna,  ZanioheUi,  S.  208  ff.  (Sehrieb  1402  e.  'lamento'  auf 
<L  Tod  t.  Joanninus  d.  Torre,  r.  d.  Bürgern  ▼.  Pordenone  verbrannt.)  —  260)  A.  Anselmi, 
II  Monte  di  Pieta  di  Arcevia  promoseo  n.  1428  da  Lod.  da  Camerino,  riproposto  n.  1470 
e  fondato  n.  1483  da  Marco  da  Montegallo.  Jesi,  Pierdicchi,  17  S.  (Separatabdr.  aus  d. 
XRirMisena,  4.  Jh.,  1.  Heft.)  —  261)  C.  Ricci,  II  castello  e  la  ohiesa  di  Polen  ta: 
AHRDepStRomagna.  3.  F.  9,  8.  1  ff.  —  262)  Josef  St rzygowski,  D.  Etschmiadzin-Evan- 
geliar,  Beitrage  z.  Gesch.  d.  armenisch.,  rarennatisch.  u.  syro-lgyptiseh.  Knnst.  Wien.  — 
363)  E-Burmeister,  D.  bildnerische  Schmuck  d.  Tempio  Malatestiano  zu  Rimini.  Diesen. 
Breslan.  —  264)  J.  D-  Passavant,  Raffaello  d'Urbino  e  il  padre  suo  Giov.  Santi,  trad. 
coo  not«  di  Gaet.  Gaasti.  8.  Bd.  Firenze,  Le  Monnier.  —  265)  J-  Wurm,  D.  'Abberufung' 
d.  Kard.  Albornoz  im  J.  1857:  HJb.  12,  S.  688—542.  —  266)  id-»  Miscellanea  di 
memorie  storiche  Perngine.  Perugia,  Santncci.  1890.  94  S.  —  267)  F.  Fanelli,  Memorie 
«oriche  di  Sarteano.  Perugia,  L'Astrone.  96  8.  —  268)  C.  Malagola,  L'archivio  gover- 
nativo  d.  repnbblica  di  8.  Marino:  AMRDepRomagna  8.  F.  8,  8.  196  ff.;  9,  S.  111  ff. 
269)  R-  Florian i,  L'Umbria  descritta  ed  fflnstrata.  Perugia,  Boncompagni.  — 
270)  E.  Lnzi,  L'uniwsita  d.  stadi  in  Ascoli  Piceno:  NRMisena  4  (Juni),  No.  6.  — 
tll)  L.  Marmocchi,  Memorie  storiche  di  s.  Elpidio  Morico  prov.  di  Ascoli  Piceno. 
Montenbbiano,  Luccbetti.  1890.  32  S.  —  272)  L-  Colini-Baldeechi,  La  cronaca  di 
Benedetto  di  &  Andrea.    Ascoli  Piceno,  Cesari.    1890.    18  8.  —  273)  F-  Er  mini,  Storia 


1X1,14  §  44A.    Italien  bis  1492.    Cipolla.  ' 

über  Ortu^o*74,276)  und  speziell  über  seinen  wunderbaren,  berühmten 
Dom,276,277)  der  1891  die  sechste  Centenarfeier  erlebte.  Besonders  beachtens- 
wert sind  die  von  Fumi878)  gesammelten  Urkk.  und  seine  glänzende  Illustration 
des  Denkmals  und  die  Untersuchung  über  die  Künstler,  die  seinen  Entwurf 
machten,  ihn  ausführten  und  modifizierten.  Natürlich  fehlte  es  dabei  nicht 
an  Polemik.  Während  Fumi  bestreitet,  dafs  der  Entwurf  der  Fassade  von 
Lorenzo  Maitani  sei,  vertritt  A.  Nardini279)  die  entgegengesetzte  Ansicht, 
der  seinerseits  den  von  Fumi  behaupteten  Einflute  Arnoldo  di  Cambio  bei 
der  Konstruktion  des  Domes  in  Abrede  stellt. 

Latium.  jRojn.280~*86)  Tommasini287)  hat  in  einer  Sammlnng 
historischer  Schriften  seine  Arbeit  über  die  MAliche  Geschichte  Roms  nnd 
ihre  neuesten  Darsteller  wieder  abgedruckt.  Er  spricht  über  Papencordt, 
Reumont,  Gregorovius  und  auch  im  Anhang  über  Graf,  der  über  die  MAlichen 
Legenden  über  Rom  gehandelt  hat.  —  Auch  Graf288)  verbindet  die  Ge- 
schichte des  Papsttums  mit  der  der  römischen  Kommune  und  schildert,  wie 
die  letztere  allmählich  an  Bedeutung  und  Macht  abnimmt.  Für  die  Geschichte 
der  Einnahme  Roms  zur  Zeit  Justinians  ist  ein  von  Rihmäni,289)  Bischof 
von  Bagdad  entdecktes  Ms.  von  Bedeutung.  —  Lumbroso290)  handelt  Aber 
die  Quellen  zur  Lebensgeschichte  Cola  di  Rienzos  und  glaubt  nicht,  dafc 
9  die  bekannte  Kanzone  'Spirto  gentil'  von  Petrarca  an  Cola  gerichtet  sei 
Dagegen  hält  er  die  cvita'  im  sogenannten  romaneskischen  Dialekt  für  echt.*91) 
—  Zur  Biographie  V alias  sind  einige  Arbeiten  von  Barozzi292)  (geschrieben 
1873)  zu  nennen  über  den  Charakter  und  die  Werke  Yallas,  schildert  seine 
unchristliche  Gesinnung  und  seine  verdorbene  Moral,  aber  auch  seine  litte- 
rarische Bedeutung.  Dieser  Arbeit  hat  Sabbadini298)  eine  chronologische 
Untersuchung  über   das  Leben  und   die  Werke  des  Panormiten  nach  zahl- 


d.  citta  di  Foligno.  1.  Bd.  (v.  ihrem  Ursprung  bis  z.  8.  Jh.).  Foligno,  Astigianelli.  VTt 
160  S.  —  274)  L-  Fumi,  Orvieto,  note  storicbe  e  biografiche.  Citta  di  Castello,  Lapi. 
HI,  229  S.  —  £75)  id.,  Statuti  e  Regeeti  d.  Opera  di  S.  Maria  di  Orvieto.  Roma,  Tip. 
Vaticana.  (Ergänzung  zu  drei  Heften  d.  Zeitschrift  'Studi  di  storia  e  diritto'.)  —  276) 
H.  Mereau,  Le  Dome  d'Orvieto:  Art  16,  No.  18/9.  (Fortsetzung;  d.  Innere  u.  seine 
künstlichen  Kostbarkeiten.)  —  277)  L.  Beltrami,  Andrea  Orcagna  sarebbe  autore  di  an 
disegno  p.  il  pulpito  n.  duomo  di  Orvieto?  Milano.  —  278)  L.  Fumi,  II  duomo  di 
Orvieto  e  i  suoi  restauri.  Roma,  Soc.  Laziale.  4°.  XVII,  528  S.  —  279)  A.  Kardini, 
Lorenzo  d.  Maitano  e  la  facciata  d.  duomo  di  Orvieto:  AStArte  4,  S.  383  ff. 

280)  E-  Mttntz,  Lavori  d'arte  fatti  eseguire  a  Roma  d.  papi  d'Avignone:  ib.  S.  127  ff. 
—  281)  U.  Fleres,  La  tavolozza  d.  Pinturicchio  n.  stanze  Borgia:  Cultura  NF.  1, 
S.  229  ff.  (Betr.  Vatikan.  Palast  im  15.  Jh.)  —  282)  E.  Celan  i,  'De  gente  Sabella*  manu- 
critto  inedito  di  Onofrio  Panvinio:  SDSD.  12,  S.  271  ff.  (WertvoU.)  —  285)  Knestra 
seccion  de  documentos:  Archivo  revista  de  ciencias  historicas  [Denia]  4  (Dec.  1890),  Heft  9. 
(Eugen  IV.  u.  Alfons  v.  Neapel  1448;  Urkk.  d.  Jahre  1485  ff.  über  d.  Familie  Borgia  u. 
d.  Herzogtum  Candia.)  —  284)  L.  Tripepi,  GH  odierni  stör,  e  le  lotte  letterarie  d.  Füelfo 
contro  Pio  II.:  Arcadia  (Oct.  1890).  —  285)  J*  P*  Kirsch,  Beitrage  z.  Bangesch.  d. 
alten  Peterskirche:  RQChrA.  Jg.  1890.  (Untersucht  d.  Form  d.  konstantinischen  Peten- 
basilika.)  —  286)  E.  Caetani-Lovatelli,  La  bocca  d.  Verita  in  Roma  e  la  sua  legg«nda 
n.  eta  di  mezzo:  NAnt.  117,  S.  152  ff.  —  287)  O.  Tommasini,  Scritti  di  storia  e 
critica.  Roma,  Löscher.  —  288)  A.  Graf,  Le  origini  d.  Papato  e  d.  Comune  di  Roma. 
(In  *Gli  albori  d.  vita  italiana*  2,  S.  257  ff.,  Milano,  Treves.)  —  289)  I-  Guidi.  Di  nn 
nuovo  ms.  d.  'breviarium'  siriaco:  BCARoma  19,  S.  61  ff.  —  290)  G-  Lumbroso. 
Lezioni  universitäre  su  Cola  di  Rienzo.  5.  Lief.  Roma,  Forzani.  -  291)  X  D.  Torti, 
Pretesa  discendenza  di  pp.  Leone  XIII.  da  Cola  di  Rienzo:  Buonarotti  3.  F.  4,  S.  56  ff., 
90  ff.  (Genealogische  Forschungen;  Cola  ist  wahrscheinlich  1813/4  geboren.)  —  29«) 
L.  Barozzi.  Lorenzo  Valla  in:  L.  Barozzi  e  R.  Sabbadini,  Studi  sul  Panormita  e  sul 
Valla,  S.  149  ff.    Firenze,  Le  Monnier.  —  293)  R«  Sabbadini,  Cronologia  documenta» 


§  44A.    Italien  bis  1492.    Clpolla.  111,15 

reichen  neuen  Quellen  beigegeben.  —  Geiger294)  hat  die  zn  Ehren  des 
Pomponio  Leto  gehaltene  Leichenrede  gefanden.  In  dem  veröffentlichten 
Stücke  wird  von  der  von  Pomponio  angestrebten  Wiederherstellung  der  heid- 
nischen Gebräuche  gesprochen,  wodurch  ein  guter  Beitrag  zur  Lösung  der 
in  den  letzten  Jahren  mehrfach  erörterten  Frage  geliefert  wird.  —  D  li- 
ehe sne295)  handelt  Aber  die  klassischen  Denkmäler  im  MA.  und  einige 
antike  christliche  Legenden.  —  Innocenz  VIII.296)  liefs  sehr  beachtenswerte 
Werke  der  Architektur  in  Born  auffahren,  die  Zeitgenossen  sind  in  seinem 
Lobe  einig.  —  Zur  Geschichte  der  Architektur  und  Musivarbeit  in  Rom  zur 
Karolinger  Zeit  ist  ein  nützlicher  Beitrag  eine  Arbeit  von  Baldoria,297)  die 
zn  dem  Schlüsse  kommt,  dafs  die  Stadt  sich  im  Anfange  des  9.  Jh.  in  wirk- 
lichem Wohlsein  befand.  —  Ich  übergehe  die  Bemerkungen  über  andere 
Denkmäler  von  geringerer  Bedeutung,  oder  solche,  die  nicht  direkt  zu  unserem 
Gebiete  in  Beziehung  stehen.  Zu  erwähnen  ist  jedoch  der  wichtige  Beitrag 
zur  Geschichte  der  italienischen  Malerei  im  15./6.  Jh.  von  Morel li298) 
(der  sogenannte  Ivan  Lermolieff)  über  zwei  Privatgalerieen  in  Rom. 

Umgebung  Äöw«.m"802)  Wertvoll  sind  die  Forschungen  von 
Tomasse tti808)  über  die  Campagna,  die  er  seit  einigen  Jahren  fortsetzt. 
Die  jetzt  erschienene  Arbeit  handelt  über  die  Via  Nomentana  (mit  zahlreichen 
Erinnerungen  an  die  Crescenzi,  an  Karl  den  Grofsen  u.  s.  w.)  und  die  Via 
Salaria.  Recht  interessant  ist  das  über  Fidene  Gesagte.  —  Die  Geschichte 
Anagnis  hat  R.  Ambrosi  de  Magistris  nach  den  Archiven  in  Paris  und 
London  geschrieben ;  der  erste  Band  reicht  bis  zum  Anfang  des  7.  Jh.804) 

Jfeapel,805'808)  Aus  einer  Hs.  der  marcianischen  Bibliothek  ver- 
öffentlicht D.  B.809)  eine  für  das  15.  Jh.  wichtige  neapolitanische  Chronik. 
—  Bonghi810)  meint,  dafs  die  Normannen  durch  das  berühmte  Heiligtum 
des  heiligen  Michael  veranlafst  worden  seien,  nach  Italien  zu  ziehen.  — 
Diehl811)  beschäftigt  sich  mit  mehreren  Resten  der  byzantinischen  Herr- 


<L  Tita  di  Lorenzo  d.  Valla  d.  il  Valla,  in  dem  obenzitierten  Buche,  S.  49  ff.  —  294) 
L.  Geiger,  Z.  Biographie  d.  Pomponius  Laetus:  ZVglLitteraturgesch.  NF.  4,  3.  216  ff. 
—  395)  L.  Duchesne,  Notes  mr  U  topographie  de  Bome  an  MA.:  MAH.  9,  Heft  3/4; 
10,  Heft  8.  —  296)  E.  Mttntz,  L'architettura  a  Borna  durante  il  pontificato  di  Inno- 
eenzo  VIII.:  AStArte  4,  S.  60  ff.,  363  ff.  —  297)  N.  Baldoria,  La  cappella  di  S. 
Zenone  a  S.  Praasede  in  Borna:  ib.  S.  356  ff.  —  298)  I".  Lermolieff  [6.  Morelli], 
Knnstkrit.  Stud.  üb.  italien.  Malerei.  I.  D.  Oalerieen  Borg  hege  u.  Doria  Panfili  in  Born. 
Leipzig,  Brockhans.  1890.  XVIII,  443  S.  —  299)  Fr.  Cristofori,  Cronica  di  Anzil- 
lotto  Viterbese  d.  a.  1169  alT  a.  1255  continuata  da  Nicolb  d.  Tuocia  sino  all'  a.  1464: 
Bttonarotti  8.  F.  4t  S.  77  ff.,  121  ff.,  161  ff.  (Fortsetzung.)  —  300)  A.  Picoarolo,  La 
bell*  Giuliana  leggenda  Viterbese.  Alba,  Vertamy.  62  S.  (Quellen  d.  Sage.)  —  801) 
V.  Cordora,  Le  origini  d.  citta  di  Aidone  e  il  suo  statuto  tradotto  e  documenUto.  Borna, 
Fonani.  1890.  186  S.  —  302)  F.  Passe ri,  Lo  statuto  di  Campagnano  d.  Becolo  18: 
AStRomaso  14,  S.  5  ff.  (Ans  d.  J.  1271,  mit  Bestätigung  d.  Kard.  Biccardus  Annibaldi.)  — 
303)  G.  Tomasse  tti,  D.  campagna  Romana:  ib.  S.  87  ff.  —  304)  B.  Ambrosi  de 
Magistris,  Storia  di  Anagni.    1.  Bd.    Borna,  Tip.  Laziale.    1889.    XVII,  373  S. 

305)  A.  G.  Sambon,  I  'cayalli'  di  Ferdinando  I.  d'Aragona  re  di  Napoli:  BNumism. 
4.  8.  325  ff.  (Münze  mit  Kupfer.)  —  306)  G.  Ceci,  Le  chiese  e  le  cappelle  abbattute  o 
daabbattersi  n.  risanamento  edilizio  di  Napoli:  ANapol.  16,  S.  157  ff.  (Fortsetzung;  d.  älteste 
hier  erwähnte  Kirche  ist  St.  Michael,  begründet,  wie  man  annimmt,  im  J.  525.)  — 
3#7)  Archeologia:  CiviltaCatL  14.  F.,  Lief.  970.  (Letzte  Bischöfe  v.  Cuma  u.  Misena.) 
~~  308)  M.  La  Cava,  Numistrone  e  sne  vicinanze.  Potenza,  Tip.  Editrice.  1890.  86  8. 
—  309)  D.  B.,  Istoria  d.  regno  di  Napoli  d.  1040  al  1468:  AStNapol.  16,  S.  174  ff., 
3«1  ft,  610  ff.  —  310)  B.  Bonghi,  Le  origini  d.  monarchia  a  Napoli,  in  d.  Werken  ver- 
schiedener Vf.:  Albori  d.  Tita  italiana  2,  S.  201  ff.  Milano,  Treves.  —  311)  Ch.  Diehl, 
Sotea  sur  quelques  monuments  byzantinB  de  l'Italie  meridionale:  MAH.  9  (April),  Heft  1/2. 


111,16  §  44 A.    Italien  bis  1492.    Cipolla. 

schaft  im  südlichen  Italien.  —  Frey819)  giebt  eine  Geschichte  der  ver- 
schiedenen Stilarten  in  Unteritalien  (byzantinisch,  arabisch),  untersucht  den 
Einflufs  Kaiser  Friedrichs  II.  auf  die  Kunst  und  charakterisiert  ihn  als 
Menschen  und  als  Politiker.  —  Eine  Urk.  von  1079 818)  zeigt,  dafe  auch  unter 
der  Herrschaft  der  Nonnannen  die  Verwaltungseinrichtungen  der  Byzantiner 
fortbestanden.  —  Nach  v.  Kap-herr814)  ist  der  PodestA  zur  Zeit  der  Kommune 
eine  Metamorphose  des  baiul  der  normannischen  Zeit,  der  seinerseits  wieder 
dem  Strategen  der  Byzantiner  entspricht.  Was  die  Konsuln  anlangt,  so 
finden  sie  sich  in  den  Seestädten  (Venedig,  Neapel,  Amalfi,  Gaeta  u.  s.  w/ 
früher,  als  in  den  Binnenstädten  des  mittleren  und  oberen  Italiens.  Sie 
sind  die  Metamorphose  der  Handelskonsuln,  denen  später  politische  Autorität 
zugesprochen  wurde.  Interessant  ist  der  Exkurs  I.  über  den  Namen  Italien 
in  seiner  Verwendung  in  Süditalien.  —  Del  Giudice816)  setzt  seine  Bio- 
graphie Richards  Filangeris  fort ;  er  beginnt  mit  dem  Jahre  1229,  in  welchem 
Friedrich  II.  mit  Malek-Kamel  einen  Vertrag  dahin  abschlofs,  dafs  Jerusalem 
den  Christen  zurückerstattet  wurde.  In  den  Kämpfen  mit  den  Päpsten  gab 
Filangeri  dem  Kaiser  friedliche  Batschläge.  Als  das  Glück  des  Kaisers  im  Orient 
schwand,  wurde  F.  gezwungen,  sich  in  Tyrus  einzuschließen.  —  Cadier81* 
sucht  die  Verwaltung  Karls  I.  von  Anjou  in  Neapel  und  Sicilien  zu  ver- 
teidigen, ohne  jedoch  jede  Handlungsweise  des  Königs  entschuldigen  zu  wollen. 
Nach  langen  Studien  im  Archiv  von  Neapel  glaubt  er  feststellen  zu  können,  , 
dafs  im  allgemeinen  Karl  I.  den  alten  Verwaltungsorganismus  aufrecht  er- 
halten, jedoch  mehr  Ordnung  in  denselben  eingeführt  habe.  Er  giebt  übrigens 
zu,  dafs  er  dem  französischen  Lehnsadel  in  Italien  Besitzungen  verschafft  j 
und  ihm  eine  bevorzugte  Stellung  eingeräumt  habe.  In  einer  zweiten,  sich 
an  die  erste  anschliessenden  Abhandlung  handelt  er  über  die  oberste  Be- 
hörde des  Reiches,  die  'magna  regia  Curia',  die  zu  ihr  gehörigen  Beamten 
und  ihre  Befugnisse  u.  s.  w.  —  Nützlich,  wenn  auch  nicht  ohne  schwere 
Fehler  ist  das  Werk  von  Siragusa817)  über  den  litterarischen  Hof  Roberts 
von  Anjou.  Interessant  ist  besonders  das  über  die  persönlichen  Stadien 
des  Königs  Gesagte.  —  Nicht  nur  für  Neapel,  sondern  auch  für  ganz  Ober- 
italien und  Sicilien  ist  die  reiche  Sammlung  von  Urkk.  zur  Geschichte  der 
Kunst  von  Filangeri818)  von  Bedeutung.  —  Der  Dom  von  Neapel  wurde 
1294  von  Karl  H.  von  Anjou  begonnen.81*) 

Neapolitanische  Ortsgeschichte.**0'**9)     Abruzzen**9~M) 


—  812)  C.  Frey,  Ursprung  u.  Entwicklung  Stanfiaoher  Kunst  in  Süditalien:  DR*.  17 
(August).  —  gl8)  P.  Battifol,  Charte»  bysantines  ineMites  de  la  Grande  Grtce. 
Rome.  1890.  16  S.  —  814)  H.  ▼.  Kap-herr,  Bajnlos  Potestas  Consulea:  DZG.  5, 
S.  21  ff.  —  815)  Gins.  Del  Giudice,  Riccardo  Filangeri  al  tempo  di  Federico  11.,  di 
Corrado  e  di  Manfredi:  ANapoL  16,  S.  98  ff.  —  816)  L.  Cadier.  Essai  snr  l'adminiitratioD 
du  royaume  des  Siciles  sons  Charles  I  et  Charles  II  d' Anjou:  Bibl.  des  tfcoles  firaDcsisei 
d'Athenes  et  de  Rome,  Lief.  69.  Paris.  VIII,  810  S.  —  317)  G.  B.  Siragusa,  I/isgegno, 
il  sapere  e  gl'intendimenti  di  Roberto  d'Angiö,  eon  nnovi  documenti.  Torino-Palenno,  Clansen. 
228  S.  —  SIS)  G.  Filangeri,  Indiee  d.  artefici  d.  arti  maggiori  e  minori  la  piu  parte 
ignoti  o  poco  noti  etc.  1.  Bd.  (A— G).  Napoli,  De  Robertis.  4°.  XVIII,  627  S.  - 
819)  B.  Cantera,  L'edificazione  d.  duomo  di  Napoli  al  tempo  d.  AngioinL  Talle  di 
Pompei,  Longo.  20  S.  —  820)  C.  Siniscalco,  Istoria  d.  Vesnrio  e  d.  Monte  Somma. 
Napoli,  De  Robertis.  1890.  72  S.  mit  57  Tfln.  —  821)  G.  Ceci,  Le  istitutioni  di  ben«- 
ficenza  di  Andria.  Trani,  Veoelli.  —  822)  F.  De  Leone,  P.  Barletta  passeggiaU  stör. 
Barletta,  Santi.  1889.  127  S.  —  823)  P.  Fantaeia,  Sn  taluni  fraxnmenti  di  scultura 
rinvennti  n.  ducmo  di  Bari.  Bari.  1890.  (Sehr  nützlich.)  —  324)  G.  Fortnnato,  Da« 
iscrizioni  d.  sec.  12  :  ANapol.  16,  S.  661  ff.    (Für  d.  Basilicata;  aus  d.  Jahren  1189  u.  1197.» 


§  44A.    Italien  bis  1492.    Cipolla.  111,17 

Calabrien™1'***)  Calore840)  hat  eine  eingehende  Darstellung  der 
Geschichte  des  Klosters  Casauria,  das,  872/4  von  Ludwig  II.  gegründet,  im 
9.— 12.  Jh.  blühte.  In  diesem  Kloster  wurde  am  Ende  des  12.  Jh.  das  be- 
kannte,  von   Muratori  herausgegebene  Chronicon  Gasauriense  geschrieben. 

Monteeassino.8*1'***) 

SicU4en*S4l6~Z4l%)  Schneegans840)  hat  seine  Reisen  in  Sicilien  be- 
schrieben und  in  die  Schilderung  der  örtlichkeiten  historische  Bemerkungen 
eingeflochten.  Der  Vf.  beabsichtigt  mit  seiner  Arbeit  zum  Teil  das  Interesse 
für  Volkskunde  zu  verallgemeinern.  —  Garini860)  sammelt  nach  und  nach, 
wo  er  gerade  Gelegenheit  dazu  hat,  Notizen  zur  sicüianischen  Geschichte. 
Von  seiner  letzten  Sammlung  gehört  vieles  in  die  Geschichte  des  MA.,  so 
z.  B.  der  kleine  Aufsatz  über  Giovanni,  Bischof  von  Syracus  595 — 609«  Die 
bekannte  arabische  Ghronik  in  Cambridge,  die  Amari  zuerst  kritisch  veröffent- 
lichte und  dann  übersetzte,  ist  zum  gröfsten  Teile  eine  Obersetzung  aus  dem 
Griechischen,  deren  Original,  wenigstens  zum  grofsen  Teil  in  einer  vatikanischen 
nnd  einer  Pariser  Hs.  erhalten,  von  Cozza-Luzi  veröffentlicht  wurde,  der 
auch  andere  griechische  Notizen  zur  Vervollständigung  der  Angaben  der 
Chronik  edierte.     Die  Entdeckung  des  griechischen  Textes  der  Chronik  von 


—  335)  A.  M.  Jannaccbini,  Topografia  stör.  d.  Irpinia.    Napoli,  Priore.    1889.    225  S. 

—  &26j  A-  J**t*>  Calentano.  Trani,  Veeehi.  1890.  12°.  87  8.  (Bedeutenswert  ins- 
besondere für  d.  Epoche  d.  Hauses  v.  Anjou.)  —  32?)  A.  G.  8  a  m  b  on ,  11  tari  AmaläUno : 
RNamism.  4,  S.  117  ff.  (Seltene  Münze  d.  zweiten  Hälfte  d.  10.  Jh.)  —  338)  A.  Smilari, 
Gli  Albanesi  in  Italia,  loro  oostnmi  e  poesie  popolari.  Napoli,  Bellisari.  16°.  79  8.  — 
329)  A.  M.  Rocchia,  Cronistoria  di  Guglionesi  e  d.  tre  gloriose  traslazioni  dl  s.  Adriano 
abate.  Napoli,  Garginolo.  1890.  252  8.  —  ggf»  G.  Pansa,  Gli  antiehi  statu«  d.  baglira 
di  Solmona:  BSStAbruzzi  2, 8.  1 79  ff.  —  Ml)  i  <*.,  La  tipografia  in  Abruazo  d.  sec.  1 5  a)  seo.  IS. 
Laneiano,  Carabbe.  VII,  103  8.  (D.  erste  Buchdruekerei  wurde  in  Aquila  1482  durch  Adamus 
aus  Rotterdam  eröffnet.)  —  332)  P.  Bilancini,  La  guerra  di  Braecio  oontro  1' Aquila  n. 
letteratura  Abruzzese.  Aquila,  Veoehioni.  (Aus  verschiedenen  Chroniken,  unter  denen  d. 
bessere  d.  Nicolaus'  v.  Ciminello  ist.)  —  383)  N.  Faraglia,  Saggio  di  corografia  Abruzzese 
medioevale:  ANapol.  16,  8.  140  ff.,  428  ff.,  646  ff.  (Sehr  nützlich;  insbesondere  für  d.  älteste 
MAliche  Gesch. ;  politische  Verwaltung,  Beamte  [Grafen,  'Gastalden']  u.  s.  w.)  —  334)  F. 
Sarin  i,  Sulla  stör,  costituzione  d.  provincia  di  Teramo.  Teramo,  Fabbri.  16°.  24  8.  — 
335)  N.  Palma,  Storia  eeelesiastiea  e  civile  di  Teramo  e  diocesi  Aprutina.  2.  Aufl., 
herausgeg.  v.  V.  8  a  vor  in  i.  Teramo,  Fabbri.  —  336)  id.,  Catalogo  d.  vesc  Aprutini  e  d. 
Gsmplesi  eon  note  ed  aggiunte  di  G.  Panne  IIa.  Teramo,  Fabbri.  1890.  16°.  88  8.  (Sehr 
sergfaltig.)  —  387)  C.  Morisani,  Notizie  storiche  sul  eastello  di  Reggio  Calabria.  Reggio 
Calabria,  MorceUo.  1890.  82  8.  (Oberflächlich.)  —  338)  A.  Lumini,  8tudi  Calabresi. 
Cosenza,  Aprea.  1890.  21  8.  —  339)  G.  Presto ra,  Armerista  d.  famiglie  nobili  d. 
seggio  di  s.  Dionigi  n.  citta  di  Cotrone:  GiornArald.  18,  8.  142  ff.  (Seit  d.  18.  Jh.)  — 
34#)  P.  L.  Calore,  L'abbazia  di  b.  demente  a  Casauna:  A8tArte  4,  8.  9  ff.  —  341) 
L.  Testi,   Storia  d.  Badia  di  Monteeassino.    2.  Aufl.,  4.  Bd.     Roma,  Pasqualucei.    1890. 

—  342)  O.  Piscieelli-Taeggi,  Le  miniature  d.  Codici  Cassinesi,  dooumenti  p.  la  storia 
d.  miniature  in  Italia.    Monteeassino,  Litografia  loeale.    (Sorgfaltig.) 

343)  G.  Cozza-Luzi,  P.  la  Martorana  documento  greeo  d.  a  1146:  A8t8ic 
15,  S.  822  ff.  (D.  Urk.  wurde  schon  ▼.  Cusa  herausgeg.,  aber  mit  einigen  Text- 
abweiefaungen.)  —  344)  G.  Pi  tr  e ,  Über  e.  sagenhafte  Kriegslist  bei  Belagerungen :  ZVolksk. 
2  (1889),  Heft  8.  (Beitrag  z.  Vesper-Legende.)  —  845)  G.  De  Gregorio,  Capitoli  d. 
prima  eompagnia  di  disciplina  di  S.  Nicolö  in  Palermo  d.  sec.  15  in  volgare  sieiliano. 
Palemio,  Clausen.  (1848,  mit  hist.  Einleitung.)  —  346)  A.  Flandini,  II  codiee  Filan- 
geri  e  il  eodiee  Speciale;  pririlegi  inediti  d.  citta  di  Palermo.  Palermo,  Amenta.  —  347) 
8.  Leonard!,  Cenni  stör,  su  la  citta  di  Calatagirone.    1.  Tl.    Calatagirone,  Scuto.    100  8. 

—  348)  K.  J.  Albrecht,  Zwei  Gedichte  d.  Ant.  BeocadelU  Panormita:  ZVglUteratur- 
geeefa.  u.  Renaissancelitter.  8  (1890),  Heft  4/5.  —  349)  A.  Schneegans,  La  Slcilia  n. 
natura,  n.  stör.  e.  n.  vita;  trad.  O.  Bulle  e  G.  Rigutini  con  un'  appendiee  e  note  di  G.  Pitre. 
Firense,  Barbera.   12°.  VIII,  482.  —  350)  Isidoro  Carini,  Aneddoti  Sioiliani:  AStSie.  16, 

Jahresberichte  der  GesehiehtswisMiiKhaft.    1891.    HL  2 


111,18  !  44A.    Italien  bis  1492.    Cipolla. 

Cambridge  war  von  Cozza  gemacht  worden,861)  aber  vor  der  Publikation 
durch  Cozza  hatte  Battifol868)  den  Text  des  genannten  Werkes  nach  der 
Pariser  Hs.  im  Institut  de  France  mitgeteilt  —  Lagumina**8)  beschäftigt 
sich  mit  christlichen  sicilianischen  Münzen  mit  arabischer  Umschrift.  —  Für 
die  Verwaltungsgeschichte  Siciliens  (boni  homines)  und  die  Biographie  des  be- 
rühmten Admirals  Giorgio  haben  wir  die  Forschungen  Cozza-Luzis854)  zu  er- 
wähnen. —  Nach  neuen  Quellen  schildert  Siragusa865)  die  inneren  sicilia- 
nischen Zwistigkeiten  (zwischen  den  Chiaramonte  und  den  Ventimiglia)  nach 
dem  Tode  Friedrichs  IL  von  Aragonien,  1337  und  die  Versuche  der  Anjous, 
sich  der  Insel  zu  bemächtigen.  —  Als  König  Martin850)  und  die  Königin  Maria 
von  Sicilien  Besitz  nahmen,  widersetzten  sich  die  Barone,  mufsten  sich  aber 
1397  unterwerfen.  —  Lionti857)  hat  den  ersten  Band  des  codex  diplo- 
maticus  des  Alphons  von  Aragonien  veröffentlicht,  der  für  die  Geschichte 
der  sicilianischen  Regierung  und  Verwaltung  in  Betracht  kommt.  Ungefähr 
500  Urkk.  werden  für  die  Jahre  1416/7  entweder  vollständig  oder  im  Aas- 
zuge veröffentlicht.  —  Siragusa868)  veröffentlicht  Urkk.  über  Messina 
(1338 — 40),  in  deren  einer  die  Messiner  erzählen,  was  sie  von  der  Vesper 
(1282)  an  thaten,  und  ihre  Handlungsweise  rechtfertigen.  —  Für  die  Zeit 
des  Humanismus  ist  hier  an  die  Person  des  Aurispa  zu  erinnern,  über  den 
Sabbadini85*)  und  Salvo-Cozza860)  zahlreiche  Urkk.  sammeln.  Nach 
dem  letzteren  wurde  Aurispa  1375  geboren  und  starb  1459.  —  Sabbadini*61>i 
hat  neues  archivales  Material  für  die  Chronologie  des  Lebens  und  der  Weke 
des  Panormiten  mitgeteilt. 

Korsika.962)  Auf  die  genuesische  Herrschaft  beziehen  sich  zwei 
interessante  Briefe  des  ligurischen  Humanisten  Antonio  Ivani,  der  1463/4 
nach  Korsika  gesandt  wurde,  um  die  Korsen  im  Gehorsam  gegen  die  Familie 
der  Fregoso  zu  erhalten.  1464  entwirft  er  in  seinem  Briefe  an  Cicco  Simonotta 
ein  vorteilhaftes  Bild  von  der  Insel  und  ihren  Bewohnern.868) 

Gesamtitalien****  z*~)  Aus  italienischen  Archiven  gearbeitet  ist 
Frakn  öis  Buch868)  über  Matthias  Corvinus.  Es  handelt  eingehend  über  dessen 


S.  155  ff.  —  351)  G.  Cozza-Luzi,  La  cronaca  Siculo-Saracena  di  Cambridge  con  doppio 
testo  greoo.  Palermo,  Lao  e  De  Lue*.  180  S.  mit  4  phototypisch.  Tfln.  —  352)  P.  Battifol» 
Note  sur  le*  sourees  de  la  chronique  arabe  dite  de  Cambridge:  Alnscript.,  Comptes  rendu 
18  (1890),  S.  894  ff.  —  353)  B.  Lagumina,  Stndi  sulla  nuroismatica  arabo-nonnaniift 
di  Sicilia:  AStSic.  16,  8.  1  ff.  —  S54)  G.  Coaza-Lusi,  Di  un  singulare  gfodizio,  da 
una  pergamena  greea  e  latina  d.  1117:  ib.  15,  S.  888  ff.  —  355)  G.  B.  Siragusa,  Le 
imprese  Angioine  in  Sieilia  n.  anni  1888—41:  ib.  S.  288  ff.  —  356)  L.  Boglino  Lain- 
baseeria  di  Enrico  Chiaramonte  e  di  fra'  Paolo  de'  Lapi  al  re  Martino  ed  alla  regint 
Ifaria:  ib.  S.  169  ff.  —  $57)  F.  Lionti,  Codice  diplomatico  di  Alfonso  il  Magnanimo.  Bd.  1. 
Palermo.  (Heransgeg.  r.  d.  Sicilianischen  Gesehichtsgesellschaft,  1.  F.  Diplomatie*,  15  Bd.) 
—  S58)  G.  B.  Siragusa,  Nuovi  documenti  d.  sec.  14  riguardanti  Messina:  AStSic.  16, 
S.  144  ff.  —  359)  R.  Sabbadini,  Biografia  documentata  di  Giot.  Aurispa.  Noto,  Zammit 
1890.  208  S.  —  360)  G.  Salvo-Cazza,  A  proposito  di  una  nuoT*  pubblieazione  sn  G- 
Aurispa:  GSLIt.  18.  S.  808  ff.  —  361)  R.  Sabbadini,  Cronologia  documenUta  d.  vits 
di  Ant.  BeccadeUi  d.  il  Panormita,  in :  C.  Baroizi  u.  R.  Sabbadini,  Studi  sul  Panormita  e 
sul  Valla.    Firenze,  Le  Monnier,  S.  1  ff. 

362)  Colonnade  CesariRocca,  Histoire  de  la  Corse.  Bar-sur  Seine  (Paris', 
GaUUrd.  16°.  VIII,  208  S.  —  363)  C.  Errera,  I  Corsi  e  la  Cornea  alla  fine  d.  sec.  16: 
AStlt.    5.  F.    7,  S.  890  ff. 

364)  Herrschaft  d.  Heruler,  Ostgoten,  Langobarden,  s.  §,11;  Byzantin.  Herrschaft: 
§  59;  Frank,  u.  deutsche  Kaiser:  §§  18/8.  —  365)  (JBG.  12)  Öriry,  Sigism.  u.  ittiien. 
Diplomatie.  —  366)  The  French  in  Italy  and  their  imperial  Project:  QR.  Lief.  840  (1890\ 
S.  448—75.    (Für  d.  Gesch.  d.  Endes  d.  14.  Jh.)  —  367)  Th.  Schoen,  FamUlei  d'orig. 


§  44A.    Italien  bis  1492.    Cipolla.  111,19 

Beziehungen  zn  Italien,  speziell  zu  den  Päpsten,  zu  Venedig,  Mailand  und 
Neapel.  Die  ursprünglich  nur  wissenschaftlichen  Beziehungen  wurden  politischer 
Natur,  als  Continus  die  Eroberung  von  Triest  und  des  Venedig  gehörigen 
Gebietes  von  Dalmatien  plante.  Er  unterstützte  den  König  von  Neapel 
gegen  Innocenz  VIH,  kämpfte  dann  für  den  heiligen  Stuhl  gegen  die  Türken 
und  Broccalino  dei  Gazzoni,  der  sich  zum  Herrn  von  Ancona  gemacht  hatte. 
1489  unterhandelte  Innocenz  VIII.  mit  Matthias  und  versprach  ihm  Hülfe 
gegen  die  Türken  und  Venedig. 

Über  die  religiöse  Bewegung  innerhalb  und  aufserhalb  der  Kirche  im 
12.  und  13.  Jh.  spricht  Tocco.3*9)  —  Morpurgo870)  giebt  Notizen  über 
die  angebliche  Ankunft  des  ewigen  Juden  in  Bologna  und  Florenz  unter  dem 
Namen  Johannes  Buttadeus. 

Rechts- >  Staats-  und  Wirtschaftsleben.811'911)  Davidson875) 
beschäftigt  sich  in  seiner  Behandlung  der  oft  erörterten  Frage  des  Ursprungs 
der  italienischen  Stadtverfassung  zuerst  mit  den  kleineren  Organismen,  der 
Plebs,  welches  Wort  zuerst  nicht  in  kirchlichem,  sondern  im  bürgerlichen  Sinne 
gebraucht  worden  sei.  Die  Plebes  entsprechen  den  Jurisdiktionen  der  alten 
longobardischen  Centenarien,  die  nach  altem  Zeugnis  'de  ovis  et  gallinis' 
Recht  sprachen.  Von  den  am  Gericht  teilnehmenden  'boni  homines'  stammen, 
sobald  sie  politische  Bedeutung  erlangen,  die  consules  ab.  Der  zuletzt  ge- 
nannte Umstand  hat  nichts  Auffälliges  mehr,  wenn  wir  Florenz  zum  Ver- 
gleiche heranziehen.  —  De  Valroger876)  handelt  über  die  consoli  del  mare, 
in  Italien  und  sonst,  und  hebt  hervor,  dafs  diese  Institution  ihrem  Ursprünge 
und  innerstem  Kerne  nach  wesentlich  italienisch  sei.  Sie  scheint  in  Italien 
im  13.  Jh.  aufgekommen  zu  sein.  —  Caravelli877)  giebt  in  seiner  Betrachtung 
aber  die  durch  Handel  reich  gewordenen  Städte,  wie  Venedig,  Florenz,  Pisa, 
dem  Handel  eine  übermässige  Bedeutung  für  die  Verbreitung  der  allgemeinen 
Bildung.  Er  meint,  dafs  die  orientalischen  Handelsbeziehungen,  die  den 
Luxus  der  Orientalen  vermittelten,  von  gröfstem  Einflüsse  auf  die  Entwickelung 
der  Kunst  der  Renaissance  gewesen  sind.  —  Schupf  er878)  beschäftigt  sich 
mit  dem  Ursprünge  des  juristischen  Studiums  im  7.  Jh.  und  den  alten  im 
6.  Jh.  in  Rom  noch  nicht  ausgestorbenen  Rechtsschulen,  handelt  über  die 
im  11.  Jh.  blühende  Schule  von  Ravenna,  die  der  von  Bologna  vorausging, 
von  welcher  der  Vf.  glaubt,  dafs  sie  auf  dem  Grunde  einer  Elementarschule 
entstand,  die  geographische  Lage  Bolognas  und  die  Thatsache,  dafs  seine 
Universität  bald  teilnahm  an  den  grofsen  Zeitfragen,  begründeten  ihren  Ruhm 


iUl.  en  Allemagne  (JBG.  18):  GiornArald.  18/9.  (Bis  'v.  Mutio'  [=  Mutius].)  —  $68) 
VUmos  Frakndi,  Mityas  Kirfly  elete.  Budapest,  Franklin.  1890.  4°.  414  S.  (Vgl. 
JBG.  13,  in,  2381M'4.)  —  869)  F.  Tocco,  GH  ordini  religiosi  e  l'eresia,  in  d.  Werke: 
<s\\  albori  d.  Tita  italiana  III,  305  ff/  Milano,  Treves.  —  370)  8.  Morpurgo,  L'Ebreo 
emato  in  Italia.  Firense,  Libr.  Dante.  1890.  64  S.  |[G.  Paris:  JSay.  (Sept.  1891), 
S.  Mlff.]|  —  871)  Vgl.  §  42.  —  (JBG.  18)  Flach,  Droit  romain;  —  Heyd,  Ravens- 
burg« Gesellschaft.  —  872)  C.  Rusconi  u.  N.  Amato,  I  tribuni:  Masaniello,  Cola  di 
Rienzi,  Cicernacchio,  Miohele  di  Lando,  Balilla.  Roma,  Pernio.  4°.  240  S.  (Geringwertig.) 
—  878)  G.  C.  Giglioli,  L'assistenza  pubbüoa  n.  storia  e  n.  legislazioni.  Törin o,  Unione 
tipogr.-editr.  148  S.  —  874)  Olivieri,  Le  forme  medioevali  di  associazione  e  la  in- 
flueaza  loro  n.  vita  civile.  Ancona,  Tip.  d.  Commercio.  —  375)  R.  Davidson,  Ent- 
stehung d.  Konsulats,  mit  besonderer  Berücksichtigung  d.  Komitats  Florenz-Fiesole:  DZG. 
6r  S.  22  ff.  —  876)  L.  de  Valroger,  £tude  sur  Institution  des  consuls  de  la  mer  au 
VA.:  KRHD.  15,  Lief.  1/2.  —  877)  V.  Caravelli,  II  Rinascimento  in  relazione  col 
commercio  d.  medioevo:  AtVen.  15.  F.  1,  S.  120  ff.  —  878)  F.  Schupfer,  La  universita  e  il 
dihtto  in:  'GH  albori  d.  vita  italiana  III,  429  ff.'.    Milano,  Treves.  —  879)  F.  Patetta,  II 

2* 


111,20   .  !  *4A-    Italien  bis  1492.   Cipolla. 

und  ihre  Bedeutung.  —  Patetta87*)  beweist,  dafs  das  westgotische  breriariam 
Alaricianum  schon  früh  auch  in  Italien  bekannt  war.  Er  teilt  eine  neue 
Hs.  des  Eapitulars  König  Lamberts  (896)  mit  und  zeigt,  dals  die  kürzlich 
davon  veranstaltete  Ausgabe  von  Boretius  und  Krause  recht  unvollkommen 
ist.  —  Als  travail  d'ensemble  ist  fftr  die  Kenntnis  der  Lage  der  ländlichen 
Bevölkerung  (Sklaven,  Kolonisten,  Freie)  eine  Arbeit  von  Bianchi*80) 
ziemlich  brauchbar,  obgleich  sie  sich  nicht  direkt  auf  Quellenschriften  stützt 
—  Palumbo881)  untersucht,  auf  welchem  Wege  das  römische  Testament  in 
modifizierter  Gestalt  in  das  longobardische  Recht  gedrungen  ist,  und  unter- 
sucht, worin  das  öffentliche  und  Privatrecht  bei  den  alten  Germanen  bestand. 
Interessanter  ist  das  Kapitel  Aber  den  Schenkungsvertrag  'thinx',  wo  der 
Vf.  zeigt,  dafs  gerade  auf  diesem  Wege,  wenigstens  zum  Teil,  das  Testament 
von  den  Longobarden  angenommen  wurde.  Die  mannigfachen  Absichten, 
in  denen  man  nach  longobardischer  Gewohnheit  zu  testieren  pflegte,  werden 
erörtert.  —  Zdekauer88*)  fand,  dafs  in  einem  Kodex  der  Kathedrale  von 
Pistoja  (zwischen  1156  und  1133  und  teilweise  zwischen  1142  und  1189  ah* 
gefafst)  die  Urkk.  in  'cartae'  und  'breves,  brevia'  eingeteilt  sind,  genan 
nach  der  von  Brunner  und  Brefslau  vorgeschlagenen  Einteilung.  Das  giebt 
ihm  Veranlassung,  Ober  die  Diplomatik  der  Privaturkk.  zu  sprechen. 

Geistesleben,  Sprache  und  Litteratur,  Frauen.  Die  Geschichte 
der  Kultur  wird  durch  ein  sehr  umfangreiches,  aber  leichtfertiges  Werk  von 
Barrili888)  Aber  die  Entwickelung  der  italienischen  Ideenwelt  vom  Anfange  des 
Kaisertums  bis  zur  Blüte  der  'Vulgärlitteratur'  in  Dante  wenig  gefördert  Da 
der  Vf.  oft  sehr  von  seinem  Thema  abschweift,  u.  a.  auch  über  die  Litteratnr 
des  nördlichen  Europa  handelt,  so  fehlt  es  seinem  Werke  an  Einheit. 

Den  Ursprung  des  Vulgärlatein,  seine  allmähliche  Entfernung  vom 
klassischen  Latein  und  seine  historische  Entwickelung  stellt  Monceaux*84) 
nach  den  neuesten  Forschungen  ohne  eigene  Studien  zusammen.  Was  die 
Entstehung  des  italienischen  volgare  anlangt,  so  wird  die  Herleitung  aus  dem 
Vulgärlatein  von  Rajna886,886)  erklärt,  der  sich  mit  den  ältesten  Besten 
der  italienischen  Sprache,  einer  Karte  von  Montecassino  (960)  und  einer  in 
Teano  (964)  beschäftigt.  —  In  die  Geschichte  der  Dialekte  führt  auch  eine 
Untersuchung887)  über  den  Ursprung  des  Namens  Napoleon.  In  der  Form 
'Napo'  oder  'Napoleo'  war  derselbe  im  13.  Jh.  sehr  verbreitet,  war  nichts 
anders  als  die  Vulgärform  für  das  'Napoletano'  der  Schriftsprache  und  be- 
zeichnete also  die  Herstammung  aus  Neapel. 

Die  lateinische  Sprache  war  im  11.  Jh.  noch  lebenskräftig,  weshalb  sich 
die  italienische  Litteratur  später  entfaltete,  als  die  französische,  nicht  ohne 
Einfluf8  der  Provenzalen.  Darüber  handelt  Bartoli.888)  —  Die  Philosophie 
des  MA.  als  Element  des  italienischen  Volkscharakters  ist  der  Gegenstand 


Breriario  Alariciano  in  Italia:  AGiurid.  47,  S.  8  ff.  —  880)  G.  Bianchi,  La  proprieti 
fondiaria  e  le  elassi  rurali  n.  medioevo  e  n.  eta  moderna.  Pisa,  Spoerri.  279  S.  —  881) 
L.  Palumbo ,  Testamente  romano  e  testamento  longobardo.  Lanciano,  Carabba»  IX,  406  & 
—  882)  L.  Z dekaner,  Stndi  snl  doenmento  privat©  italiano  n.  seo.  10,  11  e  18.  1. TL 
Siena,  Torrini.  1890.  64  S.  —  888)  A.  G.  Barrili,  Da  Virgüio  a  Dante,  leaioni  uni- 
yersitarie.  Genova,  Donath.  448  S.  —  884)  P*  Monceaux,  Le  latin  vnlgaire:  BDK. 
106,  S.  429  ff.  -  g85)  P.  Bajna,  Le  origini  d.  lingna  italiana,  in  d.  oben  öfter  »feierten 
Werke:  <Gli  albori  d.  vita  italiana  III,  841  ff.'.  Milano,  Treves.  —  886)  id..  I  PiQ 
avtichi  periodi  risolntamente  volgari  d.  dominio  italiano:  Bomania  20,  S.  885  ff.  —  88?) 
id.,  L'etimologia  e  la  storia  arcaica  d.  nome  'Napoleons':  AStlt.  6.  F.  7,  S.  89  ff.  —  888) 
A.  Bartoli,  Le  origini  d.  letteratvra  italiana,  in  d.  Werke:  'Gii  albori  d.  vita  italiana  OTt 


§  44A.    Italien  Ms  1492.    Cipolla.  JII^l 

einer  Abhandlung  von  Barzelotti,889)  der  sodann  darüber  handelt,  wie  an 
ihre  Stelle  die  humanistische  Philosophie  trat.  —  Für  den  Humanismus890*891) 
und  die  Sittengeschichte  seiner  Zeit89*)  sind  einige  Einzelheiten  zu  nennen. 
—  Ref.898)  weist  ungefähr  der  ersten  Hälfte  des  15.  Jh.  den  berühmten  Codex 
von  VerceUi,  genannt  'De  Advocatis',  des  Buches  de  imitatione  Christi  zu.  — 

Nach  Fumagalli894)  ist  die  Ansicht,  wonach  Johann  Guttenberg  die 
beweglichen  Lettern  für  den  Druck  erfunden  habe,  schlecht  begründet;  noch 
geringeren  Wert  habe  die  Behauptung,  dafs  Lorenzo  Janszoon,  genannt 
Coster,  es  gethan.  Wenn  auch  ein  fester  Beleg  fehle,  so  spreche  doch  eine 
ziemliche  Wahrscheinlichkeit  für  Panfilo  Castaldi,  den  Buchdrucker  von  Feltro, 
Aber  den  er  Nachrichten  sammelt. 

Vielleicht  die  bedeutendste  Arbeit  dieses  Jahres  über  die  italienische 
Literaturgeschichte  ist  die  neue  Auflage  des  Werkes  von  D'Ancona895) 
Ober  das  italienische  Theater.  Dies  in  die  Prüfung  der  sozialen,  moralischen 
and  intellektuellen  Verhältnisse  des  römischen  Volkes  tief  eindringende  Werk 
kann  hier  nicht  übergangen  werden.  Der  Vf.  schildert  den  Kampf  der 
Kirchenväter  gegen  das  verdorbene  heidnische  Theater,  der  teils  indirekt 
durch  Verbote,  teils  direkt  durch  ein  entgegengestelltes  christliches  und  heiliges 
Theater  geführt  wurde.  Um  das  8./9.  Jh.  begann  das  liturgische  Drama, 
das  sich  im  11. /2.  Jh.  entwickelte.  Dagegen  ist  das  kirchliche  Schauspiel 
späteren  Ursprungs,  da  die  ersten  Erwähnungen  aus  dem  13.  Jh.  stammen. 
Die  wirkliche  (rappresentazione  sacra'  ist  noch  später. 

Frauen  als  Autoren  sind  in  der  italienischen  Litteratur  sehr  zahlreich. 
Aber896)  eine  Anzahl  Gedichte  unter  weiblichem  Namen  entstammen  wahr- 
scheinlich männlichen  Händen.  Reich  an  ausgezeichneten  Dichterinnen  ist  das 
15.  Jh.:  Battista  von  Montefeltro,  Battista  von  Varano.  —  Sonst  noch  zu 
nennen  eine  ganz  brauchbare  Arbeit  über  Liebeshöfe897)  und  eine  Zusammen- 
stellung weiberfeindlicher  Witze.898) 

Üfan**.899"408)  Der  Zusammenhang  mit  der  byzantinischen  Kunst408) 
zeigt  sich  nirgends  deutlicher  als  in  den  Mosaiken,  wie  sie  Müntz  dies- 
mal404) aus  Siponto,  Capua,  S.  Maria  di  Capua,  Olona  u.  a.  0.  bespricht. 


385  ff.'.  Milano,  Treves.  —  889)  G-  Barselotti,  La  filosofia  e  la  seien»  n.  periodo  d. 
origini,  in  d.  Werke :  'Gli  albori  d.  Tita  italiana  III,  478  ff.'.  Milano,  Treves.  —  890) 
G.  Lafaye,  Une  anthologie  latine  du  16«  s.:  MAH.  11,  Lief.  1/2.  (Gedichte  v.  Ooluccio 
Salntati,  Poggio,  Braooiolini  etc.)  —  891)  B.  Sabbadini,  Briciole  Umanistiche:  GSLIt. 
17,  S.  21«  ff.;  18,  S.  216  ff.  (C.  Marsuppini,  B.  Guasco  etc.)  —  892)  G.  Volpi,  II  bei 
giorane  n.  letteratur*  yolgare  d.  sec.  15.  Verona,  Tedeschi.  (Separatabdr»  aus  d.  *Bibl.  d. 
seuole  itaL'.)  —  898)  C.  Cipolla,  üna  visita  aU'  archivio  Capitolare  di  VerceUi:  AARo- 
rereto  8.  Jg.  —  894)  Gins.  Fnmagalli,  La  qneetione  di  Panfilo  Castaldi.    Milano,  Hoepli. 

127  8.  —  895)  A.  D'Anoona,  Origini  d.  teatro  italiano.    2.  Aufl.    Torino,  Löscher 

S96)  A.  Borgognoni,  Rimatrici  italiane  n.  primi  tre  seeoli,  in  Vf.  Werke:  »Studi  di 
fett,  it.  S.  159  ff.'.  Bologna,  Zaniohelli.  —  89?)  ▼•  Crescini,  P.  la  qaestione  d.  corti 
d'amore.  Padova.  (Separatabdr.  ans  d.  »Atti  e  Mem.  d.  r.  Accad.  di  Padova'.)  —  898)  L« 
Talma  ggi,  Lo  spirito  antifemminile  n.  medioevo.  Torino,  Casanova.  —  899)  W.  Bode, 
D.  italienische  Plastik.  Berlin,  Spemann.  (Reich  illustriert.)  —  400)  I*.  Lermolieff 
fGk>T.  Morelli],  Knnstkrit.  Stod.  üb.  italien.  Malerei.  II.  «D.  Galerieen  zu  München  u.  Dresden/ 
2.  Aufl.  Dresden.  Mit  41  Abbild.  (Bd.  1  s.  o.  N.  298.)  —  401)  J.  de  Baye,  De  l'in- 
rineuce  de  l'art  des  Goths  en  Occident.  Nogent-Le-Rotrou  (Paris),  Daupeley  Gouverneur.  4°. 
11  8.  —  492)  F.  y.  Felde  gg,  Italienische  Renaissance- Architekturen  in  moderner  kon- 
itruktiver  Durchbildung.  12  Tfln.  (Portale  u.  Fenster).  Wien,  Pionier.  —  408)  X  Gius. 
o.  Gaspare  Fossati,  Rilievi  stör,  artistici  eull'  architettura  bizautine  d.  4  al  14  sec. 
Milano,  Bernardoni.  1890.  —  404)  E.  Müntz,  Notes  sur  les  mosaTques  chre'tienneB  de 
Htalie:  RAreheoL  8.  F.  17,  S.  70  ff.    [Fortsetzung;  Musivarbeit  in  Siponto,  Capua,  s.  Maria 


XU  22  §  44B-    Italien  seit  1492.    Morsolin. 

—  Im  frühen  MA.  hinderte  nach  Panzacchi406)  der  damalige  Stand  des 
Phantasielebens  die  freie  Bewegung  der  Kunst.  Ihre  Befreiung  wurde  durch 
den  Anhalt  unterstützt,  den  sie  an  dem  Typus  Christi  fand.  Das  traditionelle 
Element  wurde  der  Kunst  von  Nicolö  Pisano  gegeben,  worauf  Florenz  der 
Sitz  derselben  wurde.  —  Von  Frizzonis  Studien404)  ist  die  bedeutendste  die 
über  die  neapolitanische  Malerei  und  ihre  Abhängigkeit  von  den  lombardiachen, 
umbrischen  u.  a.  Schulen.  —  Kunsthistorische  Bemerkungen  mannigfacher 
Art  für  das  15./6.  Jh.  veröffentlicht  Cornelio  de  Fabriczy407)  aus  einem 
1506 — 40  kompilierten  Werke. 

Poggi408)  hat  seine  eingehende  Arbeit  über  das  Kirchengerät  fortgesetzt 
Aus  der  Geschichte  der  Kostüme  haben  wir  als  Kuriosität  eine  Geschichte 
des  Handschuhs  zu  erwähnen.409) 

Bibliographie.110'11*)  Der  Katalog  der  Ashburaham-Hss.,  jetzt  in 
der  Laurenziana  in  Florenz,  bietet  auch  in  seiner  Fortsetzung414)  Vieles  und 
Wichtiges  für  die  politische,  wie  für  die  Literaturgeschichte  Italiens.  — 
Frati436)  führt  u.  a.  Hss.  der  Gedichte  an,  welche  P.  Faytinelli,  Friedrich  IL, 
Francesco  di  Varmozzo,  dem  Historiker  Matteo  Griffoni  zugeschrieben  werden. 


|  ÜB. 

Italien  seit  1492. 

B.  Morsolin. 

(Verwandtet  in  anderen  ft  s.  'Handbuch*  S.  49.) 

JPtemont*  Ober  die  Dynastie  Savoyen  und  die  genuesischen  Un- 
ruhen 1506/7  handelt  Calligaris.1)  —  Auf  die  Fürsten  von  Savoyen  und 
besonders  auf  Emanuel  Philibert  bezieht  sich  eine  Schrift  von  Asch,  Hooft 
und  Wredenburch.9)  —  Cappelletti8)  verbreitet  neues  Licht  über  das 

di  Capua,  Vercelli,  Olona  etc.;  nützlich  im  allgemeinen  für  d.  Kenntnis  d.  Beziehungen 
Italiens  mit  d.  byz.  Kaisertum  n.  d.  dortigen  Kunst.)  —  405)  E.Pan»acchir  Le  origini 
d.  arte  nuova,  in  d.  Werke:  'GH  albori  d.  rite  italiana'  III,  621  ff.  Milano,  Treves.  — 
406)  G.  Frizzoni,  Arte  italiana  d.  Rinascimento ;  saggi  critici.  Milano,  Domolard.  Mit 
30  Tfin.  —  407)  C.  de  Fabriczy,  II  libro  di  Antonio  Billi:  AStlt.  5.  F.  7,  S.  299* 

—  408)  V.  Poggi,  La  snppeUettile  sacra  n.  chiese  minori  (Forte.):  GiornLig.  IS,  S.  348 ff. 

—  409)  P-  Ocoella,  II  guanto.  2.  Aufl.  Torino,  Rons.  172  S.  —  410)  vJBG-  13) 
Gottlieb,  Bibliotheken.  —  411)  J.  M.  Battaglino,  J.  Calligaris,  C.  Cipolla, 
A.  Manno,  Indices  chronologici  ad  Antiq.  Ital.  Medii  JBvi  et  ad  opera  minor»  L.  A 
Muratorii.  8./4.  Lief.,  Aug.  Taurinorum.  FoL  —  412)  G.  Maasatinti,  Inventari  <L 
manoscritti  d.  biblioteche  minori  d'Italia.  1.  Jg.,  1.  Lief.  (Hd.  d.  Stadtbibliothek  zu  Forü> 
Forli,  Bordandini.  48  8.  —  41g)  G.  Pansa  u.  P.  Piccirilli,  Elenco  cronolog.  d.  per- 
gamene  e  carte  bambagine  pertinenti  all*  archivio  d.  pia  casa  d.  ss.  Annunziata  di  Sulmoas 
descritte.  Lancian o,  Carabba.  XXII,  175  S.  —  414)  C.  Paoli,  I  oodici  ashburnhamiani 
d.  r.  bibliot.  Medioeo-Laurenziana  di  Firenze.  1.  Bd.,  8.  Lief.«  S.  161 — 240.  Firenze- 
Roma,  Bencini.  —  415)  C.  &  L.  Frati,  Indice  d.  carte  di  Pietro  Bilancioni  (Forts.'»: 
Propugn.  24,  I,  8.  168  ff.;  II,  S.  26  ff. 

1)  G.  Calligaris,  Carlo  di  Saroja  e  i  torbidi  genoresi  d.  1506/7.  Genova,  Tip.Sordo- 
mutL  —  2)  H.  W.  Asch  ran  Wijch,  J.  Hooft-Grasfland,  W.  C.  A.  Wredenburch, 
De  slag  bij  St  Quentin  (1567).  Utrecht.  115  S.  —  S)  L.  Cappelletti,  Vita  di  Carlo  Ewa- 
nuele  I.  il  grande  Duca  di  Savoja.    Roma,   Voghera.  —  4)  G.  Boglietti,  n  Duca  Carlo 


J 


|  44B.    Italien  Mit  1492.    Mo r solin.  111,23 

Leben  Karl  Emanuels  I.  —  Ebenso  Boglietti,*)  der  bemerkt,  dafs  das 
Nationalbewußtsein  bei  diesem  Fürsten  vielleicht  stärker  ausgeprägt  war, 
als  bei  irgend  einem  seiner  Zeitgenossen.  —  Das  ergiebt  sich  noch  klarer 
ans  dem  Sammelbande  von  Schriften,  die  Gabotto,  Orsi,  Manfroni, 
Chiapusso  und  Molinari6)  zu  Vff.  haben.  Chiapusso  spricht  über  die  Ex- 
pedition des  Fürsten  im  Marquisat  Saluzzo  und  druckt  die  im  vatikanischen 
Archiv  aufbewahrten  Briefe  des  Nuntius  am  Hofe  der  Fürsten  von  Savoyen 
ab.  Molinafi  spricht  über  die  Dichter  am  Hofe  des  Fürsten,  die  den 
grofsen  Gedanken  der  nationalen  Erhebung  feierten.  —  Beachtenswert  ist 
der  von  Orsi6)  veröffentlichte  Briefwechsel,  und  besonders  der  Brief7)  an 
die  Königin  Elisabeth  von  England,  der  Einzelheiten  über  den  Tod  Emanuel 
Philiberts  enthält.  —  Über  Karl  Emanuel  I.  handelt  auch  Gab  Otto,8)  der 
seine  Bedeutung  in  der  Litteratur  erörtert,  einige  Dichtungen  von  ihm  an- 
fuhrt, und  sich  mit  den  Dichtern,  mit  denen  der  Fürst  intimen  Umgang 
pflegte,  besonders  mit  Tassoni,  dem  Vf.  der  'Secchia  Rapita'  beschäftigt.9"11) 
—  Castellani1*)  verdankt  man  die  Veröffentlichung  von  12  Briefen,  teils 
von  Karl  Emanuel  L,  teils  von  Philipp  Emanuel  und  Viktor  Amadeus  von 
Savoyen  an  Simon  Contarini  aus  Venedig,  den  Gesandten  am  Turiner  Hofe, 
aas  den  Jahren  1596 — 1618,  die  über  die  Beziehungen  des  venetianischen 
Gebietes  zu  den  Fürsten  Licht  verbreiten.  —  Merkel18)  charakterisiert 
sehr  eingehend  nach  synchronistischen  Urkk.  und  unter  Bezugnahme  auf  die 
allgemeine  Kulturgeschichte  Adelheid  von  Savoyen.  —  Über  den  Kardinal  Mau- 
rizio  giebt  Pamparato  Giannazzou)  wichtige  Notizen.  —  Über  Eugen  von 
Savoyen  handelt  mit  grofser  Sorgfalt  Marselli.1*) —  Mehr  noch,  als  durch 
den  genannten  Vf.  wird  die  Gestalt  dieses  tüchtigen  Feldherm  durch  die  Wiener 
Veröffentlichungen,  * 6)  die  auf  Veranlassung  des  Königs  von  Italien  in  italienischer 
Sprache  erfolgen,  beleuchtet.  Sie  zeigen  seine  Treue  gegen  den  Kaiser,  die 
Großartigkeit  seiner  Auffassungen,  seine  Geduld  in  der  Ausführung,  seine 
rahige  Beständigkeit  gegenüber  den  Eifersüchteleien  der  Höflinge  und  der  Klein- 
lichkeit des  Hofkriegsrates  und  seine  Uneigennützigkeit  vielen  armseligen  Krea- 
turen aus  der  Umgebung  des  Kaisers  gegenüber.  —  Manno  und  Ferrero17) 
setzen  die  Veröffentlichung  der  diplomatischen  Berichte  der  Monarchie  (1717/9) 
fort.18,1*)  —  Über  Karl  Albert  handeln  Masi20)  und  Ormezzano,*1'92)  und 
Biagi**)  veröffentlicht  wichtige  Urkk.  über  ihn.24"**) 


Emanuele  I.  di  Savoia:  NAnt.  85.  —  5)  Carlo  Emanuel©  I.  Duo»  di  Savoia.  — -  6)  P.  Orsi. 
II Carteggio  di  Carlo  Emanuele  L:  R8It.  8,  S.  481—627.  75  S. :—  7)  id.,  Lettera  di  Carlo 
Emanuel«  L  «IIa  Regina  Elisabetta  d'Ingbilterra :  Cultura  NS.  1.  —  8)  F.  Gabotto,  Un 
Principe  poeta  (Carlo- Emanuele  I.  di  Savoia):  RSIt.  8,  S.  528  —  75.  ~  >)  X  P.  Leonardi- 
Mercurio,  Carlo  Emanuele  I.  e  l'impresa  di  Saluzzo  (1580 — 1601).  Torino,  C lausen. — 
lt)X  G.  Bar elli.  Da  Cuneo  al  Valentino:  studio  snl  yiaggio  nuziale  di  Carlo  Emanuele  L 
Mondovi.  87 S.  —  11)  X  D.  Orsi,  Carlo  Emanuele  I.  e  Caterina d' Anstria  in peUegrinaggio  pel 
Santnario  (di  Mondovi).  Mondovl,  Fraechia.  |[R8It.  8.]|  —  12)  C.  Castellani,  Lettere 
inedite  de*  Prineipi  di  Casa  Savoia  a  Simone  Contarini  (1698—1618):  AStlt.  Ser.  5,  T.  8, 
S.  28—89.  —  IS)  C.  Merkel,  Adelaide  di  Savoja  Elettriee  di  Bayiera.  Contributo  alla 
rtoria  <L  eoatnmi  n.  Seieento:  RSIt.  S.  12 — 209,  81—288.  —  14)  V.  E.  di  Pamparato 
Giannaxso,  ü  principe  Cardinale  Maurixio  di  Savoja,  meoenate  d.  letterati  e  d.  artisti; 
rietrehe  storiebe.  Torino,  Paravia.  4°.  109  S.  —  15)  C.  Marselli,  Cenni  Biografici  sul 
principe  Eugenio  di  Savoja.  Roma.  —  10)  Campagne  d.  Principe  Eugenio  di  Savoja.  Opera 
pabblieata  d.  divisione  stör,  militare  d.  L  R.  Arcbivio  di  Gnerra  anstro-ungarieo,  fatta 
tndurre  e  stampare  da  S.  M.  Umberto  L,  re  d'Italia.  toL  8.  Torino,  Roux  et  Ci.  (1889 — 91.) 
|[RSIL  8.]|  —  17)  A.  Manno  ed  E.  Ferrero,  Relazioni  diplomatiche  d.  Monarohia  di  Savoja 
4.  prima  alla  seconda  resUurazione  (1717/9).   Periodo  III.  vol.  8°.   Torino,  Booca.  —  18) 


111,24  f  *4B.    Italien  Mit  1492.    Morsolin. 

Auf  die  Geschichte  von  Piemont  im  eigentlichen  Sinne  bezieht  sieb 
eine  Arbeit  von  Pittavino*7)  Aber  die  französische  Occupation  im  Jahre  1630, 
ferner  ein  Artikel  von  Mayno*8)  Aber  die  allgemeine  Meinung  im  Volke 
während  des  Krieges  von  1744,  der  sich  zum  grofsen  Teile  auf  unedieite 
Memoiren  des  Abtes  Karl  Delfinoni,  Kaplans  des  Infanten  Don  Philipp,  der 
die  französisch-spanischen  Streitkräfte  fahrte,  stützt.  —  Die  Schlacht  bei  Assietta 
beschreibt  Dabormida.**)  —  Beiläufig  erwähnt  sie  der  Herzog  von 
Broglie,80)  der  auch  aber  den  Tod  von  Belle-lsle  spricht.  —  Nach  einer 
kurzen  Einleitung  über  die  Geschichte  Savoyens  vor  1746  setzt  Aubert81) 
die  Gründe  auseinander,  derentwegen  Graf  Conziö  des  Channettes  an  den 
spanischen  Hof  gesandt  wurde,  schildert  seinen  Aufenthalt  in  Madrid  und 
teilt  schliefslich  auszugsweise  die  an  den  Hof  von  Savoyen  gesandten  Briefe 
und  Berichte  mit,  die  Beiträge  zur  Geschichte  Italiens  und  Spaniens  liefern. 
* —  Gute,  ein  verständiges  Urteil  zeigende  Abhandlungen  über  zwei  franzö- 
sische Feldzüge  gegen  Italien,  haben  unter  Beigabe  wichtiger  Urkk.  Moria 
und  Krebs89)  geliefert.  —  Masse88)  spricht  über  die  Ereignisse,  die  mit 
der  Annexion  von  Savoyen  seitens  Frankreichs  (1792)  in  Beziehung  stehen, 
Gaffarel84)  über  die  Annexion  Piemonts  1796,  wobei  der  Vf.  die  Memoiren 
und  die  Korrespondenz  Miots  benutzt.86)  —  Ferraro86)  hat  die  Geschichte 
des  neunten  Infanterieregiments  geschrieben,  D'Hauterive87)  hat  sich  mit 
den  Briefen  eines  Brigadechefs  beschäftigt.  —  Einen  wertvollen  Beitrag 
zur  Geschichte  der  italienischen  Erhebung  hat  Di  Bevel88)  geliefert,  indem 
er  seine  an  Einzelheiten  reichen,  interessanten  und  auch  für  den  Krimkrieg 
wichtigen  Erinnerungen  von  1847 — 56  geordnet  hat.  —  Ober  den  letzteren 
Krieg  spricht  Fambri,89**0)  der  aus  Anlafs  des  Buches  des  königl.  Kommissars 
Di  Bevel  die  Geschichte  desselben  erzählt.  Di  Saint-Pierre41)  giebtauf 
Grund  von  Notizen  aus  dem  Tagebuche  eines  höheren  Offiziers  in  Piemont 
neue  Einzelheiten  über  denselben  Krieg. 


X  D.  Orsi,  I  duchi  di  Savoja  a  Mondovi.  Ricerche  aneddotiche.  Mondovi,  Fracchia.  —  U)  X 
Couroy,e.N.  464.  —  20)  E.  Masi,  II  segreto  d.  Re  Carlo  Alberto.  Cospiratori  in  Romagna 
d.  1816  «1  1869.  Bologna,  Zanichelli.  16°.  277  S.  |[RSIt.  9.]|  —  21)  6.  Ormessano, 
Cenni  stör,  eul  r.  Collegio  Carlo  Alberto  p.  gli  studenti  d.  provineie  in  Torino  e  «die 
fondazioni  al  medesimo  anneme.  Torino,  CandellettL  214  S.  —  22)  X  L.  Cappelletti, 
Storia  di  Carlo  Alberto  e  d.  sno  regno.  Roma,  Voghera.  —  28)  G.  Biagi,  Documenti 
(tre)  relativ!  a  Carlo  Alberto  e  Vittorio  Emanuele  II.  Firenze.  19  S.  —  24)  X  A.  Zaccaria, 
In  memoria  d'Amadeo  di  Savoja.  Faenza,  Conti.  —  25)  X  R.  Bonghi,  n  Principe 
Napoleone:  NAnt.  81.  —  26)  X  Crito,  II  Principe  Girolamo  Bonaparte:  RaesNaz.  68. 
—  27)  A.  Pittavino,  L'oecnpazione  francese  e  la  peete  d.  1680  in  Pinerolo.  Pinerolo, 
Tip.  Sociale.  47  S.  —  28)  L.  Del  Mayno,  II  Popolo  Piemontese  n.  gaerra  d.  1744: 
Cnltnra  (11.  Apr.).  —  29)  v«  Dabormida,  Battaglia  d.  Assiette,  Roma,  Voghera.  -  39) 
Duo  de  Broglie,  titudes  diplomatique»:  RDM.  108,  61.  Jg.  —  81)  M.  H.  Aubert,  U 
cour  d'Eapagne  et  la  Situation  de  la  Savoie  en  1746,  d'apres  une  correspondence  content- 
poraine:  RHD.  6,  S.  268—74.  (Vgl.  §  4657.)  —  82)  H.  Moria  et  L.  Krebs,  Cam- 
pagnes  dans  les  Alpes  pendant  la  Revolution  1792/8.  Paris,  Plön.  |[RSU.  8.])  —  88) 
J.  Masse,  Histoire  de  l'annexion  de  la  Savoie  a  la  France  en  1792.  Grenoble,  Aller. 
|[RSIt.  9.]|  —  84)  C.  Gaffarel,  L'annexion  da  Piemont  a  la  France  en  1798:  RcvFr. 
(1890.)  —  85)  X  A.  Folliet,  Les  dtfputes  savoisiens  aux  assemble'es  legislatives  de  la 
Revolution  (1792—1800).  Paris.  78  S.  —  86)  A.  Ferraro,  II  9°.  reggimento  fiinteris: 
ricordistor.  (1784—1891).  Imola.  16°.  8—166  S.  —  87)  M.  A.  D'Hauterive,  Lettre» 
d'un  chef  de  brigade  (1798—1806)  (88«  de  ligne,  66«  et  68«  demibrigades,  66  de  ligne- 
Paris,  Baudoin  et  C.  IX,  209  S.  —  88)  Genova  di  Revel,  D.  1847  al  1866.  La 
spedisione  di  Crime».  Rioordi  d'un  Commissario  d.  Re.  Milano,  Dumolard.  |[RSIL  8, 
Ö-]|  —  89—40)  P.  Fambri,  Dal  Po  alla  Cernaia:  NAnt.  fasc  16  (marzo).  —  41)  A- 
Di  Saint  Pierre,  La  spedizione  di  Crimea:  RassNaz.    60.  —  42)  L.  Cbiala,  Carteggie 


§  44B.    Italien  seit  1492.    Morsolin.  111,25 

Chiala42)  veröffentlicht  den  zweiten  Band  von  dem  politischen  Brief- 
wechsel Castellis,  der  nicht  weniger  wichtig  ist,  als  der  vorhergehende,  and 
der  ans  Männer,  wie  d'Azegiio,  Cavour,  Balbo,  Guerrazzi,  Rattazzi,  Minghetti 
and  mehrere  andere,  die  an  der  Erhebung  Italiens  wirksamen  Anteil  ge- 
nommen, vor  Augen  führt.  Vor  allem  ist  beachtenswert  der  im  Anhang  mit- 
geteilte Briefwechsel  zwischen  Ricasoli  nnd  Viktor  Emanuel  IL  ans  Anlafs 
der  ministeriellen  Krisis  von  1862.  —  Andere,  sich  auf  die  Vorkämpfer  für 
die  nationale  Erhebung  beziehende  Schriften  sind  die  von  Borbonese48) 
and  Arisbo.44)  —  Perrero46)  schildert  den  Aufenthalt  Barettis  in  Venedig 
(1765/6)  nach  neuen  Urkk.  —  Bertolotti4*)  giebt  wichtige  Nachrichten 
über  Musiker  am  Turiner  Hofe  im  18.  Jh.  —  Marchand47)  liefert  inter- 
essante Beiträge  zur  Geschichte  der  Numismatik  Savoyens  und  Piemonts.48*4*) 
—  Woeste6®)  untersucht,  inwieweit  die  gemeinnützige  Thätigkeit  des  Dom 
Bobco  zur  Beseitigung  des  Vagabundentums  beigetragen  hat.61*62) 

Aufiser  Danna  und  Chiecchio,63)  welche  mehr  die  artistische  Seite 
im  Auge  haben,  hat  Ober  das  Sanctuarium  in  Mondovl  auch  Corrado  Ricci64) 
seine  Eindrücke  aufgezeichnet,  wobei  er  die  architektonischen  und  dekora- 
tiven Vorzüge  hervorhebt  und  der  Kunst  des  17.  und  18.  Jh.  volle  Gerechtig- 
keit widerfahren  läfst.66'*6)  —  Wegen  der  mannigfaltigen  Irrtümer  ist  die 
Arbeit  von  Lodi57)  über  Voghera  nicht  zu  loben.  —  Hervorzuheben  sind 
der  Aufsatz  von  Rief  fei68)  über  Eusebius  Ferrari  und  die  Schule  von 
Vercelli*9"*1)  und  die  Arbeiten  von  Croce62)  und  Vismara*3)  über 
Garibaldi/4) 

Über  die  genuesische  Münze  veröffentlicht  Desinoni66)  eine  Reihe 
von  Tafeln  mit  einer  Vorrede.    Die  Tafeln  sind  das  Werk  mehrerer  Gelehrter 


politico  di  Michelangelo  Castelli  edito  p.  cur*  di  Luigi  Chiala  Depntato  al  Parlamente), 
toL  II  (1864 — 76).  Torino,  Bonx  et  C.  662  S.  |[AStIt.  Tom.  7;  BSIt.  8;  Gazzetta 
Letteraria  15.]|  —  48)  £.  Borbonese,  Gli  Ultimi  d'Aseglio.  Saluzzo.  55  S.  —  44) 
F.  D.  Arisbo,  II  guanto  d.  Conte  di  Robilant  (Ricordi  Personali):  RassNaz.  58.  —  45) 
A.D.  Perrero,  Baretti  e  la  Froste  Letteraria:  Letteratura  2,  Ser.  1.  —  46)  A.  Berto- 
lotti,  GaetaDO  Pugnani   e  altri    mnsici  alla  eorte  di  Torino  n.  see.  18:    Milano,   Ricordi. 

—  47)  F.  Marchand,  Lei  Monnaies  de  Confranchette :  RiltNum.  faac  1/2  (4.  Jg.)» 
S.  189—250.  —  48)  X  A.  Manno,  Vineenzo  Promis  numismatico  e  biblioteeario  — 
2»  edizione.  Torino.  —  49)  X  J.  Bernard i,  Caspare  Goresio:  AVen.  (Apr.,  Ging.), 
S.  380/1.  —  50)  Ch.  Woeste,  Les  vagabonds  et  dorn  Bosco:  BGB.  (27.  Jg.).  — 
al)  X  A.  Solerti,  Notizie  d.  padre  Carmelitano  Dionuio  Solerti.  Bologna.  19  S.  — 
9%)  X  C.  Dionisotti,  La  Corte  di  Cassaaione  di  Torino.    Torino,  Bonx  et  Comp.   44  S. 

—  53)  C.  Danna  e  G.  C.  Chieoehio,  Storia  artistiea  illnetrata  d.  santaario  di  Mondovi 
presto  Vicoforte  (1596—1891).  Torino,  Derossi.  —  54)  C.Ricci,  II  Santuario  di  Mon- 
dovi. ImpreaaiouL  Mondoyl,  Isoglio.  |[BSIt.  8.]|  —  55)  X  De  C.  V.,  Visita  d.  Diocesi 
di  Mariaoa  ed  Aeeia  fatta  n.  anno  1740  p.  depntasione  d.  Illmo  e  Brno  Mona.  Agostino 
Saluzzo  veeeovo:  BSHCorte  118/4  (10.  Jg.).  —  56)  X  C.  H.  Bodden,  Life  of  B. 
John  Juvenil  Anoioa  oompanion  of  St.  Philip  Neri,  bishop  of  Saluzzo.  London.  220  S.  —  5?) 
F.  Lodi,  Sommario  d.  storia  di  Voghera  d.  origini  fino  al  1814.  Voghera,  Gatti.  VII, 
303  S.  IfRSIt.  8.]|  —  58)  J.  Rieffei,  Studien  aus  d.  Mainzer  Gemäldegalerie:  Eusebio 
Ferrari  u.  d.  Schale  v.  Vercelli.  Mit  111.:  RepKunstw.  16.  —  59)  X  A.  Colli,  II  beato 
Cristofbro  Micassolo  minore  oeservaute  n.  Convento  d.  Grazie  in  V  ige  van  o,  con  ritratto.  Mantova, 
Certellezzi.  16°.  75  S.  —  60)  X  Crosat,  Bayard  tacticien  et  strategiste:  BAcDelphinale  4, 
Ser.  4.  —  Ol)  X  P.  Orai,  Una  lettera  inedita  d.  Maszarino:  Cultura  NS.  1.  —  62) 
E.  Croce,  Teatamento  politico  d.  generale  Garibaldi  e  lettera  memoranda  agli  Italiani. 
Asnieres.  18°.  269  S.  —  6$)  A.  Vismara,  Materiali  p.  una  bibliografia  d.  generale 
Giuseppe  Garibaldi  premessevi  le  dato  cronologiche  d.  avvenimeuti  principali  d.  sua  vita,  con 
ritratto.  Como.  100  S.  —  64)  X  L.  Caro,  Organismi  finanziarii  d.  Sardegna  sotto  gli 
Spatnaoli.  3  voll.'  (Estratto  d.  Ragioniere.  Ser.  2,  vol.  5  e  6.)  Milano,  Boriglione.  20,  10, 
23  3.  —    05)    Desinoni,   Tavole   desorittive   d.   Monete   d.  Zecca   di  Genova   d.    1189 


111,26  §  *4B-    Italien  Mit  1492.    Hör  solin. 

und  beziehen  sich  auf  die  alte  und  neue  Zeit.  —  Staffetti66)  verdankt 
man  die  Veröffentlichung  mehrerer  Urkk.,  aus  denen  hervorgeht,  welche 
Mittel  Cosimo  I.  von  Toscana  gegen  Ferrante  Gonzaga  anwandte,  um  die 
Lehnsgüter  von  Pontremoli  zu  bekommen.  —  Unedierte  Urkk.  veröffentlicht 
auch  Salvarezza,67)  die  sich  auf  bestimmte  Thatsachen  aus  der  Geschichte 
Genuas  beziehen.  —  Über  die  Belagerung  Genuas  1800  verbreiten  zwei  Tage- 
bücher Licht,  das  eine  anonym,  das  andere  vom  Schweden  Gräberg,  beide 
zum  guten  Teile  schon  bekannt,  mit  einem  Vorworte  von  Roberti.6S~*°i 
•  Sforza91)  veröffentlicht  einen  Brief  Karl  Spinozas  an  Alberico  Cybo. 
—  Über  die  ligurischen  Hellenisten  und  besonders  über  Ansaldo  Ceb&  spricht 
Bertolotto.*2)  —  Menghini98)  liefert  einen  nützlichen  Beitrag  zur 
Literaturgeschichte  Genuas.  —  ÜberMazzini  handeln  Schack,*4)  Tiberi.95 
Sodann  ist  eine  englische  Übersetzung")  seines  Lebens  und  der  17.  Band97' 
seiner  Schriften  erschienen.98"108)  —  Pistelli104)  handelt  über  Marchese, 
einen  tüchtigen  Litteraten  und  besonders  scharfsinnigen  Kunstkritiker.  — 
Filippi105)  beschäftigt  sich  wiederum  mit  dem  Vertrage  von  Savona10* 
und  Varaldo107)  veröffentlicht  aus  den  Archiven  die  Namen  der  Podest! 
Errera108)  giebt  unter  Benutzung  zweier  durch  Unparteilichkeit  in  den 
Beobachtungen  und  Sorgfalt  in  der  Angabe  der  Nachrichten  bemerken* 
,  werter  Briefe  von  Antonio  Ivani  eine  Beschreibung  des  Lebens  und  der 
Sitten  der  Korsen  um  das  Ende  des  15.  Jh.  und  fügt  zwei,  bisher  zum 
gröfsten  Teile  unedierte  Texte  bei.  —  Andere  Urkk.109)  zur  Geschichte  der 
Insel  enthält  das  rote  Buch  (1571 — 97). 110)  —  Über  den  bedeutenden  Patrioten 
Paoli  handelt  Vizetelly111)  und  Rada.119)  —  Letteron118)  veröffentlicht 


«1  1814:  ASLig.  22.  |[RiItNum.  4.]|  —  66)  A.  Staffetti,  La  Conginra  d.  Fiesco 
e  la  Corte  di  Toscana.  Doonmenti  inediti.  Genova,  Sordomuti.    gr.  8°.    72  S.   |[AStIt.  T.  8.]' 

—  67)  E-  Salvarezza,  Curiositk  storiche  sulla Repubblica di  Napoli  e  solle  relazioni  passate 
u.  1656  fra  Genova  e  Marsiglia:  doeumenti  inediti.  Genova.  16°.  55  S.  —  68)  G-  Roberti, 
Dne  Diarii  inediti  d.  aseedio  di  Genoya  n.  1800.  Genova,  Tip.  Sordomuti.  |[RSIt  8.}|  — 
69—90)  Kolumbnelitteratur  s.  §  45.  —  91)  G.  8forza,  Letten  inediu  d.  beato Carlo 
Spinola  ad  Alberico  I.  Cybo -Malaspina  principe  di  Maesa.  Genova,  Sordomati  —  92)  G. 
Bertolotto,  Ligari  Ellen isti.  Ansaldo  Ceba:  GiornLig.  fiuc.  7/8.  —  93)  M.  Menghini. 
Tommaso  Stigliani.  contribnto  alla  storia  letteraria  d.  sec.  17:  GIOELig.  18,  V/VI.  - 
94)  A.  F.  So  hack,  Joseph  Mazzini  u.  d.  italienische  Einheit.    Stuttgart,  Cotta  VI,  185  S. 

—  95)  L.  Tiber  i,   Discorso  commemorativo  di  Ginseppe  Mazzini.    Perugia,  Tip.  Umbra. 

—  96)  J-  Mazzini,  Life  and  Writings.  vol.  5°  e  6°.  Nuova  edizione.  London,  Eid«. 
41—822  S.  L.  18.  —  97)  G.  Mazzini,  Scritti  editi  e  inediti  vol.  17  (Politica  voL  1.V). 
Roma,  Forzani.  16°.  CC1I,  216  S.  —  98)  X  I.  Mario  White,  Mazzini  n.  sna  vita  ea. 
sno    apostolato.     Edizione    economica,    con    fig.     Milano,    Sonzogno.     4°.     496    S.    L.  4. 

—  99)  X  G.  B.  Menegazzi,  Sulla   morte  di  Goffredo  Mameli.     Foligno.     |[NAnt.  34.]| 

—  100  X  D.  Lanza,  Goffredo  Mameli:  Gazzetta  Letteraria  16,  XXX.  Torino.  —  101)  * 
G.  C.  Gobbi,  Goffredo  Mameli.  Mantova,  Segna.  16°.  28  S.  —  102)  XA.  N [er i],  Um 
lettera  di  Lnigi  Corvetto:  GiornLig.  18,  V/VI.  Genova.  —  108)  X  id.,  Un  Epitodio 
d.  Vita  di  Nino  Bixio:  Illustrazltal.  18,  XXXI.  —  104)  E.  Pistelli,  II  p.  Vineenzo 
Marchese :  AStlt.  7,  Ser.  6,  S.  869—880.  —  105)  G.  F  il  i  p  p  i ,  Anco»  d.  Convegno  di  Seron* 
AM.  d.  Societa  stör.  Savonese  2.  6  S.  —  106)  X  A.  Abati,  Un  inventario  d.  Masteria 
d.  duomo  di  Savona  (d.  anno  1642)  pnbblioato  da  Antonio  Varaldo.  Savona,  Bertolotto  e 
C.  12  S.  —  10?)  O.  Varaldo,  Serie  d.  Podeste  di  Savona  au  docnmenti  d.  Arehin 
di  Savona  e  di  Genova  (1526—1606).  Savona,  Bertolotto  e  C.  41  S.  —  108)  C.  Errera, 
I  Corsi  e  la  Corsica  alla  fine  d.  sec.  15  (Da  dne  Epistole  di  Antonio  Ivani):  AStlt.  7* 
Ser.  6,  S.  890—400.  —  109)  Libro  rosso:  BSHCorse  119—20  (10.  Jg.).  Bastia.  1890.  — 
110)  X  F.  De  Caraffa,  Relazione  d.  prima  visita  pastorale  di  Mons.  Marliani  veseoro  «i 
Mariana    ed   Accia   (1646,   9    aprile— 22  ottobre):    ib.  118/14  (10.  Jg.).  —   111)  E-  A- 

Vizetelly,  Paoli  the  patriot:  WestminsterR.  185  (1890) 112)  P.  Rada,  Francesco  Paoli: 

RassNas.   69.    —    118)    Letteron,    Pikees    et   docaments    divers   ponr   servir  a  Tant 


§  44B.    Italien  seit  1492.    Morsolin.  111,27 

mehrere  Urkk.  zur  Geschichte  der  Insel  während  der  französischen  Revolution, 
Mai  1792  bis  Jnni  im11*-"*) 

Zn  erwähnen  ist  auch  der  dritte  Band  von  Urkk.  über  das  Fürstentum 
Monaco ,  den  Saige117)  besorgt  hat. 

Lombardei.  Für  die  Geschichte  des  Herzogtums  Mailand 
(1499—1516)  ist  ohne  Zweifel  von  Bedeutung  die  Arbeit  von  Bernouilli.118) 

—  Mehrere  Thatsachen  aus  der  Geschichte  Mailands  zu  Beginn  der  neuen 
Ära  bringt  die  Schrift  von  Motta119)  bei.  —  Müntz120)  giebt  interessante 
Nachrichten  über  Lodovico  il  Moro  und  seinen  Hof.  —  Über  eine  Ver- 
schwörung gegen  denselben  verbreitet  Piva1*1)  neues  Licht.  —  Kohler129) 
weist  vortrefflich  die  Schlufsfolgerungen  der  kleinen  anonymen  Arbeit  von 
La  Maulde  über  die  Eroberung  des  Tessinergebietes  zurück.  —  Wichtig  für 
die  Beziehungen  Ludwigs  XII.  zum  Herzogtum  Mailand  sind  die  Friedens- 
vereinbarungen 128)  zwischen  Maximilian  und  dem  französischen  Monarchen, 
die  Donation194)  des  letzteren  und  die  Vorbereitungen  für  den  Einzug  in 
Mailand,196)  sowie  die  Chronik19«)  Antons.127-198)—  Pelissier199)  ver- 
öffentlicht sehr  wenig  korrekte  Briefe  Ludwigs  XII.  aus  dem  Mailänder 
Archiv.130)  —  Auf  die  Geschichte  des  Herzogtums  haben  auch  die  Notizen 
von  Zerbi 1S1)  über  die  Pest  in  San  Carlo  Bezug,  die  aufser  der  Beschreibung 
der  Plage  wichtige  Nachrichten  über  die  soziale  Lage  der  Stadt,  über  die 
Quellen  der  Schrift,  die  getroffenen  Vorsichtsmafsregeln  u.  s.  w.  enthalten. 

—  De  Castro189)  hat  interessante  Bemerkungen  über  den  7j.  Krieg  ver- 
öffentlicht. —  Zu  nennen  ist  hier  die  zweite  Ausgabe  der  Arbeit  von  Cantü 138) 
über  Parini.1*4)  —  Einen  bedeutenden  Beitrag  zur  Geschichte  von  Ober- 


d«  la  Coro  peudant  la  Evolution  francaise :  BSHCorse  115/18(10.  Jg.).  —  114/15)  Litt,  ttber 
Napoleon  gehört  in  §  46<s  vgl.  einstweilen  §  21.  —  116)  X  La  Casa  natalicia  de  Napoleon: 
ArehlTO  5.  —  11?)  G.  Saige,  Documenta  hißt,  relatifs  a  la  principaute'  de  Monaco 
depuU  le  15«  s.  recueillis  et  publiee  par  ordre  de  S.  A.  8.  le  Prinee  Albert  I.  Tome  III. 
1540—1641.    Monaco.    gr.-4°. 

118)  A.  Bernouilli,  Eine  zürcherische  Chronik  d.  Schwaben-  u.  Mailanderkriege, 

1499—1516:   AniSchwG.  u.    6.    —    119)  E.  Motta,  Morti  in  Milano  d.  1452  al  1552: 

AStLomb.    (18.  Jg.),  S.  241-  90.  —  120)  E.  Müntz,   Une  cour  de  la  Haate-Italie  a  la 

fin  du  15«   s.  Ludovic   le  More   et   Leonard   de   Vinci:   RDM.    102/8.   (60.— 61.  Jg.).   — 

121)  £•  Piva,  Una  congiara  eontro  Lodorico  il  Moro.  Nuovi  documenti:  Miecellanea  80 

i.giugno  1  e  2  Inglio    1890),   S.  59-81.«—  122)  Ch.  Kohler,   La  conquete  da  Tessin 

par  lea  Suisees  (1500/8).   A  propos  d'une  brochure  reeente :  Ell.  (Mars,  Avril).  Paris.  —  123) 

Proklamation  dans  le  dache*  de  Milan  delapaiz  conclue  en  1505  entre  Louis  XII  et  Maximilian  I«'. 

Exemption   d'impdts   accordee   par   Loois  XII  a  an  notaire  milanais,   pere   de    12    enfants 

(Milano  19  «Trier  1507):  Arch.  bist.,  artistique  et  litteraire.   —  124)  L.  G.  Plissier, 

Donation  de  Louis  XII  au  seere'taire  dacal   milanais   Bartolomeo    Calco  25  oct.  1499:   ib. 

I  (oct.).  —  125)  X  1  d.,  Documenta  pour  l'hist.  de  la  Domination  francaise  dans  Milanais 

(1499  —  1518).    Toulouse,  Privat.    XXI,  871  S.  —  126)  id*»   Los  preparatifs  de  l'entree 

de  Louis  XII  a  Milan,   d'apres  les    documents   des   archives   italiennes,   avec  les  preuves. 

Kozze.    Montpellier,   Finnin  et  C.    82°.    X,   55   S.  —  12?)  X  J.  Vaesen,  Louis   XII 

avant  ton  avenement:  RQH.  (avril).    Paris.  —  128)  J.  d'Auton,  Chronique  de  Louis  XII. 

Edition  publice  pour  la  Society  de  l'hist.  de  France  par  R.  de  Maulde  de  la  C laviere. 

Tom.    IL    Nogent-le-Rotrou,    Daupeley.    410    S.    L.    9.    | [AStLomb.     18.]|    —   129)    L. 

Pelissier,    Un    registre    de    lettres    missives    de    Louis    XII.    Rome.    —    ISO)    X    C. 

Vignati,  II  Decreto  di  Francesco  I.  re  di  Francia  per  la  fabrica  d.  Chiesa  e  d.  Monastero 

d.  Vittoria  di  Zivido   presso   Melegnano.    Anno   1518,    15   gennaio:   AStLomb.    (18.  Jg.), 

S.  883—90.  —   181)  L.  Zerbi,   La   peste   di  san  Carlo   in  Monza:    ib.  I,  S.  72—127. 

—   1S2)  6.  De  Castro,   La    satira  milanese   e  la  guerra   di   Sett'   Anni:    Fanfulla   d. 

Domenica    (18.  Jg.)  II.   —   Igg)  C.  Cantü,    L'Abate   Parini   e  la   Lombardia   n.   secolo 

paaamto.    2».  edizione.    Milano,   Cooperatiya.    16°.    485  S.   -•    1$4)  X  A.  Fortina,   II 

Cieiabeismo  n.   Giorno    di  Oniseppe  Parini   e    n.  satira  contemporanea:    Eco    d.  Verbano 


111,28  §  44B-    I^ien  Mit  1492.    Moraolin. 

itaüen  hat  H  eifert  m-1M)  geliefert  auf  Grand  von  Wiener  Urkk.  —  Wert- 
volle Nachrichten  über  den  Grafen  Confalonieri  haben  Dv  Anco  na,187) 
Rosa188)  und  Stern189)  veröffentlicht.  —  Hübner1*0)  giebt  eine  Dar- 
stellung der  lombardischen  Verschwörung  von  1848, 141)  die,  wenn  sie  auch 
nicht  immer  historisch  treu  ist,  doch  Erwähnung  verdient,  umsomehr,  als 
Hübner  mit  einer  Mission149)  nach  der  Lombardei  betraut  worden  ist.148'141) 
Speziell  auf  die  Stadt  Mailand  bezieht  sich  die  Arbeit  von  BeltramL146) 

—  Ghinzoni147)  zeigt  auf  Grund  von  Urkk.,  dafs  die  Mission  Bernardino 
Missaglias  einen  ganz  andern  Erfolg  hatte,  als  Corio  wollte.148)  —  Alessi149) 
giebt  Nachrichten  über  die  Vollendung  des  Palastes  Marino.180)  —  Nicht 
ohne  Interesse  sind  die  Mitteilungen X6t)  über  die  medizinische  Hochschule 
in  Mailand,152)  über  die  volkstümliche  Musikschule 158)  und  über  Napoleon  und 
die  Fa^ade  des  Domes.154)  —  Ober  Fastnachtsspiele  haben  Arullani1") 
und  Cervesato166)  geschrieben,  über  das  Theater  im  17.  Jh.  Paglicci- 
Brozzi.167) 

Für  die  Kunstgeschichte  kommen  u.  a.  zwei  Schriften  von  S6ailles 
in  Betracht,  welche  die  Bedeutung  Leonardo  da  Vincis  in  der  Wissenschaft186) 
und  speziell  in  der  Astronomie188)  erörtern.160)  —  Bemerkenswert  wegen 
der  Vorrede  von  Brischi,  der  eine  Geschichte  der  Hss.  Vincis  giebt,  und 
wegen  der  Bemerkungen  Piumatis  ist  der  codex  atlanticuB  des  ausgezeichneten 
Malers.161)  —  Über  Vinci  handelt  mit  grofser  Gelehrsamkeit  Beltrami,18*) 

No.  7,  9,  10  (1.  Jg.).  —  185/6)  Helfert,  Ausgang  d.  französischen  Herrschaft  in  Ober- 
Italien  u.  Brescia-Mailänder  Militär- Verschwörung.  Wien  1890.  [[AStLomb.  18  ]|  —  IS?) 
A.  D?  A  n  c  on  t ,  Relaxion e  d.  Principe  di  Metternich  a  S.  M.  l*Imperatore  Francetco  I.  snl  colloqnio 
col  Conte  Federico  Confalonieri  (2  febraio  1824).  Noiae.  Pisa,  Nistri.  18  S.  |[RSIt-  8: 
NAnt.  34.] |  —  1S8)  G.  Rosa,  Sa  Federico  Confalonieri:  Commentari  d.  Ateneo  Bretciano 
(1890/1).  —  1S9)  A.  Stern,  Die  Memoiren  Federico  Confalonieris:  Kation  8,  Ko.  20. 
— 140)  XR.  Barbiera,  Confalonieri  e Metternich secondo  nn nuovo documento :  Illostrazione 
Italiana  No.  47.  —  141)  X  A.  Centelli,  Una  Visite  alla  Spielberg:  ib.  No.  42.  - 
142)  de  Htlbner,  Une  annee  de  ma  vie  (1848/9).  Paris,  Hachette.  681  S.  —  14$) 
id.,  See  Souvenirs  de  1848.  Bd.  106.  Paris,  Hachette;  Leipzig,  Brockhaas.  ||RDM.]|  — 
144)  X  O.  M.  Valbert,  Le  Comte  Alexandre  de  Hnbner  et  ees  Souvenirs  de  1848: 
RDM.  (1°  agosto).  —  145)  X  A.  Müller,  Suisse  et  Lombardie.  Souvenirs  et  vaances 
(aoüt  1866).  Mulhoose,  Stuekelberger.  V,  497  S.  —  146)  L.  Beltrami,  Sul  vslore 
d.  Terreni  in  Milano  al  principio  d.  1600:  AStLomb.  (18.  Jg.),  S.  876—88.  —  14?)  P- 
Ghinzoni,  Rettifiche  alla  stör,  di  Bernardino  Corio  a  proposito  di  Cristiano  I.  rs  di 
Danimarca:  ib.  1.  —  148)  XA.  Lefrano,  Nouvelles  recherches  sur  les  origines  du  Collegs 
de  France;  College  des  Jeunes  Grecs  fonde'  a  Milan  par  Francis  Ier  (1620/2):  BIE. 
(octobre).  —  149)  G.  Ale  sei,  Compimenti  d.  palazso  Marino  (1668 — 72):  ARArte  Äse  2. 

—  150)  X  Una   lettera   di    san  Carlo  Borromeo:   BSSL.    Mo.  11/2    (18.  Jg.).  —  151) 

Lansillotti-Buonsanti,  La  R.  Scuola  superiore  di  medicina  veterinaria  di  Milano  b. 
suo  primo  centennio  (1791 — 1891):  storia  documentata,  pubblieata  n.  occacione  d.  feste  d. 
centenario  n.  setterobre  1891,  con  tre  tavole.  Milano,  Agnelli.  VI,  268  8.  —  152)* 
Gli  Allievi  diplomati  n.  primo  centenario  d.  R.  Scuola  di  medicina  veterinaria  di  Milano 
(1791 — 1891)  con  brevi  cenni  biogratici:  pubblicazlone  speciale  d.  societa  medico  veterinarii 
lombarda  in  occasione  d.  feste  d.  centenario  d.  scuola.  Milano,  Agnelli.  XII,  207  S.  — 
15$)  Cenni  stör,  statistici  sulla  scuola  popolare  di  musioa  per  istrumenti  a  fiato  e  csoto 
corale  d.  epoca  d.  sua  istitusione  al  81  luglio  1891  (Municipio  di  Milano).  Milano,  Lamperti- 
4°.  81  S.  —  154)  Napoleone  I.  e  la  Facciata  d.  Duomo  di  Milano:  II  Secolo  lllustrsto 
Ko.  114.  —  155)  V.  A.  Arullani,  Duo  spettaooli  carnevaJeschi  mllanesi  n.  secolo  16:  Vit* 
Nuova2,  No.  18.  —  156)  A.  Cervesato,  ün  torneo  carnevalesco  d.  600  (a  Milano  n.  1645}: 
IllaePopulare.  No. 7.  — 157)  A.  P aglioei-Broazi,  II  Teatroa Milano n.  ecc.  17.  Contribnto 
alla  storia  d.  teatro:  Gazaetta  Musicale  n.  9,  10  etc.  —  158)  G.  Seailles,  Leonard  de 
Vinci  savant:  RDM.  (1  sept.).  —  159)  id.»  Leonard  de  Vinci  astronome:  RSciest 
(22.  ag.).  —  160)  X  G.  Zippel,  Leonardo  da  Vinci;  discorso.  Empoli,  TraveraarL  16  S.  — 
161)  L.  Da  Vinoi,   II  Codice  Atlantico  n.  Biblioteca  Ambrosiana  di   Milano,  riprodotto 


§  44B.    Italien  eeit  1492.    Morsolin.  111,29 

der  das  Wiederaufblühen  der  Stadien  im  Zeitalter  der  Renaissance  erörtert. 
—  Ravaisson168)  verdankt  man  die  Veröffentlichung  des  6.  und  letzten 
Bandes  der  Pariser  Hss.  desselben  Leonardo;  der  Text  ist  bald  übersetzt, 
bald  mit  liebevollem  Verständnis  kommentiert.164)  Für  die  Kunstgeschichte 
ist  von  Bedeutung  die  Arbeit  von  Frizzoni,166)  der  von  Sodoma,  Ferrari 
and  Solari  spricht,  ferner  die  von  Gnoli.166/7)  —  Zu  nennen  sind  ferner 
die  Arbeiten  von  Fumagalli,  Sant'Ambrogio  und  Beltrami,1*8)  welche 
fär  die  moderne  Kunstgeschichte  in  Betracht  kommen,  sowie  die  Aufsätze  von 
Frizzoni109)  über  das  Museo  Borromeo,  von  Boito170)  über  Hayez  und 
von  Gomandini171)  über  eine  Münze. 

Abgesehen  von  den  Schriften  von  Motta17*)  und  Quesnel178) 
u.  a.174a17*)  sind  für  die  Literaturgeschichte  die  Arbeiten  von  Carducci 
nnd  Gantü  über  Farini  zu  nennen.  Carducci176)  giebt  beachtenswerte 
Notizen  über  die  Akademie  'der  Verwandelten',  welcher  infolge  der  Freund- 
schaft mit  Passeroni  der  lombardische  Dichter  angehörte.  Cantü177)  giebt 
im  Kommentar  zum  'giorno'  interessante  Nachrichten  über  die  lombardische 
Gesellschaft  im  17.  Jh.  —  Ghinzoni178)  verbreitet  auf  Grund  von  Briefen 
und  unedierten  Urkk.  des  Staatsarchivs  in  Mailand  viel  Licht  über  das 
Leben  Beccarias.  —  Eine  gute  Arbeit  über  die  mailändischen  Dialektdichter 
hat  Fontana179)  veröffentlicht,  Boglietti180)über  Verri,181)  Ambiveri18*) 
ftber  Givia.188)  —  Über  Berchet  handelt  Ciceri;184)  beachtenswert  ist  die 


e  pubblieato  d.  R.  Accademia  d.  Lincei,  aotto  gli  auspicii  e  col  sussidio  d.  re  e  d.  governo 
fue.  1.  Roms.  |[RSIt.  8.]|  —  162)  L.  Beltrami,  II  Codice  di  Leonardo  da  Vinci 
n.  bibliotece  d.  principio  Trivulzio  in  Milano  trasoritto  e  annotato  con  94  tavole  elio- 
grafiehe  da  Angelo  d.  Croce.  Milano,  Dumolard.  |[RSIt.  8;  AStLorab.  18.]|  —  168)  C. 
Baraisson  Mollien,  Les  Manuscrits  de  Leonard  de  Vinci,  sixieme  yolume.  Paris, 
Quantin.     |[RSIt.   8.]|   —   164)  X  Field,  Mona  Liia-Leonardo  da  Vinci:  Ac  No.   997. 

—  165)  6.  Frizzoni,  II  Sodoma,  Gaudenzio  Ferrari,  Andrea  Solari  illustrati  in  tre 
opere  in  Milano  recentomente  eeoperte:  AStArte  faec.  4  (4.  Jg.)*  —  166/7)  D-  Gnoli, 
La  Caaa  <L  orafiee  Giampietro  Grivelli  in  Roma.  —  Testamente  e  altri  atti  relativi  all' 
orefice  Giampietro  Cri?elli:  Archivio  Storico  dell'  Arte,  vol.  8lV.  —  168)  C.  Fuma- 
galli, D.  Sant'Ambrogio,  L.  Beltrami,  Reminisoenze  di  storia  ed'  arte  n. 
raburbio  e  n.  Citta  di  Milano.  Part,  I.  4I1  suburbio'  con  50  tavole  in  eliotipia  d. 
Stabilimento  Calzolari  e  Ferrario.  Milano,  Pagnoni.  4°.  68  Fig.  —  169)  G.  Frizzoni, 
ü  Museo  Borromeo  di  Milano  con  iUustrazione:  AStArte  (8.  Jg.).  —  170)  C.  Boito, 
L'ultimo  d.  pittori  romantici  (F.  Hayez):  NAnt.  (1.  e  15.  maggio).  —  171)  A.  Co  man - 
dini,  Una  figlia  di  Leopoldo  I.  Re  d.  Belgi  n.  medaglie  milanesi:  RiltNum.-Omaggio 
aUa  Reale  Societa  Nnmismatioa  Belga,  Milano,  fasc  4.  —  172)  E.  Motta,  II  beato 
Bcrnardino  Caimi,  fondatore  d.  Bantuario  di  Varallo:  documenti  e  lottere  inedite.  Milano, 
BertolottL  80  S.  —  17g)  Ch.  Quesnel,  Le  Cardinal  Frldene  Borromee.  Ouvrage 
posthnme  publik  par  les  soins  de  M.  Alessandre  Piegnadel  avec  gravure.  Lille,  de 
Brouwer.  VIII,  192  S.  —  174)  X  C.  t.  Ltttzow,  Giovanni  Battista  Moroni:  GraphKOnste 
nuc.  2.  —  175)  XL.Venturini,Il padre  Arduino  e  i  suoi  delirii:  Conyersazioni d.  Domenica 
5,  XXXV  (1890/1>  —  176)  G.  Carducci,  L* Accademia  d.  Trasformati  e  Giuseppe  Parini: 
NAnt.  Sl.  —  177)  C.  Cantü,  II  Giorno  Comentato  coli'  aggiunta  di  alcune  Odi.  Milano, 
Cooperatira.  —  178)  ?•  Ghinzoni,  Cesaxe  Beocaria  e  il  suo  primo  matrimonio:  AStLomb. 
(18.  Jg.\  S.  658-^-87.  —  179)  F.  Fontana,  Poeti  Meneghini.    Milano,  Messaggi.    75  S. 

—  180)  G.  Boglietti,  ün  uomo  di  Stato  milanese  d.  secolo  scorso:  Pietro  Veni:  RassNas. 
16  ott.).   —   181)  X  E.  Bouvy,   Paris   et  la  socie'te'  philosophique  en  1766  d'apres  la 

correspoodance  d'un  yoyageur  italien  (Pietro  Verri)  (Sonderabdruck  d.  Annales  de  la  Faculte*  des 
lettre«  de  Bordeaux).  Paris,  Leroux.  gr.-8°.  17  S.  —  182)  L.  Ambiveri,  Melchiorre 
Gioia  in  Milano:  Strenna  Piacentina  (17.  Jg.),  S.  70—90.  Piacenza,  Del  Maine  —  188) 
X  G.  Brognoligo,  Ivanhoe  e  i  Lombardi  alla  prima  crociata:  Miscellanea  80  (giugno  1  e  2 
luglie),  S.  8—28.  Padova,  Gallina.  —  184)  L.  Ciceri,  D.  letteratura  d.  nostro  risorgimento 
in  generale  e  particolarmente  d.  poesie  patriottiche  di  Gioranni  Berchet.    Catania,  Giannotta. 


111,30  §  44B.    Italien  seit  1492.    Mortolin. 

zweite  Ausgabe  der  Biographie  Rosminis  von  Lockhart186"187)  and  der 
Brief  Rosminis188)  selbst  über  die  gegen  Gioberti  erhobene  Anklage  des 
Pantheismus.189)  —  Über  Correnti  handelt  Cerboni,190)  und  Massarani191) 
hat  eine  Auswahl  seiner  Schriften  veranstaltet,  die  einen  guten  Beitrag  zur 
Geistesgeschichte  der  italienischen  Renaissance  liefert.  —  De  Castro192} 
behandelt  nach  neuen  Hfllfsmitteln  die  Geschichte  Karolines  von  Braun- 
schweig, Prinzessin  von  Wales,  die  sich  zum  grofsen  Teil  am  Komereee  and 
in  Mailand  abgespielt  hat.198"196)  —  Zahlreich  sind  die  Arbeiten  Aber  den 
berühmten  Geologen  Antonio  Stoppani,1**)  unter  denen  hervorzuheben  sind 
die  von  Cermenati197"900)  und  Tarozzi201"*04)  —  Cantü*05)  bespricht 
die  Biographie  Girards,  die  Marconi  geschrieben.  —  Und  zur  mailändischen 
Geschichte  steht  auch  die  Arbeit  von  Ramos-Coelho-Josfe906)  über  den 
Infanten  Don  Duarte,  1649  im  Mailänder  Kastell  gestorben,   in  Beziehung. 

Von  den  zum  Herzogtum  Mailand  gehörigen  Gebieten  giebt  es  Urkk. 
von  einiger  Bedeutung  über  Lodi.*01)  Zu  erwähnen  ist  vor  allem  die 
Arbeit  von  Timolati908)  über  die  Diözese  der  Stadt,  die  auch  auf  die 
neuere  Zeit  Bezug  nimmt,  sowie  die  Denkschrift  Ugolotto  Bonomis*09**10) 
und  die  Arbeit  Marradis911)  über  Lodovico,  der  wichtige  Urkk.  hei- 
gegeben sind. 

Ober  interessante  Sitten,  Gebräuche  in  Como  spricht  Poggi.91*)  — 
Monti218)  veröffentlicht  lateinische  Briefe  aus  dem  16.  Jh.  an  Karl  Bembo, 
Sadoleto,  die  Capilupi,  Fracastoro,  Vide  u.  a.,  die  Benedikt  Giovio  zum  Vf. 
haben,  sowie  unedierte  Briefe  *14)  des  Kardinals  Gallio  an  San  Carlo  Borromeo. 


16°.  189  S.  —  185/6)  W.  Lockhart,  Life  of  Antonio  Rosmini  founder  of  the  Institute 
of  Charity.  2e  ed.  2  voll.  London.  760  S.  —  187)  X  J.  Pertusati,  Di  Antonio 
Rosmini-Serbati:  conferenza  popolare  Unat*  in  Brescia  p.  inearieo  d.  Soeieta  Dante  Alighieri 
il  1°.  marzo  1891.  Breseia,  Saroldi.  51  S.  —  188)  L-  Sylos,  Una  lettera  inediU  d. 
Abate  Rosmini:  Gazzetta  Letteraria  15,  XXXIII.  —  189)  X  C.  C,  Cesare  Correnti  a 
venticinqne  anni:  NAnt.  —  190)  G«  Gerboni,  Commemorazione  di  Cesare  Correnti 
pronnnziata  il  28.  deeembre  1890.  Roma,  Bertero.  35  S.  —  191)  T.  Massarani, 
Scritti  scelti  di  Cesare  Correnti  in  parte  inediti  o  rari.  Roma,  Forzani.  |[RSIt*  8.]|  — 
192)  6.  De  Castro,  Tristerze  d.  Corona.  Venezia.  —  193)  X  6.  So&rdovelli,  11 
Conte  Pompeo  Litta-Binmi.  Bologna,  Zamorani  et  C.  16°.  86  S.  —  194)  X  P.  Del 
Giudioe,  Commemorazione  d.  eomm.  prof.  Antonio  BneceUati:  Rendiconti  d.  R.  Istitnto 
Lombardo  2.  Ser.  24.  —  195)  X  In  morte  di  Giuseppe  Saeehi:  Commemorazioni  al  Cimi- 
tero  Monumentale,  7.  marzo  1891.  Con  ritratto.  Milano,  Pirola.  4°.  28  8.  —  196)  X 
Onoranze  fnnebri  ad  Antonio  Raimondi.  Notizie  Raccolte  d.  Giornali  di  Lima  e  da  Parti- 
eolari  comunicazioni  (Milano):  BSGeogrlt.  rase.  1.  —  197)  M-  Cermenati,  Antonio 
Stoppani:  Commemorazione  pronunziata  n.  Teatro  Sociale  di  Leoco  il  25.  marzo  1891.  Torino, 
Roux  et  C.  144  S.  —  198)  XJ.  Ragazzoni,  Antonio  Stoppani  con  ritratto:  Almanaeeo 
d.  provincia  di  Como  54.  —  199)  X  In  Memoria  d.  sae.  prof.  Antonio  Stoppani.  Milano, 
Cogliati.  —  200)  X  Antonio  Stoppani:  RasaNaz.  57.  —  201)  6*  Taroszi,  Antonio 
Stoppani:  Gazzetta  Letteraria  (15.  Jg.)  II.  —  202)  X  B.  Bracci,  Stefano  Jacini:  RassNaz.  58. 

—  208)  X  A.  Colombo,  Cesare  Cantü.    Kote  e  ricordi.    Milano.    (Fuori  di  commercioJ 

—  204)  X  Cesare  Cantü  e  PUnione  tipograflca  editrice  torinese.  Torino.  28  S.  —  205) 
C.  Cantü,  Biografia  d.  padre  Girard,  pubblicata  da  Eugenio  Marconi:  La  Fenice.    11  S. 

—  206)  Ramos  Coelho,  Hist.  do  infante  D.  Duarte  irmao  de  el-rcy  D.  Joao  IV. 
tom.  II.  Liaboa,  Acad.  das  seieneias.  1890.  898  S.  —  207)  Collaudo  d.  architetto  e  pittore 
Pellegrino  Pellegrini  sulle  pittnre  di  Antonio  Campi  fatte  n.  coro  d.  Cattedrale  di  Lodi  (5  laglio 
1570):  AStLodi  Disp.  2  (10.  Jg.).  —  208)  A.  Timolati,  Conünnazione  d.  storia  Dio- 
cesana :  ib.  —  209)  Una  Commemorazione  lodigiana  d.  sec  1 6  (Ugolotto  Bonomi  gentiluomo 
lodigiano  morto  in  Paria  n.  febraio  1571):  ib.  —  210)  X  G.  Moroni,  Lettera  ai  signori 
di  Lodi  (da  Roma  5.  maggio  1571):  ib.  —  211)  F.  Flamini,  Sulla  prigionia  di  Lodovico 
da  Marradi,  Notizie  e  documenti.  Lodi,  Dell*  Ayo.  |[KAnt.  81.]|  —  212)  Arrigoizo 
(Cencio  Poggi),  Curiosita  Comasche.   Seconda  Serie.    Como,  Tip.  Cooperativa.    16°.    181  S. 


§  44B.    Italien  seit  1492.    Morsolin.  111,31 

Nicht  zu  verwerfen  ist  die  Arbeit  von  Cambiasi*1*'210)  über  das 
Theater  in    Varese  und   der  Bericht217)   über  die  Katastrophe  von  Piuro. 

Hoffter218)  verdankt  man  eine  neue  Geschichtsquelle  über  die  Un- 
ruhen im  ValteUin  im  17.  Jh.,  Jecklin919)  die  Liste  der  podestä  mehrerer 
Länder   nnd  Robustelli220)  Skizzen   über   die   Revolution    1796/7.221-22*) 

In  Bezog  auf  Pavia  sind  die  von  Brambilla227)  publizierten  Inschriften 
der  Basilika  in  Giel  d'Auro  sehr  bemerkenswert,  weil  sich  in  ihnen  die 
Namen  mehrerer  w&hrend  der  Belagerung  1526  gestorbener  Fremder  finden, 
z.  B.  Eitel  Fritz,  Graf  v.  Hohenzollern,  Richard  de  la  Pole,  Graf  v.  Suffolk 
nnd  Franz,  Herzog  von  Lothringen.228)  —  Wegen  der  Bezugnahme  auf 
die  moderne  Geschichte  ist  hier  eine  Arbeit  von  Vidari229)  über  das 
Tessiner  Gebiet  zu  erwähnen,280)  der  auch  wichtige  Notizen281)  über  die 
Geifslerbrnderschaft  giebt.282)  —  Über  die  Heimat  Giampaolo  Magginis  spricht 
Berenzi.2»8) 

Für  Bergamo  kommen  mehrere  Notizen  von  Lochis284)  zusammen  mit 
Briefen  von  Muratori,  des  Bischofs  Priuli  und  Lorenzo  Mascheronis  in  Betracht. 
—  Reich  an  Belehrung,  obgleich  nicht  ganz  kritisch,  ist  das  Werk  Loca- 
tellis28*)  über  die  Gemälde  Lottos. 280"288) 

Bonari289)  handelt  über  die  Kapuzinerkonvente  in  Brescia,  Glis- 
senti240)  über  die  Juden  unter  der  venetianischen  Herrschaft.  —  Livi241) 


—  218)  9.  Monti,  Lettere  di  Benedetto  Giovio  edite  p.  cur»  d.  societfc  stör.  Comense, 
con  prefazione  e  note.  Como,  Ostinelli.  171  S.  [[RSIt.  8.]|  —  214)  A.  Monti, 
Lettere   inedite   d.  Card.  Tolomeo   Gallio  a  sau  Carlo  Borroraeo:   PerSStComo   ^1891).   — 

315)  P.  Cambiaei,  Teatro  di  Varese.    Note  (1776  —  1891).     Milano,  Rioordi.    4°.    61  S. 

316)  X  S.  Peri,  L'opera  letteraria  d'un  poeta  d.  sec.  18.  Varese,  Macchi.  —  21?)  F. 
Mennti,  Relazione  inedita  d.  eatastrofe  di  Piuro,  pubblicata  da  Paolo  Besozzi.  Como, 
Ostinelli.  —  218)  E.  Hoffter,  £.  neue  Quelle  für  d.  Gesch.  d.  Bündner  wirren  im  17.  Jh. 
Bern.  —    219)  F.  Jecklin,  D.  Amtslente  in  d.  bündnerischen  ünterthanenlanden.    Chur. 

—  220)  G.  Robnstelli,  II  Conte  Diavolo  (scene  d.  rivolnzione  valtellinese  1796/7% 
nuova  edizione.  Sondrio,  Quadrio.  —  221)  X  A.  Volta,  La  storia  e  la  teoria  voltiana 
d.  odierne  pabblicationi.  Parte  I.  Milano,  Lamperti.  19  S.  —  222)  X  F.  Giarelli,  La 
Donna d.  Lago  (Giuditta Pasta):  Scena  e  Sport  No.  10.  —  228)  X  G.  Lavini ,  Vincenzo  Velar 
Gazzetta  Letter.  15,  XLI.  —  224)  X  C.  Bar  rera-Pezzi,  Vicenzo  Vela:  A&St.  (10.  Jg.), 
No.  24.  —  225)  X  A.  Bertolt ni,  UCanonico  Vincenso  Barelli  con  ritratto:  Almanacco  d. 
Provincia  di  Como  64.  —  226)  X  Gelcich  ,  Ans  d.  Briefen  Peter  Martyr  Anghierae:  ZGE. 
26,  IL  Berlin.  —  227)  C.  Brambilla,  Epigrafi  gia  esistenti  n.  Basilica  Pavese  di  san 
Pietro  in  Ciel  d'oro  e  de*  personaggi  in  esse  ricordati.  Pavia.  |[RSIt.  8.]|  —  228)  X 
L.  Beltrami,  Le  statne  fnnerarie  di  Lodovico  il  Moro  e  di  Beatrice  d'Eete  alla  Cer- 
tosa  di  Pavia:  AStArte  fasc.  6,  IV.  —  229)  G.  Vidari,  Frammenti  cronistoriei  d.  agro 
tieraeae.  Seconda  edizione  totalmenta  rifatta.  vol.  II  e  III.  Pavia,  Fnsi.  16°.  411  S. 
![A8tLomb.  18.]|  —  280)  X  F.  Gemelli,  F.  Gemelli  lettore  primario  d.  Universita,  di 
Pavi*  1677—82:  memorie  e  docnmenti.  Como,  Longatti.  85  S.  —  281)  Vidari, 
Ingerenz»  d.  provincie  lombarde  n.  Collegio  Ghislieri  in  Pavia,  Pavia,  Marelli.  18  8.  — 
232)  X  9.  Allocchio,  In  memoria  d.  conte  Francesco  Sforza  Benvenuti:  discorso  tenato 
in  Creme  add\  26.  aprile  1891.  Crema,  Ferre.  28  S.  —  288)  A.  Berenzi,  La  patria  di 
Gio.  Paolo  Haggini  (celebre  fabbricante  di  Strumen ti  ad  arco  d.  sec.  1 6).  Cremona,  Ghisani. 
1*  S-  —  284)  Bergamo,  ossia  notizie  patrie:  Almanacco  scientifico-artistico-letterario  del 
1891.  Bergamo,  Pagnoncelli.  16°.  —  285)  Lotto  e  Locatelli,  I  dipinti  di  Lorenzo 
Lotto  b.  Oratorio  Snardi  in  Trescorre.  Bergamo,  Bolis.  —  286)  X  G.  Donizetti,  Tre 
lettere  inedite  ad  Alessandro  Lanari.  Nozze.  Firenze,  Carneseochi.  15  S.  —  287)  X  G. 
Frizzoni,  Giovanni  Morelli  n.  seine  letzten  Errangen  Schäften.   Mit  111.:  ZBK.  5,  fasc.  9,  10. 

—  338)  X  Giovanni  Morelli,  the  patriot  and  critic:  QR.  845.  —  289)  V.  Bonari,  I  Con- 
venti  e  i  Cappnccini  Bresciani.    Memorie  storiche.    Milano,  Crespi.    XXVHI,  667  S.    L.  4. 

—  244)  F.  Güssen  ti,  GH  Ebrei  n.  Bresciano  al  tempo  d.  dominazione  veneta.    Nuove 
ricerche  e  stndi.    Saggio  istorico  letto  all*  Ateneo  di  Brescia.    Brescia,  Apollonio.    66  S.  — 


111,32  i  44B.    Italien  seit  1492.    Morsolin. 

handelt  aber  einen  berühmten  Künstler,  über  den  auch  Lozzi***)  nach 
neuen  Urkk.  spricht. 9iS"247) 

Zahlreiche  Arbeiten  über  Mantua.  Vor  allem  die  von  Davari,248; 
über  die  wechselvollen  Verhandlungen  Friedrich  Gonzagas,  ersten  Herzogs 
von  Mantua,  in  Bezug  auf  die  Ehe  mit  Maria  und  Margarete  Palaiologos, 
die  ihm  das  Herzogtum  Monferrat  einbrachten.  —  Derselbe  Friedrich  be- 
zeugt nach  Bertolotti,*49)  dafs  das  Mailänder  Kastell  1523  und  1524  im 
Namen  des  Königs  von  Frankreich  besetzt  wurde.*60)  —  Derselbe  Vf.811; 
veröffentlicht  interessante  Nachrichten  über  den  Tod  des  Herrn  v.  Monforte, 
Grofsschildträger  Karls  V.,  über  die  Ankunft  des  Kardinals  Morone  in 
Ostiglia9***268)  und  über264)  Girolamo  da  Grado,  der  seine  eigene  Frau 
'wegen  ihrer  schlechten  Führung*  gefangen  hält.  —  Unter  Benutzung  des 
Archivs  von  Mantua  stellt  Boeheim866)  die  Beziehungen  der  Meister  Col- 
mann  zum  Hofe  von  Mantua  im  16.  Jh.  klar.*6*)  —  Dejob*67)  spricht  über 
die  Lage  der  Juden,  Intra*68)  über  die  beiden  Eleonoren  Gonzaga,  die 
eine  Gattin  Ferdinands  IL,  die  andere  die  Ferdinands  III.  von  Österreich. 
Derselbe  Vf.*59)  schildert  das  Leben  der  Margarete  Farnese,  geschiedenen 
Gattin  Vincenzo  Gonzagas,  die  60  Jahre  im  Kloster  lebte. **0'*81)  —  Wichtige 
Nachrichten  über  die  Gonzagas  und  den  Grafen  Biandrate  hat  Bertolotti*62) 
veröffentlicht. 

Zu  einer  Reihe  von  Schriften  hat  der  hundertjährige  Geburtstag 
san  Luigi  Gonzagas  Veranlassung  gegeben.  Seine,  von  Cepari*6S~*M), 
verfafste  Biographie  wurde  wieder  gedruckt  und  ins  Deutsche,  Französische 
Spanische  und  Englische  übersetzt  —  Ebenso  wurde  die  Biographie  Cesaris 
wiedergedruckt.*69)  —  Lebensbeschreibungen  verfafsten   ferner   Clair,**7) 

241)  G.  Livi,  Gasparo  da  Salö  e  l'invenaioue  d.  violin©:  NAnt.  84.  —  242)  C.  Losti, 
Gaspare  da  Salö  e  l'invenzione  d.  Violino  (da  dooumenti  in  ©diu) :  Gazsetta  Musicale  No.  36. 

—  243)  X  id.,  I  liutai  breseiani  e  l'invenzione  d.  violino,  da  nuovi  documenti.  Hilano. 
17  S.  —  244)  XP.  Barbara,  Nicolö  Bettoni.    Avventure  di  un  editore.    Firense,  Barbert. 

—  245)  X  Memoria  d.  60°  anniversario  d.  fondazione  d.  Istituto  d.  anceUe  d.  cerita 
eretto  in  Brescia  il  15.  maggio  1840  d.  nobil  Donna  Maria  Crooifisaa  Di  Rosa.  Breseia,  Tip. 
Queriniana.  4°.  117  S.  —  240)  X  6.  Rosa,  Cenni  antobiografiei  (Eetratto):  Italia  <L 
Popolo  (1891).  Milano.  40  8.  —  247)  X  II  primo  centenario  di  Ferrante  Aporti.  Anno  IL 
Mantova.  —  248)  S.  Davari,  Federico  Gonzaga  e  la  famiglia  Paleologa  d.  Monferrato 
(1615—88):  GiornLig.  17/8  (1890/1).  —  249)  A.  Bertolotti,  Un'  atteataaione  stör.  d. 
Marchese  Mantovano:  Mendioo  No.  8.  Mantova.  —  250)  X  A.  Lnzio  e  R.  Renier, 
Buffoni,  Nani  e  Schiavi  ai  tempi  d'Isabella  d'Este :  NAnt.  84/5.  —  251)  A.  Bertolotti. 
Lamorte  d.  grande  sondiere  di  Carlo  V.  in  Mantova:  Mendioo  No.  5.  —  252)  X  id.,  L'arrivo 
d.  Cardinale  Morone  in  Ostiglia:  ib.  —  253)  X  A.  Luzio,  Fasti  Gonzaghesehi  dipinti  d.  Tin- 
toretto:  AStArte  8.  —  254)  A.  Bertolotti,  üd  marito  careeriere  d.  moglie:  MendieoNo.1. 

—  255)  W.  Boeheim,  Angsbnrger  Waffenschmiede,  ihre  Werke,  ihre  Beziehungen  s.  kaiser- 
lichen n.  zu  anderen  Höfen.  Wien.  —  256)  X  F.  Gabotto,  Bartolomeo  Manfredi  e  l'Astro- 
logia  alla  Corte  di  Mantova.  Torino.  41  S.  —  25?)  Ch.  Dejob,  De  la  eondition  des  Joils 
de  Mantoae  au  16«  s.:  RÄJ.  —  258)  G.  B.  Intra,  Le  due  Eleonore  Gonzaga  hnperatriei : 
AStLomb.  (18.  Jg.),  S.  842—68,  629—57.  —  259)  id.,  Margherita  Farnese  Prindpeasa  di 
Mantova:  RassNaz.  (1.  Sept.).  —  260)  X  id.,  Isabella  Clara  d'Austria,  Racoonto  stör.  2«  ed.: 
Mendico.  —  261)  X  A.  Belloni,  Curzio  Gonzaga  rimatore  d.  sec.  16.  Cenni  sulla  sua  vifia 
e  sulle  sne  opere :  Propugn.  4.  —  262)  Bertolotti,  Varietastor.-gentilizie:  GAGD.  (18. Jg.)« 
No.  1 1/2.  —  268)  D.  Leben  d.  hL  Aloysius  Gonzaga  aus  d.  GeseUsch.  Jesu.  Nach  d.  ilt  itaL 
Biogr.  d.  V.  C  e  p  ar  i,  S.  J.,  ins  Dentsohe  übers,  u.  durch  e.  Nachtrag  vervollständigt  v.  Frdr. 
Schroeder,  S.  J.  Mit  108  Illustr.  etc.  nach  authent.  Dokum.  u.  bist.  Denkmälern:  Porträt», 
Scenen,  Interieurs,  Planen,  Autographieen,  Stammbaum  eto.  Eintiedeln,  Benziger.  468  S.  M.  10. 
(In  dems.  Verlage  engl.,  franz.,  italien.,  span.  Ausg.  a  M.  10).  —  264)  i<L»  Vi©  de  s.  Louis  de 
G.  Trad.  de  l'italien  par  le  pere  Galp  i  n.  Lille,  Desolee.  896  S.  —  265)  id.,  Compendio d.  Vita 
di  s.  L.  G.  con  24  incis.  Roma,  Desolee.  —  266)  A.  Cesari,  Vita  die.  L.  G.  Modena,  Tip.  1mm. 
Conc.    16°.  —  26?)  Ch.  Clair,  La  Vie  de  s.  Louis  de  G.y  d'apres  V.  Cepari,  son  premier  bist- 


§  44B.    Italien  seit  1492.    Morse  Hd.  111,33 

Fanucchi,2"8)  Francesia,96*-270)  dessen  Arbeit  auch  ins  Französische971) 
übersetzt  wurde,  Goldie,272)  Gireiii,278-27*)  Jozzi,275)  der  Urkk.  beigefügt 
hat,  Maineri,976)  welcher  der  französischen  Übersetzung977)  seines  Werkes 
Illustrationen  beigegeben,  Martinengo,978)  Me seh ler,978)  auch  eine 
französische  Übersetzung,980)  Nannerini,981)  Pighi989)  und  Rodino.988) 
—  Briefe  284,286)  des  Heiligen  sind  teils  einzeln  erschienen,988*287)  teils  in 
ihrer  Gesamtheit,  geordnet  und  kommentiert.988)  —  Mehrere  haben  sich  mit 
einzelnen  Abschnitten  aus  dem  Leben  des  Mannes  beschäftigt.988'998)  Aus 
verschiedenen  andern  Gründen  haben  pich  mehrere  Vf.  mit  Gonzaga  be- 
schäftigt.298-819) —  Über  die  dritte  Centenarfeier  des  Heiligen  haben  Be- 


trec  graveura.  Paris,  Didot.  gr.-8°.  XIII,  344  S.  —  268)  G.  Fanucchi,D.  Vit*  d.  beato  p. 
Bartolomeo  Fanti,  Carmelitano  d.  Congregazione  di  Mantova.     Lucca,  Tip.  Arciv.    16°.  262  S. 

-  269)  XG.  Ferreri,  Breve  viU  di  s.  L.  6.  Treviso,  Blander.  82°.  64  S.  —  270)  G.  B. 
Praneesia,  Vitadi  S.L.G.,  con  ritratto.  Torino,Lib.  Salesiana.  24°.  124  S.  —  271)  J.B.Fran- 
cesia,  Vie  d.  a.  Louis  de  G.  Trad.  francaise  par  un  Sallsien.  Nice,  de  Saint  Pierre. 
160  S.  —  272)  F.  Goldie,  Life  of  Saint  Aloysius  G.  Translation  of.  F.  V.  Cepari  S.  J. 
London.    460  S.  —  27$)  E.  Girelli,  ViU  di  s.  L.  G.    Bresoia,  Tip.  Queriniana.  82°.  124  S. 

-  374)  X  Breve  viU  di  s.  L.  G.  Asti,  Melcherio.  24°.  80  S.  —  275)  O.  Jpzzi,  Nuova 
Tiu  documenUU  di  8.  L.  G.  Pisa,  Tip.  Galileiana.  4°.  188  S.  Fig.  —  276)  A.  Maineri, 
Vita  di  san  Lnigi  con  ritratto.  Borna,  Desclee.  12°.  —  277)  i&,  Vie  de  S.  Louis  de  G. 
Trad.  par  M.  Henri  Ledieu.  Av.  iUuatr.  Lille,  Desclee.  204  S.  —  278)  Fr.  Martin  engo,  Vita 
breve  Uluatrata  di  s.  L.:  L'Eco  di  San  Luigi.  15  8.  —  279)  M.  Meschler,  Leben  d.  hlg. 
Aloysius  v.  G.,  Patrons  d.  christliehen  Jugend.  Z.  800  j.  Feier  seines  Todestages.  Mit  8 
Lichtdruck  bildern  nach  authentischen  Vorlagen.  Freiburg  i/Br.,  Herder.  X,  801  S.  —  280)  P* 
IL  Meschler,  La  Tie  de  S.  Louis  de  G.  Traduit  de  l'allemand  par  M.  l'abbe'  Lebrequier 
5grav.  Paris,  LethieUeux.  VIII,  416  S.  —  281)  L-  Nannerini,  ViU  di  s.  L.  G.  d.  C. 
d.  G.  compilata  pel  terzo  centenario  d.  beata  sua  morte,  su  quelle  scritte  d.  P.  Cepari  e  d. 
p.  Ribaldeneira  d.  medesima  Compagnia.  Siena.  —  282)  A.  Pighi,  ViU  breve  cronologioa 
di  b.  L.  G.  Verona,  Drezza.  —  288)  L-  Rodino,  ViU  di  s.  L.  Genoya,  Tip.  Arciv  esc 
64  S.  —  284)  X  The  Life  of  Saint  Aloysius,  patron  of  youth  and  promotor  of  the 
Ssred  Haart.  Abbeville,  Paillart.  18°.  82  S.  —  285)  X  C.  Vagnozzi,  I  tratti  principali 
d.  Viu  di  s.  L.  G.  Modena,  Tip.  Imm.  Conc.  82°.  206  S.  —  286)  O.  Jozzi,  LeUere 
di  s.  L.  G.  ed  altre  Operette  spirituali  d.  Santo,  con  ritratto  e  albero  genealogico.  Pisa,  Tip. 
Gelileiana.  16°.  110  S.  —  287)  X  Una  Lette»  di  s.  L.  G.:  AStLomb.  (18.  Jg.),  S.  499. 
Milano.  —  288)  X  A.  Napoli,  Epistolario  di  s.  L.  G.,  ordinato  e  annoUto.  Salerno,  Tip. 
Kazionala.  —  289)  X  C.  Böse  11  i,  Cenni  stör,  intorno  alla  viU  e  le  relazioni  di  s.  L.  G. 
con  la  eitta  di  Parma,  pubblicati  in  memoria  d.  terzo  centenario  d.  suo  felice  transito,  cele- 
brato  con  soleitne  triduo  n.  Chiesa  di  san  Rocco  in  Parma  n.  anno  1891.  Parma,  Fiaccadori. 
16°.  15  8.  —  290)  X  F.  Savio,  Le  famiglie  d.  Rovere  e  Tana  parenti  di  s.  L.; 
con  due  alberi  genealogici.  Pisa.  Fol.  19  S.  —  291)  X  S.  Rumor,  S.  L.  G.  a  Vicenza. 
Vieenza,  Tip.  s.  Giuseppe.  —  292)  X  M.  Morelli,  La  voeazione  di  s.  L.  G.  Dramma 
•tor.  in  6  atti.  Faenza,  Conti.  149  S.  — ,  29S)  X  P.  Moiraghi,  Pavia  e  i  Gonzaga, 
abbozzo  stör,  biografico  pel  terzo  centenario  di  s.  L.  G.  (1591—1891.)  Pavia,  Ponzio.  16°. 
23 S.  —  294/5)  (§  4578-9)  Fita,  Gonzaga  en  Zaragoza  etc.  —  296)  X  P.  H.  Che*rot, 
S.  Louis  G.  Itudiant.  A  propros  de  son  troisieme  centenaire,  1591 — 1891.  Lille-Paris, 
Soc  Saint  Arg.  94  S.  —  297)  X  G.  Boero,  Voeazione  di  s.  L.  G.  alla  Compagnia 
di  Gesu.  Componimento  Drammatico.  Modena,  Tip.  Imm.  Conc.  82°.  120  S.  —  298)  X 
B.  Farabulini,  Sopra  un  antico  ritratto  di  s.  L.  G.,  dipinto  quand'  egli  era  ancora 
principe  di  Castiglione.  Ragionamento  stor.-eetetioo,  con  ritratto.  Roma,  Tip.  Sociale. 
46  S.  —  299)  X  J.  Croiset,  S.  Louis  G.,  avee  ill.  Lille,  Desclle.  196  S.  —  800)  X 
Boueharin,  L'Angelo  d'IUlia  ossia  il  G.;  versione  d.  sac.  Pietro  Bazetti.  Modena,  Tip. 
1mm.   160  S.  —  $01)  X  Delaporte,   Louis  de  G.   Drame  hist.    Toulouse.    16°.    88  S. 

-  $92)  X  D.  heilige  Aloysius:  Deutscher  Merkur.  No.  27/8.  —  SOS)  X  W.  K  reiten,  D. 
heilige  Aloysius  u.  sein  Mahnwort  an  unsere  Zeit. :  StML.  40.  —  804)  X  D.  heilige  Aloysius 
▼•  G.  in  seiner  pädagogischen  Bedeutung:  Kathol.  Schulblatt  (87.  Jg.).  —  805)  XLMo- 
rando,  L'Angelo  di  Castiglione,  ossia  viU  di  s.  L.  G.  fig.  con  ritratto.  Verona,  Marchiori.  16°. 
487  S.  —  S06)  X  S.  L.  G. :  AELKZ.  No.  27.  —  807)  X  T.  R o zz i ,  Intorno  a  s.  L.  G.    Dieci 

Jahresberichte  der  Getohiehtewiasenichaft.    1891.    HI.  3 


IQ  34  §  44B.    Italien  seit  1492.    Morsolin. 

richte  gegeben  für  Deutschland  Tolomei,818)  für  Frankreich  Pouplard,814) 
für  Italien  mehrere  andere,  Finizio81 6,8ie)  für  Rom,  andere  für  Mai- 
land,817"880) Monza,891-892)  Piacenza,888-8*4)  Venedig, •»•««•)  Mirandola,"7) 
Sinigaglia.8*8)  —  Zu  erwähnen  ist  auch  die  'conförence'  über  den  Heiligen 
von  Meda829)  und  die  Arbeit  von  Jozzi.880)  —  Auf  die  zu  Ehren  des 
heiligen  Ludwig  gefeierten  Feste  bezieht  sich  auch  ein  Werk  von  Venturi8*1) 
über  einige  Frauen  aus  dem  Hause  Gonzaga. 

Bertolotti882)  handelt  über  die  Studenten  aus  Mantua  an  der  Uni- 
versität Bologna,  Ruggero888)  über;  einen  Thaler  von  Sabbionetta,  Lozzi**4) 
über  den  Musiker  Griambattista  Bonamonte  in  Wien,  dessen  Gestalt  er  uns 
vermittelst  seines  Briefwechsels  mit  dem  Fürsten  Cesare  Gonzaga  di  Guastalla 
vor  Augen  führt.  —  Über  die  Geschichte  Mantuas  gegen  das  Ende  des 
18.  Jh.  verbreitet  auf  Grund  von  Urkk.  Luzio885)  neues  Licht.  —  Zay886) 
handelt  über  die  'moneta  obsidionale*  von  1799.  —  Bertolini887)  giebt 
wichtige  Nachrichten  über  Narciso  und  Pilade  Bronzetti.  —  Bertolotti888;» 
bespricht  mit  grofser  Sachkenntnis  die  Verhaftung  Arrivabenes.389) 


discorsi  popolari,  editi  n.  terzo  centenario  d.  morte  d.  Santo.  Modena,  Tip.  Imm.  Conc  123  S. 

—  808)  X  F.  Boavier,  Lob  Angee  sur  la  terre.  8.  Louis  de  G.,  Saint  Stanislas  Kostka, 
Saint  Jean  Berofcmans  de  la  eompagnie  de  Jesus.  Lille,  Desolee.  1 6°.  42  S.  —  S#9)  X 
J.  Petri,  Aloysius  y.  G.,  e.  Heiliger  d.  Jesuitenordens:  KatbFlngsehriften.  No.  29.  Berlin« 
Germania.  16°.  64  S.  —  310)  XR.Papencordtf  D.  hL  Aloysius  G.  2.  Aufl.  Paderborn, 
Sohöninghs  Druckerei.  16°.  64  S.  —  Sil)  X  A.  Niederegger ,  Aloysius  v.  G.,  d.  bl  Jagend- 
a.  Schutzpatron.  Festschrift  zu  seiner  Jubelfeier;  mit  6  Illustrationen.  Freising,  Datterer. 
gr.-8°.  IV,  84  S.  -  813)  X  Discours  de  &  Louis  de  G.  a  Philippe  II,  roi  d'Espagne.  FacsimiM 
du  ms.  original,  avec  la  tradaotion  en  franeais  et  en  italien.  lalle,  Desclee.  4°.  24  S.  — 
SIS)  N.  Tolomei,  D.  Beruf  d.  hlg.  Aloysins,  Festspiel  in  8  Aufzügen.  Nach  d.  Ital 
Nur  männl. Bollen.  Freiburg  i/BM  Herder.  1 2°.  VIII,  72  8.  —  $14)  P.  X.  P o u  p lar  d ,  Souvenir 
du  III  oentenaire  de  S.  Louis  de  G.  (1 691— 1891).  Paris,  Retaux.  12°.  148  S.  —  815)  X  Ls 
troisieme  centenaire  de  S.  Louis  de  G. :  PrH.  —  S16)  &  Finizio,  S.  L.  n.  Chiesa 
d.  Gesü  Vecchio.  Bicordo  d.  terzo  centenario  d.  sua  morte.  Napoli,  De  Rubertis.  32°. 
64  S.  —  817)  X  N.  terzo  Centenario  di  s.  L.  G.;  nascita,  vita  e  morte  d.  gran  Santo, 
con  flg.  Codogno,  Cairo.  1 6  S.  —  818)  X  Rieordo  d.  Terzo  Centenario  d.  morte  di  s.  L 
G.  Piacenza,  Tedeschi.  16  Fig.  18  S.  —  $19)  X  Dopo  le  feste  centenario  diS.  L.  G.: 
Civilta  Cattolioa  986.  —  SSO)  X  Centenario  d.  morte  di  s.  L.  G.  Numero  rieordo  d.  Acea- 
demia  Letterario-musicale  tenuta  la  sera  d.  giorno  8.  giugno  1891  n.  Chiesa  di  aant*  Antonio 
p.  cura  d.  sezione  Giovani  d.  oomitato  diocesano  milanese  e  d.  Ciroolo  dei  Santi  Ambrogio 
e  Carlo.  Milan o,  Tip.  artigianeUi.  Fol.  8  ill.  S.  —  $21)  Centenario  III  di  8.  L.  G.  Alls 
giorentü  studiosa  dltalia  etc.  Borna,  Puggiani.  16°.  64  S.  —  S22)  N.  terzo  centenario 
d.  morte  di  s.  L.  G.  Numero  unico  (a  cura  d.  oomitato  sotto-diocesano  di  Monza).  Milano, 
MarteUi.  Fol.  p.  6  iUustr.  S.  —  S28)  H  Terzo  Centenario  di  s.  L.  G.:  Civilta  Cattolioa,  que- 
derno  988.  —  324)  P-  H  terzo  centenario  di  s.  L.  G.  Numero  Unico  d.  Comitato  Giovani 
di  Piacenza.  Piacenza,  Bertola.  Fol.  29  illustr.  8.  —  $25)  G.  Simonelli,  Bicordo 
d.  terzo  Centenario  di  s.  L.  G.  Aversa,  Torno.  1 6°.  64  S.  —  826)  U  terzo  Centenario 
di  s.  L.  G.  in  Venezia,  21.  giugno  1891.  Prato,  Giaoohetti.  24°.  88  S.  —  $27)  Rieordo 
d.  terzo  centenario  di  s.  L.  G.,  oelebrato  in  Mirandola  n.  agosto  1891.  Mirandola,  CagmrellL 
16°.  16  S.  —  S28)  Rieordo  d.  terzo  centenario  di  s.  L.  G.  celebrato  in  Sinigaglia  n. 
giorni  8,  10,  11.  ottobre  1891.  Sinigaglia.  16°.  47  S.  —  S29)  F.  Meda,  P.  il  Cen- 
tenario di  s.  L.  G.  Conferenza:  L'Eco  di  San  Luigi.  Milano.  16°.  80  S.  —  SSO)  0. 
Jozzi,  L'EspoBirione  Aloisiana  illustrata.  Pisa,  Tip.  Galileiana.  —  SSI)  F.  £»  Venturi, 
Vita  d.  Venerabili  soreUe,  Ctnzia,  Olimpia,  Gridonia  Gonzaga  nepoti  di  san  Luigi,  fondatrici 
d.  Collegio  d.  Vergini  di  Gesü  in  Castiglione  d.  Stiviere.    Roma,  DescHe  et  C.    12°.    800  S. 

—  $82)  A.  Bertolotti,  GH  studenti  mantovani  in  Bologna   (1672):    IlMendico  No.   *- 

—  888)  G.  Ruggero,  Un  Tallero  di  Sabbionetta  (Abbild.):  RiltNum.  Omaggio  alla  Soeieta 
Numism.  Belga.  Milano.  rase.  3  (4.  Jg.),  S.  865/8.  —  $$4)  C.  Lozzi,  Un  italiano  mn«- 
cista  cesareo  n.  prima  meta  d.  secolo  17  ora  a  torto  quasi  obliato  e  quasi  ignoto:  Gazzetta 
Musicale  No.  14.  —  SS5)  A.  Lusio,  Franoesi  e  Giacobini  a  Mantova  d.  1797  al 
1799.  Mantova,   Segna.    |[AStLomb.  19.]|    —    8S6)  E.  Zar,    La  monnaie   obsidionale  de 


§  44B.    Italien  seit  1492.    Morsolin.  111,35 

Venetien.  Von  den  Tagebüchern  Sann  tos840)  ist  der  29.  nnd  der 
90.  Band  erschienen.841,842)  —  Berchet848)  beschäftigt  sich  eingehend  mit 
den  Briefen  Angelo  Trevisans  ttber  die  Reisen  des  Kolnmbas.844-846)  — 
Sehr  wichtig  auch  für  die  Geschichte  Oberitaliens  nnd  speziell  für  Venedig 
ist  der  2.  Band  Ton  Ulmanns846)  Biographie  des  Kaisers  Maximilian.  — 
Perret847)  hat  vier  Urkk.  über  die  Mission  P6ron  de  Baschi  nach  Venedig 
1493  mit  kurzer  Einleitung  veröffentlicht.848,849)  —  Vermittelst  der  Briefe  des 
Gesandten  des  Herzogs  von  Savoyen  in  Venedig,  Pescina  macht  Gabotto860) 
neue,  interessante  Einzelheiten  über  die  Verschwörung  von  1618  bekannt, 
die  zur  endgültigen850*)  Lösung  der  verwickelten  Frage  beitragen.  —  Recht 
brauchbare  Schriften  sind  über  den  Verlust  von  Famagusta  und  den  Tod 
Bragadinos,861)  über  die  Einnahme  von  Chios,86*)  nnd  Francesco  Morosini868) 
veröffentlicht  worden,  durch  welche  über  die  Ereignisse  auf  Morea  neues 
Licht  verbreitet  wird.864,856)  —  Interessante  Bemerkungen  über  Dalmatien, 
das  der  Republik  Venedig  gehörte,  hat  Pisani856)  gegeben.867'861)  — 
Legouvä869)  beschäftigt  sich  mit  Manin  und  beklagt,  dafs  er  in  Frank- 
reich so  wenig  gekannt  ist.  —  Auch  fehlt  es  nicht  an  Schriften868)  über 
die  Schlacht  bei  Custozza  1866. 864) 

Spezialstudien,  die  aber  doch  zur  Geschichte  der  Republik  in  Be- 
ziehung stehen,  haben  PMissier,866)  Schütz  Wilson866)  und  Passe- 
rini867) veröffentlicht.     Passerini  behandelt  eine  Episode  aus   dem  Leben 


Mantoue  (1799):  Annuaire  de  Numismatique.  Paris.  —  SS?)  F.  Bertolini,  I  frateUi 
Xarciso  e  Pilade  Bronzetti.  Mantova,  Mondov).  23  S.  —  338)  Bertolotti,  L'arresto 
politico  di  Giuseppe  Arrivabene  operato  in  Mantova  1'  11.  agosto  1881 :  II  Pensiero  Italiano. 

—  889)  X  L.  Camevali,  Le  istituzioni  di  beneficenza  amministrate  d.  Congregazione 
di  Carita  in  Mantova.  Contributo  alla  storia  d.  beneficenza  italiana.  Estr.  d.  Riv.  di  Bene- 
ficenza Pabblica.    19.  Jg.    Roma,  Tip.  Union e.    24  8. 

£40)  Marino  Sanoto,  I  Diarii.  Tom.  29— 32.  Venezia.  —  841)  X  P.  Zanetti, 
I  Diarii  di  Girolamo  Priuli,  riassnnti  da  Pietro  Foscarini:  Miscellanea  80  gingno  I  e  II 
luglio  1891,  S.  73—82.  —  842)  X  J.  Gourdault,  Venise  et  la  Ve'ne'tie.  2«  Edition. 
Coulommiers,  Brodard.  L.  2,60.  (Mit  94  Suhlst,  n.  8  Karten.)  —  343)  G.  Berchet, 
Comtraieazione  sulle  lettere  di  Angelo  Trevisan  intorno  a'  viaggi  di  Colombo:  AMIV.  38, 
S«r.  7,  Tom.  2,  8.  903—18.  —344/5)  X  F.  P.  Cestaro,  Frontiere  e  Nazioni  irredente. 
Torino,  Ronx.  —  343)  H.  Ulmann,  Kaiser  Maximilian  I.  Auf  urkundlicher  Grundlage 
dargestellt.  Band  II.  Stuttgart,  Cotta.  —  347)  p-  M-  Perret,  La  mission  de  Pe'ron  de 
Baschi  a  Venise  d'aprts  des  documents  vtfnltiens  (1498):  BÄCh.  52.  (Vgl.  §  44  A.) 
'[AStlt  1892.]|  —   348)  X  N.  N.,    D.  letzten  Tage  d.  Republik  Venedig:  AZgB.  45— 56. 

—  349)  XE.  Morpurgo.  Üna  Ducale  di  Leonardo  Donato.    Nozze.    Padova,  Prosperini. 

—  359)  F.  Gab otto  ,  La  Congiura  d.  1618  n.  lettere  d.  ambasciatore  Savojardo  a  Venezia: 
AVen.  (April  u.  Juni),  8.  201  —  14.  —  350*)  Vgl.  jedoch  §45".  —  851)  Fra  Agostino, 
La  perdita  di  Famagosta  e  la  gloriosa  morte  di  M.  A.  Bragadino.  Relazione.  Venezia, 
Ferrari.  29  S.  —  852)  F.  Cerasoli,  Battaglia  Navale  fra  Turchi  e  Veneziani  e  presa 
di  Seio  (Febraio  1695):  RiMaritt  24.  —  353)  O.  Bruzzo,  Francesco  Morosini  alla 
eonquista  d.  Morea:  RassPadov.  fasc.  8.  |[RSIt.  8.]|  —  354)  X  A.  Contarini, 
Ditpaceio  al  Doge  Francesco  Loredan,  18.  maggio  1752  (riguardante  il  traffico  mercantile 
di  Triette).  Nozze.  Venezia,  Visentini.  4°.  25  S.  —  355)  X  Ambasciata  di  Luca  d. 
Albila,  primo  Marchese  di  Castelnuovo,  alla  Serenissima  Repubblica  di  Venezia  n.  secolo  17. 
Nozze.  Firenze,  Ricci.  16  S.  —  356)  P-  Pi>ani,  Les  possessions  venltiennes  de  Dalmatie 
dtx  16«  au  18*  s.  Le  Mans,  Monnoyer.  11  S.  —  357)  X  E.  Vecchiato,  Llnquisizione 
Sacra  a  Venezia  (Estr.  d.  Atti  e  Memorie  d.  R.  Accademia  di  Padova).  Padova,  Randi. 
19  9.  -  358—91)  RftdetzkT  s.  §  28.  —  362)  E.  Legouve*,  Daniel  Manin:  RPL. 
47,  XXV.  —  3s)8)  C.  Mathes  von  Bilabruck,  Taktische  Studie  ttber  d.  Schlacht  von 
Custozza  1866.  Wien,  Seidel.  145  S.  —  394)  X  Leuthen  u.  Custozza:  Organ  d.  niilitar- 
^-Uwniehaftlichen  Vereine  fasc.  5.  —  335)  L.  G.  Plissier,  Le  voyage  d'Accurse 
M»ynier  de  Paris  a  Venise  en  mai-juin  1499:  RHdeProv.    No.   7  (Inglio).   |[AStIt.  1892.]| 

899)  H.  Schütz  Wilson,  The  etory   of  Bianca  Cappello:   Nineteenth  Century.  — 

3* 


111,36  §  *4B.    Italien  seit  1492.    Morsolin. 

Moros,  der  einen  Geleitsbrief  von  Venedig  forderte,  die  beiden  anderen 
sprechen  über  Bianca  Gapello.868)  —  Malamani86*)  handelt  Aber  das 
18.  Jh.  in  Venedig  nnd  Occioni-Bonaffons870)  zeigt  in  seiner  Abhandlung 
über  den  Handel  in  derselben  Periode,  wie  die  Regierang  nichts  anfser  acht 
liefs,  nm  Wohlstand  nnd  Unabhängigkeit  im  Wege  der  Vertragschliefsnng 
zu  fördern.871)  —  Einen  Beitrag  zur  Geschichte  der  Litteratur  und  Kunst 
haben  D'Ancona872)  u.  a.878)  geliefert.  —  Tarducci874)  hat  sich  mit  dem 
Geburtsorte  Cabottos  beschäftigt,  Molmenti876)  mit  Gian  Bellini.*76-877)  - 
Auf  Venedig  bezieht  sich  auch  die  Arbeit  von  Gabotto878)  aber  Giorgio 
Valla,  die  Browns87*)  über  Tommaso  Giunti,  und  die  von  Favero880) 
über  Riccoboni,  der  eine  heute  vielleicht  verlorene  veneüanische  Geschichte 
geschrieben  hat.  —  Favero881)  hat  sich  auch  auf  Grund  von  wichtigen 
ürkk.  mit  Galüei  beschäftigt.882-888)  —  Malamani88*)  handelt  über  Gas- 
paro  Gozzi,  ohne  jedoch  viel  neues  zu  bringen,  Bigoni886)  über  Francesco 
Apostoli,  einen  Abenteurer  des  18.  Jh.,  und  veröffentlicht  10  Briefe  eines 
neapolitanischen  Korrespondenten,  die  viel  Material  zur  Kultur-  und  Sitten- 
geschichte Venedigs  liefern.  —  Ober  Foscolo  handelt  Chiarini,88*)  einen 
Brief  von  ihm  veröffentlicht  Neri.887,888) 

Zu  Venedig  gehörige  Gebiete.  Biadego889)  hat  die  unvoll- 
ständigen Notizen  Zannandreis  über  die  veronesischen  Maler,  Bildhauer  und 
Architekten  mit  einer  guten  Vorrede  und  brauchbaren  indices  abgedruckt.8*0 
Die  Chronik  der  Bewässerungsgesellschaft 8*1,892)  des  *alto  agro  veronese' 


367)  G.  L.  Passerini,  Bianca  Gapello  n.  orti  oricellari :  Cnltura.    NS.  1.   —  368)  X 
Relazioni    28  agosto    e   4  novembre  1652  d.  provveditori   in  zeoca  al  Doge  di  Veneria  to 
due  domande  p.  ottenere  la  eonsegna  d.  ampolla  contenente  il  liquido  chiamato  'anima  d'oro\ 
nonehe  il  permesso  di  provarlo  p.  conTertire  l'argento  in  oro.    Veneria,  Ferrari    14  S.   — 
369)    V.   Mala  man  i,    II   setteoento  a   Venezia.    I.   La  aatira  d.   costume.    2»  edizione. 
Torino,    Roux   et  C.   —  370)    G.  Occioni-Bonaffons,   D.   Commercio   di  Venezia  n. 
secolo    18.     Discorso   stör.:    AMIV.    88,   Ser.    7,    Tom.    2,   S.    747—82.    |[RSIt.    8.]|    — 
371)  X  A.  Dalmedico,   La  Massoneria  e  la  Repubblica  di  Venezia.     La  Massoneria  n. 
•Donne  curiose'  d.  Goldoni.    Abbild.    Roma,  Civelli.    21  S.  —  372)  A.  D '  A n co  n a,  II  Teatro 
a    Venezia    Bulla     fine    d.    secolo     17.     (Eetratto    d.    Strenna    d.    Bacbitici     8).     Genova, 
Sordomuti.    —  37$)  T.  W.t  I  Teatri  Musicali  di  Venesia  n.  Settecento:  AVen.  1,  p.  II: 
2.   p.  I,    S.    447—82.   —   g74)   F.    Tarducci,   La   patria   di    Gioranni   Cabotto:   RSIt 
(9.  Jg.),  S.  88—74.  —  875)  P-  Molmenti,  Giovanni  Bellini :  Gazzetta  Letteraria  15,  VI.  - 
376)  X  G.  B.  Cavaloaselle,  Spigolature  tizianesche:  AStArte  1  (4.  Jg.).    |[NAnt.  35.], 
—  377  X  Ch.  Yriarte,   Paul  Veronese  an  palais  ducal  de   Venise:    GBÄ.  (88.  Jg.).  - 
378)  F-  Gabotto,  Giorgio  Valla  e  il  suo  prooesso  in  Venesia  n.   1496:  AVen.  1,  p.  I. 
S.  201-34.  —  379)  H.  F.  Brown,   The   will  of  Tommaso  Giunti:   EHR.  6.  —  $86) 
A.  Favero,   Lettere  tra  Antonio  Riccoboni  e  il  Procurator  Parnta  d'intorno  allo  scriv«re 
le   Hist.    Venete:    AVen.    2,   p.   I    (1.  Jg.),   S.    169—80.  —  881)   ><!•»   Galileo   Galüei  e 
la  presentazione  d.  Cannocchiale  alla  Repubblica  Veneta:  ib.  1,  p.  I,  S.  66—77.  —  382)  X 
L.  Villari,  Ulysses  De  Salis.    London.  —  383)  X  Lettere  di  eruditi  veneti  ad  Annibaie 
d.  Abati  olivieri.    Nozze.    Firenze,  Carnesecchi.     30  S.   —  384)  V.  Malamani,   Gaiparo 
Gozzi:  AVen.   1,  p.  I,    S.  9—64.   —    385)    <»•  Bigoni,   ün  Corrispondente  Napoletano 
di  Francesco  Apostoli  (10  lettere  inedite  tratte  d.  Archivio  di  stato  in  Venezia):  ib.  1,  p-  IL 
S.    245—84.     |[RSlt.    8;  NAnt.    36.]|   —    386)   G.   Chiarini,    ügo   Foscolo:    Strenna 
d.  'Rivista  d.  Massoneria  Italiana'  pel   1891  —  92.  —   387)  A.  Neri,  Una  lettera  inedita 
d'Ugo  Foscolo  (31  Ott.  1822):  Gazzetta  Letteraria  16,  IV.  —  888)   id-i  Minuzie  montiane 
e  foscoliane:    ib.    16,   XX.   —   889)  &    Soave,    Giovanni  Bizio:    AVen.  (apr.,  gingno), 
S.    216—32.    —    D.    Zannandreis,   Le   Vite    d.    pittori,   sonltori   e   architetti  Teron«i 
pubblicate  e  corredate  di  prefazione  e  di  due  indici  da  Giuseppe  Biadego.    Verona,  Franehini. 
gr.-8°.    XXXV,  359  S.    |[NAVen.  Tom.   1,  p.  II;  AStlt.  T.  8;   RSIt.   8;  Arte  e  stör.  1; 
Cultura    l.]|    —    390)  X  G.    Tambara,    Un   libro    di   Antonio  Marsand  e  una  lettera 
d'Ippolito   Pindemonte:    RassPadov.  fasc.  4    (1.  Jg.),   S.  111/6.  —  391/3)  G.  B.  Per«, 


J 


§  44B.    Italien  seit  1492.    Morsolin.  111,37 

reicht  Von  unserer  Zeit  bis  ins  16.  Jh.  hinauf.  Urkk.  sind  beigefügt.  — 
Bortolan898)  spricht  über  den  Ursprung  des  Waisenhauses  von  Vicenza, 
and  Mazzoni804)  veröffentlicht  einen  Brief  Trissinos,  der  interessant  ist, 
weil  er  zeigt,  dafs  Trissino  mit  Rucellai  befreundet  war.  —  Die  Arbeit  von 
Crovato896)  zeigt  hier  und  da  Flüchtigkeit  und  Unerfahrenheit  des  Vf.; 
Lampertico8*6)  veröffentlicht  wertvolle  Notizen  über  Giulio  Thiene,  einen 
tüchtigen  Ingenieur,  der  im  16.  Jh.  am  Hofe  der  Herzöge  von  Urbino  lebte, 
nod  fügt  nnedierte  Urkk.  bei.  —  Biographische  Bemerkungen  über  Paliadio 
teilt  Melani897)  mit,  die  sich  mit  der  künstlerischen  Entwickelang  des 
Mannes  beschäftigen,  und  macht  das  Faksimile  eines  Autographen  bekannt. 

—  Mehrere  haben  über  den  im  Alter  von  46  Jahren  1611  verstorbenen 
Camillo  geschrieben,  der  tüchtiges  in  der  Bildhauerkunst  und  der  Architektur 
und  sogar  in  der  Malerei  leistete.  —  Morsolin898)  zeigt,  wie  geschickt  er 
in  der  Münzprägung  war,  spricht  über  7  Münzen  und  giebt  ein  Faksimile 
der  zu  Ehren  Alferisios,  Grafen  von  Vicenza  geprägten.  Ebenso  spricht 
er899)  über  eine  Münze  zu  Ehren  Karls  V.,  die  im  Museo  civico  in  Vicenza 
aufbewahrt  wird,  und  teilt  das  Faksimile  derselben  mit.  —  Oute  Bemerkungen 
über  Vicenza  veröffentlicht  Ciscato;400)  Rumor401)  handelt  über  das  Land- 
haus des  Dichters  Giacomo  Zanella,  Lampertico408)  recht  gut  über  Pietro 
Marasca.408) 

Einen  brauchbaren,  jedoch  nicht  fehlerfreien  Beitrag  zur  Geschichte  der 
Liga  von  Cambrai  hat  Zanetti404)  geliefert.  Unter  Benutzung  der  neuesten 
Veröffentlichungen,  wie  der  Tagebücher  Sanutos  und  Priulis  und  anderer 
Schriften  und  unedierter  Urkk.  des  Staatsarchivs  in  Venedig  hat  er  die  Ge- 
schichte Paduas  vom  Mai  bis  Oktober  1509  geschrieben.  Er  macht  Mit- 
teilungen über  die  kaiserliche  Regierung  in  Padua,  die  Besetzung  der  Stadt 
durch  die  Venetianer,  über  die  Erfolge  der  letzteren  im  übrigen  Venetien 
und  die  Belagerung  von  Padua,  und  fügt  wertvolle  Urkk.  bei.405,406)  — 
Favero407)  zeigt  die  Grundlosigkeit  der  Überlieferung,  dafs  Galilei  die 
Entdeckung  der  Himmelskörper  vom  Turme  des  Ponte  Molino  aus  machte.407*) 

—  Bigoni408)  macht  uns  mit  4  unedierten  Komödien  Sografis  aus  Padua 


Crouwtoria  e  documenti  sul  consorsio  d'irrigazione  d.  alto  agro  veroneae:  AMA Verona 
S.  3»,  LXVI.  —  503)  D.  Bortolan,  Origine  d.  ormnatrofio  di  Vicensa,  docnmenti  tre. 
Vicenza.  16  S.  —  304)  6.  Mazzoni,  Una  lettera  di  G.  6.  Trissino  a  G.  Rucellai: 
AMTV.  SS,  Ser.  7,  Tom.  2,  S.  517—22.  —  395)  O.  Crovato,  Camillo  Seroffa  e  la 
poeeia  pedanteeca.  Parma,  Battei.  158  S.  ([Cnltura  1891.]|  —  SM)  F.  Lampertico, 
Di  Giulio  Thiene  uomo  d'arme   et   di  scienza  d.   sec  16:   AMIV.  2,  Ser.  7,  S.  928—82. 

SAnt  85.]|  —  807)  A.  Melani,  Andrea  Paliadio,  aa  vie  et  son  oeuvre:  Art  16.  — 
ti)  B.  Morsolin,  Camillo  Mariani  coniatore  di  medaglie  (Abbild.):  RiltNum.  faac.  1,  II 
<4-  Jg.),  8.  173—78.  |[RSIt.  8.]|  —  390)  i  <*•»  Una  medaglia  di  Carlo  V.  con  tav. 
Omaggio  alla  Reale  Societa  Belga  di  Nnmiamatica  ib.  faac.  4.  —  400)  A.  Ciscato, 
Vicenza  a'  tempi  d.  primo  regno  d'Italia.  Vicenza,  Paroni  1890.  34  S.  —  401)  8. 
Bomor,  La  Villa  d.  Poeta:  RaasNaz.  59,  XIII.  —  402)  F.  Lampertico,  Di  Pietro 
Mansea  Canonico  d.  Cattedrale  di  Vicenza  Professore  Emerito  d.  Liceo:  AVen.  1,  p.  II, 
S.  483—612.  —  403)  X  G.  B.  Marangoni,  I  Mnsicisti  Bassanesi.  Bassano.  19  S.  — 
404)  P.  Zanetti,  L'Assedio  di  Padova  d.  1509  in  correlazione  alla  gaerra  combattuta 
n-  Vsneto  d.  maggio  all'  ottobre:  AVen.  Tom.  2,  p.  I  (l.Jg.),  S.  5—168.  |[RSIt.  9.]|  —  405) 
X  Kotizie  intorno  gli  spettaooli  antichi  e  modern i  fatti  in  Padova.  Padova.  4°.  24  S.  — 
40t)  X  A.  Belloni,  Di  dne  Scipioni  Sanguinacci  rimatori  d.  sec.  15  e  16:  RassPadov. 
<«»c  l,  8.  12—20.  —  407)  A.  Favero,  La  Torre  pseudo-Galileiana  di  Ponte  Molino: 
ib.  fiue.  5  (1.  Jg.),  S.  142/8.  —  407»)  X  P.  A.  Saccardo,  Intorno  a  nn  Microscopio 
di  EttitacMo  Divini  conservato  n.  Mnseo  di  fiaica  d.  Universita.  di  Padova.  Venezia. 
'[RSIt  9]|  —  408)  L.  Bigoni,  Qnattro  Commedie  inedite  di  S.  A.  Sograß:  Miscellanea  80, 


111,38  §  44B.    Italien  seit  1492.    Morsolin. 

bekannt,  und  Gloria409)  veröffentlicht  einen  Auszug  aus  den  paduaniscben 
Chroniken  des  18.  Jh.  —  Ferrai410)  und  Mazzoni411)  veröffentlichen  zwei 
sich  gegenseitig  ergänzende  Schriften,412*418)  und  Santalena414)  den  ersten 
Band  von  Schriften  über  die  italienische  Renaissance  in  Treviso. 

Contarini415)giebt  interessante  Nachrichten  über  Ganova  in  Paris,416"4**) 
und  Fiammazzo4*4)  teilt  einiges  über  Pius  VI.  in  Friaul  mit.  —  Andere 
handeln  über  Zanon,4*6),  einen  hervorragenden  Ökonomen,  und  über  den 
berühmten  Philosophen  Stellini.486)  —  Zu  erwähnen  ist  auch  die  Brief- 
sammlung von  Fiammazzo427)  und  die  zweite  Auflage  der  Erinnerungen 
Barnabas,428)  die  sich  auf  die  Revolution  von  1848  beziehen.  —  Wert- 
volle Notizen  auch  über  Friaul  hat  Morpurgo4*9)  aus  den  Depeschen 
Parutas  veröffentlicht.  —  Auf  Venedig  bezieht  sich  auch  die  Arbeit  von 
Sembrzycki480)  über  Vergerius  und  die  von  Caprin481)  über  die  Er- 
hebung in  Triest.48*-484) 

Modena  und  Parma.  Peretti486)  beschäftigt  sich  mit  des 
Beziehungen  des  Herzogtums  Modena  zur  Brüsseler  Konferenz,  Ber- 
gonzi486)  mit  Reggio  d'Emilia  aus  Anlafs  einer  sich  auf  die  Geschichte 
der  italienischen  Erhebung  beziehenden  Thatsache.  —  Wertvoll  ist  die  Arbeit 
von  Sforza487)  über  den  Feldzug  von  1859.488)  —  Ceretti489)  schreibt 


(giugno  1  e  2  luglio),  S.  25—42.  —  4M)  A.  Gloria,  Compendio  (inedito)  d.  Cronache  di 
Sante  Pengo  di  Girolamo  Polcastro  (1764—86).  Nozze.  Padova,  Prosperini.  —  410)  LA. 
Ferrai,  A  proposito  di  Temira:  RasaPadov.  faec  4  (1.  Jg.),  S.  116/8.  —  411)  G.  Mazzoni, 
Due  Ottaye  di  Melchior  Cesarotti:  ib.  faec.  8,  S.  75/8.  —  412)  X  P.  Chicchi,  Comme- 
morazione  d.  Sen.  Gustavo  Bucchia:  AMIV.  Ser.  7,  Tom.  2,  8.  99 — 131.  Veneria,  Vi- 
sentim. —  41g)  X  £.  Uaii,  Ariatide  Gabelli:  NAnt-  35.  —  414)  A.  Santalena, 
Yecobia  gente  e  vecchie  storie:  ricordi  trevigiaDi.  vol.  I.  Padova-Verona,  Drucker.  311  S. 
IjRSIt.  8.]|  —  415)  G.  Contarini,  Canova  a  Parigi  n.  1815.  Venezia.  | [NAnt.  35.]; - 
416)  X  Lettere  inedite  tratte  dagli  antografi  canoviani  n.  museo  Civico  di  Baaaano.  Bassano. 
Pozzato.  19  S.  —  41?)  X  Decreto  e  statuto  emanati  n.  1603  d.  Senato  di  Venezia  p. 
provedere  al  miglior  governo  d.  oosa  pubblica  d.  Comunita  di  Conegliano,  oon  agginnto  ri- 
gnardante  la  nomina  d'un  vicario  in  coadiuzione  di  quel  Podest*.    Venezia,  Naratovich.    15  S. 

—  418)  X  H.  Zikau,  D.  Kampf  um  d.  Adria  im  Jahre  1866:  SÖMZ.  81   (August  1890h 

—  419)  X  G.  Famagalli,  La  questione  di  Panfilo  Caetoldi.    Firenze,  Landi.    16°.    127  8. 

—  420)  X  £.  Degani,  Ordinamenti  militari  d.  citta  di  Udine  n.  see.  16:  doeumenti 
tratti  d.  Annali  d.  citta  di  Udine.  S.  Vito  d.  Tagliamento,  Polo  e  C.  28  S.  —  421)  X 
M.  Missio,  Memorie  miserabili  e  lagrimevoli  di  tutti  i  suceeasi  ocoorsi  n.  anni  1598  e  1599 
mentre  la  peste  fieramente  travagliava  e  incrudeliva  n.  Citta  di  Cividale  n.  Friuii  e  neue 
ville  d.  suo  territorio.  Udine.  81  S.  —  422)  X  L'Induetria  d.  seto  in  Friuii  al  prineipio 
di  questo  secolo.  Udine.  84  S.  —  423)  X  F.  Braidotti,  L'acqua  potobile  di  Udiae. 
Notizie  storiche.  Udine.  86  S.  —  424)  A.  Fiammazzo,  U  'Pellegrino  Apostolico',  in 
Friuii:  doeumenti.  Udine,  Del  Bianco.  16°.  48  8.  —  425)  L.Picmonte,  Antonio  Zanon 
Economista  friulano.  Padova- Verona,  Drucker.  —  426)  C.  Podrecca,  II  Centenario  di 
Jaeopo  Stellini.  Udine.  16  S.  —  42?)  A.  Fiammazzo,  Raccolta  di  lettere  inedite  p. 
eura  d.  dott.  A.  Fiammazzo.  Prima  serie.  Udine,  Del  Bianco.  —  428)  D.  Barnaba.  D» 
17  roarzo  a  14  ottobre  1848.  Ricordi.  Seconda  Edizione  rireduta  e  oorretta  d.  aotore. 
S.  Vito  al  Tagliamento,  Polo.  205  S.  —  429)  A.  Morpurgo,  II  Friuii,  l'Iitria  e  la 
Dalmazia  n.  dispaeci  di  Paolo  Paruta.  Triette,  Caprin.  |[R81t.  8.]|  —  4M)  (JBG.  18) 
Sembrzycki,  Vergerius.  —  4SI)  (§  23)  Caprin,  Vito  Triest.  1880—48.  —  4$t)  * 
G.  Caprin,  Trieste  d.  1880  al  1848:  Illustrazione  Italiana  18,  XLIII.  —  4&g)  X  Scritteri 
francescani  riformati  d.  Trentino:  compilazione  fatta  sulle  cronache  d.  riformata  Provioda 
di  s.  Vigilio  (Estratto  d.  'Popolo  Trentino').  Trento,  Scotoni  e  C.  1890.  SO  S.  —  4M) 
X  F.  Ambrosi,  I  tipografi  trentini  e  le  loro  edisioni  (Eatratto  d.  Arobivio  Trentino  anno  XL 
faao.  2).    Trento,  Mariotti.    34  S. 

435)  A.  Peretti,  Nota  relativa  al  Ducato  di  Modena  p.  le  conferenze  di  Bmsaeüe»- 
Reggio  d'Emilia,  ArtigianellL  |[NAnt.  81.]|  —  486)  6.  Bergonzi,  La  prima  oompagniad. 
Guardia  nazionaie  di  Reggio  d'Emilia  e  la  sua  ritirata  fino  a  Rimini  n.  marzo  1831.   Peiaro. 


§  44B.    Italien  seit  1492.    Morsolin.  111,39 

Aber  Mirandola  und  speziell  über  die  Familie  der  Pico.440)  —  Derselbe441) 
handelt  auch  Aber  eine  Jesuitenkirche.  —  Zur  Literaturgeschichte  gehören 
die  Schriften  von  Catelani448)  über  den  Grafen  von  Scandiano,  von  Cam- 
panini448) über  Pontico  Yirunio,  und  die  von  Belloni,444)  der  ein  Kapitel 
von  Fulvio  Testi  mit  wichtiger  Einleitung  veröffentlicht.445)  —  Briefe  von 
Muratori  gab  Martini446)  heraus.  Die  von  Guaitoli447)  veröffentlichten 
haben  keine  Bedeutung.448*449)  —  Recht  wertvoll  sind  die  Aufsätze  von 
Peri480)  über  Cassoli  und  über  die  'scuola  oraziana'.461,46*) 

Für  das  Herzogtum  Parma  ist  vor  allem  eine  Schrift  von  Giuseppe 
De  Leva488)  zu  nennen,  welche  die  Fortsetzung  einer  Arbeit  des  Jahres 
1884  ist.  Sie  handelt  auf  Grund  von  vielen  Urkk.  über  den  Krieg  des 
Papstes  Julius  III.  gegen  Ottavio  Farnese  vom  Beginne  der  Unterhandlungen 
mit  Frankreich  bis  zu  dem  am  10.  Mai  1552  vom  Kaiser  ratifizierten  Ver- 
trage. —  De  Courcy484)  hat  etwas  weitläufig  die  Eheverhandlungen  Philipps 
mit  Elisabeth  Farnese  beschrieben  und  zahlreiche  Auszüge  aus  der  Korre- 
spondenz der  Fürstin  Orsini  mit  Torcy  beigefügt.  —  Über  die  Bourbonen 
in  Parma  handelt  auch  Fano,466)  und  Bourgeois486)  giebt  interessante 
Aufschlüsse  über  den  Kardinal  Alberoni,  die  Fürstin  Orsini  und  Elisabeth 
Farnese.  —  Bianchi487)  beschäftigt  sich  mit  der  Geistlichkeit  von  Piacenza 
zur  Zeit  des  Tridentiner  Konzils.  —  Zu  erwähnen  sind  auch  eine  ähnliche 
Arbeit  von  Tononi488)  und  ein  wichtiger  Aufsatz  über  Melchior  Gioia  aus 
der  Feder  De  Castros.488) 

To&ca/na.  Vor  allem  ist  hier  eine  englische  Übersetzung  der  'Ge- 
schichten' Machiavellis480)  zu  nennen,  und  die  zweite  Auflage  der  eben- 


-  4S?)  G.  Sforza,  11  duca  di  Modena  e  la  Campagna  d.  1S59 :  Gazzetta  Letter.  15,  XXXIV. 

-  448)  X  Liber  proclamatum  Caatri  s.  Pauli  (1697  —  1674).  Reggio  nell'  Emilia.  VIII, 
127  S.  —  4S9)  F-  Ceretti,  Su§anna,  naturale  d.  Conte  Galeotto  I.  Pico,  moglie  a  Ro- 
berto Boachetti  (Estratto  d.  «Fenice',  strenna  mirandolese).    Mirandola,  Gagarelli.     16°.    9  8. 

-  44#)  X  id.,  II  Conte  Lodovico  II  Pieo:  AMModParma  6,  I.  —  441)  i*>  D-  Chie§*  d-  Ge8Ü 
«  d.  Collegio   d.  Gesniti  indi  d.   P.  P.  d.  Senole   pie   d.   Mirandola,    ora   cirico   ospedale. 
Mirandola,  Gagarelli.    4°.    91  8.  —  443)  A.  Catelani,  Sopra  an  attenUto  alla  riU  d. 
Conte  Matteo  Maria  Boiardo.    Doenmenti.    Reggio  d'Emilia,  Calderini.  —  443)  N-  Cam- 
panini,   Pontieo   Virnnio   lettore   pubblico   di  lettere  greche   e   latine  a   Reggio  1500/3: 
AMModParma  8.  Ser.  6,  IL    Modena.  —  444)  A.  Belloni,  Un  Capitolo  inedito  di  Fulvio 
Tetti:  MiseeHanea  SO  (gingno  1  e  2  lnglio),  8.  86—99.  —  445)  X  L.  M.,  II  transito  e  le 
eseqnie  d.  Venerabile  Padre  Bernardino  Realino  carpigiano  d.  C.  d.  G.  morto  in  Lecce  alli 
1  d.  lnglio  1616,  relazione  inedita  di  anonimo  eontemporaneo,  pnbblieata  con  note  da  L.  M. 
Modena,  Soliani.    1890.    28  8.  —  446)  L.  A.  Mnratori,  Lettere  inedite  ad  Antonio  e 
Luigi  Scotti,  a  cura  di  Ferrnoeio  Martini.    Pavia,  Bizzoni.    1890.  21  8.  —  44?)  P*  Guai- 
toli, TJna  lettera  inedite  di  L.  A.  Mnratori  (24  gingno   1780).    Nozze.    Carpi.  —  448/9) 
XL.A.  Mnratori,  Lettere  al  dott.  Matteo  Meloni  dl  Carpi.    Nozze.    Carpi,  Rossi.    VI11, 
52  S.   |[NAnt.  84.]|  —   450)   8.  Peri,   D.  opera  letteraria   d.  Conte  Francesco  CassoU: 
ConTeraaziGni  d.  Domenica  5,  XXIV  (1890/1).    Milano.  —   451)  id.,  La  Scnola  oraziana 
tt.dneato£atenae:  ib.  XVI.  —  452)  X  G.  Marco  tti,  II  Generale  Enrico  Cialdini  dnca  di 
feeta.    Firenze,  Barbera.    16°.   180  8.  —  453)  G.  De  Lera,  La  Gnerra  di  Papa  Giulio  in. 
cootro  Ottavio  Farnese  d.  prinoipio  d.  negoziazioni  con  la  Francia  sino  all'  aecordo  d.  29  aprile 
1552:  R8It.(1891),  8.  718—82.  —  454)  de  Courcy,  Les  debnts  d'une  nouvelle  reine. 
Ho».   Paris.  —  455)  C.  Fano,  I  Primi  Borbon  1  di  Parma.    Parma,  Ferrari  e  C.    1890. 
U.-8*.   199  8.    |[R8It  8.]|  —  456)  E.  Bourgeois,  Alberoni,  Madame  des  Ureins  et  la 
reine  Elisabeth  Farnese.    Paris.  —  45?)  G.  Bianchi,  U  Clero  piacentino  d.  Concilio  di 
Trento  al  prerosto  Ried    e   nn  episodio  d.  brigantaggio.    Piacenza,  Tip.  Piacentina.    16°. 
"9  8.  —  458)  A.  G.  Tononi,   I  preti  romani  relegati  a  Piacenza  e  a  Parma  (1810/2). 
Piaeenza,  Solari.  —  459)  G.  De  Castro,   La  prigionia  di  Melchiorre  Gioia:  Illustrazltal. 

18,  xxxn/iii. 

4M)  N.  Machiarelli,  The  bist,  of  Florence.    From  the  translaiion  of  the  'Works 


111,40  §  44B*    ItAlien  Beit  1^92.    Mor solin. 

falls  englischen  Übersetzung461)  des  Werkes  von  Villari  über  Machiavelli. 

—  Volpi468)  entwirft  ein  hübsches  Bild  von  dem  Höfling  Lorenzos  des 
Prachtliebenden,  Matteo  Franco,  und  Sanesi468)  veröffentlicht  eine  vor  dem 
Gonfaloniere  von  Florenz  1529  gehaltene  Rede  Donato  Giannottis  über  die 
Notwendigkeit,  Florenz  zu  bewaffnen,  und  giebt  nützliche  Erläuterungen.  — 
Über  Francesco  Ferrucci  und  seine  Zeit  schreibt  in  russischer  Sprache  Pis- 
corskij.464)  —  Eine  hübsche  Arbeit  über  Lorenzino  de'  Medici  ist  das  Buch 
von  Ferrai.466)  Höchstens  könnte  man  einwenden,  dafs  die  allgemeine! 
Grundzüge  des  Buches  nicht  im  rechten  Verhältnis  zu  dem  Gegenstande 
stehen.  Jedoch  ist  die  allgemeine  Zeitlage  recht  gut  behandelt.466}  — 
Wirtz467)  spricht  über  die  Politik  der  Katharina  von  Medici,  der  Gemahlin 
Heinrichs  II.  von  Frankreich ;  über  Katharina  und  Maria  von  Medici  handelt 
auch  Montal;468)  Pardoe469)  hat  das  Leben  der  Maria  von  Medici  recht 
weitläufig  beschrieben.  —  Bruni470)  fügt  dem  von  Galuzzi  über  den  Prozefe 
gegen  Carnesecchi  Gesagten  nichts  neues  hinzu.  Dagegen  sind  die  von  ihm 
veröffentlichten  Urkk.  von  Bedeutung,  weil  sie  deutlich  die  Verantwortlich- 
keit Cosimos  I.  beweisen.  —  Saltini471)  prüft  die  Dokumente  über  Don 
Giovanni  und  Don  Garzia  und  zerstört  die  über  sie  entstandene  Legende. 

—  Viel  ist  über  die  Beziehungen  Leopolds  I.  von  Toscana  zum  Bischof  Ricci 
geschrieben  worden;  aber  das  letzte  Wort  ist  darüber  noch  nicht  gesagt.472)  — 
Venturi478)  ist  darauf  zurückgekommen  und  hat  vermittelst  neuer  Urkk.  aus 
dem  Staatsarchiv  von  Florenz  neues  Licht  über  diesen  Gegenstand  verbreitet 
und  einige  Punkte,  die  dunkel  oder  halbdunkel  geblieben  waren,  aufgehellt. 

—  Lumini474)  veröffentlicht  historische  Urkk.  über  die  Reaktion  in  Toscana 
1799.  —  Meilini  Ponce  de  Leo*476)  veröffentlicht  einen  Essay  aus  seinen 
historischen  Memoiren  über  die  Insel  Elba  in  demselben  Jahre,  der  zu  sehr 
ins  einzelne  geht  und  nicht  recht  methodisch  angelegt  ist.476,477)  —  Auf 
die  Ereignisse  von  1848  beziehen  sich  die  Erinnerungen  Neruccis,478)  die 


of  the   famous  Nicola«  Machiavel'   published  in  1675.    London,  Routledge.     444  S.   L.  3. 

—  461)  P«  Villari,  The  Ufa  and  Times  of  Niccolb  Machiavelli.  Tradotto  da  Linda 
Villari.  Naova  edizione  aamentata  d.  autore  e  riveduta  d.  tradnttore.  2  voll*.  London, 
Unwin.  —  462)  G«  Volpi,  Un  eortigiano  di  Lorenzo  il  Magninoo  e  alcune  tue  lettere: 
GSLIt.  17.  —  468)  6.  R.  Sanesi,  Un  Discorso  sconosciato  di  Donato  Giannotä:  AStlt. 
Ser.  5,  Tom.  8,  S.  8—27.  |[RSIt.  8.]|  —  464)  V.  K.  Pjscorskij,  Francesco  Ferrneei 
n.  seine  Zeit  (rassisch)  Kiew,  Kusehnerew.  X,  192  S.  —  465)  L.  A.  Ferrai,  Lorenzino 
de  Medici  e  la  soeieta  cortigiana  d.  Cinquecento,  con  le  rime  e  le  lettere  di  Lorenzino 
e  un*  appendice  di  docnmenti.  Milano,  Hoepli.  XVI,  485  S.  |[KAVen.  Tom.  1,  p.  II; 
NAnt.  81;   AStlt.  T.  8.]|   —    466)  X  F.  Martini,   Lorenzino   de   Medici.    Paria,  Fnsi. 

—  467)  L.  Wirtz,  D.  Politik  d.  Katharina  ▼.  Medici  n.  deren  Znsammenhang.  Fulda. 
III,  40  S.  —  468)  L.  Montal,  Los  Mtfdicis.  Catherine  et  Marie.  Idmoges.  148  S.  — 
469)  J*  Pardoe,  The  life  of  Maria  de  Medicis  Queen  of  France.  8  rolL  London, 
Bentley.  L.  52,50.  —  470)  L.  Bruni,  Cosimo  I.  de  Medici  e  il  processo  d'eresia  d.  Car- 
nesecchi. Contributo  alla  storia  d.  Riforma  in  Italia  coli'  aiuto  di  nuovi  docnmenti.  Flrense, 
Bocca.  16°.  61  S.  | [AStlt.  T.  8;  RSlt.  8;  NAnt.  85.]|  —  471)  6.  £.  Saltini,  Tragedie 
Medicee.  I.  II  Caso  di  don  GioTanni  e  don  Garzia:  NAnt.  85.  Roma.  —  472)  X  J.Pro- 
venzali,  Le  vite  d.  Capitano  Vincenzo  Prorenzali  e  d.  alfiere  Michele  suo  fratello,  morti 
n.  guerre  di  Fiandra  n.  anni  1640  e  1648  ora  p.  la  prima  volta  stampate  a  curadi  Pompeo 
Provenzali.  Lucca,  Ginsti.  129  S.  —  47$)  G.  A.  Venturi,  Le  controversie  del  Granduea 
Leopoldo  I.  di  Toscana  e  d.  Vescovo  Scipione  Ricci  con  la  Corte  Romana:  AStlt.  Ser.  5, 
T.  8,  S.  40—98,  241—88.  Firenze,  Cellini.  —  474)  A.  Lumini,  La  reazioue  in  Toscans 
n.  1799.  Docnmenti  stör.  Cosenza,  Apren.  —  475)  V.  Meilini  Ponce  de  Leon, 
1799.  I  Franoesi  all1  Elba.  Livorno,  Ginsti.  XIV,  819  S.  |[RSIt.  8.]|  —  476)  X  A- 
Ademollo,  Napoleone  e  Giuseppina  Bonaparte  a  Firenze:  Gazzetta  Letterar.  15,  XXV.  — 
477)  XA.  Paglioci  Brozzi,  Corse  e  feste  p.  le  vittorie  di  Napoleone  oontro  gli  Anitriad 


§  44B.    Italien  seit  1492.    Mor  solin.  111,41 

Vorlesung  Cecconis*'*)  über  den  Verfall  der  Dynastie  in  Toscana,  die 
wegen  der  Fülle  der  Einzelheiten  bemerkenswert  ist,  und  die  Arbeit  von 
Carega,480)  der  persönliche  Erinnerungen  eingeflochten  sind.  —  Auf  die  Be- 
wegung von  1859  beziehen  sich  die  Arbeiten  von  Cecconi481)  über  den 
Prinzen  Napoleon  und  die  von  Di  Revel  Genova,  deren  Details  recht 
bemerkenswert  sind.488) 

Kunstgeschichte.  Stegmann  und  Geymttller488)  sprechen  über 
Desiderio  da  Settignano,  Michelangelo,  Antonio  da  Sangallo  den  Alten, 
Michelozzo,  Vasari,  Brunelleschi  u.  a.  und  geben  Skizzen  von  ihren  Werken. 
—  Eosrnig484)  hat  eine  neue  Ausgabe  seines  Werkes  über  Leonardo  da 
Vinci  veröffentlicht,  und  Müntz48*)  verdankt  man  Bemerkungen  über  die 
heilige  Anna  desselben  Malers,  Seailles486)  die  Abhandlung  über  den 
Künstler  und  Gelehrten.  —  Die  Jugendwerke  Michelangelos  haben  Wolf  flin487) 
zu  einer  Monographie  über  den  grofsen  Künstler  veranlaßt,  die  zwar  wert- 
voll, aber  nicht  ohne  Fehler  ist.488)  —  Thomas48*)  beschäftigt  sich  mit 
Michelangelo  als  Dichter ,  und  Bournaud 400)  handelt  über  denselben, 
sowie  über  Baphael  und  Flaadrin  als  christliche  Künstler.  —  Michaelis401) 
geht  den  ältesten  Bemerkungen  über  die  mediceische  Venus  nach.  — 
Heiss49*)  schreibt  in  Fortsetzung  einer  vor  10  Jahren  erschienenen  Arbeit, 
in  meisterhafter  Weise  über  die  florentinischen  Münzer,  glücklich  auch 
darin,  dafs  er  einen  Herausgeber  gefunden  hat,  der  ein  wahrer  Künstler  ist. 
Leider  finden  sich  hier  und  da  Unvollkommenheiten,  sowie  oft  unnütze 
Abschweifungen  vom  Thema.498) 

Recht  wertvoll  für  die  lAtteraturgeschichte  ist  die  Arbeit  von 
Gouderch494)  über  Bartolomeo  del  Bene,  französischen  Hofdichter  zur  Zeit 
der  Katharina  von  Medid.  Sie  giebt  recht  sorgfältige  Nachrichten  über  ihn, 
schreibt  ihm  eine  Hs.  der  Bibliothek  von  Mons  zu,  die  bisher  für  eine  Samm- 
lung von  Poesieen  verschiedener  Dichter  galt,  und  zitiert  aus  derselben 
mehrfach  Verse  und  Briefe  des  gelehrten  Dichters.  —  Hugues495)  bespricht 
das  in  letzter  Zeit  über  Amerigo  Vespucci  Geschriebene,496,497)  und  Gian- 


n.  anno  1809:  Scena-Sport  No.  4  (15   feb.  1891).  —   478)   G.  Nerncci,  Ricordi  stör, 
d.  Uttaglione  nniversitario  toscano  all*  gnerra  d.  indipendenza  italiana  d.  1848  eon  ritratti, 
illostranom  e  copiori  doenmenti.    Con  dieei  tavole.    Prato,  Salvi.    XV,  619  8.  —  479)  G« 
Cecconi,  II  27  Aprile  1869:  narrazione.    Firenze,  Booea.    68  S.    |[RSIt.  8.]|  —  480)  F. 
Carega,  II  27  Aprile  in  Firenze:  FanfuUa  d.  Dom«.  (18.  Jg.)  XVIII.  —  481)  G.  Cecconi, 
n  Principe  Napoleone  in  Toscana.    Roma.    11  8.  —  482)  Di  Revel  Genova,  II  1869 
e  UtaUa  Centrale:  nüei  ricordi.    Milano,  Dnmolard.    128  S.  —  488)  Stegmann,  Archi- 
tektur <L  Renaissance  in  Toscana,  s.  §  44A1U.  —   484)  F.  Koenig,  Leonard  de  Vinci. 
Nourelle  eViition.  fig.    Tonn.    192  8.  —  485)  E.  Müntz,  Le  Sainte  Anne  de  Leonard  de 
Vinci:  Chr.  d.  Arte  No.  87.  —  486)  G.  S  «Sa  i  lies,  Leonard  de  Vinci  artitte  et  savant: 
RPhüiMophique  de  la  France  et  de  oranger  No.   12.  —  487)  H.  Wolf  flin,  D.  Jagend- 
werke d.  Michelangelo  (mit  16  Abbildungen).  München,  Th.  Ackermann.  |[RSIt.  8.]|  —  488) 
X  Lei  Correapondants  de  Michel  Ange.    I.  Sebaatiano  d.  Piombo.    Paris.    |[Cultura  l.]|  — 
489)  G.  Thomas,  Michel  Ange  poete.    £tude  snr  l'expression  de  l'amour  platonique  dans 
la  poesie  italienne  du  MA.  et  de  la  Renaissance.    Nancy.    171  S.  —  490)  F.  Bournaud, 
Troti  artistea  chre*tiens:  Michel  Ange,  Raphagl  et  Hip.  Flandrin.    Bar-le-Duc,  Jacquet.  gr.-8°% 
3S4  8.  —  491)  A.  Michaelis,   D.  älteste  Kunde  v.  d.  medieeischen  Venus:  Kunstchr. 
KS.  19.  —  493)  A.  Heifs,  Florence  et  les  Floren tins.    Les  me*dailles  de  la  renaissanoe 
:%.).   Paris,  RothschUd.    |[RSIt.  8;  AStlt.  Tom.  8.]|   —   493)  X  G.  Saltini,  II  pittore 
Antonio  Ciseri:  RaasNaz.  60.  —  494)  C.  Conderch,  Les  poesies  d'un  Floren tin  a  la  Cour 
de  France  an  16«  s.:  GSLIt.  17,  fasc.  1.  —  495)  L-  Hugues,  Di  aleuni  recenti  gindizii 
iutornoad  Amerigo  Vespucci.    Torino,  Loeseher.  —  496)  X  A.  Bacci,  Lettera  (26  ottobre 
ld7l).   Koste.    Lirorno.  —  497)  XA.  Cesalpino,  Lettera  ad  Antonio  Corsi,  20  maggio 


III  42  §  44B*    IUlien  seit  1492.    Morsolin. 

nini498)  veröffentlicht  5  unedierte  Briefe  von  Bargeo,  dem  Zeitgenossen 
Varchis,  Tassos,  Molzas,  Giovios  n.  a.,  die  Beine  poetische  GrOüse  bewunderten. 

—  Beachtenswert  sind  die  Veröffentlichungen  Faveros  in  Bezug  auf  Galilei, 
nämlich  der  Dialog 49°)  Ceccos  di  Ronchitti  da  Bruzene,  eine500)  sehr  wert- 
volle Schrift  über  Schwester  Maria  Celeste,  der  Trost  des  Alters  des  be- 
deutenden Mannes,  der  ihr  ein  Vater  war,601)  und  andere  Studien.50'-408^ 

—  Virgili604)  veröffentlicht  8  Briefe  Redis,  die  nicht  ohne  Interesse  sind; 
Pelissier*u*)  solche  von  Menages  an  Magliabecchi  und  Carlo  Dati.  — 
Moretti*06)  handelt  über  Girolamo  Gigli,  vornehmlich  nach  unedierten 
Briefen,  Tribolati607)  über  mehrere  Litteraten,  besonders  über  Batacchi 
und  Guerrazzi.  —  Köhler608,509)  zeigt,  wie  sehr  Goethe  die  'galanten 
Novellen*  Batacchis  schätzte,610)  Micocci611)  handelt  mit  vielseitiger  Ge- 
lehrsamkeit über  Dante  im  19.  Jh.  und  berechtigt  mit  der  Abhandlung  zu 
groben  Erwartungen.  —  Martini513)  verdankt  man  die  Veröffentlichung 
des  1.  Bandes  der  Briefe  Guerrazzis  1827 — 53,  nicht  alle  von  gleicher  Be- 
deutung, doch  geben  sie  ein  gutes  Bild  von  dem  Manne  und  bieten  dem 
Literarhistoriker  viel  Material  über  Männer  de* damaligen  Zeit.  —  Tabar- 
rini618"516) und  Gotti  haben  den  6.  Band  der  Briefe  Ricasolis  veröffent- 
licht, die  viel  Licht  über  die  Zeitgeschichte  verbreiten,616,617)  Nesi618} 
handelt  über  Thouar  und  Bicchierai.  —  Über  Ubaldino  Peruzzi  haben  ge- 
schrieben Marcotti619)  und  Tabarrini,6*0)  Piergili6*1)  über  Sansi. 

Zur  Kenntnis  der  Geschichte  der  Reformation  in  Italien  oder  vielmehr 
in  Toscana  tragen  einige  Notizen  über  Ochino68*)  und  eine  Arbeit  von 
Paulas  693)  über  Zanchi  und  Vermigli  in  Bezug  auf  ihre  Stellung  zur  Gewissens- 


1578.  Nozze.  Firenze.  9  S.  —  498)  A.  Bargeo,  Cinque  lettere  inedite  pabblieate  p.  cur»  di 
Giovanni  Giannini:  Miscellanea  80  (gingno  1  e  2  lnglio),  S.  43—58.  —  400)  A.  Favero, 
II  Dialogo  de  Ceeeo  di  Ronchitti  da  Bruzene.  In  proposito  d.  Stella  nuova  (Eatratto  in 
dodici  esemplari  d.  vol.  2  d.  opere  di  Galileo  Galilei,  ed.  nazionale).    Firenze,  Barbera.  — 

500)  id.,  Galileo  Galilei  e  snor  Maria  Celeste.  Firenze,  Le  Monnier.  | [NA Yen.  Tom.  1. 
p.  II;   RassPadov.  1;    BSIt.  8;    Gazzetta  Letterar.  16;    Illastrazltal.    18;    NAnt.  S3.]j   — 

501)  X  id«    Nuovi   studi   galileiani.    Con    tavola.     Yenezia,   Antonelli.     4°.    430   S.   — 

502)  Id.,  Sopra  alcnni  nuovi  studi  galileiani.  Yenezia,  Antonelli.  8  S.  —  503)  X  l&~ 
Serie  Sesta  di  scampoli  galileiani  (Estratto  d.  vol.  VII.  diap.  1*  d.  Atti  e  Memorie  d.  B. 
Aeeademia  di  scienze,  lettere  e  Arti  di  Padova).  Padova,  Randi.  34  S.  —  504)  F.  Redi- 
Otto  lettere  inedite  pnbblicate  da  A.  Yirgili.  Nozze;  Firenze,  Carneseechi.  23  S.  — 
505)  E.  Manage,  Lettres  ä  Magliabecchi  et  a  Carlo  Dati,  publikes  avec  une  introdaetios 
et  des  notes  par  Le*on  G.  Plüssier.  Montpellier.  —  506)  A.  Moretti,  Girolamo  Giqfi: 
AYen.  (apr.— giugno  1891),  S.  253—70.  —  50?)  F.  Tribolati,  Saggi  oritici  e  biografiei. 
Pisa,  Nistri.  |[RSIt.  8;  RCr.  25,  XXV.] |  —  50$)  X  Quattro  lettere  di  nomini  illostri  t 
Giovanni  Procacci.  Nozze.  Firenze,  Barbera.  12  S.  —  500)  K.  Köhler,  Goethe  u.  d. 
italienische  Dichter  Domenico  Batacchi:  BYGW.  1  (1890).  —  510)  X  id.,  Goethe  e  U  poeta 
italiano  Domenico  Batacchi:  ASTP.  10,  1.  —  511)  U.  Micocci,  La  fortuna  di  Dante  o. 
sec.  19.  Seconda  edizione.  Firenze,  Ciardi.  |[AYen.  (aprile — gingno).] |  —  512)  F.  D. 
Guerrazzi,  Lettere  edite  p.  cura  di  Ferdinando  Martini,  vol.  I  (1827 — 58).  Torino,  Roox 
et  C.  L.  9.  |[RSIt.  8;  Cnltura  NS.  1 ;  NAnt.  33.]|  —  518)  X  id.,  Lettere  28  lnglio  1867. 
Nozze.  (Ohne  Druckort.)  16°.  9  S.  —  514)  X  T.  BandettinULandncci  (Amarilli 
Etrusca),  Lettera  n.  Abbate  Melchiorre  Missirin i,  12  novembre  1882.  Nosse.  Firenze. 
Carnesecohi.  — .515)  B.  Ricasoli,  Lettere  e  docnmenti  pnbblicati  p.  cnra  di  M.  Tabarrini 
ed.  A.  Gotti.  vol.  YI.  Firenze,  Le  Monnier.  —  516)  X  A.  Gotti,  D.  Barone  Bettino 
Ricasoli,  Discorso  commemorativo :  RassNaz.  60.  —  517)  X  A.  Gherardi,  Yincenzo 
Ginnaneschi:  AStlt.  7,  Ser.  5,  S.  450/2.  —  518)  N.  Nesi,  Pietro  Thouar  e  Zanobi 
Bicchierai,  commemorazione  fatta  il  22  giugno  1890  n.  Basilica  di  San  Miniato  in  Firenze. 
Firenze.  16°.  10  S.  —  510)  G-  Marcotti,  Qnalche  ricordo  stör,  su  Ubaldino  Peruzzi: 
IUnstrazItal.  18,  XXXIX.  —  520)  M.  Tabarrini,  Ubaldino  Peruzzi:  NAnt.  35.  —  521) 
G.  Piergili,  Achille  Sansi,  Necrologia:  AStlt.  Ser.  5,  T.  8,  S.  222/7.  —  532)  Beraar- 


§  44R    Italien  Mit  1492.    Morsolin.  111,43 

freiheit  bei;  andere  Gegenstände  berühren  Bongi6**}  und  Arcangeli.626) 
—  Piccolomini626)  hat  den  2.  Band  des  Werkes  'Monte  dei  Paschi  in 
Siena'  besorgt,  der  nach  den  besten  Urkk.  die  Geschichte  des  zweiten  Berges 
des  Mitleids  von  1555— 1641  enthält.527)  —  Nicht  ohne  Interesse*88)  ist  das 
Statut  der  Kommune  von  Bagnone  (1572),  das  Bicchierai  veröffentlicht;629) 
dazu  kommt  eine  Arbeit  von  Paoli,680)  die  anziehende  Litteraturbemerkungen 
Aber  die  moderne  Zeit  bringt.  —  Ferner  die  Schrift  von  Dnval  nnd 
Bical681)  über  da  Vinci,  Sanzio,  Bnonarroti,  Bandinelli  u.  a.  —  Masi688) 
endlich  verdankt  man  eine  geniale  Arbeit  über  Voltaire,  deren  Material 
zum  grofsen  Teil  dem  Briefwechsel  der  Gesandten  Modenas  nnd  Toscanas 
am  französischen  Hofe  entnommen  ist. 

Kirchenstaat*  Vor  allem  ist  die  italienische  Übersetzung688*684)  der 
Geschichte  der  Päpste  von  Pastor  zu  erwähnen,  von  welcher  der  2.  Band 
erschienen  ist.  —  Nicht  ohne  Bedeutung  ist  die  Schrift  von  Höfler,686) 
welche  sich  auf  Grund  vieler  Urkk.  der  Madrider  Archive  mit  mehreren 
Punkten  der  Geschichte  der  Familie  Borgia  beschäftigt.686)  —  Yriarte687) 
handelt  mit  vielseitiger  Gelehrsamkeit  Aber  Alezander  VI.,  Caesar  und 
Lucrezia  Borgia,  über  ihre  Zimmer  im  Vatikan,  ihre  Bildnisse  und  das 
Schwert  Caesars.  Alles  ist  mit  viel  Sachkenntnis  und  scharfsinniger  Kunst- 
kritik behandelt;  über  Caesar  Borgia  hat  auch  Riehepin588)  geschrieben, 
über  Julius  IL  und  Kaiser  Maximilian  Schlecht.689)  —  Gnoli640)  be- 
schäftigt sich  mit  Christoph  Longueil  und  den  litterarischen  Fehden  in  Rom, 
Aber  seine  Jagendrede,  welche  die  Gallier  auf  Kosten  der  Römer  verherr- 
lichte. Die  Schrift  ist  auch  darum  wertvoll,  weil  sie  ein  Bild  von  der 
römischen  Gesellschaft  der  Zeit  giebt.641)  —  Interessant  ist  die  Abhandlung 
von  Ros3i,*4*)  weil  sie  die  Gesinnung  der  Römer  über  Hadrian  VI.  zeigt,648) 


diso  Ochino:  GiornErudiz.  3.  —  523)  N-  Paulus,  D.  Stellung  d.  protestantischen  Pro- 
fessoren Zanehi  n.  Vermigli  z.  Gewissensfreiheit:  Kath.  (marzo  1891).  —  524)  8.  Bongi, 
Annali  di  Gabriel  Giolito  de'  Ferrari,  vol.  I,  fasc.  II.    Roma.    |[AStNap.  16;  AStlt.  Tom.  8.]| 

—  525)  O.  Arcangeli,  Brevi  Notizie  sul  Semmario- collegio  vescovile  di  Pistoia.  Pistoia, 
Kiecolai.  16°.  144  S.  —  526)  N.  Piccolomini,  II  Monte  d.  Paschi  di  Siena  e  le  aziende 
in  esso  riunite.  Note  storiche  raccolte  e  pubblicate  p.  ordine  d.  depntazione  a  cura  d. 
presidente  Niecolb  Piccolomini.  vol.  II.  Bicostituzione  d.  Monti  di  pieta  e  d.  Paschi.  Siena, 
Tip.  Sordonrati.  4°.  228  S.  |[AStIt.  Tom.  8.]|  —  527)  X  N.  Mengozzi,  II  Monte  d. 
Paschi  in  Siena  e  le  aziende  in  esso  riunite.    vol.  I.  II.   flg.    Siena,    (18)  809—  (12)  828  S. 

—  528)  F*  Bicchierai,  Statuto  d.  Comune  di  Bagnone  d.  anno  1572.    Nozze.    Firenze. 

—  529)  X  R.  Jo  ri,  Cenni  stör,  snlla  R  .  • .  L .  • .  Concordia  all'  or  .  * .  di  Firenze.  Firenze, 
CiyellL  12  S.  -  530)  C.  Paoli,  ün  registro  di  Balia  di  Siena  n.  Biblioteoa  Palatina  di 
Firenze.  Firenze.  —  581)  M.  Dnval  et  A.  Bioal,  L' Anatomie  des  maitres.  Paris, 
Qnantin.  —  532)  E.  Masi,  Due  diplomatiei  italiani  e  gli  Ultimi  giorni  d.  Voltaire.    Roma. 

533/4)  L.  Pastor,  Storia  d.  Papi  d.  fine  d.  medio  evo.  Tradniione  italiana  d. 
*ac  prof.  Clement«  Benetti.  vol.  2.  Storia  d.  Papi  d.  epoea  d.  Rinatcimento  fine  aUa 
morte  di  Siato  IV.  Trento,  ArtigianeUi.  XXIV,  688  S.  —  535)  C.  R.  t.  Höfler, 
Don  Rodrigo  de  Borgia  (Papst  Alezander  VI.)  n.  seine  Söhne,  Don  Pedro  Luis,  erster,  u. 
Don  Juan,  zweiter  Herzog  von  Gandia  ans  d.  Hanse  Borgia:  DAk.  87.  Wien  1889.  — 
533)  XA.d'Herbomez,  Une  lettre  de  Louis  XI  a  Sixte  IV  relative  anz  affaires  d'Espagne, 
tirte  da  la  bibliotheqne  de  Saint-Maro  de  Venise.  Nogent-le-Retrou,  Daupeley.  —  537) 
C.  Triarte,  Autour  des  Borgia  (Alexandre  VI,  Ctfsar,  Lucrece).  Ätude  d'hlst.  et  d'art. 
Lee  Monuments,  les  portraits,  les  appartements  Borgia  au  Vatioan,  avec  planches  et 
Ulnatraüons.  Paris,  Rothschild.  L.  50.  |[RSIt.  8;  AStlt.  8,  299.]|  —  538)  J-  Riohepin, 
Lee  de%nu  de  Cesar  Borgia.  Paris,  May  et  Motterot.  —  539)  J.  Schlecht,  E.  Ablafsbrief 
Julius'  II.  für  König  Maximilian  L:  RQChrA.  4  (1890).  —  540)  D.  Gnoli,  Un  gindizio 
di  leaa  meeata  sotto  Leone  X.  aggionteyi  le  orazloni  di  Celso  Mellini  e  di  Cristoforo  Longolio. 
Roma,  Tip.  Commercio.  —  541)  X  id.,  Un  gindizio  di  lesa  romanita  sotto  Leone  X.:  NAnt. 


111,44  §  44B.    Italien  seit  1492.    Morsolin. 

und  wichtig  für  die  Geschichte  der  Plünderung  Roms  ist  der  Aufsatz  von 
Mayerhofer.544)  —  Dembinski646)  erörtert  die  Lage  Roms  und  Europas 
am  Vorabend  des  Tridentiner  Konzils.646)  —  Nicht  ohne  Interesse  sind  die 
von  Cerasoli647)  veröffentlichten  unedierten  Dokumente  Aber  die  letzte 
Epoche  des  Konzils. 

Bruzzone*48*640)  schildert  den  Zorn  und  die  Extravaganzen  Pauls  IT., 
wobei  er  sich  auf  den  Prozefs  Garaffa  stützt.650)  —  Müller661)  spricht  über 
das  Konklave  Pius'  IV.66*-668)  —  Giorgi664)  veröffentlicht  einen  Brief 
Sixtus'  V.  an  Philipp  IL ;  über  ihn  sprechen  auch  sehr  eingehend  Saqnella4") 
und  Orsi606)  nach  unedierten  Dokumenten  des  Hofes  von  Savoyen,  die  letzterer 
gleichfalls  veröffentlicht.  —  Auf  die  Geschichte  des  Papsttums  beziehen  sich 
die  Schriften  von  Valentin66')  und  Maziere  Brady.668)  Jedoch  ist  zu 
bemerken,  dafs  der  letztere  nicht  eine  authentische  Sammlung  von  Urkk. 
über  die  Beziehungen  Roms  zu  England  bietet,  wie  man  nach  dem  Titel 
vermuten  sollte,  sondern  eine  Übersetzung  von  Transsumpten,  wie  sie  dem 
Vf.  durch  den  Kopf  gegangen  ist,  so  dafs  er  den  Gegenstand  nicht  voll- 
ständig erschöpft,  da  er  auf  schon  veröffentlichte  Urkk.  und  auf  bekannte 
Bücher  keine  Rücksicht  nimmt. —  Manfroni660)  veröffentlicht  Urkk.  aus 
aus  dem  vatikanischen  Archiv,  die  neues  Licht  über  die  Beziehungen  des 
heiligen  Stuhles  zu  Heinrich  IV.  und  Karl  Immanuel  I.  besonders  hinsicht- 
lich des  Marquisates  Saluzzo  verbreiten.  —  Grottanelli5*0)  beschäftigt 
sich  mit  dem  Ursprünge  der  Macht  der  Farnesi,  den  Streitigkeiten  mit  den 
Barberini  über  das  Herzogtum  Gastro  und  die  allmähliche  Einverleibung  in 
den  Kirchenstaat.  —  Mitteilungen 661)  über  Ereignisse  der  neueren  Ge- 
schichte, wie  das  Konklave  Urbans  VIII.,  das  tragische  Schicksal  Vittoria 
Accorambonis  und  mehrere  Briefe  berühmter  Männer  enthält  das  Spedlegium 
Vaticanum.66*)  —  Oberflächlich  ist  die  Arbeit  von  Dubarry668)  über  Donna 


31.  —  542)  V.  Rossi,  Pasquinate  di  Pietro  Aretino  ed  anonime  p.  il  conclave  e  l'elexione 
d'Adriano  VI.  Palermo-Torino,  Clausen.  82°.  LV1,  186  S.  |[BSIt.  11. ]|  —  543)  X 
6.  Sforza,  Un  Episodio  d.  elezione  di  papa  Adriano  VI.:  Giornlig.  18.  —  544)  J- 
Mayerhofer,  II  Saeco  di  Roma:  HJb.  fasc.  4.  —  545)  &  Dembinski,  Rone 
et  l'Europe  a  la  veille  de  la  troisieme  periode  du  Concile  de  Trente:  Bulletin  inter- 
national de  l'Academie  des  sciences  de  Craeovie  (1890).  —  546)  X  E.  Casanova,  Vn 
Esemplare  d.  lettere  che  si  scrissero  Carlo  V  e  demente  VII  p.  la  convoeazione  d'un 
Coneilio  (1530)  con  correzioni  antografe  di  Francesco  Gnicciardini:  AStlt.  ser.  5,  T.  8, 
S.  126—88.  —  547)  F.  Cerasoli,  Aleuni  doeumenti  inediti  relativi  al  Coneilio  di  Trento: 
ib.  3.  289—95.  —  548/9)  P-  L.  Bruzzone,  Papa  ooüerieo  e  stravagante:  Cultura 
NS.  1.  —  550)  X  R.  Dembinski,  Rapports  de  la  France  avec  le  Saint-Siege  soos  le 
regne  de  Fran9ois  II:  Bulletin  international  de  l'Acade'mie  des  sciences  de  Craeovie  (1890). 

-  551)  Müller,  Das  Konklave  Pins1  IV.:  MHL.  (19.  Jg.).  —  552)  X  Pio  IV  7  Felipe 0, 
primeros  diez  meses  de  la  embajada  de  D.  Luis  de  Reqnesens  en  Roma  (1668/4).  (=  Colecios 
de  libros  espanoles  Taros  7  ouriosos.  Bd.  20.)  Madrid.  —  553)  (JBG.  18)  Vofs,  D. 
Verhandlungen  Pins'  IV.  1560.  (Erschien  1887:  Leipzig,  Fock.)  —  554)  I.  Giorgi,  Cna 
lettera  di  Sisto  V.  a  Filippo  IL:  ASRomana  14,  S.  171/8.  —  555)  P.  Saquella,  Sisto  V.: 
note  biografiche  pel  terzo  centenario  d.  sna  morte.  Napoli,  AccattonceUi  1890.  24°. 
87  S.  —  556)  P.  Orsi,  P.  la  storia  d.  conclave  di  Sisto  V.:  Cultnra  NS.  1.  —  557) 
R.  Valentin,  Kotes  sar  la  Chronologie  des  vices-legats  d'Avignon  an  16«  8.  Arigoon, 
Seguin.  16  S.  —  558)  W.  Maziere  Brady,  Anglo-Roman  papers.  London,  Gardner.  1890. 
|[AStRom.  voL  14.]|  —  559)  C.  Manfroni,  Nuovi  doeumenti  intorno  alla  legasione  d. 
Cardinale  Aldobrandini  in  Francia  (1600/1).  Roma,  Forzani  e  C.  |[RSIt.  8-]|  —  566) 
L.  Grottanelli,  II  Ducatodi  Castro.  I  Farnesi  ed  i  Barberini:  RassNaz.  56/8  (1890  1). 
|[RSIt.  8.]|  -  561)  Spicilegio  Vaticano.  vol.  I.  Roma.  —  562)  X  Maatro  Titta  U  boia 
di  Roma  e  la  giustizia  de'  papi:  Memorie  d'un  oarnefioe  scritte  da  lui  stesao.    Roma,  Perino. 

—  563)   A.    Dubarry,   La   belle   soeur    d'un   pape.    Vie  de    donna  Olimpia  d'apres  un 


§  44B.    Italien  seit  1492.    Morsolin.  111,45 

Olimpia;  Gerasoli604)  hat  wichtige  Notizen  über  die  römische  Bevölkerung, 
aber  die  Beschaffenheit665)  und  Ausrüstung  der  Türme  der  römischen  Küste 
gegeben.  —  Über  die  päpstliche  Marine  handelt  Manfroni***)  nach  Urkk. 
des  päpstlichen  Geheimarchivs,  die  er  den  Erörterungen  beifügt. 

Unkel667)  erörtert  die  Nuntiatur  des  Bischofs  Bonomi  in  Köln,  der 
der  thatsächliche  Urheber  der  Verwandlung  des  temporären  Amtes  in  ein 
dauerndes  war;  Brischar6*8)  beschäftigt  sich  mit  zwei  Päpsten  des  18.  Jh., 
mit  einem  dritten  Campello.669)  —  Die  Schriften  von  Le  Roy670)  und 
Do  Paede  Bellegarde671)  beziehen  sich  auf  das  Verhältnis  des  heiligen 
Stahles  zu  Frankreich  und  Holland  im  18.  Jh.  —  Brecht672)  teilt  die  An- 
sichten des  Kardinals  Borromeo,  Eugens  von  Savoyen  und  Manzonis  über 
den  Jesuitenorden  mit.  —  Gendry678)  spricht  über  die  Heise  Pius'  VI. 
nach  Wien.*74"678)  —  Über  die  Regierungsakte  Pius'  IX.  schrieben  Keller679) 
and  de  Kerguenec;680"689)  zwei  Bände  über  das  ökumenische  Konzil  1870 
hat  Mozley688)  veröffentlicht,  zu  nennen  ist  hier  auch  die  Arbeit  von 
Döllinger684)  und  die  von  Sauv6;688)  Denis,686)  Barbier,687) 
Brecht688)  über  Leo  XIII.  —  Gröfser  ist  die  Arbeit  von  O'Reilly688-680) 
und  interessante  Dokumente691)  über  die  Wahl  des  Papstes  hat  Berthe- 
letM*)  veröffentlicht.698)  —  Interessant  sind  auch  zwei  Arbeiten  von  Rodo- 
canechi594'5)  über  die  Juden  in  Rom.    Indessen  ist  zu  bemerken,  dafs  er 


mtsutcrit  da  17«  s.  9*  edition.  Maison-Lafitte,  Lucotte.  —  564)  P«  Cerasoli,  Censimento 
d.  popolazione  di  Roma  d.  anno  1600  al  1739:  SDSD.  fssc.  1  e  2  (12.  Jg.).  —  565)  id., 
Stiio  ed  Armamento  d.  torri  d.  spiaggia  romana  n.  1631:  RiMaritt.  '24.  —  566)  C» 
Man  fr  on  i ,  La  Marina  pontificia  durante  la  guerra  di  Corfu  oon  nuovi  documenti  d.  Archivio 
Vatieano:  ASRomana  14, 806 — 64.  —  567)  Unkel,  D.  Errichtung  d.  ständigen  apostolischen 
Nanziatnr  in  Köln:  HJb.  12,  fasc.  3.  —  568)  J.  N.  Brischar,  Innocenz  XI.  u.  Innocenz  XIII. : 
Wttzer  n.  Weites  Kirchen-Lexikon  (1891).  —  569)  O.  B.  di  Campello,  Pontificato 
d'Innocenzo  XII.:  SDSD.  11/2.  —  570)  A.  Le  Roy,  Le  Gallicanisme  an  18«  s.  La 
France  et  Rome  de  1700  a  1716.  Hist.  diplomatique  de  la  bulle  Unigenitos  jusqu'a  la  mort 
d«  Lonis  XIV  d'apres  des  docnmenU  inedits.  XVIII,  794  S.  —  571)  G.  du  Pac  de 
Bellegarde,  Coup  d'ceil  snr  l'ancienne  £glise  Catholique  de  Hollande  et  recit  de  ce  qne 
Ton  a  feit  sons  Clement  XIV  pour  coneilier  cette  £glise  arec  la  Cour  de  Rome.  Publies 
d'apres  les  mannscrits  inedits  avec  annotations  par  R.  J.  Hooykaas.  69  S.  —  572) 
Pfarrer  Brecht,  Katholische  Urteile  über  d.  Jesuiten-Orden  (Sonderabdruck):  Kirchliche 
Aktenstücke  No.  6.  (Leipzig,  C.  Braun.  31  S.)  —  573)  Abbe*  Gendry,  Voyage  de  Pie  VI 
a  Vienne  an   1782.    Paris,  Picard.  —  574/8)  Frankreichs  Beziehungen  zu  Rom  s.  §  46B. 

—  579)  E-  Keller,  Le  Genlral  de  La  Moriciere:  sa  vie  miiitaire,  politlque  et  religieuse. 
2.  volL  Lagny,  Colin.  XVI,  419  S.  (Mit  6  Illuetr.)  —  580)  F.  Le  Chauff  de 
Kerguenec,  Souvenirs  des  zouaves  pontificauz  (1861/2).  Poitiers,  Oudin.  1890.  — 
581)  X  D.  Grabmal  Pias'  IX.  in  San  Lorenzo  aufser  d.  Mauern  Roms.    Mailand,  S.  Joseph. 

—  583)  X  £1  Sepulcro  de  S.  P.  Pio  nono  en  la  basilica  de  S.  Lorenzo  fuera  de  los 
moros  de  Roma.  Milan,  tip.  de  S.  Jose.  —  583)  T.  Mozley,  Letters  from  Rome  on 
the  occaaion  of  the  oecumenical  Council  (1869 — 70).    2°  voll.    London,  Longmans.    L.  23. 

—  584)  J.  J.  v.  Döllinger,  Declarations  and  letters  on  the  Vatican  Decrees  1869 — 87. 
London,  Griffith.  —  585)  H.  (Mgr.)  Sau vi,  Le  pape  (son  autorite*  supreme,  son  magistere 
mfiuUible)  et  leConcile  du  Vatican.  Laval,  Chailland.  1890.  —  586)  P.  Denis,  Leon  XIII 
et  dorn  Pothier.  £tudes  sur  la  question  du  chant  liturgique.  Lagny,  Colin.  —  587)  P* 
Barbier,  Leon  XIIL  Paris,  Firmin-Didot.  —  588)  T.  Brecht,  Papst  Leo  XIII.  u.  d. 
Protestantismus.  Barmen,  Klein.  —  589—90)  B.  O'Reilly,  Vie  de  Le'on  XIII:  son 
äecle,  son  pontificat,  son  influence.  Nouvelle  Edition  francaise  revue  et  augmente'e  par 
rauteur  etc.  avec  figures.  Paris,  Finnin  et  C.  XVI,  686  S.  —  591)  X  Theodore  Wibaux 
xooave  pontifical  et  jlsuite.  Illustre'  de  86  gravures.  Lille,  de  Brouwer.  296  S.  —  X 
A.  Roueheux,   Souvenirs  personnels   d'un    pelerinage   a  Rome   (5 — 16  novembre  1889). 

Orleans,  Girardot.    1890 592)  G.  Berthelet,La  elezione  d.  Papa  (Storia  e  documenti). 

&oma.  —  X  S.  M  tt  d  t ,  Aus  Quirinal  u.  Vatikan.  Studien  u.  Skizzen.  Berlin,  H littig.  —  593)  X 
J*  T.  Belloc,  Les  Sainta  de  Rome  au  19©  s.    Paris,  TequL    1890.  —  594/5)  Juden  in 


IU?46  §  44B.    Italien  seit  1492.    Morsolin. 

weiteres  Material  aus  der  vatikanischen  Bibliothek  hätte  entnehmen  können. 
—  In  einiger  Beziehung  znm  Papsttum  steht  die  Schrift  von  Dufresne*96) 
über  die  konservative  Partei  im  Kanton  Tessin.*97)  —  Sforza  Cesarini698) 
handelt  über  den  Krieg  von  Velletri  1744,  Pasquali699)  giebt  Nachrichten 
und  Parallelen  dieses  Krieges  zu  dem  von  1849,  Passini600)  beschreibt  den 
letzteren  nach  den  Memoiren  Garibaldis,  und  Marcello601)  schildert  gut 
römische  Patrioten. 

Kunstgeschichte.*0*-*0*)  Nicht  unbrauchbar  sind  die  Mitteilungen 
S  wart  es604)  über  Raphael  von  Urbino;  zu  nennen  ist  auch  die  Arbeit  von 
Wilpert,60*)  da  die  dort  erwähnten  Zeichnungen,  die  Cicconio  anfertigen 
liefs,  das  Werk  De  Winghes  und  des  berühmten  Bosio  sind.  —  Morelli606) 
hat  unter  dem  Pseudonym  Lermolieff  seine  kritischen  Schriften  über  die 
Galerieen  Borghese  und  Doria  Panfili  in  Rom  und  über  die  Galerieen  in 
Monaco  und  Dresden  von  neuem  veröffentlicht  und  derartige  Modifikationen 
angebracht,  dafs  es  sozusagen  ein  neues  Werk  ist.607)  —  Wegen  der  in  ihm 
enthaltenen  Monographie  über  Metastasio  ist  ein  Werk  von  Tommasini608) 
zu  nennen.609-611) 

Verschiedenes.  Lanciani619)  zeigt,  dafs  die  Strafsenreinigung 
in  Rom  seit  dem  Ende  des  16.  Jh.  nach  bestimmten  Grundsätzen  geregelt 
wurde.618"*15)    Andere  Schriften  zur  Geschichte  des  Papsttums  und  der  Stadt 


Rom  s.  §  6.  —  £.  Rodocanechi,  Le  Saint-Siege  et  les  Juifs,  le  Ghetto  a  Rome.  Paris, 
Firmin-Didot.  |[ASRomana  vol.  15;  AStlt.  Serie  6,  Tom.  6.]|  -  X  id.,  Une  commnnaot* 
juive  au  senil  da  Vatican;  le  Ghetto  a  Rome,  Conference  faite  a  la  Societc  dee  Stades 
juires  le  4  avril  1891.  Versailles,  Cerf.  —  596)  Dufresne,  ün  petit  peuple  eatholique 
et  les  lüttes  de  la  democratie  dans  la  Confe'de'ration  suisse:  Corresp.  (1890/1).  —  597)  X 
B.  Spila,  Memorie  storiehe  d.  Provincia  riformata  romaoa.  Tom.  1  con  fig.  e  ritratto. 
Roma,  Artigianelli.  XVI,  662  S.  -  598)  F-  Sforza  Cesarini,  Le  Guerre  di<Velletri  (1744V 
Note  stör. •militari  aeeompagnate  da  nuovi  doeumenti.  Roma,  Palotta.  |[NAnt.  85.]|  —  599)  6« 
Pasquali,  Le  due  battaglie  di  Velletri  (1744,  1849).  Velletri,  Bertini.  —  690)  <*•  P»»*inU 
La  battaglia  di  Velletri,  19  maggio  1849  con  alcuni  cenni  preliminari.  Velletri,  Zanichelli.  — 
601)  Marcello,  The  autobiography  of  a  Roman  Patriot  from  A.  D.  1786  to  A.  D.  1838. 
Mit  8  Ansichten.  (V.  seinem  Freunde  Macian  mit  Vorrede  u.  Anhang  hrsg.)  1840  al  1890. 
Dumfries,  Anderson.  209  S.  L.  8.  —  602)  X  Reminiscenze  d.  Bersagliere  TuUioli  d.  1848 
al  1890.  IllneMiliteltna.  No.  129.  —  608)  X  L.  De  Magny,  Armorial  des  prinees,  dnce, 
marquis,  barons  et  oomtes  romains  en  France,  cr&s  de  1815  a  1890,  et  des  titres  pontifieaux 
oonfe're's  en  France  par  les  papes  souverains  du  Comtat-Venousro.  Paris,  Chaix.  —  694)  V» 
De  S warte,  Les  tapisseries  namandes  du  Vatican  et  les  oartons  de  RaphaCl  4  propos  des 
peintures  de  la  collection  Loukmewoff  expostfes  au  palais  du  Louvre.  Paris,  Dupoot.  4°. 
8  8.-  605)  J.  Wilpert,  D.  Katakombengemilde  u.  ihre  alten  Kopieen,  e.  ikonographisehe 
Studie  mit  28  Tfln.  in  Lichtdruck.  Freiberg  i/B.,  Herder.  4°.  81  S.  |[AStRom.  vol.  14.]{  — 
606)  J«  Lermolieff,  Kunstkritische  Studien  über  italienische  Malerei.  1.  D.  Galerieen 
Borghese  u.  Doria  Panfili  in  Rom  (mit  62  Abbildungen).  2.  D.  Galerieen  zu  München  o. 
Dresden  (mit  41  Abbildungen).  Leipzig,  Brockhaus.  |[RSIt.  8;  Arcbivio  Storico  d.  Arte  4.] i 
—  607)  X  H.  Jadart,  L'album  de  Pierre  Jacques,  soulpteur  remois,  deesine*  k  Rome  de 
1572  a  1577.  Reime,  Monce.  —  G08)  0.  Tommasini,  Seritti  di  Storia  e  Critiea.  Comme- 
morazioni  e  Programmi.  Roma,  Loescher.  16°.  854  S.  |[AStIt.  T.  8;  RSIt.  8.][  —  609)  £ 
L.  Guelpa,  Mentana.  Studio  stör.  2*»  Edizione.  Torino,  Roux.  |[RSIt.  8.]|  —  619) 
G.  DellaGuardia,  D.  liberazione  di  Roma  e  d.  plebisoito  romano:  discorso  commeraoratiTO 
pronunziato  la  sera  d.  due  ottobre  1890  n.  teatro  Comunale  Rossetti  p.  incarico  d.  Societk  diS. 
M.  d.  operai  di  Vasto.  Vasto,  Anelli  e  C.  —  611)  R.  Bonghi,  Le  feste  rotnane  illustrate  da 
G.  A.  Sartorio  e  Ugo  Fleres  con  figure  e  oon  quattro  tavole.  Milano,  Hoepli«  VII,  219  S. 
L.  9.  —  612)  R-  Lanciani  e  A.  Bardi,  Gli  Statuti  d.  Compagnia  de'  mondezzari  di 
Roma:  AStRom.  14,  S.  165/9.  —  613)  XP.  Lacombe,  La  famille  dans  la  •oeie't*'  romaine. 
Etüde  de  moralite*  contemporaine.  Paris,  Lecrosnier.  • —  614)  X  Monograüa  d.  Societk  di 
M.   S.   fra  grinsegnanti   in  Roma   (1872  —  90).    Assisi,   Tip.  Froebeliana.   —   616)  X  A. 


§  44B.    Italien  seit  1492.    Mor solin.  111,47 

Rom  sind  die  von  Battifol,616)  der  einen  Beitrag  zur  Geschichte  des  Vatikans 
liefert,  von  Chabouillet617)  über  Caesar  Borgia  gegen  das  Ende  des  15.  Jh., 
Brigidi618-619)  über  das  Autodaft  Moglios.620)  —  Kraus681)  giebt  einen 
kurzen  Überblick  über  das  Leben  nnd  die  Thätigkeit  der  Colonna,62*)  und 
Vicchi628)  handelt  auf  Grund  von  wertvollen  Urkk.  über  Marcantonio  Colonna, 
den  Sieger  von  Lepanto.624"686)  —  Nicht  ohne  Bedeutung  ist  die  Schrift 
von  Palaez  687)  über  Giovanni  delT  Anguillara  nnd  die  von  Barellini628"680) 
über  das  Edikt  von  Pacca.681)  —  Trevisani682)  schreibt  über  Muzzarelli, 
der  zur  Zeit  Gregors  XVI.  und  Pins'  IX.  eine  litterarische  Gesellschaft  um 
sich  versammelte.  —  Zu  erwähnen  sind  auch  die  Arbeiten  von  Faldella688) 
and  von  Luppi,684)  der  nach  Notizen  aus  bekannten  Publikationen  eine 
Biographie  von  Borghesi,  dessen  Bildnis  er  reproduziert,  verfafst  hat.886"687) 
Nur  wenige  Schriften  zur  Geschichte  der  Marken.  —  Aleandri688) 
handelt  über  die  Juden  und  ihre  Wucherbanken  vom  14./8.  Jh.  —  Der 
Kardinal  Benedetto  Accolti  von  Ravenna  hat  einen  strengen  aber  wahrhaften 
Biographen  in  Costantini689)  gefunden,  der  sich  auf  über  allen  Zweifel 
erhabene  Urkk.  stützt;  Errera640)  beschäftigt  sich  mit  den  Bestrebungen  zur 
nationalen  Unabhängigkeit  und  zeigt,  dafs  das  einzige  Klare  in  diesen  Be- 
strebungen der  Hals  gegen  Spanien  war.  —  Cardinali641)  teilt  bemerkens- 
werte Notizen  über  die  Reise  der  Königin  von  Ungarn  durch  die  Marken 
mit;  nicht  unnützlich  sind  die  Veröffentlichungen  Benedettuccis64*)  und 
De  Gennaros648)  über  die  Leopardi.644) 


Wolinski,  Ermenegildo  Frediani:  BSG.  4.  —  616)  P.«  Battifol,  L'abbaye  de  Rossano. 
Cootribution  fr  l'hist.  de  la  Vaticane.  Paris,  Labure.  —  61?)  Chabouillet,  Appendioe 
a  un  rapport  aar  le  sceau  d'un  abW  de  Cuxa.  BCTA.  (1890/2).  —  618/9)  F-  A-  Brigidi, 
Fra  Giovanni  Moglio  areo  vivo  in  Roma  in  Campo  di  Fiori  il  6  aettembre  1553.  Conferenza. 
Siena,  Nava.  —  620)  X  V.  Cian,  Un  buffone  d.  secolo  decimo  sesto.  Fra  Mariano  Fetti: 
Coltnra  NS.  1.  —  621)  F.  Z.  Kraus,  Vittoria  Colonna:  DRa.  17  (1890).  —  622)  X 
R-  Barbiera,  Vittoria  Colonna  e  il  suo  monnmento:  Ulastraaltaliana  18  (19.  Jg.).  — 
623)  L.  Vicchi,  Mareen  tonio  Colonna  il  rincitore  di  Lepanto:  appunti  biograflei  oon 
documenti  rmri.  Faenza.  4°.  66  S.  —  624)  X  II  Mnaico  Sifaee  e  l'Ambaaciatore  di 
Franeia  a  Roma  n.  1688.  Firenze.  US.  —  625/6)  X  H.  Jouin,  Jean  Jacques 
Caatieri,  ecoipteur  da  Boi  (1725—92).  Le  Hans,  Monnoyer.  16  S.  —  627)  M.  Palaez, 
La  Tita  e  le  opere  di  G.  A.  delT  Anguillara.  Bologna.  |[NAnt.  84.]  |  —  628)  F.  Bar  eil  in  i, 
Un  ultima  parola  sull*  editto  Pacca.  Ai  fautori  d.  editto.  Roma,  Righetti.  —  629)  X  G. 
Penne  ei,  Pietro  Della  Valle  e  i  snoi  viaggi  in  Turcbia,  Persia  e  India  con  Uv.  (Eatratto 
d.  BolJettino  d.  soeieta  geografica  italiana  nov.  e  dec.  1890).  Roma,  CiTelli.  68  S.  — 
630)  X  L.  Tramoyeres,  Pintnrat  murales  d.  Salon  de  Cortes  de  Valencia:  Archivo  5. 

—  651)  X  A.  Busiri-Vici,  Quaranta  tre  anni  di  vita  artittica:  memorie  storiche  d'un 
architetto  con  cinque  tavole.  Roma,  Civelli.  4°.  508  S.  —  6S2)  C.  Trevisani,  Mon- 
«ignor  Muszarelli  e  la  sua  soeieta:  Fanfulla  d.  Domen.  (18  Jg.).  —  633)  <*•  Faldella, 
La  olosofia  stör,  di  Mentana:  Gazzetta  Letteraria.  (15  Jg.,  X).  —  634)  C.  Luppi, 
Bartolomeo  Borghesi:  RiltNum.  fasc  1,  2  (4.  Jg.),  S.  251—60.  —  635)  X  G.  Loria, 
Ceani  intorno  a  la  Tita  e  le  opere  di  Feiice  Casorati.  Stoccolma.  —  636)  XA.  Favero, 
Sopra  la  parte  fatta  alla  stör,  in  un  disegno  di  bibliografia  d.  Matematiohe:  Nota.  Torino, 
Guadagnini  e  C.  6  8.  —  63?)  X  C.  Nardini,  II  muaieo  Sifaee  e  l'ambasciatore  di 
Franeia  a  Roma  n.  1683.  Nozze.  Firenze,  Capponi  et  C.  —  638)  v-  £.  Aleandri, 
Gli  Ebrej,  le  loro  banche  d'usura  ed  il  Monte  di  Pieta  di  Sanseverino  Marche:  memorie  d. 
aecolo  14  al  18.  Sanseverino  Marche,  Bellabarba.  40  S.  —  689)  E.  Costantini,  II 
Cardinal  di  Ravenna  al  goveruo  di  Ancona  e  il  suo  processo  sotto  Paolo  III.  Pesaro,  Federici. 

[AStLomp.  19.]|  —  640)  E.  Errera,  Pietra  d.  Paragone  politico  di  Trajano  Boccalini. 
Milano,  Cooperativa.  80  S.  |[AStIt.  Tom.  7;  RSIt.  8.]|  —  641)  A.  Cardinali,  II  passaggio 
per  la  Marea  d.  Regina  d'Ungheria:  NRivista  Misena  4.  —  642)  C.  Benedettuoci, 
Monaldo  e  Giacomo  Leopardi:  tre  scritti  p.  il  giornale  *il  Bibliofilo'.  Reeanati,  Simboli.  175  S. 

—  613)  A.  De  Gennaro-Ferrigni,  Leopardi  e  Colletta.    Episodio  di  storia  letteraria 


111,48  §  44B.    Italien  seit  1492.    Morsolin. 

In  Bezug  auf  Umbrien  ist  vor  allem  der  3.  Band  der  von  Fabretti64^ 
veröffentlichten  Chroniken  Perugias  zu  nennen,  die  sich  ganz  und  gar  auf 
das  16.  Jh.  beziehen  und  Baldeschi,  Sciri,  Fedeli,  Franchi,  Alfani  und 
Bontempi  zu  Vff.  haben.  Demselben  Vf.646)  verdankt  man  eine  andere, 
wichtige  Schrift,  der  Urkk.  beigegeben  sind.  —  28  Briefe  über  die  Regierungs- 
akte Julius'  II.  in  den  beiden  letzten  Jahren  des  Pontifikate  hat  aus  dem 
Gemeindearchiv  von  Orvieto  mit  gelehrter  Einleitung  Fumi647)  veröffentlicht. 

—  Zahlreicher  sind  die  Schriften  über  die  Stadt  Urbino.  Gaetano  Guasti64* 
übersetzt  den  3.  Band  von  Passavant  über  Raphael  von  Urbino,  der  ein 
Supplement  zum  Verzeichnis  der  Werke  des  berühmten  Malers,  der  Schnitte, 
Zeichnungen  und  Architektur-  und  Skulpturarbeiten  bringt.  Er  enthält  Nach- 
träge und  Verbesserungen  des  Vf.  und  des  Obersetzers  und  das  Verzeichnis 
der  Gemälde  Giovanni  Santis,  des  Vaters  von  Raphael.  —  Für  die  Kenntnis 
der  Lebensgeschichte  derselben  sind  wichtig  die  Arbeiten  von  Koopmann649 
und  Seidlitz.660-661)  Über  die  Kartons  Raphaels  hat  Schevyreff6**)  und 
über  das  Bild  des  Herzogs  von  Urbino  Delmati668,664)  gehandelt  —  Ferner 
ist  der  3.  Band  des  Werkes  von  Cavalcaselle666)  und  Crowe  erschienen, 
der  die  Zeit  der  Thätigkeit  des  Malers  von  1516  bis  zum  Tode  umfafst. 
Angehängt  ist  eine  Studie  über  die  von  den  Schülern  zu  Ende  geführten 
Werke.  —  Anselmi666)  giebt  wichtige  Aufschlüsse  über  das  Bild  der  Livia 
dalla  Rovere,  und  Vernarecci66')  spricht  über  Gianfrancesco  Guerrieri 
aus  dem  17.  Jh.  und  zwei  andere  Maler.658)  —  Das  Leben  der  Katharina 
Cybo-Varano  hat  Feliciangeli669)  nach  vielen  Urkk.  geschildert,  ein  wert- 
voller Beitrag  zur  Geschichte  Italiens  in  der  ersten  Hälfte  des  16.  Jh.660} 

—  Malagoli661)  beleuchtet  die  Beziehungen  Bonarellis  zu  den  Gonzaga  von 
Novellara,  zu  dem  sich  die  von  Franz  Maria  IL,  Herzog  von  Urbino,  verfolgte 


narrato  su  nuovi  documenti.  Napoli,  Tip.  Universitär  1888.  —  644)  X  G.  Silingardi. 
Alcune   lottere   d.  Conte  Giovanni  Marcbetti  all'  avocato  Pietro  Brighenti.     RiRmiL  (?")  2. 

—  645)  A.  Fabret ti,  Cronache  d.  Citta  di  Perugia,  vol.  III.  Torino.  —  646)  **•• 
Sulla  condizione  d.  Ebrei  in  Perugia  d.  13  al  17  seoolo.    Documenti.    Torino.    16°.   91  S. 

—  647)  L.  Fumi,  Carteggio  d.  Comune  d'Orvieto  d.  anni  1511  e  1512:  ASRomana  14. 
S.  127— 64.  —  648)  J-D-  Passavant,  RaffaeUo  d'Urbino  e  il  Padre  suo  Giovanni  Santi. 
traduzione  con  note  e  una  notixia  biografiea  d.  autore,  di  Gaetano  Guasti,  voL  III.  Flrenze, 
Lemonnier.  |[RSIt.  8.]|  —  649)  W.  Koopmann,  Raflaels  erste  Arbeiten,  Entgegnung 
auf  Herrn  v.  Seidlitz«  Besprechung  meiner  Raffael-Studien.    Marburg,   El  wert.    |[RSIt.  8.]' 

—  650)  W.  v.  Seidlitz,  Raphaels  Jugendwerke,  zugl.  e.  Antw.  an  Herrn  Dr.  W.  Koopmann. 
München,  Verlagsanstalt  f.  Kunst.  |[RSIt.  8.]|  —  651)  X  i  d.,  Raphael  u.  Timoteo  Titi.  Kebtt 
e.  Überblick  über  Raphaels  Jugendentwickelung:  RepKunstw.  14.  —  652)  Schevvreff. 
Kotes  hist.  sur  les  cartons  de  Raphael.  Paris,  Dupont.  16  S.  —  65S)  «*•  Delmati,  Le 
Portrait  du  Duc  d'Urbino  par  Raphael  dans  la  collection  des  comtes  Suardi,  aujourd*hui  Marenci 
de  Bergamo,  avec  notes  et  documents  hist.  Milan,  Bertolotti.  40  S.  (con  tavola.)  —  654)  X 
G.  Delmati,  II  ritratto  d.  Duca  di  Urbino  di  RaffaeUo  n.  collezione  d.  Conti  Suardi 
ora  Marenzi  di  Bergamo,  illustrato  con  note  e  documenti  stör,  con  tavole.  Milano,  Bertolotti. 
4°.  38  S.  |[RSIt.  8.]|  —  655)  G-  B.  Cavalcaselle  e  J.  A.  Crowe,  RaffaeUo,  la  eua  vita 
e  le  sue  opere,  vol.  terzo  con  iUustrazioni.  Firenze,  Le  Monnier.  |[RSIt.  8)  NAnt.  35.]j  — 
656)  A.  Anselmi,  II  ritratto  di  Livia  d.  Rovere  ultima  Duohessa  d'Urbino:  NRivietaMisena 
4.  Arcevia.  —  65?)  A.  Vernarecci,  Di  tre  artisti  fossombronesi :  ib.  Arcevia.  — 
658)  X  Cinque  lettere  dirette  da  alcuni  Cardinali  a  Franoesco  Maria  I  d.  Rover«,  duca 
di  Urbino  e  signore  di  Pesaro,  plaudenti  al  riacquisto  de'  suoi  territori  e  aila  nnova  in- 
vestitura  concessagli  d.  papa  Adriano  VL  nel  1522.  Pesaro.  17  S.  —  659)  B.  Feli- 
ciangeli, Notizie  e  dooumenti  sulla  vita  di  Catarina  Cybo-Varano,  duchesaa  d'Urbino. 
Camerino,  Favorino.  |[RSIt.  9.]|  —  660)  X  V.  Cian,  Fra  Serafino  buffone.  Nota  illuatrativa 
al  Cortegiano  di  Baldassar  Castiglione:  AStLomb.  (18.  Jg.).  S.  406—14.  Milano.  —  661 
G.   Malagoli,   Studi,   amori   e   lettere  inedite  di  Guidobaldo  Bonarelli:   GSLIt,    60  e  51. 


§  44B.    Italien  seit  1492.    Mo r aolin.  111,49 

Familie  geflüchtet  hatte. eea)  —  Franciosi6*8)  macht  Mitteilungen  über  Gari- 
baldi und  die  Republik  San  Marino,  Ricci664)  über  Gioacchino  Rossini.666-666) 
Was  die  Romagna  anlangt,  so  bezieht  sich  der  gröfste  Beitrag  auf 
Ferrara.  Über  diese  Stadt  und  den  estensischen  Hof  giebt  Solerti667)  Nach- 
richt und  macht  wertvolle  Urkk.  bekannt;  Balduzzi668)  hat  ein  ebenfalls 
Ferrara  betreffendes  Dokument  abgedruckt.  —  Bonnet669)  handelt  über  die 
ersten  religiösen  Verfolgungen  in  Ferrara,  und  Bonet-Maury670)  verdankt 
man  die  Veröffentlichung  des  Testamentes  der  Herzogin  Renate.  —  Du  eis671) 
handelt  auf  urkundlicher  Grundlage  über  Anna  von  Este,  die  Tochter  Ercoles  IL 
von  Ferrara  und  Gemahlin  Franz'  von  Guise,  Herzogs  von  Lothringen,  spätere 
Gemahlin  Philipps  von  Savoyen.  —  Für  die  Literaturgeschichte  sind  zu 
nennen  die  Schriften  von  Flamini,678)  Albrecht,678)  Samosch674)  und 
Solerti,676}  welcher  sorgfältige  Bemerkungen  über  das  Theater  in  Ferrara 
macht.  —  Solerti676)  selbst  hat  die  beiden  ersten  Bände  der  Werke  Tassos 
besorgt,  die  wegen  der  gelehrten  Vorreden  von  Carducci,  GipoUa  und  Mazzoni 
zu  nennen  sind;677)  über  Tasso  und  die  Prinzessin  Eleonore  von  Este  hat 
auch  Cottin678)  gehandelt.679)  —  Zaniboni680)  rechtfertigt  Speroni  in 
Bezug  auf  den  Vorwurf  böswilliger  Gesinnung  gegen  Tasso,  den  einige  Literar- 
historiker gegen  ihn  erhoben  haben.  —  Über  Monti  handelt  Danesi,681) 
und  Magno668)  veröffentlicht  einige  Briefe  von  ihm.688)  —  Wertvolle  Beiträge 
zur  Geschichte  der  Wissenschaft  und  Kunst  sind  die  Arbeiten  über  Colorni 684) 
und  Guercino,685)  von  dem  der  Vf.  behauptet,  dafs  die  Zeitgenossen  ihn 
unrichtig  beurteilt  hätten,  und  die  Nachwelt  noch  mehr.686)  — Von  Venturi687) 


Torrno,  Loeecher.  —  662)  X  C.  Treriaani,  Girolamo  Bonaparte  ex  re  di  Westfalia  al 
porto  di  Ferrao:  Fanfulla  d.  Dom.  (18.  Jg.),  XJII.  —  663)  P-  Franciosi,  Garibaldi  e  la 
Repubblica,  di  San  Marino.  Cenni  stor.-critici.  Bologna,  ZaniohellL  16°.  71  S.  —  664) 
C.  Ricci,  Roesini,  le  sue  case  e  le  sue  donne  con  tavola.  Milano,  Ricordi.  10  S.  — 
665)  X  G.  RoBiini  e  G.  Donizzetti,  Due  lettere  ad  Alessandro  Lanari.  Nozze. 
Firenze,  Le  Monnier.  —  666)  X  T.  Mamiani,  üna  lettera  inedita  (a  Ginseppe  Gando: 
daParigi  20  aprile  1889).  Altra  lettera  inedita  (a  nn  ignoto  —  da  Parigi  dioembre  1889): 
GiornErudiz.  8.  —  667)  A.  Romei,  I  diseorsi,  precednti  da  ono  studio  d'Angelo  Solerti 
so  Ferrara  e  la  eorte  Eetense  n.  teconda  meta  d.  eeeolo  16.  Citta  di  CasteUo.  CXXXI,  286  S. 
[RSIt.  9.]|  —  668)  L-  Baldnzii,  L'istrumento  finale  d.  transazione  di  Faenza  pel  pasaaggio 
di  Ferrara  et  Esten  si  alla  SanU  Sede  (18  gennaio  1598):  AMRomagna  8».  Ser.  9.  — 
669)  J.  Bonnet,  Lee  premieres  persecutions  a  la  cour  de  Ferrare  1586:  BHLPFr.  4 
1 1890).  Paria.  —  670)  G.  Bonet-Maurjr,  Le  testament  de  Rene*e  de  France  Duchesse 
de  Ferrare:  RHL.  46/7.  —  671)  C.  A.  Dneis,  Anne  d'Este  duchesse  de  Genevois  et  de 
Kemoars:  RSavoiaienne  (32.  Jg.).  —  672)  F.  Flamini,  Jaoopo  Corel  e  il  Tebaldeo:  GSLIt. 
17.  —  67S)  R-  Albrecht,  Tito  Veepasiano  Strozza.  E.  Beitrag  z.  Gesch.  d.  Humanismus 
m  Ferrara.  Leipzig.  | [GSLIt.  17.]|  —  674)  S.  Samosch,  Ariosto  als  Satiriker  u.  italieni- 
sche Portnita.  Minden  i/W.,  Bruns.  X,  200.  M.  2,25.  —  675)  Solerti-Lenza, 
II  Teatro  Ferrarese  n.  seconda  meta  d.  secolo  16:  GSLIt.  17.  —  676)  T.  Tasso,  Opere 
minori  in  rersi  del  Taseof  rol.  1  e  2.  Bologna,  Zanichelli.  |[RSIt.  8.]|  —  677)  X  F. 
Lodi,  GH  Amori  d.  Tasso,  Romanzo  stör.  Milano,  Tommasi.  16°.  126  S.  —  678)  Me. 
Cottin,  Torquato  Tasso  e  la  Prineipessa  Eleonore  d'Este;  romanzo  stör,  con  fig.  Firenze, 
Solari.  16°.  844  8.  —  679)  X.A.  De  Angeli,  II  melodramma  n.  Gerusalemme  Liberata 
d.  Tasso.  Padova,  Gallina.  24  S.  —  680)  F-  Zaniboni,  Torquato  Tasso  e  Sperone 
Speroni:  RaesPadov.  fasc.  4  e  5,  S.  107  —  10,  129  —  41.  —  681)  E-  Danesi,  Le  Opere 
ktterarie  di  Vineenzo  Monti:  [Lettere  e  seienze  (14  marzo)].  Foggia.  —  682)  C.  Magno, 
Cs  eontributo  all'  epistolario  d.  Monti.  Venesia,  ex  Cordella.  —  683)  X  V.  Monti, 
Cinque  lettere  inedite.  Nozze.  Ferrara.  —  684)  G.  J  a  r  e* ,  Abramo  Colorni,  ingegnere  d. 
secolo  16:  AttiFerrDep.  8.  —  685)  A.  Venturi,  II  Guercino  da  Cento  (pel  terzo  cen- 
tenario  <L  sua  nascita):  NAnt.  81.  —  686)  X  Mostra  d.  riproduzione  di  opere  e  dei 
disegni  Originali  di  Gianfranceseo  Barbieri  detto  il  Guercino.  Catalogo.  Bologna,  AzzoguidL 
79  S.  —  687)  A»  Venturi,   H  pittor   d.  Grazie:   NAnt.  80.    Roma.     1890.    —    688) 

Jaaretberiekte  der  Gesehiohtswissensohaft.    1891.    ni.  4 


III 50  §  44B-    Italien  seit  1492.    Moraolin. 

sind  noch  zu  nennen  die  Veröffentlichungen  über  die  Schale  in  Ferrara  und 
Correggio  und  über  die  Maler  Aspertini*8*)  und  Mazzolino.*89) 

Bologna.  Zu  erwähnen  sind  die  Briefe  Manfredis,  die  Celani6*0) 
veröffentlicht,  und  das  Werk  von  Busi491)  über  den  Musizisten  und  Litteraten 
Martini.  —  Ricci609)  veröffentlicht  unedierte  Urkk.  über  Mozart  in  Bologna, 
und  Errera*98)  beschäftigt  sich  mit  Minghetti  als  Staatsmann.  —  Von  den 
'Erinnerungen' 6")  desselben  ist  der  zweite  und  dritte  Band  erschienen,  die 
für  die  Geschichte  der  italienischen  Erhebung  wichtig  sind.698,89*) 

Auf  Ravenna  bezieht  sich  in  gewisser  Hinsicht  die  Publikation  von 
Luciani697)  über  Gaston  de  Foix,  die  sich  vornehmlich  mit  seiner  Thätigkeit 
in  dem  itaüenischen  Feldzug  von  1512  beschäftigt.698" 70ü)  —  Casini701) 
veröffentlicht  biographische  Erinnerungen  an  Giovanni  Yicini  da  Cento,  nicht 
nur  für  die  Bewegung  der  Jahre  1797  und  1802,  sondern  für  den  ganzen 
Zeitabschnitt.  —  Tro  va  nelli 70*)  verdankt  man  die  Veröffentlichung  des  Brief- 
wechsels Filippo  Amadoris  mit  Zellide  Fattiboni,  den  Azeglio  und  Minghetti 
rühmend  erwähnen.  Er  flüchtete  1849  aus  seiner  Vaterstadt  nach  Varese, 
wo  er  Lehrer  der  Chirurgie  wurde.708) 

Die  beiden  Sicilien»  Ne apel.  Sambon704)  handelt  mit  be- 
wunderungswürdiger Gelehrsamkeit  und  Klarheit  über  die  Pferde  Ferdinands  I. 
von  Neapel  und  Racioppi708)  veröffentlicht  eine  interessante  Notiz  über  die 
Kapitulation  von  Atella.  —  Für  die  Geschichte  von  Aquila 706)  ist  von  Be- 
deutung eine  Reihe  von  Urkk.  aus  den  ersten  Jahren  des  16.  Jh.  —  Zu 
erwähnen  sind  auch  einige  Briefe  der  Herzogin  von  Bari,707)  die  sich  auf 
dieselbe  Zeit  beziehen.  —  Claretta708)  verdankt  man  mehrere  Mitteilungen 
über  Joseph  IL,  die  sich  auf  das  Karthäuserkloster  in  Neapel  beziehen.  — 
Wertvoll  wegen  der  besonnenen  Kritik  ist  die  Monographie  von  Rossi™* 
über  die  Staatsverbrecher  von  1794  in  Neapel,  die  durch  das  verarbeitete 
neue  Material  viele  bisher  völlig  unbekannte  Thatsachen  aufhellt.  —  Die 
von  Conforti710*711)  veranstaltete  Sammlung  von  Urkk.  betrifft  das  neapoli- 


id.,  Amico  Aspertini:  AStArte  8,  IV.  —  689)  id.,  LndoTico  Masxolino:  AStArte  8, 
XI/XII.  —  690)  &  Celan i,  II  Carteggio  d'Eustachio  Manfredi  con  Francesco  Bianehini. 
Bologna,  Gamberini  et  C.  —  691)  L.  Bnsi,  II  p.  6.  B.  Martini,  musicUta  letterato  d. 
aecolo  18.  Notizie,  vol.  I.  Bologna.  XXXIV,  521  S.  L.  10.  —  692)  C.  Bicci. 
Mozart  a  Bologna  con  docnmenti  inediti.  fig.  lülano.  20  8.  —  693)  A.  Errera,  Un 
Uomo  di  Stato:  Marco  Minghetti:  Fanfulla  d.  Dom.  (18.  Jg.),  IV.  —  694)  M.  Minghetti, 
Miei  Rioordi,  voL  2  e  8.  Torino,  Ronx  et  C.  487,  607  S.  L.  9.  —  695)  X  A. 
Lenzoni,  I  poeti  bologneei.  Giosue  Carducci:  GazzetU  Letter.  15,  XXXIX.  —  696)  * 
P.  Villen,  Saggi  stör,  e  critici.  Bologna,  Zan icheil i.  16°.  IV,  528  S.  L.  5.  — 
697)  A.  Lnoiani,  Studio  snlla  campagna  di  Gaetone  di  Foix  n.  1512:  Rir*Mil«lt».  |[AVen. 
apr.-giogno.]|  —  698)  X  Ricordi  autobiografici  di  un  patriota  italiano.  Bologna.  |[NAut 
88.] |  —  699)  Carabinieri  e  briganti  di  Romagna:  memorie  di  nn  colonneUo.  Firesse, 
Barbera.  16°.  75  S.  —  700)  X  F.  La  China,  Vittoria  d.  1607  al  1890.  Dialoghi  con  dne 
tavole.  Vittoria,  Velardi.  1890.  527  S.  —  701)  T.  Casini,  Ricordi  autobiografici  di  an 
patriota  italiano.  Bologna,  Zanichelli.  |[RSIt.  VIII.] |  —  70$)  N.  Troranelli,  Epistolario 
d'un  esule.  Ceeena,  Biaeini.  |[RSIt  8.]|  —  703)  X  G.  Capano,  La  ttoria  d.  Papi.  Torino. 
704)  A.  G.  Sambon,  I  Cavalli  di  Ferdinando  I.  d'Aragona  Re  di  Napoli  (fig.i: 
RiltNum.Omaggio  alla  Societa  Numiimatica  Belga,  Mi  Uno  fasc  3  (4.  Jg.),  8.  826—66.  — 
705)  G.Raoioppi,  La  Capitolazione  di  Atella  n.  1496.  Nota  Cronologioa:  AStNap.  (16.  Jg.  , 
S.  863—70.  —  706)  P-  Santini,  Dooomenti  inediti  aullo  stato  d.  Aquila  intorno  al 
1608:  Bull,  d.  Soc*.  di  St».  Patria  A.  L.  Autinori  n.  Abrnzsi  8,  VI.  Aquila.  —  707)  G. 
Palmieri,  Lettere  d.  Duchessa  di  Bari  (1616/6).  SpicilVatic  1,  fasc.  4.  —  708)  G. 
Claretta,  Ferdinando  IV.  e  l'Imperatore  Giuseppe  II.  alla  Certosa  di  Kapoli  n.  1769: 
AStNap.  fasc.  2  (16.  Jg.),  S.  499—505.  —  709)  M.  Rossi,  Knora  luce  riraltante  <L 
Teri  fatti  avvenuti  in  Napoli  pochi  anni  prima  d.  1799,  Monografia  ricarata  da  docnmenti 


§  44B.    Italien  seit  1492.    Morsolin.  111,51 

tausche  Gebiet  (1799).  Obwohl  die  Auswahl  hätte  besser  sein  können,  sind 
doch  viele  der  Dokumente  sehr  wertvoll,  beachtenswert  sind  auch  die  Briefe 71Ä) 
von  Maria  Carolina,  zu  erwähnen  sind  ferner  die  Arbeiten  von  Croce  über 
die  Ehescheidung718)  und  über  Angiolillo. 71471B) 

Ober  Reggio  in  Calabrien  liegen  für  die  neuere  Zeit  lesenswerte  Notizen 716) 
vor,  ebenso  über  die  Expedition  von  Sapri,717)  und  Visalli718)  spricht  über 
die  nationale  Erhebung  in  Calabrien.719*720) 

Litteraturgeschichte.  Ein  guter  Beitrag  ist  die  Schrift  über  Nicoletto 
Yernia7*1)  und  die  über  Bruno. 7"-78*)  —  Mango724)  handelt  über  die 
Quellen  der  'Adone'  von  Marini.  Wenn  die  Arbeit  auch  nicht  ohne  Fehler 
ist,  so  trägt  sie  doch  zu  unserer  Kenntnis  des  Seicento  bei.725"729)  — 
Croce780)  beendigt  seine  Abhandlung  über  die  Theater  im  Gebiete  von 
Neapel,781)  und  Pansa782)  handelt  über  die  Buchdruckerkunst  in  den 
Abruzzen. 788)  —  Cretella 784)  beschäftigt  sich  mit  dem  calabresischen  Dichter 
Vincenzo  Paduta.  —  Die  Geschichte  Spanos  von  Visalli780)  mufs  genannt 
werden  wegen  seines  Anteils  an  der  Vertreibung  der  Bourbonen  aus  dem 
Königreich  Neapel.786)  —  Die  Denkschrift  über  Dragonetti  von  Ettorre787) 
ist  eine  Analyse  des  von  dem  Sohne  veröffentlichten  Briefwechsels  desselben. 
Sie  giebt  ein  Bild  von  dem  Leben  des  ausgezeichneten  Mannes  und  den 
politischen  und  litterarischen  Verhältnissen  der  Zeit. 

Für  die  Kunstgeschichte  kommt  eine  Schrift  von  Amabile788)  über 
zwei  Künstler  und  einen  Gelehrten  in  Betracht,  sowie  die  von  Filangeri789) 


ftnora  seonoeciuti  relative  alla  grau  causa  d.  Rei  di  stato  d.  1794.  Firenze,  Barbara.  1890. 
398  3.  |[AStNap.  16.]|  -  710/1)  L.  Conforti,  La  Repubblica  napoletana  e  l'anarchia 
regia,  narrazione,  memoria,  documenti  inediti.  Ayellino,  Pergol.  XI,  289  8.  —  712)  Lettere 
di  Maria  Carolina.  Palermo.  —  718)  B.  Croce,  II  divorzio  n.  Provincie  Napoletana 
1809—15.  Napoli,  De  Angelia.  —  714)  id.,  Angiolillo  (Angelo  Daca)  capo  di  BanditL 
Sapoli.  —  715)  X  V.  Berlingieri,  II  Brigantaggio  in  Roccamandolfi.  Isernia.  46  S.  — 
716)  C.  Guarna-Logoteta,  Cronistoria  di  Reggio  di  Calabria  d.  1797  al  1847.  2  rolL 
Raggio  di  Calabria.  —  717)  D.  Albini,  La  Spedizione  di  Sapri  e  la  Prorincia  d.  Ba- 
eilicata.  Roma.  24  S.  —  718)  V.  Visalli,  I  Calabresi  n.  risorgimento  italiano.  Faso.  1/6. 
Torino.  I,  175  S.  —  719)  X  A.  Smilari,  GH  Albanesi  d'Italia,  loro  ooatnmi  e  poesie 
popolari:  ricerche  e  peneierL  Napoli,  Belliaario  e  C.  16°.  79  S.  —  720)  XO.  Palumbo, 
Croniatoria  d.  famiglia  Palumbo.  Trani,  Vecchi.  41  S.  —  721)  P.  Ragnisco,  Documenti 
inaditi  e  rari  intorno  alla  vita  e  agli  scritti  di  Nicoletto  Vernia  e  di  Elia  Del  Medigo. 
Padora,  Randi.  32  S.  -  TZ%)  A.  Pogniii,  Giordano  Bruno  e  l*Arohirio  di  San  Giovanni 
Decollato.  Torino,  Pararia.  —  728)  X  F.  Gabotto,  Una  lettera  di  Aonio  Paleario  a 
propotito  d'una  recente  acoperta  (17  maggio  1568):  Cultura  NS.  1.  —  724)  F«  Mango, 
Le  fonti  d.  Adone  di  G.  B.  Marini,  ricerohe  e  studi.  Palermo,  C lausen.  |[RSIt.  8.]|  — 
725)  E.  Nys,  Thomas  Campanella,  aa  via  et  ses  theories  politiques:  RlnternaU  8/4  (21.  Jg.). 
—  726—27)  J.  Schuhmann,  Pietro  Giannone:  AZgB.  245—50  (1890\  —  728)  G. 
Cimbali.  L'arreato  di  Qiannone:  Gazzetta  Letterar.  (15.  Jg.),  XL  —  729)  XF.  S.  Di 
Cajazzo,  Carlantonio  di  Roaai  ed  i  suoi  studi  giuridico-legali-penali  n.  itato  di  Napoli  d. 
Regno  di  Carlo  II.  di  Spagna  al  1712:  Boll.  d.  So©*,  di  St.  Patr.  Ant.  Lod.  Autinori  n. 
Abruxzi  3t  V.  —  7gf)  B.  Croce,  I  Teatri  napoleUni  d.  aec.  15/8.  Napoli,  Pierro.  786  S. 
|[RSIt.  8.]|  —  731)  X  S.  Di  Giaoomo,  Cronaca  d.  Teatro  San  Carlino,  contributo  alla 
Moria  d.  seena  dialettale  napoletana  (1788—1884).  Fig.  Napoli.  4°.  299  S.  —  782)  G. 
Paaaa,  La  Tipografia  in  Abruzzo  d.  sec.  15  al  sec.  18.  Lanciano.  —  788)  X  A.  B  or- 
zeil if  Aceuse  in  Giuseppe  Valletta  (erudito  napoletano  d.  sec  18):  RassScientifica  etc.  2.  — 
784)  L.  Cretella,  Un  poeta  calabrese:  Fanfulla  d.  Dom.  (18.  Jg.),  XVII.  —  785)  V. 
Visalli,  Domenico  Spano  Bolani  n.  1840.  Reggio,  Lombardia.  1890.  61  S.  —  786)  X 
G.  Faldella,  II  Padre  Curci  e  la  letteratura  gesuitica:  Gazzetta  Letterar.  15,  XXVI.  — 
787)  L.  Ettorre,  II  Marcheae  Luigi  Dragonetti  n.  carteggio  politico  e  letterario  con  gli 
aomini  illustri  d.  sec  19.  Aquila,  Groaai.  |[RSIt.  8.]|  —  788)  L.  Amabile  ,  Due  Artisti 
ed  obo  Scjanziato:  Gian  Bologna,  Jaoopo  Svanenburch   e  Marco  Aurelio  Severino  n.  Sant* 

4* 


111,52  §  44B.    Italien  seit  1492.    Monolith 

veröffentlichten  Urkk.  —  Derselbe  hat  auch  7*°)  eine  recht  wertvolle  Liste  von 
Künstlern  veröffentlicht.741)  —  Hinzunehmen  kann  man  die  Schriften  von 
C  a  n  d  i  d  o. 74a)  Die  von  A  r  c  e  1 1  a 74S)  veröffentlichten  Dokumente  beziehen 
sich  auf  Franz  II.  und  Maria  Carolina  u.  a. 

Sicilien.  Genzardi744)  handelt  über  Palermo.  Wenn  seine  Schrift 
sich  auch  zum  gröfsten  Teile  auf  das  MA.  bezieht,  so  bringt  sie  doch  aach 
manches  über  die  moderne  Zeit.  —  Bozzo746)  publiziert  einen  fftr  die 
Zeit  Philipps  IL  nicht  unwichtigen  Briefwechsel.  —  Mehrere  von  Carinis746; 
sicilianischen  Anekdoten  beziehen  sich  auf  die  moderne  Zeit,  so  die  Aber 
Gaetani,  einen  cassinesischen  Abt,  über  den  Maler  Tommaso  Laureti,  über 
Giammaria,  ersten  Kapuzinergeneral,  den  Theatiner  Francesco  Maria  Maggio, 
den  Kardinal  Giuseppe  Maria  Tommasi,  Spedalieri,  Bellini,  Pacino,  Pariatore 
und  über  die  Insel  betreffende  Briefe  und  Hss.  —  Beachtenswert  sind  ferner 
die  Schriften  von  Sampolo,747)  Smorcrewski748)  und  Sforza,749)  der 
nach  lucchesischen  Urkk.  eine  kurze  und  nervige  Darstellung  des  Endes 
von  Cagliostro  giebt,  so  wie  die  Denkschrift  über  Michele  Amari  von 
D'Ancona,750)  die  ein  liebevolles  Verständnis  des  Mannes  zeigt  und  durch 
elegante  Klarheit  der  Darstellung  und  eine  Fülle  belehrender  Bemerkungen 
sich  auszeichnet.  7ftl«7M) 

Gesamtitalien.™**)  Hier  sind  nur  Spezialarbeiten  zu  verzeichnen. 
Adami758)  verdankt  man  eine  Studie  über  den  Feldzug  Gastons  von  Foix 
in  Italien,  Bertolotti 7M)  hat  eine  Vergleichung  der  ersten  und  letzten  Periode 
der  NZ.  angestellt  und  Eyveau766)  veröffentlicht  ein  Nicolö  Bozzano  da 
Voltri  zugeschriebenes  Gedicht,  in  dem  die  verschiedenen  italienischen  Provinzen 
gemustert  und  die  durch  die  französische  Invasion  von  1504  verursachten 
Schaden  aufgezählt  werden.  —  Ferrai  und  Medin  768)  haben  eine  Sammlung 


officio  di  Napoli:  AANapoli  '24.  —  789)  6.  Filangeri,  Docamenti  p.  1a  ttoria,  le  arti 
e  le  industrie  d.  provincie  napolitane.  vol.  V.  Napoli.  [[Cultnra  NS.  l.]|  —  740)  id- 
Indice  d.  artefici  d.  arti  maggiori  e  minor!,  la  piü  parte  ignoti  o  poeo  noti,  si  napoletani 
e  siciliani,  sl  d.  altre  regioni  d'Italia  o  stranieri,  che  operarono  tra  noi,  con  notiria 
d.  loro  opere  e  d.  tempo  d.  loro  esereizio.  da  studi  e  nuovi  docamenti.  toL  1  id. 
lett.  A.  alla  lett.  G.).  Napoli,  De  Rubertis.  4°.  XVHII,  627  S.  —  741)  X  Ramot- 
Coelho-Jose,  Hist.  de  infante  d.  Dnarte,  irmao  de  £1  Rei  don  JoSo  IV.:  obra  fnndada  eo 
nomeroaissimos  docamentos.  Tomo  II  con  6  tarole.  Lisboa,  Tip.  Academia  reaL  1890. 
898  8.  —  742)  Candido,  Mal  franeese  o  mal  di  Napoli?  Aneddoti  e  note  storiche  da 
docamenti.  Roma,  Perino.  1890.  16°.  62  S.  —  74$)  H.  Arcella,  Ün  pogno  di  Gemme. 
Raccolta  di  docamenti  stör,  e  di  Tersi  inediti,  o  dimenticati.  Napoli,  Rinaldi  e  C.  1890. 
72  S.  —  744)  B.  Genzardi,  II  Comune  di  Palermo  aotto  11  governo  Spagnoolo.  Palermo. 
|[RSIt.  8.]|  —  745)  S.  v»  Bozzo,  Corrispondenza  partioolare  di  Carlo  d? Aragon«,  Preti- 
dente  d.  Regno,  con  saa  Maesta  Filippo  II.  Fase.  I  e  II.  Palermo.  —  746)  !•  Carini, 
Aneddoti  Siciliani:  AStSic.  (16.  Jg.),  8.  155—288.  —  747)  L.  Sampolo,  II  12  gennaro 
1848.  Palermo,  Virzi.  1890.  80  S.  —  748)  A.  Smorcrewski,  La  Sieilia  rivedota  dopo 
trenta  qaattro  anni,  tradazione  d.  Franeese  di  Lucio  Tasca.  Palermo,  Virzi.  1890.  XIT, 
64  S.  —  749)  G.  Sforza,  La  fine  di  Cagliostro  stndiata  neT  docamenti  laechesi:  AStlt. 
7,  Serie  5,  S.  144 — 51.  —  750)  A.  D'Ancona,  Commemorazione  di  Michele  Amari. 
Firenze,  Cellini.  148  S.  |[RSIt.  8;  AStSic.  14.]|  —  751)  X  G.  G.  Curcio,  La  Commedia 
4Intrighi  d'amore'  di  T.  Tasso,  e  an  manoecritto  di  essa  n.  UniTeraitaria  di  Catania.  Catania. 
16°.    56  S.  —  752)  X  C.  Poggi,  Vincenzo  Bellini  a  Moltrasio.    Como.    16°.    83  S. 

752*)  X  P.  F.  Zanotti-Bianco,  Elenco  d.  scritti  relativi  alla  storia  d.  gaerr« 
e  battaglie,  d.  assedii  e  combattimenti  di  terra  e  di  mare,  che  si  eonservano  n.  bibliot  di 
s.  A.  R.  il  principe  Tommaso  di  Savoia  daca  di  Genora.  Torino,  Camilla  e  Bertolero.  S60  S. 
—  753)  L.  Adami,  Studio  salla  Campagna  dl  Gastone  di  Foix  in  Italia  n.  1512:  RiltMilit. 
86  (1890/1\  —  754)  A.  Bertolotti,  Carnefici  antichi  (1430—1597).  Carnefiei  moderni 
(1852/3):  Mendico  No.  6.   —    755)  (O*  Eyyeau),  Una  frottola  politioa  scrittt  n.  1604. 


§  44B.    Italien  seit  1492.    Moraolin.  III  53 

von  historischen  Gedichten  des  16.  Jh.  veranstaltet,  die  für  die  Zeitgeschichte 
nicht  ohne  Bedentang  sind.  Nicht  unbrauchbar  für  die  Geschichte  Italiens 
ist  die  Arbeit  von  Zeller767'758)  besonders  wegen  des  über  den  Frieden  von 
Cateau-Cambresis  Gesagten.  Näher  bezieht  sich  auf  die  italienische  Geschichte 
das  Buch  von  Rusconi  und  Nnllo709)  über  die  Tribunen.  Sanesi760,7*1) 
macht  einige  beachtenswerte  und  charakteristische  Satiren  bekannt,  die  in 
Italien  zur  Zeit  des  spanischen  Erbfolgekrieges  im  Umlauf  waren.  —  Mor- 
pnrgo76*)  hat  Bemerkungen  über  denselben  Gegenstand  veröffentlicht,768*704) 
Tambara766)  handelt  über  politische  Keime,  die  sich  auf  das  Ende  des 
18.  Jh.  beziehen.  —  Die  Lage  Frankreichs  und  Italiens  vor  der  Revolution 
1789  hat  D'Ancona7*6)  sehr  treffend  geschildert.767)  —  Beachtenswert  sind 
auch  die  Arbeiten  von  Palma 7«»-7«*)  und  Villari.770771)  —  Molineri  "«•"•) 
veröffentlicht  eine  Geschichte  Italiens  als  Fortsetzung  der  Balbos,  von  1814 
bis  auf  unsere  Zeit,  die  nicht  ohne  Fehler  ist.774)  —  Orsi776)  verdankt 
man  eine  Reihe  von  Vorträgen,  die  besonders  für  Lehrer  nützlich  sind. 
Über  denselben  Gegenstand  handelt  Probyn.774)  —  Zu  nennen  ist  ferner 
das  Werk  von  Debidour,777)  wenn  auch  der  Vf.  nicht  die  ergiebigsten  und 
zuverlässigsten  Quellen  benützt  hat.778)  Baer770)  zeigt,  wie  Deutschland 
and  Italien  infolge  ihrer  verschiedenen  Stellung  zu  dem  unheilvollen  Ein- 
flösse Österreichs  seit  dem  Wiener  Kongreis  in  verschiedene  Bahnen  ge- 
drängt wurden.  Einen  hübschen  Beitrag780)  zur  Geschichte  der  Prozesse 
der  Garbonari  bietet  eine  Leipziger  Zeitschrift.781'788)     Stelvio784)  handelt 


Nozse.  Torino,  Bona.  |[GSt.  mae.  66.]|  —  756)  A.  Ferrai,  A.  Medin,  Rime  storiohe 
<L  mc  16:  AVen.  1,  p.  I,  S.  121  —  86.  —  757/8)  B.  Zeller,  La  Rlforme;  la  Cour  sous 
Henri  II:  Paix  de  Cateau-Cambresis  (1625—59).  Extraita  da  Bourgeois  de  Paris,  de  Bran- 
tdme,  de  Francois  de  Rubatui,  de  Villevielle  etc.  avec  21  ineisions.  Coulommiers,  Brodard.  N 
16*.  1S9  S.  —  759)  C.  Rusconi  e  A.  Nullo.  I  Tribuni:  Masaniello,  Cola  di  Rienzi, 
Ciceruaechio,  Hichele  di  Lando,  Balilla.  Roma,  Perino.  1890.  4°.  240  S.  L.  2.  —  760/1) 
6.  R.  Saneai,  Durante  la  guerra  d.  snoeessione  spagnuola:  AStlt.  7,  Ser.  5,  8.  400/5.  — 
762)  A.  Morpurgo,  Notixie  intorno  alla  guerra  d.  snoeessione  spaguola  e  alla  ribellione 
di  Francesco  Bakoezy  II.,  tratte  d.  lettere  inedite  di  6.  B.  Romanini.  Trieste,  Caprin. 
ifRSIU  9.]|  —  763/4)  X  S.  Pengo,  Raceolta  d.  singolari  aTvenimenti  aeeaduti  n.  eorso 
danni  ventidue  (1764 — 86)  tratti  d.  memorie  di  S.  Pengo  premesse  al  Diario  di  6.  Pol- 
eastro  (1787).  Padova,  Prosperini.  —  765)  G«  Tambara,  Un  manoscritto  di  rime  poli- 
tiehe  <L  nltimi  anni  d.  see.  18.  Padova.  ([NAnt.  34.]|  —  766)  A.  D'Ancona,  Franeia 
e  Italia  n.  1786:  NAnt.  16  die.  —  767)  X  Mgr.  Manry,  Correspondanos  diplomatique 
et  memoirea  jneMita  (1792 — 1817).  L'lleetion  du  dernier  Roi  des  Romans;  les  affaires  de 
Franee;  le  eonelave  de  Vtfoise;  le  ooneordat  du  1801;  le  Saere;  l'Empire;  la  Restauration, 
annotee  et  publik  par  Mgr«  Ricard.  Lille,  Deselee  de  Brouwer.  —  768/9)  L.  Palma, 
I  UntatiTi  di  nuoye  eostituzioni  in  Italia  d.  1796  al  1815:  NAnt.  16  (noT.  1  e  16  die.). 
Roma.  — .  776/1)  R.  Villari,  Giaeobini  e  Sanfedisti.  Saggio  critieo  stör,  di  Napoli  al  1799. 
SapoH,  Pierro.  —  772/8)  6.  C.  Molineri,  Storia  d'Italia  d.  1814  ai  nostri  giorni.  Con- 
tmuarione  al  Sommario  d.  storia  d'Italia  di  Cesare  Balbo.  Torino,  Tip.  Union-Tip.  XXII, 
494  S.  |[RSIt.  8.]|  —  774)  X  G.  Forti-Castelli,  La  tradizione  unitaria  in  Italia. 
Roma,  Orfanotrofio  Com.  48  S.  —  775)  P*  Orsi,  Come  fu  fatta  l'Italia.  Torino,  Roux 
et  C  |[RSIt.  8;  NAnt.  24.]]  —  776)  J.  A.  Probyn,  Italy  from  the  fall  of  Napoleon  I 
in  1815  to  the  year  1890.  London.  320  S.  —  777)  A.  Debidour,  Hist.  diplomatique 
de  KEurope,  depuis  l'ouverture  du  Congres  de  Vienne  jusqu'a  la  cldture  du  Congres  de 
Berlin.  2  toL  Paris,  Akan.  |[RSIt.  8;  RPL.  47.]|  —  778)  X  C.  Albicini,  Politica  e  storia 
eon  due  tarole.  Bologna,  Zanichelli.  16°.  672  S.  L.  5.  —  779)  c-  Baer,  11  Regno 
«Tltalia  e  1'ImpeTO  di  Germania  d.  1814  al  1870:  NAnt.  88/4,  X.  Roma.  —  780)  E.  Beitrag 
zu  d.  Prozessen  wider  d.  Carbonari  in  Italien  1820—38 :  NPitayal  NS.  24.  Leipzig,  Brock- 
baus. —  781)  X  Elenco  d.  Senatori  d.  Regno  p.  ordine  di  nomioa  d.  proclamazione  d. 
Statute  sino  al  9  febraio  1891.  Roma.  —  782/3)  X  C.  Quarenghi,  I  decorati  d.  me- 
dagHa  d'oro  <L   1848  al  1870.    Note  stor.-biografiche  con  ritratti:  IllaeMilitltal.  No.  112  e 


111,54  §  44B*    Italien  seit  1492.    Morsolin. 

über  die  Schlacht  bei  Solferino  und  den  Frieden  von  Villafranca,  und 
Godkin785)  bietet  einen  kleinen  Essay  znr  Geschichte  der  italienischen  Er- 
hebung. Ober  die  italienischen  Patrioten  handelten  Martinengo,7*4'797) 
Legrenzi,788)  Landau.789)  Ober  die  Ereignisse  des  Jahres  1859  in  Italien 
spricht,  nicht  immer  mit  vollkommener  Objektivität,  Grandin,790,791) 
Bonghi79*)  beschäftigt  sich  mit  der  Regierung  Viktor  Emanuels,  und  Abba791 
veröffentlicht  die  dritte  Auflage  seiner  Schrift  'da  Quarto  al  Voltorno.' 7W 
—  V  ay  r  a 796)  beleuchtet  die  Thätigkeit  Napoleons  für  das  Wohl  Italiens. 79e- 7") 
Von  nicht  geringer  Bedeutung  ist  der  erste  Band  des  Werkes  von  Man- 
»cardi798"800)  und  der  vierte  Band  der  Reden  Depretis.801)  Mencacci80*"807) 
setzt  die  Veröffentlichung  seiner  Memoiren  über  die  italienische  Revolution  fort. 

Auf  die  Religionsgeschichte  beziehen  sich  zwei  Schriften,  die  eine 
von  Anelli,808)  die  andere  von  Bertolotti.809) 

Unter  den  Werken  tXber  Litt  er  atur  geschieht  eS10)  ist  vor  allem  die 
Obersetzung  des  zweiten  Bandes  von  Gaspary  zu  nennen.  Ein  Meisterwerk, 
das  sich  zum  Teil  auf  die  neuere  Zeit  bezieht,  sind  die  beiden  Bände  von 
D'Ancona811)  über  den  Ursprung  des  italienischen  Theaters.  —  Umfassende 
Gelehrsamkeit  zeigt  die  Arbeit  von  Albertazzi,818)  wenn  er  auch  bei  einzelnen 
Kapiteln  nicht  immer  Abschliefsendes  bringt.818,814)  —  Über  die  Geschichte 
der  Experimentalmethode  in  Italien  handelt  Graf figna.818)     Ein  wahrhaft 


segg.  —  984)  A.  Stelvio,  La  Battaglia  di  Solferino  e  la  paoe  di  Villafranca:  RassNas. 
(16  sett.  1891).  —  785)  O.  8.  Godkin,  Old  Italy  versus  Yoang  Italy:  WestminsterR. 
134  (1890).  —  ?86)  E-  Martinengo,  Patriotti  Italiani.  Milano,  Treves.  —  78?)  x 
Les  Conventions  militaires  (a  propos  de  la  guerre  d'Itafie  en  1869):  Petit  Parisien  (10  ott 
1891).  —  788)  G.  Legrenzi,  Una  pagina  inedita  d.  martirologio  italiano.  Foligno,  Cam- 
pitelli.    19  8.    —   789)  M.  Landau,   Italienische  Patrioten:   AZgB.  275—80  (1890).  — 

790)  L.  Grandin,   Campagne  de   1859.    Les  Francis  en  Italie.     Basancon,  Jaeqnin.  — 

791)  X   V.  Bersesio,   II   Regno  di  Vittorio  Emanaele  II.    voL  VI.    Torino,   Boas.  — 

792)  R-  Bonghi,  Vittorio  Emanaele  (Commemorasione) :  Cnltura  NS.  1.  —  799)  &  C. 
Abba,  Da  Quarto  al  Voltnrno:  noterelle  dt  uno  d.  Mille.  Terz«  edisione  eon  agginnte  e  con 
ritratto.  Bologna,  Zaniehelli.  16°.  288  S.  L.  2.  —  794)  X  Politiea  eegreU  itsliana 
1868 — 70.  2*.  edizione  eon  l'aggiunta  di  naovi  dooamenti.  Torino,  Roux.  —  795)  P« 
Vayra,  II  principe  Napoleone  e  l'Italia.  Torino,  Casanova.  |[RSIt.  8.]|  —  796/?)  *  z 
Gesch.  d.  Kriegsereignisse  1866:  AMZg.  No.  10.  —  798)  ?•  Manoardi,  Reminiseenu 
storiche  edite  e  inedite  doeamentate.  vol.  I,  p.  II.  Torino,  Roux.  —  799)  X  F.  Ls 
Gioia,  L'Italia  redenta  sotto  la  dinastia  di  Savoia:  eenno  istorico.  Torino,  Tip.  Untone. 
19  S.  —  800)  X  L.  Dabin o,  Ben!  e  cespiti  d.  Governo  in  Roma  duranta  il  ventennio 
1870 — 90:  oifre  approssimative  esposte  al  popolo.  Roma,  Guerra  et  C.  1890.  — 
801)  A.  Depretis,  Discorsi  parlamentari,  racoolti  e  pnbblicati  p.  delibersrione  d.  Camers 
d.  Deputat!  a  cara  di  Giovanni  Zneeoni  e  Ginstino  Fortunato.  vol.  quarto.  Roma, 
Tip.  d.  Camera.  594  S.  —  802/7)  P*  Meneaeci,  Memorie  doeamentate  p.  la  storia  d. 
rivolnzione  italiana.  vol.  6.  disp.  1  e  2.  Roma,  ArtigianeUi.  I,  128  S.  —  808)  L» 
Anelli,  I  riformatori  n.  seeolo  16.  2  voll.  Milan o,  Hoepli.  409,  449  8.  L.  10.  — 
809)  A.  Bertolotti,  Martin  d.  libero  pensiero  e  vittime  d.  Santa  Inquisiaione  ne?  seeoli  16, 
17  e  18:  stndi  e  rieerohe  n.  archivi  di  Roma  e  di  Mantova:  Riv.  di  Disciplioe  earcerarie 
No.  4  e  segg.  (21.  Jg.).  —  810)  A.  Gaspary,  Storia  d.  Letteratora  Italiana,  tradotta 
d.  Tedeseo  da  Vittorio  Rossi  con  agginnte  d.  autore  v.  2  (Rinascimento).  Torino. 
Loeseher.  VIII,  371  S.  L.  7,50.  |[NAnt  81;  RSIt  8.]|  —  811)  A.  D'Anoona,  Origini 
d.  Teatro  Italiano  Libri  tre,  con  due  appendici  sulla  rappresentasione  drammatica  d.  eontado 
toscano  e  snl  teatro  mantovano  n.  seeolo  16.  vol.  due.  Torino,  Loscher.  gr.  8°.  670,  626  S. 
|[AStLomb.  18;  AVen.  Ser.  15,  vol.  2;  RSIt.  8;  RCr.  25.]|  —  812)  A.  Albertaxsi, 
Romanzieri  e  Romanzi  d.  Cinquecento  e  d.  secento.  Bologna,  Zaniobelli.  887  S.  |[RSIt  8.]j 
—  813)  X  F.  Pag  Ha,  II  risorgimento  filosofico  in  Italia.  Napoli,  Anfoasi.  —  814)  X 
A.  Heulhard,  Rabelais,  ses  voyages  en  Italie,  eon  exil  a  Mets.  Onvrage  oine*  d'on 
Portrait  a  l'eau  forte  de  Rabelais  etc.  Paris,  Menard  et  C.  X,  405  S.  L.  40.  —  815) 
A.  Graffigna,  Studii  intorno  alla   storia  d.  metodo  sperimentale   scientifieo  e  morale  in 


§  44B.    Italien  seit  1492.    Mo r solin.  111,55 

meisterhaftes  Werk  über  denselben  Gegenstand  hat  Caverni81*)  begonnen. 
Beachtenswert  sind  die  Schriften  von  Carini817)  über  die  Arcadia,  von 
Masi818)  und  Mazzoni819)  über  die  Theater  im  18.  Jh.  —  Balletti820) 
mustert  die  akademischen  Schriften  zur  Staatsökonomie  zwischen  1750  and 
1850  and  zeigt,  dafs,  wenn  man  die  Zeiten  berücksichtigt,  sie  ein  grofses 
Glück  für  den  Fortschritt  der  Wissenschaft  waren. 

Der  zweite  Band  des  grofsen  Werkes  von  Müntz8*1"8*4)  über  die 
Geschichte  der  Kunst  handelt  über  das  goldene  Zeitalter  in  Italien  mit 
genauer  Kenntnis  des  Materials  and  scharfsinniger  Kritik, 88B)  abgesehen  von 
einem  noch  diskutierbaren  Punkte.  Wessely82*)  vergifst  in  seiner  Arbeit 
Italien  nicht.  Die  ihm  gewidmeten  Kapitel  sind  sorgfältig  abgefafst  nnd  ent- 
halten hinreichende  Notizen,  aber  leiden  an  dem  Mangel  an  Illustrationen. 
Interessante  Mitteilungen  auch  für  die  italienische  Kunst  der  modernen  Zeit 
können  aas  dem  Prachtwerke897)  'Collection  Spitzer*  entnommen  werden, 
ebenso  aas  der  Publikation  von  Gruyer,828)  wenn  auch  die  Kritik  hier 
nicht  immer  angewendet  ist.899)  —  Über  die  italienische  Renaissancekunst 
bat  Frizzoni880)  und  über  die  Anatomie  der  grofsen  Meister  Daval  und 
Bical.881)  Lessing889)  verdankt  man  eine  gute  Studie  über  die  italienischen 
'Gasson!*,  eine  Art  von  Möbel,  die  bis  zum  17.  Jh.  im  Gebrauch  waren.  — 
Interessante  Bemerkungen  auch  für  die  moderne  Zeit  enthält  eine  numis- 
matische Schrift  von  Gnecchi.888)  —  In  hundert  Exemplaren  (also  nicht 
im  Buchhandel)  hat  die  italienische  numismatische  Revue884)  der  Königl. 
belgischen  numismatischen  Gesellschaft  einen  Band  mit  Widmung  offeriert,  der 
12  Denkschriften  enthält,  von  denen  einige  sich  auf  die  moderne  Geschichte 
beziehen,  z.  B.  die  von  Sambon,  Ruggero,  Ercole  Gnecchi,  Morsolin 
und  Comandini.8*6-887) 


Italia.  Milano-Roma-Napoli.  —  816)  R*  Cave  rni,  Storia  d.  metodo  sperimentale  in  Italia. 
Volume  primo.  Firenzc,  CiyeUi.  |[RSIt.  9.]|  —  817)  I-  Carini,  L' Arcadia  d.  1690  al 
1890.  Memoria  voL  1.  Contributo  aUa  storia  letteraria  d'IUlia  d.  seeolo  17  e  de'  principii 
d.  18.  Roma.  |[NAnt.  86;  AStR.  roh  14.]|  —  818)  &  Mali,  SalU  storia  d.  Teatro 
ltaliano  n.  seeolo  18:  studi.  Firenze.  16°.  — -  819)  G.  Mazzoni,  Appnnti  p.  la  storia 
de'  teatri  in  Italia  n.  seeolo  18.  Padora,  Randi.  25  S.  ([RassPadoy.  l.]|  -•  820)  A. 
Balletti,  L'Economia  politiea  n.  Accademie  e  ne'  Congreasi  d.  Scienziati  (1750—1850): 
MAccModena.  8er.  2,  VII.  Modena.  1890.  —  821/4)  &  Munt*,  Hist.  de  l'art  pendant 
1«  Rtnaiataiiee.  vol.  2.  Iulie.  L'Age  d'or.  Paris,  Hachette  et  C.  1890/1.  864  8.  |[RSIt  8 ; 
Poljbiblion  83.]|  (Mit  Illustr.  im  Text.)  —  825)  X  id.,  Le  Musle  de  l'Äcole  des  beaux- 
«rta.  IT.  Les  dessins  des  maitres:  6BA.  (83.  Jg.).  —  826)  J*  E-  Wessely,  Gesch.  d. 
graphischen  Künste.  E.  Handbach  für  Frennde  d.  Kunstdrucks.  (Mit  Abbildung.)  Leipzig, 
T.O.WeigelNf.  —  827)  La  Collection  Spitzer.  Antiquites.  MA.  Renaissance.  Tom.  1  et  2. 
Paris,  Quantin;  Londres,  Daria.  1890/1.  —  828)  F«  A-  Gruyer,  Voyage  autour  du 
«km  earre*  au  Musee  du  Lou?re  (40  heliograrures   par   Braun).    Paris,  Didot.    |[R8It.  8.1 1 

—  829)  X  J.  Gourdault,  L'Italie  pittoresque.  Paris,  Lahure.  811  8.  L.  8.  —  880) 
G.  Frizzoni,  Arte  Italiana  d.  Rinaacimento.  Saggi  Gritici.  Con  80  tavole  in  fototipia, 
Milano,  Dumolard.  4°.  898  S.  |[AStLomb.  18;  AStlt.  T.  8.1|  —  881)  M.  Dural  et  A. 
Bical,  L'anatomie  des  maitres.  Paris,  Quantin.  —  882)  Vorbilderhefte  aus  d.  Kgl. 
Kunstgewerbemuseum  zu  Berlin,  hrsg.  u.  mit  Text  v.  J.  Lessing.  Heft  12.  Italienische 
Truhen.     16'6.   Jh.     Berlin,  Wasmuth.      14  Lichtdruck-   u.    1  lith.  Tafel  m.  2  Bl.  Text. 

—  888)  E.  Gnecchi,  Appnnti  di  Numismatica  Italiana.  I.  Tre  Luigini  inediti  di  Campi. 
II.  U  Tetoro  di  Andros.  III.  Un  Tallero  di  Maccagno.  IV.  Due  Dncati  d'oro  di  Maccagno 
(%.):  RiltNum.  Omaggio  alla  Societa  Numismatica  Belga.  Milano,  Cogliati  1891.  (»890/1.) 
&  533—12,  129—50,  869  —  82.  —  884)  Omaggio  alla  Reale  Societa  Numismatica  Belga 
u.  solenne  rieorrenza  d.  sno  efnquantenario.  Dodice  Memorie  presentate  al  primo  Congresso 
mtcrnaxioiiale  Numismatico  di  Bruxelles,  luglio  1891.  100  esemplari  numerati  fuori  commercio 
«u  taTole.    Milano,  Cogliati.    4°.    142  S.  —  885)  X  A-  Ademollo,  Carnerali  Romani 


111,56  §  45*    Spanien.    Haebler. 

f  45. 

Spanien. 

K.  Haebler. 

(Verwandtet  ia  anderen  |g  ■.  'Haadlraeh*  8.  49.) 

Das  grofse  Unternehmen1)  der  spanischen  Geschichte- Akademie  hat  einen 
so  regelmäfsigen  Fortgang  genommen,  wie  man  es  nach  den  Proben  von 
Saumseligkeit,  welche  die  Akademie  sonst  manchmal  zu  Tage  gefördert  hat, 
kaum  hoffen  durfte.  Über  die  im  vorigen  Jahre  begonnenen  Abschnitte  ist 
nichts  zu  bemerken,  ihre  Fortsetzung  entspricht  dem  früher  ausgesprochenen 
Urteile.  Neu  in  Angriff  genommen  sind :  die  Geschichte  des  12.  und  13.  JL 
von  Colmeiro,9)  auch  diese  popularisierender,  als  man  es  von  dem  bekannten 
Bearbeiter  der  Cortes- Akten  erwartet  hätte  —  die  Geschichte  Peters  des 
Grausamen  und  seiner  Nachfolger  von  Catalina  Garcia,8)  welche  bis  jetzt 
allein  den  Anspruch  erheben  kann,  auf  der  wissenschaftlichen  Höhe  MAiicher 
Forschung  zu  stehen,  wie  man  sie  von  den  Akademikern  zu  erwarten  berechtigt 
war  —  und  die  Geschichte  Karls  III.  von  Danvila.4"6)  Leider  ist  auch 
dieser  Bearbeiter  nicht  an  seinem  Platze.  Er  hat  verdienstvolle  urkundliche 
Forschungen  zur  Geschichte  des  16.  und  17.  Jh.  veröffentlicht,  aber  die 
Übertragung  einer  erschöpfenden  Urkk.kritik  auf  einen  Gegenstand  aas  der 
2.  Hälfte  des  18.  Jh.  führt  bei  dem  immensen  Materiale  zu  interesselosen 
Weitläufigkeiten.  Dafs  man  dem  Vf.  nicht  lieber  einen  MAlichen  Stoff  zu- 
gewiesen, die  zum  Teil  in  weit  weniger  geeigneten  Händen  sind,  ist  sehr 
zu  beklagen.  Die  Aufnahme  der  Protohistorie  in  den  Plan  der  Akademie 
hat  vermutlich  einer  weiteren  Publikation7)  über  diese  individuellen  An- 
sichten nur  allzu  zugängliche  Materie  zum  Anlafs  gedient.8)  Einen  sehr 
summarischen  Überblick  über  die  Geschichte  seines  Vaterlandes  enthält  Villa- 
reals9)  Aufsatz  über  die  13  Könige,   welche  den  Namen  Alfonso  führten. 

Mittelalter.  Beer10)  hat  begonnen,  die  wissenschaftlichen  Resultate 
seiner  mit  Unterstützung  der  Wiener  Akademie  unternommenen  spanischen 
Reise  zu  veröffentlichen.    Obwohl  seine  Aufgabe  keine  streng  historische  war, 


d.  Cinquecento:  Gazzetta  Letter.  (16.  Jg.),  VII.  — •  886)  X  C.  Roederer,  Hnit  moii  en 
Italic  (1849).  Paris,  RouiseL  84  S.  —  837)  X  C.  Romassi,  Glorie  virenti:  ricordi. 
Milano,  Richiedei.    16°.    fig.    XV,  104  S. 

1)  Hirt,  general  de  Espana  escrita  por  indiridnos  de  nnmero  de  la  R.  Aeademia 
de  la  hist.  Coad.  86— Sl.  Madrid,  Progreso.  (Vgl.  JBG.  18,  III,  781.)  —  2)  *• 
Colmeiro,  Reyes  cristianoe  desde  Alonso  VI  basta  Alfonso  XI  en  Castilla,  Aragon, 
Nararra  y  Portugal,  tom.  I.  (=  Hist.  Gen.  de  Espana.)  Madrid,  Progreso.  1 — 232  S. — 
3)  J.  Catalina  Garcia,  Caatilla  y  Leon  dorante  los  reinados  de  Pedro  I,  Enrique  H, 
Juan  I  y  Enrique  III.  tom  L  (=  Hist.  Gen.  de  Espana.)  Madrid,  Progreso.  1—284  S. 
—  4)  M.  Danvila  y  Collado,  Reinado  de  Carlos  III.  tom.  I.  (=  Hist.  Gen.  de 
Espana.)  Madrid,  Progreso.  1 — 176  S.  —  5)XR.DelCastillo,  Gran  dieeionario geogrefieo, 
estadistico  e  hist.  de  Espana  y  sns  provincias.  tom.  II.  Barcelona,  Henrich.  Fol. 
664  8.-  M.  20.  (Vgl.  JBG.  18,  III,  79».)  -  ()  X  IL  Gutierrez  del  Cano,  Notas 
para  la  geograüa  hist.  de  Espana.  Valladolid,  Rodriguez.  —  ?)  J.  Cnveiro  Pinol, 
Iberia  protohist.  Lief.  ;/4.  Valladolid,  Pastor.  408  S.  —  8)  X  E.  Morera  Llauradd, 
Compendio  de  la  hist.  de  Espana.  Tarragona,  Alegret.  (Für  d.  höheren  Unterricht.)  — 
9)  Vi  Ha  real,  Los  trece  Alfonsos:  ReEsp.  182. 


§45.    Spanien.    Haebler.  III  57 

wird  doch  für  die  Geschichtsforschung,  besonders  des  MA.,  manche  wertvolle 
Notiz  dabei  zu  Tage  kommen.  Auf  viel  engeren  Raum  begrenzt,  aber  unmittel- 
barer die  historische  Forschung  fördernd  ist  die  Arbeit  von  Courteault.11) 
—  Die  Kontroverse  über  die  westgotische  Antiqua  beruhigt  sich  noch  immer 
nicht  ganz.  Zu  ihr  nimmt  Tardif1*)  das  Wort,  um  von  dem  Fuero  juzgo 
ausgehend  den  Inhalt  der  Antiqua  zu  rekonstruieren.  Puymaigres18)  litterar- 
geschichtliche  Untersuchungen  spielen  diesmal  auch  stark  in  das  Gebiet  der 
politischen  Geschichte  hinüber,  da  er  die  geschichtschreibende  und  gesetz- 
geberische Thätigkeit  Alfons  X.  einer  eingehenden  Würdigung  unterzieht.14*16) 
Coetsloquet16)  fördert  interessante  Urkk.  zu  Tage,  über  die  Gnaden- 
beweise, mit  welchen  Heinrich  von  Trastamara  seine  französischen  Helfer 
belohnte.17)  Einen  sehr  interessanten  Beitrag  zur  Geschichte  des  politischen 
Einflusses  der  kasülischen  Municipien  bringt  Salva18)  auf  Grund  der  Ver- 
handlungsprotokolle des  Rates  von  Burgos.  Die  Chronik  des  Garcia  de 
Santa  Maria18)  ist  kein  Ineditum  im  eigentlichen  Sinne  des  Wortes, 
sondern  der  Abdruck  der  ursprünglichen  Fassung  der  Chronik  Johanns  IL, 
die  in  der  Bearbeitung  des  Perez  de  Guzman  allgemein  bekannt  ist. 

Lecoy  de  la  Mar  che20)  giebt  auf  Grund  eines  umfänglichen,  wo 
nicht  erschöpfenden  Quellenmaterials  eine  Darstellung  des  französischen  Ein- 
falles in  Catalonien  im  Jahre  1285,  bei  der  das  Bemühen  der  Unparteilichkeit 
sehr  anzuerkennen  ist;Cöroleu21)  veröffentlicht  höchst  wertvolle  chronistische 
Aufzeichnungen  des  ständischen  Ausschusses  bei  der  Regierung,  die  1411  be- 
ginnen, aber  über  die  Grenzen  des  MA.  hinaus,  bis  ins  17.  Jh.  reichen. 

Neuere  Zeit***'**)  Aus  der  Zeit  Karls  V.  ist  nur  eine  Gruppe 
von  Ereignissen  Gegenstand  der  Untersuchung  gewesen,  dafür  aber  von 
nicht  weniger  als  fünf  Bearbeitern*4"*8)  behandelt  worden:  seine  Züge  gegen 
die  Barbaresken.  Die  wertvollste  von  diesen  Arbeiten  ist  wohl  die  von 
Basset,  welche  aus  dem  für  die  Geschichte  Spaniens  leider  noch  immer 
viel  zu  wenig  erschlossenen  Gebiete  der  arabischen  Litteratur  Quellenbeiträge 
heranzieht.  Lane  Poole  setzt  die  Geschichte  der  Barbareskenstaaten  fort 
bis  zu  deren  Verfall.28-80) 


10)  R.  Beer,  Hss.schfttze  Spaniens:  SB Ak Wien.  HUt.-Phil.  Kl.  124/5.  —  11) 
Courteault,  Lee  archivea  d' Aragon  et  de  Navarre  an  15«  s.:  RBibliotheques  1,1.  — 
13)  A.  Tardif.  Lee  'leges  Wiaigothorum* :  NRHD.  15,  I.  |[RSIt.  8,  S.  850.1|  —  18)  Th. 
de  Pnymaigre,  Les  vieux  antenrt  castillans.  Nouv.  ed.  tom.  II.  Paria,  Savine.  1890. 
12°.  822  S.  — -  14  X  A.  d'Avril,  Le  BfA.  en  Epagne:  RQH.  50,  S.  251—60.  (Ist 
nur  «.  Besprechung  d.  Voranstellenden.)  —  15)  X  £1  coneilio  m  de  Toledo  baae  de  la 
nacionalidad  y  cWiliaacion  espanola.  Madrid,  Fortan  et.  4°.  CXII,  876  S.  M.  15.  (Mehr 
dogmatisch  als  bist;  polyglotter  Text.)  —  16)  E-  de  Coetsloquet,  Chartas  inldites 
tirees  des  arehives  de  Pampelnne  et  de  Soria,  relatives  a  Dn  Guesclin  et  a  ses  compagnons 
darmes:  KHOneat  (1890),  VI.  —  17)  X  P.  Merime'e,  Bist  de  D.  Pedro  I  de  Caetilla. 
anot.  p.  U.  R.  Q.  tom  L  Madrid,  Pinto.  250  S.  M.  1,50.  —  18)  A.  Salva,  Las  cortes 
de  1892  en  Burgos.  Bnrgos,  Rodrigues.  116  S.  M.  2.  |[BolAcH.  20,  S.  5  ff.]|  —  19) 
A.  Garcia  de  Santa  Maj-ia,  Croniea  de  D.  Juan  II  de  CastUla:  Col.  de  doe.  ined.  99, 
S.  79—464;  100,  S.  8—409.  —  20)  A.  Lecoy  de  la  Marche,  L'exp&dition  de  Philippe 
U  Hardi  en  Catalogne:  RQH.  49,  S.  62—127.  —  21)  J.  Coroleu,  Dietarios  de  la 
GeneraUdad  de  Cataluna.    Barcelona.    1889.    886  S.    |[BolAcH.  18,  S.  180  ff.]| 

22)  X  A.  Maestre,  Glorias  espanolas:  Isabel  la  Catolica:  ReEsp.  186,  S.  40— 50. 
Panegyrisch.)  —  23)  X  W.  H.  Prescott,  Hist.  of  the  reign  of  Ferdinand  and  Isabella 
the  Catholie.  London,  Swan  &c  XXVIII,  765  S.  —  24)  R-  Bas s et,  Documenta 
anualmans  sur  le  siege  d' Alger  en  1541.  Paris,  Leroux.  48  S.  —  25)  A.  Castan, 
La  eonquete  de  Tunis  en  1585  raccontee  par  deux  ecrivains  franccomtois.  Besan^n, 
Dodivers.    64  S.    (Bericht  v.  Perrenin  u.  Montoiche.)   —   26)    &   Cat,    De   Caroli  V  in 


111,58  §  45.    Spanien.    Haebler. 

Die  Herausgeber  der  Coleccion  de  documentos  ineditos  planen  bekanntlich 
die  Heransgabe  der  diplomatischen  Korrespondenz  Philipps  II.  mit 
seinen  Vertretern  an  allen  Europäischen  Höfen.  Der  Teü,  welcher  für 
uns  das  gröfste  Interesse  bietet,  die  Korrespondenz  mit  den  Gesandten  in 
Wien,  ist  nunmehr  in  Angriff  genommen,81)  und  zeigt  gegen  die  englische 
Korrespondenz  den  anerkennenswerten  Fortschritt,  dafs  auch  die  Familien- 
briefe der  resp.  Fürsten  Aufnahme  gefunden  haben.  Wenn  auch  die 
beiden  vorliegenden  Bände,  welche  bis  Oktober  1568  reichen,  epochemachende 
Enthüllungen,  z.  B.  über  D.  Carlos  nicht  gebracht  haben,  so  enthalten  sie 
doch  überaus  kostbares  Material  für  die  Geschichte  der  habsburgischen 
Politik.  Ein  Seitenstück  zu  dieser  Sammlung  politischer  Korrespondenzen 
betrifft  die  römische  Gesandtschaft82)  in  den  Jahren  1563  und  1564,  und 
orientiert  uns  über  die  Ursachen  des  Zwistes  zwischen  Philipp  and  Pius  IT. 
in  dessen  letzten  Lebenstagen.  Hilligers88)  Versuch,  nachzuweisen,  dafs 
Katharina  von  Medici  in  Bayonne  Philipp  IL  für  die  Wahl  eines  französischen 
Papstes  gewinnen  wollte,  vermag  nicht  zu  überzeugen.84"88)  Benitez  de 
Lugo8'"40)  weist  nach,  dafs  Philipp  II.  auch  dann  noch  an  seiner  Billigung  der 
Bartholomäusnacht  festhielt,  als  er  nicht  mehr  zweifeln  durfte,  dafs  das 
religiöse  Motiv  dabei  eine  sehr  geringe  Rolle  gespielt  hatte.  Die  Haupt- 
bedeutung der  Buedingerschen41*4*)  Arbeit  liegt  nicht  so  sehr  in  der 
Darlegung  der  Aufnahme,  welche  die  D.  Garlos-Katastrophe  bei  dessen 
deutschen  Verwandten  gefunden,  als  vielmehr  in  dem  interessanten  Versuche, 
den  Krankheitsprozefs  des  Prinzen  von  der  pathologischen  Seite  her  zu 
beleuchten,   wobei  der  Vf.  doch  zu  einigen  neuen  Gesichtspunkten  gelangt. 

Letzte  Habsburger.  Das  Dunkel,  welches  über  der  angeblichen 
Verschwörung  Bedmars  schwebt,  ist  noch  immer  nicht  gelichtet.  Bisher  hat 
man  hauptsächlich  die  Beteiligten,  Venedig  und  Spanien,  sprechen  lassen,  und 
es  ist  nur  anzuerkennen,  dafs  Gabotto48)  die  Korrespondenzen  minder 
interessierter  Diplomaten  bekannt  macht;    die  Wahrheit  wird  freilich  auch 


Africa  rebus  gestis.  Diss.  Paris,  Leroux.  X,  108  S.  —  27)  Lane-Poolc,  The  Barbar? 
corsairs.  (=  Hist.  of  the  nationi.)  London,  Fisher.  |[Ac.  (1891),  No.  208.]|  —  28)  P»°t. 
La  conquete  de  Tunis  en  1585 :  CR.  Comm.  R.  d'hist.  de  Belgique,  Ser.  4,  Bd.  18,  S.  5  ff.  (Nach 
Gastan.)  —  29)  X  J.  Arantegui,  Apnntes  hitt.  »obre  la  artüleria  espanola  en  la  primera 
mitad  del  siglo  XVI.  —  Madrid.  428  S.  M.  12,50.  —  39)  X  W.  Stirling-Maxwel). 
The  cloister-life  of  the  emperor  Charles  V.  4.  ed.  London.  8°.  —  31)  Corre- 
spondeneia  de  los  principee  de  Alemania  con  Felipe  II  y  de  los  embajadores  de  este  en 
la  corte  de  Viena  (1556—98)  tom.  I,  II.  (=  Col.  de  doe.  ined.  98,  101.)  Madrid,  Marco. 
526,  511  S.  —  32)  L.  de  Requesens,  Pio  IV  y  Felipe  Segundo,  Primeros  dies  mesee 
de  la  embajada  de  D.  Luis  de  Requesens  en  Roma,  1568 — 64.  (=  Col.  de  libros  esp. 
raros  o  cttriosos,  20.)  Madrid,  Marco.  XV,  452  S.  —  38)  B.  Hill  ig  er,  Katharina  t. 
Medici  u.  d.  Zusammenkunft  in  Bayonne:  HTb.  11,  Ser.  6  S.  289  —  817.  —  34)  (§  49B"1 
Stone,  Philip  and  Mary.  —  35)  X  J.  Fern  an  de  z  Montana.  Nuera  luz  y  jnicio 
yerdadero  sobre  Felipe  II.  2.  ed.  Madrid,  Fttentenebro.  XII,  59 1  S.  M.  5.  (Ohne  wesentliche 
Änderungen.)  —  86)  X  Cl.  Fossati,  La  ririera  e  la  battaglaa  di  Lepanto.  Note.  Salo\ 
Conter.  1890.  4°.  VIII,  27  8.  —  3?)  A.  Benitez  de  Lugo,  Contento  y  regocSjo  de 
Felipe  II  por  la  matanza  de  los  hugonotes.  Bd.  185,  S.  856  ff.  —  38)  X  J.  Giorgi,  Una 
lettera  di  Sisto  V  a  Filippo  II:  ASRomana  14,  S.  171/8.  (Betr.  d.  unüberwindliche  Armada.) 
—  89) X  J.  A.  Froud  e ,  The  spanish  story  of  the  Armada:  Longmans  Mag.  (Sept.  bis  Not.). 
(Besprechung  v.  Fernandez  Duro,  La  armada  invenoible.)  —  49)  X  A.  Seraphim.  D. 
Beziehungen  d.  Herzogs  Jaoob  zu  Spanien:  SB.  Kurland.  Ges.  f.  Litt.  u.  Kunst  (1890. 
S.  41 — 57.  (Schadenersatz  für  gekaperte  Schiffe;  geht  bes.  auf  d.  17.  Jh.  ein.)  —  4t) 
M.  Buedinger,  Don  Carlos'  Haft  u.  Tod.  Wien,  Braumttller,  VI,  817  S.  M.  8.  — 
42)  X  G.  Valbert,  Don  Carlos  dans  la  poesie  et  dans  l'hist.:  RDM.     (Nach  Buedinger.) 


§46.    Spanien.    Haebler.  III  59 

durch  diese  noch  keineswegs  mit  Sicherheit  ermittelt.  Nicht  streng  ge- 
schichtlich, aber  geistreich  ist  die  Charakteristik,  welche  Kennedy44)  von 
Philipp  IV.  mehr  in  grofsen  Zügen  hinwirft,  als  im  einzelnen  durchfahrt. 
Letzteres  that,  wenn  auch  nur  in  einer  bestimmten  Richtung,  Perez  de  la 
Sala,46)  der  in  einer  umfassender  angelegten  Arbeit  doch  hauptsächlich 
die  fleischlichen  Schwächen  dieses  Königs  und  die  Sittenlosigkeit  seines  Hofes, 
zum  Teil  nach  ungedruckten  Korrespondenzen  schildert.  Von  Vincarts46) 
Berichten  sind  noch  eine  Reihe  zwar  als  vorhanden  bekannt,  aber  noch 
nicht  gedruckt.  Durch  die  Veröffentlichung  des  Berichtes  von  1637  ist  ein 
weiterer  Schritt  zu  ihrer  Vervollständigung  geschehen.  Der  Gedanke,  die 
Chronik  des  Parets47)  zum  Leitfaden  für  eine  grofsartige  Urkk.sammlung 
Aber  den  katatonischen  Aufstand  zu  machen,  stellt  sich  mehr  und  mehr  als 
ein  Unding  heraus.  Den  dürftigen  Kapiteln  des  Textes  steht  auch  in  dem 
neuen  Band  eine  Fülle  urkundlichen  Materials  gegenüber,  die  den  ersteren 
völlig  entbehrlich  macht.48)  —  Die  spanische  Übersetzung  der  berühmten 
Schrift  der  Mme  d'Anlnoy49)  ist  trotz  ihrer  Anmerkungen  noch  keines- 
wegs die  kritische  Ausgabe,  deren  Notwendigkeit  Morel  Fatio  in  dem  Auf* 
satze  über  deren  Mutter  betont. 

Bourbonen.  Der  zweite  Band  von  Legrelle*0)  enthält  die  diplo- 
matische Geschichte  des  zweiten  Teilungsvertrages;  da  für  diese  Episode 
das  Quellenmaterial  vor  ihm  schon  besonders  stark  ausgenutzt  war,  so  bietet 
der  Band  nicht  ganz  dasselbe  Interesse,  wie  der  erste.  Sanesi61)  teilt 
satirische  Schriften  italienischen  Ursprungs  zu  der  nämlichen  Periode  mit. 
Bau dri Hart52)  kommt  in  seinem  2.  Bande  noch  einmal  eingehend  auf 
die  Beziehungen  zwischen  Philipp  V.  und  dem  Herzog  von  Orleans  vor  dem 
Tode  Ludwigs  XIV.  zurück,  und  verfolgt  dann  die  Geschichte  ihrer  Feind- 
schaft weiter  bis  zu  Philipps  Tode.  Bouly  de  Lesdain6*)  beleuchtet  die 
Frage  über  die  Gültigkeit  der  Verzicht-Urk.  Philipp's  V.  vom  rein  staats- 
rechtlichen Standpunkte,  ohne  doch  selbst  scharf  die  Konsequenzen  zu  ziehen. 
Courcy64)  veröffentlicht  drei  zum  Teil  früher  besprochene  Artikel  nunmehr 
als  zusammenhängende  Geschichte  der  Regierung  Philipps  V.  von  1713/5. 
Seine  Darstellung  des  Sturzes  der  Prinzessin  des  Ursins  ist  mittlerweile  schon 
durch  die  Entdeckung  der  Korrespondenz  Alberonis  mit  dem  Herzog  von  Parma 
überholt "•*•)      An   Auberts67)    Arbeit    interessiert    ganz  besonders   die 


4S)  Gabotto,  8.  §  44Bm.  —  44)  H.  A.  Kennedy,  Velazquez  and  hie  king: 
19**  Cent.  29,  S.  68—72.  —  45)  P*  Perez  de  la  Sala,  Costnmbres  eepanolas  en  el 
siglo  XVII :  ReEsp.  134  ff.  —  46)  J.  A.  Vi  n  c  a  r t ,  Relacion  de  la  campana  del  ano  de  1637  : 
Col.  de  doe.  ined.  99,  S.  1 — 78.  —  4?)  Memorial  hiat.  espafiol.  tom.  28.  (=M.  Parete, 
Cronfca,  IV.)  Madrid,  Tello.  XI,  660  S.  jfBolAeH.  20,  8.  109.]|  —  48)  (§  2010)  Pribram, 
Heirat  Leopolde  I.  mit  Margaretha  Theresia.  —  49)  C.  d'Anlnoy,  Relacion  que  hizo 
de  su  via  je  por  Espana.  Madrid,  Hernandea.  264  S  (Vgl.  unten  N.  85.)  —  50)  A. 
Le  grelle,  La  diplomatie  francaise  et  la  succession  d'Epagne  tom.  II.  Qent,  Dulll-Plus. 
1889(91).  (VgL  JBG.  1'2,  III,  68ft*.)  —  51)  6.  R.  Sanesi,  Dnrante  la  guerra  della 
neeenion«  tpagnuola:  AStlt.  7,  Ser.  5,  S.  400/6.  —  52)  A.  Bandrillart,  Philippe  V 
et  la  eonr  de  Franee.  tom.  IL  Paris,  Didot.  1890.  611  S.  M.  10.  (Vgl.  JBG.  13, 
III,  8?4*.)  —  58)  L.  Bouly  de  Lesdain,  Comte  de  Paris  on  duo  de  Madrid?  foude 
de  droit  public.  Paris,  Larose  6  Farcel.  59  S.  |[RQH.  26,  S.  846/6.]|  —  54)  de  Courcy, 
L'Etpagne  apre«  la  paix  d' Utrecht,  1713/6.  Paris,  Plön.  III,  439  S.  M.  7,60.  |[HZ.  67, 
S-  167.]|  (VgL  JBG.  12,  III,  68M;  13,  HI,  82MM-M.)  —  55)  J.  Sayous,  Le  passage 
d'nne  reine  d'Espagne  en  Gaseogne  1714:  AnnMidi  (Oct.  1891).  (Episoden  v.  d.  Reise 
d.  Elisabeth  Farnese.)  —  56)  X  £.  Bourgeois,  Alberoni,  Mm«  des  Ursins  et  la  reine 
Elisabeth  Farnese  d'apres  des  doenments  intfdlts  :  Ac.  des  scienees  mor.  et  pol.  CR.    (Dec.  1891). 


111,60  §  45.    Spanien.    Haebler. 

Charakteristik,  die  er  von  dem  soeben  zur  Regierang  gelangten  Ferdinand  TL 
und  seinem  Hofe  entwirft ;  Ensenada  erscheint  schon  da  als  der  Mann  der  Zu- 
kunft. Gleichzeitig  behandeln  zwei  Arbeiten68*59)  die  Geschichte  der  nach  Spanien 
geflüchteten  französischen  Priester ;  sie  kommen  zu  dem  Resultate,  dafa  die 
spanische  Geistlichkeit  ihr  Möglichstes  that,  die  verbannten  Brüder  zu  unter- 
stützen, dafs  aber  Godoys  Regierung  aus  Furcht  vor  politischen  Ver- 
wickelungen es  nicht  wagte,  die  Flüchtigen  offen  in  Schutz  zu  nehmen. 

Unabhängigkeitskrieg,  Der  7.  Band  von  Gomez  de  Arte  che60) 
behandelt  eingehend  die  Kämpfe  der  Guerilleros,  denen  er  volle  Anerkennung 
zu  teil  werden  läfst,  und  führt  die  Geschichte  des  Unabhängigkeitskampfes 
weiter  bis  zur  Schlacht  von  Ocana.  Eine  einzelne  Episode  des  kleinen 
Krieges  behandelt  Vila61)  und  schält  aus  dem  Legendarischen  über  den 
Sieg  am  Bruch  (nahe  dem  Montserrat)  den  historischen  Kern  heraus.  Die 
Erinnerungen  Vigo-Roussillons62)  enthalten  wenig  Notizen  für  die  Feld- 
zugsgeschichte, da  er  fast  beim  ersten  Zusammentreffen  mit  dem  Feinde  — 
vor  Cadiz in  Gefangenschaft  fiel.  Crawfurds68)  Schrift  zur  Ge- 
schichte des  Anteils  seines  Grofsvaters  am  spanischen  Befreiungskriege  bringt, 
trotz  der  Benutzung  von  dessen  Korrespondenz,  nicht  viel,  was  nicht  an 
anderen  Stellen  verstreut  schon  bekannt  gemacht  worden  wäre. 

Neueste  Zeit.  Diaz")  versucht  zum  ersten  Male  aus  den  politischen 
Thaten  und  Unthaten  der  geheimen  Gesellschaften  in  der  Revolutionszeit 
das  herauszuschälen,  was  den  Freimaurern  selbst  und  das,  was  den  anderen 
Gesellschaften  zur  Last  gelegt  werden  mufs.  In  einer  Art  von  Nachruf  für 
den  Herzog  von  Aosta  gedenkt  Grabinsky6*~67)  natürlich  auch  seines 
spanischen  Königtums. 

Biographieeru  Pavias*8}  Schilderung  der  Cid-Periode  schliefst 
sich  an  Puymaigres  Arbeiten  an.  Die  Dokumente  und  Berichte,  welche 
Courteault*9)  veröffentlicht,  gestatten  interessante  Einblicke  in  die  immer 
wieder  sich  aufdrängende  Frage  der  Auslieferung  flüchtiger  Obelthäter,  wie 
sie  während  des  15.  Jh.  gehandhabt  wurde.  Ausgehend  von  den  Beziehungen 
des  P.  Boil  zur  Entdeckungsgeschichte  Amerikas  hat  Fita70"78)  dem- 
selben wiederholt  seine  Aufmerksamkeit  zugewendet,  dabei  aber  vielerlei 
Material  zur  Biographie  dieser  Persönlichkeit  beigebracht,  welches  mit  Amerika 
nichts  mehr  zu  thun  hat.     Im  Berichtsjahre  hat  F.  nicht  weniger  als  vier, 


Paris,  Picard.  (Vgl.  JBG.  18,  III,  88ft,-M.)  —  57)  Aubert,  s.  §  44B81.  —  58) 
D  elbrel ,  Le  olergtf  franfai«  refugitf  en  Eepagne  pendant  la  rerolution :  fitud.  relig.  philo«,  etc. 
(Sept.  1891).  —  59)  Geoffroy  de  Grandmaiton,  Le  clerge*  francais  en  Eapagne  pendant 
la  revolotion :  Corr.  (Sept.  1891).  —  60)  J.  GomeideArteehe,  Gnerra  de  la  independencia. 
tom.  VII.  Madrid,  dep.  de  la  Gnerra.  589  S.  -  61)  A.  Vila,  El  tambor  del  Bruch- 
Vieh.  1890.  48  S.  ([BolAeH.  18,  S.  217  ff.]|  —  62)  La  Gnerre  d'Espagne.  Fragment« 
de«  memoire«  militaires  dn  colonel  Vigo-Rouasillon.  p.  I III:  RDM.  106,  S.  127  ff.  — 
63)  A.  H.  Crawfurd,  General  Crawfnrd  and  his  light  division.  London,  Griffith, 
Farran  &  Co.  |[Ath.  (14.  Nov.);  Ac.  40,  S.  471.]|  —  64)  N.  Dia«  y  Peres,  Hirt, 
de  la  Francmasoneria:  ReEep.  182  ff.  —  65)  J.  Grabinsky,  Amldle  de  Sayoie.  due 
d'Aoete,  roi  d'Espagne:  Corr.  (Juli  1891).  Pari«,  Soye.  55  S.  —  66)  XA.  Common«*. 
Marin«  basques  et  blarnais:  RGascogne  (Sept.  bis  Oct.  1891).  —  67)  XA.  De  Lima,  L*bro 
de  las  virtuosae  6  clara«  raujere«.  Madrid.  XII,  270  S.  M.  25.  (Kritischer  Neudruck. 
68)  L-  Paria,  II  Cid  e  i  «uoi  tempi.  Milano,  Batezsaü.  8°.  61  S.  M.  1.  — 
69)  H.  Courteault,  La  fuite  e  le«  aventure«  de  Pierre  de  Craon  en  Eapagne:  BECo. 
62,  S.  481—48.  —  76)  F.  Fita,  Fray  Bemal  Boyl  y  Cristobal  Colon:  BolAeH.  19, 
S.  178—288.  —  71)  id.,  Escritos  de  Fray  Bemal  Boyl:  ib.  S.  267—848.  —  7fc)  id., 
Fray  Bemal  Boyl,  abad  de  Cuxt:   ib.   S.  854  ff.  —  78)  id.,  Fray  Bernal  Boyl.    Kue?o* 


§46.    Spanien.    Haebler.  111,61 

zam  Teil  umfänglichere  Beiträge  zur  Biographie  Boils  gebracht,  die  teils  seine 
Lebensschick8ale,  teils  seine  Verwendung  im  diplomatischen  Dienste,  teils  seine 
literarischen  Arbeiten  behandeln.  Die  letzteren  veranlafsten  ihn  zu  einer 
weiteren  Untersuchung  über  den  Mallorkinen  Descos,74)  der  mit  Boil  in  wissen- 
schaftlichem Verkehre  gestanden  hat.  Gerigk,75)  der  sich  durch  seine  Kritik 
von  Petrus  Martyrs  Opus  epistolarum  schon  bekannt  gemacht,  rekonstruiert  die 
Lebensgeschichte  desselben,  so  weit  sie  aus  seinen  Briefen  sich  ermitteln  läfst. 
Eine  durchgreifende  Kritik  des  Opus,  in  welcher  jeder  einzelne  Brief  auf  Ab- 
fassungszeit und  Authenticität  geprüft  wird,  hat  Bernays7*)  geliefert,  eine  höchst 
anerkennenswerte  Leistung,  die  aber,  meiner  Ansicht  nach,  noch  immer  zu  sehr 
bemüht  ist,  den  Briefen  ihren  Charakter  als  solche  zu  erhalten.  Ich  weise  deshalb 
noch  einmal,  wie  ich  es  schon  vor  vielen  Jahren  gethan,  auf  die  Stelle  des  Carvajal 
hin,  der  ausdrücklich  das  Opus  epistolarum  nur  als  eine  neue  Form  der  Ge- 
schichtschreibung anerkennt.  JimenezdelaEspada77)  ergänzt  die  früheren 
Sammlungen  von  Briefen  des  Arias  Montano  durch  eine  ganze  Reihe  bisher 
unbekannt  gebliebener,  die  sich  mit  litterarischen  und  wissenschaftlichen 
Dingen  beschäftigen.  Aus  Anlafs  des  Jubiläums  des  hl.  Luis  von  Gonzaga  ist  eine 
reiche  Litteratur  erschienen;  hier  erwähne  ich  nur  kurz  drei  kleine  Bei- 
träge, welche  die  Beziehungen  des  Heiligen  zu  Spanien  behandeln.78"80) 
Die  wichtigste  Publikation  auf  dem  Gebiete  der  Biographieen,81,8*)  die  einen 
hohen  Wert  auch  für  die  Universalgeschichte  besitzt,  ist  die  Urkk.sammlung  des 
Hausarchivs  der  Herzöge  von  Alba.88)  Wie  das  Geschlecht  unter  den  ersten 
Habsburgera  seine  höchste  Blüte  erreichte,  so  ist  natürlich  auch  für  diese 
Periode  das  Material  am  reichhaltigsten,  umfafst  aber  noch  Jhh.  vor  und 
nachher.  Alvear84)  war  Kommissar  bei  der  Grenzregulierung  der  Sacramento- 
Kolonie,  und  hat  über  deren  Thätigkeit  auch  schriftstellerisch  gearbeitet, 
sein  Bericht  aber  ist  von  anderen  als  ihr  geistiges  Eigentum  ausgegeben 
worden.  Bei  Gelegenheit  dieser  Revindikation  wird  der  Lebenslauf  des- 
selben bis  ins  einzelne  beleuchtet.  In  der  Person  der  Marquise  von  Gudanes 
hat  Morel  Fatio85)  die  Mutter  der  sattsam  bekannten  Mme#d'Aulnoy 
entdeckt,  welche  als  französische  Agentin  in  Madrid  eine  etwas  zweifelhafte 
Rolle  gespielt.86'87)    Die  Schriften  über  Jovellanos,88)  Martinez  de  la  Rosa89) 


dato»  biogr&ficos:  ib.  8.  557  ff.  —  74)  id.,  Cartas  ineditaa  de  D.  Arnaldo  Descos  en  la 
coleccion  Paeeoavl:  ib.  S.  877—446.  —  75)  J-  Gerigk,  D.  Leben  d.  Petras  Martyr 
vorzüglich  nach  seinem  opus  epistolarum,  I.  Progr.  Posen,  Merzbach-  1890.  40.  88  S. 
—  76)  J-  Bernays,  Petrus  Martyr  Anglerius  u.  sein  opus  epistolarum.  Strafsburg, 
Trabner  Verl.  XVI,  247  8.  —  77)  M.  Jimenez  de  la  Espada,  Correspondencia  del  doctor 
Benito  Arias  Montano  con  el  licenciado  Juan  de  Ovando:  BolAcH.  19,  S.  476 — 98.  — 
76)  F.  Fita,  San  Luis  Gonzaga  en  Zaragoza  y  Madrid:  ib.  18,  S.  55—76.  — 
79)  id.,  San  Luis  Gonzaga  en  el  Escorial  y  en  Perpinan:  ib.  S.  167—77.  —  89)  id., 
San  Laie  Gonzaga.  Apuntes  literarios  y  biografieos:  ib.  S.  555 — 84.  —  81)  X  id., 
Alonso  de  MontaWo  y  S.  Ignaeio  de  Loyola:  ib.  S.  75  ff.  (Ergänzung  m  d.  JBG.  13,  III, 
83'7.)  —  82)  X  id.,  Testamento  inedito  de  D.  Martin  Garcia,  senor  de  Onaz  y  de 
Loyola,  y  hermano  mayor  de  San  Ignaeio:  ib.  19,  S.  639 — 57.  —  83)  Herzogin  v. 
Berwick  y  Alba,  Documentos  esgogidos  del  archivio  de  la  casa  de  Alba.  Madrid, 
Telia  XXIII,  611  8.  |[RH.  17,  S.  156—69;  BolAcH.  20,  S.  281 — 55.]|  —  84)  S.  de 
Alvear  y  Ward,  Hist.  de  D.  Diego  de  Alvear  y  Ponce  de  Leon.  Madrid,  Aguado. 
5*2  S.  | [BolAcH.  20,  S.  255  —  60.]|  —  85)  A.  Morel  Fatio,  La  marquise 
de  Gudanes:  RH.  47,  S.  78 — 82.  —  86)  X  B.  Goudean,  Lei  precheurs  bnrlesques  en 
Espagne  an  18«  e.:  titude  sur  le  pere  Isla.  Paris,  Retaux-Bray.  568  S.  |[JSa?.  (1891), 
S.  -451.])  (Wertvoll  als  Kultur-Beitrag.)  —  87)  X  J.  Gomez  de  Arteche,  Autografos 
de  D.  Felix  Amat,  abad  de  la  Gran  ja:  BolAcH.  18,  S.  128—42.  -  88)  Palazuelos, 
Jorellanos  como  cultivador  de  la  hist.    Madrid,  Fe\    58  S.    M.  1,60.  —  89)  M.  Menendez 


111,62  §  45.    Spanien.    Haebler. 

and  Quintana90)  streifen  zwar  mehrfach  das  geschichtliche  Gebiet,  bevorzugen 
aber  deren  litterarische  Leistungen.  Ref.91)  eruiert  die  Bereicherung,  welche 
unsere  Kenntnis  der  neuesten  spanischen  Geschichte  durch  die  Memoiren  des 
General  Cordoba  und  einige  andere  neuere  Veröffentlichungen  gefunden,  und 
weist  auf  die  hohe  Bedeutung  derselben  hin. 

Auf  dem  Gebiete  der  Territorial-  und  Lokal-Geschichte 
hat  zwar  auch  im  Berichtsjahre  eine  lebhafte  Thätigkeit  geherrscht,  doch 
entspricht  der  innere  Wert  des  Produzierten  nicht  ganz  dem  Umfange,  wie 
das  auf  diesem  Gebiete  öfter  zu  geschehen  pflegt.  Bekanntlich  hat  sich 
Arevalo  mit  bewaffneter  Hand  dagegen  gewehrt,  der  Königin  Germaine  als 
Witwengut  überwiesen  zu  werden.  Dafs  es  durch  ein  Diplom  Karls  V.  als 
dazu  berechtigt  erklärt  wurde,  hat  Gomez  Rodriguez9*)  in  seiner  Ge- 
schichte der  Stadt  zuerst  nachgewiesen ;  die  Urkk.,  auf  welche  sich  dieser  Kach- 
weis stützt,  werden  nunmehr  noch  einmal  in  vollem  Umfange  abgedruckt;98) 
in  einem  anderen  Aufsatze  stellt  derselbe94)  noch  einmal  alle  Ereignisse 
dieser  Episode  auf  urkundlichen  Grundlagen  richtig,  und  macht  es  wahr- 
scheinlich, dafs  Ignaz  von  Loyola  bei  der  Verteidigung  Arevalos  als  Page  des 
Juan  Velazquez  seine  ersten  Waffengänge  machte.95'102)  Die  Sammlung  der 
kleinen  Chroniken  in  dem  Distrikt  von  Madrid  ist  auch  im  Berichtsjahre 
fieifsig  weitergeführt  worden ;  erschienen  sind  die  Hefte,  welche  Villaverde,10* 
Valdemoro,104)  Morata,105)  Pozuelo,106)  Guadarrama,107)  Navalcarnero,108) 
Colmenar,109)  Fuencarral110)  und  Ciempozuelos111)  behandeln.  Auf  urkund- 
lichem Gebiete  befinden  wir  uns  wieder  mit  Fitas11*)  Aufsatz,  welcher  ein 
Privilegium  von  Monterreal  aus  dem  Jahre  1497  mitteilt ;  ein  neuer  Beitrag  zu 
der  noch  immer  ungeschriebenen  Geschichte  des  spanischen  Städtewesens. 
Der  Alcazar  von  Toledo  ist  nicht  nur  architektonisch  ein  bemerkenswerter 


Pelayo,  Martin ez  de  la  Rosa.  Madrid.  60  S.  M.  1.  —  90)  E.  Piüeyro,  Manuel 
Jose*  Quintana.  Chartres.  Durand.  252  S.  M.  4.  —  91)  K.  Haebler,  D.  Memoiren  d. 
Genera]  Cordoba:  HZ.  NF.  81,  S.  425—74. 

92)   T.  Gomex  Rodriguez,   Apantea   hist.   de  Arevalo.    |[BolAcH.  18,  S.  79ff.]| 

—  93)  id«»  Levantamiento  de  la  villa  de  Arevalo  justificado  ante  la  bist.:  BolAcH.  18, 
8.  385 — 401.  —  94)  *<!•>  Levantamiento  de  Arevalo  .  .  .  y  primer  campana  de  S.  Ignacio 
de  Loyola:  ib.  19,  S.  1  —  18.  —  95)  X  J.  J.  Jimenez  Benitez,  Atocha.  Ensayot  tritt 
1.  II.  Madrid,  Camacho.  704,  708  S.  —  96)  X  A.  Aguilar,  Apuntes  bist,  de  la  rillt 
de  Campillos.  Puente-Genil,  Estrada.  —  97)  X  J.  Gonzalez,  Cronicas  de  Carabanehcl 
Bajo.  Madrid,  Rniz.  125  8.  —  98)  X  J.  Her  vis,  Diccionario  hist.-geogr.  de  la  provincU 
de  Ciudad  Real.  Entr.  20/7.  Ciudadreal,  Hospicio.  (Vgl.  JBG.  18,  III,  84*».)  —  99)  X 
A.  Aguilar,  Estepa.  Nueva  coleccion  de  documentos  &c.  Estepa,  Hermoaa.  188  S.  — 
100)  X  G.  Gota  Hernandez,  Huesca;  apuntes  para  sahist.    Huesea,  Alcantara.    62  S. 

—  101)  X  F.  Canovas  y  Cobeno,  Hist.  de  la  ciudad  de  Lorca.  Lief.  16  ff.  Lorca, 
Noticiero.  (Vgl.  JBG.  13,  III,  84»'.)  —  102)  X  H.  Penasoo  de  la  Puente,  Pagina» 
de  la  hist.  de  Madrid.  Madrid,  Rubinos.  XIV,  200  9.  M.  8.  —  103)  J-  Montero  de 
Cruz,  Villaverde  de  Madrid.  (==  Bibl.  de  la  prov.  11.)  Madrid,  Rubio.  '08  S.  (Vgl. 
JBG.  13,  III,  84™  ff.)  —  104)  R.  Baillo,  Valdemoro.  (==  Bibl.  de  *  prov.  12.' 
Madrid,  Rubinos.  114  8.  —  105)  J-  de  Diego  Arribas,  Morata  de  Tajuna.  (=  BibL 
de  la  prov.  de  Madrid  18.)  Madrid,  Rubinos.  96  S.  M.  1.  —  106)  A.  Caceres,  Pozuelo 
de  Alareon.  (=  Bibl.  de  la  prov.  ed  Madrid  14.)  Madrid,  Rubinos.  99  S.  M.  1.  —  107) 
L.  de  Leon ,  Guadarrama.  (=  Bibl.  de  la  prov.  de  Madrid  15.)  Madrid,  Rubinos.  100  S.  M.  1. 

—  108)  J*  F.  Gascon,  Navalcarnero.  (=  Bibl.  de  la  prov.  de  Madrid  16.)  Madrid, 
Rubinos.  122  S.  —  109)  F.  Pablos,  Colmenar  de  Oreja.  (=  Bibl.  de  la  prov.  de  Madrid 
17.)    Madrid,   Rubinos.    115  S.    M.  1.   —   HO)  J.  Benavente  Barquin,  Fuencarral. 

(=  Bibl.  de  la  prov.  de  Madrid  18.)    Madrid,  Rubinos.    94  S.    M.  1 Hl)  E.  Munoz, 

Ciempozuelos.  (—  Bibl.  de  la  prov.  de  Madrid,  19.)  Madrid,  Rubinos.  115  S.  M.  1.  — 
112)  F.  Fita,   Carta-puebla  de  Monterreal  en  la  provincia  de  Pontevedra:    BolAcH.  19, 


§  45.    Spanien.    H  a  e  b  1  e  r.  III  63 

Bau,  sondern  er  ist  auch  mit  einem  bedeutenden  Stücke  spanischer  Ge- 
schichte eng  verflochten;  dies  wird,  wenn  auch  nur  im  Oberblick  in  der 
Arbeit  von  Arrue  und  Olavarria118)  gewürdigt.  Garran114)  veröffentlicht 
einen  kritisch  gesichteten  Text  des  alten  Privilegs  von  Najera,  welches  für 
zahlreiche  ähnliche  Verleihungen  als  Vorbild  gedient  hat,  mit  allen  seinen 
späteren  Bestätigungen,  und  begleitet  diese  Urkk.  mit  reichlichen  und  gründ- 
lichen Anmerkungen.  Eine  Ergänzung  zur  Geschichte  Zamoras  von  Fer- 
nandez  Duro  ist,  desselben  Schrift116)  über  den  litterarischen  Apparat  zu 
einer  solchen. 116,117)  Garcia  del  Barrios118)  Schrift  über  die  Operationen 
in  Galizien  während  des  spanischen  Unabhängigkeitskrieges  wird  erst  durch 
ihren  Neudruck  der  Wissenschaft  zugänglich;  die  alte  Flugschrift  ist  so 
selten,  dafs  sie  kaum  aufserhalb  Spaniens  bekannt  gewesen  sein  dürfte.119'122) 
Delgado13")  behandelt  besonders  eingehend  die  alte  und  M  Ali  che  Geschichte 
von  Niebla  auf  Grund  inschriftlicher  und  urkundlicher,  christlicher  und 
muselmännischer  Quellen.  F  i  t  a124-1**)  weist  nach,  dafs  Oliva  das  Schlofs  der 
heutigen  Stadt  Mave  (zwischen  Monzon  und  Santander)  ist,  und  führt  einige 
darauf  bezügliche  Urkk.  an.  Chabäs126)  berichtigt  vorwiegend  aus  arabischen 
Inschriften  einzelne  Punkte  der  Geschichte  Valencias  zur  Zeit  der  Mauren- 
herrschaft;  ein  anderer  Aufsatz  desselben197)  ergänzt  Danvilas  Arbeiten 
über  den  Sturm  des  Judenviertels  im  Jahre  1391,  während  Danvila12*)  selbst 
die  räumliche  Begrenzung  des  Judenviertels  zu  jener  Zeit  zu  ermitteln  sucht. 
Kolonialgeschichte*  Auch  im  Berichtsjahre  ist  die  C o tumbu 8- 
Litteratur  eine  außerordentlich  umfängliche,  wenn  auch,  wie  immer,  nur 
zu  einem  Teile  wirklich  wissenschaftliche  gewesen.  Sowohl  die  italienische120) 
wie  die  spanische180)  Jubiläums-Kommission  haben  von  Zeit  zu  Zeit  über 
ihre  Thätigkeit  Bericht  erstattet. 1 3  J  • 1 82)  Eingehendere  Nachrichten  sind  über  die 


S.  457—75.  —  118)  F.  M.  Arrue  &  £  De  Olavarria,  Hist.  del  Alcasar  de  Toledo. 
Madrid,  impr.  de  Infanten».  4°.  190  S.  —  114)  C.  Garran,  £1  fuero  munioipal  de 
Xajera:  BolAcH.  19,  S.  52—128.  —  115)  C  Fernande*  Duro,  Coleceion  bibliografica- 
biografica  de  ooticiae  referentea  6  la  prorineia  de  Zamora.    Madrid,  TeUo.    579  S.    M.   10. 

—  116)  X  J.  F.  Bladl,  Lee  Vaeoona  eapagnola  depuis  lea  dernierea  annlee  da  6°  s. 
jusqa'e  1'origiDe  du  royaame  de  Navarre.  Agen,  Lamy.  100  S.  —  11?)  X  J.  Moret, 
Anale*  del  Reino  de  Navarra.  tom.  6/7.  Toloaa,  Lopez.  490  S.  M.  5.  (Vgl.  JBG.  18, 
III,  85101.)  —  118)  M.  Garoia  del  Barrio,  Sucesoa  miliUrea  de  Galicia  en  1809  y 
operacionea  de  la  preaente  guerra.  (=  Bibl.  Gall.  25.)  Corona,  caaa  de  Miaericordia.  XV, 
204  S.  —  119)  A.  &  P.  Gaacon  de  Gotor,  Zaragoza  artiatiea  monumental  y  bist, 
tom.   I.    Zaragoza,  Arino.    4°.    218  S.    M.  38.  —  (Mehr  Prachtwerk,  als  kritische  Gesch.) 

—  129)  X  J.  Beig,  Coleeeion  de  monografiaa  de  Catalnna.  Entr.  2/8.  Barcelona,  Molinaa. 
VgL  JBG.  18,  in,  84".)  —  F.  Montaalvatje,  Noticiaa  biet.  III.  Olot,  Bonet.  (Vgl. 
JBG.  13,  III,  85".)  —  X  J.  Cor  ölen,  £1  eodigo  de  loa  naajea  de  Barcelona.  Barcelona. 
Henrich  —  121)  X  F.  Fita,  £1  obiepo  Guisliberto  y  los  neajea  de  Barcelona:  BolAcH. 
18,  S.  2*28 — 46.  (Behandelt  d.  Einführung  d.  Gotteafriedena.)  —  192)  X  F.  Paaquier, 
Contnmea  de  Harangea  en  Catalogne.  Foix,  Gadrat.  1890.  —  198)  A.  Delgado,  Bosquejo 
bist  de  Nicola:  BolAcH.  18,  S.  484—551.  —  124)  F.  Fita,  £1  Monte  Cildad  y  la  ciudad 
deOlira:  ib.  S.  441—58.  —  125)  X  Bar.  De  laaCuatro  Tor  res,  £1  blaaon  de  Tarragona. 
Barcelona,  Academia.  —  126)  R-  Cbabia,  Loa  mozarabea  Valencianoa:  BolAcH.  18, 
S.  19—51.  (Mit  e.  Anbange  v.  F.  Fernandez  y  Gonzalez.)  —  127)  id.,  £1  robo  de  la 
joderia  de  Valencia:  Archiv o  5,  1.  —  128)  F.  Danvila,  Clauaura  y  delimitacion  de  la 
jnderia  de  Valencia  en  1390  *  91:  BolAcH.  18,  S.   142—57. 

129)  G.  Mal  van  o,  Cenni  aal  procedimento  dei  larori  della  eommisaione  (  =  Stndi 
per  la  raocolta  Colombiana,  8):  BSGIt.  8.  Ser.  8  (1890),  S.  494/9.  —  189)  Comiaion  or- 
ganiaadora  del  enarto  centenario  de  la  toma  de  Granada  y  del  deaeubrimiento  de  America. 
Ccrtamenea  pablicoa.  Temas  para  premioa.  Granada.  —  181)  X  G.  B.,  II  qnarto  jentenario 
deila  •coperta  dell'  America:  Marina  e  commercio  (März  1890).  —  182)  X  J.  Montero  y 


111,64  §  45.    Spanien.    Haebler. 

Festlichkeiten  in  Genna  in  die  Öffentlichkeit  getreten,188"184)  während  das 
Ateneo  von  Madrid  einen  Cyklus  von  Vorträgen  über  Entdeckung  und 
Entwickelung  von  Amerika  eröffnet  hat,186)  um  das  allgemeine  Interesse 
dem  Gegenstande  zuzuwenden.  Eine  ganze  Reihe  älterer  Columbus-Bio- 
graphieen  sind  in  neuen  Auflagen  oder  Übersetzungen  erschienen,1*6'1**) 
ich  erwähne  von  diesen  nur  die  von  Sanguineti,140)  der  seine  1846 
zuerst  erschienene  kritische  Lebensgeschichte  des  Entdeckers  noch  einmal 
nach  dem  neuesten  Stande  der  Wissenschaft  kritisch  überarbeitet  hat.  Eine 
umfängliche  neue  Biographie  hat  Asensio141)  gegeben,  er  steht  auf 
konservativem  Standpunkte,  d.  h.  er  sucht  von  dem  zum  Teil  angedichteten 
Ruhmeskranze  des  Columbus  möglichst  viel  zu  wahren,  ohne  sich  jedoch  zu 
kritiklosen  Lobpreisungen  fortreifsen  zu  lassen.  Sehr  verdienstlich  sind 
die  Anhänge,  in  denen  er  schwer  zugängliche  Urkk.  und  Streitschriften  der 
Columbus-Kontroversen  von  neuem  abdruckt.142"145)  Der  Freundschaft,  mit 
welcher  Columbus  den  Franziskanern  die  mehrfache  Unterstützung  lohnte,  die 
er  bei  ihnen  gefunden,  giebt  das  Buch  von  Verkinderen146)  Ausdruck. 
Die  Entdecker-Thätigkeit,  zu  welcher  die  That  des  Columbus  anregte,  be- 
handelt Winsor;147)  seine  Schrift  ist  im  wesentlichen  eine  Überarbeitung 
des  ersten  Bandes  seiner  Geschichte  von  Amerika.148) 

Die  einzelnen  Streitpunkte  im  Leben  des  Columbus  sind  natürlich,  wie 
immer,  von  den  verschiedensten  Standpunkten  aus  beleuchtet  worden.  Cber 
den  Geburtsort  hat  Sanguineti149)  in  einem  besonderen  langen  Zusätze 
zu  seiner  Biographie  kritische  Erwägungen  angestellt;  er  entscheidet  sich 
für  Genua,  während  Pescia1*0,161)  in  einer  gleichfalls  streng  kritischen 
Untersuchung  für  Terrarossa  eintritt.  Dafs  daneben  auch  wieder  für 
Piacenza182)    und  Korsika158"165)  gefochten  wird,   verdient   kaum  der  Er- 


Daza,  £1  centenario  de  Colon.    Oviedo,  Pardo.   —   133)  Le  feste  colombiane  a  Genova: 
Marina  e  Commercio  (Aug.  1890).  —  134)  L'esposizione  Colombiana  a  Genova:  ib.  (Harz). 
—  135)   El   ouarto   centenario   del   descnbrimiento   de  America  an  el  Ateneo  de  Madrid: 
ReEsp.  188.  —  136)  Äoselly  de  Lorgues,   Cristoforo  Colombo,  storia  della  sua  rite 
e  dei  suoi  viaggi . . .  volg.  da  T.  Dandolo.  2.  ed.,  vol.  I.  II.    Milano,  Battezzati.    477,  559  S. 
M.  10.  —  13?)  X  Abbe*  Lyons,  Christophe  Colomb.    D'apres  les  travaux  bist,  da  Comte 
Roselly  de   Lorgues.    Tours,   Marne.     XXIII,  884  S.    —   138)   M.  A.  Mizzi,   Cristoforo 
Colombo,  missionario,  navigatore  ed  apostolo  della  fede.    2.  ed.     Sampierdarena,  Salesiana. 
97  S.    |[BolAcH.  20,  S.  210ff.]|  —  139)  F.  Tarducoi,  The  life  of  Christopher  Columbus. 
transl.  from  the  ital.  by  H.  F.  Brown son.    vol.  I.  II.    Detroit.    1890.  —  140)  A.  San 
guineti,  Vita  di  Cristoforo  Colombo.    2.  ed.    Genova,  Sordomuti.    407,   155  S.    M.  5.  — 
141)  J*  M.  Asensio,   Cristobal  Colon.    Su  vida,   sus  Tiajes,   sns  descubrimientos.    I.  IL 
Barcelona,  Espasa.    Fol.    CXLIII,  741,  898  S.  —  142)  X  B.  Nogara,  Cristoforo  Colombo 
e  la  scoperta  dell'  America.    (==  Piocola  Bibl.  seien tif.  letter.  1,  VII.)    Milano,  Palma.  60  S. 
M.  0,15.    —    143)  X  £.  Gelcich,   La   scoperta   d*  America  e   Cristoforo  Colombo  nella 
letteratura  moderna:  studi-storico  geografici.    Gorizia,    Paternolli.    1890.    151  S.  —  144) 
X  C.  Steiner,   Cristoforo  Colombo  nella  poesia  epica   italiana.     Voghera,  Gotti.     133  S. 
|[NAnt.  35,  S.  19;  RSIt.  8.]|  —  145)  X  E.  Travers,  Gonzalve  de  Cordoue  et  Christophe 
Colomb  d'apres  un  drame  espagnol.  —  146)  J-  Verkinderen,  Christoffel  Colomb,  »jne 
betrekkingen  met  de  Franciscanen,   ter  gelegen heid  van  het  400«  jubeljaar  der  ontdekfcing 
van  de  nieuwe  wereld.    1492—1892.    Gent,  Siffer.    152  S.    M.  1,50.  —  147)  J-  Winsor, 
Christopher  Columbus  and  how  he  reeeived  and  imparted  the  spirit  of  discoverjr.    London 
(Boston).     XII,  674  S.     M.  25.   —    148)   X  J.  Zettel,   Columbus.     Neustadt  O.-SchL. 
Heinisch.    93  S.  —   149)  A.  Sanguineti,  Della  patria  di  Cristoforo  Colombo.    Genova, 
Sordomuti.    154  S.  —  150)  X  G.  Pescia,  £  Genova  o  Terrarossa  di  Moconesi  il  luogo 
di  nascita  di  Cristoforo  Colombo?    Chiavari.    47  S.    |[AStIt.  5,  IX,  S.  174.]|  —  151)  X 
F.  Ferr%ccio  Pasini,   La   patria   de  Cristobal  Colon:   ReAcLitüruguay  8,  S.  149—63. 
|[BolAoH.  20,  S.  209ff.]|   —    152)  G.  Pagani,    La  piacentinita  di  Cristoforo  Colombo- 


§  45.    Spanien.    Haebler.  IIL65 

wAhnnng.  Schmidt15*)  sacht  die  unglaubhafte  Erzählung,  dais  Columbus 
in  einer  Nacht  von  den  Balearen  nach  Tunis  gesegelt,  zu  rechtfertigen. 
Einzelnen  Punkten  der  Vorgeschichte  der  Entdeckung  wenden  Gaffarel,1*7) 
Coli118)  und  Lamb169)  ihre  Aufmerksamkeit  zu. 

Zu  den  Reisen  des  Columbus  bringt  Berchet140)  Nachrichten  bei  aus 
der  Korrespondenz  des  venetianischen  Gesandten  Trevisan,  welche  beweisen, 
mit  welcher  Aufmerksamkeit  die  Republik  den  Entdeckungen  der  West- 
machte folgt.161)  Vandowalle141*)  rechtfertigt  durch  den  Nachweis  des 
wiederholten  Aufenthaltes  des  Columbus  auf  den  Ganarien  den  Anspruch  auf 
einen  Anteil  der  Inselgruppe  an  der  Jubiläumsfeier.  Monleonmb)  beweist, 
dafsdie  Schiffe  des  Columbus  durchaus  ihrer  Aufgabe  nach  damaliger  Auffassung 
entsprachen,  keineswegs,  wie  meist  angenommen  wird,  unverhältnismäßig 
klein  waren.  Castro1610)  beansprucht  für  Cadiz  die  Ehre,  der  Ausgangs- 
punkt der  Entdeckungsfahrt  zu  sein,  da  der  Sturm  nach  der  Abfahrt  von 
Palos  die  Schiffe  dorthin  zurücktrieb. 16U)  Nach  einem  kurzen  Überblick  über 
die  Guanahani-Frage  entscheidet  sich  auchFernandez  Duro16t)  fflrWatling. 
Rivas  Puigcerver168)  sieht  im  Namen  Guanahani  hebräische  Worte, 
nnd  schliefst  daraus,  dafs  Juden  unter  der  Schiffsmannschaft  des  Columbus 
gewesen  seien.  Fita164*166)  teilt  einen  angeblich  aus  dem  Jahre  1690 stam- 
menden Bericht  mit,  nach  welchem  Sampierdarena  bei  Genua  nach  einem 
spanischen  Priester  des  Namens  Arenas  benannt  sein  soll,  der  als  Beicht- 
vater den  Columbus  auf  seiner  ersten  Reise  begleitet  haben  soll.  Eine 
nicht  unwichtige  Entdeckung  Aber  das  Porträt  des  Columbus  hat  das  Be- 
richtsjahr gebracht:  Fossati167)  weist  glaubhaft  nach,  dafs  das  Columbus- 
ßildnis  des  Giovio  erhalten  ist,  und  sich  jetzt  im  Besitz  des  Dr.  Orchi  in 
Como   befindet.      Der  Typus    des  alten   Bildes  stimmt  vortrefflich  zu  den 


Pensicro  IuL  (1891),  fasc  1.  Mila.no,  Iniubra.  16  S.  |[A8tIt.  5,  IX,  S.  174.)|  —  IM) 
F.DoBtTtr,  Colombo  e  1*  Corsica.  Genova,  Sordomuti.  1890.  6  8.  —  154)  La  patria 
Corsa  de  Cristobal  Colon:  Archivo  6,  II.  —  156)  X  M.  S  tag  Ueno,  Vinoenzo  Colombo, 
pirata  del  tee.  15:  GiornLig.  18,  I/IL  Genova,  Sordomuti.  14  S.  (Im  Wesentlichen  nach 
Htrrisee.)  —  IM)  H.  Schmidt,  Columbus'  Fahrt  nach  Tunis:  SBAkWien  121,  4.  Abhdlg., 
S.  1/8.    M.  0,80.  —  157)  Gaffarel,  Christophe  Colomb  en  Portugal:  RGeogr.  (Sept.  1891). 

—  158)  J-  Coli,  Colon  y  la  Babida.  Madrid,  Arno.  (Wiederholt  d.  Nachweis,  dafs  Juan 
Peres  n.  Marehena  zwei  Personen  sind.)  —  159)  M.  J.  Lamb,  Colombus  explaining  his 
theorj  of  a  new  world:  MAmH.  28  (1890),  S.  406/8.  —  160)  G.  Berehet,  Commnni- 
eatione  snlle  lottere  di  Angelo  Trevisan  intorno  ai  viaggi  di  Colombo :  Atti  delT  inst.  ven. 
di  seien»  7.  Ser.  2  (1890/1),  S.  858—918.  —  161)  X  D.  Reisen  d.  Christoph  Columbus 
1492—1604.  In  d.  Deutsche  übertragen  v.  Fr.  Pr.  2.  Aufl.  Leipzig,  Hinrichs.  |[PMPGA. 
Ü892),  8.  12.]|  (Unveränderter  Abdruck.)  —  161»)  S.  de  Yandewalle,  Colon  en  Ca- 
narias:  BolAcH.  18,  S.  52  ff.  —  161*)  B.  Monleon,  Las  carabelas  de  Colon:  ReGenMarina 
'28,  V.  —  161e)  A.  de  Castro,  La  talida  definitiv*  de  Colon  desde  la  peninsula  .  .  . 
norae*  de  Palos,  sino  de  Cadiz.  Cadiz,  Benitez.  1890.  —  161*)  X  C.  Colomb,  The  Se- 
erete  Log  Boke.  Noted  and  Written  by  Himaelf  in  the  Years  1492,  1498.  Discovery  of 
America.  London,  Elliot  Stock.  (Mystifikation.)  —  168)  C.  Fernen  de  z  Duro,  Cual  es, 
entre  las  Lucayas,  la  isla  que  denomind  Colon  de  San  Salvador:  BolAcH.  19,  S.  861  ff.  — 
16S)  F.  Rivas  Puigcerver,  Lot  jndios  en  el  nuevo  mundo.    Mexioo,  Sagrado  Corazon. 

—  164)  F.  Fita,  La  primera  misa  en  America:  BolAcH.  18,  S.  551  ff.  —  164*)  X  C. 
Columbna,  The  spanish  letter  of  Columbus  to  Luis  de  Sant'  Angel . . .  dated  15.  febraary 
1493  repristed  in  facsimile.  London,  Quanten.  Fol.  |[PMPGA.  Litt.-Ber.  (1892),  S.  12.]|  -1 
165)  X  id.,  De  insulis  nuper  inventis.  The  letter  of  Columbus  announeing  the  diseovery 
of  the  New  World  . . .  with  illustrations  reproduoed  for  J.  S.  Kennedy.  New-York.  (4),  (20)  S. 
'Privatdntek.)  —  166)  X  F.  Fita,  Frey  Jorge  y  el  segnndo  viaje  de  Colon:  BolAcH. 
19,  S.  234  ff.  (Einer  d.  12  damals  naeh  Amerika  gesandten  Geistlichen.)  —  167)  F.  Fossati , 
II  ritratto  di  Cristoforo  Colombo  nel  Museo  Giovio:  Corriere  d.  Domenica  (1891),  No.  12. 

Jahresberichte  der  Geschichtswissenschaft    1891.    m.  5 


111,66  §  *&•    Spanien.    Haebier. 

Holzschnitten  der  Icones  et  Elogia,  sowie  zu  dem  Bilde  des  Madrider 
Museums,  welches  schon  immer  für  eine  Kopie  aus  dem  Museum  des  Giorio 
gehalten  wurde.  Daneben  sinkt  die  Bedeutung  des  Lottoschen  und  anderer 
Porträts.168)  DognSe169"17*)  sucht  die  Bedeutung  der  einzelnen  Buch- 
staben in  der  etwas  mysteriösen  Art  der  von  Columbus  beliebten  Unterschrift 
zu  erklären. 

Vfas  die  eigentliche  Kolonial  geschieht  «anlangt,  so  ist  folgendes 
zu  erwähnen.  Contzen178)  eröffnet  einen  litterarischen  Überblick  über 
die  Quellenschriftsteller  der  Eroberungszeit  mit  einer  Würdigung  des  Cieza 
de  Leon  und  des  Inka  Garcilaso.  Gel  eich174*176)  stellt  aus  Peter 
Martyrs  Briefen  die  Nachrichten  zusammen,  welche  die  Entdeckungsgeschichte 
betreffen ;  die  Kritik  führt  auch  hier  zu  dem  Resultate,  dafs  die  Zeitangaben 
der  Briefe  unmöglich  sind.  Die  spanische  Geschichts-Akademie  veröffentlicht 
einen  dritten  Band  mit  232  Urkk.  oder  Regesten  zur  Geschichte  von  Guba; 
er  erreicht  das  Jahr  1556,  bringt  aber  auch  einige  Nachträge  zu  den  früheren 
Bänden.177)  Ebenso  wie  vordem  Ackerbau  und  Viehzucht,  behandelt 
G  a  p  p  a1 78)  nunmehr  auch  die  Industriezweige,  welche  die  spanischen  Kolonisten 
nach  der  neuen  Welt  verpflanzten,  er  weist  deren  Überlegenheit  gegenüber 
den  einheimischen  Industrieen  und  die  Sorgfalt  der  spanischen  Regierung 
für  die  Pflege  derselben  nach.  Einen  wertvollen  Beitrag  zur  präcolumbischen 
Geschichte  Amerikas  liefert  Jelic,179*180)  indem  er  kirchliche  Beziehungen 
Yinlands  zur  alten  Welt  aus  dem  14.  Jh.  ans  Licht  zieht.  Zur  Geschichte 
der  Zeitgenossen  und  Mit  -  Entdecker  des  Columbus  haben  beigetragen: 
Howley181)  durch  eine  Abhandlung  über  Cabots  erste  Entdeckungsfahrt, 
Belgrano189)  durch  Veröffentlichung  von  Korrespondenzen  über  Cabrals 
Fahrten,  Guillemard188)  durch  eine  ausgezeichnete  populär- wissenschaftliche 


Como,  Cavalleri.  18  S.  |[PMPGA.  Litt.-Ber.  (1892),  S.  18.]|  —  168)  M.  J.  Lamb,  Same 
portraits  of  Columbus:  MAmH.  (Sept.  1891).  —  169)  E.  M.  O.  Dognle,  La  Signatare 
de  Christophe  Colomb:  BolAcH.  18,  S.  808—29.  —  170)  X  S.  de  la  Rosa  y  Lop«*, 
Libros  y  antografos  de  D-  Cristobal  Colon.  Sevilla,  Rasco.  —  171)  X  P.  Rotondi,  San 
Cristoforo  Colombo:  Illnstrlt.  18,  X.  —  172)  X  A.  Mareone,  Cristoforo  Colombo  e  U 
leggitimita  di  suo  figlio  Ferdinando.  Milano,  ArtigianeUi.  16°.  89  S.  ([AStlt.  6,  IX,  S.  176.]j 
(Verteidigt  d.  Legitimität;  unwissenschaftlich.)'  —  178)  L.  Contzen,  D.  Historiographie 
d.  Conquista.  I.  Progr.  d.  kgl.  Gymn.  zn  Essen.  Leipzig,  Hesse.  4°.  46  8.  —  174)  & 
Gelcioh,  Ans  d.  Briefen  d.  Peter  Martyr  Anghleras.  Notizen  ans  d.  Gesch.  d.  grofsen 
Länderentdeeknngen:  ZGEBerlin  26,  S.  169—66.  —  175)  X  B.  Cobo,  flist.  del  nnero 
mundo.  II.  Sevilla,  Raseo.  (Vgl.  JBG.  18,  III,  86"7.)  —  176)  X  A.  8.  Zenen,  Epi- 
sodios  bist,  de  Ameriea :  deseubrimiento,  eonqnista,  ooloniaje,  independeneia.  Paris,  Garnier. 
191  S.  —  177)  Coleeeion  de  dooumentos  ineditos  relatiros  al  desoabrimiento  &e.  de  Ul- 
tramar. Ser.  II,  tom.  6.  Madrid,  Rivadeneyra.  VIII,  474  S.  iL  12,60.  |[BolAefl.  19, 
S.  447  ff.] |  —  178)  R-  Cappa,  Estndios  oriticos  aeerca  de  la  dominaeion  Eepanola  en 
Ameriea.  p.  III,  tom.  7.  Industrie  fabril  que  los  espanoles  fomentaron  y  arminaron  eo 
Ameriea.  Madrid,  Rniz  de  Castroviejo.  408  S.  (Vgl.  JBG.  18,  III,  86"*.)  —  179)  L 
Jelic,  L'eVangtflisation  de  TAmlrique  avant  Christophe  Colomb.  Paris,  Pieard.  16  S. 
|[HJb.  18,  S.  841;  RSIt.  9,  S.  96— 100.]|  —  180)  X  W.  H.  Tillinghast,  The  geo- 
graphieal  Knowledge  of  the  ancients  eonsidered  in  relation  to  the  discoyery  of  Ameriea. 
Boston.  1889.  68  S.  —  181)  X  G.  Banm,  D.  Demarkationslinie  Papst  Alezanders  VI. 
n.  ihre  Folgen.  Köln,  Heimann.  1890.  64  S.  —  M.  F.  Howley,  The  point  at  whieh 
Cabot  tonehed  the  new  world  in  his  first  voyage:  MAmH.  (Okt.  1891).  —  182)  I*  F- 
Belgrano,  Lettern  del  Re  Emanuele  di  Portogallo  a  Fernando  e  Isabella  di  Castiglia  sopra 
la  navigazione  di  Pedro  Alvares  Cabral  nel  suo  ritorno  dal  Brasile  alla  eosta  d'Africa  (1600/1 ) 
(=  Stndi  per  la  raecolta  Colombiana,  7):  BSGIt.  8.  Ser.  8  (1890),  S.  271—87.  —  18S) 
F.  H.  H.  Guillemard,  Life  of  Ferdinand  Magellan  and  the  first  circumnavigation  of  the 
globe  1480—1621.    (=  The  world's  great  explorers.)     London.    1890.    846  8.    M.  6,40. 


§  45.    Spanien.    Haebler.  111,67 

Lebensgeschichte  des  Maghalhaes;  Hugues184)  durch  den  Versuch  einer 
Rechtfertigung  der  Reiseberichte  des  Yespucci.  Salvagninis186,186)  an- 
gebliche Entdeckung  stellt  sich  als  Übersetzung  eines  bekannten,  wenn  auch 
seltenen  Schriftchens  heraus. 

Die  einzelnen  Kolonialreiche  behandeln:  Garcia  Icazbalceta187)  mit 
weiteren  Beiträgen  zur  Geschichte  der  Franziskaner  in  Mexiko,  um  die 
Mitte  des  16.  Jh.  Boban188*189)  in  dem  wissenschaftlichen  Katalog  einer 
wertvollen  Sammlung  aztekischer  Altertümer.  Die  Korrespondenz  des  Marquis 
de  Croix190-191)  führt  uns  in  die  Zeit,  wo  eine  wirklich  erleuchtete  spanische 
Kolonialpolitik  frühere  Vernachlässigungen  wieder  gut  zu  machen  suchte. 
Eine  ganze  Reihe  von  Arbeiten191"198)  sind  dem  Vordringen  der  Spanier 
von  Mexiko  her  gegen  und  in  die  Vereinigten  Staaten  von  Nord-Amerika 
gewidmet,  andere100'201)  untersuchen  den  Einflufs,  welchen  die  spanische 
Herrschaft  in  jenen  Gebieten  hinterlassen  hat.201) 

Süd-Amerika.  In  Venezuela  beginnt  die  Regierung  ein  neues  um- 
fängliches Urkk.werk  zur  Geschichte  des  Unabhängigkeitskrieges  zu  ver- 
öffentlichen. «••-•••)  Altamiranos*06)  Bericht  bietet  eine  erwünschte  Er- 
gänzung zu  den  Missionsberichten  vom  oberen  Maranon,  mit  deren  Heraus- 
gabe Jimenez  de  la  Espada107)  fortfährt.  Ein  vorzügliches  Unter- 
nehmen ist  die  Sammlung  der  seltensten  Bücher,  besonders  der  in  Amerika 
im  17.  Jh.  gedruckten,  welche  zur  Entdeckungsgeschichte*  von  Wert  sind.908*800) 

—  184)  L.  Hngaes,  Di  alcani  recenti  giadizi  intorno  ad  Amerigo  Vespuoci;  osservazioni 
critiche.    Torino,  Loescher.    79  S.    M.  1,50.    |[PMPGA.  (1892),  S.  12.]|  —  185)  A.  Sal- 
vagn  in  i ,  Un  oposcolo  rarissimo  intorno  al  Pizzarro  (=  Studi  per  la  raeoolta  Colombiana  10): 
BSGIt.  3.  Ser.  8  (1890),  S.  912—20.    —    186)  X  S.  Haie,  Mexico.    (=  Story  of  the 
nations.)    London,  Fiaher  Unwin.    |[Ao.  39,  S.  68/9.]|    (Ohne  Wert.)  —  18?)  J.  Garcia 
Icazbalceta,  Nneva  eoleecion  de  doeamen tos  para  la  bist,  de  Mexico,    tom.  III.    Mexieo, 
Diaz  da  Leon.  —  188)  E.  Boban,  Documenta  ponr  servir  &  l'hist.  du  Mexlqne.    Catalogne 
raisonne*  de    la   collection   de  M.  £.  £.  Goapil.    vol.  I.  II.  et  Atlas.     Paris,  Maisonneave. 
XV,  428,  601   S.  u.  80  Blatt.  —  189)  X  W.  W.  H.  Davis,  The  Spaniard  in  Mexieo: 
Pipers  of  Am.  Hist.  Assoc  3  (1889),  S.  164—76.  —  190)  de  Croix,  Correspondanee  da 
marqais  de  Croix,  capitaine  general  des  armees  de  S.  M.  C,  viee-roi  da  Mexiqae  (1787 — 86). 
Nantes,  Grimand.    4°.    XII,  857  S.    |[RCr.  25,  S.  222  ff.]|    (Enthält  auch  Briefe  aas  d.  Zeit, 
wo  d.  Vf.  im  Matterlande  lebte.)  —  191)  X  Relaeion  hecha  en  la  provincia  de  Mechoacan 
en  el  ano  de  1608  del  nomero  de  eonventos  Aa:  Col.  de  doc  ined.  100,  S.  459 — 502.  — 
192)  X  F.  A*  Tello,   Croniea   mlscelanea   v  eonqalsta  espiritoal  y  temporal  de  la  santa 
proTineta  de  Xalisco  en  el  naevo  reino  de  la  Galicia.    Entr.  19 — 28.    Guadalajara  (Mexico). 
VgL  JBG.   18,  III,  87m.)   —   19g)  Bandelier,    Sketch   of  the  Knowledge   which  tbe 
Spaniards  in  Mexico  possessed  of  the  coantries  north  of  the  provinee  of  New  Galicia  pre- 
tioos  to  the  return  of  Cabeza  de  Vaca,  1536:  Papers  of  arch.  instit.  of  Amer.  Amer.-Ser. 
1.1890),  Ko.  5.   —  194)  id-t   Alvar  Nunez  Cabeza  de  Vaca  and   the    importance   of   his 
waoderings  from  the  Mexican  gnlph  to  the  slope  of  the  Pacific:  ib.  —  195)  i  dM  Spanish  efforts 
to  penetrate  to  the  north  of  Sinaloa  between  1586  and  1589 :  ib.  —  190)  *<*•»  Fray  Marcos 
of  Nizza:  ib.  —  197)  id.,  The  expedition  of  Pedro  de  Villasar  from  8enta  Fc\  N.  Mex.  to  the 
Platte  River  in  1720 :  ib.  —  198)  E.  G.  Mason ,  The  march  of  the  Spaniarda  aeross  Illinois: 
Papers  of  Am.  Hist.  Assoc.  2  (1887).  —  199)  (JBG.  13)  F.  W.  Black  mar,  Spanish  colon.  in 
Northwest.  —  200)  id.,  Spanish  institutions  of  the  aoathwest :  JHUS.  Extra  10.  Baltimore.  — 
2*11)  Th.  M.  Green,  The  spanish  conspiracy;  a  review  of  early  spanish  movements  in  the 
ftovth-west.    Cincinnati,  Clarke.    406  S.  —  202)  X  M.  M.  Peralta,  Docamento  bist.:  (?) 
ReCostaRiea  1,  I.  —  208)  Docnmentos  para  los  Anales  de  Venezuela  desde  el  movimiento 
Mparatista  de  la  Union  Colombiana  hasta  naestros  dies  I/VII,  &  Segando  Periodo.  tom.  1. 
Caracas,  impr.  del   Gobierno.     1890/1.    4°.   —   204)    X   M.  Jimenez   de   la  Espada, 
Epitome  de  la  conqoista  del  nnevo  reino  de  Granada:  RelftBogota  1,  IX.   —  205)  X  L. 
Jimenez  de  la  Llave,  Cartagena  de  Indias:  BolAcH.  19,  S.  21—48.    (Betr.  d.  Bischofs- 
Sprengel.)  —  200)  F.Altamirano,  Hist.  de  la  minon  de  los  Mojos pnbl.  p.  M.  Ba  1 1  i v i a n. 
1=  Docom.  hist.  de  Bolivia.)    La  Paz.  —  207)   M.  Jimenez   de   la  Espada,   Noticiaa 

5* 


111,68  §  45.    Spanien.    Haebler. 

Die  ersten  Bände  sind  vorwiegend  der  Provinz  Peru  nnd  ihrer  Umgebung 
gewidmet.  Jerez'10)  findet  man  wohl  in  den  meisten  grofsen  Bibliotheken 
noch,  auch  für  Acnna911)  besafs  man  in  Gombervilles  nnd  Rodriguez'  Be- 
arbeitungen Ersatz,  Rocha*1***1*)  dagegen  dürfte  selbst  dem  Namen  nach 
vielen  Amerikanisten  unbekannt  gewesen  sein,  und  wenn  auch  seine  Ab- 
stammungs-Theorie Unsinn  ist,  so  sind  seine  Kachrichten  über  die  alte 
Kultur  der  indianischen  Völker  wertvoll.  Tsch udi*14-*18)  giebt  nach  einem 
historisch-kritischen  Überblick  ein  sprachliches  und  sachliches  Lexikon  peru- 
anischer Antiquitäten.  Dominguez*19)  giebt  eine  mit  vorzüglichen  An- 
merkungen ausgestattete  englische  Übersetzung  der  Reiseberichte  des  Gabeza 
de  Vaca  und  des  Schmiedel  aus  dem  La  Plata  Gebiet.  Pfotenhauer"* 
geht  leider  von  der  verfehlten  Idee  aus,  an  den  Jesuiten -Missionen  von 
Paraguay  das  Irrtümliche  von  Wissmanns  bekanntem  Urteile  über  den  ver- 
hältnismässigen Wert  protestantischer  und  katholischer  Missionen  zu  erweisen. 
Von  der  Tendenz  abgesehen  ist  das  Stoffliche,  was  er  bietet,  reich,  aber  ganz 
ungenügend  durchgearbeitet.  Unparteiischer  beurteilt  für  beschränkte  Ver- 
hältnisse diese  Thäügkeit  der  Jesuiten  Affonso  de  Castio**1"***). 

Afrikanische  Kolonieen.  Van  de  walle896)  macht  einen  neuen  Ver- 
such, die  Lage  der  ganz  verschollenen  Kolonie  von  Santa  Cruz  de  la  Mar 
Pequena  festzustellen.  Valladar**7)  bringt  einen  Beitrag  zur  afrikanischen 
Politik  der  Bourbonischen  Könige.  Auf  Grund  unbekannter  Urkk.,  wie 
bei  ihm  selbstverständlich,  ergänzt  und  berichtigt  Fi  ta**8-2*9)  die  Reihe  der 
Bischöfe  von  Marokko. 

An   rechtsgeschichUichen  Arbeiten,  so  weit  sie  nicht  oben 


autenticas  del  famoso  rio  Maren  on.  BolSGeogrMadrid  29,  80.  —  2+8)  X  F.  Gonzales 
Saar  es,  Hist.  general  de  la  republiea  del  Ecuador,    tom.  I.    Quito,  imp.  del  Clero.   1890. 

—  2W)  X  E.  Ortega,  Hist.  general  de  los  Chibehaa.  Bogota,  Samper  Matia.  —  21w)  F. 
de  Jeres,  Verdadera  relacion  de  la  oonquista  del  Peru.  (=  Coi.  de  libros  Americ  I. 
Madrid,  Murillo.  174  8.  —  211)  C.  de  Aeuna,  Naevo  descubrimiento  del  gran  rio  de 
las  Amazonas.  (=.  Col.  de  libros  qne  traten  de  America.  II.)  Madrid.  235  S.  —  2t2) 
D.  A.  Roche,  Origen  de  los  indios  del  Peru,  Mejico,  Santa  Fe*  y  Chile,  vol.  I.  II.  (=  Col. 
de  libros  raros  qne  traten  de  America,  vol.  III.  IV.)  Madrid,  Garcia.  XVI,  224,  319  S. 
M.  6.  —  218)  X  A.  Stör,  Religion  es  del  Peru:  ReEsp.  185,  S.  477  ff.  (Nach  d.  Trei 
relaciones  de  antiguedades  Peruanas.)  —  214)  J*  «*•  ▼•  Tschad i,  Kulturhistor.  n.  sprach- 
liche Beitrage  x.  Kenntnis  d.  alten  Peru:  DAkWien  89,  S.  1—220.  —  215)  X  J.  A. 
de  Lavalle,  Galerie  de  retratos  de  los  gobernadores  y  rirreyes  del  Peni.  (1582—1824.) 
Entr.  1—8.  Lima.  —  216)  X  B.  Mitre,  Hist.  de  San  Martin  y  de  la  emancipadon  Snd- 
Americana.  I/IV.  2.  ed.  Paris,  Mouillot.  (1889—90.)  —  217)  X  D.  Barras  Ar  ans. 
Hist  general  de  Chile,  tom.  XI.  Santiago  (Chile).  698  S.  M.  17.  (Bringt  d.  grofo* 
Werk  z.  Abschlufs.)  —  218)  X  P.  P.  Figueroa,  Hist.  de  la  rerolucion  constituyente 
(1858/9.)  Santiago  (Chile),  Victoria.  —  219)  L.  L.  Dominguea,  The  conqnest  of  tb« 
riverPlate.  (1585—55.)  (=  Hakluyt  8oc.  Publ.  No.  81.)  London.  XL  VI,  282  S.  |[BolAcH. 
19,  S.  507  ff.]|  —  220)  J*  Pfotenhan  er ,  D.  Missionen  d.  Jesniten  in  Paraguay.  T.  I,  II. 
Gütersloh,  Bertelsmann.  280,  228  8.  —  221)  E.  Affonsode  Castio,  Notieia  descriptm 
da  regiao  missioneira  na  provincia  do  Rio  Grande  do  Sul.  Crnz,  Alta.  867  S.  |[HJb.  13. 
S.  370.]|  —  222)  X  B.  CarTalho  Daemon,  Provincia  do  Espirito  Santo,  sna  deseoberta, 
hist.  chronologica,  Synopsis  e  estatisüea.    Rio  de  Janeiro.    4°.    513  S.    |[HJb.  18,  S.  870.]! 

—  228)  X  J.  Gomei  &  A.  Sendras,  La  isla  de  Puerto  Rieo.    I.    Madrid,  GiL   199  & 

—  224)  XPyle,  The  Baccaneers.  |[WestmR.  186,  S.  214.]|  (Ohne  wissenschaftlichen  Wert.) 

—  225)  X  B.  Leonardo  de  Argensola,  Conquista  de  las  islas  Malneas.  (=B*bL  de 
escrit.  Aragon.  Secc.  lit.  tom.  6.)  Zaragoza,  Hospieio.  CLXIII,  407  S.  (Abdruck  d.  Aasgabe 
v.  1609.)  —  226)  S.  De  Van<Te  walle,  Santa  Crua  de  Mar  Pequena:  BolAcH.  18,  S.  249  ff. 

—  227)  Valladar,  Un  embajador  de  Marruecos  en  Granada  el  ano  de  1766:  BeEsp. 
188.  —  228)  F.  Fite,  Dos  obispos  de  Marrueoos:    BolAcH.  18,   S.  830—62.  —  22» 

-F.  Fita  &  J.  Xiques,  Episcopologia  de  Ceuta:  ib.  S.  401—26. 


§45.    Spanien.    Haebler.  III  69 

schon  Erwähnung  fanden,  ist  sehr  wenig  zu  verzeichnen.  Ein  nener  Band 
der  Cortes-Akten280)  holt  die  Register  für  die  letzten  Bände  nach.  De- 
lormes**1)  Versuch,  einen  demokratischen  Zug  in  der  ganzen  Entwickelang 
des  spanischen  Staatsrechtes  zu  sehen,  ist  mehr  parteipolitisch  als  historisch. 
Aach  Romera282,2**)  löst  noch  keineswegs  das  Problem  einer  Darstellung 
der  eigenartigen  Entwickelung  des  Städtewesens  auf  spanischem  Boden. 

In  derselben  Lage  befinden  sich  die  kirchen  geschichtlichen 
Studien.  Aufser  manchem  oben  Erwähnten  ist  hier  Fita284,28*)  mit  zwei 
Aufsätzen  zu  nennen,  worin  er  päpstliche  Bullen  zur  spanischen  Kirchen- 
geschichte vom  Jahre  1001  und  1151  mitteilt,  die  ganz  unbekannt  oder 
mangelhaft  überliefert  waren.  Finke286,287)  berücksichtigt  zwar  mehrfach 
auch  spanische  Konzile,  aber  nur  nach  gedrucktem  Materiale.  Cruz**') 
wiederholt  die  bekannten  Anklagen  gegen  die  Inquisition,  und  schildert  ein 
Autodaf6  der  späteren  Zeit.289) 

In  den  Anmerkungen  folgen  einige  Angaben  Aber  die  portugiesische 
historische  Litteratur,  die  aber  durchaus  keinen  Anspruch  auf  Vollständigkeit 
erheben  können  und  wollen.240"247) 


230)  Acta«  de  las  cortes  de  Castilla.  tom.  XVII.  Madrid,  Riradeneynu  Fol  602  S. 
—  281)  R-  Delorme  Salto,  Algo  sobre  el  movimiento  democratico  en  Espana:  ReEsp. 
137,  S.  28 — 47.  —  282)  &  Romera,  Breres  noticias  sobre  las  verdaderas  municipali- 
didei  de  Castilla«  Soria,  imp.  prorincial.  1890.  —  288)  X  A.  Desjardins,  L'ancienne 
legiibtion  commereiale  de  l'Espagne  et  le  code  de  1885:  CR.    (Dee.  1891.) 

2S4)  F.  Fita,  BoJa  inedita  de  SiWestre  IL:  BolAeH.  18,  &  247  ff.  —  285)  id., 
Bula  inediU  de  Engenio  UI:  ib.  19,  S.  287—47.  —  286)  Finke,  s.  §  72B"b.  — 
287)  X  El  degneUo  de  los  frailes.  Vergara,  Rosario.  222  S.  M.  2,25.  —  288)  J.  de 
la  Cm»,  üna  pagina  inedita  de  la  bist,  de  la  inqaisioion:  ReEsp.  186,  S.  84—96.  — 
389)  X  F.  En  rieh,  HisL  de  la  corapania  de  Jesus  en  Chile,  I,  IL  Barcelona,  Rosal.  4°. 
I[BoIAcH.   19,  S.  258.]| 

240)  H.  M.  Stephens,  The  story  of  Portugal.  (=  Story  of  the  nations.)  London- 
New- York.  474  S.  M.  6.  J[WestmR.  186,  8.  221.]|  (Ohne  wissenschaftliche  Tiefe.)  — 
341)  J.P.  Oliveira  Martins,  Ob  filhos  de  D.  Joao  L  Lieboa,  impr.  nacional.  (Vorzüglich, 
bes.  in  seinen  Charakteristiken.)  —  242)  Wanwermans,  Henri  le  Navigateur  et  l'academie 
portngnaise  de  Sagres.  Anvers,  Backer.  175  S.  M.  5.  (Feiert  ihn  als  Begründer  d.  neueren 
wissenschaftlichen  Erdkunde.)  —  248)  L*  Nicto,  Relacion  de  las  guerras  de  Berberia  y 
del  snceso  j  mnerte  del  rey  D.  Sebastian:  Col.  de  doc.  ined.  100,  S.  411 — 57.  (Offizieller 
Bericht  für  Philipp  IL)  —  244)  Ramos-Coelho,  Jose,  Infante  don  Duarte.  T.  8. 
S.  $  44Bwe.  Lisboa.  —  245)  B.  Duhr,  Pombal.  Sein  Charakter  u.  seine  Politik. 
Freiburg,  Herder.  182  S.  (Nutit  d.  archivalische  Material  nur  einseitig  tadelnd  ans.)  — 
348)  G-  Patterson,  Early  Portnguese  explorations  in  the  new  world:  MAmH.  (May 
1891.)  —  24?)  W.  Storek,  Luis'  de  Camoens  Leben.  Nebst  geschieht.  Einleitung.  Pader- 
born, Schöningh.    1890.    XVI,  702  S.    M.  8.    |[S.  Lederer:  LMerkur  Jg.  11,  No.  5.]| 


m,70  !  46A-   Fruiea,  MA.   (1890/1.)    M»no«»t-B»tiffol. 

f  46 A. 

France  987—1515. 

L.  Mancest-Batiffol. 
(1890/1.) 

(Sujets  eorrespondauti  a  d'autree  ${:  ▼•  'Hudbueh'  p.  49.) 


1.  Histoire  gärärale. 

Documenta  et  critique  des  sources.    A  däfaut  d'importantes 
£ditions  d'auteurs  cßlfcbres,  la  Periode  de  deux  annßes,  qui  nous  occupe,  a  va 
paraitre  nn  trfcs  grand  nombre  de  documents  de  valeur  inegale  sans  donte, 
mais  qui  tons  peuvent  offrir,  ä  des  points  de  vue  divers,  an  intäret  appräciable 
aux  ßrudits.     S'il   est   bon   de   mettre  entre  les  mains   des  historiens  des 
textes  de   chroniqnes  soigneusement  revus  snr  les   manuscrits,  il  est  non 
moins  utile  de  produire  an  jour  nne  foule  de  pi&ces  inädites  qu'on  na 
souvent  ni  rid6e  ni  les  moyons  d' aller  rechercher  dans  les  däpöts  obscurs 
oü  elles  se  trouvent   ensevelies.     A  ce  point  de  vue  l'ouvrage  que  vient 
de   nous   donner   A.  Luchaire1)   märite    une  place  tonte   speciale.    A 
part  les  Annales  de  Louis  VI  en  effet,  l'gditeur  a  ins£r6  dans  son  livre  an 
regeste  des  actes  de  ce  prince  qui  comprend  environ  638  num£ros,  oü  il  nous 
donne  les  analyses,  quelquefois  fort  longues,   et  meme  le   texte  des  docn- 
ments interessant  le  gouvernement  de  ce  roi  cap£tien;  le  tont  accompagne 
de  renseignements  et  de  notes  diplomatiques.     II  n'est  que  juste,  par  la 
meme  occasion,   d' appeller  l'attention  sur   l'introduction,    fort  interessante, 
dans  laquelle  L.  raconte  l'enfance  de  Louis  VI,  parle  de  ses  conseillers,  expose 
ses  relations  avec  le  pape,  le  clerg6  de  France,   les  grands  vassaux  et  les 
classes  populaires,  fait  un  tableau  complet  de  la  royaute*  au  d£but  du  13  es.  La 
Imputation  d6jä  acquise  par  L.  en  des  mati&res  oü  son  livre  sur  les  quatre 
Premiers  capetiens  fait  de  lui  F6rudit  le  plus  competent  sur  cette  partie  de 
l'histoire  de  France,  est  un  sür  garant  de  la  valeur  de  cette  nouvelle  pnbli- 
cation.  —  On  saura  gr6  ä  Stölzle2,8)  d'avoir  comblä  une  lacune  dans  Thistoire 
de  la  vie  et  des  idäes  d'Ab&ard,  en  publiant  le  (Tractatus  de  unitate  et  trinitate 
divina'  du  cSlebre  philosophe,  traitä  que  Ton  croyait  perdu.    Ce  traitä,  qui  se 
trouve   dans    le  ms.  229  de  la  bibliotheque  d' Erlangen,  est  celui  qui  fut 
l'objet  d'une  condamnation  formelle  ä  Soissons  en  1191,  et  qu' Abelard  avait 
compos6   contre  lhertoe   de  Roscelin.    —  Ce   ne   sont  pas  seulement  des 
renseignements  g6n6raux  sur  l'administration  financiere  de  la  Navarre  qn'on 
trouvera  dans  la  publication  de  J.  A.  Brutails4),  mais  principalement  d'utües 
indications  sur  la  part  prise  par  Charles  le  Mauvais  aux  guerres  de  Normandie 
de   1357—60  et  notamment  sur  les  prGcautions  dont  il  s'entoura  en  1366 
afin  de  mettre  son  royaume  ä  l'abri  des  ravages  que  causaient  les  compagnies 


1)  A.  Luchaire,  Louis  VI.  Annales  de  6a  vie  et  de  son  regne.  Paris,  Picard.  1890. 
—  2)  Stölzle,  AbselardB  1121  zu  Soissons  verurteilter  Tractatus  de  unitate  et  trinitite 
divina:  GGA.  22.  —  3)  id.,  Abaelards  verloren  geglaubter  Traktat  de  unitate  et  trinitate 
divina:  HJb.  11  (1890),  p.  673—86.  (Cf.  JBG.  13.)  —  4)  J.  A.  Brutails,  Documenta 
dea  archives  de  la  chambre  des  comptes  de  Navarre  (1196— 1384).    Paris,  Bouillon.    (BibL 


§  46A.    France,  MA.    (1890/1.)    Mancest-Batiffol.  III 71 

anglaises.     Par  Ik  on  peut  dire  qne  les  pieces  donn6es  par  B.  Interessent 
l'histoire  g£n6rale;  en  tons  cas  elles  completent  heureusement  les  mämoires 
de  Secousse  snr  Charles  le  Mauvais,  on  au  moins  y  ajoutent.  —  Ch.  Kohl  er 
et  G.  V.  Langlois5)   ont  fait  connaitre   an  certain  nombre   de  lettres 
inedites  snr  les  croisades  qu'ils  avaient  trouvees  dans  le  Record  office  de 
Londres,  k  savoir:  nne  lettre  de  Hugues  Revel,  grand  maitre  de  l'Höpital 
(1272/3) ;   nne  seconde  de  Guillaume  de  Beaujeu,  grand  maitre  du   Temple 
(1275);  puis  nne  antre  de  Jean  et  Jacques  Vassal,  ambassadeurs  d'Abaga, 
roi  des  Tartares,  et  de  L6on  III,  roi  d'Armenie  (1276);   deux  lettres   de 
Nicole  le  Borgne,  grand  maitre  de  l'Höpital  (1281  et  1282),  enfin  des  lettres 
de  creance  dn  roi  L6on  d'Armenie  pour  trois  de  ses  ambassadeurs.   Les  dates 
de  ces  lettres  et  les  noms  des  anteurs  indiquent  suffisamment  le  genre  d'intäröt 
qu'elles  penvent  präsenter.  —  Le  sujet  des  croisades  nous  amene  k  signaler 
la  publication  de  E.  Bouchet6'7),  moins  pour  nous  etendre  snr  la  valeur 
da  nouveau   texte  de  Villehardouin  qui  nous  est  offert,  que  pour  räsumer 
les  conclusions  de  l'interessante  introduction  qu'a  ecrite  l'editeur.   Pourquoi  la 
4*  croisade,  au  lien   d'aller  au  but  qu'elle  s'ätait  assigne,  a-t-elle  chang6 
de  voie  ponr  aboutir  au  curieux  accident  qu'a  6t6  la  prise  de  Constantinople? 
Deux  explicaüons  se  trouvent  en  presence,  celle  du   comte  Riant  et  celle 
d'Hanotaux.     B.  les  resume  et  il  admet  avec  Riant  que  l'echec  de  la  croisade 
fat  le  resultat  des  intrigues   de  Boniface  et  de  la  cour  germanique;  que 
Yenise  s'etait  engagee  par  un  traitä  formel,  datant  de  mai  1202,  k  ecarter 
de  la  vall6e  du  Nil  l'expedition  qui  menacait  l'Egypte.    Ceci  est  contestable, 
car  ce  traitß,   on  ne  le  connait  pas,   on   le   suppose.     II  est  certain  que 
tout  se  reunissait  pour  dissuader  le  Conseil  de  la  republique  de  prdter  les 
mains  k  une  semblable  entreprise.     Gela  seul  expliquerait  que  Yenise  ait 
pu  £tre  d'accord  avec  Boniface  de  Monferrat,  et  c'est  en  definitive  ce  que 
conclut  B.    On  pourra  faire  remarquer  que  Villehardouin  n'en  parlant  pas, 
parait  etre   ou  dupe,  s'il  a  tout  ignore,  ou  complice.     B.  ne  pense  pas 
que  Thistorien  ait   ete  lais&6  ignorant  des  negociations  qui  se  tramaient. 
11  est  d'avis  que  Villehardouin  a  ecrit  pour  justifier  ses  compagnons.    Nul 
ne  saura  jamais  exactement  ce  qu'il  en  est.  —  On  trouvera  dans  la  publi- 
cation suivante  que  nous  a  donnee  G.  Douais8),  au  titre  peu  en  rapport  avec 
ce  qu'elle  contient,  d'abord  une  histoire  de  la  guerre  de  Simon  de  Mont- 
fort  contre  le  comte  de  Toulouse  et  les  Albigeois,  redaction  en  languedocien 
du  15*  s.,  puis  une  histoire  proprement  dite  des  Albigeois. 

La  guerre  des  Albigeois  nous  amene  k  S|-Louis.  Nous  ne  citerons 
que  pour  memoire  l'effort  que  vient  de  faire  H.  Schuermans  °)  afin  d'etablir, 
contrairement  k  ce  qui  a  ete  prouve  jusqu'ici,  que  la  pragmatique  sanction  de 
Louis  IX  est  parfaitement  authentique.  II  est  vrai  que  S.  met  en  avant 
des  preuves  juridiques  et  legislatives.  Elles  ne  confirment  pas  mieux  son 
hypothese.  —  H.  Moranville10)  publie  dans  la  collection  de  la  'Societe  de 


de  l'ßcoie  des  Hautes  Stades,  fasc.  84.)  —  5)  0.  Kohler  et  C.  V.  Langlois,  Lettres 
ioAlites  eoncarnant  les  croisades  (1276 — 1307):  BÄCh.  52,  p.  46—63.  —  0)  C.  Chabaneau, 
La  prise  de  Jerusalem  ou  la  vengeance  da  Sauveur.  Texte  proven^al  publik  en  entier 
ponr  la  premiere  fois  d'apres  le  ms.  de  la  Bibl.  nat.  Paris,  Maisonneuve.  1890.  59  p. 
—  7)  E-  Bouchet,  Geoffroi  de  Villehardouin.  La  conquete  de  Constantinople.  Texte  et 
trtductiou  nouvelle.  Paris,  Lemerre.  2  vol.  —  8)  0.  Douais,  Les  mss.  du  ehateau  de 
M«tTÜle,  Haute-Garonne:  Ann  Midi  5  (1890).  —  9)  H.  Schuermans,  La  pragmatique 
tanction  de  Saint-Louis :  Belgique  judiciaire  41  et  58  (1890  et  1891).  —  10)  H.  Mo  ran- 


111,72  §  46A.    Fraiwe,  MA.    (1890/1.)    Mancest-BatiffoL 

Thistoire  de  France'  nn  texte  qui  ne  präsente  pas  une  valeur  considtrable: 
c'est  l'6dition  integrale  da  ms.  de  Berne.  La  Periode  qu'embrasse  cc 
premier  volume  va  de  1270  k  1838.  On  n'y  trouvera  que  peu  de  faits 
nouveaux;  le  latin  qui  paratt  directement  traduit  da  fran$ais  est  tont  i 
fait  mädiocre.  —  Depuis  qnelque  temps,  il  se  publie  en  province  des  pteces 
provenant  des  archives  d6partementales  et  dont  le  caractfere  local  ne  doit 
pas  tromper  aar  I'int6r6t  g6n6ral  qa'elles  peavent  präsenter.    C'est  sind  que 

C.  Y.  Langlois11,19)  nons  offre  comme  documents  relatifs  k  1' Agenais, 
an  Pärigord  et  k  la  Saintonge  des  textes  Präsentant  an  interessant  tabletn 
des  men^es  des  officiers  fran$ais  dans  les  terres  anglaises  de  Saintonge 
au  d6but  da  14°  s.  et  foarnissant  le  detail  des  empi&ements  consommfe 
par  les  rois  de  France  snr  les  terres  et  les  droits  des  rois  d'Angletem, 
depnis  les  traitäs  conclns  entre  Louis  IX  et  Henri  III  jnsqu'en  1310  ob 
P6rigord,  Limoasin  et  Quercy.  On  Computern  cette  pablicaüon  par  celle  de 
P.  G u  6r in18).  Mais  ici  (c'est  le  tome  5  qui  vient  de  paraitre,  il  va  de  1376 
k  1890),  on  trouvera  plutdt  des  indications  sur  Thistoire  des  moeurs.  Les  faits 
de  gnerre  cependant  j  sont  encore  signaläs  en  grand  nombre.  Remarqnons 
en  outre  que  pendant  cette  pdriode  le  Poitou  est  administrä  par  le  duc  de 
Berry;  on  7  verra  les  efforts  qn'a  tentes  le  prince  aprta  l'expnlsion  des 
Anglais  pour  r&ablir  l'ordre  dans  la  province  qui  lui  6tait  confito.  — 
A  propos  du  rögne  de  Philippe-le-Bel,  nons  n'aurons  gu&re  k  relever  que 
r6dition   qn'on  vient   de   donner  d'un  livre  du  c£lfebre  P.  Dubois1*1*). 

D.  avait  d£jä  M  l'objet  d'6tudes  attentives  par  de  Wailly,  Boutaric  et  Renan. 
On  sait  que  cet  avocat  de  cours  eccltaiastiques  au  bailliage  de  Coutances 
sous  Philippe-le-Bel  n'a  Jamals  occup6  d'importantes  situaüons  officielles. 
C'6tait  un  röveur  qui  s'occupait  de  rßformer  l'Earope  entiöre.  Le  präsent 
trait6  que  Bongars  avait  d£jä  donn£  dans  ses  'Gesta  Dei  per  Francos', 
atteste  tont  ce  qa'il  j  avait  de  bizarrerie  dans  cet  esprit  non  dtpouirn 
d'ailleurs  d'une  certaine  hardiesse  parfois  meme  6tonnante.  A  ce  point  de 
vue,  le  'de  recuperaüone  Terre  sancte'  pourra  paraitre  curieux.  — 
H.  Moranvillä16)  a  trouvä  k  la  Bibtioth&que  nationale  k  Paris  un  ms., 
le  latin  6184,  qui  contient  la  chronique  abr6g6e  de  Guillaume  de  Nangis. 
On  ne  connaissait  celle-ci  jusqu'ä  präsent  que  par  le  ms.  574  du  fonds 
de  la  reine  au  Vatican.  M.  montre  que  le  texte  de  la  Bibliothfcque  natio- 
nale est  l'oeuvre  mdme  de  Guillaume  de  Nangis  et  que  la  Version  repro- 
duite  par  le  ms.  du  Vatican  est  un  faible  remaniement  du  travail  original 
du  chroniqueur.  D'apr&s  lui,  la  date  de  composition  de  cette  chronique 
serait  aux  environs  de  l'annäe  1285.  —  On  rel&vera  des  particularit£s 
interessantes  sur  la  vie  et  la  famille   du   marächal  de  Boucicaut  dans  la 


▼  ille",  Chronographia  regum  Franeorum.  Paris,  Laurens.  —  11)  L.  Delisle,  Fragment  d*vs 
registre  des  enqudteurs  de  S*-Loais.  Paris,  Imp.  Nat.  1890.  16  p.  (Extrait  des  'Comptes  rendo* 
des  seances  de  l'Academie  des  iDScriptioDB  et  Beiles  lettres'.)  —  12)  C.  V.  Langlois, 
Documenta  relatifs  a  l'Agenais,  an  Plrigord  et  a  la  Saintonge  a  la  fin  du  18«  s.  et  au 
commeneement  da  14«  s.:  BtiCh.  61  (1890),  p.  298—804.  —  18)  P.  Gatfrin,  Recneil 
de  documents  concernant  le  Poitou,  contenns  dans  les  registres  da  la  ehaneellerie  de  Franc«. 
Poitiers,  Oudin.  —  14)  J.  Delaville  le  Ron lx,  Un  nouveau  ms.  de  la  regle  du  Tempi«. 
Paris.  1890.  (Extrait  de  'l'Annuaire  bnlletin  de  la  Sooftte*  de  l'hist.  de  France',  tone  26.) 
—  15)  P.  Dubois,  De  reeuperatione  Terre  Sanote.  Tratte*  de  politique  generale  soas 
Philippe-le-Bel.  Publik  d'apres  le  ms.  du  Vatican  par  C.-V.  Langlois.  Parts,  Picard.  (Col- 
lect! on  de  textes  pour  s  er  vir  a  l'ltude  et  a  l'enseignement  de  Thist.  No.  9.)  —  IC)  H. 
11  or an  Tille*,  Le  texte  latin  de  la  chronique  abrege«  de  Guillaume  de  Nangis:  BfiCh.  61 


§  46A.    France,  MA.    (1890/1.)    Mancest-BatiffoL  111,73 

publication  que  vient  de  faire  M.  de  Villeneave17)  sur  an  ms.  da  14°  s. 
Ce  sont  des  Heares  de  ce  marächal  que  l'6diteur  a  achetäes  en  Angleterre 
et  qu'il  nous  fait  connaitre.  11  a  bien  determinä  ä  qui  avait  appartenu 
ce  ms.,  et  sa  notice  märite  d'etre  remarquta.  —  Le  traitä  de  Brätigny 
qui  a  d£ja  provoquä  an  certain  nombre  de  pablications  vient  d'amener 
G.  F.  Duckett18)  ä  mettre  an  jour  des  documents  relatifs  aux  otages 
founris  par  le  roi  de  France  en  vertu  de  ce  traitä  et  qui  se  trouvent  dans 
le  däpdt  de  Londres.  Le  sire  d'Amboise  avait  regu  de  Charles  V  l'ordre 
d'ailer  prendre  en  Angleterre  la  place  du  comte  Gui  de  Blois;  il  s'excusa 
pour  diverses  raisons.  D.  publie  le  memoire  qu'il  fit  rädiger  &  cette 
occasion.  II  ajoute  quelques  renseignements  sur  les  otages  fournis  par  la 
\ille  de  Lyon  ä  propos  des  termes  de  la  rangon  du  roi  Jean  non  pay6s. 
—  F.  Teilhard  de  Chardin19)  a  entrepris  de  faire  connaitre  le  registre 
d'un  officier  d'un  prince  du  sang  qui  a  jou£  un  röle  considärable  au  14*  s. : 
le  duc  de  Berry.  L'officier,  Barth61emy  de  Noces,  a  6t6  successivement 
lieutenant  du  träsorier  gen6ral  du  duc,  secr6taire  et  clerc  de  la  chambre 
sor  les  faits  des  finances,  chancelier,  puis  träsorier  des  guerres.  On  juge 
par  cette  Enumeration  de  l'int&et  que  peut  präsenter  le  registre  qui  vient 
de  nous  etre  donnä.  —  N.  Valois20)  nous  apporte  un  document  qui  ser- 
vira  ä  rhistoire  si  compliquäe  du  grand  schisme.  Au  premier  abord,  ce 
document  semble  präoecuper  davantage  le  Portugal;  il  nous  prouve  que 
contrairement  a  l'opinion  aceräditäe  jusqu'a  ce  jour,  Je  Portugal  n'est  pas 
demeurä  fid&le  ä  l'obedience  d'Urbain  VI.  Si  nous  le  citons,  c'est  qu'il 
uous  fait  connaitre  un  curieux  Episode  des  derniers  mois  du  r&gne  do 
Charles  Y.  Le  roi  Ferdinand  reconnut  Clement  VII,  et  celui-ci,  qui  voulait 
unir  intimement  tous  les  £tats  de  son  obEdience,  poussa  ä  une  allianco 
entre  la  France  et  le  Portugal.  Ferdinand  aeeepta ;  il  envoya  Täveque  do 
Lisbonne,  Martin,  ä  Charles  V  pour  convenir  des  artkles  d'un  traitä. 
C'est  le  diacours  d'apparat  prononcE  par  Martin  et  däcouvert  ä  la  Yaticane 
qoe  publie  V.  —  Le  m&ne  Valois21,22),  toujours  ä  propos  du  schisme, 
s'est  ägalement  occupE  d'Honor/6  Bonet,  prieur  de  Salon.  II  a  d'abord  fait 
connaitre  un  traitä  inädit  de  lui  le  'Somnium  super  materia  scismatis',  qui 
anrait  M  Ecrit  en  1394  et  qui  est  interessant  pour  le  chapitre  d'histoire 
qui  nous  oecupe;  puis  il  s'est  efforcE  de  dämontrer  dans  un  autre  travail 
que  le  lieu  dit  Salon,  dont  Tauteur  de  r'Arbre  des  batailles'  porte  le  nom, 
n'est  pas  au  dioc&se  d'Arles,  comme  on  le  croyait  jusqu'ici,  mais  au  dioc&se 
d'Embrun.  —  Pour  revenir  ä  Charles  VI  et  ä  ses  oncles  ou  frfcres,  notona 
la  publication  par  A.  de  Circo urt28)  de  l'analyse  d6taill£e  de  295  docu- 
ments relatifs  au  gouvernement  du  duc  Louis  d'Orläans,  et  allant  de  1396 
a  1413.     On  y  rencontrera  beaueoup   de  renseignements  sur  les  relations 


11890),  p.  652/9.  —  1?)  de  Villen  eure,  Kotice  sur  un  ms.  da  14*  s.  Lee  heures  da 
aareehal  de  Boucicaut.  Paris,  Soc.  des  bibliophiles  francais.  1889.  4°.  |[L.  Delisle: 
BtCb.  51  (1890),  p.  145/6.]|  —  18)  G.  Duckett,  Original  documents  relating  to  the 
bostaget  of  John  King  of  France  and  the  treaty  of  Bretigny  in  i960.  Londres.  1890. 
78  p.  —  19)  £.  Teilhard  de  Chardin,  Registre  de  Barthelemy  de  Noces,  officier  du 
dne  de  Berry  (1874/7):  BfeCh.  52,  p.  220—68.  —  20)  N.  Valois,  Discours  prononce* 
le  14  juiUet  1380  en  presence  de  Charles  V  par  Martin,  e*?eque  de  Lisbonne,  ambassadeur 
da  roi  de  Portugal:  ib.  p.  485—616.  —  21)  *d->  Un  ouvrage  inddit  d'Honore'  Bonet 
linear  de  Salon:  CR.  (30  janv.  1891).  —  22)  id.,  Honore*  Bonet  prieur  de  Salon:  BÄCh. 
••2,  p.  266/8.  —  2S)  A.  de  Circourt,  Documents  luxembourgeois  a  Paris  coneernant  le 
gvarernement  da  duc  Louis  d'Orleans:  Pablications  de  la  section  hist.  de  l'Institut  grand- 


111,74  §  46A.    France,  HA.    (1890/1.)    Mancest-BatiffoL 

du  duc  avec  l'empereur  Wenceslas,  et  sur  l'entrevue  de  Keime  qni  ent  lieu 
en  1398  entre   l'empereur  et  le  roi  de  France.    Ä  propos  de  Charles  VI, 
signalons  an   präcieux  article  de  L.  Delisle24)   oü  ce  savant  pateographe 
d&ermine,    k  l'occasion   de  la  faussetä   d'une  lettre   de  ce  roi  dat6e  da 
15   mars  1403  (a.  s.)   que  D.    ätablit,    les   marques   certaines   qai  authen- 
tiquent  une  Signatare  de  Charles  VI.    II  ram&ne  les  signatures  vraies  k  dem 
types :  le  premier  caract6ris6  par  un  trait  initial  qui  affecte  la  forme  d'un  J., 
le  nom  da  roi  6tant  soulignä  d'un  long  trait  k  rextr6mit6  dnqnel  se  voient 
trois  petites  courbes   renfermant  chacnne  un  point;   le  second  dans  leqnel 
le  trait  initial  ressemblant  k  an  J.  est   omis,   ainsi  que  le  trait  horizontal 
soalignant  le  nom  du  roi,  mais  qni  contient  en  plus  une  queue  recourbee 
terminant  le  deuxi&me  jambage  de  la  lettre  h.  —  La  Chronique  da  Religieui 
de   S*-Denis    continae    et   continaera   encore   longtemps   k   präoccuper  les 
ärudits.     H.  Fr.  Delaborde*5-*6)  noas  a  donn6  un  important  travail  rar 
ce  sujet.     Noas  en  räsumons  les  trois  conclnsions:    1°  II  y  aurait  en  sons 
Charles  VI  un  chroniquear  en  titre  d'office  qai  serait  l'auteur  de  Fouvrage 
connu  sons    le    nom    de   'Chronique   de   Charles  VI   par  le   Religieui  de 
St-Denis'.      La   tradition   d6j&   6tablie   k   ce  moment  assurerait   que  cette 
Charge  avait  toujours  exist£,  et  toujours  avait  6t6  remplie  par  un  moine  de 
St-Denis.    Toutefois  en  1410,  on  aurait  avou£  k  l'abbaye  mdme  que  le  dit 
moine  n'avait  pas  'commenc6  k  chroniquer  depuis  plus  de  120  ou  140  ans'. 
2o.  Le  chroniqueur  aurait  6t&  tenu  d'äcrire  son  oeuvre  en  latin,  c'est  k  dire 
Thistoire  du  prince   r6gnant,   et  nullement   de   continuer  la  rädaction  des 
Chroniques  de  France  en  langue  vulgaire.     Ce  texte  latin,  une  fois  le  roi 
mort,    6tait   d6pose   dans   le  fonds  de  ce  qu'on  däsignait   sous  le  nom  de 
'Chroniques  de  S*-Denis'9  parfaitement  distinctes  des  chroniques  de  France 
en  langue  vulgaire,   dont  elles  6taient  la  source.     Enfin  3°,  cette  histoire 
latine  affectait  sous  Charles  VII,  et  cela  probablement  depuis  Philippe-le-Bel, 
la  forme  d'une  chronique  universelle,  et  ce  serait  gräce  k  cette  forme  qne 
le  Religieux   de  S^Denis   aurait  pu  souder  son  texte  k  une  grande  com- 
pilation  comprenant  Thistoire  entiere  du  monde  chr^tien,   compilation  dont 
nous  avons   deux  pärties:    l'une  allant   de  768  k  1270   et  repräsentäe  par 
les  mss.  553  et  554  de  la  Mazarine,  l'autre  par  la  'Chronique  du  Religieux 
de  S*-Denis'.    Donc  d'apr&s  D.,  ce  n'est  plus  seulement  k  celle-ci,  mais  an 
grand  ensemble  dont  eile  6tait  le  couronnement  que  devrait  s'appliquer  le 
titre  de  'Chronique  du  Religieux  de  S4-Denis\    D6jä  dans  une  des  se^ances 
de   l'Acadämie   des  Inscriptions,   le  meme  D.  avait   monträ  comment  cette 
chronique,  quand  eile  6tait  compl&te,  racontait  Thistoire  du  monde  chrltien 
depuis  les  origines   de  la    monarchie   fran^aise.   —    On  n'a  pas  oublie  le 
travail  ingänieux  de  Moranvillä   dont   nous   avons  parle'  dans  le  pr£cedent 
compte  rendu  et  d'aprfcs  lequel  ce  jeune  ärudit  croyäit  trouver  dans  Pierre 
Salmon  le  Religieux  de  S*-Denis,  auteur  anonyme  de  la  chronique  dont  nous 
nous  occupons.     Nous  avions  fait   des  rGserves.     Et  en  effet,   on  vient  de 
publier  des    text.es  27)  prouvant   que  Pierre  Salmon  6tait  cordelier,   et  qoe 
par   consäquent  il    n'a   pas    6t6    moine   k   S*-Denis.     Voilä.   qui   d6truirait 


ducal  de  Luxembourg  40,  IX  (1889).  —  24)  L.  Delisle,  Une  fausse  lettre  de  Charles  VT: 
BfeCh.  61  (1890),  p.  87—92.  —  25)  H.  Delaborde,  Chronique  da  religieux  de  Saint- 
Denis,  v.  JBG.  18.  —  26)  id.,  Notice  sur  la  chronique  dite  du  religieux  de  S*-Denie: 
CR.  (7  mars  1890).  —  27)  Pierre  Salmon  et  la  chronique  de  St-Denis :  Arch.  bist.  art.  et 


$  46A.    France,  MA.    (1890/1.)    Mancest-Batiffol.  111,75 

imroidiatement  l'hypoth&se  de  Moranviüä,  s'il  ne  restait  k  demontrer  qu'il 
n'y  a  pas  en  deux  Pierre  Salmon.  La  question  est  encore  pendante.  Le  meine 
Moranvillä28)  a  publik  an  pamphlet  politique  de  1406  qui  ne  manque  pas 
de  curiosit6.  II  est  rime  et  contient  3174  vers.  L'auteur,  anonyme,  habitait 
Paris  et  devait  faire  partie  de  la  domesticitä  royale ;  il  6tait  donc  bien  placä. 
11  attaque  avec  vigueur  Montaigu,  les  dncs  de  Berry  et  d'Orläans,  la  reine ; 
mais  il  parle  dn  roi  avec  beanconp  d'affection.  L'äditeur  accompagne  son 
texte  d'abondantes  notes  biographiques  snr  les  personnages  citßs  dans  le 
pamphlet  et  &  ce  propos  mentionne   de   nombrenx   docnments   in£dits.    — 

A.  Co  vi  He  *9"81)  pr£par6  a  ce  travail  par  le  livre  qui  lni  a  valu  un  des 
plus  belies  räcompenses  de  l'Institut,  a  6dit6  dans  la  'Collection  de  textes 
poor  servir  ä  l'6tude  et  a  l'enseignement  de  l'histoire'  nne  Edition  de 
['ordonnance  cabochienne  de  1413.  On  a  lä  nn  texte  plns  complet  que  ce 
qui  a  6t6  donnä  jusqu'ici  et  revis6  sur  tons  les  mss.  —  C'est  Le  Vavasseur82) 
qui  s'est  Charge  de  pnblier  pour  la  Soci6t6  de  l'Histoire  de  France  la 
Chrooique  d*  Arthur  de  Richemont.  L'introduction  donne  des  renseignements 
nouveaux  snr  la  personnalitä  de  Gruel,  son  auteur,  et  Le  V.  pronve  qne  ce 
simple  6cnyer  breton,  d'une  famille  vassale  de  celle  des  Montanban,  a  6t6, 
par  ses  relations  personnelles,  en  mesure  d'etre  trds  bien  renseignä.  La 
chroniqne  serait  donc  nne  sonrce  präcieuse  snrtont  ponr  rhistoire  militaire. 
L'6diteur  a  connu  et  collationnä  six  mss.     Son  texte  est  bien  6tabli.  — 

B.  de  Handrot83)  parait  avoir,  jusqu'ä  prenve  du  contraire,  apportä  la 
Solution  definitive  d'une  question  importante  et  rest£e  jusqu'ici  sans  räponse. 
II  8,agit  dn  point  de  savoir  quel  est  l'auteur  de  la  chronique  anonyme  dite 
'La  scandaleuse'  (qui  n'a,  comme  on  le  sait,  de  scandaleux  que  le  nom). 
Le  probl&me  est  ouvert  depuis  le  16°  s.  En  1584,  La  Croix  dn  Maine 
l'attribuait  &  Jean  de  Troyes  d'apr&s  Gilles  Gorrozet.  A.  Vi  tu  montrant  le 
peu  de  fondement  de  cette  hypothfese,  la  mettait  sur  le  compte  de  Denis 
Hesselin,  prevöt  des  marchands  de  Paris.  A  son  tour  de  M.  repousse  cette 
attribution  et  donne  les  raisons,  spgcieuses  du  reste,  qui  lni  fönt  avancer 
que  l'auteur  est  Jean  de  Roye,  secrätaire  du  duc  Jean  II  de  Bonrbon.  Sa 
demonstraüon  a  quelque  apparence  de  justesse.  —  B.  de  Maul  de84,85) 
s'occupe  anssi  du  rfcgne  de  Louis  XII.  11  \ient  de  publier  pour  le  compte 
de  la  Soci6t6  de  l'histoire  de  France  les  Chroniques  de  Jean  d'Auton. 
L'ouvrage  entier  aura  trois  volumes.  La  critique,  tout  en  louant  l'anno- 
tation  copiense  due  ä  l'äditeur,  a  regrettä  vivement  qu'elle  füt  en  general 
mal  congue  et  mal  disposäe.     Ici  il  y  avait  trop  de  notes  inutiles,  lä  pas 


litt.  1  (1889).  —  28)  H.  Moranville\  Le  'Songe  veritable',  pamphlet  politique  d'un  pariaien 
de  15«  b.:  Soc  de  ThiBt.  de  Paris.  Mem.  17  (1890V  —  29)  A.  Coville,  L'ordonnance 
cabochienne  (26/7  Mai  1418)  publirfe  avec  nne  introdnction  et  des  notes.  Paris,  Picard. 
XII,  207  p.  —  SO)  A.  Hebron,  Robert  Blondel  hist.  normand  du  15«  s.  (Euvres  publikes 
d'apres  le«  ms.  originaux.  Ronen,  Lestringant.  (Pnblication  de  la  Soulte*  de  l'hist.  de  Norman- 
ne.)—  31)  L.  Jarry,  Jean  b&tard  d 'Orleans.  Testaments,  inventaire  et  compte  des  obseques. 
Orleans,  Herlnison.  1890.  131p.  (Extrait  des  'Memoire»  de  la  Soc.  arch.  et  hißt,  de  l'Orleanais'.) 
—  32)  A.  Le  Vavasseur,  Chroniqne  d' Arthur  de  Richemont,  connltable  de  France,  duc 
de  Bretagne  (1898—1458),  parG.  Gruel.  Paris,  Laurens.  XC,  322  p.  —  33)  B.  de  Mandrot, 
Quel  est  le  vdritable  «uteur  de  la  chronique  anonyme  de  Louis  XI  dite  la  scandaleuse?: 
BtCh.  52,  p.  129—38.  —  34)  L.  De  villers,  Documenta  relatifs  a  l'arrestation  de 
Louis  de  Luxembourg,  comte  de  Saint-Pol,  connltable  de  France  ft  Mona  en  aoüt  1475: 
CRCHB.  17,  4«  serie,  No.  4.  —  35)  R.  de  Maulde  La  Claviere,  Jean  d'Auton. 
Chroniques  de  Louis  XII;  eMition  publiee  ponr  la  Socilte'  de  l'hist.  de  France.    Paris,  Laurens. 


111,76  §  46A.    France,  MA.    (1890/1.)    Mancest-BatiffoL 

assez.  II  faut  esp6rer  que  ce  qui  reste  ä  paraitre  saüsfera  mieux  las  desirs 
des  erudits.  —  Le  meme  R.  de  M aal  de80'87)  met  an  jour  uue  pfcce  con- 
cernant  Louis  XII.  Elle  est  tir6e  du  ms.  1523  da  fonds  latin  de  la  Biblio- 
thäque  nationale  de  Paris.  L'aatear  6crit  apr&s  la  nouvelle  de  la  victoire 
d'Agnadel  du  14  mai  1509.  Son  r6cit  historique  s'arrete  au  23  join  de  la 
meme  ann£e ;  il  a  du  etre  corapos6  vraisemblablement  en  joillet.  Le  narra- 
teur  ne  doit  pas  etre  an  clerc.  C'est  un  homme  d'esprit,  d'ailleurs.  et 
sür  de  sa  plume.  Avec  rhistoriqne  de  la  bataille  d'Agnadel,  fait  connu 
au  reste,  et  oü  noas  n'avous  presqne  rien  de  nouveau  ä  prendre,  Fanteur 
donne  an  portrait  da  prince,  an  tableaa  de  son  administration  qui  contient 
des  vues  interessantes.  Cet  61oge  fait  tr&s  bien  comprendre  la  popularitc 
dont  jouit  le  roi  Louis  XII  qui  6tait  parvenu  k  donner  la  gloire  au  dehors 
et  la  paix  au  dedans. 

Histoire  par  ipoques.  —  Capitiens.  —  L'ouvrage  si  complet 
et  si  präcis  de  Luchaire  sur  les  premiers  cap&iens  ne  laisse  pas  cependant 
qne  de  permettre  aux  örudits  de  glaner  apr&s  lui  et  d'approfondir  certaines 
questions  particuli&res  ou  pour  lesquelles  L.  n'a  donn6  qu'une  Solution 
provisoire,  ou  qu'une  maniere  nouvelle  d'envisager  les  documents  pennet 
de  considerer  sous  un  jour  tout  diffi&rent.  C'est  ainsi  que  P.  Viollet83} 
a  6tudi6  de  recbef  la  rävolution  de  987  —  sur  laquelle  il  y  aura  tant  ä  dirc 
encore,  —  pour  6tablir  que  1' Opposition  k  Hugues  Capet  fut  a  peu  pr&s  in- 
signifiante,  mais  que  l'61ection  d'un  prince  non  carolingien  souleva  des 
scrupules  qu'on  retrouve  encore  vivants  au  temps  de  SVLouis.  Ge  dernier 
point,  qui  n'avait  pas  6t6  assez  remarque,  est  assez  neuf.  —  Julien  Havet**) 
s'occupe  aussi  des  rois  Hugues  et  Robert.  II  a  recherchä  quelle  etait  la 
väritable  date  du  couronnement  des  deux  princes.  Richer  la  place,  pour 
Hugues,  au  1er  juin  987,  les  annales  de  S4-Denis  le  3  jaulet  et,  pour  Robert, 
le  30  d6cembre ;  pour  le  meme  Robert,  an  fragment  de  cbronique  anonyme 
de  S*-Benoit-  sur  -Loire  publice  par  Pierre  Pithou  donnait  la  date  da 
1er  janvier  988.  H.  d£montre  que  la  plus  grande  partie  da  passage  de  cette 
cbronique  a  6te  interpoläe  par  Pierre  Pithou  et  ü  arrive  a  6tablir  que  les 
deux  couronnements  ont  eu  lieu:  pour  Hugues,  k  Noyon,  le  mercredi 
1er  juin  967,  et  pour  Robert,  ä  S'-Croix-d'Orl&ns  le  vendredi  30  dfcembre  967. 

Les  croisades  ont  donn6  lieu  ä  quelques  publications.  Signaions  tont 
d'abord  trois  travaux  qui  concernent  les  Albigeois.  Un  de  l'abb6  Douais40), 
un  second  de  J.  Frederichs41);  c'est  une  6tnde  courte  et  substantielle 
sur  un  personnage  qui  a  jon6  un  röle  important,  mais  qui  nous  est  pen 
connu.  F.  a  complete  et  corrigö  les  livres  de  C.  Schmidt  et  H.-Ch.  Lea; 
il  rel&ve  quelques-unes  de  leurs  erreurs,  apporte  une  contribuüon  nouvelle 
k  l'histoire  de  l'figlise  et  ajoute  aux  regestes  de  Grägoire  IX,  editta  par 
Potthast,  en  donnant  des  indications  sur  des  bullös  de  ce  pape  que  F.  a 

1890.  410  p.  —  SC)  id.,  Äloge  de  Louis  XII,  pere  de  la  Fraooe,  en  1509:  RH.  48  (1890\ 
p.  47 — 65.  —  37)  J.  Ftflix,  Coraptea  rendus  dos  Schering  de  Ronen,  evec  des  doeumeoU 
relatifs  a  lenr  election  (1409—1701).  Extrait  des  registres  des  deliberations  de  la  rille  . . . 
2  vol.    Ronen,  Leetringant.    1890. 

88)  P«  Viollet,  La  question  de  la  legitimite'  a  l'aYenement  de  Hugues  Capet:  CB- 
•>  octobre  1890.  —  g£)  J-  Havet,  Les  couronnements  des  rois  Hugues  et  Robert  Cd 
docnment  interpole*  par  Pierre  Pithou:  RH.  45,  p.  290/7.  —  40)  Abbe4  Donais,  Les  h&4- 
tiqnes  du  comte*  de  Toulouse  dans  la  premiere  moitie*  du  13«  s„  d'apres  l'enqu&e  de  1245. 
Paris,  Picard.  (Extrait  du  Compte  rendn  du  congres  scientifique  international  des  oatholiques.; 
—  41)  «*•  Frederichs,  Robert  le  Bongre,  premier  inquisiteur  glndral  en  France.   Qan«, 


§  46A.    France,  MA.    (1890/1.)    Maneeat-BatiffoL  111,77 

retrouröes  et  que  Potthast  ne  connaissait  pas.  Cest  un  chapitre  pr6cieux 
de  l'histoire  de  l'inquisition.  —  Un  troisiäme  enfin  de  A.-T.  Dräne49'44) 
leqael  nons  donne  une  biographie  prudente  et  soign6e  da  fondateur  de  l'ordre 
qui  personnifie  par  excellence  l'inquisition ;  ce  travail  cependant  est  partial ; 
l'auteur  appartient  ä  l'ordre  des  fröres  precheurs.  —  Yacandard45)  s'occape 
tonjours  des  questions  da  12*  s.  et  notamment  de  tont  ce  qni  a  trait  ä 
S^Bernard.  II  maintient  d'abord,  dans  nn  savant  articie,  contre  M.  Deutsch 
dont  les  titres  des  deux  travaux  feront  connaitre  la  thäse :  'Die  Synode  von 
Sens  1141  and  die  Verurteilung  Abselards'  et  Teter  Abseiard,  ein  kritischer 
Theologe  des  12.  Jh.',  qn'il  faut  placer  en  1140  et  non  en  1141  la  date  du 
concile  de  Sens.  —  II  fait  dans  une  autre  6tude46)  nn  excellent  expos6 
des  connits  de  Louis  VI  et  de  Louis  VII  avec  SVBernard  qui  dßfendait 
rindäpendance  de  l'eglise  et  la  rägalaritä  des  älections.  —  Dans  nn  troisteme 
articie  enfin47),  il  d£fend  le  mäme  SVBernard  de  l'accusation  qu'on  avait 
portee  snr  lni  et  qni  conaistait  &  le  repräsenter  comme  ayant  conseillä  & 
Louis  VII  de  r^pudier  Alienor,  repndiation,  par  consäquent,  qni  se  serait 
faite  de  son  plein  consentement.  V.  däclare  qn'il  est  fort  vraisemblable  que 
le  manage  de  Louis  VII  et  d' Alienor,  nnl  dans  le  principe  ä  cause  d'un 
emp&chement  de  consangninitä,  ait  6t6  validä  h,  Tusculum  en  1150  par 
Eugene  in.  Hais  alors  la  d6cision  da  concile  de  Beaagency  est  cadaqae 
en  droit  et  la  participation  da  pape,  comme  la  däclaration  da  divorce, 
invraisemblable  de  tons  points. 

A.  Gartellieri48)  s'est  adonnä  ä  l'6tude  da  regne  de  Philippe-Auguste. 
Dans  im  premier  travail,  contrairement  &  l'opinion  de  D.  Delisle  qui  avait 
pensS  que  Philippe- Auguste  6tait  n6  &  Gonesse,  il  införe  des  vers  d'un 
petit  poöme  de  Pierre  Riga  r£cemment  publik  par  H.  Delaborde,  qne  ce 
prince  est  nä  ä  Paris.  Le  meme  Cartellieri40)  a  ensnite  consacrä  sa 
dissertation  inaugurale  ä  Studier  la  biographie  de  Philippe-Auguste  jasqa'ä 
la  mort  de  son  p&re,  1165—1180.  Cest  interessant  et  präcis,  d'nne  lecture 
d'ailleurs  agräable.  —  A.  d'Herbomez60)  nons  a  explique  comment  le 
voyage  de  Philippe-Augaste  k  Toarnay  en  1187  avait  en  pour  consäqnence  la 
Charte  de  la  commune  de  Toarnay  et  l'annexion  da  Tournaisis  ä  la  couronne. 

Le  tome  III  de  l"Histoire  des  ducs  de  Bonrgogne'  de  E.  Petit51-52) 
vient  de  paraitre ;  il  embrasse  la  Periode  comprise  entre  1183  et  1218,  c'est 
k  dire  la  fin  dn  rfegne  de  Hugues  III  et  le  r&gne  de  son  fils  Endes  III.  789 
piexes  justificatives  accompagnent  le  texte.  Ce  livre  6tait  h  signaler,  car  on 
sait  combien  l'histoire  de  la  Bonrgogne  est  ätroitement  mel6e  ä  celle  de  la 
France  pendant  cette  epoque.  Les  guerres  sont  nombrenses  entre  les  denx  Jfetats. 

Comme  toujours,  la  question  des  Templiers  a  encore  provoqu£  de  nom- 
breuses  publications.  Avec  Jeanne  d'Arc  peu  de  sujets  ont  une  biblio- 
graphie  plus  volumineuse  dans  l'histoire  da  MA.  frangais.    Les  auteurs  da 

Cemm.  1891/2.  —  4$)  A.  T.  Dräne,  The  bist,  of  Saint  Dominic,  fo ander  of  the  friars 
preschen:  TAc.  (10  oot.  1891).  —  43/4)  (JBG.  18)LecoydelaMarche,  prldieatlon  de  la 
creiiade.  Pari 8,  Rob.  Conrteheuse.  —  45)  Vacandard,  Chronologie  abtflardienne.  La 
«Ute  da  concile  de  Sens,  1140:  RQH.  (jaillet  1891).  —  46)  i<*>,  Saint-Bernard  et  la  royaute* 
francaiae:  ib.  (avril).  —  47)  id. ,  Le  divorce  de  Louis  le  jenne:  ib.  (1  avril  1890).  —  48)  A- 
Cartellieri,  La  naissance  de  Philippe- Auguste:  RH.  47,  p.  809—10.  —  49)  **•»  Philipp  IL 
August  y.  Frankreich  bis  z.  Tode  seine«  Vaters  (1165 — 80).  Berlin,  Mayer  &  Maller.  34  p. 
—  50)  A.  d'Herbomez,  Le  voyage  de  Philippe- Auguste  a  Tournay  en  1187:  RQH.  (oct. 
189 U.  —  51)  L.  Ledere,  Les  rapports  de  la  papantl  et  de  la  France  sous  Philippe  III 
(1270—85).  Bruxelles,  Lamertin.    1890.    VIII,  188  p.  —  52)  E.  Petit,  Hist.  des  dnca 


111,78  !  46A.    France,  1£A.    (1890/1.)    Mancest-Batif  fol. 

reste  concluent  ä  l'envie  a  l'innocence  des  malheureux  condamn£s.  Le  travail 
le  plus  considärable  que  nons  ayons  ä  signaler  est  certainement  celui  de 
C.  V.  Langlois.*8,64)  L.  a  monträ  que  la  procedura  employta  a  l^gard 
des  Templiers  a  6t6  injuste  et  violente;  que  Philippe-le-Bel  est  le  principal 
auteur  responsable  de  leur  chute  et  que  c'est  la  cupiditä  surtout  qui  l'a 
fait  agir.  Evidemment  les  Templiers  n'ont  pas  tous  6t6  d'innocentes  victimes; 
mais  il  n'y  a  aucune  raison  pour  charger  leur  memoire  des  crimee  atroces 
80us  le  poids  desquels  on  les  a  fait  succomber.  —  Le  baron  Hey") 
conclut  6galement  que  l'ordre  du  Temple  est  sans  taches  et  que  son  procts 
ainsi  que  la  condamnation  qui  le  frappe  sont  souverainement  iniques.  — 
DelavilleleRoulx64)  reconnait  ägalement  que  si  beaucoup  de  Chevaliers  de 
l'ordre  furent  accusäs  justement,  l'ordre  lui-meme  n'en  6tait  pas  moins  fort 
innocent.    Von  Doellinger  et  C.  Rahlenbeck67*58)  arrivent  aux  mimes  fins. 

La  bataille  de  Courtrai  vient  de  donner  lieu  ä  une  interessante  dis- 
cussion  oü,  comme  souvent,  le  patriotisme  a  inspirä  les  ärudits  plus  que  le 
souci  scrupuleux  de  la  v6rit£.  Nullement  satisfait  de  la  conclusion  ä  laquelle 
etait  arriv6  Pirenne69),  F.  Funck-Brentano60,61)  a  repris  les  deux  recits 
qui  nous  racontent  la  bataille.  Toute  la  question  portait  sur  le  point  de 
savoir  si  le  fossä,  oü  culbuta  la  gendarmerie  fran^aise,  avait  oui  ou  non 
existä.  Or  ce  detail  a  eu  un  tr&s  grand  succ&s  au  MA. ;  Villani,  Ottokar  de 
Styrie  Tont  r66dit£.  F.  affirme  qu'il  ne  saurait  y  avoir  doute  sur  le  point 
et  que  la  fameuse  tranchäe  a  väritablement  6t6  creusäe. 

Les  Valoia.  S.  Luce6*)  vient  de  räunir  en  un  volume  fort  inte- 
ressant dix-neuf  m6moires  sur  difflrents  sujets  qui  ont  trait  ä  l'histoire  de 
France  pendant  le  14°  s.  Quelques-uns  avaient  d6ja  paru  ailleurs.  D'autres 
sont  inädits.  L.  a  cru  devoir  supprimer  tout  appareil  scientifique  et  s'abstenir 
de  notes,  mais  on  sait  assez  la  scrupuleuse  conscience  de  l'illustre  fcrudit 
pour  n'etre  point  effrayß  d'une  absence  de  r6f6rences  qui  ne  rend  pas  moins 
certaine  Texactitude  des  faits  qu'il  raconte.  On  trouvera  notamment  dans 
ce  petit  livre  une  6tude  sur  la  bataille  de  l'ficluse,  une  autre  sur  la  revolation 
de  1858,  sur  Guillaume  l'Aloue  et  le  grand  Ferra,  sur  le  Maine  et  la 
Normandie  au  temps  des  derni&res  guerres  anglaises;  des  dissertations  snr 
Jean  de  Berry  et  les  menus  du  prieur  de  S^Martin-des-Champs;  l'exploi- 
tation  des  mines  du  Lyonnais  confisquees  ä  Jacques  Coeur;  les  chiens  du 
mont  S*-Michel;  la  question  de  savoir  si  Joanne  d'Arc  est  n6e  en  terre 
d'empire  ou  sur  terre  de  France,  Barrois  ou  Champagne.  Disons  en  ce  qui 
conceme  ce  dernier  point  que  L.  penche  pour  la  Champagne.    Nous  avons 

de  Bourgogne  de  1»  race  cape'tienne.  t.  III.  Dijon,  Lamarehe.  1890.  624  p.  —  &%)  F. 
Naef,  Recherches  sur  les  opinions  religieuses  des  Templiers  et  sur  les  traces  qu'elles  ont 
laissees  dans  la  litteVature  et  dans  1'hist.  Nimes,  Chastanier.  1890.  64  p.  —  54)  c-" 
V.  Langlois,  Le  proces  des  Templiers  d'apres  des  documents  nouveaux:  RDM.  (15  janr. 
1891).  —  55)  Baron  Key,  Le  proces  des  Templiers:  RChamp.  (oct.  1891).  —  M) 
Delaville  le  Roulx,  La  snppression  des  Templiers:  RQH.  (juillet  1890).  —  5?)  I- 
v.  Doellinger,  Über  d.  Aufhebung  d.  Tempelordens:  Bayerische  Akademie  d.  Wissen- 
schaften (1889),  II,  Heft  8.  —  58)  C.  Rahlenbeck,  Feu  Dcelüngur.  La  justifieaUon 
des  Templiers:  RBelgique  10  (1890).  —  59)  Pirenne,  v.  JBG.  18.  —  60)  r\  Fntiek- 
Brentano,  Memoire  sur  la  bataille  de  Courtrai  (1802,  11  juillet)  et  les  chroniqoeors 
qui  en  ont  trait4  pour  servir  a  l'historiographie  du  regne  de  Philippe-le-Bel.  (=  Extrait 
des  me*moires  präsentes  par  divers  savants  a  l'Acad.  des  Inscriptions  et  Beiles  Lettre«. 
1"  Serie,  t.  X.  1»  partie.)  Paris.  4°.  —  61)  L.  Gue*rard,La  succession  de  Clement  V 
et  le  proces  de  Bertrand  de  Got,  vicomte  de  Lomagne  (1818 — 21).  Auch.  imp.  de  Foix. 
20  p.  —  62)  S.  Luce,  La  France  pendant  la  guerre  de  Cent- Ans,    Ipiaodes  bist,  et  vis 


§  46A.    France,  MA.    (1890/1.)    Manceet-Batiffol.  111,79 

parte  dans  notre  präcädent  compte  rendu  de  quelques-uns  de  ces  travaux. 
Onjuge,  par  la  variätä  des  titres  que  not»  venons  d'6nnm£rer,  l'attrait 
qne  presente  cette  särie  d'esquisses.  —  Le  meme  Luce68)  a  eu  l'occasion 
de  signaler  k  l'Acad&nie  des  inscripüons  nne  chanson  assez  curieuse  qui 
parle  du  fait  qne  Behuchet,  Tun  des  amiraux  de  la  flotte  frangaise  k 
lfiduse,  insulta  Edouard  III,  lequel  le  fit  pendre.  On  composa  de  cette 
affaire  nne  chanson  que  les  Canchois  chantaient  encore  an  temps  de  Pierre 
Cochon.  C'eat  celni-ci  qui  nous  l'a  conserväe  en  l'insärant  dans  sa  chro- 
niqne.  —  On  trouvera  dans  un  livre  de  £.  Vlietinck64)  l'histoire  de  Calais, 
de  Kieuport  et  d'Ostende  pendant  les  mois  de  mai  k  aoüt  1846.  Cette 
histoire  est  faite  d'aprta  les  registres  des  comptes  de  ces  villes. 

Duguesclin  vient  de  donner  lien  k  denx  ou  trois  publications.  L'etnde 
de  D.  d'Aussy65)  est  approfondie;  eile  a  6te  composäe  en  tr&s  grande  partie 
a?ec  des  pifeces  d'arcHves  ce  qui  la  rend  tr&s  neuve.  —  S.  Luce60,67) 
a  retrouvg  un  document  important  pour  la  biographie  de  ce  hardi  capi- 
taine.  On  ne  connaissait  jusqu'ici  le  r61e  de  Du  Gnesclin  an  sifege  de 
Reimes,  lequel  dnra  du  3  octobre  1356  an  5  juillet  1357,  qne  par  la  chro- 
nique  rimäe  de  Cuvelier;  aucune  pifece  anthenüqne  n'ätait  venne  confirmer 
jnsqu'&  maintenant  les  affirmations  du  chroniqueur.  L.  public  un  acte  qui 
se  trouve  au  British  Museum  et  vient  combler  cette  lacune.  II  emane  du 
dauphin  Charles,  duc  de  Normandie.  II  est  du  6  däcembre  1357.  Le 
dauphin  donne  k  Bertrand  du  Gnesclin,  sire  de  Broons,  200  livres  tournois 
de  rente  annuelle  et  viagöre,  assises  snr  les  revenns  de  S*-James-de-Beuvron, 
et,  k  defaut,  sur  la  recette  d'Avranches,  comme  räcompense  des  eclatants 
Services  qne  Du  Gnesclin  a  rendus. 

Le  rfegne  de  Charles  VI  est  nne  6poque  ch&re  anx  6rudits.  Plus 
l'histoire  est  embrouillta  et  plus  on  s'acharne  a  en  dämäler  les  moindres 
details,  k  en  faire  revivre  les  plus  secondaires  fignres.  —  H.  Courteault*8), 
lui,  s'est  appliquä  k  Studier  Pierre  de  Craon,  et  notamment  sa  fnite  en 
Espagne.  On  sait  en  effet  que  suivant  Froissart,  apr&s  la  tentative  d'assassinat 
dOlivier  de  Clisson,  de  Craon  ne  re$ut  pas  un  bon  accneil  aupr&s  du  duc 
de  Bretagne  et  qne,  soit  qu'il  fut  malmend,  soit  qn'il  prit  penr  en  appre- 
nant  la  marche  de  Charles  VI,  il  gagna  an  plus  vite  Barcelone.  C'eat  anx 
archives  de  la  couronne  d'Aragon  que  C.  a  retrouvä  les  docnments  qui  lni 
permettent  de  suivre  pas  k  pas  les  p6r6grinations  de  l'assassin.  On  voit 
ainsi  que  la  cour  de  France  ayant  appris  oü  s'etait  r6fugi6  Pierre  de  Craon 
demanda  des  renseignements  au  roi  d'Aragon;  qne  l'assassin  alors  vonlut 
se  sauver  et  partir  pour  Jerusalem;  qu'on  courut  aprös  lni  et  qu'on  le 
rattrapa;  qn'il  fut  Stroitement  enfermä,  et  que  la  cour  de  France  ayant 
demande  son  extradition,  il  finit  par  s'6vader  et  vint  se  refugier  en  Bretagne. 
—  Coville**)  vient  d'6crire    une  bonne  biographie  de  Jacques  Legrand, 


priree  anx  14«  et  15«  s.  Paris,  Hachette.  1890.  18°.  —  63)  id.,  Le  soufflet  de 
r&dnse  et  la  chanson  des  pastonreaux  normands:  CR.  (28  deoembre  1891).  —  64)  E- 
Vlietinck,  Le  siege  de  Calais  et  les  villes  de  la  cöte  flamande:  AnnS&mulationFlandre 
5*  temeetre,  L  —  65)  D.  d'Anssr,  Campagnes  de  Dngnesclin  danB  le  Poiton,  l'Aania 
et  la  Saintonge  (1872/5).  La  Roehelle,  Texter.  1890.  16  p.  —  6t)  S.  Luce, 
Du  Gaeaelin  et  les  dacs  de  Berry  et  de  Bonrgogne  a  propos  d'une  rolique  de  la  passion : 
Area.  bist.  art.  et  litt.  (1  man  1891).  —  67)  id"  Dngucaclin  au  siege  de  Bennos: 
BiCk.  52,  p.  615/8.  —  68)  H.  Conrteanlt,  La  fnite  et  les  aventnres  de  Pierre  de 
Craon  en  Espagne,   d'apres  des  docnments  inldits  des  archives  d'Aragon:    ib.  p.  481 — 48 # 


111,80  §  *6A.    France,  MA.    (1800/1.)   Mancest-Batiffol. 

moine  Augustin  de  Paris;  il  s'agit,  on  s'en  souvient,   de  ce  religieex  qui, 
prtahant  en  1405  de  van  t  la  reine  Isabeau,  eut  le  courage  de  dänoncer  haute- 
ment  &  son  auditoire   les  däsordrcs  de  la  cour.   —   Le  m&me  Co  ville70 
a  soutenu  devant  la  Sorbonne  une  tbfcse  aar  les  Cabochiens  et  l'ordonnance 
de  1413.     Les  joges  ont  loue   la   bonne   raise   en  oeuvre  des  chroniqneurs 
contemporains.    Quelques  critiques  ont  regrettä  que  Tauteur  n*ait  pas  daran- 
tage  ns6  des  documents  d'archives  et  qu'il  n'ait  pas  saffisamment  recherche 
tont  ce  que  la  dite  ordonnance  devait  aux  ordonnances  anteneures.    Ds  en 
ont  conclu  que  peut-6tre  il  n'y  aurait  pas  grand  chose  de  nouveau  ä  prendiv 
dans  ce  livre  qui  cependant  a  obtenu  un  tr&s  vif  succ&s.   —   H.  Mo  ran- 
ville71)  a  rais  au  jour  un  interessant  document.     ü  s'agit  de  la  requete 
presentde   ä  Charles  VI   le  13  fövrier  1413  par  l'Universitä  et  la  ville  de 
Paris    sur    le    gouvernement    du    royaume   et   les   dtaordres   des  fiuances. 
C'est   la  präface   de   l'ordonnance   cabochienne   rendue  le  26  mai  sui?ant. 
M.  a  troavä   ce  texte  aux   arcbives   des  Basses  -Pyrenäes;    on  sait  que  la 
ville  de  Paris  avait  envoy£  un  exemplaire  de  cette  pitoe  &  toutes  los  ville? 
du  royaume.    II  comprend  75  articles;  il  devra  Ätre  consultä  par  tout  erodit 
qui  voudra  etudier  l'ordonnance  cabochienne  ou  connaitre  l'etat  du  moment. 
Ajoutons  que  Coville  ne   l'a  pas   eu   entre  les  mains.   —   P.  Dognon7* 
a  voulu  preciser  les  phases  de  la  lutte  des  Armagnaca  et  des  Bourguignons 
dans  une  partie  du  midi.    II  refait  et  rectifie  sur  bien  des  points  le  recit 
de  Vaissete  ä  l'aide  des  archives  locales.    II  publie  entre  autres  documents 
inedits  un  proc&s-verbal    des  actes   des  delegues  ä  l'imposition  d'une  croe 
sur   le   sei   lu    aux   etats  de   Beziers   le  30  novembre  1419   et   qui  est  en 
langue  vulgaire  du  pays.    II  ressort  de  ce  travail  que  c'est  au  parti  Bour- 
guignon  que  le  Languedoc  doit  le  retablissement  de  ses  fitats,  de  meme  qu'il 
dut  au  dauphin  la  fondation  du  Parlement  de  Toulouse.  —  H.  MoranvilU" 
apporte  quelques  renseignements  nouveaux  sur  un  personnage  dont  l'histoire 
et   surtout   l'influence    reelle   sont   encore   un   problöme  pour   les   erudits. 
Nous  voulons  parier  de  Charles  de  Yalois.     II  s'agit  de  la  tentative  que  fit 
ce  prince  sur  Constantinople  pour  faire  valoir  les  droits  qu'il  tenait  de  sa 
femme  Catherine,  fille  de  Philippe  de  Courtenay.     Cette  expädition  echooa 
et  Charles  ramena  de  Sicile  x  en  France  les   debris   de  son  armee  aprfcs  le 
traitä   de   Calatabellota.      A  part  la  chronique  de  Muntaner,  un  compte  de 
Thibaut  de  Chepoy  et  quelques  lettres,  on  n'avait  rien  9ur  la  tentative  de 
Charles  de  Valois  en  Orient.     M.  raet  au  jour  une  räcapitulation  generale 
des  depenses  'pour  le  fait  de  Constantinople'  qu'il  a  trouväe  dans  les  rouleani 
de  Baluze.     Le  document  est  interessant74"76). 

M.  Perret77),  dont  nous  allons  avoir  ä  relever  les  innombrables  travaux 
sur  toutes  les  questions  qui  concernent  les  rapports  de  la  France  et  de  Venise, 
surtout  ä  la  fin  du  15tt  s.,  nous  parle  d'une  ambassade  qui  vint  offrir  £  la 
republique   de  Yenise   la  mediation   de  Charles  YII   dans   la   lutte  que  la 


—  69)  Coville,  De  Jacobi  Magni  vita  et  operibus.  —  70)  id-i  Lee  Cabochies* 
et l'ordonnance  de  1418.  Pari«,  Haehette.  1888.  —  71)  H.  Moranvilltf,  Remontranct* 
de  l'Universite*  de  la  Tille  de  Pari«  a  Charles  VI  sur  le  gouvernement  da  royaume:  B&Ch- 
51  (1890),  p.  420—42.  —  72)  P*  Dognon,  Les  Armagnacs  et  les  Bourgnignons,  le  eemte 
de  Foix  et  le  dauphin  en  Languedoc,  1416 — 20:  AnnMidi  4.  —  78)  H.  Moranvillt 
Les  projets  de  Charles  de  Valois  sur  l'empire  de  Constantinople:  BfiCh.  61  (1890),  p.  63—$*- 

—  74/6)  Grand  echieme  v.  §  72B.  —  77)  M.  Perret,  L'ambassade  de  1'abW  de  Saint- 
Antoine  de  Vienne  et  d'Alain  Chartier  a  Venise,  d'apree  des  documents  venitient  (1425)- 


i  46A.    France,  MA.    (1890/1.)    Manceet-BatiffoL  111,81 

cflebre  cit^  eoutenait  contre  Sigismond  d'Autriche,  lütte  qui  eut  pour  origine 
la  vente  de  la  rille  de  Zara  consentie  le  9  juin  1409  par  Ladfclas,  roi  de 
Naples.  Gette  mädiation  ne  put  pas  aboutir,  mais  eile  nous  fait  connaitre 
quelques  renseignements  mconnus  sur  Alain  Cbartier  qui  fut  na  des  ambassa* 
denn  employto. 

La  vie  de  Jeanne  d'Are  a  donnä  lien  comme  toujoars  k  une  foule  de 

poblications   dont  malheureusement  la  plupart  attestent  beaoconp  plus  de 

boime  volonte  qu'un  rentable  esprit  scientifique.    11  est  malais£,  sans  doute, 

de  trouver  dn  nonvean   snr  nn  personnage   ä  propos  duquel  nons  avons 

dej&  tant  de  documents,   et  cependant   l'esp&ce  de  myst&re  qni  continue  a 

planer  sur  nne  existence  a  bien  des  6gards  encore  merveilleuse,  n'attire  pas 

moins  les  historiens,  et  chaque  jour  voit  apporter  queique  detail  qui  trouye 

tonjours  sa  place  dans  la  biographie  de  notre  h6rotoe  nationale.  —  Nous 

ne  dirons  rien  du  livre  de  Blaze  de  Bury.78*79)    II  r6p&te  tont  ce  qu'on 

sait  dejä  en  ajoutant  senlement  quelques  id6es  bizarres  qni  ne  sont  pas  faites 

pour  rehausser  la  valeur  de  ce  travail.  —  S.  Luce80)  nons  apprend  que 

dans  une  peinture  de  l'h6tel-de*ville  de  Hondschoote,  Jeanne  d'Arc  a  6t6 

figuree  au  16*  s.  comme  6tant  la  dixi&me  preuse,  ainsi  que  Duguesclin  avait 

passe  pour  le  dixieme  preux.  —  P.  Meyer81)  a  signate  une  pfcce  de  vers 

composee  en  1429,  peu  apres  le  siöge  d' Orleans,  et  trailant  de  la  Puceüe; 

c'est  jusqu'ici    le    plus   ancien   document   poätique   que   Ton   possfede   aar 

Jeanne  d'Arc.   —   Dronsart8*)a  bien  fait  de  r&umer  dans  un  article 

interessant  ce  que   les  historiens  et  Gcrivams  anglais    ont  6crit  sur  celle 

qu'ils  avaient  martyrisee  a  Ronen.  —  L'idäe  assez  singulifcre  de  sontenir  que 

l'histoire  se  trompe  enttörement  sur  la  fin  tragique  de  Jeanne,  et  que  celle-ci 

na  Jamals   et6  executöe  vient  de  tenter  encore  deux  ecrivains.     En  mar- 

chant  sur  les  traces  de  Choussy,69)  Lesigne84)  cherche  k  nous  faire 

croire  que  Jeanne,  6chappee  au  bücher  de  Ronen,  survecut,  se  maria  et  eut 

beaucoup  d'enfants.    Ce  qui  fait  moins  pardonner  k  ce  dernier  auteur  son 

»offensive  plaisanterie,  c'est  qu'il  ne  connait  ni  le  15*  s.,  ni  aucun  des  ouvrages 

qni  ont  paru  dans  les  derniers  temps  sur  la  Pucelle.     Kons  n'avons  cit6 

ces  deux  essais  que  pour  memoire.     Les  differentes  Station*  de  la  vie  de 

l'htrolne  ont  provoquä  des  6tudes  de  detail  plus  neuves.     Sans  parier  des 

brochures  de  Donizeau,86)  Boucher  de  Crevecceur,86)  B.  Ledain,87) 

mentionnons  le  travail  un  peu  romanesque,  mais  ä  tout  prendre  attachant  que 

2s.  Quellien88)  nous  a  donne  sur  une  des  inspirees  qui  se  sont  attachees 

a  la  fortune  de  Jeanne.    Parmi  celles-ci  se  trouvaient  deux  Bretonnes;  nous 

ignorons  le  nom  de  l'une;  l'autre  s'appelait  Perrinaic  ou  Pierronne.     Elle 

fut  prise  par  les  Anglais  et  brülee  k  Paris  le  3  septembre  1430.    Sa  figure 


RH.  46,  p.  998—807.  —  78)  J*  C.  Chapellier,  £tude  hist.  et  gtfographique  sur 
Dcnireniy,  pays  de  Jeanne  d'Arc.  St-Dil,  Humbert.  1890.  49  p.  (Extrait  du 
Bulletin  de  la  Socie"te*  philomatiqne  vosgienne,  1889—90.)  —  79)  B.  de  BuryT  Jeanne 
d'Are.  Paris,  Perrin.  1890.  626  p.  —  80)  S.  Luee,  Jeanne  d'Arc  dixieme  preuee: 
CK.  (juUlet-aont  1890).  —  81)  P*  Meyer,  Une  ballade  francaise  contre  les  Anglais  et 
en  rhonnenr  de  Jeanne  d'Are:  ib.  (6  jnin  1891).  —  89)  Dronsart,  Jeanne  d'Are  en 
Angleterre:  Ccrr.  (26  aont  1891).  —  8$)  JBO.  11.  —  84)  E.  Lesigne,  La  fin  d'une 
legende;  rie  de  Jeanne  d'Arc  Paris,  Bayle.  1890.  162  p.  —  85)  Abbe*  Donizean, 
Jetone d'Are a Pcitiere.  Poitiers.  1890.  16°.  76  p.  — 86)  A.  Boueher  de  CreTecaenr , 
L*t  Romee  et  lea  de  Perthes,  famiUe  maternelle  de  Jeanne  d'Are.  Abbeville.  14  p. 
—  87)  B.  Ledain,  Jeanne  d'Aro  a  Poitiers.  Saint-Maixent,  Beyers*.  15  p.  — 
88)  N.  Quellien,    Perrinaic,    nne  compagne  de  Jeanne   d'Are.     Paris,   Fischbacher.   — 

Jahresberichte  der  GeieMchtewisaensehaft.    1891.    III.  6 


111,82  !  *6A.    France,  MA.    (1890/1.)    Mancest-Batiffol. 

est  touchante.  Quelques  brochnres  de  de  Vassal,89,90)  Jadart,91)  Du 
Bois  de  la  Yillerabel")  demandent  k  etxe  signalees,  fat-ce  par  leur  titre; 
et  notons  snrtout  une  prßcieuse  fonde  oü  G.  De  Beaurepaire98)  passe  en 
revue  les  cent  vingt  juges  qui  fignrörent  environ  au  proc&s  de  Jeanne.  II  les 
groupe  successivement:  nniversitä  de  Paris,  chapitre  de  Ronen,  College  des 
avocats  en  cour  d'6glise,  couvents  de  Ronen,  haut  clerge.  II  a  bon  nombre 
d'informations  nouvelles  snr  beauconp  d'hommes  d6j&  connus  et  puisäes  dans 
les  registres  capitulaires  de  la  cathädrale  de  Ronen  et  les  fonds  6cclesiastiqaes 
des  archives  de  la  Seine-Införienre.  On  y  trouvera  une  notice  substantielle 
snr  chacun  des  juges. 

Gast^94*95)  a  portä  son  attention  sur  les  insurrections  populaires  dont 
la  Basse-Normandie  a  toujours  6t6  le  th6atre  aprfes  Jeanne  d'Arc  et  que  les 
Anglais  n'ont  jamais  pu  arriver  k  räprimer.  Comme  Celles  de  1434, 1436, 1447; 
ce  furent  de  v6ritables  chouanneries.  —  Delachenal96)  a  etudte  comment 
les  conseillers  bourguignons  finirent  par  entrer  dans  le  parlement  royal  qoe 
Charles  VII,  aprös  la  paix  d'Arras,  rappela  de  Poitiers  k  Paris. 

G.  Du  Fresne  de  Beaucourt,97)  qui  termine  son  beau  livre  sor 
Charles  VII,  a  examine,  k  part  la  question  sur  laquelle  nos  principaox 
historiens  s'entendent  si  peu,  celle  de  Jacques  Coeur.  L'argentier  du  roi 
6tait-il  innocent  ou  coupable,  digne  du  mepris  ou  de  la  compassion  de  la 
posteritä  ?  'Rien  ne  prouve,  dit  de  B.,  que  la  chute  de  Jacques  Coeur  doive 
etre  attribuäe  k  un  lache  abandon  de  son  maitre.'  Outre  les  motifs  officiels  de 
la  condamnation  prononcäe  contre  J.  Coeur,  il  y  a  du  en  avoir  de  secrets. 
L'empressement  que  mit  plus  tard  Louis  XI  k  combler  d'honnenrs  et  de 
pr6sents  la  famille  du  condamnä  pennet  de  soupgonner  avec  Michelet  que 
l'argentier  ätait  partisan  du  Dauphin  et  qu'il  conspirait  avec  lui.  Malheureuse- 
ment  nous  manquons  de  preuves  formelles  et  la  question  reste  ouverte.  La 
conclusion  de  de  B.,  quelque  vague  qu'elle  reste  encore,  n'en  est  pas  moins 
interessante.  Mais  le  travail  capital  du  meme  auteur  que  nous  ayons  4 
signaler  est  le  tome  V  de  son  histoire  de  Charles  VII.98)  Ce  nouveau 
volume  commence  au  moment  oü  Charles  VII  va  entreprendre  la  conquete 
de  la  Normandie  et  de  la  Guyenne.  On  y  lira  des  dätails  nouveaux  sur  la 
cour  de  Charles  VII  qui  est  k  ce  moment  extr&nement  brillante.    De  B.  traft« 


89)  Boucher  de  Molandon,  Un  oncle  de  Jeanne  d'Arc  depuis  quatre  siecles  oubli^, 
Mangin  (de  Vouthon),  frere  d'Isabelle,  mere  de  la  Pucelle.  Sa  reaidence  a  8aint-Denie-en- 
Val,  pres  d'Orleans.  Orleans,  Herlnison.  19  p.  —  99)  C.  de  Vasaal,  La  bataille  de 
Patay  (18  juin  1429)  ou  la  Croix-Blon  et  la  Croix-Faron.  Episode  de  la  yie  de  Jeanne 
d'Arc,  suivi  d'un  rapport  par  M.  de  Villebresme.  Orleans,  Herluison.  1890.  l-°.  94  p. 
—  91)  Jadart,  Entre>  de  Jeanne  d'Arc  a  Reims,  le  16  juillet  1429;  r&dition  dn  poeme 
de  Nicolas  Bergier  (compos**  en  1618):  RChamp.  (juin  1890).  —  92)  A.  Dn  Boie  de 
la  Yillerabel,  Les  proces  de  Jeanne  la  Pucelle.  Ms.  ineMit  I4g*4  par  Benoit  XIV  a  U 
bibüotheque  de  l'Universite'  de  Bologne  et  public*  avec  une  introduction.  St-Brieac, 
Prudhomme.  1890.  18°.  217  p.  —  93)  C.  de  Beaurepaire,  Notes  sur  les  juges  et 
les  asses8eurs  du  proces  de  condamnation  de  Jeanne  d'Arc.  Ronen,  Eaperance  Cagnisid 
1890.  —  94)  Gaste*,  Les  insurrections  populaires  en  Basse-Normandie  au  15«  "• 
pendant  l'occupation  anglaise  et  la  question  d'Olivier  Basselin:  STC.  (oet.,  noT.  et  dec. 
1889).  —  95  X  S.  Luce,  Louis  d'Estoutevüle,  le  batard  d'Orleans,  et  la  defense  du  Host- 
St-Michel  (de  1425  a  1449):  Corr.  (25  sept.  1890).  —  96)  R.  Delaohenal,  Une 
clause  de  la  paix  d'Arras.  Les  conseillers  bourguignons  dans  le  Parlement  de  Charles  VII. 
Paris.  8  p.  (Extrait  du  'Bulletin  de  la  Soc.  de  Toist.  de  Paris  et  de  l'üe  de  Franc*', 
t.  18.)  —  9*?)  6.  Du  Fresne  de  Beaucourt,  Le  proces  de  Jaques  Ca?ur:  BQH. 
(1  avril    1891).  —  98)  id.f   Hist.  de  Charles  VII.    t.  V.    Le  roi  yictorieoi.    1449-63. 


§  46A.    France,  MA.    (1890/1.)    Mancest-Batiffol.  III 83 

la  question  de  Jacques  Coeur  dans  le  Bens  que  nous  venons  de  voir  'Jacques 
Cceur  pretait  de  l'argent  au  Dauphin,  dit-il,  l'argent  pretä  au  dauphin  pour 
troubler  le  royaume  fut  peut-etre  son  vgritable  crime'.  Signaions  entre 
autres  le  r6cit  de  l'intervention  de  Charles  VII  en  Italic  oü  il  envoie  le  roi 
Ren6  au  secours  du  duc  de  Milan. 

J.  Vaesen9*)  continue  la  publication  de  la  correspondance  de  Louis  XI; 
nous  en  sommes  au  tome  V;  l'6dition  compl&te  embrassera  une  dizaine  de 
volumes;  ce  sera  une  des  plus  importantes  pour  l'histoire  du  15  •  s.  Les 
lettres  insärßes  dans  le  nouveau  volume  sont  presque  toutes  in6dites.  —  II 
ny  a  rien  ä  dire  du  livre  que  vient  d'6crire  Asse100)  sinon  que  c'est  un 
ouvrage  de  vulgarisation  compos6  par  un  homme  qui  n'est  pas  assez  au 
conrant  du  sujet  ni  de  ce  qui  l'entoure.  —  Le  travail  de  H.  Witte101)  est 
beaucoup  plus  utile.  W.  s'occape  des  6v6nements  militaires  dont  Charles  le 
Temeraire  fut  le  h6ros  sur  le  haut  Rhin  et  en  Franche-Comt6  d'octobre  ä 
decembre  1474.  On  j  notera  des  d6tails  präcis  sur  la  politique  de  Louis  XI 
&  l'egard  du  duc  de  Bourgogne  et  de  ses  adversaires.  L'auteur  explique 
rinaction  singulare  de  ce  prince,  pendant  la  campagne  des  Suisses  et  des 
Äutrichiens  contre  la  Bourgogne  en  1474,  par  ce  fait  que,  pendant  ce  temps, 
Louis  XI  soumettait  sans  bruit  ä  son  autoritä  les  partisans  däclares  ou 
secrets  du  duc  Charles,  tels  que  Ren6  d'Anjou  et  Bar  et  Ren6  de  Lorraine. 
D  y  a  ä  lire  une  description  d6taill£e  du  combat  d'Etericonrt-Chenebier, 
du  13  novembre  1474,  oü  les  Bourguignons  furent  vaincus.  Cette  6tnde  est 
solidement  ätabliean  moyendepi&cesd'archivesinädites.  —  B.  de  Mandrot102) 
vient  d'6crire  une 'Vie  de  Jacques  d'Armagnac,  duc  de  Nemours'  trfcs  remarquable, 
trfcs  compl&te  et  en  meme  temps  trds  6monvante.  II  nous  montre  ce  malheu- 
reux  duc,  qui  etait  n6  avec  du  goüt  pour  les  arte  et  notamment  pour  les 
beaux  manuscrits,  qui  avait  regu  une  äducation  soign6e  et  n'avait  rien  des 
moeurs  cruellement  farouches  de  ses  pöres,  victime  toute  sa  vie  d'une  volonte 
mal  trempee  et  de  son  intelligence  politique  mädiocre.  Yaillant  soldat 
d'ailleurs,  il  avait  6t6  fait  Chevalier  ä  la  bataille  de  Formigny,  et  avait  joui 
d'une  grande  faveur  aupr&s  de  Charles  VII  auquel  il  resta  fidöle.  Louis  XI 
l'avait  bien  accueilli,  l'avait  accablä  de  bonnes  gräces,  lui  avait  donn6  sa 
filleule  Louise  d'Anjou  en  manage ;  et  cependant  c'est  ce  roi  que  Nemours 
trompa  et  joua  toute  sa  vie  d'une  maniöre,  il  faut  Tavouer,  peu  digne.  De 
M.  entre  dans  le  detail  de  toutes  ces  däfections  dont  Nemours  se  rendit 
coupable ;  il  raconte  tout  ce  que  fit  Louis  XI,  bien  inutilement,  pour  ramener 
cette  tete  legere,  jusqu'au  jour  oü  il  se  decida  ä  la  sacrifier  d^finitivement, 
le  fit  arreter  en  1476,  juger,  condamner  et  däcapiter.  Cette  6tude  n'est  pas 
9eulement  ezacte  et  m6ticuleusement  6tablie,  eile  est  aussi  äcrite  d'une  fa^on 
vivante  et  6mue  qui  lui  ajoute  un  tr&s  grand  charme. 

Perret  präpare  un  travail  sur  les  relations  de  la  France  et  de  Venise 
au  15*  s. ;  il  en  a  essaimä  des  fragments  dans  une  foule  de  revues  de  Paris 
ou  de  la  province.  Nous  nous  bornerons  ä  en  citer  trois.102*)  Dans  un 
Premier,108)  il  montre  par  quelles  incertitudes  passdrent  les  relations  diplo- 


Pari«,  Pieard.  1890.  —  99)  J.  Vaesen,  Correspondance  de  Louis  XI.  t.  IV.  Paris, 
Loonea.  1890.  (Cf.  JB6.  18.)  —  100)  Asse,  Lotus  XI  et  Charles  le  TeWraire.  Paria, 
1890.  —  101)  H.  Witte:  Zeitschrift  fUr  Geschichte  des  Oherrheins  6,  Heft  3.  — 
102)  B.  de  Mandrot,  Jacques  d'Armagnac,  duc  de  Nemours  1438—77:  RH.  43  (1890), 

p.  274—816;  44,  p.  241—812 102*)  Cf.  JBG.  13.  —  108)  P.  M.  Perret,  La  paix 

da  9  janritr  1478  entre  Louis  XI  et  la  repuhlique  de  Venise:  B£Ch.  61  (1890),  p.  111—85. 

6* 


111,84  §  46A.    France,  MA.  (1890/1.)    Manceet-BatiffoL 

matiques  de  la  France  et  de  Venise  an  däbut  de  ce  rögne,  ponr  aboutir 
&  la  paix  du  9  janvier  1478,  qui  resserra  les  liens  d'amitfc  qni  devaient  unir 
ces  deux  ßtats.  Od  sait  que  ce  traitä  d'amiti6  fut  la  base  des  rapports 
des  deux  gouvernements  jusqu'ä  la  campagne  de  Charles  VIEL  en  Italie. 
II  nous  confirme  ce  qu'avait  d6j&  avancä  A.  Desjardins,  ä  savoir  les  efforts 
faits  par  Louis  XI  pour  ätablir  solidement  son  influence  en  Italie.  Et  en 
effet,  cons£quence  immädiate  de  ce  traitä,  Louis  XI  fut  presque  aussitöt 
m£diateur  ou  arbitre  entre  Sixte  IV  et  le  roi  de  Naples,  les  r£publiques  de 
Florence,  de  Venise  et  les  ducs  de  Milan  et  de  Ferrare,  ä  propos  de  la 
conjuration  des  Paggi.  —  La  mission  de  P6ron  de  Baschi 10*)  n'avait  pour 
bnt  que  d'aller  sonder  la  seigneurie  de  Venise  ä  propos  de  ses  projets  sur 
le  royaume  de  Naples.  Ce  second  travail  nous  apprend  simplement  l'6motion 
que  cela  produisit  et  la  räponse  ambigug,  au  fond  hostile,  que  fit  la  seigneurie. 
—  Dans  sa  troisi&me  6tude  enfin,  le  möme  auteur106)  raconte  les  n6gociations 
qui  amenfcrent  le  renouvellement  du  traitä  du  9  janvier  1478.  II  montre 
que  la  paix  de  1484  fut  moins  stable,  toute  formalitg  qu'elle  6tait,  et  moins 
sure  que  celle  qui  l'avait  pr6c6d6  et  dont  eile  prölongeait  les  effets.  Elle 
fut  presque  immädiatement  viotee  par  Charles  VIII;  eile  put  durer  cepen- 
dant  jusqu'ä  l'expädition  de  ce  prince  en  Italie. 

On  vient  de  publier  des  documents  tirßs  des  archives  d'Avignon  et 
relatifs  aux  nägociations  du  roi  Charles  VIII  avec  la  duchesse  Anne,  ä 
propos  de  la  räunion  de  la  Bretagne  ä  la  France.196)  B.  de  Maulde1*7; 
a  entrepris  une  trös  importante  'Histoire  de  Louis  Xu'  qui  a  re^u  un  accueil 
trös  bienveillant  de  la  critique.  Le  travail  est  considärable.  Les  trois 
Premiers  volumes  qui  viennent  de  paraitre  ne  vont  que  jusqu'ä  la  mort  de 
Charles  VIII;  le  premier  mdme  s'arrftte  ä  la  mort  de  Louis  XL  De  M. 
Studie  Torigine  de  la  maison  d'Orl6ans-Blois  et  son  histoire.  C'est  üb 
ouvrage  bien  fait  qui  corrige  utilement  Jarry.  Le  second  volume  contient 
trois  äpisodes:  le  mariage  du  duc  d'Orläans  avec  Jeanne  de  France,  la 
rtanion  des  £tats-G6n6raux  de  1484  et  la  guerre  de  Bretagne.  L'auteur 
s'est  späcialement  appliqul  ä  Studier  la  physionomie  d'Anne  de  Beaojeu  qui 
est  son  personnage  de  prädilection.  L'ensemble  forme  un  travail  documen- 
taire,  mais  qui  ne  manque  ni  de  vie  ni  de  chaleur. 

Le  meme  B.  de  Maulde108)  avait  6tudi6  ä  part,  dans  un  article  de 
revue,  l'entrevue  de  Louis  XII  avec  Ferdinand  le  Catholique.  Les  dltails 
de  cette  entre vue  ont  une  reelle  importance  au  point  de  vue  international; 
ils  consacrent,  pour  ainsi  dire,  un  nouveau  droit  des  gens.  Quant  aux 
cons6quences  politiques  de  Tentrevue,  elles  demeureront  toujours  fort  obscures. 

G&nöralites.  Melanges.  J.  Zell  er109)  continue  la  pnblication 
de  ses  entretiens  sur  l'histoire  du  MA.  Son  nouveau  volume  traite  de  U 
^publique,  les  bourgeoisies  et  les  communes;  S4-Bernard  et  TEurope  an 
12 e  8. ;  la  royaut6  frangaise,  Suger,  Louis  VI,  Louis  VII,  Philippe-Auguste. 
S*-Louis,  Boniface  VIII  et  Philippe  le  Bei.  C'est  une  (Buvre  de  vulgari- 
sation.  —  Voici  un  ouvrage  qui  a  obtenu  un   assez  särieux  succös;  c'est 


—  104)  id.f  La  mission  de  Pe*ron  de  Baschi  a  Venise  d'apres  les  documents  renitieiK 
(1498):  ib.  52,  p.  285—98.  —  105)  id.,  Le  renouvellement  par  Charles  Till  do  trtit* 
du  9  janvier  1478  entre  la  France  et  Venise.  1486:  BÄCh.  51  (1890),  p.  680—51.  — 
106)  Un  Episode  de  la  rlunion  de  la  Bretagne  a  la  France.  1490:  Arch.  htst.  ari.  et  litt. 
(1  sept.  1891).  —  107)  R.  de  Maulde  La  Claviere,  Hist.  de  Louis  XII.  t,  L  Parti, 
Leroux.     1890.  —  108)   id.,   L'entrevue  de  Savone  en   1607:  RHD.  4«  (1890),  No.  4. 


§  46A.    Fnnee,  MA.    (1890/1.)    Mancest-Batiffol.  III 85 


•y 


celui  de  P.  Foumier.110,111)  F.  Studie  la  lutte  des  influences  fran^aises 
et  allemandes  sur  la  rive  gauche  de  la  Sadne  et  da  Rhone.  Ce  conflit,  entre 
l'empereur  et  le  roi  capetien  qui  cherche  &  s'&endre,  commence  d&s  le  12 e  s. 
Lauteur  passe  en  revue  les  efforts  faits  pas  le  roi  allemand  pour  maintenir 
äa  souverainetä  et  les  circonstaaces  qui  ont  favorisä  le  progrta  de  la  raonarchie 
fran$aise.  C'est  un  bon  räsuinä  de  faits  r6unis,  classäs  et  mis  en  ordre 
pour  bien  montrer  le  tableaa  de  cette  histoire.  —  Parmi  les  nombreux 
travaux  que  les  6rndits  de  province  ont  consacrä  ä  leur  histoire  locale,  nous 
citerons  seulement  l'apparition  da  tome  XI  de  la  Bouvelle  Edition  de  1' Histoire 
generale  du  Languedoc,111)  aae  Stade  hiatorique  et  arch6ologiqae  de  l'abb6 
L.  A.  BoBseboeuf,118)  le  travail  de  E.  Schürt,114)  une  notice  aar  Coucy,116) 
le  livre  de  A.  Heilot,116)  oü  Ton  troavera  de  curieuses  et  nou  volles 
informations  sur  Thistoire  de  la  marine  marchande  du  13  6  au  16  •  a.  Ä  l'aide 
des  archives  de  l'abbaye  de  FScamp,  l'auteur  est  parvenu  a  dSterminer  l'origine 
et  les  vicissitudes  des  ports  de  St.-Valery-en-Caux  et  de  Veolettes.  On  lira 
avec  intäröt  an  paragraphe  instructif  sur  les  harengs.  H.  F.  Delaborde117) 
a  examin£  an  point  particulier,  relatif  aux  commencements  de  la  c£16bre  maison 
de  Joinville  d'oü  est  sorü  l'hifltorien  de  S*-Louis.  II  dSmontre  que  les 
trois  preiniers  seigneurs  de  Joinville  n'ont  pas  €t&  en  mime  temps  comtes 
de  Joigny,  et  que  Roger  de  Joinville,  ainsi  que  son  p6re,  le  comte  Renard, 
ftaient  fils,  non  de  Geoffroy  II,  mais  de  Geoffroy  Ier  et  de  Blanche  de 
Reynel.  —  A.  Communay118)  a  Scrit,  moins  une  g6n6alogie  comme  le 
titre  de  son  ouvrage  semblerait  l'indiquer,  qu'une  vSritable  histoire  dune 
famüle  qui  a  joue  un  certain  r61e  dans  les  guerres  de  la  France  et  de 
l'Angleterre  et  qui  6tait  vassale  des  Plantagenets. 

2.  Droit  et  Institutions  (1890/1). 

Ouvrnges  ff&nSrtvux.  Une  des  questions  les  plus  piquantes  et  qui 
a  provoqu6  dljä  nombre  de  dissertations  que  la  passion  a  souvent  beaucoup 
plus  inspire  que  le  jnste  souci  de  la  verite,  est  celle  de  I'attitude  de  la 
Papautä  a  l'6gard  de  Tenseignement  du  droit  romain  au  MA.  G.  Digard119) 
apporte  nn  chapitre  nouveau  ä  cette  histoire,  prouvant  apr&s  le  P.  Denifle 
et  par  de  nombreuses  raisons  excellentes,  que  la  bulle  'Dolentes'  attribuäe  ä 
Innocent  IV  et  qui  exclut  de  tous  les  benefices  ecclesia9tiques  les  professeurs 
de  droit  civil  en  m£me  temps  qu'elle  interdit  l'enseignement  du  droit  romain 


1#9)  J.  Zeller,  Entretiene  sur  l'hist  da  MA.  Paris,  Perrin.  12°.  —  110)  E. 
Olassoii,  Lee  rapports  da  pouvoir  spirituel  et  du  poavoir  temporel  au  MA.  Paris, 
Pichon.  1890.  108  p.  —  111)  P.  Foumier,  Le  royaame  d'Arles  et  de  Vienne 
1138 — 1878;  e*tude  sur  Ja  formation  territoriale  de  la  France  dans  l'Est  et  le  Sud-Est. 
Psrit,  Picsrd.  1890.  XXII,  554  p.  —  112)  Cl.  Devic  et  J.  Vaissete,  Hist. 
generale  da  Languedoc.  t.  XI.  Toulouse,  £.  Privat.  1890.  4°.  —  HS)  L-  Abbe* 
Boseeboeuf,  Hist.  et  arche*ologie.  Fönte vrault,  son  hist  et  ees  monuments,  St-Aignan, 
Tesee  et  Montriehard.  Tours,  Boaares.  1890.  —  114)  E.  Schure',  Le  Mont-S*-Michel 
«t  son  biet.:  RDM.  (1  aoüt  1890).  —  115)  Notice  hist.  aar  le  chatean-fort  de  Coucy, 
par  le  secre*taire  de  la  Socilte*  acadlntique  de  Chauny.  2«  eVUtion.  Augmente  de  la  deeeription 
di  ehiteau  au  15e  8.,  du  poete  d' Astesa n,  secrltaire  du  duc  d'OrleTuis.  Chauny,  Trouve*. 
1890.  —  IM)  A.  Heilot,  Lee  travaux  des  ports,  les  marins  et  la  peche  au  pays 
de  Caaz  pendant  le  BfA.;  notions  ineMites.  Ronen,  Lestringant.  1891.  16°.  82  p.  — 
117)  H.  Delaborde,  Reeherches  critiques  sur  les  premiers  seigneurs  de  Joinville:  B&Ch. 
dl  (1890),  p.  618—27.  —  118)  A.  Communay,  Essai  genealogique  sur  les  Montferrand 
**  Gujeon«.    Bordeaux,  Ve  Moquet.    1890.    4°.    LXXVII,  195  p. 

119)   G-  Digard,   La  papaute*  et  l^tude   du  droit   romain  au  13«  s.,  ä  propos  de 


111,86  §  *6A.    France,  MA.    (1890/1.)    Mancest-Batiffol. 

en  France,  et  sauf  ratification  des  pouvoirs  civils  en  Angleterre,  est  compl&e- 

ment  fausse.    La  forme  doit  etre  condamnäe,  et  ponr  le  fond  ce  document 

n'est  nullement  fidfcle  ä  la  bulle  'Super  specula'  qu'elle  pr&end  Computer, 

puisqu'il  est  entendu  que  la  bulle  d'Honorius  DI  n'est  pas  an  acte  d'hoatilitt 

ä  16gard  du  droit  romain,   mais  une  rfcgle  de  discipline  eccläsiastique.  — 

C'est  la  th&se  sur  ce  dernier  point  que  soutient  toujours  M.  Fournier.12* 

Pour  lui,  l'£glise  n'a  jamais  formeUement  proscrit   le  droit  romain,  mais 

eile  a  tenu  cet  enseignement  comme  redoutable  pour  celui  de  la  thtologie, 

parce  qu'il  d&ournait  les  esprits  de  ces  derniöres  6tudes;  il  6tait  dangereui 

pour  le  däveloppement  et  l'application  du  droit  canon  parce  qu'il  reposait 

sur  d'autres  principes  et  qu'il  n'avait  pas  le  meme  but.     C'est  dans  ce  sens 

qu'il  faut  entendre   la  bulle  d'Honorius  III.  —  A.  Esmein1*1)  s'est  plus 

späcialement  appliqu6  a  l'ätude  du  mariage  en  droit  canonique,   fitant  donnte 

la   place  qu'occupent   les   questions  matrimoniales   au  MA.,   notamment  k 

propos  des  räpudiations,  des  ruptures  de  toutes  sortes  de  mariage  de  princes, 

son   livre,   qui   contient  la  lägislation   du   mariage,    est   indispensable  am 

historiens.182,128)  —  La  publication  de  feu  A.  Tardif  ,m)  l'&ninent  et  regrette 

professeur  de  l'ßcole  des  Chartes,  devait  comprendre  trois  parties :  l'histoire 

des  sources  des  droits  canonique,  romain  et  coutumier.   Le  premier  a  paru 

en  1887,  voici  le  second.    Ce  nouveau  volume  a  six  livres,  oü  ü  examine  succes- 

sivement :   le  droit  romain  dans  la  Gaule  a  l'6poque  de  l'ätablissement  des 

Germains ;  la  lägislation  de  Justinien;  les  traces  du  droit  romain  dans  la 

16gislation  barbare ;  les  traitäs  du  6e  du  12*  s. ;   le  droit  6ckt  et  le  droit 

coutumier;  i'enseignement  du  droit  romain  dans  les  Universitäs;  enfin  le  droit 

romain  dans  les  Berits  des  jurisconsultes  du  12*  au  186  s.     C'est  un  mannel 

excellent  de  l'histoire  du  droit  au  MA.  —  L'article  de  F.  Aubert12*)  n'est 

pas  moins  pr6cieux   et  ne  präsente  pas  moins  d'intäret,  ce  qui  est  le  cas 

de  toutes  les  oeuvres  si  exaetes  de  ce  jeune  6rudit.   II  passe  en  revue  succes- 

siveraent  le  'Stilus  parlamenti',  de  Guillaume  du  Breuil,  les  'Ordonnance  de 

plaidoier  de  bouche  et  par  escript  abbr£giez',  de  Pierre  et  Guillaume  Mau- 

crueulx  de  Montagu,  les  'Questiones',  de  Jean  le  Coq,  la  'Somme  rurale', 

de  Bouteiller,  le  'Grand  coutumier',   de  Jacques  d'Ableiges,   la  'Practica 

forensis',  de  Masuer,  les  &Coutumes  notoires  du  Chätelet  de  Paris'  et  les 

'Decisions  dites  de  Jean  Desmares'.    II  y  a  la  une  foule  de  details  apportes 

par  l'auteur  sur  la  vie  de  chaeun  des  6crivains  dont  il  parle,   ainsi  que 

des  renseignements  pr£cis  sur  les  manuscrits,  la  valeur  et  le  contenu  des 

ouvrages.  —  L'etude  de  Jarriand126)  est  faite  d'apres  les  chartes  de  cou- 

tumes  tres  räpandues  dans  le  midi  de  la  France.    Ce  premier  article  est 

suivi  d'un  tableau  des  coutumes  des  pays  de  droit  6crit  qui  ont  4t&  imprim&s. 

—  Dans  un  autre  travail,   le  möme  Jarriand127)   fait  remarquer  le  röle 


la  fausse  balle  d'Innooent  IV,  'Dolentes':  fiäCh.  61  (1890),  p.  881—419.  —  12$)  & 
Fournier,  L'lglise  et  le  droit  romain  au  18«  s.,  a  propos  de  l'interpre'tation  de  la  bulle 
'Super  speculam'  d'Honorius  III  qui  interdit  I'enseignement  da  droit  romain  a  Paris. 
Paris,  Larose  &  Foreel.  1890.  44  p.  (Tire'  ä  paxt  de  NBHD.)  —  121)  A.  Esmein, 
Le  mariage  en  droit  canonique  2.  vol.  Paris.  —  122/S)  (JBG.  18)  id.,  Juridiction 
sur  le  mariage;  —  Faivre,  autorite*  an  MA.  Bfrenger  de  Tours,  —  124)  A.  Tardif. 
Hist.  des  sources  du  droit  francais  au  MA.  Paris,  Picard.  1890.  —  125)  f. 
Aubert,  Les  sources  de  la  proceanre  au  Parlament,  de  Philippe  le  Bei  a  Oharles  TU: 
BßCh.  51  (1890),  p.  477—616.  —  126)  Jarriand,  La  succession  coutumier«  dans  les 
pays  de  droit  ecrit:  NBHD.  1  (1890).  —  127)  id.,  L'eVolution  du  droit  eerit  dans  1« 
Midi  de  la  France  depuis  le  9«  s.  jusqn'en  1789:  RQH.  (juület  1890). 


§  46A.    France,  MA.    (1890/1.)    Mancest -Batiffol.  ITI,87 

consid6rable  qne  Jona  dans  le  midi  anx  12*  et  13*  s.  le  droit  coutumier  k 
cöt£  du  droit  romain.    A  partie  du  16*  s.,  c'est  le  droit  romain  qui  domine. 

Droit  coutumier*  Beautemps-Beaupre,128)  d6j& connu  pour 
ses  remarqnables  äditions  de  coutumes,  vient  de  nons  donner  une  excellente 
ftnde  sor  les  actes  da  comte  d'Anjou,  la  jnridiction  de  sa  cour,  le  s6n6chal, 
les  chanceliers,  les  baillis,  le  conseil  da  comte,  da  dac  et  da  roi  de  Sicile, 
enfin  sar  la  chambre  des  comptes  de  l'Anjoa  et  da  Maine.  —  La  publica- 
tion  de  G.  Fagniez129)  est  speciale  k  la  rägion  parisienne.  U  met  an 
jour  188  däcisions  tiräes  des  registres  du  (Mtelet  qu'il  a  rang6es  d'apres 
1' ordre  alphab6tique  des  matteres.  C'est  une  des  sources  capitales  de  la  juris- 
prudence  parisienne  d'oü  la  coutume  de  Paris  est  sortie  k  son  tour.  —  Le 
livre  de  V.x  Riston180)  doit  se  rattacher  k  une  6tade  g6n6rale  du  droit 
francais.  A  cdt6  de  traits  g£n6raux  communs  k  tous  les  pays  de  France,  on 
aora  \k  des  renseignements  particuliers  k  propos  d'un  certain  nombre  de  cou- 
tumes provenant  de  l'influence  allemande  sur  le  droit  frontiere.  —  Fitting181) 
nons  annonce  qu'il  präpare,  en  collaboration  avec  Suchier,  l'^dition  d'un  traitä 
de  droit  romain  en  provencal  qui  se  trouve  dans  quatre  mannscrits  et  dans 
deux  traductions  en  vieux  fran$ais.  Ge  trait6  est  important  pour  la  con- 
naissance  du  droit  romain  au  MA.  II  a  6te"  composä  k  Arles  vers  1150.  — 
Tenninons  en  signalant  trois  Stades  qui  concernent  deax  lägistes  d'inägale 
Imputation.  Le  premier  est  Pons  d'Aumelas,  juriste  du  däbut  du  14°  s.  sar 
leqael  C.  V.  Langlois *8*)  donne  des  renseignements  nouveaux:  il  ^tait  jage* 
mage  de  Toulouse ;  il  devint  conseiller  intime  de  ia  couronne  comme  Guil- 
laume  de  Nogaret.  Boutaric  lui  attribue  des  compositions  juridiqaes  oa  qa'on 
n'a  jamais  retrouvtas  ou  qui  n'existent  plus.  —  Dans  la  biographie  qu'il  vient 
d'ecrire  de  Jehan  Boutillier,  0.  de  Meu lenaer e183)  redresse  beaucoup 
d'erreurs.  Le  c61ebre  jurisconsnlte  naquit  k  Pernes  en  Artois  vers  1340,  il 
fut  lieutenant  du  bailli  de  Tournai,  Tournaisis,  Mortagne,  Saint-Amand  et 
ses  däpendances  de  1386  k  1395 ;  il  est  mort  entre  le  16  septembre  1395  et 
le  24  janvier  snivant.  Quant  au  titre  de  son  ouvrage,  il  faut  entendre  que 
'Somme  rurale'  signifie  'Somme  civile  et  coutumiöre'.  Dans  un  autre  travail 
du  meme  de  Meu  lenaer  e,1**)  on  ne  trouvera  que  les  indications  que  nous 
venons  de  mentionner. 

Institutions.  Les  questions  si  compliqu6es  du  dGveloppement  des 
institutions  frangaises  nous  ont  valu  deux  bons  travaux,  Tan  de  M.  Prou, 
lautre  de  C.  V.  Langlois.  M.  Prou186)  a  etudi6  le  service  militaire  du 
par  les  roturiers  aux  ll6  et  12°  s.  Beaucoup  de  chartes  de  cette  6poque 
attestent  en  effet  que  des  bommes  qui  ne  sont  Jamals  d6sign£s  sous  le  nom 
des  'milites',  et  qui  ne  possddent  ni  b6n6fices  ni  fiefs,  doivent  se  rendre  k  l'armäe 


128)  Beautemps-Beaupre*,  Coutume»  et  institutions  de  l'Anjou  et  du  Maine 
anterieuru  an  14*  s.  2«  partie,  Recherche»  sur  loa  jnridiction»  de  l'Anjou  et  du  Maine 
pndeat  la  periode  feodale.  1. 1.  |[BCr.  (1890),  No.  21.]|  —  \%%)  G.  Fagniez,  Fragment 
d'un  repertoire  de  jurisprudenoe  parisienne  au  15*  ß. :  Socie'te'  de  l'hist.  de  Paris.  Mem.  17 
(1890).  Paris,  Champion.  —  ISO)  V.  Riston,  Contribution  ä  l'e*tude  du  droit  coutumier 
lorrain;  des  differentes  forme«  de  la  proprio  en  Lorraine.  Paris,  Rousseau.  1887.  |[Man- 
esst-BatiffoL:  BÄCh.  61  (1890),  p.  162/4.]|  —  181)  Fitting:  Sitzungsberichte  der 
Akademie  der  Wissenschaften  su  Berlin,  87.  —  132)  C.  Langlois,  Pons  d'Aumelas: 
BfcCh.  52,  p.  259 — 64.  —  183)  O.  de  Meulenaere,  Jehan  Boutillier,  esquisse  biographique t 
KRHD.  1.  —  134)  id.,  Documenta  inldits  pour  servir  a  la  biographie  de  Jehan  Boutillier, 
auteur  de  la  'Somme  rurale' s  CRCHB.    4«  Serie,  XVII,  8. 

1S5)  M-    Prou,   De  la  natura   du  serrice  militaire  du  par  les  roturiers  aus  11® 


111,88  §  46A.    France,  MA.    (1890/1.)    MaDcest-Batiffol. 

du  roi  oti  k  celie  du  seignenr.  P.  ätablit  qu'il  n'y  avait  aucune  diff&rence 
entre  Tost  et  la  chevauchta.  Ces  roturiers  appeles  ne  eont  jamais  des  serfs, 
mais  ce  sont  des  hötes.  Puis  ce  Service  d'ost,  d'abord  dit  'consaetado',  devint 
'exactio'.  Ge  n'est  jamais  un  simple  'miles',  mais  an  justicier  qui  a  le  droit 
d'appeler  les  non-nobles.  P.  d£montre  que  l'obligation  da  Service  militaire 
poar  les  roturiers  aux  ll6  et  12*  s.  d6coule  des  institutions  carolingiennes  et 
qu'elle  a  6t6  la  premiöre  origine  des  milices  communales.  Le  devoir  d'ost 
et  de  cfaevauchäe,  conclut  P.,  6tait  an  devoir  justicier  et  non  an  devoir  feodal. 

—  C'est  de  l'origine  da  Parlement  de  Paris  que  s'occupe  G.  Y.  Langlois.136) 
II  montre  dans  cet  article  remarqaable  qui  fera  loi  longtemps  sur  la  mattere, 
le  roi  capätien  jugeant  an  11°  s.  avec  l'assistance  de  son  entoarage,  äveques, 
barons,  officiers  de  la  coaronne,  ceux-ci  aux  grandes  fetes  seulement.  Puis 
en  temps  ordinaires  des  personnages  quelconqaee  se  späcialisant  sous  le  nom 
de  'curiales',  &  cöt6  de  ces  'optimales'.  Ds  connaissent  mieox  la  procedura 
et  ils  finissent  par  devenir  sous  Louis  VII  des  officiers  de  justice  fixes,  'ju- 
dices  nostri'.  Du  jour  oü  ils  se  d6tacheront  da  conseü  da  roi,  de  la  'curia', 
poar  former  an  roaage  ä  part,  ce  jour-lk  le  parlement  sera  cräe.  L'agran- 
dissement  de  force  et  de  prestige  qui  pennet  ä  la  'curia'  de  Louis  VII  de 
citer  les  plus  grands  feudataires,  entraine  la  distincüon  des  membres  de  la 
cour  en  pairs  de  France  et  en  membres  simples.  II  est  faux,  comme  l'a 
d6jb  demonträ  B6mont,  que  Philippe-Auguste  alt  cr66  la  cour  des  pairä 
pour  juger  Jean-sans-Terre.  Le  d6part  de  Philippe  II  poar  la  croisade  en 
1190  eut  poar  consäqaence  T^tablissement  h  Paris  de  la  cour  de  justice  k 
sessions  r£guli&res,  par  l'ordonnance  qui  porte  cette  memo  date.  Peu  a  peu, 
les  habitudes  et  les  traditions  se  prennent;  le  palais  royal  h  Paris  devient 
le  si£ge  ordinaire  du  tribunal  supreme;  un  greffe  fonctionne  d6jä;  en  1251 
commenceront  les  'olims'  dont  nous  avons  conserv6  quatre  registres.  Mais  la 
premiöre  ordonnance  parlementaire  connue  date  de  1278 ;  eile  räsume  et  coa- 
ronne rhistoire  du  parlement  au  13°  s.  II  est  donc  inexact  que  ce  soit  Phi- 
lippe le  Bei  qui  ait  fondä  le  parlement  en  1302;  d'ailleurs  cette  ordonnance 
fc  laquelle  on  fait  allusion  est  de  1303  (n.  8.)»  et  ensoite  larticle  62  que 
Ton  che  perp&uelkment  ne  fait  que  r6gulariser  ce  qui  existait  46j&;  fl 
ne  cr£e  rien ;  il  n'ätablit  pas  le  parlement  h,  Paris,  puisqae  celni~ci  y  etait 
d6jä ;  il  ne  fixe  pas  le  nombre  des  sessions,  puisqu'il  y  en  avait  d£jk  deux 
depuis  longtemps.  Langlois  achäve  son  importante  et  däciaive  6tude  en  don- 
nant  nn  certain  nombre  de  dätails  sur  le  parlement  de  Philippe  le  Bei  qui 
a  fait  reconstruire  le  palais  de  la  citä  afin  d'y  installer  sa  cour  de  justice. 

—  L'ceuvre  de  A.  Luchaire,187)  dont  le  titre  promet  beaucoup,  estprin- 
cipalement  une  oeuvre  de  vulgarisation.  On  sait  toos  les  progr&s  qa'ont  fait 
faire  h  la  question  des  communes  les  travaux  de  Giry,  Wauters,  etc.  L.  a 
cru  devoir  restreindre  son  6tude  h  la  France  cap6tienne  du  lle  au  13*  s.;  on 
l'a  regrettä.  II  montre  surtout  que,  contrairement  k  l'opinion  communäment 
accreditäe  par  les  räcits  dramatiques  d'Aug.  Thierry,  la  Evolution  commonale 
n'a  pas  6t6  aussi  sanglante  qu'on  le  croit.  —  Yoici  an  curieux  releve  publie 
par  J.  Viar d 188)  et  que  celui-ci  croit  avoir  6t6  composä  par  la  chambre  des 
comptes,  peut-Ätre  pour  en  faire  un  rapport  an  roi  Philippe  VI.    C'est  une 


et  12e  e.:  RH.  44  (1890),  p.  313—27.  —  186)  C.  Langlois,  Las  origine s  da  Parlem«t 
de  Paris:  ib.  42  (1890),  p.  74—114.  —  IS?)  A.  Luchaire,  Les  commune»  francaise* 
a  l'e'poqne  des  CapdtieD»  directs.    Paris,  Haohette.    1890.  —  188)  J.  Viard,  Gage»  des 


§  46A.    France,  MA*    (1890/1.)    Mancest-Batiffol.  III  89 

liste  d'officiers  royaux  et  de  leurs  emoluments.  La  derniere  date  relevee 
est  1329.  Le  roi  l'aurait  saus  doute  demandee,  soit  pour  connaitre  son  ad- 
müiistration,  soit  afin  de  regier  certaines  plaintes  qu'il  avait  ro$ues.  En  tous 
cas,  ce  docament  est  important  pour  connaitre  la  quantite  de  fonctionnaires 
de  tont  ordre  qui  existait  ä  ce  moment-lä  et  les  augmentations  dont  furent 
l'objet  leurs  gages  depuis  la  fin  du  13°  s.  On  y  tronvera  egalement  une 
geographie  administrative  tres  complete  de  l'epoque.  —  Dans  une  these  plus 
facile  que  solidement  soutenable,  Bourgain189)  a  voulu  demontrer  que  les 
contributions  du  cierge  ä  i'impöt,  sous  la  monarchie  frangaise,  ont  une  im- 
portance  et  un  caractere  de  periodicite  que  les  historiens  ont  meconnus. 

Citons  deux  ou  trois  travaux  sur  des  questions  d'institutions  plus  parti- 
culieres,  mais  qui  trouvent  cependant  leur  place  dans  l'histoire  generale.  L. 
Mancest-Batiffol140)  a  cherche  ä  etablir,  au  moyen  des  documents,  ce 
qu'etait  le  personnage  qui  remplagait  le  veritable  prevöt  des  marchands  de 
Paris  sous  Charles  VI  et  qu'on  nommait  'garde  de  la  prevöte  des  marchands 
pour  le  roy\  II  montre  qu'en  definitive  ce  magistrat  n'avait  que  certaines 
attributions  de  voirie,  d'entretien  d'edifices  publica,  que  de  plus  il  etait  simple 
agent  d'exäcution  du  roi,  et  presque  une  sorte  de  vice-prevöt  de  Paris. 
Malgre  cela  cependant,  les  habitants  de  Paris  le  tiennent  pour  un  vrai  prevöt 
des  marchands  exactement  comme  s'ils  l'avaient  elu  eux~mdmes  suivant  ian- 
tien  usage.  —  L'article  de  V.  Mortet141)  est  interessant  parce  qu'il  nous 
montre  ce  qu'6tait  en  France  au  12e  s.  r Organisation  et  l'administration  d'un 
diocese  comme  pouvait  l'etre  celui  de  Paris.  C'eat  un  travail  minutieux  et 
bien  conduit.  L'auteur  a  consacre  un  chapitre  special  aux  constructions  elevees 
par  Maurice  de  Sully,  cathedrale,  palais  episcopal,  eglise  de  la  Madeleine 
eu  la  cit£,  etc. ;  on  y  lira  de  piquants  details  sur  les  corps  de  metier  employes 
k  la  constrnction.  —  Lucien  deValroger14*)a  traitä  un  point  encore  plus 
particulier,  mais  il  nous  apprend  beaucoup  de  choses.  L'institution  des  consuls 
de  la  mer  remonterait  au  13*  s.  Elle  aurait  pris  naissance  en  Italie  d'oü 
eile  se  serait  repandue  en  Espagne  et  de  la  dans  certains  ports  du  midi 
de  la  France.  Ces  consuls  etaient  des  magistrats  eins  dont  les  fonctions 
etaient  judiciaires  et  administratives;  leur  competence  s'etendait  egalement  aux 
causes  commerciales.  Des  la  fin  du  14°  s.,  ils  se  confondirent  de  plus  en  plus 
avec  les  consuls  des  marchands.  Leur  heritage  fut  recueilli  plus  tard  par 
les  tribunaux  de  l'ainiraut6. 

UfUversttes»  L'histoire  des  Universites  vient  de  provoquer  une 
foule  de  publications  et  de  travaux  dont  le  plus  grand  nombre,  etant  donne 
l'interet  du  snjet,  peut  offrir  mauere  k  piquer  la  curiosite  des  erudits. 
M.  Fournier148)  qui,  nous  allons  le  voir,  s'est  fait  une  specialite  de  tout 
ce  qui  concerne  cette  grande  question,  a  entrepris  une  yolumineuse  editiou 
des  statuta  et  Privileges  des  Universites  francaises,  qui  comprendra  cinq  ou 


ofteiers  royaux  vers  1829:  BfiCh.  51  (1890),  p.  238  —  67.  —  189)  Bourgain,  Con- 
tribntion  du  elerge*  a  l'impöt  tont  la  monarchie  francaise:  RQH.  (julllet  1890).  —  140) 
L.  Maneeet-Batiffol,  La  pre'vdte'  des  marchands  de  Paris  a  la  fin  du  14«  s.:  BÄOh.  52, 
p.  269—84.  —  .141)  V. Mortet,  Maurice  de  Sully,  eVeque  de  Paris  1160—96.  £tude  sur 
l'adminietratioii  Ipiscopale  pendant  la  seconde  mottie*  du  12e  s.:  Socie'te'  de  l'hist.  de  Paris. 
Bulletin  17  (aout  1890).  —  142)  L«  de  Valroger,  titude  sur  l'institution  des  consuls 
de  la  mer  au  MA.:  NBHD.  No.  2  (1891). 

14S)  M-  Fournier,  Les  Statuts  et  Privileges  des  UnireraUes  francaises  depuis  leur 
foudation  juaqu'en  1789.    t,   I   et  II.    Paris,   Larose   et  Force].    1890/1.    4°.    |978  p.   — 


111,90  §  **A.    France,  MA.    (1890/1.)    Mancest-BatiffoL 

six  volumes.  Le  tont  sera  divisä  en  trois  parties :  le  MA.,  ou  les  d£buts,  le 
16e  s.,  ou  l'expansion,  les  17*  et  18*  s.,  ou  la  ddcadence.  Le  premier  volume 
contient876  documents  qni  vont  de  1217  k  1511.  Ge  sont  des  Statuts,  bulles, 
Privileges,  listes  de  maitres  et  d'6coliers,  räglements,  catalogues  de  livres. 
Malheureusement  il  y  a  de  nombreuses  fautes.  F.  aurait  pu  taourter,  se 
borner  sur  bien  des  points  k  ne  donner  que  des  analyses.  Le  tome  II  est 
mieux  fait;  les  textes  sont  mieux  corrigto;  les  analyses  sont  plns  fr6quentes. 
On  regrette  encore  tontefois  l'absence  de  notes  explicatives.  —  Une  des 
pnblications  les  plns  considärables.  non  seulement  en  ce  qni  concerne  les 
Universitäs,  mais  m£me  de  notre  temps,  est  bien  la  composition  du  Cartulaire 
de  rUniversit6  de  Paris  par  le  P.  Denifle  et  X.  Chatelain.144)  Cet 
ouvrage  remarquable  m&rite  d'attirer  notre  attention  quelques  instante.  D 
a  6t6  imprim6  sous  les  auspices  du  conseil  g6n6rai  des  Facultas  de  Paris, 
et  il  est  digne  de  ses  protecteurs.  En  töte  du  tome  premier  se  trouve  une 
notice  de  grande  valeur  sur  l'histoire  m£me  de  l'Universitä  parisienne.  Elle 
est  due  au  savant  dominicain,  Tun  des  deux  6diteurs.  Nous  nous  bornerons 
k  indiquer  les  points  les  plus  saillants  de  cette  6tude.  G'est  a  partir  de 
1200  qu'on  trouve  les  6coles  räunies  et  les  maitres  group6s  avec  leurs  Steves 
en  corps  d'Universitö.  Le  mot  'facultö'  apparait  en  1219  dans  une  lettre 
d'Honorius;  le  P.  D.  nie  que  TUniversitä  se  soit  formte  en  luttant  contre 
le  chancelier.  Cela  est  vrai  seulement  pour  les  quatre  nations,  mais  nulle- 
ment  pour  rüniversitä,  et  c'est  lk  un  point  nouveau.  Le  chancelier  au  con- 
traire  augmenta  son  autoritä  en  se  mettant  k  la  töte  de  TUniversitö.  On 
a  luttä  seulement  contre  le  pouvoir  excessif  du  chancelier  qu'on  est  parveno 
k  limiter.  L'Universitö  a  6tö  formte  des  maitres  qni  habitaient  dans  File 
de  la  citä  et  non  de  ceux  qui  6taient  sur  la  montagne  3te-Genevieve;  ou 
Ton  d6m£nagea  däfinitivement  vers  1220.  Les  quatre  nations  seraient  de 
1215.  Les  editeurs  expliquent  comment  le  recteur  des  quatre  nations  est 
devenu  le  chef  de  l'Universitö ;  puis  ils  nous  parlent  de  l'enseignement  des 
sciences  dans  les  6coles  de  Paris,  des  m&hodes  et  des  professeurs  c&fcbres; 
ils  terminent  par  quelques  r&lexions  sur  le  mouvement  des  esprits  au  13*  s. 
Cette  publication  repr£sente  un  travail  Enorme,  une  accumulation  extraordi- 
naire  de  documents  dont  le  plus  grand  nombre  sont  extremement  importants 
et  dont  beaucoup  sont  inädits.  Un  tiers  environ  des  textes  vient  de  la  Vati- 
cane.  Le  tome  II  embrasse  les  anntas  1286  k  1350;  il  comprend  les  numfros 
531  k  1192.  Les  actes  inädits  y  sont  plus  nombreux  que  dans  ie  premier 
volume.  Nous  voyons  entre  autres  qu'en  1349  le  nombre  des  maitres  rtgents 
de  toutes  les  facultas  depassait  500.  Ceci  d6truit  l'affirmation  de  Thorot 
qui  avait  cru  que  ce  chiffre  n'ätait  jamais  all£  au  delk  de  200,  m6me  aui 
6poques  les  plus  florissantes.  Les  notes  sont  trös  copieuses.  On  Uten  tete 
une  bonne  präface  substantielle]  qui  montre  que  la  däcadence  de  l'Universitö 
de  Paris  ou,  pour  mieux  dire,  de  la  facultö  de  Theologie  commence  dta  le 
14°  s.,  c'est  k  dire  presque  k  son  däbut.  Le  P.  D.  nous  en  donne  les  causes 
principales.  —  Ä  c6tä  de  cette  publication  de  premier  ordre,  on  n'ose  que  citer 
le  titre  de  l'ttude  de  l'abb6  G.  Perier145)  ou  annoncer  l'6dition  du  csr- 
tulaire  de  Tuniversitö  de  Montpellier,  par  M.  Fournier,ue)  dont  la  priftce 


144)  H.  Denifle  et  M.  Chatelain,  Chartnkrinm  TJniversitatis  Parisiensis.   3abanspieüs 
consilii  generalis  facnltatnm  Parisiensinm.    t.  I  et  IL    Parieiis,  Delalain.    1889 — 91.   4°.  — 

145)  0.  AbW  Perier, La  Faeolte*  de  droit  das«  l'ancienne  ünivtraiU  de  Paris  (1160— 1 798 \ 


§  46A.    France,  MA.    (1890/1.)    Mancest-Batiffol.  III  91 

bibliographique  et  l'introduction  historiqne  sont  de  feu  A.  Germain,  mais  qui 

atteste  par  de  nombreuses  fautes  une  oeuvre  trop  pr£cipit£e.   Signaions,  par 

coriositä,  nne  supplique  de  l'Universitä  an  pape,u?)  pifcce  non  datäe,  mais 

qoi  a  6t6  6crite  vers  le  milieu  du  14*  s.  oü  l'Universitä  insiste  'pro  fundatione 

stndii  in  arabico  greco  et  tartarico'.    II  s'agissait  de  fonder  un  collfege  qui 

formerait  des  missionnaires  pour  propager  la  foi  chez  les  infidgles.  —  Notons 

eocore  trois  publications  particuli&res  deM.  Fonrnier,148)  Lecoy  de  la 

Marche,14*)  A.  Lefranc.160)  —  Le  meme  M.  Fournier101)  nous  a 

donn£  le  texte  d'une  association  faite  h  Perpignan  entre  denx  maitres  äs 

arts  et  un  bachelier  en  mädecine  pour  l'enseignement  des  arts  h  Perpignan 

en  1458.    L'lditeur  dämontre  que  cet  acte  a  pour  but  de  regier  entre  les 

associes  le  partage  des  b6n6fices  provenant  de  l'enseignement  commun.  — 

Fournier15*)  a  6galement  mis  an  jonr  le  texte  des  Statuts  de  la  nation 

du  Maine  h  l'Universitä  d' Angers,  et  divers  actes  relatifs  &  cette  Corporation. 

—  I^e   meme   6rudit1M)   avait   monträ,   dans  de   nombreuses   publications 

anterieures,  qu'il  j  avait  h  Paris  au  15°  s.  et  ä  Orleans  au  16*  s.  une  biblio- 

th&que  de  la  faculte  de  d6cret  et  une  bibliothfeque  de  rUniversit6.    De  meme 

ä  Toulouse,  il  y  eut  de  nombreuses  biblioth&ques  fort  riches  en  manuscrits, 

puisqu'on  sait  qu'une  partie  du  fonds  Colbert  de  la  Bibliothöque  nationale 

provient  de  la  belle  bibliothfeque  du  College  de  Foix.    F.  a  retrouvä  et  publik 

les  catalogues  de  quelques-unes  de  ces  bibliothöques.    Cela  est  utile  pour 

joger  la  diversit6  et  la  valeur  v6nale  des  ouvrages  mentionnäs.   —    Les 

manuscrits  dont  nous  parle  Chatelain,104)  aujourd'bui  ä  la  bibliothfeque 

de  l'Univerätä  ä  Paris,  appartenaient  ä  ce  College  que  fonda,  en  1266,  Guil- 

Jaume  de  Saane,  tr6sorier  de  l'6glise  de  Rouen,  et  qui  s'61evait  prfes  de  la 

porte  S*-Michel  ä  Paris. 

tlconomie  rurale  et  rruBurs.  Le  nombre  en  est  grand  des  ouvrages 
ou  editions  dans  lesquels  on  pourrait  rencontrer  ces  mille  et  un  dätails  qui 
permettent,  en  les  rapprochant  et  les  äclairant  Tun  par  l'autre,  de  faire  revivre 
la  physionomie  morale  d'une  6poque  ou  de  retrouver  ses  idäes  et  ses  sen« 
timents.  Nous  nous  bornerons  a  en  citer  quelques-uns,  les  plus  importants, 
comme  par  exemple  le  travail  de  J.  A.  Brutails;160)  ou  l'article  de  Geb- 
hart,156) qui  nous  däpeint  les  terreurs  imprim6es  dans  Tesprit  d'un  moine 
de  Tan  1000  par  les  visions  diaboliques  du  temps;  la  publication  de  Dom 
P.  Piolin;157)  —  le  volume  de  J.  Chevalier158)  dans  lequel  on  trouvera 


Par»,  Laroee.  1890.  896  p.  — -  146)  M.  Fournier,  Cartulaire  de  l'UnWersite*  de  Mont- 
pcllisr  publik  soua  les  auspiees  da  Conseil  gene*ral  des  facultas  de  Montpellier.  1. 1.  Mont- 
pelHer,  Ricard.  4°.  —  147)  H.  O.,  Supplique  de  l'UniTersite'  aa  pape  pour  la  fondation 
d'on  College  oriental  a  Paris:  Social  de  l'hist  de  Paris.  Bulletin  (noy.-dec.  1891).  — 
148)  M.  Fournier,  Notes  et  doeuments  sur  les  professeurs  de  droit  en  France.  Jacques 
Clate  et  rUniYersite*  de  Nantes  a  la  fin  du  15«  s.:  NRHD.  (juillet-aoüt  1891).  —  149) 
Lecoy  de  la  Marone,  Le  bagage  d'un  Itudiant  en  1847.  Paris.  28  p.  (Extrait  des 
'Memoire«  de  1*  Society  nationale  des  Antiqnaires  de  France',  t.  60.)  —  150)  A.  Lefranc, 
Kotes  sur  la  nation  d'Allemagne  a  l'UniTersite*  de  Paris  an  16«  s.:  BSHGeogrLiege.  — 
151)  M.  Fournier,  Une  association  entre  professenrs  pour  l'enseignement  des  arts  a  Per- 
pignan: BiCh.  52,  p.  299—804.  —  152)  id.,  La  nation  du  Maine  a  l'Universite'  df Angers 
aa  15«  s.:  BHArchMain©  17,  1«  sem.  8«  liy.  (1890).  —  15$)  id.,  Les  bibliotheques  des 
Colleges  de  rOnivereite*  de  Toulouse.  foude  eur  les  moyens  de  travail  mis  a  la  disposition  des 
fadiants  au  MA.:  B&Cb.  61  (1890),  p.  448—76.  —  154)  Chatelain,  Les  mss.  de 
luden  College  du  tresorier:  BBibL  1«  anuee  No.  1. 

155)  J»  Brntails,  £tude   sur  la  condition   des   populations  rurales  du  Boussillon 
an  MA.    Paria,  Picard.    814  p.  —  IM)  Gebbart,  L'etat  d'ame  d'un  moine  de  l'an  1000; 


111,92  §  4*A.    France,  MA.    (1890/1.)    Mancest-Batiffol. 

des  dätails  sur  l'6tat  moral  de  la  soctätä  aa  136  b.,  au  moins  autour  de  l'eglise 
de  Valence;  —  la  petite  brochure  de  l*abM  E.  Lacroix;1*9)  —  les  ar- 
ticles  de  A.  Bruel160)  qui  nons  donne  onze  visites  des  monast&res  de  Cluny 
d'Auvergne.  Cela  präsente  une  id6e  d'ensemble  aar  l'ätat  des  monast&res 
clunisiens  aux  13A  et  14*  s.  Nous  y  constatons  que  le  nombre  des  moines 
est  stationnaire  dans  ces  deux  siöcles,  que  les  scandales  6taient  nombrenx 
dans  les  prieur6s,  que  les  administrations  y  laissaient  fort  ä  desirer,  que  les 
dettes  ätaient  souvent  incalculables  et  les  proc&s  extrSmement  fräquents.  — 
L'ouvrage  de  A.  Joubert161)  noua  fait  connaitre  les  nsages  et  les  salaires 
des  ouvriers  au  14°  8.,  le  prix  des  denräes,  la  valeur  et  la  nature  des  mat&iaux 
et  le  nom  de  quelques  sculpteurs  habiles.  Le  Mac6  Dame  dont  parle  l'antear 
6tait  maitre  des  oeuvres  de  Louis  Ier,  comte  d'Anjou,  frfcre  de  Charles  V.  On 
sait  combien  ce  prince,  ami  des  arts,  a  fait  construire  ä  Angers,  Saumur,  la 
Roche-aux-Moines  etc.  —  Le  livre  des  comptes  des  frferes  Bonis,  qu'edite 
£.  Forestiä,168)  est  nou  moins  n6cessaire  pour  connaitre,  de  1345  &  1368, 
l^tat  6conomique  de  la  France  alors  si  riche  et  si  heureuse,  et  que  la  guerre 
de  Cent-ans  va  bientdt  ruiner ;  mais  il  ne  nous  donne  rien  sur  l'6tat  moral. 
—  Et  il  en  est  de  meme  de  l'&ude  de  J.  Finot;168)  on  y  trouvera  seule- 
ment  l'organisation  de  l'hötel  d'Yolande  de  Flandre,  les  fonctions  de  ses  offi- 
ciers,  ses  däpenses,  sa  comptabilitä,  une  foule  de  d£taüs  sur  l'histoire  com- 
merciale,  industrielle  et  politique,  les  denrees,  les  fourrures  et  tissus,  les 
depensea  diverses ;  cette  fois  ici,  on  peut  rencontrer  ga  et  14  des  renseigne- 
ments  d'ordre  moral  trts  pr6cis.  —  Le  document  que  publie  Labroue164) 
est  une  liste,  dressäe  par  ordre  des  jurats  de  Bordeaux,  de  tous  les  excfcs  et 
crimes  commis  dans  les  environs  de  cette  ville  par  les  gens  de  guerre,  de 
fövrier  1379  &  juin  1382.  Le  travail  dont  L.  l'accompagne  porte  d'abord 
sur  le  texte  lui-möme  et  en  second  lieu  sur  les  personnages  qui  y  figurent. 
Cette  dernifere  partie  n'est  pas  la  moins  interessante.  C'eat  un  expose  trts 
net  des  'paus'  ou  accords  conclus  entre  les  gens  de  guerre  et  les  habitante, 
aux  termes  desquels  ceux-ci  devaient  payer  leur  s6curit£  avec  de  l'argeat 
et  des  denräes ;  or  il  ne  faut  pas  oublier  que  les  officiers  du  roi  de  France 
s'opposaient  h  ces  sortes  de  contrats.  De  plus  cette  seconde  partie  contieiit 
des  notices  minutieuses  et  interessantes  sur  les  plus  c£lfebres  routiers  de 
l^poque,  comme  Mussidan  ou  Seguin  de  Badefol.  —  L'article  de  S.  Luce,16*) 


le  chroniqaenr  Raoul  Glaber:  RDM.  (1"  octobre  1891).  —  15?)  Dom  Panl  Piolin. 
Voyage  de  Saint-Hugues,  eVäque  de  Lincoln  a  travers  l'Anjou  et  le  Maine  en  rannte  1199. 
Angers,  Germain  et  Grassin.  (Extrait  de  la  'Revue  de  l'Anjou'.)  —  158)  J.Chevalier, 
Quaranta  anntes  de  l'hist.  des  4v6ques  de  Valence  an  MA.  (Guillaume  et  Philippe  de  Satoi« 
1226  a  1267).  Paris,  Pieard.  1889.  —  15$)  E.  Abbe*  Lacroix,  Le  miraele  de  la  sahne 
hostie  de  1290  a  Paris.  Notioe  sur  l'hoetie  miraculeuse  de  la  rue  des  Billette«,  arec  1« 
texte  des  doenments  originaux  qui  attestent  le  miraele.  Paris,  Dumoulin.  1890.  18.  — 
160)  A.  Bruel,  Visite  des  monasteres  de  Vordre  de  Cluny  de  la  province  öVAuvergn» 
aux  18«  et  14«  s.:  BÄCb,  62,  p.  64—117.  —  161)  A.  Joubert,  ßtude  aur  lea  Comptet 
de  Mace*  Darne,  maitre  des  oeuvres  de  Louis  Ier,  duc  d'Anjou  et  comte  du  Maine  (1367—76  , 
d'apres  un  manuscrit  inldit  du  British  Museum.  Angers.  1890.  98  p.  —  162)  E.  Fore»ti<f, 
Livre  de  comptes  des  frferei  Bonis,  marchands  montalbanaia  du  14«  s.  Auch.  Cocharaux. 
1890.  —  16S)  J-  Finot,  Le  train  de  maison  d'une  grande  dame  au  14«  a.  fctude  rar 
les  comptes  de  l'hötel  des  sires  de  Cassel  et  partiouliärement  lux  ceux  d'Yolande  de  Flandre. 
comtease  de  Bar.  Paris.  1889.  (Extrait  du  »Bulletin  bist  et  pbilologique  du  oomiU  dei 
travaux  bist.')  —  164)  Labroue,  Le  livre  de  vie.  Lea  seigneura  et  las  oapitaines  da 
Pengord  blanc  au  14«  s.  Bordeaux,  Gounouilhon.  1890.  4°.  X,  467  p.  —  165)  &  Lnee- 
Les  jeux  populaires  dans  l'anoienne  France  et  notamment  au  14«  s.:  Corr.    (26  oov.  1889). 


§  46A.    France,  MA.    (1890/1.)    Maneest-Batiffol.  III  98 

sur  les  jeux  populaires  dans  l'ancienne  France,  n'est  pas  antre  chose  que 

Thistoire  d'trae  ordonnance  de  1369,  oü  Charles  V  interdit  sons  peine  d'amende 

les  jeux  d'exercice  ou  de  hasard,  comme  les  des,  les  tables  on  dames,  la 

paume,  les  quilles,  le  palet,  les  billes  et  la  soale,  et  au  contraire  enjoint  & 

ses  snjets  de  s'exercer  au  tir  et  k  l'arbalete.  ■»*-  Le  travail  de  A.  Janvier166) 

nous  fait  assister  an  fonctionnement  de  la  vie  publique  dans  nne  commune 

du  MA.  comme  pouvait  l'6tre  Amiens.    Cette   famille    des  Clabant  dont  il 

nous  parle,  perpetuellement  proprietaire  de  la  mairie,  pour  ainsi  dire,  s'iden- 

tifie  avec  la  vie  mnnicipale ;  de  1b  l'interät  de  cette  monographie.  —  Le  livre 

de  R.  de  Manlde167)  est  en  peu  general  et  parait  par  son  titre  mtane  plutftt 

systematique.    Si  nons  le  citons,  c'est  qu'en  fait,  on  y  trouvera  un  tableau 

fort  complet  de  lf£tat  et  de  la  societe  en  France  sous  Louis  XII.    De  M. 

passe  en  revue  le  roi,  la  foi,  la  police,  la  justice,  la  noblesse,  l'eglise,  le 

clerge,  le  peuple ;  il  etudie  et  nous  decrit  quelques  figures  tres  attachantes, 

Anne  de  Bourbon,  Gabrielle  de  Bourbon,  Bayard,  La  Tremoille,  Anne  de 

Bretagne;  c'est  k  lire.  —  Signaions  pour  memoire  les  articles  de  Prost168) 

et  de  Chassignet;169)  Touvrage  de  0.  Noel170)  sur  le  commerce  du  monde, 

dont  le  premier  volume,  qui  comprend  l'antiquite  et  le  MA.,  vient  de  paraftre; 

ouTrage  tres  general,  d'une  vulgarisation  de  deuxieme  ou  troisieme  main; 

l'etude  beaucoup  plus  curieuse  et  nourrie  de  details  piquants  de  G.  Bapst1'1) 

sur  les  rejonissances  publiques  au  MA.,  et  en  particulier  lors  des  entrees 

royaies;  un  simple  essai  de  Langlois;172)  deux  volumes  de  Franklin178) 

qui  fönt  snite  ä  sa  collection  si  interessante,  dont  Tun  nous  decrit  les  salles 

ä  manger  du  MA.  avec  leur  mobilier,  le  service  de  la  table,  les  heures  de 

repas,  le  luxe  des  diners  etc. ;  l'autre  donne  des  renseignements  sur  Texercice 

de  la  medecine  auMA.;  et  enfin  l'important  travail  de  Berthelot.174) 

Ju4fs  et  läpreux*  Les  juifs  et  les  lepreux  ont  provoque,  pendant  les 
deux  annäes  qui  nous  occupent,  l'eclosion  d'un  certain  nombre  d'etudes  dont 
quelques-unes  valent  la  peine  d'etre  signalees.  Larticle  de  U.  Robert175) 
obtiendra  surtout  un  succes  de  curiosite.  II  nous  montre  successivement  les 
juifs  et  les  Sarrazins  porteurs  de  rouelles,  les  berätiqnes  auxquels  on  im- 
posait  la  croix,  les  lepreux  munis  de  cliquettes,  les  cagots  avec  leur  patte 
d'oie,  les  filles  publiques,  etc.  C'est  un  coin  de  la  vie  du  MA.  et  non  des 
moins  vivants.  —  I.  Loeb176)  est  un  avocat  plutöt  quun  historien  impartial. 
Mais  dans  un  temps  oü,  en  ces  sortes  de  matieres,  les  requisitoires  abondent 


—  166)  A.  Janvier,  Les  Clahault,  famille  municipale  amilnoise  (1349 — 1589).  Amiens, 
Donillet.  1889.  4°.  |[A.  Rendu:  BÄCh.  51  (1890),  p.  149— 50.]|  —  167)  R-  de 
Maulde  La  Cla viere,  Les  origines  de  la  r Evolution  francaise  au  oommencement  du  16e  s. 
La  veüle  de  la  rrfforme.  Paris,  Leroux.  1890.  —  168)  Prost,  Liste  des  artistes  mentionne's 
dans  lea  e*tats  de  la  maison  du  roi  et  des  maisons  des  princes,  du  13«  s.  a  Tan  1500: 
Aren.  bist.  art.  et  litt,  (ler  aoüt  1890).  —  169)  Chassignet,  Essai  hist.  sur  les  foires 
franeajtee  au  HA.  Nancy,  imp.  de  Berger-Levrault.  1889.  65  p.  (Extrait  des  ♦Me'moiree 
de  VAcade'mie  de  Stanislas'.)  —  170)  O.  Nocl,  L'hist.  du  commerce  du  monde.  Paris, 
Plön  et  Nourrit.  4°.  —  171)  G-  Bapst,  Les  spectaoles  et  les  rejouissances  des  fötes 
publiques  au  MA:  RPL.  2«  sem.  No.  1.  —  172)  Langlois,  La  societe*  au  MA.,  d'apres 
les  fableaux  (sie);  ib.  No.  S  et  10.  —  178)  A.  Franklin,  La  vie  prive'e  d'autrefois. 
Varie'te's  gaatronomiques.  Paris,  Plön.  18°.  —  174)  Berthelot,  Les  compositions  inoen- 
dtaires  dana  l'antiquite'  et  au  MA.  Le  feu  gregeois  et  les  origines  de  la  poudre  a  canon : 
RDM.  (15  aoüt  1890/> 

195)  U»  Robert,  Les  eignes  d'infamie  au  MA.,  juifs,  Sarratins,  heYltiques,  lepreux, 
cagots  et  filles  publiques.  Paris,  Champion.  18°.  190  p.  (Extrait  des  MSNAFr.  49.  —  Cf. 
JBG.  13.)   —    176)   I.  Loeb,    Le  juif  de   l'hist.   et   le  juif  de   la  legende.    Paris,  Cerf. 


111,94  §  46A.    France,  BfA.    (1890/1.)    Mancest-BatiffoL 

plus  que  los  plaidoyers,  il  est  utile  d'avoir  sous  les  yeux  les  defenses  ä  cöte 
des  attaques.  Est-il  vrai,  se  demande  L.  que  les  juifs  aient  le  g^nie  com- 
mercial  par  predisposition  ethnique?  Non,  r6pond-il.  En  Judee  ils  etaient 
agriculteurs.  Ils  sont  devenus  banquiers  au  MA.  parce  que  tout  autre  6tat 
leur  etait  interdit  et  que  Tusure  etait  däfendue  aux  chretiens.  Lee  idees  qni 
ont  eu  cours  au  MA.  sur  les  maladies  des  juifs,  leurs  difformit6s,  out  poor 
origine  les  pr6jug6s  qu'on  nourrissait  contre  toutes  les  races  maudites  et 
contre  les  sorciers.  —  Nous  ne  pouvons  que  citer  les  publications  ou  travaux 
de  S.  Kahm,177)  F.  Depotter,178)  C.Laurent.179)  Celui-ci  nous  apporte 
un  compte  des  recettes  et  depenses  de  la  läproserie  de  Mezi&res  en  1505.  — 
Les  conclusions  que  A.  Lefranc180)  tire  d'un  rfeglement  interieur  de 
16proserie,  compos£  entre  1250  et  1272,  m6ritent  d'ätre  plus  explicitement 
indiqu^es.  II  s'agit  de  la  leproserie  de  Noyon.  ü  paraitrait  que  dans  ce 
couvent  (c'est  un  couvent),  les  lepreux  etaient  parfaitement  heureux,  au 
point  qu'on  etait  Obligo  d'en  interdire  Tentr6e  a  ceux  qui  n'y  avaient  pas  droit, 
et  de  menacer  d'expulsion  les  lepreux  qui  ne  se  soumettaient  pas  au  rögle- 
ment.  L.  fait  l'histoire  de  cette  leproserie  que  se  disput&rent  reveche  et  la 
municipalite.  En  definitive,  a'il  faut  en  croire  ce  document,  les  leproseries 
seraient  bien  moins  miserables  qu'on  ne  l'a  cru  g6n6ralement.  —  Le  livre 
de  C.  Brille181)  fournit  une  Enumeration  complfete  des  Mens  de  Ste -Ca- 
therine, en  la  rue  S*-Denis,  et  d'utiles  renseignements  pour  l'histoire  topo- 
graphique  de  Paris. 

Histoire  litteraire.  Nous  nous  contenterons  de  noter  ici  quelques 
publications  de  nature  ä  etre  utiles  aux  historiens,  soit  ä  cause  des  auteurs 
qui  ont  pu  jouer  un  röle  dans  l'histoire  generale,  soit  eu  6gard  au  contena 
des  oeuvres  dont  il  peut  etre  question.  Un  manuel  allemand,182)  qui  a  ete 
bien  accueilli  au  temps  de  sa  premi&re  publication,  vient  d'etre  refondu 
d'une  manifere  heureuse.  B.  Haur6au182*)a  fait  paraitre  une  etude  critiqae 
oü  il  dämontre  que  pas  un  des  trente  pofemes  latins  attribues  ä  S*-Bernard 
n'est  authentique.  S^Bernard  en  a  compos^  pendant  sa  jeunesse,  mais  il  n'en 
est  reste  aucun.  Voila  un  probieme  important  resolu,  car  quelques-uns  de  ces 
pofemes,  comme  le  'De  contemptu  mundi'  ou  le  'Floretus',  ont  toujours  obtenu 
un  vif  succes  et  ont  ete  imprimea  dans  les  nombreuses  editions  des  'Auetores 
octo'.  —  La  publication  des  sermons  d'Olivier  Maillard  par  A.  Samouillan18*) 
a  et^  accueillie  trfcs  favorablement.  Ce  cordelier  Maillard  fut  un  des  plus  puis- 
sants  predicateurs  populaires  du  15e  s.  Nous  avons  500  sermons  de  lui,  ecrits 
en  latin,  bien  qu'ils  aient  6te  prononces  en  frangais ;  c'est  d'un  style  violent, 
rempli  d'apostrophes,  de  vulgarites,  de  mots  erüs ;  un  tableau  pousse  au  noir 
de  la  societe  entiere  de  ce  temps,  jusqu'a  cette  conclusion  qu'une  reforme 
est  absolument  näcessaire.    Neanmoins,  et  abstraction  faite  des  exagerations 


1890.  —  177)  S.  Kahm,  Documenta  intfdits  sur  les  juifs  de  Montpellier  an  MA.: 
R&J.  (avril-juin  1891).  —  178)  F-  Depotter,  Les  lepreox  au  MA.  Beifort,  Het.  — 
179)  C.  Laurent,  La  ltfproserie  de  Mdzieres:  RChamp.  (1889,  1'«  livraison).  —  18#) 
A.  Lefranc,  Un  reglement  inte*rieur  de  llproserie  au  13*8.;  MSAcS*Qaentin.  St-Quentin, 
Poette.  1890.  25  p.  —  181)  L.  Briele,  L'hdpital  de  Ste-Catherine  en  la  nie  S*-DenU 
(1184—1790).    Paris,  Imp.  nationale.    1890. 

182)  Fr.  Kreyssig,  Gesch.  d.  französischen  Nationallitteratur  v.  ihren  Anfingen 
bis  auf  d.  neuste  Zeit.  6.  Aufl.  in  2  Bd.  gänzlich  umgearbeitet  r.  A.  Kressner  u.  J.  Sarrazin. 
Berlin,  Nicolai.  1890.  aM.  6.  |[B.  Mahrenholtz:  LMerknr,  Jg.  11,  No.  2.]|  —  182*) B- 
H  a  u  r  4  a  u ,  Des  poemes  latins  attribues  a  Saint-Bernard.  Paris,  C.  Klineksieck.  1890.  V,  1 02  p. 
—  18S)  A.  Samouillan,  Olirier  Maillard,  sa  preMication  et  son  temps.    Toulouse.   353  p- 


§  46B.   France,  Temps  modernes.    (1890/1.)    Spont.  111,95 

irritables,  il  y  a  \k  un  docnment  qu'il  est  näcessaire  de  lire  si  Ton  veut 
bien  se  rendre  compte  de  ce  que  furent  les  gens  de  ce  15*  s.  L'ädition  est 
relativement  bonne.  —  On  lira  avec  fruit  le  travail  dans  lequel  G.  Bapst184) 
explique  l'origine  des  mystferes,  les  montre  dans  leur  pleine  apog6e,  detaüle 
la  dispoaition  du  th6&tre,  la  sc&ne,  etc.  —  Coüard-Luys  186)  a  r6uni  dans 
une  plaquette,  qui  traite  de  l'Gcolatre  de  Noyon,  nn  grand  nombre  d'indications 
et  de  teztes  aar  les  äcoles  de  cette  Tille  depais  le  11°  s.  —  Le  livre  de 
P.  Delalain186)  est  l'analyse  ou  la  traducüon  des  actes  räglementant  la 
profession  de  libraire,  qai  se  trouvent  dissäminäs  dans  le  cartnlaire  de  l'Uni- 
?ersit6  de  Paris  dont  nous  avons  parte  plus  haut.  —  Enfin  deux  ouvrages 
qui  ont  soulevß,  par  le  caractfere  de  la  th&se  qui  y  est  soutenue,  une  16g&re 
emotion.  L'abbä  Requin187)  et  L.  Duhamel188)  ne  prouveraient  rien 
moins  sinon  que  rimprimerie  existait  d6jä  ä  Avignon  en  1444  ou  1446.  Un 
orfevre  de  Prague,  Procope  Waldfogel,  aurait  r6v616  &  un  juif  d' Avignon, 
nomm6  Davin  de  Caderousse,  le  Beeret  qui  consütue  l'art  de  rimprimerie,  afin 
de  reproduire  les  caract&res  häbralques.  Fante  d'argent,  Procope  aurait  du 
prendre  des  assoeiäs;  mais  la  soeiätä  ne  s'entendit  pas  et,  au  bout  de  peu  de 
temps,  on  fut  obligä  de  se  &6parer.  Ces  faits  nous  sont  r6v616s  par  les  minutes 
de  notaires  avignonnais.  IIa  sont  tout  &  fait  nouveaux  et  n'ont  pas  laisse 
que  de  produire  une  certaine  rumeur.  11  resterait  maintenant  ä  däcouvrir 
des  incunables  de  cette  date,  imprimäs  k  Avignon ;  c'est  pr6cia£ment  ce  qu'on 
est  en  train  de  rechercher. 


f  46B. 

France  1515—1891. 

1890/1. 

A.  Spont. 

(Sujets  oorrespondants  a  d'&utres  §g:  v.  'Handbuch'  p.  60.) 

II  ne  saurait  ötre  question  de  pre'senter  en  quelques  pages  un  tableau 
fid&e  du  mouvement  historique  de  ces  deux  derni&res  ann£es:  les  quatre 
si&cles  dont  l'6tude  nous  incombe  ont  inspir6  une  teile  quantitä  de  travaux 
ou  d'articles,  qu'une  simple  Enumeration  de  ütres,  sans  grand  intärßt  d'ailleurs, 
eut  rempli,  et  au  delä,  Tespace  qui  nous  est  r£serv6.  D£s  lors  un  choix 
s'imposait ;  le  choix  c'est  l'arbitraire,  sans  doute,  et  dix  rädacteurs  differents 
citeraient  dix  series  diffSrentes.  On  s'est  attachä  h  grouper  un  certain  nombre 
d'ouvrages  en  ayant  6gard  h  leurs  affinit6s  naturelles,  et  non  pas  &  etre 

—  1S4)  <*.  Bapst,  £tade  gor  les  mysteres  au  MA.  La.  mise  en  scene:  Bev.  arch. 
Ijuillet-aoüt  1891).  —  185)  Coüard-Luys,  L'lcolatre  de  Noyon  et  les  Cooles  de  cette 
rille  josquan  miliea  da  14«  s.:  MSAntPicardie  2«  Sene,  t.  X  (1889).  —  186)  p- 
Delalain,  fitude  snr  les  libraires  parisiene  da  13»  s.  aa  16«  s.  Paris,  Delalain.  — 
187)  Abb*  Requin,  L'imprimerie  a  Avignon  en  1444.  Paris,  Picard.  1890.  —  188) 
L.  D  ah  am  elv  Les  origines  de  rimprimerie  ä  Avignon.  Avignon,  Segnin  freres*  1890. 
t[H.  Stein:  B^Ch.  51  (1890),  p.  815/9.]! 


111,96  §  46B«    France,  Temps  modernes.    (1890/1.)    Spont. 

complet:  ce  qui  eüt  6t6  une  chimfere  et  eut  d£pass6  uos  forces.  Que  les 
auteurs  oubliäs  nous  pardonnent,  et  aussi  les  innombrables  revues  volontaire- 
ment  neglig6es;  mais  la  quantitä,  jointe  h  la  qualitä,  est  tellement  6norme 
qu'on  ne  saurait  contenter  tont  le  monde.*) 

16e  siede.  Cette  revne  ne  peut  mieHX  commencer  que  par  le  4*  votame 
des  Actes  de  Francis  Ier  publik  par  i'Academie  des  Inscriptions  et  Belles- 
Lettres1):  il  ne  comprend  pas  moins  de  5650  analyses,  prises  h  tontes  les 
soarces  d'information,  et  comprend  les  annäes  1589  (7  mai)  h  1545  (30  d£c). 
Deux  autres  tomes  sont  encore  attendus:  Tun  ponr  la  fin  da  rfegne  (aiec 
nn  Supplement),  l'autre  de  tables.  Gette  oenvre  attire  l'attention  snr  an  rtgne 
an  pea  nägligä  jasqa'ici  et  fera  germer  nne  ample  moisson  de  travaux: 
Mais  on  ne  peat  qae  signaler  an  tel  ouvrage,  tant  le  contenu  en  est  varik 
—  G.  Jacqueton9)  Studie  an  Episode  attachant  des  relations  de  la  France 
et  de  l'Angleterre:  le  roi  est  prisonnier  en  Espagne,  et  la  nation  se  serre 
aatoar  de  la  reine-mfere  qui  paise  dans  le  danger  nne  Energie  virile  et  rem- 
porte snr  le  ras6  Henry  VIII  nne  victoire  signatee.  Elle  continuera  ä 
ötre  accusäe  de  deux  crimes  inutiles,  la  disgr&ce  de  Bourbon  et  la  mort 
de  Samblan$ay;  mais  eile  est  partiellement  r6habilit6e  par  le  röle  qu'elle 
a  jou6  en  1525.  Un  point  eurieax,  et  qai  a  donne  liea  h  des  controverses, 
c'est  1'influence  räciproque  de  Henry  VIII  et  de  Wolsey:  le  ministre  atdvait-ä 
les  inspirations  royales  on  imposait-il  les  siennes  ?  W.  Busch  n'a  pas  61ucide 
la  question,  dans  sa  Tolitique  de  mßdiation  d' Henry  VIII';  il  est  permis 
d'affirmer  aujourd'hui  qae  Wolsey  6tait  au  fond  le  plus  humble  des  valets. 
A  signaler  aussi  le  caractäre  purement  päcnniaire  de  Tentente  franco-an- 
glaise  depuis  1475.  —  Louise  de  Savoie  a  coalis6  an  instant  l'Italie  contre 
Charles-Quint  (ligue  de  Cognac  1526)  et  nne  fcre  de  libertä  a  semblä  se 
rouvrir  pour  la  p£ninsule.  Ce  n'est  qu'une  illusion :  Naples  et  Milan  ob£issent 
k  l'6tranger;  T6toile  de  Venise  p&lit;  F.  Perrens*)  nous  raconte  la  d£- 
cräpitude  de  Florence  (1512 — 32).  Machiavel  et  Michel-Ange  dorent  cette 
d6ch6ance,  mais  l'esprit  public  est  affaissä ;  L6on  X  est  peut-6tre  s6v£rement 
jage:  il  a  profit6  de  la  gloire  d'artistes  qu'il  n'avait  pas  däcouverts,  mais 
n'est-ce  pas  an  pea  le  cas  de  Louis  XIV  ?  et  quel  fin  diplomate !  Ce  volume 
est  le  coaronnement  d'an  travail  de  vingt  ans.  —  Le  16*  s.,  pittoresque 
et  mouvementä,  garde  tont  son  charme  en  däpit  des  annäes  et  prete  aox 
rßcits  interessant». 

L'6trange  destinäe  du  comte  Gabriel  de  Montgomery  a  bien  inspir* 
L.  Marie t.4)  Jacques,  le  pfere  de  son  h£ros,  Messe  gravement  Francis I,r le 
jour  de  l'Epiphanie  (1521),  en  lui  däcochant  en  plein  visage  an  tison  ardeflt. 
Trente  huit  ans  plus  tard,  Gabriel  rompt  la  visiere  de  Henri  II  d'an  6clat 
de  lance.    Le  moribond  lui  pardonne :  'Ne  vous  souciez,  vous  n'avez  besoin 


*)  Anmerkung  der  Redaktion:  Trotz  dieser  von  dem  Herrn  Referenten  iclbft 
hervorgehobenen  Abweichungen  von  der  üblichen  Berichterstattung  glaubt  die  Redaktion, 
den  Lesern  mit  der  Veröffentlichung  des  Referats  einen  erheblichen  Dienst  su  erweisen. 
Hoffentlich  gelingt  es  im  Laufe  der  nächsten  Jahre,  die  Berichterstattung  auch  aber  dieses 
§  conform  den  andern  zu  gestalten. 

1)  Catalogue  des  actes  de  Francois  ler  (tome  IT).  Paris,  Imprle  Nie.  1890.  4°.  793  P- 
Fr.  10.  —  %)  G.  Jacqueton,  La  politique  exterieure  de  Louise  de  Savoie.  Rektion*  de 
la  France  et  de  l'Angleterre  pendant  la  eaptivite  de  Francois  I»  (1626/6).  Paris,  BoaüJon. 
1891/2.  467  p.  Fr.  7,50.  —  8)  F.  Perrons,  Hißt,  de  Florence  depuis  la  domiaetioD 
des  Medicis  jusqu'a  la  chute  de  la  Republique  (1484— 1581)  tome  HL  Paris,  Quantin.  1890. 
585  p.    Fr.  7,60.  —  4)  L.  Marlet,  Le  comte  de  Montgomery.    Paris,  Pieard.    1890.  Fr.  4. 


§  46B.    France,  Temps  modernes.    (1890/1.)    Spont.  111,97 

de  pardon,  ayant  ob6i  k  votre  roy  et  fait  acte  de  bon  Chevalier  et  vaillant 
homme  d'armes*.  Et  cependant  ies  courtisans  s'acharnent  contre  l'infortunä 
meurtrier:  son  vieux  p&re,  d6grad6,  meurt  de  chagrin  et  le  d6pit  pousse  Mont- 
gomery  dans  le  parti  des  huguenots:  II  se  retrempe  dans  ce  milieu  et  commence 
une  existence  aventureuse  de  capitaine  qui  se  termine  tragiquement  en  1574. 
11  meart  bravement  et  laisse  le  souvenir  sympathique  d'ane  'victime  de  la 
fatalitä'.  —  Le  meme  auteur5)  nous  präsente  avec  agräment  la  vie  bien 
remplie  de  Florimond  Robertet,  petit-fils  da  grand  Robertet  qoi  servit  quatre 
rois:  ggnäral  des  finances  en  1553,  träsorier  des  guerres  en  Italie,  en 
1559,  il  mourut  sans  postäritä  dix  ans  plus  tard ;  sa  venve  Jeanne  de  Piennes 
lui  surväcut  longtemps. 

Robertet  a  6t6  charg£  d'une  importante  mission  en  Angleterre  k  l'6poque 
de  l'envoi  de  Marie  Stuart  en  Ecosse.  —  Cette  princesse  avait  passä  en 
France  de  douze  ann6es:  M.  de  Rnble0)  nons  initie  aux  dßtails  de  son 
plus  edocation,  et  en  m&me  temps  se  montre  bien  renseigng  snr  la  maison 
des  enfants  de  France  (voir  surtout  le  chap.  III).  C'est  nn  livre  d'une 
lecture  agr£able,  mais  on  ne  peat  gufrre  tronver  de  Symptome  psycbo- 
logiqne  chez  une  härolne  anssi  jeune.7,8)  —  Le  fameux  colloque  de  Poissy 
qoi  a  marqu£  l'ouverture  des  guerres  civiles  en  France  a  6t6  l'objet  d'une 
notice  imparüale  de  M.  de  Ruble9)  qui  a  exposä  les  faits  dans  toute  leur 
simplicitä  gr&ce  au  Journal  in£dit  de  Claude  Despence,  catholique,  contre 
partie  du  r£cit  Protestant  du  Präsident  la  Place  reproduit  par  de  Serres  et 
Tb.  de  B&ze.  Quelques  poäsies  du  temps  donnent  une  saveur  particulifere  k 
ce  travail.  —  Marie  Stuart  est  un  grand  premier  röle  dans  la  tragädie 
politico-religieuse  du  16e  s. ;  il  y  a  des  personnages  äpisodiques  amusants 
tels  que  cette  Charlotte  de  Bourbon  dqnt  M.  De  la  Ferrifcre10)  nous 
raconte  la  fugue  sentimentale.  Quatri&me  fille  du  premier  duc  de  Mont- 
pensier,  eile  fut  pourvue  de  l'abbaye  de  Jouarre,  malgrä  sa  protestation 
solennelle,  1559  (eile  n'avait  que  treize  ans!)  renouveläe  par  devant  no- 
taire  en  1565,  et  eile  prit  la  fuite  en  1572  pour  suivre  son  fiancä  Ludovic 
de  Nassau ;  k  sa  mort,  eile  s'äprit  de  son  fröre,  Guillaume  le  Taciturne,  qui 
fit  emmurer  sa  femme,  Anne  de  Saxe,  pour  l'avoir  trompä  avec  Jean  Rubens, 
le  p&re  du  peintre  ...  —  Les  conspirateurs11)  ont  aussi  beaucoup  remu6  a 
cette  6poque  (1574)  comme  ce  la  Mole  et  ce  Coconas,  dont  Charles  IX  dit: 
4Us  ont  voulu  suborner  mes  fr&res  le  duc  d'Alen$on  et  le  roi  de  Navarre 
et  les  enlever  d'auptös  de  moi  pour  leur  faire  entreprendre  quelque  chose 
au  präjudice  de  mon  autoritä  et  du  repos  de  mon  £tat.'  —  Nous  avons 
encore  k  citer  sur  les  guerres  de  religion  deux  ouvrages  gänäraux:  la  r6- 
impression  de  d'Aubigng  par  M.  de  Ruble19)  et  une  s£rie  d'etudes  de 
feu  Bersier.18)  Les  tomes  IV  et  V  de  THistoire  Universelle  vont  de  1573 
ä  1579,  et  correspondent  aux  livres  I  et  II  du  tome  II  des  ßditions  de  1616 

—  5)  id.f  Florimond  Robertet,  sop  rÄle  a  la  eour,  ses  missions  diplomatique* :  RQH.  47 
(IS90),  p.  472—586.  —  6)  A.  de  Ruble,  La  premier*  jeunesse  de  Marie  Stuart.  Paris, 
Em.  Paul  Huard  et  GuiUemin.    826  p.    Fr.  7,50.  —  7/8)  Litt,  tnr  Marie  Stuart  v.  §  49». 

—  9)  A.  de  Ruble,  Le  Colloque  de  Poissy  (sept.-oct.  1561):  SHP.  Memoires  16(1890), 
p.  1 — 66.  —  10)  H.  De  la  Ferriere,  Marguerite  d'Angouleme.  Une  veritmble  abbesse 
de  Jouarre.  Paris,  C.  Levy.  18°.  IT,  847  p.  Fr.  3,50.  —  11)  id.,  Les  Dernieres  con- 
«piratians  du  regne  de  Charles  IX:  RQH.  48  (1890),  p.  421—70.  —  12)  A.  d'Aubigne, 
Hat.  Universelle  (tome  IV,  1578/6;  tome  V,  1576/9,  pub.  par  A.  de  Ruble.)  Paris, 
Laureoa.  1890/1.  IV,  892,  V,  892  p.  —  18)  E.  Bersier,  Quelques  pages  de  l'hist. 
des  huguenots  (conferences  et  essais).    Paris,  Fischbacher.     12°.    XVI,  281  p.    Fr.  3,50.  — 

Jafcmtorietate  der  GeseMehtswisseasehaft    1891.    HL  7 


111,98  §  ±6B.    Frtsoe,  Tempi  modernes«    (1890/1.)    Spont. 

et  de  1636;  l'annotateur  est  sobre  et  sait  6viter  la  tentation  des  inter- 
minables  g6n£alogies.  —  Bersier  a  8u  se  montrer  impartial,  oe  qui  est  rare 
en  une  mattere  oü  les  passions  semblent  s'&erniser,  et  il  distribue  les  torts 
entre  les  deux  campe:  aussi  brillant  äcrivain  qu'orateur  disert,  il  atteint 
ä  Päloquence. 

Si  Ton  tourne  les  yeux  au  dehors,  on  voit  les  Fran$ais  entretenir 
de  fräquents  rapports  avec  l'Allemagne:14'16)  das  1557  la  cour  achete  des 
reitres  au  dela  du  Rhin ;  une  lettre  de  Frangois  Hotman  (Strasbourg,  31  d&. 
1560)  6claire  ces  rapports ;  an  plus  fort  de  la  Saint  Barth&emy  la  tradition 
de  l'appui  pr6t6  aux  luthäriens  contre  1' Antriebe  peraiste:  Hubert  Languet 
n6  en  1518,  repräsente  la  France  en  Saxe ;  Schomberg,  n6  en  1540,  est  nn 
Saxon  au  Service  de  la  France  catholique.  —  Un  si&cle  plus  tard  les  frfcres 
Formont  sont  les  agents  du  Grand  Electeur  a  Paris,  comme  nous  Tapprend 
6.  Pages.16)  —  L'Espagne  n'a  renoncä  ä  reconqu&rir  la  Hollande  son 
ancien  fief  qu'en.  1609 :  le  m£rite  de  ce  d&istement  revient  ä  Louise  de 
Goligny  dont  M.  Delaborde17"19)  retrace  la  vie.  C'est  une  femme  de 
töte  et  de  coeur  qai  fait  d'excellente  besogne  politique  tout  en  se  d£fendant 
de  rien  connaftre  aux  affaires  d'ßtat. 

Louise  de  Coligny  partage  l'honneur  de  la  treve  de  douze  ans  avec 
Henri  IV.  —  Rien  de  bien  nouveau  ä  aignaler  sur  ce  grand  roi,  sauf  an 
agr£able  6crit  de  H.  De  la  Ferrifcre80)  qui  nous  rapporte  quelques  traits 
de  sa  vie  intime,  d6ja  connus.  Aprfes  des  chapitres  sur  son  mariage  avec 
Marguerite  de  Valois  et  les  difficultta  de  son  av£nement  on  le  voit  s'äprendre 
d'Henriette  d'Entraigues  aprfes  la  disparition  de  Gabrielle  d'Estrtes  (1599): 
eile  est  aussi  froide  et  astucieuse  que  sa  devanci&re  6tait  exub£rante  et 
enjou£e,  sa  liaison,  qui. est  ä  l'origine  un  marchandage  dure  huit  ans.  A  55 
ans,  le  roi  s'enflamme  pour  Oharlotte  de  Montmorency:  'C'est  une  teile  folie, 
a  dit  un  contemporain,  qui  tient  les  sens  du  roi  embarrassta  que  quasi  il 
n'est  capable  d'autres  affaires  que  de  Celles  qui  concernent  cette  affection.' 

Louis  XIII.  Pour  connaitre  le  cadre  on  s'agitaient  les  hommes 
de  cette  äpoque,  il  suffit  de  lire  un  bon  artide  de  G.  Hanotaux91)  qui 
a  rtani'avec  patience  nombre  de  notes  pour  composer  un  tableau  parlant. 
'Avoir  vu  les  villes  d'Italie,  d'AUemagne  et  des  autres  royaumes,  dit  un 
oranger,  ce  n'est  rien;  ce  qui  frappe,  c'est  quand  un  bomme  peut  dire 
qu'il  a  6t6  ä  Paris'.  —  Pendant  qu'Henri  IV  oubliait  ses  devoirs  de  roi, 
le  jeune  marquis  de  Gbillou,  cavalier  accompli,  bretteur  6m6rite,  entrait 
dans  les  ordres  et  devenait  6veque  de  Lugon22)  (1607):  le  plus  panvre 
dioc&se  du  royaume  allait  etre  le  berceau  du  plus  grand  ministre  de  lao- 
cienne  monarchie,  Richelieu.  —  Sur  la  politique  extärieure  du  cardinal,  il 
faut  mentionner  les  travaux  de  M.  M.  Fagniez28)  et  Vigier,24)  sur  sa 


14)  H.  Hans  er,  Antonie  de  Bourbon    et  l'Allemagne  (1560/1):  RH.  45,  p.  54—61.  — 

15)  A.  Waddington,  La  France  et  les  protestants  allemands  soas  Cfearles  DL  et  Henri IV. 
Hubert  Langnet  et  Gaspard  de  Schomberg:  ib.  42  (1890),  p.  242—77.  —  16)  G.  P*g'B' 
Lee  freres  Formont  et  les  relations  du  Grand  Älecteur avec  la  Cour  de  France:  ib.  46,  p.  288—99. 
—  1?)  J-  Delaborde,  Louise  de  Coligny,  princesse  d'Orange  (2  vol.).  Paris, Fisebfaaeher. 
1890.  gr.-8°.  —  18/9)  Cf.  du  reste  §  48.  —  20)  H.  De  la  Ferriere,  Henri  IV,  le  roi, 
ramonrenz.    Paris,  C.  LeVy.     1890.     18°.    IV,  407  p.    Fr.  8,50. 

91)  G.  Hanotaux,  Paris  en  1614:  RDM.  100  (1890),  p.  627—49.  —  22)  L 
Laoroiz  (abbe),  Richelieu  a  Luoon,  sa  jennesse,  son  episcopat.  Paris,  Letouaey.  1890. 
804  p.  —  28)  G.  Fagniez,  Richelieu  et  l'Allemagne  1624—80:  RH.  45,  p.  1—40.  — 
24)  O.  V i  gi er ,  L'Influence  politique  du  P.  Joseph.   Negoziation»  avec  loa  princes d'AUemagne 


§  46B.    France,  Temps  modernes.    (1890/1.)    Spont  111,99 

politiqae  intärieure,  celai  de  M.  d'Avenel.  —  De  1610  &  1624  l'Espagne  est 
notre  fidfele  alliäe:  eile  en  profite  pour  tenter  de  relier  ses  possessions 
dltalie  aux  Pays-Bas ;  la  Yalteüne  occupäe  par  le  Pape,  les  troupes  du  Roi 
Catholique  sur  le  Rhin,  de  Strasbourg  ä  Rees,  Spinola  reprenant  avec  succfes 
roffensive  contre  Maurice  de  Nassau,  c'est  la  France  menacäe  sur  toutes  ses 
fronü&res.  Richelieu  comprend  le  danger  et  il  nägocie  avec  les  princes 
d'AUemagne  et  la  Suade ;  deux  fois,  il  est  reduit  k  la  defensive  (1625  et  9), 
mais  il  ne  d&esptre  pas.  Son  conseiller  est  le  fameux  P.  Joseph  dont 
M.  Fagniez  devrait  enfin  ecrire  l'histoire  au  lieu  d'en  semer  aux  quatre 
vents  les  chapitres,  disjecta  membra.26)  —  M.  d'Avenel*6)  termine  l'expose 
de  r oeuvre  administrative  du  cardinal  dejä  connu  par  un  ouvrage  indigeste, 
mais  särieux  de  Caillet.  Livre  III :  justice  (presidiaux,  senechaussees,  justices 
royales  et  seigneuriales,  juridictions  speciales,  procureurs  et  gens  de  justice, 
police  et  justice  criminelle,  code  penal  et  administration  penitentiaire). 
Livre  IV :  administration  provinciale  (division  du  territoire  et  autonomie  pro- 
vinciale,  pays  d'£tats,  intendants).  Livre  V:  administration  communale.  Quel- 
ques improprietes,  comme  une  longue  dissertation  sur  le  socialisme  et  une 
division  de  la  France  en  provinces  'conservatrices'  et  'liberales'  (p.  149 — 55). 

La  vie  litteraire  et  artistique  du  temps  de  Richelieu  est  depeinte  dans 
les  lettres  de  Peirese,  publikes  par  Tamizey  de  Larroque27):  cet  homme 
aimable  connait  tout  et  tous :  Adrien  de  Yries,  Ant.  Moro,  Daniel  du  Moustier 
et  Rubens;  Rigault,  Grotius,  Scaliger  et  Heinsius;  Gassendi  et  Robin  le 
botaniste ;  Pietro  della  V alle,  le  voyageur  orientaliste ;  de  Thou.  Entre  temps 
les  correspondances  fourmillent  de  menus  details  sur  la  vie  politique  du 
Languedoc  et  de  la  Provence. 

JLauis  XIV.  Richelieu  a  repris  la  lutte  contre  l'Espagne ;  Mazarin 
la  tenninee.  A.  Cheruel98)  et  le  duc  d' Anmale39)  parlent  tous  deux 
de  la  campagne  d'Arras  et  des  demeles  de  Conde  et  de  Turenne :  expulsion 
des  Espagnols  de  Champagne ;  reprise  de  Brisach  sur  le  comte  d'Harcourt ; 
nägociatione  avec  Gromwell,  traversees  par  l'investissement  d'Arras  Quin 
1654 — nov.  1655)  'les  mauvais  bruits  qui  courent  du  siege  d'Arras  et  de 
l'etat  de  notre  armee  peuvent  donner  de  la  peur  aux  Anglais  .  .  .'  et  plus 
tard  'Cromwell  a  ete  bien  etonne  de  la  levee  du  siege  d'Arras  et  cela  l'oblige 
ä  changer  de  dessein' ;  evasion  de  Retz,  le  duc  de  Guise  en  Italie ;  l'arbi- 
trage  entre  la  Suede  et  la  Pologne.  La  campagne  de  1654  a  fix6  l'attention 
de  Napoleon  Ier.  Conde  se  brouille  avec  Turenne  (22  aoüt  1655):  'je  vous 
advoue  que  je  n'ay  pas  eu  une  petite  surprise  quand  une  lettre  que  vous 
escrives  &  M.  le  cardinal  Mazarin  m'est  tombee  entre  les  mains  .  .  .',  et 
Turenne  refuse  d'obeir  au  cardinal:  'V.  E.  wjait  bien  que  je  ne  crains  pas 
plus  qu'un  autre  de  me  mettre  dans  une  affaire,  mais  quand  je  croy  voir 
qu'il  n'y  a  pas  apparence  qu'il  en  arrive  du  bien,  je  suis  persuade  qu'EUe 
trouve  bon  qu'on  ne  s'y  engage  pas'. 


et  k  Safede:  RQH.  50,  p.  480—98.  —  25)  6.  Fagniez,  Le  Pere  Joseph  et  Richelieu 
k  decheanee  politiqae  et  religieuse  du  protestantisme  et  1»  premiere  campagne  d'Italie 
1627/8  :  ib.  48  (1890),  p.  471—521.  —  26)  Vie*«  6.  d'Avenel,  Richelieu  et  la  Monarchie 
Abeotae  (tome  IV).  Paris,  Plön.  1890.  459p.  Fr.  7,50.  —  27)P- Tamizey  de  Lerroque, 
Lettres  de  Peirese  aux  freres  Dupuy  (tome  II,  janvier  1629  a  die  1688).  Paris,  Haehette. 
1890.     4°.     717  p.    Fr.  12. 

28)  A.  Cheruel,  Lettres  du  cardinal  Mazarin  (tome  VI),   sept.  1658 — juin  1665. 
Paria,  Imp.  nationale.    4°.    XIV,  771  p.    Fr.  12.  —  29)  Duc  d' Au  male,  La  lutte  entre, 

7* 


III  100  §  46B-    Franc«,  Temps  moderne«.    (1890/1.)    Spont 

L'administration  de  Mazarin  est  diente  dans  le  1er  vol.  du  bei  ouvrage 
que  J.  Lair80)  a  consacrä  ä  la  defense  de  Foucquet  (p.  338):  l'avare 
cardinal,  agonisant  tira  trois  millions  et  demie  de  livres  des  charges  de  la 
maison  de  la  reine  et  aprfes  avoir  denon$6  secr&tement  an  jenne  roi  le 
ministre  des  finances  il  monrnt,  laissant  les  impftts  antieipta  jnsqu'en  mars 
1663  (mars  1661).  Ce  procto  est  habilement  racontä  (II,  p.  117),  et  si  Ton 
ne  peut  jnstifier  complätement  le  snrintendant,  on  lui  pardonne  bien  des 
choses,  pour  avoir  protägä  l'art  et  inspirä  des  amitißs  fidfeles.  Le  myst&re 
da  prisonnier  an  masqne  de  velours  est  rev616  (II,  p.  477 — 86).  Get  ouirage 
est  an  des  cinq  oa  six  plas  importants  qoi  aient  parn  dans  oes  deux  der- 
ni&res  annles. 

Les  qnarante  dernifcres  ann6es  da  grand  siöcle  sont  assez  panvres:  M. 
d'Haassonville81)  parle  savamment  de  Madame  de  Lafayette  et  il  d£- 
montre  qu'il  y  a  eu  an  Monsieur  de  Lafayette  qui  a  v6cu  trts  authentique- 
ment  vingt  ans  apr&s  le  d6bnt  de  la  liaison  de  sa  femme  avec  la  Roche- 
foucauld. —  Jnsqn'ici  les  äditions  des  Berits  historiqaes  de  la  comtesse  de 
Lafayette  avaient  laissä  ä  dtairer:  les  'mämoires  de  la  cour  de  France  pour 
les  ann6es  1688/9'  6taient  snrtout  d6sbonor6s  de  faates  grosseres  (depais  la 
1*  Edition  de  1731).  £.  Asse89)  vient  de  recüfier  ces  errenrs  et  d'identifier 
ane  foale  de  personnages  mäconnaissables :  Presle,  Boisseleau,  Bnllonde...; 
an  lien  de  Presse,  Boeslo,  Baloride  .  .  . ;  il  y  ajoute  an  index  et  des  som- 
maires  präcienx.  —  Deux  bons  onvrages  h  signaler  sar  l'administration  pro- 
vinciale  ä  la  fin  da  17*  s. :  Tan  de  J.  Marchand88)  retrace  avec  ane  fidälitl 
scrapalease  et  ane  pointe  d'exagäration  la  vie  provencale  an  temps  de 
P.  Cardin  Lebret  (1687—1704),  r autre  de  L.  D  a  v  a  1 84)  initie  les  profanes 
aax  secrets  de  la  machine  de  gouvernement  en  Normandie  sons  M.  de 
Pommereax.  —  Les  rapports  de  Ren6  d'Argenson  publik  par  P.  C ottin86; 
adressäs  &  J6r6me  de  Pontchartrain  sont  instruetifs,  sar  la  police  des  moears 
par  exemple  et  les  saites  de  la  Räyocation  de  r£dit  de  Nantes.  —  Fr. 
Fnnck-Brentano86)  connait  la  Bastille  comme  s'il  Tavait  habitäe  et  k 
l'aide  de  doenments  originaax  rectifie  les  errears  oa  les  omissions  de  Renne- 
ville,  Latude  et  Lingaet:  la  Bastille  a  toar  h  toar  6t6  forteresse  militaire, 
prison  d'ätat,  prison  de  droit  commune,  prison  616gante  et  reeberchäe  des 
cadets  de  famille.  —  Le  tome  XVII  des  Archives  de  la  Bastille  publik  par 
F.  Ravaisson-Mollien87)  contient  la  snite  de  Taffaire  Damiens,  nne  särie 
de  manoeavres  tortaeases  oü  est  m616e  la  Pompadour,  comme  la  prätendoe 
cession  de  Nenfch&tel  et  de  Valengin  par  Fredäric  II  (aoftt  1758),  les  proefcs 
habituels  des  jansänistes  et  des  protestants,  ...  —  L'administration  et  la 
police  ne  sont  pas  tonte  la  vie  d'un  peaple:  on  mange,  on  se  soigne;  A. 


Turenne  et  Conde  1664/7:  RDM.  97  (1890),  p.  240—66;  481—97.  (Fragment  da  Um  VI 
de  l'Hist.  des  Princes  de  Conde.)  —  SO)  J>  Lair,  Nicolas  Fonequet  proenrenr  general 
surintendant  des  finances.  Paris,  Plön.  1890.  IV,  588  et  575.  Fr.  16.  —  51)  O 
O.  d'Haussonville,  Madmine  de  la  Feyette  (eoUeetion  des  Grands  Ecrirains  Frufaii). 
Paris,  Hachette.  16°.  228  p.  Fr.  2.  —  S2)  E.  A  a  s  e ,  Hist.  de  Madame  Henriette  d'Angleterre. 
Memoires  de  la  Cour  de  France  ponr  les  annees  1688  et  1689.    Paris,  Jonaust.    1890.    16*. 

—  SS)  T.  Marchand,  ün  intendant  sous  Louis  XIV.  Paris,  Hachette.  1890.  —  S4) 
L.  Dural,  Ätat  de  la  genlralitl  d'Alencon  sous  Louis  XIV.  Alencon,  Loyer-Fontaine.  1890. 
4°.    XCVI,  488  p.    Fr.  12.  —  S5)  P.  Cottin,  Rapports  inedita  da  lieutenant  de  poliee 

Rene  d'Argenson  (1697—1715).    Paris,  Plön.    CXXXVI,  418  p.    Fr.  6 36)  F.  Funck- 

Brentano,  La   BastiUe   d'apree   ses   archives:    RH.   42   (1890),   p.   88—78,   278—816 

—  S?)  F.  Raraisson,  Archives  de  la  BastiUe  (doenmenta  inedita).   tome  XVIL    (=  Regne 


§  46 B.    Franc«,  Tempt  moderne«.    (1890/1.)    Spont.  XII  101 

Franklin88)  dämontre  qae  nos  aleux  ont  aim£  la  table,  mais  ils  nous 
ont  16gu6  la  däplorable  habitude  de  diner  tard;  les  drogues  auxquelles 
ils  demandaient  la  santä  sont  rel£gu6es  dans  les  arri&re-boutiques :  la  mode 
a  de  ces  cruautäs. 

Le  18*  s.  s'ouvre  par  le  tome  VII  de  Saint  Simon:  A.  de  Boislisle8*) 
Pa  enrichi  de  dissertations  sur  les  consuls  dn  roi  (guerre,  conscience,  R. 
P.  B.,  police,  prises,  commence)  et  sur  diverses  mati&reä  qui  meritent  d'etre 
tirees  de  l'ombre  oü  elles  se  dissimnlent  et  depassent  la  valeur  d'un  com- 
mentaire  ponr  devenir  des  travaux  originaux. 

Le  nouveau  voinme  de  A.  Legrelle40)  se  rapporte  aux  meines  annees 
que  le  pr£c6dent:  le  style  est  peut-Stre  opaque,  mais  l'enidit  doublä  d'un 
jorisconsnlte  continue  dignement  Mignet.  11  ne  faut  pas  prendre  an  pied  de 
la  lettre  lea  engagements  solennels  d'un  roi  de  droit  divin :  il  est  en  dehors 
des  regles  humaines  et  ne  se  tient  pas  ponr  lie  par  nn  parchemin  sali  d'encre. 
—  L'id6e  g6n6rale  de  l'ouvrage  de  M.  Baudrillart41)  est  ntopique:  il 
attribue  ä  Louis  XIV  le  dessein  grandiose  de  pr6parer  nn  nouveau  groupe- 
ment  des  forces  europäennes  en  trois  trongons,  näo-latin,  germaniqne  et 
slave,  sous  la  triple  direction  de  la  France,  de  1* Antriebe  et  de  la  Russie; 
la  haine  des  Habsbourg  et  rinimitie  anglaise  ont  empöche  la  realisation  de 
ce  rfcve.  Louis  XIV  n'a  eu  en  tete  qu'un  intäröt  dynastique,  et  sa  prescience 
etait  moindre  que  son  ambition.  Pendant  onze  ans  (1700 — 11),  il  essaie  de 
regner  sur  l'Espagne :  des  intrignes  de  palais  et  des  discordes  entre  M.  de 
Louville,  la  princesse  des  Ursins,  le  cardinal  et  l'abbe  d'Estr6es  entravent 
sa  marche,  Amelot  aecomplit  bien  des  reformes,  mais  les  revers  militaires 
forcent  le  Roi  k  livrer  l'Espagne  ä  elle-m&me:  'fara  da  se'.  II  change 
radicalement  de  politique,  en  faisant  de  la  Separation  des  deux  monarchies 
la  base  de  lenr  droit  public,  et  son  testament  consomme  l'oeuvre  inauguree 
ä  Utrecht.  La  rivalite  dn  Regent  et  de  Philippe  V  remet  tont  en  question 
;1715 — 29) :  le  roi  d'Espagne,  qui  n'a  pas  renonce  sincerement  k  ses  droits 
sur  la  couronne  de  France  les  revendique,  et  il  en  arrive  ä  lutter'  contre 
sa  patrie  (1719);  puis  il  adhere  k  la  Quadruple  alliance,  le  Regent  et  Dubois 
s'efforcent  de  transformer  cette  adbesion  en  nne  paix  durable.  Le  cardinal 
Fleury  y  r&issira  en  1729  (traite  de  Seville) ;  son  oeuvre  sera  l'objet  d'une 
nouvelle  etude,  car  le  2°  voinme  s'arröte  k  la  mort  du  Regent  et  k  l'ab- 
dication  de  Philippe  V  (1724).  Le  Pacte  de  Familie,  imagine  des  1733,  sera 
le  triomphe  de  la  politique  de  Louis  XIV.  —  Ces  deux  volumes,  etayes 
sur  de  minntieuses  recherches  ont  peut-etre  grossi  l'importance  des  faits  et 
surtout  des  intenüons  reciproqnes,  mais  ils  m6ritaient  nne  mention  parti- 
cnliere  ponr  leur  conscience  et  lenr  valeur  de  style.  —  A  cette  question 
des  rapports  de  la  France  et  de  l'Espagne  se  rattachent  les  tomes  X/XI 
des  memoires   de   Sourehes")    (j*nv.   1706 — juin   1709),   ce  Dangeau  mili- 


fcLouisXV  [1767—62.])  Paris,  Pedone-Lauriel.  IU,604p.  Fr.  10.  —  88)  A.Franklin, 
Lt  Vit  privee  d'autrefois.  (=  Varietes  Gastronomiques,  MWicaments.)  Paris,  Plön.  18°. 
111,288,  IV,  275  p.  Fr.  7.  —  $9)  A.  de  Boislisle,  Memoires  de  St  Simon  (tomes  VII 
et  VDI).  Paris,  Hachette.  1890/1.  693  et  721  p.  Fr.  7,50.  —  40)  A.  Legrelle,  La 
diplomatie  franeaise  et  la  anecesrion  d'Espagne  (tome  III).  Paris,  Plön.  1890/1.  —  41) 
A.  fiandrillart,  Philippe  V  et  la  coux  de  France,  tome  I  (Philippe  V  et  Loul»  XIV), 
tome  II  (Philippe  V  et  le  duc  d'Orleans).  Paris,  Didot.  1890/1.  715  p.,  Fr.  10;  615  p., 
Fr.  io.  —  42)  Coenac  et  Pontal,  Memoires  du  marquis  de  Sourches  (X — XI).  Paris, 
Huhette.    1890/1.    447,  367  p.  —  43)  Marqu.  de  Courcy,  ▼.  §  46**. 


III  103  §  46B*    FrMC«»  Temps  modernes.    (1890/1.)    Spont. 

taire,  mais  d6pour?us  de  notes  et  de  tables  (les  seules  notes  sont  de  la 
main  möme  de  l'auteur)  et  les  Stades  de  M.  de  Coarcy4*)  sur  la  princesse 
des  Ursins,  Elisabeth  Farnfese  et  Philippe  V. 

Louis  XV.  Le  meilleur  correctif,  au  panlatinisme  de  A.  Baudrillait, 
c'est  le  livre  de  L.  Wiesener44)  sur  les  däbuts  de  l'entente  cordiale  entre 
la  France  et  l'Angleterre  (1714/7).  'Cette  alliance  däterminera  le  Systeme  de 
l'Europe  pour  longtemps,  6crit  Dubois  an  Regent,  et  donnera  a  la  France 
une  sup6riorit£  qu'elle  ne  pourra  pas  acqu6rir  autrement.'  —  'Je  pense  comme 
vous  sur  tout  cela'  dit  le  Regent.  Et  nous,  de  m&ne:  l'alliance  aaglaise 
offrait  d'autres  garanties  que  1'alliance  espagnole.  Huit  mois  avant  la  mort 
de  Louis  XIV,  George  Itr  offre  d6ja  au  duc  d' Orleans  son  appui  pour  parvenir 
a  la  R6gence  Eventuelle  et  ä  la  Couronne,  si  l'hlritier  prtaomptif  vient  a 
disparaitre :  c'est  une  r6v61ation.  Devenu  Regent,  le  duc  intrigue  atec  les 
Jacobites ;  une  fois  conscient  de  sa  faute,  il  ne  retrouve  plus  chez  le  roi  de 
Hanovre  et  d'Angleterre  le  m&me  zMe  qu'autrefois,  et  il  faut  toute  l'habilete 
de  Dubois  pour  vaincre  ses  räpugnances.  La  memoire  du  cardinal  sort  lav6e 
de  bien  des  souillures,  et  le  Regent  apparalt  comme  un  fin  politique.  — 
George  Iw  s'est  rapproch£  de  la  France  par  crainte  de  la  Ruasie:  c'6tait 
prämatur^,  comme  il  ressort  du  livre  de  P.  R  am  band45)  qui  distingue 
cinq  äpoques  dans  les  relations  franco-russes :  avant  1654,  la  Russie  n'existe 
pas  pour  nous;  de  1654  ä  1726,  eile  contrecarre  inconsciemment  notre  di- 
plomatie  en  Su&de,  en  Pologne  et  en  Turquie ;  de  1726  a  1756,  eile  la  contre- 
carre sciemment;  la  lutte  entre  la  France  et  les  Habsbourg  apr&s  230  anntas 
finie,  nos  alltes  traditionnels  de  l'Est  commencent  ä  nous  gdner,  en  1775  nous 
songeons  ä  modifier  notre  Kgne  de  eonduite  et  sommes  ä  la  veille  d'aboutir  en  1789. 

Les  mfrnoires  de  Villars  publik  par  M.  de  Vogu64e)  complätent  ä 
merveille  les  travaux  pr£c£dents:  le  tome  IV  s'&end  de  1713  a  1725;  une 
excellente  table  chronologique  pennet  de  se  retrouver  dans  un  texte  compact 
qui  n'est  pas  divisä  en  chapitres.  Ce  texte  est  suivi  d'un  choix  de  lettm 
relatives  aux  nggociations  de  Rastadt  et  de  Bade  et  restäes  inädites.  On 
peut  aujourd'hui  porter  un  jugement  approfondi  sur  cette  grosse  aflaire  de 
la  succession  d'Espagne :  M.  de  Courcy  ('Coalition  de  1701')  et  M.  de  Vogut 
(le  Mar6chai  de  Villars)  n'ont  pas  a  se  plaindre  de  leurs  continuateurs. 

La  R6gence,  malgrä  son  renom  dätestable,  a  songä  ä  i'instruction  pri- 
maire,  d'aprfes  A.  Babeau47):  la  premifere  tentative  de  l'£tat  dato  de 
1696;  il  y  eut  ä  la  suite  une  enqu&te  (1716)  et  une  nouvelle  d&laration 
(1720).  —  II  faut  citer  un  interessant  article  de  M.Marion48)  qui  r£ba- 
bilite  les  fermiers  g£n£raux.  Les  memoires  de  la  duchesse  de  ßrancas  ont 
une  grande  importance  pour  la  Periode  de  1785 — 44  et  la  biographie  de 
Mad.  de  Chäteauroux,  ä  laquelle  eile  6tait  alliäe,  ayant  mari6  son  fils,  le 
duc  de  Lauraguais  ä  l'une  des  cinq  demoiselles  de  Mailly-Nesle.  E.  Asse49} 
a  enrichi  son  ouvrage  de  la  correspondance  de  Mad.  de  Chäteauroux  et  des 


44)  L.  Wiesener,  Le  Regent,  l'abbe  Dubois  et  lee  Anglais.  Paris,  Haohette.  Xu, 519p. 
Fr.  7,60.  —  45)  A.  Ra mband ,  Recueil des  Instructions donnees  auxambaaeadeurs  et  ministref 
de  France  (tome  VI1I/IX).  Russie  avec  une  introdnction  et  des  notea.  Paria,  Alean.  1890. 
LX,  500,  627  p.  Fr.  10.  —  46)  de  Vogue,  Memoires  du  mareohal  de  ViUars  (tome  IW 
Paris,  Laurens.  898  p.  —  4?)  A.  Babean,  L'Interrention  de  rfitat  et  l'instrectioa 
primaire  en  Provence  sous  la  Regence:  RH.  46,  p.  800/9.  —  48)  M.  Marion,  Üne  Amine 
en  Guyenne  1747/8:  ib.  p.  241—87.  —  49)  EL  Asse,  Les  Memoires  de  la  Daehene  de 
Brancas  suivis  de  la  Correspondance  de  Mb«  de  Chäteauroux  et  d'extraits  des  Memoires  pour 


§  46B.    France,  Temps  modere  es.    (1890/1.)    Spant.  III 103 

extraits  des   M6moires  pour  servir  k  l'histoire  de  Perse.  —  L.  P6reyM) 

parle  aussi  de  l'aristocratie  du  18*  s. :   le  duc  de  Nivernais,  n6  en  1716, 

entra  dans  la  diplomatie  h  vingt-sept  ans,  aprfes  la  campagne  de  Baviöre 

et  il  eut  l'occasion  de  voir  de  prfcs  Fr6d6ric  II  dont  il  a  laissä  un  curieux 

crayon:  'impetueux,  vain,  pr&omptueux,  mais  en  möme  temps  ferne,  cou- 

ragenx,  attentif,  ami  de  la  v6rit6  et  de  la  raison  qn'il  embrasse  toates  les  fois 

qn'il  se  donne  le  temps  de  les  apercevoir  •  .  .  'Le  duc  de  Niveniais  est  le 

type  du  grand  seigneur  ami  des  lettres  et  admiratenr  de  la  natare  embellie 

par  Tart.'  — Denx  ouvrages  traitent  de  la  vie  litteraire:  les  nrämoires  de 

Marmontel,  6dit6s  avec  soin  par  M.  Touraeux51)  et  ornäs  dune  table  et 

l'attachant  travail  d'E.  de  Broglie69)  sur  Montfaucon,  qni  eontinue  la 

tradition  de  Mabillon,  avec  une  teinture  de  libäralisme ;  c'est  nn  prodigieux 

travailleur :  'j'employais  treize  ou  quatorze  heures  pur  jour,  ecrit-il  ä  85  ans, 

ä  lire  on  ä.  6crire  comme  j'ai  fait  jusqu'k  präsent',     n  a  laiss6  treize  in 

Mo  de  correspondance.  —  Le  duc  de  Fernan-Nunez,  dont  A.  Morel- 

Fatio*8)  nous  livre  les  lettres,  est,  lni  aussi  un  'philosophe',  nn  esprit  ouVert: 

il  a  beaucoup  voyage  et  beaucoup  vu;  on  ne  peut  ferner  nn  liyre  de  ce 

genre,  on  le  lit  jusqu'au  bout. 

Ge  grand  seignenr  a  vu  l'Allemagne  6mue  des  grands  projet  de  Frä- 
dfric  n.  —  E.  Lavisse64-*6)  connait  ce  prince  &  merveille  et  en  parle  avec 
antorite;  il  montre  Fr6d6ric-Guülaume  'inquiet  et  turbulent,  pr6dispos6  k 
malmener  la  vie;  dans  sa  fignre  ovale,  serieuse  et  firoide,  s'ouvrait  im 
grand  oeil  mobile  pour  tont  voir,  mais  dune  fixite  terrible  quand  il  voulait 
regarder  nn  objet  on  lire  dans  nne  äme  .  .  .'  Le  pere  tient  autant  de 
place  qne  le  fils  dans  ce  volume. 

La  gnerre  de  la  snccession  d' Antriebe  occnpe  tonjours  M.  de  Broglie56) 
qni  vient  m£me  d en  terminer  l'6tude  tont  räcemment.  C'est  une  belle  entre~ 
prise  menee  h  bonne  fin  par  nn  maitre-6crivain  sur  de  lni.  Maurice  de  Saxe 
ne  gagne  pas  ä  fitre  connn  d'aussi  prfcs. 

Les  affaires  coloniales  et  maritimes  ont  inspirä  de  bons  travaux:  A. 
Faure**)  raconte  les  lüttes  de  Mgr.  Pignean  de  Behaine  pour  le  christia- 
nisme  de  1775  h  1799,  sans  le  soutien  de  la  m£tropoie;  E.  Mercier*8) 
a  mis  la  derntere  main  ä  nne  grosse  histoire  de  1'Afrique  dn  Nord  avant 
1830,  il  a  fait  une  oeuvre  excellente ;  il  est  senlement  h  regretter  qu'il  n'ait 
pn  connaitre  le  recneil  de  docnments  publies  en  1889  par  E.  Plantet  sur 
l'Algerie.  —  L.  Yignols59)  narre  les  exploits  des  flibustiers  et  des  pirates 


Mrrir  a  l'hiet.  de  Perse.  Paris,  Jonanst.  16°.  XLVII,  239  p.  Fr.  8.  —  50)  L.  Perey, 
ün  petit  neveu  de  Mazarin  (2  vol.).  Paris.  C.  Levy.  1890.  VI,  582  p.  Fr.  7,80.  — 
51)  M.  Tourneux,  Memoires  de  Marmontel  (8  vol.).  Paris,  Jonanst.  16°.  XXV,  806, 
383,  883  p.  Fr.  10,50.  —  52)  &  de  Broglie,  La  societä  de  l'abbaye  de  8*  Germain  de» 
Pres  an  18*  a.  Bernard  de  Montfaucon  et  les  Bernardins  (1715 — 50).  2  voL  Paris,  Plön. 
X,  886  et  840  p.  Fr.  15.  —  58)  A.  Morel-Fatio,  titndes  snr  l'Espagne.  2«  Serie. 
Grtsds  d'Espagne  et  petita  princes  allemands  an  18*  s.,  d'apres  la  correspondance  inedite 
du  «rote  de  Feraan-Nnnea.  Paris,  Bouillon.  1890.  XIV,  455  p.  Fr.  5.  —  54)  E.  Lavi  ss  e , 
la  jeunesse  dn  grand  Frederic.  Paris,  Haebette.  1890.  XV,  452  p.  Fr.  7,50.  —  65)  id., 
Le  Grand  FrWeric  avant  l'arenemeiit.  (=Le  SejouräNeu-Rnppin.)  Tome  108,  p.  882 — 910.  — 
56)  de  Broglie,  Le  Mareens!  de  Saxe  et  d'Argenson.  Paris,  Calmann  Levy.  456,  II,  402  p. 
Fr.  15.  —  57)  A  Fanre,  Les  Francais  en  Coebinehine  an  18«  s.:  Mgr.  Pignean  de 
Bebaine,  eVSque  d'Adran.  Paris,  ChaUamel.  258  p.  —  58)  &  Mercier,  Hist.de  1'Afrique 
Stptentriovale  depnis  les  temps  les  plus  recules  jusqn'a  nos  jonrs  (tome  III).  .  Paris,  Leronx. 
631  p.    Fr.  9.  —  59)  L.  Vignols,La  piraterie  sur  l'Atlantiqne an  18«  s.    Rennes,  Oberthnr. 


111,104  §  46B.    France,  Tempa  modernes.    (1890/1.)    Spont. 

barbaresques ;  ces  derniers  op6rent  sartout  dans  la  M6diterran£e  et  ne  pen6- 
trent  que  par  intervalles  dans  l'Ocäan. 

Louis  XVI.  M.  Doniol60*61)  jette  an  pea  de  lamifere  sur  la  plus 
noble  entreprise  da  rfegne  de  Louis  XVI  et  donne  an  noaveaa  relief  h  cette 
figure  sympathique :  l'inte'ret  pratique  a  jou6  an  petit  röle  dans  l'interventiou 
de  la  France  en  Amerique.  M.  M.  de  Vergennes  et  de  Maarepas  gagnent  ä 
etre  connus  dans  ce  volome  qui  Betend  de  l'accord  franco-espagnol  h  la 
capitulation  de  Yorktown  (1779 — 81);  les  dätails  inädits  abondent  sur  Lafayette 
et  Rochambeau.  On  voit  l'Espagne  vacillante  et  les  £tats-Unis  supportant 
parfois  avec  peine  le  fardeaa  de  la  reconnaissance. 

Revolution*  Les  documents  intimes  sont  rares  sur  les  derni&res 
annäes  de  l'ancien  regime :  bien  pea  d'acteara  da  prologae  da  grand  drame 
de  89  ont  eu  le  loisir  d'äcrire  de  volumineuses  correspondances  ou  de  com- 
poser  des  mämoires  ä  t6te  reposta.  Toatefois  les  mämoires  da  dac  des  Cars6*) 
contiennent  plus  dune  anecdote  cv6cue'  (entre  aatres  d'importants  renseigne- 
ments  sur  l'Espagne,  la  Prasse,  la  Safede,  la  chüte  de  Cboiseul,  sur  l'abbä  Terra? 
. . .)  comme  ceile-ci  (jain  1789).  'Savez-vous  quelque  chose  de  ce  qui  se  passe 
\h  dedans?  —  Ah!  dit  la  Barberie,  c'est  le  pand&nonium  de  Milton;  cest 
l'ouverture  d'un  long  Parlement,  il  ne  s'agit  plus  que  de  savoir  quel  en 
est  le  Cromwell.1  Le  rem&de,  c'est  de  faire  une  journäe  royale,  de  con- 
duire  le  roi  en  province,  de  former  an  camp  de  40000  hommes  et  de  dis- 
soudre  les  Ii!tat&-G6n6raux  soas  an  pr6texte  qaelconqae.  Ce  plan  est  adopte, 
rnais  il  s*6bruite,  le  peuple  prend  les  devants  et  court  k  la  Bastille.  — 
Citons  k  ce  propos  V.  Fournel68)  qui  a  suivi  pas  &  pas  da  14  jaulet 
1789  jusqu'en  1830  les  vainqueurs  de  la  Bastille.  —  La  correspondance  de 
Mercy-Argenteau  (2*  vol.)64)  est  une  soarce  präciease  d'informations: 
152  lettres  da  4  janv.  1780  an  4  oct.  1790,  avec  206  lettres  en  appendice 
(du  21  juillet  1766  au  3  nov.  1780);  ce  n'est  plus  sealement  la  vie  intime 
de  Marie-Antoinette,  cest  sa  vie  publique  qui  est  exposäe  ä  chaque  page 
de  ce  volume  capital.  —  Cette  reine  infortunta  a  inspirä  deux  bona  ouvrages: 
M.  de  la  Rocheterie'5)  parle  avec  v6n6ration  de  son  härolne  'vraiment 
reine  par  la  dignitä  de  son  attitude  et  l'eclat  de  sa  majeste,  vraiment 
femme  par  la  s£daction  de  ses  maniferes  et  la  tendresse  de  son  coeur'. 
P.  de  Nolhac  ••)  conte  aux  gens  da  monde  avec  une  Tradition  soignease- 
ment  cachäe  rnais  profonde,  les  heures  de  f^licit6  de  la  reine ;  il  connait  le 
cadre  oü  eile  a  v£cu  prospfere,  mieux  que  personne. 

Mirabeau  a  6t6  aassi  i'objet  de  plasiears  travaax:  les  deax  derniers 
volames  de  M.  de  Lomänie67)  racontent  sa  vie  depais  le  mois  de  janvier 
1786  (en  dix  chapitres,  suivis  de  pifeces  justificatives),  et  aprfes  leur  lecture, 
on  peat  conclare  avec  l'auteur  que  Mirabeau  6tait  an  prodigieax  orateur, 


60/1)  H.  Doniol,  Hist.  de  la  perticipation  de  la  France  a  retablissement  des  £tau- 
Ünis  d'Amtrique.  (=Corre»pc«  diplomatique  et  documents  [tome  IV].)  Paria,  A.  PioanL  1890. 
40.    XII,  722  p. 

62)  D«»  Cars,  Mlmoires  du  duc  des  Cars  (2  vol.)  public«  par  son  neveu  le  dac  de* 
Cars.  Paris,  Plön.  1890.  XXIV,  399  et  439  p.  Fr.  15.  —  68)  V.  Fournel,  Les 
Hommes  du  14  juillet,  Gardes  francai&es  et  vainqueurs  de  la  Bestille.  Paris,  C.  Levy.  1890. 
18°.  IV,  853  p.  Fr.  3,50.  —  64)  J.  Flamme rmont  et  d'Arneth,  Correspondaaee 
secrete  du  comte  de  Mercy  Argenteau  avec  l'empereur  Joseph  II  et  le  prince  de  Kaunitz. 
Paris,  Hachette.  1890.  598  p.  Fr.  24.  —  65)  La  Rocheterie,  Hist.  de  Marie- Antoinette. 
Paris,  Perrin.  1890.  XVI,  600  et  599  p.  Fr.  15.  —  66)  ?•  de  Nolhac,  Marie-Antoinette. 
Paris,    Boussod   et  Valadon.    1890.    189  p.   —  6?)  De  Lome"nie,   Les  Mirabeau  (IT  et 


§  46B.    France,  Temps  modernes.    (1890/1.)    Spont.  111,105 

mais  an  pietre  politicien :  enträ  aux  £tats-G6n6raux  avec  un  impatient  desir 
(Tattirer  1*  attention  sur  lui,  mais  aussi  avec  des  idäes  de  modäration  et  de 
transaction  affirmees  dans  les  discussions  du  mois  de  juin  1789,  il  s'est  associä 
ensuite  ä  une  s^rie  de  destructions  qai  se  seraient  opäräes  sans  lui.  II  a 
flattä  1  Erneute  qui  le  trainait  ä  sa  remorque.  11  sest  assocte  ä  la  plupart 
des  faotes  de  la  Constituante.  Puis  il  a  pris  peur  et  s'est  rapproch6,  mais 
trop  tard,  de  la  Cour,  qui  voulait  bien  accueillir  ses  conseils,  mais  non  pas 
subir  la  frequentation  d'un  homme  notoirement  tar6.  Ces  contradictions 
etonnent,  mais  une  nature  aussi  exub&rante  ne  pouvait  avoir  le  calme  du 
diplomate  de  cabinet.  —  £.  Rousse68)  a  savamment  parte  de  Mirabeau 
dans  la  collection  des  Grands  Ecrivains  Frangais,  et  G.  Guibal69)  Studie 
son  röle  pacificateur  en  Provence  (5  mars  1789—4  avril  1791),  la  maladie 
et  la  mort  lempechent  de  r£aliser  le  bien  qu'il  souhaitait ;  mais  ces  efforts 
sont  ä  sa  louange. 

La  Revolution  est  aujourd'hui  largement  exploitäe,  et  les  ouvrages  a 
mentionner  augmentent  dans  une  proportion  inquiätante;  examinons  tour  ä  tour 
Paris,  les  däpartements,  la  politique  intärieure,  les  6migr6s,  la  politique  du 
dehors.  —  Cinq  ouvrages  trfcs  importants  sur  Paris:  deux  räpertoires  de  sources 
manuscrites  et  imprim6es  sont  dus  a  M.  Tourneux70)  et  A.  Tuetey;71) 
ce  genre  de  travail  6chappe  &  toute  analyse,  comme  le  Catalogue  des  Actes 
de  Francis  Pr,  et  on  doit  remercier  les  auteurs  et  de  leur  peine  et  des 
Services  rendus.  —  P.  Robiquet79)  däcrit  les  quatre  phases  traveretas  par 
la  municipalite  parisienne  de  1788  a  1793 :  Electeurs  (26  avril  1789),  assem- 
blee  des  repr^sentants  de  la  Commune  de  Paris  (25  juillet  1789),  Commune 
definitive  (6  oct.  1790),  Commune  insurrectionnelle  (10  aoüt  1792).  —  A. 
Aulard78)  continue  la  publication  des  papiers  des  Jacobins:  leur  Journal 
officiel  ne  parait  que  le  1er  juin  1791 ;  aussi  faut-il  se  borner,  entre  avril 
et  juin,  aux  comptes  rendus  officieux  du  'Journal  de  la  Revolution'  (25  aoüt 
1790  au  3  oct.  1791)  et  du  'Lendemain'  (10  oct.  1790  au  24  juin  1791).  Le 
Journal  des  Jacobins  n'est  pas  donne  in-extenso.  —  A.  Aulard74)  continue 
egalement  son  travail  sur  le  Comite  de  Salut  Public :  les  lettres  des  represen- 
tants  en  mission  ne  sont  plus  qu'analysees,  ä  cause  de  leur  nombre;  ce 
titre  de  repr&entants  ne  date  que  du  11  avril  1793  (§  2  de  larticle  9  du 
decret  du  4  avril);  tout  est  impartialement  publie,  bien  et  mal. 

Dana  les  däpartements  nous  signalerons  un  travail  de  L.  Duval75) 
sur  la  Normandie  et  surtout  un  excellent  manuel  de  H.  Monceaux76)  qui 


V.  Paris,  Den  tu.  513  et  506  p.  Fr.  7,50.  —  68)  E.  Rousse,  Mirabeau  (collection  des 
Grands  Ecriraine  Francais).  Paris,  Hachette.  18°  je^us.  224  p.  Fr.  2,50.  —  69)  G.  Guibal, 
Mirabeau  et  la  Provence  (tome  II).  Paris,  Thorin.  566  p.  Fr.  7,50.  —  70)  M.  Tourneux, 
Bibliographie  de  l'hist.  de  Paris  pendant  la  Revolution  Franchise  (tome  I).  Paris,  Barre*. 
1*90.  4°.  LXXX,  524  p.  Fr.  10.  —  71)  A.  Tuetey,  Repertoire  gentfral  des  sources 
nusuterites  de  l'hist.  de  Paris  pendant  la  Revolution  Francaise  (tome  I).  Paris,  Barre. 
1890.  4°.  XL VIII,  446  p.  Fr.  10.  —  72)  P.  Robiquet,  Le  personnel  municipal  de  Paris 
pendant  la  Revolution.  Paris,  Quantin.  1890.  IV,  692  p.  Fr.  7,50.  —  78)  A.  Aulard, 
U  Societe  des  Jacobins  (tome  II).  (1"  janv.  —  1«'  juillet  1791.)  Paris,  Jouaust.  VII, 
640  p.  Fr.  10»  —  74)  id.,  Recueil  des  actes  du  Comite  de  Salut  Public  avee  la  corre- 
ipondauce  officielle  des  representants  en  mission  (tome  III  et  IV).  (1er  avril  —  18  juin 
1793.)  Paris,  Hachette.  1890/1.  4°.  658  p.  Fr.  24.  —  75)  L-  Duval,  Ephemerides 
de  la  moyenoe  Normandie  et  du  Perche  en  1789.  Documenta  pour  servir  a  l'hist.  du 
commeneement  de  la  Revolution  dans  la  generalite  d'Alencon.  Alencon,  Guy.  1890.  16°. 
VIII,  234  S.    —    76)   H.   Monceaux,    La   Revolution    dans  le   departement  de  1' Tonne. 


111,106  §  *6B-    France,  Tempa  moderne«.    (1890/1.)   Spont. 

a  tent6  (et  räussi)  pour  l'Yonne  ce  que  noas  avons  vn  faire  pour  Paris: 
3420  articles,  des  tables  consciencieuses,  bref  une  oeuvre  märitoire. 

Politique  intärieure:  la  faite  de  Louis  XVI  racontäe  par  V.  Fournel77) 
avec  d'autant  plus  d'exactitode  que  sa  famille  est  originaire  de  Yarennes; 
Thospice  re'volutionnaire  6tabli  en  mars  1793,  anticbambre  de  l'äcbafaud,  decrit 
par  L.  Le  Grand78)  qui  en  marque  les  bonnes  intentions,  mais  däplore 
cette  phrase  de  Fouquier-Tinville :  'de  l'bospice  consid6r6  comme  maison  de 
justice  destinäe  uniquement  aux  pr£venus  de  conspiration' ;  E.  Allain"; 
Studie  l'oeuvre  scolaire  de  la  Revolution  et  commence  par  rapporter  l'enqu&e 
sur  les  biens  dßpendant  des  Etablissements  d'instruction  publique  (1791/2): 
le  8  mars  1793,  la  Convention  en  prescht  la  vente,  mais  217  districte  seule- 
ment  sur  527  sont  repräsentäs.  —  Politiquo  religieuse:  Mgr.  de  Salamon") 
raconte  les  massacres  de  septembre  dont  il  a  6t6  tämoin  et  les  horreurs  de 
sa  attention;  E.  de  Pressensä81)  s'intäresse  k  la  rtaction  religieuse  de  1795 
et  attaque  le  Goncordat,  'le  syst&me  surannä  et  rentiere  Subordination  de 
la  religion  au  pouvoir  civil'. 

Guerre  de  Vend6e:  E.  De  la  Chanonie8*)  publie  les  memoire*  du 
g£n£ral  Tercier  (1752—1816),  le  seul  survivant  de  Quiberon,  16gitimiste  in- 
transigeant,  qui  tenta  an  coup  de  main  pendant  les  Cent  Jours :  *la  Restau- 
ration me  reprit  au  mdme  point  de  passion  et  de  sentiment  de  fid£lit£  que 
celui  oü  j'6tais  lorsque  en  tränt  an  Service  sous  Louis  XV  je  prötai  mon 
premier  serment  h  la  royautä'.  —  Henri  de  la  Rocbejacquelein'*)  est 
le  plus  sympatbique  des  h6ros  vend6ens :  il  guerroie  dans  le  Poitou,  au  lies 
que  la  comtesse  de  la  Bou&re84)  nous  fait  connaitre  la  guerre  drAnjou 
(entre  Angers,  Cholet  et  Nantes). 

Emigration:  E.  Daudet85)  nous  fait  assister  aux  tristes  joyeusetäs  de 
la  noblesse  r£fugi6e  &  Coblentz:  'la  mort  du  roi  na  pas  fait  grand  effet 
sur  les  6migr6s ;  ils  se  consolent  avec  la  r£gence  de  Monsieur ;  quelques-uns 
ont  möme  &tä  au  spectacle  et  au  bal'  (6  f6v.  1793).  On  donne  un  bal  le 
21  janvier  1794.  —  H.  Forneron,86)  ou  plutöt  M.  de  la  Rocque,  sen  ami 
et  continuateur,  exagfere  les  horreurs  de  la  dictature  imperiale,  la  'question', 
les  lettres  de  cachet,  restes  de  l'ancien  regime. 

Politique  extärieure.  —  Elle  est  magistralement  exposäe  par  A.  Sorel,87} 
qui  a  le  grand  honneur  de  mener  ä  bien  une  histoire  g6n£rale,  en  ce  temps 
de  monographies  et  de  particularitäs.  Voici  la  division  de  l'ou trage: 
1°  llnvasion  et  la  Rgpublique :  guerre  d'independance  nationale  (aoüt-sept.  1793), 
guerre  d'affranchissement  (sept. — oct.),  guerre  d'expansion  (oct. — nov.),  guerre 


(=  Essai  bibliographique.)  Paris»  Picard.  789  p.  —  77)  V.  Fournel,  L^venement  de 
*  Varennee.  Paris,  Champion.  408  p.  Fr.  10.  —  78)  L.  Le  Grand,  L'bospice  natioDtl 
du  tribunal  revolutionnaire:  RQH.  48  (1890),  p.  188—73.  —  79)  E.  Allain,  L'Oeurre 
Scolaire  de  la  Revolution  (1789—1802).  (=£rudea  critiquee  et  doc.  inedite.)  Paris,  Didot. 
Vni,  486  p.  —  S0)  De  Salamon,  Memoires  inedits  de  l'internonce  a  Paris  pendant  la 
Revolution  1790—1803  (par  l'abbe  Bridier).  Paris,  Plön.  376  p.  —  81)  Ed.  de 
Pressens*,  L*Äglise  et  la  Revolution.  Paris,  Fisehbacber.  —  82)  C.  De  la  Chanonis. 
Memoires  politiques  et  militaires  du  genial  Tercier  (1770 — 1816).  Paria,  Plön.  461  p. 
—  83)  H.  la  Rochejacquelein,  Henri  de  la  Rocbejacquelein  et  la  guerre  de  Vsndfc. 
Paris,  Champion.  1890.  —  84)  La  Bouere,  Souvenirs  de  la  comtesse  de  la  Bouere,  b 
Guerre  de  Vendee.  1793/6.  Paris,  Plön.  1890.  —  85)  £.  Daudet,  Eist,  de  l'eurigratta 
Coblentz  1789—98.  Paris,  Kolb.  1890.  X,  882  p.  Fr.  6.  —  86)  H.  Forneron,  L« 
timigres  et  la  Societe  francaise  sous  Napoleon  I«»  (tome  ITI).  Paris,  Plön.  1890.  —  8?) 
Albert  Sorel,  L'Europe  et  la  Revolution  francaise  (tome  III).    Paris,  Plön.  568  p.  Fr.  8. 


§  46A.    France,  Temps  modernes.    (1890/1.)    Spont.  JJJ  107 

de  Evolution  (nov.  1793 — janv.  1793),  guerre  de  conquete  (jan. — man)  — 
11°  la  Coalition  et  la  Terreur,  la  trahison  de  Dumonriez,  le  1er  comite  de  Saint 
Public,  la  guerre  de  Terreur  (avril — oct.  1793),  le  gouvernement  R6vo- 
lotionnaire  (sept. — d6c.  1793).  Ces  titres  seuls  sont  suggesüfs  et  donnent  une 
ittee  de  la  progression  des  faits.  Des  portraits  tres  fouilles  reposent  souvent 
1  attention;  des  jugements  moderte  et  fortement  argumentes  r6sument  en 
lignes  saisi88antes  de  longa  chapitres.  Lee  rois  fönt  la  guerre  a  la  France 
an  nom  de  lenrs  ambitions  personnelles :  six  semaines  de  campagne  ont 
raison  de  leur  zfcle  ponr  la  personne  de  Louis  XVI.  La  France  attaque 
aprts  avoir  6t6  attaquee,  eile  proyoque  l'Angleterre:  les  dep6ches  et  notes 
diplomatique  de  la  fin  de  1792  et  du  debut  de  1793  contiennent  en  germe  tont 
ce  qai  s'est  r£alise  jusqu'en  juin  1815.  Les  vues  sur  la  politique  intärieure 
ne  sont  pas  moins  jnstes  et  l'on  voit  comment  l'exagäration  des  desseins  de 
la  Convention  a  conduit  au  despotisme.  —  A.  Sorel  a  mis  ä  profit  les 
deox  nouveaux  volumes  d'Ä.  Cbuquet88,89)  snr  Dumonriez,  son  6clat 
passager  et  sa  chüte:  1°  les  Pays-Bas  Autricbiens  (1789 — 90);  2°  l'in- 
vasion  fran^aise;  3°  conqu&e  des  Pays-Bas  et  reunion.  Une  des  causes  de 
la  desaffection  du  g£n£ral  ce  fut  l'antagonisme  de  Pacbe :  4Soua  l'apparente 
tranquillit6  du  vieil  employä  qni  därobe  ses  Emotione  a  tous  les  regards 
Pache  cachait  une  Arne  vindicative  .  .  un  bon  commis,  un  travailleur,  mais 
un  personnage  bien  mediocre.'  Dumonriez  eut  le  pressentiment  qu'un  homme 
proTidentiel  6tait  necessaire  a  la  France;  il  se  crut  taille  pour  ce  röle, 
sans  voir  qun  coup  d'£tat  etait  prämature  (cf.  Sorel  III,  335/6).  — 
H.  Welschinger90)  d6taille  avec  complaisance  les  tourments  de  sa  vie 
priväe  et  son  union  malbeureuse  avec  MUt  du  Belloy. 

Directoire:  Talleyrand*1)  chassl  par  la  Terreur,  s'6tait  refugil  aux 
ßtats-Unis  (1794/6)  pour  y  brasser  des  affaires :  4I1  y  a  ici  beaucoup  d'argent 
ä  gagner  . .,  je  me  mets  en  mesure  de  faire  des  commissions  d'Europe  et  toutes 
Celles  que  Ton  me  donnera  me  seront  utiles.'  II  confiait  ses  velltitäs  commer- 
ciales  a  M™#  de  Stael  ä  qui  A.  Sorel92)  vient  de  consacrer  une  exceüente 
monograpbie.  —  Renträ  en  France  et  ministre  du  Directoire,  Talleyrand 
comme  nous  l'apprend  la  publication  de  G.  Pallain,98)  donne  libre  cours 
ä  son  anglophobie :  'le  commerce  de  la  Mediterranee,  6crit-il,  doit  changer 
de  face  et  passer  entifcrement  dans  la  main  des  Francais.  L'Egypte . .  est 
n&essaire  a  la  Republique,  Malte  n'appartient  a  qui  que  ce  soit  qu'a  la 
France.'  L'Angleterre  doit  restituer  a  la  France,  ä  l'Espagne  et  ä  la 
Hollande  les  colonies  qu'elle  leur  a  prises.  Ces  rapports  du  olairvoyant 
ministre  (comme  ceux  de  la  Convention)  contiennent  tous  les  evenements 
qai  se  sont  däroules  de  1801  a  1810.  II  devina  que  l'Autriche  ne  respectait 
pas  les  engagements  de  Campo  Formio. 

(Konsulat  et  Premier  Empire.  De  Bar  ante94)  raconte  la 
brouille  de  Talleyrand  avec  MB*  de  Stael  aprfes  une  amitie  de  dix  ans ;  il 

—  88)  A.  Chuquet,  Les  gnerres  de  le  Berolution  2«  serie.  Jemmapes  et  1a  Conqndte 
de  ]a  Belgique.  Paris,  L.  Cerf.  1890.  18°.  261  p.  Fr.  8,50.  —  89)  id.,  La  trahieon 
de  Dumonriez.  Paris,  Cerf.  Fr.  8,50.  —  90)  H.  Welschinger,  Le  Roman  de  Dumonriez. 
Paris,  Plön.  1890.  18°.  IT,  889  p.  Fr.  8,50.  —  91)  Talleyrand,  Lettre«  de  Talleyrand 
*  Madame  de  8ta«l:  RHD.  4  (1890),  p.  79—94,  209—21.  —  92)  A-  Sorel,  Madame 
de  Stall  (collection  des  Grande  ticrivains  Francis).  Paris,  Hachette.  1890.  18°  Jeans. 
216  p.  Fr.  2.  —  9S)  G.  Pallain,  Correspondanee  diplomatique  de  Talleyrand.  Le 
miniattore  de  Talleyrand  sons  le  Directoire.    Paris,  Plön.    1890.    LVI,  471  p.    Fr.  8. 

94)  CLdeBarante,  Souvenirs  dn  baron  de  Barante  (1782—1866),  (publies  par  son petit 


111,108  §  *6B.    France,  T«mps  modernes.    (1890/1.)    Spont. 

donne  anssi  d'intäressants  details  sur  la  sourde  Opposition  anx  projets  de 
Goncordat.  Ge  Ier  volume  s'arrete  h  1813.  L'ouvrage  de  H.  Taine96) 
se  divise  en  quatre  livres:  Napoleon  Bonaparte;  formation  et  caract&res 
dn  nouvel  £tat;  objet  et  merites  du  Systeme;  le  däfaut  et  les  effets  da 
Systeme.  C'est  ane  etude  sociale  dun  puissant  interet:  l'ordre  de  choses 
inaugure  en  1800  subsiste  intact,  et  nul  n'en  peut  prevoir  les  lointaines 
consäqnences.  Pour  mieux  opposer  la  pluralite,  la  complication,  l'irre- 
gularite  de  l'ancienne  France  ä  lunite,  &  la  simplicite,  h  la  regularite  de 
la  nouvelle,  M.  Taine  emprunte  ä  l'architecture  ane  de  ces  metaphores 
prolongees  pendant  plusieurs  pages  dont  il  est  trop  familier  (pp.  174/8) ;  il 
la  reprend  (pp.  435/6)  pour  la  soci6te  locale.  Une  comparaison  qni  lni 
tient  a  coeur  est  celle  da  bateaa.  —  L'ceuvre  est  solidement  charpentäe, 
mais  les  joints  se  devinent;  cette  multitude  de  petits  coaps  de  pince&a, 
qai  fait  songer  ä  l'ecole  dite  'pointilliste',  fatigne  la  retine,  car  reffet  est 
ontre.  M.  Taine  fait  de  la  chimie,  mais  il  trie  avec  soin  ses  elements 
avant  de  les  melanger  dans  ses  cornues:  il  cboisit  manifestement  les  faits 
favorables  ä  sa  these;  il  s'appuie  sur  des  travaux  d'une  probite  dontease, 
et  il  a  pousse  au  noir  sa  haine  de  Napoleon ;  faut-il  s' adresser  k  Metteraich 
pour  juger  la  'gaucherie'  de  l'empereur  dans  an  salon?  Son  formidable 
egolsme  est  rachete  par  des  qnalites  qai  commandent  1  indulgence. 

Plusieurs  memoires  ont  trait  anx  guerres  da  Consalat  et  del'Empire: 
les  plus  importants  sont  ceux  de  Mar  bot.96)  Ne  en  1782,  il  accomplit 
son  premier  exploit  ä  dix-sept  ans  en  Italie  et  assiste  a  Marengo.  II  ecrit 
sans  preoccupation  litteraire  et  de  primesaut;  les  anecdotes  et  les  traits 
d'heroisme  abondent,  la  campagne  de  Kassie  est  ane  merveille,  et  il  est 
malbeareax  qa'an  tel  recit  s'arrete  &  1815:  'On  nons  a  fait  manoeuvrer 
comme  des  citrouilles',  dit-il  de  Waterloo.  Un  des  faits  les  plus  importants 
qai  ressortent  de  ces  memoires,  ce  sont  les  discordes  des  generaax  de 
l'Empire :  Lannes  et  Murat,  Bessieres,  Massena  .  .  tous  ces  rivaux  de  gioire 
sont  bassement  jaloux  Tan  de  lautre ;  mais  c'est  surtout  en  Espagne  que 
ce  fleau  sevit.  —  Le  general  Thoamas97)  revele  le  m6me  etat  de  choses 
dans  sa  biographie  de  Lannes,  ainsi  que  C.  Roasset98)  dans  des  frag- 
ments  de  Souvenirs  de  Macdonald.  —  Quant  au  colonel  Vigo-Roassillon,**) 
il  parle  de  rexpedition  d'Egypte  et  des  deplorables  conditions  de  salubrite 
oü  eile  s'est  accomplie:  il  fallut  manger  les  chameaux  et  les  anes  devant 
El- Arisch.  Arrives  anx  derniers  jours,  les  soldats  ne  se  nonrrissaient  plus 
que  d'oseille  marine  qu'ils  deterraient  sous  le  sable  et  qai  donnait  la  dysenterie.' 

La  diplomatie  imperiale  a  suscite  de  bons  ouvrages :  1°  sur  l'AUemagne, 
celai  de  G.  Cavaignac100)  auqael  on  peat  rattacher  A.  Levy-Bruhl101) 
et  A.  Lebon102)  —  2°  sur  la  Russie,  S.  Tatitscheff l08)  et  A.  Vandal,104) 


fils  (tome  I).  Paris,  C.  Levy.  1890.  VI,  417  p.  Fr.  7,50.  —  95)  Taine,  Le  regim« 
moderne  (tome  I«),  Paris,  Hachette.  1890.  IV,  464  p.  Fr.  7,60.  —  96)  Mar  bot, 
Memoires  de  Marbot  (8  vol.).  Paris,  Plön.  XII,  891,  499,  461  p.  Fr.  22,60.  —  9?) 
General  Thoumas,  Le  Marechal  Lannes.  Paris,  C.  Le>y.  VI,  692  p.  Fr.  7,60.  — 
98)  C.  Ronsset,  Macdonald:  RDM.  816  (sept.-oct.),  p.  667—88,  761—87.  —  99) 
Vigo-Roassillon,  Fragments  des  memoires  du  colonel  Vigo-RouasUlon:  ib.  814 
(jnillet-aoüt),  p.  127—167,  666—587,  908—985.  —  100)  G.  Cavaignac,  La  formation 
de  la  Prasse  contemporaine.  Paris,  Hachette.  1890.  VIII,  610  p.  Fr.  7,60.  —  101)  A- 
Levy-Bruhl,  v.  JBG.  13.  —  102)  Andre  Lebon,  Ätudes  snr  l'AUemagne  politiqoe. 
Paris,  Plön.  1890.  18°.  XII,  291  p.  Fr.  8,50.  —  108)  S.  Tatitscheff,  Alexandre  1« 
et  Napoleon,  d'apres  leur  correspondance  inedite  1801  a  1812.    Paris,  Perrin.    XIII,  640  p. 


§  46B.   France,  Tempe  moderne*.    (1890/1.)    Spont.  III  109 

un  curieux  article  de  P.  Bertrand,106)  enfin  une  correspondance  de 
Pozzo  di  Borgo.106)  6.  Cavaignac  6crit  avec  l'autoritg  que  donne  la 
lecture  de  tons  les  documents  imprimta  en  Allemagne :  c'est  la  premifere  fois 
qu'un  Frangais  Studie  avec  une  teile  compätence  les  origines  de  la  Prasse 
contemporaine,  sa  condition  sociale  au  186  8.,  son  rel&vement ;  il  diminue 
nn  peu  le  röle  de  Stein  an  profit  de  Hardenberg:  Stein  cesse  d'etre  nn 
prophfete  pour  devenir  nn  revenr.  M.  L6vy-Bruhl  distingne  trois  moments 
dans  la  genese  de  l'unitä  germaniqne.  Leibnitz  s'efforce  de  restanrer  l'idäe 
de  patrie,  et  son  oenvre  est  continuee  par  Wolff,  Lessing,  Herder.  Cette 
Allemagne  cosmopolite  s'affranchit  da  joag  intellectnel  de  l'etranger :  Goethe 
et  Schiller  cr£ent  le  patriotisme  moral;  Napoleon  cr6e  le  patriotisme  reel: 
Kant,  Fichte,  Hegel  compl6tent  son  oeuvre  que  Stein  fait  entrer  dans  le 
domaine  des  faits.  'L'unitä  en  Allemagne,  dit  A.  Lebon,  s'est  faite  princi- 
palement  sons  l'action  de  n6cessit6s  extärieures  et  nationales.  Chacnne  des 
grandes  dates  de  l'histoire  contemporaine  de^e  pays  est  anssi  celle  d'un 
evtoement  europ£en  dont  1' Allemagne  snbit  le  contreconp:  1806  l'arrache 
ä  sa  torpeur ;  1815  voit  naitre  la  Confödäratibn  Germaniqne ;  1840  rßveille 
eontre  la  France  le  patriotisme  allemand ;  1848  fait  passer  la  r6volution  snr 
la  rive  droite  da  Rhin;  1866  rejette  l'Autriche  sur  l'Orient;  1870  scelle 
1  alliance  da  Nord  avec  le  Midi.«  L'unitä  politique  a  6t6  pr6c6d£e  par 
l'nnitö  äconomiqne;  le  Zollverein  a  pr6par6  la  Conf6d6ration  de  1867;  le 
Parlement  donanier  de  1868  a  servi  de  modfeie  an  Reichstag  de  1871/  — 
S.  Tatit8cheff  manie  aisement  notre  langne,  mais  il  fait  trop  d'allusions  au 
temps  präsente,  avec  la  plus  enti&re  conviction  d'ailleurs:  il  a  fait  cenvre 
d^rudit  et  d'historien.  —  II  n'y  ent  point  ä  Tilsit  de  väritable  controverse 
diplomatique  d'apr&s  A.  Vandal:  'la  discnssion  entre  les  plänipotentiaires 
ne  porta  que  snr  des  points  de  detail  ou  de  rädaction,  et  tont  objet 
demeura  da  ressort  exclusif  des  emperenrs  .  .  Rien  d'apprätä,  point  d'appareil 
solennel,  point  de  Conferences  ä  jour  fixe;  point  de  tämoins  importnns 
chargta  de  tenir  la  plume.  On  se  voyait  et  Ton  conferait  h  tonte  henre .  .' 
Mais  cette  anritte  est  bien  fragile :  Alexandre  se  rßvolte  quand  on  lui  propose 
uneseconde  mutilation  de  la  Prnsse;  l'Espagne,  'montrant  en  lui  le  spoliatenr 
des  dynasties  legitimes,  le  ravisseur  de  couronnes',  le  dätache  encore  davan- 
tage;  et  la  m£fiance  devient  dtaaffection  avec  la  question  antrichienne : 
4Sur  les  bords  du  Niämen  c'ätait  la  confiance  qui  l'avait  empörte  dans 
lesprit  da  tsar,  refonlant  des  sentiments  contraires  sans  les  d£truire;  h 
Erfurt  la  d£fiance  avait  däfinitivement  repris  le  dessns,  comprimant  nn  reste 
d'inclination.'  —  P.  Bertrand  expose  les  projets  de  manage  franco-russe 
de  d6c.  1809:  M.  Thiers  av&it  cm  les  pifeces  perdues;  nons  possedons 
anjourd'hui  les  lettres  6chang6es  entre  M.  de  Ghampagny  et  l'ambassadeur 
Gaulaincoort  (22  nov.  1809 — 17  mars  1810);  c'est  une  heurense  trouvaille. 
—  Les  papiers  de  Pozzo  di  Borgo,  puisäs  dans  les  archives  de  Nesselrode 
a  F&ersbourg,  sont  präcieux  pour  les  ann6es  1814/8;  n6  en  1764  h  Alata 
(Corae),  ce  diplomate  entra  au  service  de  la  Rnssie  et  se  montra  toujonrs  ami 
d£vou6  de  la  France ;  il  montre  le  röle  conciliateur  jou6  par  le  tsar  en  1815. 


Fr.  7,50.  —  104)  A.  Vandal,  Napoleon  et  Alexandre  I".  tome  Ier.  De  Tilsit  a  Erfurt. 
Pari*,  Plön.  XXI11,  888  p.  Fr.  8.  —  105)  ?•  Bertrand,  Projet  de  manage  de  Napoleon  Ier 
***«  la  grande  duchesse  Anne  de  Rnsaie:  Corr.  159  (1890),  p.  845 — 76.  —  106)  Pozzo, 
di  Borgo,  v.  JBG.  13. 


111,110  §  46B.    France,  Tempi  moderne«.    (1890/1.)    8  p  ont. 

Restauration.  Louis  Philippe.  Les  traitta  de  Yienne  sont 
le  point  de  d6part  d'une  importante  histoire  diplomatique  de  A.  Debidour 107) 
qui  ne  les  admire  que  träs  moderement,  en  partisan  rtaolu  du  principe  des 
nationales  et  termine  son  travail  par  des  proph&ies  optimistes.  ü  apporte 
parfois  dans  ses  appräciations  les  id6es  d'un  komme  de  1891  et  laiase  tahapper 
des  expressions  un  peu  vives.  Ges  räserves  faites,  il  reste  k  louer  l'auteur 
de  la  distribution  hannonieuse  des  chapitres:  au  lieu  de  d&ouper  des 
tranches  de  vie,  il  a  montrt  dans  une  s6rie  de  tableaux  la  succession  des 
faits  qui  se  partagent  &  la  foi  l'attention  des  chancelleries;  c'est  bien  la  vie 
dans  sa  complexitä.  C'est  donc  plus  qu'un  simple  manuel,  c'est  un  bon  livre. 
—  II  semble  que  les  memoires  de  Talleyrand108)  doivent  Stre  une  mine 
in6puisable  de  documents;  erreur:  ils  s'interrompent  de  1815  k  1830.  Talleyrand 
(comme  A.  Sorel  la  devin6  avant  la  publication)  a  6crit  ses  Souvenirs,  sans 
souci  de  la  post£rit6,  uniquement  pour  se  justifier  auprös  de  Louis  XVIII 
d'accusations  malignes;  c'est  d'un  bout  h  l'autre  une  plaidoirie  'pro  domo 
sua',  ce  qui  en  infirme  la  valeur.  D'autre  part  ces  fameux  m£moires  dont 
on  nous  a  rebattu  les  oreilles  pendant  cinquante  ans,  n'ont  pas  parm  a  leur 
heure:  on  croyait  k  la  rävälation  de  secrets  compromettants,  a  voir  le  soin 
apporte  ä  les  tenir  sous  le  boisseau;  des  erodits  avisäs  comme  G.  Pallain 
ont  compris  le  parti  ä  tirer  de  cette  inconsäquence  et  ils  ont  pris  les 
devants,  d'oü  diminution  de  curiositä.  Quant  k  la  sinc6rit6  de  la  publication 
des  memoires,  des  flots  d'encre  ont  coul6  pour  ou  contre  M.  de  Bacourt,  leur 
däpositaire:  a-t-il,  oui  ou  non,  remante  des  passages?  P.  Bertrand  l'adtfendu 
dans  la  Revue  Encyclop6dique,  on  lui  a  ripostä;  tonons  la  publication  pour 
sinc&re  et  tidfele.  —  Ces  memoires  contiennent  de  remarquables  tableaux  comme 
celui  de"  l'entrevue  d'Erfurt,  v6ritable  chronique  de  'grand  reportage'.  — 
Avant  de  quitter  ces  quatre  volumes,  citons  ce  trait  du  testament  de  l'auteur, 
qui  n'a  pu  trouver  grftce  devant  la  froide  raison  de  la  post£rit6:  'de  toos 
les  gouvernements  que  j'ai  servis,  il  n'y  en  a  aucun  de  qui  j'aie  re$u  plus 
que  je  ne  lui  ai  donnä,  je  n'en  ai  abandonn6  aucun  avant  qu'il  se  fot 
abandonn£  lui-meme;  je  n'ai  mis  les  intäröts  d'aucun  parti  ni  les  miens 
propres,  ni  ceux  des  miens  en  balance  avec  les  vrais  intär&ts  de  la  France 
qui  d'ailleurs  ne  sont,  dans  mon  opinion,  jamais  en  Opposition  avec  les 
vrais  int6r6ts  de  l'Europe.*  —  Hyde  de  Neufville,109)  ardent  royaliste, 
ecrit  en  1814:  'je  persiste  ä  croire  qu'il  faut  mettre  les  mers  entre  l'Eu- 
rope et  lui  (Napoleon)',  et  M.  de  Montesquiou  propose  Sainte-H61£ne.  II 
fait  un  portrait  peu  flatt6  de  Fouchä,  'le  seul  qui  pouvait  demeler  cet 
6cheveau  embrouille  et  conserver  tout  son  sang-froid'  (1815).  Hais  il  juge 
sainement  le  prince  de  Polignac,  chez  qui  'une  sorte  d'illuminisme'  venait 
gater  'la  fermetä  de  ses  convictions  poütiques  et  religieuses'.  —  Le  travail 
de  M.  de  Roug6110)  sur  M.  de  V6rac,  son  Journal  intime  (1794/6)  et 
ses  lettres,  notamment  celles  qu'il  a  6cbang6es  en  1819  avec  Richelieu, 
contient  un  trait  bien  navrant  sur  la  mort  de  Louis  XVIII:  Ha  porte  de 
la  chambre  royale  6tait  ouverte;  Louis  XVIII  etait  6tendu  sur  son  lit,  ni 
un  pretre  ni  un  serviteur  ne  priait  ä  ses  c6t6s,  le  tapissier  qui  dtaorait  la 

107)  A.  Debidour,  Hist.  diplomatique  de  l'Europe.  Paris,  Alean.  XII,  460  et 
604  p.  Fr.  18.  —  108)  De  Broglie,  Memoires  da  prince  de  Talleyrand,  I-IV.  Paria, 
C.  Levy.  XXXII,  467,  578,  475,  505  p.  Fr.  80.  —  109)  Hyde  de  NenOille, 
Memoires  du  baron  Hyde  de  Neufville  (tome  H).  Paria,  Plön.  1890.  520  p.  Fr.  7,50. 
—   110)   A.  de  Bonge,   Le   marqnis  de  Vene  et  ses  amis  (1768  —  1858.)    Paria,   Plön. 


§  46B.    France,  Temps  modernes.    (1890/1.)    Spont.  111,111 

chambre  avait  jet£  sa  Teste  sur  le  lit  da  roi  de  France.'  —  Les  Souvenirs 
de  Mad.  de  Gontaut,111)  natfvement  Berits,  sans  respect  de  la  Chronologie, 
soot  a  consulter  pour  Immigration,  pour  le  duc  et  la  duchesse  de  Berry  . .  ., 
et  ils  respirent  l'enthousiasme:  'la  cocarde  blanche  paraissait  partout  (ä  la 
renträe  du  roi  dans  Paris),  comme  par  enchantement,  les  mouchoirs,  les  robes 
memo  d&hirees  devenues  drapeaux.  En  ce  moment  tout  est  blanc,  paiz, 
espärance,  tont  est  gloire*.  — -  Les  mämoires  de  M.  de  Villöle,112)  dont 
le  torae  V  contient  207  lettres  passent  tont  en  revue:  elections  de  1824,  con- 
version  des  rentes  6chouant  par  l'obstination  des  Pairs,  r6vocation  de  Chateau- 
briand, mort  du  roi,  lois  sur  la  presse,  l'indemnitä  des  6migr6s,  le  sacrilfege,  les 
communautes  de  femmes  ...  Le  3  janvier  1828,  il  se  retire  du  ministöre,  et 
s'attire  cette  remarque  du  dauphin:  'Vous  6tiez  si  impopulaire'  A  quoi  il  r£pond : 
'Dien  veuille  que  ce  soit  moi'.  La  dauphine  dit  au  roi:  'Vous  abandonnez 
M.  de  Vill&le,  c'est  la  premifere  marche  de  votre  tröne  que  vous  descendez'. 
D'aillenrs  les  6v6nements  ont  pris  soin  de  le  venger,  comme  dit  Bonald,  et 
on  lui  rend  aujourd'hui  justice.  —  Ne  quittons  pas  la  Restauration  sans 
noter  un  amüsant  travail  d'E.  Fr6my 118)  sur  la  carrifere  publique  de  Lamar- 
tine: attachä  d'ambassade  ä  Naples  et  ä  Florence,  il  se  retire  ä  la  chüte 
de  M.  de  la  Ferronnays,  qui  repräsentait  sa  nuance  poliüque:  'Londres  me 
sera  enlev6  par  quelque  brave  gar$on  qui  inspectera  le  Service  de  la  table 
ou  du  lit  chez  M.  de  Chateaubriand  et  je  me  sens  trop  vieux  pour  aller 
aüleurs  et  trop  fier  pour  ce  m&ier'. 

L'ambassade  de  Londres  echut  ä  Talleyrand  et  eile  a  6te  6tudi6e  par 
G.  Pallain114)  qui,  tout  en  ne  donnant  que  les  lettres  6chang6es  avec  le 
eomte  Mol6  et  le  g£n£ral  S6bastiani  (1830/1),  a  d£flor6  les  documents  du 
IT9  tome  des  mämoires.  Le  poste  6tait  singuli&rement  difficile  avec  l'en- 
chevetrement  des  affaires  de  Belgique,  de  Gr&ce,  de  Portugal,  de  Pologne 
et  de  Luxembourg.  Talleyrand,  trfes  en  faveur  ä  Londres,  rec.oit  de  curieuses 
lettres  du  duc  de  Dalberg  sur  la  police  intärieure  de  la  monarchie  de  Juillet. 

—  Talleyrand  a  6t6  vu  ä  82  ans  par  Madame  Adelaide  dont  la  Comtesse 
de  Mirabeau116)  vient  d'äditer  les  lettres:  41  se  tenait  droit  dans  un 
immense  üauteuil  ä  dossier  carr6,  sa  jambre  allongee  sur  un  tabouret  mettait 
en  gvidence  son  pied  rond  et  court,  un  vrai  pied  de  cheval,  il  6tait  en- 
veloppä  dans  une  douillette  de  foulard  blanc,  sa  cravate  blanche  montait 
jusqu'au  menton,  et  les  pointes  aigües  d'un  col  trfcs  empesä  arrivaient  au 
milieu  de  ses  joues  flasques  dont  la  peau  retombait  tristement  sur  la  cravate.' 

—  P.  Thureau-  Dangin110)  publie  dans  le  Correspondant  l'histoire  du 
rfegne  de  1845/6,  mais  il  vaut  mieux  attendre  pour  parier  de  ce  volume, 
car  il  vient  de  terminer  complätement  son  oeuvre  (tomes  V  et  VI).  —  De 


1890.  II,  872  p.  Fr.  7,50.  —  111)  MB*  de  Gontaut,  Souvenirs  de  Madame  la  duchesse 
de  Gontaut  (1775—1836).  Paris,  Plön.  404  p.  Fr.  7,50.  —  11%)  De  Villöle,  Memoire* 
et  correapondance  (tome  V).  (1824-32.)  Paris,  Perrin.  1890.  508  p.  Fr.  7,50.  —  HS) 
E.Fremy,  Lamartine  diplomate  (1820  —  30):  Corr.  165,  p.  524—49,  946—69, 1097—1118. 

—  H4)  O.  Pallain,  Correapondance  diplomatique  de  Talleyrand,  Ambaasade  de  Talley- 
rand a  Loodre*.  le  partie.  (1830/4.)  Paris,  Plön.  XVI,  448  p.  —  115)  #»•«  de 
Mirabeau,  Le  Prince  de  Talleyrand  et  la  maison  d'Orleans.  Lettres  du  roi  Louis  Philippe, 
de  Mne  Adelaide  et  du  prince  de  Talleyrand.    Paris,  C.  Levy.    1890.    18°.    296  p.    Fr.  3,50. 

—  H4)  P-  Thureau-Dangin,  Les  dernieres  annees  de  la  monarchie  de  Juillet,  les 
dernieres  annees  du  gouvernement  du  marechal  Bugeaud  en  Algerier  Cor.  159,  p.  1045 — 68; 
160,  p.  85— 10»,  641—89,  882—75,  1077—1108;  161,  p.  477—606;  163,  p.  119—50, 
502—39  —  117)  Fl  er  s,  Le  roi  Louis-Philippe.   Vie  aneedotique.   Paris,  Den  tu.    XI,  480  p. 


HI  112  §  46B*    France,  Temps  modernes.    (1890/1.)    Spont. 

Flers117)  a  compos6  un  livre  de  vulgarisation  616gante  sur  Louis  Philippe 
en  rgunissant  un  choix  ing&iieux  de  documents. 

Les  räcits  de  campagne  du  duc  d*  Orleans118)  nous  m&nent  en  Algerier 
c'est  an  esprit  pratiqae:  Thuile,  le  vin,  la  soie,  les  c6r£ales,  les  foins 
et  le  bätail,  voilä  l'avenir  agricole  de  ce  pays  avec  du  coton  et  dn 
tabac  pour  petites  cnltnres  auprfes  des  maisons'.  II  y  a  anssi  des  tableaux 
raiiitaires  lestement  enlev6s.  —  M.  Thouvenel119)  parle  de  la  Grfcce  et 
de  son  6tat  social:  'L'impression  qne  l'Attique  a  causge  sur  mon  esprit  et 
sur  mes  yeux  a  4tä  aussi  vive  qu'il  y  a  huit  ans.  Le  progrfes  mat£riel 
r6alis£  depuis  mon  passage  est  evident.  J'avais  ?u  nne  ville  en  ruines, . 
j'ai  retrouvß  une  ville  en  construction,  trfcs  irrägulifcre,  laide  peut-6tre  selon 
nos  id6es,  mais  trfcs  originale  d'aspect  et  entourta  de  la  campagne  la  plus 
poltique  du  monde'.  Mais  il  y  a  encore  beaucoup  h  faire:  'rien  n'est 
solide,  rien,  si  ce  n'est  un  insünct  de  däsordre,  de  rapine,  bistoriquement 
trfcs  explicable,  mais  fort  embarrassant  pour  former  un  fitat  .  .  .  Quant  k 
la  sociätä  grecque,  eile  est  fort  born6e,  assez  maussade,  assez  sauvage.  Que 
voulez-vous  attendre  d'une  soci6t6  oü  on  ne  trouve  pas  trois  filles  h  marier 
ayant  trente  mille  francs?'.  La  Situation  n'est  pas  d6sesp6r6e:  'des  efforts, 
trfes  rßels,  trfcs  dignes  d'eloge  de  la  part  du  pays  pour  atteindre  une  Situation 
materielle  en  harmonie  avec  son  indäpendance  et  son  rang  d'fitat  europten.' 

Le  marquis  Costa  de  Beauregard190)  raconte  l'abdication  du  myst£- 
rieux  Charles-Albert,  maladif,  extatique,  et  on  plaint  ce  bourreau  de  soi- 
m6me  qui,  tout  en  däsirant  le  martyre  pour  l'indäpendance  de  son  pays,  ne 
sut  que  pleurer  et  fuir  dans  une  retraite  ignor6e.  —  Le  baron  de  Hübner1*1) 
envoytf  en  Italie  pour  confcrer  avec  Radetzky,  a  6t6  prisonnier  pendant  106 
jours,  et  il  nous  raconte  ses  Souvenirs  de  captivitä. 

Iteptiblique  de  1848.  Cette  crise  a  £t£  6tudiee  en  France,  par 
E.  Hamel1M)  et  E.  Spuller.128)  Le  premier  fait  oeuvre  partiale:  'puisse 
ce  livre  räsonner  corome  le  cri  d'alarme  des  anciens',  et  il  commence  comme 
jadis  Homfere :  * J'entreprends  d'6crire  l'bistoire  d'une  6poque  oü  l'on  vit  une 
nation  genäreuse  .  .  .'  —  Le  second  a  fait  un  ouvrage  särieux  qui  se  divise 
en  quatre  parties:  etablissement  du  suffrage  universel;  Assembläe  Constituante: 
Assembläe  legislative;  regime  du  2  däcembre.  C'est  une  Itude  des  fautes 
qui  ont  condamnä  das  la  premifere  heure  la  Räpublique  de  1848  h  une  breve 
disparition.  Rien  n'est  plus  curieux  que  l'opposition  de  Ledru  Rollin  et  de 
Lamartine:  le  premier,  politicien,  parle  metapbysique  et  6crit  aux  commissaires 
des  däpartements:  'Vous  ne  relevez  que  de  votre  conscience';  au  Heu  que 
Lamartine,  po£te,  parle  raison  pratique. 

Second  JEmpire.  L'6tablissement  du  second  empire  donne  lieu  k 
des  polämiques  dont  l'6cho  se  räpercute  dans  les  Souvenirs  du  baron  Hauss- 
mann124) et  du  vicomte  Armand  de  Melun128)  le  premier  aoutien  d^voue, 
le  second  ennemi  acbarnä  du  nouveau  regime.    Le  baron  dit,  en  parlant  de 


Fr.  8.  —  118)  Dtic  d'Orleans,  Recits  de  campagne.  1883—41.  Paris,  C.  lAve.  1890. 
XIV,  647  p.  Fr.  7,60.  —  119)  L-  Thouvenel,  ▼.  JBG.  18.  —  18#)  Costa  dt 
Beauregard,  v.  JBG.  18.   —  121)  Baron  de  Hübner,  v.  §  44B1". 

123)  E.  Hamel,  Hist.  de  la  seconde  republique  fevrier  1848  —  deeembre  1851. 
Paris,  Furne.  Fr.  8.  —  133)  E.  Spuller,  Hist.  parlementaire  de  la  eeconde  Republiqoe. 
Paris,  Alcan.    1890.    18°.    XVI,  880  p.    Fr.  8,60. 

134)  Haussmann,  Memoires  du  baron  Haussmann  (2.  vol.).  Paris,  V.  Hasard. 
1890.    XVI,  687  p.;  XVI,  676  p.    Fr.  16.  —  125)  A.deMelun,  Memoires  du  vieomte 


§  46B.    France,  Temps  modernes.    (1890/1.)    Spont.  III  113 

ini-meme,  alors  qu'il  6tait  prüfet  de  i'Yonne  (1851):  (Leur  prüfet  n'est  pas 
qd  homme  politique,  c'est  un  homme  d'action,  qui  depuis  deux  ans  et  demi 
a  pratique  l'administration  militante  ä  laqueile  son  passe*  ne  l'avait  guere 
prepare,  mais  qui  s'y  est  tellement  fait  la  main  qu'il  a  pour  Systeme  d'aller 
droit  aux  obstacles  an  lieu  de  les  tourner  .  .  .'  Et  tonte  l'elaboration  dn 
coup  d'fitat  se  fait  ainsi  en  cansant.  —  M.  de  Melnn  depeint  la  conster- 
nation  de  l'Assemblee  et  sa  surprise:  c'est  la  partie  la  plns  interessante  de 
Souvenirs  sans  Prätention  (le  premier  tome  s'arrete  &  1848). 

Napoleon  III  doit  se  faire  sa  place  an  conseil  des  sonverains  de  l'Europe 
et  le  tablean  de  ses  tentatives  a  ete  magistralement  dessine  par  le  regrettß 
Rothan124)  qni  a  completä  h  temps  le  cycle  de  ses  Stades  sur  la  diplomatio 
du  second  Empire:  I.  L'Europe  et  l'avänement  du  second  empire  (1846 — 53): 
a^  une  conr  allemande  au  19°  s.;  b)  l'AUemagne  en  1848;  c)  la  mission  de 
M.  de  Persigny  h  Berlin  en  1850;  d)  d'Erfurt  a  Olmutz;  e)  la  reconnaissance 
du  second  empire  par  les  cours  de  l'Europe.  —  II.  la  Prasse  et  son  roi  pendant 
la  guerre  do  Crimee  (1853/6).  —  III.  l'Entrevue  de  Stuttgart  et  la  guerre 
d'Italie  (1857—62).  —  IV.  la  politique  fran^aise  en  1866.  —  V.  l'affaire  du 
Luxembourg.  —  VI.  la  France  et  sa  politique  exterieure  en  1867  (2  vol.). 
—  VII.  l'AUemagne  et  l'Italie  (1870/n  2  vol. 

II  semblait  necessaire  qu'une  alliance  avec  nne  vieille  dynastie  vint 
sceller  la  reconnaissance  du  nonveau  sou verain:  M.  deBretonne187)  conte 
ces  tentatives  matrimoniales;  Napoleon  pense  tour  &  tour  ä  une  fille  de 
don  Francis  de  Paule,  h  une  arriere-petite-ülle  de  Claude  de  Beanbarnais, 
puis  a  la  princesse  Stephanie  de  Hohenzollern.  On  sait  le  coup  de  thlätre 
qai  a  coupe  court  h  ces  intrigues. 

A  peine  etabli,  le  gouvernement  imperial  fut  entraine  comme  malgre 
lui  dans  une  lointaine  a venture:  les  documents  imprimes  par  L.  Thouvenel128) 
et  tires  de  ses  propres  archives  ou  de  celles  de  M.  de  Castelbajac  eclairent 
d'un  jour  singulier  le  röle  louche  joue  par  TAngleterre  dans  l'imbroglio  des 
Lieux  Saints  qui  a  6te  la  pierre  d'acboppement  de  l'entente  franco-russe  en 
1853  (p.  147):  suivant  Mehemet-Ali  Pacha,  devou6  pourtant  au  cabinet  de 
Saint  James,  c'est  Tambassadeur  lord  Stratford  de  Redcliffe  qui  a  complique 
a  plaisir  une  affaire  d'oü  Menchikoff  ne  demandait  qu'ä  sortir.  La  France  et 
I'Angleterre  s'allient  sans  enthousiasme,  la  Russie  se  voit  däclarer  la  guerre 
par  Napoleon  sans  amertume  et  eile  s'empresse  de  se  reconcilier  avec  lui. 
Le  recit  tres  anime  de  L.  Thouvenel  nous  conduit  de  janvier  1852  h  juin  1854; 
an  aatre  volume  racontera  les  suites  diplomatiques  de  cette  guerre. 

Les  faits  militaires  sont  connus  par  un  carnet  de  notes  prises  au  jour 
le  jour  et  qui  offrent  tonte  garantie  de  sinceritß;  A.  Chartier199)  a  Joint 
ä  son  texte  quelques  dessins  typiques  qui  ont  inspirä  Protais  et  d'autres 
peintres.  Le  chole>a  y  est  decrit  dans  tonte  son  intensitä;  le  prince  Je'röme 
ne  semble  pas  avoir  jou6  le  röle  de  poltronnerie  que  la  lägende  persiste  & 
lui  attribuer. 


Amiod  de  Melun  (revus  et  mis  en  ordre  par  le  comte  Le  Camus).  (2.  vol.)  Paris,  Leday. 
18°.  I.  XVIII,  269;  II,  880  p.  —  126)  O.  Rothan,  Souvenirs  diplomatique*.  L'Europe 
«t  TtTenement  du   second  empire.    Paris,  Calmann  Levy.    1890.    XXII,  448  p.    Fr.  7,50. 

—  127)  D«  Bretonne,  Un  projet  de  mariage  imperial  en   1852t    NR.  71,  p.  242 — 54. 

—  128)  L*  Thouvenel,  Nicola«  I«r  et  Napoleon  III  (les  präliminaires  de  la  guerre  de 
Crime«  (1852/4).  Paris,  C.  Levy.  XXXI,  896  p.  Fr.  7,50.  —  129)  A.  Chartier, 
Journal  de  la  campagne  de  Crimee  (1864/5):  Revue  Retrospective  14,  p.  1,  78,  217,  828, 

Jaaruberichte  der  Geachiehtswiiseiiiohaft.    1891.    IIL  8 


HI  114  §  46B.    France,  Temps  modernes.    (1890/1.)    Spont. 

Le  duc  de  Morny 1Ä0)  qui  6tait  d6jä  rnssophile  en  1853  le  devint  bien 
davantage  la  guerre  finie,  et  il  s'entendit  aisement  avec  Gorichakof  pour 
jeter  dans  les  bras  Tun  de  l'autre  des  belligärante  qui  ne  demandaient  qua 
se  donner  le  baiser  de  paix.  Envoy6  h  Pätersbourg,  il  y  trpnve  an  excellent 
accueil  (1856),  et  il  distribue  les  61oges  h  poignäes:  les  souverains  sont  dune 
'exquise  politesse',  'l'armle  est  belle,  la  cavalerie  süperbe.1  'On  se  platt  ä 
lire  ces  ßpitres  enjou6es  oü  le  duc  parle  h  son  maitre  sur  le  ton  de  la 
plus  cordiale  franchise;  de  meme  que  M.  Thoovenel  il  a  quitte  le  masque 
et  le  cothurne  pour  etre  lui-meme. 

Mais  la  France  ne  peut  pas  etre  k  la  fois  en  coqnetterie  avec  dem 
pnissances  rivales:  anssi  n'est-on  pas  6tonne  de  voir  le  gäneral  de  Cousin- 
Montanban  se  plaindre  des  taquineries  anglaises  en  Chine.181)  Sa  corre- 
spondance  secrfete  devait  Gtre  livräe  an  public  par  M.  d'H6risson  en  1883? 
mais  la  rev&ation  en  a  6t6  jage'e  dangerease  et  seule  ane  bearease  in- 
discrätion  nons  permet  d'appräcier  des  procedäs  comme  ceux-ci:  *M.  Parkes 
n'avait  rien  trouvä  de  mieux  que  d'afriver  ä  Tientsin  27  beures  avant  tont 
le  monde  et  de  traiter  avec  les  commissariats  chinois  qui  approvisionnaient 
l'arm6e  tartare  pour  qu'ils  missent  toutes  leurs  ressources  alimentäres  ä  la 
disposition  de  l'armäe  anglaise  sans  se  pr£occuper  de  rifen  pour  nos  soldats 
(aoüt  1860).  Les  discordes  entre  missionnaires  catholiques  et  protestants 
augmentent  Tembarras. 

Les  difficultäs  entre  les  amis  de  1854  s'aggravent  au  Mexique :  elles  sont 
mises  en  lumi&re  par  les  papiers  de  M.  Louet182)  payeur  en  chef  de  l'ex- 
p6dition.  Napoleon,  vaincu,  finit  par  6crire  (31  janvier  1866):  'les  circoo- 
stances,  plus  fortes  que  ma  volonte,  m'obligent  h  £vacuer  le  Mexique.  Si 
l'empereur  Maximilian  n'avait  pas  1  Energie  voulue  pour  rester  aprfes  le  depart 
de  nos  troupes,  il  faudrait  convoquer  une  junte,  faire  organiser  un  gouverae- 
ment  et  amener  le  choix  dun  pr6sident  de  la  Republique  dont  les  pouvoirs 
devraient  durer  de  6  h  10  ans1.  —  Quant  h  la  Situation  intärieure  de  la 
France,  les  Souvenirs  du  comte  deMaugny188)  et  de  Mad.  Carettem) 
nous  apportent  amples  renseignements,  surtout  sur  la  fin  de  l'Empire.  Cinq 
h  six  grands  bals  par  saison  (commen^ant  h  dix  heures  et  demie),  les  lundis 
plus  intimes,  concerts,  diners  de  gala,  et  F6t6  h  Compi&gne,  cbasses,  pro- 
menades,  jeux  d'esprit  et  spectacle,  les  plaisirs  ne  manquent  point;  il  y  a 
mime  des  'arri&re-soiräes  d'un  caractäre  essenüellement  privä'  qui  'ne  man- 
quaient  ni  de  gaietä  ni  de  saveur'.  —  Mme  Carette  traite  d'une  p&iode 
trop  dälicate  pour  qu'il  nous  soit  permis  d'y  insister,  le  terrain  6tant  brillant 
d&s  que  Ton  sort  de  l'anecdote  pure. 

Troisieme  Republique.  L'bistoire  des  vingt  dernifcres  annees  ne 
pourra  etre  faite  de  longtemps,  et  Ton  ne  saurait  sengager  sans  peril  dans 
l'examen  d'oeuvres  6crites  sous  le  coup  de  l'impression  du  moment  et  qni 
pretent  h  la  polämique.    II  se  trouverait  pourtant  un  petit  nombre  de  travanx 


871;  15,  p.  88,  226,  810,  898;  16,  p.  25.  —  ISO)  Morny,  Une  ambassade  enRn»«- 
Paris,  Ollendorff.  18°.  XIT,  244  p.  Fr.  8,50.  —  lgl)  H.  Bägouen,  La  France  et 
l'Angleterre  en  Chine  d'apres  la  corr.  inidite  da  gfaeral  de  Palikao:  Corr.  165,  p.  51—67. 
—  182)  P.  Ga  n  1  o  t ,  L'Empire  de  Maximilien.  La  Veriti  sur  l'exptdition  du  Mexique,  d'apres 
les  documents  inädits  d'Ernest  Louet.  Paria,  Ollendorff.  1890.  18°.  348  p.  Fr.  3,50.  — 
183)  Cte  de  Maagny,  Souvenirs  du  second  empire.  Paris,  Kolb.  1890.  16*.  VII, 
809  p.  Fr.  3,50.  —  134)  Mme  Carette,  Souvenirs  intimes  de  la  cour  des  Tailtriss. 
2«  serie.    Paris,  Ollendorff.    1890.    18°.    VIII,  540  p.    Fr.  3,50. 


§  47.    Belgiqae.    Hubert.  111,115 

comme  ce  memoire  sur  le  protectorat  de  la  Tunisie186)  qui  sont  assez  rä- 
ffechis  pour  trou?er  place  dans  cette  galerie :  on  y  apprend  bien  des  choses 
sur  la  prätendne  Opposition  que  notre  politique  a  souleväe  en  Europe  et 
snr  1' Organisation  de  notre  conquete. 

Et  pour  terminer,  citons  un  exceilent  opuscule  de  E.  Lavisse18*)  qui 
resume  &  grands  traits  la  politique  passäe  et  präsente  de  l'Europe.  Son 
talent  est  essentiellement  gänäralisateur,  et  il  excelle  h  demontrer,  par  exemple, 
la  persistance  dune  idäe  ä  travers  les  äges :  1' 'orbis  romanus'  renaissant 
trois  fois  de  ses  cendres  a?ec  les  papes,  Gharlemagne  et  les  emperenrs 
aüemands,  Napoleon  Ier. 


I«. 

Belgique. 

&  Hubert 

(Sujets  corrMpondants  a  d'antrss  Jg:  ▼.  •Handbuch'  p.  60.) 

Documentß.  C.  Piot1)  a  terminä  l'ädition  des  mämoires  de  Renon 
de  France.  Le  3°  et  dernier  volume  contient  des  particularitäs  nombreuses 
et  en  partie  nonvelles  sur  le  gonvernement  äphämfere  du  duc  d'Anjou,  les 
attentats  de  Jean  Jaureguy  et  de  Balthazar  Gärard  contre  le  prince  d'Orange, 
attentats  que  Renon  considäre  comme  inspiräs  par  la  Providence,  les  nä- 
gociations  de  Don  Juan  avec  les  fitats,  Intervention  de  Leicester  au  nom 
d'Elisabeth,  la  furie  fran^aise  h  Anvers  et  la  retraite  du  duc  d'Anjou ;  enfin 
Tanteur  s'ätend  longuement  sur  l'indiscipline  et  les  exactions  des  soldats 
espagnois;  il  trace  uu  sombre  tableau  de  Tetat  des  provinces  meridionales 
des  Pays-Bas  et  blame  änergiquement  la  politique  de  Farnfese  ainsi  que  la 
corruption  räpandue  par  ses  troupes  italiennes.  Piot  a  publie  en  appendice 
quelques  piäces  importantes :  les  lettres  achtes  par  Sabine  de  Baviäre,  veuve 
da  O  d'Egmont,  au  duc  d'Albe,  en  faveur  de  ses  enfants;  des  missives 
de  don  Juan  h  Farnäse,  et,  ce  qui  präsente  un  vif  intärät,  la  relation  des 
negociations  de  Bourbourg  dans  lesquelles  le  roi  d'Espagne  et  la  reine 
d'Angleterre  rivalisärent  de  duplicitä.  —  La  C.  r.  d'histoire  a  fait  paraitre  le 
t.  X  des  Kelations  politiqüee  des  Pays-Bas  et  de  l'Angleterre  sons  le  rägne 
de  Philippe  II  que  Kervyn  de  Lettenho  ve2)  n'a  pu  achever.  Ce  Xe  vol. 
contient  603  doc.  relatifs  au  gonvernement  de  don  Juan,  depuis  le  10  oct. 
1577  jusqu'au  1  oct.  1578,  et  provenant  ponr  la  plupart  du  British  Museum.. 
Kons  ignorons  les  intentions  de  la  C.  r.  d'hist.  au  sujet  de  l'ceuvre  immense 
entreprise  par  K.  de  L.  et  qui  est  encore  loin  d'etre  acheväe.    Quoiqu'il  en, 


135)  P*  H.  X.,  La  politique  irancaise  en  Tunisie.  Le  Protectorat  et  ses  origines 
(1854—91).  Paris,  Plön.  XI,  496  p.  Fr.  7,50.  —  186)  E.  Layisse,  Vue  generale  de 
Hort,  politique  de  l'Europe.    Paris,  Colin.    1890.    18°.    VIII,  218  p.    Fr.  8,50. 

1)  C.  Piot,  Hist.  des  troubles  des  Pays-Bas  par  Messire  Renon  de  France,    t.  III. 
Braxslles,  Hayez.    4Q.    550  p.    |[RBiblBelge  8,  p.  214.]|    (Cf.  JBG.  9.  12.)  —  2)  B.  Kervyn» 
de  Letten  ho  ve,  Relations  poütiques  des  Pays-Bas  et  de  l'Angleterre   sous    le  regne  de? 


111,116  §  47.    Belgique.    Hubert. 

soit,  si  Ton  veut  faire  produire  ä  cette  pnblication  l'utilitä  que  son  antenr 
en  attendait,  il  est  indispensable  d'en  dresser  un  index  alphabetique.  --  J. 
Delecourt8)  continue  la  Collection  des  anciennes  ordonnances  de  la  Bel- 
gique an  186  s.,  commenc6e  par  Gachard ;  le  t.  VII  contient  les.edits  rendus 
par  le  gouvernement  autrichien  depuis  le  16  janv.  1751  jusqu'au  24  d6c.  1756. 
11  est  regrettable  que  Ton  n'active  pas  davantage  Timpression  de  cet  utile 
recueil;  le  t.  I  date  de  1860!  —  Ch.  Laurent4)  a  rendu  un  v6ritable  Service 
aux  travaillenrs  en  comblant  les  lacnnes  que  prtaentait  la  liste  des  edits 
de  Charles-Quint  dressta  en  1885  par  feu  L.  Galesloot.  —  Gilliodts8}  a 
fait  iroprimer  les  coutumes  des  communes  d'Ardenbourg,  Biervliet  et  Blanken- 
berghe.  —  A.  Cauchie0)  a  eula  bonne  fortune  de  d6couvrir  aux  archives 
du  Vatican  le  texte  d'une  instruction  secr&te  du  pape  L6on  X  ä  Laurentio 
Campeggi,  nonce  aupr&s  de  Maximilien  dans  les  Pays-Bas  en  1513;  cette 
pifcce  contient  quantitä  de  rävllations  sur  les  projets  du  Pape  relativement 
ä  la  France,  h  Venise,  a  l'Empire  et  h  TAngleterre.  —  C.7)  a  trouve  aux 
memes  archives  une  lettre  6crite  par  le  16gat  Poggio  au  cardinal  Farnfese  et 
une  par  J.  A.  de  Gamiel  ambassadeur  de  Ferdinand  roi  des  Romains  auprfes  de 
Charles-Quint ;  ces  deux  missives  eclairent  d'un  jour  nouveau  la  brusque  re- 
traite  op6r6e  par  Francis  I  du  Cateau-Cainbräsis  dans  la  nuit  du  4  au  5  nov. 
1543.  —  £.  Bacha8)  a  poursuivi  ses  recherches  sur  l'histoire  du  pape 
Adrien  VI.  11  a  donn6  au  Bull,  de  la  C.  r.  d'hist.,  d'apr&s  les  manuscrits 
de  la  Bibliothfeque  Corsini  les  m£moires  inädits  de  Viatiesius  Albergatis, 
ecrivain  distingue  et  original,  prGlat  contemporain  de  Leon  X  et  d*  Adrien.  — 
Les  procfcs-verbaux  de  la  Conference  räunie  h  Bruxelles  en  1889  et  1890  pour 
arreter  les  mesures  ä  prendre  contre  Tesclavagisme  ont  6t6  livres  &  l'im- 
pression  et  forment  un  gros  volume.9) 

Histoire  de  Belgique.  Le  grand  cours  d'histoire  nationale  de 
N am  Sehe10)  est  arrivG  h,  son  t.  XXVIII6  et  a  Tann6e  1800.  Les  deux 
volumes  parus  en  1891  sont  consaerta  aux  rfcgnes  de  Joseph  II  et  de  Leopold  II 
et  a  la  conquete  frangaise.  Le  proc6d£  de  composition  reste  le  meine;  l'anteur 
expose  d'apr&s  les  sources  la  suite  des  ev&nements  et  se  livre  rarement  a 
des  dissertations  critiques.  II  n'y  a  pas  grand  chose  de  neuf  dans  cette  vaste 
compilation,  mais  eile  formera  un  rßpertoire  utile  si  Ton  y  Joint  de  bonnes 
tables  alphab£tiques.  —  De  Potter11)  a  puis6  dans  les  poesies  satiriques 
du  13e  et  du  146  s.,  c'est-ä-dire  ä  une  source  quelque  peu  suspecte,  les 
el^ments  d'une  esquisse  interessante,  du  reste,  des  moeurs  de  la  societr 
flamande.     Chacun  regoit  sa  part  de   blame:    Chevaliers,   clerge  et  peuple: 


Philippe  II.  t.  X.  Gouvernement  de  don  Juan.  Bruxelles,  Hayez.  4°.  878  p.  —  S)  «*• 
Delecourt,  Recueil  des  anciennes  ordonnances  de  la  Belgique.  Ordonnances  des  P*y&- 
Baa  autrichien«.  3«  sene.  1700— 94.  VII.  Bruxelles,  GobbaerU.  1890.  Fol.  590  p.  —  4) 
C.  Laurent,  Liste  chronologique  des  Idite  et  ordonnances  dee  Pays-Bas.  Regne  de  Charle*- 
Quint  (1506— 66).  Supplement.  Bruxelles,  Gobbaerts.  141  p.  —  5)  J-  Gilliodts-Van 
Severen,  Coutumes  des  pays  et  Comte  de  Flandres.  Quartier  de  Brugee.  Contumes  dei 
petites  villes  et  seigneuries  enclayees  Ardenbourg,  Biervliet,  Blanken  berghe.  Bruxelles 
GobbaerU.  1890.  4°.  626  p.  —  0)  A.  Cauchie,  Les  desseins  politiqnes  de  Uon  X 
a  son  avenement  et  la  Mission  de  Laurentio  Campeggi  en  Flandre,  en  1518:  BCHB.  ],  5«  s.. 
p.  20 — 41.  —  7)  id.,  Deux  e'pisodes  de  la  lutte  de  Francois  I  avec  Charles-Quint,  en  1543: 
ib.  p.  41 — 56.  —  8)  E.  Bacha,  Les  Common tai res  de  Vianesius  Albergatis:  ib.  p.  103—67. 
—  9)  Actes  de  la  Conference  de  Bruxelles  (188  9  —  90).  Bruxelles,  Hayex.  4°.  615p.  Fr.13,5». 
10)  A.  Nameohe,  Cours  d'hist.  nationale,  t.  XXVII  ett.  XXVIII.  Louvain,  Fonteyn. 
400  p.,  Fr.  4  ;  891  p.,  Fr.  4.  [[MLSG.  16,  p.  444;  RBiblBelge  8,  p.  381.]|  (Cf.  JBG.5-18.)  — 
11)  F.  de  Potter,  De  Zeden  en  gebruiken  van  ons  volk  in  de  13«  en  14*  eeuw  rolgeas 


§47.    Belgique.    Hubert.  III  117 

s'il  fallait  en  croire  l'autenr,  le  niveau  moral  de  cette  6poque  devait  etre 
singuli&rement  bas;  la  partie  la  plus  curieuse  et  la  plus  veridique  de  l'oeuvre 
concerne  les  habillements,  les  jenx,  les  fetes  et  rejouissances  pnbliques.  Ä 
propos  du  travail  de  Ritter  (DZG.  1890),  F.  Magnette12)  a  judicieusement 
etodie  le  röle  joue  par  Guill.  d' Orange  dans  la  Pacification  de  Gand.  M. 
Philippson,18)  ä  la  suite  d'incidents  hautement  blamables,  et  au  vif  regret 
des  amis  de  lhistoire,  a  quitt6  la  chaire  quil  occupait  ä  l'universite  de  Bruxelles 
avec  tant  de  distinction.  Bien  qu'61oign£  de  la  Belgique  il  a  continuä  ses  Com- 
munications a  l'Academie  et  lui  a  soumis  le  r£sultat  de  ses  recherches  aux 
archives  de  Yenise  en  1891.  P.  s'y  est  occupe  du  ministere  de  Granvelle 
on  Espagne,  de  1579  ä  1586  et  s  est  appliquä  ä  resoudre  la  question  de 
savoir  si  la  politique  violente  et  belliqueuse  adoptäe  par  Philippe  II  depuis 
1580,  est  düe  ä  l'influence  de  Granvelle  ou  ä  l'initiative  dn  monarque.  11  con- 
dut  dans  ce  derniers  sens.  Le  roi  d'Espagne  sest  d£cid£  seul  et  il  doit 
porter  senl  la  responsabilit6  de  ses  actes.  Piot14)  a  mis  en  lumiäre  la  part 
prise  ä  l'arrestation  des  membres  dn  Conseil  d'fitat  en  1576  par  Jean  van 
der  Linden,  abb£  de  Sta  Gertrnde  ä  Louvain,  prelat  pen  recommandable  an 
point  de  vne  des  moeurs  et  de  l'honn£tet6  politique.  Y.  Brants15)  a 
exposä  dapr&s  les  docnments  des  archives  vaticanes  les  origines  de  la  non- 
ciature  du  S.  Sifcge  ä  Bruxelles  et  de  la  legation  des  Pays-Bas  ä  Rome 
scros  le  goavernement  des  archiducs  (1600).  11  fait  connaitre  les  dätails  de 
la  mission  de  J.  Bichardot,  premier  ambassadenr  des  Pays-Bas  ä  Rome, 
lequel  fnt  plns  tard  ereque  d'Arras,  et  raourut  snr  le  siege  archiepiscopal  de 
Cambrai.  On  remarque  qne  ses  instrnctions  lui  enjoignent  de  ne  rien  faire 
sans  laveu  de  lambassadeur  d'Espagne.  Ceci  prouve  une  fois  de  plns  que 
les  archiducs  ne  separaient  point  leurs  affaires  de  Celles  dn  roi  et  que  l'inde- 
pendance  des  Pays-Bas  etait  bien  peu  reelle.  Le  G*1  Henrard16)  dejk  connn 
nar  de  remarquables  travaux  sur  Charles  le  temlraire,  Marie  de  M6dicis, 
Henri  IV  et  la  princesse  de  Conde  (cf.  JBG.  8,  III,  228 10),  a  fait  une 
etnde  approfondie,  dans  laquelle  il  deploie  nne  double  compdtence,  historique 
et  militaire,  dn  celfebre  sifcge  d'Ostende  (1601 — 1604)  le  plus  long  de  ceux 
qni  ensanglant&rent  les  Pays-Bas  au  16e  s.  11  a  utilis6  leB  ecrits  des  chroni- 
qneors  dn  temps  en  les  contrölant  sans  cesse  au  moyen  des  archives  et  sp£ciale- 
ment  des  papiers  d'fitat  et  de  l'audience  conserves  ä  Bruxelles.  Le  passe- 
temps  de  Jehan  Lhermitte  que  Ruelens17)  a  mis  au  jour  contient  les  m£- 
moires  d'un  Anversois  devenu  ministre  de  Philippe  II  vers  la  fin  de  son 
regne;  il  est  de  nature  ä  nous  intäresser  par  les  nombreuses  anecdotes  qui 
y  sont  recueillies.18)  Mathot19)  a  donne  une  36  ed.  de  son  histoire  des 
Pays-Bas  de  1780  ä  1789.  Elle  contient  des  parties  bien  traitees,  mais  le  ton 
genlral  est   celui   du    pamphlet.     Lauteur  est  un.  partisan  d£cide  des  in- 


de  gedickten  van  dien  tijd.  Anvers,  Boaehery.  102  p.  Fr.  1,50.  —  12)  F.  Magnette, 
Guillaume  d 'Orange  et  la  Pacification  de  Gand:  RIPB.  34,  p.  221— 34.  —  IS)  M.  Philippson, 
Recherche*  faites  aux  archives  de  l'fetat  a  Venise  concernant  Philippe  II:  BAcBelgique  22, 
3«  ».,  p.  270 — 391.  —  14)  C.  Piot,  L'arrestation  des  membres  dn  Conseil  d'Ätat  a  Bruxelles 
en  1576:  ib.  21,  p.  273-  80.  —  15)  v-  Brants,  Jehan  Richardot.  Note  d'apres  des 
dceuments  ineMits,  snr  les  origines  de  la  legation  des  Pays-Bas  a  Rome  et  de  la  nonciature 
du  Saint-Siege  a  Bruxelles.  Louvain,  Istas.  25  p.  —  16)  P.  Henrard,  Hist.  du  siege 
d'Ostende  (1601/4).  Bruxelles,  Falk.  148  p.  Fr.  5.  —  17)  C.  Ruelens,  Le  passe-temps 
de  Jehan  Lhermitte.  Anvers,  Soc.  les  bibliophiles.  372  p.  |[RH.  45,  p.  455.]|  —  18)  X 
A.  Dubois,  Difie'rends  entre  les  censeurs  civils  et  les  censeurs  eccllsiastiques :  M3H. 
p.  235/8 19)  L.Mathot(VanRuokelingen),  Gesch.  des  Vaderlands.    De  patriotten- 


111,118  §  47-    Belgique.    Hubert. 

stitutions  de  Fanden  regime.  Le  P.  Delplace20)  a  r66dite  textuellement 
sou  6tude  sur  Joseph  II  et  la  Involution  brabauQonne  en  la  faisant  suivre  d'nn 
appendice  bibliogräphique  trös  complet.  P.  Verhaegen21)  a  d6couvert  dans 
les  archives  l'explication  de  l'emprisonnement  da  celebre  agitatear  brabau^on 
H.  van  der  Noot  par  le  gouvernement  batave  en  1796/7.  Gette  mesure 
fut  prise  sur  la  demande  du  gonvernement  francais  qui  soup^onnait  ä  tort 
v.  d.  N.  d'etre  l'inspirateur  des  troubles  qui  s'ätaient  prodaits  a  cette  epoque 
en  Flandre  et  en  Brabant.  A.  De  Ridder22)  a  bien  expos6  le  rdie  de  la 
monarchie  de  Jnillet  dans  les  n£gociations  qui  aboutirent  ä  1' Etablissement 
de  la  Belgiqae  independante.  II  a  utilis6  ä  cet  effet  la  correspondance 
diplomatique  de  Talleyrand  publice  par  Pallain.  II  a  soumis  cette  corre- 
spondance  ä  une  critique  rigoureuse  et  a  fait  ressortir  certaines  contra- 
dictions  qui  existent  entre  plusieurs  lettres  et  les  mdmoires  räcemment  pnblies 
par  le  duc  de  Broglie.  Carlier28)  a  6tudie  le  meme  sujet,  mais  en  se 
basant  exclusivement  sur  les  memoires  du  celebre  diplomate;  il  presente 
simplement  le  r6sume  de  ce  que  ces  mämoires  contiennent  dinteressant  an 
sujet  de  la  question  beige  en  1830.  Les  arücles  de  P.  Wauvermans84 
sur  les  hommes  politiques  franc.ais  refugi6s  ä  Bruxelles  apres  le  coup  d"£ut 
du  2  d£c.  1851  contiennent  beaucoup  de  dätails  curieux.  Les  portraits  des 
principaux  exiles  sont  bien  dessines,  notamment  ceux  de  Bancel,  de  Madier 
de  Montjau,  de  Hetzet.  Ges  ennemis  du  cesarisme  donnerent  par  leurs  Con- 
ferences et  leurs  Berits  une  certaine  intensite  ä  la  vie  intellectuelle  de  la 
capitale.  C'est  ce  que  W.  nous  expose  fort  bien;  mais  il  n'a  pas  snffi- 
samment  insiste  sur  l'orientation  nouvelle  que  ces  memes  hommes  firent 
prendre  au  parti  liberal  beige.  D'autre  part  il  donne  des  dßtails  peu  connus 
sur  l'origine  des  lois  de  1852  et  1856  relatives  aux  offenses  contre  les  souve- 
rains  ätrangers  et  aux  extraditions. 

Histoire  des  Institutions.  L.  van  der  Kindere26)  a  entrepris 
d'äcrire  l'histoire  des  institutions  de  la  Belgiqae  et  il  a  publie  en  1891 
Tintroduction  de  cet  ouvrage  considärable.  C'est  un  resum6  parfait  de  l'etat 
de  la  science  historique  sur  la  question  de  nos  origines.  11  j  a  d'abord  an 
chapitre  consacre  aux  races  prehistoriques ;  Y.  d.  E.  traite  cette  mauere 
avec  la  haute  compätence  qu'il  a  prouv6e  depuis  longtemps  par  ses  travaax 
sur  l'anthropologie.  Yiennent  ensuite  des  etudes  sur  les  Beiges  avant  Cesar, 
sur  la  conquete  du  pays  par  les  Romains,  sur  les  Germains  en  Belgiqae,  et 
sur  les  institutions  du  royaume  franc  jusquau  traite  de  Yerdun.  L'autenr 
est  absolument  au  courant  de  la  bibliographie  et  procede  avec  une  methode 
precise  et  süre.  Le  rapporteur  du  jury  chargä  de  decerner  le  prix  quinqaen- 
nal  d'histoire  de  Belgique  a  pu  dire  avec  justice  qu'il  nexiste  pas  actoelle- 
ment  de  manuel  6crit  en  frangais  qui  soit  aussi  complet  et  aussi  exaet  en 
ce  qui  concerne  les  institutions  franques.    On  a  reproche*  cependant  a  Y.  d.  K. 

tijd.  Josef  II  (1780/9).  3«  Id.  Gand,  Siffer.  196  p.  Fr.  1,60.  ~  20)  L.  DelpUc». 
Joseph  II  et  la  rtfvolution  brabai^onne.  2*  4&.  Bruges,  Beyaert.  248  p.  Fr.  8.  —  21) 
P.  Verhaegen,  La  attention  d'Henri  van  der  Noot  en  1796/7:  BCHB.  1,  5«  e,,  p.  167—74. 
—  22)  A.  De  Ridder,  L'indtfpendance  de  la  Belgique  et  la  misaion  de  Talleyrand  a 
Londres  en  1830.  Bruxelles,  Sohepens.  26  p.  Fr.  0,50.  —  2$)  J*  Carlier,  TaUeyrsud 
et  la  Belgique:  BBelgique  46,  p.  97—113.  —  24)  P-  Wauvermane,  Lee  r&ugiei  da 
Coup  d'&tat  en  Belgique:  MLSG.  16,  p.  33—49,  112—26,  216—36,  826—46.  ([RBiblBefee $, 
p.  664.11    (Ces  artioles  ont  ete  reunis  en  volume.    Prix  3  Fr.) 

25)  L.  Van  der  Kindere,   Introdnction  a  l'hist.  dei  institutions   de  la  Belgiqae 
an  MA.,  juequ'au  traite  de  Yerdun  (843).    Bruxelles,  Lebegue.    303  p.    Fr.  6.    ([RBiblBefe«  3« 


§47.    Belgique.    Hubert.  III  119 

davoir  n£glig£  l'histoire  de  l'introduction  du  christianisme  dans  les  Pays-Bas. 

L'histoire  des  officiers  fiscaux  dans  les  Pays-Bas  n'avait  pas  encore  6t6  etudita 

d'nne  mani&re  approfondie.     L'acad.  r.  de  Belgique  avait  mis  la  question 

an  conconrs  et  deux  mämoires  ont  6tb  jug6s  dignes  da  prix;  un  seul  a  6t6 

imprime  jusqu'b  present,  c'est  celui  de  L.  Tierenteyn.26)     L'auteur  y  a  fait 

preuve  de  vastes   connaissances  juridiques  et  d'un  esprit  trfcs  lucide.     Le 

sojet  a  6t6  6tudi6  sous  toutes  ses  faces  depuis  l'avenement  de  la  maison  de 

Bourgogne  jusqu'ä  la  fin  de  Fanden  regime.     Nous  y  trouvons  une  foule  de 

renseignements  nouveaux  et  bien  groupäs  sur  l'importance  de  l'office  fiscal 

an  point  de  vue  des  rapports  de  l'fitat  et  de  l'£glise,  de  la  lägislation,  de 

la  jnridiction,  de  la  surveillance  de  la  magistrature  et   des  administrations 

communales,    de  la   räpression  des  crimes  et  d£lits  et  enfin  sur  l'influence 

politique  exercäe  par  les  officiers  fiscaux  pendant  les  trois  derniers  sifecles. 

Nous  avons  d^ja  parte  (JBG.  13)  de  l'excellente  6tude  de   J.  Frederichs 

sur  le  Grand  Conseil  ambulatoire  des  ducs  de  Bourgogne  et  des  archiducs 

d'Autriche.    F.27}  a   fait  dans  les  archives  de  la  ville  de  Gand  quelques 

decouvertes  nouvelles  concemant  le  dit  Conseil;  ce  sont  des  sentences  pronon- 

c£es  de  1470  h  1500 ;  il  a  ensuite  utilisä'  k  nouveau  et  plus  soigneusement 

les  6tats  auliques  comprenant  les  noms  des  personnes  attachäes  aux  palatina 

obsequia.     F.  Brabant88)  a  engagg  contre  J.  Frederichs  une  discussion 

trfcs  interessante  au  sujet  des  attributions  judiciaires  du  Grand  Conseil.  Pour  lui, 

Philippe  le  bon  a  eu,  das  l'origine,  l'intention  de  substituer  son  conseil  au 

parlement   de  Paris  pour   les  appels  qu'on  y  interjetait   de  ses  provinces 

framjaisea,  et  de  le  substituer  au  tribunal  de  l'empereur  pour  les  appels  des 

provinces  qui  relevaient  de  l'empire.     B.  critique  de  trfcs  prfcs  et  avec  une 

erudition  trfes  präcise  Information  de  F.  que  le  Conseil  privß  fut  61ev6  par 

Philippe  le  bon  en  1437  &  la  hauteur  d'un  väritable  Conseil  d'Jfctat  tel  qu'on 

le  comprit  plus  tard.     II  prouve  aussi  que  ce  n'est  pas  Ph.  le  bon  qui  a 

etabli  son  conseil  h  demeure  fixe  d'abord  h  Arras  puis  ä  Malines,  mais  que 

cette  permanence  est  düe  h  Ch.  le  t6m£r.     P.  Errera29)  s'est  livr6  h  de 

longues  et  patientes  recherches  pour  r6unir  les  matäriaux  d'une  6tude  historique 

et  juridique  sur  les  formes   anciennes   de  la  proprio  en  Belgique;  il  a 

d&ouvert  de  nombreux  ?estiges  d'anciennos  propriätäs  collecüves.     II  nous 

präsente  d'abord  les  monographies  de  plu&ieurs  communautäs  wallonnes  ou 

flamandes,  puis  une  synth&se  de  leurs  modes  de  possession  de  la  terre.    Cette 

oeuvre  trfcs  erudite  est  accompagn£e  en  annexe  d'un  grand  nombre  de  docu- 

ments  in6dits.     Le  procur.   gän^r.   VanSchoor80)    a  fait  une  piquante 

description  des  nombreux  abus  qu'engendrait  l'usage  des  6pices  judiciaires 

sous  landen  regime. 

Histoire  religieuse.     Les   Bollandistes   continuent  h  6diter  des 
documents  et  des  dissertations  hagiographiques  ainsi  que  le  Repertorium 


p.  852;  RH.  47,  p.  33 7.] |  —  26)  L.  Tierenteyn,  Hist.  des  origines,  da  developpement 
et  du  rftle  de»  officiers  fiscaux  pres  les  conseils  de  justice  dans  les  anciens  Pays-Bas  depuis 
le  15«  jusqu'a  la  fin  dn  IS«  s.  Bruxelles,  Hayez.  276  p.  Fr.  8.  |[RBiblBelge  8,  p.  214.]| 
~~  2?)  J*  Frederichs,  Suite  a  la  notice  sur  le  grand  conseil  ambulatoire  des  dncs  de 
Bonrgogne  et  des  archiducs  d'Autriche  (1446  —  1504):  BCHB.  1,  5«  s.,  p.  79—90.  —  28) 
98)  F.  Brabant,  £tude  sur  les  conseils  des  ducs  de  Bourgogne:  ib.  p.  90  —  102.  —  29) 
P.  Errera,  Los  Hasuirs,  recherches  bist,  et  juridiques  sur  quelques  vestiges  des  formes 
uciennes  de  la  propriete  en  Belgique.  Bruxelles,  Weissenbruoh.  542,  820  p.  Fr.  16.  — 
30)  C.  ran  Sehoor,  Les  Epices  judiciaires.    Bruxelles,  Larcier.    56  p. 


HI51540  §  47«    Belgique.    Hubert. 

hymnologicuni  et  le  catalogne  des  manuscrits  beiges  relatifs  aux  vies  des 
saints.  Nous  signalerons  tout  specialement  dimportantes  recherches  de  F. 
van  Ortroy81)  sur  la  vie  du  B.  cardinal  Fisher  t  1535.82"42)  A.  Cauchie 
a  poursnivi48)  son  excellent  travail  sur  la  quereUe  des  investitures  dans  les 
dioceses  de  Liege  et  de  Gambrai.  Dans  cette  2e  pie,  il  d6crit  la  lutte  soutenue 
par  Otbert,  eveque  de  Liege  contre  les  abbayes  de  S.  Laurent  et  de  S.  Hubert; 
l'eveque  en  sortit  Yainqueur,  et  tout  le  clerge  liegeois  prit  le  parti  de 
lempereur  contre  le  pape.  Trois  chapitres  sont  ensuite  consacres  aux  lattes 
cambresiennes,  ä  1  Intervention  de  Robert  II  de  Flandre  et  aux  revers 
d'Henri  IV.  En  annexe  se  trouve  une  note  sur  la  chronique  de  S.  Hubert, 
C.  se  rallie  ä  l'opinion  de  Krollich  qui  attribue  la  paternite  de  cette 
chronique  a  Lambert  le  jeune,  mais  il  n'admet  pas  que  le  chroniqueur  ait 
fausse  son  recit  par  suite  de  son  attachement  aux  idees  gregoriennes  en 
vogue  ä  Liege  apres  la  mort  d' Otbert.  Le  cours  pratique  d'histoire  de  F. 
Fredericq  continue  ä  produire  de  remarquables  resultats.  Dans  le  2d  fasc. 
des  travaux  du  cours,  un  de  ses  61eves,  J.  Frederichs,44)  a  insere  une 
etude  pleine  d'erudition  sur  Eloi  Pruysünck  et  les  Libertins  d'Anvers.  Cette 
secte,  dont  les  membres  portaient  aussi  le  nom  de  Loistes,  etait  fort  peu 
connue  par  les  historiens  modernes;  ses  doctrines  pantheistes  furent  denoncees 
a  la  fois  par  les  orthodoxes,  par  Luther  et  par  David  Jorisz  comme  dan- 
gereuses  au  double  point  de  vue  social  et  religieux.  Sous  le  regne  de 
Charles  V,  les  Loistes  durent  etre  tres  nombreux  en  Flandre  et  en  Brabant; 
ceux  dont  les  Magistrats  parvinrent  ä  s'emparer  perirent  sur  lechafaud  et 
leur  chef  fut  brüle.  F.  a  minutieusement  etudie  les  pieces  officielles  et 
les  a  eclairees  par  la  comparaison  de  tous  les  documents  manuscrits  et 
imprimes.  Son  ouvrage  a  une  grande  valeur  et  abonde  en  details  interessante 
et  inedits.  Le  P.  Delplace  iö)  a  recueilli  beaucoup  de  renseignements 
sur  letablissement  de  la  Cie  de  Jesus  ä  Tournai  dans  le  courant  du  16* s. 
et  sur  son  travail  de  propagande  contre  la  Reforme  au  sein  de  cette  ville 
qu'on  avait  surnomme  la  Geneve  beige.  A.  Stevart46)  nous  raconte  la 
poursuite  et  la  condamnation  par  \es  autorites  academiques  de  Louvain  dun 
professeur  dastronomie,  Van  Velden,  qui,  en  1691,  avait  soutenu  publiquement 
que  la  Terre  tourne  autour  du  SoleiL     Tandis  que  le  Systeme  de  Copernic 

81)  F.   van   Ortroy,   Vie   du  bienheureux   martyr   J.  Fisher,    cardinal,   eveqoe  de 
Rochester  f  1635:    AnalBoll.   10,    p.    121—281.    —    32)  X  C.  Desmedt,   Bulletin  des 
publications  hagiographiques  de  1890:  ib.  11,  p.  57 — 72,  471 — 88.  —   SS)  X  T.  Lamy, 
Acta  beati  Abrahoe    Kindunaioe   monachi:   ib.   10,   p.  5 — 49.    |[RBiblBelge  3,   p.  20ö.]|  — 
84)  X  Catalogus  codicum  hagiographicorum  bibliothecse  civitatis  Brugensis:  ib.  p.  453—66. 
—  35)  X  Inver.tio  corporis  S.  Antonini  martyris  Piacentini:    ib.   119 — 21.  —  36)^  *-*• 
Chevalier,    Repertorium    hymnologicum :  ib.  p.  337 — 480.  —   87)  X  Passio  S.  Justine 
virginis  et  martyris  Patavii  in  Italia:  ib.  p.  467—70.  —  38)  X  J.  Legris,  Saint  Ribtrt, 
abbe  au  diocese    de    Ronen.     7«  s.:  ib.  p.  441—62.  —  39)  X  Vita  et  miracula  S.  Petri 
Coelestini:    ib.    p.  385—92.  —  40)  X  J.  Legris,    Vie  de  S.  Saens,    abW   au  diocese  de 
Ronen.     7«  s. :  ib.  406—40.  —  41)  X  Acta  S.  Theognii  epiacopi  Betelia»,   nunc  primam 
cum  interpretatione  latina  graece  edita:  ib.  p.  78—118.  —  42)  X  Paasio  S.  Cbristophori 
martyris:  ib.  p.  393—405.  —  43)  A.  Cauchie,    La   querelle    des  investitures  dans  le* 
dioceses    de  Liege   et  de    Cambrai.    2«  pi«.    Le    sohisme  (1092  — 1107).    Louvain,  Peetew. 
218  p.    Fr.  3,50.    ([RBibl.Belge  3,  p.  317.]|  —  44)  J.  Frederichs,  De  secte  der  Leisten 
of  antwerpsche  Libertijnen  (1525—45).    Eligius  Pruystinck  (Loy    de  Schaliedecker  en  «jne 
aanhangers).    Gand,  Vuilsteke.    64  p.   Fr.  8,50.    |[RBiblBelge  3,  p.  421.]|  (Cf.  JBG.  7.) -4&) 
L.  Delplace,  Le  Protestantisme  et  la  Compagnie  de  Jesus  a  Tournai  au  16e  *•:  Pr&  4U, 
p.  262—72,  309  —  21,    349—61,    401  —  14,   459—76.  —  46)  A.  Stevart,   Copernic  et 
Galilee  de  van  t  Tuniversitc  de  Louvain.    Proces  de  Martin  Etienne  van  Velden.    2»  cd.   Lieget 


§47.    Belgique.    Hubert.  HI  121 

ttait  d£ja  professe  depuis  qoelque  temps  au  grand  seminaire  de  Lifege,  van 
Velden  dut,  pour  6viter  de  nouveaux  dämeläs  avec  ses  confr&res,  enseigner 
le  mouvement  des  planstes  autour  du  Soleil,  mais  en  affectant  de  ne  plus 
v  comprendre  la  Terre.  Le  principal  grief  des  professeurs  de  Louvain 
contre  leur  coli&gue  etait  son  attachement  aux  doctrines  cartäsiennes,  tandisque 
1  aristotälisme  r&gnait  encore  en  maitre  h  lAlma  Mater.  Le  livre  de  Stevart 
forme  nn  interessant  chapitre  de  1  histoire  intellectuelle  de  la  Belgique.  On 
a  fait  grand  etat  contre  lauteur  de  quelques  erreurs  dans  la  traduction  des 
documents  latins.  Ces-fautes,  regrettables  sans  doute,  sont  peu  nombreuses  et 
u  Interessent  du  reste  en  rien  le  fond  du  dcbat.  En  1566  Thomas  van  Thielt, 
abbe  de  S.  Bernard,  passa  au  protestantisme;  aussi  le  S.  si&ge  ordonna- 
t-il  une  enquete  des  plus  rigoureuses  sur  l'orthodoxie  de  son  successeur. 
Reusen  s47)  nons  expose  tout  au  long  laprocedure  usitee  eucette  mauere. 48"62) 
Biographies.  L'Acad.  royale  de  Belgique  a  fait  distribuer  les 
fascicules  2  et  3  du  t.  XI  de  la  Biographic  nationale ; 68)  ils  contiennent  entre 
aatres  les  notices  de  La  Kuelle,  Joseph  Lebeau,  Jean  Lebel,  Jean  Lebouteiller, 
Ledeganck,  Joachim  Lelewel,  Gilles  Li  Muisis  et  Leopold  1  roi  des  Beiges. 
J.  Stecher64)  qui  a  edite  l'ceuvre  de  Jean  Lemaire  de  Beiges  a  fait  avec 
beaucoup  d'erudition  la  biographie  de  ce  personnage  si  peu  connu  et  dont 
les  ecrils  pr£sentent  cependant  un  si  reel  interet.  De  Raadt66)  sest  livr6 
a  de  longues  recherches  pour  reconstituer  la  genealogie  et  vie  du  Bn  J. 
Le  Roy  (1633 — 1719),  Tauteur  de  travaux  historiques  importants  sur  le  duche 
de  Brabant  et  le  marquisat  d'Anvers.  Nous  signalerons  encore,  independam- 
ment  des  biographies  de  plusieurs  artistes  et  litterateurs60'68)  Celles  do 
1  abbe  de  Haerne,  qui  siegea  au  Congres  national  de  1830  et  ä  la  chambre 
des  Representants  pendant  plus  d'un  demi-siecle,04)  de  J.  J.  Thonissen,  juris- 
consulte,  historien,  et  homme  politique  mort  en  1891, 66)  de  Thistorien  Kervyn 
de  Lettenhove,6*)  de  P.  De  Decker  academicien  et  ancien  ministre,67)  et 
de  D.  Maur  Wolter,  le  restaurateur  de  l'ordre  de  S.  Benoit  en  Belgique 
et  en   Allemagne.68)     Broeckaert69)   a  prepare  des  materiaux   pour  la 


V*iUant.  218  p.  |[RBibl Beige  8,  p.  123;  RBe)g.]|  —  47)  E.  Reusens,  Enquete  preliminaire 
a  la  oomination  d'un  abbe  au  monastere  de  S*  Bernard  sur  l'Escaut  en  1567:  AHEB.  22, 
p. 9 1 — 1 07.  —  48) XV.  Guignes, Sauvegarde accordee a l'abbaye de  Beaupre :  AnnCAEnghien 
3.  p.  281 — 94.  —  49)  X  E.  van  Cauwenberghs,  De  l'etablissement  d'une  succursale 
dana  I'eglise  des  ehartreux  a  Herines:  ib.  p.  206  — 14.  —  50)  X  J.  Vob,  Les  chanoines 
de  l'ancienne  collegiale  de  Soignies:  ib.  p.  214 — 67.  Braine-le-comte,  Zech.  —  51)  X  J. 
Croqnet,  Notice  hiet.  sur  I'eglise  paroissiale  et  sur  les  institutions  religieuses  de  Braine- 
le-ewnte:  ib.  p.  296  —  509.  —  52)  X  P.  van  Spilbeek,  Helene  de  Hamal,  chanoinesse 
de  Ste  Waudru:  MSH.  59,  p.  228/9. 

58)  Biographie  nationale,  t.  XI.  Bruxelles,  Bruylant.  640  p.  Fr.  8.  —  54)  J- 
Stecher,  Jean  Lemaire  de  Beiges,  sa  vie  et  ses  oeuvres.  Paris,  Bouillon.  Fr.  3.  —  55) 
J.  T.  De  Raadt,  Jacques  Le  Ray  baron  de  Broechem  et  du  S*  Empire,  bist,  brabancon, 
et  ia  famdle.  Nimegue.  111  p.  Fr.  4.  |[RBiblBelge  3,  p.  563. ]|  —  56)  X  J.  de  Chestret 
de  Hanef  fe,  Notice  sur  P.  J.  Jacoby,  graveur  liegeois  du  18«  s.:  RBN.  47,  p.  88—101. 

—  57)  X  B.  de  Jonghe,  F.  Henry  de  Cocqueau:  ib.  p.  671  —  98.  —  58)  X  C.  <k* 
Chestret  de  Haneffe,  G.  L.  Herard,  sculpteur  et  graveur :  ib.  p.  420/7.  —  59)  X  B. 
de  Jonghe,  C.  L.  van  Peteghem :  ib.  p.  255—67.  —  00)  X  A.  W auters,  Notice 
biogrsphiqoe  sur  Ad.  Mathieu:  MSScHainaut  3,  5«  ser.,  p.  1  —  137.  —  Ol)  X  A.  Henne, 
Louis  Galkit.  Bruxelles,  Rose*.  28  p.  Fr.  1.  —  02)  XB.  De  Jonghe,  Leopold  Wiener: 
RBN.  47,  p.  250/5.  —  OS)  X  J.  de  Chestret  de  Haneffe,  Biographie  de  H.  Heibig: 
ßBL.  4,  p.  188—84.  —  04)  T.  Stevens,  MfP  de  Haerne.  Courtrai,  Begabt.  135  p. 
Fr.  1,75.  |[RBiblBelge  3,  p.  382.]|  •-  05)  Biographie  de  J.  J.  Thonissen  :  PrH.  40,  p.  446—58. 

—  66)  Biographie  de  Kervyn  de  Lettenhove:  ib.  p.  249 — 61.  —  0*7)  Biographie  de  Pierre 


111,122  !  47.    Belgique.    Hubert. 

biographie  des  6crivains  flamands  dont  l'Academie  royale  flamande  a  decide 
la  publication ;  il  8' est  occnp6  surtout  des  litterateurs  natifs  de  Termonde.70"7') 

Bibliographie  et  sciences  anxiliaires.  Nous  n'avons  phs 
h  faire  l'eloge  de  Texcellente  Bibliotheca  belgica  de  F.  van  der  Haegben.74; 
L'annäe  1891  a  vu  paraitre  les  livraisons  C  h  CVII.  Nons  y  trouvons  les 
oeuvres  de  Barlaüdus,  Boutillier,  Commines,  Gazet,  Honwaert,  Isocrate,  Pline 
et  Terence.  Nous  avons  annoncä  Tan  dernier  la  publication  de  la  Bibliothfeqne 
de  la  Cle  de  Jesus  par  le  P.  Sommer  vo gel75)  qui  s'est  dejä  acquis  des 
titres  coDsiderables  k  la  reconnaissance  des  £rudits  notamment  par  son 
Dictionnaire  des  ouvrages  anonymes  et  Pseudonymes  publies  par 
des  religieux  de  la  Compagnie  de  Jesus.  Le  t.  II  a  paru  en  1891; 
les  notices  sont  remaniees,  les  descriptions  bibliographiques  sont  plus  precises, 
les  articles  anciens  ont  6te  grossis  d'additions  importantes.  Cest  ainsi  que 
la  notice  de  Bollandus  est  de  50  colonnes  au  lieu  de  40,  Canisius,  71  au  heu 
de  22,  Bellarmin  104  au  lieu  de  44.  Cest  un  travail  definitif.  La  7*  liv. 
du  t.  II  de  la  Bibl.  nat.  va  de  Malherbe  h  Meynders.76)  Le  rapport  pr&eot« 
au  gouvernement  par  H.  Pirenne  77)  est  un  interessant  tableau  d'ensemble 
du  mouvement  historique  beige  de  1886  h  1890. 78*79) 

L'annuaire  de  la  noblosse  beige g0)  donne  la  gSnealogie  d&aillee 
des  familles  de  Beaumont,  Brederode,  Maillen  et  Wellington,  et,  par  ordre 
alphabetique  de  C  &  F  la  composition  des  familles  nobles  depuis  la  concession 
du  titre.  La  collection  de  cet  annuaire  forme  un  precieox  repertoire  pour 
les  etudes  gen6alogiques. 81,8Ä) 

Hennequin88)  a  magistralement  re'sum^  l'histoire  de  la  cartographie 
en  Belgique  depuis  Mercator  jusqu'k  nos  jours.  —  La  12*  liv.  de  i'Atlas 
de  J.  de  Deventer84)   comprend   les  plans  de  Bergues,   Lille,   Nieuport  et 


de  Decker:  ib.  p.  97 — 102.  —  68)  G»  van  Caloen,  Dom  Maar  Wolter  et  les  origin« 
de  U  Congregation  benädiotine  de  Beuron.  Bruges,  Desclee.  182  p.  | [RBiblBelge  8,  p.80.]|  — 69) 
J.  Brceckaert,  Biographische  sprokkelingen :  BAcFlamBelgique  p.  129—40.  ((RBiblBelge  3. 
p.  126.]|  —  70)  X  P.  van  Spilbeeck,  Petrus  van  Emmeriok:  KempiachMns.  1  (1890k 
p.  23—128.  —  71)  X  J.  Th.  De  Raadt,  Philippe  Nigri,  chancelier  de  l'ordre  de  U 
Toison  d'or,  doyen  des  eglises  S.  Gudule  4  Bruxelles  et  S.  Rombaut  a  Haiines,  1°  eveqae 
d'Anvers.  Malines,  Cordemans.  24  p.  Fr.  1/25.  |[RBibl Beige  8,  p.  668.]|  —  72)  x 
H.  Pestree,  Biographie  du  feld-marechal  C.  J.  prince  de  Ligne:  MSScHainaut  3. 
5«  sei.,  p.  299—880.  —  78)  X  F.  De  Protter,  Oprakelingen  van  biographischen  aard: 
BAcFlamBelgique  p.  82  —  129. 

74)  F.  Van  der  Haeghen,  Arnold  et  Van  denBerghe,  Bibliotheca  belgica. 
livr.  C  a  CVII.  Gand}  Van  der  Haeghen.  700  p.  Fr.  14.  (Cfr.  JBG.  5—18.)  —  75)  C 
Sommervogel,  Bibliotheque  de  la  Comp,  de  Jesus.  IL  Bruxelles,  Schepers.  4°.  1964  p. 
Fr.  80.  |[RH.  45,  p.  220.]]  —  76)  Bibliographie  nationale.  Dictionnaire  des  ecrivaio« 
beiges  et  Catalogne  de  lenrs  publications.  II,  7«  1.  Bruxelles,  Malherbe.  96  p.  Fr.  '2,50- 
—  77)  H.  Pirenne,  Rapport  du  jury  Charge  de  juger  le  concours  quinqaennal  d'hist. 
nationale  (1886—90).  Bruxelles,  Moniteur.  12  p.  ([RBiblBelge  8,  p.  851.]|  —  7g)  X  F. 
D.  Doyen,  Bibliographie  namuroise,  indiquant  les  livres  imprimes  a  Namur  depuis  le  17*  *• 
jasqu'a  nos  jours.  t.  II.  Namur,  Wennael.  860  p.  (Cf.  JBG.  9,  III,  288".)  —  79)  >* 
O.  Le  Paige,  Notice  sur  le  G,e*deon  de  Libert  de  Houthem:  BBL.  4,  p.  125—81.  Liege, 
Grandmont.  —  80)  Annuaire  de  la  noblesse  beige.    Bruxelles,  Monnom.    12°.    514  p.  Fr.  7. 

RBiblBelge  3,  p.  222.]|  —  81)  X  A.  Verhaegen,    L'art  heraldiqne.    Bruges,  Desclee. 

RBiblBelge  8,  p.  47.]|  —  82)  X  C*Du  Chastel  de  la  Howardries,  Ätudes genealogiques 
pour  servir  a  Thist.  de  la  famille  Li  Muisis.  Tournai,  Nasseur.  82  p.  —  88) R.Henueqnin. 
titude  hist.  sur  l'exccution  de  la  carte  de  Ferraris  et  l'evolution  de  la  cartographie  en  Belgique 
depuis  la  publication  de  la  carte  de  Flandre  de  Mercator  (1540)  jnsqne  dans  oas  dernier« 
temps:  BSBelgeG.  15,  p.  177—297.  Bruxelles,  Van  der  Auwera.  —  84)  C.  Buelens. 
Atlas  des  villes  de  la  Belgique  au  16«  s.    12«  livr.    Bruxelles,  Menbach.    Fol.    14  p.  Fr.  10. 


§  47.    Belgiqae.    Hubert.  111,123 

Warneton;  les  notices  sont  respectivement  de  Lamant  et  Outers,  Quarrt, 
Waavermans  et  Hosdez. 

Les  Clements  de  paliographie  et  de  diplomatique  de  Reusens85) 
sont  an  manael  ä  l'usage  des  6tudiants ;  ils  comprennent  outre  l'expos£  des 
principes  une  table  alphabätique  des  abräviations,  des  tables  pascales  et  an 
glossaire  de  dates. 

La  numismatique  a  6t6  l'objet  de  beaucoup  de  travaax  särieax 
portant  snr  des  points  de  d6taü.86"106) 

H.  Schuermans106)  dönt  on  connait  la  haute  compätence  en  mattere 
d'antiquitis  belgo-romaines  a  publik  an  nouveau  fascicuie  detudes  sur 
lepigraphie  romaine  de  la  Belgiqae.  Ses  travaax  seront  certainement  trfcs 
oüles  aux  savants  allemand«  chargäs  de  1'  Elaboration  da  t.  XIII.  da  Corpus 
inscriptionam  latinaram.  Le  nombre  total  des  inscriptions  romaines 
relevtas  jusqu'a  ce  jour  dans  notre  pays  s'61fe?e  a  169  sans  compter  les 
sigles  figulins  et  les  graffitti  snr  vases.  —  S.  a  aassi  continn6  l'inventaire 
des  antiqoites  trouvees  en  Belgiqae.107)  —  E.  Goblet  d'Alviella108)  a 
reuni  et  refondn  les  essais  qu'il  a  publikes  depais  plasiears  annäes  dans 
les  Ball,  de  l'Acad.  de  Belgiqae  et  la  R.  des  Deux  Mondes  sur  l'histoire 
de  quelques  symbples  religieux.  11  recherche  comment  ces  symboles  se  sont 
transmis  de  penple  ä  penple  et  dans  quelle  mesure,  au  cours  de  leurs  migra- 
tions,  leur  signification  et  leur  forme  ont  pu  se  modifier.  II  etudie  la  croix 
gammle,  l'arbre  paradisiaque,  le  cöne  sacr6  des  S6mites  occidentaux,  le  globe 
ail6  de  l'£gypte,  le  caducäe  des  Phäniciens  et  le  trigala  des  Boudhistes.  — 


Cf.  JB8.  7.)  —  85)  E.  Reusens,  Elements  de  paleographie  et  de  diplomatique  du  MA. 
Louvain,  Peetors.  4<\  118  p.  Fr.  8.  |[RBiblBelge  8,  p.  88.]|  —  86)  X  A.  De  Witte, 
Supplement  aux  recherches  sur  les  monnaies  des  comtes  de  Hainant  de  R.  Chalon.  4«  livr. 
Brüxelles,  Dupriez.  4°.  62  p.  Fr.  8.  —  87)  X  B.  DeJonghe,  Un  esterlin  de  Convention 
de  Jean  I  duc  de  Brabant  (1261—94)  et  de  Thierry  VII  comte  de  Cleves  (1277—1805): 
RBN.  47,  p.  286—50.  —  88)  X  G.  Cum  ont,  Un  cachet  inedit  gravi  par  Theod.  van 
Berckel:  ib.  p.  282/6.'—  89)  X  A.  De  Witte,  Doubles  gros  botdragers  d' Adolphe  III 
de  la  Marck,  comte  de  Cleves:  ib.  p.  228 — 32.  —  90)  X  G.  Cum  ont,  Monnaies  recemment 
deeouvertea  dans  lea  cimetieres  francs  d'Eprave :  ib.  p.  158  —  219.  —  91)  X  L.  Naveau, 
Cmq  decorations  inedites  de  la  revolution  liegeoise.  1789—94:  ib.  p.  101—19.  —  92)  X 
J.  Rouyer,  Points  divers  de  l'hist.  metallique  des  Pays-Bas.  Description  des  je  ton  8 
interessant   les   Pays-Ba«   dont   les  coins  sont   conserves  a  l'hötel  das  monnaies   de  Paris. 

Regne  de  Louis  XIV:  ib.  p.  25 — 88 98)  X  E.  Babelon,  Bacchius  Judasus:  ib.  p.  5—25. 

—  94)  X  B.  de  Jonghe,  Deux  esterlins  outiers  de  gros  au  lion,  frappes  en  common 
par  Jean  III  duc  de  Brabant  (1812—55)  et  par  Louis  de  Crecy  comte  de  Flandre  (1322—46) : 
ib.  p.  563/7.  —  95)  X  N.  Van  Werveke,  Trouvaille  de  Beanfort,  g.  d.  de  Luxembourg: 
ib.  p.  509—16.  —  96)  X  L.  Haxe -Wer  ly,  £tat  aotuel  de  la  numismatiqua  verdunoise 
a  l'epoque  gauloise  et  sous  la  periode  gallo-romaine :  ib.  p.  497 — 509.  —  97)  X  A.  de 
Witte,  Supplement  aux  recherches  sur  les  monnaies  des  comtes  de  Hainaut  de  H.  Renier 
Chalon.  Brüxelles,  Dupriez.  52  p.  Fr.  8.  —  98)  X  J.  Bethune,  Jetons  au  type  de 
l'oarsou  de  'La  Malle  Beste':  RBN.  47,  p.  427—49.  —  99)  X  R.  Valentin,  Pieces  de 
fantaisie  en  plomb  analogues  aux  mereaux  du  cbapitre  de  8*«  Apollinaire  de  Valence:  ib. 
p.  414 — 20.  —  190)  X  H.  De  Man,  Monnaies  trouvees  sur  la  plage  de  Bombourg:  ib. 
p.  405 — 14.  —  101)  X  Th.  Roest,  Essai  de  Classification  de  monnaies  du  comte  puls 
duehe  de  Gueldre:  ib.  p.  870—405,  516—68.  —  102)  X  A.  Blanchet,  Le  titre  de 
priaeeps  juventutis  sur  les  monnaiee  romaines:  ib.  p.  357 — 70.  —  103)  X  P.  de  Saxe- 
Cobourg,  Curiosites  de  mon.cabinet  de  Numismatique :  ib.  p.  297 — 857.  Brüxelles, 
G«maerc.  —  194)  X  J.  Chautard,  Note  relative  a  l'attribution  d'un  jeton  au  type  de 
roranger :  ib.  p. 449 — 58.  — 106) XC.A.  Serrure,  Kempische numismatiek :  KempischMus.  1 
(1890),  p.  101—18.  Tornhout,  Spliohal.  —  106)  H.  Schuermans,  Epigraphie  romaine 
de  la  Belgiqae  (euite):  BCABelgique  29,  p.  227—326.  —  107)  id.,  Antiquites  trouvees 
en  Belgiqae:  ib.  p.  861—424.  —  108)  &  Goblet  d'Alviella,  La  migration  des  symboles. 


111,124  §  47.    Belgique.    Hubert. 

L.  van  der  Hindere109)  a  soutenu  contrairement  ä  l'opinion  de  Goblet 
(JBG.  13),  que  le  perron  n'est  autre  chose  qae  le  Weichbild   germanique. 

—  Logeman110)  a  appelä  1' attention  du  mondo  erudit  sur  un  precieux 
reliquaire  de  Teglise  S*6  Gudule  h  Bruxelles  datant  du  10e  s.  11  en  fait 
connaitre  lhistoire  detaillee  depuis  1561,  d'apr&s  des  documents  inedits  et 
donne  le  sens  exact  de  l'inscription  anglo-saxonne  qui  sy  trouve jgrav^e.  — 

—  Rousseau111)  a  rassemble  des  notes  pour  servir  ä  lhistoire  de  la 
sculpture  en  Belgique.  11  s'est  specialement  occupe  des  retables  datant  da 
14e,  du  15e  et  du  16e  s.  —  La  monographie  de  Goovaerts112)  sur  lhötel 
de  ville  de  Leau  est  bien  documentee ;  entre  autres  rectifications,  eile  prouve 
que  Gramaye  s'est  trompe  de  trois  si&cles  sur  la  date  de  la  construction 
de  ce  monument.  —  M.  Rooses118)  a  fait  paraitre  le  t.  IV  de  son  tra- 
yail  sur  l'oeuvre  de  Rubens;  il  a  adopte  pour  rägle  de  faire  une  mono- 
graphie pour  chaque  tableau ;  il  fait  preuve  ä  la  fois  dune  profonde  erudition 
et  dun  sens  artistique  penetrant.114"122) 

Histoire  provinciale  et  locale.  Anvers.  Le  t.  II  du  livre 
de  Genard123)  sur  les  transformations  d' Anvers  ä  travers  les  ages  tooche 
ä  sa  fin.  Les  dernieres  livraisons  sont  consacr6es  aux  finances :  revenus  de 
la  ville,  impöts,  chambres  des  comptes,  dettes  et  emprunts.  Le  texte  est 
redige  daprös  les  documents  officiels,  les  illustrations,  reproduites  d'aprfcs 
des  tableaux  ou  des  gravures  rares,  sont  tres  precieuses.  Le  meme  savant 
archiviste  publie  aux  frais  de  la  ville  les  pieces  les  plus  importantes  des 
registres  echevinaux.  En  1891  il  est  arrivä  aux  deliberations  collägiales  de 
1583,  c'.-ä.-d.  ä  Töpoque  oü  Farnese  fait  rentrer  les  Pays-Bas  mdridionaux 
8ous  Tautorite  du  roi  d'Espagne. 12i)  Lhistoire  religieuse  de  plusieurs 
localitäs  anversoises  a  fait  l'objet  de  travaux  rediges  d'apres  des  docu- 
ments de  premifcre  main,  mais  oü  Tesprit  critique  fait  souvent  d6faut.m~148) 


Paris,  Leroux.  343  p.  Fr.  5.  —  109)  L.  Van  der  Kindere,  Note  sur  les  Perron«: 
DAcBelgiqae  21,  3«  &.,  p.  497 — 505.  ■-  HO)  H.  Logeman,  L'inscription  anglo-saxonoe 
du  reliquaire  de  la  vraie  croix  du  träsor  de  l'eglise  des  SS.  Michel  et  Gudule  k  Bruxelles. 
Gand,  Enge  Icke.  32  p.  Fr.  2,50.  |[RBiblBelge  3,  p.  573.]|  —  111)  H.  Rousseau, 
Kotes  pour  servir  a  1'hist.  de  la  sculpture  en  Belgique:  BCABelgique  29,  p.  425 — 61;  30. 
p.  29 — 65.  —  112)  A.  Goovaerts,  Construction  et  Inauguration  d'un  b6tel  de  ville 
dans  la  premiere  moiti^  du  16e  s.  (1526 — 38).  L'hötel  de  ville  de  Le'au  et  son  perron. 
Bruxelles,  Baertsoen.  42  p.  Fr.  2.  |[RBiblBelge  8,  p.  307.]|  —  HS)  M.  Bootes, 
L'oeuvre  de  P.  P.  Rubens.  Hist.  et  description  de  ses  tableaux  et  dessins.  t.  IV.  Anver», 
Maes.  4°.  397  p.  Fr.  45.  —  114)  X  £.  D.  M.,  Ancienne  decoaverte  d'un  cimetiere  de 
l'epoque  romaine  a  Andenne:  AnnSArchNamur  17,  p.  820/3.  —  115)  X  Rapport  annoel  sor 
les  fouilles  exlcutees  en  1890  par  la  socie'te'  arche'ologique  de  Namur:  BCArtHist.  30,  p.  16 — -8- 
—  116)  X  A.  Bequet,  Les  nbules  ou  agrafes  du  Musee  de  Namur:  AnnSArchNamar  17. 
p.  326—31.  —  H7)  X  id.,  Sepulture  franque  du  5«  s.:  ib.  p.  828/6.  —  118)  x  ¥- 
Niffle-Anciaux,  Derniers  accroissements  de  la  sectron  du  MÄ.  et  de  la  renaissance  id 
Mustfe  de  Namur:  ib.  p.  331 — 72.  —  119)  X  J.  Destree,  Encore  un  mot  a  propot 
du  lustre  en  dents  de  morse  trouve  dans  la  Meuse  devant  Bouvigne  :  ib.  p.  21/9.  \YgL 
AnnSArchNamur  18,  p.  17.)  —  120)  X  P.  Rops,  Lee  Basilicse  des  cimetieres  fraoes:  ib. 
19,  p.  1—29.  —  121)  X  J.  Gielen,  L'Evangeliaire  d'Eyck  lez  Maeseyck  du  13«  s.: 
BCABelgique  30,  p.  19—28.  —  122)  X  P.  Saintenoy,  Prolegomenes  a  l'etude  de  1» 
nliation  des  fonds  baptismaux  depuis  les  baptisteres  jusqu'au  16e  8. :  ASocArohBnixelles  5, 
p.   5—34,   243—303. 

123)  P*  Genard,  Anvers  a  travers  les  ages.  t.  II.  Bruxelles,  Bruylant  4°.  564  p. 
Fr.  30.  —  124)  id.,  Collection  dite  Collegisle  Actenboeken.  1577—88:  AntwABL  1*, 
p.  163—224.  —  125)  X  A.  Goovaerts,  Construction  de  l'egliee'Saiut  Jacques  a  Ante«: 
Ann.  accad.  arch.  de  B.  46,  p.  6—23.  —  126)  X  E.  Van  den  Broeck,  Vie  ou  legende  de 
Saint  Gommaire,  patron  de  la  ville  de  Lierre,  et  recoUection  de  ses  reliques  en  ranne«  1586 : 


§  47.    Belgique.    Hubert.  111,125 

De  Raadt  129~132)  a  continne  la  s£rie  de  ses  monographies  locales;  sa  dis- 
sertation  sur  les  armoiries  des  Berthont  et  de  Malines  est  interessante  an 
point  de  vue  de  l'histoire  des  transformations  de  l'hfcraldique.188"144) 

Brabant.  Denx  historiens-amatenrs  de  Loe  et  de  Behault146)  ont 
dresse  une  liste  des  endroits  du  Brabant  oü  Ton  a  quelque  Chance  de  trouver 
des  antiquites  franques.  Ils  se  sont  guidta  dapres  des  presomptions  topo- 
graphiqaes,  toponymiques  et  linguistiqaes.  V.  De  Vogel146)  a  recueilli  17 
legendes  religienses  et  historiques  de  Bruxelles  depuis  la  fondation  de  la 
rille  jasqu'au  17e  s. ;  il  les  expose  bien,  faisant  revivre  ä  nos  yeux  les  idees, 
les  prejoges  et  les  moeurs  d'autrefois,  mais  n'entreprend  qne  rarement  de 
les  expliquer  en  les  rattachant  anx  legendes  n6es  parall&lement  dans  d'autres 
pays.  II  a  fait  ceuvre  de  litterateur  plutöt  que  de  folk-loriste.  DeRaadt147) 
a  fait  de  nombreuses  et  patientes  recherches  sur  la  fondation  charitable  dite 
des  donze  apötres  qui  v6cut  k  Brnxelles  depuis  la  MA.  jusqu'ä  la  Revolution 
fran^aise. 148)  E.  van  Even149)  a  completoment  refondn  son  livre  de 
1860  sur  Lonvain  et  ses  monuments.  Les  7  lhnB  livr.  parues  de  cette  oeuvre 
considerable  exposent  d'aprfes  les  documents  authentiques  et  surtout  d'aprgs 
les  archives  locales  les  origines  de  la  ville,  les  faits  les  plus  saiMants  de 
son  histoire  et  specialement  les  visites  des  souverains.  On  comparera  avec 
fruit  son  etude  sur  les  fortifications  avec  les  recherches  de  Combaz  et  de 
Behault  snr  le  meme  sujet.150)     Reusens161)  a  decrit  r  Organisation  des 


AHEB.  22,  p.  113—28.  —  127)  X  Welvaarts,  Gesch.  van  Bladel  en  Netersel  naar 
de  archieven  van  Postel's  abdij.  Tarnhont,  Beersmans.    209  p.    Fr.  8.    |[RBiblBelge  3,  p.  318.]| 

—  128)  X  C.  Goffaerts,  Notice  sur  l'abbaye  de  Postel  de  l'ordre  de  Premonträ.  Lou- 
Tain,  Fontevn.  80  p.  Fr.  1.  |[Cf.  Welvaerts,  JBG.  5,  II,  43o7.]|  —  129).  J.  Th.  De 
Ratdt,  Lea  seigneuries  du  pays  de  Molines:  Wavre-Notre-Dame  et  ses  seigneurs.  Nimegae, 
Thieme.  68  p.  Fr.  4-  |[RBiblBelge  3,  p.  119.]|  —  130)  id.,  De  Heerlijk  Leden  van  het 
lind  van  Mechelen,  Düffel,  Gheel  en  hunne  heeren.  Turnhout,  Splichal.  119  p.  Fr.  4.  — 
l$l)T.  De  Raadt,  Duffelen  Gheel  en  hunne  heeren:  KempisehMus.  1  (1890),  p.  5—857. 
Turnbout,  Splichal.  |[RBiblBelge  3,  p.  212.]|  —  132)  «L  De  Raadt,  Lea  armoiriea 
das  Berthout  et  de  Malines.  Malines,  Dessain.  34  p.  Fr.  2.  |[RBiblBelge  3,  p.  427.]|  — 
13$)  X  J.  Staes,  Bijdraegen  tot  de  gesch.  van  Antwerpen  op  het  cinde  der  18e  eeuw. 
Anvers,  Buschmann.  64  p.  Fr.  2.  —  134)  X  C.  van  Cauwenberghs,  La  Corporation 
des  Qoatre-Couronn6s  ou  les  architectes  anversois  du  MA.  (1824  — 1542).  Anvers,  Van 
Kerlen.  53  p.  Fr.  2.  —  135)  X  id. ,  L'iudustrie  de  la  soie  a  Anvers  depuis  1532  jusqu'a 
nosjours.  Anvers,  De  Backer.  44  p.  Fr.  1.  —  136)  X  A.  van  Volckenisse,  Description 
du  Boorg  et  du  burgraviat  d' Anvers:  AntwABl.  18,  p.  1  —  163.  —  137)  X  P.  Goet- 
lehalkx,  Grobbendonck  tijdens  de  Fronsche  omwenteling :  KempisehMus.  1  (1890), 
p.  140 — 287.  Turnhout,  Splichal.  —  138)  J*  Welvaarts,  De  huizing  der  frankische 
vornan  te  Neterset:  ib.  p.  325 — 38.  Turnhout,  Splichal.  —  139)  X  H.  Verbraekeu, 
Gesch.  der  gemeente  Melsele:  AnnCAWaas  13,  p.  105—41.  S*  Nicolas,  Edom.  —  140)  X 
J.  Van  Raemdonck,  L'Epistophier  Waesien:  ib.  p.  143—82.  —  141)  X  A.  Snieders, 
Het  kwartier  kempenland,  folklore  uit  de  17«  en  de  18«  eeuw:  BAcFlamBelgique  p.  8  —  82. 
Gand,  Siffer.  —  142)  X  W.  van  Spilbeeck,  Reurboek  van  Tongerloo:  KempisehMus.  1 
(1890),  p.  165—229.  Turnhout,  Splichal.  —  143)  X  £.  T.,  De  Hag  der  Thielen heide  van 
24  jsnuari  1597:  ib.  p.  197—205.  Turnhout,  Splichal.  —  144)  X  T.  Welvaarts, 
Gescbiedkundige  bijdragen  over  de  vooydij  van  Moll:  ib.  p.  14  —  373.    Turnhout,  Splichal. 

—  145)  De  Behault  et  de  Log,  Les  Francs  Saliens  dans  le  Brabant:  ASocArchBruxelles 
5,  p.  72 — 84,  200—18.  —  146)  v-  De  Vogel,  Legendes  bruxelloises.  Brnxelles, 
Lebegue.  224  p.  Fr.  3,50.  —  14?)  «L  Th.  De  Raadt,  La  maison  des  douze  apötres  h, 
Brailles:  ASocArchBruxelles  5,  p.  455—83.  |[RBiblBelge  3,  p.  571.]|  —  148)  X  P. 
Combax,  Les  tombeaux  des  Jfauites  d6couverts  a  Fanden  palais  de  justice  de  Brnxelles: 
ib.  p.  408 — 44.  —  149)  X  E.  Van  Even,  Louvain  dans  le  pass6  et  dans  le  present. 
Uvr.  1/7.  Louvain,  Fonteyn.  4°.  168  p.  Fr.  14.  —  150)  De  Behault  et  Combaz, 
Les  premiers  remparts  de  Louvain :  ASocArchBruxelles  5,  p.  387  —  69.  —  löl)E.Reusens, 


111,126  §  47.    Belgique.    Hubert. 

Colleges  fond£s  anprfes  de  l'universite  de  Lonvain  par  les  abbayes  etrangferes 
qui  envoyaient  certains  de  leurs  membres  h  l'Alma  mater  pour  j  snivre  les 
cours  de  thäologie  et  de  droit  canon.  II  a  fait  aussi  l'histoire  sommaire 
des  10  Colleges  s6culiers  snpprimta  par  Joseph  II;  nous  trouvons  Joint  a 
ce  travail  nn  interessant  r£snm6  chronologique  de  l'existence  agitie  du  s6- 
minaire  g6n6ral.lft2"166)  La  monographie  de  Bets167)  sur  la  petite  Tille 
de  L6an  est  consciencieasement  trayailläe  (cf.  Wanters,  JBG.  10). 

Flandre.  H.  Pirenne,1*8)  dont  on  connait  les  excellents  travaux 
sur  l'histoire  dn  MA.  en  Belgique  (cf.  JBG.  5  et  12),  a  6dit6  avec  beancoup 
de  soin,  d'apr&s  les  manuscrits  d'Arras  et  de  Paris,  la  chroniqne  de  Galbert 
de  Bruges,  la  plus  importante  des  sources  historiqnes  dn  menrtre  de  Charles 
le  bon  comte  de  Flandre.  Le  professenr  gantois  indique  dans  sa  preface 
les  däfants  des  editions  faites  par  Köpke  et  par  les  Bollandistes ;  il  donne 
la  biographie  de  l'&rivain,  et,  &  cette  occasion,  rectifie  an  certain  nombre 
d'erreurs  conrantes.  Ses  critiqnes  ont  fait  naitre  nne  polemique  assez  vive 
entre  M.  Wagener,  dune  part,  &  l'Academie,  et  nn  bollandiste  (van  den 
Gheyn?)  d'antre  part  dans  la  Revue  g6n6rale.158*)  —  A.  Gallet-Miry1") 
a  continu^  son  travail  sur  les  fitats  de  Flandre.  La  partie  qui  a  vu  le  jour 
en  1891,  traite  des  reunions  des  £tats  et  de  la  forme  de  leurs  deliberations, 
de  leurs  attributions  et  de  leurs  prerogatives  notamment  en  mati&re  de 
cadastre  et  d'impöts.  —  L'ouvrage  d'A.  de  Vlamynck1*0)  contient  groupes 
avec  ordre  et  clairement  expos£s  un  nombre  conside'rable  de  faits  importants 
concernant  le  developpement  progressif  de  la  ville  de  Gand.  I/auteur,  qui 
etait  bien  pr6par6  k  ce  travail  par  ses  etudes  ante'rieures  sur  la  Flandre 
primitive,  d6crit  ce  däveloppement  territorial  depuis  les  temps  les  plus  anciens 
jusqu'ä  la  Revolution  fran^aise ;  il  fournit  beancoup  de  renseignements  sur 
la  destruction  de  la  ville  par  les  troupes  imperiales  de  1007  a>  1020  et  sur 
le  mouvement  communal  du  12e  s.  Notons  aussi  une  dissertation  critique 
snr  les  chatelains  de  Gand  et  la  chäteüenie  du  Vieux-Bourg.  Toutes  ces 
questions  sont  fort  complexes  mais  pr£sentent  un  vif  interet.  An  memoire 
est  Joint  un  plan  clair  et  bien  dessinä.  —  J.  Vuilsteke161)  a  eu  la 
bonne  inspiration  de  r£unir  en  volumes  ses  6tudes  gantoises  dans  lesquelles 
il  fait  preuve  h  la  fois  dun  remarquable  talent  litteraire  et  dune  connaissance 
approfondie  des  sources ;  le  t.  IV  nous  apporte  des  renseignements  genealo- 


Documenta  relatifa  a  l'hiat.  de  l'Universite  de  Lonvain,  Collegea  on  Matsons  d'etode  de« 
ordrea  religienx:  AHEB.  22,  p.  166-319,  386—490.-—  152)  X  id.,  Documenta  relatif» 
a  l'hiat.  de  l'Universite  de  Lonvain,  Collegea  eeculiera  anpprimea:  ib.  p.  1  —  71.  —  1U)  X 
E.  Renaena,  Vie  de  Patron ille  Roela,  huitieme  abesse  des  Clarieaes,  a  Lonvain:  ib. 
p.  107  —  18.  —  154)  X  Rniaaeret  et  de  Prelle  de  la  Nieppe,  Quelques  Charte« 
dea  arohivea  de  la  ville  de  Nivelles:  BCHB.  1,  6«  s.,  p.  174—84.    |[KBiblBe]ge  3,  p.  66*.]: 

—  155)  X  E.  de  Prelle  de  la  Nieppe,  Epitaphier  de  Nivelles.  Nivelles,  Onignarde. 
100  p.  |[RBiblBelge  3,  p.  428.]|  —  156)  X  A.  de  Log,  Quelques  renseignements  sur  un 
cimetiere  belgo-r omain  decouvert  a  Arehennea  en  1888:    ASoeArchBruxellea  6,  p.  34—59. 

—  157)  P>  V.  Beta,  Zout-Leeuw,  beachrijving,  geaeh.,  instellingen.  2  voL  Th-Iemont, 
Van  Hoobroeck.  816,  229  p.  —  158)  H.  Pi renne,  HisL  du  meurtre  de  Charles  le  bon 
comte  de  Flandre  (1127/8)  par  Galbert  de  Bruges,  suivie  de  poeaiee  latinea  eontempo- 
rainea.  Paria,  Picard.  202  p.  Fr.  6.  |[RH.  47,  p.  227;  BAcBelg.  22,  3«  a.,  p.  259; 
RGene>.  (fev.  1892).]|  —  158»)  V.  §  46A«°.  —  159)  A.  Gallet-Miry,  I/adminiatration 
provinciale  en  Flandre  aone  les  periodes  eapagnole  et  antrichienne :  MSH.  69,  p.  86—67, 
160—70,  290-812.  —  160)  A.  De  Vlamynck,  Les  originea  de  la  vüle  de  Gand. 
BrnxeUea,  Hayez.  127  p.  |[RBiblBelge  8,  p.  879;  BAcBelg.  21,  8«  a.,  p.  496.]|  (Cfr. 
JBG.  5.)  —  161)  J.  Vuilsteke,  Yerzamelde  Prozaachriften.    t.  IV.    Gand,  Hotte.    288  p. 


§  47.    Belgique.    Hubert.  111,127 

giques  sur  les  Artevelde,  et  des  notices  sur  les  maisons  historiques  da  marche 
du  Vendredi  ain&i  que  sur  le  dr&gon  da  beffroi.  —  Le  t.  YI  de  lhistoire  de 
Gand  par  De  Potter102)  contient  la  description  da  celfcbre  marche  da 
Vendredi  et  l'enumäration  des  principaax  ev6nements  dont  cette  place  fut  le 
theätre.  —  P.  Claeys168)  rappeile  an  incident  de  la  däcadence  des  corporations: 
la  lutte  pleine  de  chicanes  et  de  violences  des  marchands  de  poisson  de 
mer  contre  les  marchands  de  morue  sfeche,  an  18°  s. ;  cela  rappeile  les 
curieuses  rtvelations  de  Grützen  sur  des  sujets  analogues.164"16*) —  Bruges 
ancieune  et  moderne  de  L.  Gilliodts  van  Severen167)  est  en  partie  extraite 
du  Grand  Atlas  de  Deventer.  Archiviste  de  la  ville  depois  25  ans,  G.  v.  S. 
etait  particuliferement  qualifie  pour  mener  cet  ouvrage  k  bonne  fin;  il  a 
completä  sa  monographie  et  la  conduite  jusqu'ä  l'lpoque  contemporaine.  II 
y  a  \k  une  abondance  extraordinaire  de  renseignements  puisäs  aux  meilleures 
sources  et  interessant  h  la  fois  lhistoire,  l'archäologie,  la  numismatique  etc. 
Au  plan  de  Deventer  G.  a  Joint  deux  plans  inedits  de  Lancelot  Blondeel 
qui  6clairent  parfaitement  le  texte.  Nous  n'avons  qu'une  critique  h  adresser 
ä  1  auteur,  c'est  de  n'avoir  mis  h  son  excellent  travail  ni  table  des  matiferes 
ni  index  alphab&ique.168,16*)  —  Lhistoire  de  la  celfcbre  abbaye  d'Afflighem 
de  D.  Bernard170)  n'est  pas  un  travail  d'erudition;  c'est  le  releve  fidele 
des  evenements  qui  se  sont  produits  darant  la  longue  existence  du  monastere. 
L'auteur  a  utilise  h  cet  effet  les  manuscrits  des  moines  et  le  chartrier  de 
1  abbaye.  —  Les  interessantes  recher ches  de  Heins171)  nous  apprennent  qu'au 
13a  et  au  14'  8.  les  pouvoirs  publics  negociaient  leurs  emprunts  tantöt  avec 
les  banquiers  d'Arras,  tantöt  avec  les  Templiers,  tantöt  enfin  avec  des  financiers 
italiens  et  sartout  genois.  La  plupart  du  temps  ces  emprunts  se  faisaient 
dans  des  conditions  desastreuses :  les  pr&teurs,  en  veritables  usuriers,  donnaient 
de  fortes  quantites  de  marchandises,  que  les  emprunteurs,  comme  Gand  en  1347, 
etaient  forces  de  vendre  ä  vil  prix  pour  se  procurer  de  l1  argen  t.  Les  archives 
r6vfelent  des  particularites  peu  honorables  pour  certaines  administrations 
communales  de  la  Flandre.  —  Vers  la  fin  du  17e  s.,  Adornes  etablit  dans 
le  chateau  de  Ronsele-lez-Gand,  soas  le  nom  de  cour  du  roi  de  Lindre, 
nne  societe  de  galanten©  et  de  plaisir.  L.  St.  nous  fait  connaitre  h  ce 
sujet  les  idees  et  les  occupations  d'une  partie  de  la  haute  societe  flamande ; 
c'est  une  curieuse  etude  de  moeurs.172"181) 


—  162)  *•  De  Potter,  Gesch.  van  de  gemeenten  der  provincie  Oost- Viaandren. 
Gent  van  de  vroegste  tijden  tot  heden.  t.  YI.  Gand,  Siffer.  296  p.  Fr.  5.  —  163)  P. 
Claeys,  Bivalite  entre  corporations:  MSH.  59,  p.  366  —  80.  (Cfr.  JBG.  10  et  13.)  — 
164)  X  id.,  Representation*  de  mysteres  dans  l'eglise  de  8*  Michel  a  Gand  an  16«  s. : 
ib.  p.  229—32.  —  165)  X  id.,  Le  bourreau  de  Gand:  ib.  p.  67—81,   170—94,  312—44. 

—  166)  X  J.  Bethune  de  Villers,  Musee  lapidoire  des  ruines  de  St  Baron;  ib. 
p.  89—108,  267—70.  —  16?)  L-  Gilliodts  Yan  Severen,  Brages  ancienne  et 
moderne.  Bruxelles,  Merzbach.  81  p.  Fr.  5.  (Cfr.  JBG.  7.)  —  168)  X  W.  Robinson, 
Kotice  sur  le  couvent  dee  franciscaines  anglaieee  a  Brages:  AnnS&nBruges  40,  p.  42 — 64. 

—  169)  X  H.  Bommel,  Notice  snr  la  reliqae  da  precieux  sang  de  Jesus-Christ  a 
Weingarten.  Sa  presence  a  Brages  au  11©  s. :  ib.  81,  p.  1  —  36.  —  170)  D.  Bernard, 
Geeeh.  der  benedictijner  abdij  van  Affligem.  Gand,  Siffer.  882  p.  Fr.  3.  |[RBiblBelge  3,  p.  77.]| 

—  171)  M.  Heine,  Lee  emprunts  des  pouvoirs  publics  au  13«  et  au  14«  s.:  MSH.  59, 
p.  13  —  36,  211 — 23.  —  172)  L.  St.,  La  cour  du  roi  de  Lindre.  Cour  d'amour  en  Flandre 
au  17«  •.:  ib.  p.  1—13,  133—60,  270-90.  —  17$)  X  P.  Bergmans,  La  vie  et  les 
*uvres  de  Heenri  ran  den  Keere,  maitre  d'ecole,  typographe  et  poe*te:  ib.  p.  844 — 56.  — 
174)  X  J.  Broeckaert,  De  zwarte  zusters  van  Dendermonde.  Termonde,  Grootjans. 
38  p.    |[RBiUBelge  8,  p.  379.]|    —  175)   X  H.  Hosdez,   Essai    sur   le    Statut    du  Mont 


111,128  §  47.    Belgique.    Hubert. 

Hainaut.  Bernier189)  a  consacre  h  la  province  du  Hainaut  une 
monographie  de  premier  ordre.  Elle  s'ouvre  par  une  etude  tres  complet? 
de  la  topographie  civile  et  ecclesiastique  de  la  province.  Toutes  les  com- 
munes  sont  ensuite  passees  en  revue,  et  pour  chacune  d'clles  nous  trouvons 
quantite  de  renseignements  aur  la  superficie,  la  populatioD,  les  curiosites 
naturelles,  l'histoire,  les  institutions,  les  monuments,  les  archives,  les  biWio- 
theques,  les  musees,  la  biographie  dos  personnages  celebres  et  la  bibliographie. 
Un  excellent  index  alpbabetique  facilite  les  recherches.  —  C.  Rahlenbeck 183; 
qui  est  un  specialiste  en  matiere  d'histoire  religieuse  du  16'  s.,  nous  raconto 
les  circonstances  qui  amenerent  la  disparition  du  theatre  populaire  ä  Tournai 
en  1560  et  il  montre  le  röle  joue  par  les  rhetoriciens  dans  la  propagatioo 
«des  idees  protestantes.184"195) 

Lihge.  Nous  avons  Signale,  au  für  et  h  mesure  de  leur  apparition, 
les  volumes  de  la  grande  histoire  du  diocese  de  Liege  par  J.  Daris.m 
II  nous  donne  cette  fois  le  resultat  de  ses  etudes  sur  le  13e  et  le  14*  s. 
C'est  l'epoque  des  regnes  agite's  de  Henri  de  Gueldre,  d  Adolphe  et  d'Engleben 
de  Lamarck,  de  Jean  d'Arekel,  d'Arnould  de  Hörn,  des  troubles  excites  par 
Henri  de  Dinant,  de  la  fameuse  paix  de  Fexhe  de  1316,  de  la  guerre  des 
Awans  et  des  Waroux.  D.  a  renonce  cette  fois  au  Systeme  de'routant  qu'il 
avait  d'abord  adopte,  d'aller  au  rebours  de  la  Chronologie  et  de  remonter 
le  cours  des  äges  au  lieu  de  le  descendre.  Son  livre  forme  la  suite  de 
celui.  qu'il  a  publie  en  1890;  mais  il  persiste  h  se'parer  l'histoire  de  la 
principaute'  de  l'histoire  du  diocese ;  cette  derniere  est  particulierement  soignee 
et  les  details  puises  aux  archives  sont  nombreux;197)  toutefois  le  maDqne 
de  notes  rend  la  verification  difficile.  —  Dans  une  substantielle  introduction, 
T.  Gobert198)  expose  les  origines  de  la  cite  de  Liege  d'apres  les  dernieres 


ou  'Hoop'  d'Hazebroack  et  sur  ses  rapports  avec  l'ancien  droit  franc.  Dunkerque, 
Michel.  200  p.  —  "176)  X  J.  Van  Raemdonck,  Le  pays  de  Waas  a  l'epoque  du 
Mammouth:  AnnCAWaas  13,  p.  183  —  202.  —  177)  X  C.  Rahlenbeck,  Une  rille  bei*? 
perdue.  Dunkerque:  RBelgique  46,  p.  242 — 55.  —  178)  X  E.  De  Geest,  Krooijk  ran 
Lokeren:  AnnCAWaas  13,  p.  45 — 96.  —  179)  X  J.  Destree,  Le  peautier  de  Gay  de 
Bampierre:  MSH.  59,  p.  81/9,  129—33.  Gand,  Van  der  Haeghen.  —  ISO)  X  F.  De  Potter, 
De  leproos  in  de  middeleeuwen.  Gand,  SifFer.  39  p.  Fr.  1.  —  181)  X  E.  Vlietinck. 
Le  siege  de  Calais  et  les  villes  de  la  cote  namande:  AnnSßmBruges  40,  p.  91 — 101.  — 
182)  T.  Bernier,  Dictionnaire  geographique,  hist.,  archeologiqne,  biographique  et  biblio- 
graphique  du  Hainant.  Mons,  Manceaux.  4°.  604  p.  Fr.  6.  —  183)  C«  Rahlenbeck, 
Les  demiers  rhetoriciens  de  Tournai:  RBelgique  45,  p.  61  —  73.  —  184)  X  Dujardin, 
Croquet  et  Bourdeau,  Souvenirs  hist.  et  religieux  sur  Braine  le  comte.  Braine-le- 
comte,  Zech.  688  p.  —  185)  X  E.  de  Laroche  de  Marchienne.  La  villa  belgo- 
romaine  de  Nouvelles:  ASocArchBruxelles  5,  p.  299  —  326.  —  186)  X  A.  deHerbomez. 
Les  archives  de  l'e'veche'  de  Tournai  au  15»  s. :  MSH.  59,  p.  356-66.  —  187)  &  I* 
Gand,  La  commune  d'Ellezelles  sous  la  domination  francaise.  (1792 — 1814).  Renaix. 
Courtin.  38  p.  —  188)  X  U.  Berliere,  L'ancien  prieurl  be'ne'dictin  de  Frasnes-le*- 
Gosselies.  Bruxelles,  Dreprez.  22  p.  Fr.  1.  —  189)  X  E.  Soil,  Les  maisons  de  la 
Comp,  de  Je"sus  a  Tournai,  Bruges,  Descle'e.  398  p.  Fr.  4.  —  190)  X  E.  Prudhomm«». 
Les  echevins  et  leur 8  actes  dans  la  province  de  Hainaut:  MSScHainaut  2,  5«  s.  (18d^U 
p.  1  —  342,  517  —  629.  Mons,  Dequesne.  —  191)  X  J.  Decleye,  Curiosites  du  formalisnn» 
dans  les  actes,  promesses,  contrats  etc.:  ib.  3,  p.  189 — 299.  —  192)  X  6.  Zech, 
Une  excursion  arche'ologique  a  Braine-le-corate,  Soignies  et  Horrues:  AnnCAEnghien  3, 
p.  145 — 94.  —  193)  X  L.  Cloquet,  Jean  de  Ecoute  ou  van  Eeckhoute:  ib.  p.  276  8. 
—  194)  X  F.  Matthieu,  Notice  hist.  sur  la  foire  et  le  marcne*  de  Gammeragei:  ib. 
p.  267-76.  —  195)  X  E.  Prudhomme,  Un  document  sur  Ecaussinnes  d*Enghien:  ib. 
p.  276—88.  —  196)  J.  Daris,  Hist.  du  diocese  et  de  la  principaute  de  Liege  pendant 
le  13«etle  14e  s.  Liege,  Demarteau.  620  p.  Fr.  5.  (Cfr.  JBG.  9  — 11  et  13.)  —  197) 
id.,  Notices  hist.  sur  les  eglises  du  pays  de  Liege,    t.  XIII.    Liege,  Demarteau.    457  p.   Fr.  ?. 


§  47.    Belgique.    Hubert.  111,129 

de'convertes  de  l'archäologie,  puis  il  indique  ses  extensions  sacceasives,  Studie 
le  commerce,  l'industrie  et  les  moenrs,  pnis  dlcrit  la  ville  nie  par  rue, 
dans  l'ordre  alphab&ique,  et  fait  l'historique  complet  des  monumente,  des 
institutions  civiles  et  reügieases.  —  de  Chestret  de  Haneffe199)  a  retrac£ 
rhistoire  de  la  conspiration  ourdie  h  Li&ge  de  1540  h  1544  contre  Charles- 
Qüint  par  les  trois  sires  de  Lamarck.  L'ambition  d£$ne  de  Tan  d'eux  poassa 
ces  personoages  dans  le  parti  de  Fraogois  I  et  troubla  profond£ment  la 
principaute.  De  Gh.  a  utilisä  les  docnments  mis  au  jour  par  de  Marneffe 
{JBG.  12  et  13)  et  rectifte  quelques  erreurs  de  details  de  Lonchay  (JBG.  11). 
Henrard800)  a  fait  Tattachaute  biographie  d'une  espfece  de  condottiere 
liegeois,  Ferdinand  de  Marchin,  comte  de  Modave,  qui  se  distingua  dans 
les  gnerres  du  170  s.  sous  Turenne  et  Condg.  La  petite  principaute  de 
Stavclot  &ait  ne'e  du  dlveloppement  de  l'immimitä  ecclesiastique  octroyle 
pendant  le  MA.  aux  deux  monastires  de  Stavelot  et  de  Malmfedy,  unis  k 
perpetoite  dfcs  le  106  s.  De  Noue  a  contribuä  &  nous  faire  connaitre  cet 
interessant  etat  ecclesiastique  par  des  fitudes  Mstoriques  publikes  en  1848; 
il  y  a  ajontä  en  1891  un  travail  etendu  fait  d'aprfes  les  sourcee  et  traitant 
da  droit  stavelotain.901)  —  A.  Hocki0i)  continue  ses  curieuses  etudes  de 
moears  locales -,  cette  fois  c'est  de  la  plriode  hollandaise  de  1820  k  1830  qu'il 
s'est  occnpl.  n  nous  apporte  de  virales  rlvelations  dans  un  style  charmant 
de  bonhomie.  —  Thimister,908)  fait  une  bonne  description  architectonique 
de  la  coltegiale  S.  Paul  h  Lüge,  puis  il  entreprend  rhistoire  du  chapitre  et 
donne  beaucoup  de  renseignements  biographiques  sur  ses  principaux  per- 
sonnages.  Vis6  est  une  jolie  et  ancienne  ville  du  pays  de  Lüge  qui  n'avait 
pas  encore  d'histoire.  Ceyssens*04)  a  combl6  cette  lacune.  II  retrace 
les  6v6nements  importants  des  annales  visetoises:  la  translation  du  chapitre 
de  Celles  par  Ad.  de  Lamarck  en  1358,  qui  amena  h  Vis£  la  chässe  de  S. 
Hadelin;  il  fait  connaitre  ensuite  les  oeuvres  de  charitä  et  d'enseignement 
et  les  hommes  celebres  comme  les  deux  81use,  Stenart  etc.90ft"919) 

Limbourg.  G.  Thijs918)  a  fait  une  description  d£taill6e  des  c6r6- 
monies  et  des  fetes  qui  avaient  lieu  h  Tongres  quand  le  prince-6vöque  de 
Lifcge  venait  s'y  faire  solennellement  inaugurer.914"91*) 


—  198)  T.  6 ober  t,  Les  rues  de  Liege  anciennes  et  modernes,  t.  I.  Liege,  Demarteau. 
4*.  650  p.  —  199)  J-  de  Chestret  de  Haneffe,  Les  conjurations  des  Lamarck  formies 
a  liege  contre  Charles-Quint :  BAcBelgique  21,  8«  •.,  p.  684 — 815.  —  200)  P.  Henrard, 
Uo  soldat  de  fortune  au  17«  s.  J.  6.  Ferdinand  de  Marchin:  BAAB.  46,  p.  218.  |[Poly- 
WbL  62,  p.  28S.]|  —  SOI)  P«  de  Noue,  La  legislation  de  1' ancienne  principaute'  de 
Starelot-Malmedy:  ib.  p.  84 — 218.  —  202)  A.  Hock,  Moenrs  et  contnmes  bourgeoises. 
Liege  aoos  le  regime  hollandais,  1820  a  1880.  Liege,  Valllout.  16°.  188  p.  Fr.  2.  (Cfr. 
JBG.  9  et  11.)  —  SOS)  O.  J.  Thimister,  Hist.  de  l'Eglise  collegiale  de  Saint  Paul 
aetaellement  cathedrale  de  Liege.  Liege,  Granamon t.  655  p.  Fr.  10.  |[RBiblBelge  8,  p.  128.]| 
~  294)  J-  Ceyssens,  Hist.  de  la  paroisse  de  Vise.  Liege,  Grandmont.  220  p.  Fr.  3. 
([RBiblBelge  3,  p.  173.]|  —  205)  X  J.  Heibig,  La  sculpture  et  les  arte  plastiques  an 
pays  de  Liege  et  sur  les  bords  de  la  Meuse.  Bruges,  Desclee.  4°.  212  p.  Fr.  26.  —  206) 
X  E.  de  Marn effe,  Papiers  coneernant  les  rapports  de  Jean  de  Hornes  avec  Louis  Pynnook : 
BBL  4,  p.  186—211.  —  20?)  X  £.  Reusen«,  DocamenU  relatifs  a  la  leproserie  de 
CorniUon  les  Liege:  AHEB.  22,  p.  149—155.  —  208)  X  G.  de  Seraing,  Annotation» 
kist.  1674/5:  BBL.  4,  p.  132—46.  —  209)  X  Notice  hist.  sur  l'abbaye  da  Val  notre 
Dame:  AnnChntoisH.  8,  p.  249—64.  —  210)  X  E.  W.,  Notice  hist.  sur  le  pont  de  la  Meuse 
»Hny:  ib.  p.  107—64.  —  211)  X  B.  Dubois,  Les  drapeaux  et  trophees  de  l'egUse  de  la 
Sute:  ib.  p.  164—82.  —  212)  X  id.,  Le  dernier  gouverneur  de  Huy:  ib.  p.  186—231.  — 
t IS)  C.  Thijs,  Bhjde  intreden  der  bissehoppen  ran  Luik  te  Tongeren.  Tongres,  Demarteau. 
16  p.  —  214)  X  id.,  Notice  hist.  sur  Coninxheim-lez-Tongres.    Tongres,  Demarteau.    52  p. 

Jakisstorioate  dar  OeseaiehtswisasBseaatt.    1391.    HL  9 


111,130  f  47.    Belgique.    Hubert. 

Luxembourg.  L'Institut  archäologique  d'Arlon  a  entrepris  la  publi- 
cation  d'une  vaste  histoire  de  la  province  da  Luxembourg.417)  La  partie 
g6n6rale  comprend :  la  ggographie  historique,  les  institations  poliüqaes  et 
administrations,  la  Constitution  physique,  l'agriculture,  l'61evage,  le  commerce 
et  l'industrie,  la  topographie  nrädicale,  l'enaeignement,  i'archäologie.  La 
partie  speciale  consiste  en  une  s6rie  de  monographies,  une  par  commune, 
rangäes  par  arrondissement  administratif ;  chaque  localis  est  diente  an  point 
de  vne  gtagraphique,  historique  et  statistique. 

Namur.  L.  Lahaye*18)  a  fait  imprimer  le  t.  IV  dn  cartolaire  de 
Dinant,  commenc£  par  S.  Bormans;  il  y  a  rassemblä  nn  grand  nombre  de 
documents  datäs  de  1556  k  1620,  c\-a.-d.  des  rfegnes  des  princes  6veques 
de  Lifege  Robert  de  Berg,  G6rard  de  Groesbeck,  Ernest  et  Ferdinand  de 
Bavifere.  Le  m£me  archiviste  a  däcouvert  au  dlpdt  de  l'£tat  h  Namur  le 
dossier  de  la  conspiration  ourdie  en  1702  par  l'empereur  d'Allemagne  ponr 
mettre  son  fils  l'archiduc  Charles  sur  le  träne  des  Pays-Bas.  11  comptait 
s'emparer  de  Namur  par  trahison  et  faire  de  cette  place  la  base  de  ses 
Operations  militaires,  mais  le  complot  fut  £vent6.tl9,2*°)  De  la  seigneurie 
de  Rumigny  en  Thilrache  relevaient  en  Belgique  de  vastes  possessions, 
notamment  Florennes  prts  de  Namur.  Roland421)  a  Studie'  aux  sources 
originales  le  röle  jou£  par  les  barons  de  Rumigny  dans  l'histoire  des  Pays- 
Bas  du  10°  au  18*  s.;  il  a  Joint  h  son  travail  25  doc.  inädits.  —  U.  Ber- 
ühre228) a  retrouvl  quelques  däbris  des  archives  de  l'ancien  monastöre 
blnldictin  de  Florennes  concernant  les  eglises  dont  la  collation  appartenait 
b  l'abbe,  les  älections  abbatiales  et  les  cahiers  des  droits  de  l'abbä  ä  Dourbes. 
—  Barbier"*)  a  refondu  et  considerablement  augmente  son  fctude  sur 
Tabbaye  norbertine  de  Floreffe  publ.  en  1880.  Le  monastdre  etait  trts 
puiBsant  et  avait  de  nombreuses  relations  avec  les  autres  institations  reli- 
gieuses  du  pays;  son  histoire  n'est  donc  pas  d'un  inte'rgt  exclusirement 
provincial.     Le  t.  II  conüent  547  documents.  *t4) 


Fr.  0,60.  —  215)  X  H.  van  Neuss,  Le  pseudo-tumulus  de  Jesseren:  BCABelgiqae  ?9, 
p.  206—12.  —  216)  X  A.  Berliere,  Dom  Hubert  de  Soetendael  abbe  de  8*  Trond: 
KBenedictine  8,  p.  152—68.  Maredsous,  Benedictins.  —  217)  &  Tan  de  1  etc.,  Les  commune» 
lu*embourgeoises.  Ar  Ion,  Brück.  1889—90.  4°.  678,  589,  1818,  744  p.  Fr.  68.  — 
218)  L.  Lahaye«  Cartolaire  de  la  Commune  de  Dinant.  t.  IV.  Namur,  WesmaeL  387  p. 
Fr.  5.  —  219)  id.}  Une  conspiration  manquee:  AnnSArohNamur  17,  p.  29 — 46.  —  229)  X 
E.  Niffle-Anciaux,  Encore  nn  mot  sur  Gay  II  comte  de  Namur:  ib.  p.  805—20.  ^V. 
ib.  t.  XV.)  —  221)  C.  6.  Roland,  Hist.  genealogique  de  la  Kaiion  de  Rumigny- Florennt* : 
ib.  p.  69  —  806.  —  222)  ü.  Berliere,  Les  droits  de  l'abbaye  de  Florennes  a  Dourbes: 
ib.  p.  46—69.  —  22$)  V.  Barbier,  Hist  de  l'abbaye  de  Floreffe.  2«  M.  Namur, 
Delvaux.  648,  884  p.  Fr.  8.  —  224)  X  id.,  Fondation  de  l'abbaye  de  Marone  les  damet 
et  introduetion  de  la  reforme  dans  cette  meison:  AHEB.  22,  p.  129—86. 


S  48.    NlederUnde.    (1690/1.)   Hetrei  111,131 

f  48. 

Niederlande.   (1890(1.) 

J.  E.  Heeres. 

(Verwandtes  in  anderen  {{  s.  'HandbuoV  B.  50.) 

PrähiBtorie.1'*) 

Politische  tu  s.  w.  GesamtgeschicMeS)  Die  allgemeine  nieder- 
landische  Geschichte  von  Thorold  Bogers7)  bietet,  besonders  weil  von 
einem  nicht-Niederländer  'resp.  Engländer1  geschrieben,  angenehme  Lektüre, 
aber  dieser  Arbeit  Aber  'the  Holy  Land  of  modern  Europa'  fehlt  grofser 
wissenschaftlicher  Wert.  —  Von  weit  gröfserem  Interesse  ist  die  politische 
Geschichte  Nijhoffs,8)  welche  bis  1648  fortgeschritten  ist.  Nachdem  er 
die  politische  Geschichtsschreibung  im  allgemeinen  verteidigt  und  seine  Prin- 
zipien dem  Leser  vorgeführt  hat,  fängt  er  mit  dem  11.  Jh.  an,  weil  nach 
ihm  die  eigentliche  niederländische  Geschichte  erst  mit  der  Stiftung  Dord- 
rechts  (1018)  beginnt.  Insbesondere  tritt  beim  Vf.  im  MA.  Holland  in  den 
Vordergrund,  und  nur  beiläufig  wird  z.  B.  Geldern  behandelt  Erst  bei  den 
Burgunderfürsten  ist  von  einer  allgemeinen  niederländischen  Geschichte 
die  Bede.  Seine  Arbeit,  bei  welcher  eine  eigene  Auffassung  nicht  zu  ver- 
kennen ist,  zeugt  von  grofser  Belesenheit,  besonders  der  neueren  Litteratur. 
Die  Behandlung  der  NZ.  ist  lobenswerter  als  die  des  MA.  Die  Jahre  1559 — 84 
werden  um  Wilhelm  von  Oranien  hin  gruppiert.  —  Frederiks'  Skizzen 
ans  der  niederländischen  Geschichte9"11)  sind  noch  immer  dem  MA.  und 
besonders  Holland  gewidmet. 

Römerzeit.19) 


1)  P.  H.  Witkamp,  De  Sagentijd  der  oude  yolken,  naar  F.  W.  Held,  Otto  v.  Coryin 
en  L.  F.  DiefTenbaeh,  voor  Nederland  bewerkt  door  ....  Met  176  grarures.  Groningen, 
Noordhoff.  1889.  VIII,  468  8.  F.  2,40  oder  2,90.  |[DietWarande  (1889),  S.  829— 80. ]| 
•  Hierin  auch  Notizen  aber  d.  allgemeine  PrKhist.,  Chronologie  u.  s.  w.)  —  2)  C.  Lee  man  t, 
Opgraringen  in  den  ▼aderlandsohen  bodem  en  ontdekkingen  daarbij  voorgekomen :  VGeseh. 
e.  Knut  10  (1887/9),  S.  79—  90.  (Aufser  d.  Ausgrabung  d.  Yotivsteines  bei  Beetgum 
[Ref.  1888,  N.  6/9]  v.  wenig  Interesse.)  —  $)  A.  J.  C.  Snijders,  De  oorsprong  der 
menscbelijke  nijrerheid:  Tfjdsp.  (Febr.,  März  1891),  S.  217—32,  386—51.  (Sehr  allgemein 
u.  nur  t.  wenig  Interesse  für  d.  Niederlande.)  —  4/5)  H.  Hartogh  Heijs  van  Z ou- 
te reen,  Hunebedden  in  Noordwest-Duitschland  (met  eene  plaat):  NDrentVAlm  (1890/1), 
8.  152—69.  (Veranlagt  durch:  Yiktor  Kurs  'Hünengräber  in  Nordwest-Deutachland'  [V. 
Fels  s.  Meer,  Dezember  1889].)  —  6)  N.  Meijer,  Een  paar  bladzijden  over  de  ontwikke- 
ling  TM  het  demokratisch  element  in  ons  staatsbeetuur:  Vrag.  ▼.  d.  D.  (1891),  3.  65 — 81. 

—  7)  Jsmes  E.  Thorold  Bogers,  Holland.  (=  The  story  of  the  nations.)  London, 
FisherUnwin.  1888.  XXIII,  888  8.  8h.  5.  |[Gids  (November  1888),  8.  367— 62;  Tijdsp. 
(Dec  1888),  8.  488/6.]|    (Mit  Illustrationen,  Porträts  u.  Karte.    Vgl.  JBG.  11,  III,  1624ft6.)< 

—  8)  D.  C.  Nijhoff,  Staatkundige  Geeoh.  van  Nederland.  Eerste  deeL  Zutphen,  Thieme. 
1890/1.  514  &  F.  4,00  bis  4,50.  |[P.  J.  Blök:  NedSpect.  (1890),  8.  292/4;  (18»lV 
8.  189  su  s.  w.;  J.  £.  Heeres:  Tijdsp.  (1891),  I,  8.  484—92;  C.  M.  Dozy:  Het  Vader- 
ln>d  (1890),  No.  112,  184  u.  e.  w.;  Het  Handelsblad  (25.  März  1890);  Arnhemsche  Coorant 
(1890),  24.  Mftrz  u.  s.  w.]|  —  9)  J.  G.  Frederiks,  Uit  de  Yaderlandsche  Gesch.  De 
Bouwinsn.  Christendom.  Karel  de  Groote.  De  Kruietochten :  TG.  (1889),  passim.  (8.  JBG. 
12,  §  48***.)  —  10)  Id.,  Uit  de  Yaderlandsche  Gesch.  Graaf  Willem  de  Tweede.  FWrls* 
de  Vijfde.  De  Viamingen  in  Kennemerland.  Hoek  en  Kabeljauw:  ib.  (1890),  passim.  — 
11)  id.,  Uit  de  Yaderlandsche  Gesch.  Graaf  Willem  de  Goede.  De  slag  bij  Sturerem. 
Holland  of  Utrecht:   ib.  (1891),   passim.   —   12)  L.  R.  Beijnen,   Het  eerste  boek  vatfa 

9* 


111,132  §  48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres. 

Mittelalter.  Fruin18)  bezeichnet  als  Autor  der  bekannten  'Divisie- 
kroniek',  herausgegeben  1516,  Cornelius  Aurelius  oder  Gaudanus  (Van  Lopsen), 
einen  Freund  des  Erasmus. 

Neuzeit  Vor  dem  aclttzig jährigen  Krieg.  Die  'State-Papers'  haben 
nicht  nur  für  die  englische  Geschichte,  sondern  auch  für  die  allgemeine  euro- 
päische, besonders  auch  für  unsere  heimatliche  Historie  Interesse,  und  die  Aus- 
gaben Gairdners14)  und  De  Gayangos1*)  aber  die  Zeit  Heinrichs  VHL 
sind  auch  von  niederländischen  Historikern  mit  Erfolg  zu  benutzen.  So 
verstatten  die  letzteren  Aktenstücke  Blicke  in  den  Charakter  der  späten 
Statthalterin  der  Niederlande  Margarete,  seit  1537  Witwe  Alessandros  de' 
Medici,  und  über  ihre  Heirat  (1538)  mit  Farnese;  Notizen  über  den  Handel 
zwischen  'The  Low  Countries'  und  England,  u.  s.  w. 

Achtzigjährige  Krieg.  An  erster  Stelle  nennen  wir  die  Quellen- 
publikationen über  den  ersten  Teil  bis  ungefähr  1609.  In  Holland 
wurden16)  die  Dokumente  über  die  Beziehungen  zwischen  Anjou  und  den 
Niederlanden  herausgegeben,17*18)  welche  uns  jetzt  von  1578  bis  Januar  1581, 
bis  zur  Ratifikation  des  in  Plessis-Ies-Tours  abgefafsten  Vertrages  führen,  wobei 
Anjou  als  der  erkorene  Souverän  anerkannt  wurde.  Der  zweite  Band  dieser 
wichtigen  Arbeit  von  P.  L.  Muller  und  Diegerick  behandelt  teilweise 
die  'troubles  des  Malcontents  et  des  Gantois'.  Muller  verfafste  die  'avant- 
propos'  und  die  Notizen  unten  an  den  Seiten,  oft  wichtige  historische  Be- 
merkungen. —  Aus  Belgien  teilte  K er vyn  de  LettenhoTe19-to)  etwa  tausend 
interessante  Aktenstücke  über  die  Jahre  1576/8  mit,  welche  die  Politik 
Elisabeths  in  Beziehung  zu  dem  Aufstande  und  den  hiesigen  Zuständen 
beleuchten.11)  Der  dritte  Band  der  'Histoire'  von  Renom  de  France2*)  geht 
von  1581 — 92.  Der  Meuchelmord  an  dem  Oranier  ist  nach  ihm  Toeuvre  de 
Dien*  und  auch  im  übrigen  ist  Renoms  den  aufständischen  Niederländern 
feindlicher  Standpunkt  nicht  zu  verkennen.   Ein  Anhang  umfafot  u.  a.  Akten- 


Neerland's  krijgsgesoh. :  Tijdsp.  (Januar  1888),  S.  126—80.  (Veranlafst  durch:  <P.  G.  Boom«, 
De  Batavieren,  Caninefaten  an  Friezen  onder  en  tegen  Borne/)  —  1$)  B.  Fruin»  Dt 
samensteller  ran  de  aoogenaamde  Divisie-Kroniek :  HMMNedL.  (1888/9),  S.  114—82.  — 
14)  J*  Gairdner,  Letters  and  papers,  foreign  and  domestic,  of  the  reign  of  Henry  Vül. 
Preserved  in  the  Publio  reoord  Office,  the  Britiah  Museum,  and  elsewhere  in  England. 
Arranged  and  eatalogued  by .  .  .  vol.  XI/XII,  part.  I/II.  London,  Eyre  A  Spottbwoode. 
1888-91.  —  15)  P>  De  Gayangoe,  Calendar  of  letters,  despatehes,  and  State  papen 
relating  to  the  negotiations  between  England  and  Spain,  preserved  in  the  Archive»  at  SimancM 
and  elsewhere.  Vol.  V,  part.  IL  Henry  VIII.  15S6/8.  Vol.  VI,  part  I.  1588—42.  Edited 
by  .  .  .  London,  Eyre  &  Spottiswoode.  1888—90.  (Vgl.  §  49B.)  —  16)  P.  L.  Müller, 
Hededeelingen  omtrent  hetgeen  het  Belgische  Bijks  Archief  belangrijks  oplevert  voor  onte 
gesch.  gedurende  de  jaren  1576  tot  1585:  HMMNedL.  (1888/9),  S.  122/7.  —  1?)  MnlUr 
et  Diegerick,  Documenta  concernant  les  relations  entre  le  duo  d* Anjou  et  las  Pari-Bu 

(1576—88).    Publik  par Tome  IL  Troubles  des  Malcontents  et  des  Gantois  (Sent 

1578— Ferr.  1579)  (=  WHGUtrecht  NS.  No.  55.)  's  Gravenhage,  Nijhoff.  1890.  X,  664  S. 
F.  6,25.  —  18)  i<L*  Documenta  concernant  les  relations  entre  le  duc  d' Anjou  et  les  Pay«- 
Bas  (1576—88).  Publikes  par Tome  III.  (Ferner  1579— Janvier  1581).  (=  WHG- 
Utrecht NS.  No.  57.)  's  Gravenhage,  Nijhoff.  XI,  694  S.  F.  8,90.  —  19—20)  Ktrvvn 
de  Lettenhove,  Relations  politiqoes  des  Pays-Bas  et  de  l'Angleterre  sous  le  regne  d* 
Philippe  IL  (Tom.  IX.)  Gouvernement  de  Don  Juan.  Premiere  partie  (8  novembre  1574 
— 8  octobre  1577).  Jörne  X.  Gouvernement  de  Don  Juan.  Deuxieme  partie  (10  oetebrt 
1577  —  1  octobre  1578).  (=  Collection  de  ohroniques  Beiges  indditee.)  Bruxettes,  Hsyes. 
1890/1.  4°.  4,  XXXVI,  580;  VI.  878  S.  |[HJb.  11,  S.  889.]|  (VgL  JBG.  18.)  —  Sl) 
(JBG.  18)  Ch.  Piot,  Correspond.  de  Granvelle.  —  22)  id.,  Hist.  des  troubles  des  Psy«- 
Bas  par  Messire  Benom  de  France,  publice  par  .  .  .  Tome  III.    (=  Collection  de  ebroniqo« 


§48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres.  111133 

stücke  über  Friesland  und  Geldernm,22b)  —  Spanien  lieferte  Briefe  von  Re- 
quesens  und  Zuniga,  spanische  Gesandte  beim  Papste  von  1566  und  1568, t3,t4) 
worin  auch  von  den  niederländischen  Zuständen  die  Rede  ist.  —  Von  gröfserem 
Wert  aber  sind  anch  hier  die  State-papers.  Band  YII  von  Brown  und 
Bentinck's  venetianischen  und  nord-italienischen  Aktenstacken86)  (1558 — 80) 
giebt  bisweilen  interessante  Nachrichten  aber  den  Charakter  Philipps  II.,  aber 
Margarete,  Aber  die  Zustände  in  diesen  Gegenden,  aber  einen  Heiratsplan 
zwischen  Wilhelm  von  Oranien  und  Maria  Stuart,86*)  u.  s.  ^.  Auch  darf  der 
Wert  der  für  unsere  Geschichte  wichtigen  'manuseripts  of  the  Marquis  of 
Salisbury*26)  nicht  unterschätzt  werden  (1572—89),  in  welchen  Briefe  Anjous, 
Elisabeths  u.  s.  w.  enthalten  sind,  wie  auch  Nachrichten  aber  die  Politik 
dieser  Fürstin,  aber  ihre  Furcht  vor  einem  zu  grofsen  Einflufs  sowohl  Spaniens 
als  Frankreichs  in  den  Niederlanden,  Ober  ihre  Heiratspläne  mit  Anjou,  über 
Leicesters  Sendung  nach  diesen  Provinzen,  aber  englische  Offiziere  in  hiesigem 
Kriegsdienste,  n.  s.  w.  Hierüber  geben  auch  die  Archive  des  Herzogs  von 
Ratland97)  Auskunft,  gleichwie  über  den  Gang  des  80 j.  Krieges,  über,  den 
Bestand  und  die  in  jener  Zeit  entstandenen  Zwistigkeiten,  'a  pitiful  thing 
to  see'  und  die  späteren  Jahre.  Dies  ist  auch  der  Fall  mit  den  Dokumenten 
des  Grafen  Gowper  (aus  dem  Geschlecht  Coke).28) 

Bevor  ich  zu  der  Besprechung  der  darstellenden  Arbeiten  abergehe, 
mafs  ich  einige  polemische  Werke29"84)  erwähnen,  welche  über  den  Cha- 
rakter des  grofsen  Oraniers,  Ober  Ludwig  von  Nassau,  aber  den  Herzog  von 
Alba  und  über  den  Charakter  des  80 j.  Krieges  handeln. 


Beiges  intfditea.)  Bruxelles,  Hayez.  1891.  4°.  4,  XLV,  560  S.  —  22»)  P.  J.  Goet- 
tehalckx,  Drij  brieven  van  Willem  den  Zwijger:  KempischMuseum  (1891),  S.  112/8. 
(19.,  22.  Febr.,  26.  Juni  1579.)  —  2g»)  De  Slag  der  Thielenheide.  24.  Januar!  1697: 
ib.  (1890),  S.  197 — 205.  (Die  erste  Feldschlacht,  gewonnen  dureh  Prinz  Moritz;  nach  e. 
Bflehlein,  18  Tage  nach  d.  Kampfe  erschienen.)  —  2$)  Carta  de  D.  Luis  de  Requesens, 
embajador  en  Borna  &  su  hermano  D.  Juan  de  Zuniga  en  1666  siendo  Papa  san  Pfo  V. : 
Coleeciön  de  docnmentos  inlditos  para  la  hist.  de  Espana.  97.  (1890),  S.  869 — 88.  — 
24)  Carta*  de  Zuniga,  s.  JBG.  18,  III,  80".  —  fcö)  Brown  and  Bentinek,  Calendar 
of  state  papere  and  manuseripts,  relating  to  English  affairs,  exieting  in  the  archives  and 
eolleetiona  of  Venice,  and  in  other  libraries  of  Northern  Italy.  —  Vol.  VII.  1658 — 80. 
Edited  by  .  .  .  London,  Eyre  &  Spottiswoode.  1890.  XXXVIII,  746  S.  —  25*)  M.  Brosch, 
Elisabeth  u.  Leicester:  DZG.  5,  S.  121  —  88.  (D.  Vf.  berührt  diesen  Heiratsplan  beiläufig.) 
—  26)  Calendar  of  the  manuseripts  of  the  Marquis  of  Salisbury,  preserved  at  Hatfield 
House,  Hertfordshire  (CHM  ).  Part.  II,  III.  London,  Eyre  &  Spottiswoode.  1888/9.  L,  599  S., 
3  so.  6  d. ;  XXIV,  606  S.,  2  sh.  1  d.  (Quellenausgabe.)  —  27)  The  manuseripts  of  his 
Graee  the  Duke  of  Rutland,  preserved  at  Belvoir  Castle.  (=  RCHM.  XII,  appendiz  part.  IV.) 
London,  Eyre  £  Spottiswoode.  1888.  XXIV,  527  S.  8  sh.  2  d.  —  28)  The  manuseripts 
of  the  Earl  Co w per,  preserved  at  Melbourne  Hall,  Derbyshire.  VoL  I/III.  (=  RCHM.  XII, 
appendix,  part.  I/UL)  London,  Eyre  &  Spottiswoode.  1888/9.  VII,  488  S.,  2  sh.  7  d. ; 
457  8.,  2  sh.  6  d.;  VI,  829  S.,  1  sh.  4  d.  (Quellenausgabe.)  —  £9)  B.  Ter  Haar,  De 
hedendaagsche  Ultramontanen  tegenover  de  gesch. :  Tijdsp.  (1891),  I,  S.  27 — 52.  (Ter  Haar 
tritt  als  Verteidiger  d.  Charakters  Wilh.  v.  Oranien  auf.)  —  g0)  R.  Fruin,  De  gods- 
dienstige  Terdraagzaamheid  van  Alva  geroemd  en  met  de  onverdraagzaamheid  van  den  Prins 
van  Oranje  vergeleken  door  een  Nederlandsch  geschiedkundige:  HMMNedL.  (1889 — 90), 
&  159—77.  |fTG.  (1891),  S.  191/2.]|  (Veranlafst  durch  N.  44,  dessen  Vf.  d.  Toleranz 
Albas  in  dessen  Armee  behauptet,  u.  die  d.'Oranxerfursten  in  dessen  Armee  verneint.  Fruin 
kommt  su  gerade  entgegengesetzten  Resultaten.)  —  31)  J*  L.  Meulleners,  De  beoor- 
deeling  van  Alva  en  van  Oranje,  voorkomend  in  het  opstel :  Legertochten  tusschen  Maastricht 
en  Mook  (1668  —  75),  nader  toegelicht  en  gehandhaafd:  PS H Limb.  27  (1890),  S.  461— 73. 
[[TG.  (1891),  S.  316/9.]|  (Meulleners  ist  nicht  durch  Fruin  überzeugt.)  —  32)  R.  Fruin, 
Nog  eens  over  de  onverdraagzaamheid  van  Prins  Willem  I.:  HMMNedL.  (1890/1),  S.  118/9. 
{Fruin   unterzieht  einige  Belege   für   d.    sog.  Intoleranz  Wilh.  v.  Oraniens  e.  Kritik.)    — 


III,  134  §  48-    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres. 

Unter  den  darstellenden  Arbeiten85"40)  kommt  auch  für  unsere 
Geschichte  Rübsams  Lebensskizze  Johann  Baptists  von  Taxis41)  in  Betracht, 
der  in  der  spanischen  Diplomatie  nnd  im  spanischen  Heere  eine  hervorragende 
Stelle  einnahm  nnd  das  Seinige  that,  um  die  südlichen  Niederlande  für  Spanien 
wiederzugewinnen.  Aach  als  Memoirenschreiber  über  den  80 j.  Krieg  ist  er 
bekannt.  —  Die  dritte  Auflage  einiger  schöner  Skizzen  und  Studien  Bak- 
huizen  van  den  Brinks  handelt  über  die  ersten  Zeiten  des  Aufstandes.47} 
—  Fruin48)  bespricht  einige  Dokumente  aus  Hesseis  'Ecclesiae  Londino- 
Batavae  Archivum',  welche  von  Interesse  für  die  Haltung  der  niederländischen 
Ausgewanderten  in  England  in  Bezug  auf  ihre  aufständischen  Landsleute 
sind,  welche  Haltung  dann  und  wann  auch  durch  den  Druck  seitens  der 
'Watergeusen'  beeinflufst  wurde.  —  Meulleners44)  beschrieb  die  Kriegs- 
züge 1568 — 75  in  Limburg,  sowie  im  östlichen  Teil  der  jetzigen  Provinz 
Nordbrabant  und  giebt  ein  Bild  des  Jammers,  welcher  über  diese  Gregenden 
gebracht  wurde.  Seine  Arbeit  stützt  sich  meist  auf  Rechnungen  der  Herr- 
schaft Elsloo.44*)  —  Obgleich  Ritter  in  seiner  Skizze  über  den  Anteil 
Wilhelms  von  Oranien  an  der  Genter  Pacifikation4*)  kein  neues  Material 
bringt,  ist  doch  seine  Arbeit  für  die  Haltung  des  Schweigers  in  dieser  Hin- 
sicht von  Interesse.  —  Alexander  Farneses  Kriegsthaten  in  Limburg  und 
den  benachbarten  Gauen  1578  und  1579  wurden  von  Thomassen46)  meist 
nach  den  Memoiren  des  Alonso  Yasquez,  eines  Offiziers  im  Heere  des  Herzogs 
von  Parma,  beschrieben.  —  Die  bekannte  preisgekrönte  Arbeit  Fruins47 


SS)  Polemiek  over  Lodewijk  van  Nusu  en  Willem  den  Zwijger  tatschen  Prof.  P.  J.  Blök. 
Hoogieeraar  te  Groningen,  P.  Goedhart,  Leeraar  te  Boermond  en  X.  (Overdruk  uit  De 
Nieuwe  Koerier).  Roermond,  Van  der  Marck.  97  S.  F.  0,60.  |[Vragen  ran  den  Dag  (1891 , 
S.  662/3.  Het  Vaderland,  1891,  N.  216b.]|  (Veranlagt  durch  N.  44»,  worin  Blök  d.  Charakter 
Ludwigs  lobt)  —  84)  P.  J.  Blök,  Hist.  critiek:  Tijdsp.  (1891),  III,  S.  848—55.  (Blök 
bringt  Belege  bei  über  d.  Mangel  an  Kritik  bei  X.  u.  s.  w.)  —  85)  Th.  Jorissen,  Hist 
stndifin,  nagelaten  door . . .  Filips  II.  (S.  8—19).  Haarlem,  Tjeenk  Willink.  8,  538  S.  F.  4,25 
oder  4,75.  |[P.  J.  Blök:  NedSpect.  (1890),  S.  427/9.]|  (Verfafst  1881.  Veranlaß*  durch 
'Hist.  de  Philippe  IL,  Tome  I  et  II,  par  H.  Forneaon'.)  —  S6)  E«n  Nederlandcr  aan  het 
Hof  van  Filips  IL:  NedSpect.  (1890),  S.  388/4.  (Veranlafst  durch  «Le  passetemps  de  Jean 
Lhefmite'  in  No.  17  d.  *Üitgaren  der  Antwerpeche  Bibliophilen'.  1587  kam  Lhermite  nach 
Spanien.)  —  3?)  Jurien  de  la  Graviere,  Lee  gueux  de  mer.  I.  Philipp«  II  et 
Guillaume  d'Orange:  RDM.  (15.  Sept.  1891),  Tome  107,  S.  847—68;  (1.  Nor.),  Tome  108. 
S.  98—123;  (1.  Dec.)  Tome  108,  S.  527—48,  (Hübsch,  aber  ohne  grofsen  Wert.)  —  S8) 
P.  J.  Frederiks,  Dirk  Duivel,  de  Watergeus  en  zijn  gealacht:  AmaterdJb.  1.  Jg.  (1888, 
S.  124—36.  —  39)  H.  De  Jager,  Jan  Pieteraze  Coppelstok:  Oud-Holland  (1889, 
S.  225—34.  (J.  P.  C.  bekannt  aus  <L  Zeit  d.  Besitznahme  v.  Brielle  durch  d.  * Watargeuses'. i 
—  40)  J.  G.  Frederiks,  'In  den  S warten  Hondt':  AmaterdJb.  1.  Jg.  (1888),  S.  56—80. 
(Über  d.  Admiral  Jochem  Hendricksz  Swartenhondt  [1556 — 1627].)  —  41)  Joseph  Rflbsam, 
Jobann  Baptista  v.  Taxis,  e.  Staatsmann  u.  Militär  unter  Philipp  II.  u.  Philipp  III.  1530—1610. 
Freiburg  i/B.,  Herder.  1889.  XL VIII,  258  S.  —  42)  R.  C.  Bakhuizen  van  den  Briok. 
Cartons  voor  de  gesch.  ran  den  Nederlandschen  vrijheidsoorlog.  Derde  druk.  's  GraTeahage, 
Nijhoff.  VI,  289  S.  F.  1,90  oder  2,40.  (D.  Adel.  Nicolas»  de  Hammes.  Andriea  Bourlettc. 
Over  den  tienden  penning.)  —  48)  B.  Fruin,  De  Nederlandsohe  ballingen  in  Eageland, 
betrokken  in  den  opstand  hunner  landgenooten  tegen  Spanje,  1568 — 70:  BVGO.  6,  8«  rceks 
(1890),  S.  57—74.  —  44)  J.  L.  Meulleners,  Legertochtcn  tusschen  Maastricht  en  Mook. 
sedert  1568  tot  1575,  en  gelijktijdige  belastingen  en  inkwartieringen  te  Elaloo:  PSHLhnb. 
25  (1888),  S.  161  —  854.  —  44»)  P.  J.  Blök,  De  slag  op  de  Mookerheide,  14.  April  1574. 
Bede,  gehouden  bij  de  onthulling  ran  het  monument  te  Heumen,  op  14.  April  1891. 
Groningen,  Wolters.  20  S.  F.  0,60.  —  45)  Moritz  Ritter,  Wilhelm  v.  Oranien  u.  d. 
Genter  Paoifikation  (1576):  DZG.  8  (1890),  S.  28—47.  —  46)  M.  H.  J.  Thomasssn. 
Krijgsbedrijven  van  Alexander  Farnese  in  Limburg  en  aangrenzende  geweaten  (1578/9): 
PSHLimb.  27  (1890),  S.  22—142.    (Mit  Plänen  u.  Zeichnungen.)  —  47)  R.  Fruin,  Tita 


§  48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heere«.  111,185 

über  1588—98  erschien  in  vierter  Auflage.4  7a#48)  —  Einen  ferneren  Auf- 
satz widmete  dieser  Gelehrte  dem  Francis  Vere/9)  als  dieser  1601  Stadt  and 
Festung  Ostende  befehligte  and,  am  Zeit  za  gewinnen  and  sich  za  befestigen, 
nicht  ernst  gemeinte  Unterhandlangen  mit  dem  Feinde  anknüpfte,  eine  'frans 
indecora'  nach  Hugo  Grotias  and  neuem  Historikern,  nicht  aber  nach  M  ark- 
ham,  der  diesen  seinen  Helden  fast  ohne  Ausnahme  in  seiner  sonst  ver- 
dienstvollen Arbeit  lobt.*0-60») 

Weiter  ist  über  den  80j.  Krieg,  es  sei  denn  während  des  Bestandes,51***) 
es  sei  nach  jener  Zeit,63)  wenig  anzuführen.  Fagniez64)  behandelt  die 
Verträge  zwischen  Frankreich  and  den  Generalstaaten  1634/5  mittels  der  Sendung 
De  Charnac6a,  der  im  Anschlufs  an  die  Politik  Richeliens  den  Frieden 
zwischen  Spanien  and  den  Niederlanden  vereiteln  sollte.  Aach  die  State-papers 
sind  hier  über  unsere  Verhältnisse  zum  Aaslande  von  grofsem  Werte.  Die 
Aktenstücke  über  Karl  I.,66)  1644/5,  bieten  vieles  über  die  Beziehungen 
jenes  Fürsten,  seiner  Gemahlin  and  seiner  Anhänger  zu  Friedrich  Heinrich 
(u.  a.  über  einen  Heiratsplan  zwischen  dem  jungen  Prinzen  von  Wales  und 
der  Tochter  des  Oraniers,  der  späteren  Kurfürstin  von  Brandenburg)  und 
den  Generalstaaten  in  Briefen,  welche  1645  in  die  Hände  der  Parlaments- 
partei gerieten. 

Republik  der  Vereinigten  Niederlande.  1648 — 1795.  Aach  die  Mss. 
im  Besitze  des  Herzogs  von  Portland66)  berühren  mannigfach  die  Beziehungen 
zwischen  England  und  Holland  während  des  Kampfes  zwischen  Konig  and 
Parlament,  sind  aber  von  mehr  Interesse  für  die  Zeit  nach  dem  Tode  Karls. 
Die  Ermordung  des  englischen  Gesandten  Doreslaar,  die  Sendung  Oliver 
St.  Johns  and  Walter  Stricklands  za  dem  Zwecke,  'a  more  intimate  alliance 
and  nearer  Union'  zwischen  beiden  Republiken  zustande  zu  bringen  (1651) 
(Aber  welchen  Plan,  wie  dieser  auch  später  1654  zum  Gegenstand  ernsthafter 
Unterhandlangen  gemacht  wurde,  Mitsukuris  Arbeit6**)  handelt)  und  die 
spätere  Sendung  von  Jacob  Cats,  Schaep  und  Van  de  Perre  nach  England 
(1651/2),  nachdem  schon  die  Navigationsakte  durch  Cromwell67)  ausgefertigt 


jeren  uit  den  taehtigjarigen  oorlog,  1588—98.  Vierde  uitgaaf.  's  Grarenhage,  Nijhoff.  1889. 
VIII,  388  S.  F.  2,50  oder  2,90.  —  47*)  X  J.  de  Vries,  Het  turfsohip  ran  Breda  (1590): 
Eigen  Haard  (1890),  S.  202/4.  (Mit  Abbildung.)  —  48)  X  Ch.  C.  V.  Verreyt,  Schil- 
den jen  betreffende  het  gerecht  tuschen  Braute*  en  Lekkerbeetje  in  1600:  DietWarande  (1891), 
S.  164 — 61,  402.  —  49)  R.  Fruin,  Sir  Francis  Vere  als  Kommandant  in  Ostende  1601: 
HMMNedL.  (1889—90),  S.  177—94.  —  50)  Markham,  s.  JBG.  11.  |[J.  H.  Hora 
Siecama:  Haagtche  Stemmen  (1888/9),  8.  421  —  81.]|  —  50*)  J.  H.  Hora  Sicoama, 
Sir  Edward  Codi,  kolonel  van  een  Engelsch  regiment  in  hollandschen  dienst,  1605  tot  1681: 
Haagsehe  Stemmen  (1888/9),  S.  518—25.  (Veranlagt  durch:  'Life  and  times  of  General 
Sir  Edward  Cetil  bij  Charles  Dalton.  London.  1885.')  —  51)  F.  Van  Rijsens:  De  twisten 
tijdeas  het  bestand:  TG.  (1891),  S.  257—79.  —  52)  H.  C.  Rogge,  Brief  Tan  Beigersbergh 
aan  zijne  zuatar  Maria  te  Parija:  Navorscher  41,  S.  210/2.  (1625.  Maria  v.  R.  war  d. 
bekannte  Hausfrau  Hugo  de  Groota.)  —  58)  Theod.  Jo rissen,  De  diplomaat  Rubens. 
(=  Hist.  «n  literarische  Studien.)  S.  8—82.  Haarlem,  Tjeenk  Willink.  8,  498  S.  F.  4,25 
bu  4,75.  |[P.  J.  Blök:  NedSpect.  (1891),  S.  847/8.]|  (Geschrieben  1877;  veranlafst  durch 
Gerhards  'Hist.  politique  et  diplomatique  de  Pierre  Paul  Rubens'.  [Bruxelles.  1877.]  Über 
1630/5.  Im  Interesse  d.  Friedens  zwischen  Spanien  u.  d.  Niederlanden.)  —  54)  Fagniez, 
i.  JBG.  11.  12.  —  55)  Hamilton,  s.  JBG.  11.  —  50)  The  manuscripts  of  His  Grace 
the  Duke  of  Portland,  preserved  at  Welbeek  Abbey.  Vol.  I.  (=  CHM.  Report  XIII, 
tppendix,  paxt.  I.)  London,  Eyre  &  Spottiswoode.  XXVIII,  728  S.  —  50»)  Gern- 
paehi  Mitsukuri,  Englisch-niederländische  Unionsbestrebungen  im  Zeitalter  Cromwell». 
Tubingen,  Lanpp.  108  S.  |[W.  G.  Brill:  Gids  (1891),  I,  S.  162  ff.] |  —  5?)  W.  H.  de 
Beaufort,  Olirier  Cromwell:   Gids  (1890),  I,  S.  508—84;  II,  S.  100—84.    (Es  besteht 


HX136  M8-    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres. 

war,  werden  in  manchen  Dokumenten  teils  eingehend,  teils  beiläufig  be- 
sprochen. —  Auch  eine  andere  englische  Quellenausgabe  muls  hier  erwähnt 
werden,  die  4manuscripts  of  Eeswick  Hall',  welche  Aber  die  Jahre  1657/8 
('Sir  George  Downing's  Journal  of  his  Embassy  to  Holland')  und  die  spätere 
Zeit  handeln  und  in  einem  Bande68)  mit  andern  Archivsammlungen  publiziert 
sind.  Diese  enthalten  nicht  zu  vernachlässigende  Notizen  aber  die  englisch- 
niederländischen Beziehungen  des  17.  und  18.  Jh.  und  Aber  den  inneren 
Zustand  der  Niederlande  ungefähr  1787.  —  Inzwischen  war  1653  Johann 
De  Witt  Grofspensionär  von  Holland  geworden  und  leitete  fast  während  20  Jahre 
(über  welche  die  Mss.  von  Rydal  Hall  viele  Notizen  darbieten)6*"*0*)  die 
Politik  der  Republik.  Jorissen  widmete  einen  Aufsatz*1)  diesem  Staats- 
manne,  dem  Führer  der  Regentenaristokratie;  nach  ihm  ist  De  Witt  ein 
genialer,  ehrlicher,  bewanderter  Staatsmann,  aber  ein  Parteihaupt  —  Als 
1671/2  Gefahr  für  unsere  Republik  drohte,  wurde  Wilhelm  Van  Haren  ab 
Botschafter  an  den  schwedischen  Hof  geschickt,  um  dieses  Land  für  unser 
Interesse  zu  gewinnen.  Von  dieser  mislungenen  Sendung  war  bis  jetzt  bei 
unsern  Historikern  wenig  die  Rede,  jetzt  aber  verbreitet  ein  Aufsatz 
Slothouwers62)  darüber  das  nötige  Licht.  Wilhelm  HI.6*»"*4)  schloß 
während  des  Krieges  gegen  Frankreich  (1674)  einen  Vertrag  mit  einem  Sieur 
De  Sardan,  der  dazu  verwendet  wurde,  im  Namen  vier  französischer  Provinzen, 
Guyenne,  Languedoc,  Dauphin6  und  Provence,  dahin  zu  wirken,  dafs  Auf- 
stand und  Bürgerkrieg  in  Frankreich  selbst  mit  Hülfe  von  Niederland  und 
Spanien  ausbräche.  Diesen  erfolglosen  .Vertrag  publizierte  Krämer.6*)  — 
Über  den  Verlauf  des  Krieges  sind  spanische  Quellen  veröffentlicht, 66-e?)  welche 
besonders  interessant  sind,  weil  sie  uns  lehren,  wie  von  dieser  Seite  über 
die  Haltung  Wilhelms  111.,  u.  a.  über  die  Schlacht  bei  St.  Denis  (RefN  1889, 
N.  54),  geurteilt  wurde.  —  Bei  dem  Frieden  von  Nymwegen  suchte  das 
Kapitel  von  Saint-Servais  in  Mastricht  zu  bewirken,  dafs  diese  Stadt  mit 
Umgegend  an  Spanien   zugeteilt  wurde,  wie   dies  das  jetzt  veröffentlichte 

auch  e.  Sonderausgabe  [Amersfoort,  Priem.  8°.  104  S.  F.  1,25].)  —  58)  The  manuecripts 
of  the  Duke  of  Beanfort,  the  Earl  of  Donoughmore,  and  othere.  (=  CUM.  Report  XII. 
appendix,  part.  IX.)  London,  Eyre  A  Spottiswoode.  4,  640  S.  —  59)  The  manuscripto 
of  S.  H.  Le  Fleming,  £sq.y  of  Rydal  Hall.  (=  GHM.  Report  XII,  appendix,  part.  VII. 
London,  Eyre  &  Spottiswoode.  1890.  IV,  474  8.  —  60)  X  Nanninga  Uitterdijk, 
Kapitein  Jan  Tan  Campen,  1661:  BGOverijssel  10  (1890),  8.  868/5.  (Dieter  Sehifiakapitta 
kämpfte  1656  n.  1658  in  der  Ostsee,  1661  diente  er  unter  De  Ruyter  im  mittelländischen 
Meere,  1668  kommandierte  er  e.  Flotte,  bestimmt  nach  d.  Küste  v.  Guinea,  welche 
aber  nicht  abgesegelt  ist.)  —  60*)  X  J.  H.  Hora  Sicoama,  De  keurvorat  Karel  Lode- 
wijk  ran  de  Palts  en  aijne  auster  de  hertogin  Sophie  van  Hannover:  Haagache  Stemmen 
(1888/9),  S.  697  —  609.  (1659  n.  später.  Rinder  d.  Königs  v.  Boehmen,  Friedrieb.  Ihr« 
Korrespondenz  liefert  Notiaen  über  bekannte  niederl.  Persönlichkeiten  n.  s.  w.  Veranlaßt 
durch  d.  'Publikationen  aus  d.  kgl.  preußischen  Staatsarchiven,  XXVI.    [Leipsig.    1888p 

—  61)  Theod.  Jorissen,  Johan  De  Witt.  (Een  Fragment.)  (==  Hist.  bladen.  Nieave 
bundel.  S.  181—42.)  (Verfaßt  1881.)  —  63)  F-  G.  Slothouwer,  De  buitengewone 
ambassade  naar  het  Zweedsche  Hof  in  den  jare  1672:  BVGO.  6,  8«  reeka  (1890),  8.  81—182- 

—  62*)  X  C.  A.  Van  Sypesteyn,  De  Prins  van  Oranje  in  1672:  Haagsche  Stemmen 
(1888/9),  S.  527—89.  (Über  e.  sog.  Plan,  d.  Fürsten  au  ermorden.)  —  63)  (JBG.  U) 
Traill,  William  III.  |[W.  J.  Knoop:  Tijdsp.  (Januar  1889),  S.  1  —  87.]|  —  64)  X  Theod. 
Jorissen,  De  zeeslag  bij  Kijkduin.  (=  Hist.  bladen,  Nieuwe  bundel,  S.  148-  61.)  iTer- 
fafst  1857.)  —  65)  F.  J.  L.  Krämer,  Een  nog  onuitgegeven  geheim  traetaat  van  Willem 
den  Derden:  BVGO.  6,  8«  reeks,  S.  188—64.  (Vgl.  N.  55  d.  Ref.  1889.)  —  66)  Beladest» 
Eapanolas  de  la  batalla  de  Seneffe,  11  de  Agosto,  1674.  Belaeion  de  lo  aucedido  deepoA 
de  la  batalla.  Uelacion  de  los  combates  de  Saint  Denis  v  Casteau  (por  el  Principe  de  Bachs*: 
Colecciön  de  documentos  ine'ditos  para  la  hist.  de  Espana  95  (1890),  S.  58—77.  —  6?) 


§  48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeree.  111,137 

Journal  des  Kapitelsabgesandten*8)  ans  lehrt.  —  Übrigens  sind  wir  für 
das  letzte  Viertel  des  17.  Jh.  meist"'71)  auf  die  englischen  Quellenansgaben 
angewiesen,72"76)  obgleich  sie  auch  nicht  immer  viel  Interessantes  bieten. 
—  Slothonwer  70)  verfaßte  einen  Aufsatz  aber  den  Feldzug  von  1706  in 
den  südlichen  Niederlanden  nach  noch  nicht  publizierten  Aktenstücken. 
Es  war  dies  ein  für  die  Alliierten  glückliches  Jahr  (Oudenarde,  Ryssel).  — 
Von  grofsem  Interesse  ist  Webers  Arbeit  über  den  Frieden  von  Utrecht,77) 
wofür  er  auch  das  Reichsarchiv  im  Haag  durchforscht  hat  (u.  a.  die  Korre- 
spondenz zwischen  Heinsius  und  Oxford  von  1711/3).  Sehr  ausführlich  be- 
spricht er  die  Separat-Unterhandlangen  zwischen  England  und  Frankreich 
?or  oder  neben  dem  eigentlichen  Friedenskongrefs;  nur  die  Unterzeichnung 
des  Friedens  habe  in  Utrecht,  die  eigentlichen  Verhandlungen  und  der  Ab- 
schlufs  in  London  und  in  der  jeweiligen  Residenz  Ludwigs  XIV.  statt- 
gefunden. Die  'Verlegenheit^-  und  Schaukelpolitik1  der  Niederlande  wird 
getadelt,  sowie  die  brutal-egoistische  Politik  Englands  und  die  schwankende 
Österreichs.  Interessant  ist  auch  der  Abschnitt,  worin  mitgeteilt  wird,  wie 
vom  Tory-Ministerium  ein  Zwang  auf  die  Republik  ausgeübt  ward  und  der  An- 
&chluis  letzterer  am  Friedenskongresse  stattfand.  —  Ober  den  österreichischen 
Erbfolgekrieg  ist  aufser  den  fortgesetzten  Aufsätzen  von  de  Broglie,78) 
welche  u.  a.  über  die  Unterhandlungen  in  Breda  (1746)  handeln,  nur  wenig 
zu  erwähnen.79-80)  —  Im  Zeitalter  der  'Patrioten',  worüber  einige  Aufsätze 
handeln,81'87)  war  eine  bekannte  Persönlichkeit  der  Geldrisch-Overijsselsche 


Memoria  de  los  accidentes  mas  notables  snccedidos  en  la  guerra  paaada  darante  el  gobiern* 
del  duqae  de  Yillahermosa  oder  Memoria  de  la  guerra  en  los  Pafses  Bajos,  de  1675  a  1678: 
ib.  S.  1 — 43.    —   68)  P-  Doppler,   Journal  du  chanoine  et   camener   Rene'  Joseph  de- 
Heer,  J.  U.  L.,   de'pute'  du   Chapitre   de   St.  Servals   a   Maestrieht   au    traite*   de   paix    de 
Nimegueen  1678:  PSHLimb.  27  (1890),  S.  156—86.  —  69)  J-  «*•  Doesburg,  Engeland 
en  de  Republiek  der  Yereenigde  ProvineUta,  1678—85:  TG.  (1891),  S.  245—50,  290—316,. 
$65—74.   (Über  <L  einheimische  Politik  Englands  im  Zusammenhang  mit  d.  Wunsche  Wil- 
helms ID.,   e.  Bündnis  zwischen  England  u.   d.  Republik   au   bilden   gegen   Ludwig   XIV. 
Wird  fortgesetzt.)  —  70)  A.  Wetzel,  D.  «8.  Teil  d.  Reieejournale  Constantijn  Huygener 
d.  Sohns1:   CBIBibl.  (1889),   S.  211/4.     (Huvgens   machte   mit   Wilhelm   III.  von   Oranien 
1680  e.  Reise   nach  Celle  u.   weiter  nach   Berlin,   u.    besuchte   während   dieser   Reise   d. 
Bibliotheken,  t.  Berlin  u.  Wolfenbüttel.  [Cf.  Ko.  28,  Ref.  1888.]  Wetzel  erläutert  in  einigen 
Hinsichten  d.  Stellen,  wo  Huygens  in  seinem  Journale  darüber  spricht.)  —  71)  M.  6.  Wilde- 
man ,  Traciementen  van  Residenten,  1 690 :  Navorscher  41,  S.  804/5.    (Namen  u.  Jahresgehalte 
v.  niederländischen  Botschaftern  bei  fremdländischen  Höfen.)  —  72)  The  manuscripts  of  the 
Duke  of  Leeds,  the  Bridgewater  trust,  Reading  Corporation,  the  Inner  Temple,  etc.  (=  RCHM. 
XI,  sppendix,  part.  VII.)    London,  Eyre  &  Spottiswoode.    1888.    884  S.    sh.  2.    (The  duke 
of  Leeds,  Thomas  Osborne,  war  'onc  of  the  active  promotors'  d.  Revolution  v.  1 688.    Seine 
Korrespondenz  ist  v.  Interesse  für  dieses  Ereignis. )  —  73)  <*•  R  «  d  i  n  g  t  o  n ,  Calendar  of  treasury 
pspers,  1720/8.    Preserved  in  Her  Majestvs  Public  rscord  office.    Prepared  by  .  .  .   London, 
Eyre  &  Spottiswoode,   1689.   8.  XXIX,  644  S.   (Notizen  über  1688.)  —  74)  The  manuscripts 
of  theHouse  of  Lords,  1689—90.    (=  RCHM.  XII,  appendix,  part.  VI.)    London,  Eyre  & 
Spottiswoode.    1889.    XXIII,  507  S.    2  sh.  l1/«  d.  —  75)  The  manuscripts  of  the  Duke- 
of  Atbole,    and  of  the  Earl  of  Home.    (=  RCHM.    XU,   appendix,  part.   VIII.)     London, 
Eyre  6  Spottiswoode.    4,  283  S.     (U.  a.  über    d.  Frieden   v.  Rijswijk,   über   d.  Gemahlin. 
Wilhelms  III.;  —  76)  6.  Slothouwer,  De  veldtocht  van  't  jaar  1708  in  de  Zuidelijke 
Sederlanden  (Naar  onuitgegeven  stukken):  Tijdsp.  (1890),  I,  S.  48-  73.  —  77)  O.  Weber, 
«.  o.  §  20".  —  78)  Le  duc  de  Broglie,  s.  JBG.   12.   13.  —  79)  M.  G.  Wildemanr 
Varichorders  voor  het  Vereen.  leger  op  2.  Aug.   1743:  Navorscher  41,  S.  511/2.  —  80) 
0.  J.  A.  Sehwarz,    Eene   bijdrage    tot  Neerlands   krijgsgesch.  (Met  1  ov erzieh tekaart  en- 
1  scheuen):  MilSpect.  (1890),  passim.    (Insbesondere  über  d.  Belagerung  Bergen -op -Zoom» 
1747.   Ausführlicher   als  N.  64  d.  Ref.   1889.    Militär-hiet.)   —    81)  Th.  Jorissen,  Het 
tijdperk  der  Patriotten.    (Hist.  bladen.    Nieuwe  bundel,  S.  261—98.)    (Verfafst  1882,  schon 


1X1,138  §  **-    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres. 

Edelmann  Joan  Derck  van  der  Capellen  tot  den  Poll,  dessen  Lebenslauf  von 
Bussemaker88)  bearbeitet  wurde.  Im  Anschlufs  an  seine  früheren  Unter- 
suchungen gab  jetzt  Loosjes*9)  den  zweifellosen  Beweis,  dafs  dieser  'Patriot' 
der  Vf.  des  1781  publizierten  scharf  anti»orangistischen  Pamphlets  'Aan  het 
Volk  van  Nederland'  sei. 

Zunschenperiode  1795*9*)—1815.90)  Eine  der  hervorragendsten  Persön- 
lichkeiten dieses  Zeitraumes  ist  Hermann  Wilhelm  Daendels,  der  1784  patrioti- 
scher Wühlereien  wegen  aus  seinem  Geburtsort  Hattem  nach  Frankreich 
flüchtete,  wo  auch  andere  seiner  politischen  Gesinnungsgenossen,  z.  B.  Wybo 
Fijnje91)  sich  befanden.  1793  trat  er  in  französischen  Kriegsdienst,  und 
als  er  1795  zum  Divisionsgeneral  ernannt  wurde,  war  er  bereits  wieder  in  die 
Niederlande  im  Pichegruschen  Heere  zurückgekommen.  In  der  Bäurischen 
Republik,  spielte  er  eine  grofse  Rolle.  Die  Regierung  König  Ludwigs  brachte 
ihm  erst  Amtslosigkeit,  1807  wurde  er  aber  zum  Gouverneur-General  von  Ost- 
indien ernannt.  Vom  Kaiser  Napoleon  im  November  1810  abberufen,  diente 
er  diesem  noch  in  Europa  und  endete  1818  sein  vielbewegtes  Leben  als  nieder- 
ländischer Gouverneur  der  Küste  von  Guinea.  Mendels93)  widmete  diesem 
Manne  seine  Doktordissertation,  worin  er  eine  ganze  Menge  bisher  nicht 
publizierter  Aktenstücke  aus  niederländischen  und  französischen  öffentlichen 
oder  privaten  Archiven  veröffentlicht.  Er  bietet  zweifelsohne  seinen  Lesern 
einen  viel  tieferen  Blick  in  den  Charakter  Daendels  als  bisher  möglich  war. 
Knoops  Rezension  dieser  Arbeit98)  ist  zugleich  eine  Ergänzung  dessen, 
was  Mendels  über  den  Feldzug  1799  in  Holland  (der  Anglo-Russische  Einfall 
schreibt,  woran,  wie  an  der  Verteidigung  der  Republik  im  allgemeinen  1799, 
Koolemans  Beynen94)  eine  interessante  und  sorgfältig  bearbeitete  militär- 
historische Studie95)  schliefst.    Manche  Dokumente,  bei  Mendels  nicht  vor- 


publiziert »GiöV  [1889],  IV,  8.  242—67.  [Ref.  1889,  N.  69.])  —  82)  id.,  Patriotiche 
binden.  (=  Hist.  en  literarische  Studien,  S.  55—74.  (Vertatet  1882.  Rezension  d.  'J.  Hartog. 
De  Patriotten  en  Oranje  van  1747-  87'  [1682].)  —  SS)  id  ,  Doggersbank.  (Eeue  Feestrede 
«p  5.  Augnstus  1881.)  (=  Hist.  Maden.  Nieuwe  bundel,  8.  295—304.)  —  84)  C.  Gil- 
bert i  Hodenpijl,  De  slag  bij  Doggersbank.  Een  hist.  herinnering:  T6.  (1891),  $.193—203. 
—  85)  G.  A.  J.  Franke,  Demagogisch  sekrikbewind  gednrende  den  Patriottentijd:  ib. 
(1890),  passim.  —  86)  L.  Riegel,  J.  H.  Bamberg  in  zijne  betrekking  tot  de  Nederlaoden 
(Spotprenten):  DietWarande  (1890),  S.  42/{,  189—50.  (Über  ergötzliche  Karikaturen  betr. 
Ereignisse  in  d.  Niederlanden  während  1787,  gezeichnet  v.  Ramberg,  Hannoreraner  u.  Ottsst- 
ling  am  englischen  Hofe.)  —  87)  Tb.  Jo rissen,  Uit  Familiepapieren.  (=  Hist.  en  lite- 
rarische stndie*nt  S.  75—98.)  (Verreist  1882.  Rezension  d.  «Uit  de  gedenkschriften  vso 
een  voornaam  Nederlandsch  beambte,  over  de  tweede  helft  der  18d«  en  het  begin  der 
19de  eeaw,  door  Mr.  H.  v.  A.')  —  88)  Th.  Bussemaker,  Joan  Derck  ran  der  Capellen 
tot  den  Pol:  Tijdsp.  (1891),  III,  S.  1—15,  111—40,267  —  81.  —  89)  A.  Loosjes,  Sog 
een  en  ander  over  het  pamflet  Aan  het  Volk  van  Nederland.  Amsterdam,  Egeling.  19  S. 
(Nicht  im  Buchhandel.  Siehe  auch  N.  408  d.  Ref.  1889.)  —  89*)  Ben  politieke  aendiog 
in  1795:  Eigen  Haard  (1890),  S.  186/8,  195/6.  (E.  Sendung  v.  niederländischen  Gesandtes 
nach  Paris  behufs  Friedensunterhandlungen  mit  d.  Komitee  de  Salut  Public.)  —  99)  G. 
Meijer,  De  overgang  van  de  Republiek  der  Vereenigde  Nederlanden  in  het  Koninkrijk  der 
Nederlanden:  TG.  (1891),  S.  281—45.  —  91)  A.  J.  Kroonenberg,  Wybo  Fijnje:  BVG0. 
6,  8«  reeks,  S.  290.  (Quellenausgabe  [1811].  Fortsetzung  d.  N.  86  d.  Ref.  1888.)  —  M) 
J.  Mendels,  Herman  Willem  Daendels,  voor  zijne  benoeming  tot  Gouverneur-Genera*!  rsn 
Oost-Indie*  (1762— 1807).  Met  bijlagen.  Doktordissertation,  's  Gravenhage,  Nijhoff.  1890. 
XVI,  801,  210  S.  F.  5,50.  |[A.  Ising:  NedSpect.  (1890)«  S.  201/8;  P.  L.  Moller:  BZ. 
67,  S.  551/4  (siehe  auch  unten  N.  98).]|  —  98)  W.  J.  Knoop,  Iets  orer  Herman  Willem 
Daendels:  Tijdsp.  (1890),  III,  S.  111—88;  (1891),  passim.  —  94)  O.  J.  W.  Koelemssa 
Beynen,  Ons  eerste  ontwerp-restingwet:  MilSpeet.  (1890),  S.  722  ff.  (QueUensosgabe 
]1799].)  —  95)  id.,  Krijgsgeschiedkundige  Studie  over  de  verdediging  der  Bataeftche  Repo- 


§48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres.  III  189 

handen,  sind  hier  gedruckt.  Bis  jetzt  giebt  er  nur  noch  allgemeine  Notizen 
Aber  den  Finanzznstand,  die  Armee,  die  Armeechefs,  n.  s.  w.  —  De  Bas 
setzte  seine  Lebensbeschreibung  des  Prinzen  Friedrich  der  Niederlande 
fort,96)  aber  diese  Arbeit  umfafst  nicht  nur  dessen  Leben,  sondern  eine  all- 
gemeine Geschichte  der  Niederlande,  resp.  von  Europa,  1801 — 13.*7"Ma) — 
Noch  mute  der  lesenswerte  Aufsatz  Jorissens")  aber  die  Restauration  1813 
and  die  Vorgänge  in  der  Franzosenzeit  erwähnt  werden. 

Königreich  der  Niederlande.99*'101*)  Die  'm&noires'  von  Taileyrand10t) 
sind  wichtig  für  unsere  Geschichte,  besonders  insofern  sie  die  Londoner 
Konferenz  behandeln,  welche  am  4.  November  1830  ihren  Anfang  nahm,  wo* 
selbst  auch  das  Schicksal  Belgiens,  dessen  Trennung  von  den  nördlichen 
Niederlanden,  beschlossen  wurde.  Interessantes  Aktenmaterial,  Briefe,  In- 
struktionen u.  8.  w.,  gestatten  einen  tieferen  Blick  in  die  Meinungen  der 
leitenden  französischen  und  englischen  Staatsmänner,  der  forstlichen  Personen, 
welche  einen  Anteil  an  den  Ereignissen10*' 108*)  haben,  u.  s,  w.  —  Von  den 
übrigen  Arbeiten  über  diesen  Zeitraum104"111)  mufs  die  Arbeit  Vos'112)  über 


bliek  in  1799:  ib.  (1891),  paaaim.  —  96)  F.  de  Bas,  Prins  Frederik  der  Nederlanden  an 
ajn  tijd.  Mai  portretten,  platen  an  kaartan.  XIV/XVIII.  Schiedam,  Roelanta.  1890/1. 
321—785  S.  F.  1,50  pro  Lieferung.  IfW.  J.  Knoop:  MilSpect.  (1890),  S.  589— 92.]| 
(Fortsetzung  d.  X.  78  meines  Ref.  v.  1889.)  —  9?)  X  F.  A.  Buis  (Fabius),  Lodawijk  Na- 
poleon an  de  laatate  dagen  ran  hat  koninkrijk  Holland:  TG.  (1889),  S.  257—81.  —  98)  X 
Th.  Jorissen,  Da  oonrespondentia  Tan  Koning  Lodawijk.  (=  Hiat.  an  literarische  Studien, 
S.  99  —  180.)  (Verfafst  1876.  Rezension  d.  'Napoleon  I  et  le  roi  Louis,  d'apres  las  docu- 
ments  eonaervee  aux  Archires  Nationales,  par  Felix  Roequain'.)  —  98*)  X  V.  De  Stners, 
Voor  80  jaren.  Da  Hollanders  te  Straalsand  (81  Mei  1809):  Haagsche' Stemmen  (1888/9), 
•S.  505 — 12.  (Ans  d.  hinterlassenen  Papieren  d.  Vaters  d.  Vf.,  der  d.  Affaire  mitmachte. 
Am  31.  Mai  1809  eroberten  d.  niederländischen  n.  d&nischen  Hlllfstrnppen  Napoleons  Stralsund, 
wohin  Schill  sich  zurückgezogen  hatte.)  —  99)  Th.  Jorissen,  De  omwentaling  van 
1813.  (==  Hiat.  an  literarische  Studien,  S.  155—260.)  (Verfafst  1862.)  —  99*)  J°-  de 
Vries,  Na  vijf  en  zeventig  jaren :  Eigen  Haard  (1890),  S.  875/9.  (Erinnerung  an  Waterloo. 
Mit  Abbildungen  u.  Porträts.)  —  100)  J-  J.  W.  E.  Verstege,  Militair-hist  tarugblik 
bij  den  Tijf-en-xeventigjarigen  gedankdag  van  Waterloo.  De  hiat.  oorsprong  en  beteekenis, 
de  grondslagen  en  hat  doel  van  Legioen  ran  Eer,  ijzeren  Kruis  en  Militaire  Willamsorde. 
Met  afbaaldingen  in  kleurendruk.  's  Greven nage,  Van  Langanhuysen.  1890.  VI,  124  S. 
F.  2.  —  101)  Winckel  en  Hoover,  1815.  80  April.  1890.  De  Militaire  Willemsorde. 
Hct  vijf-en-zeventig-jarig  bestaan,  herdacht  door  .  .  .  Leiden,  Sijthoff.  (1890.)  4,  150  8. 
F.  1,25.  |[F.  Da  Baa:  MilSpect.  (1890),  S.  26l/9.]|  —  101*)  P»  H.  K.  Van  Schendel, 
Album.  De  Militaire  Willamsorde.  Oalarij  van  Nederlandeche  helden,  samengeateld  door  . . . 
Aflerering  1,  2.  Edam,  Roldanua.  (1891.)  4°.  XIX  S.  F.  8  pro  Lieferung.  (E,  hübscher 
u.  sorgsam  ausgeführter  Gedanke  s.  Popularisierung  unserer  Kriagageach.  d.  Jetztzeit  Be- 
handelt aind  bis  jetzt  Waterloo,  1880,  Algier  n.  einige  Kriegssc9nen  in  Ost-Indien.)  —  102) 
de  Broglie,  Memoiree  da  prince  de  Talleyrand  publie's  avec  une  prtfface  et  dea  notes 
par...  I/IV.  Paris,  Calraann  Le>y.  |[Bijvanok:  NadSpact.  (1891),  S.  100/8.]|  (Mit 
Portrtts  n.  Faksimiles.)  —  108)  X  Gerard  Slothonwer,  Hoe  in  hat  jaar  1880  de  stad 
Bergen  (Mona)  in  opetand  kwam  en  wat  den  Nederlandsohen  officieren  al  is  weerraren: 
BVGO.  6,  8«  reaka,  S.  271—90.  —  10Sa)  X  P.  H.  Craandijk,  Da  Trijwillige  Jagar- 
corpaen  van  1880/1:  Eigen  Haard  (1890/1),  passim.  (Mit  Illustrationen  u.  Portrftts.)  — 
104)  J.  T.  Bnye,  Willem  de  Derda.  1849—90:  Gids  (1890),  IV,  S.  I/IV.  —  105)  A. 
M.  Kollawijn  Nz.,  Seheta  der  rageerlng  van  Koning  Willem  III.:  TG.  (1891),  S.  82—103, 
146—55.  —  100)  F.  De  Bas,  Synchronistische  Übel  betreffende  Z.  M.  Willem  III.,  Koning 
der  Nederlanden,  Prins  van  Oranje  Nassau,  Groothertog  van  Luxemburg:  MilSpect.  (1891), 
So.  8,  S.  I— XXXL  —  107)  Jan  Tan  Brink,  Koning  Willem  III.  (1817—90):  Elserter's 
Maandaehrift  (1891),  I,  S.  118—27.  (E.  kurzgefaßtes  Bild  seiner  Regierung.)  —  108) 
S.  Vi s sering,  Thorbecke.  In  memoriam.  (=  Verzamelda  gesehriften.  Tweed e  bundel.> 
Leiden,  Brül.  1889.  88—91  S.  F.  8,90  k  4,40.  (Schon  früher  publiziert  [1872].)  -- 
109)  id.,  Thorbecke  als  Staatsman:  I.  Thorbecke  an  da  Grondwet;  II.  Thorbecke  an  da 
liberale  partij.  (==  Verzamelda  gesehriften.   Twaede  bundel.)  Leiden,  BrilL   1889.    89—  48  S. 


111,140  §  48-    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres. 

die  Zeit  des  Staatsmannes  Groen  van  Prinsterer  in  den  Jahren  1857—76 
genannt  werden.  Der  Vf.  nannte  sein  Buch  ein  Werk  über  die  Kirchen- 
geschichte, aber  in  diesen  Jahrzehnten  ist  unsere  einheimische  politische 
Historie  nicht  von  der  Kirchengeschichte  zu  trennen,  und  Vos'  Arbeit  ist 
denn  auch  überwiegend  politisch-historischer  Natur.  —  Rengers1  Parlaments- 
Geschichte118)  ist  jetzt  bis  1866  fortgeschritten.  Das  Ministerium  —  Rochussen- 
Van  Bosse  (1858 — 60)  stürzte  infolge  des  Votums  der  Ersten  Kammer, 
welche  über  das  Gesetz  zur  Ordnung  der  Eisenbahnanlage,  welche  die  alles- 
beherr sehende  Tagesangelegenheit  geworden  war,  abstimmte.  Es  folgte  (1860/]} 
ein  Kabinet  Van  Hall- Van  Heemstra,  welchem  es  gelang,  das  Eisenbahn- 
gesetz durchzubringen.  Nach  einem  Ministerium  von  noch  kürzerer  Dauer 
(1861)  von  Van  Zuylen-Loudon,  trat  Thorbecke  wieder  auf  (1862/6).  Die 
Römisch-Katholischen,  welche  ihn  früher  gestützt  hatten,  fielen  jetzt  wegen 
der  Art  und  Weise,  wie  er  das  Unterrichtsgesetz  anwendete,  und  wegen  der 
Anerkennung  Viktor  Emanuels  von  ihm  ab.  Auch  fing  Groen  van  Prinsterer 
den  Unterrichtskampf  wieder  an.  Viel  wurde  aber  von  diesem  Ministerium 
vollbracht:  freisinnige  Tarifgesetze,  die  Aufhebung  der  Sklaverei  in  West- 
Indien,  die  Durchgrabung  yon  Holland  ('Holland  op  zijn  smalst*),  der  Rotter- 
damer  Wasserweg,  das  Gesetz  auf  das  'middelbaar  Onderwijs*,  die  Aufhebung 
der  Brennmaterialien-Steuer,  die  Abänderung  des  Gemeindegesetzes  (Ref.  1889, 
N.  127a)  u.  s.  w.  1866  trat  das  konservativ-anti-revolutionäre  Ministerium 
Heemskerck-Van  Zuylen  van  Nijevelt  auf  mit  Mijer  als  Kolonialminister. 
Seit  1849  hatten  die  liberalen  Prinzipien  in  kolonialen  Angelegenheiten  grofse 
Fortschritte  gemacht,  indem  1855  ein  neues  Regierungsreglement  für  Ostindien 
abgefafst  wurde. 

Geschichte  des  Hauses  JTassau-Oranietu  Viel  ist  hier  nicht 
zu  erwähnen,  was  nicht  besser  bei  der  politischen  Geschichte  bemerkt  wäre. 
Doch  mufs  hier  De  Pontbriants  'Histoire  de  la  Principaute  d'Orange'114) 
genannt  werden,  das  1544  nach  dem  Tode  Renes  Wilhelm  von  Nassau115'117) 
anheimfiel.  Die  Geschichte  dieses  kleinen  Fürstentums  ist  seit  dieser  Zeit 
bis  1713,  wo  es  endgültig  ein  Teil  Frankreichs  wurde,  in  unaufhörlicher  Be- 
ziehung zu  der  des  Prinzen  von  Oranien  und  dadurch  zu  der  der  nieder- 
ländischen Republik.     De  Pontbriant  teilt  eine  grofse  Menge  Archivalien  mit, 


F.  8,90  a  4,40.  (Schon  früher  publiziert  [1872  u.  1873].)  —  HO)  id..  De  Tai  tu  het 
Minieterie  Thorbecke.  (=  Verzamelde  geschritten.  Tweede  bundeL)  Leiden,  BrilL  ISäd. 
1  —  80  S.  F.  8,90  oder  4,40.  (Schon  früher  [1858]  publiziert  in  d.  Tagen  dieses  Sturm: 
jetzt  hat  es  hist.  Wert  bekommen.)  —  111)  id.,  De  aftreding  van  den  Minister  Thorbeck«. 
(==  Verzamelde  geschritten.  Tweede  bundel.)  Leiden,  Brill.  1889.  31,8  S.  F.  8,90  oder 
4,40.  (Schon  früher  [1866]  publiziert  in  d.  Tagen  dieses  Ereignisses  selbst.)  —  112)  G- 
J.  Vos  Az.,  Groen  van  Prinsterer  en  zijn  tijd.  1857 — 76.  Studien  en  scheuen  op  het 
gebied  der  vaderlandsche  kerkgesch.  Dordrecht,  Revers.  VIII,  547  S.  F.  6,60.  |[W.  P. 
C.  Knüttel:  NedSpect.  (1891),  S.  182/8;  J.  E.  Heeres:  Tijdsp.  (1892),  S.  59-62.]|- 
113)  W.  J.  Van  Weideren  Rengers,  Schote  eener  parlementaire  gesch.  van  Neder- 
land  sedert  1849.  Tweede  gedeelte.  's  Gravenhage,  Nijhoff.  171—882  S.  F.  1,90.  |[A. 
Ising:  NedSpect.  (1891),  S.  212/4.]|    (Fortsetzung  v.  N.  88  d.  Ref.   1889.) 

114)  A.  De  Pontbriant,  Hist.  de  la  principaute  d' Orange  suivie  de  lettre» 
inedites  des  Princes  d'Orange,  des  Rois  de  France,  du  Comte  de  Grignan,  etc.  etc.  ArigDon, 
Paris,  La  Heye,  Nijhoff.  467  S.  F.  8,80.  |[P.  J.  Blök:  NedSpect.  (1892),  S.  &4/5.]j  ;*' 
Zeichnung  d.  «Chateau  et  ville  d'Orange  en  1641'  und  Karte.)  —  115)  E.  W.  Moei,  D< 
portretten  van  Prins  Willem  den  Eerste:  Oud-Holland  (1889),  S.  281—92.  (Mit  Portrtl j.  - 
116)  Nijhoff  &  Moltzer,  Prins  Willem  van  Oranje  op  het  tooneel:  NedSpect.  (Iö9ö> 
8.    111,    129.   —   11?)   A.  Ising,   De   Oranje's   op    het  tooneel:    ib.    (1890),   S.  230,1. 


§  48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres.  111,141 

darunter  viele  Briefe  unserer  Oranienfürsten.118)  —  Jorissen119)  skizziert  einen 
Heiratsplan  aus  politischen  Interessen  zwischen  Enno  Ludwig  von  Ostfriesland 
und  Henriette  Catharina,  jüngster  Tochter  Friedrich  Heinrichs.  1641  wurde 
diese,  5  Jahre  alt,  verlobt  mit  dem  Sohne  des  ostfriesischen  Grafen  (9  Jahre), 
aber  1655/6  wurde  die  Verbindung  zwischen  den  jungen  Leuten,  welche  keine 
Liebe  für  einander  hegten,  wieder  gelöst.  Später  heiratete  Henriette  Catharina 
Johann  Georg  von  Anhalt-Dessau. 119a)  —  Derselbe  Autor  führt  den  Lesern 
das  Elternhaus  der  Prinzessin  Anna  vor,  die  später  Wilhelm  IV.  von  Oranien1*0) 
beiratete,  und  giebt  ein  nicht  gerade  angenehmes  Bild  der  Verhältnisse 
zwischen  den  Mitgliedern  des  englischen  Königsgeschlechtes  aus  dem  Hause 
Hannover.190*"188) 

Verfassungs-,  Hechts-  und    Wirtschaftsgeschichte.1**) 

Verfassungsgeschichte.  Fockema  Andreae  handelte  über  das  Wesen 
and  die  Bedeutung  der  Städterechtverleihung  in  den  Niederlanden.195)  Einer 
oder  mehrere  der  drei  folgenden  Charakterzüge  stehen  bei  einem  Dorfe, 
das  im  Laufe  der  Zeit  zu  einer  Stadt  emporsteigt,  im  Vordergrund;  es  kann 
eine  Mark  (z.  B.  Almeloo),  ein  herrliches,  fürstliches  Landgut  (z.  B.  Delft) 
oder  eine  Handelsstelle  (z.  B.  Vlissingen)  sein.  Der  Charakter  des  nieder- 
ländischen Städterechts  liegt  nicht  im  fortdauernden  Marktrecht,  nicht  in 
der  Freiheit  der  Bürger  oder  Einwohner,  nicht  im  Rechte,  'Keuren'  zu 
machen;  wohl  aber  an  erster  Stelle  in  der  ausdrücklichen  Anerkennung  der 
Bürgergenossenschaft  als  selbständige  Körperschaft  mit  eigenen  Rechten  und 
Pflichten  dem  Landesherrn  (oder  Kaiser)  gegenüber;  wohl  darin,  dafs  auch 
das  Grundgebiet,  wo  diese  Bürgergenossenschaft  ansässig  ist,  einen  eignen 
Bezirk  formiert,  rechtlich  geschieden  von  seiner  Umgegend.  —  Wester- 
kamps  Studie  über  das  Bundesrecht  unserer  Republik186)  stützt  sich  meisten- 


[[NedSpect.  (1890),  8.  258.]|  —  118)  X  A.  Schimmelpenninck  Van  der  Oije  van 
de  Poll  en  Nijenbeek,  Genealogische  Aanteekeningen  op  het  geslaoht  Nassau  La  Leck: 
GeldernVAlm.  1892  (1891),  S.  69-  72.  (Vgl.  N.  102  Ref.  1889.)  —  119)  Th.  Jorissen, 
Hist.  bladen,  nagelaten  door  .  .  .  Nieuwe  bundel.  1«  en  2«  druk.  Een  vorstelijk  engage- 
ment.  8.  97—129.  Haarlem,  Tjeenk  Willink.  1890.  VI,  876  S.  F.  8,75  oder  F.  4,25. 
|[Tijdsp.  (1890),  III,  8.  206/7;  C.  G.  A.  Croin:  Wetensehappelijke  Bladen  (Juli  1891), 
S.  139—45;  J.  A.  Sillem:  Gids  (1890),  II,  8.  867/8;  P.  J.  Blök:  NedSpeet.  (1890), 
&  186/7.]|  (Verfafst  1874.)  —  119»)  X  C.  A.  Van  Sypesteyn,  Prins  Willem  III 
van  Oranje:  Haagsehe  Stemmen  (1888/9),  8.  449 — 62.  (Mit  Quellen.  Insbesondere  Über 
d.  Jagend,  d.  Erziehung,  n.  s.  w.  d.  Prinzen.)  —  ISO)  Th.  Jorissen,  Het  ouderlijk  hnis 
▼in  Anna  van  Hannover.  (=  Hist.  bladen.  Nieuwe  bundel.  8.  217—60.)  (Verfafst  1876.) 
—  ISO»)  X  G.  A.  Hnlsebos,  Het  graf  van  Willem  George  Frederik  Prins  van  Oranje- 
Nassau  te  Padna:  Eigen  Haard  (1890),  S.  408  —  10.  (Mit  Porträt  u.  Abbildungen.)  — 
121)  X  Het  graf  van  een  Oranjevorst:  NedSpeet.  (1890),  8.  21,  58.  (Friedrich  Wilhelm 
Georg  v.  Oranien -Newau,  zweiter  Sohn  d.  Statthalters  Wilhelm  V.,  starb  im  österreichischen 
Militärdienste  1799  in  Padna,  wo  er  auch  begraben  wnrde.)  —  122)  X  Vooronders  in  de 
rechte  lijn,  van  wijlen  Zijne  Majesteit  Willem  III  Koning  der  Nederlanden:  NedLeeuw  8, 
(1890),  8.  90/8.  —  12$)  XA.  A.  Vorsterman  van  Oyen,  Het  Vorstenbnis  van 
Waldeck  en  Pyrmont.  Haag,  GeneaL  Heraldisch  A.  1889.  VIII,  158  8.  F.  240.  |[J.  B. 
Rietstap:  NedSpeet.  (1889),  8.  268— 70.]|  (2.  Ausgabe.  Wilhelm  III.  heiratete  Emma 
▼.  Waldeek-Pyrraont  d.  jetzige  Königin -Witwe.) 

124)  S.  Muller  Fa.,  Varia:  I.  Een  manier,  hoe  men  claghen  zal  mitter  doder 
hand.  —  II.  Recht  te  spreken  om  grasgelt  int  ghestichte  van  Utrecht.  —  IV.  Van  een 
heijmelick  gerieht,  dat  duer  Karolum  Magnum  inghesat  is  ende  die  veem  ghenoempt  werdt: 
VMVOVB.  2,  S.  514/7.  (I.  rührt  ▼.  Gouda  her.)  —  125)  8.  J.  Fockema  Andreae, 
Het  vezen  en  de  beteekenis  der  verleening  ran  stadrechten  in  NederUnd.  Reden  z.  Er- 
öffnung d.  jährlichen  Sitzung  d.  M.  Nederlandsche  Letterkunde  Leiden,  18.  Juni  1891 : 
HMMNedL.  (1890/1),  8.  21—49.  —  126)  J-  B-  Westerkamp,  D.  Bundesrecht  d.  Republik 


111,142  §  48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres. 

teils  auf  die  niederländische  Litteratnr  Aber  diesen  Gegenstand.  'Die 
Utrechter  Union  war  grofs  gedacht  nnd  grofe  angelegt',  aber  nach  und  nach 
haben  sich  die  Teile  Aber  die  Gesamtheit  erhoben  nnd  wurde  die  Republik 
'in  das  bequeme  und  leichte,  aber  auch  unsichere  Fahrwasser  des  Staaten- 
bundes getrieben',  nachdem  sie  zuvor  'weite  Schritte  auf  dem  Wege  ge- 
macht1 hatte,  'welche  zum  modernen  Bundesstaat  führt'.  Der  Vf.  beschreibt 
kurz,  aber  ziemlich  vollständig  die  staatsrechtlichen  Zustände,  insoweit  sie  die 
Gesamtheit  betreffen  und  die  Beziehungen  zwischen  der  Gesamtheit  und  den 
Teilen,  nicht  aber  die  Zustände  in  den  Provinzen.197) 

Strafrecht  und  Stra/rechtspflege.1**'1*0) 

Civilrecht.  Hier  mufs  die  Doktordissertation  Joostings181)  über 
das  'Zeventuigsrecht',  ein  Rechtsinstitut,  das  schon  in  Urkk.  von  1375  nnd 
1292  eine  alte  Gewohnheit  genannt  wird,  und  das  in  verschiedenen  Teilen 
unseres  Heimatlandes,  hier  und  da  selbst  noch  während  der  Republik,  vor- 
gefunden wurde,  erwähnt  werden.  Obgleich  dieses  Rechtsverfahren  auch  bei 
anderen  Zwistigkeiten  im  Gebrauch  war,  bespricht  Joosting  es  nur  in  Bezug 
auf  die  Rechtsstreitigkeiten  Aber  immobilia  und  erläutert  dies  mit  Belegen 
aus  dem  14.  bis  16.  Jh. 

Wirtschaft*-  und  Sozial  geschickte.1**)  Pringsheim188)  be- 
spricht unsere  wirtschaftliche  Entwickelungsgeschichte  im  17.  und  18.  Jh., 
meist  sich  stützend  auf  die  Litteratnr,  obgleich  auch  Archivstücke  von  ihm 
benutzt  sind.  Nach  ihm  ist  die  Annahme,  dafs  schon  nach  1648  unser  Handel 
in  Verfall  kam,  falsch,  denn  bis  zu  ungefähr  1780  nahm  seine  Blüte  zu. 
Auch  darf  nicht  angenommen  werden,  dafs  der  überseeische  Handel  bedeutender 
war  als  der  europäische  (England,  Levante,  Ostsee):  gerade  das  Entgegen- 
gesetzte ist  der  Fall.  Vf.  giebt  weiter  interessante  Notizen  Aber  die  Or- 
ganisation des  Handels,  Aber  die  Industrie,  die  Gewerbeverfassung,  die  Lage 
der  Arbeiter  und  die  soziale  Bewegung.184,185)  —  Ameshoff186)  bespricht 
das  Entstehen  und  die  Entwickelung  des  niederländischen  'Rijnspoorweg' 
(1838— 90).186a)  —  Heemskerks  Lebensskizze  des  ehemaligen  (1874/7) 


d.  Vereinigten  Niederlande  (1579—1795).  Marburg,  Ebrert.  1890.  52  S.  |[P.  L.  Malier: 
HZ.  67,  S.  64 6/9.] |  —  127)  XJ.  B.  Breukelman,  Wetten  en  Verorderungen  van  Francehen 
en  anderen  oorsprong  hier  te  lande  executoir  verklaard  of  uitgevaardigd.  Zwoile,  Tjsenk 
Willink.  1890.  97—240  8.  F.  0,65  pro  Lieferang.  (17.  Aug.  1803  bU  84.  Det.  1811.^ 
—  128)  P-  P*  G.  Collette,  Het  ontwerp-wetboek  van  militair  •trafrecht,  samengwUld 
door  Mr  H.  van  der  Hoeven,  Hoogleeraar  te  Leiden:  MilSpeot.  (1890),  S.  226 — 87.  (Die* 
Seiten  umfassen  d.  kurze  Entwiokelnngsgesch.  d.  Milit&r-Strarrechts  in  d.  Niederlanden.)  — 
129)  W.  R.  H.  Wakker,  De  toepassing  van  de  pijnbank  in  onse  oude  militaire  reehti- 
pleging:  ib.  (1888),  S.  654—65.  (E.  hist.  Abhandlung,  gestützt  auf  d.  Kriminalisten  De 
Damhonder,  Feltman,  Pappus  van  Trattberg.)  —  ISO)  id. ,  Het  doodvonnit  bij  lotiag,  mb 
vorm  van  deoimatie  in  onze  onde  militaire  rechtspleging :  ib.  (1889),  S.  117 — 26.  —  181) 
J.  6.  C.  Joosting,  Onnitgegeven  oorkonden  betreffende  het  Zeventuigsreeht  met  een  tu- 
leiding.  Jnr.  Dies,  zu  Utrecht.  Nijmegen,  Thieme.  1890.  LXX,  40  S.  —  \%%)  A.  M. 
Kollewijn  Nz.,  Soeialisme  in  de  Middeleenwon :  TG.  (1890),  S.  801 — 10.  (Aflgemein 
europäisch.)  —  ISS)  O.  Pringsheim,  Beitrage  z.  wirtschaftlichen  Entwickelsngsgeseh. 
d.  vereinigten  Niederlande  im  17.  u.  18.  Jh.  (=  Staats-  u.  soeialwissenachaftliehe  Forschungen 
10,  III.)  Leipzig,  Dunoker  &  Humblot.  1890.  VIII,  127  S.  M.  2,80.  ([NedSpect.  (1691), 
S.  88/4.]  |  —  1S4)  Huishoudingsuitgaren  van  een  predikant  in  de  17**  eeuw:  Navorseber 
41,  S.  121/8.  (1658.)  —  1S5)  J.  J.  Janssen,  üit  den  Franschen  tijd:  ib.  S.  191/8. 
(E.  Preiscourant  [1810]  n.  e.  Effektenliste  [1812].)  —  1$6)  H.  Ameshoff,  De  Nedsr- 
landsche  Rijnspoorweg.  (Wording.  Ontwikkeling.  Vol  bedrijf.  Kampstrijd.  OvernaoM.) 
Utrecht,  Van  Drnten.  100  S.  (Nicht  im  Buchhandel)  —  lSv*)  K.  H.  Beijen,  Geseoied- 
kundige    herinnering    aan    de    Nederlandsehe    Rhijnspoorweg    maatschappij :    Eigen   Basrd, 


§  48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres.  III,14S 

Finanzministers  Van  der  Heim187)  ist  von  Interesse  für  unsere  Kenntnis  des 
finanziellen  und  ökonomischen  Zustandes  der  Niederlande  in  der  allerneuesten 
Zeit.1*8"189) 

Handelsgeschichte.  Lebon  and  ein  Mitglied  der  Löwenschen 
Studentengesellschaft  C.  Bnter  setzten  ihre  Handelsgeschichte  der  Nieder- 
lande im  Zeitalter  Karls  des  Grofsen  fort.140)  Sie  berichten  jetzt  über  den 
Handelsverkehr,  über  Land-  nnd  Wasserwege,  Zölle,  n.  s.  w.  —  Für  die 
Hanserezesse141*14*)  sind  auch  niederländische  Archive  benatzt;  sie  sind 
lehrreich  für  unsere  Handelsgeschichte  (z.  B.  Sicherheit  auf  dem  Meere 
nnd  Seeräuberei),  bisweilen  auch  für  unsere  politische  Geschichte.  Insbe- 
sondere hat  Band  IV  von  Schäfers  Publikation  für  uns  Interesse,  weil  im 
Anfang  des  16.  Jh.  die  nordniederländischen  Kaufleute  immermehr  in  den 
Vordergrund  traten  und  weil  der  Warenabsatz  unserer  Kaufleute  immer  mehr 
die  Blüte  der  Hanse  gefährlich  bedrohte,  obgleich  letztere  die  Jahre  1497 — 1504 
noch  immerhin  zu  ihrer  Blütezeit  rechnen  kann. 

Kirchengeschichte,1**'1**)  Katholizismus.  Vor  der  Refor- 
mationszeit.  Von  grofsem  Interesse  ist  die  Ausgabe  Broms  von  gröfsten- 
teils  bisher  noch  nicht  herausgegebenen  Aktenstücken  aus  vatikanischen, 
niederländischen,  belgischen  und  französischen  Archiven,146)  welche  sich  auf 
die  Geschichte  des  Bistums  Utrecht  beziehen,  das  im  MA.  den  gröfsten  Teil 
der  jetzigen  Niederlande  umfafste.  Diese  Ausgabe,  welche  uns  bis  1378 
(Schisma)  führen  wird,  ist  jetzt  fortgeschritten  von  751 — 1312.  —  Van  Bors  - 
snm  Waalkes147)  bestreitet  die  Meinung  Kellers,  die  sogenannten  Gottes- 
freunde seien  Waldenser.  Sie  waren  Römisch-Katholische ;  hatten  Beschwerden : 
nicht  aber  über  die  Lehre,  sondern  über  die  Fehler  und  Mifsbräuche  in 
der  Kirche,  und  wollten  diese  verbessern.  Insoweit  waren  sie,  aller- 
dings unbewufst,  Vorläufer  der  Reformation.148)  —  Acquoy149)  behandelte 
die  christliche  Typologie,  auch  in  den  Niederlanden.     Nach  neu-testament- 


3.  892/6  u.  paasim.  (Mit  Zeichnungen.)  —  1$7)  J.  Heemskerk  Al,  Levensbericht  van 
Mr  Hendrik  Jacob  Baron  Van  Der  Heim  Van  Duivendijke:  HMMNedL.  Bijlage  (1890), 
S.  198—284.  —  158)  X  J.  T.  Buy  8,  Levensbericht  van  M*  S.  Vissering:  JbAk Amsterdam 
(1889—90),  S.  26—69.  ([1818—88.]  Auch  publiziert  in  HMMNedL*  Bijlage  (1891), 
S.  US—  64.  Hervorragender  Nationalökonom.)  —  189)  J-  &.  W.  Qnarles  van  Ufford, 
Levensberieht  ran  Mr  Jacob  Leonard  de  Bruyn  Kops:  HMMNedL.  Bijlage  (1888/9), 
S.  29—66.  (D.  B.  Kops  [1822 — 87]  war  e.  unserer  hervorragendsten  Nationalökonomen.)  — 
140)  Constantius  Buter  (Heetor  Lebon),  De  handel,  vooral  in  de  Nederlanden,  tijdena 
Karel  den  Grooten.  II.:  DietWarande  (1891),  S.  487—65.  (Fortsetzung  d.  N.  186  Ref. 
1889.)  —   141/9)  ▼•  d.  Kopp,  Schäfer,  s.  JBG.  18. 

148)  J.  C.  Van  Slee,  Levensbericht  Tan  R.  C.  H.  Römer:  HMMNedL.  Bijlage 
(1888),  S.  8—28.  ([1816—86.]  Mit  Verzeichnis  seiner  [meist]  kirchengeschichtlichen 
Arbeiten.)  —  144)  S.  Cramer,  Levensbericht  ran  Christiaan  Sepp:  ib.  (1891),  S.  829—407. 
i  [1820— 1890.]  Mit  Verzeichnis  seiner  [meist]  kirchengeschichtlichen  Arbeiten.)  —  145) 
J.  G.  R.  Acquoy,  'Ga-doop'  en  'Ga-gedoopte' :  ib.  (1888),  S.  64/8.  (Über  d.  Frage,  ob 
in  d.  katholischen,  lutherischen  u.  reformierten  Kirchen  d.  16.  Jh.  der  Nottaufe  [z.  B. 
durch  d.  Arzt  oder  d.  Hebamme,  wenn  d.  Kinde  Lebensgefahr  drohte]  e.  ceremonielle 
Taufe  folgen  mufete,  wenn  das  Kind  leben  blieb.)  —  146)  G.  Brom,  Bullarium 
Trajeetense.  Romanorum  Pontifieum  diplomata,  quotquot  olim  usque  ad  Urbanum  papam  VI 
«an.  1878)  in  veterem  episoopatum  Trajeotensem  destinata  reperiuntur,  collegit  et  auspiciia 

SocieUtis   bist.   Rheno-Trajectinae    edidit Fasciculi   I,   IL    Haga-Comitis,  Nijhoff. 

1891.  4°.  IV,  1-240  S.  F.  6.  |[S.  Mull  er  Fa.:  NedSpect.  (1891),  S.  286/7.]|  — 
14?)  G.  H.  Van  Borssum  Waalkes,  De  Vrienden  Gods  in  de  14de  eeuw,  in  betrekking 
tot  de  Waldenaeu,  Roomsche  Kerk  en  Hervorming:  Tijdsp.  (1890),  III,  S.  1—20.  —  148) 
X  i.  G.  R.  Aequoy,  Eon  mystiek  boekje,  op  naam  van  Gerrit  de  Groote:  HMMNedL. 
U888),   S.  68 — 74.    —   149)  id.,   De   Christelijke  Typologie  in   beeld,   in    woord    en  in 


III 144  §  48-    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres. 

lichem  Sprachgebrauch  ist  ein  Typus  ein  Bild  aus  dem  Alten  Testament, 
welchem  ein  Bild  aus  dem  Neuen  Testament  als  Antitypus  entspricht  (z.  6. 
Adam-Christus).  Dies  gab  Veranlassung  zu  verschiedenen  typologischen  Dar- 
stellungen in  Bild  (u.  a.  die  Biblia  Pauperum),  in  Wort  (ein  Ms.  des  Leidener 
Vereins)  und  Handlung  (Oberammergauer  Passionsspiel). 

Nach  der  Reformation.  Brom  setzte  die  Ausgabe  der  Berichte,  welche 
von  den  hiesigen  vicarii-apostolici  in  Rom  abgestattet  wurden,  fort.1*0"1"] 
(Man  sehe  Ref.  1889,  N.  154/5.)  Die  jetzt  veröffentlichten  wurden  1635, 
1638,  1642  und  1645  von  Rovenius  verfafst  und  geben  viele  interessante 
Notizen  Aber  die  Lage  der  Römisch-Katholischen  in  den  Niederlanden.  — 
Februar  1700  wurde  der  vicarius  apostolicus  Petrus  Codde  nach  Rom  zur 
Rechenschaft  Aber  seine  geistliche  Verwaltung  berufen,  worüber  Klagen  er- 
hoben waren.  Am  20.  Dezember  1700  wurde  er  beim  Papste  zugelassen  und 
bekam  Befehl,  einen  Bericht  aber  den  hiesigen  Zustand  abzufassen.  Er  that 
dies  im  folgenden  Jahre,  und  auch  dieses  interessante  Dokument  wurde  von 
Brom  publiziert.154)  —  Graaff155)  beendigte  seine  Blumenlese  aus  den  Akten 
des  Haarlemmer  Kapitels.156) 

Alt-bischöfliche  Klerisei.1*"-1**)  Reformationszeit.1** 
Allard  skizziert  das  Loben  des  Rektors  der  lateinischen  Schulen  in  Amsterdam, 
Crocus,160)  nach  diesem  Autor  ein  erasmianischer  Humanist,  ohne  ein  Geist- 
verwandter des  Erasmus  zu  sein,  der  1549  nach  Rom  zog,  dort  von  Loyola 


handeling.  Eröffnungsrede  d.  Leidener  Vereine:  ib.  (1888/9),  S.  19-51.  —  150)  G. 
Brom,  Vier  misaie- versiegen,  van  1635  tot  1645  door  Rovenius  te  Rome  ingediend.  I.  (A* 
1635.)  Ad  smnctissimnm  dominum  nostram  relatio  de  statu  et  progressu  religionis  Catbol'Mee 
in  Hollandia  et  vicinia  provinciis:  AOUtreeht  18  (1890),  S.  1—17.  —  151)  id..  Vier 
missie-verslagen,  van  1685  tot  1645  door  Rovenius  te  Rome  ingediend.  IL  (A*.  1638): 
Deseriptio  Status  ecclesiae  et  religionis  Catholicae  in  dioecesi  Ultrajectensi  ac  in  partibus 
Holland iae,  aliisque  provinoiis  ac  locis  Belgii  Confoederati  ad  eminentiseimos  dominos  eer- 
dinales  ae  praelatos  S.  Congregationis  de  Propaganda  Fide:  ib.  S.  18 — 24.  —  152)  id., 
Vier  missie*  verslagen,  van  1685  tot  1645  door  Rovenius  te  Rome  ingediend.  III.  (A<>.  1642): 
Deseriptio  Status  ecclesiae  et  profeetus  religionis  Catholicae  in  Hollandia  eique  confederatts 
Belgii  provinciis  ad  S.  D.  N.  et  E»oa  ae  Revnos  Dm  Cardinales  ao  praelatos  saerae  con- 
gregationis de  Propaganda  fide:  ib.  S.  24 — 48.  —  153)  id.,  Vier  missie-verslagen,  van 
1635  tot  1645  door  Rovenius  te  Rome  ingediend.  IV.  (A«.  1645):  Deseriptio  Status  ecclesiae 
et  profeetus  religionis  Catholicae  in  Hollandia  eique  confoederatis  Belgii  provinciis  ad 
sanetissimum  dominum  nostram  Innooentium  papam  deeimum:  ib.  S.  49 — 57.  —  154)  id., 
Verslag  der  Hollandsche  Missie  ten  jare  1701.  Status  Missionis  in  Faederato  Belgio  ineunte 
eaeculo  18:  ib.  (1890),  8.  432—75;  19  (1891),  S.  1  —  70.  —  155)  J-  J.  Graaf,  Akten 
van  hetHaarlemscheKapittel:  BQHaarlem  17  (1890/1),  S.  803—425.  (Fortsetzung  <L  N.  166 
Ref.  1889.  1709—1868,  in  welchem  Jahre  dieses  'Capitulum  praetensum'  aufgehoben  wurde.) 

—  156)  X  A.  van  Lommel,  De  Noord-Nederlandsche  leerlingen  van  het  Urbeaiiseh 
College  te  Rome,  gesehiedkundig  herdacht:  AGÜtrecht  19,  S.  291 — 835.  (Durch  d.  päpstliche 
Breve  v.  22.  Juni  1622  wurde  d.  Congregatio  de  Propaganda  Fide,  u.  am  1.  Aug.  1627  wurde 
v.  Papst  Urban  VIII.  d.  Collegium  Urbanum  oder  <L  Propaganda  errichtet,  wo  Jünglinge 
auch  von  d.  Ländern  zu  Missionaren  erzogen  wurden,  welche  d.  kath.  Kirchen  lehre  ver- 
worfen hatten.    Van  Lommel  giebt  e.  Liste  d.  niederländischen  Lehrlinge.    [1685 — 1879  P 

—  15?)  D«  Ood-Katholieken :  TG.  (1891),  S.  55/8.  (Über  d.  Entstehung  d.  afc-bitchSfi. 
Klerisei.)  —  158)  H.  J.  A  llard,  Twee  onuitgegeven  brieven  van  den  Provicaris  Theod. 
de  Cook,  enz:  BGHaarlem  17,  S.  445 — 57.  (An  d.  Bischof  v.  Roermond.  28.  Nov.  1702  u- 
18.  April  1708.  £.  Beitrag  z.  Gesch.  d.  ersten  Jahre  d.  alt-bischöflichen  Klerisei.)  —  159) 
M.  N  a  h  u  v  s,  Het  geslacht  van  Sobrevel  of  Schrevelius,  en  het  wapen  van  Paus  Adriaan  VI.: 
DietWarande  (1890),  S.  503—28;  589—95.  (Nach  Nahuys  stammte  d.  bekannte  Papst 
wahrscheinlich  aus  d.  Geschlechte  Schrevelius ;  andere  behaupten  aus  d.  Geschlechte  DedeL)  — 
160)  H.  J.  Allard,  Mr  Cornelius  Petri  F.  Crocus  S.  J.  1500—50.  (Cornelia  PieUrn- 
Croock):  VAlmNedKath.    (1891/2),  S.  8  — 90.    (Mit  Porträte  d.  'Nioolaus  Caninius  1534'  o- 


§48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres.  III 146 

in  den  Jesuitenorden  aufgenommen  wurde  and  1550  starb.  Er  war  einer  der 
ersten  niederländischen  Mitglieder  dieses  Ordens.161,16*) 

Protestantismus.  Der  bekannte  Coornhert  in  seinem  Kampf  gegen 
Religionszwang  nnd  für  Gewissensfreiheit  wird  uns  vorgeführt  von  Moor- 
rees.16**168»)  —  Einige  andere  Arbeiten  bringen  den  Leser  eher  auf  das 
Gebiet  der  Geschichte  der  Philosophie. 

Eglise    WaUonne.1«*) 

Mennoniten.1**)  Dyserinck  schrieb  interessante  Aufsätze  über  das 
mennonitische  Waffenverbot166)  und  über  die  verschiedenen  Meinungen,  welche 
in  dieser  Hinsicht  im  Lauf  der  Zeit  bei  dieser  Kirchengenossenschaft  be- 
standen haben.  Die  absolute  'Weerloosheit'  ist  mehr  in  Schriften  gelehrt  als  im 
praktischen  Leben  angewendet  worden:  das  tritt  schon  im  17.  Jh.  an  den  Tag, 
mehr  aber  im  18.  Jh. 

Kultur,  Kunst,  Wissenschaft,  Litteratur.  Buchdrucker- 
kunst.167-1**)  Falk16*)  bekämpft  die  Meinung,  als  wäre  die  Geistlichkeit 
der  Erfindung  der  Buchdruckerkunst  nicht  gewogen,  und  führt  als  Belege 
an  Verzeichnisse  geistlicher  Personen  und  Gesellschaften,  welche  als  Drucker 
bekannt  sind. 

Unterrichtswesen.  Bijsterbos  beschreibt  im  Umrifs170)  die  Ein- 
richtung der  Schulen  und  Universitäten  und  die  Erziehung  zu  Handel  und 
Industrie  im  16.  Jh.  Dazu  gab  ein  Plakat  Philipps  II.  von  1569  Veran- 
lassung, wobei  es  verboten  wurde,  dafs  niederländische  junge  Leute  nach  fremd- 
ländischen Schulen  und  Universitäten  zogen,  wogegen  die  Staaten  Overijssels 
Protest  erhoben  (1570). 170a) 

Volksglaube  und  Aberglaube.111)  Kultur g e schichtliche  Ein- 
zelheiten.1"41*'1'11)     Godet  gab  eine  Lebenskizze175)  einer  niederländischen 


<i.  »Alardus   Aemstelredamus    1532*,    Freunde  d.  Crocus.)  —  161)  X  J.  6.  R.  Acquoy, 
Register  yan  stukken  betreffende  het  proces  van  den  martelaar  Angelas  Morula :  HMMNedL. 

18889),  S.  109  —  14.  (E.  Ms.  ans  d.  Arohiv  d.  alt-bischöflichen  Klerisei,  herkömmlich  v. 
bekannten  Pastor  v.  Heenvliet,  d.  1567  in  Mona  in  Hennegan  d.  Märtyrertod  nm  d.  Glaubens 
willen  starb.)  —  162)  X  Julias  Frederichs,  De  secte  der  Lotsten  of  Antwerpsche 
Libertijnen  (1525 — 46).  Eligins  Praystinck  (Loy  de  Schaliedecker)  en  aijne  aanhangere. 
Gent;  's  Gravenhage,  Nijhoff.  LX,  64  S.  F.  1,80.  |[W.  P.  C.  Knüttel:  KedSpect.  (1891), 
S.  390/1.]]  (Nnr  v.  entferntem  Interesse  für  unsere  Kirchengeseh.)  —  163)  F.  D.  J. 
Moorrees,  Direk  Volkertszoon  Coornhert  als  theologisch  schrijver:  Tijdsp.  (1890),  I, 
S.  27 — 47.  —  163*)  id.,  Direk  Volckertszoon  Coornhert,  de  waardige  handhaver  ran  der 
consciCntUm  vrijheid:  ib.  (1891),  III,  S.  226—48.  —  164)  W.  N.  Da  Rieu,  Catalogue 
de  la  Bibliotheque  Wallonne  depoele  a  Leyde.  Publik  par  ordre  de  la  Rlunion  des  äglises 
Wailonnes  des  Pays-Bas.  3«  Supplement,  1886 — 90.  Leyde,  Van  der  Hoek.  1890.  XII, 
128  S.  F.  1,25.  —  165)  W.  B.  S.  Boeles,  De  eerete  uitgave  van  een  der  werkjes  van 
Menno  Simons:  Navorscher  41,  S.  379 — 82.  —  166)  Jobs.  Dyserinck,  De  weerloosheid 
volgena  de  Doopsgezinden :  Gids  (1890),  I,  S.   104—61,  308—42. 

16?)  De  uitvinding  der  boekdrnkkunst :   Amsterdammer   (1890),   No.  679,   S.  6/6. 

Veranlagt  durch  e.  Aufsatz  in  d.  Frankfurter  Zeitung  [Jnni  1890].)  —  168)  R»  Fruin, 
Een  niewre  mededinger  van  Gutenberg:  Gids  (1890),  III,  S.  342/8.  (Besprechung  d. 
Arbeit  Bequins  [siehe  JBG.  18,  II,  61 lt4.]  Vgl.  auch  NedSpect.  [1890],  S.  157/8.)  — 
169)  Fr.  Falk,  De  boekdrnkkunst  en  de  geestelijkheid  tot  1520:  DietWarande  (1890), 
*.  59 — 65,  155 — 69.  —  170)  Vereeniging  tot  beoefening  van  Overijeselsch  regt  en  geseb. 
Verslag  van  de  handelingen  der  68ste  vergadering.  S.  6—20.  —  170*)  X  A.  C.  Yan 
Heus de,  Levensberieht  van  Mr  H.  Vollen  ho  ven:  HMMNedL.  Bijlage  (1890),  S.  145/92. 
<'V.  Interesse  für  d.  Gesch.  d.  niederländischen  Unterrichtsgesetzgebung  in  d.  letzten  Jahr- 
zehnten.) —  171)  H.  Blink,  Iets  uit  de  geseh.  der  weervoorspellingen :  Vrag.  v.  d.  Dag. 

1891),  885—408.  —  171»)  R.  Krul,  Een  folk-loristische  bijdrage:  Tijdsp.  (1891),  II, 
3.  161/5.  —  17£)Zeden  en  gebruiken  in  Nederland:  Vrag.  v.  d.  Dag.  (1891),  S.  706/9, 

Jahreabarioate  der  Gesehiehtswissensohaft    1891.    IU.  10 


111,146  I  48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres. 

Dame  des  18.  Jh.,  Isabella  Van  Tuyll  van  Serooskerken,  welche  später  einen 
schweizerischen  Edelmann  heiratete  und  deren  Korrespondenz  von  Interesse 
ist  für  unsere  Kenntnis  der  niederländischen  'beaumonde'  jener  Zeit  —  Blök 
beschrieb  den  Einflnfs  benachbarter  Völker  auf  die  Entwickelung  der  nieder- 
ländischen Kultur  im  Laufe  der  Zeit.176)  Noch  mufs  die  geschichtliche  und 
sprachkundige  Erklärung  niederländischer  Taufnamen  vonBoekenoogen177) 
erwähnt  werden. 

Malerei.119)  Die  Doktordissertation  Hofstede  de  Groots17*)überHon- 
braeken  (1660—1719)  ist  der  erste  Teil  einer  gröfseren  Abhandlung  Ober  diesen 
Autor  der  'Groote  Schouwburg'  (1718 — 21),  welche  Arbeit  bibliographisch 
und  kritisch  beschrieben  wird,  wie  denn  auch  das  Leben  Houbraekens  uns  Tor- 
geführt wird  nebst  einem  Verzeichniss  seiner  Gemälde.  Mo  es180)  publizierte 
eine  Probe  (Buchstabe  A.)  einer  Iconographia  Batava,  worin  eine  Beschreibung 
der  gemalten  und  plastischen  Porträts  von  Niederländern  bis  zum  Ende  des 
18.  Jh.  gegeben  wird.  —  Noch  liegen  einige  Monographieen  und  kurze  Notizen 
über  unsere  Maler  vor,181"186)  darunter  auch  über  Rembrandt.187}  Ein  Auf- 
satz Michels188)  wurde  veranlafst  durch  Arbeiten  über  den  grofsen  Maler, 
welche  mir  bis  jetzt  noch  nicht  vorgelegen  haben;  er  giebt  Notizen  von  dem, 
was  über  dessen  Leben  schon  früher  publiziert  ist,  indem  Dyserinck189) 
sich  insbesondere  um  die  Geschichte  eines  seiner  Meisterstücke,  'De  Nacht 
wacht'  bemühte.180*181)  Übrigens  kann  ich  diesmal  auf  dem  Gebiete  der 
Kunstgeschichte  wenig  erwähnen.181*"197) 


784/9.  (Folkloristisches).  —  l?g)  W.  P.  De  Vries,  De  vrome  landskneehten :  ib.  (18901. 
S.  589—600.  (Allgem.  europäisch.)  —  174)  B«  Fruin,  Over  de  politieke  wedding- 
achappen  van  voorheen:  HHHNedL.  (1890/1),  S.  119—26.  —  175)  Philippe  Godet. 
Une  jeune  fille  da  18«  ••  d'apres  une  correspondanoe  ineMite:  RDM.  (1*'  Juni  1891'. 
S.  602—27.  —  176)  P»  J-  Blök,  De  invloed  van  naburige  Volkeren  op  de  ontwikkelng 
der  Nederlandsche  maateehappij.  (Eene  echeta):  T6.  (1891),  S.  166—89.  —  177)  G- J 
Boekenoogen,  Onze  voornamen:  Gide  (1890),  III,  S.  448—76.  —  178)  ?•  A-  y- 
Wolffers,  L'£cole  Neerlandaise  et  ses  hist.  Bruxelles,  Kiatemaeekera.  1888.  X,  252  8. 
Fr.  8,60.  (Hist.  aneodotique,  d.  bekannten  Arbeit  Campo  Weyermans  entlehnt)  —  179) 
Coro.  Hofstede  de  Groot,  Arnold  Honbraeken  in  seiner  Bedentang  für  d.  holländische 
Kunstgesch.  Zugleich  e.  Quellenkritik  d.  Houbraekenechen  'Groote  Schouburgh'.  Diasartation 
Leipzig.  Haag,  Nijhoff.  1891.  IV,  88  8.  —  180)  &  W.  Mo  es,  Iconographia  BaUra. 
Proeve  van  een  beredeneerde  lijst  Tan  Geaehilderde  en  Gebeeldhonwde  Portretten  van  Noord- 
Nederlanders  in  vorige  eeuwen.  Amsterdam,  Clanaen.  1890.  4°.  X,  86  S.  F.  1  pro  Liefe- 
rung. (Mit  e.  Triptyk  v.  ungefähr  1620.)  —  181)  id.,  Albert  van  Ou water:  Eigen  Haard 
(1890),  S.  228—80.  (£.  holländischer  Maler  aus  d.  16.  Jh.  Mit  Bild.)  —  182)  id-< 
Geertgen  tot  Sint  Jans:  ib.  S.  682/4.  (Mit  Bild  n.  Quellen.  £.  Maler,  Schaler  Albert« 
van  Ouwater.)  —  18$)  id.,  De  schilderstukken  van  Scorel  te  Warmenhuizen :  NedSpeet 
(1890),  S.  96/7.  (f  1525.)  —  184)  A.  De  Ticheler,  Schilderwerk  te  WarmenhniMD- 
Jan  van  Scorel:  DietWarande  (1890),  S.  688/7.  —  185)  Oude  Hollandsche  Meesters. 
Gerard  Dou.  1618—80:  Eigen  Haard  (1890),  S.  206/8.  —  186)  A.  Bredius,  Ees 
stilleven  van  Herman  Steenwijck:  NedSpeet.  (1890),  S.  12/3.  (H.  Steenwijck  war  e.  Maler 
in  Leiden,  spater  Delft  [1628—66].)  —  187)  Rembrandt:  Navoraoher  41,  S.  42.  (Notizen 
1654.)  —  188)  &mile  Michel,  Les  biographes  et  les  eritiqnes  de  Rembrandt:  RDM.  109. 
S.  640—71.  —  189)  Job«.  Dyserinck,  De  Nachtwacht  van  Rembrandt:  Gids  (1890). 
IV,  S.  235—76.  —  190)  X  A.  W.  Weissman,  Prijzen  van  schilderten:  NedSpeet.  (1890). 
S.  252/4.  (Aus  e.  Katalog  e.  Gemaideauktion  in  Amsterdam  1800.)  —  191)  X  J«.  de 
Vries,  Johannes  Bosboom.  1817—91:  Eigen  Haard  (1891),  S.  612/5.  (Mit  Porträt  *• 
Abbildungen.)  —  191»)  Flamen t,  Rezension  d.  Arbeit  Van  Someren's  'Besohr^vende 
Catalogus  van  gegraveerde  portretten  van  Nederlanders'.  (N.  223  Ref.  1888):  DietWarande 
(1890),  S.  840/5.  (£.  nicht  geringe  Zahl  Ergänzungen  dieser  Arbeit.)  —  192)  W.  Plevte, 
Nicolaas  van  Leiden:  HMMNedL.  (1889—90),  S.  194/9.  (Bildhauer  aus  d.  15.  Jh.  in 
Strafsburg,  später  am  Hofe  d.  Kaisers  Friedrich  III.,  vielleicht  herkömmlich  aus  den  Nieder- 


§  48.    Niederlande.    (1890/1.)   Heeres.  111,147 

Philosophie.  Bertrand  schildert  einen  Streit  zwischen  Descartes, 
der  von  1629 — 49  in  unserem  Land  lebte,  and  seiner  Anhänger  auf  der  einen 
Seite  und  Yoetius  mit  seinen  Schülern  auf  der  anderen,  dessen  Ursachen  in 
einem  philosophischen  Federstreit  an  der  Utrechter  Universität  1634  zu  suchen 
sind.198)  Cramer  beschreibt  das  Leben  des  Abraham  Heidanus,199)  der,  ein 
gemäßigter  Anhänger  der  Cartesianischen  und  Coccejanischen200)  Richtung, 
durch  den  Einflufs  der  konfessionell-orthodoxen  Partei  1676  als  Prof.  theol. 
in  Leiden  abgesetzt  wurde;  Vf.  erörtert  dabei  weiter  insbesondere  dessen 
Cartesianismus. 

Fachwissenschaften.  Für  diesmal  beschränkt  sich  diese  Rubrik  fast 
nur  auf  mehr  oder  weniger  ausgedehnte  Biographieen  oder  Nekrologe  unserer 
hervorragenden  zeitgenössischen  Gelehrten.*00*"910)  —  Weiter91 1,f18)  mufs 
noch  Holwerdas218)  Aufsatz  über  die  Geschichte  der  klassischen  Philologie 
in  den  Niederlanden  im  19.  Jh.  erwähnt  werden.914) 

Litteraturr1*)  Kalff  beschrieb  die  dichterische  Thätigkeit  Brederodes 
im  Anfang  einer  neuen  Ausgabe  von  dessen  Werken,916"918)  worin  diese  biblio- 


kDden.)  —  19$)  De  hollandsche  zijde-nijverheid  in  de  17*e  eeuw :  Eigen  Haard  (1891),  S.  46/7. 
.Veranlafst  durch  G.  Michels  Aufsatz  in  d.  Revue  politique  et  littlraire.)  — 194)  Delftsch  aarde- 
w«rk:  ib.  (1890),  S.  286/8.  ([16.  bis  18.  Jh.]  Mit  Abbildungen.)  —  195)  Oud-Hollandsoh 
drijfwerk:  ib.  S.  26/8.  | [David  vanderKellenjr.:  NedSpect  (1890),  S.  28.]|  —  196)  E. 
Vander  Straeten,  Dwars  door  de  gesch.  der  toonkunst  van  de  Neder landen,  in  vroeger 
digen:  DietWarande  (1890),  S.  26—85;  (1891),  S.  86—95.  —  19?)  J-  G-  R.  Acquoy, 
Hi.  No.  1042  van  Meennan  (eene  verzameling  Tan  meerendeels  geestelljke  liederen  tot  ±  1526): 
HMMNedL.  (1888),  S.  56— 64.  (Sammlung  Philipps-Cheltenham.)  —  198)  J.  Bertrand, 
ün  ennemi  de  Deseartes.  Gisbert  Voet:  RDM.  (1.  Januar  1891),  S.  45—67.  —  199)  3- 
A.  Cramer,  Abraham  Heidanus  en  zijn  Cartesianisme.  Diss.  ütreoht.  Utreoht,  Van  Druten. 
1889.  IV,  202  S.  (Mit  Portrait,  Anlagen,  u.  s.  w.)  —  200)  Op  het  marmere  borstbeelt  en 
lijkschrift  van  Johannes  Coocejus  geplaatst  op  een  pylaar  bij  zijn  Grafschrift  in  de  St.  Pieters 
Kerk  te  Leiden :  Navorscher  41,  S.  882/8.  —  200*)  J.  W.  Gunning,  Levensbericht  van 
E.  H.  van  Baumhauer:  JbAkAmsterdam  (1887/8),  S.  1—57.  (Chemiker  u.  Physiker.)  — 
301)  A.  A.  W.  Hubrecht,  P.  Harting  herdacht:  JbAkAmsterdam  (1888/9),  S.  1—60. 
Physiker,  Botaniker.)  —  202)  H.  KamerlinghOnnes.,  Levensbericht  van  R.  A.  Mees: 
ib.  S.  61—96.  (Physiker.  1844—86.)  —  203)  Antoine  Ltpkens:  PSHLimb.  26  (1889), 
S.  355—65.  ([1782—1847.]  Bekannter  Gelehrter,  d.  e.  regen  Anteil  hatte  an  d.  Plane  z. 
Trockenlegung  d.  'Haarlemmermeer'  u.  an  d.  Stiftung  d.  Ingenieurschule  in  Delft  [1841].) 
—  204)  A.  A.  W.  Hu  brecht,  C  H.  D.  Buys  Bailot.  10.  October  1817—8.  Februar 
1890 :  Gids  (1890),  I,  S.  560—71.  —  205)  H.  Blink ,  C.  H.  D.  Buys  Ballot  als  meteoroloog : 
Vrag  v.  d.  D.  (1890),  S.  625—40.  (Gesch.  d.  Meteorologie.)  —  206)  A.  Kuenen,  Levens- 
bericht van  Lodewijk  Willem  Ernst  Rau  wen  hoff:  HMMNedL.  Bijlage  (1888/9),  S.  108—35. 
(Protest.  Theolog  1828—89.)  —  207)  Bede  van  Constantinos  Condos  ter  eere  van  Karel 
Gabriel Cobet:WetBll. (Mai  1891),  S.  153—80.  (Übersetzung.)  —  208) J- C.G.Boot,  Levens- 
bericht van  Th.  Borret:  JbAkAmsterdam  (1890/1),  S.  18— 26.  (1812—90:  Katholischer  Theolog 
a.  Gelehrter.)  —  209)  J.  A.  De  Rijk,  Levensbericht  van  D*.  Th.  J.  H.  Borret:  HMMNedL. 
Bijlage  (1891),  S.  217—54.  —  210)  M.  J.  De  Goeje,  Levensbericht  van  Dr.  P.  de  Jong: 
JbAk  Amsterdam  (1890/1),  S.  1—17.  (1832—90.  [Auch  publiziert  HMMNedL.  Bijlage  (1890), 
S.  834 — 53.]  Orientalist.)  —  211)  L.  Van  Zanten  Jzn,  Ook  een  eeuwfeest:  Tijdsp. 
(Mirz  1890),  8.  821 — 56.  (Mit  Quellen.  Veranlagt  durch:  'La  mesure  du  Metre,  dangers  et 
tventures  des  savants,  qui  l'ont  diterminee'  par  W.  de  Fonvielle  [Paris,  Hachette,  1887]. 
Es  umfaTet  hist.  Notizen  über  d.  Verschiedenheit  d.  Mafse  u.  Gewichte  in  d.  Niederlanden  u. 
skizziert  d.  Bemühungen  z.  Einheit  in  dieser  Materie  zu  kommen,  auch  in  d.  Niederlanden, 
aber  insbesondere  in  Frankreich  seit  1790.  D.  niederländische  Gelehrte  Van  S winden  war 
d.  Seele  d.  1798/9  in  Paris  abgehaltenen  Kongresses.)  —  212)  W.  N.  Du  Rieu,  Nog 
ieu  over  Scaliger's  portretten:  HMMNedL.  (1889—90),  S.  204/9.  —  21$)  A.  £.  J. 
Hol  wer  da,  Uit  de  gesch.  der  klassieke  philologie.  De  Nederlandsche  phUologie  in  de 
19**  eeuw.  Van  Wijttenbach  tot  Cobet:  Gids  (1890),  III,  S.  413—47.  (Vergleiche  auch 
NedSpect.  [1890],  S.  801/2.)  —  214)  X  W.  B.  S.  Boeles,  Franciscus  Meinardus,  Hoog- 
lseuraar  in  de  rechten  te  Poitiers:  VrFries  17  (1890),  S.  425—85.    (Geboren  in  Friesland 

11* 


111,148  §  **•    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres. 

graphisch,  linguistisch  and  historisch  erl&utert  werden.  Im  gastfreien  Hanse 
Roemer  Visschers,  einem  Mittelpunkte  des  geistigen  Lebens  Amsterdams,919} 
trafen  sich  dieser  Komödiendichter  (1585 — 1618)  und  die  berühmten  Poeten, 
Schriftsteller  u.  s.  w.  seiner  Zeit,  wie  denn  auch  später  der  bekannte  Hooft  die 
niederländischen  Schöngeister  nm  sich  sammelte  (Mniderkring).  Bei  Hooft2*0) 
trafen  sich  Constantyn  Huygens,**1,222)  Beyer  Ansloo,*28)  n.  s.  w.  Anch 
Vondel  mufs  wieder  in  diesem  Referate  besprochen  werden.  *•*-**•)  —  Seine 
Spott-  und  Schimpfgedichte  im  Zusammenhang  mit  den  politischen  and  kirchlichen 
Ereignissen  während  des  12j.  Waffenstillstandes  mit  Spanien  und  später  werden 
in  einem  jetzt  in  vierter  Auflage  erschienenen  Werke  Bakhnizens  van  den 
Brinks  behandelt."7)  Weiter2""23»»)  führt  ans  Jorissen  in  die  letzte  Hälfte 
des  18.  Jh.,  indem  er  das  Leben  der  Schriftsteller  und  Freundinnen  AagjeDeken 
und  Betje  Wolff280,281)  in  zwei  populären  und  interessanten  Aufsätzen28*" S84) 
schildert.  Die  neueste  Literaturgeschichte  wird  von  einigen  kürzeren  oder  länge- 
ren Biographieen  und  Nekrologen285-4*)  u.  a.  über  Alberdingk  Thijm245"246*; 
vertreten. 


ungefähr  1570,  f  uüge fit hr  1625.)  —  215)  K.  Stallaert,  De  legende  der  heilige  Knners 
van  Rheenen:  DietWarande  (1891),  S.  28—36.  (Me.  14.  Jh.)  —  216)  Ten  Brink,  MolUer, 
Kai  ff,  Kollewijn,  Unger  u.  Te  Winkel,  De  werken  van  G.  A.  Bredero.  Volledige 
uitgave  naar  de  beste  oude  drakken  bezorgd  en  opgehelderd.  Met  algemeene  inleiding  van 
Dr.  G.  Kai  ff.  I.  Rodd'rick  ende  Alphonaas  (Kollewijn).  —  Griane  i  Kai  ff).  —  Kluchten  (Te 
Winkel),  Lucelle  (Kollewijn).  Amsterdam,  Binger.  1890.  8,  43,  392  8.  F.  2,80.  —  217) 
i  d.,  De  werken  van  G.  A.  Bredero  (u.  s.  w.)  Tweede  deel.  Moortje  (H.  E.  Moltzer) ;  Spanischen 
Brabrander  Jerolimo  (Moltzer) ;  Stomraen  Ridder  (Kai ff) ;  Angeniet  (R.  A.  Kollewijn).  Amsterdam, 
Binger.  1890.  8,  424  S.  F.  2,80.  —  218)  »<*.,  De  werken  van  G.  A.  Bredero.  Derde 
deel.  Het  daget  uyt  den  Oosten  (J.  Te  Winkel);  Nederduytsche  Rijmen  (Te  Winkel);  Groot 
Lied-boeck  (Kalff)  ?  enz.  Amsterdam,  Binger.  1890.  11,  600  8.  F.  2,80.  —  219)  Th- 
Jo rissen,  Roemer  Visscher  en  zijn  gezin:  Hist.  en  literar.  Studien,  S.  305 — 39.  —  22#) 
id.,  Een  paar  verliefde  Hollandsche  dichtere:  ib.  S.  367—87.    (Hooft  u.  Cone  tantin  Huygens,) 

—  221)  id.»  John  Donne  en  (Konstantin  Huygens:  ib.  8.  341—65.  —  222)  J.  L.  C.  A. 
Meijer,  Trrjntje  Cornelis:  DietWarande  S.  391 — 7.    (£.  'Klucht'  v.  Cons tantin  Hnygeos.) 

—  223)  J*n  F-  M.  Sterck,  Reyer  Anslo  te  Rome.  Naar  nieuwe  bronnen  xnedegedeeld 
door  . . . :  VAlmNedKath.  (189 1),  8.  233  —68.  —  224)  Vondeliana :  DietWarande  (1891),  8. 213, 
412.  —  225)  D.  Burger,  Eene  merkwaardige  vergissing  van  Vondel:  TG.  (1889),  S.  377;8. 

—  226)  H.  J.  Allard,  Berthout  Nihuys  (Bartoldus  Kihnsius):  VAlmNedKath.  (1891), 
S.  185— 200.  ([1589—1657.]  Mit  Faesimile.  Dieser  bekannte  deutsche  römisch-kath.  Priester 
war  einige  Jahre  in  Amsterdam  u.  stand  in  freundschaftlichen  Beziehungen  u.  a.  mit  Vondel.  i 

—  227)R*C*Bakhuizen  van  den  Brink,  Vondel  met  Roskam  en  Rommelpot.  Vierde 
druk.  's  Gravenhage,  Nijhoff.  4,  88  S.  F.  1—1,40.  —  228)  F.  Z.  Mehler,  Dr.  Pieter 
Bernagie:  Amsterdammer  (1890),  No.  696,  699.  (B.,  e.  Arzt  u.  Prof.  med.  in  Amsterdam, 
zweite  Hälfte  d.  17.  Jh.,  ist  bekannt  durch  seine  Bahnenarbeiten.)  —  229)  A.  C.  Löffelt. 
Het  tooneel:  Het  Vaderland  (1890),  No.  286»,  292».  (Über  d.  Verdienste  Joan  Jacob  Mauricms 
(1692  — 1768)  um  d.  Bühne  u.  d.  niederländische  Lustspiel.  Er  war  auch  e.  bekannter 
Staatsmann.  So  war  er  zweimal  'Minister-Resident'  d.  General-Staaten  in  Hamburg,  wo 
er  d.  dortigen  niederländischen  Schauspieler  stützte,  u.  Gouverneur  t.  Surinam.)  —  229ft)  A> 
W.  Stell  wagen,  Agon,  Sultan  van  Bantam.  (Jonkh.  Onno  Zwier  van  Haren's  treurspel, 
hist.  toegelicht):  Haagsche  Stemmen  (1888/9),  S.  315—28.  —  2 SO)  Th.  Jorissen,  Over 
Aagje  Deken  en  Betje  Wolff.  (=  Hist.  en  literarische  Studien,  S.  889—461.)  —  2$1) 
id.,  Betje  Wolff.  (=  Hist.  en  literarische  Studien,  S.  463—79.)  —  232)  R.  A.  Kolle- 
wijn, Bilderdijkiana :  Navorscher  41,  passim.  —  233)  Jan  F.  M.  Sterck,  Portretten  van 
Bilderdijk:  ib.  S.  219—24.  —  234)  Th.  Jorissen,  Da  Costa.  (=  Hist.  en  literarische 
Studien,  S.  481—87.)  —  285)  «*•  R-  Steinmetz,  Levensbericht  van  M'  S.  J.  E.  Bau: 
HMMNedL.  Bijlage  (1888),  S.  123—66.  (1801—87.)  —  236)  W.  Heck  er,  Levensbericht 
van  Jan  Jacob  Antonie  Gouverneur:  ib.  (1888/9),  S.  876—89.  (1809  -89.)  —  287)  H. 
C.  Rogge,  Levensbericht  van  Abraham  Johannes  de  Bull:  ib.  S.  292 — 353.  ([1823—  88.J 
Mit  Verzeichnis  seiner  schriftstellerischen  Arbeiten.)  —  238)  J»  G.  Fred  er  iks,  Levens- 
bericht van  Willem  Hofdijk,  Jacobsz.  ib.  S.  197—278.  (1816—88.  Mit  Verzeichnis  d. 
Resultate   seiner  schriftstellerischen  Thätigkeit.)  —  2S9)  E-  Laurillard,   Levensbericht 


§  48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres.  111,149 

Bibliograph4e2A1'ib0)undHiUfsuHssenschaften^ 

Knüttel259)  and  Nijhoff*58)  gaben  Lebenskizzen  von  unseren  bekannten 
Bibliographen  and  Bibliothekaren  Campbell  und  Tiele  und  dadurch  lesens- 
werte Beiträge  zur  Geschichte  des  Bibliothekswesens  und  zur  niederländischen 
Bibliographie.  Bekannt  ist  auch  Treles  grofses  Verdienst  um  die  kolonial- 
geschichtlichen Forschungen.  In  seiner  Rezension  von  Knüttels  niederländi- 
scher Pamphletbibliographie  (Ref.  1889,  N.  268)  giebt  Fruin8")  den  Unter- 
schied an  zwischen  der  bibliographischen  und  historischen  Pamphletsbeschreibung 
and  erläutert  dies  mit  der  Geschichte  des  „Sommier  Discours"  (Knüttel,  N.  305), 
1577  bei  den  Generalstaaten  publiziert  über  ihre  Haltung  gegenüber  Don  Juan, 
mit  den  darauf  gefolgten  Streitschriften.  —  Cordt9**)  aus  Dorpat  lieferte 
eine  Übersicht  über  die  russischen  Geschichtsquellen  und  Geschichtswerke, 
welche  Beiträge  zur  Kenntnis  der  diplomatischen  und  kommerziellen  Beziehun- 
gen zwischen  Rufsland  und  den  Niederlanden  enthalten,  und  Korndörffer 
veröffentlichte  eine  Reihe  von  ungefähr  475  Büchern  und  Zeitschriftenaufsätzen 
über  die  Geschichte  des  Militärunterrichts  in  Niederland  und  Niederländisch- 
indien. "••"7) 

Urkundenlehre,  Archivalisches.  Van  Riemsdijk258)  definiert 
Urkk.  als  geschriebene  Dokumente  (stukken),  welche  man  in  der  dazu  be- 
stimmten Form  abfafst,  damit  (opdat)  sie  als  Beweis  für  das  darin  Ver- 
meldete dienen  können.  —  Blök259)  gab  eine  kurze,  historische  Skizze  des 


van  Jan  Jacob  Lodewijk  Ten  Kate:  ib.  (1890),  S.  111—44.    ([1819-89.]    Mit  Verzeichnis 

seiner  schriftstellerischen  Arbeiten.). —  944))  A.  Pierson,  C.  Vosmaer:  JbAk Amsterdam 

1889 — 90),  S.  1 — 26.  —  241)  W.  K 1  o  o  8 ,  Vosmaer  en  de  moderne  Hollandsche  literataur :  NGids 

Deeemb.   1890),  S.  293—812.  —  242)  H.  de  Vries,  Eduard  Douwes  Dekker:  Dageraad 

Juli  1890),  S.  608—47.  —  24S)  Literaire  Kroniek  (Maltatuli  en  Basken  Haet):  NGids 

Aug.  1890),   S.  482/6.  —  244)  G.  Van  Gorkom,  Herinneringen:   Los  en  Vast  No.   1 

(1891),   S.    1 — 27.     (Erinnerungen   an   d.  jüngst   verstorbenen    H.   De   Veer.     Vgl.   auch 

NedSpect.  [20.  Dec.  1890].)    —  245)  «*•  C.  Alberdingk  Thijm,  Jos.  Alb.  Alberdingk 

Thijm:  VAlmNedKath.  (1890),  S.  1—45(63).    (Dieser  Jg.  wie  auch  e.  Teil  d.  Jg.  1891  d. 

VAlmNedKath.  ist  wieder  ganz  d.  Alberdingk  Thijm  (1820 — 89)  n.  seiner  schriftstellerischen 

Tätigkeit  gewidmet.)  —  §46)  A.  W.  Stellwagen,  Jos.  Alb.  Alberdingk  Thijm  in  1853: 

ösevier's  Maandsehrift  (1891),  II,  S.  496—515.    —   246*)   H.  J.  A.  M.   Schaepman, 

t  J.  A.  Alberdingk  Thijm:  Haagsche  Stemmen  (1888/9),  S.  483—48. 

247)  L.  D.  Petit,  Catalogus  der  bibliotheek  van  de  Maatschappij  der  Nederlandsche 
Letterkunde  te  Leiden.  Derde  deel.  Alphabetische  Catalogus.  Leiden,  Brill.  1889.  VI,  828  S. 
(Xitht  im  Buchhandel.)  —  248)  C.  M.  J.  Willeumier,  Levensbericht  van  M*  C.  A. 
Chais  van  Buren:  HMMNedL.  Bijlage  (1888/9),  S.  71—102.  (1837—88.)  (Dessen  bist. 
Arbeiten  aber  Marnix  van  S*  Aldegonde,  d.  Zeit  d.  Johann  de  Witt  [Lefevre-Pontalis  benutzte 
dessen  hs.  Materialien  beim  Verfassen  seiner  bekannten  Arbeit]  werden  hier  besprochen.)  — 
%19)  A.  P.  G.  Jo rissen,  Levensbericht  van  D*.  Thomas  Theodorus  Hendrik  us  Jorissen: 
ib.  S.  417/9.  ([1833—89.]  Verzeichnis  seiner  bist.  Arbeiten.)  —  250)  S.  G.  De  Vries, 
Uidsche  Hu.  uit  de  Bibliotheek  van  Sir  Thomas  Philipps  te  Cheltenham:  NedSpect.  (1890  , 
8.  86/9.  —  251)  J.  G.  K.  Acquoy,  Levensbericht  van  M.  F.  A.  G.  Campbell: 
JbAkAmsterdam  (1890/1),  S.  27—53.  (1819—90.)  —  252)  W.  P.  C.  Knüttel,  Levens- 
bericht van  Dr.  M.  F.  A.  G.  Campbell:  HMMNedL.  Bijlage  (1890),  S.  256—803.  — 
25$)  Martinas  Nijhoff,  Levensbericht  van  Dr.  P.  A.  Tiele:  ib.  (1888/9),  S.  136—88. 
(1834—89.  Mit  Verzeichnis  seiner  Arbeiten.)  —  254)  R-  Fruin,  De  Catalogus  van  de 
pamnettenverzameling  der  Koninklijke  Bibliotheek:  NedSpect.  (1890),  S.  122/4,  182/4. 
—  255)  B.  Cordt,  Beitrüge  zu  e.  russisch-niederländischen  Bibliographie.  (S.  243—72 
v.  Uhlenbecks  'Verslag',  N.  265  dieses  Ref.)  —  256)  <T.  P-  J-  W.  Korndörffer,  Militair 
onderwije  in  Nederland  en  Nederlandsch-Indie*  (1735—1890).  Eerste  proeve  van  een 
bibliographisch  overzicht.  Bijlage  van  De  Militaire  Spectator,  jaargang  1890.  Breda,  Broese. 
1*90.  IV,  32  S.  F.  0,50.  —  257)  id.,  Militair  onderwijs  in  Nederland  en  Nederlandsch- 
Indie.  Bibliographisch  Overzicht.  Eerste  Vervolg.  8  S.  —  258)  Th.  Van  Riemsdijk, 
Oorkonden:  NedSpect.  (1890),  S.  274.  —  259)  P-  J-  Blök,  Onze  arehieven:  Gids  (1891),  I, 


111,160  §  48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres. 

niederländischen  Archivwesens  und  eine  Beschreibung  des  jetzigen  Zustandes. 
—  Weiter260"908)  sind  auch  in  diesen  Jahren  Resultate  von  wissenschaft- 
lichen Untersuchungsreisen  veröffentlicht.  Blök  machte  eine  Studienreise 
nach  England  (London,  Oxford,  Cambridge)904)  und  Uhlenbeck  teilte  mit,2" 
was  er  in  Petersburg,  Dorpat  und  Moskau  Wissenswertes  für  unsere  Ge- 
schichte gefunden  hat. 

Geographie.  Blink  setzte  sein  Handbuch  der  Geographie  und  Volks- 
kunde der  Niederlande  fort  (man  sehe  Ref.  1889,  N.  280).266-*67)  Er  be- 
findet sich  damit  jetzt  in  den  Provinzen  Nord-  und  Süd-Holland,  Seeland, 
Utrecht,  Gelderland  und  Overijssel. 

Sprachkunde.  Yerwijs  und  V erdams  mittelniederländisches  Wörter- 
buch868) ist  bis  K  (C),  wie  auch  Stallaerts  Glossarium  (N.  281  Ref.  1889)w 
fortgeführt. 

Numismatik.*™'*11)     Genealogie.*1*)     Heraldik.*"'*") 

Geschichtsstudium  und  Unterricht.  Rogge977)  verteidigt  den 
wissenschaftlichen  Charakter  der  Geschichte,  und  behauptet  ihr  Recht  auf  eine 


S.  159—81.  —  260)  K.  Fr uin,  LeTensbericht  van  L.  Ph.  C.  Van  den  Bergh:  HMMNedL. 
Bijlage  (1888),  S.  29—80.  ([1805—87.]  Schon  früher  publiziert  in  JBAkAmsterdam 
[1887/8],    S.  58  —  96.    [Ref.  1889,    N.  270.]    Hit  Verzeichnis  seiner  meist  hist.  Arbeiten.) 

—  261)  A.  J.  Servaas  Van  Rooijen,  Levensschets  van  D*.  Rixtinus  Arnoldnt  Soetbroodt 
Piccardt:  HMMNedL.  Bijlage  (1890),  S.  17—76.  (D.  Vf.  behandelt  d.  verschiedenen  Arten 
d.  Archivbeschreibnng,  d.  chronologische  u.  d.  systematische  oder  historisch-genealogische, 
wie  er  unterscheidet.)  —  262)  Verslagen  omtrent's  rijks  oude  archieven.  XI,  1888;  XII. 
1889.  s'  Gravenhage,  Nijhoff.  1890/1.  887  S.,  F.  0,60;  540  S.,  F.  1.  —  26S)  W.  N. 
Dn  Rien,  Berichten  van  een  tijdgenoot  over  gebeurtenissen  in  de  Nederlanden  in  de 
bibliotheek  Corsini  te  Rome  bewaard:  HMMNedL.  (1890/91),  S.  125/8.  (17.  n.  18.  Jh. 
Extrait  ans  'Inventaire  sommaire  desoixante-deux  mannscritsde  la  Bibliotheque  Corsini  [Romef, 
in  CBIBibl.  [1891],  S.  176—202;  297—824  v.  Leon  G.  Pelissier.)  —  264)  P.  J.  Blök. 
Verslag  aangaande  een  voorloopig  onderzoek  in  Engeland  naax  archivalia,  belangrijk  voor 
de  gesch.  van  Nederland.  Op  last  der  regeering  ingesteld.   's  Gravenhage,  Nijhoff.    81 S.  F.  0,50. 

—  265)  C.  G.  Uhlenbeck,  Versieg  aangaande  een  onderaoek  in  de  archieven  van  Rusland 
ten  bäte  der  Nederlandsche  gesch.  Op  last  der  regeering  ingesteld.  's  Gravenhage,  Nijhoff. 
VI,  280 S.  F,  1,50.  |[A.  Telting:  NedSpect.(l892),  S.58/4.]|  —  266)  H.  Blink,  Nederland 
en  xijne  bewoners.  Handboek  der  Aardrijksknnde  en  Volkenkunde  van  Nederland.  I.  Met 
kaarten  en  afbeeldingen.  Amsterdam,  Brinkman.  1890.  471 — 596  S.  F.  1,20.  —  26?) 
i  d.,  Nederland  en  zijne  bewoners.  Handboek  der  Aardrijksknnde  en  Volkenkunde  van  Neder- 
land. Met  kaarten  en  afbeeldingen.  Eerste  deel.  Tweede  stuk.  Amsterdam,  Gerlings.  1 — 256  S. 
F.  3,20.  — 268)  Verwijs  en  Verdam,  Middelnederlandsch  woordenboek.  Tweede  deeL 
Derde  deel  (eerste  tot  negendeaflevering.)  's  Gravenhage,  Nijhoff.  1889 — 91.  F.  1  pro  Lieferung. 
(D  bis  [K]  Calant.)  —  269)  K.  Stallaert,  Glossarium  van  verouderde  rechtstermen,  knast- 
woorden  en  andere  nitdrukkingen  nit  Vlaamsche,  Brabantache  en  Limbnrgsche  oorkonden.  Cit- 
gegeven  vanwege  de  Maatschappij  der  Nederlandsche  Letterkunde  te  Leiden.  Leiden,  Brill.  1890. 
565  —  684  S.  F.  1,20.  (VIII:  Hanweitelocke-Hnwen.)  —  269*)  Karel  Stallaert,  Glos- 
sarium van  verouderde  rechtstermen,  kunst woorden  en  andere  nitdrukkingen  nit  Vlaamsch«. 
Brabantache  en  Limbnrgsche  oorkonden.  Uitgegeven  vanwege  de  Maatschappij  der  Neder- 
landsche Letterkunde  te  Leiden.  Leiden,  Brill.  1  —  80  S.  F.  1,20.  (IV:  Yd-Cnapele.)  — 
270)  •>•  Dirks,  Penningkundig  repertorinm :  Navorscher  40(1890),  paasim.  (Fortsetsnng 
d.  N.  283  Ref.  1889.)  —  271)  Ed.  Van  Even,  Eenige  nadere  bijzonderheden  over  V. 
Gerard  van  Loon:  DietWarande  (1890),  S.  417—27;  (1891),  S.  401/2.  (D.  bekannte Numii- 
matiker.)  —  272)  Josef  Alberdingk  Thijm,  Het  Geslacht  van  Reede  van  Outshooro: 
ib.  (1891),  S.  76— 80,  208  —  12.  (E.  angesehenes  niederl.  [resp.  Amsterd.]  Geschlecht^  - 
273)  L-  *>•  A.  Braakenburg,  Wat  zijn  fomiliewapens:  NedLeenw  6  (1888),  8.  1 — Sl, 
24/6.  —  274)  Van  Meurs  u.  Anspach,  Sprekende  wapens:  Navorscher  41,  S.  93/3. 
125—82.  —  275)  A.  J.  C.  Kremer,  Windstreken  in  de  Wapenkunde:  NedLeenw  8  (1890\ 
S.  85/6.  —  276)  J*c  Anspach,  Iets  over  de  beteekenis  van  eenige  herald) eke  ngnrsn: 
ib.  9,  S.  89—91.  —  277)  H.  C.  Rogge,  De  wetenachap  der  gesch.  en  hare  method«. 
Antrittsrede  als  ord.  Prof.  d.  Amsterdam.  Univers.    Amsterdam,  Rogge.    1890.    42  S.  F.  0,50. 


§  48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres.  [XI  151 

eigene  Methode,  welche  er  den  Lesern  darlegt.278)  —  Kollewijn  sucht  schon 
seit 20  Jahren  beim  Unterricht  die  Kultargeschichte  eine  wichtige  Stelle  einnehmen 
zu  lassen.97*"*82)  Aitton  meint,  dafs  auf  der  Schule  von  einer  besonderen 
'sogenannten'  Kulturgeschichte  nicht  die  Rede  sein  kann.288"280) 

Provinzial-  und  Lokalgeschichte.  Holland  und  Zee- 
/and.287*288)  Van  Alphen  setzte  die  Publizierung  der  Beschlüsse  der  Staaten 
von  Holland  und  Zeeland  betreffs  der  Einkünfte  der  reformierten  Pfarrer  bis 
1700  fort.289-2»0) 

Nord-  und  Süd h  oll  an  d.291'*9*)  Lokalgeschichte.  Amsterdam. 
Ter  Gouw  setzte  seine  quellenmäfsige  Geschichte  der  Grofsstadt  (Ref.  1888, 


—  278)  J.  S-  Speijer,  Het  vakstelsel  aan  onze  gymnasia:  Gids  (1890),  I,  S.  71—108. 
Allgemeines  Über  d.  Gymnasialunterricht.)  —  279)  A.  M.  Kollewijn   Nz.,  De  Gesch.  als 

Leervak.  Amersfoort,  Slothouwer.  1889.  43  S.  F.  0,40.  —  280)  id.»  Leerboek  der 
algemeene  gesch.  voor  eenigszins  gevorderden.  Eerste  deel.  De  Oudheid.  Tweede  deel. 
Middeleeuwen  en  Nieuwe  Tijd.  Yijfde  drnk.  Amersfoort,  Slothonwer.  1886/9.  XVI,  244  ; 
XII,  435  S.  F.  2,40  d.  2.  Teil.  —  281)  id..  Leerboek  der  Vaderlandsehe  geseh.  Negende 
druk.  Amsterdam,  Veen ;  Amersfoort,  Slothonwer.  1890.  VIII,  848  S.  F.  1,90.  —  282) 
D.  Kanon,  Wat  was  en  is.  Iets  van  de  ontwikkelingsgesch.  van  ons  volk.  Leerboek 
roor  de  volksschool.  Eerste  en  tweede  stukje.  Tweede  drnk.  Groningen,  Noordhoff. 
1888—91.  96,  4,  105  S.  F.  0,60.  (D.  Entwickelungsgesch.  im  Vordergrund.)  —  288) 
D.  Aitton,  Overxicht  der  Algemeene  Geseh.  Eerste  deel:  Tot  de  16*  eeuw.  Tweede  deel: 
Nienwe  Geseh.  Derde  deel:  De  Fransche  omwenteling  en  de  Negentiende  eeuw.  's  Gravenhage, 
Cremer;  Groningen,  Noordhoff.  .  1889—91.  6,  178 ;  6,  200 ;  4,  220  S.  F.  3,75.  |[C.  C.  A.  C. : 
WetBll.  (Juni  1 891),  S.  444 — 50.]|  (Für  d.  unteren  Klassen  d.  höheren  Bürgerschule  u.  d.  Gym- 
nasien.) —  284)  X  Jac".  M.  Vos,  Van  oude  tijden  tot  heden.  Geseh.  yan  ons  vaderland. 
Groningen,  Noordhoff.  1889.  VIII,  204  S.  F.  1,90.  (Für  Gymnasien  u.  höhere  Bürgerschulen.)  — 
285)  X  T.  Pluim,  Merkwaardige  personen  uit  ons  verleden.  Een  leesboek  voor  de  hoogste 
klusen  der  Lagere  School.  Groningen,  Noordhoff.  1890.  4,  100  S.  F.  0,25.  —  286)  X 
id.,  Vaderlandsehe  gesch.  voor  de  hoogste  k lassen  der  Lagere  School.  Met  tal  van  vragen  en 
opgaven  tot  verwerking  der  leerstof.    Groningen,  Noordhoff.    4,  182  S.    F.  0,80. 

287)  L-  Quidde,  Z.  Romzugsplan  Wilhelms  v.  Holland:  DZG.  1  (1889),  S.  166/9. 
Vgl.  JBG.  12,  II,  77**.)  —  288)  A.  Van  Lommel,  Het  priester-personeel  aan wezig 
op  het  Hollandsch  grondgebied  van  het  tegenwoordig  bisdom  van  Haarlem.  Ao.  1732: 
BGHaarlem  17  (1890),  S.  187—280.  —  289)  M.  W.  L.  Van  Alphen  Senior,  Nieuw 
kerkelijk  handboek.  Jaargang  1890.  Supplement  II.  Resolution  van  de  Heeren  Staten  van 
Hollandt  ende  West-Vrieslandt  en  Notulen  van  de  Ed.  Mog.  Heeren  Staten  van  Zeelant  van 
1601  tot  en  met  1650,  betrekkelijk  de  bezoldiging  der  predikanten  en  wat  daarmede  in 
onmiddelijk  verband  Staat.  Niet  in  den  handel.  's  Gravenhage,  Zuidhollandsche  boekdrukkerij. 
'890.  XI,  136  S.  (Quellenangabe.)  —  290)  id.,  Nieuw  kerkelijk  handboek.  Jaargang 
1891.  Supplement  III.  Resolution  van  de  Heeren  Staten  van  Hollandt  ende  West-Vrieslandt 
en  Notulen  van  de  Ed.  Mog.  Heeren  Staten  van  Zeelant  van  1651  tot  en  met  1700,  be- 
trekkelijk de  bezoldiging  der  predikanten  en  wat  daarmede  in  onmiddelijk  verband  Staat. 
'»Gravenhage,  Zuidhollandsche  boekdrukkerij.  X,  120  S.  (Nicht  im  Buchhandel.)  —  291) 
C.  J.  Gönnet,  Het  oud  provineiaal  arehief  in  Noord-Holland :  V.  's  Rijks  oude  A.  11 
(1888—90),  S.  135 — 64.  (U.  a.  über  d.  Gemeinde-  oder  Gerichtsarchive  v.  Caatricum, 
Uitgeest,  Westzaan,  Buiksloot,  Nieuwendam,  Heemskerk,  Velsen,  Landsmeer,  Broek  in  Water- 
lind, Assendelft,  Ransdorp,  Wormer,  Edam,  Ilpendam,  Purmerende,  S loten,  Naarden,  u.  s.  w.) 

—  292)  id.,  Het  oud  provineiaal  arehief  in  Noordholland :  ib.  12  (1889),  S.  89—122. 
iü.  s.  Aber  d.  Gemeinde-  u.  Gerichtsarehiven  v.  Naarden,  Aalsmeer,  Uithoorn,  Bloemendaal, 
Spaarndam,  Bovenkarspel,  Grootebroek,  Blokker,  Wijdenes,  Schellinkhout,  Westwoud,  Abbekerk, 
Sijbekarspel,  Midwoud,  Nibbixwoud,  Zwaag,  Terschelling,  Berkhout,  Oosthuisen,  Monnicken- 
dam,  liedemblik,  Haarlemmerliede  en  Spaarnwoude  u.  s.  w.)  —  293)  «?•  H.  Hingman, 
Yenlag  aangaande  de  oude  gemeente-  en  waterschapsarchieven  in  Zuidholland  over  1888, 
uitgebracht  aan  Gedeputeerde  Staten  dier  provincie:  ib.  11  (1888—90),  S.  362—77. 
(Ooatvoorne  en  Roekanje,  Sliedrecht.)  —  294)  id.,  Verslag  aangaande  de  oude  gemeente-  en 
waterschapsarchieven  in  Zuidholland  over  1889,  uitgebracht  aan  Gedeputeerde  Staten  dier 
provincie:  ib.  (1889),  S.  521 — 32.  (Hardinxveld,  Bergambacht,  Overschie,  Oostvoorne.)  — 
295)  id.,  Verslag  aangaande  de  oude  gemeente-  en  waterschapsarchieven  in  Zuidholland  over 


111,152  §  48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres. 

N.  52)  fort  bis  1578.806)  —  De  Roever**7)  gab  hübsche  Skizsen  ans  der 
Geschichte  Amsterdams,  über  das  Leben  and  Treiben  der  Einwohner.198"818) 
—  Dordrecht.  Dozy  publizierte  die  ältesten  Rechnungen  dieser  Stadt,819) um 
so  merkwürdiger,  weil  die  älteste  bis  jetzt  bekannte  Stadtrechnung  in  unserem 
Heimatlande  von  1306  datiert,  und  die  jetzt  veröffentlichten  von  1284  ff.3*0) 
Van  Dalen  lieferte  Aufsätze821"898)  über  die  Handelsgeschichte  und  über 


1890,  uitgebraeht  aan  Gedeputeerde  Staten  dier  provincie.    19  S.    (Oostijsselmonde,  Zoeter- 
woude,   Sebieland.)  —  296)  «*•  Ter   Gouw,   Gesch.    van   Amsterdam.    VII.    Amsterdam, 
Van   Holkema.     1890/1.    384  S.    F.  1,25   pro  Lieferung.    |[A.   Ieing:  NedSpect.   (1889t, 
S.    174/5;    (1891),    S.   252/4,    348— 50.]|     —     297)   N.   De   Roever,    üit    onze  onde 
Amstelstad.     Schetsen   en  Tafereelen   betreffende   de   Gesch.    der   Yeste,   het  Leven  en  de 
Zeden  harer  Bewoners.    Eerste,  tireede  en  derde  bundeL    Amsterdam,  Van  Looy.    1890/1. 
8,   126  S.,  F.  1,20;  8,   122  S.,  F.  1,25;  12,  185  S.,  F.  1,25.  —  298)  Oud-Amsterdanische 
verscheidenheden :  Amsterdammer,  Weekblad  voor  Nederland  (1890),  passim.  —  299)  Bern. 
J.  M.  De  Bont,  Meester  Jacob  Buyok,   laatste    pastoor   der   St-Nikolaaskerk   te  Amster- 
dam, en  diene  boekerij:  VAlmNedKath.  (1891),  S.  85—58.    ([1545—99.]    Mit  Genealogie.) 
-—  S00)  id.,  Amsterdam  een  'geheiligde  schuilplaate'  in  1572:  BGHaarlem  17,  8.  436/8. 
(Verzeichnis  d.  römisch-kathol.  Priester,  welche  in  jenen  Zeiten  in  Amsterdam  e.  Zuflucht 
fanden.)  —  S01)  id.,  Cornelia  Jacobs«.  Brouwer,  gend.  Bam:   Na  vorscher  41,  S.  439—46. 
(Genealogie  dieses  1578  verbannten  Bürgermeisters.)    —    SOS)   B.  H.  Klönne,  Over  de 
toelating  der  priesters  te  Amsterdam  in  de  vorige  eenw:  BGHaarlem  17,  S.  426/9.  —  SOS)  B. 
J.  M.  DeBont,  Register  van  de  roomsche  Priesters  welke  ingevolge  van  de  3*  en  6*e  Artieol 
van  het   Placaet   ran  Haar  Ed.  Groot  Mögenden    in   dato   21.  September  1730  in  banden 
van  de  Heeren  Burgemeesteren  hebben  gedaen  en  met  haeregewoone  handteekening  onder- 
tekent  de  volgende  verklaering  en  daerop  door  haer  Ed.  Groot  Aohtb.  tot  wederseggens  toe 
geadmitteert   zijn   tot   het   doen   der  priesterlijke   fnnctien   binnen  dese  stad  (Amsterdam): 
ib.  S.  439—44.  —  804)  i  d.,  Naamlijst  van  R.  C.  priesters  te  Amsterdam  in  bediening  en 
aldaar  overleden:  ib.  S.   161—78.    (Mit  Quellen.     Fortsetzung   d.  Ref.  1889,  N.  325.)  — 
$05)  id.,  8e  Naamlijst  van  R.  K.  Priesters  te  Amsterdam  in  bediening  en  aldaar  overleden 
vöor  1800:   ib.  S.  480/6.    —   306)  De   Roever,   Van    Lommel,    Sterck,   Eon  paar 
oude  documenten  over  R.  K.  Korken  te  Amsterdam:  VAlmKedKath.  (1891),  8.  290/6.  — 
307)    B.    J.    M.    De    Bont,    Ambrosia«    Joannes    Plettenberg    en    Joannes    Wandelmsn: 
BGHaarlem  17,  S.  179—80.    (Ergänzung  d.  N.  826  d.  Ref.  1889.)  —  308)  Th.  Jorissen. 
Amsterdamsche  conranten   in    1809.    (=   Hist.    en   literarische   Studien,    8.  131  —  40.)  — 
300)  Job.  F.  Stieler,  Stadbuis  (Kon.  Paleis)  te  Amsterdam:  Navorscher  41,  S.  123/5. 
(1660.    Kosten  d.  Baues.)  —  310)  F.  Z.  Mehler,  Een  17*«  eeuwsch  letterdief:  Neder- 
land (Mschr.)  (1891),  II,  S.  79—107.     (Ijsbrand  Vincent,   e.  Mitglied   d.  bekannten  lite- 
rarischen Vereins  'Nil  Volentibus  Arduum',  errichtet  1669  in  Amsterdam.)  —  Sil)  J*  H* 
Rössing,  De  Amsterdamsche  SUdsschouwburg:  Eigen  Haard  (1890),  S.  157/8,  169—73. 
(Veranlafst  durch  d.  Feuersbrunst  im  städtischen  Theater  im  Febr.  1890.)  —  312)  De  Amster- 
damsche Schouwburggebouwen  in  vroeger  en  later  tijd:  ib.  8.  189 — 42.    (Veranlafst  durch  d. 
Feuersbrunst  im  städtischen  Theater  im  Febr.  1890.)  —  SIS)  F-  Van  der  Goes,  Van  den 
verbranden  schouwburg:  NGids  (April  1890),  S.  129—61.  (1760—95.)  —  314)  Bijdrsge  tot 
de  gesch.  der  Munt  te  Amsterdam:  Navorscher  41,  S.  485/8.  | [Navorscher  41,  S.  507/9.]]  O67--^ 

—  314*)  CA.  Van  Sypesteyn,  Jacob  de  Graeff  en  Anna  Christina  Pauw  van  Bennebroek 
in  1669:  Haagsche  Stemmen  (1888/9),  S.  669—81.  (Familiengescb.  d.  Jacob  de  Graeff,  e. 
bekannten  Amsterdamer  Bürgermeisters.)  —  315)  P»  A.  J.  Van  den  Brandeier.  De 
Wapene  van  de  Magistraten  der  stad  Amsterdsm  sedert  1806  tot  1672.  ('s  Gravsnhage. 
Van  Doorn.  1890.  4,  160  S.  F.  2,50.  (Nach  e.  Ms.  aus  d.  letzten  Hälfte  d.  17.  Jh.)  — 
316)  J.  Soutendam,  Uit  de  papieren  van  Mr.  Christiaan  van  der  Goes,  schont  der  stede 
van  Delft:    Tijdsp.  (1890),   III,    S.  858—71.     (Van   der  Goes  war  'Schont'  v.  1559-81.) 

—  317)  J*  C.  Gijsberti  Hodenpijl  van  Hodenpijl,  De  Heeren  van  Kenenbnrg: 
Navorscher  41,  S.  343—50,  678—85.  ([1294—1791.]  Kenenburg  e.  Schlots  in  d.  Nahe 
v.  Delft.)  —  318)  M.  S.  Pols,  De  ambachtsheerlijkheid  van  Dirksland:  VMVOVR.  2 
(1890),  S.  270—88.  —  819)  Ch.  M.  Dozy,  De  oudste  stadsrekeningen  van  Dordrecht 
1284—1424.  Uitgegeven  door  ...(=:  WHGUtrecht.  Derde  Serie.  No.  2.)  's  Gravenbage, 
Nijhoff.  VIII,  180  S.  F.  2,60.  |[J.  E.  Heeres:  NedSpect.  (1891),  S.  167.])  -  SftO  *• 
Van  de  Weg  JSzn.,  Inventaris  van  het  archief  van  het  Heilige  Geest-  en  Pesthois  ter 
Nieuwerkerk   binnen   Dordrecht.     Dordrecht,   Blusstf  van   Oud- Alblas.     1888.     IV,  62  S. 


§  48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres.  111,15$ 

die  geschichtliche  Topographie  dieser  Stadt  und  ihrer  Umgegend.  824~88*)  — 
Haar  lern.  Graaf840)  und  Gönnet841"844)  machten  sich  verdient  um  die 
Geschichtsbeschreibung  der  Frauenklöster  und  Konvente  dieser  Stadt.848)  — 
—  Hoorn  fand  in  Eroon  und  Kapteijn846)  gute  Verfasser  von  Stadt- 
geschichten.847"853) —  Rotterdam.    Fruin864)  erzählt,  wie  verschiedene 


14./9.  Jh.)  —  821)  J.  L.  Van  Da  Jen,   Het  etapel-  en  Maasrecht  van  Dordrecht:   TG. 
1891),  S.  1 — 11.  —  S22)  id.,  De  wijnhandel  te  Dordrecht:  Vragen  van  den  Dag  (1891), 
8.  147—69.     (£.  hist.  Abhandlung  [Karl  d.  Gr.  bis  z.  Jetztzeit].)  —  323)  id.,   De  ver- 
deeling  der  Merwede  bij  Dordrecht:  ib.  (1890),  S.  502 — 10.    (Nicht  immer  hat  eich  dieser 
Flofa  bei  Dordrecht  geteilt.     D.  Vf.  nimmt  für  d.  Zeit  dieser  Abänderung  d.  letzte  Viertel 
d.  13.  Jh.  an.)  —  324)  J-  H.  Hofman,    De  pastoorshof  te  Everdingen:    AGUtrecht  18 
1890),  S.  172.    (1526  —  1602.)  —  325)  H.  De  Jager,  De  eerste  predikanten  der  Herr. 
Gemeenten   te   Geervliet,    Nieuwe   Tonge  en   Stad   aan   het   Haringvliet:    Na  vorscher   41, 
S.  479—87.    (1574  u.  s.  w.)  —   $26)   M.  S.   Pols,    De   rechten   der  stad   Goedereede: 
VMVOVR.  2  (1890),  S.  288—857.  —  827)  P.  A.  N.  S.  Van  Meurs,  Terechtstelling  van 
een  lijk  in  1560 :  BVGO.  6,  3»  reeks,  S.  267.  —  328)  Th.  Joriss  en ,  Mr.  Daniel  Veegens 
en  rijne  Haagsehe  Studien.    (=  Hist.  en  literarische  Studien,  S.  261  —  804.)    (Verfafst  1885. 
Rezension  d.  'Hist.  Studien,  door  Hr.  D.  Veegens,  uitgegeven  door  Mr.  J.  D.  Veegens.   2  dln. 
*•  Grarenhage,  1885'.)  —  329)  Arnold  Ising,  Adriaan  van  de  Venne's  'Belachende  wereld': 
Nederland  (Mschr.)  (1890),  No.  5,  S.  8—22.     (1635.    Sittengesch.  Haag.)  —    330)  Van 
den  Haag  naar  Ostende,  en  vice  versa  in  de  zeventiende  eeuw:  Eigen  Haard  (1890),  S.  223/4. 
-  331)  R.  Krul,  De  laatste  eeuw  van  het  Haagsche  Chirurgijnsgilde.    II.   1765—1806; 
en  de  laatste  docent  in  de  ontleed-,    heel-  en    verloskunde,    1804 — 81:    Tijdsp.  (1890),  I, 
S.  74— 91 .  —  332)  i d.,  DeHage-doctoren  (Collegium  medicum  Hagae  Batavorum)  1 594—1799 : 
ib.  II,  S.  292—805.  —  333)  id.,  De  Confrerye  van  Sint-Lucaa-Medecyn  of  het  Collegium 
Vharmaceuticum  in  den  Haag.    1580—1806:  ib.  I,  S.  469  —  85.  —  334)  Fred.  Caland, 
Ondertrouwacten  van  predikanten.    Uit  de  'trouwregisters'  der  Groote  Kerk  te's  Gravenhage 
raedegedeeld  door...:    Navorscher  41,   S.   194—201,  868/9.     | [Na vorscher  41,  S.  47l/2.]| 
,1618 — 1799.)   —    335)  M.  G.  Wildeman,   Aanteekeningen   over  Joodsche  geslachten; 
ib.  S.  446/9.   (1730—78.   Haag.)  —  336)  R.  P.  Van  den  Bos?h,  Arentsburgh:  NedLeeuw. 
8  (1890),  S.  9—12,  18/9.    (Topogr.  Gesch.  dieses  uralten  Hauses  in  d.  Nähe  v.  Haag.)  — 
$36*)  CA.  van  Sypesteyn,  DeZeestraat  van  's  Gravenbage  naar  Sehe  veningen,  1648 — 1889. 
Met  afbeelding:   Haagsche   Stemmen  (1888/9),   S.  277—87.    —   337)   D.  C.  Meijer  jr., 
Het  Scheveningsche  Tolhek:  Eigen  Haard  (1890),  S.  420/2.  —  338)  J*  Craandijk,  Sorg- 
▼liet  en  aanhoorigheden :  ib.  (1891),  S.  184/8,  151/4.  —  339)  A.  Nuyens,  Eenige  jaren 
Katboliek  levens  uit  een  Noordhollandsch  dorpje.    Herinneringen  uit  mijne  jeugd  en  jonge- 
lingsjaren:  VAlmNedKath.  (1891),  S.  207-26.    (Grootebroek.)  —  340)  J»  «*•  Graaf,  Uit 
de  levens  der  'Maechden  van  den  Ho  eck'  te  Haarlem:  BGHaarlem  17,  S.  281 — 302.    (Diese 
'Maechden'  führten  e.  ordensm&fsiges  Leben,   ungefähr   wie  d.  'Beggyntjes'.    Ihr  Leben   u. 
Treiben  wurde  beschrieben  v.  e.  Mitglied:  Catharina  Jans  Oly  [1585—1651].    Mit  Hülfe  dieser 
Quelle  hat  d.  Vf.  seinen  Aufsatz   verfertigt.)    —   341)    C.  J.   Gönnet,   Het  Zijlklooster 
te  Haarlem   (Convent  der   Kanonessen- Regulieren   ten  Zijl):  ib.    16  (1890),  S.  129 — 288. 
Qoellenausgabe   [1457—94].     Fortsetzung   v.  N.  391    d.  Ref.   1889.)   —    342)   id.,    Het 
Zijlklooster  te  Haarlem  (Convent  der  Kanonessen-Regulieren  ten  Zijl).    Cartularium  van  het 
Zijlklooster:    ib.  S.  289—379.   —    343)  id.,   Het  St.  Cecilia-Klooster   te  Haarlem.     Car~ 
tnlariam   van   het   St  Cecilia-Klooster   te   Haarlem:   ib.  S.  388—418.    (1418—1636.)    — 
344)  id.,  Het  Clariasen-Klooster  te  Haarlem.    Cartularium   van  het  Clarissen-Klooster  te- 
Haarlem:    ib.   S.  419—48.    —    345)    W.   Hoevenaars,    Zekere    proostdij    te    Haarlem r 
Sint- Anton is-Boomgaard  genoemd  en  aan  de  abdij  van  Marifnweerd  onderhoorig,  komt  aan 
het  Sinte-Elizabethsgasthuis  dier  stad  (1542/4):    AGUtrecht   18   (1890),  S.    166—71.    — 
SM)  Kroon   en    Kapteijn,    Nieuwe   kroniek   van   Hoorn.    Gesch.   van    Westfriesland» 
hoofdstad,   van  haar  ontstaan  tot  op  onze  dagen  Naar  officHtele  bronnen  be werkt  door  .  .  . 
Met  23  platen,  portretten,  platte  gronden,  enz.    Hoorn,  Boldingh.    4°.    VIII,  199  S.    F.  3,75 
bis  8,30.  —  347)  Ch.  M.  Dozy,  Het  Vriendboek  van  Jan  van  Hout:  NedSpect.  (1890), 
S.  126/7.    (Vriendboek  =  album  amicorum.    [1578 — 83.]    Van  Hout  war  d.  bekannte  Se- 
kretär d.  Stadt  Leiden.)   —   348)  W.  Pleyte,  Nieuw  ontdekte  muurschildering  in  de  St. 
Pieterskerk  te  Leiden:  HMMNedL.  (1888),  S.  83/6.    (Aus  d.  zweiten  Hälfte  d.  15.  Jh.)  — 
349)  Ch.  M.  Dozy,  Erasmus  Johannis:  ib.  (1888/9),  S.  135—41.    (E.  Schreiben  d.  Bürger- 
meister u.  Rate  v.  Leiden  an  Prinz  Wilhelm  v.  Oranien  [9.  Mai  1584]  über  e.  Erasmus  Johannis- 


111,154  §  48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres. 

Städte  an  der  Maas  (Viaardingen,  Schie,  Delft,  Schiedam,  Rotterdam,  DeUto- 
haven)  nach  einander  Sitze  der  Flufsfahrt  and  des  Verkehrs  Hollands  mit 
Zeeland  und  den  südlichen  Niederlanden  wurden.  —  Tan  Rijn  giebt  eine 
interessante  Lebensskizze  der  bekannten  Orangistin  Eaat  Mossel***)  und 
Jorissen8*6)  schildert  den  Hafs  zwischen  den  Einwohnern  Rotterdams  and 
den  französischen  Trappen  1810.8*7)  —  Maller  zeigt,  dafs  wenigstens  seit 
1357  die  Rotterdamer  Schöffenbank  immer  das  Jahr  mit  Weihnachten  anfing. 
Im  ganzen  österreichischen  Zeiträume  war  in  dieser  Stadt  der  Jahresanfang 
mit  Weihnachten  der  stilns  communis,  der  mit  Ostern  der  stilns  curiae,  der 
'loop  van  den  hove  van  Holiant'.868"800) 

Zeel  an  d.861)     Lokalgeschickte***-™) 

Frt«*iand.868, 8Ö9)  Sehr  interessant  ist  BloksAufsatz870)  über  die  sozialen 
Zustände  im  MAlichen  Friesland.  Nachdem  er  im  Umrifs  die  bisherigen 
historischen  Untersuchungen  und  die  Historiographie  in  dieser  Hinsicht  ge- 
schildert hat,  bespricht  er  1.  die  Grenzausdehnnngen  und  Verringerungen  des 
friesischen  Volkes;  2.  den  Boden,  dessen  Benutzung  und  den  damit  zusammen- 
hängenden ökonomischen  Zustand  der  Besitzer;  3.  das  Volk  und  die  gesell- 
schaftlichen und  sozialen  Verhältnisse.871)  —  Berns878)  durchforschte  die  Ar- 
chive in  Dresden,  Wien  und  Weimar  zur  Aufsuchung  von  Archivalien,  wichtig 
für  Friesland  and  Groningen  im  Zeiträume  der  sächsischen  Herzöge.878"877 


['Brandenburgensis'],  dessen  Bach  Über  d.  Antichrist  [1584,  4°.]  grofsen  Ärger  erregte.)  —  35#) 
James  DeFremery,  Baljuw  van  Medemblik  :  Na  vorscher  41,  S.  562/8.  (Aktenstück  v.  1383. 
351)  J*  G.  R.  Acquoy,  De  typologische  zolderschilderingen  in  de  kerk  der  Ned.  Herormde 
Gemeente  te  Naarden:  HMMKedL.  (1889—90),  S.  188—45.  -  352)  H.  De  Jager,  De 
eerste  predikanten  der  Herv.  gemeenten  te  Oadenhoorn  en  Spijkenisse :  Navoracher  41. 
S.  247—58.  (1574  —  94.)  —  353)  J.  Put  man,  Bijdragen  voor  de  kerkelijke  gesch.  van 
Oude water:  BGHaarlem  17  *(  1890),  S.  181/6.  (1507/8.)  —  354)  R.  Frnin,  Naar  aan- 
leiding  der  vereeniging  van  Delftshaven  met  Rotterdam:  Rotterdjb.  2«  jg.  (1890),  S.  1 — 41. 

—  355)  6.  Van  Rijn,  Kaat  Mossel:  ib.  S.  159—281.  (1728—98.)  —  356)  Th. 
Jo  rissen,  Een  steenworp  in  Hei  1810.  (=  Hist.  en  literarische  Studien.)  S.  141 — 54. 
(Verfafst  1870.)  —  357)  W.  Pleyte,  Pieter  Verbrugghen:  HMMNedL.  (1888/9),  S.127  9. 
(In  Rotterdam  war  e.  Bildhauer  P.  V.  wohnhaft,  starb  1712.)  —  358)  8.  Muller  Hrn.. 
De  jaarstijl  te  Rotterdam  voor  de  Hervorming :  BVGO.  6,  8«  reeks,  S.  268  -  70.  —  359) 
J.  Craandijk,  Ieta  over  het  geslacht  van  Cralingen:  JbRotterdam  2«jg.  (1890),  S.  71  — 101. 

—  360)  H.  De  Jager,  De  eerste  predikanten  der  Herv.  gemeente  te  Z  warte  waal:  Navoracher 
41,  S.  141—53.  (1574—99.)  —  861)  J.  Pijnappel  Gz.,  Nehalennia:  Arehief  Zeeland 
7,  I,  S.  188—202.  —  362)  Van  der  Baan  en  De  Vos,  HuweUjka-aanteekeningen  van 
Predikanten  uit  de  Kerkelijke  Trouwboeken  der  volgende  gemeenten:  NedLeeuw  9,  S.  81  '3- 
(Bruinisse,  Dreiechor,  Elkerzee,  Ouwerkerk  in  Duiveland,  Sir  Jansland,  Kerk  wer  ve.)  — 
363)  F.  Caland,  Uit  Axel's  trouw  en  doopboeken.  XVIIe  eeuw.  (Met  aanteekeningea): 
ib.  6  (1888),  passim.  —  364)  H.  De  Jager,  De  eerste  predikanten  der  Herr,  gemeent« 
te  Bommenede:  Navorscher  41,  S.  370/9,  475/9.  (1587—97  u.  s.  w.)  —  365)  H.  M. 
Reste loo,  Domburg  en  zijn  gesch.  Omgewerkte  en  vermeerderde  uitgave  van  *Wandeling*n 
door  de  voormalige  Smalstad  Domburg.'  Middelburg,  Van  Benthem  &  Jutting.  1890.  4, 160  S. 
F.  1,50.  (Mit  Karte.)  —  366)  id.»  De  stadsrekeningen  van  Middelburg (IV)  van  1550—1600: 
Arehief  Zeeland  7,  I,  S.  1 — 182.  —  36?)  R*  Fruin,  Grondbezittingen  der  abdij  ran 
Echternach  op  Waleheren.  Op  nieuw  uitgegeven:  BVGO.  6,  3«  reeks,  S.  291— 306.  (Vgl. 
auch  Ref.  1889,  N.  807,  808.)  —  368)  J.  E-  Heeres,  Een  manuseript  ran  een 
oud  Friesch  kroniekje,  benistende  op  het  Rijksarchief  te  Groningen:  VrFries  17  (1890). 
S.  437—48.  (Aus  d.  letzten  Jahren  d.  15.  Jh.  Ohne  Interesse.)  —  369)  W.  Zuidema. 
Wat  heeft  men  tegelooven  omtrent  de  aloude  Friesche  vrijheid?  TG.  (1890),  S.  338— 68; (1891). 
S.  12—38.  —  370)  P»  J-  Blök,  Studien  over  Friesche  toestanden  in  de  middeleea wen : 
BVGO.  6,  8«  reeks  (1890),  S.  1—56.  —  871)  A.  J.  Andreae  ,  Hertog  Albrecht:  NaTorteher 
40  (1890),  S.  257—72.  (Mitteilungen,  veranlafst  durch  d.  bekannte  Arbeit  Verwijt'  'De 
oorlogen  van  hertog  Albrecht  van  Beijeren  met  de  Friesen/)  —  372)  J-  L-  Berns,  Veralag 
aangaande  een  onderzoek  naar  archiefstukken,  belangrijk  voor  de  gesch.  van  FrieelaBd,  uit 


§  48.    Niederlande.    (1800/1.)    Heeres.  111,155 

LokalgescMehte*™-*1*) 

Groningen***"***)  Lokalgeschichte***)  Groningen.  Gratama 
lieferte  eine  höchst  interessante  und  vollendete  Studie  über  das  Entstehen 
und  die  Entwickelang  der  Stadtverfassung  Groningens  bis  zum  Anfang  des 
15.  Jh.886)  Groningen  war  ursprünglich  eine  Mark  oder  es  ist  aus  zwei 
Marken  entstanden,  worin  überdies  ein  kaiserliches,  später  bischöfliches 
Besitztum  gelegen  war.  Die  Markinstitute  haben  Einflufs  ausgeübt  auf  die 
städtischen,  als  das  Dorf  durch  Handel  und  Verkehr  zur  Stadt  emporstieg. 
Letztere  drängten  allmählich  die  Markeinrichtung,  wie  auch  die  landes- 
herrliche Gewalt  in  den  Hintergrund.  —  Groningens  Bedeutung  als  Hansestadt 
wurde  von  Schepers887)  geschildert:  ihr  einheimischer  und  fremdländischer 
Handel,  ihre  Handelsgesetzgebung,  die  Konkurrenz  der  holländischen  Städte 
mit  ihren  freieren  Auffassungen  werden  von  diesem  jungen  Autor  ausführ- 
lich beschrieben.888'898) 


het  tijdperk  der  Sak sieche  hertogen.  Op  last  der  regeering  ingesteld.  's  Gravenhage,  Nijhoff. 
72  S.  F.  0,75.  |[A.  Telting:  NedSpect.  (1892),  S.  52/8.]|  —  873)  J.  G.  Van  Blom 
JGz.,  Overzicht  van  de  Inriohting  en  de  Bevoegdheid  der  Plaatselijke  besturen  in  Friesland 
»edert  1795:  VrFries  17  (1890),  S.  841—424.  —  874)  (JBG.  13)  Hoogeweg,  Kreuz- 
predigt 1224.  —  374*)  Johan  Wink  ler,  Ttlike  bledsiden  oer  Fryske  tael-  end  skrifte- 
tennissc:  Tijdsp.  (1891),  II,  S.  166—89,  291—806.  —  375)  J.  L-  Berns,  Het  oud 
provinciaal  arcbief  in  Friesland:  V.  's  Rijks  oude  A.  11  (1888—90),  S.  219—89.  (U.  a. 
über  d.  Gerichtsarchive  v.  Achtkarspelen,  Ameland,  Baarderadeel,  Dantnmadeel,  Dokkum, 
Doniawerstal,  Franekeradeel,  Harlingen,  Uaskerland,  Hemelumer  Oldephaert  en  Noordwolde, 
Rindeloopen,  Idaarderadeel,  Kollnmerland  en  Nieuwkruisland,  Leeuwarderadeel,  Lemsterland, 
Henaldamadeel,  Oostdongeradeel,  Opsterland,  Rauwerderhem,  Schoterland,  Sloten,  Smallinger- 
Und,  Sneek,  Stavoren,  Tietjerksteradeel,  Utingeradeel,  Westdongeradeel,  Westetellingwerf, 
Wonseradeel,  Workum,  Wijmbritseradeel,  Tlst,  Aengwirden,  Ooststellingwerf  n.  s.  w.)  — 
376)  W.  B.  S.  Boeles,  Het  arcbief  van  wijlen  M*.  W.  W.  Borna:  TweeCnzestigste  verslag 
der  Handelingen  van  het  Friesen  Genootschap  van  Gesch-,  oudheid-  en  Taalkunde  te 
Leeuwarden,  over  het  jaar  1889—90  (1891),  S.  (85)  1  —  12.  (Über  friesische  Gesoh.)  —  377) 
A.  J.  Andreae,  Iets  over  de  geslachten  Rattaller,  Lezaen,  Loo:  NedLeeuw  6  (1888), 
S.  31/4,  47/9,  51.  (Friesische  Geschlechter.)  —  378)  J.  P.  &,  Het  gebonw  der  Oude 
Waag  te  Leeawarden:  Eigen  Haard  (1891),  S.  472/6.  (Errichtet  1596.)  —  379)  id.. 
Een  oud  poortje  te  Leeawarden :  ib.  S.  558/4.  (Mit  Bild  d.  'Poortje  van  het  Oldburgerweeshuis.') 
—  380)  H.  O.  Feith,  Het  oud  provinciaal  arcbief  in  Groningen:  V.  's  Rijks  oude  A.  11, 
(1888—90),  S.  246 — 88.  (U  a.  e.  'Verslag  omtrent  het  onderzoek  der  gemeentearchieven 
in  de  provineie  Groningen.')  —  381)  J-  A.  Feith,  Inventaris  van  het  Hnisarchief  van 
De  Xienoord,  gedeponeerd  in  het  Oad-Archief  in  Groningen,  opgemaakt  door  .  .  .  Groningen, 
Van  der  Kamp.  1890.  8,  242  S.  (Nicht  im  Buchhandel.  [1487  —  1824.])  —  382)  id., 
Het  archief  van  wijlen  Mr  J.  S.  G.  Koning  te  Amsterdam:  V.  's  Rijks  oude  A.  11  (1888—90), 
S.  289  ff.  (E.  schöne  Sammlung  Ms.  Groningana,  y.  d.  Regierung  gekauft,  jetzt  im  Staats- 
archiv in  Groningen.)  —  383)  M.  G.  De  Boer,  Een  groninger  Jonker  der  zeventiende 
eeuw.  Eene  bijdrage  tot  de  gesch.  van  Groningen  gedurende  het  eerste  stadhouderlooze 
tijdperk:  Tijdsp.  (1891),  I,  S.  295—814.  (Osebrand  Jan  Rengers  Leben  wird  v.  1620  oder 
1621  [Geburtsjahr]  bis  1655  beschrieben.  Auch  später  spielte  er  e.  Rolle  in  dieser  Provinz.)  — 
384)  J.  Zijlma,  Thomas  Seeratt,  geschetst  in  zijne  verhouding  tot  het  Provinciaal  Dijkwezen : 
Provineiale  Groninger  Courant  (1891),  No.  45—50.  (1716—21.  Vgl.  auch  N.  454  d. 
Ref.  1889.)  —  885)  Willibrord  Van  Heteren,  De  gelukzalige  Richard  van  Aduard: 
VAlmHedKath.  (1891/2),  S.  95—107.  —  386)  S.  Gratama,  Het  ontstaan  en  de  ont- 
wikkeling  van  het  eigenlijke  stadsbestuur  te  Groningen  tot  in  het  begin  der  15**  eeuw: 
BYGO.  6,  3«  reeks,  S.  165—266.  —  387)  J-  B.  Schepers,  Groningen  als  Hanzestad. 
Doktordissertation.  Groningen,  Wolters.  6, 107  S.  F.  1,90.  |[J.  A.  Fe  ith:  NedSpect.  (1891), 
S.  260.]|  —  888)  J.  A.  Feit  h,  De  Heereweg  bij  Groningen :  Provineiale  Groninger  Courant 
(1891),  No.  259—61.  —  389)  E.  Van  Loon ,  De  vaderlijke  regeering  in  't  oude  Groningen: 
ib.  (1889),  No.  25/8.  —  390)  Archief  van  den  Senaat  der  Rijks-Universiteit  te  Groningen 
1614—1815):  V.  's  Rijks  oude  A.  12  (1889—91),  S.  186/7.  —  891)  H.  O.  Feith, 
Willakeuren  van  Westerwolde:    VMVOVR.   2,   S.    416—74.     (17/9.   Jh.)  —  392)  J.  H. 


111,156  §  48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres. 

Drente.*91'*99)  Über  die  politischen  Ereignisse  in  Drente  im  letzten 
Viertel  des  18.  Jh.  verbreiten  die  Aufsätze  Gr  atamaß400)  neues  Licht; 
über  die  V erfassungsgeschichte  dieser  Provinz  während  der  Republik  die  Unter- 
suchungen von  Van  Holthe  tot  Echten.401)  —  Fockema  Andreae 
glaubt402)  Spuren  friesischen  Rechts  in  der  Rechtspflege  in  Drente  nach- 
weisen zu  können,  und  diese  deuten  darauf  hin,  dafs  in  Drente  friesische 
Rechtsgebräuche  bestanden  haben  vor  der  Zeit,  in  welcher  diese  Gegend 
unter  fränkische  Herrschaft  kam.408"408) 

Lokalgeschichte.     Coevorde  n.408"4  ie) 


Hof  man,  Winschoten:  AGütrecht  19,  S.  155—60.  (Mit  Quellen.  [1579  u.  s.  ▼.]  Hiermit 
soll  erwiesen  sein,  dafs  Winschoten  ehemals  z.  Bistum  Osnabrück  a.  nicht  zu  Münster  gehörig 
war.)  —  398)  S.  J.  Fockema  An  dreae,  Hnwelijksrecht?  HMMKedL.  (1888),  8.  74—81. 
(1580.  Im  Dörfchen  't  Zand  in  d.  Provinz  Groningen.)  —  394)  <?•  Lorie*,  De  geologische 
verzameling  van  het  Pro  vinciaal  Drenthsch  Museum  te  Assen:  NDrentV  Alm.  (1891/2),  S.  79— 95. 

—  $95)  H.  Hartogh  Heijevan  Zouteveen,  Sylter  sagen  in  verband  met  Drecthsebe 
oudheden  en  overleveringen :  ib.  S.  26 — 84.  |[Jan  Te  Winkel:  Provinciale  Drentiche  en 
Asser  Courant  (1892),  No.  2.]|  —  396)  W.  Pleyte,  Kano  te  Kolderveen:  HMMKedL 
(1888/9\  S.  129—85.  (E.  Kahn,  e.  ausgehöhlter  Baumstamm,  mutmafslieh  aus  d.  Anfang 
unserer  Zeitrechnung  gefunden  in  d.  jetzigen  Provinz  Drenthe,  mit  Abbildung.)  —  39?)  M. 
Ol  den  hui  e  Gratami,  Levensbericht  van  Mr  Lucas  Oldenhuia  Gratama:  ib.  Bijlage  (1888'. 
S.  81—122.  (1815—  87.  Mit  Verzeichnis  seiner  Arbeiten  Über  d.  Gesch.  d.  Provinz  Drenthe. 
Er  machte  sich  verdient  um  d.  Erhaltung  d.  4Hunnebedden'  u.  ihre  Beschreibung.)  —  398) 
E.  Pelinck,  Het  oudste  charter  betreffende  Drente.  (A°.  820):  NDrentV  Alm.  (1891/2. 
S.  78/8.  |[Jan  Te  Winkel:  Provinciale  Drentsche  en  Asser  Courant  (1892),  No.  2.]|  (Über- 
setzung v.  Lacomblet,  Urkk.boch  I,  No.  40.)  —  399)  J*  Ho  gern  an,  Inleiding  tot  de  hier 
volgende  vertaling  van  den  onbekenden  sohrijver  over  de  zaken  van  Drenthe  en  Groningco 
uit  de  eerste  helft  der  dertiende  eeuw.  Ernstig  en  getrouw  geschiedverhaal  van  de  daden 
der  Utrechtsche  bischoppen,  vonral  wat  Groningen,  Drenthe  en  Koe Verden  betreft.  (Op- 
gemaaktreedsin'tjaar  1282):  NDrentVAlm.  (189 1/2),  8. 36— 64.  [[Jan  Te  Winke i:Provhieiale 
Drentsche  en  Asser  Courant  (1892),  No.  2.][  (Übersetzung  v.  N.  65,  Ref.  1888.)  —  400) 
S.  Gratama,  Gebeurtenissen  in  Drenthe  in  het  laatste  kwart  der  18*ft  eeuw:  ib.  (1891  2  , 
(1890),  S.  75— 108  (110);  (1891),  S.  96— 139. —401)  R.  O.  Van  Holthe  tot  Echten,  De 
Comparanten  in  de  Ridderschap  van  Drenthe,  1600 — 1795,  met  aanteekeningen  omtrent  de 
Havezaten  en  de  v  er  ei  echten  tot  de  adraissie :  ib.  S.  198—284,  189 — 246.  —  403)  8- 
J.  Fockema  Andreae,  Vingerwijzingen  omtrent  den  oorsprong  der  Nederlandsche  rechtes: 
HMMNedL.  (1889  —  90-,  S.  145-  69.  —  493)  E.  Pelinck,  Bijdrage  over  den  Etstoel  van 
Drente:  NDrentVAlm.  (1891/2),  3.  160—74.  —  404)  S.  Gratama,  Eenige  ordelen  es 
verordeningen  van  den  Drost  en  Etten  van  het  Landschap  van  Drenthe,  als  aanvulling  van 
Het  Ordelboek  van  den  Etstoel  van  Drenthe,  uitgegeven  door  M*.  H.  O.  Feith.  (=  Ver- 
handelingen ter  nasporing  van  de  wetten  en  gesteldheid  onzes  vaderlands,  waarbij  gevoegd 
zijn  eenige  analecta  tot  dezelve  betrekkelijk  door  een  genootscbap  te  Groningen,  Pro  Exeolendo 
Jure  Patrio.    Zevende  deel,  Tweede  stuk.    Tweede  Supplement.)    Groningen,  Scholtens.  18^0. 

4,  116  S.  F.  1,60.  —  405)  J.  A.  Feith,  Arbeidslooneo  in  de  16*«  eeuw:  NDrentVAlm. 
(1891/2),  S.  152/9.  —  406)  p-  H.  Oosterman,  Register  der  huizen  in  Drenthe  volgeos 
de  heerdsteden-register  in  den  jare  1754.  Andere  calculatie  op  het  getal  der  ingezetenen 
consumtie  doende  (in  den  jare  1773):  ib.  (1890/1),  S.  86/9.  —  40?)  J-  Herman  Riemersma. 
Drentsche  Klokke-opschriften :  Provinoiale  Drentsche  en  Asser  Courant  (1891),  No.  275  —306. 

—  408)  S-  Gratama,  Het  oud  provinciaal  archief  in  Drenthe:  V.  's  Rijks  oude  A.  1? 
(1889—91),  S.   188—811.    (U.  a.  e.  'Verslag  omtrent  de  gemeente-archieven  in  Drenthe.) 

—  409)  id.,  Eenige  rechtsbronnen  van  Coevorden.  VMVOVR.  2,  S.  369—416.  —  410) 
id.,  Inventaris  van  het  Schultengerecht's  archief  te  Coevorden:  V.  's  Rijks  oude  A.  12 
(1889—91),  S.  284/8.  —  4H)  id.,  Inventaris  van    het    oud  archief  van  Coevorden:  ib. 

5.  194—283.-  412) W.L.  Van  den  Biesheuvel  Schiffer,  Bij  de  titelplaat:  NDrentVAlm. 
(1891/2),  S.  19—24.  (Über  e.  bisher  unbekannten  Abt  d.  Klosters  Dickningbe,  J.  Schepelar. 
t  1543.)  —  413)  J.  A.  G.  De  Vos  van  Steenwijk,  De  kerk  te  Dwingeloo  en  d» 
bezitters  van  Batinge:  ib.  (1890/1),  S.  (19)23—35.  —  414)  W.  L.  Van  den  Biesheuvel 
Schiffer,  De  kerk  te  Havelthe.  (Met  eene  plaat):  ib.  S.  111 — 27.  —  415)  Albert 
Steenbergen,  Een  Drentsch  eigenerfde  in  1752,  leenman  en  vaeal  van  eene  Hoogdnitache 


§  48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres.  111,157 

Overijsael.111'*19)  Bijsterbos480)  gab  die  Geschichte  des  1474 
vom  Utrechter  Bischof  David  von  Burgund  errichteten,  aber  des  Wider- 
standes der  Einwohner  Overijssels  wegen  schon  1477  anfgehobenen  Gerichts- 
hofes 'De  8chijve,.42,-4a8)  —  Hattink  publizierte484)  die  Akten  von  1571/5 
aber  die  Beobachtungen,  welche  der  Deventer  Bischof  Aegidius  de  Monte 
(1570/7)  machte  auf  seinen  Besuchsreisen  durch  seine  Diözese.425"427) 

LokalgeschicJUe.'**-**2)  Kampen.488)  Der  erste  Band484)  des  Ent- 
wurfes eines  Stadtrechtes  erschien488-486)  und  NanningaUitterdijk  ver- 
öffentlichte den  siebenten  Band487)  der  städtischen  Archivalien.488)  —  Telting 
publizierte  das  Stadtrecht  von  Rijssen,489)  merkwürdig,  weil  darin  Über- 
reste sehr  alter  Rechtsgebräuche  vorkommen  und  weil  sich  darin  der  Über- 
gang vom  alten  Markzustand  zu  dem  späteren  Gemeindewesen  so  gut  nach- 


sbdisse:  ib.  S.  170/2.  (D.  Abtei  v.  Eisen  beiafi  Güter  in  Overijiel.)  —  416)  W.  L.  Van 
den  Bleibe  u  vel  Sc  bi  ff  er,  De  kerk  te  Zweeloo.    Met  eene  plaat:  ib.  (1891/2),  S.  140—51. 

—  41?)  J.  W.  Mulder,  Overblijfielen  der  oudheid  in  Overijael:  VMVereeniging  tot beoefening 
rto  Overijsielich  regt  en  gesch.  17  (1889\  S.  1  — 15.  (Ausgrabungen  in  d.  Gemeinden 
Tabbergen  u.  Diepenveen.  Mit  Abbildungen.)  —  418)  Yan  Wulfften  Palt  he,  Onder- 
handelingen  orotrent  het  Begeeringireglemept  van  Overijuel  in  1786:  ib.  18,  S.  57 — 68. 
-419)  B.  E.  Hattink,  Sloptiende.  Stedigheid:  BGOverijiel  10(1890),  S.  828/4.  (Quellen- 
uugabe  [1808].)  —  420)  J.  C.  Bijeterboa,  De  Schijve:  VMVereeniging  tot  beoefening 
vin  Overijiielieh  regt  en  gesch.  18,  S.  1 — '22.  (Quellen  all  Anlagen.)  —  421)  J*  !•  Van 
Doorninck,  Bouwitoffen  voor  eene  handelageich.  van  Overijsiel,  IV:  BGOverijasel  10  (1890), 
S.  316—28.  (1795.  (Fortsetzung  d.  Ref.  1888,  N.  165.])  —  482)  B.  P.  Velthuijeen, 
Tweetotnogtoe  onbekende  conventen  der  klooitervereeniging  van  Windeiheim :  VMVereeniging 
tot  beoefening  van  Overijsielich  regt  en  geich.  18,  S.  89  — b6.  (D.  Konvent  Sacravallii  bei 
Dilfsen  u.  Lindertehove  bei  Den  Harn.  Mit  Quellen  all  Anlagen.)  —  423)  J-  Hogeman, 
Onderaoek  naar  de  ligging  van  de  kerk  in  Luehere:  ib.   17  (1889),  8.  17  ff.    (1138—60.) 

—  424)  B.  E.  Hattink,  Acta  Visitation is  dioeceiii  Daventriensii  ab  Aegidio  de  Monte 
factae,  bewerkt  door  ....  Zwolle,  TijL  1888.  XXVIII,  282  S.  F.  3,00.  (Heraus- 
gegeben v.  d.  'Vereeniging  tot  beoefening  van  Overijiselich  regt  en  gesch.')  —  425)  id., 
Mr.  J.  I.  van  Doorninck.  27.  Maart  1840—16.  November  1889:  BGOverijasel  10  (1890), 
S.  287—815.  (V.  D.  war  Archivar  in  Overijisel  u.  hervorragender  Kenner  d.  Geich.  dieaer 
Provinz.)  *-  426)  J*  W.  Mulder,  Verzameling  itukken  afkomstig  van  het  voormalige 
kasteel  Buckhorst :  Vereeniging  tot  beoefening  van  Overijsielich  regt  en  geich.  Verslag  van 
de  handelingen  der  67*te  vergadering  18,  S.  21/4.  (Jetzt  im  Besitze  dieiei  Vereine.)  — 
42?)  J.  Hogeman,  Ii  Seleham  dezelfde  plaati  all  Yielham?  Oudheid  der  buurt  Kaienberg: 
ft.  17  (1889),  3.  25—30.  (D.  Frage  wird  bejahend  beantwortet.)  —  428)  K-  &  Hattink  , 
Het Committ**  revolutionär  te  Ambt  Almelo  in  1795:  BGOverijuel  10  (1890),  S.  825—80. 

Quellenauigabe.)  —  429)  J.  C.  Bijeterboi,  Ter  Hunnepe:  VMVereeniging  tot  beoefening 
van  0?erijuelsch  regt  en  geich.  17  (1889),  S.  81  — 103.  (Ter  Hunnepe  b.  Deventer  war 
e.  bekanntet  Frauenkloster  d.  Ciiterciemerordeni.  S.  65 — 108  lind  Quellen.)  —  480)  R- 
F-  Hattink,  Krutien  op  kerkhoven:  ib.  S.  104/9.  (1649—69.)  —  431)  Uit  de  notulen 
van  den  kerkeraad  te  Deventer.  7.  Febr.  1620:  BGOverijuel  10  (1890),  S.  283.  (Über 
Abergläubische  Gebräuche.)   —  432)  J.  W.  Mulder,   Markeregt   van  Epse    en  Dommer. 

=  Overijuelsche  itad-,  dijk-  en  markeregten,  III,  18.)    ZwoUe,  TijL    1890.    80  S.     F.  0,30. 

—  433)  J.  Nanninga  Uitterdijk,  Het  oudite  burgerboek  van  Kampen:  VMVereeniging 
tot  beoefening  van  Overijsselsch  regt  en  geich.  18,  S.  28—88.  (1302.  Beiondere  über  d. 
<tachleeht  Van  Buckhorst  in  d.  Nähe  v.  Kampen.  Mit  Quellen  all  Anlagen.)  —  434) 
(>uiWeT?  ▼an  een  itadregt  van  Campen  door  Dr.  Herman  Croeser.  Eerste  gedeelte.  Zwolle, 
TijL  1—275  S.  F.  8,40.  (Herausgeg.  durch  d.  'Vereeniging  tot  beoefening  van  Overijsselsch 
"gt  en  gesch.')  —  435)  B.  P.  Velthuijeen,  Aanteekeningen  op  Lindeborns  Hiit. 
Episeopatua  Daventrienaii.  Cureiten  of  pastoori  van  Kampen  voor  de  hervorming :  AGUtrecht 
l*  U*90)f  8.  68—86;  19,  8.  182—48.  (1540-58.  [Fortietzung  d.  Kef.  1889,  N.  487.])  — 
436) Nanninga  Uitterdijk,  Bondreisende  ichoolmeesters,  1739:  BGOverijuel  10  (1890), 
* .  330.  —  43?)  id.,  Register  van  chartere  en  bescheiden  in  het  oude  archief  van  Kampen. 
Zevmde  deeL    Van  1621/6.    Bewerkt  door Kampen,  Van  Hnlit.    1890.   XVI,  508  8. 

—  438)  J.  H.  Hofman,  Het  keripel  Ölst:  AGUtrecht  18  (1890),  S.  886—431;  19 
:1891).  8.  71 — 131.    —  4g£)  A.  Telting,   Overijueliche  stad-,  dijk-  en   markeregten. 


HI,158  §  48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeren, 

weisen  läfst.  —  Auch  wurde  von  ihm440)  das  Stadtrecht  Steenwijks  herausge- 
geben."1-4**)  — Elberts448) schrieb  historische  Skizzen  über  Zwolle.444"4*8) 

Utrecht.1*1'*1*)  Der  zweite  Band449)  der  Register  und  Rechnungen 
des  Bistums  Utrecht  von  1325 — 36  wird  gröfstenteils  von  einer  trefflichen 
Einleitung  Müllers  ausgefüllt.  —  Hofman  gab  die  Geschichte  des  Wal- 
raven  van  Meurs,460)  Gegenbischof  gegen  Rudolph  van  Diepholt  (Utrechter 
Schisma)  heraus.461*455)  —  Muller  begann  die  Ausgabe  eines  Urkk.bnches 
des  Stiftes  Utrecht,  wovon  das  Programm  erschienen  ist.456)  Es  mufs  nach 
ihm  fortgesetzt  werden  bis  1528^  in  welchem  Jahre  die  Temporalität  an  Karl  V. 
abgegeben  wurde;  es  mufs  ein  Urkk.buch  nicht  des  Stiftes,  nicht  der  jetzigen 
Provinz  Utrecht,  sondern  der  Bischöfe  sein.  Jetzt  giebt  er  ein  Regesten- 
verzeichnis und  trachtet  nachzuweisen,  dafs  die  Geistlichkeit  vor  1310  den 
Osterstil,  nach  1310  den  Weihnacht$stil  gebrauchte,  wie  nach  1310  auch  die 
Stadt  Utrecht,  indem  nach  1300  die  holländischen  Grafen  den  Osterstil  ge- 
brauchten. Weiter  bringt  er  ein  Calendarium  Trajectense,  eine  neue  Be- 
rechnung der  Heiligentage,  weil  Weidenbach  hier  nicht  vollständig  ist. 

Lokalgetchiehte**1'"*)  Utrecht.  Muller468)  publizierte  den  Katalog 

Eerste  deel.    Negende  atuk.    Stadregt  van  Rijuen.    Zwolle,  Tijl.    1889.    VI,  16  S.   F.  0,25. 

—  440)  A.  Telting,  Stadregten  van  Steenwijk.  (=  Overijuelsche  stad-,  dijk-  en  marke- 
rechten. Eerste  deel.  Tiende  stak.)  Zwolle,  Tijl.  XVI,  861  S.  (Heraasgeg.  v.  d.  'V.  tot 
beoefening  van  Overijsselseh  regt  en  gescb.')  —  441)  Inventaris  van  het  arehief  der  Gemeente 
Steenwijk.  Opgemaakt  in  1889.  Steenwijk,  Spanjaard.  1889.  14  S.  —  442)  R*  L 
Hattink,  Tubbergensia :  BQOverijssel  10  (1890),  S.  888—55.  (Aus  d.  Kirchengeich. 
Tubbergens.)  —  448)  W.  A.  Elberts,  Hist.  wandelingen  in  en  om  Zwolle.  Premie-uil- 
gave  voor  de  geabonneerden  der  Provinciale  Overijsselsche  en  Zwolsche  Courant.  Zwolle,  TijL 
1890.  296  S.  F.  0,50  oder  F.  2,50.  (Früher  publiziert  in  d.  'Overijsselsche  en  Zwolsche 
Conrant.')  —  444)  B.  P.  Velthnijsen,  Rechters  of  schonten  van  Zwolle:  BGOvcrij»*] 
10  (1890),  S.  856—62.  (1801—1501.)  —  445)  id.,  De  sacristie  van  de  Groote  of  St 
Michaelskerk  te  Zwolle  :  ib.  S.  866.  (1584,  1614.)  —  446)  A.  J.  J.  Hooglan  d ,  HetBroereo- 
klooster  van  Sint  Thomas  van  Aqnino  te  Zwolle:  AGUtrecht  18  (1890),  S.  351—85.  (Errichtet 
1465.)  —  447)  S.  Muller  Fb.,  Coüatierecht  en  amtsbejag.  Naschrift:  BVGO.  6,  8»  raeki 
(1890),  S.  75— 80.  ([1625.]  Ergänzung  d.N.  604  d.  Ref.  1889.)  -448)  id.,  Eene  Stichtscb« 
dingtaal  van  doodslag:  VMVOVR.  2,  S.  508—14.    (Ans  d.  2.  Viertel  d.  15.  Jh.)  —  449) 

id.,  De  registers  en  rekeningen  van  het  Bisdom  Utrecht.    1826—86.    Uitgegeven  door 

Deel  II.  (=  WHGUtrecht  NS.,  N.  64.)  's  Gravenhage,  Nijhoff.  CLXXIV,  571—1020  $. 
F.  8.  |[J.  E.  Heeres:  NedSpeet.  (1892),  S.  118/9.]|  (Fortsetzung d.  N.  499  <L  Ref.  1889.»  - 
450)  J.  H.  Hofman,  Walraven  van  Meurs,  tegenbisschop  te  Utrecht:  AGUtrecht  18(1890K 
S.  87—116.  —  451)  id.,  Een  tweetal  wij-bisschoppen  van  Utrecht:  ib.  19,  S.  149—64. 
(1496,  1502.)  —  452)  S.  Muller  Fa.,  Het  oud  provinciaal  arehief  in  Utrecht:  V.  < 
Rijks  oude  A.  11  (1888—90),  S.  171—218.  (Neben  vielen  anderen  interessanten  Notizen 
auch  hier  d.  'Uitkomst  van  de  bemoeiingen  met  gemeente-,  watersehaps-  en  andere  archieven'.  > 

—  453)  id.,  Het  oud  provinciaal  arehief  in  Utrecht:  ib.  12  (1889—91),  S.  152—59. 
(U.  a.  d.  'Uitkomst  van  de  bemoeiingen  met  gemeente-,  waterschaps-  en  andere  archieYen» 

—  454)  R*  Fruin  Th.  A.  an,  Verslag  omtrent  oude  gemeente-  en  waterschapsarehieT«c 
in  de  provincie  Utrecht  over  1888,  uitgebracht  aan  Gedeputeerde  Staten  dier  provincie: 
ib.  11  (1888—90),  S.  878—86.  (Schon  als  Sonderausgabe  publiziert  [N.  499«  meines  Bei- 
aber  1889].)  —  455)  id.,  Verslag  omtrent  oude  gemeente-  en  waterschapsarehieven  in  de 
provincie  Utrecht  over  1889.  (Uitgsbracht  en  gedrukt  op  last  van  Gedeputeerde  States.' 
Utrecht,  Kemink.  1890.  12  S.  (Montfoort,  Leusden,  Stoutenburg.  Auch  publiziert  in 
V.  's  Rijks  oude  A.  12  [1889-91],  S.  588—40.)  —  456)  S.  Muller  Fa.,  Bijdra^t 
voor  een  oorkondenboek  van  het  Sticht  Utrecht.  Programme,  's  Gravenhage,  Landsdrukktrij. 
1890.  69  S.  F.  0,75.  |[A.  C.  Bondam:  NedSpeet.  (1890),  S.  855/7;  J.  A.  Feitb: 
NedSpeet.  (1891),  S.  116/8.]|  —  45?)  id.,  Het  dorpsbestuur  van  Amerongen  in  1S99: 
VMVOVR.  2  (1890),  S.  857/8.  (E.  Aktenstück  v.  26.  Jan.  1899.)  —  458)  w-  F-  *• 
Van  Rootselaar,  Amersfoort.  Godsdienst  en  onderwijs,  1580  —  1680:  AGUtrecht  19. 
S.  270—90.  ([1595/6.]  Fortsetzung  v.  Ref.  1889,  N.  602.)  —  459)  J.  F.  Van  Someren, 
Regel   volgens   welken   de    Katholyke   Jeugd   te  Amersfoort   bestierd   word.   [1670?]:  N»* 


§  48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres.  111,159 

Gemeindearchivs  von  1577 — 1795.  —  Sehr  interessant  ist  dessen  Aufsatz464) 
über  die  örtliche,  hausliche  und  wirtschaftliche  Beschaffenheit  der  fünf  Kapitel 
in  dieser  Stadt,  welche  durch  ihre  Immunitätsprivilegien  sozusagen  besondere 
Städte  in  der  Stadt  bildeten.466' 468) 

(relderland.**9-**1)  Lokalgeschichte.  Nicht  viel  älter  als  1354  ist 
das  Stadtrecht  Arnheims,  jetzt  herausgegeben478)  von  Wessels  Boer.479"488) 
—  Das  Cartularium  der  Abtei  Mari£nweerd  wurde  von  De  Fremery488) 
nach  einer  Hs.  in  der  Biblioth&que  royale  in  Brüssel  aus  dem  14.  und  15.  Jh. 
veröffentlicht.    Es  enthält  555  Urkk.  von  1129—1457.  —  Nymwegen.484-486) 


vorüber  41,  S.  888/4,  587— -48.  —  460)  J«  H.  Hofman,  Amersfoort:  AGÜtrecht  IS 
U890),  S.  116.  (Statistik  d.  'Statio  Soc.  Jesu  Amisfnrti'  1749—50.)  —  461)  W.  F.  Hoe- 
Tenaars,  De  proogtdij  van  Maarsbergen :  ib.  18- (1890),  S.  117—  65;  19  (1891),  S.  161—208» 
iQaellenauagabe  [1227 — 1618].)  —  462)  Rhenus,  Rhenen  en  zijne  omstreken:  Eigen 
Haard  (1890),  S.  840/5.  —  463)  S.  Müller  Fz. ,  Openbare  verzamelingen  der  gemeente 
Utrecht.  Catalogns  van  het  archief.  Tweede  äfdeeling.  1577—1795.  Utrecht,  Beijers.  1890. 
IV,  386  S.  F.  6.  —  464)  i  <*. ,  Een  bezoek  aan  de  immuniteiten  der  Utreehtsehe  Kapittelen  r 
Gidi  (1890),  II,  S.  289—78.  —  465)  D.  C.  Meyer  Jr.,  Den  Utreehtsehe  Maliebaan:  Eigen 
Haard  (1890),  S.  148—51.  —  466)  J«  H.  Hofman,  Pauahuizen  te  Utrecht:  AGÜtrecht 
19,  S.  254—  69.    (Dies  Hans  wurde   errichtet  v.  Papst  Adrian  VI.,   geboren   in  Utrecht.) 

—  467)  W.  Pleyte,  Dirk  van  Wassenaar:  HMMNedL.  (1888),  S.  96—101.  |[0.  A. 
Spitzen:  Katholiek.]|  (Propst  d.  St.  Janskirche  in  Utrecht  u.  päpstlicher  Protonotarins 
t  5.  Min  1465.  Mit  Fascimile  seiner  Grabschrift  in  der  St.  Janskirche.)  —  468)  Utrecht. 
Orerluidingen :  Navorseher  40  (1890),  passim;  41  (1891),  passim.  (Fortsetzung  d.  N.  510 
Ref.  1889  [1681/5].)  —  469)  J.  C.  W.  Quaok,  Het  gevecht  te  Niftrik.  80.  Juli  1888: 
GeldernVAlm.  (1891/2),  S.  128—88.  (Zwischen  Wilhelm  v.  Geldern  u.  d.  Truppen 
Johannas  van  Brabant,  wobei  d.  Erstgenannte  siegte.)  —  476)  J*c*  Anspaoh,  De 
Schaffelaar:  ib.  (1890/1),  S.  120/8.  (Über  d.  Geschlecht  Van  Schaffelaar,  aus  welchem 
<L  bekannte  Jan  v.  S.  [f  1482]  entsprossen  ist)  —  471)  P-  Th.  A.  Dohmen,  De  slag 
aan  de  Kempekoel,  bij  Sittard,  op  den  24«>Maart  1548:  PSHLimburg  26  (1889),  S.  441—52. 

D.  Truppen  Wilhelms  v.  Jülich  siegten  über  jene  Karls  V.)  —  472)  A.  Schimmel- 
penninck  Van  der  Oije  van  Nijenbeek,  Eenige  bladzijden  uit  het  Register  op  de 
Leenen  van  het  Furstendom  Gelre  en  van  de  Graafschap  Zntphen :  GeldernVAlm.  (1890/1), 
S.  7—16;  (1891/2),  S.  8—14.  (Fortsetzung  d.  N.  519,  Ref.  1889.)  —  473)  H.  M. 
Werner,  M*  Gerard  van  Hasselt,  zijn  geslacht  en  zijn  buitenverblijf  Daalhuizen:  ib. 
(1889—90),  S.  41  —  75.  (G.  v.  H.  [1751  —  1825]  war  e.  sehr  bekannter  Geldrisoher  Historiker.) 

—  474)  J-  F.  Bijleveld,  Het  oud  provinciaal  archief  in  Gelderland:  V.  's  Rijks  oude  A. 
11  (1888—90),  S.  66—128.  (U.  a.  d.  'Overzieht  der  oude  rechterlijke  archieven  in  Gelder- 
land\)  —  475)  A.  Schimmelpenninck  Van  der  Oije  van  Nijenbeek,  Genealogische 
Aanteekeningen  op  oude  Geslachten:  GeldernVAlm.  (1889  —  90),  S.  8/8.  (Fortsetzung  v. 
GelderVAhn.  [1889],  S.  8  —  18.)  —  476)  J.  H.  Hofman,  Sprokkels  van  het  Terrein  der 
Geldersche  Genealogie.  (De  Woldenborchs,  de  Oldeneels,  de  van  Voorsten  enz.) :  DietWarande 
<.18tf0),  8.  84—  91,  181/9,  267—72.  —477)  H.  Hartogh  Heijs  van  Zouteveen,  De 
Vleddenche  beker:  NDrentVAlm.  (1890/1),  S.  40—74.    (Über  d.  Geldrische  Geschlecht  Gent.) 

—  478)  J.  Wessels  Boer,  Stadrecht  van  Arnhem:  VMVOVR.  2,  S.  475—508.  —  479) 
J.  J.  8.  Sloet,  Arnhem.  Grafzerken  in  de  Groote-  en  in  de  St.  Walburgiskerk :  Navorseher 
40  (1890),  S.  129—87.  —  480)  D.  Van  Asbeck,  Eenige  Arnhemsche  medailles  van  het 
Qemeentemusevm  te  Arnhem:  GeldernVAlm.  (1889—90),  S.  79—98.  (1696—1799.)  —  481) 
J.  A.  Heuff  Az.,  Avezaath.  Met  geslachtslijst:  ib.  S.  119  —  52.  (Topogr.  n.  Gesch.  d. 
Dörfer  Kerk-  u.  Kapel-Avezaath.  Siehe  auch  GeldernVAlm.  [1892],  S.  78/7.)  —  482)  J- 
Anspaea,  Doetinehem:  Navorseher  40  (1890),  S.  896  —  404.  (Liste  d.  Pfarrer  [1600—1889].) 

—  48S)  James  De  Fremery,  Cartularium  der  abdij  Mariünweerd,  uitgegeven  door  .  .  . 
's  Gravenhage,  Nijhoff.  1890.  XVI,  420  S.  Fr.  7,50.  |[A.  Telting:  NedSpect.  (1891), 
S.  140/1;  P.  L.  Muller:  HZ.  67,  S.  54 5/6.] |  (Mit  Karte  aus  d.  16.  Jh.  Siehe  auch 
N.  181,  Ref.  1888.)  —  484)  Abeleven  en  Van  Voorthuijsen,  Catalogns  van  het 
Museum  van  Oudheden  te  Nijmegen.  2*  gedeelte.  Gedenkteekenen  van  Middeleeu wachen 
oorsprong  en  van  lateren  tijd.  8°  herziene  en  vermeerderde  druk.  Nijmegen,  Macdonald. 
1890.  VHI,  644  S.  (Siehe  N.  529a  Ref.  1889.)  —  486)  W.  Van  de  Poll,  Maarten 
Schenk  —  herinneringen  te  Nijmegen:  GeldernVAlm.  (1891/2),  S.  101—27.    (Ans  zwei  zeit- 


111,160  §  48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres. 

Auch  für  diese  Stadt  wurde  die  Ausgabe  der  Stadtrechte*86)  angefangen.*87,4**) 
—  Joosting  lieferte  das  Inventar  der  Archive,  der  nymwegenschen  Brüder- 
schaften,*89) welche,  wie  auch  in  anderen  örtern  unseres  Vaterlandes,  im 
13.  und  14.  Jh.  entstanden  mit  einem  religiösen  Charakter  (Armenpflege  u.  s.  w.). 
Auch  gab  es  solche,  die  mit  den  Zünften  (Gilden)  Verbindung  hatten  und 
allmählich  im  15.  und  16.  Jh.  politische  Macht  errangen,  aber  dann  in  dieser 
Hinsicht  bald  ihren  Einflufs  verloren. *90"*96)  —  Die  Reformation  auf  der 
Veluwe497)  wurde  von  Ris  Lambers*98)  skizziert  und  mit  einer  grofsen 
Zahl  Aktenstücke  erläutert. *••-»•«)  —  Jo rissen*0*)  besprach  das  Schicksal 
der  'Freule  von  Dorth',  welche  1799  orangistischer  Wühlereien  in  der  Graf- 
schaft Zütphen  wegen  erschossen  wurde.606) 

Limburg.50*'60*)  Habets  besorgte  die  Ausgabe  der  Weistümer,50* 
welche  in  dieser  Provinz  unter  den  Namen  'Bankrechten',  'Laatrechten'  und 
*  Boschrechten '  bestanden  haben.610"616) 

genössischen  Büchern  wurden  einige  Besonderheiten  Über  Märten  Schenk«  Tod  vor  Nijmegen 
1589  mitgeteilt.)  —  486)  Stadrechten  van  Nijmegen.  Eerste  etuk:  Werken  VOVR.  Eente 
reeke,  No.  11.  'b  Gravenhage,  Nijhoff.  1890.  VIII,  135  S.  F.  2,25.)  —  487)  J.  G.  Cb. 
Joosting,  Iets  over  de  Kanselarij  te  Nijmegen  (1420—30):  Geldern VAlm.  (1891/2*. 
S.  87—100.  (Extrakt  ans  d.  Rechnungen  der  Stadt  Nijmegen.)  —  488)  w-  v»n  de 
P  o  1 1 ,  Inventaris  van  het  Oud-Rechterlijk  Arehief  der  Gemeente  Nijmegen.  Gedrukt  op 
last  van  het  Gemeente-bestuur.  Nijmegen,  Thieme.  1890.  VIII,  118  S.  —  489)  J-  G- 
Ch.  Joosting,  Inventaris  van  het  Oud-Archief  der  Nijmeegsche  Broederschappen,  op- 
gemaakt  door  .  .  .  Nijmegen,  Macdonald.  XXVIII,  615  S.  (Nicht  im  Buchhandel)  — 
490)  J-  C.  F.  Van  der  Meer  van  Kuffler,  De  voormalige  Ulustre-School  en  Academh 
te  Nijmegen:  Tijdsp.  (Juni  1890),  S.  154—77.  —  491)  Gomarins  Mes,  NijmeegKhe 
kunstenaren:  Geldern  VAlm.  (1891/2),  S.  189—140.  (Siehe  Ref.  1888,  N.  208.)  —  492) 
W.  Van  de  Po  11,  De  Belvedore  te  Nijmegen:  ib.  (1889/90),  S.  175—86.  —  493)  Pe»r 
A.  N.  S.  Van  Meurs,  Het  Onzer-Liever-Vrouwen-convent-te-Naaaretb,  bij  Oene.  Mtt 
twee  plaatjes:  ib.  (1890/1),  S.  56—91.  —  494)  J.  Craandijk,  Bij  de  afbeeldingen  uit 
den  omtrek  van  Ruurloo:  Eigen  Haard  (1890),  S.  467—70.  (Mit  Abbildungen.)  —  491) 
W.  Van  de  Po  11,  Het  feest  der  Rozenmaagden  (Rosieres)  te  Tiel.  Eene  Napoleontische 
herinnering:  GeldernVAlm.  (1891/2),  S.  154/7.  (6.  De«.  1812.)  —  496)  id.,  Tiel  in, 
1813  en  1814.  Geschiedkundige  scheU:  ib.  (1890/1),  S.  189—76.  —  497)  Hoorigens 
Vrijen  en  Adel  in  Veluwe:  NedLeeuw.  9,  S.  83/8,  49  —  52,  58—60.  —  498)  C.  H.  Kit 
Lambers,  De  Kerkhervorming  op  de  Veluwe.  1523 — 78.  Bijdrage  tot  de  gesch.  van  he, 
Protestantisme  in  Noord-Nederland.  Doktordissertation.  Barneveld,  Boonetra.  1890.  209. 
405  S.  F.  3,20  oder  F.  4.  |[J.  E.  Heeres:  NedSpect.  (1890),  S.  398/9.]|  —  499)1 
Craandijk,  Bij  de  afbeeldingen  uit  den  omtrek  van  Voorst:  Eigen  Haard  (1890),  S.  555,'", 
< Mit  Abbildungen).  —  500)  A.  Sohimmelpenninck  Van  der  Oije  van  Nijenbeek 
De  Lathmer  (Voorst):  GeldernVAlm.  (1890/1),  S.  3/6.  (1273  —  1790.)  —  501)  H»  * 
Werner,  Het  Jcasteel  Vorden.    (Mot  3  plaatjes  en  eene  stamtafel):  ib.  (1891/2),  S.  15—69' 

—  502)  Gomarius  Mes,  De  heigraaf  van  Wychen:  VAlmNedKath.    (1891),   S.  119—28. 

—  503)  Th.  Ign.  Welvaarts,  Het  Kapittel  van  Zalt-Bommel  naar  de  archieven  vsn 
Postel's  Abdij.  1331  —  1594:  AGUtrecht  19,  S.  204—58.  —  504)  Th.  Jorissen,  Freule 
van  Dorth.  (=  Hist.  en  literarische  Studien,  S.  33 — 54.)  (Verfafst  1879 ;  veranlagt  durch 
J.  W.  Staats  Evers'  'De  Geldersche  Achterhoek  1799'  [Winterswijk,  1879.]  Mit  Quellen.)  - 
505)  J«  Gimberg,  Eene  Zutphensche  keur  van  1377  op  het  huwelijk  tueseben  bürgen 
en  vreemdelingen :  VMVOVR.  2,  S.  518—20.  —  506)  C.  Ubaghs,  Communication  av 
Congres  international  des  catholiques  ft  Paris  en  1888:  PS H Limb.  26  (1889),  S.  837— 54. 
i^Über  prtthist.  Fragepunkte,  namentlich  in  Bezug  auf  in  Limburg  aufgefundene  Gegenstände.) 

—  50?)  id.,  Een  bewerkt  vuursteenpantser  der  steenperiode,  gevonden  bij  Maastricht 
(Met  afbeelding):  DietWarande  (1891),  S.  282—90.  —  508)  V.  De  Stuers,  Beknopt 
dagverhaal  der  lotgevallen  van  Arnold  Borret,  pastoor  te  Herten  bij  Roennond,  later 
apostolisch  vicaris  te  Ravestein  en  Megen.     1792—1830:  PSHLimb.  26  (1889),  S.  29—67. 

—  509)  Jos.  H  a  b  e  t  s ,  Limburgsche  wijsdommen.    Dorpscostumen  en  gewoonten,  bevattende 

voornamelijk  bank-,  laat-,  en  boschrechten.  Uitgegeven  door Werken  der  VOVR.  EenU 

reeks,  No.  12.  's  Gravenhage,  Nijhoff.  XVI,  416  S.  F.  7,25.  —  510)  M.  J.  Janssen, 
Het  Geldersoh  bijenboek  längs  de  Maas,  Peel  en  Niere,  van  Petrus  Hendrix,  Kapelaan  te  Lotten: 


§  48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres.  111,161 

Lokalgtoehic/tie.*1,2'***)     Roermond.     Welters680)   skizzierte  das 
Leben  des  ersten  Bischofs,  Wilhelm  Lindanus.681"*8*) 

Nordbrabant.™«'*")  LokcdgescJdchte.***)  Welvaarts646)  glaubt 


PSHLimb.  26  (1889),  S.  878—440.  ([1786.]  D.  Bienenzucht  war  in  diesen  Gegenden 
io  jener  Zeit  v.  grober  Bedeutung.)  —  511)  W.  Bäumker,  Gesprek  van  eenen  leeraar 
met  zijnen  scholier,  uit  de  vijftiende  eeuw:  DietWarande  (1890),  S.  100/2.  (Ein  Ms.  aus 
d.  15.  Jh.  aus  Limburg,  y.  Interesse  für  d.  Kulturgesch.)  —  512)  id.,  Maria-Liederen : 
ib.  S.  281/5.  —  513)  J-  Ha  bete,  Het  oud  provinciaal  archief  in  Limburg:  V.  's  Rijks 
oade  A.  11  (1888—90),  S.  814—46.  (Hierin  u.  a.  'Charters  van  insteiligen  der  stad 
Maastricht  zieh  bevindende  in  de  Nationale  bibliotheek  te  Parijs'.)  —  514)  id->  Het  oud 
provinciaal  archief  in  Limburg:  ib.  12  (1889 — 91),  S.  812-  509.  (Hierin  u.  a.  d.  Über- 
ficht, wovon  e.  Sonderausgabe  genannt  wird  als  N.  515  dieses  Referats;  u.  e.  'O  verzieht 
der  oude  archieven  van  Limburg,  zieh  befindende  op  de  raadhuisen,  schoollokalen,  pastorien 
en  in  particuliere  woningen,'  in  alphabetischer  Ordnung.)  —  515)  Rijksarehief  in  Limburg. 
Orerzicht  der  pastoreele  doop-,  trouw-  en  sterfregisters,  die  op  de  raadhuizen  en  pastorien 
deser  provincie  aanwezig  zijn,  en  waarvan  de  uitlevering  ingevolge  de  wet  van  20.  Sept. 
1792  heeft  moeten  plaats  hebben  en  derzelver  copie*n.  (Uittreksel  uit  het  jaaryerslag  van 
den  Rijksarchivaris  over  het  jaar  1889).  Maastrichtsche  Stoomdrukkerij.  1890.  118  S. 
(Amby-Wynantsrade.  [Alphabetisch.])  —  516)  Jos.  Habets,  Liste  des  engageres  des 
domaines  du  Limbourg  et  des  trois  pays  d'Outre-Meuse :  PSHLimb.  26  (1889),  S.  866 — 72. 
(16. — 18.  Jh.  Philipp  II.  verpfändete  Domänen,  um  Geld  zu  bekommen  z.  Kriege  mit  d. 
aufständischen  Niederlanden.)  —  517)  Ame'de'e  De  Ryckel,  Notice  sur  la  libre  seigneurie 
de  Breust:  ib.  27  (1890),  S.  8—22.  —  518)  J.  B.  •Sivre*,  De  vrijheerlijkheid  en  de 
rrijheeren  van  Daelenbroek ;  ib.  26  (1889),  S.  76—166.  (Mit  Abbildung.  Quellen  v.  1246 
bis  1715.)  —  519)  A.  J.  Flamen t,  Wedervinding  van  het  grafmonument  van  de  HH. 
Monulphus  en  Gondulphus  in  de  St.  Servaaskerk  te  Maastricht:  ib.  27  (1890),  S.  187—224. 

—  520)  J-  Habets,  Chroniek  der  kerk  van  St.  Servaas  te  Maastricht.  1565—87:  ib. 
26|(1889),  S.  68—75.  —  521)  id.,  Een  stuk  over  het  sendgerecht  te  Maastricht :  ib.  25 
(1888),  S.  424/5.  (Über  Ketzerei,  Aberglauben  u.  s.  w.  Muthmafslich  Anfang  d.  17.  Jh.)  — 
522)  A.  Meyers,  Joyeuse  Entree  du  Prince  Corneille  de  Berghes,  e've'que  de  Liege,  dans 
la  ville  de  Maestricht,  en  l'an  1588:  ib.  26  (1889),  S.  478/7.  —  523)  J-  N.  Defroidmont, 
Origine  et  de*veloppement  de  l'industrie  des  tresses  en  paille  dans  la  vallee  de  la  Geer, 
pres  Maestricht:  ib.  25  (1888),  S.  429—82.  (Vielleicht  schon  im  14.  Jh.)  —  524) 
Fontaine  sur  le  Vrythof  a  Maestricht:  ib.  S.  426.  (1496—1605.)  —  525)  J-  Habets, 
Beknopte  Gesch.  der  Proostdij  van  Meerssen:  ib.  S.  8 — 160.  (E.  vornehmlich  kirohenhist. 
Arbeit.  Mit  e.  Menge  Quellen  v.  968—1797.)  —  526)  M.  Willems  en,  Oorkonden  en 
bescheiden  aangaande  de  kerk  en  het  Kapittel  van  St.  (Miltenberg.  Tweede  gedeelte :  ib.  26 
(1889),  S.  167—386.  (1451—1720.  Mit  Abbildung.)  —  527)  J.  Habets,  Ordre  des 
Services  dans  l'eglise  paroissiale  d'Oirsbeek  en  1740:  ib.  S.  477—80.  —  528)  id.,  Een 
Valkenburgsch  dorp  in  1789;  ib.  S.  3 — 28.  (Oirsbeek,  damals  d.  österreichischen  Nieder- 
landen angehörig.)  —  529)  Note  sur  le  chäteau  de  Rimbourg:  ib.  25  (1888),  S.  419—21. 

—  530)  H.  Welters,  Wilhelmus  Lindanus.  Eerste  bisschop  van  Roermond:  ib.  27  (1890), 
S.  225—306.  ([1568.]  1569—88.)  —  531)  Une  carte  geographique  de  l'ancien  6  v  echt 
de  Ruremonde:  ib.  25  (1888),  S.  421/4.  (1716.)  —  532)  J-  Habets,  Eenige  bizonderheden 
omtrent  Paulus  Chimarrheus,  pastoor  te  Sittard:  ib.  S.  855—64.  ([1553—68.]  P.  C.  wird 
vielfach  als  d.  Stifter  d.  reformierten  Gemeinde  v.  Sittard  betrachtet,  Habets  aber  meint, 
er  sei  e.  Humanist  a  la  Erasmus,  hätte  wohl  ketzerische  Meinungen  gehegt,  sei  aber 
katholisch  geblieben  u.  gestorben.)  —  533)  J*  A.  De  Rijk,  Het  Ur salinen -klooster  en 
pensionaat  Jerusalem  te  Venray:  VAlmNedKath.  (1891/2),  S.  63—116,  282—82.  —  534) 
J.  Habets,  Chroniek  der  stad  Weert  van  1784  tot  1802,  geschreven  door  den  ooggetuige 
Lambertm  Goofers:  PSHLimb.  25  (1888),  S.  865—410.  (Weert,  jetzt  im  NiederL  Lim- 
burg, gehörte  damals  zu  d.  österreichischen  Niederlanden.  Bezeichnend  für  d.  Hafs,  welchen 
mau  gegen  Joseph  II.  hegte,  ü.  A.  d.  Aufhebung  gewisser  Kloster  wegen,  ist  e.  Vaterunser 
gegen  ihn  [sab.  anno  1786].)  —  535)  Gevangenneming  van  Pierre  Jean  Joseph  Bernard 
Stuers,  Baad  en  Momboir  in  het  Sou vereine  Hof  van  Gelderland,  door  de  Weertenaren 
in  1789:  ib.  S.  410/8.  (Dieses  Ereignis  steht  im  Zusammenhang  mit  d.  Aufstande  gegen 
Joseph  II.)  —  536)  F*.  Waltman  van  Spielbeeok,  Oorlogsrampen  in  de  Kempen 
rond  1580:  KempischMuseum  (1891),  S.  69 — 78.  (Auch  in  d.  jetzigen  Provinz  Nord- 
Brabant.  Notizen  d.  Sekretärs  d.  Abtei  v.  Tongerloo  1584.)  —  537)  P-  Vues,  Sauvegarde 
van  den  Graaf  van  Leyoester.    14.  Augustus  1586 — 28.  November  1586:  ib.  S.  55/8.    (Für 

Jahreaberioate  der  Oesealohtswissensohaft    1891.    HL  11 


111,162  §  48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres. 

in  einem  Charter  von  1340  einen  neuen  Beweisgrund  för  die  Meinung  ge- 
funden zu  haben,  Bladel  sei  das  Pladella  im  Schenkungsbrief  Karls  des 
Einfältigen  an  den  Grafen  Dietrich  von  Holland,  922/3.647"063) 

Kolonialgeschichte.™*)  Asien.™9)  Die  Arbeit  Van  Rhede  van 
der  Kloots*60)  über  die  Gouverneur-Generäle  und  Kommissar-Generäle  ?on 
Niederländisch  Ost-Indien  (1610—1888)  hat  mehr  Wert  für  die  Genealogie  als 
für  die  Geschichtswissenschaft.661)  —  Indem  Van  Deventer  die  von  De  Jonge 


Brabant.)  —  588)  Tb.  J.  Welvaarts, Terugbük op Posteis aalmoexen toot NoordbrabanUn : 
VAlmNedKath.  (1891/2),  S.  192—202.  —  5S9)  A.  C.  Bondam,  Het  oud  provinciasl 
archief  in  Noordbrabant :  V.  's  Rijks  oude  A.  11  (1888—90),  S.  31—65.  (ü.  a.  aber  d. 
Gemeinde-  u.  Gerichts- Archive  v.  Klundert,  Zevenbergen,  Zandert,  Rijsbergen,  Eindhoven, 
Rosendaal  en  Nispen,  Stiphoot  en  Croy,  Dommelen,  Eersel,  Duisel  en  Steensel,  Wtalre 
en  Valkenswaard,  Tongelre,  Oerle  en  MeerveldhOTen,  Heeie,  Leende  en  Zes  Gebuchten.)  — 

540)  id.,  Het  ond  pro  v  in  «aal  archief  in  Noordbrabant:  ib.  12  (1889—91),  S.  42—73. 
(C.   a.   über   d.    Gerichtsarchive    v.   St.    Oedenrode,   Someren,   Rozendaal   en   Nispen.)  — 

541)  id.,  Ordening  en  inventarisatie  Tan  oude  gemeente-arehieven  in  Noordbrabant,  an- 
gebracht aan  Gedepnteerde  Steten  ran  Noordbrabant:  ib.  10  (1887/9),  S.  195-206.  (Ini- 
besondere über  Oerle  en  Meerveldhoven.  Es  besteht  auch  e.  Sonderansgabe  [N.  269  meines 
Ref.  über  1888].)  —  542)  id.,  Ordening  en  inrentarisatie  van  oude  gemeente-arehieven 
in  Noordbrabant,  uitgebracht  aan  Gedepnteerde  Staten  dier  provincie:  ib.  11  (1 888/9 \ 
S.  847—61.  (Schon  früher  als  Sonderansgabe  publiziert  [N.  561»  d.  Ref.  über  1889.])  — 
548)  id.,  Verslag  omtrent  de  oude  gemeente-  en  burgerKjke  etanda-archieven  in  Noord- 
Brabant.  's  Hertogenbosch,  Lutkie  &  Cranenbnrg.  1890.  17  S.  (U.  a.  über  Vucht,  Erp. 
n.  s.  w.  Vgl.  N.  562»  d.  Ref.  1889.  Es  ist  auch  publiziert  in  V.  's  Rijks  oude  A.  12 
(1889—91),  S.  510—20.)  —  544)  id.,  Verslag  omtrent  de  Oude  GemeenU- en  Burgerlijk« 
Stands- Archieven  in  Noord-Brabant.  's  Bosch,  Lutkie  &  Cranenbnrg.  80  S-  (U.  a.  Aalburg, 
Oisterwijk,  Helvoirt,  Haaren,  Den  Dungen,  Berlicum,  Dinther,  Dommelen,  Eersel,  Velp,  Beek.) 

—  545)  J-  G.  A.  Hezenmans,  De  staf  der  abten  ran  Bern.  (Met  afbeelding) :  DietWarsnde 
(1890),  S.  261/6.  —  546)  Th.  Ign.  Welvaarts,  De  huizing  der  Fränkische  Tonten  te 
Netersel  onder  Bladel  aan  de  Norbert]  jnen  van  Postel  verkocht.  928 — 1846:  ib.  S.  524-34, 
626/7.  |[KeropischMuseum  (1890),  S.  825/7.]|  (Mit  Karte,  Faksimile  u.  e.  w.)  —  54?) 
J.  Michielsen,  Chaam:  KempischMuseum  (1891),  S.  87/9.  (1607.)  —  548)  I*  Homben, 
Getuych  voor  die  Regeerderen  van  den  Quartiere  van  Kempelaat.  •  A«.  1641:  ib.  S.  1—13. 
(Eindhoven.)  —  549)  F.  N.  Bmits,  Beknopte  Gesch.  van  Eindhoven.  3«  Deeltje.  Van 
1728—90.    Eindhoven,  Van  Piere.     1890.     186  S.    F.  0,90.    (Vgl.  Ref.  1888,  N.  80,  81.) 

—  550)  Louis  Houben,  Zoenbrieven:  KempischMuseum  (1890),  S.  112/7.  (Sühnbriefe 
für  Mord  ans  d.  16.  Jh.  aus  Eindhoven.)  —  551)  Fr.  G.  Van  den  Elsen,  Nog  eens  over 
de  oudheid  der  bedevaart  van  O.  L.  V.  van  Handel:  DietWarande  (1890,  S.  328/7;  (1891  \ 
402—11.  (Vgl.  N.  566,  Ref.  1889.)  —  552)  A.  Sassen ,  De  protocollen  der  Helmondies« 
notarissen  (1595 — 1798).  (=  Werken  van  het  Provinciaal  Genootschap  van  Künsten  es 
Wetenschappen  in  Noord-Brabant.  Nieuwe  reeks.  N.  4.)  's  Hertogenbosch,  Muller.  1890. 
XV,  141,  XXH  S.  —  55S)  Cb.  C.  V.  Verreijt,  Plundering  te  's  Hertogenbosch  in  1787: 
Navorscher  41,  S.  225/7.  —  554)  id.,  Zegelafbeeldingen :  ib.  40  (1890),  S.  519—24, 
577 — 84.  (Über  d.  Siegel  d.  Schöffen  v.  Herzogenbuflch  vor  1629.)  —  555)  J-  Tan  der 
Baan,  Aanteekeningen  uit  Trouwboeken  van  Lieft enshoek,  loopend  van  12.  April  1636 
tot  24.  AngUBtus  1788  :  NedLeeuw  9,  S.  25/6.  —  556)  J»  P.  Backx,  Magen.  Vernisvwd 
marktrecht  ao.  1857.  Sohepengerioht,  enz.  a<>.  1496:  Narorscher  40  (1890),  S.  501/% 
619—21.  —  557)  Fr.  Waltman  van  Spilbeek,  O.  L.  V.  van  den  Heiligen  Eik  te 
Oirsohot  (Noord-Brabant):  KempischMuseum  (1891),  S.  145/7.    (1518.) 

558)  H.  C.  Millies,  Aanteekeningen  betreffende  Oost-  en  West-Indische  kerkxakcn 

1640 — 52.      Volgens    het    onuitgegeven   Hs.   van :    Navorscher   41,    S.   1—15. 

(1652  ist  e.  Fehler.  Es  mufs  Bein  1657.)  —  559)  P-  B.  Bos,  De  landen  en  volken  der 
geheele  aarde.  Handboek  voor  land-  en  volkenkunde.  IV.  Het  werelddeel  Aa€.  Groningen, 
Wolters.  527  S.  F.  0,80  pro  Lieferung.  (Hist.  erläutert.  Fortsetzung  v.  N.  279  d.  Ret: 
1889.)  —  560)  M.  A.  Van  Rhede  van  der  Kloot,  De  Gouverneurs-Gen eraal  en  Commii- 
aariasen-Generaal  van  Nederlandsch-Indie*,  1610—1888,  hist. -genealogisch  beschreven.  Het 
wapenafbeeldingen  door  M.  J.  Lion.  Uitgegeven  met  ondersteuning  van  het  Ministerie  vaa 
Kolonien,  's  Gravenhage,  Van  Stookum.  XI,  855  S.  F.  7,50  bis  15,00.  |[J.  E.  Heerti: 
NedSpect.  (1891),  S.  68/9;  IndGids  (1891),  S.  66 2/4.] |  —  561)  X  A.  W.  Stell  wag«, 


§  48.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres.  111,163 

sfangene  Arbeit  fortsetzte,  welche  den  Zweck  hat,  für  die  Geschichte  unserer 
Kolonialherrschaft  auf  Java  wichtige  Aktenstücke  zu  veröffentlichen  (man  sehe 
die  früheren  Jahrgänge),  begann  Tiele  dasselbe  in  Bezug  auf  die  Aufsen- 
besitzungen,  d.  w.  s.  die  niederländischen  Besitzungen  im  malaiischen  Inselreich, 
mit  Ausnahme  von  Java  und  Madura.  Der  erste  Band  erschien  1886.  Schon 
waren  die  Dokumente  für  den  zweiten  Band503)  geordnet,  als  Tiele  starb. 
Heeres  besorgte  die  weitere  Ausgabe  und  schrieb  die  historische  Einleitung 
mit  Hülfe  der  von  Tiele  gemachten  Notizen,  wie  er  auch  vom  dritten  Bande 
schon  einen  guten  Teil  schaffte.  Der  zweite  Band  reicht  von  1623 — 39 :  e? 
war  die  Zeit  des  'to  be  or  not  to  be*  für  die  Niederländer  in  Ost-Indien 
unter  den  Gouverneur-Generälen  De  Carpentier,  Goen,  Specx,  Brouwer  und 
Van  Diemen,  aber  allmählich  wurden  die  gröfsten  Schwierigkeiten  besiegt  und 
war  die  niederländische  Herrschaft  in  Banda,  Ambon,  den  Molukken  errungen, 
oder  doch  überwiegend.  Die  spanisch-portugiesische  Macht  sank  immer  mehr, 
die  Engländer,  Dänen  u.  s.  w.  waren  uns  nicht  gewachsen;  mit  verschiedenen 
Teilen  Sumatras  (u.  a.  mit  Atjeh),  mit  Siam  u.  s.  w.  waren  mehr  oder 
weniger  freundschaftliche  Beziehungen  angeknüpft.  Malaka  war  noch  von  den 
Portugiesen  besetzt,  aber  allmählich  mehr  von  den  niederländischen  Flotten  ein- 
geschlossen. Über  die  Geschichte  der  Europäer  in  diesen  Gegenden  ist  die 
Ton  Bräard  ausgegebene  Lebensskizze  Pierre  Berthelots568)  nicht  ohne 
Interesse,  eines  Franzosen  in  portugiesischen  Diensten,  der  öfters  den  Nieder- 
ländern gegenüberstand  und  1638  in  Atjeh  ermordet  wurde.  —  Zwischen 
Mendels  und  Van  Deventer  entstand  ein  Federstreit  über  die  Frage, 
ans  welcher  Zeit,  November  oder  Dezember  1810,  die  Entlassung  Daendels1 
als  Gouverneur-General  von  Java  durch  Napoleon  datiert,  und  über  die  damit  zu- 
sammenhängende Frage,  ob  der  Kaiser  Mifstrauen  gegen  Daendels  hegte.*64"*66) 
—  Van  Deventer567)  verglich  die  Verwaltung  Daendels  mit  der  des 
Engländers  Raffle,  der  in  Java  residierte,  nachdem  es  1811  von  den  Eng- 
ländern erobert  worden  war.568)  —  Die  Lebensskizze  von  Duymaer  van  Twist, 
der  1851/6  Gouverneur-General  war,  durch  Van  derLith,569)  ist  wichtig 


De  Goavernear-Generaal  Jan  Pieterozoon  Coen.  (Naar  zijne  Brieven  aan  Heeren  Zeven- 
tienen.)  Van  Coen's  optreden  tot  aan  de  Stichting  van  Batavia:  Elzevier's  Maandschrift 
(1891),  I,  S.  292—806.  (Mit  Porträt.)  —  562)  P.  A.  Tiele,  Bouwstoffen  voor  de  gesch. 
der  Kederlanders  in  den  Maleischen  Archipel.  Uitgegeven  en  toegelicht  door  .  .  .  Tweede 
deel.  Bewerkt  door  J.  E.  Heeres.  (==  De  opkomat  van  het  Nederlandsch  gezag  in  Oost- 
Indi?.  Verzameling  van  onnitgegeven  stukken  van  het  ond-koloniaal  archief.  Tweede  reeks. 
[Bnitenbezittingen.])  's  Gravenhage,  Nijhoff.  1890.  XI,  LXXXII,  896,  XIX  S.  F.  6,25. 
|[G.  C.  Klerk  de  Rens:  IndGids  (1890),  I,  S.  965—74;  A.  Ising:  NedSpect.  (1890), 
S.  159—60;  P.  L.  Maller:  HZ.  66,  S.  183/4.]|  —  563)  Charles  Brdard,  Hiat.  de  Pierre 
Berthelot,  pilote  et  eosmographe  da  roi  de  Portugal  aux  Indes  Orientales,  earme  dechausse', 
ne  en  Normandie  en  1600.  Mort  a  Achem  en  1638.  Publice  d'apres  l'Itinerarium  Orientale 
avec  ane  prtface  et  des  notes  par  .  .  .  Paris,  Picard.  1889.  119  S.  (JBG.  12  sind  Geburts- 
o.  Todesjahr  anrichtig.)  —  564)  J-  Mendels,  Seite  205/9  d.  2.  Bds.  seiner  Doktor- 
dissertation (oben  N.  92):  'Toevoegsel'.  -—  565)  M.  L.  Van  Deventer,  Het  ontslag  van 
Daendels  als  Goavernear-Generaal  van  O.-IndiB:  NedSpect.  (1890),  S.  185/6.  —  566)  J. 
Mendels,  Het  ontslag  van  den  Gouverneur-Generaal  Daendels:  Het  Vaderland  (1890), 
So.  140«.  —  567)  M.  L.  Van  Deventer,  Daendels-Raffles :  IndGids  (1891),  passim. 
|[De  Roo:  Nieuwe  Botterdamsche  Coarant  (Oktober  1891).]|  —  568)  X  £.  Metzger, 
Vierzig  Jahre  niederländischer  Kolonialherrschaft  in  Ost-Indien.  (=  Deutsche  Zeit-  n.  Streit- 
fragen. Flugschriften  z.  Kenntnis  d.  Gegenwart.  Heft  77.)  Hamburg,  Richter.  1890.  52  S. 
V*  0,75.  (E.  anparteiische  Darlegung  d.  niederländischen  kolonialen  Wirtschaftspolitik  d. 
letzton  40  Jahre.)  —  569)  P.  A.  Van  Der  Lith,  LevenBbericht  van  M*.  A.  J.  Duymaer 

11* 


111,164  §  *8.    Niederlande.    (1890/1.)    Heeres. 

fftr  unsere  Kolonialgeschichte  wie  für  unsere  einheimische  Parlamentsge- 
schichte. »7°-»") 

Java  und  Madura.*1*'**1)  Van  den  Berg582)  skizziert  den  Zustand 
in  Batavia,  nachdem  dort  die  Nachricht  eingetroffen  war,  dafs  die  Bepublik 
der  Vereinigten  Niederlande  1795  vernichtet  sei.ft82a~B8B) 

Bali. 68Ä)  Borneo.  Kielstra587)  beendete  seine  Geschichte  der  'Wester- 
afdeeling'  bis  1868  und  begann  eine  Studie688)  über  den  Untergang  des  Reichs 
Bandjermasin,  indem  er  zuvor  aus  Dokumenten  des  Koloniahninisteriums  die 
Ursachen  des  Aufstandes  gegen  die  niederländische  Herrschaft  1859689)  zu 
ergründen  suchte. 

Cetebe*.*90)  Sumatra.*91)  Kiels tra692"694)  skizzierte  den  Zustand  der 
Westküste,  besonders  den  Aufstand  derPadries  von  1833/7  (Bondjol),  die  nieder- 
ländischen Kriegsthaten  unter  Cochius  und  Michiels,  die  Feindseligkeiten  1841 
(Goegocq  Malintang),  1812/4,  1847/Ö  u.  s.  w.m'698) 


Van  Twist:  HMMNedL.  Bijlage  (1891),  S.  1—115,  408/9.  (1806—88.)  —  570)  Geschied- 
kundig overzicht  van  de  samenstelling  der  maritieme  raiddelen  in  den  Nederlandseh-Oost- 
indischen  Archipel  ran  af  1816:  IndGids  (1891),  S.  1862—86,  2118—48,  2351—74.  — 
571)  Winckel  en  Hooyer,  S.  o.  N.  101.  —  572)  F.  De  Bas,  De  luitenant-generaal 
Jan  Van  Swieten:  MilSpect.  (1888),  S.  685—710.  —  573)  Ch.  E.  P.  Van  Kerckhoff. 
Eenige  mededeelingen  en  opmerkingen  betreffende  de  slavernij  in  Nederlandach-Indie*  en  har* 
afschaffing:  IndGids  (1891),  S.  748-69.  —  574)  S.  £.  Hartboorn,  De  opperhe«- 
schappij  van  China  over  den  Maleischen  Archipel  volgens  Chineesche  bescheiden:  ib.  (1890 1. 
S.  2170—84.  —  575)  J.  G.  Schot,  Moslemen  en  Christenen:  ib.  (1889),  8.  901—40. 
1152—76,  1525 — 50.  —  576)  id.,  Eenige  Ned.-Indische  belangen.  I.  De  Inmenging  der 
Staten-Generaal.  II.  Het  concubinaat  der  Enropeesche  ambtenaren.  HL  De  houding  der 
Regeering  tegenover  Islam  en  Christendom.  IV.  De  opium  quaestie:  ib.  (1891).  S.  1625—81. 
(Hist.  Notizen.)  —  577)  Onze  lnttele  kennis  van  de  Indische  weeshuizen:  IndGids  (1890). 
S.  1840—50.  (Hist.  Notizen  über  d.  Waisenhäuser  in  Niederländisch-Indien.)  —  578)  L 
W.  C.  Van  den  Berg,  Het  eigendomsrecht  van  den  Staat  op  den  grond  op  Java  en 
Madoera:  BTLVNI.  40,  S.  1—26.  (Hist  erläutert.)  —  579)  J.  C.  Van  der  Muelen. 
Iets  over  adellijke  titeis  op  Java  en  Madura:  NedLeeuw.  6  (1888),  S.  70/2,  77/8,  83  6. 
(Hist.  erläutert.)  —  580)  S.  E.  Harthoorn,  De  Bantamache  Staat  en  Handel:  IndGidi 
(1890),  S.  1806—1821.)  (Um  d.  Jahr  1600.)  —  581)  id.,  'Onze  uiterlijk  beste  en  eerste 
vrienden'  in  Oost-Indie*:  ib.  1895 — 1912.  (Über  unsere  Beziehungen  zu  Bantam  im  Anfang 
d.  17.  Jh.)  —  582)  N.  P.  Van  den  Berg,  De  Bataviasche  December-beweging  van  1795: 
Gids  (1890),  II,  S.  869—412.  —  582*)  J.  A.  Van  Den  Broek,  De  Cheribonsche  op- 
stand  van  1806:  Tijdsp.  (1891),  III,  S.  868—88.  —  588)  M.  Buys,  Depok:  IndGids. 
(Juni  1890),  S.  1289—48.  (Über  d.  Entstehung  u.  Gesch.  d.  Christengemeinde  in  Depok 
in  d,  Nähe  v.  Batavia  [1714—1890].)  —  584)  De  wording  en  het  verloop  van  de  Tjile- 
jongsche  troebelen  in  Juli  1888:  ib.  (1891),  S.  1187  —  1205,  1771/4.  —  585)  B.  B. 
Kielstra,  Het  eiland  Madoera:  Gids.  (1890),  IV,  S.  517—45.  (Hit  hist.  Notizen.)  - 
586)  Fritz  Du  Bois,  Huit  jours  dans  l'Ue  de  Bali:  RDM.  (1  juin  1891),  S.  570—601. 
(Mit  hist.  Notizen.)  —  587)  E.  B.  Kielstra,  Bijdragen  tot  de  geach.  van  Borneo'i 
Westerafdeeling:  IndGids  (1890),  passim.  —  588)  id.,  De  ondergang  van  het  Band- 
jermasinsche  Rijk.  I:  ib.  (1890),  S.  2889—2418;  (1891),  passim.  —  589)  üit  de  Indische 
Krijgsgesch. :  Eigen  Haard  (1891),  N.  59—60.  (1859.  [Borneo.])  —  590)  Het  contra* 
van  bondgenootschap  tusschen  de  Minahassa  en  de  Compagnie:  IndGids  (1891),  S.  1779-8$. 
(1699.)  —  591)  O.  L.  Helfrich,  Bijdrage  tot  de  geographische,  geologische  en  ethno- 
graphische kennis  der  Afdeeling  Kroß:  BTLVNI.  88  (1889),  S.  515—682.  (Mit  hist 
Notizen.)  —  592)  E.  B.  Kielstra,  Sumatras  Westkust  van  1888/5:  ib.  S.  161—249, 
818—79,  467  ff.  (Vgl.  N.  808  d.  Kef.  1888.)  —  593)  id.,  Sumatra's  Westkust  van 
1886—40:  ib.  39  (1890),  S.  127—221,  263  ff.  —  594)  id.,  Sumatra's  Westkust  va» 
1841/9:  ib.  40,  S.  106—47,  385—462,  581—611.  —  595)  J.  F.  A.  De  Booij,  De 
positie  der  Volkshoofden  in  een  gedeelte  der  Padangsche  Bovenlanden;  hunne  ethnographiscke 
en  hunne  politieke  beteekenis:  IndGids  (1890),  S.  684—81.  —  596)  J.  A.  Van  Rij» 
van  Alkemade,  Een  bezoek  aan  de  Aroe-baai:  BTLVNI.  38  (1889),  S.  55—78.  (Hanpt- 
sächlich  hist.  Notizen.)  —  597)  A.  F.  P.  Graafland,  De  Verbreitung  van  het  matriarchaat 


§  49B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon.  III  165 

Bengalen.  Elerk  de  Rena699)  vollendete  seine  Studie  Ober  die 
Zerwürfnisse  zwischen  der  englischen  nnd  der  niederländischen  Kompagnie 
1759,  welche  mit  dem  Zurückgehen  der  letzteren  zu  einem  blofsen  Handels- 
kontor endete. 

Afrika.*00)  1717  verkaufte  die  brandenburgisch-afrikanische  Kompagnie 
ihre  Besitzungen  der  niederländischen  west-indischen  Kompagnie,  u.  a.  auch 
das  1683  gestiftete  Grofs-  Friedrichsburg  an  der  Westküste  Afrikas.  Es 
dauerte  aber  bis  1725,  bevor  die  Niederländer  dies  von  einem  Negerhäuptling 
vertheidigte  Fort  eroberten.601) 

Amerika.  Obgleich  die  State-papers  wertvolle  Notizen  über  unsere 
Kolonialgeschichte  darbieten,  mufs  ich  mich  im  allgemeinem  mit  einem  Hin- 
weis auf  die  schon  bei  der  einheimischen  Geschichte  genannten  Bücher  be- 
gnügen. Eine  Ausnahme  mufs  mit  der  von  Noel  Sainsbury609)  heraus- 
gegebenen 'Colonial  Series'  von  1669 — 74  gemacht  werden,  welche  Notizen 
z.  B.  über  New-York  1673/4,  Surinam  1667—72,  St.  Eustatius  u.  s.  w.  enthält. 

Surinam.  Der  Streit  zwischen  Frankreich  und  den  Niederlanden  über 
die  Grenzen  in  Surinam  gab  zu  einigen  historischen  Aufsätzen603,604)  Ver- 
anlassung.606) 


I  49B/) 

England  seit  1485. 

(1889—91.) 

F.  Salomon. 

(Verwandtos  in  anderen  §§  s.  'Handbuch'  8.  60/1.) 

Zeitalter  der  Tudors.  Heinrich  VII.  Heinrich  VII.  bildet  den 
Gegenstand  einer  durchsichtig  geschriebenen  Monographie  Gairdners.1) 
Werden  wir  auch  auf  eine  rein  aktenmäfsige  Darstellung,  wie  sie  für  die 
folgende  Regierung  möglich  ist,  für  diese  wohl  dauernd  verzichten  müssen, 


in  het  landschap  Indragiri:  ib.  39  (1890),  S.  40/7.  (Hist.  erläutert.)  —  598)  J.  E.  Heeres , 
Een  bezoek  bij  een  SulUn  van  Atjeh  in  1640:  IndGida.  (1891),  S.  2144/9.  (Quellenausgabe.) 
—  599)  O.  C.  Klerk  de  Rens,  De  ezpeditie  naar  Bengale  in  1759.  II.  III.:  ib.  (1890), 
S.  27—90,  247—78.  (Hit  Karte.  Fortsetzung  d.  N.  600  d.  Ref.  1889.)  —  000)  H.  Blink, 
Stadtkundige  grenzen  en  betrekkingen  in  Zuid-Afrika.  Eene  aanteekening  op  de  staatkundige 
kaart:  Vrag.  v.  d.  Dag  (1890),  S.  1—80.  (Hist.  erläutert.)  —  001)  Albert  Haeger,  De 
overgave  van  het  Pruissisehe  fort  Groot-Frederiksburg  aan  de  Hollanders  (Volgens  nog 
ongedrukte  bronnen  op  het  Rijksarchief  te  's  Gravenhage):  TG.  (1890),  S.  1 — 11.  — 
602)  W.  Noel  Sainsbury,  Calendar  of  State  papers,  Colonial  series,  America  and  West- 
Indies,  1 669 — 74.  Preserved  in  Her  Majesty's  public  record  office.  Edited  bij  . . .  London, 
Eyre  &  Spottiswoode.  1889.  XLII1,  714  S.  —  003)  A.  Telting,  Het  Surinaamsche 
grentgetchil :  Nieuwe  Rotterdamsche  Courant  (18.  Juni  1890),  ib.  —  004)  J-  F.  Nier- 
meyer, De  Surinaamsche  grensquaestie:  Vragen  des  Tijds  (Aug.  1891),  S.  340 — 78.  — 
605)  X  R.  Van  Eck,  Rezension  d.  Arbeit  Netschers'  Über  Essequebo  u.  s.  w.  (N.  381/2 
d.  Ref.  1888):  MilSpect.  (1888),  S.  448—58. 

*)  D.  Referat  knüpft  an  d.  letzten  Bericht,  d.  Herr  Professor  Mangold  im  Jg.  1888 
erstattete,  an.  Für  d.  Überleitung  u.  für  d.  Vervollständigung  d.  Berichts  ist  Ref.  seinem 
Vorginger,  d.  ihm  u.  a.  e.  äufserst  reichhaltige  Sammlung  d.  kontinentalen  Litteratur  z. 
G*ich.  Englands  überliefe,  zu  gröfstem  Danke  verpflichtet. 

1)  J.  Gairdner,  Henry  the  Seventh.    London,  Macmillan.    1889.    |[Busch:  HZ.  64, 


111,166  §  *9B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon. 

so  ist  dennoch  unsere  Kenntnis  durch  das  von  Gairdner  selbst,  dann 
Bergenroth,  Brown  und  Campbell  erschlossene  Material  wesentlich  bereichert 
worden.  Dieses  Material  zum  ersten  Male  in  einer  umfassenden  Darstellung 
bearbeitet  zu  haben  ist  das  Verdienst  Gairdners.  Mit  der  letzten  ein- 
gehenden Behandlung  Heinrichs  Yü.  durch  Pauli  verglichen  setzt  Gairdnet 
vornehmlich  die  englisch-spanischen  Beziehungen  auf  Grund  der  Publikationen 
aus  Simancas  in  ein  neues  Licht.  Sein  Gesamturteil  vüber  Heinrich  ist 
weniger  günstig  als  das  von  Stubbs.  Gairdner8)  hat  auch  für  Stephens 
Dictionary  die  kurze  Biographie  Heinrichs  VII.  verfafst. 

Eine  weitere  Publikation  beschäftigt  sich  mit  Schottland.  Von  den 
historischen  Dokumenten  aus  der  schottischen  Reformationsperiode  sind  aufser- 
ordentlich  wenig  erhalten.  Um  so  dankbarer  sind  wir  Bai n,8)  dafserdie 
wenigen  gesammelt  und  uns  vorgelegt  hat.  —  P.  Toynbee8*)  berichtet 
über  den  Fund  von  Mss.  aus  der  Begierungszeit  Heinrichs  VII. 

Heinrich  VIII.  Die  gesamte  inhaltreiche  Regierung  Heinrichs  VIII. 
umfafst  neben  Gairdners4)  kurzer,  aber  beachtenswerter  Skizze  die  Arbeit 
von  Bros  eh.5)  Sie  giebt  sich  als  Fortsetzung  des  Lappenberg-Paulischen 
Werkes  über  das  englische  MA.:  sie  umfafst  in  einem  ersten  Bande  das 
16.  Jh.,  von  Heinrichs  VIII.  Thronbesteigung  (1509)  angefangen,  und  die 
ersten  Jahre  des  17.  bis  auf  Elisabeths  Tod.  Die  Geschichte  Heinrichs  VIII. 
ist  am  ausführlichsten  behandelt.  B.  schildert  sie  im  wesentlichen  auf  Grand 
des  reich  vorliegenden  und  nur  zum  Teile  verarbeiteten  gedruckten  Materials; 
die  venetianischen  Relationen  geben  nur  in  wenigen  und  unbedeutenden 
Punkten  neues.  Die  Gesamtauffassung  Heinrichs,  eine  der  Froudeschen 
entgegengesetzte,  entspricht  durchaus  dem  jetzigen  Stande  der  Forschung  and 
kann  nur  gebilligt  werden.  Geglückt  ist  auch  der  Nachweis,  welchen  Broscb, 
die  englische  Verfafsung  und  die  Parlamentsrechte  in  der  Tudorherrschaft 
betreffend,  bringt,  dafs  die  Praxis  der  Tudorherrscher  nichts  weniger  als 
ein  Vorbild  des  Verfahrens  der  Stuarts  war,  vielmehr  diesem  in  vielem 
stracks  zuwiderlief.  Leider  verleidet  zweierlei  die  Freude  an  der  Lektüre 
des  Buches:  die  Vernachlässigung  des  Stils  und  das  mangelnde  Bestreben 
von  einem  gröfseren  Gesichtspunkt  das  Charakteristische  der  Periode  her- 
vorzuheben. —  Über  die  neuere  Litteratur  zur  englischen  Geschichte  seit 
dem  16.  Jh.  berichtet  Brosch  an  anderer  Stelle.6) 

Von  den  Staatsmännern  und  KircJienfürsten,  welche  unter  Heinrichs 
Regierung  eine  Rolle  gespielt  haben,  sind  Gardiner,7)  vor  allen  aber  Thomas 
Mortis8, 9)   mit  Arbeiten   bedacht  worden.     Fehlte  es  bisher,   trotz  vieler 


S.  644/6;  HJb.  10,  S.  899.]|  —  2)  id.,  Henry  VTI:  Dict.   of  Nat.-Biogr.    26,  S.  69-76. 

—  3)  J.  Bai ii,  Calendar  of  documents  relating  to  Scotland  preserved  in  the  P.  R,  0.  London. 
Vol.  IV,  1367—1609.  Edinburg,  Black.  1888.  |[EHK.  (April  1890),  S.  398.]|  —  $»)  P- 
Toynbee,  Tbe  Barwick  Mss.:  Ac.  (8.  Januar  1891).  —  4)  J.  Gairdner,  Henry  VIII.: 
Dict.  of  Nat.-Biogr.  26,  S.  76—94.  —  5)  M.  Brosch,  Gesch.  v.  England.  Vi.  BA 
Gotha,  F.  A.  Perthes.  1890.  XV,  684  S.  M.  18.  |[Marcks:  DLZ.  (1891),  No.  40;  Micbsel: 
DZG.  5,  S.  231;  BLU.  (1891),  No.  18;  Nation  (15.  Nov.  1890);  Bnsch:  LCBL  (1890). 
No.  43.]]  —  6)  id.,  Neuere  Litteratnr  z.  Gesch.  Englands  seit  d.  16.  Jh.:  DZG.  3(1890). 
S.  289—43;  6,  S.  105—18.  —  »?)  J.  B.  Mullinger,  Stephen  Gardiner  (1483[?]-1555): 
Dict.  of  Nat.-Biogr.  20  (1889),  S.  419—25.    (Auch  mit  Benutzung  archivaliacher  Quellen.) 

—  8)  T.  E.  Bridge  tt,  Life  and  writing  of  Sir  Thomas  More  Lord  Chancellor  of  England 
and  Martyr  under  Henry  VIII.  London,  Burns  &  Oates.  7  sh.  6  d.  |[Gairdner:  Ac 
(April  1891),  S.  888;  Zimmermann:  HJb.  12,  S.  591/6;  RQH.  (Oct.  1891).  S.  686; 
Mittg.  aus  d.  ges.  Gebiet  d.  engl.  Sprache  u.  Litt.  (1891)  2^  6/7.  H.]|  —  9)  X  A.  Lambert . 
The  Private  Life  of  Sir  Thomas  More:  19th  Cent.  (October  1891),  S.  540—63.   (Beruht  anf 


§  49B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon.  111,167 

Arbeiten  Aber  Morus  an  einer  genügenden  Biographie  desselben,  so  hat 
Bridgett  diesem  Mangel  in  vieler  Beziehung  abgeholfen.  Mit  Heran- 
ziehung bisher  unbenutzter  hs.  Materialien  ist  es  ihm  nach  Gairdnere 
massgebendem  Urteil  besser  als  Mackintosh  und  Cayley  gelungen,  ein  Bild 
des  staatsmännischen  und  litterarischen  Wirkens  seines  Helden  zu  geben. 
Unter  anderem  weist  er  nach,  dafs  nicht,  wie  behauptet  worden  ist,  Morus 
ans  Widerwillen  gegen  die  Immoralität  des  Klosterlebens  den  weltliehen 
Stand  erwfthlt  habe.  Morus  erkannte  vielmehr  ausdrücklich  den  Eifer  der 
Mönche  an,  und  verschmähte  es,  durch  Geifslung  der  Sünden  des  Klerus 
seine  eigene  Tugend  leuchten  zu  lassen.  Die  Schriften  Mores  sind  eingehend 
besprochen.  In  den  Bemerkungen  über  die  Utopia  wird  geltend  gemacht, 
das  bei  M.  tiefer  Ernst  mit  Scherz  gepaart  ist.  Es  war  in  jener  Zeit  gar 
zu  gefährlich  die  Tudordynastie  zu  tadeln,  die  Hechte  der  Unterthanen  zu 
betonen.  M.  sah  sich  deshalb  genötigt,  seinen  Musterstaat  mit  Institutionen 
und  Gesetzen  auszustatten,  welche  den  Vorwurf,  er  wolle  die  englische  Ver- 
fassung kritisieren,  ausschlössen.  An  der  Abfassung  und  Veröffentlichung 
von  Heinrichs  Buch:  'Assertio  Septem  sacramentornm'  hat  Morus  nach 
Bridgetts  Ansicht,  mit  Ausnahme  der  Zusammenstellung  des  Index  keinen 
Anteil  gehabt.  —  Hutton10)  weist  auf  Grund  der  theologischen,  zumal  der 
Kontroversschriften  von  Morus  nach,  dafs  sein  Standpunkt  voll  der  katholische 
gewesen.  —  Ziegler11)  hat  der  Utopia  eine  Arbeit  gewidmet. 

Von  den  Regierungshandlungen  Heinrichs  VIII.  ist  keine  folgenreicher 
gewesen  als  seine  Ehescheidung  von  seiner  ersten  Gemahlin  Katharina  von 
Arragon.  Was  Froude  darüber  denkt,  haben  wir  schon  vor  35  Jahren 
erfahren.  Leider  hat  es  sich  nun  der  greise  Gelehrte  nicht  nehmen  lassen 
aller  Kritik  zum  Trotz,  welche  seine  damalige  Auffassung  König  Heinrichs 
hervorgerufen  hatte,  von  neuem  eine  Apologie  Heinrichs  VIII.  zu  veröffent- 
lichen.12) In  den  Depeschen  des  kaiserlichen  Gesandten  Ghapuis  an  Karl  V. 
findet  er  die  volle  Rechtfertigung  der  Handlungsweise  Heinrichs.  Heinrich 
gilt  ihm  noch  immer  als  der  einzige,  welcher  in  dieser  schmachvollen  An- 
gelegenheit aus  Pflichtgefühl  und  innerer  Überzeugung  handelte.  —  Zwei 
sehr  eingehende  Untersuchungen  zur  Geschichte  der  Scheidung  hat  Busch18*14) 
geliefert.  'Es  waren  Gründe  der  Politik,  welche  Kardinal  Wolsey  gegen 
Katharina  und  ihren  Einflufs  ankämpfen  liefsen:  Als  Tante  Kaiser  Karl  V., 
dessen  grofser  Rivalitätskampf  gegen  Franz  I.  das  damalige  politische  Leben 
Europas  beherrschte,  grollte  sie,  in  ihren  Familiengefühlen  verletzt,  dem 
Vorkämpfer  einer  einseitigen  kriegerischen  Allianz  Englands  mit  dem  Kaiser. 
Es  waren  Gründe  persönlicher  Rachsucht  und  persönlichen  Ehrgeizes,  welche 
Norfolk  und  seine  Sippe  die  Königin  durch  Vorschiebung  von  Anne  Boleyn 
vom  königlichen  Bette  zu  vertreiben  vermafsen.  Es  war  blinde  Leidenschaft, 
was  in  Heinrich  jenen   Absichten   entgegen   kam.'     Das   Wesentliche   des 


d.  Werke  v.  Bridgett.)  —  10)  W.  H.  Hutton,  The  religious  writings  of  Sir  Thomas 
More:  EHR.  (Oetober  1889),  S.  667—83.  —  11)  Th.  Ziegler,  Thomas  Morus  u.  seine 
Schrift  t.  d.  Insel  Utopia.  Rede.  Strafsburg,  Heitz.  1889.  —  12)  J.  A.  Fronde,  The 
divorce  of  Catherine  of  Aragon.  (=  The  story  as  told  by  the  Imperial  Ambassadors  resident 
at  the  Court  of  Henry  VIII.  In  usum  laicorum,  being  a  supplementäre  volume  to  the  anthors 
hwt  of  England.)  London,  Longmans,  Green  and  Co.  XI,  482  S.  |[EdinbR.  (Jannar  1892); 
Ath.  (2.  Jan.  1892);  Ac.  (9.  Jan.  1892);  Jessopp:  EHR.  (April  1892);  HJb.  (1892),  S.  271.]| 
—  IS)  W.  Busch,  D.  Ursprung  d.  Ehescheidung  König  Ileinrichs  VIII.  ▼.  England:  HTb. 
*.  Jg.  (1889),  8.  278—827.  —  14)  id.,  D.  Sturz  d.  Kardinals  Wolsey  im  Scheidungshandel 
Konig  Heinrichs  VIIL  v.  England:  ib.  9  (1890),  S.  89—114.   Leipzig,  Brockhaus.    III,  830  S. 


m,168  §  49B.    England  seit  1485.    (1890—91.)    Salomon. 

ganzen  Verhältnisses  liegt  nach  Busch  darin,  dafs  nicht  wie  Mendoza  meint, 
Norfolk  und  seine  Genossen  wider  eigenen  Willen  Wolseys  Politik  unter- 
stützten, sondern  dafs  Wolsey  wider  seinen  eigensten  Willen  von  der  Neu- 
tralitätspolitik, die  er  nach  Beendigung  des  Krieges  wieder  aufgenommen 
hatte,  abgedrängt  wurde  zu  einer  einseitigen  französisch-kaiserfeindlichen 
Verbindung,  d.  h.  in  die  politische  Richtung  seiner  Gegner.  So  wurde  die 
französische  Allianz  die  Grundlage  des  ganzen  diplomatischen  Werkes,  mit 
welchem  Wolsey  in  seinem  Sinne  den  Ehehandel  hatte  durchfuhren  wollen. 
Dasselbe  versagte;  was  er  mit  ihm  in  Verbindung  unternommen  hatte,  schlug 
fehl,  so  auch  der  diplomatische  Feldzug  beim  Papste.  Hit  der  Niederlage 
der  französischen  Waffen  vor  Neapel  war  die  Hoffnung  geschwunden,  die 
Ehe  Heinrichs,  nach  Wolseys  Wunsch,  durch  den  Richterspruch  des  Papstes 
zu  lösen.  Da  aber  Heinrich  bei  seinem  Willen  beharrte,  so  blieb  als  ein- 
ziger Ausweg,  ohne,  ja  gegen  die  Zustimmung  von  Clemens  VH.  zu  handeln. 
Als  der  päpstliche  Legat  Campeggio  im  Oktober  1528  in  London  eintraf, 
war  der  Ausgang  des  Gerichtes  im  voraus  bestimmt.  Es  gilt  nach  Busch 
dem  Papste  lediglich  als  diplomatisches  Httlfsmittel  bei  seinen  Verhandlungen 
mit  Karl  V.  Mit  der  Rückberufung  Gampeggios  war  der  Sturz  Wolseys  be- 
siegelt und  zugleich  damit  geschah  der  erste  grofse  Rifs  in  die  kirchliche 
Gemeinsamkeit  Englands  mit  Rom:  Als  erster  kämpfender  Verteidiger  in 
dieser  Bresche  ist  Wolsey  gefallen. 

Noch  bevor  die  Scheidung  erledigt,  erfolgte  die  Vermählung  Heinrichs  mit 
Anna  Boleyn1*'1*)  Gairdner  hat  das  Konzept  der  päpstlichen  Dispensurk.  für 
Heinrich  VIII.  (datiert  15.  April  1528),  die  Heirat  mit  Anna  Boleyn  einzu- 
gehen, veröffentlicht.17)  Merkwürdig  ist,  dafs  es  den  Vermerk:  'registrata 
in  Camera  apostolica  de  mandato  sanctissimi  domini  nostri  papae'  trägt,  mit 
der  Unterschrift  des  päpstlichen  Sekretärs  B.  Motta.  tjber  Anne  Bolejn 
verbreitet  eine  von  Hume  publizierte  Chronik  des  Spaniers  Garcias18)  — 
wahrscheinlich  eines  der  spanischen  Söldlinge  Heinrichs  —  neues  Licht.  Nach 
ihm,  der  Augenzeuge  war,  ging  sie  unbufsfertig  in  den  Tod.  —  Über  ihren 
Bruder  George  Boleyn  und  ihren  Vetter  Henry  Howard,  Grafen  von  Surrey 
schrieben  Bapst19)  und  Fehse20). 

Die  weltgeschichtliche  Folge  der  Ehescheidung  war  die  allerdings  nur 
schrittweise  erfolgende  Loslösung  Englands  vom  päpstlichen  Stuhle.91) 

Über  die  Kirchenreformation  selbst  handelt  zunächst  Child.*2)  Die 
Darstellung  ist  wenig  zu  empfehlen,  aber  der  reiche  Aktenanhang  macht 
das  Buch  wertvoll.  —  Den  Zustand  der  Klöster  vor  Beginn  der  Reformation, 


M.  8.  (Forts,  aus  Jg.  8.}  —  15)  X  Blaze  de  Bury,  Un  divorce  royal.  Anne  Boleyn. 
Paris,  Perrin.  1890.  12*.  V,  238  S.  Fr.  3,50.  |[Polybibl.  (1890),  S."  534  (ohne  wissen- 
schaftl.  Wert);  RQH.  (1891),  S.  694/5  (gleichfalls  tadelnd).])  —  16)  X  Tissot,  Acne 
Boleyn:  RI.  (Dez.  1890).  —  17)  J.  Gairdner,  The  draft  dispensation  for  Henry  TOTi 
marriage  with  Anne  Boleyn:  EHR.  (Juli  1890),  S.  544—50.  —  18)  M.  S.  Hume,  A 
Cronicle  of  Henri  VIII.  of  England.  London,  Bell.  1888.  XXXVI,  229  8.  ]|HJb.  (1889), 
S.  676.1)  —  19)  E.  Bapst,  Deux  gentilhommes  poetes  de  la  Cour  de  Henry  VIIL  Paris, 
Plön.  |[RH.  46,  S.  877.]|  (George  Boleyn,  Vicomte  v.  Rochefort  u.  Henry' Howard,  Eexl 
of  Surrey.)  —  20)  H.  Fehse,  Henry  Howard,  Earl  of  Surrey.  Programmabhdg.  d.  sttdt. 
Realschule  v.  Chemnitz.  1888.  43  S.  —  21)  X  De  Marcey,  Catherine  D' Aragon:  BGB. 
(1889),  No.  11/2;  (1890),  No.  1/5.  (Bespricht  d.  Anfänge  d.  engl.  Schismas,  im  Ansehlnfa 
an  Du  Boys.)  —  22)  G.  W.  Child,  Church  and  State  under  the  Tudors.  London. 
Longmans.  sh.  15.  |[DLZ.  (1891),  No.  6;  HJb.  11,  S.  837;  Brosch:  DZG.  6,  S.  107; 
Ac.  (6.  Sept.  1890).])    (Was  Ch.  über  d.  engl.  Kirche  vor  Heinrich  VIII.  bringt,  ist  beinahe 


§  49B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon.  111,169 

insbesondere  der  in  der  Diözese  Canterbury  gelegenen,  bespricht  Miss 
Batteson;28)  sie  kann  von  den  schweren  Mifsbräachen,  von  den  Froude 
meldet,  nichts  finden. 

Ans  der  zahlreichen  Litteratur  über  die  Visitation  und  Aufhebung  der 
Klöster24"96)  ist  vor  allem  der  2.  Band  des  gelehrten  Werkes  von  Gasquet 
zu  erwähnen.97)  (Der  1.  Band  ist  jetzt  auch  in  deutscher  Übersetzung  er- 
schienen.)98) Der  Gesamteindruck,  welchen  wir  aus  seiner  Erzählung  ge- 
winnen, ist,  dafs  der  gröfste  Teil  der  Klöster,  als  die  Krisis  heranbrach, 
sich  ohne  viel  Widerstand  zu  leisten  unter  leichten  Bedingungen  ergab. 
Wunderbar  geschickt  verstand  es  Cromwell,  mit  jedem  einzeln  zu  unterhandeln; 
nicht  minder  wirksam  waren  die  Hoffnungen,  welche  Heinrich  VIII.  auf  die 
Torteile  erweckte,  die  Staat  und  Kirche  durch  bessere  Verwendung  der 
klösterlichen  Einkünfte  finden  würden.  Hätte  ein  geschlossener  Körper  von 
Mönchen  an  dem  Mönchtum  festgehalten,  so  würde  die  öffentliche  Meinung 
eine  solche  Reihet  von  Gewalttaten  nicht  geduldet  haben. 

Über  die  Verfolgungen  der  Mönche,  die  sich  weigerten,  Heinrich  anzu- 
erkennen, und  einen  Märtyrertod  fanden,  schrieben  Hendricks29)  und 
Doreau. 80)  Pollens81) Publikation  führt  über  die  Regierung  Heinrichs  VIH. 
hinaus.  —  Auch  der  Bischof  von  Rochester,  John  Fisher,  wurde  hinge- 
richtet, weil  er  sich  gegen  die  Verstofsung  Katharinas  erklärte.  Hat  eben- 
dieser  Bischof  den  Suprematseid  geleistet,  ist  die  Frage,  welche  Gladstone89) 
anfwirft  und  bejaht.  Dagegen  erklärt  sich  Bellesheim.88)  Er  behauptet, 
dafs  die  Stelle  bei  Sander  'de  origine  et  progressu  schismatis  anglicani',  auf 
welche  Gladstone  sich  beruft,  interpoliert  sei.  Die  kirchlichen  Verhältnisse 
betrifft  endlich  noch  die  erste  Publikation  des  historischen  Vereins  von 
Hampshire.84) 

Die  letzte  Hälfte  der  Regierungszeit  Heinrichs  VIII.  ist  bisher  im  Ver- 
gleich zur  ersten  weniger  bearbeitet  worden,  weil  die  Aktenpnblikationen 
zur  Regierung  Heinrichs  noch  nicht  diese  Periode  erreicht  hatten.    Um  so 

wertlos.)  —  23)  Mary  Batteson,  Archbishops  Warham's  Visitation  of  Monasteries  1511 : 
EHR.  6,  S.  18—36.  (Richtet  sich  gegen  Froude.)  —  24)  XA.  Zimmermann,  Z.  Kloster- 
anfhebung  unter- Heinrich  VIII.  v.  England:  StML.  86  (1889),  H.  4,  S.  897—406.  (Be- 
spricht d.  Werke  v.  Dixon,  Jeasopp  u.  Gasquet.)  —  25)  X  H.  £.  Manning,  Henri  VIII. 
and  the  suppression  of  the  greater  monasteries:  DublinR.  (April  1889),  S.  248 — 59.  (Bericht 
aber  Band  2  d.  Werkes  v.  P.  Gasquet.)  —  26)  X  8.  Bäumer,  D.  Klostersturm  in  Engld. 
untK.  Heinrich  VIII.:  ZKTh.  18  (1889),  S.  461— 605.  —  27)  Fr.  A.  Gasquet,  Henry  VIII. 
and  the  English  monasteries.  An  attempt  to  illustrate  the  hist.  of  their  suppression.  Vol.  II. 
(=  Catholic  Standard  library  IL)  Dublin,  Hodges.  1889.  |[EHR.  (Oct.  1890),  S.  811.]| 
—  28)  (Vgl.  JBG.  11,  IH,  49b*B)  Frz.  Aid.  Gasquet,  Heinrich  VIII.  u.  d.  engl.  Klöster. 
Aus  d.  Engl.  v.  Thom.  Elsäsaer.  Bd.  I.  Mainz,  Kirchheim.  3ff.  7.  |[LRd.  (1890),  S.  46; 
HPB1.  (1889),  Bd.  104,  S.  481;  RCr.  (1890),  No.  14;  Busch:  LCB1.  (13.  Febr.  1892.]| 
(V.  engl.  Original  ist  Bd.  II  in  2.  Aufl.  erschienen.  Vgl.  d.  Anzeige  Manningsin  DublinR. 
[April  1889J.)  —  29)  Dom  Lawrence  Hendricks,  The  London  Charterhouse,  its  monks 
and  its  martyri.  London.  1889.  |[Brosch:  DZG.  8,  S.  240.] |  —  SO)  V.  M.  Doreau, 
Henri  VIII  et  les  martyrs  de  la  chartreuse  de  Londres.  Origines  du  schisme  d'Angleterre. 
Paris,  Retaux-Bray;  London,  Bums  &  Oates.  X,  488  S.  M.  12.  |[PolybibL  59,  S.  581 
(rerlafslich,  benutzte  auch  d.  Calendar  of  State  Papers);  HJb.  12,  S.  414;  Gairdner: 
Ac  (21.  Febr.  1891);  RQH.  (April  1891.]|  —  81)  John  H.  Pollen,  Acts  of  English 
Martyrs  hitherto  unpublished.  With  a  Preface  by  John  Morris  of  the  same  Society.  London, 
Bums  &  Oates.  |[EHR.  (Jan.  1892),  S.  165.]|  (Hauptsächlich  aus  d.  Archiven  v.  Stonyhurst 
o.  Westminster.)  —  82)  W.  E.  Gladstone,  The  english  Church  under  Henry  the  Eighth: 
19ftC«nt.  (Januar  1889),  S.  882— 97.  —  83)  A-  Bellesheim,  Hat  d.  selige  Kardinal 
Fisher,  Bischof  v.  Rochester  (1504— 35)  d.  Suprematseid  geleistet  ?:  Kath.  2(1890),  S.  71—88. 
~  84)  Kitchin  Mag  de ,  Documenta  relating  to  the  foundation  of  the  Chapter  of  Winchester, 


111,170  §  *9B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon. 

notwendiger  wird  es  sein,  über  den  Fortgang  der  verschiedenen  Regesten- 
werke  zu  berichten.  Von  Gairdners  Galendar86)  liegt  jetzt  der  12.  Band 
fertig  vor  uns;  er  nmfafst  das  Jahr  1537.  Im  Beginn  des  Jahres  sehen  wir 
Heinrich  znm  ersten  Male  von  seinen  Unterthanen  schachmatt  gesetzt  und 
zum  Nachgeben  gezwungen.  Statt  der  Verfassung  gemäfs  zu  regieren,  suchte 
er  Mittel  und  Wege  zur  Unterjochung  des  katholischen  Nordens.  So  kam 
es,  dafs  an  mehreren  Orten  der  Kampf  entbrannte.  In  diese  Zeit  fallen 
auch  Verhandlungen  Kardinal  Poles  mit  Franz  I.,  über  welche  wertvolle 
Mitteilungen  vorliegen.  Vom  Juni  des  Jahres  an  gewinnt  die  Regierang 
wieder  die  Oberhand  und  triumphiert  in  mehr  als  einer  Richtung.  Das 
harte  Werk  der  Klosteraufhebung  ist  vorüber ;  die  Zeit  ist  gekommen,  den 
Raub  zu  teilen.  Verhältnismäfsig  wenig  neues  Material  wird  der  Biograph 
Cromwclls  in  dem  vorliegenden  Bande  finden.  Er  enthält  nur  44  Briefe 
Cromwells,  von  denen  die  meisten  an  die  irischen  Kommissionäre  gerichtet 
sind;  am  interessantesten  sind  seine  Briefe  an  Michael  Xrockmorton.  Für 
die  auswärtige  Politik  scheint  Cromwell  sich  nicht  viel  interessiert  zu  haben, 
die  wenigen  Schreiben,  welche  auf  diese  Bezug  nehmen,  sind  bereits  in  Notts 
Wyatt  gedruckt.  Wie  arbeitsreich  im  ganzen  das  Leben  dieses  Mannes  ge- 
wesen, ergeben  seine  täglichen  Memoranda.  —  Ein  musterhafter  Index  für 
das  ganze  Jahr  ist  dem  4.  Teile  des  Bandes  beigegeben. 

Von  den  von  Gayangos36)  aus  spanischen  Archiven  gesammelten 
Aktenstücken  zur  englischen  Geschichte  liegt  der  6.  Band  vor,  von  1538  bis 
1542  führend.  Die  Berichte  des  kaiserlichen  Gesandten  Chapuis,  aus  denen 
Auszüge  sich  schon  in  Friedmanns  'Anne  Boleyn'  befinden,  die  Beleuch- 
tungen der  Erzählung  Chapuis  durch  die  Berichte  des  französischen  Ge- 
sandten Marilhac  machen  auch  diesen  Band  ungemein  wertvoll.  Die  Depeschen 
verbreiten  Licht  über  das  Verhältnis  des  Königs  und  der  beiden  Königinnen 
Anna  und  Jane  zu  Prinzefs  Marie,  über  Cromwell,  der  vielfach  die  Politik 
Beines  Herrn  mifsbilligte,  über  die  Unzufriedenheit  des  Volkes.  Beachtens- 
wert ist  auch,  was  über  Katharina  Howard  berichtet  wird.  Kardinal  Poles 
Mission  wird  eingehend  besprochen. 

Eine  dritte,  sich  zeitlich  genau  an  Gayangos  anschliefsende  Publi- 
kation verdanken  wir  Dasent.87)  Er  hat  die  seit  1837  nicht  mehr  fort- 
geführte Publikation  von  Sir  Harris  Nicolas  *Proceedings  etc.  of  the  Privy- 
Council  of  England*  wieder  aufgenommen. 

Zwei  kleinere  Aufsätze  zur  auswärtigen  Politik  beruhen  auf  fran- 
zösischen38) und  belgischen39)  Archivalien. 

Schottland.  Bain40)  hat  begonnen,  die  1883  von  der  deutschen  Regierang 


1541/7.  Winchester,  Warren.  —  35)  J.  Gairdner,  Calendar*  of  letters  and  papers,  foreign 
and  domestic  of  the  reign  of  Henry  VIII.  Vol.  XII.  (=  Under  the  direction  of  the  matter 
of  the  Rolls.)  London,  Spottiswoode.  1890/1.  sh.  15.  ([EHR.  (Januar  1892),  S.  161: 
HJb.  12,  S.  481.]|  —  36)  P.  de  Gayangos,  Calendar  of  letters,  despatches  and  State 
Papers  relating  to  the  negociations  between  England  and  Spain,  preserved  in  the  arehlres 
at  Simancas  and  elsewhere.  Vol.  VI,  Part.  I:  Henry  VIII.  (1588—42).  London,  H.  H. 
Station.  O.  1890.  sh.  15.  IfAth.  (8.  August  1891);  HJb.  11,  S.  S91.]|  —  87)  J.  R.  Dasent. 
Acts  of  The  Privy  Council  of  England.  Vol.  I:  1542/7.  New-Series,  toL  I.  London. 
Eyre  &  Spottiswoode.  1890.  XXIV,  568  S.  sh.  10.  —  38)  Marquis  de  la  Jonquiere. 
Une  ambassade  en  Angleterre  an  16«  s.:  M.  de  CastiUon  ä  la  Cour  de  Henri  VIII:  BDM. 
(15.  Februar  1890).  —  39)  A.  De  Ridder,  Un  ambassadeur  flamand  a  Londrea.  1544—50. 
(=  Sep.  e.  Magas.  litt.  etc.  No.  6.)  Gand,  Laliaert.  16  S.  75  Cent.  —  40)  J-  BliD' 
The  Hamilton  Papers.    Letters  and  papers  iüustrating  the  political  relations  of  England  snd 


§  49B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon.  111,171 

znrflckerworbenen  Hamiltonschen  Papiere  zu  publizieren.  —  Oberaas  wichtig 
för  die  Kenntnis  der  ökonomischen  Verhältnisse  Schottlands  in  den  5  Jahren, 
welche  der  Schlacht  bei  Flodden  vorangingen,  sind  die  'Excheqaer  Rolls'.41) 
Vielleicht  dafs  die  Ursachen  dieser  Niederlage,  zum  Teil  ans  den  hier  ge- 
brachten Angaben,  geschöpft  werden  können.  Die  Herrschaft  Jacobs  IV. 
hatte  1507  ihren  Glanzpunkt  erreicht;  von  diesem  Jahre  an  beginnt  der 
Niedergang.     Über  Jacob  V.,  den  Vater  Marias,  schrieb  Bapst.41*) 

Irland.  Über  Irland  und  die  irische  Kirche  giebt  Beilesheim4*)  in 
trefflicher  Darstellung  Aufschlufs.  Die  Reformation  in  Irland  war  nicht  vom 
Volke  ersehnt,  sondern  von  aufsen  hereingebracht.  Der  Masse  des  Volkes 
war  Heinrich  ein  fremder  Bedrücker.  Da  trat  in  England  der  Bruch 
zwischen  König  und  Papst  ein.  Das  Schicksal  wollte  es,  dafs  fast  zu  der- 
selben Zeit  der  erzbischöfliche  Stuhl  von  Dublin  durch  Mord  frei  wurde 
(1534),  den  nun  Heinrich  mit  dem  ihm  ergebenen  englischen  Augustiner 
George  Brown  besetzte.  Hiermit  beginnt  eine  neue,  trübe  Epoche  der 
irischen  Kirchengeschichte,  welche  unter  Cromweil  ihren  Höhepunkt  erreicht. 

Eduard  VI.  Neben  Lees48)  kurzem  Abrifs  ist  die  ausführlichere 
Darstellung  von  Brosch44)  zu  erwähnen.  —  Die  Frage  nach  Entstehung 
und  Quellen  des  Common  Prayer  Book  der  Staatskirche  wird  von  Gasquet 
und  Bishop45*46)  behandelt.  Insbesondere  wird  Cranmers  Anteil  an  der 
neuen  Lithurgie  festgestellt.  Wir  erfahren,  dafs  es  dem  Einflüsse  Tunstalls 
zozuschreiben  ist,  dafs  die  Änderungen  des  altkatholischen  Rita»  weniger 
zahlreich  und  gewaltsam  sind,  als  es  von  einem  Manne  wie  Cr.  zu  erwarten. 
—  Neues  urkundliches  Material  liegt  in  zwei  weiteren  Bänden  der  schon 
erwähnten  Publikation  von  Dasent  (N.  37)  vor.47)  Der  erste  Band  zeigt 
den  ersten  Fall  des  Protektors  Somerset,  seine  Gefangennahme  (Oktober  1549) 
nnd  seine  bald  darauf  folgende  Wiederaufnahme  im  Privy-Council  (10.  April 
1550).  Im  zweiten  sehen  wir  das  Aufstreben  der  Dudley  Faktion  und  die 
vergeblichen  Bemühungen  der  Seymour  und  Somerset,  dieselbe  zu  bekämpfen. 
Warwicks  Herrschaft  brachte  aber  keine  Besserung  in  der  Verwaltung  mit 
sich.  Es  scheint  infolgedessen  eine  Reaktion  zu  Gunsten  Somersets  einge- 
treten zu  sein,  welche  dessen  zweite  Gefangennahme  und  Hinrichtung  ver- 
anlasste. Jedenfalls  ist  ersichtlich,  dafs  Mafsregeln  gegen  eine  Erhebung 
der  Anhänger  Somersets  getroffen  werden  mufsten. 

Maria.     Unter  den  Arbeiten   über  Maria   glaubt    Ref.    das    Werk 


Scotland  in  the  16*k  Century  a.  D.  1582—48.  VoL  I.  Edinburg.  1890.  GII,  770  S.  sh.  15. 
i[HJb.  12,  S.  482.]|  —  41)  G.  Burnett  and  A.  E.  J.  G.  Mackay,  Botuli  Scaccarii  Regum 
Scotorom.  The  Exchequer  Rolls  of  Scotland.  Vol.  XIII:  1508—18.  Edinburgh  H.  M.  General 
Register  House.  ([Gairdner:  EHR.  (Jan.  1892),  S.  155.]|  —  41*)  &•  Bapst,  Les  mariages 
de  Jacques  V.  Paris,  Plön.  1889.  |[RH.  42,  S.  155.]|  —  42)  A.  Bellesheim,  Gesch. 
d.  kathoL  Kirche  in  Irland  ▼.  d.  Einführung  d.  Christentums  bis  auf  d.  Gegenwart.  2.  u. 
3.  Bd.  v.  1609—1890  mit  e.  Karte  Irlands  v.  J.  1570,  e.  Bilde  d.  Erzbisch.  Plunket  u.  e. 
K.d.  irischen  Diözesen.  Mainz,  Kirchheim.  1890/1.  XXXV,  772  S.;  XXXVI,  783  S.  M.  84. 
![LCBL  (1891),  No.  41;  HJb.  12,  S.  686;  DZG.  5,  I,  S.  425;  DLZ.  (1891),  No.  1;  Ath. 
1*8.  Mars  1891),  östrLittZg.  (1892),  No.  2.]|  —  43)  8.  L-  Le«,  Edward  VI.:  Dict.  of 
Kat.-Biogr.  17  (1889),  S.  84—90.  —  44)  Brosch,  s.  N.  5.-45)  F.  A.  Gasquet, 
E.  Bishop,  Edward  VI.  and  the  Book  of  Common  Prayer.  An  examination  into  its  origin 
and  early  bist,  with  an  appendix  of  unpublished  documents.  London,  Hodges.  1890.  12  sh.  6  d. 
,[Ac.  (17.  Januar  1891);  DZG.  6,  S.  107.]|  —  46)  X  A.  Bellesheim,  D.  Ursprung 
d.  Common  prayer  Book:  Kath.  (Januar  1891).  (Beruht  auf  Gasquet.)  —  47)  J.  R.Dasent, 
AcU  of  the  Privy  Council  of  England.  Vol.  II:  1547—50.  Vol.:  III:  1650/2.  London, 
Eyre  &  Spottiswoode.    1890/1.    |[Ath.  (8»  Oct.  1891);  Dixon:   EHR.  (Oct.  1891),  S.  765.]| 


111,172  §  49B-    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon. 

Dixon  8  48)  über  die  englische  Kirche  anter  Maria  in  erster  Reihe  nennen 
zu  müssen.  Nirgends  ist  die  religiöse  Bewegung  besser  geschildert  als  hier. 
Das  Common  Prayer  Book  war  die  Standarte,  nm  welche  die  Märtyrer  fochten 
und  fielen^  Der  Widerstand,  den  Maria  fand,  rechtfertigte  die  Reformation. 
Er  bewies,  sagt  Dixon,  dafs  in  der  neuen  Lehre  etwas  war,  für  das 
hunderte  bereit  waren,  einzutreten  und  ihr  Leben  zu  opfern.  —  Gerade 
die  katholische  Reaktion  unter  Maria  wird  von  Brosch49)  nicht  genügend 
erklärt,  wie  überhaupt  der  Abschnitt  über  Maria  wohl  zu  knapp  gefafst 
ist.  —  Vom  katholischen  Standpunkte  aus  hat  Zimmermann50)  das  Un- 
mögliche versucht,  Maria  zu  rechtfertigen.  Die  Kritik  konnte  sich  daher 
mit  seiner  Monographie,  trotzdem  das  bisher  bekannte  Material  ziemlich 
vollständig  benutzt  ist,  nicht  einverstanden  erklären.  Gern  glauben  wir 
hingegen  Miss  Stone,  welche  gleichfalls  für  die  Königin  in  die  Schranken 
getreten  ist,51)  dafs  Maria  vor  ihrer  Thronbesteigung  sehr  beliebt  gewesen 
ist.62)  Miss  St.  hat  auch  über  die  Thätigkeit  Philipps  von  Spanien,  England 
dem  katholischen  Glauben  wiederzugewinnen  geschrieben.58)  Boase54)  ver- 
öffentlichte eine  Schuldurk.  Philipps  und  seiner  Familie  unter  Bürgschaft  der 
Stadt  London,  datiert:  Westminster  7.  April  1555. 

Elisabeth.  Die  gesamte  Regierangszeit  Elisabeths  umfafst  die  oft 
genannte  Arbeit  von  Brosch;55)  die  venetianischen  Depeschen  haben  für 
diese  Periode  mannigfache  Aufklärungen  geliefert.  —  Jessopp56)  hat  die 
Biographie  der  Königin  für  Stephens  Dictionary  verfafst. 

Unter  den  Staatsmännern  Elisabeths  erhielt  nur  Sir  Walter  Raleigh57) 
eine  etwas  nüchterne,  aber  gewissenhafte  Monographie.  —  Der  Biograph 
Sir  Philip  Sidneys  wird  in  dem  kürzlich  erschienenen  Calendar  der  Hat- 
field-Mss.58)  neue  Materialien  finden. 

Bekker  hat  seine  gründlichen  Studien  über  die  ersten  Regierung*- 
jähre  Elisabeths  fortgesetzt59)  und  die  Forschungen  Froudes  in  wesentlichem 
ergänzt.  Seine  Untersuchungen,  welche  er  unter  dem  nicht  ganz  glücklich 
gewählten  Titel  'Elisabeth  und  Leicester'  publiziert  hat,  gliedern  sich  in 
5  Abschnitte:  I.  'die  Sendung  des  Abtes  von  St.  Salut  durch  den  Papst, 
Mitte  1560*.     Sie  war  von  Frankreich  angefädelt,  um  Elisabeth  durch  eine 


—  48)  R.  Dixon,  Hist.  of  the  Church  of  England.  Queen  Mary  1558/8.  IV.  toL  London. 
Routledge.    sh.   16.    |[HJb.  12,  S.  414;  Ac.  (27.  Juni  1891).]|  —  49)  Brosch,  8.  K.  5. 

—  50)  Ath.  Zimmermann,  S.  J.,  Maria  d.  Katholische.  E.Skizze  ihr.  Lebens  u.  ihrer 
Regierung.  (=  Erg.-Heft  zu  d.  StML.  48.)  Freiburg,  Herder.  1890.  162  S.  M.  2,20. 
|[LRd.  (1891),  No.  1;  HJb.  (1891),  S.  167;  DLZ.  (1891),  No.  6;  HML.  19,  1H,  S.  837; 
Polybibl.  (1890),  S.  582;  HJb.;  D.  DLZ.  sagt:  E.  ultramont.  TendenzschrifL  Vf.  mifst  Prot 
u.  Kathol.  mit  verschiedenem  Mafr.]|  —  51)  J-  M.  Stone,  Mary,  Queen  of  England: 
DublinR.  No.  46  (April  1890),  S.  824—41.  —  52)  id.,  The  youth  of  Mary  Tndor:  ib. 
44  (Oct.  1889),  S.  868 — 85.  (Beruht  auf  d.  neueren  Forschungen.  D.  Aufsatz  ist  apologet 
Richtung.  Bi6  zu  ihrer  Vermählung  mit  Philipp  II.  soll  Maria  sehr  beliebt  gewesen  sein.)  — 
53)  id.,  Philip  and  Mary:  ib.  (Juli  1890),  S.  116—80.  —  54)  C.  W.  Boase,  A  loan  of 
Philip  and  Mary:  EHR.  (Januar  1890),  S.  112/4.  (D.  Ref.  d.  HJb.  bemerkt,  dafs  d. 
Gläubiger  identisch  seien  mit  d.  reichen  MUnchener  Patriziern  A.  Ligsalz  u.  Th.  Fleckhammer.) 

—  55)  Brosch,  s.  N.  5.  —  56)  A.  Jessopp,  Elisabeth:  Dick  of  Nat-Biogr.  17  (1889), 
8.  203—81.  —  57)  W.  Stebbing,  Sir  Walter  Raleigh:  A  Biography.  Oxford,  Clarendon- 
Press.  |[Ath.  No.  3349.])  —  58)  Calendar  of  the  Mss.  of  the  Marquis  of  Salisbury.  Part  in. 
(=  Histor.  Mss.  Commission.)   London,  Eyre  &  Spottiswoode.    1889.    XXIV,  506  S.  2  sh.  Id. 

—  59)  E.  B  e  k  k  e  r ,  Elisabeth  u.  Leicester.  Beiträge  z.  Gesch.  Englands  in  d.  Jahren  1560/1 
(=  Giefsener  Studien  auf  d.  Gebiete  d.  Gesch.  V  [1890].)  Giefsen,  Ricker.  1890.  131  S. 
M.  3.    |[M.  Brosch:  DZG.  5,  S.  137/8;  B.  Kindt:  MHL.  19,  in,  S.  289—41;  HZ.  68, 


§  49B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon.  111,173 

katholische  Umwälzung  Schwierigkeiten  zu  bereiten  and  vielleicht  die  päpst- 
liche Acht  an  ihr  zu  vollziehen.  Der  Plan  wurde  vereitelt.  II.  'England 
und  Schottland  vom  Verträge  von  Edinburg  bis  znr  Rückkehr  Maria  Stuarts'. 
Der  französisch-schottische  Hof  erkannte  jenen  Vertrag  nicht  an,  rüstete 
vielmehr  gegen  England.  Der  Kriegsplan  fiel  aber  durch  Verrat  eines 
Schotten  in  Gecils  Hände,  und  der  Tod  Franzs  löste  die  französisch-schottische 
Allianz.  III.  'Amy  Robsart'.  Damit  Robert  Dudley  Elisabeth  heiraten 
könne,  liefe  er  seine  Frau  vergiften.  Der  Leiche  brach  man  dann  das 
Genick,  um  einen  Unglücksfall  oder  Selbstmord  glaublich  zu  machen.  Elisabeth 
ist  nach  Bekker  der  Mitwissenschaft  dringend  verdächtig.  IV.  'Elisabeth 
und  Lord  Robert'  lebten  nachher  schamlos  weiter  und  galten  vielen  für  ge- 
heim vermählt.  Selbst  Cecil  war  nicht  gegen  die  Ehe;  dennoch  unterblieb 
sie.  V.  'Das  Ende  der  Heiratsintrigne'.  Vf.  bespricht  Philipps  Stellung 
zum  Heiratsprojekte.  —  Im  ganzen  erscheint  Elisabeth  auch  in  diesen  Publi- 
kationen im  denkbar  ungünstigsten  Lichte,  Cecil  dagegen,  inmitten  einer 
Welt  von  Kabalen  ebenso  einsichtig  wie  weitblickend.  —  Die  schwerste 
gegen  Elisabeth  erhobene  Anklage,  dafs  sie  von  der  beabsichtigten  Ermordung 
Amy  Robsarts  gewufst  habe,  sucht  Brosch60)  in  einem  das  Verhältnis  von 
Elisabeth  zu  Leicester  überhaupt,  behandelnden  Aufsatze  zu  widerlegen. 
Man  dürfe  den  Nachrichten  des  spanischen  Botschafters  de  Quadra,  welche 
der  Anklage  im  wesentlichen  zu  Grunde  liegen,  nicht  aufs  Wort  glauben. 
Er  hält  es  für  möglich,  dafs  Cecil  ihm  die  Nachricht  von  dem  Vorhaben 
gegen  Amy  Robsart  nicht  als  feststehende  Thateache,  die  er,  der  Staats- 
sekretär, für  wahr  halte,  sondern  als  ein  Gerücht  mitgeteilt  habe,  welches 
infolge  der  Intimität  zwischen  Elisabeth  und  Leicester  seinen  Lauf  genommen. 
—  Alekssandrenko61,61*)  hat  den  zweiten  und  letzten  Band  seiner  Ge- 
schichte des  Privy-  Council  veröffentlicht.  Die  in  russischer  Sprache  ge- 
schriebene Schrift  berücksichtigt  besonders  die  englisch-russischen  Beziehungen 
im  16.  Jh.,  welche  durch  den  Privy-Council  geregelt  wurden. 

Auswärtige  Politik.  In  den  Beziehungen  Elisabeths  zu  den  aus- 
wärtigen Mächten  spielen  die  Heiratsprojekte  mit  fremden  Fürstenhäusern 
eine  grofse  Rolle.62)  Äufserungen  Elisabeths  über  die  Anjou-Heirat  bringt 
der  schon  erwähnte  Band  der  Hatfield-Mss. 68)  Über  das  Verhältnis 
Elisabeths  zu  dem  Herzog  von  Alengon  sind  in  der  von  Brown  und 
B entin ck64)  aus  italienischen  Archiven  geschöpften  Publikation  ausführ- 
liche Mitteilungen  zu  finden.  Derselbe  Band  ergiebt  auch,  was  man  am 
französischen  Hofe  über  Elisabeth  dachte,  wie  man  ihre  Doppelzüngigkeit 
tadelte,  da  sie  zu  gleicher  Zeit  eine  Verbindung  mit  Frankreich  suchte  und 
die  Hugenotten  unterstützte.  Die  französischen  Könige,  Karl  IX.  und 
Heinrich  III.  waren  gegen  die  Heirat;  Cecil  und  Leicester  sollen  sie  befür- 
wortet haben.  Das  Brownsche  Regestenwerk  bringt  endlich  bemerkens- 
werte Äufserungen  über  den  Wunsch  Elisabeths,  eine  Ehe  mit  Philipp  ein- 


&  160.]|  —  60)  M.  Brosch,  Elisabeth  u.  Leicester:  DZG.  5,  S.  121—88.  —  61)  W. 
Alekssandrenko,  Angliiski  Taini  Soriet  i  egb  Istorya.  Chast  Vtoraya  1547—1649. 
Warschau.  |[Ac  (18.  Oet.  1890).]|  —  61*)  X  id.,  D.  Teilnahme  d.  englischen  Geheimen  Rata 
and.  diplomatischen  Beziehungen  zwischen  England  u.  Rufsland :  ZMNP.  12, No.  266,  S.  265—79. 
(JBG.  12,  in,  1791W.  [In  russischer  Sprache.])  -  62)  (JBG.  12)  Brosch,  Habsburgische 
Vermihlinigsplane  mit  Elisabeth.  —  6S)  8.  N.  58.  —  64)  R.  Brown  and  G.  C.  Bentinck, 
Calendar  of  State  Papers  and  manuscripts  relating  to  English  affairs  existing  in  the  archiyes 
and  coUections  of  Venice  etc.   VII:  1568—80.    Governm.  Publ.    1890.    XXXVII,  746  S. 


111,174  §  49B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon. 

zugehen.  —  Die  diplomatischen  Beziehungen  Englands  zu  Spanien,  welche 
in  erster  Reihe  durch  die  Ereignisse  in  den  Niederlanden  beeinflußt  wurden, 
sind  durch  eine  Reihe  urkundlicher  Publikationen  in  neues  Licht  gesetzt.  •*•••) 
Die  Interessen  des  Protestantismus  bleiben  im  Hintergrunde.  Ziel  Elisabeths 
ijst  es,  Spaniens  Einflufs  in  diesen  Gegenden  niederzuhalten.  Fruin67) 
handelt  über  die  Hülfe,  welche  die  Niederländer  im  Beginn  der  Bewegung 
in  England  fanden.  —  Bei  Piot68)  lesen  wir  über  die  Sendung  des  Herrn 
von  Champagny  nach  England,  um  zwischen  England  und  dem  Prinzen  von 
Oranien  über  die  Abtretung  der  aufständischen  Provinzen  zu  verhandeln.  — 
Die  Liste  der  Schiffe,  welche  gegen  die  Armada  abgesandt  wurden,  enthält 
der  3.  Band  der  Hatfield-Mss.6*)  —  Auch  der  von  Giorgi  publizierte  Brief 
des  Papstes  Sixtus  V. 70)  bezieht  sich  auf  diese  Expedition. 71) — D  escl  ozeaox7*) 
weist  nach,  dafs  Sully  im  Jahre  1601  nicht  in  England  gewesen  sei,  und 
dafs  der  Brief  Königin  Elisabeths  an  Heinrich  IV.,  welcher  die  schleunige 
Abreise  Sullys  veranlafst  haben  soll,  als  Fälschung  angesehen  werden  mufs. 
Kirchengeschichtliche  Arbeiten,  Bridgett  und  Knox78*74)  haben  ge- 
meinschaftlich ein  Buch  herausgegeben,  welches  sich  mit  der  Lage  der 
katholischen  Geistlichkeit  im  Beginn  von  Elisabeths  Regierung  beschäftigt. 
Nach  einer  allgemeinen  Einleitung  beweist  Bridgett  in  gereiztem  Tone, 
dafs  die  katholischen  Geistlichen  in  den  ersten  Regierungsjahren  härter  be- 
handelt worden  sind,  als  gemeinhin  angenommen  wurde.  Es  folgen  —  es 
ist  dies  der  beste  Teil  des  etwas  bunt  zusammengewürfelten  Bandes  —  die 
Biographieen  zweier  Bischöfe,  des  Bischofs  Watson  aus  Bridgetts  Feder 
und  Goldwells  von  Knox  geschrieben.  —  Delplace75)  bringt  zwei  sehr 
interessante  Briefe  zur  Veröffentlichung:  der  eine  (Oktober  1555)  ist  von 
Ignatius  Loyola  an  Kardinal  Pole  gerichtet,  der  andere  (1559)  von  Pater 
Ribadenegra  aus  London  an  Laynez.  Ribadenegra  empfiehlt  grofse  Vorsicht  des 
römischen  Stuhls,  und  wünscht,  dafs  man  die  Königin  nicht  zum  äufsersten 
treibe.  —  Die  gleichzeitigen  Aussagen  über  den  bittern  Streit,  der  im  Schofse 
der  englischen  Katholiken  während  der  letzten  Jahre  von  Elisabeths  Re- 
gierung ausgebrochen  ist,  hat  Law76"78*)  gesammelt.     Nach  ihm  ist  die  Be- 


sh.  15.  |[HJb.  11,  S.  837.]|  —  65)  X  Kervyn  de  Lettenhore,  Relation*  politiqoes 
des  Pays-Bas  et  de  l'Angleterre  sous  le  regne  de  Philippe  II.  t.  VIII :  Gouv.  de  Reqaesene. 
2.  partie,  t.  IX.  (=  'Collection  de  documents  inldits  relatifs  a  l'hist.  de  Belgique.')  Bruxelle*, 
Hayez.  4°.  XX,  500;  XXXV,  580  S.  M.  a  12,60.  |[RH.  41,  S.  232;  BAcBelge  15,  S.  542; 
HJb.  10,  S.  214;  HJb.  11,  8.  889;  RQH.  48,  S.  613.]|  —  66)  X  Fues  canta  del  Yalle, 
S.  Raydny  u.  Fr.  Sabalburn,  Correspondencia  de  Felipe  II.  eon  aus  embajadores  en  ls 
corte  de  Inglaterra.  (=  Colecion  de  documentos  ineditos  para  la  bist,  de  Espana.  T.  XCIL) 
Madrid,  Muri  11  o.  4°.  535  S.  —  67)  R.  Fruin,  De  Nederlandsche  ballingen  in  England, 
betrokken  in  den  opstand  hnnner  landgenooten  tegen  Spanje  1568  —  70:  BVGO.  6,  3.  57 — 74. 
Haag,   Nijhoff.     1889.    (Beruht   auf  Hesseis:    'Eeclesiae    Londino    Batavme    ArchirunO  — 

68)  Ch.  Piot,  Hist.  des  troubles  des  Pays-Bas,  par  Messire  Renon  de  Franc«.  Tom.  II. 
(=  Coli,  de  ehron.  beiges.)    Bruxelles,  Hayez.    4°.    LIX,  682  S.    |[HJb.  11,  8.  184.],— 

69)  9-  N.  58.  —  70)  Giorgi,  Una  lettera  di  Papa  Sisto  V. :  ASRomana.  (Bezüglich 
auf  Philipps  H.  Espedition  nach  England  im  Jahre  1588.)  —  71)  (JBG.  13)  Fern  an  de  z 
Duro,  Felipe  IL,  Plrez  en  Inglaterra.  —  72)  Desclozeaux,  L'ambassade  de  Sully  es 
Angleterre  en  1601  et  les  ßconomies  royales:  RH.  (Septembre  1890),  S.  68—71.  —  7$) 
Rev.  T.  E.  Bridgett  and  the  Cate  Rev.  T.  F.  Knox,  The  true  Btory  of  the  catholic 
hierarchy  deposed  by  Queen  Elisabeth  with  fuller  memoire  of  its  last  two  Survivors.  London, 
Burns  &  Oates.  1889.  |[EHR.  (April  1890).]|  —  74)  X  A.  Bellesheim,  D.  Unterdrückung 
d.  katholischen  Hierarchie  durch  Königin  Elisabeth:  HPB1.  105,  S.  278-  99.  (Beruht  auf 
Bridgetts:  The  true  atory.)  —  75)  L.  Delplace,  L'Angleterre  et  la  Compagnie  de  Jesus 
1540 — 81.    Avant  le  martyre  du  bien-heureux  Edm.  Campion.    Broxelles,  Vromont-   79  S. 


§  49B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon.  111,175 

rofung  der  Jesuiten  nach  England  die  Hauptursache  des  Rückgangs  der 
katholischen  Bewegung. 

Irland.  Wer  den  Umfang  kennt,  welchen  die  irische  Bewegung  gegen 
Ende  der  Regierung  Elisabeths  genommen  hat,  wird  die  Bedeutung  der  Akten- 
publikation Hamiltons79)  zu  schätzen  wissen.  Zu  bedauern  ist  nur,  dafs 
der  Herausgeber  sich  auf  die  im  Record  Office  befindlichen  Papiere  be- 
schränkt und  nicht  auch  die  Mss.  des  British-Museum  eingeschlossen  hat. 
Der  vorliegende  Band  behandelt  den  ersten  Akt  des  grofsen  Dramas,  welches 
seinen  Höhepunkt  erreicht  in  der  Flucht  der  Earls  of  Tyrone  und  Tyrconnel, 
der  Konfiskation  ihrer  Güter,  und  der  Pflanzung  von  Ulster.  Die  Ver- 
handlungen von  Tyrone,  O'Donell  und  Genossen  mit  dem  spanischen  Hofe 
werden  im  einzelnen  geschildert.  Besonders  aufmerksam  macht  H.  auf  einen 
sehr  interessanten  Brief  von  Sir  J.  Dondali  an  Burghley  (p.  484 — 88),  welcher 
den  Charakter  der  irischen  Nation  und  Tyrones  Karriere  behandelt.  —  Das 
Jahr  1599  brachte  die  Entscheidung;  hierüber  liegt  ein  wertvoller  Beitrag 
von  Lawless  vor.80)  —  Der  Unterdrückung  der  irischen  Aufständigen 
folgte  die  Konfiskation  des  Landes,  und  die  Verteilung  an  englische  Kolo-> 
nisten.  Wie  die  Besiedelung  der  Provinzen  Leix  und  Offaly  vor  sich 
ging  schildert  Dunlop  unter  Beigabe  von  Tabellen  und  einer  nach 
hs.  Vorlagen  angefertigten  Karte.81)  —  Eine  Darstellung  der  Geschicke 
Irlands  von  der  Rebellion  von  Fitzmaurice  (1579)  an  bis  zum  Tode  Elisa- 
beths gab  Bagwell8*)  wesentlich  auf  Grund  der  Arbeit  von  T.  Robinson 
and  der  Cecil-Mss.  zu  Hatfield.  B.  vertritt  die  These,  dafs  die  Politik 
Elisabeths, .  welche  vielfach  als  religiöse  Verfolgung  gebrandmarkt  worden 
ist,  unter  vielen  Gesichtspunkten  als  Werk  der  nationalen  Verteidigung  auf- 
gefafst  werden  müsse.  Die  Sache  der  Katholiken  stellte  sich  in  Irland  dar, 
als  spanischer  Kreuzzug  gegen  die  Autorität  der  englischen  Regierung. 
Dafs  indessen,  wie  es  Bagwell  weiter  behauptet,  die  von  Rom  aus  ge- 
schürten Unternehmungen  Philipps  die  drakonischen  Gesetze  Elisabeths  her- 
vorgerufen haben,  kann  nicht  zugegeben  werden. 

Maria  Stuart.**'**)     Die  Litteratur  über  Maria  ist  wiederum  zahl- 


|[HJb.  12,  S.  168.]|  —  76)  Th.  G.  Law,  A  hist.  eketch  of  the  conflicts  between  Jesuit« 
and  seculars  in  the  reign  of  Queen  Elisabeth,  with  a  reprint  of  Christopher'  Bagshaws  'True 
relation  of  the  factum  begun  at  Wisbich'.  London,  Nutt.  CLI1I,  172  S.  ah.  15.  |[Brosch: 
DZG.  6,  S.  107;  Zimmermann:. HJb.  11,  8.  616;  RCr.  (1890),  No.  48.]|  —  77)  A. 
Zimmermann,  D.  Jesuiten  u.  d.  Weltklerus  in  England  unter  Elisabeth:  ZKTh.  14,  Heft  8, 
S.  556—62.  (Beruht  auf  Laws  Werken.)  —  78)  Jonn  Morris,  Jesuits  and  seculars  in 
the  reign  of  Elisabeth:  DublinR.  No.  46  (April  1890),  S.  248—55.  (Gleichfalls  veranlafst 
durch  Laws  Werk.)  —  78»)  G.  Müller,  Melanchthons  Entwurf  zu  e.  Briefe  an  d.  Königin 
Elisabeth  (1559):  ZKG.  (1891),  S.  621/4.  —  79)  Hans  C.  Hamilton,  Calendar  of  State 
Papers  relating  to  Ireland  of  the  reign  of  Elisabeth.  Vol.  V.  October  1592— Juni  1596. 
London,  Eyre  &  Spottiswoode.  1890.  |[Dunlop:  EHR.  (Januar  1892).])  —  80)  Lawless, 
Harvey,  with  Eaaex  in  Ireland,  being  extracts  from  a  diary  kept  in  Ireland  during  the 
year  1599.  London,  Smith.  7  sh.  6  d.  |[AZgB.  (1890),  No".  282/3.]|  —  81)  R.  Dunlop, 
The  plantation  of  Lebe  and  Offaly:  EHR.  (Januar  1891),  S.  61—96.  (Diese  Pflanzung  begann 
bereits  1549,  aber  erst  1622  konnte  sie  als  rollen  de  t  betrachtet  werden.)  —  8$)  R.  Bagw  eil, 
Ireland  under  the  Tudors.  Vol.  III.  London,  Longmans.  502  S.  {[Zimmermann:  HJb.  1 2 , 
S.  103/8;  RQH.  (Oct.  1891),  S.  638.]|  —  88)  *  H.  G.  Bell,  Life  of  Mary  Queen  of  Scots. 
2  voL  Edinburg,  Brown.  606  S.  sh.  6.  —  84)  X  H.  Glassford,  Life  of  Mary,  Queen 
of  Scots.  2  toL  London,  Simpkin.  606  S.  sh.  6.  —  85)  X  De  la  Ferriere,  Marie 
Stuart:  RML.  (Dez.).  —  86)  X  Graf.  Euf.  Ball  est  rem,  Maria  Stuart,  Königin  v.  Schottld. 
Rätter  zu  ihrem  Andenken  u.  zu  ihrer  Ehre.  Nach  d.  Quellen.  Hamburg,  Verl.-Anstalt. 
1Ö89-    gr.-4°.    XIV,  409  S.    M.  800.    |[HJb.  11,  S.  391  ('Prachtwerk  rornehmster  Art').]! 


111,176  §  *9B.    England  eeit  1485.    (1889—91.)    Salomon. 

reich ;  unter  ihr  befinden  sich  Arbeiten,  welche,  gleichviel  welche  Aufklärung 
die  Zukunft  noch  bringen  mag,  von  dauerndem  Werte  zu  sein  scheinen.  — 
Philippson  s87)  Geschichte  Marias  ist  von  der  Kritik  allgemein  anerkannt 
worden.     Seine  Absicht  ist  nicht,  eine  Biographie  Marias  zu  schreiben,  wie 
wir   deren   schon  so  viele  besitzen.     Die  Aufgabe,  die  er  sich  stellt,  ist: 
erstens  den  Kampf  zu  schildern  zwischen  Katholizismus  und  Protestantismus 
in  Schottland  und  England,  in  den  sie  verwickelt  wurde,  und  dessen  Gipfel- 
punkt und  Lösung  eben  ihre  Regierung  bildet.   Zweitens  den  zwischen  den 
beiden  bisher  feindlichen  Nationalitäten,  Engländern  und  Schotten,  sich  voll- 
ziehenden  Ausgleich  darzustellen.     Dieser  Absicht   des   Vf.    entspricht  die 
Anlage  des  Werkes ;  es  soll  nur  bis  zur  Gefangenschaft  Marias  fuhren,  da 
der  Kampf  mit  dem  Augenblicke  entschieden  war,   in  welchem  Maria  in 
Elisabeths  Hände  fiel.     Bisher  sind  zwei  Bände  erschienen.    Der  erste,  mit 
einer  Schilderung  Schottlands  im  16.  Jh.  beginnend,  reicht  bis  zur  Rückkehr 
Marias   nach  Edinburg,  der  zweite  bis  zur  Vermählung  mit  Darnley.  — 
Nur  über'  einen  kurzen  Abschnitt   aus  dem  Leben  der  Königin  —  Maria 
in  frischer  Jugend  und  Schönheit  am  Hofe  von  Frankreich,   als  Braut  des 
Dauphin  und  Gemahlin  König  Franz'  —  handelt  de  Bubi e.88)   Er  erzählt 
auch  von  den  Intriguen  Philipps  II.,  um  nach  dem  Tode  von  Franz  U.  die 
Hand  Marias  für  Don  Carlos  zu  gewinnen.    Der  Band  schliefst  mit  Marias 
Ankunft  in   Leith   am   19.    August   1561.  —  In  Schottland   reichte  Maria 
Darnley  ihre  Hand,   welcher  den  Günstling   der  Königin  Riccio  ermorden 
liefs.     Philippson8*)   hält  gegen   Skelton   an   der  Behauptung  fest,  dafs 
Lethington  an  dem  Morde  teil  gehabt  habe.  —  Es  folgen  der  Mord  Darn- 
leys,  die   Vermählung  Marias  mit  Bothwell,  und  ihre  Gefangenschaft  auf 
Schlofs  Loch-Leven.     Über  diese  Periode  ist  neues  urkundliches  Material 
zur  Veröffentlichung  gelangt.90)     Es  sind  vorzüglich  fünf  Briefe  von  Marias 
Hand  an  Robert  Melville  (drei  datiert,  bevor  sie  nach  L.  gekommen,  und 
zwei  darnach). 

Die  Ka88ettenbriefe  hält  Henderson*1)  sämtlich  für  echt  und  erklärt 
dementsprechend  Maria  unbedingt  für  schuldig.  In  einer  lehrreichen  Ein- 
leitung giebt  er  die  Geschichte  der  Kassettenbriefe,  sowie  einen  Oberblick 
über  die  hauptsächlichen  auf  sie  bezüglichen  historischen  Untersuchungen. 
An  Brefslaus  bekannten  Aufsatz  anknüpfend,  sucht  er  dann  von  Brefslau 
abweichend  die  Echtheit  des  sogenannten  Glasgow-Briefes  (Brief  2)  zu  be- 
weisen, und  kommt  zu  dem  Schlüsse,  dafs  dessen  englische  und  schottische 
Übersetzung  nach  einem  französischen  Originale  gemacht  sind,  and  dafs 
dieses  Original  allem  Anschein  nach  von  Maria  geschrieben  sein  mofs.  Das 
Hauptgewicht  für  die  Echtheit  der  Briefe  insgesamt  aber  entnimmt  H. 


(Mit  Abldg.,  54  Tafeln  in  Lichtdr.  n.  Faksms.)  —  87)  M.  Philippson,  Hirt,  du  Regne 
de  Marie  Stuart.  Tome  I,  II.  Paris,  Bouillon,  a  Fr.  6.  |[Brosch:  DLZ.  (1892),  No.  2: 
HZ.  66,  S.  240;  LCB1.  (1892),  No.  17.]|  —  88)  A.  de  Buble,  La  prämiere  jeunessc 
de  Marie  Stuart.  Paris,  Em.  Paul.  320  S.  |[RCr.  (27.  Juli  1891);  RH.  46,  S.  378.]  — 
89)  M.  Philippson,  La  partieipation  de  Lethington  au  meurtre  de  Rioeio:  RH.  41  (1889). 
S.  91/4.  —  90)  Sir  W.  Fräser,  The  Malvilles,  Earls  of  Melville  and  the  Lesliea,  Earis 
of  Leven.  3  vol.  Edinburg  (Privately  prmted).  4°.  |[EdinbR.  (Juli  1891).]|  —  91)  T. 
F.  Henderson,  The  Casket  Letten  and  Mary  Queen  of  Seots;  with  appendiees.  Edinburg, 
Black.  1889.  XII,  193  S.  |[LCB1.  (1889),  No.  40:  HJb.  (1889),  S.  900;  HZ.  65,  S.  17$; 
Philippson:  RH.  46,  S.  161;  EHR.  (April  1890),  S.  871.]|  (D.  Kassettenbriefe  sind  im 
App.  C.  z.  erstenmale  rollatandig,  in  allen  erhaltenen  Versionen  abgedruckt  1890  ist  be- 
reits e.  2.  Auflage  erschienen.    In  d.  Einleitung  nimmt  Henderson  Gelegenheit   «ich    mit 


§  49B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon.  111,177 

der  zuerst  von  ihm  nach  einer  Kopie  im  British-Museum  hier  voll  veröffent- 
lichten Deklaration  Mortons  Ober  die  am  20.  Juni  1567  erfolgte  Wegnahme 
der  Kassette  durch  die  Aufständischen.  Die  Hauptpunkte  sind  ihm :  1.  dafs 
die  Dokumente  unmittelbar  nach  Öffnung  der  Kassette  inspiziert  sind  (sichted); 
2.  die  Liste  der  Edelleute,  durch  die  dies  geschah.  Dafs  Morton  hier  Fäl- 
schung treibe,  erweist  H.  als  höchste  Unwahrscheinlichkeit,  ja  als  Unmög- 
lichkeit. —  Die  Kritik  hat  aber  dennoch  gerade  hier  ihre  Hebel  eingesetzt. M) 
Schwerwiegend  erscheinen  die  Einwände  Sepps.98)  Er  vermifst  vor  allem 
den  Hinweis,  dafs  die  am  7.  und  8.  Dezember  1568  vorgelegten  Papiere 
mit  den  am  21.  Juni  1567  in  der  Kassette  gefundenen  identisch  seien.  Seine 
Behauptung,  dafs  er,  Morton,  die  Kassette  von  Anfang  an  bis  9.  Dezember  1568 
aufbewahrt  habe,  steht  in  offenbarem  Widerspruche  mit  einer  Akte  des 
schottischen  Geheimen  Rats  vom  15.  September  1568,  aus  der  wir  erfahren, 
dafs  vielmehr  Murray  die  Kassette  am  genannten  Tage  von  Morton  in 
Empfang  nahm.  —  Hatte  die  Kritik  Henderson  vorgeworfen,  dafs  er 
mehrere  Einwände  Philippsons  gegen  die  Echtheit  der  Briefe  unberück- 
sichtigt lasse,  so  sind  es  gerade  diese  Punkte,  auf  welche  Forst94)  zurück- 
kommt, um  die  Hendersonsche  Theorie  zu  unterstützen.  Besonders  inter- 
essant erscheint  die  Beweisführung  Forsts,  dafs  die  Briefe,  das,  was  Murray 
ans  ihnen  beweisen  wollte,  nicht  beweisen:  dafs  Bothwell  in  der  Ausführung 
des  Attentats  nur  Anweisungen  Marias  befolgt  habe.  Die  Briefe  zeigen 
vielmehr,  dafs  Maria  bis  zum  letzten  Augenblicke  über  Bothwells  Mafsnahme 
im  anklaren  gewesen.  Ein  Fälscher  würde  sein  Werk  der  Anklage  besser 
tngepafst  haben.  In  zwei  weiteren  Abschnitten  seiner  Arbeit  behandelt 
Forst  'Marias  Eheversprechungen  gegen  Bothwell  und  die  Stellung  der 
Königin  zum  sogenannten  Ainslie-Bond'  (die  zwei  schriftlichen  Ehever- 
sprechungen Marias  erklärt  F.  als  Machwerke  Bothwells)  und  die  Frage, 
'Haben  Elisabeth,  Cecil  und  die  Gräfin  Lennox  die  Kassettenbriefe  für  eine 
Fälschung  gehalten?'  (Dies  ist  nach  Forst  nicht  zu  beweisen.)  —  Nach 
alledem  bleibt  die  Frage  nach  der  Schuld  Marias  dennoch  offen;  eine 
völlige  Aufhellung  ist  nach  dem  Stande  der  Dinge  eine  Unmöglichkeit.95) 
Möge  also  die  Hoffnung  in  Erfüllung  gehen,  welche  Sir  E.  Scott,  der 
Direktor  der  Hss.abteilung  im  British-Museum,  hegt,96)  dafs  unter  der  un- 
geheuren, noch  nicht  katalogisierten  Masse  der  Cotton-Mss.  sich  neues 
Material  zur  Beantwortung  der  Frage  befindet. 

Die  letzten  JaJire  Marias.     K.  de  Lettenhove97"99)  giebt  in  viel- 


Skelton  u.  Philippson  auseinander  zu  setsen.)  —  92)  X  John  Skelton,  The  Caiket  Letten 
and  Mary  Stuart.  A  reply  to  certain  Critics:  Blackwood's  EdinburghMag.  (Desember  1889). 
—  98)  B.  8epp,  Z.  Gesch.  d.  Kassettenbriefe:  HJb.  12,  IV,  S.  778—82.  (Sepp  druckt 
die  Deklaration,  deren  Abdruck  bei  Henderson  ▼.  Skelton  bemängelt  war,  noch  einmal  im 
Wortlaut  u.  mit  deutscher  Übersetzung  ab.)  —  94)  H.  Forst,  Beiträge  z.  Gesch.  d.  Itaria 
Stuart:  HZ.  66,  S.  241—70.  —  95)  Hör.  Broseh,  Schuldig  oder  non  liquet?  Z.  Streit- 
frage  über  Maria  Stuart:  DZ6.  1  (1889),  S.  49—61.  —  96)  Percy  M.  T  hörn  ton,  The 
Stuart  Dynasty:  short  studies  of  its  rise,  course,  and  early  exile.  The  latter  drawn  from 
papera  in  her  majeety's  possession  at  Windsor  Castle.  London.  1890.  XXV,  491  S.  M.  12. 
|[Ac.  (1.  Nor.  1890);  HJb.  12,  S.  196.]|  (Thornton  berichtet  dies  in  seiner  Vorrede. 
Sein  Werk  kommt  im  wesentlichen  nur  für  den  älteren  Praetendenten  in  Betracht.)  — 
97)  Karrynde  Lettenhove,  Marie  Stuart.  L'oeuvre puritaine.  Le proces.  Le  supplice. 
1585/7.  2  Bde.  Paris,  Perrin  &  Co.  1889.  460,  584  S.  Fr.  15.  |[LBe.  (1890),  S.  888; 
Bagnensult  de  Puchesse:  ROH.  47  (1890),  S.  619;  BCr.  (1890),  No.  8;  BGB.  (1890), 
2?o.  2;  EHR.  (Oct  1890),  S.  808.]|  —  98)  X  Ad.  Delvigne,  Marie  Stuart:  BGB.  (1689), 
No.  11.     (Beruht  auf  d.  Werke  Kervyns  de  Lettenhove.)  —  99)  X  Wallon,  Marie  Stuart: 

Jahresberichte  der  Oeschiehtewisseaieliaft.    1891.    UL  12 


111,178  §  49B-    Engl*»*  Mit  1485.    (1889—91.)   Salomon. 

facher  Richtung  eine  Apologie  der  Königin  und  eine  Verurteilung  ihrer 
Gegner.  Die  Arbeit  beruht  aber  auf  gewissenhaftesten  Vorstudien,  auch 
archivalischer  Art.  —  Über  Marias  Exekution  sind  eine  Reihe  wichtiger, 
fast  sämtlich  in  Burleighs  Hb.  geschriebener  Dokumente  veröffentlicht;100} 
vor  allem  aber  verbreiten  urkundliche  Publikationen  neues  Licht  über 
Marias  Verhältnis  zu  ihrem  Sohne101)  (in  einem  Schreiben  an  Margaret 
Oountess  of  Athole,  18.  März  1580,  gedenkt  sie  desselben  in  mütterlicher 
Zärtlichkeit),  über  dessen  Haltung  vor  Marias  Hinrichtung,109)  und  als  er 
die  Nachricht  von  dem  Tode  seiner  Mutter  erhielt108)  (Brief  des  franzö- 
sischen Gesandten  Gourcelles,  datiert  3.  April  1587). 

Zum  Schlüsse  seien  noch  Arbeiten  über  zwei  Männer  genannt,  welche 
Maria  nahe  standen10**105) 

Die  ersten  Stuarts.  Jacob  1.  Von  einer  gründlichen  Bio- 
graphie Arabella  Stuarts106)  abgesehen  —  auch  an  Stebbings  Arbeit  über 
Sir  W.  Raleigh,107)  mufs  hier  noch  einmal  erinnert  werden  —  liegen  nnr 
Spezialuntersuchungen  geringen  Umfangs  vor.  Über  die  kirchlichen  Ver- 
hältnisse handelten  Law,108)  Mac  Cunn100)  und  Zimmermann.110111) 
Harlefs112)  lieferte  einen  Beitrag  zur  auswärtigen  Politik.  Eine  fort- 
geführte Publikation  von  Masson118)  kommt  der  schottischen  Geschichte 
zu  gute. 

Karl  L  Über  die  Gemahlin  Karls,  die  französische  Prinzessin  Henriette 
Maria  schrieb  Miss  Stone.114)  Die  Königin  war  die  Begründerin  des 
Klosters  von  Chaillot;  es  ist  daher  begreiflich,  dafs  unter  den  vor  kurzem 
veröffentlichten  Papieren  desselben116)  sich  auch  manches  auf  sie  bezügliche 
gefunden  hat.  Ich  nenne  in  erster  Reihe  eine  Art  Instruktion,  welche 
Maria  Medici  ihrer  Tochter  bei  ihrer  Abreise  nach  England  mit  auf  den 
Weg  gegeben  hat :  sie  enthält  die  Mahnung,  an  ihrer  Religion  festzuhalten. 
Auch  von  litterarischem  Interesse  sind  'Memoires',  welche  auf  Wunsch  von 
Frau  von  Motteville  von  einer  Schwester  von  Chaillot  aufgeschrieben  und 
der  berühmten  Bossuetschen  Leichenrede  zu  Grunde  gelegt  wurden. 


JSav.  (Juli  1890).  (Beruht  gleichfalls  auf  <L  Werke  KerrynsdeLettenhove.)  —  100) 
S.  N.  58.  —  101)  The  Mm.  of  the  Duke  of  Athole  and  the  Earl  of  Home.  (=  Hirt. 
Mss.  Commission.)  London,  Eyre  &  Spottiswoode.  283  S.  eh.  1.  |[Ath.  (27.  Juni  1891).]| 
—  102)  Vgl.  N.  58.  —  108)  Vgl.  N.  90.  —  104)  P.  H.  Brown,  George  Buehanan. 
Edinburg.  |[DZG.  2,  S.  171;  Ac.  (19.  Juli  1890)  (gelobt).])  —  105)  X  A.  Belleebeim, 
Ninian  Winzet,  Schottenabt  in  Regensburg,  1518—92:  HPB11.  108  (1889),  S.  27—39.  (Be- 
rührt auch  seine  Beziehungen  zu  Maria  Stuart.) 

106)  E.  T.  Bradley,  The  Life  of  Arabella  Stuart,  with  a  collection  ofher  letters. 
2  vol.  London,  Bentley.  1889.  570  S.  eh.  24.  |[Brosoh:  DZG.  6,  S.  107.])—  107) 
Raleigh,  s.  N.  57.  —  108)  T.  G.  Law,  The  jesuits  and  benedietines  in  England 
1602/8:  EHR.  (October  1889),  S.  780/8.  (Veröffentlicht  3  Aktenstücke,  welche  sich  auf 
d.  Zwistigkeiten  zwieehen  d.  Jesuiten  u.  d.  1608  in  d.  englische  Mission  eingetretenen 
Benediktinern  beziehen.)  —  100)  Florence  MoCunn,  James  Melvilles  Account  of  the  risit 
of  the  presbyterian  ministen  to  London  (1606):  Soottp.  (October  1891).  —  HO)  A. 
Zimmermann,  D.  Lage  d.  Katholiken  unter  Jakob  I.:  Kath.  (Januar-März  1891).  — 
111)  X  Gesch.  d.  engl.  Katholiken  unter  Jakob  L:  ib.  (1889),  S.  258—88.  (Behandelt 
eingehend  d.  Vorgesch.  d.  Pulrerverschwdrung.)  —  112)  Harlefs,  Brief  König  Jakobs  L 
▼.  England  an  d.  Pfalzgrafen  Wol^gang- Wilhelm  in  Düsseldorf  (v.  1.  Juni  1611):  ZBGV. 
24  (1888).  (Bezttgl.  auf  d.  Union  d.  protest.  Fürsten  in  Deutschland.)  —  HS)  D.  Kanon, 
The  register  of  the  priyy  Council  of  Scotland.  Tome  IX,  1610/8,  Tome  X,  161S6. 
Edinburg,  Black.  1890/1.  CIV,  904;  CXV,  1012  S.  —  114)  Miss.  J.  M.  Stone,  Henriette 
Maria,  queen  consort  of  England:  DublinR.  42  (1889),  S.  821—84.  —  115)  Stuart  Pipers 
relating  chiefly  to  Queen  Mary  of  Modena,  and  the  exiled  Court  of  king  James  II.  Frinted 


§  49B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon.  111,179 

Von  den  Staatsmännern  und  Generalen  Karls  haben  Strafford116)  tmd 
Montrose11.7)  gerechte  Biographen  gefunden.  —  Lord  Gower118)  hat  eine 
Monographie  des  Sohnes  des  Winterkönigs,  des  Prinzen  Ruprecht  von  der 
Pfalz  vorgelegt,  im  wesentlichen  auf  Eliot  Warbartons  dickbändigem  Werke 
beruhend. 

Auf  das  Gebiet  der  auswärtigen  Politik  fuhrt  uns  die  Arbeit  von 
Vigier.11*)  Sie  zeigt  das  beständige  Streben  Bichelieus,  sich,  wenn  nicht 
die  Allianz,  so  doch  die  Neutralität  Englands  zu  sichern.  Vigier  ist  im 
Irrtum,  wenn  er  annimmt,  dafs  Richelieu  die  schon  im  Jahre  1637  be- 
ginnenden Unruhen  in  Schottland  geschürt  habe.  Wie  Salomon190)  auf 
Grund  französischer  Archivalien  von  neuem  nachweist,  hat  zwar  der  fran- 
zösische Gesandte  Belliövre  eine  solche  Einmischung  befürwortet,  aber 
Richelieu,  nicht  aus  moralischen,  wohl  aber  aus  Zweckmäfsigkeitsgrunden 
jede  Verbindung  mit  den  Schotten  abgewiesen.  —  Rydforss  behandelt 
die  Beziehungen  Englands  zu  Schweden  (1624 — 30),121)  Martens  die  Ver- 
bindungen Englands  mit  Rufsland;122)  ein  Ukas  vom  1.  Juni  1649  unter- 
sagte den  Handel  englischer  Kaufleute  in  Archangel. 

Der  Bürgerkrieg.  Zunächst  sei  über  die  Aktenpublikationen  zur 
Geschichte  des  Bürgerkrieges  berichtet.  Von  Hamiltons  Calendar  sind 
zwei  weitere  Bände  erschienen.198)  Oberaus  wichtig  ist  der  erste,  welcher 
die  9  Monate,  vom  Oktober  1644  bis  Juni  1645  umfafst.  Die  Dokumente,  zum 
grofsen  Teile  militärischen  Charakters,  geben  volle  Auskunft  über  die  Bildung 
der  Musterarmee  unter  Sir  Thomas  Fairfax,  über  die  Verblendung  der 
royalistischen  Offiziere,  welche  ihre  Gegner  weit  unterschätzten  und  über 
die  Ursachen  der  Katastrophe  von  Naseby.  Über  den  weiteren  Verlauf 
der  Kriegsereignisse  und  die  Bemühungen  Karls,  auswärtige  Hülfe  gegen  die 
puritanische  Armee  aufzubieten,  giebt  der  2.  Band  neue  Aufschlüsse.  Er- 
fahren wir  aus  Hamiltons  Calendar,  wie  der  Sieg  gewonnen  wurde,  so  ent- 
nehmen wir  einer  von  Miss  E.  Green  unternommenen  Publikation,194) 
was  der  Sieg  kostete.  Als  die  Notwendigkeit,  die  Geldforderungen  der 
schottischen  Truppen  zu  erfüllen,  immer  dringender  wurde,  wandten  sich 
18  Mitglieder  des  Unterhauses  an  den  Lord-Mayor  und  Council  von  London 
mit  ihnen  in  einem  Komitee  zusammenzutreten,  um  Mittel  zu  suchen,  diesen 

from   official  copies   of  the  Originals   for  the   Roxburghe   Club.    London,  Nichols  &  Son. 

1889,  4°.  XXX,  556  S.  (D.  Originale  befinden  sieh  in  d.  National-Archiv  zu  Paris;  d. 
Kopieen  in  d.  Bodleian-Library  zu  Oxford.)  —  116)  H.  D.  Traill,  Strafford  (=  English 
men  of  action.)  London,  Macmillan.  1890.  2  eh.  6  d.  |[HZ.  66  (1891),  S.  140; 
HJb.  11,  S.  892.]|  —  11?)  Mowbray  Morris,  Montrose.  (=  English  men  of  action.) 
London,  MacmUlan.  |[Ac.  (20.  Febr.  1892)  (sehr  gelobt).] |  —  HS)  Lord  R.  Gower, 
Rupert  of  the  Rhine:  a  biographical  sketch  of  the  Life  of  Prince  Rupert.    London,  Trübner. 

1890.  X,  129  S.  sh.  6.  —  119)  M.  O.  Vigier,  La  politique  exteneure  du  Cardinal  de 
Richelieu.  Projets  d'alliance  avec  V Angleterre :  RQH.  (avril  1889),  S.  481  —528.  —  120) 
F.  Salomon,  Frankreichs  Beziehungen  zu  d.  schottischen  Aufstande  1637 — 40.  Berlin, 
Speyer  &  Peters.  1890.  58  S.  M.  1,80.  |[B.  Kindt:  MHL.  19,  DI,  S.  241/2;  Hz.  (1892),  H.  6, 
8. 5 20/2.] |  —  1^1)  A.  Rydforss ,  De  Diplomatiska  forbindelserna  mellan  Sverige  och  England, 
1624—30.  Upsalaer  Dissertation.  154  S.  kr.  1,75.  —  122)  F.  de  Martens,  La  Russie 
et  r Angleterre  au  debut  de  leurs  relations  reciproques:  RHD.  5,  S.  103  —  25,  197—252. 
(Forts,  folgt.)  —  123)  W.  D.  Hamilton,  Calendar  of  State  Papers  Domestic.  Charles  L: 
1644/5;  1646/6.  (=  Record  Office  Publications.)  London,  Spottiswoode.  1890.  a  15  sh. 
![HJb.  11,  &  888;  12,  S.  482.]|  —  124)  Mrs.  A.  Everett  Green,  Calendar  of  the  Procee- 
dings  of  the  Committee  for  Compounding  1648—60.  Parts  I,  II,  III.  (=  Publiehed  under 
the  directum  0f  the  maater  of  the  RoUs.)  London,  Eyre  &  Spottiswoode.  1889—91. 
2391   8.    sh.  45.   |[Firth:  EHR.   (April  1892),  S.  871;   EHR.   (October    1890),   S.    791; 

12* 


111,180  §  *9B.    England  seit  1486.    (1889—91.)    Salomon. 

Forderungen  zu  entsprechen.  Das  ist  der  Ursprung  des  'Comitee  for  advance 
of  money1,  welches  im  November  1642  zun  erstenmale  zusammentrat  und 
bevollmächtigt  wurde,  Steuern  in  einem  bestimmten  Betrage  in  London  und 
Umgegend  zu  erheben.  Diese  Steuern,  welche  zuerst  ohne  Bücksicht  auf 
die  Parteistellung  erhoben  wurden,  gestalteten  sich  mehr  und  mehr  zu  einem 
Drucke  der  Royalisten.  Mit  dem  Beginn  des  Protektorats  verlor  das  Komitee 
seine  Bedeutung.  Eine  dritte,  nicht  minder  dankenswerte  Publikation, 
welche  wir  Gardiner126)  verdanken,  belehrt  uns  über  die  verfassungs- 
geschichtliche Seite  des  grofsen  Kampfes.  Vier  von  den  hier  veröffentlichten 
Texten  sind  bisher  unbekannt,  aber  auch  die  bekannten  sind  schwer  zu- 
gänglich gewesen.  Die  methodische  Zusammenstellung  wird  also  allgemein 
mit  Freuden  begrüfst  werden.  Neues  Material  für  die  Geschichte  des 
Bürgerkrieges,  insbesondere  das  Vorgehen  der  Parlamentspartei  beleuchtend, 
ist  endlich  durch  den  Fund  von  22  Mss.-Bänden  in  Walbeck  Abbey  er- 
schlossen,126) welche  sich  als  die  Papiere  herausgestellt  haben,  ans  denen 
John  Nalson  seine  zweibändigen  Coüections  herausgegeben  hatte;  sein  Tod 
hatte  die  weitere  Publikation  verhindert. 

Darstellungen.1*1-1*1*)  Gardiners  epochemachendes  Werk  über  den 
Bürgerkrieg128*129)  umfafst  in  drei  Bänden  die  Zeit  von  1642/9.  Der 
Inhalt  derselben  ist  zu  mannigfach,  als  dafs  es  möglich  wäre,  auch  nur  das 
Wesentlichste  in  kurzem  hervorzuheben.  Gardiner,  der  Meister  in  der  Dar- 
stellung der  Diplomatie  der  ersten  Stuarts,  erscheint  in  diesen  Bänden  zum 
erstenmale  in  einer  neuen  Eigenschaft,  als  Beschreiber  von  Feldzügen  und 
Schlachten.  —  Tönnies180)  hat  mit  einer  kritischen  Ausgabe  von  Hobbes' 
Behemoth  auch  dem  Historiker  einen  wesentlichen  Dienst  geleistet. 

Es  folgen  Darstellungen  über  den  Verlauf  des  Krieges  in  einzelne* 
Provinzen.181"18*)  Zur  Schlacht  bei  Marston  Moor  lieferte  Firth  einen 
Beitrag.184) 


HJb.  11,  S.  S91;  DZG.  6,  8.  106.]|  —  125)  8am.  Rawson  Gardiner,  The  eonstitotiooal 
documents  of  the  Puritan  Revolution  1628—60.  Selected  and  edited.  Oxford,  Clarendon 
Press.  1889,  8°.  LXVI,  376  S.  sh.  9.  |[Stern:  DLZ.  (1890),  No.  16;  Herrlich:  HZ. 
66  (1891),  8.  187;  RH.  42  (1890),  S.  476;  HJb.  11,  S.  680  (einstimmig:  Ausgezeichnetes 
Werk  v.  gröfetem  Wert);  LCB1.  (1891),  No.  15.]|  —  126)  The  Manuacripta  of  HiaGnee 
the  Duke  of  Portland  Vol.  I  (=  Hist.  Manuacripts  Commission  13**  Rep.  App.  Part  I.) 
London,  Eyre  &  Spottiswoode.  1891.  sh.  3.  |[Gardiner:  EHR.  (Jan.  1892).]|  —  137) 
X  E.  Sayous,  Les  denx  revolutions  d'Angleterre  (1603 — 89)  et  la  naüon  anglaise  tu 
17«  s.  Paris,  Librairiee  Imprimeries  reunies.  260  S.  Fr.  4.  (Nach  Art  d.  Onckenteheo 
Sammlang  aasgestattet,  aber  populärer  gehalten.)  —  127*)  Roy.  G.  D.  Boyle,  Cbancten 
and  Episode«  of  the  Great  Rebellion.  Oxford,  Clarendon  Press.  1889.  |[EHR.  (Oct  1890V 
S.  809.1]  (Dient  populären  Zwecken,  d.  Charaktere  sind  d.  Werken  v.  Clarendon  entnommen.} 
—  128)  S.  R.  Gardiner,  Hist.  of  the  Great  Civil  war  VoL  I:  1642/4;  VoL  H:  1644/7: 
Vol.  III:  1647/9.  London,  Longman.  |[Danlop:  Ac  (80.  Januar  u.  18.  Februar  1893); 
EHR.  (April  1890),  S.  877;  HJb.  (1890),  S.  182;  Brosch:  DZG.  8,  S.  289;  AZgB.  (1892). 
&  66.]|  —  129)  X  id.,  Sir  Anthony  Asley  Cooper  and  the  relief  of  Taunton:  EHR. 
(Juli  1891),  S.  521/6.  (G.  weist  seine  Hist.  (II,  88)  ergäntend,  urkundlich  nach,  dafi 
Coopers  Bericht  Über  d.  Entsatz  ▼.  Taunton  uniuverlftssig  ist.)  —  ISO)  Th.  Hobbes. 
Behemoth  or  the  Long  Parliameht.  Edited  for  the  first  time  rrom  the  Original  Mss.  bv  F- 
Tönnies.  London.  1889.  |[Brosch:  DZG.  6,  S.  113.]|  —  181)  X  R-  W.  Cotton. 
Barnstaple  and  the  Nortbern  Part  of  Devonshire  during  the  Great  Civil  War.  Privately 
printed.  |[Ao.  (27.  Sept.  1890).]|  (D.  Schlachten  v.  Stratton,  welche  a.  Niederlage  d.  parla- 
mentarischen Armee  in  Devonshire  führte  u.  d.  Sohlacht  v.  Torrington  wurden  in  dieser  Prorins 
geschlagen.)  —  132)  X  James  Hall,  Memorials  of  the  Civil  war  in  Chethire.  Edited  for 
the  Record  Society  for  the  Publication  of  Originaldocumenta  relating  to  Lancashtre  and 
Cheshire.    |[Gardiner:   Ac.  (9  Aug.  1890).]|  —  18J)  X  A.  D.  D.   Leadman,  Prodi* 


§  49B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon.  111,181 

Zur  irischen  Geschichte  ist  ein  Aufsatz  von  Power186)  anzuführen  und 
za  bemerken,  dafs  Gilberts188)  grobe  Publikation  in 7  Quartbänden  jetzt 
abgeschlossen  vor  uns  liegt. 

OromweJJ.187"189)  Über  die  Bedeutung,  welche  die  Republik  über- 
haupt für  die  Geschichte  Englands  gehabt  hat,  haben  Inderwick140)  und 
Jenks141)  geschrieben. 

An  der  Spitze  der  eigentlichen  Cromwell-Litteratur  ist  ein  Quellenwerk 
ersten  Ranges  zu  nennen:  es  sind  die  Clarke-Papers,  deren  ersten  Band 
Firth  uns  vorgelegt  hat.14*)  William  Clarke  (geb.  um  1623)  war  Sekretär 
der  Commissioners,  welche  im  Juni  1646  die  Übergabe  von  Oxford  ver- 
handelten, sowie  derjenigen,  welche  im  Juli  1647  zwischen  Parlament  und 
Armee  zu  vermitteln  suchten.  Er  scheint  an  dem  Einfall  in  Schottland  im 
Juli  1650  teilgenommen  zu  haben.  Vom  Herbst  1651  an  war  er  Sekretär 
bei  der  Occupationsarmee  in  Schottland,  welche  von  1654  an  unter  Monks 
Kommando  trat.  Nicht  lange  nach  der  Restauration  wurde  er  in  den  Ritter- 
stand erhoben  und  zum  Kriegssekretär  eingesetzt.  Er  starb  im  holländischen 
Feldzuge,  von  einer  Kugel  getroffen,  im  Sommer  1666.  Stets  hat  er  das 
vollste  Vertrauen  Monks  besessen.  Der  Wert  des  vorliegenden  Bandes, 
welcher  bis  zum  Dezember  1647  führt,  liegt  in  folgendem:  Er  wirft  Licht 
auf  die  Geschichte  der  Armee  in  der  Periode,  in  welcher  dieselbe  von 
gröfstem  politischen  Einflüsse  war.  Jetzt  erst  können  wir  im  einzelnen  den 
Streit  zwischen  Heer  und  Parlament  verfolgen  und  die  Ursachen  der  Auf- 
stände von  1647  und  1648  würdigen.  Die  Debatten  des  'Army  Council' 
zeigen  in  klarster  Weise  die  politischen  Ansichten  der  Soldaten,  die  Un- 
einigkeiten unter  ihnen,  den  Charakter  ihrer  Führer.  Die  Rolle,  welche 
Cromwell  spielte,  als  das  Parlament  die  Auflösung  des  Heeres  beschlofs, 
kann  erst  auf  Grund  dieser  Papiere  in  genügender  Weise  beurteilt  werden. 
Die  Einleitung  von  Firth  orientiert  vortrefflich  über  den  Inhalt  des  Bandes. 
—  Borgeaud,  welcher  auch  einen  interessanten  Aufsatz  über  den  Ursprung 
der  Allgewalt  Cromwells  gebracht  hat,148)  schrieb  über  die  Bedeutung  der 
Clarke-Papers  zur  Geschichte  der  politischen  Theorieen.144)  Er  zeigt,  dafs 
die  Puritaner,  indem  sie  die  Regierung  auf  Kontrakt  und  Naturrecht  zu 
gründen  suchten,  die  Theorieen  des  18.  Jh.  antizipierten.  —  Von  Hoenigs 

Eboracensia:  Battlea  fought  in  Yorkshire.  Bradburg,  Agnew  &  Co.  |[Ath.  No.  8336.]|  (Am 
besten  geschildert  ist  d.  Schlacht  bei  Marston-Moor.)  —  134)  C.  H."  Firth,  Two  accounts 
of  the  battle  of  Marston  Moor:  EHR.  (April  1890),  S.  845—52.  —  135)  T.  R.  Power, 
A  sad  Chapter  from  the  story  of  Ireland:  AmCathQR.  15,  LX  (Oct.  1890).  (D.  Folgen  d. 
grofsen  irischen  Revolution  [1641 — 52],  zumal  d.  Zwangsdeportationen.)  —  136)  John  T. 
Gilbert,  Hist.  of  the  Irish  Confederation  edited  by  .  .  .  Dublin,  Gill.  1882  —  91.  4<>. 
|[Gardiner:  EHR.  (April  1892),  S.  868.]| 

IST)  X  Mor.  Carriere,  Oliv.  Cromwell.  (=  'Lebensbilder'.)  Leipzig,  Brockhaus.  VI, 
470  S.  eh.  9.  |[DLZ.  (1890),  No.  47.]|  (Dieses  Charakterbild  ist  hier  nur  neu  abgedruckt.)  — 
138)  X  P.  Laffitte,  Cromwell  et  Bonaparte  (Thomme  d'e'tat  et  l'aventurier):  R.  Occid.  philos. 
etpolit.  NS.  1  (1890).  —  139)  X  id.,  Une  appreciation  du  livre  de  F.  Harri  es  on  sur  O. 
Cromwell:  ib.  —  140)  F.  A.  Inderwick,  The  Interregnum:  Studies  of  the  Commonwealth. 
London,  SampsonLow.  ([Gardiner,  EHR.  (Oct.  1891),  S.  785/6.]|  —  141)  E.  Jenks,  The 
eonstitutional  experiments  of  the  Commonwealth.  1649 — 60.  (=  Cambridge  Hist.  Essays  No.  3.) 
Cambridge,  Univers.  Press.  1890.  140  S.  2  sh.  6  d.  —  142)  C.  H.  Firth,  Selectione 
from  the  Papers  of  William  Clarke,  Secretary  to  the  Council  of  the  army,  1647/9  and*  to 
General  Monk  and  the  Commanders  of  the  army  in  Scotland.  1651 — 60,  I.  London,  Printed 
for  the  Camden  Society.  1891.  I,  XXVI,  442  S.  [[Harrison:  EHR.  (Oct.  1891),  8.  781/5; 
AZB.  67  (1892),  Stern:  DLZ.  (1892),  No.  17.]|  —  148)  C.  Borgeaud,  Premiers 
Programme«    de    la   de'mocratie    moderne   en   Angleterre     1647/9:    MASMP.  5,   H.   2.   — 


111,183  §  49B-    Engend  *eit  1485.    (1889—91.)    Salomon. 

Werk145)  ist  der  dritte  und  letzte  Band  erschienen.  Das  Werk  hat  sich 
beim  Fortschreiten  vervollkommnet,  der  polemische  Ton  ist  mafsvoller  ge- 
worden. Geht  dem  Vf.  anch  das  rahige  Urteil  über  die  politischen  Ver- 
hältnisse ab,  so  hat  er  doch  Cromwell  als  Feldherrn  and  militärischen 
Organisator  mit  fachmännischer  Kenntnis  geschildert.  —  Die  militärische 
Seite  der  Republik  ist  auch  von  Rofs140)  behandelt  worden.  Nach  einer 
vernichtenden  Kritik  der  Sqnire  Paper«,  welche  Carlyle  noch  als  Quelle  be- 
nutzt hatte,  giebt  er  wertvolle  Angaben  über  die  Ausrüstung  und  Organisation 
des  Heeres.  Firth  fügte  zu  der  Geschichte  von  Gromwells  eigenem  Regiment 
noch  einige  Notizen  hinzu.  —  Haben  die  neueren  Forschungen  im  allge- 
meinen unsere  Syiqpathieen  für  Cromwell  erhöht,  so  ist  das  Bild,  welches 
Palgrave147)  und  Zimmermann148)  von  ihm  entwerfen,  ein  wenig  günstiges. 
Mit  eraterem  hat  sich  Firth  betreffe  Ursprung  und  Bedeutung  der  royalisti- 
schen  Bewegung  von  1656  auseinandergesetzt.140) 

Eine  instruktive  Arbeit  über  eine  wichtige  Episode  aus  Gromwells 
Leben  lieferte  Michael.160)  Er  prüfte  und  verglich  die  verschiedenen 
Berichte  und  Darstellungen,  welche  wir  über  die  Auflösung  des  langen  Par- 
laments besitzen,  und  fügte  durch  eine  zum  zweiten  Male  entdeckte  Rede 
Cromwells  vom  Tage  des  Ereignisses  selbst  (20.  April  1653)  ein  wichtiges 
Stück  hinzu.  —  Weyman151)  schrieb  über  die  verwandtschaftlichen  Be- 
ziehungen Gromwells,  welche  auch  für  die  Beurteilung  seiner  politischen 
Stellung  wertvoll  sind. 

Die  Kenntnis  der  auswärtigen  Politik  Gromwells  wird  durch  eine 
Aktenpublikation  von  Gh6ruellftS)  wesentlich  bereichert.  Nachdem  der 
Krieg  zwischen  den  beiden  Seemächten  im  Jahre  1653  beendet  war,  warben 
Frankreich  und  Spanien  gleichmäMg  um  Gromwells  Freundschaft.  Mazarin, 
die  Gefahr  eines  englisch-spanischen  Bündnisses  ersehend,  entsandte  eiligst 
Antoine  de  Bordeaux  als  Gesandten  nach  London,  um,  wenn  möglich,  ein 
Bündnis  mit  Cromwell  gegen  Spanien  herzustellen;  der  Preis,  den  er  bot, 
war  Dünkirchen.  Cromwell  hörte  lange  Zeit  beide  Parteien  an,  ohne  sich 
zu  entscheiden;  im  Juni  1654  erschien  sogar  ein  Bruch  mit  Frankreich  wahr- 
scheinlich. Die  Erfolge  der  Franzosen  gegen  Spanien  führten  indessen  im 
Frühjahr  1555  zu  einer  Wiederaufnahme  der  Allianzverhandlungen.  —  Die 
Entwickelung  der  Beziehungen  Gromwells  zu  den  Niederlanden,  von  der  ersten 
Sendung  einer  Gesandtschaft  nach  dem  Haag  (1651)  an  bis  zum  Abschlüsse 
eines  Vertrages,  welcher  im  Mai  1656  in  London  und  im  Haag  feierlich 
verkündet  wurde,  schildert  Mitsukuri,168)  ein  mit  dem  Rüstzeuge  europäi« 


144)  id.,  The  Clarke  Papere:  AELStP.  (Januar  1892).  —  145)  Fritz  Hoenig,  Oliver 
Cromwell.  Bd.  8.  (4.  TheiL)  Berlin,  Luckhardt.  1889.  VIII,  891  S.  M.  10.  ((Herrlich: 
HZ.  66  (1891),  S.  148;  LCBL'  (1890),  N.  42;  HJb.  (1890),  S.  182.]|  —  146)  Ue*L 
Col.  W.  G.  Rofs,  Oliver  Cromwell  and  hie  ironsides.  A  Study  in  military  hiel  Londos. 
Hamilton,  Adams  &  Co.  1889.  |[Firtb:  EHR.  (Juli  1890),  8.  597.]|  —  147)  D.  Psl- 
grave,  Oliver  Cromwell,  the  Proteetor.  An  appreeiation  based  on  Contemporary  evidesee. 
London,  Sampeon  Low.  10  eh.  6  d.  |[HJb.  11,  S.  680.]|  —  148)  A.  Zimmermann  S.  J.. 
Z.  Charakteristik  Cromwells:  HJb.  11,  8.  28—48,  217—89.  —  149)  C.  H.  Firth,  Crom- 
well and  the  insnrreotion  of  1655:  EHR.  (April  1889),  8.  818—88.  (Fortsets,  im  Juliheft 
8.  525—85.)  —  150)  W.  Michael,  Oliver  Cromwell  tu  d.  Auflösung  d.  langen  Parlament»: 
HZ.  68  (1889),  S.  56—71.  (Vgl.  auch  d.  Besprechung  v.  Firth  in  d.  Ac  No.  988,  S.  206.7 
'A  speech  attributed  to  Cromwell.')  —  151)  Stanley  J.  Weyman,  Oliver  Cromwell* 
Kinsfolk:  EHR.  (Januar  1891),  S.  48—60.  —  152)  M.  A.  Cheruel,  Lettres  du  Cardintl 
Mazarin  pendant  Bon  ministere.  Tome  VL  Septembre  1653  — Juni  1655.  Paris.  Imprimerit 
nationale.    1890.    4°.   XIV,  768  8.  —  15g)  Gempachi  Mitsukuri,  Englisch-niederländisch« 


§  49B.   EngUnd  »eit  1485.    (1889—91.)   Salomon.  111,188 

scher  Historiker  wohlvertrauter  Japanese.  Die  Verhandlungen,  in  welcher 
die  Koalitionaidee  das  treibende  Moment  war,  sind  nur  auf  Grund  gedruckten 
Materials  entwickelt. 

Für  Irland  siehe  Bellesheim."*)  ,„,„„* 

RestauratUmu.Hcma  Oranien.  Karl  //.und  Jacob  //.»»•»•) 
Corbett  schrieb  das  Leben  Monks,»7)  'welcher  klar  in  seinem  praktischen 
Sinne  erkannte,  dafs  nur  die  ZurOckfuhrung  der  Stuarts  England  den  Frieden 
eeben  könne  '  Green168)  veröffentlichte  zwei  Manifeste  Karls  an  sein  Volk 
d  d  23  und  26  August  1651,  bedeutsam  zur  Kennzeichnung  seiner  Stellung 
mm  Parlamente'  vor  der  Schlacht  bei  Worcester.  -  Tanner»»)  giebt 
einen  Beitrag  zur  Kritik  der  Flugschriftenütteratur  unter  Karl  IL  -  Firth  16°) 
Teröffentlichte  einen  in  seinem  Besitze  befindlichen  Brief  über  die  Hinrich- 
tung des  Alderman  H.  Cornish  (Oktober  1685),  welcher  sich  durch  seine 
warme  Verteidigung  der  bürgerlichen  Rechte  ausgezeichnet  hatte,  -über 
dl  Treiben  der  Hugenotten  in  England  handelte  Pascal1«  )  auf  Grund 
archivalischen  Materials.  —  Einen  wichtigen  Beitrag  für  die  Geschichte 
Irlands  lieferte  Airy.1«*)  Der  vorliegende  Band  enthält  die  Korrespondenz 
von  Arthur  Capel,  Earl  of  Essex,  welcher  im  April  1673  zum  Lord-Lieute- 
nant von  Irland  ernannt  wurde;  ferner  die  an  Essex  gerichteten  Schreiben 
von  Clifford    Arlington,  Temple  u.  a. 

Die  Berichte  der  Handsehriftenkommistion  lieferten  for  diese  Periode 
mannigfaches  Material.  Die  Mss.  .des  Herzogs  von  Beaufort1«»)  werden  mit 
besonderem  Nutzen  eingesehen  werden,  wegen  der  engen  Beziehungen,  in 
welchen  Lord  Herbert  Marquis  of  Worcester  und  Herzog  von  B.  zu  König 
Karl  II  Bestanden  hat.  (Am  interessantesten  ein  Schreiben  'how  he  was 
tricked  by  Lord  Shaftesbury  into  presenting  to  the  King  a  proposal  for  the 
nomination  of  the  Duke  of  Monmouth  as  heir  to  the  Crown.)  Die  Mss. 
des  Earl  of  Athol1«*)  bringen  Mitteilungen  über  die  unrühmüche  Erhebung 
des  2  Earl  of  Athol  und  2  Briefe  mit  genauer  Auskunft  über  den  viel- 
besprochenen Tod  Dundees  zu  KUÜecrankie.  Zur  LokalgeschichU ,  von^ Cumber- 
land  und  Westmoreland  bieten  die  Mss.  von  Sir  H  le  Flemming  neues 
Material.1")     Die  Mss.  des  House  of  Lords16«)  enthalten  mannigfache  Be- 

Vni.n.be.trebung.n   im   Zeifiter  Cromwell..    Tübingen,    L.upp.     1890.     107  S.     M.   2. 

^lÄ  W  ?%7.?^'Ä££  IL  fron,  the  r..tor.tion  to  th. 
trertT  of  Nimeiruen  (1660-78)  extrwt.  from  contempor«ry  reeord..  London,  Nutt.  sh.  1. 
j-n*\  xTauV  The  English  R..tor.tion  »d  Loui.  XIV.  (=  Epoche  of  modern 
l^ÄL  18  S7  [Broech;  DZG.  8,  8.  241.]|  (Beeonder.  £*£*"*•  ****™f 
Tue^Li^n,^  Karl.  II  •  d  Politik  Ludwige  iet  nioht  ganz  durchschaut.)  —  157)  J. 
Lw^Ck^EnriJhmenofection.)  London,  ««miltan.  1890-  2  eh.  6  d.  |[HJb. 
l?  9  680  MG  6  ml  -  158)  E.  Green,  Ch«le.  IL  »d  the  bettle  of  Woroeeter, 
IL  ,t  5  ,«km  ,  'u  9«  —  1591  J.  B.  T.nner,  The  rektion  between  'The 
ISÄSi  2£5  redivÄ  8.  118-20    (Weifst  nMh,  <*  d.  lettre 

BÄn  21= ^MOctooer  IS^q  759-60  -  lg)»«.-,  Loni.  gy 
et  1«  huguenot.  rtfugie.  en  Angleterr.  1681/9:  BSHPF  (Aug.-Sept.  1891).  -  168) 
Onn.  Airf,  Ee.exP.per..  Vol.  I:  1672/9.  Cmden  Soc,ety.  XI,  826  8.  |[Ac.  (28.  Mb. 
iMnll  1*«n  Hirt,  manuscripts  Comminion.  12»  Report,  App.  P»rt.  IX.  The  Ms«. 
SL  !?!Ä,  £Zl  of  Donoughmor.  «d  «the»  I.o„do n,  Eyre  *  ^woode. 
1R41  ««  «40  <»  !,hld  —  164)  S.  N.  101.  —  165)  Hirt.  Mi*.  Commission  12*"  Ke- 
ürt'App  P^rt  VIL  The  M..1  o/  8.  H.  L,  Fleming.  London,  Eyre  & *£» oode. 
1890.   IV,  474  8.  1  sh.  11  d.  -  166)  The  rn.nu.cnpt.  of  the  House  of  Lord.  1689-90. 


111,184  §  4öB-    Engl*nd  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon. 

richtigungen  Barnets  und  der  Darstellung  in  'The  Life  of  James'  über  den 
Verlauf  der  denkwürdigen  Sitzungen,  in  welchen  die  Abdikation  Jacobs  II. 
beschlossen  wurde.     Sainsburys  Calendar  siehe  unter  Kolonieen. 

Wilhelm  ii7.166a)  Jany167)  weist  nach,  dafe  es  ungenau  ist,  dafe 
brandenburgische  Truppen  an  der  Expedition  Wilhelms  nach  England  im 
Jahre  1688  teilgenommen  haben.  Die  Brandenburger,  welche  sich  in  der 
That  im  Expeditionscorps  befanden,  gehörten  nicht  zur  kurfürstlichen  Armee> 
sondern  waren  für  die  holländische  Armee  eingezogen.  Bodemanns1'8) 
Publikation  enthält  Auskunft  über  die  Haltung,  welche  Kurfürstin  Sophie 
in  dieser  und  der  nächsten  Regierung  der  englischen  Thronfolgefrage  gegen- 
über bewahrte.  Viele  von  den  auf  die  englischen  Verhältnisse  bezüglichen 
Briefen  sind  übrigens  von  Klopp  bereits  benutzt  worden. 

^inna169-170)  Von  Annas  Staatsmännern  hat  Harley,171)  von  ihren 
Generalen  wiederum  Peterborough1 7a)  einen  Biographen  gefunden.  —  Die 
sogenannten  Memoiren  des  Kapitän  Carleton,  lange  Zeit  eine  Hauptquelle 
für  Peterboroughs  Heldenthaten,  haben  nach  Parnells178)  gründlicher 
Untersuchung  Swift  zum  Vf.  —  Von  dem  Admiral  George  Byng  hat 
Laughton17*)  Aufzeichnungen  veröffentlicht,  die  von  der  Einnahme 
Gibraltars  Kunde  bringen,  aber  leider  mit  dem  Jahre  1705  plötzlich  ab- 
brechen, also  nichts  über  Byngs  Zug  gegen  den  Prätendenten  enthalten. 
Koch176)  bringt  in  einem  Aufsatze  über  Bolingbroke  wenig  von  dem,  was 
er  ankündigt.  Er  ist  der  Ansicht,  dafs  B.s  Verfassungstheorie  sich  mit  der 
der  Whigs  decke.  Aitkens  Publikation  über  Arbuthnot176)  ist  nicht  nnr 
von  litterarischem,  sondern  für  den  Ausgang  der  Regierung  Annas  auch  von 
historischem  Interesse.  Swift  nennt  ihn  den  Lieblingsarzt  der  Königin;  da 
Arbuthnot  in  der  letzten  Zeit  stets  in  der  Umgebung  Annas  weilte,  sind  seine 
Korrespondenzen  über  die  Verhältnisse  bei  Hofe  in  diesen  Tagen  besonders 
bemerkenswert.  —  Doble177)  hat  die  Publikation  des  Tagebuchs  von  Thomas 
Hearne  fortgeführt  (25.  Mai  1710  bis  14.  Dez.  1712). 

Auf  das  Gebiet  der  auswärtigen  Politik  führt  die  Arbeit  Webers.178} 

Hißt,  manuscripts  Commission  12th  Bep.  App.  Part  6.  London,  Eyre  &  Spottiswoode.  1889. 
XXIII,  507  S.  2  sh.  l1/*  d.  —  166*)  M.  Kraemer,  Marie  H.  Stuart.  1891.  |[BH.  46 
(1891),  S.  285.]|  (Über  Wilhelme  Gattin  Marie  sehrieb  Kraemer  mit  Benutzung  der  Publi- 
kationen von  Doebner  u.a.)  —  167)  C.  Jany,  D.  brandenburgisohen  Hülfstruppen  Wilhelms 
v.  Oranien  im  Jahre  1688:  FBPG.  2  (1889),  S.  98—124.  —  168)  E.  Bodemann.  s. 
JBO.  11.  |[DLZ.  (1891),  No.  39;  Röcher:  HZ.  63,  S.  338;  Ward:  EHR.  (OcU  1891).]! 
—  169)  X  B.  C.  Browne,  A  letter  of  John  Sharp,  Archbishop  of  York:  EHR.  (Januar 
1890),  S.  120/4.  (Erzb.  Sharp,  Almoienier  K.  Jacobs  schreibt  1703,  31.  März  an  William 
Lloyd,  Bischof  t.  Woroester,  Almosenier  Königin  Annas.)  —  170)  X  X  C.  H.  Brasch, 
Prins  Georg  af  Danmark  i  hans  Aegteskab  me  Dronning  Anna  af  Storbrittanien.  Kopen- 
hagen, Reitzel.  108  S.  3,50  Kr.  (Hat  mir  bisher  nicht  vorgelegen.)  —  171)  G.  F.  Rüssel 
Bark  er,  Robert  Harley,  l«t  Earl  of  Oxford:  DictNatBiogr.  24  (1890),  S.  899—406.  — 
172)  W.  Stebbing,  Peterborough.  (=  English  Men  of  action.)  Macmillan.  sh.  21/«- 
|[HJb.  11,  S.  631;  HZ.  68,  S.  114.]|  —  173)  Arthur  Parnell,  Dean  Swift  and  the  me- 
moire of  Captain  Carleton :  EHR.  6,  S.  97—161.  —  174)  Laughton,  Memoir  of  George 
Byng,  Lord  Torrington.  Camden  Society.  —  175)  G.  Koch,  Bolingbroke«  politisch« 
Ansichten  u.  d.  Squirarchie.  Oater-Programm.  Berlin  in.  st.  HB.  Berlin,  Gaertner.  1890. 
gr.  4°.  14  S.  M.  1.  -  176)  George  A.  Aitken,  The  life  and  Works  of  John 
Arbuthnot.  Oxford,  Clarendon  Press.  1891.  X,  516  S.  |[Ath.  (12.  März  1892).]|  — 
177)  Thomas  Hearne,  Remarks  and  Collections  ed.  by  C.  E.  Doble.  Vol.  HL  Oxford. 
Hist.  Society.  1889.  (Vgl.  JBG.  11,  HI,  49 B.,  S.  153.)  —  178)  Ottocar  Weber,  D.  Friede 
v.  Utrecht.  Verhandlungen  zwischen  England,  Frankreich,  d.  Kaiser  u.  d.  Generahtaateo. 
1710/8.  Gotha,  F.  A.  Perthes.  1891.  VHI,  485  S.  |[HJb.  12,  8.  422;  MVGDB6hraen  29, 
lit.  Beil.  S.  41  f.;  LpzZg.  Beil.  S.  275;  Pribram:  HZ.  68,  S   114;  LCB1.  (1891),  Ko.  42; 


§  49B.    England  seit  1485.    (1889—91.)   Silomon.  111,185 

Eine  Darstellung  des  Utrechter  Friedens  mufs  besonders  hier  besprochen 
werden,  da  der  Frieden  vorzüglich  ein  Werk  englischer  Diplomatie  gewesen 
ist.  £8  mufs  gerade  vom  Standpunkte  der  englischen  Geschichte  aus  als 
ein  wesentlicher  Fortschritt  begrüfst  werden,  dafs  Weber  anstatt  wie  bisher 
gleich  Walpole  und  den  Whigs  die  Tories  zu  verdammen,  ihre  Politik,  die 
unter  den  schwierigsten  Verhältnissen  den  dem  Lande  erwünschten  Frieden 
brachte,  zu  erklären  versucht  hat.  Ist  ihm  dies  nicht  immer  gelungen  und 
ist  das  Gesamturteil  Webers  noch  nicht  voll  befriedigend,  so  liegt  dies  vor 
allem  daran,  dafs  die  Toryminister  ihr  Werk  unter  Verhältnissen  so  ver- 
wickelter Art  zu  vollführen  hatten,  dafs  W.  im  Rahmen  einer  alle  Parteien 
umfassenden  Darstellung  denselben  nicht  gerecht  werden  konnte.  So  bleibt 
auch  noch  die  Frage  offen,  welche  Rolle  die  Aussicht  auf  eine  Restauration 
der  Stuarts  bei  Anknüpfung  der  Friedensverhandlungen  gespielt  hat,  und 
wenn  gleich  W.  erklärt,  es  könne  nicht  der  leiseste  Zweifel  bestehen,  dafs 
der  französische  Hof  damit  entschieden  getäuscht  worden  sei,  so  kann  Ref. 
sich  doch  nicht  für  überzeugt  erklären.  Von  den  Beilagen  wird  die  Korre- 
spondenz von*  Lord  Oxford  mit  Heinsius  und  der  Bericht  Hohendorfs  aus 
London  den  englischen  Historiker  besonders  interessieren.  Der  Exkurs 
über  die  'Minutes  de  Mesnager  hätte  wegbleiben  können.  Er  bringt  nichts 
neues  und  trifft  auch  nicht  den  Kernpunkt  der  Frage,  die  Beziehungen  der 
Minister  zum  Prätendenten.  —  Die  Berichte  englischer  Gesandter  aus  St.  Peters- 
burg sind  in  einer  russischen  Publikation  (im  Originaltexte)  veröffentlicht.179) 
Haus  Hannover.1**)  Georg  L  Über  die  für  die  ganze  Dynastie 
bedeutsame  Frage,  wieweit  die  hannoverschen  Interessen  die  Geschicke  Eng- 
lands beeinflufst  haben,  handelt  Michael181)  in  einer  kurzen,  aber  ge- 
diegenen Skizze.  Er  gesteht  zu,  'dafs  statt  der  notwendigen  Rücksichtnahme 
auf  Hannover  zu  Zeiten  eine  unberechtigte  Bevorzugung  des  Kurstaats 
geübt  wurde9.  Aber  wie  erst  in  der  Thronbesteigung  Georgs  I.  die  Freiheit 
der  Verfassung  gesichert  war,  so  ist  in  diesem  Sinne  auch  die  hannoverische 
Thronfolge  als  ein  Grundstein  der  Gröfse  Englands  zu  betrachten.  —  Eine 
kurze  Biographie  Georgs  I.  mit  vollständigem Litteraturanhang  giebt  Ward.182) 
—  Fehlt  es  noch  immer  an  einer  aktenmäfsig  begründeten  Geschichte 
Walpoles,  so  kann  doch  Morleys188)  geistvolle  Monographie  warm  em- 
pfohlen werden.  —  Eine  Besprechung  dieser  Arbeit  in  der  Quärterly  Re- 
view184) ist  von  selbständiger  Bedeutung.  —  Über  die  ersten  diplomatischen 
Verhandlungen  der  neuen  Regierung,  welche  zu  der  oft  behandelten  Tripel- 
allianz (1717)  führten,  schrieb  von  neuem  Wiesen  er.186)  Webers  gründ- 
liche Arbeit  ist  ihm  unbekannt.  Interessant  sind  die  Beziehungen  Georgs  I. 
zum  Herzog  von  Orleans,  zu  Lebzeiten  Ludwigs  XIV.,  auf  Grund  der  Stair- 


MHL.  20,  II,  S.  169  (zeugt  ▼.  merkwürdiger  Unkenntnis  d.  Ref.).]|  —  179)  Diplo- 
matisch« Berichte  d.  englischen  Gesandten  am  russischen  Hofe.  (Diplomatischeskaja  perepiska 
aaglijs  kich  poslow  i  poslannkow  pri  russkom  dwore):  SRIO.  61.  St.  Petersburg.  188S. 
XI,  610  S.    B.  3.    (JBG.   12,  III,   1791M.) 

180)  X  Political  and  social  Letters  of  a  Lady  of  the  18th  Century  1721—71.  Griffith, 
Famn  &  Co.  |[Ac.  (7.  März  1891).]|  —  181)  Wolfgang  Michael,  D.  Dynastie  Hannover 
auf  d.  britischen  Königsthron:  N&S.  (Dezember  1891),  S.  871—84.  —  182)  A.  W.  Ward, 
George  I.:  DictNatBiogr.  21  (1890),  S.  146—58.  —  183)  John  Morley,  Walpole. 
(=  Twelve  English  statesmen.)  London,  Macmillan.  1889.  251  S.  2  sh.  6  d.  |[Ao.  (14.  dez. 
1889)  (aaerk.)?  LCB1.  (1890),  No.  44  (gut);  HJb.  11,  S.  182  (sehr  gut).]|  —  184)  Sir 
Robert  Walpole:  QB.  No.  841  (1890),  S.  172—204.  —  185)  L.  Wiesener,  Le 
Regent,  1'abW  Dubois  et  les  anglais.    Paris,  Hachette.    XII,    518  S.    M.    7,50.    |[*Monod: 


111,186  §  49B-    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon. 

sehen  Papiere  zu  Oxenfoord  Castle  geschildert.  —  Wie  sich  die  finanziellen 
Verhältnisse  gestalteten  (Sfidsee-Kompagnie,  Widerstand  gegen  die  Malz-Taxe 
in  Schottland,  Woods  Copper  Coinage),  ergiebt  Redingtons  Calendar.186) 

Der  Prätendent.1*1-1*''*)  Thornton187b)  hat  ans  den  Stnart- 
papieren  zu  Windsor,  welche  Lord  Mahon  zuerst  benutzte,  eine  Reihe  von 
Briefen  veröffentlicht,  welche  neues  Licht  auf  die  jakobitischen  Entwürfe 
im  Jahre  1715  werfen.  Die  Hauptkorrespondenten  sind  der  'Chevalier  de 
St.  Georges',  der  Herzog  von  Berwick  und  Bolingbroke.  —  Über  die  Hal- 
tung der  Königin  Marie  und  den  Hof  von  St.  Germain  orientieren  die  schon 
genannten  Stuart-Papers  aus  Chaillot.188)  —  Zwei  weitere  Beiträge  be- 
handeln die  Hülfe,  welche  der  Prätendent  von  aufsen  her  fand,  von  Schweden15*) 
—  der  schwedische  Gesandte  in  London  Gyllenborg  war  tief  in  ein  jako- 
bitisches  Komplott  verwickelt  —  und  von  Spanien.190)  Der  Herzog  von  Lina 
erhielt  den  Auftrag,  die  Zarin  zu  bewegen,  eine  Flotte  auszurasten,  um  eine 
Diversion  der  englischen  Flotte  zu  veranlassen  und  eine  jakobitische  Er- 
hebung zu  erleichtern.  Der  einzige  Erfolg  seiner  Mission  war,  dafs  es  ihm 
in  Bologna  am  Hofe  des  Prätendenten,  wohin  ihn  seine  Instruktion  gleich- 
falls gewiesen  hatte,  gelang,  das  Einverständnis  zwischen  den  beiden  Ehe- 
gatten herzustellen. 

Georg  IL  Rigg191)  verfafste  die  Biographie  Georgs  für  Stephens 
Dictionary.  —  Der  2.  Band  von  Mac  Carthys  Werk199)  umfafst  die 
Regierung  dieses  Königs.  Es  ist  keine  Geschichte,  sondern  eine  Reihe  von 
Essays,  denen  die  geschickte  Verwebung  der  politischen  Geschichte  mit 
Litteratur-  und  Kulturgeschichte  einen  eigenen  Reiz  verleiht.  —  Car- 
narvon194)  und  Robinson194)  veröffentlichten  Schreiben  Ghesterfields. 
Treten  aus  der  ersteren  Publikation  vorzüglich  die  geistigen  Bestrebungen 
des  Zeitalters  hervor,  so  sind  die  Briefe,  welche  Robinson  bringt,  politischen 
Inhalts.  (Neben  dem  im  Titel  genannten  bringt  er  ein  Schreiben  vom 
23.  Juli  1745,  in  welchem  Gh.  die  Ansiedelung  französischer  Protestanten  in 
Irland  empfiehlt.) 19ift) 

Zur  auswärtigen  Poftft'fc196,198)  ist  aus  der  Reihe  von  Aufsätzen,  welche 
der  Herzog   von  Broglie197)   der   europäischen  Politik   im  Zeitalter  des 


RH.  46,  S.  864;  RCr.  (1892),  No.  7.]|  —  186)  J.  Redington,  Calendar  of  Treasury 
Papers  1720/8.  London,  Eyre  &  Spottiswoode.  1887.  XXIX,  643  S.  —  18?)  X  J. 
Fräser,  Major  Fräsers  adventures  in  Scotland.  Ed  in  bürg.  1889.  (Einer  d.  treusten  Analoger 
•d.  Prätendenten.  D.  hier  publizierten  Aufzeichnungen  sind  schon  v.  Burton  im  Ms.  benutzt 
worden.)  —  187*)  X  C.  O'Connor  Eoeles,  A  royal  elopment:  DublinR.  (Oktober  1890), 
S.  802 — 18.  (Behandelt  d.  romantische  Vorge&ch.  d.  Vermählung  d.  Prätendenten.)  — 
187*)  Thornton,  s.  o.  N.  96.  —  188)  Chaillot,  ß.  o.  N.  115.  —  189)  H.  Larsson, 
Grefve  Karl  Gyllenborg  i  London  Kren  1715/7.  Ett  bridrag  tili  S voriges  yttre  politik  und« 
Karl  XII.  Göteborg,  Wettergren.  —  190)  Diario  del  Viaje  a  Mo&covia  del  Embajador  Duque 
de  Liria  y  He'rica  (1727 — 80).  (=  Coleccidn  de  Documentos  ineditos  para  la  Hist  de 
Espana.  Vol.  XCIII.)  Madrid.  1889.  |[QR.  No.  847.]|  —  191)  J.  M.  Rigg,  Georgen.: 
DictNatBiogr.  21  (1890),  S.  158—72.  —  192)  J-  Mae  Carthy,  A  hist.  of  the  fbur 
Georges.    Vol.  II.    London.    1890.    sh.  12.     |[Ac.  (5.  April  1890);  HJb.  11,  8.  S92-]j  — 

193)  Earl  of  Carnarvon,  Letters  of  Philip  Dormer,  4**  Karl  of  Chesterfield  to  his 
Godson  and  Successor,  now  first  edited  froro  the  originale,  with  a  memoir  of  Lord 
Chesterfield.     Oxford,  Clarendon   Press.     4°.     |[EdinbR.   No.  349;    DZG.  6,  S.   109.]|    — 

194)  John  Robinson,  A  letter  of  Lord  Chesterfield,  on  the  change  of  ministry  in  1746: 
EHR.  (October  1889),  S.  749—53.  —  194»)  Lady  Blennerhassett,  Lord  Chesterfield: 
DRs.  (September  1891).  —  195)  X  Rieh.  Wandelt,  D.  Convention  v.  Westminster  1756. 
Programm  d.  Gymnas.  v.  Plefs.  1889.  —  196)  (JBG.  11)  Michael,  Koalitionsentw&rf* 
1748.    —    197)   Duc   de  Broglie,    Fin   du   minietere   du  Marquis  d'Argenson   1«  axt.: 


§  49B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon.  111,187 

österreichischen  Erbfolgekrieges  gewidmet  hat,  hier  der  eine  zu  nennen, 
welcher  sich  mit  der  Expedition  des  jüngeren  Prätendenten  beschäftigt.  — 
Dem  jungen  Stuartprinzen  gilt  auch  eine  zweite  Publikation  des  Herzogs,198) 
ein  Ton  d'Argenson  verfafstes  Drama,  das  schriftstellerisch  nicht  von  grofsem 
Werte,  aber  historisch  bemerkenswert  ist.  Es  schildert  die  trüben  Scenen, 
zu  denen  die  Ausführung  des  im  Aachener  Frieden  enthaltenen  Artikels 
Anlafs  gab,  welcher  Frankreich  in  demütigender  Weise  verpflichtete,  den 
Prätendenten  und  seine  Familie  zu  verbannen. 

Für  die  irische  Geschichte  liefern  die  Memoiren  und  Papiere  des  ersten 
Earl  of  Charlemont 199)  einen  nicht  unwesentlichen  Beitrag.  Die  nüchterne, 
aber  wohl  im  ganzen  wahrheitsgetreue  Darstellung  beginnt  mit  dem  Jahre 
1733  und  ist  von  dem  Earl  zur  Belehrung  seines  Sohnes  geschrieben.  Wichtiger 
noch  ist  die  gleichfalls  veröffentlichte  Korrespondenz  mit  Burke,  Fox, 
Grattan  u.  a. 

Georg  IIL  Eine  kurze  Biographie  des  Königs  lieferte  Hunt.200) 
—  Rae  schrieb  über  den  Autor  der  Juniusbriefe.*01)  —  Für  die  im  ganzen 
noch  wenig  bearbeiteten  ersten  Jahrzehnte  der  Regierung  Georgs  IU.  liegt 
neues  urkundliches  Material  vor.909)  Von  besonderem  Interesse  sind  einige 
Briefe  von  Burke;  in  einem  Schreiben  vom  August  1767  sagt  er  von  Rockingham 
'he  is  gone  to  the  country  without  Office  and  with  dignity.'  Auch  die  Bildung 
des  Ministeriums  Shelburne  im  Jahre  1782  wird  in  mehreren  in  dieser 
Sammlung  befindlichen  Briefen  besprochen;  ein  Brief,  welcher  die  grofse 
Debatte  zwischen  Fox  und  Pitt  beschreibt  (datiert  26.  Mai  1783),  ist  besonders 
bemerkenswert. 908) 

Lebhaft  wird  die  Forschung  mit  dem  Eintreten  von  Pitt  und  Fox. 
Über  Fox  schrieben  Hunt904)  und  Wakeman. 905)  —  Haben  wir  noch 
immer  keine  genügende  Biographie  Chathams,  so  findet  der  jüngere  Pitt 
stets  neue  Biographen.206*907)  Eine  wirklich  fördernde  Arbeit  hat  Lord 
Rosebery  908)  vorgelegt.  Trotzdem  er  Pitts  thatenreiches  Leben  in  engem 
Rahmen  zu  schreiben  hatte  und  er  einen  Boden  bearbeitete,  welcher  schon 
durch  Stanhope,  Macaulay  und  Lecky  bekannt  geworden  ist,  ist  seine  Dar- 
stellung durchaus  original.  Von  Macaulay  weicht  er  in  seiner  Auffassung 
der  Politik  Pitts  während  der  letzten  Hälfte  seiner  Verwaltung,  von  Lecky 
betreffs  Pitts  Behandlung  von  Lord  Fitzwilliam,  ab.  —  Für  die  irische 
Politik  Pitts  liegt  neues  urkundliches  Material  vor.909) 


l'exp&ition  d'äcosse  et  la  prise  de  Bruxelles  1746:  RDM.  (1  bot.  1889).  —  198)  L» 
prison  da  Prinee  Charles  Edouard  Stuart.  Tragödie  anglaise  a  l'imitation  de  Shakespeare. 
Traduit  de  l'anglaie  par  le  Sr.  en  prose  —  5  aetes  communiquee  par  le  duc  de  Broglie: 
RHD.  No.  4  (1891),  S.  598—606.  —  199)  The  Mss.  and  Correspondence  of  James  First 
Earl  of  Charlemont  Vol.  I  1745 — 88.  Hist.  Mss.  Commission  12*h  Bep.  App.  Part.  X. 
London,    Eyre   &   Spottiswoode.     VIII,    460   S.     1  sh.    11    d.     |[Ath.   (27.   Juni    1891).]| 

—  200)  W.  Hunt,  George  IIL:  DiotNatBiogr.  21  (1890),  S.  178—92.  —  201)  W. 
Fr.  Rae,  'Über  d.  Autor  d.  Juniussbriefe :  Ath.  No.  8270  u.  8276.  —  202)  Manu- 
scripta  of  Beaufort  etc.,  s.  o.  N.  168.  —  203)  (JBG.  18)  Michael,  Englands  Stellung 
zu  Polen.  —  204)  W.  Hunt,  Charles  James  Fox:  DiotNatBiogr.  20  (1890),  S.  95—112. 

—  205)  H.  0.  Wakeman,  Life  of  Charles  James  Fox.  (=  The  Stateamen  Serie».) 
London,  W.  H.  Allen.  1890.  |[Ac.  (80.  Aug.  1890);  HJb.  11,  S.  631  (gelobt).] |  — 
206)  X  Evan  T.  Jacob,  Life  of  William  Pitt.  Victoria  Library.  310  S.  —  207)  X 
E.  Walford,  A  biography  of  W.  Pitt.  London.  820  S.  sh.  5.  |[SatR.  69,  S.  505 
(angünstig);  Ac  (18.  Oct.  1890)  (ebenfalls  tadelnd).] |  —  208)  Lord  Rosebery,  Pitt. 
(=  Twelve  english  Statesmen.)  London,  Macmillan.  VIII,  297  S.  —  209)  Corre- 
spondence  between  the  Right  Honourable  Will.  Pitt  and  Charles  Duke   of  Rutland,   lord- 


111,188  §  *9B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon. 

Von  besonderer  Bedeutung  ist  die  Frage,  welche  Haltung  Pitt  und  die 
englische  Regierung  bei  Ausbruch  der  französischen  Revolution  bewahrt 
haben.910)  Von  hervorragendem  Interesse  ist  hier  ein  Brief  Georgs  111. 
an  Pitt  vom  26.  Oktober  1790: *11)  From  a  thorough  Convicüon  how  essenüal 
Peace  is  to  the  Prosperity  of  this  country,  it  is  impossible  fot.  me  to  object 
to  any  means,  that  may  have  a  chance  of  effecting  it,  though  not  sanguine 
that  Mr.  Elliot  and  his  French  friend  (Mirabeau)  are  likely  to  succeed.... 
While  our  ambassador  are  kept  ciear  of  this  business,  it  will  certaiuly  be 
wise  to  keep  up  the  proposed  communication  nur  um  den  Frieden  aufrecht 
zu  erhalten.  But  not  encouragement  must  be  given  to  forwarding  the  internal 
views  of  the  democratical  party.  —  Gerade  ein  Bündnis  Englands  mit  der 
französischen  Republik  herzustellen,  war  das  Bestreben  von  Miles,81*) 
welcher  als  Agent  der  englischen  Regierung  vom  August  1790  bis  April  1791 
in  Paris  weilte  und  mit  den  Wortführern  der  Revolution  in  engem  Verkehr 
stand.  —  Unendlich  wichtiger  als  diese  Korrespondenz  ist  die  Publikation 
von  Pallain,*18)  welche  auch  Briefe  von  Lord  Grenville  bringt,  und  ein 
vollständiges  Bild  der  Verhandlungen  giebt,  welche  zur  Neutralitätserklärung 
am  25.  Mai  1792  führten.  Talleyrands  Schilderung  der  englischen  Verhält- 
nisse ist  für  den  Geschichtsschreiber  der  Regierung  Georgs  III.  nicht  weniger 
wertvoll  als  für  den  Biographen  Talleyrands.  T.  kam  ein  erstes  Mal  am 
21.  Januar  1792  nach  London,  in  privatem  Charakter  nur  mit  einem  Ein- 
führungsschreiben von  Mr.  de  Lessart  an  Lord  Grenville  versehen.  Im 
April  wurde  er  wiederum  nach  London  gesandt  mit  einem  Briefe  Ludwigs  XVI. 
an  Georg  III.,  und  in  Begleitung  von  Ghauvelin,  um  Englands  Neutralitat 
zu  sichern.  Ein  drittes  Mal  ging  er  im  September  nach  London,  diesmal  nnr 
einen  Vorwand  suchend,  um  Paris  zu  verlassen.  Ein  Meisterstück  ist  seine 
Depesche  vom  17.  Februar  1792  (Pallain  p.  98),  in  welcher  er  sein  Eintreten 
für  ein  Bündnis  mit  England  begründet.218*) 

Die  Schicksale  der  englischen  Kolonie  in  Frankreich  behandelte  V al- 
bert.914) Über  die  Bemühungen  der  Kurie  zu  Gunsten  der  nach  England 
geflüchteten  französischen  Kleriker  enthält  Bradys*16)  Buch  Mitteilungen. 
Nolan316)  sammelte  die  Zeugnisse  von  Irländem  über  die  französische 
Revolution. 

Irische  Frage  um  1800.  Neben  den  Arbeiten  von  O'Connor  Morris,-17} 


lieutenant  of  Ireland  1781/7  with  introdaction  by  John  Duke  of  Ratland.  Blackwood. 
186  S.  7  ah.  6  d.  —  210)  X  J.  H.  Creux,  Pitt  et  FreMeric  Gnillaume  IL  L'Angleterre 
et  la  Prusoe  devant  la  question  d'Orient  en  1790/1.  Paris,  Didier.  188  S.  [[Berner: 
MHL.  18,  S.  359.]|  (D.  Quellen  d.  Vf.  sind  d.  Ubliehen  Handbücher,  auch  Sybel  u.  Hlusser. 
Er  hat  weder  Herzbergs  noch  Pitts  Politik  durchschaut.  D.  engl.  Parjameutsdebatten  über 
d.  Zweckmäfsigkeit  e.  Orientkrieges  werden  gleichfalls  besprochen.)  —  211)  Mss.  of  Beaufort 
etc.,  s.  o.  N.  163.  —  212)  C.  P.  Miles,  The  correspondenoe  of  W»>.  Augustus  liiles 
on  the  French  Revolution.  London,  Longmans.  |[RQH.  (Oct.  1891),  S.  687.]|  —  213)  G- 
Pallain,  La  mission  de  TaUeyrand  h  Londres  en  1792.  Ses  lettre«  d'Ame'rique  k  Lord 
Landsdowne,  avec  introdnctions  et  notea.  (=  Correspond.  diplomatique  de  T.)  Paris,  Plos 
&  Nourrit.  1889.  Fr.  8.  |[RH.  42,  S.  140;  HZ.  64,  S.  552.]|  (Vgl  d.  Aufsat*  aber 
'Talleyrand,  in  d.  QR.  345  [1891],  S.  131—68.)  —  213»)  (JBG.  18)  Aulard,  Comü** 
de  Salut  public  et  Angleterre.  —  214)  V  albert,  Les  Anglaie  en  France  pendant  la  re- 
volution:  RDM.  (1  juin  1890).  (Beruht  auf  d.  Werke  v.  John  Alger;  A-  hat  gut  nach- 
gewiesen, dafs  d.  Memoiren  v.  Mc.  Elliott  nicht  zuverlässig.)  —  215)  W.  Maxier«  Brady, 
Anglo-Roman  Papers.  London,  Gardner.  |[Ath-  S.  8337.] |  (D.  wesentlichste  Beatandteil 
dieser  Publikation  ist  d.  Lebenslauf  d.  Kardinals  Charles  Erskine,  weloher  ▼.  Pina  VI.  nach 
London  gesandt  wurde  u.  dort  e.  vortreffliche  Aufnahme  fand.)  —  213)  Pi*rce  L.  Kolan. 


§  49B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon.  111,189 

Gribavedoff *18)  und  Gladstone,*19)  und  einer  wohl  gelungenen  Bio- 
graphie Grattans  aao)  aus  Dunlops  Feder,  ist  vorzüglich  Leckys9*1) 
Darstellung  zu  erwähnen.  Die  beiden  vorliegenden  Bände  behandeln  auf 
Gnrad  eines  reichen  Aktenmaterials  die  Geschichte  Irlands  von  1794  — 1802. 

Die  Litteratur  über  Ostindien  ist  unter  'Kolonieen'  zu  suchen.  Eine 
Arbeit  von  Sir  A.  Lyall  über  Warren  Hostings2**)  sei  schon  hier  er- 
wähnt, weil  der  Prozefs  gegen  Hastings  (welchen  Lyall  billigt),  vorzüglich 
in  der  Parteigeschichte  Englands  eine  Rolle  spielt. 

Napoleonisclie  Kriege.  Eine  ganze  Litteratur  beschäftigt  sich  mit 
Nelson,228'*89)  dem  Sieger  von  Trafalgar.  Am  meisten  gelobt  ist  die  Skizze 
von  Southey.28®)  Auch  Nelsons  Vorgänger  Rodney281)  fand  einen  Bio- 
graphen. Key-Aberg  behandelte  die  Beziehungen  Englands  zu  Schweden 
(1807/9). 282"288)  —  Napoleons  Feldzugsplan  nach  Indien  erklärt  sich  durch 
die  Notwendigkeit,  nachdem  der  Versuch  der  Handelssperre  fehlgeschlagen, 
England  auf  diesem  Wege  zum  Frieden  zu  zwingen.284) 

Es  folgt  die  Litteratur  über  Wellington™*-2*1)  den  spanischen  Feld- 
zug8g8-289)  und  die  Schlacht  bei  Waterloo.240'242) 


Irishmen  in  the  French  revolution:  DublR.  (Apr.  1890),  No.  46,  S.  368—83.—  217)  X 
William  O'Connor  Morris,  Ireland  1793—1800:  EHR.  6  (Oct.  1891),  S.  713—35. 
(Auf  gründlichem  Quellenstudium  beruhend.)  —  218)  X  Valerian  Gribavedoff,  The 
freoch  invasion  of  Ireland,  III,  1798.  Leaves  of  unwritten  hist.,  that  teil  of  an  heroic 
endeavour  and  a  lost  opportunity  to  throw  off  Englands  yoke.  London,  Gag  &  Bird.  192  S. 
-  219)  XW.  E.Gladstone,  Piain  Speaking  on  the  irish  unitn:  19**  Cent.  (Juli  1889), 
S.  1—20.  (Vgl-  d.  Erwiderung  v.  Lord  Brabourne  'Mr.  Gladstone's  Piain  Speaking  im  August- 
heft S.  257—72'.)  —  220)  X  Rob.  Dunlop,  Life  of  Henry  Grattan.  London.  1889. 
{[Brosch:  DZG.  8,  S.  243  (anerkennend).])  —  221)  W.  E.  Leeky,  A  hist.  of  England 
in  the  18*h  Century.  Vol.  VII,  VIII.  London,  Longmans.  sh.  86.  |[HJb.  12,  S.  196;  R. 
Dunlop:  Ac  (15.  Nov.  1890).]|  —  222)  Sir  Alfred  Lyall,  Warren  Hastings.  (=  English 
men  of  action.)  London,  Macmillan.  1889.  12°.  VI,  235  S.  2  sh.  6  d.  |[HZ.  65,  S.  365; 
RH.  48,  S.  3»1.]|  —  223)  X  Verita,  Horatio,  Viscount  Nelson,  Duke  of  Bronte.  London, 
Miles.  120  S..—  224)  X  W.  Cl.  Rassel,  Hör.  Nelson  and  the  naval  supremacy  of 
England.  (=  Heroes  of  the  Nation.)  New-York  u.  London.  XIV,  357  S.  sh.  5.  |[SatR. 
69,  8.  607;  DZG.  6,  S.  110;  Ac.  (28.  Juni  1890).]|  —  225)  X  G.  L.  Browne,  The 
public  and  private  life  of  Hör.  Nelson,  Viscount  Nelson  as  told  by  himself.  London,  Fisher. 
XXX,  472  S.  sh.  18.  |[Ath.  S.  8295;  Ac.  S.  980;  DZG.  6,  S.  110  (anerkennend).] |  — 
226)  X  J.  Cordy  Jeaffreson,  The  Queen  of  Naples  and  Lord  Nelson.  London.  1889. 
[[Brosch:  DZG.  8,  S.  241.]|  (Versuch  e.  Stellung  d.  Königin.  Wertvoll  durch  Beigabe 
unpnblizierter  Aktenstücke.)  —  227/8)  X  G.  W.  Prothero,  The  battle  of  Trafalgar: 
EHR.  (Oct.  1890),  S.  767/9.  (Veröffentlicht  d.  Brief  e.  Augenzeugen,  e.  midshipman  auf 
Bord  d.  Neptuns.  Als  wesentlicher  Grund  d.  Sieges  wird  d.  grofsere  Schnelligkeit  u.  Sicher- 
heit im  Feuern  seitens  d.  Engländer  angegeben.)  —  229)  X  W.  Parow,  D.  Seeschlacht 
bei  Trafalgar.  Oster-Programm  Berlin,  Friedr.-Werdersche  Gewerbeschule.  Berlin,  Gaertner. 
1890.  4°.  33  S.  M.  1.  (Auch  separat  erschienen.  33  S.  mit  e.  Karte.)  —  230)  R.  South ey, 
Life  of  Lord  Nelson.    With  a  prefaoe  by  J.  K.  Laughton.    London,  Cassell.    840  S.  — 

231)  D.  Hannay ,  Rodney.  (=  English  men  of  action.)  London,  Macmillan.  |[Ac.  (6.  Febr. 
1892)  (anerkennend);  EdinbR.  (Jan.  1892);  Ath.  (26.  Sept.  1891)  (manches  aussetzend).])  — 

232)  K.  V.  Key-Aberg,  De  diplomatiska  förbindelserna  mellan  Sverige  och  Storbrittanien 
ander  Gustav  IV.  Adolfs  krig  emot  Napoleon  ind  tili  konventionen  i  Stralsund  den  7.  Sept. 
1807.  Akad.  afh.  üpsala.  125  S.  —  232*)  id.,  De  diplomatiska  förbindelserna  mellan 
Sverige  och  Storbrittanien  under  Gustav  IV.  Adolfs,  senaste  regeringsar  (17.  sept.  1807 — 
13.  marz  1809).  üpsala.  —  233)  (JBG.  12)  Lehmann,  Gneisenaus  Sendung  1812.  — 
234)  G.  Roloff,  Napoleons  Plan  e.  Feldzuges  nach  Indien  im  Jahre  1808:  PrJbb.  (Okt. 
18»1),  8.  481—96.  (Beruht  vornehmlich  auf  «Vandal,  Napoleon  et  Alexandre  I\  Paris. 
1890;)  —  2|5)  X  G.  Hooper,  Wellington.  London,  Allen.  2  sh.  6  d.  |[HJb.  11,  S.  681; 
HZ.  65,  S.  650  (d.  Jahr  1815  geprüft;  ohne  Benutzung  d.  deutschen  Litter.  geschrieben).]! 
(Populär  geschrieben  giebt  dies  Buch  doch  e.  treffliehe  Charakteristik  W.s  als  Feldheim  u. 
Staatsmann.)  —   ggi})   X  Ch.  Yonge,    Life  of  Duke  of  Wellington.     With  portrait  of 


111,190  §  *9B.    England  seit  1485.    (1689—91.)    Salomon. 

Die  Memoiren  des  Barons  von  Neuville  bringen  bemerkenswerte  Mit- 
teilungen über  die  Haltung  der  englischen  Regierung  während  Napoleons 
Aufenthalt  in  Elba.***) 

Georg  IV.  und  Wilhelm  IV.  Neben  einer  kurzen  Biographie 
Georgs  IV.  von  Hamilton,844)  sind  in  erster  Reihe  zwei  Briefwechsel  zu 
nennen,  welche  für  das  Studium  der  inneren,  vorzüglich  .aber  der  auswärtigen 
Politik  dieser  Periode  von  gröfstem  Nutzen  sein  werden.  Ich  nenne  zuerst 
die  von  Le  Strange  publizierte  Korrespondenz  zwischen  der  Prinzefs  Lie?en, 
Gemahlin  des  russischen  Botschafters  in  London,  und  dem  englischen  Premier 
Earl  Grey,*46)  während  der  ereignisreichen  Jahre  1834—34.  Obgleich 
Grey,  wie  die  Prinzessin  schreibt,  stets  sehr  englisch  war,  und  sie  gut 
russisch  blieb,  so  bestand  doch  zwischen  beiden  ein  selten  vertrauensvolles 
Verhältnis.  —  Eine  noch  reichere  und  originalere  Quelle  ist  uns  in  der 
Korrespondenz  von  Talleyrand  eröffnet.  Von  der  Publikation  von  Pallain  u*\ 
ist  bisher  nur  der  erste  Band  erschienen,  welcher  bis  zum  Juni  1831  reicht. 
Ergänzend  schliefst  sich  der  vierte  Band  von  den  vom  Herzog  von  Broglie 
veröffentlichten  Memoiren  Talleyrands8*7)  an,  in  welchem  der  Briefwechsel 
bis  zum  Juni  1832  weitergeführt  ist.  Im  Anhange  dieses  Bandes  befinden 
sich  auch  bisher  unbekannte  Briefe  Palmerstons  an  Talleyrand.  —  Die 
Briefe  Talleyrands  bieten  die  kostbarsten  Beiträge  für  die  gesamte  euro- 
päische Politik.  Der  englische  Historiker  wird  besonders  die  Stellung  Eng- 
lands in  der  belgisch-holländischen  Frage  schärfer  als  bisher  fixieren  können. 
Neben  den  diplomatischen  Verhandlungen,  wird  auch  der  Ministerwechsel 
des  Jahres  1830  und  die  englische  Reformbewegung  mehrfach'  berührt.  — 
Die  Arbeit  von  Darcy848)  beruht  auf  den  genannten  Publikationen.  — 
Es  sei  hier  auch  erwähnt,  dafs  die  3  ersten  Bände  der  Memoiren  Talley- 
rands in  englischer  Übersetzung  erschienen  sind.*49)     Lane-Pooleaw) 


Wellington  and  plana 'of  all  bis  prineipal  battles.  London,  Ward,  Lock  &  Co.  640  S.  — 
287)*  Ch.  T.  Herrick,  The  letters  of  the  Duke  of  Wellington  to  Miss  J  .  .  (1834— 5 D 
edited  with  extracts  from  the  diary  of  the  latter.  London»  Fisher  Unwin.  1890.  [[Ac. 
(11.  Jan.  1890)  (d.  Ref.  d.  Ac.  will  diese  Sammlung  nicht  ganz  verwerfen,  rftt  aber,  sie 
mit  grofser  Vorsieht  zu  benutzen).])  (VgL  <Un  episode  de  la  vieiüesse  du  Due  de  Wellington' 
RDM.  [1  janvier  1890],  p.  202—18.)  —  288)  X  H.  Crawfurd,  General  Crawrord  and 
Ms  light  division.  |[Ath.  (14.  Not.  1891).]|  (Interessante  Details  Über  d.  Feldiug  in  Spanien 
1808—18.)  —  289)  (JB6.  12)  Lagerhjelm,  Kapoleon  och  Wellington.  —  249)  X 
Major  General  H.  T.  Siborne,  Waterloo  Letters  edited  with  explanatory  notes.  London. 
CasselL  |[Ac.  (20.  Febr.  1892).]|  —  241)  X  Lic.  Capelletti,  Waterloo;  a  propoatto  di 
alcune  reeenti  pubblicazioni :  AnnRIstitLivorno  Vol.  VII.  Livorno,  Meucci.  66  8.  —  242) 
X  Morris  W.  O'Co-nnor,  Great  Commanders  of  modern  times  and  the  campaign  of  1816. 
London,  Allen.  866  S.  sh.  21.  |[Ac  S.  1000;  EHR.  (Januar  1892  (auf  d.  ungünstige  Kritik 
d.  Buches  folgte  e.  Erwiderung  d.  Vf.:  EHR.  [April  1892],  S.  400/2).] |  —  248)  Bar.  Hyde 
de  Neuville,  Memoire*  et  Souvenirs.  Bd.  II.  La  reatauration,  les  centjours,  Louis  XVTD. 
Paris,  Plön.  |[RCr.  (1890),  No.  60;  HZ.  66  (1891),  I,  S.  168;  AZgB.  No.  182;  Stern: 
DLZ.  11,  S.  1279;  Monod:  RH.  44,  S.  108;  Pingaud:  RHD.  4,  S.  486.JI  —  244) 
J.  A.  Hamilton,  George  IV.:  DictNatBiogr.  21  (1890),  S.  192—204.  —  246)  Guy  L« 
St  rage,  Correspondenee  of  Prinoess  Lieven  and  Earl  Grey.  2  vol.  London.  1890.  ([EdinbB. 
No.  849.]|  (Vgl.  'Dronsart,  La  princesse  de  Lieven  et  le  Comte  Gray*  im  Corraapondant 
[10.  April  1890].)  —  246)  6-  Pallain,  Ambassade  de  Talleyrand  a  Londres.  1880  4. 
Premiere  Partie.  (=  Correspondance  diplomatique  de  T.)  Paris,  Plön  &  Nourrit.  XVI,  441  8. 
Fr.  8.  |[RCr.  81,  S.  474/6;  RQH.  60,  S.  840  f.;  Stern:  DLZ.  (81.  Okt.  1891).]|  —  24?) 
Memoire*  du  Prince  de  Talleyrand,  publies  aveo  une  pr&face  et  des  notes  par  le  Due  de 
Broglie.  IV.  Paris,  C.  Levy.  499  S.  Fr.  7,50.  —  248)  Jean  Daroy,  La  neutialite  de 
la  Belgique.  L'ambassade  de  1fr.  de  Talleyrand  a  Londres:  Corresp.  (10  dee.  1891V  — 
249)  Talleyrand,  Memoire  edited  with  a  Preface  and  Notes  by  the  Due  de  Broglie,  of 


§  49B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon.  111,191 

bat  auf  Grund  von  Familienpapieren  eine  Biographie  von  Sir  Richard  Church 
veröffentlicht,  welcher  besonders  als  Oberbefehlshaber  der  griechischen  Armee 
im  Befreiungskämpfe  bekannt  geworden  ist.  Von  den  Studien  von  Thureau- 
D angin261)  Aber  die  Julirevolution  sei  die  eine  erwähnt,  welche  über 
die  Beziehungen  von  Lord  Aberdeen  zu  Guizot  handelt. 

Viktoria.  In  erster  Reihe  mufs  die  schöne  Publikation  von  Ward 252) 
genannt  werden,  eine  Sammlung  von  Essays,  deren  Bearbeitung  den  bewährtesten 
Schriftstellern  und  Fachmännern  anvertraut  wurde.  So  schrieb  Huxley 
über  die  englischen  Leistungen  in  den  Naturwissenschaften,  Matthew  über 
das  englische  Schulwesen,  Courtney  über  Finanzen,  über  Litter atur  Garn  et t, 
Summer-Maine  über  Indien,  E.  Hatch  über  Religion,  Caird  über 
Ackerbau. 

Eine  stattliche  Reihe  von  Arbeiten  behandeln  in  der  in  England  be- 
sonders beliebten  Form  einer  Monographie  das  Schaffen  der  Staatsmänner 
und  Minister  der  Königin.  Vorzüglich  ist  die  bei  Sampson  Low  erscheinende 
Serie  'der  Premierminister  Viktorias',  in  welcher  bisher  Biographieen  von 
Melbourne,208)  Palmerston  *64)  und  Beaconsfield M6)  veröffentlicht  worden 
sind.  Den  Vff.,  insbesondere  dem  Schwiegersohne  der  Königin,  Marquis  of 
Lome  und  auch  Fronde  haben  den  wenigsten  zugängliche  Materialien 
zu  Gebote  gestanden.  Aufserhalb  dieser  Serie  haben  Sir  Robert  Peel,*66,267) 
Lord  John  Russell,258)  Lord  Derby288)  und  Gladstone 260)  Biographen  ge- 
funden. Unter  den  zahlreichen  Arbeiten  über  Peel  wird  das  Buch  von 
Thursfield,  welches  die  Darstellungen  von  Spencer  Walpole  und  Mac 
Carthay  ergänzt  und  vertieft,  besonders  empfohlen.  Urkundliches 
Material  liegt  vor  von  Sir  Robert  Peel261)  (im  Beginn  seines  Wirkens), 
Melbourne262)  und  Beaconsfield.268)  —  Andrew  Lang  publizierte  Briefe 


the  Presch  academy.  Translated  by  Raphael  Ledos  de  Beaufort,  with  an  In trod actio n 
by  the  Hon.  W.  Reid,  ameriean  Minister  in  Paris.  2  vol.  London,  a  sh.  21.  |[ER.  (Juli 
1891)  (es  versteht  sieh,  dafs  d.  ungeheure  Litteratur  über  d.  Memoiren  hier  nicht  Platz 
finden  kann).])  (Bd.  UI  y.  A.  Hall.  Vgl.  Memoire  of  Prince  Talleyrand  'EdinbR.  No.  856, 
S.  1—81.)  —  250)!  St.  Lane-Poole,  Sir  Richard  Church  (Part  I,  II;  Concluded  Part  III) : 
EHR.  (Januar  1890),  S.  7—30;  (April  1890),  S.  298—305;  (Juli  1890),  S.  497—622.    (Mit 

2  Plänen.)  —  251)  Thureau-Dangin,  Les  dernieres  annees  de  la  monarchie  de  Juillet. 
3«art:  M.  Guizot  et  Lord  Aberdeen  (=  £tudes  d'hist.  contemporaine):  Corresp.  (25  aoüt 
1890).  —  252)  Humphrey  Ward,  The  reign  of  Queen  Victoria,  a  survey  of  fifty  years 
of  Progress.  London,  Smith-Elder.  1888.  Vol.  I:  VI,  594  S.;  Vol.  ü:  IV,  620  S.  sh.  32. 
'[HJb.  (1889),  S.  601.]|  —  253)  Henry  Dunckley,  Lord  Melbourne.  (=  Prime  ministers 
of  Queen  Victoria.)  London,  Sampson  Low.  3  sh.  6  d.  |[HJb.  12,  S.  482.]|  —  254)  Marquis 
of  Lome,  Viscount  Palmerston.  (=  The  Prime  Ministers  of  Queen  Victoria.)  London, 
Sampson  Low.  3  sh.  6  d.  |[Ath.  (30.  Januar  1892).]|  —  255)  J.  A.  Fronde,  Lord 
Beaconsfield.  (=  The  Prime  Ministers  of  Queen  Victoria.)   London,  Sampson  Low.   X,  268  S. 

3  ah.  6  d.  |[DZG.  6,  S.  109;  Ac  (27.  Dez.  1890).]|  —  256)  J-  K.  Thursfield,  Sir  Robert 
Peel  (Eminent  statesmen).  London,  Macmillan.  2  sh.  6  d.  |[HJb.  12,  S.  671.]|  —  257) 
Justin  Mae  Carthy,  Sir  Robert  Peel.  London,  Sampson  Low.  8  sh.  6  d.  |[HJb.  12, 
S.  432.]|  —  258)  S.  W  alp  o  le ,  Life  of  Lord  John  Russell.  London,  Longmans.  1889.  3  sh.  6  d. 
'[EdinbR,  (Januar  1890).]|  —  259)  T.  E.  Rebbel,  Lord  Derby.  (=  Statesman  Series.) 
London,  Allen.  |[Ac.  (14.  Juni  1890).]|  —  260)  J.  B.  Smith,  The  life  of  W.  E.  Gladstone. 
Ward.  604  S.  3  sh.  6  d.  —  261)  X  C.  S.  Parker,  Sir  Robert  Peel  in  Early  Life, 
1788—1812;  as  Irish  Secretary  1812/8;  and  as  Secretary  of  State  1822/7.  From  bis  private 
Correspondence.  Published  by  the  Trustees  of  his  Papers  Visc.  Hardinge  and  the  Right 
Hon.  A.  W.  Peel,  Edited  by.  London,  Murray.  |[QR.  No.  846;  Walpoole:  EHR.  (Oct. 
1*91),  8.  793/8.]|  —  262)  X  Lord  Melbourne^  Paters,  ed.  LI.  C.  Sanders  with  a  preface 
Jjy  Cowper.  Longmans.  652  S.  sh.  18.  —  263)  X  Alexandre  de  Haye,  Lettres  de  Lord 
Beaconsfield  a  sa  soeur,   traduites,  aveo  introduotions,  notices  hist.  et  notes,   et  precedees 


111,192  §  *9B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon. 

und  Schriftstücke  des  im  Jahre  1885  zum  Earl  of  Iddesleigh  ernannten  Sir 
Stafford  Northcote.*6*) 

Auswärtige  Politik.  Eine  bemerkenswerte  Geschichte  des  Krimkrieges 
schrieb  Sir  E.  Hamley,266)  einer  der  tüchtigsten  englischen  Generäle. 
Totleben,  urteilt  er,  sei  kein  Stratege  gewesen.  Die  Bussen  begingen  einen 
grofsen  Fehler,  dafs  sie  die  vom  harten  Winter  erschöpften  AUierten  nicht 
angriffen.  Pelissiers  Angriff  auf  Sebastopol,  bevor  die  nötigen  Vorbereitungen 
getroffen  waren,  wird  scharf  getadelt.  —  Die  Arbeit  von  Begouen  beruht 
auf  der  unpublizierten  Korrespondenz  des  Generals  Cousin  de  Montauban.26'; 
—  Über  die  Stimmung  am  englischen  Hofe  und  im  englischen  Ministerium 
im  Jahre  1866  giebt  Graf  Vitztum,267)  welcher  damals  als  sächsischer 
Gesandter  in  London  weilte,  sehr  interessante  Aufschlüsse.  Lord  John 
Russell  erzählte  dem  Grafen,  dafs  die  Königin  einen  eigenhändigen  Brief  an 
König  Wilhelm  in  der  Sache  des  Friedens  gesandt  habe,  und  auch  Lord 
Clarendon  machte  energische  Vorstellungen  in  Berlin.  Als  dann  aber  Vitztum 
den  englischen  Hof  zum  Handeln  drängen  wollte,  erklärten  die  Minister, 
dafs  England  strikte  Neutralität  bewahren  würde.  Im  gleichen  Sinne  äusserten 
sich  Lord  Derby  und  Mr.  Disraeli,  welche  das  Ministerium  Clarendon-Russell 
ablösten.  Die  Nachricht  des  Einmarsches  der  Preufsen  in  Dresden  erregte 
arge  Mifstimmung  in  London,  der  besonders  der  Herzog  von  Cambridge 
Ausdruck  gab.  Er  war  es  auch,  der  bei  Erörterung  der  Friedensbedingungen 
mit  Energie  für  seine  hannoverschen  Verwandten  eintrat.  —  Die  Charakteristik, 
welche  V.  von  der  englischen  Gesellschaft  und  den  englischen  Staatsmännern 
giebt,  ist  nicht  auf  der  Höhe  seiner  sonstigen  Mitteilungen.  —  In  die 
neuste  Zeit  führt  Herslet,*68)  welcher  eine  vor  Jahren  von  dem  Biblio- 
thekar des  Foreign  Office  begonnenen  Publikation  fortgesetzt  hat  Die 
Arbeit  ist  wertvoll,  da  sie  ganz  auf  Blaubüchern  beruht.  Der  Band  beginnt 
mit  der  Rede  Milans  von  Serbien  im  August  1875,  in  welcher  er  seine  Ab- 
sicht ankündigte,  den  Insurgenten  in  Bosnien  und  der  Herzegowina  zu  helfen. 

Irland  seit  1800.  Pressensä  *69)  und  Bellesheim  87°)  führen  die 
Geschichte  Irlands  bis  auf  unsere  Tage.  In  den  letzten  Jahren  ist  bekannt- 
lich die  Bodenfrage  in  den  Vordergrund  getreten  und  brachte  sogar  einen 
Zwiespalt  zwischen  dem  Papste  und  seinen  getreusten  Söhnen.  Auch  noch 
diesen  behandelt  Bellesheim  bis  zum  Gehorsam  der  Bischöfe  und  ihrer 
Stellungnahme  gegen  Paraell.  In  einem  Schlufsworte  erläutert  er  die  Lösung 
der  Bodenfrage  im  Sinne  der  katholischen  Kirche.  —  Von  den  Männern, 
welche  in  der  irischen  Bewegung  hervorgetreten  sind,  haben  Thomas  Davis,*71' 
welchem  sein  langjähriger  Freund  Sir  G.  D  u  f  f  y  ein  litterarisches  Denkmal  setzte, 


d'nue  Ätude  sur  Lord  Beaconsfield  et  le  parti  Tory.  (D.  Briefe  gehen  y.  1882 — 52,  d.  Ein- 
leitungen y.  de  Haye  sehr  lesenswert,  aber  nicht  unparteiisch.)  —  264)  Andrew  Lang. 
Life,  Letters  and  Diaries  of  Sir  Stafford  Northcote,  First  Earl  of  Iddesleigh.  2  vol.  London, 
Blackwood.  740  S.  81  sh.  6  d.  |[Ao.  (1.  Nov.  1890).]|  —  265)  General  Sir  E.  Hamley. 
The  war  in  the  Crimea.  (=  Events  of  onr  Times.)  London,  Seelley.  312  S.  eh.  5.  l[Ac 
(14.  Man  1891).]|  —  266)  Begouen,  La  France  et  l'Angleterre  pendant  la  Campagne 
de  Chine  en  1860.  —  267)  Graf  Vitztum  v.  Eck  Stadt,  London,  Gastoin  n.  Sadowa. 
Stattgart.  1889.  |[Flathe:  HZ.  66,  S.  687—41;  BLÜ.  (1890),  S.  699—708;  EdinbK- 
( Januar  1890).J|  — -  268)  Sir  E.  Herslet,  The  map  of  Europe  by  treaty:  Showing  Ute 
political  and  territorial  Changes  whieh  have  taken  place  since  the  General  Peace  of  1814. 
Vol.  IV.  1876—91.  Harrison  and  Sons.  |[Ath.  (28.  Jan.  1892.]|  —  269)  F.  de  Pres- 
sense,  L'Irlande  et  l'Angleterre  1800 — 88.  Paria.  626  S.  —  270)  Bellesheim,  a. 
N.  42.  —  271)  G.  Duf  f  y,  Life  of  Thomas  Davis,  the  memoirs  of  an  Irish  Patriot  1840  6. 


§  49B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Silomon.  111,193 

C'Connell,  über  welchen  Gladstone27*)  schrieb,  und  Thomas  Drummond,278) 
der  erste  hohe  Beamte,  welchen  die  irische  Nation  betrauerte,  die  Forschung 
beschäftigt.  —  In  einem  Aufsatze  in  der  American  Cathol.  Quarterly  Rev.274) 
sind  Auszüge  aus  der  ungedruckten  Korrespondenz  des  Erzbischofs  Mac 
Hall  von  Triam  mitgeteilt. 

Xolonieew*76"*81)  Sir  Charles  Dilke  legt  in  einem  Werke  von 
hervorragender  Bedeutung  eine  vollständig  neue  Bearbeitung  seines  zuerst 
1878  erschienenen  Buches  vor.  Das  Buch  behandelt  die  politischen,  sozialen 
and  religiösen  Verhältnisse  in  den  englischen  Kolonieen  (zuerst  Neu-Fund- 
land,  dann  Kanada  und  die  Vereinigten  Staaten  nebst  den  Kolonieen  in 
Westindien  behandelt;  dann  folgen  Australien,  Süd- Afrika,  Indien).  Die 
entworfenen  Schilderungen  bilden  die  Grundlage  für  die  Auseinandersetzung 
der  Ansichten,  welche  sich  der  Vf.  über  die  Zukunft  dieser  Länder  gebildet 
hat  Zwei  Probleme  treten  dabei  in  den  Vordergrund:  1.  Welche  Gestalt 
werden  die  Beziehungen  dieser  aufsereuropäischen  Gebiete  zu  England  voraus- 
sichtlich annehmen?  Dilke  meint,  dafs  in  absehbarer  Zeit  Kanada  und  Austra- 
lien die  jetzt  schon  lockeren  Beziehungen  aufgeben  werden.  Indien  müsse 
unter  allen  Umständen  für  England  gehalten  werden,  wenn  dieses  Grofsmacht 
bleiben  will,  und  wegen  Indiens  auch  Süd-Afrika.  In  diesen  Ländern  sei 
den  Einwohnern  durch  Ausdehnung  ihrer  politischen  Rechte  möglichst  Gelegen- 
heit geboten  sich  selbst  zu  regieren,  wenngleich  unter  englischem  Einflüsse. 
2.  Wie  kann  diese  ungeheure  Masse  im  Falle  eines  Konflikts  zwischen  Eng- 
land und  einer  oder  zwei  grofsen  europäischen  Mächten  verteidigt  werden  ? 
Hier  werden  die  Verteidigungsmittel  in  Bezug  auf  Indien  am  eingehendsten 
erörtert.  In  einem  grofsen  Teile  des  2.  Bandes  werden  nach  Kategorieen 
.Demokratie  in  den  Kolonieen;  Arbeit,  Arbeiterversicherung  etc.;  Schutz- 
zölle-, Erziehung;  Religion;  Gesetze  gegen  Trunksucht)  die  Thatsachen,  welche 
bei  den  einzelnen  Ländern  erörtert  waren,   vergleichend   zusammengestellt. 

Anschliefsend  seien  hier  zwei  Arbeiten  angeführt,  die  eine  über  die 
Bedeutung  der  Seemacht  überhaupt,389)  die  andere  über  die  englische 
Flotte.288) 

Während  für  die  indische,  afrikanische  und  amerikanische 
Kolonialgeschichte  m~849)  auf  die  Fachreferate  zu  verweisen  ist,  erwähnen 

London,  Kegan  Paul.  sh.  12.  |[HJb.  11,  &  8S8.]|  —  272)  W.  £.  Gladstone,  Daniel 
C'Connell:  19*kCent.  (Januar  1889),  S.  149—68.  —  273)  K.  Barry  O* Brian,  Thomas 
Drnmmond,  under-Secretary  of  Ireland  1835 — 40.  London,  Kegan  Paul.  VIII,  404  S.  — 
274)  The  first  period  of  anti  Irish  British  diplomacy  at  Rome:  AmCathQB.  16,  I,  No.  67, 
S.  72—92. 

275)  Sir  Charles  W.  Dilke,  Problems  of  Greater  Britain.  2  vol.  with  maps.  London, 
Macmülan.  1890.  sh.  86.  |[HJb.  11,  S.  681/2;  DRs.  (Januar  1891),  S.  155.]|  —  276) 
C.  P.  Lucas,  An  hist.  geography  of  the  British  Colonies.  VoL  II.  Oxford,  Clarendon  Press. 
1890.  84  sh.  8  <L  |[DLZ.  (1891),  No.  45  (sehr  gelobt).] |  (Inhalt:  Bermudas,  West-Indien, 
Falkland,  Süd-Georgien.)  —  277)  L.  Nares,  Les  canses  et  les  eonsequences  de  la 
grandenr  eoloniale  de  l'Angleterre :  RBelgique  (1890).  —  278)  O.  PfUlf,  D.  britische 
Kolonialreich  u.  seine  Bedentang  für  d.  Gegenwart:  StML.  39  (1890),  S.  281— 99.  —  279) 
G  ef fcken ,  Les  colonies  et  la  politiqne  eoloniale  de  l'Angleterre.  I/II :  RI.  (Nov.  et  Des.  1890). 
—  28v)  Dnnoyer  de  Segonzao,  Fonctions  colonialee  en  Angleterre  et  en  Fraroe:  RIE. 
Ko.  3.  —  281)  Sir  G.  Ferguson  Bowen,  80  Tears  of  Colonial  Government;  A  selection 
from  dispatches  and  letters  edited  by  Stanley  Lane-Poole.  2  voL  London.  1889.  |[EdinbR. 
Na  350.]|  —  282)  A.  F.  Mahan  ,  The  inflnence  of  Sea  power  upon  hist.  1660—1788. 
London,  Low.  557  S.  sh.  18.  |[Ac  No.  951;  SatR.  69,  S.  778;  EdinbR.  172,  S.  420—58; 
Ath.  Ko.  S274.]|  —  288)  M.  Oppenheim,  The  Royal  and  Merchant  Navy  nnder  Elisabeth : 
EHR.  6,  S.  465— 94.  —  284—849)  Indien  s.  §  6  (auch  §  48);  Afrika:  §  66  (anch  62); 

Jahresberiekte  der  Geichiektswisienachaft.    1891.    m.  13 


111,194  §  *9B.    England  Mit  1485.    (1889-91.)    Salomon. 

wir  für  Australien  neben  kleineren  Schriften850"854)  die  Biographie 
Cooks  von  Besant.855)  Für  die  dritte  Reihe  konnte  Vf.  das  bis  jetzt 
anpublizierte  Tagebuch  George  Gilberts  benutzen,  der  als  Midshipman  die 
Reise  am  Bord  der  'Discovery'  mitgemacht  hat.  Es  ergiebt  sich  daraus, 
dafs  C.  von  dem  Vorwurfe  grausamer  Härte  nicht  freizusprechen  ist,  und 
dafs  er  an  der  Entstehung  des  letzten  Konflikts  die  Schuld  trägt. 

Gibraltar,  Malta***)  Cypern.**'') 

Allgemeines*  Trotz  der  grofsen  Zahl  von  Handbachern  der  eng- 
lischen Geschichte,  welche  wir  bereits  besitzen,  ist  Gardiners  Geschichte 
von  England868)  mit  Freuden  zu  begrOfsen.  Ohne  natürlich  neues  zu 
bringen,  aber  fiberall  auf  der  Höhe  der  Wissenschaft  stehend,  führt  sie  bis 
zum  Jahre  1885.  Eine  Reihe  trefflicher  Illustrationen  und  ein  dem  Werke  bei- 
gegebener Atlas859)  werden  dazu  beitragen,  die  Beliebtheit  dieser  Publikation 
zu  erhöhen.  —  Greens860)  schönes  Werk  ist  jetzt  auch  dem  deutschen 
Publikum  zugänglich  geworden. 

Unter  den  von  Schottland  allein  handelnden  Arbeiten861'845)  sei 
das  Buch  von  Mackintosh  zu  erwähnen,  welches  ohne  auf  selbständigen 
Forschungen  zu  beruhen,  doch  mehr  als  eine  Kompilation  ist. 

Die  wichtigste  Publikation  über  Irlands  Vergangenheit8*6"870)  ist 
Bellesheims  mehrmals  erwähnte  Geschichte  der  katholischen  Kirche 
in  Irland.870*)  Montgomery  dringt  nirgends  tief  ein;  angenehm  berührt  die 
klare  und  unparteiische  Besprechung  der  neueren  Land-Gesetzgebung.  Einige 
Arbeiten  allgemeineren  Inhalts  seien  hier  angereiht.871'877)     Blanchets 


Amerika:  §  67.  —  356)  Sir  C.  Q.  Duffy ,  The  Road  to  Australien  federation:  ContempR. 
(Febr.  1890),  S.  158—69.  —  351)  F.  Vaggioli,  Storia  d.  Nuova  Zelanda  e  dei  suoi 
abitatori  I.  Parma,  Fiaccodori.  711  S.  (Mit  Karten.)  —  352)  E.  Jen  kB,  The  government 
of  Victoria  (Aastralia).  London,  Macmillan.  XI,  III,  408  S.  eh.  14.  —  353)  *>• 
Expedition  Sir  Thomas  Eid  er  s  nach  Central-Anstralien :  AZB.  126  (1891).  (Dies.  Ex- 
pedition besprochen:  Globus  [1891],  No.  24.)  —  354)  E-  Hodder.  George  Fife  Angas, 
mther  and  fonnder  of  South- Auatralia.  Hodder  &  Stoughton.  432  S.  sh.  12.  —  355) 
Walter  Besant,  Capitain  Cook.  (==  English  Men  of  Action.)  London,  Macmnian  &  Co.  4". 
255  S.  |[HZ.  66,  I,  S.  146;  HJb.  11,  S.  687.]|  —  353)  Engelnstedt,  Welchen  Wert 
haben  Gibraltar  n.  Malta  für  Grofsbritannien?:  unsere  Zeit  Heft  4  (1891).  —  357)  M. 
Ohnefalsch-Richter,  Cypern  unter  englischer  Verwaltung:  Nation  45/6,  8.  Jg. 

858)  S.  R.  Gardiner,  A  Student'*  hist  of  England  from  the  earliest  times  to  1885. 
Vol.I,  B.  C.  65— 1609;  VoLH,  1509—1689;  Vol.  III,  1689—1885.  London, Longmans& Green. 
XXXII,  878  S.;  XXVI,  861  S.  ä  sh.  4.  |[Liebermann  n.  Brosch:  DLZ.No.  7  (1892'; 
RH.  45,  S.  150;  46,  S.  167;  HJb.  12,  S.  670;  18,  S.  866.]|  —  359)  id.,  School  Atlas 
of  English  bist.  London,  Longmans.  4°.  sh.  5.  —  360)  Green,  s.  JBG.  12.  —  331) 
J.  Mackintosh,  Scotland  from  the  earliest  Times  to  the  present  Century.  (=  Story  of 
theNations.)  London,  Fisher  Unwin.  XX,  886  S.  sh.  5.  —  362)  F.  Legge,  Witchcraft 
in  Scotland  (ohiefly  in  the  16«»  and  17**  centnries):  ScottishR.  (October  1891).  —  363) 
Sir  William  Fräser,  Memorials  of  the  Earls  of  Haddington.  2  vol.  Edinburgh  Priratelr 
printed.  4°.  |[EdinbR.  No.  851.]|  —  364)  W.  Gibb,  Relice  of  the  royal  house  of  Stuart, 
illustrated  by  a  series  of  40  plates  in  colonrs,  with  introdnction  by  J.  Skelton.  London, 
Macmillan.  Fol.  14  sh.  7  d.  (The  Edition  is  limited  to  800  copies  for  Säle  in  England.) 
—  365)  R*  Dickson  and  J.  P.  Edmond,  Annais  of  Scottish  Printin g.  Cambridge. 
Macmillan  &  Bowes.  |[Ac.  (22.  März  1890).]|  —  366)  W.  E.  Montgomery,  Hist.  of  Land 
Tenure  in  Ireland.  Cambridge,  üniversity  Press.  1889.  |[EHR.  (April  1890>]|  —  36?) 
R.  Hassenoamp,  Hist  of  Ireland.  London,  Sonnensohein.  4  sh.  6  d.  —  368)  Ca. 
Owen  O'Conor  Don,  The  O'Conors  of  Connaoght:   an  Hist.  Memoir.    Dublin,  Hodges. 

JEHR.  (Jan.  1892),  S.  188.])  (Gesch.  d.  Hanptzweiges  e.  d.  besten  irischen  Familien.)  — 
69)  B.  Stuart,  Laquestione  irlandese:  NAnt.SO,  H.21.  —  370)  K.  de  Volkaersbeke, 
La  lutte  de  llrlande.  Lille,  Desclee.  1890.  |[RH.  45,  S.  468  (bissiges  Pamphlet  gegen 
EngUnd.    Geht  bis  ins  12.  Jh.  hinauf).]  |    —  376*)    Beilesheim,   s.  N.  42.  —  371) 


§  49B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salonion.  111,1% 

neues  Handbach  der  Numismatik878)  bespricht  im  2.  Bande  die  Münzen  von 
Schottland,  Irland  und  England. 

Bibliographie*  Von  dem  groben  von  Stephen  redigierten  Wörter- 
buche879) sind  weitere  12  Bände  (1889 — 91)  erschienen.  Mehrere  umfang- 
reiche Artikel  ans  demselben  sind  bereits  angeführt  worden.  Von  der  Ver- 
waltung des  British-Museum  in  London  ist  ein  neuer  Katalog880)  heraus- 
gegeben worden,  dessen  Vortrefflichkeit  ein  jeder  rühmen  wird.  Unter  den 
neu  erworbenen  Hss.  zur  neueren  Geschichte  Englands  ist  besonders  die 
Schenkung  des  Earl  of  Chichester  zu  erwähnen.  Sie  umfafst  die  gesammte 
offizielle  und  private  Korrespondenz  der  Familie  Holles-Newcastle.  —  Palma 
di  Cesnola  hat  die  italienischen  Mss.  des  British-Museum  katalogisiert.881) 
—  Die  bekannte  Firma  Macmillan  hat  ein  Verzeichnis  der  bei  ihr  von 
1843—89  erschienenen  Publikationen  herausgegeben.882)  Ein  guter  Index 
verschafft  eine  leichte  Obersicht. 

IAtteraturgeschichte.  Zunächst  verzeichne  ich  Werke  allgemeineren 
Inhalts.888"896)  —  Dafs  es  ten  Brink  nicht  mehr  vergönnt  gewesen  ist, 
seine  Geschichte  der  englischen  Litteratur  zu  Ende   zu  führen,   ist  als  ein 


C.  A.  F  y  f  f  e ,  A  Hist.  of  Modern  Europe.  Vol.  in.  London,  Cassell.  |[Ao.  (29.  März  1890).]| 
(Führt  von  1848—78;  nicht  immer  unparteiisch.)  —  872)  Graf  A.  Hubner,  Durch  d. 
britische  Reich.  Leipzig,  Brock  haus.  2.  Aufl.  M.  6.  —  878)  L.  Palma,  La  federazione 
imperiale  ingleie:  NAnt  32,  Heft  6.  —  $74)  A.  Ch.  Ewald,  Paper  and  parchment; 
bist  Sketches.  London,  Ward  Donney.  1890.  885  8.  |[RH.  45,  S.  461.]|  —  875)  H. 
Jephson,  The  Platform:  its  Rise  and  progress.  2  voL  London,  Macmillan.  —  373) 
J.  C.  Wall,  The  tombs  of  the  kings  of  England.  London,  Low.  478  S.  sh.  21.  (Mit 
Illustrationen.)  —  877)  G.  M.  Asher,  D.  Gentry  u.  deren  Abstammung  v.  englischen 
Königen:  DRs.  61  (1889),  8,  121—89.  (Zwischen  d.  Königshause  in  d.  Gentry  besteht  e. 
höchst  ausgedehnter  u.  weit  verzweigter  durch  d.  Nobility  vermittelter  genealogischer  Zusammen- 
hang. Politisch  u.  social  ist  d.  Gentry  e.  familienartige,  im  Konigshause  gipfelnde  Einheit.) 
—  378)  J-  Blanchet,  s.  JBG.  18. 

879)  The  Dictionary  of  National  Biography  ed.  by  Leslie  Stephen  and  Sidney  Lee. 
London,  Smith  &  Eider.  1890/1.  a  15  sh.  |[EHR.  (Oct.  1890),  S.  788;  ib.  (Oct.  1891),  S.  788.]| 
(VoL  XVII:  Eduard-Erskine,  VoL  XVIII:  Eedaile-Finan,  VoL  XIX:  Finoh-Forman,  Vol.  XX: 
Forrest-Garner,  Vol.  XXI:  Garnett- Gloucester,  Vol.  XXII:  Glover-Gravet,  Vol.  XXIII:  Gray- 
Haighton,  Vol.  XXIV:  Hayles-Harriott,  Vol.  XXV:  Harris-Henry  I.,  Vol.  XXVI:  Henry  II.- 
Hindley,  Vol.  XXVII:  Hindmarsh-Horenden,  Vol.  XXVIII:  Howard-Ingletorp.)  —  880) 
Catalogue  of  Addition»  to  the  Mas.  in  the  Br.-Museum  in  the  years  1882/7.  (=  Printed 
by  order  of  the  Trustees.)  1889.  XV,  1149  S.  |[Wattenbach:  DLZ.  11,  S.  1085.]|  — 
S81)  Aless.  Palma  di  Cesnola,  Catalogo  di  mss.  ital.  n.  Museo  Brit.  di  Londra.  Torino, 
Roux.  210  S.  L.  4.  |[Renier:  GSLIt.  16,  S.  418— 28;Motta:  AStLomb.  17,  S.  475— 80? 
Frati:  RCritLettlt.  6,  S.  114/7.]|  —  882)  Bibliographical  Catalogue  of  Macmillan  and  Co.'s 
Publications  from   1843  to  1889.    London.    |[EHR.  (April  1892),  S.  899.]| 

888)  Bernhard  Ten  Brink,  Gesch.  d.  englischen  Litteratur  Band  2:  Bis  z.  Thron- 
besteigung Elisabeths  I.  Berlin.  352  S.  |[DZG.  2,  S.  217.]|  (JBG.  12,  III,  180S8?.)  — 
S84)  Henry  Morley,  An  attempt  towards  a  hist.  of  English  literature.  Vol.  VI,  VH. 
London,  CasselL  (V.  Chaucer  bis  Caxton,  u.  v.  Caxton  bis  Coverdale.)  —  385)  L. 
Boucher,  Hist.  de  la  lltterature  anglaise.  Paris,  Garnier.  512  S.  Fr.  8,50.  —  886) 
H.  Taine,  Hist.  de  la  litterature  anglaise  V  et  complementaire:  Les  contemporains.  Paris, 
Hachette.  484  S.  Fr.  8,50.  —  387)  Max  Loh  wisch,  Z.  Gesch.  d.  engl.  Aussprache 
r.  1650 — 1750.  Jena.  Inaug.-Diss.  54  S.  —  388)  Ch.  H.  Herford,  Studiea  in  the 
Litterary  relations  of  England  and  Germany  in  the  16*h  Century.  Cambridge,  University  Press. 
XXIX,  426  S.  |[E.  Oswald:  AZgB.  10  (189lV)|  —  389)  E.  Oswald,  Deutscher 
Einflufs  auf  England  im  16.  Jh.:  AZgB.  289—90  (1891).  —  390)  Flügel,  Lieder- 
sammlungen d.  16.  Jh.,  bes.  aus  d.  Zeit  Heinrichs  VIII.  (I/III) :  Anglia  12,  H.  2.  —  891) 
E.  Koppel,  Dante  in  d.  engl.  Litt.  d.  16.  Jh.:  ZVLG.  u.  RenaissLitt.  3  (1890),  No.  6.  — 
392)  id.,  D.  engl.  Tasso-Übersetzer :  Anglia  12,  No.  1.  —  393)  Th.  Vetter,  Zürich 
als  Vermittlerin  englischer  Litteratur  im  18.  Jh.  Zürich.  —  394)  T.  de  Wyzewa, 
La  renaieaance  du  roman  hist.  en  Angleterre:  RDM.  97  (1890),  H.  1.  —   395)   Gl.  Groth, 

13* 


111,196  §  *9B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon. 

herber  Verlust  für  die  Wissenschaft  zu  betrachten.  —  Es  folgen  Arbeiten 
über  einzelne  Dichter  and  deren  Schöpfungen :  über  Beaumont  und  Fletcher,*96} 
Milton897)  und  Dryden,898)  über  Prior,899-*00)  Defoe,401)  Pope*0*-40*)  und 
Arbuthnot.  404)  Ferner  erschienen  Publikationen  über:  Fielding,405)  Bums,40«) 
Southey,407)  Sheridan408"410)  und  Shelley.411"418)  Neben  anderem 414-il7> 
ist  alsdann  die  wiederum  zahlreiche  Litteratur  über  Lord  Byron418'426) 
und  Wordsworth4*7"481)  zu  nennen.  Es  folgen  Arbeiten  über  Walter 
Scott,482)   dessen  höchst  interessantes  Tagebuch  uns  gleichfalls  vorliegt,453; 


Stadien  z.  engl.  Litt  d.  Gegenwart:  Grenzboten  No.  8/4.  —  S96)  Oliphant,  The 
works  of  Beaumont  and  Fletcher:  Engl.  Stud.  No.  1.  —  397)  Gast.  Jenny,  Miltooi 
'Verlorenes  Paradies  in  d.  deutschen  Litt.  d.  18.  Jh.*  Leipziger  Inaug.-Diss.  St.  Gallen, 
Zollikofer.  1890.  97  S.  |[ZVgldLitt.  (1891),  S.  120  (ungenügend  gelöstV]]  —  898) 
Holzhausen,  Über  Drydens  heroisches  Drama:  Engl.  Stud.  15,  Heft  1/2.  —  $99) 
Augustin  Dobion,  Selected  Poems  of  Matthew  Prior.  With  an  introduction  and  not«*. 
(=  The  Parchment  Library.)  Kegan,  Paul  &  Co.  |[Ac  (18.  Sept.  1890).]|  —  400) 
George  A.  Aitken,  Matthew  Prior:  ContempR.  (Mai  1890),  S.  715—29.  —  401)  id.. 
Defoes  Wife:  ib.  (Februar  1890),  S.  232/9.  (Stellt  fest,  dafs  nicht  wie  bisher  angenommen 
Defoe  zweimal  verheiratet  gewesen ;  dafs  vielmehr  seine  einzige  Gattin  Mary  Tuffley  gewesen.) 

—  402)  Will.  Ed.  Mead,  The  versification  of  Pope  in  its  relations  to  thc  scventeeDth 
Century.  Leipz.  Inaug.-Diss.  III,  141  S.  —  40$)  E.  Petzet,  D.  deutschen  Nach- 
ahmungen d.  Popeischen  Lockenraubes:  ZVglLitt.  (1891),  S.  410—38.  —  404)  Vgl  N.  176. 

—  405)  Stapfer,  Henry  Fielding:  RDM.  (15.  Sept.).  —  400)  Lockhardt,  The 
life  of  Robert  Burns.  |[AZgB.  (1890),  No.  352.]|  —  407)  Abb.  Wächter,  Über  Robert 
Southeys  Epen.  Halle-Wittenberger  Inaug.-Diss.  42  S.  —  408)  Lloyd  C.  Sanders. 
Life  of  Sheridan.  |[AZgB.  (1891),  No.  73.]]  —  409)  H.  Morley,  The  plays  of  R.  B. 
Sheridan.  |[AZgB.  (1891),  No.  78.]|  —  410)  Kurt  Weifs,R.  Brindsley  Sheridan.  Leipzig. 
Inaug.-Diss.  1889.  V,  110  S.  —  411)  Zdziechowski,  La  poeaie  de  Shelley  consideree 
dans  sei  rapports  avec  celle  de  Byron:  An«,  d.  Akad.  in  Krakau  (Marx  1891).  — 
412)  Rieh.  Ackermann,  Quellen,  Vorbilder  u.  Stoffe  zu  Shelleys  poetischen  Werken. 
Erlangen,  Deichert  M.  1,50.  —  418)  Lady  M.  Rossetti,  Mrs.  Shelley.  London,  Allen. 
1890.  |[AZgB.  (1890),  No.  170.]|  (D.  Witwe  d.  Dichters.)  —  414)  &  Smith.  Life 
of  Jane  Aueten.  (=  Great  Writers.)  London,  W.  Scott.  |[Ac.  (17.  Mai  1890);  AZgB.  (1890  . 
No.  177.]|  (Romanschriftstellerin  [1775—1817].)  —  415)  Leigh  Hunt,  Tales,  with  a 
prefatory  memoir  by  W.  Knight.  (=  The  Treasure  House  of  Tales  by  Great  authon.) 
London,  Patterson.  |[Ac.  (20.  Dec  1890).]|  —  410)  John  Keats,  Poetry  and  Pros*. 
Essays  and  letters.  ed.  Buzton  Forman.  1890.  |[AZgB.  (1891),  No.  l.]|  —  41?)  s- 
Colvin,  Letters  of  John  Keats.  |[AZgB.  (1892),  No.  25.1|  —  418)  Roden  Noel,  Lord 
Byron.  (=  Great  Writers  Series.)  |[Ac.  (6.  Sept.  1890).]|  —  419)  G.  Chiarini,  Lord 
Byron,  n.  politica  e  n.  letteratura  d.  prima  meta  d.  secolo:  NAnt.  84,  Heft  18/4.  —  420) 
DalloiB,  foudes  morales  et  litte'raireB  apropos  de  Lord  Byron.  Avec  une  introduction 
parRosne.  Paris,  Didot  &  da.  XLIH,  297  S.  —  431)  Flaischlen,  Byron  in  Deutseh- 
land: CBlBibl.  (Nov.).  -—  42*3)  O.  Schmidt,  Rousseau  u.  Byron,  e.  Beitrag  s.  vgl. 
Litteraturgesch  d.  Revolutions-Zeitalters.    Greifswald.    1889.    182  S.    |[MHL.  18,  S.  66/8.]| 

—  423)  Frd.  v.  Westenholz,  Über  Byrons  bist.  Dramen.  E.  Beitr.  z.  ihr.  Ksthet 
Würdigung.    Stuttgart,  Frommann.    M.  1,20.    |[AZgB.  (1890),  No.  860 ;  DLZ.  (1891),  No.  14.]| 

—  424)  M.  Zdziechowski,  Über  d.  Kritiker  Byrons:  Anz.  d.  Akad.  in  Krakau 
(Mai  1890).  —  425)  Fr.  Blumenthal,  Lord  Byrons  mystery  «Cain*  and  its  reletkw 
to  Miltons  'Paradise  Lost*  and  Gessner's  Death  of  Abel.  Progr.  d.  Oldenburger  Ober-Reil- 
schule.  1891.  12  S.  —  426)  K.  Stöhsel,  Lord  Byrons  Trauerspiel  'Werner'  u.  seine 
Quelle  «E.  Rettung'.  Erlangen,  Junge.  1891.  86  S.  |[AZgB.  (1892),  No.  47.]|  —  4*7) 
William  Wordsworth,  Complete  poetical  works.  With  an  introduction  by  John  Morley. 
London,  Macmillan.  1889.  LXV,  928  S.  |[LCB1.  (1890),  No.  11.1|  —  428)  Elisabeth 
Wordsworth,  William  Wordsworth.  London,  PereivaL  1891.  |[WR.  (Oct.  1891)  (an- 
erkennend).]! —  429)  William  Knight,  Wordsworthiana.  A  Selection  from  papers  read 
to  the  Wordsworth  Society.  London,  Macmillan  &  Co.  1889.  XXIV,  852  S.  |[LCBL  (18901. 
No.  ll.]|  —  480)  W.  Watson,  Wordsworth's  Grare  and  other  Poems.  London,  FUher 
Unwin.  |[Ac.  (22.  Febr.  1890).]|  —  4SI)  Bussiere  et  Legouis,  Le  general  Beaupoy 
et  le  poete  anglais  Wordsworth:  RevFr.  (14.  Oct  1890).  (Wurden  1792  in  Blois  bekannt 
u.  waren  gut  befreundet.    Wordsworth  verdankt  man  gute  Nachrichten  Über  d.  frans.  Er- 


§  49B.    England  oeit  1485.    (1869—91.)    Salomon.  111,197 

über  Dickens484"486)  und  andere  Schriftsteller  ans  jüngst  vergangener 
Zeit.487"446)  Der  vielbesprochene  und  vielgelesene  Roman  von  Humphrey 
Ward  ist  in  deutscher  Übersetzung  erschienen.447)  Von  Historikern  sind 
Carlyle,448"460)  Macaulay461)  und  Grote462)  mit  Studien  bedacht  worden. 
Ich  8chliefse  neu  erschienene  Memoiren,  Lebensbeschreibungen, 
Korrespondenzen  etc.,  als  Ergänzungen  der  Literaturgeschichte,  diesem 
Abschnitte  an.458"460)  Besonders  interessant  sind  die  Memoiren  von  John 
Murray;461)  sie  geben  eine  Geschichte  des  Buchhandels,  zugleich  aber  auch 


eignisse.)  —  482)  L*  Proescholdt,  Aus  d.  geistigen  Werkstatt  Walter  Scotts:  V. 
Fels  z.  Meer  No.  6.  (1891).  —  433)  The  Journal  of  Sir  Walter  Scott  1825—82.  From 
the  original  Mss.  at  Abbotsford.  2  vol.  Edinbnrg.  1890.  |[AZgB.  (1890),  No.  340.]]  — 
4$4)  R.  Langton,  The  Childhood  and  Youth  of  Charles  Dickens  with  retrospective 
Notes  and  Elncidations  from  bis  books  and  letters.  London,  Hutchinson.  |[Ac.  (30.  Mai  1891).]| 
(Unwesentlich  ▼.  d.  ersten  Auflage,  d.  1888  erschienen  ist,  differierend.)  —  435)  F.  G* 
Kit  ton,  Charles  Dickens  by  Pen  and  Pencil;  including  anecdotes  and  reminiscences  collected 
from  bis  friends  and  contemporaries.  Frank,  T.  Sabin  &  John  F.  Denter.  —  436)  Percy 
Fitzgerald,  The  Hist.  of  Pickwick :  an  account  of  its  characters,  localities,  allusions  and 
iünstrations.  With  a  bibliography.  London,  Chapman  &  Hall.  |[Ac.  (80.  Mai  1891.)]|  — 
43?)  W.  Sharp,  Life  of  Robert  Browning.  (=  Great  Writers.)  London,  W.  Scott.  12°. 
220  S.  |[Ac.  (12.  April  1890);  Polybibl.  69,  S.  826.]|  —  438)  John  R.  and  Hunter 
H.  Robinson,  The  life  of  Robert  Coates.  Sampson  Low  and  Co.  |[Ath.  (3.  Oct. 
1891).]|  —  439)  Jos.  Texte,  Christophe  Mario we:  RDM.  97.  tome  4  livr.  —  440) 
Phillippethal,  Kurze  Charakteristik   Thackerays:    Neuphilog.  CB1.   4   (1890),  No.   4/5. 

—  441)  K.  Merivale  and  Frank  T.  Marzials,  W.  M.  Thackeray.  (=  Great 
Writers.)  London,  W.  Scott.  |[Ac.  (7.  März  1891).]|  —  442)  Arvede  Barine,  Portraits 
de  femmes.  Paris,  Hachette.  1889.  16°.  Fr.  8,50.  (Hieher  gehört:  1.  Madame  Carlyle, 
2.  George  Eliot.  Dieses  Werk  wurde  ▼.  d.  Akademie  preisgekrönt.)  —  443)  Fr.Rodriguez, 
Stadi  e  saggi:  Lord  Tennyson.  Henry  Longfellow.  Cowper.  Roma.  1891.  12°.  418  S. 
IC.  5.    —    444)   Henry  Van  Dyke,   The  Poetry   of  Tennyson.     Elkin   Mathews.    |[Ac. 

29.  Mars  1890).]|  —  444*)  Alfred  Lord  T  ennyson  ,  Demeter  and  other  poems.  London, 
Macmiüan.  1889.  —  445)  Andrew  Lang,  Essays  in  little.  London,  Henry.  |[AZgB. 
1 1891),  No.  168.]|  (Aufsätze  zumeist  über  neuere  u.  neuste  englische  Litteratur.)  —  445*) 
A.  Aus  tin,  English  Lyrice  edited  by  William  Watson.  London,  Macmillan.  |[Ac.  (27.  Sept. 
1890).]|  (Auswahl  aus  lyrischen  Dichtungen.)  —  446)  Moncure  D.  Conway,  Life  of 
Nathaniel  Hawthorne.  (=  Great  Writers  Series.)  London,  W.  Scott.  |[Ac.  (4.  Oct.  1890).]| 
(Amerikanischer  Schriftsteller  [f  1864].)  —  447)  H.  Ward,  Robert  Elsmere.  Autoris. 
Übers,  v.  Ther.  Leo.  2  Bde.  Berlin,  Schorer.  690  u.  598  S.  M.  12.  |[DLZ.  Ko.  40 
ifttr  d.  relig.  Entwickig.  d.  heutigen  Englds.  wichtig).]|  —  448)  Dilthey,  Thomas  Carlyle : 
A  f.  Gesch.  d.  PhiloB.  4,  2.  Heft.  —  449)  G.  v.  Schult ze-Gaevernitz,  Th.  Carlyles 
Stellung  zu  Christentum  u.  Revolution:  AZgB.  No.  114/6  (1891).  —  450)  E.  Wort  über 
Thomas  Carlyle,  d.  Bahnbrecher  d.  sittlioh-sozialen  Weltordnung:  KM.  No.  8,  10.  Jg.  (1891). 

—  451)  Pogodin,  Macaulay  als  Geschichtsschreiber :  Istoricheskoe  Obosrjenie  1  (l889). 
-45t)  G.C.  Robertson,  George  Grote:  DictNatBiogr.  23  (1890),  S.  284— 93.  (Robertson 
iit  e.  persönlicher  Bekannter  Grotes  gewesen.)  —  453)  Alexander  H.  Japp,  De  Quincey 
Memorials :  being  Letters  and  other  Records  here  first  published.  2  vol.  London,  Heinemann. 
|[WR.  (Oct.  1891),  S.  450.]|  (Vgl.  AZg.,  Beilage  No.  236,  1890.)  —  454)  Dr.  L. 
Loe  we ,  Diaries  of  Sir  Moses  and  Lady  Montefiore.  2  vol.   London,  Griffith,  Farran  &  Co.  |[Ac. 

13.  Sept.  1890).]|  (D.  Herausgeber  e.  intimer  Freund  d.  Hauses.)  —  455)  E.  M o  n  t  e*g u  t , 
La  duchesse  et  le  Duo  de  Newcastle:  RDM.  (Mai-Juni  1891).  (Bespricht  d.  Werke  d.  herzog- 
liehen Paares.)  —  456)  Wemyss  Reid,  The  life  and  letters  and  friendships  of  Lord 
Houghton.  2  vol.  London,  Cassell.  1890.  sh.  32.  —  457/8)  Ch.  Kingsley,  Alton 
Locke,  Schneider  u.  Dichter.  E.  Autobiographie  deutsch  v.  Spangenberg.  2  Bde.  Leipzig, 
Brockhaus.  M.  8.  |[LCB1.  (1892),  No.  l.]|  (Schildert  d.  Lage  d.  Handwerker  um  d.  Mitte 
d.  40er  Jahre.)  —  458*)  Lloyd  Jones,  The  life,  Times  and  labours  of  Robert  Owen. 
London,  Sonnenschein.  |[Ac.  (10.  Mai  1890).]|  —  459)  Benjamin  Disraeli,  Earl  of 
Beaeonsfi eld,  Tales  and  sketches,  with  a  prefatory  Memoir  by  J. Logie  Robertson.  London, 
Patterson.  |[Ac  (25.  April  1891).]|  (Ohne  grofsen  litterarischen  Wert.)  —  460)  Mary 
Wollttonecraft  Shelley,  Tales  and  stories,  with  an  introduction  by  Richard  Garnett. 
;  =  The  Treasure  House  of  Tales  by  Great  authors.)  London,  Patterson.   |[Ac.  (20.  Dez.  1890).]| 


111,198  §  49B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon. 

der  litterarischen  Strömungen  in  England  im  Beginne  unseres  Jh.  Die 
zwei  bedeutsamsten  Ereignisse  in  seinem  Leben  waren  die  Gründung  der 
Quarterly  Review  und  sein  Zusammentreffen  mit  Byron,  mit  welchem  Um 
später  eine  enge. Freundschaft  verband.  —  In  de  Quinceys  Aufzeichnungen 
sind  die  Mitteilungen  Ober  berühmte  Zeitgenossen  der  wertvollste  Teil.  So 
lesen  wir,  dafs  Macaulay  als  elfjähriger  Knabe  an  einem  Abende  halb  die 
Mysterien  von  Udolpho  ausgelesen  habe. 

Shake$peare-IÄtitQYd£uT.  Das  jährlich  wachsende  Studium  Shake- 
speares hat  längst  zu  einer  selbständigen  Litteratur  geführt,  und  so  haben 
sich  auch  die  Freunde  dieses  Dichters  im  *  Jahrbuch  der  Shakespeare-Gesell- 
schaft,'*62)  sowie  in  anderen  Publikationen  ähnlicher  Art468#4e4)  eigene 
Organe  geschaffen.  Es  bringt  besonders  die  erstgenannte,  von  F.  A.  Leo 
redigierte  Publikation  im  Anhange  eines  jeden  Bandes  eine  selten  vollstän- 
dige Bibliographie,445)  welche  für  eine  jede  wissenschaftliche  Arbeit  über 
Shakespeare  unentbehrlich  sein  wird. 

In  diesem  Referate  seien  daher  weder  Arbeiten  philologischer,  quellen- 
kritischer, scenischer  Art,  noch  neue  Ausgaben  der  gesammelten  Werke 
oder  einzelner  Stücke  genannt,  sondern  nur  solche  Schriften,  welche  ihres 
allgemeineren  Charakters  wegen  auch  den  Historiker  interessieren 
werden.466"*486)  Hierher  gehören  auch  Arbeiten  über  die  Litteratur,486"490) 
sowie  über  Theater  und  Bühne  zur  Zeit  Shakespeares.491"498) 


—  461)  S.  Smilea,  Memoir  and  Correspondence  of  the  late  John  Murray,  with  an  aeeoant 
of  tbe  origin  and  Progress  of  the  Houoe  (1768— 1848).  (=  A  publisher  and  hia  friends.  2  voL) 
London,  Mnrray.  XV,  496  S.;  XI,  550  S.  |[EB.  (Juli  1891),  S.  121—81.]]  —  462) 
Jahrbuch  d.  deutschen  Shakespeare-Gesellschaft.  Im  Auftrage  d.  Vorstandes  herausgegeben 
durch  F.A.Leo.  Vol.  XXIV  (1889),  XXV  (1890),  XXVI  (1891).  Weimar,  in  Kommission 
bei  A.  Huachke.  —  463)  Shakespeariana.  Conducted  by  the  Shakespeare  Society  of 
New-York.    Vol.    VI/V III  (1889—91).    Kew-York,   Leonard   Scott.    (Erscheint  monatlich.) 

—  464)  New  Shakespeare  Society.  Series  1.  Transactions:  Part  I,  II,  III,  iasued  fio- 
getber  in  1891.  London,  Published  for  the  Society  by  Kegan  Paul,  Treuen,  Trfibner&Co. 
(Vgl.  JbShakespGesellschaft  27,  S.  854/5.)  —  465)  Albert  Cohn,  Shakespeare-Bibliographie 
1889,  1890,  1891.  Mit  Nachtragen  z.  Bibliographie  in  Band  I— XXIV  <L  Jahrbuches: 
JbShakespGesellschaft  27  (1892),  S.  321—400.  (Enthalt  sämtliche  in  allen  Sprachen  [o.  a. 
auch  in  russischer,  romanischer,  hebräischer  Sprache]  erschienene  Arbeiten  über  Shakespeare ; 
auch  Arbeiten,  d.  in  Indien,  Australien  etc.  veröffentlicht  sind.)  —  466)  L.  M.  Griffiths, 
Evenings  with  Shakespeare.  A  handbook  to  the  study  of  his  works  .  .  .  Bristol,  J.  W. 
Arrowsmith.  1889.  XVI,  865  S.  [[Ath.  (80.  Aug.  1890);  SaturdayR.  (18.  Jan.  1890).] |  — 
467)  L.  Wilken,  An  bist-  introduetion  into  the  study  of  Shakespeares  works.  Part.  IL 
Progr.  d.  Progymnas.  y.  Biedenkopf.  1889.  —  468)  Dr-  Timon  (=  M.  P.  de  Haan>. 
Shakespeares  Drama  in  s.  natürl.  EntWickelung  dargestellt.  Studien  über  d.  Dichters  Sprache. 
Zeit,  Kunst  u.  Poesie  etc.  Leyden,  Brill.  1889.  XX,  618  S.  |[LCB1.  (1890),  No.  33 
('trotz  d.  Begeisterung  u.  d.  Fliifses  d.  Vf.  nicht  befriedigend' ).]|  —  469)  W.  Weti. 
Shakespeare  v.  Standpunkte  d.  vgld.  Litt. -Gesch.  I.  Bd.:  D.  Menschen  in  Shakespeares 
Dramen.  Worms,  Reiss.  1890.  XX,  579  S.  M.  7,20.  |[Brandl:  DLZ.  No.  19.]|  —  476) 
F.  A.  Leo,  Geflügelte  Worte  u.  volkstümlich  gewordene  Aussprüche  aus  Shakespeare» 
dramatischen  Werken :  JbShakespGesellschaft  27  (1892),  S.  4— 107.  —  471)  J.Walter. 
Shakespeares  true  life.  Illnstrated  by  G.  E.  Moira.  London,  Longmans.  1890.  IV,  895  S. 
| [SaturdayR.  (18.  Januar  1890).]|  —  472)  G.  Chiarini,  II  matrimonio  e  gli  amori  di 
Guglielmo  Shakespeare:  KAnt.  26  (1890),  H.  6/9.  —  476)  Ad.  Gelber,  Shakespearesehe 
Probleme.  Plan  u.  Einheit  im  Hamlet.  Wien,  Konegen.  M.  6.  —  474)  J-  Spanier. 
D.  'Papist*  Shakespeare  im  Hamlet.  Trier,  Paulinus-DruokereL  116  8.  M.  1,60.  |[LCB1. 
(1890),  Ko.  88;  SaturdayR.  (12.  Sept.  1891).]|  —  475)  M.  A.  Schröer,  Über  William 
Shakespeares  Glaubensbekenntnis:  DWB1.  Ko.  89  (1890).  (Gegen  Spanier  gerichtet.)  — 
4?6)  A.  Gaye,  William  Shakespeare  Katuralist:  GentlemansMag.  (October  1891).  —  477) 
Wilh.  Klöti,  Shakespeare  als  religiöser  Dichter.  Zürich,  Höhr.  M.  1,70.  —  478) 
H.  Türck ,  D.  psychologische  Problem  in  d.  Hamlet-Tragödie.    Promotionsschrift  d.  phiL  Fak. 


§  49B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon.  111,199 

Kirchenge8chichtliche8.  Vor  allem  sind  die  oben  besprochenen 
Noten  zu  vergleichen.  Die  übrigen  Arbeiten  teilen  sich  in  Werke  über 
Religion  und  Kirche  überhaupt,499"508)  über  gewisse  kirchliche  Instit- 
utionen604"606)  und  einige   religiöse  Sekten;607"610)   sodann  Werke   über 


Ullivers.  Leipzig.  1890.  84  S.  —  479)  Fr-  Panlsen,  Hamlet,  d.  Tragödie  d.  Pessimis- 
mus: DRs.  (Mai  1889),  S.  287—59.  —  480)  R«  Beyersdorff,  Giordano  Bruno  u. 
Shakespeare:  JbShakeapGesellsch.  26,  S.  258—824.  |[Zupitza:  DLZ.  (2.  Not.  1889).]| 
(Vordem  separat  erschienen.)  —  481)  Bernh.  Suphan,  Shakespeare  im  Anbruch  d. 
klass.  Zeit  unserer  Litt.  Einleitender  Vortrag  z.  25.  Jahrestage  d.  deutsehen  Shakespeare- 
Gesellschaft:  DRs.  15  (1889),  H.  12.  (Aueh  JbShakespG eselisch.  25,  S.  1—22.)  —  482) 
Em.  Walt  her,  D.  Einflufs  Shakespeares  auf  d.  Sturm-  u.  Drangperiode  unserer  Litteratur 
im  18.  Jh.  Jahresbericht  d.  technischen  Staatslehranstalten  zu  Chemnitz.  Ostern  1890.  4°. 
28  S.  —  48S)  Karl  Br.  Wagener,  Shakespeares  Einflufs  auf  Goethe  in  Wahrheit  u. 
Dichtung.  I.  T.  Halle- Wittbg.  Inaug.-Diss.  1890.  III,  54  S.  —  484)  Fr.  A.  Leo, 
Shakespeare  u.  Goethe:  ShakespJb.  24,  S.  9—28.  —  485)  H.  Dttntzer,  Shakespeare 
n.  d.  junge  Goethe.  (=  Z.  Goetheforschung.  Neue  Beiträge  v.  H.  Dttntzer.)  Stuttgart  etc., 
Deutsche  Verlags- Anstalt.  —  480)  William  Ä.  T hay er,  The  best  Elizabethen  plays, 
The  Jew  of  Malta,  by  Harlowe ;  the  Alchemist  by  Jonson ;  Philaster  by  Beaumont  and 
Fletcher;  the  two  noble  kinsmen,  by  Fletcher  and  Shakespeare;  the  duchess  of  Malfi  by 
Webster.  Boston,  Ginn  &  Co.  1890.  12°.  610  S.  |[SaturdayR.  (28.  Juni  1890).]|  — 
487)  J-  Jusaerand,  The  English  novel  in  the  time  of  Shakespeare  translated  by  E.  Lee, 
revised  and  enlarged  by  the  author.    London,  Fisher  Unwin.    488  S.    |[HJb.  11,  S.  860.]| 

—  488)  Karl  Elze,  Notes  on  Elisabethan  Dramatists.  New  ed.  Halle,  Niemeyer.  1889. 
XII,  356  S.  M.  10.  |[LCB1.  (1889),  No.  50;  M.  a.  d.  gas.  Gebiete  d.  engl.  Sprache  (1890), 
No.  l.]|  —  489)  D-  Schauspiele  d.  englischen  Komödianten.  Hrsg.  v.  W.  Creizenacb. 
Stuttgart,  Union.  1889.  LCVIII,  358  S.  |[LCB1.  (13.  April  1889).]|  —  490)  R. 
t.  Lilien  er  on,  D.  deutsche  Drama  im  16.  Jh.  u.  Prinz  Hamlet  aus  Dänemark:  DRs. 
(November  1890),  S.  242—64.  —  491)  F.  G.  Fleay,  A  ehronicle  tust,  of  the  London 
Stage  1559— 1642.  London,  Reev es  &  Turner.  1890.  X,  424  S.  |[SaturdayR.  (28.  Juni 
1890);  Ath.  (6.  Sept.  1890).]|  (460  copies  printed.)  —  492)  F.  A.  Gelbcke,  D.  engl. 
Bahne  au  Shakespeares  Zeit.  12  Dramen  s.  Zeitgenossen  Obers.  3  Teile.  Leipzig,  Brock- 
haus. 1890.  M.  15.  |[LCB1.  (1891),  No.  61.]|  —  49g)  Hagmann,  D.  engl.  Bühne 
z.  Zeit  d.  Königin  Elisabeth.  (=  Sammig.  allg.  ▼erstftndl.  Vortrage.)  Hamburg,  Verlags- 
anstalt. M.  0,80.  —  494)  O.  Wende  bürg,  D.  englische  Theater  z.  Zeit  Shakespeares: 
Velhagen  n.  Klasings  neue  Monatshefte  (Juni  1890).  —  495)  J*  Greenstreet,  Black- 
friars  theatre  in  the  time  of  Shakespeare:  Ath.  (10.  August  1889),  S.  203/4.  —  496) 
Max  Stempel,  Erstaufführungen  Shakespearescher  Dramen  in  Deutschland:  MLIA.  59, 
No.  14.  —  497)  Ludw.  Wattendorf,  Essay  on  the  influence  which  Shakespeare 
exercised  on  the  french  romantic  tragedy.  Part  IL  Progr.  d.  Koblenzer  R.-Gymn.  1889. 
(D.  erste  Teil  [1888]  erschien  in  französischer  Sprache.)  —  498)  L-  Frank  ei,  Z.  Gesch. 
t.  Shakespeares  Bekanntwerden  in  d.  Niederlanden:  EnglStudien  15,  S.  155. 

499)    H.  O.  Wakeman,    Hist.  of  religion  in  England.     London.     1890.     138  S. 

—  500)  M.  Porrit,  Church  Hist.  of  England.  2  rol.  London.  1890.  —  501) 
E.  Kam,  Leading  events  in  the  hist.  of  the  Church  of  England.    London.    1889.    102  S. 

—  502)  William  Barry,  The  Church  and  the  Social  revolution:  DublinR.  (October 
1890),  S.  278 — 301.  (Es  sei  Aufgabe  d.  Katholiken,  zumal  derer  Amerikas  auf  Grund  d. 
▼arftuderten  Weltlage  [Übergang  d.  Welthandels  aus  d.  Hunden  d.  katholischen  Südens  in  d. 
Bande  d.  Protestant.  Nordens]  e.  neue  Ära  sozialer  Wirksamkeit  zu  eröffnen.)  —  503) 
J.  Pfeiffer,  Anglikana.  Bilder  aus  Englands  kirehlichem  Leben.  Hamburg.  150  8.  — 
504)  W.  Spiers,  The  Sabbath  made  for  man:  an  inquiry  into  the  origin  and  hist. 
of  the  Sabbath  Institution,  with  a  consideration  of  its  Claims  upon  the  Christian,  the  Church 
and  the  nation.  London,  Kelley.  2  sh.  6  d.  —  505)  Ch.  W.  Shields,  The  doctrine 
of  Calrin  concerning  infant  salvation:  Presbyt.  and  Reform.  R.  S.  684 — 51.  —  506) 
J.  W.  Legg,  The  divine  serrice  in  the  16.  cent.;  illustr.  by  the  breviary  of  the  Humi- 
üati  in  1548.  London,  Alabaster.  4°.  |[CB1.  Biblw.  7,  S.'  489.]|  —  507)  C.  Emilia 
Stephen,  Quaker  Strongholds.  London.  1890.  —  508)  F.  Storrs  Turner,  The 
Quäkers.  London.  1889.  —  509)  The  Revival  of  Quakerism :  ER.  (Juli  1891),  S.  194—  220. 
~  510)  R*  Southey,  The  life  of  Wesley  and  the  rise  and  progress  of  Methodism 
ed.  by  J.  A.  Atkinson.  New-York,  F.  Warme.  1889.  12°.  M.  1,50.  (D.  Werk  verdankt  nur 
seinem  schönen  Stile  u.  d.  warmen  Sprache  d.  Vf.  seine  Veröffentlichung.    Wissenschaftlich 


111,200  §  *9B-    Engend  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon. 

bestimmte  Epochen  ans  der  Kirchengeschichte.*11"*16) —  Skeats*1*)  schrieb 
die  Geschichte  der  englischen  Freikirchen  von  Wilhelm  III.  bis  zur  Gegen- 
wart. —  Von  Storys  Geschichte  der  schottischen  Kirche517)  sind  bisher 
zwei  Bände  erschienen,  welche  bis  1688  führen.  Wichtige  Fragen,  wie  das 
Verhältnis  der  Kirche  znm  Staat,  der  kirchliche  Ritus  n.  s.  w.  werden  in 
Einzeldarstellungen  erörtert.  —  Es  folgen  Arbeiten  aber  die  katholische 
Kirche  in  England,618)  Schottland519)  und  Irland.520)  —  Von  hervorragenden 
Kirchenmännern  sind  George  Ward,5*1)  welcher  in  der  Oxford-Bewegung 
eine  hervorragende  Rolle  spielte,  Archibald  C.  Tait,52*)  vor  allem  aber  der 
vor  kurzem  gestorbene  Kardinal  Newman5*8'581)  mit  Arbeiten  bedacht 
worden.  —  Endlich  seien  Arbeiten  zur  kirchlichen  Lokalgeschichte,58*'***) 
Beiträge  und  Arbeiten  zur  Entwickelungsgeschichte  der  protestantischen 
Lehre  in  Grofsbritannien,584'585)  und  solche  Schriften  genannt,  welche  sich 
mit  dem  heutigen  Zustande  der  Kirche  beschäftigen.588"588) 


ist  es  längst  durch  Tyerman  Überholt)  —  511)  A.  W.  Ward,  The  Counter  Reformation. 
(=  Epocha  of  Church  hist.)  London.  18S9.  |[EHR.  4,  S.  600;  Broach:  DZG.  8,  8.241; 
HJb.  10,  S.  664. ]|  (Im  guten  Sinne  populäres  Buch.)  —  512)  A.  L.  Moore,  Lectures 
and  papers  on  the  bist,  of  the  reformation  in  England  and  on  the  continent.  London,  Trainier. 
XIX,  625  S.  ah.  16.  |[Ac.  No.  978;  Ath.  No.  8299.])  —  513)  Henry  W oraler,  The 
Dawn  of  the  engliah  Reformation:  ita  Frienda  and  Foea.  London,  EIL  Stock.  1890.  ][EHR. 
(Oct.  1891),  S.  769  (für  e.  grösseres  Publikum  gesehrieben).]!  —  514)  A.  Zahn,  Abrifie. 
Gesch.  d.  evangel.  Kirche  im  britiaeh.  Weltreich  im  19.  Jh.  Stuttgart,  J.  F.  Steinkopf.  148  S. 
M.  1,60.  —  515)  Church,  The  Oxford  Movement.  Twelve  years  1888—45.  London. 
Macmillan.  1891.  858  S.  M.  14.  |[DLZ.  No.  12.]|  —  516)  H.  S.  Skeats,  Hist  of 
the  Free  Churchea  of  England  1688 — 1891.  From  tbe  Reformation  of  1851  by  H.  S. 
Skeats.  With  a  eontinuation  by  Ch.  S.  Miall.  London,  Alexander  &  Shepherd.  —  517) 
R.  H.  Story,  The  Church  of  Sootland  paat  and  present,  its  hist.,  ita  relation  to  the  law 
and  the  State,  ita  doctrine,  ritual,  diaeipline  and  patrimony.  Edinburgh  Hackende.  XLTI, 
558  S.  |[HJb.  12,  S.  167/8.]|  —  51g)  J.  O.  Payne,  Recorda  of  the  Engliah  Catholies  of 
1715.   Compiled  wholly  from  original  documenta  1715.  London,  Burna  &  Oatea.  1890.  15  ib. 

—  519)  A.  Beilesheim,  Gesch.  d.  katholischen  Kirche  in  Schottland.  4  Bde.  1889—90. 
|[Ac.  (1890),  S.  884  (lobt  d.  Übersetzung,  tadelt  aber  Beilesheims  Unselbständigkeit).]! 
(Wurde  v.  O.  Blair  ins  Engliache  übersetzt)  —  590)  Beilesheim,  a.  N.  42.  —  521) 
W.  Ward,  William  George  Ward  and  the  Oxford  Movement.  London,  Macmillan.  1888. 
14  sh.  |[Polybibl.  59,  S.  482;  AZ.  (1890),  No.  128.]|  —  522)  Th.  Davidson,  W. 
Benharo,  The  Life  of  Archibald  Campell  Tait,  Archbishop  of  Canterbury.  2  voL  London, 
Macmillan.  |[QR.  No.  846.] |  (D.  hier  zusammengetragene,  z.  Teil  nicht  durchgearbeitete 
Material  liefert  Bausteine  zu  e.  Gesch.  d.  Staatskirebe  im  19.  Jh.)  —  523)  F.  W* 
Newman,  Contributiona  chiefly  to  the  Early  Hiat.  of  the  late  Cardinal  Newman.  [[ZKTh. 
25,  4.  Heft.]|  (Pietätloser  Angriff  v.  Standpunkt  anglikanischer  Rechtgläubigkeit  ▼.  Sea- 
mans Bruder  unternommen.)  —  524)  R«  H.  Hutton,  Cardinal  Newman.  (==  Engliih 
Leadera  of  religion.)  London,  Methuen.  |[Ac.  (8.  Nor.  1890).]|  —  525)  John  Henry 
Cardinal  Newman:  DublinR.  (October  1890),  S.  891—486.  (Sein  Wirken  v.  anglikanischen 
Standpunkt  aua  beurteilt.  Erinnerungen  aua  d.  Zeit  aeiner  Konveraion.)  —  526)  A* 
Beilesheim,  Kardinal  J.  H.  Newman  u.  d.  Anglikaniamua:  Kath.  (März  1891).  — 
527)  id.,  Kardinal  John  H.  Newman  als  Anglikaner  auf  Grund  aeiner  Briefaammlang: 
ib.  (April).  —  528)  A.  Zimmermann,  Kardinal  Newman  als  katholischer  Schriftsteller: 
StML.  89  (1890),  S.  468— 79.  —  529)  John  Henry  Newman.  In  Memoriam:  DR*.  66, 
S.  40 — 57,  190—216.  —  John  Henry  Newman.  (Necrologe.)  (=  Kirchliche  Monatsschrift 
[1891],  Heft  10.):  AELKZ.  No.  86  —  41 ;  EKZ.  No.  86  u.  Jb.  f.  Philos.  u.  spec.  Theoig.  IV,  1. 

—  530)  J*  H.  Newman,  Lettera  and  Correspondence  ed.  Anne  Mozley.  2  vol.  |[HJb. 
12,  S.  417;  ZKTh.  15,  4.  Heft.] |  —  531)  Some  letters  from  Cardinal  Newman:  Ac  38 
(1890%  S.  178/5.  (Mitgeteilt  v.  W.  A.  Greenhill.)  —  582)  A.  F.  Leach,  Visitation* 
and  memorials  of  South  well  Minster.  London,  Camden  Society.  |[EHR.  (April  l$9t\ 
S.  357.]|  (O.  Materialien  umfassen  d.  8  grofsen  Register  v.  Southwell.  Für  uns  kommt 
d.  2.  [9.  Nov.  1469—28  Juli  1542]  u.  d.  8.  [1540—1840]  in  Betracht,)  —  533) 
John    Barmby,    Churchwardena    aecounta    of  Ptttington   and    other   pariahea  of  Durhao 


§  49B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon.  111,201 

Lokalgeschichte,**9'6*1)  Hierher  gehören  auch  die  Arbeiten  über 
London.  Für  die  Geschichte  Londons  ist  vor  kurzem  eine  unschätzbare 
Quelle  in  der  'Crace-Coüection'  eröffnet,  welche  im  Printing-Room  des  British- 
Mnseum  deponiert  ist;  sie  enthält  Pläne  und  Ansichten  von  Stadt  und  Um- 
gebung von  Beginn  des  16.  Jh.  an.  Auf  Grund  dieser  Sammlung  schildert 
ein  Aufsatz  in  der  Edinburgh  Rev.,662)  wie  es  in  London  zu  Beginn  unseres 
Jh.  ausgesehen  hat.  —  Während  Wheatley658)  und  Loftie664)  mit 
Stolz  rühmen,  dafs  keine  Stadt  sich  reicher  entwickelt  habe,  als  ihre  Vater- 
stadt, ist  W  e  b  b  666)  weniger  um  die  Vergangenheit,  als  um  Gegenwart  und 
Zukunft  bekümmert,  und  wünscht  mannigfache  Verbesserungen.  Nächst 
Irland  habe  London  Home-Rule  am  nötigsten. 

Kulturgeschichte  (vgl.  N.  180).  Es  liegen  Arbeiten  vor  über 
das  England  Elisabeths,666"669)   über  englisches  Leben  im  18.  Jh.,   insbe- 


1580— 1700  edited  by.  Surtees,  Society.  1888.  6h.  15.  —  534)  O.  Pfleiderer,  D. 
Eot  Wickelung  d.  protestantischen  Theologie  in  Deutschland  seit  Kant  n.  in  Grofsbritannien 
feit  1826.  Freibarg  i./B.,  Mohr.  M.  10.  —  5S5)  c-  E-  Doble,  Letters  of  the  Rev. 
William  Ayerst.  1706—21:  EHR.  (April  1889),  S.  888—50.  (6  weitere  Briefe  v.  W. 
Arerst  an  Dr.  A.  Charlett  ans  d.  Jahren  1708 — 11;  d.  letzten  10  Briefe  ans  d.  Jahren 
1711/2  bis  1721  im  Juliheft.)  —  586)  H.  Cox,  Is  the  Church  of  England  Protestant V 
London.  1890.  90  8.  —  537)  R-  Buddensieg,  D.  Katholisierung  Englands:  PrJbb.  65 
(1890),  S.  27 — 54.  (V.  widerlegt  d.  Ansicht,  dafs  England  mehr  u.  mehr  katholisiert  werde, 
n.  giebt  an,  dafs  d.  numerische  Rückgang  d.  Romanismus  seit  Jahren  e.  stetiger  sei.)  —  538) 
Evangelische  Mönchsorden  in  England:  DEKZ.  No.   11. 

539)  W.  S.  Wood-Martin,  Hist.  of  Sligo ,  County  and  Town  1608—88. 
Dnblin,  Hodges.  |[Ac.  (2.  Aug.  1890).]|  —  540)  Baigent  and  Miliard,  A  hist.  of 
the  ancient  town  and  manor  of  Basingstoke  in  the  county  of  Southampton,  with  a  brief 
tecount  of  the  siege  of  Basing  house  1648/5.  Simpkin  &  Marshall.  —  541)  Richard 
W.  Cot  ton,  Barnstaple  and  the  Northern  Part  of  Devonshire  during  the  Great  Civil  War 
1641/6.  London,  Privately  printed.  |[Ac.  (27.  Sept.  1890).] |  —  542)  R«  Ferguson,  A 
hist.  of  the  county  of  Cumberland.  London,  E.  Stock.  7  sh.  6  d.  |[HJb.  11,  S.  680.]]  (Inter- 
essante Mitteilungen  Über  d.  kathol.  Erhebung  unter  d.  Earls  of  Westmoreland  u.  Kord- 
hamberland  z.  Z.  Königin  Elisabeths.)  —  543)  A.  T.  Couch,  The  Warwickshire  Avon. 
lUastrated.  New-Tork,  Harper.  1891.  144  S.  —  544)  8.  Lee,  Stratford-on-Avon, 
from  the  earliest  times  to  the  death  of  Shakespeare.  London,  Seeley.  1890.  |[SaturdayR. 
\27.  Sept.  1890).])  —  545)  Handbook  to  Lincolnshire.  London.  1890.  —  546) 
J.  C.  Cox,  Three  centuries  of  Derbyshire.  Annais  as  illustrated  by  the  Records  of 
tbe  Quarter  Sessions.  2  vol.  London,  Bemrose  &  Sons.  —  547)  C.  Brown,  Hist.  of 
Xottinghamshire.  London,  Stock.  —  548)  Tattersall  Wilkinson  &  J.  F.  Tatter- 
sall, Memories  ofHurstwood,  Burnley,  Lancashire  with  Tales  and  Tradition*  of  the  Neigh- 
bourhood.  Burnley,  Lupton.  |[Ath.  No.  3337.]|  (Enthält  d.  Gesch.  d.  weltberühmten  Firma 
Tattersall,  welche  v.  Richard  T.  begründet  im  Jahre  1766  ihren  Aufschwung  nahm.)  — 
549)  6.  W.  Kitchin,  Winchester.  London,  Longmane.  8  sh.  6  d.  |[HJb.  11,  S.  891.]| 
l,Vf.  behandelt  eingehend  d.  Entstehung  u.  d.  Aufblühen  d.  Stadt,  d.  es  nur  ihren  monu- 
mentalen Bauten  u.  ihrer  alten  Lateinschule  verdankt,   dafs   sie  nicht  ganz  vergessen  ist.) 

—  550)  H.  Leclerc,  CJn  Tour  en  Angleterre.  Birmingham,  une  ^publique  bien 
gouverne'e:  RDM.  (Juillet  1891),  S.  449—66.  —  551)  E.  Law,  The  hist.  of  Hampton- 
Court  Palace  III.  London,  Bell.  566  S.  81  sh.  6  d.  (Mit  Illustrationen.)  —  552)  The 
'Crace  Collection'  of  Maps  and  Views  of  Old  London,  British-Museum :  EdinburghR.  (Juli 
1891).  --  553)  Henry  B.  Wheatley ,  London,  Past  and  Present :  its  Hist.,  Associations 
and  Traditions  Based  upon  'the  Handbook  of  London'  by  the  late  Peter  Cunningham.   London. 

—  554)  W.  J.  Loftie,  A  Hist.  of  London.  With  maps  and  illustrations,  Third  edition. 
London.  —  555)  Sidney  Webb,  The  London  Programme.    London,  S.  Sonnenschein. 

556)  Ludw.  Kobell»  Regierung,  Sitten  u.  Gebräuche  unter  d.  Herrschaft  d.  Königin 
Elisabeth  v.  England:  DR.  14  (1889),  H.  9.  —  557)  E.  Goadby,  England  of  Shake- 
speare. London.  1889.  224  S.  —  558)  W.  Harri  so  n,  Elisabethan  England.  (=  Camelot 
Claaeies.)     London.     1869.  —  559)   P.  Hentzner,  Travels  in  England  during  the  Reign 


111,202  §  49B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon. 

sondere  zur  Zeit  Georgs  III.,6*0"562)  endlich  über  das  soziale  Leben  unter 
der  Regentschaft. 5*8)  Schaible  behandelte  die  Geschichte  der  Deutschen"4} 
und  der  Juden 66B)  in  England. 

Geschichte  des  Unterrichts.  Neben  Werken  allgemeineren  In- 
halts •••-••9)  liegen  Arbeiten  über  Oxford,570"672)  Cambridge,67«'676)  Eton,*76) 
auch  die  Universit&t  Dublin677,678)  vor. 

Kunstgeschichte*1*****) 


of  Queen  Elisabeth.  (=  Cassels  National  Library,  Vol.  166.)  —  560)  W.  C.  Sydney, 
England  and  the  English  in  the  18t*  Century.  London,  Ward  &  Donney.  |[Ac  (9.  Jan.  1892); 
Atb.  (26.  Sept.  1891);  WR.  (Oet.  1891).]|  (Sydney  giebt  e.  Bild  d.  Mittel-  n.  Unterklassen, 
besonders  unter  d.  Regierung  Georgs  III.,  vorzüglich  auf  Grund  d.  'Place  Mas.'  im  British-M. 
Place  war  Schneider  in  Pall  Mall,  nahm  am  Öffentlichen  Leben  aber  regen  Anteil.)  — 
561)  Studienreisen  e.  jungen  Staatsmanns  nach  England  am  Schlüsse  d.  vorigen  Jh. 
Beitrage  u.  Nachtrage  zu  d.  Papieren  d.  Ministers  u.  Burggrafen  v.  Marienburg,  Theodor 
v.  Schön.  Mit  Nachwort  v.  e.  Ostpreufsen.  Berlin,  Simion.  XIV,  514  8.  M.  10.  —  562) 
M.  Jo in- Lambert,  Londres  et  les  Anglais  en  1771,  d'apres  les  notes  de  M.  M.  Rod- 
deaux  Setry  et  de  Montbrey  et  d 'apres  I'ouvrage  de  Grosley.  —  563)  John  Ashtoa. 
Social  England  under  the  Regeucy.  2  vol.  London,  Ward  &  Donney.  |[Ac.  (25.  Okt.  1890) 
(nicht  immer  befriedigend.  Wir  erfahren  gleich  wenig  User  Philosophie  n.  Musik,  Kunst  u. 
Theaterleben).] |  —  564)  Karl  H.  Schaible,  Gesch.  d.  Deutschen  in  England.  Strasburg, 
TrUbner.  XVIII,  483  S  |[AZgB.  (Dez.  1891).]|  (Reicht  bis  jetzt  nnr  bis  z.  Beginn  dieses 
Jh.)  —  565)  id>i  D-  Juden  in  England  r.  8.  Jh.  bis  z.  Gegenwart.  Karlsruhe.  1890. 
|[DLZ.  (1891),  No.  15.]|  —  566)  A.  Zimmermann,  D.  Universitäten  Englands  im 
16.  Jh.  (=Erg.-Hefte  d.  StML.  46.)  Freiburg,  Herder.  1889.  VT,  188  S.  M.  1,80.  |[HJb. 
11,  8.  188;  ZKTh.  14,  S.  856;  DLZ.  (1890),  No.  48  (zeugt  v.  Belesenheit,  beruht  indes  nicht 
auf  eindringender  Forschung  u.  ist  auch  nicht  in  wissenschaftlicher,  sondern  in  polemischer 
u.  apologetischer  Absicht  geschrieben).]!  —  566*)  K.  Grundscheid,  D.  Schulwesen  Eng- 
lands: Sammig.  pädag.  Vortrage  8,  XII.  Bielefeld,  Helmich.  M.  0,75.  —  567)  J-  Mac 
Kinnon,  D.  Reform  d.  schottischen  Universitäten:  AZgB.  (1891),  No.  76.  —  5671) 
D.  Browning,  The  teaching  of  hist.  in  schools,  together  with  a  report  of  the  Conferences 
on  the  teaching  of  hist.  in  schools.  London,  Longmans.  1887.  20  S.  sb.  1.  |[MHL. 
18,  S.  198.]|  —  568)  Professor  Waetzoldt,  D.  Grundübel  d.  englischen  Erziehung: 
PädagogArchiv  81  (1889),  S.  597—601.  (D.  Grundübel  ist  d.  starke  Druck  d.  «Competitive 
examinations',  welche  d.  Freiheit  d.  Studiums  verkümmern.)  —  569)  A.  Schroer,  Über 
Erziehung,  Bildung  u.  Volksinteresse  in  Deutschland  u.  England.  Dresden -N.,  Damm.  99  S. 
M.  1,80.  —  570)  Mrs.  Henry  Sidgwick,  Health  Statistics  of  Women  Students  of  Cam- 
bridge and  Oxford  and  of  their  sisters.  Cambridge,  University  Press.  1890.  M.  1.50. 
(Aus  diesem  statistischen  Material  ergiebt  sich,  dafs  d  Universitätsetudium  d.  engt  Mädchen 
im  Vergleich  zu  ihren  nicht  studierenden  Schwestern  keineswegs  schlecht  bekommt.)  —  576*) 
A.  Lang,  Oxford.  Brief  hist.  and  descriptive  notes.  London,  Seeley.  sh.  6.  |[HJb.  11. 
S.  391. ]|  —  571)  A.  Clark,  The  Colleges  of  Oxford;  their  hist.  and  traditions :  twenty- 
one  Chapters  contributed  by  members  of  the  Colleges.  London,  Methuen.  486  S.  sh.  18. 
—  572)  W.  D.  Macray,  Annales  of  the  Bodleian  library.  Oxford,  Clarendon  Pres». 
1890.  |[RH.  45,  S.  280;  ZKTh.  14  (1890),  S.  754.11  —  573)  W.  Clark,  Cambridge. 
Brief  hist.  descriptive  notes.  London,  Seeley.  M.  6.  |[HJb.  11,  S.  688. ]|  (Interessant  d. 
Kapitel  über  d.  sozialen  Zustände  d.  Universität  im  18.  Jh.  Schiller  u.  Lehrer  betrachten 
sich  als  natürliche  Feinde.)  —  574)  Karl  Breul,  D.  Frauenkolleges  an  d.  Universität 
Cambridge:  PrJbb.  67,  S.  80—61.  —  575)  R.  Sink  er,  The  library  of  Trinity  College. 
Cambridge;  its  hist.  and  contents.  London,  Bell.  10  sh.  6  d.  —  576)  w-  C  Maxwell 
Lyte,  A  hist.  of  Eton  College  1440-1884.  With  illustrations  by  P.  H.  Delamotte  and 
others.  London.  1889.  [[QR.  No.  841;  HJb.  11,  S.  638  (anerkennend).]!  —  577)  J-  w- 
Stubbs,  The  hist.  of  the  University  of  Dublin  from  its  fonndation  to  the  end  of  the 
18  Century.  Dublin,  Hodges.  10  sh.  6  d.  |[HJb.  11,  S.  638  (abfällig).]|  —  578)  -*• 
Healy,  University  Education  in  Ireland:  DublinR.  (Januar  1890),  S.  1—82.  (Bespricht 
d.  Frage  e.  katholischen  Universität  für  Irland.)  —  579)  C.  Uhde,  Baudenkmäler  in 
Grofsbritannien  u.  Irland.  In  6  Lieferungen.  1.  Lieferung  =  25  Blatt  zu  M.  25.  Berlin. 
Wasmuth.  Fol.  —  580)  J-  A.  Gotch  and  W.  T.  Brown,  Architecture  of  the  renait- 
sance  in  England.  Part  I.  London.  —  581)  Sedille,  L'architecture  moderne  en  An- 
gleterre.    Paris,  Libraire  des  bibliophiles.     127  S.    Fr.  10.    —    589)  Conway,    Literary 


§  49B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon.  111,203 

Verfassungs-  und  Rechtsgeschichte.  Unter  den  einschlägigen 
Arbeiten  hebe  ich  die  Darstellung  von  Todd683)  hervor,  als  nie  ver- 
sagenden Fftnrer  für  die,  welche  die  Geschäftsordnung  des  Parlaments,  seine 
Funktionen,  oder  die  organischen  Einrichtungen  des  englischen  Staates  genau 
kennen  lernen  wollen. 584"597) 

Staats-  und  Sozialwissenschaften.*9*)  HandbücJier,*99'*0*) 
Arbeiten  zur  Einführung  in  die  Disziplin,*0*"90*)  nationalökonomische 
Literatur*01-*0*)  Das  Werk  Marshals,  eines  der  hervorragendsten  lebenden 
Nationalökonomen  Englands,  kann  als  Zeugnis  über  den  jetzigen  Stand  der 
ökonomischen  Wissenschaft  in  Grofsbritannien  gelten.  Sidgwicks  verdienstvolles 


Remaras  of  Albrecht  Dürer.  Cambridge,  Univ.  Press.  XI,  288  S.  —  588)  A.  Todd,  Od 
parliamentary  Government  in  England;  its  Origin,  Development  and  praetieal  Operation. 
VoL  2.    1889.    |[DZG.  11,  S.  109;  Gairdner:  Ae.  (22.  Febr.  1890)  (sehr  anerkennend).] | 

-  584)  Heyners  d'Estrey,  Usages  et  Contumes  da  Parlament  anglais:  j£c.  (Nov. 
1891).  —585)  (JB6.12)  Gneist,  Constitution,  tr.  Ash wort h.—  586)  (JBG.12)  Taylor, 
Constitution.  —  587)  T.  P.  Taswell-Langmead,  English  Constitutional Hist.  London. 
1890.  888  S.  —  588)  Professor  Burgess,  Political  Soienee  and  Comparative  Con- 
stitutional Law,  2  vol.  Boston  u.  London,  Given  &  Co.   1890.   |[EHR.  (April  1892),  S.  888.]| 

—  589)  Thomas  A.  Herbert,  The  Hist.  of  the  Law  of  Preseription  in  England:  Being 
the  Torke  Prize  Essay   for  the  University  of  Cambridge  for  1890.     London,    C.  J.   Clay. 
8h.   10.    —    590)    Hymans,    La    reforme    de  1884  et  la  legislation  eiectorale  de  l'An- 
gleterre:    RBelg.   (Hai  1891).    —    591)    D.  Mackenzie    Kerly,    An   hist.  Sketch  of  the 
equitable  Jurisdiction  of  the  Court  of  Chancery.    (=  Torke  Prize  Essay  1889.)    Cambridge, 
University  Press.    1890.    |[EHR.  (April  1892)',  S.   S94.]|    —    592)    S.  B.  de  B.,  Le  jury 
en  Angleterre.     Lord   Erskine,   Fox  et  les  'Hbel  laws':   RPL.  (1890),  I.  sem.,   No.  4.    — 
59S)  Bar.   de   Franqueville,  Le  barreau  anglais.     Les  avoues  en   Angleterre.    Le  jury 
en  Angleterre:  MASMP.  (Okt.  1889  u.  Jan.  1890).  —  594)  Jules  Decrais,  La  Question 
des  Dimes  au   pays   de  Galles  et  l'agitation  des  non-Conformistes:    RDM.  (October  1891), 
S.  570 — 99.    (Bespricht  d.  in  Wales  sich  geltend  machende  Bewegung,  gleich  d.  Irl&ndern 
e.  religiöse  Autonomie  zu  erhalten.    Dieselbe  findet  besonders  ihren  Ausdruck  in  d.  Kampfe 
gegen  den  d.  Kirche  zu  zahlenden  Zehnten.    D.  Abschaffung  erwünscht.    Vf.  erklärt  auch  d. 
Ursprung    d.   Kirchenzehnten.)    —    595)  Bar.  de  Franqueville,    Les  droits  politiques 
des    femmes    en    Angleterre:    MASMP.    (Januar).     —     596)    W.    Colby,    The   growth 
of   oligarchy    in    English   towns:     EHR.   No.    20    (Oct.    1890),    S.    688—58.     —     597) 
(JBG.  18)  Ch.  Gross,  Gild  Merchant.  —  598)  E-  Westermarck,  The  hist.  of  human 
raarriage.     London,  Macmillan.    sh.  14.  —  599)  A.  Mars  ha  11,  Principles  of  Economic«. 
Vol.  L     London,    Macmillan.     1890.     XXVIII,    754    S.     |fZ  uc  ker  kan  d  1 :    JNS.    2, 
3.  Folge,   S.   45— 68.]|     (Im  Juni  1891    ist  d.   2.  Aufl.  [XXX,  790  S.]  dieses  Werkes  er- 
schienen.   Dieselbe  unterscheidet  sich  v.  d.  ersten  nur  in  einigen  untergeordneten  Punkten 
ii.  in   d.  äufseren   Anordnung   d.   Stoffes.)    —    600)    R.   Sidgwick,    The   Elements   of 
Politics.     London,  Macmillan.     628    S.     |[WR.  (Oct.  1891),    S.  487;    Ae.  No.  1014.]|    — 
661)  Ingram,  s.  JBG.  18.  —  602)  L.  L.  Price,    A  short  hist.   of  political  economy 
in  England  from  Adam  Smith  to  Arnold  Toynbee.    (=  University  extension  8eries.)   Lon- 
don, Methuen.     201  S.     2  sh.  6  d.     (D.  lebenden   sozialpolitischen   Schriftsteller   sind    in 
diesem    d.  Periode    v.  1728—1888    behandelnden  Werke    nicht  berücksichtigt.)   —    60S) 
Inglis  Palgrave,  Dictionary  of  political  economy.    Containing  articles  on  the  main  subjects 
usoally   dealt  with   by  economic  writers  etc.    1.  part.    London,   Macmillan.     M.  8,50.   — 
604)    F.  Po  Hock,    An   introduction   to  the   hist.   of   the    science    of  politics.    London, 
llacmillan.    180  S.    2  sh.  6  d.    |[Ath.  No.  8291.]|    —    605)  J-  N.  Keynes,    The  Soope 
and  method   of  Political  Economy.     London,  Macmillan.     859  S.     |[Ath.  (24.   Oct.  1891); 
JNS.  (20.   August   1891).]|    —    606)     Simon    N.   Patten,     The    educational   value    of 
Political  Economy.    (==  Publications  of  the  American  Economic  assooiation.    Vol.  V,  No.  6, 
1890.)    (Vf.  ist  Professor  an  d.  Universität  zu  Pensylvania.    Er  stellt  d.  These  auf,  dafs  d. 
Unterricht  in  d.  Schulen  d.  Anforderungen  d.  modernen  Lebens  gemaTs  umzugestalten  sei. 
Wie  d.  alten  Sprachen   durch   d.  neueren  verdrängt  seien,   so   müsse   auch  d.  Studium  d. 
Mathematik   ersetzt  werden  durch  d.  politische  Ökonomie.)  —  607)  E.  Böhm-Bawerk, 
Aus  d.  neuesten  nationalökonomischen  Litteratur  Englands  u.  Nord-Amerikas:  JNS.  52  (1889), 
S.  672—81.    —   608)  (JBG.  11)  Schmoller,  Z.   Litteraturgesch.    (V.  Engländern   sind 


111,204  §  49B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon. 

Buch  trägt  nach  Form  und  Inhalt  den  Charakter  einer  Encyklopädie. 
Ingrams  Darstellung  ist  auch  von  der  deutschen  Kritik  einstimmig  anerkannt 
worden.  Er  weifs  die  deutsche  historische  Schule  und  die  ihr  verwandte 
neuere  deutsche  Richtung  der  Volkswirtschaftslehre  verständnisvoll  zu  wür- 
digen. I.  gehört  jener  Gruppe  englischer  Denker  an,  welche  dem  klassischen 
Systeme  der  politischen  Ökonomie  die  früher  unbeschränkte  Herrschaft  in 
dessen  eigenem  Vaterlande  mit  Erfolg  streitig  machen. 

Finanzgesdiichtliches.*09'*is)  Statistik.619)  Handel**«'***)  Land- 
wirtschaft***-*21) 

Sozialistisch  Lüteratur. ***'***)  Zur  sozialen  Frage.***"  **9)  Arbeiter- 

Henry  C.  Carey  n.  Henry  George  besprochen.)   —    609)    R»    Giffen,   The    Growtb  of 
CapiUl.     London,  Bell.    *|[Ac    (7.  Juni  1890).j|  —    610)    Engen   v.  Böhm-Bawerk, 
The  Positive  Theory  of  CapiUl.    Translated  with  a  Prefaee  and  Analyris  by  William  Smart 
London,    Macmillan.     ('Gesch.  n.  Kritik    d.  Kapitalzinstheorieen'.)    —     611)    G.   Ricca- 
Salerno,   Le   dottrine   finanziarie  in   Inghilterra   tra   la  fine   <L  seeolo  XVII.  e  la  prima 
meta   d.    XVIII.     (=   Eetratto   d.   Giornale   d.    economisti.)    Bologna.    1888.    26  S.    (Am 
wichtigsten  erscheinen  Auszüge  ans  'Pettys  Treatise  of  Taxes'  u.  aas  Van d erlin t,  da  beide 
Schriftsteller  nach  ihrer  finanzwirtsch*ftl.  Bedeutung  noch  nie  so  eingehend  behandelt  sind. 
Auch  Beitrage  z.  Accisestreit  v.   1738.)    —    613)    L.  Poinsard,     La   dette    perpltuelle 
en    Angleterre    an    18*    s.:    RBrittanique.   (Janvier   1889).    —     613)    ▼•  Marc**,  Des 
autoritls  prtfposees  fc  la  vrfrification  et  a  l'apurement  des  comptes  de  l'ltat  et  des  loealites 
en  Angleterre:  AELSP.   (15.  Juli  1891),    S.    601  —  24.    (Bildung  u.  Funktionen   <L  'Audit 
and    Eichequer    Department    u.    d.   'Comitee   of    public  aecounts'  besprochen.)    —   614) 
D.  Wert  d.  Bodens  in  England:  ZSW.  47,  3.  167/8.    (Übersicht  über  d.  Pacht-  u.  Kauf- 
wertberechnung  d.   Bodens  in  England  für  d.  Jh.   1781  — 1880.)  —    615)  K.  Saenger, 
D.  englische  Rentenschuld  u.  d.  letzte  Konversion  derselben:    FinanzA.   Jg.   VIII,   Bd.    1, 
8.  1—66.     (S.  behandelt  auch  Entstehung  u.  Entwickelung  d.  Schuld.)    —    616)    C.  d* 
Varigny,   Les  grandes  fortunes  en   Angleterre.     Paria.      1889.      296    S.   —   61?)  D- 
englische  Nationalreich i um  sonst  u.  jetzt:  ZSW.  47,  S.  168 — 70.  (Nach  d.  Einkommensteuer- 
Statistik  seit   1600.)  —    618)  G.  Cohn,  Z.   FinanzaUtiatik  d.   engl.  Universitäten:  JKS. 
56  (1890),  S.  1—26.    Jena,  Fischer.   —  619)   G.  Longataff,  Studies  in  statistics  social 
political  and  medical  with  mapa  and  diagrams.     London,  Standford.     21   sh.  —  620)   H. 
Gibbin i,  The  hist.  of  commerce  in  Europe.    With  map.    London,  Macmillan.    240  S.  — 
62 1)  A.  E.  Rogers,  The  industrial  and  commercial  hist.  of  England.    Lectures  delivered 
to  the  Univereity  of  Oxford  by  the  late  Jamea  E.  Th.  Rogers.    Edited  by  bis  son.   London, 
FisherUnwin.   —   622)   Th.  Bent,  The  English  in  the  Levant:  EHR.  No.  20  (Oct.  1890V 
S.  654 — 64.    (Übersicht   aber   d.  seit  d.  16.  Jh.  immer  lebhafter  werdenden  Beziehungen« 
um  welche   sich  besonders  d.   Levante-Gesellschaft  [1681-  1826]    Verdienste  erwarb.)  — 
628)    Roberts,   The  earlier  hist.  of  english  bookselling.     London,  Sampson  Low.     Xll. 
841   S.     6  sh.  6  d.     |[HJb.  11,   S.    398.]|    —    624)    C.  J.  Fuchs,    D.   Organisation    d. 
Liverpooler  Baumwollhandels  in  Vergangenheit  u.  Gegenwart:  JGVV.  14,  S.  107—26.  (Giebt 
auf  Grund  d.  Werkes  v.  Thomas  Ellison  'The  cotton  Trade  of  Great-  Britain,  London  1886 
e.  Beitrag  z.  Gesch.  d.  Org.  v.  d.  2.  H.  d.  18.  Jh.  an  bis  z.  Gegenwart.)    —    625)   id.. 
D.  englische  Getreidehandel  n.  seine  Organisation:  JNS.  54  (1890),  S.  1 — 74.    Jena,  Fischer. 
(In  grofsen  Zügen  seit  d.  16.  Jh.  geschildert.    D.    internationale  Weizenhandel  hat  seinen 
Mittelpunkt  in  London.)  —  626)    H.  Herkner,   D.  irische   Agrarfrage:  ib.   66  (1890*, 
S.  449»  97.    (Hist.  Entwickelung  d.  irischen  Agrarverhältnisse  mit  beaond.  Berücksichtigung 
d.   neueren    Gesetzgebung.)  —    627)  Robert  Wallace,  The  rural  economy  and  agricultur« 
of   Australia  and   New-Zealand.      London.      |[AZgB.    (17.    Dez.    1891).]|     —    628)     Tb. 
Hertzka,  Freeland,  a  social  antieipation.    Translated  by  Arthur  Ransom.    London,  Chatto 
&  Winders.  —  629)  B.  Shaw,  Fabian  Essays  in  Socialism.     London.     1889.    —   636) 
M.  Naquet,    Collectivism    and    the  Socialism  of  the  Liberal  School:    a   Criticism  and  an 
Exposition.     Translated    by    William  Heaford.     London,   S.  Sonnenschein.   —   681)    Th. 
Mackay,  A  Plea  for  Liberty:    An   argument   against  Socialism   and  socialistic  legislatiou. 
consisting  of  an  introduetion  by  Herb.  Spencer  and  essays  by  various  writers.    London.  — 
6S2)    ib.,    The    english    Poor.    London.      1889.     |[HJb.   12,    S.  216.]|    —    633)   D"u«l 
Defoe,  Soziale  Fragen  vor  200  Jahren  (An  essay  on  Projects).    Übersetzt  v.  Hugo  Fisch «r. 
Leipzig,  Hirschfeld.    1890.    |[HZ.  67,  S.  843.]|  —  634)    P&ul  Lafargue,    The   evolution 
of  proper ty  from  Savagery  to  civilisation.    (=  Social  Science  series.)    London,  S.  Sonnen- 


§  49B.    England  seit  1485.    (1889—91.)    Salomon.  111,205 

/ra^.*40"642)  Gewerkvereine  ete.648"645)  In  erster  Kategorie  sind  auch 
Arbeiten  genannt,  wie  die  von  Mackay,*81,682)  welche  die  sozialistischen 
Theorieen  kritisieren  und  gegen  sie  Einspruch  erheben.  —  In  der  zweiten 
Kategorie  weise  ich  besonders  auf  die  treffliche  Darstellung  von  Schulze- 
Gaevernitz686)  hin;  vielleicht  nur,  dafs  Yf.  die  englischen  Verhältnisse 
in  zu  rosigem  Lichte  gesehen  hat.  Das  Werk  stellt  dar,  wie  man  in  Eng- 
land auf  dem  Wege  nimmer  ermüdender  Selbsthülfe  einer  friedlichen  Lösung 
des  sozialen  Problems  entgegenzugehen  glaubt. 

Die  vorliegenden  Arbeiten  über  Adam  Smith64*"602)  gehören  gröfsten- 
teils  in  das  Gebiet  der  Philosophie. 

Philosophie.  Neben  Werken  allgemeineren  Inhalts658"657)  sind  Ar- 
beiten erschienen  über:  Bacon,658"661)  Hobbes662-668)  (vgl.  auch  N.  130), 
Locke,664-665)  Hume;666-667)  ferner  über  Darwin  und  andere,668"671)  sowie 
über  Herbert  Spencer.672"674) 

«chein.  174  S.  2  6h.  6  d.  (Darin  e.  Replik  auf  Prof.  Huxleys  Angriffe  auf  Rousseau  in 
i.  Kapitel  über  'primitiven  Kommunismus.')  —  635)  M.  Broemel,  Z.  sozialen  Ent- 
«ickelung  in  Deutschland  u.  England:  Nation  49,  No.  38.  —  630)  G.  v-  Schulze- 
Gaevemitz,  Z.  sozialen  Frieden.  E.  Darstellung  d.  sozialistischen  Erziehung  d.  englischen 
Volkes  im  19.  Jh.  2  Bde.  Leipzig,  Duncker  &  Humblot.  1890.  XVI,  467  S.  u.  VI,  510  S. 
M.  18.  |[DLZ.  (1891),  No.  46.]|  —  63?)  Julius  Post,  D.  jüngste  Schule  Londoner 
Wohlthater:  DRs.  63  (1890),  S.  489—46.  —  638)  Thomas  Canning,  The  labour 
Problem:  past  and  present:  DublinR.  (Oktober  1890),  S.  319—37.  (Vf.  sieht  eine  fried- 
liche Losung    nur    in    d.  Rückkehr  zu  d.  Grundsätzen  d.  katholischen  Kirche.)    —    639) 

C.  Booth,  Life  and  Labour.  Vol.  I.  London  (East).  London.  1889.  (Vgl.  EdinbR. 
[Janaar  1890]  'The  Wages  of  Labour'  p.  208— 33.)  —  640)  George  Ho  well,  The  con- 
äicti  of  Capital  and  labour  bist,  and  economically  considered.  Second  and  revised  edition, 
brongbt  down  to  date.  London,  Macmillan.  1890.  |[Bauer:  JNS.  3.  Folge,  1.  Bd.,  S.  *297.]| 
(Für  d.  Kenntnis  d.  englischen  Arbeiterpolitik  v.  grofsem  Werte.)  —  641)  Ausblicke 
nach  d.  Westen:  Vier  Vortrage  gehalten  im  niederösterreichischen  Gewerbeverein  in  d. 
Saison  1890/1  (aus  d.  Wochenschrift  d.  Vereins).  Wien.  153  S.  M.  2,40.  (Inhalt:  1.  Grofs- 
Paris  n.  d.  Gesch.  d.  Arbeit  in  Frankr.  u.  England  v.  Hofrat  Prof.  Dr.  W.  F.  Exner. 
:'.  D.  Arbeiterfrage  u.  ihre  Gestaltung  in  England  v.  Rat  Dr.  Emil  Auspitzer.  3.  Streben 
nach  Tüchtigkeit  in  d.  produzierenden  Ständen  Frankreichs  u.  Englands.  Prof.  Dr.  W.  F. 
Exner.)    —    642)  Sidney  Whitman,  D.  deutsche  u.  d.  englische  Arbeiter:  PrJbb.  66 

1890\  S.  386 — 404.  —  643)  R osen stein ,  Z.  neuesten  Gesch.  d.  engl.  Gewerkvereins- 
wesens:  Gegenw.  No.  46.  —  644)  J.  M.  Barnreither,  English  associations  ofworking 
mm.  London.  1889.  —  645)  Gustav  Gohn,  D.  Beamten-Konsumvereine  in  England: 
DRs.  65  (1890),  S.  88—120.  —  646)  (JBG.  18)  Walcker,  Smith.  —  647/8)  (JBG.  12) 
Zeyfs,  Smith  u.  Eigennutz.  —  649)  Jon.  Schubert,  Adam  Smiths  Moralphilosophie. 
Leipz.  Inaug.-Diss.  57  S.  —  650)  Ad.  Paszkowski,  Ad.  Smith  als  Moralphilosoph. 
Halle-Wittenbg.  Inaug.-Diss.     57    S.    |[DLZ.  (1890),   No.  62,    Sp.   1922  (gut).]|    —    651) 

JBG.  13)  Feilbogen,  Smith  u.  Hume.  —  652)  (JBG.  13)  Hasbach,  Quesnay  u.  Smith. 
—  653)  John  S.  Mackenzie,  An  introduction  to  social  Philosophy.  Glasgow,  Maclehose. 
t[Ac.    (29.  Nov.    1890).]|   —   654)    Stant.  Coit,    D.    ethische    Bewegung   in    d.   Religion. 

D.  übers,  v.  G.  v.  Gizycki.  Leipzig,  Reisland.  IV,  227  S.  M.  3.  (Erwähnenswert: 
Kap.  XI.  Die  Ethik  Shakespeares.  XII.  «Robert  Elsmere.')  —  655)  Matth.  Kappes, 
D.  «Common  Sense'  in  d.  Philos.  des  Schotten  Thom.  Reid.  Habil. -Schrift,  v.  Würzburg. 
Leipzig,  Engelmann.  M.  2.  —  656)  Lyon,  L'idealisme  en  Angleterre  au  18»  s.  |[RCr. 
(1890»,  S.  12.]|  —  657)  Har.  Höffding,  Einltg.  in  d.  engl.  Philosophie  unserer  Zeit. 
Aut.  Übers,  v.  H.  Kurella.  Leipzig,  Thomas.  1889.  VII,  249  S.  M.  4.  |[DLZ.  (1890), 
No.  1  (sehr  brauchbar);  Nation  (1889),  No.  41.]|  —  658)  Francis  Bacon,  The  Essays 
er  counsels,  civil  and  moral.  Edited  with  introduction  and  illustrative  notes  by  S.  H. 
Reynolds.  Oxford,  Clarendon  Press.  1890.  XXXVIII,  405  S.  |[DLZ.  (1891),  No.  27; 
Ar.  :18.  Oet.  1890).]|  —  659)  Brochard,  La  philosophie  de  Bacon:  RevPhilosopbique 
(April    1891).  —   660)    H.   Heufsler,   Francis   Bacon    u.   seine   geschichtliche   Stellung. 

[PhüosophMh.  27,  Heft  3/4.] |  —  661)  H.  Natzge,  über  Francis  Bacons  Formenlehre. 
Leipzig,  Teubner.  82  S.  M.  2.  |[LCB1.  (1891),  No.  86;  DLZ.  (1892),  No.  5  (gelobt).]]  — 
662)    F.  Tönnies,    Thomas   Hobbes.    Z.  8.  Säkulargedttchtnis  seines  Geburtstages:  DRs. 


111,206  §  50A-    D*nem«rk  und  Norwegen  bis  1523.    (1890.)    Sehjöth. 

|  50 A. 

Danemark  und  Norwegen  bis  1523. 

(1890.) 

Hans  Sehjöth. 

(Verwandtet  in  anderen  §{  ■.  'Handbuch',  8.  51.) 

Prähistorie.  Der  alte  Streit  Aber  die  Teilung  der  Steinzeit  in 
zwei  Perioden,  eine  ältere  und  eine  jüngere,  wird  fortgesetzt.1)  Die  Ver- 
teidiger der  Teilung  finden  immer  mehr  Beweise  für  die  Richtigkeit  ihrer 
Meinung,  während  die  Gegner  sich  wesentlich  damit  begnügen,  die  Gültig- 
keit dieser  Beweise  zu  bezweifeln  oder  zu  bestreiten.  —  Die  grofsen  Samm- 
lungen von  Waffen  und  Geräten  sowohl  aus  der  Eisenzeit  als  aus  den  älteren 
Kulturperioden  im  Norden,  die  in  Mooren  oder  Äckern  gefunden  sind,  suchte 
man  bisher  als  Opfer  für  die  Götter  zu  erklären.  Wie  es  indessen  scheint,8) 
sind  diese  Sammlungen  als  Wertgegenstände  vergraben  worden,  um  später 
einmal  —  sei  es  im  diesseitigen,  sei  es  im  jenseitigen  Leben  —  wieder 
gebraucht  zu  werden.  Der  Gedanke  an  die  Götter  tritt  geschichtlich  nur 
insofern   hervor,   als   der  Schatz   ihrem  zeitweiligen  Schutz  geweiht  wurde. 

Wenn  man  die  Perioden  der  Eisenzeit  im  Norden  nach  den  Funden 
auf  der  Insel  Bornholm  bestimmen  darf,  ergiebt  es  sich,8)  dafs  die  erste 
Periode  der  älteren  Eisenzeit  (die  vorrömische)  bis  ca.  100  n.  Chr.  reicht, 
die  zweite  (die  römische)  bis  ca.  350,  die  dritte  (die  germanisch-römische] 
bis  ca.  450,  die  erste  der  jüngeren  Eisenzeit  (die  germanische)  bis  ca.  700, 
die  zweite  (die  irische)  bis  850 — 900,  die  dritte  (die  karolingische)  bis  zum 
Ende  des  Heidentums.4"6) 


59  (1889),  8.  94—126.  —  668)  Th.  Hobbes,  ,The  elements  of  Law,  ed.  with  critictl 
Notes  and  selected  extracts  from  unprinted  Mas.  of  Th.  Hobbes  by  F.  Tönnies.  London. 
1889.  ([Broseh:  DZG.  6,  S.  118.]|  —  664)  A.  C.  Fräser,  Locke.  (=  Philosoph.  Classiea.) 
London,  Blackwood.  |[Ao.  (20.  Dez.  1890).]|  —  665)  &•  Winkler,  Locke»  Erkenntnis- 
theorie, vergL  mit  der  <L  Aristoteles.  Villacher  Gymn.-Progr.  27  S.  —  666)  L.  Stephen, 
David  Hnme:  DictNatBiogr.  28,  S.  215—26.  —  66?)  J-  Uhl,  Harnes  Stellang  in  d.  eng- 
lischen Philosophie.  Programm  d.  deutschen  Staatsgymn.  in  Prag-Altstadt.  87  S.  —  M$) 
A.  R.  Wallace,  Darwinism.  An  exposition  of  the  Theory  of  natural  selection  with  wm 
of  its  applications.  With  map  and  illastrations.  London,  Macmillan.  1889.  XVI,  494  8. 
|[LCB1.  (1890),  No.  8  (sehr  anerkennend).])  —  669)  Buckle  u.  Darwin.  I/V:  Grenzboten 
(1889),  No.  48—62.  —  670)  Kaines,  Aug.  Comte  en  Angleterre:  R.  oeeid.  pbilos.  et 
polit.  NS.  1,  H.  8.  —  671)  Gast.  Damdey,  Herbarts  Verhältnis  z.  engl.  Assodstioss- 
psychologie.  Halle-Wittbg.  Inaug.-Diss.  48  S.  —  672)  D-  <*•  Ritchie,  The  principla 
of  State  interference.  Four  essays  on  the  political  philosophy  of  Mr.  H.  Spencer,  J.  8. 
MiU  etc.  London,  Sonnenschein.  VI,  172  S.  2  sh.  6  d.  (D.  Kernpunkt  d.  staatlichen  Inter- 
vention liegt  in  der  v.  d.  4  Essays  behandelten  Frage:  May  the  State  rightly  interfere  to 
prevent  unchecked  competition.)  —  673)  Fr*  Mac  Murry,  Fr.  H.  Spencers  Erweaung*- 
lehre,  krit.  unters.  Jenenser  HabiL- Schrift.  Gütersloh,  Bertelsmann.  79  8.  M.  1.  — 
674)  Ernst  Grofse,  Herbert  Spencers  Lehre  v.  d.  Unerkennbaren.  Leipzig,  Veit.  1890. 
VI,  119  8.     M.  8,20.    |[LCB1.  (1891),  No.  46;  DLZ.  (1891),  No.  14.]| 

1)  S.  M Ulier,  Den  gamle  Strid  om  Steenalderens  Tvedeling.  En  Antikritik:  AX0H. 
2.  S.,  S.  295—364.  —  %)  H.  Petersen,  Hypothesen  om  religiöse  Offer-  og  VotMaud 
fra  Danmarks  forhist.  Tid:  ib.  5,  2  R.,  S.  209—62.  —  S)  E.  Vedel,  Bornholmikt 
Undersögelser  med  sterligt  Hensyn  til  den  senere  Jernalder :  ib.  S.  1  — 104.  —  4)  X  J.  Cndset, 
TU  kundskab  om   vor  yngre  jernalder.    Med   8   lithogr.   plancher:  FVSChristiania  (1890, 


§  50A.    Dänemark  und  Korwegen  bis  1528.    (1890.)    Schjöth.  111,207 

PoliOsche  GreschtehteS"*)  In  einer  der  isländischen  Sagas 
(Morkinskinna)  wird  von  einer  Seeschlacht  bei  Hailand  zwischen  dem  nor- 
wegischen König  Olav  Kyrre,  der  eben  ans  England  zurückgekehrt  war, 
and  dem  Dflnenkönig  Sven  Estridssön  erzählt,  in  welcher  die  Norweger 
siegten;  gleich  nachher  wurde  zu  Konghelle  Friede  geschlossen.  Diesen 
Krieg  kennen  indessen  die  anderen  Sagas  nicht,  so  Fagrskinna  und  Heims- 
kringla,  und  wie  es  sich  ergiebt,10)  zielen  die  Verse,  welche  M.  als  Quelle 
ihres  Berichtes  citiert,  auf  den  bekannten  Kampf  an  der  Nisaa  in  Hailand 
1062.  Zwischen  Sven  und  Olav  wurde  kein  Krieg  geführt;  zwar  wurde  Olav 
nach  seiner  Heimkehr  von  Sven  mit  Krieg  bedroht,  hat  sich  verteidigen 
wollen  und  ist  ihm  entgegengezogen,  hat  ihm  aber  Friedensanträge  zuge- 
schickt, worauf  die  beiden  Könige  zu  Konghelle  zusammenkommend  den 
Frieden  schlössen.  —  Der  norwegische  König  Magnus  Erlingssön  (t  1184) 
war  nicht,  wie  man  früher  geglaubt  hat,  mit  Eldrid,  einer  Enkelin  des 
Guthorm  von  Rein  verheiratet;  Eldrid,  die  zweimal  verheiratet  war,  hatte 
zwischen  ihrer  ersten  und  zweiten  Ehe  zwar  vom  König  Magnus  ein  Kind, 
Namens  Christine,  war  jedoch  nicht  seine  Gemahlin  und  somit  auch  nicht 
Königin;  Magnus  blieb  un vermählt.11) 

Bekanntlich  endeten  die  dänischen  Thronkämpfe  im  12.  Jh.  mit  Wai- 
demars Sieg  über  Sven  (1157);  die  entscheidende  Schlacht  wurde  nicht, 
wie  man  sagt,  auf  der  Grathehaide,  sondern  in  der  Nähe  von  Randers 
(zwischen  Nörreaa  und  Gudenaa)  geliefert.18)  Während  der  Schlacht  floh 
S.  und  wurde  auf  der  Grathehaide  von  Bauern  getötet  und  daselbst  be- 
graben (JBG.  10, 1U,  181).  S.  bekam  seinen  Zunamen  'Grathe'  nach  der 
Stelle,  wo  er  geblieben  ist,  und  später  ist  auch  die  Schlacht  nach  der  Haide 
benannt  worden,  in  deren  Nähe  (am  Geitsbek,  südlich  von  Wiborg)  S.  in 
der  That  6  Jahre  früher  (1151)  gekämpft  hatte,  zwar  nicht  mit  Waldemar, 
sondern  mit  Knut,  der  dort  geschlagen  wurde. 

Wenn  man  sich  nur  an  die  echten  d.  h.  gleichzeitigen  dänischen 
und  deutschen  Quellen  hält,  ist  das,  was  man  vom  Kampfe  zwischen 
Erich  Plougpenning  und  seinem  Bruder,  dem  Herzog  Abel  von  Schleswig, 
mit  Sicherheit  weiß,  sehr  wenig.18)  Wir  hören  in  diesen  Quellen  nichts 
von  der  eigentlichen  Streitfrage,  von  Erichs  Versuch  sich  Holstein  zu  unter- 
werfen, von  Schleswigs  Stellung,  von  Erichs  Zug  nach  Lübeck  und  Estland 
and  von  seinem  nächtlichen  Oberfall  auf  Schleswig  u.  a.  Die  ausführliche 
Darstellung,  die  Svaning  und  Huitfeldt  liefern,  mufs  die  Kritik  abweisen. 
Weder  S.  noch  H.  sind  echte  Quellen  zur  älteren  Geschichte  Dänemarks; 
sie  haben  neben  den  uns  bekannten  Quellen  ältere  Bearbeitungen  benutzt 
und  zugleich,  um  die  Darstellung  lebhafter  und  zusammenhängender  zu 
machen,    die  Begebenheiten   ausgeschmückt,   aufserdem  Mutmafsungen   und 


No.  3.  14  S.  —  5)  X  id.,  Mere  til  kundskab  om  vor  yngre  jernalder.  Med  1  lithogr. 
planche:  ib.  No.  6.  9  S.  —  6)  X  id.,  Cbristianiadalens  forste  BebyggeUe.  Kristiania.  15  S. 
iSonderabdruck  aas  'Morgenbladet',  Januar  1890.) 

7)XCh.  S.  Sidgwick,  The  story  of  Denmark.  London.  VIII,  812  S.  —  8)  X 
Davis,  Anglo-saxon  chronicus  from  800 — 1001  a.  d.,  with  introdaction,  notes and a  complete 
glostaiy.  London.  106  S.  —  9)  X  Cbronieles  and  memorials  of  Great  Britain  and  Ireland 
diiring  th«  middle  ages.  95,  Vol.  I/II,  96,  Vol.  L  London.  (An  vielen  Stellen  werden  d. 
Einfalle  d.  Danen  erwähnt.)  —  10)  O.  Storm,  Om  Krigen  meUem  Sven  Estridssön  og 
Olav  Kyrre:  HT»  2,  8.  S.,  S.  91/9.  —  11)  id.,  Om  den  saakaldte  <Dronning'  Eldrid: 
ib.  S.  99 — 100.  —  12)  A.  D.  Jörgensen,  Kampen  meUem  Kongerne  Sven  og  Valdemar  1 1 57 : 
HTD.  2,  6.  S.f  S.  623—88.  —  ll)  E.  Erslev,  Erik  Ploogpennings  Strid  med  Abel.  Stadier 


111,206  §  &0A.    Dänemark  und  Norwegen  bis  1528.    (1890.)    Schjöth. 

Kombinationen  mit  so  grofser  Sicherheit  aufgestellt,  dafs  man  bisher  geglaubt 
hat,  sie  hätten  jetzt  verloren  gegangene  ausführliche  Quellen  gekannt;  solche 
Quellen  haben  indessen  nie  existiert. 

Wie  man  gewöhnlich  annimmt,  soll  der  dänische  König  Erich  Menved 
(t  1319)14)  seinen  Beinamen  von  einem  Eide  ('Maend  ved*  d.  h.  bei  heiligen 
Männern),  den  er  oft  brauchte,  bekommen  haben.  Nach  einer  andern  Er- 
klärung soll  indessen  das  Wort,  dessen  alte  Form  'Menveet',  'Menvet'  ist, 
'Ungetüm'  oder  'Ungeheuer'  bedeuten  (cfr.  isländisch:  meinvettr,  d.  h.  ein  böses, 
schädliches  Wesen).1*)  —  Nach  Thisets  Untersuchungen16)  gehörte  Niels 
Ebbesen,  der  den  Grafen  Gerhard  von  Holstein  (1340)  tötete,  zum  Geschlechte 
'Strangesön*.  Dieser  Ansicht  haben  Jörgensen  u.  a.  widersprochen.  Th.  hält 
sie  indessen  aufrecht  und  teilt  eine  Stammtafel  des  Geschlechtes  Niels 
Ebbesens  mit. 

Wie  früher  (JBG.  12,  III,  141)  erwähnt,  streiten  die  Forscher  über  den 
Charakter  der  Unionsakte  von  1397.  Rydberg  läfst  sich  von  Erslev,  der 
sie  einen  nicht  ratifizierten  Präliminarakt  nennt,  nicht  überzeugen17)  und  ver- 
teidigt seine  frühere  Ansicht,  dafs  sie  ein  Normal-  oder  Fundamentalakt 
sei.  Auch  in  mehreren  andern  Punkten,  die  das  Dokument  und  die  damit 
zusammenhängenden  Begebenheiten  betreffen,  widerspricht  er  Erslev.  —  Zur 
Geschichte  Erichs  von  Pommern  haben  wir  einige  Beiträge  zu  nennen.18; 
In  den  letzten  Jahren  der  Regierung  Erichs  erregte  in  Norwegen  Amund 
Sigurdssön  Bolt  einen  Aufstand;  er  wurde  besiegt,  aber  vom  Reichsrate 
der  Gnade  des  Königs  empfohlen.  Von  seinem  weiteren  Schicksale,  das  man 
sonst  nicht  kennt,  erzählt  der  Chronist  Garsten  v.  Gheren,  dafs  ihn  Olav 
Nilssön  auf  dem  '  Folgerede '  1436  verbrennen  liefs,  weil  er  sich  Erbe  und 
geborener  König  von  Norwegen  nannte.  Diese  Erzählung  ist  sehr  wunder- 
bar, da  man  von  keiner  Verwandtschaft  zwischen  Amund  und  dem  nor- 
wegischen Königshause  weifs.  Daae,  der  diesen  Bericht  erst  bekannt  ge- 
macht hat,  meint  indessen,  die  Glaubwürdigkeit  des  Berichtes  aufrechthalten 
zu  können;19)  er  glaubt,  dafs  Amund,  der  zwar  nicht  ein  geborener  König 
war,  doch  in  einer  Weise  mit  dem  Königshause  verwandt  wäre,  nämlich  als 
Tochtersohn  eines  Schweden,  namens  Amund  Hatt,  der  nach  seiner  Meinung 
mit  einer  unehelichen  Tochter  des  Königs  Magnus  Eriksson  verheiratet  war. 
Storm  dagegen  findet  diesen  Bericht  gar  nicht  glaubwürdig;20)  er  legt  den 
ganzen  Hergang  der  Begebenheiten  1436/9  dar  und  macht  es  wahrschein- 
lich, dafs  Amund,  der  nicht  auf  dem  Scheiterhaufen  starb,  noch  1447  lebte 
und  erst  zwischen  1447  und  1463  gestorben  sei;  er  ist  weder  mit  dem  nor- 
wegischen Königshause  verwandt,  noch  ein  Tochtersohn  von  Amund  Hatt.  — 
Die  Herkunft   von   zwei   anderen   aus  der  Unionszeit   bekannten  Männern 


over  regte  oz  usegte  Kilder  til  Danmarks  Hist.:  ib.  S.  359—442.  —  14)  X  Les  registra 
de  Bon i face  VIII,  d'apres  Im  manuscrits  originaax  des  archives  du  Vatican,  pubL  par  6. 
Digard.  5  fasc.  Paris.  4°.  819  p.  (Enthält  u.  a.  e.  bisher  angedruckte  Vollmacht  ftr 
Isarnus  gelegentlich  seiner  Reise  nach  Dänemark  u.  d.  Regesten  e.  angedruckten  Empfehlnngt- 
schreibens  für  denselben.)  —  15)  A.  D.  Jörgensen,  Om  Tilnavnet  Menret  (Menved^ : 
HTD.  2,  6.  S.,  S.  706/8.  —  16)  A.  Thiset,  Er  Kiels  Ebbesen  en  Strangesön  eller  ikke?: 
ib.  S.  644—65.  —  17)  O.  S.  Rvdberg,  Ett  inlägg  i  frägan  om  Unionsdokomentet  af 
1397:  HTS.  10  (1890),  S.  312—89.  —  18)  X  DanskeHag.  2,  6.  S.  (Enthält  u.  a.:  Klage- 
skrifter  fra  Erik  af  Pommerns  Retsstrid  med  Holstenerne  1409—16  [S.  97—107].  Kitas 
Lembeks  Frafald  1421  [S.  108—19].)  —  19)  L.  Daae,  Nye  Studier  til  Oprörshördingec 
Amund  Sigardssöns  Hist.:  HTN.  i,  3.  s.,  S.  488—99.  —  fcO)  G.  Storm,  Om  Amund 
Sigurdssön  Bolt  og  ürolighederne  i  det  sydlige  Norge  1436/8:  ib.  2,  3.  8.,  S.  101—40.— 


§  50A.    Dänemark  und  Norwegen  bis  1528.    (1890.)    SchjSth.  111,209 

untersucht  Thiset,*1)  nämlich  von  Josse  Eriksson,  der  als  König  Eriks  Vogt 
von  den  ergrimmten  Schweden  enthauptet  wurde,  und  Jörgen  Hanssön, 
Christians  II.  Befehlshaber  zu  Bergen.  Beide  waren  Dänen  und  zwar  aus 
Jütland.  Josse  (Jens)  Eriksson  war  adeliger  Geburt  und  gehörte  wahr- 
scheinlich zu  dem  weit  verzweigten  Geschlecht  Munk;  seine  Frau,  Brigitte, 
stammte  eigentlich  aus  Norwegen,  und  ihr  Grofsvater  Jon  Hafthorssön  war 
ein  Tochtersohn  des  Königs  Haakons  Magnussön  des  älteren  von  Nor- 
wegen (f  1319).  Jörgen  Hanssön  war  nicht  adelig,  sondern  der  Sohn  eines 
Kaufmannes  aus  Ripen  in  Jütland.""*4) 

Kirchengeschichte.  Dafs  die  norwegische  Kirche  eine  Tochter 
der  angelsächsischen  war,  ist  schon  lange  allgemein  anerkannt;  wie  grofsen 
Einflufs  aber  die  angelsächsische  auf  die  norwegische  gehabt  hat,  erfahren 
wir  erst  aus  Tarangers  gründlichen  Untersuchungen,95)  die  in  mehreren 
Punkten  die  älteren  Auffassungen  korrigieren.  Während  man  früher  die 
Details  in  der  ältesten  norwegischen  Kirchenverfassung  aus  der  heidnischen 
Tempelverfassung  hat  erklären  wollen,  sehen  wir  jetzt,  dafs  sie  ihr  Vorbild 
in  der  angelsächsischen  Kirchenordnung  haben.  So  ist  das  Verhältnis  der 
Kirche  zum  Staat,  die  Wahl  der  Bischöfe,  die  rechtliche  Stellung  und  Titu- 
latur, die  Lage  der  Bischofssitze,  die  Form  der  Besoldung  des  Klerus, 
dessen  Stolgebühr  und  Verhältnis  zur  Gemeinde  ganz  dasselbe  in  Norwegen 
and  in  England.  In  derselben  Weise  verhält  es  sich  mit  der  Berechnung 
der  Bufse  und  ihrer  Verteilung  unter  Kirche  und  König,  mit  der  Ehe,  mit 
den  Sklaven,  dem  Eide  und  den  Ordalien,  mit  der  Zeitrechnung  und  dem 
Festkalender.  In  der  kirchlichen  Terminologie  begegnet  uns  dasselbe  Ver- 
hältnis: die  Namen  der  Kirchen  und  ihrer  Beamten,  die  Namen  der  geist- 
lichen Kleider  und  Bücher,  wie  die  der  kanonischen  Zeiten,  Wochentage, 
der  grofsen  Festtage  und  der  Tage  der  Messe,  der  Fastenzeiten  und  -tage 
sind  fast  alle  angelsächsisch;  auch  die  Predigt  lieh  Wörter  und  Ausdrücke 
von  den  Angelsachsen  oder  bildete  sie  nach  angelsächsischem  Vorbilde.  So 
sehen  wir,  dafs  in  der  Zeit  der  Begründung  der  norwegischen  Kirche  die 
angelsächsischen  Missionäre  herrschend  gewesen  sind;  ihre  Einrichtungen 
nnd  ihre  Sprache  sind  überall  eingedrungen  und  haben  bald  allgemeine  An- 
erkennung erhalten.  Wir  müssen  daraus  folgern,  dafs  die  ersten  einge- 
borenen Priester  in  ihre  Schule  gingen,  und  was  sie  da  lernten,  auch  später 
beibehielten.  Die  Norweger  haben  sich  indessen  damit  nicht  begnügt,  die 
neue  Kultur  aufzunehmen;  sie  haben  diese  in  eine  nationale  Form  gegossen 
nnd  in  selbständiger  Weise  ausgebildet,  was  besonders  das  Kirchengesetz 
zeigt.     Die   kirchlichen   Prinzipien   und   die   Termini   sind   freilich   angel- 


21)  A.  Thiset ,  Bidrag  til  den  danske  Adels  SUegtshist. :  PersonalhT.  5,  2.  S.,  S.  106—115, 
212/3.  —  22)  X  Diplomatariam  Norvegicum.  12.  Sämling,  2.Halvdel;  18.  Sämling,  1.  Halvdei. 
Kristiania,  Mailing.  1S88/9.  S.  417—918,  416.  —  2$)  X  6.  Storm,  Norges  gamle  Love 
iodtU  1387.  5.  Bd.  l.H.  Mit  6  PI.  (Facsimilen).  Kristiania.  66 S.  (Enthalt:  Brudstykker 
sf  den  «ldre  Frostathingsloy,  Skraa  for  et  Olafsgilde  i  Gnlathingslagen,  Skraa  for  St.  Olafsgüdet 
i  Onarheim,  Uddrag  af  Jarnsida,  Biskop  Arnes  Kristenret,  Brudstykker  af  Kong  Magnus 
Haakonssfins  Kristenret.)  —  24)  X  Diplomatarium  Islandicnm.  Islenzkt  fornbreTafsafh  sem 
hefir  inni  ad  halda  bref  og  gjörninga,  drfma  og  maldaga,  og  adrar  skrar  er  snerta  Island  eda 
iileaxkamenn.  II.  Bd.,  III.  Bd.  l.H.  Kjebenhavn.  1888—90.  860,  192  S.  (Reicht  bis  1363.) 
25)  A.  Taranger  ,  Den  angelsachsiske  Kirkes  indflydelse  paa  den  norske.  Kristiania. 
1890/1.  XII,  459  S.  (Inhalt:  Norske  vikinger  i  England.  Den  angelsachsiske  kirke.  Den 
norske  kirke  grnndlcgges.  Angelsachsiske  missionierer  i  Norge.  Angelsachsisk  indflydelse  paa 
den  norskee  kirkes  formtning.  Angelsachsisk  indflydelse  paa  den  norske  kirkes  praxi».  Besaiteter.) 

Jikresseriehte  der  Gesohiehtswissensohaft.    1891.    HL  14 


111,210  §  &0A.    Dänemark  und  Norwegen  bis  152S.    (1890.)    Schjöth. 

sächsisch,  aber  bezüglich  der  Form  und  das  Inhaltes  ist  das  Kirchengesetz 
echt  norwegisch.86) 

MechtsgescMcMe.  Pappenheim97)  wendet  sich  in  seiner  Be- 
sprechung von  Holbergs  Dansk  Rigs-Lovgiyning  gegen  dessen  Auffassungen,*8) 
dafs  das  altdänische  Reichsrecht  sich  unter  dem  bestimmenden  Einflute  des 
Eeehts  der  königlichen  Gefolgschaft,  des  Witherlagsrechtes  gebildet,  und  dafe 
das  letztere  wesentliche  Bestandteile  nichtdänischen  Ursprungs,  insbesondere 
kanonisches  Prozefsrecht  und  angelsächsisches  Strafrecht,  in  sich  aufgenommen 
und  somit  in  das  Reichsrecht  übertragen  habe.  Nach  einigen  beiläufigen 
Bemerkungen  über  die  Chronologie  der  in  Betracht  kommenden  5  Reichs- 
gesetze begründet  er  überzeugend  seine  Auffassung,  dafs  für  die  in  den  letzten 
beiden  Gesetzen  (von  Erich  Glipping  1282)  behandelten  S  Rechtainstitnfce, 
Danehof,  Festnahmerecht  des  Königs  und  Königsbriefe,  die  Entstehung  ans 
dem  Witherlagsrecht  nicht  nachgewiesen  sei.  Er  zerlegt  und  widerlegt  Hol- 
bergs Auffassung  von  Prozefseinleitung  und  Ladungszeugen  (S.  50/4),  gebt 
dann  punktweise  (65 — 62)  die  Ähnlichkeiten  durch,  welche  Holberg  zwischen 
dem  Beweisverfahren  im  Witherlags-  und  im  Inquisitionsprozefs  findet,  und 
beseitigt  die  meisten  überzeugend.  S.  64/7  ist  der  Frage  der  Haraldschen 
Beweisrechtsreform,  S.  67 — 71  der  Gerichtsverfassung,  S.  62 — 73  der  Beweis- 
würdigung gewidmet.  S.  73/6  wird  das  Verhältnis  zwischen  dem  Inhalt  des 
Witherlagsrechts  und  des  Volksrechts  besprochen,  S.  77  das  Ergebnis  bezüg- 
lich des  Prozeßrechts  zusammengefaßt,  zum  Schluß  werden  noch  2  Einzel- 
fälle angeblich  angelsächsischen  Einflusses  behandelt.  Wie  früher  erwähnt, 
hat  Finsen  die  ursprüngliche  Ordnung  einiger  Institutionen  des  isländischen 
Freistaates  behandelt  (JBG.  12,  III,  145)  und  bringt  hier  mehrerejneue  An- 
sichten; so  zeigt  nach  seiner  Meinung  das  Gesetz  'Graagaas'  besser,  als  man 
geglaubt  hat,  wie  das  Recht  schon  in  den  ersten  Zeiten  des  Freistaates  (im 
Anfange  des  10.  Jh.)  geübt  wurde.  Schon  in  dieser  Zeit  hatten  die  In- 
stitutionen der  gesetzgebenden  und  richterlichen  Macht  unabhängig  vom 
Mutterlande  eine  hohe  Elitwickelung  empfangen  und  die  Änderungen  von 
965  und  1004  sind  nicht,  wie  früher  angenommen,  fundamental  gewesen. 
Gegen  Finsen  verteidigt  Maurer89)  die  Auffassung,  dafs  die  Viertelgerichte 
mit  36,  nicht  mit  9  Mitgliedern,  wie  Finsen  will,  besetzt  waren,  in  ein- 
gehender Untersuchung.  Ebenso  ablehnend  verhält  er  sich  gegen  Finsens 
Auffassung  von  dem  Werden  der  isländischen  Verfassung  (nach  Finsen  ist 
dieselbe  ohne  Vorstufe  durch  2  gesetzgeberische  Akte  von  930  und  965  ge- 
schaffen worden),  welche  Maurer  mit  der  herrschenden  Meinung  als  das 
Ergebnis  einer  längeren  Entwickelung  ansieht.  Ungeachtet  des  weitgehenden 
Widerspruches  erkennt  Maurer  die  eindringende  Schärfe  und  Gründlichkeit 
des   Finsenschen  Werkes   an.80,81)     Hertzberg82)   giebt   eine   allgemeine 


—  26)  X  D.  allmähliche  Verfall  d.  katholischen  Kirche  in  Dänemark  (Schweden  u.  Norwegern 
durch  d.  Verschuldung  d.  Konige  u.  d.  Adels:  HPB1L  für  d.  kathol.  Deutachland,  hrsg.  ?. 
Jörg  n.  Binder  106,  S.  844—57.    München. 

$7)  M.  Pappenheim,  Besprechung  v.  Holberg,  Dansk  Rigalovgivning.  Forholdtt 
mellem  Vederlagsloy  og  Rigalov :  KVGB.  13,  S.  82—81.  —  28)  I-  Holberg,  Dansk 
RigslovgiTning.  Forholdet  mellem  Vederlagalov  og  Rigalov.  Rigslovene  i  Perioden  1241—82. 
Kjebenhavn.  1889.  XI,  288  S.  |[KVGR.  18,  S.  82 — 81.]|  —  %9)  Konrad  Manrer,  2. 
nordgermanischen  Reehtsgesch. :  KV6R.  18,  S.  880—56.  —  80)  X  id.,  D.  Rechtsrichtnng 
d.  alteren  isländischen  Rechtes:  Festgabe  f.  Planck  (München,  Kaiser)   S.  117—49.    1887. 

—  81)  X  id.,  D.  norwegischen  Höldar:  SBAkMttnchen  2  (Jg.  1889),  S.  169—207.  —  %t) 
E.  Hertzberg,  De  nordiske  Retskilder.    (=  Nordist  Retsencyklopeedi.  L  Retskildera«  «g 


§  50A.    Dänemark  und  Norwegen  bis  1528.    (1890.)    Sohjöth.  111,211 

Obersieht  der  nordischen  Rechtequellen;  er  bespricht  hier  den  Ursprang  des 
Rechtes  and  des  Rechtsgebrauches  and  weist  nach,  wie  bald  eine  positive 
Gesetzgebung  neben  dem  Rechtsgebrauche  entstand,  und  wie  dies  eine  sach- 
kundige Überlieferang  der  geltenden  Rechtsregeln  nötig  machte.  Die  Gesetz- 
kundigen  waren  in  den  älteren  Zeiten  im  Norden  nicht,  wie  gewöhnlich  bei 
anderen  Völkern,  die  Priester,  sondern  Häuptlinge  oder  Privatleute,  die  so- 
genannten 'Lagnuend'  d.  h.  Gesetzsprecher).  Nachdem  H.  die  allmähliche 
Entwickelang  ihres  Amtes  and  der  Gerichtsordnung  besprochen  hat,  giebt  er 
eine  ausführliche  Darstellung  der  ältesten  Rechtsaufzeichnungen  und  der 
späteren  kodifizierten  Gesetzbücher  mit  Angabe  der  Hss.  und  Ausgaben. 

Litteratur  v/nd  Sprachgeschichte.  Eine  sehr  gute,  kritische 
und  übersichtliche  Darstellung  der  nordischen  Literaturgeschichte  mit  aus- 
führlichem Litteraturverzeichnis  liefern  Mo  gk88)  und  Schuck;84)  die  ger- 
manischen Heldensagen,  ihre  Ausbildungen  und  Wandelungen  sind  von 
Symons85)  behandelt.  —  Während  Noreen  86)  in  einem  längeren  Referat 
über  Meyers  Yöluspä  mit  den  Auffassungen  des  Yf.  einverstanden  zu  sein 
scheint,  jedenfalls  sich  auf  keine  Kritik  einläfst,  kann  Jonsson87)  ihm 
gar  nicht  beistimmen,  im  Gegenteil  spricht  nach  seiner  Meinung  alles  da- 
gegen, dafs  das  Gedicht,  wie  Meyer  glaubt,  erst  im  12.  Jh.  entstanden  sein 
solle,  sowohl  die  Art  der  Überlieferung  des  Gedichtes  als  dessen  metrische 
Form  and  Darstellung,  hinsichtlich  der  Sprache  wie  des  Inhaltes,  ferner 
die  Entwickelang  der  isländischen  Litteratur  und  Dichtung  und  endlich  das 
Verhältnis  zwischen  Völuspä  und  dem  Dichter  Annorr.  Widersinnig  findet 
er  aueh  die  Meinung,  die  der  Yf.  bezüglich  des  Zweckes  dieses  Gedichtes 
ausspricht.  Auch  Detter88)  kritisiert  M.  sehr  scharf  und  endigt  mit  den 
Worten:  das  Buch  bedeutet  keinen  wesentlichen  Fortschritt.  —  Kaalund 
hat  seine  Ausgabe  der  Laxdoela-Saga  vollendet.89)  Diese  Saga,  eine  is- 
ländische Familiensaga,  mute  als  historisch  angesehen  werden,  ist  aber  in 
Einzelheiten  gar  nicht  zuverlässig  und  hat  als  historische  Quelle  keinen 
hohen  Rang;  so  ist  die  Chronologie  in  dem  letzten  Drittel  der  Saga  ganz 
verwirrt.  Wie  sie  jetzt  vorliegt,  ist  sie  ca.  1230  geschrieben,  und  der  Yf. 
ist  wahrscheinlich  ein  Geistlicher  aus  der  Gegend  um  Hvammsfjord  im  west- 
lichen Island.  —  Aufser  dem  H&ttalykill  Lopts,  dasThorkelsson  (1889) 
herausgab,  findet  sich  (AM.  149,  8°)  noch'  ein  Hättalykill,  welches  auch 
Lopt  zugeschrieben  wird.40)  Thorkelsson  meinte  früher,  dafs  dies  Gedicht, 
das  er  jetzt  herausgegeben  hat,  dem  Isländer  Thord  Magnusson  zuzuschreiben 
war,  giebt  indessen  jetzt  diese  Ansicht  auf.   —   Jonsson41)   kann  nicht 


Stataretten.)  Kjebenhavn,  Gyldendal.  1890.  252  S.  (Inhalt:  Indledning.  Den  uskrevne 
Bets  og  Retsbögernes  Perioder.  De  seldre  Lovbögers  Periode.  De  yngre  Lovbögers  Periode.) 
SS)  E-  Mogk,  Nordische  Literaturen.  A.  Norwegisch-isländische  Litteratur.  (=  Pauls 
Grundriß  d.  germanischen  Philologie,  Bd.  2  [Strafsburg,  Trübner].)  S.  71—142.  —  34) 
H.  Schuck,  Nordische  Litteraturen.  B.  Schwedisch- dänische  Litteratur.  (=  Grundrifa  d. 
geraum.  Philologie,  Bd.  2.)  S.  148 — 58.  —  35)  B.  Symons,  Heldensage.  (=  Grundrifs 
d.  germ.  Philologie,  Bd.  2.)  S.  1—64.  —  30)  A.  Noreen,  Ett  nyt  Uppslag  i  friga  om 
den  nordiskamytologien:  Nordisk  Tidskrift  (Letteratedt,  1890),  8.  201— 12.  Stockholm. — 
37)  F.  Jonsson,  VöluspA:  ib. S.  604—14.  Stockholm.  —  38)  F. Detter,  Völuapa.  E. Unter- 
suchung v. E.H. Meyer.  E.  Rezension ^NF.  NF.  3,  S,  89—98.  —  39)  Kr.  Kaalun d ,  Laxdoela 
Saga.  Kjebenhavn.  1889 — 91.  LXX,  372  S.  (Enthalt:  Indledning.  Laxdoela  Saga.  Membran- 
fragmenter.  Navneregister.)  —  40)  «?•  Thorkelsson,  Hättalykill  Lopts  rika  Guttorms- 
senar  hion  mein.  (=  Smaastykker  15,  udgivet  af  Samfund  til  üdgivelse  af  gammel  nordisk 
Litteratur.)    Kjebenhavn.    S.  297-844.  —  41)  F.  Jonsson,  Fornyrdardrapa  (Malshatta- 

14* 


111,212  §  &0A.    Dänemark  und  Norwegen  bis  1528.    (1890.)    SchjSth. 

E.  Magnnsson  beistimmen,  wenn  dieser  meint,  dafs  das  Gedicht  Milahitta- 
kvsedi  auf  Island  ca.  1300  entstanden  sei ;  das  Gedicht  ist  norwegisch  (oder 
orcadisch?)  nnd  wahrscheinlich  aus  dem  ersten  Viertel  des  13.  Jh.  —  Boer 
behandelt  die  Hss.  nnd  Redaktionen  der  Thidreks-saga 42)  nnd  kommt  zu 
einer  von  früheren  Forschern  abweichenden  Auffassung  der  Hss.,  deren 
Stammbaum  er  entwirft.  —  Die  im  British  Museum  aufbewahrten  nnd  von 
dem  isländischen  Bischof  Gisle  Oddssön  (1630/8)  geschriebenen  isländischen 
Annalen  haben,  was  die  ältere  Zeit  betrifft,  wenig  Interesse  und  Wert,  da 
sie,  wie  Storm  darlegt,48)  wesentlich  auf  bekannten  Quellen  (Oddverja- 
Annäll,  Lyschander)  gebaut  sind.  —  Einen  wertvollen  und  interessanten  Bei- 
trag zur  Geschichte  der  nordischen  Balladendichtung  liefert  Bugge44)  in 
seiner  Untersuchung  einer  der  beliebtesten  und  am  meisten  verbreiteten 
nordischen  Balladen,  der  sogenannten  'Harpens  Kraft1  (die  Kraft  der  Harfe), 
die  ein  gutes  Beispiel  davon  ist,  wie  die  Dichterstoffe  und  die  Kulturelemente 
gewandert  sind.  Der  Stoff  dieser  Ballade  stammt  zum  Teil  aus  der  hellenischen 
Sage  von  Orpheus  und  Eurydike,  die  in  die  lateinische  Litteratur  hinüber- 
ging und  von  dieser  zu  den  westeuropäischen  Völkern  gewandert  ist,  in 
deren  MAlichen  Schriften  sie  übersetzt  oder  selbständig  behandelt  wurde. 
Die  ursprüngliche  Sage  wurde,  wie  es  scheint,  von  einem  bretonischen  Dichter 
zu  einem,  von  dem  keltischen  Volksglauben  beeinflußten,  romantischen 
Singgedicht  umgebildet,  und  dieses  Gedicht  wurde  dann  später  auf  Französisch 
bearbeitet  und  daraus  ca.  1300  in  Südengland  ins  Englische  übersetzt.  In 
dieser  Form  kam  es  nach  Schottland,  wo  es  mehrere  Volksballaden  ver- 
anlafste,  durch  welche  der  Stoff  zum  Teil  zu  den  nordischen  Völkern  ge- 
bracht wurde.  Hier  war  es  wahrscheinlich  ein  mit  den  englischen  Verhält- 
nissen bekannter  Däne,  der  ca.  1400  ein  von  Deutschland  nach  Norden  ein- 
gewandertes Lied  umbildete,  indem  er  das  ursprünglich  aus  Hellas  stammende 
Motiv  hineinfügte,  dafs  die  Braut,  die  in  die  Gewalt  einer  feindlichen 
Naturmacht  geraten  ist,  durch  die  Kraft  der  Harfe  von  dem  Manne,  der 
sie  liebt,  wieder  gewonnen  wird.  —  Von  der  färöischen  Anthologie  liegt 
ein  neues  Heft  vor,  das  die  Fortsetzung  des  Glossars  enthält,46-46)  ebenso 
die  Ausgabe  der  MAlichen  dänischen  und  schwedischen  Sprichwörter.47)  —  Der 
einzige  nordische  Geograph  aus  dem  späteren  MA.  ist  der  Däne  Claudius 
Clavus  oder  Nicolaus  Niger,  der  in  der  ersten  Hälfte  des  15.  Jh.  lebte  und 
aus  dem  fünenschen  Dorfe  Salling  stammte.  Er  ist,  wie  Storm  nach- 
weist,48) zweifellos  mit  Nicolaus  Gothus  identisch,  dessen  Poggio  in  Briefen 
von  1424  und  1434  erwähnt,  und  ist  ein  herumwandernder  Gelehrter  gewesen, 
der  viele  Jahre,  vielleicht  schon  seit  1412/3,  sich  seiner  Studien  wegen  in 
fremden  Ländern  aufhielt  und  im  Winter  1423/4  nach  Rom  gekommen  ist, 
wo  er,  durch  Verkehr  in  humanistischen  Kreisen,  mit  Ptolemseos'  Karten  und 
geographischen  Beschreibungen  bekannt  geworden,  dieselben  bezüglich  des 

kvaedi):  ANOH.  2.  R.  5,  S.  258—66.  -—  42)  R.  C.  Boer,  Über  d.  Hss.  a.  Redaktionen  d. 
Thidrek  saga:  ANF.  NF.  8,  S.  205—48.  —  48)  G.  Storm,  Om  Biskop  Gisle  Oddsoni 
Annaler:  ib.  2,  S.  851/7.  —  44)  S.  Bugge,  Harpena  Kraft.  Et  Bidrag  til  den  nordiske 
Balladedigtningt  Hist:  ib.  8,  S.  97—141.  —  45)  V.  ü.  Hammershaimb,  Fsroek  Antho- 
logL  Med  literserhist.  og  grammatisk  Indledning  samt  Glossar.  5.H.  KjebenhaYn.  S.  241—384. 
—  46)  A.  Olrik,  Om  Svend  Grundtvigs  og  Jörgen  Blochs  Fssroyjakvsedi  og  rteroske  ordbog: 
ANF.  NF.  2,  S.  246—61.  —  47)  A.  Koch  n.  C.  af  Petersen,  östnordiaka  oeh  latimka 
Medeltidsordspräk.  Peter  LMes  ordsprak  och  en  motsvarande  srenak  samling.  2.  H.  Kjtbtn- 
havn.  S.  97—250.  —  48)  G.  Storm,  Den  danske  Geograf  Claudius  Clavus  eller  Nicokui 
Niger.    Mit  Faksimile  v.  Clavus*  Text  u.  Karte  (4  Bll.):  Ymer,  Tidskrift,  utg.  af  'Srsnsk* 


§  50A.   Dänemark  und  Norwegen  bis  1523.    (1890.)    Schjöth.  111,213 

Nordens  zu  ergänzen  sacht.  Die  Grundlage  seiner  Karte  nnd  Beschreibung, 
die  er  in  Italien  (Rom)  verfafst  hat,  ist  nämlich  Ptolemaeos,  der  sein  Vor- 
bild ist  nnd  dessen  Methode  er  folgt;  anfserdem  hat  er  einen  italienischen 
Portalan  ans  dem  14.  Jahrh.  and  Reisebücher  aas  dem  Ende  des  14.  Jahrh. 
benatzt.  Er  ist  in  Europa  der  erste  Fortsetzer  von  Ptolemaeos,  nnd  seine 
Karte  wurde  durch  zwei  Kopieen,  die  Zamoiski-Earte  und  die  Ulmer-Karte 
(1482),  die  Grundlage  aller  Karten  über  den  Norden  der  zweiten  Hälfte  des 
15.  Jh.  und  ersten  Hälfte  des  16.  Jahrh.;  eine  späte  Frucht  des  Zamoiski- 
typos  ist  die  berühmte  Zeno-Karte.  Storni  teilt  auch  ein  Faksimile  der 
Nancy-Karte  mit,  die  der  Kardinal  Fillastre  1427  ausführen  liefs,  und  die  nicht, 
wie  man  gemeint  hat,  Clavus'  Originalkarte,  sondern  wie  Storms  gründliche 
Untersuchung  weist,  eine  verkleinerte  Kopie  derselben  ist.  Von  der  Choro- 
graphie  des  Clavus  giebt  Storni  einen  verbesserten  Text,  den  er  mit  einer 
Übersetzung  und  einem  erklärenden  Kommentar  begleitet.  —  Während  man 
früher  die  nordischen  Namen  auf  -thjofr  aus  nordischem  thjofr,  thjufr 
(Dieb)  erklärte,  hält  Bugge40)  sie  identisch  mit  den  angelsächsischen 
auf  -th£ow  (aus  th£ow,  Sklave);  diese  Namen  sind  somit  ursprünglich 
nicht  nordisch.  Eine  Ausnahme  bildet  'Fridthjofr,'  der  'Friedensdieb'  be- 
deuten mufö,  was  aber  beweist,  dafs  die  Person,  die  diesen  Namen  trägt, 
keine  geschichtliche  Person  der  heidnischen  Zeiten  sei,  sondern  von  einem 
isländischen  Dichter  des  christlichen  MA.  geschaffen  ist.  —  Rygh60)  giebt 
ein  Verzeichnis  der  norwegischen  Ortsnamen  auf  'lo'  (lä,  slo  und  ähnlichen), 
die  entweder  mit  'lo'  (sumpfige  Wiese)  oder  mit  'I9'  (la,  See,  Meerwasser) 
oder,  wie  Läf  fler  will,  mit  'lo'  (althochdeutsch  -löh,  angelsächsisch  -16ah  = 
lateinisch  'lucus')  zusammengesetzt  sind.  —  Bezüglich  der  Entstehung  des 
Runen-Alphabets  darf  es  jetzt  für  sicher  gelten,61)  dafs  das  lateinische 
Alphabet,  wie  Kirchhoff  zuerst  aussprach  und  wie  es  sich  durch  Wimmers 
abschließende  Untersuchungen  bestätigt  hat,  die  Quelle  des  Runen- Alphabets 
sei ;  besonders  beweisend  sind  die  Runenzeichen,  die  den  lateinischen  Buch- 
staben F,  R,  C,  H,  S  entsprechen,  während  andere  Runenzeichen  sich 
weiter  von  den  lateinischen  Vorbildern  entfernen.62,68) 

Kulturgeschichtliches.  Der  Dom  zu  Roskilde  ist  nach  Langes 
Meinung64)  von  zwei  verschiedenen  Seiten  (von  Ost  und  West)  gebaut 
worden;  daher  kommen  auch  die  Unregelmäfsigkeiten  des  Baues,  so  die 
schiefe  Form  der  Kirche,  die  verschiedenen  Dimensionen  der  Fächer,  und  daher 
kommt  es  auch,  dafs  der  Boden  des  Chores  niedriger  ist  als  derjenige  der 
Schiffe.  Als  Vorbild  hat  die  Kathedrale  zu  Tournai  gedient,  und  um  die 
Arbeit  zu  leiten  ist  ohne  Zweifel  ein  französischer  Baumeister  berufen 
worden;  das  Material  aber  und  die  Handwerker  waren  Dänen.  Der  Bau 
ist  wahrscheinlich  in  der  Zeit  von  1193 — 1203  vom  Bischöfe  Peder  Sunesen 
begonnen;   von  der  im  Jahre  1567  entdeckten  Grabschrift  darf  man  nicht 


s&Hakapet  ffir  anthropologi  och  geografi'  (1889),  S.  129—46;  (1890),  S.  18—37.  —  49) 
S.  Bugge,  Bidrag  tu  nordiske  Navnes  Hist.:  AKF.  NF.  2,  S.  225—45.  —  50)  O.  Rygh, 
Kortke  Stedanavne  paa  lo:  ib.  3,  S.  244—64.  (Mit  Nachschrift  v.  Fr.  L&ffler  n.  Exkurs 
v.  S.  Bugge.)  —  51)  E.  Sievers,  Schriftkunde.  I.  Runen  u.  Runeninschriften.  Mit  1  Tfl. 
(=  Grnndrifs  d.  germ.  Philologie,  Bd.  1.)  S.  288—50.  —  52)  X  J.  Fritzner,  Ordbog 
over  det  gamle  norake  Sprog.  Omarbeidet,  foröget  og  forbedret  Udgave.  H.  1 7/8  (midhe*idia- 
ofstrri).  Kristiania,  Norsk  Forlagsforening.  S.  689—784.  —  53)  X  Skandinavische  Sprache : 
JB.  ttber  d.  Erscheinungen  auf  d.  Gebiete  d.  germanischen  Philologie,  12.  Jg.,  S.  144 — 76. 
54)  J-  Lange,  Bemasrkninger  om  Roskilde  Domkirkes  Alder  og  Stil:  ANOH.  2.  R. 


111,214  !  &0A.    Dänemark  und  Norwegen  bis  1528.    (1890.)    SchjötK 

auf  das  Alter  des  Domes  schliefen.  Löffler  stimmt  ihm  in  mehreren 
Punkten  nicht  bei,55)  so  glanbt  er  nicht,  dafs  die  ältere  Kirche  stehen  ge- 
blieben sei,  da  mehrere  Sockel  zweifellos  Materialien  ans  einem  filteren  Bau 
sind,  auch  glaubt  er  nicht,  dafs  man  den  Bau  von  zwei  verschiedenen  Seiten 
begonnen  habe  und  meint  endlich,  die  Grabschrift  als  Zeitbestimmung  be- 
nutzen zu  können.  —  Man  war  früher  der  Ansicht,  dafs  das  königliche 
Schlofs  zu  Roskilde,  das  gar  nicht  mit  der  sogenannten  Haraldsburg  identisch 
ist,  nordöstlich  vom  Dome  zu  suchen  sei,  jetzt  aber  weist  Petersen  nach,56} 
dafs  es  westlich  vom  Dome  lag  und  zwar  in  der  Nähe  dieser  Kirche  und 
der  'Maglekilde'  oder  'Rosenkilde',  nach  welcher  die  Stadt  ihren  Namen 
erhalten  hat.  —  Neergaard  bespricht  die  Gründung  zweier  dänischer 
Klöster:  Maribo  und  Mariager.57)  Das  entere  wurde  auf  dem  Boden  des 
früheren  Schlosses  Grimstrup  (Laaland)  gebaut.  Der  Grundbesitz  wurde  in 
den  letzten  Jahren  des  14.  Jh.  von  Margerete  dem  Benediktinerorden  ge- 
schenkt ;  die  Benediktiner  fafsten  aber  hier  nie  festen  Fufs,  und  1406  kam 
das  Eigentum  in  die  Hände  der  Birgittiner,  und  so  entstand  hier  das  erste 
Birgittinerkloster  in  Dänemark.  Das  Kloster  wurde  von  Margerethens  Nach- 
folger JSrich,  gebaut  und  1416  von  Mönchen  aus  Wadstena  eingeweiht. 
Mariager,  auch  ein  Birgittinerkloster,  ist  nicht,  wie  Dahlerup  will,  von 
Margerete,  sondern  von  Otte  Nielsen  Rosenkrantz  mit  mehreren  anderen 
ca.  1420  gegründet.  —  Wie  Storm  nachweist,58)  ist  das  Kloster  Vaerne  bei 
der  jetzigen  Stadt  Mofs  (Norwegen)  nicht  vom  König  Magnus  Lagaböter, 
wie  C.  Lange  ('De  norske  Klostres  Historie1)  glaubt,  sondern  von  Sverre  als 
ein  Hospital,  um  alte  und  arme  Männer  seines  Gefolges  zu  versorgen,  ge- 
gründet, und  das  Kloster  Kartelle  bei  Konghelle,  das  Lange  dem  Erzbischof 
Eystein  zuschreibt,  hat  sein  Nachfolger  Erzbischof  Erich  gegründet.  — 
Während  in  Dänemark  und  Schweden  der  Cistercienserorden  direkt  ans 
Frankreich  und  meistens  aus  dem  Mutterkloster  Giteaux  kam,  wurde  in  Nor- 
wegen dieser  Orden  aus  England  eingeführt,  was  man  selbst  aus  dem  Kloster- 
bau ersehen  kann,  da  nämlich  die  Klöster  in  derselben  Weise,  wie  es  in 
England  Sitte  war,  gebaut  wurden;  so  das  Kloster  Lyse  südlich  von  Bergen, 
das  älteste  Gistercienserkloster  Norwegens,  dessen  Ruinen  vor  kurzem  aus- 
gegraben und  von  Nicolaysen,  der  zugleich  das  Schicksal  des  Klosters 
und  seiner  Gebäude  erzählt,  beschrieben  sind.59)  Die  Klostergebäude,  die 
nicht  gleichzeitig  gebaut  sind,  repräsentieren  den  spät-normannischen  und 
früh-englischen  Stil.  —  Mathiesen00)  behandelt  die  ältere  Topographie 
einer  der  ältesten  norwegischen  Städte,  Drontheim;  er  sucht  die  verschiedenen 
alten  Lokalitäten  zu  bestimmen  und  giebt  auch  eine  Karte  der  alten  und 
der  modernen  Stadt.  Es  ergiebt  sich  u.  a.  aus  seinen  Untersuchungen, 
dafs  die  topographischen  Verhältnisse  der  Stadt  stabil  gewesen  sind,  dafs 
die  Strafsen  und  Plätze  durch  das  ganze  MA.  keine  wesentliche  Regulierung 
erlitten  haben  und  dafs  die  Bürger  nach  jeder  Feuersbrunst  ihre  Wohnungen 
auf  dem  alten  Bauplatz  wieder  aufgebaut  haben.  —  Krefting*1)  teilt  die 


6,  S.  105—84.  —  55)  J.  B.  Löffler,  Et  Par  Od  i  Anledning  af  J.  Langet  'Bemerkninger 
om  Roskilde  Domkirkes  Alder  og  Stil:  ib.  S.  865—75.  —  56)  H.  Petersen,  Hvor  Ist 
Kongsgaarden  i  Roskilde?  Et  antikvarisk-topografisk  Bidrag  til  Byens  Hist.:  HT*>.  6.  S. 
2,  S.  319—58.  —  57)  0.  Neergaard,  Grundlieggelsen  af  Maribo  Kloster:  ANOH.  2.  &. 
5,  S.  267-86.  —  58)  &  Storm,  To  Klosterstiftelser  fra  Kong  Sverree  Tid:  HT*.  3.  & 
2,  S.  82—94.  —  59)  N.  Nicolaysen,  Om  Lysekloster  og  deta  Rainer.  Kristiania.  1890. 
Fol.    11  8.,  8  PI.  u.  1  Titelbild.  —  60)  H.  Mathiesen,    Throndhjems  aeldre  topografi. 


§  50A.    Danemark  und  Norwegen  bis  1528.    (1890.)    Schjftth.  111,215 

Resultate  der  neueren  Ausgrabungen  in  Drontheim  mit,  wodurch  die  Lage, 
der  Grundplan  und  die  Bauart  mehrerer  geschichtlichen  Geb&ude  der  Stadt 
festgestellt  sind;  auf  einer  dem  Berichte  beigefügten  Karte  der  Stadt  hat 
er  die  erwähnten  Gebäude  eingezeichnet. 

Während  in  Norwegen  im  allgemeinen  die  fremde  Kultur  erst  in  den 
Städten  auftrat  und  von  diesen  sich  Aber  das  Land  hinausbreitete,  war  dies 
mit  der  Bauart  nicht  der  Fall.69)  In  den  Kirchenbauten  haben  Land  und 
Stadt  gleichzeitig  aus  der  occidentalischen  Kirche  (speziell  ans  England,  Ir- 
land und  der  Normandie)  ihr  Vorbild  geholt ;  in  den  Profanbauten  nahmen 
die  Städte  die  Bauart  des  Landes  zum  Vorbild.  Auf  dem  Lande  war  zweifel- 
los schon  geraume  Zeit  vor  der  Entstehung  der  Städte  die  Bauart,  die  später, 
einzelne  Änderungen  abgesehen,  durch  das  ganze  MA.  und  an  einzelnen 
Stellen  fast  bis  zum  heutigen  Tag  unverändert  blieb,  völlig  entwickelt  und 
bestimmt.  Diese  Bauart  wurde  von  den  Städten  aufgenommen,  erlitt  aber 
mit  der  Zeit  eine  so  grofse  Veränderung,  dafs  schon  lange  vor  dem  Ende 
des  MA.  wenigstens  in  den  gröfseren  Städten  eine  neue  Bauart  aufkam, 
und  zwar  dieselbe,  die  auch  anderswo  dem  MA.  eigentümlich  war,  in  welcher 
aber  man  doch  immer  die  ursprüngliche  Bauart  entdeckt.  —  Nicolaysen68) 
verteidigt  seine  Ansichten  über  die  Privatwohnungen  der  alten  Norweger 
(Isländer)  gegen  die  Angriffe,  die  Gudmundsson  m  seiner  Abhandlung  (cfr. 
JBG.  12,  III,  144)  gegen  ihn  gerichtet  hat;  er  läfst  sich  nicht  von  G. 
überzeugen,  findet  im  Gegenteil  dessen  Behauptungen  und  Erklärungen  in 
mehreren  und  wichtigen  Punkten  unrichtig.  —  Ein  vorzügliches  Hülfsmittel 
beim  Studium  der  älteren  norwegischen  Bauart  ist  das  von  Nicolaysen 
herausgegebene  Werk  'Kunst  und  Handwerk  aus  Norwegens  Vorzeit',  Von 
welchem  jetzt  die  erste  Serie  vorliegt.64"68) 

Bezüglich  der  Bevölkerung  Dänemarks  im  13.  Jh,  fand  Erslev  (JBG.  8, 
II,  275),  dafs  die  frühere  Berechnung  gar  zu  hohe  Zahlen  gab,  und  kam  zu 
dem  Resultat,  dafs  die  damalige  Bevölkerung  Dänemarks  innerhalb  der 
heutigen  Grenzen  sich  wahrscheinlich  auf  etwa  340000  belief.  Scharping69) 
fndet  indessen,  dafs  Erlevs  Berechnungen  auch  kein  zuverlässiges  Resultat 
giebt,  und  kann  auch  nicht  Erslevs  Ansicht  beistimmen,  wenn  dieser  meint, 
dafs  die  Volkszahl  nachher  in  stetem  und  gleichmäfsigem  Zunehmen  begriffen 
ist.  —  Jörgensen70)  untersucht,  wie  sich  die  Zahl  der  Kirchspiele  Jüt- 


Med  et  Kurt:  HTN.  g.  S.  2,  S.  1—81.  —  61)  O.  Krefting,  UndersSgelser  i  Trondhjem. 
Kristiania.  1690.  Fol.  8  S.,  6  PI.  u.  1  Karte.  —  62)  N.  Nicolaysen,  Om  de  norake 
Kjobstssder  i  Middelalderen:  Deree  Oprindelae,  Indretning  og  Bygningsskik.  Med  8  Pianoher: 
HTN.  g.  S.  1,  S.  886—489.  —  63)  id.  Om  Dr.  Gudmundssons  'Priratboligen  paa  Island': 
ib.  S.  440— 87.  —  64)  id.,  Kunst  og  Haandverk  fra  Norges  Fortid,  1.  Serie.  Kristiania. 
1881—91.  FoL  80  S.  u.  80  PL  (Enthalt  Abbildungen  v.  Taufsteinen,  Bauernhäusern, 
Bodenkammern  u.  Vorratshäusern  [Stabur],  v.  erklärendem  Texte  begleitet.)  —  65)  X 
Bygninger  fra  Norges  Middelalder,  hvilke  H.  M.  Kong  Oskar  II.  har  ladet  flytte  til  Bygdö 
Kongsgaard  1888.  Kristiania.  1888.  24  S.  —  66)  X  L.  Dietrichson,  L'eglise  en  bois  de 
Gol  et  les  antres  batiments  d'aneienne  eonstruction  norvegienne  re'batis  en  Bygdö  par  la  muni- 
ficenee  de  8.  M.  le  roi  Oskar  II.  Kristiania.  1889.  14  S.  —  67)  X  C.  W.  Wischmann, 
D.  Baustil  d.  alten  Germanen:  ZBildKunst  (1890).  (D.  Vf.  bespricht  u.  a.  d.  norwegischen 
Stabkirchen  u.  schildert  sehr  ausführlich  Kirche  Yang,  d.  Friedrieb  Wilhelm  IV.  1842  kaufte  u. 
nach  Schlesien  transportieren  liefs.)  —  68)  X  Storck,  Om  den  buede  Tagform  i  nogle  jydske 
Landsbykirker:  ANOH.  2.  S.  6,  S.  876—88.  (D.  Vf.  kann  Müllers  Ansicht  über  d.  offenen 
Dachstuhl  d.  romanischen  Kirchen  [JBG.  10,  III,  187]  nicht  beistimmen.)  —  69)  W.  Schar- 
ling, Kirketallet  og  Folketallet  i  Danmark  i  13  Aarh.:  HTD.  6.  S.  2,  S.  264—818. 
—  70)  A.  D.  Jörgensen,   Sognetallet  i  Jylland   i   Middelalderen:  ib.  S.  684 — 43.    — 


111,216  §  B0A*   Dtaenuufk  und  Norwegen  bis  1528.    (1890.)    Schjöth. 

l&nds  in  der  Zeit  vom  13.  Jh.  bis  15.  Jh.  verändert  hat,  and  findet,  d&fo  der 
Kirchspiele,  die  Stifte  Viborg  nnd  Ripen  ausgenommen,  überall  mehr  geworden 
sind.  Den  Grund  des  Rückganges  in  Viborg  nnd  Ripen  findet  er  teils  in  dem 
ökonomischen  Rückgang  dieser  Stifter,  teils  in  dem  Übergang  von  hölzernen 
zu  steinernen  Kirchenbauten;  dieser  Übergang  veranlafste  zweifellos  in 
Ärmeren  Gegenden  eine  Beschränkung  der  Zahl  der  Kirchspiele,  weil  mehrere 
Gemeinden  sich  vereinigen  mufsten,  um  eine  steinerne  Barche  zu  bauen. 
Kaalund71)  giebt  eine  Darstellung  des  Privatlebens  im  Norden  im 
HA.  mit  ausführlichem  Literaturverzeichnis.  Nach  einer  Übersicht  der 
vorgeschichtlichen  Zeit,  schildert  er  die  Familienverhältnisse  (die  Kindheit, 
die  Jugend,  die  Heirat,  die  Ehe,  die  Familie,  das  Gesinde  und  das  Be- 
gräbnis) und  die  Lebensweise  (die  Wohnung,  die  Kleidung,  das  Alltags- 
leben) der  historischen  Zeit.  —  Hentzen71*)  sucht  aus  der  Bedeutung  des 
Wortes  'draamr'  (Traum)  die  Anschauungen  der  Nordländer  über  Gespenster, 
Schutzgeister,  Hexen  u.  s.  w.  zu  erklären.72"80)  Ginungagap 81)  ist  nach 
der  ältesten  Vorstellung  der  Nordländer  der  grofse  Abgrund,  worüber  die 
Erde  und  das  Heer  fliefst  und  dessen  Grenzen  man  in  der  äulsersten  Ferne 
suchte.  Später  nannte  man  mit  diesem  Namen  die  Meeresstrafse,  durch 
welchen  die  Wassermassen  des  gedachten  äufseren  Weltmeeres  gegen  die 
inneren  Meere  eindrangen.  Diese  Strafse  dachte  man  sich  im  11.  Jh.,  wo 
man  die  Ausdehnung  des  Meeres  gegen  Norden,  sowie  nördlichere  Länder  nicht 
kannte,  nördlich  von  Norwegen;  in  den  folgenden  Jhh.  aber,  je  nachdem 
sich  die  geographischen  Kenntnisse  erweiterten,  wurde  sie  entweder  zwischen 
Vinland  und  Afrika  gesucht,  oder  zwischen  Vinland  und  Grönland,  oder 
zwischen  Vinland  und  Markland  oder  zwischen  Grönland  nnd  Helleland,  wo 
sie  zuletzt  ihren  geographischen  Platz  auf  der  Karte  des  Bischofs  Gudbrand 
Thorlakssön  (1606)  erhielt.8*) 


71)  Kr.  Kaalund,  Sitte.  I.  Skandinavische  Verhältnisse.  (=  Grnndrifs  d.  gern.  Philologie. 
Bd.  2.)  S.  207—62.  —  71»)  W.  H  en  t  z  en ,  Über  d.  Trtume  in  d.  altnordischen  Sagalitteratar. 
Leipzig.  Kr.  2.  —  72)XA.U.Bäath,Nordisk  forntidslif.  Stockholm,  Fahlkrantz.  IT,  241  S. 
Kr.  3,26.  —  73)  X  A.  Sack,  Deutsches  Leben  in  d.  Vergangenheit.  Bd.  1.  Halle  a./S. 
VIII,  804  S.  (Enthalt  u.  a. :  D.  Hansa  n.  d.  Kontor  zu  Bergen.)  —  74)  X  Afbildningsr 
af  föremal  i  nordiska  umseet,  ntg.  af  A.  Hazelius.  Stockholm.  4°.  20  Tfln.  o.  8S.  - 
75)  X  B.  Bendizen,  Fornlevninger  i  Hardanger:  AFNFB.  (1889),  S.  2  —  16.  —  76)  X 
i  d.,  Ans  d.  MAlichen  Sammlung  d.  Museums  in  Bergen.  Mit  3  kolor.  Tfln. :  BergMusAarsb. 
(1889).  Bergen.  48  S.  (Behandelt  Prozessionsmhnen  u.  Antemensalien.)  —  77)  X  B. 
Lundberg,  Det  stora  sillfiaket  [Heringsfang]  i  Skane  under  medeltiden  och  den  nyarc  tident 
bftrjan,  dess  ffirhäll.  tili  samtidige  sillfisken  och  tili  det  nutida  fiaket  i  Skane :  AntT.  2,  H.  8. 
76  $.  —  7g)  X6.  Guldberg,  Om  Skandinavernes  hvalfangst  [Walfischfang]:  NordTidakr. 
(Letterstedt)  NF.  8,  S.  261—71.  —  79)  X  C.  Curtius,  D.  MUnzfund  zu  Travemünde  u.  d. 
Lttbeckschen  Hohlmttnzen:  ZLübeckG.  6,  S.  161—99.  (Enthalt  u.  a.  Beschreibung  ▼.  dlnischeo 
u.  norwegischen  Münzen  aus  d.  Zeit  c  1600.)  —  80)  XG.  L  Grove,  Erik  Lams  Gayebre* 
af  1140  til  Naestved  Kloster:  AKOH.  2.  S.  6,  S.  287—94.  (Behandelt  d.  Schicksal  e.  Doku- 
mentes, welches  eine  d.  ältesten  in  Dänemark  bewahrten  u.  im  Norden  erlassenen  Urkk.  ist 
[cfr.  JBG.  6,  n,  402].)  —  81)  &  Storm,  Ginungagap  i  Mythologien  og  i  Geografien: 
ANF.  NF.  2,  S.  840—60.  —  82)  X  id.,  En  upaaagtet  Beretning  om  Kampe  mellem 
Eskimoer  og  Nordmsnd  paa  Grönland  fra  Begyndelsen  af  16  Aarh.  [unbeachteter  Bericht 
Qber  e.  Kampf  v.  Eskimos  u.  Nordm&nnern  in  Grönland  zu  Anf.  d.  16.  Jh.]:  HT*.  8.  S. 
1,  S.  881/8. 


§  60B.    Danemark  seit  1528.    (1890.)    Schjöth.  111,217 

f  60B. 

Dänemark  seit  1523. 

(1890.) 

Hans  Schjöth. 

Von  QtieUenpublikationen  haben  wir  in  erster  Reihe  des  Corpus 
Constitutionum  Daniae1)  zn  nennen,  das  jetzt  bis  24.  November  1595 
gediehen  ist.  In  einer  längeren  Kritik  charakterisiert  Erslov  es  als  eine 
vortreffliche  Sammlung,  die  der  Vf.  nach  einem  wohl  erwogenen  und  genau 
motivierten  Plane  ausgearbeitet  und  mit  grofser  Tüchtigkeit  wie  auch  mit 
kritischer  Schärfe  ausgeführt  hat.  —  Aufser  einigen  anderen  Sammlungen, 
die  wir  unten  nennen,  notieren  wir  hier  eine  Ausgabe  von  Urkk.,  die  das 
Abtreten  und  die  Erwerbung  vom  Grundbesitze  der  Krone  betreffen.9) 

Politische  Geschichte.  Friedrichs  I.  Tochter  Dorothea  wurde 
bekanntlich  (1526)  mit  dem  Herzog  von  Preufsen,  Albrecht  von  Brandenburg, 
vermählt.  Von  dieser  Vermählung  handelt  ein  bisher  ungedruckter  Bericht 
von  C.  von  Gattenhofen,8)  und  wie  man  aus  einem  Briefe  Albrechts4)  er- 
fährt, war  zu  der  Hochzeit  auch  Martin  Luther  eingeladen. 

Von  Christian  IV.  als  König  und  Menschen  giebt  Liisberg  eine 
populäre  Darstellung,6)  wozu  er  das  reiche  geschichtliche  Material,  welches 
über  diesen  König  vorliegt,  fleifsig  benutzt  hat.  Er  sucht  nachzuweisen, 
wie  die  Erziehung  und  die  Umgebungen  auf  den  Charakter  des  Königs  ein- 
wirkten und  sein  Benehmen  bestimmten,  gegen  welche  Schwierigkeiten  er 
während  seiner  Regierung  zu  kämpfen  hatte  und  warum  er  trotz  seines  guten 
Willens,  seiner  rastlosen  Arbeit  und  seiner  persönlichen  Tüchtigkeit  das 
Vaterland  doch  nicht  so  glücklich  machte,  wie  man  hätte  erwarten  können. 
Was  dem  Werke  einen  besonderen  Wert  verleiht,  sind  die  zahlreichen  Illu- 
strationen, womit  es  ausgestattet  ist ;  sie  haben  einen  historischen  Charakter, 
da  sie  gröfstenteils  Reproduktionen  von  Originalen  (nach  gleichzeitigen  Male- 
reien, Gobelins,  Kupferstichen  u.  s.  w.)  sind.  —  Die  Ausgabe  einer  wichtigen 
Quellenschrift,  nämlich  'Aktenstücke  und  Aufschlüsse  zur  Geschichte  des 
Reichsrates  und  der  Ständetage  während  der  Regierung  Christians  IV.'  ist 
beendigt;6)  auch  einige  andere  Beiträge  zu  seiner  Geschichte,  speziell  der 
Kriegsgeschichte,  sind  erschienen,7"10)  so  Bjelkes  Autobiographie  (s.  unten), 

1)  Corpus  Constitutionum  Danice.  Forordninger,  Becesser  og  andre  kongelige  Breve, 
Danmarks  Lovgivning  vedkommende,  155S — 1660.  Udg.  ved  V.  A.  Sech  er.  Bd.  2,  H.  2/5. 
Kjebenbavn.  1890.  S.  161—780.  |[HTD.  6.  B.  2,  S.  666—82  (Kr.  Erster  besprüht  in 
dieser  Kritik,  auch  H.  F.  Bördams  Sammlung  der  dänischen  Kirchengesetze  [cfr.  JBG.  7,  III, 
258],  die,  wie  er  sagt,  zwar  grofsen  Fleifs  u.  viele  Kenntnisse  zeigt,  aber  zugleich  bezüglioh 
d.  Wahl  d.  mitgeteilten  Aktenstücke,  d.  Anzeige  r.  d.  Quellen  u.  d.  Behandlung  d.  Textes 
an  grofsen  Hängein  leidet).] |  — -  2)  Kronens  Sköder  paa  afhsendet  og  erhvervet  Jordegods 
i  Danmark  fra-  Reformationen  til  Nutiden.  I  Uddrag  udg.  red  L.  Laursen  af  Bigsarkivet. 
Bd.  1,  H.  1.    1685—81.    Kjebenhavn.    1890.    240  S. 

S)  Urkk- buch  z.  Beformationsgesoh.  d.  Herzogtums  Preufsen.  Hrsg.  v.  P.  Tschacker t. 
Bd.  1/2.    (=  Publikationen  aus  d.  k.  preufsischen  Staatsarchiven.   Bd.  43/4.)    Leipzig.    1890. 

—  4)  P.  Tschackert,  Z.  Korrespondenz  Martin  Luthers:  ZK6.  11,  S.  281.  Gotha.  — 
5)  H.  C.  Bering  Liisberg,  Christian  IV.  Danmarks  og  Norges  Konge.  Populaer  Skildring. 
For  Krigshist.  Vedkommende  bearbeidet  af  A.  Larsen.  H.  1/8.  Kjebenhavn.  1890.  4°.  104  8. 

—  $)  Akstykker  og  Oplysninger  til  Bigsraadets  og  Stendermödernes  Hist.  i  Kristian  IY.s  Tid. 
üdg.  af  Kr.  Erslev.    Bd.  8,  H.  2.    Kjebenhavn.    1890.    250,  600,  IV  8.  —  7)  X  Bebe- 


111,218  §  *0B.    Dänemark  seit  1628.    (1890.)    Schjöth. 

in  welcher  wir,  was  Norwegen  betrifft,  eine  eingehende  Darstellung  von 
Christians  letztem  Kriege  mit  Schweden  (1643/5),  sowie  von  dem  seines  Nach- 
folgers (Friedrichs  III.)  mit  Karl  Gustav  (1657—60)  haben. 

Zur  Geschichte  Friedrichs  III.  und  Christians  V.  ist  sonst  sehr 
weniges  erschienen.11"16)  Wie  früher  erwähnt,  gab  der  um  die  neuere  Ge- 
schichte Dänemarks  hoch  verdiente  Holm  vor  einigen  Jahren  eine  Dar- 
stellung der  inneren  Geschichte  Dänemark-Norwegens  (1660 — 1720)  heraus, 
die  er  als  Einleitung  eines  gröfseren  Werkes,  welches  die  Geschichte  dieses 
Reiches  (1720—1814)  umfassen  sollte,  bezeichnete. 

Von  diesem  Werke  ist  jetzt  der  1.  Band,  die  10  letzten  Regierungsjahre 
Friedrichs  IV.  (1720—30)  umfassend,  erschienen,16)  und  hoffentlich  wird 
die  Fortsetzung  bald  folgen.  Der  Vf.  bespricht  im  1.  Buche  dieses  Bandes 
das  Verhältnis  Dänemarks  zu  den  auswärtigen  Mächten,  unter  denen  specieU 
Rufsland  durch  seine  Politik  der  dänischen  Regierung  viele  und  grofse 
Schwierigkeiten  bereitete,  und  man  sieht,  wie  schwer  es  Dänemark  oft  fiel, 
mit  dem  Czaren  Peter  den  Frieden  zu  bewahren.  Eine  sehr  schwierige  Frage 
war  auch  die  schleswigsche,  die  den  fremden  Mächten  einen  günstigen  Anküs 
gab,  in  die  dänisch-norwegischen  Angelegenheiten  sich  zu  mengen;  es  galt 
hier,  das  im  Kriege  erworbene  Land  zu  behalten,  was  indessen  dem  König 
schwer  fiel.  Im  2.  Buche  werden  die  inneren  Verhältnisse  behandelt;  hier 
lernt  man  auch  den  König  persönlich  kennen  und  sieht  seine  Licht-  und 
Schattenseiten ;  aufserdem  hören  wir  auch  von  seiner  persönlichen  Beteiligung 
an  der  Regierung  und  seinem  Verhältnis  zum  Adel,  von  dem  Beamtenstande 
und  der  geheimen  Kommission,  von  der  Landwirtschaft  und  der  Lage  der 
Bauern,  von  der  Industrie,  dem  Handel  und  der  Schiffahrt,  von  den  städtischen 
Zuständen,  den  Finanzen  und  dem  Kriegswesen,  endlich  auch  von  den  geistigen 
und  religiösen  Verhältnissen.  Der  Vf.  baut  seine  Darstellung  sowohl  der 
äufseren  als  der  inneren  Verhältnisse  überwiegend  auf  ungedruckte  Akten- 
stücke, die  er  in  Menge  aus  Archiven  und  Bibliotheken  hervorgezogen  hat : 
er  hat  deshalb  auch  ein  Werk  liefern  können,  das  sich  in  hohem  Grade 
sowohl  durch  Gründlichkeit  als  Zuverlässigkeit  auszeichnet ;  überall  fühlt  der 
Leser  sich  auf  sicherem  Boden.  Wie  der  Titel  anzeigt,  wird  auch  Norwegens 
gleichzeitige  Geschichte  hier  behandelt  und  zwar  ebenso  ausführlich,  wie  die 

erinnerungen  Heinrich  Rensz  Posthumus   aus  d.  Zeit   v.  1593 — 1616;   hrsg.  v.  Berti- 
Schmidt.    Schleiz,  Lämmel.    XVII,  84  S.    (Er  wohnte  d.  Krönung  Christians  IV.  bei.)  — 
8)  X  P.  Brock,  Minderne  om  Söslaget  paa  Kolberger  Heide  1  Juli  1644  i  de  danske  Kongers 
kronologiske  Sämling  paa  Rosenborg  Slot.  Kjebenhavn.  1890.  87  S.  — 9)  X  G.  Rüthuing. 
Tilly  in  Oldenburg  u.  Mansfelds  Abzug  aus  Ostfriesland.    Oldenburg.    4°.  24  S.    (Bespricht  d. 
Verhandlungen  mit  Christian  IV.)  —  10)  X  H.  D.  Lind,  Om  Kong  Christian  IV.s  Orlogs- 
flaade:  Tidsskrift  for  Sövajsen  NS.  25,  S.  815—48,  409—58.  —  11)  X  A.  Larsen,  Bora- 
holms  Reisning  (Erhebung)  1658:  Museum  1  (1890),  S.  821 — 85.    (D.  Museum  ist  «.popu- 
läre Zeitschrift,    die  Abhandlungen   über  dänische  Gesch.  u.  Geographie  enthalten  soll;  sie 
wird  Biographieen,   Autobiogrsphieen,   Memoiren,   Briefe    u.  andere  Aktenstücke   mitteilen, 
epeziell  solche,  die  kulturgeschichtliches  Interesse  haben.    Wenn  auch  für  d.  grofse  Publikum 
bestimmt,  soll  d.  'Museum'  auch  d.  Fachmännern  nützlich  sein.)  —  12)  X  P.  Döring,  D. 
Eroberung  Alsens  durch  d.  Grofsen  Kurfürsten.    Sonderburg.    45  S.    (Abdruck  aus  d.  Pro- 
gramm d.  Sonderburger  höheren  Bürgerschule  v.  J.  1678.)  —  18)  X  Berftttelser  om  Sferiges 
krig  2.  1655—79.  (=  Kgl.  bibliotekets  handlingar.  12.  Ärsber&ttelse  för  är  1889,  S.  129 — 218- 1 
—  14)  X  J.  A.  Fridericia,  TU  Belysning  af  Toldindtaegterne  under  Fredrik  IIL:  Dtoske 
Mag.  5.B.  2,  S.  158—80.   —   15)  X  C.  H.  Brasch,   Prins  Georg   af  Danmark  i  h»M 
Egteskab  med  Dronning  Anna  af  Storbrittanien.    Kjebenhavn.    1890.    V,  99  S.  —  16)  ^ 
Holm,  Danmark -Norges  Hist.  i  Frederik  IV.s  ti  sidste  Regeringsaar  (1720 — 80).   («Dtt- 
mark-Norges  Hist.  fra  den  störe  nordiske  Krigs  Slutning  til  Bigernes  Adskillelse  [1720—1814]. 


§  50B.    Dänemark  seit  152S.    (1890.)    Schjöth.  111,219 

danische  •  die  zwei  Völker  waren  damals  in  der  That  Landsleute,  und  jeder 
Verench,  die  Zustände  und  die  Verhältnisse  des  einen  Landes  für  sich  dar- 
zustellen, würde,  wie  der  Vf.  ausspricht,  ein  unvollständiges  und  zugleich  auch 
falsches  und  einseitiges  Bild  von  dessen  Leben  und  Geschichte  geben. 

Zur  Geschichte  des  nordischen  Krieges  sind  einige  Beiträge  er- 
schienen, so  teilt  Carl son17)  zwei  Briefe  von  Stenbock,  die  mehrere  inter- 
essante Details  über  die  Kriegsbegebenheiten  (1709  —  10)  bringen,  mit.  Der 
eine  ist  Stenbocks  eigenhändiger  Brief  an  den  König  Karl  XII.  (datiert  vom 
25.  November  1709)  und  enthält  eine  resümierte  Darstellung  des  Feldzuges, 
der  andere  Stenbocks  Schreiben  an  die  Defensionskommission,  worin  er  einen 
Berieht  über  die  Schlacht  bei  Helsingborg  abstattet ;  dies  Schreiben  ist  vom 
Schlachtfelde  den  3.  März  1710  (drei  Tage  nach  der  Schlacht)  datiert.18"80) 
—  Einer  der  gröfsten  Seehelden  dieser  Zeit  war  bekanntlich  Tordenskjold, 
der  1720  im  Duell  von  dem  schwedischen  Obersten  Stael  getötet  wurde.  Aufser 
einigen  anderen  Beiträgen81'88)  zur  Lebensgeschichte  dieses  Helden  nennen 
wir  speziell  eine  Abhandlung  von  Hammarskiöld,84)  die,  wie  es  scheint, 
in  erster  Reihe  durch  herabsetzende  Äufserungen,  die  vor  kurzem  einige 
Norweger  sowohl  über  Tordenskjold  als  über  die  Schweden  ausgesprochen 
haben,  veranlafst  ist.  Wie  H.  nachweist,  darf  man  nieht  Tordenskjpld  mit 
dem  Namen  'eines  grofsen  Raufboldes*  abfertigen;  auch  hat  er  keineswegs, 
wie  behauptet,  die  Schweden  verachtet,  noch  sich  herabsetzend  über  sie  aus- 
gesprochen. Bezüglich  des  Anlasses  und  der  näheren  Umstände  des  Duells, 
sowie  auch  zur  Beurteilung  seines  Gegners,  mit  dessen  Person  und  Lebens- 
verhältnisse bis  zu  seinem  Tode  wir  hier  bekannt  werden,  bringt  die  Ab- 
handlung viele  interessante  Aufschlüsse,  die  das  bisherige  harte  Urteil  über 
Stael  ändern  müssen. 

Blangstrup85)  hat  das  Leben  Christians  VII.  und  das  seiner 
Gemahlin  Karoline  Mathilde  von  der  Kindheit  an  bis  zu  ihrer  Ehescheidung 
(1772)  dargestellt  und  sucht  hier  den  Einfiufs  nachzuweisen,  den  das  Zeit- 
alter, die  Erziehung,  die  Umgebungen  und  die  Natur  mancher  verschieden- 
artigen Verhältnisse  auf  beider  Schicksal  ausüben  mufsten;  erst  dadurch 
wird  man  besser  ihr  Leben  verstehen  und  imstande  sein,  ein  gerechtes  Urteil 
über  sie  zu  sprechen.  Nach  B.s  Darstellung,  die  überall  das  Gepräge  der 
Ruhe  und  Wahrheit  trägt,  werden  auch  sowohl  der  König  und  die  Königin, 
als  auch  mehrere  der  sie  umgebenden  Personen  (Juliane  Marie,  Struensee  u.  a.) 
in  anderem  Lichte  als  bisher  stehen.    Der  Vf.  spricht  den  Wunsch  aus,  dafs 


Bd.  1.)  Kjebenhavn.  1890/1.  XX,  697,  119  S.  —  17)  E.  Carlson,  Magnus  Stenbock 
om  falttaget  i  Skäne  1709—10  ooh  slaget  vid  Helsingborg:  HTS.  10  (1890),  S.  61—78. 
—  18)  X  N.  F.  Lilliesträle,  Magnus  Stenbock  och  slaget  vid  Helsingborg.  Nägra 
minneaoTd  vid  Stenbocksfesten  28.  Febr.  1890.  Helsingborg.  1890.  15  S.  —  19)  X  F. 
Schenström,  Armfeldtska  Karolinernas  sidsta  tag.  Gamla  minnen  frän  jämtlandska  och 
noraka  fjällbygder.  Stockholm.  111  S.  —  20)  XDechend,  D.  zwei  Eroberungen  y. 
Rügen  durch  d.  Prenfsen  n.  ihre  Alliierten  1715:  NMilitBU.  83,  S.  53—62.  —  21)  X 
P.  Anker,  Tordenskjold.  Hist.  Skildring.  Med  et  Forord  af  A.  Hovgaard  og  Illustration  er. 
Kjetwnhavn.  1890.  187  S.  (E.  populäre  Darstellung.)  —  22)  X  J.  C.  W.  Hirsch,  En 
hidtil  npaaagtet  Ansögning  fra  lüdet  Peder  Weesel:  PersonalT.  2.  S.  5,  S.  52 — 65.  — 
28)  X  Vort  Forsvar.  Bd.  10  (1890).  Kjebenhavn.  Enthalt  Tordenskjold  (O.  Lütken). 
Tordenskjolds  Efterladenskaber  (P.  Boode).  Aufcerdem  enthält  dieser  Band  u.  a. :  Slaget  Ted 
Lutter  am  Barenberg,  hauptsächlich  nach  gedruckten  Quellen  (A.  Larsen).  Viele  Beiträge 
z.  Gesch.  d.  beiden  schleswigschen  Kriege.  —  24)  A.  Hammarskiöld,  Om  Tordenskjold 
och  sYenskarne:  HTS.  10  (1890),  S.  340—68;  11  (1891),  S.  1—72.  —  25)  C.  Blang 
ttrup,  Christian  VII.  og  Caroline  Mathilde.  Kjebenhavn,  GyldendaL   1890.   288  S.  (2.  Auf 


111,220  §  60B-    Dänemark  seit  1523.    (1890.)    Schjöth. 

ein  Sachkundiger  den  Prozefs  gegen  Struensee  und  Brandt  and  die  Begründung 
des  Urteilsspruches,  der  nach  seiner  Meinung  eine  Schande  Air  Dänemark 
sei,  untersuchen  möge.  Sein  Wunsch  ist  erfüllt  worden,  indem  Larsen**) 
von  juridischem  Gesichtspunkte  den  Spruch  über  Struensee  besprochen  hat 
L.  findet  verschiedenes  am  Spruche,  der  an  mehreren  Mängeln  leidet,  zu 
tadeln,  entschuldigt  jedoch  die  Richter,  denen  es  unmöglich  war,  den  Spruch 
in  rechter  Weise  zu  begründen,  und  meint,  dafs  es  Struensee  nicht  anders 
geschehen  ist,  als  was  Gesetz  und  Gerechtigkeit  unter  den  damaligen  Ver- 
hältnissen gebot. 

Zur  Geschichte  Friedrichs  VI.  ist  von  Interesse  die  Ausgabe  des 
Briefwechsels,  den  Friedrich  mit  Christian  August  bezüglich  des  Krieges  mit 
Schweden  (1809)  führte.97)  Die  Briefe  sind  zwar  früher  gedruckt,  doch  jetzt 
zum  erstenmal  für  sich  im  Zusammenhang  herausgegeben.  Friedrich  hatte 
damals  den  Prinzen  im  Verdacht,  dafs  er  ihm  nicht  treugesinnt  sei  und  dafs 
er  in  Verbindung  mit  den  Schweden  stehe.  Christian  August  hat  sich  in 
einem  schon  längst  gedruckten  Briefe  an  seinen  Bruder  gegen  diesen  Verdacht 
verteidigt,  und  dieser  Briefwechsel  wird  auch  nicht  die  Berechtigung  des 
Verdachtes  beweisen.  —  Zur  Kriegsgeschichte  dieser  Zeit  haben  wir  einige 
Beiträge  zu  nennen.28"81) 

Thrige  hat  seine  Geschichte  Dänemarks  in  diesem  Jahrhundert 
beendigt,88)  und  Neergaard  setzt  seine  Darstellung  der  politischen  Geschichte 
Dänemarks  (1848 — 66)  fort,88)  in  welcher  er  besonders  die  innere  Entwicke- 
lung  und  die  Reformkämpfe  behandelt,  indem  er  die  verschiedenen  Rich- 
tungen im  öffentlichen  Leben  und  die  hervorragenden  politischen,  Persönlich- 
keiten charakterisiert.  —  Die  inneren  politischen  Reibungen  der  letzten 
zwanzig  Jahre  bespricht  Duus.84) 

Beiträge  zur  Geschichte  der  schlestüigschen  Kriege  finden  sich  in  Menge 
in  'Vort  Forsvar*  (s.  N.  23);  aufserdem  nennen  wir  Holsts  und  Larsens 
illustrierte  Darstellung  des  Krieges  1848— 50,86"87)  und  das  Werk  des 
Generalstabes,  von  welchem  ein  Teil  vorliegt.88) 


läge  ersohien  1891.)  —  26)  N.  Larsen,  Den  Struenseeake  Proces:  Tidaekrift  for  Beb* 
videnskab  4.  Jg.,  S.  219—803.  —  27)  Fredrik  VI.s  fortrolige  brevvexling  med  Xorgt  i 
Aaret  1809.  Udg.  af  C.  Th.  Sörensen.  Kjebenhavn,  Gyldendal.  1889.  4,  129  S.  |[K. 
Höier:  HT&.  10.  Jg.  (1890).]|  —  28)  X  O.  Linken,  Sökrigshiat.  Smaating.  2  Samml. 
Kjebenhavn.  1890.  159  S.  (Enthält  n.  a.:  Slaget  paa  Kjebenhavn»  Rhed  [2.  April  1801]; 
'Hekla's  Kamp  med  <v.  d.  Tann'.)  —  29)  X  General-Major  v.  Boguslawski,  D.  Zogd. 
Engländer  gegen  Kopenhagen  im  Frühjahr  1801.  E.  Wort  z.  Anregung  über  <L  Bedeutung 
d.  Flotte.  Berlin,  Mittler.  1890.  89  S.  M.  1.  |[DLZ.  (1891),  No.  5.]|  (Mit  aUgem.  Be- 
merkungen über  d.  heutigen  Wert  einer  Kriegeflotte.)  —  30)  X  Sveriges  krig  iren  1808 
och  1809.  Utg.  af  generalstabens  krigshist.  afdelning.  1.  D.  Med  2  kartor.  Stockholm.  1890. 
IX,  378  S.,  25  bilag.  —  31)  X  Meddeleleer  fra  Krigaarkiverne.  Udg.  ef  Generalstabeo. 
Bd.  4,  H.  6,  S.  481—519.  Kjebenhavn.  (Behandelt  d.  Zeit  Oktbr.-Dezbr.  1809.)  —  SS) 
S.  B.  Thrige,  Danmarks  Hist.  i  vort  Aarhundrede.  H.  20/8.  Kjebenhavn.  1890.  — 
SS)  N.  Neergaard,  Under  Junigrundloven.  H.  8/7.  Kjebenhavn.  1890.  S.  129 — 448. 
—  34)  A.  Duus,  Forfatningakampe.  Politiake  Kritiker.  I.  Kjebenhavn.  1890.  160  S.  — 
35)  F.  Holst  u.  A.  Larsen,  Felttogene  i  vore  forste  Frihedaaar.  Illustreret  af  Samtides. 
H.  28/4.  Kjebenhavn.  1890.  4°.  —  36)  X  V.  Bergsöe,  Krigeminder  fra  Felttogene  i 
vore  forste  Frihedaaar.  Monter  og  Medailler.  Med  Illustrationer  efter  Originalstvkkarae. 
Kjebenhavn.  1890.  Fol.  28  S.,  4  Tun.  —  37)  X  O.  v.  Knorring,  Nigra  minneabtad 
frän  danak-tyska  kriget  1849:  Norsk  militert  Tidsskr.  58,  S.  61—61,  260—70.  (D.Btud 
enthält  zugleich  u.  a. :  De  militsre  foranstaltninger  i  Norge  i  anledning  af  den  danek-tyske 
krig  1848  [C.  Jörstad].  En  episode  fra  krigen  1716  [C.  Vogt].)  —  38)  De*  d*08*- 
tydske  krig  1864.    Udg.  af  Generalstaben.    1  D.    Kjebenhavn.    1890.    XI,  826,  122  8. 


§  50B.    Dänemark  seit  1623.    (1890.)    Schjöth.  III 221 

Zur  KircJien-  und  Schulgeschichte  sind  verschiedene  Beitrage 
in  mehreren  Samminngen  nnd  Zeitschriften  erschienen.89"40)  Seine  Schil- 
derung des  dänischen  Reformator  Hans  Tausen  setzt  Wedel  fort,41)  und 
Bang42)  giebt  eine  populäre  Darstellung  der  Geschichte  der  dänischen  Kirche 
während  der  Regierung  Christians  HI.;  Rördam  hat  eine  Schrift  aus  der 
Refonnationszeit  herausgegeben48)  und  teilt  einige  Aktenstücke  zur  Geschichte 
der  Universität  mit;44)  Ti  dem  and  schildert  die  dänische  Volksschule  während 
nnd  nach  der  Reformation,46)  und  Toussieng46)  giebt  eine  Darstellung  der 
Geschichte  der  wichtigsten  dänischen  technischen  ünterrichtsanstalten. 

Zur  JRechtsgeschichte  haben  wir  aufser  Hertzbergs  Rechts- 
quellen46») nur  ein  paar  Beiträge  zu  notieren.47-48) 

IMteratur-  und  Sprachgeschichte.  Aus  der  älteren  Litteratur 
sind  einige  Übersetzungen  und  Ausgaben  erschienen,  so  eine  Übersetzung 
des  sogen.  Chronicon  Skibyense,49)  das  dem  aus  der  Reformationszeit  be- 
kannten Theologen  Paul  Helgesen  zugeschrieben  wird;  ferner  ein  Schau- 
spiel von  P.  Hegelund  (t  1614) 60)  und  H.  W.  Laurembergs  Scherz- 
gedichte aus  1652. ftl)  —  Von  litteraturgeschichtlichen  Arbeiten52)  nennen 
wir  aufser  einer  Abhandlung  über  das  historische  Schauspiel58)  und  einer 
Darstellung  des  Zeitalters  des  Rationalismus,54)  Vedels  Studien  über  das 
goldene  Zeitalter  der  dänischen  Dichtung,  d.  h.  die  erste  Hälfte  des  19.  Jh.55) 
Der  Vf.  vereinigt  ein  eindringendes  Studium  mit  einem  unbefangenen  Blick 
und  ist,  wie  ein  Rezensent  sagt,  von  der  blinden  Bewunderung,  die  alles, 
was  alt  ist,  als  gut  ansieht,  ganz  frei ;  er  will  mit  eigenen  Augen  sehen  und 
in  seinem  Urteil  von  dem  Lob  und  der  Schmeichelei  anderer  sich  nicht 
beeinflussen  lassen;  deshalb  sind  auch  seine  Ansichten  so  frisch  und  selb- 
ständig. —  Zur  Charakteristik  zweier  Dichter  dieser  Periode  und  ihrer 
Dichtungen  sind  Beiträge  in  Auswahlen  ihrer  Gedichte  erschienen.58-57)  — 

$9)  X  Kirkehist.  Samlinger.  4.  R.  Bd.  1,  8.  177—576.  Kjebenhavn.  —  89»)  X 
Danakeren.  Tideakrift  for  Und  og  By,  udg.  af  Fr.  Nygaard  og  L.  Schröder.  Kolding.  — 
40)XDansk  Kirketidende.  Kjebenhavn.  1890.  —  41)  F.  Wedel,  Hans  Tauaen:  Theolog. 
Tidaekr.  for  den  danake  Folkekirke  7  (1890),  8.  1—67,  161—218.  Kjebenhavn.  —  42) 
V.  Bang,  Den  danake  Kirkea  ffiat.  i  Kriatian  Ill.a  Tid.  Kjebenhavn.  1890.  127  8.  — 
43)  P.  Laurent aen,  En  atakket  ündervianing  imod  Pavena,  Biapera  og  dem  Diaciplea 
Statiner,  Love,  Bnd  og  Skikkelaer.  Paa  ny  udg.  af  H.  F.  R  ö  r  d  a  m.  (=  Skrifter  fra  Reformationa- 
tiden.  N.  5.)  Kjebenhavn.  1890.  2,  76  S.  —  44)  Aktatykker  til  Univeraiteteta  Hiat. 
i  Tidarummed  1621—60,  ndg.  af  H.  F.  Rordam:  DanakeMag.  6.  R.  2,  H.  2,  8.  126—62. 
—  45)  O.  V.  Tide  man  d,  Det  kgl.  Blaagaard-Jonatrupake  Skoletereraeminarium  i  100  Aar 
(1790—1890).  Kjebenhavn.  1890.  204  S.  —  46)  W.  Tonaaieng,  Kort  Overaigt  over 
▼ore  tekniake  Undervianingaanatalter,  med  arerligt  Henayn  til  derea  ökonomiake  Forhold: 
Techniik  Foreninga  Tidaakrift  14,  S.  96—128.    Kjebenhavn. 

46*)  s.  o.  S.  210".  —  49)  C.  Goos  n.  H.  Hansen,  Grundtraek  af  den  danake 
Stataret.  Kjebenhavn.  1890.  IV,  848  S.  —  48)  S.  P.  Jörgen aen,  Landaognenea  For- 
valtning  fra  1660  til  vore  Dage.     Et  kommunalhiat.  Bidrag.     Kjebenhavn.    1890.    194  S. 

49)  Povl  Helgeaena  hiat.  Optegnelaeabog,  aasdvanlig  kaldet  Skibykröniken.  Paa  Danak 
ved  A.  Heiae.  H.  1.  («  Skrifter,  udg.  af  Selak.  til  hiat.  KUdeakriftera  Overaasttelae.  2.  S.,  1.) 
Kjebenhavn.  1890.  16,  24  S.  —  50)  P.  Hegelund,  Susanna  og  Calumnia,  udg.  af  S. 
B.  Smith.  Med  et  TilUeg:  Materialier  til  Skueapilleta  Hiat.  i  Danmark  för  Kalmarkrigen. 
Kjebenhavn.  1890.  XLIX,  268  8.  —  51)  H.  W.  Lauremberg,  Fire  Skj*mtedigte  i 
danak  OversKttelae  fra  1652.  Med  Indledning  og  Noter  udg.  af  J.  Paludan.  Kjebenhavn. 
1890.  LVH,  186  8.  —  53)  X  J.  ütheim,  Otte  Forfattere.  Kjebenhavn.  1890.  184  S. 
(Enthalt  u.  a.:  Petter  Dafa.  Thomaa  Kingo.  Ludvig  Holberg.  Johan  Nordal  Brun.  Claua 
Frimann.  Johan  8torm  Mnncb.)  —  5g)  A.  Eralev,  Kong  Valdemar,  lyriak  Folkedrama, 
med  en  Afhandling  om  danak-hiat.  Skueapil.  Kjebenhavn.  1890.  118,  139  8.  —  54)  F 
Rönning,  Bationaliatnena  Tidaalder.     Sidate  Halvdel  af  18  Aarh.     En   literierhiat.  Frem- 


111,222  §  50B.    Dänemark  seit  1528.    (1890.)    Schjöth. 

Endlich  müssen  eine  Sammlang  von  Sprichwörtern,  Redensarten  nnd  ähn- 
lichen68"60) samt  den  Fortsetzungen  von  Feilbergs  Wörterbuch61)  und 
der  Bibliotheca  Danica62'*8)  genannt  werden. 

Zur  Biographie,  Personalgeschichte  und  Genealogie 
finden  sich  zahlreiche  Beiträge  in  mehreren  Sammlungen  und  Zeitschriften,64'69) 
yon  denen  wir  einige  schon  oben  (N.  39/40)  genannt  haben;  das  biographische 
Lexikon70)  ist  bis  zum  Buchstaben  F  gediehen,  ebenso  notieren  wir  die 
Fortsetzung  von  dem  'Geschlecht  Bille.71,78)  Von  Autobiographieen  und 
Lebenserinnerungen  haben  wir  einige  zu  nennen,  so  Bjelkes  Autobio- 
graphie,78) die  eine  Reihe  interessanter  Beiträge  zur  norwegischen  und 
dänischen  Geschichte  des  17.  Jh.  enthält;  speziell  giebt  B.  eine  eingehende 
Darstellung  der  Kriege  1644/5  und  1657 — 60  in  Norwegen ;  auch  das  alltäg- 
liche Leben  in  den  hohen  Kreisen,  so  auch  am  Hofe  des  Königs  Friedrich  in., 
lernt  man  hier  kennen.74)  —  Bardenfleth  (f  1857),  der  dem  König 
Friedrich  VII.  sehr  nahe  stand  und  1848 — 52  Minister  war,  bespricht  in 
seinen  Erinnerungen 7fi)  sowohl  die  politischen  Begebenheiten,  an  welchen  er 
teilnahm,  als  auch  den  König  Friedrich,  dessen  Leben  und  Charakter  er 
nicht  ins  beste  Licht  stellt;  fast  alles  schlimme,  was  man  früher  darüber 
erzählt  hat,  wird  hier  bestätigt.  —  Der  bekannte  Prediger  Birkedal  hat 
seine  Erlebnisse  herausgegeben.76-78)  —  Von  mehreren  bekannten  Männern 


BtUliDg.  2.  D.  Kjebenhayn.  1890.  481  S.  —  55)  V.  Vedel,  Studier  over  Guldaldereo 
i  dansk  Digtning.  Kjebenhavn.   1890.  262  S.  |[N.  Möller:  Nordisk  Tidskr.  (1891),  S.  515/9.]; 

—  56)  Baggesen.  Digte,  udvalgte  og  indledede  af  H.  SchwanenflÜgeL  Kjebenharv. 
1890.  LII,  228  S.  —  57)  F.  Rönning,  Johannes  Carsten  Hauch.  En  Levnedsskildring med 
et  Udvalg  af  haus  Digte.  Kjebenhavn.  1890.  96  S.  —  58)  E.  TangKristensen,  Danske 
ordsprog  og  mundheld,  skjiemtesprog,  Btedlige  talemaader,  slagord  og  samtaleord.  Kolding. 
1890.    XIV,  656  S.  —  59)  X  id.,  Efterstet  til  'Skattegraveren'.    Kolding.    1890.    280  S. 

—  60)  X  Chr.  Ball  in  g,  Ordsprogslaerdom.  Kjebenhayn.  1890.  219  S.  —  61)  H.  F. 
Feilberg,  Bidrag  til  en  ordbog  over  jydake  almuesmaal.  H.  5/6.  Kjebenharn.  S.  821 — 480. 

—  63)  C.V.  Brunn,  Bibliotheca  Danica.  Systematisk  Fortegnelse  o?er  den  danske  Lite- 
ratur fra  1482 — 1830,  efter  Samlingerne  i  d.  störe  kgl.  Bibl.  i  Kjbhro.  Med  Supplementär 
fra  Univ.  Bibl.  i  Kjbhvn.  og  Karen  Brakes  Bibliothek  i  Odense.  Bd.  8,  H.  1.  (Hist.  II.  Fort- 
ssBttelse:  Danmarks  Hist.)  Kjobenhavn.  1890.  4°.  603  S.  —  63)  X  J.  Chr.  Bay,  Tilteg 
til  'Den  danske  botaniske  Literatur  fra  de  seldste  Tider  til  1880,  aammeastillet  af  E. 
Warming  (Botanisk  Tidsskrift,  Bd.  12).  I.  Fra  de  «ldste  Tider  til  1800:  Botaniak  Tidsskrift 
17  (1890),  S.  815—29.    Kjebenhavn. 

64)  X  Hist.  Samlinger  og  Studier  vedrörende  danske  Forhold  og  Personligheder  isas 
i  17.  Aarh.  Udg.  af  H.  F.  Rordam.  Bd.  1,  H.  2.  Kjebenhavn.  1890.  192  S.  —  65)* 
Kjabenhavns  Universitets  Matrikel,  udg.  af  S.  B.  Smith.  Bd.  1,  H.  3/4.  (1611—37.^ 
Kjebenhavn.  1890.  4°.  —  66)  X  PersonalhT.  2.  S.  5  (1890).  (Enthält  u.  a.:  Orerkrig»- 
sekretaer  Jens  Harboe  og  Generallieutenant  Andreas  Harboe.  Ligpraediken  over  Geheimeread 
og  Stiftamtmand  Friderich  Adeler.  Commereeraad  Johan  Adolph  Lövenstierae.  Joachim 
Grabow.  Om  Shegten  Arenfeldts  Stamfader.  Fremmede  Adelsslegter  i  Danmark.  L  von 
Pappenheim.)  —  67)  X  Illustreret  Tidende  Bd.  31  (1889—90).  Kjebenhavn.  —  68)  * 
Danmark.  Illustreret  Kalender  for  1891.  5.  Jg.  Udg.  af  Journalistforeningen  i  Kjebenham. 
Kjebenhavn.  —  69)  X  Ugeskrift  for  Lseger.  4.  R.,  Bd.  22  (1890).  Kjebenhavn.  —  70) 
Dansk  biografisk  Lexikon,  udg.  af  C.  F.  Bricka.  Bd.  4.  (Clemens-Eynden.)  Kjebenhsvn. 
646  S.  —  71)  W.  Mollerup,  Billesettens  Hist.  1.  D.  H.  4/6.  Kjebenhavn.  1890. 
S.  193—484.  —  72)  X  F.  C.  Schjött,  Vort  Kongehus.  Illustreret  af  K.  Gamborg. 
Kjebenham.  1890.  FoL  24  S.  —  73)  Generallieutenant  Jörgen  Bjelkes  Selvbiografi;  udg. 
for  forste  Gang  af  J.  A.  Friderioia.  Med  Portrait.  Kjebenhavn.  1890.  XXV,  200  S.  — 
74)  X  C.  F.  B  e  i  s  e  r ,  Ildebrands-,  Levneds-  og  Forfölgeehist.,  udg.  paa  ny  med  Oplysninger. 
Tillaeg  og  en  Efterskrift  af  O.  Nielsen.  Med  Portret.  Kjebenhavn.  1890.  XVI,  208  S. 
(Reiser  war  Stadtchirurg  in  Kopenhagen  u.  starb  1786;  er  machte  sieh  gerade  durch  d. 
zwei  drolligen  Schriften  bekannt.)  —  75)  C.  E.  Bardenfleth,  Livserindringer,  udg.  *f 
J.  Bardenfleth.    Med  Portrst.    Kjebenhavn.    1890.    VII,  186  S.  —  76)  V.  Birkedal, 


§  60B.    Dänemark  seit  1528.    (1890.)    Sohjöth.  111,228 

sind  Biographieen  oder  Beiträge  zu  deren  Lebensgeschichte  erschienen,  so 
von  dem  ersten  Buchdrucker  Dänemarks,  G.  von  Ghemen,79)  dem  Bildhauer 
Thorwaldsen,80)  dem  Maler  C.  Bloch,81,88)  dem  gelehrten  Isländer  G.  Vig- 
fos8on;88"85)  einige  haben  wir  eben  unter  Kirchen-  nnd  Literaturgeschichte 
erwähnt.  Von  genealogischen  Arbeiten  sind  auch  mehrere  zu  nennen.86'08) 
Kulturgeschichtliches.  L  n  n  d  °4)  schildert  in  seiner  Darstellung 
des  täglichen  Lebens  in  Dänemark  und  Norwegen  am  Ende  des  16.  Jh.  die 
Vorbereitungen  zur  Hochzeit,  die  erst  nach  1582  eine  gesetzlich  befohlene  Ein- 
weihung und  Bestätigung  der  Ehe  wurde,  während  sie  früher  ein  besonderes 
Recht  der  Vornehmen  und  Reichen  gewesen  war.  Der  Tag,  welcher  'Haedens- 
dag'  (Ehrentag)  oder  'Höitidsdag'  (Hochzeitstag)  genannt  wurde,  sollte  ein 
möglichst  feierliches  Gepräg  haben,  und  zu  dessen  Feier  mutete  aller  und 
jeder  das  seinige  beitragen.  Zu  den  Vorbereitungen  gehörte  in  erster 
Reihe  die  Anschaffung  der  Aussteuer,  so  die  Einladungen  zur  Hochzeitsfeier, 
dann  das  Ausschmücken  der  Zimmer  des  Hochzeitshauses  und  das  Herbei- 
schaffen alles  dessen,  was  zum  prächtigen  Anrichten  des  Tisches  erforderlich 
war  und  endlich  der  Anzug  der  Braut,  deren  wichtigster  Schmuck  der  Braut- 
kranz oder  die  Brautkrone  war.  Der  ganze  Brautputz  des  16.  Jh.  war  zweifellos 
eine  Nachahmung  der  Tracht  der  Marienbilder  aus  dem  Anfange  desselben 
Jh.,  und  diese  Bilder  waren  nach  dem  Vorbilde  der  Tracht  der  MAlichen 
Königinnen  ausgeschmückt.  —  Fridericia*5)  untersucht  statistisch  und 
historisch  die  agrarischen  Verhältnisse  Dänemarks  in  der  Mitte  des  17.  Jh., 
indem  er  die  Zahl  der  Bauernhöfe  und  die  Verteilung  des  Eigentumsrechts 
zu  bestimmen  sucht  und  so  einen  Vergleich  zwischen  den  Zuständen  in 
der  Mitte  des  17.  Jh.  mit  denjenigen  am  Ende  des  16.  und  des  17.  Jh. 
macht;  endlich  untersucht  er,  weshalb  sich  in  der  ersten  Hälfte  des  17.  Jh. 
die  Zahl  der  steuerpflichtigen  Bauern  verminderte.  Nach  seiner  Unter- 
suchung gab  es  im  Jahre  1651  im  damaligen  Königreiche  Dänemark  75590 
Bauerngüter,  von  welchen  42190  der  Krone  und  der  Kirche  und  33400  dem 


Personlige  Oplevelser  i  et  langt  Liv.  I/II.  Kjebenhavn.  1890.  258,  253  S.  —  77)  X 
J.  Michaelsen,  Fra  min  8amtid.  Kjebenhavn.  1890.  162,  XVII  S.  —  78)  X  Th.  E. 
Ludvigsen,  Erindringer  om  mine  Sdreiser  og  Livs  Begivenheder.  Kjebenhavn.  1890.  126  S. 

—  79)  Chr.  Brunn,  Gotfred  von  Ghemen,  den  forste  Bogtrykker  i  Kjebenhavn:  Forening 
for  Boghaandvserks  Aarsskrift  (1890),  8.  7 — 84.  —  80)  Thorvaldsen,  hans  Liv  og  Vaerker. 
Et  Billedvserk.  Med  Text  af  S.  Müller.  H.  1/4.  Kjebenhavn.  1890.4°.  112  S.  —  81) 
Ph.  Weilbach,  Mindeord  om  Carl  Heinrieh  Bloch.  Kjebenhavn.  1890.  8  S.  (Sonder- 
abdruck aus  'Berlingske  Tidende'.)  —  82)  N.  Bögh,  Carl  Bloch:  Aaret  rundt.  Maanedsskrift 
for  Hjemmet  (1890),  S.  209—17,  241  —  50.  —  83)  J-  Thorkelson,  Gudbrandur  Vig- 
fnason:  ANF.  NS.  2,  S.  156—68.  —  84)  K.  Maurer,  Gudbrandur  Vigfusson:  ZPhilol.  22, 
S.  213/9.  —  86)  XKWarming,  Morton  Wormskiold.  En  biografisk  Skizze  med  Porträt: 
Vidensk.  Meddel.  fra  d.  naturhist.  Forening  i  Kjbhvn.  (1889),  S.  258—803.  —  86)  H. 
K.  Hiort-Lorenzen  u.  A.  Thiset,  Danmarks  Adels  Aarbog.  1891.  Kjebenhavn.  1890. 
16°.    XVIII,  610S.  -    87)  P.  J.  Schmidt,  Shegten  Feilberg.    Kjebenhavn.    1890.    48  S. 

—  88)  Fr.Hjort,  Peder  Jensen  Gierlöfs  Efterkommere.    Kallundborg.    1890.    VII,  70  S. 

—  89)  F*  Hvass,  Sämling  af  Meddelelser  om  Personer  og  Familier  af  Navnet  Hvass. 
5.  D.  Kjebenhavn.  1890.  XXIII,  479  S.  —  90)  O.  Durloo,  Bidrag  til  Oplysning  om 
Thomas  Jorgensens  Slsgt.  Kjebenhavn.  1890.  16  S.  —  91)  Slsegter  af  Navnet  Krebs. 
H.  1.  Nyköbing  p.  F.  1890.  110  S.  —  92)  O.  H.  Nors  og  Hustru  M.  F.  Nors  f.  Möllers 
FamUielegater  i  Lögstör  og  Aarhus  samt  Stamtavle  over  Legatstifternes  Slsegt.  Kjebenhavn. 
15  S.  —  9g)  J.  Barfod,  Stamtavle  over  Familien  Sidenius.    1890.    8,  80  S. 

94)  T.  Land,  Danmarks  og  Norges  Hist.  i  Slutningen  af  16  Aarh.  I.  Indre  Hist. 
Bd.  10.  («  Dagligt  Liv  i  Norden  i  16.  Aarh.  Forberedelse  til  Bryllup.)  Kjebenhavn.  1890. 
389  S.  —  95)  J.  A.  Fridericia,  HiBt.-statistiske  Undersögelser  om  Danmarks  Landbofor- 


111,224  §  MB*    Dänemark  seit  1523.    (1890.)    Schjötli. 

Adel  gehörte ;  die  Zahl  der  Wochentagsbauern  des  Adels  war  13934  und  der 
Freibauern  4802.  Der  Vergleich  zeigt,  dafs  die  Zahl  der  Bauernhöfe  in  den 
Jahren  1570 — 1650  sich  verminderte  und  in  der  Zeit  1650 — 90  sich  ein  wenig 
vergröfserte.  Die  Zahl  der  steuerpflichtigen  Bauern  verminderte  sich  in  der 
1.  Hälfte  des  17.  Jh.  teils  aus  wirtschaftlichen,  teils  aus  rechtlichen  Gründen. 
—  Mejborg06)  behandelt  in  seiner  Ausgabe  der  Aufzeichnungen  des  schwe- 
dischen Dorfschusters  Jonas  Stolt  verschiedene  dänische  kulturgeschichtliche 
Gegenstände,  die  das  Leben  früherer  Zeiten,  alte  Sitten  und  Gebrauche 
beleuchten,   und  Levy97*98)   schildert  die  Lage   der  Juden  in  Dänemark. 

Zur  Kunstgeschichte  haben  wir  aufser  einigen  Fortsetzungen99'100) 
nur  wenige  Beiträge  zu  nennen;191*109)  die  meisten  finden  sich  in  der  'Zeit- 
schrift für  Kunstindustrie'  und  in  einigen  anderen  Zeitschriften.103"106) 

Lokalgeschichte.  Topographie.  Statistik*1*1™7*)  Brunn 
setzt  seine  Geschichte  der  Stadt  Kopenhagen,  deren  Denkmäler  und  Institu- 
tionen fort.108)  Sein  Werk,  das  jetzt  bis  zum  Tode  Christians  VI.  gediehen  ist, 
wird  weit  umfassender,  als  dem  ursprünglichen  Plane  zufolge;  der  Yf.  hat 
nämlich  die  späteren  Jhh,  sowohl  selbständiger  als  ausführlicher  behandelt; 
das  Werk  hat  aber  dadurch  sehr  gewonnen,  und  man  erhält  ein  recht  deut- 
liches Bild  des  inneren  und  äufseren  Lebens  der  Hauptstadt.  —  Wie  früher 
(JBG.  5,  III,  206)  erwähnt,  fand  Rubin,  dafs  Kopenhagens  Einwohnerzahl 
1660/9  ca.  31000  betrug.  Die  Grundlage  seiner  Untersuchungen  (die  Zahl  der 
Geburten)  ist  zwar  sicherer  als  jede  andere,  doch  glaubt  Fridericia,109) 
dafs  Rubins  Untersuchungen  kein  ganz  sicheres  Resultat  und,  wie  auch  Rubin 
eingesteht,  eher  ein  Maximum  als  ein  Minimum  geben ;  er  versucht  deshalb 
auf  anderen  Wegen  (aus  Volks-,  Steuer-,  Grundsteuerlisten)  die  Einwohner- 
zahl zu  finden.  Seine  Berechnungen  geben  als  Resultat  23000  Einwohner, 
eine  Zahl,  die  mit  Rubins  Minimumszahl  fast  ganz  stimmt;  die  Bevölkerung 
ist  jedoch,  wie  Fr.  meint,  in  der  That  etwas  gröfser  (ca.  25000)  gewesen.  Ans 
den  von  Fr.  benutzten  Listen  ersieht  man  auch  die  Erwerbszweige  des 
gröfsten  Teiles  der  Bevölkerung,  was  ein*  interessantes  Bild  der  damaligen 
sozialen  Ordnung  giebt.110)  —  In  den  'Sammlungen  zu  Jütlands  Geschichte 
und  Topographie'111)  finden  sich  mehrere  lokalgeschichtliche  Beiträge,  sonst 
sind  nur  wenige  lokalgeschichtliche,  topographische  und  statistische  Werke 
erschienen.11*"117) 


hold  i  17.  Aarh.:  HTD.  6.  S.  2,  S.  469— 622.  —  96)  K.  Mejborg,  Landsbyskomageren 
Jonas  Stolt«  Optegnelser.  Frit  efter  et  Haandskrift  i  'Nordiska  Museet'.  Kjebenhavn.  1890. 
166  S.  —  97)  M.  Kayserling,  J Odern  es  Hist.  fra  Bibelena  Afslntning  til  Nutiden.  Ovenat 
og  foröget  med  et  Tillftg  om  Jödernee  Forhold  i  det  danake  Monarki  af  M.  A.  Levy. 
Kjebenhavn.  1890.  V,  816  S.  —  98)  X  Museum.  Tidsskrift  for  Hirt,  og  Geografi,  redig. 
af  C.  Brunn,  A.  Hoygaard  og  P.  F.  Rist.    Aarg.  1890.    KjebenhaTn.    1890. 

99)  Tegninger  af  seldre  nordisk  Architektur.  Udg.  af  O.  V.  Koch,  V.  J.  Mark- 
Hansen  og  E.  Schiödte.  2.  Samml.  R.  8,  H.  6;R.  4,  H.  1.  Kjebenhavn.  1890.  FoL 
6  Bl.  —  100)  P.  Hansen,  Den  danake  Skueplads.  IUustreret  Theaterbist.  H.  2/8. 
Kjebenhavn.  1890.  —  101)  X  H.  Christensen,  Det  kongelige  Theater  1852/9.  &> 
hist.  Redegörelse.  Kjebenhavn.  1890.  V,  844  S.  —  102)  X  F.  R.  Friis,  Bidrag  til  daaik 
Kunsthist.  1.  H.  Kjebenhavn.  64  S.  —  108)  X  Tidsskrift  for  Kunstindustri.  6.  Jg. 
Kjebenhavn.  1890.  —  104)  X  Af  Dagens  Krönike.  Maanedsskrift  for  Litteratur,  Kunst  og 
Politik,  redig.  af  P.  Nansen  (1890).  Kjebenhavn.  —  105)  X  Litteratur  og  Kritik, 
udg.  af  C.  Riis-Knudsen.  Bd.  8.  Kjebenhavn.  1890.  —  106)  X  Tilskueren.  7.  Jg. 
Kjebenhavn.    1890. 

107)  V.  Falbe-Hansen  u.  W.  Scharling,  Danraark  i  1890.  Supplementbind  til 
Danmarks  Statistik.    H.  1/6.    Kjebenhavn.    1890.    660  S. —  107»)  M.  Galschiet,  Dan- 


§  61.   Norwegen  seit  1628.    (1888—90.)   SehjSth.  111,225 

f  51. 

Norwegen  seit  1523. 

(1888-90.) 
Hans  Schjöth. 

(Verwandtes  in  andern  §§  s.  'Handbuch',  S.  51.) 

Politische  Geschichte.  Während  es  für  die  MAliche  Geschichte 
schon  seit  lange  die  ausführlichen  Darstellungen  von  Munch,  Eeyser  u.  a. 
giebt,  erhalten  wir  für  die  NZ.  erst  jetzt  durch  överland1"8)  eine  aus- 
führliche und  zusammenhängende  Darstellung,  ö.,  der  mit  seiner  Dar- 
stellung bis  1660  gelangt  ist,  hat  speziell  die  neuere  Zeit  studiert  und  schon 
früher  mehrere  Beiträge  zur  Geschichte  dieser  Periode  geliefert;  er  ist  so- 
mit in  diesem  Teile  seines  Werkes  selbständiger  als  in  den  früheren  Teilen 
und  stützt  sich  auch  überall  auf  die  Resultate  der  neuesten  Forschungen; 
seine  Darstellung  ist  .im  allgemeinen  sehr  gut,  er  erzählt  leicht  und  lebhaft, 
wie  er  sich  auch  in  seinen  Auffassungen  von  Personen  und  Begebenheiten 
vorurteilsfrei  und  unparteiisch  zeigt.  Was  man  in  seinem  Werke  vielleicht 
tadeln  möchte,  ist  die  Breite,  womit  er  verschiedene  Begebenheiten  be- 
handelt, die  in  keiner,  oder  wenigstens  ziemlich  loser  Verbindung  mit  der 
norwegischen  Geschichte  stehen. 

Unter  QuellenpublikationenAb)  haben  wir  zwei  kleine  Aktenstücke 
zu  nennen,  die  einiges  Interesse  haben.  Das  eine  ist  eine  bisher  nicht  ge- 
druckte Relation  über  die  Reise  Christians  V.  in  Norwegen  1685,  die  von 
Nielsen  nach  einer  auf  der  Universitätsbibliothek  zu  Christiania  aufbe- 
wahrten Abschrift  herausgegeben  ist.0)     Diese  Relation  giebt  ein  anschau- 


mark  i  Skildringer  og  Billeder  af  danske  Forfattore  og  Kunstnere.  Bd.  2.  H.  87 — 42. 
Kjebenhavn.  1890.  Fol.  291,  .484  S.  —  108)  C.  Braun,  Kjebenhavn.  En  illustreret 
Skildring  af  dets  Hirt.,  Mindesmarker  og  Institutioner.  B.  2.  H.  27/9.  Kjebenhavn.  1890. 
609,  742  S.  —  109)  J.  A.  Friderieia,  Studier  over  Kjöbenhavns  Befolkningsforhold 
i  17  Aarh:  HT».  6.  Serie  2,  S.  219—63.  —  HO)  X  F.  J.  Meier,  Om  Folkeforholdet  i 
Kjebenhavn  paa  Holbergs  Tid:  Mus&.  1,  S.  587—  608.  —  Hl)  Samlinger  til  Jydsk  Hist 
og  Topografi.  2.  S.  Bd.  2  (1890),  S.  271—430.  Aalborg.  —  H2)  X  Kl.  Gj  er  ding, 
Bidrag  til  Helium  Herreds  Beskrivelse  og  Hist.,  udg.  af  D.  H.  Wulff.  H.  1.  Aalborg.  1890. 
96  S.  —  Hg)  XP.  F.  Edvardsen,  Skjelskör  för  1759.  Skjelakör.  1890.  128  S.  — 
114)  X  Kl o o  s,  D.  Ostsee  u.  d.  Insel  Bornholm.  Geologische  u.  kulturhist.  BUder.  Hamburg. 
1890.  —  115)  XD.  Fabrioius,  Island  u.  Grönland  zu  Anfang  d.  17.  Jh.  kurz  u.  bündig 
nsch  wahrhaften  Berichten  beschrieben.  In  Original  u.  Übersetzung  herausg.  u.  mit  ge- 
schichtlichen Vorbemerkungen  versehen  v.  K.  Tannen.  Bremen.  1890.  47  S.  —  116)  X 
Heddelelser  om  Grönland.  H.  18.  Kjebenhavn.  1890.  IV,  247  S.  (Enthalt  Verzeichnis 
Über  Werke,  Abhandlungen  u.  dänische  Hss.,  d.  Grönland  bis  1880  behandeln,  v.  P.  Lauridsen 
ausgearbeitet.)  —  117)  X  P.  Eb  erlin,  Gamle  Efterretninger  om  dansk  0st-Grönland : 
Nüuren  og  Mennesket.  Hlustr.  Maanedsskrift  f.  Naturkundskab  2,  S.  185 — 91. 

1)  O.  A-  överland,  Illustreret  Norges  Hist.  Bd.  8,  S.  545—922;  4,  S.  1—1166. 
Kristiania,  Folkebladet.  1888—90.  —  %)  X  V.  Poulsen,  Fortcllinger  af  Norges  Hist. 
Bd.  3.  H.  1/9.  Med  Illustrationer.  Kristiania,  Mailing.  1888—90.  600  S.  —  g)  X  Norway 
Ufcutrated  1889,  ed.  Thos.  M.  Wilson.  Bergen,  Gjertsen.  1889.  152  S.  (Enthalt  u.  a.: 
An  Outline  of  the  Hist.  of  Norway,  by  J.  E.  Sars.  The  Constitution  of  Norway,  by  J.  E. 
Sari.    The  Norwegian  and  Swedish  Dynasty,  by  Y.  Nielsen.) 

4)  X  Norske  Rigsregistranter,  tildels  i  Uddrag;  udg.  af  E.  A.  Thomle.  Bd.  11.  H»  1/2. 
(1653/6.)    Kristiania.    1888—90.    781  S.   —  5)  X  Norske  Begnskaber   og  Jordböger  fra 

Jahresberichte  der  Gesehiehtswissensehaft.    1691.    HL  15 


111,226  §  *1-    Norwegen  seit  1528.    (1888—90.)    Schjöth. 

liches  Bild  der  damaligen  Zeit  and  berichtigt  auch  einige  ältere  Erzählungen. 
So  erfährt  man  nun,  dafs  Christian  während  seines  Aufenthalts  in  Dront- 
heim  die  Festung  Munkholm,  wo  sein  froherer  Minister  Griffenfeld  ge- 
fangen safs,  gar  nicht  besucht  hat.  —  Einige  Jahre  nachher  war  wegen 
der  holstein-gottorpischen  Frage  das  Verhältnis  zwischen  Dänemark  and 
Schweden  so  gespannt,  dafs  man  den  Ausbruch  eines  Krieges  erwartete. 
Schweden  rüstete  sich  auch  in  der  That,  nur  durch  Dänemarks  Nachgiebigkeit 
wurde  der  Friede  bewahrt.  Während  dieser  Spannung  wurde  der  schwe- 
dischen Regierung  ein  Plan  zur  Eroberung  Norwegens  überreicht.  Der  Yf. 
dieses  Planes  war  ein  Lektor  in  Gothenburg,  Elias  Parnovius,  der,  in  dem 
Kriege  um  Schonen  nach  Norwegen  als  Kriegsgefangener  geführt  (1676), 
sich  daselbst  ein  Jahr  aufhielt.  In  einem  an  den  König  gerichteten  Briefe, 
der  jetzt  herausgegeben  ist,7)  «schildert  er  die  norwegischen  Zustände,  and 
wie  man  das  Land  erobern  könne. 

Im  Anfange  dieses  Jh.  wirkte  in  Christiania  C.  P.  Pavels,  der  als 
geistlicher  Redner  ein  sehr  grofses  Ansehen  genofs  und  aufser  Predigten 
auch  Tagebücher,  die  sehr  wertvolle  Beiträge  zur  Geschichte  seiner  Zeit 
enthalten,  hinterlassen  hat.  Von  diesen  Tagebüchern-,  die  schon  1864  im 
Auszuge  erschienen,  hat  jetzt  Daae  diejenigen  herausgegeben,  welche  die 
Jahre  1812/3  umfassen.8)  —  Ober  Wedels  Thätigkeit  in  diesen  Jahren  belehrt 
uns  Nielsen,9)  der  darlegt,  dafs  es  die  Norweger  Wedels  Energie  und  Bered- 
samkeit verdanken,  wenn  Friedrich  VI.  endlich  ihren  lange  gehegten  Wünschen, 
eine  Universität  zu  erhalten,  entgegenkam.  In  der  äufseren  Politik  war 
W.  in  diesen  Jahren  vorsichtiger  und  zeigte  sich  den  Annäherungen  des 
schwedischen  Kronprinzen  gegenüber  ablehnend;  seine  Pläne  aber  hatte  er 
doch  nicht  aufgegeben,  und  als  er  einsah,  dafs  sich  die  Entscheidung  nähere, 
wünschte  er  freie  Hand  zu  haben  und  trat  deshalb  (1813)  aus  dem  Staats- 
dienste. Endlich  (1814)  wurde  das  Band  zwischen  Norwegen  und  Dänemark 
gelöst;  eine  Reichsversammlung  wurde  einberufen,  und  auf  diese  setzte  W. 
seine  Hoffnung.  —  AI  in  hat  von  einem  reaktionär-schwedischen  Stand- 
punkte aus  eine  historisch-politische  Darstellung  der  Begebenheiten  im  Jahre 
1814  geliefert,10)  worin  er  behauptet,  dafs  das  norwegische  Grundgesetz  ein 
Kontrakt  mit  Schweden' sei  und  somit  ohne  die  Sanktion  des  schwedischen 
Königs  nicht  verändert  werden  dürfe,  dafs  also  Schweden  in  betreff  des 
Grundgesetzes  eine  Obergewalt  über  Norwegen  haben  solle.  Seine  Behauptung 
ist  indessen  schon  von  norwegischer  Seite  widerlegt  worden.  —  Während  der 
Reichsversammlung  zu  Eidsvold  schrieb  eines  ihrer  Mitglieder,  G.  Blom, 
ein  Tagebuch,  das  jetzt  herausgegeben  ist.11)  Blom  gehörte  zu  der  Minorität 
(Wedels  Partei)  und  äufsert  sich  in  seinem  Buche  sehr  unverhohlen,  oft 
rücksichtslos,  ja  bisweilen  unbesonnen;  sein  Buch  bietet  jedoch  Interesse  als 


16.  Aarh.,  ndg.  af  H.  J.  Huitfeldt-Kaas.  Bd.  2.  H.  1.  Kristiania.  1S88.  352  S.  —  f) 
Y.  Nielsen,  Kong  Christian  V.s  Reise  i  Norge  1685:  Vidar  (1889),  8.  291— 382. —  7) 
En  plan  tili  Norges  besittningstagande  1689:  HT9.  9  (1889),  S.  142/9.  —  g)  Clans  Pavels 
Dagböger  for  Aarene  1812/3,  ndg.  afL.  Daae.  Kristiania.  1889.  283  S.  —  9)  Y.  Ni eisen. 
Grev  Herman  Wedel  Jarlsberg  og  bans  samtid  1779—1840.  H.  4.  Kristiania,  Caramermeyer& 
Mailing.  1888.  S.  481— 625.  |[E.  Sid for ss:  NySvT.  (1889),  S.  252/8.]|  (Inhalt:  Grev 
Wedel  og  det  norske  universitet.  Foren ingspolitik  i  1811/2.  Grev  Wedels  udtreden  t£ 
statstjenesten.  Prins  Christian  Fredrik  og  Gre?  Wedel.  Tilheg  [Familien  Wedels  «Urs 
al&gtled].  Bilag.)  —  10)  0.  Alin,  Den  svensk-norska  Unionen.  Uppsatser  och  aktstykken. 
I.  Unionsfördragens  tiUkomst.  Stockholm,  Norstedt.  1889.  136,  864  S.  ([Nils  Hojer: 
HTS.  (1889),  S.  71— 86.]|  —  H)  G.  P.  Blom,  Dagbog ander Rigsrbrsamlingen paa EdsToM, 


^^  §  51.    Norwegen  seit  1523.    (1888—90.)    Schjöth.  111,237 

Ausdrnck  der  damaligen  Stimmung  seiner  Partei.  Der  Herausgeber  des 
Tagebuches,  Daae,  teilt  auch  einige  Briefe  vom  Hofe  des  Königs  Christian 
Friedrich  mit.12,18)  —  Zur  Kriegsgeschichte  dieser  Jahre  giebt  Flood  einen 
Beitrag  in  seinen  Bildern  des  See-  und  Kaperkrieges  1801 — 14, 14)  und 
Barstad  setzt  seine  Darstellung  der  Verteidigung  Borgens  1801 — 14  fort.1*) 
In  den  Jahren  1815 — 21  war  der  Abschlufs  der  finanziellen  Abrechnung 
mit  Dftnemark  in  erster  Reihe  an  der  Tagesordnung.  Es  war  eine  höchst 
schwierige  Sache,  und  Karl  Johann  gebührt  die  Ehre  und  das  Verdienst, 
eine  befriedigende  Ordnung  herbeigeführt  zu  haben.  Aus  den  Aktenstücken, 
von  welchen  jetzt  Nielsen  einige  früher  nicht  veröffentlichte  heraus- 
gegeben hat,10)  sieht  man  am  besten,  mit  welcher  Tüchtigkeit  Karl  Johann 
selbst  die  Unterhandlungen  führte  und  sie  zum  glücklichen  Abschlufs  brachte. 
Man  hat  indessen,  sowohl  damals  als  später,  die  ganze  Situation  und  die 
Wichtigkeit  dieser  Sache  nicht  erkannt  und  deshalb  auch  Karl  Johanns 
Verhalten  unrichtig  beurteilt,  was  auch  aus  den  jetzt  herausgegebenen  Tage- 
büchern P.  Motzfeldts,  die  übrigens  wertvolle  Beiträge  zu  Norwegens 
neuerer  Geschichte  geben,  erhellt.17)  Der  Herausgeber  dieser  Tagebücher, 
Motzfeldts  Sohn,  hat  in  einer  längeren  Einleitung,  in  welcher  er  die  politi- 
schen und  historischen  Meinungen  seines  Vaters,  der  1814  Mitglied  der 
Reichsversammlung  und  1814 — 37  Minister  war,  näher  erklärt ;  er  spricht  sich 
dahin  aus,  dafs  die  neueren  Forscher,  deren  Auffassungen  über  Personen 
nnd  Verhältnisse  nicht  wenig  von  denjenigen  seines  Vaters  abweichen,  eine 
tendenziöse  Darstellung  der  norwegischen  Geschichte  seit  1814  gegeben  haben. 
Nielsen,  den  er  speziell  angreift,  verteidigt  sich  gegen  diese  Beschuldi- 
gungen; er  hält  seine  Auffassungen  aufrecht  und  behauptet,  dafs  der  ältere 
M.  die  Situation  1821  nicht  verstanden  und  mit  Unrecht  Karl  Johann  wegen 
eines  Staatsstreiches  im  Verdacht  hat.18'80)  Nielsen,  der  seine  'Geschichte 
Norwegens*  bis  1835  fortgesetzt  hat,91)  schildert  die  Jahre,  in  denen  die 
Julirevolution  auch  auf  die  norwegischen  Verhältnisse  einwirkte  und  eine 
allgemeine  und  heftige  Gährung  hervorrief,  wie  der  Eifer  für  das  Norwegische, 
der  immer  wuchs  und  zur  Übertreibung  stieg,  die  Aufgeklärten  in  zwei 
Lager  zerspaltete  ('Dsemringsfeiden'),  und  wo  die  Bauern,  mit  Uehland  an 
der  Spitze,  im  Storthing  eine  Opposition  bildeten.99'98) 

udg.  af  L.  Daae :  HT».  8.  S.  1,  S.  78—  1 12.  —  13)]Nogle  Breve  fra  Kong  Christian  Fredriks 
norske  Hof,  meddelte  af  L.  Daae:  PersonalhT.  2.  8.  5,  S.  45 — 51.  —  IS)  X  N.  L.  Gregers en, 
Foredrag  over  Norges  Hist.  i  1814.  Throndhjem.  1889.  212  S.  —  14)  C.  Flood,  For 
otti  Aar  aiden.  Hist.  og  biografiske  Optegnelser.  Kristiania,  Mailing.  1890.  204  S.  —  15) 
H.  J.  Barstad,  Borgens  Forarar  i  1801  og  1807—14.  H.  6/7.  Bergen,  Giertsen.  1887. 
8.  401 — 504.  —  16)  T.  Nielsen,  Diplomatiske  Aktstykker  Tedkommende  Norges  Opgjör 
med  Danmark  1818/9:  FVSChristiania  (1889),  No.  2.  Kristiania.  1890.  77  S.  (I.  Fra 
Cdenrigiministeriet  i  Stockhohn  til  Baron  Stierneid  i  London.  II.  Fra  Baron  Stierneid  i 
London  til  Udenrigsministeriet  i  Stockholm.)  —  17)  P.  Motzfeldt,  Breve  og  Optegnelser, 
odg.  af  K.  Motzfeldt.  Med  Forts  Biografi  af  Udgiveren.  Kjebenhjmi.  1888.  XIX,  541  S. 
—  18)  Y.  Nielsen,  Tendensfri  Historieskrivning :  Vidar  (1888),  S.  670—722.  —  19)  X 
A.  T.  Dein  boll,  Afdöde  Provst  P.  W.  Deinbolls  'bnendte'  Dagböger:  ib.  (1889),  S.  178—80. 
Kristiania.  —  30)  X  T.  Nielsen,  Tderligere  bemasrkninger  om  de  politiske  dagböger  fra 
1821:  ib.  S.  488—587.  —  31)  id.,  Norges  Hist.  efter  1814.  Bd.  8.  H.  1/2.  Kristiania. 
1888/9.  S.  1 — 320.  (Inhalt:  Studentersamfundet  og  Stndenteribrbundet.  De  nye  Presse- 
organer.  Den  nye  Opposition.  Indre  Forhold  1831/2.  Valgene  1832.  Det  syyende  ordent- 
lige  Stortings  Aabning  og  forste  Forhandlinger  1883.  Formandskabslovene  1883.  Storthingets 
örrige  Yirksomhed  1883.  Amalgamisthad  og  Kongebegeistring ;  Kroghstöttens  Afslöring  og 
Kronprinsens  Beeög  i  Norge  1888.  D»mringsfeiden.  Valgaaret  1835.)  —  32)  X  £.  t. 
Quanten ,  Konnng  Karl  XV.«  unionsforslag.    En  episode  ur  Nordens  hist.    Belyst  nr  minne 

15* 


111,228  §  61.    Norwegen  seit  1523.    (1888—90.)    Schjoth. 

Kirchen-  und  Schulgeschichte.  Heffermehl24)  behandelt 
die  Versammlungen  der  Geistlichen  in  Norwegen  von  1536  bis  1814,  deren 
Verhandlungen  und  Statute  für  die  Kirchengeschichte  wichtig  sind,  da  sie 
ein  zuverlässiges  Bild  von  den  kirchlichen  Zuständen  geben.  —  1877  gab 
Belsheim,  durch  die  vor  mehreren  Jahren  in  Norwegen  gepflogenen  Ver- 
handlungen über  die  Einführung  neuer  Gesangbücher  angeregt,  eine  kurze 
Übersicht  der  Entwickelung  des  Eirchengesanges  zu  verschiedenen  Zeiten, 
bei  verschiedenen  Völkern  und  unter  verschiedenen  Geistesrichtungen  her- 
aus. Er  weist  hier  nach,  wie  die  norwegischen  Eirchengesänge  und  Gesang- 
bücher zustande  gekommen  sind,  und  in  welchem  Verhältnis  diese  Bücher 
zu  älteren  Gesangbüchern  und  der  Dichtung  älterer  und  neuerer  Dichter 
stehen.  Sein  Zweck  ist  u.  a.  zu  erweisen,  dafs  es  nicht  immer  ungelegen 
ist,  alte  Gesänge  umzuarbeiten  oder  mit  neuen  zu  vertauschen.  Von  diesem 
Buche  hat  er  jetzt  eine  vermehrte  und  korrigierte  Ausgabe  besorgt.26)  — 
M  o  e  giebt  die  Geschichte  des  Katechismus  und  des  Katechismus-Unterrichtes 
in  Norwegen  und  Dänemark,30)  indem  er  zugleich  die  deutschen  Katechismen 
und  die  Auslegungen  des  Katechismus  behandelt,  um  gröfsere  Klarheit  in 
den  Plan  und  den  Organismus  des  lutherischen  Katechismus  zu  bringen; 
auch  wird  man  in  dieser  Arbeit  Aufschlüsse  über  die  verschiedenen  dänisch- 
norwegischen Übersetzungen  und  deren  Verhältnis  zu  Luthers  Original- 
arbeiten finden.  —  Bang  giebt  eine  Übersicht  der  verschiedenen  dänisch- 
norwegischen Auslegungen  des  Katechismus;*7*98)  er  schildert  auch  den 
Streit,  den  die  Einführung  der  umgearbeiteten  Auslegung  von  1843  ver- 
anlafste  und  die  darauf  folgenden  sektiererischen  Ausschweifungen,  deren  Ur- 
heber Elias  Kleven  war.  Kurz  nachher  war  im  Tromsöer  Stift  eine  religiöse 
Bewegung,  deren  Geschichte  Bang  auch  behandelt.  —  Bang  hat  früher 
einige  interessante  Beiträge  zur  Geschichte  des  Aberglaubens  in  Norwegen 
geliefert,  woran  sich  jetzt  eine  Beschreibung  dos  sogenannten  (Svartebogr 
(Zauberbuch),  einer  Sammlung  Rezepte,  um  abergläubische  Künste  ausüben 
zu  können,  schliefst.  —  Auch  zur  Biographie  und  Charakteristik  einiger  her- 
vorragender Geistlichen,  Geble  Pederssen  und  Petter  Dafs,  giebt  Bang  wert- 
volle Beiträge.  Geble  Pederssen,  dessen  Übergang  zur  lutherischen  Lehre 
und  Thäügkeit  als  Bischof  in  Bergen  Bang  früher  behandelt  hat,  studierte 
in  seiner  Jugend  in  Minden,  Alkmaar  und  Löwen,  wo  er  Magister  phüosophk 
wurde ;  in  Minden  wurde  er  von  Bartholomäus  Coloniensis  und  in  Alkmaar 
von  Johannes  Murmellius,  die  beide  hervorragende  Humanisten  waren,  nnter- 


och  korrespondens:  UDK.  (1889),  S.  521—65,  622—98,  801  —  89,  960—88.  —  23)  X 
N.  Vogt,  Dagbog  for  Norge,  Sverige  og  Danmark:  Vi  dar  (1889),  S.  75—96,  401— 27. 
710—25.  (£.  kurze  Übersicht  d.  wichtigsten  Begebenheiten  in  Norden  im  Jahre  1889.) 
24)  A.  Y.  Heffermehl,  Geistlige  Moder  i  Norge.  Kristiania,  Cammermeyer.  1890. 
202  S.  (Enthält:  Indledning.  I.  Bispemöder,  II.  Stiftasynoder,  III.  Praeate-Kalender  og 
lignende  Forsamlinger,  IT.  Geistlige  Moder  i  Forbindelse  med  Biskoppernes  Embedsforretningtr 
i  Stifterne.  Bilag  1:  Den  norske  Geistligheds  Bönakrift  i  1648.  Bilag  2:  Forhandlinger 
paa  Prorstemödet  i  Bergen  1668.)  —  25)  J.  Belsheim,  Oversigt  over  Kirkens  Salme- 
sang,  dens  Hist.  og  om  Kirkesamlebögerne  i  de  nordieke  Lande.  2  Üdg.  Kristiania.  1889. 
—  26)  O.  Moe,  Katechismus  og  Katechismusnndervianingen  fra  Reformationen,  i«*r  ' 
Danmark  og  Norge:  ThTLKN.  8.  S.  3,  S.  1—96.  —  27)  A.  Chr.  Bang,  Kirkehistoriske 
Smaastykker.  Kristiania,  Cammermeyer.  1890.  848  S.  Kr.  4,20.  (Enthalt  n.  a. :  Bidrsg 
til  Geble  Pedersöns  Levnetelöb,  Hr.  Petter  Dafs,  Fra  Hernnhntiamens  Tid,  {Dörebreret\ 
'Eliasfolket',  Religiöse  Forhold  1  Tromsö  By  og  Stift  1856—74,  Bidrag  til  Orsrtroeiw 
Hist.  i  Norge  [spredte  Levninger  af  Hedenskabet  Wandt  vort  Folk-Svartebogen].)  —  28) 
id.,  FortBatte  Bidrag  til  Geble  Pederssöns  Levnetslob:  LuthUgeakrift  NS.  1.  Hälfte.  168«. 


§  51.    Norwegen  seit  1523.    (1888—90.)    Schjöth.  111,229 

richtet.  Er  wurde  nicht,  wie  Absalon  Pederssön  erzählt,  am  7.  September 
und  gleichzeitig  mit  den  sieben  anderen  Superintendenten  (Bischöfen)  von 
Bugenhagen  ordiniert,  sondern  wahrscheinlich  einige  Tage  vorher  (26.  August). 
Als  Bischof  wirkte  er  eifrig  für  die  lateinische  Schule  in  Bergen;  er  be- 
stimmte, welche  Autoren  die  Schüler  lesen  sollten  und  führte  auch  die 
in  den  damaligen  humanistischen  Schulen  übliche  Methode  ein;  er  ist  der 
erste  norwegische  Humanist,  und  durch  ihn  hat  Norwegen  in  Verbindung 
mit  dem  Humanismus  gestanden.  —  Wie  der  berühmte  Dichter  Petter  Dafs, 
Pfarrer  in  Nordland,  als  Geistlicher  gewesen  ist,  fällt  es  schwer  zu  sagen, 
da  seine  Predigten  nicht  existieren,  auch  kein  Bericht  darüber  vorliegt; 
ans  seinen  Gedichten  darf  man  jedoch  schliefsen,  dafs  er  seine  geistliche 
Wirksamkeit  tiefernst  auffafste,  dafs  seine  Religiosität  ruhig,  milde  und 
resigniert  war,  und  dafs  er  so  predigte,  dafs  der  gemeine  Mann  ihn  auch 
verstand.  Als  geistlicher  und  weltlicher  Dichter  nimmt  er  einen  hervor- 
ragenden Platz  ein  und  hat  die  gröfste  Bedeutung  für  die  Entwickelung  der 
Einwohner  Nordlands  gehabt,  wie  auch  die  norwegische  Kirche  ihn  als 
einen  ihrer  bedeutendsten  Männer  anerkennt.89) 

Landmark80)  lehrt  uns  die  geschichtliche  Entwickelung  der  norwegi- 
schen Missionsgesellschaft,  die  jetzt  48  Jahre  gewirkt  hat,  ihr  Arbeitsfeld 
(Zulu  und  Madagascar)  und  ihre  Arbeiter  kennen.  Gegenwärtig  unterhält 
die  Gesellschaft,  aufser  40  Missionaren,  zum  Teil  oder  ganz  750  andere 
(eingeborene)  Verkündiger  des  Evangeliums.  —  Aus  Hertzbergs  Hand  haben 
wir  jetzt  zum  ersten  Male  eine  zusammenhängende  Darstellung  der  Ent- 
wickelung und  Ordnung  der  norwegischen  Schule.  Ungeachtet  die  Quellen 
arm  und  zerstreut  sind,  ist  es  ihm  doch  aus  den  zerstreuten  Zügen  gelungen, 
ein  durchaus  zuverlässiges  Bild  zu  geben.31,82) 

Rechtsgeschichte.  Wie  oben  erwähnt,  hat  Hertzberg82*)  die 
norwegischen  Rechtsquellen  und  deren  Litteratur  ausführlich  besprochen. 
Zur  Rechtsgeschichte  giebt  aufserdem  Aschehoug  einen  vorzüglichen 
Beitrag  in  seiner  ganz  umgearbeiteten  Ausgabe  der  gegenwärtigen  Staats- 
verfassung Norwegens.88)  Von  historischem  Interesse  ist  besonders  die 
Einleitung  und  die  ersten  Kapitel,  wo  er  die  Vorgeschichte  des  Vertrages 
zu  Kiel  und  den  Vertrag  selbst,  die  Entstehung  des  Grundgesetzes  und 
der  Reichsakte,  die  umgearbeitete  Konstitution  vom  4.  November  1814  und 
deren  rechtliche  Natur  bespricht.  Er  betont,  dafs  die  den  10.  November 
von  Karl  Johann  im  Namen  des  Königs  Karl  XIII.  ausgefertigte  Bekannt- 
machung, dafs  er  das  beschlossene  Grundgesetz  bestätigt,  nicht  als  eine 
'Sanktion'  im  Sinne  des  Grundgesetzes  betrachtet  werden  darf,  sondern  ent- 
weder eine  ganz  persönliche  Handlung  des  künftigen  Königs,  wodurch  Karl  XIII. 
endlich  seine  auf  den  Vertrag  zu  Kiel  gestützten  Ansprüche  auf  den  nor- 
wegischen Thron  aufgab  und  denselben  durch  den  Beschlufs  des  Storthings 


S.  250/6.  —  29)  D.  Thrap,  Bidrag  til  den  norske  Kirkes  Hist.  i  19.  Aarh.  Biografiske 
Skildringer.  2.  Saml.  H.  2.  Kristiania,  Steen.  1890.  8.  213—402.  Kr.  2,20.  —  30) 
X.  Land  mark,  De  t  norske  Mission  sb  elekab.  Med  Illuetrationer  og  Karter.  Kristiania.  1889. 
IV,  320  S.  —  31)  N.  Hertzberg,  Ptedagogikens  Hist.  samt  den  norske  Skoles  Udvikling 
og  Ordning.  Kristiania,  Gröndahl.  1890.  156  S.  Kr.  2.  (D.  Buch  ist  als  Grundlage  d. 
Unterrichtes  in  d.  Gesch.  d.  Pädagogik  u.  d.  norwegischen  Schulwesens  an  Semin arien  be- 
stimmt.) —  83)  J-  Jespersen,  Meddelelser  om  Kristiania  borger-  og  realskole  1812  —  89. 
i=  Program  for  Kristianias  borger-  og  realskole.)    Kristiania.     1890.    77  S. 

32*)  ■•  o.  S.  21082.  —  33)  T.  A.  Aschehoug,  Norges  nuvterende  Statsforfatning. 


111,230  §  51.    Norwegen  seit  1528.    (1888—90.)    Schjöth. 

empfing,  oder  eine  Bestätigung  des  Grundgesetzes  in  Eigenschaft  als  König 
von  Schweden  und  im  Namen  dieses  Reiches  ist.  A.  bekämpft  somit  Alins 
Auffassung  des  Grundgesetzes  als  eines  Eontraktes  mit  Schweden  (siehe 
oben).84-36) 

Litteraturgeßchicftie.**)  Bekanntlich  existiert  eine  alte  Be- 
schreibung des  Bischofsitzes  Hamar,  die  nach  der  Intimation  1553  geschrieben 
sein  soll,  aber  von  den  Forschern  an  eine  weit  spätere  Zeit  gesetzt  und 
auch  als  unzuverlässige  und  apokryphe  Schrift  betrachtet  worden  ist 
Storm87)  meint  indes  beweisen  zu  können,  dafs  die  Beschreibung  in  der 
That  aus  dem  Jahre  1553  stammt,  er  sieht  sie  als  einen  treuherzigen  Bericht 
an,  dem  man  eine  gewisse  Bedeutung  als  historische  Quelle  nicht  absprechen 
darf.  Darin  kann  Daae88)  mit  ihm  nicht  einverstanden  sein  und  meint, 
dafs  die  Beschreibung  im  Anfange  des  17.  Jh.  verfafst  sei.**'40)  Irgens 
Hansen41)  charakterisiert  Magdalene  Thoresen  und  ihre  Dichtung.  Sie 
ist  die  letzte  bedeutende  Repräsentantin  der  norwegischen  Romantik,  und 
ihre  Dichtungen  werden  in  ihren  'Interiörs'  einen  bleibenden  Wert  be- 
halten. —  Von  den  Aufsätzen  der  in  diesen  Jahren  erschienenen  Hefte 
des  Autorenlexikons  von  Halvorsen  heben  wir  speziell  'Henrik  Ibsen' 
hervor.42,48) 

Biographie,  Personalgeschichte;  Genealogie.  Durch 
Wrangeis  gründliche  Untersuchungen44)  ist  jetzt  die  Jugendgeschichte  des 
Stammvaters  des  norwegisch-schwedischen  Königshauses,  Karl  Johann,  sicher 
gestellt.  Sein  Geschlecht  ist  weder  adelig  noch  jüdisch,  wie  man  behauptet 
hat ;  man  kennt  es  mit  Sicherheit  bis  auf  Jean  Bernadotte,  der  1671  Marie 
du  Grange  heiratete.*  Karl  Johann,  der  nicht  den  Namen  Jules  gehabt  hat, 
ist  auf  den  Namen  Johannes  des  Täufers  (Jean  Baptiste)  getauft  worden; 
er  wurde  1763  (nicht  1764)  geboren,  trat  1780  als  Volontär  ins  Regiment 
'Royal  la  Marine'  (lief  nicht  heimlich  von  Hause  weg),  wurde  bald  Gre- 
nadier und  Korporal,  erhielt  1791  den  Rang  eines  Offiziers  und  wurde  1792 
Lieutenant.  —  Sein  Leben  bis  1810  schildert  Blomberg  in  einem  inter- 
essanten und  lehrreichen  Werke,46)  dessen  Komposition  jedoch  nach  dem 
Urteile    eines   Rezensenten   nicht   ganz  glücklich   ist;   es  ist  nämlich  eher 


Anden  gjennemseede  og  forögede  Udgave.  Med  Forf.s  Portnet.  H.  1.  Kristiania,  Mailing- 
1890.  80  S.  —  84)  X  id.,  Den  nordiake  Statsret.  (=  Nordiak  Retsencyklopsdi.  I.  D« 
offentlige  Ret.)  Kjebenhavn,  Gyldendal.  1885.  488  S,  —  85)  X  Et  lidet  Bidrag  ti) 
Kvindens   Retahist.  (Rechtsgesch.  d.  Frau)  i  Norge:  Tidsskr.  f.  Uetavidenskab  2,  S.  144. 

86)  XPh.  Schweitzer,  GeBch.  d.  skandinavischen  Litteratur  im  19.  Jh.  (=  Gesen. 
d.  Weltlitteratur  in  Einzeldarstellungen.  Bd.  VIII.)  Leipzig.  1889.  XXII,  420  S.  —  Vi) 
G.  Storm,  Om  det  gamle  Hamar  og  den  'gamle  Hamara  BeskriyeW  fra  1553:  HTN.  3. S.  1. 
S.  113—40,  277  —  308,  369  —  75.  —  38)  L.  Daae,  Om  den  gamle  Beekrivelse  over  Hamar 
ib.  S.  244—69,  309—34.  —  89)  X  P.  Dafs,  Nordlands  Trompet  eller  BeakriYclse  ort: 
Nordlands  Amt.  (=  Bibliotek  for  de  tusen  hjem.  No.  69—70.)  Kristiania.  1889.  104  S. 
—  40)  XH.  Mathieaen,  Den  thron  de  rske  Digter  Markus  Volqrartz.  (=  ThroDdhjemskt 
Smaaskrifter.)  Kristiania,  Verf.  1889.  K.  0,20.  (Martin  Karatenaen  Volqvarti  lebte  im 
Anf.  d.  18.  Jh.  u.  war  Pfarrer  anf  'örlandet  im  Stift  Throndhjem\)  —  41)  IrgensHaDMB. 
Magdalene  Thoresen:  Sajntiden.  Populfflrt  Tidaskrift  for  Litteratur  og  SamfondaspdrgstBtaL 
udg.  af  J.  Brunchorst  og  G.  Gran  1,  S.  57—66.  —  42)  J.  B.  Halvorsen,  Norak  Forfatw- 
Lexikon  1814—80.  Bd.  2,  S.  577—797;  Bd.  8,  S.  1  —  852.  Kristiania,  Forlagsforemng- 
1 888/90.  (Enthält :  'Hange'  —  'Kraft'.)  —  48)  XH.  Petteraen,  Anonymer  og  Pseudonym« 
i  den  norske  Litteratur  1678— 1890.    Bibliografiake  Meddelelser.    Kristiania.  128  S.  Kr. 3,50. 

44)  F.  ü.  Wrangel,  Frän  Jean  Bernadotte's  ungdom.  Biografisk  skia.  M«i 
Porträt.  Stockholm,  Noratedt.  1889.  107  S.  |[HT8.  10  (1890).])  —  45)  A.  Blomberg. 
Marskalk  Bernadotte.  Skildringar  ur  hana  lif  och  haus  tid  1768 — 1810.    Stockholm,  Bonnier. 


§  51.    Norwegen  seit  1628.    (1888—90.)    Schjöth.  IH,231 

eine  Reihe  von  Bildern  ans  der  Zeit  1763 — 1810,  als  ein  zusammenhängendes 
Ganzes,  und  Bernadotte  tritt  eigentlich  nicht  als  die  Hauptperson  hervor.  — 
Bernadottes  Gemahlin  D6siräe,  deren  Bild  Hochschild  gezeichnet  hat,4**47) 
ist  1777  (nicht  1781)  geboren.  Bevor  sie  mit  B.  bekannt  wurde,  hatte  sie 
mehrere  Bewerber,  so  die  Brüder  Joseph  und  Napoleon  Bonaparte;  der 
letztere  wurde  mit  ihr  verlobt ;  die  Verlobung  aber  wurde  bald  aufgehoben, 
doch  herrschte  unter  ihnen  ein  freundschaftliches  Verhältnis,  auch  nachdem 
Bernadotte,  der  unterdessen  ihr  Gemahl  geworden  war,  in  Ungnade  fiel.  — 
Ihr  ältester  Enkel,  Karl  XV.,  wird  von  Frau  Holmberg  geschildert,48) 
doch  scheint  ihre  Darstellung  nicht  in  allen  Punkten  zuverlässig  zu  sein; 
wenigstens  entspricht  ihre  Charakteristik  von  König  Karls  norwegischem 
Lehrer,  0.  Aubert,  und  dessen  Einflufs  auf  den  König  gar  nicht  der  Wahr- 
heit.49'60) Storm61)  hat  seine  Abhandlung  über  Feder  Claussöns  Leben  und 
Werke  in  einigen  Punkten  berichtigt  —  Bekanntlich  findet  sich  in  der  Undaler 
Kirche,  wo  Claussön  Pfarrer  war,  sein  Porträt,  das  nach  Dietrichsons 
Ansicht62)  von  einem  Maler  Lydke  Diricksen,  der  Claussön  beim  Ausschmücken 
der  Kirche  behülflich  war,  gemalt  ist.  Diesen  Maler  identifiziert  D.  mit  einem 
Porträtmaler  aus  dem  Anfange  des  17.  Jh.,  namens  Lille  Dirik  Kontrafeier, 
den  man  mit  einem  gleichzeitigen  Kupferstecher  Jan  Diricksen  identifiziert 
hat.  Bricka58)  weist  indessen  nach,  dafs  diese  drei  Künstler  drei  ver- 
schiedene Personen  sein  müssen ;  'Lille  Dirik'  ist  vielleicht  identisch  mit  Dirik 
van  Eigen,  der  1619  als  Kontrafeier  und  Einwohner  in  Kopenhagen  genannt 
wird.  —  Auch  von  mehreren  anderen  bekannten  Männern,  so  dem  politischen 
Abenteurer  Povel  Juel  (t  1723),64)  dem  Antiquar  L.  D.  Klüwer  (t  1825),66) 
dem  Dichter  H.  Wergeland  (f  1845),58"69)  dem  Orientalisten  Prof.  Chr. 
Lassen  (f  1876),60)  dem  Litteraten  Botten-Hansen  (f  1869),")  dem  Geologen 
Th.  Kierulf  (t  1888),**)  dem  Schauspieler  Johs.  Brun  (f  1890),68)  dem  Musik- 
direktor J.  D.  Behrens  (f  1890), 64)  sind  Biographieen  oder  Beiträge  zu  ihrer 


1888.  451  S.  |[HTS.  9  (1889).])  —  46)  Hochschild,  De'sire'e,  reine  de  Suede  et  de 
Norvege.  Park,  Plön,  Nourrit.  1888.  78  S.  |[HTS.  10  (1890).]|  (Auch  in  schwedischer 
Übersetzung,  Stockholm,  Fritze.  1889.  Mit  Porträt.)  —  4?)  X  Drottning  Desiderias  narmaate 
tllgtffirhällanden:  SvAuT.  No.  11/2.  1888.  —  48)  Cecilia  Holmberg,  geb.  Bääth, 
Carl  XV.  som  enskild  man,  konnng  och  konstnär.  H.  1/6.  Stockholm,  Fablerantz.  1890. 
288  S.  —  49)  L-  Anbert,  Vedkommende  Kong  Carl  XV.s  norske  Lerer,  Otto  G.  D. 
Aabert:  HTN.  3.  g.  2,  S.  271—85.  —  50)  Y.  Nielsen,  Biografier  af  den  norske  og 
»▼enskeKongefamilie.  1818 — 88.  Med  3Billeder.  (==  Parmann 's  Illustrer  et  Familiela»Bning  VII.) 
Kristiania,  Mailing.  1889.  79  S.  —  51)  G.  Storm,  Rettelser  til  Afhandlingen  'Om  Peder 
Claussön  Friis  oghans  Skrifter':  HTN.  8.  S.  1  (1889),  S.  288—48.  —  52)  L.  Dietriohson, 
Hvem  har  malet  det  bekjendte  Portrst  af  Peder  Claussön  i  Undals  Kirke?:  Nordisk  Tidskrift 
i.Letterstedt)  (1889).  —  58)  C.  F.  Bricka,  Ora  Ophaysmanden  til  Peder  Clausens  Porträt 
i  Valle  Kirke:  HTD.  6.  S.  2  (1890),  S.  462/8.  —  54)  V.  Bang,  Den  politiske  Eventrrer, 
Amtmand  Povel  Juel:  HA.  NS.  9  (1888),  S.  161—81,  241—68,  821—42.  —  55)  J. 
Uodset,  Om  antikvaren  L.  D.  Klüwer  og  hana  manuskripter:  HTN.  3.  S.  1,  S.  178 — 85. 
—  56)  N.  Wergeland,  Optegnelser  til  Henrik  Wergelands  LevnetBbeskrivelse.  Meddelte 
af  A.  Collett:  Vidar  (1889),  S.  761—86.  —  5?)  B.  Dah  1 ,  Wergelan diana:  Skilling-Magazin  86 
(1889).  —  58)  Camilla  Collett,  Lidt  Wergelandiana.  Kristiania.  1890.  8  S.  —  59) 
H.  Jaeger,  Mixed  pickles.  Feuilleton  er  og  skitser.  Kristiania,  Cammermeyer.  1889. 
199  S.  (Enthalt  u.  a. :  Henrik  Wergeland  og  Stella.  Asbjörnsen  i  sit  Hjem.  Johannes 
Brun.  Sigrard  Gundersen.)  —  60)  L.  Daae,  Fra  Professor  Christian  Lassens  Ungdom: 
Vidar  (1888),  S.  40—60.  —  61)  id.,  Paul  Botten-Hansen:  ib.  S.  807—57.  —  62)  Th. 
Hiortdahl,  Theodor  Kierulf.  Med  Porträt:  Naturen  12  (1888),  S.  853—62.  —  68) 
H.  Jeger,  Johannes  Brun.  Et  mindelblad.  Kristiania,  Beyer.  1890.  4°.  16  S.  —  64) 
Kindelblade  over  Joh.  D.  Behrens,  udg.  af  J.  B.  Halvorsen.   Kristiania,  Warmuth.    1890. 


111,232  §  51*    Norwegen  seit  1523.    (1888—90.)    Schjöth. 

Lebensgeschichte  erschienen.  Von  einigen  Geistlichen  und  Dichtern  ist  oben 
gesprochen. 

Von  biographischen  Arbeiten  nennen  wir  aufser  der  'Personalhistorischen 
Zeitschrift'66)  and  Kjeers  'Norwegische  Ärzte',  wovon  Fortsetzungen  ?or- 
liegen,66,67)  speziell  'Die  Apotheker  Norwegens'  von  Flood,68,69)  ein  Werk, 
das  sowohl  personal-  als  kulturhistorisches  Interesse  hat.  Der  Vf.,  der  mit 
grofsem  Fleifse  und  Sorgfalt  aus  gedruckten  und  ungedruckten  Quellen  alles 
gesammelt,  was  zur  Beleuchtung  der  Verhältnisse  innerhalb  des  norwegischen 
Apothekerstandes  in  den  letzten  300  Jahren  dienen  könne,  fängt  mit  einer 
kurzen  historischen  Übersicht  über  das  Apothekerwesen  in  Dänemark  und 
Norwegen  an  und  teilt  darauf  ausführliche  Erläuterungen  über  alle  nor- 
wegischen Apotheken  und  ihre  verschiedenen  Inhaber  mit.  —  Anker,70) 
der  früher  über  die  Freiwilligen  in  den  zwei  letzten  dänischen  Kriegen 
(1848 — 51,  1864)  geschrieben  hat,  giebt  Personalien  von  28  Männern,  die  seit 
1814  in  fremdem  (doch  nicht  dänischem)  Kriegsdienste  gestanden.  Die  Nor- 
weger können  auf  diese  Landsleute  stolz  sein;  sie  haben  sich  zu  Wasser 
und  zu  Lande,  in  Algier  und  Mexiko,  in  der  Türkei  und  Rufsland,  in 
Syrien  und  China  u.  s.  w.  ausgezeichnet  und  von  erprobten  Feldherren  ehren- 
volle Erwähnung  erhalten.  71~  ™)  —  Endlich  haben  wir  auch  einige  genealogische 
Arbeiten  zu  notieren.74"79) 

KulturgeschicTUliches.  Aus  Aschehougs  Untersuchungen  über 
die  Entwickelung  des  Ackerbaues  in  den  letzten  200  Jahren80-81)  ersieht 
man,  dafs  sich  die  Verhältnisse  sehr  verändert  haben.  Während  z.  B.  jetzt 
eine  Harde  (Bezirk)  in  Smaalenene  mehr  Roggen  als  das  ganze  nördliche  Kor- 
wegen produziert,  produzierte  in  der  Mitte  des  17.  Jh.  Nordland  mehr  Roggen 
als  Smaalenene,  weil  da  besonders  Hafer  und  Weizen  gebaut  wurde.  Von 
Hafer  war  in  1723  die  Aussaat  164337  Tonnen,  und  nach  Gerstenwert  be- 
rechnet 145228  Tonnen;  die  Zahl  der  Freibauern  und  der  Altenteiler  war 
1665  56258,   in  1723  62180,   und   von  Pächtern  gab  es  in  1723  11157.  — 


71  g.  __  ß5)  PersonalhiBtorisk  Tidsskrift.  2.  S.  udg.  af  G.  L.  Wad.  Bd.  S/6.  1888—90. 
Kjebenhavn.  (Enthält  u.  a.:  Af  Provst  Daniel  Smiths  Optegnelser.  Uddrag  af  nonke 
Kirkeböger.  OrganiBt  Johan  Ludwig  Schweigaard.  Siegten  Schalt  i  Norge.  Familien  SnsdL 
Familien  BenkeBtok.  Gaarde  Bfandtal  adi  Christiania  [1661].)  —  66)  F.  C.  Kjer,  Sorget  Lcgtr 
il9,  Aarh.  (1800— 86).  2.  Udg.  Bd.  1/2.  Kristiania,  Cammermeyer.  1888—90.  645,685&  — 
67)  X  J.  P.  Benzen,  Norake  Dvrlsger  fra  Veterinarskolernts  Oprettelee  i  Norden  til 
narvterende  Tid  (1770—1890).  Hohnestrand.  1890.  68  S.  —  68)  J-  W.  Flood,  Norges 
Apothekere  i  800  Aar  (1588-1889).  Kristiania.  1889.  216  S.  —  69)  X  id.,  Norge* 
Farmaceuter  fra  1815—90.  Kristiania.  1890.  84  S.' —  70)  C.  J.  Anker,  Nordmeod  i  nden- 
landske  Krige  efter  1814.  I/II.  1888/9.  162,  91  S.  —  71)  X  H.  G.  Heggtveit,  Eidf- 
voldaraaönd.  Biografiske  Skizzer  samt  Mindekvad.  Med  11  Portraöter  og  3  andre  Billeder. 
Kristiania.  1888.  104  S.  —  72)  X  O.  A.  Löwold,  Biografiske  Efterretninger  om  Prsster  i 
Stavanger  fra  Reformationen  indtil  vore  Dage.  Staranger.  1890.  83  8.  —  78)  X  J.  L» 
Qnisling,  Fyrresdals  Prestegjelds  og  Presters  Hist.  Skien.  1888—90.  IV,  422  S.  —  74) 
XH.  Mnnthe,  Efterretninger  om  Familien  Monthe.  H.  3.  Kristiania.  1888.  S.  425—660. 
—  75)  X  C.  J.  Anker,  Stamtavle  over  Familien  Anker.  Kristiania.  1889.  62  S.  — 
76)  X  H.  J.  Huitfeldt-Kaas,  Efterretninger  om  Familien  Sibbern.  Kristiania.  1890. 
172  S.  —  77)  X  O.  Holmboe,  Foged  Jens  Holmboes  efterkommere.  Kristiania.  1890. 
62  S.  —  78)  X  B.  Hjelm,  Genealogiske  Optegnelser  om  Siegten  Hjelm.  Kristiania. 
Cammermeyer.  1889.  48  S.  —  79)  X  A.  Johan sen,  Familien  Hvoslef  1702— 1890. 
Kristiania.    1890.    196  S. 

80)  J-  H.  Aschehoug,  Statistiske  studier  over  folkemengde  og  jordbrng  i  Norge» 
landdistrikter  i  17.  og  18.  Aarh.  Kristiania,  Aschehoug.  1890.  189  S.  —  81)  X  id., 
Studier  over  kornprisernes  hist.    i  Norge  siden  Amerikas  opdagelse:   Stats5konomisk  Tid»- 


§51.    Norwegen  seit  1523.    (1888—90.)    Schjöth.  111,233 

• 

Taranger82)  giebt  eine  lediglich  auf  angedruckte  Aktenstücke  gebaute 
Darstellung  der  norwegischen  Perlenfischereien  in  älteren  Zeiten.  Das  erste 
Dokument,  das  diese  Fischereien  erwähnt,  ist  ein  Brief,  worin  Christian  IV. 
dem  Lehnsmann  P.  Rosenkrantz  Instruktionen  betreffs  dieser  Fischereien 
giebt.  Später  ist  oft  die  Rede  davon,  und  Taranger  legt  dar,  welche  Vor- 
kehrungen von  den  Königen  getroffen  wurden,  um  dieses  Regal,  dessen  Er- 
trag der  Königin  zufiel,  möglichst  einträglich  zu  machen ;  so  wurde  einmal 
(1734)  ein  Perlenfischer  aus  Sachsen  berufen,  um  die  Bauern  in  der  Fischerei 
zu  unterrichten.  Die  Perlen,  die  besonders  in  den  Flüfschen  Norwegens 
in  Menge  gefunden  wurden,  waren  verschiedener  Gröfse,  mehrere  ziemlich 
grofs,  ebenso  waren  Glanz  und  Klarheit  verschieden,  einige  ganz  klar,  andere 
braun.  Wie  grofs  der  Ertrag  war,  weifs  man  nicht;  sehr  bedeutend  ist  er 
nie  gewesen,  doch  wäre  er  vielleicht  oft  gröfser  gewesen,  hätte  es  nicht  den 
Bauern  sowohl  an  der  Kenntnis  des  richtigen  Verfahrens  bei  der  Fischerei 
als  an  Ehrlichkeit  gefehlt.88"87)  —  In  der  Gegend  von  Röros  und  Famundsö 
giebt  es  nicht  wenige  Lappländer,  die  sich  als  Ureinwohner  betrachten,  aber 
weder  giebt  es  hier  lappische  Ortsnamen,  noch  findet  man  in  den  Bergen 
Gräber  und  Opferplätze  rein  lappischen  Ursprungs.  Wie  Nielsen88)  dar- 
legt, sind  diese  Lappen  in  den  letzten  200  Jahren  eingewandert  und  dieses 
Vorrücken  der  Lappen  gegen  Süden  findet  noch  in  unseren  Tagen  statt.80"98) 
Zur  Geschichte  des  Lebens  und  der  Sitten  früherer  Zeiten  haben  wir  einige 
Beiträge  zu  nennen.94'05)  Von  interessanten  und  charakteristischen  Begeben- 
heiten aus.  dem  17.,  18.  und  dem  Anfange  des  19.  Jh.  erzählt  överland*6**7) 
teils  nach  ungedruckten  und  gedruckten  Schriften,  teils  nach  mündlichen 
Berichten.  —  Das  Volksleben  und  den  Volksglauben  einzelner  Gegenden  des 
Landes  (Jaederen,  Söndhordland,  Hardanger,  Vofs,  Nordland)  beleuchten 
die  Sammlungen  von  Sagen  und  Berichten  die  Löwold,08)  Haukenses,00) 
Nicolaisen100)  und  Hagemann101)  gesammelt  haben.102) 


tkrift.  1888.  S.  88—116.  —  82)  A.  Taranger,  De  norske  Perlefiskerier:  HTN.  8.  S. 
1  (1889),  S.  186—287.  —  88)  X  N.  Juel,  Lofotfiskets  Hist.  og  andre  Fiskerier  i  Nord- 
end» Amt:  Kortk  Fiskeritidende  8/0  (1889—90),  S.  1—69,  59—70,  168—90,  245—64.  (Im 
Auszug  in  d.  Zeitschrift 'Naturen'  [18  Bd.,  S.  241—52,  270—83].)  —  84)  X  id.,  Hval- 
fangsten  i  Finmarken:  ib.  3  (1889),  S.  165  —  170.  —  85)  X  A.  Johannesen,  En  hist. 
FremttUling  af  de  norske  Trtesliberier  til  Udgangen  af  1886.  Kristiania.  1889.  40  S.  — 
86)  X  J.  Bögh,  Bergen*  Kunstforening  i  50  Aar.  Bergen.  1888.  120  S.  —  87) 
id.,  Bergenske  Laugsgjenstande  i  Borgens  Museum.  En  beskrivende  FortegneUe.  Bergen. 
16  8.  —  88)  Y.Nielsen,  Lappernes  fremrykning  mod  syd  i  Throndhjems  stift  og  Hede- 
markens  amt.  Med  1  Kart:  Det  Norske  geografiske  Selskabs  Aarbog  1889  —  90.  S.  19 — 52. 
—  89)  X  6.  Bader,  Norges  landforsvar  1814  og  1887:  Norsk  militiert  Tidskrift  52, 
&  10—25,  51—83,  141—177,  185—195.  (Enthält  u.  a.  e.  kurze  Übersicht  über  d.  nor- 
wegische Heerwesen  in  d.  Zeit  kurz  vor  1814.)  —  90)  X  L.  C.  Dahll,  Artilleriet  i 
Norge  indtil  begyndelsen  af  indeverende  aarh:  ib.  51,  S.  45 — 67,  97  —  107,  316—46, 
891—408,  428—47,  467—90.  —  91)  X  V.  ödegaard,  Norske  jsgerkorps's  hist.  1788  bis 
1888.  1/5  H.  Kristiania,  Cammermeyer.  1889—90.  208,  120  S.  (D.  letzten  120  8.  ent- 
halten Personalien  Über  alle  d.  Offiziere,  d.  beim  Korps  angestellt  gewesen  sind.)  —  92)  X 
J.  Rsder,  Norske  Jfegerkorps:  Vidar  (1888),  S.  204—28.  —  98)  X  C.  J.  Anker, 
Tegninger  af  Norges  nag  i  dets  forskjellige  skikkelser  gjennem  tiden.  Kristiania,  Mailing. 
1888.  15  S.  (Kolorierte  Abbildungen  d.  verschiedenen  norwegischen  Flaggen  seit  1814 
(Königs-,  Kriegs-,  Festungs-,  Post-,  Zoll-,  Lotsen-,  Handelsflagge]  mit  Beschreibung.)  — 
94)  X  En  Reise  i  Norge  og  Danmark  for  hundrede  Aar  siden:  Skilling  Magazin  84  (1889). 
(Auszug  u.  Übersetzung  v.  Letten  from  Sweden,  Norway  and  Denmark,  by  Mary  Woll- 
stonecraft  [1796].)  —  95)  X  F.  C.  Faye,  En  Erindring  fra  gamle  Dage:  Vidar  (1889), 
S.  275 — 88.  (Schildert  e.  Doktorpromotion  in  Norwegen  vor  50  Jahren.)  —  .96)  O.  A. 
Överland,  Fra  en  svunden  Tid.  Sagn  og  Optegnelser.   Kristiania.    1888.    192  S.  —  9?)  X 


111,234  §  51.    Korwegen  Beit  1523.    (1888—90.)    8chjöth. 

Ein  sehr  wertvolles  kultur-  und  personalhistorisches  Werk  ist  Daaes 
Geschichte  des  alten  Christiania,10*)  wovon  jetzt  eine  neue  Aasgabe  er- 
scheint (1.  Ausgabe  1871).  Nachdem  der  Vf.  von  dem  alten  Oslo  und  dessen 
hartnäckigen  Kampfe  für  sein  Bestehen  erzählt  hat,  schildert  er  die  Grün- 
dung Chriatianias  und  das  allmähliche  Wachstum  der  neuen  Stadt  bis  1814. 
Wir  lernen  hier  ihre  kommanale  und  ökonomische  Entwicklung,  ihre  Handels- 
Verhältnisse  und  ihr  soziales  Leben  kennen,  zugleich  werden  wir  auch  mit 
den  Personen,  die  in  dieser  Zeit  eine  Rolle  in  der  Stadt  gespielt  haben, 
bekannt.  Der  Stoff  ist  in  der  neuen  Ausgabe  umgearbeitet  und  bedeutend 
erweitert,  aufserdem  ist  sie  mit  einer  Menge  Illustrationen  und  Karten  aus- 
gestattet. —  Die  Geschichte  dieser  Stadt  behandein  auch  Collett  und 
Nielsen,104)  die  speziell  das  Schicksal  einzelner  alter  Gebäude  erzählen.— 
Zu  diesen  Gebäuden  gehört  u.  a.  das  Haus  der  Schwanenapotheke,  deren 
Geschichte  Flood106)  gelegentlich  ihres  200 j.  Jubiläums  dargestellt  hat.106} 

—  Fofs107)  hat  eine  ausführliche  Geschichte  der  Stadt  Arendal,  die  aufser 
kulturhistorischem  auch  personalhistorisches  Interesse  bietet,  geschrieben,108109} 
und  eine  topographische  Arbeit,  die  mehrere  gute  kulturhistorische  Beiträge 
giebt,  ist  GlQckstads  Beschreibung  von  Sundalen  und  öksendalen.110"11* 

—  Von  dem  neuen  grofsen  topographisch-statistischen  Werke  über  Norwegen 
(cfr.  JBG.  7,  III,  252)  ist  'Amt  Stavanger'  erschienen;118)  leider  mufs  man 
die  Hoffnung  auf  die  Fortsetzung  dieses  wichtigen  Werkes  aufgeben,  da  der 
'Storthing'  das  nötige  Geld  verweigert  hat. 


Norake  Sagn.  Efter  forskjellige  kilder.  (=  <örebibIiothek\  No.  10/4.)  Kristiania.  1888. 
224  S.  —  98)  O.  A.  Lftwold,  Fra  Jeder en.    Gammelt  og  Nyt.    Stavanger.    1888.    186  S. 

—  99)  Th.  S.  Haukena»B,  Natur,  Folkeliv  og  Folketro  paa  Voss  og  Vossestranden,  i  Hir- 
danger  og  i  Söndhordland ,  belyst  ved  Natur-  og  Folkelivskildringer,  Eventyr,  Sagn  og 
Fortiellinger  osv.  fra  aeldre  og  nyere  Tid.  4/6  D.  Bergen.  1887/8.  —  100)  O.  Nicolai*«*. 
Fra  Nordlands  fortid.  Sagn  og  hist.  Kristiania,  Cammermeyer.  1889-91.  —  101)  A. 
Hage  mann,  Blandt  lapper  og  bumsend.  Billeder  og  sagn  fra  en  nordlandsk  dalbjgd. 
Kristania,  Cammermeyer.  1889.  124  S.  —  102)  X  M.  K.  Haakonson-Hanseo. 
Havmcnd  og  havfruer:  Naturen  12  (1888\  S.  209—14.  —  108)  L-  Daae,  Det  gamle 
Christiania.  2  Udg.  H.  1/4.  Kristiania,  Cappelen.  3  890.  256  S.  —  104)  A.  Collett 
og  T.  Nielsen,  Billeder  fra  det  gamle  Kristiania:  Skilling-Magazin  88/6  (1889—90).  - 
105)  J.  W.  Flood,  Kristiania  Svaneapotheka  Hist.  Kristiania.  1889.  23  S.  —  106)  X 
H.  J 8ög er,  Kristiania  og  kristianienserne.  Kristiania,  Beyer.  1890.  818  S.  —  107)  **• 
Fofs,  Arendals  Bys  Hist.  udarbeidet  med  Bidrag  af  offentlige  Midier  efter  opbevaredt 
Protokoller,  Aktstykker  og  Optegnelser.  H.  1  — 11.  ArendaL  1889—90.  274  8.  —  108) 
X  H.  Jäger,  Bergen  og  bergenserne.  Bergen,  Beyer.  1889.  264  S.  Kr.  2.  —  109) 
Kr.  Bing,  Guttekorpsene  i  Bergen.  Bergen,  Giertren.  1889.  137  S.  Kr.  1,50.  —  110) 
C.  Glttckstad,  Sundalens  og  Öksendalens  Beskrivelse.    Med  5  Billeder.    Kristiania.   122  S. 

—  111)  X  Y.  Nielsen,  Gamle  Optegnelser  om  Nordland:  Vidar  (1889),  S.  659—72.  (Ent- 
hält: Kort  Beskrivelse  over  Brönö  Prestegjeld  udi  Nordlandene  [wahrseh.  e.  1722  geschrieben'. 
Nogle  nnBrkvserdige  Ting  i  Nordlands  Amt  i  Throndhjems  Stift  [v.  Fr.  Nannestad,  Bi«bof 
zu  Drontheim,  c.  1751  geschrieben].)  —  112)  X  A.  Magnus,  Finmarken.  Semlinger  til 
Finroarkens  Hist.  Med  et  Kart.  Kjebenbavn,  Gyldendai  1889.  139  S.  |[Storm:  SamtMen 
(1890).]|  (Nach  Storms  Urteil  ist  dies  Buch  nur  e.  sehr  unkritische  Kompilation  v.  schon 
längst  bekannten  n.  z.  gröfsten  Teil  veralteten  Schriften,  ohne  Spur  v.  Kenntnis  der  Quellen- 
schriften oder  originaler  Dokumente.)  —  HS)  B.  Ström,  Topografisk-statistisk  beskri- 
velse over  Stavanger  arat.  (=  Norges  land  og.folk  topogr.-stat.  beakrevet  XI.)  Kristiania. 
1888.    VIII,  410  S. 


§  53.    Rufsland  (1890).    Braudo.  111,235 

BuMand  (1890). 

A.  Braudo. 

(Verwandt««  in  andern*  |g  s.  'Handbuoa*,  8.  61.) 

Allgemeines*  Auch  in  dieser  Berichtsperiode  haben  wir  das  Fehlen 
allgemeiner,  gröfsere  Epochen  umfassender  Werke  zu  verzeichnen,  wenn 
wir  von  dem  Werke  Howaiskijs  (s.  N.  42)  und  dem  des  Engländers  Morbill,1) 
welches  als  eine  gute  Kompilation  zu  betrachten  ist,  absehen.  —  Wir  nehmen 
dafür  diesmal  in  den  Bericht  einige  Beiträge  zur  Philosophie  der  russischen 
Geschichte  auf,  die  freilich  einerseits  eine  ziemliche  Oberflächlichkeit,  anderer- 
seits einen  polemischen  Charakter  zeigen.  Schon  ein  paar  Jahre  wird  ein 
Streit  geführt,  welcher  durch  eine  neue  Ausgabe  des  bekannten  Werkes 
von  Daniljewskij1")  hervorgerufen  wurde.  Daniljewskij  beweist  be- 
kanntlich nicht  nur  die  Möglichkeit,  sondern  auch  die  Notwendigkeit  einer 
besonderen  slawischen  Kultur,  welche  Ansicht  von  Strachow  *,s)  und 
Bestushew-Rjumin4)  unterstützt  wird.  Gegen  diese  Ansicht  trat  nun  in 
mehreren  Aufsätzen  der  bekannte  russische  Philosoph  Ssolowjew5"8)  mit 
einer  Kritik  des  Slawophilentums  auf.  —  Er  sucht  unter  anderem  die 
Behauptung  der  Slawophilen,  dafs  das  russische  Volk  niemals  für  sich 
politische  Rechte  beansprucht  habe,  zu  widerlegen  und  weist  nach,  dafs  die 
rassischen  Nationalisten  die  meisten  ihrer  Ideen  den  Schriften  Joseph  de  Maistres 
entlehnt  haben;  er  widerlegt  ferner  die  von  Daniljewskij  aufgestellte  Theorie 
der  kulturhistorischen  Typen,  welche  dieser  Rückert  entlehnt  haben  soll,  und 
meint  schliefslich,  dafs  die  nationalistischen  Ideen  Daniljewskijs  geradezu  das 
Sittlichkeitsgefühl  beleidigen.  Eine  ausführliche  Kritik  des  alten  und  des  neuen 
Slawophilentums  finden  wir  in  dem  Aufsatze  Tschuikos,*)  welcher  darauf 
hinweist,  dafs  das  jetzige  Slawophilentqm  seinen  theoretisch-philosophischen 
Charakter  verloren  und  in  einen  groben  Chauvinismus  ausgeartet  sei.  All- 
gemeines Interesse  haben  noch  die  Werke  des  bekannten  Litterarhistorikers 
Pypin10)  und  des  Ethnographen  Perwolf.11)  Pypin  zieht  gegen  jene  Ge- 
lehrten zu  Felde,  welche  das  staatliche  und  kulturelle  Leben  des  Moskauschen 


1)  Morfill,  Rusaia.  London.  1890.  XXI,  894  S.  —  1»)  N. Daniljewskij,  Rossija 
i  Ewropa  (Rufsland  n.  Europa.  Dritt«  Aasgabe  mit  e.  Vorrede  v.  N.  Strachow).  St.  Peters- 
burg. 1888.  XXXVIII,  557  S.  —  2)  N.  Strachow,  Nascha  kultura  i  wssemirnoje  edinstwo 
(Unsere  Kultur  u.  d.  Weltverbrüderung):  RW.  (1888),  6,  S.  200  —  56.  —  3)  id.,  Spor  is  sa 
knig  K.  Danilewskago  (Streit  um  d.  Werke  Daniljewskijs):  ib.  (1889),  2.  ~  4)  K. 
Bestushew-Rjumin,  Teorija  kulturno-istoritscheskich  tipow  (Theorie  d.  kulturhistorischen 
Typen):  ib.  (1888),  5,  S.  210—70.  —  5)  W.  Ssolowjew,  Rossija  i  Ewropa  (Rufsland 
u.  Europa):  WE  (1888),  2.  4.  —  6)  id.,  Otscherki  is  iBtorii  Russkago  ssosnanija.  (Beitrage 
z.  Gesch.  d.  russischen  Selbsterkenntnis).  Petersburg.  1890.  —  7)  id.,  Mnimaja  borba 
a  Sapadom  (D.  angebliche  Kampf  mit  d.  Westen):  RM.  (1890),  8,  S.  1—21.  —  8)  id., 
Ssamossosnanie  üi  Ssamodowolstwo  (Selbstbewufstsein  oder  Selbstzufriedenheit):  RO.  (1890),  6, 
S.  671 — 87.  —  9)  Tschuiko,  Staroje  i  nowoje  slawjanophilstwo  (D.  alte  u.  d.  neue 
Slavophilentum)  :  Nabljudatclj  (Beobachter)  (1890),  1/2.  —  10)  A.  Pypin,  Istorija 
russkoj  ethnographii.  T.  I.  (Gesch.  d.  russischen  Ethnographie.  Bd.  I.)  St.  Petersburg.  1890. 
VIII,  424  S.  |[S.:  IW.  (1890),  7.]|  —  H)  I.  Perwolf,  Sslawjane,  ich  wsaimnyja 
otnoschenija  (D.  Slawen,  ihre  Beziehungen  zu  einander.  Bd.  III,  T.  1.)  Warschau.  1890. 
|[A.  P.:  WE.  (1890),  7.]| 


UI9236  §  53.    Rufaland  (1890).    Braudo. 

Rufsland  für  den  reinsten  Ausdruck  der  russischen  Nationalität  halten.  Er 
untersucht  dann  den  Gang  der  Wissenschaft  der  russischen  Ethnographie 
im  18.  Jh.  und  unter  der  Regierung  Alexanders,  bis  in  die  40er  Jahre.  Ge- 
schichte der  russischen  Ethnographie,  meint  er,  beginne  erst  mit  der  Reform 
Feters,  in  welcher  Zeit  zuerst  das  Verständnis  für  die  Erforschung  des  Volks- 
tums auftauchte.  Die  Petrinische  Reform  habe  also  nicht  nur  nicht  die  russische 
Gesellschaft  vom  Volke  getrennt,  sondern  gerade  umgekehrt,  das  Volk  der 
Gesellschaft  näher  gebracht.  Perwolf  verfolgt  die  Entwickelung  der  slawo- 
philen  Idee  in  den  politischen  und  kulturellen  Beziehungen  der  Westslawen. 
Huf  stand  unter  den  Teilfürsten  und  den  Grofsfürsten 
von  Moskau.  Beinahe  die  Hälfte  der  Arbeiten  zur  ältesten  Geschichte 
Rufslands  verdanken  wir  dem  8.  archäologischen  Kongrefs  zu  Moskau. 
Diese  Arbeiten  sind  zwar  noch  nicht  veröffentlicht,  wir  kennen  aber  ihre 
Resultate  dank  den  Referaten  von  Schmurlo,12)  Bagalej18)  und 
Miljukow,14)  besonders  dem  ersten  von  ihnen.  Ssamokwassow") 
-entwickelt  die,  auch  von  Kotschubinskij  und  Ilowaiskij  angenommene  Theorie 
von  der  Existenz  eines  einheimischen  slawischen  Stammes  an  den  Ufern 
der  unteren  Donau  in  den  letzten  Jhh.  des  römischen  Kaiserreichs.  Die 
Daker  hält  also  der  Ref.  für  Slawen.  —  Die  Frage  über  Rufslands 
Ursprung  behandeln  zwei  Arbeiten.  Chwolson16)  referierte  über  das 
Werk  des  arabischen  Schriftstellers  Ibn-Chordadbeg,  welches  dank  einer  vor 
kurzem  aufgefundenen,  älteren  Redaktion  (vor  847),  als  älteste  Quelle  über  die 
Russen  erscheint  und  aus  dem  es  erhellt,  dafs  die  Araber  die  Russen  schon 
kannten,  lange  bevor  die  Normannen,  denen  die  Gründung  des  russischen 
Staates  zugeschrieben  wird,  nach  Rufsland  kamen.  Das  Wort  Ras  hat 
also  nichts  normannisches.  Vom  philologischen  Standpunkt  aus  wird  dieses 
Wort  von  A.  Budilowitsch17)  untersucht;  der  Vf.  weist  nach,  dafs  es 
weder  slawischen  Ursprungs  sei,  noch  den  Sprachen  finnischer,  litauischer, 
schwedischer  oder  sonstiger  nordischer  Sprache  entlehnt  sein  könne.  Er 
verwirft  die  Warägertheorie,  hält  dagegen  das  Vorhandensein  einer  ger- 
manischen Beimischung  in  der  altrussischen  Sprache  für  erwiesen;  diese 
Beimischung,  meint  er,  sei  älter  als  die  Warägerperiode  und  müsse  den 
Goten  zugeschrieben  werden.  Der  Vf.  Bucht  ferner  die  Spuren  dieses 
gotischen  Einflusses  in  der  russischen  Sprache  klarzulegen.  Das  Wort  Rns 
entspreche  dem  gotischen  Hröthis;  das  Hrödh-gotaland  der  isländischen 
Sagen  bezeichnet  das  Gebiet  der  Goten,  welches  ungefähr  mit  den  Ge- 
bieten des  slawischen  Stammes  der  Polanen  zusammenfiel.  Schon  im  vorigen 
Jahre  schrieb  Wassiljewskij  über  die  Möglichkeit  einer  neuen  gotischen 
Theorie  des  Ursprungs  des  russischen  Namens,  welche  Hypothese  durch 
das  Referat   von  Budilowitsch  also  eine  neue  Bestätigung  findet.  —  In  die 


12)  E.  Sehmorlo,  8  archeologitschesky  ssjesd  (D.  8.  archäologische  Kongrefr: 
ZMNP.  (1890),  5/6.  —  lg)  Bagalej,  8  archeologitscheskij  ssjesd  w  Moskwje  (D. 
8.  archäologische  Kongrefs  in  Moskau):  KS.  (1890),  3.  —  14)  Miljukow,  8  sxebeoL 
ssjesd  (D.  8.  archäologische  Kongrefs).  Moskau.  1890.  —  15)  SsamokwaMOw, 
O  proisschoshdenii  Russkich  Slawjan  i  pritschin  je  pojawlenija  kladow  rimskich  monet  w  oblaiti 
Centralnoj  Ewropy  (Über  d.  Ursprung  d.  russischen  Slawen  u.  Über  d.  Ursache  d.  Erscheinung 
römischer  Münzfunde  in  Central-Europa).  Vortrag  auf  d.  8.  arch.  Kongr.  —  10)  Chwolioa, 
O  Russach  arabskago  pissatelja  perwoj  polowiny  IXffo  wjeka  Ibna-Chordadbega  (über  4. 
Russen  d.  arabischen  Schriftstellers  d.  ersten  Hälfte  d.  9.  Jh.  Ihn-Chordadbeg).  Vortrag  anf 
d.  8.  arch.  Kongr.  —  J1?)  A.  Budilowitsch,  K  woprossu  o  proisschoshdenii  «lo*» 
Rus    (Z.   Frage   über   d.    Ursprung  d.  Wortes  Rus).    Vortrag  auf  d.   8.  arch.  KoDgr.  — 


§  53.    Rufsland  (1890).    Braudo.  111,237 

dankein  Zeiten  der  vor-rurikschen  Periode  führt  uns  eine  interessante 
Arbeit  von  Th.  Uspenskij.18)  Der  Vf.  bringt  eine  Nachricht  über  Rufs- 
land, die  wir  bei  Simeon  Magister  finden,  mit  der  Byzantinischen  Sage 
vom  Patriarchen  Johann  in  Zusammenhang ;  in  dieser  Sage  heifst  es,  Johann 
habe  mit  Hülfe  verschiedener  Zauberkünste  einen  unter  der  Führung  von 
drei  Häuptern  herannahenden  Stamm  zurückgeschlagen;  die  Häuptlinge 
gerieten  untereinander  in  Streit  und  zwei  von  ihnen  fielen  im  Kampf. 
Die  bis  jetzt  noch  nicht  genau  übersetzte  Nachricht  über  Rufsland  von 
Simeon  Magister  liest  ferner  der  Autor  folgendermafsen:  4Rus,  die  berühmten 
Dromisten,  die  ihren  Namen  von  einem  gewissen  mächtigen  Manne  Rofs 
haben,  entrannen  dem  Einflüsse  der  von  Gott  oder  vom  bösen  Geiste  auf 
sie  gesandten  und  sich  ihrer  bemächtigenden  Zauberkräfte'.  Die  in  der 
Byzantinischen  Sage  erwähnten  Zauberkräfte  Johanns  bringt  Uspenskij  in 
Znsammenhang  mit  den  Zauberkräften,  die  sich  in  der  Erzählung  Simeon 
Magisters  des  Stammes  Rus  bemächtigten  und  kommt  auf  diese  Weise  auf 
die  wichtige  Spur  einer  Byzantinischen  Sage  über  das  vor-ruriksche  Rufs- 
Land,  die  Spur,  welche  beweist,  dafs  Byzanz  noch  zu  Zeiten  des  Kaisers 
Theophil  und  des  Patriarchen  Johann,  d.  h.  vor  842  von  Rufsland  Kunde 
hatte.  —  Hierbei  müssen  wir  auch  eines  neuen  Versuches  einer  Deutung 
der  berühmten  Fragmente  Haases  erwähnen.  Miljukow19)  widerlegt  zwar 
die  Deutung  Uspenskijs  und  Wassiljewskijs,  sucht  aber,  wie  der  erste  dieser 
Gelehrten,  die  Erklärung  des  Inhaltes  der  Fragmente  nicht  mehr  in  den 
russisch-byzantinischen  Beziehungen,  sondern  bezieht  denselben  auf  die  Teil- 
nahme der  Ungarn  an  dem  Kampfe  der  Bulgaren  gegen  Byzanz,  welcher 
zwischen  889 — 92  im  Gebiete  des  heutigen  Bessarabiens  stattfand.  Daher 
widerlegt  er  die  Behauptung  Haases,  dafs  die  genannten  Fragmente  aus 
dem  10.  Jh.  stammen.  Loparew*0)  und  zum  Teil  Ilowaiskij21)  stimmen 
Malyschewskij  bei,  der  die  Hypothese  des  Archimandriten  Leoaid  über  die 
Abstammung  der  Fürstin  Olga  widerlegt  hat.  Loparew  bestreitet  nur  die 
Behauptung,  Pleskau  sei  vor  der  Berufung  der  Waräger  gegründet  und 
hält  es  überhaupt  für  unmöglich,  Pleskau  eine  höhere  Bedeutung  zuzuschreiben 
als  Isborsk.  —  Sawitnewitsch98)  untersucht  das  Problem  des  slawischen 
Stammes,  der  in  den  Urkk.  unter  den  verschiedenen  Benennungen  Ulitschi, 
Ljutitschi  und  Sulitschi  erwähnt  wird,  und  weist  nach,  dafs  die  beste  Lesart 
wohl  Sulitschi  sein  wird,  und  dafs  die  Möglichkeit  der  Existenz  eines  solchen 
Stammes  wirklich  vorhanden  sei.  —  Interessant  ist  die  Untersuchung, 
Pawlows98)  über  das  Kirchenstatut  Wladimirs  des  Heiligen;  er  beweist  die 
Echtheit  dieses  Statuts,  welche  bekanntlich  von  Karamsin  und  Golubinskij 
geleugnet  wird.  Ebenso  wie  die  Russkaja  Prawda  ist  auch  dieses  Statut, 
wie  Pawlow  beweist,  nicht  auf  dem  Wege  formeller  Gesetzgebung  entstanden, 


18)  Th.  Uspenskij,  Patriareh  Joann  VI  grammatik  i  Rus-Dromity  u  Simeona  Magistra 
(Patriareh  Johann  VI.  Gramm,  u.  Rns-Dromity  hei  Simeon  Magister):  ZMNP.  (1890)  1, 
S.  1 — 34.  —  19)  P«  Miljukow,  O  wremeni  i  meste  dejsstwija  w  sapisske  Gretscheskago 
Toptrcha  (Über  Zeit  u.  Ort  d.  Handlung  in  d.  Bericht  d.  griechischen  Toparchen.) 
Vortrag  auf  d.  8.  arch.  Kongr.  —  SO)  Chr.  Loparew,  Besprechung  d.  Aufsatzes  ?. 
Malyschewskij:  'Über  d.  Ursprung  d.  russischen  Fürstin  Olga':  Bibliograf  (1890),  S.  9—14. 

—  21)  Ilowaiskij,  Istoritscheskija  otmetki  (Hist.  Notizen):  RW.  (1890),  1,  S.  192—208. 

—  t%)  W.  Sawitnewitsch,  Ssuschtschestwowalo-li  Slawjanskoe  plemja  Ssulitschi? 
(Existierte  d.  slawische  Stamm  Ssulitschi  oder  nicht?).  Vortrag  auf  d.  8.  arch.  Kongr.  — 
29)  A.  Pawlow,  K  woprossu  o  podlinnosti  zerkownago  ustawa  Sw.  Wladimir«  (Z.  Frage 
aber  d.  Echtheit  d.  Kirchen-Statute  Wladimir  d.  Heiligen).    Vortrag  auf  d.  8.  arch.  Kongr. 


111,238  §  58.    Rufsland  (1890).    Braudo. 

sondern  durch  private  Kodifikation  einzelner  Verordnungen,  die  fast  alle  von 
Wladimir  dem  Heiligen  stammen.  —  Wereschtschagin24,25)  bekämpft  die 
fest  eingewurzelte  Vorstellung,  dafs  Wjatka  (eine  Provinz  im  änlsersten 
Osten  des  Europäischen  Rufslands)  im  12.  Jh.  als  eine  Kolonie  Nowgorods 
entstanden  sei  und  beweist  die  (Unglaubwfirdigkeit  des  wjatkaschen  Chronisten', 
dessen  Nachricht  Aber  eine  nowgorodsche  Kolonie  in  Wjatka  nur  auf  Über- 
lieferungen beruhte.  —  Platonow26)  widerlegt  die  von  Sabelin91)  auf  dem 
8.  Kongrefs  ausgesprochene  Ansicht  von  der  Gründung  Moskaus.  Während 
Sabelin  meint,  dafs  diese  Gründung  einer  Stadt  an  der  Wasserstrafse,  an 
dem  Kreuzwege  alter  Handelsstrafsen,  durch  ökonomische  Beweggründe 
hervorgerufen  sei,  leugnet  dieses  Platonow.  Er  untersucht  die  urkund- 
lichen Nachrichten  und  findet  zunächst,  dafs  die  Angaben  über  die  Gründang 
Moskaus  in  den  Jahren  1147  und  1156  nicht  glaubwürdig  seien.  Die  Existenz 
der  Stadt  könne  man,  meint  er,  erst  in  den  70er  Jahren  des  12.  Jh.  nach- 
weisen ;  ferner  sprechen  die  Urkk.  von  Moskau  nicht  wie  von  einer  Handels- 
stadt, sondern  immer  wie  von  einer  Grenzfestung,*  der  Zweck  dieser  Gründung 
sei  also  die  Beschützung  der  südlichen  Grenzen  gewesen.  —  Tichomirow**) 
untersucht  die  Pleskausche  Chronik  und  hält  sie  trotz  der  Einschaltungen 
für  wertvoller  als  die  andern  Codices,  wie  z.  B.  den  Lawrentjewschen, 
Nikonschen  u.  a.  Die  Chronik  ist  interessant,  weil  in  ihr  die  Anschauungs- 
weise und  das  geistige  Leben  des  russischen  Volkes  besonders  gut  charakterisiert 
werden.  Interessant  ist  das  Verhalten  der  Chronisten  der  Regierung  gegen- 
über ;  die  Schuld  für  alleserlittene  Unglück  wälzen  sie  auf  die  Moskauschen 
Statthalter,  die  Fürsten  dagegen,  selbst  denjenigen,  welcher  der  Unabhängig- 
keit Pleskaus  ein  Ende  gemacht,  halten  sie  für  gutgesinnt;  charakteristisch 
ist  auch  die  Unzufriedenheit  mit  allen  Neuerungen,  die  aus  Moskau  kamen.  — 
Eine  neuaufgefundene  anonyme  Lehr-Predigt,28»)  welche  der  Herausgeber 
dem  Erzbischof  von  Nowgorod  Ilja-Johann  (1165 — 86)  zuschreibt,  enthält 
eine  Reihe  von  Vorschriften  für  die  verschiedensten  Fälle  des  Lebens. 

Für  die  Geschichte  des  geistigen  Lebens  des  Volkes  ist  von  Interesse 
die  Arbeit  Timofejews,39)  welcher  beweisen  will,  dafs  die  sogen.  Jaden- 
sekte (Ende  des  15.  Jh.)  keine  urwüchsige  Bewegung,  sondern  nur  ein 
logischer  Ausflufs  jener  Gärung  der  Geister  sei,  welche  im  14.  und  15.  Jh. 
sowohl  Westeuropas  als  auch  Rufslands  sich  bemächtigte.  Spuren  des 
Judaismus  in  dieser  Bewegung  findet  der  Vf.  nicht.  Pierling30*31)  teilt 
aus  den  Archiven  von  Venedig  neue  Daten  über  die  Reise  des  Venetianers 
Trevisano  nach  Rufsland. 


—  24)  A.  Wereschtschagin,  Sasselena-H  byla  Wjatka  Nowgorodskimi  wychodzami  w 
12  weke  (War  Wjatka  im  12.  Jh.  v.  d.  Kowgorodschen  Kolonisten  bevölkert):  Arbeite» 
d.  7.  arch.  Kongresses  1,  S.  104—18.  —  25)  ><*•>  Otkuda  potscherpnuty  i  naikolko 
dostowerny  woobschtsche  pokaaanija  'wjatskago  letopisza'  (Woher  stammen  u.  inwiefern  glaub- 
würdig sind  d.  Angaben  d.  'Wjatkaschen  Chronisten'  überhaupt):  ib.  S.  119—85.  —  26) 
S.  Platonow, O  natschale  Moskwy  (Ober  d.  Ursprung  Moskaus) :  Bibliograf  (1890),  S.  57-  63. 

—  27)  I.  Sab elin ,  Drewnejscheje  nasselenie  Moskwy  (D.  älteste  Einwohnerschaft  Motkaul 
Vortrag  auf  d.  8.  arch.  Kongr.  —  28)  *.  A.  Tichomirow,  Perwaja  Pskowekaja  Utopiu 
posle  padenija  Pskowa  (D.  erste  Pleskausche  Chronik  nach  d.  Falle  Pleskaus):  ZMKP.  (1890).! 
S.  245 — 52.  —  28*)  A.  Pawlow,  Njeisdannyj  pamjatnik  russkago  Zerkownago  praw* 
12  weka  (Unedierte  Denkmäler  d.  russischen  Kirchenrechts  aus  d.  12.  Jahrh.):  ib.  10. 
S.  275—800.  —  29)  S.  Timofejew,  Perwyja  rmzionalistitseheakija  asekty  na  Kotfi 
(D.  ersten  rationalistischen  Sekten  in  Rufsland).  Vortrag  auf  (L  8.  arch.  Kongr.  — 
SO)  P  i e  r  1  in g,  ün  Venitien  a  Moscou  au  1 5*  s.  Gian  Battiata  Trerisan,  s.  JBG.  13.  —  81)  X 


§58.    Rufsland  (1890).    Braudo.  III  239 

Bevor  wir  zum  16.  Jh.  übergehen,  erwähnen  wir  einige  Arbeiten  litterar- 
historischen  Inhalts.82""40) 

Das  16.  und  17.  Jahrhundert.  Die  Übersicht  der  Litteratur 
zur  Geschichte  des  16.  Jh.  können  wir  mit  dem  Werke  Ssergejewitschs41) 
beginnen,  dessen  gröbster  Teil  die  Periode  vor  dem  16.  Jh.  behandelt.  —  Im 
ersten  Teile  des  Werkes  untersucht  der  Vf.  das  Territorium  des  Staates, 
die  Einteilung  desselben  und  die  Bildung  des  'einigen'  Rufsland.  Im 
Gegensatz  zu  allen  Historikern  beweist  er,  dafs  Iwan  Kaiita  durchaus  nicht 
als  der  erste  'Sammler'  des  Reiches  betrachtet  werden  kann,  da  er  durch 
Verteilung  des  Staatsgebietes  unter  seine  Erben  bewiesen  hat,  dafs  ihm 
an  der  Gröfse  des  Moskauschen  Staates  sehr  wenig  gelegen  war,  und  dafs 
er  nur  an  die  Versorgung  seiner  Erben  dachte.  Die  Entwickelung  des 
'einigen'  Rufsland  ging  dagegen  durchaus  gegen  seinen  Willen  vor  sich.  — 
Als  der  Begründer  dieses  neuen  Rufslands  ist  vielmehr  Dimitrij  Donskoj 
anzusehen,  unter  dem  Einflufs  der  Bojaren,  welche  als  natürliche  Vertreter 
der  Einigungspolitik  betrachtet  werden  müssen,  da  ihr  Streben  nur  danach 
ging,  einträgliche  Verwaltungsstellen  zu  bekommen  und  diese  um  so  zahl- 
reicher waren,  je  mehr  sich  die  kleinen  Fürstentümer  zu  einem  'einigen' 
Staate  verbanden.  Im  zweiten  Teil  behandelt  der  Vf.  verschiedene  Fragen 
Ober  die  Organisation  und  Klassifikation  der  Bevölkerung  Rufslands  zur  Zeit 
der  Teilreiche  und  des  Moskauschen  Zaren;  die  Entwickelung  des  Gemeinde- 
besitzes, dessen  Existenz  in  den  früheren  Zeiten  er  leugnet,  und  der  Leib- 
eigenschaft, die  Stellung  der  verschiedenen  Klassen  der  freien  Bevölkerung 
des  Reiches,  der  Handelsleute,  des  Beamtentums  und.  die  Hofchargen.  Als 
ein  interessantes  Schlufsergebnis  des  Vf.  ist  hervorzuheben,  dafs  das  vor- 
petrinische Rufsland  durchaus  nicht  als  ein  festes,  unantastbares  Gefüge  an- 
zusehen ist  und  dafs  man  >dem  neuen  Rufsland  durchaus  nicht  den  Vorwurf 
machen  kann,  es  habe  aus  Nachahmung  fremder  Sitten  mit  den  alten  gebrochen. 
'Das  Moskowitische  Reich  der  zweiten  Hälfte  des  15.,  des  16.  und  17.  Jh.  er- 
innert uns  noch  weniger  an  das  vormoskausche  Rufsland,  als  an  das  russische 
Kaisertum  aus  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jh.1  —  Hier  müssen  wir  auch  den 
3.  Band  der  Geschichte  Rufslands   von  Ilowaiskij42)  erwähnen,   der  das 


Westman,  Diplomatie  de  l'anoienne  Russie:  RHD.  (1890),  S.  177—208..—  38)  X  A. 
Wesselowskij,  Melkija  sametki  k  bylinam  (Kleine Notizen  zu  d.  Bylinen):  ZMNP.  (1890), 
3/5.  —  SS)  XI.  Shdanow,  Pessni  o  knjase  Romane  (Lieder  v.  Fürsten  Roman):  ib.  4/5. 
—  $4)  X  6.  Potanin,  Mongolskoje  rkasanie  o  Gesser-chane  (D.  Mongolische  Sage  v. 
Geiser-Chan):  WE.  (1890),  9,  S.  121—58.  —  S5)  XChalanskij,  Bylina  o  Shidowine 
(D.  Byline  v.  Shidowin).  Warschau.  1890.  28  S.  —  S6)  X  I.  Koslowskij,  Paleo- 
graphitteheskija  ossobenosti  pogibschej  rukopissi  Iowa  o  Polku  Igorewe  (Paläographisehe 
Eigentümlichkeiten  d.  verlorenen  Hs.  d.  Liedes  v.  Zuge  Igors):  Altertümer  (Drewnosti)  18, 
Uef.  2.  —  57)  X  P.  Simon i,  Text  Slowa  o  Polku  Igorewe  (D.  Text  d.  Liedes):  ib.  — 
18)  X  £.  Btnow,  Slowo  o  Polka  Igorewe.  Lexikologija  Slowa.  A.-M.  (D.  Lied  v. 
Zage  d.  Igors.  D.  Lexikologie  d.  Liedes.  A.-M.)  Moskau.  1890.  —  S9)  X  A.  Kir- 
pitschnikow,  Ossobyj  wid  twortschestwa  w  drewne-russkoj  literature  (E.  neue  Litteratur- 
gattung  in  d.  alten  russ.  Litteratur):  ZMNP.  (1890),  4,  S.  306  — 14.  —  40)  X  Maikow, 
Materialy  i  issledowanija  po  starinnoi  russkoi  literature  (Materialien  u.  Untersuchungen 
aus  d.  alten  russischen  Litteratur.)    Lief.  1.    St.  Petersburg.    1890. 

41)  W.  Ssergejewitscb,  Russkija  juriditscheskija  drewnosti.  t.  I.  Territorija  i 
oasselenie  (Russische  RechtsaltertUmer.  Bd.  I.  D.  Territorium  u.  d.  BeTolkerung).  St. 
Petersburg.  1890.  |[W.  Latkin:  IW.  (1890),  6;  RW.  (1890),  6;  N.  Storoshew: 
JuridBote  (1890),  7/8.]|  —  42)  D.  Ilowaiskij.  Istorija  Rossii,  t.  III.  Moskowsko-zarskij 
period.  Perwaja  polowina  ili  16  w  (Gesch.  Rußlands.  Rd.  3.  D.  Moskausarische  Periode.  D. 
erste  Hälfte  oder  d.  16.  Jh.)    Moskau.    1890.    712  S.    (D.  Vf.  gehört  zu  d.  bekanntesten 


111,240  §  53-    Rnfsland  (1890).    Braudo. 

ganze  16.  Jh.  umfafst.   Das  Werk  beginnt  mit  der  Schilderang  der  litauisch- 
russischen Beziehungen  zur  Zeit  Wassiiijs  111.     Die   folgenden  Kapitel  be- 
handeln das   litauische  Rufsland  der  Jagelionen,   die  Ljubliner  Union,  die 
Regierungen  Iwans  IV.,  Feodors  und  Godunows,   die  Geschichte   der  süd- 
östlichen Grenzen  und  die  Eroberung  Sibiriens.     Ferner  giebt  der  Vf.  eine 
Charakteristik  des  Staatsorganismus  des  russischen  Reichs,  bespricht  die  Be- 
deutung der  Eirchenunion,  des  Polen-,  Kosaken-  und  Judentums   im  west- 
lichen  Rufsland.  —  Als   eine   notwendige  Ergänzung   zu   der   im   vorigen 
Jahre  erschienenen  Arbeit  Tschetschulins  über  die  St&dte  des  16.  Jh.  sind 
die  Besprechungen  Simsons48)  und  Platonows.44)     Beide  weisen  darauf 
hin,  dafs  der  Yf.  zu  wenig  Material  benutzt  hat,  aufser  der  'piszowyja  knigi' 
(Volkszählungen  und  Landrollen).   Platonow  meint,  dafs  die  Arbeit  Tschetschu- 
lins auch  keinen  vollständigen  Begriff  von  der  Bedeutung  und  Organisation 
einer  russischen  Stadt  geben  kann:  einerseits  untersucht  der  Vf.  gar  nicht  die 
administrative  und  militärische  Bedeutung  der  Städte,  andererseits  giebt  er 
auch  keine  Darstellung  der  Bedeutung  der  handeltreibenden  und  industriellen 
Gemeinden.    —    Interessant    ist    der    Streit    zwischen    Golochwastow") 
und  Ilowaiskij46)   über  die  Bedentung   des  Ausdrucks  'Kormlenije';  ein 
Streit,  der  schon  zwei  Jahre  geführt  wird  und  dadurch  eine  besondere  Be- 
deutung gewinnt,  dafs  nach  einer  Behauptung  Golochwastows  die  Erklärung 
dieses  Wortes  von  Ilowaiskij  den  Charakter  der  russischen  Geschichte  in  ein 
vollständig   falsches  Licht   stelle.     Kormlenije  war  der  Ausdruck  für  Ver- 
waltung  einer   Provinz   durch   einen   Staatsbeamten;   in  Kormlenije  geben 
hiefs:  'in  Verwaltung  geben*.     Ilowaiskij  wie  alle  andern  Historiker  leiten 
diesen  Ausdruck  von  dem  Zeitworte  'kormit'  (ernähren)  ab;  sonach  hiefse  also 
'in  Kormlenije  geben'  =  'zur  Ernährung  geben*.    Die  Wojewoden  erscheinen 
dann,  wie  alle  Historiker  auch  annehmen,  als  einfache  Pächter  der  fürstlichen 
Zoll-  und  Gerichtseinkünfte,  vor  deren  Erpressungen  die  Bevölkerung  aus- 
einanderlief.   G.,  durch  eine  solche  Erklärung  empört,  leitet  das  Wort  korm- 
lenije nicht  von  'kormit',  sondern  von  altruss.  'konnlenstwowat'  =  'gubernare' 
ab.  —  Aus  der  Litteratur  zur  Geschichte  Iwans  IV.  erwähnen  wir  die  Fort- 
setzung der  Arbeit  Jassinskijs47)  über  Kurbskij.   Der  Vf.  bespricht  den  Teil 
des  Geschichtswerkes  Kurbskijs,  welcher  die  Erzählung  über  die  von  Iwan  in 
der  zweiten  Hälfte  seiner  Regierung  begangenen  Greuel  enthält,  und  beweist 
durch  Zusammenstellung  verschiedener  russischer  Quellen  und  Berichte  der 
Ausländer,  dafs  die  Erzählung  Kurbskijs  durchaus  der  Wahrheit  entspreche.  — 
Den  Berichten  der  Ausländer,  meint  Jassinskij,  hat  man  bis  jetzt  zu  wenig 
Aufmerksamkeit   geschenkt.  —  In   einer  kleinen  Notiz   weist   der  Ref.18' 
nach,  dafs  das  bekannte  Sendschreiben  Kruses,  eine  der  wichtigsten  Quellen 
zur  Frage  über   die   von   Iwan   im  Jahre  1572  begangenen  Hinrichtungen, 
nicht  an  Kettler,  wie  man  bis  jetzt  angenommen,  sondern  an  den  Hetmann 
Chodkewitz  gerichtet  war  und  dafs  die  bis  jetzt  für  feine  selbständige  Quelle 


russischen  Historikern  ultra-nationaler  Riohtnng.  D.  citierte  Werk  ist  sehr  schlecht  auf- 
genommen worden.  (  D.   dadurch  entstandene  Polemik  gehört  aber  in  d.  nächst«  Berichtsjahr.) 

—  48)  Simson:  ZMNP.  (1890),  8,  S.  204—88.  —  44)  Platonow:  ib.  5,  S.  140—64. 

—  45)  P.  Golochwastow,  Bojarskoje  kormlenie:  RA.  (1890)»  6,  S.  209—48.  —  44) 
D.  Ilowaiskij,  Istoriko-krititscheskija  sametki  (Hist.-kritische  Notizen):  BS.  (1890),  4. 
S.  428—87.  —  47)  A.  Jassinskij,  SsoUchinenija  knjasja  Kurbskago  kak  istoritscheakij 
material  (D.  Werke-  d.  Fürsten  Kurkskij,  als  hist.  Material):  KÜL  (1890),  1,  S.  209-59. 

—  48)  A.  Brando,  Posslanije  Taube  i  Kruse  k  Gerzogu  Ketleru  (D.  Sendschreiben  Taabe 


§  53.    Rufaland  (1890).    Brando.  111,241 

gehaltene  Erzählung  Hoffs  Ober  dieselben  Ereignisse  nichts  anderes  sei,  als 
ein  wenig  veränderter  Abdruck  des  genannten  Sendschreibens,  welches  auf 
diese  Weise  zum  ersten  Mal  nicht  1816,  sondern  bereits  1578  gedruckt  war. 

Lichatschew4*)  untersucht  die  Herkunft  Adaschews,  des  bekannten 
Lieblings  Iwans  in  den  ersten  Jahren  seiner  Regierung;  während  alle  ihn 
für  einen  Emporkömmling  halten,  weist  L.  nach,  dafs  er  aus  einem  alten 
hohen  Geschlecht  des  kostromitischen  Gebietes  stamme.  —  Michailow60) 
wirft  wieder  die  strittige  Frage  wegen  der  Entstehung  des  Domostroj  auf. 
Er  widerlegt  die  Behauptung  Nekrassows,  dafs  die  3  Teile  des  Werkes  zu- 
nächst als  verschiedene  Werke  erschienen  waren  und  weist  nach,  dafs 
Domostroj  vom  Anfange  bis  zum  Ende  von  einem  und  demselben  Vf.  ge- 
schrieben worden  sei.  —  Tschetachulin51)  hat  ein  Verzeichnis  der  im 
16.  Jh.  vorkommenden  'ungetauften'  Namen  zusammengestellt.  —  Ein  sehr 
reiches  Material  aus  dem  Lübeckschen  Archiv  zur  Geschichte  der  Beziehungen 
zwischen  Lübeck  und  Moskau  im  16.  und  17.  Jh.  verarbeitet  Forsten.68) 
Das  Material  bezieht  sich  zunächst  auf  die  ersten  Beziehungen  zu  Nowgorod, 
Pleskau  und  Roval  (bis  1719),  dann  auf  die  Verhandlungen  Lübecks  mit 
Reval  in  betreff  der  sog.  Narvaschen  Frage,  auf  die  Geschichte  der  Kaufleute 
Schütte  und  Capelle  (1577 — 1603);  der  Streit  des  letzteren  mit  Lübeck  wird 
besonders  ausführlich  behandelt,  ebenso  die  Verhandlungen  Lübecks  mit 
Moskau  wegen  Wiederaufnahme  der  Handelsbeziehungen  u.  s.  w.  —  Ebenso 
wie  dieser  Beitrag  für  die  Geschichte  der  Handelsbeziehungen  Rufslands  zu 
dem  Westen,  ist  das  Werk  Pierlings58)  für  die  Geschichte  der  Beziehungen 
zwischen  dem  Papsttum,  Polen  und  Rufsland  von  Interesse.  Das  Werk  ver- 
einigt alle  früheren  Untersuchungen  des  Vf.  in  dieser  Richtung  und  behandelt 
besonders  ausführlich  die  Beziehungen  Batorijs  zu  Moskau  und  die  Thätigkeit 
Possevins  in  den  Jahren  1547 — 80.  —  Die  Sendungen  Wassiltschikows,  des 
Fürsten  Swenigorodskij  und  Tjufjakin,  nach  Persien  zur  Zeit  Fedor  Joanno- 
witschs  und  die  Ankunft  der  persischen  Gesandten  in  Moskau  behandeln  die 
Materialien,  welche  Wesselowskij  54~66)  herausgiebt. 

Zum  17.  Jh.  führt  uns  der  Anfang  einer  Arbeit  Klutschewskijs67) 
hinüber,  welcher  die  vielbehandelte  Frage  der  Landtage  des  alten  Rufsland 
bespricht;   die  bisherigen  Untersuchungen  dieser  Frage,   die  Parallelen  mit 


o.  Kruaea  an  Herzog  Kettler):  ZMNP.  (1890),  10,  S.  386—95.  —  49)  N.  P.  Lichat- 
tchew,  Proischoshdenije  A.  F.  Adaachewa,  ljubimza  Iwana  Groanago  (D.  Herkunft 
Adaschewa,  d.  Lieblings  Iwan  d.  Grausamen):  IW.  (1890),  5,  S.  878-792.  —  50)  A. 
Michailow,  K  woproaaa  o  Domoatroje  (Z.  Frage  über  d.  Domostroj):  ZMNP.  (1890),  8, 
S.  332 — 69.  —  51)  TachetBchulin,  Litschnyja  imena  16  w,  ne  watretachajuaohtachijaaaja 
w  prawoaalawnych  aawjatzaeh  m  (Die  im  orthodox-griechischen  Heiligen -Kaien  der  nicht  vor- 
kommenden Personennamen) :  ZMNP.  (1890),  S.  78— 87.  —  52)  G.  Forsten,  Archiwnyja 
»anjatija  w  Ljnbeke  i  Danzige  po  istorii  baltijakago  woproaaa  (Archivalische  Stadien  in 
Lübeck  a.  Danzig  z.  Gesch.  d.  baltischen  Frage):  ZMNP.  (1890),  8,  8.  291—881.  —  53) 
Pierling,  Papea  et  Taara  (1547—97).  D'aprea  des  docnmenta  nouveaux.  a.  JBG.  13. 
—  54)  N.  J.  Wesselowskij,  Pamjatniki  diplomatitacheakich  i  torgowych  ssnoschenij 
Moakowakoj  Rassi  s  Perssiej.  t.  I.  Zaratwowanie  Fedora  Joannowitacha  (Denkmaler  d.  diplo- 
matischen u.  Handelsbeziehungen  d.  Moakauachen  Rufsland  zu  Persien.  I.  D.  Regierung 
Fedora):  Trudy  woatotachnago  otdelenja  Tmp.  Ar  eh.  Obachtacheatwa  (Arbeiten  d.  oriental. 
Klasse  d.  Kaiserlichen  ArchHol.  Gesellschaft)  20.  —  55)  X  Saugorakij,  Sanoachenija  a 
Perssiej  pri  Godunowe  (D.  Beziehungen  zu  Peraien  z.  Zeit  Godunowa):  RW.  (1890),  10, 
S.  104—24.  —  56)  X  N.  Wesselowskij,  Iwan  Danilowitach  Chochlow,  ruaakij  poaalannik 
na  Woatoke.  (Iwan  Danilowitach  Chochlow,  e.  rassischer  Gesandter  im  Orient).  Vortrag 
auf  d.  8.  arch.  Kongr.  —  57)  W.  Klutachewakij,  Saoataw  predatawitelatwa  na 
semakieh  aeoborach  drewnej  Rassi    (D.  Volksvertretung  auf  d.  Landtagen  d.  alten  Rufalanda): 

Jahresbericht«  der  Geschichtswissenschaft.    1891.   in.  16 


III £42  §  53.    RufaUnd  (1890).    Braudo. 

den  westlichen  Institutionen,  haben  wenig  Positives  ergeben,  sondern  nur 
klargelegt,  was  den  russischen  Landtagen  fehlte,  dafs  sie  einen  Vergleich  mit 
der  Volksvertretung  des  Westens  nicht  bestehen  könnten.  Klutschewskij  will 
nun  untersuchen,  wie  diese  Vertretung  wirklich  organisiert  war.  —  Das  wich- 
tigste Werk  zur  Geschichte  des  17.  Jh.  ist  die  auf  reichem  hs.  Material 
basierende  Untersuchung  Lappo-Danilewskijs58)  Qber  die  Organisation 
der  direkten  Besteuerung.  Der  Vf.  behandelt  die  Versuche  der  Regierung,  das 
verwickelte  System  zu  vereinfachen,  und  untersucht  die  Verteilung  der  direkten 
Steuern,  welche  hauptsächlich  auf  den  Bauernstand  fielen;  er  weist  nach, 
dafs  die  Regierung  bei  der  Besteuerung  den  Wohlstand  des  Volkes  durch- 
aus aus  den  Augen  liefs  und  nur  ihre  Bedürfnisse,  welche  durch  die  Kriegs- 
ausgaben hervorgerufen  wurden,  zu  befriedigen  suchte.  Er  untersucht  die 
Wirksamkeit  der  centralen  Behörden,  welche  zur  Aufnahme  der  Einnahmen 
bestimmt  waren,  sowie  das  Streben  der  Regierung,  die  Finanzverwaltung  immer 
mehr  zu  centralisieren.  Das  Werk  charakterisiert  aber  nicht  nur  die  Finanz- 
verwaltung des  17.  Jh.,  sondern  in  vieler  Hinsicht  auch  die  gesellschaftlichen 
Zustände,  die  allgemeine  Regierungspolitik,  das  Aufgehen  der  Privatinteressen 
in  den  Dienst  des  Staates  u.  s.  w.  —  Das  Werk  Z w e ta j  e  w  g*'-*°)  untersacht 
die  Beziehungen  der  russischen  Regierung  und  Gesellschaft  zu  den  protestan- 
tischen Einwohnern  des  Reiches,  er  erforscht  die  rechtliche  Stellung  der 
letzteren  und  zeigt,  wie  sie  die  wachsenden  kulturellen  Bedürfnisse  des  Hofes, 
dann  auch  der  Gesellschaft,  zu  befriedigen  halfen.  Was  die  Glaubensfreiheit 
betrifft,  welche  die  Ausländer  genossen,  so  wurde  andererseits  darauf  hin- 
gewiesen, dafs  man  sie  durchaus  nicht  aus  dem  Geist  des  russischen  Volkes 
erklären  könne,  wie  es  Zwetajew  thut,  sondern  nur  durch  die  praktischen 
Bedürfnisse :  das  russische  Volk  habe  die  Ausländer  als  ein  notwendiges  Übel 
geduldet.  —  Einige  Arbeiten  liefern  Beiträge  zur  Geschichte  der  Zeit  der  Wirres. 
Skworzow*1)  weist  nach,  dafs  die  patriotischen  Flugblätter,  welche  von  dem 
Troitzkij-Eloster  aus  verbreitet  wurden,  unter  dem  Einflüsse  des  Archiman- 
driten  Dionissij  Sobninskij  entstanden  sind,  und  dafs  der  Anteil  Palitzins  daran, 
wie  an  der  Beschützung  des  Klosters  ein  sehr  geringer  war.  Ikonnikow6*) 
untersucht  die  Beziehungen  zwischen  dem  falschen  Demetrius  undSigismandHI. 
Während  in  Polen  die  russischen  Bojaren  den  Sturz  des  Demetrius  herbei- 
führen wollten,  suchte  dieser  seinerseits  Sigismund  zu  stürzen  und  Polen  unter 
die  Herrschaft  Moskaus  zu  bringen.  —  Jakubow68)  hat  aus  dem  Stock- 
holmer Archiv  (aus  der  Delagardieschen  Sammlung)  Materialien  herausge- 
geben zur  Charakteristik  der  Lage  des  Gebietes,  welches  während  der  Zeit  der 


RH.  (1890),  1,   S.  141—78.  —  58)    A.  Lappo-Danilewskij,    Organiaazija  prjaroago 
obloshenija   w   Moskowskom   Gossudarstwe   mo   wremen   ssmuty   do    epochi    preobrasowsnij 
(D.  Organisation  d.  direkten  Besteuerung  im  Moskowitischen  Reich  r.  d.  Zeit  <L  Wirren  b. 
z.Epoche  d.  Reformen).    St.  Petersburg.    1890.    |[W.  M.:  IW.  (1890\  8;  M.  Djakonov: 
ZMNP.    (1890),    8;    N.    Storoshew:    JuridBote  (1890),    ll.]|    —    59)    ü.   Zwetsjev, 
Protesten  tot  wo    i    protestanty    w    Rossii    do    epochi    preobrasowanij    (Protestantismus  und 
Protestanten  in  Rufaland   bis  z.   Epoche  d.  Reformen):    TOIDR.   (1690),  1,   S.   329—78?. 
|[WE.  (1890),    9;    D.   Bagalej:    IW.    (1890),  ll.]|    —    60)    X    id.,    K  ietorii  kulturr 
w    Rossii    w    16    i    17    ww.     (Z.    Gesch.    d.   Kultur    in   Rufsland   im    16.   u.  17.  Jahrh. 
Warschau.    1890.    —   61)   D.   Skworzow,   Dionissij   Sobninskij,   Arehimandrit  Troisio- 
Ssergiewago  Monastyrja.    (Dion.  Sobninskij,  Arehimandrit  d.  Klosters  z.  Troitza-Sstrgijewo  • 
Twer.    1890.  —  62)  W.  Ikonnikow,  Dmitrij  Ssamoswanez  i  Sigismund  III.  (D.  falsche 
Demetrius  u.  Sigismund  III.) :  Trudy  Istoritsch.    Obachtseh.  Letopisza-Nestora  4.  —  63)  K- 
Jakubow,   Russkija  rukopissi  Stokgolmskago   Gossudarstwennago   Arohiwa  (D.  russischen 


I 


§  58.    Ru&land  (1890).    Braado.  111,243 

Wirren  von  den  Schweden  besetzt  war  (1590 — 1616).  —  Die  von  der  archäo- 
graphischen  Kommission  herausgegebenen  Akten64)  (1571 — 1634)  beziehen  sich 
auf  die  verschiedensten  Ereignisse  des  Staatslebens :  verschiedene  Kriminal- 
sachen,  Dokumente  zur  Charakteristik  der  Wojewoden-Thätigkeit  und  der 
Administration  des  Moskauschen  Staates,  Kriegsereignisse  etc.  Die  grofse 
Mehrzahl  der  Dokumente  gehört  in  die  Regierung  Michaels,  namentlich  in  die 
Geschichte  der  Kriege  von  1619,  1633/4.  —  Reiches  Material  zur  Geschichte 
der  Moskauschen  Wirren  der  Jahre  1648  und  1662  hat  Serzalow65)  heraus- 
gegeben; er  weist  in  der  Einleitung  nach,  dafs  der  im  vorigen  Jahre  von 
Platonow  aufgefundene  Bericht  über  den  Aufstand  von  1648  uns  nichts  Neues 
biete.  —  Terpigorew,66"68)  schildert  auf  Grund  der  von  den  Tambowschen 
and  Rjasanschen  Archiv-Kommissionen  herausgegebenen  Materialien  die  ver- 
zweifelte Lage  des  Volkes  kurz  vor  dem  Aufstande  Stenka  Rasins  und  den 
Kampf  der  Regierung  gegen  die  Aufständischen.  (In  Arsamass  hat  Fürst 
Dolgorukij  im  Laufe  dreier  Monate  10000  Mann  hingerichtet.)  —  Die  Akten,69) 
welche  speziell  die  Kirchenverfassung  und  -Wirtschaft  im  Norden  Rufslands 
(um  1682)  betreffen,  geben  zugleich  ein  düsteres  Sittenbild  aller  Schichten 
der  Gesellschaft  und  der  vollständigen  Ohnmacht  der  Regierung. 

Auch  in  diesem  Jahre  haben  wir  einige  Arbeiten  zur  Geschichte  Sibiriens 
zu  verzeichnen.  Titow70,71)  hat  eine  Sammlung  älterer  russischer  Abhand- 
langen über  Sibirien  herausgegeben,  darunter  Krishanitschs  'Historia  de  Sibiria' 
u.  a.  —  Kusnezow72)  hat  Dokumente  herausgegeben,  welche  die  Behand- 
lang der  Inorodzi  seitens  der  Regierung  charakterisieren ;  auch  einige  Doku- 
mente zur  Regierung  Petors  I.  —  Sehr  interessant  sind  die  von  Ogloblin78) 
veröffentlichten  Bitten  der  in  Sibirien  wohnhaften  Russen,  man  möge  ihnen 
aus  Rufsland  freie  (unverheiratete)  Frauen  senden,  da  sie  ohne  solche  gar  nicht 
durchkommen  können,  weil  sie  zugleich  Feld-  und  Hausarbeiten  zu  verrichten 
haben;  die  meisten  Konflikte  mit  den  Eingeborenen  entstünden  wegen  der 
lFrauenfrage\  Der  Vf.  schildert  die  Unmöglichkeit  eines  geordneten  Familien- 
lebens der  russischen  Beamten  in  Sibirien. 

Derselbe  Vf.74,75)  sucht   das  Quantum  des   von   den  Einwohnern  der 


Hat.  d.  Stockholmer  Staatsarchivs) :  TOI  DR.  (1890),  1,  4,  S.  1—38,  30—78.  —  64)  Akty 
Moakowskago  Gossudarstwa.  t.  I.  Rasrjadnyj  prikas.  Moskowskij  stol.  1571  — 1684  (Akten 
z.  Gesch.  d.  Moskauschen  Zartnms.  Bd.  I.  D.  Rosrjads-Kammer  [Dienst-Ordnungs-Kammer]. 
D.  Moskauer  Abteilung.)  St.  Petersburg.  1890.  —  65)  A.  Serzalow,  O  mjateshach  w 
gorode  Moskwe  i  w  ssele  Kolomenskom  1648,  1662  i  1771  (Ober  d.  Aufstände  in  d.  Stadt 
Moskau  u.  in  d.  Kirchdorfe  Kolomenskoje) :  TOI  DR,  (1890),  8,  S.  1—439.  —  66)  S.  N. 
Terpigorew,  Raskaty  Stenkina  groroa  w  Tambowskoi  semle  (Nachklänge  d.  Aufstandes  v. 
Rasin  im  Tombowschen  Gebiete) :  IW.  (1890),  6.  —  6?)  XL  Dubassow,Is okrainno-russkoi 
bytowoi  istorii  (Aus  d.  Kulturleben  in  d.  russischen  Grenzgebieten):  Russkoje  Obosrenise 
(Russiache  Rundschau)  (1890),  6,  S.  750—64.  —  68)  X  id.,  Tarobowskija  ssmuty  (D.  Tam- 
bowschen Wirren) :  Nabljudatel  (Beobachter)  (1890),  11,  S.  108—22.  —  69)  Akty  Cholmo- 
gorskoj  i  Ustjushskoj  eparchij  (D.  Akten  d.  Diözesen  y.  Cholmogorsk  n.  Ustjug.  Th.  I.  1500 
bis  1699)  im  12.  Bde.  d.  Russischen  hiat.  Bibliothek  (Russkaja  IstoriUcheskaja  Bibliotheca). 
St.  Petersburg.  1890.  XIII,  1480,  126  S.  —  70)  A.  Titow,  Sbornik  starinnych  russkich 
statej  o  Ssibiri  i  prileshaschtschich  k  nej  semljach  (Sammlung  alter  russischer  Arbeiten 
aber  Sibirien  u.  seine  Nachbarländer.)  —  71)  X  I.  Anutschin,  K  istorii  osnakom- 
lenija  s  Ssibirju  do  Ermaka.  (Z.  Gesch.  unseres  Bekanntwerdens  mit  Sibirien  v.  Jermak: 
Orswnoati  (Altertümer),  Bd.  14,  S.  227—813.  —  72)  Kusnezow,  Istoritecheskie  akty 
Ssibiri  16  i  17  ww.  (Hist.  Dokumente  z.  Gesch.  Sibiriens  im  16.  n.  17.  Jh.)  Tomsk.  1890. 
—  73)  N.  Ogloblin,  'Sbenskij  wopross'  w  Ssibiri  w  17  w  (D.  Frauenfrage  in  Sibirien 
im  17.  Jh.):  IW.  (1890),  7,  S.  196—207.  —  74)  id.,  Jelezkaja  «jawotschnaja  kniga': 
TOIDR.  (1890),  2,  S.  1—20.  —  75)  X  A.  Ssokolow,  Tscherty  nrawow  is  russkago  byta 

16* 


III  244  §  53-    Kufcland  (1890).    Braudo. 

Stadt   Jelez    in   Grofsrufsland   im   Jahre  1615/6   konsumierten  Alkohols  zu 
bestimmen,  die  Zabl  der  Feiertage  and  der  Festgelage  daselbst;  er  kommt 
dabei  zu  der  Überzeugung,  dafs  die  übergrofse  Zahl  der  Feiertage  und  das 
übermäfsige  Trinken  erst  in  späterer  Zeit  enstanden  seien.  —  Das  von  Lappo- 
Danilewskij76)  herausgegebene  Sammelbuch  liefert  neue  Materialien  zur 
Geschichte  des  Post-  und  Fahrwesens  im  alten  Rufsland :  verschiedene  dies- 
bezügliche Mafsregeln  der  Regierung  und  ein  Verzeichnis  der  Entfernungen 
zwischen  Moskau  und  mehreren  Städten  des  Reichs  und  des  Auslandes.  — 
Laschkow77'78)   hat  Materialien  herausgegeben   zur  Geschichte  der  Be- 
ziehungen mit  der  Krim,  hauptsächlich  im  17.  Jh. ;  es  sind  Berichte  der  klini- 
schen Gesandten  und  Schreiben  der  Chane.  —  Die  Geschichte  der  französischen 
Beziehungen  von  ihrem  Beginn  finden  wir  in  dem  Werke  Rambauds,7* 
welcher  eine  Masse  neuen  Materials  mitteilt.    Bis  zur  Regierung  Peters  sind 
es  hauptsächlich  Unterhandlungen  wegen  der  Handelsinteressen  beider  Staaten.— 
Golom  bijewskij80)  weist  nach,  dafs  die  Dienstordnungskammer  nicht  9, 
wie  alle  annehmen,  sondern  5  Abteilungen  hatte  und  untersucht  die  Funktionen 
dieser  Abteilungen.  —  Die  vielumstrittene  Frage  wegen  des  kollegialen  Systems 
der  russischen  Verwaltungsbehörden  untersucht  Ardaschew;81)   er  weist 
nach,  dafs  am  Ende  des  17.  Jh.   in  der  Dienstgüterkammer    das  kollegiale 
System  angewandt  wurde ;  sonst  war  die  Geschäftsführung  nach  einem  sehr  ver- 
wickelten, aber  streng  durchgeführten  Schema  unter  die  einzelnen  Beamten  verteilt. 
—  Subowskij8*)  ermittelt  das  Geburtsjahr  Silvester  Medwedews  (27.  Januar 
1641)   und  spricht  ihm  die  Autorschaft  einiger  ihm  zugeschriebener  Werke 
ab.  —  Ogloblin88)  rehabilitiert  auf  Grund  neuen  Archivmaterials  «die  Ver- 
dienste  des   russischen   Seemanns   Deshnew,    der  80  Jahre    vor  Bering  die 
Beringsstrafse  entdeckt  hat. 

Das  18.  Jahrhundert.  Die  hervorragendste  Arbeit  zur  Geschichte 
der  Reformationsepoche  ist  die  Untersuchung  Miljukows,84)  welche  als 
eine  Fortsetzung  des  Lappo-Daniljewskijschen  Werkes  gelten  kann.  Im  ersten 
Kapitel  untersucht  der  Vf.  die  Grundzüge  der  Staatswirtschaft  Rufslands  iß 
17.  Jh.  und  kommt  zu  dem  Schlufs,  dafs  dieselbe  am  Ende  des  17.  Jh.  bereib 
das  Produkt  eines  langen  Entwicklungsprozesses  war ;  während  die  direkte 
Steuer  am  Anfange  des  Jh.  ganz  unentwickelt  war,  ist  sie  am  Anfange  de: 
Regierung  Peters   der  indirekten   gleich  geworden.     Es    kommen    spezielle 


w  17  tt.  (Sittenbilder  aus  d.  rassischen  Leben  im  17.  Jh.)  Vortrag  in  d.  Gesellschaft  >» 
Freunde  alten  Schrifttums.  Liefg.  27.  —  76)  A.  Lappo-Danilewskij,  Powerstnaja  i  cb&- 
naja  kniga  jamskago  prikasa  :  Bibliograf  (1890),  S.  93 — 107.  —  7?)Laschkow,  Paxnjai- 
niki  diplomatitscheskich  ssnoschenij  Krymskago  chanstwa  s  Moskowskim  Gossudarstwoc  * 
16  i  17  ww  (Denkmäler  d.  diplomatischen  Beziehungen  d.  Krimschen  Chanats  zu  Moskau  i* 
16.  u.  17.  Jh.):  Nachrichten  d.  Taur.  Archiv-Kommission  (Iswestija  Tawritseheskoj  Archive«. 
Kommissii)  Ko.  9,  10.  —  78)  id*>  Obosrenie  sehertnych  gramot  po  asnoschenijam  Ma*- 
kowskago  Gossudarstwa  s  Krymskim  chanstwom  w  16  i  17  stol.  Vortrag  auf  d.  8.  Arü. 
Kongr.  —  79)  Kecueil  des  Instructions,  donne*es  aux  ambassadeurs  et  ministres  de  Fnsfr- 
Russie,  v.  I.  Paris.  1890.  LVIII,  500  S.  —  80)  A.  Golombije  wskij,  Stoly  rasrjti- 
nago  prikasa  w  1668 — 70  gg.  (D.  Abteilungen  d.  Dienstordnungs-Kammer  im  J.  1668—"'* 
ZMNP.  (1890),  7,  S.  1  — 16.  —  81)  N«  Ardaschew,  K  woprossu  o  kollegialnosti  priks*** 
(Z.  Frage  über  d.  kollegiale  System  d.  Prikase.)  Vortrag  auf  d.  8.  Arch.  Kong.  —  8t)  P- 
Subowskij,  K  biograni  SUwestra  Medwedewa  (Z.  Biographie  Silvester  Medwedje« : 
ZMNP.  (1890),  9,  S.  149—57.  —  88)  N.  Ogloblin,  Ssemen  Deshnew  (1638-"i  : 
ib.    12,  S.  249—306. 

84)  P-  Miljukow,    Gossudarstwennoe   chosjajstwo   w   Bossü   w   swjasi  s  reitest j 
Petra  Welikago    (D.  Finanzverwaltung   d.  russ.  Staates  im  Zusammenbange    mit  d.  R<12^ 


§  53.    Rufsland  (1890).    Braudo.  111,245 

Institute  auf,  welche  zur  Aufnahme  der  wichtigsten  Einnahmen  bestimmt  sind, 
die  Regierung  strebt  immer  mehr  danach,  die  Einnahmen  zu  konzentrieren 
und  die  direkten  Steuern  zu  erhöhen,  was  die  Folge  des  Bedürfnisses  war, 
Aber  eine  ständige  in  einer  Hand  konzentrierte  Einnahme  zur  Kriegführung 
zu  verfügen.    Im  zweiten  Kapitel  charakterisiert  der  Vf.  die  Staatswirtschaft 
am  Anfange  des  nordischen  Krieges,  wo  die  Einnahmen  sich  verdoppelten, 
(anstatt  l1/,  Millionen  3  Millionen),   im  3.  Kapitel   werden   charakterisiert: 
das  Wachsen  der  Kriegsausgaben,  die  forcierte  Exploitation  der  Regalien, 
die  Budgets  der  Jahre  1701/9  und  das  erste  Defizit.    Das  Berichtsjahr  brachte 
uns  den  Anfang   des   umfangreichen  Werkes;   gegenwärtig  ist  es  vollendet 
und  wir  weisen  hier  nur   auf   das  Schlufsergebnis  des  Vf.  hin,  dafs  Peter 
in  seinen   Reformen    nach   dieser   Richtung   ziemlich   planlos   vorgegangen 
sei,  und   dafs  sein  Streben,   Rufsland  auf  das  Niveau  einer  europäischen 
Macht   zu    erheben,    den    Wohlstand    des    Landes    untergraben    habe.    — 
Der  erste  Band  des  Kurakinschen85)  Familienarchivs  enthält  Reskripte 
und  Briefe  Peters  an  den  Fürsten  B.  Kurakin,  das  Tagebuch  und  die  aus- 
ländischen Reisenotizen  des  letzteren  aus  den  Jahren  1705/8  und  sein  Werk 
'Die  Geschichte  Peter  Alexejewitschs   und   seiner   Vertrauten,1   welche  die 
Jahre  1682 — 95  umfafst.  —  Der  zweite  Band  der  von  A.  Bytschkow8*""88) 
herausgegebenen   monumentalen   Sammlung   der   Briefe  und  Papiere  Peters 
umfafst  die  Jahre  der   angestrengtesten  Thätigkeit   des  Zaren   (1702/3).   — 
Zwei  Beiträge  zur   Entwickelungsgeschichte   des  russischen  Heeres   lieferte 
Maslowskij.8*'*0)     Der  Vf.   untersucht  die  Verfassung  des   altrussischen 
Heeres    und    will    nachweisen,    dafs  die   Reorganisierung   desselben    durch 
Peter  nicht  eine  blofse  Nachahmung  des  ausländischen  Musters  war,  sondern 
eine  natürliche  Folge   der  Entwickelung  desselben.     Das  altrussische  Heer 
hätte  auch  sehr  viele  Vorzüge.    Die  Beschützung  der  Grenzen  und  Festungen 
war  eine  vortreffliche.     Das  wichtigste  an  der  ersten  Reform  Peters  war 
die  Einführung   eines   musterhaft  einfachen   Kriegsstatuts.     Der   Vf.   stellt 
den  Zaren  als  Feldherrn  sehr  hoch  und  sucht  seine  plötzliche  Abfahrt  aus 
Narwa  vor  der  Schlacht,  die  immer  als  eine  Flucht  angesehen  wird,  durch 
strategische  Gründe  zu  erklären.  —  Bobrowskij*1,M)  bespricht  die  Militär- 
gesetzgebung Peters  und  weist  nach,  dafs  sein  Kriegsstatut  die  ausländischen 
Gesetzgebungen  in  vielen  Beziehungen  übertraf.  —  Borissow*9*)  klärt  uns 
auf  über  die  Ursachen  des  Falles  des  Ingenieur  de  Laval,  welcher  bei  der 
Belagerung  von  Asow  eine  grofse  Rolle  gespielt  und  von  Peter  sehr  geschätzt 
wurde.     Der    Vf.  schildert   das   unmögliche  Gebahren  de  Lavais,   das  ihn 
sogar  den  Ausländern  verhafst  machte,  und  die  Untersuchung  wegen  der  Anklage 
des  Verrats,  welche  mit  seiner  Einkerkerung  endete.  —  A. Markewitsch98) 

PeUrs  d.  Gr.):  ib.  9,  10.  —  85)  Arehiw  knjasja  F.  A.  Kurakina.  t.  I.  (D.  Archiv  d. 
Fanten  Kurakin).  8t.  Petersburg.  1890.  XXVI,  887  S.  —  86)  Pi«ma  i  bumagi  Impera- 
tor* Petra  Welikago.  t.  IL  (1702/3).  (Briefe  u.  Dokumente  Peters  d.  Grofsen.)  St.  Peters- 
burg. 1889.  78,  721,  62  8.  —  87)  X  P.  P.,  Shiwvja  alowa  Petra  Welikago  (D.  lebendigen 
Worte  Peters  d.  Grofsen):  IW.  (1890),  4,  S.  171/5.  —  88)  X  Pismo  Petra  I.  k  Karin  XII. 
(E.  Brief  Peters  I.  an  Karl  XII.):  TOIDR.  (1890),  8,  8.  7/8.  —  89)  Maslowskij,  Pomest- 
BTja  wojeka  rnsakoj  armii  w  17  weke  (D.  Dienstgüter-Heere  d.  russischen  Armee  im  17.  Jh.): 
S'w.  (1890),  9,  8.  5—86.  —  90)  id.,  Perwaja  boewaja  dejatelnost  Petra  Welikago  (D. 
erste  Kriegs-Thfttigkeit  Peters  d.  Grofsen):  ib.  11,  S.  5—29.  —  91)  Bobrowskij, 
Bessedr  o  woennyeh  sakonach  Petra  I.  (Vorlesungen  über  d.  Militär-Gesetzgebung  Peters  I.) : 
ib.  1,  2.  —  92)  X  Baskakow,  Sewernaja  wojna  1700—21.  (D.  nordische  Krieg  1700 
bis  1721.)  Lief.  I.  8t.  Petersburg.  1890.  VII,  26S  S.  —  92»)  Borissow,  Antonij  de 
Lawal    (Anton  de  Layal):   BW.  (1890),  12,  S.  8—46.  —  98)  A.  Markewitsch,   Pre- 


III  246  §  °8'    Rnfsland  (1890).    Braudo. 

giebt  uns  den  Inhalt  des  Berichts  des  russischen  Gesandten  in  der  Krim, 
Aitemirows  (1691/5),  der  vergeblich  die  Friedensverhandlungen  führte.  Der 
Bericht  enthält  interessante  Angaben  aber  die  Geschichte  der  Krim,  Polens 
und  Kleinrufslands.  —  Filippow*4)  untersucht  die  Motive  der  Strafgesetz- 
gebung Peters  und  weist  nach,  dafs  der  Zweck  dieser  Gesetzgebung  gewesen, 
die  Durchführung  der  Reformen  Peters  zu  beschleunigen.  Peter  hat  deshalb 
Handlungen  hart  gestraft,  die,  vom  Standpunkte  der  Moral  aufgefafst,  durch- 
aus nicht  strafbar  waren.  —  Ogloblin*5"*8)  giebt  eine  hübsche  Charak- 
teristik der  russischen  Administration  am  Anfange  des  Jh.  Als  die  Ein- 
wohner der  Stadt  Olschansk  über  die  unerträglichen  Erpressungen  ihres 
Wojewoden  klagten,  kam  es  dazu,  dafs  die  Dienstordnungskammer  zugleich 
4  neue  Wojewoden  ernannte,  die  dann  gegen  einander  Krieg  führten. 

Die  ziemlich  dunkle  Episode  der  Thronbesteigung  Katharinas  I.  unter- 
sucht Haller**)  und  widerlegt  die  Angaben  des  diesbezüglichen  Berichts  des 
französischen  Gesandten  Campredon;  er  hält,  wie  Herrman,  den  holsteinischen 
Residenten  Bassewitz  für  den  Haupturheber  der  Ernennung  Katharinas.  — 
Ardaschew100)  hat  die  Projekte  der  Reorganisation  des  Erbgüter-Kollegiums 
von  1723, 1732  und  1740  herausgegeben,  Projekte,  die  alle  zu  keinem  Resultat 
führten.  Die  Geschichte  dieser  Projekte  zeigt,  wie  der  Vf.  nachweist,  von 
den  Nachteilen,  welche  der  vollständige  Bruch  mit  dem  alten  System  und  die 
absolute  Einführung  des  kollegialen  mit  sich  brachten.  Das  neue  Institut 
konnte  seiner  Aufgabe  durchaus  nicht  gerecht  werden  und  es  mufste  wieder  zum 
alten  System  der  Teilung  der  Geschäfte  gegriffen  werden.  —  Netschajew101) 
giebt  uns  die  Geschichte  der  (Raskolnitschja  kontora'  (1725 — 64),  eines  Instituts, 
welches  speziell  für  die  Angelegenheiten  der  russischen  Schismatiker  be- 
stimmt war. 

Der  dritte  Band  des  Senats- Archivs109)  giebt  uns  Protokolle  und  Be- 
schlüsse des  Senats  für  März,  April,  Mai  1741.  —  Viel  Material  für  die  Kultar- 
geschichte der  Zeit  enthält  die  Sammlung  der  Gesetze  im  Ressort  der  Verwaltung 
der  orthodoxen  Kirche,  deren  siebenter  Band108,104)  die  drei  ersten  Jahre 
der  Regierung  Anna  Iwanownas  umfafst.  —  Für  die  Kriegsgeschichte  der  Zeit 


by warne  w  Krymu  Moskowskago  gonza,  podjatschago  Wassilija  Ajtemirowa.  (D.  Moskausche 
Gesandte  Wassili)  Ajtemirow  in  d.  Krim.)  Vortrag  auf  d.  6.  Arch.  Kongr.  —  94)  A~ 
Filippow,  O  zeljach  nakasanija  po  uakakonenijam  Petrowakago  zarstwowanija  (Ober  d. 
Zweck  d.  Strafen  nach  d.  Gesetzgebung  Peters  I.):  Juristischer  Bote  (Juriditecheakij  Westnik) 
(1890),  5/6,  S.  3—41.  —  95)  N-  Ogloblin,  'Smutnoe  wremja'  w  gorode  Olschanske. 
(Die  <Wirren-Zeit'  in  der  Stadt  Ofechanek):  IW.  (1890),  8,  S.  428—44.  —  96)  X 
A.  Wostokow,  Petrusebka  Gerzik :  ib.  9,  S.  629—40.  —  9?)  X  Milowidow, 
Dela  is  Archiwa  Kostromskago  Gubernskago  Prawlenija  (Akten  ans  dem  Archiv  der 
Gouvernementsverwaltung  in  Kostroma):  Kostromskaja  Starina  (D.  alte  Kostroma)  Lief.  1. 
—  98)  X  Raschodnaja  kniga  Patriarchsago  prikasa  kusohanjam,  podawawschimMJa  patri- 
arohn  Adrian u  i  rasnago  tschina  lizam  s  Sentjabrja  1698  po  Awgust  1699  (D.  Ausgaben- 
buch d.  Patriarchen-Kammer  über  d.  Tischausgaben  flir  d.  Patriarchen  Hadriao  u.  sein« 
Umgebung  ▼.  September  1698  bis  z.  August  1699).  Moskau,  A.  Wachramejew.  1890.— 99) 
H  a  1 1  e  r,  D.Thronbesteigung  Kaiserin  Katharina  I. :  RR.  19.  —  109)  Ardaschew,  Reglamtnt 
wottschinnoj  kollegii  1728, 1782,  1740  gg.  (D.  Statuten  d.  Kollegiums  d.  Erbgüter):  TOIDEL 
(1890),  1,  S.  1—218.  |[W.  Latkin:  IW.  (1890),  8.]|  —  101)  Im  7.  Bde.  d.  Beschreibung 
d.  Archivs  d.  Justiz-Ministeriums  zu  Moskau.  —  102)  Ssenatskij  Archiw,  L  III  (D.  Senats- 
Archiv.  Bd.  8).  St.  Petersburg.  1890.  620,  64  S.  —  108)  Polnoe  ssobranie  postanowlenij 
i  rasporjashenij  po  wedomstwu  prawoslawnago  ispowedaaija  Rosaijakoj  ImperiL  t.  VII. 
(Sammlung  d.  Gesetze  u.  Verordnungen  im  Ressort  d.  Verwaltung  d.  orthodoxen  Kirch«). 
St.  Petersburg.  1890.  —  104)  X  W.  Titow,  Material?  dlja  biografii  Alexeja  Titowa^ 
arohiepiskopa  Rjasanskago  i  Muromskago:  Trudy  Rjasanskoj  Archivnoj  Commiisii  (Arbeit«  d. 


§  53.    Rufsland  (1890).    ßraudo.  III  247 

liefert  wiederum  Beiträge  der  genannte  Maslowskij; 105)  auf  Grund  neuen 
Archivmaterials  weist  er  nach,  dafs  Mflnnich  keine  Initiative  und  kein 
Organisationstalent  besafs.  Er  weist  ferner  nach,  dafs  der  Zug  des  russischen 
Hülfscorps  im  österreichischen  Erbfolgekriege  (1748)  für  das  russische  Heer 
als  eine  gute  Schule  sehr  nützlich  war.  Er  weist  auf  den  guten  Ruf  hin, 
den  dasselbe  im  Auslande  hinterlassen  hat.  Ferner  veröffentlicht  er  auch  Ma- 
terialien zur  Geschichte  des  Türkenkrieges  von  1736/9.  —  Ssergejewskij 106) 
weist  nach,  dafs  der  bekannte  Senats-Ukas  vom  Jahre  1754  nicht  als  eine 
Abschaffung  der  Todesstrafe  in  Rufsland  angesehen  werden  darf,  sondern  als 
eine  einstweilige  Einstellung  derselben,  bis  zur  Entscheidung  der  Frage.  — 
Die  zweite  Hälfte  des  bereits  erwähnten  Werkes  von  Rambaud107)  ent- 
hält Dokumente  zur  Geschichte  der  französischen  Beziehungen  Peters,  Anna 
Johannownas  und  Elisabeths  bis  zu  dem  im  Jahre  1748  erfolgten  Bruch. 
Besonders  ausführlich  ist  die  Zeit  Peters  behandelt  und  die  Gesandtschaft 
Chetardies.  —  Die  interessante  Untersuchung  Jakuschkins108)  hat  eine 
Polemik  hervorgerufen.  Der  Vf.  sucht  nachzuweisen,  dafs  'das  im  Emanzipations- 
Gesetz  vom  19.  Februar  1861  durchgeführte  Prinzip  der  Sicherstellung  des 
Bauernstandes  im  Interesse  des  Staates  und  der  Beschränkung  der  Rechte 
des  Privateigentums  an  Grund  und  Boden,  eine  Fortsetzung  der  Agrarpolitik 
der  Regierung  im  18.  Jh.  sei.'  Er  weist  überall  nach,  wie  in  diesem 
Jh.  an  Stelle  des  Strebens,  das  Beamtentum  mit  Grund  und  Boden  zu  ver- 
sorgen, das  Streben  tritt,  dem  Bauernstande  den  Besitz  eines  Grundeigen- 
tums zusichern.  Miljukow109,110)  sucht  dagegen  nachzuweisen,  dafs  die 
Regierung  im  Gegenteil  das  Prinzip  durchführen  wollte,  dafs  sie  der  alleinige 
Herr  von  Grund  und  Boden  sei,  und  dafs  ihr  ganzes  Streben  sich  dahin 
gerichtet  hätte,  den  freien  bäuerlichen  Grundbesitz  zu  vernichten.  —  Litteratur- 
geschichtliches  finden  wir  in  den  Materialien  zur  Geschichte  der  Akademie:111) 
zur  Biographie  Lomonossows,  Tredjakowskijs  und  Schumachers. 

Ebenfalls  kulturgeschichtliches  Interesse  hat  das  Werk  der  Frau 
Schtschepkina,112)  welche  die  Geschichte  eines  adeligen  Geschlechts 
der  Boiotows  vom  Ende  des  16.  bis  zum  Ende  des  18.  Jh.  verfolgt.  Sie  zeigt 
uns,  wie  die  Dienstmannen  des  Moskauschen  Staates  Gutsbesitzer  werden, 
wie  sie  dann  in  den  Krieg  ziehen,  wie  sie  Güter  erwerben  und  verwalten, 
wie  sie  schliefslich  mit  den  Ausländern  zusammenkommen.  Die  Vertreter 
dieses  Geschlechts  gehörten  zu  den  wenigen,  welche  die  Reformbestrebungen 
des  Zaren  verstanden  haben.  Die  letzten  Kapitel  des  Werkes  enthalten 
Sittenbilder    aus  dem  18.  Jh.,   wobei   oft  Parallelen   mit   dem  Westen  ge- 


Rjasanschen  Archiv-Kommission)  Lief.  4.  Bjasan.  1890.  —  105)  D-  Maslowskij,  Material? 
k  istorii  iroennago  iskusstwa  w  Rossii  (Materialien  z.  Gesch.  d.  Kriegskunst  in  Bufsland). 
Lief.  2):  TOIDR.  (1890),  2.  XVI,  294  S.  —  106)  Ssergee wsklj,  Smertnaja  kasn  pri 
Imperatrize  Elieawete  Petrowne  (D.  Todesstrafe  z.  Zeit  d.  Kaiserin  Elisabeth) :  Zumal  grashdans- 
ktgo  i  ugolownago  Prawa  (Z.  f.  Civil-  n.  Kriminalrecht)  (1890),  1,  S.  51—60.  —  107) 
•.  o.  N.  79.  —  108)  W.  Jakusohkin,  Otscherki  po  istorii  rasskoj  posemelnoj  politiki 
w  18  i  19  ww.  (Beiträge  z.  Gesch.  d.  russischen  Agrarpolitik  im  18.  u.  19.  Jahrh.). 
Lief.  1.  D.  18.  Jh.  Moskau.  1890.  204,  150  S.  |[W.  M.:  IW.  (1890),  9.]|  —  109) 
Miljukow,  Busskaja  agrarnaja  politika  proschlaga  stoljetija  (D.  russische  Agrarpolitik  im 
vorigen  Jh.):  BM.  (1890),  5,  S.  198—213.  —  110)  X  L.  Slonimskij,  Posemelnaja politika 
w  prosehlom  (D.  Agrarpolitik  in  d.  Vergangenheit):  WE.  (1890),  8,  S.  641—78.  —111) 
Materialy  dlja  istorii  Imperatorskoj  Akademii  Nauk  (Materialien  z.  Gesch.  d.  kaiserlichen 
Akademie  d.  Wissenschaften.  Bd.  5/6).  St.  Petersburg.  1889—90.  1067,  685  S.  |[B.  M.: 
SW.  (1890),  6.]|  —  112)  &  Schtschepkina,  Starinnye  pomeschtschiki  na  sslushbe 
i  doma  (1678 — 1762).     (D.  alten   Gutsbesitzer  im  Dienst  u.  zu  Hause.)   St.  Petersburg. 


III  248  §  &3.    Bufaland  (1890).    Braudo. 

zogen  werden.  Die  Vf.  sucht  nachzuweisen,  dafs  vieles  in  Rufsland  nicht 
schlechter  war,  als  im  Auslände,  wie  z.  B.  die  Erziehung.  —  Michnewitsch113) 
schildert  den  Entwickelungsgang  des  ästhetischen  Gefühls  der  russischen 
Gesellschaft  des  18.  Jh.;  die  Thätigkeit  Peters  und  seiner  Nachfolger  zur 
Entwickelung  desselben,  die  Einladung  ausländischer  Künstler,  Errichtung 
der  Akademie  der  Künste,  der  Eremitage  u.  s.  w. 

Der  erste  Band  des  sehr  breit  angelegten  Werkes  von  Bilbassow  U4~m) 
geht  erst  bis  zur  Thronbesteigung  Katharinas  IL,  so  dafs  es  eher  zur  Regierung 
Elisabeths  gehört.  Der  Yf.  hat  auch  viel  neues  Material  verarbeitet  Es 
wurde  darauf  hingewiesen,  dafs  B.  nicht  vorsichtig  genug  die  Angaben 
Katharinas  in  ihren  Memoiren  benutzt  und  der  Untersuchung  verschiedener 
Klatschgeschichten  zu  viel  Raum  gewidmet  hat.  —  Sehr  ausführlich  wird 
auf  Grund  hs.  Materials  die  Reise  der  Kaiserin  in  die  Krim  von  Jessi- 
pow110)  geschildert.  Es  finden  sich  manche  interessante  Angaben  zur 
Charakteristik  Katharinas,  ihrer  Beziehung  zu  der  Umgebung  und  des 
Luxus,  welcher  am  Hofe  herrschte.  Die  Erzählung  geht  bis  kurz  vor  An- 
kunft der  Kaiserin  in  Kijew.  —  Zwei  traurige  Episoden  aus  der  Geschichte 
Katharinas  werden  von  Brückner180'191)  untersucht.  Die  Kaiserin  wurde 
bekanntlich  bezichtigt,  Schuld  an  dem  Tode  der  unglücklichen  Gemahlin 
des  Prinzen  Friedrich  von  Württemberg  zu  haben.  Brückner  weist  nach, 
dafs  die  Beschuldigung  nur  als  eine  Verleumdung  betrachtet  werden  kann.  — 
In  einer  anderen  Arbeit  schildert  Brückner  die  Geschichte  der  Werbung 
Gustavs  IV.  von  Schweden  um  die  Hand  der  Grofsfürsün  Alexandra  Paulowna, 
die  bekanntlich  am  Hochzeitstage  mit  einem  Bruche  wegen  der  Bekenntnis- 
frage endete  und  die  nächste  Ursache  des  Todes  der  Kaiserin  war.  Brückner 
meint,  die  Sache  habe  ein  so  unglückliches  Ende  gehabt,  weil  man  zu  spät 
an  die  Besprechung  der  Religionsfrage  ging.  —  Schumigorskij  12t)  wider- 
legt die  Behauptung,  die  litterarischen  Arbeiten  der  Kaiserin  hätten  nur  den 
Zweck  gehabt,  ihre  persönliche  Stellung  auf  dem  Throne  zu  befestigen.  Die 
Widersprüche  in  ihren  Ansichten  erklären  sich  daraus,  dafs  sie  oft  durch 
den  Entwickelungsgang  der  Gesellschaft  verhindert  war,  in  ihren  Forderungen 
und  in  ihrem  Reformwerk  zu  schroff  vorzugehen. 

Die  Thätigkeit  der  Kaiserin  auf  dem  Gebiete  der  Frauenbildung  wird 
im  Werke  der  Frau  Lichatschewa1*8)  geschildert,  dessen  erste  3  Kapitel 
die  Geschichte  der  Frauenbildung  in  Rufsland  vom  Jahre  1066  an  behandeln. 
Der  Yf.  schätzt  die  Thätigkeit  Katharinas  in  dieser  Beziehung  sehr  hoch. 


1890.  223  S.  —  HS)  Michnewitaoh,  Russkije  estetiki  18  weka  (D.  russischen 
Ästhetiker  d.  18.  Jh.):  Nabljudatel  (Beobachter)  (1890),  2/5.  —  114)  W.  Bilbassow, 
Istorija  Ekaterin y  II.,  t.  1  (Gesch.  Katharinas  II.   Bd.  1).  St.  Petersburg.    1890.  VII,  643  S. 

-  115)  X  A.  W— n,  Kowaja  istorija  Ekateriny  II.  (£.  neue  Gesch.  Katharinas  IL) :  WE. 
(1890),  7,  S.  274—315.  —  116)  X  P.  Polewoj,  Molodost  Ekateriny  IL  (D.  Jagend 
Katharinas  IL):  IW.  (1890),  3,  S.  578—97.  —  117)  X  A.  Bykow,  Nowyj  trnd  po  storii 
Ekateriny  II.  (E.  neues  Werk  s.  Gesch.  Katharinas  IL) :  Nabljndatel  (Beobachter)  (1890),  6, 
S.  16—29.  —  118)  XL.  Majkow,  Wnow  najdennyja  sapiski  o  Ekaterine  IL  (Neu  auf- 
gefundene Memoiren  Über  Katharina  IL) :  Rasskoje  Oboer eni je  (Bassische  Rundschau)  (1890),  6, 
S.  811—29.  —  119)  G.  Jessipow,  Puteschestwije  imperatrizy  Ekateriny  II.  w  jushnoju 
Rossiju  w  1787  g.  (D.  Reise  d.  Kaiserin  Katharina  IL  nach  Sttdrufsland  v.  1787):  ES. 
(1890),  11/2.  —  120)  A.  Brückner,  «Selmü-a'  (1782/8):  IW.  (1890),  8/9.  —  121)  id-t 
Gustav  IV.  i  Ekaterina  IL  (Gustav  IV.  u.  Katharina  IL):  WE.  (1890),  8—11.  —  122) 
E.  S  chu  migor  sk  ij,  Gossudarynja- Publizist  (D.  Kaiserin -Publizistin) :  RA.  (1890),  1,8. 5—62. 

—  128)  E.  Lichatschewa,  Materialy  dlja  istorii  ehenakago  obrasowanija  w  Rossii 
(1086—1796.)    (Materialien  z.  Gesch.  d.  Frauenbildung  in  Rufsland.)    St  Petersburg.   1890. 


§53.    Rufsland  (1890).    Braudo.  III  249 

Während  es  zur  Zeit  ihrer  Thronbesteigung  keine  einzige  weibliche  Anstalt 
gab,  hinterliefs  sie  ungefähr  500  Zöglinge  in  der  Schule  des  Erziehungs- 
Vereins  in  Petersburg  und  Ober  1000  in  verschiedenen  Provinzialschulen. 
Die  pädagogischen  Ansichten  der  Kaiserin  hätten  sich  unter  dem  Einflüsse 
Montaignes  entwickelt.  —  In  den  Papieren  des  preufsischen  Gesandten 
Solms1*4)  finden  wir  einiges  zur  Entstehungsgeschichte  des  polnischen  Teilungs- 
planes, auch  Materialien  zur  Charakteristik  der  Petersburger  und  der  Hof- 
gesellschaft (Sturz  des  Fürsten  Grigorij  Orlow).  — Das  Marine- Archiv126)  bietet 
uns  Materialien  zur  Geschichte  der  Thätigkeit  der  Baltischen  Flotte  in  den 
Jahren  1783/9.  —  Die  Akten  der  Untersuchungskommission  und  die  Senats- 
protokolle in  Sachen  des  Moskauschen  Aufstandes  von  1771  finden  wir  in 
den  erwähnten  von  Serzalow  herausgegebenen  Materialien.126)  —  Die 
Korrespondenz  der  russischen  Gesandten  Bulgakow  und  Vesaelitzkij127) 
bietet  viel  Neues  zur  Geschichte  der  Annexion  der  Krim.  Den  Bruch  mit 
der  Türkei  vor  dem  zweiten  Türkenkrieg  betreffen  die  Korrespondenz  des 
Gouverneurs  der  Taurischen  Provinz  Kachowskij.128,12*)  Orlow180) 
schildert  auf  Grund  der  Materialien  des  Kriegs -Archivs  die  Erstürmung 
Ismails  durch  Ssuworow  im  Jahre  1790.  Er  will  nachweisen,  dafs  dieselbe, 
als  eine  musterhafte  vom  strategischen  Standpunkte,  auch  jetzt  ihre  Bedeutung 
nicht  verloren  hat.  —  Eine  Fortsetzung  der  Notizen  Bolotows,181)  des  Vf. 
der  bekannten  Memoiren,  bezieht  sich  u.  a.  auf  die  Ereignisse  des  Jahres  1795, 
den  polnischen  Krieg,  die  Kriegführung  Ssuworows;  am  interessantesten  ist 
ein  Aufsatz  über  die  Wirkung  des  Systems  der  staatlichen  Verpachtung  des 
Weinhandels  und  der  Weinproduktion,  welche  das  Volk  ökonomisch  und  mora- 
lisch zu  Grunde  richtete ;  wir  bekommen  hier  ein  sehr  düsteres  Bild  aus  der 
glänzenden  Regierung  Katharinas.  —  In  den  3  neuen  Kapiteln  des  Werkes 
von  Schumigorskij 18*-188)  finden  wir  die  Charakteristik  der  Beziehungen 
der  Kaiserin  zum  grofsfürstlichen  Paar  und  der  Entwickelungsgeschichte  Pauls; 
er  weist  nach,  dafs  die  ausländische  Reise  den  Grofsfürsten  noch  mehr  mit 
aristokratischen  Ideen  erfüllt  hat;  er  konstatiert  nach  der  Rückkehr  aus 
dem  Auslande  eine  bemerkbare  Annäherung  zwischen  der  Grofsfürstin  und 
der  Kaiserin  und  meint  sogar,  dafs  die^  verschiedenen  Auffassungen  der 
Mutter  von  Seiten  Pauls  und  seiner  Gemahlin  die  Ursache  der  ersten  Ent- 
fremdung zwischen  den  jungen  Gatten  gewesen  sei.  —  Ferner  konstatiert 
der  Vf.  die  unleugbare  Absicht  der  Kaiserin,  den  Sohn  von  der  Thronfolge 
auszuschliefsen.   —   Die  Brücknersche   Edition184)  enthält   Materialien 


«96  S.  |[M.  S— skij:  IW.  (1890),  3.]|  —  124)  SBIO.  72.  St.  Petersburg.  1890.  — 
125)  Material?  dlja  istorii  Russkago  Flota.  t.  XIII.  (Materialien  z.  Gesch.  d.  rassischen 
Flotte.  Bd.  18.)  St.  Petersburg.  1890.  VI,  787  S.  —  126)  ••  o.  N.  65.  —  127) 
Prissoodinenie  Kryma  k  Roesii  (D.  Annexion  d.  Krim  durch  Rufsland.  Bd.  4.).  St.  Peters- 
burg. 1889.  XXVII,  1007  S.  —  128)  F.  Laschkow,  Materialy  dlja  istorii  wtoroj  Turezko] 
wojny  1787 — 91  g.  (Materialien  z.  Gesch.  d.  zweiten  Türkenkrieges  1787 — 91):  Iswestija 
Tawritscheakoj  Archhrnoj  Commissii  (Nachrichten  d.  Taurischen  Archiv-Kommission)  10,  S.  1/9. 

—  12D)  X  Ordera  knjasja  Potemkina  (D.  Erlasse  d.  Fürsten  Potemkin):  ib.  —  ISO)  Orlow, 
Sehturm  Ismaila  1790  (D.  Erstürmung  Ismails  1790):  SW.  (1890),  12,  S.  197—240.  — 
181)  A.  T.  Bolotow,  Ssowremennik  ili  sapisski  dlja  potomstwa  (D.  Zeitgenosse  oder 
Notizen  für  d.  Nachkommenschaft):  Bibliograf  (1890).  —  182)  &  Schumigorskij, 
Imperatriza  Marija  Feodorowna  (D.  Kaiserin  Maria  Feodorowna) :  RA.  (1890),  5,  S.  17—78. 

—  133)  X  Th.  A.  B  ü  h  1  e  r ,  Imperatriza  Marija  Feodorowna  w  eja  pissmach  k  Lafon  i 
Palmenbach  (D.  Kaiserin  Maria  Feodorowna  in  ihren  Briefen  an  Lafon  u.  Palmenbach) :  RS. 
'1890),  8,  S.  418—86.  —  184)  A.  Brückner,  Materialy  dlja  shisneopissanija  grafaN.  P. 
Panina,  t.  IV.  (Materialien  s.  Biographie  d.  Grafen  N.  Panin.)  St.  Petersburg.  1890.  XI,  408  S. 


111,250  §  öS.    Rußland  (189<a    Braudo. 

zur  Geschichte  der  Thätigkeit  N.  Panins  in  Berlin  im  Jahre  1799  his  zu 
seiner  Abberufung.  Die  Aufgabe  Panius  war,  Preufsen  mit  Österreich  zu 
versöhnen  und  es  zu  bowegen,  der  Koalition  gegen  Frankreich  beizutreten. 

Das  19.  Jahrhundert.  Das  Interesse  der  russischen  Historiker 
nehmen  noch  immer  zwei  Fragen  vor  allem  in  Anspruch:  die  Beziehungen 
zum  Westen  (speziell  zu  Frankreich)  und  die  sogenannte  'Finnländiscbe1 
Frage.  Tratschewskij185)  hat  aus  den  Petersburger  und  Pariser  Archiven 
Dokumente  zur  Geschichte  der  Beziehungen  zwischen  Rufsland  und  Napoleon 
(1901/3)  herausgegeben,  die  für  die  Charakteristik  der  russischen  Diplo- 
matie sehr  wertvoll  sind:  Reskripte  Pauls  und  Alexanders  an  Kolytschew 
und  Morkoff  und  die  Berichte  dieser  (in  den  Anmerkungen  die  Berichte 
Talleyrands  an  Napoleon).  In  der  Einleitung  giebt  der  Herausgeber  einen 
Oberblick  der  Beziehungen  Katharinas  und  Pauls  zu  Frankreich,  zur  Revolution 
und  der  Politik  des  Direktoriums  Rufsland  gegenüber.  —  Schilder,186) 
seine  Untersuchungen  fortsetzend,  weist  nach  (auf  Grund  der  Materialien  des 
Pariser  Archivs),  dafs  die  Pläne  Alexanders  in  betreff  eines  Freundschafts- 
bündnisses mit  Napoleon  nur  durch  das  Auftreten  Tolstojs,  des  russischen 
Gesandten  in  Paris,  vereitelt  wurden;  dieser  setzte  alles  daran,  den  Bund 
mit  Frankreich  unmöglich  zu  machen.  Dazu  kamen  noch  die  preufsischen 
Sympathieen  des  russischen  Hofs.  —  Tatischtschew187)  in  seiner  Unter- 
suchung bestätigt  diese  Ergebnisse.  Er  sucht  die  bei  den  russischen  Historikern 
und  Politikern  eingewurzelte  Überzeugung  von  der  Schädlichkeit  eines  napo- 
leonischen Bündnisses  für  Rufsland  zu  widerlegen  und  den  Nutzen,  den  die 
Verabredung  zu  Tilsit  Rufsland  gebracht  hätte,  klarzulegen.  Der  Vf.  meint, 
dafs  Preufsen  nach  Austerlitz  Rufsland  gegenüber  sich  verräterisch  benommen: 
solange  der  preufsische  König  und  seine  Ratgeber  noch  die  Hoffnung  nicht 
verloren  hatten,  mit  Hülfe  Frankreichs  die  Herrschaft  Preufsens  auf  das 
nördliche  Deutschland  auszudehnen,  zogen  sie  das  französische  Bündnis 
dem  russischen  vor.  Tatischtschew  benutzte  die  Korrespondenzen  zwischen 
Talleyrand,  Champagny  und  dem  französischen  Gesandten  in  Petersburg,  die 
Korrespondenz  Savarys  und  Gaulaincourts  mit  Napoleon.  Wie  Schilder,  zeigt 
auch  T.,  dafs  der  russische  Hof  mehr  für  die  verschiedenen  anderen  Staaten 
sorgte  und  die  Interessen  Rufslands  aus  den  Augen  liefs.  —  Derselbe 
Vf.188)  zeigt,  dafs  die  Zurückweisung  Napoleons  bei  seiner  Werbung  um 
die  Hand  der  Grofsfürstin  Anna  Paulowna  den  Wechsel  des  politischen 
Systems  zur  Folge  hatte:  der  beleidigte  Franzosenherrscher  wandte  sich  an 
Osterreich,  welches  ihm  schon  lange  die  Hand  einer  Erzherzogin  angeboten. 

Von  den  Arbeiten  zur  finnländischen  Frage  heben  wir  den  Brief  Her- 
mansons189)  hervor,  welcher  nachzuweisen  sucht,  dafs  die  Finnländer  in 
ihren  Rechten  vor  der  Annexion  durch  Rufsland  den  Schweden  vollständig 
gleichgestellt  waren,  dafs  die  Gesetze  der  Jahre  1772  und  1789  den  Land- 
ständen Finnlands  sehr  weite  Rechte  einräumten  und  dafs  es  gerade  diese 

185)  SRIO.  70.  St.  Petersburg.  1890.  XII,  780,  CXXI  S.  |[S.  T— w.:  IW.  (1890), 
6;  WE.  (1890),  6;  A.  Brückner:  RR.  19  (Rufaland  u.  Frankreich).])  —  186)  N.  Schilder, 
Roaaija  w  eja  otnoachenijach  k  Ewrope  w  zarstwowanie  Alexandra  I.  (Rufaland  in  seinen 
Beziehungen  zu  Europa  unter  d.  Regierung  Alexandere  L):  RS.  (1890),  1,  S.  148—221.  — 
187)  S.Tatiachtachew,  Mirowoj  raadel.  Ot  Tilaita  do  Erfurta  (D.  Weltteilung.  VonTHfit 
Vis  Erfurt):  RW.  (1890),  8,  4.  —  188)  id.,  Tajnaja  perepiaaka  o  predpolagawachemasja 
brake  Kapoleona  a  welikoj  knjaahnoj  Annoj  Pawlownoj  (D.  geheime  Korrespondent  Ober  d. 
beabsichtigte  Verheiratung  Napoleon*  I.  u.  d.  GrofafÜratln  Anna  Paulowna) :  RA.  (1890),  9, 
S.  5—89.   —   189)  Hermanaon,   K   woprossu  o  aakonaen  Finljandü  (Z.  Frage  Ober  d. 


§  53.    Rufrland  (1890).    Braudo.  111,251 

Gesetze  waren,  die  Alexander  I.  bei  der  Bestätigung  der  finnländiscben 
Konstitution  im  Auge  gehabt  habe.  Auch  Borenius140)  weist  nach,  dafs  der 
Kaiser  alle  Grundgesetze  Finnlands  bestätigen  wollte  und  nicht  nur  einzelne. 
Ordin141)  weist  in  einer  neuen  Arbeit  darauf  hin,  dafs  auch  zur  Zeit  der 
schwedischen  Oberherrschaft,  also  während  der  Geltung  der  Gesetze  von  1772 
und  1789,  der  schwedische  König  eine  solche  Macht  hatte,  dafs  sogar  jetzt,  wenn 
man  auch  die  finnländische  Autonomie  anerkennen  sollte,  die  Reorganisation 
der  Zölle,  des  Post-  und  Münzwesens  vollständig  in  der  Hand  der  russischen 
Regierung  liegen  müsse.  (Diese  Reformen  sind  auch  bekanntlich  in  Angriff 
genommen.)  Der  finnländische  Senat  sei  nur  ein  Exekutiv-Organ  der  russischen 
Regierung.  —  In  einer  anderen  Arbeit  schildert  derselbe  Vf.142)  die 
Geschichte  des  finnländischcn  Münzwesens.  —  Hier  seien  auch  einige  Be- 
sprechungen des  im  vorigen  Jahre  erschienenen  grofsen  Werkes  desselben 
Vf.  erwähnt.148*146)  —  Korkunow147)  weist  nach,  dafs  Finnland  weder 
durch  eine  Real-  noch  eine  Personalunion  mit  Rufsland  verbunden  sei. 

Erwähnen  wir  einige  kleine  Beiträge  zur  Geschichte  des  Jahres  1812. 
Die  Erinnerung  an  das  Vordringen  der  Franzosen  in  Weifsrufsland,  ihren 
Rückmarsch  und  die  Schilderung  des  Lagers  bei  Drissa  in  ultrapatriotischem 
Tone.148)  Ferner  die  Erinnerungen  Koslowskijs14*)  an  die  3  ersten  Tage 
der  Franzosenwirtschaft  in  Moskau,  der  Frau  Solotuchina160)  über  ihre 
Reise  nach  den  westlichen  Gouvernements  zu  ihrem  Manne  und,  die  inter- 
essantesten von  diesen  allen,  Erinnerungen  eines  Gutsbesitzers161)  aus  Pensa, 
welcher  die  Organisierung  der  Pensaschen  Landwehr  schildert,  dann  den  Zug 
nach  Polen,  Schlesien  u.  s.  w.  Interessant  ist  die  Schilderung  des  Eindrucks,  den 
das  ausländische  Leben  auf  den  Vf.  machte:  nach  der  Rückkehr  denkt  er  an  ver- 
schiedene Reformen  und  an  die  Bauernbefreiung.  —  Ein  Teil  der  Memoiren  des 
bekannten  Historikers  Michailowskij-Danilewskij162)  schildert  die  Finanz- 
lage Rufslands  vor  dem  Kriege,  die  Thätigkeit  des  Finanzministers  Gurjew, 
den  er  sehr  verteidigt,  die  Schlacht  bei  Borodino,  die  Thätigkeit  Rostopschins 
und  die  Affaire  Wereschtschagins.  Die  Thätigkeit  des  Moskauschen  Adels  und 
des  bekannten  Hetman  Platow  stellt  Michailowskij  in  einem  sehr  ungünstigen 
Lichte  dar.  —  Schilder168)  nimmt  in  einer  kleinen  Notiz,  durch  das 
lOOj.  Jubiläum  des  Geburtstages  von  Michailowskij   veranlafst,    diesen  viel 


Gesetze  Finnlands):  WE.  (1890),  6,  S.  776—98.  —  140)  Borenius,  Akty  dlja  wyjassne- 
nija  polititscheskago  poloshenija  Welikago  Knjashestwa  Finljandskago  (Akten  z.  Aufklärung 
über  d.  politische  Stellung  d.  Grofsfürstentums  Finnland).  Helsingfors.  1890.  |[Latkin: 
1W.  (1890),  9.]|  —  141)  K.  Ordin,  Finljandskija  kommissii  i  konstituzija  (D.  Finn- 
llndisehen  Kommissionen  u.  d.  Konstitution):  RW.  (1890),  8,  S.  156—70.  —  143)  id-,  O 
Finljandskoj  monete  (D.  finnländische  Mttnzwesen):  ib.  5,  S.  126 — 58.  —  14©)  X  B. 
Glinskij,  Welikoduschnoje  pokorenije  (£.  grofsmütige  Unterwerfung):  IW.  (1890),  4, 
S.  176—91.  —  144)  X  P.  M.,  Finljandija  i  jeja  utechresbdenija  (Finnland  u.  seine  Ver- 
fügung): ib.  6,  7.  —  145)  X  id.:  ZM3P.  (1890),  7,  S.  109—42.  —  146)  X  Mich...., 
Xaiscbalo  Finljandskich  pritjaaakij  (D.  Anfang  d.  finnländischen  Forderungen):  BA.  (1890), 
7,  S.  289  — 304.  —  147)  N.  Korkunow,  Welikoe  knjashestwo  Finljandskoe  (D.  Grofs- 
füntentum  Finnland):  Juriditsoheskaja  Ljetopis  (Juristische  Chronik)  (1890),  4.  —  148) 
H.  Schamschura,  Belorusskija  predanija  o  1812  gode  (Weisrussische  Erinnerungen  an  d. 
Jfthr  1812):  RA.  (1890),  7,  S.  821—80.  —  149)  G.  Koslowskij,  Moskwa  w  1812  g. 
unjataja  franxusami  (Moskau,  im  Jahre  1812  v.  d.  Franzosen  eingenommen):  RS.  (1890), 
1.  S.  105—14.  —  150)  A.  I.  Solotuchina,  Sapisski  (Memoiren):  ib.  S.  1—20.  —  151) 
Wospomtnanija  weterana  1818/4  g.  (Erinnerungen  e.  Veteranen  d.  Jahre  1813/4):  Arbeiten 
i  Ssaratowschen  Archiv-Kommission  (Trudy  Ssaratowskoj  Archivnoj  Commissü)  8,  Lief.  1. 
— 152)  A.Miohailowskij-Danilewskij,  Sapisski  (Memoiren):  IW.(1890),  10,  S.  130/68. 
—  158)  N.  K.  Schilder,  A.  I.  Michailowskij-Danilewakij:  RS.  (1890),  11,  S.  524—84.  — 


111,252  §  53.    Rufsland  (1890).    Braudo. 

gescholtenen  Historiker  in  Schatz;  er  weist  darauf  hin,  dafs  alle  Arbeiten 
desselben  im  Ms.  eine  überaus  strenge  Censur  seitens  des  Kaisers  zu  bestehen 
hatten  und  nach  einer  solchen  ihre  frühere  Form,  oft  auch  den  Inhalt,  voll- 
ständig verloren.  Aufser  seinen  gedruckten  Werken  hinterließ  Michailowskij 
ein  kolossales  Material  zur  Geschichte  Alexanders  I. :  20  Bände  Memoiren 
aus  den  Jahren  1808—27,  1829,  1831.  Höchst  interessant  sind  die  jetzt  ge- 
druckten Memoiren16*)  aus  dem  Jahre  1816,  in  welchem  er  seine  Reise 
mit  dem  Kaiser  durch  Rufsland  machte. 

Die  kaiserlichen  Reskripte,  Ukase  und  einiges  aus  den  Beziehungen 
Araktschejews  zu  verschiedenen  Personen  ist  für  den  Historiker  des  Jahres  1812 
nicht  ohne  Interesse.166)  In  derselben  Edition  finden  wir  Dokumente  znr 
Geschichte  der  russischen  Verwaltung  in  Tarnopol  (1810/1),  in  der  Moldau 
und  in  der  Walachei  (1806 — 12)  und  einiges  zur  Geschichte  der  Annexion 
Finnlands  (1809—15).  Auf  Grund  der  in  den  letzten  Jahren  erschienenen 
Memoiren  (bes.  de  Sanglens)  schildert  Jushakow156)  den  Sturz  des  allmäch- 
tigen Speranskij.  —  Karzow157)  beweist,  dafs  der  Gedanke  der  Errichtung 
jener  berüchtigten  Militärkolonieen  nicht  Araktschejew,  sondern  Alexander  1. 
selbst  gehörte,  dafs  dieser  Gedanke  theoretisch  sehr  lobenswert  war,  und  ver- 
teidigt die  Administration  der  Kolonieen.  —  In  dem  von  Schilder  heraus- 
gegebenen Abschnitt  der  Memoiren  von  Michailowskij168)  finden  wir 
einige  Episoden  zur  Geschichte  der  Thronbesteigung  Nikolaus'  I.  Während 
des  Aufstandes  in  Petersburg  war  Michailowskij  im  Süden  Rufslands  (in  Krement- 
schug).  Er  beschreibt  den  Arrest  Pesteis,  den  Aufstand  des  Tschernigowschen 
Regiments  unter  Pestel  u.  s.  w.  Ausführlich  werden  die  Ereignisse  des  Jahres- 
schlusses von  1825  und  des  Anfangs  von  1826  in  der  Biographie  Rylejews  er- 
zählt.169) —  Die  Abdankung  Konstantins,  die  Ankunft  Nikolaus'  in  Warschau, 
den  Vorabend  der  Revolution  finden  wir  in  den  Memoiren  Odinzows,160) 
die  Ereignisse  der  Revolution  selbst  in  den  Memoiren  eines  Aufständischen, 
Mochnatzkij161)  (der  Anfang  dieser  Memoiren  ist  bereits  1884  in  RS. 
gedruckt).  Der  zweite  Band  der  Biographie  Paskewitschs169)  bringt  viel  Neues 
zur  Geschichte  der  Kriegsereignisse  der  Jahre  1826/7;  wir  haben  zum  ersten- 
mal eine  systematische  Darstellung  des  persischen  Krieges  in  einem  ganz 
andern  Lichte,  als  in  den  Memoiren  Murawjews.  W.  K.  P.16S)  weist  darauf 
hin,  dafs  in  der  Laufbahn  Paskewitschs  der  Glückszufall  nicht  ohne  Bedeutung 
gewesen  sei;  er  hebt  ferner  hervor,  welche  unwürdige  Rolle  Paskewitsch 
Jermolow  gegenüber  gespielt  hat,  als  er  vom  Kaiser  geschickt  war,  um  den 
letzteren  zu  überwachen.  —  Für  die  Geschichte  des  Krieges  im  Kaukasus  sind 


154)  h  wospominanij  Michajlowskago-Danilewskago  (Aus  d.  Erinnerungen  MicbaUoirakij- 
Danilewskijs) ;  RW.  (1890),  9,  10.  —  155)  Sbornik  istoritscheskich  materialow,  iswletschen- 
nych  ia  archiwa  Ssobstwennoj  Ego  Imp.  WeL  Kauz.  (Sammlung  bist.  Materialien,  entnommen 
d.  Archive  d.  Kaiserlichen  Kanzlei).  Bd.  3.  St.  Petersburg.  1890.  —  156)  H.  Jushakow, 
Padenije  Speranskago  (D.  Sturz  Speranskijs) :  EM.  (1890),  11,  S.  111—  31.—  157)  Karzow, 
O  woennych  posselenijach  grafa  Araktscheewa  (D.  Militar-Kolonieen  d.  Grafen  Araktachsjew)  : 
RW.  (1890),  2,  8,  7.  —  15g)  Micbailo  wekij-Danilewskij,  Wstuplcnije  na  preetol 
Imperatora  Nikolaja  I  (D.  Thronbesteigung  Nikolaus  L):  RS.  (1890),  11,  S.  489—523.  — 
159)  A.  Ssirotinin,  K.  F.  Rylejew:  RA.  (1890),  6,  S.  113—208.  —  ICO)  A.  A.  Odin- 
zow,  Sapisaki  (Memoiren):  RS.  (1890),  1,  S.  21—84.  —  161)  Mochnazkij,  Sapiaaki. 
Polskoe  wosstanie  1880/1  g.  (Memoiren.  D.  polnische  Aufstand  v.  1830/1) :  ib.  3,  S.  681—711. 
—  162)  Schtscherbatow,  General-Feld  marsch  al  knjas  Paskewitsch,  ego  scnisn  i  dejatel- 
nost  (General-Fcldmarschall  Fürst  Paskewitsch,  sein  Leben  u.  Wirken).  Bd.  2.  Aug.  1826 
bis  Okt.  1827.    St.  Petersburg.    1890.    331,  278  S.    |[RW.  (1890),  5.]|  —  16J)  W.  K.  Fi 


§  53.    Rufsland  (1890).    Braudo.  III 253 

die  Briefe  Woronzows  an  Jermolow164)  interessant:  sie  bezieben  sieb  auf  die 
Zeit  von  dem  berühmten  Zng  gegen  Darga  bis  zur  Ankunft  Alexanders  II. 
im  Kaukasus  und  sind  zur  Charakteristik  Jermolows  wichtig;  noch  mehr 
sind  es  die  Antwortschreiben  Jermolows166)  auf  die  erwähnten  Briefe; 
zusammen  mit  diesen  sind  die  Briefe  des  Fürsten  Zizianow  an  Woronzow, 
nnd  der  Briefwechsel  des  letzteren  mit  Arssenjew  und  Marin  abgedruckt. 
Nikolai166)  in  einer  ausführlichen  Darstellung  des  Zuges  gegen  Darga  ver- 
teidigt Woronzow  gegen  Vorwürfe,  die  ihm  wegen  des  Mifslingens  dieses 
Unternehmens  gemacht  wurden.  Unsere  Kämpfe  in  Dagestan  (1890/1),  in  Kuban 
(1845)  und  die  Kämpfe  im  Kaukasus  im  Jahre  1846  schildert  Dubrowin.167) 
Viel  Interessantes  geben  uns  die  Erinnerungen  Borosdins l68,16*)  an  Murawjew, 
an  seine  Sendung  nach  dem  Kaukasus,  sein  Verhältnis  zu  Woronzow  und 
Barjatinskij  und  sein  Auftreten  im  Kaukasus.  Hier  seien  auch  die  Fort- 
setzungen der  Biographieen  der  Eroberer  des  Kaukasus  erwähnt,  des  Fürsten 
Barjatinskij  und  des  Grafen  Jewdokimow.  —  Sisserman170)  spricht  über 
die  Gründung  der  Gesellschaft  zur  Wiederherstellung  des  orthodoxen  Glaubens 
im  Kaukasus  und  schildert  das  Leben  Barjatinskijs  nach  seiner  Entlassung 
aus  dem  Kaukasus.  Oreus171)  behaudelt  die  Ereignisse  der  Jahre  1863/4  im 
Kaukasus,  die  Eroberung  des  letzteren  und  das  Leben  des  Grafen  bis  zum 
Tode  (1873).  —  Sehr  wenig  schmeichelhafte  Schilderungen  der  russischen  Ge- 
sellschaft und  der  Russen  überhaupt  finden  wir  in  dem  veröffentlichten  Ab- 
schnitte der  Memoiren  Gagerns172)  aus  dem  Jahre  1889.  —  Viel  Charak- 
teristisches zur  Geschichte  der  russischen  Gesellschaft  während  der  Regierung 
Nikolaus'  im  dritten  Band  der  Biographie  des  Historikers  Pogodin178)  (1830/1). 
—  Beiträge  zur  Geschichte  des  Schisma  (Raskol)  finden  wir  in  den  Berichten 
zweier  Beamten174,175)  (des  Grafen  Tschapskij  und  eines  ungenannten), 
welche  im  Jahre  1849  von  der  Regierung  gesandt  waren,  um  das  Sektenwesen 
zu  untersuchen  und  die  Kampfmittel,  die  man  gegen  dasselbe  bisher  ange- 
wandt hat.  Beide  Berichte  geben  eine  scharfe  Kritik  des  Auftretens  der 
Geistlichkeit  in  dieser  Sache.  —  Ein  reiches  Material  zur  Geschichte  der  ersten 
Hälfte  des  Jh.  finden  wir  in  der  Korrespondenz  Zkrewskijs  mit  dem  Fürsten 
P.  Wolkonskij  (1815—52),  Jermolow,  Rostoptschin,  M.S.  Woronzow1 7Ba)  u.  a.; 
ebenso  in  der  Korrespondenz  M.  Woronzows  mit  Benkendorf  und  Marin. 175b) 
Ein  Offizier  Alexe jenko176)  weist  in  der  Beschreibung  des  ungarischen 


Oasada  Ermolowa  (D.  Überwachung  Jermolows):  IW.  (1890),  7,  S.  165  —  79.  —  164)  Piaama 
kujasja  M.  S.  Woronzowa  k  A.  P.  Ermolowa  (Briefe  d.  Fürsten  M.  S.  Woronzow  an  A. 
Jermolow):  RA.  (1890),  2/4.  —  165)  Archiv  knjasja  Woroniowa  (D.  Archiv  d%  Fürsten 
Woronzow).  Bd.  36.  Moskau.  1890.  |[W.  M.:  SW.  (1890),  4.]|  —  166)  A.  P.  Nikolai, 
Ts  wospominanij  o  moej  shisni  (Aue  d.  Erinnerungen  meines  Lebens):  RA.  (1890),  6, 
S.  248 — 78.  —  167)  Dubrowin,  Otscherki  Kawkasskoj  wojny  (Bilder  aus  d.  KaukasuB- 
kriege):  SW.  (1890),  8,  10.  —  168)  K.  A.  Borosdin,  Wospominanija  o  N.  N.  Murawjewe 
(Erinnerungen  an  N.  Murawjew):  IW.  (1890),  1/2.  —  169)  X  id.,  Lesgin skoe  wosstanie  w 
Kachetii  w  1863  godu  (D.  Aufstand  d.  Lesginen  in  Kachetien  im  J.  1863):  RW.  (1863),  7,  9. 
—  170)  A.  Sisserman,  Feldmarschal  knjas  A.  I.  Barjatinskij  (Feldmarschall  Fürst  Barja- 
tin«^:  RA.  (1890\  11/2.  —  171)  L  Oreus,  Graf  N.  1.  Jewdokimow:  RS.  (1890),  2, 
S.  461—95.  —  172)  Gagern,  Sapisski  (Memoiren):  ib.  S.  821—39.  —  173)  N.  Barssu- 
kow,  Shisn  i  trudy  M.  M.  Pogodina  (D.  Leben  u.  d.  ThStigkeit  Pogodins).  Bd.  3.  St  Peters- 
burg. 1890.  |[B.  G— -skij:  IW.  (1890),  5.]|  —  174)  Tschapskij,  Sapisska  o  raskole 
w  Jaroslawskoj  gubenin,  w  perwoj  polowine  19g°  weka  (Gutachten  über  d.  Raskol  im 
Gouvernement  Jaroslawl  in  d.  ersten  Hälfte  d.  19.  Jh.):  Jaroslawskaja  Starina  (D.  alte 
Jaroslawl)  Lief.  5.  —  175)  Jachontow,  Materialy  dlja  istorii  raskola.  Sapisska  o  raskole 
po    popowschtschine   (Materialien  z.  Gesch.   d.   Raskol).     (Arbeiten   d.   Rjasanschen  Archiv- 


111,254  §  53-    Rufslaud  (1890).    Braudo. 

Kriegs  von  1849  nach,  dafs  Nikolaus  Österreich  seine  Hälfe  nur  gewährt 
hat,  um  den  Aufstand  seiner  polnischen  Provinzen  zu  verhüten.  —  Zur  Ge- 
schichte des  Krimkrieges  gehören  die  Briefe  eines  Offiziers  Komstadius,177; 
der  bei  der  Belagerung  Sebastopols  starb,  die  Erinnerung  an  den  Donau- 
Übergang  und  die  Belagerung  Silistrias178)  und  manches  auch  in  den  Me- 
moiren Dehns.  (In  der  Zeitschrift  Russkaja  Starina  für  1890.)  —  Eine 
Charakteristik  politischer  Beziehungen  Rnfslands  zum  Westen  giebt  eine  Be- 
sprechung des  Sybelschen  Werkes  von  Filippow.179)  Der  Vf.  weist  darauf 
hin,  dafs  der  Kaiser  Nikolaus  für  die  Interessen  Preufsens  ebenso  wie  für 
die  eigenen  besorgt  war;  ferner  darauf,  dafs  das  Augenmerk  des  Kaisers 
hauptsächlich  darauf  gerichtet  war,  konservative  Prinzipien  aufrecht  zu  er- 
halten, während  die  speziellen  Interessen  Kufslands  auf  dem  zweiten  Plan 
blieben.  —  Die  Beziehungen  Österreichs  zu  Rufsland  während  des  Krimkrieges 
werden  von  Petrow180)  untersucht.  Der  Vf.  hat  zum  erstenmal  die  Be- 
richte der  russischen  Gesandten  in  Wien,  Gortschakow  und  Titow,  benutzt. 
Er  zeigt,  wie  Österreich  durch  seine  schwankende  Politik  weder  Rufsland 
befriedigt  hat,  mit  dem  es  entschlossen  war  keinen  Krieg  zu  führen,  noch 
die  Westmächte:  alle  deutschen  Staaten  waren  mit  der  antirussischen 
Politik  Österreichs  höchst  unzufrieden.  Der  Vf.  legt  ferner  den  Einfloß  dar, 
welchen  der  Gang  der  Belagerung  Sebastopols  auf  die  Friedensverhandlungen 
ausübte.  Die  Lage  des  verbündeten  Heeres  war  eine  solche,  dafs  Napoleon 
bereits  die  Belagerung  aufgeben  und  die  Krim  räumen  wollte.  Da  erfahr 
der  preufsische  Minister  Manteuffel  (durch  einen  Spion)  den  Inhalt  der  Briefe 
des  Militäragenten  Münster  in  Petersburg  an  den  General  Gerlach  and 
machte  sie  dem  französischen  Botschafter  in  Berlin  bekannt.  Die  aus 
dieser  Korrespondenz  erhellende  verzweifelte  Lage  Rufslands  bewog  Napoleon, 
die  Belagerung  fortzusetzen. 

Die  wichtigste  Erscheinung  zur  Geschichte  Alexanders  II.  speziell,  ist 
der  zweite  Band  des  Ssemenowschen181)  Werkes,  welches  uns  mit  dem 
Gang  der  Arbeiten  der  Redaktionskommissionen  in  der  zweiteu  Periode 
ihrer  Thätigkeit  bekannt  macht.  Sehr  gut  wird  die  Stellung  des  Kaisers 
zum  Reformwerke  charakterisiert;  der  Vf.  erzählt  den  Eindruck  des  Todes 
Rostowzews,  die  Wahl  des  neuen  Präsidenten  Grafen  Panin  und  giebt 
eine  Charakteristik  desselben;  kein  Freund  des  Emanzipationswerks  wurde 
er,  wie  Ssemenow  meint,  ausersehen,  weil  er  durch  seine  blinde  Ergeben- 
heit dem  Kaiser  bekannt  war.  In  den  Beilagen  sind  Briefe  und  Gutachten 
Rostowzews  veröffentlicht.  —  Jassinskij182)   und   Tankow18*)   schildern 


Kommission,  t.  4)  Rjasan.  1890.  —  175»)  SRIO.  73.  St.  Petersburg.  1890.  XIV. 
XVI,  616  S.  —  175b)  Archiw  Woronzowa,  t.  36  (Archiv  d.  Fürsten  Woronzow).  Mosk»o- 
1889.  XX,  502  S.  —  176)  A.  Alexejenko,  Wospominanija  starago  sslnsh&ki.  Wenger«- 
kaja  wojna.  (Erinnerungen  e.  Veteranen.  D.  Krieg  in  Ungarn):  RA.  (1890),  10,  8.  161—  9S- 
—  177)  Komstadius,  Ossashdennyj  Ssewastopol  (D.  belagerte  Sebastopel):  RS.  (1890 
4,  S  85-105.  —  178)  A.  Streng,  Na  Dunaje  i  pod  Ssilistriej  w  1854  godu  (An  d. 
Donau  u.  bei  Silistria  im  J.  1854):  ib.  12,  S.  665—78.  —  179)  M.  Filippow,  Rossij* 
i  Nemezkija  dershawy  w  1840 — 60  godach  (Rufeland  u.  d.  deutschen  Mächte  in  d.  Jähret 
1841-61):  IW.  (1890),  2,  S.  374-405.  —  180)  A.  Petrow,  Russkije  diplomaty  w 
Wenskich  konferenzijach  1855  goda  (D.  russischen  Diplomaten  auf  d.  Wiener  Konferer- 
d.  J.  1855):  ib.  4/6.  —  181)  N.  Ssemenow,  Oswoboshdenie  krestjan  w  zarstwovani' 
Imp.  Alexandra  II.  (D.  Bauernbefreiung  unter  d.  Regierung  Alexanders  II.)  Bd.  2.  St.  Peters 
bürg.  1890.  |[B.  G  — skij:  IW.  (1890\  5;  RW.  (1890),  4.]|  —  182)  M.  Jassinskij. 
Wolnenija  pomeschtscbitschich  krestjan  Kiewskoj  gubernii  w  1855  g.  (D.  Unruhen  d.  gut«- 
herrlichen  Bauern  im  Gouvernement  Kijew  im  J.  1856):  Trudy  Istoritsch.  Obsebtseh.  Leto- 


§  53.    Rufsland  (1890).    Brande  III  255 

die  Bauernunruhen,  der  erste  vor  der  Bauernbefreiung,  der  zweite  nach  der- 
selben. In  beiden  Fällen  sind  falsche  Gerüchte,  die  unter  den  Bauern  ver- 
breitet wurden,  Ursache  der  Unruhen  gewesen.  —  Eine  ganze  Reihe  Arbeiten  ist 
den  Kriegsereignissen  dieser  Regierung  gewidmet;  wir  erwähnen  einige.184'191) 
Eine  ganze  Reihe  verschiedener  oft  sehr  wertvoller  Memoiren  zur  Geschichte 
des  19.  Jh.  müssen  wir  des  Mangels  an  Raum  wegen  mit  Stillschweigen  über- 
gehen; die  meisten  verdanken  wir  den  Zeitschriften  'Russkaja  Starina'  und 
'Russkij  Archiv*.  Eine  gute  Übersicht  der  wichtigsten  derselben  findet  der 
Leser  in  den  Aufsätzen  von  A.  W — n.192,1*8) 

Sud-  und  Westrufsland.  In  der  Sammlung  von  Memoiren104)  von 
Antonowitsch  herausgegeben,  erhalten  wir  die  zur  Erkenntnis  des  inneren 
Lebens  Litauens  wichtigen  Memoiren  Michail  Litwins,  einen  Auszug  aus  den 
Memoiren  Yigeners  und  Gorezkijs,  sowie  das  Tagebuch  Ljassotas.  —  Wladir- 
mirskij-Budanow,1*5)  giebt  auf  Grund  der  Akten  des  Central-Archivs 
in  Wilna  eine  Geschichte  des  Gewohnheitsrechts  in  seiner  Anwendung  auf 
das  Familien-  und  Eherecht.  Zur  Geschichte  des  polnischen  Grundbesitzes 
in  Kleinrussland  ist  interessant  eine  Wiedergabe  der  Arbeit  Rollos196) 
(Po  inkursyi  kozackiej).  In  der  von  Eamanin  und  Istomin197)  heraus- 
gegebenen Sammlung  sind  am  interessantesten  die  Materialien  zur  Geschichte 
der  städtischen  Selbstverwaltung  nach  dem  Magdeburger  Rechte  (um  die 
Mitte  des  16.  Jh.).  —  Das  Werk  des  Ukrainophilen  Kulisch,198)  welches 
gegen  Bogdan  Chmelnitzkij  gerichtet  ist,  rief  eine  Erwiderung  von  Professor 
Karpow199)  hervor.  Während  Eulisch  nachweisen  will,  dafs  Chmelnitzkij  ein 
Verräter  war,  nicht  nur  an  Kleinrufsland,  sondern  auch  an  Moskau,  beweist 


pisza-Nostera  4.  —  183)  A.  Tankow,  Krestjanskija  wolnenija  w  Kurskoj  gubernii  w 
1862  godu  (D.  Bauernunruhen  im  Gouvernement  Kursk  im  J.  1862):  IW.  (1890),  8,  S.  843 
bis  879.  —  184)  X  A.  N.  M.,  Dwadzatiletie  wsjatija  Taschkents  (D.  25  j.  Jubiläum  d. 
Einnahme  Taschkents)  (1865—90):  RW.  (1890),  6,  S.  211—82.  —  185)  X  A.  N.  P., 
25-letnjaja  godowschtsohina  wsjatija  Taschkenta  (D.  25  j.  Jubiläum  d.  Einnahme  Taschkents): 
BS  (1890),  6,  S.  661  —  71.  —  186)  X  Koljubakin,  Eriwanskij  otrjad  (D.  Eriwansche 
Corps)  s.  J86.  12,  N.  239  d.  Ref.:  SW.  (1890),  6/8.  --  187)  X  Ostapow,  Is  sapissok 
utsehastnika  wojny  1877/8  gg.  (Aus  d.  Memoiren  e.  Kämpfers  im  Kriege  1877/8.)  Schildert 
iL  Kampf  um  d.  Schipka-Pass :  ib.  8/5,  8—  10.  —  188)  XI.  S.  Iwanow,  Bolgarskoe  opolt- 
schenie  w  1876/8  gg.  (D.  bulgarische  Landwehr  1876/8):  RS.  (1890),  5,  S.  418—  87.  (S. 
JBG.  12,  N.  236  d.  Ref.  Es  wurde  darauf  hingewiesen,  dafs  d.  Vf.  d.  Bulgaren  idealisiert 
u.  d.  Fürsten  Tscherkasskij  unterschätzt.)  —  189)  X  P.  Matwejew,  Sapisska  knjasja 
W.  A.  Tscherkasskago  o  Bolgarii:  RW.  (1890),  12,  S.  801—15.  (D.  Vf.  tritt  auf  als  Ver- 
teidiger d.  Fürsten  Tscherkasskij  u.  veröffentlicht  e.  Memorandum  desselben  über  Bulgarien, 
welches  d.  Kaiser  unterbreitet  wurde.)  —  190)  X  6.  Bobrikow,  Utsohastije  Sserbii  w 
posslednej  wojne  (D.  Teilnahme  Serbiens  am  letzten  Kriege):  ib.  10.  —  191)  X  P.  Kalitin  , 
Achal-Tekinskaja  expedizija  (D.  Expedition  v.  Achal-Teke):  ib.  5.  -  192)  A.  W— n, 
Istoritscheskija  Nowosti  (Hist.  Neuheiten):  WE.  (1890),  5/6.  —  198)  id.,  Literaturnyja, 
wospominanija  i  'perepisska'  (Litterarische  Erinnerungen  u.  Korrespondenzen):  ib.   10/2. 

194)  Memuary,  otnossjaschtschiessja  k  istorii  Jushnoj  Russi  (Memoiren  z.  Gesch.  Süd- 
Rufslands).  Lief.  1.  16.  Jh.  Kiew.  1890.  III,  190  S.  —  195)  M.  F.  Wladimir skij - 
Budanow.  Tscherty  ssemejnago  prava  Sapadnoj  Rossii  w  polowine  16  stoL  (Beiträge  z. 
Familienrecht  d.  westlichen  Rufslands):  Trudy  Istoritsch.  obschtsch.  Letopisza-Nestora.  Bd.  4. 
—  196)  (N.  M.),  Poboshje  w  17  i  18  w:  KS.  (1890),  9,  11/2.  —  197)  I.  Kamanin  i  M. 
Istomin,  Sbornik  i stör itschesk ich  materialow,  iswletschennych  is  drewnich  aktowych  knig 
Kiewskago  Zentralnago  Aren.  (Sammlung  hist.  Materialien  aus  d.  Central- Archiv  in  Kijew). 
Kiew.  1890.  |[J.  Seh.:  KS.  (1890),  U.]|  —  198)  Kulisch,  Otpadenije  Malorossii  ot 
Polschi  (Abfall  Kleinrufslands  v.  Polen).  (D.  Werk  erschien  in  d.  TOIDR.  für  1888  u.  1889 
u.  separat:  Moskau  1890.  Es  ist  v.  d.  genannten  Gesellschaft  trotz  seiner  Tendenz  aufgenommen 
worden,  namentlich  d.  talentvollen  Darstellung  wegen.)  —  199)  Karpow,  Z.  Schutz; 
Bogdan  Chmelnitzkijs,  in  d.  TOIDR.  n.  sep.:  Moskau,  1890,  im  Auftrage  d.  genannten  Ge- 


111,256  §  &3.    Rufsland  (1890).    Braudo. 

Karpow,  dafs  Chmelnitzkij  nie  an  Verrat  dachte  und  immer  selbst  den  Zaren 
von  seinen  Verhandlungen  mit  der  Türkei  wissen  liefs.  Auch  nimmt  er  die 
Persönlichkeit  Chmelnitzkijs  sonst  in  Schutz.  Er  beweist,  dafs  Kulisch  keine 
Ahnung  von  den  neuen  Quellen  hat  und  dafs  die  Akten  für  die  Jahre 
1654/5  (s.  JBG.  12,  III,  176108'4)  absichtlich  ausgelassen  worden  sind.  - 
Wostokow200)  weist  am  Schicksale  zweier  Anführer  der  aufständischen 
Kosaken  nach,  dafs  die  Moskausche  Regierung  denselben  gegenüber  durch- 
aus nicht  so  grausam  auftrat,  wie  man  annimmt. 

Während  alle  Historiker  behaupten,  dafs  die  Sendung  Schaklowityis  zu 
Mazeppa  im  Jahre  1688  den  Zweck  verfolgt  hätte,  auszuforschen,  inwiefern 
man  auf  die  Kosaken  und  auf  den  Hetman  selbst  —  aus  Anlafs  des  beab- 
sichtigten Krieges  —  sich  verlassen  könnte,  weist  Wostokow201)  auf  Grund 
des  von  ihm  aufgefundenen  Gesandtschaftsberichts  Schaklowityis  nach,  dafs 
der  wirkliche  Zweck  der  Gesandtschaft  war,  Mazeppa  wegen  des  bevor- 
stehenden Feldzuges  um  Rat  zu  fragen.  Wir  erfahren,  dafs  W.  Golitzin 
in  seinen  Träumen  sich  an  Konstantinopel  wagte ;  Mazeppa  zerstreute  sofort 
diese  Träume  und  schlug  den  ganz  bescheidenen  Plan  eines  Zuges  gegen 
die  Krim  vor,  den  man  im  Winter  unternehmen  sollte,  um  anf  dem 
Eise  in  die  Krim  zu  gelangen ;  der  Plan  wurde  angenommen,  aber  bekannt- 
lich nicht  ausgeführt.  —  Einen  interessanten  Beitrag  zur  Geschichte  der  Be- 
ziehungen Peters  zu  Kleinrufsland  liefert  die  Biographie  Polubotoks  ;20f)  es 
wird  hier  der  Kampf  des  letzteren  mit  dem  Präsidenten  der  neuerrichteten 
Verwaltungskammer  für  Kleinrufsland,  Wenjaminow,  geschildert;  die  Klagen 
Polubotoks  blieben  resnltatlos  und  führten  eine  Erweiterung  der  Voll- 
machten Wenjaminows  seitens  des  Kaisers  nach  sich.  —  Eine  neue  Hs.  der 
Chronik  von  Czernigow  giebt  uns  zum  erstenmal  eine  Erzählung  der  Ereig- 
nisse der  Jahre  1704 — 25.208)  —  Von  den  Materialien  Bagalejs*04)  gehören 
die  wichtigsten  (Beschreibung  der  Städte  und  Dörfer)  dem  18.  Jh.  und  geben 
viel  Neues  zur  Erkenntnis  der  Kultur  des  Landes,  seiner  geographischen, 
administrativen  und  ökonomischen  Lage.  —  Ein  interessantes  Material  zum 
Studium  des  ökonomischen  Lebens  der  Bevölkerung  Südrufslands  finden  wir 
in  den  Volkszählungen  der  jüdischen  Bevölkerung  aus  den  Jahren  1765—91  ;m 
in  einer  ausführlichen  Einleitung  sucht  der  Herausgeber  die  Bedeutung  des 
Materials  klarzulegen  und  die  Frage  von  dem  Einflüsse  der  jüdischen  Be- 
völkerung in  ökonomischer  Hinsicht  aufzuklären.  —  Zur  Geschichte  des 
18.  Jh.  gehören  auch  die  wichtigsten  Arbeiten  auf  diesem  Gebiete,  die  Schulgins 
und  Telitschenkos ;  Schulgin806)  gab  uns  eine  ausführliche  Untersuchung  der 


«ellschaft.  —  200)  A.  Wostokow,  Ssudba  Wygowskich  i  Iwana  Netschaja  (D.  Schick«: 
d.  Wygowskii  u.  Iwan  Netschais):  KS.  (1890),  1,  S.  35—46.  —  201)  id-,  Potsolrtir» 
Scbaklowitago  k  Masepe  w  1688  g.  (D.  Gesandtschaft  Schaklowityis  an  Mazeppa  im  J. 
1688):  ib.  5,  S.  199—226.  —  202)  J-  Seh.,  Pawel  Polubotok  (1705—24):  ib.  li 
S.  522 — 38.  —  203)  Tschern igowskaja  Letopis  po  nowomu  spissku  s  predislowiem  A. 
Lasar ewskago  (D.  Chronik  v.  Czernigow  nach  o.  neuen  Hs.  mit  e.  Einleitung  v.  A.  Lau- 
r  ewskij):  ib.  4/5.  —  204)  D.  Bagal  ej,  Materialy  dlja  istorii  kolonisazii  i  byta  charkowskej 
i  ottschasti  kurskoj  i  woroneshskoj  gubernij  (Materialien  z.  Gesch.  d.  Kolonisation  n.  I 
Kultur  d.  Charkowschen  u.  z.  Teil  Kurskschen  u.  Woroneshschen  Gouvernements):  Magas» 
d.  Hist.-Philologischen  Gesellschaft  in  Charkow  (Sbornik  Charkowskago  Istoriko-Paüe- 
logitscheskago  Obschtschestwa)  2.  Charkow.  1890.  —  205)  Archiw  Jugo-Sapadnoj  Rosk 
I.D.  Archiv  d.  Südwestlichen  Rufslands).  Tl.  V.  Bd.  2.  Lief.  1.  Kijew.  1890.  289, 1045  S. 
—  206)  J*  Schulgin,  Otscherk  Kolijewschtschiny  po  neisdannym  i  isdannym  dokumtata» 
(Gesch.  d.  Kolijewschtschina  [so  hiefs  d.  Aufstand]  nach  neuen   u.  alten  Materialien):  KS* 


§  68.    Rufsland  (1890/1).    Braudo.  111,257 

letzten   der  im  18.  Jh.  so  häufigen  Bauernaufstände  auf  dem  rechten  Ufer 
des  Dnjepr  (also  gegen  Polen).     Bis  jetzt  hat  man  angenommen,   dafs  an 
dem  Aufstände  sich  hauptsächlich   verschiedene  Räuberbanden   beteiligten, 
die  ohne  jeglichen  Plan  vorgingen.    Schulgin  weist  nach,  dafs  es  ein  wohl- 
organisierter Bauernaufstand  mit  einem  festen  Plan  war.    Die  Erdrückung 
des  Aufstandes  durch  die  polnische  Regierung   war   eine  solche,  dafs  nach 
derselben  auf  der  Ukraine  wenige  bäuerliche  Wirtschaften  geblieben  sind 
und  die  Steppen  zu  einer  Öde  wurden.     Die  Behauptung  aber,  dafs  die 
rassische  Regierung  den  Aufstand  hervorgerufen,  widerlegt  Schulgin  auf  das 
entschiedenste.    Obgleich  diese  Bewegung  wegen  der  Unterdrückung  gerade 
jener  Rechte  entstand,  welche  die  russische  Regierung  gegen  die  polnische 
Regierung  verteidigte,    hat  sie  doch   der  letzteren  bei  der  Unterdrückung 
des  Aufstandes  geholfen,    weil,   wie  Schulgin  meint,   ein  solches  Auftreten 
der  Schützlinge  Rufslands  die  Sache  der  russischen  Regierung  nur  kompro- 
mittierte.    In  jener  Zeit  wollte  Rufsland  noch  mit  Polen  in  Frieden  leben 
und  dasselbe  als  Bundesgenossen  haben.  —  Telitschenko207)  untersucht  die 
Bedürfnisse  und  Wünsche  der  verschiedenen  Stände  der  Bevölkerung  Klein- 
rufslands  auf  Grund   der  Wahlmandate   in   die   gesetzgebende  Kommission 
Katharinas  und  anderer  Dokumente,   welche  in  der   Zeitschrift  'Kijewskaja 
Starina',  im  43.  Bande  des  Magazins  der  Russischen  Historischen  Gesellschaft 
und  im  2.  Bande  der  Geschichte  des  neuen  Kleinrufslands  von  Skalkowskij 
veröffentlicht  sind.     Die  Wahlmandate  sind  vor   allem  dadurch  interessant, 
dafs  sie   den  Protest   Kleinrufslands   gegen   die  Assimilations-Bestrebungen 
Katharinas  II.  charakterisieren;  alle  fürchteten,  die  gesetzgebende  Kommission 
werde  die  Rechte  der  Bevölkerung  Kleinrufslands  schmälern  und  verschie- 
dene Mifsstände  aufdecken.    Telitschenko  weist  eine  sehr  bemerkbare  Ein- 
mischung der  Regierung  in  die  Wahl  der  kleinrussischen  Bevollmächtigten  und 
die  Zusammenstellung  der  Wahlmandate  nach.    Durch  die  Wahlmandate  aller 
Stände  geht  ein  Wunsch:  man  möge  Kleinrufsland  in  dem  Zustande  ruhig 
weiter  leben  lassen,  in  welchem  es  von  Bogdan  Ghmelnitzkij  unter  die  rus- 
sische Oberherrschaft  gebracht  wurde.    Da  die  meisten  adeligen  Geschlechter 
keine  Beweise  für  ihre  Herkunft  hatten  und  in  den  Regierungskreisen  die 
Überzeugung  herrschte,  dafs   es  keinen  kleinrussischen  Adel  gebe,  so  geht 
durch  alle  Gahiers  die  Bitte  um  die  Anerkennung  des  kleinrussischen  Adels, 
welche  Bitte  auch  gewährt  wurde.     Sonst  dachte  aber  die  Kaiserin   durch- 
aus nicht  daran,  aus  Kleinrufsland  einen  statum  in  statu  zu  machen,  und 
alle  Bitten  um  Bestätigung  der  Privilegien  wurden  abschlägig  beschieden. 
—  Ebenso  geschah  es  mit  den  Bitten  anderer  Stände,  die  alle  nur  von 
Privilegien  für  sich  zu  sprechen  verstanden.     Die  Resultate   dieser  Unter- 
suchung finden   eine  Bestätigung  auch  in  den  Adels-Cahiers  der  Gouverne- 
ments von  Tschernigow,  Poltawa  und  Charkow,908)  von  denen  übrigens  einige 
bereits  bekannt  waren;  hier  wird  unter  anderem  um  das  Verbot  der  Frei- 
zügigkeit der  Bauern  gebeten. 

Aus  den   Beiträgen   zur  Geschichte  Litauens  speziell  erwähnen   wir 
die  Akten  des  Landgerichts  von  Grodno90*)  für  die  Jahre  1539,  1540,  1541/2, 


(1890),  2/8.  —  207)  I*  Telitschenko,  Ssoslownyja  nnshdy  i  shelanija  malorossijan  w 
epochu  ekaterinskoj  kommissii  (D.  Bedürfnisse  n.  Wünsche  d.  kleinruss.  Stände  s.  Zeit  <L 
Kommission  d.  Kaiserin  Katharina):  ib.  8—12.  —  208)  SRIO.  68.  St.  Petersburg.  1889. 
S.   1—741.  —  200)  Akty  Wilenskoj  Kommissii  (Akten  d.  Wilnaschen  Kommission).    Bd.  17. 

Jikretbsriekte  der  Ge«cUeatawU§enMhaft    1891.    HL  17 


111,258  §  °8.    Rnfsland  (1890/1).   Braudo. 

1555  u.  a.,  welche  ein  reiches  Material  zur  Geschichte  der  kulturellen  Ver- 
hältnisse jener  Zeit  geben.  In  der  Vorrede  giebt  der  Heransgeber  Snitko 
eine  Übersicht  des  Inhalts  dieser  Akten.  —  Die  Akten  zur  Geschichte  des 
Simeons-Elosters  in  Brest  sind  eine  Ergänzung  der  Dokumente  zur  Geschichte 
der  orthodoxen  Kirche  in  Brest,210)  welche  im  7.  Band  der  Akten  der 
Archäographischen  Kommission  zu  Wilna  veröffentlicht  sind.  In  der  Vorrede 
giebt  der  Herausgeber  Schtscherbitzkij  eine  Geschichte  des  Klosters  von 
Brest.  Ferner  sind  in  derselben  Edition  noch  andere  Akten  veröffentlicht 
zur  Geschichte  der  orthodoxen  Kirche  im  westlichen  Rufsland,  ihren  und  der 
Regierung  Kampf  gegen  den  Katholizismus  und  die  Unierten.  —  Dieselbe 
Frage  behandelte  das  Werk  von  Bobrowskij.211)  Während  alle  bis- 
herigen Forscher  das  Verdienst  der  Wiedervereinigung  der  unierten  Kirche 
mit  der  orthodoxen  dem  Kaiser  Nicolaus  I.  und  dem  Metropoliten  Ssemaschno 
zuschreiben,  leugnet  dieses  Bobrowskij ;  er  zieht  den  Schwerpunkt  des  Kampfes 
in  die  Epoche  Alexanders  I.  hinüber  und  hält  für  die  Ursache  der  Wieder- 
vereinigung der  beiden  Kirchen,  besser  gesagt  des  Aufgehens  der  unierten 
in  die  orthodoxe,  den  inneren  Kampf,  der  innerhalb  der  ersten  seit  längerer 
Zeit  vor  sich  ging,  den  Kampf  zwischen  dem  latinisierten  Basitianer-Orden 
und  der  an  dem  griechischen  Ritus  festhaltendenden  Geistlichkeit.  Der  Yf. 
entwirft  ein  lebendiges  Bild  der  Bildung  und  des  Lebens  der  damaligen 
Gesellschaft  in  West-Rufsland,  die  Thätigkeit  des  sogenannten  biblischen 
Komitees,  der  Freimaurer  und  andrer  geheimer  Gesellschaften  und  charakteri- 
siert die  Beziehungen  der  Regierung  zu  West-Rufsland.  Das  Werk  hat  eine 
herbe  Kritik  Kojalowitschs212,218)  hervorgerufen,  welcher  überhaupt 
den  Kampf  der  Basilianer  und  der  übrigen  Geistlichkeit  leugnet.  —  Die 
Übersicht  dieser  Litteratur  können  wir  mit  dem  letzten  Bande  der  von 
Batzuschkows214)  herausgegebenen  Trilogie  schliefsen.  —  Im  ersten  Teil 
des  Werkes  wird  ein  Oberblick  der  Geschichte  Weifs-Rufslands  und  Litauens, 
von  Petrow  und  Malyschewskij  zusammengestellt  gegeben;  im  zweiten 
ein  Bild  der  gegenwärtigen  Lage  der  Provinzen,  der  Wiedervereinigung  der 
Kirchen,  des  Wiederauflebens  der  orthodoxen  Kirche  und  der  russischen 
Nationalität.  In  vielen  Rezensionen  wurde  darauf  hingewiesen,  dafs  die 
Darstellung  oft  ihren  objektiven  Charakter  verliert  und  das  Werk  zu  einem 
Pamphlet  wird.  Kutejnikow,215)  kommt  in  seiner  Besprechung  des  Werkes 
zu  dem  wenig  erfreulichen  Schlufs,  dafs  trotz  aller  Bemühungen  der  Regierung 
die  Frage  über  die  wechselseitigen  Beziehungen  der  Nationalitäten  im  west- 
lichen Rufsland  von  ihrer  Lösung  noch  weit  entfernt  sei. 

Zum    Schlufs  seien    noch   einige  Werke   bibliographischen   Charakters 
und  Nachschlagewerke  erwähnt.216"228) 


Wilna.  1890.  LXXIII,  659  S.  —  210)  Archeografitscheskij  Sbornik  dokumentow,  otnoss- 
jaschtschichssja  k  istorii  Sewero-Sapadnoj  Russi  (Archäographische  Sammlung  ▼.  Dokumenten 
2.  Gesch.  d.  nordwestlichen  Rußlands).  Bd.  11.  Wilna.  1890.  XL,  372  S.  —  211)  p- 
Bobrowskij,  Russkaja  greko-uniatskaja  zerkow  w  zaretwowanige  imperatora  Alexandra  I. 
(D.  russische  griechisch-uniierte  Kirche  unter  d.  Regierung  Alex  anders  I.).  St.  Petersburg.  1890. 
XVI,  894  S.  |[K.  S.  K.s  IW.  (1890),  7;  A.  L-k;  KS.  (1890),  4.]|  —  212)  Kojalowitsch: 
ZMNP.  6,  S.  295—868.  —  218)  X  P.  Bobrowskij,  Otwet  na  kritiku  M.  O.  Kojalowitsch* 
(£.  Entgegnung  auf  d.  Kritik  Kojalowitschs) :  ib.  (1890),  11,  S.  217—44.  —  214)  Belorussija 
i  Litwa.  Istoritscheskija  ssudby  Ssewero-Sapadnago  kraja  (Westrufsland  u.  Litauen.  Hiit 
Schicksale  d.  Nordwestlichen  Rufslands).  St.  Petersburg.  1890.  |[N.  Nowitzki;:  KS. 
(1890),  6;  A.Bytschkow:  RA.  (1890),  ll.]|  — 215)  N.S.  Kutejnikow,  Isistoritscbeskich 
ssudeb  Japadnago  kraja  (Aus  d.  hist.  Schicksalen  Westrufslands):  IW.  (1990),  2,  S.  406—29. 


§  54.    Polen  bis  1796.    (1889—91.)    P»wiriski.  111,269 

f  54. 

Polen  bis  1795. 

(1889—91.) 

A.  Pawinski. 

(Verwandte!  in  anderen  §§  s.  'Handbuch',  8.  51.) 

Unseru  Bericht,  der  im  engen  Anschlufs  an  den  vorhergehenden  den 
Zeitraum  der  drei  letztverflossenen  Jahre  umfassen  soll,  beginnen  wir  mit 
der  Verzeichnung  schwerer  Verluste,  die  während  desselben  die  polnische 
Wissenschaft  erlitten  hat.  Vor  kurzem  sind  zwei  Männer  aus  dem  Leben 
geschieden,  die  sich  durch  ihre  Werke  einen  guten  Ruf  in  weiten  Kreisen 
ausserhalb  ihres  Vaterlandes  erworben  haben.  Zu  Warschau  ist  im  Aug.  1890 
Romuald  v.  Hube,  zu  Lemberg  im  Februar  des  folgenden  Jahres  Prof.  Xaver 
Liske  gestorben.  Unübertroffen  waren  Hubes  Leistungen  auf  dem  historisch- 
juristischen  Gebiete,  unvergefslich  bleiben  Liskes  Verdienste  um  die  Hebung 
der  wissenschaftlichen  Forschung  und  des  methodischen  Geistes  in  dem  Be- 
reiche der  polnischen  historischen  Litteratur. 

Senator  v.  Hube  mufs  billigermafsen  zu  den  gelehrtesten  Fachmännern 
unseres  Jh.  gezählt  werden.  Kaum  würde  sich  ein  Rechtshistoriker  anführen 
lassen,  der  ihn,  was  Vielseitigkeit  der  Kenntnisse  und  Gründlichkeit  der 
Fachbildung  anbelangt,  übertreffen  könnte.  Es  war  ihm  vergönnt  gewesen, 
mehr  denn  60  Jahre  ununterbrochen  auf  dem  wissenschaftlichen  Felde  thätig 
zu  sein  und  bis  zu  seinem  letzten  Lebensmoment  in  voller  Geistesfrische  pro- 
duktiv zu  arbeiten.  In  deutschen  gelehrten  Kreisen,  sowohl  wie  in  französischen 
und  italienischen  gut  bekannt,  gehörte  H.  seit  langem  zu  den  gefeiertsten 
Namen  in  der  polnischen  Rechtslitteratur.  Er  begann  seine  wissenschaftliche 
Laufbahn  im  Jahre  1825  (geb.  1803)  an  der  ehemaligen  polnischen  Universität 
zu  Warschau,  nachdem  er  seine  Studien  in  Berlin  unter  Leitung  von  Savigny, 
Hegel,  Steffens  u.  a.  vollendet  hatte.  Römisches  Recht  bildete  die  Grundlage  und 


216)  Meshow,  Russkaja  Istoritscheskaja  Bibliografia  (Russische  Hist.  Bibliographie 
für  1865 — 76).  Bd.  8:  Alphabetisch- Systematisches  Verzeichnis  d.  Werke  in  rassischer  [N — I] 
u.  in  fremden  [A— Z]  Sprachen).  St.  Petersburg.  1890.  438  S.  —  217)  A.  Babrinskij, 
Dworjanskije  rody,  wnessennyje  w  obschtschij  gerbowrik  Wsserossijskaj  Imperii  (D.  Adels- 
geschlechter, welche  in  d.  allgemeine  Wappenbuch  d.  Russischen  Kaiserreichs  eingetragen 
sind).  Bd.  1/2.  St.  Petersburg.  1890.  XXXVIII,  756;  XLII,  795  S.  —  218)  S.  Wengerow, 
Kritiko-biografitscheskij  Slowar  russkich  pissatelej  i  utschenych  (Kritisch  -  biographisches 
Wörterbuch  russischer  Schriftsteller  u.  Gelehrten).  Lieferung  22/8.  St.  Petersburg.  1890. 
336 S.  —  219) Enziklopeditscheakij Slowar,  isdawaemyj  pod  redakziej  I.  E.  Andrejewskago 
vKonversations-Lexikon,  unter  d.  Redaktion  v.  Prof.  Andre  je  wskij).  Bd.  1/2.  St.  Peters- 
burg. 1890.  954,  480  S.  —  220)  N.  Bokatschew,  Opissi  russkich  bibliotek  i  biblio- 
grafitecheskija  isdanija,  nachodjaschtschijassja  w  istoritscheskoj  i  archeologitscheskoj  biblioteke 
P.  Bokatschewa  (Russische  Bibliotheks-Kataloge  u.  bibliographische  Werke).  St.  Peters- 
burg. 1890.  XVIII,  892,  XVIII  S.  —  221)  Otschet  Imperatorskoj  Publitschnoj  Biblioteki 
(Jahresbericht  d.  Kaiserlichen  Öffentlichen  Bibliothek  für  1887).  St.  Petersburg.  1890. 
279,  23,  75  S.  —  222)  Wiktorow,  Opissi  rukopissnych  ssobranij  w  knigochranilischtschach 
ssewernoj  Roasii  (Beschreibung  v.  Hss. -Sammlungen  in  d.  Bibliotheken  u.  Archiven  d. 
nordlichen  Rufalands).  St.  Petersburg.  1890.  II,  378  S.  —  223)  Pamjatnaja  Knishka 
Moskowskawa  Archiva  Ministerstwa  Justizu  (Fuhrer  durch  d.  Moskausche  Archiv  d.  Justiz- 
ministeriums).   Moekau.    1890.    IV,  284  S. 

17* 


111,260  i  54.    Polen  bis  1795.    (1889—91.)    Pawinski. 

den  Ausgangspunkt  seiner  wissenschaftlichen  Thätigkeit  und  romanischen 
Studien  ging  er  mit  besonderer  Vorliebe  sein  ganzes  Leben  nach.  Bahn- 
brechend in  anderer  Richtung  ist  eins  seiner  ersten  Werke  aus  dem  Bereiche 
des  Kriminalsrechts  (Prinzipien  des  Strafrechts  1830)  geworden.  Unter  den 
Germanisten  galt  H.  als  einer  der  besten  Kenner  der  Leges  Barbarorum. 
Seine  Untersuchungen  über  die  Lex  Salica,  über  die  Lex  Burgundionum  u.  a. 
waren  von  Waitz,  Merkel,  Brunner,  Sohm,  Lehmann  u.  a.  hoch  geschätzt. 
Kurz  vor  seinem  Tode  hat  H.  einen  Conspect  über  die  Lex  Salica  als  Ms. 
veröffentlicht.  Es  sollte  bald  eine  eingehende  Analyse  der  Entstehungs- 
geschichte des  salischen  Rechtsdenkmals  folgen.  Die  Arbeit  ist  fast  voll- 
ständig fertig  und  sollte  in  deutscher  Redaktion  erscheinen.  Durch  den  Tod 
ist  der  Vf.  verhindert  worden,  seine  tiefdurchdachte  Studie  der  Öffentlichkeit 
zu  überreichen.  —  Was  polnische  Rechtsgeschichte  anbelangt,  so  sind  H.s 
Werke  epochemachend  zu  nennen.  Seine  'Geschichte  des  polnischen  Rechte 
im  13.  Jh.*  nebst  seinem  Werk  über  die  Geschichte  desselben  Gegenstands 
im  14.  Jh.,  seine  Untersuchungen  über  die  Wislizer  Gesetzgebung  Kasimirs 
des  Gr.  zählen  zu  den  gelungensten  Früchten  seiner  umfassenden  Gelehrsamkeit 
und  seines  scharfen  Geistes.  Vollständig  unbekannte  Gebiete  wurden  dem 
Blicke  der  gleichzeitigen  Forscher  eröffnet,  durch  Verwertung  neuen  hs. 
Materials,  das  in  den  Grod-  und  Landgerichtsakten  aufbewahrt  ist.  —  Mit 
tiefer  Erudition  und  vielseitiger  Belesenheit  vereinigte  H.  Schärfe  des  Blickes, 
Klarheit  nebst  Besonnenheit  des  Urteils  und  philosophische  Ruhe  des  Geistes. 
Es  lag  etwas  klassisches  in  seinen  Werken,  die  für  lange  Zeiten  mafsgebend 
auf  dem  Gebiete  der  polnischen  MA.lichen  Rechtsgeschichte  bleiben  werde.1,2;. 
Liskes  Verdienste  gehören  einem  anderen  Kreise  wissenschaftlicher 
Thätigkeit.  Nicht  als  eminenter  Forscher,  nicht  als  glänzender  Stilist,  nicht 
als  unermüdlicher  Herausgeber  von  archivalischem  Material  hat  sich  L. 
seinen  bleibenden  Ruf  in  der  polnischen  wissenschaftlichen  Welt  erworben. 
Sein  unvergefsliches  Verdienst  gipfelt  in  seiner  akademischen  Thätigkeit  als 
Leiter  des  historischen  Seminars  zu  Lemberg.  Hiermit  soll  der  Wert  seiner 
geschichtlichen  Werke  nicht  geschmälert  werden.  Übrigens  sind  ihrer  nicht 
viele.  Sie  bewegen  sich  hauptsächlich  in  dem  Kreise  der  diplomatischen 
Verhältnisse  des  polnischen  Hofes  zu  Maximilian  und  zur  Wahl  Kaiser 
Karls  V.  in  den  ersten  Dezennien  des  16.  Jh.  Seine  zahlreichen  Aufsätze 
und  Untersuchungen  galten  verschiedenen  Gegenständen  aus  den  verschieden- 
sten Zeiträumen  der  polnischen  Geschichte.  In  der  vielseitigen  Zersplitterung 
fand  der  Verstorbene  keine  Gelegenheit,  sich  auf  breiterer  Grundlage  auf 
ein  Thema  zu  beschränken.  Unermüdet  in  seiner  rastlosen  editorischen 
Thätigkeit,  von  der  in  unseren  früheren  Berichten  immer  die  Rede  gewesen 
war,  konnte  er  nicht  die  nötige  Mufse  finden,  um  sich  zu  sammeln.  Als 
fleifsiger  Rezensent  der  Sybelschen  'Historischen  Zeitschrift'  seit  dem  Jahre 
1870  lieferte  Liske  fast  alljährlich  sehr  genaue  und  detallierte  Berichte  Ober 
polnische  Geschichtslitteratur.  Zu  gleicher  Zeit  war  er  auch  als  Rezensent 
und  Kritiker  sehr  thätig  in  den  heimischen  Monats-  und  Zeitschriften.  Aber 
seine  Mufsestunden,  seine  besten  Kräfte,  seine  gut  geschulten  Fähigkeiten 


1)  A.  Rembowski,  R.  Hube  (poamiertne  wspom-nienie):  Niwa  No.  18 — 20  (1890V 
(£.  höchst  gelungenes  Lebensbild  d.  Verstorbenen  mit  trefflicher  Charakteristik  seiner  ri«l- 
(seitigen  Thätigkeit.)  —  %)  St.  L.f  Romnald  Hube  i  jego  dsialalnote  naukowa:  Atenenm 
Warschau)    (Sept.-Heft  1890),   S.  594—610.    (E.  gute  biogr.  u.  bibliographische  Skiwe  r. 


§  64.    Polen  bis  1795.    (1889—91.)    Pawiriaki.  111,261 

hat  er  vollständig  seinen  zahlreichen  Zuhörern,  Mitgliedern  seines  historischen 
Seminars  gewidmet.  Fast  zwanzig  Jahre  lang  dauerte  seine  ungemein  frucht- 
bare Thätigkeit  auf  diesem  in  Polen  überhaupt  neuen  Felde.  Liske,  ein 
Schiller  Junkmanns  und  Droysens  (1865),  mit  der  neueren  historischen  Methode 
innig  vertraut,  in  die  Geheimnisse  der  deutschen  Forschungstechnik  von  seinen 
Meistern  eingeweiht,  begann  um  das  Jahr  1870  seine  akademische  Laufbahn 
an  der  Lemberger  Universität  und  stellte  sich  zur  Aufgabe,  dieselbe  Methode 
praktischer  Übungen  auf  das  Gebiet  der  polnischen  Geschichtswissenschaft 
zu  ftbertragen.  Liskes  Initiative  ist  bahnbrechend  geworden.  Eine  ganze 
Generation  von  jüngeren  Historikern  ist  unter  seiner  Leitung  herangewachsen 
und  herangebildet  worden.  Der  mächtige  Aufschwung  der  polnischen  Ge- 
schichtsschreibung, der  sich  in  den  letzten  zwei  Dezennien  kundgiebt,  mufs 
grösstenteils  auf  L.s  anregende  Leitung  zurückgeführt  werden.  Der  wahrhaft 
rührende  Pietätskultus  für  den  Meister,  der  unter  seinen  Schülern  sich 
herausgebildet  hat,  bezeugt  am  besten,  wie  resultatvoll  des  Verstorbenen 
Thätigkeit  gewesen  sein  mufs.  So  erklärt  es  sich  auch,  dafs  es  dem  tüchtigen 
Lehrer  gelungen  ist,  einige  Jahre  vor  seinem  Tode  eine  historische  Gesell- 
schaft zu  Lemberg  und  ein  wissenschaftliches  Organ  (die  Vierteljahrsschrift 
Kwartalnik  historyczny)  zu  begründen.  Den  Kern  der  Gesellschaft,  das 
Hauptcorps  der  Mitarbeiter  bilden  fast  ausschliefslich  seine  Schüler.  Diesem 
Lieblingskinde  seiner  regen  Thätigkeit  waren  auch  die  letzten  Jahre  seines 
mit  vielen  körperlichen  Leiden  verbundenen  Lebens  gewidmet.3*4)  Als 
Krönung  des  Gebäudes  kann  die  (zweite)  Versammlung  polnischer  Historiker, 
die  in  Lemberg  im  Juli  1890  auf  Anregung  L.s  sattfand,  betrachtet 
werden.  Unter  seiner  Anleitung  und  Mitwirkung  ist  das  Programm  der- 
selben ausgearbeitet  worden  und  noch  zu  seinen  Lebzeiten  glücklich  ins 
Werk  gebracht  worden.6)  Die  Versammlung,  die  zahlreich  besucht  war, 
zeichnete  sich  aus  durch  planmäfsige  Organisation,  gut  durchdachte  Tages- 
ordnung und  ruhige,  lichtvolle  Diskussion.  Es  handelte  sich  hauptsächlich 
um  vielseitige  Besprechung  der  Arbeiten,  die  zum  weiteren  Gedeihen  der 
im  frischen  Aufblühen  begriffenen  wissenschaftlichen  Thätigkeit  in  Angriff 
zu  nehmen  waren.  Man  hat  sich  im  allgemeinen  dahin  ausgesprochen,  dafs 
die  Publikation  des  historischen  Materials  noch  immer  weiter  geführt  werden 
müsse  und  den  Wunsch  ausgedrückt,  dafs  dem  bisher  so  vernachlässigten 
17.  Jh.  besondere  Aufmerksamkeit  zu  widmen  sei.  Gegen  Fragen  allgemeineren 
Inhalts,  synthetische  Konstruktion,  historiosophische  Probleme,  die  auch  be- 
rührt waren,  hat  sich  merklich  eine  gewisse  Abneigung  kundgegeben.  Augen- 
scheinlich will  man  den  so  mühsam  erworbenen  Boden  der  thatsächlichen 
Erkenntnis  und  der  kritischen  Erforschung  der  Thatsachen  nicht  verlassen. 
QtteUenptiblikationen.  An  erster  Stelle  mufs  hier  derjenigen 
wissenschaftlichen  Unternehmungen  Erwähnung  geschehen,  die  unter  der 
Leitung  der  Krakauer  Akademie  ins  Werk  gesetzt  werden.  Hierher  gehört 
die  neuerdings  erschienene  Sammlung  von  Briefen,  Urkk.,  Aktenstücken, 
die  sich  auf  die  Geschichte  Polens  in  der  ersten  Hälfte  des  15.  Jh.  beziehen. 
Professor   Lewicki   hat   sich    im  Auftrage  der  historischen  Kommission 

«.Sachkenner.)  —  g)  H.  Sawczyriaki,  XaweryLiske:  ib.  2,  S.  172/9.  —  4)  Balzer, 
Zakrzewski,  Pinkel,  Hordynski  n.  a.,  Xawery  Liske:  KwH.  8,  9.  465—548. 

5)  Pamiqtnik  dragiego  xjasdu  bist,  (polakieb  we  Lwowie  (Gedenkbuch  d.  2.  Ver- 
sammlung). Lemberg.  1890.  |[Niwa  No.  16.]|  (Enthält  e.  Sammlang  v.  Referaten,  die  d. 
Venammlnng  z.  Diskussion  vorgelegt  worden  sind.) 


111,262  §  M-    p°l«n  bis  1795.    (1889—91.)    PawiriskL 

der  Krakauer  Akademie  zur  Aufgabe  gestellt,  eine  Nachlese  von  Aktenstücken 
für  das  15.  Jh.  als  Ergänzung  des  früher  schon  von  Szujski  veröffentlichten 
Cod.  epistol.  saeculi  XV.  zu  veranstalten.     Die  Nachlese  ist  infolge  fleißiger 
Nachforschungen  so  grofs  ausgefallen,   dafs  es  nötig  erschienen  ist,  einen 
umfangreichen  4.  Band  allein  der  ersten  Hälfte  des  genannten  Jh.  zu  widmen.9} 
Was  Inhalt  anbelangt,  so  sind  die  jetzt  von  Prof.  Lewicki  publizierten  Akten- 
stacke von  der  gröfsten  Wichtigkeit  und  können  sogar  allgemeineres  Interesse 
beanspruchen.     Mustergültig   darf  auch   die  Editionsweise  genannt  werden. 
Die  Reihe  der  322  Aktenstücke  hebt  mit  dem  Jahre  1382  an  und  schliefst 
mit  dem  Jahre  1445,  d.  h.  mit  der  Zeit,  die  unmittelbar  dem  höchstwichtigen 
Ereignisse  —  dem  Tode  Wladislaws  III.  auf  dem  Schlachtfelde  bei  Varaa 
folgt.     Ungemein  schätzenswertes  Material  ist  durch  diese  Sammlung  an  das 
Tageslicht  gebracht  worden.     Abgesehen   von   den   einzelnen    interessanten 
Beiträgen    zur   inneren   Geschichte  Polens  und  Litauens  in  der  Epoche  des 
mächtigen   Aufschwunges   unter  Witold   und  Wladislaw   Jagello   nach   der 
Schlacht  bei  Tannenberg,  enthält  der  Codex  epist.  eine  Reihe  von  Akten- 
stücken,  die   sich  auf  die  Verhältnisse  Polens  zum  preufsischen  Orden,  zu 
Kaiser    Sigismund,    zum    päpstlichen    Stuhl,    zum    Eonstanzer   Konzil,  zur 
hussitischen  Frage  u.  a.  beziehen.     Es  sind  meistenteils   neue  Streiflichter, 
die  aus  diesen  noch  unbenutzten  Quellen  auf  historische  Fragen  jenes  Zeit- 
alters fallen.     Zur  ausgiebigen  Fundgrube  ist  das  fürstlich  Czartoryskische 
Archiv  zu  Krakau  geworden.     Aufserdem  aber  sind  auch  vom  Herausgeber 
andere  Archive,  sowohl  in  Galizien  als  auch  aufserhalb  in  Breslau,  Komik 
und  Rom  ausgebeutet  worden.     Die  ganze  Publikation  kann  in  jeder  Be- 
ziehung als  musterhaft  gelten.     Sie  zeichnet  sich  durch  grofse  Sorgfalt  and 
Korrektheit  aus,  was  sich  namentlich  in  den  detaillierten  Anmerkungen,  die 
fast  jedes  Aktenstück  begleiten  und  in  den  umfangreichen  Indices  (bes.  index 
rerum)  offenbart.     Ein  merklicher  und  höchst  erfreulicher  Fortschritt  äufsert 
sich  in  editorischer  Thätigkeit  der  Krakauer  Akademie,  wenn  man  die  Publi- 
kation von  Prof.  Lewicki  mit  einer  ähnlichen  (auch  Cod.  ep.  saec.  XV.)  von 
Szujski  aus  dem  Jahre  1876  vergleicht.  —  Chronologisch  schliefst  sich  an 
die  soeben  besprochene  Sammlung  die  Publikation  vom  Grafen  A.  Ciesz- 
k  o  w s  k  i  ,7)  der  aus  dem  Venezianer  Archiv  Briefe  und  Dokumente  mit  Bezug 
auf  die  Geschichte  der  Jagellonen  veröffentlicht.     Der  zweite  Teil  gilt  der 
Geschichte   der  Jahre   1440/4   und   enthält    hauptsächlich   Aktenstücke,  die 
den  türkischen  Krieg  näher   beleuchten.     Viel  brauchbares   Material  auch 
für  allgemeinere  Verhältnisse,  und  zwar  was  den  Anteil  an  dem  Kreuzzuge 
sowohl  des  Papstes  wie  auch  der  Republik  Venedig  anbelangt.  —  Archivalische 
Materialien,  namentlich  zur  inneren  Geschichte  Litauens  im  15.  Jh.  enthält 
die  reichhaltige  Sammlung  von  Prochaska,8)  in  der  auf  289  Dokumente, 
202  Aktenstücke  dem  15.  Jh.   zugefallen  sind.     Von  nicht  geringem  Werte 
sind  dieselben,  und  zwar  deswegen,  weil  sie  aus  einer  Quelle  stammen,  die 
noch   so  wenig  für  die  Geschichtskunde  ausgebeutet  worden  ist.     Die  sog. 
litauische   Metrik,   die  jetzt   in   dem  Hauptarchive  zu  Moskau  aufbewahrt 
wird,   bildet  den  Hauptteil   der   ehemaligen   grofsfürstlichen  Kanzlei.    Die 

—  6)  A.  Lewicki,  Codex  epistolaris  saeculi  decimiqninti,  1892—1445.  Tomas  Üu 
als  12.  Bd.  d.  Monument*  medii  aevi  biet  Krakau,  Akad.  4°.  XLV,  381  S.  —  ?)  A. 
Cieszkowski,  Materyaty  do  bist.  Jagiellonow  z  archiwöw  weneckicb:  Roezniki  Tow. 
Poznan  15  (1889),  S.  798—887.  |[KwH.  (1890)|  3,  S.  577.]|  —  8)  A.  Prochaska, 
Materyaly  archiwalne,   wyjete  gldwnie  z  Metryki  Litewakiej  od    1348  do  1607.   Lembsrg. 


§  54.    Polen  bis  1795.    (1889—91.)    Pawinski.  111,263 

Auswahl,  die  Prochaska  gemacht  hat,  liefert  besonders  für  Städtegeschichte 
interessantes  Material,  das  überhaupt  sorgfältig  und  korrekt  im  Drucke 
wiedergegeben  ist.  —  Lobenswert  mufs  das  Unternehmen  genannt  werden, 
an  dessen  Spitze  Dr.  Celichowski,  Bibliothekar  aus  Komik  bei  Posen 
im  Auftrage  des  Majoratsherrn  Gr.  Zamojski  getreten  ist.9)  Die  vom  Grafen 
Dzialynski  früher  veröffentlichten  Lites  ac  res  gestae  sind  im  Buchhandel 
nicht  mehr  zu  haben  und  gehören  zu  den  grofsen  Bibliotheksseltenheiten. 
Und  doch  ist  diese  Sammlung  von  Aktenstücken  zur  Geschichte  der  unaufhör- 
lichen Streitigkeiten  zwischen  Polen  und  dem  preufsischen  Orden  von  ungemein 
hohem  Belang.  Die  zweite  neu  erschienene  Auflage  enthält  Prozefsakten 
aus  dem  Jahre  1320  und  1339.  Vor  pästlichen  Richtern  wurde  zuerst  in 
Inowrazlaw  der  Streit  verhandelt,  der  sich  zwischen  dem  polnischen  Könige 
Wladislaw  Lokietek  und  dem  Orden  wegen  der  Occupation  von  Ostpommern 
entsponnen  hat,  dann  im  Jahre  1339  unter  Kasimir  d.  Gr.  im  weiteren  Ver- 
lauf des  blutigen  Streites.  Nicht  uninteressant  ist  der  Umstand,  dafs  die 
letzterwähnte  Verhandlung  in  Warschau  stattgefunden  hat  und  dafs  bei  dieser 
Gelegenheit  die  künftige  Hauptstadt  Polens  zum  erstenmal  aus  dem  nebel- 
haften Dunkel  ans  Tageslicht  tritt.  Die  neue  Edition  ist  von  dem  unlängst 
verstorbenen  J.  Zakrzewski,  dem  rühmlichst  bekannten  Herausgeber  des  Cod. 
dipl.  Majoris  Poloniae,  vorbereitet  worden.  In  dem  Anhange  sind  als  Beleg- 
stücke einige  Urkk.  hinzugefügt.  Kurzgefafste  Vorreden,  die  vom  Verstorbenen 
stammen,  dienen  zur  Einführung  des  Lesers  in  die  Details  des  Streites.  Es 
ist  zu  bedauern,  dafs  der  neue  Herausgeber  sich  nicht  die  Mühe  gegeben 
hat,  der  stattlichen  Publikation  ein  Personen-  und  Ortsverzeichnis  beizufügen. 
—  Aus  der  Privatbibliothek  des  Grafen  Przezdziecki  ist  von  A.  C  h  m  i  e  l10)  eine 
Sammlung  von  verschiedenen  Urkk.  publiziert  worden.  Sie  umfafst  den  Zeit- 
raum von  1239 — 1741.  Dem  MA.  gehören  26  Urkk.  an,  und  diese  sind 
von  gröfserem  Belang  als  die  späteren,  unter  denen  viele  regestenartig  an- 
geführt werden.  Die  Sammlung,  die  manches  neues  enthält  und  mit  An- 
merkungen, Orts-  und  Personenverzeichnissen  versehen  ist,  macht  guten 
Eindruck  durch  die  sich  überall  in  derselben  kundgebende  Sorgfalt  des 
Herausgebers. 

Ins  MA.  reicht  auch  die  Sammlung  von  Synodalstatuten  der  einst  um- 
fangreichen Diözese  von  Kujavien  und  Pomerellen.  Dieselbe  ist  von  dem 
verstorbenen  Prälaten  Zeno  Chodytiski11)  veranstaltet  worden  und  bietet 
eine  reiche  Kollektion  von  Synodalbeschlüssen,  die  meistenteils  zum  ersten- 
mal erst  an  das  Licht  der  Öffentlichkeit  treten.  Sechs  derselben  gehören 
dem  MA.,  die  folgenden  beziehen  sich  auf  das  16.  Jh.  und  reichen  bis  zum 
Jahre  1641.  Die  fleifsig  zusammengestellte  Sammlung  ist  von  dem  Bruder 
des  verstorbenen  Prälaten,  von  dem  Domherrn  Stanislaus  Chodyüski  ver- 
öffentlicht worden.  Sie  zeichnet  sich  nicht  allein  durch  korrekte  Wieder- 
gabe des  Textes  aus,  sie  bekundet  zugleich  die  tiefe  Liebe,  mit  der  sich 
der  Sammler  seinem  Studium  gewidmet  hat.     Dem  Texte  ist  eine  umständ- 


1890.  VIII,  212  S.  |[KwH.  (1891)  1,  8.  160;  Ateneum  (1890)  8,  S.  869.]|  —9)  Lites 
me  res  gestae  inter  Polonos  ordinemque  Cruoiferorum.  Ed.  alter«.  Tom  I.  comprehendit  A. 
causam  actam  an.  1820  pag.  1 — 54.  B.  causam  actam  anno  1839  pag.  55 — 418  addita- 
mentum  pag.  415—61.  Posen,  Verlag  d.  Bibliothek  in  Komik.  1890.  4°.  VIII,  462  S. 
|[KwBL  (1891)  4,  S.  878.]|  —  10)  A.  Chmiel,  Zbirfr  dokumentdw  w  bibl.  hr.  Przezdzieckich 
w  Warszawie.  Krakau.  1890.  XIX,  160  S.  |[KwH.  (1891),  2,  S.  408.]|  —  11)  Z. 
Chodynski,  Statuta  synodalia  diocesis  Wladislariensis  et  Pomeraniae  (nebst  e.  geograph. 


III264  §  »4.    Polen  bis  1796.    (1889—91.)    Pawiriski. 

liehe,  lateinisch  geschriebene  Vorrede  vorausgeschickt,  die  eine  gut  verfafete 
Geschichte  der  Eujavisch-Pomerellischen  (am  linken  Ufer  der  Weichsel  bis 
Danzig)  Diözese  nebst  geographischer  Beschreibung  der  Grenzen,  Ein- 
teilung der  Sprengeis  u.  a.  enthält.  Höchst  nützlich  als  Orientierungsmittel 
darf  die  am  Schlüsse  der  Sammlung  beigefügte  geographische  Karte  genannt 
werden.  Eine  gute  Übersicht  der  Diözesan-Synoden,  chronologisch  geordnet, 
beschliefst  die  gründliche  Einleitung.  Nicht  unerwähnt  soll  auch  das  umständ- 
lich bearbeitete  Sachregister  bleiben.  Es  stammt  aus  der  Feder  eines  kompetenten 
Geistlichen,  Joh.  Fijalek  JGD.  Oberhaupt  muÜB  dieser  Publikation  volles 
Lob  gespendet  werden.  —  Von  der  früher  schon  besprochenen  Urkk.sammlnng 
aus  dem  fürstlichen  Sanguszko-Archiv  zu  Slawuta  liegt  der  4.  und  5.  Band 
vor.18)  In  dem  3.  Bande,  der  mit  dem  Jahre  1507  anheben  sollte,  findet  sich 
noch  eine  Nachlese  aus  der  früheren  MAlichen  Periode.  Das  meiste  Material 
bezieht  sich  jedoch  auf  die  ersten  Dezennien  des  16.  Jh.  und  umfafst  den 
Zeitraum  bis  auf  1534.  Der  folgende  Band  liefert  Urkk.  für  die  Zeitspanne 
bis  1547.  Zum  gröfeten  Teil  sind  es  russisch  geschriebene  Aktenstücke  und 
zwar  vorzüglich  zur  Geschichte  Wolhyniens  dienend.  Mehrere  darunter, 
wie  das  aus  dem  Jahre  1528  stammende  Verzeichnis  von  Kriegsleistungen 
der  wolhynischen  Gutsbesitzer  kann  billigermafsen  allgemeineres  Interesse  bean- 
spruchen. Das  in  russischen  (altslawischen)  Lettern  gedruckte  Material,  das 
nicht  wenige  Schwierigkeiten  beim  Ablesen  der  Originalschrift  und  deren 
Wiedergabe  bietet,  ist  mit  grofser  Sorgfalt  vom  Herausgeber  B.  Gorczak 
veröffentlicht  worden  und  die  ganze  Edition  weist  im  Vergleich  mit  dem 
1.  Bande  einen  merklichen  Fortschritt  auf.  —  Die  Publikation  von  ver- 
schiedenen Gerichtsakten,  die  bekanntermafsen  für  die  innere  Geschiebte 
Polens,  besonders  im  MA.,  eine  so  ergiebige  Quelle  bieten,  hat  auch  im 
letzten  Triennium  ihren  guten  Fortgang  gehabt.  Dem  1.  Bande  der  'ältesten 
grofspolnischen  Grodbücher',  in  dem  die  Posener  Landgerichtsprotokolle  bis 
zum  Jahre  1399  veröffentlicht  worden  sind,18)  ist  der  2.  mit  den  Verhandlungen 
der  Landgerichte  zu  Gnesen,  Kosten  und  Peisem  gefolgt.  Somit  ist  das 
ganze  wichtige  Material,  das  im  Posener  Staatsarchiv  in  den  Gerichtsbüchern 
des  14.  Jh.  aufbewahrt  wird,  der  Öffentlichkeit  übergeben.  Die  polnische 
gelehrte  Welt  weifs  recht  gut  die  guten  Dienste  zu  beurteilen,  die  ihr  durch 
diese,  so  tüchtig  von  Herrn  v.  Lekszycki,  dem  königl.  Archivar  zu  Posen, 
ins  Werk  gesetzte  und  ausgeführte  Publikation,  erwiesen  worden  sind.  Es 
ist  zu  hoffen,  dafs  auch  die  folgenden  Bücher  und  zwar  aus  der  ersten 
Hälfte  des  15.  Jh.,  aus  dem  Archivverschlufs  an  das  Tageslicht  gebracht 
werden.  —  Zum  Schlufs  ist  auch  der  von  dem  verstorbenen  Professor 
Liske 14)  geleiteten  Unternehmung  Erwähnung  zu  thun.  Der  letzte  14.  Band 
der  Lemberger  Gerichtsprotokolle  ist  noch  vor  seinem  Tode  erschienen. 
Die  Gerichtsverhandlungen,  die  sich  in  dem  genannten  Bande  auf  den  Lern* 
berger  Kreis  beziehen,  und  zuweilen  typisch  sich  wiederholende  Formeln 
enthalten,  sind  von  dem  Herausgeber  absichtlich  abgekürzt  worden.  Es  wird 
behauptet,   dafs   das  nicht  immer   mit   der  nötigen  Umsicht  geschehen  ist. 


Karte).  Varsar.  1890.  4°.  XXXVIII,  S.  298.  ([PrzegtKat.  (Warscb.)  No.  50.] |  -  12) 
B.  Gorczak,  Arohiwum  kB.  Lubartowiezdw  Sanguszkdw  w  Slawncie.  Tom.  III.  1432—1634 
Tom.  IV.  Lemberg.  1890.  4°.  3.  Bd.:  XXXV,  556  S.,  4.  Bd.:  XXXIII,  647  S.  |[KwH. 
(1892)  1,  S.  154;  Ateneum  (1891)  3,  S.  172.])  —  lg)  J.  v.  Lekszycki,  6.  JBG.  12. 
|[KwH.  (1890)  Heft  3,  S.  545.]]  —  14)  X.  Liske,  Akta  grodzkie  i  ziemskie.  Tom.  UV. 
Najdawniejsze   zapiski   sadow  lwowskich    1440—56.    Lemberg.     1889.     4°.    XX,   684  S. 


§  54.    Polen  bis  1795.    (1889—91.)    Pawiriski.  111,265 

—  Nach  dem  früher  schon  befolgten  Plan  werden  anch  städtische  Akten- 
stücke mit  Bezug  auf  die  Geschichte  Krakaus  und  dessen  Vorstädte  von 
Professor  Piek os ins ki  veröffentlicht.  Der  erste  Teil  des  2.  Bandes  um- 
fafst  die  Fortsetzung  der  Sammlung  von  Gesetzen,  Privilegien  nnd  Statuten  der 
Stadt  Krakau  vom  Jahre  1587  bis  1696,15)  d.  h.  aus  dem  17.  Jh.,  der 
Epoche  des  traurigen  Verfalls  der  ehemals  besonders  im  16.  Jh.  so  blühenden 
Haupt-  und  Residenzstadt  Polens. 

Auf  innere  Geschichte1**1"4)  bezieht  sich  auch  das  von  demselben 
Herausgeber  veröffentlichte  Buch  unter  dem  Titel:  Der  deutsche  Oberhof 
auf  der  Burg  Goless  und  dessen  Akten.18)  Es  sind  darin  Gerichtsverhand- 
lungen nach  deutschem  Recht  enthalten.  Die  Burg  gehörte  ehedem  mit 
einem  Komplex  von  geistlichen  Gütern  einem  der  mächtigsten  Klöster  in 
Polen,  nämlich  dem  Benediktinerkloster  in  Tyniec  bei  Krakau.  Dio  klöster- 
lichen Dörfer  waren  meistenteils  nach  deutscher  Art  eingerichtet  mit  deutschen 
Gemeindeordnungen  und  deutschem  Recht.  Für  Angelegenheiten  der  Vögte 
nnd  Schultheifsen  waren  besondere  Obergerichte  eingesetzt  und  die  Schöffen- 
bank bei  solchen  Gerichten  wurde  gewöhnlich  aus  Vögten  und  Schultheifsen 
der  Umgegend  gebildet.  Gerichtsprotokolle  eines  solchen  enthält  die  ge- 
nannte Sammlung,  dio  auch  für  Kulturgeschichte  nicht  uninteressantes  Material 
bietet.  Ebenso  auch  in  dieser  Hinsicht  bemerkenswert  ist  die  andere  von 
Professor  Piekosiiiski  veranstaltete  und  publizierte  Sammlung  von  Kriminal- 
akten des  Kriminalgrenzgerichtes  in  Muszyna  (im  Sandezer  Kreis  an  der 
ungarischen  Grenze).  Um  ein  Jh.  älteres  Material  bringt  zum  Gebrauch 
der  Historiker  das  Buch  von  Professor  Balz  er,  das  ihrem  Inhalte  nach 
anch  in  das  Bereich  der  Kriminalistik  gehört.  Der  Herausgeber  bietet  hier 
eine  Art  von  Registrum  male-ficorum  aus  dem  Sanoker  Grodgerichtsbezirke.19) 
Die  verschiedenen  Cbelthäter  waren  je  nach  dem,  nach  deutschem  oder  nach 
polnischem  Recht  abgeurteilt  worden.  Die  Gerichtsprotokolle  in  polnischer 
Sprache,  in  ein  besonderes  Buch  aufgenommen,  wie  dies  eben  hier  der  Fall 
gewesen  war,  gehören  zu  grofsen  Seltenheiten  und  werfen  viel  Lichtstrahlen 
auf  den  geselligen  Zustand  des  betreffenden  Landes  resp.  Kreises.  Der 
Herausgeber,  der  mit  vielem  Fleifs  seiner  Aufgabe  nachgegangen  ist,  hat  sich 
auch  der  Mühe  unterzogen,  eine  gründliche  und  wertvolle  Einleitung  zu  ver- 
fassen, in  der  vom  juristischen  Standpunkte  aus  das  dargebotene  Material 
ausgebeutet  worden  ist. 

Das  15.  Jahrhundert  berührt  noch  eine  hs.  Arbeit  von  Korzeniowski, 
welche  Spezialforschern,  die  sich  für  dieses  Material  interessieren,  in  den  Räum- 
lichkeiten der  Krakauer  Akademie  zugänglich  ist.  Die  Excerpte,  die  haupt- 
sächlich aus  dem  Vatikanischen  Archiv  und  zwar  aus  der  Abteilung  des 
sogenannten  Konsistorialarchivs  stammen,  enthalten  Notizen,  Mitteilungen, 
Beschlüsse    des  Kardinalkollegiums    betreffs   Bischofsernennungen    für  ver- 


[KwH.  (1890),  Heft  3,  S.  649;  Ateneum  (1890)  8,  S.  169.]|  —  15)  Fr.  Piekosiiiski, 
Lege«,  pririlegia  et  Statute  civ.  Cracoriensis.  Tomas  IIa«  1687—1696  (bildet  d.  12.  Bd. 
d.  Acta  bist,  res  gestas  Poloniae  iUnstrantia).  Krakau,  Akad.  1890.  4°.  LH,  697  S.  - 
16)  XF.  Bostel,  D.  Piotrkower  Konstitution  v.  Jahre  1625.  £.  polnisches  Rechtsdenkmal 
aus  <L  15.  (?)  Jh.  Jahresber.  cL  2.  Obergymnaeiums  in  Lemberg.  Lemberg.  1890.  80  S. 
IfKwH.  (1891)  1,  S.  166.]|  —  1?)  X  id.,  Tymczasowa  ustawa  Radomska  z  r.  1505: 
KwH.  4  (1889),  S.  658—86.  —  18)  Fr.  Piekosiiiski,  a)  Akte  sadu  lenskiego  w  Grtfdku 
goleakim  (1405 — 1546);  b)  Akte  sqdu  kryminalnego  kresu  Muszyriskiego  (1647 — 1765). 
Krakau,  Akad.  4°.  XXXIV,  820  S.  |[KwH.  (1890)  4,  S.  752.]|  —  19)  O.  Baiser, 
Regestr    zloczyncrfw    grodu    sanockiego    1554 — 1688.     Lemberg.      268    8.      |[PNL.    19, 


111,266  §  54.    Polen  bis  1795.    (1889—91.)    PawinskL 

schiedene  polnische  Diözesen  vom  Jahre  1400 — 1600.*°)  Von  erheblicher 
historischer  Wichtigkeit  sind  dieselben,  besonders  wenn  sie  sich  auf  die 
detailliertere  Beschreibung  der  Diözese  beziehen,  für  welche  der  resp. 
Bischof  ernannt  werden  sollte.  Das  gut  gesichtete  Material  bildet  nur  einen 
geringen  Teil  der  reichhaltigen  hs.  Sammlungen,  welche  mittels  Abschriften 
aus  dem  Vatikanischen  Archiv  auf  Kosten  der  Krakauer  Akademie  veran- 
staltet werden.  Seit  einigen  Jahren  werden  alljährlich  nach  Rom  zu  diesem 
Zweck  angehende  Historiker  gesandt,  die  unter  persönlicher  Leitung  von 
Professor  Smolka  (1887)  das  Werk  begonnen,  und  jetzt  bei  Befolgung  schrift- 
licher Instruktion  dasselbe  weiter  führen. 

Für  neuere  Zeit  (seit  Anfang  des  16  .Jahrhunderts)  ist  im  letzten  Trienninm 
nicht  besonders  viel  publiziert  worden.  —  Von  einzelnen  kleineren  Aktenstücken 
abgesehen,  ist  das  wichtigste  Material  von  Korzeniowski,  Wierzbowski 
und  Chotkowski  veröffentlicht  worden.  Die  Fortsetzung  der  Uchansciana  ent- 
hält meistenteils  Briefe  des  Primaten  an  den  ermländischen  Bischof  Hosius.*1) 
Besonders  beachtenswert  sind  die  von  Korzeniowski  veröffentlichten 
'Orichoviana',  welche  aus  lateinischen  und  polnischen  Briefen,  Abhandlangen 
und  Schriften  Orzechowskis,  des  bekannten  Schriftstellers,  Agitatoren  und 
Publizisten  bestehen  und  den  Zeitraum  von  1543 — 66  umfassen.  Der  Brief- 
wechsel Orzechowskis  mit  den  gleichzeitigen  bedeutenden  Persönlichkeiten,  der 
hier  zum  erstenmal  in  dieser  Fülle  ans  Licht  tritt,  ist  von  nicht  geringem 
Interesse.22)  —  An  dieser  Stelle  sei  auch  Erwähnung  gethan  der  von 
Chotkowski  weiter  geführten  Edition  des  Historici  diarii.28)  Der 
nun  vorliegende  Band  (III)  umfafst  die  Jahre  von  1609 — 19.  Der  Hauptzweck 
der  Chronik  bestand  darin,  eine  breiter  angelegte  Geschichte  des  Jesuiten- 
hauses  zu  St.  Barbara  in  Krakau  zu  liefern.  In  das  Jahrbuch  ist  aber  auch 
reichsgeschichtliches  Material  aufgenommen  worden.  Neben  sehr  genauen 
Nachrichten  über  wissenschaftliche  Thätigkeit  der  Jesuiten,  findet  sich  eine 
reiche  Fülle  von  ebenfalls  genauen  Angaben  über  Staatsangelegenheiten, 
Reichstage,  Hofleben  u.  s.  w.  Die  kurzen  Notizen  (unrecht  von  uns  JB6. 
11,  II,  217  Reisenotizen  genannt)  in  den  zwei  ersten  Bänden,  die  wenig 
Ausbeute  für  die  politische  Geschichte  bis  1608  darboten,  erlangen  in  der 
Fortsetzung  einen  hohen  Grad  von  Wichtigkeit  und  Interesse.  Noch  darf 
hier  bemerkt  werden,  dafs  die  von  Professor  Chotkowski  besorgte  Ausgabe 
alle  strengen  Forderungen  in  jeder  Hinsicht  befriedigt.24)  —  Zum  Schiais  unseres 
Berichtes  über  Quellenpublikation  wollen  wir  noch  auf  den  9.  Band  der 
Volumina  Legum  aufmerksam  machen.26)  Mehr  denn  hundert  Jahre  hat 
das  grofse  Unternehmen  der  Piaristen  zu  Warschau  —  allgemeine  Sammlung 
von  Reichstagsbeschlüssen  —  seiner  Fortsetzung  geharrt.  Die  Konstitutionen 
von  1780  und  ff.  waren  in  das  umfassende  Werk  nicht  mehr  aufgenommen 
worden.     Erst  jetzt  sind  die  in  Flugschriften  bekannten  Beschlüsse  gesammelt 


S.  866.]|  —  20)  J-  Korzeniowski,  Excerpta  ex  libris  manu  scriptis  archivi  Consistorial» 
Romani  1400—1600  expeditionis  Romaoae  cura  collecta.  Krakau,  Akad.  1890.  151  S. 
|[PNL.  19,  S.  856.]|  —  21)  J.  Wierzbowski,  Uohanioiana  czyli  zbidr  dokumentöw  o.a.  w. 
3.  Bd.  Warschau.  1890.  IV,  XIII,  316  S.  |[KwH.  (1891)  4,  S.  886.]|  —  22)  J.  Korze- 
niowski, Orichoviana.  Opera  inedita  et  epistulae  Stanislai  Orzeehowski  1643 — 66.  VoL  1- 
Krakau,  Akad.  1891.  XVIII,  740  8.  —  28)  W.  Chotkowski,  Ks.  J.  Wielewickiego 
3.  J.  Dziennik  spraw  domu  zakonnego  O.  O.  Jezuitow  1609—19.  3.  Bd.:  Scriptores  Her- 
Polon.  T.  XIV.  1889.  XV,  367  S.  |[KwH.  (1890)  2,  S.  400/2.]|  —  24)  X  W.  Nehring, 
Listy   Jana   Zamojskiego   do   Radziwiltöw,    1674—1602:    KwH.    2,    (1890),    S.   236—58; 


§  54.    Polen  bis  1795.    (1889—91.)    Pawiriski.  111,267 

und  abgedruckt  worden,  dem  Format  nach  an  die  neuere  Petersburger 
Edition  vom  Jahre  1859  angepafst.  Mit  Unterstatzung  der  Krakauer  Aka- 
demie und  unter  derer  Leitung  ist  der  neue  Band  aus  dem  Nachlafs  eines 
Piaristen  (A.  Jakubowski)  veröffentlicht  worden.  Es  war  die  höchste  Zeit, 
endlich  die  Beschlüsse  des  grofsen  vierjährigen  Reichstages  (1788)  der  Wissen- 
schaft zugänglich  zu  machen.  Die  gesetzgeberische  Thätigkeit  des  vielseitig 
reformierenden  Reichstages  bietet  ja  so  hohes  Interesse,  dafs  es  fast  unbe- 
greiflich bleibt,  wie  diesem  Gegenstande  so  spät  die  Aufmerksamkeit  ge- 
widmet worden  ist.  Man  hat  einem  Notzustande  büligermafsen  abgeholfen 
—  ob  dies  aber  mit  der  nötigen  Präzision  und  Sorgfalt  geschehen  ist,  kann 
vielleicht  in  Frage  gestellt  werden.  Jedenfalls  aber  ist  durch  den  9.  Band 
eine  sehr  fühlbare  Lücke  ausgefüllt  worden. 

Allgemeine  Darstellungen  kommen  noch  immer  selten  zum 
Vorschein,  was  bei  dem  gegenwärtigen  Zustande  der  wissenschaftlichen 
Forschung  leicht  zu  erklären  ist.  Von  dem  früher  schon  angezeigten  Werke 
Bobrzyöskis86)  liegt  nun  in  3.  Auflage  die  zweite  Hälfte  vor  (von 
1492  bis  1795),  die  mit  geringen  Ausnahmen  nichts  anderes  als  eine  Wieder- 
holung des  schon  Bekannten  enthält.  Da  seit  dem  Erscheinen  der  2.  Auf- 
lage in  vielen  Beziehungen  neue  Resultate  durch  die  Forschung  erlangt 
worden  sind,  so  würde  sich  besonders  die  Geschichte  der  zwei  letzten  Jhh. 
der  politischen  Existenz  Polens  zu  einer  gründlichen  Umarbeitung  geeignet 
haben.  Aber  das  scheint  dem  Vf.  bei  seinem  ausgeprägten  Pragmatismus 
schwer  gefallen  zu  sein.  Übrigens  vertragen  Werke,  welche  skizzenhaft 
ganze  Jhh.  im  gedrängten  Vortrage  darstellen,  so  manchen  Mangel  an  feiner 
Behandlung  des  Details,  so  manchen  Vorwurf  wegen  Geringschätzung  des 
Thatsächlichen.  Jedenfalls  ist  das  Buch  von  Bobrzynski  als  'ein  Umrifs' 
der  polnischen  Geschichte  anziehend  und  anregend  geschrieben,  was  von 
einem  ähnlichen  Versuche  des  Herrn  E.  Boguslawski97)  nicht  behauptet 
werden  kann.  Beide  Vff.  lassen  sich  weder  zusammenstellen  noch  vergleichen. 
Bobrzynski,  ehemaliger  Universitätsprofessor,  hat  sich  als  selbständiger  Forscher 
hervorgethan,  Boguslawski  kompiliert.  Der  erste  besitzt  ein  Formtalent, 
der  andere  ist  in  seinem  Schulhandbuche  pedantisch  und  läfst  sich  dabei 
?on  einem  äufserst  gewagten  Pragma  beherrschen. 

Regeres  Leben  entfaltet  sich  im  Bereich  der  Einzelforschungen. 
Das  neu  gewonnene  Material  wird  geordnet,  gesichtet  und  verarbeitet.  Be- 
sonders merklich  giebt  sich  diese  Richtung  kund  in  einem  höchst  lobens- 
werten Unternehmen  auf  dem  Gebiete  der  geschichtlichen  Bibliographie. 
Die  Arbeit  von  Dr.  L.  F  i  n  k  e  1 B8)  gehört  zu  den  wichtigsten  Erscheinungen 
des  letzten  Trienniums.  Wenn  irgendwo,  so  bietet  die  polnische  historische 
Bibliographie  ungemeine  Schwierigkeiten,  namentlich  wegen  der  ungewöhn- 
lichen Zerstreutheit  des  Materials.  Übrigens  ist  das  Werk  von  Dr.  Finkel 
viel  breiter  als  die  Dahlmann-Waitzsche  Quellenkunde  angelegt.  Der  starke 
aus  527  Seiten  bestehende  1.  Teil  umfafst  in  sehr  kompaktem  Drucksatz 
nur  Angaben  von  Quellen.  —  Der  folgende  Band  wird  ausschliefslich  den 


3,  S.  494—512.  —  25)  Volumina  legum.  Tom.  IX.  Krakau,  Akad.  1889.  Fol.  VI, 
503  8.  |[KwH.  (1890),  Heft  2,  S.  845;  Niwa  (1890),  No.  28;  BW.  (1890)  1,  S.  122.]| 
26)  M.  Bobrzynski,  Dzieje  Polakl  w  zarysie  2.  Bd.  8.  Ausgabe.  Krakau.  1890. 
383  S.  f[Preeg.  tyg.  (Warsch.)  No.  29— 8S.]|  —  2?)  E.  Boguslawski,  Hist.  Polaki. 
Krakau.  1889.  251  S.  |[KwH.  (1890)  2,  S.  367—75;  Ateneum  (1890)  4,  S.  169.]|  — 
28)  L.  Finkel,  Bibliografia  hist.  polskiej.    Lemberg,  Verlag  d.  hist.  Kommis.  d.  Krakauer 


111,268  §  &*•    Polen  bis  1795.    (1889—91.)    Pawirieki. 

Bearbeitungen  gewidmet  sein.  Was  Umfang  und  Details  anbelangt,  so  über- 
ragt die  Arbeit  von  Finkel  auch  das  Werk  von  Monod  Ober  Frankreichs 
Bibliographie.  Der  nun  vorliegende  1.  Teil,  dem  auch  eine  kurze  französisch 
geschriebene  Einleitung  vorausgeschickt  ist,  bezieht  sich  nur  anf  das  reiche 
Quellenmaterial.  Dasselbe  zerfällt  in  zwei  Teile:  Aktenstücke,  Dokumente 
und  Chroniken,  Annalen,  Memoiren,  Lebensbeschreibungen  u.  s.  w.  Der 
eigentlichen  historischen  Bibliographie  geht  ein  umständliches  Verzeichnis 
von  Hülfsmitteln  zur  Archivkunde,  Chronologie,  Diplomatik  u.  s.  w.  voran. 
Die  Aktenstücke,  die  in  allgemeinere  Gruppen  zusammengefafst  sind,  werden 
dann  chronologisch  nach  Jhh.  angeführt ;  ebenfalls  Chroniken,  Annalen.  Da? 
Jahr  1815  ist  als  Schlufstermin  angenommen  worden.  Das  sorgsam  ausge- 
führte Unternehmen,  welches  sich  durch  zweckgemäfse  Anordnung  des  Materials 
und  Übersichtlichkeit  auszeichnet,  verdient  volle  Anerkennung.  Es  mufs  für 
jeden  Forscher  zu  einem  unentbehrlichen  Hülfsbuche  werden  und  wird  auch 
wesentlich  viel  beitragen  können  zur  Vervollständigung  ihrer  Leistungen.  Ein 
solches  Unternehmen,  wie  eine  derartige  Bibliographie  darf  billigermafsen 
als  Beweis  von  tiefgehender  Richtung  der  polnischen  Geschichtswissenschaft 
betrachtet  werden.  —  Als  Nebenbeitrag  gehört  auch  in  dieses  Gebiet  die 
fleifsige  Zusammenstellung,  die  sich  auf  das  im  vatikanischen  Archiv  und  in 
anderen  römischen  Bibliotheken  gefundene  und  abgeschriebene  Material  be- 
zieht. Vierzig  Foliobände  von  Eopieen,  die  von  jüngeren  ad  hoc  nach 
Rom  gesandten  Historikern  gemacht  worden  sind,  bilden  eine  in  der  Krakauer 
Akademie  aufbewahrte  und  jedem  Forscher  zugängliche  Sammlung  von  Akten- 
stücken, die  hauptsächlich  die  Zeit  des  Königs  Stephan  Bathory  berück- 
sichtigen. Um  die  Benutzung  derselben  zu  erleichtern,  ihren  Inhalt  zur 
allgemeinen  Kenntnis  zu  bringen,  ist  die  übersichtliche,  mit  einem  Personen- 
register versehene  Zusammenstellung  veranstaltet  worden.  Korzeniowski  war 
thätiges  Mitglied  der  sogenannten  römischen  Expedition  und  hat  auch  seinen 
'Katalog'  mit  grofser  Vorliebe  zu  Werke  gebracht.29)  Einzelnes  was  die 
Thätigkeit  der  Krakauer  Akademie  in  editorischer  Beziehung  anbelangt,  findet 
man  in  dem  Gedenkbuch  derselben,  welches  eine  Übersicht  der  Leistungen 
(nebst  einer  genauen  Bibliographie)  im  Zeiträume  der  ersten  fünfzehn  Jahre 
ihres  Bestehens  bietet.80)  Gelegentlich  sei  auch  hier  die  Aufmerksamkeit 
des  ausländischen  Lesers  auf  ein  anderes  Unternehmen  derselben  Akademie 
gelenkt.  Seit  drei  Jahren  (1889)  erscheint  ein  monatlicher  Anzeiger  der 
Krakauer  Akademie,  in  welchem  meistenteils  Selbstanzeigen  über  neu  er- 
schienene Werke  veröffentlicht  werden  in  deutscher  oder  französischer  Sprache. 
Volle  Anerkennung  verdient  dieses  Bestreben  der  Akademie.  Das  weite 
Ausland,  das  sich  für  die  wissenschaftlichen  Leistungen  derselben  inter- 
essieren sollte,  findet  Gelegenheit  sowohl  den  laufenden  Geschäftsgang  in 
den  einzelnen  Abteilungen  kennen  zu  lernen  als  auch  mit  den  Publikationen 
vertraut  zu  werden.  Die  umständlichen  Anzeigen  von  Werken  und  Abhand- 
lungen zeichnen  sich  durch  streng  sachgemäfse  Inhaltsangabe  aus.  Auch 
anderwärts  erschienene  wissenschaftliche  Arbeiten  können  in  den  Bulletins 
angezeigt  werden. 


Akad.  XVI,  527  S.  —  29)  J»  Korzeniowski,  Catalogus  aetorum  et  docamentornm  rw 
gettas  Poloniae  illustrantiam,  qaae  ex  codioibus  mann  ecriptis  in  tabnlariie  et  bibüotbeeii 
italicis  expeditionia  Romanae  cura  1886/8  deprompta  sunt.  Krakau,  Akad.  1889.  LXIV  S. 
|[KwH.  (1891)  1,  S.  156.]|  -  $0)  Pamietaik  15  letniej  daialalnosci  Akademü  Cm.  ' 
Krakowie  1878-  89.    Krakau,  Akad.    1889.    209,  200  S.    |[KwH.  (1890)  1,  S.  116 — »1-JI 


§  54.    Polen  bis  1795.    (1889—91.)    Pawiriski.  111,269 

Einzeldarstellungen»  Mittelalter.  Diplomatik,  Quellenkritik, 
Heraldik,  Kirchen-  und  Rechtsgeschichte  wurden  im  letzten  Triennium  mit 
vielem  Erfolg  kultiviert.  Nennenswerte  Leistungen  sind  in  dieser  Beziehung 
anzuführen.  An  der  Spitze  darf  hier  eine  tüchtige  Untersuchung  von 
Kgtrzynski81)  über  Urkk.wesen  im  12.  Jh.  angezeigt  werden.  Sie  gilt 
den  Anfängen  der  lateinischen  Diplomatik  in  Polen,  wo  urkundliche  Auf- 
zeichnungen nicht  früher  als  im  12.  Jh.  zum  Vorschein  kommen.  Überall, 
wo  es  sich  um  kritische  Sichtung  des  diplomatischen  Materials  handelt,  sei 
es  aus  der  Zeit  der  fränkischen  Merowinger  oder  der  deutschen  Karolinger, 
bietet  gewöhnlich  dem  Forscher  die  erste  Entstehungsperiode  die  gröfsten 
Schwierigkeiten  bei  der  Oberfülle  des  gefälschten  Materials.  Ebenso  auch 
in  der  polnischen  Geschichte.  Die  Frage  über  die  Echtheit  der  einzelnen 
Urkk.  aus  dem  12.  Jh.  lag  im  Argen.  Seit  längerer  Zeit  liefs  sich  das 
Bedürfnis  nach  einer  systematischen  Sichtung  des  diplomatischen  Nachlasses 
empfindlich  fühlen.  Diesem  entspricht  im  vollen  Mafse  die  gediegene  Arbeit 
von  K§trzynski.  Er  konstatiert  vor  allem  auf  Grund  paläographischer 
Merkmale,  dafs  sich  der  ganze  glaubwürdige  Nachlafs  von  Urkk.  aus  dem 
12.  Jh.  nicht  auf  mehr  als  35  resp.  36  (und  mit  Ausnahme  der  8  päpst- 
liche Bullen),  oder  eigentlich  auf  26  bis  27  Aufzeichnungen  beläuft,  unter 
denen  durchaus  nicht  alle  die  ausgeprägte  Form  von  Urkk.  besitzen.  Die- 
selben werden  einer  scharfen  Unterscheidung  unterworfen  und  dann  sorg- 
fältig analysiert.  Kgtrzyilski  hebt  mit  vollem  Recht  hervor,  dafs  die  Diplo- 
matik in  Polen  eigentlich  erst  mit  dem  Jahre  1 136  anheben  kann,  in  welchem 
von  Papst  Innocenz  II.  für  das  Erzbistum  Gnesen  die  erste  glaubwürdige 
Bestätigungsurk.  gegeben  worden  ist,  und  dafs  sich  erst  im  Anfange  des 
folgenden  Jh.  eine  streng  organisierte  fürstliche  Kanzlei  gebildet  hat.  —  Zwei 
neue  diplomatische  Untersuchungen  von  Krzyzanowski  beziehen  sich  eben 
auf  die  Zeit  des  schon  ausgebildeten  Urkk.wesens.  Die  erste82)  hat  zum 
Gegenstand  eine  ganz  bestimmte  Gruppe  von  fünf  Urkk.,  die  zu  Gunsten 
der  Krakauer  Domkirche  vom  Herzog  Boleslaw  III.  in  den  Jahren  1252/8 
ausgestellt  worden  sind.  Die  zweite88)  behandelt  ein  weiteres  und  allge- 
meineres Thema,  und  zwar  gilt  sie  den  Urkk.  in  der  Kanzlei  des  grofs- 
polniachen  Herzogs  Przemislaw  II.  1273 — 96.  —  Eine  ganze  Reihe  von  guten 
phototypischen  Abbildungen  von  Urkk.  dient  zur  Unterstützung  der  Aus- 
führungen, die  der  Vf.  in  paläographischer  und  diplomatischer  Beziehung 
macht.  Beide  Arbeiten  sind  mit  grofser  Sorgfalt  und  mit  nicht  geringer 
Sachkenntnis  ausgeführt  worden.  Die  Regesten  Przemislaws  (185  Nummern) 
sind  fleifsig  zusammengestellt.  Die  Klassifizierung  der  einzelnen  Schriftzüge 
scheint  etwas  bedenklich  zu  sein.  Sonst  mufs  der  speziellen  Vorbereitung 
des  Vf.  volle  Anerkennung  gezollt  werden.  —  Nicht  auf  paläographischen 
sondern  auf  rein  diplomatischen  Boden  ist  die  Frage  über  das  wichtige  Privileg 
von   1425  gestellt.     Professor  Lewicki84)   ist   es   gelungen,   das  Original- 


st) W.  Ke,  trzyriski ,  Studyja  nad  dokumentarai  12  wieku:  Abh.  d.  hist.-phil.  Abt.  d. 
Rnk.  Akad.  2.  Ser."  1.  Krakau,"  Akad.  S.  201—819.  (Mit  16  phototyp.  Tfl.)  —  82) 
St.  Krzyzanowski,  Dyploray  Bolealawa  Wstydliwego  dla  katedry  krakowekiej.  Przyczynek 
d.  dyplomatyki  polskiej  13  wieku:  Memoir.  d.  Krak.  Akad.  phil.  u.  hißt.  Abteil.  8.  1890. 
4°.  8.  110—21.  |[KwH.  (1890)  4,  S.  772;  Ateneum  (1890)  8,  S.  611.]|  —  SS)  id., 
Drplomy  i  kaucelarya  Przemyslawa  IL  Studyura  z  dyplomatyki  polskie'j  13  wieku:  ib. 
S."  1 22—92.  |[Ateneum  (1891)1,3.  680.]|  —  S4)  A.  L  e  w  i  c  k  i ,  Ze  studyjöw  archiwalnych. 
Przywilej  brzetki  w  1425  r:  Abh.  d.  hist.-phil.  Abt.  d.  Krak.  Akad.  24  (1889),  S.  186—214. 


111,270  §  M.    Polen  bis  1795.    (1889—91.)    Pawiriski. 

exemplar  aas  dem  genannten  Jahre  zu  finden  nebst  einer  Kopie  eines  anderen 
Konzeptes  und  auf  Grand  dieses  neuen  Materials  werden  nicht  uninter- 
essante Ausführungen  über  den  Inhalt  der  Verhandlungen  mit  dem  König 
Wladislaw  Jagello  auf  dem  Reichstage  zu  Brze£6  im  Jahre  1425  gemacht 
Es  handelte  sich  damals  um  die  Gleichstellung  der  geistlichen  mit  den  welt- 
lichen Würdenträgern,  dieselbe  wurde  auch  einige  Jahre  später  erlangt. 

In  dem  Bereich  der  Quellenkunde  sind  zwei  Untersuchungen  zu  nennen, 
die  zu   den  gediegensten  Arbeiten  gezählt  werden  müssen.     Von  Professor 
S  m  o  1  k  a  ist  zum  erstenmal  die  höchst  wichtige  Frage  aufgeworfen  worden, 
über   den  Bestand,    die  Herkunft   und  Entstehung   des   ältesten  Denkmales 
litauisch-russischer  Historiographie,  welcher  in  seiner  Zusammenstellung  den 
Zeitraum  ungefähr  seit  Ende  des  14.  bis  zur  Mitte  des  15.  Jh.  umfafst,  and 
sich  auf  die  litauischen  Grofsfürsten  Wladislaw  Jagello  und  Witold  bezieht95) 
Diese  litauisch-russischen  Annalen  sind  seit  längerer  Zeit  in  zwei  Ausgaben 
von  Danilowicz   (1827  Wilna)   und   von  Popow  (Petersburg  1854)   bekannt, 
waren  aber  nach  ihren  Bestandteilen,  nach  ihrer  Genesis  wenig  untersucht 
Mit  feinem  Sinn  für  kritische  Analyse,  den  Professor  Smolka  schon  mehrere- 
mal  so  glänzend  bekundet  hat,   wurde   die   schwierige  Aufgabe  in  Angriff 
genommen.    Die  Vergleichung  der  Unterschiede  der  beiden  bekannten  Redak- 
tionen giebt  dem  Vf.  Gelegenheit,   das  Ursprüngliche  auszumitteln  und  die 
Filiation  der  Codices  herzustellen.    Die  Bestandteile  werden  herausgeschieden 
und  als  solche  folgende  anerkannt:  1.  die  Annalen  von  Smolensk,  1395—1418. 
2.  Dieselben   von  1432 — 46.     3.  Die  Chronik   von  Smolensk   mit  der  Ein- 
leitung  über   Witolds  Regierung.     4.  Geschichte   Podoliens.     5.  Die  soge- 
nannte Letopis   oder  Chronik   der   litauischen  Grofsfürsten.     Die  Herkunft 
und  das  Verhältnis   der  einzelnen  Bestandteile   zu   einander   sind  zuweilen 
hypothetisch  aber  überzeugend  erklärt  worden.     Zu  den  gelungensten  Ver- 
suchen dürfte  die  Beleuchtung   der  Frage   über   den  ursprünglichen  Codex 
und  das  genealogische  Verhältnis  der  abgeleiteten  Redaktionen  gezählt  werden. 
Smolkas  Lorbeeren  haben  den  bekannten  Herausgeber   des  Codex  Vitoldi, 
Herrn  Prochaska30)  nicht  schlafen  lassen,   der,  sogleich  in  seines  Vor- 
gängers Fufsstapfen  tretend,   die  Frage   von  neuem  aufgenommen  hat.    Es 
ist  ihm  gelungen,  einen  neuen  hs.  Codex  des  litauischen  Annalisten  aus  dem 
16.  Jh.  in  der  Posenschen  Bibliothek  ausfindig  zu  machen  und  ein  anderes 
Verhältnis  der  einzelnen  Bestandteile  zu  konstatieren.    Im  grofsen  und  ganzen 
ist   aber  Prochaska   mit    den   Ergebnissen   der  Kritik   von  Smolka  einver- 
standen, führt  jedoch  manche  Einzelheiten  an,  die  etwas  präciser  die  Resultate 
seines  Vorgängers   ausdrücken   lassen.     Weniger  Aufwand   von  geistreicher 
Kombinationsfähigkeit  erheischte  die  Lösung  der  anderen  Aufgabe,  dieBo- 
rzemski37)  übernommen  hat,   womit  aber  durchaus  nicht   gesagt  werden 
soll,  dafs  dessen  Verdienst  geringer  sei.     Die  gründliche,  umständliche  Aus- 
einandersetzung  der  Chronica  Polonorum   des   Mathias   von   Miechow,  der 
einzigen  Quelle  zur  polnischen  Geschichte  aus  der  Zeitperiode  von  1480 — 1506 
ist  eine  in  hohem  Grade  gediegene  Arbeit.    Sie  ist  methodisch  und  mit  grofser 
Sorgfalt  ausgeführt.     Der  kompilative  Teil  vor  1480,  der  auf  Dlugosz  grofsem 


—  35)  St.  Smolka,  Najdawniejsze  pomniki  dziejopisarstwa  nuko-litewakiego.  Rozbirfr 
krytyczny:  ib.  8.  Krakau,  Akad.  1890.  4°.  S.  1—66  |[KwH.  (1890)  8,  S.  674.]|  — 
36)  A.  Prochaska,  Latopis  litewski.    Lemberg.    1890.    68  S.    |[KwH.  1  (1891),  S.  164.]; 

—  87)  A.  Borzemski,  Kronika  Miechowity.    Rozbiör  krytyczny :  Abb.  d.  hiaL-phiL  Abtwl. 


§  54.    Polen  bis  1795.    (1889—91.)    PawiiUki.  111,271 

historischen  Werke  basiert  ist,  wird  auf  seine  ursprüngliche  Quelle  zurück- 
geführt. Der  selbständige  Teil  wird  durch  anderweitige  Quellennachrichten 
kontrolliert  und  seinem  Werte  nach  beurteilt.  Genaue  gründliche  Kenntnis 
der  Zeitgeschichte,  der  litterarischen  Hülfsmittel  geben  dem  Vf.  eine  feste 
Unterlage.  Das  Streben  nach  Exaktheit  selbst  in  Detailsachen  (tabellarische 
Obersicht  der  von  Dlugosz  übernommenen  Nachrichten),  systematisches  Vor- 
gehen bei  der  Analyse  der  Chronik  bekunden  einen  gut  geschulten  Forscher. 
Wir  verweilen  noch  einen  Augenblick,  bevor  wir  das  Gebiet  der  eigentlichen 
Geschichte  betreten,  bei  einem  Werke,  das  wie  wenig  auch  sein  Titel  (Heraldische 
Stadien)  verlockend  scheinen  mag,  zu  den  wichtigsten  Erscheinungen  gezählt 
wird.  Viel  Aufsehen  hat  die  Arbeit  von  Professor  A.  Malecki88)  erregt, 
sie  wurde  auch  im  Jahre  1890  von  der  Krakauer  Akademie  preisgekrönt. 
Wenn  es  sich  um  die  Genesis  der  polnischen  Wappen  handelt,  so  ist  dies 
keine  müfsige  Frage  von  geringer  oder  höchst  begrenzter  Bedeutung,  wie 
das  der  Fall  in  der  deutschen  oder  französischen  Heraldik  sein  kann.  Sie 
gehört  im  Gegenteil  zu  den  prinzipiellen  Fragen,  die  mit  der  Entstehungs- 
geschichte der  Staats-  und  Gesellschaftsordnung  in  Polen  eng  verwachsen 
ist,  und  ist  an  die  Tagesordnung  seit  dem  Erscheinen  des  Werkes  von 
Piekosinski  (siehe  1889)  getreten.  Der  Hauptkern  der  fleifsigen  Untersuchung 
liegt  in  der  Behauptung  des  Vf.,  dafs  die  Wappennamen  auf  Ortsnamen 
zurückzuführen  seien.  Nicht  unbegründet  darf  diese  Ansicht  jedenfalls 
genannt  werden,  aber  nur  teilweise,  da  sie  doch  sehr  oft  den  Vf.  im  Stiche 
läfst  und  ihn  dann  veranlagst,  die  Thatsachen  an  den  Haaren  herbei  zu 
ziehen.  In  dieser  dunklen  Frage  ist  es  nicht  so  leicht,  einen  festen  Boden 
zu  gewinnen,  doch  sind  die  einzelnen  von  Professor  Malecki  erworbenen 
Resultate  nicht  ohne  Belang  für  die  Wissenschaft  und  werden  die  weiteren 
Ausführungen  befördern  können. 

In  dem  Bereich  der  eigentlichen  Geschichte  in  der  mittelalterlichen 
Periode  sind  wenige  gröfsere  Werke  zu  verzeichnen,  überwiegend  werden 
einzelne  Fragen  untersucht  und  erörtert.  Deshalb  ist  die  Zahl  der  ver- 
schiedenen Aufsätze  sehr  bedeutend,  die  meistenteils  in  Zeitschriften  zerstreut 
sind,  aber  die  Zahl  umfassenderer  Arbeiten  gering.  Unter  den  letzten  zeichnen 
sich  vor  allem  zwei  Untersuchungen  aus:  die  eine  von  Semkowicz,  die 
andere  von  Professor  Abraham.  Semkowicz89)  entwickelt  in  seinem  Auf- 
satze: 'Der  Kampf  um  die  Monarchie'  (1288—94)  ein  lebhaftes  Bild  der 
wichtigen  Ereignisse,  die  nach  dem  kinderlosen  Tode  Herzogs  Lesko  des 
Schwarzen,  Herzogs  von  Erakau,  gefolgt  sind.  Unter  den  Bewerbern  um 
den  fürstlichen  Thron  befand  sich  auch  Heinrich  IV.  von  Schlesien  (Breslau), 
dem  es  gelang,  auf  kurze  Zeit  denselben  zu  besteigen  und  ein  weites  Gebiet 
(nebst  Sandomir)  mit  seinem  schlesischen  Fürstentum  zu  vereinigen.  Diese 
Verhältnisse  sind  meistenteils  quellenmäfsig  schon  von  Professor  Grünhagen 
und  anderen  schlesischen  Forschern  erörtert  worden.  Das  was  Semkowicz 
bietet,  ist  die  neue  Interpretation  und  Beleuchtung  der  sonst  bekannten  Ereig- 
nisse. Er  sucht  nämlich  zu  beweisen,  dafs  Heinrich  IV.,  als  Piastenfürst, 
im  Geiste  seiner  weitblickenden  nationalen  Politik  darnach  strebte,  die  zer- 
splitterten Teilfürstentümer  zu  sammeln  und   der  Idee  eines  einigen  Polen- 


d.  Erik.  Akad.  2.  Ser.  50.  Krakau,  Akad.  S.  1—199.  —  88)  A.Mal  eck i,  Stndya her aldyczne. 
2  Bde.  Lemberg.  1890.  |[RoesnikAkad.  (1890),  S.  121 ;  Niwa  No.  15;  Ateneum  4,  S.  S69.]| 
—  S9)  A.  Semkowicz,  Walka  o  monarchia  1288—94:  KwH.  (1891),  4.  Heft.    Lemberg. 


1X1,272  §  &*•    Polen  bis   1795.    (1889—91.)    PawinskL 

landes  zu  steuern.  In  diesem  Sinne  wird  auch  seine  testamentarische  Ver- 
fügung vom  Jahre  1290  verstanden  und  erläutert.  Die  Untersuchung  schliefst 
mit  der  Verzichtleistung  Wladislaw  Lokiotek  (des  Ellenlangen)  vom  Jahre  1294 
zu  Gunsten  Wenzels  des  Przemisliden,  der  sich  der  Hauptstadt  Krakau  be- 
mächtigt hat.  Umfangreicher  und  von  höherem  Belang  für  die  wissenschaft- 
liche Forschung  ist  das  Buch  von  Professor  Abraham40'41)  über  'Organi- 
sation der  Kirche  in  Polen  bis  zur  Mitte  des  12.  Jh.'  Der  breite  Rahmen, 
in  den  die  Fülle  des  mannigfaltigen,  aber  fragmentarischen  Materials  gefafst 
ist,  das  weite  Thema,  das  bis  jetzt  noch  zu  den  dunkelsten  in  der  polnischen 
Geschichte  gehört,  beweist,  welch  schwieriger  Aufgabe  sich  der  Vf.  unter- 
zogen hat.  Und  wir  dürfen  gleich  hinzufügen,  dafs  dieselbe  mit  grofsem 
Erfolg  von  ihm  gelöst  worden  ist.  Den  Hauptgegenstand  seiner  Unter- 
suchung bieten :  Einführung  des  Christentums,  Gründung  der  Bistümer,  Metro- 
politanverband,  Diözesanorganisation,  Verhältnis  der  Kirche  zum  Staat,  Kirchen- 
regiment u.  a.  Alle  diese  Fragen,  die  in  der  Geschichte  der  MAlichen  Völker 
in  den  Vordergrund  treten,  weifs  der  Vf.  zuweilen  geistreich  zu  beleuchten. 
Er  beherrscht  vollständig  das  Material  und  versteht  die  geringste  Notiz  zu 
verwerten,  obgleich  er  in  seinen  Ausführungen  höchst  umsichtig  ist.  Was 
die  Einführung  des  Christentums  anbelangt,  so  wird  auf  Fulda  als  Ausgangs- 
punkt der  Missionsthätigkeit  hingewiesen,  was  vielleicht  weniger  glaubwürdig 
erscheinen  könnte.  In  vielen  anderen  Fragen  geht  der  scharfsinnige  Vf. 
seinen  eigenen  Weg.  Die  gediegene  Arbeit,  die  zum  erstenmal  eine  so  breit 
angelegte  organische  Darstellung  der  kirchlichen  Verhältnisse  bietet,  hat 
bei  den  kompetenten  Forschern  42)  die  vollste  Anerkennung  gefunden.  Der 
Vf.  ist  vor  kurzem  nach  Lemberg  auf  den  Lehrstuhl  des  kanonischen  Rechts 
an  der  Universität  berufen  worden.  —  Einen  verwandten  Gegenstand,  aber 
in  engeren  Grenzen,  behandelt  Lisiewicz48)  in  seiner  Arbeit :  'Über  die 
Besetzung  der  Bistümer  in  Polen'.  Bis  jetzt  ist  nur  die  Piastenperiode  (bis 
1370)  dargestellt,  demnächst  soll  die  Jagellonenzeit  folgen.  Die  Unter- 
suchung beruht  auf  gründlicher  Quellenkenntnis  und  kann  als  Beitrag  dienen 
zur  wichtigen  Frage  über  das  Verhältnis  des  Staats  zur  Kirche,  welche  im 
15.  Jh.  zu  einem  leidenschaftlichen  Kampfe  Veranlassung  giebt.  —  Eine 
Reihe  einzelner  Untersuchungen,  Aufsätze  oder  Abhandlungen  läfst  sich  nicht 
gut  in  gewisse  Gruppen  zusammenfassen.  Wir  begnügen  uns  also  mit  kurzer 
Angabe  ihres  Inhalts.  Koneczny44)  bespricht  das  Verhältnis  des  preufsischen 
Ordens  zu  Wladislaw  Jagelio  und  zu  Witold,  Czolowski46*46)  und  Krzyza- 
nowski 47)  befassen  sich  mit  Studien  über  die  Anfänge  der  Moldau  und  der 
Walachei.  Derselbe  Czolowski,48)  gut  in  den  Geschichten  der  polnischen 
Ostgrenzländer  Polens  bewandert,  liefert  ein  sorgsam  zusammengestelltes  Bild 


S.  727  — 78.  |[PrzegladPow.  (1892)  4,  S.  97—101;  Ateneum  (1891)  4,  S.  345.]]  —  40) 
W.  Abraham,  Organizacya  kosciola  w  Polsce  do  polowy  wieku  12.  Lemberg.  1890. 
XII,  260  S.  |[PNL.  (1890),  S.  467  ff.;  BW.  I,  S.  148.]|  —  41)  X  id.,  Zjazd  Icawki 
w  r.  1180:  KwH.  3  (1889),  S.  386—405.  —  42)  S.  Laguna,  Pierwsze  wieki  koscioi» 
polskiego:  ib.  3.  Lemberg.  S.  549 — 68.  —  43)  2.  Lisiewicz,  O  obsadienin  stolie 
biskupicb:  PNL.  19,  S.  604—13,  699—714,  796—804,  897—907,  1001—1012,  1152-73. 

—  44)  F-  Koneczny,  Polityka  Zakonn  niemieekiego  w  Utach  1889—90:  Abb.  d.  pkil- 
hist.  Abt.  d.  Krak.  Akad.  1889.  S.  216— 46.  —  45)  A.  Czolowski,  Poezatki  Moidtwü 
i  wyprawa  Kazimierza  W.  r.  1359:  KwH.  2  (1890),  S.  258—85.  —  46)Xid.,  Sprswv 
woloskie  w  Polsce  dor.  1412:  ib.  8.  Lemberg.  S.  569 — 98.  —  47)  St.  Krzrsanowski* 
Poezatki  Woloszczyzny :  Abb.  d.  hist.-phil.  Abteil,  d.  Krak.  Akad.    (1889),  S.  168— 85.  — 

—  48)    A.    Czolowski,    Lwöw    za    rnskich  czasrfw:   KwH.  4.    8.  779—813.  — 


§  54.    Polen  bis  1795.    (1889—91.)    PawinskL  111,273 

der  Stadt  Lemberg  in  seinen  Anfängen  bis  zum  14.  Jh.,  Gorzycki49"61) 
bekundet  viel  Sinn  für  kritische  Untersuchungen  in  einem  gediegenen  Aufsatz: 
'Über  die  Einverleibung  Rotrufslands  in  Polen  durch  Kasimir  d.  Gr.  1340'. 

Die  vor  einigen  Jahren  lebhaft  diskutierte  Frage  über  Jan  Ostrorog, 
den  Vf.  der  politischen  Schrift  De  republica  ordinanda,  ist  von  neuem  zum 
Gegenstand  eines  wissenschaftlichen  Streites  geworden.  Von  einem  gelehrten 
Geistlichen  wurde  den  früheren  Forschern  unverhofft  der  Vorwurf  gemacht, 
dafs  sie  mit  einem  Falsifikat  zu  thun  gehabt  haben,  dafs  die  vermeintliche 
Schrift  Ostrorogs  nicht  um  die  Mitte  des  15.  Jh.,  sondern  erst  nach  dem  Jahre 
1524  entstanden  sei  und  dafs  sie  wahrscheinlich  aus  der  Feder  eines  refor- 
mierenden Sektirers  stamme.62)  Darauf  wurde  vom  Ref.  der  Beweis  der 
Achtheit  geführt,68)  und  er  glaubt  vollständig  Recht  zu  haben,  wenn  er 
nebst  anderen64'66)  darauf  besteht,  dafs  alle  Zweifel,  die  darüber  erhoben 
worden  sind,  keinen  Grund  haben.  Bald  darauf  hat  die  interessante  Frage 
wieder  eine  andere  Wendung  bekommen.  Von  Professor  Wierzbowski56) 
wurde  eine  neue  Hs.  (17.  Jh.)  mit  einer  etwas  veränderten  Redaktion  des 
Monumentum  Ostrorogii  gefunden  und  veröffentlicht.  Der  Herausgeber  be- 
müht sich  zu  beweisen,  dafs  dies  eben  eine  Abschrift  des  verloren  gegangenen 
Originals  gewesen  war  und  die  bisher  bekannte  (auch  von  Professor  J.  Garo 
veröffentlichte)  Schrift  wirklich  ein  Falsifikat  des  16.  Jh.  sei.  Ref.  glaubt, 
diese  Behauptungen  bald  widerlegen  zu  können.  —  Noch  sei  eines  Bei- 
trages zur  Ostrorogschen  Geschichte  Erwähnung  gethan.  Von  Professor 
Lewicki67)  sind  zwei  Briefe  aus  den  Jahren  1476  und  1477  veröffentlicht 
worden,  die  unwiderleglich  beweisen,  dafs  der  damals  in  Gefangenschaft 
lebende  Ostrorog  sein  Memorial  nicht  hat  verfassen  können,  wie  das  von 
Professor  Bobrzynski  und  anderen  gegen  Ref.  behauptet  worden  war.5*) 

Auf  dem  Gebiete  der  Recht sgeschiclite  sind  einige  gute  Arbeiten  zu 
nennen:  von  Professor  Balz  er69)  eine  Sammlung  verschiedener  Abhand- 
lungen, die  schon  früher  bekannt  waren,  und  ein  fleifsig  ausgearbeitetes  Pro- 
gramm00) einer  künftigen  Sammlung  von  Statuten  und  Landesprivilegien  nebst 
einem  Verzeichnis  derselben ;  von  Professor  Ulanowski61)  und  von  Professor 
Dargun62)  'Ober  Quellen  der  Städterechte  in  Polen  im  16.  Jh.'  Ganz 
besonders  sei  hier  noch  der  fleifsigen  Untersuchung  von  Dr.  Winiarz68) 
'über  Ordalien  in  Polen*  Erwähnung  gethan. 

49)  X 

1889. 

Pierwezenstwo  kasztelana   przed  wojewoda^  aiuvwmuu.    «.wu.   t  Va^v/,  ».  «««— #v.  — 

51)  E.  Breiter,  Bartoaz  x  Wissemburga:  PrzegladPow.  (Seperatabdruck).    Krakau.  44  8. 


X  K.  Gorzycki ,  Polaczenie  Rusi  Czerwonej  z  Polska,  przez  Kazimierza  W.  Lemberg. 
>.  112  8.  |[KwH.  (1890)  1,  8.  172/4;  BW.  (1890)  1,  8.  293.]|  —  50)  id., 
»ezenstwo  kasztelana   przed  wojewoda,  krakowikim:    RwH.   4  (1890),  S.  663—73.  — 


Ateneum (Warschau)  2(1890),  8.202— 80.  |[KwH.(1891)  1,8. 132.]|  —  54)A.  Rembowski, 
Pamietaik  drugiego  zjazdu  bist.  Lemberg.  —  55)  Illenidue  (pseudon.),  Pseudo-Ostrorog : 
Ateneum  (Warschau)  8,  I,  8.  123—88.  —  56)  Tb.  Wierzbowski,  Joarims  Ostrorog 
Monumentum  pro  reipublicae  utilitate  congestnm.    Warschau.    44,  32  8.    |[BW.  2,  S.  643.]| 

—  5?)  A.  Lewicki,  Dwa  przycrynki  do  zyciozysu  Jana  Ostroroga:    KwH.  4,  8.  825/8. 

—  58)  X  A.  Borzemski,  Sprawa  pokucka  za  Alexandra:  PrzegladPow.  Heft  11/2  (1889). 
[[KwH.  (1890),  4,  8.  777.]|  —  59)  O.  Balzer,  Studya  nad  prawem  polskiem.  Posen. 
1889.  VIII,  848  8.  |[KwH.  (1890),  1,  8.  147— 56.]|  —  60)  id.,  Program  wydania  zbioru 
ustaw  polskich  oraz  regest*:  KwH.  1/2.  Lemberg.  8.  49—82,  814—58.  ([Ateneum  8, 
S.  415.]|  —  61)  B.  Ulanowski,  Przycznek  do  hist.  stosunköw  pomiedzy  kosciodem 
a  panetwem  w  Polsce  w  wieku  15:   Abb.  d.  hist.-phil.  Abt.   d.  Krak.  Akad.  S.  215—46. 

—  62)  L.  Dargun,  O  zrödlach  prawa  miast  polskich  w  16  w:  ib.  25,  8.  120 — 56.  — 
63)  A.  Winiarz,   Sady  boze  w  Polsoe:   KwH.   2.    Lemberg.    8.   290—814.    | [Ateneum 

J&kmtoicate  der  GMekiehtewissenMhaft.    3891.    HL  18 


111,274  !  54.    Polen  bis  1795.    (1889—91.)    Pawinski. 

Neue  Zeit.    Die  Leistungen  über  diese  Periode  wollen  vir  nach  der 
Reihenfolge  der  Jhh.  Revue  passieren  lassen. 

Für  das  IS.  Jahrhundert  liegt  eine  gediegene  Arbeit  aus  der  Feder  des 
Warschauer  Universitätsprofessors  Lubowicz64)  über  die  Reformations- 
geschichte  in  Polen  vor.  Im  Anschluß*  an  ein  früheres  Werk  (1883)  des- 
selben Vf.  wird  in  dem  neuen  der  Anfang  der  katholischen  Reaktion  and 
der  Fall  der  Reformation  in  Polen  behandelt.  Es  ist  dies  der  Zeitraum 
von  1563 — 77.  Zuvörderst  mute  hier  hervorgehoben  werden,  dafs,  in  Bezug 
auf  Quellenmaterial,  die  Arbeit  von  Professor  Lubowicz  alles  überragt,  was 
bisher  geleistet  worden  ist.  Fülle  und  Reichtum  sind  darin  unübertroffen. 
Archive  und  Bibliotheken  Italiens,  Deutschlands,  der  Schweiz  u.  a.,  ohne 
von  den  inländischen  zu  sprechen,  sind  von  dem  Yf.  mit  staunenswertem 
Fleifs  ausgebeutet  worden.  Mehrere  Jahre  wurden  diesem  Nachstöbern  ge- 
widmet. Auf  Grund  der  zahlreichen  Korrespondenz,  die  in  der  Simmlerschen 
Sammlung  in  Zürich  gefunden  worden  ist,  schildert  der  Vf.  ein  interessantes 
Bild  der  raschen  Verbreitung  der  Antitrinitarier  und  Anabaptisten.  Da  die 
Entwickelung  der  Reformation  sehr  eng  mit  den  gleichzeitigen  politischen 
Angelegenheiten  in  Polen  verbunden  ist,  so  wird  auch  diese  Seite  des  Gegen- 
standes hell  beleuchtet  und  ausdrucksvoll  dargestellt,  so  z.  B.  die  Warschauer 
Conföderation  vom  Jahre  1578,  während  des  ersten  Interregnums.  Der  frühe 
Anfang  der  katholischen  Reaktion,  die  unermüdlichen  Bemühungen  Roms, 
der  päpstlichen  Nuntien  (Gommendone)  sind  treffend  hervorgehoben.  In 
deutscher  Übersetzung  könnte  dies  wertvolle  Buch  leicht  Eingang  in  die 
allgemeine  Geschichtslitteratur  finden,  denn  jedenfalls  bildet  es  eine  wesent- 
liche Bereicherung  unserer  Kenntnisse  in  Bezug  auf  die  Reformationsent- 
wickelung. —  Zeitlich  schliefst  sich  an  das  besprochene  Werk  eine  inter- 
essante Abhandlung  von  A.  Kraushar65)  unter  dem  Titel:  Zaubereien 
am  Hofe  Bathorys  (Kg.  Stephan  1576 — 86),  ein  Blatt  aus  der  Geschichte 
der  Mystik  im  16.  Jh.  Zwei  englische  Spiritisten  Dr.  John  Dee  und  Edward 
Kelley  haben  im  Jahre  1585  Eintritt  zum  königlichen  Hof  (Niepolomice  in 
der  Nähe  von  Erakau)  bekommen  und  daselbst  drei  mal  in  Gegenwart  des 
Königs  Geister  beschworen.  Die  detaillierte  Nachricht  davon  beruht  anf 
einer  authentischen,  von  dem  Geisterbeschwörer  selbst  stammenden  Beschreibung 
(ed.  1659,  grofse  bibliographische  Seltenheit).  Den  Hauptkern  der  Abhand- 
lung bildet  die  Darstellung  des  ganzen  Verfahrens  der  englischen  Spiritisten. 
Die  Anwesenheit  des  neugierigen  Königs  soll  zur  Charakteristik  seiner  Geistes- 
und Gemütsstimmung  dienen.  Kaum  kann  aus  dessen  passivem  Verhalten 
etwas  sicheres  gefolgert  werden.  Einzelnes  Neue  findet  sich  auch  über  die 
Krankheitsgeschichte  des  Königs.  Fafsliche  und  anziehende  Darstellnngs- 
form  trägt  nicht  wenig  bei  zu  dem  Erfolg,  dessen  sich  das  Buch  von  Kraushar 
erfreut.  —  Von  dem  vom  Ref.  geleiteten  gröfseren  Werke,  welches  der 
geographisch-statistischen  Beschreibung  Polens  im  16.  Jh.  gewidmet  ist, 
liegt  der  5.  Band  vor,  der  von  A.  Jablonowski66)  bearbeitet  ist  und 
den  zwei  russischen  Wojewodschaften  Wolhynien  und  Podolien  gilt.  Dem 
eigentlichen  geographisch- statistischen  Material,  das  ein  systematisches  Ter- 

(1891)  8,  S.  195.]|  —  64)  Lubowicz,  Naczalo  katolicxeskoj  reakeyi  (ru**.).  Wanehau- 
1890.  400,  8  S.  |[Ateneum  (1890),  4,  S.  778.]|  —  65)  A.  Kraushar,  Csarr  i* 
dworze  Batorego.  Krakan.  1888.  298  S.  |[KwH.  (1889)  8,  S.  579.]|  —  M)  k* 
Jablonowski,  Polßka  16  wieku  pod  wzgl^dem  geograficsno-atatystycznym.  Tom.  VIII. 
Ziemie  ruskie  Wolyn  i  Podole.    Warschau.     1890.    128,   807,  XLYI  S.    |[KwH.  (1891)  « 


§  64.    Polen  bis  1795.    (1889—91.)    Pawiriski.  111,275 

zeichnis  von  Dörfern  nnd  Städten  anf  Grund  von  gleichzeitigen  Heberegistern 
enthält,  ist  eine  umständliche  Untersuchung  vorausgeschickt.  Arealberechnung 
der  einzelnen  Länder  und  ihrer  Distrikte,  selbst  gröfserer  und  kleinerer 
Güterkomplexe  treten  hier  zum  erstenmal  ans  Licht  der  Wissenschaft.  Eben- 
falls finden  sich  daselbst  Versuche,  eine  genaue  Bevölkerungsstatistik  der 
genannten  Länder  aufzubauen,  ähnlich  wie  es  früher  für  Grofs-  und  Klein- 
Polen  geschehen  ist.  Die  sorgsam  ausgeführte  Abhandlung,  die  jene  terra 
incognita  auf  eine  unverhoffte  Weise  beleuchtet,  hat  allgemeinen  Beifall 
gefunden.  —  Ref.  berührt  in  seinem  Werkchen47)  'Die  letzte  Herzogin 
von  Masovien'  ein  bisher  unbeachtetes  und  fast  unbekanntes  Thema:  die 
Geschichte  der  letzten  Monate  politischer  Selbständigkeit  des  Herzogtums 
Masovien,  das  bekanntermafsen  im  Jahre  1526  von  König  Sigismund  I.  dem 
polnischen  Reiche  einverleibt  worden  war.  Nach  dem  kinderlosen  Ableben 
des  letzten  masovischen  Herzogs  Janusz  aus  der  Linie  der  maso vischen  Piasten 
sollte  das  Herzogtum  kraft  früherer  Verträge  seine  politische  Unabhängigkeit 
einbttüsen.  Der  Schwester  (Anna)  des  (März  1526)  verstorbenen  Lehnsfürsten 
gelang  es  den  Thron  zu  besteigen,  die  Gewalt  in  ihre  Hände  zu  bringen 
and  einige  Monate,  bis  zur  Ankunft  des  Königs,  die  Regierung  zu  führen. 
Entthront  —  mehrere  Jahre  in  grofser  Zurückgezogenheit  lebend  —  heiratet 
sie  einen  Magnaten  (Stanislaw  Odrow%£),  beginnt  samt  ihrem  Gemahl  einen 
heftigen  Rechtsstreit  mit  dem  Könige  um  ihre  vermeintliche  väterliche  Erb- 
schaft, in  welchem  sie  tragisch  unterliegt.  Das  Ganze  beruht  auf  bisher 
unbekannten  archivalischen  Materialien.  —  Von  Czolowski  darf  hier  eine 
fleißig  zusammengestellte  nnd  kritisch  bearbeitete  Beschreibung  68)  der  Schlacht 
bei  Obertin  gegen  die  Walachen  (1531)  angezeigt  werden. 

Das  17.  Jahrhundert  hat  einen  tüchtigen  Vertreter  in  der  geschicht- 
lichen Litteratur  in  der  Person  des  Herrn  Dr.  Gzermak  gefunden,  der 
sich  schon  früher  durch  gründliche  Studien  auf  diesem  Gebiete  hervor- 
gethan  hat,  jetzt  immer  tiefer  in  seinen  Gegenstand  hineindringt  und 
auch  die  Gelegenheit  gefunden  hat,  mehrere  ausländische  Archive  (Wien, 
Berlin,  Rom)  für  seine  Zwecke  auszubeuten.  Sein  Hauptziel  bildet  die 
Regierungszeit  Johann  Kasimirs  (1648 — 68).  Mit  scharfen  Zügen  schildert 
er  die  Persönlichkeit  des  Königs.69"71)  Er  sucht  sein  Inneres  zu  ergründen, 
sein  geistiges  Wesen  zu  erforschen,  den  Kern  seines  Charakters  zu  erfassen 
und  kommt  zu  der  Überzeugung,  dafs  der  König  während  seines  Lebens  leicht 
sinnig,  charakterlos,  ohne  Willensstärke  und  schliefslich  vollständig  abhängig  von 
seiner  Gemahlin  Marie  Louise  gewesen  war.  In  der  Unbeständigkeit  des 
weichen,  weibischen  Charakters  findet  der  Vf,  den  Schlüssel  zum  Verständnis 
seiner  unglücklichen  Regierungsperiode.  Die  Skizze  liest  sich  leicht  und 
angenehm.  'Das  Ende  Lubomirskis',7*)  des  zu  Breslau  im  Jahre  1667  ver- 
storbenen Rebellanten,  wird  ebenfalls  anziehend  auf  Grund  neuer  Materialien 
ans  dem  Pariser  und  dem  Berliner  Staatsarchive  geschildert.  —  In  dieselbe 
Zeit,  die   von  Czermak  bearbeitet  wird,   reiht  sich  die  Arbeit  von  Wali- 


8.420;  Ateneum  (1890)  2,  S.  157.]|  —  0?)  A.  Pawiriski,  Ostatnia  ksieraa  mazowieoka: 
Ateneum  (Warschau)  8/4.  Auch  sep.  Warschau.  1892.  175,  3  S.  |[Niwa  No.  2l.]|  —  68) 
A.  Czolowski,  Bitwa  pod  Obertynem  v.  1581  :  KwH.  4  (1890),  3.  680—62.  —  69) 
W.  Czermak,  Jan  Kazimierz:  ib.  1  (1889),  S.  1—27.  —  70)  id.,  Jan  Kazimierz.  Study» 
nad  zyciem  etc.:  PNL.  17  (1889),  S.  812  ff.  (Erweiterung  d.  vorhergehenden  Skizze  mit 
QneUeneitaten  u.  Belegstellen.)  —  71)  X  id.,  Listy  Jana  Kazimierza  do  Maryi  Ludwiki 
2  lat.  1668/5:  KwH.  (1891),  Heft  1.    Lemberg.    S.   10—48.  —  72)  i&r  Koniee  Jenego 

18* 


111,276  §  54.    Polen  bis  1796.    (1889—91.)    Pawiriaki. 

szewski78)  ein.  Sie  gilt  derselben  so  eben  genannten  Persönlichkeit  von 
Georg  Lubomirski  nnd  dessen  Rebellion,  wie  auch  der  Frage  über  den  zu 
erwählenden  Nachfolger  nach  dem  kinderlosen  Ableben  des  Königs.  An 
der  Spitze  seiner  Abhandlung,  welche  den  Titel  führt :  'Polnisch-französische 
Verhältnisse  im  17.  Jh.',  findet  sich  eine  interessante  Skizze  über  Marie 
Louise  Gonzaga  deNevers,  die  künftige  Braut  nnd  Gemahlin  Königs  WladislawiV. 
und,  nach  dessen  Tode,  seines  Bruders  Johann  Casimir.  Beilagen  als 
Auszüge  aus  den  französischen  Archiven  tragen  viel  zur  Erhebung  des  Wertes 
der  verdienstvollen  Arbeit  bei.  —  Über  den  gefeierten  Helden  des  polnisch- 
schwedischen  Krieges,  Stefan  Czarniecki  (t  1665),  liegt  eine  anspruchslose, 
populäre  Biographie  vor,  gut  und  fleifsig  zusammengestellt  von  L.  J  enike  mit 
einigen  neuen  Beilagen. 74)  —  Eine  schöne  kulturgeschichtliche  Studie  bietet 
das  zweibändige  Werk  von  tozinski,70)  das  in  faßlicher  anziehender  Form 
vor  den  Augen  des  Lesers  ein  lebensvolles  Bild  der  Lemberger  Patrizierfamilien 
im  16.  und  17.  Jh.  entfaltet.  Das  meiste  Material  hat  dazu  das  städtische 
Archiv  zu  Lemberg  geliefert,  das  der  talentvolle  Schriftsteller  zu  diesem 
Zweck  zum  erstenmal  ausgebeutet  hat.  Das  bunte  Leben  der  reichen,  kunst- 
sinnigen Bürgerschaft,  die  aus  verschiedenen  polnischen,  armenischen,  russischen, 
deutschen  u.  a.  Elementen  bestand,  erwacht  im  vollen  Glanz  unter  der 
Feder  des  Vf.,  der  viel  Sinn  für  plastische  Darstellung  von  Kulturverhältnissen, 
Kunstdenkmälern  u.  a.  bekundet  hat.  Die  äufsere  Ausstattung  des  Baches, 
das  mit  vielen  Holzschnitten  versehen  ist,  trägt  nicht  wenig  bei  zum  Ein* 
dringen  des  gediegenen  Werkes  in  weitere  Kreise.  Der  1.  Band  behandelt 
die  Goldschmiedekunst  und  ihre  Oberreste  in  Lemberg.  Dem  Vf.  wurde 
im  Jahre  1890  von  der  Krakauer  Akademie  ein  Geldpreis  von  1000  fl.  ö.  W. 
zuerkannt.  —  Von  L.  F  i  n  k  e  1 7e)  liegt  eine  Beschreibung  des  Oberfalls  der 
Stadt  Lemberg  im  Jahre  1695  durch  Tataren  vor.  Lebhaft  schildert  der  Vf.  die 
Bedrängnis,  den  Schrecken  und  die  Verteidigung  der  Städter.  Görski77} 
als  Fachmann  beleuchtet  vom  militärischen  Standpunkte  den  polnisch-türkischen 
Krieg  in  den  Jahren  1672  und  1673. 

Dem  18.  Jahrhundert  sind  einige  gelungene  Arbeiten  gewidmet.78'79) 
Das  Werk  von  Smolenski80)  'Über  den  geistigen  Umschwung  in  Polen  im 
18.  Jh.'  stellt  in  gewissem  Sinne  eine  Geschichte  der  Aufklärung  dar.  Der 
Umschwung  bezieht  sich  auf  die  Emanzipation  des  Geistes  in  der  polnischen 
Gesellschaft  von  den  Banden  der  kirchlichen  und  theologischen  Bevormundung, 
das  Streben  nach  dem  Abschütteln  des  Joches,  welches  der  Vernunft 
durch  den  Glauben  auferlegt  war.     Das  weite  Thema,  welches  Schulwesen, 

Lubomirskiego :  ib.  1  (1890),  8.  1—23.  —  73)  K.  Waliazewski,  Polsko-Fnmcozkit 
stosunki  w  17  wieku  1644—67.  Krakau.  |[KwH.  (1890)  2,  S.  295— 307.]|  —  74)  k 
J enike,  Stefan  Czarniecki.  Warschau.  168  S.  |[Ateneum  (1891)  2,  S.  462;  KwE 
(1892)  2,  S.  410.]|  —  ?5)  W.  Loziiiski,  Lw6w  starozytny.  K&rtki  z  hist  sztuki  i 
obyczajöw.  2  Bde.  1.  Bd.:  Zlotnictwo  lwowakie  1884—1640;  2.  Bd.:  Patryeyat  i  mie- 
szczaristwo  lwowskie  w  16  i  17  wieku.  Lemberg.  1890.  109,  305  S.  |[KwH.  (1890)  4. 
S.  790;  Ateneum  (1890)  4,  8.  372;  BW.  3,  S.  471.]|  (Nebst  78  Abbildungen.)  —  76) 
L.  Finkel,  Napad  Tataröw  na  Lwöw  r.  1695:  KwH.  3  (1890),  8.  458—93.  —  77)  *• 
Gtfrski,  Wojna  rzplitej  z  Turcye,  w  latach  1672  i  1673:  BW.  (Separatabdr.)  (1890. 
S.  66  mit  4  Plänen.  |[KwH.  (1891)  2,  S.  429.]|  —  78)  («*BG.  12)  A.  Kraushar. 
Zygmunt  Unrug.  |[KwH.  (1891)  1,  S.  179—89;  Ateneum  (1890)  4,  S.  99— 110.]|  - 
79)  id.,  Drobiazgi  hist.  (Sammlung  kleinerer  Aufsätze  u.  Abhandlungen).  Darunter  d.  inter- 
essanteste über  Marcus  Reverdil  [1765—87],  Lektor  u.  Bibliothekar  d.  Kgs.  Stanisl«» 
Poniatowski.  Petersburg,  Krakau.  425  8.  |[KwH.  (1891)  2,  8.  417.]|  —  8#)  w* 
Smolenski,  PrzewnSt  umyslowy  w  Polsce  wieku  1 8.    Krakau,  Petersburg.    1 1,  424,  VI  S. 


§  54.    Polen  bis  1795.    (1889—91.)    Pawinski.  III  277 

Kirche,  Genossenschaften,  Litteratnr  und  Recht  umfafst,  beschränkt  sich 
hauptsächlich   auf  den   allmählichen   Prozefs   der  Umwandlang   der   philo- 
sophischen  Ansichten   nnd  Ideen.     Mit  grofsem  Aufwände  von  Fleifs  hat 
der   Vf.    sein    verschiedenartiges   Material    gesammelt    und    dasselbe     mit 
Geschick  verarbeitet.     Er  entwirft  ein  detailliertes  Bild  der  geistigen  Zu- 
stände, der  neuen  Strömungen,   die  aus  dem  Auslande  kamen,  der  harten 
Kämpfe,  die  der  neue  Geist  mit  den  alten  scholastischen  Ansichten  zu  be- 
stehen hatte.     Aberglauben,  Zauberei,  religiöse  Erstarrung,  Obscurantismus, 
Fanatismus    u.  a.  bekommen  unter  der  Feder  des  Vf.   eine  intensive  Be- 
leuchtung.     Das  Kapitel   über  Freimaurerei  in  Polen   ist   recht  gut  aus- 
gefallen und  enthält  viel  Neues.     Ebenso  gelungen  darf  das  Bild  der  Re- 
formen auf  dem  Gebiete  des  Schulwesens  genannt  werden.     Im  allgemeinen 
eröffnet  das  interessante  Werk  einen  tiefen  Blick  in  das  Reich  der  geistigen 
Strömungen    des    auferweckten    und    aufgeklärten   Zeitalters    in    Polen    im 
vorigen  Jahrhundert.  —   In  weiten  und  breiten  Grenzen  bewegt  sich  auch 
das  von  Waliszewski81)   bearbeitete  Thema,    welches  sich   aber   haupt- 
sächlich auf  politische  Fragen  bezieht.     Polen  in  der  zweiten   Hälfte  des 
18.  Jh.  wird  mit  anderen  gleichzeitigen  Staaten  Europas  verglichen  und  aus 
diesem  Vergleich  werden  für  Polen  günstige  Schlüsse  gezogen.     Die    zu- 
weilen passende  Zusammenstellung  ruft  geistreiche  Bemerkungen  hervor.88) 
Die  100 j.  Feier   des  von   dem   grofsen   Reiclistage  zu    Warschau  im 
JaJire  1791  (3.  Mai)  beschlossenen  Verfassungswerkes  hat  eine  Flut  von  mehr 
oder  weniger  bedeutenden  Abhandlungen,  Broschüren,  Gedenkschriften  hervor- 
gerufen.   Unter  denen,  die  mehr  als  eine  ephemere  Bedeutung  beanspruchen 
können,  ist  vorzüglich  die  Skizze  von  dem  jüngst  zu  Krakau  verstorbenen 
Popiel88)  zu  nennen.    Der  Vf.,  ein  ehrwürdiger  galizischer  Staatsmann,  war 
in  seiner  Jugendzeit  persönlich  mit  einigen  Landboten  des  grofsen  4j.  Reichs- 
tages (1788 — 91)  bekannt  und  war  also  imstande,  den  unmittelbaren  Eindruck 
auf  die  lebendigen  Augenzeugen  und  thätigen  Mitglieder  des  Verfassungs- 
werkes mitzuteilen.     Man  liest  die  Aufzeichnung,  die  aus  der  Feder  eines 
Mannes  von  hohem  Verstand  und  warmem  Gefühle  herrührt,  mit  wahrer  Pietät. 
Smolka84"86)  giebt  in  seinem  Vortrage  eine  flüchtige  Skizze  einer  gröfseren 
Abhandlung,  die  in  Vorbereitung  ist.    Auf  Grund  neuerer  Archivalien  wird 
das  Verhältnis  Kaisers  Leopold  II.   zur  Verfassung  vom  3.  Mai  1791   ge- 
schildert.    Es  wird  angegeben,  dafs   derselbo  bemüht  gewesen  war,   Polen 
in  seinen  damaligen  Grenzen,  das  neue  Verfassungswerk  und  die  Unabhängig- 
keit der  Republik  zu  erhalten.     Zu  diesem  Zwecke  war  auch  mit  Preufsen 
die  Konvention  vom  25.  Juli  1791  mit  einem  sekreten  Artikel  geschlossen. 
—  In  der  Sammlung  von  Bartoszowicz,87)  die  eine  Art  von  Gedenkbuch 
bildet,   findet  sich   eine  Reihe   von   Gelegenheitsschriften,   unter   denen  die 
populäre  Arbeit  über  den  4j.  Reichstag  von  Sokolowski  hervorzuheben  ist. 


[KwH.  (1892),  1,  S.  165;  Niwa  No.  22/4.]|  —  81)  K.  Waliszewski,  Polska  i  Europa 
w  drugiej  poJowie  18  wieku.  Watep  do  hist.  ruchu  politycznego.    Krakau.    1890.   |[KwH. 

1891)  1,  S.  189— 9Ö.]|  —  82)  X  W.  Ostrozyriski,  Sprawa  zamachu  na  Stan.  Aug. 
1771:  PNL.  18  (1890),  S.  21  ff.  —  83)  P-  Popiel,  Powstauie  i  upadek  konstyt.  3  Maja. 
Krakau.  72  S.  |[KwH.  (1892)  1,  S.  1 86.]]  —  84)  St.  Smolka,  Stanowisko  inocaratw 
w  oteckonst.  8  Maja.  Krakau.  27  S.  |[KwH.  (1892)  1,  S.  183.]|  —  85)  X  B.  Dembiriski, 
Konatytucra  8  Maja,  offen tl.  Vortrag.  Posen.  |[KwH.  (1892)  1,  S.  186.]|  —  80)  X  L. 
Finkel,  Konstytucya  8  Maja.  öff.  Vortrag.  |[KwH.  (1892)  1,  S.  182.]|  —  87)  K. 
ßartoezewiez,  Kdie,ga  paraiatkowa  konst.  3  Maja.  2  Bde.  Krakau.  308,  294  S. 
,[KwH.  (1892)  1,  S.   176.]| 


111,278  §  57.    Ungarn.    Mangold. 

Lokalgeschichte  wird  besonders  in  Lemberg  lebhaft  kultiviert.  So 
ist  eine  ganze  Reihe  von  Stadtmonographieen  anzuzeigen.  Alle  fuisen  auf 
anbekanntem  Material  und  sind  methodisch  ausgeführt.88'98)  Wir  heben 
hier  besonders  die  Leistungen  von  Finkel,  Pap£,  Czolowski  and 
Prochaska  hervor.  Eine  gründliche,  umständliche  Geschichte  der  Armenier 
in  Polen  liegt  von  Gromnicki94)  vor. 


§  57. 

Ungarn. 

L.  Mangold. 

(Verwandtes  in  anderen  §g  a.  'Handbuch'  8.  52.) 

Älteste  Zeit.  Prähistorische  Funde.  Auf  diesem  Gebiete 
betätigt  Ungarn  einen  jährlich  regeren  Forschungssinn.  Aus  der  Stein- 
Epoche  ist  diesmal  zwar  weniger  zu  verzeichnen,1*2)  umsomehr  Funde  er- 
gaben aber  die  Nachforschungen  in  Urnen-Friedhöfen.8"10)  Auch  die  Bronz- 
funde  sind  stattlich  vertreten,11"19)  und  haben  zu  Vergleichen   mit  fremd- 


88)  L.  Finkel,  Okopy  sw  Trojcy.  Lemberg.  1889.  69  S.  |[KwH-  (1890)  % 
S.  402.]|  —  89)  A.  Prochaska,  Jasliska,  miasteczko  i  klucz  biskupdw  przemyskich:  PSL. 
17  (1889),  S.  59  ff.  —  90)  id.,  Radymno,  miasteczko  i  klucz  biskupdw  przemyskicb : 
ib.  19,  S.  769  —  77,  865  —  74,  976—86,  1057— 79.  —  91)  A.  Czolowski,  Z  preesilofei 
Jezupola:  ib.  17.  (1889)  S.  821  ff.  —  92)  F.  Pap«*,  Skole  i  TucholszczYzna :  ib.  18 
(1890),  S.  448  ff.  —  93)  L.  J.,  Przechadzka  kronikarza  po  rynku  krakowskim.  Krakau. 
1890.  |[KwH.  (1891)  2,  S.  876.]|  (Mit  15  Abbildungen.)  —  94)  T.  Gromnicki. 
Ormianie  w  Polsce,  ich  hist.,  prawa  i  przywileje.  Separatabdruck  aus:  Encyklop.  koseielna 
17  (1889),  S.   189.    |[KwH.  (1890)   1,  S.   166.]) 

1)  Steinzeitfunde  aus  Siebenbürgen:  KBIVSbnbgL.  14,  S.  40/2.  (Betrifft  die  d.  Berliner 
Museum  geschenkte  Sammlung  d.  Frl.  Sophie  v.  Torina.    Vgl.  auch  'D.  Sammler'  12,  No.  10, 
S.   118.     'Solche  ThongefiUse  sind  bisher  aufser  Schliemanns   Fanden  nur   v.    dieser  Fond- 
stelle bekannt.)  —    %)  X  St.  Te'gläa,   Ornamente  u.  Steinwaffen  aus  d.  prähist.  Fundort 
bei  Homordd:  Aß.   11,  S.   170/1.  —  3)  X  L.  Bella,  D.  Urnen-Funde  v.  d.  Karlshöhe  bei 
ödenburg:  ib.  S.   167 — 70.    — *  4)  X  K.  Darnay,   E.  neu  aufgefundener  Urnen-Friedhof 
bei  Csabrendek  (Somogy):  ib.  S.  172/8.  —  5)  S.  Fenichel,  Grabhügel  v.  Dorfe  Bedelö 
(Siebenbürgen):  ib.  S.  160/8.    (Man  fand  daselbst  auch  grofse  Dolichocephalus-SehadeL)  — 
6)  id.,  D.  Hügelgräber  ▼.  Gyertamos  u.  Bedelö.    (Komitat  Torda-Aranyos  in  Siebenbürgen): 
ib.  S.  65/9.    (D.  Fundstätte  befindet  sich  im  sog.  'La  Strunga'-HügeL    D.  Skelette  wurden 
in  hockender  Stellung   vorgefunden.)   —    7)   A.  Mttnnioh,   Prähist.  Fund   in  Zipsen:  ib. 
S.  18 — 22.    (Konstatiert,  dafs  fast  sämtliche  im  Zipser  Komitat  gefundenen  Thonfunde  über 
reste  v.  gebrannten  Thongefafsen  seien.)  —  8)  X  St.  Te*gUs,  D.  prähist.  Wohnstatt«: 
v.  Csuta   u.   Madulioza.    (Komitat  Hunyad):    ib.  S.  64.    (Vorwiegend  Thonfunde.)    —  9) 
J.  Vanosd,  D.  Urnen-Friedhof  ▼.  Forrai-Nagy-Iratos :  ib.  S.  47 — 60.  ([Im  Ander  Komital. j 
In  d.  Gräbern  wurden  ThongefaTse   u.   -Schalen  gefunden.    V.    d.  verbrannten  Leichsamen 
fand  sich  nur  d.  in  Urnen  beigesetzte  Asche  vor.)   —    19)  J-  Bartalu s,   Funde  aus  d. 
Höhlen  um  Erlau:  ib.  S.  186—47.    (Untersucht  d.  «ahlreichen  künstlichen  Höhlen  u.  Ver- 
tiefungen  im  Bükkgebirge,    welche  B.    für  Aufbewahrstellen  v.   Aschenurnen  ansieht,)   — 
11)  X  L.  Dömötör,  Bronzefunde  in  d.  Umgebung  v.  Arad.    (Mit  Abbdg.):  ib.  8.  2557. 
—  1%)  Br.  Bucher,  Bronzeechmuck  aus  d.  Zeit  d.  Völkerwanderung:  ZChrK.   (Bespricht 
mehrere  aus  Brigetio  ins  Wiener  Museum  für  Kunst  u.  Industrie  gelangte  Schmuckgsgenstände 
[Bronzefibula,  -Schnallen  dgl.].  Nach  d.  Bez.  im  A&  11,  S.  446  stemmen  aber  diese  Funde 


§  57.    Ungarn.    Mangold.  111,279 

ländischen  Funden  angeregt.10)  Baye90»)  behauptet,  dafs  die  bei  Kaluga  in 
Gräbern  gefundenen  Schmuckgegenstände  den  ungarischen  Bronzefunden  sehr 
ähnlich  wären.  —  Zwei  Funde  tragen  den  Stempel  der  La  Tfene-Epocbe.*1,28) 

Rom  er  h  er  r  schaft.  Unter  den  Arbeiten  aus  dem  Gebiete  der 
politischen  Geschichte  ragt  die  Monographie  von  P.  Kiraly  über  Ulpia 
Trajana98)  und  über  den  Markomannenkrieg  des  Kaisers  Marcus  Aurelius94) 
hervor. 

Aus  Pannonien  sind  eine  Reihe  von  Inschriften,  Münzen,  ferner  Funde 
von  Sarkophagen  und  Wagen  zu  verzeichnen.95"89)  Die  meisten  neuent- 
deckten Inschriften  verdanken  wir  R.  Fröhlich.88,84) 

Was  Dacien  betrifft,  so  haben  auch  im  Berichtsjahr  T6  glds  85"87)  und 
K  i  r  i  1  y  das  meiste  zugesteuert.    Aufser  letzterem  88)  besprach  auch  R.  F  r  ö  h  - 


schon  aas  d.  Römerzeit,  event.  sogar  schon  ans  d.  Keltenzeit.)   —  1$)  Tb.  Lehdczky, 
Fände  ans  d.  Unger-  u.  Bereger  Komitat:   AÄ.  11,   S.  141/5.    (Betrifft   e.   bei  Ardanhaza 
gefundenes   eisernes  Schwert,    ferner  mehrere  Bronzewaffen  u.  Bronzeschmuckgegenst&nde.) 
—  14)  id.,    Funde  aas  d.  prahlst.  Wohnort   bei  Beregszasz:    ib.   S.  250/3.     (Gräberfunde 
mit   Bronzegegenst&nden    u.    Glasperlen.)    —    15)   J*   Mihalik,    Bronzesohwerter   aus   d. 
Komitat  Szathmar:  ib.  S.  56/7.    (Wurden  bei  Sonkäd  gefanden.)  —  16)  M.Wosinszky, 
Fände  aas  Raczegres:  ib.  S.  50/6.    ([Komitat  Tolna.]    Bronzefande  u.  ThongefaTse,  befinden 
sieh  im  Maseum    d.  Gf.  Alex.  Apponyi  in   Lengyel.)    —    17)   J.    Reizner,    Fände   ans 
£zegedin :  ib.  S.  855/8.    (Betrifft  e.  Keule  aus  Serpentin,  ferner  e.  bronzenes  Schwert.)  — 
18)  X  V.  Riese  y,  Bronzefunde  im  Komitat  Hont  u.  Neograd:    ib.  S.  858/5.  —  19)  X 
S.  Pintlr,  Bronzefand  v.  Dolyinyi  (Neograder  KomiUt).    Mit  Abbdg.:   ib.  S.  253/5.   — 
20)  M.  Hoernes,  D.  Verhältnis  d.  ungarischen  Bronzealters  zn  d.  Fanden  in  Bosnien  a. 
jenen  in  d.  oberitalienischen  Terramaren:  VGAnthr.  S.  884/8.  —  20*)  Baron  J.  de  Baye, 
Les  bronzes  Imailles  de  Mostchina,  Gouvernement  de  Kaluga.    Paris,  Nilsson.    HS.    Fr.  8. 
|[Ssaz.  25,  S.  859.]|    (4  Tafeln.)  —  21)  L*  Bella,  Funde  aus  d.  Umgebung  ▼.  ödenbarg: 
A&  11,  S.  57—61.    (Thongeftfse.)    —    %%)  id.,   D.    Erdbefestigungen   am   Purgstall   bei 
Ödenbarg:  ib.  S.  813 — 20.    (D.  Schanzen  rühren  aus  d.  La  Tene-Periode  her,  d.  Funde  da- 
gegen aas  d.  sog.  Hallstatter  Epoche.)  —  23)  P»  Kiraly,  Clpia  Trojan  a  Aagusta  Colonia 
Dacica  Sarmizegetusa  Metropolis.    Budapest,  Athenaeum.    178  S.    M.  2.   |[Im  deutschen  Aas- 
zag: UngR.  (1891),  S.  743.]|    (Mit  28  Abbildg.)  —  24)  id,  D.  Markomannenkrieg:  Szdz. 
24,  S.  23—40,  112—24,  208—27,  297—814,  878—92.  —  25)  Kubitschek,  Inschriften 
aas  Brigetio:    AEMÖ.  16,  S.  180/6.    (D.  wichtigste  Inschrift  rührt  t.  e.  C.  Jul.  Maximinus 
'castos  armorum]  her;  bezieht  sieh  vieUeicht  auf  Maxinünus  Thrax.)  —  26)  R»  Fröhlich, 
Romische  Verwaltung  in  Pannonien.    (Vortrag).  Im  Auszug:  A&  11,  S.  277.    (Befafst  sich 
speziell  mit  d.  Völkerschaften,   die  Panonnien  bewohnten    u.   d.  Bedeutung  y.  ciritas.)  — 
2?)  E.  römischer  Wagenfund:  A&  11,  S.  94.    (Wurde  bei  Jaska,  an  weit  A  gram,  gefunden. 
D.  Wagen    war   zweirädrig  u.  zeigt  als  Verzierung  Tiergestalten   aus  Bronze.)  —  28)   A. 
Söte*r,  Römische  Funde  in  Karlburg  bei  Prefsburg:  ib.  S.  258.    (Beim  Eisenbahnbau  nach 
Steinaroanger  worden  drei  Sarkophage  gefunden.)  —  29)  Ladek,  Bronzefande  aas  Brigetio: 
AEMÖ.  14.  —  39)  Jos.  Hampel,  E.  Münzenfand  in  Bregetio:  A&.  11,  S.  850/2.    (Aas  d. 
Zeit  v.  Numerianus    bis   Gel.   Val.  Maximianus.)   —  $1)  P.  Kiraly,  D.  Mithrashöhle  ▼. 
Kroiebach  (bei  ödenbarg):  JbArchVHunyad  6  (1889—90).  —  82)  B.  Pick,  Zwei  Münzen 
aus  Thyatira  (in  Lydien).    Mit  Abbg.:  A&.  11,  S.  846/9.    (Aus  d.  Zeit  222— 88.    Betreffen 
d.  Lokalkalte  d.  lydischen  Stadt.    D.  Münzen  werden  im  'Corpus  nummorum  graecorum*  d. 
Naheren  gewürdigt  werden.)  —  33)  R.  Fröhlich,  Rom.  Inschriften  aus  Pannonia  inferior 
u.  superior:  AEMÖ.  14,  S.  50—  88.    (Publiziert  88  Inschriften,  d.  indes  z.  gröfseren  Teil 
schon  im  A&.  veröffentlicht  wurden.)  —  34)  1  <*. ,  Römische  Inschriften  ans  Unter-  u.  Ober- 
Pannonien:   A&  11,   S.  224 — 88.     (Betrifft    1.  e.  Votiv-Altar  aus  Brigetio;    2.  desgl.  aas 
Aqaincum  aas  d.  Zeit  Alex.  8e venia;    3.  desgl.  aas  d.  J.  258;    4.  desgl.  aas  Brigetio  ans 
d.  Zeit  Alex.  Severus ;  nicht  anmöglich,  dafs  dieser  Altar  v.  Nachfolger  d.  Severus,  C.  JuL 
Terue  Maximinus  herrührt.    Es  folgt  dann  noch  genaue  Beschreibung  v.  25  Inschriften,  zu- 
meist aas  Brigetio  a.  Carnnntam.)  —  35)  G.  Tlglis,  D.  Goldbergwerke  Daciens  u.  deren 
Ausbeutung  durch  d.  Römer:  FöldrKözl.  20   (1892),    S.  65—92.    —   35*)   id.,   Römische 
Bergbaufunde  ans  Szemenik:  AÄ.  11,  S.  61/8.    (Beschreibt  Münzen  aus  Daoien,  e.  Knappen- 
lampe u.  mehrere  Werkzeuge.)  —  36)  id.,    D.   Bergbau   in  Korabia  n.   d.  Nekropolis   v. 
Zalathna:  AKözlemenyek  16.    —  3?)  id«»  &  Spaziergang  im  Museum  ▼.  Deva.    Progr.- 


111,280  §  57.    Ungarn.    Mangold. 

lieh89)  die  Limesfrage  and  die  durch  Domaszewski  aufgestellte  Hypothese, 
wonach  der  Westteil  des  siebenbürgischen  Erzgebirges,  wie  auch  die  Gegenden 
an  der  unteren  Theifs  und  Temesch  von  Dacia  abgetrennt  und  Moesia  Superior 
zugeteilt  worden  wären.  (Kiepert  hat  sich  in  der  neuen  Ausgabe  seines 
Atlas  Antiquus,  Tab.  XI.  dieser  Darstellung  bereits  angeschlossen.)  Kiraly 
versuchte  nun  die  Thesis  Domaszewskis  zu  erschüttern  und  zugleich  den 
Lauf  der  sogenannten  Römerschanzen  als  Grenzwall  Daciens  festzustellen. 
Fröhlich,  der  schon  wiederholt  den  römischen  Ursprung  dieser  Wälle  leugnete, 
verwirft  sowohl  die  Darstellung  Kirälys,  nicht  minder  aber  jene  Domas- 
zewskis, und  zwar  mit  sehr  erheblichen  Gründen.  Unter  den  übrigen  Ar- 
beiten40"46) dürfte  der  AufsatzNeudecks,46)  allgemeineres  Interesse  erwecken, 
der  über  die  im  Auftrage  der  serbischen  Regierung  erfolgte  Renovierung  der 
Trajans-Tafel  im  Eisernen  Thor  berichtet.  Ober  der  Inschrift  befindet  sich 
derzeit  eine  Reklametafel  erster  Gröfse ;  fataler  ist,  dafs  der  italienische  Ar- 
beiter bei  der  Reinigung  der  Inschrift  so  unvorsichtig  vorging,  dafs  mehrere 
Buchstaben  und  Figuren  dabei  ihr  Dasein  einbüfsten.  Aufserdem  hat  er  die 
Buchstaben  rot  übermalt.  Der  Typus  des  Denkmals  ist  damit  für  immer 
verwischt  worden.  —  Hier  mag  noch  einiger  Funde  aus  früh-christlicher 
Zeit  (römischer  Zeit)  Erwähnung  geschehen.47"49) 

Völkerwanderung  und  allgemeine  Arbeiten  über  prä- 
historische  Funde.  Ober  diese  Epoche  verbreiten  sich  sehr  zahlreiche 
Arbeiten.60"*8)     In  den  Bericht  Franz  Pulszkys*9)   über  archäologische 


Abdlg.  d.  Realschule  ib.  —  38)  P.  Kirily,  D.  westliche  Grenze  Daciens  u.  d.  Limea: 
JbArchVHunyad  6  (1889—90).  (Diese  Studie  ist  hervorgerufen  durch  d.  Arbeit  Domaz- 
sewskis:  'Studien  z.  Gesch.  d.  Donauprovinsen  I.  D.  Grenzen  v.  Moesia  superior  o.  d. 
Ulyriscbe  Grenzwall  [AEMÖ.  13,  S.  129—64].)  —  39)  R.  Fröhlich,  D.  Westgrenze 
Daciens  u.  d.  Römerschanzen:  A&.  11,  S.  419 — 27.  —  40)  J*  Jung,  Siebenbürg.  In- 
schriften: AEMÖ.  14,  S.  97—100.  (Veröffentl.  4  Inschriften,  darunter  2  schon  bekannte.: 
— -  41)  J*  Grofs,  £.  Fund  römischer  Konsulardenare  bei  Tartlau  im  Burzenland:  KBIV- 
SbnbgL.  14,  S.  9  — 19.  (200  Denare  aus  d.  republikanischen  Zeit  werden  genau  beschrieben: 
selbe  befinden  sich  jetzt  in  d.  Münzensammlung  d.  evangel.  Kronstadter  Gymnasiums.)  — 
42)  Major  Ornat  ein,  D.  römische  Niederlassung  bei  Szamos-Ujvtfr:  AEM.  14«  S.  168—80. 
(Teilweise  schon  seit  Neigebaur  ['Dacien  282']  bekannt,  bietet  aber  mehr  u.  erläutert  alles 
auf  e.  ausgezeichnet  entworfenen  Karte.)  —  43)  Cumont,  Inschriften  aus  Dacien:  ib. 
(Veröffentl.  16  Inschriften,  v.  Interesse  No.  10  u.  11.)  —  44)  F.  Mi  1  lecker,  Centom 
Putei:  Ali.  11,  S.  95/6.  (D.  Lage  dieser  da  ciachen  Station  wurde  v.  Karl  Torma  1881 
in  d.  Komitat  Krassd-Szöreny,  nach  Sagy-Szurdok  verlegt,  zwischen  Arcidava  u.  Bersori*. 
M.  bespricht  d.  Lage  d.  Näheren  u.  setzt  d.  Gründung  d.  Lagers  auf  d.  J.  102  u.  dessen 
Untergang  um  d.  Hälfte  d.  8.  Jb.)  —  45)  B.  Cserni,  Grabungen  in  Apulum:  JbArchGtt- 
Unter-Weifsenburg  4.  Klausenburg.  (Betr.  d.  Bäder  u.  neugefundene  Inschriften.)  —  46) 
Jul.  Neudeok,  D.  Renovierung  d.  Trajans-Tafel:  AÄ.  11,  S.  358—61.  —  47)  G.  Birany, 
E.  christlicher  Sarkophag  aus  Savaria:  JbArchVEisenburg  Jg.  17/8.  Steinamanger.  iD- 
christliche  Ursprung  steht  nicht  sicher. )  —  48/9)  W.  G rem p ler,  Erklärung  einiger  selt- 
samer Fundgegenstände:  A&.  11,  S.  830/3.  (D.  Breslauer  Gelehrte  erhielt  in  Smyrns  e. 
Bronzefibula  in  Gestalt  e.  Fisches;  im  National-Museum  fanden  sich  drei  ähnliche  Fände 
vor.  Selbe  dienten  als  Schlösser;  vielleicht  stammen  d.  Gegenstände  aus  früh-christlicher 
Zeit.)  —  50)  M.  Wosinszky,  Ausgrabungen  in  Gerjen  (Tolnauer  Komitat):  ib.  &  SOI 
bis  312.  (Gräberfunde,  Thongeräte  zumeist  aus  d.  Zeit  d.  Völkerwanderung.)  —  51)  *<*•' 
E.  Kessel  aus  d.  Völkerwanderungszeit:  ib.  S.  427—81.  (Im  Thal  d.  Kapos  gefunden.)  — 
52)  id.,  D.  prähist.  Schanzwerk  v.  Lengyel.  Mit  Abbdg.:  UngR.  11,  8.  468—84.  (In- 
zwischen als  selbständiges  Werk  bei  Kilian  [Budapest]  erschienen.)  —  53)  E-  Münze  tu? 
Bagdad:  AE.  11,  S.  93.  (Fand  sich  bei  Bulkesz  im  Komitat  Bacs.  Rührt  v.  Kalifen  Mn«- 
al-Hadi  her.  [785/7.])  —  54)  M.  Wosinszky,  Schmuckgegenstände  in  d.  Nekropoli*  f. 
Lengyel  (Tolnaer  Komitat):  ib.  S.  158.  (Zumeist  Thonperlen.)  —  55)  E.  Fund  aus  d. 
Zeit  d.  Völkerwanderung:  ib.  S.  91/2.    (Besteht  aus  1,  e.  silbernen  Schnalle;  2.  silbernem 


§  57.    Ungarn.    Mangold.  111,281 

Denkmäler  des  ungarischen  Tieflandes  haben  sich  leider  einige  irrige  Angaben 
eingeschlichen.  Im  Berichtsjahr  wurden  neue  Gräberfunde  aus  der  ungarischen 
Heidenzeit  ausgegraben.70"72)  Reizner  giebt  eine  brauchbare  Übersicht 
der  bisherigen  Funde  aus  dieser  Zeit.73) 

Abstammung  der  Magyaren.  Über  die  Verwandtschaft  der 
Ungarn  mit  turanischen  Völkern,  den  Ostjaken  und  Finnen  ist  auch  im 
Berichtsjahr  geschrieben  worden.  Brunnhofer74)  erblickt  in  den  'Ugra- 
Deva',  'Ugana'  und  'Ogana'  des  Rig-Veda  die  Ahnen  der  Magyaren.  Auf 
weniger   schwankendem  Grunde   bewegen   sich   die   übrigen  Arbeiten.76"77) 

In  Verbindung  mit  der  Abstammungsfrage  mufs  auch  die  Hunnen-  und 
Szekler  frage  berührt  werden,  betreff  welcher  im  Berichtsjahr  nur  un- 
bedeutende Aufsätze  vorliegen.78*79)  Die  Szäklerfrage  dürfte  jetzt,  nach 
dem  fast  gleichzeitigen  Ableben  Karl  Szabö's,  und  Paul  Hunvalfys,  der  Vor- 
kämpfer der  divergierenden  Abstammungstheorieen,  zur  Ruhe  kommen.  Die 
Sachlage  ist  die  folgende:  Gegen  Hunvalfy  haben  sich  in  letzterer  Zeit 
mehrere  bedeutende  Forscher  ausgesprochen,  darunter  Blas.  Orbdn,  Gf.  G6za 
Raun,  Wislocki  und  J.  Jung;  wenn  auch  andererseits  diese  Forscher  nicht 
derselben   Meinung   beipflichten.     Vgl.   darüber   die   gelegentlichen   Bemer- 


Reif  u.  3.  Brachetücke  e.  Spiegels  [aas  e.  Gemisch  v.  Blei  u.  Kupfer].  D.  Fund  wurde  im 
Komitat  Szabolcs  gemacht.)  —  56)  S.  Szelle,  Funde  aus  d.  Friedhof  in  Bölcske  (Tolnaer 
Komitat):  ib.  S.  239—49.  (Gehören  in  d.  Zeit  d.  Völkerwanderung.  Zumeist  Schmuck- 
gegenstände aus  Bronze  u.  Eisen.)  —  57)  M.  Wosinazky,  Prähist.  Funde.  (Mit  Abbdg.): 
ib.  S.  211  —  24.  (Handelt  über  bei  Lengyel  gefundene  Thongefäfse  mit  langem,  schmalem 
Stiele,  wie  solche  in  Ägypten,  in  Tiryns  u.  in  Sizilien  sich  vorfanden.)  —  58)  J»  Csoma. 
Prlhist.  Spuren  im  Komitat  Abauj.  |[A£.  11,  S.  183'4  ]|  (Sep.-Abdr.  aus  d.  Jahrbuch  d- 
Oberungar.  Museum-Vereins  [1890].  Kascbau.)  —  59)  Haverfield,  Notes  on  Bora« 
Museums  in  Transilvania :  ArchJ.  (1891),  No.  189.  —  60)  J.  Hampel,  D.  im  J.  1890 
erworbenen  Fundgegenstände  d,  Ungar.  National-Museums:  Ali.  11,  S.  79 — 83.  (D.  wert- 
vollste war  e.  Sendung  v.  Stein  Werkzeugen  u.  Thongefäfsen  aus  d.  Gegend  v.  Szentes.)  — 
61)  Jos.  Mihalik,  D.  prähist.  Fundorte  im  Komitat  Ugocsa  u.  dessen  Bewohner  am  Be- 
ginn d.  bist.  Zeit.  Nagy  Szöllös.  22  S.  \[A&.  11,  S.  370.]|  —  62)  F.  Millecker, 
PrShist.  Stätten  u.  Urnenfriedhöfe  in  d.  Umgebung  v.  Versecz:  VGAnthr.  (1891),  S.  85 
bis  97.  —  63)  id.,  Verz.  d.  prähist.  Fundorte  Süd-Ungarns.  Temesvdr.  46  S.  |[Szaz.  26, 
S.  167-]|  (Weist  160  Fundstätten  nach.)  —  64)  Alex.  Münich,  Über  d.  prähist.  Zeitalter: 
JbKarpathenV.  19.  —  65)  Jos.  Mihilik,  Prähist.  Fundorte  im  Liptauer  Komitat:  A£. 
11,  S.  145 — 58.  (Aufzählung  aller  Fundorte  u.  Zusammenstellung  d.  bisherigen  Funde. 
Bespricht  auch  mehrere  Erdwälle  u.  Erdbefestigungen.)  —  66)  J*  Reizner,  Neue  Er- 
werbungen d.  Museums  v.  Szegedin.  (Mit  Abbdg.):  ib.  S.  278  —  82.  —  67)  A.  Szaraz, 
D.  prähist.  Sammlung  d.  Firma  Egger:  ib.  S.  820  —  30.  (Darüber  handelt  auch  e.  v.  Franz 
Pnlszky  verfaßter  engl.  Katalog  [bei  Sotheby,  Wilkinson  u.  Hodge  erschienen].)  —  68) 
J.  Tomka,  D.  prähist.  Fundorte  d.  Sohler  Komitats:  ib.  S.  296—801.  —  69)  D-  Öster- 
reich.-ungarische  Monarchie.  Bd.  3.  Wien,  Holder.  |[DLZ.  (1890),  S.  44;  AÄ.  11,  S.  445 
(berichtigt  Irrtümer).] |  (Betrifft  Pul szkys  Bericht.)  —  70)  Fr.  Pulszky ,  D.  Gräberfunde 
tos  d.  Heidenzeit  d.  Ungarn:  AbhUngAk.  14,  No.  10.  \[AÜ.  11,  S.  183.]|  (Auch  sep. 
ersch.  21  S.)  —  71)  J.  Reizner,  Ausgrabungen  zu  Rdbe\  (Mit  Abbdg.):  AÄ.  11,  S.  206 
bis  210.  (Gräberfunde  aus  d.  10.  Jh.,  d.  Ungar.  Heiden-Zeit.)  —  72)  id.,  D.  Funde  r. 
Rabe'.  (Komitat  Torontdl):  ib.  S.  46/7.  (E.  Goldspange  v.  22  Gramm  Gewicht.)  —  78) 
id.,  Gräberfunde  aus  d.  ungarischen  Heidenzeit:  ib.  S.  97 — 114.  (Bespricht  d.  jüngsten 
Fand  v.  Szeged-Bojärhalom,  ferner  d.  im  Hügel  Kiralyhalom  gefundenen  Grabfund.  In 
beiden  Gräbern  fand  man  neben  d.  menschlichen  Skelett  auch  d.  Überreste  e.  Pferdes,  Steig- 
bügel u.  Silbergegenstände,  ferner  e.  mohammedanische  Münze.)  —  74)  H.  Brunnhofer, 
Iran  u.  Turan.  Untersuchungen  über  d.  ältesten  Schauplatz  d.  indogerman.  Gesch.  Leipzig, 
Friedrich.  260  S.  M.  9.  |[Szaz.  25,  S.  599. ]|  —  75)  Bang,  Uralaltaische  Forschungen. 
Leipzig,  Friedrich.  M.  2.  —  76)  C.  N.  E.  Eliot,  A  finnish  graromar.  London.  1890. 
328  S.  M.  12.  —  77)  L.  Schroeder,  Beziehungen  zwischen  Ugro-Finnen  u.  Osseten: 
JBEstnGes.  (1889).  —  78)  X  D.  Sze*kler:  BudapHirl.  (Dez.  13.)  —  79)  X  P.  Erdrflyi 


111,282  §  57.    Ungarn.    Mangold. 

kungen  Jungs  über  das  Buch  von  G  h  e  r  g  e  1 ,80)  welches  zwar  den  Petschenegen 
ein  Kapitel  widmet,  die  Sz6klerfrage  aber  beiseite  läfst.  Was  das  Jahr 
der  Einwanderung  der  Magyaren  betrifft,  so  hatte  Lakits81)  die  für 
die  Fixierung  des  Feldzugs  gegen  die  Bulgaren  entscheidende  Sonnenfinsternis 
anf  den  8.  August  891  festgesetzt  und  damit  nachgewesen,  dafe  die  Landes- 
eroberung unbedingt  sich  erst  nach  891  vollzog.  Da  Csnday89)  an  dieser 
Berechnung  zweifelte,  (obgleich  auch  er  die  Landeseroberung  auf  das  Jahr  899 
festsetzte),  ergriff  Lakits  88)  nochmals  die  Feder.  —  Ober  die  Bewaffnung 
der  damaligen  Magyaren  hat  Fr.  Pulszky84)  (anläfslich  der  Vorstudien 
Munkacsis  zu  seinem  grofsen  Milennium-Bild)  eine  Reihe  von  Anhaltspunkten 
veröffentlicht,  welche  auf  den  bisherigen  Gräberfunden  basieren.  Nagy") 
handelt  Aber  das  Vorkommen  des  Steigbügels  bei  den  orientalischen  Völkern 
und  widerlegt  die  Ansicht  Pulszkys,  wonach  die  Avaren  die  Erfinder  des 
Steigbügels  gewesen  waren.  [Man  hat  nämlich  in  jüngster  Zeit  in  zwei 
Gräbern  des  3.  und  4.  Jh.  Steigbügel  gefunden,  also  lange  vor  der  Nieder- 
lassung der  Avaren.] 

Aus  der  Zeit  der  nach  Westen  gerichteten  Raubzüge  der  Ungarn  ist 
die  neue  Ausgabe  des  Lebens  des  Bischofs  Ulrich  von  Augsburg  zu  er- 
wähnen, eine  verlässliche  Quelle  über  die  Schlacht  auf  dem  Lechfelde.86) 

Zeitalter  der  Arpäden.  1000—1301.  0  r  t  v  a  y  8 *)  verfolgt 
die  Spuren  des  von  Csanäd,  dem  Feldherrn  Stefans  I.  bei  Oroszlämos  be- 
siegten Geschlechts  Achtum,  rectius:  Ajtony,  dessen  zwischen  der  Theifs 
und  Maros  gelegenen  grofse  Besitzungen  teilweise  als  Fundationsgüter  des 
neuen  Csanäder  Bistums  Verwendung  fanden,  teils  als  Dotation  für  den 
siegreichen  Feldherrn  bestimmt  wurden,  teils  aber  dem  Krongut  zufielen. 
Kardcsonyi88)  plädiert  für  Ajtony  als  richtigere  Lesart  (statt  des  ge- 
bräuchlichen 'Achtum1.)  Derselbe89)  hat  auch  die  strittige  Frage  über 
die  Echtheit  der  Urkk.  Stefan  des  Heiligen  in  Erörterung  gezogen.  Das 
Resultat  ist  folgendes:  Vom  König  Stefan  besitzen  wir  zusammen  11  Urkk., 
davon  eine  im  Original,  die  andern  in  späteren  Abschriften ;  aufserdem  kommt 
die  Bulle  Papst  Silvesters  II.  in  Betracht.  Als  echt  sind  zu  betrachten: 
die  Stiftungsurk.  von  Ravenna,  die  griechische  Stiftungsurk.  für  die  Nonnen  in 
Veszprim,  die  Stiftungsurk.  für  die  Bistümer  von  Fünfkirchen  und  Veszprim, 
wie  auch  jene  für  die  Abtei  Päcsvärad  und  schliefslich  die  Urk.  der  Martins- 
berger  Abtei.  Falsch  sind  dagegen :  die  Donations-Urk.  für  das  Neutracr- 
Bistum,  die  Stiftungsurk.  für  die  Abtei  Zalavar  und  schliefslich  die  UrL 
für  die  Abtei  Bakonybel.  —  Die  Bulle  Silvesters  ist,  mit  des  Vf.  Worten: 
'ein  skandalöses,  freches  Machwerk*,  welches  auf  Grund  des  von  Surius  1576 
edierten  Leben  Stephans  von  Bischof  Hartvicus  und  mit  Benutzung  der  Bullen 


D.  Hannen-Sagen:  IrodalomtörtKözl.  1,  H.  4.  —  80)  Hie  Oho r gel,  Z.  Gesch.  Siebenbürgens. 
Nach  Quellen  bearb.  (Dissert.)  Wien,  Selbstverlag,  Druck  v.  Gerold  &  Sohn.  47  S.  |[Sz4l 
26,  S.  77;  J.  Jung:  MIÖG.  13,  S.  525.]|  -  81)  Fr.  Lakits,  D.  Landeseroberung  u.  i 
Astronomie:  UngR.  11,  8.  782/4.  —  82)  Eng.  Csuday,  D.  Jahr  d.  Landeaeroberang: 
JbArchVEisenburg  Jg.  17/8.  Steinamanger.  —  8$)  Fr.  Lakits,  Z.  Frage  d.  Millenium*: 
Szaz.  25,  S.  676/9.  —  84)  Fr.  Pulszky,  D.  Bewaffnung  u.  Tracht  d.  alten  Ungarn:  HS. 

4,  S.  180/2.    —    85)   G.  Nagy,    D.  Bewaffnung  d.  Ungarn   im   MA.   (Forts.):   A&  11. 

5.  115—24.  —  86)  Vita  Udalrioi.    Übers,  v.  Qrandaur  s.  §  141. 

8?)  Th.  Ortvay,  D.  Geschlecht  d.  Ajtony  u.  Csanäd  in  Südangarn:  Sssx.  25, 
S.  268—79.  —  88)  J.  Karäcsonyi,  Ajtony-Achtum.  Beitr.  z.  ungar.  Onomastik:  Tonil 9. 
S.  94/6.  —  89)  id.,  D.  ürkk.  d.  h.  Stefan  u.  d.  Silvester-Bulle.  Diplomat  Studie 
(Ungar.).    Budapest,  Akademie.    223  S.    M.  4.    |[Bi4c  26,  S.  489;  Turul  9,  S.  203;  ünfR.  1?, 


§  67.    Ungarn.    Mangold.  111,283 

Gregors  VII.  verfertigt  wurde.  Im  Druck  erschien  sie  erst  1644.  Den 
Falscher  nennt  E.  nicht.  Noch  ist  zu  bemerken,  dafs  K.  die  Martinsberger 
Stiftnngsnrk.  (mit  Fejärpataky)  zwar  für  echt  erklärt,  selbe  aber  nicht  ans 
dem  Jahre  1001,  sondern  (von  der  Nachschrift  abgesehen)  nicht  vor  dem 
Jahre  1137  herrühren  läfst.  Die  in  der  Nachschrift  erwähnte  Zuweisung 
der  Prefeburger  Brückenmaut-Einkünfte  an  das  genannte  Kloster  rührt  nach- 
weisbar nicht  von  Stefan  I.,  sondern  erst  von  B61a  II.,  aus  dem  Jahre  1137 
her,  dessen  Schenkungsurk.  im  Original  erhalten  ist.  Diese  Untersuchungen 
haben  naturgemäfs  die  Aufmerksamkeit  der  Kritik  erregt  und  Jul.  Pauler, 
der  beste  Kenner  der  Arpaden-Epoche,  hat  mittlerweile  die  Ausführungen 
Karacsonyis  über  die  Martinsberger  Stiftungs-Urk.  für  total  mifslungen  er- 
klärt und  über  die  ganze  Stiftungsurk.  den  Stab  gebrochen.  Für  das  grofse 
Publikum  bilden  selbstverständlich  die  Konsequenzen  Interesse,  welche  sich 
aus  der  Arbeit  K.s  ergeben.  K.  behauptet,  dafs  der  Titel:  'Apostolischer 
König'  um  das  Jahr  1030  zwar  König  Stefan  verliehen  wurde,  nachdem  Stefan 
seine  Krone  vom  Papst  faktisch  zu  Lehen  genommen,  dafs  aber  dessen 
Nachfolger  kein  Anrecht  auf  denselben  besafsen.  Die  Benützung  dieses 
Titels  beruht  (nach  K.)  auf  der  Bewilligung  der  Kurie  im  Jahre  1758.  —  Dem 
ersten  Wahlkönig  widmete  K  an  d  r  a90)  eine  umfassende  Monographie,  welcher 
seinen  Helden  gegen  vielfache  Entstellungen  verteidigte,  sich  aber  zu  sehr 
auf  die  in  der  Umgebung  der  Mätra  fortlebende  Tradition  zu  stützen  scheint. 
Ober  die  Kämpfe  Abas  und  seiner  Nachfolger  mit  dem  mächtigen  Heinrich  HI. 
handelt  eine  preisgekrönte  Studie,91)  deren  Schwerpunkt  in  der  Erörterung 
militärischer  Fragen  ruht.  Ober  Ladislaas  I.  siehe  den  Aufsatz  Dank  ob,9*) 
über  Lambert  IL,  den  Eidam  des  König  B61a  L,  verbreitete  sich  Wertner,88) 
der  nachwies,  dafs  Lamberts  Grofsvater,  Lambert  L,  zur  Zeit  des  heiligen 
Stefan  lebte ;  dafs  Lambert  IL  einen  Bruder,  Namens  Hippolit  besafs ;  dafs 
die  Familie  vom  Geschlecht  der  eingewanderten  Hunt  und  Pazmän  abstamme ; 
dafs  Lamberts  erste  Frau  eine  Schwester  des  Königs  Ladislaus,  demnach 
eine  Tochter  Bälas  I.  gewesen  sei  (deren  Name  aber  unbekannt  ist) ;  und  dafs 
Lambert  in  zweiter  Ehe  eine  Frau,  Namens  Sophie,  ehelichte,  und  dafs  er 
schließlich  zwei  Kinder  hatte :  Benyn  und  Nikolaus  (Enkeln  B61a  L).  Jener 
starb  vor  1132,  dieser  1132.  —  Lambert  IL  ist  übrigens  identisch  mit  jenem 
Lambert,  der  im  Jahre  1132  am  Sajö  zu  Borics  übergehen  wollte,  diese 
Absicht  aber  mit  dem  Tode  büfste.  —  Dem  Graner  Primas  Robert,94)  der 
unter  Andreas  IL  eine  grofse  Rolle  spielte  und  der  Nichtbeachtung  der 
Goldnen  Bulle  halber  (statt  des  Königs)  das  Land  mit  dem  Bann  belegte,  ist 
eine  biographische  Skizze  gewidmet.  Ober  die  Einfälle  der  'Kani'  und  deren 
Niederlassungen  in  Ungarn  (von  1071 — 91)  handelt  Kap.  II  der  Ghergelschen 
Dissertation.95)  Ptfr  hat  auch  im  Berichtsjahr  eine  Reihe  in  Dunkel  ge- 
hüllter Fragen  mit  Scharfsinn  gelöst.  So  das  Leben  der  Gemahlin  des 
BanusBör  (=  Bank),  Melinda,  deren  Geschick  Katona  und  Grillparzer  Unsterb- 
lichkeit verliehen.     Pör90)   weist   nach,   dafs   diese  Frau   eigentlich  Tota 


S.  284  (vgL  Paulers  Kritik  in  d.  Szäz.  26,  H.  4).]|  —  90)  K.  Kandra,  König  Aba 
Samuel  (Ungar.).  Budapest,  Rith.  158  S.  M.  2  |[Szaz.  25,  S.  860.]|  —  91)  L.  Kifs, 
Unser  Verteidigungskampf  gegen  Kaiser  Heinrich  III.:  HK.  4,  H.  1/3.  — 92)  J«  Dank 6, 
König  Ladislaus  I.  y.  Ungarn:  Wetser&WelteKirchenLex.  7,  S.  1317—20.  —  93)  M. 
Wertner,  Cornea  Lambert:  Szaz.  26,  8.  824/8.  —  94)  I*  Nogill,  D.  Leben  d.  Graner 
Primas  Robert:  MagySion  (Marz-April-Mai-Heft).  —  95)  II.  Ghergel,  s.  ob.  K.  80.  — 
96)  A.  Pör,  Melinda,  Gattin   d.  Banns  Bank:   ErdMuz.   7   (1890).    (Auch  im  Sep.-Abdr. 


111,284  §  57.    Ungarn.    Mangold. 

hiefs,  daf8  sie  ans  dem  Geschlecht  Bajöt  stammte,  nnd  eine  beifsblatige, 
spanische  Schönheit  war,  welche  im  Gefolge  der  Prinzessin  Konstanzia  (der 
Frau  des  Herzogs  Emrich),  aus  Aragonien  nach  Ungarn  kam  nnd  hier  den 
durch  Reichtum  und  Tapferkeit  hervorragenden  Benedikt  aus  dem  Geschlecht 
Bor  geheiratet  habe,  dessen  Stammsitz  in  der  Gegend  des  Dorfes  Sattel- 
Neudorf  (bei  Gran)  lag,  der  aber  auch  im  ödenburger  Komitat  Güter  besafs. 
welche  er  dann  seiner  Frau  verschrieb.  Als  die  Gemahlin  Andreas'  II.,  die 
herrschsüchtige  Gertrud  von  Meran,  auf  den  Thron  kam,  deren  zwei  Brüder. 
Berthold  und  Ekbert  als  Muster  alier  Niederträchtigkeiten  bezeichnet  werden 
dürfen,  wurde  auch  Benedikt  durch  Berthold  aus  seiner  Würde  als  Banns 
von  Slavonien  verdrängt.  Im  Jahre  1209  wurde  er  aber  neuerdings  zum 
Banns  ernannt,  und  zwar,  wie  Pör  vermutet,  damit  Bischof  Berthold  Gelegen- 
heit finde,  sein  mit  Tota  begonnenes,  ehebrecherisches  Verhältnis  unter  den 
Augen  der  Königin  fortsetzen  zu  können.  Von  einer  Vergewaltigung  könne 
man  in  diesem  Fall  nicht  sprechen.  Pör  macht  es  sogar  wahrscheinlich, 
dafs  eine  Zeit  lang  beide  Brüder  sich  in  Totas  Gunst  teilten.  Es  folgte 
dann  die  Empörung  Benedikts  und  die  Ermordung  der  Königin.  Tota 
selbst  blieb  verschont,  folgte  aber  nicht  ihrem  Mann  in  die  Verbannung. 
(der  sie  wahrscheinlich  verstofsen  hatte);  später  erhielt  sie  von  Andreas  IL 
mehrere  Güter  zurück,  welche  dann  ihr  Bruder  Simon  erbte.  Sie  mufs  vor 
dem  Jahre  1230  gestorben  sein.  —  Den  Lebenslauf  des  Palatins  Moys  II., 
der  in  den  Jahren  1244—  80  sich  öfters  hervorthat  und  dessen  Frau  Sabine 
man  irrtümlich  für  eine  Tochter  Bellas  IV.  hielt,  beleuchtete  Wertner.97 
der  seiner  Studie  einen  Stammbaum  des  Geschlechts  der  Moys  hinzufügte, 
von  welchem  die  Familie  Bdthory  und  Möriczhidai  abstammen.  Den  Banns 
Rofoyn,  der  sich  unter  Ladislaus  IV.  und  Andreas  III.  hervorthat,  behandelte 
Kom&romy,98)  der  auch  dessen  Adoptivsohn,  den  Palatin  Dözsa  zur  Zeit 
der  Gegenkönige  Wenzel,  Otto  und  Robert  Karl  würdigte.  Den  Beinamen 
Debreczeni  erhielt  Dözsa  von  seinen  Besitzungen  in  der  Umgebung  jener  Stadt. 
Allgemeines  zur  Arpdden-Epoche.  An  dieser  Stelle  ist 
Bd.  VIII.  des  (Jrkk.werks  von  E.  Nagy")  zu  nennen;  dieser  Band  ent- 
hält 372  Urkk.,  darunter  eine  Urkunde  Salamons  betreff  der  Güter  des  Fünf- 
kirchner Bistums,  dann  das  Privilegium  Kolomans  für  die  Abtei  Zobor  1113 
(aus  einer  Abschrift  des  17.  Jh.) ;  ferner  die  Urk.  B61as  II.  für  das  Arader 
Kapitel  1132.  Von  Andreas  IL  findeu  sich  3,  von  Bela  IV.  29,  von  Stefan  V.  19, 
von  Ladislaus  den  Kumanier  50,  von  Andreas  III.  30  Urkk.,  deren  Originale 
aber  zum  gröfsten  Teil  nicht  vorhanden  sind.  Der  Band  enthält  auch  das 
von  Mircse  entdeckte  Testament  des  Herzogs  Stefan,  Vater  des  Königs 
Andreas  III.  Von  Interesse  ist  ferner  die  Urk.  des  Banns  Opoj  (1239). 
welche  auch  die  Wappen  des  Geschlechts  der  Guthkcled  aufweist.  Diese 
Urk.,  ferner  die  Urk.  des  Gespan  Abraham  (1256),  zwei  Testamente  (1235 
und  1269)  und  eine  Urk.  Ivans  von  Güssing  (1285)  sind  die  ältesten  Privat* 
urkk.  der  Sammlung.  An  alten  Geschlechtern  werden  bei  30  erwähnt;  ans 
der  Zeit  vor  dem  Tatareneinfall  die  Csdk,  T6t6n,  Salamon;  ferner  werden 
die  Aba,  Ludän  und  Miskolcz  genannt.     Der  gröfste  Teil  der  Urkk.  bezieht 


|Klausenburg,  17  S.].}  —  97)  M.  Wertner,  D.  Palatin  Moys  II.  n.  seine  Familie:  Sei*.  ?5, 
S.  392—406.  —  98)  Andr.  Komiromy,  D.  Palatin.  Ddasa  u.  d.  Familie  Debreczeni.  III: 
Turnl  9,  8.  1,  67  ff.  —  99)  Emr.  Nagy,  Codex  Diplomatien»  Patrius  Hungariae.  Bd.  8. 
Herausg.  v.  d.  Ungar.  Akad.    Budapest,  Akad.    VII,  474  8.    |[SwU.   25,  8.859;  Tonil  9, 


§  57.    Ungarn.    Mangold.  111,285 

sich  auf  das  Gebiet  jenseits  der  Donau ;  Siebenbürgen  und  die  Theifsgegenden 
werden  wenig  genannt.  Der  Heraasgeber  verdient  volles  Lob.  —  Ob  der 
Name  des  Geschlechts  Osl  soviel  wie  Esel  (bosnisch),  bedeute,  oder  ob  der 
Name  vom  türkischen  uslu  herrühre  (=  gescheit,  klug),  oder  gar  vom 
macedonisch-wallachischen  oslu  (=  Knochen),  darüber  entspann  sich  zwischen 
Nagy100)  und  Pör101)  eine  Polemik.  Ersterer  verfocht  ferner  die  These, 
dafs  die  bei  K6zai  genannten  106  Geschlechter  samt  nnd  sonders  türkischen 
Ursprungs  gewesen  seien  und  nur  die  Menge  (communitas)  der  einwandernden 
Ungarn  eigentliche  Magyaren  wären.  Pör  benützte  die  Gelegenheit,  um  seine 
Ansicht  über  die  elementaren  Sätze  der  ungarischen  Onomastik  überzengend 
zum  besten  zu  geben.  In  diesen  Rahmen  fällt  auch  der  erste  Teil  der 
Abhandlung  Wertners,102)  dem  wir  über  die  oft  genannten  und  niemals 
im  Zusammenhang  behandelten  Grafen  von  Sankt  Georgen  und  Bösing  eine 
eingehende  Studie  verdanken.  Diese  Familie  führt  ihren  Ursprung  mit 
Recht  auf  das  Geschlecht  der  Hunt  und  P&zman  zurück.  Der  erste  bekanntere 
Abkömmling  war  Thomas,  der  sich  unter  König  Emrich  auszeichnete,  worüber 
die  Schenkungs-Urk.  von  Andreas  II.  (1231)  des  näheren  berichtet.  Der 
empfangene  Besitz  lag  in  Szathm&r,  bei  Nagybänya.  Bösing  erhielt  Gespan 
Thomas  erst  1206,  St.  Georgen  aber  erst  sein  Sohn,  Sebes  im  Jahre  1209. 
Der  zweite  Sohn,  Alexander  1216/7,  war  Mundschenk  Andreas  IL  Die  Nach- 
kommen dieses  Alexander  starben  schon  im  zweiten  Glied  aus.  Die  später 
blühende  Linie  der  Grafen  erblickt  in  jenen  Sebes  ihren  Ahnherrn;  doch 
spalteten  sie  sich  in  der  dritten  Generation  in  zwei  Zweige.  Abraham  IL, 
(1283—1306),  der  Enkel  Sebes  L,  hatte  zwei  Söhne,  Peter  I.  von  Sankt 
Georgen  (1308—65)  und  Sebes  II.  von  Bösing  (1304—45).  [Über  das  weitere 
s.  N.  112,  121,  129,  144.]  In  diesem  Zusammenhang  müssen  schliefslich 
vier  Arbeiten  erwähnt  werden,  welche  die  Arpädenzeit  zwar  nur  indirekt 
berühren,  für  die  Nachbarländer,  namentlich  für  Serbien  und  Bulgarien  aber 
von  ungleich  gröfserer  Bedeutung  sind.  Hodinkas  Arbeit108)  wird  wohl 
an  anderer  Stelle  besprochen  werden ;  es  ist  die  erste  kritische  Untersuchung 
über  die  dunkeln  Fragen  der  älteren  serbischen  Geschichte.  Er  bespricht 
zunächst  die  serbische  Fachlitteratur,  dann  die  Quellen  nnd  tadelt  nament- 
lich die  Mängel  der  vorhandenen  Urkk. -Ausgaben.  Hodinka  gedenkt  die 
Studie  mit  Bezug  auf  den  Fürsten  Nemanja  weiter  zu  führen.  Wertners 
Arbeit 104)  berührt  sich  sachlich  mit  der  letztgenannten  Studie.  Nach  einem 
Rückblick  über  die  älteren  serbischen  Fürsten  seit  Vlastimir  (Mitte  des  9.  Jh.) 
übergeht  W.  auf  die  Genealogie  des  ersten  Nemanjiden  (Urosch.),  wobei 
er  unter  steter  Polemik  mit  seinen  litterarischen  Vorgängern  den  Stamm- 
baum der  neuen  Dynastie  feststellt.  Es  folgt  der  Abschnitt  über  Helene, 
seit  1129  Gemahlin  B61as  IL ;  er  bespricht  ferner  die  gemeinsame  ungarisch- 
serbische Aktion  gegen  Ost-Rom,  berührt  den  von  Jaksch  entdeckten  Brief- 
wechsel zwischen  Helene  und  ihrer  im  Admonter  Kloster  als  Nonne  weilenden 
Tochter  Sophie,  und  setzt  den  Tod  der  ungarischen  Königin  bald  nach  1146. 
Es  folgen  urkundlich  belegte  Exkurse  über  den  Banus  Belusch,  Schwieger- 


3.  204.] |  —  100)  G.  Nagy,  Personennamen  aus  d.  Arpiden-Zeit  u.  d.  Ursprung  d. 
Familie  Osl.:  Turul  9,  S.  49,  112.  —  101)  A.  Pör,  D.  Geschlecht  Oslu:  ib.  S.  179  ff. 
|[VgL  d.  Replik  Nagy's:  ib.  10,  S.  72.]|  —  102)  M.  Wertner,  D.  Grafen  v.  St.  Georgen 
a.  Bösing.  Genealog.  Studie:  JüGA.  |[Szdz.  25,  S.  496;  Turul  9,  S.  101.]|  (Auch  im 
Sonderabdrnck,  Wien,  Gerold,  94  S.)  —  103)  A.  Hodinka,  D.  Quellen  u.  älteste  Epoche 
d.   serbischen  Gesch.    I:   TT.    14,   S.    529—58.    —   104)  M.   Wertner,   D.   fürstlichen 


111,286  !  57.    Ungarn.    Mangold. 

söhn  des  Urosch,  der  anter  G6za  IL,  Stefan  III.  and  dessen  Gegenkönigen 
auch  in  unserem  Vaterlande  eine  Rolle  spielte.  Eine  Tochter  Belusch' 
heiratete  am  1160  den  Grofsfürsten  Wladimir  von  Rufaland,  der  wiederholt  bei 
seinem  Cousin  (Geza  II.)  auf  Besuch  war.  Vielfache  Beleuchtung  erfährt 
auch  der  Vorstofs  Manuels  gegen  Ungarn.  Um  sich  gegen  Byzanz  politischen 
Rückhalt  zu  sichern,  stiftete  Stefan  III.  folgende  Doppelehen:  den  älteren 
Sohn  des  reichen  venezianischen  Patriziers  Vitale  Michieli  HL,  Nikolaus, 
Graf  von  Arbe  verlobte  er  mit  seiner  Cousine,  Maria  (Tochter  Ladislaus  IL), 
und  den  jüngeren  Michieli  (Leonhard,  Graf  von  Osero)  mit  der  Tochter 
des  Serbenfürsten  Dessa.  Schliefslich  handelt  W.  über  den  Grofafürst  Stefan 
Kemanja  (geboren  ca.  1120,  f  1200),  widerlegt  die  Nachricht,  dafs  dessen 
Tochter  Anna  den  ungarischen  Thronprätendenten  Borich's,  den  illegitimen 
Sohn  Eolomans,  geheiratet  habe ;  bespricht  ferner  die  Frage,  wer  jener  Prinz 
'Toho'  gewesen  sei,  den  Fürsten  Nemanja  gelegentlich  des  Kreuzzugs  Kaiser 
Barbarossas  in  Nisch  mit  der  Tochter  Bertholds  von  Andechs,  Markgraf  von 
Istrien,  verlobt  habe  und  erkennt  unter  dem  Namen  Tocho  den  Prinzen  Tich, 
den  Vater  des  Bulgarenzaren  Konstantin.  Die  geplante  Verbindung  kam 
bekanntlich  nicht  zustande.  Eine  zweite  inhaltlich  verwandte  Arbeit  Wert- 
ners105) beschäftigt  sich  mit  den  altbulgarischen  Zaren.  Nach  W.  ent- 
sprangen der  Ehe  des  Zaren  Johann  Äsen  II.  (mit  Maria  von  Ungarn)  fol- 
gende Kinder :  Helene,  geboren  1225,  Gattin  des  Prinzen  Theodor  von  Nizäa 
(1235);  Zar  Koloman  I.;  ein  unbenannter  Sohn;  Thamar,  angeblich  Gemahlin 
Michaels  III.,  des  ersten  Paläologen ;  wahrscheinlicher  ist,  dafs  sie  den  Schwager 
Michaels,  Prinz  Peter  geehelicht  habe.  —  Es  folgen  die  Kinder  aus  der  Ehe 
mit  Irene  Angela,  darunter  Zar  Michael  I.,  dessen  Frau  die  Tochter  des 
'Rossos  Uros'  genannt  wird  =  Rostislav,  Fürst  von  Halitsch  und  Banns 
von  Macsö,  Schwiegersohn  Belas  IV.  Noch  sei  erwähnt,  dafs  der  durch 
Konstantin,  dem  Auserkorenen  der  Nationalpartei  vertriebene  Mytzes  von 
Rostislav  als  Lehnsfürst  Ungarns  auf  den  bulgarischen  Thron  gesetzt  wurde. 
Noch  berührt  Vf.  die  Schicksale  der  Irene  Laskaris  (Urenkelin  Andreas  II.). 
—  Schliefslich  ist  einer  3.  Arbeit  Wert ners  106)  zu  gedenken,  in  welcher 
er  die  Geschichte  der  regierenden  Häuser  Serbiens,  Bulgariens  und  —  was 
Ungarn  am  nächsten  berührt  —  Bosniens,  beleuchtet.  Zunächst  stellt  Vf. 
die  Vergangenheit  und  Verwandtschaft  der  Nemanjiden  bis  1410  fest,  (wozu 
er  die  oben  besprochene  Arbeit  benützt);  dann  folgt  die  Geschichte  der 
Familie  Brankovics  bis  zu  deren  Aussterben.  Der  Abschnitt  über  Bosnien 
ist  bereits  unter  dem  Titel :  'Glossen  zur  bosnischen  Genealogie'  früher  er- 
schienen. Selbstverständlich  berührt  diese  Arbeit  auch  die  folgende  Epoche, 
in  der  Ungarn  mit  Bosnien  in  engere  Beziehungen  trat.  —  Schliefslich  seien 
die  Münzfunde  aus  der  Arpädenzeit107-108)  und  das  3.  Kapitel  der  Ghergel- 
schen  Dissertation  erwähnt,  welches  über  'die  Geographie  von  Rumänien' 
handelt.109) 

Nemanjiden:  TJngR.  11,  S.  536—71.  —  105)  id.,  Glossen  z.  bulgarischen  Zaren -Genealogie. 
II.  Forts.:  ib.  S.  17,  145.  —  106)  id.,  D.  genealogische  Abstammung  u.  Gesch.  d.  süd- 
slawischen Dynastieen  im  MA.  Temesvar.  266  S.  |[Sz*z.  25,  S.  337;  Turul  9,  S.  48.]. 
(Mit  12  Tfln.)  —  107)  L.  R^thy,  Unedierte  Münzen  aus  d.  Arpdden-Zeit  u.  d.  Epoche 
d.  Könige  aus  verschiedenen  Häusern.    (Mit  Abbildg.):  A&  11,  S.  41/5.    (Aus  d.  Sammlung 

d.  H.  Leopold  Szuk.    Zu  bemerken:    e.  nachgeahmter  Denar  Stefans  d.  Heiligen,  wahrseh. 

e.  sog.  Wenden-Pfennig;  e.  kupferne  Münze  aus  d.  Zeit  Kolomans,  e.  Münz«  Stefans  d.  IQ. 
mit  griech.  Inschrift.  £.  nachgeahmter  Friesacher  Denar,  mehrere  Münzen  mit  d.  ungar.- 
böhm.  u.  ungar.-polnischen  Landeswappen.)  —  108)  K.  Darnay,   Funde  aus  d.  Gegend 


§  57.    Ungarn.    Mangold.  111,287 

Wahlkonige  aus  verschiedenen  Häusern.   1301—1526. 

An  der  Grenzscheide  des  13.  Jh.  und  des  Überganges  der  Krone  an  fremde 
Fürstenhäuser  rangen  sich  eine  Reihe  neuer  Familien  zu  Macht  und  An- 
sehen empor,  welche  als  'Oligarchen'  schon  die  Tage  der  letzten  Arpdden 
verbittert  haben.  Unter  diesen  Emporkömmlingen  hat  der  in  den  letzten 
Jahren  oft  und  vielseitig  geschilderte  Matthias  Cs&k  in  Wertheim110) 
einen  neuen  Biographen  gefunden,  dessen  Arbeit  mehrere,  aus  Unkenntnis 
der  einschlägigen  ungarischen  Litteratur  entsprungene  Yerstöfse  aufweist. 
Cs4k  sind  aufser  Ivan  v.  Gussing  m)  noch  die  Grafen  von  St.  Georgen  und 
Bdsing  anzureihen.119)  In  diese  Obergangsperiode  fällt  die  Laufbahn  Sebes*  II. 
and  Peters  I. ;  beide  wechselten  mit  staunenswerter  Geschwindigkeit  Parteien 
und  Treueide.  Die  Polemik  über  die  Abstammung  des  siebenbürgischen 
Woiwoden,  Ladislaus,  spinnte  sich  im  Berichtsjahr  fort.  Nachdem  P  u  k  y 118) 
dessen  Abstammung  aus  dem  Geschlecht  der  Eean  in  Zweifel  gezogen  und 
Pör11*)  selbe  aufs  neue  verteidigt  hatte,  unterzog  sich  letzterer  der  Mühe, 
eine  vollständige  Lebensskizze  Ladislaus*  auf  urkundlicher  Basis  zu  ent- 
werfen.116) 

Robert  Karl.  Obgleich  einer  oppositionellen  Familie  entsprossen, 
brachte  es  Wolfgang  von  Sz6ch6ny116)  dennoch  zu  Macht  und  Einflufs. 
Zunächst  wurde  er  1299  Mundschenk  der  Königin,  dann  aber  Mitglied  des 
höchsten  Richterkollegiums.  Sein  Sohn  Thomas  (der  zweitgeborne  unter 
8  Söhnen)  brachte  es  aber  noch  viel  weiter :  er  wurde  Vertrauter  und  Günst- 
ling Robert  Karls,  dem  er  allerdings  nicht  nur  im  Feldzuge  gegen  Csäk, 
sondern  bis  zu  seinem  Tode  unerschütterlich  treu  ergeben  blieb,  ein  seltener 
Fall  in  diesen  Zeitläuften.  Thomas  wurde  auch  mit  der  Aufgabe  betraut, 
die  Verlobung  Robert  Karls  mit  Beatrix  (Tochter  Heinrichs  VII.)  anzu- 
bahnen, welche  Aufgabe  er  1318  glänzend  löste.  Als  Belohnung  erhielt  er 
die  Obergespanwürde  von  Arad,  Bäcs,  Syrmien  und  zahlreiche  Güter.  1321 
wurde  er  Oberschatzmeister  der  Königin,  etwas  später  Woiwode  von  Sieben- 
bürgen, 1322  Obergespan  der  Szekler,  dann  erhielt  er  die  Burg  Somoskö 
(im  Neograder  Komitat),  dazu  1324  Hollökö  und  fünf  andere  Kastelle,  dann 
das  Gut  Geerche  bei  Preisburg  etc.  Als  Thomas  den  Aufruhr  in  Sieben- 
bürgen gedämpft  hatte,  erfuhr  er  aufs  neue  die  Huld  seines  Königs.  1343 
finden  wir  ihn  aber  nicht  mehr  im  Besitz  der  siebenbürgischen  Woiwoden- 
würde  (welche  er  22  Jahre  bekleidet  hatte),  obgleich  ihm  auch  Karls  Sohn, 
Ludwig  der  Grofse,  gewogen  blieb.  Bald  darauf  scheint  er  sich  —  trotz  vor- 
gerückten Alters  —  das  zweitemal  verehelicht  zu  haben.  Er  wurde  dann  noch 
Judex  Curiae  und  blieb  es  bis  1356.  Sein  Todesjahr  ist  unbestimmt.  Unan- 
genehm berührt  die  fortwährende  Bettelei  um  neue  Güter  und  neue  Beloh- 
nungen ;  auch  nahm  es  Thomas  mit  den  Mitteln  zur  Erwerbung  von  Gütern 


▼.  Sumegh:  ib.  S.  63/4.    (Bespricht  Kupfer-Münzen  Bllas  IV.  u.  einige  Steinwerkzeuge.)  — 
109)  IL  Ghergel,  S.  oben  N.  80. 

110)  Hugo  Wertheim,  Matthäus  v.  Trencsin  während  d.  ungar.  Thronkämpfe  v. 
1300—12.  Progr.  d.  Grazer  Staatsrealschule.  Graz.  1890.  82  S.  |[Szaz  25,  S.  585.]] 
—  111)  F.  Re've'sz,  Ivan  v.  GUssing.  Progr.  d.  Gymnas.  v.  Szilagy-Somlyö.  (Kennt  nicht 
einmal  Ant.  PöVs  Aufsätze.)  —  112)  M.  Wertner,  D.  Grafen  v.  St.  Georgen  u.  Bdsing. 
S.  ob.  N.  102.  —  113)  A.  Puky,  D.  Woiwode  Ladislaus  u.  d.  Geschlecht  d.  Kean: 
Turnl  9,  8.  43/5.  —  114)  A.  P  ör,  D.  Woiwode  Ladislaus:  ib.  S.  105  —  12.  —  115) 
id..  D.  Woiwode  Ladislaus  v.  Siebenbürgen  1291—1815:  ErdllyiMuz.  8,  Letztes  Heft. 
(Klausenburg.)  Im  Sep.-Abdr.  49  S.  |[Szaz.  26,  S.  349.]|  —  HO)  Th.  Wer tner,  Thomas 
v.   Szeeseny,  Woiwode  v.  Siebenbürgen.    Lebensbild  aus  d.  14.  Jh.:  UngR.  11,  S.  715 — 82. 


111,288  §  57.    Ungarn.    Mangold. 

nicht  sehr  genau.  Er  kann  als  der  typische  Vertreter  der  neuen,  habgierigen 
und  egoistischen  Geschlechter  gelten,  die  keinen  andern  Gedanken  fassen 
konnten,  als  des  Königs  gehorsamste  Diener  zu  sein,  sich  aber  dabei  in 
jeder  Art  zu  bereichern  verstanden. 

Auf  die  Regierung  Ludwig  des  Grofsen  übergehend,  ist  neben 
Unbedeutendem  117)  in  erster  Reihe  Band  8  der  grofsen  ürkk.-Publikation 118) 
über  die  Epoche  der  Anjou  zu  verzeichnen.  Der  Band  enthält  414  Urkk. 
aus  den  Jahren  1353/7.  Interessant  ist  jene  Urk.,  woraus  hervorgeht,  dafs 
am  20.  Mai  1355  eine  General-Kongregation  zu  Torda  abgehalten  wurde, 
und  zwar :  'für  den  Klerus,  hohen  Adel,  Kleinadel,  Szäkler,  Sachsen,  Wallachen 
und  Bewohner  jeden  Standes  des  Landes  Siebenbürgen1  (S.  321).  Thomas 
Sz6ch6nyi,  der  Woiwode  von  Siebenbürgen  (s.  N.  116),  wurde  sowohl  von 
Robert  Karl,  wie  auch  von  Ludwig  dem  Grofsen  wiederholt  'Schwager'  ge- 
nannt, ohne  dafs  man  davon  den  Grund  wufste.  Jetzt  ergiebt  sich,  dafs 
die  Stiefmutter  der  Söhne  aus  der  ersten  Ehe  des  Thomas:  des  Bischofs 
Michael  und  des  Magisters  Konyha  eine  Verwandte  des  Königs  Ludwig,  Anna 
von  Auschwitz  war,  mit  welcher  jene  zur  Ausgleichung  ihrer  gegenseitigen 
Ansprüche  vor  König  Ludwig  einen  Vertrag  abgeschlossen  hatten.  Auch 
an  unbekannten  Donations-Urkk.  ist  kein  Mangel.  Erwähnenswert  ist  noch, 
dafs,  als  die  Freundschaft  Ludwigs  mit  Karl  IV.  in  Brüche  ging,  beide  Fürsten 
ihre  Schenkungen  an  böhmische,  resp.  ungarische  Grofse  widerriefen  (1353 
18.  Novbr.).  Aus  S.  354  ergiebt  sich,  dafs  Kunigunde,  die  Tochter  des  Herzogs 
Bolko  von  Oppeln,  ins  Altofner  Kloster  trat.  Die  Liste  jener  Helden,  welche 
den  Feldzug  nach  Neapel  mitmachten,  können  wir  jetzt  um  zwei  vermehren  : 
Johann  Aczel  und  Peter  Csetneki.  Auch  bezüglich  der  Genealogie  der 
Familie  Köcski  und  Garai  bietet  der  Band  reiche  Ausbeute.  Der  uner- 
müdliche Herausgeber,  dem  wir  auch  N.  99  verdanken,  verspricht  baldige 
Fortsetzung. 

An  Charakterskizzen  einzelner  hervorragender  Persönlichkeiten  der 
Anjou-Epoche  ist  neuerer  Zeit  kein  Mangel.  P  ö  r  begleitet  den  Lebenslauf 
L.  Töts,119)  von  den  bisher  nur  soviel  bekannt  war,  dafs  er  der  Banner- 
träger Robert  Karls  und  der  Vater  des  Palatins  Nik.  Kont  war.  Er  unter* 
stützte  Robert  gegen  die  Güssinger  Grafen,  machte  1328  den  Feldzug  gegen 
Österreich  mit,  ebenso  den  Zug  gegen  Böhmen  und  nahm  an  den  Verhand- 
lungen des  Visegr&der  Kongresses  lebhaften  Anteil,  worauf  er  dann  von 
Ludwig  zum  Tavernikus  ernannt  wurde  (1344).  In  letzterer  Eigenschaft 
schuf  er  vortreffliche  Reformen  auf  dem  Gebiet  des  Handels.  Tot  starb 
Anfangs  1349.  —  Ein  zweites  Charakterbild  schildert  den  Agramer  Bischof 
Kanizsai,120)  aus  dem  Geschlecht  der  Osl,  welcher  sich  nach  dem  neapoli- 
tanischen Feldzug  von  der  Stelle  eines  Hofkaplans  bis  zum  Gesandten  an  der 
Kurie  und  Bischof  von  Agram  emporschwang.  —  Von  den  Grafen  von  Sl 
Georgen  und  Bösing191)  sind  in  diesem  Jh.  Sebes  II.  (1304 — 45)  und  Peter  I. 
(1308 — 65)  zu  nennen.  Zugleich  berichtigt  Wertner  einen  traditionellen 
Schnitzer  aller  Genealogen;  er  weist  nämlich  nach,  dafs  Nikolaus  I.  von 
Bösing  (1335 — 84)  nicht  einen,  sondern  zwei  Söhne  besessen  habe :  Nikolaus  II. 

—  117)  E.  Fidelitätseid  aus  d.  14.  Jh.:  MagyHirl.  (16.  De*.)  —  118)  Emr.  N»gy. 
Anjoukori  Okmanytar  (Codex  Diplomatie™  Andegavensis.  Bd.  6).  (=  Mon.  Hangariae 
Hist.)  Budapest,  Akademie.  658  S.  |[Szaz.  26,  S.  825.]|  —  119)  A.  Pör.  Lanrentiofi 
T<St  1828—48:  Szaz.  25,  S.  847—78.  —  120)  id.,  D.  Leben  d.  Agramer  Bischofs  Stefan 
Kaniasai.    1830—76:  KathSz.  H.  1/8.    |[Saaz.  25,  S.  262/8.]|  —  121)  Wertner,  s.  N.  102. 


§  57.    üngini.    Mangold.  111,289 

(1384—1434)  und  Georg  I.  (1384—1426).  Die  Söhne  Nikolaus  IL  repräsen- 
tieren dann  den  älteren  Zweig  der  Bösinger  Linie,  während  der  jüngere 
Ast  in  den  Söhnen  Georgs  I.  fortblühte.  —  Por  1M)  ergänzt  seine  Studien 
Aber  die  Familie  Eeczer  (der  Name  rührt  wahrscheinlich  von  'Kätszer'  und 
nicht  vom  deutschen  'Ketzer'  her).  Por m)  setzt  auch  die  Reihenfolge 
der  Tavemicus  im  14.  Jh.  fest  und  zwar  wie  folgt:  Dominik  (1300/6), 
Heinrich  (t  1306),  Ugrin  (bis  1309),  Matth.  Csdk  (bis  1311),  Nikolaus,  Graf 
v.  Gflssing  (bis  1314),  Beke,  Bruder  des  Palatins  Eopasz  (bis  1315),  Demetrius 
Lipöczi  (bis  1338),  Paul  (Garai?)  (bis  1341),  Thomas  Sz6chenyi  de  genere 
Kachich  (bis  1353),  Stefan  Laczkfi  (bis  1344),  Lorenz  Tot  (bis  1346),  Oliver, 
de  genere  Ratöt  (bis  1352),  Franz  Cikö  (bis  1359),  Johann,  Sohn  des  Nikol. 
Kont  (bis  1376);  dann  Sedisvacanz  bis  1378.  Hierauf  folgte  Thomas  von 
St.  Georgen  (bis  ca.  1382).  Nikolaus  Zämbö  (1382/7),  neben  dem  seit  1385 
auch  Joh.  Treutl  'Tavernicus'  genannt  wird.  Nikolaus,  Sohn  des  Joh.  Kanizsai 
(1388 — 98)  und  Georg,  Sohn  des  Jakob  Kusali,  beschliefsen  den  Reigen. 

Noch  wäre  die  von  Jos.  Blasiis194)  edierte  'Sizilische  Chronik*  zu 
erwähnen,  deren  Vf.  zwar  unbekannt  ist,  welche  aber  über  die  Geschichte 
des  unglücklichen  Prinzen  Andreas  (dem  Gemahl  der  Johanna  von  Neapel, 
Bruder  Ludwigs)  neues  Licht  verbreitet.  Die  Chronik  beginnt  mit  dem 
Jahre  340  und  reicht  bis  1396 ;  doch  besitzt  sie  nur  für  die  Jahre  1343—96 
selbständigen  Wert.  Nachdem  der  Chronist  eingangs  die  Genealogie  des 
Königs  Karl  II.  und  dessen  14  Kinder  (Schipa  kennt  nur  13)  aufgezählt, 
berichtet  er  über  die  Ereignisse,  welche  sich  in  Neapel  und  Umgebung  ab- 
spielten und  zwar  in  verläfslicher  Tagebuchform.  Die  Ermordung  des  Andreas 
setzt  er  auf  den  18.  September  fest  (wahrscheinlich  geschah  der  Mord  erst  in 
den  Morgenstunden  des  19.) ;  das  Begräbnis  ging  schon  am  20.  vor  sich  (was 
bis  jetzt  unbekannt  war).  Auch  über  die  von  Ludwig  befohlene  Verhaftung 
der  fünf  Herzöge  zu  Aversa  (am  22.  Januar)  und  über  die  Bestrafung  der 
Mörder  erfahren  wir  näheres.  Der  Sohn  Andreas'  wurde  am  25.  Dezbr.  1345 
geboren  und  den  folgenden  Tag  getauft  und  am  2.  Februar  1348  nach  Ungarn 
geschickt  (wo  er  am  19.  Juni  starb).  —  Ebenso  erfährt  man  über  die  Kriegs- 
rüstungen Ludwigs,  und  über  die  zweite  Vermählung  der  Johanna  mancherlei 
neues.     Auch  über  die  deutschen  Söldner  (Wolfhard,  Werner)  wird  berichtet. 

Es  folgt  die  Regierung  Sigismunds.  Pfotenhauer126)  berichtet 
seinem  schlesischen  Leserkreis  über  die  Verlobung  Sigismunds  mit  Margareta 
von  Brieg.  (JBG.  13,  111,  234184;  nach  Wertner).  Ljubic186)  bietet 
einen  neuen  Band  des  diplomatischen  Urkk.-Werkes,  welches  besonders  über 
die  Beziehungen  und  Kriege  Sigismunds  und  seiner  Nachfolger  mit  Venedig 
(von  1423 — 52)  Licht  verbreitet.  Auch  die  Geschichte  der  Kämpfe  der 
Signoria  mit  Mailand  geht  nicht  leer  aus.  Der  Band  hat  übrigens  auch  für 
die  Geschichte  Wladislaus  und  Johannes  Hunyadi  Bedeutung.  Seit  dem 
Vordringen  der  Türken  schwindet  der  alte  Gegensatz  zwischen  Ungarn  und 
der  Signoria  und  verbindet  fortan  das  gleiche  Interesse  beide  Staaten.  — 
Zwei  kleinere  Arbeiten197,128)  streifend,  sei  des  Peter  von  St.  Georgen  ge- 


—  122)  A.  Pör,  D.  Familie  Keczer  aas  d.  Liptau:  TT.  14,  S.  353—66.  —  12$)  id., 
D.  Königlichen  Tavernikuse  im  14.  Jh.:  Szaz.  25,  S.  227—82.  —  124)  Jos.  De  Blasiis, 
Chronicon  Sicnlum  incerti  authoris  ab  a.  840  ad  annum  1896.  Napoli,  Giannini.  1887. 
4°.  156  S.  Lira  12.  |[Pör:  Szaz.  26,  S.  608.]|  —  125)  Pfotenhauer,  £.  sehlesisohe 
Printessra  als  ungar.  Königsbraut:  ZVGSchlesien  25,  S.  331  ff.  —  126)  S.  Ljubiö,  Diplo- 
mattrium  d.  Beziehungen  Venedigs  zu  d.  Süd U wen.    (=  Mon.  Slavorum  Meridonal.   Bd.  9.) 

Jfthrestoriehto  der  GMchiohtswissenMhaft.    1891.   III.  .  19 


111,290  §  57.    Ungarn.    Mangold. 

dacht  (1392 — 1407),  dessen  Tochter,  Cäcilia  Rozgonyi,  welche  sich  bei  Ver- 
teidigung von  Galamböcz  gegen  die  Osmanen  Rnhm  erwarb.  In  den  Söhnen 
dieses  Peters  starb  im  ersten  Drittel  des  15.  Jh.  dieser  Zweig  der  Familie 
aus.  Von  dem  Bösinger  Zweig  sind  dagegen  Nikolaus  II.  und  Georg  I.  zu 
nennen.     Letzterer  war  im  Jahre  1409  Gespan  von  Prefsburg.1*9) 

Ober  die  Zeit  Albrechts  und  Wladislaus9  I.  liegt  wenig  vor. 
Die  Erzählungen  der  Helene  Kottanerin  180)  sind  seit  Gustav  Freytag  in 
aller  Deutschen  Munde.  Callimachus181)  liegt  in  einer  neuen  Ausgabe 
vor  und  die  Georgenberger  Chronik  wurde  zum  erstenmale  von  Demkö 
herausgegeben.182)  Die  Chronik  reicht  von  St.  Stefan  bis  zum  Jahre  1457. 
Die  ersteren  Teile  beruhen  völlig  auf  der  Chronik  des  Markus,  der  spätere 
Teil  beruht  auf  gleichzeitigen  Nachrichten.  Demkö  weist  ferner  nach,  dafe 
die  übrigen  Zipser  Chroniken  im  wesentlichen  von  dieser  Chronik  abzu- 
leiten sind. 

Für  die  Geschichte  Matthias  Corvinus'  liegen  mehrere  Arbeiten 
vor,  welche  ihr  Erscheinen  der  im  Jahre  1890  begangenen  Erinnerungsfeier 
verdanken.  Darunter  ist  namentlich  die  von  Fraknöi  edierte,  mit  einer 
Einleitung  D6cs6nyis  versehene  Korrespondenz  Matthias'  mit  den  Päpsten 
lobend  hervorzuheben.188)  Der  Band  enthält  209  Briefe  des  Königs,  darunter 
66,  welche  in  den  früheren  (in  jeder  Beziehung  veralteten)  Ausgaben  nicht 
enthalten  waren.  Sämtliche  Briefe  wurden  mit  den  Originalen  verglichen. 
Gewifs  werden  auch  ausländische  Gelehrte  diese  zeitgemäfse  Spende'  mit  Ver- 
gnügen benützen.  Sasinek184)  hat  aus  böhmischen,  namentlich  Prager 
Archiven  auf  Ungarn  bezügliche  Urkk.  in  Regestenform  veröffentlicht,  von 
denen  eine  Gruppe  sich  auch  auf  die  Zeiten  Ludwigs  des  Grofsen,  Sigismunds 
und  Wladislaus'  I.  bezieht,  der  gröfste  Teil  aber  für  den  Krieg  Matthias' 
gegen  Podiebrad  in  Betracht  kommt.  Darunter  sind  Briefe  der  Herzöge 
Georg,  Wilhelm  und  Ernst  von  Sachsen  und  die  Korrespondenzen  der  Stadt 
Eger.  Auch  für  die  Geschichte  der  nun  folgenden,  beiden  Jagelionen 
ist  diese  Publikation  von  Bedeutung.  —  Die  neue  Ausgabe  der  Chronik 
Ebendorfers185)  wird  an  anderer  Stelle  gewürdigt  werden. 

Von  darstellenden  Werken  ist  zunächst  die  verspätet  erschienene  Jubi- 
läums-Biographie des  grofsen  Königs  aus  der  Feder  Fraknöis  hervorzu- 
heben.186) Nachdem  Fraknöi  sich  durch  eine  Reihe  von  Vorarbeiten  (über 
Vitäz,  die  Korrespondenz  Matthias'  etc.)  mit  dem  Gegenstand  vertraut  ge- 
macht, schildert  er  nunmehr  in  6  Büchern  die  Regierung  Matthias'.  Buch  I 
behandelt  dessen  Jugend  und  Wahl  (nach  venezianischen  Relationen),  II.  die 
Jahre  1458—64,  III.  den  Beginn  der  europäischen  Politik,  1464—71,  IV.  den 
Kampf  mit  der  nationalen  und  europäischen  Reaktion,  1471/6,  V.  den  Ent- 


Agram.  1890.  XX,  490  S.  |[8zäz.  25,  S.  751—63.])  —  127)  A.  Chroust,  Zu  d.  Prefs- 
burger  Verhandlungen  im  April  1429:  DZG.  5,  S.  368—71.  —  128)  AL  Maffay,  I>. 
Hussiten  in  Ungarn:  ZWTh.  85,  H.  2.  —  129)  Wertner,  N.  102.  —  1S#)  £ 
Kere'kgydrtd,    D.  Denkwürdigkeiten  d.  Helene  Kottanerin:  Irodalomtört&iKÖzl.  1,  H.  4. 

—  181)  S.  Kwiatkowski,  Callimachi  Ph.  «Hist.  rerum  gestarum  in  Hungaria  «t  contra 
Turcos  per  Vladislaum,  Poloniae  ac  Hungariae  regem.'    Krakau,  Verlag,  d.  Akademie.    162  S. 

—  132)  K.  Demkö,  D.  Georgenberger  Chronik  (Szepes-Szombati  Kr6nika).  Leutsehau. 
88  S.  |[Sz*z.  26,  8.  85.]|  (Aus  d.  7.  Jb.  d.  hiet.  Ver.  d.  Zips.)  —  188)  W.  Fraknöi, 
Monumenta,  8.  o.  Abt.  II,  S.  5210.  |[Szaz.  25,  8.  426.11  —  184)  Fr.  Sasinek,  Reg*«t*B 
aus  Prager  Archiven:  TT.  14,  S.  296,  465,  660.  —  185)  Thom.  Ebendorf  er,  Chronic» 
regum  Romanorum.     Ed.  Pribram.    A.  Fr.:   Erg.-Heft  d.  MIÖG.  3  (1890\   S.  96— 21$. 

—  136)   W.   Frakndi,   D.  Leben    d.  Königs  Matthias  Hunyadi.    (Matyaa  kiraly  eleu».; 


§  67.    Ungarn.    Mangold.  111,291 

scheidungskampf  mit  dem  Kaiser,  1477/8  and  VI.  die  geplante  Ordnung  der 
Thronfolge  und  Matthias'  Tod.  Die  einschneidenden,  mitunter  überhasteten 
Reformen  des  Königs  sind  an  passender  Stelle  eingereiht  (so  z.  B.  die 
Heeresreformen  in  das  Kapitel  V).  Zum  Schlufs  zieht  Fraknöi  eine  Parallele 
zwischen  Napoleon  1.  nnd  Matthias.  Fraknöi  schöpfte  aus  einem  umfassenden, 
teilweise  archivalischem  Material,  seine  kritischen  Grundsätze  sind  aber  nicht 
immer  zu  billigen;  so  schenkt  er  Bonfmi  zu  viel  Glauben.  Die  Haupt- 
lirsache der  vorhandenen  Mängel  beruht  darin,  dafs  F.  in  manchen  Partieen, 
z.  B.  Aber  böhmische  Verhältnisse,  zu  sehr  von  Paiacky  abhängig  ist  (weil 
ihm  eben  manches  der  neueren  deutschen  Litteratur  entgangen  ist).  Zu 
bemerken  ist  noch,  dafs  die  Behauptung,  Kaiser  Friedrich  UI.  habe  Matthias 
schon  im  Jahre  1468  die  deutsche  Königskrone  sicher  in  Aussicht  gestellt, 
nicht  kurzweg  aufgestellt  werden  kann.  Im  Ganzen  bietet  er  viel  neues, 
wenigstens  für  einen  Teil  des  vaterländischen  Leserkreises;  vieles  findet 
sich  aber  schon  bei  Huber,  dessen  Gesamtauffassung  des  Matthias  eine 
ungünstigere  ist,  als  jene  Fraknöis.  Im  Ganzen  füllt  das  prachtvoll  aus- 
gestattete Werk  unzweifelhaft  eine  Lücke  unserer  historischen  Litteratur. 
Die  der  Kunst  und  Wissenschaft  zugewandte  Seite  der  Regierung  Matthias* 
würdigt  Csanki.187)  Das  vor  ca.  30  Jahren  von  Aug.  Szalay  in  Breslau 
entdeckte  Porträt  Matthias*,  welches  dann  Lutsch  reproduzierte  (1886),  wurde 
im  Berichtsjahr  auch  in  einer  ungarischen  Zeitung  veröffentlicht  und  ge- 
würdigt.188) —  Neben  der  Riesengestalt  des  grofsen  Fürsten  verschwindet 
fast  seine  Umgebung.  Die  oft  gehörte  Erzählung,  dafs  Paul  Kinisi,  der 
siegreiche  Feldherr  Matthias'  am  Brotfeld,  von  einem  armen  Müller  her- 
stamme, wurde  von  Puky189)  dahin  berichtigt,  dafs  Kinisi  Abkömmling 
einer  adeligen  Familie  gewesen  sei,  welche  im  Koroitat  Bihar  seit  1263 
begütert,  daselbst  auch  mehrere  Mühlen  zu  eigen  besafs. 

Über  die  Jagellonen,  Wladislaus  IL  und  Ludwig  IL  liegt 
wenig  von  Bedeutung  vor.140"142)  Den  Bauernaufstand  Dözsas  betreffend, 
veröffentlichte  Kar acsonyi148)  drei  unbekannte  Berichte ;  der  erste  rührt 
von  Wladislaus  II.  selbst  her  und  ist  an  seinen  Gesandten  in  Wien,  Nikolaus 
Szekely  gerichtet;  den  zweiten  veröffentlichte  der  venezianische  Historiker 
Danielo  Barbaro  in  seiner  'Storia  Veneziana  dall  anno  1512  al  1515', 
der  gewifs  aus  guter  Quelle  schöpfte;  der  dritte  Bericht  entstand  in  der 
Umgebung  des  Bischof  von  Syrmien,  Johann  Orszäg.  —  Wertner144) 
besprach  die  Laufbahn  des  Grafen  Wolfgang  von  St  Georgen,  der  die  Stelle 
eines  Obersthofmeisters  am  Hofe  Ludwigs  II.  inne  hatte;  sein  Sohn  Christoph  II. 
wurde  dann  Mundschenk  des  Erzherzogs  Maximilian,  und  mit  diesem  Christoph 

'=  'Illustrierte  Biographieen'.)  Budapest,  Mehner.  404  S.  M.  16.  |[Hubert:  LCB1.  (1892), 
No.  8;  Bachmann:  DLZ.  (1892),  No.  40.]|  (D.  deutsche  Übers,  erschien  bei  Herder  in 
Freiburg.  XVI,  316  S.  M.  7.)  —  lg1?)  D.  Csanki,  D.  Renaissance  u.  König  Matthias: 
BSZ.  (Maiheft).  (Beruht  auf  Fraknöis  Monographie.)  —  138)  W.  Fraknöi,  D.  Porträt  d. 
Königs  Matthias  Corrinus  in  Breslau:  ä£.  11,  S.  14/7.  (Mit  Abbildg.  Vgl.  Hans  Lutsch: 
D.  Kunstdenkmiler  d.  Stadt  Breslau  [1886,  S.  181].)  —  139)  A.  Puky,  D.  Familie 
Kinisi  in  Abauj  u.  in  Bihar:  Turul  9,  S.  88—92.  —  140)  X  G.  Gömöry,  D.  Feldzug 
Maximilians  I.  gegen  Ungarn  1490:  HK.  4,  8.  274/7.  (Bruchstück  aus  dessen  Tagebuch.) 
—  141)  J-  Kardesony i,  D.  Gesandtschaftsbericht  Peter  Beriszlös :  TT.  14,  S.  505—11. 
i  Ans  zwei  Briefen  Wladislaus'  II.  ergiebt  sich  d.  Faktum,  dafs  d.  Bischof  u.  Banus  Beriszlö 
schon  im'  J.  1504  als  Gesandter  d.  Königs  nach  Venedig  ging,  wo  er  Übrigens  auch  1511 
unterhandelte.)  —  142)  id.,  D.  Sold  d.  Banus e  d.  Festung  Jaicza.  1505/7:  HK.  4, 
H.  555/7.  (Betrug  innerhalb  3  Jahre  15  900  Gulden  für  zwei  Kapitäne  d.  Festung.)  — 
143)  i&,  Gleichzeitige  Nachrichten   über  d.  Bauernempörung  1492:  TT.  14,  8.  337-40. 

19* 


111,292  §  57.    Ungarn.    Mangold. 

starb  im  Jahre  1534  die  Familie  der  Grafen  von  Bösing  und  St.  Georgen 
aus.  —  Sasinek145)  bringt  auch  für  diese  Zeit  Regesten- Auszüge.  Auf 
die  Nachricht  vom  Ableben  König  Ludwigs  II.  richtete  Erzherzog  Ferdinand 
schon  am  7.  Septbr.  1526  ein  Hülfeschreiben  an  den  Erzbischof  von  Mainz. 
Ein  Münzfund  aus  der  Zeit  Wladislaus'  II.  und  Ladislaus'  V.  schliefst  diesen 
Abschnitt.146) 

Von  Ferdinand  I.  bis  zum  Wiener  Frieden  1S26-1606. 
Über  die  Zeiten  der  Gegenkönige  Ferdinand  I.  und  Szapolyai  ist  zunächst 
die  Fortsetzung  der  erwähnten  Regesten  hervorzuheben,147)  die  sich  übrigens 
über  den  ganzen  Zeitraum  (bis  1614)  erstrecken.  —  Kropf148)  bringt  eine: 
'The  triumphant  Victory  of  the  Imperyall  mageste  agaynst  the  turkes'  be- 
titelte, bei  Rob.  Copland  in  London  erschienene  Flugschrift,  welche  den 
Zug  Soliman8  gegen  Güns  beschreibt.  —  B.  Majläth149)  verdanken  wir 
Urkk.  aus  den  Jahren  1415  bis  1531  über  Stef.  Majläth,  der  es  anfangs 
mit  Szapolyai  hielt,  dafür  das  Gut  Kirälyhalom  empfing  und  mit  den  Kron- 
städtern Besitzstreitigkeiten  hatte.  Als  Majläth  die  Partei  wechselte,  kon- 
fiszierte Szapolyai  dessen  Güter,  wobei  auch  Kronstadt  nicht  leer  ausging.  — 
Hub  er 160)  bespricht  die  Verhandlungen  Ferdinands  mit  Isabella  in  günstigerem 
Sinn,  als  es  Sz&deczky  gethan  und  zweifelt  auch  an  der  Nachricht,  dafs 
Ferdinand  gegen  den  jungen  Johann  Sigismund  in  Polen  ein  Attentat  ins 
Werk  setzte.  —  Barabds161)  bringt  Regesten  aus  dem  Jahre  1551/3, 
namentlich  Berichte  Gastaldos,  Schreiben  von  Ferdinand,  Isabella,  Stef.  B&thory 
und  Teuffei.  K.  Czimer162)  schildert  in  einer  Erstlingsarbeit  die  von  einem 
Fantasten,  dem  Stadtrichter  Michael  Töth  vorbereitete  Befreiung  des  seit 
dem  Jahre  1542  in  Türkenbanden  schmachtenden  Szegedins.  Die  Überrumpelung 
mifslang  aber  vollständig  (1552)  und  besiegelte  das  Schicksal  der  Stadt.  Die 
Arbeit  ist  des  ihr  gespendeten  Lobes  würdig.  —  Aus  einem  Brief  Ali  Paschas 
erfährt  man  die  Namen  der  durch  Arany  verherrlichten  Knappen  Szondis; 
sie  hiefsen  Libärdy  und  Sebestyön.168)  —  Unter  den  türkischen  Quellen, 
welche  den  Fall  Szigetvars  berichten,  ragt  namentlich  der  Bericht  des  Mustafa 
Efendi  Selaniki  hervor  (dessen  Werk  1864  im  Druck  erschien).  Wir 
erfahren  über  den  Autor  und  sein  Werk  durch  Thury104)  näheres.  — 
Über  den  Prätendenten  B6k6s  liegt  ein  kleiner  Beitrag  vor.155)  —  Sz&deczky 1M! 
schildert  in  einer  umfangreichen,  reich  illustrierten  Monographie  die  Lauf- 
bahn des  siebenbürgischen  Kanzlers  Kovacsöczy.  Er  stand  zunächst  im 
Dienste  Stefan  Bäthorys  in  Polen,  kehrte  aber  1578  heim  und  wurde  Kanzler. 
1587  ging  er  als  Gesandter  nach  Warschau,  um  die  polnische  Krone  Bischof 
Bäthory  zuzuwenden.  Später  kam  er  als  Führer  der  antideutschen  Partei 
mit  Sigmund  Bathory   in  Konflikt  und  wurde  als  Opfer  eines  Justizmordes 


—  144)  Wertner,  8.  N.   102.  —  145)  Sasinek,  S.o.  N.  134:  TT.   14,  S.  305— 10. 

—  146)  Münzenfund  ans  Puszta-Teremi  (Komitat  SzathmaY):  A&.   11,  S.  287. 

147)  Sasinek,  a.  o.  N.  184.  —  148)  L.  Kropf,  Z.  Geseh.  d.  TttrkeneinfaU»  im 
J.  153*2:  TT.  14,  S.  160/5.  —  149)  B.  MajUth,  Urkk.  z.  Gesch.  d.  Stefan  Majlathl.: 
ib.  S.  621—88.  —  150)  A.  Hub  er,  D.  Verhandlungen  Ferdinands  I.  mit  lsabel!*  v. 
Siebenbürgen.    1551/6:  AOG.  77.    Im  Separatabdr.    Wien,  Tempsky.    89  S.  ([Szaz.  26,8.78.]: 

—  151)  S.  Barabds,  Regesten  z.  Gesch.  Siebenbürgens:  TT.  14,  S.  481,  639.  —  1S2) 
K.  Czimer,  D.  Schicksale  Szegedins.  1562:  HK.  4,  S.  248—65,  375—95.  |[Ssaz.  $5. 
S.  603.]|  —  153)  S.  Borovszky,  D.  beiden  Knappen  Szondis:  Szaz.  25,  S.  852.— 
154)  J-  Thury,  D.  Eroberung  v.  Szigetvdr  1566.  Nach  türk.  Quellen:  HK.  4,  S.  60—81* 
208—26.  —  155)  S.  Barabäs,  D.  Testament  Gaspar  Blkls  (1579):  TT.  14,  S.  145/*. 
— -  156)  L.  Szideczky,  Wolfgang  Kovacsöczy  1576—94.    (=  Illustr.  Biogr.)    Budapwt, 


§  57.    Ungarn.    Mangold.  111,293 

am  30.  August  1594  in  Klausenbnrg  enthauptet.  Vf.  schöpfte  aus  archi- 
\alischen  Quellen  und  kennt  die  verworrene  Geschichte  jener  Zeit  vortrefflich. 
Ferner  weist  er  nach,  dafs  K.  der  reformierten  Kirche  angehörte  und  zwei- 
mal vermählt  war.  Auch  über  dessen  Beziehungen  zum  Historiker  Brutus 
und  Franz  Forgach  werden  wir  unterrichtet. 

Die  lange  Regierung  Rudolfs  betreffen  zunächst  Sasineks 
Regesten-Auszüge.157)  Darunter  Depeschen  aus  dem  Feldlager  vor  Gran 
1595),  Berichte  von  Klesl  Ober  die  Kriegsereignisse  in  Ungarn,  Schreiben 
des  Erzherzogs  Matthias  und  der  ungarischen  königlichen  Räte  über  zu 
treffende  Malsregeln  und  betreff  der  Einberufung  der  Stände,  wie  auch  über 
die  Notwendigkeit  des  Friedensschlusses  mit  den  Türken.  Die  Regesten 
reichen  übrigens  bis  1614.  —  Der  Arbeit  von  A.  Fest158)  über  ein  bisher 
sehr  vernachlässigtes  Gebiet  mufs  mit  grofser  Anerkennung  gedacht  werden. 
Da  die  Arbeit  auch  in  deutscher  Übersetzung  vorliegt,  mufs  sich  Ref.  mit 
einem  Hinweis  darauf  bescheiden.  Doch  sei  bemerkt,  dafs  Yf.  im  letzten 
Abschnitt  auch  die  inneren  Verhältnisse  Fiumes  während  der  Uskoken-Zeit 
berücksichtigt.  Hoffentlich  setzt  er  seine  Forschungen  auf  diesem  Gebiete 
fort.  —  Auf  die  Türkenkriege  übergehend,159)  ist  die  Studie  über  die 
grofse  Expedition  gegen  Gran  (1595)  zu  nennen,  welche  Arbeit180)  in  erster 
Reihe  auf  den  Berichten  des  k.  k.  Kriegsarchivs  beruht,  doch  auch  die 
übrige  Litteratur,  so  die  türkischen  Berichte,  in  Betracht  zieht.  An  der 
Belagerung  nahmen  unter  der  Führung  Nik.  Pälffy  ca.  18000  Ungarn  Teil. 
—  Eine  verwandte  Studie161)  schildert  auf  gleicher  verläfslicher  Basis  den 
Verlust  der  Festung  Raab,  welche  Hadik  leichten  Herzens  dem  Türken  über- 
gab, sodann  aber  die  Rückeroberung  der  Festang  durch  die  Christen. 

Die  gleichzeitigen  siebenbür gis chen  Ereignisse  und  den  Auf- 
stand Bocskais  beleuchten  mehrere  Arbeiten.168"165)  Bocskais  Kor- 
respondenz erfuhr  eine  neuerliche  Bereicherung.  Es  sind  Zuschriften  Bocskais 
an  das  Komitat  Bars  aus  der  Zeit  des  Aufstandes.166)  In  derselben  Samm- 
lung erschienen  an  dasselbe  Komitat  gerichtete  Briefe  des  Palatins  Georg 
Thürzo167)  (1608—13;.  Zwei  bisher  unbekannte  Quellen  verdanken  wir  dem 
als  Bibliophilen  bestens  bekannten  G.  Em  ich.168)  Beide  Chroniken  sind 
in  ungarischer  Sprache  verfafst,  enthalten  aber  nur  kurze  Aufzeichnungen. 
Der  Titel  der  ersteren  ist:  'Murus  Atheneus  et  antemurale  totius  christianitatis, 
totiusque  Imperii  Occidentis  Clypeus,  ac  maximum  Propugnaculum  Hungaria*. 
Sie  reicht  von  1526  bis  1608  und  dürfte  aus  der  Umgebung  der  Illeshäzy, 
vielleicht  aus  dem  Jahre  1632  herrühren.  Die  zweite  betitelt  sich:  'Kurze 
ungar.  Chronik*  ('Rövid  magyar  cronica').    Sie  hebt  mit  Christi  Geburt  an, 


Mahner.  880  S.  —  157)  Sasinek,  s.  ob.  N.  134.  —  158)  AI.  Fest,  D.  Uskoken  a. 
Venezianer  in  d.  Gesch.  Fiumes  1575  —  1618:  Szäz.  25,  S.  436—47,528—43,613—29, 
697—718,  785—97.  | [Deutsch  in  d.  UngR.  (1892).]|  —  159)  Lord  Arundell  of  Wardour, 
Sir  Edw.  Wydville  and  Sir  Thomas  Arundell:  DublinR.  49.  (D.  letztere  kämpfte  unter  K. 
Rudolf  gegen  d.  Türken.)  —  100)  G.  Gömöry,  D.  Eroberung  Grans  1595  durch  Erz- 
herzog Matthias  u.  Karl  Mansfeld:  TT.  14,  H.  4  u.  5.  —  101)  L-  Kozics,  I).  Festung 
Raab  t.  1694/8:  HK.  4,  S.  489  —  509.  —  102)  X  Gy.  Werner,  D.  Woiwodo  Michael: 
BudapHirl.  (80.  Dez.)  —  163)  X  H.  Roth,  Gabriel  Bdthori,  Fürst  v.  Siebenbürgen.  Progr. 
v.  Mediasch  (Gymn.).  |[Sehr  gut.]|  —  104)  G.  Gömöry ,  D.  Gefecht  v.  Almosd  15.  Okt. 
1604:  HK.  4,  S.  709  —  11.  (Fand  zwischen  Bocskay  u.  Bclgiojoso  statt.  Letzterer  wurde 
geschlagen.)  -  105)  X  A.  Komdromy,  D.  Haiduken-Aufstand  1607:  ib.  H.  2/3.  — 
l66)Szere'uii,  Denkmäler  aus  d.  Barser  Komitat  (--  Briefe  Bocskays) :  TT.  14,  S.  376-81. 
—  167)  id.,  »•  ob.  N.   166   (==  Briefe  d.  Palatins  Georg  Thurzö*) :  ib.  S.  381/8,  689  —  620. 


111,294  §  57-    Ungarn.    Mangold. 

bringt  dann  von  c.  1526  an  ausführliche  annalistische  Aufzeichnungen  und 
reicht  bis  1631. 

Bevor  wir  uns  zur  Regierung  Ferdinands  IL  und  Bethlen  Gabors  wenden, 
mögen  die  zwei  Studien  Fraknöis169)  und  Bidermanns170)  Erwähnung 
finden,  welche  sich  über  das  16.  Jh.  verbreiten;  die  Arbeit  des  letztge- 
nannten bezieht  sich  auch  auf  das  17.  Jh.  Selbe  dürften  an  anderer  Stelle 
eingehender  gewürdigt  werden. 

17.  und  18.  Jahrhundert  {1606—1826).  Den  Zeitraum 
von  1606 — 47,  d.  h.  bis  zum  Linzer  Religionsfrieden  umfafst  die  kirchen- 
geschichtliche Monographie  Zsilinszky  s.171)  Da  indes  Religion  und  Politik 
in  dieser  Zeit  nicht  zu  trennen  Bind,  mufs  sie  auch  an  dieser  Stelle  genannt 
werden.  Vf.  hat  sein  Thema  schon  wiederholt  in  Einzelforschungen  be- 
arbeitet und  sein  Stil  entbehrt  nicht  der  Objektivität. 

Was  nun  die  Regierung  Bethlens  betrifft,  ist  zunächstMikas  Arbeit171) 
lobend  zu  nennen,  der  die  Koalition  der  Sachsen  mit  den  Szekler  Adeligen 
gegen  Bethlen  schildert  (1612/3),  wobei  das  Hauptlager  der  Opposition  sich 
in  Kronstadt  befand.  Bopp178)  gab  Briefe  des  gröfsten  aller  sieben- 
bürgischen  Fürsten  heraus,  welche  Delisle  aus  den  Schätzen  der  Ashborn- 
Bibliothek  für  die  Pariser  National  -  Bibliothek  erworben  hat  Es  sind 
Schreiben  Bethlens  an  Ludwig  XIII.  (9.  April  1619),  ferner  Schreiben  an 
Minister  Harley  (Cesy),  den  französischen  Gesandten  bei  der  Pforte.  Auch 
von  Georg  Räköczy  I.  finden  sich  Schreiben  an  C6sy  vor.  Diese  Kor- 
respondenz wurde  ausschliefslich  lateinisch  geführt.  AI.  Szil&gyi174)  hat  aus 
polnischen  Archiven  abermals  Korrespondenzen  beigesteuert  (aus  den  Jahren 
1619 — 27),  darunter  sind  ca.  fünf  schon  bei  Sokolowski  abgedruckt.  —  Diese 
Schreiben  Bethlens  (gleichfalls  lateinisch)  sind  an  die  Stände  von  Polen  und 
an  den  König  gerichtet ;  ferner  finden  wir  die  Instruktion  für  den  polnischen 
Gesandten  Samuel  Targowski,  endlich  ein  Schreiben  des  Kurfürsten  von 
Brandenburg  über  die  bevorstehende  Vermählung  Bethlens  mit  seiner  Schwester. 
—  Szildgyi176)  verzeichnete  ferner  alle  auf  die  Gesandtschaft  Ph.  Sadlers 
Bezug  nehmenden  Werke,  besonders  jene  des  Schweden  Westrin.  Beim  Ab- 
schlufs  dieses  Zeitraumes  sei  von  ausländischen  Arbeiten  der  Neubearbeitung 
des  Klopp  sehen  Werkes176)  gedacht,  über  welches  Tendenzwerk  der  Ref. 
der  Szäz.  sich  in  den  abfälligsten  Worten  äufsert.  Klopp  habe  sich  nicht 
einmal  die  Mühe  genommen,  die  in  den  letzten  Jahren  mächtig  angewachsene 
Bethlen-Litteratur  eines  Blickes  zu  würdigen,  und  die  vorsündflutliche  Art 
und  Weise,  wie  er  Bethlen  charakterisiert,  verdient  den  stärksten  Tadel. 

Die  Zeit  der  beiden  George  Rakdczy  berühren  die  Korrespondenz 
des  zum   Nachfolger    ausersehenen  Prinzen    Sigmund  Räköczy,177)  welche 


—  168)  G.  Em  ich,  Zwei  ungar.  Chroniken:  ib.  S.  61—74.  —  169)  W.  Fraknoi. 
Rapports  diplomatique*!  de  1a  Hongrie  avec  la  France  du  commencement  dn  16«  s. :  RHD. 
(1889),  III,  S.  236—68.  —  170)  X  H.  J.  Bidermann,  Steiermarks  Beziehungen*. 
kroat.-slavonischen  Königreich   im   16.    u.   17.  Jh.:    MHVSteiermark    H.    36. 

171)  M.  Zsilinszky,  D.  Verhandlungen  d.  ungar.Reichetage  betreff  d.  religiösen  u.  kirch- 
lichen Verhaltnisse.  (Ungar.)  Bd.  2.  Budapest,  Verlugd. Protest. Litter.  Gesellschaft.  XVI, 518  S. 
M.  8.  j[Sz£z.  25,  S.  686/7 .]|  —  172)  AI.  Mika,  £.  Jahr  aus  d.  Gesch.  Kronstadts  u. 
Siebenbürgens:  Erde'lyiMuz.  H.  1/2.  |[Szaz.  26,  S.  505.]|  —  173)  A.  Bopp,  Z. Gesch.  d.  SOj. 
Krieges  {—  Briefe  Bethlen  Gabors} :  TT.  14,  S.  177—85.  —  174)  AI.  Szi  lagy  i ,  Z.  Gesch.  *. 
30j.  Krieges  (=  Briefe  Bethlen  Gabors):  ib.  S.  406—30.  —  175)  id.,  D.  Gesandtschaft 
Philipp  Sadlers  an  G.  Bethlen:  ib.  S.  430.  —  176)  O.  Klopp,  D.  8 Oj.  Krieg  bis  2.  Tode 
Gustav  Adolfs.    |[Szaz.  25,  S.  607/8.]|  —  177)  AI.  SziHgyi,  D.  Korrespondenz  d.  Prinzen 


§  57.    Ungarn.    Mangold.  III  295 

nunmehr  ihrem  Abschlufs  naht.  (Siehe  darüber  die  früheren  JBG.)  Im  Dresdner 
Archiv  fand  sich  ein  Schriftstück178)  (Instruktion  für  den  Gesandten  G. 
Räköczys  I.),  worin  dieser  (Szentp&li)  beauftragt  wird,  mit  den  protestantischen 
Mächten,  besonders  mit  Schweden,  einen  Bund  zu  schliefsen  (1633).  Bisher 
war  über  diesen  diplomatischen  Schachzug  nur  ein  Brief  Oxenstiernas  an 
Räköczy  (17.  April  1633)  bekannt.  R&köczy  verpflichtete  sich  im  günstigen 
Falle  ein  Heer  von  8000  Mann  aufzustellen.  Auch  liegt  über  diesen  Plan 
ein  Schreiben  des  Kurfürsten  von  Sachsen  vor.  —  Ein  Memoriale  über  die 
Lage  Ungarns  um  1636  ist  deshalb  von  Bedeutung,  weil  es  aus  der  Feder 
Gasp.  Uläshäzys,1 79)  des  Erben  nach  Stefan  J.  herrührt,  der  die  Tochter 
Stefan  Bethlens  besafs;  die  Schrift  bespricht  die  Verhältnisse  ohne  Um- 
schweife. —  Den  Aufstand  von  1636  und  1644  berühren  drei  Arbeiten.180"188) 
Die  gleichzeitige  Geschichte  Ungarns  wurde  im  Berichtsjahr  stiefmütterlich 
bedacht.  Der  Palatin  Eszterh&zy184)  berichtet  Ferdinand  III.  den  resultat- 
losen Verlauf  des  Reichstages  von  Prefsburg  (1642).  Aus  Berichten  Klo- 
busiczkys186)  lernen  wir  die  näheren  Umstände  kennen,  wie  es  auf  dem  Reichs- 
tage von  1655  möglich  war,  bei  der  Palatinwahl  Nik.  Zrinyi's  Ansprüche  aufser 
acht  zu  lassen.  Diese  Berichte  sind  für  damalige  Stimmung  Zrinyis  bezeich- 
nend; aber  ebenso  bezüglich  der  Umtriebe  der  kgl.  Räte  und  des  Primas. 
Die  Verhandlungen  Georg  Rdköczy  I.  und  II.  mit  dem  wankelmütigen  Ko- 
saken-Hetman  Chmelnicki,188'187)  die  schliefslich  zwar  nicht  die  polnische 
Krone,  wohl  aber  trotz  anfänglicher  Siege  Riköczys  über  die  Polen  Unheil 
über  Siebenbürgen  brachten,  werden  von  Hodinka  des  näheren  beleuchtet. 
Dem  hervorragenden  Gelehrten,  Theologen  und  Diplomaten  Bethlens  und 
der  Raköczy,  Bisterfeld,  widmete  Evacsala188)  eine  gründliche  Monographie. 
Die  Arbeiten  seiner  Vorgänger  erfuhren  durch  ihn  eine  eingehende  Kritik. 
—  Ober  den  nordischen  (polnischen)  Krieg,  der  die  unmittelbare  Ursache 
zum  Sturze  Georgs  II.  wurde,  gab  A.  Szilägyi189)  Band  2  seines  umfassenden 
Werkes  heraus.  (Vgl.  dessen  auch  deutsch  erschienene  Selbstanzeige.)  Ober 
Fürst  Kemlny,  den  Nachfolger  Georgs  IL  (früher  Unterhändler  in  Polen), 
schrieb  D  e  m  j  e  n.  * 90)  Auch  in  Ungarn  entwickelten  sich  nunmehr  die  Dinge  kriege- 
rischer. Der  grofse  türkische  Feldzug  1664,  der  in  den  letzten  Jahren  so 
vielfache  Bearbeitung  erfuhr,  wurde  vom  militärischen  Schriftsteller  Eugen 
Horv&th191)  unter  Würdigung  aller  einschlägigen  Fragen  aufs  neue  be- 
arbeitet.     Die  Litteratur  erscheint  im  umfassendsten  Mafse  ausgenutzt.192) 

Sigismnnd  Rikdczy.  8./9.  Forts.:  TT.  14,  S.  76,  209.  —  178)  Jul.  Szab6,  Z.  Gesch. 
d.  30j.  Krieges  (=  D.  Beziehungen  Georg  Rdkdozys  II.  zn  d.  Schweden):  ib.  S.  186 — 91. 

—  179)  AI.  SziUgyi,  D.  Denkschrift  Gaspar  llle*shäzys:  ib.  S.  559—88.  —  180)  A. 
Beke,  Bericht  Gaspar  Röthys  über  d.  Anfange  d.  1686er  Bewegung:  ib.  8.  844 — 52.  (An 
Fürst  Rikoczy  gerichtet.)  —  181)  J«  Szendrei,  Kanonengiefser  in  Sfoospatak  u.  Weifsen- 
bnrg:  HR.  4,  8.  116—28.  (Aus  d.  Zeit  G.  R.  I.)—  182)  E.  Erlab  Georg  R&öezysl.: 
TT.  14,  S.  155.  (Instruktion  für  seinen  Sohn,  den  er  bei  Ausbruch  d.  Krieges  [1644]  z. 
Gubernator  u.  Stellvertreter  ernannte.)  —  183)  J-  Koncz,  D.  Status  d.  siebenbürgischen 
Truppen:  HK.  4,  S.  137/8.    (D.  Aufzeichnung  rührt   v.  d.    Hand  Georg  Ittköcrys  II.  her.) 

—  184)  E.  Varjü,  E.  Brief  d.  Palati ns  Eszterhazy:  TT.  14,  S.  512/3.  —  185)  B. 
Pettkö,  Z.  Gesch.  d.  Prefsburger  Reichstags  1655:  ib.  S.  172/6.  —  186)  A.  Hodinka, 
Bogdaa  Chmelnicki.  (Nach  Kostomarow) :  Szaz.  25,  S,  40—52,  124—39.  —  187)  X  Lang , 
D.  Belagerung  v.  Lemberg  durch  d.  Kosaken*Hetman  Bogdan  Chmelnicki.  1648:  Org.  d. 
milit.-wi8s.  Vereine.  Wien.  1890.  H.  6,6.  —  188)  Joh.  Kvacsala,  D.  Leben  Joh. 
Heinr.  Bisterfelds:  SzAz.  25,  S.  447 — 79,  543 — 78.  (Erschien  auch  in  Buchformat.)  — 
189)  AI.  SziUgyi,  Siebenbürgen  u.  d.  nordostliche  Krieg.  Bd.  2.  Budapest,  Akademie. 
596  S.  |[UngR.  11,  S.  93,  442;  12,  H.  1;  HK.  4,  S.  283.]|  —  190)  St.  Demje*n,  D. 
Fürstentum  Joh.  Kemenys:  Szaz.  25,  S.  479— 86.  —  191)  Eng.  HorvÄth,  D.  Feldzug 


111,296  §  67.    Ungarn.    Mangold. 

Daran  reiht  sich  die  Zrinyi- Litter aiur,198"196)  weiche  auch  in 
diesem  Jahre  vertreten  ist;  es  sind  zumeist  Werke  militärischen  Inhalts. 
(Vgl.  auch  oben  N.  185.)  Über  die  Wessetenyische  Verschwörung  liegt  eine 
populäre  Schrift  vor.197)  Die  Unterhandlungen  Peter  Zrinyis  mit  der  Pforte 
(durch  Bukoväczky)  wurden  vom  Grofsvezier  verraten  und  kamen  auch  dem 
Gesandten  Apaffis  bei  der  Pforte,  Rozsnyai,  zu  Ohren.  Sein  Bericht  darüber 
ist  erhalten.108)  —  Den  Palatin  Paul  Eszterhizy  betreffen  zwei  kleine  Ar- 
beiten.199"200) 

Die  Litteratur  über  die  Befreiung  des  Landes  vom  Türken- 
joch,  welches  im  Jahre  1686  Beinen  Höhepunkt  erreichte,  ist  jetzt  in  Ab- 
nahme begriffen.  Werke  allgemeineren  Charakters  übergehend,201"808)  mnfe 
zunächst  auf  das  von  Bischof  Bubi  es  als  Ms.  gedrucktes  Prachtwerk201} 
aufmerksam  gemacht  werden.  Ein  Kapitel  des  Buches  ist  auch  selbständig 
erschienen.905)  Das  Werk  schliefst  sich  den  vielen  vortrefflichen  Arbeiten 
über  die  Rückeroberung  Ofens  rühmend  an  und  beleuchtet  die  Vorgänge  an 
der  Hand  der  venezianischen  Relationen.  Den  weiteren  Verlauf  des  Krieges 
schildert  Brock,906)  der  die  Aktion  der  Brandenburger  Hülfstruppen  verfolgt. 

Wir  bogeben  uns  nunmehr  ins  Siebenbürgische  Lager,  wo  die 
Verhältnisse  sich  langsamer  der  Entscheidung  zuspitzten.  Die  Aktion  der 
von  Apaffi,  Teleki  und  der  Pforte  begünstigten  'Flüchtlinge'  kann  als  Ein- 
leitung dienen.  Ihre  von  Koncz207)  edierte  Korrespondenz  reicht  vorläufig 
bis  ins  Jahr  1670.  —  Als  Apaffi  im  Jahre  1677  auf  Telekis  Anraten  sich 
mit  den  Franzosen  verbündete,  kam  unter  der  Führung  des  Grafen  Bobam 
von  Warschau  her,  ein  französisch-polnisches  Hülfskorps  nach  Siebenbürgen, 
welches  zuerst  unter  Teleki,  dann  unter  Thökölyi  kämpfte  und  auch  dort 
überwinterte.  Im  nächsten  Jahre  (nachdem  Leopold  I.  mit  Ludwig  XIV. 
Frieden  geschlossen  hatte),  kehrten  die  Fremden  heim.  Auf  diese  Armee 
bezieht  sich  ein  ans  Licht  gekommener  Erlafs  Apaffis.908)  Alles  weitere 
betrifft  schon  den  Krieg.909"218) 


v.  1664  ii.  d.  Schlacht  v.  St.  Gotthard.  I/II:  HK.  4,  H.  3/4.  (Mit  Schlachtakizzen.)  — 
192)  X  J.  Koncz,  D.  Bericht  Montecuccolis  Über  d.  Schlacht  t.  St.  Gotthard:  ib. 
8.  707/9.  (Ist  eigentlich  nur  e.  Auszug  d.  Italien.  Originals.)  —  193)  X  Eug.  Horrith, 
Nik.  Zrinyi,  d.  Dichter  u.  Feldherr:  ib.  S.  81— 116.  —  194)  X  Eug.  HorvaUhdeRdnai, 
D.  kriegswissenschaftlichen  Werke  d.  Dichters  u.  Feldherrn  Nikolaus  Zrinyi.  Badspest, 
Akademie.  403  S.  M.  8.  |[Sz*z.  25,  S.  74.]|  —  195)  X  K.  MajUth,  D.  Reliquien  Kik. 
Zrinyis  im  Vöttauer  Schlofs:  HK.  4,  S.  265—72.  —  196)  X  He  8,  D.  Zrinyi  u.  ihre  Be- 
ziehungen zu  d.  Rosenbergs.  (=  Sbornik  Dejepisnych  etc.  Widmungsschrift  an  H.  Prof. 
Tomek.)  Prag.  —  197)  X  K.  Zrinyi,  Über  d.  Verschwörung  d.  Palatina  WesscWnyi 
Progr.  d.  Bürgerschule  v.  Tschakathurn.  (Populär.)  —  198)  J.  Koncz,  D.  Unterhand- 
lungen Peter  Zrinyis  mit  d.  Pforte:  HK.  4,  S.  420.  —  199)  Jos.  Sehr  5  de,  D.Jugend- 
jahre d.  Fürsten  (Palatins)  Paul  Eszterhazy.  Progr.  d.  L&hneisohen  Gymn.  in  ödenburg. 
(Gut.)  —  200)  St.  Rakovszky,  D.  Bericht  d.  Palatinus  Paul  Eszterhazy  1674:  TT.  14. 
S.  257 — 67.  (Berichtet  über  d.  mangelhafte  Wehrkraft  u.  d.  schlechten  Stand  d.  Festungen. 
—  S01)  (II,  63")  Fr  icke,  Maffei.  —  202)  X  Fr.  Weiser,  D.  Marianischen  Kon- 
gregationen in  Ungarn  u.  d.  Rettung  Ungarns.  1686/9.  (=  Kxit.-hist.  Kulturbilder  ▼. 
1581—1699.)  Pustet.  160  S.  —  203)  X  D.  Kaufmann,  Les  victimes  de  la  prise  d'Ofea. 
1686:  R&J.  31  (1890),  S.  138.  —  204)  Sigm.  Bubics,  Bischof,  D.  Berichte  d.  veneria*. 
Gesandten  Friedr.  Cornaro  über  d.  Belagerung  u.  Rückeroberung  v.  Ofen.  1686.  (Als  Ms. 
gedruckt.)  Budapest,  Selbstverlag,  Druck  d.  Franklin-Gesellschaft.  |[Sza*.  25,  S.  589; 
LCB1.  (1892),  No.  1  (belobt);  HK.  (1891),  S.  560.]|  —  205)  id.,  Wer  nahm  an  d. 
Rückeroberung  Ofens  teil?:  HK.  4,  S.  577—96.  —  206)  L.  Brock,  D.  Brandenburger  bei 
Szlankemen  u.  im  Türken  kriege  1691/7.  Rathenow,  Babenzien.  XX,  37  S.  M.  0,80.  l[DLL  IS, 
No.  49;  LCB1.  (1892),  No.  6;  MWB1.  (1891),  No.  75.]|  —  207)  Jos.  Koncz,  D.  Korresp.  d. 


§  57.    Ungarn.    Mangold.  111,297 

Der  Aufstand  Franz  Rdkoczys  (1703—11).  Über  einen  der 
Urheber  der  allgemeinen  Unzufriedenheit  (seit  der  Befreiung  des  Landes) 
liegt  eine  kleine  Skizze  vor.'-14)  Das  Vorgehen  der  Regierung  gegenüber 
Thökölyi  nnd  seiner  Frau  erfährt  man  aus  dem  Aufsatze  Komäromys.*1*)  — 
Die  militärgeschichtliche  Seite  des  Aufstandes216)  beleuchtet  namentlich 
K.  Thaly;217"219)  über  einen  Kurutzen-Einfall  auf  österreichisches  Gebiet 
handelt  S tapfer.220)  —  Über  die  Siebenbürger  Ereignisse  von  1710  bis 
April  1711  berichtet  —  in  sehr  spärlicher  Weise  —  das  nunmehr  abge- 
schlossen vorliegende  Tagebuch  Szaniszlds.221)  —  Den  Gesandten  Räköczys 
am  Hof  Peters  des  Grofsen  würdigte  Pfarrer  Nedeczkyin  einer  Biographie, 
worin  er  auch  dessen  Berichte  veröffentlichte.222)  —  Eine  italienische  Arbeit 
von  Morpurgo228)  unterrichtet  uns  über  G.  B.  Romanini,  den  Agenten 
der  Stadt  Triest  am  Wiener  Hof,  dessen  Berichte  aus  den  Jahren  1687 — 1706 
als  eine  sehr  beachtenswerte  Quelle  bezeichnet  werdon  müssen.  Darunter 
beziehen  sich  62  auf  den  Spanischen  Erbfolgekrieg  und  48  auf  den  Auf- 
stand RÄköczys  (vom  31.  Mai  1704  bis  28.  August  1706).  —  Ober  die  Emi- 
gration zu  Rodosto  vernimmt  man  aus  einem  Briefe  Ant.  Eszterhäzys  neues.221) 
Die  von  dem  ebenso  grausamen  wie  listigen  kaiserlichen  General  Rabutin 
veranlafste  Gefangennehmung  des  loyalen  und  gut  patriotischen  Historikers, 
des  Grafen  Nikol.  Bethlen,  des  einzigen  Menschen,  von  dem  Rabutin  wufste,  dafs 
der  Wiener  Hof  seinen  Worten   über  die   verübten   Greuelthaten  Rabutins 


aufständischen  Flüchtlinge  1670:  TT.  14,  S.  237—57.  —  208)  id.,  Franzosen  u.  Polen 
iu  Siebenbürgen:  HK.  4,  S.  136/7.  —  209)  X  AI.  SziUgyi,  Vorbereitungen  z.  Feldzug 
v.  1681  seitens  Siebenbürgens:  ib.  S.  416—20.  (Bringt  auch  d.  Eidesformeln.)  —  210)  X 
J.  K  onez,  Kriegserlafs  Michael  Apafis.  (5.  Aug.  1682):  ib.  S.  291/6.  —  211)  J-  Szendrei, 
£.  militärischer  Vertrag  aus  d.  Zeit  d.  Türkenkriege :  ib.  S.  277/9.  (Franz  Kocsa  u.  Ge- 
nossen verpflichten  sich  d.  Komitat  Ödenburg  gegenüber,  ihre  Truppen  gegen  d.  Türken  zu 
führen  [1684].)  —  212)  «*•  K.,  Z.  Kriegsgesch.  d.  Stadt  Hermannstadt.     (1686):  ib.  S.  421. 

Betrifft  d.  beabsichtigte  Verteidigung  d.  Stadt  gegen  d.  kais.  Generale  Scherffenberg  u. 
Veterani.)  —  218)  J.  Koncz,  Edikt  Mich.  Apafis  (1686).  (Verhängt  d.  Kriega- 
unruhen  halber  d.  Belagerungszustand  über  Siebenbürgen.)  —  214)  Maurer,  Kollonitsch: 
Wetzer&WelteKirchenLex.  7,  S.  929.  —  215)  Andr.  Komdromy,  D.  Schatz  d.  Familie 
Bikoczy  in  Munkacs:  Szdz.  25,  S.  736 — 50.  (Weist  nach,  wie  viel  nach  d.  Kapitulation 
d.  Helene  Zrinyi  [Thökölyis  Frau]  verschleppt  u.  gestohlen  wurde.  Es  ging  ferner  d.  Sage, 
d.  Fürstin  Sophie  Bäthory  hätte  e.  Teil  d.  Schatzes  vergraben.)  —  210)  P.  Boledi,  Statuten 
d.  siebenbürgi sehen  Leibgarde  Franz  Räköczys  II.:  LAK.  H.  6.  (Schon  früher  durch  K. 
Thaly  veröffentlicht.)  —  217)  K.  Thaly,  D.  effektive  Truppenstärke  d.  Armee  Franz 
Raköczys  IL:  HK.  4,  H.  1  u.  2.  (D.  Stand  veränderte  sich  fortwährend.  Im  J.  1707  be- 
trug er  z.  B.  75  Regimenter  =  75  000  Mann,  im  J.  1706  dagegen  viel  weniger.  In  Sieben- 
bürgen standen  ca.  10  600  Mann.  Als  Kirolyi  1708  nach  Siebenbürgen  eilte,  besafs  er  blofs 
12  000  Mann.  Im  J.  1709  verfügte  Riköczy  über  17  650  Reiter  u.  ca.  3500  Fufstruppen. 
Vor  d.  Frieden  v.  Szathmär  waren  noch  ca.  30  000  Mann  vorhanden.)  —  218)  id.,  Nach- 
trag z.  Gesch.  d.  Schlacht  v.  Koroncza  (1704):  ib.  S.  433—62.  (Vgl.  HK.  3,  S.  445. 
Bringt  zwei  neue  Berichte  über  diese  Schlacht,  v.  Job.  Andrdssy,  Kur utzen -General  u.  v. 
Ladislaus  Dobay.)  —  219)  id.,  Z.  Gesch.  d.  Schwertes  u.  d.  Schufswaffen:    ib.  S.   182/6. 

Instruktion  für  d.  General  Franz  Lonyai  v.  Seiten  Franz  Räköccy  IL')  —  220)  L.  Stapf  er, 
Bericht  d.  Verwalters  v.  Neudau  über  d.  Kurutzen-Einfall.  27.  Aug.  1707:  BGSteiermGQ.  23. 
~  221)  K.  Torma,  D.  Tagebuch  Sigd.  Szanisztös  (Schlufs) :  TT.  14,  S.  267  —  95.  — 
223)  G.  Nedeczky,  Alex.  Nedeczky.  (  =  'Urkk.buch  z.  Gesch.  d.  Familie  Nedeczky'.) 
Dömös  (Selbstverlag).  |[Szaz.  25,  S.  860.]|  —  223)  Aless.  Morpurgu,  Kotizie  intorno 
alla  guerra  d.  successione  spagnuola  ed  alla  ribellione  di  Francesco  Rdkdczy  IJ.,  tratte 
d.  lettere  inedite  di  Gian  Battista  Romanini.  Trieste.  60  S.  |[Szdz.  26,  S.  172.]| 
—  224)  K.  Thaly,  D.  Gefangenschaft  d.  Gf.  Anton  Eszterhizy  1698:  HK.  4,  S.  704/7. 

Goriet  1698  in  türk.  Gefangenschaft,  wurde  1699  frei,  kämpfte  dann  unter  Franz  Räköczy  IL 
u.  starb  im  Exil  zu   Rodosto  1722.    Vf.    bringt    e.    Brief   d.    Gefangenen    z.  Abdruck.)  — 


111,298  §   57.    Ungarn.    Mangold. 

Glauben  schenken  würde,  hat  nunmehr  durch  den  Abdruck  des  Tageboches 
Nik.  Wessel6nyis  eine  dokumentarisch  erhärtete  Darstellung  gefunden.225 
•  Karl  VI.  Der  Türken-Krieg  1716/7  wurde  im  Berichtsjahr  zum 
orstenmale  auf  archivalischer  Grundlage  bearbeitet.226)  —  Während  des 
Prefsburger  Reichstags  (1728)  erhielten  der  Hof  und  die  Stände  von  meh- 
reren verwegenen  Pamphleten  Kenntnis;  selbe  beutelten  sich:  'Nimphae 
Hunnae  querulosae  Neniae'  und  'Hunnia  sub  altissimo  noctis  silentio.'  Die 
Regierung  setzte  einen  Preis  von  200  Dukaten  auf  Eruierung  des  Autors  oder 
Druckers,  doch  blieben  beide  unbekannt.227)  —  Ober  die  Lage  in  Sieben- 
bürgen von  c.  1703 — 40  erhält  man  aus  dem  Testamente  des  Aranyoser 
Köuigsrichters  Alexius  Orbän  (f  1740)  einige  Kenntnis.228) 

Maria  Theresia.  Den  Manen  der  grofsen  Regentin  ist  nun  auch 
im  Cyklus  der  'Illustrierten  Biographieen'  eine  Stelle  eingeräumt  worden. 
Marczali**9)  hat  seine  Aufgabe  kurz  und  bündig  gelöst.  Auf  Grand 
archivalischer  Studien  schildert  er  die  Regierung  der  Königin  im  Rahmen 
von  10  Kapiteln.  Die  auf  Ungarn  bezüglichen  Reformen  sind  naturgemäß 
ausführlicher  behandelt,  die  Kriege  dagegen,  namentlich  der  7j.  Krieg  — 
wohl  absichtlich  —  nur  gestreift.  Im  Scblufskapitel  fafst  Yf.  die  Bedeutung 
ihrer  Regierung  in  scharfen  Strichen  zusammen.  Das  Werk  ist,  wie  alle 
Bände  dieser  Sammlung,  mit  prachtvollen  Illustrationen  geziert.  —  Alle  andern 
Arbeiten  nehmen  die  kriegerischen  Ereignisse  als  Vorwurf.230"2*4) 

Josef  IL  Die  Reise  Josefs  nach  Siebenbürgen  wurde  von  drei  For- 
schern beschrieben;285"287)  dieser  Punkt  ist  nun  wohl  als  abgeschlossen  zn  be- 
trachten. Über  Siebenbürger  Verhältnisse  bieten  von  1765  an  bis  1790  die 
Briefe  des  Gubernialsekretärs  Herrmann  (geb.  den  26.  Juli  1743,  gest. 
1790)  viel  Ausbeute ;  namentlich  wird  das  Verhalten  der  Sachsen  unter  dem 
Regime  Bruckenthal  und  Bänffy  beleuchtet.288) 

Leopold  /7.289) 

Franz  I.     Die  Franzosenkriege  erschienen  reichlich  bedacht;240"246) 

225)  P.  Karl  SzathmAry,  D.  Tragödie   d.  Gf.  Nikol.  Bethlen:    TT.  14,    S.    1-60.  - 

226)  L.  Matuschka,  D*  Türkenkrieg  1716/8.  Feldzug  1716.  Feldzag  1717/8.  (2  Bde.] 
(  =  Feldzüge  d.  Prinzen  Engen  ▼.  Savoyen,  Bd.  16/7.)  Wien.  374,  184  S.  —  22?)  J 
IlUsy,  Flugschriften  aber  d.  Reichstag  v.  1728:  MK.  15,  S.  367.  -  228)  K..  Torrn i. 
E.  interessantes  Testament:  TT.  14,  S.  481.  —  229)  H.  Marczali,  Ifaria  Theresia. 
(Ungar.)  (=  Illastr.  Biogr.)  Budapest,  Mehner.  882  S.  |[HK.  4.  S.  716.]|  —  2M) 
Alexich,  D.  Stärke  d.  1741  ungar.  Insurrektion:  MKAKA.  5.  |[Vgl.  HK.  4,  S.  '279: 
PLloyd  (10.  April).]]  (Nach  A.  soll  d.  Ins.  zu  Ende  d.  J.  1742  [zusammen]  nur  28  576 
Mann  stark  im  Feld  erschienen  sein;  ins  Feuer  kamen  nur  ca.  20  000  Mann.)  —  231) 
(JBG.  12)  Roschen,  Batthyäny  in  Ober-Hessen.  —  232)  O.  Tauber,  D.  Errichtung 
d.  Ungarischen  Garde.  Nach  e.  Ms.:  PLloyd  (24./5.  März).  (Schildert  d.  Schwierigkeit« 
d.  Organisierung  u.  d.  Rancunen  bei  d.  erstmaligen  Besetzung  d.  Stellen.)  —  233)  £*?* 
Horv&th,  Z.  Gesch.  d.  Schlacht  v.  Kollin:  HK.  4,  S.  188/9.  (Bericht  d.  Bar.  Krotten- 
dorf  an  Gf.  Franz  Nddasdy,  worin  er  um  dessen  Fürsprache  bebuf  Erlangung  d.  Maris 
Theresien-Ordens  ansucht.)  —  234)  i  d->  D.  bayrische  Kurfürst  nach  d.  Schlacht  v.  Leuthen 
(1757)  an  Gf.  Franz  Nddasdy:  ib.  S.  280/2.  (Verteidigt  d.  bayrischen  Httlfstrappen,  welche 
Nddasdy  untergeordnet  waren,  gegen  d.  Vorwurf  d.  Lauheit.  D.  Kurfürst  wünscht  Auf- 
klärung über  d.  Verhalten  seiner  Truppen.)  —  235)  D«  G.  D.  Teutsch,  Rede  z.  Er- 
öffnung d.  48.  Generalvers.  d.  Ver.  für  sieben bg.  Landeskunde.  (=r  'D.  Reise  Josefs  II.  nach 
Siebenbürgen'):  AVSbnbgL.  23  (1890),  8.  251—86.  —  236)  J-  Schwicker,  Josef  n. 
u.  d.  Sietymbürger  Sachsen:  AZgB.  No.  87.  (Beruht  auf  Teutsch  )  —  237)  X  Aug.  H*m«l. 
D.  Reise  Josefs  II.  in  Siebenbürgen.  (==  Jb.  d.  hist.-arch.  Vereins  d.  Unter- Weifsenburg. 
Komitates.)  Klausenburg.  —  238)  Jol.  Grofs,  Aus  d.  Briefen  d.  Gubernialsekretin  Job. 
Theod.  v.  Herrmann:  AVSbnbgL.  23  (1890),  S.  78—189,  356—527.  —  289)  v-  Lampl. 
Thronbesteigung  Leopolds  II.  u.  dessen  Friedensunterhandlungen  mit  d.  Tarken.    Progr.  d. 


§  57.    Ungarn.    Mangold.  111,299 

auch  die  zwei  neuen  Arbeiten  von  Erones  hehandeln  militärische  The- 
mata.2*6-247) —  Band  II.  der  Korrespondenz  Kazinczys  (von  1790  —  1802 
reichend)  ist  auch  für  die  Landesgeschichte  nicht  ohne  Nutzen.848) 

Zeitalter  der  Reformen.  (182&—48).  So  weitschichtig  wie 
von  Marczali840)  ist  dieser  Zeitraum  noch  niemals  in  ungarischer  Sprache 
behandelt  worden. 

Die  Szichenyi-Litteratur  ist  diesmal  spärlicher  vertreten.260)  Von 
der  endgültigen  Ausgabe  ist  nur  ein  Band  erschienen.  Die  Drucklegung 
überwachte  Majlath,®61)  der  auch  zu  den  bisher  erschienenen  3  Bänden 
der  Korrespondenz  einen  index  beifügte.  Unter  den  vielen  Briefen,  welche 
Sz6chenyi  von  Freund  und  Feind  erhielt,  schätzte  er  ca.  40  so  hoch,  dafs 
er  selbe  eigens  aufbewahrte.  A.  Zichy252)  besprach  diese  auserwählte 
Sammlung.  Eine  Zuschrift  rührt  vom  reformierten  Prediger  und  Dichter 
£des  her  und  behandelt  das  Werk  'Hitel'.  Graf  Jos.  Dezsewffy  polemisiert 
mit  Sz6chenyi  betreff  der  Zeitschrift  Minerva;  nebenbei  verwünscht  er  die, 
damaliger  Zeit  allmächtige  geheime  Polizei.  Der  Superintendent  Kifs  über- 
sendet jene  Nummer  der  Edinburgh  Review,  welche  über  die  Emanzipation  der 
Katholiken  handelt.  Andere  fügen  ihrer  Huldigung  passende  Geschenke  bei. 
Der  schönste  Brief  rührt  von  Nik.  Wessetenyi  her  (derselbe  erschien  übrigens 
schon  im  I.  Band  der  'Tagebücher'). 

Einer  unserer  (wenigen)  Lustspieldichter,  Ber  cz  ik,258)  besprach  in  seinem 
Antrittsvortrag  in  der  Akademie  ein  ihm  nahe  liegendes  und  dem  Publikum 
willkommenes  Thema.  Er  weist  nach,  dafs  schon  die  ersten  ungarischen  Lust- 
spiele politischen  Tendenzen  huldigten  und  dafs  sie  namentlich  im  Anschlufs 
an  die  nationale  Tendenz  der  Reformbewegung  das  Nachäffen  des  Aus- 
landes verspotteten.  'Der  Dorfnotar1  des  Baron  Eötvös  war  auf  die  öffent- 
liche Meinung  von  aufsergewöhnlicher  Einwirkung;  er  machte  alte  Vorurteile 
lächerlich  und  bahnte  den  neuen  Ideen  den  Weg  in  solche  Kreise,  wohin 
sie  sonst  schwerlich  gedrungen  wären.     Obernyik  kämpfte   in  'Magnet  und 


böhmischen  Realschule  v.  Pardubitz  1891.  —  240)  Eng.  Horvdth,  D.  Bercsenyi-Husaren 
bei  Gerpinnes  (1794):  HK.  4,  S.  281/3.    (Selbe  siegten  unter  Oberst  Berger  über  d.  rielfaohe 
Übermacht    d.  Franzosen.)    —    241)   D*  Splenyi-Husaren   bei   Fontaniva  (6.  Nov.   1796): 
ib.  S.   712/3.    (Episode  aus  d.  Zug  Alvinczys  gegen  Mantua.)  —  242)  Stefan  Elek,  d.  Held 
v.  Ried  (30.  Okt.   1805):   ib.   S.  559.    (Diente    bei  d.  Kaiser-Husaren.)    —    243)  Aus  d. 
Zeit  d.  Insurrektion  (1809):  ib.  S.  711/2.     (Anrede  d.  Bar.  Melchior  Päsztory,  Kapitän  d. 
ungar.  Insurrektion,  an  d.  adelige  Truppe.)  —  244)  K.  Dobos,  Bericht  aus  d.  Insurrektions- 
Lager  1809:  ib.  S.  424/7.    (D.  Briefsteller,  Major  Job.  Winkler  aus  Szabolcs,  berichtet  darin 
Über  d.  Vorgänge  im  Lager;  er  starb  bald  darauf  in  Papa.)  —  245)  Sim.  Milodanovich, 
Verz.  derjenigen    ungar.   Soldaten,    welche    sich    in    d.   Franzosenkriegen    hervorthaten :  ib. 
S.  397-  414.  —  246)  0  Krön  e  s,  Tagebuch  Erzh.  Johanns.    |[Szaz.  25,  S.  495.]|    (Ungarn 
berühren  d.  Citate  über  Palatin  Josef,   ferner  d.  Nachricht,   dafs  im  J.  1812  d.  Palatm  z. 
Stellvertreter  d.  Kaisers  ausersehen  war,  welcher  Plan  aber  zu  Wasser  wurde.    Schliefslich  d. 
Mitteilungen  Über  d.  geistigen  Anlagen  d.  Thronfolgers.)  —  24?)  0  id.,  Simbsohen.   |[Szaz.  25, 
S.  325,  600/1 ;  HK.  4,  S.  566.]|    (D.  einleitenden  Ereignisse  spielten  sich  in  Peterwardein 
u.  Slavonien  ab.)  —  248)  <L  Vic  zy,  D.  Korrespondenz  Franz  Kazinczys.    Bd.  2.    Budapest, 
Akademie.    XXXII,  626  S.    M.  12.     |[Szaz.  25,  S.  509. ]| 

249)  H.  Marczali,  Gesch.  d.  neuesten  Zeit  1825  —  80.  (Ungar.)  Budapest,  ReVay. 
In  Heften  a  M.  0,60.  |[Szaz.  25,  S.  508/9.]|  —  250)  X  Fr.  Fenyvessy,  Z.  Gedächtnis 
Steph.  Szechenyis.  Budapest.  13  S.  —  251)  B.  Majlath,  D.  Briefe  d.  Graf.  Stefan 
Szechenyi.  Bd.  3.  1840—60.  (=  D.  samt!.  Werke.  Bd.  6.)  Budapest,  Akademie.  VI, 
810  S.  M.  10.  |[Szaz.  25,  S.  509.]|  —  252)  A.  Zichy,  An  Stef.  Sze*chenyi  gerichtete 
Briefe.  1827—35:  UngR.  11,  S.  267/8.  (Nach  e.  Vortrag  in  d.  Akademie.)  —  253) 
Arp.  Berczik,   D.  ungar.  politische   Lustspiel    d.  40er  Jahre:   ib.  S.  857 — 60.    (Nach  e. 


111,300  §  67.    Ungarn.    Mangold. 

Bauer'  gegen  das  Erstgeburtsrecht,  in  'Erbschaft'  gegen  die  Privilegien  des 
Adels.  Einer  ähnlichen  liberalen  und  demokratischen  Auffassung  huldigen 
die  satirischen  Lustspiele  Szigligetis  und  anderer.  Das  Lustspiel  Nagys: 
'Einigen  wir  uns!'  trägt  den  Stempel  .des  Szechenyischen  Einflusses.  Das 
Lustspiel  des  Baron  Eötvös  'Hoch  die  Gleichheit!'  ist  eine  feine  Satire  auf 
den  Scheinliberalismus.  Während  der  censurlosen  Zeit  (1848/9)  erschienen  drei 
neue  Lustspiele,  nach  Niederwerfung  des  Freiheitskampfes  verstummte  die  Muse. 
—  Der  in  unseren  Tagen  neu  entbrannte  Streit  zwischen  Staat  und  Kirche 
gab  den  Anlafs   zu  einer  Erörterung  der   1847/8 er  Religionsgesetze.2*4) 

1848 — 67.  Auch  diesmal  ist  die  Ausbeute  für  den  Freiheitskampf 
1848/9  inclusive  der  im  Ausland  erschienenen  Arbeiten  gering.255"260)  Cber 
die  Emigration  handeln  zwei  Abhandlungen.261,262) 

Was  die  Ereignisse  von  1848  bis  jetzt  betrifft,268"267)  so  sind  zwei 
gröfsere  Werke  erwähnenswert.  Dasgrofse  Werk  Märidssys,268)  welches 
leider  mit  Ausschi ufs  der  Öffentlichkeit  erscheint,  schreitet,  dank  des  Opfer- 
mutes seines  Vf.,  rüstig  vorwärts.  —  Die  Memoiren  des  vielgereisten  und 
vielbewanderten  Fröbel869)  bieten  auch  für  Ungarn  Interesse;  namentlich 
der  Abschnitt  über  die  Verhandlungen  von  1861  (Dezember),  welche  Schmerling 
mit  Eoloman  Tisza,  Podmaniczky  und  einem  Grafen  Csäky  führte.  Doch 
kam  es  in  erster  Reihe  wegen  der  'gemeinsamen  Angelegenheiten'  zu  keinem 
Abschlufs.  Wenn  ferner  Fröbel  die  Behauptung  hinstellt,  Graf  Alex.  Teleki 
habe  am  Orsinischen  Bombenattentat  teil  genommen,  sollte  er  auch  mit  den 
Beweisen  dafür  nicht  hinter  dem  Berge  halten. 

Allf/etneines*  Handbücher,  Sammelwerke  und  dergleichen. 
Hier270)  sei  erwähnt,  dafs  Vämberys  kleines  Handbuch271)  nunmehr  ans 
dem  Englischen  auch  ins  Spanische  übersetzt  wurde.      Von    Csuday37*) 

Vortrag  in  d.  Akad.)  —  254)  D.  v.  1847/8  er  Reichstag  geschaffene  Religionsgesetx  >20C 
BSz.  No.  70,  S.  272—85. 

255)    Eug.    Horvath,    D.    ungarische   Freiheitskampf.    1848/9    (Bruchstück):   BEL 

4,  S.  509—  49.  (Militärische  Kürze  n.  Vermeiden  irgendwelcher  pol  it.  Anspielung  charak- 
terisieren d.  Aufsatz.")  —  356)  G.  B.  Malleson,  General  A.  Görgey  and  the  Hun- 
garian  War  of  1848/9:  UnitServiceMag.  (Jaunar  181)1).  |[PLloyd  (16.  Januar).]!  (Ver- 
teidigt Görgey.)  —  257)  St.  Görgey,  Kossuth  u.  Görgey:  BS*.  H.  169,  S.  74-87. 
{ D.  Neffe  Görgeys  verteidigt  d.  ehemaligen  Generalissimus  gegen  d.  Darstellung  d.  Memoiren 
Kossuths,  namentlich  betreff  d.  Kreisenisse  vor  Vildgos  u.  betreff  d.  Schlacht  v.  TemesTtf.i 
— -  258)  F.  SziUgyi,  D.  Verwüstung  Nagy-Enyeds.  1849.  (Ungar.)  Nagy-Enyed. 
»64  S.  M.  8,40.  |[Szrfz.  26,  S.  65/6.]|  (Wurde  durch  d.  Wallachen  total  zerstört  u.  aus- 
geraubt.) —  259)  0  Hübner,  1848/9.  —  260)  X  Rud.  Stratz,  D.  Revolutionen  J. 
J.  1848/9.  Bd.  2.  Heidelberg,  Winter.  360  S.  —  261)  A.  Nemlnyi,  Stefan  Türr  n. 
seine  Werke:  BSz.  H.  180,  S.  471/5.  (Betrifft  epez  die  im  Bunde  mit  Garibaldi  u.  Si- 
poleon III.  geplanten  Unternehmungen.)  —  262)  Ad.  St  raufe,  Aus  d.  Emigration :  PLloyd 
(29.  März).  (Betrifft  d.  Ereignisse  in  Schumla  [1850].)  —  263)  X  J.  H.  Seh  wicker, 
D.  politische  Litteratur  Ungarns  seit  1867:  AZgB.  No.  158.  —  264)  X  Jos.  Berghofer. 
Biogr.  d.  ungar.  Kultus-  u.  Unterr.-Ministers  Bar.  Jos.  Eötvös.  Progr.  d.  Fiumaner  Gymn. 
—    265)  X  M.  Ktfnyi,    Franz    D4ak    über  d.  Union  mit  Siebenbürgen:    BSz.  No.  170, 

5.  161-81.  —  266)  X  D.  Kossüthfrage  in  Ungarn:  HPB11.  106,  S.  103.  —  267)  &• 
Julius  Szapary  an  d.  Spitze  Ungarns.  Leipzig.  Duncker  &  Humblot.  149  S.  M.  3.  j[LCBL 
•  1891),  No.  81.J|  —  268)  B.  Mariassy,  Gesch.  d.  ungar.  Gesetzgebung  u.  Gesch.  Ungarni. 
Bd.  13/5  (1868-73.)  Raab,  Selbstverlag.  420,  4l0,  361  S.  a  M.  10.  |[SzaV  25.  S.  M*. 
687,  777.]|  —  269)  Jul-  Fröbel,  E.  Lebenslauf,  Aufzeichnungen,  Erinnerungen  n.  Be- 
kenntnisse.   Stuttgart,  Cotta.  2  Bde.    |[Szaz.  26,  S.  76,  327.]| 

270)  L.  Baröti  u.  D.  Csanki,  Gesch.  Ungarns.  Für  Bürgerschulen.  (Ungar.)  Budapest, 
Wodianer.  192  S.  M.  2.  |[Szaz.  25,  S.  422/3.]'  (Illustr.  Von  denselben  Vff.  erschien  such  e. 
•üng.  Gesch.'  für  Mittelschulen  [ib.  192  S.].)  —  271)  Arm.  Vämbe*ry,  Hist.  de  Hungria.  Cber*. 
v.  J.  De  Caso.     Madrid,  Murillo.    481  S.  —  272)  Eug.  C s u d a y ,  Gesch.  d.  Ungarn.   2  Bde. 


§  57.    Ungarn.    Mangold.  111,301 

erschien  ein  2  bändiges,  bis  an  die  jüngste  Zeit  heranreichendes  Handbuch, 
als  dessen  Vorzüge  der  Stil  nnd  die  patriotische  Tendenz  gerühmt  werden. 
Angeblich  soll  das  Werk  als  Grnndrifs  für  Vorlesungen  an  Hochschulen 
dienen,  da  es  aber  weder  auf  Quellen,  noch  auf  Litteratur  Rücksicht  nimmt, 
ist  das  Buch  für  den  genannten  Zweck  unbrauchbar.  Der  im  Dienst  der 
historischen  Wissenschaften  ergraute  Eubinyi278)  begann  ein  Nachschlage- 
werk in  Form  eines  Namenslexikons  herauszugeben.  Das  I.  Heft  reicht 
bis  'Almus'.  Wir  befürchten,  dafs  das  brauchbare  Buch  keine  Leser  finden 
wird.  Als  Herausgeber  eines  ungarischen  Konversations-Lexikons  von  mäfsigem 
Umfang  zeichnet  J.  Acsädy.874)  Auf  ungarische  Artikel  ist  viel  Sorg- 
falt verwendet  worden,  das  Unternehmen  dürfte  in  2  Bänden  abgeschlossen 
sein.  —  Hieran  reiht  Ref.  mehrere  österreichische  Lehrbücher,275"277)  Er- 
öffnungsreden,278"280) einige  Arbeiten  über  die  Bedeutung  der  ungarischen 
Geschichte,281,282)  das  flott  und  gut  geschriebene  Heft  von  S  c hu  m  a che  r,288) 
das  Reisehandbuch  der  Engländerin  Do  wie,284)  welches  die  Vf.  mit  einem 
Schlag  zum  Liebling  des  englischen  Lesepublikums  machte,  hierzulande  aber, 
soviel  ich  sehe,  übersehen  wurde.  Abafis  Werk286)  über  die  ungarischen 
Freimaurer,  dann  Aufsätze  über  die  Entwickelung  einzelner  Bevölkerungs- 
klassen,288) einzelner  Volksstämme287'289)  und  über  das  Verhältnis  zu  den 
Rumänen290)  folgen.  Die  Studie  Röthys291)  gebort  in  das  Gebiet  der 
Ethnographie. 

Archive,  Handschriften  (Corvina),  Bibliographie.    Unter  den 
einschlägigen  Werken292"294)  ist  Zimmermanns  Führer296)  am  meisten  zu 


i Ungar.)  Steinamanger,  Selbstverlag.  404,  448  S.  M.  14.  |[Szäz.  25,  S.  603.]|  —  278) 
Fr.  Kubinyi,  Nomenciator  Hangarorum  Antiqoorum.  Lexicon  Hiatoricum.  Bd.  1,  H.  1. 
Seibatverlag.      4°.     VI,  40  S.    M.  1,80.     |[Szaz.  26,  S.  439.]|    (Auf  24  Hefte  berechnet.) 

—  274)  Ign-  Acstfdy,  Handlexikon  d.  allgem.  Wissens.  (Ungar.)  Budapest,  Athenäum. 
In  Heften  ä  M.  0,80.  —  275)  L.  Schmuel,  D.  Österr.-ungar.  Monarchie  nach  ihrer 
geschichtl.  Entwickelung.  Teschen.  1890.  16  S.  M.  0,40.  —  276)  D.  Rauter, 
Gesch.  Österreichs  v.  1848  —  90.  Wien,  Perles.  M.  1,20.  —  277)  Bubeniöek,  Hist. 
Karte  v.  Österreich-Ungarn  in  synchronistischer  Darstellung.  Hietzing.  1890.  —  278) 
Bar.  Roland  Eötvö»,  Eröffnungsrede  in  d.  Jahresversammlung  d.  ungar.  Akademie:  UngR. 
11,  S.  489—94.  (Aus  d.  Szaz.)  —  279)  A.  SziUgyi,  Bericht  über  d.  yiertelhundert- 
jahrige  Wirken  d.  Ungar.  Hist.  Gesellschaft:  ib.  S.  367/8.  (Aus  d.  Szaz.)  —  280)  A.  Gf. 
S ziehen,  Eröffnungsrede  in  d.  Ung.  hist.  Gesellschaft:  ib.  S.  368  ff.  —  281)  J- 
Tuczy  ,  D.  universalhist.  Bedeutung  d.  ung.  Gescb.  Progr.  ▼.  Karlsburg  (Gymnas.).  — 
282)  A.  Grurits,  Welchen  Faktoren  verdanken  wir  d.  Emporblühen  d.  ungar.  Staates? 
Progr.  d.  Pancsoyaer  Gymnas.  —  283)  H.  Schumacher,  Aus  d.  modernen  Ungarn. 
Kulturhist.  u.  politische  Skizzen.  (=  Deutsche  Zeit-  u.  Streitfragen.)  Hamburg.  |[BSz. 
Ko.  178,  S.  154.]  —  284)  A.  W.  Minie  Muriel  Do  wie,  A  girl  in  the  Karpathian. 
London,  Philips.  [Szaz.  26,  S.  520.]|  —  285)  L-  Abafi,  Gesch.  d.  Freimaurerei.  (Ungar.) 
Bd.  2.  Budapest,  Aigner.  284  S.  M.  5.  |[Ssaz.  25,  S.  510.]|  (Reicht  bis  z.  J.  1775.)  — 
286) St.  Komdrik,  D.  Schicksale  d.  Ackerbau  treibenden  Klasse  unter  d.  Arpiden. 
Progr.  d.  Kalocsaer  Gymnas.  —  287)  R.  Köhler,  D.  Zigeuner  Siebenbürgens:  Gaea 
27.  H.   1.    —    288)  S.  Pinte*r  u.  G.  Ivanffy,    D.   Paldtzen:  Ethnographia  2,  H.   2/5. 

—  289)  9.  Kohn,  Zwei  Urkk.  z.  Gesch.  d.  ungar.  Juden:  MZS.  8,  H.  1.  (Zu  1422 
u.  1528.)  —  290)  Greg.  Moldowän,  Antwort  auf  d.  Denkschrift  d.  Bukarester 
Universitätsjugend:  UngR.  11,  S.  877  ff.  —  291)  L.  Re*thy,  D.  Entstehung  d.  ungar. 
Nation:  Ethnographia  2.  —  292)  Fr.  Sväby,  D.  Zukunft  d.  Komitats-Arcbive :  Szaz. 
25.  S.  328—81.    [[Szaz.  25,  S.  413/7.]|    (Vf.  stellt  denselben  e.  triste  Zukunft  in  Aussicht.) 

—  29S)  J*  De'cse'nyi,  D.  im  Archiv  d.  Szatmärer  Komitates  aufbewahrten  Adelsbriefe: 
Tonil  9,  S.  156  7.  (Weist  auch  nach,  dafs  d.  Komitat  bis  z.  J.  1711  kein  Siegel  besafs; 
jeder  Kreis  benatzte  bis  dahin  e.  anderes  Siegel.  Erst  Karl  III.  erteilte  d.  Komitat  e. 
Siegel.  1714.)  —  294)  Ant.  Beke,  D.  Archiv  d.  Karlsburger  (Weifeen  burger)  Domkapitels. 
S.Forts.:  TT.  14,  S.  109— 38.    (Regesten  v.  Urkk.   1503— 1819.)  —  295)  Franz  Zimmer- 


111,302  §  57.    Ungarn.    Mangold. 

loben ;  auch  deutsche  Forscher  werden  sich  dieses  Cicerone  gern  bedienen. 
Csontosi296)  besprach  die  in  Warschau  aufbewahrte  Hs.  'Tractatos  de 
potestate',  die  von  Franz  Raköczy  II.  herrührt ;  ferner  das  zur  Vermählung 
Thökölyis  mit  Helene  Zrinyi  geschriebene  Epithalamium  von  Paul  Köszegi: 
'Harmadik  könyv'.  Derselbe997)  würdigte  auch  die  zwei  vom  König  dem 
Xational-Musenm  gespendeten  Corvina.  Selbe  stammen  aus  dem  modenesischen 
Archiv,  wurden  zwar  schon  1847  vom  damaligen  Grofsherzog  nach  Wien  ge- 
sandt, aber  auf  Betreiben  Metternichs  der  ungarischen  Hofkanzlei  vorent- 
halten und  gerieten  dann  in  Vergessenheit.  Sie  enthalten  die  Homilien  des 
hl.  Chrysostomus  und  jene  des  Hieronymus.  Die  künstlerische  Ausstattung 
besorgte  Atavantes  und  Cherico.  Einen  weiteren  Corvina-Codex  fand  Thal- 
löczy  898)  in  Ragusa.  Es  folgen  Verzeichnisse  über  Hss.,299)  und  Urkk.*00)  wie 
auch  Nachrichten  über  die  im  Daunschen  Schlofs  zu  Vöttau  unter  den  Hammer 
gekommene  Bibliothek  Nik.  Zrinyis,801)  welche  vorwiegend  militärgeschicbt- 
liche  und  klassische  Werke  enthielt,  und  schliefslich  Arbeiten  zur  Geschichte 
der  Buchdruckerkunst802, 3Ü8)  nebst  bibliographischen  Arbeiten,804)  unter  denen 
das  vom  rührigsten  Sammelfleifs  zeugende  Werk  von  Petrik806)  besonderes 
Lob  verdient.  Hoffentlich  erlebt  das  Werk  in  Bälde  seinen  Abschlufs.  Über 
Hervojas  Missale  s.  N.  409. 

Quelleneditionen  und  -forschungen.  Auf  diesem  Gebiete  ist 
leider  keine  Besserung  zu  verzeichnen.  Trotz  Preisausschreibungen  and 
historischer  Seminarien  ist  weder  jung  noch  alt  zu  Quellenuntersuchungen  zu 
bewegen.  In  Verbindung  mit  der  politischen  Geschichte  konnten  zwar  einige 
Quelleneditionen  angeführt  werden  und  zwar  unter  N.  124,  130, 132, 133, 135 
und  168;  eine  eigentliche  Quellenuntersuchung  ist  aber  nicht  darunter.  Besser 
steht  es  um  die  Herausgabe  und  Fortsetzung  der  Urkk. Sammlungen;  dies- 
bezüglich verweist  Ref.  auf  die  besprochenen  N.  99,  118,  126,  133  und  134.  — 
Hierzu  können  höchstens  noch  die  Arbeiten  von  Nego vetich806)  nnd 
Läzär*07)  gezählt  werden;  aber  auch  deren  Schwerpunkt  liegt  mehr  anf 
dem  sprachgeschichtlichen,  wie  auf  historischem  Gebiete. 

Historische  Hülfswissenschaften.  Die  G  enealogie,  Heraldik 
und  Sphragistik  sind  bei  uns  in  gleicher  Weise  im  erfreulichen  Auf- 
schwung begriffen.  Unter  den  heraldischen  Arbeiten808"819)  ist  der  'ungarische 


mann,  Über  Archive  in  Ungarn:  E.  Führer  durch  ungarld.  n.  siebenbürg.  Archive: 
AVSbnbgL.  28,  S.  617—746.  |[LCB1.  (1891),  No.  49;  Sziz.  26,  S.  689;  Tural  9,  8. '207; 
MIÖG.  13,  II,  S.  355.]|  (Erschien  auch  im  Sep.-Abdr.)  —  296)  J.  Csontosi,  Polnische 
Bibliotheken:  MK.  16,  S.  218— 56.  —  297)  id.,  D.  neugefundenen  Corvina:  Szaz.  -5. 
S.  500/1.  |[üngR.  11,  S.  63-2.JI  —  298)  A.  ThalHczy,  E.  unbekannter  Corvin-Codex: 
'Cyrillus  contra  Haereticos*:  MK.  15,  S.  370  ff.  —  299)  X  Ign.  Ktinoss,  D.  türkischen 
Hes.  d.  ungar.  Akademie:  UngR.  11,  S.  863.  —  300)  X  V.  Rlcsei,  Verzeichnisse  d. 
Kodexe  u.  Inkunabeln  d.  bischöfl.  Bibliothek  v.  Kaschau.  Budapest.  XU,  108  S.  M.  t. 
|[Szaz.  25,  S.  427.]|  —  gOl)  B.  MajUth,  D.  Bibliothek  d.  Dichters  u.  Feldherrn  Nik. 
Zrinyi:  UngR.  11,  S.  488 ff.  —  302)  G.  Üble,  E.  ungar.  Druckerei  im  18.  Jh.  Budapest 
M.  2.  |[BSz.  H.  179,  S.  834;  Szäz.  26,  8.  602,  672.]|  (Selbe  wurde  in  Nagy  Kiroly  t. 
Gf.  Franz  K.  1754  gegründet.)  —  303)  J-  Hle'sy,  E.  Druckerrechnung  aus  d.  J.  1666: 
MK.  15,  S.  367.  (Ausgestellt  v.  Samuel  Brewer,  Drucker  in  Leutschau.)  —  304)  & 
Thirring,  Verzeichnis  d.  durch  d.  ungar.  Akademie  edierten  Werke  u.  Abhandlungen. 
Abteilung:  Gesch.  u.  Archäologie.  Budapest,  Aka<L  20  S.  —  305)  G.  Petrik,  Ungarische 
Bibliographie  1712—1860.  Bd.  3,  Teil  1/2.  Budapest,  Dobrovszky.  gr.-8°.  448  &  — 
306)  Ant.  Negovetich,  De  Marci  Chronicae  de  rebus  gestis  Hungarorum  latiniute. 
(Diss.)  Budapest,  Franklin.  89  S.  |[Szaz.  26,  S.  689.]|  —  307)  B.  L**a>f  D.  Ein- 
wirkung d.  Gesta  Romanorum  auf  d.  ungar.  Kunstpoesie :  IrodalomtörtKözl.  1 ,  IL  2  3.  — 
808)   Stef.   Doby,  D.  Wappen  d.  gräfl.  Familie  Csaky.    Mit  7  Abbdg.:  Turul  9,  6.  192-4. 


§  67.    Ungarn.    Mangold.  111,303 

Siebmacher'  in  der  Bearbeitung  von  G.  Csergbeö  82°)  rühmend  hervorzu- 
heben, welches  Werk  nunmehr  bis  zum  Buchstaben  S.  vorgerückt  ist.  Mit 
genealogischen  Arbeiten  sind  wir  gleichfalls  reich  gesegnet,821"887)  ebenso 


(D.  älteste  Wappen    rührt  v.  Sigismund  her,    nach  1400.)    —    309)    G.  Ceergheö,    D. 
Wappen  d.  Geschlechts  Guthlceled.     Mit  Abbdg.:    ib.  S.  9—15.   —    $10)  J»  8zendrei, 
D.  Adelsbrief  d.  Familie  Lesztemen   (1422):    ib.  S.   171/3.    —    Sil)  G.  Ceergheö,    D. 
Wappen  d.  Fünfkirchner  Bischofs  Sigism.  Ernuszt  de  Tschakathurn  (1488).    Mit  Abbildg. : 
A&  11,  S.  24/6.     (Gegenwärtig  im  Agramer  Nat.-Museum.    D.  in  Stein  gehauene  Wappen 
ist  e.  Meisterwerk  d.  Renaissance-Epoche.)   —  $12)  ö.  B  o  n  c  z ,    D.  Wappen  d.  Bischofs 
Sigm.  Ernuszt  de  Csiktornya  in  Fünfkirchen:  ib.  S.  152/7.    (Befindet  sich  in  d.  Mauer  d. 
bischöflichen  Gartens.)  —  $13)  Paul  Ghyczy,  Wappenbrief  d.  Joh.  Dombay.     1506.    Mit 
Abbdg.:  Turul  9,  S.  130/3.  —  $14)  J-  De'cse'nyi,  Wappen briefe  aus  d.  Zeit  Wladislaus  IL: 
ib.  S.  57  —  67.     (Betrifft  d.  Adelsbrief  des   in  d.  Baronstand  erhobenen  Joh.  Podmaniczky 
ca.   1502/6.    Bei  dieser  Gelegenheit  erhielt  P.  auch  e.  neues  Wappen.)  —  $15)  K.  Adels- 
brief v.  Ludwig  II.:    ib.   8.   159.    (Enthält   aufser   d.  Prädikat   u.  Wappen   auch,    was  vor 
1526  e.  Seltenheit  ist,  d.  Schenkung  e.  Besitzes.    Ludwig  II.  verlieh  beides  1519  d.  Georg 
Szigethi,   Schreiber  in   d.  kgl.  Kanzlei.)    —    $16)  Wappen  d.  Familie  Igali.     1539.     Mit 
Abbdg.:  ib.  S.   100/1.    —    $1?)  G.  Ceergheö,  Unbekannte  Wappen  auf  vaterländischen 
GoldschmiedestQcken :  A&   11,  S.  201/6.    —    $18)  Joh.  Szendrei,  Ungarische  Kostüm- 
bilder  in  unseren  Wappenbildern  (Mit  Abbdg.) :  ib.  S.  385 — 409.     (Bietet  e.  Überblick  über 
d.  Quellen  d.  ungar.  Trachtenkunde.)  —   $19)  G.  Futtaky,  D.  Wappen  Ungarns.    Buda- 
pest.    16  S.     | [Turul  9,  S.  20 1/2.] |     (Bietet  gleichfalls  e.  inkorrektes  Wappen  u.  verdient 
auch    d.  rüden  Tones   halber  Tadel.)    —    $20)    Siebmacher,    Ungarisches  Wappenbuch. 
Bearb.    v.  Ge*za   Csergheö.     H.  22  (R— S).     Nürnberg,    Bauer   &    Raspe.     (In    Heften.) 
•[Turul  9,  S.  47,   103,   160,  202.]|     (Enthält   Nachrichten    über    190  ung.  Familien,    spez. 
über  deren  Genealogie  u.  Wappen.)    —    $21)    Jos.  Stessel,   D.  Nachkommen  d.  Pöt  v. 
Le"beny:  Sz£z.  25,  S.  140/3.    (Stellt  d.  Stammbaum  dieses  mit  d.  Hedervaris  eingewanderten 
deutschen  Ritters  zusammen,  der  sich  im  Wieselburger  Komitat,  in  Leiden,  niederliefs.)  — 
$22)    M.    Wertner,    Z.  Genealogie    d.    Drugeth:    Turul  9,    S.  151.    (Im    Anschlufs   an 
Hampels  Aufs,  in  d.  Szaz.  [1881],  welcher  d.  Familie  Merloto  u.  Drugeth  v.  Nik.  Druget  ab- 
leitet«, der  1267  nach  Neapel  kam.    W.  verfolgt  d.  Spuren  beider  nach  Frankreich,  identifi- 
ziert   d.  Merloto   mit   d.  Familie  Mello    [aus  d.  Picardie]   u.  leugnet   d.  Verwandtschaft   d. 
italienischen  Drugets  mit  diesen  Franzosen.)  —  $2$)  id.,  D.  Familie  Czudar  de  Onod:  ib. 
S.  141.    (Giebt    zunächst    d.  urkundl.  Material    in    Regestenform    u.    darauf   beruhend    d. 
Stammbaum  ab  1291—1488,  ferner  d.  Besitzungen  d.  Familie.)  — -  $24)  AI.  M&rki,  D. 
Familie  D6czi  im  Arader  Komitat:    ib.    S.  188 — 92.     (Seit  1440  im  Komitat  erbgesessen. 
Mitte  d.   16.  Jh.  verlor  die  d.  Habsburgern  ergebene  Familie  Besitz  u.  Einflufs.)  —  $25) 
Nik.  Turzd,    D.  Genealogie  d.  Familie  Podmanini :    ib.  S.   154/6.     (Leitet  d.  unter  Wla- 
dislaua  IL  baronisierte    Familie    Podmaniczky    v.  d.  Familie    Podmanin    [aus    'Procain'    im 
Trencsiner  Komitat]  ab.)  —    $26)  B.  Majläth,   D.  Familie  Palugyai  de  Kis-Palugyai  u. 
Bodafsvlvi  (Mit  Wappenbild):  ib.  S.  16 — 84.    (Stammt  aus  d.  Liptauer  Komitat,  wo  d.  Fa- 
milie seit  Blla  IV.  begütert  war.)  —  $2?)  id.,  D.  Erben  d.  Geschlechts  Hongh :  ib.  S.  161—70. 
iD.  Familien  Bobrovnyiczky    u.  Kiszely.)    —    $28)    Fr.  Svaby,    D.  Genealogie  d.  gräfl. 
Familie    Csaky,    d.  Körösszegher    u.  Adorjaner    Zweig:    ib.  S.  35/9.    —    $29)    A.    Prfr, 
Antwort  an  G.  Nagy  betreff  d.  Geschlechts  Osl:  ib.  S.  179—88.  —   $$0)  i  d.,  S.  ob.  N.  122. 
(Bietet  privatrechtliche  Urkk.  über  Besitzstörungen  u.  Erbschaften,  bes.   16.  u.  17.  Jh.)  — 
$$1)  F.  Sstfll,  Ist  d.  Familie  Török  ausgestorben?:    Turul  9,  S.   39—41.     (Verneint  d. 
Frage,    obgleich    Über   d.  Grab  d.  Stef.  Török  [f  1722  in  Vadosfa]  d.  Wappen  zerbrochen 
wurde.    Er  war  nur  d.  letzte  aus  d.  Zweige  Johanns.    D.  Ast  Georgs  lebt  noch.)  —  $$2) 
ß.  MajUth,    D.  Geschlecht  Milath:    ib.  S.  78,   133.     (Daraus  entstammten:    d.  Familien 
Fejerpataky,  Andahazy  u.  Lipthay.)  —  $$$)  D.  Abstammung  d.  Bischofs  Johann  Gosztonyi 
(de  Zelesthe):    ib.  S.  194/6.     (Bischof   G.  erhielt    seinen    Adelsbrief  v.  Wladislaus  II.    [ib. 
S.   57—67]  ca.  1507/8.      Folgt   Beschreibg.  d.  Armalis.)    —    $$4)    B.  Kifs,    D.   Familie 
Bogithi  in  Siebenbürgen:  ib.  S.   174/8.     (Führt  d.  Stammbaum  bis  auf  Arnold  B.  [ca.  Ende 
d.  Jh.]   auf.)    —    $$5)  Oskar  Bärczay,    D.  Abstammung  d.  Familie  Barczay.    I/1I.     Mit 
Wappenbild:  ib.  S.  85,   146.  —  $$6)  6.  6b le,  D.  Stammbaum  d.  gräfl.  Familie  Karolyi 
de  Nagy  Karoly.     Budapest,  Selbstverlag.    32  S.      |[8z4z.  25,  S.  425/6;  Turul  9,  S.  48.]| 
<L&dLsl.  Karolyi  [Sohn  d.  1609  baronisierten  Michael  K.],   geb.   1614,    f  1689,  hatte  zehn 
Kinder,  darunter  drei  Söhne:    Michael  fiel  1684  bei  Matola,    Stefan  bei  Zenta,    Alexander 
war  laiige  Zeit  d.  Getreue  Franz  R&koozys,    trat    dann    zu  d.  Kaiserlichen  über    u.  wurde 


111,304  §  57.    Ungarn.    Mangold. 

mit  Familiengeschichten.  Sowohl  das  Werk  des  Pfarrers  Nedeczky,888) 
wie  jenes  des  Bischofs  Palasthy889)  ist  in  jeder  Beziehung  als  sehr  ver- 
dienstvoll zu  bezeichnen.  Drei  einschlägige  Werke  von  Wertner8*0;; 
wurden  schon  oben  (N.  102,  104  und  105)  besprochen.  Hier  sei  noch  sein 
grofses  Werk  über  die  alten  ungarischen  Geschlechter  hervorgehoben,  dessen 
I.  Teil  die  Namen  A — H  enthält.  Es  ist  nicht  zu  verwundern,  dafs  bei 
einem  trotz  vielfacher  Vorarbeiten  und  trotz  des  grofsen  Werkes  von  Ivan  Kagy 
bahnbrechenden  Werke  sich  eine  lange  Reihe  von  Mängeln  und  Mißverständ- 
nissen in  das  Buch  eingeschlichen  haben.  Es  folgen  zwei  sphragistische*41,3*- 
und  numismatische8*8"846)  Arbeiten.  (Zu  der  genealogischen  Litteratur  vgl. 
übrigens  noch  die  N.  87,  93,  97—106,  113,  122,  139.) 

Sj)ezialgeschichte.  Biographisches  (mit  Ausschluß  der  eigent- 
lichen Literaturgeschichte),  Denkreden  u.  dgl.  Eine  Reihe  von  Gedenk- 
reden und  Nekrologen847"866)  lassen  die  Verluste  ermessen,  welche  das  Land 


Graf.)  —  387)  G.  Marziani,  D.  Herren  v.  Szögyeni-Marich :  Fremdenbl.  Ko.  11.  (Dieser 
Familie  entstammt  d.  neue  Botschafter  Österreich-Ungarns  am  deutschen  Hofe.)  —  $38) 
G.  Nedeczky,  Pfarrer,  Urkundenband  zur  Gesch.  d.  Familie  Nedeczky.  Selbstverlag 
(Dömös\    621  S.    M    6.    |[8zaz.  25,  S.  860;  Turul  9,  S.  206.]|    (Hit  25  genealog.  Tfln.j 

—  889)  P.  PaUsthy,  Gesch.  d.  Familie  Palasthy.  Bd.  2  a.  3.  1528—1676—1848.  Mit 
527  Urkk.  u.  18  genealog.  Tfln.  Budapest,  Selbstverlag.  XV,  646;  XVI,  433  S.  |[&az. 
25,  S.  387,  407,  687;  Turul  9,  S.  103,  205.]|  -  340)  M.  Wertner,  D.  ungarischen 
Geschlechter  bis  z.  Mitte  d.  16.  Jh.  I.  Temesvär.  XIV,  327  S.  ([Turul  9,  S.  203;  IS. 
S.  14—28;  Szaz.  26,  S.  75.]|  —  341)  id.,  D.  Siegel  d.  Albert  Morosini  (Mit  Abbdg.1: 
Szaz.  25,  S.  158.  (Vater  Andreas'  III.  D.  Siegel  befindet  sich  im  Besitz  d.  H.  Warneck« 
in  Berlin.)  —  342)  J.  Szendrei,  D.  Siegel  d.  Stadt  Sohl  (Zdlyom).  Mit  3  Abbildg.: 
Turul  9.  S.  92/4.  (D.  Stadt  wurde  1244  kgl.  Freistadt,  ihr  ältestes  erhaltenes  Siegel 
stemmt  aus  d.  J.  1395.)  —  343)  L-  Röthy,  D.  MUnzen  d.  Banns  v.  Szöreny,  Nikolaus 
Redwitz:  Als.  11,  S.  193/9.  (Redwitz  gehorte  d.  deutschen  Ritterorden  an  u.  kam  14?$ 
auf  Sigismunds  Bitten  als  'banus  Zewriniensis'  nach  Szöre'ny,  fiel  aber  bald  darauf  im  Kampf 
gegen  d.  Osmanen  bei  Turn-Severin.)  —  344)  id.,  Unbekannte  ungar.  Münzen  (Mit  Ab- 
bildg.): ib.  S.  485/9.  —  345)  id.,  Erwerbungen  d.  Münzensammlung  d.  ungar.  National- 
museums im  J.  1890:  ib.  S.  83/5.  —  346)  M.  Györik,  D.  Schimkö-Sammlung.  VTL 
Progr.  d.  evangel.  Gymnas.  in  Prefsburg.  (Zahlt  d.  seltenen  Münzen  dieser  Sammlung  auf. 
besond.  Ludwig  XIV.  u.  Napoleon  I.  sind  stattlich  vertreten.  D.  ganze  Katalog  ist  vor- 
trefflich gearbeitet.) 

347)  A.  SziUgyi,  Paul  Hunvalfy  1810—91:  Szaz.  25,  S.  850.  (Vgl.  auch  d. 
Londoner  Ath.  No.  3346/7.)  —  348)  X  J.  Szvore'nyi,  Gedenkrede  auf  Titular-Bisehof 
Job.  Danielik  v.  Erlau:  AbhdgüngarAk.  14.  |[Szäz.  25,  S.  336;  UngR.  11,  S.  191  (er- 
schien deutsch).] |  -  349)  A.  SziUgyi,  Ludwig  Haan  1818—91:  Szaz.  25,  S.  58*. 
(Hist.,  Monograph  d.  Be'keser  Komitats.  Vgl.  auch  d.  Nekrolog  im  Turul  9,  S.  158.x  — 
350)  AI.  Matlekovits,  Denkrede  auf  Stefan  Apathy:  UngR.  11,  S.  270.  (Jusprofesscr 
an  d.  Univers.  u.  Codifikator.  Vgl.  UngR.  [1890],  S.  173.)  —  851)  Th.  Ortvay,  Denk- 
rede auf  Fritz  Pesty.  (=  Denkrede  d.  UngAkad.  Bd.  7,  No.  1).  Budapest.  32  S.  M.  0,*C 
(Deutsch  in  d.  UngR.  11,  S.  868.)  —  352)  St.  Pajor,  Pro  memoria.  (Erinnerung  m 
Arnold  Ipolyi):  Szdz.  25,  S.  590/8.  —  353)  A.  SziUgyi,  Bei»  Grünwald.  (2.  Dez. 
1838  bis  4.  Mai  1891):  ib.  S.  498.  —  354)  id.,  Koloman  Chernel  1822—91.  (Wa: 
Archivar  u.  Hist.  d.  Stadt  Güns.)  —  355)  id. ,  Gustav  Wenzel  1812—91:  Szaz.  25,  S.  849. 

—  356)  Benj.  Killay,  Denkrede  auf  d.  Grafen  JuL  Andraasy:  UngR.  11,  S.  504— Sl 

—  357)  J.  König,  Denkrede  auf  Eug.  Hunyadi.  1838—90:  ib.  S.  95.  (War  Prof.  <L 
Mathem.  am  Polytechnikum.)  —  358)  E.  Jakab,  Denkrede  auf  B.  Blasius  Orbin :  Sz&x- 
25,  S.  1—28,  89  —  112.  (Hist.  d.  Szedier.)  —  359)  Jos.  Hampel,  Denkrede  auf  Flar. 
Römer:  Denkreden  d.  ungar.  Akad.  6,  No.  13.  (Im  Auszug:  UngR.  9,  S.  485.)  —  360) 
W.  Fraknöi,  Z.  Gedächtnis  Florian  R6mers  1815—89:  Szaz.  25,  S.  177—200.  Ersehi« 
auch  im  Sonderabdr.    25  S.    Mit  d.  Bildnis  Römers.  (Im  deutsch.  Auszug:  UngR.  11,  S.  368. 

—  361)    A.    Berzeviczy,    Denkrede   auf    P.  Karl  Szathmary:    UngR.   11,   6.  531.    — 

362)  A.   Heller,    Biogr.    Skizze    von   Guido    Schenzl.     Progr.  d.  Ofener   Realschule-   — 

363)  AI.  SziUgyi,  Karl  SzatxS:  MK.  15,  S.  295/9.  —  364)  Of.  Emanuel  Andrasy. 
1823  —  91 :  Turul  9,  S.  100.  —  365)  M.  Zsilinszky,  D.  Leben  Daniel  Kennanns:  ProtSt- 


§  67.    Ungarn.    Mangold.  111,305 

in  den  letzten  Jahren  an  hervorragenden,  namentlich  gelehrten  Männern 
erlitten  hat,  es  folgen  dann  die  biographischen  Beiträge,866"877)  darunter 
Arbeiten  über  Matth.  B61,  Georg  Thurzö,  Pet.  Somogyi  nnd  Munk&csi. 
(Vgl.  übrigens  die  N.  96/8,  100/6,  113,  122,  139,  156,  162/3,  188,  190,  193/6 
und  199.) 

Sprach-  und  Litteraturgeschichte.  Zunächst  ist  das  erfreu- 
liche Fortschreiten  des  Lexikons  von  Szarvas-Simonyi878)  zu  verzeichnen, 
dann  das  Werk  von  Imre,879)  nebst  mehreren  kleineren  Arbeiten  zur  Sprach- 
geschichte.880,881) —  Über  die  Litte ratur-Geschichte  im  ganzen  oder 
aber  einzelne  Epochen  derselben  handeln  zahlreiche  Beiträge.882"887)   Noch 


H.  3/4.  —  866)   Kiii  dl  er  v.  Knobloch,   D.  pfalzgräfliche  Litt.    d.   Dompropstes  Wilh. 
Böcklin  y.   Böcklinsau:   ZGORh.   6,   S.   228  ff.    (Kämpfte   unter   Ferdinand   I.   in   Ungarn 
gegen  d.  Türken.)  —  86?)  M.  Latkdczy,  Elisabeta  Joanna  Westonia.    Progr.  d.  Gymn. 
in  Eperies.    (Diese  hochgelehrte  Humanistin   kam   als  Tochter   e.   ans  England   nach  Prag 
gefluchteten  Baptisten-Priesters   in    Berührung   mit   d.  am  Hofe  Rudolfs    weilenden    nngar. 
Beamten,  heiratete  später  d.  Juristen  J.  Leo.    Ans  dieser  Ehe  entsprang  e.  Tochter,  welche 
d.  Arzt  Joh.  Weber  in  Eperies  ehelichte,  der  dann  wegen  Teilnahme  an  d.  Thökölyischen 
Aufstand  enthauptet  wurde.)   —   SOS)  W.  Rtfvay,    E.  Urk.   aus   d.   J.  1618:    TT.    14, 
S.  511/2.    (Matthias  II.  verleiht  d.  aus  Polen  eingewanderten  Gaspar  Tribel  d.  ungar.  königl. 
Bstswürde.    Derselbe  war  langjähriger  Kompagnon  d.  Fugger  u.  Thurzö's  n.  Besitzer  d.  Sohler 
Schlosses.)  —  309)  Beitr.  z.  Biogr.  d.  Gelehrten  Adam  Rajcsänyi:  MK.  15,  S.  869— 70. 
(Derselbe  verfafste  e.  [ungar.]  Rezept,  welches  z.  Wiederherstellung  alter,  vergilbter  Hss.  e. 
Mittel  empfiehlt.)   -    870)    Rieh.  Schuller,   Andreas   Beuchel.    E.   Beitr.   z.  Bistritzer 
Stadtgasen,  in  d.  Zeitalter  d.  Thronstreites  zwischen  Ferdinand  I.  u.  Zapolya:  AVSbnbgL. 
NF.  '23  (1890),  S.  5—72.   (Betrifft  d.  Prozefs  d.  Stadtrichters  Beuchel,  d.  v.  seinen  Gegnern, 
namentlich  seinem  Vorgänger  Werner  heftig  angefeindet,   böse  Tage  erlebte.    In  polit.  Be- 
ziehung wechselte  er  d.  Partei  u.  hielt  zu  Zäpolya.    Als  aber  dieser  d.  Nösnergau  an  Peter, 
Woiwoden  v.  Moldau  u.  Wallachei  überliefe,  u.  dieser  Über  Bistritz  d.  Oberhoheit  geltend  machte, 
knüpfte  B.  Beziehungen  mit  Peter  an;    1548  wurde  ,er   als   vermeintlicher   Landesverräter 
enthauptet.)  —  $71)  Georg  Thurzö,  d.  Burgherr  v.  Arva.    E.  Blatt  aus  d.  Ungar.  Reform.- 
Getch.:  EKZ.  (1890),  S.  557.  — -  872)  Lad.  Stromp,  D.  Gefangenschaft  Peter  Somogyia. 
£.  Bild  auB  d.  durch  Erzbisohof  Ol&h  inaugurierten  Verfolgungszeit  d.  Protestanten.  Prefsburg, 
Drotleff.    V,    123  S.    M.  1,60.    |[Szaz.   25,    S.  827.    (Belobt.)] |   —   $73)    W.   Frakndi, 
Matthias  Bei  u.  d.  Wiener  Nuntius:  Szäz.  26,  S.  851.    (D.  Nuntius  Passionei  empfiehlt  d. 
Hist.  Bei  d.  päpstL  Staatssekretär  behufs  e.  Auszeichnung  [21.  Mai  1785].)  —    874)  AI. 
Takits,   Bernh.    Benyäk   u.   d.   ungar.   Unterrichtwesen.    Budapest.     242  S.     |[Szaz.  25, 
8.  841.]|    (Geb.  1745,   f  1829;   Piarist,  schrieb   philos.  u.  pädagog.  Werke,   bekämpfte  d. 
Ratio  educationis.)    —   875)   Gf.    Geza   Kiiun,    Lebensskizze    d.  siebenbürg.  Hist.    Abel 
Kerekes.    Klauaenburg,  Verlag  d.  Ungar.  Litterar.  Vereins.    |[8zaz.  25,  S.  778.]|  —  870) 
X  Ant.  Ligeti,   D.  Jugendschicksale  Mich.  Munkaosis:   BSz.    (März-Heft)    —   877)  Fr. 
Koos,  Mein  Leben  n.  meine  Erinnerungen.    (Ungar.)  1828 — 90.    2  Bde.  Kronstadt.   1890. 
M.  6.   |[8zaz.  26,  S.  67.]|    (Nahm  am  Freiheitskampf  teil,  emigrierte,  kehrte  1868  heim  n. 
wirkte  dann  als  Schulinspektor.    Am  anschaulichsten    schildert  Vf.    d.  Sitten  u.  Gebräuche 
vor  1848.)    —    878)   G.   Szarvas   u.   S.  Simonyi,    Ungarisches   sprachgeschichtliohes 
Lexikon.  Bd.  2.  (J— S.)  Budapest,  Akademie.  4°.   1680  S.  M.  10.  |[Vgl.  Szarvas  'Pro  domo' 
in  d.  UngR.  11,  S.  682.]|  —  879)  AI.  Imre,  Kurze  Gesch.  d.  ungar.  Sprache  u.  Sprach- 
wissenschaft.   Budapest,  Hornyinszky.    888  S.    M.  5.    |[BSz.  178,  S.  156.]|  —  880)  X  Jos. 
Balassa,  Klassifikation  u.  Charakteristik  d.  ungar.  Mundarten:  UngR.  11,  S.  98.    (Nach 
e.  Vortr.  in  d.  Akademie.)    —   881)  X  G.  Joannovics,   D.  endlose  Frage:   ib.   S.  92. 
'Betrifft  d.  Streit  d.  Orthologie  u.  Neologie  [Abhdg.  d.  Akad.].)  —  883)  Jos.  Szinnyei, 
D.  Leben  u.  d.  Werke  d.   ungarischen  Schriftsteller.    H.  7.    (Bercaenyi-BocBor.)    Budapest, 
Akad.   Jedes  Heft   M.  1.   —    883)  Fr.  Coppde,    Über  d.   ungar.  Litteratur:    UngR.    11, 
S.  262/6.    (Erschien  als  Vorwort  d.  franz.  Übers,  v.  MikeztUh;  Scenes  Hongroises.    Trad. 
par  KHorn  [1890].)  —  884)  Cyrill.  Horväth,  Unsere  vaterländische  Litteratur  bis  z. 
Reformation:  KathSz.    H.  1/2.    (Erseh.  auch  im  Sep.-Abdr.)  —  885)  A.  Berczik,  D.  ung. 
politische  Lustspiel  d.  40  er  Jahre  s.   N.    258.   —   880)  Stan.  M<5cs,    Schuldramen  aus 
d.  Pauliner-Orden.    Budapest.    42  S.    (Bespricht  d.  im  Besitz  d.  Ung.  Akad.  befindl.  Dramen.) 
—  887)  Jos.  Szinnyei,   D.  ungar.  Journalistik   im  J.  1891:   UngR.    11,   S.    266/7.    — 

Jahresbericht*  der  (fesohiohtsirissenschaft.    1891.    HL  20 


11,306  §  57.    Ungarn.    Mangold. 

stärker  sind  die  biographischen  Abhandlungen  vertreten,888"8*8)  darunter 
welche  üher  Jösika**9)  und  die  ob  ihrer  zweiten  Ehe  oft  geschmähte  Witwe 
Petöfis.*00"402)  Über  ungarische  Sprichwörter  sindzweiWerkeerschienen.40*-404) 
—  Die  Litteratur  der  Siebenbürger  Sachsen  ist  durch  zwei  Arbeiten  Ter- 
treten.405-406)  —  Hier  mufs  auch  der  Werke  über  die  oberungarischen 
Slovaken  gedacht  werden.407*408)  Von  gröfstem  Interesse  ist  das  Missale 
des  Herzogs  Hervoja409)  von  Spalato.  Der  Codex  wurde  im  Jahre  1889 
in  Konstantinopel  gefunden  und  erscheint  hier  auf  Kosten  der  gemein- 
samen Landes-Regierung  von  Bosnien  in  prachtvoller  Austattung.  Jagic 
würdigt  die  sprachgeschichtliche  Bedeutung,  Thallöczy  giebt  eine  Lebens- 
skizze Hervojas  und  Wickhoff  handelt  über  die  Miniatur-Malereien  der 
seltenen  Hs.  —  Ober  den  Einflufs  fremder  Litteraturen  und  über  wechsel- 
seitige Beziehungen  (so  über  Milton  und  Lessing)  liegen  mehrere  Arbeiten 
vor.410'414) 

Kirchenge 8 chichte  und  kirchliche  Lokalgeschichte.  Eine 
Reihe  Arbeiten  berühren  Einzelfragen  der  katholischen  Kirchengeschichte, 
Hagiographie416"481)  oder  sind  lokalgeschichtlichen  Charakters.482"48*)  Unter 


388)  Gy.  Sebestyln,  £.  Jokolator  aus  d.  Arpiden-Zeit :  IrodalomtörtKözlem  1,  H.  1. 
(Akademie.)  —  389)  Bolte,  Königin  Maria  v.  Ungarn  u.  d.r  ihr  zugeeigneten  Lieder: 
ZDA.  H.  4.  —  390)  C.  Horväth,  Pelbart  u.  unsere  Codexe:  BSz.  (Marx- April).  - 
391)  G.  Popp,  D.  Ursprung  d.  Argirus-Märchene :  UngR.  11,  8.  228—41.  (D.  rem. 
Dichter  Gergei  hat  d.  Stoff  z.  Gesch.  d.  Argirus  ans  d.  Sagensehatz  d.  eignen  Volkes  ge- 
schöpft.)   —    $92)  Jos.  Kon  es,    Beitr.  z.  'Athenas'  v.  Bod:   IrodalomtörtKözl.  1,  H.  3. 

—  393)  Geza  Ballagi,  D.  Pester  'Ungarische  Gesellschaft'  u.  G.  Bessenyei:  ib.  H.  1.  — 
394)  J.  V4czy,  Gedeon  Räday:  ib.  H.  1/2.  —  395)  id.,  Korrespondenz  Fr.  Kazioayi. 
Bd.  2.  1790—1802.  S.  N.  248.  —  396)  id.»  Franz  Kazinczy  als  Epistolograph.  Progr.- 
Abhdg.  d.  Laszldischen  Gymnas.  1889—90.  —  397)  8.  Csaplar,  Christoph  Simay:  Irodalom- 
törtKözl.  1,  H.  1.  (Akademie.)  —  398)  G.  Heinrich,  D.  Märchen  Alex.  Kisfaludyi: 
ib.  —  399)  L  Szaäk,  D.  Leben  u.  d.  Werke  d.  Bar.  Nik.  Jösika.  (Ungar.)  Budspeit, 
374  S.  M.  6.  |[Sz4z.  26,  S.  674.]|  — ■  400)  Th.  Szana,  D.  Gattin  Petöfis,  Julie  Szendrei. 
Budapest,  Grill.  288  S.  (Illustr.  Vgl.  d.  Artikel  v.  B.  Alexander  in  d.  UngR.  11, 
S.  848/8.)  —  401)  K.  Sz£sz,  Erinnerungen  an  Mich.  Tompa:  UngR.  11,  S.  260/1.  — 
402)  S.  Gar  da,  D.  Geburtsort  u.  d.  Geburtsjahr  Sigismund  Kemenys:  IrodalomtörtKotL 
1,  H.  3.  —  403)  «Mn-  Almasy,  Ungar.  Sprichwörter.  Budapest,  Franklin.  1*90. 
379  S.  M.  2.  —  404)  And.  Sirisaka,  Ungarische  Sprichwörter.  (Ungar.)  Funfkirehen. 
|[M.  Nyelvör  (Juni).]|  —  405)  F.  W.  Seraphin,  Sieben  Gedichte  d.  Petrus  Mederui,  e. 
sächsischen  'Poeta  laureatus'  d.  17.  Jh.:  AVSbnbgL.  28  (1890),  S.  215—47.  (Allesamt 
Gelegenheitsgedichte  in  deutscher  Sprache.  E.  Gedicht  'Danksagung'  bezieht  sieh  auf  4. 
Sieg  R&köczys  1655  Über  wilde,  moldauische  Söldner.  Mederus,  Stadtpfarrer  v.  Kronstadt, 
f  11.  Januar  1678.)  —  400)  H.  Wlislocki,  Volkslieder  d.  Siebenbttrger  Sachsen: 
Am  Ur-Quell  2,  No.  11.  —  40?)  J.  Vloek,  Dejing.  Literatüry  Slovenakej.  Turoei-S*- 
Märton.  1889—90.  280  S.  |[BSz.  No.  171,  S.  474.]|  (D.  bahnbrechende  Buch  ist  ziemlich 
objektiv  geschrieben;  besonders  sind  d.  geistigen  Vermittler  zwischen  d.  böhm.,  slovet.  o* 
ungar.  Kultur:  Beniczky  u.  Matth.  Bei  hervorgehoben.)  —  408)  J-  Kvacsala,  Beitr. 
z.  Gesch.  d.  slovakischen  Sprache:  UngR.  11,  S.  840/8.    (Nach  Czambels  Werk  [I,  18*<j- 

—  409)  V.  Jagiö,  L.  Thallöczy  u.  T.  Wickhoff,  Missale  Glagoliticum  Hervoja 
Ducis  Spalatensis.  Wien.  4°.  124  S.  |[Szaz.  25,  S.  500  u.  578;  Turul  9,  S.  104  a.  10. 
S.  72;  Fremdenbl.  (1891),  No.  141;  AZg.  No.  207;  UngR.  (1892),  S.  128/9.]|  —  4M) 
X  J.  Curts,  Myths  and  Folks  Tales  of  the  Russians,  Western  Slavs  and  Magyar*.  London. 
M.  18.  —  411)  Pecz,  Ungarische  u.  deutsche  fahrende  Sänger:  IrodalomtörtKösL  1. 
H.  1.  —  412)  Sgd.  Simonyi,  D.  Spracherneuerung  u.  fremde  EinschÜbe:  UngR»  U» 
S.  487.  (Vorarbeit  zu  e.  Kazinczy-Wörterbuch.)  —  413)  H.  Wlislocki,  MUtons  ent« 
ungar.  Übersetzung:  ZVglLGeschRenaissLitter.  (1796,  v.  Alex.  Bessenyei.)  —  414) 
Ant.  Hermann  ,  Leasings  Nathan  in  Ungarn:  ib.    (D.  erste  vollstdg.  Übers,  erschien  1839. 

—  415)  G.  R&th,  Gedruckte  Rituale  aus  d.  Zeit  vor  Einfahrung  d.  römischen  Ritual«: 
MK.  |[Szaz.  25,  S.  688.]|  (Betrifft  d.  14.  u.  16.  Jh.)  —  416)  N.  Nillee,  über  d. 
ungar.  Titularbischöfe :  ZKTh.  H.  1,  S.  169.   —    417)  G.  Marziani,    D.  Fürst-Pritesw 


§  67.    Ungarn.    Mangold.  111,307 

letzteren  ist  das  Werk  B6kefis486)  eine  der  bedeutendsten  Leistungen,  noch 
lehrreicher  sind  aber  sowohl  für  Eirchengeschichte  wie  für  die  politische  Geo- 
graphie Ungarns  im  MA.  die  Relationen  der  päpstlichen  Zehntensammler.487) 
Der  gröfste  Teil  der  mühsamen  Arbeit  rührt  von  Ortvay  her,  den  Abschnitt 
über  das  Erlauer  Bistum  schrieb  Balässy,  jenen  über  Veszprim  J.  Nagy; 
auch  V&rossy,  Beke  und  Kammerer  haben  ihr  Scherflein  beigetragen. 
Zwei,  gelungene  Karten  veranschaulichen  die  damalige  ftufsere  Kirchen- 
organisation. —  Die  Geschichte  der  lutherischen  und  der  reformierten  Kirche 
(namentlich  Verbreitung  der  Reformation,  Bibelübersetzungen)  ist  gleichfalls 
intensiv  bearbeitet  worden.488"*446)    Kanyarö447)  gab  eine  stark  tendenziös 

v.  Gran:  Fremdenbl.  (31.  Jan.).  —  418)  Statuta  in  administratione  bonorum  ecclesiarum 
dioecesis  Scepusiensis  observanda.  1890:  AKKR.  59,  H.  1.  (Betrifft  d.  Zips.) —  419)  Korn. 
Nätafalussy,  Schematismus  d.  Prämonstratenser-Ordens  in  Ungarn.  Kaschau,  Selbstverlag. 
[[Sziz.  25,  S.  687.]|  (Mit  bist.  Erörterungen.)  —  420)  D.  Autonomie  d.  katbol.  Kirche 
Siebenbürgens:  BSz.  Heft  180,  S.  837—69.  —  421)  Fr.  Kolldnyi,  Bilder  aus  d. 
Zeit  d.  Reformation.  (Soll  wohl:  'Gegenreformation'  heifsen.  Enthalt  e.  Bericht  aber  d. 
Canonici  Visitatio  in  Prefoburg  anno  1684.)  —  422)  AI.  Ballagi,  Eheschliefsungen  in 
Ungarn  im  17.  Jh.:  UngR.  11,  S.  269.  (Nach  e.  Vortrag  in  d.  Akademie.)  —  423)  K. 
Kifs,  D.  Sonntagsruhe  unter  Georg  II.  Rdköczy.  (Im  Erlafs  v.  Ecsed  [16.  Okt.  1654]  be- 
fiehlt d.  Fürst  d.  Sonntagsruhe  de  facto  an.)  —  424)  ö.  Horydth,  Z.  Frage  d.  Religions- 
freiheit. Debreczin,  Selbstverlag.  45  S.  M.  1.  —  425)  üne  note  de  la  bibliograp hie : 
BSHParis  (1889),  H.  4.  (Weist  nach,  dafs  d.  Porträt  am  Glasfenster  d.  Kathedrale  v. 
Chartres  nicht  d.  Graner  Erzbischof  Nik.  Vancsa,  sondern  d.  Pariser  Domherrn  Etienne 
Chardonel  darstelle.)  —    420)  H.  Mielke,   D.  heil.  Elisabeth,    Landgraf™  v.  Thüringen. 

Hamburg,  Verlagsanstalt 42?)  id.,  Z.  Biogr.  d.  heil.  Elisabeth,  Landgrafin  v.  Thüringen. 

Leipzig,  Grumbach.    60  S.   —  428)  M.  Wertner,  D.  heil.  Elisabeth:  DHerold.   (Auch  im 
Scp.-Abdr.)  —  429)  W.  Schmid,  D.  Kinga-Sage:  UngR.  11,  S.  82—92.    (Betrifft  d.  heil. 
Kunignnde,    Tochter   Belas   IV.,    geb.   c.    1224.     Schon   1289    wurde    sie    mit   Boleslaw    ▼. 
San  dorn  ir    verlobt,    der   für   d.  Fall    e.  Tataren-Einfalles  Ungarn    verteidigen   helfen  sollte. 
Kunigunde  soll  dann  Veranlassung  z.  Eröffnung  d.  Salzbergwerkes  v.  Bochnia  gegeben  haben. 
Ihr  Leben   beachlofs   sie   als  Nonne.)   —    430)  Paul  Hunvalfy,    D.  Familienverhältnisse 
d.  Erzbischofs  Kikol.  Oläh:  IrodalomtörtKözl.   1,  H.  1.    (Akademie.)  —  431)  Jul.  Walter, 
Z.    Gedächtnis   d.    Erzb.-Primaa   Joh.  Simor.     Gran.    4°.    469  S.     |[Szaz.  25,    S.  337.]]    — 
4S2)  J.  Kriaztik,  D.  alten  Klöster  auf  d.  Gebiete  d.  Komitats  Blkls:  JbArchVBeTce*sKomit. 
15  (1890/1).    |[A&  (1891),    S.  278.]|   —   433)   J.  Reizner,    Verödete   Kirchen    u.   alte 
Glocken  aus  d.  Umgebung  v.  Szegedin:    A&.  11,    S.  166/7.    (Aus    d.    Türkenzeit.    Auf  d. 
Karte    v.   1747   sind   noch   d.  Ruinen  v.  drei  Kirchen  bezeichnet,    die  heute  gänzlich  ver- 
schwunden sind.)    —  434)  Th.  Füssy,    D.  Zalavirer  Konvent  als  locus  credibilis:  Szäz. 
25,  S.  809—20.  —  435)  Haiozl,  D.  Nazarener  b.  Gran:  MagySion  H.  7.   (D.  N.-Orden 
besafs  bis  in  d.  Mitte  d.  letzten  Jh.  bei  Gran  [am  sogen.  'Pe*lisföld']  e.  Kloster.)  —  430) 
Rem.  Btfkefi,  Gesch.  d.  Cistercienser-Abteien :  Zircz,  Pilig,  Päsztö  u.  St.  Gotthard.    Bd.  1. 
G.  d.   Piliser  Abtei  v.  1184—1541.    Fünfkirchen  u.  Budapest  (Pfeifer).    XI,  515  S.    M.  10. 
Iß***,  25,  S.  886  u.  668  (Pör.);  Turul  9,  S.  159.]|    (Illustr.)  —  437)  Th.  Ortvay,  D. 
kirchliche  Einteilung  Ungarns  im   14.  Jb.  auf  Grund  d.  päpstlichen  Zehntensammler.  1.  Bd. 
1.  u.  2.  Hälfte.     (=  Hon.   Vaticana   Hungariae.)    Budapest   (Franklin),    Verlag   d.   Ungar. 
Hochklerus.    4°.    494  u.  XLIV,  1026  8.    |[Szaz.  26,  S.  608  u.  626.]|    (Mit  7  Karten).  — 
438)    Eug*  Zovänyi,  D.  Reformation    in    Ungarn    bis    z.  Schlacht   v.   Mohacs:   ProtSz. 
3,   H.  1.   —    439)    Aug.   Werner,   Aufgang  u.    Niedergang    d.    Reformation    inUngarn 
u.   SiebenbQrgen:    PKZ.   No.    29—30.    —    440)   V.  Re'csey,    Z.  Gesch.  d.  Reformation 
in  Ungarn:   MagySion   (Nov.- Dez.)    (Bringt   das   in   d.  Kaschauer  bisohöO.  Bibl.   bewahrte 
'Summe  jener  Artikel,   welche  zu  e.  Spaltung  d.  Lutheraner  führen  könnten1   z.  Abdruck.) 
—  441)  L-  Keme'ny,   D.  Reformation   in  Kaschau.    Mit  Urkk.     1504—1604.  •  Kaschau. 
110  S.     M.  2.     |[Szaz.  25,  S.  688.]|   —    442)    Lad.    Komaromy,     D.  Bibelübersetzung 
d.  G.  Gsipkes  (Komaromi):    ProtSz.  H.  3/4.    —    443)  J.  Er  dös,  Gesch.  d.  Heidelberger 
Katechismus,  mit  Rucks,  auf  Ungarn:  ib.  —  444)    K.   Gladischefszky,  E.Diaspora- 
Reise   in  Ober-Ungarn.    Budapest,  Hornyänszky.    24  S.    (Mit  e.   Karte.)  —  445)    Bohl, 
Reeent  dogmatic   thought  in    Austria-Hungary :    Presbyt&RefR.    (Januar    1891).    —   440) 
X  E.    (Alex.)   Jacob,    D.   Beziehungen   d.    ungarischen    Unitarier   zu   d.    amerikanischen: 
KeresztMagvetö.  H.  1.     (Betrifft  d.  Anfang  dieses  Jh.)  -    447)  Fr.  Kanyarö,  D.  Uni- 

20* 


111,306  §  57.    Ungarn.    Mangold. 

gefärbte  Geschichte  der  Unitarier  heraus,  auf  welche  R6v6szi4S)  vom  Stand- 
punkt der  Reformierten  replizierte.  Die  älteste  wallachische  Bibelübersetzung 
erschien  auf  Befehl  G.  Rdköczys  1561  zu  Kronstadt449)  (Vgl.  übrigens  zur 
Kirchengeschichte  die  N.  88b,  171  und  189  und  die  Biographieen  N.  94  und  120/ 

Profane  Lokalgeschichte.  Was  die  Geschichte  einzelner  Städte 
oder  Gebäude  betrifft,  ist  die  Ausbeute  eine  sehr  reichhaltige.  Das  wert- 
vollste Werk  rührt  von  Szendrei  her;450)  Bd.  III  seiner  Geschichte  von 
Miskolcz  enthält  313  Urkk.  (aus  den  Jahren  1225—1813),  darunter  die 
Protokolle  des  städtischen  Rates  von  1569 — 1740.  Leider  fallen  der  flüchtigen 
Korrektur  eine  erkleckliche  Anzahl  von  Druckfehlern  zur  Last.  Villänyiß 
Beitrag451)  ist  ein  Gewinn  für  Gran,  die  Aufsätze  von  Krön  es46*-45*)  als 
Gewinn  für  die  Geschichte  von  Kaschan  zu  bezeichnen. 

Die  übrigen,  recht  verdienstvollen  Arbeiten  summarisch  verzeich- 
nend,454"407) gehen  wir  zu  den  Komitaten  über.  Auch  auf  diesem  Gebiet 
wäre  viel  Lob  zu  spenden.468"478)     Namentlich   müssen   aber  die  Arbeiten 


tarier  in  Ungarn ,  mit  bes.  Berücksichtigung  d.  allgem.  Gesch.  d.  Unitarier.  Klausentarg. 
229  8.  M.  8.  |[Szaz.  25,  S.  838  n.  666;  ProtSc  H.  3/4.] |  —  448)  KoL  Rlvlis, 
Unitarische  Geschichtschreibung.  Antwort  an  H.  Kanyarö*.  JEttpa.  17  8.  —  449)  AL 
PetroT,  D.  erste  wallachische  Evangelium- Ausgabe :  MK.  15,  8.  800/8.  —  459)  Job* 
Szendrei,  Gesch.  d.  Stadt  Miskolcz.  Bd.  8.  Urkk.  Selbstverlag  d.  Stadt.  1890.  VII,  596  S. 
|[Szaz.  25,  S.  608;  Turul  9,  S.  205.]|  —  451)  St.  VilUnyi,  Einige  Blatter  au«  d.  Ver- 
gangenheit d.  Stadt  u.  d.  Romitates  Gran.  Progr.-Abdg.  d.  Gran  er  Gymn.  Auch  aep.  eraeh.  Gras, 
Laszky.  152  S.  M.  4.  |[Pauler:  Szäz.  25,  S.  604  n.  26,  S.  68.]|  (Mit  8  Karten.  Schildert 
d.  Gran  d.  18.  Jb.  [seit  d.  Rückeroberung  v.  d.  Türken.]  Kulturgesch.  u.  Statistik  reichlich 
bedacht.  Im  J.  1684  betrug  d.  Bevölkerung  d.  ganzen  Komitates  nur  800  Seelen;  im  J.  178? 
gab  es  10  000  Katholiken,  heute  giebt  es  65  000.  D.  Reformierten  vermehrten  sieh  v.  1421 
auf  9000,  d.  Juden  waren  gar  nicht  vertreten,  heute  zahlen  sie  8000  Seelen.)  —  452)  Fr-  T- 
Krön  es,  D.  Kaschauer  Deutschbürgertum  u.  seine  Kamen:  ZDKulturG.  H.  1.  —  45$)  id-> 
D.  Gerichtsprotokoll  d.  kgl.  Freistadt  Kasohau  aus  d.  J.  1557—1608:  MIÖG.  12  u.  Sep.-Abdr. 
|[Szäx.  25,  S.  859. ]|   ((Protocollum  judiciorum  et  poenarum  malefactorum'  ab  a.  1556—1608.) 

—  454)  L.  K  e  m  e*  n  y ,  Z.  Gesch.  d.  Stadt  Kasohau :  TT.  14,  durchlaufend.  (Betrifft  d.  Zunft», 
d.  Schulwesen,  d.  Mühlen,  d.  Bäder,  d.  Dom,  d.  Märkte,  d.  Bierbrauerei.  Sehliefalich  d.  Leben 
d.  Reformators  u.  Bibelübersetzers  G.  Kaxolyi.)  —  455)  J*  Karäosonyi,  Gesch.  d.  Stadt 
Belle's  bis  z.  Anfang  d.  18.  Jh.:  JbAVKomitatBelces  15  (1890/1).  |[A&  11,  S.  272/3.]|  — 
450)  Eug-  Gosztonyi,  Szekcsö  an  d.  Donau.  Seine  Vergangenheit  u.  Gegenwart.  (Ungar.' 
Fttnfkirohen.  109  S.  |[Szaz.  26,  S.  77.]|  (Dort  lag  in  d.  Römerzeit  d.  Kastell  Legion» 
[Lugionum].  Nach  d.  Tatareneinbruch' baute  Lorenz  Herozeg  e.  neues  Schlote,  welches  dann 
1505  in  d.  Besitz  d.  Familie  Macedoni  überging.  Später  erhielt  Peter  Jagoaich  d.  Schloff, 
im  17.  Jh.  Arsen  Csernoviös  u.  1727  d.  Familie  Besan.)  —  457)  S.  Weber,  Gesch. 
v.  Szepes-Bela.  (Ungar.)  SzepesBlla,  Selbstverlag  d.  Vf.  M.  8.  |[Sziz.  26,  &  515/6  (belobt).] 

—  45S)  i&,  Gesch.  d.  Stadt  Podolin.    I/II.    SämtL  Urkk.:  TT.  14,  S.  192—208,  88»  ff- 

—  459)  Fei.  Millecker,  Gesch.  d.  Grofsgemeinde  Temee- Paulis.  |[S*ax.  25,  8.  778.]; 
(Liegt  neben  Werschetz,  wurde  1717  begründet,  besafs  1717:  17  Häuser,  heute  ist  es  s. 
sog.  Grofsgemeinde.)  —  460)  D.  Rakdozy-Kastell  im  Szolnoker  Komitat:  Szaz.  25,  8.  598/9. 
(Wurde  v.  Franz  Räkdczy  II.  ,  c.  1704  errichtet  u.  zwar  mit  d.  Material  d.  ehemaligen 
Szolnoker  Burg.)  —  401)  L-  Avedik,  D.  Inschriften  auf  d.  ehemaligen  Schlofs  d.  Apair/ 
(1552,  1564,  1567,  1590):  Armenia  H.  8.  —  462)  L.  Bardti,  Altertümer  aus  d.  Festes* 
Ofen.  Programm  d.  Ofener  Bürgerschule.  |[AÄ.  11,  S.  863.]  |  (Beschreibt  d.  nachweisbsr 
älteren  Bauten,    Thore  u.  Strafsen.)    —    463)  A.  Ballagi,    Budapest    vor  170  Jahres: 

UngR.  11,  S.  75—82 464)  Joh.  Benö,  Gesch.  d.  Kasinos  in  Kiaujsaalla*.    1841—91. 

Kisujszillae.  24  S.  |[Szaz.  25,  S.  888/9.]|  —  465)  K.  Darnay,  Gesch.  d.  Kasinos  fo 
Sümeg.  1840—90.  Sümeg,  Selbstverl.  39  S.  |[Sz£z.  25,  S.  510/1-])  (V.  Alex  Kisndndi 
begründet.)  —  466)  Gesch.  d.  Kasinos  in  Ofen  1840—90.  Ofen,  Selbstverlag.  84  S. 
|[Szaz.  25,  S.  510.]|  —  467)  A.  Börzsönyi,  D.Museum  d.  Raaber  Gymnasiums.  Progr. 
d.  Gymn.  (Bes.  reich  an  Glasgegenständen ;  enthält  in  Summa  17  500  Funde.)  —  468)  * 
Sdlyom-Fekete.D.  Ortsnamen  d.  Hunyader  Komitats :  JbAHVHunyadKomit. 6 (1889 — 9öV 

—  469)  Szere'mi,   Denkmäler  aus  d.   Barser  Komitat  (1489—1711):   TT.  14,  8.  367, 


§  57.    Ungarn.    Mangold.  111,309 

von  Jedlicska,*7*)  J.  Nagy,i75)  Szederk^nyi*76)  und  A.  Mdrki*77) 
gerflhmt  werden.  Sachlich  wie  stofflich  zengen  besonders  die  Monographieen 
von  Nagy  nnd  M&rki  von  grofser  Fachkenntnis  and  von  staunenswertem 
Fleifs  ihrer  Vff. 

Hieran  reihen  wir  Werke  geographischen  Inhalts*1*)  Unter 
letzteren  dürften  die  Arbeiten  Jankös  über  Benyovszky479-*80)  und  die 
'Reisen  aus  früheren  Jhh.  in  Ungarn  und  auf  der  Balkanhalbinsel'481)  das 
meiste  Interesse  erregen.     Vgl.  die  statistischen  Arbeiten.48*-*88) 

Kriegsgeschichte.  Zuvor  vgl.  man  die  N.  91,  198, 140,  142,  152/4, 
158,  160/5,  181,  183,  187,  191/2,  195,  200—13,  216—20,  226,  230/4,  240—51 
und  255—60.  Nachgetragen  werden  mehrere  Regimentsgeschichten,484"487) 
darunter  ein  Kuriosum,488)  ferner  Kriegs- Artikel;489"498)  Einzelarbeiten  ver- 


589.  (Z.  Komit-Gesch.  u.  Topographie,  gehörende  Urkk.)  —  470)  M-  Zsilinszky, 
D.  Obergespane  d.  Csongraaer  Komitatcs:  Sziz.  26,  S.  629—68.  —  471)  X  A.  Jak  ab, 
£.  Begehung  d.  siebenbürg. -rumänischen  Grenze  im  J.  1741.  (Lat.  u.  nngar.) :  ErdelyiMuz. 
H.  8/4.  —  472)  L-  Pongräci,  Aaszüge  ans  d.  Protokollen  d.  Honter  Komitats  1848/9 
n.  1861.  (II.  TeiL)  Ipolysagh  (Selbstverlag).  |[Sz£z.  25,  8.  609 — 10.]|  —  473)  K. 
Kubinyi,  D.  volkswirtschaftl.  u.  Kultur-Zustände  im  Ärvaer  Komitat :   UngR.  11,  S.  680  ff. 

—  474)  P-  Jedlicska,  Erinnerungen  an  d.  Kleinen  Karpathen.  Bd.  II  v.  Scharffenstein 
bis  Waag-Neuatadt.  Erlan,  Selbstverlag.  590  S.  M.  6.  |[Szäz.  26,  S.  77;  Tnrul  (1892), 
8.  108.]|  (Bespricht  d.  zahlreichen  Bargen  n.  Schlösser:  so  Bikszird,  Kor  Utk  ö,  N£das, 
JÄö,  zusammen  89  Burgen  u.  Ortschaften  u.  d.  Schicksale  ihrer  Besitzer.)  —  475)  J- 
Nagy,  Gesch.  d.  Öden  burger  Komitats.  (Ung.)  Bd.  II  d.  Diplomatariums.  (1412—1658.) 
ödenburg.  650  8.  M.  6.  |[Turul  9,  S.  206.]|  —  470)  Ferd.  Sze  derke'nyi,  Gesch.  d. 
Heveser  Komitates.  Bd.  III.  1596—1687.  Erlau,  Selbstverlag.  XIX,  482  S.  M.  6. 
|[Sziz.  25,  S.  776;  HJb.  18,  S.  868.]|  (Mit  28  Urkk.)  —  477)  AI.  Mdrki,  Gesch.  d. 
Ander  Komitats,  u.  d.  kgl.  Freistadt  Arad.  I.  Hersg.  ▼.  Kölcsey- Verein.  (D.  ganzen 
Werkes  L  Bd.  d.  2.  Serie.)  Arad.  1892.  XIV,  564  S.  -|[Szaz.  25,  S.  861 ;  HJb.  18.  S.  868.]| 
(Mit  91  Abbildungen.)  —  478)  L.Szarvae,  Gf.  Btfla  Safchenvis  Reise  im  östlichen 
Asien:  UngR.  11,  S.  815—41.  —  479)  J.  Jankd,  D.  BenyovBzky-Litteratur:  Szaz.  25, 
H.  9 — 10.  (Verteidigt  zugleich  d.  Wahrhaftigkeit  d.  Reiseschilderungen  Benyovszkys.)  — 
480)  id.,  Graf  Moria  Benyovsky  als  geogr.  Forscher:  UngR.  11,  S.  97—119.  (Vgl. 
JBG.  18,  DI,  267m~Ml.)  —  481)  St,  Szamota,  Reisen  in  Ungarn  u.  auf  d.  Balkan- 
Halbinsel  aus  früherer  Zeit.  1064—1717.  (=  'Olosö  KönyvtaY.)  Budapest,  Franklin. 
|[Szaz.  25,  S.  427;  FöldrKözl.  19,  S.  407.]|  (Zählt  82  Reisen  auf.)  —  482)  K.  Keleti, 
Ungarns  Volk  im  J.  1890.  (Vortrag  in  d.  Ung.  Akad.):  UngR.  12  (1892),  S.  81—94.  - 
48$)  id.,  Vorläufige  Ergebnisse  d.  Volkszahlung  in  Ungarn  im  J.  1890:  ib.  11,  S.  282—91. 

—  484)  Karl  Lutsch,  Gedenkblätter  aus  d.  Regimen  tsgesch.  d.  I.-Rgts.  Ho.  81  früher 
Benyovaki,  jetzt  Grofsherzog  v.  Mecklenburg-Strelitz  genannt.  Hermannstadt.  |[Szaz.  25, 
S.  770.]|  (D.  Regiment  entstand  1741  in  Ungarn.)  —  485)  G.  Czigler  u.  A.  Werner, 
Gesch.  d.  k.  u.  k.  Infanterie-Regiments  No.  88.  Freiherr  v.  Mollinä>y.  Aus  d.  Deutschen 
ins  Ungar,  übers,  v.  Otto  Grofs  u.  B.  Kikolics.  Budapest.  (Wurde  1725  gegründet. 
Seit  1866  liegt  d.  Werbebezirk  in  Kecekeme't.)  —  486)  Gesch.  d.  k.  u.  k.  Inf.-Rgts.  No.  78. 
Jos.  Freiherr  v.  Sokcsevics.  Esseg,  Laubner.  {Wurde  1860  gegründet,  nahm  am  Feldzug 
1866  u.  an  d.  bosnischen  Oecupation  teil.)  —  487)  L»  Kozics,  D.  19.  (ungar.)  Inf.- 
Rgt.  im  schlesischen  Krieg:  HK.  14,  S.  189—40.  (Kämpfte  1757  bei  Prag  gegen  Friedrich  II. 
u.  später  vor  Schweidnitz.)  —  488)  E-  jüdisches  Regiment  unter  Josef  II. :  ib.  S.  658/9. 
(Auf  Befehl  Josers  II.  wurden  seit  1788  auch  Juden  in  d.  Armee  eingereiht.  Ende  1789 
waren  zusammen  2500  jüdische  Rekruten  assentiert  u.  d.  Regent  befahl  hierauf  Errichtung 
e.  selbständigen  jüd.  Regiments,  welches  dann  y.  Prager  Rabbiner  eingesegnet  wurde.  D.  Rede, 
welche  er  bei  dieser  Gelegenheit  hielt,  ist  noch  erhalten.  D.  Regiment  löste  sich  aber  nach  d. 
Tode  Josefs  auf.)  —  489)  G.  Gömöry,  Kriegsartikel  für  d.  ungar.  Kavallerie  u.  d.  Haiduken 
a.  1616  :  ib.  8.  148—62.  (Aus  d.  Wiener  Kriegsarchiv.  [Ungarisch.])  — 490)  L.  Szädeczky, 
Feld-Instruktionen.  1644—67:  TT.  14,  S.  517—28,  697—702.  (Rühren  sämtlich  v.  Gf. 
Adam  Forgach,  Kommandant  v.  Galgdcz  u.  Gacs  her,  u.  sind  an  dessen  Untergebene  gerichtet.) 

—  491)  Jos.  Koncz,  Kriegs-Edikt,  d.  Festung  Kövar  betreffend  (1665) :  HK.  4,  S. 428—  82. 

—  492)  S.  Borovszky,  Kriegsartikel  aus  d.  J.  1784  nebst  Eidformeln:  ib.  S.  569— 76.  j 


111,310  §  **•    Ungarn.    Mangold. 

schiedenen  Inhalts,494*495)  eine  Arbeit  über  sog.  'Maschenpanzer'-4*6)  dann 
mehrere  Werke  über  die  Armierungen  von  Festungen  in  der  Tarken- 
zeit,497'498) das  hs.  Werk  Acta  memorabilia,  rectius:  'Mars  Politicns'  (4Okos 
Hadviselö'),  als  dessen  Vf.  Graf  Adam  Batth&ny  nachgewiesen  wird,499)  der 
sich  1686  vor  Ofen  auszeichnete;  schließlich  bibliographische  Arbeiten609'502) 
und  Monographieen.608"606) 

Die  Kunstgeschichte  weist  Wetfte  über  Architektur606"*10)  and 
Bildhauerei,  Grabdenkmäler, 6  *  *~  5 1 6)  Ornamente  61 6)  und  Sgrafitten, 61 7)  wie  auch 
Arbeiten  über  hervorragende  Leistungen  der  Goldschmiedekunst  auf.6186'* 

—  498)  Uniformen-Vorschriften  ans  d.  J.  1768—70:  ib.  S.  714/6.  —  494)  J-  Karicionri, 
Militärisches  Ehrengericht  1515/6:  ib.  S.  482/9.  (Betrifft  d.  Zwist  zwischen  Nik.  St&ek 
u.  Frans  Nelepeczy;  jener  war  Kapitän  d.  kgl.  Leibgarde,  dieser  Vizebanus  ▼.  Slaronien. 
D.  Urteil  erflofs  dann  in  angar.  Sprache  durch  d.  Judex  Curiae  Szentgyörgyi  zu  Gunsten 
Sz&elys.)  —  495)  P.  KirÄly,  Söldnerwerbung  im  vorigen  Jh.  (1742/4):  ib.  S.  678—63. 
(Nach  Ladisl.  Szdkelye  Autobiographie.)  —  496)  B.  Maj  lath,  D.  Haschen -Panzer  d.  ungir. 
National- Museums:  A&  11,  S.  125—85.  | [Deutsch  übers.:  UngR.  11,  S.  608  ff.]|  (Bespricht 
d.  Panzer  Nikolaus  Zrinyis  u.  d.  seiner  Nachkommen,  welche  im  Bj.  t.  6f.  Dann,  d.  f  Be- 
sitzer d.  Schlosses  Vöttau  erworben  wurden.)  —  49?)  J-  Koncs,  D.  Armierung  <L 
Festung  Kanischa  bei  deren  Rückeroberung  (1690):  HK.  4,  S.  422.  —  498)  J.  Siendrei, 

D.  Armierung  d.  Festung  Velika  an  d.    Save    (1491):   ib.  S.  551.   —  499)   K.  Thaly, 

E.  unbekanntes  kriegsgeschichtliches  Werk  aus  d.  17.  Jh.:  ib.  S.  278/4.  —  509)  Mit- 
teilungen d.  k.  u.  k.  Kriegs-Archivs.  Hrsg.  ▼.  d.  Direktion  d.  k.  u.  k.  Kriegs-Archm.  XF. 
Bd.  5.  (=  Kriegs-Chronik  Österreich-Ungarns.  Führer  auf  d.  Kriegsschauplätzen  d.  Monarchie. 
111.  Teil.  Südöstl.  Kriegsschauplatz  in  d.  Ländern  d.  Ungar.  Krone  in  Dalmatien  u,  Bosnien. 
Forts.  227—818.)  (Wien.)  —  501)  L.  Mangold,  Bibliographie  d.  ungar.  Kriegtgesch. 
10./8.  Forts.:  HK.  4,  S.  144  ff.,  durchl.  (Reicht  v.  Koloman  bis  B£la  4,  S.  146/7  siehe 
d.  Epoche  d.  byzantin.  Angriffskriege.  S.  568  über  d.  Kreuzzug  Andreas'  IL  etc.  &  719 
Mongoleneinfall.)  —  502)  P-  Bird,  Amtlicher  Bericht  Über  d.  Wirksamkeit  d.  kgl.  ungar. 
HonTdd-Ministeriums  v.  1877—90.  2  Bde.  Budapest,  Selbstverlag.  XIII,  899  S.;  VIII, 
472  S.    |[Sziz.  25,  S.  426;  UngR.  11,  S.  572;  HK.  (1891),  S.  284.]|  —  503)  H.  Füiek, 

D.  Leben  d.  Baron  Franz  Trenk:  LAK.  H.  4 504)  Stef.  Thaly,  D.  Leben  d.  HonrM- 

generals  Felix  Schulz  de  Batori.  (Ungar.)  Kremnitz,  Verlag  d.  Ungar.  Vereins.  ([Szax.  25, 
S.  688.]|  (Preisgekrönte  Arbeit.)  —  505)  Eug.  Horväth,  Bar.  Ge*za  Fejenrary:  HK.  4. 
S.  1/7.  (Schildert  d.  milit.  Verdienste  d.  jetzigen  Honyld-Ministers  als  Ritter  <L  Maria 
Theresia- Ordens.)  —  500)  G.  Schaefer,  D.  Dom  zu  Fünfkirchen,  Vergangenheit  u. 
Wiederherstellung:  ZBK.  (1891),  H.  4;  (1892),  H.  1.  —  50?)  «L  Rrfzbrfnyai,  D. 
Fünfkirohner  Basilika:  MagySion  H.  7/9.  —  508)  B.  Kövdr,  D.  Fünfkirchner  Basilika. 
(Mit  Abbdg.):  Afi.  11,  S.  289—95.  —  509)  Jos.  Michalik,  D.  Kirche  v.  Mityfelra 
(Komitat  Ugocsa):  ib.  S.  360/2.  (Oberhalb  d.  Portals  d.  Kirche,  welche  im  gotischen  Stil 
im  15.  Jh.  erbaut  wurde,  befindet  sich  e.  interessantea  Wappen.  Vf.  weist  nach,  dafs  d. 
Kirche  v.  Nachfolgern  d.  Geschlechtes  d.  Hunt-Pacman,  d.  Familie  Zowardeffy  erbaut  wurde., 

—  510)  B.  K5vcr,  Z.  Chronologie  unserer  MAlichen  Architektur:  ib.  S.  12/4.  —  511)  X 
Th.  Szama,  Georg  Zala  u.  sein  Denkmal  d.  Arader  Märtyrer:  Kunst  für  Alle  H.  9.  — 
512)  X  Jos.  Dank 6,  D.  Grabdenkmal  d.  Domherrn  Gaspar  Römer  (1515):  A&.  11,  S.  840/2. 

—  513)  Jos.  Csoma,  D.  Grabstein  d.  Georg  Schwabovsxky :  Turul  9,  S.  45/6.  (Befindet 
sich  in  Wünschen dorf  [Zips].  Schw.  f  28.  April  1597.)  —  514)  X  G.  Csergheö,  MAUcb« 
Grabdenkmäler  aus  Ungarn,  a)  D.  Grabstein  d.  Andreas  Scolari,  b)  Familien-Grabstein  <** 
Berzeviczy.  Mit  Abbdg.:  UngR.  11,  S.  177,  180.  —  515)  K.  Thaly,  D.  Grabdenkmal 
d.  Elisabeth  Rikdczy:  Szäz.  25,  S.  764/5.  (War  d.  Gattin  Georg  Erdödys.  f  1707,  Hegt  in 
Klanyetz  [Kroatien]  begraben.)  —  510)  X  Joh.  Szendrei,  Ungar.  Ornamente.  E.  Studie: 
'Müve'szi  ipar.' u.  im  Sep.-Abdr.  Budapest.  4°.  24  S.  (Illustr.)  —  517)  V.  Myskovazk;, 
D.  Sgraffiten  d.  Fritscher  Kastells.  (Mit  Abbdg.):  A&.  11,  S.  88—41.  (Diese*  Kastell 
wurde  1680  durch  Mich.  Sorger  im  späten  deutsch.  Renaiss.-Stil  erbaut;  befindet  sich  im 
Seröser  Komitat.  [Vgl.  JBG.  11.]  D.  Sgraffiten  rühren  y.  Martin  Axmann  her,  e.  bisher 
unbekannten  Künstler.)  —  518)  E.  alter  Silberpokal  bulgarischen  Ursprungs.  (Mit  Abbdg.}: 
ib.  S.  854  u.  Nachtrag  Bd.  12,  S.  98.  (Im  Besitz  d.  Herrn  Bruimann,  rührt  aus  d.  J.  1600  her. 
D.  Inschrift  wurde  v.  Ljubio  u.  Dr.  Alexi  entziffert.  D.  Verfertiger  hiefs  Pant  Utu,  war 
seiner  Abstammung  nach  e.  Rumäne  [Zinzar].)  —  519)  J»  BojniÖiö,  E.  Reliqoienbebilter 
d.  Agramer   erzbischöflichen  Schatzkammer.    (Mit  Abbdg.):   ib.  S.  199—201.    (Stammt  d. 


§  57.    Ungarn.    Mangold.  111,311 

Ober  den  Künstler,  der  den  berühmten  Fokal  Matth.  Corvinus'  geschaffen, 
schwebt  noch  immer  Dnnkel.  J.  Mayer  vermutet,624)  er  rühre  vom  Meister 
Wolfgang  Znlinger  her;  doch  hat  seither  Lessing  gegen  Mayers  Meinung 
gewichtige  Gründe  ins  Treffen  geführt  nnd  sich  auch  für  die  von  Mayer 
angezweifelte  ungarische  Provenienz  des  Pokals  ausgesprochen.  —  Unter  den 
Schätzen  des  Berner  Museums,  welche  aus  der  Hinterlassenschaft  der  Königin 
Agnes,  der  Witwe  Andreas  III.,  herrühren,  befindet  sich  aufser  den  in  den 
letzten  JBGr.  wiederholt  erwähntem  'Feldaltar1  auch  ein  künstlerisch  ausgeführtes 
Anüpendium.58*)  Beschreibungen  einzelner  Kunstsammlungen  folgen,696) 
darunter  jene  des  kunstsinnigen  Prefsburger  Domherrn  Dankö,587)  der  sich 
im  beneidenswerten  Besitz  einer  fast  kompletten  Dürer-Sammlung  befindet. 
(Vgl.  noch  N.  137  und  138.)  —  Die  Musikgeschichte  ist  gar  nicht,  die  Theater- 
geschichte schwach  vertreten.628) 

Geschichte  des  Unterricht *.699"58d) 

An  rechtshistorischen  Arbeiten  ist  wenig  erschienen.687,688) 
Vgl.  übrigens  N.  268. 

Geschichte  des  Handels  und  Verkehrs.  Zünfte,689"641) 
Finanzwesen,6"-6**)  Zollpolitik,616-646)  moderne  Verkehrsmittel.647-660) 


Tradition  nach  Tom  Bischof  Marcellinus  1187,  in  den  Archiv-Inventarien  erscheint  er 
aber  erst  1546.  D.  künstlerischen  Ausführung  nach  rührt  d.  Behälter  aus  d.  15.  Jh. 
her.)  —  520)  J-  Mihalik,  E.  alter  Opfer-Pokal.  (1688):  ib.  S.  458/4.  —  521) 
J.  Radis  ic  s,  Alte  kirchliche  Goldschmied-  Kunst  werke:  ib.  8.  81/8.  (Mit  Abbildungen. 
Bespr.  d.  Kelch  v.  Szepes-Bela  [in  d.  Zips],  der  im  J.  1515  verfertigt  wurde.  £.  zweiter 
; besprochener]  Kelch  befindet  sich  in  Kövesd  am  Plattensee;  d.  auf  Verfügung  Ladisl.  Pethes, 
Domherrn  v.  Prefsburg,  angefertigte  Weihwasserkessel  im  Kirchenschatz  d.  Prefsburger  Ka- 
pitels.) —  522)  Eug.  Radi  sie  s,  E.  Reliquienbehälter  im  Museum  ▼.  Neapel  (Mit  Abbdg.): 
ib.  S.  482/4.  (Stammt  aus  d.  Sammlungen  d.  Papstes  Paul;  rührt  vielleicht  v.  Ludwig  d. 
Gr.  her,  dessen  nach  Mariazell  gespendete  Goldgeschenke  ähnliche  ornamentale  Ausschmückung 
tragen.)  —  528)  •?<»•  Strygovszki,  D.  Elfenbein-Täfelchen  v.  Altar  d.  Domes  v.  Sa- 
lerno:  ib.  S.  888 — 40.  (Gegenwärtig  im  Nationalmuseum.)  —  524)  Jos.  Mayer,  D.  Pokal 
Matthias  Corvinus  zu  Wiener-Neustadt:  ib.  S.  26—81.  |[Vgl.  UngR.  11,  S.  212  d.  deutschen 
Auszug;  s.  aber  Leasings  Aufsatz  (in  ZBK.  1892).]|  —  525)  Ant.  Sz&raz,  D.  Anti- 
pendium  d.  Königin  Agnes  r.  Ungarn:  ib.  S.  22/4.  (S.  Stammler:  Königsfelder  Kirchen- 
paramente  im  bist.  Museum  zu  Bern.  [BernerTb.  Jg.  1891.])  —  520)  J°&*  Diner, 
D.  Sammlung  Geza  v.  Kdrasz.  Katalog  d.  Kunstgegenstände  u.  Antiquitäten.  (Mit  25  Tfln.) 
Budapest,  Franklin.  1890.  45  S.  M.  2.  —  527)  D*  Kunstsammlung  d.  Domherrn  Jos. 
Dankö:  Sziz.  25,  8.  605.  (V.  Dürer  rühren  102  Kupferstiche,  157  Holzschnitte  u.  48 
Kopieen  her.  Ferner  e.  Sammlung  v.  4600  Porträts.)  —  528)  Eug.  Filtsch,  Gesch.  d. 
deutschen  Theater  in  Siebenbürgen.  II.  Stück :  AVSbnbgL.  28  (1890),  S.  287—354.  (Schildert 
d.  Zeit  v.  1800  —  88.) —  529)  F.  W.  Seraphim,  Kronstädter  Schulen  vor  d.  Reformation: 
ib.  (1891),  S.  747 — 97.  (Urkundliche  Nachweise  fehlen  bis  ins  14.  Jh.;  e.  solcher  liegt 
erat  fttr  d.  J.  1871  vor.  Im  14.  Jh.  gab  es  nachweisbar  an  vielen  Orten  Schulen;  so  für 
Kronstadt  1888.  Von  fremden  Universitäten  wurden  bes.  Wien  besucht.)  —  580)  C. 
Werner,  D.  Schnlvisitation  im  Mediascher  Kapitel  v.  J.  1765.  E.  Beitrag  z.  Gesch.  d. 
sächsischen  Volksschule:  ib.  S.  215 — 47.  —  531)  L«  Keme*uy,  Z.  Gesch.  d.  Schule 
v.  Sirospatak  1629:  TT.  14,  S.  841/3.  —  532)  Ant.  Pfeiffer,  Gesch.  d.  Piaristen- 
klosters  u.  -Gymnasiums  in  Temesvar.  1790  —  1890.  Progr.  d.  Gymnas.  (Enthält  auch 
Aufzeichnungen  d.  Piaristen  Lapönyi  über  d.  Ereignisse  v.  1848/9.)  —  533)  X  id.,  Gesch. 
d.  Temesvarer  Gymnasiums  u.  Piaristen-Ordenhauses  (Schlafs):  Anz.  d.  Bildung,  arch.-hist. 
Ges.  H.  1.  —  534)  8t.  Ivanyi,  Z.  Gesch.  d.  Gymnas.  ▼.  Maria  Theresianopel.  1747  bis 
1861.  Progr.  d.  Gymnas.  (In  d.  ersten  9  Jahren  wirkte  blofs  1  Lehrer,  dessen  Gehalt 
40  Guld.  betrug.  Später  waren  2  Lehrer  thätig.)  —  535)  Kl.  Kirpiti,  Gesch.  d.  Gymn. 
v.  Steinamanger  1850—90.  Progr.  d.  Gymnas.  |[Sziz.  25,  S.  428.]|  (Besteht  Übrigens 
seit  1579,  in  seiner  heutigen  Gestalt  seit  1.  Juli  1772.)  —  536)  L-  Bodmir,  Gesch.  d. 
Gymnas.  v.  Hajdu-Ninas.  Debreczin.  |[Szaz.  26,  S.  167.]|  (Vom  Anfang  d.  18.  Jh.  bis 
1891  diente  es  als  'Particulare'  d.  Debrecziner  Gymnas.)  —  53?)  &  Steinbach,  D. 
txngar.  Verfassungsgesetze.  Wien,  Manz.  —  538)  E.  Na  gy ,  Ungarisches  Staatsrecht  (Magyar 


111,312  §  &8*    Bwntaien.    Densusianu. 

Kulturgeschichte  im  weitesten  Sinn.  In  diese  Rubrik  fallen 
mehrere  Arbeiten  über  Hochzeiten,  Mitgift,  Traueranzeigen,  Sanitätswesen, 
Epidemieen,  Aberglaube,  Hexenprozesse,  Alchimisten  und  Amulette.661"5**) 
U.  a.  ist  auch  eine  Beschreibung  der  bei  Hör*  und  Kloska  gefundenen  wallachi- 
schen Amulette  erschienen,568)  welche  aus  mehreren,  ineinander  verflochtenen, 
mit  Edelsteinen  geschmückten  Ringen  bestehen.  Die  Gegenstände  kamen 
1785  in  den  Besitz  des  Barons  Paul  Kray,  desselben,  der  die  baden  Rädels- 
führer gefangen  nahm. 


§58. 

Rumänien. 

Nie.  Densusianu. 

(Verwandtet  ia  anderen  SS  *>  'Handbuch',  &  53.) 

Urkundenbücher  und  Chroniken.  Die  Veröffentlichung  von 
Geschichtsquellen  machte  in  diesem  Jahre  besonders  erfreuliche  Fortschritte. 
Aus  der  Sammlung  des  verstorbenen  Fr.  v.  Hurmuzaki  wurde  in  diesem  Jahre 


kötjog).  2.  Ausg.  Budapest,  Eggenberger.  M.  7.  |[BSz.  No.  178,  S.  806.]|  —  539)  Eng- 
ZoT&nyi,  Zunftregel  d.  Friseure  v.  S&ospatak  (1583,  erneuert  1607):  TT.  14,  S.  148—55. 

—  540)  J-  Szendrei,  Z.  Gesch.  d.  Zünfte  1626:  ib.  S.  682/3.    (Betrifft  d.  Stadt  Sellye.) 

—  541)  L.  Keminy,  Statut  Über  d.  Preise  d.  Goldachmiedzunft  v.  Kuchau:  ib.  S.  335/6. 
(Aus  d.  17.  Jh.)  —  542)  A.  Luschin,  £.  Silberkrise  im  14.  Jh.  (1832/7):  AZgB.  (1891), 
No.  74.  |[Szaz.  26,  S.  521.]|  (Beruht  im  wesentl.  auf  d.  Berichten  d.  in  Ungarn  wirkenden 
papstlichen  Zehnten -Sammler.)  —  543)  F-  Mensi  (Freiherr),  D.  Finanzen  Österreich* 
T.  1701—40.    Wien,  Manz.     1890.    M.  12.    |[MIÖG.  12,  S.  669;  LCB1.  (1891),  Sp.  1661]] 

—  544)  St.  Tieza,  D.  Budget  Ungarns.  1891:  UngR.  11,  S.  85—49.  —  545)  X  A. 
Matlekovics,  D.  Zollpolitik  d.  österr.-ungar.  Monarchie  u.  d.  deutschen  Reiches  seit 
1866  u.  dessen  nächste  Zukunft  Leipzig,  Duncker  &  Humblot.  M.  21.  (VgL  JBG.  18, 
III,  271**°.)  —  546)  J-  H.  Schwicker,  D.  Zolleinigung  zwischen  Österreich-Ungarn 
u.  Deutschland:  UnsZeit  H.  5.  —  547)  Jos.  Jekelfaluasy ,  D.  Eisenbahnen  im 
ungar.  Staatshaushalt:  UngR.  11,  S.  292—314.  —  548)  P-  Gonda,  D.  eiserne  Thor 
u.  d.  Regulierung  seiner  Katarakte:  ib.  S.  639  ff.  —  549)  D-  Franz-Joaef-Brücke  bei 
Prefsburg:  ib.  S.  168—77.  (Geschichtl.  Rückblicke  auf  d.  früheren  Bracken,  Handel  u. 
Verkehr.  Vgl.  JBG,  18,  III,  271*7»  d.  Werk  ▼.  Kir41y.)  —  550)  J.  H.  Schwicker, 
Ungarns  Industrie,  Handel  u.  Verkehr  im  J.  1889:  ib.  S.  198,  422.  —  551)  A.  Ko- 
m£romy,  Hitgift  d.  Gräfin  Anna  Julie  Eszterhazy  1644:  TT.  14,  S.  683/8.  —  552) 
L.  Katona,  Inventarium  d.  beweglichen  Habe  d.  Mich.  Monaki.  1650:  MNyelrör  19,  H.  2. 
(Spracbgesch.  u.  kulturhist.  merkwürdig.)  —  55S)  A.  Komäromy,  Traueranzeigen  u. 
Einladungen  zu  Begräbnissen  aus  d.  17.  Jh.:  TT.  14,  8.  518/7.  (D.  erst«  bezieht  sieh 
auf  d.  y.  Jakusit  ermordeten  Gf.  Franz  Forgach,  Obergespan  v.  Bars,  f  1648.)  —  554) 
J.  Kariosonyi,  D.  Testament  d.  Nik.  Sze*kely  (1517):  ib.  S.  679—681.  —  55a) 
A.  Komaromy,  D.  Testament  d.  Emrich  Thelekessy,  Kapitän  t.  Kaschau  (1560):  ib. 
S.  189—45.  —  556)  J-  H.  8chwicker,  Geschmüokte  Ostereier:  Ausland  No.  21.  - 
55?)  J-  Szendrei,  D.  Prozefs  gegen  Kath.  Török:  TT.  14,  S.  817—84.  (War  d.Zauberei 
angeklagt  [1614].)  —  558)  Ign.  Schwarz,  Z.  Gesch.  d.  Bäder  in  Ungarn:  Ssaz.  25, 
S.  279-  97.  (Vgl.  auch  desselben  Vf.  'Ungarn  betreffende  San it&U- Verordnungen  Josefs': 
UngR.  11,  S.  49.)  —  559)  G.  Sämok,  D.  Pest  im  J.  1788-40:  Anz.  d.  Südost, 
hist-arch.  Ges.  H.  1.  _  560)  Ign-  Schwarz,  D.  ungar.  Alchimisten:  TenneuettKösL 
(Februar).  |[Sz£z.  25,  S.  253.]|  (D.  älteste  war  Job.  Erdflyi  ca.  1463.)  —  561)  D- 
Hattyuffy,  Aberglauben:  Szaz.  25,  S.  501/4.  (Ana  d.  'Oeculta  philoeophia'  d.  H.  C. 
Agrippas.)  —  502)  H.  Wlislocki,  Amulette  u.  Zauberapparate  bei  d.  ungar.  Zi- 
geunern (IlluBtr.):  Globus  59,  No.  17.  —  568)  D-  Amulette  Horas  u.  Kloskas  (Mit 
Abbdg.):  Szaz.  25,  S.  766/7. 


§  58.    Rumänien.    Denan  sianu.  111,313 

ein  neuer  Band  bis  jetzt  ungedruckter  Akten  ans  dem  Wiener  Staatsarchive 
mit  Bezug  auf  die  Zeit  von  1451 — 1575  herausgegeben.1)  —  Der  rumänische 
Staatsmann  und  Gelehrte  D.  A.  Sturdza  publizierte  in  der  nämlichen  Klasse 
Hurmuzaki  einen  grofsen  Band  bis  jetzt  gleichfalls  ungedruckter  Akten  aus 
der  Zeit  1802 — 49.*)  Da  die  neueste  Geschichte  Rumäniens  so  reich  an 
Umgestaltungen  ist,  so  hat  dieser  Band  für  unsere  Geschichte  eine  besondere 
Bedeutung.  —  Endlich  wurde  in  derselben  Klasse  Hurmuzaki  ein  neuer 
Band  aus  der  Sammlung  des  Ref.  von  Urkk.  aus  der  Zeit  von  1451 — 1510 
publiziert.8)  —  Die  Publikation  Codrescus*)  gewinnt  jährlich  durch  ihre 
Reichhaltigkeit  an  Wert.  Dieselbe  zählt  bis  jetzt  bereits  19  Bände,  meist 
inländischer  Urkk.  und  Akten.  —  Prof.  Bogdan  fand  in  den  Sammlungen 
des  Kiewer  kirchen -archäologischen  Museums  eine  alte  Chronik  der 
Moldau  in  slawischer  Sprache,  welche  sich  auf  die  Zeit  von  1359 — 1553 
bezieht.  Sie  wurde  vom  Prof.  Bogdan  im  Originaltext  mit  einer  Ein- 
leitung und  einer  rumänischen  Übersetzung  herausgegeben.5)  —  In  dem- 
selben Codex  des  Kiewer  kirchen-archäologischen  Museums  fand  Prof. 
Bogdan  auch  eine  kurze  Weltchronik  von  Adam  bis  zum  Kaiser  Manuel 
Palaiologos  1425,  einige  serbische  Annalen  von  1355 — 1490  und  endlich  eine 
bulgarische  Chronik  von  1296 — 1413,  alle  in  slawischer  Sprache  verfafst. 
Sie  wurden  von  Prof.  Bogdan  herausgegeben,  und  der  letzten  Chronik  auch 
eine  lateinische  Übersetzung  beigefügt.6*7) 

Quellenkritik.  Gegen  die  Echtheit  der  Chronik  Hnruls  ist  neulich 
Prof.  Ghibanescu  eingetreten.8) 

Politische  Geschichte.  Akademiker  Georg  Baritiu  publizierte 
den  3.  Band  seiner  Geschichte  Siebenbürgens  (1860— 83). 9)  Dieser  Band 
beschäftigt  sich  insbesondere  mit  der  im  Jahre  1860  den  österreichischen 
Völkern  gegebenen  Verfassung  mit  den  siebenbürgischen  Landtagen  (1863/4 
und  1865),  mit  den  politischen  Kongressen  der  Rumänen  Siebenbürgens,  mit 
der  Einführung  der  dualistischen  Regierung  im  österreichischen  Staate,  mit 
der  Aufhebung  der  Landesautonomie  Siebenbürgens  gegen  den  Willen  der 
rumänischen  Nation  und  mit  der  politischen  Haltung  der  Rumänen  seit  der 
Reaktivierung  der  ungarischen  Regierung.  Alle  bis  jetzt  erschienenen  Bände 
aus  dem  Werke  Bariums  beschäftigen  sich  mehr  mit  den  politischen  und 
kirchlichen  Verhältnissen  und  mit  der  Kulturgeschichte  der  Rumänen  Sieben- 


1)  (E.  de)  Hurmuzaki,  Documente  privit6re  la  iatoria  Rom&nilor.  Vol.  II.  Parte«  1. 
1451—1575.  Bueureeci,  Academia  romana.  4°.  XLIV,  824  S.  Fr.  25.  —  2)  D.  A. 
Sturdza,  D.  C.  Sturdza  si  O.  Lug  o  sianu,  Documente  priritöre  la  iatoria  Romanilor. 
Urmare  la  colectiunea  lui  E.  de  Hurmuzaki.  Suplement  I.  Vol.  IV.  1802 — 49.  Bucureaci, 
Academia  Romana.  1891.  4°.  XXX,  596  S.  Fr.  25.  —  g)  Nie.  Densusianu,  Docu- 
mente priritöre  la  iatoria  Romanilor  1451—1510.  (=  Dieser  Band  bildet  d.  2  Bd.,  2.  Tl. 
au  d.  Klasse  Hurmuzaki.)  Bucuresoi,  Academia  romana.  4°.  XL VII,  729  S.  Fr.  25.  — 
4)  Tb.  Codrescu,  Uriearu,  aan  colectiune  de  diferite  acte,  care  pot  servi  la  istoria  Ro- 
manilor. VoL  16,  17,  19.  Jassi,  Tip.  Buciumalui  roman.  8°.  16:  III,  455  S.;  17:  XV, 
499  S.;  19:  497  S.  a  Fr.  8.  —  ö)  J»  Bogdan,  Vechile  oronice  moldovenesci  panä  la 
Urecbia.  Texte  slare  cn  stadiu,  tradueeri  si  note.  Buouresci,  Tip.  C.  Gobi.  8°.  XII,  290  S. 
Fr.  6.  —  6)  id.,  E.  Beitrag  z.  bulgarischen  u.  serbischen  Geschichtsschreibung.  (Separat- 
abdrnck  ans  d.  Archiv  für  slawische  Philologie.  Bd.  18,  IV.)  Leipzig,  Druck  ▼.  Breitkopf 
&  HarteL  8°.  481—548  S.  —  7)  X  C.  Jirecek,  Z.  Würdigung  d.  neuentdeckten  bulgar. 
Chronik:  ASPh.  44,  S.  225—77.  —  8)  6b.  Ghibanescu,  Epilogul  izyodului  lui  Clänäu 
(Estras  din  Uriear.  Vol.  17).  Jassi,  Tip.  Buciumului  roman.  854 — 91  8.  (Über  d.  Chronik 
Huruls  s.  JBG.  12,  III,  262.)  —  9)  G.  Baritiu,  Parti  alese  din  istoria  Tran silyaniei  pe 
doue  ante  de  ani  din  urma.  Vol.  8.  Sibiu  (Hermannstadt,  Siebenburgen),  Tip.  W.  Kraut.  8°. 


111,314  §  58»    Rumänien.    Densnsianu. 

bfirgens,  und  bilden  in  dieser  Beziehung  ein  ausgezeichnetes  objektiv  ge- 
haltenes Buch.  —  Universitätsprofessor  Urechiä  publizierte  zwei  Bände 
aus  der  Geschichte  der  Rumänen  im  vorigen  Jh.10)  In  den  Noten  dieser 
wertvollen  Arbeit  publiziert  der  Vf.  zugleich  auch  eine  Menge  bis  jetzt 
noch  ungedruckter  Urkk.  und  Akten  aus  der  Zeit  von  1774—1800. 
so  dafs  diese  Arbeit  mit  Recht  auch  eine  Quellenpublikation  genannt  werden 
könnte.  Beigegeben  sind  dem  Werke  mehrere  faksimilierte  Pläne  der  in 
den  Jahren  1788  und  1789  in  der  Moldau  stattgefundenen  Kämpfe  zwischen 
den  vereinigten  österreichisch-russischen  und  der  türkischen  Armee,  so  dafe 
diese  Publikation  auch  vom  kriegsgeschichtlichen  Standpunkte  eine  wertvolle 
Arbeit  ist.  —  Xenopol  publizierte  den  4.  Band  seiner  Geschichte  der 
Rumänen.11)  Einen  wissenschaftlichen  Wert  hat  leider  auch  dieser  Band 
nicht.  So  behauptet  z.  B.  der  Vf.,  dafs  die  rumänische  Sprache  in  den 
rumänischen  Kirchen  erst  seit  dem  Jahre  1633  eingeführt  wäre,  und  ein 
ganzes  Kapitel  dieses  Bandes  beschäftigt  sich  mit  dieser  Frage,  während  in 
Wirklichkeit,  wie  allgemein  bekannt  ist,  die  Rumänen  gedruckte  Kirchen- 
bücher in  rumänischer  Sprache  bereits  seit  dem  Jahre  1561  besitzen. 
Auch  in  anderen  Hauptfragen  ist  das  Buch  X.  voll  Unrichtigkeiten. 

Spezialuntersuchungen.  Auf  dem  Gebiete  der  alten  dacischen 
Geschichte  haben  wir  hier  zwei  Abhandlungen  zu  verzeichnen.  Marienescn 
beschäftigt  sich  mit  der  Frage,  aus  welchen  Teilen  des  römischen  Reiches 
der  Kaiser  Trajan  die  Kolonioen  der  civilen  Bevölkerung  in  Dacien  gebracht 
habe,12)  und  der  Vf.  kommt  zu  dem  Schlüsse,  dafs  die  in  Dacien  ange- 
sessenen bürgerlichen  Kolonieen  aus  Italien  gebracht  wurden,  wo  die  lateinische 
Volkssprache  im  Gebrauche  war.  Die  hier  ausgesprochene  Ansicht  bildet 
aber  nur  eine  Einleitung  zu  einem  spezialen  Studium,  welches  der  Vf.  ans 
im  nächstem  Jahre  herauszugeben  verspricht.  Derselbe  Vf.  gab  uns  auch 
einen  Beitrag  zur  älteren  historischen  Geographie  Daciens.  Er  schrieb  über 
Cogaion,  Caucasus,  Gaucoenses,  Caucaland  und  Cauchi.13)  Über  die  Wohn- 
sitze der  Rumänen  im  MA.  haben  wir  eine  neue  Schrift  von  Tamm.14 
Der  Vf.  beschäftigt  sich  mit  der  Eroberung  und  mit  der  Räumung  des  troja- 
nischen Daciens,  mit  den  Goten,  Hunnen  und  Awaren  in  diesen  Gegenden, 
mit  den  Anfängen  der  Rumänen  in  der  Walachei  und  Moldau,  und  kommt 
zu  dem  Schlüsse,  dafs  eine  Räumung  Daciens  zwar  stattfand,  allein  eine 
vollständige  war  sie  nicht.  Die  gegenwärtige  Arbeit  Tamms  beruht  jedoch 
mehr  auf  allgemeinen  Schlufsfolgerungen  als  auf  einem  gründlichen  Stadium 
des  vorhandenen  historischen  Materials.  —  Barbovescu  schrieb  über  die  alte 
rumänische  Fürstenfamilie  Basaraba  und  über  die  Anfänge  der  rumänischen 
Fürstentümer.15,16)      Seine  Arbeit   leidet  jedoch  an  sehr  vielen  nicht  näher 


XII,  625  S.  Fl.  8,50.  |[RomftnR.  7  (1891),  S.  5 7 8/9.] |  —  10)  V.  A.  Urechiä,  btorö 
Romanilorü.  Cnrsfi  facatü  1a  facaltatea  de  litere  diu  Bueuresei  dupä  documente  roedite. 
Seria  1774—86,  Tom.  1;  Seria  1786—1800,  Tom.  8,  Fase.  1/2.  Bncuresei,  Tip.  *Gnt«&- 
berg\  1 :  606  S.,  Fr.  11;  8:  256  S.  Fr.  7.  —  11)  A.  D.  Xenopol,  Istoria  Reminüor  da 
Dacia  Traiana.  Vol.  4.  Istoria  moderna  Partea  1.  (Dela  Hateiü  Basarab  si  Vaaile  Lupu  pasl 
la  Fanarioti)  (1688—1714).  Jassi,  Tip.  H.  Goldner.  688  S.  —  12)  At.  Marienescn,  Die 
cari  parti  ale  imperinlni  romanti  s'ao  adnsfi  coloniile  romane  aeedate  in  Dacia:  Transil- 
▼ania  (1891),  S.  868—64.  —  lg)  id.,  Cancaland  in  Dacia:  ib.  S.  1—19,  88 — 45.  - 
14)  Tr.  Tamm,  Über  d.  Ursprung  d.  Rumänen.  E.  Beitrag  z.  Ethnographie  Sadostearopsa. 
Bonn,  Emil  Straufs.  150  S.  Fr.  5,40.  ([RomftnR.  7  (1891),  S.  292.]|  —  15)  J.  Bar- 
bovescu, D.  Basch-Araba  u.  d.  Anfange  d.  romanischen  Staates:  RomftnR.  7,  S.  41«. 
201—18,  821/8.  —  16)  X  D.  Onciul,   Radnl  Negru  si  originUe  principatnlni  Terei  ro- 


§58.    Rumänien.    Densusianu.  III  315 

begründeten  Behauptungen.  —  Gherghel  beschäftigt  sich  mit  den  Wohn- 
sitzen nnd  der  Ausbreitung  der  Petschenegen  und  Rumänen  (1071 — 1122) 
und  mit  der  Geographie  Rumäniens.17)  —  Der  rumänische  Staatsmann  und 
Geschichtsschreiber  Rogalniceann  gab  uns  wenige  Tage  vor  seinem 
plötzlichen  Tode  wichtige  Aufklärungen  aber  die  Aufhebung  der  Bojaren- 
Privilegien  in  der  Moldau  und  Walachei,  über  Aufhebung  der  Frondienste 
der  Unterthanen  und  über  die  Abschaffung  der  Sklaverei,  über  die  Zigeuner 
(1844 — 56). 18)  Als  Minister  in  der  Moldau  und  später  in  Rumänien  hatte 
Kogalniceanu  thätigen  Anteil  an  allen  diesen  grofsen  Staatsakten  genommen 
und  seine  Enthüllungen  sind  für  die  neueste  Geschichte  Rumäniens  um  so 
wertvoller.  Diese  Abhandlung  war  die  letzte  historische  Arbeit  des  in  jeder 
Beziehung  hochbegabten  Mannes  (t  20.  Juni  1891).  Seine  gröfste  historische 
Arbeit  war  die  Sammlung  und  Herausgabe  der  Moldauischen  Chroniken, 
für  die  ihm  die  rumänische  Litteratur  immer  einen  warmen  Dank  schuldig 
sein  wird.19)  —  Mit  gewissen  Begebenheiten  aus  der  Regierung  der 
phanarioti8chen  Fürsten  Ypsilanti  (1774 — 82)  und  Mavrogheni  (1786—99) 
beschäftigte  sich  Prof.  Jonnescu-Gion.20"21)  —  Maior  Fappasoglu, 
welcher  viele  römische  Inschriften,  Münzen  und  sonstige  Antiquitäten  für 
unsere  Museen  gesammelt  hatte,  publizierte  einen  Teil  aus  seiner  Monographie 
Bukarests.22)  Er  bespricht  darin  die  alte  Festung,  die  alten  Rlöster  und 
Kirchen  Bukarests,  und  giebt  uns  interessante  Aufschlüsse  über  die  frühere 
Industrie  und  den  Handel  unserer  Hauptstadt.  Seine  Arbeit  enthält  sehr 
viel  wichtige  Momente,  nicht  nur  für  die  alten  Verhältnisse  unserer  Residenz, 
sondern  auch  für  die  rumänische  Geschichte  im  allgemeinen.  —  Prof. 
On  ciu  1  beendigte  seine  Abhandlung  über  den  Vermögensstand  der  griechisch- 
orthodoxen Rirche  in  der  Bukowina.28)  —  Rumänien  feierte  in  diesem 
Jahre  das  25j.  Jubiläum  der  Regierung  des  Fürsten  und  dann  Rönigs 
Rarl.  Cber  die  Regierung  des  Rönigs  wurden  bei  dieser  Gelegenheit  mehrere 
Broschüren  herausgegeben.  Dem  Ref.  ist  jedoch  bekannt  nur  die  von 
Garoflid.24)  —  In  der  Litteratur  der  neuesten  Geschichte  Rumäniens 
haben  wir  auch  eine  rumänische  Obersetzung  der  Schrift  Ruchs  (des  ehe- 
maligen königl.  preufsischen  Ronsuls  in  der  Moldau)  zu  erwähnen  über  die 
politischen  und  sozialen  Verhältnisse  der  rumänischen  Fürstentümer  in  den 
Jahren  1828 — 43. 25)  —  Rleinere  Studien,  welche  aber  gute  Arbeiten  ent- 
halten, werden  hier  dem  Titel  nach  verzeichnet.26"86) 


manesti:  Convorbiri  literare  26,  S.  41—50,  100—10.  —  1?)  J.  Gherghel,  Z.  Gesch. 
Siebenbürgens  nach  d.  Quellen  dargestellt.  Wien,  Druck  t.  C.  Gerolds  Sohn.  47  S.  Fr.  2,60. 
18)  H.  Kogalniceanu,  Desrobirea  tiganilorü,  stergerea  privilegiilor  boeresci,  emanciparea 
tgranilorfi.  Buonresci,  Academia  romana.  4°.  49  S.  —  19)  Siehe  JBG.  4,  II,  856.  — 
20)  G.  J.  Jonnescu-Gion,  Din  istoria  Fanariotilor.  Studie  si  ceroetari.  Bururesci, 
Tip.  J.  V.  Socecn.  II,  269  S.  Fr.  4.  —  21)  G.  Jonnescu,  Bueuresoi  z.  Zeit  d.  grofsen 
französischen  Revolution:  RomtaR.  7,  S.  806/9,  616 — 682.  —  22)  D.  Pappasogln, 
Istoria  fondärei  orasului  Bucuresti  capitata  regatului  roman  de  la  annl  1830  panä  la  1860 
culeasa  dupe  mai  multi  seriitori  vechi.  Bucuresti,  Tip.  Universal.  (Aus  diesem  Werke  sind 
<L  Ref.  nur  8  Bogen  bekannt.)  —  28)  J*  On ci ul,  Fondul  religionarÜ  gr.  orthod.  al  Bucovinei: 
Candela  (1891),  S.  1  —  15,  66—88,  129—44,  193—204,  257—72,  828—88.  (Fortsetzung 
aus  d.  Torigen  JBG.)  —  24)  N.  Garoflid,  Domnirea  de  26  ani  a  M.  S.  Regele  Carol  I 
ä  jubilenl  aniversÄrii  acestei  domniri.  Buseu,  Tip.  A.  Davideecu.  4°.  74  8.  —  25)  C.  A. 
Koch,  Stare*  de  lncruri  din  Moldova  si  Valachia  pe  la  anii  1828  pänä  la  1848:  Con- 
vorbiri  literare  25,  S.  20—82,  183—61,  206—16,  825  —  89,  394—410,  681/9,  773—93. 
(D.  Titel  d.  deutschen  Broschüre  ist:  Moldauisch- walaehische  Zustande  in  d.  Jahren  1828—48 
t.  C.  A.  Kuch,  königl  preufsischem   Konsul   für   d.  Fürstentum  Moldau.    Leipzig.  1844.) 


111,316  §  68*    Rumänien.    Densusianu. 

Handels*  und  Finanz-Geschichte*  Die  Handelsgescbichtc 
Rumäniens  ist  seit  den  ältesten  Zeiten  eng  mit  der  Geschichte  des  Welt- 
handels an  der  unteren  Donau  verbanden.  Damm  haben  die  von  den 
rumänischen  Ministerien  diesbezüglich  herausgegebenen  Publikationen  ek 
besonderes  Interesse  für  die  Geschichte  des  europäischen  und  außereuro- 
päischen Handels  an  der  unteren  Donau.87"49)  —  Hierher  gehört  auch  die 
Schrift  Pacus,  welche  sich  zum  grofsen  Teile  mit  dem  Handel  der  Stadt 
Galati  (Galatz),  das  bedeutendste  Emporium  Rumäniens  an  der  unteren 
Donau,  beschäftigt48)  — -  Ein  guten  Beitrag  für  die  rumänische  Finanz- 
geschichte  im  vorigen  Jh.  haben    wir    von   Calmuschi.  *4)      Er   schrieb 


—  26)  X  A.  J.  Odobescu,    Capnl   de    bou   intrebuintat  ca  ornament  simbotie  in  tati- 
quitate:  Archive  eooietatü  stiintifice  ei  hterare.  Jasi  (1890/1),  S.  885— 99.  —  £7)  X  Dr.  At 
M.Marienesou,  Nume  familiär«  romineeei :  Familia  27 ',  S.  8, 18,  80,  42,  54,  66,  78, 90, 101. 
(D.  hier  verzeichneten  Familiennamen  sind  alle  ans  [d.  Temesrarer]  Banal.)  —  28)  XC  Oeeo- 
nomn,  Despre  vechile  asedaminte  judecätoresci.    Bucuresci,  Impr.  statului.    34  S.  —  29)  X 
C.  J.  La  h  o  v  ar  y ,  Hartii  vechi.  Septe  npise  din  sec.  1 7-lea :  Convorbiri  Hterare  25,  S.  722/8.  — 
80) XD.  gr.-orient.  rominiaehe  Kirche  in  Ungarn a.  Siebenbargen:  RomtnR.  7,  S.  525— SO.  — 
81)  X  Sfenta  Episcopie  a  Rfmnicnlui  Noul  Severin:  BORom.  15,  S.  248—69.    (Enthalt  4. 
Fürsten-  u.   Metropolitenliste   ▼.    1752 — 89.)   —    82)  X  St.   Georgescu,   Memorii  din 
timpul  resboialui  pentru  independenta  1877/8.    Bucnresci,  Tip.  C.  GobL    92  S.    Fr.  1. — 
83)   X  Memorial    stadentilor   universitär!    romani   privitor  la    situatiunea    Romiailor  din 
Traneilvania  si  Ungaria.    Bucuresci,  Tip.  C.  GÖbL    52  S.     (Aach   deutsch   unter  d.  Titel: 
Denkschrift  d.  Universitäts-Studierenden  Rumäniens   über  d.  Lage   d.  Rumänen  in  Ungarn 
u.  Siebenbürgen.    Bukarest,    Buchdr.   C.  Göbl.    56  S.    Auch   französisch   als  'Memoire'  u. 
italienisch    als    'Memorials'    hrsg.)    —    84)  X  D.    Bukarester  Memorandum:    RominR.  7, 
S.  146 — 70.   —    85)    X   Z.   romanisch-magyarischen   Streitfrage.     (Sonderabdruck  ans  d. 
RomänR.)     Wien ,    J.   B.    Wallishansser   k.   u.   k.   Hof-Buchdruckerei.    56  S.  —  86)  * 
1848.    I.  Parintele  Saguna.    II.  Axente  ca  prefect.    III.  Paul  Vasväri  si  Albecenii:  Ungarn 
(Hersg.  Gr.  Moldovan  in  Klausenburg),  S.80/8.  —  8?)  X  Ministerin!  Financelor,  Tabkra 
general  indic&nd  Comerciul  Roman i ei  cu  statele  Btraine.    An  1880  (Folio.  XX,  190  S.);  1881 
(Folio.  828  S.);    1882  (Folio.  825  S.);  1888(8°.    571  S.);    1884  (8°.  XI,   1006  8.);   1885 
(XI,  1006  S.);  1886,  1.  Semester   (IX,   404  S.);  1886,  2.  Semester  (IX,    889  S.);   1887 
(XI,  667  S.);  1888  (XI,  649  S.);  1889  (XI,  668  S.);  1890  (XI,  981  S.).    Bucureeei,  Impr. 
Statului.     1881—91.   —  88)  X  Ministerinl  afacerilor  streine,  Miacarea  porturilor 
(Le  mouyement  des  portsj  pe  unspredece  ani  1879 — 89.    Cuprindend  si  o  tabela  a  vaselor 
cu  pavilon  rom&n  (avec  an  tableau  des  batiments  sons  pavillion  roumain).   Bucuresci,  Ministenil 
Afacerilor   streine.     4°.    219  S.    Fr.    5.     (D.   Rf.  nur  d.  Titel  nach  bekannt.)  —  89)  * 
Ministerini  de  interne,  Statistiea  din  Romani*.    Comerciul  exterior,  import  si  export. 
Ann  1871  (38  S.);  1872(88  8.);  1873  ^84  S.);  1874  (26  S.);   1876  (28  &);  1876  (85  S.,; 
1877  (61  S.);  1878  (65  S.);  1879  (43  S.).    Bucuresci,  Tip.  Statului.     1874—82.    A9.  — 
40)  X  Ministerini   Financelor,   Bnletin  statistic   al  comerciuloi  Romaniei  cu  terile 
streine.    Ans  dieser  periodischen  Publikation  d.  rum.  Finanz-Ministeriums  sind  uns  bekannt  <L 
Hefte  für  Mai,  August,  Oktober,  November  u.  Dezember    1891.    Bucuresci.  Impr.  Statelui. 
1891/2.    Heft  Mai  88  —  99  S.;  Heft  August  49  S. ;  Heft  Oktober  49  S. :  Heft  NoTember  49  S.: 
Heft  Dezember  49  S.    (D.  letzten  drei  Hefte  sind  im  Laufe  d.  Jahres  1892  gedruckt  werden. 

—  41)  X  Ministerinl  afacerilor  streine,  Raporturi  economic«  ale  legatiunilor  « 
consulatelor  Romaniei.  Aus  dieser  Publikation  sind  uns  nachstehende  Bde.  bekannt:  Jg.  1881.'-- 
Partea  I.  Jg.  1882/8.  Serie  IV  (Ootombrie  1888).  Dieser  Bd.  enthalt  d.  Berichte  d. 
rumänischen  Handelskammern  über  d.  damaligen  Zollregime.  Serie  V,  1/8.  Serie  VL  Serie  VII. 
Serie  VIII.  Dieser  Bd.  behandelt  d.  ökonomischen  Zustand  Rumäniens  in  d.  Jahren  1886—90. 
Bucuresci,  Ministerium  f.  ausw.  Angelegenheiten.  Serie  IV  (1888),  VIII,  614  S.;  Serie  V,  1 
(1889),  VIII,  592  S.;  Serie  V,  2  (1891),  XII,  668  S.;  Serie  V,  8  (1891),  589  &;  Serie  VI 
(1890),  679  S.:  Serie  VII  (1891),  XII,  917  S.;  Serie  VIII  (1891),  VI,  503  8.  —  42)  * 
T.  G.  Djuvara,  Report  asupra  comerciului  general  al  Bulgariei  pe  anii  1882/8.  Bucureeo. 
Tip.  Statului.  1889.  24  S.  (D.  Referenten  nur  d.  Titel  nach  bekennt.)  —  48)  V.  X. 
Pac u ,  Cartea  judetului  Covurluiti.  Note  geografice,  istorice  si  in  deoeebi  statistice.  Partea  1  o. 
Bucuresci  u.  Galati,  Tip.  J.  V.  Sooecu  &  G.  B&läeescu.  (1/2)  VIII,  416  S.  Fr.  6;  ^3  : 
162  S.  Fr.  8.  —  44)  C.  Calmuschi,  Principalele  dari  ale  Moldovei  et  Terei  rouunescu 


§  68.    Rumänien.    Densusianu.  III  317 

über  die  damaligen  rumänischen  Steuern  unter  den  Namen :  Personalsteuer, 
Zünftesteuer,  Viehsteuer,  Schweinesteuer,  Zehnten,  Grundsteuer  der  Wein- 
gärtenbesitzer, Zolltaxen  etc.  Diese  Arbeit  ist  zwar  nicht  eine  systematische 
Behandlung  sämtlicher  im  18.  Jh.  hier  bestandenen  Steuern  und  Zölle,  aber 
doch  ein  guter  Versuch  in  dieser  Richtung. 

Kulturgeschichte.  In  diesem  Jahre  feierte  die  rumänische  Akademie 
das  25j.  Jubiläum  seit  ihrem  Bestände.  Der  Generalsekretär  der  Akademie, 
D.  A.  Sturdza,  gab  uns  bei  dieser  Gelegenheit  ein  erfreuliches  Bild  von 
der  Wirksamkeit  der  rumänischen  Akademie  in  den  letzten  25  Jahren,  durch  ver- 
schiedene Publikationen,  Prämien  und  Missionen.46-46)  —  Prof.  Bianu 
skizzierte  uns  in  richtiger  Erkenntnis  den  Einflufs,  welchen  in  Rumänien 
die  französischen,  die  deutschen,  die  griechischen  und  die  nationalen  Schulen 
seit  dem  Anfange  des  18.  Jh.  bis  in  die  Gegenwart  gehabt  haben.47)  Der 
Vf.  zeigt  uns,  dafs  der  grofse  nationale  Einflufs  in  Rumänien,  durch 
die  8iebenburgische-rumänische  Nationalschule  (entstanden  um  die  Mitte  des 
18.  Jh.)  bewirkt  wurde,  und  diese  nationale  Schule  gewann  schnell  an  Über- 
gewicht Ober  die  von  den  phanariotischen  Fürsten  hier  gegründeten  griechischen 
Schulen,  sowie  über  die  französische  Strömung,  welche  hier  seit  der  franzö- 
sischen Revolution  besonders  in  den  Bojarenfamilien  viele  Anhänger  hatte. 
—  Prof.  Strajan  schrieb  auch  über  die  Anfänge  der  rumänischen 
nationalen  Schule  in  Blasendorf  (Siebenbürgen)  um  die  Mitte  des  vorigen  Jh.  48) 

Ethnographie  und  Statistik.  Eine  gründliche  statistische  Unter* 
suchung  über  die  Zahl  sämtlicher  Rumänen  diesseits  und  jenseits  der  Donau 
(zusammen  11  Millionen)  verdanken  wir  dem  gelehrten  Staatsmanne 
D.  A.  S  t u  r  d  z  a.49*50)  —  K  ain  dl  beschäftigte  sich  mit  der  Ethnographie  der 
Bukowina  und  zwar  mit  der  Kenntnis  der  dortigen  Völkergruppen,  Armenier, 
Deutsche,  Huzulen,  Juden,  Lipovaner,  Rumänen,  Ruthenen  etc.51)  Der  Vf. 
giebt  uns  zugleich  auch  ein  Repertorium  der  verschiedenen  Werke,  welche 
sich  mit  den  Völkergruppen  der  Bukowina  beschäftigen.  —  D  a  n  ti  schrieb  über 
die  griechisch-orientalischen  armenischen  Kolonieen  in  der  Bukowina,  über 
ihre  Sitten  und  religiösen  Gebräuche.52)  —  Über  die  rumänischen  Hochzeits- 
gebräuche haben  wir  mehrere  Aufsätze.58"55) 

Gegen  die  Behauptung  der  Rumänischen  Revue  (7,  1887,  S.  344), 
welche  eine  Erzählung  über  Decebals  Tod  als  Beweis  für  den  Zusammenhang 
zwischen  Dakern  und  Rumänen  ansieht,  wendet  sich  der  ungarische  Gelehrte 
Rethy,55*)  der  daran  festhält,  dafs  jene  Erzählung  eine   Sage,  und   zwar 


mai  ales  in  tecolul  al  18.  Vasini,  Tip.  Catafany  &  Onceanu.  174  S.  Fr.  2.  —  45)  D. 
iL  Sturdza,  Raportü  asupra  aotivitatei  Academiei  romane  cu  ocaeiunea  aerbärei  de  26  ani 
a  existentei  aale  1866 — 91.  Bucureaci,  Aeademia  romanä.  4°.  65  S.  —  46)  X  Aeademia 
rominä.  Serbarea  anhrersar&  de  la  1.  (18.)  Aprile  1891  pentru  implinirea  a  26  ani  dela 
infiintarea  ei.  1866 — 91.  Bucureaci,  Aeademia  romfina.  4°.  171  S.  —  47)  J-  Bianu, 
Despre  cultura  ei  literatura  romanlscä  in  secolul  al  191«*.  Bucureaci,  Tip.  J.  V.  Sooecti. 
32  S.  —  48)  H.  Strajan,  Ineeputul  renaaterei  nationale  prin  »coli  se*u  despre  episcopul 
Petra  Pavel  Aron.  Craiova,  Tip.  Ralian  si  Ignat  Samitca.  48  S.  —  49)  11  Millionen 
Romanen:  RomänR.  7,  S.  187 — 46.  (Deutsche  Bearbeitung  nach  d.  ram.  Abhandlung  desselben 
Vf.  unter  d.  Titel:  'Europa,  Rusia  si  Romania'.  Bucureaci.  1890.  Siehe  JBG.  18,  III,  276.) 
—  5#)  X  Harta  etnograficä  a  regatului  ungar  dupa  Andree:  ib.  S.  166.  —  51)  R*  P*« 
Kaindl,  Ethnographie  u.  Folklore  in  d.  Bukowina:  ib.  S.  186 — 92.  —  52)  D.  Danü, 
Armenü  orientali  diu  Bucovina:  Candela  (1891),  S.  889—400,  468—64,  629—88,  686—91, 
646—62.  —  58)  XQ.  J.  Pitis,  Nunta  in  S&liste  in  trecut  si  acuma:  RN».  8  (1890/1), 
S.  461/9.  —  54)  X  Dr.  S.  Dische,  Über  d.  Hochzeitsgebräuche  bei  d.  Rumänen :  RomänR.  7, 
S.  309—  17  ff.  —   55)  XJ.  P.  Reteganul,  Starostele  seu  datini  dela  nuntile  Romänilor 


111,318  §  **•    Rumänien.    Densusianu. 

nicht  einmal  eine  alte,  ist.  — Aach  HerrmannWk)  spricht  sich  gegen  die 
dakisch-römisch-rumänische  Kontinuität  ans. 

Rumänische  Sp  räche.    Auf  dem  Gebiete  der  rumänischen  Sprach- 
forschung  haben   wir   eine   sachkundige  Arbeit    von  dem  Gelehrten  M  an- 
gin, ca.66)     Der  Vf.  beschäftigt  sich  hier  mit  der  daco-romanischen  Sprache 
im  Verhältnis  zu  den  romanischen  Sprachen  des  Occidents  mit  der  Pöno- 
logie und  Morphologie  der  daco-romanischen  Sprache.    Diesem  philologischen 
Studium  sind  auch   einige  historische  Untersuchungen  desselben  Vf.  beige- 
geben, so  z.  B.  über  Nestor  und  seine  Wolochen,  aber  die  Chronik  Hunds, 
über  Colinda  und  ihren  Ursprung,  über  die  Vlachen   des  Eekavmenos  etc. 
Leider  aber  ist  dieser  Band  in  Folge  des  am  4.  Dez.  1890  plötzlich  erfolgten 
Todes   des   Vf.   unvollständig  abgeschlossen.  —  Universitätsprofessor  Ar. 
Densusianu  hat  uns  eine  ausgezeichnete  Arbeit   über   den    rumänischen 
Vokalismus   gegeben.67)      Ein  neues  Sprachdenkmal   aus  dem  Fogaraschen 
Lande,  und  zwar  aus  der  ersten  Hälfte  des  vorigen  Jh.  wurde  von  M.  Voileann 
veröffentlicht.58)  —  Zwei  Aufsätze  über  die  rumänische  Sprache  in  den  topo- 
graphischen Benennungen    haben   wir  von  Marienescu  und   von  Popo- 
vici.69,60)  —  Wir  kommen  jetzt  zu  einer  Schrift,  für  welche  im  Auslande 
eine  grofse   buchhändlerische    Reklame  gemacht   wurde.     Es    ist   die   von 
M.  Gast  er  herausgegebene  Sammlung  rumänischer  gedruckter  und  unge- 
druckter Texte.01)     Im   Interesse  der   Wissenschaft  und  damit  fremde  Ge- 
lehrte durch  die  ausländischen  empfehlenden  Artikel  nicht  irregeführt  werden, 
müssen  wir  hier  den  wahren  Wert  dieser  Publikation  konstatieren.     G.  ist 
der  rumänischen  Sprache  nur   sehr  mangelhaft  kundig.     Trotzdem  fing  er 
die     schwierige    Arbeit    eines    rumänischen    Philologen     an,      Texte    ans 
Originalhss.  herauszugeben  (und  diese  bilden  den  gröfsten  Teil  seines  Buches\ 
paläographische     Abkürzungen    der    cyrillischen    Schrift    aufzulösen,    nnd 
selbstverständlich  Vokale  und  Konsonanten  nach  seinem  Wissen  und  Gutdünken 
zu  substituieren,  oder  wegzulassen,  ohne  die  rumänische  Sprache  im  allge- 
meinen,  und   das   aufserordentlich   vielfache  Spiel  der  hellen  und  dumpfen 


ardeleni.  Gherla  (Sr.  Ujvar  in  Siebenbürgen),  Tip.  Aurora.  72  S.  —  55»)  L.  Be*thj\ 
Rumänische  Traditionen  über  Trajan-Deoebal :  Ethnogr.  1,  8.  144—50.  —  X  id.,  Ent- 
stehung d.  rumänischen  Sprache  u.  Nationalität.  (Ungar.)  2.  Aufl.  Nagy-Becakerek,  Pleite. 
268  S.  —  55b) A.Herrma  nn ,  Alternativen z. Ethnologie d. Rumänen.  (Ungar.)  Budapest, Selbst- 
verlag. |[Szdz.  24,  S.  852;  Ethnogr.  1,  S.  257.]|  (Spricht  sich  gegen  d.  dakisch-römisch-ni- 
mänische  Kontinuitäts-Theorie  aus.)  —  56)  S.  Man  giuca,  Daco- romanische  Sprach-  u.  Ge- 
schichtsforschung. I.  Teil.  Oravicza,  Buchdr.  Karl  Wunder.  285  S.  FL  1,60.  —  57)  Ar. 
Densusianu,  Din vocalismulü latinü si  romanü.  Jassi, Tip. Buciuraului  romanuft.  1885.  59 S. 
—  58)  M.  Yoileanu,  Codicele  Mateiu  Voileanu.  Serien  din  prima  jumetate a  vecului trecat 
Sibiiu  (Hermannstadt  in  Siebenbürgen),  Tip.  Dieceeana.  144  S.  —  59)  X  Dr.  At  M. 
Marienesou,  Suflxele  esti  si  isti  in  numele  de  localitati  romaneaci:  Familia  27, 
S.  187,  200,  210/1,  284,  246,  258,  270,  282,  294,  818,'  880.  —  60)  X  G.  Poporici. 
Rune.  Glosa  la  o  coleetiune  inedita  de  documente  Moldocampolungene :  Convorbiri  litersr* 
25,  S.  705 — 16.  —  61)  M.  Gast  er,  Chrestomatie  romänft.  Texte  tiparite  st  manuscri*« 
(sec.  16 '9)  dialectale  si  populäre  cu  o  introducere,  gramatica  si  un  glosar  roraano-francei. 
(Der  französische  Titel:  Chrestomathie  roumaine.  Textes  imprimea  et  manuacrits  du  16' 
au  19«  s.,  etc.).  Vol.  1/2.  Leipzig,  F.  A.  Brock  haus;  Bueureaci,  Sooecu  &  Co.  1 :  CXLIX.  16. 
868  8.;  2:  662  S.  Fr.  22,50.  (D.  empfehlenden  Artikel  über  d.  Chrestomathie  Gaster« 
rühren  alle  v.  ausländischen  Schriftstellern  her,  welche  trotz  ihrem  Wissen  auf  anderem  Gebiet«, 
in  d.  Beurteilung  d.  rumänischen  Sprachenkunde  u.  Sprachenstudien  jedoch  keine  Kompetenz 
für  sich  beanspruchen  können.  Zu  dieser  Kategorie  gehören  d.  Besprechungen  ▼.  E.  Pieet 
in  d.  'Romania,  recueil  ...  de  langues  romanes'  [Bd.  21,  S.  118/9],  v.  G.  Weigand  in  <L  Zeit- 
schrift für  rom.  Philologie  [Jg.  1892,  S.  265/8]  u.  ▼.  R.  Otto  in  d.  AZgB.  [1892,  No.  14/5].  - 


§  68.    Rumänien.    Densusianu.  111,319 

Vokale  der  rumänischen  Volkssprache  zu  kennen.  Der  Vf.  besitzt  eben 
eine  Hs.,  welche  von  Gaster  als  Sprachdenkmal,  jedoch  sehr  schlecht  heraus- 
gegeben wurde.  Aber  nicht  nur  die  Textreproduktion,  sondern  selbst  das 
Glossar  zeigt  uns  die  Arbeit  eines  Unberufenen.  Aus  dieser  Unkenntnis  der 
rumänischen  Sprache  ersehen  wir,  dafs  er  in  seinem  Glossare  den  bekanntesten 
rumänischen  Wörtern  Bedeutungen  zuschreibt,  welche  dieselben  niemals  weder 
in  der  Litteratur  noch  in  der  Volkssprache  gehabt  haben,  so  z.  B.  biräu  =* 
proprietaire,  cäslegile  Craciunului  «==  räveillon  de  Koel,  aöre  =  souvent,  etc. 
—  Ober  seine  Sprachkenntnisse  äufsert  sich  der  Bischof  Melchisedec  in 
einem  Berichte  an  die  rumänische  Akademie  folgendermafsen :  'Verstöfse 
gegen  die  rumänische  Syntax  sind  in  seinem  Werke  sehr  zahlreich,  nament- 
lich wendet  er  Artikel,  Geschlechter  und  Numerus  der  einzelnen  Wörter 
unrichtig  an.  Manchmal  verkennt  er  den  Sinn  und  die  Nuancen  der  Wörter 
vollständig.'61  )  Was  soll  nun  der  Gelehrte  mit  solchen  Texten,  Grammatik 
und  Worterklärungen  anfangen  ?  Studien  darauf  gründen,  Schlufsfolgerungen 
ziehen?  Nein.  G.s  Buch  darf  für  gelehrte  sprachwissenschaftliche  Studien 
nicht  zur  Grundlage  gemacht  werden,  und  dieses  hier  zu  berichten  ist 
eine  Pflicht   des  Ref. 

Volksmythologie  und  Volksdichtung.  Die  Rumänen  besitzen 
einen  grofsen  und  schönen  Reichtum  von  Märchen,  Sagen  und  Volks- 
dichtungen. In  dieser  so  zu  sagen  ungeschriebenen  Litteratur  der  Rumänen 
liegen  nicht  nur  die  Reste  des  älteren  Polytheismus,  sondern  auch  die 
Namen  und  die  Thaten  vieler  historischer  Persönlichkeiten  verborgen. 
Varianten  der  rumänischen  Volkslieder  findet  man  sehr  oft  beim  Landvolke 
in  Italien,  Süd-Frankreich  und  Spanien.  Man  kann  also  begreifen,  wie 
alt  diese  Oberreste  sind.  In  Rumänien,  in  Siebenbürgen  und  in  der 
Bukowina  wird  in  dieser  Beziehung  Jahr  für  Jahr  neues  Material  aus  dem 
Volke  gesammelt  und  herausgegeben.  Auf  diesem  Gebiete  haben  wir  hier 
mehrere  Sammlungen  von  Sagen,62)  Volksglauben,68)  Volksexorcismen  aus 
Siebenbürgen64)  und  Banat,60-66)  Weihnachtsliedern,67-68)  Märchen69"71)  und 
Volksliedern72"74)  zu  verzeichnen. 

Die  Rumänen  von  Makedonien  und  Dalmatien.  In  den  letzten 
drei  Jahrzehnten  haben  die  Eulturbestrebungen  der  Makedo-Rumänen  grofse 


61*)  Epiacopul  Melchisedec,  Raportul  aaapra  operei  d-lui  Gaster  (Literatur»  poporala 
romana):  AnAcRH.  Seria  2,  Tom.  5.  Sectiunea  1.  Parte«  administrativ*.  S.  169—70.  — 
62)  X  V.  A.  Urechia,  Legende  romane  culese  si  adnotate.  Bucuresci,  Libraria  Soceeu  &  C. 
247  S.  Fr.  3.  —  68)  X  J.  Bianu,  Filipii.  Credintä  poporala  din  judetul  Välcea:  RNB. 
4  (1891/2),  S.  338/9.  —  64)  X  R.  Prexl,  Descantece  din  Ardeal:  Convorbiri  literare  25, 
S.  353 — 64,  445/8.  (Wie  d.  Heransgeber  bemerkt,  wurde  e.  Teil  dieser  'Descantece'  in  d. 
♦Zeitschrift  für  Volkskunde'  1.  Bd.,  Heft  4/5  u.  2.  Bd.,  Heft  1/2,  4/5  veröffentlicht.)  — 
65)  X  Liuba  (8.)  si  Jana  (A.),  Medicina  babelor:  Familia  27,  S.  581/2,  548/6,  555/6, 
580,  591/2,  609 — 10.  —  66)  X  AI.  Munteanu,  (Descantecu  pentru  inturnarea  laptelui): 
Minerva  (1891),  S.  57/8.  Bistritia  (Siebenbürgen),  Tip.  C.  Orendi.  —  6?)  X  C.  N.  Mateescu, 
Colinde  populäre.  (Aus  d.  rumänischen  Distrikten  Buzeu,  Prahova  u.  Arges):  Convorbiri 
literare  25.  S.  760.  —  68)  X  Colinde:  Ungaria  (Hgbr.  Moldovan,  Klausenburg),  S.  48/4. 

—  69)  X  G.  J.  Pitis,  Feciorul  de  imperat  si  fata  de  popa:  RNB.  4  (1891/2),  3.  114/5. 

—  70)  X  J.  Bota,  Culegere  de  cele  mai  frumose  povesti.  Brasov,  libr.  N.  J.  Ciurcu. 
16°.  127  S.  Fr.  0,75.  (D.  Ref.  nur  d.  Titel  nach  bekannt.)  -  71)  X  J.  Popu-Rete- 
ganul,  D.  Teufels  Weihrauch.  (Deutsch  v.  Gh.  Eremie):  RomänR.  7,  S.  331/6.  —  72) 
X  id. ,  Chiuituri  de  care  strigä  feciorii  la  joo.  Gherla  (Sz.  Ujvar  in  Siebenbürgen),  Tip. 
Aurora.  120  S.  —  78)  X  Doine  (aus  Siebenbargen,  Banat  u.  aus  d.  Komitaten  Bihar, 
Zarand,  Maramuree  u.  Caras):  Familia  27,  S.  7,  18,  80,  42,  66,  78,  90,  172,  232,  292, 
330,  352,  426,  523,  525,  588,  595.  —  74)  X  J.  Popu-Retegan  ul,  Trandafiri  si  Viorele. 


111,320  §  M-    Rumänien.    Dtmasiino. 

Fortschritte  gemacht.  Der  makedo-rumänische  Dialekt  hat  seine  beson- 
dere Wichtigkeit  nicht  allein  für  das  historische  Studium  der  rumänischen 
Sprache,  sondern  auch  für  das  Studium  der  westlichen  romanischen  Sprachen 
überhaupt.  Der  verstorbene  rumänische  Gelehrte  Dr.  Obedenaru  ver- 
anstaltete eine  wertvolle  Sammlung  von  Märchen  und  Liedern  in  dem 
Dialekte  der  Makedo-Rumänen  von  Crnsova.  Er  übersetzte  diese  Texte 
auch  in  die  französische  Sprache  und  gab  uns  auch  etliche  Paradigmen  der 
Verbalkonjugationen.  Prof.  J.  Bianu  hatte  nun  im  Auftrage  der  rumä- 
nischen Akademie  die  Hss.  Obedenarus  herausgegeben  und  denselben  ein 
rumänisch-französisches  Glossar  beigegeben.76,76)  V.  Jagiä  publizierte  ein 
Contractum  seu  transactionem  Joannis  de  Frangepanibus  cum  subditu 
Valachis  aus  dem  Jahre  i48677). 

Litter atur geschickte.  Ein  wertvolles  Buch  für  die  Geschichte 
der  rumänischen  Litteratur  haben  wir  von  dem  Universitätsprofessor 
Ar.  Densusianu.78)  Der  Vf.  beschäftigt  sich  hier  insbesondere  mit  der 
rumänischen  Epopöe,  und  mit  der  Kritik  der  gröfsten  rumänischen  Dichter 
Muresianu,  Bolintineanu,  Alexandrescu  und  Alexandra  —  Von  Mo  rar  in 
haben  wir  einen  Aufsatz  über  die  rumänischen  Schriftsteller  in  der  Buko- 
wina.79) —  Eaindl  gab  uns  ein  Repertorium  über  die  bedeutendsten 
Publikationen,  welche  sich  mit  der  Altertumskunde,  Geschichte,  Geographie 
und  den  Kulturverhältnissen  der  Bukowina  beschäftigen.80)  —  Biographieen 
berühmter  rumänischer  Schriftsteller  und  Persönlichkeiten  sind  mehrere 
erschienen.81"98) 

Numismatik.  Aus  Anlafs  der  25j.  Feier  der  rumänischen  Akademie 
wurde  eine  Denkmünze  geschlagen.  Sie  trägt  auf  der  Vorderseite  das 
Sinnbild  der  rumänischen  Akademie  (Minerva,  in  der  rechten  Hand  eine 
geflügelte  Siegesgöttin),  auf  der  Rückseite  die  Bildnisse  des  Königs  und 
der  Königin.94) 


Poesii  populäre.  Ed.  2.  Gherla  (Sz.  TJJTar  in  Siebenbürgen),  Tip.  Aurora.  189  S.  —  75) 
Dr.  M.  G.  Obedenaru,  Texte  macedo-rom&ne,  basme  si  poeeii  poporale  de  la  Ctusots, 
publicate  dupa  manuscrisele  originale  de  Prof.  J.  Bianu.  Bucuresci,  Academia  Romaca.  IX, 
380  S.  Fr.  4.  —  70)  X  Dr.  M.  Härsu,  Macedo-romänische  Volkslieder.  Übersetzt: 
RomänR.  7,  S.  199—201,  829—81.  —  77)  V.  Jagi«,  Privilegien  einiger  Dalmatinischen 
Vlachen  aus  d.  Jahre  1436:  ASPh.  14,  S.  156/7.  —  78)  Ar.  Densusianu,  Cercettri 
literare.  Jasi,  Libraria  Fratii  Saraga.  1887.  XII,  487  S.  Fr.  5.  —  79)  C.  Moraris, 
D.  rumänische  Litteratur  in  d.  Bneowina  (1774—1890):  RomänR.  7,  S.  34—41,  633—54. 
—  80)  Fr.  Kaindl,  D.  Litteratur  z.  Kunde  d.  Bueowina:  ib.  S.  426—81.  —  81)  X 
D.  Brüder  Hurmuzachi  (Eudoxiu  1812—74,  Georgi  1817—82,  u.  Alexandra  Hunnuzscbi 
1825—71):  ib.  S.  174—81.  —  St)  X  D.  A.  Sturdza:  Familia  27,  S.  577/8.  —  83)  * 
Jon  C.  Bratianu:  ib.  S.  217/8.  —  84)  X  Mihail  Cop&lniceanu :  ib.  S.  301/2.  —  85)  X  T. 
D.  Sperantia,  Conetantin  Negruzzi  (1808—68):  RNB.  8  (1890/1).  —  80)  X  N.  Jörgs, 
NeculaI  Balceseu:  ib.  4  (1891/2),  S.  201—25.  —  87)  X  Simeön  Mangiucm:  RomänR.  7, 
S.  54/5.  —  88)  X  Dr.  Joane  Vancea  (gr.-kath.  Erzbischof  u.  Metropolit  au  Blasendorf  in 
Siebenbürgen):  ib.  S.  13/7.  —  89)  X  Dr.  SyWestru  Morariu-Andrieviei  (Erzbisehof  s. 
Metropolit  y.  Bukowina  u.  Dalmatien):  ib.  8.  801/6.  —  90)  X  P.  P.  Carp  (Biographische 
Notizen):  ib.  S.  6—12,  81/7.  —  Ol)  X  R.  F.  Kaindl,  Franz  Adolf  Wickenhauser  f. 
ib.  8.  817—20.  —  92)  X  Hasdeu,  Wickenhauser:  RNB.  4  (1891/2),  S.  1.  —  f»)  X 
N.  Jorga,  Neoulai  Filimon:  ib.  S.  281—99.  —  94)  In  Faosimile  reproduziert  in  'Serbsm 
anirersara  dela  1.(18.)  Aprilie  1891.  S.  168'.    Siehe  oben  N.  46. 


§  69.    BjrzMtiniMhes  Beich  (1890/1).    Hirsch.  111,321 

f  59. 

Byzantinisches  Beich  (1890/1). 

F.  Hirsch. 

(Verwandtes  in  anderen  g$  a.  'Handbuoh'  8.  53.) 

Gleich  an  die  Spitze  dieses  Referates  möge  die  bedeutendste  Publikation 
ans  dieser  Berichtsperiode  gestellt  werden,  Krnmbachers1)  byzantinische 
Literaturgeschichte,  welche  als  ein  Teil  des  von  J.  v.  Müller  herausgegebenen 
Handbuches  der  klassischen  Altertumswissenschaft  erschienen  ist,  ein  Werk 
von  staunenswerter  Gelehrsamkeit,  welches  hinfort  für  jeden,  der  sich  mit 
byzantinischer  Geschichte  beschäftigt,  als  unentbehrliches  Hülfsmittel  zu  dienen 
haben  wird.  Nachdem  ^ler  Vf.  in  dem  Vorwort  sein  Unternehmen  gegenüber 
dem  bisher  namentlich  in  philologischen  Kreisen  herrschenden  Vorurteil,  als 
ob  nur  die  klassische  griechische  Litteratur  des  Studiums  würdig  sei,  ge- 
rechtfertigt, dann  die  Schwierigkeiten  desselben  dargelegt  und  seinen  Plan 
vorgezeichnet  hat,  setzt  er  in  einer  längeren  höchst  lehrreichen  und  an- 
regenden Einleitung  auseinander,  dafs  die  bisherige  Abgrenzung  der  byzan- 
tinischen Geschichte,  was  den  Anfangspunkt  (527  oder  395)  anbetrifft,  in 
jeder  Beziehung  unpassend  ist,  dafs  für  die  Litteratur  erst  mit  der  Mitte 
des  7.  Jh.  eine  neue,  von  dem  Altertum  streng  sich  sondernde  Entwickelung 
eintritt,  welche  mit  einer  Zeit  vollständiger  litterarischer  Verödung  (650 — 850) 
beginnend,  im  12.  Jh.  in  der  Eomnenenzeit  ihre  Blüte  erreicht,  aber  freilich 
bei  ihrem  engen  Anschlufs  an  die  Antike  sich  von  dem  Volksleben  so  voll- 
ständig entfernt  hat,  dafs  daneben  eine  vulgärgriechische  Litteratur  ent- 
standen ist.  Er  charakterisiert  dann  näher  die  Litteratur  in  den  ver- 
schiedenen Perioden  und  knüpft  daran  eine  Übersicht  über  die  Entwickelung 
der  byzantinischen  Gräcität  und  einen  Hinweis  auf  den  Einflufs  der  byzan- 
tinischen Kultur  auf  den  Osten,  namentlich  auf  die  slawischen  Nationen. 
Der  folgende  Hauptteil  des  Werkes  behandelt  in  drei  Abschnitten  nach- 
einander die  prosaische,  die  poetische  und  dann  die  vulgärgriechische 
Litteratur,  innerhalb  derselben  werden  die  einzelnen  Litteraturgattungen 
gesondert  vorgeführt,  zunächst  eine  allgemeine  Charakteristik  derselben  ge- 
geben und  dann  in  chronologischer  Folge  die  einzelnen  Schriftsteller  be- 
handelt, ihre  Lebensverhältnisse  und  ihre  Schriften  angeführt  und  daran  sehr 
reichhaltige  litterarische  Nachweise  angeschlossen.  Innerhalb  der  prosaischen 
Litteratur  wird  zuerst  und  mit  besonderer  Ausführlichkeit  die  Geschichts- 
schreibung behandelt;  da  der  Vf.  aus  äufseren  Gründen  doch  an  der  her- 
gebrachten Abgrenzung  der  byzantinischen  Zeit  hat  festhalten  müssen,  so 
beginnt  er  mit  den  Geschichtsschreibern  der  justinianischen  Epoche,  Prokop, 
Petrus  patricius,  Nonnosus,  Agathias  u.  s.  w.  und  führt  die  Beihe  derselben 
bis  auf  Georgios  Phrantzes  herab,  gesondert  von  ihnen  werden  dann  noch 
die  Chronisten,  welche,  ohne  auf  künstlerische  Form  Anspruch  zu  erheben, 


1)  K.  Krumbacher,  Gesch.  d.  byzantinischen  Litteratur  y.  Justinian  biß  s.  Ende  d. 
oströmiechen  Reiches  (527—1458).  München,  C.H.Beck.  Xu,  496  S.  M.  8,50.  |[Wey- 
man:  HJb.  12,  S.  80/6;  Hirsch:  HZ.  NF.  84;  Diehl:  RH.  47,  S.  893/9.]|  (Sep.  a,  Iw. 
Maliers  Handbuch  d.  kl.  Altertumewiss.) 

Jahresberichte  der  Geschichtswissenschaft.    1891.    HL  21 


111,922  §  59.    fiyzantlniaehes  Reich  (1890/1).    Hirsch. 

populär  gehaltene  Handbücher  der  Weltgeschichte  verfafst  haben,  von  Johannes 
yon  Antiochia  an  bis  anf  Joel  und  Ephraem  vorgefahrt. 

QueUenpublikationetu  6  el  z  e  r  f)  hat  die  erste  der  von  Parthey 
herausgegebenen  Notitiae  episcopatuum,  von  der  er  selbst  schon  früher  nach- 
gewiesen hatte,  dafs  sie  ans  zwei  verschiedenen  Teilen,  kirchlichen  und 
profanen  Ursprungs,  einem  Verzeichnis  der  zu  der  Diözese  von  Konstantinopel 
gehörigen  Kirchenprovinzen  und  einer  aus  dem  6.  Jh.  stammenden  Beschreibung 
der  Provinzen  des  oströmischen  Reiches  von  Georgias  Gyprius  zusammen- 
gesetzt ist,  unter  Beifügung  eines  ungemein  reichhaltigen  und  gelehrten 
Kommentars  neu  herausgegeben,  zugleich  zum  erstenmale  eine  andere  solche 
Notitia  episcopatuum,  welche  den  Besitzstand  und  die  Einteilung  der  orien- 
talischen Kirche  zu  Anfang  des  10.  Jh.  unter  Kaiser  Leo  VI.  darstellt, 
Usener8)  verdanken  wir  die  Ausgabe  zweier  Lebensbeschreibungen  des 
h.  Theodosioa,  eines  berühmten  Büfsers  und  Klostergründers  der  palästinischen 
Einöde  (t  529),  welcher  auch  eine  ausführliche,  dft  beiden  Vff.  Theodoros 
und  Kvrillos,  sowie  deren  schriftstellerische  Thätigkeit  behandelnde  Einleitung 
vorausgeschickt  ist.  Regel4)  hat  eine  Anzahl  von  Quellen  zur  byzantinisch- 
russischen  Geschichte  herausgegeben :  eine  Lebensbeschreibung  der  Kaiserin 
Theodora  aus  dem  Ende  des  9.  Jh.  und  zwei  auch  mit  der  Wiederherstellung 
des  Bilderdienstes  im  Zusammenhang  stehende  Erzählungen  von  dem  Wunder 
der  Absolution  des  Kaisers  Theophilos  und  von  den  guten  Thaten  desselben, 
ferner  einen  bisher  nur  unvollständig  herausgegebenen  Bericht  über  die 
Bekehrung  der  Russen,  von  einem  Griechen  des  13.  oder  14.  Jh.  auf  Grund 
älterer  schriftlicher  Quellen,  deren  Angaben  aber  zum  Teil  irrtümlich  zusammen- 
gearbeitet sind,  verfafst,  sodann  Nachrichten  über  russische  Bischofswahlen 
aus  der  Zeit  des  Metropoliten  Theognostos  von  Kiew  (1328 — 53),  ferner  das 
Fragment  eines  Briefes  des  Sultans  Nassir  von  Ägypten  an  Kaiser  Andro- 
nikos  III.  betreffend  eine  streitige  Patriarchenwahl  in  Jerusalem  (1340/1), 
sodann  Briefe  des  Mönches  Isidor,  des  späteren  Metropoliten  von  Kiew, 
aus  den  Jahren  1415 — 25,  wichtig  dadurch,  dafs  sie  denselben  als  eifrigen 
kirchlich  indifferenten  Humanisten  zeigen  und  es  so  erklären,  dafs  derselbe 
später  aus  politischen  Gründen  auf  den  Kirchenversammlungen  zu  Basel, 
Florenz  und  Ferrara  für  eine  Vereinigung  der  griechisch-  und  der  römisch- 
katholischen  Kirche  gewirkt  hat,  endlich  Briefe  griechischer  Patriarchen  an 
russische  Zaren  aus  den  Jahren  1557 — 1613.  Geiz  er5)  hat  aus  2  Pariser 
Hss.  eine  neue  Notitia  episcopatuum  herausgegeben,  welche,  wie  er  nach- 
weist, 1189  unter  Kaiser  Isaak  Angelos  angefertigt  ist,  ferner  aus  einer 
Pariser  Hs.  ein  Verzeichnis  der  Bischöfe  von  Argos-Nauplia  des  9. — 12.  Jh., 
welchem  einzelne  urkundlichen  Quellen  entnommene  Nachrichten  beigefügt 
sind,  zugleich  hat  derselbe  als  Nachtrag  zu  seiner  Ausgabe  des  Georgias 
Cyprius  die  Varianten  einer  vorher  von  ihm  nicht  benutzten  Pariser  Hs. 
desselben  mitgeteilt.  Sternbach6)  hat  neu  eine  Anzahl  Gedichte  des 
Georgios  Pisides  herausgegeben  und  erläutert,  welche  sich  zum  Teil  auf  die 


2)  H.  Geizer,  Georgii  Cyprii  desoriptio  orbis  romani.  Aocedit  Leonil  imperatorü 
diatypoeia  gennina  adhnc  inedita.  Leipzig,  Teabner.  1890.  LXXII,  247  S.  M.  3.  |[Fiseher: 
MHL.  20,  S.  107/9;  Hirsch:  WSKPh.  9.  S.  10/2.]|  (Beigegeben  4  Karten.)  —  $)  H. 
Usener,  D.  heilige  Theodosios,  Schriften  d.  Theodoroe  n.  Kyrilloe.  Leipzig,  Teabner.  1890. 
XXIII,  210  S.  —  4)  W.  Regel,  AnalecU  byzantino-rnuica.  PetropolL  CLIV,  153  S. 
M.  7.  (4  Tafeln  Urkk.abbildungen.)  —  5)  H.  Geizer,  Analeota  byzantina.  Index  aeholamm 
hibernarum  1891/2,   Jena.    Jena,  Neuenhahn.    4°.    18  8.   —  •)  L.  Sternbaoh,  Georgii 


§  59.    Byzantinisches  Beleb  (1890/1).    Hirsch.  111,323 

gleichzeitigen  Ereignisse,  die  Geschichte  des  Kaisers  Heraclius  beziehen, 
Legrand7)  nnd  Castellani8)  solche  des  der  ersten  Hälfte  des  12.  Jh.  an- 
gehangen Vielschreibers  Theodor  Prodromos.  Von  urkundlichen  Quellen  ist  zu 
verzeichnen  ein  neuer  6.  Band  der  Sammlung  von  Miklosich  und  Müller,9) 
enthaltend  die  Urkk.  des  S.  Johannesklosters  auf  Patmos,  164  griechische 
aus  der  Zeit  von  1073 — 1843,  darunter  solche  der  byzantinischen  Kaiser 
Michael  VII.  Dukas,  Nikephoros  Botaneiates,  der  Komnenen  Alexios  1., 
Johannes  und  Manuel,  Isaak  und  Alexios  III.  Angelos  u.  a.,  und  als  Anhang 
43  lateinische  und  italienische  von  abendländischen  Fürsten,  ferner  der 
9.  Band  des  Werkes  von  Sathas,10)  welcher  als  Fortsetzung  der  beiden 
vorhergehenden  Bände  venezianische  Urkk.  aus  den  Jahren  1548 — 70  betreffend 
Stratioti,  griechische  in  fremde  Dienste  getretene  Edelleute,  enthält  und  als 
Anhang  dazu  die  Schrift  eines  solchen  Stratioten  Theodoro  Spandugnino 
ober  die  Geschichte  und  die  Zustände  des  türkischen  Reiches  in  einer  bisher 
nicht  bekannten  vollständigeren,  dem  Dauphin  Heinrich  gewidmeten  Redaktion 
von  1538,  in  welcher  auch  eine  Übersicht  über  die  Schicksale  des  byzan- 
tinischen Reiches  seit  1204  gegeben  wird.  Zachariae  v.  Lingenthal11) 
hat  gesondert  das  Gesetz  Kaiser  Justinians  von  554  über  die  Organisation 
der  Diözese  Ägypten  mit  verbessertem  Text,  beigefügten  kritischen  An- 
merkungen und  einer  lateinischen  Übersetzung  herausgegeben,  Grego- 
rovius1*)  aus  dem  jetzt  in  der  Laurenziana  zu  Florenz  befindlichen 
Familienarchiv  der  Acciajoli  8  Briefe  aus  den  Jahren  1360 — 94,  betreffend 
die  Herrschaft  dieser  Familie  in  Griechenland,  namentlich  im  Herzogtum 
Athen.  Griechische  Urkk.  aus  Unteritalien,  die  zwar  erst  aus  nachbyzan- 
tinischer, normannischer  Zeit  herstammen,  aber  dort  noch  zum  Teil  die  byzan- 
tinischen Verwaltungseinrichtungen  erhalten  zeigen,  haben  Parisio18)  und 
Battifol1*)  herausgegeben  und  erläutert.  Schlum berger  hat  als  Ergänzung 
zu  seinem  grofsen  Werke  über  die  byzantinischen  Siegel  einerseits16)  eine 
Reihe  von  neuerdings  gefundenen  Siegeln  byzantinischer  weltlicher  und 
geistlicher  Würdenträger  herausgegeben  nnd  erläutert,  andererseits16)  ein 
Werk  über  die  Siegel  und  Bullen  der  lateinischen  Kaiser  von  Konstanti- 
nopel veröffentlicht,  ebenderselbe  hat17)  über  eine  neuerdings  wieder 
aufgefundene  byzantinische  Reliquie,  welche  1204  von  einem  französischen 
Ritter  nach  seiner  Heimat  gebracht  und  der  Cistercienserabtei  zu  Rosi&res 
geschenkt,  in  der  Revolutionszeit  aber  verschwunden  war,  berichtet. 

Quellenkritik.    Nur  nennen  können  wir  eine  russisch  geschriebene 
Arbeit  von  Vassilievski,   eine   Übersicht  über   die   Arbeiten   zur  byzan- 


Pisidae  cannina  inedita:  Wiener  Studien:  13,  S.  1 — 62.  —  7)  E.  Legrand,  Poeues  ine'ditas 
de  Theodore  Prodrome :  RAG.  4,  S.  70/3.  —  8)  C.  Castellani,  Teodoro  Prodrnmo  epita- 
laraio  per  le  nozze  di  Giovanni  Comneno  e  Taronita.  Venezia,  Visoontini.  —  9)  Fr.  Miklo- 
sich u.  Jos.  Kttller,  Acta  et  diplomata  graeca  medii  aevi  sacra  et  profana.  VI.  Wien, 
Gerold.  1890.  Till,  452  S.  —  10)  C.  N.  Sathas,  Documenta  inldits  relatifs  a  l'hist.  de  la 
Greee  an  MA.  IX.  Paris,  Maißonneuve.  1890.  L,  293  S.  Fr.  26  —  11)  C.  £.  Zaebariae 
▼.Lingenthal,  De  dioeeesi  aegyptiaca  lex  ab  imp.  Jnstiniano  anno  654  lata.  Leipzig, 
Tenbner.  75  S.  —  \%)  Ferd.  Gregorovins,  Briefe  ans  d.  Korrespondenza  Acciajoli  in 
d.  Lanrenziana  in  Florenz:  SBAkMttnchen  2  (1890),  S.  285—811.  —  18)  N.  Parisio, 
Doe  doenmenti  greei  inediti  d.  eertosa  di  S.  Stefano  d.  Bosco.  Napoli.  1889.  —  14)  **• 
Battifol,  Chartes  byzantines  inldites  de  Grande  Greee:  MAH.  10  (1890),  S.  98  —  108. 
-  15)  G.  Sehlnmberger,  Seeanx  byzafitins  inldits:  R&tGr.  4,  S.  111—42.  —  10) 
id.,  Seeanx  et  bnllee  des  emperenrs  latins  de  Constantinople.  Caen.  1890.  —  1?)  id.,  Une 
relique  byxantine:  R&tGr.  4,  S.  885/7. 

21* 


111,324  §  59.    Byzantinisches  Reich  (1890/1).    Hirsch. 

tillischen  Geschichte,  deren  erster  1890  erschienener  Teil  die  Ausgaben  der 
byzantinischen  Historiker  nnd   die  Kommentare  zn   denselben  bis  za  Ende 
des  18.  Jh.  behandelt.   Die  Abfassnngszeit  des  Zosimos  hat  Bühl18)  genauer 
(unter  Kaiser  Anastasios  [491 — 518]   and  zwar  nach  501)  za  bestimmen  ge- 
sacht.    Über  Prokop  handelt  Haury,19)  abweichend  von  Teuffel  und  Dann 
legt  er  dar,   dafs   die  ersten  7  Bücher   der  Historien   desselben  542/6  ge- 
schrieben und  550  nur  Nachträge   dazu  hinzugefügt  sind,   dals  ferner  die 
Geheimgeschichte  auch  550,  also  in  unmittelbarem  AnschluTs  an  die  7  ersten 
Bücher  der  Historien  abgefafst  sind,  and  er  verteidigt  mit  grofser  Entschieden- 
heit die  Echtheit  derselben  namentlich  gegen  Bänke,  dessen  Annahme,  sie 
sei   stark   interpoliert,   er  zurückweist.     Die  Abfassung    der   Baugeschichte 
setzt  er  in   das  Jahr  560  und   er  nimmt  an,   dafs  Justinian  erst  nach  554 
Frokop  kennen  gelernt  und  dabei  den  Wunsch,  von  ihm  gerühmt  zu  werden, 
kund  gegeben  und  dafs  derselbe  infolge  dessen  diese  panegyxistische  Schrift, 
deren  Lob  aber  zum  Teil   ironisch   sei,   verfafst  habe.     Er   spricht  ferner 
die  Vermutung  aus,  dafs  der  Geschichtsschreiber  mit  dem  im  Jahre  562  als 
Stadtpräfekt  von  Konstantinopel   erscheinenden   Procop   identisch  und  dals 
der  zur  Zeit   des  Anastasios  als  Statthalter  von  Caesarea  genannte  Procop 
aus  Edessa  sein  Vater  gewesen   sei.     Patzig20)  zeigt,   dafs  vier  von  Mai 
gefundene  und  herausgegebene  Fragmente  eines  byzantinischen  Chronisten 
aus  Justinians  Zeit  Malalas  angehören,  und  weist  darauf  hin,  wie  vermittelst 
derselben  sowie  des  Theophanes  und  des  Chronicon  Paschale  sich  der  in  der 
Oxforder  Hs.  unvollständig  erhaltene  Text  desselben  teilweise  wiederherstellen 
lasse,   er   sucht  ferner  nachzuweisen,   dafs   die  ersten  17  Bücher  desselben 
528 — 33,    das   18.    aber   erst  später,   nach   Justinians   Tode   herausgegeben 
worden  sei,  dafs  aber  kein  Grund  vorliege,  dieses  einem  fremden  Fortsetzer 
zuzuschreiben.    Adamek91)  behandelt  die  Quellen  zur  Geschichte  des  Kaisers 
Mauricius,  vornehmlich  das  Verhältnis  zwischen  Theophylact  und  Theophanes, 
von  welchem  letzteren  gezeigt  wird,  dafs  er  neben  dem  ersteren  noch  eine 
andere  Quelle,  eine  Stadtchronik  von  Konstantinopel,  welche  auch  Georgios 
mon.  vorgelegen  hat,  benatzt  habe,  ferner  Euagrius,  von  dem  er  zeigt,  dafs  er 
zwar  Johannes  von  Epiphania  benutzt  habe,  aber  nur  zur  Aushülfe,  und  dafs 
seine   Darstellung    dieser    zeitgenössischen   Ereignisse    in    der   Hauptsache 
selbständig  sei,   und   den   späten  Nikephoros  Kallistos,   dessen  Nachrichten 
aus  dieser  Zeit  sich  fast  sämtlich  auf  bekannte  Quellen  haben  zurückführen 
lassen.  Guärard22)  weist  die  Unechtheit  der  auch  schon  früher  angezweifelten 
Briefe  Papst  Gregors  II.   an  Kaiser  Leo  den  Isaurier  nach,     de  Boor2* 
rechtfertigt   gegenüber    einem   Einwände   Rankes    seine   Emendaüon  einer 
Stelle  des  Theophanes,  wonach  nicht  Chalcedon,  sondern  Karthago  durch  die 
Perser  zu  Anfang  des  7.  Jh.  erobert  worden  ist,  ebenderselbe  *4)  ergänzt  die 
Untersuchungen  Geizers  über  die  Notitiae  episcopatuum  des  Ostens,  er  zeigt 
dafs  aus  der  Zeit  vor  Kaiser  Leo  VI.   nur   eine   offizielle  Notitia  stammt, 


18)  F.  RUM,  Wann  schrieb  Zosimos?:  RhMue.  NF.  46,  S.  146/7.  —  19)  J.  Baury. 
Procopiana.  Progr.  d.  K.  Realgymnasiums  z.  Augsburg.  Augsburg,  Haas  &  Grabherr.  37  S 
—  20)  Ed.  Patzig,  Unerkannt  u.  unbekannt  gebliebene  Malalas- Fragmente.  Progr.  1 
Thomasschule  z.  Leizig.  Leipzig,  A.  Edelmann.  4°.  26  S.  —  21)  O.  Adamek,  Beitrag« 
z.  Gesch.  d.  byzantinischen  Kaisers  Mauricius  (682 — 602).  1.  II.  Progr.  d.  1.  Staatagymnaaiuza« 
zu  Graz  1890/1.  Graz.  1890/1.  32,  32  S.  —  %%)  L.  Gulrard,  Les  lettres  de  Gregoire  II 
a  Llon  risaurien:  MAH.  10  (1890),  S.  44—60.  —  2S)  C.  de  Boor,  Z.  Chronographie 
d.  Theophanes:  Hermes  25  (1890),  S.  301/7.  —  24)  id.,   Kachtrage  zu  d.  Notitiave  epk- 


§  59.    Byzantinisches  Reich  (1890/1).    Hirsch.  111,325 

welche  in  mehreren,  zum  Teil  mit  Zusätzen  versehenen  Rezensionen  erhalten 
ist,  dafs  Leo  VI.  zwei  verschiedene  Verordnungen,  zuerst  die  dtarinwaiq 
and  dann  die  via  rcntTixa  erlassen  hat,  und  dafs  die  erstere  durch  einen 
Erlafs  des  Patriarchen  Nicolaus  I.  zwischen  901  und  907  eingeführt  worden 
ist,  und  er  druckt  eine  bisher  noch  unedierte  Notitia  aus  einer  Pariser  Hs. 
ab.  Büttner -Wobst96)  behandelt  das  Verhältnis  zwischen  Leo  gram- 
maticus,  Cedrenus  und  Georgius  mon.  und  kommt  zu  dem  Ergebnis,  dafs 
allen  dreien  für  die  Geschichte  der  römischen  Kaiserzeit  eine  gemeinsame 
Quelle,  ein  christlicher  Schriftsteller,  welcher  Dio  Cassius  excerpierte, 
daneben  aber  auch  Eusebius  und  andere  Kirchenschriftsteller  sowie  auch 
Herodian  benutzte,  vorgelegen  hat  und  dafs  auf  diesen  auch  schon  die  grofse 
Konfusion  ihrer  Berichte  über  die  Zeit  nach  dem  Tode  Maximins  bis  zum 
Regierungsantritte  Diokletians  zurückgeht.  Mab  Ulis26)  beschreibt  zwei 
Wiener  Hss.  des  Johannes  Skylitzes,  Aninger87)  behandelt  den  längst  als 
anecht  erkannten  pseudolucianischen  Dialog  Philopatris  und  weist  nach, 
daft  derselbe  nicht,  wie  Gessner  behauptete,  unter  Julian,  noch,  wie  v.  Gut- 
schmid  annahm,  unter  Heraclius,  sondern  unter  Johannes  Tzimisces  aus 
Veranlassung  der  Streitigkeiten  dieses  Kaisers  mit  dem  Patriarchen  Basilius 
entstanden  und  dafs  es  eine  Schmähschrift  ist,  in  welcher  die  Machinationen 
des  letzteren  gegen  jenen  Kaiser,  zugleich  aber  auch  das  christliche  Dogma 
verspottet  wird.  Mit  Zonaras  beschäftigen  sich  zwei  Abhandlungen  von 
Büttner-Wobst28)  und  Boissevain.29)  Ersterer  untersucht  zunächst  im 
allgemeinen  die  Art  und  Weise,  wie  Z.  in  den  ersten  Büchern  (bis  XII  c.  15) 
seine  zum  grofsen  Teil  bekannten  Quellen  benutzt  hat,  und  kommt  dabei 
zu  einem  ähnlichen  abschätzigen  Urteil  wie  früher  A.  Schmidt  und  sucht 
dann  nachzuweisen,  dafs  derselbe  im  11.  Buche  nicht  den  Auszug  des 
Xiphilinus,  sondern  die  ihm  noch  vollständig  vorliegenden  Bücher  60/9  des 
Dio  Cassius  und  erst  im  12.  Buch  jenen  Xiphilinus  benutzt  habe,  während 
letzterer  im  Gegensatz  dazu  seine  schon  früher  aufgestellte  Behauptung, 
dafs  dem  Z.  für  die  römische  Kaisergeschichte  von  Nerva  an  nicht  mehr 
der  vollständige  Dio,  sondern  nur  die  Epitome  des  Xiphilinus  vorgelegen 
habe,  verficht.  Endlich  möge  an  dieser  Stelle  bemerkt  werden,  dafs  von 
Ducanges  Lexikon80)  der  späteren  Gräcität  ein  neuer  Abdruck  er- 
schienen ist. 

Darstellungen.  Von  Werken  allgemeinen  Charakters  ist  hier 
nachzutragen  dasjenige  von  Bury,81)  welches  die  byzantinische  Geschichte 
von  Arcadius  bis  Irene  (395 — 800)  behandelt.  Allerdings  will  der  Vf.  die 
Bezeichnung  'byzantinische  Geschichte'  überhaupt  garnicht  und  diejenige 
'oströmische  Geschichte'  erst  von  800  an  gelten  lassen,  er  hält  an  der  Vor- 


eopatuum.  I.  II.:  ZKG.  13,  S.  303—22,  519—84.  —  25)  Th.  Büttner-Wobst,  Studia 
byzantina,  part.  I.  Progr.  d.  Gymn.  z.  h.  Kreuz  in  Dresden.  Dresden,  v.  Zahn  &  Jaensch. 
1890.  4°.  21  S.  —  26)  L.  Mabillis,  Zwei  Wiener  Hss.  d.  Johannes  Skylitzes.  Erlanger 
Dissertation.  Breslau,  Hoyer  &  Co.  1890.  31  S.  —  27)  K.J.  Aninger,  AbfasBongszeit 
u.  Zweck  d.  pseudolucianischen  Dialogs  Philopatris:  HJb.  12,  S.  463 — 91,  703 — 20.  — 
28)  Th.  Büttner-Wobst,  D.  Abhängigkeit  d.  Geschichtsschreibers  Zonaras  v.  d.  erhaltenen 
Quellen.  Commentationes  Fleckeisenianae.  S.  121 — 70.  Leipzig,  Tenbner.  —  29)  U.  Ph. 
Boissevain,  Zonaras'  Quelle  für  d.  römische  Kaisergesch.  v.  Nerva  bis  Severus  Alexander: 
Hermes  26,  S.  440 — 52.  —  SO)  Ducange,  Glossarium  ad  scriptores  mediae  et  infiraae 
graeeiUtis.    I.  II.    Breslau,  Köbner.    1890/1.    4°. 

51)  J.  B.  Bury ,  A  hist.  of  the  later  roman  empire  from  Arcadius  to  Irene  (395  a.  d. 
to  800  a.  d.).    2  Bde.    London,  Macmillan  A  Co.     1889.    XXXIV,  482  S. ;  XXIV,  579  S. 


111,326  §  69.    Byzantinisches  Reich  (1890/1).    Hirsch. 

Stellung  von  dem  Fortbestehen  eines  einheitlichen  römischen  Reiches  auch 
in  jenen  Jhh.  fest,  bezeichnet  seine  Arbeit  als  'Geschichte  des  späteren 
römischen  Reiches1  nnd  behandelt  demgemäfs  neben  der  Geschichte  des  östlichen 
Kaiserreiches  auch  die  derjenigen  westlichen  Landschaften,  welche  früher 
znm  römischen  Reiche  gehört  haben.  Aber  die  Gründe,  welche  er  dafür 
anführt,  haben  wenig  zu  bedeuten,  and  wie  rein  theoretisch  jene  Vorstellungen 
sind,  zeigt  seine  Darstellung  selbst  am  deutlichsten,  von  einer  gemeinsamen 
Behandlung  der  Geschichte  der  östlichen  und  westlichen  Landschaften  ist 
auch  bei  ihm  keine  Rede,  vielmehr  werden  nur  einzelne,  ziemlich  summarisch 
gehaltene  und  in  der  Hauptsache  auf  fremde  Forschungen  sich  stützende 
Abschnitte  über  die  letzteren  in  den  die  enteren  behandelnden  Hauptteil 
eingeschoben.  Dieser  beruht  auf  ausgedehnten  selbständigen  Studien  nnd 
bietet  ein  anschauliches,  in  der  Hauptsache  richtiges  und  vollständiges  Bild 
der  Schicksale  und  der  Entwickelung  des  byzantinischen  Kaiserreiches  während 
der  ersten  4  Jhh.  Mit  besonderer  Vorliebe  und  Ausführlichkeit  ist  die  Ge- 
schichte Justinians,  dann  des  Heraclius  und  endlich  der  ersten  bilderstttrmenden 
Kaiser  behandelt.  Während  in  dem  ersten  Bande  die  Erzählung  der  aus- 
wärtigen Ereignisse  überwiegt,  wird  in  dem  zweiten  auch  der  Schilderung 
der  inneren  Verhältnisse  ein  breiter  Raum  gewidmet,  vortrefflich  ist  nament- 
lich die  Darstellung  der  Umwandlung  der  Provinzialverwaltung  unter  Justinian, 
nachher  die  des  Ursprungs  der  Themenverfassung,  sowie  die  der  Verwaitungs- 
thätigkeit  der  isaurischen  Kaiser,  auch  die  Schilderungen  der  Kulturzustände, 
von  Kunst  und  Wissenschaft  sind  in  diesem  Bande  erheblich  reichhaltiger 
als  in  dem  ersten.  Gedeon8*)  behandelt  das  Patriarchat  von  Konstantinopel 
von  seinen  Anfängen  an  bis  zum  Jahre  1884,  er  giebt  zunächst  eine  allgemeine 
Geschichte  desselben  und  dann  Biographieen  der  einzelnen  Patriarchen,  doch 
steht  er  auf  einem  sehr  einseitigen  kirchlichen  Standpunkte,  hat  die  Litteratur 
nur  unvollständig  verwertet  und  bietet  erst  für  die  späteren  Jhh.,  namentlich 
für  die  Zeit  unmittelbar  nach  der  türkischen  Eroberung  wirklich  Neues. 
Bemerkt  möge  hier  noch  werden,  dafs  jetzt  in  Athen  das  erste  griechische 
Konversationslexikon88)  erscheint,  in  welchem  auch  die  Artikel  Aber  byzan- 
tinische Geschichte  von  Fachgelehrten  bearbeitet  werden. 

Was  monographische  Ar b ei ten  anbetrifft,  so  behandelt  L 6 crivain*4) 
aufser  einigen  Fragen  des  byzantinischen  Rechts  die  Privatsoldaten  im 
byzantinischen  Reiche,  er  weist  nach,  dafs  trotz  aller  gesetzlichen  Verbote 
Privatleute  dort  in  ihrem  Dienste  bewaffnete  Scharen  teils  von  Sklaven, 
teils  von  Söldnern,  von  wirklichen  Soldaten  gehabt  und  dafs  namentlich 
die  Garden  der  Feldherren  (bucellarii)  aus  solchen  bestanden  haben.  Ober 
Johannes  Chrysostomus  und  dessen  reformatorische  Versuche  handeln  zwei 
Arbeiten  von  Puech86)  und  von  Thouvenot.86)  Erwähnt  möge  anch 
werden  eine  Geschichte  des  Patriarchats  von  Antiochien  bis  zum  Jahre  431, 
welche  also  auch  noch  in  die  ersten  Zeiten  der  byzantinischen  Herrschaft  hinein- 


|[Gelzer:  HZ.  67,  S.  514—21;  Hirsch:  MHL.  20,  S.  102/7.]|  —  $2)  **•  ^  rttt»*.. 
J7aT^ia^xtieai  nivaxeQj  etöqoets  ioropixal  ßtoyQatptxcu  ne^l  %an>  ncn^ia^xcäv  Ka*r<narriv<n^ 
TtoXetag  and  'ArSfriovrov  Tr^otroxkrjrov  ui%f>t  lodxsif*  Vtov  and  QaooaAias.  KonsUaünopel 
Lorenz  <x  Keil.  1890.  720  S.  |[Krumbacher:  LCB1.  (1891),  S.  777.j|  —  U)  $•  r- 
noXirrjs,  Asfrxcv  lyxvnkonaAixov*  Athen,  Barth  &  Hirt.  1 890  ff.  —  S4)Ch.  L  4er i  t  sin . 
Stades  sar  le  Bas-empire :  HAH.  10  (1890),  S.  258—88.  —  $5)  A.  Puech,  ün  refbrnatau 
de  la  noci6t4  chre'tieiine  an  4«  a.  St.  Jean  Chrysostome  et  lee  mceurs  de  so«  temps. 
Paris,  Hachette.    VIII,  884  S.  —  86)  E.  T  h  ou  ▼  e  n  o t ,  Vie  de  Jean  Chrysostome.    Tonlos*«. 


§  59.    Byzantinisches  Reich  (1890/1).    Hirsch.  111327 

reicht,  von  Treppner.87)  Den  .Bilderstreit  behandelt  Schwarzlose,88) 
aber  wesentlich  von  theologischen  Gesichtspunkten  aus,  die  Darstellung  des 
äufeeren  Verlaufes  dieser  Streitigkeiten  ist  daher  nur  kurz  und  oberflächlich, 
das  Hauptgewicht  legt  der  Vf.  auf  die  Darlegung  der  Entstehung  und  Ent- 
wickelung  des  Bilderdienstes  und  dann  nachher  der  einander  gegenüber- 
stehenden Systeme  der  Bilderfeinde  und  Bilderfreunde ;  er  sueht  darzulegen, 
dafs  die  Bilderstreitigkeiten  nicht  eine  der  früheren  Entwickelung  der  morgen- 
ländischen Kirche  fernstehende  Erscheinung,  sondern  das  Schlufsglied  der 
vorhergehenden  dogmatischen  Kämpfe  seien,  dafs  ein  dogmatisches,  tief 
ernstes  religiöses  Interesse,  welches  sich  aus  der  eigentümlichen  morgen- 
ländischen Ausgestaltung  des  Christentums  erkläre,  und  daneben  kirchen- 
politische Ziele  denselben  zu  Grunde  liegen.  Eine  Schilderung  der  Ver- 
folgungen, welche  die  Bilderverehrer  zu  erdulden  gehabt  haben,  giebt 
Tougard39)  auf  Grund  einer  freilich  sehr  parteiischen  Quelle,  der  Briefe 
eines  ihrer  Hauptführer,  des  Abtes  Theodor  von  Studion.  Das  Verhältnis 
Venedigs  zum  byzantinischen  Reiche  im  8.  und  der  ersten  Hälfte  des  9.  Jh. 
stellt  Lentz*0)  dar;  er  zeigt,  dafs  in  dieser  Zeit  Venedig  nicht  nur  nominell, 
sondern  thatsächlich,  weit  mehr  als  dieses  die  einheimischen  venezianischen 
Quellen  erkennen  lassen,  eine  byzantinische  Provinz  gewesen  ist,  dafs  Leo  der 
Isaurier  und  Konstantin  Copronymus  sehr  nachdrücklich  in  die  inneren  Ver- 
hältnisse des  Inselstaates  eingegriffen  haben,  dafs  der  Versuch  der  Dogen 
Obelerius  und  Beatus,  während  des  nach  dem  Tode  der  Kaiserin  Irene  zwischen 
dem  byzantinischen  und  fränkischen  Reiche  ausgebrochenen  Zwistes  durch 
eine  Schaukelpolitik  eine  selbständige  Stellung  zwischen  beiden  Reichen  zu 
erringen,  gescheitert  ist  und  dafs  die  drei  ersten  Dogen  aus  dem  Hause  der 
Particiaci  in  Abhängigkeit  von  den  byzantinischen  Kaisern  gestanden  haben. 
Das  Verwandtschaftsverhältnis  des  Patriarchen  Photius  zu  der  Kaiserin 
Theodora  legt  Bury41)  dar  und  ebenderselbe49)  sucht  das  in  einem  zur 
Zeit  des  Konstantin  Porphyrogennetos  oft  angeführten  Verse  vorkommende 
rätselhafte  Wort  yaqpodoetdrjg  aus  dem  Slawischen  zu  erklären.  Die 
Beziehungen  zwischen  dem  byzantinischen  und  dem  deutschen  Reiche  zur 
Zeit  der  Ottonen  sucht  Mystakidis*8)  darzulegen,  die  Arbeit  beruht  auf 
einem  fleifsigen  Studium  der  byzantinischen  und  der  abendländischen  Quellen 
und  der  neueren  Litteratur,  doch  ermangelt  es  an  strenger  Quellenkritik, 
die  Darstellung  ist  keineswegs  vollständig  und  enthält  eine  Menge  mehr  oder 
minder  haltloser  Hypothesen.  In  seinem  grofsen  Werke  über  den  Kaiser 
Nicephorus  Phocas  schildert  Schlumberger*4)  nicht  nur  die  Kriegsthaten 

Lagarde.  12°.  219  S.  —  37)  M.  Treppner,  D.  Patriarchat  v.  Antiochien  v.  seinem 
Entstehen  bis  z.  Ephesinum  431.  Mainz,  Kirchheim.  252  S.  —  38)  &•  Sohwarzlose, 
D.  Bilderstreit,  e.  Kampf  d.  griechischen  Kirche  um  ihre  Eigenart  u.  nm  ihre  Freiheit. 
Gotha,  F.  A.  Perthes.  1890.  VI,  266  8.  —  39)  A.  Tougard,  La  perseoution  iconoclaste 
dapree  U  correspondance  de  St.  Theodore  Studite:  RQH.  50,  S.  80 — 118.  —  40)  Ed. 
Lentz,  D.  Verhältnis  Venedigs  zu  Byzanz  nach  d.  Fall  d.  Exarchats  bis  z.  Ausgang  d. 
9.  Jh.  Berliner  Dissertation.  Berlin,  Mayer  &  Müller.  68  S.  |[Hirsch:  MHL.  20,  S.  109.]| 
—  41)  J-  B»  Bury,  The  relationship  of  the  patriarch  Photius  to  the  empress  Theodora: 
EHR.  5  (1890),  S.  266/8.  —  42)  id.,  rafaodoeidqe:  ib.  6,  S.  152.  —  43)  B.  A, 
Mystakidis,  Byzantinisch-deutsche  Beziehungen  z.  Zeit  d.  Ottonen.  Tübinger  Dissertation. 
Stuttgart,  A.  Müller  &  Co.  XVIII,  99  S.  ([Hirsch:  ByzantinisoheZ.  1,  S.  168/6.]|  — 
44)  G.  Schlum berger,  Un  empereur  byzantin  au  10*  s.  Nice'phore  Phocas.  Paris, 
Firmin  Didot  &  Co.  1890.  IV,  779  S.  |[Fischer:  HZ.  67,  S.  869.]|  (Auf  diesem  Werke 
beruhen  d.  Essais  y.  Martinov,  Un  empereur  byzantin  au  10«  s.  [RQH.  49],  unter  d» 
gleichen  Titel  v.  D.  Bikelas  [La  nouv.  R.  1890]  u.  v.  J.  Girard  [J.  des  SavänU  1890  u. 


111,328  §  69.    Byzantinisches  Reich  (1890/1).    Hirsch. 

dieses  grofsen  Feldherrn  und  seine  Wirksamkeit  und  Schicksale  als  Kaiser, 
sondern  er  entwirft  zugleich  ein  glänzendes  Bild  des  byzantinischen  Staates 
und   seiner   Kultur  im  10.  Jh.   auf  Grund  einer  umfangreichen  Kenntnis 
sowohl  der  schriftlichen  Quellen   als  auch  der  Denkmäler,  von  denen  eine 
grofse  Zahl  in  Abbildungen  vorgeführt  werden.     Moranvillg")  behandelt 
die   Versuche   des   französischen   Prinzen   Karl   von  Yalois  in   den  Jahren 
1305 — 10,  sich  zum  Herrn  des  lateinischen  Kaiserreiches  zu  machen,  und  giebt 
als  Ergänzung  zu  den  bekannten  Quellen  ein  Verzeichnis  der  Ausgaben  des 
Prinzen  in  jenen  Jahren,  sowie  einige  Briefe  byzantinischer  Grofoer  an  den- 
selben  und   an   dessen  Gemahlin  Katharina  von  Gourtenay  heraus.    Sab- 
badini*0)  behandelt  die  letzten  20  Lebensjahre  des  berühmten  griechischen 
Humanisten  Manuel  Chrysoloras ;  er  weist  nach,  dafs  derselbe  seit  Februar 
1396  sich  in  Italien  aufgehalten  hat,   1403  mit  dem  nach   dem  Abendlande 
gekommenen  Kaiser  Manuel  nach  Konstantinopel  zurückgekehrt  ist,  da£s  er 
dann  von  dort  1404,   1406   und   Ende  1407  Gesandtschaften   nach  Venedig, 
dann  1406/9  nach  Frankreich,  England  und  Spanien  unternommen,  seit  Ende 
1410  am  päpstlichen  Hofe  sich  aufgehalten  hat,  mit  diesem  1414  nach  Costnitz 
gezogen   und   dort   am  15.  April  1415   gestorben  ist.     Draeseke47)  giebt 
Beiträge  zur  Lebensgeschichte  des  Bischofs  Marcus  von  Ephesus,  des  eifrigen 
Verteidigers   der  griechischen   Kirche    auf   den   Kirchenversammlungen  zu 
Ferrara  und  Florenz  (1438 — 40)  und  stellt  ein  Verzeichnis  seiner  Schriften 
zusammen.     Eine   neue   Darstellung  der   Belagerung   und  Eroberung  von 
Konstantinopel  1453  durch  die  Türken  hat  Paspatis48)  geliefert,  wertvoll 
hauptsächlich  durch  die  sorgfältigen  topographischen  Untersuchungen,  welche 
der  Vf.  an  Ort  und  Stelle  angestellt  und  auf  Grund  deren  er  ein  genaues 
Bild  der  Lage  und   des  Zustandes   der  Befestigungen  der  Stadt  entworfen 
und  die  einzelnen  während  der  Belagerung  eine  Bolle  spielenden  Lokalitäten 
näher  festgestellt  hat.     Beiträge  zur  Geschichte  der  Insel  Chios  hat  Kanel- 
lakis49)  geliefert,  hauptsächlich  sind  es  kulturhistorische  Schilderungen  ans 
verschiedenen  Zeiten,    doch   hat   er  daneben   auch  einige   MAliche  Urkk. 
herausgegeben.     Papadope  trakis'50)   Geschichte   von  Kreta,   welche  wir 
hier  nachtragen,  beginnt  mit  der  Eroberung  dieser  Insel  durch  die  Araber 
c.  825,  behandelt  aber  ausführlicher  erst  die  Aufstände  gegen  die  türkische 
Herrschaft  in  den  letzten  Jhh.,  ähnlich  verhält  es  sich  mit  der  Arbeit  von 
Phrangudis61)  über  Cypern. 

Eine  bedeutsame  Erscheinung  auf  dem  Gebiete  der  byzantinischen  Kunst- 
geschichte ist  das  Werk  von  Brockhaus6*)  über  die  Athosklöster.  Der 
erste  Abschnitt  desselben  schildert  das  Land  und  seine  Bewohner,  berichtet  über 
die  Entstehung  der  einzelnen  Klöster  seit  dem  10.  Jh.  und  beschreibt  dann 
die  Anlage  der  Klöster  im  allgemeinen  sowie  die  einzelnen  Kirchen  und  die 
Ausschmückung  derselben  mit  Steinmosaiken,   Skulpturen   und  Werken  der 


1891],  u.  v.  A.  Rambaud:  Empereurg  et  impe'ratrioes  «['Orient  [RDM.  16.  Dezemb.  1890, 
15.  Febr.  1891].)  —  45)  H.  Moranville',  Les  projeU  de  Charles  de  Valois  bot  Tempi« 
de  Constantinople :  B&Ch.  61  (1890;,  S.  63—86.  —  46)  R.  Sabbadini,  L' ultimo  renteiraio 
d.  vita  di  Manuele  Crisolora:  GiornLig.  17  (1890),  S.  321—36.  —  4?)  J.  Dreseke, 
Zu  Marcus  Eugenicus  t.  Ephesus:  ZKG.  12(1890),  S.  91  — 116.  —  &&)  A.  T.  IlaoxäTrji, 
UoXtopxia  xal  aktoatg  rrjg  KtoraravTtvovnoMcag  vno  ruh»  Ofraftavatv  hr  htei  1455. 
Athen,  Perris.  1890.  265  S.  —49)  K.  N.  K avsXkdxrj e,  Xuixa  ovalem*.  Athen, 
Perris.  1890.^  VI,  592  S.  —  50)  T.  UanaS oner^ax^g r  l Ioroqia  %a\v  Sfaxiw 
r,rot  (tiqog  Trtg  KfrjTixfjg  loroqiag.    Athen,    Perris.     1888.    —   51)   f»  ^^ avyovSfji7 


§  62.    Islam.    Müller.  111,329 

Goldschmiedeknnst,  während  weitere  besondere  Abschnitte  den  Kirchen- 
malereien, den  Miniaturmalereien  und  der  Ennst  der  neueren  Zeit  gewidmet 
sind.  Eine  größere  Arbeit  von  Strzygowski68)  beschäftigt  sich  mit  einer 
jetzt  in  Etschmiadzin,  ursprünglich  in  Noravank  in  Armenien  befindlichen 
Evangelienns.,  welche  mit  Miniaturmalereien  und  geschnitzten  Elfenbein- 
deckeln geschmückt  ist,  von  letzteren  wird  nachgewiesen,  dafs  sie  ein  Werk  der 
Schule  von  Ravenna  aus  dem  6.  Jh.  sind,  während  die  derselben  Zeit  an- 
gehörigen  Miniaturen  der  syrischen  Kunst  zugeschrieben  werden;  kleinere 
Abhandlungen  desselben64"66)  behandeln  einzelne  byzantinische  Kunstwerke 
in  Griechenland  und  eine  trapezuntische,  jetzt  in  einem  Athoskloster  befind- 
liche Bilderhs.  Den  Hippodrom  von  Konstantinopel  zu  byzantinischer  Zeit 
and  dessen  jetzt  erhaltene  Überreste  beschreibt  Grosvenor,67)  Diehl68) 
liefert  Nachträge  zu  der  Beschreibung  byzantinischer  Denkmäler  in  Calabrien 
von  Jordan. 

Zum  Schlufs  möge  noch  bemerkt  werden,  dafs  Uebersichten  über  die 
auf  die  byzantinische  Geschichte  bezügliche  Litteratur  des  Jahres  1889  von 
Fischer69)  und  der  beiden  Jahre  1888  und  1889  von  Carolidis60)  er- 
schienen sind. 


f  62. 

Islam. 

f  Aug,  Müller. 

(Verwandtes  in  anderen  %%  b.  'Handbuoh'  S.  58.) 

Allgemeines»1)  Für  die  Gesamtgeschichte  der  mohammedanischen 
Baukunst  sind  wir  immer  noch  auf  Fergussons  jetzt  in  neuer  Aus- 
gabe2) erschienenes  Handbuch  angewiesen;  das  für  diese  Architektur  noch 
mehr  als  für  alle  anderen  wichtige  Kapitel  der  Ornamentik  erfährt  die  ein- 
gehendste Illustration  durch  Bourgoins  sorgfältig  gezeichnete  Tafeln,3) 
von  welchen  im  Berichtsjahr  wieder  eine  ganze  Anzahl  ausgegeben  worden  sind. 


Kikt(hs  rjroi  ot  KvTtptoi  rfje  orjpeQov.  Athen,  Perm.  1890.  500  S.  —  52)  H.  Brock- 
haus,  D.  Kunst  in  d.  Athos-Klöstern.  Leipzig,  F.  A.  Brockhaas.  XI,  805  S.  (Mit  19 
Text- Abbildungen,  1  Karte,  7  lithographierten  a.  23  Lichtdrucktafeln.)  —  53)  Jos.  Strzy- 
gowski, Byzantinische  Denkmäler.  I.  D.  Etschmiadzin -Evangeliar.  Wien,  Mechitaristen- 
Kongregation.  4°.  VIII,  127  S.  (Mit  18  Illustrationen  im  Text  u.  8  Doppeltfln.)  —  54) 
id.,  Über  d.  Kloster  rov  xvrrjyov  tü>v  <ptXoa6f(ov  am  Hymettus  u.  d.  griechische  Ornamentik 
d.  10.  Jh.:  Jflxiov  8  (1890),  S.  117.  —  55)  id.,  E.  trapezuntische  Bilderhs.  v.  J.  1846: 
RepKunstw.  18  (1890).  —  56)  id.,  Reste  altchristlicher  Kunst  in  Griechenland:  RQChrA.  4 
(1«90).  —  57)  E-  Gros yenor,  The  hippodrome  of  Constantinopel  and  its  still  existing 
monuments.  London,  Causton.  1890.  61  S.  —  58)  Ch.  Diehl,  Notes  sur  quelques 
monumenta  byzantins  de  Galabre:  MAH.  10  (1890),  S.  284—802.  —  59)  W.  Fischer, 
Neuere  Litteratur  z.  byzantinischen  Gesch.:  DZG.  4  (1890),  S.  208  —  19.  —  00)  P- 
Carolidis,  Grece:  RH.  46. 

1)  X  f  A.  Müller,  Orientalische  Bibliographie  (JBG.  18,  §  621).  Bd.  5.  Berlin, 
Reuther.  IV,  290  S.  M.  8.  —  2)  J.  Fergusson,  A  hist.  of  Indian  and  Eastern  Archi- 
tectore.  New  ed.  London,  Murray.  (400  Illustr.)  M.  85.  —  S)  J«  Bourgoin,  Prelis 
de  l'art  arabe  (JBG.  18,  §  62°).    Livr.  18—26.    (=  Mem.  Miss,  arche'ol.  franc.  au  Caire  VII.) 


111,330  §  «2.    Islam.    Müller. 

Sehr  erfreuliche  Bereicherung  hat  gleichzeitig  die  mohammedanische 
Numismatik  erfahren  durch  eine  neue  Lieferung  von  Lavoix'  vortreff- 
lichem Pariser  Münzkatalog;4)  ferner  durch  den  zehnten,  mit  derselben  Opulenz 
wie  die  vorhergehenden  ausgestatteten  Band6)  des  Verzeichnisses  der  Samm- 
lung im  British  Museum,  und  durch  einen,  leider  bisher  in  Deutschland 
unzugänglichen  Nachtrag  zu  der  Beschreibung,  welche  Siouffi,6)  der  fran- 
zösische Konsul  in  Mosul,  schon  vor  längerer  Zeit  von  [seinem  Privatkabinett 
gegeben  hatte;  daneben  sind  v.  Tiesenhausens  'Neuigkeiten',7)  die  eine 
grofse  Anzahl  von  Stücken  aus  den  verschiedensten  Ländern  und  Zeiten 
enthalten,  und  anhangsweise  Pertschs8)  Liste  der  kleinen  Fleischerschen 
Sammlung  zu  nennen. 

Die  allgemeine  mohammedanische  Geschichtsschreibung  z&Mt 
unter  ihre  Hauptwerke  die  umfangreiche  Weltgeschichte  des  Mirkhond: 
sie,  von  welcher  bisher  nur  eine  allerdings  nicht  unbedeutende  Reihe  von 
Einzelkapiteln  in  abendländische  Sprachen  übersetzt  war,  in  vollständiger 
englischer  Wiedergabe  darzubieten,  war  ein  preiswürdiger  Gedanke  des  Ge- 
lehrtenkreises, der  es  auf  eine  Wiederbelebung  des  seiner  Zeit  so  nützlich 
gewesenen  'Oriental  Translation  Fund'  abgesehen  hatte;  und  nicht  minder 
war  es  zu  loben,  dafs  man  die  Ausführung  einem  Kenner  wie  Rehatsek 
übertrug.  Fast  gleichzeitig  aber  mit  der  Ausgabe  des  ersten  Bandes  *)  seiner 
Obersetzung  erreicht  uns  die  Trauerkunde  von  dem  Ableben  des  Übersetzers, 
der,  wenn  ein  Sonderling,  so  doch  ein  äufserst  tüchtiger  und  verdienter 
Gelehrter  war :  möchte  das  gleich  im  Anfang  wieder  verwaiste  Unternehmen 
nicht  ins  Stocken  geraten,  die  Fortführung  des  grofsen  Werkes  in  gleich 
tüchtige  Hände  gelegt  werden !  —  Nur  der  Kuriosität  wegen  sei  hier  eine  in 
der  Krim10)  gedruckte  Übersicht  der  islamischen  Geschichte  noch  mit  genannt. 

Die  Nachrichten  arabischer  Schriftsteller  über  abendländisch  Völker 
fuhr  Jacob11)  fort,  in  einer  zweiten,  mehrfach  vervollständigten  Ausgabe 
seiner  verdienstlichen  Schrift  zu  studieren. 

Arabien.  Vorislamisches.  Über  die  historische  Wichtigkeit 
von  H  a  m  d  ä  n  i  s  (f  334  d.  H.  =  945/6  Chr.)  Beschreibung  der  arabischen 
Halbinsel  ist  es  nicht  nötig,  viele  Worte  zu  machen.  Mit  dem  zweiten  Teüe 
von  D.  H.  M  ü  1 1  e  r  s  ia)  Textausgabe  ist  das  Werk  nunmehr  bequem  benutzbar 


Paris,  Leroux.  Fr.  7,50.  —  4)  H.  Lavoix,  Catalogue  des  monnaies  musulmanes  de  Ia 
Bibliotheque  nationale.  Espagne  et  Afrique.  Paris,  Impr.  nat.  (Leroux).  |[Barbier  de 
Meynard:  CR.  19,  S.  410/2.]|  —  5)  Catalogue  of  Oriental  Coins  in  the  British  Museum 
(JBG.  18,  §  627).  Vol.  10.  Additioos,  by  Stanley  Lano  Poole  and  Reginald  Stuart  Pool«. 
London,  Brit.  Mas.  1890.  ([Drouin:  Rev.  (1891),  85/6,  S.  111/8*;  Ao.  (S.  Aug.),  &  121; 
Ath.  (12.  Sept.),  S.  360  f.j|  —  6)  Sioaffi,  Supplement  No.  1  an  Catalogue  de  movraaief 
arabes  public*  en  1879.  Mossoul.  (Bekannt  nur  aus  JA.  18,  S.  11.)  —  7)  W.  y.  Tieaen- 
hausen,  Numizmatiöeskija  novinki  (Numismatische  Neuigkeiten):  ZapVostOtdArchObso.  6. 
S.  229-64.  —  8)  W.  Pertseh,  Verzeichnis  d.  aus  Fleischers  Nachlafo  d.  DM6.  Über- 
kommenen Münzen:  ZDMG.  45,  S.  292/4.  —  9)  Mirkhond,  The  Ranzat-ua-seia.  TransL 
by  E.  Rehatsek,  ed  by  F.  F.  Arbuthnot.  P.  1,  vol.  1.  (=  Or.  Translation  Fund, 
NS.  1.)  London,  As.  Soc.  (Luiac).  XII,  888  S.  M.  11.  |[SatR.  78,  No.  1901,  S.  S95f.]| 
—  10)  X  Murad  Beg,  Muchtasar  ta'rlch  Islam  (Kurze  Gesch.  d.  Islams).  BagtsehaaaraL 
1890.  78  S.  —  11)  G.  Jacob,  E.  arabischer  Berichterstatter  über  Fulda,  Schleswig,  Soest, 
Paderborn  u.  andere  deutsche  Städte  (JBG.  13,  §  1419).  2.  yenn.  Ausg.  (=  Studien  ia 
arab.  Geogr.  Heft  1.)  Berlin,  Mayer  &  Müller.  84  S.  M.  1,50.  |[J.  Hoops:  Globus  60» 
S.  109f.;  Virchow:  ZEthnol.  28,  S.  288  f.;  £.  Glaser:  Ausland,  S.  1089  f.;  Dural: 
RCr.  (1892),  9,  S.  161  f.]| 

12)  AI.  Hamd&nf,  Geographie  d.  arabischen  Halbinsel,  hrsg.  v.  D.  H.  Müller.  Bd.  2. 


§  62.    Islam.    Müller.  III  331 

geworden,  and  mit  Recht  betont  Sprenger18)  die  Pflicht  des  Dankes,  die 
nns  dem  Herausgeber  gegenüber  obliegt.  Man  begreift,  dafs  in  Sprengers 
Artikel  einige  scharfe  Worte  gegen  Glaser  fallen:  hatte  dieser  doch  in 
seiner  Polemik  gegen  Müller  (JBG.  13,  §  62")  auch  über  die  Hamdani-Ans- 
gabe  sich  vielfach  abfälliger  geäufsert,  als,  von  den  verwickelten  Einzelfragen 
abgesehen,  schon  der  Gesamtleistang  gegenüber  billig  erscheinen  konnte. 
Freilich  läfst  sich  nun  wieder  Sprenger  in  einem  Tone  vernehmen,  auf  den 
Glaser  schwerlich  die  Antwort  schuldig  bleiben  wird.  Im  übrigen  scheint 
von  dem  großen  südarabischen  Gewitter,  das  vor  einem  Jahre  durchs  Land 
zog  (JBG.  13,  §  62*8  ff.),  nur  das  letzte  Wetterleuchten  noch  aus  der  Feme 
herüber,  fortgesetzter  Reibung  zwischen  Hal6vy14,17)  und  Glaser16,16) 
entsprungen:  ob  der  erstgenannte  mit  seiner  Leugnung  des  jüdischen  Ur- 
sprunges und  Inhaltes  der  in  Frage  stehenden  südarabischen  Inschrift  Recht 
behalten  wird,  lAfst  sich  einstweilen  noch  nicht  entscheiden.  Nur  mittelbar 
berühren  sich  mit  diesen  Dingen  Wellhausens18)  gerechte  Würdigung 
der  Verdienste  des  vortrefflichen  Reisenden  Doughty,  und  ein  leider  ungarisch 
geschriebener  Artikel  von  Goldziher 19)  über  ältere  Reisende  in  Arabien. 
Einen  sehr  interessanten,  wenngleich  wohl  nicht  in  allen  Einzelresultaten 
gleich  gesicherten  Aufsatz  zur  vorislamischen  Kulturgeschichte  hat  Hommel 80) 
geliefert  in  dem  gegen  Wellhausen  geführten  Nachweise,  dafs  keineswegs  erst 
griechischer,  sondern  schon  babylonischer  Einflufs  bei  der  Bildung  der  arabischen 
Anschauungen  und  Bezeichnungen  des  gestirnten  Himmels  mitgewirkt  hat;81) 
and  noch  interessanter  ist  nach  einer  anderen  Seite  hin  die  von  Euting88) 
veranstaltete  Ausgabe  der  von  ihm  unter  den  schwierigsten  Verhältnissen 
auf  der  Sinai-Halbinsel  gesammelten  Inschriften,  die  weniger  durch  das,  was 
sie  enthalten  —  meist  nur  Namen  —  als  durch  die  Thatsache  ihres  Vor- 
handenseins und  ihren  Schriftcharakter  von  historischem  Werte  sind:  in  diesen 
Kritzeleien  nabatäischer  und  späterer  arabischer  Karawanenführer  liegen  die 
letzten  Spuren  des  grofsen  Handels  vor,  der  zur  Zeit  des  Nabatäerreiches 
über  die  Halbinsel  führte,  und  zugleich  die  Formen  der  Buchstaben,  aus 
denen  sich,  wenigstens  zum  Teil,  die  arabische  Schrift  entwickelt  hat. 

Mohammed  und  der  Islam.  Wie  so  viele  Religionen,  rühmt 
sich  auch  der  Islam,  authentische  Reliquien  seines  Stifters  zu  besitzen.  Leider 
ist  ihre  Echtheit  nicht  besser  verbürgt,  als  die  vieler  anderer:  weder  Mo- 
hammeds Mantel,  der  noch  heute  in  Konstantinopel  gezeigt  wird,  noch  die 
'Originalbriefe'  von  ihm,  die  zu  verschiedenen  Zeiten  und  an  verschiedenen 
Orten  aufgetaucht  sind,  können  ernst  genommen  werden.     Endlich  jetzt  ist, 


Noten  n.  Indices.  Leiden,  Brill.  XI,  242  S.,  1  Taf.,  171  S.,  1  Bl.  M.  12,75.  —  18)  A. 
Sprenger,  Versuch  e.  Kritik  t.  Hamd&nis  Beschreibung  d.  arabischen  Halbinsel  u.  einige 
Bemerkungen  über  Professor  David  Heinrich  Müllers  Ausgabe  derselben:  ZDMG.  45,  S.  861 
bis  394.  (Vgl.  JBG.  13,  §  62w.)  —  14)  J.  Hale>y,  üne  inseription  sabeenne  soi-disant 
d'origine  juive:  R&J.  22,  S.  125/9.  —  15)  E»  Glaser,  Une  inseription  sabeenne:  ib. 
S.  280/1.  (Dazu:  Replique  de  M.  Hale>y,  ebd.  S.  281/2.  Vgl.  JBG.  18,  §  62".)  — 
16)  id.,  Une  inseription  jodeo-sabeenne :  ib.  23,  S.  121/5.  —  17)  J.  Hale>y,  Un  dernier 
raot  enr  l'inscription  himyarite  soi-disant  d'origine  juire:  ib.  S.  304/8.  —  18)  J»  Well- 
hausen, Rezension  t.  Doughty,  Travels  in  Arabia  Deserta:  ZDMG.  45,  S.  172 — 80.  —  19) 
Ign.  Goldziher,  Arabia  regi  törteneterol:  BSz.  (April),  S.  49— 88.  —  20)  Fr.  Hommel, 
Über  d.  Ursprung  u.  d.  Alter  d.  arabischen  Sternnamen  u.  insbesondere  d.  Mondstationen: 
ZDMG.  45,  S.  592—619.  —  21)  X  H.  Winekler,  Arabien  ror  d.  Islam:  VossZgS.  19. 
—  22)  J.  Euting,  Sinaitische  Inschriften.  Berlin,  G.  Reimer.  XII,  92  S.  (40  Taf.) 
M.  24.  |[Socin:  LCB1.  (1892)  8;  de  Goeje:  Gids  (Febr.  1892);  Karabacek:  WZKM.  5, 
S.  311 — 26  (wenig  liebenswürdig  in  d.  Form,  aber  voll  wichtiger  saehlicher  Erörterungen).]) 


111,332  §  62.    Islam.    Müller. 

wenn  nicht  der  Schein  trügt,  ein  historisches  Dokument  aufgetaucht,  welches 
seinen  Ursprung  direkt  dem  Propheten  verdankt :  eine  auf  sein  Geheuls  ge- 
schlagene, jetzt  der  Sammlung  des  Herrn  Th.  Rhode  angehörige  Goldmünze, 
welche  Prinz  Philipp  v.  Sachsen-Koburg-Go  tha M)  veröffentlicht 
hat,  zusammen  mit  zweien  des  Moseilima,  des  gegen  Ende  von  Mohammeds 
Laufbahn  in  Arabien  ihm  erstandenen  Gegenpropheten ;  die  eine  von  diesen 
befindet  sich  ebenfalls  im  Besitze  des  Herrn  Rhode,  die  andere  im  k.  k. 
Münzkabinett  in  Wien.  Nach  den  bisher  auf  dem  Gebiete  der  mohammeda- 
nischen Numismatik  herrschenden  Anschauungen  müfste  die  Deutung  dieser 
Münzen  von  vornherein  dem  entschiedensten  Unglauben  begegnen ;  aber  nicht 
allein  die  äufserst  sorgfältige  und  eingehende  Besprechung  der  Münzen  wie 
der  in  Frage  kommenden  geschichtlichen  und  technischen  Voraussetzungen, 
sondern  auch  die  Autorität  eines  Kenners,  wie  Karabacek,  dessen  Bei- 
hülfe Prinz  Philipp  sich  bedient,  verbieten  es,  irgend  einer  vorgefafsten 
Meinung  Ausdruck  zu  geben;  so  mufs  Ref.,  der  sich  in  Bezug  auf  diese 
Dinge  kein  eignes  Urteil  anmafsen  darf,  es  dabei  bewenden  lassen,  auf  die 
ungemeine  Wichtigkeit  der  Publikation,  die  nach  allen  Seiten  das  höchste 
Interesse  beansprucht,  nachdrücklich  hinzuweisen.  Daneben  sind  für  die 
Geschichte  Mohammeds  nur  der  Abdruck  zweier  Lebensbeschreibungen  ans 
späterer  Zeit24)  und  eine  neue  Ausgabe  von  Bochäris  Traditionssammlang35} 
zu  verzeichnen. 

Verschiedenes  zur  Entwickelungsgeschichte  und  Charakteristik  des  Islams 
im  allgemeinen  erhalten  wir  von  Nöldeke*6)  und  Goldziher;*7'*8) 
auch  Sprengers  *•)  Aufsatz  bietet,  wie  alle  Veröffentlichungen  des  stets 
originellen  Vf.,  manches  Anregende;  eine  nach  allen  Seiten  erschöpfende 
Darstellung  des  Gegenstandes  war,  wie  schon  der  Titel  zeigt,  nicht  beab- 
sichtigt. Das  Buch  eines  indischen  Muslims,  des  Sejjid  (d.  h.  Nachkommen 
des  Propheten)  A  m  t  r  CA 1  i 80)  ist  nicht  sowohl  für  das  Studium  des  früheren, 
als  für  die  Erkenntnis  einer  bestimmten  Richtung  innerhalb  des  jetzigen 
Islams  wesentlich.  Der  Vf.  gehört  einer  jener  liberalisierenden  Gruppen 
an,  wie  sie  unter  dem  Einflüsse  der  englischen  Kultur  innerhalb  verschiedener 
indischer  Religionsgesellschaften  sich  gebildet  haben,  bei  den  dortigen  Mo- 
hammedanern von  Anfang  und  insbesondere  seit  den  Zeiten  Akbars  sich 
eher  bilden  konnten,  als  in  anderen,  vom  Islam  ausschliefslich  beherrschten, 
den  Berührungen  mit  Andersgläubigen  weniger  ausgesetzten  Gemeinschaften. 
Amir  'Ali  bemüht  sich  nachzuweisen,  dafs  der  Islam,  richtig  verstanden,  fort- 
bildungsfähig und  mit  der  modernen  Civilisation  wohl  verträglich  sei:  aber 


38)  Philippe,  Prince  de  Saxe-Cobourg  et  Gotha,  Curiosite's  orientales  de  mon 
cabinet  numismatique :  RBN.  S.  297—856.  (Aach  bes.,  Brax.  2  BL,  60  S.)  —  34)  AH 
el-Halabf,  Insan  el-ojun.  8  Teile.  Cairo,  Muhamraed  Mustafa.  1808  H.  4°.  449.371 
400  S.  (Am  Rande  Ahmed  Zeini  Dahl&n,  Leben  d.  Propheten.)  —  35)  Boehari. 
El-gami,  el-sahih.  4  Teile.  Cairo,  Maimanfja.  1309  H.  4°.  229,  218,  211,  198  S.  (Am 
Rande  d.  Glosse  d.  Sind!  u.  Notizen  ans  QastaUni  "•  *♦  Vgl.  JBG.  18,  §  62 ,47.)  — 
30)  Th.  Nöldeke,  Rezension  v.  Goldziher,  Mohammedanische  Stadien  II.:  WZKM.  5. 
S.  48/9.  —  37)  I.  Goldziher,  Glannre  pafennes  dans  l'Islam:  RHR.  28,  S.  201/4.  — 
38)  id.,  Über  Tagewählerei  bei  d.  Mohammedanern:  Globus  60,  S.  257/9.  —  39)  A- 
Sprenger,  £.  Skizze  d.  Entwickelnngsgesch.  d.  muslimischen  Gesetzes:  ZYR.  10,  S.  1 — 31- 
—  SO)  Syed  Ameer  Ali,  The  life  and  teachings  of  Mohammed,  or  the  spirit  of  Islam. 
London,  Allen.  676  S.  M.  19.  |[H.  G.  Keene:  Ae.  (7.  Nov.),  S.  412  f.;  F.  Carlseo: 
Globus  60,  S.  382?  Ath.  (28.  Nov.),  S.  716  f.;  SatR.  72,  No.  1880,  S.  587  f.;  AQB. 
8,  S.  268;  QR.  (5.  April  1892),  S.  345—71;  Lane-Poole;  19*h  Cent.  (5.  April  189'2\ 
S.  707— U.]|    —    81)   X    id.,    The  real  Status  of  women  in  Islam:    19**  Cent   (Sept. 


§  62.    Islam.    Müller.  111,333 

so  achtungswert  die  Gesinnung  des  Schriftstellers  and  so  rühmlich  sein  Be- 
streben ist,  scheint  seine  Absicht  heute  nicht  erreichbarer,  als  die  seiner 
mutazili  tischen  ('freidenkerischen')  Vorgänger  in  der  Chalifenzeit  leider  ge- 
wesen ist.  Vom  Islam  mufs  es  nach  der  ganzen  Entwickelang,  die  er  ge- 
nommen, and  nach  dem  Grade  dogmatischer  Erstarrung,  die  er  erreicht 
hat,  mehr  als  von  jeder  anderen  Religion  heifsen:  sit  ut  est  aut  non  sit.81~88) 

Chalifenzeit.  Das  neue  Buch  von  Muir84)  hat  seine  Stärke  in 
den  früheren  Partieen,  die  sein  Vf.  schon  vor  längerer  Zeit  in  gröfserem 
Umfange  and  in  einer  fast  klassisch  zu  nennenden  Weise  dargestellt  hatte. 
Ihm  zur  Seite  treten  einige  Einzelstudien  von  Abbate,86)  vanVloten86) 
(zur  Behandlung  einer  unter  den  Omaijaden  thätigen  religiös-politischen  Sekte 
in  Goldzihers  'Mohammedanischen  Studien1),  Schreiner87)  und  Wünsche,88) 
der  den  'Heinrich  Heine  der  Abbasidenzeit'  in  einer  geschmackvollen,  wenn 
auch  nicht  sehr  eingehenden  Skizze  vorführt.  Schreiner,89)  ein  vielver- 
sprechender jüngerer  Gelehrter  ungarischer  Heimat,  liefert  viel  Neues,  das 
er  mit  Fleifs  und  Sorgfalt  aus  den  Quellen  selbst  geschöpft  hat,  zur  Ge- 
schichte der  Aschcariten,  jener  theologischen  Schule,  die  unter  den  späteren 
Abbasiden  das  Freidenkertnm  der  Mu  tariliten  erfolgreich  bekämpft  und  das 
scholastische  System  der  Orthodoxie  begründet  hat.  Umgekehrt  interessiert 
C  o  r  b  e  1 1 40)  (vgl.  JBG.  13,  §  6261)  sich  in  erster  Linie  für  das  Archäologische : 
seine  Arbeit  über  Achmed  ibn  Tulun,  den  selbständig  gewordenen  Chalifen- 
statthalter  Ägyptens  (254—70  d.  H.,  868—84  Chr.)  beschäftigt  sich  haupt- 
sächlich mit  den  Bauten  des  energischen  Türkenemirs,  die  aber  auch  ihr 
historisches  Interesse  haben.  Die  Handelsverhältnisse  der  östlichen  Provinzen 
nehmen,  wie  früher,  in  Jacobs41-48)  weiter  vertieften  Studien  den  gröfsten 
Raum  ein;  wenn  ihre  Ergebnisse  auch  vor  allem  der  von  der  heutigen 
Arabistik  arg  vernachlässigten  Kenntnis  den  Realien  zu  Gute  kommen,  sind 
sie  doch  auch  an  manchen  Stellen  geschichtlich  von  Belang. 

Die  Erbfeinde  der  Abbasiden,  die  ägyptischen  Fatimiden,  haben 
das  Beispiel  ihres  Vorgängers  Ibn  Tulun  nicht  aufser  acht  gelassen :  Kairo 
steckt  noch  heute  voll  von  ihren  Bauten  und  Inschriften,  von  denen  eine 
ganze  Anzahl  in  einer  ebenso  gründlichen  wie  gutgeschriebenen  Darstellung 
van  Berchems48)  veröffentlicht  sind. 


S.  387 — 99.  —  32)  X  Maurice  Ansiaux,  Los  confreries  musulmanes  et  lear  role  politique: 
RBelgique  (Avril),  S.  345—65.  —  $3)  X  £.  Lamairesse,  JBG.  13,  §  62171:  AEOA.  15, 
S.  267 — 81.    (Wohl  Auszog  aus  d.  citierten  früheren  Arbeit.) 

34)  w-  Muir,  The  caliphate*.  its  rise,  decline,  and  fall.  London,  Tract.  Soe. 
M.  11.  |[AQR.  3,  S.  257  f.;  SeottGeogrMag.  8,  S.  52  f.;  LitWorld  (25.  Sept.),  S.  237;  New- 
York  Times  (29.  Nov.);  Gottheil:  AmerHebrew  (11.  März  1892);  Independent  (17.  März 
1892),  S.  380;  New- York  Evangelist  (7.  Jan.  1892);  LitWorld  (Bost.)  (5.  Dez.  1891),  S.464.]| 
—  35)  W.  Abbate,  Les  origines  du  Oaire.  Esquisse  hist.  sur  Babylone  et  Fostatt:  BIÄg. 
3.  Ser.  1,  S.  5—18.  —  30)  G.  van  Vloten,  Irdjft:  ZDMG.  45,  S.  161—71.  —  37)  M. 
Schreiner,  Al-Sabti,  d.  Sohn  d.  Harun  al-Ras'id:  ib.  S.  301/2.  —  38)  Aug.  Wünsche, 
Abu  Nu  was:  N&S.  (Febr.),  S.  182—97.  —  39)  M.  Schreiner,  Z.  Gesch.  d.  As'aritentums: 
Actes  8  Congr.  Intern.  Orient.  1  A,  S.  77—117.  —  40)  E.  K.  Corbett,  The  lifo  and 
works  of  Ahmed  ibn  .ülün:  JRAS.  (1891),  S.  527—62  (6  pl.)  —  41)  Georg  Jacob, 
'Welche  Handelsartikel  bezogen  d.  Araber  d.  MA.  aus  d.  nordisch-baltischen  Ländern  ?  2.  um- 
gearb.  u.  verm.  Aufl.  Berlin,  Mayer  &  Müller.  2  BL,  83  S.  M.  2,50.  |[A.  Müller:  GGA. 
19,  S.  774—80;  Virchow:  ZEthnol.  23,  S.  233  f.;  K.  E.  H.  Krause:  ZDA.  35,  S.  269 
bis  274;E.  Glaser:  Ausland  S.  1089  f.;  Wellhausen:  DLZ.  (1892),  No.  18.]|  —  42)  i<L, 
D.  Waren  beim  arabisch-nordisehen  Verkehr  im  MA.  Berlin,  Mayer  &  Müller.  82  S.  M.  1,20. 
J[A.  Müller:  GGA.  19,  S.  774— 80.]|  —  43)  M.  Berchem,  Notes  d'archeologie  arabe. 
Monuments  et  inscriptions  fatimites:  JA.   17,  8.  411— 95  (1   Taf.);  18,  S.  46— 86.    (Auch 


111,334  §  62.    Islam.    Müller. 

Besser  als  sonst  sind  im  Berichtsjahre  die  Seldschuken  gefahren. 
Der  ans  schon  bekannte  türkische  Münzfreund  G&lib  Edhem  (JBG.  13,  §  62'*) 
hat  eine  dem  Vernehmen  nach  sehr  bemerkenswerte  Beschreibung 44)  seiner 
seldschnkischen  Präger  erscheinen  lassen ;  zugänglicher  aber  und  für  manchen 
Historiker  vielleicht  auch  anziehender  ist  eine  neue  Publikation  des  uner- 
müdlichen S chef er,  die  nichts  geringeres  als  die  Schrift  über  allgemeine 
Politik  von  Nizäm-oul-Moulk45)  im  persischen  Texte  darbietet.  Der  geniale 
Minister,  welchem  das  von  den  ersten  Seldschukenfursten  an  der  Spitze 
ihrer  Reiterscharen  überrannte  ungeheure  Ländergebiet  zwischen  Aralsee 
und  Bosporus  seine  staatliche  Organisation  verdankte,  hat  zwei  Werke  ver- 
fallt: Memoiren,  die  leider  unwiederbringlich  verloren  scheinen  (die  unter 
diesem  Titel  erhaltene  Schrift  ist  eine  spätere  Fälschung),  und  die  nnn  ge- 
druckte Sammlung  von  Gedanken  und  Auseinandersetzungen  über  die  Kunst 
des  Regierens,  die  von  allerlei  historischen  Anekdoten  durchsetzt  ist  und  in 
der  vom  Herausgeber  versprochenen  und  daher  in  Bälde  zu  erwartenden 
Obersetzung  die  Teilnahme  weiterer  Kreise  in  Anspruch  nehmen  dürfte. 
Der  Sinn  des  vielseitigen  persischen  Staatsmannes  ist  stets  und  nachdrück- 
lich auf  die  Förderung  der  Wissenschaften  gerichtet  gewesen :  darum  begegnen 
wir  den  Spuren  seiner  Wirksamkeit  auch  in  dem  neuen  Hefte  von  Wüsten- 
feld8i6)  Materialien  zur  Geschichte  der  Schanktischen  Rechtsschule,  das 
wieder  eine  grofse  Menge  wertvoller  Daten  enthält.  Die  Aufspürung  neuer 
Quellen  zur  politischen  Geschichte  der  Seldschuken  hat  sich  schon  seit  ge- 
raumer Zeit  Houtsma  angelegen  sein  lassen.  Bis  auf  ihn  sind  die  Seiten- 
linien des  viel  verzweigten  Geschlechtes  vielfach  in  Dunkel  versteckt  gewesen: 
ein  Übelstand,  der  sich  am  empfindlichsten  in  der  Geschichte  des  klein- 
asiatischen, in  die  grofse  Politik  des  Zeitalters  der  Kreuzzüge  so  vielfach 
verwickelten  Zweiges  geltend  machte.  Jetzt  erhalten  wir  einen  stattlichen 
Band47)  mit  der  im  15.  Jh.  angefertigten  türkischen  Übersetzung  eines  von 
dem  Perser  Ibn  Bibi  verfafsten  Werkes,  das  die  Geschichte  der  klein- 
asiatischen Seldschuken  vom  Tode  Kilidsch  Arslans  (1192)  bis  gegen  1225 
umfafst ;  und  dafs  die  jetzt  von  allen  Seiten  in  Angriff  genommene  archäo- 
logische Erforschung  Kleinasiens  auch  hier  die  litterarischen  Denkmäler 
aus  der  epigraphischen  wird  ergänzen  helfen,  erhebt  Barbier  de  Meynards*8) 
vorläufiger,  kurzer  Bericht  über  eine  Reise  Huarts  in  Kleinasien  zur  er- 
freulichen Gewifsheit. 

Einzelgruppen.  Für  die  Mongolen  sind  wir  von  Anfang  bis 
zu  Ende  gegenwärtig  noch  schlechter  gestellt,  als  für  die  Seldschuken.  Man 
braucht  nur  einmal  einige  Partieen  aus  Deguignes,  d'Ohsson,  Hammer,  v.  Erd- 
mann  da,  wo  einzelne  dieser  Werke  sich  berühren,  mit  einander  zu  ver- 
gleichen, um  zu  sehen,  welch  ein  Wirrwarr  hier  für  Geschichte  gilt.  Ordnung 
kann  natürlich   nicht  gestiftet  werden,   so  lange   die  Quellenschriften  nicht 


bes.,  Paris  1891.  129  S.  [1  Tafel].)  —  44)  G&lib  Edhem,  Essai  de  numiamatiqne 
seldjoukide.  Constantinople.  1309  H.  31,  143  8.  (5  Tafeln),  M.  10.  —  45)  Niiam 
oul- Mo  ulk,  Siasset-Nameh.  Tratte*  de  gonvernement.  Texte  persan,  e*d.  p.  Ch.  Schefer. 
(=  PublicatioDS  de  l'ßcole  des  langnes  or.  Vivantes  3«.  Ser.  7.)  Paris,  Leroox.  2  BL  III. 
216  S.  M.  15.  —  40)  F.  Wüstenfeld  (JB6.  13,  §  62")  DI:  D.  gelehrten  Schafften 
d.  5.  Jh.  (=  Abh.  Ges.  d.  Wiss.  Göttingen.  Bd.  88.)  Göttingen,  Dieterich.  4°.  8.  207—37. 
M.  7.  —  4?)  M.  Th.  Houtsma.  Reoueil  de  textes  relatifs  a  l'hist.  des  Seldjoacides. 
Vol.  3,  I.  Hist.  d.  Seldjoacides  de  l'Asie  Minenre.  Texte  turc.  Leide,  Brill.  2  BL,  828  & 
~  48)  Barbier  de  Meynard,  Note  snr  la  mission  e*pigraphique  de  M.  CL  Haart  en 
Asie  minenre:  CR.  18  (1890),  S.  439—41. 


§  62.    Islam.    Müller.  111,335 

in  den  Originaltexten  vorliegen  und  kritisch  verarbeitet  sind.  Mancherlei 
geschieht  jetzt  in  dieser  Beziehung  von  den  rassischen  Fachgenossen,  in 
deren  Beihe  soeben  ein  in  jeder  Beziehung  hoffnungsvoller  jüngerer  Mit- 
arbeiter, Barthold,  mit  zwei  kleinen  Ausführungen49,50)  eintritt;  von 
ihnen  erregt  besonders  die  erste  durch  die  gelungene  Identifikation  eines 
am  Hofe  des  Mongolenkhans  Eubilai  auftretenden  Sekretärs  und  Dolmetschers 
Ai-sse  mit  dem  von  Johann  de  Monte  Corvino  genannten  Issol,  einem  Italiener 
aus  Pisa,  unsere  Aufmerksamkeit.  Einen  ganz  erheblichen  Fortschritt  aber 
verbürgt  die  Ausgabe  von  Nesäwis  Geschichte  Dschelaleddins,  des  einzigen 
ernsthaften  Gegners,  welchen  Dschingis-Chan  in  Vorderasien  gefunden  hat, 
durch  Hondas;51)  auch  dieser  Text,  die  eine  der  beiden  Hauptquellen  der 
Zeit,  soll  übersetzt  und  damit  für  die  Angaben  d'Ohssons,  der  ihn  benutzt 
hat,  eine  zuverlässige  Kontrolle  geschaffen  werden.  Ein  aus  dem  Persischen 
übertragenes  Leben  Timurs,  welches  der  als  Pionier  der  Wissenschaft  in 
Taschkent  thätige  Ostroumow5*)  hat  drucken  lassen,  dürfte  mehr  von 
sprachlichem  als  von  historischem  Interesse  sein;  das  letztere  findet  jeden- 
falls aber  seine  Rechnung  bei  0 li v e rs  6S)  Behandlung  der  Münzen  des  bisher 
so  überaus  unvollkommen  bekannten  tschagataischen  Mongolenchanates. 

Von  den  Nachfolgern  der  Mongolen  der  'Goldenen  Horde1  in 
Europa  gaben  insbesondere  die  Fürsten  von  Kassimow  Trutowskij54) 
und  Radi  off65)  Veranlassung  zu  epigraphischen  Untersuchungen,  die  mir 
leider  bisher  nicht  vorgelegen  haben.56) 

P ersten.  Immer  reichlicher  beginnen  die  Quellen  für  die  Geschichte 
der  Sefiden  zu  fliefsen.57)  Hörn  hat  nicht  allein  seine  Ausgabe  von 
Schah  Tahmasps  Memoiren  vollendet,58)  sondern  auch  eine  Obersetzung59) 
derselben  gegeben,  an  der  zwar,  wie  am  Texte,  die  Fachkritik  eine  Reihe 
von  nicht  überall  gleichgültigen  Einzelheiten  zu  tadeln  gefunden  hat,  die 
indes  immerhin  in  der  Hauptsache  ihren  Zweck  erfüllen  dürfte.  Will- 
kommene Ergänzungen  zu  den  bekannten  Schilderungen  der  abendländischen 
Reisenden  von  dem  Persien  des  16.  und  17.  Jh.  bietet  neben  dem  von 
Brown60)  veröffentlichten  kurzen  Texte   eines  Venetianers   der   wiederum 


49)  W.  Barthold,  Pizanec  Isol  (D.^Pisaner  Issol):  ZapVostOtdArohObSö.  6,  S.  827/9. 
—  50)  id.,  Mnaulmaiiakija  izvestija  o  Cingisidach-Cbristianaoh :  ib.  S.  880/1.  —  51) 
Mohammed  en-Nesawi,  Eist,  du  aultan  Djelal  ad-din  Mankobirti.  Texte  arabe,  etc.  O. 
Hondas.  (=  Pabl.  de  l'iScole  des  langues  or.  Vivantes,  8*  Se*r.  IX.)  Paris,  Leronz.  2  Bl., 
256  S.,  1  Bl.  M.  15.  |[V.  v.  Rosen:  ZapVoetOtdArchObSö.  6,  S.  883/8. ]|  —  52)  N. 
Ostroumow:  Amir  Timnr.  Obstojatalstra  ego  zizni,  poohody,  ostanovki,  srazenija  i  miry 
(Emir  Timor.  Lebensumstände,  Feldzüge,  Aufenthalte,  Kämpfe  u.  Friedensschlüsse).  Taschkent, 
Lachtin.  1890/1.  2  Bl.,  VI,  116  S.  —  5g)  E.  E.  Oliver,  The  ooins  of  the  ChaghatÄi 
Moghals:  JASB.  60,  I,  S.  8—16,  4  Tfln.  —  54)  W.  K.  Trutowskij,  Tekie  Afgan- 
Hochammed- Suitana  v  g.  Kasimove  a  vnov  otkrytyja  v  nej  mogilnyja  plily  s  nadpisjami 
(D.  Tekfje  d.  Afgan-Mohammed-Sultan  in  Kassimow  u.  d.  in  demselben  neu  entdeckten 
Grabsteine  mit  Inschriften):  Drevnosti  vostoönyja  1,  S.  196—211.  —  55)  W.  Radioff, 
Basbor  nadpisej  nagrobnych  kamnej,  najdennych  v  1886  g.  vnutru  tekin  Schach  Ali-Chana 
▼  Kasimove  (Untersuchung  d.  Inschriften  der  1886  in  d.  Tekfje  d.  Schah  Ali -Chan  in 
Kassimov  gefundenen  Grabsteine):  ZapAkPetersb.  61,  S.  1—8,  2  Tfln.  —  56)  X  L.  Finkel, 
Kapad  Tataröw  na  Leröw  w  roku  1695.  Lemberg.  88  S.  —  57)  X  I.  Ssugorskij, 
Snosenija  s  Persiej  pri  Godunova  (Besiehungen  su  Persien  unter  Godunow):  RW.  (1890), 
10,  8.  105—24.  —  58)  P.  Hörn,  JBG.  18,  §  6274:  ZDMG.  46,  S.  245—91.  |[Shu- 
kowskij:  ZapYostOtdArohObft.  6,  S.  877— 88.]|  —  59)  id.,  Schah  Tahmasps  I.  v.  Persien 
Denkwürdigkeiten  (1515—76),  übers,  u.  mit  Erläut.  versehen.  Strafsburg,  Trttbner.  2  Bl., 
166  S.  M.8.  |[H.  E(thtf):  LCB1.  40;  E.Beer:  GGA.  (1892),  6,  S.  228—  80;  Shuko  wekij: 
ZapVostOtdArchObft.  6,  S.  877— 83.]|  —  60)  Hier.  Lippomano,  A  report  on  the  oon- 


111,336  §  62.    Islam.    Müller. 

von  Schefer61)  herausgegebene  ausführliche  Bericht  des  Jacques  un- 
ter tre  aus  Le  Mans,  der  unter  seinem  Mönchsnamen  Raphael  bekannt 
ist.  Der  kluge  Kapuziner,  der  1644  nach  Ispahan  kam  und  als  Prior  seines 
dortigen  Klosters  1696  im  Alter  von  83  Jahren  starb,  hat  die  vorliegende 
Denkschrift  für  Colbert  geschrieben,  als  dieser  auf  Erweiterung  der  franzö- 
sischen Handelsverbindungen  mit  Indien  und  Persien  sann.  Raphael  war 
damals  schon  über  15  Jahre  in  Persien,  kannte  Land,  Volk  und  Sprache 
gründlich  und  hat  eine  ganz  ausgezeichnete  Arbeit  geliefert,  die  von  Schefer 
mit  allen  wünschenswerten  Erläuterungen  versehen  ist.  Hinzugefügt  hat  der 
Herausgeber  noch  des  Yenetianers  R  o  t  a  (italienisch  1506  zu  Venedig  ge- 
druckte) Geschichte  des  ersten  Sefiden  Isma'il  und  eine  Anzahl  bisher  unbe- 
kannter Briefe  und  Dokumente  über  die  Beziehungen  Frankreichs  zu  Persien 
aus  dem  Archive  des  Pariser  auswärtigen  Ministeriums:  so  stellt  das  Ganze 
ein  äufserst  lehrreiches  Werk  dar,  für  welches  Schefer  der  wärmste 
Dank  gebührt. 

Über  die  Geschichte  des  finsteren,  aber  gewaltigen  Verdrängers  der 
sefidischen  Dynastie,  Nadir  ScJiahs,  sind  wir  seit  lange  gut  unterrichtet;  dann 
aber  klafft  in  unseren  Annalen  eine  ziemliche  Lücke,  die  bis  in  den  Anfang 
der  jetzt  regierenden  'Kadscharen  reicht.  Zu  ihrer  Ausfüllung  nach  der 
Gegenwart  hin  machte  vor  drei  Jahren  Beer  einen  Anfang  (JBG.  11,  §  6280); 
jetzt  erhalten  wir  durch  Mann62)  das  erste  Heft  einer  Ausgabe  des  persischen 
'Resume'  der  Geschichte  seit  Nadir,'  der  wir  raschen  Fortgang  und  bald 
eine  gute  Übersetzung  wünschen. 

Dann  aber  müssen  wir  gleich  wieder  bis  zur  Gegenwart68)  herabgehen, 
um  einige,  zum  besten  Teile  russische64* 6&)  Mitteilungen  über  die  zeitgenös- 
sische Geschichte  des  Babismus**)  zu  erhalten,  jener  merkwürdigen  religiösen 
Neubildung  auf  diesem  mehr  indogermanischen  als  islamischen  Boden,  die  mit 
angstvoller  Grausamkeit  von  den  Regierenden  niedergehalten  wird,  in  der 
aber  gute  Kenner  des  Orients  die  letzte  Hoffnung  für  eine  Wiederbelebung 
des  jetzt  so  darniederliegenden  und  doch  so  glänzend  begabten  Volkes  sehen. 

Von  den  Afghanistan  betreffenden  Veröffentlichungen67'70)  hat  dem 
Berichterstatter  nur  ein  orientierender  Aufsatz  über  die  neueste  Vergangen- 
heit 71)  vorgelegen. 

08tnanen.     Die  ältere  Geschichte  ist  durch  zwei  Aufsätze  7*',s)  ver- 


ditioB  of  Persia  in  the  year  1586,  ed.  by  H.  F.  Brown:  EHR.  7,  8.  SU— 21.  —  61) 
Raphael  Do  Mans,  L' Es  tat  de  Perse  en  1660.  Public*  p.  Ch.  Schefer.  (=  Pabl 
de  l'icole  d.  langues  or.  Vivantes  2«  Ser.  20).  Paris,  Leronx.  2  Bl.,  CXV,  465  & 
M.  20.  |[d'Aviel:  RHD.  5,  S.  614  f.]|  —  62)  Abu'l-Hasan  Ibn  Muhammed  Emin. 
Das  Mujmil  et-tarikh-i-Ba'dnädirije.  Fase.  1.  Gesch.  Persiens  in  d.  Jahren  1747—50.  Hrsg. 
v.  O.  Mann.  Leiden,  Brill.  48,  72  S.  M.  3.  |[Horn:  LCB1.  (1892),  1;  £.:  BLZ. 
(1892),  9.]|  (Z.  Teil  auch  als  Dias.,  Strafsb.  1891.)  —  68)  X  Ahmed  Bey,  La  soeiete 
persane:    La   femme    pereane.     Le   clerge*.     La   religion  et  les  sectes  religieuaes :    KR.  69. 

5.  876—89;  70,  S.  792—803;  78,  S.  528—41.  —  64)  AI.  Tumanskij,  Dva  poftlednkh 
babidakich  otkrovenija  (D.  beiden  letzten  babistischen  Offenbarungen):  ZapVostOtdArchObe«. 

6,  S.  314—21.  —  65)  W.  Shukowskij,  Nedavnyja  Razni  Babidov  v  gorode  Jetde 
(Neuerliche  Hinrichtungen  v.  Babisten  in  d.  Stadt  Jezd):  ib.  8.  821/7.  —  66)  X  Cootti 
Trotter,  A  new  religion:  ScottR.  19,  S.  826—48.  —  67)  X  A.  Forbes,  The  Afghan 
wars  1839—42  and  1878  —  80.  New  ed.  London,  Seele?.  340  S.  M.  6.  —  68) X H.W. 
Belle  w,  Introductory  remarks  to  an  inquiry  into  the  ethnography  of  Afghanistan:  AQB. 
2.  Ser.  2,  S.  261—87.  —  69)  X  id.,  An  enquiry  into  the  ethnography  of  Afghanistan. 
Woking,  Or.  Institute.  |[Ath.  (26.  Des.),  S.  868.]|  —  70)  X  D.  Marceron,  Sur  l'ethiio- 
graphie  afghane:    BSEthnogr.  (Nov.— Dec.),    S.  280/8.    —    71)    X    Jüngste  Schicksale  *. 


§  62.    Islam.    Müller.  111,337 

treten,  bei  denen  neue  orientalische  Quellen  nicht  in  Frage  kamen,  und 
durch  die  Bekanntmachung  einer  wegen  der  Prägestätte  interessanten  Münze.74) 
Für  die  Gegenwart  bietet  C  u  i  n  e  t  s  7ft)  ausführliche  Geographie  der  asiatischen 
Türkei  auch  mancherlei  Angaben  über  Statistik  und  Verwaltung,  und  von 
ethnographischem  Interesse  ist  Tschakyroglus76)  Vorführung  eines  bisher 
so  gut  wie  unbekannten  kleinasiatischen  Türkenstammes«  Aus  der  neuesten 
Geschichte  77)  möchte  ich  nicht  unerwähnt  lassen  die  Nekrologe 78)  über  den  in 
diesem  Jahre  verstorbenen  Staatsmann  Achmed  Wefik,  einen  Vertreter  des 
rücksichtslosen  Alttürkentums,  der  in  der  Reihe  der  zeitgenössischen  türkischen 
Schriftsteller  wohl  den  ersten  Platz  eingenommen  hat. 

Kreuzzüge;  Palästina  und  Syrien;  Arabien.  Die  meisten  der 
hierhergehörigen  Schriften  dürfen  wegen  ihres  hauptsächlich  geographischen 
Inhaltes  nur  kurz  erwähnt  werden,79-85)  und  Hagenmeyers86)  neue  Aus- 
gabe der  Gesta  Francorum  berührt  auch  nur  mittelbar  die  orientalische 
Seite  dieser  Geschichtsperiode.  Dagegen  zeigt  Röhrichts87)  ausführliche 
Arbeit  über  Amalrich  I.,  wie  stets,  jene  gründliche  und  kritische  Verwertung 
auch  der  arabischen  Quellen,  die  seit  seiner  glänzenden  Darstellung  von 
Saladdins  Feldzügen  allgemein  bekannt  ist.  Aus  dem  bisher  erschienenen 
ersten  Teile  einer  'Geschichte  des  Libanon*  in  arabischer  Sprache88)  ist 
nach  des  sachkundigen  Beurteilers  Angabe  für  historische  Zwecke  nicht  viel 
Neues  zu  holen;  dagegen  erfährt  die  Geschichte  der  vom  13.  bis  15.  Jh. 
in  Südarabien  herrschenden  Rasuliden  durch  eine  sehr  sorgfältige  numis- 
matisch-historische Studie  Nützeis89)  wesentliche  Förderung.  Möchte  die 
Thätigkeit  des  gegenwärtig  am  Münzkabinett  des  Berliner  Museums  ange- 
stellten jungen  Gelehrten  für  die  endliche  Herausgabe  des  von  Jahr  zu  Jahr 


augenblickliche  Lage  Afghanistans:  AZgB.  93,  78.  —  72)  R-  N.  Bain,  The  siege  of 
Beigrade  by  Muhamme d  IL,  1— ?8  July  1456  :  EHR.  7,  S.  235—52.  —  78)  Aloys  Schulte , 
D.Schlacht  bei  Sslankamen  (19.  August  1691):  AZgB.  192/8.  —  74)  C.  Peer,  D.  einzige 
türkische  Münze  aus  Bosnien:  NumismZ.  22,  S.  163/4.  —  75)  V.  Cuinet,  La  Turquie 
d'Asie:  ge'ographie  administrative,  statistique,  descriptive  et  raisonnee.  Tome  I.  Paris, 
Leroux.  XVIII,  609  S.  —  76)  Tschak yroglu,  De^t  'Iovqovkcüv  h&voXoyixal  peXSrai. 
Athen.  40  S.  |[W.  T(omaschek):  MittGeogrGesWien  35,  S.  311  f.;  Basset:  RTP.  7, 
S.  187.]|  (Auszug  v.  R.  Wiedemann,  Ausland  No.  18,  S.  841/4;  19,  S.  866—72.)  — 
77)  X  P.  F.  Levanx,  Ghazi  Osman  Pacha.  Souvenirs  hist.  de  la  guerre  des  Balkans. 
Liege,  Godenne.  180  8.  M.  2,50.  —  78)  Obituary  notices  (Ahmed  Vefik):  JRAS.  (1891), 
S.  698—700.  (Vergl.  auch  Ath.  [20.  Juni],  S.  796  f.)  —  79)  W.  Tomaschek,  Z. 
hist  Topographie  v.  Kleinasien  im  MA.  I.  O.  Küstengebiete  u.  d.  Wege  d.  Kreuzfahrer: 
SBAkWien.  Wien,  Tempsky.  106  S.  M.  2.  —  80)  R-  Röhricht,  Karten  u.  Pläne 
z.  Palästinakunde  aus  d.  7.— 16.  Jh.:  ZDPV.  14,  S.  8—11,  87—92,  187—41.  —  81) 
Antonius  de  Cremona,  Itinerarium  ad  Sepulcrum  Domini  (1327,  1330),  mitget.  v.  R. 
Röhricht:  ib.  18,  S.  153—74.  —  82)  R-  Röhricht,  D.  Jerusalemfahrt  d.  Peter 
Sparnau  u.  Ulrich  v.  Tinnstaedt  (1885),  hrsg.:  ZGEBerlin  26,  S.  479—91.  —  88) 
Itinerarium  breve  terrae  sanctae  Patris  Fratris  Leonardi  Du  Clou  Lemovicensis  .  .  . 
ed.  P.  Marcellinus  a  Civetia  cum  socio  suo  Theophilo  Domenichelli.  Florent, 
Ariani.  VIII,  252  S.,  2  Bl.  —  84)  Theoderich,  Description  of  the  holy  plaees 
(ca.  1172  A.  D.).  Translated  by  Aubrey  Stewart.  (=  Palest.  Pilgrims'  Text  Soc.  17.) 
London.  IX  S.,  1  BL,  86  S.  —  85)  G.  Schepss,  Zu  d.  Eybschen  Pilgerfahrten: 
ZDPV.  14,  S.  17 — 29.  —  86)  H.  Hagenmeyer:  Anonymi  gesta  Francorum  et  aliorum 
Hierosolymitanornm.  Mit  Erläut.  herausgeg.  Heidelberg,  Winter.  1890.  IX,  574  S.  |[W. 
A.  Neumann:  ZDPV.  13,  8.  187—90;  Ilgen:  HZ.  30,  S.  520  f.]|  —  87)  R-  Röhricht, 
Amalrich  I.,  König  v.  Jerusalem  (1162—74):  MIÖG.  12,  S.  482—98.  —  88)  p-  Martin, 
Tarife  Lubnan  (übers,  v.  Raschid  el-Chüri  el-Schartüni).  Beyrouth,  Impr.  Cath* 
1889—90.  604  S.  |[M.  Hartmann:  DLZ.  48.]|  —  89)  H.  Ntttsel,  Mttnsen  d.  Rasu- 
liden  nebst  e.  Abrifs   d.  Gesch.  dieser  jemenischen  Dynastie:   ZNumism.  18,  S.  81—156. 

Jakresberiebte  der  Geschiontswissensoliaft.    1891.    I1L  22 


111,338  !  62.    Islam     Müller. 

empfindlicher  zu  vermissenden  Katalogs  der  herrlichen  islamischen  Bestände 
dieser  Sammlung  nutzbar  gemacht  werden! 

Ägypten.  Für  das  MA.  sind  einige  archäologische90"92)  und  ein 
numismatischer  9S)  Beitrag  zu  nennen,  der  letztere  als  seltner  Beleg  für  eine 
ephemere  Regierung  bemerkenswert,  aus  den  ersteren  Ravaisses90)  Fort- 
führung seiner  früher  charakterisierten  Durchforschung  Kairos  besondere 
Hervorhebung  fordernd.  Aus  der  neueren  Geschichte  erhalten  wir  eine 
Zusammenfassung  der  jüngsten  französischen  Memoirenlitteratur  für  Bonapartes 
ägyptische  Expedition94)  und  eine  arabisch  geschriebene  Biographie  des 
Mehemet  Ali,95)  vermutlich  eine  panegyrische  Tagesleistung.  Wie  früh  die 
kriegerischen  Tendenzen  des  Islams  sich  weit  nach  Süden  geltend  machen, 
zeigt  der  von  Nerazzini96)  herausgegebene  und  übersetzte  arabische  Bericht 
über  die  mohammedanische  Eroberung  Äthiopiens  durch  den  Fürsten  Mohammed 
Achmed  von  Harar  im  16.  Jh.,  einen  Vorläufer,  wenn  man  will,  des  Mahdi 
der  Gegenwart,  dessen  Geschichte  von  Wingate  zwar  nicht  wirklich  ge- 
schrieben, aber  durch  eine  umfangreiche  Stoffsammlung97*98)  und  eine  aus- 
führliche Erzählung  nach  englischen  Quellen  wenigstens  vorbereitet  worden  ist. 

Niederländisch- Indien.  Kielstra99)  hat  seine  Geschichte  des 
Unterganges  des  Reiches  von  Bandjermassin  beendet;  aus  der  sonstigen  auf 
den  dortigen  Islam  bezüglichen  Litteratur100"102)  kann  ich  mir  nicht  ver- 
sagen, einen  Artikel  von  Snouck100)  allen  denen  zur  Lesung  zu  empfehlen, 
die  sich  über  die  innere  Wahrhaftigkeit  des  von  den  Engländern  auf  allen 
nicht  zu  ihren  eignen  Kolonieen  gehörigen  Gebieten  geführten  Kreuzzuges 
gegen  die  Sklaverei  etwa  noch  Illusionen  hingeben  sollten. 

Spanien.  Ober  einige  neuere  spanische  Arbeiten,  die  den  Islam  anf 
der  Halbinsel  angehen,  erhalten  wir  willkommene  Auskunft  durch  Alta- 
mi r  a : 108)  er  berichtet  über  Aufsätze  in  dem  mir  nicht  zugänglichen  (Archivo', 
in  welchem  Caballero  Infante  über  die  arabischen  Münzen  von  Denk, 
Chabas  über  eine  arabische  Inschrift  von  Simas  und  über  eine  maurische 
Predigt,  Ribera  über  den  muslimischen  Adel  im  Königreich  Valencia  und 


(Auch  bes.  ah  DIbs.  Jena.  1891.  8°.  80  S.)  —  90)  P.  Ravaisse,  Eaiai  aur  l'hbt 
et  la  topographie  du  Caire  (JBQ.  11,  §  62,eo):  MMissArchFrancCaire  8.  —  91)  Frans- 
Pascha,  D.  Bauten  d.  alten  Kairo:  AZg.B.  120.  —  92)  W.  Innes,  Inscriptioiu 
arabes  en  caracteres  carrls:  Bl£g.  8.  Sir.,  1,  S.  61/7,  6  pl.  —  98)  M.  Hartmas n. 
Zwei  unedierte  Münzen  d.  Mamlukensultans  Salamisch:  ZNumism.  18,  S.  1/4.  —  94) 
The  french  oocupation  of  Egypt:  EdinbR.  (Jan.),  S.  144—74.  —  95)  W.  Mohammad 
Bey  Ferid,  El-bahga  et- tanfiqfja.  Bulak.  1308  H.  204  8.  —  96)  C.  Neraizini. 
La  conquista  mnsulmana  d.  Etiopia  n.  seeolo  16.  Roma,  Forzani.  XXXVIII,  174  S.  M.  4. 
|[L.  Franchetti:  NAnt.  16  Ott.,  8.  787 — 42;  Rohlfs:  PMPGA.  (März  1892),  S.  46: 
Paulitsohke:  Ausland  (1892),  S.  350.]|  —  97)  F.  R.  Wingate,  Chronologie*!  index 
of  events  in  the  Sudan  for  the  years  1881/9  incl.  ...  for  the  Intelligence  Division  of  the 
War  Office.  London,  Her  Maj.  Stat.  Off.  1890.  112  8.  (Auch  in  arabischer  Übersetzas? 
y.  Negib  Abkariüs,  Cairo,  Mahrusa.  112  8.)  —  98)  id.,  Mahdiism  and  the  Egrptiio 
Sudan:  being  an  aecount  of  the  rise  and  progress  of  Mahdiism  and  of  subsequent  ©venu 
in  the  Sudan.  London  u.  New- York,  Macmillan.  680  S.  M.  81.  |[Ath.  (81.  Oct.),  S.  575 f.; 
SatR.  72  (Not.  1879),  S.  605  f.;  Salmone*:  Ao.  (6.  Dec).  S.  498;  PRGS.  18,  S.  740; 
EdinbR.  (Jan.  1892),  S.  282  —  78;  ScottGeogrMag.  8,  S.  52;  WestmR.  Vol.  186,  S.  686; 
Ratz el:  PMPGA.  (März  1892),  Littb.  S.  47  f.;8cottR.  19,  8.286  f.]|  —  99)  E.  B. Kielstra. 
De  ondergang  Tan  het  Bandjennasinsche  Rijk  (JBG.  18,  §  621*1):  IndGids.  18,  8.  819—46, 
1860-87,  1709—82,  2191— 212.  —  100)  C.  Snouck  Hurgronje,  E.  arabischer  Beleg 
z.  heutigen  Sklavenhandel  in  Singapore:  ZDMG.  45,  8.  895—402.  —  101)  X  V.  Barrante». 
Hist.  de  la  pirateria  malayo-mahometana  en  Mindanao,  Jolö  y  Borneo:  BolAeH.  20,  S.  155  9. 
—  102)  XW.F.Andriessen,D.  Islam  in  Niederlandiach-Ostindien:  DRGS.  14,  &  845—51. 


§  62.    Islam.    Müller.  111,339 

ober  die  Begräbnisceremonieen  der  spanischen  Maaren  gehandelt  haben.  Ein 
paar  (nicht  sehr  wichtige)  arabische  Hss.  besprach  Codera;104)  und  seiner 
'Bibliotheca'  arabischer  Texte  hat  derselbe 105)  einen  neuen  stattlichen  Band, 
den  ersten  Teil  der  Gelehrtengeschichte  Ibn  el-Faradhis,  hinzugefügt. 
Nicht  minder  für  die  nordische,  wie  für  die  spanische  Geschichte  von  Wert 
ist  der  von  Fabricius  loe)  übersetzte  und  umseitig  erörterte  Bericht  über 
die  Gesandtschaft,  welche  Abdenachmän  II.  von  Cordova  nach  dem  grofsen 
Normanneneinfall  844  im  folgenden  Jahre  nach  Dänemark  geschickt  hat. 
Was  sonst  den  spanischen  Islam  angebt,  kenne  ich  nur  dem  Namen  nach,107"114) 
mit  einziger  Ausnahme  der  ausführlichen  Studie  Lecoy  de  la  Marches110) 
Qber  die  Wiedereroberung  Major cas  durch  die  Christen. 

Sizilien.  Dafs  die  von  827  bis  964  reichende  sogenannte  'arabische 
Chronik  von  Cambridge*  auf  eine  byzantinische  Quelle  zurückgehe,  hatte 
Batiffol 11B)  erkannt;  nunmehr  erhalten  wir  das  griechische  Original  selbst 
durch  Cozza-Luci  mit  einer  neuen  Ausgabe  des  arabischen  Textes  von 
Lagumina,116)  dem  seit  Amaris  Tode  hauptsächlichsten  Kenner  des 
islamischen  Siziliens.117) 

Westafrika.  Da  Dozys  Ausgabe  von  Abd  el  Wächids  Almohaden- 
geschichte  der  Übersetzung  ermangelt,  wird  Fagnans118)  Auszug  sich  nützlich 
erweisen.  Guins119)  Behandlung  des  Lokaladels  eines  algerischen  Bezirkes 
stützt  sich  auf  arabische  Nachrichten;  daneben  wird  die  Geschichte  einzelner 
Städte,  meist  in  Fortsetzungen  früher  begonnener  Zeitschriftartikel,  nach 
verschiedenen  Richtungen  verfolgt.120"186)  Für  Tunesien  erhalten  wir  aufser 
anderem187*128)  eine  hübsche  Darstellung  der  Kunstdenkmäler  der  alten, 
ooch  heute  für  heilig  erachteten  Hauptstadt  Keirowän  von  A.  Renan.189) 
Für  Marokko  mufs  ich  mich  auf  die  Angabe  einiger  Titel  beschränken.180"188) 


—  108)  R.  Altamira,  Bulletin  hiat.:  RH.  46,  S.  100—28.  —  104)  Fr.  Codera  y 
Zaidin,  Tres  nuevoa  mannscritos  arabes:  BolAcH.  19,  S.  185/8.  —  105)  X  Aben  AI- 
Farad  hi,  Hiat.  virorara  doctoram  Andalaaiae,  ad  fidem  codicia  Tunicensis  ed.  Franciscus 
Codera.  T.  I.  (=  Bibliotheca  arabico-hispana.  T.  VII.)  Matriti,  La  Guirnalda.  414  S. 
M.  38,60.  —  106)  A.  Fabricius,  L'ambassade  d'al-Ghazal  aapres  da  roi  deaNormanda: 
Actes  8.  Congr.  Intern.  Orientalistes  8.  119 — 81.  —  107)  X  A.  Delgado,  Bosquejo  hiat. 
de  Niebla.  I/IV:  BolAcH.  18,  8.  484—551.  —  108)  X  Fr.  Codera  y Zaidin,  Noticias 
de  Murcia  musulmana  i  mitad  d.  aiglo  7  de  la  hegira:  ib.  S.  212/6.  —  109)  X  L.  Pavia, 
11  Cid  e  i  flooi  tempi.  Lettnra.  Milano,  Battezzati.  61  S.  M.  1.  —  110)  A.  Lecoy 
de  la  Marche,  La  croisade  de  Majorqne  en  1229:  RQH.  7,  S.  67—114.  —  111)  X 
Franz- Pascha,  Sur  l'Andaloasie  et  sur  aea  monuments  arabes :  Bitig.  3.  Sir.  1,3.177 — 88. — 
112)  X  F.  M.  Arme  y  Olavarria  y  Haarte,  Eist.  d.  Alcazar  de  Toledo.  Madrid. 
4°.  190  S.  M.  9,60.  —  HS)  X  M.  Danvila  y  Collado,  La  expulsion  de  los  Moriscos 
espanoles.  Madrid.  1889.  4°.  852  8.  |[B.  Oliver:  RQH.  (Avril  1890),  8.  646.]|  — 
114)  X  J.  E.  Diaz-Jime'nez,  Immigracidn  mozärabe  en  el  scino  de  Leon.  El  monasterio 
de  Abellar:  BAcH.  20,  S.  123  —  51.  —  115)  P.  Batiffol,  Note  aar  les  sonrces  de  la 
earoniqne  arabe  dite  de  Cambridge:  CR.  18,  S.  894—402.  —  116)  G.  Cozza-Luci, 
La  cronaca  sicalo-earacena  di  Cambridge,  con  doppio  teato  greco  scoperto  in  codici  con- 
temporanei  d.  Biblioteca  Vaticana  e  Parigina,  con  accomp.d.  teato  arabo  pelCan.  B.  Lagumina 
(Doeam.  p.  serv.  alla  stör,  di  Sic).  Palermo.  1890.  4°.  180  8.  |[I.  Carini:  OsservRom. 
(12./3.  Dm.  1891);  MAH.  1 1,  S.  521/8.]|  —  117)  (JBG.  13)  F.  Gabotto,  Eufemio  e  il  movimento 
Separatist*  n.  Italia  bizantina:  RassSicil.  2.  Ser.  2  (1889).  |[Cipolla:  RH.  48,  S.  129.]| 
Aach  bes.,  Tunis  1890.  82  S.)  —  118)  E-  Fagnan,  L'hist.  des  Almohades  d 'apres 
Abd  el-Wah'id  Merrakechi:  RAfr.  35,  8.  207—87,  281—816.  —  HO)  L.  Guin, 
Le  collier  de  perles  prlcienses  ou  mention  des  principaax  personnages  d'origine  noble  du 
Reris:  ib.  8.  241  —  80.  —  120)  X  J.  Canal,  Monographie  de  Tarrondissement  de  Tlemcen 
(JBG.  18,  §  62158):  BSGOran.  8,  8.  49—66.  —  121)  X  Fr.  de  La  Cueva,  Guerre  de 
Tlemcen    et   conquete   de   cette   ville   par   les  Espagnols   en   1548.    Trad.   de  M.  Bunel: 

22* 


111,340  §  67.    Nordamerika.    Adams;  Vincen  . 

|  67. 

Nordamerika. 

H.  B.  Adams.      J.  M.  Vincent 

(Verwandte!  in  anderen  fj  •.  'Handbuch'  S.  66/7.) 

Allgemeines.  Sammlungen*  Bibliographieen.  Höchst 
interessant  ist  das  von  Jameson  herausgegebene  Werkchen  Aber  die  Historio- 
graphie Nordamerikas.  In  vier  Vorträgen  behandelt  er  die  Geschichtschreiber 
der  neuen  Welt  vom  Hauptmann  John  Smith  bis  in  die  Gegenwart.  In  wenigen 
Worten  giebt  er  sehr  treffende  Charakterbilder.1)  In  H.  Adams'  Essays 
gehören  folgende  Aufsätze  der  amerikanischen  Geschichte  an :  Captain  John 
Smith;  Harvard  College,  1786/7;  Declaration  of  Paris,  1861;  the  Legal- 
Tender  Act;  the  New- York  Gold-Conspiracy ;  the  Session  (Congress)  1869—70.* 
Barnes*  Handbuch  will  die  amerikanische  Geschichte  nur  durch  Auszöge 
aus  den  Quellen  lehren.  Für  die  ältere  Zeit  ist  der  Versuch  ziemlich  gm 
ausgefallen.8) 

Ein  neuer  Band  der  amerikanischen  Historischen  Gesellschaft  enthält 
wiederum  eine  grofse  Anzahl  von  Einzelabhandlungen.4) 

Ein  Verzeichnis  der  Publikationen  der  Bundesregierung  ist  sehr  wünschens- 
wert, weil  man  sonst  die  Titel  nur  in  monatlichen  buchhändlerischen  Berichts- 


ib.  10,  S.  347—98:  12,  S.  226—51.  —  122)  X  L.  Deraaeght,  Tombe  de  Fathma-bent- 
Mohammed  ben  Abd-el-Kerim :  BullGgrArcheolOran.  12 ,  S.  2  7 1  /»>.  — 123)  X  P.  P.,  L'expedition 
espagnole  de  1541  contre  Alger:  RAfr.  35,  S.  177 — 206.  —  124)  X  H.  D.  de  Grammont, 
Documents  algenenz  (JBG.  18,  §  62"*):  ib.  S.  97-108.  —  125)  X  R.  Bouyac,  Hut 
de  Böne.  B6ne  (Paris,  Lerene).  858  S.  M.  3,50.  —  126)  X  G.  Bourjade,  Kot« 
chronologiquee  pour  servir  ä  l'hist.  d' Anmale  (JBG.  18,  §  62 167):  RAfr.  34,  S.  228/8;  35. 
S.  38-96,  161—76.  (D.  Ganze  bes.,  Alger,  Jourdan,  1891.  2  BL,  222  S.,  1  BL,  2  Tb.. 
1  Karte.)  —  127)  X  A.  C  au  tan,  La  conqucte  de  Tunis  en  1636:  MS^mDoubs.  6. 
Ser.  5,  S.  267—820.  (Auch  bes..  Beseiten,  Dodivers.  8°.  1891.  64  S.)  —  128)  X  K. 
Luoiani,  Inscriptions  de  Sfax  (vgl.  JBG.  13,  §  621M):  RAfr.  35,  8.  238—40.  —  129) 
A.  Renan,  L'art  arabe  dans  le  Maghreb-Kairouan :  GBA.  5,  S.  368  —  84;  6,  S.  85—54. 
—  130)  P*  Vigne*,  Origines  et  migrations  des  peaples  Soas-Soas,  d'apres  des  documents 
arabes:  BSGLanguldoc  13  (1890).  —  131)  J.  Pierro t-D esseil ligny,  TraUtf  d'Antoice 
do  Bourbon  avec  le  Cherif  de  Fez  et  tentative  d'expe'dition  au  Maroe:  CR.  Congres  «. 
intern,  d.  cath.  (1891)  Sect.  5,  S.  205—12.  —  132)  Fr.  de  Paula  Valladar.  Üb 
embajador  de  Marruecos  en  Granada  el  ano  de  1766:  REsp.  183,  S.  685 — 96.  —  133) 
T.  de  Cuevaa,  £1  Ksar-el-Acabir :  BSGMadrid  29,  S.  805—82. 

1)  J.  F.  Jameson,  The  bist,  of  bist,  writing  in  America.  Boston,  Houghton.  lf*. 
160  S.  |  1,26.  —  2)  H.  Adams,  Hist.  Essays.  New-York,  Scribnera.  12°.  $  2.  - 
3)  M.  S.  Barnes,  Studies  in  American  Hist.  Boston,  Heath.  $  1,25.  —  4)  Paper*  «f 
the  American  Hist.  Association.  Bd.  V.  New-York,  Putnam.  $4.  (Inhalt :  Jahresbericht  d. 
Protokollführers;  Jay,  Gesch.  in  d.  Erziehung  in  d.  Vereinigten  Staaten;  Andrews,  Theori« 
d.  Dorfgemeinde;  Franke,  Karl  Folien  u.  d.  liberalen  Bestrebungen;  Taylor,  Bismarek 
als  e.  typischer  Deutscher;  Willoughby,    Politische   Tbätigkeit   d.  Einzelstaates;  Ilic#. 

D.  Rede  Mirabeaus,  20.  Mai  1790;  Mace,  Organisation  d.  hist.  Stoffes;  Chsmpbell 
Ursprung  d.  amerikanischen  politischen  Institutionen;  Burr,  D.  Schicksal  Dietrich  Flad>»: 
Harris,  D.  Gesch.  philosophisch  betrachtet;  Dabney,  Ist  d.  Gesch.  e.  Wissenschaft:; 
Bourinot,  Canada  u.  d.  Vereinigten  Staaten;  e.  hist.  Rückblick;  Morgan,  D.  Sklaverei 
in  New-York;  Arnes,  Verfassungsrevision  in  d.  Vereinigten  Staaten;  Mason,  D.  Recht 
d.  Bundesversammlung  auf  Auskunft  über  d.  Thatigkeit  d.  vollziehenden  Gewalt;  Gross. 

E.  wünsohenswerte   Reformation   im   Studium   d.  englischen   Stftdtegeseh. ;   Haikins,  D. 


§  67.    Nordamerika.    Adams;  Vincent.  III  341 

heften  findet.     Während  wir  auf  das  längst  von  der  Regierung  besprochene 
allgemeine  Register  warten,  wird  Bowkers  Liste  sehr  nützlich  sein.5); 

Eine  neue  Unternehmung,  die  sehr  zu  empfehlen  ist,  ist  der  von  der 
Staatsbibliothek  zu  Albany  herausgegebene  Index  of  State  Legislation.  Die 
Gesetze  jedes  Staates,  so  bald  sie  bekannt  gemacht,  werden  nach  Inhalt 
katalogisiert  und  in  einem  Material-Register  verzeichnet.  Wenn  man  sich 
vorstellt,  dafs  44  Staaten  jedes  Jahr  neue  Gesetze  aufhäufen,  so  wird  man 
für  diese  Hülfe  sehr  dankbar  sein.  Texte  werden  natürlich  nicht  angegeben, 
man  sieht  aber  gleich  was  für  Gesetze  beschlossen,  und  wo  sie  zu  finden 
sind.6)  Adams  bringt  die  Rezensionen  einiger  Mitglieder  des  historischen 
Seminars  in  Baltimore,  über  ausgewählte  neue  Geschichtswerke.  *)  Willoughby 
bespricht  die  umfangreichen  statistischen  Publikationen  der  Bundesregierung.8-^) 
Win  so r  hat  einige  Briefe  über  die  Quellen  der  amerikanischen  Geschichte 
in  fremden  Archiven  geschrieben.10'11)  Die  Gesellschaft  für  die  Geschichte 
der  Hugenotten  in  Amerika  giebt  ihren  zweiten  Band  heraus.12) 

^Prähistorisches.  Indianer.  Brinton  versucht  'eine  lingui- 
stische Einteilung  und  ethnographische  Beschreibung  der  eingeborenen  Stämme 
Nord-  und  Südamerikas'  aufzustellen.  'Wir  müssen  die  Urheimat  des  ameri- 
kanischen Eismannes  anderswo  als  in  Amerika  aufsuchen,'  und  nach  der 
Verwandtschaft  der  Sprachen  glaubt  er  alle  Indianer  von  einem  Stamm  ent- 
sprungen. Andere  Forscher  aber  verlangen  stärkere  Beweise  und  heben 
verschiedene  physiologische  Charakterzüge  hervor,  welche  gegen  diese  Theorie 
sprechen.18)  F  e  wkes  Werk  über  die  amerikanische  Ethnologie  ist  dem  Ref. 
nicht  zur  Einsicht  gekommen.14)  Peet  behandelt  eine  besondere  Art  Erd- 
hflgel, nämlich  diejenigen,  welche  Vögel  und  Tiere  darstellen.  Er  beschreibt 
die  Form,  Lage  und  symbolische  Bedeutung,  und  glaubt,  dafs  Dakota-Stämme 
diese  Hügel  gebaut  haben.  Die  Sache  ist  aber  immer  noch  sehr  dunkel.16) 
Die  Berichte  des  Bureau  of  Ethnology  enthalten  wie  immer  wertvolle  Bei- 
träge.16"84) 


Yazoo-Landgesellschaften ;  Weeks,  D.  verlorene  Kolonie  Roanoke.)  —  5)  R.  R.  Bowker, 
United  Stetes  government  publications,  1884—90.  New- York,  Publishers  Weekly.  $  1.  — 
6)  W.  B.  Shaw,  Index  of  State  Legislation  1890/1.  (=  Bulletins  New-York  Stete  Library.) 
Albany,  Stete  Library.  —  7)  H-  B-  Adams  mit  J.  M.  Vincent,  W.  B.  Scaife  u.  a.f 
Seminary  Notes  on  Recent  Hist.  Literatnre.  (=  Johns  Hopkins  Univ.  Studies.  8.  series. 
No.  11/2.)  Baltimore,  Johns  Hopkins  Press.  |  0,50.  —  8)  W.  F.  Willoughby,  Statistical 
publications  of  the  U.  S.  government :  AAAPSS.  2,  S.  286.  —  9)  J.  V.  Cheney,  Cateloguing 
U.  S.  public  documents  in  the  San.  Francisco  public  Library:  LibJSuppl.  16,  S.  61.  —  10) 
J.  Winsor,  London  arohives  of  American  hist.:  NationNY.  62,  S.  258.  —  11)  id.,  America 
in  Italian  libraries:  ib.  58,  S.  9.  —  12)  Huguenot  Society  of  America.  Proceedings.  Vol.  II. 
New- York,  Hag.  Soc.    188  S. 

IS)  D.  G.  B  r  i  n  t  o  n ,  The  American  raee.  New- York ,  Hodges.  12°.  $  2 .  |  [ AmAntiq.  1 8 , 
S.  184.]|  —  14)  J-  W.  Fe  wkes,  American  Ethnology  and  Archaelogy.  Boston,  Hoaghton. 
|  2.  —  15)  8.  D.  Peet ,  Emblematio  mounds  and  animal  effigies.  (=  Antiq.  lib.,  Prehist. 
America,  vol.  2.)  Chicago,  Am.  Antiq.  Office.  880  S.  |  8,50.  (290  Holzschnitte.)  — 
16)  Reports  of  the  D.  S.  Bureau  of  Ethnology.  Washington,  Smithson.  Inst.  4°.  —  17) 
S.  D.  Peet,  The  mysterious  races:  AmAntiq.  18,  S.  255 — 81.  —  18)  id.,  Religion  of 
the  mound-builders:  ib.  S.  807 — 80.  —  19)  id.,  Defensive  worka  of  the  mound-builders: 
ib.  S.  1  89—224.  —  20)  i<L»  Migrations  of  the  mound-builders:  ib.  S.  182—50.  New- York, 
Pntnam.  $  0,75.  —  21)  J»  P*  Shreve,  The  higher  civilixation  of  the  earlier  mound- 
builders:  ib.  S.  151 — 60.  —  22)  W.  J.  Mc.  Gee,  Some  principles  of  evidence  relating 
to  the  antiquity  of  man:  ib.  S.  69—78.  —  23)  J.  Deans,  The  story  of  Skaga  Belus:  ib. 
S.  81/4.  Cindnuati,  West.  Meth.  Bk.  Conc.  120.  J  1.  —  24)  S.  D.  Peet,  Alter  Mounds 
and  Ash.  Pits:  ib.  S.  85—112.  —  25)  id.y  The  great  Cahokia  Mound:  ib.  S.  8—80.  New- 
York,  Fowler  &  Wells.     12°.    $  1,50.  —  26)  J.  H.  Lewis,   Lewis  and  Clarke  and   the 


III  342  §  67*    Nordamerika.    Adams;  Vincent. 

Entdeckungsgeschichte.  Die  skandinavische  Entdeckung  Amerikas 
wird  immer  noch  behandelt,  ohne  dafs  viel  neues  Licht  darauf  geworfen 
wird.  Horsford  giebt  einen  elegant  illustrierten  Band  heraus,  in  welchem 
er  die  sogenannten  isländischen  Festungswerke  in  Massachusetts  beschreibt. 
Der  Vf.  hat  aber  bis  jetzt  wenig  Anklang  gefunden.86"89) 

Das  wertvollste  von  Winsors  Golumbus  ist  vielleicht  in  den  Kapiteln 
über  die  Quellen  und  die  älteren  Biographieen  zu  finden.  Das  ganze  Werk 
ist  überhaupt  reichlich  mit  Citaten  versehen,  viele  ältere  Karten  und  Holz- 
schnitte stellen  die  betreffenden  Männer  und  Ortschaften  dar.  Columbus 
sogar  verschwindet  ein  wenig  hinter  der  Masse  der  Zeugen  und  das  Werk 
ist  vielmehr  eine  Geschichte  der  geographischen  Forschung  im  15.  Jh.  ge- 
worden. Seine  Auffassung  des  Charakters  von  G.  ist  aber  eine  falsche, 
da  er  ihn  an  einem  zu  modernen  Mafsstab  mifst.40"46) 

Howley  bringt  alle  Beweismittel,  welche  zeugen,  dafs  Bonavista  in 
Neufundland,  wie  gewöhnlich  angenommen,  der  erste  Landungspunkt  von 
Cabot  war.  Es  ist  möglich  dafs  es  Cap  Mugford  in  Labrador  war,  in 
keinem  Fall  aber,  meint  der  Vf.,  könnte  es  die  Insel  Cap  Breton  sein.46} 
Interessante  Biographieen  von  J.  Franklin  und  J.  Magellan  lassen  auch  die 
Geschichte  der  Entdeckung  durchschauen.47,48) 

Geschichte  einzelner  Perioden.  Kolonialzeit.  Browns 
Genesis  der  Vereinigten  Staaten  berührt  nur  den  Zeitraum  1605 — 16,  der  wohl 
ein  entscheidender  für  die  Ansiedlung  Amerikas  genannt  werden  darf.  Die 
Urkk.,  welche  B.  gesammelt  hat,  beziehen  sich  hauptsächlich  auf  England. 
weil  dort  das  Generationsverfahren  stattfand.  Viele  sind  zum  ersten  Male 
gedruckt,  viele  zum  ersten  Male  ins  Englische  übersetzt,  andere  bis  jetzt 
noch  nicht  in  England  oder  Amerika  gedruckt  worden.  Er  will  die  Zeug- 
nisse so  vorstellen,  wie  sie  einem  Londoner  der  Zeit  vorkommen  würden. 
Man  darf  nicht  sagen,  dafs  die  Geschichte  durch  diese  Urkk.  sehr  verändert 
wird,  aber  viele  Lücken  werden  ausgefüllt,  und  die  Quellen  sind  auf  sehr 
dankenswerter  Weise  zusammengestellt.49) 


antiquitiea  of  the  Upper  Missouri  River:  ib.  S.  288—98.  —  27)  J»  Deans,  The  rooou- 
symbol  on  the  Totem -posta  on  the  Northwest  coast:  ib.  S.  841/5.  —  28)  A.  S.  Gatsehet. 
fwo  Indian  Documenta.  (Migration 8  of  Tribes):  ib.  S.  249  —  66.  —  29)  Smith,  Legendarr 
invasion  of  the  Sagin aw  Valley:  ib.  S.  889—40.  —  30)  W.  M.  Beauchamp,  Earthworki 
and  Stockades:  ib.  S.  48—51.  —  31)  C.  S.  Wake,  The  Chichimecas:  ib.  S.  229—33.— 
32)  J.  S.  Clark,  Delawares  and  Dakotas:  ib.  S.  284/6.  —  33)  •*•  Crawford.  Neolithk 
man  in  Nicaragua:  ib.  S.  293/5.  —  34)  J*  0.  Pierce,  Pre-hist.  America:  Dial(Ch.)  11,  S.  377. 
35)  E.  N.  Horsford,  Defenses  of  Norumbega.  Boston.  Houghton.  4°.  $7,b0.— 
36)  B.  F.  De  Costa,  Pre-Columbian  discovery  of  America  by  the  Welsh :  KEReg.  4?. 
8.  15  ff.  —  37)  W.  Fiske,  Icelandic  discovery  of  America:  "Nation**.  53,  S.  54  ff.  - 
38)  A.  L.  Clark,  Vinlandand  Norambega:  NewEngMag.,  4  S.  261.  —  39)  Norse  discoverr 
of  America:  ScotR.  18,  S.  841  ff.  —  40)  J>  Winsor,  Christopher  Columbus.  Boston. 
Houghton.  674  S.  $  5.  |[Dial  (Ch.)  VI.  8.  265;  SatR.  72,  S.  671.]|  (Viele  Karten*. 
Holzschnitte.)  —  41)  Fr.  Tarducei,  Life  of  Christopher  Columbus  (from  the  Julian V 
Detroit,  Brownson.  $  2.  —  42)  W.  A.  Paton,  First  land  discovered  by  Colomtas: 
Lippinc.  48,  S.  502.  —  43)  J-  A.  Mooney,  Columbus,  the  Christ-bearer.  New-Tork. 
Cath.  Pub.  Soc.  16°.  $  0,25.  —  44)  S.  H.  M.  Byere,  Ballad  of  Christopher  Colnmba*: 
MAmH.  25,  S.  298.  —  45)  M.  J.  Limb,  Group  of  portraits  of  Columbus:  ib.  26,  S.  241. 
—  46)  M.  F.  Howley,  Landfall  of  John  Cabot:  ib.  S.  267.  —  47)  A.  H.  Markham, 
Sir  John  Franklin  and  the  northwest  passage.  (—  'Worlds  Great  Explorers')  London.  G- 
Philip.  12°.  $  1,25.  |[DublinR.  109,  8.  266  —  82;  Ac.  40,  S.  149.]j  —  48)  F.  H.  R 
Guillemard,  Life  of  Ferdinand  Magellan,  and  the  firet  circumnavigation  of  the  globs. 
(=  «Worlds  great  Explorers'.)    New- York,  Dodd,  Mead  &  Co.     12°.    $  1,25. 


§  67.    Nordamerika.    Adams;  Vincent.  III 343 

Hinsdale  giebt  eine  kurze  Übersicht  der  Periode  und  hat  das  Resultat 
der  Arbeit  Browns  gut  dargestellt. 60)  T  h  w  a  i  t  e  s  bringt  eine  gut  geschriebene 
kurze  Geschichte  des  ganzen  Kolonialzeitalter.51)  Viele  Fragen  aas  dem 
Leben  and  Treiben  der  Eolonieen  werden  behandelt.69"61)  Goode  findet, 
dafs  das  erste  in  Amerika  gebaute  Schiff  nicht  1614  vom  Stapel  gelassen 
wurde,  sondern  viel  früher.  Im  Jahre  1607  wurde  die  'Virginia'  im  Sagadahoc 
gebant;  1594  eine  Barke  in  den  Bermuda-Inseln;  1526  kam  ein  kleines 
Schiff  aus  Georgetown  S.  C,  und  es  ist  beinahe  sicher  festgestellt,  dafs  die 
Spanier  viele  Schiffe  schon  mehr  als  100  Jahre  vor  der  holländischen  Ab- 
siedlung in  New-York  gebaut  haben.62"64) 

Revolution.  Fiskes  Geschichte  der  Revolution  bietet  vielleicht 
nichts  Neues  dar,  der  Vf.  aber  hat  die  Sache  so  scharf  und  klar  dargestellt, 
dafs  das  Werk  höchst  lesenswert  ist.66)  Andere  haben  nur  einzelne  Fragen 
ausgewählt.  Balchs  Franzosen  in  Amerika  erscheint  nun  zum  erstenmal 
im  Englischen.66)  Stone  hat  gutes  geleistet  indem  er  eine  Reihe  Briefe 
von  hessischen  Offizieren  herausgiebt.  Diese  erschienen  zuerst  in  Schlözers 
Briefwechsel,  1776 — 82. 67-68)  Black  studiert  die  ethischen  Grundsätze  der 
Freiheitserklärung.69)    Ford  schreibt  interessant  über  den  ersten  Eongrefs. 70) 

Doniols  grofses  Werk  Aber  die  Teilnahme  Frankreichs  am  Aufbau 
der  Vereinigten  Staaten  hat  den  zweiten  Band  erreicht.  Dieser  enthält 
diplomatische  und  andere  Urkk.,  welche  zu  den  Begebenheiten  vom  Sommer  1779 
bis  zur  Kapitulation  von  Yorktown  in  Beziehung  stehen.  Die  Hauptquellen  sind 
die  Briefwechsel,  Lafayettes  Rochambeaus,  D'Estang  und  der  französischen 
Botschaften  gewesen.  Insbesondere  hat  der  Vf.  den  Feldzug  von  1781  in 
Virginien  behandelt.  Er  hebt  hervor,  dafs  die  Haupt-Mafsregeln  von  den 
Franzosen  geplant  und  ausgeführt  wurden.71)  Grisbys  Geschichte  der 
Virginia  Federal  Convention  wirft  mitunter  interessante  Streiflichter  auf  die 
Gewohnheiten  der  Versammlungen  der  Zeit.72"82) 


49)  Alex.  Brown,  Genesis  of  the  United  States.  Boston,  Houghton.  2  Bde.  1161  S. 
$  12.  |[MAmH.  26,  S.  58;  EngHR.  6,  S.  790;  Nation*!.  52,  S.  285.]|  —  50)  B.  A. 
Hinsdale,  First  English  foundation  in  America:  MAmH.  26,  S.  211.  —  51)  R*  G. 
Thwaites,  The  Colonies,  1492 — 1750.  (=  Epochs  of  Am.  hist.)  New-York  n.  London, 
Longmans  &  Co.  12°.  $  1,25.  —  52)  D.  van  Pelt,  The  Start  of  the  Pilgrims  from 
Delfehaven:  NEngM.  NS.  5,  S.  825.  —  53)  E.  E.  Haie,  Domestie1  and  social  life  in  the 
colonies:  Chaut.  14,  S.  135.  —  54)  Early  settlers  in  English  America:  Black w.  150,  S.  424  ff. 
—  55)  M.  Cham be riain,  The  Belknap  papers  in  the  Mass.  Hist.  Society:  NationNY.  52, 
S.  304.  —  56)  G.  H.  Emerson,  The  roaking  of  the  U.  S.:  UnivQ.  48,  S.  49.  —  57) 
C.  Thomas,  The  Dutch  in  America:  Chaot.  13,  S.  205.  —  58)  The  deposition  of  Thomas 
Pound,  1689  (as  to  piracy):  NEReg.  45,  S.  215.  —  59)  H.  Pyl  e,  Bnccaneers  and  marooners 
of  America.  New-York',  Macmülan.  12°.  $  1,50.  —  60)  J»  Bnrney,  Hist.  of  the 
Bnccaneers  of  America.  New-York  u.  London,  Macmillan.  $  2.  —  61)  Duke  of  Hamilton's 
power  of  attorney,  1726:  NEReg.  45,  S.  71.  —  62)  G.  B.  Goode,  The  ürst  American 
ship.:  MAmH.  25,  S.  392.  —  63)  S.  F.  Harrison,  Glimpse  of  the  siege  of  Lonisborg: 
NEngM.  NS.  6,  S.  261.  —64)  F.  Park  man,  Capture  of  Louisburg  by  the  New  Eng. 
militia:  Atlant  67,  S.  314  ff.,  514  ff.,  621  ff.  —  65)  J-  Fiske.  The  American  Revolution. 
Boston,  HoaghtOD.  12°.  2  vols.  |  4.  | [Nation NY.  53,  g.  72;  Dial  (Ch.)  12,  S.  135.]| — 
66)  T.  Balch,  French  in  America  daring  the  War  of  Independence  of  the  United  States. 
Philadelphia,  Porter  &  Coates.  $  2,50.  —  6?)  W.  L.  Stone,  Letters  of  the  Brunswick 
and  Hessian  officers  during  the  Revolution.  Albany,  Munsell.  258  S.  —  68)  Hessians  in 
the  American  Revolution:  PennsylM.  15,  S.  218.' —  69)  R.  M.  Black,  Ethics  of  the 
Declaration  of  Independence:  AAAPSS.  2,  S.  138.  —  70)  P-  L.  Ford,  The  Association 
of  the  first  Congress:  PolSciQ.  6,  S.  613—24.  —  71)  H.  Doniol,  Hist.  de  la  Participation 
de  la  France  a  l'e'tabli*seraent  des  ßtats-Unis  d'Amenque.  Paris,  Picard.  1890.  4°.  721  S. 
|[PolSciQ.  6,  S.  551/4-JI  —  72)  H.  B.  Grisby,   Hist.   of  the  Virginia   Federal  Convention 


JJI.344  §  67.    Nordamerika.    Adams;  Vincent. 

17  89 — 18  60.  Patton  giebt  eine  kurze  Übersicht  des  nationalen 
Lebens  unter  der  Bundesverfassung.68)  Hewes,  der  im  vorigen  Jahre 
einen  Atlas  zur  Geschichte  der  politischen  Parteien  herausgegeben  hat,  bringt 
nun  zwei  kurze  Aufsätze  Ober  dieselbe.84)  Mors  es  Geschichte  der  demo- 
kratischen Partei  ist  eine  mädsige  und  verständige  Darstellung  dieses  im 
amerikanisch-politischen  Leben  wichtigen  Elements.86) 

W.  Maclay  war  Bundes-Senator  von  Pennsylvanien  1789 — 91.  Während 
der  Zeit  führte  er  ein  Tagebuch  und  schrieb  jeden  Abend  die  Begebenheiten 
des  Tages  nieder.  —  'schrieb,'  sagt  man,  'während  sein  Kopf  durch  die  heftigen 
Diskussionen  des  Senats  noch  erhitzt  blieb.'  Sein  Kommentar  zeigt  den 
Nachteil  dieser  Art  historischer  Quellen.  Seine  Natur  war  keine  milde  und 
sein  Urteil  fällt  fast  ausschliefsüch  sehr  bitter  aus.  Jedermann,  sogar 
Washington,  war  ein  Schurke,  und  der  Eongrefs  war  eine  Versammlung  der 
Verworfenen.  Es  wird  behauptet,  dafs  Maclay  der  Gründer  der  demokratischen 
Partei  war;  es  fehlt  aber  der  Beweis.86)  Green s  Werk  über  die  spanische 
Verschwörung  bringt  insbesondere  den  Beweis  für  die  Versuche  James  Wilkin- 
sons,  John  Browns  u.  a.,  Kentucky  dem  König  von  Spanien  zu  übergeben. 
Miro,  der  Statthalter  von  Louisiana,  sagt  in  einem  Briefe  an  Valdes 
8.  Januar  1788,  (Die  Obergabe  von  Kentucky  in  die  Hände  Sr.  Majestät,  der 
Wilkenson  sich  gänzlich  gewidmet  hat,  würde  diese  Provinz  in  eine  Schanze 
für  das  neue  Spanien  auf  immer  verwandeln.'  Wilkinsons  eigene  Briefe 
zeigen,  dafs  er  verräterische  Absichten  hatte.87) 

Hunt  behandelt  die  partikularistischen  Bestrebungen  in  S.  C.  zur  Zeit 
Galhouns.88)  Eine  Sammlung  von  Aufsätzen  von  G.  Bancroft  enth&it 
eine  Beschreibung  der  Schlacht  im  Erie-See.80)  Schouler,  dessen  Ge- 
schichte der  Vereinigten  Staaten  bereits  früher  besprochen  worden,  hat  einen 
5.  Band  hinzugefügt. *°~**) 


of  1788.  Vol.  2.  (=  Virginia  Hirt.  Coli.  NS.  VoL  X.)  Richmond,  Va.  Hiit.  Soc  411  S. 
—  7<f)  Mrs.  E.  H.  Walworth,  Battlee  of  Saratoga,  1777.  Albany,  MunselL  $  2,60.  — 
74)  M.  D.Raymond,  Washington  at  Tarrytown,  1783:  MAmH.  25.  S.  247.  —  75)  ^- 
S.  Baker,  Itinerary  of  Washington,  1779—88:  PennsylM.  15,  S.  41,  291.  —76)  J- c- 
Ridpath,  Battle  of  Trenton:  Chant.  14,  S.  259.  —  77)  W.  S.  Bakar,  Exchange  of 
Gen.  Charles  Lee:  PennsylM.  15,  S.  26.  —  78)  M.  Philipe,  Headquartere  of  Washington 
and  Wayne  in  Pennsylvania:  Lippinc.  48,  S.  487.  —  79)  L.  J.  Dimmore,  Samuel 
Adams  and  the  American  Revolution:  UnivQ.  48,  8.  295.  —  80)  Unreconstrueted  Loyslists 
in  Boston:  Atlant  67,  S.  571,  858.  —  81)  Claims  of  American  Loyalists:  PennsylM.  15. 
S.  850.  —  82)  N.  H.  Chamberlain,  Campaign  of  Gen.  John  Bargogne,  1777:  KEngM. 
NS.  4,  S.  798.  —  8S)  J«  H.  Patton,  One  hundred  years  of  national  iife  1789— 1889: 
MAmH.  26,  S.  841.  —  84)  F.  W.  Hewes,  Hist.  of  political  parties  of  Ameries: 
Chant.  14,  S.  149  ff.,  279  ff.  —  85)  A.  D.  Morse,  The  Demoeratic  Party:  PolSeiQ.  6. 
S.  598—612.  —  86)  W.  Maclay,  Journal  of  William  Maolay,  United  States  Senator  fron 
Pennsylvania,  1789—91.  New- York,  Appleton.  $  2,25.  |[NationNY.  62,  8.  221 ;  Dial  (Ch.)12. 
S.  78.]|  —  87)  T.  M.  Green,  The  Spanish  Conspiracy.  Cincinnati,  Clarke.  406  S. 
|[MAmH.  26,  S.  78.]|  —  88)  G.  Hunt,  South  Carolina  and  Nullifikation :  PolSeiQ.  6. 
S.  232—47.  —  89)  G.  Bancroft,  Hist.  of  the  battle  of  Lake  Erie,  and  miscellaneoe» 
papers.  New-Tork,  Bonner.  16°.  $  1.  —  90)  J.  Schouler,  Hist.  of  the  United  State» 
under  the  Constitution.  Vol.  5.  New-Tork,  Dodd,  M.  &  Co.  12°,  $  2,25.  —  91)  J-  H. 
Allen,  Anti-slavery;  a  reminiscence :  UnitaR.  86,  S.  194.  —  92)  M.  V.  Moore,  Sern« 
recollections  of  slavery:  NEngM.  NS.  4,  S.  28.  —  9S)  A.  P.  Peabody,  Slavery  as  seea 
by  a  northern  man  in  1844:  AndR.  16,  S.  155.  —  94)  W.  Barrows,  88  years  runniag 
a  boundary  line:  Educ.  12,  S.  1.  —  95)  W.  F.  Ganong,  St.  Croix.  N.  E.  Bouudarr 
of  U.  8.:  MAmH.  26,  S.  261.  —  90)  E.  Spencer,  Napoleon  I.  and  peaee  with  Amtriea. 
1800:  ib.  S.  298.  —  97)  A.  Laugel,  Talleyrand  in  London  and  America:  Nation**.  5«, 
S.  27.  —  98)  E-  H.  Schenck,  Burning  of  the  steamboat  Lexington,  1840:  MAmH.  25, 


§  67.    Nordamerika.    Adams;  Vincent.  III  345 

Bürgerkrieg.  Bigelows  Lehrbuch  der  Kriegsffihrung  wird  haupt- 
sächlich durch  Beispiele  aus  den  amerikanischen  Feldzügen  erläutert.  Nicht 
nur  durch  Citatiou,  sondern  auch  durch  Beschreibung  werden  die  Kämpfe 
der  Revolution  und  des  Bürgerkrieges  benutzt.  Man  findet  Kapitel  über 
Washington  bei  Trenton  1777,  britische  Feldzüge  in  Georgien,  Carolinien 
und  Virginien  1776 — 81.")  Beauregard  erwiedert  einen  Artikel  J.  E. 
Johnstons  über  die  Frage,  welcher  General  der  Befehlshaber  war  in  der 
Schlacht  bei  Manassas  und  wem  der  Sieg  gehört.  B.  sagt,  dafs  J.  sein  Vor- 
gesetzter war  nach  der  Anciennetät,  dafs  er  aber  B.  das  Kommando  gegeben 
hatte,  weil  er  die  Mannschaft  und  die  Lage  nicht  gut  kannte.100)  Forbes 
und  Wilson  bringen  ihre  Erinnerungen;  A01»Aü9)  verschiedene  Regiments- 
geschichten werden  der  schon  langen  Liste  derselben  hinzugefügt,  Bancroft, 
Bigelow  u.  a.  behandeln  ausgewählte  Fragen.  108~116) 

Verfassungsgeschichte.  Ordronaux  hat  Wertvolles  über  das 
amerikanische  Verfassungsrecht  geschrieben.  Er  behandelt  das  Verhältnis 
des  Kongresses  zu  den  Staaten;  das  Fundament  einer  repräsentativen  Ver- 
fassung, seine  Organisation  und  Entwickelung,  und  die  viel  erörterte  Frage 
der  Souveränität.  Weitere  Kapitel  beziehen  sich  auf  Gesetzgebung  und  Voll- 
ziehungsrecht, und  ein  Glossarium  giebt  die  technische  Definition  einer  An- 
zahl Ausdrücke  in  den  Gesetzen,  wie  man  sie  in  hervorragenden  Fällen 
interpretiert  hat.117) 

Burgess  in  seiner  Staatswissenschaft  hat  natürlich  viel  über  die  Ver- 
fassung Englands  und  der  Vereinigten  Staaten  zu  sagen.  Diese  werden  auch 
mit  Deutschland  und  Frankreich  verglichen.  In  seinem  Kapitel  über  die 
Entwickelung  der  Verfassung  behauptet  er,  dafs  diese  Urk.  nur  richtig  erklärt 
wird,  wenn  wir  annehmen  dafs  die  Versammlung  von  1787  sich  als  bevoll- 
mächtigt betrachtet,  d.  h.  als  die  vorläufige  repräsentative  Organisation  des 
amerikanischen  Staates,  die  bevollmächtigt  war,  die  Verfassung  in  Gang  zu 
setzen.     Daraus  folgt,  dafs  die  ursprüngliche  Form  der  amerikanischen  Union 


S.  415.  —  99)  J«  Bigelow  jr.,  Principles  of  strategy,  illustrated  mainly  from  American 
campaign«.  New -York,  Putnam.  4°.  $  7,60.  (82  Karten.)  —  100)  G.  T.  Beauregard  , 
Cominentary  on  the  eampaign  and  battle  of  Manassas.  New- York,  Patnam.  £  1.  —  101) 
£.  Forbes,  Thirty  years  after:  an  artists  story  of  the  grent  war.  Philadelphia,  Fords, 
Howard  4  Hulbert.  Sq.  F.  20  parte.  $  0,50  each.  —  102)  J-  G.  Wilson  and  T.  M. 
Coan,  Personal  reoollections  of  the  war  of  the  re  belli  on.  New- York,  Wiley.  $  2.  —  103) 
F.  Bancroft,  Effbrts  at  compromise,  1860/1:  PolSciQ.  6,  S.  401—23.  —  104)  T. 
Bigelow,  Confederate  diplomatists  and  their  shirt  of  Nessus:  Cent.  42,  S.  113.  —  105) 
A.  B.  Hart,  The  defeat  of  the  South  in  the  civil  war:  NEngM.  NS.  5,  S.  363.  —  106) 
The  civil  war  of  the  United  States:  EdR.  173,  S.  400.  —  10?)  C.  A.  Dana,  Some 
nnpubliehed  hist.  of  the  war:  NAR.  153,  S.  240.  —  108)  D.  Dodge,  Cave-dwellers  of  the 
Confederacy:  Atlant  68,  S.  514.  —  109)  J*  C.  Ropes,  The  civil  war  as  we  see  it  now: 
ScribM.  9,  8.  776.  —  HO)  G.  Morris,  Hist.  of  a  volunteer  regiment.  (=  Wilson's 
Zouaves.)  New- York,  Veteran  Volunteer  Pub.  Co.  $  2.  —  111)  F.  Phisterer,  New- 
York  in  the  war  of  the  rebellion.  New-York,  Phisterer.  #  5.  —  112)  W.  F.  Tiemann, 
Hist.  of  the  159*1».  Regiment,  New-York  State  Volunteers,  1862/5.  New-York,  Tiemann. 
$4.  —  112»)  F.  C.  Philippson,  D.  politische  Krisis  d.  Vereinigten  Staaten  nach  Be- 
endigung d.  Unabhängigkeitskrieges:  VVPK.  (Jg.  27)  3,  S.  1—45,  112—87;  4,  S.  20—42. 
(Ist  Referat  Ober  Fiske:  JBG.  11  [Critical  period  of  Amer.  Hist.].)  —  HS)  The  Kinston, 
Whitehall  and  Goldsboro  (N.  C.)  expedition,  Dec.  1862.  New-York,  W.  W.  Howe.  16°. 
$  1,50.  —  114)  J-  A.  Wyeth  and  W.  R.  Holloway,  Treatment  of  Con föderal  Prisoners  : 
Cent.  42,  S.  757.  —  115)  T.  R.  Oglesby,  Britannica  answered  and  the  south  vindicated. 
Montgomery,  Alabama  Pr.  Co.  $  0,50. — 116)  N-  Appleton,  Harvard  College  during 
the  war  of  the  rebellion:  NEngM.  4,  S.  3. 

11?)  J*  Ordronaux,  Treatise   on  constitutional  law,  and  oonstitutional  limitations. 


111,346  §  <>'•    Nordamerika.    Adams;  Vincent. 

sich  nicht  nach  juristischen  Methoden  auslegen  läfst,  sondern  mufs  durch  die 
politische  Geschichte  und  die  Staatswissenschaft  interpretiert  werden.119)  Der 
verstorbene  Bundesrichter  Miller  war  ebenso  geistvoll  als  Lehrer  wie 
vollständig  als  Jurist.  Er  hat  sich  so  lang  mit  Verfassungsfragen  beschäftigt, 
dafs  sein  Buch  darüber  viel  Wertvolles  verspricht.119) 

H  a  r  1 8  Einleitung  in  das  Studium  des  Bundesstaates  ist  ein  vergleichender 
Umrifs  der  Verfassungen  von  den  Vereinigten  Staaten,  der  Schweiz  u.  a. 
Er  hat  die  verschiedenen  Regierungsabteilungen  von  allen  Staaten  neben 
einander  gestellt,  so  dafs  man  die  Ähnlichkeit  sowohl  wie  die  Abweichungen 
sehr  leicht  bemerkt.120)  Willoughby  bringt  ein  kurzes  Handbuch  über 
die  Verfassung  und  die  Organisation  der  Bundesverwaltung.121) 

Nur  ausnahmsweise  versteht  der  Franzose  ganz  gut  England  und  Amerika. 
Er  ist  in  einem  ganz  anderen  Ideenkreis  geboren,  wo  die  Hauptlehre  immer 
bleibt,  dafs  der  Staat  alles  und  der  Einzelne  als  nichts  gilt  und  dafs  alles 
politische  von  oben  herunter  kommt.  Deshalb  versteht  er  nur  teilweise  das 
angelsächsische  Leben  und  Treiben.  Eine  bedeutende  Ausnahme  aber  findet 
man  in  B  o  u  t  m  y ,  dessen  Verfassungsstudien  den  Franzosen  ihre  Mißgriffe 
andeuten.  Ein  Hauptirrtum  ist,  dafs  man  die  Bundesverfassung  studiert,  ohne 
mit  den  Staaten  zu  rechnen.122)  Das  politische  Leben  in  den  Vereinigten 
Staaten  ist  nur  zu  verstehen,  wenn  man  die  Staaten  und  den  Bund  im  Zu- 
sammenhang studiert.  —  Chambrun  wird  durch  einen  langen  Aufenthalt 
in  Amerika  befähigt,  eine  vergleichende  Darstellung  nutzbar  zu  machen.  Er 
behandelt  das  Gewohnheitsrecht,  das  allgemeine  Stimmrecht,  die  Souveränität, 
die  persönliche  Freiheit,  Rechtsverfahren  u.  s.  w.  Zum  Schlufs  stellt  er 
die  Frage  auf :  'quel  est  le  gouvernement  qui  peut  convenir  ä  une  semblable 
societä  politique?' l28)  —  Bradford  hat  schon  lange  die  Reform  befür- 
wortet, dafs  man  den  Mitgliedern  des  Bundeskabinetts  Sitze  in  der  Bundes- 
versammlung geben  sollte.  Die  Gründe  dafür  sind  noch  einmal  in  seinem 
Artikel  '£ongress  and  the  Cabinet'  klar  dargestellt.124)  —  Carsons  Ge- 
schichte des  Bundesgerichtes  wurde  durch  die  100  j.  Feier  desselben  an- 
geregt. Das  Werk  ist  hauptsächlich  biographisch,  enthält  aber  eine  wertvolle 
Übersicht  der  Entwickelung  dieses  Tribunals.125)  —  Tyler  glaubt,  dafs 
die  Geschichte  des  sogenannten  Beutesystems  (Verteilung  der  Staatsämter 
an  die  siegreiche  Partei)  vielmehr  von  Prinzipien  als  von  Personen  ab- 
hängt. Er  behauptet,  dafs  dieses  Gbel  nicht  bei  der  Regierung  Jacksons, 
sondern  viel  früher  schon  bei  der  Organisation  der  Uniou  1789  — 1H01 
angefangen  hat.126)  —  Baker   giebt  den  Text   der  Verfassung   mit  sorg- 


Philadelphia,  Johnson.  696  S.  (  6.  —  HS)  J.  W.  Bnrgeae,  Political  Science  and 
comparative  constitutional  law.  (=  Systematic  Seriea.)  Boston,  Ginn.  2  vols.  (  5.  | [Atlant 
67,  S.  6Ü4;  NEng.  54,  S.  479;  NationNTf.  68,  S.  240.]|  —  119)  S.  F.  Miller,  Lectnre* 
od  the  Constitution  of  the   United  States.    Albany,  Banks.    $   5.    | [Nation** Y.  53,  S.  494.] 

—  120)  A.  B.  Hart,  Introduction  to  the  study  of  föderal  gorerntnent.  (=  Harrard 
Hist.  Monographs.  2.)  Boston,  Ginn.  $  1,10.  —  121)  W.W.  and  W.  F.  Willoughby, 
Government  and  administration  of  the  U.  S.  (=  Johns  Hopkins  Univ.  Studios  9  **t. 
nos  1/2.)  Baltimore,  Johns  Hopkins  Press.  £  0,75.  —  122)  &  Boutmy,  Studie«  in 
Constitutional  law,  France,  England,  United  States.  New- York  u.  London,  Macmillan.  I-1'. 
£  1,75.  —  123)  A.  de  Chambrun,  Droits  et  laberte's  aux  titats-Unis;  leurs  origine? 
et  leurs  progres.  Paris,  Thorin.  542  S.  [[NationNY.  52,  S.  50S.]I  —  124)  G.  Bradford. 
Congress  and  the  cabinet:  AAAPSS.  2,    8.  289  —  99.    (Auch  separat  abgedruckt.    $  0,50. 

—  125)  H.  L.  Canon,  Hist.  of  the  Supreme  Court  of  the  Unit.  Statea.  Philadelphia. 
Huber.  XVI,  745  S.  $  10.  —  126)  L.  G.  Tyler,  Parties  and  patronage  in  the  United 
States.    (==  Questions  of  the  day.  ser.  No.  68.)    New-York,    Potnam.     12°.     138  8.   $  1. 


§  67.    Kordamerika.    Adams;  Vincent.  III  347 

fältigen  Anmerkungen  heraus;127)  Curtis  eine  Sammlung  wichtiger  Bundes- 
gesetze ebenfalls  annotiert.188)  —  Osgood  glaubt,  dafs  die  politischen 
Ideen  der  Puritaner  nicht  Überreste  der  alten  germanischen  Gewohnheiten, 
sondern  von  der  Verfassung  der  calvinistischen  Kirche  herzuleiten  sind.  Der 
Calvinismus  war  im  Grunde  demokratisch,  jede  Gemeinde  hat  ihre  ge- 
schriebene Verfassung  in  dem  sogenannten  Covenant,  und  das  Eirchenregiment 
beruht  auf  dem  allgemeinen  Stimmrecht  der  Mitglieder.  Diese  Fertigkeit 
in  der  Selbstregierung  liefs  sich  sehr  leicht  ins  politische  Leben  über- 
tragen.129) —  Morey  zeigt,  wie  die  Verfassungen  der  Staaten  sich  aus  den 
Kolonialurkk.  entwickelt  haben,  gerade  wie  die  Verfassung  der  Union  aus 
den  Staaten  Verfassungen  erwachsen  ist.180)  Thorpe  bespricht  die  neuen 
Verfassungen  in  Dakota  Montana  und  anderen  der  Weststaaten.131)  0 b er- 
hol tz  er  betont  die  Thatsache,  dafs  das  Referendum,  welches  für  eine  Eigen- 
tümlichkeit der  Schweiz  gehalten  wird,  sehr  viel  in  den  Vereinigten  Staaten, 
für  Verfassungs-  wie  auch  für  Gesetzesordnungen  gebraucht  wird.189)  Andere 
Arbeiten  seien  kurz  erwähnt.188'1*6) 

Sirchengeschichte.  Am  Schlüsse  des  Freiheitskrieges  befand 
sich  die  englische  Kirche  in  einer  traurigen  Lage.  Die  Pastoren  waren 
vertrieben  und  die  Gemeinden  mutlos  geworden.  Gerade  zu  dieser  Zeit 
erschien  eine  kleine  Broschüre  unter  dem  Titel  'Der  Fall  der  episkopa- 
len Kirchen',  worin  der  Verfasser  einen  Plan  für  die  Organisation  einer 
freien  amerikanischen  Kirche  darlegte.  Dieser  Plan  wurde  schliefslich 
adoptiert  und  ist  im  Grunde  die  Verfassung  dieser  Kirche  geblieben.  Perrys 
Buch  bringt  viel  Wertvolles  über  die  Kirchengeschichte  Amerikas  über- 
haupt.147) —  Eatons  'Englische  Kirche  in  Nova  Scotia'  ist  ein  Beitrag  sowohl 
zur  Geschichte  der  Revolution,  wie  zur  Kirchengeschichte  der  östlichen 
Staaten.  Nova  Scotia  ist  der  älteste  Bischofsitz  der  englischen  Kirche  in 
Amerika  und  hatte  anfangs  alle  Gemeinden  des  Kontinents  sogar  auf  den 
Inseln  Bermudas  eingeschlossen.  Daraus  wurde  1793  der  Bischofsprengel 
Quebec   gebildet.     Die  Kirche   in  Nova  Scotia  fing  aber  erst  zur  Zeit  der 


—  127)  A.  J.  Baker,  Airaot.  Constitution  of  the  United  States.  Chicago,  Callaghan. 
$  4.  —   128)  R.  H.  Cnrtis,  Important  föderal  Statutes  an  not.    Chicago,  Callaghan.    $  2. 

—  129)  H.  L.  Osgood,  Political  ideas  of  the  Puritans:  PolSciQ.  6,  S.  1—28,  201—31. 

—  ISO)  W.  C.  Morey,  Genesis  of  a  written  Constitution:  AAAPSS.  1,  S.  529  —  67.  (Auch 
separat  abgedruckt.  $  0,50.)  —  131)  F.  N.  Thorpe,  Recent  Constitution  making  in 
the  Unit.  States:  ib.  2,  S.  146.  (Auch  separat  abgedruckt.)  —  132)  E.  P.  Oberboltzer, 
The  American  Referendum.    (=  Law- making  dt  Populär  Note):  AAAPSS.  2,  S.  824 — 44. 

—  133)  Arkansas  Constitution.  Little  Rock*  Press  Pr.  Co.  net.  |  4.  -  134)  W. 
W.    Admire,    Political    and   legislative    handbook    of  Kansas.     Topeka,    Crane.     $    2,15. 

—  135)  Swiss  and  American  Constitutionalism :  NationNY.  53,  g.  291.  —  136)  W.  £. 
Bullock,  Evasion 8  of  the  Constitution:  ib.  S.  494.  —  137)  J-  Bryce,  Legal  and  Con- 
stitution al  aspects  of  the  NewOrleans  lynching  affair:  NewR.  4,  S.  385.  (Auch  in  Liv. 
Age.  Bd  189,  S.  579  ff.)  —  138)  W.  L.  Scruggs,  The  Monroe  Doctrine:  MAmH.  26, 
S.  89.  —  139)  L.  J.  Dinsraore,  Daniel  Webster  and  the  growth  of  constitutional 
science:  UnivQ.  48,  S.  4*24.  —  140)  J*  A.  Woodburn,  States  of  the  U.  S.  made  from 
colonies:  Chaut.  14,  S.  270.  —  141)  C.  R-  Penee,  Construction  of  the  14*h.  Amend- 
ment: AmLawRev.  25,  S.  536.  —  142)  A.  B.  Hart,  The  shire  in  the  American  colonies: 
Chaut.  14,  S.  274.  —  143)  A.  H.  F.  Lefroy,  British  versus  the  American  System  of 
national  government.  Toronto,  Williamson.  $  0,25.  —  144)  J-  Wenzell,  Comparative 
view  of  the  executive  and  legislative  depts.  of  the  U.  S.,  France,  England  and  Germany. 
Boaton,  Heath.  $  0,20.  —  145)  W.  H.  F.  Henry,  The  voiee  of  the  people.  Danville, 
Sherrül.    |  3,75.  —  146)  W.  E.  Burke,  Federal  finances.    Boston,  Heath.    12°.    $  1,25. 

14?)    W.    S.    Perry,  General    ecclesiastical   Constitution    of  the   American    church. 


1X1,348  §  67-    Nordamerika.    Adams;  Vincent. 

amerikanischen  Revolution  an,  stark  zu  werden,  indem  viele  Loyalisten,  Geist- 
liche sowie  Laien  aus  den  Vereinigten  Staaten  vertrieben  wurden.  Neue 
Kirchen  wurden  gebaut  und  eine  starke  Missionsthätigkeit  entwickelte  sich. 
1789—90  wurde  Kings  College  gegründet.148/9)  Die  Beiträge  der  ameri- 
kanischen Gesellschaft  für  Kirchengeschichte  werden  durch  einen  zweiten 
Band  vermehrt.150156) 

Kulturgeschichte.  Whites  Philosophie  der  amerikanischen  Litte- 
ratur  will  die  unabhängige  organische  Entwickelung  derselben  hervorheben. 
'Unsere  Litteratur  hat  sich  wirklich  mit  einer  wunderbaren  Freiheit,  Energie 
und  Vollkommenheit  entwickelt.'     Der  Vf.    versucht   auch   den    engen  Zn- 
sammenhang der  Litteratur  mit  der  Geschichte  der  Vereinigten  Staaten  klar 
zu  machen.157)    Knortz  in  seiner  Geschichte  der  amerikanischen  Litteratur 
hat  das  Material  sehr  fleifsig  gesammelt,  zeigt  aber  grofsen  Mangel  an  Per- 
spektive in  der  Behandlung.158)  Leclerc  bespricht  hauptsächlich  die  ökono- 
mischen und  religiösen  Krisen  in  den  Vereinigten  Staaten.159)    Gaullienrs 
Stades  Americaines  haben  mit  sozialen  Fragen  zu  thun.160)    Aufsätze  Aber 
die  angelsächsische  Einheit,161)  die  Erziehung,162"165)  über  Frauenarbeit1 6*. 
und   Aber   die  Negerfrage  sind  zu  erwähnen.167-168}    Da  Liberien  anfangs 
hauptsächlich   von  amerikanischen   Schwarzen   bevölkert  wurde,  so  ist  die 
Geschichte  dieser  Kolonie  eng  mit  der  der  Vereinigten  Staaten  verflochten. 
Es  war  ein  Versuch,  die  Sklaven-  sowohl  als  andere  soziale  Fragen  durch  die 
Auswanderung   zu   lösen,   schlug   aber  fehl.169)     Glowes  Buch    Aber  das 
schwarze  Amerika  enthält  feine  Beobachtungen  über  den  Kampf  der  Bässen 
im  südlichen  Teil  der  Vereinigten  Staaten.    Das  Kapitel  über  'den  Exsklaven 
als  Herrn'  ist  eine  kurze  Geschichte  der  Periode  der  Rekonstruktion  nach 
dem  Bürgerkriege.     Die  gegenwärtige  Lage  wird  als  sehr  ernst  beschrieben, 
da   die   politische  Tbätigkeit   der  Schwarzen    fast  nichtig  geworden.    Seine 
'ideale  Lösung'  ist  immer  die  alte,  nämlich  allgemeine  Übersiedelung  nach 
Afrika   auf  Kosten   der  Bundesregierung.     Hier   sollte  ein  Negerstaat  auf- 
gerichtet werden,  der  das  Erbteil  sowohl  der  Auswanderer  wie  der  wilden 
Afrikaner  werden  sollte.170) 


(=  Bohlen  lectures,  1890).  Boston,  Whittaker.  12°.  291  S.  $  1,50.  —  148/9)  *• 
W.  H.  Eaton,  The  Church  of  England  in  Nova  Seotia  and  the  Tory  clergy  of  the 
Revolution.  Boaton,  Whittaker.  12°.  XIV,  820  S.  $  1,50.  —  150)  American  Society 
of  Church  History.  Volume  II.  part.  ist.  New- York,  Putnam.  $  1,50.  —  151)  «*•  & 
Linn,  The  Reformed  Church  in  America.    A  retrospect,    1791 — 1891:  RefQ.  38.  S.  467. 

—  152)    Was  John  Wesley  the  father  of  American  Methodisni?:    MetbRev.  51,   S.  618. 

—  153)  R-  Singleton,  The  Colonial  Meeting-house :  MAmH.  26,  S.  484.  —  154) 
J.  S.  Preeton,  Roman  Catholicism  in  America:  AmCathQ.  16,  S.  896.  —  155)  H-  B 
Merriam,  Philosophical  aspects  of  the  School  of  1830:  AndR.  15,  S.  268.  —  156) 
J.  E.  C.  Bodley,  Catholic  democracy  in  America.    Baltimore,  Murphy,  net.  4  0,25. 

157)  O.  White,  Philos.  of  American  Literature.  Boston,  Qinn.  16°.  66  S.  — 
158)  K.  Knortz,  Gesch.  d.  amerikan.  Litteratur.  Berlin.  2  Bde.  482  u.  491  8.  |[DLZ. 
38,  S.  1377  (ungünstig).]!  —  159)  M.  Leclerc,  Choses  d'Amerique.  Paris,  Plön.  12#. 
277  S.  —  160)  (H.)  Gaullieur,  Ätudes  Amencaines.  Paris,  Plön.  12°.  299  S.  — 
161)  Earl  of  Meath,  Anglo-Saxon  Unity:  Fortn.  55,  &  615  ff.  —  162)  J.  J»y,  The 
demand  for  education  in  American  Hist. :  MAmH.  25,  S.  99.  —  168)  F.  C.  Per k in». 
Cornell  University.  New-York,  Wiley.  $  1,50.  —  164)  T.  N.  Page,  Literature  in  the 
South  since  the  war:  Lippinc.  48,  S.  740.  —  165)  J.  Hawthorne  and  L.  Lemmon. 
American  Literature.  Boston,  Heath.  12°.  $  1,25.  —  166)  Annie  N.  Meyer,  Womani 
work  in  America.  New-York,  Holt.  12°.  $  1,50.  —  167)  A.  Crummell,  Arnes  and 
America.  Springfield,  Willey.  $  1,50.  —  168)  W.  C.  Bruce,  Negro  Problem.  Baltimore, 
Murphy.  $  0,25.  —  169)  J-  H.  T.  Mc.  Pherson,  Hist  of  Liberia.  (=  Johns  Hopkins  Cnir. 


§  67.    Nordamerika.    Adams;  Vincent.  111,349 

üioffraphieen*  Ammens  Werk  enthält  hauptsächlich  die  Erinne- 
rungen eines  langen  Lebens,  trägt  aber  nicht  weniges  znr  Geschichte 
der  amerikanischen  Flotte  bei.171)  Wir  erwähnen  verschiedenes  Ober 
Beecher,17*)  Belknap,178)  Bradford,17*)  Brainerd,  den  Indianer-Missionar,176) 
Brewster,176)  Brown,177)  Byrd,178)  Carter,179)  Clark e,180)  Clap.181) 
Mc.  Langhlins  Biographie  von  Cafs  versucht  nnr  die  gröfseren  Züge 
seines  Lebens  zu  geben.  Als  Quellen  sind  keine  Tagebücher,  kein  grofser 
Briefwechsel,  nur  einige  Bände  gedruckter  Reden  übergeblieben.  Cafs 
war  ein  tüchtiger  Offizier  im  Kriege  mit  England  1812  und  hat  sein  Schwert 
zerbrochen,  um  seine  Stimmung  bei  der  Kapitulation  Halls  zu  zeigen.  Später 
wurde  er  Statthalter  in  Michigan  und  nachher  Minister  des  Auswärtigen 
während  einer  sehr  wichtigen  Periode.188)  J.  Dickinson  mufste  das  Mifs- 
fallen  seiner  Zeitgenossen  dulden,  weil  sein  Urteil  über  die  revolutionären 
Vorgänge  nicht  das  allgemeine  war,  die  spätere  Zeit  aber  hat  ihm  seine 
Rechtfertigung  gegeben.  S  t  i  1 1 6  behauptet,  dafs  er  der  erste  war,  der  den 
Widerstand  gegen  englische  Steuermafsregeln  befürwortet,  und  zwar  als  ver- 
fassungswidrig. Die  Freiheitsdeklaration  aber  kam  ihm  als  unzeitgemäfs  vor 
und  deshalb  wurde  er  unbeliebt.188-18*)  —  Elliott185)  und  Frothingham186) 
seien  kurz  erwähnt.  Finney  war  ein  merkwürdiger  Theologe  seiner  Zeit  und 
ein  ergreifender  Prediger  bis  in  ein  hohes  Alter.187)  —  Garrison  wird 
unter  die  Reformer  Amerikas  eingereiht;188)  die  Familie  Goodwin,189) 
Alex.  Hamilton,190* 191)  Hall,192)  Hamlin,198)  Harvard  (N.  174),  Hecker,194) 
Hitchcock,195)  Hoare,19«)  Hopkins,197)  Houston,198)  Hudson.199)    Das  Leben 


Ftudiee.  9&.  »er.  No.  10.)  Baltimore,  Johns  Hopkins  Pr.  $  0,50.  —  170)  W.  L.  Clowes, 
Black   America.    New -York  u.  London,  Cassell.    12°.    XIII.  240  S.    $  1,50. 

171)    D>  Ammen,    The    old  navy  and  the  new.    Philadelphia,    Lippincott.    558  S. 

—  172)  J*  R.  Howard,  Henry  Ward  Beecher.  Philadelphia,  Fords,  Howard  &  Hulbert. 
12°.  $  0,76.  —  17S)  G.  E.  Ellis,  Jereray  Belknap:  Atlant  67,  S.  648.  —  174)  J. 
Winsor,  With  Bradford  and  John  Harvard:  KationNT.  52,  S.  67.  —  175)  J-  P»ge, 
David  Brainerd,  apoetle  to  the  North  American  Indiana.  (=  Missionary  hiographics  Ser. 
No.  3.)  Chicago,  Revell.  12°.  $  0,75.  —  170)  E.  C.  Savidge,  Life  of  Benjamin 
Harris  Brewster.  Philodelphia,  Lippincott.  12°.  $  1,50.  — 177)  W.  P.  Garrison ,  Capt. 
John  Brown:  Prelndes  of  Harpers  Ferry:  AndR.  15,  S.  55  ff.,  309  ff.  —  178)  C.  O. 
Harrison,  Col.  William  Byrd,  of  Westover.  Va.:  Cent.  42,  S.  168.  —  179)  R.  Carter, 
Robert  Carter:  bis  life  and*  work,  1807—89.  New- York,  Randolph.  $  1,50.  —  180)  J. 
T.  Clark e,    Autobiogrophy,   diary  and  correspondence.  -Boston,  Hoaghton.    12°.     $  1,50. 

—  181)  Thomas  Clap,  President  of  Tale  College:  NEng.  55,  S.  427.  — •  182)  A.  C. 
Mc.  Langhlin,  Lewis  Caas.  (=  American  Statesmen  Ser.)  Boston,  Honghton.  12<>.  363  S. 
$  1,25.  |[MAmH.  26,  S.  160;  PolSciQ.  6,  S.  556/9  (ungünstig.)] |  —  183)  C.  J.  Stille*, 
Life  and  times  of  John  Dickinson.  Philadelphia,  Lippincott.  $  8.  | [Nation** Y.  52,  S.  405,  427  ; 
PennsylMag.  15,  S.  1  ff.;  Dial  (Ch.)  12,  S.  71.]|  —  184)  A.  U.  Wharton,  John  Dickinson: 
Lippine.  47,  S.  657.  —  185)  Capt.  John  Elliott  of  Boston,  1722:  NEReg.  45,  S.  278. 
•-  180)  O.  B.  Frothingham,  Recollections  and  Impression»,  1822  —  90.  New- York, 
Putnam.  12°.  $  1,50.  —  187)  G.  F.  Wright,  Charles  Grandison  Finney.  (Amor.  Religions 
Leaders.)  Boston,  Honghton.  12°.  $  1,25.  —  188)  A.  H.  Grimke,  William  Lloyd 
Garrison.  the  abolitionist.  (=  American  Reformers.)  New- York,  Funk  &  Wagnalls.  12°.  $  1,50. 

—  189)  J»  J*  Goodwin,  The  Goodwins  of  Hartford,  Conn.  Hartford,  Brown.  $  6.  - 
190)  L.  H.  Boa  teil,  Alexander  Hamilton,  the  constrnctive  8 täte sm an.  Chicago,  Mc. 
Clurg.  12°.  $  0,50.  —  191)  E.  P.  Powell,  Alex.  Hamilton:  Arena  3,  S.  678.  — 
192)  C.  C.  Jones,  Lyman  Hall:  MAmH.  25,  S.  35.  —  198)  E.  Knight,  Hannibal 
Hamlin;  an  oldfashioned  sUtesman:  Overland  NS.  18,  S.  519.  —  194)  W.  Elliot,  Life 
of  Father  Hecker.  New -York,  Colambus  Press.  $  1,50.  —  195)  C.  A.  Staples,  Rev. 
Enos  Hitchcock;  a  chaplain  of  the  Revolution :  UnitR.  85,  S.  267.  —  190)  Wil1  of 
Charles  Hoare,  1638:  NEReg.  45,  S.  285.  —  197)  A.  V.  G.  Allen,  Dr.  Samuel  Hopkins: 
Atlant  68,  S.  767.  —  198)  H.  Bruce,  Life  of  General  Houston,   1793—1868.    (=  Makers 


1 , 


111,350  §  67.    Nordamerika.    Adame;  Vincent. 

Patrick  Henry  von  seinem  Enkel  geschrieben,  bildet  den  wichtigsten  Beitrag 
des  Jahres  znr  Kolonial-Biographie.200)  Weiter  erwähnen  wir  Higginson,*01! 
Howe,202)  Izard,208)  Andrew  Jackson,204"206)  'Stonewall'  Jackson,207-08; 
Jays  Werke,  Bd.  II,209)  Jefferson,210'*11)  Jennison,212)  A.  Johnson,213) 
Sir  Wm.  Johnson,214)  den  grofsen  Herrscher  der  Indianer  der  Koloniai- 
Periode  J.  E.  Johnston,215)  Larrabee,216)  Laurens,217)  Law,218)  Lewis,21») 
und  vieles  über  Lincoln.220"280)  Die  grofse  Biographie  von  Nicolay  und 
Hay  darf  wieder  erwähnt  werden,  wegen  der  wichtigen  Rezensionen.  Maynard 
fragt  nach  Lincolns  religiösen  Ansichten;  Chittenden  stand  zn  ihm  einmal 
in  sehr  nahen  persönlichen  Beziehungen.  Schurz  hat  uns  die  beste  kurze 
Biographie  gegeben.  Er  hat  ihn  sehr  treffend  charakterisiert.  'Es  war 
entschieden  das  bezaubernde  Gemisch  verschiedener  Eigenschaften  und 
Kräfte  —  die  hohen  mit  den  gewöhnlichen,  die  idealen  mit  den  sonder- 
baren, das  was  er  geworden,  mit  dem,  wobei  er  immer  geblieben  — , 
das  hat  ihm  einen  so  anziehenden  Charakter  gegeben,  und  ihn  zu  dem 
gröfsten  Führer  in  der  gröfsten  Krisis  unseres  nationalen  Lebens  heran- 
gebildet.1 —  Ljvingston,281)  Longfeilow,282)  Ludlow288)  seien  kurz  er- 
wähnt.    Das   Leben   und  die   Werke  H.    Manns,   der  so  viel  für  die  Er- 


of  America.  Ser.)  New-York,  Dodd.  12°.  |  0,75.  —  199)  J.  A.  Glenn,  William  Hudson, 
mayor  of  Philad.,  1725:  PennaylM.  15,  S.  886.  —  200)  W.  W.  Henry,  Patrick  Henry. 
8  vole.  New-York,  Scribnere.  $  4.  —  201)  T-  W.  Higgineon,  Life  of  Franc»  Hig- 
ginson,  first  minister  in  tbe  Massachusetts  Bay  colony.  (=  Makers  of  America.)  New-York, 
Dodd,  Mead  &  Co.  16°.  $  0,75.  —  202)  F.  B.  Sanborn,  Dr.  S.  C.  Howe,  tbe  philan- 
thropist.  (=  Am.  reformers.)  New-York,  Funk  &  W.    12°.  $  1,50.    |[NationNY.  68,  S.  ?19.]| 

—  203)  6.  E.  Manigault,  Military  career  of  Gen.  G.  Izard:  MAmH.  26,  S.  457.  - 
204)  O.  Dyer,  General  Andrew  Jackson.  New-York,  Bonner.  12°.  $  1.  —  205)  LeUer 
of  Andrew  Jackson  to  W.  Snodgrass,  1818:  MAmH.  26,  S.  474.  —  206)  T.  Koosevelt, 
Andrew  Jackson:  Chaut.  12,  S.  477.  —  207)  M.  A.  Jackson,  Life  and  letters  of  Gsb. 
T.  J.  Jackson.  New-York,  Harper.  12°.  $  2.  —  208)  H.  M.  Field,  Stone wall  Jackton : 
Harper  88,  S.  907.  —  209)  J-  J*y>  Writings  and  correspondenee.  Vol.  2.  New-York, 
Pntnam.    $  5.  —  210)  E.  P*  Powell,   A  study  of  Thomas  Jefferson:  Arena  3,  S.  711 

—  211)  0.  J.  Little,  Thomas  Jefferson:  Cbaut.  14,  S.  141.  —  212)  R.  8.  Cullom, 
Extracts  from  tbe  Journal  of  William  Jennison  jr. :  PennsylM.  15,  S.  101.  —  213)  C» 
Aldrich,  Eloquence  of  Andrew  Johnson,  1861:  MAmH.  25,  S.  47.  —  214)  w-  & 
Griffis,  Sir  Wm.  Johnson  and  the  six  nations.  (=  Makers  of  America.)  New-York, 
Dodd,  Mead  &  Co.  12°.  $  0,75.  —  215)  J.  D.  Cox,  Gen.  Jos.  £.  Johnston:  Nation*?. 
52,  8.  255;  58,  S.  488.  —  216)  C.  Aldrich,  Capt.  A.  A.  Larrabee,  an  early  W«t- 
Pointer:  MAmH.  25,  S.  871.  —  21?)  Letters  of  Henry  Laurens.  1775:  ib.  S.  459.  - 
218)  F.  A.  Myers,  John  Law  of  Indiana:  ib.  S.  400.  —  219)  M.  J.  Wright,  Goveroor 
Merriwether  Lewis:  ib.  26,  S.  135.  —  220)  Nicolay  and  Hay,  A.  Lincoln:  a  bist 
New-York,  Century  Co.  10  Bde.  $  8  per  rol.  |[PolSciQ.  6,  S.  711—24?  Qnar.  17S. 
S.  883;  Atlant  67,  S.  721;  Westm.  135,  S.  635;  ib.  136,  S.  1,  124,  255;  Spec.  66. 
S.  563,  628;  NaüonNY.  62,  S.  13,  34.]|  (JBG.  13,  III,  315.)  —  221)  J-  M.  Scovtl, 
Personal  recollections  of  A.  Lincoln:  Orerland  NS.  18,  S.  497.  —  222)  J-  G.  Nicola?, 
Personal  appearance  of  A.  Lincoln:  Cent.  42,  S.  932.  —  223)  H.  Greeley,  An  Estimttt 
of  Lincoln:  ib.  S.  371.  —  224)  L.  E.  Chittenden,  The  faith  of  Lincoln:  Harper  82, 
S.  385.  —  225)  id.,  Lincoln  and  the  sleeping  sentinel:  MAmH.  25,  S.  405.  —  Ztt) 
Mrs.  N.  C.  Maynard,  Was  Abraham  Lincoln  a  spiritualist P  Philadelphia,  Hartranft.  $  1,50. 

—  22?)  F.  Bancroft,  Lincoln  and  Seward  and  their  latest  biographers:  PolSciQ.  *\ 
S.  711—24.  —  228)  C.  W.  French,  Abraham  Lincoln,  the  liberator.  (=  Awericta 
Reformers.)  New-York,  Funk  &  Wagnalls.  12°.  $  1,50.  —  229)  L.  E.  Chittenden, 
Recollections   of  President   Lincoln    and   his   Administration.     New-York,  Harper.    $  2,50. 

—  230)  C.  Schurz,  Abraham  Lincoln.  Boston,  Houghton,  M.  &  Co.  12°.  |  1.  - 
231)  E-  B.  Liv  ingston,  Livingstons  of  America:  MAmH.  25,  S.  416.  —  232)  &  Long- 
feilow, Life  of  H.  W.  Longfeilow.  Boston,  Houghton.  3  vols.  $  6.  (New  Edition.)  — 
233)  R.  L.  Fowler,  Lieut.  A.  C.  Ludlow  and  the  'Chesapeake' :   MAmH.  25,  S.  269.  — 


§  67.    Nordamerika.    Adams;  Vincent.  111,351 

ziehnng  geleistet  hat,  werden  jetzt  sämtlich  herausgegeben.284)  Weiteres 
über  Mc.  Dowell,*85)  Mather,986-287)  Merrill,288)  Mitchell,28»)  R.  Morris,240) 
Nevin.241)  Conway  hat  Neues  über  Thos.  Paine  gefunden.242"244)  Pink- 
ney,245)  Randolph,846)  Seward,*47-248)  Sherman ,249"266)  Skelly,*57)  Gov. 
Smith  of  Virginia,268)  Capt.  John  Smith,259)  Sumner,*60)  Tupper,*61)  und  wie 
gewöhnlich  sehr  viel  über  Washington.202-271)  Wayland,272)  Weld,278) 
Wentworth,274)  Westbrook,275)  Williams,  der  Gründer  von  Rhode  Island.276) 
J.  Winthrop  wird  als  einer  von  den  berühmtesten  Begründern  Amerikas  be- 
handelt.277) —  Biographische  Sammlungen  erscheinen  für  die  U.  S.  Marine 
Corps,  U.  S.  Military  Academy,  Societies  of  Descendants  of  the  Revolution, 
Delegates  from  Georgia  to  the  Continental  Congress,  Soldiers  in  King 
Phiüps  war.278*282) 


234)  H.  Mann,  Life  and  works.     Boston,  Lee  &  Shepard.     12°.     6  vols.    £  12,50.  — 

235)  Mary  J.  Ridenbaugh,  Biography  of  Ephraim  Me.  Dowell,  M.  D.  New- York,  Webster. 
$  3,50.  —  236)  B.  Wende  11,  Cotton  Mather,  the  Puritan  priest.  (=  Makers  of  America.) 
New -York,  Dodd,  Mead  &  Co.  12°.  $  0,75.  -  237)  M.  J.  Lamb,  Cotton  Mather:  MAraH. 
25,  8.  245.  —  238)  Ancestors  of  Gyles  Merrill:  NEReg.  45,  S.  804.  —  239)  W.  G. 
Page,  Zerviah  Gould  Mitchell,  desoendant  of  Massaaoit:  NEngM.  NS.  3,  S.  642.  —  240) 
Letter  of  Robt.  Morris  to  J.  Nicholson,  1797:  MAmH.  26,  S.  71.  —  241)  W.  F.  Faber, 
J.  W.  Nevin,  AndR.  16,  S.  11.  —  242)  M.  D.  Conway,  Thomas  Paine  and  Gouverneur 
Morris  in  Paris:  Nation^Y.  53,  S.  455.  —  243)  id.,  First  essay  of  Thos.  Paine:  ib.  S.  175. 

—  244)  id.,  Military  seryies  of  T.  Paine  in  the  Revolution:  ib.  58,  S.  387.  —  245)  H. 
Harris on,  William  Pinkney,  fifth  Bishop  of  Maryland.    Baltimore,  Cushing.    16°.    $0,50. 

—  246)  A.  G.  Evans,  John  Randolph  of  Roanoke  and  his  slaves:  NEngM.  NS.  5,  S.  442. 

—  247)  F.  W.  Seward,  Story  of  the  life  of  WUliam  H.  Seward.  New-York,  Derby  & 
Miller.  3  vol.  $  3,75  each.  —  248)  M.  J.  Lamb,  A  great  public  character:  MAmH.  25, 
S.  349.  —  249)  J.  D.  Cox,  Gen.  W.  T.  Sherman:  Nation»*.  52,  S.  153.  —  250)  J.  M. 
Forbes,  Recollections  of  Sherman  and  Porter:  ib.  S.  192.  —  251)  Civil  career  of  W. 
T.  Sherman:  Spec.  66,  S.  721.  —  252)  J*  C.  Ropes,  Gen.  W.  T.  Sherman:  Atlant  68, 
S.   191.  —  253)  W.  C.  Little,  The  Sherman  of  early  days:  Overland  NS.   17,  S.  358. 

—  254)  H.  E.  Sherman,  Letters  of  W.  T.  Sherman:  Cosmop.  12,  S.  64  ff.,  187  ff.  — 
255)  Gen.  Sherman  on  the  power  of  the  pen:  Critic.  18,  S.  116.  —  256)  Last  speech  of 
Gen.  Sherman:  Cent.  42,  S.  189.  —  25?)  Journal  of  Major  F.  Skelly,  Charleston.  S.  C. 
1779:  MAmH.  26,  S.  152  ff.,  892  ff.  —  258)  J.  W.  Bell,  Governor  W.  Smith  of  Virginia, 
New-York,  Mos«  Eng.  Co.  $  5.  —  259)  W.  W.  Henry,  Defense  of- Capt.  John  Smith: 
MAmH.  25,  S.  800.  —  260)  J.  P.  Battle,  Career  of  Brig.  Gen.  J.  Sumner:  ib.  26,  S.  415. 

—  261)  Letter  of  Gen.  B.  Tupper  to  Gen.  R.  Putnam,  1792:  ib.  25,  S.  503.  —  262)  W. 
H.  Whitmore,  Rev.  Lawrence  Washington  of  Purleigh :  NationNY.  53,  g.  275.  —  263) 
J.  M.  Toner,  Wills  of  the  American  ancestors  of  Washington:  NEReg.  45,  S.  199.  — 
264)  id.,  Washington  as  a  promoter  of  inventiona:  MAmH.  25,  S.  496.  —  265)  M.  D. 
Conway,  Washington^  rules  of  civility  traced  to  their  sources  and  restored.  New-York, 
U.S.  Bk.  Co.  <1.  —  266)  Prince  de*Broglie,  Pen-portraits  of  Washington:  MAmH.  26, 
S.  439.  — -  26?)  M.  D.  Conway,  The  earliest  Washingtons  in  Virginia:  NationNY.  52, 
8.  235.  —  268)  id.,  Washington  and  the  imprisonment  of  T.  Paine:  ib.  S.  475.  —  269) 
id.,  Washington  and  Fred,  the  Great,  with  the  story  of  a  mythical  sword:  Cent.  41,  S.  295. 

—  270)  id.,  English  anceetry  of  Geo.  Washington:  Harper  82,  S.  877.  —  271)  O. 
Washington  (Ford.  Edit.),  Writings.  Vol.  9,  10.  New-York,  Putnam.  |  5  each.  — 
272)  J*  O.  Murray,  Francis  Wayland.  (==  Am.  religio  u«  leaders.)  Boston,  Houghton. 
12°.  $  1,26.  ([NationNY.  53,  S.  128.]|  —  278)  Sketch  of  William  F.  Weld:  NEReg.  45, 
S.  115.  —  274)  A.  A.  K night,  Francee  Deering,  wife  of  Gov.  John  Wentworth:  NEngM. 
NS.  4,  S.  891.  —  275)  Letters  of  Col.  Thomas  Westbrook,  1723/4:  NEReg.  45,  S.  28  ff., 
267  ff.  —  276)  W.  F.  Allen,  Roger  Williams:  UnitaR.  35,  S.  20.  —  277)  J.  H. 
T  wich  eil,  John  Winthrop,  first  governor  of  the  Massachusetts  colony.  (=  Makers  of 
America.)  New-York,  Dodd,  M.  12°.  $0,75.  —  278)  R-  S.  Collum,  Hist.  of  the  United- 
States  Marine  Corps.  Philadelphia,  Hammersly.  $  5.  —  279)  6.W.  Collum,  Biograph ical 
register  of  the  offioers  and  graduates  of  the  U.  S.  Military  Academy.  Boston,  Houghton. 
net  $  18.  —  280)  H.  Hall,  Yearbook  of  the  societies  of  descendants  of  the  Revolution. 
New-York,  Printing  Co.    $  2.  —  281)  C.  C.  Jones,  Biog.  sketches  of  the  delegates  from 


111,352  §  67.    Nordamerika.    Adams:  Vincent. 

Ortsgeschichte.  Neuengland.  Verschiedene  Abhandlungen  über 
den  Charakter  der  Puritaner  sind  erschienen.288-287)  Earles  Werk  über 
die  Sonntagsheiligung  der  Zeit  enthält  viele  interessante  Einzelheiten  and 
Anekdoten,  welche  den  strengen  Ernst  der  Puritaner  und  die  Kultur  der 
Zeit  überhaupt  beleuchten.288)  —  Während  eines  bestimmten  Zeitraums  hat 
sich  ein  Drang  zum  Auswandern  nach  dem  Osten  geltend  gemacht.  Die 
Neuengländer  haben  aber  das  Klima  in  Canada  zu  streng  gefunden,  und  der 
Ausbruch  der  Revolution  hat  der  Strömung  ein  Ende  gemacht.289)  —  Der 
koloniale  Haushalt  wird  durch  das  Werk  Lyons  sehr  hübsch  illustriert.2*0*91, 
—  Die  Massachusetts  Historische  Gesellschaft  hat  das  1.  Jh.  ihres  Bestehens 
gefeiert.292)  —  Lodge  ist  wohl  befähigt,  eine  interessante  Geschichte  der 
Stadt  Boston  zu  schreiben.  Seitdem  er  seine  Geschichte  der  englischen 
Kolonieen  herausgegeben,  ist  das  Tagebuch  Samuel  Sewalls  gedruckt  worden, 
das  eine  reichhaltige  Quelle  für  die  Geschichte  Massachusetts  ist.  Lodges  Werk 
wird  nicht  die  grofse  Memorial  History  of  Boston  in  den  Hintergrund  stellen,  bildet 
aber  eine  bequeme  Obersicht,  die  sehr  glücklich  ausgefallen  ist.29*"2"; 
Charlestown,  Plainfield,  Plymouth,  Salem  und  Westborough  registrieren 
wir.296"299)  Aufsätze  über  die  Hexerei  sind  bemerkenswert.800-801)  - 
Coley  bringt  aus  kolonialen  Urkk.  einige  Stellen  über  die  Sklaverei 
in  Connecticut.  1690  durfte  niemand  einen  Neger  ohne  Paus  über  einen 
Flufs  fahren.  1774  wurde  die  Einfuhr  von  Sklaven  verboten,  der  Handel 
aber  dauerte  wahrscheinlich  noch  länger  fort.  0  Anzeigen  für  flüchtige  Sklaven 
kommen  bis  1813  vor.802)  —  Ober  New  Hampshire  und  Vermont  sind  einige 
Artikel  erschienen. 808-80ft)  —  Dartmouth  College  unterscheidet  sich  von 
anderen  kolonialen  Schulen,  indem  sie  als  eine  Mission  für  die  Indianer  ge- 
gründet wurde.  Ursprünglich  in  Connecticut,  wurde  sie  nach  New  Hampshire 
gelegt,  um  den  Eingeborenen  näher  zu  sein,  ist  aber  eine  der  berühmtesten 


Georgia  to  the  Continental  Congress.    Boston,  Honghton.    £2.  —   282)  6.  M.  Bodge, 
Soldiers  in  King  Philips  war.:  NEReg.  45,  S.  76  ff.,   117  ff. 

288)  E.  D.  Mead,  The  message  of  Puritanism  for  this  time:  NewEngM.  4,  S.  463  ff, 

—  284)  New  England  PuriUns:   Blaekw.  150,  S.  823  ff.   —   285)  A.  M.  Earle,   The 
colonial  meeting-house  in  New-Eng.:  Atlant  67,  S.  191.  —  286)  Prayers  of  the  Puritass : 
ib.  S.  853  ff.  —  28?)  The  Puritan  in  fiction:  NEng.  64,  S.  189  ff.  —  288)  A.  M.  Earle, 
The  Sabbat h   in  Pnritan  New-England.     New- York,  Scribner.      12°.     335  S.     $  1,25.   — 
289)  D.  F.  Lamson,  Emigration  from  New  England  to  New  Branswick,  1763/4:  MAmH. 
26,  8.  118.—  290)  I-  W.Lyon,  Colonial  Furniture  of  New  England.    Boston,  Honghton. 
$  10.  —  291)  W.  H.  Seward,    Story  of  a  jouAey  to  New  England  in  1831:  MAmH. 
26,  S.  376.  —  292)  Centenary  of  Mass.  Hißt.  Society:  ib.  25,  S.  250/3.  —  298)  H.  C 
Lodge,  Boston.     (=  Hist.  Towns.)     New- York  n.   London,  Longmans.    12°.    XI,  242  & 
$  1,25.    | [Nation* Y.    53,   S.    66;   MAmH.   26,    S.    79.]|    —   294)    S.   Adams,   Letter  te 
the    town    of  Boston,    1769:   NEReg.   45,    S.  27  ff.    —    295)  E.   Whitfield,   Home*  of 
onr   fore-fathers   in    Boston,    England   and    in  Boston,  New  England.     From  original  draw- 
ings.     Boston,  Whitfield.     4°.     138    S.    %  15.    —    296)  J-  C  od  man  2»*,   Story  of  OW 
Charlestown,  Mass:    NEngM.   8,    S.    796.    —    297)    0.    N.   Dyer,  Hist.  of  the   Town  of 
Plainfield,   Mass.     Northampton,  Mass.   Gazette,  Co.      187   S.     |[MAmH.    26,   S.  479.];   — 
298)  Glimpses  of  Pilgrim   Plymouth.     Plymouth,  Barbank.     12°.    $  1,75.    —    299)  & 
P.   De  Forest   (and   E.  C.  Bat  es),    Hist.   of   Westborough.     Westborough,    Town  H»t 
Com.     $  3,50.   —   300)    G.    E.    Upham,    Salem    witchcraft    in  outline.     Salem,   Salem 
Press.    \  1.  —  301)  W.  S.  Nevins,  Stories  of  Salem  witchcraft:  NEngM.  NS.  5,  S. 517. 

—  802)  J.  E.  Coley,  Slayery  in  Connecticut:  MAmH.  26,  S.  490/2.  —  308)  *  H.Coit, 
Memorial  of  St.  Paul's  school,  Concord.  N.  H.  New-York,  Appleton.  $  1,25.  —  304)  J- 
M.  French,  Massacre  at  Westminster.  Vt.  1775:  NEngM.  NS.  6.  S.  818.  —  395)  & 
Conant,  Civil  government  and  Constitution  of  Vermont.    Butland,  Tuttle.    12°.   f  0,65.— 


§  67.    Kordamerika.    Adams;  Vincent.  III  333 

Schalen  für  Weifse  geworden.  Dem  Yf.  wurden  die  noch  nicht  gedruckten 
Wheelock-Mss.  zur  Verfügung  gestellt.806) 

Mittelstaaten.  Von  Roosevelts  Geschichte  der  Stadt  New- York 
sagt  der  Yf. :  (£s  ist  weniger  meine  Absicht  gewesen,  Neuigkeiten  zu  sammeln, 
als  aus  dem  grofsen  Vorrat  schon  gesammelter  Thatsachen  zu  schöpfen,  die 
wirklich  wichtigen  auszuwählen,  ihre  Bedeutung  und  ihre  gegenseitigen  Ver- 
hältnisse hervorzuheben und  die  Ursachen  zu  verfolgen,  welche  all- 
mählich einen  kleinen  holländischen  Hafenplatz  in  eine  grofse  amerikanische 
Stadt  verwandelt  haben'.*07)  —  Die  Memorial  History  of  New- York  ver- 
dient eine  weitere  Besprechung. 808""811)  —  Da  ein  Protokoll  der  Versamm- 
lang von  1788  in  Pennsylvanien  fehlt,  so  weifs  man  nicht  mehr  genau,  wie 
die  Bundesverfassung  von  den  Abgeordneten  dieses  Staates  angesehen  wurde. 
Nur  ans  den  Reden  von  Mc.  Kean  und  Wilson,  die  den  Plan  unterstützten, 
kann  man  erraten,  was  für  Einwürfe  hervorgehoben  wurden.  Clason  giebt 
eine  Zusammenfassung  dieser  Reden  mit  Kommentar.812"817)  —  Howes 
historische  Monumenta  von  Ohio  ist  aus  einem  Band  zu  drei  geworden,  und 
enthält  viel  wertvolles  Material.818)  —  Venable  bringt  biographische 
Skizzen  von  Personen,  die  in  der  ersten  Hälfte  des  19.  Jh.  eine  litterarische 
Thätigkeit  in  Ohio  gehabt  haben.819)  Woodburn  fügt  den  Forschungen  zur 
Geschichte  der  Erziehung  einen  Band  über  Indiana  hinzu.880) 

Südstaaten.  Steiner  hat  viel  interessantes  über  das  höhere  Er- 
ziehungswesen in  Maryland  gesammelt.881*889)  Connellys  Geschichte  von 
Kentucky  ist  eben  so  gut  wie  andere  derselben  Serie.898-896)  Thurston 
hat  viel  wertvolles  zur  Archäologie  von  Tennessee  und  den  Nachbarstaaten 
beigetragen.  8S*,8S7)  —  Stakely  wirft  wieder  die  Frage  auf,  wo  und  wann 
wurde  der  Neger  zuerst  in  Amerika  eingeführt,  und  behauptet,  dafs  Florida 
und  nicht  Virginia  ihn  zuerst  empfangen  hat.898)  —  Weeks  bringt  die 
Theorie,  dafs  die  Kolonie,  welche  Raleigh  1587  nach  der  Insel  Roanoke 
übersandte,  nachher  nicht  vernichtet  wurde,  sondern  weiter  aufwärts  wanderte, 


3#3)  F.  Chase,   A  Hist  of  Dartmouth  College   and   the  Town  of  Hanorer.    (Ed.  J.  K. 

Lord.)  Vol.  I.  Cambridge,  Wilson.    682  S.  —  307)  Th.  Rooserelt,  New- York.    (=  Hist. 

Towns.)    New-York  u.  London,  Longmans.    12°.    XI,  216  S.    $  1,25.    —    808)  X  J.  G. 

Wilson,    Memorial  hist.  of   the   city   of  New  York.     New-York,  Hist.  Co.     $  7,50.    — 

309)  S.  M.   Welch,  Home  Hist.   (Buffalo).    Buffalo,   P.    Paul.    $  8,50.  —  310)  E.  A. 

Werner,  Manual  for  the  nse  of  the  legislatare  of  New  York.    Albany,  Weed,  Parsons  & 

Co.    16°.    |  1.    —    311)  id.,    Civil   list  and  eonet.  hist.  of  New  York.     Albany,  Weed, 

Parsons  &  Co.    |  3.  —  312)  A.  W.  Clason,  Pennsylvania  Convention.    1788:  MAmH. 

25,  S.  215,  226.  —  313)  W.  Brother  he  ad,  Forty  years  among  the  old  booksellers  of 

Philadelphia.    Philadelphia,  Brotherhead.    16°.    $  1.  —  314)  W.  F.  Cor bit,  Philadelphia, 

Wills:  PennsylM.  15,  8.  191.  —  315)  Artieles  of  the  Frankfort  Company,  1686:  ib.  S.  205. 

—  313)  C.  R.  Hildebarn,    Records   of   Christ  Chnrch,    Philadelphia:  ib.  S.   228.    — 

317)  S.  W.  Pennypacker,  The  first  Mayor  of  Philadelphia:  ib.  S.  844.   —  318)  H. 

Howe,  Hist.  Collections  of  Ohio.    Vols.  II,  III.    Colnmbns,  H.  Howe  &  Son.    684,  612  8. 

700  Holzschnitte.    (S.  JBG.  12.)  —  319)  W.  H.  Venable,  Beginnings  of  literary  cnltnre 

in  the  Ohio  Valley.     Cincinnati,  R.   Cltrke.     519  8.    |  8.    —    320)  «L  A.  Woodburn, 

Higher  Education  in  Indiana.    (=  Bureau  of  Educ.  Circular  No.  10.)    Washington,  Bur.  of 

Educ.  —   321)   B.  C*  Steiner,  Hist.   of  University  edueation  in  Maryland.     (=  Johns 

Hopkins  Univ.  studies  9**  Series.)    Baltimore,  Johns  Hopkins  Press.    $  0,50.  —   322)  M. 

T.  Adkins,   The  Bladensbnrg  dnelling-ground :    MAmH.  25,  8.   18—84.  —  328)  E.  M. 

Connelly,  Story  of  Kentucky.    (=  Story  of  the  States.)    Boston,  Lothrop.     |  1,50.  — 

324)  «L  L.  Heaton,  The  fifteenth  State:  MAmH.   26,  S.  108/7.  —  825)  L.  F.  Bower , 

The  stato  of  Franklin:  ib.  S.  48/9.-326)  G-  p-  Thurston,  Antiquities  of  Tennessee  and 

the  adjaeent  states.    Oineinnati,  Clarke.    |  4.  —   327)  L.  S.  Merriam,  Appointment  of 

&   receifer  for  Nashrille,  Tenn.:  AmLawR.  25,  S.  898.  —  328)  C.  A.  Stakely,    Intro- 

Jahrettoriehl«  der  Geschichtswissenschaft    1891.    III.  23 


111,354  §  67.    Nordamerika.    Adams;  Vincent. 

sich  mit  den  Indianern  vermischte,  and  noch  existiert  in  den  halbwilden 
Croatanern  von  Nord-Carolina.899)  Der  schwache  Punkt  in  der  Beweiskette 
liegt  in  den  Berichten  der  nächstfolgenden  Forscher,  die  in  der  Wirk- 
lichkeit nur  eine  verlassene  Insel  und  einige  Effekten  gefunden  haben. 
Weeks  hat  auch  wertvolles  zur  älteren  Geschichte  Nord-Carolinas  bei- 
getragen.880*84) 

Die  Weststaaten.  Einige  Beiträge  zur  Geschichte  von  Iowa8**) 
und  Wisconsin380*887)  werden  erwähnt.  Bancroft  beginnt  eine  Sammlang 
Biographieen  von  Personen,  die  sich  in  dem  Aufbau  der  Pacific-Staaten 
hervorgethan  haben.888)  Swasey  und  andere  behandeln  auch  die  ältere 
Geschichte  Californiens  und  das  Zeitalter  der  Entdeckung  und  Ansiede- 
lung889"858) Shinn  bringt  mit  Anmerkungen  einige  Urkk.  aus  der  Zeit 
1787/9  und  1842— 59.854>m)  Blackmar  hat  seine  Dissertation  zu  einem 
Buch  über  die  Geschichte  der  Spanier  in  den  südwestlichen  Staaten  ver- 
gröfsert.  Er  hebt  das  intime  Verhältnis  des  alten  und  neuen  Spaniens 
hervor.856) 

Britisch- Amerika.  Das  bedeutungsvollste  Werk  über  die  Geschichte 
von  Canada  ist  dasjenige  von  Kingsford,  dessen  2.  Band  den  Zeitraum 
1756—63  behandelt.  Dem  Vf.  ist  viel  bis  jetzt  unzugängliches  Material  zu- 
gekommen, das  aber  von  nun  an,  dank  dem  vortrefflichen  canadischen 
Archive,  allen  Forschern  der  Geschichte  der  Vereinigten  Staaten  und  Amerika 
überhaupt  offen  steht.  Kingsford  giebt  kurz  in  seinem  1.  Band  die  älteren 
Reisen  nach  Canada  an,  beginnt  aber  die  eigentliche  Geschichte  bei  der  dritten 
Reise  Champlains  1606,  zu  welcher  Zeit  Quebec  gegründet  wurde.  Seine 
Absicht  ist,  die  Geschiente  von  Canada  unter  brittischer  Herrschaft  zu  geben; 


duetion  of  the  negro  into  the  U.  S.:  MAmH.  26,  S.  349—63.  —  329)  S.  B.  Weeks, 
Raleigh's  Settlements  on  Roanoke  Island:  ib.  26,  S.  127 — 39.  —  SSO)  id.,  Slave  inenr- 
rection  in  Virginia.  1881:  ib.  S.  448-68.  —  SSI)  id->  The  duelling  code  in  North 
Carolina:  ib.  26,  S.  448—56.  —  332)  i d.v  Press  of  North  Carolina  in  the  eighteenth 
Century.  Brooklyn,  H ist.  Print.  Club.  4°.  $2,50.  —  383)  E.  D.  Neill,  The  Jamettown 
church  myth.:  NationNT.  52,  S.  71.  —  834)  M.  C.  Williams,  CumberUnd  River.  The 
homespun  age:  MAmH.  25,  S.  239—48.  —  335)  W.  J.  Harsha.  The  Story  of  Iowa. 
Omaha,  Central  West.  Co.  $  1.  —  336)  F-  J«  Turner,  Character  and  influenee  of 
the  Indian  trade  in  Wisconsin.  (=  Johns  Hopkins  Univ.  studies,  9*h  Ser.  No.  11,  12.> 
Baltimore,  Johns  Hopkins  Press.  $  0,50.  —  33?)  R*  G-  Th  waites,  The  State  Hist.  Society 
of  Wisconsin:  LibJ.  16,  S.  208.  —  338)  H.  H.  Bancroft,  Chronicles  of  the  builders  of 
the  Commonwealth.    San  Francisco,  Hist.  Co.    V.  1,  2,  5.  Ea.  $4,50.    |[MAmH.  26,  S.  239.]| 

—  339)  W.  F.  Swasey,  Early  days  and  men  of  California.  San  Francisco,  Pacific  Pres*. 
$4.  —  340)  H.  H.  Bancroft,  California  as  an  outpost  of  civilization :  MAmH.  26, 
S.  201.  —  341)  R.  T.  Cross,  Pike's  expedition  into  the  territory  of  Louisiana.  1806: 
ib.  25,  8.  140.  —  342)  J.  C.  Frlmont,  Conquest  of  California:  Cent.  41,  S.  917.  — 
343)  Resume'  of  the  explorations  of  J.  C.  Fremont:  ib.  S.  759.  —  344)  J.  B.  Fre*moni. 
Origin  of  the  explorations  ol  John  C.  Fremont:  ib.  S.  766.  —  345)  T.  S.  Hittell,  Dis- 
covery of  gold  in  California:  ib.  S.  525.  —  346)  V.  R.  Murphy,  Actos»  the  plains  is 
the  Donner  party,  1846:  ib.  42,  S.  409.  —  34?)  M.  Me.  Gehee,  A  personal  narrative 
of  the  terrible  experiences  of  the  fourth  expedition  of  Fremont:  ib.  41,  S.  771.  —  348) 
J.  C.  Pelton,  First  public  school  in  California:  Overland  NS.  18,  S.  399.  —  349)  J.  H. 
Pratt,  To  California  in  1849  by  Panama:  Cent.  41,  S.  901.  —  350)  J*  Royce,  The 
Fremont  legend:  NationNT.  52,  S.  428.  —  351)  J.  Bidwell,  Fremont  in  the  conqnest 
of  California :  Cent.  41,  S.  518.  —  352)  W.  T.  Sherman,  The  San  Francisco  Vigilantes : 
ib.  43,  S.  296.  —  353)  The  Winchester  exploring  expedition  in  Oregon,  1850:  Overlanfl 
NS.  17,  S.  475.  —  354)  C.  H.  Shinn,  Documenta  on  California:  MAmH.  25,  S.  394-402. 

—  355)  id.,  Pioneer  Families  in  California:  Cent.  41,  S.  377.  —  856)  F.  W.  Blackmar, 
Spanish  Institution b  of  the  Southwest.    Baltimore,  Johns  Hopkins  Press.    $  2.    (fflnstrisrt.) 


§  67.    Nordamerika.    Adams;  Vincent.  111,355 

erhält  es  aber  für  notwendig,  die  Entwickelang  des  Landes  unter  den  Franzosen 
darzustellen.  Die  4  Bände  sind  also  nur  die  Vorbereitung.867)  —  Goldwin 
Smith  untersucht  die  grofse  Frage  der  Annexion  von  Canada  und  den 
Vereinigten  Staaten,  die  1.  Hälfte  seines  Buches  ist  aber  eine  vortreffliche 
Geschichte  von  Britisch-Amerika  unter  den  Franzosen  und  Engländern,  wobei 
er  die  Entwickelung  der  gegenwärtigen  politischen  Einrichtungen  darstellt. 
Alles  deutet  nach  S.  auf  eine  zukünftige  Union  mit  den  Vereinigten  Staaten 
hin.868)  Houstons  Sammlung  von  Urkk.  über  die  Verfassungsgeschichte 
von  Canada  beginnt  mit  dem  Vertrag  zu  Utrecht  1713,  nach  welchem  das 
Land  zwischen  England  und  Frankreich  geteilt  wurde.  Hierauf  folgen  Doku- 
mente, welche  die  Einführung  einer  repräsentativen  Verfassung  erläutern, 
und  so  weiter  herunter,  das  Quebec-Gesetz  1774,  die  Verfassungsgesetze  von 
1791,  1840,  1867  u.  s.  w.  Es  wird  dem  Fachmann  sowohl  wie  dem  Publikum 
nützlich  sein.869)  Ein  bequemes  Handbuch  ist  G  res  weil  s  Geographie  von 
Canada  und  Neufundland.  Die  Darstellung  ist  gut  eingeteilt  und  wird  mit 
statistischen  Tafeln  und  Karten  illustriert.860)  Die  Sklaverei  fängt  in  Canada 
znr  Zeit  Ludwigs  XIV.  an.  Arbeiter  waren  damals  so  schwer  zu  finden,  dafs 
gewisse  Staatsmänner  dem  König  eine  Bittschrift  zugesandt  haben,  dafs  er 
die  Einfuhr  von  Sklaven  erlauben  möge.  Dies  geschah  1689.  Im  J.  1797 
wurde  durch  königliches  Gesetz  die  Haftbarkeit  der  Sklaven  als  Bestandteile 
des  Mobiliars  aufgehoben,  und  1798— -1800  wurden  einige  Rechtsurteile  gefällt, 
welche  die  Leibeigenschaft  als  nichtig  behandelten.  Die  Sklaverei  existierte 
noch  in  den  Gesetzbüchern  bis  1833,  wurde  aber  schon  1800  praktisch  aboliert 
und  Canada  wurde  ein  Asyl  für  fltichtigeNeger  aus  den  Vereinigten  Staaten. 86 1"  864) 


—  357)  W.  Kingsford,  Hist.  of  Canada.  London,  Trübner.  1888—90.  4  Bde.  (Vgl. 
JBG.  11.  12.)  —  858)  G.  Smith,  Canada  and  the  Canadian  question.  New- York  u.  London, 
Macmiüan.  X,  826  S.  $  2.  |[PolSciQ.  6,  S.  559;  Ac  (11.  April  1891).]|  —  859)  W. 
Houston,  Documenta  illustrative  of  the  Canadian  Constitution.  Toronto,  CarsweU.  XXII, 
338  S.  |[PolSciQ.  6,  S.  780.]|  —  860)  W.  P.  Greswell,  Geography  of  the  Dominion  of 
Canada  and  Newfoundland.  Oxford,  Clarendon  Pr.  16°.  $  1,50.  —  861)  J.  C.  Hamilton, 
Slarery  in  Canada:  MAmH.  25,  S.  288/8.  (Abstract.  Transactions  of  Canadian  Inst.  3.  July 
1890.)  —  362)  J.  Hannay,  Loyalists  in  New  Brunswick:  NEngM.  4,  S.  297.  —  363) 
W.  B.  Aiken,  Bourinot's  hist.  of  Canada:  AAAPSS.  1,  S.  480  ff.  —  364)  Hist.  of  Canada: 
Westm.  185,  S.  480. 


IV. 

Allgemeines. 

§70. 

Allgemeine  Weltgeschichte. 

(1890/1.) 

R.  Adam. 

(Verwandt«!  in  anderen  ff  ■.  'Handbnoh'  B.  67.) 

Die  'Allgemeine  Weltgeschichte?,  welche  in  ihren  einzelnen  Ab- 
schnitten vonFlathe,  Hertzberg,  Justi,  Pflugk-Harttung,  Prutz  und 
Philipps on  bearbeitet  wurde,  ist  gegenwärtig  abgeschlossen.  Wie  sie  auf 
der  einen  Seite  durch  kritische  Genauigkeit  den  wissenschaftlichen  An- 
forderungen gerecht  zu  werden  strebt,  sucht  sie  andrerseits  durch  ver- 
anschaulichende Abbildungen  und  Hervorhebung  der  kulturgeschichtlichen 
Seite  auch  dem  Geschmacke  eines  gröfseren  Leserkreises  entgegenzukommen.1) 
Die  in  demselben  Verlage  erscheinende  Onckensche  Sammlung,  zu  der 
z.  T.  dieselben  Gelehrten  ihre  Beiträge  liefern,  welche  aber  höhere  wissen- 
schaftliche Ziele  verfolgt,  ist  wenigstens  soweit  vorgeschritten,  daüs  bereits  von 
den  beiden  ersten  (Altertum  8  Bde.  und  MA.  15  Bde.  umfassenden)  Haupt- 
abteilungen ein  von  Henne  am  Rhyn  verfertigtes  Namen-  und  Sach- 
register veröffentlicht  werden  konnte;  da  auch  der  dritte  Hauptabschnitt  sich 
seinem  Abschlüsse  nähert,  so  halten  wir  es  fftr  zweckmässig,  eine  Übersicht 
über  das   davon   vorhandene   zu  geben.1-6)    Die   einst   für  Italien  epoche- 


l)Al]gem.Weltgeedi.T.Th.  Flathe,  G.Hertsberg, F.  Jueti,J.T. Pflugk-Harttung, 
H.  Philippeon;  mit  kulturhirft  Abbildgn.,  Porträt»,  Beilagen  u.  Karten.  Berlin,  Grote.  1884 
—99.  |[LCB1.  1899,  898  n.  1890,  994.]|  Inhalt:  Orientalen  y.  Jueti  vX  647  S.  Griechen, 
Körner v.  Hertiberg  476  0,798  8.  MA.Y.  Pflugk-Harttung  n.  PrntaV.  761  n.  696  8. 
Neuere  Zeit?.  Philippson  765  8.  Neueste  Zeit  y.  Flathe  776  8.  (1899).  —  2)  Allgemeine 
Geaeh.  in  Rinaeldarstellungen  hrsg.  y.  W.  Oncken;  mit  Hluat  u.  Zarten.  Berlin,  Grote.  Von 
d.  3.  Abteiig.  erschienen:  8.  Buge,  Gesch.  d.  Zeitalten  d.  Entdeckungen  1888.  L.  Geiger, 
Benaiasance  n.  Hirmanismna  in  Italien  n.  Deutschland  1888.  F.  y.  Beaold,  Gesch.  <L  deutschen 
Baformation  1889.  G.  Droysen,  d,  Zeitalter  d.  30  j.  Krieges  1888.  B.Krdmanntd5rffer, 
deotsehe  Gesch.  y.  westph.  Frieden  bis  a.  Begierungnantritt  Fr.  d.Gr.  1889.    M.  Philippson, 

Jahresberichte  der  Geschichtswissenschaft.    1891.    IV.  1 


IV,2  {70.    Weltgeschichte.    Adam. 

machende  Weltgeschichte  von  Cantü*7)  ist  nach  Vollendung  des  politischen 
Teiles  in  10.  Auflage  zum  litterarischen  Übergegangen,  Weifs8*9)  in  der 
dritten  Auflage  seines  Werkes  bis  zum  Ausgang  des  MA.  gekommen;  doch 
tritt  hier  der  mehrfach  gerügte  Mangel  einer  zu  geringen  Berücksichtigung 
der  neueren  Forschung  besonders  hervor,  was  auch  die  katholische  Kritik  be- 
dauert, während  sie  nicht  müde  wird,  andrerseits  die  tiefreligiöse  Auffassung 
und  volkstümlich  unterhaltende  Darstellungsweise  des  Vf.  zu  loben.  Der 
Schluüsband  von  Rankes10*11)  sämtlichen  Werken  enthält  das  Material  zur 
Lebensgeschichte:  eigene  Aufzeichnungen  über  seinen  Lebenslauf,  noch  nicht 
gedruckte  Briefe,  Tagebuchblätter,  Notizen  über  Gespräche  u.  s.  w.  Während 
so  die  Pietät  der  Verehrer  auf  die  Erhaltung  seines  schriftlichen  Nachlasses 
bedacht  war,  haben  die  taktlosen  Angriffe  des  Innsbrucker  Privatdozenten 
Michael,1*)  die  er  vom  orthodoxkatholischen  Standpunkte  auf  das  historische 
Verständnis  und  die  Methode  des  groüsen  Meisters  unternahm,  allgemeines 
Mifsfallen  auch  bei  seinen  Glaubensgenossen  hervorgerufen.  Mit  Freude  be- 
grüßen wir  es  dagegen,  dafs  von  der  vortrefflichen  Weltgeschichte  Oskar 
Jägers,18)  welche  wie  keine  andere  der  Jugend  empfohlen  zu  werden  ver- 
dient, der  zweite  Band  (MA.)  schon  in  zweiter  Auflage  erscheinen  konnte. 
Der  Abschluß  des  grofeen  Weberschen")  Werkes,  welches  alle  Konkurrenz- 
Unternehmungen  an  Reichhaltigkeit  und  Mannigfaltigkeit  des  Inhaltes  über- 
trifft, konnte  schon  im  vorigen  Berichte  gemeldet  werden.  Inzwischen  ist  das 
Register   zur  Geschichte  der  neuesten  Zeit  als  willkommene  Ergänzung  des- 


Westeuropa  im  Zeiteiter  Phil.  II.,  Elisabeth*  n.  Heinrich!  IV.  1882.  A.  Stern,  Gesch.  i 
Revolution  in  England  1881.  M.  Philippson,  d.  Zeitalter  Ludwig»  XIV.  1880.  Th.  Schie- 
rn ann,  RuMand,  Polen  u.  Livland  bis  im  17.  Jh.  1889.  A.  Brückner,  Peter  d.  Grob«. 
1880.  W.  Oncken,  d.  Zeitalter  Friedrichs  d.Gr.  1888.  A.  Wolf  ilH.  t.  Zwiedineck- 
Sfi denhorst:  Österreich  unter  Maria  Theres.,  Jos.  II.  n.  Leop.  IL  1884.  A.  Brückner,  Ka- 
tharina II.  1883.  W.  Oncken,  d.  Zeitalter  d.  Revolution,  d.  Kaiserreichs  u.  d.  Befreiungs- 
kriege. 1888.  Th.  Flathe,  d.  Zeitalter  d.  Restauration  n.  Revolution  1815 — 51.  1885. 
G.  Bulle,  Gesch.  d.  iweiten  Kaiserreichs  u.  d.  Königreichs  Italien.  1889.  EL  0.  Hopp, 
Bundesstaat  u.  Bundeskrieg  in  N.-Amerika.  1886.  W.  Oncken,  d.  Zeitalter  <L  Kais.  Wil- 
helm. 1891.  2  Bde.  F.  Bamberg,  Gesch.  d.  orientaL  Angelegenh.  im  Zeiträume  d.  Pariser 
u.  Berliner  Friedens.  1892.  2  Bde.  |[DLZ.  1890,  1237;  1891,  18  u.  1002;  HZ.  65.1|  — 
3)  X  Gngl.  Oncken,  I/epoca  della  rirolazione,  delT  impero  e  delle  gnerre  d'indipendeua 
1789—1815.  Disp.  VIII— XXVI.  Milano,  Yallardi.  —  4)  A.  Brückner,  Gatarina  IL 
Prima  ?ers.  itaL  di  A.  Courth,  cos  ritratti  ed  iüostraiionL  Disp.  10/2  (8chlu£s).  Yallardi. 
1889 — 90.  —  5)  S.  Buge,  ßtoria  deir  epoca  delle  acoperte.  Prima  veraione  italiana  del 
D.  Yalbnsa,  con  illustrazioni  e  carte  geografiche.  Tavole  8.  Yallardi.  1891.  —  6)  Cet. 
Cantü,  Storia  universale.  Disp.  165 — 84.  10  ed.  interamente  riveduta  dall'  autore  e  por- 
tata  sino  agli  Ultimi  everfti.  Turino,  ünione  tipografico-editrice.  1889—90.  «  90  8.  Li 
la  disp.  |[JB.  18,  HL  38,  728.]|  —  7)  X  id.,  Allgemeine  Weltgesch.v  für  d.  kath.  Deutschland 
bearb.  v.  Brühl  u.  Fehr  4.— 60.  Lfg.  (JBGia).  —  8)  Joh.  Bapt  Weife,  Weltgesch.  4.-56. 
Lfg.  (JBG").  |[K.  J.  Neumann;  HZ.  65  Bd.,  8.  83;  HJb.  12,  640;  Haas:  LBa.  1891, 372.1|  — 
9)  X  id-,  Lehrbuch  d.  Weltgesch.  9.  Bd.  2.  Hälfte.  Allgemeine  Gesch.  r.  1800/6.  Gras, 
Styria.  gr.  8°.  YI,  771—1508  S.  M.  10,00.  —  10)  L.  v.  Ranke,  Z.  eigenen  Lebens- 
gesch.  Heransg.  v.  A.  Dove.  Leipaig,  Duncker  u.  Hnmblot  1890.  Xu,  731  8.  M.  14,00. 
|[LCB1. 1891,  678;  A  Chu  qu et  BGr.  82,  883.] |  —  U)  id. ,  Weltgesch.  6.  TL  2  Abtlgn.  Leipcg. 
Duncker  u.  Hnmblot  M.  17,00.  Inhalt:  Zersetzung  <L  karolingischen,  Begründung  &■ 
deutschen  Reiches.  4.  Aufl.  —  12)  E.  Michael,  Ranke's  Weltgesch.  B.  krit  Stndie. 
Paderborn,  Schoeningh.  1890.  gr.  8°.  518.  M.  0,80.  |[LCB1.  1890,  1898;  Jaeger: 
ZKTh.  14,  2;  Granert:  HJb.  11,  159;  Pfister:  RCr.  29,  392.] |  —  18)  Osk.  Jaeger, 
Weltgesch.  in  4  Bdn.  2.  Bd.  Gesch.  d.  MA.  Mit  226  authentischen  Abbildungen  im  Ttxt 
o.  21  Beilagen  in  Schwan-  u.  Farbendruck.  2.  Aufl.  Bielefeld,  Yelhagen  u.  Klaaug.  1890. 
Lex.  8°.  YI,  561  8.  M.  10,00.  —  14)  G.  Weber,  Allgemeine  Weltgesch.  2.  AdJL,  antor 
Mitwirkung  v.  Fachgelehrten  rer.  u.  Überarb.  Register  IY  «.  13/5.  Bd.    Gesch.  d.  neuestes 


§70.    Weltgeschichte.    Adam.  IV,3 

selben  herausgegeben  worden.  Hinter  den  genannten  Werken  treten  die 
übrigen  Erscheinungen  dieser  Art  sehr  zurück.  Neugedruckt  werden  die 
Weltgeschichten  des  auf  klare  Anschaulichkeit  gerichteten  Becker,15)  die  an 
Fabeln  reiche  und  gemütlich  unterhaltende  von  Wernicke,16)  fortgesetzt  die 
für  Katholiken  geschriebene  von  Annegarn,17)  die  Redenbachersche18) 
und  die  nach  Effekt  haschende,  kritisch  unzureichende  des  Franzosen  Fon- 
tane;19) abgeschlossen  ist  wieder  einmal  die  Schlossersche.90)  Mit 
Werken  geringeren  Umfanges  sind  hervorgetreten  der  D&ne  Weitemeyer,91) 
der  Ungar  Mangold,99)  ferner  Reymond  und  Löwenthal.98-96)  Mehr 
Beachtung  verdienen  Schulbücher,  wenn  sie  von  namhaften  Historikern  ver- 
fallt sind,  wie  die  von  Duruy  und  Egelhaaf,27-80)  von  welch  letzteren 
namentlich  der  dritte  Teil,  die  Geschichte  der  Neuzeit,  auch  den  Fachgelehrten 
noch  gute  Dienste  thun  kann.  Ein  Kabinetsstück  dieser  Art,  den  Berchtes- 
gadener Vorlesungen  Rankes  entsprechend,  hat  uns  einer  der  angesehensten 
Schriftsteller  Frankreichs  Lavisse  geliefert81)  Dies  Schriftchen  hat  soviel 
Aufsehen  erregt,  dafs  es  bis  Anfang  1892  die  vierte  Auflage  erlebte. 

Wertvoll  sind  auch  Geschichtsau  szüge  wie  der  mit  grofser  Energie  auf 
der  Höhe  der  neuesten  Forschung  gehaltene  von  Plötz,  welchem  in  unserm 
Berichtsjahre   mehrere    ausländische   an  die  Seite   treten.81-86)    Die  kultur- 


Zeit    Leipzig,    Engelmann.    1890.     147  S.    M.   1,00.  —  15)  C.  F.  Becker,   Weltgesch. 
3.  Aufl.    Neu  beerb,  u.  bis  auf  d.  Gegenwart  fortgeführt  v.  W.  Müller.    1. — 20.  Lfg.  mit  zahl- 
reichen Illustr.  u.  Karten  (in  66  Lfgn.)    Stattgart,  Union.    VII,  327  S.;  YH,  808  S.;  VIII, 
496  S.     a  M.  0,40.     |[Bienemann:  BLU.  1891,  697  empfehlend.]]  — 16)  0.  Wernicke, 
D.  Geach.   d.  Welt.     7.  Aufl.     1.  Teil    d.  Gesch.    d.  Altertnma.     2.  Teil.   d.  Gesch.  d.  MA. 
Berlin,  Gebr.  PaeteL    VHl,  728  S.;  VII,   811  8.    ä  M.  7,00.  — -  17)  Annegarn*«  Welt- 
geaeh.  in  8  Bdn.    6.  Aufl.  neu  beerb,  u.  bia  z.  Gegenwart  ergänzt     6.  u.   7.  Bd.    Münster, 
Theiwing.     1890.    gr.  8°.     355  u.  889  8.     a  M.  2,00.  —  18)  W.  Redenbacher,  Lese- 
bueh  <L  Weltgesch.  oder  d.  Geach.  d.  Menschheit  ▼.  ihrem  Anfange  bia  auf  die  neueste  Zeit, 
allgemein  fafaUch  erzahlt     8.  jerb.  Aufl.  d.  ill.  Ausg.  4.-8.  Lfg.    Calw  u.  Stuttgart,  Vereina- 
buchhandl.    ä  M.  1,00.  —  19)  M.  Fontane,  Hiat  unireraelle.    T.  7:   Borne  de   754  a  63 
uv.  Chr.    Paris,  Lemerre.     571  S.,  8  Kart     fr.  7,50.  —  20)  F.  Chr.  Schlosser,  Welt- 
gesch.   für   d.   deutsche  Volk.    4.  Ausg.    Mit  zahl.  Abbildgn.  n.  Karten.    V.  neuem  durch- 
gesehen u.  ergänzt  v.  0.  Jaeger  u.  F.  Wolfc    21.  Aufl.    82.-79.  (Schlula-Lfg.)    Berlin,  See- 
hagen.    1890.    gr.  8°.     19  Bde.  gebd.  108,75  M.  —  21)  H.  Weitemeyer,   Haandbog  L 
Verdenahiatorien.    Kopenhagen,  Lybeoker   &  Meyer.     14. — 16.  Heft    a  0re  50.  —  22)  L. 
Msngold,  VUagtöitf nelem  (Weltgesch.)  Bd.  8.   Az  njkor  törtenelme  (Gesch.  d.  Neuzeit).    3.  Aufl. 
Budapest,  Franke.    387  S.    M.  8,00.    Mit  Quellen  u.  Iitteraturangaben.  —  23)  M.  Rey- 
mond, Weltgesch.    In  2  Bdn.  mit  etwa  1000  Abbildungen  im  Text  u.  10  Karten  in  Farben- 
druck.    (In  40  Heften).     1.— 3.  Heft    Hanaachatz   d.  Wissens   für   d.  deutsche  Volk  (in  8 
Bdn.)  1.  Bd.  1.— 8.  Lfg.    Berlin,   W.  Pauli's  Nachfolger,    gr.  8°.     1—144  S.    ä   0,30  M. 
—  24)   £.  Löwenthal,   D.   Weltgesch.   für  Jedermann.    Berlin,   Muakalla.     1890.     12°. 
32  8.     M.  0,30.  —  25)  X   H.   de  Bianoey,  Hiat  du  monde,  depuia  Adam  juaqu'a  nos 
jouxs;  continuee  per  A.  de  Biancey  et  A.  Raatoul  Bd.  XI— XII  (Schluls).    Paria,  Palmee. 
1888 — 90.    X,  531,  607  S.    ä  6  fr.  —  26)  Pio  Oscar,  Storia  uniferaale.    Borna,  Perino. 
4°.     800  8.    1.  5.  —  27)  V.  Duruy,  Hiat  generale,  comprenant  lliiat  abregee  de  l'anti- 
quite,  du  moyen  ige  et  des  temps  modernes  juaqu'en  1848,  suirie  d'un  resum6  chronologique 
dem  principauz  erenements  de  1848  ä  1891,  nourelle  edition.    Paria.     Hachette.     16°.    680  S. 
fr.  4.  —  28)  G.  Egelhaaf,  Grundzüge  d.  Geach.    3.  Teil  d.  Neuzeit    2.  Aufl.    Leipzig, 
Beialand.     1890.    272  8.    M.  2,50.  —  29)  X  C.  Bemont  et  G.  Monod,  Hiat  de  lTSu- 
xope  et  en  particulier  de  la  France  de  895  &  1270.    1.  Vol.    Paria,  Alcan.     12°.    X,  588  S. 
•[Pfister:  BCr.  82,  117.]|  —  30)  H.  Briand,  Tableaux  synoptiques  de  ITiiat  de  l'Europe 
et  particuUerement  de  la  France.    3«  fascicule:  Hiat  de  l'Europe  et  de  la  France  de  1610 
*  1789.     14*  edition.    Paria,   Delalain   frerea.    4°.    p.    135    a   277  S.    fr.  8.  —  31)  E. 
l,a risse,  Vue  generale  de  l'hist  politique  de  l'Europe.    Paris,  Colin.     1890.     12°.    243  S. 
fr.  3,50.     |[Grauert:  HJb.  11,  664— 69.] |  —32)  K.  Plötz,  Auszug  aus  d.  alten,  mittleren 
n.  neueren  Gesch.    10.  verb.  Aufl.    Berlin,  A.  G.  Plötz.     12°.    YHI,  432  8.    M.  2,10.  — 

1* 


IV,4  (70«    Weltgeschichte.    Adam. 

geschichtlichen  Tabellen  von  Heichen86)  wftren  ab  Ergänzung  nun  Plöte 
sehr  willkommen,  wenn  sie  mit  derselben  Genauigkeit  angefertigt  wftren.  Aas 
der  Zahl  der  Schulbücher  beben  wir  die  Tabellen  von  Schuster  hervor, 
indem  wir  besonders  auf  die  beigegebenen  Regententabellen  und  Stammtafeln 
berühmter  Fürstenhäuser  hinweisen.87)  Bei  Wörle  findet  man  die  histori- 
schen Gedenktage  aller  Zeiten  nach  dem  Datum  zusammengestellt.*8)  — 

Allgemeine  Biographie.**™)  —  Sammlungen  von  neuen4*-4*) 
oder  schon  veröffentlichten  Abhandinngen44-48)  ans  dem  gesamten  Gebiet 
der  Geschichte. 

Weltgeschichtliche  Ikxrstethingen  einzelner  BsHoäen. 
Unter  den  Werken  ans  dem  Altertum  haben  wir  zuerst  das  Handbuch  der 
orientalischen  Geschichte  von  Maspero48)  zu  nennen,  worin  man  alles 
Wissenswerte  auf  diesem  Gebiete  kurz  zusammengefabt  findet  Populär  gehsltes 
sind  die  ^historischen  Lesestücke'  desselben  Vf.;  sie  erinnern  an  die  Reises 
des  jungen  Anacharsis.60-**)    Wichtige  Erscheinungen  haben  wir  sonst  nur 


88)  Abrege*  chronologique  de  l'hist  umverteile;  per  Mgr.  Daniel  aacien  ereque  de  Coutanett 
et  Anwehet.    Contiaul  per  M.  Ch.  Marie,   enden   profeasenr.    Nourelle   Mition  reroe  et 
completee  jusqu'a   noe  jours.    Pari*,  Hachette  et  Ce.     12°.    S5S  S.    fr.  3,60.  —  34)  £• 
Sanderion,  Epitome  of  theworld'e  bist,  ancient,  mediaeyal  and  modern;  with  special  rela- 
tion  to  the  biet  of  ciyilisatibn  and  the  progress  of  mankind.  rer.  and  Condensed  with  enwe- 
dationa  and  new   matter   by  Hardiman.    I.  Ancient   and  Hediaeral.    Boston.   Schoot  Sopply 
Co.     1890.    IX,   464  S.    $  1,90.  —  85)  G.  Putnam,   Taboiar  riews  of  um>ersel  bist: 
a  seriös   of  chronological   tablee   presenting  in  parallel  eolnmaa  a  reeord  of  the  more  noto- 
wortby  events  in  tbe  bist  of  tbe  world;  continned  to  data  by  Lynds  EL  Jones.    New-York, 
Panama  Sons.     1890.     12°.    III,  211  8.     $  1,75.  —  38)  P.  Heieben,  D.  Knttorgesca. 
in  Hauptdaten  ▼.  Altertom  bis  auf  d.  Gegenwart    Berlin,  Lfistendder.    IV,  972  8.    M.  2,00. 
J[G.  Winter:  DLZ.  1892,  102  u.  BLU.  1891,  828  anerkennend.]'  —  37)  G.  Behoster, 
Tabellen  a.  Weltgesch.  in  mehreren  durch  d.  Druck  geschiedenen  Kursen,  nebst  e.  Ahrifr  d. 
preufs.  Gesch.,  mehreren  Begententab.  u.  Stammtal  [nach  Sch.'s  Tode  besorgt  t.  Kromsjer.] 
25.  Aufl.    Hamburg,    0.  MeÜaaer.    IV,    125  S.    M.  0,80.  —  88)   K.   Wörle,  Deatseeer 
Geschichtekalender  Über  d.  wichtigsten  politischen  u.  koltoxhistoriachen  Ereignisse  ftr  jedei 
Tag  d.  Jahres  t.  d.  ältesten  Zeiten  bis  a.  Gegenwart    Nach  <L  besten  Geschichtswerken  ss* 
sammengestellt    Leipaig,   Abel   n.  Müller.    VI,    72S  &    M.  8,5a  —  88)  Galerie  ■ton« 
universale  di  ritratti:  racoolta  di  800  ritratti  dei  piu  celebiati  personaggi  di  tatti  i  popoh'  e 
di  tutte  le  condisioni  dal  1800  in  poi,  tolti  dai  migliori  originali  del  tempo  con  cenni  bio- 
grafld   illuatratm.     Disp.  45—84.    Milano,   B.  Sonaogno.     4°.   —   40)  W.   ▼.  Seydliti, 
Allg.  historisches  Portritwerk.    K.  fWmwlMng  T.  über  600  Porträts  <L  berühmtesten  Persoaei 
aller  Nationen  v.   ca.    1800   —   ca.   1840.    Mit  biographischen  Daten  ▼.  H.  A.  Iier.    Photo- 
graphien  nach    <L   besten   gleichzeitigen  Originalen.    [12.  Serie:   Berühmte  Frauen  —  Ver> 
schieden«]  111.— 20.  (Schlufs)  Lfg.    München,  Veriagsanatalt  1  Kunst  u.  Wissenschaft.     18*0. 
Fol.    ä  5  Blätter  mit  5  Bl.  Text    4  M.   2,00.  —  41)  Pustel  de  Coulangea,  Noorettei 
recherches  sur  quelques  problemes  d"hist    Berues  et  oompldtee*  d'apres  les  aoies  de  l^antev 
per  C.  Jullian.     (La  Propriete  ches  les  Green,  les  Archontes;  La  fin  du  druidieme;  les  titm 
romains  chea  les  Francs.    Sur  les  lois  barbares;   les  Articles  de  Kieray.)    Paris,  Hachette. 
IX,    487  S.    fr.    10.  —  42)  J.  Döllinger,   Studie«   in   European  History;  Tranalated  at 
the  request  of  the  Autor  by  M.  Warre.    London,  Murray.    ab.  14.    |[A.  Galtom,  Ac  88, 487: 
Baturday  B.  70,  598.]|  —48)  Compte  rendu  du  congres  sdentifique  international des  est)*- 
liques  tenu  a  Paris  aml  1890.    V«.  aeetkm:  aeiences  bist    Paria,  Picard.    288  8.-44) 
G.  Albicini,  Politica  e  Storia.    Bologna,  Zanichelli.     1890.     16«.    872  S.,  2  Tal    L.  5 
([Botsi  Gultura  1891,  76.])  —  46)  P.  Villari,  Saggistorici e  criticL    Bologna, ZaaicbaUi. 
1890.     18°.    528  S.    L.  5.  —  48)  A.  Zalla,   Stadt  atonal    Floienee,  tip.  eoeperotbs. 
1890.     18°.     828  S.    L.  4.  —  47)  N.  Pace,  Saggi  di  studi  sforicL    Hoiara,  Migüew    31  a 
—  48)  H.  Adams,  hiat  easays.    New- York.    London,  ünwin.    ah.  12,50. 

48)  G.  Maapero,  Hiat  de  l'Grient  L'Ägypte,  Ghaldeena  et  Assyriens,  les  Iaraeütei 
et  les  Pheniciena,  les  Medes  et  les  Persee.  Paris,  Hachette  et  O.  248  &,  aree  gier,  et 
eartes  en  couL  fr.  5.  |[A  de  Barth* lemy  PolybiblL.  82,  834.]|  —  Id:  Lectarea  bist,  Bist 
ancienne,  Egypte,  Aaayrie.    1890.   avec  188  gm.    5  fr.  —  50)  X  8.  Thiige,  Bsaadbog  t  dea 


.{70.    Weltgeschichte.    Adam  JV,5 

auf  dem  Gebiet  der  klassischen  Altertümer  zu  verzeichnen.  Noch  nimmt  hier 
die  deutsche  Philologie  eine  so  beherrschende  Stellung  ein,  dafs  die  Lexika 
von  Seyffert*6)  und  Lübker57'68)  in  englischer  und  italienischer  Ober- 
setzung erscheinen  können,  aber  schon  ist  man  bestrebt,  diesen  Einflute  zu 
überwinden.  In  Frankreich  geben  Daremberg*9)  und  andere  im  Auslande 
ein  Wörterbuch  heraus,  welches  Gelehrte  wie  Homolle  und  Reinach  zu  seinen 
Mitarbeitern  zählt;  in  England  sind  ebenfalls  Smith60)  und  seine  Mitarbeiter 
bemüht,  das  von  ihnen  herausgegebene  Werk  zu  verbessern  und  auf  dem 
Laufenden  zu  halten;  endlich  hat  in  Italien  Pasdera  mit  der  Herausgabe 
eines  solchen  Wörterbuches  begonnen,  dessen  Fortsetzung  man  hier  mit 
grofsen  Erwartungen  entgegensieht.61)  Zu  einem  Taschenbuch  für  Rom  be- 
suchende Archäologen  ist  Helbigs6*)  Katalog  der  dortigen  Kunstsammlungen 
bestimmt;  er  enthält  nicht  nur  alle  wünschenswerten  Notizen  über  die  Kunst- 
werke selbst,  sondern  auch  noch  die  nötigen  bibliographischen  Nachweise.68*64)  — 
Spärlich  sind  wiederum  die  zusammenfassenden  Darstellungen  über  das 
MA+  vertreten.  Endlich  ist  der  Schlufsteil  des  Afsmannschen  Handbuches 
erschienen;  doch  nur  der  von  Viereck  geschriebene  Abschnitt  erfüllt  seinen 
Zweck,  während  die  Meyersche  Arbeit  allgemein  als  mangelhaft  bezeichnet 
wird.6*-6») 


gamle  Hist     Kopenhagen,    Gyldendal.     1890.     830  S.    kr.    8,75.    —    51)    Talfonrd   Ely, 
Manuel  of  Archaeology.     London,  Grevel  &  Co.    1890.   sh.  6.    |[8aturday  R.  70,  567  für  An- 
fänger; Taylor:  Ac  89,  192  nur  d.  Teil  üb.  d.  griech.  AJtt  braucht).] |  —  52)  Ch.  Cler- 
mont-Ganneau,  Lei  antiqnitea  semitiqaee.    Paria,  Leroux.     1890.     18°.     82  S.     fr.  2,50. 
j[Vernes:  BCr.  1892,   8.]|    Vortrag.  —  58)  B.  Fomerana,   La  Grece  et  la  Judee  dann 
1  antiqirite.    Coup  d'oeil  aar  la  vie  intellektuelle  et  morale  des  anciene  Greca  et  Hlbreux.     1. 
partie.     Wien,  Lippe.    93  S.    M.  2,40.  —  54)  E.  Gurt  ins,  Athen  n.  Born.    Bede  am  Ge- 
burtstage Sr.  Maj.    Berlin,  Bnchdr.  d.  K.  Afcad.  d.  Wiaa.    4°.     16  S.  —  55)  G.  Beloch, 
StudS  di  storia  antica,  publicati  da  L    Borne,  Loeaoher.     207  S.    1.  6.  — -  56)  0.  Seyffert, 
A  dictionary  of  claaaioal  antiqnitiea,  mythologie,  religion,  literatore  and  art;  from  the  Ger- 
man ;  rer.  and  ed.  with  additions  by  H.  KetUeahip  and  J.  Sandys.    New- York,  Macmillan  &  Co. 
4*.     Y,  796  8.    $  6.     |[Ath.  1891,  791;  Saturday  B.  71,  728.]|  —  57)  Fr.  Lübker, 
Reallexicon   d.   klassischen  Altertum*  f.  Gymnasien.     7.    Yorb.  Aufl.  hrsg.  v.  M.  Er ler  (mit 
«ahlreichen  Abbildungen,  Tab.  n.  1  Karte.)    Leipzig,  B.  G.  Tenbner.    Lex.  8°.    VI,  1882  S. 
M.   14,00.  —  58)  id.,   Lestioo  ragionato  della  antichita  classica;   dalla   sesta   ed.  trad.  con 
molte  aggionte  e  correaione  da  C.  Murero.    Borna,  Forzani.     4°.    VtU,  1842  S.     |[Vag- 
lieri:    Cultura  1891,    768;   mangelhafte  Bearbeitung.]!  —  59)  Diotionnaire   dea  antiqnitea 
grecques   et  romaines,   d'aprea  lea   textes   et   les   monnments  .  .  .  sons  la  directum  de  Ch. 
Daremberg,   E.  Saglio,   E.  Fottier   et  orne*   de  plus  de  6000  Agares  d'apres  l'antiqne, 
deaaineea  par  P.  Sellier.     14«  et   15«  fascictile.    Paris,   Haohette   et  C«.    4°.    ä  fr.   5. 
|[BPWS.  1890,  1648.1 1  —  60)  Dictionary  of  Greek  and  Boman  Antiqnitiea,  by  W.  Smith, 
W.  Wayte  and  G.  Marin din.    8d    edition.    London,   Murray.     1056,    1012  S.     |[Ac.  40, 
340;   Saturday  B.  71,  201  u.  694  gelobt;  S.  Beinach:  BCr.  1892,  358  schlecht  illustriert, 
unselbständig.] |  —  61)  A.  Pasdera,  Diaionario  di  antichitä  classica  con  Ulaatraaioni  e  carte 
face.      L    Torino- Palermo,  Clansen.     1890.     155  S.    ([Graaiani:    Cultura  1891,  298.]|  — 
62)  W.  Heibig,  Führer  durch  d.  öffentlichen  Sammlungen  klassischer  Altertümer  in  Born. 

I.  Bd.     D.  Vatikanische  Skulpturensammlung,  d.  Kapitolinischen  u.  d.  Lateranische  Museum. 

II.  Bd.  D.  Villen,  d.  Museo  Boncampagni,  d.  Palazzo  Spada,  d.  Antiken  d.  vatikanischen 
Bibliothek,  d.  Museo  delle  Tenne.  —  D.  etrnskiache  Museum  in  Vatikan;  d.  Kirchersche  in 
Collegio  romano  t.  E.  Beiach.  Leipzig,  BSdeker.  16°.  548,  448  S.  |[H.  de  Villefosae: 
BCr.  12,  382;  Vaglieri:  Cultura  91,  422.] |  —  63)  X  0.  Benndorf,  Wiener  Vorlege- 
biättar  für  archäologische  Übungen.  Wien,  Holder.  1890.  |[Boehlau:  NAnt  1891,  81, 
386;  WSRPh.  1890,  18;  S.  Beinach:  BCr.  224  vortrefflich.]]  —  64)  J.  Centerwall, 
Iliaatrsted  Handbok  i  grekisk  och  romersk  fornknnskap.  Senare  delen:  Bomersk  fornk. 
6  :e — 9:e  [l:a  dolens  slat-]  heft  Stockholm,  Beijer.  401—692  S.  kr.  6.  —  65)  W. 
Afinant,   Handbuch    d.    allgemeinen    Gesch.     2.   TL     Gesch.   d.   MA.    t.    875 — 1492    z. 

d.  Quellenstudiums  für  Studierende  n,  Lehrer  d.  Gesch.,  sowie  z.  Seibetbelehrung 


IV,6  {70.    Weltgeschichte.    Adam. 

Mit  Ausnahme  der  Encyclopädie  von  Herbst,  welche  wir  zum  letzten 
Male  zu  erwähnen  haben,70)  beschäftigen  sich  die  wichtigeren  Erscheinungen, 
über  die  Neuzeit71-1*)  teils  mit  dem  Zeitalter  der  Revolution,  wie  das 
von  dem  ehemaligen  italienischen  Unterrichtsminister  Bonghi7*-76)  verfaßte 
Werk,  teils  mit  dem  Aufbau  des  gegenwärtigen  europäischen  Staatensystems, 
wie  er  sich  seit  dem  Wiener  Frieden,  resp.  seit  1848  vollzogen  hat  Das 
hervorragendste  von  diesen  ist  vielleicht  das  Debidoursche  Werk;7'-7')  im 
ersten  Teile  desselben,  welcher  die  Politik  der  heiligen  Alliance  behandelt 
(bis  1848)  steht  die  Befreiung  Griechenlands  im  Vordergründe;  im  zweiten 
nehmen  die  'Revolutionen*  das  Hauptinteresse  des  Vf.  in  Anspruch,  d.  h.  die 
Kämpfe  der  Völker  um  ihre  von  den  Fürsten  vorenthaltenen  Freiheiten  und 
die  politischen  Umwälzungen,  welche  zur  nationalen  Einheit  oder  Unabhängig- 
keit Deutschlands,  Italiens  und  der  Balkanländer  geführt  haben.  Nur  auf 
den  Wechsel  der  politischen  Beziehungen  und  territorialen  Grenzen  hat 
Hertslet80)  sein  Augenmerk  gerichtet.  Sein  Material  hat  er  Blaubfichern, 
parlamentarischen  Berichten  und  ähnlichen  Publikationen  entnommen.  Mur- 
dock und  Fyffe,  welche  beide  mit  1848  beginnen,  ergänzen  sich  derartig, 
dafs  jener  die  militärische,  dieser  die  diplomatische  Seite  mehr  berücksichtigt. 
Von  letzterem  besitzen  wir  auch  einen  summarischen  Bericht  über  die  poli- 
tischen Vor&lle  seit  dem  Regierungsjubiläum  der  Königin  Victoria  (25.  Juni 
1887.81-84)     Lina  Morgenstern   setzt  ihre   Biographien   berühmter  oder 


fttr  Gebildete,  2.  umgearbeitete  Aufl.  t.  Dr.  Ernst  Meyer.  S.  Abtig.  D.  beiden  lotsten  Jhh. 
d.  MA.:  Deutschland,  <L  Seh  weis  n.  Italien  t.  Ernst  Meyer  n.  Ludw.  Viereck.  1.  Iig. 
Braunschweig,  Vieweg  u.  Sohn.  1890.  VII,  284  8.  M.  5,60.  |[K.  Wenck:  HZ.  68,  90; 
Heidemann:  DLZ.  1891,  708j|  —  66)  X  v-  Duruy,  The  hist  of  the  Middle  Ages. 
tr.  from  the  13.  ed.  by  E  and  M.  Withney.  With  notes  and  rerisions  by  G.  Adams.  New- York, 
Holt  &  Co.  XVI,  588  S.  $  1,60.  —  67)  K.  ErsleT,  Oyeraigt  orer  Middelaldenoi 
Historie  udgivet  som  Orundlag  for  Examinatorier  og  Forelaesninger.  L  den  aeldre  MiddeJ- 
alder.  Kopenhagen,  Selbstverlag.*?)  132  8.  kr.  1,50.  —  68)  C.  F.  Keary,  The  vikingi  ia 
western  Christendom  (789—888).  London,  Unwin.  1890.  511  8.  sh.  16.  —  69)  J. 
Symes,  The  Prelnde  to  Modern  Hist.;  being  a  brief  sketch  of  the  world's  hist  from  the 
third  to  the  ninth  Century.  London,  Longmans.  1890.  12°.  ah.  2,6.  |[EHK.  6,  606.] |  —  70) 
Herbst,  Encyklopadie  d.  neueren  Gesch.  Schlafe.  —  71)  X  V.  Dnrny,  Hist  des  tempi 
modernes  depnis  1458  jusqn'a  1789  12«  edition.  Paris,  Hachette.  12°.  VII,  580  S.,  et 
carte«  en  couL  fr.  4.— 72)  (JBG")Wlialocki,  Siebenbürger  Zigeuner.  —  78) P.Batailltrd, 
Les  D6bats  de  rimmigration  des  Tsiganes  dans  l'Enrope  oocidentale  an  15°  siede.  Bfouni 
sniTi  d'explications  chronologiqnes.  Paris,  Hennyer.  1890.  32  8.  Aussog  ans  BSAP.  April 
1890.  —  74)  B.  Bonghi,  Storia  dell'  Europa  dnrante  la  rirolurione  franeese  (1785—95). 
I.  Lnigi  XVI  e  Maria  AntonietU  (1774—88).  Tarin,  Pararia.  820  8  1.  3,50.  |[AStft 
1892,  1,  188,  Sforza,  sehr  günstig.] |  —  75)  X  D*  Aitton,  Overaicht  der  algemeene  gs- 
schiedenis.  Deel  III.  De  Fransche  omwenteling  en  de  negentiende  eenw.  Groningen,  Noord- 
hoff.  IV,  219  8.  M.  1,25.  —  76)  Filopanti  Qnirico,  Storia  di  an  seeolo.  L  a.  IL  Bt 
1789—1858.     (=  Bibl.  del  dop.  235.)     Milano,  Sonzogno.     1891.     16«.     122  8.     SO  cent 

—  77)  A.  Debidoar,  Hist  diplomatique  de  l'Eorope  depnis  l'ouvertnre  da  Congres  de 
Yienne,  jasqa'ä  la  cloture  da  Congres  de  Berlin  (1814 — 78).  I.  La  sainte  alliance.  IL  1s 
revolution.  Paris,  Germer,  Bailiiere  et  Cie.  (Felix  Alcan).  Xu,  460  n.  600  S.  fr.  15. 
|[B.  Gebhardt:  HZ.  68,  116  «besonnene  Kritik';  Pfister:  RCr.  31,  375;  A.  d'Anfl 
PolybiblL.  62,  533;  BQH.  1892,  314.]|  —  78)  X  T.  Tonssenel  et  Darsy,  Bist  coa- 
temporaine    de    1789  ä  1889.    IL    1815—89.    Paris,   Delagrare.     18°.     568  &    fr.  4.  - 

—  79)  0.  Sjögren,  Det  nittonde  arhnndradets  hist  i  öfVersigtligt  aammandrag.  Met  öfter 
300  illast.  13e  u.  14e  hft.  Stockholm,  Fritae.  321—448  S.  1  kr.  8  5re.  —  80)  E.  Herts- 
let, The  Map  of  Europe  by  Treaty:  showing  the  Politioal  and  Territorial  Changes  which  hi* 
taken  place  since  the  General  Peaoe  of  1814.    rol.  IV.     1875—91.    London  1891.    890  8. 

—  81)  H.  Mardock,  The  reconstraction  of  Europe ;  a  sketch  of  the  diplomatic  and  miiitary  hist  <* 
continental  Europe  from  the  rise  tho  the  fall  of  the  second  Frenchempire.  London,  Longmans  Green, 
1890.    sh.  9.    |p.Moyes:  BQH.  1890,4,  252;  W.O'Connor  Morris:  Ac  88,  277:  d.  poli- 


§70.    Weltgeschichte.     Adam.  IV,  7 

interessanter  Frauen  unsere  Jh.  fleifeig  fort;  sie  will  damit  zugleich  beweisen, 
dafs  die  Frau  auf  allen  Gebieten,  welche  das  Wohl  der  Menschheit  befördern, 
zu  ernsthafter  Arbeit  berufen  ist85-87)  Auf  ein  engeres  Gebiet  hat  St  ratz 
seine  Forschungen  gerichtet;  er  giebt  uns  wieder  eine  wohlgeordnete,  um 
kritische  Zuverlässigkeit  und  Objektivität  sichtlich  bemühte,  aber  nur  auf  ge- 
drucktem Material  beruhende  Schilderung  der  ßevolutions-  und  Kriegsereignisse 
des  Sommers  1848.88-80)  — 

Den  Chroniken  von  Schultheis,  Wippermann,  Müller  u.  a.,91-*5) 
welche  alljährlich  über  die  politischen  Ereignisse  des  vergangenen  Jahres  be- 
richten, ist  gegenwärtig  eine  von  Lavisse*6)  bearbeitete  neu  an  die  Seite 
getreten.  Kelties*7)  Diplomatenkalender  giebt  eine  Statistik  über  alles,  was 
einem  Staatsmann  zu  wissen  nötig  ist:  Handel,  Heer,  Einwohnerzahl  u.  s.  w. 
Die  älteren  Jahrgänge  sind  also  von  historischem  Interesse. 

Volks-  und  Jugendschriften.  Hier  sind  in  erster  Linie  Stackes 
Schriften  zu  erwähnen,  die  sich  auch,  wie  ihre  hohen  Auflagen  zeigen,  einer 
grofeen  Beliebtheit  erfreuen.  An  Rankes  und  Beckers  Weltgeschichte  au- 
gelehnt verstehen  sie  es  durch  korrecte  Sprache  und  fesselnde  Erzählungs- 
form den  Leser  zu  gewinnen  und  ihn  in  jene  gehobene  Stimmung  zu  ver- 
setzen, welche  die  schönste  Frucht  der  Geschichtsbeschäftigung  genannt  worden 
ist.98)  Die  gut  ausgewählten  und  dem  jugendlichen  Auffassungsvermögen  ver- 
ständnisvoll   angepaßten  Geschichtserzählungen  von  Dorenwell   und  Lüh- 


tuchen  Skiaaen  seien  d.  besten;  Saturday  R  69,  279  interessant]!  —  82)  C.  A.  Fyffo, 
Hist  of  Modern  Europe,  vol.  III.  London,  Cassell  &  Co.  1890.  sh.  12.  ][J.Moyes:  BQH.  1890, 
4,251;  W.  O'Connor  Morris:  Ac  37,  215  nennt  es  parteiisch;  Ath.  1890.1,  112;  8aturday 
B.  69,  650  irreführend.] |  —  83)  H.  Fyfe,  Annais  of  our  time.  A  record  of  erents  social 
and  political,  home  and  foreign.  Vol.  III.  p.  I.  London,  Macmillan.  168  8.  |[Cultura: 
1892,  ll.]|  —  84)  X  X  Prince  Lnbomirski,  Hist  oontomporaine  de  la  tnnsformation 
politique  et  sociale  de  l'Europe  1850—78:  T.  2  u.  T.  3  de  Stbastopol  ä  Solfenno.  Paris, 
L.  Lery.  419,  601  8.  ä  fr.  7,50.  —  85)  Lina  Morgenstern,  D.  Frauen  d.  19.  Jh. 
Biograph,  u.  culturhist  Zeit-  u.  Charaktergemaide.  Mit  ILlustr.  2.  Folge.  Berlin,  Verlag  d. 
deutschen  Hausfrauenaeitg.  90.  Lex.  8°.  384  S.  M.  10,00.  Dasselbe  25. — 36.  Heft  d. 
3.  Folge  ä  50  Pf.  —  86)  X  Biographies  du  XIXe  riecle.  Paris,  Blond  et  Banal,  ä  fr.  3,50. 
|[Talon:  Polybibl^.  1890,  77  t.  weniger  bedeutenden  Gelehrten  für  d.  Jagend.] |  — -  87)  H. 
Le  Bonx,  Portraits  de  cire  (Zeitgenossen).  Paris,  Lecene  et  Ondin.  18°.  444  S.  [[He- 
in on:  BCr.  1892,  94.]|  —  88)  R.  Strat»,  D.  Beyolutionen  d.  J.  1848  u.  1849  in  Europa, 
geschichtl.  dargest  2.  Teil.  D.  Bevolutionsereignisse  d.  Sommers  1848.  Heidelberg,  Winter. 
XU,  350  8.  ä  M.  5,00.  |[8chaltie:  BLV.  1891,  276  lobend.] |  —  89)  X  A.  Potel, 
Apercu  hiat  des  affaires  d'Orient  Paria,  Thorin.  1889.  12°.  M.  2,50.  ||Tolybibl^.  1890, 
Jan.][  —  90)  +**  ***,  Diplomatenklatsch-  E.  Beitrag  z.  geheimen  Gesch.  d.  letzten  iwanzig 
Jahre.  Berlin,  Eckstein  Nachf.  1890.  HI,  351  S.  M.  4,00.—  91)  (JBG") Schultheis*  Euro- 
päischer Oeachichtskalender.  |[LCB1. 1890,  1474,  1503;  1891,  754,  1890.]|  —  92)  (JBG")  K. 
Wippermann,  Deutscher  Geschichtskalender.  —  93)  W.  Müller,  Politische  Gesch.  d. 
Gegenwart  TX1TT.  —  94)  A.  Perl 8,  Allgemeine  Chronik.  D.  Gesch.  d.  Gegenwart  in  tagl. 
Aufzeichnungen,  Monats-  u.  Jahresdarstellgn.  mit  erläut  Anmerkungen  geograph.  statist  u. 
sonst  Beigaben  u.  m.  ausfuhr].  Personen-  u.  Sachregistern.  D.  Jahr  1891.  12  Hfte.  Berlin, 
Seehagen.  112  S.  M.  2,50.  Nur  Heft  1  erschien,  dann  wurde  d.  Unternehmen  aus  d. 
Handel  gesogen.  —  95)  A.  Daniel,  L'annee  politique.  16©  annee  avec  un  index  raisonne1, 
une  table  chronologique,  des  notes,  des  documents  et  des  pieces  justificatives.  Paris,  Charpen- 
tier.  1890/1.  VI,  357  8.  —  96)  E.  Layisse,  La  rie  politique  ä  Tetranger  (2e  annee 
1890)  publice  sous  la  direction  d'E.  L.  Atoc  une  pr4face  par  le  vicomte  Melchior  de  Yogiie", 
de  l'Academie  francaise.  Paris,  bibliotheque  Charpentier.  1891.  18°.  IX,  582  8.  fr.  3,50. 
([l.nard:  PolybiblL.  61,  256.] |  le  annee  1889.  —  97)  J.  Keltie,  The  stateman's  Year- 
Book.  Statistical  and  hist.  annual  of  the  States  of  the  world  for  the  year  1891.  London, 
Macmillan.     1132  8.     ([Cultura:  1891,  407.] | 

98)  L.  Stacke,  Erfüllungen  aus  d.  mittleren,  neueren  u.  neuesten  Gesch.    1.  Tl.    Er- 
aflü.  ans  d.  Gesch.  d.  Mittelalters  in    biograph.  Form.     15.  verb.  u.  Term.  Aufl.    Oldenburg, 


IY98  *70.    Wettn^eeWAte.    Adam. 

wiag  sollen  eine  Vorschule  Ar  den  Geschichtsunterricht  auf  den  GymMuen 
sein."-111)  K ob  ler  hat  zur  Erbanrag  seiner  Glaubensgenossen  einen  Ansang 
ans  dem  gleichbetitelten  Werke  des  englischen  Konvertiten  Digby  geliefert, 
welcher  eine  stark  idealisierende  and  vielleicht  zn  breit  stilisierte  Schüdeimg 
des  MAlich.  Lebens  enthält112)  Knie  behandelt  in  Dialogform  mehrere 
historische  Themata,  welche  von  parteiischen  Schriftstellern  zn  Angriffen  auf 
die  katholische  Kirche  ausgebeutet  werden.  In  einzelnen  Punkten  s.  B.  dem 
iber  Bonifazins  gesagten  wird  man  ihm  zustimmen  mftssen;  im  übrigen  seiner 
gemäßigten  Haltung  und  Überzeugungstreue  die  Achtung  nicht  versagen 
ktanen.118-114)  Widmann  erklärt  eine  Unmasse  von  historischen  Begriffen 
und  Worten,  woran  sich  Mibverständnisse  geknüpft  oder  auch  nicht  geknlpft 
haben;  denn  eine  Sichtimg  und  sachgemäße  Ordnung  des  Materials  ist  in 
dem  sonst  brauchbaren  Buche  leider  zn  vermissen;  ein  verhältnismäßig  grober 
Abschnitt  ist  den  Einrichtungen  der  katholischen  Kirche  gewidmet.11*) 

Allgemeine  Kulturgeschichte.  8ehftfer  hat  seine  These,  dsfis 
die  politischen  Ereignisse  und  nicht  das  geistige  Leben  oder  gar  die  private 
Bethätigung  der  Völker  im  Mittelpunkt  der  Geschichtsdarstellungen  stehen 
müsse,  wieder  gegen  Gotheins  Angriffe  verteidigt  und  in  der  Hauptsache 
die  Zustimmung  Belows  erlangt;  letzterer  erklärt  hierbei  die  Geschichte  als 
eine  Entwicklung  der  nach  Staaten  und  Völkern  gegliederten  Menschheit 
und  macht  den  Gesichtspunkt  geltend,  daß  die  wissenschaftlichen  Fortschritte 


Stelling.    YIU,  214  S.    H.  1,50.    2.  Teü  12.  Aufl.  1888;   S.  Teil  5.  Aufl.  1886.  —  W) 
X.  Dorenwell  u.  F.  Lühwing,   Erzählungen  tos  d.  Weltgesch.     2.  rann.  Aufl.    Wolfci- 
bttttel,   J.  Zwüsler.    gr.  8°.    IV,  386  S.    M.  2,00.   —   100)  X  F.  Körner,   Die  welt- 
geschichtlichen Kämpfe   d.  Altertums   nebst    geographischen  u.  kulturgeschichtlichen  Büdara. 
Gotha,  F.  A.  Perthes.    1890.    VIII,  406  8.   M.  6,00.     |[Ciütura  1891,  596  lobeiisw.]  1—101)  C. 
Norm  and,   Biographie!  et  Seines  historiques  des  temps  andens  et  modernes.    Paris,  Colin 
et  C*e.     12*.    250  8.  —  102)  Zeller,  Entretiena  sur  rhistoire  da  moyen-ige.    IL  p;tL 
Paris,  Perrin  et  Cie.     250  8.  —  103)  F.  Aaibert,   Sieges  celebros.    Ätude  historiqae  sar 
les  defense«  de  placee.    Paris,  Delgraye  1890.    891  8.  u.  Karten-    fr.  5.     |[Comte  de  Bixe- 
mont  PolybiblL  59,  86  8.]  |  —104)  8.  Burn  ham,  Struggles  of  the  nations;  ar  the  priacipal 
wars,  battles,  sieges  and  treatices  of  the  world.    Boston,  Lee  &  Shepard.    X,  442,  IX,  441 
—848  8.     0  6.  —  105)  E.  8.  Creasy,  Fifteen  dedaire  battles  of  the  world,  from  Mara- 
thon   to  Waterloo,   with   introd.  note   by  Frank  Parsons.    New- York,   Bort     1890.    12*. 
386  8.    $  1.  —  106)  C.  Starbick,  Historiska  bilder.  Med  teckner  af  J.  Nystrdm.   Sthlm. 
Beijer.  —  107)  Ida  ▼.  Dfiringsfeld,   D.  Bach  denkwürdiger   Frauen.    Lebensbilder  and 
Zeitschildernngen.    Festgabe  ftr  Mütter  u.  Tochter.    4.  yenn.  u.  neu  bearb.  Aufl.  heraasg.  t. 
Ida   Klokow   mit  8  ganaseit  Bildnissen.    Leipsig,   Spamer.     1890,    gr.  8°.    UV,  SS2  S. 
M.  5,50.  —  108)  W.  H.  Kiehl,   knltorgeschichtl.  Charakterköpfe.    Ana  d.  Erinnerung  ge- 
aeichnet    Stuttgart,  Cotta  Nacht   YU,  528  8.   M.  6,00.  —  109)  G.  Hirth,  KulturgeschichtL 
Bilderbuch   aus  drei  Jhh.  62.-72.    (Schluis)-Lfg.  [2.— 12.  Lfg.  d.  6.  Bds.]    München,  ffirta. 
1890.    Fol.    XU,  1958— 2S08  8.  ä  M.  2,40.  —  110)  Fr.  Bttlaa,  Geheime  Geschichten  n. 
rätselhafte  Menschen.    Sammlung   terborgener   und  vergessener  Merkwürdigkeiten.    In  neuer 
Auswahl.     1.  Bdchn.  Unirersal-Bibliothek.    Leipsig,  Beclam  jun.    1890.    16°.    87  8.   M.0,20. 
—  111)  Ia  Büchner,   Zwei    gekrönte   Freidenker.    (Friedr.  d.  Gr   u.  <L  Timuride  Akbar, 
1556 — 1605   Beherrscher   Vorderindiens).     Ein   Bild  aus  d.  Yergangenh.    als   Spiegel  t  d. 
Gegenwart    Leipzig,   Thomas.     1890.     110  8.    M.    1,50.  —  112)   Xobler,   Kathoüsfhw 
Leben  im  MA.  s.  JBG".  —  118)  F.  Knie,  geschichtl.  Wahrheitsspiegel     E.  Widerlegung  d. 
verbreiterten   Entstellungen  d.  Gesch.  u.  d.  Katholizismus.    Nach  d.  besten   Quellen  bearb. 
Paderborn,  Kleine.    IV,  205  8.    M.  1,50.  —  114)  X  *•  A«Uer,   Tortenelmi   haeagtagok 
(Geschichtslügen).    In  das  ungarische  Übersetat    Mit  einem  Nachtrag  t.  Jon.  Karicsonyi 
Budapest,   Verlag  d.  St  Stefan-Vereins.     1890.    XVI,  852  8.  —  115)  8.  Widmann,  Ge- 
schichtsei, MifaYerstandenes  u.  MÜsTerstfindliches  aus  d.  Gesch.  gesammelt  u.  erklärt    Pader- 
born, Schöningh.     kl.  8°.    XXIV,  298  S.    M.  2,80.     |[LCB1.  1891,  910  getadelt;  Sallmsan 
BLU.  1891,  12  gelobt;  K.  Filly;  LMerkur  Jg.  11,  No.  86  (tadelnd).]| 


{70.     Weltgeschichte.     Adam.  JV,9 

a.  8.  w.  schon  deshalb  nicht  für  den  Historiker  die  Hauptsache  sein  könnten, 
weil  er  gerade  hier  genötigt  sei,  ans  zweiter  Hand  zn  arbeiten.116-119)  Mit 
einer  Entwicklungsgeschichte  der  gesamten  Kultur  4dem  Schlufeergebnis  von 
Arbeiten,  die  sich  über  mehr  als  ein  Jahrzehnt  erstrecken',  ist  Henne  am 
Rhyn  vor  die  Öffentlichkeit  getreten.  Er  begnügt  sich  dabei  leider  mit 
einer  Kaiserlichen  Aufzählung  von  interessanten  Einzelheiten  und  macht  nur 
selten  einen  Versuch,  seinen  Gegenstand  tiefer  zn  erfassen;  auch  dürften  sich 
nicht  alle  Trivialitäten  und  die  oft  ermüdende  Breite  mit  der  populären  Ten- 
denz des  Buches  entschuldigen  lassen.180)  Was  wir  hier  vermissen,  ist 
gerade  ein  Hauptvorzug  der  Hellwaldschen  Kulturgeschichte.  Sie  will 
nicht  erzählen,  sondern  die  Thatsachen  erklären  und  zwar  durch  den  Nach* 
weis,  dafa  der  Geschichtsprozefs  ein  Naturprozeüs  sei,  bedingt  durch  die 
natürlichen  Anlagen  der  verschiedenen  Bacen,  ihren  geographischen  Ort  und 
den  Kampf  den  sie  mit  einander  und  der  sie  umgebenden  Natur  um  ihre 
Existenz  zu  führen  haben.  Benutzt  ist  hauptsächlich  die  neuere  Zeitschriften- 
und  Broschürenlitteratur.  Leidet  dies  Werk  noch  unter  dem  Mangel  an 
aasreichenden  Voruntersuchungen,  so  ist  das  Wissen  und  Können  des  Vf.  in 
den  'Rösselsprüngen'  zur  vollen  Geltung  gekommen.  Hier  werden  die  ver- 
schiedenartigen Sitten  der  Völker  beschrieben  und  ihr  psychologischer  Zu- 
sammenhang nachgewiesen.181-119)  Auch  Draper  sucht  zu  zeigen,  wie  die 
geistige  Entwicklung  der  Menschheit  von  den  Naturgesetzen  beherrscht  wird.114) 
Von  Werken  allgemeinen  Inhaltes  sind  noch  die  von  Morris  und  Nyström 
zu  nennen.1*6-180)  Die  kulturhistorischen  Übersichten  von  Seignobos  sind 
für  die  Schule  bestimmt.181-184)    Schmidt-Weifsenfels  giebt  einen  raschen 


116)  D.  Schäfer,  Gesch.  u.  Kulturgesch.  £.  Erwiderung.  Jona,  Fischer.  70  8. 
M.  1,60.  |[G.  t.  Below:  GGA.  1882, 285— 96.] |  —117)  (JBG1«)  Gothein,  Aufgaben  d.  Kultur- 
gesch. —  HS)  X  K-  Juri seh,  Grundlage  d.  Philosophie  d.  Kultur.  Berlin,  C.  Heymann. 
1890.  76  6.  u.  2  Karren  tat  Inhalt:  Beobachtung  u.  Beurteilung  d.  Entwicklungsganges 
e>.  beliebigen  Produktionsgruppe  u.  s.  w.  —  119)  J.  Ferguson,  The  philosophy  of  cirili- 
sation:  a  sodological  study.  London,  Wittingham.  1890.  XXX,  831  S.  M.  10,00.  — 
120)  flenne  am  Bhyn,  D.  Kultur  d.  Vergangenheit,  Gegenwart  u.  Zukunft  in  vergleichen- 
der Darstellung.  1.  u.  2.  Aufl.  2  Bde.  Danrig,  Hinstorff.  1890.  gr.  8°.  VII,  412  u.  VII, 
596  S.  M.  9,00.  V.  dems.  Antwort  auf  d.  Kritik  d.  «Bund*  über  d.  Kultur  d.  Verg.  Geg. 
a.  Zok.  16  8.;  0,25  M.  Danxig,  Hinstorff.  —  121)  Fr.  ▼.  Hellwald,  Kulturgesch.  in 
ihrer  natürlichen  Entwicklung  bis  b.  Gegenwart  4.  [BilL  Volks-(Titel-)Ausg.]  in  27  Liefgn. 
2  Bde.  Stuttgart,  Waag.  XVIU,  568,  V,  760  S.  a  M.  0,60.-122)  id.,  Enthnographische 
Bftsselsprfinge.  Kultur-  u.  Yolksgeschichtl.  Bilder  u.  Skissen.  Leipzig,  Beifsner.  416  8.  M.  6,00. 
|[Veckenstedt:  Zeitschr.  f.  Volkskunde,  4,  13ö.]|  —  123)  id.,  D.  Welt  d.  Slayen.  Berlin, 
AUg.  Verein  f.  deutsche  Litt  1890.  M.  6,00.  |[BLU.  1891,  27  abweisend.]|  —  124) 
J.  W.  Drap  er,  Gesch.  d.  geistigen  Entwicklung  Europas.  Nach  d.  sorgfältig  durchgeseh. 
neuesten  Aufl.  Deutsch  von  8.  Kuhr  1. — 8.  Tl.  (=  Allgemeine  Buchersammlung  lebender 
Schriftsteller  1.,  5.,  10.  Bd.)  Leipsig,  G.  Körner.  1890.  16°.  288  8.  a  M.  0,50.-125) 
C.  Morris,  Ohrilisation :  an  historical  rewiew  of  its  elements.  2  vol.  Chicago,  Griggs&Co. 
1890.  XIII,  510,  VII,  490  8.  $  4.  —  126)  A.  Nyström,  Allmftn  Kulturhistoria  bis  V. 
14.  hft  Stockholm,  LoostrSm  i.  Korn.  660  8.  a  Kr.  1.  —  127)  X  Ch.  Letourneau, 
JL'trolution  politique  dans  les  diverses  races  hnmaines.  Paris,  Lecrosnier.  1890.  XXHf, 
561  8.  fr.  9.  [TRH.  46,  891  wertlos.] |  —  128)  F.  Guisot,  The  history  of  cifUiaation  in 
Europe.  tr.  by  W.  Haslitt;  with  a  biographical  sketch  of  the  author.  (=  Burts  üb.  of 
the  world's  best  books.)  New-York,  Burt  1890.  12°.  $  1,00.  — 129)  K.  Obertimpfler, 
Kulturgesch.  (=  Hausbücherei,  hrsg.  t.  Chr.  Hottinger  (in  101  Bdn.)  14.  Bd.)  Strasburg, 
JHottingers  SchriftenTerlag.  1891.  12°.  160  8.  M.  0,80.  —  ISO)  C.  Andresen,  Die 
Satwickelung  d.  Menschen.  Studien.  Hamburg,  Verlagsanstalt  III,  124  8.  M.  8,00. 
|[Weis:  BLÜ.  1891,  510  populär.]!  Zerfällt  in:  Natur  des  Menschen,  Zusammenleben  der 
Manschen ,   d.  heutige  Mensch.  —  181)  G.  Seignobos,  Historia  de  la  dnli*aci6n   antigna. 


IV,  10  {70.    Weltgeschichte.    Adam. 

Überblick  über  den  geschichtlichen  Gang  unsere  Jh.  for  solche,  denen  die 
Ereignisse  selbst  schon  einigermaßen  bekannt  sind.155-1*7)  Die  Quellen  der 
modernen  Civilisation  sind  nach  Kurth  in  der  christlichen  Kirche  zu 
suchen.138-189) 

Damit  sind  wir  bei  den  Geschichtsbetrachtungen  angekommen. 
Unter  diesem  Titel  spricht  sich  Pflugk-Harttung  über  die  Aufgabe  dar 
Geschichte  und  die  modernen  Historiker  aus.140)  Brunnhofer  veröffentlicht 
eine  Reihe  von  interessanten  Aufsätzen  über  Sprachleben,  Kulturentwicklong 
und  Weltverkehr,  welche  zum  Teil  schon  in  Zeitschriften  erschienen  sind.141) 
Bosenberger  bekämpft  die  pessimistische  Ansicht,  dafe  zwar  die  Menschen 
nach  und  nach  mehr  gelernt  und  ihre  Herrschaft  über  die  Natur  erweitert 
haben,  die  geistige  Kraft  und  Glückseligkeit  aber  nicht  gewachsen  sei14*) 
Eine  der  trefflichsten  Schriften  dieser  Art  haben  wir  durch  den  leider  nnn 
verstorbenen  Gregorovins  erhalten.  Sie  giebt  eine  gedrängte,  aber  wunder- 
bar klare  und  gedankenreiche  Übersicht  über  die  Entwicklung  des  kosmo- 
politischen Gedankens  in  der  Weltgeschichte,  von  dem  universalen  Despotis- 
mus des  alten  Orients  durch  das  Weltbürgertum  der  klassischen  Völker  nun 
christlichen  Gottesstaate  und  zur  Neuzeit,  wo  an  die  Stelle  der  Weltreiche 
das  Übergewicht  der  Grofsmächte  getreten  ist.  Er  prüft  dabei  den  Anteil, 
welchen  die  einzelnen  Weltreiche  an  der  allgemeinen  Kulturentwicklung  gehabt 
haben.143*144)  Ein  Gegenstück  dazu  ist  die  Festrede  von  Dove,  welche 
das  Entstehen  nationaler  Staaten  auf  dem  Boden  des  römischen  Weltreiches 
beleuchtet.146)  Nach  Metchnikoff  sind  alle  die  alten  Beiche  als  ein  Produkt 
ihres  Flufssystems  aufzufassen.  Die  Kultur  begann  an  den  Uferrändern  der 
grofsen  Flüsse   und   breitete   sich  allmählich  über  die  Ufer  des  Mittelmeeres 


Oriente,  Grecia  y  Borna.  Obra  de  tezto  en  Francia  para  la  ensenanaa  secundaria  especial. 
Version  castellana  por  F.  Gutierrez  Brito.  Paria,  Boaret  12°.  372  8.  Dasselbe  «a 
la  edad  media  y  en  los  tiempos  modernos.  438  p.  —  132)  id.,  Histoire  de  la  crrilisatioa 
oontemporaine.  1  vol.  Paris,  Masson.  1890.  12°.  424  S.  fr.  3,00.  |[Pfister:  BCr. 
80,  37;  A.  Isnard:  PolybiblL  62,  181  auch  für  Historiker  yon  Interesse.]  |  —133)  X  ö- 
Decoundray,  The  history  of  modern  cirilization :  a  handbook  baaed  opon  G.  Decoundrayi 
Histoire  sommaire  de  la  civilisation.  New- York,  Appleton ;  London,  Chapman  &  Hall.  XIX, 
587  8.  $  2,25.  |[Saturday!  B.  71,  665  nicht  günstig.] |  —  1341 L.  Jackson,  Ten  eentories 
of  European  progress.  London,  Low.  350  8.  sh.  12,  6  d.  —  135)  Schmidt-WeifsenfeU, 
D.  neunzehnte  Jh.  Gesch.  seiner  ideellen,  nationalen  u.  Kulturentwickelang.  Berlin,  Lüttes- 
öder.  1890.  12°.  VIH,  477  8.  |[LCB1.  1891,  8  ]|  —  136)  X  £.  Hallier,  Kolter- 
gesch.  d.  19.  Jh.  in  ihren  Beziehungen  an  d.  Entwickelang  d.  Naturwissenschaften  geschildert 
Stuttgart,  Enke.  1889.  YUI,  847  8.180  Abbildgn.  M.  20,00.  |[BLU.  1891,  13;  Natorw: 
Ws.  1890,  428  anerkennend.] |  —  137)  A.  Krem  er,  Stadien  zur  Tergleichenden  Kulturgesck 
▼orztigl.  nach  arab.  Quellen  I.  u.  II.  (Aas  Sitzangsber.  d.  k.  Akad.  d.  Wiss.)  Wien,  Temptky 
in  Com.  1890.  Lex.  8°.  60  S.  M.  1,20.  —  138)  G.  Kurth,  Les  Origines  de  la  cirili- 
sation  moderne,  edition  atoregee.  Tours,  A.  Marne.  357  8.  fr.  2,40.  | [PolybiblL  62,  33« 
Gandy.]|  —  139)  X  X  Prerost-Paradol,  Essai  bot  l'histoire  unirerselle.  5.  ed.  2  toI 
(Bibliotheque  rariee).     Paris,  Hachette.     1890.     18°.     VI,  523,  VII,  536  8.    fr.  7. 

140)J.T.Pflugk-Harttang,  Geschichtsbetrachtungen.  Gotha, F. A. Perthes.  1890.  Lex. 
8°.  IV,  47  8.  M.  1,20.  |[KCr.  30, 191  Pf  ister;  HJh.  11, 607.]|  Antrittsrorleanng  au  Basel  1886. 
—  141)  H.  Brunnhof  er,  Kulturwandel  u.  Völkerrerkehr.  Leipaig,  Friedrich.  VHI,  280  S. 
M.  6,00.  |[Deckel:  BLU.  1891,  423.]l —142)  Bosenberger,  Über  die  fortschreitende  Ent- 
wicklung d.  Menschengeschlechts.  1. Tl.:  Vjs  wissenschaftl.  Philo«.  15,  1891,  8.419 — 44.— 
143)  F.  Gregorovins,  D.  groiaen  Monarchien  oder  d.  Weltreiche  in  d.  Gesch.  Festrede 
d.  k.  b.  Akademie  d.  Wiss.  zu  München.  München,  Franz'  Verlag.  1890.  4°.  26  S. 
M.  0,80.  —  144)  id.,  Le  Grandi  Monarchie  oasia  gl'Imperi  uniTorsali  nella  Storia:  NAat 
31,  1891,  8.  1—26.  —  145)  A.  Doye,  D.Wiedereintritt  d.  nationalen  Prinzips  in  d.Weft- 
gesch.      Akademische    Festrede.      Bonn,    Straula.     1890.     27  8.    M.  1,00.     |[Xleba:  DLZ. 


{70.    Weltgeschichte.    Adtm.  IV,  11 

aas,  bis  sie  in  Mittelalter  und  Neuzeit  das  atlantische  Meer,  zuletzt  den 
ganzen  Ocean  in  ihre  Kreise  zog.146)  Cestaro  behandelt  die  heikle  Frage 
nach  den  natürlichen  Grenzen  der  Völker  innerhalb  Europas.147)  Nnr  dem 
Titel  nach  gehört  hierher  Mahan,  welcher  den  Satz,  dafs  nur  die  Kriegsflotte 
Englands  beherrschenden  Stellung  auf  den  Weltmeeren  geschaffen  hat,  durch 
eine  treffliche  und  sachkundige  Schilderung  der  englischen  Seekriege  des  17. 
u.  18.  Jh.  illustriert148)  Dumont  belehrt  uns,  dafe  die  französische  Bevölke- 
rung hauptsächlich  deshalb  abnehme,  weil  dies  Land  sei  une  democraüe  fa$onn6e 
par  la  monarchie,  centralis^,  catholique  et  idealiste.149-160) 

ZHe  ideelle  Kultur.  Meligiontmd  Mythologie.1*1-1™)  Wissen- 
schaftliche Werke  über  allgemeine  Religionsgeschichte  sind  kaum  zu  nennen; 
doch  entsprechen  Bettanys  populäre  Erzählungen  wenigstens  dem  Stande 
der  modernen  Forschung.166-170)    Willmers,  der  Vf.  eines  vielgebrauchten 


1891,  1728.31  —  146)  L.  Metchnikoff,  La  ciriliaation  et  les  grands  neuro  historiques. 
Paris,  Hachette.  1890.  12°.  369  6.  |[Bordes:  BCr.  11,  81S.]|  Mit  Vorrede  ▼.  d.  be- 
rühmten Geographen  Blclus.  —  147)  F.  P.  Cestaro,  Frontieri  e  naaioni  irredente.  Tarin, 
Boux.  183  8.  1.  3.  —  148)  Mahan,  Capitata,  The  influenae  of  sea  power  apon  history 
1660—1788.  Boston,  Little,  Brown  &  Co.  1890.  557  S.  $  i.  I[W.  O'Connor  Morris: 
Ac  38,  63,  Athen  1890,  2,  125;  Saturday:  B.  69,  778.]|  —  149)  A.  Dumont,  Depopu* 
laüon  et  Ciyiliaation  (6tude  demographiqne).  Paria,  Lecroanier  &  Babe.  1890.  520  S.  fr.  8. 
j[Comte  de  Biiemont:  Polybibl^  59,  211.]|  —  150)  X  F.  Lüdecke,  Snperint,  B.Ironie 
in  d.  Gesch.  Gotha,  Schtölsmann.  91.  46  8.  M.  0,75.  Als  Beweis  für  Gottes  Walten  in  d. 
Gesch.  —  151)  8.  Lüttich,  Über  bedeutuugsTolle  Zahlen,  e.  kulturgeschichÜ.  Betrachtang. 
Progr.  Naumburg.  1891.  4°.  47  8.  D.  Dreiaahl  mit  d.  3  Generationen  d.  Mutterfamilie 
in  Zusammenhang  gebracht!  —  152)  B.  Kneisel,  D.  Weltgesch.  e.  Zufall?  £.  Wort  an  d. 
Gebildeten  d.  deutschen  Volkes.  Berlin,  Weidmann.  1891.  III,  164  8.  M.  2,00.  |[LCB1. 
1891,  1148,  ErbauungBbüchlein.]|  — 153)  J.  Gottschick,  D.  Verhältnis  d.  christl.  Glaubens 
a.  modernen  Geistesleben.  Akad.  Bede  a.  Feier  d.  Stiftungsfestes  d.  Univ.  Gießen,  Münchow. 
4°.  32  S.  Über  d.  Gegensata  beider.  —  154)  J.  Apren t,  D.  Gesch.  d.  Menschen.  B. 
Beitrag  a.  Begründung  einer  umfassenden  u.  einheitlich  abgeschlossenen  Ansicht  v.  d.  Welt 
u.  d.  Leben.  Leipaig,  M.  Spohr.  VII,  96  S.  M.  2,00.  —  155)  H.  Meyersahm,  Deorum 
nomine  hominiboa  imposita.  Diss.  Kiel,  Fiencke.  8°.  37  8.  — 156)  Ch.  Sekreten,  La 
ciriliaation  et  la  croyance.  2.  ed.  Lausanne,  Payot  12°.  XIII,  396  8.  M.  3,50.-157) 
L.  Falies,  Stades  historiques  et  philoaophiques  sur  les  cinlisations  3,  1.  Paria,  Garnier. 
207  8.  — 158)  G.  B omain,  Le  moyen  ige  füt-il  une  epoque  des  tenebres  et  de  serrituder 
Pari»,  Blond.  1890.  fr.  4.  ([PolybiblL  61,  251.]|  —  159)  £.  Glasson,  Les  rapports  du 
pouroir  spirituel  et  du  poavoir  temporel  au  moyen  ige.  Paria,  Picard.  1891.  108  S. 
fr.  2,50.  — 160)  L.  Valmaggi,  Lo  spirito  antifemmlnile  nel  Medioevo.  Conferenza.  Torino, 
CasanoTa.     1891.     179  8.     |[NAnt.  1891,  33  unbedeutend.] | 

161)  X  Gh.  Tischhauser,  Grundaüge  d.  Beligionswissenachaft  s.  Einl.  in  d.  Beligiona- 
gesch.  Basel,  Beich.  IV,  184  8.  M.  2,00.  —  162)  L.  Tobler,  Mythologie  u.  Beligion: 
ZVVolkak.  4,  1891.  — -  163)  B.  Fritasche,  Z.  Gesch.  d.  mythologischen  Wissenschaft. 
Festschrift  d.  Gymnasiums.  Schneeberg.  III,  79  S.  —  164)  F.  Back,  Jahresbericht  über 
d.  Mythologie  aus  d.  Jahren  1886—1890.  (=  Fortach.  d.  klass.  Altertnmswissensch.  66.  Bd. 
1.— 3.  Heft  Berlin,  Calyary  u.  Co.  gr.  8°.  256  8.  ä  M.  3,60.  Subskrpre.  2,40.  —  165) 
G.  T.  Bettany,  The  world's  religions:  populär  account  of  all  the  princip  al  religions  of 
civiliaed  and  uncifiliaed  peoples;  their  doctrines,  rites,  priesthoods  etc.  with  an  introd.  by 
J.  Hall.  New- York,  Christian  Litterature  Co.  908  S.  $  5.  |[Ath.  1892,  280  «herzlich 
empfohlen'.]]  — 166)  id.,  Primitive  religions:  being  an  introduction  to  the  study  of  religions, 
with  an  account  of  the  religions  beliefs  of  uncirilized  people,  Confucianism,  Taoism  (China) 
and  Shintoism  (Japan).    New-York.     Ward,   Lock,   Bowden  &  Co.     12°.     267  S.     $  1.  — 

167)  X  L  de  Millou*,  Preos  d'histoire  des  religions.  1.  partie:  Beligions  de  rinde. 
(Bibliotheque    de   Tulgarisation).    Paris,    Leroux.     1890.     18°.     VIII,    339  S.  Abbildgn.  — 

168)  W.  Bobertaon  8mith,  The  Beligion  of  the  Semite«:  the  fundamental  institutions. 
Edinburgh,  Black.  1889.  sh.  15.  |[EdinbB.  1892  April  325.] |  —  169)  C.  P.  Tiele, 
Histoire  comparee  des  anciennes  religions  de  l'Egypte  et  des  peuplea  semitiquee.  Traduit  du 
hollandais  par  G.  Collins.  Prec6d6  d'une  praeface  par  A.  B6 Tille.  Paris,  Fischbacher. 
1890.     XVI,  511  S.  —  170)  Z.  Peisson,   Histoire   des  religions  de  l'Extreme  Orient.     1. 


IV,12  §70.    Weltgeschichte.    Adam. 

Lehrbuches  der  Religion  behandelt  diesen  Gegenstand  nach  theologischen 
Gesichtspunkten;171)  Bischof  Westcott  unter  einem  viel  mehr  versprechenden 
Titel  die  abendländischen  Philosophen  und  Kirchenväter;  nur  die  Abschnitte 
Aber  Origines  und  Dionysius  sollen  davon  lesenswert  sein.17*-17*)  Im  Gegen- 
satz zur  modernen  Entwicklungslehre  behauptet  der  Jesuit  Pesch,  dafe  die 
primitiven  Formen  der  Religion  nur  ein  Herabsinken  wären  und  die  Mensch- 
heit wenigstens  ein  Gefühl  von  der  Einheit  und  Persönlichkeit  Gottes  stets 
bewahrt  habe.17717®) 

Religiöse  Duldung.™)  Mysterien.1**1*1)  Orakeltoesen.1**) 
Aberglaube.1**-1**)  Kultus.1**-1*7)  Roschers  Lexikon  der  Mytho- 
logie,188) ein  Sammelwerk  von  hervorragender  Bedeutung,  behandelt  nur  die 
klassischen  Völker,  Glafs  hat  auch  die  Germanen  und  orientalischen  Völker 
herangezogen.  Wir  finden  hier  zu  ca.  8000  Namen  präcise  und  zuverlässige 
Erklärungen,  bei  einzelnen  auch  eine  knappe  Skizze  des  Mythos,  welche  zo 
einer  vorläufigen  Orientierung  oder  raschen  Ruckerinnerung  vollkommen  aus- 
reichen.189-198)   Andrian  giebt  uns  ein  detailiertes  Bild  von  der  bedeuten- 


partie :  Lsc-Tseu  et  le  tavlsme.  Amiens,  Rousseau-Leroy  et  Co.  1890.  127  S.  —  171)  W.  Wil- 
m  er  • ,  Gesch.  d.  Religion  als  Nachweis  d.  göttlichen  Offenbarung  u.  ihrer  Erhaltung  durch  <L  Kirche 
S.— 172) Brooke Fofc  Westcott,  Essays  in  theHistory  of  ReUgionsThought  in  the  West  Londn, 
Macmillan  &  Co.  ([Athen.  1891,  580;  Bonald  Bayne:  Ac.  40.  376.]|  — 173)  X *-  Dubois, 
D.  Bnch  d.  Religionen.  1.  Lief.  n.  F.  Stattgart,  Pfautsch  n.  Co.  1890.  XVI,  777  S. 
M.  10,00.  |[LCB1. 1890, 1118,  kindisch,  geschmacklos.] |  — 174)  (JBG")  Seemann , AllgemeiBe 
Götterlehre.  |[Kennerknecht:  Bayer. Gymnas.  689,  1891;  Weizsaecker:  Wfbrtt  Korr. 
9/10,  448  flttchtig.]|  —  175)  H.  Berga,  D.  Beligionen,  ihre  Entstehung  n.  Entwicklung. 
(—  WissenschaftL  Volksbibliothek.  No.  4.)  Leipzig,  8chnorpfeU.  IS«.  48  S.  M.  20,00. 
—  176)  M.  Müller,  Anthropological  Religion.  The  Gifford  Lectorea  deürered  before  the 
UnWersity  of  Glasgow  in  1891.  London,  Longmana,  ah.  16,  6  d.  |[Benn:  Ac  1892,  209, 
nachlässig.]!  Gottesrerehmng  von  VorfahrenTerehrung  hergeleitet  —  177)  Ch.  Pesch,  Gott 
n.  Götter.  E.  Stndie  zur  vergleichenden  Religionswissenschaft  Freiburg  i.  Breiagau,  fl  erder. 
1890.  VII,  128  S.  M.  1,50.  [[PolybiblL.  1892,  832;  C.  Braig:  LR*.  1891,  179;  Stil- 
mann: BLÜ.  1891,  246.] |  —  178)  X  M.  Gftdemann,  Babb.,  BeligionageschichtL  Studien. 
Frankfurt  a.  M.,  Kaufmann,  gr.  8°.  VII,  144  S.  M.  2,00.-179)  J.  Nikel,  D.  rohgäse 
Duldung  bei  d.  heidnischen  Kulturvölkern  d.  Altertums.  Progr.  Leobachftta.  12  3. 
|[Pasanisi:  Kultura  1891,  894.] |  —  180)  0.  Henne  am  Bhyn,  D.  Buch  d.  Mysterien. 
Gesch.  d.  geheimen  Lehren,  Gebräuche  u.  Gesellschaften  aller  Zeiten  n.  Völker.  3.  Aufl. 
Leipzig,  Ziegenhirt  1890.  YHi,  878  8.  M.  4,00.  —  181)  G.  Fritschel,  D.  Religio» 
d.  geheimen  Gesellschaften.  Leipzig,  Naumann.  III,  76  S.  M.  2,00.  —  182)  &•  K. 
Buresch,  Untersuchungen  z.  Orakel wesen  d.  späteren  Altertums,  nebst  e.  Anhang,  <L  Anek- 
doten xwafiol  tmv  'EAXrjviKcw  &ed>v  enthaltend.  Leipzig,  Teubner.  1889.  gr.  8°.  IH, 
184  S.  M.  3,60.  —  183)  X  H.  ▼.  Wlislocki,  Volksglaube  u.  religiöser  Gebrauch  d. 
Zigeuner.  Münster,  Aschendorff.  XIV,  184  8.  |[Schmelz:  IAfinthn.  1892,  S.  66,  <stauneat- 
werter  Fleifs'.J|  —  184)  A.  Aymo,  La  lnna  attrayerso  i  secoli.  Verona,  Drucker.  70  8. 
|[Morici:  Kultura  91,  804.] |  —  185)  H.  L.  Strack,  D.  Blutaberglaube  bei  Christen  ud 
Juden.  (=  Schriften  des  Institutum  Indaicnm  12.)  München,  Beck.  VI,  60  S.  M.  1,00. 
JTSchönfelder:  LRs.  1892,  119.)|  Behandelt  auch  Fälle  aus  d.  Gesch.  —  186  X  ö-  fi 
Lamers,  De  wetenschap  van  den  godsdienst  Leiddraad  ten  gebruike  bij  het  hoogerondenriji. 
L  Historisch  deel  (Geschiedenis  der  godsdiensten)  1  e  stuk.  (=  Nieuwe  bijdragen  op  ket 
gebied  van  goodgeleerdheiden  wipsbegeerte.  deel  YIL  8  e  stuk.  Utrecht,  Brejer.  IV,  61 
—148  S.  M.  1,00.  -*•  187)  Th.  Ka?ille,  Lee  sacrifiees  et  l'expiation.  Oourte  esquissd. 
Lausanne,  Georges  Bridel  u.  Cie.  150  S.  M.  2,00.  —  187*)  A.  Budinsky,  Z.  Gasen, 
d.  Pilger-  u.  Beliquienwesens :  AZgB.  1890,  66—70,  74/8.  —  188)  W.  H.  Boscher,  Aus- 
führl.  Lexikon  d.  griech.  u.  röm.  Mythologie  i.  Verein  mit  Crusius,  Deecke,  Birt  16—21.  L%- 
Leipzig,  Teubner.  ä  M.  2,00.  |[Posnanski:  WSKFh.  1892,  113;  Huit:  Polybibll*.  58, 
32.]]  —  189)  B.  Glafs,  Wörterbuch  d.  Mythologie.  Kachschlagebuch  für  Hand-  a.  Sehal- 
gebianch.  In  3  Abteilgn.  enthaltend:  die  in  d.  Götter-  u.  Heldensagen  Torkommenden  Kamen: 
1)    bei   oriental.  Völkern;    2)   bei  Griechen  u.  Römern;    3)   bei  d.  nordisch-geraan.  a.  sla*. 


§70.    Weltgeschichte.    Adam.  IV,  13 

den  Rolle,  welche  die  heiligen  Höhen  in  Mythos  und  Kultus  gespielt  haben; 
dasselbe  wird  durch  Beer  ans  der  griechischen  und  römischen  Götterlehre 
vervollständigt.194'1*6)  Die  Daten  sind  nur  den  gebräuchlichen  Handbüchern 
entlehnt  Andree  liefert  die  vollständigste  Sammlung  von  Flutsagen,  welche 
wir  besitzen.  Es  ist  hier  interessant  zu  erfahren,  wie  viele  Gebiete  von 
diesen  Sagen  frei  geblieben  sind  oder  erst  durch  die  christlichen  Missionare 
davon  Kunde  erhalten  haben.  Auch  der  Best  hätte  nicht  einem  beson- 
deren historischen  Ereignis,  sondern  den  Überschwemmungen  und  der  Beob- 
achtung versteinerter  Seetiere  auf  dem  Festlande  u.  s.  w.  seinen  Ursprung 
zn   verdanken.196)    Lehmann   behandelt  die  Sagen  von  der  Gätterdämme- 

rung,  welche  er  als  eine  großartige  Vorbereitung  auf  das  Christentum  hin- 
stellt, m-1»«) 

Philosophie*  Windelband  hat  die  übliche  biographisch-litterar- 
historische  Methode  verlassen  und  nur  'die  historische  Verflechtung  der  ver- 
schiedenen Gedankengänge,  aus  denen  unsere  Welt- -und  Lebensansicht  er- 
wachsen ist',  zur  Darstellung  gebracht  Er  wird  damit  gewifs  manchem  einen 
guten  Dienst  erwiesen  haben,  der  mit  den  älteren  philosophischen  Systemen 
schon  einigermafsen  vertraut  ist;  dem  Studenten  dagegen,  für  den  das  Buch 
hauptsächlich  bestimmt  ist,  wird  er  schwerlich  die  Mühe  erleichtern,  in  diesen 
schwierigen  Gegenstand  einzudringen;  schon  die  Gedrängtheit  der  Darstellung 
mufe  das  Verständnis  erschweren.199)  Zur  ersten  Einführung  ist  der  von 
Bau  mann900)   verfafste  Leitfaden   ein   bequemes  Hilfsmittel  und  jedenfalls 


Völkern.  Nebst  Gesammtregiater.  2.  (Titel-)Auag.  Leipsig,  Spanier,  gr.  8°.  359  8.  M.  8,00. 
—  190)  X  E.  Kroker,  Katechismus  d.  Mythologie.  Leipsig,  J.  J.  Weber.  12°.  Xu, 
320  S.  |[8teuding:  BPWS.  1891,  1108;  Posnanski:  WSKPh.  1891,  1121  empfohlen.]| 
Mit  73  Abbildungen.  —  190*)  H.  Pe tis cm,  D.  Olymp  oder  Mythologie  d.  Griechen  and 
Romer.     Mit  e.  Anhang  d.  germanischen  Götterlehre.     20.  Aufl.  ▼.  Anthes.   Leipsig,  Amelang. 

1890.  M.  4,50.  |[StrafBbarger:  B.  höh.  Schalw.  1892,  51  «beste  Buch  für  Schttler.]|  — 
191)  £.  Geruses,  Petit  Coars  de  mythologie,  contenant  la  Mythologie  des  Grecs  et  des 
Romains,  arec  nn  precia  des  croyances  fabuleuses  des  Hindous,  des  Perses,  des  Egyptiens, 
des  Scandinaves  et  des  Gaulois.  Nonyelle  edition.  Avec  48  grarurea  intercalees  dann  le  texte. 
Paris,  Hachette.  16°.  VI,  183  8.  fr.  1,25.  — 192)  M.  Collignon,  A.  Manuel  of  Mytho- 
logie in  relation  to  Greek  Art  Trantlated  by  Harrison.  London,  Grevel  &  Co.  1890. 
|[3aturday:  B.  69,  454  Schal  buch.]  |  «—  193)  H.  Böttger,  Sonnenkult  d.  Indogermanen 
(IndoeuropSer)  insbes.  d.  Indoteutonen  aus  125  hebr.  griech.  lat  u.  altnord.  Original-  u.  278 
sonstigen  Quellen  geschöpft  u.  erwiesen.  Breslau,  Freund.  XXXII,  167  S.  M.  3,50.  |[LCB1. 
1892,    725,   nicht   einmal  V.  Hehn  u.  Schrader  berucks.]|  —  194)  F.  Freih.  t.  Andrian, 

D.  Höhenkultus  asiatischer  u.  europäischer  Völker.  £.  ethnologische  Studie.  Wien,  K. 
Konegen.     |[8chmelts:  Internationales  Archiv  f.  Ethnographie  1892,  S.  66  gründlich  LCB1 

1891,  893;  Meringer:  ZOG.  42,  11,  997;  Golther:  AAnthr.  20,  258.] |  —  195)  B. 
Beer,  Heilige  Höhen  d.  alten  Griechen  u.  Bömer.  £.  Ergänzung  su  t.  Andrians  Schrift 
'Höhenkultus'.  Wien,  Konegen.  86  8.  M.  2,00.  |[Bethe:  BLZ.  1891,  1267,  LCB1.  1891, 
1245;  Wissowa:  BphW.  1891,  1590;  Steuding:  WKPh.  1891,  736;  Zingerle:  ZOG. 
42  617.31  —  196)  B.  Andree,  D.  Flutsagen,  ethnographisch  betrachtet  Braunschweig, 
Viaweg  u.  Sohn.  12°.  XI,  152  a  M.  2,25.  {[Grosse:  DLZ.  1891,  1868;  LCB1.  1881, 
1583;  Weinhold:  ZVVolkak.  1,  846;  Achelis:  BLÜ.  1891,  427.]|     Mit  1  Tafel.  —  197) 

E.  Lehmann,  D.  Götterdämmerung  in  d.  Mythologie.  2.  Aufl.  Königsberg,  i.  Pr.,  Bons 
Buchhandlg.  48  S.  M.  0,80.  —  198)  A.  Lefeyre,  Les  Mythes  et  les  Dieuz  de  la  pline. 
Paris,  Lecheralier.  1890.  18  S.  —  198*)  Wagler,  D.  Eiche  in  alter  u.  neuer  Zeit  B. 
mythologisch-kulturhistorische  Studie.     1.  Th.    Progr.     Wunen.    41  S. 

199)  W.  Windelband,  Gesch. d.  Philosophie.  Freiburg i. Br. Mohr.  1890/2.  IV,  516  8. 
M.  10,50.  |[Beloch:  HZ.  65,  90,  LGB1.  1892,  677;  K.  Lasswitt:  DLZ.  1892,  555,  Ac. 
38,  390; 40/20;  öhmichen: BPW8. 1891,  10,  46*;  Natorp:PhiloaMh,26,  5/6;  Hermann: 
BLU.  1891,  636j|  —  200)  J.  Baumaan,  Gesch.  d.  Philosophie  nach  Ideengehalt  u.  Be- 
weisen.   Gotha,  F.  A.  Perthes.    1890.    IV,  888  8.    M.  7,00.    |[B.  Falkenberg:  BLZ.  90, 


IV,14  $70.    Weltgeschichte.     Adtm. 

bei  weitem  den  Compendien  von  Schwegler,*01)  Koeber  and  Deter"1-"5) 
vorzuziehen,  die  er  hoffentlich  bald  verdrängen  wird.  Eucken  führt  uns 
anschauliche  Bilder  von  den  grftbten  Denkern  aller  Zeiten  vor,  Mannt  die 
Kraft  und  Leidenschaft,  welche  die  groben  Schöpfungen  hervorbrachte,  auch 
ra  uns  wirke';  am  besten  sind  ihm  die  Schildeningen  ans  der  Neuzeit  ge- 
lungen. »oe.ios) 

Übersetzungen.*09-*11)  Darstellungen  einzelner  Perio- 
den*1*-*19) —  Metaphysik  und  Erkenntnislehre.  Hier  wird  von 
Lasswitz  die  Frage  nach  den  letzten  Bestandteüen  der  Materie  behandelt 
und  zwar  im  Zusammenhange  mit  den  wichtigsten  Problemen  der  allgemeinen 
Physik;  auch  Plato  und  Aristoteles,  aber  nicht  Demokrit  werden  zur  Unter* 
suchung  herangezogen;  es  ist  eine  sehr  anregende,  aber  schwer  zu  bewäl- 
tigende Lektüre.**0)    Kulke  belehrt  uns  mit  grober  Umständlichkeit  darüber, 


1867,  LCBl.  1891,  195.]j  —  201)  Alb.  Schwegler,  Gesch.  d.  Philosophie  im  Umrifr.  & 
Leitfaden    zur   Übersicht     15.  Aufl.   durchgesehen  a.    ergänzt  t.  Dr.  B.  Röber.     Stuttgart, 

C.  Conradi.  IV,  397  8.  M.  4.  |[Lortsing:  BphW.  1892,  212.]|  —  202)  B.  Kober, 
Bepetitorium  d.  Gesch.  d.  Philosophie.  Stuttgart,  Conradi.  1890.  gr.  8°.  XI,  184  S. 
M  2,60.  |[Wellmtnn:  AGPhilos  5,  1,  87,  Naturw.  Ws.  1890,  409.]|  —  208)  X  *• 
Schultse,  Stammbaum  d.  Philosophie.  Tabellarisch-schematischex  QrundrUs  d.  Gesch.  des 
Philosophie  ▼.  d.  Griechen  bis  s.  Gegenwart  Für  Studierende  beerb.  Jena,  Mauke.  1890. 
gr.  4°.  IV  Taf.  u.  15  S.  M.  6,00.  |[B.  Falkenberg:  OLZ.  90,  668,  HZ.  65.  Reich- 
haltigkeit, pSdagog.  Boutine.]|  —  204)  P.  Vallet,  Histoire  de  philosophie;  4.  edition,  rem© 
et  corrigee.  Paria,  Boger  et  Chernoris.  18°.  609  8.  —  205)  L.  Bossi,  Sterin  delli 
filosofia  considerata  come  scienia  a  se.    Lucca.     1890.     171  S.    L.  2,50.  —  206)  B.  Buches, 

D.  Lebensanschauungen  d.  grofsen  Denker.  £.  Entwickelungsgesch.  d.  Lebensprobleau  d. 
Menschheit  t.  Plato  bis  s.  Gegenwart  Leipzig,  Veit  n.  Co.  1890.  gr.  8°.  VIII,  496  S. 
M.  10,00.  |[G.  Glogau:  BLZ. 90,  1876;  Heufsler:  AZgB.  121  PhilosMb.  1891,  27,  5.6.]| 
—  207)  X  A.  Merklein,  PhUosophes  Ulustres.  2  Tle.  2.  ed.  Paris,  Blond  et  BamL 
702  S.  fr.  8.  |[L.  Couture:  PolybiblL.  1892,  398  ftr  Bxamenspraperation.]|  —  208) 
P.  La yroff,  Les  problemes  de  rhistoire  de  la  pensee.  —  ATant  rhistoire.  Tom  1,  No.  7. 
Essai  d'une  histoire  de  la  pensee  dans  les  temps  modernes.  Genere,  Georg,  p.  961 — 1120. 
M.  2,00.  —  209)  X  J-  &  Erdmann,  A  History  of  Philosophy.  Bnglish  tra&slation  ed. 
by  W.  Hough.  In  8  vol.  London,  Sonnenschein.  |[Ac  88,  389  Ath.  1890,  2,  83;  Sator- 
day  B.:  69,  710  lobt  die  Wahl.]|  —  210)  Z.  Gonzales,  (Brabisehof  r.  SeriUa)  Histoiie 
de  la  Philosophie.  Traduite  de  l'espagnol  et  aecompagnee  de  notes  par  B.  de  Pascal.  4  toL 
Paris,  Lethielleux.  a  500  S.  ä  6  fr.  |[L.  Couture:  PolybiblL.  59,  403  u.  61,  398.]|  — 
211)  P.  Janet  et  G.  Seailles,  Historie  de  la  fllosofia.  Les  Probleme*  y  las  Bseaetaft. 
Version  castellana  de  Francisco  Gutierres  Brito.  Paris,  Bouret  VI,  1092  S.  —  212)  X 
Ph.  Friese,  Semitic  philosophy:  showing  the  ultimate  social  and  scientific  outcome  of  original 
Chrisüanity  in  its  conflict  with  surrifing  ancient  heathenism.  Chicago,  Griggs  and  Co.  1890. 
XVI,  247  S.  $  1.  —  213)  A.  Stöckl,  Gesch.  d.  christl.  Phüosophie  a.  Z.  d.  ILirthen- 
riter.  Mains,  Kirchheim.  VII,  435  8.  M  6,40.  |[LCB1.  1892,  771  Xaiholik.]|  —  214)  V. 
Bgger,  Science  ancienne  et  Science  moderne  (extrait  de  la  Berne  Internationale  de  l'Baseig- 
nement)  Paris,  Colin.  1890.  gr.  8°.  52  8.  |[P.  Tann  er  y:  AGPhilos.  5,  139]| —21&) 
Kuno  Fischer,  Einleitung  in  d.  Gesch.  d.  neueren  Philosophie.  4.  Aufl.  (=  Philosophische 
Schriften  1.)  Heidelberg,  0.  Winter.  IV,  158  S.  M. 4,00.-216)  id.,  Gesch.  <L  neuem 
Philosophie.  Neue  Gesamtausgabe.  5.  u.  6.  Bd.  Heidelberg,  C.  Winter.  1890.  XXVI11, 
840  S.;  XXIII,  975  S.  M  84,00.  |[A.  Döring:  AGPhilos  4,  4.]|  Inhalt:  5)  Fichte  and 
seine  Vorgänger;  6)  8chelling.  —  21?)  B.  Bensoni,  La  fllosofia  ai  nostri  giarni:  studis 
storico-teorico.  Palermo,  Armenta.  1890.  48  S.  —  218)  V.  Maumus,  Lee  philoaopaei 
contemporains.  L  vol:  Vacherot,  Teine,  Janet,  Caro,  Schopenhauer.  Paris,  LeeonYe.  lt*. 
522  S.  fr.  3,50.  |[Hebert:  BOr.  12,  283;  Courture:  PolybiblL.  61,  410.  Menca. 
bekämpft  d.  Philosophen,  ohne  sie  an  yerstehen.]|  —  219)  £.  de  Boberty,  La  Philosophie 
du  siede.  Criticisme,  Poaitmsme,  Eyolutionisme  (Kritik  ihrer  Leistungen.)  Fans,  Aleaa. 
VIII,  235  S.  fr.  5.  |[Po]ybiblL.  62,  400][  —  220)  X.  Lasswits,  Gesch.  <L  Atomistik 
t.  Mittelalter  bis  Newton.  2  Bde.  Inhalt:  1)  d.  Brneuerung  d.  Korpiisknlartfeeorie  (12, 
518  S.).  —  2)  Höhepunkt  u.  Verfall  d.  Korpuskulartheorie  d.  17.  Jh.  (8,  609  a)  Hamburg, 
Vofs.     1890.    gr.  8°.    ä  M.  20,00.     |[LCB1.  1890,    1597   «wesentlich  verfehlt';   Freuden- 


§70.    Weltgeschichte«    Adam.  IV,  15 

dafs  es  Meinungsverschiedenheiten  gegeben  hat,  so  lange  Meinungen  existieren, 
dafe  dieselben  manchmal  sogar  zu  Kriegen  führen,  die  Wissenschaft  den 
Irrtum  beseitigt  und  was  dergleichen  Trivialitäten  mehr  sind;  Talent  und 
Mühe  sind  hier  ohne  Nutzen  verschwendet.821-126) 

Einen  interessanten  Beitrag  zu  seiner  Geschichte  der  Psychologie  hat 
uns  Siebeck  gegeben;  er  zeigt,  dafs  auch  die  Zeit  zwischen  Thomas  und 
der  Renaissance  an  neuen  Erkenntnissen  dieser  Art  nicht  arm  gewesen  ist. 
Von  Eckart  stammt  die  Auffassung  des  Gefühls  als  des  dritten  Seelenver- 
mögens.127) 

Kiesewetter  stellt  dar,  was  seit  400  Jahren  in  Sachen  der  occulten 
Erscheinungen  des  Seelenlebens  gelehrt  worden  ist;  zu  einer  kritischen 
und  historischen  Durcharbeitung  des  gewaltigen  Materials  ist  er  nicht  ge- 
kommen; aber  schon  die  blofsen  Auszüge  aus  einer  zum  Teil  entlegenen 
Litteratur  sind  als  eine  dankenswerte  Bereicherung  der  Wissenschaft  an- 
zusehn."7*-  b-). 

.ElAtft.*18-1*0)  Rod  untersucht  die  moralischen  Vorstellungen  von 
modernen  französischen  Schriftstellern  wie  Renan,  Zola,  Dumas,  zu  denen 
noch  Schopenhauer  und  Tolstoi  hinzukommen,  um  so  die  moralische  Bewegung 
richtig  zu  begreifen,  welche  die  Gegenwart  erfafst  hat231) 

Die  Geschichte  der  Pädagogik  von  Raum  er,  vielleicht  die  beste, 
welche  wir  bis  jetzt  besitzen,  erscheint  wiederum  in  neuer  Auflage;232)  ebenso 
das  vielgebrauchte  Compendium  von  Schiller.233)  Sein  Gegenstück  auf  dem 
Gebiete  des  Volksschulunterrichts,  der  ehemals  durch  Ministerialerlafs  em- 
pfohlene Leitfaden  von  Sc  hörn,  erzielt  überraschende  buchhändlerische  Er- 


thal:  DLZ.  1891,  83;  Günther:  AZgB.  1890,  125;  Herr:  BCr.  1892,  151.]|  —  221) 
£.  Kalke,  Z.  Entwicklangsgesch.  d.  Meinungen.  Leipzig,  Eeiftner.  92  S.  M.  2,00. 
[LCB1.  1892,  298;  DLZ.  1891,  1622.]|  —  222)  X  H.  Graber,  D.  PositiYismua  t.  Tode 
Aug.  Comte's  bis  auf  onaere  Tage.  Freiburg  i.  Breisgaa,  Herder.  194  S.  M.  8,00.  |[Poly- 
bibl^.  128  sehr  anerkennend;  LOBL  1892,  43;  Hermann:  BLU.  1891,  655  gründliche 
8echk.]|  —  223)  E.  Grimm,  Z.  Geaeh.  d.  Erkenntnisproblems.  Y.  Bacon  zn  Harne.  Leipzig, 
Friedrich.  1890.  gr.  8°.  XII,  596  8.  M.  12,00.  |[LCB1.  1891,  1069.]|  D.  einzelnen 
Systeme  s.  T.  mit  wdrtl.  Aussagen.  —  224)  E.  König,  D.  Entwicklung  d.  Kzasalproblems 
in  d.  Philosophie  seit  Kant  Stadien  z.  Orientierung  über  d.  Aufgaben  d.  Metaphysik  a.  Er- 
kenntnislehre.  2.  Teil.  Leipzig,  0.  Wigand.  1890.  XII,  488  S.  |[K.  Lafiwitz:  PhilosMh. 
18,  195.]|  —  225)  P.  Tannery,  LTiistoire  da  concept  de  mauere:  Kerne  philos.  de  la 
France  et  de  lrEtr.  15,  1891,  Heft  11.  —  226)  A.  Boixiere,  Histoire  et  Examen  de 
l'empiriame  philosophiqne.  Saint  Brieuc,  Prnd'homme.  16°.  YI,  547  8.  —  227)  H. 
Siebeck,  Beitrage  z.  Entstehongsgesch.  d.  neueren  Psychologie.  Unir.-Prograinm.  Gielaen. 
4*.  85  S.  |[A.  Lasaon:  ZPsych.  8,  202.]|  —  227*)  C.  Kiesewetter,  Gesch.  d.  neueren 
Oecoltismas,  geheimwissenschafÜ.  Systeme  t.  Agrippa  t.  Kettesheim  bis  sa  Carl  da  Frei. 
Leipzig,  Friedrich.  XIV,  797  &  M.  16,00.  |[8chneider:  LBs.  1892,  108;  Spitta: 
BLZ.  1892,  220;  Portig:  BLU.  1892,  26.]|  —  227»)  X  G.  Plytoff,  Les  sciences 
oeciiltes:  dmnation,'  calcul  des  probabilites,  oracles  et  sorts,  songes,  graphologie,  chiro- 
mancie,  Phrenologie  etc.  Paris,  Bailiiere.  16°.  820 S.  fr.  8,50.  —  228)  X  G.Hub o,  Über 
«L  Tagend  d.  Alten.  Göttingen,  Akadem.  Bachhandlg.  t.  G.  CaWör.  1890.  gr.  8°.  61  8. 
M.  0,60.  |[Th.  Becker:  ZGymn.  7.8.]|  —  229)  A.  Biasini,  11  materialismo  e  nemico  del 
progrcsso  e  della  ciyilta:  dissertazione  letta  nell'  adananza  del  25  noy.  dell'  academia  di  s. 
Tomaso  in  Parma.  Modena,  tip  dell'  Immacolata  Concezione.  1889.  81  S.  —  230)  Antike, 
christliche  a.  moderne  Ethik:  HPBLL.  105,  1890,  S.  421—88  a.  495—518.  Kritik  d. 
Fanlseiisehen  Ethik,  worin  d.  christL-kafhol.  Standp.  gewahrt  wird.  —  231)  E.  Rod,  Lee 
Idee*  moralas  da  temps  present  Paris,  Perrin.  12°.  818  8.  fr.  3,50.  |[Polybibl^.  1892, 
356.]|  —  232)  K.  t.  Baumer,  Gesch.  d.  Pädagogik  t.  Wiederaufblohen  klassischer  Stadien 
bis  auf  unsere  Zeit  2.  Tl.  6.  unreränd.  Aufl.  Gütersloh,  Bertelsmann.  1889.  gr.  8°. 
X,  428  8.  M.  6,50.  —  233)  H.  Schiller,  Lehrbach  d.  Gesch.  d.  Pädagogik.  Für 
Studierende   u.  junge   Lehrer   höherer  Lehranstalten.     2.  Aufl.    Leipzig,   Reisland.    gr.  8°. 


IV 16  {70.     Weltgeschichte.    Adam. 

folge.  Eben,  wo  wir  die  14.  Auflage  anzuzeigen  haben,  ist  schon  die  15. 
erschienen;  hier  haben  wir  lebensvolle,  abgerundete  und  erhebende  Bilder 
von  den  Meistern  der  Pädagogik,  frei  von  überflüssigen  Notizenkram;  dagegen 
sind  die  wichtigsten  Stellen  aus  ihren  Schriften  hinzugefügt***-'**) 
Universitätsstudium.*10-*1*)  Vereinzeltes.***-**1) 
Naturwissenschaften.  Die  Geschichte  der  Erfindungen  von 
Reuleaux  ist  in  das  Italienische  übertragen.248)  Von  Figuier  erhalten 
wir  alljährlich  eine  Zusammenstellung  der  Fortschritte  des  letzten  Jahres.*4'-'51) 
Von  den  Schriften,  welche  einzelne  Disziplinen  behandeln,  heben  wir  nur  die 
bedeutenderen  unter  den  für  Fachmänner  bestimmten  hervor. 

Die  Astronomie  und  Mathematik  behandeln  Wolf,  Fink,  Villi* 


V,  892  8.  M.  6,60.  |[LCB1.  1891,  860.]  |  -~  284)  A.  Sc  hörn,  Goch.  d.  Pädagogik  ia 
Vorbildern  a.  Bildern.  14.  ?erb.  a.  renn.  Aufl.  m.  Holaschn.  aas  d.  orbis  pieras  u.  4.  Eto» 
mentarwerk,  hrsg.  t.  H.  Beinecke.     Leipzig,  Dürr.     1890.   gr.  8°.    Vm,  384  8.   X.  4,00. 

—  235)  X  J.  Böhm,  Gesch.  d.  Pädagogik  m.  Charakterbildern  hervorragender  Pädagogen- 
Zeiten.  Als  Kommentar  an  seiner  'kurzgefaßten  Gesch.  d.  Pädagogik'  bearbeitet  Mit  ca.  100 
Abbildgn.  2.  yerb.  o.  Term.  Aufl.  (In  10  Lfgn.)  1.  Lfg.  Nürnberg,  Korn.  gr.  8°.  VI, 
1—64  S.  M.  0,80.  —  236)  W.  Bein,  Pädagogik  im  Grundrifs  (8ammlang  Göschen). 
Stuttgart,  Göschen.  1890.  12°.  141  S.  M.  0,80.  |[£.  t.  Sallwürk:  BLZ.  1891,  53 
sehr  empfehlenswert]!  —  237)  K.  Klöpper,  Bepetitoriam  d.  Gesch.  d.  Pädagogik  ▼.  d. 
ältesten  Zeiten  bis  auf  d.  Gegenwart.  4.  Aufl.  Rostock,  Werther.  1890.  gr.  8°.  Vm, 
188  S.  M.  2,00.  Zu  dürftig.  —  238)  B.  H.  Quick,  Essays  on  Educational  Befonner*. 
London,  Longmans.  |[Satnrday  B.:  71,  170  ironisch  behandelt])  —  239)  A.  Hart*- 
nasaoli  e  L.  Credaro,  Diaionario  di  Pedagogia.  Milano,  Batteaati.  |[Giambelli:'Culturt 
1891,  506  sehr  brauchbar.] |  —  240)  X  H.  Parker,  The  Seren  Liberal  Arta:  EHE.  5, 
1890,  8.  417—61.  —  241)  Fr.  Stein,  B.  akademische  Gerichtsbarkeit  in  Deutschland. 
Leipaig,  Hirschfeld.  XU,  151  S.  M.  8,60.  |[LCB1.  1891,  1362  wertroll.]|  Benutzung  e. 
weitschichtigen  Urk.-Materuls  a.  rieler  Einseischriften.  —  242)  W.  Fabriciu«,  D.  Stadenftea- 
orden  d.  18.  Jh.  n.  ihr  Verhältnis  an  d.  gleichseitigen  Landsmannschaften.  E.  kulturgeachichtL 
Versach.  Jena,  C.  Döbereiner  Nachf.  1891.  gr.  8°.  VII,  102  8.  m.  4  Tai.  M.  3,00.  — 
243)  F.  Kr  ans,  Über  d.  Stadium  d.  Theologie  sonst  u.  jetst.  2.  Term.  Ausg.  Bektorsts- 
rede.  Freibarg  i.  Br.  Herder.  1890.  Lex.  8°.  VI,  58  8.  M.  1,60.  —  244)  X  * 
Baumann,  Einführung  in  d.  Pädagogik.  Gesch.  d.  pädagog.  Theorien.  Allgemeine  Päda- 
gogik. (Pädagog.  Psychologie.)  Leipzig,  Veit  u.  Co.  1890.  gr.  8°.  VII,  120  6.  IL  2,00. 
f[Th.  Ziegler:  DLZ.  90,  1124.]|  —  245)  W.  Herding,  E.  Gang  durch  d.  Gesch.  d. 
Pädagogik  t.  Montaigne  bis  Rousseau  (Einleitung.)  Erlangen,  Bläsing.  1890.  gr.  8*.  32  S. 
M.  0,80.  Auch  Programm  Erlangen,  Junge.  —  246)  H.  Wicken hagen,  Antike  «.  moderne 
Gymnastik.  Vergleichende  Betrachtangen  a.  Vorschläge.  Bendsbarg,  Carstens.  4*.  45  3. 
|[A.  Eschweiler:  G.  10,  178  nicht  historisch.]!  —  247)  (JBG1*)  Kösteras,  Zaehtigamgfr- 
recht  d.  Lehrers  wahrend  d.  HA. 

248)  F.  Benleaaz,  Le  grande  acoperte  e  loro  applicaaione  alla  fiaica,  alla  cbiaües 
etc.  preced.  da  nn  sommario  d.  stör.  d.  progresso  nmano.  I.  trad.  ital.  auL  8.  ed.  tedesea 
accresciata  con  note  e  aggionte  per  le  scoperte  italiane  di  distinti  profeasori  diap.  141—81 
Torino,  Unione  tipogr.  editr.  ä  60  cent  —  248 •)  P.  de  Monlidars,  Dictioanaire  eacy- 
clopedique  des  inrentions  et  decouvertes  dTiist  naturelle,  de  geographie  usuelle  redige*  d'tprit 
les  trareaux  les  plus  recents  et  les  demiers  ouvrages  de  Figuier,  Bengade,  Troosset  ei 
illastroe  litr.  1—17  k  2  col.  [200  Iot.]  Paris,  Librairie  illustree.  1890.  186  a  M.  — Jö. 
— -  249)  L.  Figuier,  L'annee'  seien tifique  et  indostrielle  bu  expos6  annual  des  trenn 
acientifiques,  des  inrentions  et  des  principales  applicationa  de  la  scienee  a  rindnstrie  et  sn 
arts,  qui  ont  attire  l'attention  publique  en  France  et  a  l'etraager,  aeeompagne'  d'one  neookps 
acientifique.  83e  annee  1889.  Paria,  Hachette.  640  8.  fr.  8,50.  34e  annee  1890.  — 
250)  X  Gar.  Sterne,  D.  allgemeine  Weltanschauung  in  ihrer  hist  Entwicklang.  Charak- 
terbilder aus  d.  Gesch.  d.  Naturwissenschaften.    Stattgart,  Weiser*.     1890.     402  &    M.  «\00. 

—  251)  E.  Wie  de  mann,  Über  d.  Naturwissenschaften  bei  d.  Arabern.  (=  GesaemTer- 
ständl.  Vortrag  yon  Virchow  u.  Wattenbach.  H.  5.  5.  97.)  Hamburg,  Verlagaanstalt  1890. 
32  8.  |[Naturw.  Wa.  1892,  7,  129  fesselnd  geschrieben.]!  —  252)  J.  Piaaetts,  Galerie 
des  nataralistes.  Hist  des  sciences  naturelles  depoia  leur  origine  jusqu'  a  noa  joura.  Paris, 
Hennuyer.    VII,  383  a.  16  8.  Porträts,    fr.  7,60-     |[Martel,  PolybiblL.  1892,  227 


§70.    Weltgeschichte.    Aden.  IV,17 

CU8ii53.WT)  die  Physik  Rosenherger,**8-*6*)  Botanik  Sachs,166-"») 
Chemie  Meyer  und  Kleyer.»70-"8) 

Spruche,  Schrift  und  Litteratur.  Stein th als  bahnbrechende 
Geschichte  der  Sprachwissenschaft  bei  den  Griechen  und  Römern  hat  endlich 
Dach  27  Jahren  ihre  zweite  Auflage  erleben  dürfen.874-276)    Die  Geschichte 


geschrieben.]|  —  258)  B.  Wolf,  Handbuch  d.  Astronomie,  ihrer  Getch.  u.  Litteratur.    Mit 
sahireichen   in   du  Text   eingedruckten  Holest     1.  Bd.    Zürich,  Schultheis,    gr.   8°.     XVI, 
712  S.    M.  18,00.     |[W.  Schur:   DLZ.  1890,    1547.]|     Von   denn.  Vt   giebt  es  e.  eignes 
Werk  über  Gesch.  d.  Astronomie.   —  254)   K.  Fink,  Kurier  Abrils  e.  Gesch.  d.  Elemen- 
tar-Mathematik,   mit  Hinweisen    auf  d.   sich  anschließenden  höheren  Gebiete  (mit  Figuren). 
Tübingen,  Laopp.     1890.     gr.  8°.    X,269S.    M.  4,00.     |[Curtse:  OLZ.  1891,  63  Naturw. 
Ws.  1890,    59  über  d.   höheren  Gebiete   nicht   immer  richtiges   Urteil.]]     Für  Lehrer  und 
Studierende.    —    255)  F.  Villicus,    D.  Gesch.  d.  Bechenkunst  y.  Altertum  bis  b.  18.  Jh. 
mit  bes.  Bücksicht  auf  Deutschland  u.  Osterreich.    Mit  Illustr.  u.  1  tabellar.  Zusammenstell. 
t.  Zahlwörtern   aus    72  Sprachen,  nebst  ZÜhlungssystem  v.  altamerikan.  Välkerstibnmen.     9. 
rerb.  u.  Term.  Aufl.    Wien,  Gerolds  Sohn.    Lex.  8°.    VIII,  108  S.    M.  8,80.  —  256)  X 
W.  Adam,  Gesch.  d.  Beehnens  u.  d.  Bechenunterrichts.    Z.  Gebrauch  an  gehobenen  u.  höheren 
Lehranstalten,  sowie  auch  bei  d.  Vorbereitung  auf  d.  Mittelschullehrer-  u.  Bektoratsprüfung. 
Quedlinburg,  Vieweg.    gr.  8°.     VIII,  182S.    M.  2,40.  —  257)  A.  Poulain,  Coup  d'oeil  sur 
lliiat  des  mathematiques.    Paris,  Beteux-Bray.     1890.    S47  S.  —  258)  F.  Bosenberger, 
D.  Geech.  d.  Physik  in  Grundzügen  mit  synchronistischen  Tabellen  d.  Mathematik,  d.  Chemie 
q.  beschreibenden  Naturwissenschaften,  sowie  d.  allgemeinen  Gesch.    S.  Tl.  Gesch.  d.  Physik 
in  d.  lernten  hundert  Jahren.    8.  Abt  (Schlufs  d.  Werkes).    Braunschweig,  Vieweg  &  Sohn. 
1890.     gr.  8°.    Xin   u.    S.   819—826.    M.  10,40.     |[£.   Gerland:  DLZ.  90,   1283.]|  — 
259)  X  H-  Hentechel,  Kurier  Abrils  e.  Gesch.   d.  Physik.    Progr.    Zschoppau,  (Schul- 
lehrerseminar).     8°.     64  8.  —  260)  B.  Naville,  La  Physique  Moderne.    Stades  bist  et 
philosophiques  EL  Ed.    Paris,  Alcan.     1890.     VIII,    276   S.    |[Wernicke:   PhilosMh.   28, 
235,  Polybibl.  62,  892])    D.  moderne  Physik  sei  in  ihrem  Charakter,  Lehren  u.  Ursprung 
vollkommen  theistisch.  —  261)  J.  Pe?eling,  Gesch.  d.  Gesetze  v.  d.  Erhaltung  d.  Materie 
q.  Energie.     Progr.  B.  m.  Fachkl.    Aachen.    4°.     8—40  S.  —  262)  B.  Gühne,  Abrils  d. 
Gesch.  d.  Elektrizität    Dresden,  y.  Zahn  &  Jaensch.     1890.    gr.  4°.     29  S.     M.  1,20.    Auch 
Programm  Dresden.  —  262*)  S.  Duclau,  La  science  populaire.    Hist  de  relectricite*  revue 
et  compl.  p.  A.  Dubois.     Limoges,  Ardant  et  Cie.     1890.     819  S.    —    268)  J.  Munro, 
Pioneers  of  Electricity;  or,  8hort  Live»  of  the  Great  Electricians.    London,  Religion»  Tract 
Society.     |[8aturdayB.  72,  411  klar  u.  inhaltsreich.]!  264)  A.  Kennelly,  The  eyolution  of 
electris  and  magnetic  physics.     (=  Eyolution    ser.  Vi.)    New- York,   Appleton.     151 — 69  S. 
10  c.  —  265)  J.  t.  Sachs,   Hist  of  fiotany  (1530—1860.)    Translated   by  H.  Garnsey, 
rerised   by    J.   Balfour.    Oxford,    Clarendon  Press.     New  York,   Macmillan.     1890.     12°. 
$.  2,50.     |[Ac.  88,  93,  SaturdayB.  70,  207  sehr  willkommen.]!     D.  deutsche  Werk  erschien 
1875.  —  266)  X  &  Hnisgen,  Gesch.  d.  Untersuchungen  u.  Theorieen  über  d.  durch  d. 
Schwerkraft  hervorgerufenen  Bewegungserscheinungen  d.   Pflanzenteile.    Progr.     Köln,  Gebr. 
Brocker.     4°.     3—19  S.    —    267)  H.  Sicard,  Coup  d'oeil  hist  sur  la  marche  de  la  Zoo- 
logie, ses  progres  et  ses  tendancea,  discours  de  reeeption  a  l'Academie  de  Lyon.     Lyon,  Plan. 
1890.     28  S.    Auszug    aus  Memoire»  de  l'Acad.  de  Lyon  vol.  31.    —    268)   F.   Hoefer, 
Hist  de  1a  Zoologie   depuu  les    temps  les  plus  recules  jusqu'ä  nos  jours.    Nonvelle  Mition. 
Paris,  Hachette.     1890.     18°.    412  S.     M.  4,00.     |[0.  Keller:  BPhW.  1892,  598  neuere 
Arbeiten  nicht  berücksichtigt]!    —    269)   G.    Schulze,   D.    Entwickelung  d.  Lehre  v.  d. 
Mineml-Pseudomorphosen.     Progr.  d.  Neustadter  B.-G.     Dresden,  Heinrich.     4°.     3 — 23  S. 
—    270)    E.  y.   Meyer,   A  Hist  of   Chemistry.     Translated    by  G.  MoGowan.     London, 
Macmillan.     |[Ac  40,    158.]|     JB.  13.    —    271)  A.  Kleyer,  D.  Chemie  in  ihrer  Gesamt- 
heit bis  z.  Gegenwart  u.  d.  chemische  Technologie  d.  Neuzeit    Bearb.  nach  eigenem  System 
unter  Mitwirkung  d.  bewährtesten  Kräfte.    Mit  zahlr.   Illustr.  51.— 63.  Heft     (1.  Bd.  XY1 
u.  S.   801—16;  2.  Bd.  1—176.)     Stuttgart,  J.  Maier.     1890.     gr.  8°.     ä  M.  —,25.-272) 
X  M.  Berthelot,   Introduction  a  l'emt  de  la  chimie  des  anciens  et  du  MA.    Paris,  Stein- 
heil.    1890.     330  S.    fr.  18.  —  273)  B.  Eocles,   The  evolotion  of  chemistry.     (=  Evo- 
lution ser.  V.)    New-York,  Appleton.     123—50  S.     10  c. 

274)  H.  Steinthal,  Gesch.  d.  Sprachwissenschaft  bei  d.  Griechen  u.  Hörnern  mit  bes. 

Rücksicht  auf  d.  Logik.     2.  venu.  u.  rerb.  Aufl.     2  Tle.     Berlin,  Dümmler.     1890.    gr.  8°. 

XVI,  374  8.,  XII,  368  S.     a  M.  8,00.     [|Tobler:  DLZ.  1891,  814  u.  1892,  432;  Ac.  38, 

370.] |    —    275)  X  *•  Höffmann,  über  d.  Entwicklung  d.  Begrub  d.  Grammatik  bei  d. 

Jahresbericht«  der  Gesehiohftswlssensohaft.    1891.   IV.  2 


IV,18  {70.     Weltgeschichte.    Ad  im. 

der  Schrift  von  Berger  ist  das  erste  vollständige  Handbuch  dieser  Art.  Sie 
beginnt  mit  den  rohesten  Versuchen,  den  Gedanken  durch  konventionelle 
Zeichen  zu  fixieren  (Peruanische  Enotenschrift)  und  verfolgt  zuletzt  die  Ge- 
schichte der  Buchstabenschrift  in  grofsen  Zügen  bis  zur  Entstehung  der  jetzt 
gebräuchlichen  Alphabete.*77**78)  Faulmann  verficht  u.  a.  den  Satz,  dafs 
nicht  die  Herstellung  von  Metallenem,  sondern  die  Erfindung  der  Presse, 
welche  jene  zur  Folge  haben  mubte,  der  entscheidende  Schritt  in  der  Er- 
findung des  Buchdruckes  gewesen  sei.*79)  Blades,  ebenfalls  ein  tüchtiger 
Kenner  auf  diesem  Gebiete,  leitet  den  Ursprung  der  Buchdruckerkunst  ans 
Hofland  her.**0*»1) 

In  der  Litte ratur geschickte  will  ten  Brink*8*)  auf  die  innere 
und  äussere  Bedeform,  Wetz*88)  auf  den  Ideengehalt  das  Hauptgewicht  ge- 
legt wissen.  Karpelles  wendet  mit  Erfolg  die  strenge  historische  Methode 
auf  die  allgemeine  Literaturgeschichte  an.*84-*87)  Über  die  Anfänge  der 
Poesie  hat  Jakobo  wski  recht  wunderliche  Einfälle  vorgetragen.*88-90)  Für  die 
beste  Literaturgeschichte  des  MA.  gilt  die  von  Ebert ,  welche  jetzt  in  neuer  Auf- 
lage erscheint*81**8*)  Clötta  verfolgt  die  verschiedenen  Wandelungen,  welche  der 
Begriff  der  Tragödie  und  Komödie  vom  Verschwinden  der  klassischen  Literatur 
bis  zu  ihrem  Wiederauftauchen  in  der  Renaissance  durchzumachen  hatte."3) 


Alten.     Progr.    Königsberg,    Hartungache  Buchdr.    4*.     18  8.   —  276)    R.    Volkmana, 
Rhetorik   d.    Griechen    a.    Kömer.    (=    Handbuch   d.   Utas.  Altertumewiaveiiachaft  t.  Iwan 
y.  Müller.    9  Bde.    2.  völlig  neu  bearbeitete  n.  aehr  vermehrte  Auflage.   2.  Hüfte.)    München, 
Beck.     gr.  8*.     687—76  8.     ML  8,50.    Darin  auch:   Metrik   d.   Griechen    n.  Bftmer  nüt  e. 
Anhang  über  d.  Musik  d.  Griechen  neu  bearbeitet  t.  H.  Gleditach  677—870.   —  277)  Fh. 
Berger,  Hiet.  de  rfariture  dana  l'antiqnite.    Paria,   imprimerie   nationale.    XVm,  389  S., 
Abbildgn.     |[Henry:  BCr.  1892,  241  würdig  d.  franaSe.  Wiaaensch.;  Hale>y:  BCr.  189t 
261  greift  ea  an.]|    —  278)  X  Geil,  D-  Bewickelung    d.  Schrift    (=  Bhein.  BL  t  En. 
u.  ünt    1890.)  —  279)  K.  Faul  mann,  D.  Erfindung  d.  Bachdrackerkanat  nach  <L  neuesten 
Forschungen.    D.  deutschen  Volke  dargestellt,  mit  36  in  d.  Text  gedruckten  AbbUdaagea  &. 
e.  Stammtafel   d.  Familie  Ginsfleisch-Gutenberg.    Wien,  Hartleben.     VIII,  156  8.    M.  AM 
|[LCB1.  1891,  1353,  Ergebnisse  nicht  durchweg  au  billigen;  BLY.  1891,  206.]|  —  280)  W. 
B 1  a  d  e  a ,  The  Pentateuch  of  Printing,  with  a  Chapter  on  Judgea.     With  a  Memoir  of  the  Aathcr 
and  a  List  of  hia  Works  by  Talbot  Heed.     London,  Stock.     4°.     a.  15.     |[Ath-  1892,  209.] 
D.  einzelnen  Kapitel  sind  nach  d.  5  Büchern  d.  Pentateuch  genannt,  populär.   —   281)  X 
Job.  Karabacek,  Neue  Entdeckungen  a.  Gesch.  d.  Papierea  n.  Druckes:  öMOr.  16.  Jahrg. 
Ko.  11  u.  12.  —  282)  Bernh.  ten  Brink,  Ober  d.  Aufgabe d.  Litteraturgeach.    UniT.-Bed«. 
Straiaburg,  Heita.     28  8.    M.  0,60.    —    288)  W.  Weta,  Ober  Litteraturgesdu    E.  Kritik 
t.  ten  Brinks  Bede.     Worms,  Beils.     88  S.     |[ÖLB1.  1892,  92  abfällig;  Portig:  BLU.  1891, 
794  a.  T.  austimmend.]|     Strafsburger  PriYatdocent   —   284)   G.   Karpeles,  Allgemeine 
Gesch.    d.    Litteratur  t.  ihren  Anfingen  bis  auf  d.  Gegenwart     Mit  Ulostr.  n.  Porträts  (ii 
13  Abtlgn.)    Berlin,   Grote.    Lex.    8.     1.  Bd.  750  S.9  2.  Bd.  875  S.     a  M.  2,00.    j[Ghit- 
rini:  NAnt.  1891,  31,  786;  Ac  1892,  395.]|  —  285)  X  v-  Huguenot,  Iitteratare  asi- 
Torselle.     Hiat.  generale  de  la  poeaie;    3e.  edition.    Tours,    Cattier.     447   S.   —   286)  U. 
Poncelis,   Hist.    de   la   Litteratura.     2.    Edn.   oorregida  y  anmentada.     Buenos-Ayres,  L. 
Mirau,    478  S.     |[Strehly:  BOr.  32,  327  ohne  Wert]|  —  287)  A.  Brodbeck,  D.Poeat 
aller  Völker  in  Form  gana  kuraer  Übersichten.    Mit  Papier,  durchech.    Efalingen,  Long.    189«' 
gr.  4°.     8  Blatt.     M.  —,60    —    288)   L.  Jacobowaki,    D.    Anfange  d.  Poesie.    Grins- 
legung  su  e.  realistischen   Entwickelungsgesch.  d.   Poeaie.    Dresden,  Pierson.    VIII,  141  S. 
M.  2,50.     |[LCB1.  1891,  875;  BLU.  1891,  142.] |  —  289)  X  J-  Quackenbos,  Dlnstialed 
hiat  of  aacient  literature,  oriental  and  claaaicaL    New  ed.  rer.  and  corr.    New- York,  Harpsr. 
1890.     12*.     IU,  432  S.     $  1,50.     Unter  Beistand  y.  Spesiaiforaehern.  —  290)  E.  Bei. 
Abrifa  d.  Gesch.  d.  antiken  Litteratur.    Mit  beaond.  Berücksichtigung  d.  Lngenacheidtichca 
Bibliothek  sämtlicher  griech.  u.  röm.  Klassiker  in  neueren  deutschen  Muster-Obersetzo&geB. 
44.  Aufl.    Berlin,  Langenacheidt.     121  S.    M— ,40.  —  291)  A.  Ebert,  Allgemeine  Goks. 
d.  Litteratur  d.  MA.  im  Auslande  bis  a.  Beginne   d.  11.  Jh.     1  Bd.  2.  Yexb.  u.  verm.  Aal 
Leipaig,   Vogel.     1890.    XIV,    667  S.    M.    12.     |[P.    Lejay:   BCr.   30,    944;  Wiasoti. 
ZVglL.  NF.  3,  4/5.]|    —   292)    X    M.  Manitiua,  Gesch.  d.  christlich-latemiBcheii  Poesie 
bis  a.  Mitte  d.  8.  Jh.    Stuttgart,  Cotta  Nachf.    gr.  8°.    X,    518  &    af.  12.   —   293)  w 


(70.    Weltgeschichte.    Adam.  IV,  19 

Auf  die  französische  Literatur  haben  nach  einander  die  italienische,  spanische, 
englische,  deutsche  ihren  EinfluTs  aasgeübt,  am  meisten  natürlich  in  ihren 
Blüteperioden.  Darum  hat  der  gut  unterrichtete  Vf.  einer  französischen 
Literaturgeschichte  Demogeot  diese  Epochen,  gleichsam  als  Anhang  zu 
seinem  Hauptwerke,  einer  eigenen  Behandlung  unterzogen,*94-*95)  Der 
deutsche  Einflufs  beginnt,  wie  Süpfle  genauer  ausgeführt  hat,  mit  Klopstock 
und  Lessing,  erreicht  seinen  Höhepunkt  in  Göthe  und  hört  mit  Schopenhauer 
auf;  von  Philosophen  hat  hier  Kant  sehr  wenig  Anklang  gefunden.986) 
Bruno  tidre  behandelt  die  Entwicklungsstufen  der  Kritik  in  Frankreich  bis 
zur  Ausbildung  der  historischen  Methode,  als  deren  Meister  Taine  von 
den  Franzosen  verehrt  wird.197)  Der  als  Publizist  beliebte  L6on  Gautier 
bringt  uns  Lebensbilder  von  den  gröfsten  französischen  Schriftstellern  des 
17.  Jh.998)  Über  die  des  18.,  soweit  sie  von  universalhistorischer  Bedeutung 
waren,  stellt  Faguet  tiefsinnige,  freilich  manchmal  schwerverständliche  Be- 
trachtungen an;  er  giebt  eine  scharbinnige  Analyse  ihres  Gedankeninhalts, 
eine  interessante  Charakteristik  ihrer  schriftstellerischen  Persönlichkeit  und 
prüft  die  Stellung,  welche  sie  in  der  Kulturentwicklung  dieses  Jh.  einge- 
nommen haben;  ein  zweites  ebenso  bedeutendes  Werk  desselben  Yf.  beschäf- 
tigt sich  mit  den  Politikern  und  Moralisten  des  19.  Jh.  (bis  1830.)999*800) 
Auch  die  Geschichte  der  romantischen  Schule  von  Brandes  wird  als  ein 
glänzendes  litterarhistorisches  Kunstwerk  bezeichnet.901)  In  dem  Schrift- 
stellerlexikon von  Gubernatis  treten  die  englischen  auffallend  zurück.909) 
Die  Frucht  eines  erstaunlich  vielseitigen  Talentes  ist  die  Anthologie  von 
Rudow.  Es  sind  hier  die  besten  Gedichte  aus  33  Sprachen  gesammelt, 
deren  alleiniger  Obersetzer  der  Yf.  ist;  dabei  zeigen  diese  Gedichte  noch  eine 
wirklich  schöne  poetische  Form.908) 


C15tta,  Beiträge  s.  Litteraturgesch.  d.  MA.  u.  d.  Renaissance.     1.  Komödie  u.  Tragödie  im 

IIA.     Halle  a/S.,  Niemeyer.     1890.     gr.  8.    XI,  167  S.    M.  4,00.     |[Huemer:  DLZ.  1891, 

702;    Schaarschmidt:    ZDA.  1891,    35,  l.]|  —  id.,  D.  Anfange  d.  Benaissancetragödie. 

IX,  844,  M.  6,00.  —  294)  J.  Demogeot,  fliat  dea  litteraturea  etrangeres  coniidereea  dans 

leurs  rapports  a?ec  le  dereloppement  de  la  litterature  franc&ise.     3e  edition.     Paria,  Hachette. 

12°.     VIII,  467  8.     fr.  4.  —  295)  XH.  Tiyier,  Hiat.  dea  litteratures  etrangeres.    Paria, 

Delagrare.     12°.     666  S.     fr.  4.     |[E.    de   Saint-Albin,   PolybiblL.  62,  150  kennt  diese 

Litteratnren  nur  ?om  Hdrenaagen.]|    —    296)  Th.  Süpfle,  Gesch.  d.  deutschen  Kulturein- 

fiüsse  auf  Frankreich  mit  besonderer  Berücksichtigung  d.  literarischen  Einwirkungen.    2.  Bd., 

2.  Abt.     Y.  d.  Begierungazeit   Loaia  Philippe«   bia   zu    unaern    Tagen.    Gotha,  Thienemann. 

1890.     166  S.     |[BCr.  SO,  456;  J.  Firmery:  BCr.  11,  476.]|  —  297)  F.  Brünettere, 

I/Hyolntion    de   la   Critique   depoia   la   Benaiaaance  juaqu'a  noa   Joura.     (=  L'erolution  dea 

genrea  dans  1'hiat  de  la  litterature.     Lecona  profeasees  ä  l'£cole  Normale  Superieure.)     Paria, 

Hachette  &  Co.     1890.     16°.     XIV,  288  S.     fr.  3,50.     |[G.    Audiat:    BCr.  12,   366  —  76; 

Talon:  Polyblbl^.  61,  55;  Ath.  1891,  825  hoffirnngsloaer  Versuch.] |  —  298)  Leon  Gautier, 

Portraita  du  17«  siede.    Paria,  Perrin.     1890.     12°.     294  8.    fr.  3,50.     |[P.  Talon:  Poly- 

biblL.  59,   364-H    —   299)    E.    Faguet,    Dix-huitieme  aiecle.    ßtudes   litteraires.     Paria, 

Lecene  ei  Ondin.     1890.     18.     538  8.    fr.  8,50.     |[Delboulle:  BCr.  30,  261;  Ath.  1890, 

2,   222  d.  beste  französische  d.  neuesten  Zeit]|    —    300)    id.,    Politiqnes   et  moraliates  du 

dix-neuTieme  aiecle.    Premiere  sene.    Paria,  Lecene  et  Oudin.     12°.    XIX,  371  8.    fr.  3,50. 

(TL.  Claretie:  BCr.  32,  483;  P.  Talon:  Polybibl^.  62,   435.    Werk  ersten  Ranges.] |  — 

301)  G-  Brandes,  Hoyedstr0mninger  i  det  19de  Aarhundreds  Litteratur.    Den  romantiake 

Skole  i  Tyakland.    Anden   omarbejdede  Udgare   1/6.   Hft     Kopenhagen,    Gyldendal.     Kr.  6. 

|[Schroeter:  BLU.  1891,  55.]|    —    302)  A.  de  Gubernatia,  Dictionnaire  international 

des  ecriTaisa    du  jour.     8  vol.    Florence,    Niccolai.     1888—91.     p.    2088.     |[NAnt    1891, 

34,   741;  SaturdayR.  71,  683.]|  —  303)  W.  Rudow,  Um  d.  Erde.     E.  Auswahl  d.  schönsten 

u.     kennzeichnendsten    Dichtungen    d.    wichtigsten   Kultursprachen,    übersetst    Wernigerode, 

2» 


IV,20  {70.     Weltgeschichte.     Adam. 

Vereinzeltes.***-*")  Historische  Litter atur.*^*1*)  Biblio- 
theken.***)   Archive*1*) 

Bildende  Kunst.*1*)  Von  den  Hilfsmitteln  hierfür  sind  be- 
sonders zu  nennen  der  Lübkesche  Bilderatlas,  welcher  sich  den  besten 
Werken  dieser  Art  an  die  Seite  stellt,819)  der  in  Dänemark  erscheinende 
von  Mästerwerk,810)  die  Urkk.pnblikationen  von  Müntz  mit  ihren  in- 
stinktiven Einleitungen881)  und  endlich  die  von  Edelberg  herausgegebenen 
Quellenschriften. 88S- 8") 

Die  Werke,  welche  allgemeine  Kunstgeschichte  behandeln, 
scheinen  Populärschriften  gewöhnlicher  Art  zu  sein,  nur  die  allgemeine  Kunst- 
geschichte von  Kuhn  hebt  sich  von  ihnen  ab.886-888) 


Selbstverlag.  IL  3,50.  |[BLU.  1891,  456  Bienemtnn.]|  —  304)  X  J-  Glock,  D.Syn- 
bolik  d.  Bienen  u.  ihrer  Produkte  in  Sage,  Dichtung,  Kultus,  Kunst  u.  Branchen  d.  Völker 
Für  wissenschaftl.  gebildete  Imker,  sowie  alle  Freunde  d.  klassischen  Altertums  a.  e.  ästheti- 
schen Naturbetrachtung  nach  d.  Quellen  bearbeitet  Heidelberg,  Weiss.  VII,  411  8.  IL  5,00. 
|[K.  Weinhold:  Zeitsehr.  d.  Ver.  f.  Yolksk.  1892,  1,  88;  LCB1.  1891,  1597;  0.  Jahn: 
DLZ.  1892,  80.] I  —  305)  C.  Steiner,  D.  Tierwelt  nach  ihrer  Stellung  in  Mythologie  ■. 
Volksglauben,  in  Gesch.  n.  Litteratur,  im  Sprichwort  n.  Volksfest  Beitrage  a.  Belebung  d. 
natorknndl.  Unterrichts  n.  i.  Pflege  e.  sinn.  Naturbetrachtg.  f.  Schale  n.  Hans  gesammelt  u. 
heranageg.  Gotha,  Thienemann.  gr.  8°.  XI,  824  S.  M.  4,20.  —  306)  K.  Badloff ,  D. 
Linde  in  Gesch.  n.  Dichtung:   Z.  Ges.  Gesch.- Altertums- Volkskunde  an  Freibg.  L  Br.  Bd.  9. 

—  307)  M.  Jellinek,  D.  Sage  t.  Hero  n.  Leander  in  d.  Dichtung.  Berlin,  Speyer  a. 
Peters.  1890.  V,  92  S.  -  308)  J.  Nehry,  Ans  d.  Weltlitteratur.  Progr.  Aecherslebes, 
Hofmann.  1890.  24  S.  —  309)  A.  Bomiai,  Paralleli  letterari  tra  poeti  greci,  latini  et 
italiani.  LWoarne,  Giuiti.  12°.  VI,  284  S.  |[BCr.  82,  495.] |  Zasammen.tellung  über 
d.  Gegenstände  u.  poet  Bilder,  welche  in  allen  Litteraturen  wiederkehren.  —  310)  L.  K- 
Tettoni,  11  teatro  dalla  sua  origine.  Müano,  Ceeana.  16°.  828  S.  —  311) XH. Beck- 
ling,  Bepetitoriam  d.  Quellen  u.  Forschungen  s.  Gesch.  d.  KZ.  f.  Studierende.  Gotha, 
Thienemann.  90  S.  12°.  VIII,  51  S.  M.  1,00.  —  312)  Gh.  Möller,  Introducfcon  cri- 
tique  ä  l'hist  moderne,  materiaux  et  littexatnre.  Complement  du  traite'  des  Stades  hist  ptr 
Jean  Möller.  Paris,  Thorin.  200  S.  |[M.  Prou:  BCr.  82,  510.]|  —  313)  L.  Deliile, 
LitUratnre  latine  et  hist  du  MA.  Paris,  Leroux.  1890.  120  8.  fr.  3,50.  Einsehe 
Master  für  Quellenpublikationen.  —  314)  H.  B.  Adams,  and  others,  Seminary  note»  od 
recent    hist    literature.    Baltimore,  John   Hopkins   Unirersity  Publication    Agency.     105  S. 

—  315)  0.  Tommasini,  Scritti  di  storia  e  critica:  commemoraaioni  e  programmi.  Borne, 
Loescher.  16°.  854  S.  L.  5.  Inhalt:  della  storia  mediaevale  di  Borna  e  de'suoi  reocaa- 
tatori  piü  recenti :  2)  origini  e  vicendi  del  metodo  sdentifico  n.  storia  u.  a.  -  316)  X  Th. 
G ott lieb,  Über  MAliche  Bibliotheken.  Mit  Unterstützung  d.  kaiserl.  Akademie  d.  Wiaaen- 
■chaften  an  Wien.  Leipaig,  Harrassowitz.  1890.  |[Kehr:  HZ.  68,  187  'trotz  mancher 
UnroJlkommenheiten  sehr  willkommen';  AZgB  273;  DLZ.  1891,  620.]|  —  317) X ArehiT» 
hist,  artistiqnes  et  litteraires.  Becneil  mensuel  de  doenments  curieux  et  inedits.  Chroniqie 
des  archives  et  bibliotheques.     T.  2.     Paris,  Chararay.     1890/1.     579  S. 

318)  A.  Ventnri,  La  Letteratnra  artittica  n.  1890:  KAnt  31,  1891,  S.  205—30. 
Italienische  Kunst  u.  Allgemeines.  —  319)  W.  Lübke  u.  C.  v.  Lfttzow,  Denkmäler  <L 
Kunst  a.  Übersicht  ihres  Entwicklungsganges  y.  d.  ersten  künstlerischen  Versuchen  bis  xo  d. 
Standpunkten  d.  Gegenwart  (Lütiow),  6.  Aufl.  203  Tal  u.  Textbd.  Klassikerausgabe.  (la 
26  Lfn.),  1—29  Lfg.  In  Stein-  n.  Farbendruck.  Stuttgart,  Neft.  qu.  Fol.  a  M.  1,00. 
|[BLU.  1891,  206,  813.]|  Dasselbe  in  Stahlstichausgabe  ä  2  M.  —  320)  K.  Masterwerk. 
Afbildingar  af  Yerldsberömda  Konetwerk  ur  aldre  och  nyare  skolor  hämtade  fran  Europst 
riktbaraste  museer  och  Konstsamiingar  och  tröget  atergifha  efter  originalen.  Serie  V  u.  VL 
Stockholm,  Bonnier.  4°.  ä  hft  50  Öre.  —  321)  Ecg.  Müntz,  Les  Archives  des  arts,  re- 
cueil  des  doenments  inedits  ou  peu  connus  I»  serie.  Paris,  Librairie  de  T Art.  1890.  196  S. 
fr.  10.  |[F.  Loliee:  Polybibl.  59,  103;  P.  Leprienr:  BCr.  11,  289;  Coceya:  AStArte. 
IU,  1,  290.]|  —  322*323)  (JBG.  13),  Edelberg  u.  Ilg.  —  324)  XSijthofts,  Woor- 
denboek  roor  Kennis  en  Kunst,  naar  de  nieuwste  bronnen  bewerkt,  deel  II.  Leiden,  Sijthoff. 
IV,  576  S.  f.  1,50.  —  325)  G.  Filangieri,  Indice  d.  artifici  delle  arti,  la  piü  parte 
ignoti,  che  operarono  tra  noi,  con  notiaia  delle  loro  opere  e  d.  tempo  d.  loro  esercirio,  da 
stndt  e  nuoyi  documenti.    Vol.  I.    A.— G.    Neapel,  Babertis.    4°.    XVIII,  627  S.  —  326) 


{70.     Weltgeschichte.    Adam.  IV,  21 

Dagegen  ist  die  alte  Kunst  durch  das  Perrot-Chipiez'sche  Werk  gut 
vertreten;  die  einzelnen  Länder  werden  nach  der  chronologischen  Reihen- 
folge ihrer  Konsthlüte  abgehandelt;  jedem  ist  eine  kurze  Skizze  über  seine 
Geschichte  nnd  Sitten  vorangeschickt383*884) 

Es  liegt  ein  patriotisches  Motiv  zu  Grunde,  wenn  sich  die  Franzosen 
gern  mit  der  Gothik  beschäftigen;  denn  dieser  Kunststil  hat  sich  von  der 
Isle  de  France  ans  verbreitet;  und  so  ist  denn  auch  das  vornehmste  Luxus- 
werk unsere  Jahrganges  diesem  Gegenstande  gewidmet.  Gonse  schildert  nicht 
nur  ihr  die  Fachmänner,  sondern  auch  für  andere  Kunstliebhaber  das  all- 
mälige  Werden  dieses  Stils,  seine  Ausbreitung  Aber  die  Nachbarländer  bis 
zum  Anfang  des  16.  Jh.  und  zeigt  den  Einflufs  der  kirchlichen  Kunst  auf 
die  Form  der  öffentlichen  und  privaten  Gebäude.886-887) 

Für  einen  grOfseren  Leserkreis  ist  die  allgemein  bewunderte  Kunstge- 
schichte der  Renaissance  von  Müntz  bestimmt,  deren  zweiter  Band  das  goldne 
Zeitalter  (Leo  X.)  umfafst.888) 

Fortgesetzt  werden  die  Künstlerbiographien,  an  welchen  eine  Anzahl 
meist  französischer  Spezialforscher  arbeitet;  es  sind  schon  mehr  als  80  davon 
erschienen.38*840) 

In  diesen  Abschnitt  gehören  endlich  noch  einige  kleinere  Schriften, 
welche  entweder  einen  engbegrenzten  Abschnitt  behandeln841-845)  oder  irgend 
ein  Kunstthema  durch  mehrere  Epochen  verfolgen.846-851) 


P.  Kuhn,  Allgemeine  Kanst-Gesch.  D.  Werke  d.  bildenden  Künste  ▼.  Standpunkte  d.  Gesch., 
Technik,  Ästhetik.  Mit  über  1000  Illutr.  n.  mehr  als  190  gansseit  artist  Beilagen  in 
Typogr.,  Lithogr.,  Lichtdr.  u.  in  reicher  polychromer  Ausführung.  (In  etwa  25  Lfgn.)  1.  Lfg. 
Einsiedeln,    Gebr.    Benaiger.     hoch  4°.     1  Bd.  XVI  u.  48  8.;    2.  Bd.  82  8.    M.    2,00.    — 

327)  X  A.  Faeh,  Grondrifs  d.  Gesch.  d.  bildenden  Künste.  Mit  Tielen  IUastr.  Lex.  8°. 
S.  213 — 856.     |[0.  Pnchstein,  DLZ.  90,  1876,  sehr  absprechend;  ftr  fromme  Leser.]|  — 

328)  B.  Bacher,  Katechismus  d.  Knnstgesch.  3.  verb.  Aufl.  (mit  276  Abbildgn.)  Leipaig, 
J.  J.  Weber.  X.  328  8.  M.  4,00.  —  329)  W.  Keymond,  Hist  de  Text  depnis  les  ori- 
ginea  jusqa'a  nos  jours.  Architectare,  Statusire,  Peintare.  Illnstrations  d'apres  les  mono* 
menO.  2e  ed.  Paris,  Delagrare.  1890.  301  8.  —  330)  W.  Goodyear,  Hist  of  art. 
Ed.  de  luxe.  New-York,  Barnes  &  Co.  1890.  314  8.  $  5.  —  331)  A.  d'Anwer»,  An 
elementary  hist.  of  art,  architectare,  scnlptnre  and  painting.     London,   Low.     1890.     sh.  12. 

—  332)  J.  A.  Taylor,  The  evolntion  of  art  (=  Evolution  ser.  No.  11.)  New-York, 
Appleton.  297—318  8.  10  o.  —  333)  G.  Perrot  et  Ch.  Chipies,  (Architekt),  Hist 
de  l'art  dans  l'antiqait6.  T.  Y.  Phrygie,  Lydie  et  Carie,  Lycie,  Perse.  Paris,  Hachette. 
1890.  4°.  527  Abbüd.  J[BCr.  12,  162—71:  NPhBs.  1891,  90;  Mely:  ÄArtchretien 
Mai  1890.1|  —  334)  X"-  Oonway,  Dawn  of  art  in  the  ancient  world:  an  archaeological 
skctch.  New-York,  Macmillan  &  Co.  12°.  189  8.  $  1,25.  —  335)  L.  Gonse,  L'art 
Gothiqoe,  l'architectare,  la  peintare,  la  scolptnre,  le  deoor.  Paris,  Quantin.  1890.  FoL 
488  8.  mit  28  Tafeln  n.  284  Abbildgn.  fr.  100.  |[ZBK.  1891,  276;  Visenot:  Polybll*. 
59,  485;  BDM.  102,  937.] |  —  336)  X  J-  de  Baye,  De  1'inflnence  de  l'art  des  Goths  en 
oeeident     Paris.     1891.     4°.     ([Bulletin  monum.  1891,  1,  106,  wertroll  durch  d.  Abbildgn .]| 

—  336*)  F.  R.  Salmon,  Hist  de  l'art  chretien  anz  dix  premiers  siecles.  Lille,  libr.  de 
la  Sociele  de  Saint- Auguatin.  4°.  609  8.  ayec  figures  et  planches.  —  337)  L.  Conrajod, 
Les  originea  de  l'art  Gothique:  Ball.  Monumental.  1891.  S.  42—80.  —  338)  E.  Münta, 
Hist  de  l'art  pendant  la  renaissance.  T.  II.  Italic.  L'age  d'or.  Paris,  Hachette.  1890. 
864  8.,  riel  IUastr.  fr.  35.  |[Pastor:  HJb.  12,  371;  Yisenot:  Polybibl^.  61,  6;  BDM. 
102,  938;  Fabriczy:  BepKonstw.  13,  168—77;  Hamerton:  Portfolio,  Min;  Maruti: 
AStArte  1890,  3,  4;  Venturi:  NAnt  31,  218.]|  1.  Bd.  les  Primitifs  1890—1470.  — 
339)  Les  Artistes  Celebres.  Turner  par  Ph.  G.  Hamerton;  Bärge,  per  A.  Alexandre; 
Hobbema  par  E.  Michel;  Madame  Vigee  Le  Bron  par  Ch.  Pilet;  J.  ran  RuYsdael  par  E. 
Michel.  Paris,  Librairie  de  l'Art.  |[Coamo  Monkhoase:  Ac  39,  328.]f—  340)  E. 
Ximenes,  Solls  storia  delT  arte  con  particolare  rigoardo  a quella  d.  Ultimi  tre  seooli.  Con- 
ferenaa  letta  all'  Instita to  di  belle  arü  delle  Marche  in  Urbino.  Urbino,  Capeila.  | [Maruti: 
AStArte  4,  2.]|  —  341)  X^-  Hein,  Maler,  D.  bildenden  Künste  bei  d.  Dayaks  auf  Borneo, 


IV,22  §70.    Weltgeschichte.    Adam. 

In  der  Malerei  sind  zu  nennen  die  neue  Auflage  des  in  Deutschland 
und  England  viel  gebrauchten  Kflnstlerlezikons  von  Bryan,85*-*54)  die  Samm- 
lung der  in  Zeitschriften  u.  s.  w.  vereinzelt  erschienenen  Publikationen  von 
antiken  Vasenmalereien,  welche  S.  Rein  ach  veröffentlicht  hat,566)  die  von 
Brunn  u.  a.  veranstaltete  prachtvolle  Auswahl  griechisch-römischer  Porträts,556) 
die  christliche  Iconographie  von  Hontault867-360)  und  die  Malerbiographien 
von  Wyzewa.561)  Boetticher  hat  mit  grofser  Mühe  ein  Verzeichnis  der 
Malerwerke  des  19.  Jh.  zusammengestellt,  welches  die  Grundlage  seiner  zu- 
künftigen Kunstgeschichte  bilden  soll.861-864)  Die  illustrierenden  Künste 
sind  durch  das  Handbuch  von  Wessely,866)  welches  die  erste  vollständige 


e.  Beitrag  e.  allgemeinen  Kunatgeach.  (mit  1  Titelbild«,  10  Tat,  90  Text-IUaate.  o.  1  Karte). 
Wien,  Holder.  1890.  Lex.  8°.  XIV,  928  S.  M.  14,00.  —  342)  J.  Nehry,  Ami 
Kunstgesch.  Progr.  Aschersleben,  Hofinaan.  8 — Sl  S.  —  842*)  J.  Neawirth,  Beitrag« 
2.  Kunstgesch.  d.  15.  u.  16.  Jh.:  BepKanatw.  14,  1891,  S.  292— 300.  Inhalt:  ÜberBegens- 
bnrger  Künstler,  Zachariae  u.  Lindmeyer.  —  342*)  J.  Schlosser,  Beiträge  b.  Kvastgetefc. 
an*  d.  8chriftquellen  d.  frühen  MA.  II.  Wien,  Tempeky  in  Komm.  Lex.  8°.  186  8. 
M.  4,60.  —  Ana:  'Sitaungaber.  d.  k.  Akad.  d.  Wiaa.'  —  Knrolingemeit  —  343)  Gerat 
Sterne,  Katar  a.  Kanal  Stadien  s.  Entwicklangageech.  d.  Kunst  1.  n.  2.  Aufl.  Berhn, 
AUg.  Verein  fflr  deutsche  Litterttor.  gr.  8*.  Y,  895  S.  mit  75  Textbild.  M.  6,00.  —  344) 
W.  Seibt,  Stadien  s.  Kunst  a.  Kaltargeaeh.  Frankfurt,  Keller.  75  S.  —  345)  V.  De 
S warte,  Lee  financiere  amatoara  d'art  anz  16«,  17«  et  18°  aieelea.  Paria,  Plön  et  Noerrit 
65  8.  —  346)  X  P-  Cassel,  Laokoon  in  Mythe  u.  Konat  Vortrag.  Berlin,  Haaok.  1890. 
20  S.  IL  0,80.  —  347)  (JBG.  13),  Schmid,  Darstellung  d.  Gebart  Christi.  |[AZgB.  1890, 
No.  83;  Kraus:  BepKanatw.  18,  464  nützlich.] |  —  348)  Dobbert,  D.  Abendmahl  Christi 
in  d.  bildenden  Konat  bis  gegen  d.  Schluß  d.  14.  Jh.:  BepKanatw.  13  n.  14.  1890/1, 
S.  283  a.  4.  Fortata.  —  349)  H.  Bergner,  D.  gute  Hirte  in  d.  altehriatl.  Konat  Berhi, 
Speyer  &  Peters.  1890.  45  S.  M.  1,00.  |[Neuwirth:  BepKanatw.  13,  464.]|  Aaeh 
Dias.  Jena.  —  350)  0.  Farrar,  Art  topica  in  the  hist  of  acolptore,  peinting  and  arehi- 
tectore;  with  specific  refereneea  to  most  of  the  Engliah  Standard  worka  of  art  8.  ed.  rer. 
and  enl.  Chicago,  Farrar  &  Co.  1890.  VI,  196  8.  $  1,25.  —  351)  B.Lab  anca,  Garloaagao 
neir  arte  crietiana.  Saggio  stor.-critico.  Borna,  Loescher.  1891.  291  S.  |[Zannoni: 
Coltora  1891,  585.]|  —  352)  M.  Bryan,  Dictionary  of  Paintera  and  Engrarere,  Biographical 
and  CriticaL  New  Ed.  reria.  and  enlarg.  Ed.  by  Armstrong  and  Grate«.  VoL  IL 
London,  Bell  &  Sona.  —  353)  X  F-  Deaplantes  et  P.  Ponthier,  Lee  Peintrea  illsatres. 
Limogea,  Ardant  et  Co.  petit  in  fol.  319  S.,  26  gratorea.  —  354)  F.  Bundell,  The 
erolution  of  painting.     (=  Evolution  aer.  No.  14.)    New- York,  Appleton.     868 — 80.    10  c 

—  355)  S.  Beinach,  Bibliotheque  dea  monnmenta  figoree  Greca  et  Bomaina.  T.  IL  Pehv 
tures  de  faaea  antiqaea  recoeilliea  per  Miliin  (1808)  et  Millingen,  publikes  et  commeatses 
par  8.  B.  Paria,  Firmin-Didot  1890.  4°.  |[E.  Bearlier:  BCr.  12,  206.] |  —  356) 
Griechische  o.  römische  Porträte.  Nach  Auswahl  u.  Anordn.  t.  H.  Bronn  o,  P.  Arndt 
hrag.  t.  F.  Brackmann  1/4.  Lfg.  München,  Verlagsanstalt  f.  Konat  o.  Wiaa.  gr.  Fol. 
a  10  Lichtdr.  Taf.  ä  M.  20.  —  357)  Barbier  de  Montault,  Tratte*  dSoonographie  chre- 
tienne.  Orne"  de  89  planchea  comprenant  894  deaeina.  2  toI.  Paria,  Yiree.  gr.  8*.  414, 
517  S.  |[Maray:  Ball.  Monamental  1891,  102;  Mflnts:  Chron.  dea  Arte  1891,  15.]|  — 
358)  XL.  Cloqaet,  Elemente  d 'iconographie  chrttienne.    Lille,  Typea  aymboliqoea.     1890. 

—  359)  E.  Fr  ante,  Gesch.  d.  christi.  Malerei.  9.  Tl.  Freibarg  i.Br. —  360) Lee oy  de  U 
Mar  che,  La  peintore  religieoae.  Paria.  130  gray.  M.  10,00.  —  861)  T.  de  Wysewa, 
Lee  grande  peintrea.  a)  dea  Flandren  et  de  la  Hollande,  b)  de  l'Italie.  Paria,  Didot 
1890/1.  4*.  190,  191  S.  o.  188,  124  S.  grar.  |[Huit:  Polybibll«.  59,  490  populär.])  -  id: 
de  l'Allemagne,  de  l*Espagne,  de  l'Angleterre  et  de  la  France  (periode  oontemporaine)  p.  T. 
de  Wiaena  et  X.  Perrean  8  Teile  a  192  S.  mit  320  Abbildungen.  12  fr.  —  362)  F.  r. 
Boetticher,  Malerwerke  d.  19.  Jh.  Beitrag  s.  Kunatgeach.  1.  Bd.  (1.  Hüfte  Bogen 
1—80)  Aagaard-Heideck.  Dresden,  F.  t.  Boetticher.  gr.  8°.  VII,  480  &  M.  10,00.  — 
|[H.  A.  Lier:  Konatchronik  N.  F.  8,  201.] |  —  363)  X  W.  Seibt,  Helldunkel.  Kantt- 
geschichtliche  Stadien.  Frankfurt  a./M.  Keller.  1891.  75  S.  Inhalt  1)  d.  Helldaakel 
in  d.  Malerei  t.  d.  Griechen  bis  an  Correggio.  2)  Adam  Elaheimera  Leben  o.  Wirken. 
3)  Chiaroecaro-Camaieo-Holzachnitto  in  Helldunkel.  —  364)  K.  Wo  ermann,  Kirchenland- 
schaften. E.  Abschnitt  aus  d.  Gesch.  d.  Landschaflamalerei :  BepKanatw.  13,  1890,  S.  338 
—62.  —  365)  J.  E.  Weaaely,  Gesch.  d.  graphischen  Künste.    E.  Handbuch  ftr  Ireende 


{70.    Weltgeschichte.     Adam.  .  IV,  23 

Geschichte  dieses  Kanstzweiges  giebt  and  durch  die  Meisterholzschnitte  von 
Hirth  und  Mnther  ▼ertreten.369-868) 

Für  die  Skulptur  sind  die  Terrakotten,  Aber  welche  uns  Pottier 
unterrichtet,  insofern  von  grober  Wichtigkeit,  als  unter  ihnen  Typen  von 
verlorenen  Kunstwerken  zu  finden  sind.869) 

Eine  Sammlung  antiker  Denkmäler  beginnt  das  deutsche  archäologische 
Institut  herauszugeben.870-879)  Die  Siegelsammlung  von  la  Marche  gehört 
insofern  zu  dieser  Gruppe,  als  er  seinen  Gegenstand  nur  nach  künstlerischen 
Gesichtspunkton  betrachtet378) 

Die  Architektur  hat  diesmal  die  prächtigsten  Werke  aufzuweisen.  Gonse 
und  Müntz,  welche  wir  im  allgemeinen  Teile  erwähnten,  fallen  fast  ganz  in 
diesen  Abschnitt  Mit  ihnen  wetteifern  die  Werke  von  Adamy,874)  Fer- 
gus8on,876)  Hartel876)  und  die  Geschichte  der  modernen  Baukunst  von 
Burckhardt877)  etc.  Das  Handbuch  der  Architektur  von  Durm  beginnt 
jetzt  mit  der  romanischen  und  gothischen  Periode.878)  Dehio  und  Bezold 
haben  nur  noch  die  Gothik  zu  erledigen.878-388) 


d.  Kunstdrucks.  Mit  rieten  Abbildungen  in  Liehtdr.  nach  Originalen  d.  betreffenden  Künstler. 
Leiprig,  Weigel  Nachl  Lex.  8°.  XVI,  999  S.  M.  20.  et  JBG.  18,  IV,  16,  180.  —  366) 
6.  Hirth  u.  R.  Mnther,  Meisterholaschnitte  ans  4  Jhh.  6.-8.  Lfg.  (46  Tal  mit  8  8. 
deutschem  n.  frans.  Text)  München,  Hirth.  1890.  gr.  4.  ä  M.  3,60  —  367)  X  H. 
Beraldi,  Lee  Graveurs  du  19«  siecle.  Guide  de  l'ainateur  d'estampes  modernes.  Paris, 
Coquet.  1890.  874  8.— 368)  J.  B.  Boaner,  D.  illustrierenden  Künste  u.  ihre  Bedeutung 
für  d.  Kulturgesch.  E.  Beitrag  s.  Kenntnis  u.  Würdigung  d.  Kunstdrucks.  Programm. 
Wien,  Obergymnasium  su  d.  Schotten.  1890.  60  S.  —  369)  Pottier,  Les  Statuette«  de 
terre  cuite  dans  l'antiquite'.  (=  Bibliotheque  des  Merreilles,  fbndee  per  E.  Charton.)  Paris, 
Hachette.  1890.  18°.  VI,  814  mit  nahlr.  Abbildgn.  ä  fr.  2,40.  |[Huit:  PolybiblL.  59, 
514;  BCr.  19,  147.]|  —  370)  Antike  Denkmäler,  hrsg.  r.  kaiserl.  deutschen  archäologischen 
Institut  1.  Bd.  Berlin,  G.  Reimer.  1889—91.  gr.  Fol.  m,  59  8.  M.  120.  Mit  ein- 
gedr.  Fig.  u.  89  Tafeln.  In  Mappe.  —  371)  X  ?*  Paris,  Manual  of  Andent  Sculpture. 
ed.  and  angment.  by  Harrisön.  London,  GrereL  1890.  ([SatardayB.  70,  175  sehrnütal. 
f.  Anfänger.]  |  —  372)  E.  Stückelberg,  Darstellungen  an  Glocken  d.  MA.:  Anieiger  f. 
sehweis.  Altertumsk.  88,  9.  —  373)  Lecoy  de  la  Marche,  Les  Seeanx.  Paris,  Qnantin« 
1890,  816  S.,  186  fig.  fr.  8,50.  ([PolybibL  59,  68.] |  —  374)  R  Adamy,  Architektonik 
<L  MA.  2.  Bd.  d.  Architektonik  auf  hist.  u.  ästhetischer  Grundlage.  Hannoter,  Helwing. 
1890.  M.  15,00.  —  375)  J.  Fergusson,  Hist  of  the  modern  styles  of  architeeture.  8. 
ed.  rer.  by  Bob.  Kerr.  2  toI.  New- York,  Dodd,  Mead  &Co.;  London,  Murray.  4°.  XXV, 
314  8.;  Vm,  458  8.  $  10.  [[SeturdayB.  72,  902  wenig  verbessert]! —  876)  A.  Hartel, 
Architekten.  Details  u.  Ornamente  d.  kirchL  Baukunst  in  dL  Stylarten  d.  MA.  Portale  etc. 
u.  sonstige  charakt  Einselheiten  d.  berühmten  Dome  su  Trier,  Mains,  u.  s.  w.  sowie  her- 
vorragende kirchl.  Bauwerke  d.  NZ.  1.  u.  2.  Serie.  Berlin,  Claesen  &  Co.  gr.  FoL  110 
Lichtdr.-TsU  M.  85,00.  1.  Serie  auch  in  10  Lfgn.  ä  4,50  M.  in  2.  Aufl.  —  377)  J. 
Burckhardt,  W.  Lübke,  C.  Gurlitt,  Gesch.  dL  neueren  Baukunst  1/4.  Bd.  u.  t.  5.  Bd. 
Abt  1  u.  2  a.b.  Stuttgart,  Ebner  &  Seubert  gr.  8°.  M.  98,80.  Inhalt:  1)  Renaissance 
in  Italien  v.  Burckhardt,  bearb.  t.  Holsinger.  8.  Aufl.  XVI,  404  S.  u.  288  Illustr.  12  M. 
2  3)  Benaias.  in  DeutschL  v.  Lübke,  2.  Aufl.  XIX,  624  u.  XI.  584  mit  882  Illustr.  28  M. 
4)  Frankreich  v.  Lübke,  2.  Aufl.  XIX.  448  S.  168  HL  14  M.  5)  Barockstil  r.  Gurlitt:  in 
Italien  XVII,  516  S.,  217  DL  16  M,  Belgien,  Holland,  Frankreich,  England  XI,  419, 
126  Dlnstr.  12  M.  Deutschland  VIII,  499;  164  Di.  15,40  M.  —  378)  Handbuch  d.  Archi- 
tektur t.  Durm,  Ende,  Schmitt  u.  Wagner.  2.  Teil:  d.  Baustile,  histor.  u.  technische  Ent- 
wicklung. 4.  Bd.:  d.  romanische  u.  d.  gothische  Baukunst  ▼.  A.  t.  Essenwein.  1.  Hft. : 
iL  Kriegsbaukunst  Darmstadt,  Bergatraesser.  1890.  gr.8°.  M.  16,00.  —  379} G.  Dehio 
u.  G.  Beaold,  D.  kirchl.  Baukunst  d.  Abendlandes,  hist  u.  systematisch  dargestellt.  8  Fase, 
in  8  u.  4  Atlanten  in  Folio.  Stuttgart,  Cotta.  1884—91.  |[R.  de  Laste yrie:  BCr.  81, 
429;  Kraus:  BepKunstw.  18,  467  Terdienstroll.]|  —  380)  X^nn  Houoke,  Äements 
de  l'Hist  de  l'Architecture.  2.  toi.  Gand,  Stepman.  1891.  4°.  M.  18,50.  |[BAC.  92, 
166.}|  -  381)  V.  Siri,  L'architettura  di  tntti  i  tempi:  discorso  letto  n.  giuglio  1887  neUe 
seile  delT   accademia  di  belli  arti  in  Bayenna.    Havanna,  tip.  Calderini.     1890.    68  S.  — 


IV, 24  .         §70.     Weltgeschichte.     Adam. 

Bei  den  Werken,  welche  Dekorationen,***-***)  Kleiderschmuck***-*9*) 
Kunstgerätschaften  zum  Gegenstand  haben,  begnügen  wir  ans  damit,  die 
Titel  anzufahren.8»8-895) 

Musik  und  Tanz.  Auch  hier  wollen  wir  nur  in  Kürze  auf  die  wich- 
tigsten Erscheinungen  aufmerksam  machen.  Es  sind  dies  die  gewifa  vielen  be- 
kannte Geschichte  der  Musik  von  Ambros,  deren  dritte  Auflage  bis  zum 
3.  Bande  fortgeschritten  ist;896'897)  ferner  die  Musiklexika  Ton  Gro?es") 
und  Champlin899-401)  und  die  durch  die  Kritik  empfohlenen  oder  von  den 
Musikfreunden  gut  aufgenommenen  Kompendien  Ton  Riemann,401)  Da- 
vey,*08)  Prosnitz*9*)  und  Kotbe.406-499) 


882)  E.  Barberot,  Hirt,  des  stylet  d'architecture  dann  toni  les  pty»  depnis  Im  tempt  sa- 
cienB  jusqu'ä  not  jonn.     2  vol.     Paris,    Baudry  et  Co.     XIT,   378,    580,    928  Abfaildgn.  — 
383)  Ch.  EL  Moore,  Developpement  and  Charakter  of  Gothic  Architecture.    London,  Ms* 
millan   and   Co.     1890.     840  8.     ah.    18.     |[Galland:    HZ.  67,   2,  878.  JB.    1S.]|    Kv 
Prankreich  u.  England  ausführt.  —  884)  XB-  Mttnts,  Tapisseries,  Broderiea  et  DeatoUü. 
Becueil  de  Modelet  andern  et  modernes.    PrActde  d'nne  Introdaction  per  E.  M.  (=  bibliotheqse 
internationale  de  l'Art)     Paris,  Librairie  de  l'Art  Citc  d'Antin  29.    1890.    4°.    |[Janitschek: 
BepKnnstw.  14,  340.] |     Als  Einl.  Gesch.  d-  Teppichweberei  —  385)  M»«.  Bory  Palliter, 
Hist  de  la  dentelle.    Trad.   francaise.    Paris,  Firmin-Didot     1890.    4°.     840,    161   Holi- 
tchnitte   u.    12    Parbenseichn.    Pr.  5.     |[La   Grette:    PolybiblL.    69,    170.]|   —  886)  D. 
Toyac,  Let  Progres  de  l'art  dentaire.     (Bist  et  descriptioiL.)    Paris,  Beilliere.     1890.    16*. 
200  8.  a.  flg.    Fr.  3.     |[Perrand:  PolybiblL.  62,  227.]|    -  387)  A.  Alexandre,  Hitt  de 
l'art  deeoratif  da  16*  siede  ä  nos  jours,  prefsce  de  Boger  Max.    Paris,  Laurent.    4*.    stk 
48  chromolithogr.  12  leanx  fortet  et  526  vign.    M.  80,00.     |[Yisenot:  PalybiblL.  62,485 
e.  <L  besten  Publik.]|    —   888)  L.  de  Fany,   La  broderie  du  11«  «ecle  jusqu'ä  not  joan 
d'apres   det   specimes   authentiquea   et   let   andent  inTentaires.    I  toL    Publikationen,    fol 
53  8.  —  389)  A.  de  Champeaux,  Hist.  de  la  peintnre  dekorative.    Paris,  Lanrens.    1890. 
VH,  860  8.,  73  grav.  —  890)  X (JBG.  13),  J.  H.t. Hefner-Alteneck,  Trachten,  Kuast- 
werke  n.  Gerätschaften    v.    frühen  MA.   bis  Ende  d.  18.  Jh.  nach  gleichseitigen  Original». 
2.  renn.    n.    verb.  Aufl.    114/9.  Lief.  (10.  Bd.  8.  9—16   mit  je   6  Chromolith.)    Frankfurt 
a./M.,  Keller.     1890.    Pol.    ä  M.  10.     |[Janitschek:  BepKnnstw.  14,  339  vielseitigste  n. 
solideste  Mostersammlong   f.   Knnttindastrie  d.  Vergangenh.1|    Hiervon   als    Sepexetabdrack: 
581  Trachten  u.  s.  w.  d.  17.  n.  18.  Jh.  nach  gleichseitigen  Originalen;  sogleich  8appL  ss  d. 
beiden  Werken   d.    1.  Aufl.    Trachten   d.   chrittl.  MA.  u.   Kunstwerke   n.   Gerätschaften  d. 
MA.    u.   d.   Benaissance.    5.— 12.   lief.    1890/1.   a    10  M.  —  392)   A.  Melani,   Svsghi 
artittid   femminili.     Bicami,   pissi,   ventagli,   specchi    e   vetri   di  Murano    dell*    arehittetto 
H.  M.     |[NAnt.  1891,  34,  185;  Carotti:  KStorlt.  1892,  1,  131  gut  illostr.]|  —  898)  X 
A.  Lambert  u.  E.  Stahl,  D.  Möbel,  e.  Mutterbuch  stilvoller  Möbel  aus  allen  Landern  ii 
hist  Polge.     12.  u.  13.  Heft.     Stattgart,  J.  Hoffinann.     1890.    gr.  Pol.    a  6  Tal  mit  1  Bl. 
Text    a  M.  2,00.    —    394)   A.  Martin,   L'Art  ancien.    Palenees  et  Poreelaines.    Paris, 
Hennyer.     1890.    XIV,  277  S.,  87  Plane.  —  395)  M.  Bosenberg,  s.  JBG.  13.  —  896) 
A.  W.  Ambros,  Gesch.  d.  Musik.     3.  verb.  u.  mit  Nachträgen  versah,  Auflage.    Besorgt  t. 
0.  Kade.     8.  Bd.     Leipzig,  Lenckart     XV,  640  S.    M.  12,00.  —  397)  X  Bob.  Bitter, 
Quellen-  u.  Hilfswerke  beim  Stadium  d.  Marikgesch.    Leipsig,  Breitkopf  &  Hirtel     V,  55  & 
M.  2,00.     I[LGB1.  1891,  1284  unvollständig.] |  —  398)  G.  Grove,  Dietianary  of  nunc  esd 
mundans  (1450—1880)  4  v;   also  Index  to  the  4  v.  and  catalogue  of  the  articles  coatri- 
bnted  by  each  writer  by  Mrs.  E.  Wodehouse.    1  v.  [5  BdeJ    New-York,  u«Amiii«»  ACo. 
$  25.  —  399)  J.  Champlin,  Denison,  jr.  and  Apthorp,  W.  F.,  eds,  Cydopedia  of  woat 
and  muddans.    In  3  v.     V.    3.    New-York,  Scribners  Son.     1890.     4°.    $  25.    —    400) 
X    C.    Schmidl,    Dizionario   universale  d.  musidsti.    Disp.  XI  u.  XU  (Schluß)    Müsse, 
Bicordi.     1889—90.     4°.    p.  481—547.     k  j€  1-    —    401)  M.  Dali'  Orso,   Eleneo  d«Ue 
prindpali    maestri    italiani    ed   esteri,    preceduto    da   brevi    note   biogrsfiche    e  cenno  d. 
piü   distinti    cantanti   ed    instrumentisti.     Chiavari,   Espodto.     1890.     97   8.    —   402)   H. 
Biemann,     Catechism    of  Musical    Hist    Part    I.      |[8hedlock:    Ac    1892,    22    fiel 
Information.]!     —     403)    H.   Davey,     The    Student's    Musical    Hist      Couren    &    Sott. 
|[Shedlock:    Ac.  1892,    22   für  Komponisten.] |  —  404)    A.   Prosnits,   Compendiam  d. 
Mudkgesch.  bis  s.  Ende  <L  16.  Jh.    Für  Schulen  u.  Konservatorien.     Wien,  Wetaler.     1889. 
gr.  8«.    VI,  169  S.    M.  2,50.     |[Ac  38,  158,  treffliches  Schulbuch.]|  —  405)  B.  Kotse, 


§70.    Weltgeschichte.    Adam.  IV, 25 

Kleinere  Abhandlungen.110-11*)     Tanz.11*) 

Staatsleben.  Kriegswesen.  Die  Geschichte  der  Kriegswissen- 
schaften  von  Jahns  liegt  jetzt  abgeschlossen  vor.417*418)  Von  Barths lemy 
haben  wir  eine  illustrierte  Kriegsgeschichte  erhalten.419*480)  Die  Zeit  des 
Rittertums  ist  durch  das  preisgekrönte  Werk  von  Gautier  vertreten,411)  die 
Folgezeit  bis  zu  den  Hussitenkriegen  durch  Köhler.428)  Dodge  will  uns 
die  Veränderungen  im  Kriegswesen  dadurch  anschaulich  machen,  dafs  er  uns 
nacheinander  die  gröfsten  Kriegshelden  vorführt.  Auf  Alexander  und  Hanni- 
bal,  welche  die  griechische  und  ältere  römische  Epoche  repräsentieren,  sollen 
noch  Cäsar,  Gustav  Adolf,  Friedrich  d.  Grofse  und  Napoleon  folgen.  Das 
übrige  wird  in  kurzen  Einleitungen  abgemacht;  bei  diesem  Plane  kommt  die 
nicht  weniger  wichtige  Epoche  des  MA.  (man  denke  nur  an  die  Kreuzzüge) 
viel  zu  kurz.488484)  Von  den  grofsen  Feldherrn  der  Neuzeit  urteilt  Morris, 
dafs  Turenne  der  erste  grosse  Stratege,  Malborough  der  erste  grofse  Taktiker 
dieser  Epoche  gewesen  sei.  Friedrich  der  Grofse  habe  durch  Organisation 
und  Disziplin  Wunder  gewirkt;  Napoleon  alle  diese  Vorzüge  vereint.  Moltke 
habe  hauptsächlich  dadurch  so  Grofses  erreicht,  dafs  er  sich  die  Fortschritte 


Abrifr  d.  Muaikgesch.  Mit  yielen  in  d.  Text  gedruckten  Abbildgn.  u.  Porträt«,  e.  Wegweiser 
für  d.  KlaYierunterricht,  sowie  zahlr.  Notenbeil.  5.  ?erm.  a.  verb.  Aufl.  Leipzig,  Leuckarts 
Yerl.  1890.  gr.  8°.  IV,  803  S.  M.  2,00.  —  406)  X  B.  Brückmann,  Leitfaden  z. 
Stadium  d.  Mnaikgesch.  für  d.  Gebrauch  beim  Unterricht.  Zürich,  Gebr.  Hug.  IX,  149  8. 
M.  2,00.  —  407)  £.  Boehme,  D.  Gesch.  d.  Musik  zusammengefaßt  u.  dargestellt  in  syn- 
chronistischen Tabellen  unter  Berücksichtigung  d.  allgemeinen  Welt-  u.  Kulturgesch.  für 
Musiker  u.  Musikfreunde,  sowie  z.  Gebrauche  in  Musikschulen.  Leipzig,  Breitkopf  &  Härtol. 
1890.  gr.  4°.  40  S.  M.  2,00.  |[LCB1.  1891,  1436  ungenau.]|  —  408)  F.  Weber,  Po- 
pulär Hist  of  Music.  Simpkin,  Marshall  &  Co.  |[Shedlock:  Ac.  1892,  22,  schlecht] |  — 
409)  Z.  Sampson,  The  evolution  of  music:  Evolution  ser.  No.  15.  New- York,  Appleton. 
1890.  385—403.  10  c.  —  410)  X  The  Musical  Notation  of  the  Middle  Ages  exempli- 
fied  by  facsimilea  of  Mss.  written  between  the  tenth  and  sixteenth  centuries  inclusive.  Lond. 
1890.  Fol.  20  Karten.  Veröffentlicht  v.  d.  Plain-song  and  Mediäval  Music  Society.  — 
411)  H.  Spencer,  The  origin  of  music:  Mind.  1890,  Heft  60.  —  412)  A.  Schneider, 
Z.  Gesch.  d.  Flöte  im  Altertum.  (=  Festgabe  d.  allgemeinen  Musikgesellschaft  in  Zürich 
z.  Jubiläum  d.  25j.  Kapellmeisteramtes  d.  P.  Hegar  in  Zürich.)  Zürich,  Schultheis.  1890. 
gr.  8°.  66  S.  M.  1,20.  —  413)  E.  Krause,  Abrifa  d.  Entwickelungsgesch.  d.  Oper  mit 
literarischen  Hinweisen.  Hamburg,  Yerlagsanstalt  VIII,  130  S.  M.  2,00.  |[LGB1.  1891, 
1403;  BLZ.  1891,  1612;  Beimann:  BLU.  1891,  423  nur  d.  Bibliographie  hat  Wert.]|  — 
414)  G.  Marcuzzi,  Cenni  stor.-artistici  sull'  organo.  Udine,  tip.  del  Fatronato.  1890. 
66  S.  —  415)  V allst,  Jätudes  d'hist,  de  moeurs  et  d'art  musical  sur  la  fin  du  18*  siede 
et  la  premiere  moitie  du  19«  siede,  d'apres  des  documents  inedit*.  Paris,  Quantin.  1890. 
18°.  fr.  3,50.  —  416)  X  A.  Diringer,  Balletmstr.,  D.  Tanzkunst  Kulturhist.  Skizze 
mit  Tanz-Lexikon.  D.  Tanze  d.  einzelnen  Völker  n.  d.  prakt.  Lehre  d.  modernen  Salontanze, 
nebst  e.  illustr.  Cotillon.  3.  ?ergrösserte  u.  yerbess.  Auflage.  München,  Fritsch.  1890. 
172  S.  mit  Illustr.     M.  2,00. 

417)  M.  Jaehns,  Gesch.  d.  Kriegswissenschaften,  s.  JBG.  13.  Jetzt  komplet  in  3 
Banden.  M.  40,00.  |[Baltzer:  HZ.  30,  380.]|  —  418)  H.  Pohler,  Bibliotheca  hist. 
militari».  (JBG.  13.)  —  419)  H.  Barth61emy,  La  guerre.  ed.  illustree.  Paris,  Bouff 
&  Co.  1890.  fr.  30.  —  420)  X  *>•  Schnitt ler,  Almindelig  Krigshist  I.  Krigshisto- 
riesa  f0rste  periode  eller  den  graesk-makedoniake  tid.  Audet  oplag.  Kopenhagen,  Cammer- 
meyer.  501  S. ,  16  Kart  Kr.  8,5.  —  421)  L.  Gautier,  La  Chevallerie.  Nouvelle  ed. 
aecompagnee  d'une  table  par  ordre  alphabltique  des  matieres.  Paris,  Delagrave.  XV,  847  S. 
fr.  25.  j[Yisenot:  Polybibl^.  61,  7.]|  —  422)  G.  Koehler,  Gen.-Maj.  z.  D.,  D.  Be- 
wickelung d.  Kriegswesens  u.  d.  Kriegführung  in  d.  Bitterzeit  v.  Mitte  d.  11  Jh.  bis  zu  d. 
Hussitenkriegen.  Begister  nebst  Berichtigungen.  Breslau,  Köbner.  1890.  gr.  8.  IV,  171  S. 
M.  5,00.  |[Oman:  Ac  39,  229;  Ath.  1890,  1,  635.] |  —  423)  Th.  A.  Dodge,  Alexander, 
a  hist  of  the  origin  and  growth  of  the  art  of  war  from  the  earliest  times  to  the  batüe  of 
Ipeus,  with  a  detailed  account  of  the  campaigns  of  the  great  Macedonian.  Boston,  Houghton, 
Mifflin  and  Co.     1890.    XXV,  693  S.  n.  Plane.     $  5.     |[Ath.  1890,  2,  811.]|  —  424)  id., 


IV,2f>  f70.    Weltgeschichte.    Adam. 

der  Neuzeit  in  Verkehr  and  Technik  zu  Natze  zu  machen  verstand."5) 
Waffenkunde. i,e)  Geschichte  einzelner  Truppengattungen.4*7-"*) 
Einzelheiten  der  Kriegstechnik."0-4»1)  Marina"0*"1)  Die  Entwicklung 
der  Schiffstypen  zeigt  ans  das  Prachtwerk  von  Arenhold;  es  vereint 
historische  Treue  mit  seemännischer  Kenntnis  and  guter  künstlerischer  Aus- 
führung."*4«) 

Innere  Zustände.  Verfassung.  Hier  giebt  Pollock  einen  ge- 
drängten Überblick  über  die  wichtigsten  Staatstheorien  von  Aristoteles  bis 
zum  letzten  Werke  Spencera."4-"')  Goldschmidts  Geschichte  des 
Handelsrechts,  die  erste  Darstellung  dieser  Art,  hat  in  ihrer  neuen  Auf- 
lage eine  völlige  Umgestaltung  erfahren.448,448) 


Hannibal:  a  hiit  of  the  art  of  wir  among  the  Oarthaginiana  and  Bomans  to  the  bettle  of 
Pydna;  with  a  detailed  aecoont  of  the  second  Punic  war.  Botton,  Honghton,  Hifflio  &  Co. 
XYIII,  682  8.  £5.-425)  W.  0.  0.  Morris,  Greet  Commanders  of  Modern  Timern,  endthe 
Campaign  of  1815.  London,  Allen.  866  S.  ah.  81.  |[Ao.  40,  9.]|  —  426)  X  A.  D entmin,  D. 
Kriegswaffen  in  ihren  geschichtl.  Entwickel.  t.  d.  ältesten  Zeiten  bis  auf  d.  Gegenw.  R  Ency- 
klopidie  d.  WaJfenkonde.  8.  ginilich  umgearbeitete  u.  bedeutend  ?erm.  Aufl.  MU  Über  4500 
Abbild,  t.  Waffen  u.  Ausrüstungen;  sowie  über  650  Marken  t.  Waffenschmieden.  Geta- 
Untermhaas,  F.  E.  Koehler.  gr.  8°.  IV,  1106  S.  M.  18,00.  —  427*428)  X  Obent 
t.  Botenhan,  D.  neuere  Kriegsgeaeh,  d.  Kavallerie  t.  J.  1859  bia  heute.  8  Bde. 
Inhalt:  L  1.  Periode  1859—70  (411  S.)  IL  8.  Periode  1870  bis  jetat  (503  8.) 
München,  6.  Frans,  gr.  8e.  M.  4,50;  M.  5,50.  —  429)  F.  t.  Tscharner,  Z.  Bat- 
wicklnng  d.  Gebirgsartillerie  mit  bes.  Berücksichtig,  d.  achweiieriaehen.  E.  Stndie.  Mit 
3  Tab.  Basel,  B.  Schwabe.  HI,  184  S.  M.  1,50.  —  480)  X  D«  1»  Hoc,  Ms- 
cipes  de  la  fortification  antiqoe  depois  les  temps  prahistoriqnes  jusqu'anx  eiräandes  poar 
serrir  an  elassement  des  enceintes  dont  le  aol  de  la  Franc©  a  eoneerre  la  traee.  Paris, 
Leronx.  99  8.  et  planches.  —  430 •)  X  Serre,  Lew  marines  de  guerre  de  l'aati- 
qoite  et  da  MA.  8.  Tl.  ätude  d'architectare  natale.  Paria,  Bendoin.  VI,  460  &,  71 
fr.  8.  |[Cartault:  BCr.  1898,  858  fachmännisches  Urteil.] |  —  481)  Cardinal  t.  Widders, 
D.  Gefecht  an  FlnJafibergangen  u.  d.  Kampf  an  Flu/slinien.  Kriegagesehiehtl.  n.  takt  Studie. 
2.  Teil.  Mit  8  Planen  n.  Planskixsen.  Berlin,  Eisenschmidt.  IV,  854  S.  M.  5,50.  —  431») 
P.  H.  Colomb,  Natal  warfare:  its  roling  principles  and  praotiee  historically  treated.  London, 
Allen.  440  S.  ah.  81.  |[QR.  1898,  April  584  anageaeiehnet]|  —  482)  L.  Arenheld, 
D.  bist  Entwicklang  d.  Schiflstypen  ?.  römischen  Kriegaschiff  bis  a.  Gegenwart  in  SO  Hefio- 
graToren  mit  erläuterndem  Text.  Kiel,  Lipeias  &  Tischer.  84  8.  M.  80,00.  |[LCBL  1891, 
1393;  Dittmer:  DLZ.  1891,  1589.]|  —  488)  Pred.  H.  Bettel,  D.  HamanisienBg  d. 
Krieges  in  d.  letaten  hundert  Jahren  1789—1889.  (8.  Tl.)  E.  Stndie.  Frankfurt  a./0-, 
Trowitasch  &  Sohn  in  Komm,  4e.  TCO,  888  S.  M.  18,00.  D.  1.  Teil  »t  noch  nicht  er- 
schienen. —  484)  F.  Polloek,  An  üttrodnction  to  the  bist  of  the  acienee  of  politic». 
London,  Macmillan.  1890.  18°.  888  &  ah.  8,6.  |[PolybiblL.  59,  451;  Ath.  1890,  *, 
697;  SaturdayB.  70,  894  rortrefflich.]|  —  485)  X  0.  Mühlbrecht,  Überacht  d.  ge- 
samten staat»-  n.  rechtswissenschaitL  Litteratur  d.  J.  1890.  98.  Jahrg.  Berlin,  Puttkammer 
&  Mühlbrccht.  XXVIII,  844  8.  M.  5,00.  —  488)  Funk-Brentano,  La  acienee  et  l'ait 
politique:  BML  1891,  Jan.  —  487)  0.  Paini,  Le  origini  della  civüta  aeeondo  la  trsdi- 
sione  e  la  storia  delT  estremo  Oriente.  Milan.  975  8.  1.  7.  Inhalt:  Mythen.  —  487») 
P.  Delber t,  Social  Erolutioa,  edit  by  Fr.  WingfielfL  London,  Eden.  ah.  5.  —  488)  & 
Beich,  Four  lectores  delirered  before  the  Unir.  of  Oxf.  London,  Parker.  1890  100  8. 
sh.  4/6.  Graeco-Boman  institations  from  anti-erolationary  points  of  view.  —  Bomaa  law.  — 
Glassical  slayery.  —  Social  conditiona.  —  480)  J  Trinchant,  Unitarismo  y  federatins*: 
estadios  sobre  todas  las  formas  di  gobierno,  desde  la  monarquica  absolata  haste  la  demeoa- 
tica  federatnra.  Madrid,  Fortanet  881  8. — 440)0.  Bicca  8alerno,  La  traaafoxmasioBe 
stör.  d.  tributi  in  Europa  e  in  America:  NAnt  31,  1891,  S.  515— 49.  —  441)  M.  Sehaaek, 
(Poliseihaoptmann),  Anarchy  and  Anarchiets:  a  Hist  of  Bed  Terror  and  the  8odal  Bovofatiosi 
in  America  and  Enrope.  Commaniem,  Sodalism  and  Nihilism  in  Doctrine  and  in  Deed.  The 
Chicago  Haymarket  Conspiracy  and  the  Detection  and  Trial  of  the  Oonspirators.  London, 
Sampson  &  Co.,  Limited.  1890.  Hlustr.  700  S.  |[SaturdayB.  69,  450.] |  —  442)  L. 
Goldschmidt,  Handbach  d.  Handelsrechts.  3.  röllig  amgearb.  Aufl.  I.  Bd.  GescMehtiieh- 
litterarische  Einleitung  u.  d.  Gnndlehren.    L  Abt  UniTersalgesch.  d.  Handelsrechts.    1.  lief. 


{70.    Weltgeschichte.    Adam.  IV,27 

Unter  einem  viel  zu  umfassenden  Titel  behandelt  Andrews  die  Art  der 
Kriminalstrafen1*1-1*'*)  in  England  und  findet,  dafe  nicht  in  der  ältesten 
Zeit,  sondern  in  derjenigen  Georgs  II.  und  III.  die  gröfote  Grausamkeit  ge- 
herrscht habe.  Der  Geschichte  des  Zivilrechts448-450)  von  den  ältesten 
Zeiten  an  widmet  Agnanno  eine  ausführliche  Behandlang.461-468)  Der  Be- 
deutung, welche  gegenwärtig  die  soziale  Bewegung,  zumal  die  der  unteren 
Stände  einnimmt  entspricht  die  Zahl  der  meist  populären  Schriften,  welche 
in  dieses  Gebiet  gehören.464-461) 

Die  Geschichte  der  Nationalökonomie  von  Eisenhart  ist  nicht  nur 
reich  an  guten  Gedanken,  sondern  auch  interessant  geschrieben.468)  Has- 
bach untersucht,  welche  philosophischen  Systeme  auf  Adam  Smith  von  Ein- 
flufs  gewesen  sind,  und  lftfst  erkennen,  wie  sich  in  diesem  einen  Geiste  die 
zerstreuten  Strahlen  ganz  verschiedener  Geistesrichtungen  conzentriert  haben.468) 
Wegen  der  Reichhaltigkeit  seines  Inhalts  ist  auch  das  von  Block  verfafate 
Werk  zum  Nachschlagen  gut  zu  brauchen.464)  Er  scheidet  jedes  Kapitel 
typographisch  in  zwei  Abschnitte,  deren  erster  seinen  eigenen  Standpunkt 
kurz  formuliert,  während  der  zweite  die  meist  wörtlich  zitierten  Ansichten 
auch  von  obskuren  Nationalökonomen  enthält  Er  ist  der  Meinung,  dafe  in 
dem  Echten  und  Wahren  alle  diese  Systeme  übereinstimmen,  während  der 
Irrtum  sich  allemal  da  einfinde,  wo  sie  ihre   eigenen  Wege  wandeln.465-468) 


Stattgart,  Bnke.  gr.  8°.  XVIII,  468  S.  M.  12,00.  |[Behrend,  DLZ.  1891,  1542.]|  — 
443)  X  A.  D  eaj  ardin  a,  lntrodnction  bist  ä  l'etode  da  droit  commercial  maritime.  Paria, 
Durand.  1890.  VIII,  588  &  fr.  8.  —  444)  W.  Andrew»,  Old-Time  Puniahmenta. 
Hüll,  Andrew«;  London, Simpkin,  Marschall  &  Co.  sh.  8/6.  |[Ac  1891, 40,  98  anerkennenswert; 
Ath.  1891,  18.]|  —  445)  X  Ohaatagny,  De  la  peine  de  mort  et  de  son  inflaenee  sumnt 
la  maniere  dont  eile  est  appliqol.  Lyon,  imp.  Plan.  14  8.  Extrait  da  Lyon  medicaL  — 
446)  O.  Snell,  Hexenproaesse  u.  Geistesstörungen.  Payehiatr.  Unten.  München,  Lehmann. 
1891.  180  S.  M.  4,00.  —  447*448)  G.  d'Agnanno,  La  geneai  e  1'eToluaione  del  diritto 
cirile,  secondo  le  xisnltanae  delle  science  antropologiehe  e  stor.-sociali,  con  applkaaioni  pra- 
tiche  al  eodice  rigente  e  con  introdaeione  di  6.  Ghironi.    Torino.     1891.     608  8.    L.  19. 

—  449)  X  B*  Altamira  y  Crerea,  Eist  de  la  propriedad  comanal.  Madrid,  Murillo. 
1890.  4°.  866  S.  4,50  pea.  —  450)  G.  fiianchi,  La  proprieta  fbndiaria  e  le  dasei 
ntraH  n.  medio  ero  e  n.  eta  moderne.  Pisa,  Sporn.  |[NAnt  1891,  84,  879.] |  — 451)  X 
A.  Pitois,  repetiteor  de  droit,  Principea  d'hist  da  droit,  rediges  conformement  an  nonveaa 
Programme  offlciel.  Paria,  Dachemin.  96  S.  fr.  8.  —  452)  A.  Basaoca,  Storia  d.  di- 
ritto dai  primi  tempi  fino  all'  epoca  nostra.    Meaaina,  Gaetana  Capra.     1890.     948  8.    L.  4, 

—  453)  £>  Chan?eau,  Le  Droit  dea  gena,  oa  Droit  international  public  Introdactkm 
(notiona  generale*,  bist,  methode).  Paris,  Boosaeaa.  1891.  187  8.  fr.  4.  —  454)  X 
(JBG.  18),  Gg.  Meyer,  Sociale  Entwickelang.  —  455)  Ph.  D eiber t,  Social  erolntion.  ed 
by  Fr.  Wingfield.  London,  Eden,  Bemington  &  Co.  XX,  890.  ah.  6.—  456)  Winter, 
Soaiale  Bewegungen  u.  Theorien  im  Zeitalter  d.  Beformation  a.  in  d.  Gegenwart:  Yja.  Volka- 
wirtaelL  Polit  Colt  G.  98,  4,  2.  —  457)  B.  Limanowski,  Historja  roeha  apotecanego  w. 
19.  stDleein  (Gesch.  d.  sosialen  Bewegung  im  19.  Jh.  —  Publikation  d.  jongpoln.  Schale. 
Lemberg.  1890.  —  458)  (JBG.  18),  Geiser,  Besitzlose  Klassen.  —  459)  (JBG.  18), 
Miaakowski,  GrondbesitiTerteilang.  — •  460)  H.  Boskoschny,  Gesch.  d.  Strikes. 
(=  Fried'«  aeitgemafre  Bibliothek  1.  Bd.)    Berlin,  Fried  &  Co.    gr.  8°.     196  8.    M.  2,00. 

—  461)  J.  Zettel,  Acht-Stonden-Arbeit  UniTereelkiütwhiak  Abhandl.  Neustadt,  0./8chL, 
Heinisch.  1890.  gr.  8°.  24  S.  M.  1,50.  —  462)  H.  Eisenhart,  Gesch.  d.  National- 
ökonomie. 2.  ?erm.  Aufl.  Jena,  Fischer.  IX,  278  8.  |[JbNational8k.  1891,  2,  779.]| 
Erste  AniL  1881.  —  468)  W.  Hasbach,  Untersuchungen  Aber  Adam  Smith  u.  d.  Ent- 
wickehmg  d.  politischen  Ökonomie.  Leipsig,  Duncker  &  Hombloi  IX,  440  S.  M.  9,00. 
|[ChDLZ.  1891,  1831.]|  —  464*465)  M.  Block,  Les  progres  de  la  Science  economiqoe  de- 
poia  A.  Smith  rerision  dea  doctrines  economiqaes.  2  vol.  Paria,  Goillaomin.  1890/2. 
557,  698  8.  fr.  16.  |[Dietsel:  JbNationalök.  1891, 1,  241;  Herr:BCr.  96;  Periea:Poly- 
biblL.  61,  88.]|  —  466)  F.  Ferrara:  Eaame  stör,  critico  di  eeonomieti  e  dottrine  eoono- 
nuehe>  d.   secolo  XVIII  e  prima  meta  d.  XIX.    I.  2.    Tarin,  Unione  tipografico-editrice. 


IV,28  {70.     Weltgeschichte.    Ad  Am. 

Biographien.*™*7*)    Einzelnes*  *-*u) 

Materielle  Kultur.  Handel  und  Verkehr.  Die  Handelsge- 
schichte von  Noel,  welche  als  ein  Werk  ersten  Banges  bezeichnet  wird, 
giebt  nicht  nur  über  die  Schicksale  der  Handelsvölker  Aufechlufs,  sondern 
nmfafst  anch  die  Handelsstraßen,  Formen  des  Verkehrs,  Genossenschaftswesen 
u.  s.  w.,  selbst  Hafenpläne  sind  beigegeben.475)  Das  Kompendium  von  Thamm 
ist  nur  dazu  bestimmt,  die  Wifsbegierde  derer  zu  befriedigen,  welche  sich 
nicht  mit  den  Originalwerken  beschäftigen  können.476-481)  Der  allmählichen 
Ausbreitung  des  Zuckerrohres  und  der  Zuckergewinnung,  dem  Einflufs  dieses 
Nahrungsmittels  auf  Handel  und  Verkehr  hat  ein  geachteter  Zuckerchemiker 
Lippmann  eine  eigene  gründliche  Darstellung  gewidmet  und  damit  die  Locke 
ausgefällt,  welche  einst  Victor  Hehn  offen  gelassen  hatte.488)  Andere  Handels- 
gegenstände bespricht  A.  Oppel,  der  sich  schon  durch  ähnliche  Arbeiten  gut 
empfohlen  hat.484-486)  Die  Verkehrsmittel  hat  ein  ehemaliger  Postbeamter 
Schäfer  historisch  behandelt487*488) 


1890.     717  8.     1.  18.  —  467)  St.  Bauer,  Z.  Entstehung  <L  Phyaiokratie.    Auf  Gnad an- 
gedruckter Schriften    Francois    Quesnaya:   JbNationalSk.  21,    1890,   8.   113—58.   —  468) 


(JBG.  18),  Paasche,  Moderne  Volkswirtschaft  Akadem.  Festrede.  —  469)  J.  XaTor, 
Economic  Hill  and  Theory.  Table«  and  Diagram».  Edinburgh,  W.  Brown.  |[Ac  88,  251 
mifsbilligen<L]|  Für  Studenten;  äußerlich  nach  Schulen  eingeteilt  —  470)  X  J-  Burgon, 
The  li?ea  of  twelve  good  men.  New.  ed.  London,  Murray.  504  S.  mit  Portrait»,  ah.  16. 
Bouth.  Borne.  Marriott  Hawkina.  Wilberforee.  Cotton.  QreawelL  Coze.  ManieL  Jacob 
•on.  Eden.  Higgine.  —  471)  J.  Robertson,  Modern  humauiata,  Sociologieal  studies  of 
Carlyle,  Mill,  Emerson,  Arnold,  Buakin  and  Spencer.  With  an  epüogue  on  social  reeoa- 
struction.  London,  Sonnenschein.  270  S.  ah.  2/6.  —  472)  X  A.  Meitaen,  The  bist, 
theory  and  technique  of  statistics  tr.  with  an  introd.  by  R.  Falkner.  1.  TL  Hist  Phila- 
delphia, American  Academy  of  Political  and  Social  Science,  f  1,25.  —  473)  Sbore, 
Smuggling  Days  and  Smuggling  Ways;  or  the  Story  of  a  Lost  Art  |[Ath.  92,  691  wert- 
voll.]! Kur  d.  britischen  Verhältnisse  berficks.  —  474)  Ria,  Z.  Gesch.  d.  internationalen 
Mals-  u.  Qewichtabureaua  n.  d.  neuen  Prototype  d.  Meters  u.  d.  Kilogramms.  Bern,  Wyk 
1890.     46  8.     M.  1,00. 

475)  0.  Noel,  Hiatoire  du  commerce  du  monde  depuis  les  tempe  lea  plus  reeales. 
Temps  anciena,  Moyen-Age.  Paris,  Plön,  Nourrit  et  Co.  gr.  8°.  XXVII,  842  8.  arec  planen«  et 
carte«,  fr.  20.  |[Comte  de  Biaemont:  PolybiblL.  62,  887  S.]|  —  476)  A.  Thamm,  D. Ent- 
stehung u.  Entwickelung  d.  Handels  bis  aur  NZ.,  auf  weltkundlicher  Basis  dargestellt  Striegan, 
Wattenbach.  12°.  III,  826  8.  M.  4,00.  —  477)  X  T.  Caballero  y  EsteTtn,  De 
Oriente  a  Occidente;  commercio,  industria;  administracion,  4  impueatoa  de  loa  puebloa  aati* 
guos.  San  Sebastian,  la  Voa  de  Guipuacoa,  4°.  522  8.  11  pes.  —  478)  H.  Gibbias, 
The  history  of  commerce  in  Europe.  New- York,  London,  Macmillan  &  Co.  16°.  VIII, 
233  8.  90  o.  —  479)  V.  Pfannachmidt,  Entwickelung  <L  Welthandels.  (=  Sammig. 
gemeinverst.  wiss.  Vorträge  hrsg.  v.  B.  Virchow  u.  Fr.  v.  Holtaendorff.  NF.  2.  Serie.  Heft 
23).  Hamburg,  Richter.  1890.  34  8.  M.  0,80.  |[Partach:  BPWS.  1890,  187;  biet» 
Phrasen.] |  —  480)  0.  OliYieri,  Le  forme  mediooeTaJi  di  aaaociaaione  e  la  influenae  Joro 
nella  vita  civile.  Ancona,  Atip.  del  Commercio.  51  S.  —  481)  E.  Motta,  Per  la  stom 
dclT  arte  dei  fustagni  nel  secolo  XIV.  Milano,  Bortolotti  di  Gi  Prato.  1890«  Ana  AStLomb. 
1890,  1.  —  482)  A.  v.  Kostanecki,  D.  öffentliche  Kredit  im  MA.  Nach  ürkk.  d.  Hersog- 
tümer  Braunschweig  u.  Lüneburg.  (=  Staatswiaa.  Forsch,  t.  Schmoller.  9.  Bd.  1890. 125  S.) 
|[JbNationalök.  1890,  658  fleifsig.j|  —  483)  E.  Lippmann,  Gesch.  d.  Zacken,  s.  Du* 
Stellung  u.  Verwendung!  seit  d.  ältesten  Zeiten  bis  a.  Beginne  <L  fiübensuckerfiabrikatioB.  E. 
Beitrag  a.  Kulturgesch.  Leipaig,  M.  Hesses  Verlag.  XV,  474  8.  mit  1  Abbildung  u.  1  Karte. 
M.  6,00.  —  Vgl.  JBG.  13.  |[Biedermann:  DLZ.  1891,  174.])  —  484)  A.  Oppel, 
Einzelbilder  aus  d.  Weltwirtschaft  Unter  besond.  Berücksichtigung  d.  geograph.  efhnogr.  a, 
kommerziellen  Verhaltnisse.  1/4.  Heft  Bremen,  M.  Nöfsler.  1890/1.  a  M.  1,00.  Inhalt: 
1.  Tabak  (80  8.);  2.  Beis  (IV,  78  8.),  3.  Baumwolle  (III,  50  8.);  4.  Wolle  (III,  54  8.)  — 
485)  X  John  flarington,  Ostindischer  Tbee.  Geschichtl.  Darstellung  a.  Kultur  u.  a.  Bändels. 
Übers,  durch  C.  Böttjer.  Hamburg,  0.  Meißner,  gr.  °.  18  8.  —  486)  K.  Fuchs,  D. 
englische  Getreidehandel  in  Vergangenheit  u.  Gegenwart:  JbNationalÖk.  20,  1890,  8.  1—74. 
—  487)  G.  Schäfer,  Ursprung  u.  Entwickelung  d.  Verkehrsmittel.   Nach  geschichtl.  Quellen 


{70.    Weltgeschichte.    Adam.  IV,29 

Schiffahrt.  Die  militärischen  und  Handelsunternehmrmgen,  berühmte 
Fahrten  und  Entdeckungen,  Fortschritte  der  Tecknik  u.  s.  w.  werden  in  dem 
tüchtigen  Buche  von  Randaccio  geschildert48*'4'0)  Die  technische  Seite 
stellt  Brägelmann  in  den  Vordergrund  und  sucht  die  Fortschritte  im  Schiffs- 
bau, Karten  und  Instrumenten  einem  grösseren  Publikum  verständlich  zu 
machen.491*49*)  Zwei  klar  und  sachlich  geschriebene  Programme  Lübecks 
beschäftigen  sich  mit  dem  griechischen  und  römischen  Seewesen  und  ziehen 
neben  Bau,  Ausrüstung  und  Bemannung  der  Schiffe  auch  die  Hafenanlage  in 
Betracht.498-495)  Stein  hat  die  Seeräuberei  im  Altertum  zum  Thema  eines 
anderen  Programme«  gewählt;496)  manches  merkwürdige  und  wenig  bekannte 
bietet   auf  verwandtem  Gebiete  auch  die  kleine  Schrift  von  Yignol.497*498) 

Ackerbau.*9*-*0*)  Die  vortreffliche  Geschichte  des  Pferdes  von  Hütten- 
Czapski  liegt  schon  in  2.  Auflage  vor.  Nach  einleitenden  Bemerkungen 
über  die  Urgeschichte  dieses  Tieres  verbreitet  sich  der  Vf.  über  seinen  Ge- 
brauch, Zucht  und  Behandlungsweise  bei  den  verschiedenen  Völkern  des  Alter- 
tums und  der  NZ.;  der  letzte  ausführlichste  Abschnitt  über  die  polnischen 
Pferde  hat  für  den  Kulturhistoriker  weniger  Interesse.608'604)  Unterhaltend 
und  belehrend  zugleich  ist  auch  die  illustrierte  Geschichte  der  Reitkunst  von 
Vallet;   ihre   prächtigen    Abbildungen    rühren   ebenfalls    vom    Vf.    her.606) 


«Urgentem.  Dresden,  Meinhold  n.  Sohne.  1890.  142  8.  |[LCB1.  1890,  1134,  nütalich  n.  an- 
genehm m  leeen.]|  —  488)  L.  Salefranque,  Le  Timbre  a  trayera  l'hiatoire,  etnde  hiato- 
riqne  et  aneedotiqne  ayec  deasina  et  facaimilee.  Honen,  Doahaya  et  Co.  1890.  4°.  127  S. 
—  489)  C.  Randaccio,  Storia  navale  uniyeraale  antica  e  modern».  2  Bde.  Borne  For- 
zani.  408—23  8.  a  L.  5.  |[8angiorgio:  RStlt.  1892,  1,  127.]|  —  490)  F.  Oorazaini, 
Enme  deUa  Storia  navale  di  Bandacdo.  Catania,  Martine*.  16  S.  |[LCB1.  1891,  860.]  |  — 
491)  Brigelmann,  D.  y.  d.  MA.  z.  NZ.  überleitenden  Ereigniaee  betrachtet  in  ihren  weiter 
umgestaltenden  Wirkungen.  D.  Seeachiflahrt  Leipsig,  0.  Fock.  gr.  8°.  158  8.  |[Ditt- 
mar:  DLZ.  1891,  1657;  6.  Winter:  BLV.  1891,  823.]|  —  492)  X  J-  Friedrichaon, 
Schiibkapitan,  Geach.  d.  8chiflahrt  Bilder  ana  d.  Seeweaen.  Mit  Abbildgn.  Hamburg,  Ver- 
lagaanatalt  1890.  VI,  274  8.  M.  6,00.  |[LCB1.  1890,  307  nur  d.  Hamburg  betreffende 
Kapitel  aei  leaenawert.]|  —  493)  E.  Lübeck,  D.  Seeweaen  d.  Griechen  n.  Römer.  2  Progr. 
Hamburg,  Herold'a  Verlag.  1890/1.  gr.  4°.  VIII,  56  u.  48  S.  mit  1  Lichtdr.-Taf.  a  M. 
3,00.  j[Widman  Gymnaa.  X,  318,  JB.  13.]|  —  494)  X  L.  Oaffarena,  La  aculpture 
navale  au  XVII«  aiecle,  d'apree  dea  lettre«  inäditea  de  Colbert.  Paria,  Plön,  Kourrit  et  Gie. 
1890.  15  8.  —  495)  P.  Daryl,  Le  Yacht  Hiatoire  de  la  nayigation  maritime  de  plai- 
aance.  Paria,  May  et  Motteroz  (Librairea-Imprimeriea  reuniea.)  4°.  867  8.  avec  grav.  en 
noir  et  en  conl.  fr  25.  |[Huit,  PolybiblL.  59,  490  gut  unterrichtet]!  —  496)  P.  Stein, 
Über  Piraterie  im  Altertume.  1.  Tl.  Z.  Geach.  d.  Piraterie  bia  auf  a.  Begründung  d.  röm. 
Weltherrschaft  A.  Bia  a.  Jahre  227.  Progr.  Käthen.  34  8.  |[Widmann  Gymnaa.  10, 
319.31  —  497)  L.  Vignola,  La  Piraterie  aar  l'Atlantique  an  XVIII«  aiecle.  Bennea.  1890. 
121  S.  |[H.  de  Gramm ont:  BCr.  30,  95.]|  —  498)  X  Stanley  Lane-Poole,  The 
barbmry  coraaira.  London,  Fiacher-Unwin.  1890.  12°.  316  S.  mit  Tiden  Zeichng.  |[LCB1. 
1890,  No.  89;  Polybibll«.  1890,  Juni.]|  —  499)  X  J-  LSaer,  Geach.  d.  einaelnen  Zweige 
d.  Landwirtschaft.  (2.  Bdchn.  d.  Geach.  d.  Landwirtach.)  (=  Winterabende  d.  Landmanna. 
44.  Bdchn.  Stuttgart,  Ulmer.  IV,  162  8.  M.  1,20.-500)  F.  H8ck,  Nihrpflanaen  Mittel- 
europa*, ihre  Heimat,  Einführung  in  d.  Gebiet  u.  Verbreitung  innerhalb  deaaelben.  Stuttgart, 
Engolhorn.  1890.  67  8.  M.  2,20.  —  501)  W.  Bichter,  Kulturpflanxen  u.  ihre  Be- 
deutung für  d.  Wirtschaft!.  Leben  d.  Völker.  Geschieht! .-geograph.  Bilder.  Wien,  Hartleben. 
1890.  gr.  8«.  VII,  228  8.  M.  4,00.  IfNatorw:  WS.  1890,  489.] |  —  502)  C.  Hoff- 
mann,  D.  Honig  in  hiatoriacher,  naturwiea.,  mediciniacher  u.  culinariacher  Hinaicht  nebat 
Anleitgn.  a.  Erseugung  v.  Honiggetränken,  Bäckereien  u.  a.  w.,  Freiwaldau,  Blaiek.  1890. 
38  8.  M.  0,90.  —  503)  M.  Graf  t.  Hütten -Caapaki,  D.  Geach.  d.  Pferden.  Nach  d. 
Vf.  Tode  aua  d.  Poln.  ina  Deutrohe  flberaetat  t.  L.  Koenigk.  2.  (Titel-)Auflage.  Berlin, 
Bath.  Lex.-8«  VIII,  716  8.  M.  12,00.  —  504)  X  A.  Collard,  L'Hiatoire  du  cheral 
et  des  autrea  animaux  domeatiquea  en  France  depuia  lea  tempa  lea  plua  reculea  juaq'an  moyen 
age.     Chalone-eur-Marne,    imprimerie   de  l'Union  republicaine.     1890.     77  8.    --   505)    L. 


rVy90  $70.    Weltgeathichte,    Adam. 

Zflchille  und  Forrer  haben  sich  an  die  schwierige  Aalgabe  gemacht,  die 
Formen  des  Sporns  chronologisch  zu  fixieren.506)  Den  Gebrauch  desselben 
leiten  sie  von  den  Kelten  her.  Otto  bespricht  die  ältesten  Stammarten 
unserer  Haustiere  und  wendet  sich  gegen  die  Annahme,  als  ob  dieselben  eist 
durch  die  Arier  nach  Europa  gekommen  wären.607-610.) 

Industrie.611-*1*)  Die  durch  gründliche  Sachkenntnis  ausgezeichnete 
Geschichte  des  Eisens  von  Beck  ist  wiedergedruckt  Gleich  am  Anfange 
finden  wir  eine  überzeugende  Erörterung  der  Frage,  ob  die  Bearbeitung  des 
Eisens  oder  die  der  Bronce  früher  bekannt  gewesen  sei  und  was  es  in  dieser 
Beziehung  mit  dem  Meteoreisen  für  eine  Bewandnis  habe.614)  Die  Art  der 
Beleuchtung  und  Beleuchtungsgegenstftnde  ist  in  chronologischer  Reihenfolge 
yon  Allemagne  behandelt.616'616)  Brault  hat  eine  Fülle  Ton  Einzelheiten 
aus  Technik   und  Verwaltung  der  Telephonie   zusammengetragen.617) 

Erfindungen.******) 


Yallet,  Le  Chic  ä  chertl.  Hiitoire  pittoresque  de  Irritation.  Printe  de  M.  Henri  Ltve- 
dan.  OuTrage  illustre  de  plus  de  S00  grawea  dost  50  en  coolem»  d'apres  les  dessins  de 
l'Mtear.  Pari«,  Finnin-Didot  gr.  4d.  XI,  274  S.  fr.  22.  |[Huit:  PolibibJL  SS,  490; 
RDM,  102,  961.]|  —  506)  B.  Zaohille  u.  B.  Forrer,  D.  Sporn  ins.  Formentwkklm*. 
B.  Veraoeh  s.  Charakterisierung  u.  Datierung  d.  Sporen  unserer  Kulturvölker.  Berlin  1891- 
gr.  Fol.  25  S.  M.  24,00.  Mit  118  Abbildungen  auf  20  Tafeln.  —  507)  A.  Otto,  Z. 
Gesch.  d.  ältesten  Haustiere.  Leipaiger  Dias.  Breslau,  PreoJs  u.  Jünger.  189a  gr.  8* 
78  8.  M.  1,50.  |[LGB1.  1890,  1251;  BPWS.  10,  87.]|  —  508)  X  A.  Schieben, 
Maj.  a.  D.,  D.  Schwein  in  d.  Kulturgesch.  Wiesbaden  (1890),  Bechtold  n.  Co.  63  8. 
M.  1,00.  —  509)  G.  de  Mortillet,  Origines  de  la  ohasse,  de  la  peche  et  de  l'egriciütnr«. 
I.  Chasae,  Peche  domesücation.  Paris,  Lecroanier  et  Babe.  XIV,  516  S.  m.  148  fig. 
fr.  9.  —  510)  J.  Harting,  Bihliotheca  Accipitraria:  a  Oatalogae  of  Books,  Ancient 
and  Modern,  relating  to  Faloonry.  London  1891.  —  511)  X  J-  Burnlejr,  The  History 
of  Wool  and  Woolcombing.  —  512)  G.  Lange,  D.  Glasindustrie  im  Hirschbexger  Tbnle. 
E.  Beitrag  a.  Wirtschaftagesch.  Schlesiens.  (=  Staatswiss.  Forsch,  t.  Schmoller.  9.  Bd.) 
1890.  145  S.  —  513)  B.  Gothein,  Pforzheims  Vergangenheit  E.  Beitrag  n. 
deutschen  Sffdte-  u.  Gewerbegesch.  (=  Staatswiss.  Forsch.  ▼.  Schmoller.  1890.  9.  Bd.; 
85  S.  ([JbNaüonalSk.  1890,  299  belehrend] |  —  514)  Lndw.  Beck,  D.  Gesch.  d.  Ebern 
in  technischer  u.  knlturgesch.  Beziehung.  1.  Abtig.  V.  d.  ältest  Zeit  bis  um  d.  J.  1500 
nach  Chr.  Mit  S15  eingedr.  Hobst  2.  Aufl.  1./4.  Lfg.  Braunschweig,  Yieweg  u.  Sonn. 
1890.  X,  704  a  U  5,00.  1.  Aufl.  1884.  —  515)  H.  B.  d'Allemagne,  HisUnre 
du  lumiaire  depuis  l'epoque  romaine  jusqu'an  XIX«  siede,  oumge  contenant  500  gm.  daat 
le  texte  et  80  grandea  planches  hors  texte  imprimees  en  deux  teintee.  Illuatrations  de  Emile 
Solret,  a?ec  le  concoura  de  Barteault  et  Yaucanu.  Paria,  Picard.  4°.  YI,  710  8.  fr.  40. 
|[H.  de  Curson:  BOr.  82,  84;  Yisenot,  PolybiblL.  59,  487.  —  516)  X  B.  Alltrd, 
Lee  Pharea,  histbire,  construction,  eclairage.  Paris,  Rothschild.  1890.  pet  f.  548  S.  mit 
226  Abbildgn.  u.  86  Karten,  fr.  100.  —  517)  J.  Brault,  Histoire  de  la  telephonie  et 
Exploitation  des  telephonee  en  France  et  ä  l'etranger.  Noutelle  6d.  reme  et  augm.  Pari* 
Masaon.  1890.  X,  468  S.  m.  140  Fig.  fr.  4.  |[D.  Martel:  PolybiblL  59,  S63.]|  - 
518)  X  J-  Skilton,  Evolution  of  the  mechanic  arts.  (Modern  srienoe  easayist,  sodologiesi 
ser.  No.  9.)  Boston,  West  1890.  189—214  S.  10  c  —  519)  L.  Figuier,  Les  Giandi 
inventions  modernes  dana  les  aciences,  l'industrie  et  les  arts.  2.  6d.  Paris,  Harhette  189a 
16°.  IY,  860  S.  fr.  1,50.  —  520)  L.  Figuer,  Les  merreilles  de  la  science,  oudeaoip- 
tion  des  intentions  scientüiques  depuis  1870.  Supplement  Paris,  Jouvet  4°.  673  S.  • 
488  Fig.  fr.  10.  [[Yisenot:  PolybiblL  61,  10.] |  Bauchloses  Pul?er,  Phonograph  u.  s.v. 
—  521)  G.  Towle,  Heroes  and  martyrs  of  inyention.  Boston,  Lee  &  Shepard.  1890. 
12°.  UI,  802  S.  0  1.  —  522)  B.  Bontledge,  Discoteries  and  inventions  of  the  nis«- 
teenth  Century.  8.  ed.  rer.  and  partly  rewritten,  with  additions.  New- York,  Bontledge  k 
Sons.  XTV,  681  8.  $  8.  Beschrieben  auch  berühmte  Brücken,  Eifelthurm  u.  s.  w.  — 
523)  C  Schirek,  D.  Uhr  in  kulturgeschichtl.  u.  kulturgewerbl.  Beziehung.  (Aus  «Mitteilp. 
d.  Mahr.  Gewerbemuseums'.)  Brflnn,  Verlag  des  Mahr.  Gewerbe-Museums.  1890.  hoch  4*. 
87  S.  mit  51  eingedruckt  Abbildgn.  M.  3,00.  —  524)  E.  Schenck,  Orologio  solare  ami- 
Tersale  a  tempo  medio  oon  prefurione  di  Scbiaparelli.   Milano,  IT.  Hoepli.   58  &  n.  5  Tat 


{70.    Weltgeschichte.    Adam.  IV,31 

Anthropologie  und  Heilkunde.  DaB  ganze  Gebiet  der  Anthro- 
pologie wird  von  Morselli  umfiJst;681*682)  nur  dem  Verkehr  zwischen 
beiden  Geschlechtern  wendet  sich  der  berühmte  florentiner  Anthropologe 
Mantegazsa  zu;  er  giebt  eine  überaus  reiche  Schilderung  der  ethnischen 
und  historischen  Formen  dieses  Verkehrs,  spricht  über  Ehe,  Hochzeitsge- 
bräuche, geschlechtliche  Ausschweifungen  und  Verirrungen  und  indem  er  mit 
grobem  Ernste  den  psychologischen  Quellen  der  letzteren  nachspürt,  sucht 
er  zugleich  zu  ihrer  Bekämpfung  beizutragen.**8***4)  Für  die  beste  Natur- 
geschichte des  Weibes  gilt  das  Werk  von  Plofs,  welches  in  seiner  dritten 
Auflage  eine  fast  völlige  Umgestaltung  erfahren  hat***-**7)  Von  besonderem 
Interesse  ist  hier  der  medizinische  Teil,  welcher  z.  B  ein  historisches  Bild 
der  Geburtshilfe  enthält.  Ein  reiches  ethnologisches  Material  ist  in  der  Ge- 
schichte der  menschlichen  Ehe  von  Westermarck  verarbeitet  Entschiedener 
Anhänger  Darwins  verbindet  er  mit  der  kulturhistorischen  die  biologische 
Seite  und  verwirft  von  seinem  Standpunkt  aus  z.  B.  die  Theorie  einer  Weiber- 
gemeinschaft in  der  Urzeit**8-*40)  Die  Broschüre  der  Gräfin  Streitberg 
ist  nicht,  wie  der  Titel  vermuten  läft,  historischen  Inhalts;  die  Verfasserin 
tritt  darin  mit  grober  Wärme  für  die  geringen  und  verachteten  Elemente  ihres 
Geschlechtes  ein.641**4*)  Langer  führt  den  Beweis,  dafe  die  MAJiche  Kirche, 
statt  die  Sklaverei  zu  bekämpfen,  vielmehr  selbst  zu  den  Sklavenhaltern  gehört 
hat*48)    Sittls  neuestes  Werk  über  die  Gebärden  der  Griechen  und  Römer 


L.  3,50.  —  525)  C.  Schien del,  Gesch.  d.  Photographie.  Wien,  Hartleben.  Gründ- 
liche Darstellung.  —  526)  John  Werge,  The  Erolution  of  Photography.  |[Ath.  1890,  2,  702 
weder  wissenschaftlich  noch  populär.  —  527)  F.  Beuleaux,  K angefaulte  Gesch.  d.  Dampf- 
maschine. Brannschweig,  Vieweg  n.  Sohn.  8°.  M.  1°.  —  628)  J.  Mnnro,  Heroea  of  fhe 
telegraph.     New- York  and  Chicago,  Fleming-BereH  Co.     VII,  288  S.     $  1,40.  Biographien. 

—  529)  A.  Hangin,  Le  feu  da  del.  JEListoire  de  l'älectricite'  et  de  sea  principalea  appli- 
cationa.  12.  ed.  Tonn,  Marne  et  fila.  1890.  —  530)  G.  TUsandier,  Hiatoire  dea  bal- 
lona  et  dea  aeronantes  celebres  1801-1890.  Paria,  Brndel.  1890.  4°.  V,  169  8.  —  581) 
E.  Morselli,  Antropologia  generale.  leaioni  an  l'nomo  aecondo  la  teoria  doli'  evoluxione. 
rer.  del  Katerdino  e  Yigo  diap  —  24.  Torino,  Unione  tipogr.  editr.  1890.  ä  50  cent.  — 
532)  X?»  Achelia,   D.    Entwicklang   d.  modernen  Ethnologie.    Berlin,  Mittler.     149  8. 

—  533)  F.  Mantegassa,  Anthropologiach-knltnrhiator.  Stadien  über  d.  GeschlechtsTerhllt- 
niaae  d.  Menachen.  8.  Aufl.  Ana  d.  Ital.  Einaig  autorisierte  deutsche  Ausgabe.  Jena, 
Coatenoble.  gr.  °.  X,  484  S.  M.  6,00.  —  534)  X  F.  Bemondino,  Hiatory  of  circum- 
ciaion;  from  the  earHeat  timea  to  the  preaent:  moral  and  phyaical  reaaona  for  ita  Perfor- 
mance; with  a  hiatory  of  eunachiem,  hermaphroditiame  etc.  and  of  the  different  operationa 
practiaed  upon  the  prepoce.  (The  physicians  and  atndenta'  ready  reference.  aer.  no.  11.) 
Philadelphia,  Da™.  IX,  846  S.  50  c.  —  535)  H.  Plofa,  D.  Weib  in  d.  Natur-  and 
Völkerkunde.  Anthropologische  Studien.  8.  nmgearb.  a.  starkrerm.  Aufl.  Nach  dem  Tode 
d.  Vf.  bearb.  n.  heraoag.  v.  M.  Bartels.  Mit  9  lith.  Tafeln  u.  ca.  170  Abbildg.  im  Text 
(In  10  Lfgn.)  1./4.  Lfg.  Leipzig,  Grieben.  512  S.  ä  M.  2,40.  |[Puachmann,  Ausland 
1892,  178.  —  536)  X  Mmo  De  Witt,  Lea  femmes  dana  l'hiatoire.  2«  Edition.  Paria, 
Hachette  et  Co.  grand  in  8°.  402  S.  a?ec  80  grav.  —  537)  J.  Cauviere,  De  la  condition 
de  la  femme  depuis  l'antiquite"  juaqu'ä  noa  joora.  Marseille,  Imp.  maraeillaiae.  22  8.  — 
538)  E.  Westermarck,  The  hiatory  of  human  marriage.  New-York,  Macmillan  &  Co. 
XIX,  644  8.  #4.  |[LCB1.  1892,  740;  Satarday:  B.72,  57;  Tylor:  Ac.  40,  288  wichtig.] | 

—  539)  X  J-  Cau Tiere,   Le  lien  conjagal  et  le  divorce.    Paria,   Thorin.     1890.    51  S. 

—  540)  L.  Kuhlenbeck,  Beform  d.  Ehe.  Philosophische,  kulturgeschichtl.  u.  natorrechtl. 
Bandbemerknngen  s.   6.  Gebot     Leipaig,    Kauert  u.  Bocco.     1891.    HI,    186  8.    M.  2,00. 

—  541)  Grafin  G.  ▼.  Streit  borg,  D.  Enterbten,  Gefallenen  u.  Verlorenen.  E.  Beitrag  t. 
Koltnrgeach.  d.  Weibea.  Berlin,  Fried  u.  Co.  88  S.  M.  1,50.  —  542)  X  La  Storia  della 
proatitarione,  deaampta  dalle  opere  di  Parent-Duchatelet,  Dafoor,  Lacroix,  Babateaux,  Lecour, 
Taxil,  Flanx  et  altri  celebri  auctori.  Borna,  Perino.  1890.  4°.  480  8.  L.  6.  —  543) 
0.  Langer,  Sklarerei  in  Europa  wahrend  d.  letzten  Jhh.  d.  MA.    Progr.  Bautaen.  Leipaig, 


IV,32  {70.    Weltgeschichte.    Adam. 

ist  das  Erzeugnis  eines  jahrelangen  Sammelfleifses;  sein  Wert  beruht  vorzugs- 
weise anf  der  Ffllle  des  beigebrachten  Materials.644) 

Kleidung,"*-*")  Haushalt.*"-***) 

Neben  der  Geschichte  der  Medizin  von  Pnschmann  nnd  Baas 
kommen  eine  Reihe  kleiner  Aufsätze  in  Betracht664-666)  Hirsch  trägt  in 
schmuckloser  Form  eine  überraschende  Menge  von  Thatsachen  aus  der  Geschichte 
der  Hygiene  vor.  Anfeilend  ist  der  Mangel  an  solchen  Einrichtungen  bei 
den  Griechen,  während  die  praktischen  Römer  ein  grobes  Verständnis  dafür 
zeigten.  Die  abendländischen  Völker  des  Mittelalters  standen  hierin  sehr 
hinter  ihnen  und  noch  mehr  hinter  dem  alten  Orient  zurück.667-660)  Kotel- 
ina nn  unterhält  uns  über  MA.liche  Nahrung,  Kleidung,  Körperpflege,  Ge- 
schlechtsverhältnisse und  Krankenbehandlung.  Er  hat  die  Predigten  des 
Berthold  von  Regensburg,  Meister  Eckhart,  Johann  Tauler  Geiler,  von  Kaisers- 
berg durchgestöbert  und  die  betreffenden  Citate  meist  im  Wortlaut  zusammen- 
gestellt661'6**)    Hub  er   macht   einige  interessante   Mitteilungen   über  die 


Fock.  4«.  46  S.  M.  2,00.  |[DLZ.  1891,  1256.]|  —  544)  C.  Sittl,  D.  Gebärden  d. 
Griechen  u.  Römer.  (Mit  sahlr.  Abbildgn.  u.  4.  Taf.)  Leipzig,  Teobner.  1890.  gr.  8*. 
VI,  886 S.  M.  10,00.  |[DLZ.  1891, 1851;  Botho  Graef:  WKIPh.  1892,  342;  F.Deneke«: 
BphW.  1892,  368  u.  402  »bahnbrechend';  S.  Beinach:  BCr.  31,  223.]|  —545)  —  Gesch. 
d.  Kostüme.     Nach  Zeichnongen  v.  W.  Dies,  C.  Fröhlich,  C.  Haeberlin,  M.  Heil,  A.  Maller, 

F.  Rothbart,  J.  Watter.  (76  Holzschn.  Tai.  mit  Sachreg.  8  S.)  München,  Braun  u.  Schneider. 
M.  9,50,  koloriert  M.  16,10.  —  546)  F.  Hottenroth,  Trachten,  Haue-,  Feld-,  u.  Krieg»- 
geräUchaften  d.  Völker  alter  n.  neuer  Zeit  Geseichnet  u.  beschrieben.  2.  Aufl.  19.  o. 
20.  Schlufs-Lfg.  mit  eingedruckten  Holzschnitten  u.  12  Steintaf.  Stuttgart,  G.  Weise.  1890. 
gr.  4°.  2.  Bd.  III,  157—217.  äM.  3,50.  Ausgabe  mit  Tafeln  in  Farbendruck  ä  M.5.  — 
547)  Fr.  Hottenroth,  I  costumi,  gli  strumenti,  gli  utensili,  le  armi  di  tutti  i  popoli  an- 
tichi  e  moderni.  Tradurione  italiana  del  G.  Mendel,  continuata  da  Ostini.  Dup.  25/8. 
Borna,  Modes  e  Mendel.  1889/90.  4°.  p.  101—16  m.  16  Tafeln,  ä  L.  2,50.  —  54*) 
H.  Schurts,  Grundaüge  e.  Philosophie  d.  Tracht.  (Mit  bes.  Berücksichtigung  d.  Keger- 
trachten.) Stuttgart,  Cotta.  147  8.  m.  10  Abbildgn.  M.  8,60.  —549)  G.  Scholtheifs, 
Z.  Psychologie  d.  Kleidung:  Ausland  64;  23,  24.  —  550)  J.  A.  Kment,  D.  Handschuh  u. 
s.  Gesch.  8.  renn.  Aufl.    Wien,  Verlag  Austria,  Drescher  u.  Co.    1890.    VI,  183  S.  M  3,00. 

—  551)  M.  B.  Schranke,  Kulturhistorisch-etymologisches  Lexikon  d.  Fufebekleidungei. 
Leipzig,  S.  Schmidt  1890.  16*.  188  S.  M.  0,80.  —  552)  X  H.  Brusch,  D.  Kosten 
d.  Haushalts  in  alter  Zeit  (=  Volkswirtschaft!.  Streitfrag.)  1889.  Berlin,  Simion.  1890. 
32  S.  M.  1,00.  —  553)  8.  Piesse,  Histoire  des  parfuma  et  Hygiene  de  la  toilette. 
£d.  franc,.  per  Chardin-Hadancourt  et  H.  Massignon,  parfumeurs  a  Paris  et  a  Cannea  et 

G.  flalphen,  chimiste  du  laboratoire  du  ministere  du  commerce.  Paris,  Bailiiere.  1890.  1&°- 
VEI,  371  S.  fr.  4.  |[La  Grotte:  PolybiblL.  58,  359.]|  —  554)  Th.  Puschmann,  A 
History  of  Medice!  Education.  Translated  and  Edited  by  £.  Hare.  Lowis.  ah  15. 
|[Ac.  1892,  497  interessant  u.  belehrend.] |  —  555)  J.  H.  Baas,  Qutiinee  of  the  history  of 
mediane  and  the  medical  profession.  tr.  and  rer.  and  enl.  by  H.  E.  Handers on.  New- York, 
Vau  &  Co.  1890.  1175  S.  $  6.  —  556)  X  E.  G.  Bccles,  E?olution  of  medieal  sdencs. 
(=  Modern  science  essayist,  sociological  ser.,  no.  7.)  Boston,  West  1890.  131—56  3. 
10  c  —  557)  Hirsch,  Über  d.  historische  Entwicklung  d.  öffentlichen  Gesundheitepflege 
Bede,  geb.  i.  Feier  d.  Stiftungstages  d.  militär-ärztl.  Bildungsanstaltea  am  2.  Aug.  1889. 
Berlin,  HirschwalcL  1889.  gr.  8°.  52  S.  M.  1,20.  —  558)  X  M.  Schottelius,  D 
Aufgaben  d.  öffentl.  Gesundheitspflege  u.  ihre  geschichtliche  Entwicklung.  Vortrag,  geh.  mr 
Feier  d.  Stiftungsfestes  d.  naturforsch.  Gesellsch.  z.  Freibg.  i.  Br.  am  Namenstage  8r.  kgl. 
Höh.  d.  Grofiahersogs  Friedrich  d.  5.  März  1890.  (=  Berichte  der  naturforschenden  Gesellschaft 
zu  Freiburg  i.  Br.)  Freiburg  i.  Br.,  Mohr.  1890.  gr.  8°.  23  S.  M.  0,60.  —  559)  J 
Müller,  D.  Heilkunde  einst  u.  jetzt     Vortrag.     St  Gallen,  Hasselbrink.     65  S.    M.  1,00. 

—  560)  H.  Magnus,  Kulturgeschichtl.  Bilder  aus  d.  Entwicklung  d.  ärztlichen  Standes. 
Breslau,  Kerns  Verl.  1890.  gr.  8°.  54  S.  M.  1,00.  —  561)  L.  Kotelmann,  Gesund- 
heitspflege im  MA.  Kulturgeschichtl.  Studien  nach  Predigten  d.  13.,  14.  u.  15.  Jh.  Ham- 
burg, Vofs.  1890.  gr.  8°.  VIII,  276  S.  M.  6,00.  |[LCßl.  1891,  1724;  RCr.  31,  246; 
M.  Heyne:  DLZ.  1892,  90;  DMedWs.  1891,  190.]|    —   562)   X   ?•  *•  Katsch,  Meß- 


§70.    Weltgeschichte.    Adam.  IV,33 

Honorarverhaltnisse  der  Ärzte  des  15.  Jh.  ans  dem  Tagebache  des  Johann 
TichteL66*664)  Berendes  will  uns  einen  geschichtlichen  Überblick  über  die 
Heilmittel  der  alten  Kulturvölker  geben;,  dabei  spielt  ihm  z.  B.  seine  Un- 
kenntnis des  Griechischen  den  Streich,  dafs  er  seinen  Lesern  den  von  Achill 
geheilten  Myserkönig  als  Telephon  vorstellt666) 

Historische  Hilfswissenschaften.  Um  ein  Werk  ersten  Ranges 
hat  Bamsay  die  historische  Geographie  bereichert;  es  ist  die  Fracht 
einer  zehnjährigen  Forschung  an  Ort  und  Stelle;  der  Vf.  hat  dadurch  über 
mehrere  alte  Heerstrafsen  and  Handelswege  z.  B.  die  persische  Eönigsstrabe 
neues  Licht  verbreitet;  über  200  alte  Städte  sind  von  ihm  neu  aufgefunden 
oder  identifiziert  worden.666-678)  Daneben  verdient  Kirchhof fs  Länderkunde 
von  Europa674)  und  L ebner ts  Seehäfen  des  Weltverkehrs  genannt  zu 
werden,  obwohl  in  beiden  das  Historische  zurücktritt.  Das  letztgenannte 
Werk  giebt  zu  jedem  wichtigen  Hafen  eine  Beschreibung  seiner  topographi- 
schen Lage  und  seiner  Merkwürdigkeiten,  eine  kurze  Skizze  seiner  historischen 
und  kommerziellen  Entwicklung  sowie  einen  Bericht  über  seine  gegenwärtige 
Bedeutung  für  Handel  und  Verkehr.676)  Ein  wichtiges  Hilfemittel  für  die 
Geschichte  dieser  Disciplin  ist  der  Facsimileatlas  des  berühmten  Nordland- 
fahrers Nordenskiöld.  Die  darin  enthaltenen  Karten  stammen  meist  aus 
dem  16.  Jh.676)  Eine  schöne  Abhandlung  ist  das  Programm  von  A.  Oppel, 
welches  einen  klaren  Oberblick  über  die  allmälige  Erweiterung  unserer 
Kenntnis  von  der  Erde  giebt677-679) 


le  Quellenstudien.  Entwickelang  d.  ihnlichkeitsaxioms  t.  Empedokles  bis  auf  Hahne- 
mann.  Stattgart,  Metxler  in  Comm.  gr.  8°.  133  S.  M.  3,00.  |[P  nach  mann:  DLZ.  1891, 
888,  wenig  Quellenmifsiges.]!  —  563)  A.  Haber,  Aus  d.  Leben  e.  Professors  d.  Medizin 
im  15.  Jh. :  HTb.  6.  Folge,  10.  Jg.,  1891,  S.  271—83.  —  564)  X  w-  Dieckerhof f ,  Gesch. d. 
Rinderpest  o.  ihrer  Litteratur.  Berlin,  Enslin.  1890.  VI,  270  8.  M.  12.00.  |[Bollinger: 
DLZ.  1891,  18,  674.]|  —  565)  J.  Berendes,  D.  Pharmacie  bei  d.  alten  Kulturvölkern, 
Historisch-kritische  Stadien.  Bd.  1.  Halle,  Tausch  u.  Grofee.  XY,  808  S.  M.  9,00.  |[I1- 
berg:  BphW.  1892,  54.] | 

566)  X  &  Petersen,  Kort  Oversigt  orer  JParmaciens  Historie  til  Brug  for  de  farma- 
eentiske  Staderende.    Kopenh.  H0st    32  8.     1  Kr.,  26  0re.  —  566*)  W.  Bamsay,   The 
historieal  Geographie  of  Asia  Minor.    (=  Royal  geographica!  Society,  supplementary  papen. 
toI  IV.    London,  Murray.     1890.    IY,  495  S.  u.  6  Kart.     |[S.  Reinach:    RCr.  31,    186; 
JHBt  11,  352  JB.  18;  Ath,  1891,  338  «das  beste  archSoL  Werk.  d.  Jh.']|  ~567)XH.  F. 
Toser,   (Jeografio  classic**    Tradosione  e  note  di  Ingenio  Oentile.     5.  ed.    lülano,  Hoepli. 
16°.     168  S.  —  568)  W.  Tomas chek,  Z.  historischen  Topographie  v.  Kleinasien  im  MA. 
1.  D.  Küstengebiete  u.  d.  Wege  d.  Kreuzfahrer.     (=  Sitanngsber.  d.  Wien.  Akad.  d.  phil.- 
hist  Kl.  CXXIY.)    Wien,  Tempsky.     106  8.    j[J.  Partach:  BphW.  1892,  182.]|  —  569) 
Q.    Allais,   Le    Alpi  occidentali  nell'  antichita.    Turin,  Bona.     204  8.    L.  5.   —   570)  v. 
Dnhn,   D.    Benatsnng  d.  Alpenpasse  im  Altertum:    ^Heidelberger  Jb.  II,  1.   —   571)  W. 
M filier,  1).  Umsegelung  Afrikas  durch  phdnizische  Schiffer  ums  Jahr  600  vor  Chr.    Rathenow, 
Babenaen.     1890.     121  8.    M.  8,00.    —   572)  C.  JFabrie,   Nosioni   di  Oeografia  storia  in 
relaaione   coli'   Insegnamento   della   storia.     8  toI.    Torino,  Oasanora.     1890/1.     183,    207, 
S36  8.    |[Professione,  Cultara  1891,  534  gelobt   Handbuch  d.  histor.  Geographie.]|  —573) 
C.  Böttcher,  Geschichtlich  geograph.  Wegweiser  für  d.  MA.  u.  d.  NZ.    Leipzig,  Teobner. 
Sf.  4.  —  574)  A.  Kirchhoff,  Linderkunde  v.  Europa.   Herausgegeben  unter  fachmännischer 
Mitwirkung  t.  A.  K.  in  swei  Teilen.      Mit   yielen  Abbildgn.    u.    Kart,   bis  Lf.  101.    Prag, 
Tempsky.  —  575)  J.  v.  Lehnert,  Holeosek,  Zehden,  Cicalek,  D.  SeehSfen  d.  Welt- 
verkehrs  unter  Redaktion   ▼.  A.  Dorn.     2  Bde.      (Europa  u.  d.  Mittelmeerbecken  im  ersten 
Bd.)     Wien,    Volkswirtschaftlicher  Verlag  A.  Dorn.     M.  36.     | [Ausland  1892,  95;   Biene- 
mann: BLU.  1891,  q126.]|   —    576)  A.  Nordenskiöld,   Facsimile-atlaa  tiU  Kartografiens 
aldsta  historia,  innehallande  afbildningar  af  de  vigtigste  Kartor  trykte  före  ar  1600.     Stock- 
holm. 1889.  Pol.  189  &  51  maps.  Kr.  175.  —  577)  A.  Oppel,  Terra  incognita.    E.  kun- 
gefsiste  Darstellung  d.  stufenweisen  Entwickelung  d.  Erdkenntnis  ?.  Ausgange  d.  MA.  bis  s. 

Jahresberichte  der  Gesohiohtswissensohaft.    1891.    IY.  8 


IV,34  $70.     Weltgeschichte.    Adam. 

Kartenwerke.61*-***) 

Für  die  Numismatik  des  Mittelalters  hat  Engel  eine  neue  Grand- 
lage geschaffen.  Er  giebt  zuerst  eine  allgemeine  Einleitung  über  das  gesamte 
Münzwesen,  nm  dann  die  Münzen  der  einzelnen  Völker,  hauptsächlich  der 
germanischen  gesondert  zu  behandeln.688)  Blanchets  gleichbetiteltes  Werk 
ist  populärer  gehalten  und  bietet  insofern  einen  reicheren  Inhalt,  als  es  auch 
Papiergeld,  Denkmünzen  und  Marken  in  den  Kreis  der  Betrachtung  zieht,684) 
Das  bewährte  Taschenbuch  Barthälemys  mit  seiner  fest  encyclopädischen 
Fülle  des  Inhalts  ist  in  neuer  Bearbeitung  erschienen.686)  Eine  übersicht- 
liche Einleitung  in  das  Gesamtgebiet  der  Münzkunde  haben  wir  durch  Dannen- 
berg  erhalten.686)    Auch  Ambrosoli  wendet  sich  an  Anftnger.687-690) 

Heraldik.  Das  mit  dem  Ehrendiplom  der  heraldischen  Ausstellung 
gekrönte  Wappenbuch  von  Siebmacher  wächst  zu  erstaunlichem  Umfange 
heran.  Die  Abschnitte  über  den  Adel  von  Ungarn,  Schlesien  und  Oberöster- 
reich, ferner  die  über  den  hohen  Adel  und  die  bürgerlichen  Wappen  haben 
wieder  eine  Fortsetzung  erfahren.691)  Eine  historische  Behandlung  l&fst 
Gheusi  der  Wappenkunst  zu  Teil  werden.69*-686) 


Gegenwart  u.  d.  derzeitigen  Ausdehnung  der  unerforschten  Gebiete.  Progr.  Bremen,  Beil- 
gymnaa.  68  8.  m.  4  Karten.  —  578)  X  L.  Hugnes,  Storia  della  geografia  e  deUe  seo- 
perte  geografiche.  XI:  la  geografia  nel  medio  ero,  dal  quarto  secolo  delT  era  volgare  alla 
acoperta  del  Capo  di  Buona  Speranca.  Turin,  Loeecher.  271  S.  1.  3,50.  —  579)  Virien 
de  Saint-Martin,  Nouveau  dictionnaire  de  goographie  universelle.  I  4.  Paria,  Hachette. 
1887—90.  1052  8.  fr.  32.50.  Darunter  la  geographie  historique.  —  580)  X  Schlachten- 
atlas  d.  19.  Jh.  26/9.  Lfg.  —  581)  A.  Hartlebens,  Univereal-Handatlaa.  93  Hanptkartan 
u.  100  Nebenkarten  auf  126  Kartenseiten  z.  mathemat,  phyaikal.,  polit  u.  histor.  Geographie 
Mit  e.  begleitenden  Texte  u.  vollständ.  Register  ▼.  P.  Umlauft  u.  F.  Heide  rieh.  1. — 15.  Lfg- 
(5  färb.  Bl.  u.  5  Teit.-S.)  Wien,  flartleben.  Pol.  a  M.  0,75.  —  582)  Atlas  Vidil- 
L ab  lache,  Histoire  et  Geographie.  1» — n.  livraiflon.  Paris,  A.  Colin  et  C«.  »50«. 
1  fr.  25.  |[RDM.  102,  941  gelobt] |  —  583)  A.  Engel  et  R.  8errure,  Traite*  de  numis- 
matique  du  moyen  äge.  Tl«:  Depuis  la  chute  de  l'empire  romain  d'Occident  joaqu'a  la  fin 
de  l'epoque  carolingienne.  465  illastrations  dans  le  texte.  Paria,  Leronx.  gr.  8°.  LXXXVQ, 
852  S.  fr.  15.  —  584)  J.  A.  Blanchet,  Nouveau  manuel  de  numismatique  du  moyen-agt 
et  moderne.  2  vol.  (Encydopedie  Roret).  Paria,  Roret.  1890.  18°.  586  u.  552'  S.  14 
Karten,  fr.  15  (?)  |[A.  de  Barthelemy:  BCr.  1890,  273;  RCr.  80,  254.] |  —  585)  A 
de  Barthelemy,  Nouveau  manuel  de  numiamatique  ancienne.  (Collecüon  dea  manneis  Boretl 
Paria,  Boret  1890.  16°.  483  S.  12  Karten.  |[S.  Reinach:  RCr.  29,  326;  H.  Thede- 
nat:  BCr.  11,  426.]|  1.  Auag.  1851.  —  586)  H.  Dannenberg,  Grundlage  d.  Müazkuaäe. 
Mit  11  Tafeln-Abbildungen.  (=  Weben  Illustrierte  Katechismen  131.  Leipzig,  Weber. 
XVI,  261  S.  |[BphW.  1892,  53.]]  —  587)  S.  Ambrosoli,  Numiamatica.  Manuali  Hoepfi. 
Milano,  Hoepli.  383  S.  |[NAnt  1892,  32.]|  —  588)  X  ö.  Pianeae  et  Villani,  Rao 
colta  deUe  misure,  peai,  e  monete  attuali  dei  principali  paesi  del  mondo  ed  antiehe  mi«re, 
pesi  e  monete  dei  comuni  italiani,  ragguagliati  al  aiatema  metrico  decimale  ed  al  «isten» 
monetario  della  lega  latina.  Turin,  Paravia.  1890.  16°.  288  8.  —  589)  8t  u.  R.  Pool«. 
Catalogue  of  oriental  coina  in  the  British  Muaeum,  vol  IX  et  X  additiona  to  rol  I/Vlfl. 
London,  printed  by  order  of  the  Truatees.  1889/90.  38  Karten.  |[Darmeatetter:  RCr. 
1890,  17-]|  —  590)  Kropmana,  De  aegelkunde  in  verband  met  eeen  stuk  oude  geachiede- 
nis.  Hage,  genealog  en  heraldisch  archief.  1890.  4°.  fl.  2.  — 591)  J.  Siebmache r's. 
Grofaea  u.  allgemeines  Wappenbuch,  in  e.  neuen  vollständig  geordneten  u.  reich  venn.  Aufl. 
mit  herald,  u.  histor.  genealog.  Erläuterungen  neu  herausgegeb.  Llg.  312 — 37.  Nfiraberf» 
Bauer  &  Raspe,  gr.  4«.  a  M.  7,50.  | [Herold  1891,  168.]|  —  592)  P.  B.  Gheusi  (Kor- 
bert Loredan),  Le  Blaaon  heraldique.  Paris,  Firmin-Didot  1892.  XXYII,  376  S.  u.  1, 
300  gTav.  fr.  15.  {[Jehande  Malmy:  Polybibl^.  1892,  260  lobend.  —  593)  X  * 
Gritaner,  Grundsätze  d.  Wappenkunst  2.  Hälfte.  V,  221—336.  —  594)  Jouifroy  d'Rseha- 
vannes,  Tratte1  complet  de  la  science  du  blaaon.  Paria,  Marpon  et  Flammarion.  16e.  277  S. 
mit  Grav.  fr.  5.  |[Jehan  de  Malmy:  PolybiblL.  1892,  261  populär.])  —  595)  D.  Wappee 
aller  souveränen  Lander  d.  Erde.  12  Tafeln  mit  183  Abb.  in  Farbendruck.  4.  Aufl.  Leipzig, 
Buhl.     1890.    M.  2,50. 


{71.     Philosophie  n.  Methodologie.     (1890/1.)     Buchhol*.  IV,35 

♦ 

G  enealogie.***697) 

Konversixtionslexika  haben  wir  diesmal  noch  ans  England,698) 
Frankreich,699)  Dänemark600-609)  und  Schweden -Norwegen604-606)  nach- 
zutragen. 


$71. 

Philosophie  und  Methodologie  der 
Geschichte.    (1890—1891.) 

G.  Buohholz. 

(Verwandte!  in  anderen  §g  •.  ♦Handbuch'  8.  61.) 

Philosophische  Grundfragen  der  Geschichtswissenschaft 
Die  Behandlung  der  letzten  Probleme  einer  geschichtsphilosophischen  Be- 
trachtung hat  diesmal  wesentlich  neue  Gesichtspunkte  nicht  zu  Tage  gefördert. 
C  lasen1)  referiert  über  die  sich  innerhalb  der  Geschichtswissenschaft  'be- 
kämpfenden Gedankenströmungen'.  Anregende  Plaudereien  eines  weitblickenden 
Mannes  über  den  Zweck  der  Welt,  den  Zusammenhang  der  Gluckseligkeit 
mit  der  Vollkommenheit  und  den  Fortschritt  des  Menschengeschlechts  bieten 
eine  Reihe  anonymer  Grenzbotenaufsätze.9)  Der  Begriff  des  Fortschritts  wird 
hier  wie  bei  Ranke  und  Wandt  abgelehnt,  das  höchste  Lebensziel  ins  Jen- 
seits verlegt  und  in  der  unermefslichen  Mannigfaltigkeit  des  geschichtlichen 
Verlaufe  jedem  Einzelnen   wie   jedem  Volk  und  jedem  Zeitalter  die  Lösung 


596)  X  B.  Blenck,  (Geh.  Ob.-Beg.-Rat,  Dir.  d.  staust  B.),  Genealogie  d.  europäischen 
Regentenhäuser  für  1891.  Unter  Benutzung  amtlicher  Quellen  herausgegeben.  NF.  19.  Jahrg. 
Berlin,  Verlag  d.  k.  staust  Bureaas.    1890.    41  S.    M.  1,50.    Dasselbe  für  1892.    20.  Jahrg. 

—  597)  K.  t.  Behr,  Genealogie  d.  in  Europa  regierenden  Fürstenhäuser.  Suppl.  zur  2. 
Aufl.  Leipzig,  B.  Tauchnitz.  1890.  gr.  4°.  VII,  47  8.  M.  15,00.  —  598)  X  Cham- 
ber's,  Encrclopaedia:  a  Dictionary  of  Universal  Knowledge.  New  edition.  Vol  VII.  Malte- 
bnni  to  Pearson.  London  and  Edinburgh,  Chambers;  Philadelphia,  Lippincott  |[Saturday: 
B.  72,  59;  69,  749.]|  —  599)  X  EncyclopÄdie  generale  des  faits  contemporains :  loa  faita, 
les  moeun,  les  nomine*,  les  oeuvres,  la  science  moderne,  le  langage.  Deuxieme  Supplement 
au  Grand  Dictionnaire  nnirersel  du  XIX  siecle  de  P.  Larousse.  Paris,  Larouase  et  Cie. 
1890.  4«.  XV,  2020  S.  fr.  56.  —  600)  X  Allers  illustrerede  Kony.-Lex.  redegeret  af 
G.  Lütken  med  Bistand  af  Fragmaend.  1.  Hft  Kopenhagen,  Aller.  5  0re.  —  601)  Nor- 
disk. Konversationslexikon.     Tredie  TTdgaye.     Kopenhagen,  Forlays.  bureauet.    hft  ä  50  0re. 

—  602)  Illustreret  Kony.-Lex.  En  Haandbog  for  Alle.  2  det  Hefte.  Kopenhagen,  Hagerup. 
50  0re.  —  603)  Salmonaens  störe  illustrerede  Kony.-Lex.  for  Norden  1  ste  Hft  Kopenh., 
Salmonsen.  a  50  0re.  —  604)  X  Nordisk  Familjebok.  Konyers.-Lex.  och  realencyclopedi 
bis  hft.  16,  2a.  Stockholm,  Exped.  —  605)  Germands  Kony.-Lex.  under  Medrerkan  af 
fakmJm  ntarbetadt  p&  grundyalen  af  Nordisk  familjebok  med  nyare  uppgifter  och  tilllgg  bis 
n  7  •  hft  Stockholm,  Gernandts  boktryckeriaktiebolag.  —  606)  Norsk  Lomme-Konyers.- 
Lex.  paa  grundlag  af  Kürschners  Taechen-Konyersations-Lexikon  yed  Sten  Konow.  (=  Ore- 
Bibliothek.     Kristiania  1888).     Ohristiania,  Cammermeyer. 

1)  Ch.  Glasen,  Die  Geschichtswissenschaft  Gymnasial -Programm.  Hadamar.  4°. 
29    8.    —  2)    Geschichtsphilosophisehe   Gedanken.    (No.    1/6):   Grenib.    Jahrgang  50,    1, 


1V,36  {71.    Philosophie  n.  Methodologie.    (1890/1.)    Bach  hol*. 

eigener  und  individueller  Aufgaben  zugewiesen  (Herder).  —  Eingebender  bat 
sich  Dippe*)  mit  diesen  Fragen  beschäftigt  Seine  Unterscheidung  zwischen 
philosophischer  Geschichtsbetrachtung  und  Geschichtephilosophie  wird  aller- 
dings kaum  Beifell  finden,  noch  weniger  seine  dürftige  'objektiv-empirische 
Gesamtübersicht'  aber  die  bisherige  menschheitliche  Entwicklung  an  der  Hand 
von  Rankes  Weltgeschichte  und  die  vagen  Ausblicke  in  die  Zukunft,  die 
daran  geknüpft  werden.  Dagegen  ist  anzuerkennen,  dafe  das  letzte  Drittel 
der  Schrift,  die  Ausführungen  über  die  Bedeutung  der  Ideen  im  geschicht- 
lichen Leben,  über  das  Verhältnis  von  Individuum  und  Gesamtheit,  Aber 
Fortschritt  und  Gesetzmäßigkeit,  Notwendigkeit  und  Zufall,  schliefslicb  über 
die  letzten  Ziele  aller  Geschichte  auf  guter  Kenntnis  und  besonnener  Ver- 
arbeitung der  bisherigen  Litteratur  ruht,  im  einzelnen  auch  eigene  gute  Ge- 
danken enthält  Im  ganzen  erweist  sich  der  Vf.  auch  hier  durch  den  Geist 
der  Rankischen  Geschichtsbetrachtung  bestimmt,  nimmt  jedoch  in  der  Frage 
des  geschichtlichen  Fortschritts,  den  er  unbedingt  bejaht,  eine  abweichende 
Stellung  ein.  Am  wenigsten  befriedigt  seine  Behandlung  des  metaphysischen 
Problems  'Gott  in  der  Geschichte'.  —  Von  ausländischer  Litteratur  sind 
auber  einigen  kleinen  französischen4'6)  und  italienischen6*7)  Journalartikeln 
die  umfangreichen  Arbeiten  des  Russen  KarSew8-10)  zu  nennen,  welche  dem 
Rf.  leider  unzugänglich  waren. 

Geschichtsphilosophische  Systeme  und  Konstruktionen. 
(Geschichtliches.)11)  Sehr  ergiebig  ist  diesmal  die  Litteratur,  welche  sich  mit 
der  geschichtlichen  Darstellung  und  Kritik  älterer  Systeme  beschäftigt  od« 
die  Kenntnis  derselben  stofflich  erweitert.  Den  ersten  groben  und  bahn- 
brechenden Anfrifs  einer  Philosophie  der  Menschheitsgeschichte,  wie  er  ans 
in  Augustins  civitas  Dei  vorliegt,  unterzieht  Seyrich11)  nach  seinen  theo- 
logischen Grundvoraussetzungen  und  geschichtsphilosophischen  Ideen  ein« 
eindringenden  Kritik,  über  welcher  nur  die  historische  Würdigung  der  Leistung 
Augustins  etwas  zu  kurz  kommt  —  Von  Montesquieu1814)  erhalten  wir  den 
Neudruck  einer  verschollenen  Jugendarbeit  (räflexions  sur  la  monarchie  uni- 
verselle), welche  bereits  den  Grundgedanken  seiner  späteren  Werke  im  Keim 
enthält.    Über  Rousseau   und   seinen   Einflufe  auf  die  deutsche  Gesebichts- 


Heft  10/8.  Ko.  7 ff.  enthalten  angewandte  GescHchtsphilosophie.  —  3)  A.  Dippe,  D.  Ge» 
sohichtsatudium  mit  Minen  Zielen  a.  Fragen.  S.  Beitrag  i.  Philosophie  d.  Gesch..  Beriia, 
Wiegandt  &  Grieben.  182  8.  M.  1,80.  |[Z.  f.  wiss.  Theol.  34,  495  (Dr£seke.)]|  —  4) 
X  C.  Charanx,  Lei  Clements  de  la  pensee  et  lee  Clements  de  Hast :  Bulletin  de  Taeademie 
delphinale.  4.  Grenoble,  Allier.  Aach  separat  24  8.  —  5)  X  H.  Beer,  Essais  aar  la 
■deoce  de  Dust:  NB.  64,  8.  516—27,  724—46.  —  6)  X  G.  Dossi,  Diaeorai  accadeaüe 
intorno  la  filosofia  della  storia:  8.  A.  ans  Atti  delT  Ateneo  di  Bergamo.  Bergamo,  GafforL 
21  n.  17  8.  —  7)  X  0.  Ghisleri,  Alconi  appnnti  snlla  possibilita  di  um  sriensa  deUt 
storia:  II  pensieyo  ital.  1,  8.  174—86.  —  8)  X  N.  Karftew,  SuKnot  istor.  proeessa  iwl 
lifinosti  ?  istorii  [Wesen  d.  hist.  Prosesses  u.  Bolle  d.  Persönlichkeit  in  d.  Gesch.]  Lief.  1/1 
Petersburg,  Stasjnlertf.  1890.  627  8.  4  Bnbel.  —  9)  X  Karftew,  PoUficeskaja  ekeso- 
mija  i  teorija  istor.  proeessa.  [D.  polit  Ökonomie  a.  d.  Theorie  d.  hist  Piuaesses.];  Iste. 
Obosrftnie.  2,  8.  77—118.  —  10)  X  id.,  Istorija  i  filosoiskoe  anacenie  idei  pragres* 
[D.  philos.  Bedeutung  d.  Idee  d.  Fortschritts  in  d.  Gesch.]:  Sewernyi  Westnik  11,  8,  91 
— 111.  —  11)  X  &.  LayolUe,  La  morale  danal'hiat;  etodes  snr  les  prineip.  systemes  de 
Philosophie  de  l'hist  Paria,  Plön.  416  8.  7  fr.  60  o.  |[NR.  75»  161.]|  —  12)  G.  J. 
Seyrich,  D.  Geechichtaphiloeophie  Angnstins  nach  seiner  8chrift  De  erntete  Dei.  Leips. 
Bissertat  Chemnits,  Adam.  69  8.  M.  1,20.  — 13)  Montesquieu,  Deux  Opusomles  pati. 
p.  le  baron  de  Montesquieu.  Bordeaux,  Genooillon.  79  8.  |[MHL.  19,  828  (Mahre s- 
holts.)]|  —  14)  X  id.»  D.  Geist  d.  Gesetse,  mit  Anmerkungen  t.  Voltaire,  Crerier,  Mably, 
La  Harae  n.    a.,   ftbersetst  v.  N.  Fortmann.     Leipaig,   Breitkopf  &  Hirtel.    XVI,  602  S. 


§71.    Philosophie  o.  Methodologie.    (1890/1.)    Buehhola.  1V,37 

Philosophie  von  Herder  und  Kant  bis  auf  8chopenhaner  und  Herbart  bietet 
das  treffliche  Bach  Festers1616)  vielftltige  Belehrung.  Freilich  ergiebt  die 
Darstellung  selbst,  dafs  von  einem  direkten  und  positiven  Einflute  Bonsseans 
bereits  seit  Schelling  nicht  mehr  die  Bede  sein  kann,  aber  auch  als  eelbst- 
stfindige  Entwicklung  der  Geschichtsphilosophie  des  deutschen  Idealismas  ist 
uns  das  Bach  wertvoll  und  willkommen.  Nor  vermissen  wir  über  der  Ver- 
senkung in  ein  reiches  Detail  zweierlei:  einmal  die  scharfe  und  plastische 
Herausarbeitung  der  leitenden  Grundgedanken  der  einzelnen  Systeme  und  im 
Zusammenhange  damit  ferner  die  Betonung  des  grundsätzlichen  Gegensatzes 
zwischen  dem  Rationalismus  Bousseaus  und  der  neuen  historisch-genetischen 
Anschauung  der  Deutschen  seit  Herder,17)  wie  denn  überhaupt  Herders  alle 
anderen  Einflüsse,  auch  den  Bousseaus,  weit  überragende  Bedeutung  auf 
diesem  Gebiete  nicht  erkannt  ist  —  Die  Arbeit  Festers  wird  in  sehr  er- 
wünschter Weise  ergänzt  und  stofflich  weitergeführt  durch  Barth,18)  der  die 
Ausläufer  der  Hegeischen  Geschichtsphilosophie  bis  in  die  Gegenwart  hinein 
verfolgt  und  das  ganze  System  einer  sehr  scharfen  Kritik  unterzieht  Wir 
unseren  Teils  hätten  es  lieber  gesehen,  wenn  diese  Kritik,  die  doch  heute 
wirklich  zu  gutem  Teil  gegenstandslos  ist,  mehr  beschränkt  und  uns  dafür  ein 
volleres  Bild  der  unvergleichlichen  Wirkung  geboten  wäre,  welche  die 
Hegeische  Ideenwelt  auf  unser  Geistesleben  ausgeübt  hat  Auch  führt  diese 
Behandlungsweise,  wie  schon  anderweitig  hervorgehoben  worden  ist,  den  Yf. 
auf  Gebiete,  die  er  doch  nur  als  'gut  unterrichteter  Dilettant9  beherrscht 
Seine  Kritik  der  ökonomischen  Geschichtsauffassung  von  Marx  bietet  dem 
Historiker  arge  Blöfsen.  —  Mit  eben  diesem  ökonomischen  Materialismus 
und  seinen  Hauptvertretern  Karl  Marx  und  Fr.  Engels  beschäftigt  sich  vor- 
wiegend eine  Schrift  Weisengrüns.19)  Sie  geht  den  Wurzeln  dieser  An- 
schauung bei  dornte  und  den  französischen  Sozialisten  und  ihrer  Beeinflussung 
durch  Morgans  urgeschichtliche  Konstruktionen  nach,  bestreitet  aber  zu  Un- 
recht den  tieferen  Zusammenhang  mit  Hegel,  dessen  dialektischer  Prozels  mit 
seinem  Umschlag  eines  geschichtlichen  Zustandes  in  sein  Gegenteil  doch  das 
Gerüst  dieses  ganzen  Geschichtsbaues  geliefert  hat  Obwohl  selbst  ein  An- 
hänger der  Theorie  sucht  der  VI  doch  ihre  schroffe  Einseitigkeit  zu  mildern. 
(Vgl.  hierüber  das  schon  JBG  12  Bemerkte.)80)  —  Neben  Hegel  und  den 
Ausläufern  seiner  Schule   tritt  Schelling81)  im  heutigen  Bewußtsein  bereits 


M.  5,00.  |[LCbl.  1898,  447.]|  —  15)  B.  Fetter,  Bousseau  n.  d.  deutsche  Geschichtsphi- 
losophie.  E.  Beitrag  i.  Gesch.  d.  dentiehen  Idealismus.  Stuttgart,  Göschen.  1890.  X, 
340  S.  M.  5,60.  |[DLZ.  1891,  1492  (Jodl);  LMerknrJg.  11,  No.  4  (Mahrenholta); 
A.  f.  n.  Sprachen  86,  112  (den.);  BLU.  1891,  12  (Groben);  PhilosMh.  28,  227  (Barth); 
LCB1.  1892,  110;  ZSW.  48,  S91.]|  —  16)  id.,  Arthur  Schopenhauer  u.  d.  Geschichts- 
wissenschaft: DZG.  S,  1890,  S.  48 — 64.  Im  wesentlichen  aufgenommen  in  d.  Vf.  Bousseau 
u.  a.  w.  —  17)  X  G-  Hauffe,  Herder  in  aeinen  Ideen  a.  Philo«,  d.  Gesch.  d.  Mensch- 
heit Borna-Leipaig,  Jahns*,  o.  J.  (1890.)  127  S.  M.  1,50.  |[B.  Melier:  LMerknr 
Jg.  11,  No.  llJI  Enthält  nur  e.  unverarbeitetea  Excerpt  ans  d.  'Ideen'.  —  18)  P.  Barth, 
D.  Geschichtsphilosophie  Hegels  u.  d.  Hegelianer  bis  auf  Marx  n.  Hartmann.  £.  kritischer 
Versuch.  Aach  als  Leipsiger  Habilitationsschr.  Leipaig,  Beialand.  1890.  149  S.  M.  8,00. 
|[LCB1.  1890, 1363;  JbbfNatökon.  55,  528  (Diehl);  DLZ.  1891,  700  (Bernheim);  JGVV. 
15,  1285  (Oldenberg);  BLU.  1890,  652  (Hermann);  Vjs.  I  wiss.  Philos.  14,  S71  (Selbst- 
•nscige-)]|  "~  19)  ?•  Weisengrün,  Verschiedene  GeecMchtsaafiassungen.  E.  Vortrag. 
Leipaig,  0.  Wiegend.  1890.  60  S.  M.  —,80.  |[BLU.  1890,  781  (Schultte.)]|  —  20) 
X  G-  Plechanoff,  (Ober  Tschernischewsky):  NZSt.  1890,  Aug.,  Sept  |[Jbb.  1  Nat- 
ökoa.  55,  524.] |  Stellt  d.  Fortbildung  d.  Feaerbach'schen  Geschichtstheorie  durch  d.  russi- 
schen Sozialisten  Tech.  dar.]|    —   21)  König  Maximilian  IL  t.  Bayern  a.  Schelling.    Brief- 


IV,38  {71.    Philosophie  a-  Methodologie.    (1890/1.)    Buchhoi». 

stark  zurück.  Charakteristisch  ftr  die  Anschatrangen  seiner  loteten  Epoche 
sind  einige  Betrachtangen  über  'Keime  künftiger  Entwicklangen'  and  ähn- 
liches, welche  sich  in  seinem  Briefwechsel  mit  König  Max  von  Baiern  finden. 
—  Der  historischen  Ideenlehre  Rankes  ist  ein  Kapitel  in  dem  unten  zn 
nennenden  Buche  von  Lorenz")  gewidmet  L.  wirft  dieser  Lehre  mystische 
Dunkelheit  des  Ausdrucks  und  logische  Anfechtbarkeit  vor,  kommt  aber 
schließlich  zu  dem  Resultat,  das  Übergreifen  idealistischer  Voraussetzungen 
in  die  reale  Entwicklung  sei  bei  Ranke  blofee  'Redeweise'  ohne  Bedeutung 
gewesen,  thats&chlich  habe  er  sich  mit  seinen  'konkreten  Ideen'  in  bewulstem 
Widerspruch  zu  den  metaphysischen  Abstraktionen  W.  v.  Humboldts  be- 
funden und  dem  naturwissenschaftlichen  Geiste  unserer  Zeit  unendlich  nahe 
gestanden.  Mit  Recht  hat  dem  gegenüber  Fester28)  betont,  dafis  sich  im 
Gegenteil  Ranke  und  Humboldt,  obwohl  der  eine  von  vorwiegend  theologi- 
schen, der  andere  von  vorwiegend  künstlerischen  Interessen  ausging,  in  ihrer 
Geschichtsauffassung  in  allen  wesentlichen  Punkten  begegneten.  Beide  suchten 
über  der  mechanischen  eine  geistige  Kausalität  innerhalb  des  geschichtlichen 
Verlaufe,  sie  fanden  dieselbe  in  den  Ideen,  den  'Richtungen'  (H.)  und  'Ten- 
denzen1 (R.),  welche  die  Zeitalter  beherrschen,  aber  sie  lösten  diese  treibenden 
Kräfte  der  historischen  Entwicklung  nicht  aus  der  Naturverbindung  der 
Kausalität  und  standen  somit  in  gleichmäßig  fundamentalem  Gegensatz  zu 
der  aprioristischen  Geschichtsphilosophie  Fichtes,  Schellings,  Hegels.94)  — 
Ebenfalls  Fester85)  verdanken  wir  endlich  den  Hinweis  auf  die,  übrigens 
sachlich  wertlose  Philosophie  der  Geschichte,  welche  das  Haupt  des  jungen 
Deutschlands  Gutzkow  im  Winter  1835  auf  36  in1  der  unfreiwilligen  Molk 
des  Gefängnisses  niederschrieb. 

Neue  Konstruktionen.**)  Den  Versuch  die  Philosophie  der  Kultur  auf 
einer  völlig  exakten  Grundlage  aufzubauen  unternimmt  Juris  eh.87)  Er 
glaubt  in  der  Verallgemeinerung  des  Bastiatschen  Kapitalgesetzes  auf  die 
Werterzeugung  überhaupt,  also  auch  auf  die  Erzeugung  geistiger  Güter, 
das  einfache  Mittel  gefunden  zu  haben,  um  absolute  Mafszahlen  für  die 
Höhenlage  der  Industrie,  der  Zivilisation,  der  Sittlichkeit  eines  Volkes  und 
des  ganzen  Menschengeschlechtes  herzustellen  und  mit  ihrer  Hülfe  das  Ent- 
wicklungsgesetz der  Kultur  abzuleiten  und  graphisch  zur  Anschauung  zu 
bringen.  An  der  Hand  dieser  Mafszahlen  wird  jeder  Staatsmann  sich  die 
einzuschlagende  Politik  mathematisch  konstruieren,  werden  wir  überhaupt 
künftige  Ereignisse  mit  Sicherheit  vorausberechnen  können.  'Die  einzige 
Schwierigkeit  dieser  überaus  schönen  und  heilverkündenden  Theorie,  sagt  der 
Vf.,  liegt  nur  in  der  Praxis  der  Beschaffung  der  richtigen  Mafszahlen'.  Wir 
fftrehten,  alle  statistischen  Gentralämter  der  Welt  werden  sie  uns  nicht  ver- 


▼echsel  herausgeg.  v.  L.  Trost  n.  Fr.  Leist  Stuttgart,  Cotta.  1890.  V,  284  S.  M.  6,00. 
|[LCB1.  1891,  36.] |  In  Betracht  kommen:  Anfragen  <L  Königs  v.  12.  Januar  u.  14.  April 
1852,  SO.  Nov.  185S,  Antworten  Schellings:  Beil.  3  u.  4,  Brief  v.  17.  Dez.  1858.  —  22) 
Unten  No.  65.  —  23)  R.  Fester,  Humboldts  u.  Bankes  Ideenlehre:  DZG.  6,  1891,  8.  235 
—56.  —  24)  X  L-  &  James,  Carlyle's  philosophy  of  hist.:  WestmJL  132,  1889,  S.  414 
— 28.  Sehr  elementar  u.  ohne  tiefere  Würdigung  d.  Bedeutung  Carlylea. —  25)  R.  Fester, 
E.  vergessene  Geschichtsphilosophie.  Z.  Gesch.  d.  jungen  Deutschlands.  (=  Sammlung  ge- 
meinteratändl.  wiasenschaftl.  Vorträge  herausgeg.  v.  Virchow  u.  Wattenbach.)  NF.  Heft  98. 
Hamburg,  Verlagsanstalt  1890.  38  S.  M.  —,80.  |[ZGORh.  5,  405.] |  —  26)  X  T. 
Chrzanowski,  Badania  z  histoyrosofii  Cz.  III.  («  Forschungen  a.  d.  Historiosophia.) 
41  8.  |[Kwart.  hist.  5,  678  (Korzon.)])  Über  1,  2  vgl.  JBG.  12.  —  27)  K. 
W.  Jurisch,  Grundlage  d.  Philosophie  d.  Kultur.    Mit  2  Tai.    Berlin,  0.  Hejmann's  Verl 


{71.    Philosophie  0.  Methodologie.    (1890/1.)    Bnchhola.  IV,39 

schaffen.  —  Vom  Standpunkt  des  positiven  Protestantismus  aus  liefert 
Kneisel28)  eine  Geschichtsphilosophie  im  Umrifs,  die  trotz  ihrer  populären 
Form  und  apologetischen  Tendenz  nicht  in  den  Fehler  verfällt  in  aufdring- 
licher Weise  den  Finger  Gottes  hei  jeder  einzelnen  Wendwig  der  Geschichte 
aufzuzeigen  sondern  sich  begnügt  in  Bankischem  Geiste,  Ter  die  Auffassung 
wesentlich  bestimmt  hat,  an  einer  allgemeinen  göttlichen  Leitung  der  mensch- 
lichen Dinge  festzuhalten. 

Ziele  und  Aufgaben  der  Geschichtswissenschaft.*9-*1)  Es 
war  vorauszusehen,  dafs  Dietrich  Schäfer88)  auf  Gotheins  Kritik  mit  einer 
Antikritik  antworten  werde.  Den  schwachen  Punkt  der  Gotheinschen  Aus- 
fuhrungen hat  er  sich  nicht  entgehen  lassen  und  mit  Recht  die  Gegenüber- 
stellung von  politischer  und  Kulturgeschichte  als  zwei  verschiedener  Wissen- 
schaften mit  abweichenden  Methoden  zurückgewiesen.  Aber  wie  sehr  man 
ihm  beistimmen  wird,  wenn  er  sagt,  'dafs  die  Geschichte  richtig  aufgefafst 
Kulturgeschichte  ist  und  dafs  Kulturgeschichte  .  .  .  nichts  anderes  sein  kann 
als  die  richtig  aufgefafste  Geschichte',  so  wenig  ist  es  ihm  gelungen  in  der 
eigentlichen  Kernfrage  des  Streites  seines  Gregners  Herr  zu  werden.  Den 
Satz  Gotheins,  dafs  das  geschichtliche  Leben  grofser  und  wichtiger  Epochen 
von  ganz  anderen  als  politischen  Triebkräften  in  Bewegung  gesetzt  worden 
ist,  hat  er  nicht  widerlegt  Wenn  er  den  Staat  für  das  'Herz1  aller  Kultur 
erklärt,  so  verdient  dem  gegenüber  auch  Pöhlmanns")  treffende  Bemerkung 
angeführt  zu  werden,  dafs  neben  dem  Staat  stets  und  überall  der  Organismus 
der  Gesellschaft  als  gleichwertiger,  häufig  überragender  Factor  der  Kultur- 
entwicklung in  Rechnung  zu  ziehen  ist.  Von  Historikern  haben  sich  neuer- 
dings v.  d.  Kopp54)  und  v.  Below95)  in  Rezensionen  auf  Schäfers  Seite 
gestellt.  Letzterer  will  die  Ideengeschichte  den  Geschichtsphilosophen  als 
Arbeitsfeld  überweisen,  eine  wie  uns  dünkt  undurchführbare  Scheidung,  welche 
die  Arbeit  des  Historikers  ihres  besten  und  tiefsten  Inhalts  berauben  würde. 
—  Interessante  Gesichtspunkte  bietet  die  Rede  ten  Brinks86)  über  die 
Aufgabe  der  Literaturgeschichte.  Sie  hat  eine  ausführliche  Kritik  von 
Wetz87)  gefunden,  der  in  der  literarhistorischen  Arbeit  'weit  mehr  ein 
ästhetisch-psychologisches  als  ein  historisch-philologisches  Problem'  erblickt, 
was  kaum  auf  allgemeine  Zustimmung  wird  rechnen  können. 

Die  Lehre  von  der  Gesellschaft  und  vom  Staat  als  den 
Trägern   geschichtlichen  Lebens.*7*)****9)     Seine   Bemerkungen   zu 


1890.  76  3.  M.  2,00.  —  28)  B.  Kneiael,  D.  Weltgeach.  e.  Zufall?  £.  Wort  an  d. Ge- 
bildeten d.  deutschen  Volkes.  Berlin,  Weidmann,  in,  164  S.  M.  2,00.  |[LCB1.  1891, 
1148;  ThLBl.  91,  140;  ThLZ.  16,  466  (Härtung) ]|  —  29)  X  F.  Stieve,  Herzog 
MaTimiliftn  y.  Baiern  u.  d.  Kaiserkrone:  DZG.  6,  S.  40—77.  Betont  einleitend  (S.  40/3) 
d.  Notwendigkeit  e.  empiriach-natorwisaenachaftlichen  Forschungsreise,  d.  er  d.  quellenmäfsig- 
statistischen  n.  d.  konstruierenden  Geschichtsschreibung  gegenüberstellt  —  30)X^.  Groth, 
Kultuxgesch-  u.  Litteratnrgesch. :  Grenab.  49,  3,  1890,  S.  540—61.  Populäre  Ausführungen 
über  d.  gegenseitige  Abhängigkeitsverhältnis  beider  Wissenschaften.  —  31)  X  G.  Stein- 
hausen,  D.  Kulturgesch.  u.  d.  deutschen  Universitäten:  Gegenw.  39,  S.  322/4.  —  32)  D. 
Schäfer,  Gesch.  u.  Kulturgesch.  £.  Erwiderung.  Jena,  Fischer.  1891.  70  S.  M.  1,60. 
|[Jbb.  t  Nat  ök.  58,  132  (y.  d.  Kopp);  GGA.  1892,  280—96  (▼.  Below).]|  —  33)  B. 
Pöhlmann,  Z.  Beurteilung  Grotes  u.  s.  griech.  Gesch.:  DZG.  3,  1890,  S.  1— 27.  —  34*35) 
s.  ob.  zu  No.  32.  —  36)  Bh.  Ten  Brink,  Über  d.  Aufgabe  d.  Litteratnrgesch.  Rektorate« 
Rode,  geh.  am  1.  Kai  1890.  Strafsburg,  Heitz.  28  S.  M.  0,60.  |[JB.  german.  Philol.  13, 
39  (Dieter).]|  —  37)  W.  Wetz,  Über  Litteratnrgesch.  E.  Kritik  t.  ten  Brink'a  Bede. 
Worms,  Beils.  82  S.  |[Prfs.  Jbb.  68,  583  (0.  Harnack);  JBgerm.  Philol.  13,  89  (Dieter).]| 
—  37«)  Tgl.  §  1.  —  38)  X  H.  Lietz,  D.  Probleme  im  Begriff  d.  Gesellschaft  bei  Auguste 


IY,40     '  {71.    Philosophie  u.  Methodologie.    (1890/1.)    Buchhol  *, 

sozialethischen  Problemen  (vgl.  JBG.  12)  hat  Bimmel40)  zu  einem  System 
ausgebaut,  das  er  auf  den  Begriff  der  Differenzierung  gründet  Dieser  Begriff 
ergiebt  sich  ihm  als  der  Ausdruck  für  ein  soziologisches  Phänomen,  das  ans 
der  Wirkung  rea^r  elementarer  Kräfte  hervorgeht,  sich  vor  allem  in  der 
Herausbildung  der  verantwortlichen  Einzelpersönlichkeit  aus  der  uradtiichen 
Kollektiwerantwortlichkeit  äufsert  und  im  letzten  Grunde  auch  das  Prinzip 
der  Kraftersparnis  und  Arbeitsteilung  in  sich  schliefst  Zahlreiche  und  treffende 
historische  Exemplifikationen  zeichnen  auch  diese  Arbeit  Simmels  aus.  Besondere 
Beachtung  verdient  die  erkenntnistheoretische  Einleitung,  welche  den  Begriff  des 
Gesetzes  nun  auch  vom  soziologischen  Gebiete  ausschliefst  und  den  'durch 
seine  Kompliziertheit  jeder  exakten  Berechnung  widerstrebenden  Charakter 
des  sozialen  Materials*  hervorhebt  —  Einen  weiteren  Beitrag  zur  sozialen 
Psychologie  liefert  Tarde,41)  der  die  soziale  Gestaltungskraft  der  Nach- 
ahmung sehr  energisch,  allerdings  nicht  ohne  Einseitigkeiten  und  Über- 
treibungen betont  und  ihren  einzelnen  Formen  auf  dem  Gebiete  der  Religion, 
des  staatlichen  Lebens,  der  geistigen  und  äufseren  Bedurfhisse  mit  psycho- 
logischen Takt  und  guter  historischer  Kenntnis  nachgeht  Die  soziale  Nach- 
ahmung erscheint  ihm  als  eine  Art  Somnambulismus  oder  Hypnotismss, 
welcher  ganze  Gruppen  ergreift  und  ihnen  den  uniformen  Charakter  aufprägt 
—  Im  Sinne  Bachofens  und  Morgans,41)  dessen  Werk  nunmehr  auch  in 
deutscher  Übersetzung  vorliegt,  trägt  der  Russe  Kovalevski;4*)  die  Theorie 
vom  mutterrechtlichen  Ursprung  der  Familie  vor.  —  Nach  Ratzel44)  weist 
die  Menschheit  entsprechend  ihrer  geringen  geschichtlichen  Tiefe  d.  h.  ihrem 
geringen  Zurückreichen  in  die  Vergangenheit  nur  Unterschiede  von  geschicht- 
lichem und  sozialen  Ursprung  auf.  An  ihrer  Einheit  ist  nicht  zu  zweifeln. 
Die  ältere  scholastische  Staatslehre  des  Thomas  ist  von  Anton ia des46) 
behandelt,  die  Lehre  der  neuscholastischen  d.  h.  der  heutigen  katholischen 
Rechtsschule46)  hat  der  Jesuit  Costa-Rosetti47)  fibersichtlich  dargestellt 
Auch  Franz  von  Baaders  Anschauungen  über  Staat  und  Gesellschaft  haben 
in  einer  systematisch  geordneten  Exzerptensammlung  aus  seinen  Werken  eine 
brauchbare  Zusammenfassung  gefunden.48)  —  Die  allgemeinen   Grundfragen 


Comte.  Jenaer  Dias.  Leipaig,  Fock.  1891.  —  39)  X  *.  Penisen,  System  der  Ettuk 
mit  6.  Umrifs  d.  Staats-  n.  Gesellschaftslehre.  I.  Torb.  Aufl.  Berlin,  Harte.  XVI,  907  & 
M.  11,00.  Ober  d.  erste  Aufl.  e.  JBG.  12.  Weitere  Besensionen  d.  1.  Aufl.:  ZSW.  48, 
108/6  (SchSffle);  Philo«.  Monatshefte  26,  408  (Ziegler);  Philo».  Jh.  8  (Gut beriet); 
DLZ.  12,  1796.  —  40)  G.  Bimmel,  Über  soeiale  Differeiiaierung.  Soziologische  n.  psycho- 
logische Untersuchungen.  (=  Staats»  u.  sosialwissensohafüiche  Forschungen,  hrsg.  t.  8ehmoDer 
10,  Heft  1.)  Leipzig ,  Doncker  &  Hbl.  1890.  VII,  147  S.  IL  8,00.  |[JGV V.  16,  290 
(Boehmert);  Grensb.  50  8, 527;  DLZ.  13, 115  (Jodl).  Vgl.  JBG.  18  §  42.  —  41)  G.  Tarde, La» 
lois  de  l'imitation.  titude  sociologique.  Paris,  Aloen.  1890.  482  S.  |[Zs.  t  Psychologie  2, 141 
(Simmel).  —  42)  L.  H.  Morgan,  D.  Urgesellschaft  Untersuchungen  Über  d.  Fortschritt 
d.  Menschen  aus  d.  Wildheit  durch  d.  Barbarei  e.  Zivilisation.  Aus  d.  BngL  t.  W.  Biehhoft 
Stuttg.,  Diets.  XII,  480  S.  —  48)  M.  Kovaleyski,  Tableau  des  origines  et  de  rerolutka 
de  la  famüle  et  de  la  proprio.  Paris,  Alcan.  1890.  202  S.  |[BQH.  98,  646  (BernonU| 
—  44)  F.  Rätsel,  D.  anthropogeographischen  Begriffe:  geschichtliche  Tiefe  u.  Tide  i 
Menschheit:  BVGWLeipsig  41,  S.  801—24.  —  45)  B.  Antoniades,  Sntatehung  u.  Ver- 
fassung d.  Staates  nach  Thomas  ron  Aquino.  Vgl.  JBG.  18,  2,  248.  —  46)  X  V.  Cathrein, 
Moralphilosophie.  E.  wissenschaftliche  Darlegung  d.  sittlichen,  einschliefslich  d.  Beehts- 
.  Ordnung.  Bd.  2.  Besondere  Moralphilosophie.  Freiburg  L  Br.,  Herder.  XIV,  688  S. 
M.  9,00.  |[LCbl.  1892,  855.]]  Bechtsphüosophen  t.  kathoL  Standpunkt  —  47)  J.  Costa- 
Bosetti,  (S.  J.),  Die  Staatslehre  der  christlichen  Philosophie.  Fulda,  Aktiendroekerei 
III,  91  S.  M.  1,50.  |[8tMBC0.  11,  708  (Kura).]|  8.-A.  aus  d.  philo*.  Jbb.  d.  Gor» 
Gesellsch.  1888—90.  —  48)  J.  Ciaassen,  Frs.  r.  Baaders  Gedanken  über  Staat  u.  Gesell- 


§71.    Philosophie  n.  Methodologie.    (1890/1.)    Buehholz.  IY,41 

der  modernen  Politik  behandelt  Funk-Brentano.4*)  Auf  dem  Boden  eines 
gemäßigten  Individualismus  steht  die  umfassend  angelegte  Staatslehre  von 
Sidgwick60):  ihr  Staatsideal  ist  eine  Demokratie  mit  gewissen  aristokratischen 
Institutionen.61*68)  Kritische  Einzeluntersuchungen  liefern  Lingg68)  und 
Held.64)  Jener  setzt  sich  mit  den  bestehenden  Staatstheorien  auseinander, 
dieser  lehnt  die  Auffassung  des  Staates  als  eines  wesenlosen  Abstraktums  ab 
und  betont,  dafa  die  Staatsidee  nur  in  den  Individuen  zur  Erscheinung 
kommt.  Andere  z.  Teil  sehr  umfangreiche  Spezialarbeiter6-68)  beschäftigen 
sich  mit  der  Idee  der  Freiheit,  des  Fortschritts,  dem  Becht  des  Individuums 
gegenüber  dem  Staat  und  dem  vielbehandelten  Verhältnis  von  Politik  und 
Geschichte.  —  Seinen  Studien  Aber  den  G&sarismus  und  die  absolute 
Monarchie  fügt  Röscher69)  jetzt  auch  eine  Naturlehre  der  Demokratie  hinzu. 
Die  Übersichtliche  Gruppierung  eines  reichen  historischen  Materials  erschliefet 
eine  Reihe  interessanter  Analogien,  doch  erregt  die  Abwesenheit  des  Ent- 
wicklungggedankens  und  das  Subsummieren  ganz  verschiedenartiger  historischer 
Erscheinungen  unter  dieselbe  verfassungsrechtliche  Kategorie  Bedenken.  — 
Fast  mehr  den  Charakter  einer  allgemeinen  geschichtsphilosophischen  Über- 
schau trägt  die  letzte  Gabe,  welche  wir  Gregorovius60)  verdanken.  Sie 
verfolgt  in  groben  Zügen  den  Einheitsgedanken  der  Menschheit  in  seiner 
politischen,  religiösen  und  kulturellen  Ausprägung  von  der  ersten  Ausbildung 
der  Idee  des  Weltreichs  und  der  Weltreligion  im  Orient  bis  zu  der  ideellen 
Kultureinheit  unseres  national  gerichteten  Zeitalters»  Als  Gesetz  der  mensch- 
lichen Entwicklung  erscheint  hier  das  Fortschreiten  zu  immer  gröberen  Ver- 
bindungen der  Erdenvölker. 

Methode  der  Geschichtswissenschaft.*1-*1)   Fast  auf  alle  Fragen 
sowohl    der  Philosophie  wie  der  Methodologie  der  Geschichte  greift  das  all- 


§chaft,  BerolntLon  u.  Beform.  Gütersloh,  Bertelsmann.  88  8.  M.  1,00.  —  49)  T.  Funck- 
Brentano,  Lee  sciences  humaines:  La  politiqne.  principe»,  critiquee,  reformee.  t  1. 
Laral,  Jamin.  267  8.  —  50)  H.  Sidgwick,  The  Clements  of  politica.  London, 
Macrnillan.  644  S.  14  ah,  |[Edinb.  B.  175,  84;  Ath.  No.  3353;  Academy  1014  (A. 
W.  Bonn).  -  51)  X  X  A.  Spencer,  Principlee  of  ethies.  4.  Inatice.  London,  Wil- 
liimi  &  N.  M.  8,00.  | [Nation  9,  304  (Gaupp).]|  —  52)  X  a  Henachel,  Allgemeine 
Staatslehre   a.    JBG.    13,    2,    349.     |[DLZ.    IS,    854.] |     Trigt   kompilatorischen  Charakter. 

—  53)  Em.  Lingg,  Empirische  Untersuchungen  i.  allgemeinen  Staatalehre.  Wien,  Holder. 
XV,  286  S.  M.  6,00.  |[CB1.  f.  Bechtawiaaenaeh.  9,  375  (Bedlioh);  Krit  Vja.  1 
Geaetzg.  14,  256  (Dyroff).  —  54)  J.  t.  Held,  Studie  über  daa  aogenannte  Staataabatractum : 
VVPK.  29,  1892,  8.  1—15.  —  55)  X  E.  Oenni,  Della  liberta  conaiderata  in  ae  ateasa, 
in  relaz.  al  diritto,  alla  atoria  etc.  NapolL  589  8.  M.  7,00.  —  56)  X  <*•  Carle,  Bei 
progreaao  formatifo  dello  atato  moderno:  Atti  d.  aoc  di  Torino  26,  8.  313 — 80.  —  57)  X 
Ch.  Beadant,  Le  droit  individ.  et  l'Ätat  Paria,  Rousseau.  288  8.  |[B.  de  droit  intern. 
23,  319  (ran  der  Beat)  —  58)  X  0.  Albieini,  Politica  e  atoria  (mit  2  Tafeln).  Bo- 
logna, Zanichelli.  672  8.  5L-  59)  W.  Boaoher,  Umriaae  a.  Katarlehre  d.  Demokratie: 
Abh.  GW.  Leipzig?»  n,  1890,  8.  649—796.     Aach  separat    Leipaig,  Hinel  148  8.  (6M.) 

—  YgL  anch  JBG.  13.  —  60)  F.  Gregoroyiaa,  D.  groben  Monarchien  oder  d.  Welt- 
reiche in  d.  Gesch.  Festrede  geh.  i.  d.  öffentl.  Sitzung  d.  k.  b.  Akad.  d.  Wies,  au  Manchen 
am  15.  Not.  1890.  Manchen,  Franz'  Vrl.  1890.  gr.  4°.  26  8.  M.  0,80.  |[Gegenw.  39, 
345.]|  Aach  AZgB.  1890  No.  819—20.  —  61) X^.  Bernheim,  Lehrbach  d.  historischen 
Methode.  Leipaig,  Duncker  &  H.  1890.  XI,  580  8.  M.  10,00.  |[0eatr.  0B1.  8  No.  1 
(Pastor);  GGA.  1892,  280—96  (t.  Below:  wendet  sich  besonders  gegen  d.  Ausführungen 
B's.  Aber  d.  Entwicklung  d.  historischen  Forschung.)  Titelauflage.  —  62)  XO.  Tommasini, 
Origini  e  ricende  del  metodo  acientiflco  nella  atoria.  (=  Tommasini,  acritti  72 — 103.)  — 
63)  Xtf-Forn*lli>  u  metodo  eritico  nella  atoria,  8.-A.  aus:  Bibl.  delle  aeuole  italiane. 
Verona,  Tedeachi.  1890.  26  8.  —  64)  X  H.  Yoltz,  Über  d.  historische  Kritik  d.  17. 
u.  18.  Jh.    in  Frankreich   und   über  ihre  Bedeutung   für  d.  fortschreitende  Entwicklung  der 


IV,42  §71-    Philosophie  a.  Methodologie.    (1890/1.)    Bachhol*. 

seitig  anregende  und  gedankenreiche  Bnch  von  Lorenz66)  hinüber,  seinen 
Schwerpunkt  aber  findet  es  auf  der  methodologischen  Seite.  Man  kennt  die 
Ideen  von  L.  nach  dieser  Richtung.  Sie  suchen  in  dem  vorliegenden  Werk 
ihre  tiefere  Begründung  und  ihren  systematischen  Ausbau,  vor  allem  ihre 
Anknüpfung  an  die  Bankesche  Auffassung.  Bef.  vermag  nicht  zuzugeben,  dafs 
der  Versuch  dieser  Anknüpfung  gelungen  sei.  Schon  oben  wurde  darauf 
hingewiesen,  dafs  die  Ideenlehre  Bankes  von  L.  nicht  richtig  interpretiert  sei 
Das  Gleiche  gilt  von  der  Bankeschen  Kritik,  die  L*,  indem  er  den  fundamen- 
talen Gegensatz  zwischen  rationalistischer  und  genetischer  Kritik  gänzlich 
ignoriert,  in  der  vollkommenen  und  genialen  Anwendung  dessen  aufgehen 
lftfst,  was  der  gesunde  Menschenverstand  von  jeher  geübt  habe.  Dafs  damit 
Bankes  kritische  Leistung  erschöpfend  gewürdigt  sei,  wird  wohl  niemand  be- 
haupten. Ebensowenig  überzeugend  ist  die  weitere  These,  dafe  die  Lorenzische 
Generationenlehre  die  blofee  und  konsequente  Ausführung  Rankescher  Ideen 
sei.  Der  Versuch  aber,  den  L.  hier  erstmalig  unternimmt,  das,  was  er  bisher 
als  Theorie  vorgetragen,  nun  auch  praktisch  durchzuführen  und  das  flutende 
Leben  der  Geschichte  in  sein  enges  Generationenschema  zu  pressen,  liefert 
—  trotz  so  vieler  feinen  Bemerkungen  im  einzelnen  —  im  ganzen  doch  nur 
den  negativen  Beweis,  dafs  man  besser  thut  statt  nach  vielen  kleinen  nach 
wenigen  groben  und  weitgesteckten  Marksteinen  zu  scheiden,  da  hierbei  die 
bei  aller  Periodisierung  unvermeidlichen  Willkürlichkeiten  weniger  fohlbar 
werden.  Nur  in  einem  wichtigen  Punkte  weife  sich  Ret  wenigstens  praktisch 
mit  dem  Vf.  auf  gleichem  Boden :  in  dem  Urteil  über  den  handwerksmäßigen 
Betrieb  der  historischen  Kritik,  über  den  besonders  bei  Anfängern  hervor- 
tretenden kritischen  Dünkel  'auf  eine  gewisse  Fingerfertigkeit  in  Handgriffen 
der  bescheidensten  Art',  über  das  Verkennen  der  'Grenzen,  die  dem  kritischen 
Verstände  angewiesen  sind',  über  den  'Formalismus',  der  über  die  Quellen 
nicht  hinauskommt  und  für  die  sachliche  Motivierung  der  berichteten  That- 
sachen  kein  Verständnis  zeigt.  Sind  diese  Vorwürfe  auch  in  ihrer  Allgemein- 
heit ungerecht,  so  wird  doch  kein  Kundiger  leugnen,  dafs  sie  die  dem 
heutigen  Betriebe  anhaftenden  Auswüchse  mit  überlegenem  Humor  zu  treffen 
wissen.  Der  Fehler  ist  nur,  dafs  sie  sich  statt  einzig  gegen  die  unberufenen 
Hände,  welche  das  methodische  Instrument  nicht  zu  handhaben  wissen,  gegen 
die  kritische  Methode  selbst  wenden,  in  deren  Besitz  wir  gewifs  kein  totes 
Heiligtum  verehren,  die  uns  aber  der  naturgemäße  und  unverlierbare  Ausdruck 
unserer  genetischen  Welt-  und  Geschichtsauffassung  selbst  ist.  Dafs  diese 
Methode  sich  nicht  wesentlich  von  derjenigen  unterscheide,  die  zu  den  Zeiten 
des  h.  Augustinus  geübt  wurde,  und  aller  kritische  Fortschritt  nur  auf  der 
Vervollkommnung  der  Hilfswissenschaften  und  der  Vermehrung  der  Biblio- 
theken beruhe,  ist  eine  der  ungeheuersten  Übertreibungen,  welche  je  aus  der 
Feder  eines  gescheiten  Mannes  geflossen  sind. 

Innerhalb  der  einer  akademischen  Bede  gezogenen  Grenzen  bietet 
Bogge66)  eine  sehr  ansprechende  Übersicht  über  die  historische  Methodologie. 
Ebenfalls   in   einer  akademischen  Bede  handelt  Kolde67)  über  das  Problem 


historischen  Kritik.  Progr.  d.  Ober-Bealschule.  Köln.  1890.  4°.  10  S.  Wertlos.  — 
65)  0.  Lorenz,  D.  Geschichtswissenschaft  in  ihren  Hauptrichtnngen  n.  Aufgaben  kritisch 
erörtert  T.  2.  (=  Leopold  Ton  Bänke,  d.  Generationenlehre  n.  d.  Geschichtsunterricht) 
Berlin,  Hertz.  XII,  416  S.  M.  8,00.  |[Grensboten  50,  2  182/9;  BBs.  70,  157.]|  —  66) 
H.  G.  Bogge,  (Prof.  a.  d.  Uni?.  Amsterdam),  De  wetenschap  des  gescitiiedenia  en  hare 
methode.     [Akademische  Antrittsrede].    Amsterdam,  Bogge.     1890.    42  S.    fl.  0,50.  —  67) 


$71.    Philosophie  n.  Methodologie.    (1890/1.)    Buchholi.  IV, 43 

der  historischen  Erkenntnis.  Die  persönliche  Polemik  mit  Harnack,  welche 
sich  daran  geknüpft  hat,  berührt  ans  nicht  Sachlich  kann  man  es  nur  mit 
Zustimmung  begrüben,  wenn  hier  einmal  wieder  energisch  und  nüchtern  auf 
die  Schranken  unseres  historischen  Erkennens  hingewiesen  und  die  Forderung 
aufgestellt  wird,  daüs  der  Historiker  statt  subjektive  Konstruktionen  für  Ge- 
schichte auszugeben,  es  stets  durchfühlen  lasse,  wo  sein  positives  Wissen 
anfhftrt  and  die  auf  dem  Wege  des  Schlusses  gewonnene  Intuition  beginnt 
—  Für  die  Berechtigung  dieser  Anschauung  von  der  Bedingtheit  unserer 
historischen  Erkenntnis  bringt  Harnack68)  selbst  reiches  Material  bei  in 
einem  feinsinnigen  Vortrag  über  den  legendarischen  Charakter  aller  Geschichts- 
schreibung. Er  fafst  die  Legende  im  weitesten  Sinne  als  die  bald  naive,  bald 
tendenziöse  Umbildung  des  thatsftchlichen  Geschichtsverlaufs  durch  den  Dar- 
steller. Die  Legende  reflektiert  den  Eindruck,  den  Anteil  und  die  Über- 
zeugung des  Erzählers,  sie  ist  mit  einem  Wort  'die  Beurteilung  der  Ge- 
schichte in  der  Form  der  Geschichtserzählung'.  Insofern  sind  wir  alle  an 
der  Herstellung  der  Legende  beteiligt,  hat  jene  Forderung  Thatsachen  und 
Urteile  zu  scheiden  nur  die  Bedeutung  der  Aufstellung  eines  idealen  Zieles, 
dem  wir  annähernd  nahe  zu  kommen,  das  wir  aber  nie  zu  erreichen  ver- 
mögen. Sehr  schön  zeigt  nun  aber  des  weiteren  H.,  wie  die  Legende,  indem 
sie  den  Eindruck  des  groben  Ereignisses,  der  großen  Persönlichkeit  wieder- 
spiegelt, auch  ihrerseits  wertvolle  Geschichtsquelle  werden  kann.  —  Gegen 
die  Übertragung  historischer  Gesichtspunkte  und  historischer  Methode  auf  die 
Behandlung  der  ethnologischen  Probleme  polemisiert  Achelis.69)  Nach  ihm 
ist  die  naturwissenschaftliche  Methode,  welche  Ort  und  Zeit  völlig  ignoriert, 
die  einzig  zulässige  der  Ethnologie.70-71) 

Methodische  Einzelfragen.79''19)  Die  Verwendung  des  urkundlichen 
Materials  für  die  politische  Geschichte  des  MA.  legt  Kehr74)  an  den  Urkk. 
Ottos  IQ.  instruktiv  dar. 

Historisches  Studium.  Ober  das  Geschichtsstudium  im  engeren 
Sinne  liegt,  soweit  Rf.  feststellen  konnte,  keine  wichtigere  Arbeit  vor.76) 
Dagegen  sei  auf  die  anregende  und  beherzigenswerte  Schrift  Schmarsows76) 
verwiesen,  welche  das  kunsthistorische  Nachbargebiet  behandelt. 

Schulunterricht.  Die  Fragen  des  geschichtlichen  Unterrichts  auf 
höheren  Schulen  haben  in  letzter  Zeit  auch  über  den  Bereich  der  päda- 
gogischen Fachkreise  hinaus  so  lebhafte  Teilnahme  gefunden,  dafs  wir  es 
nicht  umgehen  können  eine  Auswahl  der  wichtigeren  Schriften,  welche  sich 
mit  dem  Gegenstande  beschäftigt  haben,  auch  hier  zu  verzeichnen.   Im  übrigen 


Th.  Kolde,  Hiator.  Erkennen  u.  Objectiyitat  d.  Geschichtsschreibers,  b.  JBO.  13.  Erlügen, 
(Blaaing).  1890.  gr.4°.  22  8.  M.  0,80.  |[ThLZ.  1890,  641  (Ad.  Harnack),  Erwiderung  Kolde« 
ebd.  1891,  53;  TfcLBL  1891,  139  (V.  Schnitze);  HJb.  12,  402;  BLZ.  12,  1838,  (Klebs).]| 
2.  Abdruck:  Leipzig  Deichert  1891.  8°.  37  8.  M.  0,60.  —  68)  Ad.  Harnack,  Legenden  alt 
Gesohichtaquelien.  E.  populärer  Vortrag:  PrJbb.  65,  1890,  S.  249—65.  —  69) Th.  Achelia, 
Ethnologie  u.  Gesch.:  Ausland  63,  1890  8.  548—52,  566—70.  —  70)  X  K.  Hauaer, 
Über  d.  Methode  d.  Urgeachichtaforachung:  Carinthia  80,  8.  31/5.  —  71)  X  G.  Schult- 
heis, Anthropologische  Geschichts-Philosophie:  Gegenw.  40,  1891,  8.  323/7.  —  72)  X  H. 
Moni,  Über  e.  Grundsatz  bei  d.  Benutzung  v.  Hss.:  Bll.  Bayr.  Gymn.  26.  —  73)  X  Ver- 
wertung d.  Kirchenbücher  für  d.  Geschichtsforschung:  KBGV.  39,  8.  64.  —  74)  Kehr, 
Otto  III. :  HZ.  66,  8.  385—443.  —  75)  X  M.  Schwann,  Über  d.  Methode  d.  Ge- 
schichtastttdiums:  Gesellschaft  8,  8.  67  —  83.  —  76)  A.  Schmarsow,  D.  Kunstgesch.  an 
unseren  Hochschulen.     Berlin,  G.  Reimer.     III,  120  S.     M.  2,40.     |[NatZg.    1891  No.  617 


IV,44  ♦ 7t.    Philosophie  «.  Methodologie.    (1890/1.)    Biehhols. 

verweisen  wir  hinsichtlich  des  technischen  Details  auch  diesmal  auf  dea  schon 
früher  angefahrten  fachmännischen  Bericht77) 

Das  erhöhte  Interesse  an  diesen  Fragen  steht  in  engstem  Zusammen- 
hange mit  dem  Ansturm  gegen  die  Vorherrschaft  der  klassischen  Stadien  auf 
der  Schule,  den  wir  neuerdings  erlebt  haben.  Auf  dem  Gebiet  des  Geschichts- 
unterrichts ist  das  Ziel  dieser  Bewegung  Zurttckdrftngong  der  alten  Ge- 
schichte im  Lehrplan  so  Gunsten  der  neueren,  speziell  der  deutschen.  Hstte 
Treitschke78)  noch  wenige  Wochen  vorher  eindringlich  die  Traditionen 
des  alten  klassischen  Gymnasiums  gegenüber  den  neueren  Bestrebungen  in 
Schutz  genommen  und  speziell  davor  gewarnt,  den  Schwerpunkt  des  geschicht- 
lichen Unterrichts  in  die  neue  und  neueste  Zeit  zu  legen,  so  ging  die  De- 
zember-Konferenz79) des  Jahres  1890  bewufat  darauf  hinaus  den  Unter- 
richt statt  auf  klassischer  auf  nationaler  Basis  aufzubauen  und  fttr  vermehrte 
Behandlung  der  deutschen  Geschichte  durch  wesentliche  Einschränkung  der 
alten  den  nötigen  Baum  zu  schaffen.  Einen  warmen  Fürsprecher  haben 
diese  Tendenzen  u.  a.  an  Ottokar  Lorenz80*81)  gefunden.  Von  dem  (u.  £. 
sehr  anfechtbaren)  Satze  ausgehend,  dafs  es  sich  beim  Geschichtsunterricht 
in  erster  Linie  um  ein  dem  Staat  unentbehrliches  Mittel  handle  eine  möglichst 
grobe  Zahl  seiner  Angehörigen  zur  Anerkennung  der  historischen  Grundlagen 
seines  Daseins  zu  bestimmen,  kommt  er  zu  der  Folgerung,  der  Unterricht 
müsse  sich  möglichst  früh  auf  deutsche  Geschichte  und  zwar  auf  die  Erleb- 
nisse der  jüngsten  Generationen  beziehen,  wenn  man  das  spezifische  historische 
Bewußtsein  der  Nation  heben  wolle,  erst  auf  der  Oberstufe  sei  allgemeine 
Geschichte  im  Znsammenhang  zu  lehren.  Das  beste  Hilfsmittel  des  Unter- 
richts aber  bilde  auf  allen  Stufen  das  Operieren  mit  genealogischen  Tafeln, 
die  richtig  benutzt  den  historischen  Überblick  ungemein  erleichtern,  ohne 
das  GedAchtnis  zu  belasten.  Eine  ganz  vorzügliche  Grundlage  für  diene  bei 
uns  in  der  That  stark  vernachlässigte  Seite  des  Unterrichts  bietet  Lorenz8*) 
selbst  in  seinem  meisterhaft  ausgewählten  und  zusammengestellten  kleinen 
genealogischen  Atlas,  für  den  ihm  auch  diejenigen  dankbar  sein  werden,  die 
in  seiner  Generationenlehre  nicht  die  Wissenschaft  der  Zukunft  erblicken.  Zu 
erwähnen  ist  hier  ferner  ein  Aufsatz,  in  dem  Lorenz88)  für  den  künftigen 
Lehrer  des  so  umgestalteten  Geschichtsunterrichts  eine  weniger  philologische 
und  mehr  staatswissenschaftliche  Vorbildung  verlangt,  eine  Forderung,  der 
Baldamus84)  mit  dem  Bemerken  beitritt,  dato  diese  Vorbildung  bereits  beute 
im  Besitz  nicht  weniger  unter  den  jüngeren  Geschichtslehrern  sei  —  Die 
praktischen  Konsequenzen  aber  aus  den  auf  der  Konferenz  hervorgetretenen  An- 
schauungen zog  das  für  untere  Klassen  bestimmte  Lehrbuch  von  Stenzler 
\l  a.86)    Hier  ward  an  das  unmittelbar  Gegebene  angeknüpft  und  die  deutsche 


(Grimm);  Grensb.  50,  4,  449  (Lange);  GGA.  1899,  1  (Dehio).  —  77)  R.  Schmiele, 
JBScholwesen  5, 1890,  VIII,  8. 1—60;  6,  1891,  (unter  d.  Presse).  —  78)  H.  von  Treitschke, 
D.  Zukunft  d.  deutschen  Gymnasiums.  9.  AufL  Leipeig.  1890.  81  &  IL  1,90.  |[DLZ. 
1891,  812.]  |  Abdruck  tu  FrJbb.  1884  mit  einem  Nachworte  Tom  10.  Sept.  1890.  —  79) 
Verhandlungen  über  Fragen  den  höheren  Unterrichte,  Berlin  4. — 17.  Den.  1890.  Im 
Auftrag  d.  Hinkten  d.  geistl.  Angelegenheiten  hng.  Berlin,  Herta.  —  80)  s.  oben 
No.  65.  —  81)  X  0.  Lorens,  Geschichteonterricht  auf  höheren  8ohnlea:  NatZg.  iem 
9.  Mai  1891,  (No.  979.)  Erwiderung  avf  eine  Kritik:  NatZg.  vom  15.  ApriL  —  82) 
id.,  Genealogischer  Hand-  n.  Schulatlas.  Berlin,  Herta.  1899.  VIII,  49  8.  Text  a. 
S9  Tafeln.  M.  3,00.  —  83)  id.,  D.  ankttnfUge  Unterrieht  in  d.  neuesten  Gesch.:  Grensb. 
50,  9,  1891,  S.  508—99.  —  84)  A.  Baldamus,  Nochmals  der  Unterricht  in  d.  neust» 
Gesch.:   Grensb.  60,   3,   1891,  S.  84/7.  —  86)  B.  Stornier,   F.  Lindner  o.  H.  Land- 


§71.    Philosophie  u.  Methodologie.    (1890/1.)    Buehhols.  IV,45 

Geschichte  von  der  Gegenwart  ans  fai  rückwärts  gewandter  Geschichtsbetrach- 
tung bis  auf  Karl  den  Greisen  geführt  Mit  Recht  erregte  das  Buch  einiges 
Aufsehen,  zumal  seine  Einführung  an  den  prosaischen  Kadettenanstalten  auf 
autoritative  Billigung  schüefsen  liefe.  Einen  energischen  Protest  erhob 
zunächst  die  Quidde'sche  Zeitschrift.86)  Sie  wies  auf  die  Unnatur  des 
Gedankens  der  ^regressiven  Methode9  hin,  der  das  Bewufstsein  des  Ent- 
wicklungszusammenhangs verkümmere,  sie  tadelte  nicht  minder  den  beschränkt 
preußischen  Standpunkt  und  die  schiefe  historische  Auffassung,  welche  die 
Hohenzollern  bereits  seit  dem  15.  Jh.  in  den  Mittelpunkt  der  deutschen 
Geschichtsdarstellung  rücke.  —  Auf  der  anderen  Seite  ging  Grimm87)  theo- 
retisch noch  weiter,  indem  er  die  regressive  Geschichtsmethode  im  groben 
auf  die  ganze  Schule  ausgedehnt  wissen  wollte  und  in  phantastischer  Weise 
durchführte,  wie  der  Unterricht  von  der  jüngsten  deutschen  Vergangenheit, 
die  dem  Sextaner  ins  Mythische  gesteigert  erscheine,  bis  zur  griechischen 
Geschichte  (Prima)  'aufzusteigen'  habe.  Eine  treffliche  Beleuchtung  der  gänz- 
lichen  pädagogischen  Unhaltbarkeit  dieser  Vorschläge,  welche  den  Geschichts- 
gang auf  den  Kopf  stellen,  lieferte  ein  Artikel  in  den  Grenzboten.88)  Im 
ganzen  wird  man  die  Bewegung,89-88)  deren  Auswüchse  ja  an  ihrem  eigenen 
Unverstände  scheitern  werden,  doch  nicht  zu  leicht  nehmen  dürfen.  Sie  ist 
ein  Symptom  jenes  überreizten  und  mißverstandenen  Patriotismus,  der  auch 
auf  anderen  Gebieten  heute  in  Deutschland  seltsame  Blüten  treibt  Es  ist 
wohl  der  Mühe  wert  sich  zu  vergegenwärtigen,  dafa,  während  bei  uns  eine 
lebhafte  Bewegung  existiert,  welche  die  Jugend  zu  nationaler  Selbstvergötterung 
erziehen  möchte,  indem  sie  die  deutsche  Gegenwart  als  den  Ausgangspunkt 
und  Mafsstab  aller  Geschichtsbetrachtung  hinstellt,  eine  von  der  französischen 
Unterrichtsverwaltung  eingesetzte  Kommission  für  die  Reform  des  Gymnasial- 
unterrichts98) mit  bemerkenswertem  Weitblick  an  der  universalen  Auffassung 
der  Geschichte  festhält  und  ausdrücklich  betont,  man  dürfe  die  allgemeine 
Geschichte  nicht  als  Anhängsel  der  französischen  behandeln  (11  ne  laut  pas 
mettre  partout  notre  pays  au  premier  plan  et  le  monde  en  prolongement'), 
sondern  müsse  dem  Schüler  gerade  die  nationale  Entwicklung  in  ihrer  Be- 
dingtheit und  Wechselwirkung  als  einen  Teil  der  allgemeinen  vorführen  ('de 
lui  montrer  l'action  du  monde  sur  notre  pays  et  de  notre  pays  sur  le  monde 
...  de   lui  enseigner  ä  rendre  justice  ä  tous  les  peuples'.)    Wir  sind  des 


wehr,  Lehr-  und  Lesebach  d.  Gesch.  v.  d.  Gegenwart  hie  auf  Kaiser  Karl  d.  Grofren  für 
d.  onteren  Klauen  höherer  Lehranstalten.  Liel  1.  Berlin,  Mittler.  109  6.  H.  1,50.  — 
86)  (D.  in  Freulsen  geplante  Beform  d.  Gesehichtumterriehts):  DZG.  6,  8.  191/7.  —  87) 
H.  Grimm,  D.  Geschichtsunterricht  in  aufsteigender  Linie:  DBs.  68,  S.  487—56.  |[BDM. 
108,  193  (Valbert).]|  —  88)  D.  Streit  um  d.  Geschichtsunterricht:  Grenah.  50,  4,  S.  274 
— 87.  —  89)  B.  Mahrenholts,  Wandlungen  d.  Geschichtsauffassung  u.  d.  Geschichtsunter- 
richts, besonders  in  Deutschland:  Deutsche  Zeit-  u.  Streitfragen.  Hrsg.  t.  J.  Bona  Meyer 
NF.  6,  Heft  84/5,  S.  109—80.  Hamburg,  Verlagsanst  74  S.  M.  1,60.  |[MHL.  20,  9S.]| 
Betont  d.  Abhängigkeit  d.  heutigen  regress.  Methode  y.  d.  Anregungen  d.  frunaös.  Aufklärung 
(d'Alembert)  u.  d.  Herbartianismns.  In  d.  Tendenz  einseitig  national  —  90)  X  0-  Heuer, 
D.  Idee  d.  rüekwartalaufenden  Geschichtaunterrichta:  Berichte  des  freien  deutschen  Hochatifts 
8.  8  59—68.  —  91)  X  c-  Ommerborn,  D.  Geschichtsimterricht  unter  besonderer  Berück- 
sichtigung d.  neueren  Erlaeae.  Charlottenburg,  Ulrich.  64  8.  M.0,80.  — 92)  XM.  Hühner, 
Neuere  Bestrebungen  auf  d.  Gebiete  des  Geschichtsunterrichts.  Breslau,  Görlich.  50  S. 
M.  0,60.  —  93)  B.  Larisse,  Bapport  sur  l'enseignement  de  rhistoire  [Ansang]:  B.  intern. 
de  l'enseign.  18,  1889,  8.  610/4.  L.  ist  Berichterstatter  der  Oommiasion  pour  l'etude  des 
amäiorations  de  l'enseignement  seeondaire  für  d.  Fach  d.  Gesch. 


IV,46  §7SA.     KirchAngeechfchte  bi»  ea.  700.    Zöckler. 

guten  Glaubens,  dafe  auch  bei  ans  so  gesunde  Ideen  in  der  Praxis  noch  die 
herrschenden  sind.  Nur  das  kann  die  Frage  sein,  ob  sie  auch  in  Zukauft 
die  Oberhand  behalten  werden. 


§72A. 

Kirchengeschichte  bis  ca.  700. 

0.  Zöckler. 

(Verwandtes  in  anderen  |§  a.  'Handbuch'  8.  69.) 

Allgenieines.  Gehen  wir  aus  von  den  Darstellungen  in  Lehrbuch- 
form, so  ist  Ar  Deutschland  hauptsachlich1)  nur  das  Kompendium  von  Funk 
zu  nennen,  nicht  zwar  wegen  einer  etwaigen  neuen  Auflage,  (s.  wegen  der 
schon  im  Vorjahre  erschienenen  zweiten:  JBG.  1890,  IV,  34),  wohl  aber 
wegen  einer  auf  sie  bezüglichen  Kontroverse.  Ähnlich  wie  s.  Zt  der  von 
Grisar  angegriffene  Frz.  X.  Kraus  bekam  auch  der  Tübinger  Kirchenhistoriker 
einen  von  jesuitischer  Seite  her  ergehenden  Angriff  auf  sein  Werk  als  der 
▼ollen  katholischen  Rechtgl&ubigkeit  ermangelnd  zu  bestehen.1*)  Inzwischen 
trat,  zum  Zeichen  des  seitens  einer  minder  schroff  ultramontanen  Theologie 
ihm  gespendeten  Beifalls,  der  Anfang  einer  Obersetzung  des  Lehrbuchs  ins 
Französische  ans  Licht,  bevorwortet  von  keinem  geringeren  als  von  dem 
bekannten  Abb6  Duchesne.')  —  Eine  neue  verbesserte  Auflage  der  H. 
Weingartenschen  Zeittafeln,  besorgt  durch  Prof.  Deutsch  in  Berlin, 
liefe  hauptsächlich  nur  betreffs  der  späteren  Zeiträume,  weniger  betreffs  der 
altkirchl.  Zeit,  bessernde  Abänderungen  des  früheren  Texte  zu  Tage  treten.») 
Zwei  kirchenhistorische  Lehrbücher  brachte  Englands  Büchermarkt  zum  Vor- 
schein: ein  vollständiges  in  gedrängtester  Fassung  von  Fish  er,  dem  eine 
neue  Auflage  zuteil  wurde,4)  und  ein  umfänglich  gehaltenes  von  Foakes- 
Jackson,  welches  zunächst  nur  die  älteste  Zeit  bis  337  in  Angriff  nahm. 
Die  wesentlich  präcis  geartete,  dem  Bedürfnisse  ernst  gesinnter  Theologie- 
Studierender  auf  nützliche  Weise  entgegenkommende  Haltung  des  letzteren 
Werkes  verdient  die  mehrseitig  ihm  zuteil  gewordene  Anerkennung  und  läfst 
von  einer  späteren  Erstreckung  der  Arbeit  auch  über  die  nachkonstantinischen 
Zeiten  Gutes  erwarten.6)  Als  Sammelschriften,  denen  verschiedene  dankens- 
werte Beiträge  zur  altkirchengeschichtlichen  Forschung  zu  danken  sind,  mögen 
bereits  hier  —  vorbehaltlich  späterer  Nennung  bei  den  betr.  speziellen  An- 


1)  Möller  e.  §  72B».  —  1»)  Frz.  X.  Funk,  Kin&enhiatoriache  Kontroversen:  ThQ. 
Heft  4,  S.  602—42.  Ist  gegen  d.  feindselige  Kritik  r.  Pfülf ,  3.  J.,  in  8tML.  *,  10*- H 
gerichtet.  —  2)  Hemmer,  Hiatoire  de  l'Eglue,  tradnite  de  l'AUemmnd  de  M.  le  Dr.  Funk, 
par  rabbe"  H.,  Lic.  de  theol.  etc.  Ayec  nne  prefaoe  de  M.  1'abW  Dacheine.  Tom»  I.  Paris, 
A.  Colin.  |[P.  L.:  BCr.  No.  49.]|  —  3)  Hermann  Weingarten,  Zeittafeln  n.  Überblicke 
a.  Kirchengeach.  Vierte  Terbeaa.  Aufl.,  dnrehgeaehen  n.  ergänzt  y.  Dr.  S.  M.  Den  Uefa. 
Leipzig,  Härtung.  «47  S.  —  4)  6.  M.  Fi* her,  Hiatory  of  the  Christian  Choreh.  New 
edition.  London,  Hodder.  720  S.  —  5)  F.  J.  Foakea-Jackaon,  Hiatory  of  theChriftan 
Chnrch,   from    the   earlieat   timea   to  the  death  of  Conatanüne  (A.  D.  337).     With  chroaoL 


J72A.    Kirchengeschichte  bis  ca.  700.    Zöckler.  IV,47 

lassen  —  die  Oxforder  Studia  biblica  et  ecclesiastica  (Bd.  II  n.  HI),6)  sowie 
der  2.  Teil  der  aus  A.  v.  Gntschmids  Nachlafs  herausgegebenen  'Kleinen 
Schriften'  erwähnt  werden.7)  —  In  Chrestomathienform  begannen  einzelne 
Hanptqnellen8chriften  der  altkirchlichen  Zeit  zusammengestellt  zn  ediren:  der 
schweizerische  kath.  Geistliche  A.  Lndwig  (Seminarlehrer  zn  Schiers,  Grau- 
bttndten)  in  Gestalt  eines  'Quellenbuchs  zur  Kirchengeschichte',  sowie  Prof. 
Dr.  G.  Krüger  in  Giefsen  in  einer  speziell  das  Badürfhis  kirchenhistorischer 
Seminarien  ins  Ange  fassenden  Sammlung  ausgewählter  patristischer  Texte. 
Dem  ersten  Werke  kann  der  Vorwurf,  dafs  es  gegen  die  Anforderungen 
strenger  Wissenschaftlichkeit  mehrfach  verstofee,  schwerlich  erspart  werden. 
Es  bietet  durchweg  nur  verdeutschte  Textstacke  (zumeist  der  Kemptener 
Kirchenväter-Sammlung  entnommen),  verkürzt  die  mitgeteilten  Schriften  hie 
und  da  nach  Gutdünken  und  läfst  betreffs  der  ihnen  beigegebenen  Einleitungen 
und  erläuternden  Fufsnoten  vielfach  die  nötige  Gründlichkeit  vermissen.6) 
Eine  wissenschaftlichere  Haltung  zeigt  das  Krügersche  Unternehmen,  das 
die  betreffenden  Texte  in  der  Ursprache  bietet  und  so  die  von  manchen 
Früheren  (z.  B.  von  Bruno  Lindner  in  s.  Bibliotheca  patrum  selectissima 
Leipzig,  1857)  bei  Veranstaltung  patristischer  Urkk.sammlungen  angewandten 
Methode  sich  nähert.  Aufnahme  fanden  zunächst  nur  je  zwei  griechische  und 
zwei  lateinische  Texte,  nämlich  die  beiden  Apologieen  Justins,  edirt  vom 
Herausgeber,  und  die  Tertullianschen  Traktate  De  poenitentia  und  De  pudi- 
citia,  edirt  von  E.  Preuschen.*)  Über  noch  einige  Arbeiten  von  zusammen- 
fassender Tendenz  vgl.  unten,  an  der  Spitze  der  auf  die  Patristik  und  die 
Dogmenge8chichte  bezüglichen  Abteilungen  dieser  Übersicht. 

Geschichte  des  Urchristenttvms.9*)  Textkritische  Be- 
handlung des  Neuen  Testaments.  Auf  diesem  Gebiete  wurde  einer- 
seits von  deutschen,  andrerseits  von  englischen  und  amerikanischen  Gelehrten 
in  rühmlichem  Wetteifer  teils  mit  der  Behandlung  einzelner  (bald  umfassen- 
derer bald  enger  begrenzter)  Probleme  fortgefahren,  teils  an  der  Zusammen- 
fassung der  Ergebnisse  bisheriger  biblisch-textkritischer  Forschung  gearbeitet. 
Mehrere  beachtenswerte  Einzelbeiträge  zur  NT1.  Textforschung  brachten  die 
oben  (s.  No.  6)  genannten  Oxforder  Studia  biblica  etc.  in  ihrem  2.  Bande. 
Auf  die  kritische  Behandlung  teils  des  griechischen  Grundtexts  teils  des 
syrischen  Peschittotexts  beziehen  sich  die  Arbeiten  von  Woods10)  und  von 


table«,  index,  questions  for  examination,  etc.  London,  Simpkin.  S46  S.  —  6)  Studia  biblica 
et  ecclesiastica.  Essays  etc.  .  .  .  by  Members  of  fhe  Univerrity  of  Oxford.  Yol.  2  &  8. 
Oxford,  Clarendon  Press.  |[Schttrer:  ThLZ.  No.  20.]|  —  7)  Alfr.  y.  Gutschmid,  Kleine 
Schriften,  hrsg.  t.  Frans  Btthl.  Bd.  II:  8chriften  s.  Gesch.  u.  Litteratttr  d.  somit 
Volker  u.  s.  ältesten  Kirchengesch.  Leipzig,  Teubner.  1890.  Till,  794  8.  |[Neumann: 
LCB1.  No.  39.] |  Bd.  I  erschien  1889.  —  8)  A.  Lndwig,  Quellenbuch  i.  Kirchengesch.  ftr 
Freunde  derselben,  insbes.  for  Studierende  u.  prakt  Theologen  bearbeitet  I.  Tl.:  Bis  i. 
Alleinherrschaft  Konstantins  d.  Gr.  Dave*,  Hugo  Richter.  VI,  331  3.  |[£KZ.  8.  225  (Z.); 
HJb.  8.  152/3  (J.  P.  K.)]|  —  9)  Gustav  Krüger,  Sammlung  ausgewählter  kirchen-  n.  dogmen- 
geochichtlicher  Quellenschriften  als  Grundlage  für  Seminarübungen ,  hrsg.  unter  Leitung 
t.  O.  Kr.  —  Hft  1.  D.  Apologien  Justins  d.  Märtyrers  hrsg.  y.  G.  Kr.  H.  2:  Tertollian 
De  poenitentia,  De  pudicitia,  hrsg.  t.  Erwin  Preuschen.  Freiburg,  Mohr.  |[RCr.  No.  20 
(P.   L.);  LCB1.  1892,  No.  1  (W  .  .  .  n).]| 

$•)  Nur  über  für  d.  Historiker  unmittelbar  belangreiche  Arbeiten  d.  neutestament- 
Jicfcen  Forschung  ist  hier  näherer  Bericht  gegeben.  Besonders  über  d.  Gebiet  d.  Exegese  u. 
z.  Tl.  auch  Über  das  d.  biblischen  Theologie,  konnte  —  wie  bereits  im  vorigen  JB.  ange- 
kündigt wurde  —  mehr  nur  auswahlsweise  berichtet  werden.  Näheres  über  sie  s.  in  d.  betr. 
Abschnitten  d.  «Theol.  JB.'  v.  Lipsius.  —  10)  F.  H.  Woods,  An  examination  of  the  New 


IV,48  {78A.    lürchengoaohichU  bis  ca.  700.    Zöckler. 

Gwilliam.11)  Der  Kritik  des  lateinischen  Texte  gelten  die  speaell  mit  dem 
Codex  Amiatinus  sich  beschäftigenden  Stadien  von  White11)  und  wo 
Sanday.18)  Andres  auf  die  lat.  Bibelkritik  bezügliche  steuerten  bei  P. 
Corssen  in  einer  gleichfalls  dem  Cod.  Amiatinus  geltenden  Untersuchung14) 
und  J.  R.  Harris  in  einer  Stadie  Aber  den  Cod.  Sangaflensis.1*)  Aas  H. 
BOnschs,  des  verdienten  Italafonchers,  schriftlichem  Nachlasse  gab  G.  Wagner 
eine  Zusammenstellung  von  ungefähr  50  lerstrent  erschienenen  Znsfttsen  und 
Nachträgen  desselben  zu  seiner  'Itala  und  Vulgata1  heraus.  Eingeleitet  ist 
dieses  CoUectaneum  durch  eine  bisher  noch  unpublixierte  Abhandlung  be- 
trächtlicheren Umfangs:  'Die  ältesten  lat  Bibelübersetzungen  nach  ihrem  Wert 
für  die  lat  Sprachwissenschaft1.16)  Unter  den  dem  griechischen  Grundtexte 
geltenden  Arbeiten  ( —  wohin  u.  a.  noch  ein  Aufsatz  von  Ehr  bar  dt  Aber 
den  cod.  H.  Paulinus17)  gehört  — )  verdient  auszeichnende  Hervorhebung  der 
mit  ruhmlicher  Akribie  durchgeführte  Versuch  einer  Textherstellung  der 
Johannes-Apokalypse  von  Bernh.  Weifs.  Die  eigentümlichen  Schwierigkeiten, 
womit  die  kritische  Behandlung  des  Texte  dieses  Buches  (der  bekanntlich  üb 
Cod.  B  fehlt,  und  für  dessen  Herstellung  überhaupt  nur  fünf  Uncialhu.  wir 
Verfügung  stehen)  zu  ringen  hat,  erscheinen  hier  so  vollständig  als  nur  mög- 
lich überwunden.  Die  Ergebnisse  des  Kollationsverfahrens  —  bei  welchem, 
ähnlich  wie  auch  von  Westcott  und  Hort  (jedoch  nicht  ohne  manche  Ab- 
weichungen von  diesen)  den  Lesarten  des  cod.  A  in  den  meisten  Fällen  der 
Vorzug  vor  denen  des  Sinait  und  den  übrigen  erteilt  wird  —  werden  am 
Schlüsse  des  Werks  in  Gestalt  eines  emendierten  Texte  mit  krit  Kommentar 
den  Lesern  vorgeführt  Zu  den  modernen  Quellenscheidungsversucheu  von 
Eberh.  Vischer,  Voelter  etc.  nimmt  Weib  eine  bestimmt  ablehnende  Haltung 
ein.18)  —  Hierher  gehörige  Arbeiten  zusammenfassender  Art,  auf  die  Theorie 
bzw.  die  Geschichte  des  NTL  Textkritik  im  Allgemeinen  bezüglich,  lieferten 
Bebb  in  einer  das  Verhältnis  der  Vätercitate  und  der  alten  Versionen  be- 
leuchtenden (und  dabei  den  unvergleichlich  viel  gröberen  kritischen  Wert  der 
letzteren  nachweisenden)  Studie,  die  gleich  den  oben  genannten  Abhandlungen 
von  Woods,  Gwilliam  etc.  in  Bd.  U  der  Studia  eccleeiastica  erschien,1') 
Hammoud  in  Aufl.  5  seiner  'Grundlinien'  der  NT1.  Textkritik  (erschienen 
schon  1890),*°)  sowie  Ph.  Schaff,  dessen  früher  eingehend  besprochenes 
textkritisches  Lehrbuch  (s.  JB.  f.  1883,  I,  86,*)  eine  4.  Auflage  erfuhr,  worin 


Testament  qaotationa  of  Ephrem  87x01:  Stodia  bibl.  et  eeel.  (e.  No.  S),  voL  3,  p.  105—48. 
—  11)  G.  H.  Gwilliam,  The  materials  for  the  criticism  of  tbe  Peechitto  New  Tettpeeat 
with  •pedmen»  of  the  Syriac  Maeeorah:  ib.  47—104.  —  12)  H.  J.  White,  The  codex 
Amiatinoa  and  it»  birthplace,  etc.:  ib.  II,  p.  273  fc  Schon  erwähnt  in  JB.  f.  1890,  H,  38. 
No.  20.  —  13)  W.  Sanday,  On  the  Italian  Origin  of  the  cod.  Amiatinns  and  the  loeali- 
aing  of  Italian  nun.:  ib.  273—324.  —  14)  Peter  Corssen,  D.  Codex  Amiatinaa  a.  d.  Codex 
grandior  dea  Geaaiodorioa:  JPTh.  IV,  611—44.  —  lfr)  J.  Bendel  Harris,  The  Codex 
Sangallensia.  A  study  in  the  text  of  the  Old  Latin  Goepele.  Cambridge,  Unir.  Pttai»  — 
16)  H.  Bömch,  Colleetanea  philologica.  Nach  d.  Tode  d.  Vf.  hereosgeg.  t.  Carl  Wagner. 
Bremen,  Heinaiiu.  VI,  325  S.  |[ThLBl.  S.  238  (B.).l|  —  17)  A.  Bhrhardt,  Der  codex 
H  ad  epiatolaa  Paiüi  u.  <Enthalioe  diakonoa' :  CB1.  Bibl.  No.  9,  8.  385—411.  —  18)  Bern- 
hard Weife,  D.  Johannes-Apokalypse.  Textkritische  Untereachongen  n.  TexthentaUanf;: 
(—  Texte  u.  Unteres,  a.  Gesch.  d.  altchrist,  Lit,  y.  Gebhardt  n.  Harnack,  VIL  Bd.  HÜ.  1) 
Leipaig,  Hinricha.  225  8.  |[ThLZ.  No.  19  (Schürer);  GGA.  1892,  No.  1  (H.  Holts- 
mmn);  LCB1.  1892,  No.  14  (Schm.).]|  —  19)  J.  X.  Bebb,  The  eridencei  of  the  eviy 
Teniona  and  patrUtie  qnotationa  in  the  text  of  the  booka  of  the  N.  T. :  8tadia  bibl.  et  teeL, 
II,  No.  5.  Schon  im  JBG.  f.  1890,  IV,  35  beilfinfig  dt  —  20)  C  E.  Hammoad,  Oetlises 
of  Textaal  OriticUm   applied   to   the  N.  T.     5**   edit    Oxford.     155  S.    Wegea  d.  fi** 


§72A.    Kirchengeschicht«  bis  et.  700.    Zöckler.  IV,49 

die  jüngste  Entwicklung  des  in  Bede  stehenden  Wissenszweigs  mit  Genauig- 
keit bis  zur  Gegenwart  verfolgt  wurde.11) 

Neu  testamentliche  Sprachwissenschaft.  Als  Vertreter  dieses 
Zweiges  der  NT1.  Forschung,  für  welchen  unser  Berichtsjahr  sich  minder 
produktiv  erwies  als  manche  der  vorhergehenden,  ist  Saalfeld  zu  nennen, 
dessen  prftcis  gearbeitetes  Büchlein  'Über  die  Gräcität  der  Vulgata'  eine 
lexikalische  Zusammenstellung  sämtlicher  dem  Griechischen  entlehnten  Wörter 
und  Namen  "des  Vulgata-Lateins  (mit  beigefügten  etymologischen  Spezial- 
Untersuchungen) bietet  und  eine  Art  von  Nachtrag  zu  des  Vf.  Thesaurus 
Italograecus  (Wien  1884)  darstellt") 

Isagogik.    Kanongeschichte,    Während  die  Litteratur  der  NTL- 
isagogischen  Lehrbücher  ein  geringeres  Mab  von  Thätigkeit  ihrer  Bearbeiter 
hervortreten   liefe  —  sie   erscheint   fast  nur   durch   eine  neue  Auflage  des 
englischen  Lehrbuchs   von  Salmon")  sowie   durch  ein  französisches  Werk 
von  mehr  nur  apologetischer  Tendenz  und  Haltung  repräsentirt")  — *  erfuhr 
das  Studium  der  Geschichte  der  NT1.  Kanonbildung  und  der  auf  sie  bezüg- 
lichen Urkk.  eine  nach  mehreren  Seiten  hin  ergiebige  weitere  Pflege    Dafs, 
für  Deutschland   wenigstens,   hauptsächlich   die   von  Tb.   Zahn   für   dieses 
Arbeitsfeld  gegebene  Anregung  in  mehrfachen  Nachwirkungen  sich  bethätigte, 
zeigt  das  Erscheinen  mehrerer  ausfuhrlicher  Besprechungen  des  1.  Bd.  seiner 
Kanongeschichte,  bzw.  des  an  denselben  sich  knüpfenden  Streit  zwischen  Zahn 
und  Harnack.    Verhältnismäßig  am  unbefangensten,  d.  h.  auch  der  Zahnschen 
konservativeren  Auffassungsweise  möglichst  Gerechtigkeit  widerfahren  lassend 
(obschon  in  manchen  Punkten  auch  wieder  Harnacks  Annahmen  zustimmend) 
hat  Koppel   sich  über   den  Gegenstand   ausgesprochen.*6)    Weizsäcker 
dagegen*6)   sowie  Hilgenfeld   lehnen   die  Aufstellungen  Zahns  fast  durch- 
gängig ab.    Nach  des  Letzteren  Summierung  des  über  das  Thema  Verhandelten 
blieben   gewisse  Grundthesen    der  Tübinger  NT1.  Geschichtsauffassung   trotz 
Zahn  unerschüttert  bestehen;    weder  dafs  unser  NT.  aus  zwei  schon  dem  1. 
christlichen  Jh.  angehörigen  Urkk.sammlungen:   der  der  4  Ev.  und   der  der 
13  Paulusbriefe  erwachsen  sei,  noch  dafs  Petrus  einer-  und  Paulus  andrerseits 
bereits  vor  dem  Jahre    100   als   die  festen  apostolischen  Centra  und  Kry- 
stallisationspunkte  für  die  kirchliche  Kanonbildung  sich  bethätigt  hätten,  will 
H.  gelten  lassen.87)  —  Vom  Zahnschen  Werke  erschien  inzwischen  als  weitere 
Fortsetzung  ein  Anfang  der  2.  Abtheilung  des  zweiten  Bandes.    Er  brachte, 
mit  entsprechender  Gründlichkeit  ausgearbeitet  wie  das  im  vorhergehenden  Halb- 
band Enthaltene,   Untersuchungen  über  mehrere,    meist  apokiyphische  oder 
häretische  Urkk.  zur  NT1.  Kanonbildung,  nämlich  insbesondere  über  Marcions 
Evang.  und  Apostolicum,  über  Taüans  Diatessaron,  den  Laodicener-  und  den 
Alexandrinerbrief  sowie  über  den  Briefwechsel  zwischen  Seneca  und  Paulus.98) 


|*ug*-  (Mit  1872)  vgL  Schaft  «Companion',    p.  84.  —  21)  Phil.  Schaff,  A  Companion  to 
>6  Greek  Testament  and  the  English  Venion.     4*&  edition.    New -York,    Harper.    —   22) 
A.  Saalfeld,  De  Bibliorum  sacrorum  Vnlgatae  editionis  Graecitate.     Quedlinburg,  Vieweg. 
W,  120  S.    J[ThLBl.  Nr.  38  (*.);  E?KZ.  No.  36  (Z.);  LCB1.  No.  41  (W  .  .  .  n);  ZWTh. 
-  511  t  (flilgt).][  —  23)  G.  8almon,  A  Historical  Introduction  to  the  study  of 
ks  of  the  N.  T.     6th  edition.     London,   Murray.     XXVIII,  698  S.  —  24)  £.  Fon- 
taine, LeNouTeau  Testament  et  lea  originea  du  Ghristianifime.    £todea  apologeüques.    Paria, 
t-Bny.    XXIV,    520  8.    —    25)  W.  Koppel,    D.  Zahn-Harnacksche  Streit   über   d. 
d.  NT1.   Kanon»:    ThStK.  H.  1,   S.  102—67.  —  26)  C.  Weizsäcker,   Rezension 
Th.  Zahn,   Gesch.  d.  NT1.  Kanone,    Bd.  I    u.  Bd.  H,    1:    6GA.  No.    3.    —    27)  Adolf 
ügenfeld,  Th.  Zahna  Qeach.  d.  NT1.  Kanons,  Bd.  I.:  ZWTh.  H.  2,  S.  129—97.  —  28) 

Jihreiberichte  der  Geschichtswissenschaft.    1891.    IV.  4 


IV,50  }  72A-    Kirchengeachichte  bis  et.  700.    Z5ckler. 

Als  eine  Fortsetzung  von  Zahns  froherer  (1881/7)  erschienener  Sammelschrift; 
Forschungen  zur  Geschichte  des  NTL  Kanons'  trat  ein  von  demselben  gemein- 
sam mit  Haufßleiter  (bis  vor  kurzem  Stadienlehrer  in  £riangen,  jetxt  Prof. 
in  Dorpat)  herausgegebener  Band  ans  Licht,  dessen  hauptsächlichen  Inhalt 
eine  Studie  Hanfeieiters  aber  den  lateinischen  Apokalypsetext  der  alten  Kirche 
Nordafrikas  bildet.  Es  wird  darauf,  sowie  auf  mehreres  andre  darin  Enthaltene 
(betreffend  Tatian,  Polykarp,  Irenäns  etc.),  unten  bei  der  nachapostolischen 
Zeit  zurückzukommen  sein.*9)  Von  hierher  gehörigen  Arbeiten  ausländischer 
Gelehrten  ist  besonders  die  in  Bd.  m  der  Oxforder  Studia  biblica  enthaltene: 
den  Canon  Nommsenianus  (See.  X)  betreffende  Untersuchung  von  Sanday  zu 
nennen.80) 

Evangelienforschung  und  Leben  Jesu.  Von  Seiten  deutscher 
Forscher  wurde  dem  Gebiete  der  Evangelienkritik  keine  derartige  Arbeit  zu- 
gewendet, die  als  Bereicherung  desselben  mit  neuen  und  dankenswerten  Ge- 
sichtspunkten gelten  durfte.  Was  aus  des  1882  verstorbenen  G.  Wittichens 
Nachlasse  über  die  Urgestalt  des  Markusevangeliums  (als  angeblicher  gemein- 
samer Urschrift  für  alle  4  Evangelien,  welcher  Urschrift  ungefähr  10  kleinere 
Abschnitte,  die  man  im  heutigen  Markustexte  liest,  gefehlt  hätten,  während 
andrerseits  etwa  12 — 14  Matthäusstellen,  4 — 5  Lukasstellen  sowie  aus  Jo- 
hannes die  Perikope  von  der  Ehebrecherin  zu  ihr  gehört  hätten)  durch  Lic. 
th.  Everling  bekannt  gemacht  wurde,9 J)  kann  wesentlich  nur  ein  litterar- 
historisches  Interesse  beanspruchen  und  durfte  auf  den  künftigen  Gang  der 
Evangelienforschung  schwerlich  irgendwelchen  Einflufs  Oben.  Nicht  wesent- 
lich viel  Neues  erbringt  die  übrigens  recht  gründlich  zu  Werke  gehende 
Prüfung  der  Evangeliencitate  Justins  von  Bousset,  dessen  Annahme  einer 
direkten  Bekanntschaft  des  Märtyrers  auch  mit  den  Logia  (abgesehen  von 
kanon.  Matth.  und  Lukas)  zwar  interessant,  aber  doch  nicht  ganz  gesichert 
heifsen  kann.89)  Auch  Hilgenfeld's  Auseinandersetzung  mit  Paul  Ewald 
über  das  Evangelienproblem  reproduziert  wesentlich  nur  früher  schon  kund- 
gegebene Auffassungen  und  Hypothesen.88)  Ähnlich  verhält  sichs  mit  des 
Argumenten,  worauf  einerseits  Holtzmann,84)  Schürer,86)  von  Manen,**) 
ihre  skeptische,    dem  Standpunkt   der  Tübinger  Tendenzkritik  nahestehende. 


Theodor  Zahn,  Gesch.  d.  NT1.  Kanon«.  Zweiter  Band:  Urkk.  u.  Belege  s.  1.  o.  3.  But\ 
Zweite  Hälfte,  1.  Abtig.  Erlangen  n.  Leipzig,  G.  Böhme.  S.  409—624.  {[ThLBL  No.  s: 
(Bonwetsch);  Acad.  16.  May,  p.  463;  EKZ.  S.  395  (Z.)]|-XJ.A.  Loiay,  Histoire  di 
Canon  du  N.  Test  Paria,  Maisonneure ,  305  pp.  (besprochen  in  RCr.  1892,  No.  11  (t.  M- 
Vernes).  —  29)  J.  Hanfsleiter  n.  Theodor  Zahn,  Forschungen  x.  Gesch.  d.  NU  Ka- 
nons n.  d.  altkirchl.  Litteratnr.  IV.  |[EKZ.  S.  665/6  (Z.);  ThLZ.  1892,  No.  6  (Jülicher).] 
—  30)  W.  8anday,  The  Cheltenham  Ust  of  the  canonical  booka  of  the  Old  &  New  Teta- 
nien t  and  of  the  WritingB  of  Gyprian.  With  an  Appendix:  G.  H.  Tarn er,  The  Old  Tal 
stichometry ;  the  New  Test  audiometry ;  the  Gyprianic  stichometry :  8tucL  bibl.  &  eed  M, 
p.  217—325.  —  31)  G.  Wittichen,  D.  älteste  Erangeliom,  e.  krit.  Wiederherstellung  i 
Urschrift  d.  Evangeliums  nach  Markos.  Ans  C.  W.'s  Nachlasse  heranageg.  t.  Lic.  Eterlinf 
JPTh.  IV,  S.  481—519.  —  32)  W.  Bonsset,  D.  Evangeliencitate  Joatina  d.  Märtyrer»  is 
ihrem  Werte  für  Evangelienkritik  y.  Neuem  untersucht  Göttingen,  Yandenhoeck  o.  Bspr 
III,  128  S.  |[ThLZ.  3,  8.  62/7  (Schttrer).])  —  33)  Adf.  Hilgenfeld,  Faol  Ewa& 
Lösnng  d.  Eyangelienfrage:  ZWTh.  I,  8.  80—95.  —  34)  H.  Holtxmann,  Handkommestir 
z.  N.  T.t  Bd.  IV  1,  Tl.  1  n.  2:  Johanneisches  Evang.;  Joh.  Briefe;  Apokalypse.  Freibar?, 
Mohr  (Siebeck).  IJThLZ.  1892,  No.  2  (Schürer);  BCr.  1892,  No.  11  (Yernes);  LCE. 
No.  15  (C.  B.  G.)J|  —  35)  E.  Schürer,  The  fonrth  Gospel:  Gontemp.  B.,  Sept,  p.  35* 
— 417.  Über  Sandays  Bestreitung  d.  Schürerschen  Darlegungen  a.  n.  No.  44.  —  3£)  w\ 
G.  yan  Manen,  Het  misverstand  in  het  vierte  Evangelie:  ThT.  Jal,  407—32.  Beleochtrag 
verschiedener  Stellen  in    d.  Kapiteln  1—4   u.  7  d.  Er.,   im  Gegensatie   an  Grame r's  fie- 


$72A.     Kirchengeschichte  bii  ca.  700.    Zöckler.  IV,51 

andrerseits  Godet,87)  G.  Schnedermann,88)  L.  Krummel89)  sowie  die 
englischen  Gelehrten  Watkins,40)  Bruce,41)  Dods,4*)  Gloag,*8)  San- 
day,")  ihre  conservative  Erörterung  der  Frage  wegen  der  Autorschaft  des 
4.  Evangeliums  stützen.  —  Erwähnung  verdienen  hier  noch  einige  Versuche 
von  Forschern  der  letztgenannten  Nation,  für  das  synoptische  Problem  eine 
zuverlässige  Lösung   zu   gewinnen.     Der   eben    erwähnte  Sanday    gab  eine 
Obersicht    Aber   den   seitherigen  Gang   und   jetzigen  Stand  der  evangelien- 
kritischen Forschung,   wobei   er   sich    im  Wesentlichen    fttr  die  Holtzmann- 
Weifesche  Zweiquellen-Theorie  entschied;  insbesondere  das  in  dieser  Theorie 
betreffs  der  Quelle  A  (oder  Petrusquelle)  Behauptete  erklärte  er  fQr  ein  fest- 
stehendes Ergebnis  historisch-kritischer  Forschung.45)    Ziemlich   nahe  dieser 
Auffassung  hält  sich  Woods  bei  Erörterung  desselben  Themas;  die  petrinische 
Urschrift,    die  im  kanonischen  Markus  wesentlich  unverändert  vorliege,   sei 
von  Matthäus  hauptsächlich  aus  den  Logia,  von  Lukas  teils  auch  aus  dieser 
Quelle   teils    aus   mündlicher  Überlieferung   ergänzt    worden.46)    Nicht  sehr 
davon  verschieden  lautet  die  von  einem  dritten  Autor  versuchte  Lösung  der 
Frage.47)     J.  T.  Marschall  verweilt  —  anknüpfend  an  seine  schon  im  Vor- 
jahre vorgetragene  Hypothese  über  das  vom  Apostel  Paulus  benutzte  'semitische 
Evangelium'  —  bei  dem  Lieblingsgedanken:  es  liege  den  griechischen  Evan- 
gelienschriften unsres  Kanon  ein  aramäisches  Urevangelium  zu  Grunde,  dessen 
sprachlicher  Charakter  und  dessen  Verhältnis  zum  Wortlaut  der  kanonischen 
Texte    sich   mit   genügender  Sicherheit   ermitteln   lasse.    Die  von  Besch  in 
seinen  'Agrapha'  entwickelten  Gründe  für  eine  Hypothese  ähnlicher  Art  eignet 
er  mehr  oder  .weniger  sich  an,   sucht   aber  der  von  jenem  behaupteten  An- 
nahme des  Hebräischen  als  der  Sprache  der  verlornen  evangelischen  Urschrift 
die   seinige,    wonach  diese  Sprache   vielmehr   das  palästin.     Aramäisch  war, 
zn   substitnieren.48)  —  In  der  Leben-Jesu-Litteratur  des  in  Rede  stehenden 
Jahres    überwiegt   das    orthodoxe    oder   apologetische  Element  —  beides  in 
den  bald  mehr  bald  minder  umfänglichen  Gesamtdarstellungen,   wie  in    der. 
monographischen   Behandlung    einzelner   Punkte.     Wenig   wissenschaftlichen 
Charakter  zeigt  das  gegen  Renan  und  andre  Freigeister  sich  wendende,   mit 
der  neueren  deutschen  Forschung  fast  ganz  unbekannte  zweibändige  Werk  des 


händig,  derselben  in  s.  Nieuwe  bijdraagen ,  7.  —  37)  F.  Godet,  Kommentar  au  d.  Ev.  d. 
Johannes.  Dritte,  völlig  umgearb.  Aufl.,  deutsch  bearb.  v.  B.  B.  Wunderliche  C.  Schmidt 
Zweiter  Tl.  1.  o.  2.  Abtig.  Hannover,  K.  Meyer.  8.  1—384.  —  38)  G.  Schneder- 
mann, Zu  d.  johanneiachen  Schriften:  ThLBl.  No.  26.  Ist  wesentl.  Bespr.  der  s.  43  an 
nennenden  Schrift  v.  Gloag.  —  39)  Leop.  Krummel,  D.  Echtheit  d.  Johanneseyangeliuma: 
BG1.  Febr.,  S.  66—78.  —  40)  Watkins,  Modern  Crittciam  considered  in  its  relation  to 
the  fonrth  Gospel  (The  Bampton  Lectares  for  1890).  London,  Marray.  | [Expos.  Febr., 
p.  142/4.J|  —  41)  W.  Brnce,  Commentary  on  the  Gospel  according  to  St  John.  London, 
Speirs.  522  S.  —  42)  Marc.  Dods,  The  Gospel  of  St.  John.  2  vols.  (The  Expositor's 
Bible).  London,  Hodder  &  St  |[Exp.,  Sept  (Sanday).]|  —  43)  Patbn  J.  Gloag,  Intro- 
duction  to  the  Joannine  writings.  London,  Nisbet  XXI,  440  S.  |[ThLZ.  No.  1 1  (8  chür  e  r ) ; 
Exp.,  Aug.,  p.  151  (Dods);  ThLBl.,  No.  27  (ygl.  oben  No.  38)]|  —  44)  MT.  Sanday, 
The  present  position  of  the  Johannean   question:    Exp.  Noybr.     Mit  Forts,   im  Jahrg.    1892 

—  gegen  Schürer  gerichtet ;  s.  oben  No.  35.  —  45)  id. ,  A  survey  of  the  synoptic  question. 
I.  Becent  literature.     II.  &  III.     Points  proyed  or  probable.    IV.    New  hypotheses :  ib.  Febr. 

—  June.  —  46)  F.  H.  Woods,  The  origin  and  mutual  relation  of  the  Synoptic  Goapels: 
Stndia  bibl.  &  eceL,  II,  2,  p.  59—104.  F.  P.  Badham,  The  formation  of  the  Goapels. 
London.  Kegan  Paul  etc.  99  pp.  18°  (besprochen:  BCr.  1892,  No.  11,  y.  M.  Yernes).  — 
47)  Oretfo  Cone,  Gospel  criticisxn  and  historical  Christianity.  A  study  of  the  Gospels  and 
of  the  History  of  the  Gospel  Canon  during  the  aecond  Century,  with  a  consideration  of  tho 
resulta  of  modern  critidsm.     London,   Pntnam's    sona.     |[Ac.  21.  Nov.,   p.  453.]|  —  48)  J. 

4» 


IV,52  §72A-    Kircheiigeschichte  Mi  ca.  700.    Zöckier. 

französischen  Dominikaners  Didon,40)  eine  hauptsächlich  nur  in  blähender 
Rhetorik  and  glänzenden  Schilderangen  ihre  Stärke  suchende  Darstellung,  von 
welcher  C.  M.  Schneider  eine  deutsche  Bearbeitung  zu  bieten  sich  beeilt 
bat.60)  Einen  ähnlichen  Charakter  zeigt  das  Werk  eines  andren  französischen 
Predigermönchs  über  die  Passionsgeschichte  des  Herrn,  das  die  betreffenden 
Probleme  auf  zwar  archäologisch  gelehrte  aber  mehrfach  unkritische  Weise 
behandelt,  aucji  manches  ganz  Legendarische  einmengt.51)  Nicht  wesentlich 
davon  verschieden,  aber  doch  schon  etwas  mehr  deutscher  Art  and  Methode 
sich  nähernd,  ist  die  Haltung  des  Schiulisbandes  von  Pölzls  Evangelien- 
erklärung, worin  die  Passions-  und  Auferstehungsgeschichte  behandelt  wird.51) 
Von  einem  andren  katholischen  Gelehrten  wurde  ein  Hauptproblem  der  Ge- 
burts-  und  Kindheitsgeschichte  Christi,  die  Frage  nach  seinem  Geburtsjahr, 
mit  Rücksicht  auf  die  es  betreffenden  Überlieferungen  bei  den  Kirchenvätern 
behandelt.68)  Auf  protestantischer  Seite  ist  das  Hauptwerk  Nösgens  'Ge- 
schichte Jesu  Christi',  eine  mit  bedeutender  Gelehrsamkeit  and  Gründlichkeit 
sämtliche  aufs  Leben  Jesu  bezügliche  historisch-apologetische  Darstellung. 
Sie  bildet  die  erste  Hälfte  eines  grob  angelegten  Werks,  das  in  seiner  später 
zu  publizierenden  zweiten  Hauptabteilung  die  Geschichte  des  apostolischen 
Zeitalters  behandeln  soll,  und  zwar  (wie  auch  schon  die  Geschichte  Jesu)  so 
gehalten,  dafs  mit  der  Schilderung  des  äufseren  Geschichtsverlaufs  die  der 
inneren  oder  theologischen  Lehr-Entwicklung  in  vollem  Umfang  verbunden 
auftritt,  demnach  also  eine  Verschmelzung  von  NT1.  Geschichte  und  Bibl. 
Theologie  oder  —  wie  der  vom  Vf.  gewählte  Titel  besagt  —  eine  'Geschichte 
der  NT1.  Offenbarung'  resultiert  Den  Stoff  der  evangelischen  Geschichte  hat 
der  Vf.,  unter  Voraussendung  einer  die  Geburts-  und  Kindheitsgeschichte  auf 
Grund  von  Matth.  1  n,  2  und  Luk.  1  u.  2  darstellenden  Einleitung  in  drei 
Perioden  gegliedert:  1)  'Jesus  der  Erfüller  des  Alten  Bundes';  2)  'Jesus  der 
Anfänger  des  wahren  Reiches  Gottes1 ;  3)  'Jesus  der  Vollender  des  Reiches  Gottes 
und  Mittler  des  Neuen  Bundes'.  Den  Annahmen  der  modernen  Quellenkritik 
und1  Realkritik  stellt  Nösgen  auf  allen  Punkten  eine  streng  konservative  Auf- 
fassung gegenüber,  die  übrigens  von  achtunggebietender  Gelehrsamkeit  ge- 
tragen erscheint  und  daher  von  den  Vertretern  liberaleren  Standpunkts  nicht 
wird  ignorirt  werden  können.54)  Eine  gleichzeitig  erschienene  angloameri- 
kanische  Darstellung  der  evangelischen  Geschichte,  von  Talmage,  scheint 
hauptsächlich  nur  in  Bezug  auf  das  Biblisch-Geographische  Neues  bieten  m 
wollen.66)  —  Einzelne  Punkte   des  in  Rede  stehenden   Gebiets  erfuhren  ge- 


T.  Marschall,  The  Aramaic  Gospel:  Exp.,  Jan.— Jone  &  Sept.  —  49)  Didon,  0.  Fr« 
Jesu-Christ  2  toIs.  Paris,  Plön.  88,  484  &  227  8.  avec  2  cartes.  |[ZB.  S.  5—9  (Kepp- 
ler).]|  —  50)  C.  M.  Schneider,  Jesus  -  Christas.  Y.  Pere  Didon.  Autoris.  Üben,  afc 
2  Bde.  Begensburg,  Verlagsanstalt.  —  51)  J.  Olli  vier,  des  frerea  prÄcheurs,  La  petskft. 
Essai  historique.  2«  Edition.  Paris,  Lethiellenx.  XXIV,  512  8.  |[LR.  No.  9,  S.  2655 
(Keppler).]|  —  52)  F.  Xav.  Pölel,  Leidens-  u.  Verklarungsgesch.  Jesu  Christi  (=  Sän- 
get Kommentar  zu  d.  4  hl.  Evang.,  Bd.  IV.)  Graz,  Styria.  Xu,  527  8.  —  53)  Beiar. 
Kellner,  D.  patristische  Tradition  inbetreff  d.  Geburtsjahres  Christi:  ZKTh.  HI,  518—33. 
Bis  um  Mitte  d.  4.  Jh.  habe  d.  Kirche  als  Geburtsjahr  d.  Herrn  nur  d.  J.  751  d.  St  Bom  ange- 
nommen; erst  t.  da  an  begannen  Differenzen  betr.  d.  Datums  hervorzutreten  etc.  —  54)  C 
F.  Kosgen,  Gesch.  Jesu  Christi.  (=  Gesch.  d.  NT1.  Offenbarung,  L  Bd.,  1.  u.  2.  Höfte.) 
München,  Beck.  XXXII,  718  S.  |[ThLBl.  No.  4  u.  No.  22  (Kübel);  ThLZ.  No.  5  (a. 
1892,  No.  2)  (Holtzmann);  ThStKr.  1892,  II  (E.  Haupt).]j  —  55)  T.  de  Witt  Tal- 
ma ge,  From  manger  to  throne:  embracing  a  new  life  of  Jesus  de  Christ  and  a  historj  of 
Pnlestine  and  its  people,  including  Dr.  Talmage's  account  of  bis  journey  to,  throagh  and  from 
the  Christland.    Philadelphia,  Hist  publication  Company.    4°.    II,  652  S.  —  X  J-  A.  Brosdu». 


§72A.     Kirchengeschichte  bis  ca.  700.     Zöckler.  IV,53 

sonderte  Behandlung,  wobei  je  nach  dem  Standpunkt  ihrer  Darsteller  bald 
mehr  konservative,  bald  kritisch-negative  Auffassungen  sich  geltend  machten. 
So  eine  Untersuchung  über  Jesu  Kindheitsgeschichte  von  Hillmann  (krit- 
negativ),56)  eine  Aber  das  Datum  der  Enthauptung  Johannis  des  Täufers  von 
Loman  (desgl.,)57)  eine  über  Tod  und  Auferstehung  Jesu  von  Mensinga 
(desgl.  —  betreffs  des  Auferstehungswunders  zur  alten  Betrugstheorie  des  Reima- 
rus  zurückkehrend!).58)  Dagegen  von  mehr  od.  weniger  konservativer  Haltung: 
Druschky  über  die  Oleichniss-  und  Lehrreden  in  Luk.  15  und  1669)-,  Joh. 
Weif  8  über  die  Parabelnrede  Mark.  4eo);  Lilley  überdie  Abendmahlsstiftung.61) 
Eine  gemftfsigt  liberale,  der  älteren  Ttib.  Tendenzkritik  in  manchen  Punkten 
nahestehende  Auffassungsweise  beth&tigt  die  in  3.  Auflage  erschienene,  an 
ihrem  Schlüsse  mit  einer  Ausschau  auf  die  christologische  Lehrentwicklung  der 
apostolischen  und  nachapostolischen  Zeit  ergänzte  Schrift  von  Stap,  welche 
sich  über  eine  Anzahl  von  teils  das  Leben  des  HErrn,  theils  die  aposto- 
lische Geschichte  betreffenden  Problemen  verbreitet6*)  Gleich  dieser 
schon  älteren  Schrift,  deren  beide  erste  Auflagen  schon  1864,  bzw.  1866  er- 
schienen waren,  erlebte  W.  Bälden spergers  Studie  über  das 'Selbstbewußt- 
sein Jesu  im  Lichte  der  messian.  Hoffnungen  seiner  Zeit'  (zuerst  1888  er- 
schienen)- eine  neue  Auflage,  die  der  Vf.  zu  verschiedenen  Bereicherungen 
ihres  Inhalts  benutzte.68)  Rücksichtsloser  als  diese  beiden  Vertreter  eines 
mehr  vermittelnden  Standpunkts  sucht  C.  Holst en,  in  einer  doppelten  Fort- 
setzung seiner  Studien  betreffend  die  Entwicklung  von  Jesu  Messiasbewufst- 
sein,  die  Auffassungsweise  des  tendenzkritischen  Radikalismus  zur  Geltung  zu 
bringen.  Den  übernatürlichen  Ursprung  des  Bewufstseins  Jesu  von  seiner 
Messiaswürde  und  -mission  leugnet  er  ganz  und  gar;  die  Berichte  der 
Synoptiker  über  eine  göttliche  Offenbarung  bei  Jesu  Taufe  verwirft  er  als 
mythisch,  indem  er  sie  für  'eine  notwendige  Schöpfung  des  Messiasglaubens 
der  Gemeinde9  erklärt;  das  Messiastum  sucht  er  ausschliefslich  aus  einer  'echt 
menschlichen  Entwicklung  von  dessen  Bewufstsein  des  Herrn'  herzuleiten, 
u.  s.  f.«*) 

Apostelgeschichte  und  paulinische  Briefe.  Betreffs  der  Apostel- 
geschichte ist  während  der  letzten  Jahre,  insbesondere  seit  1890,  mehrfach  ver- 
sucht worden,  ein  kritisches  Quellenscheidungsverfahren  in  der  Weise  über 
das  ganze  Buch  zu  erstrecken,  dafs  nicht  blos  in  den  s.  g.  Wirstücken  des 
2.  (paulinischen)  Hauptteils,  sondern  auch  schon  in  der  ersten  (petrinischen) 
Hälfte  das  Zutageliegen  gewisser  älterer  Urkk.,  die  der  Gesamtredaktor  in  sein 
Werk  verarbeitet  habe,  zu  erweisen  unternommen  wurde.    In  extrem  tendenz- 


Jesua  of  Nasareth.  Three  Lectarea  before  the  Y.  M.  C.  A.  of  John  Hopkins  Uniyersity. 
New- York,  Armstrong  &  sons.  —  56)  Joh.  Hillmann,  D.  Kindheitsgesch.  Jesu  nach  Lukas, 
kritisch  untersucht:  JPTh.  2,  191—261.  —  57)  A.  D.  Loman,  Het  bericht  yan  Flariua 
Josephns  aangaande  de  oorzaak  en  het  datum  d.  executie  van  Johannes  de  dooper,  yergeleken 
met  de  rerhalen  der  synoptici:  ThT.  3,  293—315.  —  58)  J.  A.  M.  Mensinga,  Opfertod 
u.  Auferstehung  Jesu:  ZWTh.  3,  257—73.  —  59)  Druschky,  Past  emer.,  Über  d.  Sinn 
u.  Gedankengang  in  d.  Beden  Jesu  Luk.  15  u.  16.  E.  Versuch.  Erl.  u.  Leipzig,  G.  Böhme. 
IV,  106  S.  —  60)  Joh.  Weife,  D.  Parabelrede  bei  Markus:  ThStKr.  2,  289—321.  — 
61)  J.  P.  Lilley,  The  Lord's  Sopper:  a  biblical  exposition  of  ita  origin,  nature  and  use. 
Edinburgh,  Clark.  829  S.  |[ThLZ.  No.  20  (Lobstein).]  —  62)  A.  Stap,  fitudes  historiques 
et  critiquea  sur  les  origines  du  christianisme.  3e  edition,  considerablement  augmentee.  Bruxelles. 
12°.  379  S.  |[ZWTh.  4,  500  (Hilgenfeld).]|  —  63)  W.  Baldensperger,  D.  Selbst- 
bewußtsein Jesu  im  Lichte  d.  messian.  Hoffnungen  seiner  Zeit.  Zweite,  vielf.  vermehrte  Aufl. 
Strafabnrg,  Heita.  YIU,  288  S.  —  64)  C.  Holsten,  Biblisch-theolog.  Studien.  III.  D. 
Bedeutung  <L  Ausdrackaform  6  vloe  rov  avd'Qomov  im  Bewußtsein  Jesu.    IV.  D.  Entstehung 


IV,54  §72A.     Kirchengeschichte  bis  ca.  700.    Zöckler. 

kritischer  Weise,   teilweise  zurückkehrend  zu  Seh  weglers  Auffassung,  suchte 
van  Manen  (nach  welchem  die  Apg,  als  eine  ganz  sekundäre  Bildung  erst 
gegen  die  Mitte  des  2.  Jh.  in  Rom  compilirt  sein  soll)  dies  Verfahren  durch- 
zuführen.   Seinen  hyperkritischen  Aufistellungen  widersprachen  nicht  blos  ge- 
mäßigtere Kritiker   (wie    Holtzmann)   sondern   auch   sein  Geistesverwandter 
Loman.65)     Maafsvoller    gehaltene   Kompositionstheorieen   lieferten   mehrere 
deutsche    Bearbeiter   des   Themas.    Nachdem  zuerst   B.  Weifs   in   s.  NT1. 
Einleitung   (1886;    2.  A.  1889)  ein  Vorgehen   in   dieser  Richtung  versucht 
hatte,  lieferten   ziemlich  gleichzeitig  P.  Feine66)  and  M.  Sorof67)  scharf- 
sinnig durchgeführte  Scheidungshypothesen,  die  neben  einigen  ihnen  Gemein- 
samen eine  Reihe  namhafter  Abweichungen  der  Auffassung  hervortreten  ließen. 
Beide  übertraf  durch  ansprechende  Eleganz  und  Gefälligkeit  seiner  Annahmen 
F.  Spitta.    Sein  Versuch,  eine  Parallele  zu  der  zwei  Jahre  zuvor  von  ihm 
veröffentlichten  Analyse  der  Johannesapokalypse,  sucht  mit  der  Annahme  von 
zwei  Urkk.  A  u.  B.,   die   ein  späterer  Redaktor  (R)  zusammengelugt  habe, 
die   Rätsel   des   kanonischen   Apostelgeschichtstexts   zu    lösen.     Die   Quelle 
A,  nimmt  er  an,    durchziehe  das  ganze  Buch,   sie  umschliefse    insbes.   alle 
Wirabschnitte  des  2.  Hauptteils;    ihre  nüchterne,  wenig  wundersüchtige,  der 
erzählten  Begebenheit  ziemlich  nahestehende  Haltung  verrate  einen  Mann  wie 
den  Evangelisten  Lukas  als  ihren  wahrscheinlichen  Urheber.    Neben  ihr  her 
gehe  —  besonders   reichlich   vertreten   in   der   1.   petrinischen  Hälfte   des 
Buchs  —  eine  Reihe  von  mehr  judaistisch  gerichteten,  den  Ap.  Petrus  bes. 
zu  verherrlichen  geflissenen,   auf  das  Wunderbare  mehr  Wert  legenden  Be- 
richten,  die  Quelle   B.    An  den  Grenzstellen,  wo    beide   Reihen    von  Ab- 
schnitten einander  berühren,   sei  vielfach  die  Hand  des  Redaktors  R  (eines 
zwar  von  Lukas  verschiedenen,  aber  wohl  noch  dem  1.  christlichen  Jh.  zuzu- 
weisenden Schriftstellers)    zu   erkennen.    Dafe  Spitta   mit   dieser   Hypothese 
einen  absoluten  Sieg  über  die  coneurrirenden  Lösungsversuche  jener  beiden 
Vorgänger  davontragen  werde,  steht  allerdings  wohl  nicht  zu  erwarten;  doch 
wohnt  seiner  Theorie,   so  wie  er   sie   entwickelt,   manches  Gewinnende  und 
Plausible  bei,  und  gegenüber  sowohl  der  älteren  tendenzkritischen  Beurteilung 
Apg.  wie    der   modernen  (Loman-Steckschen)  Radikalkritik   gelangt  manches 
Treffende  bei  ihm  zum  Ausdruck.68)    Eine  erneute  Darlegung  seiner  früher 
schon  (1882,  in  der  Schrift:  'Die  Apg.  unter  dem  Hauptgesichts:  ihre  Glaub- 
würdigkeit untersucht9,)    vorgetragenen  Auffassung   vom  Inhalt,   Zweck  und 
Werden  der  Lukas -Akten    bot  Pastor  K.  Schmidt   in  einem  Aufsatze  der 
'Neuen  kirchlichen  Zeitschrift'.69)    Beachtenswerte  exegetische  und  historisch- 


u.  Entwicklung  d.  Messiasbewufstseü»  Jesu:  ZWTh.  S.  1—79  u.  S.  385—449.  —  65)  W. 
C.  Tan  Manen,  Paulo*.  L  De  handelingen  der  Apostelen.  Leiden,  Brill.  1890.  [ThT. 
Not.  1890  (Selbständiger  d.  Vf.);  ThLZ.  1891,  S.  175/7  (HolUmann);  Bijblad  Tande 
HerTorming,  1891,  p.  24 — 38  (Loman).]|  —  66)  Faul  Feine,  £.  Torkanonische  Über- 
lieferang d.  Lukas  in  Eyangeliam  u.  Apostelgesch.  Gotha,  F.  A.  Perthes.  X,252  S.  |[EKZ-  1892. 
No.  19  (Z.);  ThLZ.  1892,  No.  11  (J.  Weifs);  ThT.  1892,  Maart,  175—81  (Bai Jon)];  Z.TL 
schon  1890  in  d.  JPTh.  (S.  84—133)  Teröffentlicht  —  67)  Martin  Sorof,  D.  Entsteh«* 
d.  .  Apostelgesch.  E.  kritische  Studie.  Berlin,  Nicolai  1890.  104  S.  |[ThLBL  1890. 
No.  31  (Nöagen);  ThT.  1890,  Kot.,  S.  652/5  (Tan  Manen);  DLZ.  1891,  No.  9  (Sief- 
fert).]|  E.  Versuch,  d.  Lukas  «war  d.  Abfassung  d.  s.  g.  Wirstücke  iu  lassen,  dagegen  e. 
Schlufsredaktion  sowohl  dieser  Abschnitte  wie  d.  petrin.  Teils  d.  Apg.  durch  Timothetu  [I] 
zu  statuieren.  —  68)  Fr.  Spitta,  D.  Apostelgesch,  Ihre  Quellen  u.  deren  geschichtlicher 
Wert  untersucht     Gotha,  F.  A.  Perthes.     XI,  380  S.     |[EKZ.  No.  51  (Z.).]l  —  69)  Karl 


§72A.    Kirchengeschichte  bis  ca.  700.    Zöckler.  IV,55 

kritische  Noten  zur  1.  Hälfte  des  Buchs  (K.    1—12)  veröffentlichte  Gottfr. 
Jäger.70) 

Das  Verhältnis  des  Apg.-Berichts  über  das  Aposteldekret  (Act  15)  zum 
Galaterbriefe  Pauli  unterzog  Hil genfei d  einer  neuen  Beleuchtung,  zum 
Zwecke  der  Zurückweisung  einerseits  der  Voelter-Steckschen  Bevorzugung  des 
Zeugenwertes  von  Act  15  vor  dem  von  OaL  2,  andrerseits  der  Frankeschen 
Auffassung  des  betreffenden  Problems  (s.  JB.  f.  1890,  IV,  43),  sowie  z.  TL 
auch  der  von  Sommer  (in  den  'Theol.  Studien  aus  Königsberg*  1887  f.)  ver- 
suchten Inschutznahme  der  Historizität  des  Dekrets.71)  Der  Radikalkritik 
Steck's  in  Bezug  auf  den  Oalaterbrief  schlofs  als  deutscher  Parteigänger  sich 
an  der  Pseudonym  J.  Friedrich  (Mähliss,)7*)  als  niederländischer  U.  Mey- 
boom,78)  während  aufser  Hilgenfeld  auch  Lipsius  (in  seiner  Bearbeitung 
von  GaL,  Rom.  und  Phil,  für  den  Freiburger  'Handkommentar  zum  NT.',)74) 
sowie  noch  einige  Vertreter  eines  gemäfsigter  kritischen  Standpunkts  (bes. 
R.  Lindenmann)75)  ihr  entgegentraten.  Das  Schablonenhafte  und  keck 
Absprechende  des  kritischen  Verfahrens  der  Schule  Loman-Steck  satirisierte 
mit  guter  Wirkung,  unter  Benutzung  des  Römerbriefs  als  Objekts  für  seine 
Demonstration,  ein  Pseudonymus  Hesedamm,  dessen  ergötzlich  zu  lesendes 
Büchlein  'der  Römerbrief  beurteilt  und 'gevierteilt'  gleichzeitig  auch  englisch 
(hier  unter  dem  Namen  Realsham)76)  ans  Licht  trat  —  Aus  dem  Bereich 
der  panlinischen  Gefangenschaftsbriefe  ist  als  gehaltvolle  exegetisch -kritische 
Leistung  hervorzuheben  A.  Klöppers  Epheserkommentar.77)  Der  darin  ver- 
fochtenen  Annahme  eines  erst  nachpaulinischen  Ursprungs  des  B.  an  die 
Epheser  stellen  sich  eine  aus  J.  T.  Becks  Nachlafs  herausgegebene  Aus- 
legung der  Epistel78)  sowie  ein  Kommentar  Oltramares  zu  den  drei  ersten 
Gefangenschaftsbriefen79)  als  Verteidiger  der  panlinischen  Authentie  gegen- 
über. —  Erwähnt  zu  werden  verdient  noch  Stecke  kühner  Versuch,  sowohl 
im  1.  Petrusbriefe,  wie  in  den  Epp.  an  die  Kolosser  und  an  Philemon  Spuren 
von  einem  Einflüsse  des  Briefwechsels  zwischen  Plinius  und  Trajan,  sowie 
sonstiger  Plinianischer  Briefe  nachzuweisen;  der  Archippos  in  Kol.  4,  17  u. 
Philem.  2  sei  der  von  Plin.  Ep.  X,  58  erwähnte  Philosoph  Flavius  Archippus 


Schmidt,  D.  Entstehung  d.  Apg.:  Neue  kirchl.  Ztechr.,  Bu  9,  S.  751—75.  —  70)  Gottfr. 
Jag  er,  Gedanken  u.  Bemerkungen  s.  Apg.    I.  Zu  Kap.  1 — 12.    Leipzig,  Dörffling  u.  Franke. 
51  S.    |[EKZ.  B.  464  (Z.);  ThLBl.  No.  24  (E.  Bendixen).]|  — X  W.  Lock,  The  chriatology 
of  the  earlier  chaptera  of  the  Acta  of  the  Apoatlea.    Expoaitor,  Sept.  178—90   —  71)  AdX 
Hilgenfeld,    D.  neaeaten  Verteidiger  d.  Aposteldekreta :   ZWTh.  2,    205—26.  —  72)  J. 
Friedrich  (Maehliaa),  Di  nnechtheit  dea  galaterbrifea.    £.  Beitrag  zu  e.  krit  geach.  d. 
Urchristentums.     Halle,   Kämmerer.     67  S.     | [ThLBl.  No.  50  (Wohlenberg).]|  —  78)  U. 
Heyboom,  Aan  de  Galaten:  ThT.  3,  241 — 52.  —  74)  B.  Adalb.  Li  peius,  Handcommentar 
z.  NT.  II,  2  Briefe  an  d.  Galater  Römer  u.  Philipper.    Freibnrg,  Mohr  (8iebeck).     |[ThLZ. 
1892,  No.  1  (Schürer).]|     V&1«  oben  No.  34.  —  75)  B.  Lindemann,  Gegen  Stecka  er- 
neuten Angriff  auf  d.  kritische  Theologie:  ThZSchwz.  H.  2,  S.  105—18.  —  76)  G.  Hese- 
damm, D.  Bdmerbrief,  beurteilt  u.  gevierteilt.    Erlangen  n.  Leipzig,  G.  Böhme.     VIII,  100  S. 
{[ThLZ.  1892,    No.  2  (H.  Holtamann);   EKZ.  1891,    S.    558  (Z.).]|     Inhaltlich  identisch 
damit  iat  d.  engl.  Schrift:   B.  D.  Hc.  Bealaham,  Bomana  diasected:    a  critical  analysia  of 
the  Ep.  to  the  Bomana  (Edinburgh,  Clark.    III,  91  pp.).  —  77)  A.  Klöpper,  D.  Brief  an 
d.  Epheser  erläutert     Göttingen,  Vandenh.  u.  Bupr.    IV,  201  S.     |[EKZ.  No.  36  (Z.);  DLZ. 
1892,  No.  5  (Sieffers);  ThLZ.  1892,  No.  2  (Holtsmann).]|  —  78)  J.  T.  Beck,  Er- 
klanmg  d.  Briefs  Pauli  an  d.  Epheser,  nebat  Anmerkungen  s.  Br.  P.  a.  d.  Koloaaer.     Heraue- 
geg.  t.  JnL  Lindenmeyer.     Gütersloh,  Bertelsmann.     Xu,  271  S.     |[EKZ.  No.  39.]|  —  79) 
H.  Oltramare,  Commentaire  am  epitres  de  St  Paul  aux  Coloaaiena,  am  Epheaiena  et  a 
Philemon.     ltr  toI.    Lausanne,  F.  Bonge.    X,  466  S.    Ist  auf  3  Bde.  berechnet  —  Engl. 
Kommentare  an  dena.  Briefen  lieferten  [schon  1890]  J.  A.  Beet  (London,  Hodder)  u,  M.  F. 


IV,Ö6  i  79A.    Kirchengeschiehte  bis  ca.  700.    Zöckler. 

und  die  Sklavenenttonfongsgeschichte  im  Philemonbriefe  habe  ihr  Urbild  an 
dem  was  zwischen  Ptinins  und  Sabinianos  (Plinii  Epp.  IX,  21  o.  24)  fiber 
einen  Freigelassenen,  der  dem  Enteren  entlaufen  war,  verhandelt  wird.80) 

Katholische  Briefe  und  Apokalypse.  Die  bekannte  Jakobusstelle  vom 
Glauben  und  den  Werken  erfuhr  den  Versuch  einer  neuen  Bearbeitung  Briten« 
des  bad.  Pfarrers  6.  Schwarz.81)  Eine  Auslegung  des  Jakobus-  und  des 
Judasbriefs  gab  Plummer  für  die  'Expositor's-Bible'.8*)  Sämtliche  sieben 
katholische  Episteln  kommentierte  Sadler.**)  In  Bezug  auf  die  Johanneischen 
Briefe  sind  die  oben  (unter  No.  37  und  43)  genannten  Arbeiten  von  Holti- 
mann  und  von  Gloag  —  entere  als  den  kritisch-liberalen,  letztere  als  den 
orthodoxen  Standpunkt  vertretend  —  hier  nochmals  hervorzuheben.  Mit 
Holtzmann  setzt  Hilgenfeld  in  gewohnter  Weise,  seine  früher  vorgetragnen 
Auffassungen  vertheidigend,  sich  auseinander.84)  —  Ober  die  Johannes- Apo- 
kalypse nahm  der  kritische  Meinungsaustausch,  betreffend  die  Frage  nach 
älteren  Quellen  oder  successiven  Redaktionen  derselben,  seinen  Fortgang. 
Während  D.  Voelter  seine  Annahme  einer  christlichen  Grundlage  des  Buchs, 
welcher  mehrere  Überarbeitungen  zuteil  geworden  seien,  festhält  (freilich  mit 
der  neuerdings  beigebrachten  Fortbildung,  wonach  Gerinth,  und  zwar  als 
Interpolator  der  Abschnitte  K.  12,  1—10  und  K.  19,  11—21,8,  an  dem 
Überarbeitungsgeschäfte  beteiligt  gewesen  seil)86)  und  während  K.  Erbes  eine 
dieser  Voelterschen  Theorie  in  mehreren  charakteristischen  Zügen,  bes.  in  der 
Annahme  einer  nicht  jadischen,  sondern  christlichen  Grundschrift,  ähnliche 
Hypothese  aufstellt,86)  sieht  man  Paul  Schmidt  vielmehr  zur  Ebern.  Vischer- 
schen  Annahme  einer  jüdischen  Grundlage  für  das  Werk  zurückkehren.87) 
Dafs  dagegen  Weif s  in  seiner  ausgezeichneten  kritischen  Textbehandlung  des 
Buchs  jede  Teilungs-  und  Kompilationshypothese  unbedingt  ablehnt,  ist  be- 
reits oben  (s.  No.  18)  zur  Sprache  gekommen.  Den  Anfang  einer  detaillirten 
Berichterstattung  über  die  ganze  Reihe  der  seit  Weizsäcker  und  Eberh. 
Yischer  hervorgetretenen  kritischen  Secirversuche  bot  Holtzmann.87*)  Es 
wird  darauf  im  nächsten  Jahrgang  zurückzukommen  sein. 

Leben  und  Lehrbegriffe  der  Apostel  (Apostol.  Zeitalter  und  KTL 
Theologie).  Die  Geschichte  des  apostolischen  Zeitalten  von  Weizsäcker  (& 
JBG.  1886)  erfuhr  eine  zweite,  zwar  'neu  bearbeitete'  aber  nicht  viel  am 
früheren  Bestand  ändernde  Ausgabe.88)  Vom  römisch-orthodoxen  Standpunkte 
aus  behandelte  denselben  Zeitraum  der  christlichen  Urgeschichte  E.  Le  Ca- 
mus.89) Reicher  als  an  solchen  Gesamtdanteilungen  —  zu  welchen  auch 
Bd.  I.  einen  von  W.  Beyschlag  herausgegebenen  'Neutestamentlichen  Theologie* 


Sadler  (Land.,  Beil.).  —  80)  Bad.  Steck,  Plinius  im  KT.:  JPTh.  4,  645— 84.  —  81) G. 
Schwarz,  Jak.  2,  14—26  erklärt:  ThStKr.  4,  704—87.  —  83)  M.  F.  Sadler,  The  gen* 
ral  Epistles  of  SS.  James,  Peter,  John  and  Jude.  With  notes,  criticml  &  practica!.  Land«*, 
Bell.  320  S.  —  83)  Plummer,  The  general  epistles  of  St  James  and  St  Jade.  <Tk» 
Exporitor*s  Bible).  London,  fiodder.  —  84)  Adf.  Hilgenfeld,  D.  Johannossehriften  d.  NT* 
u.  D.  Holtsmanns  Kommentar:  PKZ.  No.  SO.  —  85)  Daniel  Voelter,  Cerinth  in  d.  Apoka- 
lypse: ThT.  S,  269 — 92.  —  86)  K.  Erbes,  D.  Offb.  Johannes  kritisch  untersucht.  Gotat, 
F.  A.  Perthes.  VI,  284  8.  |[EKZ.  No.  17  (Z.);  ThLZ.  No  16  (Holtamann);  ThT.  3, 
259  f.  (Voelter).]|  —  87«)  Paul  Sohmidt,  Anmerkungen  Aber  d.  Komposition  d.  Offb. 
Johi.  Freiburg,  Mohr  (Siebeck).  54  8.  |[ZWTh.  4,  489—92  (Hilgf.};  ThLZ.  No,  IC 
(Holtsm.);  GGA.  1892,  No.  2  (Krüger);  ThT.  Haart,  p.  214  f.  (A.  B.).]l  —  87»)  H. 
Holtzmann,  D.  KontroTeree  Aber  Einheitlichkeit  u.  QueUenverhiltniase  d.  Apokalypse:  JFTa. 
4,  520 — 44.  —  X  D-  Brown,  The  Apocalypse;  ils  structore  and  primarj  predictkms.  Lsndoa, 
Hodder,  220  pp.  —  88)  Karl  Weizsäcker,  D.  Apostol.  Zeitalter  d.  christL  Kirche.  Zweite, 
neu  bearb.  Auflage.    Freiburg,  Mohr  (in  Lieferungen).  —  89)  E.  Le  Camus,  L'oeum  &a 


j 


§  72A.     Kirchengeschichte  bu  ca.  700.    Zöckler.  IV,57 

gezählt  werden  könnte  (s.  darüber  den  JB.  f.  1892)  —  erscheint  die  Litteratur 
onsres  Berichtsjahrs  an  Einzelbeiträgen  zur  apostolischen  Geschichte.  Ver- 
schiedene Punkte  ihrer  änfseren  Entwicklung  wurden  von  de  Richemond,90) 
Ast91)  and  Brandt  beleuchtet.  Bei  dem  Letztgenannten  begegnet  man  aufs 
Neue  der  früher  schon  von  Schölten  vertreten  und  Überhaupt  in  Hollands 
liberalen  Kreisen  beliebten  Annahme:  eine  Taufe  auf  die  Trinit&t  habe  es 
während  des  ganzen  ersten  Jh.  noch  nicht  gegeben,  sondern  nur  eine  solche  auf 
den  Namen  Jesu  (bzw.  Jesu  Christi;)  erst  zwischen  100  und  120  (um  welche 
Zeit  der  kanon.  Matthäus  seinen  Schlufs,  K.  28,  18—20  erhielt)  sei  die 
Taufe  auf  die  Trinit&t  eingeführt  worden;  der  erste  glaubwürdige  Zeuge  der- 
selben sei  Justin  (Apol.  I,  Gl.)9*)  —  Der  inneren  Seite  der  apostolisch-kirch- 
lichen Entwicklung  oder  der  Ausbildung  der  Lehrbegriffe  der  Apbstel  gilt 
eine  beträchtliche  Zahl  neuer  Arbeiten.  Als  belangreich  für  die  Erforschung 
und  Darstellung  der  paulinischen  Theologie  heben  wir  namentlich  hervor  die 
Dissertationen  von  Schaeder")  und  Seeberg.94)  Ober  die  petrinische 
Grundstelle,  betreffend  die  Hadesfahrt  Christi,  sprachen  sich  aus  ein  dänischer 
Theologe96)  und  der  Utrechter  Professor  J.  Cramer,  letzterer  als  Ver- 
teidiger der  Hypothese  eines  glossematischen  Charakters  der  Stelle.96)  Um- 
fassendere bibl.- theologische  Untersuchungen,  zurückgreifend  auch  auf  die 
in  den  Evangelien  gegebenen  Grundlagen  der  apostolischen  Lehrweise,  boten 
u.  a.  Issel  und  Schmoller  als  Konkurrenten  in  einer  von  Holland  aus 
ergangenen  Preisberwerbung  betreffend  das  Thema  'Die  Lehre  vom  Reiche 
Gottes  im  NT/,97*98)  Schumann,  Schmidt  und  Keppler  als  Darsteller 
mehrerer  der  biblischen  Sozialethik  angehöriger  Punkte,99-101)  sowie  der 
Niederländer  van  Leeuwen  als  Vf.  einer  (schon  1890  erschienenen)  Zu- 
sammenstellung einer  Anzahl  prinzipieller  und  methodologischer  Fragen  in 
Prolegomenenform.109) 

Neutest amentliche  Zeitgeschichte.  Die  Stellung  des  Flavius 
Josephos  zum  Christentum  wurde  Gegenstand  erneuter  Untersuchung  für  G. 
Wandel.  Derselbe  vertritt  die  Annahme,  Josephus  habe  sowohl  über  Jesum 
wie  Aber  Paulum  etc.  genug  gewufst,  aber  absichtlich  über  alles  Christliche 
ein  tiefes  Stillschweigen  betrachtet.  Die  bekannte  Stelle  Antt.  XVIII,  3  sei 
entschieden   unecht  und   die   beiden  Aussprüche  über  den  Täufer  und  über 


apötree.  Fondation  de  l'eglise  chretienne.  Paris,  Letouteey  et  Ane.  48  u.  368  S.  —  90) 
Meschinet  de  Eichemond,  L'eglise  de  1«  Pentecdte.  These.  Montauban.  104  S.  — 
91)  Richard  Ast,  Paolos  u.  Petrus  so  Antiochia,  Gal.  2,  11—21.  G.-Pr.  Inowraslaw.  4*. 
10  S.  —  92)  A.  J.  H.  W.  Brandt,  6vo/ua  en  de  Doopsformule  in  het  N.  T.:  ThT.  Not., 
p.  566—610.  —  93)  Erich  Schaeder,  D.  Bedeutung  d.  lebendigen  Christas  für  d.  Recht- 
fertigung noch  Paulus.  J.-D.  Gütersloh,  Bertelsmann.  88  S.  —  94)  Alfred  Seeberg,  D. 
Anbetung  d.  Herrn  bei  Paulos.  Diss.  Riga,  Hfteker.  67  8.  |[£KZ.  1892,  No.  19.]|  — 
95)  J.  Jensen,  Om  Kriati  Praediken  for  Aanderne  1.  Pet  8,  18 — 22  i  ny  Belysning. 
Kjöfanhavn,  J.  Frimodt  25  8.  —  96)  J.  Cramer,  Het  glossematisch  karakter  ran  L 
Pet.  S,  19 — 21  en  4,  6 :  Nieuwe  bijdragen  etc.  (Exegetica  et  critica  2)  p.  78 — 149.  Utrecht, 
Breijer.  |[ThT.  1892,  Maast,  209—12  (W.  E.  v.  Manen).]|  X  The  Deucent  of  Christ  into 
Hades.  A  corresp.  between  Prof.  Frans  Delitsech  &  Prof.  v.  Hofmann:  The  Exp.,  Apr.  & 
May  (ist  Übers,  d.  betr.  Pastot  in  d.  t.  W.  V  olck  heraosgeg.  'Theolog.  Briefen'  r.  Del.  o.  Hofm.; 
Leips.,  Hinrichs).  —  97)  Ernst  Issel,  D.  Lehre  r.  Reiche  Gottes  im  NT.  Gekr.  Preisschr.  Leiden, 
Brill.  191  8.  —  98)  0.  Schmoller,  D.  Lehre  t.  Reiche  Gottes  in  d.  Schriften  d.  NT. 
(Bearbeitete  Preisaofg.).  Leiden,  Brill.  VII,  241  S.  |[EKZ.  1892,  No.  19.]|  —  99) 
Sehn  mann,  Bibl.-theol.  Betrachtung  Über  d.  Eigentum:  Kirchl.  Monatsschr.,  August,  748 
—56.  —  100)  G.  Schmidt,  D.  Geselligkeit  im  Licht  d.  Evangeliums :  ib.  S.  757—70.  — 
101)  J.  Keppler,  D.  Sklavenfrage  im  NT.:  ThQ.  2,  S.  218—86.  —  102)  E.  H.  van 
Leeuwen,  Prolegomena  van  Bijbelsche  Godgeleerdheid.    Utrecht,  Breijer.    1890.     |[ThT.  8, 


IV,58  §72A.     KircheDgeschichto  bis  ca.  700.    Zöckler. 

Jakobus  des  Gerechten  suchten  deren  Beziehungen  zn  Christo  geflissentlich 
zu  verdunkeln.  In  bitterer  pharisäischer  Feindschaft  wider  das  Christentum 
suche  der  jüdische  Historiker  dasselbe  todt  zu  schweigen.  Bei  der  Praxis  vor- 
nehm kalten  Ignorierens  bleibe  er  nicht  einmal  stehen,  vielmehr  scheine  er 
manches  Thatsachenmaterial  'perfid  unterschlagen'  zu  haben;  so  den  beth- 
lehemitischen  Kindermord,  den  Census  unter  Sentius  Saturninus  und  die  erste 
syrische  Statthalterschaft  des  Quirinius.108)  Die  Urteile  der  talmudisch- 
jüdischen  Oberlieferung  über  Jesum  stellten  zusammen  Laible  und  Dal- 
man.104'106) Ober  Philo's  Logosbegriff  nach  seinem  Verhältnis  zur  Logos- 
lehre bei  Johannes  verbratete  sich  Gloag  in  orthodox -apologetischem 
Sinne.106)  Den  bekannten  Luciusseben  Angriff  auf  die  Authentie  von  Philos. 
Bericht  über  die  Therapeuten  in  De  vita  contemplativa  suchte  Nirschl 
zurückzuschlagen,  verfiel  aber  bei  seinem  Bemühen  um  Erweisung  der  Ge- 
schicklichkeit einer  seeta  Therapeutarum  in  den  bedenklichen  Fehler  des 
'Qui  nimium  probat,  nihil  probat9,  sofern  er  in  dem  Gegenstände  der  philo- 
nischen  Idealschilderung  die  streng  asketisch  lebende  erste  Christengemeinde 
nachzuweisen  suchte.107)  Mit  den  Essenern  und  ihrer  angeblichen  Mitwirkung 
zur  Entstehung  und  frühesten  Ausbildung  des  Christentums  machte  wieder 
einmal  ein  englischer  Schriftsteller  sich  zu  schaffen.  Nach  J.  E.  H.  Thom- 
son soll  Hilgenfelds  bekannte  Identifikation  der  Essener  mit  den  Urhebern 
der  jüdischen  und  urchristlichen  Apokalypse-Litteratur  auf  wohlgesichertem 
geschichtlichem  Fundament  ruhen.  Ausgehend  von  dieser  Gleichung:  'Essener 
=  Apokalyptiker9  sucht  er  zu  zeigen,  dafs  sowohl  der  Stifter  des  Christen- 
tums wie  seine  Jünger  eine  mehrseitige  und  tiefgreifende  Beeinflussung  seitens 
des  Essenismns,  und  zwar  durch  das  Medium  apokalyptischer  Schriften  wie 
Henoch,  IV.  Esra,  etc.  erfahren  hätten.  Ja  er  steht  nicht  an,  zu  behaupten, 
lthat  Our  Lord  was  in  some  sense  a  member  of  the  sect  of  the  Essenes*; 
freilich  sei  Christus  nicht  etwa  in  demselben  Sinne  Essäer,  wie  Paulus  Phari- 
säer gewesen  I108)  Anderes  auf  die  apokryphisch-pseudepigraphische  Iitteratar 
der  Übergangszeit  vom  A.  zum  N.  Bunde  bezügliche  boten  Zöckler  in  seiner  Be- 
arbeitung der  ATI.  Apokryphen  für  Strack-Zöcklers  'Kurzgefaßten  Kommentar' 
(insbesondere  in  dem  die  Pseudepigraphen  betreffenden  Anhange)109)  sowie 
die  Engländer  Deane110)  und  Candlish,  von  welchen  der  Letztere  speziell 


/ 

816—24  (Herderschex).]|  —  103)  Gg.  Wandel,  D.  jüdische  Gewhichteclireiber  PL 
Josephus  u.  d.  Christentum:  Nene  kirchl  Ztschr.  12,  8.  967—87.  —  104)  H.  Laible, 
Jesus  Christas  im  Thalmad.  Nebst  e.  Anhang:  D.  thalmndischen  Texte,  mitgeteilt  ▼.  G. 
Dalman.  (=  Schriften  d.  Institutum  Judaicum  an  Berlin,  No.  10).  Berlin,  Beother.  VI, 
96  S.  —  105)  Gut.  H.  Dalman,  Was  sagt  d.  Talmud  über  Jesum?  Beantwortet  durch 
Mitthlg.  d.  nncensierten  Grundtexts  d.  talmud.  Aussagen.  (=  Schriften  d.  Inst.  ju<L  an  Bertis, 
No.  11).  Berlin,  Beuther.  19  S.  —  106)  P.  J  Gloag,  The  Logos  of  Philo  and  St  Jona: 
Presb.  &  Beform.  B.,  Jan.,  p.  46  -57. —  X Max  Frendenthal,  D.  Srkenntnialehre  Fhüos 
(J.-D.,  Greifewald).  Berlin,  Buchdr.-Actiengeeellsch.  77  S.  —  X  Philonu  de  aeteraitatt 
mundi.  Ed.  et  prolegomenis  instruxit  Francisc.  Cnmont.  Berlin,  G.  Reimer.  XXXIT,  76  S. 
—  X  P*°l  Wendland,  Neu  entdeckte  Fragmente  Philos;  nebst  e.  Untersuchung  Aber  d. 
nrsprgl.  Gestalt  d.  Schrift  De  sacrif.  Abdis  et  Caini.  Berl.,  G.  Reimer.  XI,  152  S.  —  107) 
Jos.  Nirschl,  D.  Therapeuten.  Mains,  Kirchheim.  56  S.  |[LB.  No.  11,  S.  330/2  (F unk] 
(weaentl.  abfällig).] |  —  108)  John  £.  H.  Thomson,  Books  which  influenced  Onr  Lord  and 
His  Apostles:  being  a  critical  review  of  Apocalyptic  Jewiah  literature.  Edinburgh,  Clark 
XVI,  497  S.  |[ThLZ.  No.  17  (Schürer)  (durchaus  abfällig).])  —  109)  O.  Zöckler,  D. 
Apokryphen  d.  Alten  Testaments,  nebst  e.  Anhang  über  d.  Pseudepigraphenlittexatur.  (=  Ksrs- 
gef.  Kommentar  au  d.  Hss.  A.  u.  NT.  etc.  A,  9.  AML).  München,  Beck.  XI,  495  S. 
|[ThT.  Mai,  S.  344/5  (A.  Kuenen);  ThLBl.  No.  46  (Ed.  Konig);  BG1.  S.  848—55  (Grau); 
EKZ.  No.  42/4  (Holtaheuer),    samtlich  anerkennend.] |   —  110)  W.  J.  Deane,    Psende- 


§72Af    Kirchengeschichte  bis  ca.  700.    Zö ekler.  IY,59 

über  das  Thema:  Psendepigraphie  und  Inspiration  handelte,  nnd  zwar  mit  dem 
Ergebnisse,  dafs  für  die  eigentliche  Pseudepigrapha,  als  an  nnd  für  sich  un- 
moralische Produkte,  ein  inspiratorischer  Charakter  auf  keine  Weise  in  An- 
spruch genommen  werden  könne.111)  Über  einiges  weitere  hierher  Gehörige, 
insbesondere  die  apokr.  Apostelgeschichten  und  -legenden  wird  unten  beim 
Gnosticismus  zu  handeln  sein.  —  Das  oft  erörterte  Thema  vom  Verhältnisse 
Pauli  zu  Seneca  fand  eine  eigentümliche,  z.  T.  neue  Gesichtspunkte  ergebende 
Beleuchtung  in  dem  apologetischen  Aufsatze:  'Seneca  und  Paulus,  verglichen 
hinsichtlich  der  äufseren  Beweise  der  Echtheit  ihrer  Schriften1,  von  dem 
ehemals  am  presbyt  Seminar  zu  Andover  (Mass.)  wirkenden  nordameri- 
kanischen Theologen  Pro!  Mead.11*) 

^TachapostoHsches  Zeitalter  bis  zu  Konstantin.  Chri- 
stenverfolgungen. In  der  Frage  wegen  der  Echtheit  des  Briefwechsels 
zwischen  Plinius  und  Trajan  fand  ein  Meinungsaustausch  statt  zwischen  den 
Niederländern  Wilde,  als  Verteidiger  der  Authentie,118)  und  van  Manen 
als  Bestreiter  derselben.114)  Bemerkt  zu  werden  verdient,  dafs  abweichend 
von  v.  Manen  ein  andrer  Hauptvertreter  der  modernen  Radikalkritik,  R.  Steck, 
die  Zweifel  an  der  Echtheit  der  betreffenden  Briefe  für  unbegründet  erklärt 
(s.  oben  No.  80).  —  Mit  der  geschichtlichen  Erklärung  des  'odium  generis 
hnmani  der  Christen*  beschäftigt  sich  ein  Aufsatz  Ed.  Zejlers,  der  als  ent- 
scheidenden Hauptgrund  für  den  genannten  Vorwurf,  dafs  die  Christen 
Menschenbasser  seien,  ihr  gesellschaftliches  Verhalten  betont,  besonders  ihre 
strenge  Abstinenz  in  Bezug  auf  Götzenopferfleisch,  Besuch  der  Schauspiele, 
Orakelbefragung,  etc.116)  Znr  Untersuchung  über  Wert  u.  Charakter  der  ältesten 
Martyrologienlitteratur  steuerte  Egli  einiges  bei,  nämlich  eine  Fortsetzung 
seiner  früher  (1887)  gegebenen  Erläuterungen  zu  Wrights  syrischem  Marty- 
rologinm  (speziell  betreffend  das  Verhältnis  von  dessen  Angaben  zu  denjenigen 
der  übrigen  orientalischen  Kaiendarien,  in  griechischer,  slavischer,  syrischer, 
koptischer,  äthiopischer  Sprache),116)  sowie  eine  neue  Prüfung  des  Datums 
von  Polykarps  Märtyrertod.  Dieses  setzt  er  abermals  mit  Waddington  ins 
Jahr  155, 117)  während  Turner  in  einer  um  dieselbe  Zeit  in  den  Oxforder 
Stndia  bibl.  et  eccl.  veröffentlichten  Untersuchung  vielmehr  156  für  das  wahr- 
scheinlichere Todesjahr  erklärt118)  Ein  schweizerischer  katholischer  Schrift- 
steller wagte  einen  Rettungsversuch  für  die  Ignatianischen  Acta  martyrii.119) 
Von  den  Perpetua- Akten  lieferte  J.  A.  Robinson  eine  neue  gräcolatine  Text- 
ausgabe, bei  der  er  von  der  Annahme  der  Ursprünglickeit  des  lateinischen 
Texts  ausgeht  und  Tertullian  für  den  Urheber  derselben  erklärt.1*0*)     Dagegen 


pigrapha.  An  aecoont  of  certain  apocryphal  sacred  wriünga  of  the  Jews  and  early  Christians. 
Edinburgh,  Clark.  838  8.  |[ThLZ.  No.  17  (8chtirer).]|  —  111)  J.  S.  Candlish,  On 
the  moral  character  of  pseodonymoos  books:  Exp. ,  Sept.  &  Okt.  —  112)  C.  M.  Mead, 
Seneca  n.  Paolos,  verglichen  hinsichtlich  d.  äufseren  Beweise  d.  Echtheit  ihrer  Schriften: 
BGI.  Jan.  S.  26—46. 

113)  W.  J.  Wilde,  Plinius  en  Traianus:  Studien  op  Qodsdienstig ,  wettenschapelijk  en 
letterknnd.  gebied,  Hft  1.  Vgl.  schon  JB.  f.  1889,  IV,  26.  —  114)  W.  C.  van  Manen, 
Een  Apologet  van  Plinius:  ThT.  Maart,  133 — 48.  Vgl.  auch  schon  desselben  im  J.  zuvor 
Aufs.:  De  briefwisseling  Tan  Plinius  en  Trainoa:  de  Oids  1890,  III.  —  115)  Ed.  Zeller, 
Das  odium  generis  homani  <L  Christen:  ZWTh.  8,  356—67.  —  116)  E.  Egli,  Zweiter  Kom- 
mentar zu  Wright's  syrischem  Martyrologiom :  ib.  273 — 98.  —  117)  id.,  Z.  Polykarpostag: 
ib.  1,  96—102.  —  118)  Torner,  The  day  and  year  of  Polycarp's  martyrdom:  Stod.  bibl. 
et  eeel.  8.  —  119)  J.  Düret,  Zu  Gunsten  d.  Ignatianischen  Martyriumsakten:  Kath. 
Schweizerbl.  1890,  12  u.  1891,  1.  —  120 •)  J.  Armitage  Bobinson,  The  passion  of  S. 
Perpetua.    Newly   edited   from   the  MSS.   with   introdoction   and   notes.    Together  with  an 


IV,60  H2A.     Kirchengeschichte  bis  ca.  700.    Zock  ler. 

brachte  Hilgenfeld   einige  fernere  Belege  für  seine  Annahme  einer  weder 
griechischen  noch  lateinischen,  sondern  panischen  Grundschrift  der  Perpetua- 
Akten  bei.1*0*)    In  Bezug  auf  die  mehr  oder  weniger  mythischen  Märtyrer- 
legenden   der  ersten  Jhh.    wird   unten   in   dem  Abschnitte  Aber   Hagiologie 
noch  Verschiedenes  namhaft  zu  machen  sein.  —  Zu  den  letzten  Zeiten  ?or 
dem  Ausbruch   der   diokletianschen  Verfolgung  steht   in  näherer  Beziehung, 
was   der  Grieche  A.   Georgiades  über   die   Bruchstücke  von   Porphyrie 
xara  XQiortavwv  ausführt1'1)    Auch  Frz.  Görres  widmet  dieser  Zeit  seine 
Aufmerksamkeit  in  einer  Serie  kleinerer  Aufsätze,  welche  dann  weiterhin  Mit- 
teilungen  Aber   die   genannte  Verfolgung  selbst  sowie  über  die  des  Lidnins 
bringt118)    Hierher  gehört  sodann  eine  von  Belser  im  Anschluß  an  seine 
frohere  Arbeit   über   das  galerianische  Edikt   gespendete  Untersuchung,113) 
sowie  zwei  neue  Monographien  0.  Seeck's.   Die  eine  derselben  schliefst  sich 
an   dessen    Studie  über   Konstantin  d.   Gr.  als   Verwandtenmörder  (s.  JBG. 
1890,  IV,  60)  unmittelbar  ergänzend  an.184)    Die  andre  betrifft  das  Edictum 
Mediolanense  von  312,  und  sucht  betreffs  dieses  s.  g.  Mailänder  Edikts  wahr- 
scheinlich zu  machen,   dafe  dieser  an  den  Statthalter  der  Provinz  Bithynien 
gerichtete  Erlafs  nicht  von  Konstantin,  sondern  nur   von  Licinius  ausging, 
dafs  nicht  Mailand  sondern  Nicomedia  der  Ort  war,  von  wo  er  datiert  wurde, 
sowie    letztlich    dafs   er    nicht   die   Christenheit    im   Ganzen   sondern  nur 
die  des  Orients   betraf.186)    Über   die   an   diese  kühne  Bestreitung   alther- 
gebrachter Annahmen    sich   knüpfenden  Kontroversen   wird   in   den    nächst- 
folgenden JBG.   die  Rede   sein   müssen.    —  Von  Konstantins  Stellung  zum 
Christentum  handeln  noch   die  Arbeiten   von  Flasch1'6)  und  von  Bratke 
—  letztere  mit  besonderer  Beziehung  auf  das  Labarum-Monogramm.117) 

Verfassungsgeschickte.  Mönchtum  und  Askese.  Ober  die  ans 
dem  1.  Klemensbriefe  sich  ergebenden  Aufschlüsse  über  die  ältesten  kirch- 
lichen Amter  handelte  Wrede  (s.  No.  147).  Zur  Frage  nach  der  Zeit  und 
den  Ursachen  der  Entstehung  des  monarchischen  Episkopats  der  nach- 
apostolischen Kirche  äufserte  sich  J.  R6ville,  und  zwar  in  einem  der  Echt- 
heit der  Ignatiusbriefe  und  ihrem  Herrühren  schon  aus  Trajans  Zeit  ent- 
schieden günstigen  Sinne  —  wobei  mehrfache  Berührungen  zwischen  ihm  und 
Lightfoot  zu  Tage  treten.1*8) 


appendix  containing  the  original  Latin  text  of  the  ßcülitan  marlyrdom.  By  the  Editor. 
(=  Text*  and  Studie«,  contributions  to  bibl.  &  patristic  literature.  Cambridge,  Univ.  Press. 
IX,  1S1  S.  |[DLZ.  1892,  No.  14  (0.  v.  Gebhardt).]!  —  120b)  Adf.  Hilgenfeld,  Zb 
d.  Martyrium  d.  Perpetua:  ZWTh.  3,  367/9.  —  121)  Ayad:  rsco^ytadr^s,  Usfl  T»r 
xard  XQitrxiavoSv  aitoanaafiaxtov  rov  IIO(xpv(>lov.  J.-Diss.  Briangen.  72  ß.  —  122) 
F.  Gör  res,  Kirche  n.  Staat  v.  Regierungsantritt  Diocletiana  bin  a.  constantinischen  Orientcdict, 
(284  bis  824).  I.  Die  spätere  Zeit  d.  Waffenstillstands  (284—803);  IL  D.  beiden  erat« 
Jahre  d.  Diokletianischen  Sturme«  (308/5);  III.  Kirche  u.  Staat  v.  1.  Kai  305  bin  311;  IV. 
D.  licinianische  Verfolgung  n.  Konstantins  Orientedikt  (818—24):  JPTh.  1,  108—28;  5, 
281—320.  —  123)  J.  Belser,  Z.  diodetianischen  Christenverfolgung.  (Binladnngaacbr.  a- 
Feier  t.  Königs  Gebortet).  Tübingen,  Faes.  4°.  107  S.  |[HJb.  S.  884/5  (C.  W.).]|  Hilt, 
wie  auch  in  seinem  2  Jahre  suror  unter  gl.  Tit  erschienenen  Eilwanger  Ö.-P. ,  an  d.  Lac- 
tanaschen  Authentie  v.  De  mortibns  persecutorum  fest  —  arteilt  also  hierüber  anders  als  S. 
Brandt,  s.  unten  bei  No.  181.  —  124)  0.  Seeck,  D.  Bekehrung  Konstantins  d.  GroJsen: 
DBs.  April,  S.  73—84.  —  125)  id.,  Das  s.  g.  Edict  t.  Mailand:  ZK0.  Bd.  12.  fl.  3—4, 
S.  381/8.  —  126)  F.  M.  Flasch,  Konstantin  d.  Gr.  als  erster  chrißtL  Kaiser.  Wünbarg, 
Bacher.  HE,  159  S.  —  X  L-  Seaffert,  Konstantins  Gesetae  o,  d.  Christentum  (Festrede^ 
Würzburg,  Herta,  22  S.  4°.  —  127)  Ed.  Bratke,  D.  Monogramm  Christi  auf  d.  Labaram 
Konstantins  d.  Gr.  Frogr.  Jauer,  Gnercke.  19  S.  —  128)  Jean  BeTille,  Stades  ssr  1« 
origines  de  l'episcopat    La  raleur  da  temoignage  d'Ignace  d'Antiochie:   Ana   d.  BfiBel.  ab- 


§72A.     Kirchengeachichte  bia  ca.  700.    Zockler.  IV, 61 

Dem  Ursprünge  des  römischen  Primats  gilt  die  Untersuchung  Andr. 
Brüll  8,  worin  (in  katholisch -apologetischem  Interesse  und  entgegen  der 
Auffassung  des  Altkatholiken  Langen  (vgl.  JBG.  1890,  IV,  57)  eine  nicht 
etwa  römisch-papistische,  sondern  antirömische  Tendenz  der  Pseudoklementinen 
behauptet  wird.1'9)  Für  die  Geschichte  von  Alexandrias  ältesten  Bischöfen 
ist  wichtig  ein  'Verzeichnis  der  Patriarchen  von  Alexandrien',  enthalten  in 
dem  bereits  oben  (No.  7)  erwähnten  Bd.  II  von  A.  v.  Gutschmids 
'Kleinen  Schriften'.  Dem  Diakonissenamt  in  der  alten  Kirche  widmeten 
Seesemann  und  Bonwetsch  Betrachtungen.1*0)  Die  Stellung  der  nach- 
apostolischen Christenheit  zur  sozialen  Frage,  insbesondere  betreffs  des  Eigen- 
besitzes, wurde  von  dem  württembergischen  Geistlichen  W.  Haller  einer 
gründlichen  Beleuchtung  unterzogen.181)  Vom  Ursprünge  des  Mönchswesens 
handelte,  unter  Bestreitung  der  neueren  kritischen  Theorien  Weingartens  und 
Andrer,  ein  katholischer  Mitarbeiter  der  Revue  benedectine.182)  Von  er- 
heblichem Belang  ist  A.  Harnacks  Studie  über  die  Entstehungszeit  und 
Tendenz  der  pseudoklementinischen  Briefe  über  die  Virginität  Dieselbe  weist 
diese,  sonst  gewöhnlich  für  beträchtlich  viel  jünger  erklärten  Urkk.  schon 
der  ersten  Hälfte  des  3.  Jh.  zu,  bringt  sie  dabei  in  näheren  inhaltlichen  Zu- 
sammenhang mit  den  apostolischen  Konstitutionen  und  sucht  sie  als  ur- 
sprünglich nicht  zwei  sondern  nur  ein  Schreiben  bildend  zu  erweisen.  Auf 
die  Fortbildung  des  vornikänischen  zum  nachnikänischen  Asketentum  scheine 
das  Schriftstück  einen  wichtigen  Einflufs  geübt  zu  haben.188)  Die  hier  bei- 
läufig mit  zur  Erörterung  gebrachten  Apostolischen  Konstitutionen  machte  F. 
X.  Funk  zum  Gegenstande  einer  besonderen  Spezialuntersuchung  von  be- 
trächtlicher Gründlichkeit,  worin  er  (mehrfach  übereinstimmend  mit  Ad.  Har- 
nack  u.  AA.)  den  Urheber  der  Kompilation  als  identisch  mit  dem  Interpolator 
der  Ignatiusbriefe,  als  der  apollinaristischen  Häresie  zugethan  und  als  gegen 
Ende  des  4.  Jh.  im  nördlichen  Syrien  lebend  und  schreibend  zu  erweisen 
sucht.184) 

Kultusgeschichte.  Ober  die  Geschichte  der  Bufse  und  Beichte 
während  der  sechs  ersten  Jhh.  handelte  eingehend  und  in  wesentlich  wissen- 
schaftlichem Geist,  wenn  auch  nicht  frei  von  manchen  Versehen  der  Nieder- 
länder F.  Pijper.186)  Den  in  der  Entwicklung  der  altkirchlichen  Bafsdis- 
ziplin  eine  wichtige  Bolle  spielenden  25  Kanones  des  Konzils  von  Ancyra 
(314)  widmete  Backham  eine  dankenswerte  textkritische  Untersuchung.186*) 


gedrückt.  Paris,  Leroux.  87  8.  |[ThLZ.  No.  15,  8.  874  f.  (Harnack);  DLZ.  1892, 
No.  14  (IL  HoItzmann).]|  —  129)  Andr.  Brüll,  D.  Klemenaromane  u.  d.  Primat  d.  röm. 
Kirche:  Th  4,  577—601.  —  130)  H.  Seesemann  u.  Nath.  Bonwetuch,  D.  Amt  d. 
Diakoniaaen  in  d.  alten  Kirche.  Vorträge.  Mitau,  Steffenhagen.  38  8.  —  131)  W.  Hai  ler, 
D.  Eigentum  im  Glauben  n.  Leben  d.  nachapoatoliachen  Kirche:  ThStKr.  8,  478—563. 
—  132)  B.  U.  B.,  Lea  originea  du  monachisme  et  la  critique  moderne.  I.  Lee  Thera- 
peutee;  IL  Lea  Eaaeniena;  III.  Lea  pretendaee  originea  da  monachiame;  IV.  Lea  aonrcet 
hiatoriquea  da  mon.  primitif;  V.  Le  dereloppement  da  mon.  chretien:  B.  benedictine  1, 
p.  1 — 19;  2,  49—  69.  —  X  Vgl.  hieran  auch  oben,  No.  107  [Nirecbl],  sowie  unten  No.  204 
[Dietriche  Abraxaa].  —  133)  Adf.  Harnack,  D.  peendoklementiniachen  Briefe  De  vir- 
ginitate  u.  d.  Entstehung  d.  Mönchtume:  SBAkBerlin  Hft.  19—21,  8.  361—85.  |[ThQuSchr. 
4,  8.  703  (Fank).]|  —  134)  F.  Xav.  Funk,  D.  apoatoliachen  Konatitationen.  £. 
litenrhiatoriache  Untersuchung.  Bottenburg,  Bader.  VII,  875  S.  |[LHandweiaer,  No.  544, 
8.  677  (Bäumer);  Bulletin  crit,  1.  Man  (Duchesne);  LRc.  1892,  No.  4,  8.  121.]|  — 
135)  F.  Pijper,  Geachiedenia  der  höete  en  biecht  in  de  christelijke  Kerk.  1.  deel.  Haag, 
Nijhoff.  XXII,  440  8.  |[LCB1.  No.  32.] |  —  135«)  B.  B.  Backham,  The  text  of  the 
Canona  of  Ancyra.     Appendix  I:  The  Syriac  yersion;  App.  II:  The  Armenian  Yersion:  Stud. 


IV,62  §79A.    Kirchesgeschichte  bis  ca.  700.    Zöcklor. 

Die  Frage  wegen  der  Disciplina  arcani  nahm  V.  Huyskens  aufs  Nene  in 
Untersuchung.186)  Die  Textgeschichte  and  liturgische  Anwendung'  des  Herrn- 
gebeta  während  der  frühesten  kirchlichen  Entwicklang  wurde  von  F.  E 
Chase  ziemlich  eingehend  and  nach  manchen  Seiten  hin  lehrreich,  zum  Teil 
freilich  auch  mangelhaft  behandelt. 1ST)  Ad.  Harnacks  Versuch,  aus  Justins 
des  Märtyrers  Änfserungen  aber  das  Altarsakrament  der  Christen  nicht  nur 
für  diesen  Kirchenvater  sondern  überhaupt  für  die  älteste  kirchliche  Zeit  die 
Vorstellungsweise  and  Sitte,  dafis  nur  Brot  und  Wasser,  nickt  auch  Wein,  als 
wesentliche  Elemente  zur  Eucharistinfeier  gehörten,  als  mafsgebend  zu  er- 
weisen, hat  zwar  manches  Plausible,  widerspricht  aber  doch  der  Autorität  nam- 
hafter altkirchlicher  Zeugen,  besonders  des  Irenäas,  and  dürfte  daher  manchem 
Widerspruche  begegnen.198)  Den  bekanten  Traditionsbeweis  des  Baptismus 
gegen  das  hohe  Alter  and  die  Apostolizität  der  Kindertaufpraxis  findet  man 
kurz  resümiert  in  dem  Schriftchen  des  nordamerikanisch-baptistischen  Theo- 
logen Sanders.18*)  Cyprians  Verhalten  im  Streit  über  die  Ketzertaufe 
wurde  von  dem  Jesuiten  Hoensbroech  besprochen.140)  Zur  Geschichte  der 
Osterstreitigkeiten  bot  Th.  Zahn  einen  dankenswerten  Beitrag  durch  den 
Versuch  einer  Rekonstruktion  des  Briefwechsels  zwischen  Viktor  v.  Rom  und 
Irenäus  über  diesen  Gegenstand  (ans  Euseb.  KG.  5,  24.) 141)  Dafür  dafis  die 
Überlieferung,  betreffend  den  25.  Dezember  als  Tag  der  Geburt  Christi,  also 
die  Grundlage  für  die  kirchliche  Weihnachtsfeier,  bereits  bis  tief  ins  3.,  ja 
vielleicht  ins  2.  Jh.  zurückreiche,  wurde  von  Lagarde  das  Zeugnis  des 
Hippolytos  in  Buch  4  seines  Danielkommentars  angerufen,1*2)  während 
Andere  (wie  Bratke  in  seiner  unten  zu  besprechenden  Ausgabe  des  genannten 
Bachs)  die  betr.  Angabe  als  interpoliert  betrachten  and  Hippolytos  nur  das 
Jahr,  nicht  auch  den  Tag  der  Geburt  des  Herrn  bestimmen  lassen. 

Patristik,  zunächst  im  Allgemeinen.  Das  vor  einigen  Jahren  be- 
gonnene holländische  Seitenstück  zu  Smith-Cheethams  historisch-biographischen 
Wörterbuch  gedieh  unter  Kleyns  vortrefflicher  Leitung  zum  Abschlüsse.149) 
Methodologisches  und  Litterarkritisches  über  die  Aufgaben  der  patristischeo 
Forschung  in  der  Gegenwart  brachte  Nippold  zur  Darlegung,  anter  haupt- 
sächlicher Bezugnahme  auf  einschlägige  Arbeiten  von  Draeseke,  Funk,  Ryssel, 
Loofs,  sowie  auf  den  von  Kolde  erhobenen  Protest  gegen  A.  Harnacks  Streben 
nach  ausschliefslicher  Beherrschung  des  betr.  Forschungsgebiets.144)  Einiger 
hierher  gehöriger  Sammelschriften  wurde  schon  oben  (No.  7/9)  gedacht  Hier 
sei  in  dieser  Hinsicht  noch  hingewiesen  auf  des  Nordamerikaners  J.  Armitage 


bibl.  et  eccl.  3,  p.  189—216.  —  136)  V.  Huyekens,  Z.  Frage  Aber  d.  sogen.  Arkandis- 
ziplin.  E.  litterargesch.  Erörterung.  Bealgymn.-Prgr.  Münster  i.  W.  4°.  34  S.  —  13<) 
F.  H.  Chase,  The  Lord's  Prayer  in  the  early  Charch.  (=  Text»  a.  Stndiea  ed.  by  J. 
Arm.  Bobinson,  No.  3.)  Cambridge,  Univ.  Prefa.  XII,  180  8.  |[ThLBl.  1892,  No.  9  a. 
10  (Th.  Zahn),  (anerkennend,  jedoch  mit  vielen  Aufteilungen-)] |  —  138)  Ad.  Harniek. 
Brot  n.  Wasser,  d.  encharist.  Elemente  bei  Justin.  (=  Texte  n.  Untersuch,  etc.  v.  GebL 
o.  Harnack,  7,  H.  2,  S.  115—44.)  |[LCB1.  No.  53  (V.  S.);  EKZ.  No.  34  (Z.)]|  —  1$9) 
R.  W.  Sanders,  The  Ante  Nicene  Fathers  on  Baptism.  Louisville,  Baptist  Book  Concers. 
24°.  62  8.  —  140)  T.  Hoensbroech,  S.  J.,  Z.  Auffassung  Cyprians  v.  d.  Ketaertaafe: 
ZKTh.  4,  727—36.  —  141)  Theod.  Zahn,  D.  Schreiben  d.  Irenäna  an  Viktor:  Forsehongca 
z.  Geseh,  d.  Kanon  v.  Han&leiter  n.  Zahn,  4,  S.  283—308.  —  142)  Faul  de  Lagarde, 
Altes  u.  Neues  über  d.  Weihnachtsfest  (=  Mitteilungen  Bd.  4.)  Göttingen.  1891.  — 
143)  H.  G.  Kleyn,  Woordenboek  (Patoistish-biographiach)  op  de  ecrste  aes  eeaven  der 
Ghristelijke  Kerk.  Bewerkt  eerst  door  Alb.  ran  Toorenenbergen,  na  diens  overlijden  door 
H.  G.  Kl.  —  Deel  II:  M— Z.  Utrecht,  Keminck  &  Zoon.  IV,  1221  S.  |[ThT.  1892, 
Haart,  p.  191—201  (van  Manen.)]|    —    144)  F.  Nippold,  Zu  d.  Aufgaben   d.  heutiges 


§72A.     Kirchengeachichte  bw  ca.  700.    Zöckler.  IV  63 

Robinson  Seitenstück  zn  den  Gehhardt-Harnackschen  Texten  und  Unter- 
suchungen? (s.  nnten,  No.  155),  sowie  auf  eine  von  den  irländischen  Theologen 
Wynne,  Bernard  und  Hemphill  herausgegebene  Znsammenstellung  von 
akademischen  Vorträgen  über  eine  Reihe  patristischer  Themata  ans  der  Ge- 
schichte des  2.  Jh.,  besonders  über  die  apostolischen  Väter  Barnabas,  Rie- 
mens Romanns,  Ignaz,  Polykarp,  Hermas,  über  die  Evangelia  apocrypha,  über 
Tatians  Diatessaron,  n.  a.  dgl.146)  Weniger  für  das  altchristliche  als  für  das 
MA.liche  Väterstudium  dürfte  das  in  Gestalt  einer  ersten  Lieferung  ans  Licht 
getretene  Unternehmen  H.  Schenkls,  eine  lateinische  Kirchenvätersammlung 
der  britischen  Kirche  herauszugeben,  Gewinn  bringen.146) 

Griechische  Kirchenväter.  Die  Mehrzahl  der  auf  die  vorkonstantini- 
schen  griechischen  Väter  bezüglichen  Spezialarbeiten  entfallt  auch  in  diesem 
Jahre  wieder  auf  die  ältesten  Gruppen  derselben:  die  Apostolischen 
Väter  und  die  Apologeten  des  2.  Jh.  Aus  dem  bekannten  grösseren 
Werke  des  verstorbenen  Bischofs  v.  Durham  gab  Harm  er  einen  Auszug, 
bereichert  anch  mit  Text  und  Auslegung  der  Didache.146*)  Zum  Korinther- 
briefe  des  Klemens  von  Rom  gab  W.  Wrede  eine  Monographie  heraus, 
worin  zwei  Hauptpunkte  der  Einleitung  in  dies  ehrwürdige  Denkmal  des 
höchsten  kirchlichen  Altertums  mit  eingehender  und  in  mehrfacher  Hinsicht 
gewinnbringender  Sorgfalt  erörtert  werden:  die  korinthischen  Gemeinde  Ver- 
hältnisse zur  Zeit  des  Klemens  und  das  Verhalten  dieses  Kirchenvaters  beim 
Zitieren  des  Alten  Testaments.  Namentlich  das  erstere  Thema  erfährt  eine 
gründliche  Behandlung.  Was  Wrede  über  Stellung  und  Bedeutung  der^ycw- 
pevoi,  TtQeaßvzeQoi,  dimovoi  u.  s.  w.  ausführt,  greift  auf  dankenswerte 
Weise  in  den  Gang  der  neuesten  verfassungsgeschichtlichen  Untersuchung  ein 
—  mag  immerhin  Einzelnes  (z.  B.  seine  Auffassung  von  TtQeoßvreQOi,  als 
zusammenfassende  Bezeichnung  für  iTziatxmoi  u.  dimovoi)  beanstandet  werden 
können.147)  Über  R6  vi  lies  Ignatiusstudie  war  schon  (N.  128)  die  Rede,, 
desgleichen  über  Wynnes  Arbeit  über  denselben  Kirchenvater  sowie  über 
noch  einige  Apostolische  Väter  (N.  145),  sowio  über  Eglis  Notiz  zu  Polykarp 
(N.  117).  Den  Text  des  Letztgenannten  beleuchtete  der  Engländer  Cot- 
terill  nach  seinen  Beziehungen  zum  Inhalt  der  Homilien  des  Palästinensers 
Antiochus  (ca.  614,  Verfassers  eines  üavdeicvrjg  vijg  ayiag  yQaqrijg  bestehend 
ans  130  Homilien.)148)  Ober  einige  Lebensumstände  Polykarps  und  seines 
Schülers  Irenäus  lieferte  Zahn  eine  mit  gewohnter  Akribie  ausgeführte  Unter- 
suchung.149) HsJiches  inbezug  auf  den  Pastor  Hermae  brachten  bei  Di  eis 
und  Harnack  als  Berichterstatter  über  eine  Berliner  Papyrushs.  mit  zwei 
Hermasbruchstücken  (Sim.  H,  7—10  und  Sim.  IV,  2/5. lß0)  Die  Lehre  der 
zwölf  Apostel   fuhr   fort,   ihre  Anziehungskraft  auf  Liebhaber  des  Kirchen- 


patrist  Forschung:  ZWTh.  3,  299—824.  —  145)  Wynne,  Bernard  u.  Hemphill,  Tho 
literatoxe  of  the  aecond  Century  (Lectnres  for  the  Alexandra-College,  Bubiin.  London, 
Hodder.  |  [Expos.,  Aug.  p.  15 S/4  (Doda.)]|  —  146)  H.  Schenkl,  Bibliotheca  patrum  la- 
tinornm  britannica.  Vol.  I,  pars  1.  —  146*)  J.  B.  Lightfoot,  The  Apostolic  Fathers: 
compriaing  the  Epiatlea  of  Clement  of  Borne,  the  Ep.  of  8.  Ignatina,  the  Ep.  of  8.  Polycarp, 
the  Teaching  of  the  Apostlea  etc.  Beyiaed  texU  with  thort  introdnctiona  and  English  trans- 
laüona.  Bdited  and  completed  by  J.  B.  Harm  er.  London,  Macmülan.  562  8.  —  147) 
W.  Wrede,  CnterBachnngen  z.  1.  Kiemenabriefe.  Göttingen,  Yandenh.  &  Bnpr.  112  S. 
[EKZ.  8.  605  (Z.);  ZWTh.  1892,  S.  250/4  (Hilgf.)]|  —  148)  J.  M.  Cotterill,  The  Ep. 
of  Polycarp  to  the  Philippiani  and  the  EomiHeaof  AntLochoaPalaeatinenBia:  Journ.  of  Philol. 
19,  No.  SS,  p.  241—205.  —  149)  Theod.  Zahn,  Z.  Biographie  d.  Polykarpna  n.  d.  Irenäns: 
Forachongen  s.  Gesch.  d.  Neuteatamentl.   Kan.  t.  Hanfaleiter  etc.  4,  249 — 83.    —   150)  H. 


IY,64  §72A-     Kiicbengcachichte  bis  ca.  700.     Zöckler. 

väterstudinms  im  In-  wie  im  Auslände  zu  bethätigen.  Eine  neue  Textaas- 
gabe derselben  lieferte  v.  Ren  esse;161)  ziemlich  umfängliche  Spezialunter- 
suchungen über  sie  gaben  ein  französischer  und  ein  italienischer  katholischer 
Theologe  heraus;151168)  eine  .kürzere  Notiz  über  eines  ihrer  Dkta  brachte 
C.  Taylor.164)  Von  den  frühesten  christlichen  Apologeten  erfahr  Ari- 
stides  von  Athen  besonders  reichliche  Behandlang,  infolge  des  höchst  wich- 
tigen hs.  Fandes,  den  der  Nordamerikaner  J.  Rendel  Harris  inbezog  auf 
die  Schutzrede  desselben  im  Katharinenkloster  des  Sinai  machte.  Das  da- 
selbst als  No.  5  einer  Anzahl  altchristlicher  Texte  in  einem  gröberen  Hss.- 
Bande  aas  dem  7.  Jh.  aufgefundene  Mss.  gab  Harris  im  Erstlingahefte  von 
J.  Armitage  Robinsons  Texte  and  stadies  heraus,  damit  dieser  (bisher  schon 
mehrmals  zitierten)  neuen  Sammlung  patristischer  Monographien  eine  viel- 
versprechende Einführung  bei  den  gelehrten  Mitforschern  in  der  neuen  wie 
der  alten  Welt  bereitend.166)  Das  Verhältnis  dieses  syrischen  Textes  zu  dem 
ungefähr  12  Jahre  zuvor  von  den  Mekhitaristen  bekannt  gemachten  armeni- 
schen (und  ausserdem  zu  der  partiellen  griechischen  Textparallele,  welche 
sich  in  dem  zu  den  Schriften  des  Job.  Damascenus  gehörigen  Roman  'Bar- 
laam  und  Joasaph'  findet)  bietet  in  seinen  zahlreichen  Abweichungen  eine 
Fülle  interessanter  Untersuchungsprobleme  dar.  Historisch  von  besonderem 
Interesse  ist  der  Umstand,  dafs  der  syrische  Text  die  Apologie  unter  doppelter 
Oberschrift  bringt  und  dafis  die  zweite  dieser  Oberschriften  (wahrscheinlich) 
lautet:  AmvtqaxoQi  Kaiaaqt  Titqt  'AÖQiavqi  l4mavLv(p  2eßct(nq>  Evoe- 
ßü  Ma(puavbg  ^Aqiaxddr^g  (piXooocpog  'Jifhjydiog.  Es  ergiebt  sich  daraus 
einmal,  dafs  des  athenischen  christlichen  Philosophen  and  Apologeten  voller 
Name  Marcianus  Aristides  lautete,  sodann  dafs  der  angeredete  Kaiser  nicht 
Hadrian  war,  sondern  Antoninus  Pins.  Die  bekannte  eusebianiscbe  Nachricht 
über  Aristides'  Schutzschrift  als  an  Hadrian  gerichtet  würde  demnach  irrig 
sein  und  auf  einer  (auch  sonst  mehrfach  vorgekommenen)  Verwechslung 
zweier  ähnlicher  Kaisernamen  beruhen.  Wegen  des  immerhin  recht  proble- 
matischen Charakters  dieser  letzteren  Annahme,  gegenüber  welcher  —  ab- 
weichend von  Harris  —  schon  dessen  Editor  J.  A.  Robinson  Bedenken 
äufeerte,  dürfte  in  nächster  Zeit  über  Alter  und  Ursprung  der  Aristidesscheu 
Schrift  noch  vielfach  hin  und  her  verhandelt  werden.  Vgl.  die  zur  Harris- 
schen  Zeitbestimmung  teils  zustimmend«  teils  widersprechend  sich  äussernden 
Erklärungen  yon  Seeberg,166)  Harnack,167)  Hilgenfeld,168)  Zöck- 
ler,169)  Stokes,160)  Jacquier,161)  J.  B.  Harris,169)  und  siehe  wegen  des 


Diel»  u.  Ad.  Harn  ick,  Über  e.  Berliner  Papyrus  d.  Pastor  Hernie:  JBAthBeriia  ete- 
22/4,  S.  427—81.  Vgl.  hieran  auch  Ehrhard,  in  LB.,  No.  6,  S.  186.  — 151)  y.  Ben  eis«, 
*H  8iSaxv  tcjv  ScoSexa  anoorokcov  (Text  nebat  Anmerkungen.)  G.-Pr.  (Lauban)  Leipzig, 
Fock.  4°.  25  S.  —  152)  E.  Jacquier,  Abbe,  Jidaxv  rmv  iß  diroorohor  La  Doc- 
trine  dea  donse  Apdtrea  et  aee  eneeignementa.  These,  presentfo  a  la  Fat  eath.  de  Lyon. 
Paria,  Lethiellenx  n.  Freiborg,  Herder.  271  8.  —  153)  Ignasio  Minaai,  La  dottrina  del 
Signore  pei  dodici  Apostoli  bendita  alle  Gente,  etc.  Borna,  tip.  A.  Befan.  LH,  389  S.  — 
154)  C.  Taylor,  Tracea  of  a  a  saying  of  the  Didache:  JPh.  19,  38,  p.  161—72.  —  15») 
J.  Bendel  Harris,  The  Apology  of  Aristides,  edited  and  tranalated.  With  an  App.  by  i 
A.  Bobinaon:  Text»  n.  Studie«  by  J.  Armit  Bobinaon,  1,  1;  auch  aep.  erschienen:  Lowke, 
Clay  (150  p  )  |[Ac.  19.  Sept  (Owen);  LR.  No.  7,  S.  219;  BCr.  No.  30;  LCB1.  No.  45 
(G.  Krüger);  ThLBl.  1892,  No.  1  (Th.  Zahn.)]|  —  156)  B.  Seeberg,  D.  Apologie  d. 
Aristides:  Nene  kirchl.  Ztachr.  H.  12,  S.  985—66.  —  157)  Ad.  Harnaek,  Bee.  t.  J.  B. 
Harris,  The  Apol.  etc.:  ThLZ.  8.  801/9.  —  158)  Adl  Hilgenfeld,  Bec.  t.  J.  B.  Harris, 
Tbe  Apol.  etc.:  ZWTh.  2,  244/6.  —  159)  0.  Zöckler,  Ariatidea  a.  Quadrate:  BGLNor., 
S.  432/6.  — 160)  G.  T.  Stokea,  The  Apology  of  Aristides:  Cont  Bot.,  Jnly,  p.  104—14. 


§72A.     Kirchengeschichte  bis  ca.  700.    Zö  ekler.  IV  65 

Weiteren  den  nächstfolgenden  JB.  —  Über  Aristides  athenischen  Landsmann 
and  Mitstreiter  Quadratas  handelte  —  zum  Teil  in  apologetischer  Hinsicht 
gegenüber  Harnacks  skeptischer  Behandlang  der  ihn  betreffenden  Notiz  bei 
#£aseb.  KG.  IV,  8  in  Band  I  der  'Texte  and  Untersuchungen*  (1882)  — 
Theod.  Zahn.169)  Mit  Justin  dem  Märtyrer  beschäftigten  sich:  als  Heraas- 
geber des  Texte  seiner  beiden  Apologien  G.  Krüger,  (s.  oben  No.  9),  als 
Kritiker  speziell  des  Texte  der  zweiten  Apologie  B.  Grund l,16i)  mit  Bei- 
trägen zur  Exegese  beider  Apologien  L.  Paul.166)  Über  die  vom  Letzt- 
genannten, sowie  von  F.  Bosse  gespendeten  dogmenhistorischen  Monographieen 
zu  Justins,  unten.  Zu  Tatians  Diatessaron  worden  historisch  untersuchende 
Beiträge  geliefert  von  Hemphill  (s.  oben  No.  145)  and  von  einem  an- 
genannten englischen  Autor.166)  Den  von  A.  Ciasca  veröffentlichten  arabi- 
schen Text  des  Diatessaron  unterzog  E.  Seil  in  einer  beachtenswerten  Unter- 
suchung in  Band  IV  der  Zahnschen  'Forschungen  zur  Geschichte  des  Neu- 
testamentlichen  Kanons*.167)  Über  Ed.  Schwartzs  kritische  Aasgabe  der 
beiden  apologetischen  Traktate  des  Athenagoras  siehe  den  JB.  f.  1892. 

Was  sonst  noch  an  Arbeiten  über  griechische  Väter  des  vornieänischen 
Zeitalters  zu  nennen  ist,  betrifft  nur  zwei  derselben,  darf  aber  als  in  mehr- 
facher Hinsicht  belangreich  hervorgehoben  werden.  Zu  einer  kirchenrecht- 
lichen Schrift  des  Hippolytos,  die  auf  seiner  Denkmalsinschrift  als  LlirzooTofoxrj 
TzaQadooiQ  bezeichnet  ist,  lieferte  Hans  Achelis  eine  interessante  Studie, 
darauf  aasgehend,  die  sogen.  Canones  Hippolyti  mit  diesem  Werke  zu  iden- 
tifizieren and  ihren  Ursprang  demgemäfs  schon  dem  2.  Jahrzehnt  des  3.  Jh., 
etwa  der  Zeit  zwischen  218  and  220,  zazaweisen.  Der  Versach  involviert 
einige  Schwierigkeiten,  insbesondere  die,  dafs  in  der  fraglichen  Schrift  bereite 
von  Snbdiakonen  für  die  römische  Kirche  die  Rede  ist,  was  auf  eine  ziemlich 
viel  spätere  Zeit  (diejenige  des  Papste  Fabianus  ca.  250)  hinzuweisen  scheint. 
Immerhin  hat  die  Achelissche  Arbeit,  —  deren  Verdienste  um  Aufhelltang 
der  die  frühesten  Urkk.  des  christlichen  Kirchenrechts  betreffenden  Verhält- 
nisse jedenfalls  unbestreitbar  sind  —  auch  hinsichtlich  dieses  Punkts  teil- 
weise Zustimmung  (z.  B.  bei  Jülicher  und  Bonwetech  —  aber  freilich  nicht 
bei  Funk,  vgl.  oben  No.  184)  gefunden.168)  Darauf,  dafs  ein  andrer  Hippo- 
lytosfand,  bestehend  in  Publikation  des  vollständigen  Texte  vom  4.  Buche 
der  Danielerklärung  des  römischen  Kirchenvaters  durch  den  hellenischen  Theo- 
logen Georgiadis  in  den  Jahrgängen  1885  und  1889  der  Zeitschrift  'ExxXr)- 
oiaotLXt]  idlr&eia,169)  seitens  der  deutschen  Theologenwelt  während  länger 


—  161)  E.  Jacquier,  Lf Apologie  d'Arittide:  Univ.catholique,  Octobre.  —  162)  H.  B. 
Harris,  The  newly  recovered  Apology  of  Aristides,  its  doctrine  and  ethics,  with  extracts 
from  the  translation  of  Prof.  J.  Bendel  Harris.  London,  Hodder.  104  S.  —  163)  Theod. 
Zahn,  D.  älteste  Apologet  d.  Christentums:  Nene  kirchl.  Ztschr.,  H.  4,  S.  281/7.  Vgl.  auch 
Zockler  [oben  No.  159.]  — 164)  Beda  Gran  dl,  De  interpolationibus  ex  S.  Jnstini  Martyris 
Apologia  II  expungendis.  Dias.  Herbipblensis.  Augsburg.  48  S.  |[LB.  1892,  No.  4, 
S.  121;  HJb.  S.  864  (C.  W.)]|  —  165)  L.  Faul,  Z.  Erklärung  d.  beiden  Apologieen  d. 
Jaatinns  Martyr:  NJbPh.  No.  7,  S.  455— 61.  —  166)  Tatian's  Diatessaron:  ChQB*Jan.,  p.  339 
— 61.  —  167)  Ernst  Seilin,  Über  d.  v.  A.  Ciasca  herausgeg.  Text  d.  arab.  Diatessaron: 
Forschungen  x.  Gesch.  d.  Neutestamentl.  Kanons  etc.  4,  8.  225 — 46.  — 168)  Hans  Achelis,  D. 
ältesten  Quellen  d.  Orientalist  Kirchenrechts.  B.  1 :  d.  Canones  Hippolyti:  Texte  u.  Unters,  v.  Gebh. 
u.  Harnack,  6,  4.  |[LCB1.  No.  8,  S.  235  f.;  HZ.  No.  2  (B.);  EKZ.  S.  56/7  (Z.);  AndoverR.  Apr. 
(Curtiae);  ThLZ.  No.  10  (Jülicher);  ThLBl.  1892,  No.  12  (Bonwetsch.)]|  —  169)  B. 
re capyidSrje,  1.  IleQl  rov  vn ofiVTj/uaroe  rov  aylov  *hzno'kvrov  tniaxoixov  'Rafirjg  eis  t. 
itQotp^rrjv  Javir\X.     2.   Tov  aylov  'iTtnokvrov  xrX.  ixbqI  bgaaecoi  rov  itQOtptjTov  JavirjX 

Jahresberichte  der  Geschichtswissenschaft.    1891.    IV.  5 


IV,66  i  72A.    Kirchengoechichte  bis  ca.  700.    Zöckler. 

als  fünf  Jahren  ganz  anbeachtet  geblieben  war,  machte  A.  Harnack  zuerst 
aufmerksam,  unter  Hervorhebung  mehrerer  Punkte,  wegen  deren  jenes  Buch 
als  eine  wertvolle  Bereicherung  unserer  Kenntnis  der  Kirche  und  Theologie 
des  anhebenden  3.  Jh.  zu  gelten  hat.  Es  gelte  dies  besonders  von  der  darin 
enthaltenen  Lehrweise  Hippolyts  inbezug  auf  einiges  Eschatologische,  wie 
Identifikation  des  römischen  Kaiserreichs  mit  der  Herrschaft  des  Antichrists 
und  des  Teufels;  Warnung  der  Christen  seines  Zeitalters  vor  dem  Wahn,  als 
ob  das  Weltende  unmittelbar  nahe  sei;  vielmehr  prophetisch-apokalyptische 
Yorausberechnung  des  Endes  aller  Dinge,  als  erst  in  etwa  300  Jahren  be- 
vorstehend.170) Auf  die  beiden  letzten  dieser  Punkte,  als  einen  nicht  un- 
wichtigen Zuwachs  zu  unsrem  Wissen  und  die  religiöse  Denk-  und  Lehrweise 
der  Kirche  im  Zeitalter  des  Sept.  Severus  bedeutend,  wies  dann  auch  Zahn 
hin.171)  Eine  Textausgabe  des  Buchs  mit  manchen  brauchbaren  Beiträgen 
zu  seiner  Kommentierung,  besonders  auch  was  die  Fragen  wegen  jener  Zn- 
kunftsberechncuig  des  Hippolytos  betrifft  (vgl.  oben  bei  No.  142),  lieferte  Ed. 
Bratkc.17*)  Über  eine,  den  Hippolytschen  Danielkommentar  teilweise  (nta- 
lieh  Buch  III  und  IV)  enthaltende,  bisher  unedierte  Athoshs.  gab  Ph. 
Meyer  eine  Mitteilung.17*»)  Andere  Hippolytia  veröffentlichte  E.  P.  Cas- 
pari.17*b)  —  Als  eine  besonders  verdienstliche  Arbeit  ist  endlich  Nath. 
Bonwetschs  Ausgabe  der  Schriften  des  Methodios  zu  nennen.  Für  die 
teils  vollst&ndig  (so  besonders  Tleqi  %db  avtegovolov,  liegt  dvaardouoQ, 
JZsgt  ßiov  xrA.)  teils  fragmentarisch  erhaltenen  Werke  dieses  bedeutenden 
Theologen  wird  darin  eine  ganz  neue  Textgrundlage  geschaffen,  mittels  Be- 
nutzung einer  bisher  der  Theologie  des  Abendlands  unbekannt  gebliebenen 
Familie  slavischer  Übersetzungen,  denen  ein  noch  im  10.  Jh.  vorhandenes 
altslavisches  Corpus  Methodianum  zugrunde  gelegen  haben  mnfs.  Ein  zweiter 
untersuchender  Teil  soll  der  Textausgabe  später  folgen.178) 

Lateinische  Väter.  Zur  Chronologie  der  Werke  Tertullians  lieferte  J. 
Schmidt  einen  kleineren  Beitrag,  betreffend  besonders  die  darin  vor- 
kommenden afrikanischen  Prokonsuln.174)  Die  Bücher  De  poenitentia  und 
De  pudicitia  gab,  wie  schon  erwähnt  (s.  No.  9),  Erwin  Preuschen  heraus. 
Kritisches  und  Exegetisches  zum  Apologeticum,  zu  ad  Nationes,  De  idoloL 
und  adv.  Marcionem  1.  I/JH  teilte  Konrektor  J.  van  der  Vliet  zu  Harlem 
mit  (nebst  Zugaben,  betreffend  Tertullian  als  lateinischen  Stilisten,  als  Benutzer 
römischer  Klassiker  und  als  Grammatiker.)175)  Über  das  im  Cod.  Fuldensis 
der  Tertullianischen  Schriften  enthaltene,  wahrscheinlich  vortertuUianiscbe 
Bruchstück   im  Kap.  19    des  Apologeticum   handelten  Lagarde,176)  sowie 


Xoyot  S':  'ExxL  AL  1886  (Mai— Okt);  1886  (Mai— Okt)  —  170)  Adf.  Harnack,  Bee. 
t.  Georgiadis  (a.  No.  169):  ThLZ.  No.  2,  S.  33/8.  —  171)  Theod.  Zahn,  Überoptiinangea 
u.  Abspannungen:  Neue  kirchl.  Ztachr.  Juni,  S.  511/5.  —  172)  Ed.  Bratke,  D.  neu  ent- 
deckte 1.  Buch  d.  Danielkommentars  d.  Hippolytos.  Nach  d.  Originaltext  d.  Entdecken  Dr. 
B.  Georgiadis  z.  ersten  Male  vollst  herausgeg.  Bonn,  F.  Cohen.  |[LCB1.  (No.  31  (Nestle); 
LR.  No.  8  (Bardenhewer);  ThBl.  1892,  No.  7  (Th.  Zahn.)]!  —  172*)  PhiL  Meyer, 
E.  neue  Hb.  s.  Danielkommentar  d.  Hippolytos:  ThLZ.  No.  18,  S.  443/4.  —  172»)  C.  P. 
Caspari,  Hippolytea:  Th.  Tidskrift  for  de  ev.-luth.  Kirke  i  Norge.  HL  Baekke,  Bd.  3, 
H.  4,  S.  567—71.  —  173)  6.  Nath.  Bonwetsch,  Methodios  v.  Olympus.  I.  Schriften. 
Leipsig,  G.  Böhme.  XLVlIi,  408  S.  |[BCr.  No.  31/2  (P.  L.);  ZWTh.  1892,  1,  8.  11  iß 
(Dräseke);  ThLZ.  1892,  No.  6  (Jülicher.)]|  —  174)  J.  Schmidt,  E.  Beitrag  s.  Chro- 
nologie d.  Schriften  Tertullians  u.  d.  Prokonsuln  t.  Afrika:  BhMusPh.  1,  S.  77— 98. —  175) 
J.  yan  der  Vliet,  Studia  ecolesiaatica.  Tertullianus,  I.  Critica  et  Interpretatoria.  Leiden, 
Brill.  |[LCB1.  No.  17  (W.  .  .  .  n);  ThLZ.  1892,  No.  1,  S.  9—11  (Jülicher.)][  —  X 
V.  Courdaveaux,  Tertullien:  HB.  Janv.,  Fevr.  p.  1—35.  Vgl.  F.  Cabrol,  Ter- 
tullien  selon  M.  CourdaTeaux  Paris  et  Lyon,  Delhomme  et  Briquet,  61  p.  —  176)  Pwd  de 


§72A.    Kirchengeschichte  bis  ca.  700.     Zö ekler.  IV, 6 7 

als  dessen  Rezensent  K.  J.  Neu  mann;  der  letztere  sucht  ebendenselben 
alten  lateinischen  Apologeten,  welchen  Hartel,  Wilhelm,  Weingarten  n.  a. 
als  gemeinschaftliche  Quelle  für  den  Octavius  des  Minuc.  Felix  und  für  Ter- 
tallian  snpponierten,  als  den  Urheber  des  genannten  Fragments  zn  er- 
weisen.177) Zur  Ältesten  Cyprian-Litteratnr  lieferte  K.  Götz  einen  litterar- 
historisch  referierenden  Beitrag.178)  In  der  Frage  wegen  der  Ursprungs- 
zeit und  des  Autors  der  Schrift  Contra  aleatores  suchte  Haufsleiter  ge- 
wisse Berührungen  dieses  Traktats  mit  der  pseudoeyprianischen  Epistel  Ad 
virgines  als  ein  neues  Argument  zu  Gunsten  seiner  Hypothese,  wonach  der 
römische  Presbyter  Gelerinus  jenen  Traktat  verfafst  habe  (siehe  JB.  f.  1889, 
IV,  31),  geltend  zu  machen.179)  Dagegen  plädiert  eine  von  den  belgischen 
katholischen  Gelehrten  Scheys,  Alff  und  Callemart  gemeinsam  heraus- 
gegebene Studie  über  ebendenselben  Traktat  für  einen  etwas  späteren  Ur- 
sprung und  für  sein  Herrühren  von  einem  der  römischen  Bischöfe  zwischen 
ca.  250  und  350.180)  Über  Lactantius  verbreitete  sich  S.  Brandt  in  zweien 
'  abhandelnden  Nachträgen  zu  seiner  vorjährigen  Textausgabe  dieses  Kirchen- 
vaters (JBG.  1890,  IV,  55  f.)  Im  einen  derselben  beleuchtet  er  die  Ent- 
stehungsverhältnisse einerseits  der  Prosawerke  des  Lactanz,  andrerseits  des 
Büchleins  De  mortibus  persecutorum,  das  er  demselben  mit  Gründen,  die 
wohl  als  durchschlagend  gelten  dürfen,  abspricht  und  von  einem  Anonymus, 
unter  Benutzung  von  Lactanz'  Epitome,  etwa  im  Jahre  314  verfafst  werden 
läfst181)  Im  anderen  handelt  er  über  die  Benutzung  und  Behandlung  des 
Dichters  Lucrez  durch  Lactantius.188) 

Dogmengeschichte  der  vornieänischen  Zeit  Allgemeines. 
Aus  des  früh  verstorbenen  Edwin  Hatch  Nachlasse  gab  Fairbairn  eine  Studie, 
betreffend  das  frühzeitige  Eindringen  griechischer  Einflüsse  in  die  altchrist- 
lich dogmatische  und  kultische  Entwicklung  heraus,  die  (gleich  Hatchs 
früheren  Arbeiten)  mehrfache  Berührungen  mit  der  von  Harnack  und  andren 
deutschen  Theologen  der  Bitschlschen  Richtung  vertretnen  Geschichtsansicht 
zeigt.188)  Das  seiner  Zeit  von  Job.  Huber  geistvoll  behandelte  Thema  von 
der  Philosophie  der  Kirchenväter  fand  an  A.  Stöckl  einen  neuen  Bearbeiter, 
der  freilich  als  strenger  Ultramontane  einen  wesentlich  andren  Standpunkt 
als  jener  bethätigte.184)  Die  Stellung  der  Träger  des  altkirchlichen  Dogmas 
zur  Lehre  von  der  'Seligkeit  allein  durch  den  Glauben'  beleuchtete  auf  lehr- 
reiche Weise  Ad.  Harnack.185)  Ein  andres  Lehrobjekt  der  patristischen 
Tradition  fafste,  gleichfalls  vom  katholischen  Standpunkte  aus,  P.  Dan  seh 


L  Agar  de,  Septnagintastodien,  d.  Gott  Akad.  d.  Wissensch.  vorgelegt  7.  Febr.  1891,  S.  78  ff. 

(spater  aep.  herausg.,  vgl.  JBG.  1892.)  —  177)  K.  J.  Neumann,  Bec.  v.  A.  v.  Gutschmids 

kleine  Schriften,  Bd.  II:  LCB1.,  No.  39.  —  178)  K.  Götz,  Gesch.  d.  Oyprianischen  Litterat 

bia  z.  Zeit  d.  ersten  erhaltenen  Has.     Bisa.     Basel,  Reich.     IX,  129  S.  —  179)  J.  Haufs- 

leiter,    Cyprian-Studien   I.     (=    Commentationes    Woelfflinianae,    8.    877 — 89.)    —    180) 

Scheys,    Alff,    Callemart  etc.,   fitude   critiqtie   rar  l'oposcnle  des  aleatoribus.    Löwen. 

1891.     [[LR.  No.  11,    S.    845/6;  ThQuSchr.   4,    699  (Funk);   ZWTh.    1892,    2,    S.  254/6 

(HiJgf.)]|  —  181)  Sana.  Brandt,  Über  d.  Entstehnngsgesch.  d.  Prosaschriften  d.  Lactanz  u. 

d.  Boches  De  mortibus  persecutorum  (aas  SBAkWien.)  Wien,  Tempsky,  188  S.    |[LR.  1892,  No.  5 

[Weymann);  ThLZ.  1892,  No.  13  (Krüger) ;  Th.  LB1. 1892,  No.  21  (>l).]|  —X  S.  Bran  dt,  Üb. 

cLsms  Lactanz  zugeschr.  Gedicht  De  passione  Domini  (Erweis  seines  Herrührens  v.  e.  ital.  Humanisten 

cL  15.  oder  16.  Jh.),  Commentatt  Woelfflinianae,  8.  77 — 84.  — 182)  id.,  Lactantius  u.  Lncretins : 

2TJbPh~  H.  4,  S.  225—59.  — 183)  Edwin  Hatch,  The  influence  of  Greek  ideas  and  usages 

apon  the  Christian  Charch.    Edited    by    A.  M.  Fairbairn.    London,    W.  Norgate.     1890. 

2CXXII,  859  8.  —  184)  A.  Stöckl,  Gesch.  d.  christl.  Philosophie  z.  Zeit  d.  Kirchenväter. 

Mainz,  Kirchheim.    VII,  435  8.  —  185)  Adf.  Harnack,  D.  Lehre  y.  d.  'Seligkeit  allein 


IV 68  $72A.    Kirchengeschichte  bis  ca.  700.    Zo ekler. 

in  seiner  mit  Fleifs  aasgearbeiteten  Studie  über  die  Geschichte  des  Dogma 
von  der  Schriftinspiration  (in  der  älteren  und  neueren  Zeit)  ins  Auge.186) 
Der  Apologie  des  Christentums,  wie  solche  von  den  Theologen  der  drei  ersten 
Jhh.  geübt  wurde,  widmete  Gregor  Schmitt  eine  'historisch-systematische' 
Darstellung,  der  die  Würzburger  katholische  Theologenüakult&t  einen  Preis 
spendete.187)  Die  patristische  Auffassung  vom  Begriff  des  Sakraments  unter- 
zog P.  Schanz  einer  (besonders  auf  Tertullian  und  auf  Augustin  näher 
eingehenden)  Untersuchung.188)  Über  das  Verhältnis  der  Kirchenväter  cor 
talmudisch-midraschistischen  Lehre,  besonders  zur  Hagada,  begann  Dr.  M. 
Grünwald,  Bezirksrabbiner  in  Bunzlau,  zu  handeln,  gelehrt  zwar  nach  der 
talmudisch-midraschistischen  Seite  zu,  aber  teilweise  unkritisch  in  Behandlung 
KW.  (wo  ihm  beispielsweise  S.  10  eine  Verwechslung  Pseudocyprians  mit 
Cyprian  begegnet  etc.)18*) 

Spezialuntersuchungen,  betreffend  die  dogmatische  Stellung  einzelner 
Kirchenväter  dieser  Periode,  lieferten:  zu  Justinus  Martyr  L.  Paul  (dessen 
im  Vorjahre  begonnene  Darstellung  der  Justinschen  Logoslehre  in  Heft  I  der 
JPTh.  ihren  Abschluß  fand190)  und  Fr.  Bosse,  als  Verfasser  einer  zwar 
kurzen  aber  gehaltreichen  und  verdienstlichen  Abhandlung  über  den  pri- 
existenten  Christus  nach  Justins  Apologieen.191)  Ferner  zu  Irenäus  Joh. 
Kunze,  dessen  Darstellung  der  Irenäischen  Lehre  von  Gott  zuerst  in  kürzerer 
Gestalt  als  Inauguraldissertation,  dann  etwas  erweitert  erschien,199)  sowie 
zum  Protreptikos  des  Klemens  Alexandrinus  der  Rumäne  Dimitreskos 
in  einer  griechisch  geschriebenen  Dissertation.198)  Den  Homilieen  des  Aphraa- 
tes  widmete  ein  jüdischer  Autor  eine  Untersuchung,  dahin  abzielend,  gewisse 
der  Aggada  verwandte  Elemente  in  denselben  nachzuweisen.194) 

Weit  eifriger  als  mit  diesen  Trägern  kirchlich-rechtgläubiger  Überlieferung 
hat  die  Forschung  unseres  Berichtsjahrs  sich  mit  den  Häresien  der  vor- 
nieänischen  Zeit,  namentlich  mit  den  gnostischen  Parteien  und  ihrer  apo- 
kryphisch-pseudepigraphischen  Litteratur  beschäftigt  Zunächst  ist  eine  den 
Montanismus  und  seine  kirchlichen  Gegner  betreffende  Studie  von  H.  Gisbert 
Voigt  als  gehaltvoll  und  mehrseitig  lehrreich  hervorzuheben.  In  dem  auf 
die  Kataphrygen  bezüglichen  Berichte  des  Epiphanias  (haer.  48,  §.  1—13) 
sucht  dieselbe  eine  Urk.  nachzuweisen,  die  zu  der  von  Hieronymus  De  viris 
111.  c.  37  bezeugten  Schrift  „Wider  die  Kataphryger"  (wahrscheinlich  einem 
Werke  des  Rhodon)  gehört  haben  müsse.  Von  den  sonstigen  auf  die  Ge- 
schichte  des  Montanismus  bezüglichen  Ausführungen,  die  er  bietet,  sind  von 


durch  d.  Glauben'  in  d.  alten  Kirche:  Z.  Theol.  u.  Kirche  (r.  Gottschick  etc.)  Hft  2.  — 
186)  P.  Bausch,  D.  Schriftinspiration.  E.  bibl.-geech,  Studie.  Gekr.  Preisschr.  Freibarg, 
Herder.  VII,  241  S.  |[DLZ.  No.  40  (Schanz.)]|  —  187)  Gregor  Schmitt,  D.  Apologit 
d.  drei  ersten  Jhh.  in  hist-systemat  Darstellung.  Gekr.  Preisschr.  (Würzbg.)  Main*,  Kopf  er- 
borg. 1890.  XI,  138  S.  —  188)  P.  Schanz,  D.  Begriff  d.  Sakraments  bei  d.  Vätern: 
ThQ.  4,  S.  631— 76.  —  189)  M.  Grünwald,  Über  d.  Verhältnis  d.  Kirchenvater  i.  telwa- 
dischmidraschist  Litteratur,  insbee.  z.  Hagada.  1.  Heft.  (Sep.-Abdr.  aua  Königsberg»  11V 
natabl.  f.  Vergangenh.  u.  Gegenw.  d.  Judent.  1890/1.)  Jungbunzlau,  Selbstverlag  d.  VI  Vgl. 
auch  unten  No.  194.  —  190)  L.  Paul,  Ober  d.  Logoslehre  bei  Justinus  M.t  2.  Artikel 
(Schlufo):  JPTh.  S.  124—48.  —  191)  F.  Bosse,  D.  präexistente  Christus  d.  Justinus  JL 
£.  Episode  aus  d.  Gesch.  d.  christolog.  Dogmas.  I.-DUa.  Greifswald,  J.  Abel.  55  S.  - 
192)  Joh.  Kunze,  D.  Gotteslehre  d.  Irenäus.  Leipzig,  Dörffling  &  Franke.  71  S.  ,[ThLK 
1892,  No.  13  (Seeberg.)]|  Vorher,  als  Inaug.-Disa.,  nur  47  S.  —  193)  J^a/ot^oa 
dr]fir]T(>sGxoQy  KltjfiisvroG  *Ale§av8(>äa>s  €0  n^orgenrixoe  npös  *E)Jjqvai  yboyo*.  L- 
Diss.  (Leipz.)  Bukarest.  1890.  88  S.  —  194)  S.  Funk,  D.  aggadischen  Elemente  in  d. 
Homilien  d.  Aphraatea,  d.   persischen  Weisen.     Frankfurt  a./M.  s  Kaufmann.    66  S.    VgL  oben 


§72A.     Kirchengeachichte  bis  ca.  700.    Zöckler.  IV,69 

besonderem  Interesse  die  über  die  7tQoq>ijTig  (Eus.  h.  1.  V,  18,  6),  welche 
er  nicht  ohne  Wahrscheinlichkeit  mit  Quintilla,  Führerin  der  Quintillianer- 
sekte  (s.  Epiphan.  h.  49),  identifiziert196) 

In  der  Häresie  des  Marcion  bemühte  sich  Conybeare  ein  persisch- 
dualistisches  Element  nachzuweisen,  unter  Berufung  auf  eine  dahin  lautende 
Angabe  in  Esniks  altarmenischer  Refutatio  haeresium.196)  Die  wider  den 
Marcionitismus  sowie  angeblich  wider  den  biblischen  Paulinismus  gerichteten 
Ausführungen  in  den  Pseudoklementinen  besprach  Meyboom  im  Sinne  seiner 
radikalkritischen  Ansichten  vom  Ursprung  des  urchristlichen  Schrifttums  über* 
haupt.197)  Über  die  Entstehung  der  Homilien  des  Pseudoklemens  handelte 
Bigg.  Nach  seiner  Hypothese  wäre  die  katholische  Grundlage  derselben 
nicht  schon  um  die  Mitte  des  2.  Jh.,  sondern  erst  gegen  200  entstanden-, 
die  spätere  ebionitische  Überarbeitung  läfst  er  sogar  erst  gegen  400  statt- 
finden.198) Die  Überreste  des  Johanneskommentars  des  valentinianischen 
Gnostikers  Heracleon  gab  Brooke  auf  Grund  der  Hss.  des  sie  enthaltenden 
Kommentars  des  Origenes  zum  Johannesevangelium  neu  heraus.199)  Eine  be- 
sonders gründliche  und  vielseitig  lehrreiche  Monographie  wurde  dem  gnosti- 
schen  Buche  Pistis  Sophia  durch  A.  Harnack  zuteil,  in  derselben  Abteilung 
seiner  4  "Texte  und  Untersuchungen',  welche  auch  die  oben  [No.  138]  er- 
wähnte Studie  über  Justin  als  Vertreter  der  aquarischen  Auffassung  vom 
Abendmahl  brachte.  Das  Ergebnis  seiner  Untersuchung  lautet  dahin,  dafs 
das  Buch  aus  sethitisch-ophitischen  Kreisen  hervorgegangen  und  ungefähr 
zwischen  280  und  300  in  Ägypten  entstanden  sei.900)  Anderes  hierher  Ge- 
hörige lieferten  der  im  Edieren  koptischer  alter  Urkk.  unermüdliche  Am  6- 
1  in eau,901)  sowie  als  Kritiker  desselben  C.  Schmidt.909)  In  A.  Dietrichs 
gelehrter  Abraxas-Monographie  findet  man  mehr  auf  die  aufserchristliche 
(teils  spätgriechische,  teils  hellenistisch-jüdische)  Litteratur  bezügliche  als 
christlich-gnostische  Stoffe  behandelt;  so  u.  a.  das  jüdisch-orphische  Zauber- 
buch Bißlog  Uqä  $TCixalovfi£vr]  Movag  Hj  oydötj  Miavoiwg  tvbqI  zdv 
ovöfiOTog  xov  äyiov,  dessen  Text  aus  der  Leidener  Papyrushs.  395  mitge- 
teilt wird.  Doch  enthält  das  Werk  auch  einiges  für  die  kirchenhistorische 
Forschung  Belangreiche;  so  auf  S.  145  ff.  eine  Bestreitung  der  Luciusschen 
Hypothese  über  Philo  De  vita  contemplativa  als  angebliches  Falsifikat  eines 
christlich-ascetischen  Zeitgenossen  Konstantins.909) 


No.  189.  —  195)  Hei  nr.  Gilbert  Voigt,  £.  Tenchollene  Urk.  d.  antimontanistischen  Kämpfet. 
D.  Berichte  d.  Epiphanias  Aber  d.  Kataphryger  u.  d.  Qointillianer  untersucht  Leipzig,  F. 
Richter.  VI,  351  S.  |[EKZ.  No.  47  (Z.)]|  —  196)  F.  C.  Conybeare,  The  Peraian  ele- 
ment  in  Marcioniem:  Ac.  11.  Apr.,  p.  347/8.  — 197)  H.  U.  Meyboom,  Marcion  en  Paulus 
in  de  Clementijnen :  ThT.  I,  p.  1—46.  —  198)  Bigg,  The  Clementine  Homiliee:  Studia 
bibl.  a  eccl.  2,  p.  157—93.  —  199)  A.  E.  Brooke,  The  fragmenta  of  Heracleon.  Newly 
edited  from  the  maa.  with  an  introd.  and  notea  (ana  J.  A.  Bobinaona  (Texta  n.  Studie*'  etc. 
1,  4  abgedr.)  Cambridge,  Unif/s  Prefa.  IV,  112  S.  |[ThLBl.  1892,  No.  14  (Th.  Zahn); 
BCr.  1892,  No.  11  (P.  Lejay.)]|  —  200)  Adl  Harnack,  Über  d.  gnoat.  Bach  Piatia 
Sophia.  (=  Texte  n.  Unteres,  y.  Gebh.  n.  Harnack  7,  2,  S.  1—114.)  —  201)  E.  Ame- 
linean,  Notice  aar  le  papyrus  gnostiqne  Bruce.  Text  et  tradnetion  (ana  Noticea  et  Extraita, 
t  29,  1.)  Paria,  impr.  nationale  (libr.  Klinckaieck.)  240  8.  |[GGA.  1891,  No.  17  (C. 
Schmidt)  n.  1892,  No.  6  (Deraelbe.)]|  (D.  zweite  d.  hier  angef.  Schmidt'schen  Bezena. 
ist  Keplik  auf  den  d.  erste  auf  ziemlich  leidenachaftl.  Weise  bestreitenden  Artikel  Ame- 
lineau's  *Le  Papyrus  Bruce;  Beponae  aux  Gottingiache  Gel.  Anzeigen'  in  d.  Bev.  de  l'bist 
dea  relig.  t  XXIV,  No.  3,  p.  876—880.)  —  202)  C.  Schmidt,  Über  d.  in  kopt  Sprache 
erhaltenen  gnost  Originalwerke:  SBAkBerlin  etc.  11/2,  S.  215/9.  —  203)  Alb.  Dietrich, 
Abraxaa.    Stadien   z.    Beligionageach.    d.    späteren    Altertums.    Festschrift,  Herrn.  Uaener  z. 


IV,70  §72A.    Kirchengeschicbte  bis  ca.  700.    Z 5 ekler. 

Aus  dem  Litteratorbereich  der  (zumeist  gnostischen  Kreisen  entstammen- 
den)  apokryphen  Apostelgeschichten   und  Apostelsagen  heben  wir  als  Tor 
allem  belangreich  hervor  das  verdienstliche  Unternehmen  einer   nenen  kriti- 
schen Textausgabe   der  apokrjphischen  Apostelakten,   wozu  R.  A.  Lipsias 
und  Max  Bonnet   sich   geeinigt  haben.     Band  1   desselben,  vom  Ersteren 
besorgt   und   die  Petrus-  und  Paulusakten,  die  Paulus-  und  Thekla- Akten 
sowie  die  Acta  Thaddaei   enthaltend,   entspricht   voll  und  ganz  den  hohen 
Erwartungen,   wozu  Lipsius   frühere   einschlägige  Arbeiten   berechtigen  und 
giebt  beträchtliche  Fortschritte  über  das  von  J.  A.  Fabricius  und  Tischen- 
dorf als   einstigen  Bearbeitern   desselben   Gebiets  Geleistete   hinaus  zu  er- 
kennen.904)   Einzelbeiträge   zu   demselben  Publikationenbereich  lieferten  L 
Wirth*05)  und  P.  Battifol  —  der  letztere  als  Herausgeber  von  Philippns- 
akten  und  einem  Martyrium  Philippi  aus  der  Vatikanischen  griechischen  H&. 
No.  224.*°*)    Was  H.  0.  Stölten  über   die  apokryphen  PhilipposlegeDden 
ausführt   —   deren  Charakteristisches   er  einerseits  in   die  Bekämpfung  des 
Schlangenkultus,  andrerseits  in  die  Polemik  wider  jüdische  Anfeindungen  des 
Christentums   setzt   —   verdient   als   im  Wesentlichen  treffend  beachtet  zu 
werden;   weniger  zuverlässig  ist  was  derselbe  zu  Gunsten  seiner  Hypothese 
von   einer  schon  in  neutestamenüicher  Zeit  (besonders  im   Evangelium  Joh. 
12,  21;  auch  Apostelgeschichte  6,  1)  beginnenden  'Vermischung  Beider*,  des 
Apostels   und    des  Evangelisten  Philippus,    beibringt107)     Von  jenem  apo- 
kryphen Briefwechsel  zwischen  Paulus  und  den  Korinthern,  welchem  im  Vor- 
jahre Vetter  (unter  Behauptung  seines  Hervorgegangenseins  aus  antignostischer, 
insbesondere  aus  gegen  die  Bardesaniten  gerichteter  Tendenz,  s.  JBG.  1890, 
IV,  49)  eine  Untersuchung  gewidmet  hatte,  gab  Sam.  Berger  einen  lateini- 
schen Text  heraus  (aus  einem  früher  zu  Biasca  in  Tessin,  jetzt  in  der  Mai- 
länder Ambrosiana  befindlichen  Kodex  des  10.  Jh.)    Nach  seiner  und  seines 
Mitarbeiters  A.  Carri&re  Vermutung  ist  diese  lateinische  Version,  die  als 
neue  und  wertvollere  Quelle  zu  der  seit  längerer  Zeit  bekannten  armenischen 
Übersetzung  hinzutritt,  aus  einem  griechischen  Original  geflossen  und  scheint 
ursprünglich  zu  den  (verloren  gegangenen)  Acta  Pauli  gehört  zu  haben.108) 

Nachkonstantinische8  Zeitalter  bis  gegen  700.  Unter- 
gang des  Heidentums.  —  Von  der  die  Unterdrückung  des  griechisch- 
römischen Heidentums  durch  die  christliche  Staatsmacht  bewirkenden  Um- 
wälzung hat  Gaston  Boissier  in  geistreichen  popularisierenden  Vorträgen, 
(welche  zuerst  in  der  RDM.,  dann  als  besonderes  Werk  in  2  Bänden  er- 
schienen) die  Anfänge  geschildert,809)  während  Viktor  Schnitze  in  Band  2 
seines  bezüglichen  Werkes  (vgl.  JBG.  1887,  I,  104)  vielmehr  den  Ausgängen 
der   grofsen  Bewegung   sein  Augenmerk  widmet    Er  bietet,  im  Anschlüsse 


25j.  Jubil.  etc.  Lpz.,  Teubner.  VI,  2218.  |[ThLZ.  1892,  No.  7  (0.  Schmidt);  DLZ.  1892, No. 35 
(Wendland.)]| —  204)  Acta  apostolorum  apoerypha.  Poet  Constantinnm  Tischeadorf 
denuo  ediderunt  Bic.  Adalb.  Lipsias  et  Maximil.  Bonn  et.  Fan  L  Acta  Petri,  Acta  Pauli,  Acte 
Petri  et  Pauli,  Acta  Pauli  et  Theclae,  Acta  Thaddaei  edid.  B.  A.  Lipsius.  Leipzig,  Men- 
delssohn. CXI,  820  S.  |[BCr.  No.  17  (P.  Lejay);  ThCBl.  No.  36  (f);  ThT.Jul.  p.  451 1 
(?an  Manen);  LB.  No.  9  (Schanz);  DLZ.  No.  45  (H.  Holtzm.)]|  —  205)  Alb.  Wirth, 
Acta  SS.  Nerei  et  Achillei  graece  ed.  Leipzig,  Fock.  42  S.  —  206)  P.  Battifol, 
IlegioSoi  <Pikinnov'.  AnalBoll.  9,  2,  8.  |[JPTh.  8,  458—73  (Lipaius.)]|  —  207)  B.  0. 
Stölten,  Z.  Philippnslegende:  JPTh.  1,  149—60.  —  208)  A.  Carriere  et  8.  Berger, 
La  correspondance  apoeryphe  du  Saint  Paul  et  des  Corinthiens.  Ancienne  veraion  latine  et 
traduetion  du  texte  armenien:  BThu.Fh.  4,  333—51.  |[ThLZ.  1892,  No.  1  (A.  Harnack); 
ThLBl.  1892,  No.  16  u.  17  (Th.  Zahn.)]| 

209)  Gaston  Boissier,  La  fin  du  paganisme.    ßtude  sur  loa  dernieres  lüttes  religieusei 


§72A.    Kirchengeechichte  bu  ci.  700.    Zöckler.  IV,71 

an  die  in  Band  I  erledigte  kirchenpolitische  Seite  des  Vorgangs,  zunächst 
eine  Reihe  von  Schilderungen  allgemeineren,  die  gesamte  christliche  Kultur- 
welt zumal  betreffenden  Inhalts,  sofern  er  von  den  durch  den  Sieg  des 
Christentums  herbeigeführten  Wandlungen  auf  den  Gebieten  des  Rechtswesens, 
des  künstlerischen  Strebens  und  Schaffens,  der  (rhetorischen,  philosophischen 
und  poetischen)  Litteratur  sowie  des  Kalenderwesens  handelt  Daran  reiht  er 
eine  Umschau  über  die  einzelnen  provinzial-  oder  landeskirchlichen  Gebiete, 
um  das  allmähliche  Zurückgedrängt-  und  Unterdrücktwerden  der  Überreste 
des  alten  Heidentums  in  denselben  (zunächst  in  Gallien,  dann  in  Britannien, 
Spanien,  Nordafrika,  Italien,  Germanien  und  Pannonien,  Hellas,  Ägypten, 
Syrien,  Konstantinopel,  Klein-Asien)  anschaulich  zu  machen.  Ein  Schlufsab- 
schnitt:  'Religiöse  Ausgleichungen'  schildert  in  geistvoll  auswählender  und  ge- 
schickt gruppierender  Obersicht  jene  Austausch-  und  Assimilationsprozesse, 
aus  welchen  —  mittels  Herübernahme  verschiedner  volkstümlicher  Elemente 
aus  dem  Kultusleben  der  Alten  —  ein  neues,  kirchlich  eingekleidetes  und 
christlich  benamtes  Heidentum  hervorgegangen,  das  in  Gestalt  des  Heiligen-, 
Madonnen-,  Reliquien-  und  Bilderdiensts,  des  Prozessionen-  und  Wallfahrts- 
wesens etc.  bis  auf  den  heutigen  Tag  fortlebe.910) 

Zur  Missionsgeschichte  des  westeuropäischen  Länderkreises  lieferten 
mehr  oder  minder  eingehend  gehaltene,  im  Durchschnitt  übrigens  nicht  viel 
Neues  bietende  Spezialbeiträge  H.  Scullard,*11)  J.  Mackinnon,*1»)  E. 
Bassenge,11*)  M.  B.  Schwalm.*14)  Gehaltreicher  sind  einige  auf  die 
Länder  des  Orients  bezügliche  Monographien;  so  A.  Carri&res  scharfe  Kritik 
des  Moses  Chorenensis  als  Berichterstatters  über  die  Bekehrungsgeschichte 
der  Armenier  und  über  ihre  ältesten  Patriarchenreihen816)  und  Ed.  Glasers, 
des  bekannten  Arabienreisenden,  Untersuchung  über  die  sagenhafte  äthiopische 
Königin  Bilkis  —  die  nach  seiner  Annahme  der  grauen  mythischen  Vorzeit 
zn  entnehmen  und  aus  einer  Geliebten  Salomos  in  eine  Zeitgenossin  des 
Kaisers  Konstantins,  identisch  mit  der  Mak6da  der  abessinischen  Königslisten 
und  durch  ihren  Thronerben  Aeizanes  [As'ad,]  den  Zögling  des  Frumentius 
[äth.  Jaktbür]  zur  Christianisierungsgeschichte  Abessiniens  in  naher  Beziehung 
stehend,  zu  verwandeln  wäre.816) 

Kirchenverfassung.  Mönchtum.  Zur  Geschichte  der  Episkopate 
des  altchristlichen  Gallien  steuerten   (zum  Teil  schon  1890)  Duchesne,817) 


en  Oocident  au  quatrieme  «tele.  2  Yola.  Paris,  Hachette.  462  u.  516  8.  |[HJb.  S.  648 
(C.  W.)]|  —  210)  Victor  Schnitze,  Gesch.  d.  Untergangs  d.  griech.-röm.  Heidentums. 
II.  D.  Ausginge.  Jena,  Costenoble.  1892.  VIII,  392  S.  |[EKZ.  1892,  No.  1  (Z.);  Gegen- 
wart 1892,  No.  7  (Bruno  Gebhart)]|  —  X  V.  Schultae,  D.  Untergang  d.  Götterglaubens  in 
Nordafrika:  Nene  kirchl.  Ztach.  Jnni  1891,  3.  516—26.  —  211)  H.  H.  Scullard,  Martin 
of  Tonn,  apostle  of  Gaul,  («  The  Hulsean  Price  Essay  for  1890.)  London,  J.  Heywood. 
XXIX,  173  S.  |[ZWTh.  1892,  S.  504  f.  (Hilgenfeld.]|  —  212)  Jamea  Mackinnon, 
Ninian  n.  sein  Einfluü  auf  d.  Ausbreitung  d.  Christentum!  in  Nordbritannien.  Heidelberg, 
Hörning.  39  S.  —  213)  Edmund  Bassenge,  D.  Sendung  Augustinaz.  Bekehrung  d.  Angel- 
sachsen, 596—604.  Leipsig,  Fock.  1890.  IV,  75  S.  |[DLZ.  No.  44  (Loofa.)]|  —  214) 
M.  B.  Schwalm,  Saint  Boniface  et  lea  miaaionnairee  de  la  Germanie  an  8«  aiecle  (Saite): 
Science  sociale  1891,  Sept  u.  1892,  Feix.  —  215)  A.  Carriere,  Molse  de  Khoren  et  lea 
genealogies  patriarchalea.  Pari«,  Cerl  —  216)  Eduard  Glaser,  Sind  d.  berühmte  Königin 
Bilkta  u.  d.  himjaritische  Judentum  sagenhaft  oder  historisch?:  Ausland  No.  2,  S.  30 ff.  D. 
Aufs,  geht  gegen  dea  Pariser  Anbieten  Halevy  Annahme,  alle  auf  e.  einstiges  Herrschen  e. 
jüdischen  Dynastie  Über  Südarabien  etc.  besügl.  Nachrichten  seien  sagenhaft  n.  unglaubwürdig. 
—  217)  Duchesne,  Memoire  sur  l'origine  des  dioceses  episcopaox  dans  l'ancienne  Gaule: 
aus:  Memoire«  de  la  Sod6t6  nationale  dea  antiquaires  de  France.    1890.    Nogent  le-Rotroo* 


JY,72  J72A.     Kirehengeschichte  bis  ct.  700.    Zöckler. 

H6brard818)  Krusch*  19)  und  Schmitz810)  Verschiedenes  bei    Überd&s 
Ansehen  and  den    weitgreifenden  Einflute   der  alexandrinischen  Patriarchen, 
besonders  im  Zeitalter  der  grofsen  theologischen  and  christologischen  Lehr- 
kftmpfe,  handelte  P.  Rohrbach.181)    Für  die  Diöcesangeschichte  Kieinasiens 
im  4.  Jh.  und  zugleich  für  die  Geschichte  damaliger  Mönchssekten  sind  von 
Interesse  die  von  W.  M.  Ramsay  gebotenen  Erläuterungen  zu  einigen  Briefen 
des  Basilius  d.  Gr.  aus  der  Zeit  am  370/2.    Sie  beschäftigen  sich  mit  dem 
Falle  des  kappadokischen  Diakons  Glycerius,  der  mit  einer  Schar  ihm  schwär- 
merisch  ergebener  frommer  Jungfrauen    in   die  Einöden   gesogen  war  und 
durch  Aufführung   mystischer  Tänze  mit  ihnen  unliebsames  Aufsehen  erregt 
and  Unruhen  angestiftet   hatte.     Wichtig  ist  der  von  Ramsay  hierbei  ge- 
führte Nachweis,  dafe  der  Bischof  Gregorios,  mit  welchem  Basilius  Aber  die» 
seltsame,  an  das  enthusiastische  Treiben  der  Montanisten  erinnernde  Tänzer- 
sekte brieflich  verhandelt,  nicht  Gregor  v.  Nyssa  gewesen  sein  kann,  sondern 
dafs  wahrscheinlich  Gregor  v.  Naadanz  der  Vater  gemeint  ist.8")  —  Für  die 
abendländische   Mönchsgeschichte,   insbesondere   die  des  Benediktinerordens, 
haben  zwei  gegenwärtige  Angehörige  dieses  Ordens  Beiträge  geboten.  88*m) 

Kultusgeschichte.  Aufeer  einigen  die  Liturgie  der  älteren  galii- 
kanischen  Kirche  betreffenden  Arbeiten*15*186)  ist  besonders  F.  Probsts 
Verhandlung  mit  Duchesne  über  das  römische  Sacramentarium  Gelasii  hier 
hervorzuheben.  Die  von  D.  im  'Liher  PontificaHs'  verfochtene  Behauptung, 
wonach  ein  solches  Gelasius-Sakramentar  als  besonderes  Werk  niemals 
existiert  habe,  dasselbe  vielmehr  mit  dem  von  Tommasi  edierten  Sacr.  Gre- 
gorii  M.  identisch  sei,  sucht  der  Breslauer  Gelehrte  als  hyperkritiseh  dar- 
zuthun. 817)  —  Von  Gevaerts  Studie  über  die  Anfänge  des  römischen 
Kirchengesanges  (siehe  JBG.  1890,  IV,  61  f.)  besorgte  H.  Riemann  eine 
Verdeutschung.188) 

Patristik  der  nachkonstantinischen  Zeit.  Griechische  Väter. 
Zu  Eusebius'  apologetischem  Hauptwerke  lieferte  0.  Höfer119)  einige 
Untersuchungen,  zu  den  kirchenhistorischen  Fragmenten  des  Philostorgius 
P.  H.  Battifol,180)  zu  Gregors  von  Nazianz  platonischem  Hymnus  auf  die 
Gottheit  Alb.  Jahn.  Das  kritische  Ergebnis  des  letzteren  lautet  dahin,  dafc 
die  betr.  Dichtung  dem  Nazianzener  ab-  und  dem  Neuplatoniker  Proklos  zu- 
zusprechen sei.181)  Eine  starke  Anziehungskraft  auf  historisch-biographische 
und  christlich-kulturgeschichtliche  Darsteller  hat  im  verflossenen  Jahre  Ghry- 


Daupeley-Gouverneur.  89  S.  |[LB.  No.  8,  S.  251.]|  —  218)  Hebrard,  Encore  ul  treues 
d'Agen  inconnu  jnequ'ä  no«  jours.  Note  critique  sar  le  premier  concile  de  Clichy,  628. 
Agen,  impr.  Vye.  Lamy.  40  S.  —  219)  Bruno  Krusch,  D.  Leben  d.  Bischofs  Gangericfc 
t.  Cambray,  680—619:  NA.  16,  2,  8.  225—84.  —  220)  H.  J.  Schmits,  D.  Vwariat  t. 
Arlei.  £.  hist-kirchenrochtl.  Untersuchung:  HJb.  1,  S.  1—86  n.  245—76.  —  221)  P- 
Bohrbach,  D.  aloxandrinischen  Patriarchen  als  Großmacht  in  d.  kirchenpolit  Entwicklug 
d.  Orienta.  I.-Diss.  Berlin.  34  S.  —  222)  W.  M.  Ramsay,  Glycerius  the  Deaeon.  The 
story  of  a  heresy:  Expo«.  May,  321—44.  —  223)  Schmidt,  0.  S.  B.,  Ober  d.  wissen- 
schaftl.  Büdnng  d.  hl.  Benedikt:  StMBCO.  H.  2.  —  224)  Schmieder,  O.  S.  B.,  Apho- 
rismen x.  Gesch.  d.  Mönchtoms  nach  d.  Kegel  d.  hl.  Benedikt  (480— 1713):  ib.  11,  3,  1890 
u.  12,  1,  1891.  —  225)  D.  G.  M.,  Hierarchie  et  üturgie  dans  l'eglise  Gallieane  aa  5« 
siede,  d'apres  un  ms.  restitut  k  Fauste  de  Kiez:  Kev.  benedictine  3,  p.  97 — 104.  —  226) 
Kud.  Buchwald,  De  liturgia  Gallicana.  Dias.  Grois-Strehlits,  Wilpert  42  S.  —  227J 
Ferd.  A.  Probst,  Duchesne  über  d.  drei  ältesten  röm.  Sakramentarien :  ZKTh.  2,  193—213. 
—  228)  Fr.  Aug.  Gevaert,  D.  Ursprung  d.  röm.  Kirchengesang*.  MusikgeschichtL  Studie. 
Deutsch  t.H.  Kiemann.  Leipzig,  Breitkopf  &  Härtel.  87  8.  —  229)  0.  Höfer,  Zu  Basebies' 
IlQonaQaaxevii  evayyeXixij:  NJbPh.  Bd.  143/4,  Hft.  11.  —  230)  P.  H.  Battifol,  Quse- 
stiones  Philostorgiannae.    Thesis.    Paris,  impr.  Lahure.     49  8.  —  231)  Alb.  Jahn,  Ilphäo* 


§72A.     Kirchengeachichto  bis  ca.  700.     Zöckler.  IV, 7 3 

sostomas  ausgeübt.  Doch  dürfte  keiner  der  ihm  geltenden  vier  Schilderangen 
wesentlich  Neaes  zu  entnehmen  sein.*8*-256)  Von  wirklichem  wissenschaft- 
lichem Werte  ist  dagegen  die  in  neuer  Auflage  erschienene  Chase'sche 
Würdigung  des  berühmten  Antiocheners  als  Exegeten  (vgl.  JBG.  1867,  I, 
81.),M)  Mit  Procop  von  Gaza  als  Pentateuchkommentator  hat  Wendland 
sich  auf  gewinnbringende  Weise  beschäftigt;  seine  Untersuchungen  zeigen, 
dafs  in  der  betr.  Auslegungsschrift  umfängliche  und  mehrfach  interessante 
Fragmente  von  Philos  Zr^r^ccva  xal  Xvoeig  enthalten  sind.197) 

Syrische  Väter.  Von  Ephräms  poetischer  Geschichte  des  Patriarchen 
Joseph  (in  12  Büchern)  erschien  eine  Separatausgabe  mit  Noten  und  Er- 
gänzungen in  syrischer  Sprache.238)  Von  dem  Araberbischof  Georgias,  dem 
er  bereits  einige  Jahre  zuvor  (s.  JBG.  1883,  I,  119)  eine  lehrreiche  Mo- 
nographie gewidmet  hatte,  gab  V.  Ryssel  eine  Anzahl  Gedichte  und  Briefe 
verdeutscht  mit  Erläuterungen  heraus.*89) 

Lateinische  Väter.  Den  Psalmenkommentar  des  heiligen  Hilarius  gab 
Ant.  Zingerle  für  die  Wiener  Kirchenversammlung  heraus.140)  Exegetisches 
und  Sprach  geschichtlich  es  zu  eben  diesem  Werke  steuerte  derselbe  in  den 
Commentationes  Woelffiinianae  bei.141)  Einen  neuen  Versuch,  die  Bedeutung 
des  Hieronymus  als  Schriftausleger  zu  charakterisieren,  machte  A.  Roeh- 
rich.14*)  Über  Priscillian  lieferte  F.  Paret  eine  nach  mehreren  Seiten 
hin  erschöpfende  Monographie,  die  auf  jeden  Fall  als  verdienstlich  anzuer- 
kennen ist,  auch  wenn  man  das  idealisierende  Verfahren,  kraft  dessen  das 
Häretische  in  der  Haltung  des  spanischen  Bischofs  möglichst  zu  beseitigen 
und  ihm  gewisse  reformatorisch-kirchliche  Ideen  zu  vindizieren  gesucht  werden, 
mifsbilligen    mufs.143)      Von    den    christlichen    Lateindichtern    des    4.    bis 


int  rrje  XaÄdatxrje  <piiooo<piae.  Eclogae  e  Procio  de  philoaophia  chaldaica  a.  de  doctrina 
oraculorum  chaldaicorum,  nunc  primom  ed.  et  comm.  est  A.  J.  —  Acoedit  hymnua  in  Deam 
plat  onicue,  yulgo  S.  Gregorio  Nazianzeno  adacriptua,  nunc  Proclo  Platonico  yindicatua.  Halle, 
Pfeffer.  XU,  77  S.  |[BGr.  No.  2,  p.  26  f.] |  —  232)  Leben  d.  hl.  Jon.  Chryanstoraua. 
Nach  kritiach  bewährten  alten  a.  neaen  Quellen  a.  Arbeiten  bündig  zusammengestellt.  Brixen, 
Wagner.  IX,  166  S.  —  233)  E.  Thoavenöt,  Vie  de  Jean  Chryaoatome.  Toulouse,  irapr. 
Lagarde.  12°.  219  S.  —  234)  Aime  Pnech,  Un  reformateur  de  la  aociete  ehret  au  4e 
aiecle:    St   J.    Chryaoatome    et  loa  moeura  de  aon  tempa.    Paria,    fiachette.     VIII,    384  S. 

[LCB1.  No.  34  (W n);  BCr.  No.  42  (P.  L.)]|  —  235)  Phü.  Schaff,  Saint  Chryaoatom 

and  S.  Augustin.  (=  Studiea  in  Christian  Biography.)  London,  Nubet  166  S.  —  236) 
F.  H.  Chaae,  Chryaoatom.  A  study  in  the  Hiat  of  Biblical  Interpretation.  2.  edit  Cam- 
bridge, Deighton  Bell.  —  237)  Paul  Wendland,  Neu  entdeckte  Fragmente  Philo'*,  nebst  e. 
Untersuchung  über  d.  uraprungl.  Ooatalt  d.  Schrift  De  aacrifieiia  Abelia  et  Caini.  Berlin,  G. 
Reimer.  XI,  162  8.  |[ThLZ.  No.  19  (Schür er);  ZWTh.  1892,  3,  S.  373/8.]|  —  238) 
Saint  Ephrein,  Hiat  complete  de  Joaeph.  Poeme  en  lirree.  Noufelle  edit.,  rerue,  corrigee, 
enrichie  de  rariantea  et  d'un  diacoura  aur  la  tranalation  du  Corps  de  Joaeph  par  un  auteur 
anonyme,  qui  a  abreg6  celui  de  Banni  (Bedjan.)  Paria  u.  Leipzig,  Harraaeowitz.  XI,  369  S. 
—  239)  Vict  Ryssel,  Georgs  d.  Araberbiachofo  Gedichte  u.  Briefe.  Ana  d.  Syr.  übers,  u. 
erläutert  Leipzig,  Hirsel.  XX,  240  8.  |[ZWTh.  1892,  4,  S.  606/7  (Draeaeke.)]|  — 
240)  Anton  Zingerle,  Ailarii  epiacopi  Pictariensis  traetatua  auper  Paalmoa  reo.  (=  Corp. 
•cript  eecl.  lat.,  t.  22).  Wien,  Tempaky.  XXIII,  888  S.  |[LCB1.  No.  36  (ßs);  ThLBl. 
No.  27  (Loofa);  DLZ.  No.  83  (Werner);  LB.  1892,  No.  4  (Weymann.)]|  —  241)  id., 
Kleine  Beitrage  zu  griecb.-lat.  Worterklärungen  aus  dem  Hilarianiachen  Paalmenkommentar. 
(=  Commentationoa  Woelfflinianae.)  8.  213/8.  Leipzig.—  XJ-  Stix,  Z.  Sprachgebrauch  d.  hl. 
Hilarius  T.  Poitiera  in  a.  Schrift  De  Trinitate.  Rottweil,  G.-Progr.  4°.  48  8.  —  242)  A. 
Boehrich,  Eaaai  aur  Saint  Jerdme  exegete.  These.  Geneve.  j[ThT.  1892,  Maart,  p.  196 
(Oort)]|  —  243)  Friedr.  Paret,  Priacillianua,  e.  Reformator  d.  4.  Jh.  £.  kirchenge- 
achichtl.  Studie,  zugleich  e.  Kommentar  zu  d.  erhaltenen  Schriften  Priecillians.  Würzburg, 
Stuber.  VIII,  802  S.  | [ThLBl.  No.  31  (f);  LCBl.No.  28  (Krüger);  ThT.  Jul.,  368—406 
(Brandt);  DLZ.  1892,  No.  3  (Bdhringer);   M.  Boy:   LMerkur  Jg.  11,  No.  16.]|     Aime 


IV, 74  §72A.     Kirchengeachichte  bis  ca.  700.     Zock  ler. 

6.  Jh.  wurde  Prudentius  mit  zwei   kleineren  Monographieen  bedacht,244*115) 
erfuhr  Juvencus  eine  neue  kritische  Ausgabe  seiner  Evangelien-Harmonie,246) 
und   wurden    desgleichen    die   biblischen  Epiker  Südgalliens:    Cyprian  (von 
Toulon?,  f  549)  und  Hilarius  neu  herausgegeben.147)    Die  litteraturgesebicht- 
liche  Gesamtdarstellung,    welche  M.  Manitius  den  sämtlichen  Erzeugnissen 
der  abendländisch  christlichen  Poesie  bis  gegen  die  Zeit  Karls  d.  Gr.  widmete, 
zeugt  von  tüchtigem  Fleifs  und  liefert  eine  Reihe  wertvoller  Charakteristikeil 
der  behandelten  Dichter.    Nur  betreffs  der  christlichen  Lyriker  (der  Hymno 
poei   im  engern  Sinn)   labt   sie   die  wünschenswerte  Sorgfalt   hier  und  da 
vermissen;  wie  denn  die  Gamurrinischen  Hilariusfunde  keine  Berücksichtigung 
erfahren  haben  und  der  Vf.  daher  die  hyperkritische,  nunmehr  als  antiqnirt 
zu  beseitigende  Annahme   noch  vertritt,   als   ob  es  überhaupt  keine  echten 
Hilarianischen  Lieder  gebe.148)    Mit  der  Herausgabe  von  Augustins  Werken 
wurde  seitens  der  Bearbeiter  der  Wiener  Väterausgabe  fortgefahren;  der  von 
Zycha  bearbeitete  Halbband  XXV,   1   brachte   mehrere  der   bedeutenderen 
antimanichäischen  Schriften;  dabei  die  Bücher   gegen  Faustus.149)    Auf  den 
bisher   unbeachtet   gebliebenen  Augustinischen  Sermon  (De   die  S.  Eulaliae) 
brachte    ein  katholisches  Organ   Frankreichs   einen  Hinweis.950)     Mehrere; 
Monographische  zu  Augustin  wird  noch  unten,  bei  Aufzählung  der  dogmen- 
geschichtlichen  Arbeiten,    zu    nennen    sein.    —  Von    den  Vätern   der  nach- 
augustinischen  Zeit  erfuhren  Faustus  von  Riez  und  sein  Zeitgenosse  Bariete 
eine  Tüchtiges   leistende   kritische   Textbearbeitung  in   der    Wiener  Sauna- 
lang.861)    Den   ungefähr   derselben  Zeit   angehangen    Römer   Anastasius  IL 
Nachfolger  des  Gelasius  I.  auf  dem  päpstlichen  Stuhl  (496/8),   suchte  Pater 
Germain  Morin  (auf  Grund  einiger  frühmittelaltriger  Hss.  sowie  gemäfs  einer 
Angabe  des  Utrechter  Psalters)  als  den  wahren  Vf.  des  Symbolum  Quicanq* 
oder  Pseudo-Athanasianum  zu  erweisen ;  dies  freilich  nicht,  ohne  seitens  eine? 
andren  Gelehrten  seines  Ordens  alsbald  Widerspruch  zu  erfahren. •**»•»**)    Air 
Primarius  v.  Hadrumet,  insbesondere   auf  sein   exegetisches  Hauptwerk,  des 
Kommentar  zur  Apokalypse,  bezieht  sich  Haufsleiters  Studie  in  Bd.  Ider 


Puech,  Priacilliani  quod  supereat:    J.  S.,  F6vr.,  Man,  Mai  (ist  ausführliche  Besprecfcircg  l 
Schepps'achen  Priscillianfunds.)    —   244)    G.   Sixt,    Z.  neueren  Litteratnr  über  Prudest» 
Korr.-Bl.  f.  d.  Gel.-  a.  Realschulen   Württemberga,  Mai/Juni,  S.  212/7.    —   245)  C  Vo- 
rnan n,  Seneca  u.  Prudentias.     (=  Commentat  Woelfflinianae,  p.  281/7.)     Leipzig.  — 24$ 
Joh.  Huemer,  Gai  Yetti  Aquilini  Jurenci  evangeliorum  11.  IV  reo.     (=  Corp.  «er.  eccl  ist. 
▼ol.  24).     Wien,  Tempaky.     XLIV,  176  S.     |[LB.  S.  363/4   (Weymann);  LCßl.  No.  i  i 
B.);  KCr.  No.  1,  p.  S/4  (P.  Lejay);  ThLBJ.  No.  23  (Loofs);  ZKTh.  4,   775/7  (Nisis* 
ThLZ.  No.  26  (£.  Preuachen.)]|  —  247)  Knd.  Peiper,  Cypriani  Galli  poetae  heptateed* 
Accedant  iocertomm  de  Sodoma  et  Jona  et  ad  aenatorem  carmina,    et  Hilarii   quae   fem"* 
in  Genesin,  De  Maccabaeia  atqne  de  Erangeliis.    Becena.  et  corament.  instr.  BP.     (=  Cor 
acr.  eccl.  lat  t.  23).     Wien,    Tempaky.     XXXIX,   348  S.     |[ThLBl.  No.  44  (Loofa);  Hi 
No.  42  (Huemer);  ThLZ.  No.  22  (Preuachen);   RCr.  No.  35/6  (P.  Lejay.)]|    —  1^ 
M.  Manitius,  Geach.  d.  christl.  lat  Poesie  bis  z.  Mitte  d.  8.  Jh.     Stuttgart,  Cotta's  >*i 
X,  518  S.     |[ZKTh.  1892,  2,  813/6  (Dreyes);  ThLBl.  1892,  No.  23  (jl)]|  —  249)  W 
Zycha,  S.  Aar.  Augustini  de  utilit  credendi,  de  daab.  animab.,  ad  Fortanat,  contraAdimt 
contra   ep.  fundamenti,    contra  Faustum,   rec  J    Z.     (=  Corp.  acr.  eccl.  lat,  t  25,  pari  - 
Wien,  Tempaky.     707  S.  —  250)  D.  G.  M.,  Une  page  inädite  de  Saint  Augustin   (Serasc  t 
die  a.  Eulaliae):   R.  benedictinc  9,   417/9.    —    251)    A.    Engelbrecht,   Faasti   Bas-« 
praeter  sermonea  pseado-Eusebianos  opera.    Accedunt  Buricii  epiatolae.    (=Corp.  ser-/L\ 


15.  Juillet     |[LB.  No.  9,  S.  283.]|  —  252)  P.  Plaine,  0.  S.  B.,  Le  symbole  «Onka&U 


§72A.     Kirchengeachichte  bis  ca.  700.    Z.ieklor.  IV, 7 5 

von  ilim  zusammen  mit  Theod.  Zahn  herausgegebenen  Forschungen  zur  Neu- 
testamentlichen  Kanongeschichte.263)  Eine  Abhandlung  Zahns  in  eben  dem- 
selben Bande  betrifft  jenen  gallischen  Evagrius,  Urheber  der  Altercatio  legis 
inter  Simonem  Judaeum  et  Theophilum  Christianum,  worin  seiner  Zeit  A. 
Harnack  eine  Bearbeitung  des  urchristlichen  Jason-  und  Papiscus-Dialogs  er- 
blicken wollte  (vgl.  JB.  f.  1883,  I,  106),  während  Zahn  (in  Annäherung  an 
P.  Gorssens  Kritik  dieser  Harnackschen  Hypothese)  bei  der  Annahme  einer 
freien  Nachbildung  des  älteren  griechischen  Dialogs  durch  den  spateren 
Abendländer  stehen  bleibt.854)  —  Noch  sind  hier  zu  nennen  eine  Notiz  von 
Rahlfs  über  Junilius  Afer*56),  eine  auf  Gregor  d.  Gr.  und  eine  auf  Gregor 
von  Tours  bezügliche  Arbeit,  wovon  wenigstens  die  letztere,  betreffend  die 
Latinität  des  fränkischen  Geschichtsschreibers,  als  gediegen  nnd  fördernd  an- 
zuerkennen ist,856867)  sowie  zwei  den  Origines  des  Hispalensers  Isidoros 
geltende  Studien.868,859) 

Nachnicänische  Dogmengeschichte.  Leos  des  Groben  Anteil 
an  den  christologischen  Lehrstreitigkeiten  seiner  Zeit  samt  einigen  späteren 
Momenten  der  Geschichte  eben  dieser  Kontroversen  hat  ein  italienischer  Ge- 
lehrter durch  Mitteilung  mehrerer  (schon  1890  erschienener)  Urkk.  zu  er- 
läutern versucht.860)  Im  Anschlüsse  an  das  im  Vorjahre  durch  Gaspari  über 
den  pelagianischen  Traktat  De  divitiis  (vielleicht  im  Werk  des  Briten  Agri- 
cola  ca.  429)  Dargelegte,  sowie  ferner  unter  Benutzung  Salvians  und  der  auf 
die  nordafrikanischen  Agonistici  bezüglichen  Nachrichten  hat  Alb.  Hauck 
eine  lehrreiche  Znsammenstellung  von  Beispielen  altchristlich-kommunistischer 
Tendenzen  gegeben.861)  Als  mehr  oder  minder  gehaltvolle  Erzeugnisse  dog- 
menhistorischer Einzelforschung  sind  —  aufser  Parets  Priscillianstudie,  siehe 
oben  No.  243  —  noch  zu  nennen:  eine  Abhandlung  von  F.  Hilt  über  die 
Anthropologie  Gregors  v.  Nyssa868)  sowie  mehrere  auf  Augustin  bezügliche 
Arbeiten,865-865)  wovon  eine,  betreffend  die  Nachwirkungen  der  Prädesti- 
nationslehre desselben,   ihre  Untersuchungen  bis  ins  MA.  (besonders   in  die 


etc.:  ib.  Sept.  —  253)  Joh.  Haufsleiter,  D.  lateinische  Apokalypse  d.  alten  afrikanischen 
Kirche.  (=  Forach.  z.  Gesch.  d.  NT1.  Kanons  etc.  Bd.  4.)  8.  1 — 224.  Erl.  u.  Lpz., 
G.  Böhme.  |[ThLZ.  1892,  S.  161/2  (Jülicher);  LB.  1892,  No.  8  (Schans.)]|  —  254) 
Theod.  Zahn,  Über  d.  Altercatio  legis  inter  Simonem  Jndaenm  et  Tbeophilum  Christian  am 
d .  Euagrius.  (=  Forschungen  s.  Gesch.  d.  Neutestamentl.  Kanons,  4.)  S.  308 — 29.  —  255) 
Alfr.  Bahlfs,  Lehrer  n.  Schüler  hei  Junilius  Afrikanus  (der  Gott  Gesellschaft  d.  W.  vor- 
gel.  durch  Lagarde):  Nachr.  d.  Ges.  d.  W.  su  Gott.  No.  7,  S.  242/6.  —  256)  Th.  Bons- 
mann, Gregor  d.  Grofise.  E.  Lebensbild-  Paderborn,  Junfermann.  104  S.  —  257)  Max 
Bonnet,  Le  Latin  de  Gregoire  de  Tours.  Paris,  Hachotte.  |[Athenae.  6.  Juni,  p.  726/7; 
BCr.  No.  39  (P.  Lejay.)]|  —  258)  M.  Michel,  Le  liyrc  des  Origines  d'Isidore  de  Seville: 
Berae  internst  de  l'Enseignement,  cah.  9,  p.  198 — 224. — 259)  M.  Klussmann,  Excerpta 
Tertullianea  in  laidori  Hispalensis  etymologiis.    G.-Pr.  d.  Johanneums.     Hamburg.     4".     38  S. 

—  260)  D.  A.  Amelli,  S.  Leone  magno  e  l'Oriente.  Diss.  sopra  una  collexione  inedita  di 
nnoyi  documenti  relativi  al  V.  e  al  YI.  secolo,  estratti  dagli  scrigni  apostolici.  Con  appen- 
dice  del  testo  delle  appellazioni  di  S.  Flaviano  et  di  Eusebio  di  Dorileo  a  S.  Leone  M.  e  di 
tre  docnmenti  inediti  relativi  allo  scisma  dioscoriano  del  580.     Montecasino.     1890.     60  S. 

—  261)  Alb.  Hauck,  D.  Kommunismus  im  christl.  Gewände.     Leipzig,  W.  Faber.     19  S. 

—  262)  F.  Hilt,  D.  hl.  Gregory.  Nyssa  Lehre  y.  Menschen,  systematisch  dargestellt.  Köln, 
Bachern.  X,  850  S.  —  263)  Nath.  Bonwetach,  Y.  d.  Stadt  Gottes  (nach  Augustin): 
MNEKK.  Mai,  8.  193—209.  —  264)  G.  J.  Seyrich,  D.  Geschichtsphilos.  Augustins  nach 
seiner  Schrift  De  civitate  Dei.  (I.-Diss.)  Leipzig,  Fock.  69  S.  —  265)  Jul.  HShnel, 
Verhältnis  cL  Glaubens  z.  Wissen  bei  Augustin.  E.  Beitrag  zu  Augustins  Erkenntnistheorie. 
I.-Dias.     Leipzig.     39  S.    Dieselbe  Schrift  auch  als  Chemnitzer  Bealgymn.-Progr.  [24  S.]  — 


IV,76  §  72A.     Kirchengeschichte  bis  ca.  700.    Zöckler. 

Epoche  des  Gottschalkschen  Streits),  ja  teilweise  bis  in  die  neuere  Zeit  hinein 
erstreckt.166) 

Christliche  Archäologie.  Allgemeines.  Eine  Darstellung  des 
ersten  Jahrtausends  der  kirchlichen  Kunstentwicklung,  bestimmt  für  einen 
weiteren  Kreis  französisch-katholischer  Leser  und  reich  ausgestattet  mit 
Illustrationen  (9  Chromolithographieen  und  237  Holzschnitten),  gab  F.  R. 
Salmon  heraus.867)  Von  Ähnlicher  popularisierender  Tendenz  und  Haltung 
ist  J.  Bourassäs  'Christliche  Archäologie',  wovon  E.  Chevalier  eine  neue 
Ausgabe  besorgte.168)  Selbstverständlich  förderte  auch  in  diesem  Berichts- 
jahre (dem  5.  Jahre  ihres  Bestehens)  die  von  A.  de  Waal  geleitete  'Römische 
Quartalschrift  für  christliche  Altertumskunde9  etc.  zahlreiche  neue  hierher  ge- 
hörige Arbeiten  zu  Tage.169)  Einiges  davon  wird  im  Folgenden  noch  speziell 
namhaft  zu  machen  sein. 

Malerei,  Ikonographie.  Den  Gemälden  der  christlichen  Kata- 
komben und  ihren  alten  Kopieen  widmete  J.  Wilpert  eine  ikonographiscbe 
Studie.170)  Derselbe  gab  einen  Cyklus  christologischer  Gemälde  aus  der 
Katakombe  des  heiligen  Petrus  und  Marcellinus  mit  Erläuterungen  heraus.971) 
Das  Gömeterium  von  'Monastirine9  zu  Salona  machte  L.  Jeliö  zum  Gegen- 
stande einer  eingehenden  Beschreibung,  die  auch  bei  dem  ebendaselbst  auf- 
gefundenen Sarkophag  des  guten  Hirten  verweilt.171)  Mit  dem  Kleid  des 
HErrn  auf  den  frühchristlichen  Denkmälern  beschäftigt  sich  eine  Studie  von 
A.  de  Waal,17S)  mit  den  Darstellungen  der  Anbetung  der  Weisen  aus  dem 
Morgenland  und  der  Verkündigung  Maria  in  alten  Katakombenbildern  eine 
solche  von  P.  M.  Baumgarten.174)  Auf  Grund  der  interessanten  Minia- 
turen eines  Evangeliariums  zu  Etschmiazin  bietet  J.  Strzygowski  lehr- 
reiche Beiträge  zur  Geschichte  der  altchristlichen  Kunst  in  den  Kirchen 
Armeniens,  Ravennas,  Syriens  und  Ägyptens.176) 

Kirchenbau  und  Kirchenschmuck.  Beschreibungen  der  kirch- 
lichen Bauten  Konstantins  d.  Gr.  in  Jerusalem  stellte  J.  H.  Bernard  ans 
den  betreffenden  Texten  bei  Eusebius  sowie  aus  ältesten  christlichen  Pilger- 
büchern  zusammen.176)     Über   das   häufige   Vorkommen    von  (meist  roten) 


266)  A.  Koch,    D.  Aaktoritat   d.  hl.  A  agnatin   in   d.  Lehre  v.  d.  Gnade  u.  Prädestination: 
ThIQSchr.  H.  1/3. 

2C7)  F.  B.  Salmon,  Hut.  de  l'art  chretien  aar  dir  premiers  eieclee.  Lille,  Beseite, 
de  Brouwer  etc.  4°.  609  S.  |[LR  1892,  No.  2,  S.  58.]|  —  268)  J.  J.  Boaraaee,  ArcMoL 
chrltienne,  ou  precis  de  l'hist.  des  monnment*  religienx  au  MA.  Edition  rerae  et  completee 
par  M.  C.  Chevalier.  Tours,  Manie  et  fils.  364  8.  avec  grayorea.  —  269)  A.  De  Waal, 
Bomisohe  Qnartalechrift  für  christliche  Altertumskunde  n.  Kirchengeach.  Unter  Mitwirkung 
t.  Fscb  genossen  herausgeg.  v.  A.  d.  W.  5.  Jahrg.,  4  Hefte.  Freiburg,  Herder.  —  270)  J- 
E.  Wilpert,  D.  Katakombengemälde  u.  ihre  alten  Kopieen.  £.  ikonographische  Studie. 
Freibarg,  Herder,  XII,  81  S.  m.  28  Lichtdrucktafeln.  |[LB.  No.  4  (Kunst le.)]|  —  271) 
id.,  £.  Cyklus  christologischer  Gemälde  aas  der  Katakombe  dea  hl.  Petras  n.  MarceUinat, 
erläutert.  Freibarg,  Herder.  VIII,  58  8.  m.  9  Taf.  |[ThLBl.  1892,  No.  13  (V.  Schnitte]; 
LBa.  1892,  No.  6  (8woboda.Y)|  —  272)  L.  Jelic\  D.  Coemeteriam  y.  Monastirine  bei  Selon»  o. 
d.  dortige  Sarkophag  d.  guten  Hirten:  BQChrA.  2,  105—28;  3/4,  266—83.  —  273)  A.  De 
Waal,  D.  Kleid  d.  Herrn  auf  d.  frühchristlichen  Denkmälern.  Freiburg,  Herder.  IV,  51  & 
m.  2  Taf.  n.  21  Textbb.  |[LBa.  1892,  No.  5  (Kirsch.)])  —  274)  F.  M.  Baumgarten,  D. 
Zahl  d.  Weisen  aus  d.  Morgenlande  u.  d.  Verkündigung  Maria  auf  d.  Grabgemilden  d.  Kata- 
komben: Kath.  März,  8.  273/7.  —  275)  Jos.  Strzygowski,  Byzantinische  Denkmäler. 
I :  D.  Etachmiadzin-Eyangeliar.  Beitrage  z.  Gesch.  d.  armenischen,  rarennaüachen  n.  syrisch- 
ägyptischen  Kunst.  Wien,  Mechitaristen-Congr.  VIII,  127  S.  m.  8  Doppeltaf.  in  Liehtdr. 
etc.  —  276)  J.  H.  Bernard,  The  Chnrchea  of  Consta* tine  at  Jerusalem;  being  tranalations 
from  Eusebius  and  the  early  pilgrima.     With  a  preface  by  G.  W.  Wilson  and  irith  introd. 


§72A.    Kirctytngeschichte  bis  ca.  700.    Zöckler.  VI, 7 7 

Gemmen  in  Gestalt  von  Roggenkörnern  auf  altkirchlichen  nnd  frühmittelalter- 
lichen Reliquiaren  nnd  anderen  Kirchengeräten  (näher  über  ihre  Bestimmung, 
4als  vorläufige  Ersatzstücke  für  echte  Edelsteine  zu  dienen1)  handelte  H. 
Sökeland  in  lehrreicher  Untersuchung.177)  Die  Kreuzessymbolik  in  der 
altchristlichen  liturgischen  Dichtung  besprach  der  Jesuit  Dreves.*78)  Zu 
dem  vielerörterten  Thema  vom  vorchristlichen  Kreuzessinnbilde  lieferten  F. 
Senf27»)  und  Ansault  neue  Beiträge.880) 

Ep  igraphi  fc.  Eine  altchristliche  griechische  Inschrift  aus  Thessalonich 
erläuterte  G.  B.  de  Rossi.*81)  Über  Kölns  christliche  Gräberinschriften  aus 
der  Römerzeit  handelte  Jos.  Klinkenberg.888)  Des  wichtigen  Krausschen 
Inschriften werks  wird  unten,  beim  MA.  zu  gedenken  sein. 

Hagiologie.  Das  Studium  der  Heiligenlegenden  und  der  auf  sie  be- 
züglichen Litteratur  hat  der  Italiener  Tavagnutti  bibliographisch  zu  fördern 
gesucht.  Sein  Verzeichnis  der  auf  Jesum,  Maria,  die  Heiligen,  die  Seligen, 
die  Päpste  der  Kirche  etc.  bezüglichen  Biographieen,  Legenden  und  Andachts- 
bücher leidet  zwar  an  manchen  Defekten  und  an  vielerlei  Proben  von  Un- 
kritik,  gewährt  aber  wegen  der  Reichhaltigkeit  und  teilweisen  Seltenheit  der 
genannten  Werke  doch  manchen  Nutzen.883)  Eine  lediglich  auf  militärische 
Märtyrer  und  Heilige  bezügliche  populäre  Legendensammlung  gab  Profillet 
(schon  1890)  in  sechs  Bänden  heraus.884)  Von  der  überaus  reichhaltigen 
Sammlung  alter  Märtyrerakten  in  syrischer  Sprache,  womit  der  Fleifs  des  im 
Publizieren  syrischer  Texte  unermüdlichen  P.  Bedjan  uns  beschenkt  hat, 
erschien  ein  1.  Teil  bereits  1890,  ein  zweiter  1891.  Jener  enthält,  nach 
Yoraussendung  einer  (aus  Hss.  von  Guidi  entnommenen)  Yita  der  Apostel- 
fürsten Petrus  und  Paulus:  Acta  S.  Maris  (nach  Abbeloos  und  einer  abschrift- 
lich verglichenen  syrischen  Hs.);  Akten  der  Märtyrer  Scharbel,  Barsamia, 
Sehmona,  Guria  und  Habib  (nach  Cureton,  Ancient  Syriac  Documenta);  eine 
Historia  Sancti  Abdalmessih  (nach  Corluy) ;  das  Eusebische  Büchlein  De  mar- 
tyribus  Palaestinae  in  syrischer  Übertragung  (nach  Assemani  und  Cureton); 
ein  Martyrium  des  heiligen  Georg  (nach  einer  vatikanischen  Hs.);  die  Ge- 
schichte der  8  Märtyrer  von  Ephesus,  d.  h.  der  sogenannten  7  Schläfer  nach 
Tullberg  und  Guidi);  die  Geschichte  der  homeritischen  Märtyrer  (nach  Guidi); 
eine  Inventio  Crucis  (nach  einer  orientalischen  Hs.);  eine  Vita  S.  Joannis 
bar  Malke,  eine  Vita  beatae  Marianae,  und  so  „fort.  Band  2  behandelt 
ausschließlich  chaldäische  und  persische  Märtyrer,  deren  Passionen  in  fast 
ausnahmslos  neuen,  bisher  ungedruckten  Texten  dargeboten  werden.885)     Eine 


and  expl.  notes  by  T.  H.  Lewis.  London,  Palestine  Pilgrims'  text  Society.  48  S.  —  277) 
H.  Sökeland,  D.  Boggenkora-Gemmen  d.  frühchristl.  Kirchengeräta:  VGAnthr.  S.  606—28. 

—  278)  Drewea,  D.  Symbolik  d.  Kreuzes  in  d.  litnrg.  Poesie  d.  Lateiner:  StML.  Heft  3. 

—  279)  F.  Senf,  1).  heidnische  Kreuz  u.  seine  Verwandten  zwischen  Elbe  u.  Oder :  AAnthr. 
Bd.  20,  S.  17 — 42.  —  280)  Ansault,  Memoire  aar  le  culte  de  la  croix  avant  Jesus-Christ. 
Paria,  Betaux-Bray.  100  S.  —  281)  J.  B.  de  Bossi,  £.  altchristl.  griechische  Inschrift 
aua  Tbeaaalonich:  BQChrA.  1,  S.  1/9.  —  282)  Jos.  Klinkenberg,  D.  römischen  christl. 
Grabinschriften  Cölns.  G.-Pr.  Köln.  4°.  17  S.  m.  Tafln.  —  283)  Mario  Tavagnutti, 
Hagiographa.  Verzeichnis  d.  über  J.  Christas,  d.  Jungfrau  Maria,  Heilige,  Selige,  Fipate  u. 
sonatige  ehrwürdige  u.  fromme  Personen  erschienenen  Lebensbeschreibungen,  Predigten,  An- 
dachtabücher  u.  Legendensammlungen.  Systematisch  nach  Materien  geordnet  u.  mit  e.  Stich- 
o.  Schlagwörter-  sowie  e.  Autoren-Index  versehen.  (=  Katholisch-theolog.  Bücherknndo  d. 
letzten  50  Jahre.  I.)     Wien,  Austria,  Drescher  &  Co.     150  S.     |[ThLZ.  S.  656  f.  (Beusch.)]| 

—  284)  Profillet,  Lea  Saint«  Militaires.  Martyrologie,  Vie  et  notices.  6  vols.  Paris, 
Betaux —  Bray.  1890.  —  285)  P.  Bedjan,  Acta  martyrum  et  sanctorum  syriace,  ed.  P. 
B.  T.  I,  (X,  1550  etc.).    T.  II,  Martyres  chaldaei  et  Persae  (XIII,  688  etc.).    Leipzig,  Har- 


JV,78  J72A.     Kirchengeachichte  bis  ca.  700.    Zockler. 

Zusammenstellung  von  9  Vitae  altirischer  Heiligen,  nämlich  des  St  Patrick, 
des  Colomcille  (Columba  I),  der  Brigita,  des  Senän,  Findian,  Findchna, 
Brenainn,  Ciar&n  und  Mochna,  gab  Whitley  S  tokos  ans  dem  *Buch  von 
Lismore'  heraus,  nnter  Beifügung  trefflicher  antiquarischer,  sprachlicher  und 
kritischer  Erläuterungen.886)  Hibernische  Heiligenakten  wurden  ausserdem 
aus  einer  Hs.  von  Salamanca  durch  die  Neobollandisten  herausgegeben.187) 
Zur  Forschung  über  die  Legende  einzelner  Heiligen  erschienen  (aufser  dem 
bereits  oben,  unter  No.  116 — 20b>  auch  128,  namhaft  gemachten)  noch  ver- 
schiedene Beiträge,  wovon  hier  noch  hervorgehoben  werden  mögen:  H.  Feige's 
Verdeutschung  zweier  Martyrien  aus  der  groben  persischen  Ghristenverfolgung 
unter  König  Sapores  EL  (310 — 79,)*88)  F.  Stolles  Untersuchung  über  das 
Martyrium  der  Legio  Thebaea  (für  welche  in  den  meisten  Berichten  kraus 
übertriebene  Thatsache  lediglich  Eucherius  von  Lyon  [ca.  450]  als  zuver- 
läfsiger  Berichterstatter  gebraucht  werden  könne);989)  J.  Pauls ons  Mit- 
teilungen über  eine  fragmentarisch  (in  642  Hexametern)  erhaltene  metrische 
Legende  der  heiligen  Catharina  von  Alexandrien;990)  H.  Jadarts  biblio- 
graphische Studie  über  die  den  heiligen  Remigius  von  Rheims  (f  533)  betreffende 
hagiographische  Litteratur<,98))  R.  Castex's  Versuch  über  die  Legende  der 
merkwürdigen  bärtigen  Heiligen  Liberata  (al.  Wilgefortis,  al.  Kummernissa 
etc.);191)  so  wie  endlich  die  von  B.  Sepp  edierten  Vitae  einiger  süddeutscher 
Heiligen  des  6.  und  7.  Jh.,  nämlich  des  Baiernapostels  Rupert  v.  Sah- 
burg,198) sowie  des  angeblich  in  Freysing  lehrenden  und  zum  Märtyrer  ge- 
wordenen 'Bischofs*  Marinus  aus  Hibernien  und  seines  Diakons  Annianns.9") 


rataowits.  1890/1.  |[BOr.No.  19  (B.  Dural);  DLZ.  1892,No.l9  (Baethgen.)])  —  2M)Whiüej 
8  to  k  e  s ,  Anecdota  Qxonienaia.  Life«  of  Saint«  from  the  Book  of  Lismore.  Bdited  with  a  tranalatioii, 
notes  and  indices.    Oxford,  Clarendon  PreCi.    1890.    4°.    GXX,  411  8.     |[LCbl.No.  17  (WL); 
LR.  No.  8,  287/8  (Be  lies  heim.)]  |  —  287)  Acta  Sanctorum  Hiberniae  ex  cod.  Salmaotieena, 
nunc  primum  integre  edita  opera  Garoli  de  Smedt  et  Josephi  de  Backer,  S.  J.,  hagiogra- 
phonim  Bollandianomm.     Aactore  et  snmptaa  largiente  J.  Patricio  Marchione  Bothae.    Iille, 
Desclee  etc.     IV,    979  8.  —  288)  Hermann  Feige,  D.  Getön,  d.  Mar  'Abdhto  u.  muh» 
Jüngers  Mar  Qardagh.     Heranageg.  n.  übers,  t.  H.  F.     Kiel,  Haeseler.     1890.     59  n.  104  S. 
IfDLZ.  No.  32  (F.  Baethgen.)]|     Acta  martyrii  Mar  Kardaghi  syriace,  ed.  Abbeloos,  1890 
(mit  besprochen  t.  Bathgen,  1.  c.)  —  289)  F.  Stolle,  D.  Martyrium  d.  ThebÜschen  Legion. 
I.-Diss.  [Münster.]    Breslan,  Müller  &  Seiffert.    112  8.    |[ThQoSchr.  4,  8.  702  (Funk).]-  - 
290)  J.  Paulson,  Fragmentnm  yitae  8.  Gatharinae  Alexandrinensis  metrice  e  1.  ms.  editsm. 
Lund,  Gleernp.     XXXII,  72  8.     |[ThLZ.  No.  21  (Preuschen);  LCbl.  No.  44  (H.  H.)]|  — 
X  id.,    Legenden    om  den  heliga  Katarina  af  Alexandria  (Särtryck  ur  Tidskr.  for  teoJogi.) 
Land,  Gleerap,  1890.  —  291)  H.  Jadart,  Bibliographie  des  omrrages  concernant  la  rie  et 
le  colte  de  Saint  Bemi,  eveque  de  Beim*,  apötre  des  Francs.     Beims,  libr.   Michaud.    47  S. 
—  292)  B.  Gastex,  Sainte  Livrade.    fitude  hist.  et   critique.    Sa  yie,   ton   martjre,  set 
reliqnes  et  son  colte.     Lille,  Desclee.     285  8.    —    293)    Bernh.  Sepp,   Vita  &  Hrodbsrti 
primigenia  anthentica.     Begensburg,  Coppenrath.     62  S.     |[H Jb.  &  818/5  (Ebner.)] |  —  290 
id.,  Vita  SS.  Marini  et  Anniani  ed.    Begenabnrg,  Coppenrath.    36  8. 


72ß.    Kirchengeschichte  ca.  700—1517.    Zöckler.  IY,79 


§72B. 

engeschichte  ca.  700 — 1517. 

0.  Zöckler. 

(Verwandtes  in  anderen  §§  b.  (H»ndbnoh'  8.  69.) 

d  Gesamtdarstellungen.  Ein  neues  Sammelwerk,  be- 
ae  teils  neu  zu  edierender  Urkk.,   teils   monographischer 
Darstellungen,  begannen  die  katholischen  Kirchengeschichts- 
Schrörs  und  Sdralek  in  Gestalt  einer  bei  Schöningh 
?nden  Vierteljahrsschrift  unter  dem  Titel  'Kirchengeschicht- 
nsgegeben.     Entsprechend    dem    von    den    Herausgebern 
Hauptarbeitsfelde   dürften  es  wesentlich  Beiträge  zur  Er- 
MA.  sein,  was   man    von    dieser  Sammelschrift  zu  er- 
es sich  um  die  Herausgabe    von  Quellen   handelt,    hat 
persprechenden   Anfang   gemacht  mit  seiner  Publikation 
Iss.  der  Wolfenbüttler  Bibliothek.1)     Als    eine  tüchtige 
r  Art  war  schon  etwas  früher  Funkes  Monographie  über 
vor   der  Avignonschen  Exilszeit    der  Päpste  (s.  unten, 
;etreten. 

leschen  'Archiv'  erschien  nach  längerer  Pause  ein  neues 
Bandes,  worin  der  zweite  der  beiden  Herausgeber  den 
utionen  des  Minoritenordens  eine  gründliche  einleitende 
3  bs.  Überlieferung  sowie  ihre  frühesten  gedruckten 
and  zwei  Texte  derselben,  nämlich  die  Redaktionen  von 
von  Paris  (1292)  mitteilt.1)  Der  Ordensgeschichte  sowie 
ner  Klöster  dienen  noch  mehrere  einzeln  erschienene 
welche  wir,  gleich  dem  auf  die  Geschichte  einzelner 
ger  kirchlicher  Gebiete  bezüglichen  Urkk.,  unten  bei 
llägigen  Untersuchungen    and  Darstellungen    einreihen 

he  Gesamtdarstellung  der  mittleren  Kircheigeschichte 
uchs  des  inzwischen  (Dezb.  1891)  verstorbenen  W. 
niheben.  Gleich  dem  ersten,  die  alt  Zeit  behandelnden 
889,  IV,  1  zu  vgl.)  zeichnet  auch  dieser  zweite,  in 
Lnden  ans  Licht  getretene  durch  die  rühmliche  Akribie 
in  den  Darstellungen  neuerer  Kirchen-  und  Dogmen- 
aditionell  Gewordene  überall  nachgeprüft  und,  unter 
ist  des  gesamten  Ertrags  der  neuesten  Spezialforschung, 
g  gestellt  wird.     Wegen   des   enorm  grofsen  Reich- 


iler  Fragmente.  Analekten  z.  Kirchengesch.  d.  MA.  ans  Wolfen- 
rtüchtliclie  Studien  y.  Knöpfler,  SchrÖrs  u.  Sdralek,  Hft.  2.) 
91  S.  |[HZ.  Bd.  68,  H.  8,  S.  453  f.  (Mirbt);  HJb.  1892, 
gen  Heft  1,  entb,  F.  Funke 's  <Fapat  Benedikt  XI.*  b. 
i   Hedaktionen  der  Generalkonstitutionen  d.  Franciskanerordens: 


IV, 80  §?2B.     Kirchengcachichto  ca.  700— 1517.     ZöckJer. 

tums  des  über  volle  9  Jh.  (von  ca.  600  bis  zur  Reformation)  sich  er- 
streckenden Materials,  das  der  Verf.  verarbeitet  hat,  erscheint  ein  Eingehen 
auf  Einzelnes  hier  unthunüch.  Nur  so  viel  sei  über  den  von  ihm  eingehaltenen 
Gang  bemerkt,  dafs  er  seinen  Stoff  in  vier  Perioden  von  ungefähr  gleicher 
(je  ca.  200jähriger)  Länge  gegliedert  hat:  1)  v.  Gregor  M.  bis  Karl  <L  Gr.: 
2)  von  Karl  d.  Gr.  bis  gegen  Mitte  des  11.  Jh.;  3)  vom  beginnenden  Ein- 
flüsse Hildebrands  bis  z.  Tode  Bonifaz  VIII;  4)  das  14.  und  15.  Jh.  Die 
griechische  Kirche  erscheint  in  diese  Einteilung  mit  hereingezogen,  in  der 
Weise,  dafs  über  ihre  Zustände  und  Hauptereignisse  gegen  Ende  jeder  Periode 
kurz  berichtet  wird.8) 

Untersuchungen  und  Darstellungen  einzelner  Gebiete. 
Die  Kirchen  des  Orients  und  ihre  Theologie.  Wie  immer,  so 
haben  auch  in  dem  jetzt  in  Rede  stehenden  Jahre  weniger  die  schismatischen 
Kirchen  Asiens  und  Afrikas,  als  die  byzantinische  Reichskirche  und  ihre 
Theologie  der  historischen  Forschung  Stoff  dargeboten.  Nur  das  nicht  in 
dem  Abschnitt  über  die  politische  Geschichte  dieses  Gebiets  ohnehin  schon 
Mitenthaltene  bedarf  hier  einer  Hervorhebung.  Zu  nennen  sind  vor  allen 
zwei  Besprechungen  gröfserer  Werke,  deren  eins  für  die  äufsere,  das  andere 
für  die  innere  Seite  der  byzantinisch-kirchlichen  Entwicklung  von  Belang 
ist.  Ph.  Meyer  erstattete  über  das  schon  während  der  Jahre  1885—90 
erschienene,  aber  in  Deutschland  noch  unbeachtet  gebliebene  grofse  Werk 
von  Manuel  Gedeon  über  Konstantinopels  Patriarchengeschichte,  die  naz^i- 
ctQxixoi  nivcnteg,  eingehenden  Bericht,  unter  Hervorhebung  des  für  die  abend- 
ländische Forschung  besonders  wichtigen  Umstands,  dafs  von  dem  Vf.  nicht 
wenige  bisher  nur  den  Orientalen  bekannte  und  zugängliche  Quellen  (und 
zwar  für  die  Lebensläufe  der  Patriarchen  sowohl  vor  als  seit  1453)  benatzt 
worden  seien.4)  Über  die  schon  1890  erschienene  Geschichte  der  byzan- 
tinischen Litteratur  von  Krumbacher  (s.  JBG.  1890,  IV,  63  £.)  gab  Job. 
Dräseke  ein  kritisches  Referat,  wertvoll  wegen  seiner  Hinweise  auf  zahl- 
reiche von  Jenem  unberücksicht  gelassene  byzantinische  Kirchenschriftsteller 
der  älteren  und  mittleren  Zeit  —  wie  denn  überhaupt  darin  die  Absicht 
verfolgt  wird,  die  im  Übrigen  wegen  ihrer  Verdienste  voll  anerkannte  Krum- 
bachersche  Arbeit  als  nach  der  Seite  der  kirchlichen  und  theologischen  Litte- 
raturgeschichte  mangelhaft  und  unzureichend  darzüthun.6) 

Von  den  einzelnen  Stadien  der  byzantinisch-kirchlichen  Entwicklung  ist 
es  der  Bilderstreit  des  8.  und  9.  Jh.,  dem  eine  Mehrheit  von  Untersuchungen, 
dabei  auch  einige  mit  Editionen  von  Quellenberichten  verbunden,  zuteil  wurde. 
Von  geringerem  Belang  ist  Jos.  Langens  kritischer  Bericht  über  die  im 
Vorjahre  erschienene  Schwarzlosesche  Darstellung  der  Bilderstreitigkeiten. 
Der  darin  gemachte  Versuch,  das  von  Schwarzlose  besondrer  Aufmerksamkeit 
gewürdigte  theologische  Motiv  bei  den  Bilderstürmern  als,  wenn  nicht  völlig 
bedeutungslos  doch  wesentlich  geringfügig  darzustellen  und  dem  ganzen  Streit 
überhaupt  die  Geltung  eines  'Kulturkampfes,  unternommen  von  einer  ganz 
rohen  und  irreligiösen  Militärmacht'  zuzuschreiben,    kann  schwerlich  als  ge- 


ALKM.  6,  H.  1.  —  3)  W.  Möller,  Lehrbuch  d.  Kiichengesch.  2.  Band:  D.  MA  1.  o. 
2.  Abthlg.  Freiborg,  Mohr.  560  S.  |[LCB1.,  No.  36  iß«,))  Th.  Litt  e.  Bericht,  S.  116  *- 
224  (V.  Schultze);  ThLZ.  1892,  No.  2  (Loofs).]| 

4)  Ph.  Meyer,  Bez.  von  Man.  Gedeon,  Jlarota^x^oi  Trivaxes  xtJU  (Konstantuop. 
1885—90,  Lorenz  u.  Keil):  ThLZ.  8.  225/9.  —  5)  Jon.  Dräieke,  Bes.  yoo  Krambacho». 
Gesch.  d.  byzant.  Litteratur    (München   1890,   Beck):    ZWTh.    S.   464—84.     Tgl.  auch  die 


}  72B.    Kirchengeschichte  ca.  700— 1517.    Zockler.  IV,81 

Beachtet  zu  werden  verdienen  zwei  auf  das  Studium  des 
s  Theodors  des  Studiten,  des  Hauptvorkämpfers  der  Orthodoxie 
iten  Bilderstreitstadiums,  sich  stützende  Publikationen  des 
ehrten  Tougard:  eine  Sammlung  von  Urteilen  und  Berichten 
jungen  der  Ikonoklasten,  entnommen  dem  Briefwechsel  des 
m  eine  kritische  Ausgabe  von  dessen  orthodoxem  Religions- 
riech.  Grundtext,  unter  Beifügung  einer  bisher  unpublizierten 
tragung  desselben  von  Hardouin).8)  Von  den  orientalischen 
ropoliten  and  autokephalen  Bischöfen  zur  Zeit  des  ersten 
r  Leo  III.  und  Konstantin  Kopronymos)  wird  in  einer  durch 
em  Pariser  Codex  edierten  Notitia  episcopatuum  ein  nicht 
erzeichnis  geboten.9*9*)  —  Einen  jedenfalls  interessanten, 
ht  nicht  allseitig  überzeugenden  Versuch,  den  viel  erörterten 
Dialog  Philopatris  dem  früheren  byzantinischen  MA.,  und 
unten,  deistisch  gerichteten  Freigeist  aus  der  Regierungs- 
Johann  Tzimiszes  969 — 75  zuzuweisen,  brachte  das  HJb. 
e  des  verstorbenen  Dr.  E.  J.  Auinger  in  Rottenburg. *b) 
alterlichen  Quellen  gab  W.  Regel  einige  hierher  gehörige 
Lhlenden  teils  sonstigen  Inhalts  heraus,  kritisch  erläutert 
Prolegomena  in  französischer  Sprache.  Das  erste  Stück 
byzantinisch-rassischer  Analekten'  bildet  eine  Narratio  de 
ora  super  restitutione  ss.  imaginum;  das  zweite  gilt  der 
e  der  Russen  unter  Olga  und  Wladimir  (Narr,  de  Rus- 
istianam  conversionem);  ein  drittes  bezieht  sich  auf  die 
t  Bischöfe  zur  Zeit  des  Metropoliten  Theognostes  von 
is  episcoporum  Russiae  temporibus  Theognostae,  etc.)10) 
n  die  spätere  MA.liche  Zeit  erstreckt  sich  der  Inhalt 
>n  Dräseke,  betreffend  den  Unionsversuch  des  Kaisers 
vie  zum  Teil  der  einer  Auswahl  von  Schriften  griechischer 
welche  als  Band  7  von  Pitras  Analekten  zum  Spicilegium 

jähriger  Beitrag  zur  Kirchen-  und  Theologiegeschichte 
smatischen  MA.  ist  0.  Brauns  Monographie  über  den 
Moses  Bar  Kepha  (Bischof  von  Mossul  seit  863,  später 
avikar  von  Tagrit,  f  903)  zu  nennen.  Von  der  überaus 
rke  dieses  Schriftstellers,  eines  der  fruchtbarsten  der 
n  Kirche,  war  bisher  hauptsächlich  nur  eine  Probe,  die 
ins  Lat.  übersetzte  Schrift  vom  Paradies  (aufgenommen 
bec.  maxima,  t.  17,  und  in  die  Mignesche  Patrologie, 
der  abendländischen  Theologenwelt  bekannt  geworden. 
kt  ans  mit  der  Verdeutschung  und  deutschen  Erläuterung 


:  I*R.  1892,  No.  4.  —  6)  Joseph  Langen,  D.  Bilderstreit:  AZgB. 
gard,  La-  persecution  iconodaste,  d'apr&s  la  correspondance  de 
s,  Lecoffre  48  S.  —  8)  id.,  S.  Fatria  noetri  et  confessoria  Theo- 
arva  catechesis.  Graecnm  textnm  e  codd.  mnltis  nunc  primnm  critice 
irdnini  Interpretation  em  nondum  vulgatam  edidit  E.  Auvray  et 
oagard.  Paris,  Leeoffire.  CXII,  672  S.  —  9)  C.  De  Boor, 
episcopatuum,  II:  ZKG.  12,  H.  8/4,  S.  519—33.  —  9*)  Karl 
gszeit  xl.  Zweck  d.  psendolncianischen  Dialogs  Philopatris:  HJb. 
lO)  W-  Begetl,  Analecta  Byaantino-Bossica  edid.  Petersburg 
L1V,      153  S.    —   11)   Jon,    Driseke,    D.    Kircheneinignngs- 

ohtswiasenschaft.    1891.    IV.  6 


IV,82  §72B.    Kirchengeschichte  ca.  700—1517.    Zöckler. 

eines  andren,  in  mancher  Hinsicht  noch  interessanteren  Werks  desselben, 
eines  'Buchs  über  die  Seele',  das  ihn  ebensowohl  als  tüchtigen  Philosophen 
(im  Sinn  der  syrisch-aristotelischen  Überlieferung)  wie  als  gelehrten  Polemiker 
im  Dienste  seiner  jakobitisch-kirchlichen  Tradition  kennen  lehrt  Man  er- 
fährt besonders  ans  dem  zweiten,  dogmatisch-polemischen  Hauptteile  des  Bucbs, 
sowie  ans  den  ziemlich  reichhaltigen  Anmerkungen,  womit  Braun  denselben 
ausgestattet,  manches  Belangreiche  nnd  relativ  Nene  über  die  Lehrentwicklung 
nnd  die  Lehrkämpfe  der  jakobitischen  Kirche  seit  ihrer  Lostrennung  von  der 
syrischen  Staatskirche;  so  über  einen  Streit  betreffend  die  Prftezistenz  und 
die  jenseitige  Fortdauer  der  Seelen,  worüber  Hanana  Hadbabaya,  Lehrer  za 
Nisibis,  gegen  Ende  des  6.  Jh.  origenistisch-heterodoxe  Ansichten  vorgetragen 
hatte-,  über  mehrere  syrische  Vertreter  der  ketzerischen  Lehre  von  einer 
Psychopannychie  oder  einem  Seelenschlafe  zwischen  Tod  nnd  Gericht  (z.  B. 
Babäus,  Timotheus  I,  Elias  v.  Aubor  etc.),  gegen  welche  Barkepha  in  Kap. 
33  seines  Werks  eifrig  polemisiert;  über  den  im  Kultus  der  Syrer  eine  wich- 
tige Rolle  spielenden  Ritas  der  Seelmessen  oder  Opfer  für  die  Toten  sowie 
über  die  daran  sich  knüpfenden  Vorstellungen  betreffs  des  Zwischenznstands, 
u.  8.  f.  Daran,  ob  die  Braunsche  Übersetzung  auf  einem  hinreichend  zuver- 
lässigen Texte  des  Barkephaschen  Seelenbuchs  fufst,  läfst  sich  zweifeln,  da 
Braun  selbst  an  nicht  wenigen  Stellen  Korruptionen,  unleserliche  Stellen  oder 
auch  Lücken  angetroffen  zu  haben  bekennt.  Es  bleibt  demnach  der  syrischen 
Philologie  hier  die  Lösung  einer  ferneren  Aufgabe  vorbehalten.  Immerhin 
darf  der  Vf.  das  Verdienst  beanspruchen,  zum  eingehenderen  Stadium  eines 
hervorragend  bedeutsamen  Kirchenschriftstellers  des  orientalischen  MA.  nach 
einer  längeren  Periode  ungerechtfertigter  Vernachlässigung  desselben  eine 
neue  Anregung  gegeben  zu  haben.19) 

Die  abendländische  Kirche.  Kirchenverfassung,  Klerus  und 
Mönchtum.  Für  die  Geschichte  des  Papsttums,  (worüber  zum  Teil  auch 
'Italien7,  sowie  einige  der  übrigen  Länder,  besonders  'Deutschland1  zu  ver- 
gleichen sind)  ist  auch  diesmal  wieder  Duchesnes  Liber  pontificalis  als  wich- 
tigste ürkk  pablikation  zu  nennen  (vgl.  JBG.  1890,  IV,  72).  Der  durch 
Erscheinen  der  Hefte  6  u.  7  vollständig  gewordne  2.  Band  bringt  in  diesen 
letzten  Heften  teils  vollständige  Vitae,  teils  biographische  Notizen  zu  den 
Päpsten  von  Innocenz  II.  an  bis  zum  Schlüsse  des  15.  Jh.;  ferner  die  Ein- 
leitung sowie  die  Indices  zu  Band  2.14)  —  Analekten  zur  Papst-  und  Con- 
ziliengeschichte    des   ausgehenden   MA.    veröffentlichte   H.   Simonsfeld.14*) 


versuch  Kaber  Michaels  VIII.  Paliologoa:  ZWTh.  H.  3,  S.  385—55.  —  12)  J.  B.  Pitra, 
Analecta  sacra  et  classica  spicilegio  Solesmensi  parata,  tom.  VII:  Juris  ecclesiastici  Graecoron 
selecta  Paralipomena.  Born,  Spithöver,  4*.  XI,  892  3.  —  13)  Oscar  Braun,  Moses  Bar 
Kepha  nnd  s.  Bach  ?.  d.  Seele.  Freibarg,  Herder.  Vm,  161  S.  |[ThLBl.  1892  (Zfickler); 
LB.  1892,  Ko.  2  (Bardenhever).]|  — 14)  L.  Daches  ne,Le  Liber  pontificalis.  Texte,  introdse- 
tion,  etc.  Fase.  6  et  7.  Paris,  Thorin.  4°.  |[LBs.  No.  JO,  S.  S1S.]|  —  14»)  Henry  Simonsfeld, 
Analekten  d.  Papst-  u.  Konsüiengesch.  im  14.  u.  15.  Jh.  München,  Frans  in  Comm.  4".  56  S.  — 
14b)  K.  Schultheis,  Papst  Silvester  IL  (Gerbert)  als  Lehrer  u.  Staatsmann  (G.-Pr.)  Hamburg. 
4°.  56  8.  —  X  E-  Mirbt,  Die  Wahl  Gregors  VIL  Marburg,  Elwert  4*.  56  S.  - 
X  W.  Märten s,  War  Gregor  VIL  Mönch?  Beleuchtung  der  diese  Frage  bejahenden 
herrschenden  Meinung.  Danzig,  Homann.  52  S.  —  X  U.  Riegel,  Gregoire  VII  et  aet 
reformes  ecclenastiques  (These).  Le  Vigan,  impr.  Vigannaiae,  92  pp.  —  XU-  Bob  er  t, 
Hutoire  du  pape  Galizte  II.  Paris,  Picard.  XXVI,  262  pp.  —  Id.,  Ballsire  da  psp 
Calixte  IL  Essai  de  restitution.  2  tomes.  Ibid.  950  pp.  [Beide  rec  yon  P.  H:  LCB1. 
1892.  No.  13.]  —  X  A.  Zisterer,  Gregor  X.  und  Budolf  tob  Habsburg  in  ihren  beider- 
seitigen Beziehungen.     Freibarg,  Herder.     VIII,   170  S.  —  X    Paul  Funke,   Papst  Bene- 


§  72B.      Kircheligeschichte  ca.  700—1617.     Zöckler.  IV,83 

reichhaltige  monographische  Utteratur  über  einzelne  Pontifikate 
Silvester  IL,  Gregor  VII.,  Calixt  II.,  Gregor  X.,  Benedikt  XL 
werthen  Beiträgen  bedacht.14*)  Aufserdem  sind  die  dem  Pisa- 
il  unmittelbar  vorhergehenden  Päpste  ans  der  Zeit  deB  grofsen 
e  der  damals  besonders  einflnfsreiche  Kardinal  Zabarella  Gegen- 
er  Darstellungen  (aus  A.  Kneer's  Feder)  geworden.140) 
e  Entwicklung  des  Episkopats,  insbesondere  in  der  fränkischen 
3n  Kirche,  hat  Hanck  auf  verdienstliche  Weise  neues  Licht 
arch  seine  als  Leipziger  Reformationsfestprogramm  erschienene 
die  Entstehung  der  bischöflichen  Fürstenmacht.16)  Die  fran- 
scbofswablen  während  der  letzten  Karolinger-  und  der  ersten 
iit  bilden  den  Gegenstand  einer  umfänglichen  Arbeit  von  Imbart 
r,  welche  besonders  das  Zurückgehen  und  den  Verfall  des  Prinzips 
7abl  während  dieses  etwa  300  j.  Zeitraums,  anschaulich  zu  machen 
/on  demselben  liegt  aufserdem  eine  Studie  über  die  Verhältnisse 
eben  Landgemeinden  und  ihres  Klerus  während  des  Karolinger- 
vor.16*)  Die  Geschichte  der  Diözesen  Lüttich  und  Cambray 
es  Investiturstreits  begann  A.  Cauchie  einer  eingehenden  Dar- 
unterziehen.17) —  Die  auf  die  Herausgabe  von  Urkk.werken  zur 
einzelner  Episkopate  bezüglichen  Arbeiten  nahmen  ihren  Fortgang, 
nehrseitig  wertvolle  Publikation  aus  diesem  Bereiche  ist  namentlich 
Irom  in  mehreren  Lieferungen  herausgegebene  Utrechter  Bullarium 
eit  von  751 — 1378  hervorzuheben.  Die  darin  mitgeteilten  päpst- 
)lome,  betreffend  das  alte  Bistum  Utrecht  sind  dem  Vatikanischen 
\d  aufserdem  21  anderen  Archiven  und  Bibliotheken  entnommen.18) 
eschichte  der  Provinzialkonzilien  des  vorgerückteren  MA.,  insbesondere 
h.  hat  Finke,  in  weiterer  Verfolgung  seiner  früheren  einschlägigen 
(s.  JBG.  1890,  4,  51 1S)  wertvolles  Material  beigebracht,  wodurch 
and  6  von  Hefele-Ktiöpfler  vielfache  Ergänzungen  erfahren.18*)  Als 
er  minder  beachtenswerte  Beiträge  zu  dem  auch  in  diesem  Berichts- 
ehrseitig  mit  Fleifs  kultivierten  Litteraturgebiete  der  Bischofsbiogra- 
sind   aufzuführen:    zunächst   deutsche  Übersetzungen    der  Vitae   des 


iirchengeschifthtl.  Stadien  r.  Knöpfier,  SchrÖrs  n.  Sdralek,  Heft  I).  Monster,  fl.  Schoningh 
1  S.  |[rec.  Et.  KZ.,  No.  86;  Th.LBI.  1892,  No.  20;  HJb.  S.  6Ö3/4]|.  —  X 
,  Benedikt  XI.  1303/4.  1.  Teil.  Berl  Bisa.  34  S.  —  14«)  A.  Kneer,  1)  Zar 
.  Papst  Innocem' VU  (1404/6):  HJb.  XII,  2.  —  2)  Kardinal  Zabarella,  1360—1417. 
s.  Gesch.  d.  groben  abendl.  Schiamaa.  L  Tl.  Münster,  Theiaaing.  VII,  63  8.  — 
Stahr,  die  Organisation  u.  GeBchäftBordnong  d.  Piaaner  u.  Konatanzer  Konzils. 
Leipzig,  Foek.  78  S.  —  X  Bad.  Beer,  die  Quellen  für  d.  Liber  dinrnua  Kon- 
sileensis  des  Petras  Braneti:  Sitaungaber.  d.  Wien.  Akad.  CXXIV,  Bd.  VIL  Wien, 
j  in  Comm.  (ygl.  Wilkena  im  Th.LBJ.,  Nr.  81,  S.  295/6).  —  15)  Alb.  Hanck, 
tehung  d.  bischöflichen  Füratenmacht.  (=  Z.  Feier  d.  Reformationafeatea  n.  d.  Über- 
•  Rektorats  aai  Dr.  J.  H.  Lipaiaa.)  Leipzig,  Edelmanns  UmY.-Buch.dr.  4°.  49  8. 
I  F.  Imbart  de  la  Tour,  Lea  Alectiona  epiaeopalea  dana  r£glise  de  France  da 
\e  w  dourieme  siede,  fitude  aar  la  decadence  du  principe  älectif,  814=1150.  Paria, 
te.  XXI,  554  S.  —  16»)  id.,  De  eccleaiia  rnaticania  aetate  carolingica,  Theais 
i  litt  Parieiensi  prop.  Bordeaux,  Gounouilhon.  1890.  XIII,  140  8.  —  17)  A. 
ne,  La  quereile  des  inreatitarea  dana  lea  dioceaea  de  Liege  et  de  Cambrai.  Prem. 
These.  Lyon.  XCII,  124  8.  |[BCr.  II,  p.  38  f.  (Gh.  Ffiater).]|  —  18)  Brom, 
inm  Traiectewe,  tom.  I,  faacic  1/8.  Haag,  Nijhoff.  |[LR.,  1891,  No.  6,  S.  186;  1892, 
,8.  155;  HJb.,  S.  654  (J.  F.  K.)]|  —  18«)  H.  Finke,  Konzüienatadien  z.  Gesch.  d. 
h.  Erganiangen  a.  Berichtigungen   zu    Hefele- Knöpfler  'Konziliengeach.'  Bd.  V  u.  VI. 

6» 


IV,84  §72B.    Kirchengeachichte  ca.  700— 1517.    Zöekler. 

Udalrich  v.  Augsburg  und  des  Adalbert  von  Prag  von  Graudanr1*)  and  von 
Httffer  (diese  letztere  in  2.  Auflage  mit  wichtigen  Zugaben  yon  Wattenbach 
erschienen);10)  ferner  Monographieen  Ober  Anselm  v.  Canterbnry  von Ragey,21) 
aber  Hugo  v.  Lincoln  (f  1200)  von  einem  (nicht  namentlich  genannten)  Kart- 
bäusermöncbe,")  über  Erzbischof  Petras  II.  von  Taranlasia  (1141-  1171)  von 
einem  anderen  Ungenannten,**)  über  Leopold  v.  Bamberg  (f  1343)  von  Loos- 
horn,94)  über  Johann  IV  von  Meifeen  (f  1451)  von  R.  Becker.95) 

Fast  noch  reicher  bedacht  mit  Einzeluntersuchungen  and  -Darstellungen 
erscheint  die  Geschichte  des  Ordens-  und  Klosterwesens.  Zunächst  ist  es 
der  Benediktinerorden,  auf  den  eine  ziemliche  Zahl  von  Arbeiten  teils  allgemeineren 
teils  speziellen!  Inhalts  sich  bezieht  Schmieder  setzte  seine  Mitteilungen  ver- 
mischter Art  Ober  die  Geschichte  des  benediktinischen  Mönchtams  fort") 
Meyer  von  Knonaa  lieferte  eine  treffliche  Aasgabe  der  casus  S.  Galli  von 
Ekkehard,  worin  aufser  dem  chronikalischen  Werke  des  berühmten  Kloster- 
schriftstellers (des  Vierten  seines  Namens,  f  1060)  auch  Proben  aas  dessen 
Fortsetzern  (für  die  Jahre  975—1232)  mitgeteilt  sind,  die  freilich  hinter  der 
geistp  and  charaktervollen  Art  Jenes  sehr  zurückstehen.87)  —  Tomek  und 
Mocker  behandelten  das  Prager  St.  Agneskloster.98)  Sonstiges  Monographische 
erschien  über  die  Klöster  Beoron  (von  K.  Th.  Zingeler), *•)  Weingarten 
(von  Busl,  2.  Aufl.80)  Seckau  (von  Leonard),81)  Hirsaa  (von  Hafner),51) 
Doberan  (von  Dolberg).53)  Einem  Benediktiner- Abt  and  -Heiligen  Spaniens, 
Domingo  von  Silos  (Dominicas  Exiliensis',  See.  XI)  widmete  L.  Dolffus 
eine  biographische  Darstellung.34)  —  Mit  der  Geschichte  der  Claniacenserre- 
form  wfthrend  der  letzten  Zeiten  des  MA.  beschäftigt  sich  eine  Notiz  von 
Berli&re.*6)  —  Der  Cisterzienserorden  hatte  dem  Umstände,  dafs  1891  die 
S&kularerinnerang  an  die  Gebart  des  Hauptheiligen  and  zweiten  Stifteis 
dieser  Genossenschaft  (geb.  1091)  brachte,  verschiedene  neue  Beiträge  zur 
Aufhellung  seiner  Geschichte  sowie  zur  Mitteilung  von  Urkk.  aas  derselben 
za    danken.    Die   reichhaltigste  Gabe   spendeten  Oesterreich-Üngams  Cister- 


Münster,   Regensberg.    VII,  128  8.     |[LG81.  1892,  Hb.  ll.]|  —  19)  Grandaur,  ■.  §  141 

—  20)  Hüffer,  s.  §  14».  —  21)  P.  Bagey,  La  victoire  de  St  Anselme:  üniTenit* 
catholique,  N.  8.,  t.  VII,  6  (Juni)  S.  224—57.  —  22)  Vie  de  Saint  Huguea,  chartrwn, 
ereque  de  Lincoln  (1140 — 1240).  Par  nn  religienx  de  la  Grande-Chartreuse.  Nenrille-aoai- 
Montreuil,  iropr.  Dnquat  XVI,  578  S.  X  A--  Gibbons,  über  antiqaas  de  ordinaüonibo* 
ncariornm  tempore  Hagonia  Wells,  Iincolniensia  episcopi  (s.  darüber  LR.  1892,  Ko.  5,  S.  1291- 

—  23)  D.  hl.  Petras,    Erzbischof  ?.  Tarantaiae:  CiateTzienaerchronik  tob  Mehrao,  Oct-Heß- 

—  24)  J.  Looshorn,  Leopold  Frhr.  ?.  Egloffatein,  Fürstbischof  r.  Bamberg,  1336 — 43- 
München,  Zipperer.  —  25)  Bichard  Becker,  Joh.  Honmann,  d.  nachmalige  Bischof  Jona.  H 
yon  Mei&en.  Seine  Wirksamkeit  an  d.  Universitäten  Prag  n.  Leipsig.  Inaag.-Disa.  Leipzig, 
Fock.  59  S.  —  26)  Sehmieder,  Aphorismen  z.  Gesch.  d.  Mönchtams  nach  d.  Regel  d- 
hl.  Benedikt:  StMBCO.,  Hft.  3  f.  —  27)  G.  Meyer  ?.  Knonaa,  Ekkeharte  IV  casus  Sett 
Galli  nebst  Proben  ans  d.  übrigen  lat  geschriebenen  Abtigen.  d.  St  Galler  Klccterehrooik. 
Nach  d.  neuen  Ausg.  in  d.  'Mitteilungen  d.  histor.  Vereins  r.  St.  Gallen'  übersetzt  Leipzig. 
Dyk.  XLI1I,  206  S.  |[ThLBl.  1892,  No.  6  (E.  H.)]|  —  28)  Tomek  u.  Mocker,  Da* 
Agneskloster  in  Prag.  Geschichtlich  n.  artistisch  dargestellt  Wien,  Kubas ta  n.  Voigt  gr.4*. 
18  S.  m.  11  photogr.  Tafeln.  —  29)  K.  Th.  Zingeler,  Gesch.  d.  Klosters  Beoron  in 
Donanthale.  ükl.  dargestellt.  Freibarg  i.  Br.,  Herder.  271  S.  —  30)  A.  Basl,  D.  ehe- 
malige Benediktiner-Abtei  Weingarten.  2.  Aufl.  Ravensburg,  Dorn.  |[LBa.  Ko.  8,  S.  253.] 
Über  Ann.  1.  s.  JBG.  1890.  —  31)  Leonard,  D.  Stift  Seckau  anter  d.  Papste  Oriolf 
r.  Prank  II.  StMBCO.,  Hft  1.  —  32)  Hafner,  Regesten  e.  Gesch.  d.  schwabischen  Kloster» 
Hirsaa,  I.  ib.  —  33)  Dolberg,  D.  d.  Abtei  Doberan  bis  r.  J.  1365  gemachten  Sehea- 
kungen,  I.  ib.  —  34)  L.  Dollfus,  Un  Saint  de  l'onaieme  Siecle,  Domingo  de  Silos:  RHE. 
Mai,  Juni,  8.  316—44.  —  35)  U.  Berliere,   Beiträge   a.  Gesch.  d.  Claniacenser  Dentoek- 


§72B.      Kirchengeschichte  ca.  700— 1517.     Zöekler.  IV,85 

er  Leitung  ihrer  beiden,  schon  durch  frühere  namhafte  bisto- 
5n  bekannten  Gelehrten  Benedikt  Gsell  and  Leopold  Janau- 
rei  ersten  Teile  der  von  ihnen  herausgegebenen  'Xenia  Bernar- 
)  eine  neue  kritische  Ausgabe  der  Sermones  S.  Bernardi:  de 
Sanctis  und  de  Diversis  (mit  Einleitung  von  Grillnberger);  2) 
der  Handschriften  von  9  österreichischen  Cisterzienserstiften 
Renn,  Heiligenkreuz-Neukloster,  Zwettl,  Lilienfeld,  Wilfering, 
ssegg,  Hohenfurt,  Stams);  3)  'Beiträge  zur  Geschichte  der 
Fte  der  österreichisch-ungarischen  Ordensprovinz'.  Teil  4,  von 
3i  n  bearbeitet,  enthält  eine  Bibliographia  Bernardina,  d.  h.  eine 
t  1464  anhebende  und  mit  1890  schliefsende  vollständige  Auf- 
üeschreibung  sämtlicher  auf  den  H.  Bernhard,  seine  Werke 
ld  Einzelnen  und  seine  Lebensgeschichte  bezüglichen  Druck- 
m  n&mlichen  Orden  gelten  ferner  einige  kleinere  Mitteilungen 
jrger,*7)  eine  8tudie  von  Vacandard  über  den  heiligen 
und  eine  solche  von  Bell  er  über  dessen  Schüler  und  Zeit- 
Abt  Guarricus  (Guerricus,  f  1157)  von  Igny.88)  Ein  grofses 
erk  über  die  Schicksale  des  Karthäuserordens  gaben  die  Re- 
8  Ordens  unter  Le  Vasseur's  Leitung  heraus.39)  Daneben 
rund  der  Arbeiten  ebenderselben,  Bd.  8  des  von  Le  Couteulz 
malcnwerkes  zur  Geschichte  derselben  Genossenschaft.40)  —  Für 
)  des  Predigerordens  sind  —  da  die  dem  Stifter  desselben  von 
en  Dame,  Mifs  Dräne,  gewidmete  Biographie  mehr  nur  erbau- 
verfolgt41) —  nur  zwei  Arbeiten  als  verdienstlich  zu  nennen, 
Rinkes  Publikation  des  Briefbuchs  des  Dominikaners  Hermann 
(ca.  1290)  mit  historisch -kritischen  Erläuterungen,48)  und 
die  über  Joh.  von  Vicenza  (+  1260)  und  die  von  demselben 
Friedrich  II.  (1233)  geübte  friedensstiftende  Wirksamkeit.4 «•) 
icher  hat  die  historische  Forschung  den  Orden  des  heiligen 
vährend   der  ersten  Jhh.  seiner  Entwicklung  bedacht.    Über  F. 


b   im   15.  Jh.:   StMBCO.  Hft  1,  S.  115—20.  —  36)  Xenia  Bernardina.     S. 

Abb.  Clarayallensis  octavos  natales  secularea  pia  mente  celebrantes  ediderunt 
onyentus  Cistercienses   proyinciae  Austriaco-Hungaricae.     Pars  I:   Sermones  8. 

fasciculi  (1040  pp).  —  P.  II:  D.  Ha«,  d.  Cuterdenaerstifte,  8  Bde.  (8,  561 
\III:  Beitrage  z.  Gesch.  d.  Cistercienserstifte  d.  öst-ung.  0.  Pro?.  (8,  128  S.). 
iographia  Bernardina  etc.,  collegit  et  adnotavit  P.  Leop.  Jananschek  XXXVII 
i,  HSlder  inComm.  M.  50,00.  |[CR.,  1892,  No.  4  (A.  Bellesheim).]|  —  37) 
r,  Kleinere  Quellen  a.  Forschungen  z.  Gesch.  d.  Gisterzienserordens:  StMBCO. 
»)  E.  Vacandard,  Saint  Bernard  et  la  royaute  francaise:  BQH.,  Avril  S.  358 
)  J.  Bei ler,   Le  B.  Gaerric,  disciple  de  Saint  Bernard  et  second  abb6  de  N. 

l'ordre  de  Citeaux  au  diocete    de  Keime.     Beims,  Dubois-Poplimont.    XVIII, 

D.  Murphy,  Triumphalia  chronologica  monasterii  Sanctae  Crucis  in  Hibernia 
De  Cisterciensinm  Hibernorum  viris  illuatribu«,  edited  with  a  translation,  notes 
ob.  Dublin,  Sealy  (Tgl.  HJb.  8.  872  f.).  —  39)  Le  Vasseur,  Ephemerides 
onsis,  nunc  primnm  a  monachis  eiosdem  ordinis  in  lucem  editae.  2  toII.  Neu- 
ntreuil,  impr.  Duquat.  4°.  XVI,  606  &  592  S.  —  40)  G.  Le  Couteulx, 
iia  Cartnsiensi«,  nunc  primum  a  monachis  eiuadera  ordinis  in  lucem  editae  Vol. 
le-s.rM.-,  impr.  Duquat.  4°.  230  S.  —  41)  Angasta  Theodosia  Dräne,  The 
.  Domüric,  foander  of  the  Friars  Preachers.  London,  Longmans.  |[Ac.  10.  Oct. 
ilton).]|  —  42)  Heinr.  Finke,  Ungedrnckte  Dominikanerbriefe  des  13.  Jh. 
chöningh.  IV,  176  S.  |[DLZ.,  No.  40  (Wattenbach);  HJb.,  8.  651/2  (H. 
?hLZ.  1892,  No.  8  (B.  Befs).]|  —  42»)  C.  Satter,  Johann  von  Vicenza  u.  d, 
Viedensbewegung  im  Jahre  1233.     Freiburg  i.  B.,  Mohr.     186  S.     |[DLZ.  1892» 


IV,86  $72B.     Kirchengeschichte  c«.  700— 1517.     Zockler. 

Ehrles  wichtige  Publikation  s.  schon  oben,  No.  2.  Eine  Lebensskizze, 
welche  A.  Bar  ine,  gestützt  hauptsächlich  anf  das  zweibändige  Werk  Le 
Monnier's  (s.  JB.  f.  1889)  sowie  zum  Teil  anf  £.  Gebharts  'Italie  mystique' 
(1890),  für  die  RDM.  lieferte,  wendet  sich  weniger  an  das  Interesse  wissen- 
schaftlich Arbeitender  als  an  das  der  Gebildeten  insgemein.45)  Dagegen 
bringt  die  Abhandlung  von  Banasch  über  die  während  des  13.  Jb.  zwischen 
Weser  und  Elbe  entstandenen  norddeutschen  Franziskanerklöater  mancher 
Gewinn  fttr  die  historische  Forschung.44)  Mit  bedeutender  Gründlichkeit 
gearbeitet  ist  Lempps  Biographie  des  Antonios  von  Padna,  von  welcher 
da  Band  12  der  ZKG.  (1891)  zunächst  nur  ihre  erste  Hälfte  brachte,  erst 
im  folgenden  JB.  eingehender  zu  handeln  sein  wird.45)  Über  den  Franzis- 
kanerpapst Nikolaus  Y.  (Peter  von  Corvara),  Johanns  XXTT.  Gegenpapst, 
handelte  Eubel.46*)  Mit  Johanns  von  Capistrano  Bufs-  und  Kreuzpredigten 
in  Deutschland  beschäftigt  sich  ein  kleinerer  Aufsatz  von  F.  im  'Katholik1.46) 
Kirchenzucht;  kirchliche  Kulturgeschichte.  Über  eine  bisher  an« 
gedruckte  Zusammenstellung  kirchendisziplinarischer  Kanones  aus  dem  8.  Jh. 
handelte  Nuernberger.47)  Zum  Kanon  des  heiligen  Chrodegang  von  Metz 
(f  766)  brachte  Ebner  einige  Bemerkungen.48)  Von  mehrseitigem  Interesse 
ist  das  von  Oberlehrer  Saupe  veröffentlichte  und  erläuterte  Verzeichnis 
heidnischer  und  abergläubiger  Gebräuche  und  Traditionen  aus  Karls  des 
Groben  Zeit;49)  desgleichen  eine  Notiz  von  K.  Knoke  über  die  Ecloga 
Theodul's,  welche  zeigt,  dafe  dieses  vermeintliche  Schulbüchlein  aus  dem  Ende 
des  10.  Jh.  in  Wahrheit  vielmehr  ein  apologetisches  Gedicht  ist,  also  eher 
der  theol.  Literaturgeschichte,  als  (wie  bisher  meist  angenommen  wurde) 
der  Kultur-  u.  Sittengeschichte  des  früheren  MA.  zugehört,60)  —  Zur  Kenn- 
zeichnung der  sittlichen  Zustände  und  der  allgemeinen  Lage  und  Stimmung 
der  abendländischen  Christenheit  beim  Übergange  vom  10.  zum  11.  Jh.  hat 
E.  Gebhart  einen  dankenswerten  Beitrag  gespendet,  in  seiner  Schilderung 
des  im  Hinblick  auf  das  gefürchtete  Jahr  1000  düster  und  melancholisch 
gestimmten  Gemütszustandes  des  Chronisten  Badulf  Glaber.  Der  Aufsatz 
sucht  die  umdüsterte  Gemütsverfassung  des  berühmten  Sittcnschilderers  in 
Zusammenhang  zu  bringen  mit  dem  um  eben  dieselbe  Zeit  bemerkbar  werden- 
den Umsichgreifen  katharisch-dualistischer  Lehr-  und  Denkweise  im  westlichen 
und  südlichen  Frankreich.  Betreffs  der  Frage,  inwieweit  das  Herannahen 
jenes  Jahres  1000  Einwirkung  auf  dies  alles  geübt  habe,  nimmt  er  eine 
ähnliche  vorsichtig  vermittelnde  Position  ein  wie  Roy  in  seiner  einige  Jahre 
zuvor  veröffentlichten  Monographie  über  denselben  Gegenstand  und  wie  Pfister 
in  seinem  'Robert  den  Frommen'.61)    Aus  dem  vor  einiger  Zeit  von  Suringar 


No.  13  (Bernhard!);  LCB1.  1892,  No.  14,  S.  477/8]|.  —  43)  Arvede  Barine,  Saint 
Francis  d'Assise:  RDM.  15.  Juin,  S.  756-94.  Biograph.  Skizze  nebat  Darstellung  des 
philo«,  and  moralischen  Charakters  d.  ümbrier.  —  44)  Richard  Banasch,  D.  Niederlassungen 
d.  Minoriten  zwischen  Weser  u.  Elbe  im  18.  Jh.  Diss.  Breslau,  Koebner.  57  S.  —  45) 
£.  Lempp,  Antonius  y.  Padua.  8.  Leben  u.  Wirken.  1.  Abteilung:  ZKG.  12,  H.  3/4, 
8.  414—61.  —  45* >  Eubel,  D.  Gegenpapst  Nikolaus  Y  u.  seine  Hierarchie:  HJb.,  12, 
8.  277—808.  —  46)  F.,  8t  Johann  ?.  Capistrano  in  Deutschland:  Katholik  Febr.  8.  149  — 
54.  —  47)  A.  Nuernberger,  Ober  e.  ungedruckte  Kanonensammlung  aus  d.  8.  Jh.  Mainz, 
Kupferberg.  —  48)  A.  Ebner,  Z.  Regula  Canonicorum  d.  hl.  Chrodegang:  RQCA  H.  1, 
8.  82/6.  —  49)  Heinr.  Albin  Saupe,  D.  lndiculus  supenÜtionum  et  paganiarum,  ein  Ter" 
zeichnis  heidn.  o.  aberglaubiger  Gebrauche  u.  Meinungen  aus  d.  Zt  Karls  d.  Grofsen,  aus 
zumeist  gleichzeitigen  Schriften  erläutert  G.-Pr.  Leipzig,  Hinrichs  in  Comm.  4°.  34  S. 
—  50)  K.  Knoke,    Theoduls  Ecloga:  ThSKt,  Hft.  4,  777—82.  —  51)  fimile  Gebhart, 


§72B.     Kirchengeschichte  ca.  700-1517.     Zöckler.  IV, 8 7 

herausgegebenen  niederländischen  Sittenbüchlein  'Die  bnoc  van  seden'  schöpft 
ein  Mitarbeiter  der  'Allg.  konservat  Monatsschrift'  seine  anf  die  Beschaffen- 
heit der  Volksmoral  im  14.  Jh.  bezüglichen  Mitteilungen  im  Dezember-Heft 
der  genannten  Zeitschrift. 6S)  Mit  der  Praktika  Inquisitioniß  des  berüchtigten 
Ketzeraufispttrers  Bernard us  Onidonis  im  13.  Jh.  beschäftigen  sich  zwei  Auf- 
ätze von  H.  Sachsse,  deren  einer  das  Verfahren  bei  Abhaltung  eines  Ketzer- 
gerichts im  Allgemeinen  anschaulich  zn  machen  sucht,68)  während  der  andere 
bei  dem  Vorgehen  des  genannten  Inquisitors  gegen  die  Sekte  der  Apostel- 
brüder verweilt59*)  Wertvolle  Einblicke  in  das  Bufswesen  des  ausgehenden 
13.  Jh.  (speziell  der  Jahre  1279—1289)  gewähren  die  61  Urkk.,  welche 
L  Eubel  ans  dem  Registerbande  des  Kardinals  und  Grofspönitentiars  Bente- 
tegoa  (f  1290)  veröffentlicht  hat64)  Eine  kritische  Besprechung  vom  1.  Bande 
des  Fredericqschen  Urkk.werkes  Documenta  inquisitionis  haeret  pravitatis 
Xeerlandicae  (s.  JBG.  1890,  4,  51)  lieferte  M.  Philippson.'*) 

Kultus-  und  Kunstgeschichte.  Über  die  Frage  nach  dem  Vf.  des 
Micrologas  de  ecclesiasticis  observationibus'  verhandelten  die  benediktinischen 
Gelehrten  Bäumer  und  Morin.  Jener  plädierte  —  zuerst  in  einem  vor 
im  internationalen  katholischen  Gelehrtenkongrefs  in  Paris  (April  1891) 
gehaltenen  Vortrage,  dann  in  einem  Aufsatze  der  Revue  B6n6dictine  —  für 
ivo  von  Chartres  als  wahrscheinlichen  Urheber  der  Schrift.56)  Dagegen  suchte 
P.  Morin  den  Benediktiner  Bernold  aus  Konstanz,  Mönch  zu  St.  Blasien 
t  1100),  als  den  Vf.  zu  erweisen.67)  Über  die  kirchlichen  Sitten  und  Zu- 
stiade  Nürnbergs  im  14.  Jh.  handelte  Looshorn.68)  Eine  manches  Inter- 
essante und  Lehrreiche  bietende  Studie  über  Bayerns  kirchliche  Feste  und 
Festkalender  im  MA.  gab  P.  Anton  Lechner  heraus.  Er  beschränkt  sich 
in  der  Hauptsache  auf  die  Kaiendarien  der  altbayrischen  Kirchenprovinz 
Erzbistum  Salzburg  und  Bistümer  Freising,  Passau,  Regensburg),  teilt  aber 
«ahaogsweise  auch  aus  den  Diözesen  Augsburg  und  Würzburg  je  ein  Doku- 
ment mit69)  Anderes  hierher  Gehörige  boten  Mussafia,59*)  Rady,60) 
Littlehale,61)  sowie  F.  Holthausen  —  der  letztere  als  Herausgeber  eines 
ateressanten  Beitrags  zur  Geschichte  der  MA.lichen  Legenden-  und  Apo- 
bjphenlitteratur,  nämlich  des  Büchleins  Infantia  Salvatoris',  das  auch  in  der 
«schichte  der  Buchdruckerkunst  eine  nicht  unwichtige  Rolle  spielt;  denn 
*io  Vf.  war  der  berühmte  William  Caxton,  Englands  erster  Buchdrucker 
'T 1491).    Von  dem  einzigen  zur  Zeit  noch  erhaltenen  Exemplar  des  Buch - 


Lebt  d'äme  d'on  rooine  de  l'an  1000:  le  chroniqaeur  Baoal  Glaber:  RDM.  1.  Oct  S.  600 
-18. —  52)  Xanthippus,  £.  niederländisches  Sittenbnch  d.  14.  Jh.:  Allgera,  konservat 
WtMchrift,  H.  12,  S.  1280/8.  —  53)  Hngo  Sachsse,  £.  Ketzergericht.  Vortrag,  geh. 
•-  Jis.  1891  in  Bostock  (aas  d.  Monatsschrift  <fialte  was  da  hast*  bes.  abgedr.).  Berlin, 
^ther.  2$  8.  —  53*)  id.,  Bernardos  Guidonis  Inquisitor  a.  d.  Apostelbrüder.  £.  Beitrag 
i Eatitehangsgeech.  d.  Practica.  Bostock,  Leopold.  58  S.  —  54)  Konr.  Eubel,  1).  Be- 
Pfertaid  d.  Kardinal-Grofspönitentiars  Benteyegna.  B.  auf  d.  kirchl.  Baiswesen  bezügliche 
«long  Ton  Urkk.  aas  d.  Zeit  von  1279—89.  (=  Aas  Yerings  Arch.  f.  kath.  KB.  Bd.  64 
^ibgedr.).  |[HJb.,  8.  164.])  —  55)  M.  Philippson,  D.  Inquisition  in  d.  Niederlanden 
«W  d.  MAs.:  DZG.  2,  8.  871/4.  —  56)  Saitbert  Bäum  er,  0.  S.B.,  Sar  le  Micrologas 
■  i «das.  obserrationibas.  KBen&L,  Jaulet.  —  57)  P.  Morin,  Sar  le  Micrologas:  ib  Sept  — 
jtyJoh.  Looshorn,  Kirchliches  aas  Nürnberg  im  14.  Jh.  München,  Zipperer.  34  8.  —  59)  Anton 
«fehser,  MAlich.  Kirchenfeste  u.  Kalendarion  in  Bayern.  Freibarg,  Herder.  287  S. 
i^K*.  1892,  S.  17/9  (Batsinger).]|  ~  59»)  A.Muesafia,  Stadien  sa  d.  MA.lichen  Marien- 


IV,88  $72B'    Äirchöigeechichte  ca.  700— 1617.    Zöckler. 

leins,  welches  sich  im  Besitz  der  Göttinger  Universitätsbibliothek  befindet, 
liefert  H.  einen  genauen  Abdruck  nebBt  kritischer  Einleitung.61)  —  Zum 
Gebiet  der  mittetalterüch*christlichen  Kunstgeschichte  leitet  hinüber  die 
nochmalige  Erwähnung,  welche  wir  Janauschek's  Bibliographie  der  auf 
St.  Bernhard  bezüglichen  Schriften  an  dieser  Stelle  schulden  (s.  ob.  No.  36). 
Die  Einleitung  zu  dieser  Bibliographia  Bernardina  bringt  nämlich  auch  eine 
kritische  Notiz  über  die  dem  Heiligen  von  Clairvaux  herkömmlich  beigelegten 
Hymnen;  diese  verurteilt  J.  (hierin  noch  strenger  verfahrend  als  seiner  Zeit 
Dreves)  samt  und  sonders  als  unecht.  Ferner  gehört  hierher  Band  10  der 
von  dem  Jesuiten  Dreves  herausgegebene  Analecta  hymnica  medii  aevi, 
enthaltend  Sequenzen  und  'liturgische  Possen',  entnommen  teils  aus  Hdss. 
teils  aus  Inkunabeldrucken.68)  Ein  anderer  Gelehrter  des  Jesuitenordens 
lieferte  eine  in  mehrfacher  Hinsicht  belangreiche  Studie  über  des  Bischofs 
Bernward  von  Hildesheim  Evangelienbuch,  das  er  mit  anderen  illustrirten 
Hss.  des  10.  und  des  11.  Jh.  unter  kunst-  und  liturgiegeschichtlichen  Ge- 
sichtspunkte verglich.64)  Als  eine  vorzugsweise  wichtige  Bereicherung  des 
hier  in  Rede  stehenden  Litteraturgebiets  ist  Band  2  von  F.  X.  Kraus' 
grofsem  Inschriftenwerke  zu  nennen.  Er  bringt  in  seiner  ersten,  1891  er- 
schienenen Abteilung,  ausgestattet  und  ausgearbeitet  mit  der  Akribie,  die  man 
bei  den  Schriften  dieses  Forschers  gewohnt  ist,  die  Inschriften  der  Bis- 
tümer Chur,  Basel,  Konstanz,  Speyer,  Worms,  Mainz  und  Metz  aus  der  Zeit 
von  ca.  750  bis  1250.65)  Andres  hierher  Gehörige  von  Belang  gilt  der 
Entstehung  und  frühesten  Entwicklung  der  gotischen  Architektur  auf  fran- 
zösischem Boden,66)  der  Geschichte  und  Beschreibung  des  gothischen  Kirchen- 
schmucks mit  besonderer  Beziehung  auf  Altarschreine,67)  der  Entwicklung  der 
fränkischen  Malerschule  in  der  vor-Dürerschen  Zeit.  Dem  letzteren  Gegen- 
stande hat  H.  Thode  eine  auf  gründlichstem  Studium  fufsende  lehrreiche 
Darstellung  gewidmet,  die  zunächst  bei  jenen  unbekannten  Meistern  verweilt, 
welche  die  Imhofsche  Krönung  in  Nürnbergs  Lorenzerkirche  und  den  grofsen 
Altar  der  Frauenkirche  daselbst  geschaffen  haben,  sodann  von  Dürers  Lehrern 
Wolgemut  und  Hans  Pleydenwurff  handelt  und  besonders  dem  Letzteren, 
(welchen  er  für  den  Bedeutendsten  von  sämtlichen  Vorgängern  Dürers  erklärt) 
eine  eingehende  und  manches  Neue  bietende  Betrachtung  widmet.68;  — 
Mehrere  beachtenswerte  Arbeiten  des  in  Rede  stehenden  Jahres  gelten  der 
byzantinischen  Kunst  des  MA.  So  die  schon  in  der  Übersicht  über 
die  ältere  Kirchengeschichte  und  kirchliche  Archäologie  erwähnte  Arbeit  von 


1892,  No.  5  (Bellesheim).]|  —  62)  F.  Holthausen,  W.  Caxtone  Infantia  Salyatoris 
herausgegeben.  Halle,  Niemeyer.  XI,  24  8.  —  63)  Guido  Maria  Dreves,  8.  J.  Analecta 
hymnica  medii  aevi.  X.  Sequentiae  ineditae.  Liturgische  Possen  d.  MAa.  aus  Has.  and 
Wiegendrucken.  8.  Folge.  Leiprig,  Reisland.  386  8.  —  X  G«  M-  Dreves,  Petri  Abaelardi 
Ptfripatetici  Paktini  Hymnarius  Paraclitensis  s.  hymnorum  libri  tres,  ad  fldem  codicum. 
Bruxellensis  et  Calmontani.  Paria,  Lethielleux  292  pp.  8°.  (vgl.  E.  Voigt,  DLZ.  1892, 
No.  16).  —  64)  8.  Beiaael,  8.  J.,  D.  hl.  Bern  ward  Evangelienbuch  im  Dom  so  Hildeeheim. 
Mit  Hat.  d.  10.  u.  11.  Jh.  in  kunsthistor.  u.  Hl  Hinsicht  verglichen.  Hildesheim,  Lax.  4°. 
VIII,  71  8.  j[ZKTh.  1892,  2,  828—80  (Michael,  8.  J.).]|  —  65)  Frs.  X.  Kraus,  Die 
christl.  Inschriften  d.  Rheinlande.  T.  2:  v.  d.  Mitte  d.  8.  bis  i.  Mitte  d.  18.  Jh.  Abtig.  1. 
Freiburg,  Mohr.  160  8.  m.  6  Tafeln.  |[CR1.  1892,  No.  19;  LRs.  1892,  No.  4  (Künstle)  — 
d.  letst  Res.  zunächst  nur  auf  Bd.  1  bezüglich.]  |  —  66)  Gustav  v.  Beiold,  D.  Entstehung 
u.  Ausbildung  d.  gotischen  Baukunst  in  Frankreich.  Beiträge  s.  Denkmalsgesoh.  u.  x.  Ent- 
wicklungsgesch.  d.  Stils.  Berlin,  Ernst  &  Sohn.  fol.  20  8.  m.  8  Tafeln.  —  67)  E.  Münzen- 
berger,  D.  polychrome  Schmuck  d.  alten  gotischen  Altarschreine:  Ztschr.  f.  kirohl.  Kunst, 
4,  fl.  1.  —  68)  Henry   Thode»   D.    Malerschule  ?.  Nürnberg   im  14.  u.  15.  Jh.  in    ihrer 


§72B.     Kircbengeachichte  ca.  700—1517.    Zöckler.  IV, 8 9 

Strzygowski  (s.  S.  76,  No.  275);  so  Farabulini's  Beschreibung  eines  im 
Kloster  Grottaferrata  in  Unteritalien  aufbewahrten  griechischen  Kommemorativ- 
palliums  ans  dem  12.  Jh.,  verbunden  mit  Ausführungen  Qber  verwandte 
griechische  Kunstwerke;69)  desgleichen  Band  2  von  Kondakoffs  ausführ- 
licher Geschichte  der  byzantinischen  Miniaturmalerei,70)  und  vor  allen  das 
grofse,  prächtig  illustrierte  Werk  von  Dr.  Heinrich  Brockhaus,  Privat- 
dozent für  Kunstgeschichte  in  Leipzig,  über  die  Kunst  in  den  Klöstern  des 
Athos.  Dasselbe  bandelt,  aufgrund  eines  längeren  Aufenthalts  des  Vf.  an  Ort 
und  Stelle,  sowohl  über  den  Bilderschmuck  der  Athoskirchen  wie  über  die 
Miniaturen  der  Hss.  in  den  Klosterbibliotheken  daselbst  und  erstreckt  seine 
historische  Betrachtung  über  die  Grenzen  des  MA.  hinaus  bis  in  die  neuere 
und  neueste  Zeit71) 

Scholastik.  Auf  die  elementaren  Grundlagen  und  die  früheste  Ent- 
wicklung der  scholastischen  Theologie  beziehen  sich  die  Arbeiten  von  Ernst 
Voigt  über  ein  Trivium-Lesebuch  MA.licher  Kloßterschulen,7*)  von  K.  Schult- 
heis über  Gerbert  von  Rheims,  den  nachmaligen  Papst  Silvester  JJ.  als 
Lehrer  und  Politiker  (s.  oben  S.  83,  No.  I4b),  sowie  vor  allem  Franz  Ehrles 
Geschichte  der  Bibliothek  der  Päpste  im  MA.,  wovon  ein  erster  viel  Ver- 
heilsender Band  (bereits  1890)  erschien.79)  Ferner  sind  hier  zu  nennen  die 
Schriften  von  A.  Löwenthal  über  das  pseudoaristotelische  Buch  von  der 
Seele  aus  dem  11.  Jh.74)  und  von  P.  Correns  über  die  pseudoboethianische 
(vielmehr  wahrscheinlich  dem  Dominicus  Gundisalvi,  ca.  1150  zugehörige) 
Schrift  De  unitate.76)  —  Einen  Beitrag  zur  Geschiente  der  im  Jahre  zuvor 
ausführlich  durch  Schnitzer  dargestellten  Abendmahlsstreitigkeiten  zwischen 
Berengar  und  Lanfranc  bot  (wie  es  scheint  ohne  Kenntnis,  jedenfalls  ohne 
nähere  Berücksichtigung  der  Schnitzerseben  Arbeit)  W.  Bröcking.76)  Von 
erheblichem  Belang  ist  ein  auf  Abälard,  und  zwar  gerade  auf  eins  der  Haupt- 
werke desselben,  bezüglicher  litterarischer  Fund,  der  dem  Würzburger  außer- 
ordentlichen Professor  der  katholischen  Theologie  Dr.  Stölzl e  geglückt  ist 
und  einer  lehrreichen  monographischen  Publikation  desselben  zu  Grunde 
liegt  Den  zu  Soissons  1121  kirchlich  kondemnirten  Tractat  Abälards  über 
die  Trinitätslehre,  welchen  man  neuerdings  im  Anschlufs  an  V.  Cousin  meist 
für    spurlos   untergegangen  hielt,   hat  derselbe  in  dem  Erlanger  Pergament- 


Entw.  bia  auf  Dürer.  Frankfurt,  Keller.  XVI,  332  8.  |[LRs.  No.  3  (F).];  -  69)  Daride  Fara- 
bulini,  Archeologia  ed  arte  rispetto  a  an  raro  monamento  greco,  conserr.  nella  badia  di 
Grottaferrata.  Born,  tip.  Befrni.  XII,  236  8.  |[LB.S.  186.]|  —  70)  Kondakoff,  Histoire 
de  l'art  by»antin  conaiderl  principalement  dans  loa  miniatnrea.  Edition  francaiae  originale, 
publiee  par  l'antenr  aar  la  traduetion  de  M.  Trawinaki.  T.  II.  Paria,  Libr.  de  l'art  4°. 
184  S  (arec  13  graTnrea).  J[BCr.  No.  48  (Diehl);  Th.  LB1.  1892,  No.  2  (V.  Schnltie).]| 
(Bd.  1  erachien  1886).  —  71)  Heinrich  Brockhaaa,  D.  Konat  in  d.  Athoaklöatern  (m.  19 
Abbildungen,  Karte  n.  28  Lichtdrucktafeln).  Leiprig,  F.  A.  Brockhaas.  XI,  306  S.  M.  20,00. 
|[LCbl.  1892,  No.  18  (0.  B.  Gregory).])  —  72)  Ernst  Voigt,  D.  erste  Lesebach  des 
TriTimns  in  d.  Kloeter-  n.  Stiftsschulen  d.  MA.  (11.— 15.  Jh.):  Mittlgn.  d.  Qeaellach.  f. 
deutsche  Braiehge.-  a.  Unterrichtageach.,  1,  1.  8.  42—68.  —  X  Orter  er,  Z.  Geaeh.  d. 
Univeraitaten  im  MA.:  HJb.  8.  86—103;  661—86.  —  78)  Frans  Ehrle,  8.  J.,  Historia 
Bibliothecae  Romanoram  Pontificam  tarn  Bomfntianae  tarn  Arenionenaie  enarrata  et  antiqaia 
earam  indidbas  etc.  etc.  illaatrata.  Tom.  I.  Bomae.  1890.  XVI,  786  S.  |[GGA.  No  16 
(Wenck).]|  —  74)  A.  Löwenthal,  Psendo- Aristoteles  über  die  Seele.  £.  psycholog. 
Schrift  d.  11.  Jh.  o.  ihre  Beaiehongen  sa  Salomo  ben  Gabirol  (Aricebron).  Berlin,  Mayer 
u.  Müller.  131  a.  12  8.  |[BCr.  No.  39  (Dnral).]|  —  75)  P.  Gorrena,  D.  demBotthiaa 
flUsjchUch  angeschriebene  Abhdlg.  d.  Dominicas  GundiaaWi  De  unitate.  1.  Tl.  lnang.-Diaa. 
Münster  i.  W.    IV,  38  S.  —  76)  W.  Bröcking,    D.    Loaaagang   d.    Bischofs   Eaeebias  v. 


17,90  §72B.     Kirchengeschichto  ca.  700—1517.     Zdckler. 

codex  No.  229  nnter  der  Überschrift  'Capitata  librorum  de  trinitate'  entdeckt 
und  zugleich  nachgewiesen,  dafs  der  eigentliche,  von  Ab&lard  selbst  diesem 
Werke  beigelegte  Titel  desselben  Tractatus  de  anitate  et  trinitate  divina' 
lautete,  sowie  ferner  dafs  die  spätere  Hauptschrift  des  berahmten  Pariser 
Lehrers,  die  'Tbeologia  christiana',  nichts  anders  als  eine  Überarbeitung 
dieses  Tractats  bildet.  Der  mit  kritischer  Sorgfalt  von  ihm  hergestellte  Ab- 
druck seines  Fandstückes  macht  das  Verhältnis  von  dessen  Text  zu  dem  der 
Theologia  christiana  (so  wie  Cousin  dieselbe  dargeboten  hatte)  auf  lehrreiche 
Weise  anschaulich.77)  —  An  die  Erwähnung  dieser  Stölzleschen  Arbeit  über 
Abälard  hat  die  einen  der  berühmtesten  Abälardschüler,  den  Cardinal  Roland 
Bandinelli  (späteren  Papst  Alexander  III)  betreffende  des  Dominikaners 
Gietl  sich  anzuschliefsen.  Auch  sie  besteht  in  Veröffentlichung  einer  vorher 
unedierten  Schrift,  nämlich  eines  Sentenzenwerks  des  Genannten,  das  freilich 
hinsichtlich  seiner  theologischen  und  lehrgeschichtlichen  Bedeutung  mit  jenem 
Abälardschen  Tractat  nicht  verglichen  werden  kann.78)  —  Ungefähr  ein 
Menschenalter  jünger  als  diese  Rolandschen  Sentenzen  ist  das  kirchenrecht- 
liche Lehrbuch  (Summa  de  decretis)  des  Stephan  von  Tournay,  f  1203, 
worüber  von  Schulte  ausführlich  handelt79).  —  Was  sonst  noch  von  hierher 
gehörigen  Arbeiten  zu  nennen  ist,  betrifft  —  abgesehen  von  der  einen  charak- 
teristischen Lehrpunkt  der  scholastischen  Psychologie  im  Allgemeinen  be- 
handelnden Abhandlung  von  Appel80)  —  die  drei  grofsen  scholastischen 
Geistespheroen  des  13.  Jh.:  Albert  den  Grofsen,  seinen  Schüler  Thomas  und 
dessen  Landsmann  Bonaventura.  Von  den  Werken  Alberts  liefs  A.  Borgnet 
eine  die  Lyoner  Ausgabe  Jammys  im  Wesentlichen  reproduzierende,  mit  einer 
Vita  und  Bibliographie  des  grofsen  Lehrers  (aus  Qu&ifs  und  Echards  Scriptt. 
0.  Praed.)  bereicherte  neue  Ausgabe  erscheinen,  welche  sieben  Grofsoktav- 
bände  halten  soll.81)  Mit  demselben  Scholastiker  als  Moraltheologen  be- 
schäftigt sich  eine  Dissertation  von  Feiler.82)  Von  der  unter  Papst 
Leos  XIII.  Auspizien  erscheinenden  Thomasausgabe  trat  Band  11,  die  70 
ersten  Quästionen  der  Prima  secundae  seiner  Summa  enthaltend,  ans  Licht.83) 
Über  Thomas9  Verhältnis  zum  MAJichen  Judentum,  insbesondere  seine  mehr- 
fache Abhängigkeit  von  Avicebron  und  von  Maimonides,  handelte  in  lehr- 
reicher Untersuchung    der   Hildesheimer    Landesrabbiner   J.  Guttmann.84) 


Angers  ?.  Berengar  v.  Tour«:  DZGW.,  2,  S.  361/5.  —  77)  B.  Stölile,  Abalards  1121  zu 
Soissons  verurteilter  Tractat  de  anitate  et  trinitate  divina.  Aufgefunden  u.  erstmals  heraus- 
gegeben. Freiburg,  Herder.  XXXVI,  101  S.  |[LB*-  No.  7  (Bach);  ThLBl.  No.  24  (f); 
HZ.  8, 523/5  (Jülicher):  DLZ.  1892,  No.  5  (Loofa);  ThLZ.  1892,  No.  17  (Nitisch);  ZWTh. 
1892,  S.  117  —  20  (Dräseke)  —  sämtlich  anerkennend.])  —  78)  F.  A.  M.  Gietl,  0.  Pr., 
Bolands,  nachmaligen  Papstes  Alexander  III.  Sentenzen.  Z.  1.  Hai  herausgegeben.  Freibarg, 
Herder.  LXXII,  332  S.  |[LB.  1892,  No.  3  (AUberger);  ZKTh.  1892,  1,  S.  147-51 
(Ehrle).]|  —  79)  J.  F.  v.  Schalte,  D.  Samme  d.  Stephanas  Tornacensis  Über  d.  Decretum 
Oratiani.  Giefeen,  Roth.  —  80)  Heinr.  Appel,  D.  Lehre  <L  Scholastiker  v.  d.  Synteresia. 
Gekrönte  Preisschr.  Rostock,  Volckmann  u.  Jerosch.  VIII,  60  S.  |[LB.  No.  9  (Pruner); 
DLZ.  1892,  No.  13  (Bonwetsch).]|  —  81)  Aug.  Borgnet,  B.  Alberti  M.  Katisbon.  episcopi, 
0.  Pr.,  Opera  omnia,  ex  edit.  Lugdunensi  religiöse  castigata  et  pro  aactoritate  ad  fidem  Vulg. 
▼ersionis  etc.  revocata  auctaque  B.  Alberti  Tita  ac  bibliographia  operum  a  PP.  Que*tif  et 
Echard  exaratis,  etiam  revisa  ac  locuplelata  cura  ac  labore  Ä.  B.  7  toII.  Paris,  libr.  Vives. 
gr.  Oct.  ä  2  toII.  —  82)  W.  Feiler,  D.  Moral  d.  Albertus  M.  £.  Beitrag  s.  Gesch.  der 
Ethik  d.  MA.  In.-Diss.  Leipzig.  82  S.  —  83)  Thomae  Aquinatia,  Saacti,  Doctoris  angehe  i, 
Opera  omnia.  Jussu  impensaqoe  Leonis  XIII.  P.  M.  edita.  Tom.  VI:  Prima  secundae 
Snmmae  theologiae  a  questione  I  ad  qu.  LXX,  ad  oodd.  mss.  yaticanoa  exaeta,  com  common- 
tariis  Thomae  de  Vio  Caietani,  0.  Pr.,  Cardinalis,  cura  et  studio  fratrum  eiusdem  ordinis. 
Bomae  (Freiburg,   Herder).    VII,  470  8.  —  84)  J.  Guttmann,    D.  Verhältnis    d.  Thomas 


§72B.     Kirchengeschichte  ca.  700—1517.     ZSckler.  IV,91 

Ohne  wissenschaftlichen  Werth  ist  die  von  dem  englischen  Dominikaner 
Cavanagh  dem  'engelgleichen  Doktor'  gewidmete  Biographie,  ein  mit  Le- 
gendenmaterial reichlich  versetzter  Panegyrikus,  dessen  fast  eher  unter  der 
Rubrik  Hagiographie  als  an  dieser  Stelle  Erwähnung  zu  geschehen  hätte.86) 
Von  der  grofsen  Bonaventura-Ausgabe  der  Väter  von  Quarachi  erschien  (wie 
schon  im  vorigen  Bericht  (S.  77)  vorläufig  erwähnt  worden),  der  5.  Band,  ent- 
haltend die  in  früheren  Ausgaben  nicht  enthaltenen  Quaestiones  disputatae 
(betreffend  die  Scientia  Christi,  das  mysterium  Trinitatis,  etc.),  sowie  ferner 
das  Breviloquium,  das  Itinerarium  mentis  ad  Deum,  die  Reductio  artis  ad 
theologiam,  u.  m.  a.86) 

Mystik.  Als  eine  der  älteren  (vor-Bernhardischen)  Periode  mystisch- 
theologischer Spekulation  angehörige  Schrift  von  Bedeutung  darf  der  ziemlich 
umfängliche  asketisch-erbauliche  Psalmenkommentar  Brunos,  des  Stifters  des 
Karthäuserordens  gelten,  von  welchem  eine  neue  Ausgabe,  besorgt  durch 
Mönche  seines  Ordens,  erschien.87)  Von  Thomas9  von  Kempen  'Nachfolge 
Christi'  liefe  Senior  D.  Hirsche,  Deutschlands  Hauptvertreter  der  diesen 
Mystiker  betreffenden  Forschung,  die  kritische  Textausgabe,  welche  er  1874 
publiziert  hatte,  in  zweiter,  mehrfach  verbesserter  Auflage  erscheinen.  Dafs 
er  die  Ausstellungen  und  Erinnerungen,  womit  seiner  Zeit  Schmidt-Reder  (in 
den  'Otia  Lusatica')  jene  erste  Edition  begleitet  hatte,  sich  gewissenhaft  zu 
Nutz  gemacht  hat,  giebt  die  Gestalt  des  Textes,  wie  sie  nun  vorliegt,  auf 
verschiedenen  Punkten  zu  erkennen.  Zwei  Facsimileproben  aus  der  Originalhs. 
des  Thomas  sind  dem  Büchlein  jetzt  beigegeben.88)  Von  geringerem  Belang 
für  die  das  berühmte  Büchlein  betreffenden  historisch -kritischen  Fragen  ist 
de*  Engländers  Wheatly  'Geschichte  der  Imitatio  Christi'.89)  Die  Frage 
wegen  der  Autorschaft  nahm  ein  französischer  Schriftsteller  vou  Neuem  in 
Untersuchung.90)  —  Über  des  Eempensers  Zeitgenossen  und  Landsmann 
Nikolaus  Gusanus  handelt  M.  Glofsner  in  einer  denselben  auf  lehrreiche 
Weise  mit  Marius  Nizolius  parallelisierenden  und  Beide  mit  Rücksicht  auf 
ihr  Verhältnis  zur  neueren  philosophischen  Spekulation  beleuchtenden  Studie.91) 
Wesentlich  nur  als  Kirchenpolitiker,  und  zwar  betreffs  seines  Verhaltens  beim 
Basler  Konzil,  betrachtet  den  Gusaner  eine  Abhandlung  von  Birk.9*)  Über 
des  volkstümlichen  Moralisten  Dietrich  Kölde  (f  1515)  'Handbüchlein  für 
die  Einfältigen1  oder  Christenspiegel  verbreitete  sich   eine  Untersuchung    von 


t.  Aquino  %.  Judentum  o.  i.  jüdischen  Littontar  (Avicebron  u.  Maimonides).  Göttingen, 
Vandenhoeck  n.  Buprecht  93  S.  |[BCr.  No.  89  (Du?al).]|  —  85)  Pias  Cavanagh,  0. 
Pr.,  The  tife  of  St  Thomas  Aquinas,  the  Angelic  Doctor.  London,  Borna  &  Oates.  |[Ac 
17.  Oct  p.  333  f.]|  —  86)  S.  Bonarenturae  opera  omnia  studio  et  cura  patram  collegii  Bonav., 
t.  V.  Quaracchi,  tip.  CoÜ.  S.  Bona?.  LXII,  584  8.  {[LR.  1891,  No.  1  (J.  Bach).],  —  87) 
Sancti  Brnnonia  Carthusianorum  institutoris  Expositio  in  Paalrooe.  Ed.  nova,  a  monachia  Car- 
thnaiae  S.  Maria  de  Pratia  emendata.  Monaterolii,  typia  S.  Mar.  de  Pratia.  4°.  VI,  672  S. 
—  XN.  Paulus,  Der  KarthMueer  Nikolaus  y.  Strafsburg  u.  seine  Schrift  De  recto  studiorum 
fine  ac  ordine:  Kath.,  Oktb.,  S.  846 — 64.  —  88)  Carl  Hirsche,  Thomae  Kempenais  de  Imi- 
tatione  Christi  libri  quatuor.  Textum  ex  antographo  Thomae  nanc  primum  accaratiasime 
reddidit,  distinxit,  novo  modo  diaposuit;  c&pitulorum  et  librorura  argumenta,  locos  parallelos 
adiecit  C.  H.  Editio  altera  correeta  et  aueta.  Berlin,  C.  Habel.  48  &  875  S.  |[£KZ. 
1892,  No.  18  (Zöckler).])  —  89)  L.  A.  Wheatley,  The  Story  of  the  «Imitatio  Christi*. 
London,  Stock.  12°.  236  S.  —  90)  Leon  Ben  ard,  De  auetore  libri  de  Imitatione  Christi 
dieeeptatio.  Theaia.  Paria,  Hachette.  VI,  127  S.  —  91)  M.  Glofsner,  Nicolaus  v.  Cuaa 
u.  Marias  Nizoliae  als  Vorläufer  d.  neueren  Philosophie.  Münster,  Theiasing.  192  S.  —  92) 
Birk,  Zu  Nikolaus  v.  Cuea  Auftreten  auf  dem  Baseler  Konzil:  Th.  Qu.  Sehr.,  Heft  3,  S.  355 


IY}92  §72B-     Kirchengeschichte  ca.  700— 1517.     Zöckler. 

Eni  sing.93)  Die  oft  ventilierte  Frage  wegen  Staupitzs  Stellung  zur  refor- 
matorischen Bewegung  unterzog  ein  katholischer  Autor  einer  neuen  Prüfung, 
mit  dem  Ergebnisse,  dafs  von  irgendwelchen  protestantischen  Gesinnungen 
oder  Tendenzen  desselben  nicht  die  Rede  sein  könne.94)  Zwei  gefeierte 
Volksprediger  des  ausgehenden  MA.,  ein  deutscher  und  ein  französischer, 
deren  Standpunkte  dem  der  gleichzeitigen  kirchlichen  Mystik  wenigstens  teil- 
weise nahe  stehen,  erfuhren  monographische  Behandlung.  Die  deutscheu 
Predigten  des  Wiener  Priesters  Konrad  Waldhauser  gab  Schönbach  im 
3.  Textbande  seiner  Sammlung  'Altdeutsche  Predigten'  heraus,  damit  dieses  ver- 
dienstliche Unternehmen  (dessen  erste  Abhandlung  1886  erschien)  zum  Ab- 
schlüsse bringend.05)  Über  Frankreichs  freimütigen  satirischen  Sittenprediger 
.  Olivier  Maillard  (t  1502)  verbreitete  Abb6  Samouillan  sich  in  ausfuhr- 
licher Darstellung,  welche  der  öfters  (z.  B.  auch  von  Ulimann  in  seinen 
'Reformatoren  vor  der  Reformation1)  versuchten  Auffassung  desselben  als 
eines  Geistesverwandten  mancher  Reformatoren  wohl  übermäfsig  schroff  ent- 
gegentritt.96) 

Häresieen.  Vorreformatorische  Bestrebungen.  Über  Arnold  von  Brescia 
handelte  Ad.  Hausrath  in  einer  elegant  geschriebenen  Lebensskizze,  die, 
nach  dem  Muster  von  K.  Hases  Eabinetbildern  MA.licher  Heiligen  ausgeführt, 
den  berühmten  religiösen  Agitator  als  einen  'Helden  der  Geistesfreiheit  in 
früher  Zeit'  feiert,  einen  'Märtyrer  der  Idee1,  der  mit  seinen  genialen  Be- 
strebungen seinem  Zeitalter  viel  zu  weit  vorausgeeilt  sei.97)  Gehaltvoller  in 
wissenschaftlicher  Hinsicht  ist  Breyers  Studie  über  die  von  Arnold  aus- 
gegangene religiöse  Bewegung  und  deren  Einflufs  auf  spätere  verwandte  Rich- 
tungen. Es  sei,  sucht  er  zu  zeigen,  in  der  That  eine  Sekte  der  Arnoldistae 
von  dem  lombardischen  geistlichen  Demagogen  gestiftet  worden;  dieselbe  habe 
ungefähr  ein  Menschenalter  nach  dessen  Märtyrertod  (seit  ca.  1184)  auf  die 
Parteien  der  Humiliaten  und  der  lombardischen  Waldesier  einen  wichtigen 
fortbildenden  Einflufs  zu  üben  begonnen  und  sei  letztlich  ganz  in  der  Walde- 
siersekte  aufgegangen.98)  Mit  der  nach  Petrus  Waldus  benannten  Sekte  be- 
schäftigten sich  auch  W.  Möller- Kiel  (in  einer  Kollektiv-Anzeige  der  auf 
sie  bezüglichen  Schriften  Pregers  und  H.  Haupts  aus  dem  Vorjahre)99)  und 
Pastor  Baumann- Berlin,  Sekretär  der  Evangelischen  Allianz,  in  einem  bei 
der  Generalversammlung  dieses  Vereins  zu  Florenz  im  April  1891  gehaltenen 
Vortrage  über  die  Waldenserbibel  und  deren  Verhältnis  zur  Tepler-Hs., 
welcher  dann,  etwas  erweitert,  in  Beyschlags  'Deutsch-evangelischen  Blättern' 
erschien.  Sich  anschliefsend  an  W.  Walthers  Ausführungen  (in  Band  1  seiner 
'Deutschen  Bibelübersetzung  des  MA/)  hält  Baumann  dafür,  dafs  der  Text 
der  Tepler  Bibel  nicht  selbst  waldensischen  Ursprungs  sei,  während  allerdings 
die  im  Cod.  Tepl.  ihm  beigegebenen  Glossen  sammt  dem  Zusätze  No.  1  (mit 


—370.  —  93)  "R.  Er n sing,  Zu  d.  Leben  u.  d.  Werken  Dietrich  Köldet,  Vf.  d.  Mannale 
simplicium  oder  des  Christenspiegela :  HJb.  12,  S.  56 — 68.  —  94)  Paulus,  Jon.  von 
Staupita;  seine  vorgeblich  protestantischen  Gesinnungen :  ib.,  S.  S09 — 46.  —  95)  E.  Schon- 
bach, Altdeutsche  Predigten.  D.  Texte  Bd.  3.  Graz,  Styria.  VIII,  450  S.  |[LKs.  1892, 
No.  1.  (Krieg).])  —  96)  Alex.  Samouillan,  Olivier  Maillard,  sa  prfidication  et  son  temps. 
Paris,  Thorin.  853  S.  |[LCB1.  No.  46  (Sgt);  BCr.  No.  51  (Delboulle  &  T.  v.  L.)]|  — 
97)  Adf.  Hausrath,  Arnold  v.  Brescia:  Nene  Heidelberger  JBB.  1,  S.  72—114.  |[PKZ. 
1892,  No.  9  (J.  Websky).]]  —  X  Sahatore  Lupia,  Arnaldo  da  Brescia:  suo  apostolato  e 
auo  martirio.  Maglie,  tip.  C'apeci  di  Oronzo.  37  pp.  —  98)  R.  Breyer,  D.  Arnoldisten: 
ZKG.  12,  H.  3/4,  S.  387—413.  —  99)  W.  Moller,  Bec.  von  Preger,  Über  d.  Verfassung 
d.  französ.  Waldesier  in  d.  alt  Zeit  (1690)  u.  v.  Herrn.  Haupt,  Waldenaertum  u.  Inquisition 


§72B.    Kirchengoschichte  ca.  700— 1517.     Zockler.  1V,93 

dem  Ordinationsformnlar)  anzweifelhaft  von  waldensischer  Hand  herrührten. 
Er  hält  sich  also  in  der  Streitfrage  zwischen  Haupt  und  Jostes  wegen  des 
Ursprungs  der  berühmten  Hs.  von  Tepl  näher  der  vom  letzteren  vertretenen 
Annahme  als  der  Hauptschen.100)  —  Von  dem  eben  schon  beiläufig  ge- 
nannten Wal th ersehen  Werke  über  die  Vorgänger  der  deutschen  Lutherbibel 
trat  eine  zweite  Hauptabteilung  ans  Licht,  worin  (unter  Beigabe  mehrerer 
interessanter  Illustrationen,  namentlich  aus  der  sogenannten  Wenzelbibel  und 
tos  dem  Gothaer  NT.  [aus  welchem  letzteren  zwei  treffliche  Bilder  von  Matth. 
Genrag  mitgeteilt  sind])  der  'zweite  bis  14.  Übersetzungszweig',  also  13  weitere 
deutsche  Bibelversionen  des  ausgehenden  MA.  beschrieben  werden.101) 

Eine  nicht  ganz  kleine  Zahl  beachtenswerter  Arbeiten  aus  unserem 
Berichtsjahre  gilt  der  Lehr-  und  Schriftstellerthätigkeit  Joh.  Wiclifs  und  der 
Anhängerschaft  desselben.  Hehrere  Jnedita  aus  dem  theologischen  Schriften- 
nachlafa  des  grofsen  Reformers  liefs  die  Londoner  Wycliffe-Society  erscheinen, 
dabei  zwei  (von  Loserth  und  von  Dziewicki),  welche  bereits  für  die 
beiden  nächstfolgenden  Jahre  (1892  und  93)  vorausdatiert  sind  und  auf  die 
daher  später  noch  zurückzukommen  sein  wird.10**109)  Vom  dritten  der  hierbei 
beteiligten  Herausgeber,  R.  L.  Poole,  wurde  als  interessante  Zugabe  zu  dem 
Traktat  Wiclifs  De  dominio  divino  eine  bisher  unbekannte  Schrift  über  'die 
Armut  des  Erlösers'  teilweise  mit  herausgegeben.  Dieselbe  hat  einen  älteren 
Geistesverwandten  und  Vorgänger  Wiclifs  zum  Vf.,  den  1360  gestorbenen 
Erzbischof  Richard  Fitz  Ralph  von  Armagh,  auf  welchen  auch  eine  be- 
achtenswerte deutsche  Publikation  von  J.  K.  Zenner  sich  bezieht.104*-  b-)  Mit 
einer  wichtigen  philosophischen  Schrift  W's.,  betreffend  das  Ens  praedicamen- 
tale,  machte  R.  Beer  uns  bekannt106)  W's.  Leistungen  als  Bibelübersetzer 
wurden  durch  £.  Förster  einer  gründlichen  Darstellung  unterworfen,106) 
desgleichen  seine  Lehre  vom  Begriff  der  Kirche  durch  Friedr.  Wiegand. 
Die  namentlich  beachtenswerte  Studie  des  Letzteren  ergänzt  das  seiner  Zeit 
Ton  Lechler  und  Buddensieg  über  diesen  Punkt  beigebrachte  in  wichtiger 
Weise  durch  den  Nachweis,  dafs  eine  schroffere  (streng  prädestinatianische) 
und  eine  mildere  (mehr  katholisch-synergistische)  Auffassung  vom  Wesen  der 
Kirche  bei  W.  nebeneinander  hergehen.107)  Von  nicht  geringem  Interesse 
ist,  was  Loserth    über  die  Beziehungen  zwischen  dem  englischen  und  dem 


1890):  ThLZ.  No.  15,  S.  376—80.  —  100)  Baumann,  D.  Waldenser,  ihre  Bibel  und  d. 
tage  nach  d.  Anteil  v.  d.  deutschen  Bibelübersetzung  (Codex  Teplensis):  Deutach-evang. 
Butter  r.  Beyachlag,  Heft  4,  S.  254—67.  —  101)  W.  Walther,  D.  deutsche  Bibelttber- 
wtnug  d.  MA.  Tl.  2 :  Zweiter  bis  neraehnter  Übersetzungssweig.  Braunschweig,  H.  Woller- 
noa.  —  102)  M.  H.  Daiewicki,  Joanuiß  Wyclif  Tractatus  de  blasphemia.  Now  first 
äüted  from  the  Yienna  ms.  4514,  with  critical  &  bißt,  notea.  London,  Wycl.-Society.  189S. 
40  q.  295  S.  —  103)  J.  Loserth,  Joannis  Wyclif  De  enchariatia  tractatus  maior.  Accedit 
tatst  de  eochar.  et  de  poenitentia  aWe  de  oonfessione.  Now  firat  edited  from  the  mss. 
vith  critical  &  hist.  notes.  London,  Wycl.  Society.  1892.  67  u.  859  S.  —  104«)  B.  L. 
Poole,  John  Wycliffe,  De  dominio  divino  IL  III,  to  which  are  added  the  four  firat  books 
tf  the  treaüse  De  pauperie  SaWatoris  by  Richard  Fitz  Ralph,  Archbischop  of  Armagh. 
Bdited  by  B.  L.  P.  London,  Wycl.  Society  (Trübner  &  Co.)  49  n.  492  S.  —  104h)  J.  K. 
Zenner,  Armachanus  (Richard  Fitz-Ralph,  Erzbischof  y.  Armagh,  f  1360)  über  Wider- 
spräche o.  Irrtümer  in  d.  hl.  Schrift  u.  d.  approbierten  kirchlichen  Übersetzungen.  Ein 
Beitrag  s.  Gesch.  d.  Hermeneutik:  ZKTh.  H.  2,  S.  349—61.  —  105)  Bud.  Beer,  Joannia 
Wyclif  de  Ente  praedicamentali.  From  the  unique  Yienna  MS.  —  Quaestiones  logicae  et 
?Mlo§ophicae.  From  the  unique  Prague  MS.  for  the  first  time  edited.  London,  Wicl.  Society. 
XXIII,  318  8.  J[ThLBl.  No.  28  (Wilkens).]|  —  106)  E.  Förster,  Widif  als  Bibelüber- 
«efcer:  ZKG.  12,  H.  3/4,  S.  494—518.  Gegen  Bender.  Yor  W.  gab  es  keine  Bibelttber- 
«etsong;    W.    fälschte   auch    nicht  —  107)   Friedr.  Wiegand,   De   eccleaiae   notione   quid 


IV, 9 4  §  72B.     Xirchengeschichte  ct.  700—1517.    Zöckler. 

böhmischen  Anhange  Wiclifs  zn  Anfang  des  15.  Jh.,  während  der  einfluß- 
reichsten Zeit  von  Hns'  Wirksamkeit  in  Prag,  ermittelt  hat.  Der  Verkehr 
Prags  mit  den  Lollarden  erscheint  besonders  im  ersten  Jahrzehnt  des  genannten 
Jh.  als  ein  ungemein  reger.  Ungefähr  im  Jahre  1409  müssen  mindestens 
25  Schriften  Wiclifs  im  Gebranch  der  Prager  Studenten  sich  befunden  haben*, 
anfordern  müssen  mindestens  7  sonstige  Traktate  desselben  im  übrigen 
Böhmen  bekannt  gewesen  sein,  u.  s.  f.108)  Über  die  religiöse  Gesinnung  und 
theologische  Lehrweise  des  niederländischen  Reformators  Joh.  von  Goch  ver- 
öffentlichte Andr.  Knaake  eine  gründlich  eingehende  Studie,  welche  manches 
Neue  bietet,  besonders  betreffs  der  (sehr  entschieden  antischolastischen) 
Haltung  des  Genannten  auf  dem  Gebiet  der  Lehre  von  der  heiligen  Schrift, 
sowie  seiner  wesentlich  augustinischen  Auffassung  und  Behandlung  des  Lehr- 
stücks von  der  Sünde  und  Gnade.109) 

Der  Humanismus  in  seinen  Beziehungen  zu  Religion  und  Kirche. 
Ober  das  seit  Klaibers  Jubiläumsschrift  vom  Jahre  1817  (De  litteris  huma- 
uioribus  etc.)  zu  wiederholten  Malen  behandelte  Thema  vom  Verhältnis  der 
humanistischen  Geistesrichtung  zur  evangelisch -reformatorischen  liefs  Pfr. 
Oehler  in  Pforzheim  sich  von  Neuem  vernehmen,  und  zwar  als  entschiedener 
Vertreter  der  Auffassungsweise,  welche  eine  im  Grofeen  und  Ganzen  positiv 
fördernde  Einwirkung  des  Humanismus  auf  die  kirchlich  reformatorische  Be- 
wegung statuirt.110)  Unter  den  Arbeiten  über  einzelne  Humanisten  verdient, 
aufser  der  schon  oben  (S.  91  bei  Nicol.  von  Cusa)  erwähnten  Nizoliusstudie 
Glossners,  J.  Bernays  Monographie  über  die  wegen  ihrer  brillanten  Natur- 
und  Sittenschilderungen  berühmte  Briefsammlung  des  Petrus  Martyr  Anglerius 
(geb.  1457,  f  1530  als  Abt  auf  Jamaica)  hervorgehoben  zu  werden.  Das 
Ergebnis  von  Bernays  kritischem  Forschen  nach  dem  Ursprung  dieses,  812 
Briefe  enthaltenden  Opus  epistolarum  (erschienen  zuerst  im  Todesjahre  P. 
Martyrs  1530,  dann  wieder  1670)  lautet  dahin,  dafs  nicht  Martyr  selbst 
sondern  irgend  welche  Personen  seiner  Umgebung  die  Sammlung  und  Herans- 
gabe vollzogen  haben  und  dafs  diese  Herausgeber  sich  mehrfache  Nachlässig- 
keiten, besonders  in  Bezug  auf  die  Zeitfolge  der  Briefe,  gestattet  haben 
müssen.111) 


Wiclif  docuerit.  Leipzig,  Akad.  Buchh.  (Faber).  IV,  110  S.  j[ThL£l.  No.  40  (Wilkens); 
EKZ.  S.  814/5;  DLZ.  1892,  No.  18  (Loaerth).]|  — 108)  J.  Loserth,  Über  d.  Beziehungen 
zwischen  englischen  o.  böhmischen  Wiciifiten  in  d.  beiden  ersten  Jahrzehnten  d.  15.  Jh.: 
MJÖG.  12,  2,  S.  254—67.  —  109)  Andreas  Knaake,  Joh.  v.  Goch:  ThStK.  H.  4,  8.  738 
— 74.  —  110)  öhler,  D.  Bedeutung  d.  Humanismus  für  d.  Reformation  n.  d.  Protestantismus  -. 
PKZ.  No.  6  n.  7.  —  111)  J.  Bernays,  Petras  Martyr  Anglerius  u.  sein  Opas  epistolarum. 
Strasburg,  Trübner.    XVI,  247  S.     |[LCB1.  S.  942/3  (H.  H.)]| 


§78.    Paläographie.    Wattenbach.  IV,95 


§73. 

Paläographie. 

W.  Wattenbaeh. 

i 

I  (Verwandtet  in  anderen  ||  f.  'Handbuch'  8.  69.) 

I 

Handfr&eJier  und  Hülfsmittel.    Der  Abrifs   von  Blafs1)  ist 
in  2.  Auflage   erschienen.  —  Der  Artikel  'Paläographie',  welchen  £.  Mamuto 
Thompson  für   die  Encyclopaedia  Britannica  1885  geschrieben  hat,  ist  von 
dem  Mailänder   Bibliothekar  Gins.  Fnmagalli  ins  Italienische  übersetzt  und 
oit  Zusätzen   vermehrt,    hübsch  ausgestattet   mit    21  Schriftproben  im  Text 
md  4    lithographischen  Tafeln.9)     Znweilen    werden  wohl  Zweifel  angeregt, 
rar  welche  man    in  den  sparsam  angebrachten  Noten  keine  Beruhigung  findet 
ad  ein  Mißverständnis  vermuten    möchte;    auch   ist  eine    erschöpfende  Be- 
ändlung  durch    den  geringen  Umfang  ausgeschlossen,  aber  als  eine  geschickte 
md  auf  umfassende  Kenntnis  begründete  übersichtliche  Darstellung  verdient 
las  Werkchen    Anerkennung.     Der  von  Thompson  ausführlich  behandelte  Ab- 
chnitt  aber    irische    und  angelsächsische  Hss.  ist  hier    stark    verkürzt,   was 
tausche  Leser  bedauern  werden.  —  Cesare  Paoli8)  hat  in  Ausführung  seines 
"ruber  erwähnten   'Programraa'  in  der  'Collezione  scolastica'  das  Kapitel  von 
lau   Abkürzungen    ausführlich    behandelt.      Ohne    Zweifel    kann    davon    mit 
Nutzen  Gebrauch  gemacht  werden,  doch  wollen  wir  nicht  verschweigen,  dafs 
«ich  bei  einzelnen  Beispielen  Bedenken  aufstofsen,  und  dafs  die  Klassifikation 
as  manchmal    verfehlt  erscheint,  auch  zu  wenig  zwischen  verschiedenen  Arten 
ad  Zeitaltern  der  Schrift  unterschieden  wird.     Z.  B.  ist  S.  23  mit  Unrecht  das 
übergesetzte,    oft   freilich  bis  zur  Unkenntlichkeit  entstellte  a  mit  dem  Zeichen 
ir  r  zusammengestellt,  und  das  Zeichen  für  ur  ist  ein  älteres,   ganz  abge- 
ändertes,  aus    einer  abgekürzten  Verbindung  entstanden.    Es  hätte  aber  auch 
avähnt   werden   sollen,  dafs  in  manchen  Hss.  die  Zeichen  für  us  und  ur  ver- 
wechselt   werden.      Lohmeyer  hat,    wie    die    früheren,   so    auch    diese  Ab- 
mdlung    ins    Deutsche   übersetzt.  —  M.  Prou    hat   seinem  Handbuch,    an 
tekhem  leider  manches  auszusetzen  war  (JBO.  1889  IV,  59),  ein  Heft  von 
12  Schriftproben  mit  Umschrift  folgen  lassen,4)    welche    technisch    sehr   gut 
usgeführt   sind.      Vom  praktischen  Standpunkt  ausgehend,  läfst  er  die  älteren 
Perioden   und    fremden  Länder  ganz  bei  Seite,    und    beginnt    erst  mit  1114, 
sfct  aber   bis    1640,   indem    er  nach  1317  nur  die  schwer  lesbaren  Kureiv- 


jv  pr^   Biafa,    PalSographie,    Buchwesen  n.  HssJcunde:    Iwan  v.  Müllen  Handb.  d.  Id. 
tmu^aieiiMhsit  I.     München,  Beck.     Vgl.  JBG.  9.  —  2)  £.  M.  Thompson  u.  Gins. 


?3B&11i  paleografia  di  E.  M.  Thompson.  Tradnzione  dall'  inglese  con  agginnte  e  note. 
ijao/Hoepli.  1890.  16°.  156  S.  M.  2,00.  —  3)  Cesare  Paoli,  Le  abbremture  n.  paleogr. 
s. del  medio  evo-    Pirenae,  LeMonnier.    41  S.  Übers,  r.  Lohmeyer.  (Innsbruck,  Wagner  1892. 

i  1  20"\ 4.)  M.  Prou,  Manuel  de  Paleogr.     Becueil  de  Fac-similes  d'ecritures  du  XII e  an 

I7JJ>  aieclo  C*****-  latin»  et  francais),  accompagnes  de  transcriptions.    Paris,  Alph.  Picard.    1892 


IY,96  §73.     PalSographie.    Wattenbach. 

Schriften  berücksichtigt.     Auf  Tafel  II  vom  Jahre  1153  ist  Fol.  7  Z.  9  inserit 
(nicht  inferit)  zu  lesen,  Z.  13  bedeutet  das  allerdings  ungeschickte  Zeichen 
Et  und  nicht  Etiam.    In  der  sehr  eng  geschriebenen,  mit  Abkürzungen  über- 
ladenen Probe  vom  Dezember  1218    (nicht  1219)    ist  Z.  5  quam  statt  qua, 
Z.  41  similiter  statt  silenter,  hec  statt  hoc  zu  lesen;   übrigens  aber  ist,  so 
weit    ich    nachgeprüft,    die  Umschreibung  sorgfältig  und  korrekt  ausgeführt. 
Auf  Tafel  VIII  finden  sich  Stücke  der  merkwürdigen  Dokumente  aus  Avignon 
yon  1444,   aus    welchen  kürzlich   der  Abb6  Requin  einen  frühen  Versuch 
der  Buchdruckerei   dort   nachgewiesen    hat.  —  Für   die   früher  schon  nicht 
unbekannte  (Arch.  X,    597),  durch  L.  Delisle  an  merkwürdigen  Beispielen 
aus  der  Zeit  der  Merowinger  nachgewiesene  Sitte,  zu  rascherer  Abschrift  eine 
Vorlage  in  aufgelösten  Lagen  unter  mehrere  Abschreiber   zu    verteilen,   was 
Ghatelain   auch    für   die  Liviushs.    erwiesen  hat  (JBG.  1890  IV,  82),  ist 
von  K.  Wotke    wieder    ein    merkwürdiger  Beleg  beigebracht.5)    Auch  hier 
beim  Cod.  Paris.  Lat.  12236  saec.  IX.  (Isidori  Differentiae)  sind  es,  wie  beim 
Livius,  je  9  Blätter,  und  ein  Schreiber  (Fol.  86»— 103b)  hat  seinen  Anteil, 
noch  in  Uncialschrift   abgeschrieben,   während    der   übrige  Teil    der  Hs.   in 
Minuskel  geschrieben  ist.  —  Merkwürdig  und  beachtenswert  ist  die  Beobach- 
tung von  Fr.  Marx,6)  in  der  Untersuchung  des  Verhältnisses  zwischen  den 
verschiedenen  Hss,   des  Auetor   ad  Herennium,   dafs    in   karolingischoi;   Zeit 
Abschriften  genommen  sind  von  einer  alten  Vorlage  ohne  Worttrennung,  ver- 
mutlich in  Halbuncialschrift,  wo  häufig  S  mifs verständlich   für  u  gehalten  ist 
und  R  nicht  nur  für  p,  sondern  auch  für  a.     Eine  gröfsere  Ausdehnung  auch 
auf  andere  Hss.  wird  man  dieser  Beobachtung  nicht  geben  dürfen. 

Sammlungen  von  Schriftproben.  Die  Jahreslieferung  der  P  a  - 
laöographical  Society 7)  bringt  nach  sehr  schönen  Nachbildungen  griechischer 
Papyrus  T.  151  eine  Seite  der  Original-Reinschrift  der  Übersetzung  des  Alten 
Testaments,  welche  Nikolaus  v.  Hereford  für  Wycliffe  machte,  plötzlich  abge- 
brochen, vermutlich  1382  bei  dem  Tode  des  Übersetzers.  Es  folgt  (152)  ein 
1392  in  Italien  geschriebener  Valerius  Maximus  in  gerader  Minuskel  der 
Zeit;  dann  (153)  eines  der  schönen  Gebetbücher,  Horae  b.  Virginis,  fran- 
zösischen. Ursprungs,  geschrieben  1407  'quo  ceciderunt  pontes  Parisius'.  Die 
Randverzierung  hat  das  Dornblattmuster  mit  einzelnen  Groteskfiguren-,  unten 
aber  ist  in  feinster  Zeichnung  eine  Prozession  aus  einer  Kirche  in  die  andere 
dargestellt  Solcher  Bilder  sind  vier,  schon  von  Waagen  (Treasures  of  Art 
in  Great-Britain  in,  75)  einst  hervorgehoben.  Die  beiden  folgenden  Blätter 
sind  Illustrationen  niederländischer  Herkunft  zu  John  Mandeville's  Reisen,  aus 
dem  Anfang  des  15.  Jh.,  deren  ganze  Folge,  28  an  der  Zahl,  für  den  Rox- 
burghe  Club  nachgebildet  ist.  Auf  Bl.  155  sehen  wir  die  Reliquien,  wie 
sie  vor  den  griechischen  Kaiser  gebracht  werden,  allen  voran  der  heilige 
Rock.  Auf  Bl.  156  ein  lat.  PJutarch,  nordital.  aus  der  Mitte  des  15.  Jh., 
kunstreich  verziert,  aber  unvollendet  Ein  sehr  grofses  Anfangs-  D  enthält 
eine  Szene  aus  dem  Leben  des  Ti.  Gracchus.  Ferner  (157)  eine  romanische 
Übersetzung  der  Ethik   des  Aristoteles  von  Carlos  Prinz  v.  Viana  (+   14  61), 


(aber  1891  erschienen).  4°.  12  T.  16  Bl.  Text.  M.  4,80.  —  5)  K.  Wotke^  Wie  verfahr 
man  beim  Abschreiben  t.  Hm.  im  MA.:  ZOG.  42,  S.  296/7.  —  6)  Frid.  Marx,  De  JBhe- 
toxica  ad  Herennium  commentatio  critica.  (=  Index  scholarum  in  univ.  litt  Grypb.i£wald< 
per  tera.  aest.  a.  1891  habendarum.)     Gryph.,  Kunike.     qu.     19  S. 

7)  E.  M.  Thompson  u.  G.  F.  Warner,    The   palaeographical  society.     Facsimije«  o 
ancient  manuscripts.    Second  series.    Part  VIIL    London,  W.  Clowes.    gr.  Fol.    19  Bl.  TextJ  20  T 


§73.    Palaographie.     Wattenback  IV,97 

für  seinen  Oheim  K.  Alfons  V.  von  Aragon  und  Neapel,  dessen  Tod  (1458) 
Tor  Vollendung  des  Werks  beklagt  wird,  geschrieben  'ab  Altadello  summi 
Aragonum  et  Navarre  principis  librario',  also  von  dem  Bibliothekar  seines 
Vaters  Juan  n.  von  Navarra.  Es  ist  die  eigentümliche  spanische  Renaissance- 
schrift mit  einer  sehr  reich  verzierten  Initiale.  Sehr  feine  nnd  kleine  ita- 
lienische Renaissanceschrift  v.  1467  zeigt  ein  Auszug  aus  Quintilians  Instit. 
oratoriae  (158);  dann  folgt  noch  ein  Chirograph  von  1380  nnd  ein  Erlafs 
Heinrichs  IV.  von  1400.  —  Bei  der  zunehmenden  Vervollkommnung  des  photo- 
graphischen Verfahrens  wird  der  Wunsch  immer  lebhafter,  von  den  wichtigsten 
noch  vorhandenen  Hss.  auf  solchem  Wege  zuverlässige  Nachbildungen  zu  er- 
balten, welche  jeder  Möglichkeit  des  Verlustes  für  die  Zukunft  vorbeugen  und 
zugleich  für  textkritische  Studien  die  sicherste  Grundlage  darbieten.  —  Als 
vielversprechende  Unternehmung  dieser  Art  erscheint  die  Collection  de  Re- 
productions  de  manuscrits  parL.  Cl6dat,*)  Faksimiles  von  ganzen  Hss.  4par 
les  proc6d&  de  MM.  Lumiere'.  Zuerst  ist  die  Hs.  des  Catull  vom  Jahre 
1375  gegeben,  von  paläographischem  Gesichtspunkt  unbedeutend,  sonst  aber 
am  so  dankenswerter,  da  diese  Hs.  bisher  von  den  Philologen  wenig  be- 
achtet ist.  Eine  aasgezeichnet  ausgeführte  Wiedergabe  des  berühmten  Codex 
regius'-  der  alteren  Edda  verdanken  wir  den  HH.  Wimmer  und  Finnur 
Jönsson  in  Kopenhagen.9)  Nicht  gesehen  habe  ich  die  Faks.-ansgabe  der 
merowingischen  und  karolingischen  Papyrus  der  Pariser  Archive,10)  und  die 
Reproduktion  der  proven^alischen  Übersetzung  des  Neuen  Testaments,11)  so 
fie  das  schon  1889  erschienene  Faks.  des  Reisebuches  des  John  Maundeville 
ron  G.  F.  Warner.12)  Dem  Studium  der  neueren  Geschichte  dient  eine  von 
J.  Eaulek  und  E.  Plantet  unternommene  Sammlang  von  Faks.  des  17. 
and  18.  Jh.18) 

Einzelne  Schriftarten*  Von  der  Schreibschule  zu  Tours  handelt 
L  Traube  a.  a.  0.")  S.  425/8.  Ohne  von  Schwenke  (JBG.  1890,  IV  82) 
zq  wissen,  weist  auch  er  die  Schreiber  des  Livius  Vat.  im  Verbrüderungsbuch 
von  St  Gallen  nach,  und  bemerkt,  weil  alle  diese  Namen  in  der  2.  Kolr 
stehen,  dafs  eine  bestimmte  Klasse  von  Mönchen  zum  Schreiberdienst  heran- 
gezogen wurde,  was  mir  zweifelhaft  erscheint.  Gemacht  wurde  das  Verzeichnis 
anter  Abt  Fridngis  (804—34).  In  derselben  Kolumne  steht  auch  der  aus 
der  Quedlinburger  Hs.  bekannte  Schreiber  Adalbald;  aber  der  Livius  Vat 
soll  nicht  den  von  Delisle  nachgewiesenen  Charakter  der  Schreibschule  von 
Tours  tragen,   was   festzustellen   wichtig  w&re.     Mit  Menzel  möchte   daher 


Xnr  f.  Subskribenten.  —  8)  L.  Cled*t,  Catulle.  Ms.  de  Saint-Germain-des-Pres  (Bibl.  nat. 
U137).  Precede  d'une  ftude  de  M.  £mile  Chatelain.  Photolith.  de  MM.  Lumiere.  (=  CoJ- 
*tion  de  Beprodactiona  de  mss.  publice  par  L.  C16dat  Classiques  Latins  I.)  Paria,  £rn. 
Leroox.  1890.  7  S.,  36  Bl.  Phot.  16  fr.  —  9)  Ludw.oF.  A.  Wimmer  u.  Finnur 
Jonsson,  Handskriftet  No.  2365.  4°.  gl.  kgl.  Sämling  pa  det  etore  kgl.  bibliothek  i 
Kftbenhavn  (Codex  regius  af  den  seldre  Edda)  i  fototypisk  og  diplomatiak  gengiyelse.  K0ben- 
hn,  Moller  &  Thomson.  75  S.,  1  Bl.  193  S.  90  pbotogr.  Abbildungen.  M.  25,00. 
[— gk.  LCB1.  Sp.  1696.]|  —  10)  Papyrus  Meroringiens  et  Carloyingiens  des  Archive«»  na- 
boaalea,  publies  par  les  soins  des  Archive«  nat.  Heüotypie  Dujardin.  gr.  in  fol.  30  pl. 
fr.  160.  —  11)  L.  Cledat,  Le  nouveau  Testament  Tradaction  du  13«  s.  en  langue  Proven- 
ce, suirie  d'un  Bituel  cathare.  Beproduction  phot.  du  ms.  de  Lyon,  publik  avec  une  nou- 
*«le  edition  du  Bituel.  30  fr.  —  12)  Q.  F.  Warner,  The  büke  of  John  MaundevilJe. 
U89.  —  13)  J.  Kaulek  u.  £.  Plantet,  Becueil  de  facsim.  pour  serrir  a  l'etude  de  la 
ptiographie  moderne  (17°  et  18«  siecles).  Paris,  A.  Colin,  gr.  in  4,  en  feuilles  reunies 
in*  an  carton. 

14)    L.    Traube,    Untersuchungen   z.  Überlief erungsgesch.    römischer    Schriftsteller  I: 

Jahresberichte  der  Getchiohtawisseuschaft.    1691.    IV.  7 


IV,g8  §73.    Palaographie.    Wattenbach. 

Traube  die  Reorganisation  der  Schrift  vielmehr  an  den  königliehen  Hof  ver- 
legen, wo  wir  den  scriptor  regras  nnd  pictor  Bertcaudus  kennen.  Er  be- 
merkt dazu,  dafs  die  berühmte  Bibel  Karls  des  Kahlen  (Par.  Reg.  1)  Karl 
dem  Kahlen  ans  dem  Kloster  Marmoutier  dargebracht  wurde  und  in  den 
Widmungsversen  Poet  Karol.  in,  1,  251  zu  lesen  oder  doch  zu  verstehen 
ist  'primnites  mundus  Amandas',  eine  Umformung  von  tiqviuyiJttjq  als  Be- 
zeichnung des  Probstes.  —  An  einer  anderen  Stelle16)  berichtigt  L.  Traube 
seine  frühere  Annahme,  dafs  der  in  einer  Laoner  Hs.  als  Schreiber  genannte 
Lotharius  der  865  verstorbene  Sohn  Karls  des  Kahlen  gewesen  sei.  Der 
Schreiber  war  vielmehr  schon  vor  780  Priester,  dann  Kustos  im  Kloster  St. 
Amand,  erhob  dort  809  den  Leib  des  h.  Amandas,  und  starb  828.  Die  ver- 
schiedenen auf  seine  Veranlassung  geschriebenen  Hss.  sind  also  in  frühere 
Zeit  zu  setzen,  als  bei  mehreren  bisher  angenommen  war.  —  Von  dem  im 
JBG.  1890,  IV,  83  erwähnten  lateinisch-französischen  Psalter  (Nouv.  Acq. 
Lat.  1670)  hat  L.  Delisle  jetzt  eine  Beschreibung  nebst  Heliogravüre  ver- 
öffentlicht.16) In  England  gegen  1200  geschrieben,  zeigt  er  die  Eigentümlich- 
keit, dafs  im  französischen  (nicht  im  lateinischen)  Text  ein  quer  durchstrichenes 
o  anstatt  oe  und  eo  gesetzt,  und  dafs  ein  vokalisch  zu  sprechendes  i,  u 
und  v,  vorzüglich  am  Anfang  der  Worte  durch  einen  Accent  bezeichnet  ist. 
Die  Anwendung  eines  senkrecht  durchstrichenen  o  für  ob  ist  schon  in  Ael- 
frics  angelsächsischer  Schrift  nachgewiesen  und  von  dort  zu  den  Skandinaviern 
und  den  niederdeutschen  Seestädten  gekommen. 

Tironische  Noten.  Die  bekannte  Stelle  des  Isidor  über  den  Ur- 
sprung der  tironischen  Noten  (Origg.  I,  121)  behandelt  L.  Traube17)  im 
Gegensatz  zu  A.  Reifferscheid,  welcher  allzu  viel  aus  Isidor  für  Sueton  in  An- 
spruch genommen  hat;  abgesehen  von  einer  aus  Hieronymus  entlehnten  Stelle 
über  Tiro,  wird  der  wesentliche  Inhalt  zurückgeführt  auf  die  Vorrede  eines 
tironischen  Wörterbuches,  ähnlich  der  des  Cod.  Gassellanus,  vermutlich  der 
Notensammlung  des  Seneca  entstammend.  —  In  derselben  Sammlung  bringt 
W.  Schmitz18)  aus  der  Berner  Miszellanhs.  611,  aus  welcher  er  schon  im 
3.  Jahrgang  der  deutschen  Stenographenzeitung  (1888  8.  360/7)  drei  Ab- 
schnitte veröffentlicht  hat,  die  photographische  Abbildung  und  Umschrift  des 
auf  F.  90b  stehenden,  fast  ausschliefslich  in  tironischen  Noten  geschriebenen 
Textes  saec.  8/9.  Es  sind  Auszüge  aus  Hieronymus,  Angustin  und  Isidor. 
Geheimschriften  des  16.  Jh.  aus  der  bayerischen  Kanzlei  behandelt  L.  v. 
Rockinger,19)  verschiedene  Systeme,  welche  ohne  Zusammenhang  mit  der 
eigentlichen  Paläographie  sind,  wertvoll  natürlich  für  archivalische  Studien 
in  diesem  späteren  Zeitraum. 

C.  Mehlis20)  hat  eine  Inschrift  aus  der  Drachenhöhle  am  Drachenfels 
bekannt  gemacht,  welche  die  Jahreszahl  1249  in  arabischen  Ziffern  enthält; 
es  wird  aber  noch  genauerer  Untersuchung   bedürfen,   um    festzustellen,    ob 


SB.Ak.Mttnchen  8.  387—428.  —  15)  id.,  Schreiber  Lotharius  r.  8.  Amand:  CBIBibl.  — 
16)  L.  Deliele,  Kotice  aar  an  Puatier  Latin -Francaifl  da  XII«  siede:  Notice«  et  Extr&its 
des  nii.  de  la  Bibi.  Nat.  34,  1,  8.  257—72.  —  17)  L.  Traube,  Varia  libamenta  critica. 
Gommontationes  Woelfflinianae ,  8.  197—202.  —  18)  W.  Schmitt,  Notenschriftliche*  aus 
d.  Berner  Ha.  611.  Gommentationea  Woelfflinianae,  8.  7—18.  2  T.  —  19)  L.  r.  Rok- 
kinger,  Über  Geheimschriftenschlüssel  d.  bayerischen  Kanal  ei  im  16.  Jh.  Festakt  i.  Feier 
d.  70.  Geburtstages  d.  Prinsregenten.  Tortrag  in  d.  Featvers.  d.  Hist  V.  t.  Oberbayern 
am  9.  Mar*  1891,  8.  15—68,  20  8.  Autogr.  Manchen,  k.  Hof-  a.  UniT.-Druckerei.  —  20) 
C.  Mehlis:  VGAnthr.  28,  8.  464/5. 


{78.    Paliographie.     Watten  bach.  IY,99 

hier  wirklich  ein  so  altes  Denkmal  vorliegt.     Das  vor  der  Zahl  gelesene  Wort 
IRRSAAL  ist  nicht  geeignet,  Vertrauen  zn  erwecken. 

Ornamentik,     Recht  beachtenswert  sind   die  Untersuchungen   von 
Julius  y.  Schlosser  zur  Kunstgeschichte,*1)  aus  denen  ich  für  unsern  Zweck 
nur  hervorhebe,  dafs  S.  19 — 27  die  von  Janitschek  aufgestellte  Behauptung, 
die  libri  Carolini    hätten  auf  die  künstlerische  Ausschmückung  der  Hss.  be- 
deutenden   Einflute    geübt,   bekämpft   wird.    Der  Münchener  (Regensburger) 
Cod.  aureus    wird  S.  107    ff.    auf  eine   alkuinische  Vorlage   zurückgeführt; 
S  169  Anm.  2  die  Tierornamentik  allerdings  aus  nordischem  Ursprung,  aber 
sieht,  mit  Janitschek,  von  den  Tiergestalten  der  merowingischen  Initialen  ab- 
geleitet. —  Mit  umfassendster  Anschauung   und  Gelehrsamkeit,   mit   reicher 
bildlicher  Erläuterung,  untersucht  W.  Voege**)  eine  Anzahl  hervorragender 
Hss.  aus  ottonischer  Zeit   und  schliefst  daraus  auf  eine  in  naher  Beziehung 
nun  Königshause  stehende  Malerschule,  welche  auf  altchristlichen  Vorbildern 
fnfst,  die  überkommenen  Motive  verschieden  kombiniert,  ohne  selbst  schöpferisch 
iq  sein,  im  11.  Jh.  nicht  fortschreitend,  sondern  absterbend.    Lokal  vermutet 
er,  dafs  in  Köln  der  Sitz  der  Schule  gewesen  sei,   nicht  ohne  Beeinflussung 
durch  das  selbständige  Kunstleben  in  Reichenau;  im  Exkurs  wird  das  Material 
für  Untersuchung  einer  anderen  Kunstschule  in  Echternach  zusammengestellt. 
Mit  grober  Entschiedenheit  behauptet   der  Vf.    die  Benutzung   von   Maler- 
ischem. —  Herr  Prof.  Hann,s)  beschreibt  ein  reich  geschmücktes,   bisher 
^bekannt  gebliebenes  Sakramentar  d.  11.  Jh.  aus  St  Blasien,  und  verweilt 
besonders,    mit  Beigabe   von  Abbildungen,   bei    dem  Schmuck    der  Initialen 
Vfere)  D(ignum)  und  T(e  igitur),  welcher  liturgisch  vorgeschrieben  war.    Andere 
Abbildungen  enthalten  nur  Priester  bei  der  Mefsfeier,   und  dieses  Exemplar 
fegt  sich  deshalb  in  keine  der  von  A.  Springer   unterschiedenen  Klassen. 
-  Für  die  Geschichte  der  schon  mehr  entwickelten  Miniaturmalerei  ist  von 
grober  Wichtigkeit  die  schöne  Publikation  von  A.  von  Oechelhäuser,*4) 
iber  den  Bilderkreis  zum  Welschen  Gast,  der  in  den  Jahren  1215  und  1216 
terfafet  ist.     Durch  die  Untersuchung  von   10  illuminierten  Hss.  ist  nämlich 
forin  festgestellt,   dafs  alle  auf  eine  verlorene  Urhs.  zurückgehen  und  diese 
bis  in  die    Einzelheiten   hinein   übereinstimmend   wiedergeben.     Abgesehen 
von  dem  sonstigen    für  Kulturgeschichte  lehrreichen  Inhalt  ist  das  ein  nicht 
eering  anzuschlagendes  Resultat  —  C.  Paoli*6)  hat  die  eigentümliche  Aus- 
schmückung der  Bücher  behandelt,  in   welche  in  Siena  die  Einnahmen  und 
Ausgaben  der  Stadt  eingetragen  wurden,  della  biccherna,  von  der  Lokalität, 
^d  della   gabella  benannt.    Nachweislich   seit  1256  werden  auf  der  ersten 
Seite  die  Wappen  der  Beamten   gemalt,    denen   bald  auf  der  oberen  Hälfte 
i  fe  Blattes  die  Abbildung  des  Kämmerers,  damals  noch  eines  Mönches,  hinzu- 
Pfogt  wird,   dann   Heiligenbilder   und   allegorische   Darstellungen.     Zuletzt 


31)  Julius  t.  Schlosser,  Beitrage  i.  Kanstgesch.  ras  d.  Schriftquellen  d.  frühen  MA.: 
"AkWien  123.  186  8.  —  22)  Wilh.  Vöge,  £.  deutsche  Malerschule  am  d.  Werfe  d. 
►»lau  Jahrtausends.  Kritische  Stadien  i.  Gesch.  d.  Malerei  in  Deutschland  im  10.  u.  11.  Jh. 
t=WZ.  Ergänxungsheft  7).  Trier,  Linti.  390  8.  45  Abbild,  im  Text  M.  10,00.  —  23)  Fr. 
jHtnn,  Aas  d.  Kunstschitzen  d.  Benedictin  er-8tiftes  8t  Paul  im  Larantthale  I.  E. 
fcmwntar  ans  d.  11.  Jh.:  Carinthia  1 ,  8.  88  bis  37  a.  70  bis  75.  —  24)  Adolf  y. 
wekelhaaser,  D.  Bilderkreis  t.  Welschen  Gast  d.  Thomasin  t.  Zerclaere.  Nach  d.  yor- 
«taen  Hss.  untersucht  u.  beschrieben.  Heidelberg,  Koester.  1890.  86  8.  8  T.  M.  15,00. 
W.  l  Bibliotheksw.  8,  11  ff.  (K.  Bardach);  ZDA.  86,  111  f.  (F.  X.  Krana).]|  —  25) 
*  Paoli,  Le  tarolette  dipinte  della  biccherna  e  della  gabella  neu'  Archivio  di  Stato  di 
«*   Siena,  tip.  delT  Aneora.    27  8. 

7* 


IV,100  *73-     PallDgnphio.    Wattenbach. 

werden  daraas  abgesonderte  Tafelbilder,  endlich  im  17.  Jh.  grobe  Gemälde; 
das  letzte  bekannte  ist  von  1689.  Beigefügt  ist  eine  Abbildung  von  1582, 
welche  die  Reform  des  Kalenders  durch  Gregor  XITT.  darstellt.  Es  ist  eine 
Festrede,  welche  P.  in  Siena  gehalten  hat;  in  Anmerkungen  sind  die  ver- 
schiedenen Schriften  angegeben,  in  welchen  früher  von  dem  Gegenstände  die 
Rede  gewesen  ist,  mit  Anführung  der  vorhandenen  Abbildungen. 

lechnik»  In  älteren  Büchern  ist  oft  die  Rede  von  Charta  corticea, 
und  schon  lange  ist  man  der  Ansicht,  dafs  damit  nichts  anderes  gemeint  ist, 
als  der  wenig  bekannte  und  oft  verkannte  Papyrus.  Jetzt  hat  nun  Prof. 
Wiesner  in  einer  Abhandlung*6)  nachgewiesen,  dafe  die  angeblich  darauf 
geschriebene  Hs.  in  Nessels  Gatal.  bibl.  Gaes.  Y  p.  105  auf  Papyrus  geschrieben 
ist,  ferner  aber  auf  naturwissenschaftlichem  Wege  bewiesen,  dafs  man  über- 
haupt aus  Rinde  oder  Bast  niemals  hat  Papier  herstellen  können.  Anderer- 
seits ist  nichts  dagegen  einzuwenden,  dafe  man,  wie  überliefert  ist,  auf 
Baumbast  (über)  geschrieben  habe,  und  dafe  davon  das  Buch  seinen  Namen 
habe;  man  konnte  aus  Lindenbast  durch  Schichtung  einen  dem  Papyrus  ähn- 
lichen Schreibstoff  gewinnen,  der  aber  von  weit  geringerer  Beschaffenheit  und 
von  sehr  beschränktem  Umfang  war.  , 


26)  J.  Wietner:  Am.  d.   Wien«  Ak.  Pkil.  hi»t   Kl.  28,  8.  7/8  d.  Au.;   SB.  Akad. 
196,  Jahr  1892,  8.  1—12. 


Abafi  —  Ähren«. 


1V,101 


Alphabetisches  Register. 

Bemerkungen  aber  Anordnung  and  Gebrauch  des  Registers  liehe  am  Schlaft  des  Bandes. 


A. 

Abifi,  L.,  (Freimaurerei).    III, 

SOI*«* 
Abatl,  A.,  Hasseria  di  Savona; 

ed.  A.  Varaldo.     III,  26t0e. 
Abba,    6.    C,    Da    Quarto    al 

Voltuxno.    III,  54  7M. 
Abbate,  W.,  Caire.    III,  888M. 
Abbeloos,    Mar  Kardaghi.  IV, 

Abbott,  E.,  Pericles.    I,  8574*. 

—  J.  E.,  Caves  at  NaoVür  etc. 
I,  6-2«». 

—  T.  K.,  Original  texte  of  Old 
and  K.  Tost.    I,  88 lM. 

Abel,  C,  Brief  an  G.  Meyer. 
I    7e* 

Abel,  £.,  Litterarhist  Denk- 
maler.   II,  5997. 

Abeleven  k  Van  Voort- 
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III,  159484. 

Abercron,  F.  v.,  (Idbtedt;.  II, 

278". 
Aberg,  s.  Key. 
A  b  e  r  1  e ,  K.,  Theophrastus  Para- 

celaas.    II,  1007B. 
Abkarias,  s.  Negib. 
AV  —  Hochzeit.    II,  802*°. 
Abrahall,    J.    H.,    Carthagin. 

ambassador  in  greek  inscript. 

at  Athens.    I,  90 u0. 
Abraham ,  W.,  KirchL  Verhält- 
nisse Polens.    II,  26 8 7*/5. 
Koeciöl  w  Polace.      III, 

27240. 

Zjaxd  leczycki.   III,  27211. 

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143149 

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Campbell.    III,  149951. 

Kerk  d.  Ned  Hervor.  Ge- 

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AcsAdi,  Ign.,  (Handlexikon  d. 
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Lorsch.    II,   168m. 

—  —    Mittelalterliche    Email- 
kunst.   I!,  168-". 

—  —  Architektonik  d.  Mittel- 
alters.   IV,  23*74. 

Adern o  11  o,   A.,   Cattedrale   di 
Sovana.    III,  12997. 

—  —  Napoleone    e  Gniseppino 
Bonaparte  a  Firenze.  III ,  4 0  *  7e. 

Carnevali  Romani  d  cinque 

cento.    III,  56m. 
Adkins,    M.    J.,    Bladensbnrg 

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Affonso  deCastio,  E., Regiäo 

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IN,  68M1. 
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Agnano,  s.  D'Agnano. 
Agnelli,   G.,    Roncaglia.     III, 

6ue. 
Agostino,     Fra,     Perdita     di 

Famagosta  e  morte  di  Braga- 

dino.     III,  85»51. 
Agnilar,    A.,    Campillos.     HI, 

6J96'. 

Estepa.     III,  6*2". 

Aguilo,    E.  K.,    Carta  espon- 

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Ah,    J.  y.,  Bandesbriefe    1291 

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Ahmed   Vefik,    Obituary  no- 

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Ahrens,  H.,   Hannover.  Land- 
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19897. 


iv,ioa 


Ahrweiler  —  Amenta* 


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184178.  196404. 

Prior.     III,  196400. 

Defoes  Wife.  ni,  196401. 

Aitton,  D.,  Algemeene  Qetch. 
III,  151M§;  IV,  6". 

Akten,  Akty,  s.  Acta. 

Alaöevift,  G.,  Cotma  e  Da- 
miano di  Pasmano.     III,  288. 

—  —  Gentile  podesta  di  Spa- 
lato.     III,  2W. 

Alba,  s.  Berwiek. 
AlberdingkThijm,  J.,  Alber- 
dingk  Thijm.     III,  149*4ft. 

—  —  Reede  van  Outshoorn. 
III,  160,7f. 

Albers,  E.,  Josua  1 — 12.  I, 
3374. 

—  J.  IL,  Met«.     II,  844llf. 

Albertazzi,  A.,  Romanzieri  e 

Romanzi.     III,  54*". 
A 1  b  e  r  t  i ,  0.  v.,  Wttrttb.  Adels- 

u.  Wappenbuch.     II,  366 l4e. 
Albertus    Magnus,     Opera; 

ed.  A.  Borgnet.     IV,  9081. 
Albicini,  C,  Politica  e  storia. 

III,  53778j  IV,  444.  41". 
Albini,  D.,  Spedizione  diSapri 

e  Provincia  d.  Basilicata.    III, 

61 717. 
Albrecht,K.,  Harici.  I,  47m. 

—  —  Rappoltstein.  Urkunden- 
bueh.     II,  33848. 

—  R.  J.,  Strozza.  III,  4M. 
12«*«.  49678. 

Becoadelli  Panormita.    III, 

17J48. 

Album,  steinernes.     II,   865 m. 

Alcantara,  s.  Pedro. 

Aldenhoven,  C,  Köln,  Mu- 
seum Wallraf-Richartz.  II, 
16710. 

Aid  rieh,  C,  Eloquenee  of 
Johnson.     III,  360818. 

Larrabee.     III,  850816. 

Aleandri,  V.  E.,  Ebrei,  banche 
d'usura  e  Monte  di  Pieta  di 
Sanseverino.     III,  47888. 

Alekssandrenko,  W.,  An- 
gliiski  Taini.     III,   17861. 

(England    u.   Rufsland). 

III,   17381». 


'  Alessandrini,  s.  De  Alles- 

sandrini. 
Alessi,    G.,    Compimenti    del 

palazzo    Marino.     III,    28149. 
Alexandre,    A.,    Bärge.     IV, 

218». 

—  —  Art  dleoratif;  pr.  R. 
Max.     IV,  24887. 

Alexejenko,  A., (Erinnerungen 
e.  Veteranen).     III,  264178. 

Alexi,  S.,  MUnzmeister  d.  Cali- 
mala  u.  Wechselzunft  in  Flo- 
renz.    III,  ll807. 

A 1  e  x  i  o  h ,  Freiwillige  Aufgebote 
1741,2.     II,  6984. 

—  {1741er  ungar.  Insurrektion.) 
III,  298*80. 

Alff,  s.  Scheys. 

Algier.    —    Expedition   espagn. 

III,  840  "■• 
Ali,  Syed  Ameer,    Mohammed. 

III,  83280. 

Women  in  Islam.  III,  88281. 

Alin,  0.,  Sven^k-norska  Uni- 
onen.    III,  22610. 

Alkemade,  s.  Rijn. 

Allain,  E.,  Oeuvre  Scolaire  de 
Revolution.     III,   10679. 

Allais,  G.,    Alpi  n.  antichita. 

IV,  885W. 

Allard,  E.,  Phares.  IV,  80616. 

—  H.  J.,  Croous.     III,  144 l80. 

—  —  Brieven  van  De  Cock. 
III,   144158. 

Nikuys.     III,   148*2e. 

—  P.,  Domaine  ruraL     II,  870. 
Allcroft  &  Masom,   Grecian 

hist.     I,  10280*. 
Allemagne,    H.    R.   df,    Lu- 

miaire.     IV,  805,\ 
Allen,  A.  V.  G.,  Hopkins.   III, 

8491»7. 

—  F.D.,GajusorGaIus.  1, 166700. 

—  J.  H.,  Anti-slavery.  III, 
844»1. 

—  W.  F.,  Williams.   III,  851 f7e. 
Aller,    Illustr.  Konvers.-Lex. ; 

ed.  G.  Ltltken.     IV,  8580l). 

Allgaier,  A.,  Stände  Württem- 
bergs.    II,  864**. 

Allievi  scuola  di  medicina.  III, 
281M. 

Allocchio,  S.,  Benvenuti.  III, 
3128*. 

Almäsy,  Jan.,  Ungar.  Sprich- 
wörter,    in,  80  6408. 

Aloysius     Gonzaga.  III, 

82/4sss-sst# 

A 1  p  h  e  n ,  M.  W.  L.  *  an,  Korkel. 
handboek.       1890J1.  III, 

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Altamirano,    F.,    Miaion  dt 

Mojos;    ed.    M.    Ballirian. 

III,  6780e. 
Altavilla,  R.,  Piemonte.    DO, 

6"7. 
Altdorf.     -    Universität      II, 

888W7. 
Altenburg.  —  Georgenstift  U, 

2105. 

—  Mitteilungen.     II,  212-°. 
Altishofen,  s.  Pfyffer. 
Altkirch.     II,  344". 

Alt  mann,  W.,  Windecks.    H, 

53  ". 
A 1 1  o  n ,  J.}  Enneberg  u.  Bacben- 

stein.     II,  98". 
Alvear  y  Ward,  S.  de,  Diego- 

de  Alvear  y  Ponce  de  Leon. 

III,  6184. 
Alviella,  s.  Goblet. 
Aly,  F.,  Cicero.     I,  123m. 
A  m  a  b  i  1  e ,  L.,  Bologna,  Svaneo- 

burch    e    Severino  nel  9ant'- 

officio  di  Napoli.     III,  5l;i>. 
Amaducci,  P.,  Guido  del Duea. 

III,   10,fi. 
Amarilli,  s.  BandettinL 
Amarin thal.     H,  344 1M. 
Amato,  N.,  8.  RusconL 
Ambiveri,  L.,    Piacentini  po» 

desta   e    capitani    di   JTIsro. 

III,  12f88. 

Gioia  in  Milano.  ffl,2S15-. 

Ambrogio,      s.    Sant    Am- 

brogio. 
Ambros,   A.  W.,    Musik:   ei 

0.  Kade.     IV,  24w. 

A  m  b  r  o  s  i,  F.,  Tipografi  trtntinl 
II,  69t08;  III,  384*4. 

Ambrosi  de  Magistri»,  B» 
Anagni.     III,  15804. 

Ambros  oli,  S.,   Numismatik. 

1,  1301M;  IV,  34M7. 

—  —  Patacchina  Savonese  di 
Filippo  Maria  Visconti,  in. 
7  ist. 

Amtflineau,  E.,  Papyrus  «■*■ 

stique  Bruce.     IV,  69WI. 
Amelli,  D.  A.f    Leone  mag*« 

ed  Oriente.     IV,  75,8d. 
Amerika,  s.  Kolumbus. 
Amersbach,    K.,    Aberglaobs 

etc.  b.  Grimmelshauaen.     H. 

145144. 


:ses,    (Verfaasu  ngsgeseh.     d. 

T*r.  Staaten).     III,  840*. 
iseshoff,  A.,    Nederlandsehe 

Lnspoorweg.     III,   142 lIe. 
laisud.     I,    2117. 
!3ira,    K.    ▼.,    Tierstrafen  u. 

rierprozeaee.      I,   13188. 

-  -  Recht.      II,   38875. 
tzaann,  A.,  i.  Garnier. 

-  IL.  Innsbruck.  Hexen  prozefs 
1&5.     II,   105169. 

--    Pest  1636    in  Neuetift. 
1  106161. 

-  J.  J.,  Volkaeegen  d.  Böhmer- 
»ild*.     II,   82688. 

»zaen,  D.,  Navy.  HI,  349171. 

imon,  O.,   Wehrpflichtige  in 

Baden.      II,  386**. 
iaö  r  o  s  o ,  A.,  Basiliche  cristi- 

c«  di  Parenzo.     III,  224. 
iiurdam.      III,  152998'819-814. 


:::iinx,   a.  Niffle. 


i::oni,  a.  D'Ancona. 

^sne.  —  Gräber.  III,  124114. 

Viersen,     TJgro-finnische    n. 

z  k^ermanische  Sprachen.   I, 
•i» 

MdersonyE.,  Jugendzeit  Fried- 
ete IL      U,   6994. 

cdersoDD»  B.t  Deutscher 
?den  in  Heuen.     II,  29518. 

.:irä,  Krimmitechaa  währ.  d. 
ro:-.  Kriege».     II,  280887. 

iL-wsj.      III,  804864. 

/-Ire*.  P.,  Th&tre  d'Ostie.   I, 

;S817. 

•rdreae,  a.   Fockema. 

-A.  J.,  Albrecht.     III,  154871. 

-  —  Rattaller,    Lezaen    Loo. 

:i.  i55»77. 

:iree,      R.,      Flutsagen.      I, 
U142;  IV,    13196. 
--  Spielkieael.     I,  17188. 

-  —  Grenzen  d.  niederdeutsch, 
yriche.      II,   234988». 

iidrejewekij,  J.  £.,  (Kon- 
rtrsstiona  -  Lexikon).         III,  , 

»•-regen  ,  C,  Ent Wickelung  d. 

Htnschen.      IV,   9180. 
« ■ -ir  e  w  s ,  (Dorfgemeinde).  III, 

M-i*. 
-K,  Old-Time  Punishments. 

".  27***. 
*-vrian,  F.  v.,  Höhenkultas. 

'-  *4140.  4018°.  161887»;  IV, 

^riessen,  W.  F.,  Islam  in 
Si*i*rland.    Ostindien.       III, 

l8:'-if  L.,  Riformatori  nel  s. 
217.     III,   5480i. 


Arnes  —  Arnold. 

Anemulier,  £.,  Kyffhäuser  u. 

Rothenburg.     II,  23286fi. 
Angeli,  s.  De  Angeli. 
Angis,  C,  s.  Symonds. 
Aninger,    K.  J.,    Philopatris. 

III,  826";  IV,  819*. 
Anker,    C.    J.,    Nordraasnd  i 

udenlandske  Krige  eher  1814. 

III,  232 70. 

Anker.    III,  232 75. 

Tegninger  af  Norges  flag. 

III,  2S898. 

—  P.,  Tordenskjold ;  pr.  A. 
Hovgaard.    III,  21981. 

Annegarn,  Weltgesch.  IV,  817. 

Annuaire  de  noblesse  beige.  III, 
12280. 

A  n  s  a  u  1 1 ,  Croiz  avant  Jesus- 
Ohrist    IV,  77980. 

Anselmi,  A.,  Monte  di  Pieta 
di  Arcevia.    III,  139e0.| 

—  —  Livia  d.  Rovere.  III, 
4886e. 

A  n  s  i  a  u  x ,  M.,  Confreries  musul- 

man  es.    III,  38388. 
Anspach,  s.  Meurs. 

—  J.,  Heraldieke  Figuren.  III, 
150978. 

Schaffelaar.    III,  159*70. 

Doetinchem.    III,  I5948i. 

Anthes,  £.,  s.  Bender. 
Antisemitenspiegel.    I,  4380. 
Antolini,  P.,  Manoscritti   alla 
storia  di  Ferrara.    III,  12949. 
Antonelli-Bismarck  -Taufkirchen. 

II,  9348. 
Antoniades,    B.,    Staat  nach 

Thomas  von  Aquino.  IV,  4046. 

AntoniusdeCremona,  Itine- 

rariam;    ed.    R.    Röhricht. 

III,  83781. 

Antonius Placentinus.   III,  120 85. 
Anutschin,     I.,    (Sibirien    u. 

Jermak).    III,  248171. 
A n  we  r  a ,  R.  d',  Art,  architecture 

etc.    IV,  21881. 
Apfelstedt,   F.,  Kevernburg- 

Schwarzburg.    II,  22098. 
Aporti,  F.    III,  82847. 
Appel,  Heinr.,  Scholastikern. 

Synteresis.    IV,  9080. 
Appleton,  N.,  Harvard  College 

during  rebeUion.    III,  345116. 
A  p  r  e  n  t ,  J.,  Gesch.  d.  Menschen. 

IV,  ll184. 
Arama,  s.  Barros. 
Arantegui,  J.,   Artilleria  es- 

panola  en  siglo  X  VI.  III,  5889. 
Arbois  de  Jubainville,H. d', 

Juliae  Alpis.    I,  11519. 
Teutons.    I,  123119. 

—  —  Noms  gaulois  chez  Crfsar ; 


1V,103 

oollab.    £.    Ernault     et    G. 
Dottin.    I,  143808-898». 

—  —  Serment  celt.    I,   143894. 
Arbusow,  I*.,   ürk.   v.   1533. 

II,  801". 
Briefe  des  Vogts  v.  Baaske. 

II,  30118. 
Arbuthnot,  F.  F.,  s.  Mirk- 

hond. 
Arcangeli,  G.,  Seminario-col- 

legio  vescov.  di  Pistoia.    III, 

43626. 
Arcelin,  A.,  Glaciers.    I,  218. 
A r ce  1  la,  M.,  Pugno  di  Gemme. 

III,  52748. 

Archives  hist.    IV,  20817. 
Archut,    Sagen   aus  Pommern. 

II,  289888. 
Ardaschew,  (Kollegial-System 

d.  Prikase).    III,  2448'. 

—  (Kollegium  d.  Erbgüter).  III, 
246 10°. 

Ar  en  ho  ld,  L.,  Schiffstypen.    I, 

löl581;  II,  88878;  IV,  26482. 
Argensola,  s.  Leonardo. 
Arisbo,  V.  D',  Guanto  di  Robi- 

lant.    III,  2544. 
Aristoteles, ' i&rjvaico* .toAc- 

reia ;     ed.    F.    6.  Kenvon. 

I,  92191. 

—  Dass.;  ed.  G.  Kai  bei  et  U. 
V.  Wilamowitz-Möllen- 
dorff.    I,  92191». 

—  Dass. ;  ed.  C.  Ferrini.  I, 
9219lb. 

—  Dass.;  ed.  H.  van  Iler- 
w erden  et  J.  van  Leeuwen. 
I,  92191«. 

—  Staatsw.  d.  Athener;  tr.  G. 
Kaibel  u.  A.  Kiefsling. 
I,  92199. 

—  Staat  d.  Athener;  tr.  Fr. 
Poland.    I,  92189». 

—  Athenian  Constitution;  tr. 
F.  G.  Kenyon.    I,  92,22t>. 

—  Re*publique  athe'n. ;  tr.  Th. 
Reinach.    I,  92189«. 

Arkansas      Constitution.        III, 

347188. 
Arlt,    v.,   Soleae   ferreae.     II, 

367nb. 
Armstrong,  s.  Bryan. 
Arndt,  s.  Schnapper. 

—  A.,  Poln.  Bistümer.   II,  2C377 

—  P.,  s.  Brunn. 
I,   172880. 

Arneth,  A.  v.,  s.  Flamm er- 

mont. 

1819-49.    II,  109198. 

Arnheim,   Fritz,    Nord.  Frage 

im  18.  Jh.     II,  7268. 
Arnold,  s.  Haeghen. 


IV,104 


Arnold  —  Babelon. 


—  C,  MallnitzthaL    If,  10210*. 

—  H.,  Fahnen  eto.  d.  bayer. 
Heeres.    II,  82561. 

Freundsberg.    II,  327m. 

—  —  Wolf  rat  he  hausen.  II, 
828144. 

Rothenberg.    II,   828t54. 

Cambodannm.    II,  829 m. 

Vetonianis.    II,    880ail. 

Limesforschung.  II,  892 l06. 

—  Th.,  Griech.  Stadien  Horaz'; 
ed.  W.  Fries.    I,  1687M. 

—  R.,  Kabinettsbefehl  Friedrichs 
d.  Gr.  1749.    II,  70w. 

Arnolt,  s.  Mufs-Arnolt, 
A  r  o  n  i  n s ,    J.,   Kammerknecht- 
schaft in  Deutschland.  1, 48150. 
&  A.Dresdner,  Juden. 

I,  48181  j  II,  84". 

A  r  r  a  3 ,  P.,  Sigmund  u.  Kamenzer. 

II,  5319.  214w. 

Tagebuch  e.  sächs.  Ar- 
tilleristen.    II,    To".  21660». 

—  —  Streit  zwischen  Bautzen 
u.  Kamenz.    II,  229"1. 

—  —  Ablafsbriefe  f.  d.  Marien- 
u.  Martbenkirche  zu  Bautzen. 

II,  240856. 
Arribas,  s.  De  Diego. 

Arrigozgo  (Cencio  Poggi), 
CuriositaComasche.  III,  80flt. 

Arrue,  F.  H.,  &  K  De  Ola- 
varria  y  Huarte,  Alcazar 
de  Toledo.    III,  63 118.  839118. 

Artaud,  a.  Caesar. 

Arteche,  s.  Gomez. 

Arte,  s.  Des  Arts. 

Arullani,    V.    A.t    Spettacoli 

carneyaleschi    milanesi.      III, 

28 lM. 
Arundell  of  War dour, Lord, 

Wydville    a.    Arundell.      III, 

293  "•. 
A  rx ,  F.  v.,  Finanzhandel  d.  vor. 

Jh.     II,  18818. 
Asbeck,  D.  ran,  MedaiUes  van 

Gemeentemuseum  te  Arnhem. 

III,  159480. 

Asch  van  Wijch,  H.  W.,  J. 

Hooft-Grasfland  &  W.  C. 

A.  Wredenburch,  Slag  bij 

St.  Quentin.     III,  22*. 
Aschehoug,    J.    A.,    Norges 

Statsforfatning.     III,  229**. 
Nordiske   Stateret.     III, 

280"4. 

Folkemaengde.   III,  23 280. 

Kornprisernes  hist  iNorge. 

III,  23281. 
Asensio,   J.  M.,    Colon.     III, 

64141. 


As  her,    G.    M.,    Gentrv.     III, 

195877. 
Ashley,    M.,    s.    Pustel    de 

Coulanges. 
Ashton,  John,   Social  England 

under  Regency.     III,  20  2  M8. 
Asse,  E.,  Louis  XI  et  Charles 

le  TemeVaire.     III,  88100. 

—  —  Henriette  d'Angleterre. 
III,  100". 

—  —  Memoires  de  Duchesse  de 
Brancas.     III,  1024». 

Asseburg,  s.  Bocholtz. 

Afsmann,  W.,  Handbuch  d. 
allgem.  Gesch.     IV,  6e5. 

Assyrer.  —  Anonyma.  I,  2440. 
26". 

Ast,  R.,  Paulus  u.  Petrus  zu 
Antiochia.     IV,  57»1. 

Asteriadis,Th.,  (Grabinschrif- 
ten aus  Thessalonike).  1, 99 16*a. 

Athen.  —  Inschriften.  I,  804t. 
90n0».  97,M. 

—  Pachtkontrakt  v.  Pasiai.  I, 
97157. 

Athole.  —  Manuscripts.  III, 
13776.  178101.  18316*. 

Atkinson,  J.  A.,  s.  Southey. 

Aubert,  F.,  Parlament  de  Phi- 
lippe le  Bol  a  Charles  VII. 
III,  86iaft. 

—  L.,  Carl  XV.b  norske  Lrerer 
(Aubert).     III,  231*9. 

—  M.  H.,  Cour  d'Espagne  et 
Situation  de  Savoie  1746.  III, 
2481.  60". 

Aubigntf,  A.  d\  Hist  Univer- 
selle; ed.  A.  de  Ruble.  III, 
97". 

Audisio,  G.,  Papes  de  Con- 
ß tantin  a  Charlemagne.  II, 
27". 

Audollent,  A.,  Religion  rom. 

I,  161e". 

Audouin,     E.,     Passates     du 

bellum  civile.     I,  11741. 
Au  er,  J.,  Jesuiten  in  Amberg. 

II,  32677. 

Auerbach,  B.,  Lorraine.  II, 
83611'4. 

Aufleger,  0.,  Manchen.  Archi- 
tektur d.  18.  Jh.     II,  328140. 

A  u  f  r  e  c  h  t,  Th.,  J&mbavatfvijava. 
I,  69110. 

Auge*  de  Lassus,  L.,  Forum. 
I,  139807. 

Augusta  (Kaiserin),  An  Roon 
1848.     II,  9347c 

Augustin,  Eulalia.     IV,  74,5°. 

Auheim.  —  Funde.     II,   1498e. 

Aulard,  A.,  Jacobins.  ITT, 
10578. 


—  —  Actes  du  Comitl  de  Sali 
Public.     III,  10574. 

A  u  1  n  o  y ,  G.  d',  Viaje  por  Espan 

III,  5949. 

Au  male,    duo  d',   Lutte  ena 

Turenne  et  Conde*.    III,  99* 
A  u  r  e  s ,  Aug.,  Statue«  de  Teil 

I,  28". 
Auricoste  da  Lazarque,  f 

Folk-Lore    de    Lorraine.      I 

354818. 
Ausfeld,  s.  Haufsner. 
Aus on ins,    Mosella;    ed.    D 

la  Ville  de  Mirmont.    I 

88988. 
Anspitzer,    E.,   Arbeiterfrau 

in  England.     III,  20564'. 
Aussy,   D.  d',    Campagnes  < 

Duguesclin  1372ß.    III,  798 
Austin,    A.,    English    Lyric 

ed.  W.  Watson.  III,  1974" 
Au  ton,    J.    d',    Chronique    c 

Louis  XII;  ed.  R.  de  Ma  u  ld 

de  la  Claviere.   III,  27,a 
Auvray,   E.,  s.  Theodoru 

—  L  ,  Registres  de  Gregoire  11 
,  II,  42  u. 

Avedik,     Lt.,     Inschriften    i 

Schlots  Apaffy.      III,  30 848 
Avenel  (Victe  G.  d';,  Richelü 

et    Monarchie   Absolue.      II 

99td. 
Aventicum.     II,  12607. 
Avit(us),    Oeuvres;    ed.    I 

Chevalier.     II,  396187. 
Avril,    A.  d',    Moyen  &ge   e 

Espagne.     III,  57 14. 
Axt,    0.,    Zankle-Messana. 

8268°. 
Aymo,  A.,  Luna  i  secoli.     \\ 

12184. 
Azibert,    F.,    Sieges   ce*ll*bre 

IV,  8l0$. 


B. 

Baan  ,  J.  van  der,  Trouwboek« 
van  Liefkenshoek.   III,  16253 

—  —  &  De  Vos,  Aanteek 
ningen  v.  Predikanten  n 
Trouwboeken.    III,  15480*. 

Baar.  —  Volksleben.    II,  365u 

Baas,  J.  H.,  Medicine;  tr.  1 
E.  Handerson.    IV,  32** 

BUth,  A.  IL,  Nordisk  forntid 
lif.    HI,  216  72. 

Babeau,  A. ,  Intervent» 
d'ßtat  et  Instruction  priraai 
en  Provence.    III,   10247. 

Ba  b  e  1  on ,  E.,  ('  AXnßavtiicar 
*AvTtoXdan>\    I,  101 l»3. 


Babelon  —  Bandelier. 


IV,105 


-  sttdafllans     d'Asie.     I, 
2\m.  152*»«. 

-Aradua.    I,   1494»». 

-  IGssorium  de  coli.  PioL 
3,349*»». 

-  Bacchius    Judssus.     III, 
:!**■. 

Lei.  A.,  Lettora.    HI,  414»». 

Kclai,  Q.,  Pulpito  del  Savo- 

mb.   IH,  81#*. 

*1.  K~,  Ortsnamen  v.  Hom- 

**   D,  164«»». 

L  Auagrab,  in  Wttrtt.).    II, 

-Reutlingen.  H,  866141. 
ȟi,  E.,  Commentaires  d. 
J*rg*tis.  IU,  116». 
b«f  W.,  Agada.  I,  4447. 
iriaann,  E»,  Cersne.  II, 
,  i«  • 

m,  F.,  Rom.  Spuren  im  Nabe- 
let».   H,  1504». 
-Altburg.  n,15150.894n». 

-  Jahresbericht.    IV,  II16*. 
^  Eliacha  ben  Abuja-Acher. 

-  44". 

e*er,  a.  De  Bäcker. 
üham,  R.  B.9  Canons  of 
toyia.  IV,  611»»». 
'ix,  J.  P.,  Megen.  Ver- 
at»d  marktrecht.  III,  162»»». 
«n,  F.,  Essay ■  or  counsels; 
i  S.  H.   Reynolds.    III, 

iW.,  Genesis  1— 31.  I,  88ß7. 

-  Genesis  32— 50.   1,88»». 
-Bleuingoflssaac.  1,88»». 

-  JE  in  middle   books   of 
?^tit.    I    88**. 

*.   — '  Trappen    1870J1. 

-  uo*». 

anbahnen.      H,  1461»». 

Iwwgrapnie.    H,  147 146. 

^r.Gers.,  Chelkas  mechokek. 

^44« 

KDiodoriauetores.  1, 115t0. 

li^Mtthlhansen.  II,  28  9  Ul. 

K«r,  L.  F.,  Israel  in  Hosea. 

^told,    J.,   Mörike-Storm- 

fefweehsel.    H,  281*4. 

**  Staatswald   am  Gonxen. 

1 13481. 

L*  1,  Tauf-  oder  Heidenstein 

»  Uuterhofcn.    n,    283  974. 

Bcgno  dltalia  ed  Impero 
ifcrmania.    III,  58  77*. 

reither,   J.  M.,  Associa- 
*ei  of  working    men.     III, 

u't,  L,  Soldaten  Werbungen. 


B*umer,S.,Bernold.  11,818". 

—  —  Klostersturm  unt.  Hein- 
rieb VLLL    m,  1699». 

Micrologus.    IV,  87»*. 

Bftumker,  W.,  Qesprek  van 
leersar.    III,  161»11. 

Maria-Liederen.  m,  16151*. 

Bagalej,(Kongrefs).  m,286ls. 

—  (Kolonisation  n.  Kultur  d. 
Charkow  etc.  Gouvernements.) 
HI,  256904. 

Bagazzoni,  J.,  Stoppani.    HI, 

80 1M. 
Bagensky,v.,  Grenadier-Rogt. 

No.  9.    II,  2909»4. 
Bagwel,     R.,    Ireland     under 

Tudors.    HI,  175,f. 
Ba  hl  mann,    P.,    Aaehen.   Je- 
suitendramen. H,  657».  17490. 
Munster.  Konitaxe.    H, 

179». 
Dombibliothek  in  Hanstor. 

H,  1884»'9. 
B  a  h  r  d  t ,    Wald.,    Reformation 

Hannovers.    II,  189—90»». 
Bahrfeldt,     E.,     Datierung 

brandenburg.  Denare  d.  bayer. 

Hauses.    II,  2084». 
B  a  i  e  r ,  R.,  VorgesehiohtL  Wohn- 
stätte.   II,  288*°». 
Baigent  &  Miliard,  Aneient 

town  in  county  of  Southamp- 

ton.    IH,  201  »40. 
Baillo,    R.,    Valdemoro.    IH, 

62 104. 
Bain,  J.,    Documenta  relat.  to 

Scotland.    HI,  166». 

—  —  Hamilton  Papers.  ED, 
17040. 

—  R.  K.,  Seeond  partition  of 
Poland.    n,  74»1. 

Siege  of  Beigrade.    HI, 

887w. 
Baker,    A.  J.,  Constitution  of 

Unit.  States.    HI,  847 197. 

—  W.  S.,  Itinerary  of  Washing- 
ton.   HI,  84476. 

—  —  Exchange  of  Lee.  HI, 
84477. 

Bakhuizen  van  den  Brink, 
R.  C,  Kederland  vrijheidsoor- 
log.    III,  1844t. 

—  —  Vondel  met  Roskam  en 
Rommelpot.     HI,  1489*7. 

Balan,  P.,  Libro  'Ant.  da  Pa- 
dova'  di  Salvagnini.    HI,  841. 

Ba  lasse,  Jos.,  Ungar.  Hund- 
arten.   HI,  805»»°. 

Balassy.    HI,  807(ob«n). 

Balbo,  C.    III,  63779'*. 

Balch,  T.,  French  in  America. 
III,  848»». 


Balek,  C.  W.  A.,  Verwaltung 
in  Mecklenburg.     U,  28617». 

Baldamus,  A.,  Unterricht  in 
neuest.  Gesch.    IV,  44". 

Baldensperger,  F.,  s. 
Zangemeister. 

—  W.y  Selbstbewußtsein  Jesu. 
IV,  58»». 

Baldeschi,  s.  Colini. 
Baldoria,  N.,  S.  Zenone  a  S. 

Prassede  in  Roma.    IH,  15**7. 
Balduzzi,  L.,  (Faenza  e  Santa 

Sede).     DI,  49»»». 
Balfour,  J.,  s.  Sachs. 
Ball,  C.  J.,    Ideogramms  oom- 

mon  to  Aecadian  and  Chinese. 

I,  2291. 

Autoerats.     I,  28". 

Azazel.     I,  26»». 

—  E.,  s.  Ruith. 
Ballagi,  A.,  Eheschliefsungen 

in  Ungarn.    Hl,  8074**. 
Budapest.     IH,  8084**. 

—  G.,  Bessenyei.     IH,  806**». 
Ballestrem,  Grftf.  Euf.,  Maria 

Stuart.     HI,  175»». 
Balletti,    A.,    Eoonomia  neue 

Acesdemie.     IH,  55»90. 
Ball  in  g,    Chr.,   Ordsprogsl»r- 

dom.     HI,  222»°. 
Ballivian,    H.,    s.  Altami- 

sano. 
Baltischer     Höhenrtteken.       H, 

276*. 
Balzani,    Ugo,    Pax    Veneta. 

H,  40  K 
Baiser,  O.,  (Registrum  malefic 

xn  Sanok).     IH,  265". 
Studya  n.  prawem.     HI, 

278M. 

Program.     HI,  278»°. 

Zakrzewski,  Finkel, 

Hordinski     u.     a.,     Liske. 

m9  26 14. 
Bamberg,    F.,    Orients!.    An- 
gelegenheiten.    IV,  2». 
Bsnasoh,        R.,       Minoriten 

zwischen  Weser  u.  Elbe.     H, 

1849.  26614j  IV,  S644. 
Bancalari,      G.,      Deutsches 
Wohnhaus.   H,  102110.  88117'». 
Bancroft,  F.,  Lincoln  and  Se- 

ward.     IH,  860997. 

—  G.,  Bettle  of  Lake  Erie.  IH, 
844»». 

—  H.  H.,  Builders  ofoommon- 
wealth.     III,  85488». 

California.     HI,    854»40. 

—  F.,  Efforts  at  compromise« 
HI,  84610». 

Bandelier,  Spaniards etc.  HI, 
67  *•». 


IV,106 


Bandetier  —  Bassano. 


—  Alvar  Nunez  Cabeza  de  Vaca. 
IIIf  67184. 

—  Sinaloa.     III,  67,fft. 

—  Marcos  of  Nizza.     III,  671". 

—  Expedition  of  Pedro  de 
Villazur  1720.     III,  671*7. 

Bandettini-Landucei ,  T. 
(Amarilli  Etrusca),  Lettera  all' 
abbate  Miuirini.     III,  42514. 

Bang,  UralaltaischeForschungen. 
IU,  281 75. 

—  A.  Chr.,  KirkehisL  Smaa- 
■tykker.     III,  22897. 

GeblePedorssSn.  III,  22828. 

—  V.,  Juel.     III,  28 l64. 
Kirkes  Historie  i  Kristian 

IILb  Tid.     IU,  22 149. 

—  W.,  Prollgomenes  au  Far- 
gard  III.     I,  78 1&. 

—  —  (Verbnm  im  Huzvaresh.) 
I,  78". 

Bannier,  W.,  Pecuniarum  Mi- 
nerva* exhibentes.     I,  86**. 

Bapst,  E.,  Poetes  de  Cour  de 
Henry   VIII.     III,  16818. 

Mariages  de  Jacques   F. 

III,  17141*. 

—  6.,  Speataoles  et  re*jouissanoes 
au  moyen-Age.     III,  98 ,71. 

Mysteres  au  moyen-Age. 

HI,  96184. 
Barab*s,S.,  Siebenbürgen.  IU, 

292151. 

—  —  Testament  Btfkes.  in, 
292156. 

Baragiola,  A.,  Canto  popo- 
lare  a  Boseo  o  Guria.  in,  4M. 

Bar  ante,    Cl.    de,    Souvenirs 

1782—1866;  ed.     n,  78197; 
.  IU,  10784. 
Barbaaehew,  A.,  Witowt.    II, 

80489. 
Barbara,  P., Bettoni.  m,82t44. 
Barberot,   E.,    Styles  d'archi- 

tecture.     IV,  24 fM. 
Barbier,  P.,  Won  XIIL    III, 

4Ö587. 

—  V.,  Floreffe.     III,  180918. 

—  —  Harehe  les  dames.  III, 
180994. 

Barbier  de  Meynard,  Mis- 
sion epigr.  de  Huart  en  Asie. 
in,  88448. 

Barbier  de  Montault,  Gal- 
lina di  Teodolinda  a  Monza. 
IU,  6108. 

—  Iconogr.  ehret.     IV,  22867. 
Barbiera,    R.,    Confalonieri  e 

Metternich.     III,  28140. 

VittoriaColonna.  in,  47etl. 

Barbieri.     III,  49888. 


Barbovescu,  J.,  Basch-Araba. 
in,  814". 

Birczay,  Oskar,  Barezay. 
mt  808888. 

Bardenfleth,  C.  E.,  Livs- 
erindringer ;  ed.  J.  Barden- 
fleth.     IU,  222 76. 

Barde  y,  SchSppenstuhl  zu 
Brandenburg.     II,  201  "a. 

—  Chronik  v.Dyrotz.  n,  207187. 

—  KG.,  Familienerinnerungen 
napoleon.  Zeit.     II,  285 16°. 

Bardi,  A.,  s.  Lanoiani. 
Bardot,  Pouzet&  Breyton, 
Melange*  carol. ;  pr.  Ch.B  a  y  e  t. 

II,  2848. 

Bardowik.     II,   1914«-4*8*. 
Bardy,  H.,  Tombeau  de  Gtfrard 

de    Reinach -Montreux.       II, 

865884. 
Barelli,  G.,  Da  Cuneo  al  Va- 

lentino.    m,  28 10. 
Barellini,   F.,    Editto   Paeca. 

HI,  47818. 
Barfod,  J.,  Sidenius.  UI,  22888. 
Bargeo,   A.,    Lettere;    ed.    G. 

GianninL     HI,  42488. 
Barillari,    Satira    latina.       I, 

168744. 
Ba r i n  e ,  A.,  Portrait!  de  femmes. 

m,  197441. 

—  —  Francois  d'Assise.  IV, 
8648. 

B  a  r  i  t i  u ,  G.,  Ist  Transihraniei. 

III,  8188. 

Bark  er,  G.  F.  R.,  Harley.   IU, 

184171. 
Barlow,  R.,  Hedges.    I,  7118'. 
Barmby,  John,  Churohwardens 

aeeounts   of  Pittington.      IU, 

200688. 
Barnaba,  D.,  Da  17  marzo  a 

14  ottobre  1848.    III,  384t8. 
Barn  ab  ei,    F.,    Iserizione    di 

Helrillum.     I,  1408*7. 

—  —  Acquedotto  amiternino. 
I,  140858. 

Diploms  milit  d.  Tevere. 

I,  158548. 
Ludi  eecol.    I,  161844/44*. 

—  —  ZF  viri  saeris  faoiundis. 
I,  161844». 

Epigrafe  lat.  in  Ravenna. 

I,  162848. 
B  a  r  n  e  s ,  M.  S.,  American  Hist. 

III,  840 8. 
Bar6ti,  L.,  Altertümer  v.  Ofen. 

m,  80848t. 

—  —  AD.  Cs&nki,  Gesch. 
Ungarns.     HI,  800970. 

Barozzi,L.,  Valla.   in,  I4f89. 
Barquin  s.  Benayente. 


Barrantes,      V.,       Piratem 

malayo-mahomet.  en  Mündanao. 

m,  888101. 
Barrera-Pezzi,  C,  Vela.  m, 

81994. 
Barrili,  A.  G.,  Da  VirgUio  t 

Dante.     III,  20888. 
Barrio,  s.  Gareia. 
Barr os  Arana,  D.f  Chile.   HI, 

68917. 
B  a  r  r  o  w  » ,  W. ,  Running  boundarr 

line.     UI,  8448* 
Barry,  W.,  Church  and  Social 

revolution.     in,  199*°*. 
Barsow.E.,  Zug  Igors.  111,239**- 
Barssukow,  N.,  Pogodin.  III, 

258178. 
Bar  st  ad,  H.  J.,   Bergen  1801 

og  1807—14.     m,  227  «* 
Barta,F.,R6m.Diehter.I,1667S!. 
Bartalns,J.,  Funde  von  Erlao. 

III,  27810. 

Bartels,  Brenneytens  Studien. 
II,   19689. 

—  Emder Rüstkammer.  II,  197 M. 

—  Volksaberglaube.    II,  197fl. 

—  M.,  s.  Plofs. 
Bartenstein,    Lor.,    Jolianns. 

I,  184847. 
Barth,  H.,  Zustande  in  Corfa. 
I,  48 189. 

—  P. ,  Geschichtsphilosophie 
Hegels.     IV,  8718. 

—  W.,  Schonaich  u.  Reformation, 
n,  26480. 

Barthe*lemy,  A.  de,  Komii- 
matique  de  France.  I,  ISO1*9: 
n,  8". 

Monnayage  du  nord-oaest 

de  Gaule.     I,  180808. 

—  —  Manuel  de  numismatiqa«. 

IV,  8488*. 

—  H.,  Guerre.     IV,  26418. 
Barthold,W.,IasoL  01,335** 

—  —  MusuTm.  izvest.  o  Cingi- 
zidach-Christianach.  UMSS*. 

Bartoli,   A.,   Letteratura  ital 

UI,  20888. 
Bartolini,  A.,   Bozzetti  dao- 

teschi.     HI,  9178. 
Bartoszewiez,   K.,  Konirj- 

tuiya  3  Maja.     HI,  277*'. 
Bartsch,     A.,      Königstochter 

Hans  des  Btthelen.  n,  145in. 

850874. 
Barzelotti,    G.,    Filoeooa  « 

Scienza.     HI,  Sl80». 
Bas,  s.  De  Bas. 
Baskakow,  (Nord.  Krieg).   IU 

2468t. 
Bassano.    —    Lettere   n.   muco 

Cmoo.     m,  884". 


Jüienge,  Edmund,   Sendung 

Augnstins  zu  d.  Angelsachsen. 

II.  40017*;  IV,  71918. 
Imermann ,  H.,  EvangeLGot- 

tadienstordnung    bad.  Lande. 

II.  IM11, 
hiset,  B.,  Siege  d'Alger.   III, 


3< 


24 


huillard,  P„  Tsiganes.    IV, 

6TJ. 

Sites T  E.  C,    a.  De  Forest. 
'itsch,     Prinz     Adalbert     v. 

Preufwn.     II,   9448©. 
-Helgoland.      II,  280 7ft. 

ituglino,  J.  IL,  J.  Calli- 

:itib,    C.    Cipolla    &    A. 

Minno,    Indioes    ad    opera 

Imitorii.     III,  22411. 
Juten,  L.  W.,  Isaiah  40—66. 

L  34". 

-  Duplioats  in  pealter.     I, 

äitteion,  IL,  Warhains  visi- 
ation  of  Monaateries.HI,16998. 

attifol,  P.,  Chartas  byzant. 
de  Grande  Greoe.  IU,  16818. 
H3W. 

-  Chronique  arabe  de  Cam- 
bridge.    IU,  18859.  889115. 

-  Abbaye  de  Rossano.  III, 
47«« 

IleoioSoi  4>du7inov.  IV, 

70"«. 
■ — Quaestiones  Philostorg.  IV, 

httle,   J.    P.,    Sumner.     III, 

351«°. 
hadrillart,   A.,    Philippe   V 

et  eour  de  France.    III,  5969. 

101". 
Uaer,  Goutard.    II,  884824. 

-  A.,  Aristoteles  oder  Unbe- 
kinntcr?    I,  94184. 

-  —  Aristoteles*  'Afhjvai&r 
zolneiau     I,  94188. 

-  —  Todestag  Alezanders.  I, 
351". 

-  —  Badens   Volksvertretung. 

n,  ho*1. 

-  B.,  Memmingen.    II,  880916. 

-  St.,  Physiokratie.    IV,  28467. 

-  V.,  Hildeaheim.    n,  191*1. 
hoernfeind,     Th.,    Krems- 
ollaster.   II,  99 70», 

'idd,  A.,  Demarkationslinie 
Alexanders    VI.    IU,  66 m. 

Hamann,  Waldenser  etc.  IV, 
9310°. 

*  J.,  Gesch.  d.  Philosophie. 
IV,  13*°°. 

-  -  Pädagogik.    IV,  16944. 

-  K.,  Mannheim.    II,  L10. 


Bassenge  —  Beck. 

—  —  Grabhügel  bei  Rappenau. 
II,  1367. 

Rom.  Denksteine  in  Mann- 
heim.   II,  895 m. 

—  L.,  Fürstenberg.  Urkk.buch. 
II,  130119.  14159.  879818. 

II,  14KM>. 

Baumberger,  G.,  Stickereid. 

Ostschweiz  etc.    II,  1848t. 
Baumeister,  A.,  Sehoemann. 

II,  298818. 
Baumert,    H.,    Mttnstund    v. 

Panigrodz.    II,  26181. 
Bau  m  g  ä  r  t  e  1 ,  Oberlausitz.    II, 

222180. 

—  Bautzen.  Wasserkünste.  II, 
229999. 

—  Feuerordnungen  Bautzens.  II, 
28781>. 

Baumgarten,  F.,  Hai.  Früh- 
lingstage.   I,  186*". 
Campagna.    I,  1879M. 

—  —  Denkmäler  d.  Offenburg. 
Kirchplatzes.    II,  142". 

—  H.,  Zur  Gesch.  Deutschlands. 
II,  86380. 

—  P.  M.,  Weisen  aus  Morgen- 
land etc.    IV,  76974. 

Baunaok,  Th.,  Inschriften  aus 
kret.  Asklepieion.    I,  HO168. 

Bautzen.    II,  229— 80998'4. 

Bawerk,  s.  Böhm. 

Bay,  J.  Chr.,  Botaniske  Lite- 
ratur; ed.  E.  W ar  m in  g.  III, 
222e8. 

Baye,  J.  de,  Slpulture  gauL 
de  Saint-Jean-sur-Tourbe.  I, 
145498. 

Influence   d'art  d.  Goths 

en  Occident.  IU,  21401;  IV, 
218W. 

—  —  Bronzes  de  Mostchina. 
IU,  27990». 

Bayer,  A.  v.,  es  £.  Pressel, 
Münsterblätter.    II,  376t74. 

Bayern.  —  Bavarica  in  Schweden. 
II,  82819.  ' 

—  Denkmaler  in  Städten.  U, 
82891. 

—  Malzautschlag.    II,  325*°. 

—  1.  Korps  b.  Orleans.  II,  326es. 

—  Kirchenvisitationen.  U,  82679. 

—  Religiöse  Bewegung.  II, 
82680. 

—  Nationaltrachten.    II,  82685. 

—  Luxemburgische  Münze.  II, 
827M. 

—  Hausinschriften.    II,  83 l989. 
Bayet,  s.  Bardot. 
Bazing,  H.,   &   G.   Veesen- 

meyer,  Pfarrkirohe  in  Ulm. 
U,  87597*. 


IV,107 

(Bazlen),  (Stuttgart).  U,365lt0. 
Beauchamp,    W.  M.,   Earth- 

works    and    Stockades.     III, 

84280. 
Beaucourt,  s.  Du  Fresne. 
Beaudouin,  E.,  Culte  d.  em- 

pereurs  en  Gaule.     1, 162eftl. 
Beaufort ,      Manuscripts.       III, 

18658.  1881*8.  187909.  188111. 

—  W.  H.  de,  Cromwell.  III, 
18587. 

Beaulieu,  s.  Leroy. 
Beauregard,  s.  Costa. 

—  G.  T.,  Campaign  of  Manassas. 
UI,  845 10°. 

Beaurepaire,  C.  de,  Joanne 
d'Arc.    III,  8298. 

Beautemps-Beaupre*,  Cou- 
tumes  et  institutions  d'Anjou 
et  du  Maine.    IU,  87 l98. 

Bebb,  J.  M.,  Versions  and  pa- 
tristic  quotations.     IV,  48 lf. 

Becher,  F.,  10.  Buoh  Quinti- 
lians.    I,  171808. 

Becher.    U,  864". 

Bechert,  M. ,  Manilius.  I, 
169778. 

Bechstein,  0.,  Dononu.  Denk- 
mäler.   I,  144419;  U,  3384*. 

—  —  (Inschrift  v.  d.  Donau.) 
II,  88887. 

Juppitersäule.    II,  338w. 

—  R.,  Zarncke.    U,  284148. 
Redentiner  OsterspieL    II, 

287187. 
B  e  ck ,  £.,  Karls  TV.  Privilegium. 
U,  2528. 

—  J.  T.,  Paulus  an  d.  Epheser 
u.  Kolosser;  ed.  J.  Lin  d  en  - 
meyer.    IV,  5578. 

—  J.  W.,  Flori  epit.  de  Livio. 
I,  11861. 

—  —  Leidener  Florushand- 
schriften.    I,  11869. 

—  L.,  Eisen.  I,  ll109;  IV,  80*14. 

—  M.,  Sachs,  u.  Thüring.  Städte 
1671.     U,  2261"9. 

—  P.,  Volksgericht  in  den  Alpen. 
U,   105189. 

Reuchlin  gg.  Pfefferkorn. 

U,  145 141. 
Schellenberg.     H,  860M. 

—  —  Buchdruckerkunst  in 
Ravensburg.    U,  87090ft. 

—  —  Schubart  u.  Reineck.    II, 

873960. 
Rufo.    II,  377fM. 

Schaupp.    II,  877 *>*. 

Sauterleute.    II,    878808. 

—  R.,  Brand  d.  Zwickauer  Marien- 
kirohturmes.    U,  232m. 

Daum.    U,  248470. 


IV,108 


Beck  —  Benitos. 


—  —  Gelehrtenkorrespondena 
d.  17.  Jh.    II,  248471. 

B  e  o  k  e  r ,  B.,  Zinaendorf  u.  röm. 
Kirche,    n,  66101.  261M1. 

—  C.  F.,  Weltgeteh.;  ed.  W. 
Mjüller.     IV,  8". 

—  H.,  Totenkultus  <L  Hebitter. 

I,  40187. 

—  W.,  Städte  u.  Reichsversamm- 
lungen  unk  Friedrich  IH.  II, 
67™. 

—  W.  R.,  Johann  IV.  t.  Meifsen. 

II,  2484"?  IV,  84". 
Beokh-Widmanstetter,L.Y., 

Grabdenkmale  in  Steiermark. 
H,  100". 
Trautmansdorffsche  Denk- 
male,   n,  100". 

—  —  Briefe  Maria  Anna 
Christinas  ▼.  Bayern.  II,  824". 

Beckmann,  Barmen  tan  sieben- 
Jähr.  Kriege;  ed.  C.  Span- 
nagel.     U,  71M. 

Beokurts,  H.,  s.  Berendes. 

Btfoourt,  Enseignement  en 
Alaaee.     n,  86097t. 

Bedjan,  P.,  Martjres  ohaldael 
et  Peraae.     IV,  77*". 

Beelen-Bertholff,  Baron  de, 
Beriohte ;  ed.  Hanns  Schüt- 
ter,    n,  7874». 

Beer,  A.t  Schwarzenbergs 
deutsche  Politik.    II,  90"*. 

Hasner.     II,  Hl»18. 

—  BL,  Science  d'histoire.  IV,  86*. 

—  R.,  Heilige  Höhen  d.  Griechen 
u.  Römer.  I,  14U1.  1616,7j 
IV,  181". 

—  —  Handschriftenschltze 
Spaniens.     III,  5610. 

Liber  diurnus.    IV,  8814«. 

Wyelif  Ens  praedieamen- 

talis.     IV,  98 t08. 
Beet,    J.    A.,     (Briefe    Panli). 

IV,  56*. 
B  4 g  o  u  e  n ,  H.,  France  et  Angle- 

terre  en  Chine.     III,  114181. 

IM1". 
Behaghel,  O.,  Hans  ▼.  Bühel. 

n,  HS19*-*0.  860975. 
Behanlt,     de,    &    Combaz, 

Remparts    de    Lourain.      III, 

1251". 
Behanlt,  de,  &deLoe*.  Francs 

SaliensenBrabant.  IU,  125uft. 
Beheim-Sohwarabach,    M., 

5.  Armeekorps  im  hißt.  Volks- 
lied.    II,  264*. 
Behr,  K.  y.,   Genealogie.     IV, 

86"7. 
B  e i g  e  1 ,  R.,  offen tL  Beleuchtung 

Strarsburgs.     II,  84886. 


Beijen,  R.  H.,  Rhijnspoorweg 
maatschappij.    III,  1421"». 

B  e  i  j  n  e  n  ,  L.  R.,  Neerland's 
krijgsgesch.    m,  18111. 

Beissel,  St,  Buchdruck.  II, 
69 1W. 

Aachener  Goldschmiede. 

II,  179"4. 

Bernwards  Erangelienbuoh 

su  Hildesheim.     IV,  88". 

Beke,  A.,  Röthys  1636er  Be- 
wegung.    III,  296180. 

—  —  Archiv  d.  Karlsburger 
Domkapitels.     III,  80 1"4. 

IH,  807«ben. 

B  eitert,  R.,  Püiser  Abtei.    IH, 

80  74". 
Bekker,      E.,      Elisabeth     u. 

Leicester.     HI,  172*. 
Beledi,    P.,    Leibgarde    Frans 

Raköcxya  IL     IH,  297918. 
[Beiger,      Chr.,]      Akropolen. 

I,  76". 
Mykenisohes.     I,    7618*. 

77". 

—  —  Akropolis  v.  Mykena. 
I,  77"'t8». 

Grab  d.  Hesiod.    I,  7791. 

Belgrano,  L.  F.,  Emannele  a 

Fernando  ed  Isabella.  III,  6  6 189. 

Bell,  H.G.,  Mary.  III,  176". 

—  J.  W.,  Smith  of  Virginia. 
HI,  861"8. 

B e  Ha ,  L.,  Urnen-Funde  b.  öden- 
burg.     HI,  278*.  27991. 

Erdbefestigungen  b.  öden- 

burg.     in,  279". 

Bellegarde,  s.  Du  Pac 

Beller,  J.,  Guerric.    IV,  86". 

Bell  es  heim,  A.,  Fisher  u. 
SupremaUeid.     III,  169". 

—  —  Kath.  Kirche  in  Irland. 
IU,  17149.  188m.  192970. 
194870*.  200"°. 

—  —  Unterdrückung  d.  kathol. 
Hierarchie     durch    Elisabeth. 

III,  1747*. 

Winaet.     IU,  178106. 

Kath.  Kirche  in  Schott- 
land,    ffl,  200518. 

Newman.     in,  2005"'7. 

Beilew,  H.  W.,  Ethnography 
of  Afghanistan,     m,  886"/8. 

B  e  11  e  s  sa,  P.,  Sallustio.l,  1 16". 

Fonti  di  Tacito.  I,  127187. 

Belloc,  J.  T.,  Saints  de  Rome 
au  19*  s.     HI,  45"8. 

Belloni,  A.,  Cursio  Gonaaga. 
IH,  82"1. 

Scipioni  SanguinaecL    HI, 

87"8. 

Capitolo  diTesti.  m,  89444. 


Belooh,    J.,    Storia 

74  K 

Storia  ant.     IV,  5M. 

Below,     Jena.     Vortrag.      U, 

282988. 
B e  1  s er ,  J.,  Diooletian.  Christen- 

▼erfolgung.    IV,  60lfI. 
Belsheim,  J.,  Kirkens  Sahne- 

sang.     HI,  228". 
">eltrami,  L.,  s.  Fumagalli. 
Atrio  d.  baaflica  di  s.  Am- 

brogio.     III,  4". 

Certosa  di  Paria,  ffl,  61H. 

Orcagna  autore  di  disegno 

di  pulpito  n.  duomo  di  Orrieto? 

HI,  14977. 
Terreni  in  Milano  1500. 

m,  28 ue. 
Codice   di  Leonardo  da 

Vinci  n.  biblioL  d.  Triynlzio. 

in,  291". 
Lodovieo  il  Horo  e  Beatriee 

d'Este  alla  Certosa  di  Pavia 

m,  81"8. 
B  e  1 1  c ,  R.,  Urnenfeld  ▼.  Körchow. 

II,  282111. 
Wendengriber  ▼.  Zahlen- 

dorf.     II,  282111. 
Bemont,    C,    &  G.  Monod, 

Europe    et    France  de  395  s 

1270.    IV,  8". 
Blnard,    Leon,     Auetor    Inri- 

taüonia  Christi.     IV,  91". 
Benarente     Barquin,     J-, 

FuencarraL     III,  62110. 
Ben  da,    A.,    Wie  Lübecker  <L 

Tod  gebildet.     II,  270 u9. 
B  e  n  d  e  r ,  A.,  Offenbarung.  1, 29*. 

—  F.,  Klass.  Bildermappe;  eolL 
E.  Authes  u.  G.  Forbach. 
I,  172/88"'4. 

—  G.,  Waisenanstalten  in  Thorn. 
U,  80045. 

—  H.,  Röm.  Geeeh.     I,  112'. 
Bendiner,  M..  es  H.  Wen  dt1, 

Kaiserurkunden     d.     germsn. 
Nationalmuseume.      H,   SS1*. 
Ben  di  ze  n ,  B.t  FornleTringer  i 
Hardanger.     III,  2167*. 

—  —  Museum  in  Beigen.  HI, 
216". 

Benedettuooi,  C,  LeopsrdL 

HI,  47"1. 
Beneke,0.,Schroo>r,Sehabaeki 

Schultae.     n,  269". 

Schmieder.     H,  269M. 

Schott.     H,  26981. 

Benetti,  C,  e.  Pastor. 
Benerolus,  A.  IL,    Mflnsen- 

berger.     II,  l69l7i. 
Benham,  W.,  s.  Davidson. 
Benites,  s.  Jimenea. 


Benitos  de  Logo    —  Bernoulli. 


IV,109 


•Sites   de    Lngo,    A.,    Fe- 
ll-* IL  por  matanza  de  hu- 
inotee.     m,   68 t7. 
un,  A.  W.,  Aristotle  on  ©on- 
ötation  of  Athens.     I,  85 71. 

«idorf,    O.,    R5m.  Pferde- 
sfcaaek   u.  Francoisvase.     I, 


ic5» 

—  Verlegeblfttter  Ar  archlo- 
X.  Übungen.     IV,  568. 
-iG.  Nieminn,  Heroon 
r.  Gjolbaschi-TryM.     I,  88w. 

•1  a  •  r ,  E. ,  Mulhonse  da  16*  s. 
ü.  342M. 

«0,  Job.,  Kasino  in  Kisujszal- 
ä    HI,   308484. 
*  -  o  i  t  f    A.,    Courses  cynlge*- 
ssaes    de    Charlemagne.      II, 
•>. 

-De'pechee  1793/4.  H,88959. 
--  Rob*n.      II,  841 78. 
-—  Keyaeler  sur  Strasbourg. 
I  344  XM. 

—  Lettrea  de  Georges  Jean, 
ä  Veldent  et  Lutzelstein.    II, 

■:rath,  J.,  Bez.     II,  296". 

m,  J.  Th.,    Journey  in  Gi- 
lda Tracheia.     I,  107940. 

—  Diacoveries  in    Eastern 
:J5da.     I,   107140». 

Ib.,  English  in  Lorant.    III, 
:Htw. 

•ltinck,  G.  C,  s.  Brown, 
'atzin ger,  J.9  Schoff  von 
luehkowitz.  II,  257". 
»aassi,  B.,  Istria  n.  epoea 
üantina.  II,  104U1. 
laxen,  J.  P.,  Dyrlseger  fra 
Ttterinasrakolernes  Oprettelae. 
3,  282  e7. 

I'cton,   s.  Fischer, 
'tzoni,  R-,  Filosofia  ai  nostri 
porni.     IV,   14117. 
t^aet,  A.,  Se'pnlture  franque. 
aJ";  ffl,  124ll?. 

-  —    Finales    da    Mnstfe    de 
iinrar.     II,  281j  HI,  124116. 

*rildi,  H.,  Graveurs  du 
IS»  a.  IV,  23887. 
*rird,  V.,  Inscriptiona  d'Asie 
aheare.  I,  14848*. 
•rbig,  IL,  Gemahlinnen  d. 
fegenten  d.  Gothaiseh.  Landes. 
1  217  77. 

'r ehern,  M-,  Monuments  fati- 
shes.     m,  88841. 
V.  v.,  Hist.  ▼allaissanne.    II, 

•rehet,  G.,  Lettore  di  Trevi- 
■a.    m,  85i4a.  66180. 


Berehon,  E.,  Age  da  bronze 
en  Gironde.     I,  ll*4. 

Beretik,  A.t  Ungar,  polit.  Last- 
spieL     III,  299958.  806888. 

Berendes,  J.,    Pharmacie  alt. 
Kulturvölker ;  pr.  H.  B  e  c  k  u  r  t  s. 

I,  68108;  IV,  88W5. 
Berens,  J.  C,  TJlenbrock.    II, 

80890. 

—  —  Domkirchenbuch.  II, 
80891. 

Altar  d.  Petrikirche.    II, 

80988. 
Berenzi,    A.,    Patria  di  Mag- 

gini.     in,  81988. 
Berfried,  £.,    Passah-Bereeh- 

nang.     I,  88184. 
Berg,  G.,  Lübeck  in  d.  Hansa. 

n,  27515. 

—  J.,  Ludwigshafen,    ü,  88488*. 

—  L.  W.  C.  van  den,  Eigen- 
domsrecht ran  Staat  op  Java 
en  Madoera.     IH,  164578. 

—  N.  P.  ran  den,  Bataviasche 
Deeember-beweging  1795.  III» 
164888. 

Berga,    H.,    Religionen.      IV, 

12178. 
Bergamo,     m,  81984.. 
Bergen.  —  Sohnhmacherinnang. 

n,  292988. 
Bergen  grün,     A.,    Schmiedts 

Chronik.     II,  301 ". 

Berg  er,  E.,  Registres  d'Inno- 
eent  IV.    H,  4218. 

—  F.,  Dantes  Gemeinwesen,  m, 
10188. 

—  L.,  Harkort.    H,  9449.  18288. 

—  Ph.,  Äcriture  dans  antiquite. 
I,  6481.  166704;  IV,  18977. 

—  S.,  s.  Carriere. 

—  V.,  S.  Peter  in  Salzbarg.  II, 
9971. 

Berger-Levrault,  0.,  Cata- 
logas  professor.  alsatio.  II, 
351991. 

—  —  Professeurs  alsao.  II, 
85 1299. 

Berghe,  s.  Haeghen. 

Berghoeffer,  Ch.  W.,  Roth- 
schildsche  Bibliothek.  II, 
159*70. 

Berghofer,  Jos.,  Eotvös.  III, 
800984. 

Bergmann,  E.,  Romzag  Rup- 
rechts von  der  Pfalz.    II,  52 19. 

B  e  rg  m  an  s ,  P.,  Heenri  van  den 

Keere.     HI,  127178. 
Bergner,    H.,    Guter  Hirte  in 

altchristl.  Kunst     IV,  22848. 
Bergonzl,  G.,  Gnardia  nazion. 


di  Reggio  d'Emilia  1831.    HI, 

38488. 
Bergsoe,  G.,  Amphitheatre  <L 

Flaviens     I,  189808. 
B  e  r  g  s  5  e ,  V.,  Felttogene  i  forste 

Frihedsaar.     III,  22088. 

Bering     Liisberg,     H.     C, 

Christian  1 V. ;  ed.  A.  Larsen. 

m,  2178. 
Bärin  gui  er,  R.,  Formont.   II, 

209170. 
Ber  lepsoh&We  y  fs  er,  Samm- 
lung Buchner  in  Bamberg.   II, 

882981. 
B  e  r  1  i  e r  e ,  ü.,  Prieure*  beneMictin 

de  Frasnes-lez-Gosselies.    III, 

128188. 
Hubert  de  Soetendael.  III, 

180918. 
Florennes  a  Donrbes.  III, 

180999. 
Cluniacenser  Deutschlands 

u.  Polens.     IV,  84*5. 
Berlin.  —  Märztage  1848.     II, 

8918. 

—  Domgemeinde.     II,  20479. 

—  1696.     H,  207191. 

—  BullenwinkeL     II,  20718°. 

Berliner,  A.,  Censur  hebr. 
Bücher  imKirchenstaate.1,42  x  f. 

—  —  Derenburg  an  Berliner. 
I,  50 l88. 

B erlin g,  K.,  Fayence-  u.  Stein- 
gutfabrik  Hubertusburg.     II, 

247480. 
Berlingieri,  V.,  Brigantaggio 

in  Roccomandolfi.    III,  51715. 
Bernard,  s.  Wynne. 

—  D.,  Benedictljner  abdij  van 
Affligem.     IH,   127170. 

—  J.  H.,  Churches  of  Constantine 
at  Jerusalem;  ed.  C.  W.  Wil- 
son and  T.  H.  Lewis.  IV, 
76978 

Bernardi,   J.,    Goresio.      III, 

2549. 
Bernays,   J.f    Petras    Martyr 

Anglerius.  H,  5888;  IU,  6176; 

IV,  94m. 
Bernhardt,      C,      Cimetiere 

mtfroving.  a  Kossonoourt.    II, 

29ß. 
Bernheim,  E.,  s.  Dümmler. 

—  —  Histor.  Methode.  IV, 
4181;  vgl.  JBG.  12. 

Bernier,  T.,  Dietionnaire  da 
Hainaut     IH,  128189. 

Bernoulli,  A.,  Ewiger  Bund 
d.  Eidgenossen.     H,  1125.  *,j 

Sagen   im   weiften  Buch 

▼.  Samen,     n,  11690. 


IV,110 


Bernoulli  —  Biokell. 


—  —  Hut  d.  Teilensage.  II, 
116". 

Zürcher  Annalen.  II,  12267. 

—  —  Zürcher  Chronik  d.  Schwa- 
ben- u.  Mailänderkriege.  II, 
12268;  III,  27118. 

—  J.,  Acta  pontific.  helvet.  II, 
128108. 

—  J.  J.,  Bildnisse  röm.  Kaiser. 

I,  17  2  881. 

—  R.  Chr.,    Glareani   Helvetia. 

II,  132198. 

Bemow  ,L.,Schwarzwald-Sagen. 

II,  365180. 

Berns,  J.  L.,  Arohiefstukken 
van  Friesland.     III,  154879. 

—  —  Provinciaal  arohief  in 
Friesland.     III,  155875. 

Bernstein,  Bela,  Schrifterklft- 

rung  d.  Bachja  b.  Ascher  ibn 

Chalawa.     I,  47119. 
Berry,   T.   S.,   Cbristianity   a. 

Buddhism.     I,  67öe. 
Bersezio,    V.,   Vittorio  Ema- 

nnele  IL     HI,  54781. 
Bersier,  £.,   Huguenots.     III, 

97". 
Bertagnoni,A.,  Antichi  popoli 

d'Italia.     I,  121w. 
Bertanza,  E., &  V.  Lazzarini, 

Dialetto  veneziano.     III,  l19. 
Bertheau,  Schupp.     II,  657ft. 

—  Scultetus.     n,  26989. 

—  Bantzau  alsGeschichtsforscher. 
n,  2788e. 

—  Schönemann.     II,  298814. 
BertheletjG.,  Elezione  d.Papa. 

III,  45B8t. 

Berthelot,  Feu  gregeois  et 
origines  de  poudre  a  canon. 
m,  93174. 

—  M.,  Chimie.     IV,  17979. 
Berthold,  G.,  Biel,  Becher  u. 

Weifs.     II,  8S4848. 
Bertholff,  s.  Beelen. 
Berthomieu  ,L.,  ßcole  de  sculp- 

ture.     I,  146498. 
B  e  r  t  i  n ,  Herodotus  on  Magians. 

I,  73*. 
B  e  r  1 1  e ,  A.,  Kapelle  b.Berghofen. 

H,  830108. 
Bertolini,A.,Bovelli.m,31n*. 

—  D.,  Numeri.     I,  168888. 

—  F.,  Bronzetti.     III,  85 887. 
Bertolotti,    A.,     Musici     di 

Torino.     III,  254e. 

—  —  Marchese  Mantovano.  III, 
32"». 

—  —  Morte  del  scudiere  di 
Carlo  7.  in Mantova.  III,  322M. 

, Morone  in  Ostiglia.    III, 

329M. 


Marito  carceriere  d.  moglie. 

III,  82854. 

—  —  Variet*  storico-gentilizie. 
III,  82289. 

—  —    Student!    mantovani    in 
Bologna,     in,  84889. 

—  —  Arresto  politico  di  Arri- 
vabene  in  Mantova.  III,  35888. 

Carnefici.     III,  587ft4. 

—  —  Martiri  d.  libero  pensiero 
etc.     III,  64808. 

Bertolotto,  G.,  Ceba.  III,  26w. 
Bertouch,  E.  v.,  Kordstrand. 

II,  277". 
Bertramin,    Konzertreise    in 

balt.  Provinzen.     II,  807 7B. 
Bertrand,  P.,  Mariage  de  Na- 
poleon avec  Anne  de  Russie. 

III,  109105. 

—  A.,  Gaule  avant  Gaulois.  I,  879. 

—  Ed.,  CiceVon.     I,  124198. 

—  J.,  Voie  de  Contade  a  Coriallo. 
I,  144406. 

Ennemi  de  Descartes.  Voet. 

in,  1471*8. 

—  L.,  Musee   de   Philippeville. 

I,  145*». 

Bertrich.    Dolch.    II,  16040. 
Berwick  y  Alba,  Herzogin  v., 

Archivo  de  casa  de  Alba.    III, 

6188. 
Berwick  et  defense  d.  Alpes.   II, 

6288. 
Berzeviczy,  A.v., Französische 

Kriegsmemoiren.    II,  76/7119. 

SzathmAry.    III,    8048el. 

Besant,W.,Cook.    III,1948M. 
Besler,    M.«    Kreuzkapelle   b. 

Forbach.    H,  349954. 

—  —    Ortsnamen    d.    Kreises 
Forbach.    II,  8Ö4844. 

Besozzi,  P.,  s.  Menuti. 
Befa,    B.,    Konstanzer    Konzil. 

II,  5756.  14048. 

Beste,  J.,  Beste.    II,  18718. 
Bestmann,  Bez.    II,  28187. 

—  &    W.    L und  er,    Inscript. 
Mollnens.    II,  27956. 

Bestre*e,   H.,   C.  J.  prince  de 

Ligne.    III,  1227t. 
Bestushew  -  Rjumin,       K., 

(Kulturhist.  Typen).  HI,  2854. 
B  e  t  h  e ,  E.,  Laokoonepisode.    I, 

169768. 
B  e  t  hg  e ,  R.,  Germanen  u.  Romer. 

n,  88988. 
Bäthune,  J.,  Jetons  de  Molle 

Beste.    III,  128". 
Blthunede  Villers,  J^Musäe 

de  S*-Bavon.    HI,  127 l6e. 
Beta,  P.  V.,  Zout-Leeuw.    HI, 

126167. 


Bettany,  G.  T.v  Primi 
religions.    I,13l84;IV,  11 

World's  religions;  ed 

Hall.    IV,  ll1«6. 

Bettelheim,  A.,  Anzengru 

II,  lll998. 
Beuchot,  J.,    Notre  Dame 

Troia-tpis.    n,  34281. 
Beudant,  Ch.,  Droit  indi vU 

tut.    IV,  4167. 
Beulwitz,    v.,   1.  Regierui 

Jahr  Friedrich   Wilhelms 

ed.  R.  Kos  er.    II,  7377. 

Beurlier,  E.,  Divini  hon 
Alexandri.    I,  95112». 

Culte  imperial.    I,  162 

Beutter.    II,  364". 

Bevensen.    ü,  19147. 

Beyer,     G.,    Sittenbilder 
Thüringen.    II,  236804». 

—  O.  W.,  Wassersnot  18% 
Wenigenjena  -  Camsdorf. 
23896t. 

—  Tb.,    Fürstin    Hedwig. 
290989. 

Beyersdorff,    R.,    Bruno 

Shakespeare.    III,  199480. 

Beynen,    s.  Koolemans. 

Beysohlag,  W.,  Staat  u.  Ki] 
in  Preufsen.    II,  9551». 

Bezold,    F.  v.,    Deutsche 
formation.    IV,  l9. 

—  G.  v.,  Gotische  Baukunsl 
Frankreich.     IV,  8888. 

—  —  s.  Dehio. 
Biadego,     G.,     Aquedotti 

Verona.    III,  8". 
Orefici  a  Verona.    III, ' 

—  —  s.  Zannandreis. 

Biagi,    G.,    Carlo    Alberte 
Vittorio    Emanuele   IL 
2498.  . 

Bianohi,    G.y    Clero   piac« 

III,  89457. 

Proprietk   fondiaria. 

20880;  IV,  274ft0. 
Bianco,  s.  Zanotti. 

B  i  an  u ,  J.,  Cultura  roman. 

81747. 
Filipii.    III,  8196'. 

—  —  g.  Obedenaru. 
Biasini,  A.,  Materialismo. 

15999. 
Biblia,  L.  M.f  Linguaggio. 

lö189. 
Bibliogr.  nation.    III,  122 78. 
Bical,  A.,  s.  Duval. 
Bioohierai,     J.,     SUtuto 

Bagnone  1572.  HI,  43M1 
Bichi,  AL,  Berlin.  II,  207 
Bickell,  Provexbien.    1,86 


filekdl  —  Blink. 


IV,111 


Lat&er.  Pfarrkirche  «u  Mar- 
se, m  1561*8. 

M-ttelalt.    Befestigungen   in 
:ue*n.     n,    157148. 
*k  *  r 9 1  e  th ,  A. ,  Roman  bist. 
I  118*. 

ililph,    A.,    Pen.  Desert. 
;*8 

ermann,     H.,    Steiermark 
s.  kroat.-slawoii.  Königreiche. 
1  101 87;  HI,   294170. 
**e  1 1 ,  J.,Frt5mont  in  eonquest 
a  Catifornia.     III,  864851. 
•  0.,  Altatt.  Kunst.    I,  8044. 
-Haus-Peristyl.    1, 105984. 
li)«rstein,   8.  Rogalla. 
Litern.    II,    86 171. 


»H,   8. 


Woikowski. 


-ermann,  K.,  Glanzzeit  d. 
«du.  poln.  Hofes.  II,  65". 
US**. 

-  1815—40.    n,  86*. 
-Baueraartikel.    II,  35947». 
»hier ,  Reformation  i.  d.  Mark. 
I  *0477. 

üfeld.  —  Rataverhandlnngen. 
1  179*. 

il«  n  s  t  e  i  n ,  A.f  Lett.  Sprach- 
st.    U,   80781. 
»Ike,    J.,     SeWbiografi;    ed. 
..A.Fridericia.inf22278. 
'ikowski,     P.    Ritter    ▼., 
tttorian.  Krieg.    I,  11621. 
Jre,  g.  Rebe. 
irmiDD,  J.,  Custodia  u.  Tis 
nior.     I,   169«". 
sie,   A.,    Reuter  u.   Seidel. 
B.  287  *■•- 

►iheurel  Schiffer,  W. 
Lvan  den,  Titolplaat.  III, 
.56««. 

te  Harelthe. 


-  -  Kork 

I5«*'4. 

-  -  Kerk 
IST4»« 

*ie*low, 
Kategy. 


te   Zweeloo. 


in, 
m, 

of 


J.f     Principles 
III,  345w. 

-  Confeder.  diplomatigte.  III, 
U510*. 

*»??,  Clementine  Homilies.  IT, 

*«eoni,  O.,  Corrispondente 
Xtpoiet.     di    Apostoli.      III, 

-  L,  Commedie  di  Sografi.  III, 
17*« 

Bitfeld,  J.  F.,  Archief  in 
Mderland.     IQ,  159474. 

Jijsterbos,  J.  C,  (Niederl. 
Schulen  u.  Univ.).  III,  146170. 

--8chij*e.     HI,  167480. 

-  -  TerHunnepe.  in,  157488. 


Bikelas,  D.,  Empereur  byzAn- 

tin.     III,  82744. 
Bilabruck,   s.    Mathes    von 

Bilabruok. 
Bilanoini,   P.,   Braccio  contro 

Aquila  n.  letterat.  abruzz.   III, 

17888. 
Bilbassow,W.,(KatharinaII.). 

HI,  248114. 
Biller,  s.  Wuttke. 
Billing,  S.,  Chronik  v.  Colmar; 

ed.  A.  Waltz.     II,  84178. 
Binder,    Schmid.     II,   827lt6. 

869187. 

—  Scherr.     II,  36387. 

Bin  ding,  Korddeutscher  Bund. 

n,  9844. 
Bing,     Kr.,      Outtekorpsene    i 

Bergen.     III,  284108. 
Bingen.  —  Funde.     II,  14985. 
Biographie,  Allgemeine  Deutsche. 

II,  lll181. 

Biogr.  nation.  (beige).  111,121". 

Biographies   du   19*  siede.    IV, 
7se. 

Bippen,   W.   v.,    Bremen.     II, 

2651. 

Schumacher.     TJ,  26611. 

Schröder.     II,  26618. 

Birch,    W.   F.,    Sennacherib's 

catastrophe.     I,  8187. 
Birk,  Nikolaus  v.  Cues  u.  Basel. 

KonziL     IV,  9188. 
Birke  dal,  V.,  Oplevelser.    III, 

222/878. 
Birkenmayer,  A.,  Lörrach  vor 

20  Jahren.     II,  14281. 
Birlinger,    A.,     Gebhard     ▼. 

Konstanz.     II,  828. 
Bird,  P.,   HonveVl-Ministerium. 

m,  310508. 

B i  s c h  o  f  f ,  E.,  Juden  u.  Christen- 
blut.    I,  4886. 
Bishop,  £.,  s.  Gasquet. 
Bismarck,    Reden.     II,    9248. 

—  Gesammelte  Werke;  ed.  Br. 
Waiden.     II,  9848. 

Bismarck.     II,  92/S48"44*. 

—  als  Volkswirt.     II,  93"*. 

—  u.  Mecklenburg.     II,  288180. 
Bissaud,  M.,    s.  Marquardt. 
Bittenfeld,  s.  Herwarth. 
Bittkau,    G.,    Reformation    in 

Neu-Ruppin.     II,  208 141. 
Black,  J.  S.,  Book  of  Joshua. 
I,  8478. 

—  R.  M.,  Declaration   of  Inde- 
pendence.    III,  84880. 

—  F.  W.,  Span,  institutions  of 
southwest.   ni,  67800.  864886. 

Bladrf,    J.    F.,    (Vasconie).     I, 
142887-80;  n,  811M. 


—  —   Aquitaine    et    Vasconie. 

II,  448. 

—  Vascons  avant  Etablissement 
en  Norempopulanie.     II,  660. 

Vascons    espagnols.    III, 

681,e. 
B  lad  es,     W.,     Pentateuoh    of 

Printing;   ed.  T.  Reed.    IV, 

18a8°. 
Blaikie,    W.    G.,    Vitality    of 

Bible.    I,  29*. 
Blake,  B.,  How  to  read  Isaiah. 

I,  8479. 

Blanche  t,  J.  A.,  Figurines  en 
terre  cuite  de  Gaule  rom.  I, 
14541.7. 

—  —  Gaulois  et  Germains  sur 
monnaies  rom.    I,  1454Sl. 

—  —  Princeps  juventutis  sur 
monnaies  rom.  I,  155587;  III, 
128108. 

—  —  Manuel  de  Numismatique. 

III,  195878;  IV,  84684. 
Blanckmeister,  F., Christiane 

Eberhardine.     II,  21778. 
Anna  Sophie  von  Sachsen. 

II,  21774. 

—  —  Sachs.  Dorfprediger  vor 
100  Jahren.    II,  250484. 

Blangstrup,  C, Christian  VH. 

og    Caroline     Mathilde.     III, 

21928. 
Blanke  &  Richter,   Broich- 

Mülheim.    II,  176188. 

Blasendorff,  Hochzeitage- 
brauche  im  Weizacker.  II, 
289987. 

Blasiis,  s.  De  Blasiis. 

B 1  a  s  i  u  s ,  Knochenfunde  b.  Rflbe- 

land.    II,  21827. 
Blafs,    Fr.,    Pal&ographie.      I, 

166708;  IV,  951. 

—  —  Griech.  Inschriften.  I, 
8148». 

Epigramm  aus  Kreta.    I, 

100178. 
Blau,    A.,    Bibliotheca   philol. 

II,  249(oben). 

Blenck,   E.,    Genealogie.     IV, 

86B88. 
Blennerhassett,  ChesterfieM. 

III,  186184*. 

B 1  e  s  c  h ,  E.,  Restitution  d.  Pfalz. 

II,  13718. 
Blind,  (Ortsnamen  in  Franken). 

II,  8578. 

—  (Hohenlohe.)    II,  366147. 

B 1  i  n  k ,  H.,  Weerroorspellingen. 

III,  146171. 

Buys  Bailot.    in,  147905. 

Ksderlmnd.    HI,  160m'7. 


1V,112 

GrenMn  in  Zuid-Afrika. 

m,  165*°°. 
Bloch,  H.f  Juden  Rom«  unter 

Herrschaft  d.  Papste.  I,  46 105. 

—  IL,  Meir'i  v.  Rothenburg  Ro- 
sponsen.    1,  46**. 

Femmejuive.    I,  45*1. 

—  P.,  Sagen  d.  Poeen.  Ghetto. 
U,  260**. 

— -  —  Jttd.  Inte  im  Posen. 
Ghetto.    II,  262**. 

—  —  Maimon  in  Posen.  II, 
262  w. 

Block,    M.,    Science    e*oonom. 

depnis  Smith.    W,  274*4'6. 
B 1  ö  s  c  h ,  £.,  Kardinal  Schiener. 

II,  56*°. 

Bern.    11/  118**? 

Blök,  P.  J.,Lodewijk  en  Willem. 

m  184**.  • 

Hist.  eritiek.    HI,  184*4. 

Slag  op  Mookerheide.   III, 

184**». 

—  —  Invloed  van  nabnrige 
Volkeren.    III,  14617*. 

—  —  Onze  archieven.  III, 
149***. 

—  —  Onderzoek  in  Engeland. 
lU,  160***. 

Friesche  toestanden.    III, 

164*7*. 
Blom,    G.    P.v    Dagbog    ander 

Rigsforsamlingen  j  ed.  L.  D  a  a  e. 

HI,  22611. 

—  J.  G.  van,  Plaataelijke  bestnren 
in  Friesland.    III,  156*7*. 

Blomberg,  A.,  Bernadotte.  III, 

28046. 
Bin  da  n,  A.,  Alexandrina  inter- 

pretatio  Danielis.    I,  88 15'. 
Blflmoke,  O.,  Pommern  wahr. 

d.  nord.  7  jähr.    Krieges.     II, 

290*61. 
Blumberger,    Postengang   in 

Köln.    II,  65**. 
Blume, E.,  Quellensatze.  II, 451. 

—  0.,  Wachsenburg.  Gleichen. 
MUhlberg.     II,   2828*1. 

Blumenstock,  A.,  Proprie*te* 
ohez  peuplades  German.  II, 
8«*. 

—  —  Titres  perdus  chei  Francs. 
II,   107*». 

Papstl.  Schutz.  III,  812  **. 

Blumenthal,  Fr.,  Byron'sCain 

etc.    ffl,  1964W. 
Blum  er,  s.  Imhoof. 
Blumner,  M.,  Singakademie  zu 

Berlin*    n,  206 lt7. 
Boa s ,  L.,  Friedrichs  d.  Gr.  Mafs- 

nahmen  f.  Westpreufsen.    II, 

268*9/8.  29941. 


Blink  —  Bogüettt 

Boase,  C.  W.,  Loan  of  Philip 

and  Mary.    HI,  172*4. 
Boban,    E.,    Documenta    pour 

histoire    du    Mexique.      III, 

671**. 
B  o  b  4 ,       L. ,       Stammbüchlein 

Schwartshoffers.     II,   292*°*. 

Bobrikow,  G.,  (Teilnahme 
Serbiens  am  letzten  Kriege), 
in,  266 1»°. 

B'obrinskij,  A.,  (Adelsge- 
schlechter  <L  Russ.  Kaiser- 
reichs).    IU,  269 917. 

Bobrowskij,  (MUitir-Gesetz- 
gebung  Peters  I.).    IH,  246  9K 

—  (Unierte  Kirohe  unter 
Alezander  I).    III,  268*". 

—  (Kritik  Kojalowitschs).  in, 
268"*. 

Bobrzynski,M.,  Dzieje Polski. 

HI,  267**. 
Boohftrl,     El-gimi,    el-aal}lh. 

III,  882**. 
Bocholtz-Asseburg,  J.  v., 

Einzug  Galens  in  Corvey.    II, 

1794. 
Book,  F.,  Friedrich  u.  Religion. 

II,  6817. 
Bockenheimer,     Schönborn. 

n,  61 ie. 
Bode,  R.,  s.  KnolL 

—  W.,  Italien.  Plastik.  HI,  21***. 

Bodemann,  E.,  Elisabeth  Char- 
lotte v.   d.   Pfalz,     n,    62**. 

187*°.  884*48. 
Briefe  Charlottes  v.  Orleans 

an  Sophie  ▼.  Hannover.     II, 

62**.  1871*.  197**. 
Briefe  Leibnizens  etc.    H, 

196*1. 
Briefe  Sophies  v.  Hannover. 

HI,  1841**. 
Bodenheimer,  M.  J.,  Wohin 

mit    den    russischen    Juden? 

I,  48147. 
Bodensteiner,    E.,     Choreg. 

Weihinschriften.     I,   106***». 
Bodge,     G.    M.,     Soldiers    in 

Philip's  war.     HI,  862"*. 

Bodley,  J,  E.  C,  Cath.  demo- 

cracy  in  America.  HI,  8481M. 
Bodman,  H.  ▼.,  Pfalzen  frank. 

Könige    in    Deutschland.     II, 

142*°. 
Bodnir,     L.,     Gymnasien     v. 

Hajdu-Nanae.     in,  8116**. 
B  ö  g  h ,  J.,  Borgens  Kunstforening, 

m,  288**. 
BergenskeLaugsgjenstande. 

in,  28887. 

—  N.,  Bloch.    DI,  228**. 


B  ö  h  ei  m ,  W.,  Pontz  von  Engds- 
hota.     H,  lll111. 

—  —     Augsburger     Waffen- 
sehmiede  etc.     m,  828M. 

Bohl,     Dogmaüc    thought    in 
Austrisv-Hungary.  m,  807"*. 

Boehm,  J.,  Gesch.  d. Pldagopk. 

IV,  16***. 
Böhm-Bawerk,  E.,  National 

Ökon.  Litteratnr  Englands  n. 

Nord-Amerikas.     HI,  203*'. 
Theory    of  Capital;  fr. 

W.  Smart,     ffl,  204*10. 

Boehme,  E.,  Gesch.  d.  M wk. 
iy    25*07. 

—  O.,  Vogtlinder.     H,  22*m. 
Boekenoogen,    G.  J.,   0m 

voornamen.     m,  146177. 

Boeles,  W.  B.  S.,  Werkjes  t. 
Menno  Simons,     m,   1451*5. 

Meinardue.     III,  147,M. 

Arohief  Borna,  ffl,  165*7*. 

Bölsohe.  W.,  Köln,  n,  171". 
Boer,  s.  De  Boer. 

—  s.  Wessels. 

—  R.   C,    Thidrek    sega.    m, 
2124*. 

Börckel,  A.,  Lux,    H,  164*". 

Börjesson,  K.M.,  Riks-dagen 

i  Stockholm  1655.     H,  265*. 
Boero,  G.,  Vocasione  di  Loigi 

Gonzaga.    IU,  88**7. 
Börzsönyi,    A.,    Museum  1 

Raab.  Gymnasiums.  HI,  808*7. 
Bosch  ,H.,  FastnachtabelustigvBf 

1657.    n,  66*>. 
Glasindustrie  im  Spesavt 

n,  888"14. 
Boeswillwald,      E.,     &    R 

Cagnat,  Timgad.    I,  160M. 
Böttcher,    C,    GeschichtU-a- 

geograph.     Wegweiser.      R 

88*7*. 
Böttger,  H.,    Sonnenkult  der 

Indogermanen.        I,    7**;  H. 
881**;  IV,  181**. 
Subkonrektorat  d.  Wriesta. 

Schule.     H,  205**. 
B  o  et ti ch  e  r ,  A.,  Bau- u.  KuBtt- 

denkmftlerSamlands.  Ü,298M. 

—  F.  v.,  Malerwerke  d.  19.  Jk. 
IV,  22***. 

Böttjer,  C,    s.  Haringtos. 
Bogdan i   J.,   Crcnfce  moldor. 

HI,  818*. 
Bulgar.  u.  serb.  Gesch.* 

Schreibung.     Hl,  818*. 
Boggio,  C,  Torri,  case  e  castelli 

n.  Canavese.     HI,  61*9. 
Boglietti,G.,  Carlo  Emanuelel 

m,  22*. 


Boglietti  —  Borssum  Waalkeg. 


IV,U3 


-  —  Verri.     III,  29l8°. 
2?glino,     L.,    Ambascieria    di 

Chiaramonte    e   di   Lapi  al  e 
Martino  etc.     III,   18*w. 
h  g  u  a  1  a  w  •  k  i ,  vM  Boguslawski. 
H.  84  >•». 

-  Zng  d.  Engländer  geg.  Kopen- 
hagen.     III,  220**. 

-  EL,  Hiat.  Poleki.    III,  267". 
iebm,    F.,     Käsern enstuben  zu 

5eu-Ruppin.  II,  208194. 
hiehorst,  s.  Scheffer. 
Jsjniöiö,  J.,  Reliquienbehl&lter 

<L  Agram.  Schatzkammer.    III, 

3.ii,  a.   Da  Boia. 

-E,  Alexandre  et  Juift.  I,8184. 

Philosophie  judeo-alexan- 

drine.      I,    87 147. 
hi  s  1  i  s  1  e ,   A.  de,  Mtfmoirea  de 

«.Simon.      III,   101 ". 
i/usevain,  U.  Ph.,  Zonaraa' 

Quelle     f.    röm.    Kaisergeach. 

L  129IM;  III,  82599. 
bissier,    G.,    Ciceron    et   sea 

unia;  ed.  K.Mayer.  1, 124197. 

-  —    Chriatiaiame    de   Boece. 

II,  399155'6. 

Fin    de   paganiame.     IV, 

;0tO» 

Wito,  C,  Basilica  di  S.  Mareo. 

m.  215. 

-  Ultimo  d.  pittori  romantiei 
Hayez).      III,  29170. 

:•;  i  x  i  e  r  e ,  A.,  Empiriame  philo- 
»ph.     IV,   16198. 

Uk  at  s  ch  e  w ,  N.,  (Russ.  Biblio- 
thek a-Kataloge).    III,  259920. 

JaH, F.,  CauaaClnent.1, 169819. 

!«lle,  C.t  Eichenfrncht.   I,  898. 

hlotow,  A.  F.,  (Notizen  f. 
d.  Nachkommenschaft).  III, 
M9181. 

' :  1 1  e ,  Augsburg.  Liederbuch. 
n.  329 l". 

-Maxi«  v.  Ungarn.    III,  306889. 

-  JM  Seianua  am  Heidelberg. 
Hofe.      II,  65  M. 

-  —  Seidel.     II,  257 l08. 

-  —  Schultze.     II,  268 u0. 

-  —  Scholwin.     II,  271"». 

-  —  Schwabe.     II,  28 1100. 

-  —  Zwischenspiel  Rauea.  II, 
2ll,7t.   299". 

Lied  auf  Danziger  Fehde. 

II,  29988. 

-  Schrakenberger.  II,  347170. 

-  —  Schenk.     II,  87894». 

-  —  b.  Gnapheua. 

- —  a.  Naogeorgus. 
t>n,  a.  Le  Bon. 
t&na,  a.  Le  Bona. 


Bonaffona,  a.  Ocoioni. 
Bonardi,  A.,  Ezeüno.  III,  217. 
Bonari,  V.,    Conventi  e  Cap- 

puccini  Breaciani.     III,  81989. 
Bonaventura,    Opera.       IV, 

91". 
Boncz,   ö.,    Wappen  Ernuazts 

de  Caaatornya.      III,  808*". 

Bon  dam,  A.  C,  (Nordbrabanter 
Archieve).     III,   162»89"40. 

Bonet-Maury,  G.,  Testament 
de  Rente  de  France.  III,  49670. 

Bonfadini,  R.,    Monarchia  in 

Piemonte.     IU,  618». 
Bonghi,  R.,  Feste  romane.    I, 

161840'1;  III,  46611. 

—  —  Monarchia  a  Napoli.  III, 
168*0. 

Principe  Napoleone.     III, 

249». 

—  —  Vittorio  Emanuele.  III, 
54  799. 

Europa  durante  rivoluzione 

franceae.     IV,  674. 
Bongi,  S.,  Annali  di  Giolito  di 

Ferrari.     III,  48694. 
B  o  n  k ,  H.,  David,  Israelit,  rex. 

I,  8019. 

—  —  in1  u.  V  anlautende 
Namen.     I,  82  49. 

Bonnal  de  Ganges,  Re- 
vanche pruaaienne.  Louise  de 
Pruaae.     II,  84189. 

Bonneil,  W.,  Jahrh.  d.  Grofs. 
Kurfürsten.     II,  6446. 

Bonnemere,  Slpultures  sous 
ardoises.     I,  17188. 

Bonnet,  J.,  Premiere»  perse'- 
cutions  a  cour  de  Ferrare. 
m,  4968». 

M.,  Latin  de  Gregoire  de 

Tours.     IV,  75957. 

—  —  s.  Lipsius. 

&  B.  Krusch,    Gregor 

von  Tours.     II,  848. 
Bonnet  des  Tuves,   Jena  et 

Mars-la-Tour.     II,  78 l95. 
Bonomi,  AI.,  Commemorazione 

lodigiana.     III,  80909. 
BoDsmann,    Th.,    Gregorder 

Grofse.     IV,  75956. 
B  o  n  s  o  r ,  G.,  Necropole  de  Car- 

mona.     I,   142884. 
Bonwetsch,  G.  N.,  Methodius 

von  Olympus.     IV,  66178. 
Stadt  Gottes.    IV,  75988. 

—  —  s.  Seesemann. 
Boode,  P.,  Tordenskjolds  Efter- 

ladenskaber.     III,  21998. 
Booms,  P.,  G.,  Batavieren  etc. 
onder  Rome.     III,  18219. 


Jahreaberiehte  der  GMoMohtswiasensoheft.    1891.    17. 


Boor,  8.  De  Boor. 

Boot,    J.  G.  G.,    Borret.     III, 

1479«8. 
Booth,    C,    Life    and  Labour. 

III,  206889. 
Bopp,  A.,  dQjähr.  Krieg.     III, 

294178. 

—  K.y    Mundart  v.  Münsingen. 

II,  86614». 
Borbonese,  E.,  Ultimi  d'Aie- 

glio.     III,  2548. 
Borchardt,     A.,     Suhr.      II, 

269". 
Borderie,  s.De  La  Borde rie. 
Bordier,    A.,    Milieu  et  aocli- 

matation.     I,  319. 
Boreniua,  (Stellung  Pinnlands). 

III,  261 14°. 

Borgatt i,   Mura  di  Roma.     I, 

189809. 
Borgeaud,C,  Democratie  mod. 

en  Angleterre.     III,  181148. 

Clarke  Papers.  III,  182144. 

Borgnet,    A.,    s.    Albertus 

Magnus. 
Borgo,  s.  Pozzo. 
Borgognoni,    A.,    Gentile  da 

Ravenna.     III,  129»9. 

—  —  Rimatrici  ital.  nei  primi 
3  aecoli.     III,  2189e. 

Borissow,  (De-Laval).  HI, 
24599». 

Bormann,  E.,  Antike  Blei- 
gewichte d.  Dobrudacha.  I, 
160888. 

Bornemann,  L.,  Pindara achte 
pyth.  Ode.     I,  8680. 

B  o  r  o  s  d  i  n ,  K.,  (Murawje  w). 
III,  258188. 

—  —  (Aufstand  d.  Lesginen 
1863.)     III,  2681«9. 

Borovszky,S.,  Knappen  Szon- 

dis.     III,  292 lft8. 
Kriegsartikel    v.    1734. 

III,  809499. 
B  o  r  r  e  1 ,    Dicouverte*    arche'oL 

en  Tarentaise.     I,  144414. 
Borries,  E.  v.,  s.  Euting. 
Borrmann,  R.,  Berlin.  Schlofa. 

II,  204ei. 
Herkulesbrücke  in  Berlin. 

II,  20467. 
Borromeo.  —  Letter*.  DJ,  28lft0. 
Bor  aar  i,  F.,  Etruschi,  Sardi  e 

Siculi.     I,  870. 

—  L.,  Scoperte  epigr.  diRoma. 
I,  137980. 

Rovini  rom.  di  Terracina. 

I,  1408»6. 
Borschos,  St.,  (Areopag).     I, 

8574b. 
Borssum    Waalkes,    G.    H. 

8 


IV,114 


BortoUn  —  Brandttottor. 


Tan,    Vriedea    Gods   in  14** 

•euw.     III,  148  U7. 
Bor  toi  an,  D.,  Orfanatrofio  di 

Vicenxa.     III,  87898. 
Bortolotti,  P.,  Marale dipinto 

n.  1334  del  daomo  di  Modena. 

HI,  12*41. 
Borzelli,    A.,    Salletto.     III, 

61'". 
Borzemski,       A.,      Kronika 

Miecbowity.     III,  27087. 

—  —  Sprawa  pokaoka  za 
Alexandra.     III,  27868. 

Boa,  D.  K..,  Landen  en  volken 

d.  geheele  aarde.    III,  162Mf. 
B  o  s  e  a  w  e  n ,  W.  St.  C,  Soath. 

Palestine    a.     Tel-El-Amarna 

tablets.     I,  254S. 

8ama,l.     I,  2650-64. 

Bosch,  K-  P.  van  den,  Arents- 

burgh.     III,  16888e. 
Boselli,  G.,    Luigi  Gontaga  e 

Parma.     III,  88889. 
Boso  ▼.  Provence.     II,  20°*. 
Bosse,  F.,  Pr&existent.  Christas 

des  Jastinus.     IV,  68  m. 
Bosse boeaf,    L.    A. ,    Calli- 

graphie  et  miniatare  de  Tonrs. 

II,  2880. 
Fönte  vranlt,     Sl-Aignan, 

Tcse'e    et    Hontrichard.     III, 

85u8. 
Bossert,  G.,    Vis i tat i od s Proto- 
kolle Konstanz'.     II,  140". 

—  —  Würzburg.  Weihbischöfe. 

II,  88 l248. 

Sam.     II,  860*°. 

Beutlinger      Totenliste. 

U,  865188. 
ChristL  Kirche  in  Ront- 

lingon.     II,  868 18°. 

—  —  Dingstftdtkirehe.  II, 
869 l81. 

Kirchl.  Verhältnisse  Reut- 
lingens,    n,  869» 81. 

Bofshard,  £.,  Goldbergwerk 
am  Kalanda.     II,  184*«. 

B  o  s  s  i ,      G. ,      Annibale.        I, 

B  o  b  t  e  1 ,  J.,  Piotrkower  Consti- 
tution.    III,  26518. 

Tymczasowa  ustawa  Ra- 

domska.     III,  26617. 

Boston.  —  Loyalists.    III,  34480. 

Bota,    J.,    Culegere    de    cele. 

III,  81970. 

Bothe,  H.,  &  C.  v.  Klatte, 
Ulanen-Regiment  No.  6.  II, 
228146. 

Bott,  R.,  EngL-franz.  Sold- 
kompagnieen.  II,  129lu.  8395B. 

B  o  1 1  o  n  i ,  A.,  Fortificazioni  etc. 


della  r&cca  di  Bondeno.     III, 
12847. 
Boubnov,  NM  Briefe  Gerberts. 

II,  89M. 

Bonoharin,  Angelo  d'Italia 
(Gonzaga).     III,  88800. 

Bonehtf-Leolerq,  s. Hertz- 
berg. 

Bonoher,  L. ,  Lltttfrature 
anglaise.     III,   195885. 

Bojaoher  de  Crevecceur,  A., 
Romle  et  Perthes.    III,  8188. 

Boucher  deMolandon,  Oncle 
de  Jeanne  d'Arc.      III,  82". 

Boachet,  K,  Yillehardonin, 
conquftte    de    Constantinople. 

III,  717. 

Bouere,  s.  La  Bösere. 

Bongot,  A.,  Exhine  et  De*- 
mosthene.     I,  90tO7b. 

Bouly  de  Lesdain,  L., 
Comte  de  Paris  ou  dno  de 
Madrid?     HI,  69". 

Bourasse*,  J.  J.,  Archäologie 
chrltienne;  ed.  M.  C.  Che- 
valier.    IV,  76988. 

Bonrdean,  s.  Dnjardin. 

—  J.,  Treitschke.    II,  88"». 
Bourgain,    Geige*    et    impot 

Sons    monarcbie    franc.      III, 

89 188. 
Bourgeois,      E.,      Alberoni, 

Ursini   et  Elisabeth   Famose. 

III,  89468.  5968 
Bourgoin,  J.,  Art  arabe.    III, 

3298. 
Bonrjade,G.,  Notes  ehr  onolog. 

d'Aumale.     III,  840 iae. 
Boarinot,     (Canada    u.    Ver. 

Staaten).     III,  340*. 
Boarke,  J.  G.,  Scatolog.  Rites 

of  all  Nations.     I,  15"». 
Bournand,    J.,    Michel   Ange, 

Raphael     et     Flandrin.      III, 

41480. 
Boasset,  W.,  Evangeliencitate 

Justins.     IV,  60M. 
Bon  teil,     L.    H.,     Hamilton. 

III,  849 18°. 
Boutmy,     E.,     Constitutional 

law.     III,  846,M. 
Bouvenne,  Raines  de  Sanxay. 

I,  14441ft. 
Bouvier,H.,  St.  Pierre-le-Vif. 

H,  6fi0». 

—  J.,  Louis  Gonzague.  111, 34808. 
Bouvy,    E.,    Paris    et    socie'te' 

Philosoph.  1766.     III,  29 181. 
Bouyac,    R.,    Hist.    de    Böne. 

III,  840 I2B. 
Bowden,  C.  H.,  Juvenal  Andna. 

III,  2568. 


Bowon,G.F.,  dOYearsColonial 

Government;   ed.  St.  Lane- 

Poole.     III,  193M1. 
Bower,  L.  F.,  Stote  of  Frank- 

lin.     III,  85388*. 
Bowker,    R.    R.,    Unit   Stet 

government  publications.  III, 

841*. 
Box,  N.,    Pays   de   Sarre.    II, 

348»°. 
Boyen.     II,  84 lM. 
B  o  y  1  e ,  G.  D.,  Great  Rebellion. 

III,   1801*7». 
Bozzo,    S.  V.r   Corrispondena 

di      Carlo      d'Aragona     eon 

Filippo  IL     III,  52  74*. 
Braakenburg,   L.  J.  A.,  Fa- 

miliemapens.     III,  150-'*. 
Brabant,  F.,   Conseils  d.  du« 

de  Bourgogne.     III,  119**. 
B  r  a  o  c  i ,  B.,  JacinL    III,  30*2. 
Brach  mann,  A.,    Handwerker 

in  Altgriechenland.  1, 105wt». 
Bradford,   G.,   Congreaa  and 

cabinet.     III,  3461*4. 
Bradley,  E.  T.,  Arabella  Stuart 

III,  178108. 
Brady,  s.  Maxiere. 

—  W.  M-,  Anglo-Roman  Pspen. 
IE,  188*16. 

Braegel  man  n ,  Vom  Mittelalter 

z.  Neuzeit.     IV,  2948!. 
Braggio,  C,  Bracelli  ed  umane- 

simo  d.  Liguri.     ni,  7,4t. 
Braidotti,  F.,  Acqua  poUbile 

di  üdine.     III,   384fl. 
Brambach,  W.,    Landeabiblio- 

thek  in  Karlsruhe.   II,  14411*- 
Brambilla,  C,  Epigrafi  n.  Ba- 

silica   Pavese    di   san  Pietra. 

III,  81  "7. 
Brand eler,  P.  A.  J.  van  den, 

Wapens    van    Magistrates  te 

Amsterdam.     III,  15iSli- 
Brandenburg,    E.,    Sigmud 

Friedrich  J.    v.  Brandenburg. 

II,  58 l*. 
Brandes  ,G.,  Hovedstremniager 

i  det  19de  A*rh.     IV,  199*1- 

—  H.,  Botes  Boek  van  Yeleme 
Rade.     II,  187*1. 

Glosse  s.  Reinke  de  Vos. 

II,  287188. 

Brandi,  K.,  Vorgesch.  Grab- 
stätten im  OsDabruckiachea. 
D,   192« 

—  —  Osnabrück.  Bauern-  »• 
Bürgerhaus.     II,  198*'. 

—  —  Reichenau.  Urkunden- 
fälschungen.    III,  31 1*. 

Brandstetter,  J.  L.,  Pfarrei 
Hasle.     II,  11786. 


Branditatter.  —  Brinkmann. 


IV.115 


—  —  Funde  im  Eckstein  d. 
Kirche  in  Menznau.    II,  132*. 

Brandt,  A.  J.  H.  W.,  X>vopa 
en  Doopsformulo.     IV,    57". 

—  S.,  Kaiseranreden  b.Lactantius. 
I,   156*79. 

—  —  Lactantius  u.  Lucretius. 
I,   1717";  IV,  67189. 

—  —  Prosaschriften  d.  Laotanz 
u.  De  mortibus  persecutorum. 
IV,  67 181. 

Brenn,  M.,  Testament.  I,  45 ". 

—  —  Heute  in  Rafsland.  I, 
48149. 

Hebr.  Buchdruck  in  Breslau. 

I,  49 157. 

Bra n  t  s  ,V.,  Riehardot.  III, 1 1 7 lö. 

Brasch,  C.  H.,  Georg  af  Dan- 
mark og  AnnaafStorbrittanien. 
III,  184170.  21816. 

Bratianu.  —  III,  820". 

B  r  a  t  k  e ,  Ed.,  Monogramm 
Christi  auf  d.  Labarum.     IV, 

60197. 

Hippolytos.    IV,  66179». 

Br  a  u  d  o ,  A.,  {Taube  und  Kruse 

an   Kettler).     III,  24048. 
Brauls,   J.}   Telephonie.     IV, 

30»17. 
Braun,  Testamente  altfuldaiseh. 

Geutlicher.     II,  155101. 

—  E.,  Bergordnung  1517.  II, 
352897. 

—  F.,  Memmingen  1529.  II, 
330*14.   86949. 

—  —    Aus  d.  30jähr.    Kriege. 

II,  330817. 

—  —  Kirchenbau  in  Ober- 
schwaben.    II,  376*". 

Krimgoten.      II,  898147. 

—  J.,  Schattier.     II,  870908. 

—  J.  W.,  Perücke  in  Berlin. 
II,  206118. 

—  K.,  Moltke.     II,  9242. 

—  —  Neutralität   der  Schweiz. 

II,  14644. 

—  M.,  Zoologie  u.  Sammlungen 
xu  Bützow  und  Rostock.     II, 

2861". 

—  O.,  Deutsch.  Studentenparla- 
ment 1848.    II,  8914. 

—  —  Moses  Bar  Kepha,  Von 
der  Seele.     IV,  82". 

—  W.f  Marburg.     II,  156ne. 
Braun  hofe r,  H.,  Iran u. Turan. 

III,  28174. 

Braunm  aller,  B.,  Konrad 
y.  Urach.     II,  4528. 

—  —  Konrad  t.  Soheyern.  II, 
827 ,09. 

—  —  Konrad  von  Megenberg. 
II,  827  ll°. 


Brauns,  D.,  s.  Wallace. 
Braunschweig    1806  —15.       II, 
14818. 

—  Fündlinge.    II,  18781. 

B  r  e  a  1  ,M.,  lnscription  de  Lemnos. 

I,  744. 
B  r  4  a  r  d ,  Charles,  Berthelot.  III, 

1685". 
Breasted,  J.  EL,  Sentence  in 

Hebrew    portions    of   Daniel. 

I,  86184. 

Brecht,  T.,  Jesuiten.  III,  45879. 

Leo  XIII.  u.  Protestan- 
tismus.    III,  46ft". 

Bredero,  G.  A.,  Werken;  ed. 
TenBrink,Moltzer,Kalff, 
Kollewijn,  Ungar  u.  Te 
Winkel.     III,   148918'8. 

Bredius,  A.,  Stilleyen  van 
Steenwijck.     III,   146186. 

Bredow,  A.,  Neuere  Gesch. 
Mecklenburgs.     II,  282 1S7. 

B  r  e  h  m  e  r ,  W.,  Französ.  Berichte 
über   d.    Schlacht  b.  Lübeck. 

II,  270". 

Gründung  Lübecks.     II, 

270". 

—  —  Befahrung  d.  Maurine  u. 
Stöpenitz.     II,  270". 

Löwenstadt.     II,  270100. 

Landschulen.    II,  270109. 

Steuerprojekt  d.  Lübecker 

Rats.     II,  270 108. 

—  --  Lübeck.  Rechtspflege,  n, 
2701". 

Forststrafe.     II,   270110. 

Aufstauung  d.  Waoken itz 

u.    städt  Wassermühlen.     II, 

271119. 
Tischler,  Zimmerleute  u. 

Kistenmaoher  in  Lübeck.    II, 

2711". 

—  —  Hans.  Gesandtschaft  n. 
Moskau.     II,  2749. 

Mölln.     II,  27984. 

B  r  e  i  t  e  r ,  E.,  Bartosz  s  Wissem- 
burga.     III,  27361. 

Brendel,  R.,  Stargards  Ver- 
gangenheit.    II,  29 12"'4. 

Brendicke,  H.,  Berliner  Alter- 
tümer.    II,  20846. 

Brennecke,  P.,  Urkunden  v. 
Pr.  Friedland.     II,  294". 

Brenner,  O.,  Oberpfälzer.  II, 
38688. 

Brentano,  s.  Funok. 

Brescia.  —  Istituto  d.  ancelle  d. 
carita.     III,  82248. 

Bresciani,  L.  A.,  Guittone 
d'Arezzoal  Ugolino  deiGherar- 
deschi.     III,  ll915. 

Brefslau,  H.,  Aus  Strafsburg. 


Judenftkten.       I,    49160;    II, 

849848. 
(Diplom    Ottos    III.    f. 

Halberstadt.)     II,  86**. 
(Lübeck  u.  Soest  1241.) 

n,  27091. 

—  —  Papstbriefe  d.  brit.  Samm- 
lung.    II,  81218. 

(Grabschrift.)   II,  81 6". 

—  —  Chronicon  Ebersheim.  II, 
38880. 

Bretagne.  —  Reunion  ä  France. 

HI,  88108. 
Bretholz,  B.,   Traditionsbuoh 

y.    S.    Emmeram.      II,   2087. 

36/7".  82818. 
Bretonne,  s.  Brotonne. 

Breukelman,    J.  B.,   Wetten 

en    yerordeningen    etc.      HI, 

142197. 
Breul,    K.,    Frauenkolleges   in 

Cambridge.     III,  202*74. 
Breyer,  R.,  Arnoldisten.     IV, 

92". 
B  r  e  7  s  i  g ,  C,  Denkwürdigkeiten 

brandenb.   Staatsmänner.     II, 

6481. 

Zwantzigk.     II,  6597. 

Brevton,  s.  Bardot. 

Briand,  H.,  Europe  et  France 
de  1610  a  1789.     IV,  880. 

Bricard,  Journal  du  canonnier. 

II,  7487. 

Bricka,    C.    F.,    Dansk    biogr. 

Lexikon.     III,  22270. 
Klausens  Portrat  i  Valle 

Kirke.     III,  231 ". 

—  —  &  J.  A.  Friderioia, 
Christian  IV.s  Breve.  II, 
282195. 

Bridgett,  T.  E.,  Thomas  More. 

III,  1669. 

&  T.  F.  Knox,    Cath. 

hierarchy  deposed  by  Elisa- 
beth.    III,  17478. 

Bridier,  s.  Salamon. 

Briebreoher,  R.,  Mutinens. 
Krieg.     I,  1251". 

Brieger,  T.,  Theolog.  Promo- 
tionen Leipzigs.     IL    24187ft. 

Brielc,  L.,  Hugot.     n,  3461". 

—  —  Höpital  de  S**-Catherlne. 
III,  94191. 

Brien,  s.  O'Brien. 

Brigidi,  F.  A.,    Fra  Giovanni 

Moglio.     III,  47818'9. 
Brink,vanden,  s.Bakhuisen» 

—  s.  Ten  Brink. 

Brinkmann,  A.,  Dialogi  Pia- 
toni falso  addicti.     I,  91 1&9». 

8* 


IY,116 


Brinkmann  —  Brauner. 


—  —  Quedlinbarger  Graft- 
kirchen.     II,   288888. 

Brinkmeior,E.,s.Leiningen. 
Brinton,  D.  G.,  American  Raee. 

I,  980;  III,  341 18. 
Brise  bar,  J.  N.,  Innocenx  XI. 

a.  XIII.     III,  45M8. 
Brissaud,    J.,    Loi  Saliqne  et 

droit  romain.     II,  974. 
Brito,  e.  Gutierrez. 

—  G.,  s.  Jane  t. 

B  r  i  z  i  o ,     £.,     (Ausgrabungen). 

I,  140"«-»°. 

Sealtara  Rom.    I,  178885. 

Broadus,    J.   A.,    Jesus.     IV, 

626Ä. 
Brochard,  Philosophie  de  Baeon . 

III,  205W8. 

Broek,  L.,  Brandenburger  b. 
Salankamen.  II,  64*».  18987; 
DI,  29680*. 

—  —  Brandenbarg.  Heer  1688 
bis  1697.     II,  189  87». 

—  P.,  Söslaget  paa  Kolberger 
Heide.     III,  2188. 

Brockhaas,  H.,  Kanst  d. 
Atkos-Klöster.       HI,    829M; 

IV,  8971. 
Brockmann,    H.,    Bauernhöfe 

v.  Billerbeck,  Beerlage,  Dor- 
feid,   Hoithaosen.     II,   181". 

Brockmann.     II,  364 104. 

Brodbeck, A., Poesie.  IV,  18887. 

Brode,  R.,  Schurzfleisch.  II, 
250801. 

Broeck,  £.  van  den,  Saint 
Gommaire.     III,  1241*8. 

—  J.  A.  van  den,  Cheribonsohe 
opstand.     III,  164088». 

Broeckaert,     J.,      Biograph. 

sprokkelingen.     HI,  12269. 
Zwarte  zusters  ▼.  Dender- 

monde.     III,  127 l74. 
Brock  er,    L.    O.,     Geseh.    d. 

deutsch.  Volkes.     II,  8749. 
Bröcking,    W.,    Eusebius    u. 

Berengar.  U,  81761;IV,  8978. 

—  —  Frans.  Politik  Leos  IX. 

II,  82 181. 

Broemel,  M.,  Soziale  Ent- 
wickelang in  Deutschland  u. 
England.     III,  205MB. 

Broglie,  Duo  de,  Älohim  et 
Jahveh.     I,  40188. 

—  —  Maarice  de  Saxe  et 
marquis  d'Argenson.  II,  7088. 
21668;  III,  10366. 

—  —  Fin  de  gaerre  de  succes- 
sion  d?  Antliche.     II,  7088. 

Stades  diplomat.  III,  2480. 

—  —  St.  Germain  des  Pres  au 
18«  siecle.     IU,  108". 


—  —  Ministers  d'Argenson. 
III,  18778.   186187. 

—  —  Prison  de  Charles-Ädouard. 
HI,   1871W. 

—  —  s.  Talleyrand. 

—  Prince  de,  Pen-portraits  of 
Washington.     III,  8618**. 

Brognoligo,  G.,  Ivanhoe  e 
Lombard!  prima  croeiata.  HI, 
29188. 

Brom,  G.,  Bullarium  Traiect. 
III,  14814«;  IV,  8818. 

(Missie-verslagen.)     III, 

1441*0'4. 

Brooke,  A.  E.,  Heracleon.  IV, 

69 1M. 
Brosch,  M.,   Elisabeth  u.  Lei- 

eester.     III,  18886».   17860. 

—  —  Gesch.  y.  England.  III, 
166*'*.   171**.   1724*-5». 

—  —  Schuldig  oder  non  liqnet. 
III,   177M. 

Brotherhead,  W.,  Booksellers 
of  Philadelphia.     III,  858818. 

Brotonne,  [nicht:  Bretonne] 
Mariage  1852.    III,  118187. 

Brown,  Alex.,  United  States. 
III,  84348. 

—  C,  Kottinghamshire.  III, 
201547. 

—  D.,  Apocalypse.     IV,  6687». 
—F.,  Date  of  Isaiah  XIL  1,84*°. 

—  —  Measurements  of  hebr. 
poetry.     I,  36106. 

—  H.  F.,  Will  of  Giunti.  III, 
8687*. 

—  H.  T.,  s.  Lippomano. 

—  P.  H.,  Buchanan.   III,  178104. 

—  R.,  Euphrat.  names  of  Zodiac. 
I,  27«*. 

—  —  &  G.  C.  Bentinck, 
Calendar  of  State  papers.  III, 
183*6.  17884. 

—  W.  T.,  s.  Gotch. 

B  r  o  w  n  e ,  B.  B.,  Letter  of  Sharp. 
III,  184188. 

—  G.  L.,  Nelson.     IH,  189"6. 
Browning,  O.,  Elliot  in  Berlin 

1777.     II,  72". 

—  —  History  in  schools.  HI, 
202687». 

Brownson,    H.    F.,    s.    Tar- 

duoci. 
Broizi,  s.  Paglicci. 
firuoe,H., Houston.  III, 849 m. 

—  W.,  Gospel  St.  John.  IV, 
5141. 

—  W.  C,  Negro  Problem.  III, 
848188. 

Bruokmann,    Fr.,     Portraits. 

I,  1728W. 
s.  Brunn. 


Brück,  H., Heinrich.  n,164M4. 
Brfiekenau.     II,  15494. 
BrQckraann,  B.,   Musikgesch. 

IV,  264**. 
Brückner,    Rethrafrage.     II, 

282114. 

—  A„  Reich  d.  Pallaa.   I,  106*». 

—  —  Seimira.     HI,  248tw. 
(Gustav   IV.    u.   Katha- 
rina II)     m,  248  m. 

(Panin.)     IU,  249lM. 

Katharina  22.     IV,  2». 

Dass.;    tr.    A.    Courts. 

IV,  24. 

Peter  <L  Gr.    IV,  28. 

s.  Schliemann. 

Brühl,  s.  Centn. 

Bruel,  A.,    Monmeteres  d'ordre 

de    Cluny    d'Aurergne.     IU. 

92,eo. 
Brüll,    Andr.,    Klemensromtse 

u.  Primat  d.  röm,  Kirehe.   IT. 

6118». 
Brummer,  Fr.,  Schramm.    II. 

8710.   17510t.  % 

Schumacher.     HT   1824*. 

Sehneider.     H,  2061*. 

Schwedler.      U,  258ir. 

—  —  Schopenhauer.    II,  269**. 
Schmidt  r.  Labeck.    II. 

2711M. 
Bragsch,  H.,  Steininschrift a. 

Bibelwort.     I,   7W. 
7  Jahre  der  Hungersnot 

I,  808. 

Haashalt    in    alt    Zeit 

IV,  82*&i. 
Brühl,  s.  Lery. 
Bruiningk,    H.   ▼.,   Haas  i 

Schiffergesellsehaft  in  LfibeeL 

H,  271  m.  309IU. 
Rigaeebe  Domkirche.  D*. 

80898. 
Br  un  e  t  i  er  e ,  F.,Critique  depsis 

Renaissance.     IV,  19"7. 
Bruni,  L.,  Cosimo  2.  ds Media. 

III,  40470. 
Brunk,       A.,       Falkenborg* 

Schule,    n,  291 88°. 
Die  Apologie  von  Dnua* 

bürg.    H,  292m. 
Brunn,  H.     I,  1728*0. 
&  P.  Arndt,  Griechiwte 

u.  römische  Porträts;   ed.  F. 

Bruekmann.    IV,  22*14- 
Brunnemann,  Elbinger höhere 

Bargerschale.    II,  80047. 
Brunn  er,    H..    Mader    Heid«. 

II,  154»8. 

Schiffahrt  in  Hessen.   H 

167147. 
Friedloeigkeit.    H  &"• 


Brannhofer  —  Bolkesz. 


IV,117 


I. 


Irannhofer,  H.,  Kultar- 
«ftsdel  a.  Völkerverk6hr.  I, 
iew7;  IV,   10 U1. 

irnDo,  Psalmi.     IV,  9187. 

tranemid,  Militärdiplome  aas 

Ilaca.     I,   164560. 
l-ijchi,     G. ,     Bonaccorsi    e 

itmmino  di  Dante*.   III,  9174. 

Iriston,    C,    Snlammite.     I, 

cS117. 
irstails,  J.,  Documenta  de  Na- 

mre  (1196—1384).  III,  704. 

-  —  Population*  rnr.  du  Rous- 
>älon.     III,  91165. 

iraan,  C,  Bibliotheea  Danica. 
III,  22268. 
-—  Gotfred  von  Ghemen.    III, 

--Kjebenhayn.    III,  226108. 

--  A.  Hoyegaard  &  P.  T. 

i  Eist,  Museum.     III,   224". 

L 

prazzo,  G.,  Morosini    a.  con- 

,iifta  <L  Morea.     III,  35s&8. 

izzon  e,  P.  L.,  Papa  collerico 

*  »travagante.     III,  44a48/B. 
7*n,     M. ,      Dictionary     of 
Printers etc.  ;  ed.  Armstrong 
od  G rar  es.     IV,  22858. 
•jce,  J.,  New  Orleans  lynch ing 
»fair.     III,   847 l87. 
i<benioek,    Karte    v.  öster- 
rtlch-Ungarn.      III,   301 277. 

aber,  S.,  Midrasck  Tehillim. 
L  44w. 

-  —  Dasselbe ;  tr.  Aug. 
Wünsche.      I,  44M. 

-  —  Erläuterungen  d.  Psalmen 
flijSgida.     I,  47 188. 

ibics,  S.,Cornaro,  Belagerung 
Ofens.    II,   6848;  III,  296904. 

-  Rückeroberung  Ofens.    III, 

kceolini,  J.,  Antichitk  di 
fcutinum.  I,  14085\ 
■eher,  B.,  Bronzescbmuck  d. 
Völkerwanderung.  III,  278 19. 
-—  Katechismus  d.  Kunst- 
?»ch.  IV,  21m. 
Uehholtz,  Ant.),  Samm- 
lungen der  GGOstseeprov.  II, 
Jlö1" 

*-  Sehöning.     n,  80451. 
ichhol z ,  R.,  Vorgescb.  Thon- 
aftfoe.     I,   1818*. 
^hka,  G.  ▼.,  Güter-  n.  Erh- 
öht  in    Mecklenburg.      II, 

lehwald,  Reformation  in 
Zwickau.     II,   28 1968. 

*  Heilige  Christfahrt.  H,2368*7. 
^burtsbrief.     II,  2868n. 


—  Brief  aas  überwies»  1630. 
II,  286818. 

—  Leiehenpredigten  mit  Lebens- 
läufen sächs.  Geistlicher.     II, 

—  Ordinationszengnis  Capellas 
in  Langenbessen  u.  Königs  - 
walde.     II,  2408M. 

—  Archive  f.  Kirchengesch.  II, 
241 884. 

—  Zwickaus  Superintendenten. 
II,  24 188*. 

—  Georg,  Altwasser.  II,  2484M. 

—  G.  y.,  Sieblauferin  v.  Schön- 
berg.    II,  282117». 

Unglücksfetische  aus  Ratze- 
burg.    II,  282I,7»>. 

—  —  Ratzeburg.Unglücksei.  II, 
282  U7©. 

—  —  Schutztruppen  in  Broda. 
II,  28219«». 

—  Rud.,LiturgiaGallic.IV,72986. 
B  u  c  k ,  J.,  Falkenstein.  II,  8S0909. 

—  W.,  Deutscher  Kaufmann  in 
Nowgorod.     II,  80286. 

Buckle  u.  Darwin.  III,  206MÖ. 
Budanow,  s.  Wladimirskij. 
Budde,  R.,  Bundesbuch.  I,  83e5. 

Gesetzgebung  d.  mittleren 

Bücher  d.  Pentat.     I,  33ee. 

—  —  Kina-Vers  bei  Deutero- 
Jesaja.   Klagelied  Jes.  Jt,  21  ff. 

I,  3489. 
Buddensieg,R.,  Katholisierung 

Englands.     III,  201687. 

Budilo witsch,  A.,  (Rus).  III, 
23617. 

B  u  d  i  n  s  k  y ,  A.,  Pilger-  u.  Reli- 
quienwesen.    IV,   12187*>. 

Büchi,  A.,   Burgund.  Antrage. 

II,  129 l18. 

Büchler,  P.,  A  modri  Chevra- 
Kadisa  tört.     I,  4608. 

Büchner,  L.,  Gold.  Zeitalter. 
I,  648. 

Friedrich  u.  Akbar.  I V,  8  *  *  K 

—  W.,  Edikt  d.  Caracalla.  I, 
101189». 

Bü  ck  i  n  g ,  W.,  Wegweiser  durch 
Marburg.     II,  166n\ 

Wohnung  d.  h.  Elisabeth 

zu  Marburg.     II,   166m. 

Bttdinger,  M.,  Coloniarum 
phoenicprimordia  cum  Hebrae- 
orum  Exodo  conjuncta.  1, 30 18. 

Thukydides.     I,  8788«. 

—  —  Catull  u.  Patriziat.  I, 
126l8a. 

Spieleu.  Patriziat.  I,166668. 

Carlos.     III,  5841. 

Bühl  er,  G.,  Excavations  at 
Mathura.     I,  63,e.  5681. 


Jaina  inscript.  fr.  Mathura. 

I,  Ö317.  öö88"8«-89. 

Gupta-Valabhfera.  I,  6488. 

As*oka-Inschriften.  1, 6686. 

Graeco-buddhist  pedestal 

fr.  Hashtnagar.     I,  57S4. 

—  —  Inscriptions  of  Asoka  and 
Duiaratha.     I,  62M. 

In dian inscriptions.  I,  6878. 

Sanskrit  Ms.   fr.  Mingai. 

I,  6374. 

Mingai  or  Bower  Ms.    I, 

6478. 

—  —  s.  Hultzsch. 

—  Th.  A.,  (Maria  Feodorowna 
an  Lafon  u.  Palmenbach).  III, 
249188. 

Bühlmann,  J.,  A  A.  Wagner, 
Rom  312.     I,  1888*9. 

Bülau,  Fr.,  Geheime  Gesch. 
IV,  8U°. 

Bttlow,  v.,  Schütz.    II,  298816. 

—  Schwerin.     II,  293816. 

—  Seil.     II,  293817. 

B  U  r  k  1  i ,  Schlacht  am  Morgarten. 

II,  11624. 

—  Schwyz.  Markgenossenschaft. 
II,    116". 

Butler,  P.,  Friedrich   VII.  y. 

Toggenburg.     II,   12878. 
Büttelborn.  —  Fundberichte.   II, 

14988. 
Bttttner-Wobst,  Th.,  Studia 

byzant.     III,  82586. 

Zonaras.     III,  82  518. 

Bu ff,    A.,    Mozarts   Augsburg. 

Vorfahren.     II,  829 1W. 
Buff,  K.  F.  Ch.     II,  26618. 
Bugge,  8.,  Harpens  Kraft.   III, 

21244. 
Nordiske  Navnes  Historie. 

ni,  21849. 

—  —  s.  Rygh. 

Buhl,  F.,    Prediger.     I,  36118. 
Kanon  u.  Text  des  A.T. 

I,  87148. 

B  ujaok  ,G.,  Landwehr  inPappen. 

II,  2948. 

—  —  Landwehr  b.  Johannis- 
barg.     II.  2947. 

Buis  (Fabius),  F.  A.,  Lodewijk 
Napoleon  en  laatste  dagen  van 
koninkrijk  Holland.  III,  189". 

Buisseret  es  de  Prelle  de 
la  Nieppe,  Archives  de  Ni- 
velles.     III,  126154. 

Bukarest.  —  Memorandum.  III, 
81684. 

Buli6,F.,Iscrizioni.    1, 126147. 

—  —  Lapidi  sepolcrali  in  Dal- 
mazia.     I,  126148. 

Bulkess.  —  Münze.    III,  280". 


IV,118 


Bulle  —  Caffarena. 


Bulle,  K.,  2.  Kaiserreich  u. 
Italien.     IV,  2*. 

—  O.,  Dantes  Beatrice.  III,  91". 

—  —  8.  Schnee  gans. 
Bnllock,  W.  E.,   Evasiona  of 

Constitution.     III,  8471". 
Bunel,  b.  La  Cueva. 
Bunge,    R.,    Erinnerungen    an 

Schleswig-Holstein.  II,  278". 
Bunte,  Johannes  Molanus.    II, 

196". 

—  Torum.     II,   197i7. 
Buonsanti,  s.  Lanzilotti. 

B  u  r  &  n  y ,  G.,  Christi.  Sarkophag 
aus  Savaria.     III,  28047. 

Burokhardt,  A.,  Basels  Ein- 
tritt in  den  Schweizerbund. 
II,  11617. 

—  —  Ennetbirg.  Yogteien.  II, 
126". 

Schweiz  unter  den  tauschen 

Kaisern.    II,  821".  859". 
s.  Pfyffer. 

—  J.,    Renaissance    in    Italien;  i 
ed.  Holzin ger.     IV,  28877. 

W.  Lubke&C.  Gurlitt, 

Baukunst.     IV,  28877. 

Burckhardtsches  Familienfest.  II, 

138". 
Bureseh ,    IL,    Grabschrift    d. 

Erythr*.  Sibylle.    I,  100188. 

—  —  Inschrift  aus  Alaschehir. 
I,  1011".   1484". 

—  —  PseudosibylL  Orakel.  I, 
163"*. 

Orakelwesen  d.  spät.  Alter- 
tums.    IV,   12189. 

Burgdorf,  A.,  Musaus.  II, 
204  ?7. 

Bürger,  C.  P.,  Gesch.  Borns 
418—358.     I,  121". 

—  D.,  Vondel.     III,   148m. 

Burgef s,  J.,  India.    I,  68". 

—  —  Kielhorn  on  Vikrama  era. 
I,  54". 

—  J.  W.,  Politic.  Science  and 
Compar.  Constitut.  Law.  III, 
208688.   846118. 

Burghard,  W.,  Gegenreforma- 
tion auf  d.  Eichsfelde.  II, 
288*". 

Burgkhardt,  J.  Volksdichte 
des  Elsafs.     II,  386". 

Burgon,  J.,  Twelve  good  men. 
IV,  28470. 

Burke,  W.  E.,  Federt!  finanoes. 
III,  347 14e. 

Burkert,  Jos.,  Handel  im 
Riesengebirge.     II,  25681. 

Burkhardt,  CA.  H.,  Gemeinde- 
leben Weimars.     II,  288"7. 


—  —  Weimar.  Theater  unter 
Goethe.     II,  246441'8. 

—  G.,  Renaissance  in  Italien; 
ed.  Holtsinger.     II,  5878. 

Burmeister,  E.,  Tempio Mala- 
testiano  zu  Rimini.    III,  18Mi. 

Burne,  0.  Tador,  Clyde  a. 
Strathnairn.     I,  71181. 

Burnett,  G.,  &  A.  E.  J.  G. 
Mackay,  Rotuli  Scaccarii 
Regnm  Scot.     III,  17 l41. 

Burney,     J.t     Buecaneers     of 

America.     III,  84860. 
Burnham,    S.,     Struggles    of 

nations.     IV,  8104. 
B  u  r  n  1  e  y ,  J.,   Wool  a.  Wool- 

combing.     IV,  80*". 
Burr,  (Flade).     III,  84 04. 

Bury,    B.    de,    Joanne    d'Arc. 

III,  81". 

Anne  Boleyn.   III,  168". 

—  J.  B.,  Rom.  empire  395  to 
900.     III,  82581. 

(Photius   and  Theodore.) 

m,  82741. 

raeaodoßtdr-s.  in,  827  ". 

Busacca,  A.,   Stör.  d.  diritto. 

IV,  274". 

Busch,  Jac,  Köln.     II,  17070. 

—  R.,  Kölner  Inkunabeln  zu 
Darmstadt.     II,  163"1. 

—  W.,  Ehescheidung  Heinrichs 
VIII.     III,   167". 

Sturz  Wolseys.  III,  16714. 

Buschan,    G.,    Hülsenfrüchte. 

I,  3". 

Obstarten.     I,  8". 

Bier.     I,  4".  165*". 

Hopfen.  II,  256".  881". 

Mitteilungen.     II,    2767. 

II,  292"7. 

—  —  Germanen  u.  Slawen.  II, 
2931. 

■ —  —  Weinbau  in  Deutschland. 

II,  381". 
Buschmann,  A.,   Bericht.     I, 

136"4. 

—  J.,  Bonner  Gymnasium.  II, 
176108. 

Buseskul,  W.,   (Themistokles 

u.  Ephialt.  Reform  d.  Areopag). 

I,  8571». 

(Aus  Thukydldes.)  I,  87". 

Busi,  L.,  Martini,     III,  60"1. 
Busiri-Vici,  A.,   43  anni   di 

yita  artistica.     III,  47881. 
Bu  8 1,A.,  Weingarten.  II,869188; 

IV,  84". 
Busolt,  G.,  Kallias.     I,  857ft. 
Bussemaker,   Th.,    Capellen. 

HI,  188". 


BussierestG.,ec£m.Legonii, 

Beaupuy.     n,  751M. 
Beaupoy  et  Words- 

worth.     III,  196481. 
Buter  (H.  Lebon),  C,  Handel 

in  Nederlanden.    m,  143IM. 
Butler,    A.,     Dresden'«  PssL 
'll,  280"8*. 

—  W.  F.,  Napier.     I,  71 1M. 
Butti,  A.,  Fattori  d.  repabbliet 

Ambros.     III,  5". 
Buttz,  H.  A.,  s.  Walls. 
B  u  t  z ,  W.,  Schule  in  Lauenburg. 

II,  280". 
Butzbach.  —  Marktbrunnen.  II. 

1648". 
Buy  s,  J.  T.,  Willem /ZI   ffl, 

189104. 
Viesering.    in,  143,M. 

—  M.,  Depok.     ni,  164*M. 
Byers,    S.    H.   M.,    Bailad  of 

Columbus.     in.  34244. 
Bygdö.     in,  215". 
Bygninger  fra  Middelalder.    IE 

215". 
Bykow,  A.,  (Katharina),    m. 

248117. 

c. 

Caballero   y    Eetevsn.  T.. 

De  Oriente  a  Oceidente.   IT. 

28477. 
Cabie*,    E.,    Boucle    meforing. 

dans  TAveyron.     II,  2,e. 
Gabrol,    F.,    Tertullien.     H". 

66 178. 
Ca  cor  es,  A.,  Pozuelo  de  Alar- 

con.     in,  621". 
Ca  d  i  er,  L.,  Siciles  aons Charta/ 

et  II  d'Anjou.     UI,  16,,#. 
Caesar,  Oeuvres:  tr.  Artind; 

ed.    F.    Lemaistre    et  M. 

Charpentier.     I,  1 1 T4*. 

—  —  Bellum  Gallic;  ed.  J. 
Prammer;acc  E-Ktlinki. 
I,  152587. 

Caetani-LoTatelli,  E.,  lfis- 

cellanea  archeol.      I,  1J6M* 

FrateUi  ArraK.   I,  lh*m- 

—  —  Calendae  Januarise.  I 
161"1. 

—  Tabletta  c.  epigr.  saert.  I. 
162"» 

Giornali  presso  Ronuni. 

I,  165«». 

—  —  Monumenti  illustr.  I 
173"7. 

Bocca    della   Verita  ia 

Borna,     in,  14*". 
Caffarena,  L.,   Scnlpture  ns- 
yale.     IV,  29"*. 


Caffi  —  Carstens. 


IV,U9 


irfi,  M.,  'Chatalapiera'  scul- 
'<scL  reoeziani.      III,   1*. 
ifiiich,   J.    B.,     'Wann.     II, 


i? 


üBit,   ß-,    Anne*e    rom.  an 
ix»  de  Jerusalem.     I,  3187. 

-  —  Publieationa    e*pigr.      I, 


•!6I58 


--  Aune*e  epigr.      I,   1271B9. 
-  —  Foaillea    de    Timgad.     I, 


--  Inseript.  milit.  d'Afrique. 
i  I50W7. 

-  8.  Boeawillwald. 
-—&  J.  Schmidt,  Inscrip- 

uoet  Afrieae;  ed.  R.  Cagnat 

*J.  Schmidt.       I,    126141. 

ij*zzo,  a.  Di   Cajazzo. 

"d,   ^Ackerbau    unter  Vik- 

öriÄw     III,    191858. 

i-ra»,    Christ,   argnment    fr. 

prophecy.      I,    29*. 

-and,   F.,     Ondertronwacten 

nn  predikanten.    III,  153 m. 

-  Axel's  tronw  en  doopboeken. 
3,  154»«*. 

i.enda,    A.,    Albenga.      III, 

*«ndar  of  Mas.  of  Marquis  of 
klisbury.      III,    133*6. 
wiegar  i,  Nerone  n.  leggenda 
*i  arte.      I,    173847'8. 
»lemart,  a.  Scheys. 
»Hier,  E.f    Powiat   Pyzdrski. 
IL  26016. 
--   Akt*    Grodzkie    wielko- 
polakie.     II,   26016. 
;-  Oatrordg.     II,  266 ll4. 
tÜigaria,  G.,  Hiat.  Langob. 
1  12*. 
~  —   Paol.  Diacon.     II,   18*A 

-  —  Carlo  di  Savoja  e  torbidi 
Pdot.     III,  22  K 

7  J»  t.  Battaglino. 
'•»Uima  c  haß,  Ph., Res.  gestae. 

»  Hongaria;  ed.  S.  Kwiat- 

kowaki.      III,  290,S1. 
filmuBchi,    C,    Moldovei    si 

Terei  romaneaei.      III,  81644. 
•»loen ,    G.    van,     Wolter    et 

Coogre'gation      benedict.      de 

Benron.     HI,   12268. 
•»londer,     F.     L.,     Schweiz. 

Seutralitat.     n,   181 ie4. 

ilore,  P.  L.,    S.  demente  a 

Cttanria.     III,  17840. 
'»»lpiro,  a.  Cepari. 
Umbiaa  i ,  P.,  Teatro  di  Varese. 

HI,  31815. 
hmboni,    A.,    Sardegna.      I, 

142»*». 


Campanini,  N.,  Virnnio.  ELI, 
89448. 

C a m  p an x,  A., Horaee.  1, 169 70ft. 

Campe,  W.,  Jeremias  u.  Psal- 
men.    I,  85100. 

Campello,  G.  B.  di,  Inno- 
cenzo  XU.     III,  4Ö569. 

Camus,  s.  Le  Camus. 

—  G.,  Codici  francesi  d.  Biblio- 
teca  Estense.     m,  12m. 

Canada.     III,  855864. 

Canal,  J.,  Tlemcen.  III,  339120. 

C  anale,  M.  G.,    Nobiltk  geno- 

vese.     III,  7188. 
Candido,    Mal  francese  o  mal 

di  Napoli?     HI,  62748. 
Candlish,    J.  8.,    Moral  cha- 

racter    of  pseudonym.  books. 

IV,  69111. 
C  a  n  n  i  n  g ,  Th.,  Labonr  problem. 

III,  206688. 
Cano,  s.  Gutierrez. 
Canovas,  yCobeno  F.,  Lorca. 

III,  62101. 
Cantalapi,  P.,  Legion  e  romane. 

I,  122108. 
Cantarelli,L.,  MotaeiSpartanL 

I,  8147. 

—  —  Curatori  ital.  d.  yie.  I, 
166666. 

Cantera,  B.,  Daomo  di  Napoli. 

III,  168»9. 
Cantor,  Scheffelt.     II,  871897. 
Cantü,  C,  Parini  e  Lombardia. 

HI,  27188. 

—  —  Giorno  Comentato.  III, 
29177. 

Girard;  ed.  E.  Marconi. 

III,  80805. 

—  —  Storia  universale.    IV,  2*. 

—  —  Dass.;  ed.  Brühl  n. 
Fehr.     IV,  27. 

Cantü  ed  Unione  typogr.  torinese. 

III,  30904. 
Capasso,  G.,  Papi.    III,  50708. 
Capodistria.     II,   104148/8. 
C  a  p  p  a ,  R.,  Dominacion  Espanola 

en  America.     III,  66178. 
Cappelletti,  L.,  Carlo  Erna- 

nnele  J.     III,  228. 

Carlo  Alberto.     III,  24". 

Waterloo.     III,  190841. 

C  a  p  p  e  1 1  i ,  A.,  Argiropulo.  III, 

6™ 
Caprin,  G.,  Trieste  1830—48. 

III,  88489. 
Cara,  s.  De  Cara. 
Carabinieri  e  brigonti.  III,  60899. 
Caraccio,  M.,   Germani.      II, 

3808. 
Caraffa,  s.  De  Caraffa. 
Caravelli,   V.,    Rinascimento 


in    relasione    eol   commercio. 

III,  19877. 
Carbonari.     III,  58 780. 
Carbon e,    A.,     Casa    Savoia. 

III,  6188. 
Cardinali,  A.,  Passaggio  per 

Marca   d.  Regina   d'Ungheria. 

III,  47841. 
Cardncci,    G.,    Aceademia  d. 

Trasformati     e    Parini.      IU, 

29 l78. 
Carega,     F.,     27    Aprile     in 

Firenze.     III,  41480. 
Ca  rette,    M™«,    Souvenirs  de 

courdesTuileries.  III,  11 4184. 

C  a  r  i  n  i ,  I.,  Aneddoti  Sicil.   III, 

17860.    52746# 

—  —     ArcadU    1690—1890. 

III,  56817. 

Carle,  G.,    Progresso  d.  stato. 

IV,  41M. 

C  a  r  1  i  e  r ,  J.,  Talleyrand  et  Bel- 

gique.     III,   U888. 
Carlos,    Rev.    E.    S.,    British 

India.     I,  70117. 
Carlo witz,  O.  R.  v.t  Carlo- 

witz.     U,  21 995». 
Carlson,     E. ,     Stenbock    och 

slaget    vid    Helsingborg.     in, 

21917. 
Carlyle.     III,  1974M. 

Carnarvon,  Dormer  to Godson 
and  Successor.     III,   186198. 

Carnazza,G.,  Diritto commerc 

d.  romani.     I,  168699. 
Carnevali,    L.,    Istituzioni  di 

beneficenza.     III,  85889. 
Caro,  L.,  Organismi  finanziarii 

d.  Sardegna   sotto   Spagnuoli. 

m,  2564. 
C  a  r  o  c  c  i ,  G.,  Citta  morimonda. 

m,  12'88. 
Caron,     E.,     Monnaies     semi- 

royales.     II,  8967. 

Carp.     III,  32090. 

Carriere,A.,  Motse  de  Khoren 

et  genealogies  patriarch.     IV, 
71si6. 

AS.  Berger,  Correspon- 

danee  apocr.  de  saint  Panl  et 
d.  Corinthiens.     IV,  70 *°8. 

—  Mor.,  Cromwell.  III,  181 l87. 
Cara,  s.  Des  Cara. 
Carson,  H.  L.,  Supreme  Court 

of  Unit.  State«.     III,  846188. 

Carstens,  Er.,  Schoppe,  Schra- 
der.     II,   26985. 

—  —    Scriver,     Seelen.      EL, 
27 1187. 

—  —  Teting  u.  Lohmann.    II, 
28080. 


IV,120 


Carstens  —  Ceretti. 


—  —  Sehreiter,  Schröder,  Schulz. 
U,  281101. 

Schütze.     II,  28 1108. 

—  —  Sehwartz,  Sehwolmann. 
n,  281 108. 

—  H.,     Wolfen    u.    Christin*. 

II,  277M. 

Carte,  F.,  Codioi,  oorali  e  libri 

di  Milano.     III,  5". 
Cartellieri,  A.,  Naiesanoe  de 

Philippe-Auguste.      III,  7748. 
Philipp  IL  August.  III, 

77« 
Carter, B.,  Carter.  III,  849179. 
Carthy,  s.  Mae  Carthy. 
Carton,     Fouilles;     coli.     M. 

Denis.     I,  160814. 
Carvalho      Daemon,      B., 

Provincia   do   Eepirito  Santo. 

III,  68«". 

Casanova,  £.,  Astrologia  d. 
bastone  al  eapitano  d.  Repu- 
blik Fiorent.     HI,  8lM. 

—  —  Esemplare  d.  lettere  di 
Carlo  V  e  demente  VII.  etc.; 
ed.  F.  Gnicciardini.  III, 
44"«. 

Casartelli,   L.,    Garada   and 

giants-birds.     I,  24". 
Caseio,  s.  Lo-Casoio. 
C  a  s  e  1 1  i ,  L.,  Neeropoli  cumana. 

I,  140854. 

Ca s in i,  T.,  Ricordi  di  patriota 

italiano.     III,  50701. 
Caso,  s.  De  Caso. 
Caspar i,    C.   P.,    Hlppolytea. 

IV,  66178». 

Caspart,  J.,  Fände  ans  Wann- 
weil.    II,  868  >». 

—  —  Ortsnamen  in  Reutlingen. 

II,  366184. 

Täufer  Johannes  in  Wann- 
weil.    II,  876Mf. 

Cassel,  P.,  Neuer  Aristoteles. 
I,  94187. 

—  —  Erfurt  u.  Ortsnamen  auf 
-fürt.     II,  286W1. 

Schlesien.     II,   258,e. 

Laokoon.     IV,  2284*. 

Ca b tan,  A.,  Concession  mone*t. 

de    Charl.     le    Chouve.      II, 

8098. 
Conqulte  de  Tunis.     III, 

6796.  840 l87. 
Casteau.     III,  186M. 
Castelfranco,   P.,    Giove  Pe- 

nino.     I,  146460. 
Castellani,    C,    Principi     di 

Saroia  a  Contarini.    III,  28 l8. 
Teodoro  Prodromo.     III, 

828*. 
Castelli,  s.  Forti. 


—  M.,  s.  Chiala. 
Castelnuovo.     III,  281. 
Castets.F.,  Sixieme eentenaire 

de  Beatrix.     III,  91'1. 
C  a  s  t  e  x ,    R.t    Stinte   Livrade. 

IV,  788W. 
Castillo,   s.   Del  Castillo. 

Castro,  s.  Affonso. 

—  s.  De  Castro. 

Cat,  E.,  Maurltanie  Ceto.     I, 

149BO*. 
— .    —   Carolas    V   in    Africa. 

III,  67M. 

Catalina  Garcia,  J.,  CasÜlla 
y  Leon.     III,  66*. 

Catalogue  d.  aotes  de  Fran- 
cis /•*.     III,  96*. 

—  Ludovisi.     I,  172887. 

—  of    Mss.     in     Br.-Museum. 

III,  196880. 

Catalogua  cod.  hagiographio. 
Paris.     II,  12e. 

—  cod.  hagiogr.  Brugens.  III, 
1208*. 

Catelani,  A.,  AttenUto  alla 
vita  di   Boiardo.     III,   8944i. 

C  a  t  h  r  e  i  n ,  V.,  Moralphilosophie. 

IV,  404*. 

Caucbie,  A.t  Investitures  ft 
Liege  et  CambraL  II,  8 1 648  M ; 
III,  12048;  IV,  8817. 

—  —    Desseins    de    Le*on    X. 

III,  116«. 

—  —  Lutte  de  Francois  I  avec 
Charlee-Quint.     III,  1167. 

C  a  u  e  r ,  Fr.,  Aristoteles  u.  Staat 
d.  Athener.     I.  98114. 

—  P.,  Ersiehung  durch  Griechen 
u.  Römer.     I,  170790. 

Ca u viere,  J.,  Condition  de 
femme.     IV,  81B8?. 

—  —  Lien  oonjugal  et  divorce. 

IV,  81689. 
Cauwenberghs ,      C.      van, 

Quatre-Couronnls.  III,  126184. 

—  —  Industrie  de  soie  a  Anvers. 

m,  i26186. 

—  E.van,  Succursale  danseglised. 
chartreux  a  He>incs.  III, 
12148. 

Cava,  s.  La  Cava. 
Cavaignao,  G.,  litat  social  en 
Prusse  1797.     II,  7878. 

—  —  Formation  de  Prusse.  II, 
79149.  86m;  III,  108,o°. 

Cavalcaselle,  G.  B.,  Spigo- 
lature  tizianesche.    III,  86878. 

&  J.  A.  C  r  o  w  e ,  Raffaello. 

III,  48M5. 

Cavallari,  F.  8.,  Siracuaa.  I, 
107848. 


C  a  ▼  a  n  a  gh ,  Pius,  Thomas  Aqui 

nas.     IV,  918*. 
Cavana-Sangiuliani,      A-, 

Agro  Vogherese.     III,  S1S0. 
C  a  t  e  r  n  i ,  R.,  Metodo  speriment. 

in  Italia.     III,  65816. 

Caxton,  Infantia  Salvat.;  ed. 
F.  Holthausen.    IV,  88w. 

Cecconi,  G.,  27  Aprile  1859. 
III,  4147*. 

—  —  Napoleone  in  Toscana. 
in,  41481. 

Ceci,  GM  Cbiese  e  le  cappeBe 
di  NapolL     III,   1680« 

—  —  Benefieenza  di  Andria. 
ni,   16881. 

Ceglirieki,  (Plutarehs Gracchi . 

I,   118M. 
C  e  1  a n  i ,  E.,  Borso  d*Este  aRoma. 

III,  128B1. 
'De  gente  Sabella1  di  Pan- 

vinio.     HI,  14*8i. 
Manfred!  e  Bianchini.  III, 

60880. 
Celichowski,  Rej  doAlbcrts. 

n,  297**. 

—  Lites  inter  Polonos  ordinemq« 
Crucifer.     III,  263» 

Cenni,  E.,  Liberth.     IV,  41w. 

C  e  n  t  e  1 1  i ,  A.,  Viaita  alla  Spiel- 
berg.    III,  28141. 

Centerwall,  J.,  Handbok  i 
fornkunskap.     IV,  6M. 

Cepari,    V.v    Qonzaga;   tr.  F. 

Schroeder.    UI,  82241MM. 
dass.;  tr.  J.  Goldie.   HL 

88"*. 
C  er a d  i n i ,  M.,  Relief  du  cloitre 

de  Saint-Ours   a  Aoste.    III. 

6180. 
Cerasoli,     F.,     Battaglia    fr» 

Turchi  e  Veneziani  i095.  HI. 

86868. 
Doeumentt  al  Coneilio  di 

Trento.     III,  44M7. 

—  —  Popolazione  di  Rom» 
1600—1739.     in,  45**. 

State  d.  torri  d.  spiaggia 

rom.  1631.    III,  4688*. 
Cerboni,    G.,    Correnti.    III. 

80180. 
Ceresole,  VMVeniseetSuifft** 

in,  l10. 
Ceretti,  F.,  Chieae  ecc  d. Mi- 

randola.     in,  12848. 

—  —  Susanna,  naturale  dt 
Galeotto  L  Pico.     IU,  S94W. 

—  —  Lodovioo  IL  Pico.  in, 
89440. 

Chiesa  del  Gesu  <L  Miras- 

dola.     III,  89441. 


Cerf 


Church. 


IV,121 


Ccrf,  Ch.,  Bapteme  de  Clovis. 

II,  5M. 

Cermenati,  M.t  Stoppani.  III, 

SO1»7. 
Cervesato,  A.,  Torneo  carne- 

valesoo  (a  Milano  1645).    III, 

28  **•. 
Ceaalpino,    A. ,     Lettera    ad 

Corsi.     ffl,  41497. 
Cesari,    A.,     Luigi    Gonzaga. 

III,  829ee. 

Cetari  Rocca,  •.  Colonna. 
Cesarini,  e.  Sforza. 
Cesnola,  t.  Palma. 
Cestaro,    F.    P.,    Frontieri    e 
naxioni  irredente.    III,  85844; 

IV,  ll147. 

Cetty,    H.,   Altelsllas.  Familie. 

H,  852298/9. 
Ceuleneer,  A>  de,  Negotiator 

citriarius.     I,  160e9e. 

C  e  y  a  a  e  n  s ,  J.,  Paroiaae de  Vise*. 

III,   129904. 
Chabaneau,  C,  Prise  de  Je*- 

rusalem.     III,  71°. 
C  h  a  b  6  s ,  R. ,  Mozarabes  Valencia- 

Doe.     III,  68"*. 

—  —  Joderia  de  Valencia.    III, 
63 >t7. 

Chabert,  8.  Goltz. 

Chabouillet,  Seeau  d'abbe'  de 

Cuxa.     III,  47*17. 
Chabret,     A.,     Sagunto.      I, 

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848\ 

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Psalm  51,  6;  74.  I,  86109. 


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Chiecchio,  G.  C,  s.  Danna. 
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Chi tt enden,  L.  E.,  Lincoln. 
III,  350"4'8-"9 

Chlingensperg,  Vorgeachichtl. 
aus  Reichenhall.     II,  828 8. 

Chmiel,  A.,  Dokum.  w  bibl. 
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Chodynski,  Z. ,  Statuta 
Wladislav.  II,  2597;  III,  263n. 

Chotkowski,  W.,  (Jesuiten- 
haus in  Krakau).     III,  26698. 

C  h o  tz n  e  r,  Jos.,  Erter.  1, 50189. 

Christ,  K.,  Schriesheim.  Rom. 
Bau.     II,   18610. 

—  —  Mannheim  u.  Rechte  der 
Pfalzgrafen.     II,   143104. 

Christen  s  en,     H.,      Theater 

185219.     III,  224101. 
Christiani,  T.,  Hammarskjölds 

Livland  währ.   Karl  XL     II, 

80584. 
Christophorua.     III,  12042. 
Chronicles    a.    memorials.      III, 

2079. 
Chronik     d.    Liederkranzes     zu 

Gmünd.     II,  878818. 
Chroust,  A.,  Prefsburger  Ver- 
handlungen 1429.     II,    53"; 

III,  29097. 

—  —  Ansbert,  Kreuzzag  Fried- 
richs J.     II,  4891. 

—  —  Dietrich  v.  Niem  u.  Kon- 
stanzer  Konzil.     II,  56°°. 

(Hengistburg).  II,  31484. 

899,es. 
Königs-  u.  Papst-Urkunden. 

II,  344uoj  III,  81210. 
Chrysostomus.     IV,  7888*. 
Chrianowski,    T.,    (Hiatorio- 

sophie).     IV,  889e. 
Chuquet,   A.,   Lea  guerres  de 
revolution.     II,    7594.  85 189; 

III,  10788. 

—  —  Trahison  de  Dumouriez. 
III,  10789. 

Church,  Oxford  Movement. 
III,  200616. 


IV,132 


OMri    —  CoUttt. 


Chart,  s.  Martin. 
Chwolion,    (Rassen    d.    Ibn- 
Chordadbeg).     III,  286". 

Clan,  V.,  Mariano  Fetti.  III, 
47«»°. 

—  —  Serafioo  buffone.  Corte- 
giano  di  Castiglione.  III,  48"°. 

Cicalek,  s.  Lehnert. 

C  i  c  e  r  i ,  L.,  Letteratura  d.  nostro 
risorgimento  (Berehet).  III, 
291". 

Cicero,  Latters;  ed.  R.  T. 
Tyrcll.     I,  116". 

Cicero,  Bacoo  and  Emerson.     I , 

1241". 
C  i  e  szk  owski ,  A.,  (Jagelionen). 

III,  262 7. 
Cimbali,  G.t  Arreste  di  Gian- 

none.     III,  617". 
Cionini,  A.,Capraia.m,  12"4. 

Cipolla,  C,  Diploma  di  Carlo 
Grosso.     II,  20". 

—  —  (Archiv  v.  S.  Christina 
b.  Olonna.)     II,  86". 

(Diplome  Ottos  IIL)   II, 

86". 
Itinerario  di  Corrado  H. 

II,  811». 

Wipone.     II,  81969. 

—  —  Teoderico  in  Verona. 
D,  398/9 ,M. 

Cronache  Veronesi.  III,  859. 

Rozone  di  Asti.    III,  6  "8. 

—  —  Archivio  Capitolare  di 
Vercelli.     III,  2l"8. 

—  —  s.  Battaglino. 
Circourt,    A.  de,    Documenta 

luxembourg.     concern.    Lonis 
d'Orieans.     III,  78". 
Ci  scato ,  A.,  Romeo  e  Giulietta. 

III,  4". 

Vioenaa.     III,  87400. 

Civetia,  M.  de.  s.  Du  Clou. 

Claasen,  Archivalien  d.  Amts- 
bezirks Mannheim.     11,141". 

Ciaassen  J.,  Baader  üb.  Staat 
u.  Gesellschaft.     IV,  40". 

C 1  a  e  y  s ,  P.,  Rivalite*  entre  Corpo- 
ration s.     III,   1271". 

Mysteres  de  S*-Michel  ft 

Gand.     HI,   12718*. 

—  —  Boorreau  de  Gand.  III, 
1271". 

Clair,  Ch.,  Lonis  de  Gonzagne. 

III,  32"7. 
Clap.     III,  849  »•». 
Cla  r,  M.,  Agesilans  vere  Xeno- 

phontens.     I,  91 1I6». 
Claretta,     G. ,     'Genua',  non 

«Janua'.     III,  71". 
Ferdinando   IV.  e   Gui- 


seppe iX  allaCertosa  di  Napoli. 
III,  50708. 
Clark,  A.,  Colleges  of  Oxford. 
III,  202*71. 

—  A.  L.,  Vinland  and  Norum- 
bega.     III,  842". 

—  J.  S.,  Delewares  a.  Dakotas. 
III,  842". 

—  W.,  Cambridge,    in,  202878. 

Clarke,  J.  T.,  Autobiography. 

III,  8491". 

Clasen,    Ch. ,    Geschichtswiss. 

IV,  851. 

Clason  ,  A.  W.,  Pennsylv.  Con- 
vention.    III,  858818. 

Clans,    W.t    Stille    im  Lande. 

n,  869198. 
Clansewits,    K.   v.,    Feldzng 

von  1796  in  Italien.    11,7  5 toi. 
Cla  viere,  s.  Anton. 

—  s.  Maalde. 

Clldat,    L.,    Catalle;    pr.    E. 

Chatelain.     IV,  978. 
Nouveau  Testament.    IV, 

97". 
Clemen,     A.,    Roessler.       II, 

2504". 
Schnelle.     II,  260500. 

—  P.,  Aachn.  Münster.   II,  29". 

—  —  Kunstdenkmaler  Kempens. 

II,  1781". 

—  —  Kunstdenkm&ler  Gelderns. 

II,  1781". 
Clement!,  G.,  Gaerra  annibal. 
in  Oriente.     I,  122106. 

Clerc,    M.,    Fonilles    d'Aegae. 

I,  109"°. 
Clermont-Gann  ean,     Ch., 

Antiqua  eemit.     IV,  6". 
Cle*ry,  s.  Robinet. 

Cloetta,  W.,  Renaissance-Ko- 
mödie u.  -tragödie.  II,  58  n\ 
IV,   18/9"8. 

C 1  o  q  u  e  t ,  L.,  Ecoute  ou  Eeck- 
houte.     III,  128198. 

Iconogr.  chre*t.    IV,  22  8". 

Clou,  s.  Da  Clou. 

Clouston,  W.  A.,  'Barlaam  a. 
Joaaaph'.     I,  6587. 

C 1  o  w  es ,  W.  L.,  Black  America, 
m,  349170. 

Coan,  T.  M.,  s.  Wilson. 

Cobo,  B.,  Nuevo  mundo.  HI, 
66175. 

Coburg, .s.  Philipp. 

—  s.  Saxe. 

Coccejus,  Joh.     III,  147800. 
Codera  y  Zaidin,  Fr.,  Manu- 
scritos  irabes.     III,  8891". 

—  —  Muroia  musulm.  III, 
889 l08. 


C  o  d  m  an ,  J.,  Charlestowu.   HI, 

852"*. 
Codrescu,  Th.,  Uricaru.    DI, 

818*. 
Coelho,  s.  Ramos. 
Coelho  Jose,  s.  Ramos. 
Coetsloquet,    E.  de,   Chartts 

d.  archives   de  Pampelone  et 

de  Soria.     m,  67". 
Cog&lniceana.     III,  820". 
Cogo,    G.,    Trasferimento    d. 

Universitk  di  Padova  a  VereeUL 

III,  8". 
Cohausen,  A.  v.,   Wiesbaden. 

II,   1". 

—  —  Erwerbungen    fttr  Wies- 
baden 1890.     II,   14810. 

—  —  Gutenfela  am  Rhein.    IL 

160"6. 
Florschtttaft  F.Otto, 

Topographie  Wiesbadens.   IL 

149". 
Cohen,   L.,    Zur   Chronologie. 

I,  42". 
Cohn,  s.  Conrat. 

—  Alb.,      Shakespeare-Biblis 
gnphit  1889 -91.  III,  1984*5. 

—  Alex  Meyer,  s.  Jahn. 

—  Ferd.,  Scheitniger  Park.   IL 

257". 

—  G.,     FinanzsUtistik     eagL 
Universitäten.     III,  20461S. 

—  —    Beamten-Konsumvereifie 

in  England.     III,  205*". 
Coignet,    Mb«    C,    ReYoraK 
francaise  avant  guerres  eiriles. 

II,  56". 

Colt,    J.   EL,    Memorial  of  S* 
Paulis  school.     III,  852*>l. 

—  St.,    Ethische   Bewegon;  ie 
Religion;  tr.  G.  v.  GytiekL 

III,  205"4. 

Colby,  W.,  Oligarchy  in  Ea£ 

towns.     III,  203*". 
Coleccion  reL  al  Ultramar.  IH. 

66^7. 
Coleno,  s.  Canovas. 
Coley,     J.    E.,     Slavery    * 

Connecticut,     ni.  352"'. 
Colini-Baldeschi,   L.,  O- 

naca   di  Benedetto  di  S.  As- 

drea.  III,  18,7t. 
Coli,  J.,  Colon  y  Rabids.  HI, 

651". 
Collado,  a.  Danvila. 
Collard,     A.,     ChevaL     I*. 

29"«. 
Collection   Spitaer.     III,  55|S7- 
Collett,    A-,    s.  Wergelssd. 
&   Y.  Nielsen,  Kristi- 
ania.    III,  234104. 

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Collum,    R.    S.,    Unit.    States 

Marine  Corps.     III,  861*  78. 
iolmeiro,     M.,    Reyes    desde 

Alonso  VI  hasta  AlfonsoXJ. 

in,  66». 

Colomb,    C,    Log  Boke.     III, 
65,6,d. 

-  P.  EL,    Naval  warfare.     IV, 
!«*". 

Colombo,     A. ,      Cantfc.      III, 

SO-08. 
Colonna,      F.,     Iscrizione     di 

Pwzuoli.     I,   126158. 
Moneta  rom.  in  Minturno. 

I,  131 81°. 

olonna    de  Cesari  Rooca, 

Coric.     III,   183e*. 
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Luis     de     Saut'    Angel.     III, 

De    insnlis;    ed.    J.    S. 

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Connelly,    E.  M.,    Kentucky. 

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Conuor,  8.  O'Connor. 
Conor,  s.  O'Conor. 


Collette  —  Couderch. 

Conrad,  Q.,  A u 88 etzungs Privi- 
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C  o  n  r  a  d  y ,  Werder.    II,  9449«. 

—  L.,  Landgericht  anf  d.  Einrich. 

II,  159178. 

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898 ,u. 

Conrat,  s.  Kappeyne. 
Conrat,    (Cohn)    M.,     Rom. 

Recht.     I,   166688. 
Consalyi  u.  prenfs.  Gesandte  in 

Rom.     II,  9561. 
Cons  tantin,     Inscription      de 

Pennes.     I,   148899. 
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Contole'on,A.E.,8.Kontoleon. 
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Cornill,C,  Altes  Test  I,3145. 

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IV,123 

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3888. 
Corno,  s.  Del  Corno. 
C  o  r  o  1  e  u ,  J.,  Dietarios  de  Gene- 

ralidad  de  Cataluna.  III,  57 tx. 
Usajee  de  Barcelona.    III, 

63iao. 
Corpus   inscript.    Atticarum.     I, 

109952. 

—  inscript.  latin.  I,  126/6188-41. 
136*88. 

Correns,    P.,    Gundifalvi,    De 

unitate.     IV,  897\ 
Correnti,  C.     III,  80 l89. 
Correspondants  de  Michel  Ange. 

III,  41488. 
Correspondenciacon  Felipe  JJetc. 

III,  6781. 
Corri,  D.,  s.  Loeb. 
Corssen,  Peter,   Codex  Amia- 

tinus   u.   grandior  Cassiodors. 

IV,  48 14. 

Corti,  S.,   Cagliari.   —  Corno. 

I,  140868. 

Coryinus  ad  Romanos  pontifices. 

II,  6210. 

C  o  s  a  c  k ,  W.,  Lessings  Hamburg. 

Dramaturgie.     II,  268ft0. 
C  o  s  m  o,  M.,  Baratella.   III,  840. 
Cosnac  <fe  Pontal,    M^moires 

de  Sourches.     III,  10143. 
C  o  s  q  u  i  n ,       Emm.,       Religion 

chaldeo-aseyr.    I,  2878. 
Cosserat,    L.,   Cimetiere   me*- 

roving.   d'Andre*sy.     II,   288». 
Costa,  8.  De  Costa. 

—  Ei,  Diritto  Romano  n.  Plauto. 
I,   158898. 

Azioni  exercit    I,  159818. 

Costa-Rosetti,  J.,  Staatslehre 

d.  christlichen  Philosophie.  IV, 

40*7. 
Costa  de  Beauregard,  Der- 

nieres  ann^es  de  Charles  Albert. 

III,  112190. 
Costantini,    E.,    Cardinal    di 

Ravenna  al  governo  di  Ancona. 

III,  47889. 
Costanzi,     V. ,      Quaestiones 

chronolog.     I,  8280.  86 '9. 
C otter ill,  J.  M.,  Polycarp  to 

Philippians  and    Homilies    of 

AntiochusPalaestin.  IV,68148. 
C ottin ,  M«.,  Tasso  ed  Eleonora 

d'Eate.     III,  49878. 

—  P.,  Rapports  de  Rene'  d'Ar- 
genson.     III,  10086. 

C  o  1 1  o  n ,  R.  W.,  Barnstaple  and 
Devonshire.  III^SO181. 201641. 

Couch,  A.  T.,  Warwickshire 
Avon.     HI,  201848. 

Couderch,    C,    Poeuea    d'un 


IV,124 


Cottard-Luys  —  Csoma. 


Florentin  a  cour   de  France. 

III,  41494. 
Cottard-Luys,     £colatre     de 

Noyon.     III,  951«5. 
Coulanges,  ••  Fustel. 
Courajov,   L.,    Art  gothique. 

IV,  21"'. 

C  o  n  r  o  y ,  de,  Dehnte  d'une  reine. 

III,  24 l9.  39464. 

—  —  Espagne  apres  paix  d'Ut- 
recht.     III,  59M.   10148. 

Courcy.     III,  85 m. 
Courdaveaux,  V.,  Tertullien. 

IV,  66 176. 
Courteault,     H.,      Arohives 

d' Aragon  et  de  Navarre.    III, 
57  » 

—  —  Pierre  de  CraoD  en  Ea- 
pagne.    III,  60**.  79*8. 

Courth,  A.,  s.  Brückner. 
Courtney,    (Engl.   Finanzen). 

III,  191"». 
C  Ott  sens,     H.,     Lakba     Medi 

Stüpa.     I,  6267. 

—  —  Caves  of  Nadsnr  ete.  I, 
63". 

Co  nein,  G.,  Inacriptiona  d'Asie 
Minenre.     I,  111"*».  14848B. 

s.  Deschamps.  ! 

Couteulx,  s.  Le  Couteulx.  | 

Couve,  L.,  Inecription  d'Ore'os. 
I,  98,9\ 

C  o  v  i  1 1  e ,  Ordonnance  Ca- 
boehienne.      III,    75".    8070. 

—  Jaeobus  Magnus.     III,  8089. 
C  o  w  1  e  y ,  E.,  Writers  of  Genesis. 

I,  83*e. 
Cowper,  s.  Melbourne. 
Cowper.    —    Manuscripts.     III, 

18898. 
Cox,    Ch.,     Rom.    fibulae.      I, 

146488. 

—  H.,  Cburch  of  England  Pro- 
testant?    III,  20 1688. 

—  J.  C,  Centuries  of  Derbyahire. 
III,  201646. 

—  J.  D.,  Johnston.    III,  850916. 

Shennan.     III,  851849. 

Cozza,  s.  Salvo. 

—  A.,  Tempio  presao  Alatri. 
I,  14085*. 

Cozza-Luzi,  G.,  Canulei.     I, 

12199. 
Orestes  bistoriae  et  laudes 

Sabae  ete.     II,  817. 

—  —  Martorana  documento 
greco  1146.     III,  17818. 

—  —  Giudizio,  da  pergamena 
greoa  e  laXin*  1117.  III,  18864. 

—  —  Cronaca  siculo-saraoena; 
coli.  B.  Lag  um  i  na.  III, 
188M.  889118. 


Craandijk,  J.,  Sorgvliet.    III, 

168"*. 

Cralingen.      III,   1548*9. 

Afbeeldingen  van  Ruarloo. 

III,  160494. 
Afbeeldingen  van  Voorst. 

III,  160499. 

—  P.  H.,  Jagercorpsen  1830/1. 

III,  189108». 

Crace  Collection.     III,  201669. 
Cramer.     IV,  6088. 

—  J.,    Pet.  3, 19— 21  en  4,  6. 

IV,  67*». 

—  J.  A.,  Heidanus.    III,  147"'. 

—  8..  Sepp.     III,  148144. 

Crawfurd,  A.  H.,  Crawfuid 
and  light  division.  III,  6088. 
190988. 

—  J.,  Neolithie  man  in  Nicara- 
gua.    III,  84288. 

C  r  e  a  s  y ,  E.  S.,  Decisive  battles 
fr.  Marathon  to  Waterloo;  ed. 
F.  Parsons.     IV,  8108. 

Creoelius,  W.,  Aus  d.  Rönier- 
zcit     II,  1668. 

—  —  Mittelalter  bis  Karl  d.  Gr. 
II,   17084. 

—  —  Kiederrbein  vom  & — 12* 
Jahrh.     II,  170*B. 

Berg.  Und.     II,   170ea. 

—  —  Karl  Theodor  v.  d.  Pfalz. 
II,   17087. 

Wupperthal.    II,  17594'8. 

1771'8. 

—  —    Nigrinus  Üb.  Aventinua. 

II,  827111. 

Credaro,    L.,    s.  Martinaz- 

zoli. 
Creizenach,  W.,    Schauspiele 

engl. Komödianten.  III,  199489. 

Crescini,    V.,    Corti  d'amore. 

III,  21*97. 

Cr  ete  IIa,  L.,  Poeta  calabrese. 

III,  61784. 
Creux,  J.  H.,  Pitt  et  FreMeric 

Guillaume  IL     III,  188910. 
Crevea,  s.  Altamira. 
CrevecaBur,  8.  Boucher. 

C riegern,  H.  F.  v.,  Sachse  in 
Gesch.  u.  Dichtung.  II,  222197. 

Cristofori,  Fr.,  Cronica  di 
Anzillotto  Viterbese.  III,  16M9. 

C  r  i  t  o ,  Girolamo  Bonaparte.  III, 

v  2498. 

Crnologar,  Kirchenbauten  in 
Krain.     II,  104185. 

—  Baudenkmale  iö  Krain.  II, 
104184. 

—  —  Kunstgesohiohtl.  aus 
Unterkrain.     II,  10418*. 

—  Sittich.     II,   104lM. 


C  r  oo  e ,  B.,  Divorzio  n.  Provinci« 

Napolet.     III,  51718. 
Angiolillo.     III,  517U. 

—  —  Teatri  napoletani.  III, 
617W. 

—  E.,  Teetamento  di  Garibaldi. 
III,  25M. 

Cr  och  et,  L.  C,  Toilette  chci 

Romaines.     I,  165*98. 
Croeser,     H.,     Stadregt    vao 

Campen.     III,  15748*. 
Croiset,   J.,    Louis  Gonzagac 

III,  88999. 
Croix,  de,  Correspondanee  da 

marquis  de  Croix.    III,  67 lW. 
Croquet,  s.  Dujardin. 

—  J.,  £glise  paroisslale  de 
Braine-le-comte.     III,   12111. 

Crosat,  Bayard.     III,  25w. 

Cross,  R.  T.,  Pike's  expeditioa 
into    Louisiana.     III,   354U1. 

Crovato,  G.,  Seroffa  e  poetu 
pedantesca.     III,  37S9&. 

Crowe,  J.  A.,  s.  Ca va lei- 
te 1 1  e. 

Croy-Teppich.     II,  292*90. 

C  r  u  1 1 ,  F.,  Schwerin.  Sudtreehu 
II,  286177. 

—  —  Kirche  zu  ToitenwinkeL 
II,  287197. 

—  —     Baukunst    in    Wumar. 

II,  287 198. 

&  F.  Techen,  Grabsteine 

d.  Wismar.  Kirchen.  II.2871*. 

Cr  um  m  eil,  A.,  Afriea  and 
America.     111,  848'8'. 

Cr(usius),0.,  Staat  der  Athener 
u.  Aristoteles.     I,  93 1U». 

—  —  Masken  d.  röm.  Theaters. 
I,  170787. 

Cruz,  s.  De  La  Cruz. 

—  s.  Montero. 
Csinki,    D.,     Renaissance    a. 

Matthias.     III,  291187. 

—  —  s.  Baröti. 
GiapUr.B., Simay.  III,  306MT- 
Cserep,  J.,  Sallust.    I,  116". 

Pollio.     I,   11 749 

CsergheS,     G.,     Wappen    d. 

Guthkeled.     III,  808*9. 

—  —  Wappen  Ernuszt't  de 
Tschakathurn.     III,  SOS111. 

Wappen  vaterlind.  Gold- 
schmiede-Stacke.   III,S03li:. 
Grabdenkmaler  aus  Ungarn. 

III,  810ftU. 

—  —  s.  Siebmacher. 
Cserni,     B.,     Grabungen    tu 

Apulum.     III,  280". 
Csiky,  G.,  s.  Ribbeck. 
Csoma,    J.,     Prahlst.  Spuren. 

III,  28 158. 


Csoma  —  Dammers. 


IV.126 


Grabstein  Schwabovozkys. 

in,  310»18. 

tontoai,     J.,     Polo.    Biblio- 
theken.     III,   3029»6. 

Corrina.     III,  802w?. 

•  adav,  Eng.,  Jahr  d.  Landes- 
erobernng.      III,   28289. 
Gesch.  d.  Ungarn.)    III, 

:»tro  Torr  es,   Bar.  de  las, 
Bkson  de  Tarragona.  III,  6319B. 

ibeiro      Pinol,     J.,     Iberia 

protobiat.      I,    142888. 

:che,  P.,  Sacramentum  in  rem. 

;.  i59614. 

::t»,   a.    La  Cueva. 

anas,   a.   De  Cuevas. 

: '.  n  e  t ,  V.,  Turquie  d' Aiio.  III, 


>77B. 


of 


;llom,     R.    S.,     Journal 
J*nniaon.      III,   3Ö0919. 

:i!um,     6.    W.,    Office»    of 

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133987.    154B5ft;  III,  280**. 

-  Temple  mithriaqoe  d'Ostie. 
I.  163e57. 

-  —  a.   Philo. 

-  G.,  Monnaiea  dans  cimetieres 
ianca  d'Eprare.     II,  219;  III, 

Cacbet  par  BerckeL    III, 

i^i p  f  e ,  K-,  (Kulturgeschichtl. 
ias  Rom).     I,    164889. 
-sn.  a.  Mae  Cunn. 

•  b b i n  g h am  ,    A«,   Jaina   in- 

«ript.  fr.   Mathura.     I,  63 19. 
-H.  S.,  Canning.     I,  711,?. 

:--o.  Trier.      II,   169177. 
-Fr.  W.,  Jnnina.     II,   145148. 
-P..  Scnltetaa.     II,  257 109. 

•\.  Ed.,    Institutions   jnr.  d. 

Romaine;    pr.    J.  E.   Labbe*. 

:.  i5768B. 

iircio,  G.  G.?  'Intrighi  d'amori' 
t  Tasao  (Catania).  III,  52761. 
»?dy,  s.  Mac  Curdy. 
«ricq  u  e,  Charlemagne.  11,2  454. 
trtis.  R.  H-,  Federal  Statutes. 
m.  347 lM. 
i-rtiua,  £.,   (Thorwache).     I, 


•s" 


*  -  Stadtgasen,  t.  Athen.    I, 

-  Moltke.     IIt  9249. 

-  Athen  u.  Rom.    IV,  ö64. 


—  K.,  Pottels  n.  Melles  Reise. 

II,  66»°. 

Münzfund  zu  Travemünde. 

III,  21 6". 

—  —  s.  Melle. 

Curts,  J.,  Mythe  of  Russians, 
Western  Slavs  a.  Magyars. 
III,  306410. 

Cuveiro  Pinol,  J.f  Iberia 
protohist.     III,  56 7. 

Cuvier,  0.,  Consecration  etc. 
II,  348906. 

Czachdrski.     II,  264109. 

Czapski,  s.  Hatten. 

Czermak,  W.,  Jan  Kazimierz. 
UI,  27660"71. 

Lubomirski.    III,  275/67S. 

C zig ler,  G.,  &  A.  Werner, 
Regiment  Mollinary;  tr.  O. 
Grofs&B.  Nikolics.  III, 
309485. 

Czihak,  E.  v.,  Schles.  Fund- 
Chronik.     II,  261 l. 

—  —    Urgesch.    Kupferfunde. 

II,  25 1*. 

—  —  Museum  schles.  Alter- 
tümer.    II,  262*». 

—  —  Schlesische  Gl&ser.  II, 
25  589. 

Hedwigsglaser.   II,  255e0. 

—  —  Schles.  Bildhauer  der 
Renaissancezeit.    II,  377m. 

Czimer,   K.,    Szegedin   1552. 

III,  292169. 
Czolowski,  A.,  Pocza^tki  Mol- 

dawii  i  Kazimier.    III,  2724B. 

—  —  Sprawy  woloskie  Kwart. 
histor.     III,  27246. 

—  —  Lwöw  za  ruskich  czasow. 
III,  2724e. 

—  —  Bitwa  pod  Obertynem. 
III,  27588. 

—  —  Z  przeszlosci  Jezupola. 
III,  27891. 

Czyczkie  wicz,  A.,  Tacitns. 
I,   128174'B. 


D. 

D  a  a  e  ,  L. ,  OprörshSvdingen 
AmundSigurdssöns.  III,  20819. 

Breve  fra  Christian  Fred- 

riks  norske  Hof.     III,  22719. 

—  ^-  Hamar.     III,  23088. 

—  —  Lassena  Ungdom.  III, 
28180. 

Botten-Hansen.  III,  231 01. 

Christiania.     III,  234108. 

s.  Blom. 

—  —  8.  Payel. 


D  ab  n  e  y ,( Gesch.  Wissenschaft  ?). 

III,  3404. 
Dabormida,Y.,  Battaglia  dell' 

Assietta.     III,  24". 
Dachenhausen,  v.,  Taschen- 
buch d.  Uradels.      II,    218". 
Da   Civezza    (Civetia),    s. 

Du  Clou. 
D  a  d  e ,     H.,     Mecklenburgische 

Schlagwirtschaft.     II,  288900. 
Dftbritz,C.  Herrn.,  Schulen  in 

Grimma.     II,  242 l80. 
Daemon,  s.  Carvalho. 
Dändliker,    K.,   Zürich    1443 

u.  1444.     II,  5394.   122«8 
Danemark    u.    Norwegen.      III, 

22288. 

—  Kriegsgeschichtl.    III,  21818. 
22080'1. 

—  Kirketidende.     III,  22 140. 

—  (Zeitschriften.)     III,  222M'9. 
224108. 

—  Tilskueren.     III,  224106. 

—  Samlinger  til  Jydsk  Historie. 
III,  225111. 

—  Dan. -deutsch.  Krieg.  II,918e». 

—  Kleine  Anonyma.    III,  20818. 
21098.  21868.  21686. 

D'Agnanno,  G.,  Diritto  civile; 

ed.G.  Ghironi.    IV,  27447'8. 
D  a  h  1 ,  B.,  Wergelandiana,     in, 

28157. 
Dah  11,  L.  C,  Artilleriet  i  Norge. 

III,  28890. 
Dann,    F.,    Urgescb.    germ.   u. 

roman.  Völker.     II,  400 167. 
Dai  senberger,      Schulwesen 

Münchens.     II,  328 187. 
Dalen,  J.  L.  van,    Stapel-  en 

Maaarecht  van  Dordrecht.   III, 

153891. 

—  —  Wijnhandel  te  Dordrecht. 
III,   158899. 

—  —   Merwede    bij  Dordrecht. 
III,  153898. 

Dallois,    Byron;    ed.   Rosne. 

III,  196490. 
Dali'    Orso,     M.,     Prinoipali 

maestri.     IV,  24401. 
Dal  man,   G.  H.,    Juden  unter 

röm.  Herrschaft.     I,  8188. 
Talmudisehe  Texte.     IV, 

68104. 
Talmud  über  Jesum.    IV, 

58l0B. 
Dalmedico,  A.,  Massoneria  di 

Venezia.     III,  36871. 
Dal    Ri,    J.,    Traaporto    e  di 

Trento.     II,  1061*8. 
Dalton,Ch.,  Cecil.    III,  1866*». 
Dammers,    G.    F.    F.,    Erin- 
nerungen.    II,  19896. 


IV,126 


Dana  —  Deckend» 


Dana,  CA.,  Hut.  of  war.    III. 

846107. 
Danckwerth,  C,    Helgoland; 

ed.  M.  Harr  witz.    II,  28069. 
Dancoisne,    L.,    Tesaeres  ro- 

maines.     I,  18 1917. 
Objets  mlroving.  a  Artree. 

II,  2**. 

D'  A  n  c  o  n  a ,  A.,  Tradizioni  Caro- 
ltng.  in  Italia.     II,  80". 

Teatro  italiano.   III,  218w. 

648U. 

—  —  Metternich  a  Francetco  I. 
sul  colloquio  eol  Confalonieri. 

III,  28187. 

—  —  Teatro  a  Venezia.  III, 
8687i. 

Amari.     III,  62 7W. 

Francia    e    Iulia    1786. 

III,  687M. 
Danesi,    £.,    Opere   di  Monti. 

III,  49681. 
Dang  in,  s.  Thoroaa. 
Daniel,  A.t  1889.     IV,  7M. 

—  M.fAbre'ge'  d'bist.  univ. ;  contin. 
M.  Ch.  Marie.     IV,  4»*. 

Danilewskij,  8.  Lappo. 

—  s.  Michailowsk  ij. 

—  N.,  (Rufsland  u.  Europa); 
pr.  N.  Strachow.    III, 2351». 

Dankö,    J.,    Ladislaus    I.    v. 

Ungarn.     III,  288". 
Grabdenkmal  Römers.   III, 

810ölB. 
Dank6.  —  Kunstsammlung.    III, 

81 1627. 
Dan  na,  C,  AG.C.  Chiecchio, 

Santuario    di    Mondovl.     III, 

2658. 
Dannenberg,  H.,  Münzkunde. 

I,  ISO1»6;  IV,  84aM. 

—  —  Münzfund  j.  Heydebreck. 

II,  289988. 

—  —  Pommer.  Münzkunde.  II, 
289  «**. 

Siegesmttnzen  Heinrichs  IL 

u.  Gottfrieds  v.  Nieder- 
lothringen.    II,  356*60. 

Dansk-tydske  Krig  1864.  III, 
220". 

Dante.  —  Politic.  ideal.  III, 
10184. 

Danu,  D.,  Armenii  din  Buoo- 
vina.     III,  81769. 

Danvers,  F.  C,  Bengal.  I, 
71l". 

Danrila,  F. ,  Juderia  de 
Valencia.     III,  68 128. 

—  y  Collado,  M.,  Reinado  de 
Carlos  III.     III,  664. 

Moriscos  espanoles.  III, 

889 ll8. 


D  an  t a  s ,  O.,  Ätats  gtoeraux  de 
1789  dans  Colmar  et  Schle- 
stedt.     II,  84 l78. 

Darey,  Jean,  Neutralite*  de 
Belgique.     III,  190*". 

Daremberg,  Ch.,  £.  8aglio 
&  E.  Pottier,  Dictionnaire 
d.antiquites  1, 185,M; IV,  5M. 

Dareste,  R.,  B.  Haussoul- 
lier  &  Th.  Reinach,  In- 
seriptlons  jurid.  grecques.  I, 
1048lft. 

Dargun,  L.,  Prawa  miast.  III, 
278M. 

Dargun.     —     Abendmahlskelch. 

II,  287 1M. 

Daris,  J.,  Liege.     HI,   128m. 

—  —  £glises  de  Liege.  III, 
128187. 

Darmesteter,  J.,  Prophctea  et 

Renan.     I,  29&». 
Darnay,  K.,  Urnen-Friedhof  b. 

Csabrendek.     III,   2784. 
Funde  v.  Sümegh.     III, 

286108. 

—  —  Kasino  in  Sumeg.  III, 
808484. 

Darpe,    F.,  Kienberg.  Kaland. 

n,  i8o16. 

Bochum.     II,  18 l*4. 

Darsy,  s.  Toussenel. 

Daryl,  P.,    Yacht.     IV,  294*8. 
Dasent,  J.  R.,  Privy  Council. 

III,  17037.  17147. 

Dafs,  P.,    Nordlands  Trompet. 

III,  23089. 

Daudet,    E.,    Emigration  Coo- 
len tz  1789—93.     III,  1068*. 
Dauli,  s.  Dotto. 
D  a  u  s  c  h ,  P.,  Schriftinapiration. 

IV,  68188. 

Davari,  S.,  Gonzaga  e  Paleo- 
loghi.     III,  32248. 

Davey,  H.,  Music.  Hist.  IV, 
24408. 

Davids,  Rhys,  Seets  of  Bud- 
dhists.     I,  660ft. 

Davidson,  R.,  Konsulat  Florenz- 
Fiesole.     III,  19875. 

&  W.  Ben  harn,    Tait 

III,  2006M. 

Da  Vinci,  L.,  Codioe  Atlantico 
n.  Bibliot.  Ambros.  III,  28lttl. 

Davis,  Anglo-saxon  chronieles. 
III,  207 8. 

—  J.  D.,  Chronology  of  divid. 
Kingdom.     I,  2666.  8140. 

—  W.  W.  H.t  Spaniard  in 
Mexico.     III,  67188. 

D  a  v  o  1  i ,  Donizone,  contessa 
Matilde.     II,  81488. 


Diwisi,  W.  IL,  Biamarck and 

suta  aoeiaüam.    II,  9848. 
Daza,  s    Atontero. 
De'Alessandrini,  P.,Pexgise 

e  Pergin eea.     III,  471. 
Deane,  W.  J.,  Pseadeptgrapha. 

I,  37117»;  IV,  58110. 
De  Angel i,  A.f    Gerusalemme 

LiberaU  d.  Tasao.     III,  49e". 
Deans,  J.,  SkagaBelaa.  1,23*; 

III,  841 ". 

—  —    Moon -symbol  on  Nortb- 
west-coast.     III,  34 287. 

De  Back  er,  J„  s.  DeSmedt 
De  Bas,  F.,  Prins  Frederik  d. 

Nederlanden.     III,   139'-*. 

Willem  III.    III,  1391**. 

Swieten.     in,  164*?s. 

Debidonr,    A.,    Hist.  diplom. 

d'Europe.    HI,  68 777.  HO107; 

IV,  677. 

De    Blasiis,    Jos.,    Chronicoo 

Sicul.     III,  289 lt4. 
De   Boer,    M.    6.,    Groninger 

Jonker    der    17    eenw.     III. 

155888. 
De    Bont,    B.    J.  M-,    Boyck. 

III,   162»9. 

—  —    Amsterdam  1572.    Ol, 
152*00. 

Brouwer.     III,  \htux. 

—  —  Priesters  de  Amsterdam. 
III,   162  *>•'*. 

Pletten barg  en  Wandel- 

man.     HI,  162807. 
De  B o o r ,  C,  Chronographie  d. 

Theophanee.     III,  824-*. 

—  —    Notitiae  episcopat    IB. 
824*;  IV,  81»*. 

Debr6,    S.,    Jews    of   France. 

I,  47  «•. 
De  Cara.  C,  Hittim  o  Hethtl 

I,  24/541. 

—  —  Rock  carvings  at  Jaiüi- 
Kaie.     I,  2878. 

DeCaraffa,  F.,  Visita  pastor. 

di    Marliani    di    Mariana   ed 

Aecia.     III,  26110. 
De  Caso,  a.  Vimbe'ry. 
De  Castro,  A.,  Salida  definit 

de  Colon.     III,  66  "JC 

—  G.,  Satira  miianeee  e  guern 
di  Sett'  Annh     III,  27iK. 

—  —  Tristezae  d.  Corona,    ffl. 
80  »••. 

Prigionia  di  Gioia.    HI. 

894M. 
De    Cesari    Rocca,   s.   Co- 

lonna. 
Deckend,     Kriegstagebuch   d. 

hess.  Generalstabs  1792.    & 

7488. 


Dachend  —  De  Leone. 


IV,127 


-  Eroberungen  v.  Rügen  1715. 

H  219*°. 
Scheut,      H.,      Beziehungen 

Zsxtndorfs  za  Frank  faxt.     II, 

--  Frankfurts  kirchL  Leben 
für.  d.    Franzosenzeit.     H, 

itdeve,  J.f  Formalisme.    HI, 

•»C        • 

i<  Costa,  B.  F.,  Pre-Colamb. 
üwrery    of    America.       III, 

ksandray ,  6.,  Modern  ci- 
£atioo.     IV,    10188. 
Urr»  i  s ,  J.,   Dimes  de  Galles 
|t  Don  -  Conformiates.       III, 
i  •  <?    • 

«i*nyi,  J.,  (Adelabriefe  im 
sünarer       KomiUt).        HI, 

^lppeobriefe    <L  Zeit  Wla- 
s*W  IL     DI,  303  814. 
•-  a.  Fraknoi. 
I-'htii,  T.f  Ksar-el-Acabir. 
1  340188. 

Dwker.     DI,    121  •'. 
'Diego  Arribae,    J.,   Mo- 
st de  Tajuna.     m,  62105. 
*ke,    E.,    Mölln;    ed.    W. 
ilaaer.     II,   279ftft. 
•Ftbriczy,     C,     Artefici 
cuieri  e  S.  Patronia  a  Bo- 
Jpa,    UI,   1294ft. 
\-  Ubro    di   Antonio   Billi. 

'Feit,     L-,     Epigrafe     del 

fceonias.     I,    126154. 

Ferrari,    G.   F.,    Nobilta 
iü'rtnova.     III,   7189. 
*•-*,  D.,   Soziale  Fragen  vor 
*)  Jahren;  tr.  Hugo  Fischer. 

^Forest,    H.  P.,    &  &  C. 
Sites,    Westboroogh.      III, 

rFremery,  J.,  Baljuw  van 

l-cemblik.      UI,    154*B0. 

.- Mvignweerd.  III,  159488. 

P-roidmont,  J.  N.,  Industrie 

i  ktrwiea  en  paille  dans  Geer. 

Ä  161*«*. 

"^nd.  E.,    Ellezelles.     III, 

'»oi,  E.,  Portogmaro.    III, 

-  Qrdmamenti  milit.  di  TJdine. 

"jingos,  D. ,  England 
^Vm.  III,  18218.  1708e. 
!(mit,    E.,    Kronijk    van 

bren.    HI,   12S178. 


De  Gennaro-Ferrigni,  A., 
Leopardi  e  ColletU.  III,  47e48. 

De   Goeje,    M.   J.,    De    Jong« 

III,  147910. 
De  Gregorio,  G.,   Compagnia 

di  disciplina   di    S.  Nicolö  in 

Palenno.     III,  17845. 
De  Groot,  a.  Hofstede. 

De  Gubernatis,  A.,    Diction. 

Internat,     d.    ecrivains.     IV, 

19809. 
Degnello  de  frailes.     III,  69t87. 
De  Haan,  s.  Timon. 
Dehio,  G.,  Bamberg.  Dom.    II, 

832989'8. 

—  —  &  G.  y.  Bezold,  Bau- 
kunst d.  Abendlandes.  IV, 
28879. 

Dehn  er,  8-,  Hadriani  laudatio 

Matidiae.     I,  129"4. 
Dehning,  H.,  Celle.  II,  19144. 

De    Jager,    H. ,     Coppelstok. 

III,  18489. 
Predikanten  te  Geeryliet. 

III,   153895. 
Predikanten  te  Oudenhoorn 

en  Spijkenisse.     III,   164859. 
Predikanten  teZwartewaal. 

III,   154wo. 
Predikanten  te  Bommenede. 

III,    154894. 
Deichmüller,  Funde  b.  Ner- 

chau-Trebsen.     II,  21881. 
Deinboll,     A.    T.,     Deinbolls 

'bra-ndte' Dagböger.  III,  227 10. 

Deininger,    Kunst    zu   Hall. 

II,  106 l89. 

Dejob,  Ch.,  Juifs  de  Mantoue 
auitfea.   I,  47109;  III,  3 2989. 

De  Jonghe,  B.,  Herry  de 
Cocqueau.     III,  121 6?. 

Peteghem.     III,   121B9. 

Wiener.     III,   121". 

—  —  Esterlin  de  Jean  I  et 
Thierry    VII.     III,  12887. 

—  —  Esterlins  de  Jean  TT1 
de  Brabant  et  de  Louis  de 
Crecy.     III,   12894. 

Delarborde,  H.,  La  vraie 
chronique  de  religienx  de 
Saint-Denis.     HI,  748B/e. 

—  —    Seigneurs    de    Joinville. 

III,  86 117. 

—  J.,  Louise  de  Coligny.  III, 
98 17. 

De  La  Borderie,  A.,  s. 
P  o  t  i  c  h  e. 

De  La  Chanonie,  C,  Me- 
moire! de  Tercier.    HI,  10689. 

Delachenal,  R.,  Clause  de 
paix  d'Arras.     HI,  820tt.  I 


De  La  Cruz,    J.,    Inquisicion. 

HI,  69988. 
De  laFerriere,H.,Marguente 

d'Angouleme.     HI,  97 10. 

—  —  Dernieres  conspirations 
du  regne  de  Charles  IX.  HI, 
97". 

Henri  77.     HI,    9890. 

Marie  Stuart.    HI,  17585. 

De  la  Graviere,  s.  Jurien. 
De    la    Howardries,    s.    Du 

Chastel. 
Delalain,    P.,    Libraires   pari- 

siens.     IH,  95 l86. 
Delamain,     Cim  etier  e     mero- 

ving.  a  Herpes.     II,  294. 
De  la  Nieppe,  s.  Prelle. 
De    la   Noö,    G.,    Fortification 

antique.  IH,  151699;  IV,  26480. 
De  la  Pena  y  Fernandez,M., 

Manual    de    arqueologia    pre- 

histörica.     I,  6*7. 
Delaporte,     Louis    de    Gon- 

zague.     HI,  83801. 
Delarc,     Gregoire     VII.      II, 

82290'1. 
De  la  Tour,  s.  Imbart. 
Delattre,    A.    Z.,    Azirou    et 

Teil  El-Amarna.     I,  20*'7. 

—  A.  L.,  Dlcouvertes  a  Car- 
thage;  ed.  A.  Hlron  de 
Villefosse.     I,   löO508"10. 

DelaVille,    s.   Ausonius. 
Dela  yille     le     Roulx,     J., 

Regle  du  Temple.     III,  7214. 
Suppression  des  Templiers. 

IH,  78M. 
Delbert,  P. ,  Social  Evolution ; 

ed.     Fr.    Wingfield.       IV, 

26487».  2745ft. 
Delbrel,    Clerge'    franoais    en 

Espagne    pendant    reVolution. 

HI,  6068. 
Delbrück,    H.,     Strategie    d. 

Perikles   u.  Friedrichs  d.  Gr. 

H,  689. 

—  —  Regierung  Friedrich  Wil- 
helms IV.     H,  8936. 

Moltke.     H,  9249. 

—  —  Ministerium  Bismarck.  H, 
9248. 

Del  Castillo,  R.,    Diccionario 

geografico    de    Espana.      IH, 

566. 
DelCorno,V.,  Ferreri  d'Alassio 

Conti  de  Gubernatis.    HI,  6 1S1. 
Delecourt,    J.,     Ordonnanoes 

de  Belgique.     IH,  116*. 
De    Leon,     L.,     Guadarrama. 

HI,  62 l07. 
De  Leone,  F.,   Barletta.     III, 

16899. 


IV,128 


De  Loya  —  De  Ruggiero. 


DeLeva,  G.,  Goilio III.  contro 

Ottavio  Farnese.     III,  394B8. 
Delft.  —  Aardewerk.  III,  147194.  ' 
Delgado,  A.,  Niebla.  III,  68l". 

839107. 
Del    6  in  die  e,    6.,    Filangeri 

al  tempi  di  Federico  IL  etc. 

III,   16m. 

—  P.,  Baccellati.     III,  801*4. 
Delisle,  L.,  Registre  d.  enque- 

teurs  de  St.-Louis.    III,  72". 
Fausse  lettre  de  Charles  VI. 

III,  74". 

Littlrature  lat.  an.  moyen- 

age.    III,  8121*;  IV,  20818. 

—  —    Psautier   Latin-Francais. 

IV,  98,fl. 

Delitzsch,  F.,  s.  Mttrdter. 

—  —  &  y.  Hof  mann,  Theol. 
Briefe;  ed.  W.  Volek.  IV, 
57". 

Della6nardia,G.,Liberazione 

di  Roma.     III,  46610. 
Del  Lango,  I.,  Beatrice.     III, 

10,M. 

—  —  Medioevo  italiano  nel 
Dante.     III,  10188. 

Delmati,  G.,   Duca  di  Urbino 

di  Raffaello.     III,  48858'4. 
Del  Mayno,   L.,    Popolo  Pie- 

montesa  1744.     III,  2488. 
Deloche, M.,  Cachets me'roving. 

II,  2M. 
Monnaies  de  Theudebert. 

II,   385. 

—  —  Numismatique  meroying. 
II,   838. 

Jour  civil.     II,  568'9. 

De  Lorenzi,    Dom   zu   Trier. 

II,  1658ft8. 
Delorme-Salto,    R.,    Movi- 

miento  demoerat.   en  Espana. 

III,  69881. 

D^loume,  A.,  Manieurs  d'argent 

ä  Rome.     I,  160684. 
Del  place,    L.,    Joseph   II  et 

reVolation  brabanc.  III,  1 18*°. 

—  —  Protestantisme  et  Com- 
pagnie  de  Jesus  a  Tonrnai. 
III,   120«. 

—  —  Angleterre  et  eompagnie 
de  Je'sns.     III,  17476. 

D[elsor],  N. ,  R^creations  de 
Grandidier.     II,  346144. 

Mury.     II,  3461W. 

D  e  L  u  n  a ,  A.,  Virtuosas  4  ciaras 
mnjeres.     III,  6067. 

Delyaux,  Homme  tertiaire  de 
Spiennes.     I,   1081. 

Delyigne,  Ad.,  Marie  Stuart, 
m,  17788. 

Demaeght,     L.,     Tombe     de 


Fathma-bent-Mohammed.    III, 

840 188. 
D  e  Man ,  M„  Monnaies  de  Bom- 

bourg.     III,  128100. 
DeMarehi,A.,  Insnlae  diRoma. 

I,  188801. 

Tholos  Omerico.   I,  7981*. 

Dembinski,  B.,   Konstytueya 

3  Maja.     III,  277 85. 
Dembinski,     R.,      Rome     et 

Europe  a  veille  'da  Concile  de 

Trente.     HI,  446*6. 

—  —  Rapports  de  France  avec 
Sainte-Siege  sons  Francis  IT. 
III,  44M0. 

Dembitzer,  Ch.  N.,  Synode 
d.  4  Länder  in  Polen  n.  Li- 
tauen.     I,  48184. 

D  e  m  j  4  n ,  St. ,  Fürstentum 
Keme'nys.     III,  296 19°. 

D  e  m  k  6 ,      K.,      (Georgenberg. 

Chronik).     III,  290 i89. 
Demme,     L.,    Nachrichten    z. 

Chronik    von    Hersfeld.      II, 

155105. 
Demmin,  A.,  Kriegswaffen.    I, 

161538;  IV,  26486. 
Demogeot,     J.,     Littlratures 

e*trangeres.     IV,   19884. 

Denifle,H.,  &  M.  Chatelain, 
Chartularium    univers.    Paris. 

II,  128 l08»;  HI,  90144. 

De  Nino,  A.,  Tettia  Sa.  Anac. 

Cerri.     I,  137881. 
Denis,  M.,  s.  Carton. 
--  P.,   Le*on  XIII  et  Pothier. 

III,  45686. 

Denisse,  L.,  Transport  par  mer. 

I,  160681. 

Denkmäler,  Antike.     IV,  23870. 
Denkschrift  d.Kongregation  1735. 

II,  65104. 

—  d.  Stud.  Rumäniens.  IH, 
81688. 

Densusianu,  Ar.,  Vocalismul. 

lat.  si  rom.     III,   31857. 
Cercetari  literare.  III,8207B. 

—  Nie,  Documente  1451 — 1510. 

III,  8188. 

De  Olavarria,  s.  Arrue. 
De  Palazuelos,  s.  Paris. 

De    Petra,    G. ,    Iscrizioni    in 

Napoli.     I,   141 86B. 
De   Potter,    F.,    Le'preux   au 

Moyen-äge.     III,  94 178. 

—  —  Zeden  van  ons  volk  in 
XIII*  en  XIV*  eeuw.  HI, 
11611. 

Oost- Viaandren.  111,127 l68. 

Leproos  in  middeleeuwen, 

III,  128180. 


Deppe,  Aug.,  Sommerlager  c 
Varus.     II,  39 1M. 

—  —    Varian.    Hauptquartiei 

II,  391". 

Depretis,  A.,  Discorsi  parle 
mentari;  ed.  Zucconi  &  G 
Fortunato.     HI,  54801. 

D e  Pr  o  1 1 er,  F.,  Biograph,  aarc 

III,  122 78. 

De  Raadt,  J.  Th.,  Le  Ray  d 

Broechem.     ni,  12168. 
Nigri.     III,  12271. 

—  —  Seigneuries  de  Malinet 
IH,  125188. 

HeerlijkhedenyanMeohele 

etc.     III,  125180. 

—  —  Düffel  en  Gheel.  II] 
125181. 

—  —  Armoiriee  d.  Berthout  « 
de  Malines.     III,   125 18t. 

Douze  apötres  a  Bruxellee 

ni,  125147. 
Derenbourg,     H. ,     Manusci 

judalques  au  British  Museum 

I,  41«. 

—  J.,  Maimonide  aar  Mischna 
'Seder  Tohorot'.     I,  4341. 

De  Regetar,  P.,  Zecca  di  Ra 

gusa.     III,  280. 
Derewitzki,     A.,     (Litterar, 

histor.    Studien    in  Griecher 

land).     I,  1068*5*. 
De    Ridder,    A.,     Dependanc 

de    Belgique    et    mission     d 

Talleyrand.     III,  11888. 

—  —  Ambassadeur    flamand 
Londres.     III,  17088. 

De  Rijckel,  A.,  Seigneurie  d 

Braust.     III,  161617. 
De  Rijk,    J.  A.,  Borret.     H] 

147808. 
Ursulinen-klooster  te  Veu 

ray.     III,  161  *88. 
Der    Mouw,    J.    A.,    Antiqi 

naturam  etc.     I,  1667tl. 
De  Roeyer,  Amstelstad.     II 

152887. 

—  Van  Lommel  &  Steroi 
Rom.  Kath.  Korken  te  Amstei 
dam.     III,   152808. 

De  Rooij,    J.    F.   A.,    Volk« 

hoofden  in  Padangsche  Bovei 

landen,     in,   164B85. 
D  e  R  o  s  s  i ,  G.  B.,  Tavola  lusorii 

I,  184848. 
Epitafio  di  350,  368.    ] 

184848. 
Panorama  di   Roma.     ] 

188t94. 

—  —  AltehristL  Inschrift  ai 
Thessalonich.     IV,  77 "l. 

DeRuggiero,E.,e.Mommsei 


De  Bnggiero  —  Kala. 


IV,12» 


Dision.  di  antichita  rom. 

I,  135987. 
Dervien,    CL,    Marina  eontre 

Teutons.      I,   123u*. 
De  -  San  oti ■ ,  G. ,  'A&ifvaictn' 

TtoXireia.     I,  94188«. 
De  Sandoval,  A.,  S.  Catalina 

de  Siena.     III,  11***. 
De  Sant  Ambr  ogio,  s.  Sant 

Ambrogio. 
DeiArts.A.,  Dilator.  Einreden. 

I,   159*11. 
Des  Cars,  Memoire*.  HI,  1046*. 
Deschamps,  6.,  s.  Jamot 
AG.  Cousin,  Inscriptions 

da  temple  de  Zeus  Panamaros. 

I,   10  X19*. 
Desclozeaux,  Sully  en  Angle- 

terre.     III,  17479. 
Deaonbes,     A.,    Almanachs 

Chance.     II,  858*". 
Desdevises  du  Dlsert,  G., 

Ätat  rom.     I,  16467*. 
Desjardins,    A.,     Legislation 

eommerc.  dr£spagne.  III,  69988. 

—  —  Droit  eommerc.  marit. 
IV,  27"*. 

D  e  s  i  n  o  n  i ,  C,  Zecca  di  Genova. 

III.  2665. 

De  Smedt,  C. ,  Publicaüons 
hagiogr.     III,   120**. 

—  —  &  J.  De  Bäcker,  Acta 
Sanct.  Hiberniae.     IV,  78887. 

Des  Meloizes,  Pierre  tombale 

nie'roving.  a  Brives.     II,  2**. 
DesplantesF.,&P.  Ponthier, 

Peintres.     IV,  228M. 
Dessau,   H.,   Additamenta.     I, 

126144. 
Titulus  ad  viam  Labicanam. 

I,   133*3*. 

Acclamationes.    1, 156671. 

Desseilligny,  s    Pierrot. 
Destrȣe,J.,  Lustre  de  Bouvigne. 

HI,  12411*. 

—  —  Psautier  de  Bampierre. 
m,  12817*. 

De  Stuers,  V.,  Hollanders  te 
Straalsund.     III,   189**». 

Borret.     III,  16050*. 

De  Swarte,  V.,  Tapisserie« 
flamandes  du  Vatican  etc.  au 
Louvra»     III,  46*04. 

Financiers  amateurs  d'art. 

IV,  22846. 
DeTicheler,A.,  Schilderwerk 

te  Warmenhuizen.  III,  146 1M. 
Detlefsen,  D.,  Holstein.  Elb- 

marsehen.     II,  27901. 
Gymnasium  zu  Glückstadt. 

H,  280*1. 
Bist.     II,  28190. 


D  e  1 1  e  r ,  F.,  VSluspa.  III,  211**. 

D  e  t  z  e  1 ,  Glasmalereien  amBoden- 
see.     H,  1461*8. 

Deutsch,  S.  M.,  s.  Wein- 
garten. 

Deutschland.  —  Ranglisten  1713 
u.  1740.     II,  69™. 

—  Brief  1750.    II,  7041. 

—  1.  Sohufs  im  Tjahr.  Kriege. 
II,  715*. 

—  Buss.  Strategie  im  7 'fl.hr. 
Kriege.     II,  716*. 

—  1806  u.  1807.     H,  7719**. 

—  Tiefste  Schmach.     II,  781*0. 

—  Franzosenzeit.     II,  80 U5. 

—  100  Jahre  Zeitgeist.     II,  861. 

—  Heereszustand  unter  Friedrich 
Wilhelm  ZU.     n,  88ll»>. 

—  1866.    II,928**;  III,  Ö47**/7. 

—  10  Jahre  in  Krieg  u.  Frieden. 
II,  91 ". 

—  Kaiserfrage  u.Geffken.  II,  984*. 

—  Tagebuch  d.  Preufs.  Kron- 
prinzen 1866.     II,  9448». 

—  Kronprinz  in  d.  Konfliktszeit. 
II.  9448«. 

—  Feldzug  d.  1.  Armee  187011. 
II,  944*«. 

—  Evangel.  Bund  u.  evangel. 
Allianz.     II,  9651». 

De    Vandevalle,    S.,    Colon. 

IH,  6Ö1«1». 

S.  Cruz.     III,  68*9e. 

D eventer,  M.  L.  van,  Daendels 

Gouverneur-Generaal  van  O.- 

Indiö.     III,  168665. 

—  —  Daendels-Raffles.  III, 
163667. 

Deventer.    —    Kerkeraad.     III, 

1674»1. 
Devic,   CL,   &  J.  Vaissete, 

Languedoo.     HI,  86 119. 
D  e  v  i  1 1  e ,    G.,     Developpement 

du  langage.     I,  15164. 
Devillers,  L.,  Arrestation  de 

Philibert  de  Bade.     II,  189*°. 

—  —  Arrestation  de  Louis  de 
Luxembourg.     III,  75 S4. 

De  Vit,  Lapide  d.  museo  Fer- 
rari    I,  140***. 

—  —  Cunizza  da  Romano.  IH, 
2l*. 

De  Vlamynck,  A.,  Gand.   HI, 

1261*0. 
De     Vogel,     V.,     Legendes 

bruxelloises.     IH,  125146. 
De  Vos,  s.  Baan. 
De  Vos  van    Steenwijk,  J. 

A.   G.,    Kerk    te    Dwingeloo. 

IH,  15641*. 
D  e  V  r  i  e  s ,  H.,  Douwes  Dekker. 

JII,  149*4«. 


Jahresberichte  der  Geschichtswissenschaft.    1891.    IY. 


—  J.,  Turfschip  v.  Breda.  HI, 
13547*. 

Na  vijf  en  zeventtg  jaren. 

IH,  139**». 
Bosboom.    III,  146191. 

—  J.  Fr.,  Klunderburg.  II,  197*°. 

—  Leidsche  Handschriften  Phi- 
lipps te  Cheltenham.  III,  149*60. 

—  W.  P.,  Vrome  landsknechten. 
m,  14617*. 

D  e  W  a  a  1 ,  A.,  Römische  Quartal- 
schrift etc.     IV,  7696*. 

Kleid  des  Herrn.  IV,  7697*. 

Glabrio.     I,  1889*1. 

De  Witte,  A.,  Monnaies  de 
Hainaut.     III,  123*6'*7. 

Botdragers  d'Adolphe  HI 

de  Marck.     HI,   123**. 

Dhruva,  H.  H.,  Chaulukya 
copper  plates  in  Baroda.  I, 
5841. 

Viaakhadatta.    I,  69 ln. 

Diacon,   Bachelin.     II,   18540. 

—  &  Trope t,  Fragments  hist. 
II,  127**. 

Diamantaras,  A.S.,'E7uy(>a<pTJ 

iv  'AmyMw.    I,  lll9«ab. 
Diaz-Jime*nez,    J.    £.,    Mo- 

nasterio  de  Abellar.  III,  8S91  u. 
Diaz  yPerez,  N.,  Historiade 

Francmasoneria.     III,  6064. 
Dibelius,  Eibbrücke  in  Dresden. 

II,  23099*. 

—  Salzburg.  Emigranten  in 
Sachsen.     II,  240860. 

Di  C a j a z z o ,  F.  S.,  Carlantonio 

di  Rossi.     m,  51 n9. 
Dickson,  R.,  &  J.P.  Edmond, 

Scottiah  Printing.  III,  194866. 
Didon,  J&us-Christ.  IV,  524*. 
Dieckerhoff,  W.,  Rinderpest. 

IV,  38564. 
Diederichs,    H.,    Schenking. 

II,  306*°. 
Schwartz.     n,  806 n. 

—  V.,  Herders  Briefwechsel, 
n,  302**. 

Dieffenbacher,  J.,  Lambert 
von  Hersfeld.     II,  813**. 

Diegerick,  s.  Muller. 

Diego,  s.  De  Diego. 

Diehl,  Ch.,  Monuments  byzant. 
de  Calabre.    ni,  15*11.  8296*. 

Diels,  H.,  Epimenides.  I,  79**. 

—  —  Aristoteles1  'A&rjvcuw 
Ttoktrela.    I,  941*8.  1585**. 

—  —  Latein. -griech.  Inschrift 
v.  Turm  d.  Winde.  I,  98168. 
1688*8. 

&  Ad.  Harnack,  Berlin. 

Papyrus    d.    Pastor    Hermae. 
IV,  68/4180. 

9 


IV,130 


Diendorfer  —  Documenta. 


Diendorfer,  J.  E.,    Jesuiten  - 
orden   in  Passau.     II,   826 75. 

Diener,    J.,     Sehwilgue'.      II, 

8471". 
Di  er  an  er,    J.,    Entstehung  d. 

Eidgenost.     II,   1121. 
Dieroks,    G.,    Helgoland.     II, 

28070". 
Di  es  ba  eh,  M.  de,  Pelerine  fri- 

bourg.  a  Jerusalem.  II.  12710>. 

Dietrich,  Albr.,   Abraxas.     I, 
1686";  IV,  69808. 

—  Groben  u.  Laasdorf.  II,  282f". 
Dietrichson,   L.,    Clanss5n   i 

ündals  Kirke.     III,  281". 

—  —   £glise    en  bois  de  Gol. 
ni,  215". 

Dietschi,    P.,    FrSlicher.      II, 

184". 
Dieulafoy,   M.,    Acropole   de 

Suse.     I,  78". 
Di  gar d,   G.,   Papaute*  et  droit 

romain  an  13*  s.     III,  85  "•. 
Registres  deBoniface  VIII. 

m,  208  u. 
Di   Giacomo,   S.,    Cronaca  d. 

Teatro  San  Carlino.  III,  51781. 
Di  Klitsche  de  la  Grange, 

A.,   Tombe    di  Allamiere.     I, 

145"* 
Dikschit,    Sh.    B.,    Warren's 

Kalasankalita.     I,  581*. 
D  i  1  k  e ,  Ch.  W.,  Greater  Britain. 

III,   198t76. 
Dillmann,  A.,  Hiob.    I,  86lli. 

Dilthey,  Schleiermacher.     II, 
66l«.  257106. 

—  Carlyle.     UI,   197448. 
Dimidow,  Paul,    Juden-Elend 

im  Lande  der  Romanows.    I, 

48 148. 
Dimitreskos,  D.,  KktjpsiTos 

'Aletardpicoe    HforpaTtTixog 

7i(>6:  'Ekkqyag    Aoyoe.     IV, 

68l". 
D  i  m  i  t  r  o  f  f ,  Z.,  Geringschätzung 

d.  menschl.  Lebens.    I,  15ue. 

Diner,  Jos.,  Sammlung  Karasa' 

III,  811"«. 
Dingelstedt,  Fr.,   Bach.     II, 

1Ö7149. 
Dinsmore,  L.  J.,  Adams.   IQ, 

844  7Ö. 

Webster.     III,  84718». 

Dioeletian,  Edictum.     I,  160"8. 
Dionisotti,      C,      Corte     di 

Cassazione  di  Torin o.  DI,  25". 
Dionysius    Halic,    Antiqui- 

tates;    ed.    C.    Jacoby.     I, 

136887. 
Di   Pamparato  Giannazzo, 


V.    E.,    Maurisio    di    Savoja. 

III,  28". 
Diplomatarium      f.      Urkunden. 
Diplomatenklatach.     IV,  7". 
Dippe,  A.,   Gesehichtsstudium. 

IV,  86». 

Di    Revel,     s.    Genova     di 

Revel. 
Di  ring  er,  A.,  Tanzkunst.    IV, 

26416. 
Dirks,   J.,    Penningkundig  re- 

pertorium.     III,  150*w. 
Di  8aint  Pierre,  A.t    Spedi- 

zione  di  Crimea.    III«  2441. 
Di  sehe,    Dr.    S.,    Hochzeit    d. 

Rumänen.     III,  817". 
Disraeli,B.,  Tales  and  sketches ; 

tr.  J.  Logie  Robertson.  III, 

1974". 
Dissel,  K.,  Zesen  u.  deutsch- 
gesinnte   Genossenschaft.     II, 

269". 
Distel.  Th.,  Couplet  auf  Artois. 

II,  74«>. 

—  —  Geburtstag  Georgs  zu 
Sachsen.     II,  216". 

Moritzporträt.   II,  21667». 

—  —  Namensstempel  Augusts 
zu  Sachsen.     II,  216 70. 

—  —  Letzte  Unterschriften  etc. 
Friedrich  Wilhelms  zu  Sachsen- 
Weimar.     II,  21771'8. 

—  —  Sehreiben  Friedrich 
Augusts  IL  zu  Sachsen.  II, 
21774». 

—  —  Seitenstück  zu  Osses 
Testamente.     II,  2221". 

Wie  sachs.  Landesherren 

Recht  sprachen.     II,    224157. 
Kursächs.  Kahinettsjustiz. 

n,  2251". 
(August    zu    Sachsen    u. 

Wilderer.)     H,  225  *". 
Hofgericht  zu  Wittenberg. 

II,  226160. 

—  —  Leipzig.  Schöppenspruch 
vom  Schadenersatze.  II, 
225161. 

Kleinigkeiten  au*  d.  Haupt- 
Staatsarchiv  in  Dresden.  II, 
237819. 

Jagdgeschichtl.  Findlinge. 

II,  288"7'8. 

—  —  Weidmännisches  unter 
August  zu  Sachsen.  II,  288381. 

Virgil  SolU.     II,  2454x». 

—  —  Drausch.  H,  245420. 
24847"». 

Kupferstichplatte  Krügers. 

n,  245"1. 
-—  —  Menge  u.  Corregiokopieen 

in  Dresden.     II,  2454". 


Erfindung  Tiederles.    II, 

2464"4, 

Sänger  d.  16.  Jh.  im  Ge- 
fängnisse.    II,  245"*. 

—  —  Harmonika  am  kursächs. 
Hofe.     II,  245"8. 

Gedicht  Königs.  H,2454M. 

Gedieht  aus  Lessings  Se- 

kundanerzeit.     II,  245484. 

Neuberin.     II,  2464M. 

Bestallungsdekret  f.Händeb 

Vater.     II,  248478. 

D i  t f u  r  t h ,  M.  ▼.,  York  u.  preoA 
Jlger  1806.     II,  78 181. 

—  —  Hess.  Kriegsgesch.  Tl. 
154". 

—  —  Schlacht  b.  Borodino.  II. 
154". 

Dithmar,  G.  Tb.,  Poet.  Wett- 
streit zu  Marburg.    II,  1561'1. 
Dito,  0.,  Velia.     I,  1408". 

Dittenberger,  W.T  Heka- 
tompedon-Intchrift.      I,  80*'. 

—  —  Inscriptio  Thisbensia.  I. 
98 l67. 

Dittmar,  M.f  Guericke.  II, 
66 106.  248477. 

—  —  Plan  r.  Magdeburg.  II, 
228808. 

Dittrich,    M.,     Fabrice,      II. 

228150. 
Meine  Schulzeit  in  Chem- 
nitz,    n,  242884. 
Dittrich  -  Fabricius,      H.. 

Xenophons  Hellenika  u.  Ans- 

basis.     I,  91 II4. 
Djuvara,  T.  G.,  ComerriuL  al 

Bulgariei.     in,  81643. 
D  i  x  o  n  ,  R.,  Church  of  EngUni 

in,  172". 
D  o  b  b  e  r  t ,  E.,  Abendmahl  Christi. 

n,  29";  IV,  22"8. 
Schadow.     II,  20471. 

Dobenecker,  O.,  Schriften  t 
thüring.  Gesch.  u.  Altert.  II, 
21 110. 

—  —  Thüring.   Landgraf&chaiL 

II.  21887. 

D  o  bl  e ,  C.  E.,  Letten  of  Ayent 

III,  201"6. 

—  —  s.  Hearne. 

Dobos,  K.,  Bericht  ans  <L  lo- 

surrektions-Uger.  HL  299**- 
Dobson,  A.,    Poems   of  Prior. 

in,  1968". 
D  o  b  y ,  Stef..  Wappen  der  Csikj. 

in,  802808. 
Docamentos      para    Anales    de 

Venezuela.     UI,  67 «•*. 
Documenta  sur  Louis  XII.    Ü. 

5647. 


>:dge,  D.,  Cave-dwellers  of 
Coofederacy.     HI,  345 108. 

-  Th.  iL,  Hannibal.  I,  122100 ; 
IV,  25  /64**. 

-  -  Alexander.     IV,  26428. 
I'-At,  Marc,  Gospel  of  St.  John. 

IV,  514t. 
liberl,   M.,  Monumenta.     II, 

40*. 
Rechtfertigungsschreiben 

Gregore  VIL1076.  n,  31218». 
*.:  ebner,   B.t    Preufs.  Bericht 

über  d.  Gefecht  zu  Lüneburg. 

n.  82iee». 

J5II,     M. ,     Makedonien.      I, 

lii6*"b. 

ülinger,  J.  v.,  Schenkungs- 
urkunden fUr  d.  röm.  Stahl. 
H,  3580. 

Ermordung   Ludwigs  ?. 

Bayern.      II,  324". 

-  J.J.  ▼.,  Declarations  on  Vatican 
Decreea.     III,  45564. 

-  L  v.,  Aufhebung  d.  Tempel- 
ordens.     III,  7857. 

Stndiea   in  Europ.  Hist.; 

tr.  M.  Warre.     IV,  44S. 
Tlmger,  J.  v.     II,  9448b. 
j  m  5 1  o  r  ,  L. ,  Bronzfunde  von 
And.     III,   27811. 

'sni  t  z ,  P.,  Anspruch  d.  Päpste 
»uf  Approbation  etc.    II,  4580. 

Kepler]  d.  j.,  E[mil],  Wet- 
tiner  Jubelfeier.  II,  216°**. 
»ring,  ▼. ,  Infanterie-Regi- 
ment No.  96.     II,  223 l4e. 

-  A.,  Sehwartz.     II,  18245. 

-  J.,  Trinitatiskirche  in  Mitau. 
n,  309lOÄ. 

~0.,Croy-Teppich.    II,292891. 
— Hainhof ers  pommer.  Meyer- 
kof.     II,  292a*8.  330aoft. 

-  P.,  Eroberung  Alsens  duroh 
d.  Gr.  Kurfürst.  III,  218ia. 
örpfeld,  W.,  Theater  in 
Eretria.     I,  108a4ft. 

Theater   in  Megalopolis. 

L  108848». 

^esburg,  J.  J.,  Engeland  en 

Vereenigde   ProvinciCn.      III, 

137«. 

•gne*e,  E.  M.  O.,    Signa ture 

de  Colomb.     IH,  66,eö. 
-">gnon,     P.,     Armagnacs    et 

Bourguignone  1416— 20.    III, 

*»hme,    E.,    Berlin.    Schlofs. 

U,  204eo. 
-'ohmen,  P.  Th.  A.,  Slag  aan 

Kempekoel.     m,  159471. 
Jclberg,  L.,  HL  Blut  in  Do- 

bertn.    H,  28318*'8;  IV,  84". 


Dodge  —  Dresdner. 

Dollfus,  L.,  Domingo  de  Silos. 
IV,  8484. 

Dollinger,  P.  P.,  Neustadt  a/D. 
II,  3281W. 

Dollmayer,  HM  Schützen wesen 
v.  Hörn.     H,   9869. 

Werk  Trogers.     II,  9966. 

Domarus,  M.  v.,  Beziehungen 
zu  Dänemark.     H,  4816. 

Domaszewski,  A.  v.,  Pan- 
hellen. Bund.  Rückzug  d. 
Perserflotte.     I,    8467. 

—  —  Inscript.  Moesiae  super. 
I,  126140. 

—  —  Iuridicus  Britanniae  u. 
legio  IL     I,  1454M. 

Moesia.     I,  147478. 

—  —  Legion.  XIII — XX  I, 
153642;  II,  893111. 

—  —  Legio  XIV  Gemina.  I, 
168848;  H,  16161. 

—  —  Praefectus  equitatus.  I, 
168844. 

—  —  Rät.  Grenzbesatzungen. 
H,  32314.  398108. 

Dombrowski,    Bienenamt    v. 

Braunsberg.     II,   29517. 
Domenichelli,    Th.,    s.    Du 

Clou. 
Domin gnez,  L.  L.,    Conquest 

of    river    Plate    (1535—55). 

m,  68919. 
Domin  ici,  G.,  Necropoli  tuder- 

tina.     I,  140848. 
Dominions,    Aus   dem  Tjähr. 

Kriege :  ed.  K  e  r  1  e  r.    H,  7  044. 
Don,  s.  O'Conor. 
Donaver,  F.,   Colombo  e  Cor- 

sica.     m,  66158. 
Doncieux,    G.,    Tibulle.       I, 

168747/8. 
Dondorff,  H.,  Adel  u.  Bürger- 
tum in  Hellas.     I,  7984. 
Doniol,  H.,  (France  et  £tats- 

Unis).     HI,   10480/1.  34371. 
Donizeau,  Abbe",  Jeanne  d'Arc 

a  Poitiers.     HI,  8180. 
Donizetti,     G.,     Lettere     a. 

Lanari.     HI,  31986. 
Donizzetti,  G.,    s.  Rossini. 
Donner  v.  Richter,  O.,  Kar- 

meliterkloster    zu    Frankfurt. 

H,  158184. 

Ratgeb.     H,  877aae. 

Donoughmore,  Manuscripts.    HI, 

18668. 
D o o r  n  i  n ck ,  J.  I.  van,  Handels- 
gesetz   van    Overijssel.      HI, 

1674ai. 
Doppler,  P.,  Journal  de  R.  J. 

de  Meer.     HI,  13768. 
Doreau,  V.  M.,   Henri   VIIL 


IV,131 

et  martyrs    de   chartrense  de 

Londres.     HI,   16980. 
Dorenwell,    K.,    &  F.  Ltth- 

wing,    Erzählungen    aus    d. 

Weltgesch.     IV,  8". 
Dorigny,  s.  Sorlin. 
Dorn,  A.,  s.  Lehnert. 

Dossi,    G.,    Filosofia  d.  storia. 

IV,  866. 
Dosson,  S.,  Tacite.    I,  127165. 
Dottin,  G.,  s.  Arbois. 

Dotto  deDaulijC,  Vetulonia. 

I,   14084»-". 
Dou.     HI,   146185. 
D  o  u  a  i  s,  He*re*tiques  de  Toulouse. 

IH,  7640. 

—  C,  Manuscrits  de  Merville. 
IH,  718. 

Doublet,  G.,  s.  Legrand. 

Dove,    A.,    Kinder  d.  Winter- 
königs.    H,  66110.   13717. 
Ranke.     H,  9449. 

—  —  National.  Prinzip  n. 
Weltgesch.     IV,  10146. 

—  —  8.  Ranke. 

Do  wie,  A.  W.  M.  M.,  Girl  in 
Karpathian.     HI,  301984. 

Doyen,    F.    D.,    Bibliographie 

namur.     IH,  12278. 
Dozy,  Oh.  M.,  Stadsrekeningen 

van    Dordrecht.     m,   152819. 

—  —  Vriendboek  van  Hout. 
HI,   1588'7. 

—  —  Erasmus  Johann  is.  HI, 
1638*9. 

Drach,  A.  v.,  Fayence-  u.  Por- 
zellanfabriken in  Alt-Kassel. 
H,  166118. 

Dreseke,  J.,  Marcus  Eugeni- 
cus    v.  Ephesus.     HI,    32  847. 

—  —  Krumbacher,  byzant.  Lit- 
teratur.     IV,  806. 

—  —  Kircheneinigungsversuch 
Michaels   VIIL     IV,  81 n. 

Dräne,  A.  T.,  Saint  Dominic. 
HI,  774a;  IV,  854i. 

Drap  er,  J.,  W.,  Geistige  Ent- 
wickeln ng  Europas;  tr.  S. 
Kuhr.     IV,  9184. 

Drapeyron,  L.,  Geographie 
au  Service  de  Moltke.  H,  924a. 

Dreher,  Archivalien  d.  Amts- 
bezirks Engen.     II,  14160. 

—  Auerthal.     H,  229990. 
Dresden.    —     Dreikönigskirche. 

H,  240888. 

—  Malerinnung.     II,  245417. 

Dresdner,  A.,  Ital.  Geistlich- 
keit im  10.  n.  11.  Jh.  H, 
S2294. 

—  —  s.  Aronius. 

9* 


IV,132 


Dressel  —  Dunlop. 


Dressel,     H.,     lltakazos.      I, 

107»". 

—  —  Inseript.  Romas.  I, 
186*e*. 

Drevea,  G.  M.,  Wahlgesoh. 
Konrad«  IL     II,  819et. 

—  —  Symbolik  d.  Kreuzes. 
IV,  77*7*. 

Sequentiae  inedltae.    IV, 

88**. 
Hymnarius  Paraclit.    ib. 

Drexler,  W.,  Ägypt.  Gott- 
heiten in  Donaiiländern.  I, 
168664. 

Drirer,  8.  R.,  Old  Test.  I, 
8246. 

Dronsart,  Jeanne  d'Aro  en 
Angleterre.     III,  81**. 

Droysen,  G.,  Zeitalter  d.  30- 
jlhr.  Krieges.     IV,  1*. 

—  H.,  Aristoteles1  'A&rjvaiotv 
nolixeia.     I,   941**». 

Droz,  N.,  Confe'de'ration  snisse. 

H,  112". 
Drück,    Th.,    Hugelgraberfeld 

zw.  Grofsengetingen  n.  Troch- 

telnngen.     II,  857*. 

—  —  Rom.  Niederlassungen  b. 
Wannweil.     II,  85818. 

Hügelgräber  d.  Alb.     II, 

858**. 

—  —  Vorzeit  Reutlingen«.  II, 
865 1M. 

Druffel,  A.  v.,  Schatzger.    II, 

32711*. 
Drusohky,    Lukas    15  n.  16. 

IV,  68**. 
Drygalski,    A.  v.,    s.  Mafs- 

lowski. 
Dubarry,  A.,  Donna  Olimpia. 

m,  445e*. 
Dubassow,    J.,    (Kulturleben 

d.    russ.    Grenzgebiete).     HI, 

24867. 

—  —  (Tambowsohe  Wirren.) 
m,  2486*. 

Dubino,  L.,  Beni  e  oeepiti 
del  Governo  in  Roma.  III, 
64**°. 

Duboe,  J.,  100  Jahre  Zeitgeist 
H,  86(Mitte). 

Dubois,  A.,  Censeurs  civil«  et 
eecllsiastiques.     HI,   1171S. 

—  —  s.  Duclau. 

—  F.,  Religionen.     IV,  1217*. 

—  M.,  Strabon  et  Polybe.  I, 
11866. 

Geographie    de    Strabon. 

I,  U857. 

—  P.,  Recuperatio  Terre  Sanete. 
m,  7215. 


—  R.,  Drapeaux  et  trophles 
d'egliee  de  Sarte.    m,  129*u. 

Dernier   gouyerneur    de 

Huy.     HI,  129*1*. 
Du    Bois,    Fritz,    Hult    jours 

dans  Bali,     m,  164ft". 

Du  Bois  de  la  Villerabel, 
A.,    Proces    de    Jeanne.     m, 

82**. 
Du    Bois    Melly,     Cour    de 
Sardaigne     et     Geneve.      n, 

185". 
Dubrowin,     (Bilder     aus    d. 
Kaukasus-Kriege),  m,  258 l07. 

Ducange,  Glossarium  graeei- 
Utis.     in,  826*°. 

Du  Chastel  de  la  Ho- 
ward r  i  e  s ,  C*« ,  Ätudes  genla- 
log.  de  Li  Muisi.    UI,  1228*. 

Duehesne,  Dioeeses  episoop. 
de  Gaule.     IV,  71*17. 

—  s.  Funk. 

—  L.,  Liber  pontincalis.  II, 
187j  IV,  82u. 

—  —  Rome  au  moyen-age.  DI, 
15**». 

Ducis,    C.   A.,     Anne    d'Este« 

IH,  49671. 
D  u  c  k  e  1 1 ,  G.,  Hostages  of  John 

of    Franee     and     treaty     of 

Bretigny.     m,  781». 
Duelau,    S.,     Älectrieite ;    ed. 

A.  Dubois.     IV,  17«**». 

Du  Clou,  L. ,  Itinerarium 
terrae  sanetae;  ed.  M.  a.  Ci- 
vetia  et  Th.  Dornen!- 
ohelli.     HI,  887**. 

Düben.     n,  216M. 

Dttbi,  H.,  Rom.  Altertümer  d. 
Schweiz.     I,  146454. 

Studer.     U,  18816. 

DUhrsen,  W.,  Lauenburg. 
Reichskammergerichtssaohen. 
n,  277". 

—  —  Franz1  27.  Amts-  und 
Landbuch  Lauenburgs.  H, 
279*«. 

Vaterland.  Litteratur.  H, 

279*8. 

H,  281*7. 

Dummler,  A. ,  Donau-Leeh- 
winkel.     n,  829 IM. 

—  E.,  Alchvinstudien.    H,  17**. 

&F.Thaner,  E.  Bern- 
heim, K.  Francke,  L. 
v.  Heinemann,  O.  Holde r- 
Egger,  E.  Sackur,  Libelli 
de  Ute  imperat.  et  pontificum. 
n,   81 541. 

—  F.,  Inschrift  aus  Itanos.  I, 
82M. 


Dttning,  A.,  Ende  d.  Stifte 
Quedlinburg.     H,  288M7. 

Duntzer,  H.,  Ära  Ubiorum 
u.  Legionslager.  II,  166*. 
8961*1. 

—  —    Shakespeare  u.  Goethe 

III,  1994»*. 

Dttret,  J.,  Ignatian.  Mar- 
tyriumaakten.     IV,  59* x*. 

Duering,  J.,  Meine Dienstztit 
1869-71.     H,  1571**. 

Dttringsfeld,  L  ▼.,  Denk- 
würdige Frauen;  ed.  L  Klo- 
kow.     IV,  8107. 

Dum  wir  th,  Deutsches  Ele- 
ment in  sloven.  Sagen.  0, 
10211*. 

Dassel,  Landgerichtsbezirk  Ken- 
wied.    H,  165*4*. 

Dttx,  Julius  ▼.  WOrzburg.  E 
881*4*. 

Duff,  A.,  Old  Test,  theology. 
I,  89177. 

Duffy,  C.  G.,  Austafos 
federation.     HI,   194*40. 

—  G.,  Davis.     HI,   192*71. 

Du  fr  es  ne,    Peuple  catboL  et 

demoeratie  Suisse.     Hl,  46 Sil. 
Du  Fresne    de    Beauconrt, 

G.,    Charles   VII.      n,  52*; 

ffl,  82**. 
Prooes  de  Jacques  Cmx. 

m,   82*7. 
Duhamel,    L.,    Imprimerit  * 

Avignon.     HI,  951**. 
Duhn,  F.  ▼.,  Etruakerfrage.  L 

1207*. 
Etruschi.     I,   12071». 

—  —  Alpenpiaae  im  Altert«». 

IV,  88570. 

&   L.   Jaoobi,   Gri«k 

Tempel  in  PompejL    I,  141M?. 

Duhr,  B.,  PombaL     ffl,  69MI. 
Dujardin,  Croquet  csBour- 

deau,  Braine-lc-oomte.    HL 

1281*4. 
Du  Man s,  R.,  Perse  1660;  »t 

Ch.  S chef er.     HI,  386". 
Dumdey,    Gust»,     Herbart   «• 

engL   Associationspsyehologic 

III,  206«71. 
Dume*ril,  A-,  Empire  romais. 

I,  138m. 
Dumont,   A.,  De*populatioo  * 

Civilisation.     IV,  ll,4f. 
Du n ck e r,  1.  schlaft.  Krieg.  H, 

69**. 

—  Radetzky.    U,  111*". 
Dunckley,  H.,  Melbourne.  IH> 

191*»». 
Dunlop,  s.  Wallaee. 


Dnnlop  —  Eid. 


IV,133 


—  R.,  Leix  and  Offaly.  III, 
17581. 

Grattan.     ni,  189a2°. 

Du  Pac  de  Bellegarde,   6., 

£glise  Cath.  de  Hollande;  ed. 

R.  J.  Hooykaas.   IH,  45671. 
Du p  o  u y  f  E.,  Mldecine  de  Rome. 

I,  172890/1. 
Du  Rieu,  W.  N.,  Bibliotheque 

WallonneaLeyde.  IU,145184. 
Scaliger.     HI,  147919. 

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landen.     in,  150968. 

Durloo,  O. ,  Oplysering  om 
JSrgensens  Slagt.    ffl,  22890. 

Duro,  b.  Fernandez. 

Dürrer,  J.,  Landbuch  v.  Ob- 
walden.     II,  117". 

—  R.,  Originalbrief  d.  Zttrcher- 
bundea.     II,  11414. 

D  u  r  u  y ,  V.,  Hist.  generale.   IV, 

3". 
Hist.  of  Middle  Agea;  ed. 

E.  a.  M.  Withney ,  annot.  G. 

Adami.     IV,  6M. 

Tempe  modernes.  IV,  671. 

D  u  s  e  r  m ,  P.,  Mldecine  et  phar- 

macie  a  Rome.     I,  172819. 
Dutto,  A.,   Cuneo.     III,   6195. 
D  u  u  s ,    A. ,    Forfatningakamp  e. 

III,  22084. 
D  u  v  al,  L.,  Ge'ne'ralite'd'Alencon 

soue  Louia  XIV.    IS,  100". 

—  —  Moyenne  Normandie  et 
Perche  exi  1789.    nit  105™. 

Du  val,M.,&A.Bical,  Anatomie 
<L  maitres.    III,  48Ml.  55M1. 

Duvernov.     II,  86388. 

Dyer,  C.  N.,  Plainfield.  IU, 
3Ö2997. 

—  O.,  Jackson.     IU,  850904. 
Dyke,  Henry  van,    Poetry  of 

Tennyaon.     m,  197444. 
Dyserinek,  Joh.,  Weerloosheid 

de  Doopsgezinden.  III,  1461*6. 
Nacht  wacht  van  Rembrandt. 

III,  146 l8». 
Daiewicki,    M.    H.,    Wyolif, 

blasphemia.     IV,  98 109. 


£. 

Earle,  A.  M.,  Colon,  meeting- 

house  inNew-Eng.  in,  86298B. 
Sabbath   in  Purit.  New- 

England,     in,  8(2988. 
Eaton,   A.  W.  H.,   Church  of 

England  in  Nova  Scotia  etc. 

IU,  848 148^. 
Ebbekestorppe.     n,  19148. 


Ebeling,  Vergessene  Winkel, 
n,  221 lö». 

—  A.,  s.  Talleyrand. 
Ebendorfer,  Thom.,  Chronica; 

ed.A.F.Pribram.  IU,290186. 

Ebengreuth,  a.  Luschin. 

Eberhard,  V.,  Voies  rom.  de 
Mets  a  Treves.     I,  144407. 

E  b  e  r  1 ,  F.,  D.  Karol.  in  Bayern. 
II,  2847. 

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Eccardt,  Sohwedenschanze  b. 
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Eccles,  R.,  Evolution  of  che- 
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Eckart,    Th.,    Friedrich    Wil- 
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Eckermann,  Eindeichungen 
v.  Husum  bis  Hoyer.  U,  27 965. 

Eckert,  R.,  Neumärk.  Münz- 
verhftltnisse.     II,  20844. 

Landsberger  Stadtchronik. 

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Landsbergs  Streit  um  Pfeffer. 

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(Eckhardt,  M.),  unter  d.  Fahne 

d.  Regiments  76.     II,  26699. 
Eckst&dt,  s.  Vitztum. 
Edelmann,    A. ,     Schiller    u. 

Münchener     Hofbühne.       U, 

828188. 
Edhem,  8.  Galib. 
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I,  16188. 
Edmond,  J.  P.,   a>  Dickson. 
Edvardsen,    P.  F.,  SkjelskSr 

1759.     HI,  125  "8. 
Effmann,    W.,    Heiligenkreuz 

u.  Pfulzel.     II,  166969. 


Seligenthai.     U,   179169. 

Egelhaaf,   G.,    Franzose  Über 

Preufsen.     II,  80 148. 
Döllinger.     II,  9449». 

—  —    Ulmische   Reformatione- 
gesch.     II,  86  069. 

Neuzeit.     IV,  398. 

Egen,    A.,    Quaest.   Florianae. 

I,  128177. 
Eg  e  r  s ,  J.,  Jochanan  ben  Sakkai. 

I,  4450. 
Egger,  b.  Holder. 

—  J.,  s.  Zingerle. 

—  V.,  Science  ancienne  moderne. 
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Eggers,  Fr.,  &  K.,  Rauch.    H, 

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E  g  1  i ,  E.,  Fintan-Martyrologium. 

n,  21-88. 
Inschrift    aus    Baulmes. 

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Wrights  syrisch.  Martyro- 

logium.     IV,  59116. 

Polykarpustag.    IV,  59 I17. 

E  h in  g  e  r ,  Hotmann.    H,  1 84 94. 
Ehni,    Mythus    d.    Yama.     U, 

88 198. 
Ehren berg,  F., In  dieVogesen. 

U,  336 ,e. 
Hohwald.     II,  844107. 

—  H.,  Sohultheifa  v.  Unfried  u. 
Schlüter.     II,  29888. 

—  R.,  Finanz-  u.  sozialpolit. 
Projekt  d.  16.  Jh.     n,  26798. 

—  —  Englische  Musikanten  in 
Hamburg.     II,  268*8. 

—  —  Altona  unter  Schauen- 
burg.  Herrschaft.     II,  27847. 

Ehrensberger,  Archivalien  d. 
Amtsbezirks  Tauberbischofs- 
heim.    II,  141". 

Ehrhardt,  Fremdsprachig  Unter- 
richt in  Württemberg.  H, 
878«»i/a. 

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Pauli  etc.     IV,  48 l7. 

Ehrle,  F.,  Bibliotheca  Roman. 
Pontific.     IV,  8978. 

Ehrlich,  U.,  Erinnerungen  an 
Klagenfurt.     H,  102 U7. 

Eibenschütz,  s.  Schwein- 
burg. 

Eichel,  Befestigungen  Buers. 
II,  18199. 

Eichhoff,  W.,  8.  Morgan. 

Eichstätt.  —  Stiftungsbrief  d. 
Schottenklosters.     H,  882979. 

—  U.  L.  Frauen,     n,  882978. 
Ei  o  k  e,  Th.,  Rolandaage.  II,30100. 
Eid,  L.,    Schwabens  Anteil  an 

churpf&lz.     Bergbauten.       II, 
S84845. 


IV,134 


Eid  —  Eriohson. 


—  —  Stephans  ZweibrUeker 
Kuchenordnung.     II,    83494tf. 

—  —  Bürgers  Hans  n.  Hof.  II, 
884847. 

Pfalz« weibrück.  Münze  tu 

Meisenheim.    II,  886"7. 

Eigner,  O.,  Ncuböck.   II,  9610. 

Wolfrath.    U,  96lf. 

Walderdorff.      H,  9615. 

Sinelli.     n,  9616. 

Rummel.     II,  96 17. 

Trautson.     II,  9619. 

Harrach.     II,  9690. 

Ein  er  t,  Papiere  e.  Bathauses. 
H,  282868. 

Eis  engrein,  0.  v.,  Herdern. 
II,  14287. 

Eisenhart,  Schweder, Schwap- 
pe.    H,  293818. 

—  Schauroth,     n,  86 108. 

—  Scheidemantel.     II,    872941. 

—  H.,  Nationalökonomie.  IV, 
27488. 

Eisenlohr,  E.,  Hügelgräber  b. 
Wttrtingen.     II,  368t4. 

Eisen  mann,  Fund  e.  Gold- 
ringes in  Harburg.    II,  1 5  6  * w. 

—  Pinder.     II,  157188. 

Eis ler,  L.,  Babbin.  Sprache  u. 

Altertumskunde.     I,  4677. 
E  i  tn  e  r ,  B.,  Seidel.    II,  206108. 

—  —  Schramm.     H,  268121. 

Schnabel.     H,  258I8S. 

Schwencke.     II,  26967. 

Seile.     II,  26988. 

Sebastiani.     II,  847 188. 

Musikgesch.     IV,    248»7. 

Eiben.     U,  86880. 

E  lb  e  r  t  s ,  W.  A.,  Z wolle.     III, 

168448. 
Eiders.     —     Expedition      nach 

Australien.     III,  194868. 

—  Elek.     in,  299*4i. 
Elenco  dei  Senator!.     III,  58781. 
El  hör  st,  Hendr.  Jan,  Profetie 

van  Micha.     I,  34". 
Elias,  J.,  M.  Herrmann,  & 

S.  Szamatölski,  Jahresbe- 

berichte.     II,  245(oben). 
Eliot,  CK.  E.,  Finnish  gram- 

mar.     III,  281 7e. 
Elkan,  Doppelschilling  Augusts 

d.  J.     II,  18616. 
Ellinger,    G.,    Geistig.    Leben 

Deutschlands    im    Mittelalter. 

U,  4688. 
Elliott,     W.,     Hecker.       m, 

349  »•*. 
ElHott.     IH,  34918ft. 
Ellis,    G.    E.,    Belknap.      m, 

349 178. 

—  H.,  s.  Beclus. 


—  B.,  Bampton.     I,   14648». 
Elmarshausen.  Überfall,  n,  15479. 
Elsässer,    Th.,    s.  Gasquet. 
Elter,  A.,  Borna,    I,  188899. 

Vaticanum.    I,   139808. 

E 1  y ,  T.,  Manuel  of  Archaeoloyy. 

IV,  6". 
E 1  z  e ,  K.,  Elisabethan  Dramatists. 
III,  199488. 

—  T.,  Reformation  in  Krain. 
II,  108181. 

Elsen,  Fr.  G.  van  den,  Bede- 

vaart  v.  Handel.     III,  162M1. 
Emerson,    G.  H.,    Making  of 

Unit.  States.     III,  84356. 
Emioh,  G.,  Ungar.  Chroniken. 

IH,  2941M. 
EnoyclopeMie  gc'ne'r.    IV,  866W. 
Ende,     am,     Armen  wesen     in 

Budolstadt.     II,  225171. 
Endemann,  Karoline  v.  Günde- 

rode.     H,  169178. 
Endl,    F.,    Neukirchen    u.   St. 

Bernhard.     II,  98M'7. 

Wildberg  b.Horn.  II,  98*a. 

•  Kirche  zu  Dreieichen.   II, 

9965. 
Engel  &  Salz  er,    Archivalien 

des    Amtsbezirks    Heidelberg. 

II,  14168. 

—  A.,  &  R.  Serrure,  Numis- 
matique.  n,  288.  29M;  IV, 
84588. 

Engelbreoht,  A.,  s.  Faustus 

Reiensis. 
Engelhardtsohe    Sammlung.     U, 

226181. 
Engel  mann,  A.,   Rom.  Civil- 

prozefs.     I,  166888. 
Engeinste  dt,    Gibraltar    und 

MalU.     III,   1948W. 
England.  —  Manuscripts  of  House 

of  Lords.    III,  18774.  188lde. 

—  Libel  laws.     III,  20368t. 

—  Kirchliches.  III,  178111. 
2018*8. 

—  Berichte  v.  russischen  Hofe. 

III,  185178. 

—  Letters  of  a  Lady.  IH,  186180. 

—  Anti-irish  diplomacy  at  Borne, 
ffl,  193874. 

—  Wert  d.  Bodens,    in,  204eu. 

—  Nationalreichtum.  HI,204617. 
En giert,    Alamann.   Friedhöfe 

in  Gundelfingen  etc.    II,  l8». 

—  Zinsregister  a.  Dillingen.  II, 
330 187. 

—  s.  Scheller. 

Enikel,    Jansen,    Werke;    ed. 

Ph.  Strauch.    II,  405. 
En  r i o  h ,  F.,  Compania  de  Jesus 

en  Chile.    IH,  69"89. 


Ensfelder,  E.,  Reiehenstein. 
H,  344 ll*. 

Entringen,  s.  Leutrum. 

Envieu,  a.  Fabre. 

E  6 1  v  5  s ,  Bar.Roland,  Eröffnungs- 
rede,   m,  80 l878. 

Ephrem,  Joseph.    IV,  78***. 

E  p  p  e  1 ,  Chr.,  Kleeburg.  II,  34?*-. 

Epping,  J.,  &  J.  N.  Strafs- 
mai e  r ,  Babylonische  Pli- 
netentafeln.    I,  21 ia. 

Epstein,  A.,  Simon  Kara  a. 
Jalkut  Schimoni.     I,  44". 

Moses  ha-Darschan.  1, 44 M. 

Eldad  ha-DanL     It  4691. 

Jubiles,  Philon  et  Midrasch 

Tadsche\     I,  37188».  44**. 

Erben,  W.,  Immunitäten  t 
Werden  u.  Corvey.  H,  20M. 
37 87.  1688S. 

—  —  Fortsetzung  d.  Regino  v. 
Prüm.     H,  3416. 

Erber,  T.,  Dalmazia  1797  bis 
1814.     n,  104"8. 

Erbes,  K.,  Offenbarung  Jo- 
hannes'.    IV,  56M. 

E  r  b  r  i  c  h ,  E.,  Straduna.  H,  256*. 

Erbstein,  J.,  (Versen,  betr. 
Sachs.  Münzen),  n,  225  "*•"«* 
226180. 

—  J.  &  A.,  Erörterungen  t.  Achs. 
Münzgesch.     H,  225,7i. 

Erde*lyi,P.,  Hunen-Sagen.  IH. 

28 178. 
Er  d  mann,     A.,     Angeln.    IL 

21386.  27617. 

—  D.,  Schwenkfeld.    H,  255". 
Sedlnitzky.     II,  2WM. 

—  —  Schmolck.     H,  258m. 

—  J.  E.,  Hist.  Philoeophy;  ed. 
W.  Hough.     IV,  U*88. 

Er  dman  n  sdö  r  f  f  er,  K. 
Deutsche  Geech.  v.  westÜL 
Frieden  b.  Friedrich  d.  Gr. 
H,  608.  IV,  l8. 

—  —  Heidelberg.  Bibliothee» 
Palatina.     n,  143118. 

Korresp.  Karl  Friedrichs 

v.  Baden,     n,  8617*. 
Er  dm  an  e,  B.  D.,    Melekdksst 

in   Israels  assyrische  peries*. 

I,  40« 89. 
Er  dös,  J.,  Heidelberg.  Katedib- 

mus.     m,  807448. 
Eremie,  Gh.,  s.  Popu. 
Erfurt.     H,  226lf#. 
Erhard,      O.,      Hügelgrab    b. 

Dechsendorf.     II,  328*. 
(Erich  v.  Pommern.)    ffl,  208**. 
Erichson,    [A.],  Reufs.       ü» 

847 IM. 
Zocpffel.     H,  847 18*. 


Eriohson  —  Fairbairn. 


IV,135 


—  —  Beatus  Rhenanu*.  n, 
351981. 

Erinnerungen  e.  Pftlz.  Reserve- 
Lieutenants.     H,  9240. 

Erkenbrecbtsweiler.  —  Heiden- 
graben.    II,  8577. 

Erler,  M.,  s.  Lttbker. 

Erm  in  i ,  F.,  Foligno.  HI,  18178. 

E  r  m  i  s  c  h ,  H.,  Urkundenbuch 
Freibergs.     II,  20 9 \ 

—  —  Schriften  z.  Bachs.  Gesch. 
U,   211". 

Chemnitzer  Achtbach.    II, 

2241*6. 
Freiberg.     II,  280988. 

—  —  b.  Richter. 
Ernault,  E.,  s.  Arbois. 

Ernsing,  R.,  Kölde.  II,  6887; 
IV,  92M. 

Ernst  11.  v.  Kobnrg,  Denk- 
würdigkeiten.    II,  87&b. 

—  Fürstenkongrefs  zu  Frankfurt. 

II,  87*o. 

Errera,  A.,  Minghetti.  III, 
506**. 

—  —  Corsi  e  Corsica.  III, 
18***.  26108. 

—  £.,  Pietra  del  Paragone.  III, 
47e40. 

—  P.,  Masuirs.     III,  119*8. 
Er  seh  &  Gruber,  Encykl.,  s. 

JBG.  13,  IV,  82™. 
Er  sie  v,    A.,    Kong  Valdemar. 

III,  22 158. 

—  £.,  Erik  Plougpennings  Strid 
med  Abel.     III,  207 18. 

—  K.,  Akstykker  i  Kristian  IV, % 
Tid.     III,  217*. 

Middelalderens  Hist.    IV, 

6*7. 
Esch,     J.,     Fürstenberg.      II, 

1828*. 

—  Th.,  Gilden  u.  Stadtrat  v. 
Recklinghausen.     II,  181 18. 

Eschavannes,    J.  d',  Blason. 

IV,  84M4. 

Escher,  J.,  A  P.  Schweizer, 
Urkk.buch  y.  Zürich.  II,  12169. 

Eschler,  J.,  Rudolf  111.  v. 
Österreich  u.  Bianca  v.  Frank- 
reich.    II,  107  "6. 

Eskuohe,  G.,  &  J.  Lewalter, 
Kasseler  Kinderliedchen.  II, 
156,,f. 

Es  mein,  A.,  Mariage  en  droit 
canonique.     III,  86191. 

Espada,  s.  Jimenez. 

Esplrandieu,  E.,  Inscriptions 
d.  Lemovices.     I,  148886. 

—  —  Cachet  d'oculiste  rom.  I, 
172*"". 


Essenwein,  A.  v.,  Handbuch 
der  Architektur.      IV,  28878. 

Originalskulpturen  d.  Germ. 

Museums.     II,  888988. 

Estermann,  M. ,  Bruder- 
Clausengesch.     II,  11780. 

—  —  Hochdorf,  Honrein.  II, 
11788. 

Estevan,  s.  Caballero. 

Estrrfe,  P.  d',  Juifs  a  Paris 
sous  Louis  XV.      II,  849"*. 

Estrey,  df,  s.  Meyners. 

fetat  de  l'arme'e  russe.    II,  7  l/2ö9. 

Etrusca,  s.  Bandettini. 

Ettlinger,  J.,  Hofman  v.  Hof- 
manswaldau.     II,  6ö71. 

Ettorre,  L.,  Dragonetti.  III, 
51787. 

Eubel,  K.,  Würzburg.  Pfarr- 
klerus u.  Mendikantenorden. 
IL  33 1946. 

Minoritenkloster  in  Speier. 

II,  8858*a. 

—  —  NikoUus  7.  H,  4996. 
8646*. 

Registerband  Bentevegnas. 

IV,  87ft4. 

E  u  c  k  e  n ,  R.,  Lebensanschau- 
ungen grofs.  Denker.  IV,  14*°*. 

Eugen.  —  Campagne.    III,  28 l*. 

Euling,  K.,  s.  Oldecop. 

Euting,  J.,  Strafsburg.  II, 
844l9;. 

—  —  Sinalt.  Inschriften.  III, 
881". 

Et  ans,  A.  G.,  Randolph  of 
Roanoke.     IH,  861946. 

—  A.  JM  Sicilian  coins.    I,  1 1 187 1. 

—  —  Roman  medaillons.  I, 
1819i5. 

Even,   E.  ran,    Louvain.     HI, 

12514*. 
—  —  Gerard    van    Loon.     III, 

160*71. 
Everling,  s.  Wittiohen. 
Evetts,    B.    T.    A.,    Babylon. 

antiquities  in  London.     1,19*. 
E-Anna-Du.     I,  19*. 

—  --  Canephoros  in  Chaldean 
art.     I,  194. 

Ewald,    A.    Ch.,    Paper    and 

parchment.     III,  195874. 
Exner,  W.  F.,  Grofs-Paris  etc. 

III,  205*41. 

—  —  Produzier.  Stände  Frank- 
reichs u.  Englands.  III,  205641. 

Ey  s  e  1  e i  n ,  O.,  Heymburg  1649. 

II,  189**. 
(Eyveau,   G.),    Frottola  polit. 

1504.     III,  62  7**. 


F. 

F a  b  e  r ,  F.,  Civitas  Ulmensis ;  ed. 
J.Veesenmeyer.  II, 866144. 

—  W.  F.,  Nevin.     III,  86 1941. 
Fabian,      E. ,     Begnadungen 

Zwickaus.     II,  28 11*4. 

—  —   Zwickauer    Schulbrüder- 
schaft.    II,  287817. 

Fabius,  s.  Buis. 

F  a  b  r  e ,  P.,  Poly  ptyque  de  Benoit. 

II,  82288. 

Patrim.    in  Tuscia.    III, 

8165. 

Gens  apostolique  en  Italie 

1291.    m,  8,ft*. 
Fabre  d'  Envieu,  J.,  DanieL 

I,  86199. 
Fabretti,     A.,     Cronache    dl 

Perugia.     III,  4S*4*. 

—  —   Ebrei   in    Perugia.     IH, 
48*4*. 

Fabri,  F.,  s.  Huyssen. 
Fabricius,  s.  Dittrich. 

—  A.,    Ambassade    d'al-GhazaL 

III,  889 10*. 

—  D. ,    Island    und   Grönland; 
ed.  K.  Tannen.    III,  126 u*. 

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Fairbairn,  A.  M.,  s.  Hatch» 


IV.186 


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Falbe-Hansen,     V.,     *     W. 

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di  Montana,     m,  47  •*». 
Curci  e  letteratura  goanit 

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Falkner,  R.,  s.  Meitten. 

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Fauetus  Reiensis.     H,  1680. 


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Fa  w  e r  o ,  A.,  Lettere  tra  Ricco- 

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—  —  Galilei  e  Repubblica 
VeneU.     m,   86881. 

—  —  Torre  peeudo-GalUeiana 
di  Ponte  Molin o.     HI,  87407. 

—  —  Dialogo  de  Cecoo  di 
Ronohitti  da  Bruzene.  III, 
424W. 

Galilei   e  Maria  Celette. 

HI,  42500. 

—  —  Studi  galileianL  m, 
43001;^ 

Scampoli  galileiaai.    HI, 

42808. 

—  —  Storia  in  diaegno  d. 
Matematiche.     IH,  4788#. 

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Feine,  Paul,  Vorkanon.  Über- 
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walde.     ffl,  155881. 

—  J.  A.,  Huisarchief  Tan  De 
Nienoord.     ffl,  16588t. 

—  —  Arohief  ran  Koning  te 
Amsterdam.     HI,  155888. 

—  —  Heereweg  bij  Groningen, 
ffl,  155888. 


Axbeidsloonen.  m,166m. 

Fekete,  s.  Solyom. 

Feldegg,  F.  ▼.,  Italien.  Re- 
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Feigel,  A.  V.y  &  J.  Lampel, 
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Fe*lix,  J.,  fichevins  de  Ronen, 
ffl,  7687. 

Fellen berg,  C.  v.,  Fund  b. 
Nidau.     H,  11888. 

Feiten,  J.f  Leo  IX.  H,346u:». 

Feniohel,  S.,  Grabhügel  tos 
BedelS.    ffl,  2788. 

Hügelgräber  v.Gyertyanos. 

ffl,  278e. 

Fenyvessy,  Fr.,  Szechenri. 
ffl,  2998M. 

Ferenczy,  M.,  Maurerstrike 
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helms I.     H,  6561.  207184. 

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—  —  Modern  styles  of  archi- 
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23875. 

Ferid,  s.  Muhammed. 
Fernandez,    e.  De  la  Pens. 
Fernandez   Duro,    C,   Pro- 
.vincia  de  Zamora.     HI,  68  n8. 

San  Salvador,     ffl,  65,fS. 

Fernandez     Montana,     J-> 

Luz  y  juicio  sobre  Felipe  II. 

m,  58**. 
Ferrai,L.A.,(Rez.).  ffl,5,ei». 
Temira.     HL  384,°. 

—  —  Lorenzino  de  Media  e 
societa  eortigiona.    HI,  4044*. 


A.    Medin,    Riffle 
ffl,  M784. 

IV, 


etoriehe. 
Ferrara,  FM 

27488. 
Ferrari,  a.  De  Ferrari. 
—  G.,  Ode  d'Orasio.     1, 16t5**- 
Ferraro,    A.,     9*  reggimcuto 

di  fanteria.     ffl,  24M. 
Ferreri,    G.,    Luigi   Gonsap. 

ffl,  338W- 
Ferrero,  E.,  s.  Manna. 
Isarizioni    rercellcsL    I. 

1261M. 
F  e  r  r  i ,  L.,  Accademia  Platoa.  di 

Firenze.     ffl,  917f. 
Ferriere,  s.  De  la  Ferriere. 


Ferrigni  —  Fita. 


IV.137 


Ferrigni,  s.  De  Gennaro. 
Ferrini,  C,  Editto  pretorio  di 
Giuliano.    I,  156880. 

—  —  Legittimazione  attiva. 
I,   159808. 

0.  Aristoteles. 

Fe  r  r  o ,  G.,  Curiosita  linguistiche. 
mt  l18. 

Ferruocio  Pasini,  F.,  Patria 
de  Colon.     Hl,  64 m. 

Fefsler,  S.,  Frankel.   I,  50180. 

Fest,  AI.,  Uskoken  u.  Vene- 
zianer in  Flame.    DI,  298 1M. 

Fester,  R.,  Dominikanerinnen- 
kloster  in  Pforsheim.  II,  5908. 
147"«. 

—  —  (Universitätsstädten  bad. 
Markgrafen.)     II,   138*»». 

Siegel  Räteini  1494.    II, 

139*8. 

—  —  Bonsseau  n.  deutsche  Ge- 
sehiehtsphilosophie.    IV,  87 16. 

—  —  Schopenhauer  u.  Ge- 
schichtswissenschaft. IV,  3716. 

—  —  Humboldts  u.  Rankes 
Ideenlehre.     IV,  38f8. 

—  —  Vergessene  Geschichts- 
philosophie.    IV,  8895. 

Festschrift  d.  Vereins  f.  Gesch. 

v.  Magdeburg.     II,  21 2 18. 
Feucht  wang,  D.,    Tempel  zu 

Jerusalem.     I,  8810S. 
Fewkes,  J. W.,  Americ.  Ethno- 

logy.     IH,  341 u. 
Fiammazzo,  A.,  Celti in Frinle. 

I,   1207i. 

—  —  'Pellegrino  Apostolico'  in 
Friuli.     ffl,  88484. 

Lottere  inedite.  HI,  88497. 

Fickenwirth,  M.,  Marien- 
kirche in  Zwickau.  II,  241167. 

—  O.,  Hessen-Nassau.  II,  15870. 
F  ick  er,    J.,     Erbenfolge    ost- 

gennan.  Rechte.    II,  3848i. 

Fiebermann,  Jos.,  Montefiore. 
I,   50 »». 

F  i  e  d  1  e  r ,  J.,  (Ferdinand  als  Statt- 
halter Böhmens),    ü,  11080*. 

F  i  e  1  d ,  Mona  Lisa.  Leonardo  da 
Vinci,     ffl,  29m. 

—  H.  M.,  Jackson,    m,  860808. 
Figneroa,    P.  P.,   Revoluoion 

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Fignier,     L.,     Annee    scient. 

IV,  16849. 
Inventions  modernes.    IV, 

SO519. 

—  —  Merveilles  de  soience. 
IV,  80M0. 

Fik  entscher,  L.,  Münzen  d. 
Landgraf,  v.  Leuchtenberg  etc. 
n,  827lQ0. 


Filangeri,  G.,  Documenti  delle 

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Filippow,  A.,   (Gesetzgebung 

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—  M.,    (Rufsland    u.    deutsche 
Machte),     ffl,  264179. 

Fil  tsoh ,  Eug.,  Deutsch.  Theater 

in  Siebenbürgen,    ffl,  81  lm. 
Finizio,  G.,  Luigi  n.  Chiesa  d. 

Geeü  Veeohio.     ffl,  34818. 
Fink,  J.,  Kösching,  Castrum  u. 

röm.  Gebäude.     II,  323". 
Markhtaordnung  in  Ober- 

storff.     H,  SSO'0*. 

—  —  Rom.  Inschriften  ausPfÜnz. 
H,  380f**. 

—  K.,    Gesoh.    d.    Elementar- 
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F  i  n  k  e ,    H.,    Dominik  an  erbriefe 

d.  13.  Jh.    H,  128104».  202  w. 

849t18;  IV,  854a. 
WestfaX  Urkk.-Bueh.    n, 

1791. 
Fälschung  d.  Mttnstersch. 

Synodalstatuten.     II,  1809. 

—  —     Waldenserprozefs     in 
Regensburg.     II,  829 l6e. 

Konzilienstudien  zur  Gesch. 

des  13.  Jh.     ffl,   69888;   IV, 

88  18». 
Finkel,  L.,  s.  Balzer. 

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ffl,  26798. 

Napad  Tataröw  na  Lwöw. 

ffl,  276 76.  33556. 
Konstytucya  3  Maja.    III, 

27788. 
Okopy  sV.  Trojcy.      III, 

27888. 
Finnland.  —  (Verfassung.)     ffl, 

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F in o  t ,  J.,  Train  de  maison  d'une 

grande  dame.     III,  921*8. 
Fiorio,  T.,  Paese  e  castello  di 

Sanguinetto.     ffl,  4M. 
Firmen  ich-R  ichartz,    Ed., 

Meister  Wilhelm.     U,  179144. 

—  —  Christus  am  Kreuze.    II, 
17914e. 

Bruyn.     H,  179147. 

Firth,  C.  H.,  Battle  of  Marston 
Moor,     ffl,  18 1184. 

—  —    Papers   of  Clarke.     ffl, 
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Crom  well.     III,   182149. 

—  —    Letter   of  Hickes.     III, 
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Fisch,  R.,  Walker.    I,  164688. 


Fischer,  E.,  Schapelow.  II, 
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—  G.M.,Hist.ofChurch.  IV,  464. 

—  H.,  Gttterdampfschiffahrt.  II, 
287  3M. 

Litteraturgesch.  Schwabens. 

H,  878 t68. 
s.  Defoe. 

—  J.,  U.  L.  Frau.     H,  828 1M. 

—  —  Adelmann  v.  Adelmanns- 
felden.    H,  882971. 

—  —  St.  Martin  in  Greding. 
H,  888807. 

—  J.  G.,  Pfarrbuch  v.  Murg. 
H,  18487. 

—  K.,  Neuere  Philosophie.  IV, 
14«i6/e, 

—  L.  H.,  Inschrift  auf  d.  Denk- 
mal d.  Gr.  Kurfürsten.  II, 
20466. 

Schulen  Berlins  vor  100 

Jahren.     II,  206". 

—  —  Berlin.  Schulhalter  im 
18.  Jh.     U,  20688. 

—  —  Berlins  Vergangenheit 
n,  20599. 

—  —  Berlin.  Wochenschriften 
im  vorigen  Jh.     ü,  2075ft. 

Maimon.     ü,  20677. 

—  —  Tieck  u.  Oehlenschlager. 
ü,  206 109. 

—  —  Traume  u.  Visionen  in 
Tiecks  Leben.     H,  206 l08. 

—  —  Tieck  u.  Kerner.  n, 
206 104. 

Marpurg.     H,  206 l08». 

Maria  Stuart  auf  d.  Ber- 
lin. Hofbühne.     II,  206111. 

Litterar.  Zwist  auf  d.  Ber- 
lin. Hofbuhne.     H,  207119. 

Tieck.     H,  20611814. 

—  —  Frequenzverhältnisse  e. 
Dorfsohule.     H,  82688. 

—  R.,  Nufskrieg.  H,  18980. 
29798. 

—  W. ,  Steinzeitl.  Bernstein - 
handel.     I,  16178;   n,281n0. 

Litteratur  z.  Byzant.  Gesch. 

ffl,  82969. 
Fisch  er-Benzon,R.v.,  Moore 

Schleswig-Holsteins.    ü,  2762. 
Bauerngarten.    II,  277"*. 

Fiske,  J.,  Americ.  Revolution, 
ffl,  S4866. 

—  W.,  Iceland,  discovery  of 
America,     ffl,  34 287. 

Fita,    F.,    Espana  Hebrea.     I, 

47114. 
Gonzaga   en  Zaragoza  ▼ 

Madrid,     ffl,  88994.  6178. 


IV,138 


Fita  —  Forrer. 


Gonzaga   en  Escorial   y 

Perpinan.     HI,  889M.  6178. 

Buyl  y  Colon.    ffl,  6070. 

Eecritos  de  Boyl.  III,  6071. 

Boyl.     m,  6079'8. 

Carlas    de    Descos.     III, 

6174. 

Luis  Gonzaga.     m,  6080. 

—  —  Montalvo  y  Loyola.     III, 

61". 

—  —  Testameoto  de  Gareia  de 
Onaz  y  de  Loyola  etc.  m, 
6089. 

—  —  Carta-puebla  de  Monter- 
real.     HI,  62119. 

—  —  Guisliberto  y  uaajes  de 
Barcelona.     DI,  68 191. 

Monte   Cildad    y  Oliva. 

in,  68 "«. 
Primera  misa  en  America. 

m,  651«4. 

—  —  Jorge  y  segundo  viaje  de 
Colon.     Hl,  66 168. 

—  —  Obispos  de  Marruecos. 
m,  6892t. 

Bula    de    Silvestre    IL 

ffl,  69934. 
Bula    de    Eugenio    III. 

m,  69»". 

—  —  &  J.  Xiques,  Episco- 
pologia  de  Ceuta.     III,  68m. 

F  i  1 1  e ,  S.f  Verhältnis  Lothringens 
zum  Deutschen  Reich.  II,  6546. 
88964. 

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—  —  Lirica  del  Rinascimento. 
ffl,  9171. 

Corsi    e    Tebaldeo.     III, 

49«". 
Flammerment,  J.,  &  v.  Ar- 

neth,  Corresp.     III,  10464. 
Flandini ,  A.,  Codice  Filangeri 

e  codice  Speciale.     IU,  17M0. 
Fla  seh,    F.  M.,    ConsUntin  d. 

Gr.     I,  134944;  IV,  60IS6. 
Flathe,  Th.,  Neueste  Zeit.    II, 

864;  IV,  l1. 
Restauration  u.  Revolution. 

IV,  2«. 
G.  Hertzberg,  F.  Jus ti, 


J.  v.  Pflugk-Harttung  A 

M.  Philip pson,  Allgemeine 

Weltgesch.     IV,   l1. 
Fleay,    F.    G.,    London    Stage 

1559—1642.    ffl,  199481. 
Fleet,    J.    F.,    Gupta   Valabhi 

era.     I,  64 M. 
Amoghavarsha  I.    I,  6948. 

—  —  Hindu  dates.  I,  69". 
6068. 

—  —  Sanskrit  and  Kanarese 
inscriptions.     I,  5960.  6066'7. 

—  —  Begur  stone  inscript.  of 
Ganga  Ereyapparasa.    I,  6089. 

Chalukya  kings.    I,  6054. 

Fleischhauer,     E.,    Wallge- 

schQtze  aus  Reiohenweier.    H, 

84994*. 

—  —  Altargemälde  Isenmanns 
zu  Colmar.     H,  349960. 

—  —  Schoengauer  Museum.  II, 
849851. 

Fleming,  s.  Le  Fleming. 
Flensburg.     —     Kunstgewerbe- 

Museum.     H,  28 180. 
Fl e  res,  U.,  Tavolozza  n.  stanze 

Borgia.     ffl,  14881. 
Flere,     Louis-Philippe.      ffl, 

in117. 

Flocken,  L.  M.,  Physical  evil. 

I,  8477. 

Flood,  C,  For  otti  Aaar  siden. 
ffl,  227 u. 

—  J.  W.,  Korges  Apothekere. 
ffl,  28268. 

—  —  Norges  Farmaceuter.  HI, 
28268. 

—  —  Kristiania  Svaneapothek. 
ffl,  234105. 

F 1  o  r  i a n  i ,  R.,  Umbria.  ffl,  1 8969. 

FlorschUtz,B.,  Frankengräber 

v.  Schierstein.    II,  l8.  15289. 

—  —  Gigantensäule  zu  Schier- 
stein.    II,  16268. 

Urbevölkerung  d.  Naaeauer- 

länder.     II,  148". 

—  —  s.  Cohausen. 
Florus.     I,  11860. 

Flofs,  G.,  Sachs.  Dorfprediger 

v.  100  Jahren.     II,  240861. 
F 1  o  1 1  w  e  1 1 ,  E.  v.,  Bau-  u.Kunst- 

denkmäler  in  Magdeburg.    II, 

244408. 
F 1  o  y  e  r ,  Exploration  in  Eastern 

Egypt.     I,  97 158. 
Flügel,   Liedersammlungen   d. 

16.  Jh.     ffl,   1968W. 
Flügge,  W.,  Chronik  Werdens. 

II,  176l8i. 

Fockema  Andreae,  S.  J., 
Stadrechten  in  Nederland.  III, 
141 196. 


Huwelijksrecht.III,166w,. 

—  —    Nederlandsche    rechten. 

III,  156408. 

Förster,  B.,  DeuUoh-OsUfrika. 
II,  »34*». 

—  E.,  Wiclif  als  Bibelübersetzer. 

IV,  98 l06. 

—  Sieger  in  olymp.  Spielen.    I, 
103808. 

Magdeburg.  SessionsstTeit. 

II,  21449. 

—  R.,   Reiske   u.   Friedrich  d. 
Grofse.     II,  68 14. 

Foerstner,   C,   Sagenkreis  d. 

Brocken.     II,  28S978. 
Fogazzaro,  A.,  S.  Agostino  e 

Darwin.     I,  687. 
Folliet,  A.,  Dlputls  savois  aux 

assemble'es      tegislat.      [1792 

—1800).     III,  2485. 
F o  1  Im  a n  n ,  M.  F.,  Mundart  d. 

Deutsch-Lothringer.  II,  354m. 
Fontaine,  E.,  Nouveau  Testa- 
ment.    IV,  4994. 
Fontana,  G.v  Augusto,  Virgilio 

e  Orazio.     I,   169788. 

—  F.,PoetiMeneghini.  III,  29 179. 
Fontane,  M.,  Rome.    I,  1133; 

IV,  818. 

Fontaniva.     III,  299941. 

Fontes  rerum  Bernensium  s.  Ur- 
kunden. 

Fonvielle,  W.  de,  Metre  etc, 

III,  147911. 
Forbaoh,  G.,  8.  Bender. 
Forbes,A.,  Havelock.  I,  711*6. 
Afghan  wäre.    III,  3366'. 

—  E.,  30  years  after.  III,  346 101. 

—  J.,  Servant  of  Lord.   I,  34 86. 

—  J.   M.,    Sherman  a.   Porter, 
III,  351 fÄ0. 

Forcella,  V.,  Chiese  ed  edific 

di  Milano.     III,  5B7. 
Forchhammer, P.  W.,  Kyanei 

u.  Argonauten.     I,  76 1S. 
Ford,   P.   L.,    First   Congress 

III,  84370. 
Forest,  s.  De  Forest. 
ForestU,  E.,  Livre  de  compt« 

d.  Bonis.     III,  92,ea. 
Form»n,  B.,  b.  Keats. 
For nelli,  N.,   Metodo  crit.  n 

storia.     IV,  41  e\ 
Forneron,    H.,    ßmigre's   son 

Napoleon.     UI,   10686. 
Forneson,    H.,    Philippe    II 

III,   13488. 
Fornoni,E.,Bergamo.I,140847 

III,  4™. 
Forrer,  R.,  Steinbeile.  1. 16IW 

II,  858818. 
Pfablhütten.     I,  17176. 


Forrer  —   Frede  rieh«. 


IV,139 


Pfahlbauten   im  15.  Jh. 

I,  17179;  n,  88794. 

—  —  Keltische  Münzen.  I, 
17**>. 

Eleässer  Bronzenadeln.  II, 

33726. 

—  —  German.-röm.  Eisentreib- 
arbeit.    II,  88797. 

—  —  Kupferbeil  v.  Filsenheim. 
n,  83719. 

Merowing.  Fraaengrab  b. 

Kirchheim.     II,  849959. 

8.  Zschille. 

&  P.  Gerschel,  Holz- 
tafeldrucke.    II,  860iÄ7. 

Forrest,  G.  W.,  Government 
of  India,  1772  to  1785.  I, 
71llf. 

Forst,  HM  Ertman.    II,  19465. 

Maria  Stuart.   III,  17794. 

—  —  s.  Philipp!. 

—  W.,  Köln.  Sammlung  v.  Forst.' 

II,  167 » 

Forsten,  G.,  (Baltische  Frage). 
HI,  241 M. 

Forst  er,  J.  M.,  Bayer.  Ex- 
pedition nach  Griechenland. 
II,  325". 

Forti-Castelli,  G., Tradizione 
unit.  in  Italia.     III,  Ö3774. 

Fortina,  A.,  Cicisbeismo  nel 
Giorno  di  Parini.     III,  27194. 

Fortmann,  N„  s.  Montes- 
quieu. 

Fortunato,  G.,  Iscrizioni  del 
sec.  XII.     DI,  16894. 

—  —  s.  Depretis. 

Fofs,  F.,  Arendal.    m,  284107. 
Fossati,  C,   Polpenazze.     m, 
477. 

—  —  Riviera  e  battaglia  di 
Lepanto.     JJI,  58M. 

—  F.,  Ritratto  di  Colombo  nel 
museo  Giovio.     m,  66167. 

—  Gius.  &  Gasp.,  Architettura 
bizant.     III,  2140i. 

Foucart,      P.,      Division      de 

cavalerie  lagere  en  1813.    H, 

82169. 
Campagne  de  Prasse.    II, 

288IM. 
Fougeres,     G.,     Fouilles    au 

Gymnaee  de  Delos.   I,  109*". 
Fourneaux,  s.  Tacitus. 
Fournel,    V.,    ßvlnement    de 

Yarennes.  n,  7698;  ffl,  10677. 
Hommes    du    14  juillet. 

m,  104M. 
Fournier,  A.,   Napoleon  /•*; 

trad.  E.  Jaegle.     H,   76107. 
Sorcellerie    en   Lorraine. 

H,  862804. 


Goutumes  d.  Yosges.     H, 

853891. 

—  M.,  Eglise  et  droit  romain 
au  13*  s.     ffl,  86190. 

—  —  Statuts  et  Privileges 
d.  Universites  franc.  III,  89 148. 

Cartulaire  d'Universite'  de 

Montpellier.     HI,  9114e. 
Clate    et   Universite*    de 

Nantes,     ffl,  91149. 
Association    entre    pro- 

fesseurs     a    Perpignan.      III, 

91 m. 

—  —  Nation  du  Maine  a  l'Uni- 
versite'  d'Angers.     ffl,   91 ,M. 

—  —  Bibliotheques  de  Tou- 
louse,    ffl,  911M. 

—  P.,  Royaume  d'Arles  et 
Vienne.    H,  44M;  ffl,  85111. 

Fourriere,  Abbe*,  Bible  tra- 
vestie  par  Homere.    I,  78"*. 

Fowler,  R.  L.,  Ludlow  and 
Chesapeake.     ffl,  360988. 

Fraenkel,  s.  Herzberg. 

—  E.  [nicht:  Frankel] ,  Jttd. 
Eherecht.  I,  46";  vgl.  JBG. 
13,  H,  88866. 

—  L.,  Seidel.     II,  206". 

—  —  Romeo  u.  Julia,   ffl,  465. 

—  —  Shakespeare's  Bekannt- 
werden in  den  Niederlanden. 
ffl,    199499. 

—  M.,  Inschr.  v.  Pergamon; 
coli.  E.  Fabricius  u.  C. 
Sohuchhardt.      I,    100188. 

—  —  Münzen  v.  Pergamon.  I. 
100185». 

Gemälde    in    Pergamon. 

I,  100186. 
Fränkischer  Kreis.      H,  865116. 
Frakn6i,    W.,    Corvinus.      H, 

52»i  ffl,   19888.  291188. 

Monumenta.    ffl,  290 18S. 

(Hunyadi).     ffl,   290 18e. 

—  —  Rapports  de  Hongrie  avec 
France.     III,  294169. 

Römer,     ffl,  8048*0. 

Bei    u.    Wien.    Nuntius. 

ffl,  805878. 
France,  H.,  s.  O'Reilly. 
Francesco  Maria  I.  della  Rovere. 

III,  48WB. 
Francesia,  G.  B.,  Luigi  Gon- 

zaga.    ffl,  83970'1. 
Franoiosi,    P. ,     Garibaldi    e 

San  Marino,     ffl,  496*8. 
Franoke,  K.,  s.  Dümmler. 

—  R.,    Carlshafen.      II,  16495. 

—  A  Mothes,  Marienkirche 
zu  Zwickau.     U,   24  lm. 

Franootte,  H.,  Question  Ho- 
mlrique.     I.  78". 


Frank,  G.,  Wertheimer  Bibel- 
tibersetzung.    II,  14514*. 

—  H.,  Berl.  El emeotar -Schul- 
wesen.    II,  20690. 

Franke,    (Folien),     ffl,  3404. 

—  C,  Ostfränkisch-Oberpfalzisch 
u.  Obersächsisch.     II,  881987. 

—  G.  A.  J.,  Demagog.  Schrik- 
bewind  d.  Patriottentijd.  ffl, 
18885. 

■ —  O.,   Rotes  Buch  v.  Weimar. 

n,  2io*. 

Frankel,  s.  Fraenkel,  E. 
Frankenstein,      R.,      Holz 

schuher.     H,  384896. 
Frankfurter,  S.,    Inschriften 

aus  Bulgarien.     I,  126lft7. 
Script,  historiae  Augustae. 

I,  129198. 
Franklin,     A.t     Yie     prive*e 

d'autrefois.    ffl,  98178.   10189. 
Franqueville,    de,    Barreau, 

avoue\  jury.     ffl,  203598. 

—  —  Droits  d.  femmes  en 
Angleterre.     ffl,  208895. 

Frantz,   K,    Christi.    Malerei. 

IV,  22889. 
Franz,    E.,    (Kirchliches).     II, 

26  loben. 

—  P.,  Sachs.  Prinzenraub.  H, 
21441. 

Franz-Pascha,  Kairo,  ffl, 
88891. 

—  Andalousie.     ffl,  389m. 
Franzi  sei,      Frz.,       Horatius 

Nachahmer     griech.    Lyriker. 
I,  168787. 
Fräser,    A.    C,     Locke,     ffl, 
206664. 

—  J.,  Fräsers  adventures  in  Scot- 
land.    ffl,   186197. 

—  W.,  Melvilles.  ffl,  17690. 
178108. 

Memorials    of   Earls    of 

Haddington.     ffl,  194868. 

Frati,  L.,  Bona  di  Savoia  a 
Sisto  IV.     ffl,  690. 

Formulario  d.  cancelleria 

di  Franc  Sforza,     ffl,  601. 

—  —  Purgatorio  di  8.  Patrizio. 
ffl,  8167». 

Rimatori    italiani.      ffl, 

139M. 
&  C,  Carte  di  Bilanoioni 

(Forts.),     ffl,  22418. 
Frauenstädt,P.,  Bettelwesen 

in  Schlesien.     H,  26676. 
Frazer,  J.  G.,  Golden  Bough. 

I,  161648. 
Frederichs,  J.,  Grand  oonseil 

d.    duce    de    Bourgogne.     H, 

6499;  ffl,  11997. 


IV,140 


Frederiohs  —  Fröhner. 


—  —  Robert  le  Bougre.  in, 
7641. 

Lofsten.  in.l^O*4.!«16*. 

Frederik  •,     J.     G.,     Vader- 

kndsohe  Gesch.     ffl,  1 8 1  •-  * '. 
«In  Swarten  Hondt'.    m, 

184*°. 
Hofdijk.     IH,  148888. 

—  P.  J.,  Dui*el.     HI,  18488. 

Free  man,    E.    A.,    Sicily.      I, 

8258.  14287*. 
Taylor    on  Sicilian  bist. 

I,  82 6t». 

(Fregoso    an    Flarius    Blondus.) 

IH,  12*M. 
Freibarg.     —    St    Ursula,     ü, 

14289. 
Fremery,  s.  De  Fremery. 

Fr  e*mon  t,  J.,  Conquest  of  Cali- 
fornia.    III,  8Ö4849. 

—  —  Exploration  of  Fre*mont. 

IH,  854844. 
Fremont.     IH,  854848. 
Fre'my,   E.,    Lamartine  Diplo- 

mate.    ffl,  lll11*. 
French,  C.  W.,  Lincoln.     III, 

850998. 

—  J.  M.,  Messacreat  Westminster. 

ffl,  852804. 
F  r  e  n  s  d  o  r  f  f ,  F.,  Hannov.  Ärzte 
an  Haller.     II,  19086. 

—  —  Hanse  u.  Handel  bei 
Moser  u.  Stttve.  H,  19677. 
2738. 

Scbeidt.     H,  870f,°. 

Schlözer.     H,  870911. 

Schmaufs.     II,  378947. 

Frenzel,    C,    Dresdener   Ein- 
drücke.    U,  287816. 
Fresne,  s.  Du  Fresne. 

Freuden thal,  J.,  Wisdom  of 
Solomon.     I,  87 189. 

—  M.,  Erkenntnislehre  Pbilos. 
I,  87i4e. 

Freudhofmeier,  A.,  Marco 
d'Aviano.     U,  62**. 

Freund,  C,  Diebes-  u.  Feuer- 
segen.    ET,  200 u. 

—  W.,  Rom;  ed.  Miller.  I, 
186861. 

Frey,  C,  Staufisohe  Kunst  in 
Süditalien,     m,  16819. 

Freytag,  E.  R.,  Ausbildung 
8ftchs.  Prinzen  in  ritterL 
Übungen.     H,  21688'9. 

Quellenschriften  zu  König 

Albert.     H,  217 76. 

—  —  Sachsens  Heer  im  histor. 
Volksliede.     n,  228149. 

Postwesen    in  Auerbach. 

H,  287891. 


—  G.,  Kronprinz  u.  deutsche 
Kaiserkrone.     II.  984B. 

Friaul.    —  Industria  della  eeta. 

ffl,  38*". 
F  r  i  ck ,  C,  Anonymus  Valesianus. 

I,  129191;  U,  896186. 

Fr  icke,  G.,  MaffeL  H,  6846. 
82548. 

—  G.  A.,  Feldzug  1866.  H, 
9289».  21660. 

Fr  ick  er,  C.  V.,  Staatsrecht 
Sachsens.     II.  225 I64. 

(Friderich),  Ursprünge  Reut- 
lingens.    O,  865 a88. 

Friderioia,  J.  A.,  Toldind- 
tsegterne  under  Fredrik  III. 
ffl,  21814. 

—  —  Unders&gelser  om  Dan- 
marks Landboforhold.  HI, 
228»*. 

Kjebenharns  Befolknings- 

forhold.     ffl,  226109. 

—  —  s.  Bjelke. 

—  —  s.  Bricka. 

Fr  lebe,    Mttnzfund   v.  Ulejno. 

II,  26 197. 

F  r  i  e  d  e  1 ,  E.,  Nicolaisohe  Buch- 
handlung.    H,  207 ia7. 

Friedenfels,  v.,  s.  Inama. 

Friedensburg,  F.,  Sohle*. 
Münzen.     H,  25319-90. 

Friederich,  Th.,  Holztektonik 
Yorderasiens.     I,  2878. 

Friederiohsen,  L.,  Elbe  ▼. 
Helgoland  bis  Hamburg.  H, 
28077. 

Friedlinder,  E,,  Sehmuckert. 
n,  9449. 

—  —  Universitäts-Matrikel  ▼. 
Frankfurt,     n,  20588. 

—  L.,  s.  Petronius. 

—  M.t  Altdorfer.     n,  827118. 
Fried  lein  ,H.,  Gaste  im  Wiesen- 
thal.    U,  28789e. 

Friedmann,  8.,   Sprüche  der 

Vater.     I,  4849. 
F  r  i  e  d  r  i  c  h,H,  Calixtus.  U,  1 8  894. 

—  (Maehliss),  J.,  Galaterbrif. 
IV,  5679. 

Friedrich  d.  Grofse,  Kriegs- 
wissenschaftl.  Schriften ;  ed. 
H.  Merkens.     H,  68 n. 

—  Politische  Korrespondenz;  ed. 
A.  Naude*.     H,  7289. 

Friedrich  d.  Gr.  —  Friedrichs- 
tag,    n,  6819. 

—  u.  Jesuiten.     H,  68,c. 

—  im  Volksmärchen.     U,  6819. 

—  Tabakdosen.     II,  6880. 

—  Einbruch  in  Böhmen  1757. 
H,  71a\ 

—  Korresp.     H,  7264. 


—  Armee  1785.   Uf  7278. 
Friedrich  ▼.  Baden,  MititarjubO. 

H,  14044'5. 

Friedrich  Franz  ZT.  Ton  Mecklen- 
burg,    n,  288181. 

Friedrich  Wilhelm  (Gr.  Kurfant), 
n,  6448/9-51. 

Friedrichs,  K.,  Familienstafen 
u.  Eheformen.     I,  12,8°. 

Friedrichson,  J.,  Schiffahrt. 
IV,  29499. 

Fries,  W.f  s.  Arnold. 

F  r  i  e  s  e ,  J.,  (Lauenburgensien  in 
Karlsruhe).     H,  27789. 

—  Ph.,  Semitic  philoeophy.  IV, 
14918. 

Friis,  F.  R.,  Dansk  Knnrt- 
historie.     ffl,  224 l08. 

Frimmel,  Th.,  GemaMdesamm- 
lungen  v.  Alt-Wien.    H,  99**. 

Ruthart.     H,  877801. 

Fripp,  E.  J.,  Gen.  4P,  24*  bis 
26.     I,  88«1. 

Frischlin.     n,  860«1'9. 

Pritsche,  H.,  Friedrich -Wil- 
helms-Schule zu  Stettin.  II, 
292881. 

Fr  i t  seh  e  1 ,  G.,  Religion  geheim. 
Gesellschaften.      IV,  12leI. 

Fritz,  J.,  Urk.  Lothars  L  ▼• 
845.     n,  1981. 

—  —  Ausstand  d.  oberrheüi. 
Schuhmachergeaellen.  H, 
852806. 

Deutsch-lombard.  Handel 

H,  852806. 
Fritzner,     J.,     Ordbog    ot« 

gamlenorskeSprog.  DI.  213ftt. 
Fritzsche,      R.,       Mytholog. 

Wissenschaft.     IV,   ll188. 
Frizzoni,    G.,    Arte    ital.   d. 

Rinascimento.  HI,  22406.558*. 
Sodoma,  Gaudenzto  Ferrari, 

Andrea  Solari.     IH,  291*5. 
Museo  Borromeo  di  Milaoo. 

III,  291«9. 

MorellL     HI,  81a". 

Fr o bei,    JuL,    Lebenslauf  etc. 

ffl,  800889. 
Fröhlich,    Frz.,    KricgBireseB 

Caesars.     I,  15258*. 

—  R.,  (Herodot  im  Orient).  I 
8679». 

Rom.  Insohr.  aus  Pannen«. 

I,  147488;  ffl,  27988/4. 

—  —  Rom.  Verwaltung  ia 
Pannonien.     ffl,  279*6. 

Dacien  u.  Rdmenchanzea. 

HI,  28089. 
F  r  5  h  n  e  r ,  H.,  Inscript.  grecqut*. 

I,  8149. 
Marseille.    I,  144480- 


Frölich  —  Gabotto. 


1V,141 


Frölich,  A.,  Blessig.  H,  846148. 

—  X.,  Poln.-Preufsen.  H,  29885. 
Fromageot,  H.,  Actio  iniuria- 

rum.     I,  168BM. 
Fromentin,  G.,  Sapience  etc. 

I,  871". 

Fromm,  R.,  Friedriob  IL  in 
Aachen.    H,  7086.   17485. 

—  —     Brief    Emondis    1605. 

II,  17486. 

—  —  Missale  d.  Wenzeslaua- 
Altars  in  Aachen.    H,  179156. 

Froning,  R.,  Passionsspiele  in 

Frankfurt.     H,  158165. 
Fr o t h in g harn ,  O.B.,  Reoollee- 

tions.     m,  349* 88. 
Froude,     J.   A.,     Divorce    of 

Catherine     of    Aragon.      m, 

167lf. 

Beaconsfleld.    HI,  191m. 

Armada.     IU,  58  88. 

F  r  u  i  n ,     R. ,     Divisie  -  Kroniek. 

ffl,   18218. 

—  —  Verdraagzaamheid  van 
Alva  etc.     IU,   13380. 

—  —  Onverdraagzaamheid  van 

Willem  2.     IU,  13382. 

—  —  Nederland.  ballingen  in 
Engeland.    III,  13448.  17487. 

1588—98.    IU,  184/5*7. 

Yere  Kommandant  in  Ost- 
ende,    in,  135". 

Gntenberg.     m,  146168. 

Politieke  weddingschappen. 

HI,   146 174. 

Pamäettenverzameling  der 

Koninklijke  Bibliotheek.  m, 
149884. 

Bergh.     m,   150880. 

—  —  Vereeniging  ran  Delfts- 
haven  met  Rotterdam,  ni, 
154854. 

—  —  Grondbezittingen  van 
Echternach  op  Walcheren.  IU, 
154887. 

Gemeente-  en  waterschaps- 

archieven    in    Utrecht.      Ul, 

158484'5. 
Fuchs,  A.,  Zabern.    H,  846118. 

—  C.  J.,  GutsberrL-bäuerl.  Ver- 
hältnisse in  Brandenburg.    n, 

201". 

Bauernstand  in  Schwedisch- 

Pommern.     H,  29 1878. 

—  —  Liverpooler  Baumwoll- 
handel.    HI,  204684. 

EngL  GetreidehandeL   m, 

20468ft;  IV>  28486. 

—  H.,  Hexenprozefs  in  Schleu- 
singen,    n,  6688. 

—  S.,  Ha-choker.     I,  41*. 

—  —  a.  Mendelssohn. 


Führer.  A.,  Antiquities  in 
North- Western  Provinces.  I, 
6871. 

Fülek,  H.,  Trenk.    m,  810508. 

FUllk  rüg,  Krotoschin.  n,  26389. 

Fürst,  J.,  Etymologie  talmud. 
I,  4578. 

Mots  inidrasch,  au  Grec. 

I,  4Ö78. 

Fuescanta  dell  Valle,  S. 
Rayöny  &  Fr.  Sabalburn, 
Felipe  IL  con  embajad.  en 
Inglaterra.     m,  17488. 

Fuessen.  —  Anstellungsdekret, 
n,  380810. 

F  U  s  s  y ,  Th.,  Zalavarer  Konvent, 
m,  307484. 

Fumagalli,  G.,  Castaldi.  in, 
21884.  88418. 

—  —  s.  Thompson. 

—  C,  &  L.  Beltrami,  Cap- 
pella di  Toodolinda.    m,  5105. 

—  —  D.  Sant*  Ambrogio 
&  L.  Beltrami,  Storia  ed' 
Arte  di  Milano.     in,  29188. 

Fumi,  L.,  Orvieto.    I,  1408*6; 

Ul,  14874. 
S.  Maria  di  Orvieto.    m, 

14*™. 

—  —  Duomo  di  Orvieto.  Ul, 
14*  78. 

Carteggio  d'  Orvieto  1511J2. 

ffl,  4S647. 

F  u  n  c  k ,  A.,  Lat.  Verwandtschafts- 
namen.    I,  16ö70*. 

—  H.,  Lavater  u.  Karl  Friedrich 
v.  Baden.     H,   146 147. 

Funck-Brentano,  F.,  Bataille 

de  Courtrai.     III,  7880. 
Bastille.     III,  10086. 

—  T.,  Europe  et  Alsace-Lorraine. 

II,  83616. 

Science  et  art  polit.    IV, 

26488. 
Sciences   humaines.     IV, 

4148. 

Funk,  F.  X.,  Konrad  von  Kon- 
stanz.    II,  89*8. 

Kirchenhist.  Kontroversen. 

IV,  46 l*. 

Histd'6gli8e;tr.Hemmer; 

pr.  Duchesne.    IV,  46*. 

—  —  Apostol.  Konstitutionen. 
IV,  61 l84. 

—  8.,  Homilien  d.  Aphraates. 
IV,  68 *•*. 

Funke,  P.,  Benedikt  XL    IV, 

791.  82,4b. 
Für r er,   C,   Kirchl.   Leben  in 

Zürich.     II,  12161. 
Furtwangler,  A.    I,  77f*». 
Werke  d.  Kresilas.  I,  86  88. 


(Euphronius.)     I,  8684. 

—  —  (Kopf  im  Brit.  Museum.) 
I,  95 148. 

Bronzen.     I,  lOS946*. 

—  —  Bronzeeimer  v.  Mehrum. 

I,  165888}  H,  16716. 

Bronzestatuetten  v.  Rhein. 

II,  16716. 

Fustel  de  Cou'anges,  Gaule 
rom.;ed.C.  Jullian.  1, 148898. 

—  —    Institutions   de  France. 

II,  787. 

—  —  Property  in  land ;  tr.  M. 
Ashley.     II,  767». 

—  —    Lois  barbares.     II,  868. 

—  —   Titres   romains  de  mon- 
arohie  franque.     II,  978. 

—  —  Problemes  d'bist. ;  ed.  C. 
Jullian.     II,  26ö6;  IV,  441. 

Fuster,  E.,  Berlin  et  sa  colonie 

francaise.     II,  207 1M. 
F  u  t  ta  k  y ,  G.,  Wappen  Ungarns. 

III,  808819. 

Fyfe,  n.,   Annais  of  our  time. 

IV,  788. 

Fyffe,  C.  A.,  Modern  Europe. 
HI,  195871;  IV,  788. 


6. 

Gabba,   M.,  Lodi   nuovo.     IU, 

6U2/ft# 

Gabiani,  N.,  s.  Graasi. 
Gablenz,  s.  Holzhausen. 
— -  H.  v.,  Gablenz.     H,  209185. 

22087. 
Gab otto,  F.,  Manfredi  ed  astro- 

logia  a  corte  di  Mantova.    ffl, 

Astrologia  alla  corte  degli 

Estensi  e  degli  Sforza,  m,  588. 
Leodrisio   Grivelli.      m, 

Curiosita  giudiz.  del  tempo 

di  Amedeo   VIIL     ffl,    6184. 
Biondo  s.  storiografia.   IQ, 

7 160. 

—  —    Epicureismo    di   Ficino. 
ffl,  8186. 

— •  —  Letterato  d.  Quattrocento. 

ffl,  12887. 
Valla  e  processo  in  Venezia 

1496.     m,  12840.  86878. 

Principe  poeta.    ffl,  28 8. 

Congiura  1618  a  Venezia. 

ffl,  868ao.  6948. 
Lettera  di  Paleario.    ffl, 

51788. 

—  —  Eufemio  e  movimento  n. 
Italia  bizant     ffl,  389 11?. 


IV,142 


Gabotto  —  Gebhart. 


Oral,  Manfroni,  Chia- 

pusso,     Molinari,     Carlo 
Emanuele  J.     m,  285. 

G  a  b  r  i  a  o ,  Marquis  de,  Entrevue 

d'Erfurt.     n,  78IW. 
Gaedechens,  C.  F.,  Brücken - 

buch.     H,  2678i. 
Hamburg.  Medaillen  1890. 

H,  267". 
Gaedertz,   K.  Th.,   Damen  d. 

Weimarer  Hofgesellschaft.    H, 

251607. 

GerbeL     H,  271 lS8/». 

G  a  e  d  k  e ,  Salzwedel  im  30jp.hr. 

Kriege.     H,  22981S. 
Gaertringen,  s.  Hiller. 

Gaevernitz,     s.     Schulte- 

Gaevernitz. 
Gaffarel,  Colomb  en  Portugal. 

m,  65157. 

—  G.f    Annexion    du    Piemont 
1798.     HI,  24**. 

—  P.,  Campagnes  (t813j5).   II, 
82 164. 

G  a  g  e  r  n ,  (Memoiren).  111,2  68 1 79. 
G[aidoz],   H.,   Tien   ou  Mien. 

II,  368820. 
Gairdner,  J.,  Letters  of  Henry 

VIII.     in,  13214.   17085. 

Henry  VII.    ffl,  165  »/•. 

Henry   VIII    HI,  166*. 

—  —   Henry    VUTb  marriage 
with  Anne  Boleyn.   HI,  168t7. 

Galandauer,  H.,  Sozialismus 
in  Bitfcl  u.  Talmud.     I,  4458. 
Galeria  stör.  univ.     IV,  4*9. 

Galib  Edhem,    Numismatique 

seldjoukide.     HI,  884". 
Galland,  G.,  Grofser  Kurfürst 

u.  bildende  Kunst.     H,  65 7ß. 

20848. 
Gallet-Miry,    A.,    Administr. 

en  Flandre.     ffl,   126,w. 
Galli,  M.,  s.  Lonlay. 
Galschiet,  M.,  Danmark.    III, 

224/5 i07». 
Gaminiti,  G.,  Busto  di  Adri- 

ano.     I,  178848. 
Gamsenfels,  s.  Pichl. 
Gamurrini,    G.    F.,     Oggetti 

antichL     I,  120". 

—  —    Iscrizioni     etrusche     di 
Castiglione.     I,  12088. 

—  —  Sepolcreto    etrusco   agro 
chius.     I,  12084. 

—  —  Iscrizione  etrueoa  a  Pisa. 
I,  12086. 

—  —    Semisse    di    Borna    oon 
etrusche  iscriz.     I,   12086. 

Villa    di    Laberio   Gallo. 

I,  1898lÄ. 


—  —  Juvaaum   (Trentani).     I, 
140884. 

Gander,  C,  Sagen  aus  Guben. 

II,  2009. 

WUder  Jager.    n,  20  010. 

Gandini,    L.    A.,     Corte    di 

Ferrara  al  tempo  di  Nicolb  III. 

in,   12*68. 
Gandoglia,     B.,      Doeumenti 

Nolesi.     ffl,  7108. 
Ganges,  s.  Bonnal. 
Ganneau,  s.  Clermont. 
Ganong,    W.    F.,    St.    Croix. 

IH,  84495. 
Ganter,    H.,    Bezelin    v.   Vil- 
lingen.    H,  188t8. 
Garcia,  s.  Catalina. 
Garcia     del     Barrio,      M., 

Sucesos  milit.  de  Galicia  1809. 

UI,  68118. 
Garcia  de  Santa  Maria,  A., 

Cronica      de     Juan    II     de 

Castilla.     III,  67 l#. 
Garoia     loazbalceta,      J., 

Documentos    para  historia  de 

Mexico.     UI,  67187. 
Gar  da,  S.,  Keme*ny  IH,  306402. 
Gardes  du  Corps.     II,  7147. 
Gardiner,    S.   R.t    Doouments 

of   Puritan    Revolution.     DI, 

180196. 
CiTÜ  war.      ffl,  180,w. 

—  —    Cooper    and    relief    of 
Taunton.     m,  180,w. 

—  —    Hist.   of  England.     HI, 
1948". 

Atlas  of  Engl.  Hist.    m, 

194858. 
Gardner,  E.  A.,  W.  Loring, 

G.  C.  Richards   &    W.    J. 

Woodhouse,     Theatre     at 

Megalopolis.     I,  10884*. 
Gardthausen,    V.,    Inschrift 

von  Ilium.     I,   100188. 

—  —  Cicero    nach    d.   Iden  d. 
März.     I,  124181. 

Augustus.     I,  1828M. 

Garhard,  Rubens,     m,  13558. 
G  a  r  n  e  1 1 ,     (Engl.     Litteratur). 
HI,  191858. 

—  L.  M.  J.,  Women  of  Turkey; 
ed.  J.  St.  Glennie.    I,  12114. 

—  R.}  s.  Shelley. 
Garnier,  Ch.,  &  A.  Ammann, 

Habitation  humaine.    I,  17175. 
Garnsey,  H.,  s.  Sachs. 
Garofalo,  F.  P.,  Leges  sacra- 

tae.     I,    1545ft0. 
Garoflid,    N.,    Domnirea    de 

25  ani  a  Carol  I.     HI,  81594. 
Gar  ran,   C,    Fuero  munieipal 

de  Najera.     HI,  6S"4. 


Garrison,  W.  P.,  Brown,   m, 

849 177. 
Gascon,   J.  F.,    Navalcarnero. 

m,  62 l08. 
Gascon  de  Gotor,   A.  &  P., 

Zaragoza.     IH,  68 ,x*. 
Gaspary,  A.,  LetteraturaltaL; 

tr.  V.  RossL     in,  54810. 

Gasquet,  Fr.  A.,  Henry  VIII. 

monasteries.     in,  16987. 
Heinrich   VIH.    u.    die 

engl.    Klöster;    tr.    Th.    EU 

slsser.     mt  169i§. 
&E.  Bishop,  Eduard  TT. 

and  Book  of  Common  Prayer. 

HI,   17145. 
Gaste*,  Insurrections  popuL  en 

Basae-Normandie.      in.  82M. 

G  a  s  t  e  r ,  M.,    Chrestomatie  ro- 

m*n&.     IH,  818". 
Gatschet,      A.     S. ,      Indian 

Documenta,     m,  842S8. 
Gatti,  A.,  Antonio  di  Vincenzo. 

m,  18tM. 

—  G.,  Duilio  e  Mario.    I,  1188. 
Calendario.     I,  132m. 

—  —    Cippo     di    Sentia.      I, 
188M*. 

Epigrafe    di    Roma.    I. 

13787«'8. 

—  —     Frammenti     epigr.      I. 
187*S6# 

—  —    Monumento     d.     eguiti 
singol.     I,   152*88. 

Eborarii.     I,   160688. 

Gauckler,  P.,  s.  Waille. 
Gaullieur,       (H.) ,       £tude* 

Amtfricaines.  in,  848 ,8°. 
Gaulot,  P.,    Empire  de  Maxi- 

milien.     HI,   114I,f. 

Gautier,  L.,  Ezechiei.  I,  31*. 
PortraiU  du  17*  siede. 

rv  i98*8. 

Chcvalleric.      IV,  25«*1. 

—  —  s.  Giraud. 

Gay,     H.,     Hist.     vaUaisasce. 

U,  126w. 
Gayangos,  a.  De  Gayangos. 
G  a  y  e ,  A.,  Shakespeare  naturs- 

list.     ffl,  198476. 
Gebele,    J.,     Osterwmld.      H 

32646. 
Gebensleben,     W.,     Kriefs- 

leistungen  Anhalts  1625- Bt 

H,  Ml"*. 
Gebert,     C.    F.,     Stutz.     II, 

833m. 
Gebh  ar  d ,  Frdr.,  Gedankengang 

Horaz'.     I,   168761. 
Gebhart,  Glaber.     m,  93lW; 

IV,  86/7 61. 


Gebier  —  Ghinzoni. 


IV.143 


Gebier,  H. ,  Bibliothek  zn 
Ratzeburg.     H,  286 18Ä. 

Gedeon,  M.  G.,  üarout^x^ol 
Tziraxsg.     IJJ,  32  6  89. 

Gee,  s.  Mac  Gee. 

Geest,  e.  De  Geest. 

Geffcken,  H.,  Krone  u. 
Kirchengut  etc.    IT,  45  81. 

—  —     Colonies    d'Angleterre. 

III,  193979. 

Geffroy,    A.,    (Inschriften   v. 
Sarzana).     I,  12074.  151(696). 
Gehee,  s.  Mac  Gehee. 

G  e  h  m  1  i  c  h ,    E.,    Reuter.      II, 

6570.   246489. 
G  e  h  r  k  e ,  P.,  Ebert-Ferberbuch. 

II,  29419. 
Geil),  E.,  Siegel  deutsch.  Könige 

etc.     II,  89  6e. 
G  e  i  g  e  r,  L.,  Els&ss.Bestimmungen 

über  Joden  1784.      I,  49 1M; 

II,  849949. 

1806—13.     I,  49"*. 

Lassalle.     I,  60188. 

Zunz.     I,  50199. 

Reuchlin.     n,  146,4°. 

Schadow.     II,  20474. 

—  —  Beitrr.  z.  Litteraturgesch. 
II,  20591. 

—  —  Pomponius  Laetus.  III, 
1 5994. 

Renaissance  in  Italien  etc. 

IV,  l1. 

Geil,  Schrift.     IV,  18978. 

Gei  s er,  K.,  Bund  Berns  mit  d. 
Waldstatten,     ü,  11516. 

—  —  Verfassung  Berns,  n, 
11846. 

—  —  Volksfest  in  Summiswald. 
D,   1889. 

—  —  Quixote.    II,   18310. 

—  —  Bern.  Pfarrhaus  1798. 
II,   13316. 

Geifsler,  G. ,  Stieglitz  n. 
Treitachke.     II,  88"». 

—  J.,  Stolberg.     H,  229915. 

Geist,  H.,    (Antike  Historiker 

u.  moderne  Jugend).  1, 170789. 
Gelbcke,  F.  A.,    Engl.  Buhne 

zn    Shakespeares    Zeit.      DI, 

199499. 
Gelber,  Ad.,    Shakespearesche 

Probleme.     HI,  198478. 
Gelcich,    E.,    Uskoken.      II, 

104189. 

—  —  Briefe  Anghieras.  m, 
Sl996.  66174. 

—  —  Scoperta  d* America  e  Co- 
lombo.     DI,  64148. 

—  J.,  Erzgiefsar  Ragusas.  JJ, 
1051M. 


—  —  Domkirche  zu  Ragusa. 
n,  106lM. 

Geizer,  H.,  Analecta  byzant. 
ffl,  322*. 

—  —  s.  Georgi  us. 
Gemelli,    F.,    Gemelli.      DI, 

31980. 
Gemünden.  —  Volkssagen.     JJ, 

880 198. 
Genard,P.,Anvers.  DI,  124198. 

—  —  Collegiaele  Actenboeken. 
DI,  124194. 

Gendry,  Voyage  de  Pie  71  a 
Vienne.  1782.  II,  108186; 
m,  45678. 

Gen  gier,  H.  G.,  Altbayr.  Ehe- 
haftrechte.     D,  2767. 

Gen  in,  F.,  Marchesato  di  Susa. 
m,  6197. 

Gennaro,  s.  De  Gennaro. 

Genova  di  Revel,  Dal  1847 
al  1855.     ni,  2488. 

—  —  1859  ed  Italia  centr. 
m,  41489. 

G  e  n  s  e  1 ,  J.,   Tauberts  Jugend- 
zeit.    D,  207 "°. 
Genua,  s.  Kolumbus. 
Ge*n  y ,  J.,  Schlettstadter  Bttrger- 

leben.     II,  34891. 
Druck    v.    Mentel.      II, 

850978. 
Genzardi,    B.,    Palermo  sotto 

governo  Spagnuolo.  ÜI,  52 744. 
Geoffroyde  Grandmaison, 

Clerge'    francais    en    Espagne 

pendant  revolution.    ÜI,  60fi9. 
Georgenau,  s.  Georgii. 
George  sc u,      St.,      Memorii 

pentru      independenta.       DI, 

31689. 
,  Georgiadis,A.,^7ro(J7ifx<7^aTa 

IloQ<pvQiov.     IV,  60iai. 
-—  B.,  iTZTZokvroe  n8(ji  jdarir,}.. 

IV,  65169. 
Georgii,   H.,    Antike    Aeneis- 

kritik.     I,   169787. 
Georgii-Georgenau,    E.    v., 

Kauslers  Rede.     D,  872989. 
Georgine      Cyprius,      De- 

scriptio;  aco.  Leonis    diaty- 

posis;    ed.  H.  Geiz  er.     III, 

8221. 
G  e  r  b  a ,  R.,  Kaiserliche  in  Sizilien 

u.  Korsika.     II,  628\ 

—  —  Poln.  Thronfolge-Krieg. 
D,  62 8a. 

Ger  de  s,  H.,  Gesch.  d.  deutsch. 
Volk.     II,  2244.  81887. 

G  e  r  ig  k ,  J. ,  Petrus  Martyr. 
in,  6176. 

Gerlach,  H.,  Freiberger  Bau- 
chronik,    n,  244418. 


—  —  Bleibarren  im  Freiberg* 
Altertums-Museum.  II,  246447* 

Gerland,  O.,  Wilhelmsburg  in 
Schmalkalden.     JJ,  157150. 

Christus  et  Papa  zu  Schmal- 
kalden.    ü,   158168. 

G[ermain],  L.,  Abjuration  de 
3.  Lorrains.     H,  848908. 

Ger  man  &  Fr.  Heu  sei,  Schule 
zu  Alzey.     D,  165948. 

Germ  an  n ,  W.,  Wasungens  ver- 
gangene Tage,     ü,  24 1879. 

Gernand,  Konv.-Lex.  IV, 
86808. 

Gernandt,K.,  Romfahrt  Hein- 
richs  7     JJ,  82079. 

Gerojannis  (E.  Szanlo),  C, 
Inschriften  aus  Nikopolis.  I, 
99169.   182994. 

Gerold,  Th.,Reufs.  n,347l6Ä». 

Gerolt,  B.  F.  J.  v.,  Schau- 
münzen Joseph  Clemens*.  II, 
179169. 

Gera  che],  P.,  Elsass.  Btlcher- 
schatz.     n,  835 8. 

—  —  s.  Forrer. 
Gtfruzez,  E.,  Cours  de  mytho- 

logie.     IV,   13191. 
G  e  s  c  h  e  r ,  Schlacht  b.  Stadtlohn. 

D,   18190. 
Gesmold,  s.  Hammerstein. 

G  e  f  s,  F.,  Leipzig  in  Georgs  Zeit. 
D,  28124X. 

—  —  Gutachten  Tetzels,  Ablafs 
auf  St.  Annaberg  betr.  II, 
240864. 

Gefsler,  A.,  Platters  Reise, 
Georg  Friedrich  zu  Baden  etc. 
II,  147184. 

Geraert,  Fr.  Aug.,  R6m. 
Kirchengesang;  tr.  H.  Rie- 
mann.     IV,  72998. 

Geyer,  M.,  Drucke  zu  Alten- 
burg.    D,  2 1288. 

Geyern,  s.  Schenk. 

Geymüller,  H.  v.,  Dessins  de 
Fra  Giocondo.     I,   188996. 

—  —  8.  Stegmann. 
Ghergel,     J.,      Siebenbürgen. 

ffl,    28280.     28896.     287109. 

31517. 
Gherhardi,  A.,    Ginnaneschi. 

ffl,  42617. 
Gheusi  (N.  Lortfdan)  P.  B., 

Blason  he'raldique.    IV,  84899. 
Ghibaneseu,    Gh.,    Epilogul 

lui  Clänäu.     ffl,  8138. 
Ghinzoni,     P.,      Castello     di 

Carimate.     DI,  481. 

—  —  Corio  (Cristierno  /.  di 
Danimarca.)     ffl,  598.  28 l47. 


IV,144 


Ghinzoni  —  GnolL 


—  —  Beccaria  e  primo  matri- 
moDio.     IH,  29 178. 

Ghirardini,  G.,  Iscrizione  di 
Prassitele  in  Verona.  1, 178844. 

Ghironi,  G.,   s.  D'Agnano. 

Ghißleri,  A.,  Storia  Romana. 
I,   186988. 

—  C,  Seienza  d.  storia.   IV,  86 7. 
Ghixzi,    G.,    Castiglione    Fio- 

rentino.     m,   122SÖ. 
G  h  j  e  z  y ,      P. ,      Wappenbrief 

Dombays.     IH,  80881". 
Giacomo,    s.   Di  Giacomo. 
G  i  a  m  b  e  11  i ,  C,  Stndi  Aristotel. 

I,    170m. 
Gianandrea,  A.,  Olivuooio  di 

Ciecarello.     m,  12988. 
Giannazzo,s.  Di  Pamperat o- 

Giannazzo. 
Giannini,  G.f  8.  Bargeo. 
Giarelli,  F.,    Donna   d.   Lago 

(Giuditta  Pasta).      ffl,   3lm. 
Gibb,    W.,    Relics    of  Stuarts; 

ed.  J.  Skelten.   III,  194864. 
Gibbons,  A.,    Vicarii  tempore 

Hugonis  Wells.     IV,  84 8a. 

—  H.,  Commerce  in  Europe. 
m,  204690;  IV,  28890.       . 

Giefel,  Mitteldeutsch.  Bauern- 
krieg.    H,  214". 

—  J.  A. ,  Hist.  Marchtelan. 
Isny  etc.     H,  37989x. 

G  i  e  1  e  n ,  J.,  lWange'liaire  d'Eyck 

lez  Maeseyck.     III,  124131. 
G  j  e  r  d  i  n  g ,  Kl. ,  Helium  Herreds 

Bescrivelse;  ed.  D.  H.  Wulff. 

IH,  226 l19. 
Giesebrecht,  W.  v.,  Deutsche 

Kaiserzeit.     II,  31858. 
Giesecke,      A. ,       Philosophi 

exilium  etc.      I,  17 17*4. 
G  i  e  s  i  n  g ,     Frdr. ,      Manipular- 

Taktik.      I,  152Ä88. 
Giefsen.  —  Vereinsmuseum.     II, 

1486. 
Gietl,      F.    A.    M.,      Rolands 

Sentenzen.     IV,  9078. 
Giffen,  R.,  Growth  of  Capital. 

HI,  204609. 
Giglioli,    G.    C,     Assistenza 

pubblica.     in,   19878. 
Gijsberti   Hodenpijl,   Slag 

bij  Doggersbank.     ffl,   1388i. 

—  Kenenburg.     m,   152817. 
Gilbert,    J.    T.,    Irish    Con- 

federation.     in,   181188. 

—  W.,  Horaz.    I,   168780. 

—  —  Gymnasium  zu  Schnee- 
berg.    H,  242887. 

Gilliodts-VanSeveren,J., 
Coutumes  de  Flandres.  in, 
116*. 


—  L.,  Bruges.     Hl,  127,e7. 
Gilsa,    F.    v.,    Salzquellen    b. 

Reptig.     n,  14814. 
Gimberg,      J.,      Zutphensche 
keur  1377.     Hl,  16060». 

Gindely,  Maritime  Pläne  der 

Habsburger.     U,  107'77. 
Gioia,  s.  La  Gioia. 
Gion,  s.  Jonnescu. 

Giordani,  G.,  Colonia  tedesca 

di  Alagna-Valsesia.  H,  126*»6b; 

m,  6128. 
Giordano,    A.f     Petrarca    ed 

Africa.     in,  10x*. 
Giorgi,    J.,    Sisto   7.    a    Fi- 

lippo    II.      ffl,    44864.  5888. 

17470. 
Girard,  J.,    Empereur  byzant. 

ffl,  32744. 

—  P.,  Thespis.     I,  82B9. 

feducation  athen.  I,  8570». 

s.  Mommsen» 

Giraud  &  Gautier,  Squelette 
contemporain  d.  Iruptions  de 
Gravenoise.     I,  10". 

Girbal,  J.,  Psaumes  de  Salo- 
mon.     I,  87188. 

Girelli,  E.,  Luigi  Gonzaga.  HI, 
88*78. 

Gir  gen  söhn,  J.,  Rez.  II, 
26900. 

Girschner,  W.,  Nordhausen, 
n,  228209. 

Giry,  A.,  s.  Lot. 

Gisi,  W.,  Leos  IX.  Familien- 
beziehungen zur  Schweiz.  H, 
82 1M. 

Gitterman,  J.  M.,  Ezzelin 
von  Romano.     II,  418. 

Giudioe,  s.  Del  Giudioe. 

Giulietti,  C,  Casteggio.  HI, 
6181. 

Giunni,  W.}  Volksschulwesen 
d.   Jura-Kantone.     II,  13817. 

Gladischefszky ,  K.,  Dia- 
spora-Reise in  Ober-Ungarn, 
m,   807444. 

Gladstone,  W.  E.,  Church 
under  Henry  VIII.  HI, 
16988. 

Irish  Union,     m,  189818. 

O'Connell.      ffl,    19397t. 

Glas  sing,  C,  Burschenschaft 
u.  Schlesw.-Holstein.   U,  8916. 

G 1  a s  e  r ,  E.,  Inscription  sabe'enne. 
ffl,  88 116'8. 

Bilkis  u.  himjarit.  Juden- 
tum.    IV,  71218. 

—  W.,  s.  De  ecke. 

G 1  a  f  s ,  R.,  Wörterbuch  d.  Mytho- 
logie.    IV,   12 189. 


Glassohr  6  der,  F.  X.,  Rehabili- 
tation Ludwigs  d.  B.    H,  49**. 

—  —  pontificea  saeculi  XV. 
II,  56M. 

—  —  Deutsche  Legation  Beaaa- 
rions.     H,  82  6 76. 

—  —  Walther  v.  Augsburg,  ü, 
829 l79. 

Glassford,    H.f    Mary   Queen 

of  Scots.     ffl,  17584. 
Glasson,E., Barrot,  droit pubL 

et  prive*  de  Lorraine,  n,  2248. 

—  —  Pouvoir  spirituel  et  tem- 
poreL     ffl,  86u0;  IV,  U108. 

Glenn,    J.   A.,    Hudson.      KI, 

850,M. 
Glennie,  J.  St.,  a.  Garnett 
Glinskij,     B.,      (Grofsmllt  ige 

Unterwerfung),     ffl,    2  6 1 14  8. 
Glisson ti,  F.,  Feudo  di  Lumez- 

zane.     ffl.  478. 

—  —  Ebrei  n.  Bresciano  al 
tempo  d.  dominaz.  veneta.  III, 
81840. 

Glitsch,   A.,    Sammlungen    d. 

Bruder-Ünitat.     H,  21398*. 
Gloag,  P.  J.,  Joannine  writings. 

IV,  6148. 
Logos   of  Philo   and  8t. 

John.     IV,  58 108. 
Gl o atz,  P.,  Religion  d.  Natur- 
völker.   I,   18185. 
Glock,  J.,  Symbolik  d.  Bienen. 

IV,  20804. 
Glöckner,  Töpfer.  H,  261605. 
Glöde,    O.,     (Volkstttmliches). 

H,  282118. 
Gloria,  A.,  S.  Sofia  in  Padova. 

ffl,  851. 

—  —  Donazione  di  Opilone  a. 
chiesa  di  s.  Giustina  in  Padova. 
ffl,  3M. 

Dante  in  Padova.  HI,  9  "• 

—  —  Compendio  d.  Cronache 
di  Sante  Pengo  di  Polcaatro. 
ffl,  8840». 

Glossner,  W., Nicolaus  v.  Cum 
u.  Marius  Nizolius.  U,  588*{ 
IV,  9181. 

G 1  o  s  s  y ,  C,  Grillparzers  Jugend- 
zeit.    H,  Hl880. 

GlUckstad,  C,  Sundalen  og 
öksendalen.     ffl,  284110. 

G  n  a  p  h  e  u  s,Gulielmus  Acolastus : 
ed.  Joh.  Bolte.     H,  6984.    I 

Gnecchi,  E.,  Numismatica  Ita« 
liana.     III,  56888. 

Gneisenau.  Drei  Schreiben 
1815;  ed.  Fr.  M[einekel.  U 
83178.  I 

Gnoli,  D.,  Casa  di  Crivelli  b 
Roma,     ffl,  29167.  4864<m. 


Goadby  —  Gowan. 


IV,145 


Goadby,  E.,  England  of  Shake- 
speare,   in,  20 155'. 

Gobbi,  G.  C.,  Mameli.  m,  26101. 
Gobert,  T.,  Rues  de  Liege.   HI, 

129188. 
Goblet  d'Alviella,  K,  Croy- 

tnees  relig.  aux  ages  de  pierre. 

Migration   d.   symboles. 

I,  15148;  III,  128108. 
Goddard,  £.  H.,   Hannington. 

I.  146440. 
Godet,  F.,    Ev.  des  Johannes; 

tr.  EL  R.  Wunderlich  n.  C. 

Schmidt.     IV,  61". 

-  P.,  Jeane    fille   da    18*.    s. 

m,  U6 175. 

^odkin,  G.  8.,  San  Marco  at 

Florence.     ffl,  ll805. 
Old  Italy  versus   young 

Italy.     ni,  5478B. 
j«dt,  Ch.,  Anfange  Schleswig». 

H,  278**. 
Waldemar   v.    Schleswig 

a.  Cistercienser  v.  Guldholm. 

n,  278**.    • 

oedhart,    P.t    Lodewijk    en 

Willem,      in,   18488. 
n>eje,  s.  De  Goeje. 
iStnöry,    G.«    Feldzag   Maxi- 
milians L  1490.    Hl,  291 14°. 
Eroberung   Grans   durch 

Matthias     u.    Mansfeld.      ffl, 

-  —  Gefecht  v.  Almosd.    III, 

-  —    Kriegsartikel   f.   ungar. 
Kavallerie.     HI,  809488. 

'«er e  k  e ,  IL,  Maosfelder  See- 
a.  Saalkreis.     IIt  221 118. 
rge  y ,  St.,  Kosrdth  u.  Görgey. 

hl  8oo,5?. 

Geringer,  H.,  Ausgrabungen. 

0,  35711*- 
^ « r  1  i  t  z  e  r ,  H.  i  Husiten  schlecht 

W  Bernau.     H,  20284. 
;örre»,  F.,  Kirche  u.  Staat  etc. 

nr,  60lt8. 

'"i,  F.,   ran  der,   Yerbrande 

Sehouwburg.     10,  152818. 
*«the,  Frau,  IIb.  Einquartierung. 

n,  159 IM. 
"etschalckx,  P.J.,Grobben- 

knek.     ffl,   125187. 
*■  —  Brieven    v.    Willem   den 

Zirijger.     HI,    13382». 
:<ette,  R.t  Deutsche  Ein  hei  ts- 

kwsgung  im  19.  Jh.  H,  79U1. 
•;u,  Feldzug  1688.    ü,  6340. 

'  ^»  Cyprianiache  Litteratur. 

IV.  67 l78. 

Mxeler,  L.,  Einflute  d.  Dio- 


Ji, 


nysius     v.     Halicarnass     auf 
Plutarch.     I,  11760. 
Götzin  ger,  C,  Altes  u.  Neues. 
H,   12878. 

—  W.,  Roman.  Ortsnamen  8t. 
Gallens.     H,   12270.  886M. 

Goffaerts,     C,     Abbaye     de 

Postel.  ffl,  125m. 
Goldbacher,  A.,  Hellenismus 

in  Rom.  I,  128108. 
Goldie,  J.,  s.  Cepari. 

Goldsohmidt,  J. F.,  Hamburg. 
Kunstgesohiehte.     n,  26748. 

—  L.,  Handelsrecht.    IV,  26*4t. 

Goldziher,  L,  Aribia.  ffl, 
881  »•. 

—  —  Glanure  palennes  dans 
Islam,     ffl,  882*7. 

—  —  Tagewählerei  d.  Moham- 
medaner,    ffl,  882 M. 

Golochwasto  w,  P.,  (Kormle- 
nije).     ffl,  2404B. 

Golombijewskij,  A.,  (Dienst- 
ordnungskammer 1668 — 70). 
ffl,  24480. 

Golther,  W.,  Mythos  des  Ger- 
mains du  Kord,     n,  888 86. 

—  —  Deutscher  u.  nordischer 
Götterglaube.     II,  8888*. 

Goltz,    C.   v.  <L,    Rosbaoh    et 

Je'na ;  tr.  C  h  a  b  e  r  t.  II,  77 194. 
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valo.     ffl,  6288'4. 
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ffl,  22 147. 
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dans  16«  s.     ffl,  124118. 

—  —  Saint  Jacques  a  Anvers. 
ffl,  124185. 

Gorozak,  B.,   Arohiwum  San- 

guszkdw    w    Stawucie.      ffl, 

26418. 
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Karun  and  Mohamrah.  I,  721. 
G  o  r  e  1 ,  A.,  Blutmarchen.  1, 48  86. 
Gorgas,    R.,     Anselms    Gesta 

pontif.  Leod.     H,  81481. 
G  o  r  k  o  m ,  G.  van,  Herinneringen. 

ffl,  149844. 
Gdrski,   K.,    Wojna  rzplitej  z 

Turcya.     ffl,  276 77. 
Gortani,G.,  Tolmezzo,  Arengo 

e  Consiglio.     ffl,  280. 
Gorzycki,  K.,  Polacsenie  Rusi 

Czerwonej  z  Polska,.  ffl,  27 84*. 

—  —  Pierwszenstwo  kasztelana 
prsed  wojewoda,  krakowskim. 
m,  27860. 

Gofsler,    G.    v.,    Ansprachen 

u.  Reden,     ü,  9344d. 
Gositonyi,  E.,  Szekcsö.    ffl, 

8084Äe. 
Gosztonyi.     ffl,  808888. 
Gota  Hernandez,  G.,  Huesca. 

ffl,  62,0°. 
Gotoh,  J.  A.,  &  W.T.Brown, 

Renaissance  in  England,     ffl, 

202Ä8°. 
G  o  t  h  e  i  n ,  E.,  Wirtschaftsgesoh. 

d.  Schwarzwaldes.    II,  146154. 

—  —  Pforzheims  Vergangen- 
heit.    IV,  80ft18. 

Gotor,  s.  Gascon. 
Gotthold,  Chr.,  Schweden  in 

Frankfurt.     H,  158184. 
Gotti,  A.,  Ricasoli,    ffl,  42 Me. 

—  —  s.  Ricasoli. 

G  o  1 1 1  i  e  b ,  Th.,  Mittelalt.  Biblio- 
theken.    IV,  208,e. 

Gottsehiok,J.,  Christl.Glauben 
u.  modern.  Geistesleben.  IV, 
ll158. 

Goudeau,  B.,  Pere  Isla,  ffl, 
6186. 

Gourdault,  J.,  Venise  et  la 
Vene'tie.    ffl,  8Ö848. 

—  —  Italie  pittoresque.  III, 
5589». 

Gouw,  s.  Ter  Gouw. 
Gowan,  s.  Mac  Gowan. 

10 


IV,14ß 


Gower  —  Gromnieki. 


Oower,    Lord   R.v    Rupert   of 

Rhine.     m,  179118. 
G  o  y  a  n ,  G.t  Chronologie  d*em- 

pire  rom.     I,  181918. 
Graae,  Tb.,  Lornsen.  H,  278  87. 
Graaf ,  J.  J.,  Haarlemsche Kapit- 

tel.     HI,   1441M. 

—  —  Haechden  van  den  Hoeek 
te  Baadern.     HI,  168840. 

Graafland,    A.  F.  P.,  Matri- 

archaat  in  Indragiri.  ffl,  164197. 
G  r  a  b  e ,  A.,  Towar*ye.  II,  80048% 

Gttnther.     II,  80044. 

Graben  stetten.  —  Heidengraben. 

II,  8677. 
Grabineky,  J.t  Am4d4t  d'Es- 

pagne.     III,  60 ". 
Graden witz,   O.,    Elfenbein- 
arbeiter.    I,  160"7. 
Gradl,     H.,     Ortsnamen     am 

Fichtelgebirge.     H,  88098*. 
Gradmann,  £.,  Kau  stieben  d. 

Stauferzeit  in  Schwaben.     II, 

875878. 
Marienkirche  in  Reutlingen. 

H,  875978. 
Grits,  H.,  Point  de  repere  dans 

histoire  de  David.     I,  30". 
Laat  chapter  of  Zechariah. 

I    8878. 

—  '—  Itaiah  34  and  36.  I,  84". 

Bibl.  studies.     I,  85". 

Geach.  d.  Juden.    I,  42 1A. 

—  —  History  of  Jews;  tr. 
B.  Löwy.     I,  4218/9. 

—  —  Dibre  ha-jamim  libne 
Israel;  tr.  P.  Rabinowitz. 
I,  42"°. 

Sikarikon-Gesetz.  I,  46 87. 

Graf,  Ohmen  hausen.  II,  366148. 

—  A.,  Papato  e  Roma.  III,  14988. 

—  J.  H.,  Bernische  Pioniere  d. 
Alpenkunde.     II,  13818. 

Aberglauben.     II,  18641. 

—  M.,  15.  Epode  d.  Horas. 
I,  1697*8. 

Graffigna,  A.,  Metodo  speri- 
ment.  seienüf.  e  mor.  in  Italia. 
UI,  64818. 

Granamon t,  H.  D.  de,  Docu- 
menta alglr.     m,  840 l84. 

Grancelli,  F.,  Salmi  Macca- 
baicL     I,  85108. 

Grand,  s.  Le  Grand. 

Grandaur,  G.,  Oudalrich.  II, 
81».  829178;  UI,  2828e;  IV, 
8419. 

s.  Matt hae us  v.  Paris. 

G  r  a  n  d  i  n ,  L.,  Campagne  1859. 
IH,  54780. 

Grandmaison,  e.Geoffroy. 

Grange,  s.  Di  Klitsche. 


Gran i e r ,  H.,  Prinz  v.  Preufaen 
u.  Schlacht  b.  Lobosits.  II, 
7154. 

—  —    Schwerin-Putsar.       U, 

298m. 
Granz,  s.  Leicht. 
Graafland,  s.  Ho  oft. 
Grafsi,  8.,  Asti.     ffl,  6184. 
Gratama,  SM    Stadsbeatuur  te 

Groningen.     DI,  1558". 
Gebeurtenisaen  in  Drenthe. 

ffl,  166499. 

—  —  Ordelen  van  Drost  van 
Drenthe.     III,  166404. 

—  —  Provinciaal  archief  in 
Drenthe.     DI,  166408. 

—  —  Rechtsbronnen  van 
Coevorden.     HI,  166409. 

—  —  SchultengerecbVs  archief 
te  Coevorden.     III,  156410. 

—  —  Archief  van  Coevorden. 
HI,  156411. 

a.  Oldenhuis. 

Grau,  P.,  Vacha.    II,  288M6. 
Grauert,  H.     II,  468. 

—  —  Zur  Wahl  Rudolfs  v. 
Habsburg.     II,  49 17. 

(Privileg  Karls  d.  Gr.  f. 

Aachen.)     II,  8 ll7». 
Graves,  s.  Bryan. 

—  Frank  P.,  Burial  customs  of 
Greeks.     I,  105888. 

Graviere,  s.  Jurien. 
Grebenau.     II,  155108. 
Greeley,    H.,    Lincoln.      HI, 

850888. 
Green,  Bath.     I,  146441. 

—  A.,  Committee  for  Coropoun- 
ding  1643-60.     HI,  179194. 

—  K,  Charles  IL  a.  bettle  of 
Worchester.     ffl,  188158. 

—  Th.  M.,  Spanish  conspiracy. 
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—  V.  R.,  Gesch.  d.  engl.  Volkes; 
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— W.  H.,  Gen.  37, 2  —  Ex.  12, 51. 

I,  888fl. 
Green hill,  W.  A.,  Letters  from 

Cardinal  New  man.  HI,  200681. 
Green ougk,  J.  B.,  Fauces  of 

Rom.  house.     I,   164679. 
Greenstreet,   J.,    Blackfriars 

theatre  in  time  of  Shakespeare. 

ffl,  19949i. 
Grefe,    C,    Unser    Wien.     H, 

9888. 

—  —  Israeliten  in  Wien.  U, 
98". 

Grege  rsen,  N.  L.,  KorgesHUt. 

1814.     ffl,  227 l8. 
Gregore,    M.,    Heuthal.      H, 

9847. 


Gregorio,  a.  De  Gregorio. 

Gregorovius,  F.,  Grofse  Mon- 
arch ieen.  I,  18288t;  IV. 
10148.  41". 

Dass.  iUl.     IV,  10144. 

Korrespondenza  Acciajoli. 

ffl,  8ieo.  82818. 

Gregorutti,  C,  Timavo  e  vie 
Gemina  e  Postamt  1, 139ni ; 
ffl,  289. 

Greiffenhagen,  W.t  Reval 
Glied  d.  Hansa.     H,  27517. 

—  —  Roeenkronscher  Prozefs. 
n,  30588. 

—  —  Bunge.     H,  8067t. 

—  —  Dorpat.  Univereitfttsleben. 
H,  30678. 

Greiffenhagen.     H,  80674. 
Grempler,  W.,  Seltsame  Fund- 

gegenst&nde.     ffl,  2804Sf". 
G  res  well,  W.  P.,  Canada  and 

New  Foundland.     ffl,  3 5 5***. 
G  r  e  v  i  n  g ,     J-,     Windesheimer 

Chorherren    zu    Aachen.     O. 

17481. 
Gribavedoff,  V.t  French  in 

vasion  of  Ireland.    HI,  18981*. 
Grienberger,  Th.  v., Germao. 

Götternamen.     II,  388 8S. 
Grierson,  G.  A.v  s.  Senart. 
Griefsdorf,  J.t  Zug  Karls  F. 

geg.  Metz.     H,  840". 
Griffis,  W.  E.,  Johnson  aod  6' 

nations.     HI,  350814. 
Griffiths,    L.    M.,    Erenings 

with  Shakespeare,    ffl,  198444. 
Grillnberger,    Cistercienser- 

orden.     IV,  85 87. 
Grimani,  Letten,     n,  1041". 
Grirake,  A.  H.,  Garrison.   ID. 

849 188. 
Grimm,      Älteste      Wu&tuBg 

Hessens.     U,  16498. 

—  E.,  Erkenntnisproblem.  IV. 
15998. 

—  H.,  Geschichtsunterricht  in 
aufsteigender  Linie.    IV,  459:. 

Gr i  s  by ,  H.  B.,  Virginia  Federsl 
Convention,     ffl,  343  ^ 

G ritzner,  IL,  Wappenkunde. 
IV,  34"8. 

Gröfsler,  H.,  Hermann  t. 
Luxemburg.     D,  21798. 

—  —  Familien- Chroniken  ei» 
Helfta  u.  Eisleben.    D,  2*7lfS. 

Sagen  u.  Gebrauche  Hsbj- 

felds.     II,  284978. 

—  —  Stammbuch  b.  Kaumbarg, 
n,  287,w. 

—  —  s.  He  in  eck. 
Gromnieki,  T.,  Ormianie.  Hl, 

*7894. 


Gronau 


Gurütt. 


IV,147 


Gronau,  G.,  Rom.  Siegesdenk- 
mal d.  Dobrndscha.     I,  1 88,8a. 

Groningen.  —  Universiteit.    in, 

165890. 
G  r  o  n  k  e ,      Bäckergewerbe      in 

Gollnow.     n,  292m. 
Groot,  s.  D  e  Groot. 

Grosch,    H.,  Burchhard  J.  v. 

Worms.     II,  31 969». 
Grofs,  (Studium   engl.  Städte- 

gesch.)     ED,  8404. 

—  J.,    Fund    b.    Tartlau.     III, 
280". 

—  —    Briefe  Herrmanns.     HI, 
298*88. 

—  O.,  s.  Cz  igler. 
Grosse,  Naturanschauung  grieoh. 

u.  röm.  Dichter.    I,  166790. 

—  £.,  Museum  in  Freiburg.    I, 
2  io. 

—  —    Spencer,   Unerkennbares, 
m,   206eu. 

Grolser   Kurfürst,    t.    Friedrich 

Wilhelm. 
Grofsmann,    F.,    Lotbar    u. 

Hohenstaufen.     II,  44**. 

Gros  Tenor,   £.,    Hippodrome 
of  Constantinopel.    III,  32957. 
Grote,  s.  Müller. 

Grotefend,  Felsberg.  II,  16697. 

—  Rethrefrage.     II,  282 ll5. 

—  Untergegangene  Dorf  er  Meck- 
lenburg-Schwerins. II,  2881M. 

—  i.  Velociped  in  Mecklenburg. 
II,  288«°». 

Groth,  Cl.,  Engl  Litter.  d. 
Gegenwart,     ffl,  195/6895. 

—  £.,  Kulturgeseh.  u.  Ldtteratur- 
gesch.     IV,  89 w. 

—  Klaus,  Lebenserinnerungen.  II, 
28197. 

Grottanelli,  L.,  Duoato  di 
Castro.  Farnesi  e  Barberini. 
nit  446«0. 

G  r  o  v  e ,  G.,  Dietionary  of  music ; 

ed.    E.    Wodehouse.      IV, 
24  ses. 

—  G.  L.,  Erik  Lams  Gavebrer 
til  Nssfred  Kloster.  III, 
216*°. 

Grube,  C,    Brief  Horets.     II, 

186» l. 
Gruber,  Ch.,  Altbayer.  Flufs- 

polisei.     H,  82688. 

—  H.f  Positivismus.    IV,  15,M. 
G  r  u  e  h  o  t ,      Gymnasium      in 

Braunsberg.     II,  80048. 

—  Braunsberg.  Buchdruck  er  ei. 
O,    30049. 

GrUnberg.  —  Ältost.  Haus.  H, 
164*»*. 


Grünenwald,  Pflüz.  Weis- 
tttmer.     II.  834888. 

—  Reste  alten  Glaubens  d.  Pfalz. 
H,  384889. 

—  Steininschriften  in  Eufser- 
thaL     H,  884m. 

—  PflLlz.  Originalurkunde.  II, 
884864. 

GrUnhagen,  C,  Sohlabrendorf. 
n,  66^. 

—  —  Österreich.  Ansehlag  auf 
Breslau.     H,  7260. 

Schlesien  nach  d.  Huberts- 
burger Frieden.  H,  7267. 
25S18. 

Seegebart.     II,  257104. 

Grünwald,  M.,  Kirchenvlter 
u.  talmudisch-midrasehistische 
Litteratur.     IV,  68189. 

Gr tttt er,  F.  T.,  Erinnerungen 
eines  Hannoveraners  1848, 
n,  89*9/8. 

Grundl,  Beda,  Justinus.  IV, 
65184. 

Grundscheid,  K.,  Schul- 
wesen Englands,    m,  20286**. 

Gr u n  e r ,  v.,  Feuerlöschwesen  in 
Berlin   1809-11.    H,  207,te. 

Grüns el,  J.,  Aristoteles  u. 
iAd'rjraiafv       nolireia.        I, 

94 1881). 

Gruyer,  J.  A.,  Salon  carre*  au 

Mustfe  du  Louvre.    HI,  66898. 
Gsell,  St,  Necropole  de  Vulci. 

I,   140«*». 
G  u  a  i  t  o  1  i ,  P.,  Lettera  di  Mura- 

tori.     HI,  39447. 
Guardia,  s.  Della  Guardia. 
Guarna-Logoteta,C.,Reggio 

di  Calabria  1797—1847.    in, 

51718. 
Guasti,  G.,  s.  Passavant. 
G  u  b  o ,  A.,  Friedrich  27.  v.  Cilli. 

n,  5893. 
Cillier    Stadtarchiv.      U, 

10190. 
Gudent,  s.  Seckendorf. 

Gückel,  M.,    Braun  u.  Bayer. 

Schulen.     H,  82689. 
Gttdemann,      M. ,       Quellen- 
schriften.    I,  4815t. 
Religionsgesoh.    Studien. 

IV,  12 178. 
Gühne,   B.,    Elektrizität.     IV, 

179«9. 
Gulden  stubbe,    A.,     Verein 

a.  Kunde  Oesels.      H,  80777. 
Guelliot,      O. ,      Caohet     de 

Gentianus.     I,  172818. 
Guelpa,     L.,     Mentona.      HI, 

46809. 


Günther,  Peter  Saxonius.  H, 
S7l"4. 

—  Schickard.     U,  871taö. 

—  C,  Lauenburg  im  16.  Jh. 
H,  279Ä8». 

Schumacher.     H,  281104. 

—  F.,  Harzlande,  Zeit  d.  sftchs. 
Kaiser.     H,  8748.  21388. 

—  8.,  Seultetua.     H,  258 ,09. 
Gulrard,    L.«    Clement  V   et 

proces    de   Bertrand    de  Got. 
IH,  7881. 

—  —  Gregoire  II  a  Leon 
Isaurien.     IH,  824". 

Guerber,  J.,  Liebermann.     H, 

346 l48. 
Gulrin,  P.,  Poitou.    HI,  7218. 

Guerrazzi,    F.    D.,     Lottere; 

ed.  F.  Martini.     IH,  42*". 
Lettera  23  luglio  1867. 

IH,  42M8. 
Guesotto,     F.,      Orasio.      I, 

168758. 
Gttth,  A.,  Nassau.    H,  169176. 
Guglia,    E.,    Epochen    Wiens. 

H,  9886. 
G  u  i  ba  1 ,  G..  Mirabeau.  IH,  10569. 

Guicciardini,    F.,   s.  Casa- 
nova. 
Guidi,  J.,  'Breviarium'  siriaoo. 

IH,  14t89. 
Guiffrey,    J.,     MeMailles    d. 

Carrare.     in,  847. 
Guignes,   V.,   Sauvegarde  de 

Beaupre'.     HI,  12148. 
Guillemard,   F.    H.  H.,   Ma- 

gellan.     HI,    66188.    84249. 
Guillot,   Alex,    St.  Pierre   de 

Geneve.     H,  18689. 
G  u  i  n  ,  L.,  Collier  du  R'eris.  HI, 

389119. 
Guiraud,    P.,    Vie    privee    d. 

Grecs.     I,  104*19. 
Guire  s.  Mac  Guire. 

G  u  i  i  o  t  ,F.  ,Ci  vilization  inEurope; 

tr.  W.  Hazlitt.     IV,  91M. 
Guldberg,  G.,  SkandinaTernts 

hvalfangst.     m,  21678. 

Gull,  F.,  Dynaatieen  u.  edle 
Gesohleohter  d.  Ostschweiz. 
H,  12478. 

Gundlach,  Fr.,  Siegen  an 
Sechten.     H,  65*7.  \hl1**. 

—  W.,  Epistolae  ad  res  Wisigoth. 
pertin.     U,  897148. 

—  —  Streit  t.  Arles  u.  Vienne. 
HI,  81216. 

Gunning,  J.  W.,   Baumhauer. 

m,  147200». 
G  u  r  1  i  1 1 ,  C,  Baugesch.  Berlins. 

H,  208M.  20466. 

10* 


1V,148 


Gurlitt  —  Hal<$vy. 


Meister  d.  Berlin.  Zeug- 
hauses.    U,  208". 

Schlüter.  H,  6577.  204"*. 

Berlin.  Schlofs.   II,  204". 

—  —  Kunst  am  Vorabende  d. 
Reformation.     II,  245414. 

Ottobeuern.     II,   880"4. 

Barockstil.    IV,  28*77. 

—  —  s.  Burckhardt. 

—  L.,  Marcellns  u.  Cioerobriefe. 

I,  116". 

—  W.,  ßpaavfiridrjs.     I,  90,u. 
Gufsmann,  K.,  Lenning.  Thal 

u.  Gattenberg.  Höhle,  n,  866**. 

—  —  &  Hedinger,  Höhlen- 
funde in  Württemberg.  H, 
856«. 

G  n  tb  i  e  r ,  EL,  Kampf  b.  Langen- 

salsa.     U,  91". 
Langensalzas  Baugesch. 

n,  244411. 
Gntbrod,  F.  X.,  Obergünzburg. 

ii,  sso"». 

—  G.  J.  F.,  (Assyr. - BabyL 
Sprache).     I,  22". 

Gutierrez  Brito,  F.,  s.  Seig- 

nobos. 
Gutierrez    del    Cano,     M., 

Geografia  bist,  de  Espana.   m, 

56*. 
Gutschmid,     A.    v.,     Kleine 

Schriften;  ed.  F.  Rühl.     IV, 

47'. 
Guttenberg,  F.  C.  v.,  Blafsen- 

berg.     H,  884f". 
Gut  t  mann,  Virchow.n,  292"*. 

—  JM  Thomas  u.  Judentum.  IV, 
90/1  ". 

—  W.,  Bromberg.  Gymnasium. 
H,  26257. 

Einnahme  Brombergs  1794. 

H,  264". 

G(utzeit),  W.  v.,  Britzgen- 
meister.    II,  30667. 

—  —  Petrikirche  Rigas.  II, 
30897. 

—  —  Georgskirche  in  Riga.  II, 
809". 

Seiltänzer  in  Riga  u.  Reval. 

II,  809110. 

Gwilliam,    G.    H.,    Peschitto 

New  Testament  etc.   IV,  48 u. 

Gy  ö  r  i  k  ,M.,Sohimk6-Sammlnng. 

III,  804844. 

G  y  u  r  i  t s ,  A.,  Ungar.  Staat.  III, 

80 l"1. 
Gyzicki,  G.  v.,  s.  Coit. 


Haag.  —  Van  Haag  naar  Ostende. 

m,  168*". 
Haagen,  Schrick.     U,  175100. 
Haakonson-Hansen,  M.  K., 

Havmsnd.     in,  284"*. 
Haar,  s.  Ter  Haar. 
Haas,  A.,  Rttgensche  Sagen.   II, 

289"*". 

8pyker.     II,  291*". 

Grabsteine  auf  Rügen.   II, 

292»". 

—  W.,  Bibliogr.     II,  951. 

H  a  as  e ,  K.  E.,  Sagen  aus  Ruppin 
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Habel,  P.,  Ausgrabungen  der 
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108"*». 

Haberl,  F.  X.,  s.  Maier. 

Habermann, G.  Frh.  v.,  Reiter- 
Regiment  Kronprinz  v.  Öster- 
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H  a  b  e  t  s ,  J.,  Limburgsohe  wijs- 
dommen.     HI,  160"°. 

—  Provinciaal  archief  in 
Limburg,     m,  161M8'4. 

—  —  Domaioes  du  Limbourg. 
ffl,  161M§. 

Chroniek  von  St.  Servaas 

te  Maastricht.     III,  1616". 

Sendgereoht  te  Maastricht. 

m,  161a,!1. 

—  —  Proostdij  van  Meerssen. 
ffl,  1615". 

Ordre   d.    Services    dans 

eglise  d'Oirsbeek.    HI,  161697. 
ValkenburgBch  dorp  1789. 

m,  16 1"9. 

Ghimarrheus.    DI,  161*". 

Chroniek  ran  Weert.    HI, 

16 1"4. 
H  a  o  h ,  Th.,  Kunstdenk  mller  in 

Lauenburg.     II,  280". 

—  —  Wappenfeste  der  Marien- 
kirche zu  Lübeck.    H,  271ue. 

Hachtmann,  K.,  Tacitus  Ger- 
mania.    II,  389". 

Hadrian.  Patriarch.     HI,  246". 

Haebler,  K.,  Memoiren  d. 
General  Cordoba.      ffl,   62V1. 

Haeckel,  E.,  Anthropogenie. 
I,  6". 

Hack  ermann,  Schnitter.  II, 
293"°. 

—  Schubert.     H,  293"1. 

—  Schutt.     U,  298"*. 

—  Schwarz.     II,  298"*. 

—  Segeberg,     n,  293"5. 
Haeger,     A.,    Overgave    van 

Groot  -  Frederiksburg.  m, 

166"1. 


Haeghen,F.  van  der  Arnold 
&  Van  den  Berghe, 
Biblioth.  balg.     fflr  12274. 

H  a  h  n  e  1 ,  Jul.,  Glauben  u. Wissen 
b.  Augustin.     IV,  76"6. 

Hin  seimann,  L.f  Merkwflrd. 
Fälschung.     H,   186". 

Braun  Schweiger  u.  Bremer 

auf  d.  Islandafahrt.    H,  275fl. 

Häufsner  &  Ausfeld,  Archi- 
valien d.  Amtsbezirks  Bruch- 
saL     H,  141". 

H ä  v  e m e i er ,  R.,  Daz himilrich. 
H,  82b91. 

Haffter,  E.,  Bündnerwirren 
im  17.  Jh.     H,  1S548». 

Hafn  er ,  O.,  Regesten  v.  Hirsau. 
H,  2876.  369184;  IV,  84«*. 

Hagel,  G.,  Hirsauer  Bausch ufe. 
H,  374"7. 

Hagemann,  A.,  Blandt  Upper 
og  bumsend.     HI,  234101. 

Hagenmeyer,    H.,    Anonymi 


gesta  Franoornm.     EQ,  33 


?  S« 


Hager,  Wessobrunn.  II,  3271W. 

—  Roman.  Kirchenbaukunst 
Schwabens.     H,  874"*. 

Hagmann,  Engl.  Bühne  z.  Zeit 
Elisabeths,     ffl,  1994". 

Hahn,  v.,  Lauchstadt  Pyrmont 
Sachsens.     II,  2271". 

—  E.,  Menschen  der  Urzeit.  J. 
12118. 

—  R.,  Flucht  preufs.  Prinzen 
1806.     II,  78 l". 

Hahnheim.  Mttnzfunde.  U,  1 49  M. 
H a  i c  ze  1 ,    Nazarener  b.  Gran. 

ffl,  3074". 
Hai ler,   Ed.,  Elegieen  d.  Lyg- 

damus.     I,  1687". 
Haiabi,  Alf  el-,  Ins&n  el-'ojas. 
'  ffl,  382". 
Halberstadt.    —   Buchdrnckerei. 

H,  24644t. 
Halbherr,  F.,  Alfabeto  acheo 

da  Reggio  Calabria.     I,  82"*. 

—  —  Pompei  revisited,  I. 
141 874. 

Haldenwang.     H,  368 17°. 
Haie,   E.  E.,  Life  in  colouie? 
IH,  348". 

—  S.,  Mexico.     HI,  67*". 
Hale*vy,  J.,    Amenophia    HI 

et  IV.     I,  20*. 

—  —  Noe*,  deluge  et  Noabide». 
I,  33". 

Lit   d'Og    du   B&san.    I. 

38".  84". 

Michee.     I,  34". 

Psaume  IX.     I,  SS1*1. 

Psaumes        d'e'poqae 

d'Ezeehias.     I,  361". 


Htlrfry  —  Harria. 


IV.U9 


Inscription  sablenne.    m, 

88114. 
Inscription  himyarite.    III, 

38117. 
Haley  ,  M.  H.  W.t  Quaestiones 

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Hall,  H.,  Yearbook  of  descen- 

dants     of    Revolution.       III, 

351980. 

—  J.,     (Furstl.     Hochzeit    zu 
Wcifsenhorn  1538).  H,  881 986' 

—  James,  Memorials    of   Civil 
war  in  Cheshire.     HI,  180189. 

—  —  s.  Bettany. 
Halle,  s.  Levy. 
HaUe.     H,  227198. 

H  a  1 1  a  r ,  Thronbesteigung  Katha- 
rinas L     III,  24699. 

—  J.,    Geschichtslügen;    tr.    J. 
Karäcsonyi.     IV,  8114. 

—  W.,  Eigentum  d.  naehapostol. 
Kirche.     IV,  61181. 

Hai  Her,    £.,    Kulturgesoh.    d. 

19.  Jh.     IV,  10l8e. 
Ha  11  wich,    H.,    Loscani.      II, 

1109oe. 
Halvorsen,  J.  B.,  Norsk  For- 

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Himmerin,  A.,  Römerkastell 

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Hammerl,     B. ,     Verschollene 

Ortschaften     in    Niederöster- 

reich.     H,  9798. 
HammershaimbtV.U.,FsBrösk 

Anthologi.     HI,  2124B. 

Hammerstein,  H.  Frhr.  ▼., 
Stedtrecht  v.  St.  Avold.  H„ 
84289. 

Hammerstein-  Gesmold, 
E.  v.,  Hammerstein.  II,  16887. 

Hammond,    C.    E.,    Textual 

Criticism.     IV,  4890. 
H  a  m  p  e  1 ,     Jos. ,     Münzenfand 

in  Bregetio.     m,  27980. 
Fundgegenstllnde  d.  Ungar. 

National-Musenms.  HI,  28160. 

Römer.     HI,  8048*9. 

Hanau.     H,  16494. 

Handelmann,  H. ,  Kasten- 
form.  Urnen.     H,  276 ll. 

—  —  Münzfund  von  Itzehoe. 
H,  27616. 

—  —  (Adam  Bremensis.)  II, 
3148B. 

Handelmann.     H,  2768. 
Handtmann,    E.,     Was    auf 
mark.  Heide  spriefst.  H,  200*. 
Haneffe,  s.  Chestret. 

Hann,  Kunsttopographie  Kärn- 
tens.    H,  108m. 

—  Kunstsoh&tze    St.    Pauls    im 

Lavanthale.         U,     103199. 
147ie»-70.    ry,  99««. 

—  Kirche  zu  Gerlamoos.  II, 
108198. 

—  Schroll.     H,   lll998. 

—  Roman.  Plastik  in  Kärnten. 
H,  108m. 

—  Kirche  zu  Dornbach.  II, 
10819fi. 

Hannay,  D.,  Rodney.  HI, 
189981. 

—  J. ,      Loyalists      in     New 
Brunswick.     IH,  35886*. 

Hanncke,R.,  Ostpreufs.  Pfarre. 

H,  29884. 
Hannemann,  K.,    Iberier.     I, 

142*86. 
Hannke,  R.,  Schlesisches  aus 

Cosmus.     H,  25311. 
Hannover.  —  Thaler  1624.    H, 

19089. 
Hanotaux,  G.,  Paris  en  1614. 

HI,  9891. 
Hansen,  s.  Falbe. 

—  s.  MÖrk. 

—  A.  M.,  Invandringen  i  Skandi 
navien.     I,  976. 

—  C.  J.,  Groth.     H,  28 i". 


—  G.  v.,  Rosenecks  Gefangen- 
schaft in  Livland.     II,  80658. 

—  H«,  s.  G  o  o  s. 

—  J.,  Informationsprozefs  Geb- 
hard    Trucheefe'.      H,  16884. 

—  —  dt  Keufsen,  Chro- 
niken.    II,  16941. 

—  It.,  Thoresen.     IH,  28041. 

—  P.,  Danske  Skueplads.  IH, 
224100. 

—  R.,  Marsch  zw.  Elb-  u.  Eider- 
mündung.     H,  27963. 

Hansjakob,  H.,  Schneeballen. 
n,  147180. 

—  —  Schwarzer  Berthold.  H, 
147188. 

Hardegger,    A.,     Mariaberg. 

H,  12478. 
Hardiman,  s.  Sanderson. 

Hardinge,  Ch.,  Hardinge.     I, 

71199. 
Harduin,  J.,   s.  Theodorus. 

Hare,  A.  J.  C,  Cities  of  Italy 
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Harington,     John,      Ostind. 

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28488. 
Harkavy,    A.,    Saadjah    Gaon 

(Said  al-Fajjumi).     I,  4698. 

Harlefs,  Jacob  I.  v.  England 
an  Wolfgang  Wilhelm  in 
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Harlez,  C.  de,  Chronologie 
biblique;  ed.  M.  M.  Vernes. 
I,  8188. 

Harmer,  J.  R.,  s.  Lightfoot. 

Harnack,  A.,  Legenden  als 
Geschichtsquellen.     IV,  4868. 

—  —  Pseudoklementin.  Briefe 
u.  Mönchtum.     IV,  61188. 

Brot  und  Wasser  b.  Justin. 

IV,  62188. 
Rez.      IV,  64167.  66,7<\ 

—  —  Seligkeit  allein  durch  den 
Glauben.     IV,  67188. 

Pistis  Sophia.    IV,  69900. 

s.  Diel 8. 

—  0.,  Livland  Glied  d.  Deutseh. 
Reichs.     II,  80284. 

Harnoeh,A.,  Evangel.  Kirchen 
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2994°b. 

Harper.  E.  T.,  Babylonian 
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Etan-Gilgamos.     I,  2488. 

Harrassowitz,  O.,  Catalog. 
I,  415. 

Harris,  (Gesch.  philos.  be- 
trachtet).    IH,  8404. 


IV,150 


Harris  —  Hausar. 


—  H.  B.,  (A  J.  R.),  Aristides. 
IV,  65lM. 

—  J.  R.f  Codex  Sangalltnsis. 
IV,  48 15. 

—  —  Apology  of  Aristides ;  ed. 
J.  H.  Robinson.    IV,  60"6. 

Harrison,  s.  Collignon. 

—  s.  Paris. 

—  C.  C,  Byrd.     ffl,  849178. 

—  H.,  Pinkney.     ffl,  Söl*48. 

—  S.  F.,  Siege  of  Louiaburg. 
III,  848«*. 

—  W.,  Elisabetban  England. 
HI,  20 1868. 

Harrwitz,    M.,     s.    Danck- 

werth. 
Harsha,    W.    J.t     Iowa.     HI, 

85488*. 
Har  s  te  r,  W.,  (Samml.  in  Speier). 

n,  l1«. 

—  —  Einnahme  Landaus  1704. 
II,  8848". 

Verfassnngsgesch.  Speiers. 

II,  385881. 
Sekularfeier  d.  Zerstörung 

Speiers.     II,  886868. 
Hirsu,     IL,     Maoedo  -  roman. 

Volkslieder.     III,  8207«. 
Hart,    A.   B.,    South    in   civil 

war.     III,  845 10B. 

—  —  Federe!  government. 
JH,  846,8°. 

—  —  Shire  in  Americ.  eolonies. 
in,  847 u«. 

Hartel,  A.,  Baukunst  in  Stil- 
arten d. Mittelalters.  IV,  2887e. 

—  W.  v.,  Clsarausgabe  d.  Hirtius. 

I,  11 748. 
Hartfelder,    K.,    Gelehrten- 

gesch.  Heidelbergs.     II,  68*°. 
14Ö1". 

—  —  Katharinenfest  d.  Heidel- 
berg. Artistenfakultät.  II, 
144n». 

Friedrieh  d.  Weise  u.  Eras- 

mus  v.  Rotterdam.    II,  216". 
Celtis  u.  Tucher.  II,  888*". 

—  —  Briefe    an    Melanchthon. 

II,  8471»7. 

Reisen.     II,  860"*. 

Harthoorn,  S.  E.,  Opperheer- 

sohappij  v.  China  ov  er  Maleisch. 

Archipel.     HI,   164574. 

—  —  Bantamsche  Staat.  III, 
164880. 

Uiterlijk   beste   vrienden 

in  Oost-Indie*.     III,   164581. 

Harting,  J.,  Biblioth.  Accipi- 
traria.     IV,  80810. 

Hartl  &  Wöber,  Birk.  II, 
lll"1. 

Hartleben,     A.,      Universal- 


Handatlas;  ed.  F.  Umlauft 
&  F.  Heiderieh.   IV,  846*1. 
Hartmann,    A.,    Hessellohers 
Lieder.     U,  69". 

—  H.t  Rom.  Bohlenweg  im 
Dievenmoore.  II,  192*».  8  92108. 

—  —  Hünen  betten  im  Osna- 
brttekschen.     II,  19*2**. 

—  J.,  Horatius.     I,  1687". 

—  —  Erinnerungen  e.  deutsch. 
Offiziers.     II,  944*. 

—  —  Söhne  Reutlingens.  II, 
866»". 

—  —  Reutlinger  Studenten.  II, 
8661". 

—  —  Reutlinger  Geistliehe  seit 
d.  Reformüon.     II,  866140. 

—  K.,  Maigraf.     U,  286"*. 

—  K.  A.  M.,  s.  Napoleon. 

—  L.  M.,  Codex  Bavarus.  II, 
828*°. 

—  M.,  Mttnzen  Salainischs.  III, 
38898. 

Hartogh  Heijs  van  Zou- 
t  e  t  e  e  n ,  H.,  Hunebedden  in 
Noordwest-Duitschland.  HI, 
1S14/8. 

Sylter  sagen.    III,  156"5. 

—  —  Vleddersche  beker.  HI, 
159477. 

Harttung,  s.  Pflugk. 

Hartwig,  O.,  Mensehenalter 
florent.  Gesch.     III,  81". 

H  a  r  w  a r  d  t ,  E.  M.,  Aristophanis 
irrisiones.     I,  88". 

Harweok-Waldstedt,  Was 
d.  Selke  plätschert.  H,  283f  '•- 

Harz.     II,  22 1118. 

Harrtour  vor  55  Jahren.  II, 
28  7  "4. 

H  a  s  b  a  c  h ,  W.,  Smith.  IV,  27488. 

H  a  s  d  e  u ,  Wickenhauser.  III, 
820". 

Hasen stab,  B.,  Ennodius.  II, 
899160. 

H  a  s  k  i  n  s ,  (Tazoo  -  Landgesell- 
schaften).    HJ,  840*. 

Hasse,  P.,  Schlesw.-Holst.  Re- 
gesten.   II,  277". 

Hassebrauk,  G.,  Septimius 
Severus.     I,  138*88. 

Hassel,  Paul,  Kursachsen  u. 
Baseler  Frieden.     II,  215". 

Hasselblatt,  A.,  s.  Otto. 

—  R.,  Johann  v.  Blankenfeld. 
n,  80458. 

—  —  Kaiserbesuoh  in  Dorpat. 
II,  306". 

—  —  Klagelied  auf  Dorpat.  II, 
80886. 

Hassencamp,  R.,  Ireland.  ÜI, 
194"7. 


Haasenpflug     Denkschrift.      H, 

88  »b. 
Hatch,  E.,  (Relig.  Verhaltoissf 

unter  Viktoria),     m,  191***- 
Greek  ideae  and  Christian 

Church;  ed.  A.M.Fairbairn. 

IV,  67188. 
Hattink,    R.    E.,    Sloptiende. 

Stedigheid.     III,  157418. 

—  —  Acta  yiaitat.  dioeeesi» 
Daventriensis.     III,  157iM. 

Doorninek.     III,  1574". 

Committe'  revolutionär  t* 

Almelo.     HI,  1574*8. 

—  —  Kruisen  op  kerkhoven. 
HI,  157480. 

Tubbergensia.  m,  158448. 

Hattyuffy,   D.,    Aberglauben. 

812"1. 
Hauoh,  R.,  Mflnsen  von  Nassso. 

Weilburg,    Saarbrücken     etc. 

H,   1611". 
Hauck,   A.,    Bischöfl.  Ftlrsten- 

macht.     H,  2778;  IV,  88l\ 

—  —  Kommunismus  im  christl. 
Gewände.     IV,  75"1. 

Hauffe,  G.,  Herder  in  s.  Ideen 

zur  Philo«.     IV,  8717. 
H  a  u  g ,     Viergöttersteine.        I. 

1626*8;     H,     18718.     15267. 

388".  85817. 
Haukensss,     Th.    S.,     Natur, 

Folkeliv  og  Folketro  etc.    HI. 

284". 
Haupt,  Inquisition  in  Hessen. 

H,  158«*. 

—  Stammbuch  Schrags.  II. 
168"*. 

—  H.,  Schmid.     U,  2604". 

—  K.,  Livius-Kommeutar.  I 
11418. 

—  B.     II,  280". 
Hauptmann,      F.,      Helens 

Gründerin    d.    Münsterkirehe. 

n,  175*". 

Bonn.     H,  1751"-11. 

Hau r lau,  B.,  Poemes  latias  st- 

tribues  k  Bernard.    HI,  94,M». 
Haury,    J.,    Procopiaua.     ÜI. 

824  »• 
Hausen,    C.  v.,    Vasallen-Gt- 

schleohter    d.    Markgrafen  ro 

Meifsen  etc.     H,  219"*. 
Hausenblas,    Österreich   im 

Kriege  1792.     H,  75**. 
Hauser,  AI.,  Ausgrab,  in  Csr- 

nuntum.     II,  96*. 

—  H.,  Antoine  de  Bourbon  et 
Allemague.  H,  84067.  360"; 
ffl,  9814. 

—  K.  v.,  Römersteine.  I, 
1464*6. 


Altertumer.     I,    1464M; 

U,  102lg. 
Alte  Gesch.  Kärntens.    I, 

146457;  II,   102109. 

-  —  Urgesch.  Kärntens.  I, 
1464*8. 

Loneium.     I,  146459;  U, 

1021Oft. 

-  —  Zolllinie  Norieums.  I, 
146460*;  n,   102104. 

Santicum-Tasinemeti.     I, 

1464*1. 
Etmsk.   Felsinschrift   im 

Maltathale.     I,  12076. 

Fände  in  Velm.     II,  96*. 

Ausgrabungen   in    Frögg 

1889—90.     11,  102107. 
Methode  d.  Urgeschichte- 

forschnng.     IV,  4370. 

Hanshalter,  C,  Haner  Mo- 
natshefte,    ü,  2 ll14. 

Haosrath,  Adf.,  Arnold  v. 
Brescia.      IV,  9297. 

Haufsleiter,  J.t  Cyprian- 
Studien.      IV,  67 l79. 

-  —  Latein.  Apokalypse  d. 
afrikan.    Kirche.     IV,    759M. 

&    Thdr.    Zahn,    NTL 

Kanon  etc.     IV,  5029. 
Hanssmann,    de,    Me'moires. 

HI,  112194. 
Ha  uss  on  ville,  0.  d',  Madame 
de  la  Fayette.     III,  100S1. 

Hau sso u liier,  B.,  Grece  con- 

tinentale.     I,   106996. 

s.  Dareste. 

Hauterive,  M.  A.  d\  Lettres 

d'un  chef  de  brigade.  III,  2487. 

Hauthaler  &  Schnerieh, 
Steinhäuser  Dom  zu  Salzburg 
1602.     II,   10078. 

Hanvette,  A. ,  Fouilles  de 
Marathon.     I,  8868». 

Haremark.  —  Hügelgräber.     H, 

21396. 
Haverfield,  F.,  Additamenta. 

I,  126149. 
Rom.  remains  at  Chester. 

I,  145495- 

—  —  Inscription  at  West  Park. 

I,  146449. 

—  —  Matres  Ollototae  at 
Winchester.     I,  146448. 

Rom.  Britain.     I,  146444. 

Rom.  remains.   I,  146445. 

Museums  in  Transilvania. 

IU,  28 109. 
Havet,  E.,    Modernite*  d.  pro- 

phetes.      I,   347e. 

—  J.,  Couronnements  d'Hugues 
et  Robert.  II,  3597;  HL,  7689. 


Haaser  —  Heinemann. 

Hawthome,  J.,&L.Lemmon, 

Amer.  Literature.    III,  848 166. 
Hay,  s.  Nicolay. 
Haye,  AI.  de,  Beaconsfield  a  sa 

soeur.     HI,  19 l968. 
Hazelius,  A.,  Föremäl  i  nord. 

umseet.     III,  21 674. 
Hazzlit,  W.,  Napoleon  Buona- 

parte.     H,  76l0e. 

—  —  s.  Guisot. 

He  ad,    Barclay    V.,    Coins    of 

Cyrene.     I,  lll979. 
Headlam,  J.  W.,  Constitution 

of  Draco.     I,  7986. 

Lot  at  Athens.    1, 104914. 

Heaford,  W.,  s.  Naquet. 

Healy,  J.,  Univers.  Eduoation 
in  Ireland.     III,  202*78. 

Hearne,  Th.f  Remarks;  ed.  by 
C.  E.  Doble.     HI,  1841". 

Heaton,    J.    L.,    15^.    State. 

III,  368894. 
Hebbel,    Fr.,    Werke;    ed.   J. 

H.  Krumm.     H,  28198. 
Heberlein,  B.,   Wolgast.     H, 

291970. 
Hlbrard,  £vSque  d'Agen.    II, 

6»7;  IV,  72918. 
Heck  er,  H.,  Rez.     I,  129l8e. 

Zosimus.     I,  129 l88. 

Gouverneur.    III,  148986. 

Heddesdorf.  —  Rom.  Funde.    II, 

16044. 
Hedemann,  P.  v.,  Archiv  der 

Hedemann,     n,  27788. 
Hedinger,  s.  Gufsmann. 

H  e  d  r  i  c  h ,  Richard,  Mundart  v. 

Schöneck.     H,  284985. 
Heemskerk,    J.,    Heim    Van 

Duivendijke.     III,  143187. 
Heer,    G.,    Vergangene    Tage. 

II,  1829. 

Heeres,  J.  E.,  Friesch  kroniekje. 

III,  154888. 

—  —  Bezoek  bij  Sultan  van 
Atjeh  1640.     III,  166598. 

—  —  s.  Tiele. 

H  e  f  f  e  r  m  e  h  1 ,  A.  V.,  Oeistlige 
Moder  i  Norge.     III,  22894. 

Hegel,    I.,    Erinnerungen.    H, 

9449.  20481. 
Hegelund,     P.,    Snsanna    og 

Calumnia;   ed.  S.  B.  Smith. 

m,  221*°. 
Heggtveit,  H.  G.,  Eidsvolds- 

mamd.     III,  232?1. 
Hehn ,  V.,  Plante  a.  an  im  als;  ed. 

J.  S.  Stallybrass.     I,  8a0. 
Heiohen,  P.    Kulturgesch.  in 

Hauptdaten.     I,  163867;  IV, 

488. 


IV,16I 

Heide,  G.,  Nürnberg  in  d.  Re- 
formationszeit.    II,  882980. 

Heidemann,  J.,  Res.  n,28999*. 

Schulenburg.    H,  293894- 

Heidenhain,  Philipp  v. Hessen. 
H,  36057. 

Heidenheim.  —  Archäologisches. 
H,  85711*. 

Heiderich,  F.,  s.  Hartleben. 

H  e  i  e  r  1  i ,  J.,  Pfahlbauten  außer- 
halb Europas.     I,   17177. 

—  —  Römervilla  in  Lunkhofen. 
I,   1464Ä9;  H,  12157. 

—  -  —  Funde  im  Wauwilermoos. 

H,  11784. 

—  —  Gräberfund  aus  Mörigen. 
H,  11889. 

Grabfunde  bei  Kaiseraugst. 

H,  12169. 
Uralte  Töpferwerkstätte. 

H,  12 160. 
Grabfunde  aus  Wallis.    H, 

125/690. 
Heigel,   K.  Th.,    Witteisbach. 

Hausunion.    H,  66109.  825". 
Frankreich  u.  Witteisbacher. 

H,  82548. 

Schmid.  H,  327118. 

Schenk.  H,  327 19°. 

Schilcher.     H,  827 l91. 

Schrenk.     H,  827197. 

Nymphenburg.  H,  828141. 

Heigenmoser,  J.,  Verdienste 

d.  Witteisbacher  um  Altertums 

künde.     H,  82498/9. 
Heijs     van    Zouteveen,     s. 

Hartogh. 
Heikel ,  J.A.,  Plutarchs  Perikles. 

I,  85 74. 
H  e  i  1  b  u  t ,  E.,  Sammlung  Behrens 

in  Hamburg.     H,  267 u. 
Hein,  A.,  Mäander,  Kreuze  etc. 

in  Amerika.     I,  18 >99. 
Künste   d.   Dayaks.     IV, 

21841. 

—  0.,  Altpreufs.  Wirtschafts- 
geschichte,    n,  888 78. 

—  W.t  Menschengestalt  in  Flecht- 
werken.    I,  18198. 

Heincke,  Fr.,  Sylt  u.  Jütland- 

bank.     ü,  28087. 
Heine, K.,  Erdeborn.  U,  226189. 
Ausländ.  Dramen  im  Spiel- 
plane   d.    Weimar.    Theaters. 

H,  24644\ 
Heineck, H.,  Schulgespräch  Üb. 

Schmaräk  el-  Kegelspiel ;  tr,  H. 

Gröfsler.     U,  236809. 
Heinecke,  H.,  Mineur  et  Ge'nie. 

H,  234 977. 
Heinemann,  K.,GoethesMutter. 

H,  169171. 


IV.188 


Heinemann  —  Herkner. 


—  L.  y.t  Dionysius.     H,  81480. 
Patrieiat  d.  deutsch.  Könige. 

H,  81 9W.  . 
Papstwahldekret  Nicolaus' 

U.   n,  82184. 

—  —  0.  Dumm ler. 

—  O.  v.,  Braunsohweig  and 
Hannover.     II,   184*. 

Hein  icke,  W.,   Ciceronis  doo- 

trina.     I,  171,w. 
Heinrich,   (Greiffen berg).     II, 

26441. 
— BeuthenerAugustiner-Propstei. 

H,  64« '. 

—  Propstei  Grttnberg.  II,  26448. 

—  G.,  Märchen  Kisfaludys.  HI, 
806 tM. 

—  Th.,  Siegel  n.  Wappen  ▼. 
Görlitz.     H,  26488. 

H  e  i  n  s ,  M.,  Pouvoirs  publice.  1H, 

127171. 
Heintze,      J.t      Böttger      alt 

Chemiker.     H,  248487. 
Hei nt sei,    C,    MUnzfand    v. 

Gr.  Eicklingen.     II,  189". 
Hein  tzel  er,  Achalm.  n,86518*. 
Heise,  A.,  s.  Helgesen. 

—  J.f  Bau-  n.  Kunstdenkmäler 
v.  Strasburg.     H,  29940». 

H  e  i  f  s  ,A.,  Florence  et  Florentins. 

HI,  41499. 
Heisterbergk,  B.,  Provincia. 

I,  141/2878. 
Heitmüller,     F.,      Hamburg. 

Dramatiker   z.  Z.  Gottscheds. 

n,  2684*. 
H  e  1  b  i  g ,  J.,  Sculpture  de  Liege. 

HI,  129*°*. 

—  W.,  Coin- Matrice  de  Castellana. 
I,  131,os. 

—  —  Necropoli  di  Corneto- 
Tarquinia.     I,   140885. 

Instruments  de  repousseur 

en  me*tal.     I,  165"7. 
Altertümer   in   Rom.     I, 

172tM;  IV,  6M. 

—  —  Fulvia  ed  Ottavia.  I, 
178840. 

Held,  J.  ▼.,  Staatsabstractum. 
IV,  4184. 

Held  mann,  A.,  Hess.  Pfand- 
schaften im  köln.  Westfalen. 
H,  18010. 

H  e  1  d  t ,  V.,  Protestanten  imElsafs. 
H,  347 1W. 

H  eifert,  A.  v.,  Radetzkyzeit. 
H,  Ul9,e. 

Thum.     H,  lll91». 

Schmidt.     II,  111**°. 

Ausgang  d.  Französ.  Herr- 
schaft in  Ober-Italien  etc.  HI, 
2g!S5/et 


He'lfrich,   O.   L.f    Kro«.     HI, 

164MI. 
H  e  1  g  e  s  e  n ,  P.,  Optegnelsesbog; 

ed.  A.  Heise.     HI,  221". 
Helgolandfrage.     H,  280  79. 
H  e  1 1  e  r ,  A.,  Schenzl.  m,  804 ••*. 

—  E.,  CariaeLydiaeque  sacerdotes. 
I,  106919.  163eft5. 

—  H.  J.,  Litteraturbericht  z. 
Caesar.     I,  117". 

—  J.,  Passauer  Diöeesansynode. 
Hf  82778'4. 

Heller.     H,  86410s. 

Helling  haus,    O.,     Friedrich 

Leopold  zu  Stolberg  an  Vofs. 

H,  281". 

—  —  s.  Stolberg. 
Heilot,  A.,  Ports,     marine   et 

peohe  au  paya  de  Canx.     HI, 
85***. 
Hellwald,     F.     v.,    Ethnogr. 
Rösselsprünge.1,1 1104;  IV,91M. 

—  —  Gleichheit  d.  Menschen. 
I,  1210B. 

—  —  Früheste  Kunstregungen. 
I,  18lw. 

Haus  d.  Alpen.  II,  881 16. 

Kulturgesch.      IV,    9191. 

Slawen.     IV,  9198. 

H  e  1 1  w  i  g ,  Löwenstadt.  II, 
270101. 

—  Station*-  und  Marterkreuze, 
n,  281 88. 

Helm,  O.,  Antimongehalt  prä- 
hist.  Bronzen.     I,  17 1M. 

Hemmer,  s.  Funk. 

Hemphill,  s.  Wynne. 

Henderson,  T.  F.,  Casket 
Letters.     HI,  17691. 

Hendricks,  Dom  Lawrence, 
London  Charterhouse.  III, 
169". 

Henkel,  Ludw. ,  Borsdorfer 
Apfel.     H,  246448. 

Henne,  A.,  Galkit  IH,  12161. 

Henne  am  Bhyn,0.,  Kultur- 
gesch. des  deutschen  Volkes. 

H,  e«4. 

—  —  Nationale  Einigung  der 
Deutschen.     II,  9844*. 

—  —  Evangel.  Gemeinden  v. 
d.  Reformation.      H,    847,M. 

Register.      IV,   Koben). 

Kultur.     IV,  9"°. 

Mysterien.     IV,   12l8°. 

Henneberg,   H.,    Deutschland  | 

u.  Frankreich  unter  Albrecht/. 

H,  49*°. 
Hennequin,     E.,     Carte    de 

Ferraris  etc.     m,  12288. 
Henner,  Schönborn.    H,  661*. 

331944.  8829M. 


Hennet,  L.,  Garde  nation.  de 
Seine-et-Oise.     H,  8Sm. 

Henning,  Albr.t  Suuergetch. 
von  K61n.     H,  17179. 

Henrard,    P.,    Marehin.     in, 

129900. 

—  —    Siege    d'Ostende.     ID. 

117". 
Henrichs,   L.Y    Zehnterhebuiu; 

f.    Walram     ▼.    Jülich.     II. 

168*». 
Henry,   V.,    Hymnes  Robitv. 

I,  6689. 

—  W.  H.  F.,  Voice  of  peeple. 
m,   847 145. 

—  W.  W.,  Henry.     HI,  3503*. 

Smith.     HI,  S51w. 

Henryehowski,  J.,  Zebaoth. 

I,  40"6. 
Hensohel,  A.,  Efangel.  Lebew- 
zeugen  d.  Poaen.  Landes.   D. 

26880. 
Zduny.     H,  265 !1*. 

—  H.,    Staatslehre.      IV,  41*. 
H  e  n  s  e ,  J.,  Warburger  Schattet. 

H,    18280. 
Hentges.     H,  863**. 
Hentsohel,     H. ,     Gesch.    <L 

Physik.     IV,   17**». 
Hentzner,     P.,     Travels   in 

England  during  Queen  Elisa- 
beth.    HI,  201 M». 
Henzen,  W.,  Tr&ume  der  att- 

nord.  Sagaliteratur.  II,  38348: 

HI,  21671*. 
Hepp,    Museogr.      H,    358,7¥- 
Herbert,    Thomas    A.,    Fre- 

scription     in    England.     HI. 

20368*. 
Herb  ig,    G.,    Pindar.    Sie*«- 

gesange.     I,  86*°*. 
Herbomez,    A.  d\    Lettre  d- 

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IV,153 


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frage.     I,  869. 
Hessen.    —    Majorepatent.      II, 

15481. 

—  Gefangene  im  nordamerikan. 
Freiheitskriege.     II,   154". 

—  Offiziere  in  preufs.  Diensten. 
II,   157149». 

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He fsler,K.,  Hessen.   II,  15869. 

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Humanist  d.  16.  Jh.  Über 

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—  —  Schneeberger  Lyceum. 
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Hidber,  B.,  Bern.  Handveste. 

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Hjelm,  B.,  Hjelm.     IQ,  232 78. 

Higginson,  T.  W.,  Higginson. 
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Hilberg,  I.,  Tiberius-Pappus 
u.  AUlla.     I,  188997. 

Bibaoulus  u.  Schauspieler- 
kostüm d.Andronicus.  1, 17078A. 


IV,154 


Hild  —  Hoernes. 


Hild,  J.  A.t  s.  JuvenaHs. 

Hildanue.     II,   183*. 

II  i  ldebrand,   R.,    Chemnitzer 

Rockenphilosophie   (Schmidt). 

II,  2604»9». 
Hildebrand t  -  Strehlen, 

Thüringens  Vorzeit.  II,  222 lM. 
Hildeburn,     C.     R.,      Christ 

Church,     Philadelphia.       III, 

86881«. 
Hilgenfeld,  A.t  Nächstenliebe. 

I,  40  »•». 

Rez.     IV,  49t7.  64 l58. 

Ewalds  Evangelienfrage. 

IV,  50". 

—  —  Verteidiger  des  Apostel- 
dekret*.    IV,  66 71. 

—  —  Johannesschriften  a.  Holtz- 
manns  Kommentar.    IV,  66M. 

—  —  Martyrium  d.  Perpetua. 
IV,  6018°a. 

Hillebrandt,  A.,Soma.  1,61*. 

Hiller  ▼.  Gaertringen  dt 
v.  Schirm  eistet,  Kürassier- 
Regiment.     II,  223 u*. 

—  F.,  Arkad.  Königsliste  d. 
Pautanias.     I,  8148». 

&  Th.  Mommsen,  Denk- 
mal Chttremons  von  Nysa.  I, 
101 lft.  118». 

HU  liger,  B.,  Katharina  v.  Me- 
dici  u.  Zusammenkunft  in 
Bayonne.     III,  68". 

Hillmann,  Joh.,Kindheitsgesch. 
Jesu  nach  Lukas.      IV,  68 M. 

Hilpreeht,  H.  V.,  Old  Test, 
science.     1,  3247. 

Hilt,  F.,  Gregor  v.  Nyssa,  Vom 
Menschen.     IV,  76*a*. 

H  i  1  ty  ,  K.,  Bundesverfassungen 
d.  Schweiz.  Eidgenossenschaft. 

II,  66M.  112«. 

EschenthaL     II,   12687. 

—  —  Eidg.  Intervention.  II, 
130128. 

—  —  (Eidgenöss.  Politik.)  II, 
18680. 

Himmelstein,  F.  X.,  Kilian, 

Kolonat  u.  Totnan.  II,  381  *48. 
Kilian B-Dom  in  Würzbarg. 

II,  33 1M». 
Himmelstofs,  M.,  Bayer.  Wald. 

II,  82688. 
Hing  man,    J.  H.,    Gemeente- 

en     waterschapsarehieven    in 

Zuidholland.      III,  151*»8'\ 
Hinneschiedt ,     D.,     Politik 

Wenzels.     II,  60*°.  187u. 
Hinsdale,  B.  A.,  English  foun- 

dation  in  America.    III.  34860. 
Hinz,      C.     H.,      Appian     u. 

Plutarch.     I,  U854. 


Hjort,  Fr.,  Gierlörs  Efterkom- 

mere.     III,  223 ••. 
Hiort-Lorenzen,    H.  R.«    <k 

A.  Thiset,  Dan  mark s  Adels 

Aarbog.     III,  223M. 
Hiortdahl,  Th.,  Kierulf.    III, 

2818t. 
Hipler,  F.,   Humanismus.     II, 

68". 

Dantiseus.     II,  2*6". 

Hippe,M.,Schummel.  11,26s1  ll. 

Schweinitz.      II,  258186. 

Hirsau.    —    Johannesfigur.     II, 

876"°. 
Hirsch,  Gesundheitspflege.  IV, 

32ÖM. 

—  F.,  Grofrer  Kurfürst  u. 
Magdeburg.     II,  64*4.  228W4. 

—  I.,  Litteraturblatt  d.  Menorab. 
I,  414. 

—  J.  C.  W.TWesseL   III,  21 9M. 

—  8.A.,  Pfefferkorn.    I,  49160. 
Hirsche,     C. ,     s.     Thomas 

Kempensis. 
Hirschfeld,G.,Rez.  1, 1494»4. 

—  L.  v.,  Friedrich  Franz  72.  von 
Mecklenburg.     II,  288 ,w. 

—  0M  (Inseript.  Dalmatiae).  I, 
126140. 

—  —  Sicherheitspolizei  im 
Kaiserreich.     I,   166MÄ. 

—  —  Flamines  perpet.  in  Afrika. 
I,   162*M. 

Hirschhorn.     II,  162*". 

Hirschmann,  Eiehstatt.  Man- 
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—  —  Behemoth  or  Long  Par- 
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Hochschild,  Dtöree  de Suede 

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Hodder,K,Angaa.  III,194,M. 

Hodenpijl,  a.  Gijsberti. 

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I,  171808;  IV,   17*". 

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Ho  ff  ding,  Har.,  Engl.  Philo- 
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Hofft,  C.  Th.,  France,  Franc«* 
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H  5  f  k  e  n ,  R.  v.,  Brakteatenknwie 
Süddeutschlands.     U,  US10*- 

Hofier,  C.  R.  v..  Borgia.  in, 
4858*. 

—  M.,    Sterben    in  Oberbarerr.. 

II,  826". 
Höhlbaum,     K.,      Hennegau- 

holl&nd.  Kleinodien    in  Köln. 

II,   17878. 

ürk.  v.  1401.    II,  801 f. 

H  5  hl  er,    W.f    Realgymnasinia 

zu  Ettenheim.     II,  U41". 
H  ö  1  s ch e r ,  U.,  St.  Georgenber* 

vor  Goslar.     II,   192*8. 
Jobann  Friedrich  v.  Sachs« 

vor  Karl   F.     II,  21687. 
Hölzl,  M.,  Faati  praetoril    I. 

164ÄM. 
Hoenig,    F.,    Cromwell.     Hl- 

182145. 
Hoensbroech,  v.,  Cyprian  o. 

Ketzertaufe.     IV,  62,4°. 
Hoernes,     M.,      Drgeech.    «". 

Menschen.     I,  6M. 

—  —  Altourop.  Bronzekultsr. 
I,  ll»8. 

—  —  Bronzefunde  von  Olymp» 
u.  HallsUttkultnr.     I,  U*7. 

—  —  Eisen  in  Nordeuropa.  I. 
II108. 

Pr&hist.    Thonfigur    an? 

Sorbien.     I,  18lfi. 
Heinrich  Sehliemann.   DL 

286 IM». 


Hoernes  —  Homolle. 


IV,155 


Bronzealter  etc.  III,  27990. 

-  R.,   Herkanft  d.  Menschen- 
geschlechtes.    I,  58e. 

Hörnig,  s.  Sehmaltz. 
Boernle,    R.] ,    Gupta   coins. 

I,  57  •». 
]    Treasure    trove    eoins. 

I,  57". 
Birch  bark  Ms.  fr.  Kash- 

gtria.     I,  68  7e. 

Bower  manuscript.  1,  6877. 

Pattavalis    of   Sarasvatf 

Gachchha.     I,  67". 
Hoereler,  J.  J.,  Mitteilungen. 

I,  1369*\ 
Hoevenaars,  W.,  Proostdij  te 

Htarlem  etc.     III,  153**5. 
Proostdij  Tan  Maarsbergen. 

HI,  1594ei. 
Bofrcker.     II,  364108. 
Hofe,    s.  Kalan   vom  Hofe. 
Hoff,  L.,  Germanien  im  Alter- 
tum.    II,  884*». 
ao  ff  mann,    C,    Honig.      IV, 

-  E.,  Triarii.     I,  152»»*. 
(Verkehrswesen   d.  Ost- 
mark.)    II,  2614e. 

-  F.,  Grammatik   b.  d.  Alten. 
I,  166™';  IV,  1797». 

-  H.t  Piaton.  Philebus.  1, 9 1  * 19. 

-  Jak.,       Benediktiner- Abtei 
Sehwariach.     II,  144 m. 

-J.  G.  F.,  Hiob.     I,  86 l18. 

-  0.  A.,    Altar    zu   Metz.     I, 
145««. 

-  -  Antonia.     I,  173848. 

-  -  Met*.      II,   l7. 
Soffter,  E.,  Bandnerwirren  im 

17.  Jh.     III,  81218. 
Hofman,  J.  H.,  Pastoorshof  te 
Everdingen.     III,  158894. 

-  Winschoten.    III,  166/68,a. 

-  -  Ölst.     III,  157488. 

-  —    Walraven    van    Meurs. 
HL  158460. 

*  —    Tweetal    wij-bisohoppen 
TM  Utrecht.     III,  158461. 

-  -  Amersfoort.     ni,  159460. 

-  —   Paushuizen    te   Utrecht. 

m,  i59*w. 

~  —    Geldersche    Genealogie. 

m,  i59*'«. 

ä*fm  an  n,R.,  Pirna.  II,231948. 

St.  Marien  in  Pirna.    II, 

•240*«8. 

-  t.,  s.  Delitzsch. 
Hofmeister,    A.f    Michael  v. 

kntelen.     II,  282198. 

-  -  Rostock.     D,  288189. 

-  —  Seherin   v.   Wismar.     H, 


Matrikel    Rostocks.     II, 

286181. 
Hofstede    de  Groot,    Com., 

Houbraken.     III,  146179. 
Hogarth,   D.  G.,    &  J.  A.  R. 

M  nn  r  o ,  Exploration  in  Asia 

Minor.     I,  1079*0».  148487. 
Hogeman,    J.,    Schrijver  over 

Drenthe    en    Groningen,     in, 

156899. 

—  —  Kerk  in  Lnehere.  III, 
167498. 

Seleham    Yselham?     in, 

1674*7. 
Hohaus,  W.,  s.  Volkmer. 
Hohenasperg.     II,  865  m. 
Hohenentriengen.     H,  865 l9e. 
Hohenfels.     II,  827116. 
Hohenlohe-Ingelfingen, 

Kraft  zu,  Kriegserinneiung  an 

Kaiser    Friedrich.     H,   9448». 
Hohentwiel.     II,  865198. 
Hohenzollern.     II,  3594e. 
Hohn  stein,  O.,  Braunschweig 

vor  d.30jähr.  Kriege,  n,  187*°. 
Holberg,   L.,    Dansk  Rigslov- 

givning.     III,  210". 
Holder- Egger,  O.,  Gest.  abb. 

Fontanell.     II,   1690. 
Brannschweig.    n.  säohs. 

Fürstenchronik.     II,  4820. 
Codagnellus.    II,  400 ,M. 

—  —  s.  Dttmmler. 
Holeczek,  s.  Lehnert. 
Holländer,  [A.]9  Montraorency 

an  Strafsburg.     II,  84068. 
Holland,  H.,Schorn.  II,  179150. 

—  —  Schulthefs-Rechberg.  II, 
827119. 

Schleich.     II,  3271*4. 

Schmid.     II,  3271". 

Hol ler,  Ad.,  Lechenicher  Hof- 
burg.    II,   175ne. 

Hollonius,  L.f  Somnium  vitae 
humanae;  ed.  Fr.  Spengler. 

II,  292994. 
Holloway,  W.  R.,  s.  Wyeth. 
Holm,  A.,  Gesch.  Griechenlands 

im   4.  Jh.  v.  Chr.     I,  88100. 

—  £.,    Danmark  -  Norges    Hist. 

III,  21818. 

—  G.,  Eekimcernes  Herkomst. 
I,  977. 

Aitek.  Fiskekroge  for  Evro- 

paeernes  Ankörnst.     I,  979. 
Holmberg,  C,  Carl  XV.    III, 

28 148. 
Holmboe,  O.,  Holmboes  efter- 

kommere.     III,  28277. 
Holst,    F.,     &    A.    Larsen, 

Felttogene  i  forste  Frihedsaar. 

III,  2208B. 


Holstein,   H.,  Gedichte  ober- 

rhein.  Humanisten.  II,  145 l88. 

85 1980. 
Wimpfeling.     II,  145187. 

846 149. 

Sarcerius.     II,  27 1110. 

Schütz.     II,  347176. 

Schrift  Wimpfelings.    II, 

851878. 

s.  Wimphelingius. 

Holsten,    C,     Tlog    rov    av- 

d"Qco7iov\    Messiasbewufstsein 

Jesu.     IV,  5S64. 
Holthausen,   F.,  8.  Caxton. 

Holthe  tot  Echten,  R.  O. 
van,  Comparanten  in  Ridder- 
schap  van  Drenthe.  III,1564UI. 

Holtmanns,  J.,  Werdum.    II, 

196 79. 
Holtze,Fr.,Budczies.  II,200lft. 
Kammergericht.    II,  6457. 

20191. 
Holtzinger,    s.  Burkhardt. 

Holtzmann,  H.,  Schenkel 
II,  87 1917. 

—  —  Johanneisches.    IV,  50  •*. 

Apokalypse.     IV,  6687b. 

Hol  wer  da,  A.  E.  J.,  Klassieke 

phUologie.     III,   147918. 

Holz,     Albert,      Kommerzielle 

•  Verhältnisse  Breslaus.  II, 
26781. 

Holzapfel,  R.,  Magdeburg  Zu- 
fluchtsstätte d.  kön.  Familie. 
II,  71Ä0.  228905. 

Holzbaus,  A.,  Erzgebirge  in 
schwerer  Not.     II,  229919. 

Holzhausen,  Drydens  heroi- 
sches Drama.     III,  196898. 

Ho lz  hausen  -Gab lenz,  A.v., 
Erinnerungen  e.  österr.  Offi- 
ziersfrau 1866.  U,  92  89». 
HO900. 

Holzmayer,  J.  B.,  Poida.  II, 
809107. 

Steinaltertümer.  II,  8 1 0  * I4. 

Home,  Manuscripts.  III,  13775. 
178101. 

H  o  m  m  e  1 ,  Fr.,  Weltschöpfungs- 
legende.    I,  21 u. 

—  —  Astronomie  d.  Chaldäer. 
I,  2785. 

—  —  Arabische  Sternnamen. 
I,  68 104;  III,  881  ». 

Homolle,  Th.,  TeWnos  du 
Demos  et  Charites.  I,  90l0€. 
97,8°. 

—  —  Temples  Deliens  279. 
I,  99177. 

—  —  Inscript.  de  Couphonisi. 
I,  99178. 


IV,156 


Homolle  —  Huguenot 


—  —    £cole  franc.   dans  De*los. 

I,  109*48». 

Hooft  -  Grasfland,     J. ,     s. 

Asch  van  Wijoh. 
Hoogeweg,  H.,  Westfai.  Stu- 
denten.    II,  18851. 
Hoogland,     A.    J.    J.,     Sint 

Thomas  Tan  Aquino  te  Zwolle. 

III,   168448. 
Hoonacker,A.  van,  Zorobabel 

et  second  temple.     I,  81 81. 
Hooper,  6.,  Wellington.     III, 

189986. 
Hooppell,  K.  £.,   Rom.  Altar 

at  Binchester.     I,  14 6 447. 
Hooyer,  s.  Win  ekel. 
Hooykaas,  R.  J.,  s.  DuPac. 
Hope,  J.,    Excavations  on  Sil- 

ehester.     I,  146448. 
Hopf,  A.,  Wolfradt.     II,  9618. 

—  O.,  Lazarither  in  Meiringen. 

II,  11948*. 

Hopp,  £.,  Mischehenfrage  vor 
200  Jahren.     II,  883817. 

—  £.  O.,  Bundesstaat  etc.  in 
Nord-Amerika.     IV,  22. 

Hoppeler,  R.,  Propstverzeich- 
nis  v.  St.  Bernhard.  II,  126°*. 

Hoppe,  H.  P.y  Who  was  Je- 
hovah.     I,  40184. 

Hora.  —  Amulette.    III,  312588. 

Hora  Siecama,  J.  H.,  Cecili 
IH,  185BO». 

—  —  Karel  Lodswijk  en  Sophie. 

III,  186M». 

H  o  r  c  h  1  e  r,  A.,  1628 in  Kempten. 

II,  380918. 
Hordyriski,  s.  Balzer. 
Hörn,  £.,  s.  Mikszath. 

—  P.,  Genetive  auf  ai  im 
Awesta.     I,7818. 

(Sasan.  Gnomen.)   I,  7820. 

Rez.     I,  7381. 

Tahmaep.      ÜI,  335  B8'8. 

H  o  r  n  i  n  g,  W.,Jung-Sankt*Peter. 
II,  844199. 

—  —  Pappus  v.  Lindau.  II, 
346 1W. 

Lothring.  Gemeindedienste 

z.  Reformationszeit.  II,  848908. 

—  —     Kirchen hist.    Nachlese. 

II,  849918. 

Horovitz,  M.,  Corfu.  I,  48187. 
Horsford,  £.  N.,  Defenses  of 

Norumbega.     III,  84285. 
Horst,  L.,   Souroes  et  date  du 

deuteVon.     I,  8368. 
H  o  r  t  i  s,  A.,  Pordenone  etTrieste. 

III,  887. 
Hortzschansky,  A.,  Matrikel 

Wittenbergs  1561— 1661.    II, 
241 878. 


H  o  r  v  *  t  h ,  C,  Yaterlftnd.  Litte- 

ratur.     III,  805884. 
Pelbert.     III,  806»°. 

—  E.,  Zrinyi.  II,  6349;  III, 
296198'4. 

Feldzug  1664.  IH,  295191. 

Schlacht   v.  Kolin.     III, 

298883. 

—  —  Bayr.  Kurfürst  an  Na*- 
dasdy.     III,  298284. 

—  —  Bercsenyi-Husaren  bei 
Gerpinnes.     III,  299940. 

—  —    Ungar.    Freiheitskampf. 

III,  300aBB. 

Fejervary.      III,  810*08. 

—  ö.,  Religionsfreiheit.  III, 
3074*4. 

Hosaeus,  W.,  (Übers.  Beben- 
burgs  v.  Fürst  Magnus).  II, 
21888. 

Hosdey,  H.,  Statut  du  Mont 
etc.     IH,   12717B. 

Hotten roth,  F.,  Trachten  etc. 

IV,  82B48. 

—  —  Dass.;  tr.  G.  Mendel 
et  Ostini.     IV,  S2^\ 

H  o  u  b  e  n ,  L.,  Regeerderen  van 
Quartiere  van  Kempelaat.  III, 
162848. 

Zoenbrieven.   III,  162BB0. 

H  o  u  c  k  e ,  L.  van,  Architecture. 

IV,  23880. 
Houdas,  O.,  s.  Nesawi. 
Hough,  W.,  s.  Erdmann. 

Houston,  W.,  Canad.  Con- 
stitution.    III,  3558B0. 

Houtrouw,0. G.,  Ostfriesland. 
II,  19678. 

Houtsma,  M.  Th.,  Seldjoucides 
d'Asie  Min.     HI,  38447. 

Houtum-Schindler,A.,  Kur 

River.     I,  724. 
Hovegaard,  A.,  s.  Bruun. 

—  —  s.  Anker. 
Howard,  J.  R.,  Beecher.     III, 

849 l79. 
Howardrie,    s.    De    la    Ho- 

wardrie. 
Howe,  H.,  Ohio.     HI,  858818. 

H  o  w  e  1 1 ,  G.,  Capital  and  labour. 
HI,  205040. 

Howley,  M.  F.,  Cabot.  IH, 
66181.  34248. 

Hrotsuitha,  Gedichte;  tr.  Th. 
G.Pfund;  ed.  W.  Watten- 
bach.    II,  818. 

Huarte,  s.  Olavarria. 

Hube,  R.     III,  2609. 

H  u  b  e  r,  A.,  Miklosich.  II,  1 1 1 999. 

—  —  Ferdinand  /.  u.  Isabella 
von  Siebenburgen.  IH,  292XB0. 


Professor  d.  Medizin   im 

15.  Jh.     IV,  88688. 
Hubo,    G.,    Tugend    d.   Alten. 
'    IV,  15988. 
Hub  recht,  A.  A.  W.,  Harting. 

III,  147901. 

Buys  Ballot.     III,  147-°4. 

Hueber,  A.,  Pfurtsoheller  von 
Fulpmea.     II,  HO907. 

Hühner,  A.v.,1848.  II,  89*4. 
HO108;  III,  800t5t. 

—  —  Une  annee  de  ma  vie. 
in,  28149.  112191. 

Souvenirs  de  1848.     III, 

28148. 

—  —  Durch  d.  brit.  Reich, 
ni,   195878. 

—  £.,  Inscript.  Hispaniae.  I, 
125188- 

—  —  Rom.  Herrschaft  in  West- 
europa.     II,  889*°.    391 10°*. 

—  M.,      Geschichtsunterricht. 

IV,  45". 

—  R.,  Gerichtsurkk.  d.  fr&nk. 
Zeit,     n,  841.   15I4B. 

Hüffer,  H.,  Adalbert;  ed.  W. 
Wattenbach.  II,  316;  IV, 
8490. 

Adelheid;  ed.  W.  Watten- 
bach.    II,  316. 

Haugwitz  nach  Austerlitz. 

II,  77118. 

—  —  Kabinettsregierung  in 
Preufsen.     II,  84180.  851»4. 

Mencken.     H,  84 181. 

Sohücking.     II,   1824*. 

Hu  eisen,  Ch.,  Topographie 
Roms.     I,   136*7&. 

—  —    Miscellanea    epigr.       Ir 

187994. 
Frammenti.     I,   137*87. 

—  —  Diploma  milit.  d.  Tevere. 
I,  168648. 

H  ü  1  f  s  e ,  Friedr.,  Ältestes  Magde- 
burg.    II,  228900. 
Huemer,  J.,  s.  Juvencua. 

Hummer,  Fr.  K.,  Bamberg  im 
Schwedenkriege.     II,    83295s. 

Hürbin,  J.,  Cesarea.monarchla 
Peters  aus  Andlau.    II,  35 1 87*. 

HUttner,J.,Ebrach.  II,  333804. 

Huffsohmidt,  M.,  Ostgrenze 
d.  Lobdengaus.  II,  30KM. 
14157.  36984. 

Schönau.     II,   14810«. 

Hugard,    R.f    St.   Ulrich.     II, 

14288. 
Hugo.  —  Vie  de  Saint  Hugues. 

IV,  8499. 
Huguenot,     V.,     Litterature 

univ.     IV,  1898B. 


Huguenot  —    Jaehn. 


IV,157 


Huguenot    Society    of  America. 

III,  341**. 

Hnguoi,  L.,  Giudizil  ad  Ves- 
pueei.     III,  41*»».  67184. 

—  —    Geografia  n.  medio  evo. 

IV,  84679. 

Huijssen,    6.,     Oberammerg. 

Passionsspiel;    pr.  F.  Fabri. 

II,  826»1. 
Haisgen,    F.,     Bewegung     d. 

Pflanzenteüe.     IV,  17*". 
Hnitfeldt-Kaas,H.J.,Nor8ke 

Regnskaber.     III,  225». 

Sibbern.     III,  282?e. 

H  u  1  a  e  b  o  s ,  G.  A.,  Willem  Geoxge 

Frederik  tePadoa.  111,1 41 19°». 

HultzBeh,  E.,  Plates  of  Bbls- 

kara-Ravivarman.       I,    5951. 
616»-ao. 

—  —  Tamil  a.  Sanskrit;  ed.  & 
tr.  G.  Bühl  er.     I,  60". 

—  —  lndian  inscriptions  etc. 
I,   61 ei.  62"/4. 

—  —  Coins  of  Vijayanagara. 
I,   62". 

Report.     I,  62  ". 

—  Fr.,  Pheidon.  Mafssystem. 
I,   8080. 

Humann,K.,&0.  Puchstein, 
Reisen  in  Kleinasien.  1, 1484". 

Humbert,  G.,  s.  Marquardt. 

Hume,  M.  3.,  Cronicle  of 
Henri    TOT.     III,   16818. 

Hunt,  G.,  Sonth  Carolina  and 
Nullification.     III,  344". 

—  L.,  Tales;  pr.  W.  Knight. 
III,   19641*. 

—  W.,  George  III.  UI,  187*". 

—  —  Fox.     III,   187*04. 

—  W.  J.,  s.  Waldstein. 

H  u  n  t  e  r,  W.,  North.  India.  1, 6 1  •. 

—  —  Marques«  of  Dalhousie. 
I,  71»". 

Earl  of  Mavo.     I,  711". 

Hunvalfy,     P.,     01*h.       III, 

307**°. 
Hnnziker,  Salis.     II,  871**». 
Hup  fei  d,  D.,   Bonifatius.     II, 

25". 
Hurgronje,  s.  Snouek. 
Hnrmuzachi.     III,  82081. 
Harmuzaki,    (E.   de),    Docu- 

roente  1461— 1575.  111,818*. 
Hurwitz,    S.,    Machaor  Vitrv. 

I,  45". 

—  —  Rechobot  Ir.  (Hrodno) 
1549—1720.     I,  481". 

Hatten,     Schriften;     ed.     S. 

Ssamatdlski.     II,  68". 
Hatten- Czapski,M.  Graf  v., 

Gesch.    d.     Pferdes;     tr.     L. 

Koenigk.     IV,  2960*. 


Hat  ton,  R.  H.,  Cardinal  New- 
man.     III,  200"4. 

—  W.  H.,  Relig.  writtings  of 
More.     III,  16710. 

Hutzelmann,     Ch.,      Jesuit. 

Feldzugsplan.     II,  65108. 
Huxley,    Th.,     Homme    dans 

nature.     I,  4U. 

—  —  (Engl.  Leistungen  in 
Katarwissenschaften.)  III, 
191*". 

Huy.   —    Brücke.     III,  129*lü. 
Hayskens,  V.,  Arkandisziplin. 

IV,  62 lM. 
Hvafs,  F.,  Hfsss.    III,  228". 
Hyde    de    Neufville,    Me*- 

moires.     III,   HO10*. 
Hymans,    Rlforme    de    1864. 

III,  208"°. 


J. 

Jablonowski,  A.«   Polska  16 

wieku.     UI,  274". 
Jachontow,     (Raskol).       III, 

268 l7B. 
Jack  seh,  A.  v.,    MUnzfand  b. 

Kleinmassach.     II,  102114. 
Jackson,  A.  V.  W.,  (Nomina 

auf  u).     I,  78 »•. 

—  —  (Awesta-Etymolog.1)  I, 
78 10». 

—  F.  J.  F.,  Hist.  of  Chorch. 
IV,  46». 

—  L.,  European  progress.  IV, 
10184. 

—  M.  A.,  Jackson.  HI,  850*° 7. 
Jackson  toSnodgrass.  III,  850*05. 
(Jacob,    A.),    Tettenborn.     II, 

220101. 

—  B.,  Esther  b.  d.  LXX.  I, 
88 l66. 

—  C,  Torgauer  Geharnischte. 
II,  286*»». 

Hauptgestüt  Gradita.     II, 

246445*. 

—  E.  T.,  Pitt,     in,   187*°*. 

—  G.,  Arab.  Quellen  z.  deutsch. 
Gesch.  H,  32*.  165".  279"; 
in,  880 ". 

—  —  Handelsartikel  d.  Araber 
aus  nord.-balt.  Ländern.  III, 
88841. 

—  —  Waren  d.  arab.-nord. 
Verkehrs.     III,  3884S. 

—  —  Schädel-  u.  Knoohenfond 
•  b.  Römhild.     II,  218**. 

Jaoobi,  ▼.,  Sehneidewein.  U, 
204'*. 

—  H.,  Computation  of  Hindu. 
I,  68 u. 


—  L.,  Mifsbrauche  b.  Hochseiton 
etc.  in  Homburg.     II,  164*". 

—  —  Heil.  Grab  auf  d.  reform. 
Friedhofe  zu  Homburg.  H, 
164*40. 

—  —  s.  Duhn. 
Jacobowski,    L.,    Anfange  d. 

Poesie.     IV,  18*". 
Jacobs,      E. ,      Urknndenbuch 
Wernigerodes.     II,  210*. 

—  —  Geschenke  d.  Rats  an 
Wernigerode  1541.    n,  218". 

—  —  Werbewesen  z.  Zeit  d. 
Gr.  Kurfürsten.     II,  228 ,47. 

—  —  Dockenkind  machen.  II, 
226170. 

Kalturbilder  aas  d.  3Öjahr. 

Kriege.     Hf  226194. 

—  —  Verlassen  landl.  Woh- 
nungen 164016.      U,  2271". 

—  Stinkpfister  oder  Stinke- 
feist.    II,  286*". 

Burgerl.  Ehrenkleid.     II, 

286806. 

—  —  Harzer  zu  Bergen.  II, 
287818. 

—  —  Sittengeschiohtl.  aas 
Wernigerode.     II,  287814. 

Fahrende  Ärzte.  ll,28781i. 

Harsreise  Graf  Götzens. 

II,  287m. 

—  —  Schauspiel  in  Wernige- 
rode.    II,  2464". 

Schulze.     II,  269 70. 

—  J.,  Theorie  ran  Ploss.  I,  161". 

Hagin  Family.     I,  481". 

s.  Nutt. 

Jaooby,  C,  8.  Dionysius 
Halio. 

—  D„  Schubarth.     II,  26811*. 

Sallet.     II,  258 18°. 

Jaequeton,     G.,     Louise     de 

Saroie.     III,  96*. 
Jacqaier,  E.,  dtdaxrj  anooro- 

hav.     IV,  64 ia*. 

Aristide.     IV,  65161. 

Jadard,  Entrtfe  de  Joanne  d'Arc 

a  Reims.     III,  8291. 
Jadart,  H., Saint Remi.  II,  5**; 

IV,  78"1. 

—  —  Album  de  Jacques,  in, 
46"7. 

Jäger,  Gottfr.,  Apostelgesoh. 
1-12.     IV,  667<\ 

—  H.,  Mized  piekles.   111,281". 

Brun.     III,  281". 

Kristiania.     III,   28410e. 

Bergen.     III,  284 l08. 

—  Osk.,  Woltgesch.     IV,  218. 

—  —  s.  Schlosser. 
Jaegle,  E.,  s.  Foornier. 
Jaehn.     II,  244408. 


IV,158 


Jaehns  —  Jespersen. 


Jaehns,    Max,     Kriegswissen- 

scheiten.     II,  67*;  IV,  25417. 

J aekel,    H.,    Ertha    Hindana. 

II,  882  *•. 

J  a  e  n  s  c  h ,  R.,  Altdeutsehe  Reli- 
gion a.  d.  Unterharze.  II, 
221 n4. 

Jaffe*.  Ph.,  Mathilde;  ed.  W. 
Wattenbaeh.     II,  31*. 

Jager,  s.  De  Jager. 

Jagifi,  V.,  Privilegien  Dalmat. 
Ylaeben.     HI,  820". 

—  —  L.  Thalldezy  &  T. 
Wiekhoff.MisaaleHerrojae. 

III,  S06409. 

Jahn,  Alb. ,  DpoxXov  ix 
XaiddZxrje  ytloooyiag.  IV, 
72/8M1. 

—  £.,  Obsenrationes  in  Josephi 
antiquitatibus.     I,  3718t. 

Pfeiferbrüder.    II,  S58sn. 

—  U.,  Volksmärchen  aus  Pom- 
mern u.  Rügen.      II,  289281. 

—  —  &  Alex.  Meyer  Cohn, 
Jemand.     II,  289*". 

Jahrbuch  f.  d.  Netzedistrikt.  II, 
269*. 

—  der  Universität  Wien  1890J1. 
II,  98w. 

Jakab,  A.,  Siebenbürg.-rumän. 
Grenze  1741.     HI,  809471. 

—  E:,  Orban.     III,  804*»». 
Ungar,  u.  amerikan.  Uni- 
tarier.    III,  30744*. 

Jakieh,    A.  v.,   Ortenamen  u. 

Ortsnamenforsohung(Karnten). 

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Jakobow,  K.,(Rus8.Handsehrif- 

ten  d.  Stock  holm.StaatsarchivB). 

III,  242**. 
(Jakubowski,  A.\   Yolnmina 

legum.     III,  267 •*. 

Jak  u  s cb k  i  n  ,W.,(Rum. Agrar- 
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19896. 


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J  Jannaeehini,  A.  M.,  Irpinia. 

ni,  17m. 
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Erhebung.     II,  278*°. 

! Kiel  im  Munde  d.  Vorseit. 

!      n,  27951. 

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de  droit  eerit.     IH,  861M. 

—  —  Droit  ecrit  dans  midi  de 
France.     III,  86m. 

Jarry,  L.,  Jean  d'Orleans.    III, 

75*'. 
Jaska.  —  Wagen.      III.    279". 
Jassinskij,     A.,      ^Kurbkij). 

III,  24047. 

—  M.,  (Unruhen  gutsherrlich. 
Bauern  in  Kijew).  III,  254"*. 

Jastrow,    J. ,     Urkundenbuoh. 

n,  86*. 
EinheiUtraum.      II.  86  8. 

—  Marc,  Sterns  in  talmudic, 
hebrew  and  chaldaie.    I,  45so. 

—  Morr.,  Cylinder  of  Mardukta- 

bikzirim.     I,  2548. 

Jatta.  A.,  Calentano.  III, 
17«e 

Jawitz,  W.,  Jisrael.     I,  429\ 

Jay,  J.,  Education  in  Amer.  Hist. 

III,  340«.  340 lw. 
Writings.     III,  85080». 

I  b  e  r ,  H.,  Gymnasium  Carolinum 
zu  Osnabrück.     II,  19676. 

Ibn  Muhammed Erain,  Abu'l- 
Hasan,  Persien  1747—50;  ed. 
O.  Mann.     III,  3366-. 

Icsxbalceta,  s.  Garcia. 

Jeaffreson,     J.,     Queen     of 

Naples     and     Nelson.        HI, 

1892te. 
Jean,  A.,   feveque»  de  France. 

II,  347*01. 
Jeanroy  &  A.  Puech,  Littera- 

tore  lat.     I,   166717. 


Jecbt,  Rieh.,  Görlitz. Stadtbach. 

H,  252«. 
Jecklin,  C,  Graubünden.     II, 

124fI. 

—  F.,  Öffnung  v.  Winkel.  II, 
121". 

—  J.,  Amtsleute  in  Bündner 
Unterthanenland.  II,  134**»; 
IU,  8191*. 

Jedlieska,  P.,  Kleine  Kar- 
pathen.     III,  S09474. 

Jekelfalussy ,  Jos.,  Eisen- 
bahnen im  ungar.  Staatshaus- 
halt.    HI,  312647. 

J  e  1  i  c  ,  L. ,  £vange*Ksation 
d'Amerique  arant  Colomb.  III, 
66179. 

—  —  Coemeterium  von  Mo- 
na» tirine.     IV,  7697*. 

Jellinek,M.,  Hero  u.  Leander. 
IV,  20807. 

—  S.,  Kaunitz  über  Vorsteh  er- 
wähl in  Ung.-Brod.     I,  46100. 

Jellinghaus,  H.,  Arminias  u. 

Siegfried.     II,  89 1100. 
Jena.  —  Friedensfeier  1816.    II, 

87 H.  241*". 

—  Auflösung  d.  Burschenschaft. 

II,  8710».  24187\ 

—  Studentische  Excesse.  II, 
87,0h.  241877. 

—  Buchdruckergesellschaft.  II, 
2474M. 

Jenike,  L.,  Czarniecki.  III, 
27674. 

J  e  nks ,  E.,  Experimente  of  Com- 
monwealth.    III,   181"1. 

—  —  Go verneinen t  of  Victoria. 

III,  1948M. 

Jenny,  G.,  Miltons 'Verlorenes 
Paradies'.     III,   1961»7. 

-—  8.,  Brigantium.     II,  105158'4. 

Jensen,  Chr.,  Nordfries.  Inseln. 
II,  28066. 

—  Jon.,  Kristi  Praediken.  IV, 
5796. 

—  P.,  Mitanni.    I,  21/219. 2651/2. 

Jentsch,  H.,  Litteraturber.  II, 
199(ant). 

Thongefafse  Niederlausitz. 

Grüberfelder.     II,  199*. 

Schönaich.     II,  2058* 

Guben.     II,  209,to. 

Jephson,   H.,   Platform.     III. 

196«7». 
Jeremies,  Izduhar-Nünrod.     I, 

28»°. 
Jerez,  F.  de,  Perm.    III,  68**°. 
Jermolow.     IU,  25810». 
Jespersen,      J.,      Kristiania 

borger-  og  realskol*.  III,  *229** 


Jessen  —  Jonquiere. 


IV,159 


Jessen,  P.,  Rom.  Ruinen.  I, 
188«»'. 

Jessipow,  G.,  (Reise  Katha- 
rinas II.  nach  Sttdrassland). 
III,  248  "•. 

Jessopp,  A.,  Elisabeth.  III, 
172B*. 

Igali.  —   Wappen.     III,  803818. 

I  h  m ,  M.,  Zu  Josephus.    I,  37140. 
Additamenta.     I,   126148. 

—  —  Rom.  Spieltafeln.  I, 
165«M.swa 

Köln.    Rom.   Inschriften. 

U,   16790". 
lhme,    F.    A.,    Gutenberg    u. 

Buchdruckerkunst   im  Elsafs. 

ü,  352994. 
Ihn«,    W.,    RSm.     Gesch.      I, 

132"°. 
Jime*nez,  s.  Diaz. 
JimezTez     Benitez,     J.     J., 

Atocha.     III,  629*. 
Jimenez  de  laEspada,  M., 

Correspond.  de  Arias  Montan o 

con  Juan  de  Ovando.  III,  6 177. 
Conquista  del  nuero  reino 

de  Granada.     III,  6790i. 

Maranon.     IN,  67907. 

Jimenez    de    la    Llave,    L., 

Cartagena  de  Indias.  III,  67205. 
J  i  r  e  ö  e  k ,  C,  Bulgar.  Chronik. 

III,  8187. 
Iken,   J.  Fr.,    Brem.  Kirchen- 
ordnung.    II,  265*. 
Ikonnikow,      W.,      (Falscher 

Demetrius  u.  Sigismund  III.), 

DI,  24289. 
Hg,  A.,  Sehlofs  Friedau   b.  St. 

Polten.     II,  9860. 
Palazzo  Geremia  in  Trient. 

U,  10618*. 

II  gen,  Friedrich  III.  u.  Maxi- 
milian I.  v.  Grunpek.    II,  51*. 

—  P.,  Kirchenbibliothek  zu  Sorau. 
II,  209181. 

—  Th.,  Herford.  Stadt-  u.  Ge- 
richtsverfassung.    II,  1885*. 

—  —  Schenkung  ▼.  Kemnade 
u.  Fischbeck  an  Coryey.  II, 
4110. 

Hing,   (Rede   Mirabeaue).     III, 

340*. 
Ulenidus,      Pseudo-Ostrorög. 

II,  26884;  III,  27856. 
IlUay,  JM  Flugschriften  1728. 

HI,  298997. 

—  —  Drucker-Rechnung  v. 
1666.     in,  802808. 

Ilowaiakij,D.,(H  ist.  Notizen). 

III,  237". 

(MoskauaariBohe  Periode.) 

IU,  28948. 


(Kormlenije.)    III,  24048. 

Ilwof,  F.,  Karl  d.  Gr.  Staats- 
wirt.    II,  2450. 

—  —  Johann  u.  Adler.  II, 
101 l01». 

—  —  Waldenser  in  Österreich, 
n,  107"*. 

Schmutz.     II,  Hl808. 

—  —  Franz  v.  Meran.  II, 
inao*-io. 

Imbart  de  la  Tour,  P.,  £glise 
d.  France.    II,  2779;  IV,  8818. 

—  —  Ecelesiae  rusticanae  aet. 
Caroling.  II,  27  79»;  IV,  831*». 

Im  her  t,   J.,    Pharnabazus  and 

Tissaphernes.     I,  8897. 
Antiphellus.     I,  107989». 

Imhoof -Blumer ,  F.,  Griech. 

Münzen.     II,  8090°. 
Immerwahr,    W.,    Kulte  Ar- 
kadiens.    I,   104918. 
I  m  m  i  s  c  h  ,     0. ,      (Herakleides 

6  Kkt&fävios).     I,  89109. 
Imre,     AI.,     Ungar.    Sprache. 

IH,  805879. 
Inama,    V.,    Castelli   Rom.    n. 

Valle    di    Kon.      I,    139840; 

II,  105lÄ5j  III,  479. 
Inama-S ternegg,  K.  Th.  v., 

Wirtschaftsgesch.     II,  3740. 

—  —  Schonborner.    II,  258 l88. 

—  —  &  v.  Friedenfels, 
Österreich.  Städtebuch.  II, 
97". 

Inderwick,    F.  A.,    Interreg- 
num.    III,  181 u0. 
Indien.  —  Home  Rule.   I,  70120. 

—  Deutsche  Handelsgesellschaf- 
ten.    II,   65". 

—  Maritieme  middelen  in  Neder- 
landsch-Oostind.  Archipel.  III, 
164670. 

—  Weeshuizen.     III,   164577. 

—  Krijgsgesch.     III,   16458». 

Ingelfingen,  s.  Hohenlohe. 
IngolsUdt.     H,  828,48/9lftl. 

Ingram,  J.  K. ,  Volkswirt- 
schaftslehre; tr.  E.  Rosoh- 
lau.     III,  208801. 

I  n  n  e  s ,  W„  In  Script,  arab.  III, 
83899. 

Instructions  sur  les  entrees  de 
la  mer  Baltique.     II,  280 7?». 

Intia,  G.  B.,  Due  Eleonore 
Gonzaga.     III,  32268. 

—  —  Margherita  Farnese.  III, 
82969. 

Isabella  Clara  d'Austria. 

IH,  82980. 
Joachim,  (Albrecht  ▼.  Preufsen 

u.  Luther.)     II,  296". 


Joachim  söhn,  P.,  Heimburg. 

II,  518. 

—  —  Pamphlet  geg.  Fried- 
rich UL  1470.     II,  5487. 

Baumkirohers  Hinrichtung j 

aoc  F.  ▼.  Krön  es.  II,  548*. 
10088. 

Jochner.     II,  469. 

Joder,  J.  Chr.,  Mury.  II, 
8461B1. 

Jodl,  Fr.,  Schelling.  II,  37 1981. 

J  o  e  1 ,  F.,  Lupoid  III.  v.  Bam- 
berg.    II,  4988.  882954. 

Jörgensen,  A.  D.,  Sven  og 
Valdemar  1157.      III,  207". 

—  —  MenvaBt   (Menved).     III, 

20818. 

—  —    Sognetallet    i    Jylland. 

III,  21570. 

—  S.  P.f  Landsognenes  For- 
valtning.     III,  22 148. 

Joerres,  P.,  Urkunden  d.  Ar- 
chivs ▼.  St.  Gereon.  II,  168". 

6656  Hufen  St.  Maxi- 
min s.     II,  81 17. 

Jörstad,  C,  Militaere  foran- 
staltninger  i  Norge  1849.  III, 
22087. 

Johann  ▼.  Capistrano.    IV,  8648. 

Johann  v.  Lübeck.     II,  5898. 

Johann  Friedrich  v.  Pommern, 
(Ihnastreit).     II,  20195. 

J  oh  a  n  n  e  s  e  n ,  A.,  Norske  Traes- 
liberier.     III,  23385. 

Johansen,  A.,  Hvoslef.  III, 
282 79. 

Joherl,  J.,  Wildon.    II,  10199. 

John,  A.,  Dorf  u.  Bauernhof 
in  Deutschland.     II,  88 116. 

Johnson,  E.,  Einsiedel.  II, 
248474. 

Join -Lambert,  M.,  Londres 
et  Anglais  1771.    III,  202569. 

Jolly.  L.,  Tübingen.  II,  872988. 

Jolowicz,  J.,  Hoffmann  u. 
Gaudy  in  Posen.      II,  26 149. 

Jonas,  Krotoschin.     II,  264**. 

—  E.     II,  27849. 

—  F.,  Schulz.     II,  298837. 
Jones,  C.  C,  Hall.  III,  849"9. 
Delegates  fr.  Georgia  to 

Contin.  Congress.    III,  851 t81. 

—  E.,  s.  Putnam. 

—  L.,  Owen.     III,   1974M». 
Jonghe,  s.  De  Jonghe. 
Jonnescu,  G.,  Bucuresci.    III, 

81691. 
Jonnesou-Gion,    G.  J.,    Ist. 

Fanariotilor.     III,  81590. 
Jonquiere,     Marquis    de    la> 

Castillon    a    Cour    de    Henri 

VIII     HI,  17088. 


IV,160 


Jönsson  —  Kahn. 


Jones  od,    F.,    Völuspl.      III, 
21137. 

—  —    Fornyrdardripa    (M&ls- 
hittakv«di).     III,  211". 

—  —  8.  W  immer. 
Joosting,  J.  G.  Ch.,    Zeven- 

tuigsrecht  met  inleiding.    III, 

142181. 
Kanselarij    te   Nijmegen. 

III,  160487. 
Archief  der  Nijmeegsche 

Broederschappen.   III,  160489. 
J  o  p  p  i ,  V.,  Documenti  Goriziani. 

HI,  288. 
Jorga,  N.,  Balcesou.  III, 82086. 

Füimon.     III,  32098. 

Jo rissen,  A.  P.  G.,   Jorissen. 

III,  149949. 

—  Th.,  Hiat.  Stadien  Filips  U. 
III,   13488. 

Rubens,     in,  185»'. 

—  —  De  Witt     III,   18681. 

—  —     Zeeslag    bij    Kijkduin. 
III,  13684. 

Patriotten.     III,  13781'9. 

Doggersbank.    III,  13888. 

Uit  Familiepapieren.    III, 

18887. 
Correspondentie  van  Lode- 

wijk.     III,  18998. 
Omwenteling  1813.     III, 

189*». 

—  —    Vorstelijk    engagement. 
III,  141 U9. 

—  —  Anna  van  Hannover.    III, 
141190. 

Visseber.     III,  148919. 

Dichters.     III,  148990. 

Donne  en  Huygens.    III, 

148991. 
Deken    en    Wolff.      III, 

148980. 

Wolff.     III,   148981. 

Da  Costa.      III,    148"4. 

Amsterdamsche  coaranten. 

III,   162809. 

Veegens.     III,  158898. 

Steenworp  in  Mei  1810. 

III,  1648M. 

—  —  Freale    van   Dorth.     III, 
160504. 

Jose,  s.  Ramos.  | 

Josenhans,    Th.,    Kapelle    ▼.  | 

Behen.     II,  369188.  | 

Joseph,  P.,  Bonner  Denarfand. 

II,   16968. 
J  o  s  t  e  n ,      Zusammenbruch      d. 

röra.-itaL    Weltherrschaft.     I, 

188989. 
Jostes,  Heliand.     II.  8097. 
J  o  n  b  e  r  t ,  A.,  Comptes  de  Darne. 

IH,  92iai. 


Jouin,H.,Castieri.  III, 47695/8. 
J o v  i,  R.,  R  .  * .  L  .  - .  Conoordia 

all'  or .  * .    di    Firense.      III, 

43a". 
Jozzi,  0.,  Luigi  Gonzags.    III, 

88*76.i86. 

—  —  Esposizione  Aloisiana. 
IH,  84 880. 

Irland.  —  Home  Rule.    I,  70190. 

Irmer,  G.,  Prinz  v.  Preufeen 
in  Hannover?     II,  89 *•. 

Isenbart,  Nassau.  2. Regiment. 
II,   161908. 

I sen b  e  ok ,  J.,  Münze  v.  Graben- 
hagen.    II,  190*°. 

Ising,  A.,  Oranje.    III,  140117. 

—  —  Venne's  Belachende  We- 
reld.     TU,   153889. 

Issel,£.,  Reich  Gottes.  IV,5797. 
Ifsleib,  S.,  Wittenberger  Kapi- 
tulation.    II,  21448. 
Istomin,  M.,  s.  Kamann. 
Istrien.     II,   104148'7. 

Italien.  —  French  in  Italy.  III, 
18sss. 

—  Politica  segreta.     III,  54794. 
Jnbainville,  s.  Arbois. 
Jade  ich,  W.,   Inschriften  aas 

lonien.     I,   11198\ 

—  —    Schlacht    b.  Adrianopel. 

I,  134980;  II,  89814«. 
Jaden  in  Rufsland.     I,  48149'5. 
Jnel,  N.,  Lofotfiskets  hist.    III, 

23888. 
Hvalfangsten  i  Fin marken. 

in,  23384. 
Jürgens,    0.,    Lüneburg.      II, 

19041. 
Juifs  de  Rassie.     I,  48 141. 
Jallian,C.,Ausone.   I,  184949. 

s.Fustel  deCoalanges. 

J  u  1 1  i  e  n ,  4m.f  Lyon.    I,  1 44401. 
Jalliot,    G.,    Agendicam.      I, 

144418. 

—  —  Muse*e  gallo-romain  de 
Sens.     I,  145480. 

Jnng,  C.  Th.  H.,  Nord-  u. 
mitteldeutsch.      Hinnegesang. 

II,  246480. 

—  J.,  Tertullians  auswärt.  Be- 
ziehungen.    I,  133S8ft. 

—  —  Munizipalwesen  d.  Pro- 
vinzen.    I,  142877. 

Ruriksage.     II,  80899. 

—  —    Siebenbürg.    Inschriften. 

III,  28040. 

—  R.,  Verhaftung  Voltaires 
1753.     II,  7049.  168l8B. 

—  —  Ehrenbürger  Frankfurts. 
II,  169189. 

Junghans,  Kirchen wesen  zu 
Steinau.     II,  156 m. 


Jungnits,  J.,  Sebastian  v. 
Rostock.     II,  25489. 

Prälaten  d.  Breslau.  Dom- 
stifts.    II,  264". 

Jurgieviez,  L.,  Iscrizione  ge- 
novese  in  Soldaia.     III,  7t4°. 

Jnrien  de  la  Graviere,  Ou- 
vriers  d'Onzieme  heure.  I, 
70191. 

—  Gueuz  de  mer.     III,   13487. 
Juri  seh,    K.   W.,    Philosophie 

der  Kultur.     IV,    9lIi.  3897. 
Juritsch,  O.,   Bischof  Otto  J. 

von  Bamberg.     II,  3207S. 
Jushakow,        S.,         (Sturz 

Speranskijs).     III,  252 186. 
Jusserand,   J.,   English  novel 

in    time   of  Shakespeare;     tr. 

E.  Lee.     in,  199487. 
Justi,  F.,  Orientalen.    IV.  l1. 

—  —  s.  Flathe. 
Justina.     III,   12087. 
Juvenalis,   Dass.   Satira  Sep- 

tima;ed.  J.A.Hild.  1, 170780. 

—  Dass.;  ed.  I.  üri.    I,  170781. 
Juvencus,  Evangelia;    ed.   J. 

Huemer.     IV,  74946. 
Ivinffy,  G.,  s.  Pintlr. 
I  vann  o  vi  es,  G.,  Endlose  Frage. 

III,  305881. 
Iv&nyi,    St.,     Gymnasium     v. 

Maria  -  Theresianopel.  III, 

81 1884. 
Iwanow,    J.    S.,    (Bulgarische 

Landwehr).     III,  265 1W. 


K. 

K  aal  und,  Kr..  Laxdoela  Saga. 
HI,  21189. 

—  —  Skandinav.  Verhältnisse. 
III,  21671. 

Kaas,  s.  Huitfeldt. 
Kabisoh,      R.,     Apokalypse 

Baruohs.     I,  87 189. 
Kade,  O.,  s.  Ambros. 

—  R.,Lcupold.II,249488.  285  l6\ 

—  —  Winckelmann  in  Dresden. 
II,  25 1808. 

Kaemrael,  O.,  &G. Leipoldt, 
Schul  Wandkarte  d.  wettin. 
Lande.     II,  222 l96. 

Kaer,  P.,  (Salona  Narona\ 
I,  147487. 

Kästner,  Rochlitz.   II,  281 84». 

—  O.,  AeraeOcUviani.  1, 148*8-. 
Kahle,  B.,  Altnord.  Sprache  d. 

Christentums.  U,  38844. 400 17*. 
Kahn,  S.,  Juirs  de  Montpellier. 
I,  47191;  HI,  94177. 


Kahn  —  Kanlfafe. 


IV,16I 


—  Z.,  &  Je.  Loeb,  Derenboarg. 
I,   50 lw. 

Kai  bei,  6.,  Inscript.  Siciliae 
et  Italiae;  ed.  A.  Lebegue. 

I,  11196Ä«. 

SchweigbÄuser.  II,  347 178. 

8.  Aristoteles. 

Kaindl,  R.  Fr.,  1.  Zusammen- 
riefe zw.  Hunnen  u.  West- 
goten.     II,  397148. 

Ethnographie  d.  Bucowina. 

HI,   317B1. 

Bucowina.     III,  820  80. 

Wiekenhauser.   III,  820*1. 

Kainea,  Comte  en  Angleterre. 

ni,   206670. 
Kaiser,     Jemand.     Hochzeits- 

brauche.      II,  289889. 

—  Kirchl.  Vergnüglichkeiten  in 
Jemand.      II,  289880. 

Ktlan  vom  Hofe,  C,  Kalaw, 
Kalau   etc.     II,  29781. 

Kalb ,  W.,  Reskripte  röm.  Kaiser. 
I?   156ö7ft. 

Kalff,   a.  Bredero. 

Kaiinka,   £.,  s.  Caesar. 

Kalischer,     £.,     Parabel     u. 

Fabel  b.  d.  Hebräern.  I,  89 171. 
Kalitin,    P.,    (Expedition   von 

Aebal-Teke).     III,  256191. 

Killay,  B.,  Andraasy.  III, 
30486a. 

Kallmann,  R.,  Beziehungen 
Burgnnds  zu  Kaiser  u.  Reich. 

II,  32 174. 

Kallsen,  O.,  Deutsche  Städte 
im  Mittelalter.     II,  88". 

Kamanin,  J.,  &  M.  Istomin, 
Central -Archiv     in    Kijew). 

UI,   256187. 
Kamerlingh      Onnes,      H., 

Meea.      III,   147809. 
Kammerer.     III,  307(°1>«). 

Kamrat  hT  M.,  Messian.  Teil  der 
ezechiel.    Prophetie.     I,  3264. 

Kau,  C.  M.,  Periplous  van 
Hanno.     I,  978. 

Sandra,  K.,  Aba  Samuel.  III, 
28390. 

&anellakis,  K.  N.,  Xutxä 
drdkexra.     III,  3284*. 

Eängä,  K.  E.,  Grammar  of 
Avesta.     I,  7485. 

Kannegie  fser,  W.,  Nikolai- 
kirche zu  Kolberg.  II,  290858. 

Kanon  ,D.,  Ontwikkelingsgesch. 
van  ons  volk.     III,   151883. 

Kantecki,  A.,  Korytkowski. 
n,  2637t. 

Kanyartf,  Fr.,  Unitarier  in 
Ungarn.      UI,  307/8447. 


Kapff,  P.,  Landeskunde  Würt- 
tembergs etc.     II,  865 1U. 

Kap  -her r,  H.  v.,  Bajulus 
Potestas  Consules.    III,  168u. 

Kappel.     II,   155(oben). 

Kappes,  Matth-,  Common  Sense 
Reids.     III,  205ew. 

Kappeyne  van  de  Copello, 
J.,  Comitien;  tr.  M.  Conrat 
(Cohn).     I,  158680. 

Kapteijn,  s.  Kroon. 

Karabacek,  Jos.,  Papier  u. 
Druck.     IV,  18881. 

Karacsonyi,  J.,  Ajtony- 
Achtum.     IH,  28 188. 

(Stefan  u.  Silvester-Bulle.) 

III,  28288. 

—  —  GesandtBehaftsbericht 
Beriszlds.     III,  291U1. 

—  —  Sold  der  Banuse  Jaiczas. 
in,  29 1148. 

—  —  Bauernemp5rung  1492. 
ni,  29 1148. 

—  —  Bää.     HI,  80845B. 
Militär.  Ehrengericht.  III, 

810484. 
Testament  Szeltelys.    III, 

312654. 

s.  Haller. 

Kareev,   N.,   Causes  de  chute 

de  Pologne.     II,  748i. 

(Histor.  Prozefs.)  IV,  868. 

(Polit.  Ökonomie  etc.)  IV, 

86*. 

—  —  (Fortschritt  in  d.  Gesch.) 

IV,  86 I0. 

Kar  g ,  J.,  Scharfeneck.  II,  383810. 
Karl  v.  Württemberg.  II,  364168. 
Kariowa,  0.,  Ordo  salutationis. 

I,   156B7°. 
Kam  er,  L.f  Bronzesitula-Fund 

bei  Kuffarn.     I,  ll100. 
Karo,  G.,  Bellum  Hispaniense. 

I,  1174B. 

Karolidis,    P.,    Grece.      IU, 

82960. 
Karolyi,  S.  v.,  Rdmerstrafsen 

v.    famtschach.      I,    147469; 

II,  10210e. 

KarpÄti,   Kl.,    Gymnasium  v. 

Steinamanger.     III,  81168B. 
Karpeles,  G.,  Gesch.  d.  Litte- 

ratur.     IV,   18884. 
Karpow,    (Chmelnitzkij).     HI, 

255lW. 
Karr,  W.  S.,    Marquess  Corn- 

wallis.     I,  71185. 
Kar  schul  in,  G.,  Zur  Seiden- 
industrie   in    Österreich.     H, 

65M.   10896. 
Karworski,      St. ,      Z     akt 

grodzkich.     II,  259°. 


Jahresberichte  der  Gesohlohtswissensehaft    1891.    IT. 


Grabrfw.     H,   264109*. 

—  —  Itinerarium  Bozogrobca. 
II,  265 "•. 

K  a  r  z  0  w ,      (Militär  -  Kolonieen 
Araktschejews.)     III,  252 1B7. 
Kassel.  —  Führer.     II,  15494. 

—  Murhardsche  Stadtbibliothek. 
II,  155110. 

—  Gymnasium  in  den  70vt  Jahren. 
II,  155111. 

Kasser,  A.,  Köniz.    H,  11948b. 

Katharina  IL     HI,  248115. 

Katona,  L.,  Inventarium  Mo- 
nakis.     III,   81 2658. 

Ketsch,  J. F.,  Medizin. Quellen- 
studien.    IV,  82668. 

Ka  1 1 ,  F.,  Väterl.  Ermahnungen 
vor  2  Jhh.     II,  6588. 

K  a  u  f  f  m  a  n  n ,  Fr. ,  Deutsche 
Mythologie.     II,  38285. 

Kaufmann,  A.,  Caesar  ins  von 
Heisterbach.     II,    16951. 

Findlinge  zur  Volkskunde. 

II,  3538u, 

—  D.,  Three  Centuries  of  anglo- 
jewish  Family  before  1240. 
I,  418.  48181. 

—  —  Testament  of  Portaleone. 

I,  4687. 

Wertheimer.       I,    46 "; 

II,  66107.   lll817. 

Meißel  u.  Segre\  I,  46101. 

Juifs  de  Recanati  et  d'An- 

cone  1448.     I,  47 106. 

—  —  Mose  dal  Castellazo.      I, 

48 I07: 

—  —  Familie  Castellazzo.  I, 
4710s. 

—  —  Mose  Hayyim  Luzzatto, 
Tekutiel  Gordon  et  Mose 
Hages.     I,  47118. 

Graetz.     I,  4217. 

—  —  Shtaroth  of  Merton- 
College.     I,  48180. 

Bacharach.     I,  49174. 

—  —  Aschkenaz.     I,  49178. 
Mendelssohn.      I,    49175. 

—  —  VictimeB  de  prise  d'Ofen. 
II,  6888;  HI,  296808. 

Wiener  Exulanten  1670. 

II,  65100. 
Berlin.    Autodafe*    1510. 

H,  202". 
Winkler.     II,  26289. 

—  G.,  Gesellsch.  f.  Lothr.  Gesch. 
II,  38681. 

Kaulek,   J.,   &   E.  Plantet, 

Facsimiles.     IV,  97 18. 
Kaulen,  Lipman.     II,  346 U9. 
Kaulfufs      &      Schönfeld, 

Feld- Artillerie-Regiment  No.  5» 

H,  2626e. 

11 


IV,163 


Kautssch  —  Kiewning. 


Kant  st  eh,    E.,     Riehm.      II, 

869,M. 
Ktwerao,     W.,      Magdeburg. 

Geechichtsverein.      II,  21217. 

Pietismus.     II,  238884. 

Murner.     II,  348iis. 

Kay,    B.,    Ans    der    Kasiubei. 

H,  289i84. 
Kayser,  s.  Sievert. 

Kayserling,  H.,  Litterature 
d.  Juifs  hispano-portugais.  I, 
417. 

—  —  Hlst.  Izraelitow;  tr. 
K.  Landes.     I,  42". 

Sterbetage.     I,  42u. 

Gedenkblätter.     I,  42". 

Juden  in  Corfn.  I,  4818i. 

Brief  Fromet  Mendels- 
sohns.    I,  4917*. 

—  —  Jödernes  Historie;  ed. 
M.  A.  Levy.    HI,  22487. 

K  e  a  r  y ,  C.  P.f  Vikings  789—888. 

II,  26  88;  IV,  688. 
Keats,  J.,   Poetry  and  Prose; 

ed.  B.  Forman.   III,  196418. 
Keelhoff,    Passage   de  CeW. 

II,  888". 

Kehr,   P.,    Gesch.   Ottos  IH. 

ü,  38«. 
Kehrein,    J. ,    Volkstümliches 

ans  Nassau.     II,   161*09. 

—  —  Nassau.  Namenbuch.  II, 
161w8. 

—  —  Volkssprache  von  Nassau. 

n,  lei*04. 

K  e  i  p  e  r ,  Th.,  Französ.  Familien- 
namen d.  Pfalz.      II,  884844. 

Kelen,  F.,  Az  1650-iki  zsidd- 

ssinatrdl.     I,  4688. 
Keleti,    K. ,     Ungarns    Volk. 

III,  80948i'8. 

Kell,  Th.  van,  Episode  d. 
7jähr.  Krieges.     II,  180". 

Keller,  Befestigung  Dorstens. 
II,  181  >•. 

—  (&  Koehler),  Archivalien  d. 
Amtsbesirks  Ettlingen.  II, 
14 168. 

—  A.,  Nürnberger  Fastnachts- 
spiel.    II,  888i90. 

—  E.,  La  Moriciere.    III,  46879. 

—  K.,  Berchem.     II,  16888. 

—  L.,  Sattler.     II,  860B1. 

—  O.,  Latein.  Volksetymologie. 
I,   165708. 

Kellermann,  Burgwälle  im 
Fichtelgebirge.     II,  8808SS. 

K  e  1 1  n  e  r ,  H.,  GeburtsjahrChristL 

IV,  62". 

—  L.,  Sailers  pädagog.  Erstlings- 
werk.    II,  32  680. 


Keltie,    J.,    Statemans    Year- 

Book.     IV,  7*7. 
Kematm  ulier,      Seekendorf. 

II,  62 l8. 

Kemlny,   L.,   Reformation  in 

Kaschau.     III,  807"1. 
Zur   Gesch.    v.  Kaschau. 

III,  808454.  812541. 

Schule  v.  Sarospatak.  III, 

311B81. 
Kempermann    &    Slevogt, 

Maulbronn.     II,  375t71. 

Kempson,M.,HinduBtan.  I,628. 
Kennedy,   H.   A.,    Velazques 
and  his  king.     III,  59". 

—  J.  S.,  s.  Columbus. 

Kennelly,  A.,  Electrica,  mag- 
no tio  physics.     IV,  17*84. 

Kenyon,  F.  G.,  Papyri  in 
British   Museum.     I,    102*01. 

—  —  Inscriptions  d'ligypte.  I, 
102«os. 

s.  Aristoteles. 

Keppler,  Paramentik  aus  d. 
Sülchgau.     II,  876i87. 

—  Mefskapseln  d.  Marienkirche 
su  Reutlingen.     II,  876988. 

—  Wandmalereien  in  Pfullingen. 
ü,  376488. 

—  Beuroner  Malerschule.  II, 
878810. 

—  J.,  Sklavenfrage  im  NT.  IV, 
57101. 

Kerckhoff,  Ch.  E.  P.  van, 
Slavernij  inNederlandsoh-Indie. 
ÜI,  164B7Ä. 

Kere*kgy£rtd,  E.,  Denk- 
würdigkeiten d.  Kottanerin. 
HI,  290180. 

Kergueneo,  s.  Chauff. 

Kerly,  D.  M.,  Jurisdiction  of 
Court  of  Chancery.  HI,  208581. 

Kern  er,  Jeningen.    II,  329 18S. 

Kerr,  R.,  s.  Fergusson. 

Kervyn  de  Lettenhove,  B., 
Relations  d.  Pays-Bas  et 
d'Angleterre  sous  Philippe  II. 
III,   115*.  1821»"80.  1748*. 

Marie  Stuart.     III,  177»7. 

Kervyn  de  Lettenhove.  III, 
121*. 

Kesteloo,  H.  M.,  Domburg. 
III,  154886. 

—  —  Stadsrekeningen  van 
Middelburg.     III,  154888. 

Kqtrsynski,  W.,  Poln.  Ur- 
kunden.    II,  259li/s. 

—  —  Organizaoya  koeoiola  w 
Polsce.     II,  26878. 

(Poln.  Diplomatik.)     m, 

26981. 


Kettler,  W.  E.  v.,  an  Heinrich. 

Mains.     II,   164848. 
K  e  u  f  f  e  r ,     M.,     Handschriften 

zu  Trier.     II,  83ai.  165850. 

Keufsen,  H.,  Rotuli   d.  Köln. 

Universität.     H,  16840. 
Kölner  Ratsprotokolle.  H, 

16948. 

—  —   Handschriften   d.    Köln. 
Stadtarchivs.     II,   16944. 

Köln  als  Patronin  d.  Hoch- 
schule.   II,  17876. 

—  —   Kölner  Juristenfakultät. 
II,  17877. 

Aachener  Heiligtumsfahrt. 

II,  174M. 

—  —  s.  Hansen. 
Keussler,  J.  v.,  Landesabgaben 

in  balt.  Provinzen.    II,  30447. 

Ke  u  tg e n ,  F.,  Hanse  u.  England 

im  14.  Jh.     II,  2787. 
Key-Aberg,   K.   V.,    Sverige 

och       Storbrittanien.  III, 

189982'88*». 
K  e  y  n  e  s ,  J.  N.,  Polit.  Eoonomy. 

III,  203808. 

K  e  y  f s  e  r ,    Ad.,     Bibliographie 

der  Rheinprovinz.     II,  16959. 
Khul,  F.,    Palnatoki  u.  Jörns- 

burger.     II,  290848. 
Kjcr,    F.  C,    Norges  Lseger  i 

19  Aarh.     III,  28286. 
K  i  d  e  r  1  i  n ,  M.,  Quintilianus.    I, 

171806'7. 
K  i  ef  e  r ,  L.  A.,  Steuern  in  Hanau- 

Liohtenb.    1, 49 lM ;  II,  352808. 
Kiel.  —  Funde.     H,  276*. 

Kielhorn,  F.,   Vikrama  Aera. 

I,  54I8-tl. 

Saptarshi  era.     I,    6584. 

Plates.     I,  6788/9. 

—  —    Inscriptions.      I,    5740. 
6848/8.  5948'7. 

—  —     Sanskrit     plays.        I, 
69— 70ui'8. 

Kielstra,  E.  B.,  Madoera.    IH, 

16458Ä. 
Borneo's  Westerafdeeling. 

IH,   164587. 

—  —    Bandjermaainsche    Rijk. 
HI,  164688.  888»9. 

Sumatra's  Westkust.    III, 

164*"/4. 
Kiesewe  tter,C,  Occultismus. 

IV,  15887»>. 

Kiessling,  A.,  Tacitus  Ann.  4t 
43.     I,  128170. 

—  —  s.  Aristoteles. 

Kiewning,    H.,    Albrecht    v. 
Preufsen  u.  Johann  v.  Kttstrin. 

II,  20287.  29694. 


Kilian  —  Kloevekorn. 


IV,163 


Kilian,  E.,  Dalbergt  Kaufmann 
t.  Venedig  n.  Coriolan.  II, 
146148. 

—  —  Goethesehe  Bühnen- 
bearbeitung d.  Götz.  II,  146 x49. 

Kind,   P.,   Radevormwald.     II, 

177189. 
Kindler,  Benedikt   XL     IV, 

88,4b. 
K[indler]  v[on]  Kfnobloch], 

Schwendi.     II,  847 18°. 

—  Registratur  Boecklins  v.  Boeck- 
linsau.   II,  8658öa ;  III,  805 86e. 

Kindscher,  F.,  Codex  dipl.Anb. 

HO,  21*. 

Schlaginbaafen.   II,  36068. 

Kingsford,  W.t  Canada.    III, 

855857. 
Kings  ley,    Ch.,     Locke;     tr. 

Spangenberg.  III,  197457'8. 
Kinnon,  s.  Mae  Kinnon. 
Kipp,  Th.,  Res.     I,  157588. 
Kiraly,  P.,  Ulpia  Trojana.    I, 

14747ö.  ra>  279". 

Markomannenkrieg.     III, 

27994. 
Mithrashöhle  ▼.  Kroisbach. 

IU,  27981. 

—  —  Daden  n.  Limes.  III, 
28088. 

Söldnerwerbung  im  Tor. 

Jh.     III,  81049*. 
Kirchenbücher.     IV,  4878. 
Kirchengesch.  —  nglise  Gallicane. 

IV,  72ta*. 

—  Generalkonstitutionen      d. 

Franziskanerordens.     IV,  79*. 

Kirchhoff,  Ho  vesche.  II, 
292*04, 

—  A.,  Weihinschrift.     I,  8677. 

—  Albr.,  Sachs.  Mandat  1773. 
U,  2261M. 

Spekulation  auf  verwirkte 

Strafe.     II,  225 16S. 

—  .—  Finckelthaus*  Naohlafs- 
Inventar  1581.     II,  286808. 

—  —  Ausland.  Buchhandel  in 
Leipzig.     II,  24745*. 

Firmenrecht.     II,  247458. 

Buchhändler.  Selbstgefühl. 

II,  2474M. 
- —     —    Buchausstattung.       II, 

2474M. 
Druckerei-Taxe  1694.   II, 

24  7  456. 
Buohhandler-Gesellsohaft 

1696.     n,  247457. 

—  —  Klagen  u.  Mifsstände. 
II    247468. 

—  —  Lörr  (Lor).     n,  249489. 

—  Alfr.,  Archiv  f.  Provinz 
Sachsen.     H,  211lS. 


Zusammensets.  d.  Provinz 

Sachsen.     II,  220104. 
Halloren.     II,  227197. 

—  —  Grenze  zw.  Mittel-  u. 
Niederdeutsch.     II,  284984. 

Tundren  im  diluv.  Deutsch- 
land.    I,  2". 

Europa.     IV,  88 574. 

Kirohmaier,  C,  Urkunden  v. 
Medling.     II,  984ft. 

Kirchner,  Streit  Chemnitz«  mit 
Holzmann.     II,  240857. 

—  £.,  s.  Green. 

— J.  E.'A7ToXX66a>QosiAx<t£v*ve. 

I,  90108. 

K  i  r  m  i  s ,  M.,  Grofspoln.  Münzen 
u.  Medaillen.     II,  26255. 

Kirpitschnikow,  A.,  (Alte 
russ.  Litteratur).     III,  289  89. 

K  i  r  s  o  h ,  J.  P.,  Alte  Peterskirche. 
III,   I4t8ft. 

K  i  r  s  t  e ,  (Zendalphabete).  1, 7  8 14. 

Kisa,  A.,  Schlofs  zu  Detmold. 

II,  IBS™. 

Kisch,  M.,  Strafsen  von  Wiens 

Vorstädten.      II,  98 87. 
Kiss,  B.,  Bogithi.     III,  808884. 

—  K.,  Sonntagsruhe  unter 
Georg    IL     BAköczY.       IU, 

■    3074*8. 

—  L.,  Verteidigungskampf  geg. 
Heinrich  IU.     IU,  28891. 

Kist,      Leop.,      Studium      u. 

Studentenleben  vor  40  bis  60 

Jahren.     II,  144m. 
Kitchin,   G.  W.,    Winchester. 

III,  201549. 

Kittel  mann,  E.,  Neustrelitz. 
II,  283187. 

Kit  ton ,  F.  G.,  Dickens  by  Pen 
and  Pencil.     IU,  197488. 

Kl  aar,  A.,  Grillparzer.  II, 
11 1"8. 

Klar,  E.,  Diakonissen-Mutter- 
haus in  Posen.     II,  262 •*. 

Klatte,  C.  v.,  s.  Bothe. 

Klaus,  J.,  St.  Bernarduskirehe 
zu  Rasutt.     II,  142/898. 

Klebe,  E.,  Virchow.    n,  292805. 

Klee,  G.,  Weidmannsbriefe  d. 
vor.  Jh.     II,  28888i. 

Deutsche  Urzeit.   H,  8804. 

—  —  Völkerwanderung.  II, 
896141. 

Kleemann,  S.,  Familiennamen 
Quedlinburgs.     II,  285198. 

Klein,  Ed.,  Elsass.  Gesangbuch. 
II,  848  *°*. 

—  J.,  Rom.  Bleitafelchen.  I, 
146496;  II,  15047. 

Denkmaler  d.  Bonn.  Pro- 

vinzialmuseums.   II,  166/79. 


Votivinschrift  aus  Köln. 

II,  167". 

_  —  Sepulkralinschrift  aus  Köln. 
U,   16784. 

Kleineidam,  Jos.,  Neustadt, 
n,  25797. 

Kleinpaul,  Rud.,  Rom,  Flo- 
renz, Neapel.     I,  186**°. 

Kleinschmidt,  A.,  Letzte 
Tage  d.  Königreichs  Westfalen. 
H,   16499. 

—  —  Universität  Göttingen 
unter  Jeröme.     II,  19087. 

Augsburg   u.    Nürnberg. 

II,  329191. 
Klein  wacht  er,  H.,   Gerichts. 

II,  26881. 
K 1  e  i  s  t ,  B.  v.,  Generale  d.  preufs. 

Armee  1840-90.   n,  9449«. 

Klemm,  A.,  Belsener  Kapelle. 

II,  869189. 
Ulmer  Münsterfest.      II, 

876877. 

—  —   Münsterbaumeister.      II, 

876878. 

—  —     Steinmetzzeichen.      II, 

876191. 

—  —  Baumeister  u.  Bildhauer 
in  Reutlingen.     II,  876*9t. 

Kl enz,H., Schröter.  II,285164. 

Klerk  de  Reue,   G.  C,    Ex- 
pedition. Bengale.  IU,  165699. 
K 1  e  w  i  t  z ,  Nauborn,  Münze.   II, 

168996. 
Kleyer,  A.,  Chemie.  IV,  17,7t. 
Kleyn,   H.   G.,    Woordenbock. 

IV,  62 l48. 
Klinckowström,  A.,  Sanno- 

lika  bruket.     I,  1086. 
Kling  er,  L.,    Bevölkerung  im 

Thüringerwald.     II,  222lt9. 
Klinggraff.     U,  286187». 
Klink enberg,  J.,    Funde  am 

Domhügel  zu  Köln.    II,  16791. 
Röm.-ohrietl.  Grabinschrif- 
ten Kölns,  n,  177180.  895184| 

IV,  77989. 
Klitsche,  s.  Di  Klitsche. 

Klix-Kamenz,  F.  F.,  Metzseh. 

n,  249487. 
Klönne,    B.  H.,    Priesters   te 

Amsterdam,     in,  152808. 
Klöpper,     A.,     Brief    an    d. 

Epheser.     IV,  5577. 

—  K.,  Pädagogik.     IV,  16*97. 
Klöti,  Wilh.,    Shakespeare  als 

religiös.  Dichter.    III,  198477. 
Klötzer,   R.  F.  J.,    Erziehung 

b.  Homer.     I,  7988. 
Kloevekorn,H.,  Proscriptiones 

a.  43.     I,  125198. 

11* 


IV.164 


Kloevekorn  —  Koehler. 


Kämpfe  Cäsars  geg.  Hei- 

▼etier.     II,  128104. 
Klokow,  J.,  g.  Düringsfeld. 
Kloos,     Ostsee    u.    Bornbolm. 

HI,  225114. 

—  W.,   Vosmaer.      III,  149941. 
Kloot,  s.  Rhede. 

Kl  o  p  p ,  0.,  3öjähr.  Krieg  1632. 

H,   137  *•;  III,  294176. 
Kloska.  —  Amulette.  III,  3 1 2MS. 
Klostermann,     Konjektural- 

kritik  in  bibl.  Exegese.  I,  3260. 
Klotz,  Kirehl.  Gewänder  nach 

d.  Reformation.      II,    239848. 

—  R.,  Altröm.  Metrik.  1, 167  7M. 
Klnekhohn,  A.,  Ansd.  Tjähr. 

Kriege.     II,  714ft. 
Sybels  Begrttnd.  d.  Deutsch. 

Reichs.     II,  91". 

Schwendi.     II,  347 181. 

Weizsäcker.     II,  370*19. 

Kluge,     B.,     St.    Thomas    zu 

Rothengrub  -Willendorf.       II, 

9881. 
Klumpp.     II,  373tB0. 
Klufsmann,  M.,    Kämpfe   am 

Eurymedon.     I,  8468». 

—  —  Excerpta  Tertullian.  in 
Isidori  Hispal.  etymologiis. 
IV,   75«*». 

Klutschewskij,  W.,  (Volks- 
vertretung auf  Landtagen 
Rufslands).     III,  241*7. 

Km  e  n  t ,  J.  A.,  Handschuh.  IV, 
82550. 

Knaake,  A.,  Johann  v.  Goch. 
IV,  94108. 

Knabe,  C,  Rat  zu  Torgau 
1555.     II,  22981«. 

Knapp,  G.  F.,  Leibeigenschaft 
im  5stl.  Deutschland.  II, 
201". 

—  H.,  Bayerns  Duellgesetze. 
II,   32558. 

Knebel,  K.,  Körner  in  Frei- 
berg,    n,  249488. 

Kneer,  A.,  Innocenz  VII.  II, 
56a8;  IV,  8814«. 

Zabarella.    II,  5658;  HI, 

388;  IV,  8314o. 

Kneisel,  B.,  Weltgesch.  Zu- 
fall?    IV,  ll"8.  S998. 

Knie,  F.,  Geschiohtl.  Wahr- 
heitsspiegel.    IV,  8118. 

Kniep,  F.,  Praescriptio  u. 
Pactum.     I,  168800. 

Knight,  A.  A.,  Deering.  in, 
851974. 

—  E.,  Hamlin.     III,  849188. 

—  W.,  Wordsworthiana.  IH, 
196499. 

—  —  s.  Hunt. 


Knoblauch,  ▼.,  Neustadt.    II, 

156185. 
Knobloch,  s.  Kindler. 
Kn  od,  G.,  Schürer.  H,  347178/4. 
Knöpfler,   Salat.     II,  3691M. 

—  Schätzler.     H,  37  01»9. 

—  A.,  Johann  v.  Palomar.  Job. 
Parvus.  Joh.  v.  Segobia.  II, 
5687. 

Kelchbewegung  in  Bayern. 

II,  3248B. 

Scherr.     II,  827189. 

K  n  6  r  z  e  r ,  Gottesackerkapelle 
zum  h.  Antonius  in  Kuppen- 
heim.    II,   14294. 

Knötel,  P.,  Stadt.  Siegelbilder. 
II,  25486. 

Knoke,  Fr.,  Germanen.  II, 
88987. 

—  K.,  Theoduls  Ecloga.  IV, 
86w. 

Knoll,  Fr.,  &  R.  Bode, 
Braunschweig.     II,   189". 

Knonau, a.Meyer  y.Knonau. 

Knoop,  W.  J.t  Daendels.  III, 
13888. 

—  O.,  Hinne.     n,  23S970. 

—  —  Polnischer  u.  deutscher 
Aberglaube  Posens.    II,  260*1. 

—  —  Sagen  aus  Posen.  H, 
26099/8. 

—  —  Märchen  aus  Posen.     II, 

26094. 

SchUtzengilde  zu  Rogasen. 

II,  26140. 

—  —  Scherz  etc.  üb.  pomm. 
Orte.     H,  28 9988. 

—  —  Plattdeutsch,  aus  Hinter- 
pommern.    II,  289*88. 

Knorr,   s.  Win tzingerode. 
Knorring,  O.  v.,  Danak-tyska 

kriget  1849.     III,  22087. 
Knortz,  K.,    Amerikan.  Litte- 

ratur.     III,  348 la8. 
Knothe,  Fr.,  Volksdichtung  im 

nordöstl.  Deutsch-Böhmen.  II, 

25671. 

—  H.,  HubersRegeBten  Karls  I  F. 
n,  2104. 

—  —  Siegel  d.  oberlaus.  Adels. 
II,  21998.  26487. 

—  —  Wie  die  oberlaus.  Sechs- 
städte Kosela  abbrannten.  H, 
222 189. 

Landstrafse   ▼.  Zittau  b. 

Ostritz.     II,  22  2 184. 

—  —  Hunde  in  Rechtsalter- 
tUmern  d.  Oberlausitz.  II, 
226187. 

—  —  Deutsche  u.  wend.  Orts- 
namen.    II,  284988. 

Knox,  T.  F.,  s.  Bridgett. 


Knudtzon,  J.  A.,  Rez.  I,  2547. 

Knudsen ,  s.  Riis. 

K  n  u  t  h ,    G. ,    Kirchengemeinde 

v.  St.   Georgen   zu   Glaucha- 

Halle.     II,  288849. 
Knüttel,  W.  P.  C,  Campbell. 

III,  149969. 
Kobell,  L.  ▼.,  Miniaturen.   II, 

28  78. 

—  —  Herrschaft  Elisabeths  v. 
England.     III,  20 1656. 

K  o  b  1  e  r ,  Katholisches  Leben  im 

Mittelalter.     IV,  81". 
K  och ,  A.,  Augustin.   IV,  768M. 

—  —  &  C.  af  Petersen, 
Östnord.  och  latinska  Medel- 
tidsordsprak.     III,  21247. 

—  C,  Buddha.     I,  6684. 

—  Ernst,  Sache.  Prinzen  raub. 
II,  21440. 

—  J.,  &  Fr.  Seitz,  Heidel- 
berger Schlofe.     n,  147174. 

—  F.  E.,  Dieussart  u.  Sturm. 
II,  287  x»°. 

—  —  Dom  zu  Güstrow.  II, 
287181. 

—  G.,  Bolingbroke.  HI,  184175. 

—  M.,  Grillparzer.    II,  lllw. 

—  —  Brentano,  Görres.  II, 
146150. 

Schönborn.     II,  28 1106. 

-—  O.  V.,  V.  J.  Mörk-Hansen 
&  E.  Schiödte,  Nordiak 
Architektur.     IH,  224". 

Koeber,  R.,  Repetit.  d.  Gesch. 
d.  Philosophie.     IV,   1480a. 

—  —  s.  Schwegler. 

Köberle,    Wttrttb.    Inf. -Reg. 

No.  122.     II,  S68174. 
Koeberlin,     K.,    Würzburger 

Evang.-Hs.     II,   ll1. 
Köbert,  H.,   Kunstverständnis 

d.  Plinius.     I,   172894. 
Köcher,     Ad. ,     Varusschlacht. 

II,  89098. 
KÖgler,   Jos.,    Kieslingswalde. 

II,   25791. 

Ober-Hannsdorf.  II,  257". 

Gabersdorf.     II,  2ö7*s. 

—  —  Neu-Walteredorf  u.  Kon- 
radswaldau.     II,  267»4. 

Koehl,  Worms.     H,   l18. 

—  Bronzezeit  bei  Metten  heim. 
II,   14818. 

Koehler,  s.  Keller. 

—  A.,  Cäsars  galL  Krieg.  1, 1 1 7  »• 

—  E.,  Marienkirche  zu  Bernburg 
II,  289847. 

—  —  Erzgebirg.  Erwerbszweig 
H,  246446. 

—  G.t  Kriegswesen.    IV,  26**« 


—  K.,  Goethe  u.  Batacchi.    IH, 
42MÄ. 

—  L.,  Wttrttb.  Gewerberecht. 
II,   367189. 

—  R-,  Zigeuner  Siebenbürgens, 
m,   301 i87. 

—  U.,  Helle  d.  Athener  in  Delphi. 
I,  88". 

Amphiloch.  Krieg.  I,  87 88. 

—  —  Hypereides  gegen  Philip- 
pidee.    I,  90 109. 

Philipp  IL   u.   Chalkid. 

Städte.     I,  90 I19. 

Diadochengesch.   I,  96 144. 

Inschriften  ans  Ambrakia. 

I,   HOtfte». 
Sohne,    K.f    Worms,    Speier, 

Mainz.     II,  82180. 
Kölbigk.  —  Tanz.     H,    286801. 

Kölitz,  K.,  Snefs  von  Knien- 
bach.      H,  59101.  88489B. 

Koeneo,  C,  Neufe.  Canabae 
t.  Noraesium.     II,   16719. 

—  —  Rom.  Gräber  in  Lieren- 
feld.      II,   16799. 

Gall.  Münzfund  b.  Asberg. 

U,    16881. 
Düsseldorf*   german.     II, 

1695*. 
_  —   Altebarg   a.  Römerlager. 

II,   394190. 
König,   Caspari.     II,  248488. 

—  E.,  Kauaalprobleui.  IV,  16194. 

—  J.,    Leonard    de  VincL     III, 

41***. 
Hunyadi.     III,  804867. 

—  Karl,  Thüringer  Sagenschatz. 
II,   234978. 

Koenigk«  E.,  s.  Hütten. 

Koppel,    £.,    Dante    in    engl. 

Litter.      III,   19589'. 
_    —    Engl.    Tasso-Übersetzer. 

m,  i958»*. 

—  W.f  Zabn-Harnack  NTL  Kanon. 
IV,   49**. 

Körner,  E.,  Tiros  Freilassung. 

If    1241,Ä. 
_  F.,     Weltgeschlchtl.   Kämpfe 

d.   Altertums.     IV,  8,0°. 
Kälter,  e.  Krottenschmidt. 

—  s.   Lange. 

iöstler,   K.,  Krieger.  Tätig- 
keit Heinrichs  IT.    II,  8206Ä. 

£ö*tlin,«L>  Wittenberg. philos. 
Fakultät  etc.     H,  241874. 

ixtsehin,    P.,    Schmidt.     II, 

25811*. 
Ibr4r  ,B.,  FUnfkirchn  erBasilika. 

ni,  310508. 

(Ungar.  Architektur.)   III, 

31051°. 


Koehler  —  Kontollon. 

K  o  f  1  e  r ,  F.,  Fränkische  Gräber 
bei  Wattenheim.    II,  l4. 

—  —  Berg  b.  Herchenhain.  II, 
14891. 

Rom.  Funde   in  Echzell. 

II,   14884. 
Kogalniceanu,  H.,   Desrobi- 

rea  etc.     III,  81618. 
Kohl,  Horst,  30  Jahre  preufs.- 

deutscher  Gesch.     II,  87*«. 

—  —  s.  Richter. 

—  W.,  Biricianis.  n,  834888. 
393119. 

Kohler,  C,  Conquete  du  Tes- 
sin  par  SuisseB.     III,  27ltä. 

&C.  V.Langlois,  Lettres 

concernant  les  croisades.  III, 
718. 

—  J.,  Altind.Prozefsrecht.  1,18 12?. 
Animismus.     I,  14188. 

—  K.,  Eagle  of  Etan-Gilgamos. 

I,  2386. 

Kohlmann,  R.,  Quedlin- 
burgensia.     II,  229911. 

Kohn,  S.,  (Ungar.  Juden).  I, 
4697;  III,  80 1888. 

K  o  h  t  e ,  J.,  Männlichsches  Grab- 
mal.    II,  20488. 

Kohut,  Ad.,  Holtke.    II,  92". 

Körner.     II,  249480. 

—  AI.,  Hagadic  elements  in 
arabic  Legende.     I,  4469. 

Aruch  completum.  I,  4578. 

—  —  Talmud.  Miscellanies.  I, 
45  7i. 

—  —  Melanges  talmud.  et  mi- 
drasch.     I,  4578. 

Zoroastrie  legends  a.  bibli- 

cal  sources.     I,  787. 

—  G.  A. ,  Mendelssohn  and 
Damm.     I,  49 1?7. 

K  o  ja  lo  witsch,     Rez.        III, 

258919. 
Kolbe,  A.,  Hiecke.    H,  293818. 
K  o  1  b  e  r  g ,  A.,  Lehnsverträge  zw. 

Polen    u.    Brandenburg.       II, 

20289. 

—  —    Kämmerer   in   Ermland. 

II,  29ö16. 

Crossen.     II,  29780. 

Kolde,    Th.,   Hist.   Erkennen. 

IV,  4287. 
Koldewey,  F.,  Schulwesen  in 

Braunschweig.     II,  1859. 

—  —  Braunschweig.  Schul- 
ordnungen.    II,   185 10. 

—  —  Braunschweig.  Kirchen - 
gesch.  Bestes.     II,  18719. 

Koljubakin,  (Eriwansche 

Corps).     III,  255188. 

KollÄnyi,  Fr.,  Zeit  d.  Refor- 
mation.    HI,  807481. 


IV,165 

Kollewijn,  s.  Bredero. 

—  A.  iL,  Willem  IIL  III,  1 39 105. 
Sooialismein  Middeleeuwen. 

III,   142189. 

Geschiedenis.  111,1  60979"80. 

Vaderlandsche  gesch.    IH, 

151981. 

—  R.  A.,  Bilderdijkiana.  IH, 
148989. 

Kollmann,  J.,  Kraniometrie. 
I    641. 

Kolumbus.     IH,  68/6129"179. 

Komarik,  St.,  Ackerbau  trei- 
bende Klasse  unt.  d.  Arp£den. 
III,  801988. 

Komiromy,  A.,  Ddzsa  u. 
Debreczeni.     III,  28408. 

Haiduken  1607.  III,  293 185. 

Schatz  der  Rakrfczy.    HI, 

297918. 

Mitgift  d.   Graf.    Eezter- 

hezy.     HI,  812581. 

—  —  Traueranzeigen  d.  17.  Jh. 
IH,  812ftM. 

—  .-  Testament  Theloke  ssys. 
HI,  312BM. 

—  Lad.,Bi  beiÜbersetzung  Csipkls. 
IH,   807449.  A 

Komstadius, (SebastopoL)  III, 

254177. 
K  o  n  cz ,  J.,  Siebenbürg.  Truppen. 

III,  295188. 
St.  Gotthard.    III,  296199. 

—  —  Unterhandlungen  Zrinyis 
mit  d.  Pforte.     III,  29  6198. 

—  —  Korrespondenz  aufstand. 
Flüchtlinge.     III,  296907. 

—  —  Franzosen  u.  Polen  in 
Siebenbürgen.     III,  297908. 

—  —  Kriegserlafs  Apafis.  III, 
297910. 

Edikt  Apafis.    111,  297918. 

Athenas  Bods.  III,  306899. 

Kriegs- Edikt    f.    Kövar. 

III,  309491. 
KanischaJtfSÖ.  III,  310497. 

Kondakoff,  Art  byzantin;  ed. 
M.   Trawinski.     IV,    8970. 

Koneozny,  J.,  Polit.  zakonu 
niemieckiego.     III,  2724i. 

Kdngi,  E.,  Beust  u.  Andrassy. 

H,  9848. 
Konstanz.    —    Iscrizione    eime- 

teriale.     II,  1869. 

—  Sammlung  Vincent.  II,  147 188. 

Kontoltfon,    A.  E.,    Inscript. 

de  Chersonese.     I,  99 178. 
Inscriptions  d' Asie  Mineure. 

I,  100188. 

—  —  Inscriptions  grecques.  I, 
101 19°. 


IV,166 


KontoMon  —  Kreowski. 


—  —  *A<poo9iTTi  ErparovaUg. 
I,  1108". 

—  —  *Emyo.  ZuaitTonaQqvris. 

I,  99178. 
Konversationslexikon,     Nordisk. 

IV,  SS«01'1-«06. 
Kdnyi,  M.,  Deak,    Union  mit 
Siebenbargen.     HI,  800*M. 

Koolemans  Beynen,  6.  J. 
W.,  Ontwerp-veetingwet.  HI, 
18894. 

—  —  Bataafsche  RepnbUek 
1799.     III,  188/9". 

Koopmann,  W.,  Raffaels  erste 
Arbeiten.     III,  48040. 

Koös,  Fr.,  (Erinnerungen),  in, 
805877. 

Kopfstein,  M.,  Synagogen- 
gemeinde in  Beuthen.  II, 
265". 

Kopie  tz,  J.  A.,  Sehles.  Alter- 
tumskunde.    II,  251 8. 

Koppmann,  K.,  Ordnungen  d. 
Rats  zu  Rostock  für  Oslo  u. 
Tönaberg.     II,    27518. 

—  —  Nicolaus  27.  ▼.  Werle. 
II    282188. 

—  —  Rostock  1311/4.  U, 
288  "♦. 

Korkunow,  N.,   (Grofs-Finn- 

land).     m,  251 U7. 
Korndörffer,    J.   P.   J.   W., 

Milit.  onderwijs  in  Nederland 

etc.     III,  1498M'7. 
Komitzer,A.,  Ciceros  4. Rede 

gegen  Catilina.     I,  124119. 

Korscheit,  G.,  Schlacht  b. 
Bautzen.     U,  21557. 

Korsica.  —  Librorosso.  in, 
2610». 

Kor  tau,  C,  Sagen  <L  Rhön- 
gebirges.    II,  839SM. 

Korth,  L.,   Köln.  Archivalien. 

II,  169". 

Wipperfürth.     II,  169*°. 

Kampf  um  Zülpich  1468. 

II,  176117. 

—  —  Volkstumliches  aus  d. 
Kreise  Bergheim.     II,  1771". 

K  o  r  y  t  k  o  w  sk  i ,  J.,  Arcybiskupi 
gnieznienscy.     II,  26  878. 

Korzeniowski,  J.,  Exoerpta 
ex  archivo  Consistor.  Romano, 
in,  26680. 

Orichoviana.     in,  266w. 

Catalogus.     III,  26880. 

K  o  s  e  r ,  R.,  Tagebuch  Friedrichs. 

II,  65w.  6986. 
Soldatenleben    d.    7jfthr. 

Krieges.     U,  7146. 
Kriege  v.  1806.    II,  77 1M. 


Zur  preufs.  Gesch.  i.19.  Jh. 

II,  865.  91". 

Preufs.   Politik   wahr.  d. 

Krimkrieges.     II,   90te. 

—  —  s.  Beulwitz. 
Koslowskij,      G. ,      (Hoskau 

1812).     III,  251  "•. 

—  J.,    (Zug  Igois).     in,  28»M. 
Kosseoki,  K.  v.     n,  16490. 
Kosein  na,    G.,    Sweben«     H, 

3866s.s».  888^. 

—  —  Herkunft  <L  Hartman. 
H,  40018*. 

Kossdth.     III,  800*M. 
Kostanecki,    A.    ▼.,    Kredit 

im  Mittelalter.    IV,  2848i. 
Kostüms.     IV,  82m. 
Kotelmann,  L.,  Gesundheits- 
pflege   im    Mittelalter.       IV, 

82561. 
Kothe,   B.,   Mutikgesoh.      IV, 

24*°». 
Bernsteininsem  b.  Timaios. 

n,  8877t. 
Kovalerski,  M.,    Familie  et 

proprie*te\     IV,  40*8. 
Koyinyi,    Eng.,    Friseure   ▼. 

Sarospatak.     III,  812*". 
Kozies,  L.,  Raab  159418.    in, 

298161. 
19.  (ungar.)  Inf.-Rgt.  im 

sehles.  Krieg.     HI,  309"7. 
Kracauer,    J.,    Pfefferkorn  et 

lirres    htfbreux    a    Francfort 

1510.    I,  4915». 

—  —  Frankfurt  u.  franz.  Re- 
publik,    n,  75108.  1691«7. 

Vertreibung  der  Schweden 

aus  Sachsenhausen.  II,  168187. 

Kraemer,  A.,  Manilii  Astro- 
nomie*.    I,  169774. 

—  F.  J.L.,  Tractat  van  Willem  HI. 
HI,  186«». 

K  r  a  f  f  t ,  C,  Reformationsord- 
nung ▼.  Kaisertwerth.  H, 
177 IW. 

—  —  Hinrichtung  der  Au- 
gustiner.    U,  177187. 

Krakau.  —  (Akademie-Schriften.) 

III,  268  w. 

—  Przechadzka  po  rynku  kra- 
kowskim.     III,  278ft8. 

Kr£Ü6ek,  A.,  Hercynia,  Fer- 

gunna,  Krkono&e.     II,  887 70. 
Krall,    J.,    Pudhu-Yavan.     I, 

276X. 
Kranz,  G.t    Gilden   u.  Ämter 

Werdens.     II,  176190. 
Krapotkin,    P.,    Mutual    aid 

among  barbarians.     I,  12110'1. 
Kr  a  szeninnikow,  M.,  (Rom. 

Munizipalwahlen).     I,  142878. 


Kraue,  E.,  Böhm.  Puppenspiel 
▼.  Doktor  Faust.     II,  65°*. 

—  F.  X.,  Forschung  in  <L  Rhein- 

landen.     II,  886t9. 

Vittoria    Colonna      TU. 

47*ii. 

—  —  Studium  d.  Theologie. 
IV,   16t4i. 

—  —  ChristL  Inschriften  <L 
Rheinlande.     IV,  88M. 

Krause,     E.     (C.    Sterne). 

Tuisko-Land.     I,  7e>. 
Oper.     IV,  25418. 

—  H.,  Wandmalereien  d.  St 
Nicolaikirche  au  Rostock.  II, 
2871»8. 

—  K.,  Euriciua  Cordus.  II. 
156/71*9-81. 

s.  Cordus. 

—  K.  K  H.,  Widukind  I,  12, 
II,  84". 

Sobrötter.     II,  66Ift. 

—  —  LQneburger  Sülze.  TJ, 
1904*. 

Rez.    n,  26  7  *•-*«.  292S8t. 

2796i. 
Schulze  ;       Schumacher ; 

Schatz.     II,  28 1107. 
Mecklenburg.  HexevJied. 

n,  282ut». 

—  —  Sahnobel;  SchSoeieh; 
Schöpfer.     II,  285 1€* 

Schröder,     n,  285,8#. 

Sohwichtenberg.  Il,2851,T. 

Pommerseh.Urkundenlnieb. 

U,  290**1. 

—  —  Naehtegnll  in  Ankha. 
II,  292887. 

—  V.,  Triburer  Synode.  nt  12*. 
Krsushar,A.(  Czary  nadworx* 

Batorego.     III,  274**. 

Drobiazgi  hist.  HI,  276». 

Kraufs,  F.  S.,  s.  Maller?. 
K  rauf  so,    R.,    Panyasside.    I. 

8681. 
Kr e  bs ,  J.,  Schlesien  1626*7.  U. 

25817. 

—  —  Hirschberg  im  30?hi- 
Kriege,     n,  257M. 

—  K.,  Berlin.  Musikleben  tot 
100  Jahren,     n,  206 "*. 

—  L.,  s.  Moris. 
Krebs.     DI,  228". 
Krefting,  O.,  Undersfigeleer  i 

Trondhjem.     HI,  215ei. 
Kreiten,W.,Aloysius.nU39"< 
K  r  e  m  e  r ,  A. ,  Vergleich.  Kultur- 

gesch.     IV,  10187. 

—  A.  J.  CM  Windstreken  is 
Wapenkunde.     ,IH,  150aw 

K r e  o w ski ,  E.,  Brandenburg. 
Hofkapelle,     n,  206 10*. 


Krettehmtr  —  Kununndis. 


17,167 


Kretsohmar,  Lily  v.,  Wei- 
mars Gesellschaft  u.  Chaos. 
H,  283*«6. 

—  P.,  ULFrauen  in  Ebersdorf, 
n,  2408*7». 

Kretschmer,  H., Seh lea. Land- 
leben.    II,  256". 

K'r  e  n  s  e  r ,  A.,  Briefsammlung 
<L  jung.  Plinius.      I,    172888. 

Kreutzer,  J. ,  Thronfolgeord- 
nung im  Prinzipat.    I,  155864. 

Kreyenberg,  G.,  Hoflfmann  n. 
Helgoland.     II,  280™. 

Krerenburg,  6.,  Körners 
Vater.     II,  249481. 

Kreyfsig,  Fr.,  Französ.  Na- 
tionallitte ratur ;  ed.  A.  K  r  e  f  s- 
ner  n.  J.  Sarrazin.  III, 
96188. 

Krick,  L.  H.,  Kath.  Pfründe- 
wesen  in  Bayern.     II,  326 71. 

Krieg,  R.,  EUrich.    II,  226187. 

[Krieg  e  r ,  A.],  Chronik  v.  Karls- 
ruhe 1890.     II,  14898. 

Krimmel,  O.,  Liste  Naehlafs. 
n,  372 94*. 

Kristeller,  S.,  Grandsatze  d. 
jttd.  Sittenlehre.     I,  45 7S. 

Kristensen,  s.  Tang. 

Krisztik,  J.,  Klöster  v.  B^kls. 
m,  3074M. 

Krfi,  M.,  Kulna  a  Kostelfk. 
I,  1084. 

Kroker,  E.,  Katechismus  d. 
Mythologie.     IV,  18180. 

Kr6likowaki,  L.,  O  sztuce 
drukarskiej.     II,  26 l47. 

Kromayer,  K.,  Eleafs- Lo- 
thringen.    II,  8867. 

K  r  o  n  e  c  k ,  C. ,  Bürger-Grenadier- 
Bataillon  za  Kolberg.  II, 
2908*6. 

Krone s,  F.  ▼.,  Schlick.  II, 
58«o. 

Simbschen    u.  Österreich 

(im— 10).  II,  8 1 15M 09 1M ; 
HI,  299847. 

—  —  Erzherzog  Johann.  II, 
811W.  1081**-90;  III,  299848. 

Tirol  1812J6  u.  Erz- 
herzog Johann.     II,  81161. 

—  —  Befreiungskriege.  II, 
109181. 

Radetzky.     U,   11 1818. 

Kasehau.  Deutsehbürger- 

twn.     IH,  8084M. 

—  —  Gerichtsprotokoll  Ka- 
sehaus.     IH,  308*68. 

—  —  s.  Joachimsohn. 
Kronmayer,  s.  Schuster. 
Kroon  6c  Kapteijn,  Kroniek 

Tan  Hoorn.     IU,  158848. 


Kroon en borg,  A.  J.,  Fijnje. 
III,  18881. 

Kropf,  L.,  Türkeneinfall  1632. 
III,  292148. 

Kropmans,  Zegelkunde.  IV, 
8488°. 

Kroschel,  Arnstädter  Gym- 
nasium.    II,  248894. 

—  Schüler  1765—1890.  H, 
248  8W. 

Krottenschmidt,  N.,  Naum- 
burg. Annalen;  ed.  Köster. 
II,  2 ll8. 

Krsek,  F.,  (Rom.  Litteratur- 
gesch.  in  Rufsland).  I,  166719. 

Krüger,  E.,  Herkunft  d.  Zäh- 
ringer.    II,  18894. 

—  G.,  Quellenschriften.  IV,  47*. 
— -  P.,  Bez.     I,  159*08. 

Krul,  R.,  Folk-lorist.  bijdrage. 

m,  145171». 
Haagsche  Chirurgijnsgilde. 

m,   163881. 

Hage-doctoren.111,168889. 

Confrerye  van  Sint-Lueas- 

Hedecyn in  d.  Haag.  III,  1 58888. 

Krumbacher,  K.,  Byzantin. 
Litteratnr.     III,  82 11. 

Krumbholtz,     R. ,     Seibertz. 

II,  1828e. 
Krumm,  J.  XL,  s.  Hebbel. 
Krummacher,      M.,      Unser* 

Großvater.     II,  18288.  I 

K  r  u  m  m  e  1 ,  Leop.,  Echtheit  des 
Johannesevangeliums.  IV,  5 1 89. 

Kr u seh,  B.}  Rez.  II,  848. 
444*. 

—  —  Leudegarius.     II,  444*. 

—  —  Gaugerich  von  Cambrai. 
H,  44ft;  IV,  72819. 

Gelehrte  Rate  u.  Staufimel. 

II,  18614. 

—  —  s.  Bonnet. 

Krutina,  F.,  Bad.  Forstver- 
waltung.    II,  146188. 

Kryspin,  C,  Arnstein.  II, 
9848. 

Krzy$anowski,St.,(Przemys- 
law  IL).  II,  25918;  III,26988. 

—  —  Dyplomy  Bolestawa 
WBtydl.    dla  *  kat.    krakowsk. 

III,  26988. 

Poczatki    Wotoszozyzny. 

in,  27247. 
K  u  b  i  n  y  i ,     Fr.,      Nomenciator 

Hungarorum.     HI,  800878. 

—  K.,  Arvaer  Komitat.  IH, 
809478. 

Knbitschek,  J.  W.,  Itine- 
rarium  Antonini.     I,  129 lM. 


Abdrücke  antiker  Munz- 

typen.     I,   1801W. 
Dalmatia.     I,  1474M. 

—  —  Arnensis  u.  Aniensis.    I, 
1548«8. 

—  —  Aus  Carnuntum.    II,  968. 
Römerfunde  aus  Kloster- 
neuburg.    II,  966. 

Inschriften  aus  Brigetio. 

III,  27985. 
Kubo,  R.,  Lambert.     II,  81887. 

Kubowicz,    Hist.    misyi    lu- 

dowych.     II,  26878. 
Kuoh,     C.    A. ,     Moldova     si 

Valachia  1828—43.  III,  81 58». 

Kubier,    B.,    Appendix  Probi. 

I,  159807. 

Digesta.     I,  15980*. 

Küchler,     A.,      Nachkommen 

Arnolds     v.    Melchthal.      II, 

11618. 
Ulrich    im    Mösli.      II, 

11781. 
Kühne,    EL.,     Selbstbiographie 

d.  Horatius.     I,  168788. 

—  M.,   Evangelische  d.  Alpen- 
lander.    II,  1101W. 

Ktthnel,    P.,    Slavisch.    Orts- 
u.    Flurnamen  d.  Oberlausitz. 

II,  222181.  284887'8.  2667f. 

Kühtmann,  A.,  Civilprozefs  in 

Bremen.     II,  2655. 
Kuenen,  A.,  Perzische  tijdvak 

d.  Joodsche  gesch.     I,  8148. 
Rauwenhoff.   III,  147806. 

Küpper,   Konzil  zu  Konstanz. 

II,  56M. 
Küster,    A.,    Sage   v.  Wollin. 

II,  28918». 
Küster  mann,  O.,  Lauchstaedt 

u.  Schkeuditz.     II,  221117. 
K uff ler,  van,  s.  Meer. 
Kugler,  Berl.  Marztage  1848. 

H,  89 I8». 
Kühl,    Gymnasium   zu  Jülich. 

II,  176118. 
Kuhlenbeck,   L.,    Reform   d. 

Ehe.     IV,  81B4°. 
Kuhr,  S.,  s.  Drap  er. 

—  A.,  Seleukiden.     I,  96148. 

—  P.,  Kunstgesch.     IV,   218*6. 
K  u  1  i  s  c  h ,  (Abfall  Kleinrufslands 

von  Polen).     III,  256 1W. 
K  u  lk  e,  E.,  Meinungen.  IV,  1 5191. 
K  u  1 1 ,  J.  V.,  Münzkunde  Bayerns. 

n,   826M. 

—  —    Oberpfalz.     Münzen    d. 
Witteisbacher.     II,  826". 

KumanudiB,    St.    A. ,    'Em- 

yqcHpal  'A&T}vc5v.      I,  97 158. 

(Diadochen.)     I,  15869*. 


IV,168 


Kummer  —  Lamson. 


Kummer,  Frz.,  Bischofswahlen 

in  Deutschland  1378—1418. 

II,  60»*.   16984. 
Kuno  y.  £11  wangen.     II,  359". 
Kunoss,   Ign.,    Tttrk.    Hdsohr. 

HI,  302f". 
Kuntze,    J.    £.,    Römerstädte 

u.  deutsche  Städte.    I,  145***. 
Kunz,  F.,  Rom.  Epik  u.  Homer. 

I,  167781. 

Kunze,    Jon.,    Gotteslehre    d. 
Irenaus.     IV,  68199. 

—  K.,  Hanseakten  aus  England. 

II,  273*. 

Hanse    in    England.     II, 

278*. 
Kupffer,  V.,  EvangeL-luther. 

Landkirchen     Livlands.       II, 

80341. 
Kupke,    G.,    Reichsvikariat  u. 

Pfalzgraf  bei  Rhein.    II,  48". 

1S718. 
Kurakin,    F.   A.,   Archiw.     III, 

24598. 
Kurella,  H.,  s.  Höffding. 
Kurnatowsky,   O.,    Reform. 

Kirche  in  Mitau.     H,   803". 
K  u  r  s ,  V.,  Hünengräber  in  Kord- 
westdeutschland.   III,   1314'5. 
Kurth,G.,  Brunehaut.   II,  5M. 

Notger.     II,  S598. 

Civilisation  moderne.  IV, 

10188. 

—  0.,  Anklageschrift  e.  Hexen- 
prozesses.     II,  206 n6. 

Kurtz,  Teut.     II,  89198. 
Kurz,  J.,   Stadtpfarre  am  Hof 

in  Wien.     H,  9844. 
Kurze,  F.,  Annales  Fuldenses. 

U,  14».  1519. 

—  —  Quellenkunde  Thietmars. 
H,  34". 

Kusnezow,  (Sibirien  in  16.  u. 

17.  Jh.).     III,  248  7a. 
K  q  t  e  j  n  i  k  o  w ,  N.  S.,  (Schicksal 

Westrufslands).     HI,   25891B. 
Kutscher,  J.,  Ärzte  d.  17.  Jh. 

II,  6594. 
Küun,  Gf.  G.,  Kerekes.      III, 

80587B. 
K  u  y  p  e  r  s ,  H.,  Rudolf  d.  Kahle. 

II,  81894.  31869. 
Kuz8inski,Aquincum.I,147471. 
Kvacsala,J.,  Bisterfeld,    in, 

295188. 

Slovak.Sprache.  in,  306408. 

Kwiatkowski,   S.,   s.  Calli- 

m  ach  us. 


L. 

L  a  b  a  n  d ,  Hoheitsrecht  Lübecks 

auf  Trave.     H,  27096. 
Laban ca,    B.,    Carlomagno    n. 

arte  crist.  II,  2984;  IV,  228fil. 
Labbe*,  J.  &,  s.  Cnq. 
Lablache,  s.  Vidal. 
Labor  de,   J.  V.,   Fonction  du 

langage.     I,  15151. 
La     Bouere,      Souvenirs     de 

Bouere.     III,  10684. 
L  a  b  r  o  u  e ,  Seigneurs  et  capitaines 

du  Perigord.     III,  921*4. 
La cava,    M.,    Metaponto.      I, 

lOS911*.  140880. 

AntichitaLucane.  1, 141861. 

La  Cava,  M.,  Numistrone.    HI, 

15808. 
La     China,      F.,      Vittoria 

1607—1890.    HI,  60700. 
Lacoine,  E. ,   Concordances  d. 

calendriers.     I,  11966. 
Lacombe,    P.,    Familie    dans 

socie'te'  rom.     III,  46818. 
Lacomblet,  Th.  J.,  Rom.  Ba- 
silika zu  Bonn.     II,  175104. 
Lacouperie,  s.  Terrien. 
Lacroix,  E.,  Miracle  de  1290 

a  Paris.     III,  92 lM. 
—  L.,  Richelieu  a  Lucon.     III, 

98". 
La  Cruz,  s.  De  La  Cruz. 
La  Cueva,  Fr.  de,  Guerre  de 

Tlemcen;  tr.  M.  Bunel.    HI, 

889,a>. 
L  a  d  e  k ,    Fr.,    Pseudo-Plutarchs 

Bio*  8hta  ^tjto^ojv.    I,  97 156. 

Octaviapraetexta.I, 128180. 

Bronzefunde  aus  Brigetio. 

IH,  27999. 
Läffler,  Fr.,  s.  Rygh. 
Lafargue,    P.,    Property.      I, 

13  "•;  IH,  2046*4. 
Lafaye,  G.,   Anthologie  latine 

du  15*  s.     III,  218tf0. 
Laf  f  it  t  e ,  PM  Cromwell  et  Bona- 
parte.    HI,  181188. 
Harrison,  Cromwell.    III, 

18 118». 
Lagarde,   P.  a>>   Weihnachts- 
fest.    IV,  62142. 

Septuaginta.    IV,  66/7178. 

Lager  hjelm,  G.,  Napoleon  och 

Carl  Johan  1813.     II,  82,M. 
La  Gioia,   F.,    Italia   redenta. 

III,  54799. 
Lagumina,    B.,     Numismatica 

arabo-norm.    di    Sicilia.      III, 
18868. 
—  —  s.  Cozza. 


Laguna,    St.,    Kos*i6i    Poliki. 

II,  26878;  III,  27249. 
Lahaye,     L.,     Cartulaire     de 

Dinant     III,  180918. 
Conspiration.   HI,  130919. 

Lahovary ,  C.  J.,  Hartii  vechi. 

III,  816*9. 

Laible,  H.,  Christus  im  Tal- 
mud; ed.  G.  Dal  man.  I, 
4448;  IV,  58104. 

Lair,  J.,  Foucquet    III,  10080. 

Lakits,   Fr.,   Landeseroberung 

u.  Astronomie.     III,  28281. 
Millenium.     III,  28288. 

Lalore,  Abb.  Ch.,  Cartulaire 
de  Montieramey.     H,  löltt. 

Lamairesse,  E.,  Inde  avant 
Bouddha.     I,  14189.  669S. 

—  —  Ordres  religieux  musulm. 
d'Algene.     HI,  83388. 

—  P.,  Bouddhisme.     I,  669i. 
Lamb,  M.  J.,   Columbus.     III, 

66189. 

—  —  Portraits  of  Columbus. 
in,  66168.  84245. 

Mather.     HI,  35 1987. 

—  —  Great  public  oharacter. 
HI,  86 1848. 

Lambda,   Z  pannie,tnika  Wiel- 

kopolanina.     II,  264100. 
Lambers,  s.  Ris. 

Lambert,  A.,  More.   m,  1669. 
&  E.  Sta  hl,  Möbel.    IV, 

24898. 
Lambertz,     A.,     Römerkanal. 

H,  1664. 
Lambros,  J.    P.,    *  AvixSorov 

Naßwe  Und^Tfjg.     I,    98 164. 

—  —  'Avaypayrj  voiuafiarcav 
'EkXddog.     I,   lll9«. 

Lamers,  G.  H.,  Godsdienst.  IV» 

12188. 
L a m  e y ,  F.,  Frieden  von  Te sehen. 

II,  72 71.  137il.  82547. 

Hardt.   H,  144116.  1889ft. 

Lampel,   J.,    PUttner   Burgen. 

II,  984e. 

—  —  s.  Velgel. 

L  a  m  p  e  r  t ,     F.,     Rothenburger 

Sagen.     II,  383819. 
Lampertico,    F.,     Fiumi     al 

tempo  rom.  I,  164880;  III,  841. 

Thiene.     III,  87896. 

Marasca.     III,  37408. 

L  a  m  p  1 ,  V.,  Die  Thronbesteigung' 

Leopolds  11.     HI,  298989. 
Lamprecht,     K.,      Deutsche 

Gesch.     II,  681.  3791. 

—  —  Bürgertum.     II,  3849. 

L  a  m  b  o  n ,  D.  F.,  Emigration  fr. 
New  England.     III,  85288». 


Lamy,    T.,     Kindunaioe.      Uly 

120s8. 
L an  c  i  a  n  i ,  R.,  Notes  fr.  Rome. 

1, 134842*.  137888*886.  161646«. 

-  —  Miacellanea  topogr.  ed 
epigr.     I,  187881. 

j Coll.Destailleur.  1, 188886. 

&  A.  Bardi,  Mondezzari 

di  Roma.     HI,  4681*. 
Lanckororiski,  K.Graf,  Pam- 

j      phylien  u.  Pisidien.  I,  148488. 
L  a  n  c  z  7 ,       6. 1      Jellemraizok. 

in,  9l". 

Landau,  M.,  Italienische  Pa- 
trioten.    III,  6478tf. 

Landes,  N.,  s.  Kayserling. 

Landf ermann,  D.  W.,  Er- 
innerungen.    II,  9448. 

Landgraf,  G.,  Bellum Alexand. 

I,  11746'7. 
Landmark,    N.,    Norske  Mis- 

sionsaelakab.     III,  22980. 
Lands berg,  £.,  Schnitze.     II, 

2581,e. 

Schrader.  II,  281 108. 

Schräg.  II,  847 ,88. 

Landsberg.  —  Schulmeisterstreit. 

II,  205". 

-  Rechtagesch.     II,   208 ir>4. 
Landsberger,    J.,    Juden   in 

Breslau.     I,  49 168. 
Landucci,  s.  Bandettini. 
Landwehr,     H.,     Prozefs     d. 

Pauaanias.     I,  8488. 

a.    Stenzler. 

Lang,     Belagerung     Lembergs. 

III,  296187. 

-  A.,  Northcote.     111,  192*64. 

Eaaays  in  little.  III,  19744B. 

Oxford.     UI,  202870*. 

-  G.,Vogeeen-Führer.  II,  386 17. 
-J.M.,  Gideon  a.judges.  I,3017. 

-  W.,    Von    u.   aas  Sehwaben. 
H,  361w.  36389.  871*18. 

Reinhard.    II,  361/278'4. 

Lange,  G.,  Glasindustrie  im 
Hirschberg.  Thale.    IV,  8081i. 

-  H.,  Steier.  Stadt  im  17.  Jh. 
II,  6585. 

-  J.,    Caesars   bellum   eiv.     I, 

117". 

Roakilde  Domkirke.    III, 

21354. 

-  P.,  Chronik  Naumburgs;  ed. 
Koste r.      II,  2117. 

-  R.     n,   46«. 

Ungen,J.,Bilderstreit.lV,81*. 
Ungenau.  —  Reihengräber.    II, 

35821. 
Ungenhan,  A.,  (Urgeschicht- 

lichea).      II,  251(o»>en). 
Langensalza,  Schlacht.    II,  9188. 


Lamy  —  Laux. 

Langer,  O.,  Sklaverei.  IV,  81548. 
Langguth,  Ad.,  Ponickau.    II, 

250481. 
Langkay el,    B.,    Mensch    u. 

Rassen.     I,  644. 
L a n  gl  oi  s ,  C.  V.,  Agenais,  Pen- 

gord  et  Saintonge.     III,  72 19. 

—  —  Proces  des  Templiers. 
III,  78M. 

Pons  d'Aumelas.  III,  87l8i. 

—  —  Parlament  de  Paris.  III, 
88188. 

—  —  Socie'te'  au  moyen-age. 
III,  9817*. 

—  —  s.  Kohler. 
Langmead,  T.  P.T.,  Constitut. 

Hist.     III,  203887. 

Langton,  R.,  Childhood  and 
Touthof  Dickens.  III,  197484. 

Langwerth  ▼.  Simmern,  H, 
Fror.,  Aus  d.  Mappe  e.  Freun- 
des Klinggräff.     II,  286löa'7. 

Lanza,  Mameli.     UI,  26100. 

—  s.  Solerti. 
Lanzelotti,      B.,      Antichita 

Teatine.     I,  140844. 
Lanzillotti-Buonsanti, 

Scuola    di    medieina    veterin. 

di  Milano.     III,  28 l5X. 
Lappo-Danile  wskij,       A.« 

(Direkte  Steuern  im  moskovit. 

Reich).     III,  24288. 

(Sammelbuch.)  III,  244 76. 

Laroche     de    Marchienne, 

£.  de,  La  villa  belgo-romaine 

de  Nouvelles.     III,   128185. 
La    Rochejacquelein,     H., 

Rochejacquelein     et    Vendle. 

III,   10688. 
La  Rocheterie,  Marie-Antoi- 

nette.     III,  10465. 
Larroque,  s.  Tamizey. 
Larsen,    A.,    Bornholms  Reis- 

ning.     III,  21811. 

—  —  Slaget  ved  Lutter  am 
Barenberg.     III,  21 938. 

—  —  s.  Bering. 

—  —  s.  Holst. 

—  N.,  Struenseeske  Proces.  III, 
22086. 

La r 88 on,  H.,  Gyllenborg  i 
London  ären.     UI,  186180. 

Lasare  wskij,  A.,  (Chronik 
▼on  Czernigow).    III,  256808. 

Laschkow,  (Krimsches  Chanat 
u.  Moskau).     III,  24477'8. 

—  F.,  (Türkenkrieg  1787—91). 
IU,  249188. 

Lafs ,  L.,  Anwaltschaft  im  Volks- 
recht.    II,  1078. 

Lassei,  E.,  Fortuna  Plutarchi 
I,  168885. 


IV,169 

Lasserre,  S.,  Livre  de  Zakarie. 

I,  8Ö94. 
Lassus,  s.  Auge*. 
Lasswitz,  K.,  Atomistik.     IV, 

14290. 
Lasteyrie,   R.  de,    £glise  de 

St.  Martin  de  Tours.     U,  2990. 
&E.Lefevre-Pontalis, 

Bibliogr.  d.  travaux  hist.     U, 

33  54. 
Latendorf,   F.,    Försters   Ur- 
kundenfälschungen. II,285188. 
Latif,  S.  M.,  Panjab.     I,  527. 
Latköczy,M.,  Westonia.    III, 

805  *87. 
Latrie,  s.  Mas-Latrie. 
L  a  1 1  e  s ,    £.,    Iscrizioni    paleo- 

venete.     I,  12071. 

—  —  Epigrafia  etrusca.  I, 
12077-so. 

—  —  Nummia  di  Agram.  I, 
12081. 

—  —  Iscrizione  sabellica.  I, 
12088. 

Latyschev,B.,  In  Script.  Ponti 
Euxini.     I,   HO257.   126148. 

Lau,  F.,  Erzbiechöfl.  Beamten 
in  Köln.     II,   169tfl. 

Laugel,  A.,  Talleyrand  in  Lon- 
don and  America.     III,  84407. 

Laughlin,  s.  Mac  Laughlin. 

Laug h ton,  J.  K.,  Jenkins's  ear. 
I,  721S9. 

—  —  Memoir  of  Byng.  III, 
184174. 

—  —  s.  Southey. 

L  a  u  n  a  y ,  G.  de,  Rites  funeraires. 

I,15146. 
Lauremberg,  H.  W.,  Skjfflm- 

tedigte  i  Orersaettelse ;  ed.  J. 

Paludan.     UI,  22161. 
Laurent,    C,     Llproserie    de 

M&ieres.     UI,  9417". 
£dits  d.   Pays-Bas.     III, 

1164. 

—  P.,  Plerinacum  et  Vacculiacum. 
I,   144419. 

—  —  Documenta  aux  archives 
d.  Ardennes.     II,  33 17. 

Laurent.  —  Letten.    UI,  3  5  08 !  7. 

Laurent!, E.,Florus.  1, 170788. 

Lauren  tsen,  P.,  Stakket 
Undervisning  etc.;  ed.  H.  F. 
Rördam.     III,  22148. 

Lauridsen,  P.,  Grönland.  IU, 
225116. 

Laurillard,  E.,  Ten  Kate. 
IU,  148*88. 

L  a  u  r  s  e  n ,  L.,  Kronen»  Sköder. 
III,  217". 

Laux,  Archivalien  d.  Amts- 
bezirks Sinsheim.      II,  141 w. 


IV,170 


Lavalle  —  Lehoczky. 


Lavalle,  J.  A.  de,  Gobernadores 

y    virreyes    del    Peru.      III, 

688lB. 
Laveleye,    de,    Proprio.     I, 

13184. 
Lavini,  G.,  Vela.     III,  81888. 
L  a  v  i  s  8  e ,  A.,  Vue  gtfntfrale  d'Eu- 

rope.     ffl,  115186. 

—  £.,  Jeunesse  da  grand  Fre*de^ 
ric  II,  68".  85,M;III,  10854. 

—  —  Dass. ;  tr.  St,  S  i  m  e  o  n. 
ü,  69w. 

Grand  Frlde*rio  a  Neu- 

Ruppin.     II,  69";  IH,  108w. 

—  —   Histoire  polit.  d'Europe. 

rv,  s81. 

Vie   polit.    a   l'ltranger; 

pr.  M.  de  Vogue*.      IV,  7M. 

—  —  Enseignement  d'histoire. 
IV,  4688. 

L  a  v  oi  x ,  H.,  Monnaies  musulm. 

de  Bibliotheque   nation.     III, 

880*. 
Lavollle,    R. ,    Morale    dans 

histoire.     IV,  86 ll. 

Lavroff,      P.,      Histoire     de 

penstfe.     IV,  14808. 
Law,  E.,  Hampton-Court  Palaoe. 

III,  201B61. 

—  T.  G.,  Jesuit«  and  seculars 
in  reign  of  Elisabeth.  III, 
1757a. 

—  —  Jesnits  and  benedictin  es 
in  England.     III,  178108. 

Lawless,  Harvey.     III,  17580. 

L&zir,    B.,    Gesta    Roman,    u. 

nngar.      Kunstpoesie.       *  III, 

302807. 
Lazarus,  M.,  s.  Remy. 

Laszarini ,  V.,  Petrarca  a  Ve- 
nezia.     III,  10208. 

—  —  s.  Bertanza. 

Leach,    A.    F.,    Visitation 8   of 

Southwell       Minster.         III, 

200B8i. 
Leadman,   A.  D.  H.,    Proelia 

Eboracensia.     III,  180188. 
Leaf,  W.}  Homeric  Greece.    I, 

798,b. 
Leathes,  S.,  Law  in  Prophet«, 

I,  8258. 
Lebe  da,  Th.,  (Cenae   Roman). 

I,  166888. 
Lebegue,  A.,  s.  Kaibel. 
Leberthal.     II,  344109. 
Lebinski,  W., Handel  w Polsce. 

H,  26144. 

—  —  Kupiectwo  poznanskie 
1806.     II,  261« 

L e b  1  o  is ,  L.,  Christianism  et 
bouddhisme.     I,  6797. 


Le  b  o  n ,  A.,  Allemagne  politique. 
HI,  10810i. 

—  H.,  s.  Bater. 

Le  Bon,  G.,  Prime  eiviltk;  tr. 

Di  Sant'Ambrogio.   I,  658. 
Lebre'quier,  s.  Meseler. 
Le  Camus,    E.,    6glise   chre't. 

IV,  5688. 

—  —  s.  Melnn. 

Lechat,  H.,  Sculptures  en  tof 
d'Acropole  d'Athenes.  I, 
80/145. 

—  —  Terres  onites  de  Corcyre. 
I,  109948. 

Leehner,  A.,    Kirohenfeste  u. 

Kaiendarien    in    Bayern.     II, 

3880.  81588».  826w;  IV,  87M. 
Leoky,  W.  E.,  England  In  !£** 

Cent.     HI,  189M1. 
L  e  o  1  e  r  c ,  M.,  Tour  en  Angleterre. 

Birmingham.    III,  201BB0. 

—  —  Choses  d'Amtfrique.  m, 
848IM. 

Ledere,  L.,  Papaute*  et  France 

sous  Philippe  III    m,  77Bl. 
Leelerq,  s*  Hertzberg. 
Le    Coatealx,    C. ,    Annales 

ord.  Cartas.     IV,  85*°. 
Lecoy    de    la    Marche,    A., 

Philippe  Le  Hardi  en  Catalogue. 

III,   5790. 
Bagage  d'an  Radiant  1347. 

III,  91 u*. 

—  —  Croisade  de  Majorque. 
III,  889uo. 

Peintare  relig.  IV,  22860. 

SciSaux.     IV,  28 878. 

Llcrivain,    Ch.,    Bas-empire. 

III,  82Ö84. 
Ledain,    B..    Jeanne    d'Arc    k 

Poitiers.     III,  8187. 
Ledderhose,    Schlienz.      II, 

869m. 
Leder  er,    S.,    Vergil    Vf.    v. 

Culex  u.  Ciris?     I,  169778. 
Ledieu,  H.,  s.  Hain  er  i. 
Ledos   de   Beanfort,    R.,    s. 

Talleyrand. 
Lee,  S.,  Edward  VI.  HI,  171". 
Stratford.     III,  20 1544. 

—  —  s.  Stephen. 

Leeds.  —  Manuscripts.  1H,  1877S. 
L  e  e  m  a  n  s ,     C,    Opgravingen. 

III,  181a. 
Leeuwarden.     III,  155878'». 
Lee u wen,    E.    H.   van,    God- 

geleerdheid.     IV,  5710i. 

—  J.  van,  Aristotelis  respublica 
Atheniensium.     I,  94188d. 

—  —  8.  Aristoteles. 
Lefevre,  A.,    Evolution  relig. 

I,  18xw. 


Du  cri  k  parole.  I,  151*0. 

—  —  Mythos  et  Dieux  de  plnie. 
IV,  18  »•. 

Lefevre-Pontalis,     E.,      a. 

Lasteyrie. 
Le  Fleming.  —  Manuscripts.  III, 

186M.  188165. 
L  e  fr  an  c,  A.,  Collegs  de  France 

k  Milan.     III,  28l4s. 

—  —  Nation  d*  Allemagne  k 
l'Universite'  de  Paris.  HI, 
91  »M. 

Leproserie.     m,  94180. 

L  e  f  r  o  y ,  A.  H.  F.,  British  versus 

American  System.    III,  847 14S. 
Legendre,     A.,     Nantes.       I, 

144411. 
Legg,  J-  W.,  Divine  servioe  in 

16.  cent.     ni,  199*°e. 
Legge,  F.,  Witchcraft  in  Scot- 

land.     in,  19488i. 
Legonis,  s.  Bussiere. 
Legouve*,     E.,     Manin.       Hl, 

85868. 
Legrand,      E. ,      Inseriptiona 

d'Astypale*e.     I,  148490. 
Theodore  Prodrome.    III, 

8287. 

—  —  &  G.  Donbiet,  In- 
seriptions  d'Eubee.   I,  109*68*. 

Le   Grand,    L.,    Hospice    nat. 

ni,  10678. 
Legre  He,  A.,  Diplomatie  franc* 

et    succession  d'Eepagne.     II, 

61»;  III,  5950;   10140. 
Legrenzi,      G.,      Martirologio 

italiano.     m,  54 788. 
Legris,  J.,   Saint  Biber  t.     IH, 

12088. 

S.  Saens.     IH,   12040. 

Lehannenr,  Pline  Ancien.    I, 

172811. 
Leher,    H.,    Gravenreuth.     II, 

S27107. 
Lehfeldt,       P.,       Denkmäler 

Sachsen-Koburgs.  II,  24440*'6. 
Lehmann,    E.,    Körner.       II, 

249488. 

—  —  Götterdämmerung.  IV, 
131»7. 

—  A.,  Werbung  im  Heere 
Friedrich  Wilhelms.    II,  65*'. 

—  —  Friedrich  d.  Gr.  u.  die 
Prädestination.     II,  68*b. 

Boyen.     II,  77118'4. 

—  O.,  Frienstein.      II,   280***. 
Lehnert,    J.   v.,    Holeczek, 

Zehden    &  Cicalek,    See- 
häfen    d.    Weltverkehrs;     ed. 
A.  Dorn.     IV,  88678. 
Lehdezky,  Th.,  Fände  v.  Unger- 
u.  Bereger  Komit.    HI,  2791*- 


Lehöczky  —  LeVy. 


1V,171 


Fände     bei    Beregszaez. 

Iü,  27914. 

Lehr,  H.,  Institutions  milit. 
d.  HeT>reux.     I,  881*1. 

Leicht  &  Granz,  Meifsner 
Inschriften  u.  Abzeichen.  II, 
28 1™. 

Leidinger,  G.,  Sagen  Nürn- 
bergs.    II,  882i78. 

Lei  jds ,  R.,  Res  OL  107.  gestae. 

I,  90107. 

Leimdörfer,   D.,  Kohelet.    I, 

8618°. 
Leinin gen-Weete r bu rg,  K. 

Em.  Graf  ▼.,  Leiningen ;    ed. 

E.Brinkmeier.    H,  160,M. 

Leipold,    H.,     Sprache    Papi- 

nianus\     I,  1568™. 
Leipolt,  G.,  s.  Kaemmel. 

Leise witz,  C,  Sautter.  II, 
368M. 

Leiet,  F.,  Bayer.  Gerichts- 
wesen.    II,  8255fi. 

s.  Trost. 

Leitschuh,  F.,   Schneid« wind. 

II,  834897. 
Lekszycki,  J.  v.,  Grodbücher. 

m,  26418. 
Lelievre,      A.    F.,      Segora, 

Sermanicomagus  etc.  1, 14440t. 
Pictons    et    Andes.      I, 

144408. 
Lemaistre,  F.,  s.  Caesar. 
Lembek,  Klans.     DI,  20818. 
Lemberg.     —     Kongrefs.      III, 

261». 
Lemcke,H.,Madtte.  H,291960. 

—  —  Mordkreuze  in  Pommern. 

n,  29it?1. 

—  —  Album  PhilippL  II, 
2929»9. 

—  P„  Verlobungs-  etc.  Ord- 
nungen Nordhausens.  II,  6584. 
225 169. 

Kyffhauser-Gebirge.     II, 

226188. 
LemmoD,  L.,  s.  Hawthorne. 

Lempp,  E.,  Antonius  ▼.  Padua. 

IU,  3»*;  IV,  86". 
Lenel,    O.,    Palingenesia    inr. 

civ.     I,  166578. 

Res.     I,  167687. 

Edietum  perpet.  1, 1 59615. 

Lenormant,     F.,      First     6 

chapters   of  Daniel;    tr.    Ch. 

Symington.     I,  36188. 

Lenthe,   G.    L.  O.  v.,    Franz. 

Emigranten -Truppen  in  Celle. 

II,  19146. 
Lentz,  Ed.,  Venedig  u.  Byzanz. 

HI,  827*°. 


Lentzen,  J.  P.,  Sanct  Tonis. 

H,  176t94. 
Lenz,  H.,    Naturhist.  Museum 

zu  Lübeck,     n,  270104. 
Lenzoni,    A.,   Carducci.      HI, 

50«»». 
Leo  XIII.,  s.  Thomas  Aqui- 

nas. 
Leo,  b.  Georgine. 

—  F.,  Culex.     I,   169771. 

—  F.  A.,  Jahrbuch  d.  deutsch. 
Shakespeare-Ges.    III,  198469. 

—  —    Geflügelte    Worte    aus 
Shakespeare.     III,  198470. 

—  —    Shakespeare  u.   Goethe. 
IU,  199484. 

—  Th.,  s.  Ward. 
Leon,  s.  De  Leon. 

—  s.  Ponce  De  Leon. 
Leonard,     L.,     Seckau.       II, 

10188'6;  IV,  8481. 
Leonardi,     S.,     Calatagirone. 

HI,  17847. 
Leonardi-Mercurio,       G., 

Carlo  Emanuele  I,  ed  impresa 

di  Saluzzo.  III,  289. 
Leonardo  de  Argensola,B., 

Conquista   de    Malucas.      III, 

68995. 
L  e  o  n  a  r  d  o  s ,  B.  I.,  'Afifiageiov 

kniyQacpal.  I.  98186. 
Leone,  s.  De  Leone. 
Leoni,    Dotare  in  diritto  rom. 

I,  159808. 
Le  Paige ,  C,  Gtfdtfon  de  Libert 

de  Houthem.     Iü,  122™. 
L  e  p  er ,  R.,  (Att.  Demen-Frage). 

I,  107980». 
Lermolieff,  I.,  Italien.  Male- 
rei.    III,  16998.  21400.  46806. 
L  e  r  o  n  d ,  H.,  Farsohweiler.     II, 

344109. 

—  —      Ortsneckereien      aus 
Lothringen.     H,  864m. 

Le  Roux,  H.,  Portraits  de  cire. 

IV,  787. 
Le    Roy,    A.,    Gallicanisme  an 

18*  silcle.  (Bulle  Unigenitas.) 

in,  45B7°. 

Leroy  Beaulieu,    A.,    Juifs. 

I,  4888. 
Lesdain,  8.  Bouly. 

L  e  s  i  g  n  e ,  E.,  Fin  d'une  legende ; 

Jeanne  d'Arc.     III,  8184. 
Lessei,   M.  v.,    Offizier-Korps 

d.  Infanterie-Regiments  No.  27. 

H,  228140. 
Lesser  t,  s.  Pallu. 
Los  sing,     J. ,     Croy-Teppich. 

II,  292988'*. 

—  —    Italien.    Truhen.      III, 
65889. 


Le  Strange,    G.,    Lieven  and 

Grey.     Iü,  190i4\ 
Letourneau,    Ch.,    Evolution 

jurid.     I,   18m. 

—  —  Evolution  mythol.  I, 
18180. 

Penstfe  relig.      I,  18181. 

Evolution  polit.    IV,  9li7. 

Lettenhove,  s.  Kervyn. 
Letteron,      Corse       pendant 

Revolution  franc.    HI,  26118. 
Letto w- Vorbeck,    O.    von, 

1806    u.    1807.      II,    77 "•. 

8Ö1»1. 
L  eucht  enberger.   G.,  Oden 

d.  Horaz.     I,  169768. 
Leuridan,     T.,     Anappes    et 

Gruson  sous  Charlemagne.    II, 

2089». 
Leuthen  u.  Custozza.     II,  71**; 

m,  35884. 
Leutrum     v.      Entringen, 

Graf,    Leutrum.  Frauenkirche 

zu  Unterriexingen.   II,  866 ll7. 
L  e  u  z  i  n  g  e  r,R.  ,Pa]ästina.I,8  9 l 7*. 
Leya,  8.  De  Leva. 
Leval,  s.  Weil. 
Le  VasBeur,  Epbemirides  ord. 

Cartus.     IV,  85w. 
Levaux,  P.  F.,  Osman  Pacha. 

ni,  83777. 
Le  Vavasseur,  A.,  Chronique 

d* Arthur   de  Richemont.     III, 

7589. 
L  e  v  e  o ,  F.,  Türken  in  Krain  u. 

iBtrien.     U,  10319». 
Levetzow,  F.  v.,    Schleswig- 
Holstein  1848.     n,  89 18». 
Erinnerungen    e.   Schles- 
wig-Holstein.    Offiziers.      H, 

27841. 
Le*vi,  Ier.,  Juif.     I,  48". 

—  —  Mälanges  talmud.  et 
midrasch.     I,  4576. 

—  —  Juifs  et  Inquisition  dans 
Franoe  meYidion.     I,  47189. 

—  S.,  Grece  et  In  de,  I,  6589. 
102lw. 

(Keralaputra.)     I,    6S84. 

—  —    Bouddhisme    et    Greos. 

I,  658e. 

—  —  Devanampriya.  « —  Acoka 
et  Katyayana.     I,  68 l07. 

Levrault,  s.  Berger. 

Levy  von  Halle,  E.,  Ham- 
burger Girobank.     II,   267". 

Levy,  Jos.,  Herbitzheim.  H, 
844 10*. 

Reformierte  ▼.  Saarwerden 

u.  Herbitzheim.     H,    847900. 

Jahrgeding  zu  örmingen. 

II,  3529»6'8. 


IV,172 


LeVy  —  LiBch. 


—  L.,  Pozzo  di  Borgo.  II,  83174. 

—  M.  A.,  s.  Kayserling. 
Le*vy-Bruhl,   A.,   Allemagne 

depuis  Leibnitz.    III,  108101. 
Lewalter,  J.,  s.  Eskuche. 

Lewicki,    A.,    Politik  Polens. 

II,  5666. 

Ostrorög.    II,  26386;  III, 

27357. 
Codex  epist.     II,    3018; 

in,  2628. 

—  —    Przywilej    brzeski.     III, 
269**. 

Lewis,  S.S.,  Greek  inscription 
in  Asia  Minor.     I,  10 1190*. 

—  T.  H.,    Lewis    and    Clarke. 

III,  841". 

—  —  s.  Bernard. 

L  e  y  s  e  r ,  WohlthÄtig.  Stiftungen 
in  Neustadt.     II,  88580*. 

Lezius,  J.,  Satura.    I,  168746. 
Lhermite.     III,  18486. 

Liber   proclam.   Castri  s.  Pauli. 

III,  89488. 
Liblin,      J.,      Mannscrits     de 

Grandidier.     II,  83788. 

—  —  Centenaria  Alsatiae.     II, 
84175. 

Chäteau    de    Ribauville*. 

II,  844 l18. 
Liehatschew,    N.   P.,    (Ada- 

schew).     III,  24149. 

Lichatscbewa,    £.,  (Frauen - 

bildung     in    Rufsland).      III, 

248» as. 
Liehtwark,     A.,     Kunst  halle 

zu  Hamburg.     II,  2678B. 
Liebe,  G.,  Verfassung.  II,  4588. 

81 860. 
Liebenam,    W.,    Germanicus. 

I,  127188. 

—  —   Rom.    Vereinswesen.     I, 
1596t0. 

Liebenau,  Th.  ▼.,  Bundesfeier 
v.  1291.     II,  ll*«'7. 

Erben  Gefslers.  ü,  1168S. 

Wäggis.     II,  11887. 

—  —  Interlaohen  u.  Goldbach. 

II,  11947. 

Universität  Basel.  II,  1 2 1 M. 

—  —  Sixtus  IV.   u.   Schweiz. 
II,  130l!7. 

—  —    Ludw.    v.    Orleans    u. 
Schweizer  1495.     II,  180"». 

—  —  Sickingen  u.  Eidgenossen. 
II,  ISO181. 

Gasthofwesen  d.  Schweiz. 

H,  181 18e. 

—  —     Architetto     lugan.     in 
Sassonia.     II,  24541&. 

Liebich,  B.,  Panini.    I,  70114. 


Liebrich,    K.,   Stuttgart.     II, 

3651'». 
Lie*nard,    F.,     Trouvaille    de 

monnaies  deVerdun.  II,  355855. 

Li en hart,  H.,  Allitteration  d. 
Zornthal.  Mundart.  II,  854884'8. 

—  —  Mundart  d.  mittler.  Zorn- 
thales.     II,  864848. 

L  i  e  r ,  Weimar.  Hoftheatergesell- 
schaft in  Leipzig.    II,  2464U. 

—  H.  A.,  Schüller.    II,  268118. 

—  —  s.  Seydlitz. 

—  K.  A..   Schlier.     II,  869,w. 

—  L.,  Propst.     II,  383m. 

Liesegang,  E.,  Verfassungs- 
gesch.  v.  Köln.     II,  17178. 

Vorfassungsgesch.  ▼.  Perle- 
berg.    II,  208 18». 

Liesen,  B.,  KloBtergesch.  Em- 
merichs.    II,  176118. 

L  i  e  t  z ,  H.,  Gesellschaft  b.  Comte. 
IV,  3988. 

Ligeti,  Ant.,  Jugendschicksale 
Munkacsis.     III,  80587tf. 

Lightfoot,  J.  B.,  Apostolio 
Fathers;  ed.  J.  R.  Harm  er. 
IV,  68,4öb. 

Liisberg,  s.  Bering. 

Lilien  er  on,  R.  ▼.,  Deutsches 
Drama  im  16.  Jh.   III,  199  *80. 

Lilley,    J.  P.,    Lord's  Supper. 

IV,  6381. 
Lilliesträle,  N.  F.,  Stenbock 

och    slaget    vid   Helsingborg. 

III,  21i>18. 
Limanowski,  B.,  (Soziale  Be- 
wegung im  19.  Jh.).  IV,  27467. 

Limburg.    —   Rijksarchief.     III, 

161515. 
L  i  n  c  k  e ,  A.,  Kambyses.     I,  7  2  0. 
Lincolnshire.     III,  20l64Ä. 
Lind,    H.    D.,    Christian   JF.s 

Orlogsflaade.     III,  21810. 

—  K.(  Kirchen  inNiederösterreich. 
II,  9888. 

—  —  Karmelitenkirche  der 
Leopoldstadt  zu  Wien.  II,  9841. 

—  —  (Glasmalereien  in  Nieder- 
österreich.)     II,  99e8. 

L i n  d  a u ,  P.,  Lassalle.    I,  60IM. 
Linde,  8.,  Janus.     I,  161849. 
Linden.     II,  863* l. 
Lindenberg.    —    Ausgrabungen. 

II,  32  9 174. 
Lindenmann,  R.,  Gegen  Steck. 

IV,  5676. 
Lindenmeyer,  J.,   s.  Beck. 
Lindensohmit,     L.,     Mainz. 

U,  2l\ 

—  —  Altertümer  uns.  Vorzeit. 
II,  228.  880Ä. 


Bronzefunde.    II,  148  *•. 

14984. 

—  —  s.  Wenzel. 
Lindner,   F.,   Rostocker  Find- 
linge.    II,  249484. 

s.  Stenzler. 

—  R.,  Livländ.  Reimchronik. 
II,  8011. 

—  Th.,  Karl  TV.  u.  Witteis« 
bacher.  II,  5088.  20288.  82484. 

Vemeprozessegeg.  Heinrich 

d.  Reichen.     II,  8248ft. 

Lindre.  —  'RoideL.'  III,  127178. 

Lindsay,  W.  M.,  Latin  acoen- 
tuation.     I,  167784. 

Lindt,  K.,  Belagerung  v.  Neufs 
147415.     II,  16475. 

—  —  Deutscher  Bauernkrieg. 
II,   162810. 

Lingenthal,   s.  Zachariae. 
Lin gg,   Em.,   Staatslehre.     IV, 

41". 
Lingke,    A.    F.,    Lingke.      II, 

22  0M. 
L  i  n  n  ,  J.  B.,  Reformed  Church 

in  America.     III,  848 151. 
Linse,  E.,  Oyidius  vocabul.  in- 

ventor.     I,  168750. 
Linsenmayer,  A.,  Altmann  v. 

Passau.     II,  81646».  32778. 
Lintzer,     E.,     Ferrette.       II, 

348/9818. 
Linxmann,Scharpff.II,36919*. 
Lionti,    F.,    Codice    diplomat. 

di  Alfonso.     III,  18887. 
Lipkens.     III,  147808. 
L[ippe],    Gr[af],    Friedrichs    d. 

Gr.    Avancement.     II,    69*4*. 

—  —  Winterquartiere  1758j9. 
II,  7261. 

Li  p  p  e  rt,W.,Wettiner-  Jubiläum. 
II,  212". 

—  —  Herminafrids  Tod.  II, 
21384. 

—  —  Sachs.  Stammbuch.  II, 
215«1. 

Lippmann,    E.,    Zucker.     IV, 

28488. 
Lippomano,  H.,  Persia  1586  ^ 

ed.  H.  T.  Brown.  UI,  88660. 
Lipsius,    J.    H.,    Att.    Volks- 

beschlurs  üb.  Samos.    I,  8895. 
Aristoteles' Staat  d.  Athen  er. 

I,   10481« 

—  R.,  A.,  Briefe  an  die  Galater, 
Römer  u.  Philipper.    IV,  5574. 

—  —  R.  A.,  &  M.  Bonn  et, 
Acta  apostolorum.    IV,  70804. 

Lirio  y  Htfrica,  Diario.     Uli, 

186180. 
Lisch,  G.  C.  F.,  Oertten;  oonjt. 

E.  Safs.     II,  284148.  J 


Lisiewicz  —  Loosjes. 


IV,173 


Lisiewicz,  Z.,  O  obsadzeniu 
atolic   biskupicb.     III,    27248. 

Liske,  X.,   (Lemberg.  Gerichts- 
protokolle).    III,  26414. 
Liwa.  —  Seeschlacht.    II,  92'»». 

Lissauer,  A.,  Bronzezeit  in 
Westpreufsen.  1, 1 1»6;  II,  2948. 

Lith,  P.  A.  van  der,  Duymaer 
Van  Twist-     III,  168868. 

L  i  1 1  i  g ,  Fr. ,  Andronikos  Rhodos. 
I,  102"°*. 

Little,  C.  J.t  Jefferson.  III, 
350811. 

—  W.  C,  Sherman.  III,  85 1268. 
Littlehale,  Henry,  Prymer  or 

Prayer-Book.     IV,  8781. 
Litzmann,  B.,  Hamlet  in  Ham- 
burg.    II,  26849. 
Lioba  S.,  &  A.  Jana,  Medicina 

babelor.      IH,  3196a. 
Lj'q  b  i  ö ,  S.,  Diplomatar. Venedigs 

u.  SUdslwaen.     III,  289186. 
Livi,  6.,  Gasparo  da  Salb.    III, 

32"1. 
L  i  t  i  n  g  s  t  o  n  ,  E.  B.,  Livingstons. 

III,  350881. 
Llauradd,  s.  Morera. 
Llave,  s.  Jimenez. 
Lo-Cascio,  8.,  Influenza  eilen. 

n.  poesia  lat.     I,  167789. 

tocatelli,  s.  Lotto. 

Lock  hart,  W.,  Rosmini.  III, 
30is»'e 

Barns.     III,   19640e. 

Lodge,    H.    C,    Boston.      III, 

352888. 
Lodi,F.,  Voghera.III,6128.2557. 

—  —    Amori   del   Tasso.      III, 

49677. 

Lods,  A.,  £glises  re*form.  de 
Montbeliard  etc.     II,  361 70. 

Los,  A.  de,  Cimetiere  belgo- 
romain  d*ArchennesJII,l26 lftfl. 

s.  Behault. 

Loeb,  Ib.,  Pauvres  dans  Bible. 
I,  40188. 

—  —  Confi8cation  de  livres 
blbreux  a  Carpentras.  I,  42 l8. 

Juif;    tr.  D.  Corri.     I, 

4381;  IH,  93176. 

—  —  Jnifs  on  Espagne.   I,  4711B. 

—  —  s.  Kahn. 

Loebe,  Kirchen  n.  Schalen 
Seehsen-Altenburgs.  H,  24 1 888. 

—  J.,  Bertha  v.  Groitzsoh  od. 
Morungen.     II,  21780. 

Löcknitz,  s.  Schumann. 

Ueffler,  Archivalien  d.  Amts- 
bezirks Pfullendorf.    II,  141 58. 

—  J.  B.,  Langes  Roskilde  Dom- 
kirke.     IH,  214". 


LS  her,  F.  v.,  Gerraanenzeit  u. 
Wanderzeit.  II,  668.  379a. 
88451.  890»1».  396uo. 

—  —  Vergröfserung  Deutsch- 
lands.    II,  8847. 

—  —  Rom. -deutsch es  Kultur- 
land.    II,   15158.    38981. 

—  jr.     n,  469. 

Löhr.M.,  Klagelieder.   I,  36nB. 

Löh wisch,  M,  Engl.  Aus- 
sprache 1650—1750.  III, 
196887. 

Loersch,  H.,  Datierung  von 
St.  4061.     II,  41 ". 

—  —  Rolle  d.  Aachen.  Gold- 
schmied ezunft.     II,   16945. 

—  —  Zu  Leipzig  studier. 
Aachener.     IL   174**. 

Loeschke,  G.,  Athena  Par- 
thenos.     II,   16714. 

LoeBer,  J.,  Baden  (Stadt).  II, 
14298. 

Landwirtschaft.  IV,  29489. 

Löfsl,  V.,  Hügelgräber  im  Rot- 
thaie.    II,  823 10. 

Loewe,  Dr.  L.,  Diaries  of  Mon- 
teflore.     III,   197484. 

Löwe,  Ferd.     II,  378 8,s. 

Loewenberg,  J.,  Humboldt  u. 
Eisenstein.     I,  50 188. 

Löwenfeld,  8.,  Dictatus  Gre- 
gors   VII     III,  31218. 

Löwenstein,  L.,  Prozefs Eisen- 
menger.     II,  147181. 

Löwenthal,  A.,  Pseudo-Ari- 
stoteles  üb.  d.  Seele.    IV,  8974. 

—  E.,  Weltgesch.     IV,  384. 

Löwis  of  Menar,  C.v.,  Wehr- 
gang d.  Domkirche  zu  Riga. 
II,  308»5. 

—  —  Georgs-Kirche  in  Riga. 
II,  809 10°. 

Trikaten.     II,  309 10S. 

Dünamünde.     II,  309104. 

—  —  Revalsche  u.  rigasche  Ka- 
nonen in  Petersburg.  II,  309 10a. 

—  —  Silberschatz  Popens.  II, 
809108. 

—  —  Domklostermuseum  in 
Riga.     II,  810llß. 

L  ö  w  o  1  d ,  O.  A.,  Priester  i  Sta- 

vanger.     III,  2827B. 

Fra  Joderen.    III,  284M. 

Löwy,  A.,  Judaica  of  London. 

I,  418. 

—  —  Jews  of  Constantinople. 
I,  46w. 

—  B.,  b.  Graetz. 
Löffelt,  A.  C,  TooneeL     III, 

148889. 
Loftie,    W.  J.,    London.     IH, 
201664. 


Loge  man,  H.,  Inscript.  anglo- 
sax.  a  Bruxelles.     III,  124"°. 
Logoteta,  s.  Guarna. 
Lohmeyer,  s.  Paoli. 

—  E.,  Hessische  Litteratur  1890. 

II,  1481. 

—  K.,  (Gegen  Meyer).  II,26014. 

Rufsdorf.     H,  29517*. 

Rez.     II,  29618*. 

Schütz.     II,  29988. 

—  —  Reste  lett.  Heidentums. 
H,  30788. 

Lohse,  G.,   C lau dierge schlecht. 

I,   121»7. 
Loisy,    J.   A.,    Religion    ohal- 

deenne.     I,  28 74. 

—  —  Hist  du  Nouv.  Test 
IV,  5088. 

Lolling,  Basis  d.  Bryaxis.  I, 
90108. 

—  Athen.     I,  98 181. 
L[oman],     A.     D.,     Josephus 

18,  5,  1.     I,  87148. 

—  —  JosephuB,  executie  van 
Jobannes  de  dooper.    IV,  5957. 

Lombard,  Description  ethnogr. 

d'Asie    occidentale.     Question 

chamite.     I,  700. 
Lome'nie,  de,    Mirabeau.     III, 

10487. 
Lommel,  A.  van,  Noord-Neder- 

land.    leerlingen     College     te 

Rome.     III,  144156. 

—  —  Priester-personeel  op 
Hollandsch  grondgebied.  III, 
151888. 

—  —  s.  De  Roeyer. 
London.  —  Roman  wall.  1, 145486. 
Longfellow,    S.,    Longfellow. 

III,  350288. 
Longstaff,  G.,  Statistics.     HI, 

20461*. 
Lonlav,  D.  de,    &  H.  Galli, 

1870/1.     II,  93/448*. 
Looman,    T.    M.,     Israelieten. 

I,  3180. 
Loon,    E.  van,    Vaderlijke  re- 

geering    in    Groningen.      IH, 

155888. 
Loose,  W.,  Meifsen.  n,  281944. 
Werdermanns  Chronik  v. 

Niederau.     II,  281 i47. 

—  —  Kirchl.  Zucht  u.  Sitte  in 
Meifsen.     II,  240880. 

Looshorn,  J.,  Bamberg.  II, 
4818.  832288. 

—  —  Leopold  v.  Bamberg.  IV, 
8484. 

—  —  Kirchliches  aus  Nürnberg 
im  14.  Jh.     IV,  8768. 

Loosjes,  A.,  Aan  Volk  van 
Nederland.     III,  18888. 


IV,174 


Loparew  —  Lupi. 


Loparew, Chr., Rez.   HI,  287 "°. 
Lopez,  t.  Rosa. 
Lorldan,  N.f  s.  Gheusi. 

Lorenz,  E.,  Thüring.  Kata- 
strophe 531.     II,  218". 

—  O.,  Geschichtswissenschaft. 
IV,  8899.  42w.  4480. 

—  —  Geschichtsunterricht  auf 
höher.  Schulen.     IV,  44". 

Geneal.,  Hand-  n.  Sohul- 

atlas.     IV,  44". 
Zukunft.    Unterricht    in 

neuest.  Gesch.     IV,  4488. 

—  W.,  Gymnasium  zu  Meldorf. 
n,  28  088. 

Lorenzen,  s.  Hiort. 
Lorenzi,  s.  De  Lorenzi. 

Loret,  V.,  Cldratier  d'antiquite'. 

I,  165890. 
Lorguee,  s.  Roselly. 

L  oria,  G.,  Casorati.    III,  47fl8S. 

L  o  r  i  & ,  J.,  Drenthsoh  Museum 
te  Assen.     III,  156m. 

Loring,  W.,  Edict  of  Diocletian 
fr.  Megalopolis.     I,  97156. 

—  —  s.  Gardner. 

Lorinser,F.,  Wahrheit u. keine 

Dichtung.     II,  266™. 
Lome,  Marquis  of,  Palme rs ton. 

EU,  191264. 
Lo so h ,  Bocksteinhöhle.  II,  866*. 
Loserth,    Jon.,    Englisohe    u. 

böhmische  Wiolifiten.  II,  6688; 

IV,  94108. 

—  —  Husit.  Bewegung.  II, 
5686. 

Waldshut  u.  vorderösterr. 

Regierung  1523,6.     II,  14061. 
Wyclif  eucharistia.     IV, 

98 108. 
Lot,  F.,  Totiracus.     II,  6Mh. 

—  —  Loth.,  Louis  T,  Ch.  d. 
Lorraine;  pr.  A.  Giry.  II, 
24*». 

Carolingien.     II,  2567. 

Croix  d.  royaux  d.  Franoe. 

II,  8096. 

Charte  fausse  d'Adalberon. 

H,  86". 

Loth,  Fund  b.  Mittelhausen- 
Erfurt.     II,  21898. 

Lothringen.  —  Verh.  z.  Reiche. 
II,  886 18. 

—  Schwedenzeit.     II,  840 71. 

—  Sprachgrenze.     II,  8Ö6846. 
Lotto  £  Locatelli,    Dipinti 

di  Lotto  n.  Oratorio  Suardi  in 
Trescorre.     III,  81986. 

Lotz>  W.,  Gesch.  u.  Offen- 
barung im  A.  Test.     I,  297. 

Loyatelli,  s.  Gaetani. 


L  o  z  i  n  k  i ,  W.,  Lwtfw  starozytny. 

in,  27676. 
Lozzi,    C,    Gaspare   da   Salb. 

III,  82 ws. 

—  —  Liutai  breeciani.  III, 
82Ma. 

Italiano  musicista  cesareo 

del  s.  17.     III,  84m. 

Lubomirski,  Prinoe,  Trans- 
formation d'Europe  de  Se*- 
bastopol  a  Solfenn  o.   IV,  784. 

Lubowicz,      Naczato      katol. 

reakcyi.     III,  27484. 
Lucas,  C.  P.,  British  Colonies. 

IU,  193978. 
Luchaire,  A.,  Louis    VI.    II, 

82179;  UI,  701. 
Communes  franc.  a  tfpoque 

d.Cape*tiensdirects.  III,  88187. 

Lu  c  e ,  S.,  France  pendant  guerre 
de  Cent  ans.     III,  78**. 

Soufflet  d'äcluse  etc.    III, 

7988. 

Du  Guesclin.     III,  79M'7. 

Joanne  d'Arc.     III,  8180. 

Louis  d'Eetouteville  batard 

d'Orleans  etc.     III,  8295. 

—  —  Jeux  popul.  dans  France. 
III,  92 1M. 

Luciani,  A.,  Campagna  di 
Gastone  di  Foix  1512.  III, 
50897. 

—  K.,    Insoriptions    de    Sfax. 

III,  840 198. 

Lud  ewig,  A.,  'Quidem'.  I, 
128 176. 

—  G.,  Nürnberg  im  Zeitalter  d. 
Reformation.     II,  882979. 

Ludvigsen,     Th.    E.,     Erin- 

dringer.     III,  22878. 
Ludwig,  A.,    Quellenbuoh  zur 

Kirchengeech.     IV,  478. 

—  H.,  Huldigung  d.  Hanauer 
Landeis.     II,  88981/9. 

—  M.,  Kaiser  u.  Könige  in 
Strafsburg.     II,  82 176. 

Lndwig  IL  —  Adelsbrief.    III, 

80881Ä. 
Lübeck,      E.,      Seewesen     d. 

Griechen  u.  Römer.    1, 161680; 

IV,  2949Ä. 

Lübeck.  —  Hoheitsrecht  über 
die  Trare.     II,  4491».  27096. 

—  Marienkirche.     II,  27  lm. 

—  u.  seine  Sehenswürd.  II, 
27 1190. 

Lttbke,  W.,  Schlofskapelle  zu 
Obergrombach.     II,  147178. 

RiefsUhl.     II,  286188. 

Renaissance  in  Deutsch- 
land.    IV,  288". 


Renaissance  in  Frankreich 

ib. 

—  —  s.  Burckhardt. 
&  C.  y.  Lützow,  Denk- 
mäler d.  Kunst.     IV,  20819. 

Lübker,  Fr.,  Reallexikon  d. 
klass.  Altertums ;  ed.  M.  E  r  1  e  r. 
I,  185965;  IV,  567. 

—  —  Dass.;  tr.  C.  Murero. 
IV,  558. 

Lübtow,  s.  Sohöning. 

Lücke  rath,    W.,     Herren    v. 

Heinsberg.     II,  17089. 
Lü d e o k e ,  F.,  Ironie  in  d.  Gesch. 

IV,  111M. 
Lüders,    C.  W.,    Wurfwaffen. 

I,  16184. 

Lühwing,  F.,  s.  Dorenwell. 

Lüneburg  im  dOj&hr.  Kriege.    II, 

19148. 
Lütken,  G.t  s.  Aller. 

—  O.,  Fordenskiold.    III,  219". 

—  —  Slaget  paa  Kjebenhayn» 
Rhed.     III,  22098. 

Lüttich,    S.v    Bedeutungsvolle 

Zahlen.     IV,   ll151. 
L(ützow),    C.   v.,    Sammlung 

Behrens    in     Hamburg.       II, 

Moroni.     III,  29174. 

—  —  s.  Lübke. 

Lugari,     G.,     Fondazione     di 

Roma.     I,   12198. 
Luginbühl,R.,Aargaul£i4/£. 

II,  18480. 
Lugo,  s.  Benitez. 
Lugosianu,  O.,   s.  Sturdza. 

Luigi,  s.  Aloysius. 
Lukaszewicz,  M.W.,  Zerköw. 

II,  266118. 

Lumbroso,    G.,    Rienso.     lü, 

149">. 
Lumini,    A.,    Studi   Calabresi. 

HI,  17888. 
Reazione  in  Toscana  1799. 

III,  40474. 
Luna,  s.  De  Luna. 
Lunoz,    A.  M.,    More    derech. 

I,  4688. 

L  u  n  d ,  T.,  Danmarks  og  Norges 

Hist.     III,  22894. 
Lundb  erg,  R.,  Sillfisket  iSkine. 

III,  21 677. 
Lunder,  W.,  s.  Bestmann. 

Lungo,  s.  Del  Lungo. 
L[ungwi]tz,   H.,    Erzgebirge. 

II,  228 188. 

—  —  Ortsstatut  v.  Zschoppela- 
hain.     II,  28 1969. 

Lupi,  C,  Moneta  dei  yeseovi 
di  Volterra,     HI,  12"*. 


Lupia  —  Mailand. 


IV,17B 


Lupia,  S.,  Arnolde  IV,  9297. 
Luppi,  C,  Borghesi.  in,  47884. 
Lasohan,  F.  v.,  Bogenspannen. 

I,  16IW. 
Lachin    von    Ebengreuth, 

A.,    Rechnungen    d.    pttpstl. 

Steuereinnehmer  in  Salzburg. 

n,  997a. 

Memoriali  'nobilis  Patriae 

Foroiulii'.     UI,  88e. 

-  —  Silberkrise  im  14,  Jh. 
HI,  812849. 

Luther,  J.,  Salzwedel  u.  Orts- 
namen auf  -wedel.  II,  164*. 
229«18. 

Luther  ttb.  Mansfeld.    11,21s84. 

LathmertH.,Zabern.II,844197. 

Schwarze  Bande  imHaspel- 

thale.     U,  362800'1. 

Lntom.     II,   264118. 

Latsch,  H.,  Kunstdenkmäler 
y.  Liegnitz.     II,  26609. 

-  K.,  Infant.-Begt.  Benyovszki. 
III,  309484. 

Latter,  B.,  1.  Landtag  an 
Berlin.     II,  8990. 

Lattmersen,  s.  Stolten- 
berg. 

La  t  z ,  L.,  Feldartillerie- Regiment 
Königin-Mutter.     II,  82687. 

Uys,  e.  Cottard. 

Uzi,  s.  Cozsa. 

-  E.,  Uni  versita  in  Aacoli  Pioeno. 
UI,  13970. 

Lusio,  A.,  Faeti  Gonzagheechi 
dal  Tintoretto.     III,  82968. 

-  —  Francesi  e  Giacobini  a 
Mantova  1797J9.    III,  8488B. 

&  R.  Renier,  Gonzaga 

Lbataglia  diFornovo.  II,  6645. 
—    —    Buffoni    etc.    ai 

tsmpi   d'Iaabella  d'Este.     III, 

4«.  829Ä0. 
LraH,   Sir  A.,   Hastings.     III, 

189"9. 
Lynch,    H.    B.,    Karun   river. 

I,  729. 
Lvon,  Idlalisme  en  Angleterre. 

IU,  205*66. 

-  Otto,  Zarncke.    II,  26 1810. 

-  J.  W.,  Colon.  Furniture  of 
New  England.     III,  852"°. 

Lyons,  Abb«*,  C.  Colomb.    III, 

64187. 
Lvte,    H.    C.    Maxwell,    Eton 

College.     IU,  202*78. 


Viag,  A.,  Schweizer  Regimenter 
1812.    II,  81167. 


—  —  Erste  Buchdrucker  in 
BieL     D,  188 u. 

—  R.,  Burgund  u.  Eidgenossen- 
schaft 1477—1678.  II,  618. 
180119. 

Maas,  A.,  Dantes  Monarchie. 
III,  10187. 

—  H.,  Kathol.  Kirche  in  Baden. 
U,  14048. 

Maasburg,     M.     v.t     Oberste 

Justizstelle  in  Wien.  II,  1081". 
Maa  f  s ,  E.,  Lenaeus  et  Delphin us. 

I,  106987. 
Mabillis,    L.,    Johannes  Sky- 

litzes.     III,  8259e. 
Mac  an,     R.    W.,     *A&qvaian> 

noXireia.     I,  94 m. 
Mao  Carthy,  J.,  Four  Georges. 

in,  186  "•■. 

Peel.     III,  191267. 

Macchi,  C,  Tobia.     I,  8148. 

MaoCunn,  F.,  Melvilles  pres- 
byterian  ministers  to  London. 
UI,  178109. 

Mac  Curdy,  J.  F.,  Sumerian 
question.     I,  2289. 

—  —  Uzziah  and  Philistines. 
I,  81w. 

Macdonald, M.,  Egyptians  and 

Jews.     I,  8189. 
Mace,  (Hist.  Stoff).    III,  840*. 

Mac  Gee,  W.  TM  Antiquity  of 

man.     III,  841™. 
Mao  G e  h  e  e ,  M.,  4*Be  expeditlon 

of  Fremont.     III,  854847. 
Mac  Gowan,  G.,  s.  Meyer. 

Mac    Guire,     J.    M.,     Stone 

Hammer.     I,  16188. 
Machiavelli,   N.,   History  of 

Florence.  UI,  894e0. 
Macian,  s.  Maroello. 
Maokay,     A.    E.    J.    G.,     s. 

B  u  r  n  e  1 1. 

—  Th.,  Plea  for  Liberty.  III, 
204881. 

English  Poor.  III,  204889. 

[Mackensen],  Leib-Husaren- 
Regiment.      II,    26287. 

Macke  nzie,  J.  S.,  Social 
PhUosophy.     UI,  206 968. 

Mao  Kinnon,  J.,  Schott.  Uni- 
versitäten.    III,  202687. 

—  J.,   Ninian.     IV,  71919. 
Mackintoeh,     J.,      Scotlaud. 

III,  194861. 
Mac  Laughlin,  A.   C,    Cass. 

IH,  849 189. 
Maclay,    W.,     Journal.      III, 

84489. 
Macmillan  &  Co.,   Catalogue. 

HI,   196889. 


Mao  Murry,  Fr.,  Spenoers 
Erziehungslehre.    III,  206878. 

Mao  Pherson,  J.  H.  T.,  Li- 
beria.    III,  848 l89. 

Macray,  W.  D.,  Annais  of 
Bodleian  library.     III,  202879. 

Madge,    K.,    Chapter  of  Win- 
chester.    III,  16984. 
Mählife,  s.  Friedrich. 
Mähly,  J.,  Scherr.     II,  868". 

Maenfs,    J.,    Planer   Kanal  u. 

Schleuse  d.  Magdeburg.  Cita- 

delle.     H,  22 1119. 
Maeroker,  Marwitz.  II,  209188. 

Mäster  werk,  K.,  Afbildingar. 

IV,  20890. 
Maestre,  A.,  Isabel  la  Catolica. 

III,  5799. 
Maestricht.    —    Fontaine      sur 

Vrijthof.     HI,  16 1594. 
Maffay,      AI.,      Hussiten     in 

Ungarn.     III,  290198. 
(Mag an i),  (F.),  Fantast.  orono- 

logia  di  Ennodio.     II,  899 l68. 
Magdeburg.  —  Dom.    II,  289 M8. 

Maggiolo,  fecoles  dans Meurthe 

etc.     II,  851990. 
Magistris,    s.    Ambrosi    de 

Magistris. 
Magnesia  am  Mäander.  I,  109961. 
Magnette,      F.,       Guillaume 

d'Orange  et  Gand.    III,  11 719. 
Magno,  C,  Epistoiario  d.  Monti. 

III,  49889. 
Magnus,  A.,   Finmarken.     IU, 

284119. 

—  H.,  Äratl.  Stand.    IV,  82680. 
Magny,    L.   De,    Armorial    d. 

prinoes  etc.  romains  en  France. 

III,  46808. 

Mahaffy,  J.  P.,  Flinders- 
Petrie  Papyri.     I,  96lftl. 

Greek  world  under  Roman 

sway.     I,  97164.   147480. 

(Sklavenkriege).  1, 128117. 

Mahan,  A.  F.,  Influence  of 
Sea     power.       UI,     198989; 

IV,  ll148. 

Mahl  er,  M.  E.,  Toldoth 
Hachasidim.     I,  45 71. 

Mahren holtz,  R.,  Geschichts- 
auffassung.    IV,  46". 

M  a  i  e  r ,  J.  J.,  Bayer.  Hofkapelle ; 
ed.  F.  X.  Haberl.  U,  82818*. 

Majkow,  L.,  (Alte  russ.  Litte- 
ratur).     III,  28  940. 

(Memoiren  üb.  Katha- 
rina IL).     IU,  248118. 

Mailand.  —  Proclamation  de  paix 
1505.     III,  27 198. 

—  Sucola  di  musica.    IU,  28lM. 


IV,176 


Majlath  —  Marensky. 


MajUth,     B.,     MajUth.     III, 

292149. 
Briefe    Szechenyis.      III, 

299M1. 

—  —    Bibliothek    Zrinyis.     III, 
302801. 

Palugyai  de  Kis-Palugyai. 

m,  303898. 

Hongh.     III,  SOS«97. 

Milath.     III,  303889. 

—  —    Maschen  -  Panzer.       III, 
31049« 

—  K.,  Zrinyi.     HI,  296 l9B. 
Ma  ine,     S. ,      (Indien      unter 

Viktoria).     III,   191969. 
Mainerie,A.,Luigi.III,33978/7. 
Mainz.  —   Rom:    Gebäude.      II, 

14988. 
Majetti,  R.f  Violi.      HI,  8186. 
Majonica,     Staatsmusenm    in 

Aqaileja.     II,   104140. 
Maisch,     G. ,     Stammtafel    d. 

württb.     Fürstenhauses.       II, 

358". 
M  a  j  u  n  k  e ,  P.,  Windthorst.    II, 

94". 
Malagola,     C,     Archivio     di 

S.  Marino.     III,   13868. 
Malagoli,    6.,    Studi    etc.    di 

Bonarelli.     IH,  48881. 
Mala  man  i,    V.,    Settecento    a 

Venezia     satira     d.    costume. 

III,  86869. 

Gozri.     III,  86884. 

Maiden,   H.  £.,    Caesar's  ex- 

peditions      to      Britain.       I, 

124/5180/1. 
Malecki,     A.,    Studya    heral- 

dyczne.     III,  27 188. 
Mal  ler v,  G.,  Israeliten  u.  In- 
dianer; tr.  F.  S.  Krau f s.   I, 

46". 
Malleson,   G.  B.,   Akbar.     I, 

71 194. 

—  —    Marquess    of   Wellesley. 
I,  71,8a. 

Dapleix.     I,  71180. 

—  —  Görgey  a.  Hungar.  War. 
III,  300968. 

M(altzan),  J.  ▼.,  Mecklenburg 

u.  preufs.  kirchl.  Union.     II, 

286 l79*. 
Malvano,    G.,    (Bericht).     III, 

68 199. 
Mamiani,    T.,    Lettera.      III, 

49668. 
Man,  8.  De  Man. 
Mancardi,    F.,     Reminiscenze 

storiche.     III,  54798. 
Manceet-Batiffol,L.,Pre*vdte' 

d.  marchands  de  Paris.  III,  8  9 140. 
Man  ein  i,    G.,    Alberti   Opera. 


in,  8188. 

Grifiblini  cognom.  Aretino. 

III,   ll91*. 
Mancinus.     II,  285"*. 
Mandrot,    B.   de,    Auteur   de 

chronique  de  Louis  XI,    III, 

7588. 
Jacques  d'Armagnac.    III, 

83l0a. 
Manen,  W.  C.  van,  Misverstand 
'  in  vierte  Evangelie.   IV,  5086. 

Paulus.     IV,  548\ 

Apologet  van  Plinius.  IV, 

59114. 
M  a  n  f  r  i  n ,  P.,  Ebrei  sotto  domi- 

nazione  rom.     I,  14949e. 
Manfroni,C,  Aldobrandini  in 

Francia.    III,  44M9. 
Marina pontificia.  III,4568fl. 

—  —  b.  Gab otto. 

Mang  in,  A.,  Feu  du  ciel.    IV, 

81699. 
Mangiuca,     S.,     Daco-roman. 

Forschung.     III,  31 856. 
Mangiuca.  —  III,  82087. 
Mango,  F.,    Adone   di   Marin i. 

III,  51794. 
Mangold,  L.,    Ungar.  Kriegs- 

gesch.     III,  310501. 

(Gesch.  d.  Neuzeit.)  IV,  322. 

Mangoldt,  P.  v.,   Privilegium 

üb.  Gründung  v.  Carlsfeld.  II, 

23099B. 
Manigault,  G.  E.,  Izard.    III, 

350208. 
Manitius,  M.,  Rom.  Dichter  i. 

MA.     II,  2141. 
Christi. -latein.  Poesie.   II, 

2248;  IV,  18299.  74948. 

—  —  Sachs,  u.  sal.  Kaiser.    II, 
81768. 

Mann,    Verlegung    d.    Leipzig. 
Universität.     II,  241876. 

—  H.,  Life  a.  works.  III,  351984. 

—  O.,  b.  Ibn  Muhammed. 
Mannfeld,  B.,   Alt-Breslau  u. 

Schlesien.     II,  25780. 
Manning,  H.  £.,  Henri  VI1L 

and  monasteries.     III,   16996. 
M  a  n  n  o ,  A.,  Promis.    III,  2548. 

—  —  s.  Battaglino. 

—  —   &   E.  Ferrero,    Relaz 
di  Savoja.     III,  23 l7. 

M  a  n  o  h  a  r ,  Murli,  Industries  of 

India.     I,  68 109. 
Manouvrier,  Tibia  et  attitude 

humaine.     I,  588. 
Man s,  s.  Du  Man 8. 
Mansberg,  R.  v.,   Turnierzug 

z.  Jubelfeier  Wettins.  11,216". 

—  —  Rochlita  u.  Groitsch.     II, 
223189. 


Mantegazza,  P.,  Geschlechts- 
verhältnisse.  IV,  31688. 

Manz,  Gm  Beers  Korrespondenz. 
II,  206101. 

Marangoni,  G.  B.,  Musicisti 
Bassanesi.     III,  8740S. 

Marathon,  Grabhügel.     I,    83 68. 

Mar  bot,  Bob  de,  Memoires.  II, 
76111.  81159;  III,   10898. 

Marburg.  —  Universitätsgebäude. 

II,  156119. 

—  DruckaussteUung.  II,  1 57 148'9. 
Mar  cd,  V.,  Comptes  d'e'tat  en 

Angleterre.     III,  204618. 
Marcello,    Autobiography    of 
Roman  Patriot;  ed.  Macian. 

III,  46801. 

—  A.,  Rez.     II,  40*. 

—  —  Angelo  e  Lorenzo  Mar- 
cello.    III,  1». 

Marce  ron  ,D.,Ethnogr.  afghane. 

III,  33670. 
M  a  r  c  e  y ,  De,  Catherine  d'Aragon. 

m,  16891. 
Marchand,    F.,   Monnaies   de 

Confranchette.     m,  2547. 

—  T.,  Intendant  sous  Louis  JCI V. 
III,  10088. 

Marchan t,    E.  C,   Deposition 

of  Pericles.     I,  8787*. 
Marche,  s.  Lecoy. 
Marchesan,  A.,    Baratello  da 

Correggio.     III,  219. 
Marchet,  Schröder.     II,   6506. 
Marchetti,  D„  Molo  per  sbarco 

d.  marmi.     I,  189818. 
Villa  in  Genzano  di  Roma. 

I,   139814. 

—  —  Antichi  costruzioni  di 
Guarcino.     I,  140848. 

Marchi,  s.  De  Marchi. 
Marchienne,  s.  Laroche. 
Marcinkowski.  —  II,  26288. 
Marcinkowskischer   Verein.       II, 

26  259"60. 
Marckwald,  E.,  Elsa88.-Lothr. 

Bibliogr.     II,  335«. 

Lothring.  Bibliogr.  II,  386*. 

Eisäse.  Geschichtslitteratur. 

n,  3368. 
Marcone,  A.,   Colombo  e   suo 

figlio  Ferdinando.     III,  66 17*. 
Marconi,  8.  Cantü. 
Marcotti,    G.,    Cialdini.       UI, 

394W. 

Perozzi.     III,  42619. 

Marcuzzi,G.,Organo.IV,25414. 
Marczali,  H.,  Maria  Theresia. 

III    298a". 

-  (1825—80,)    III,  299**». 

Marensky,  Ein  flu  fs  Indiens  auf 

die  afrikan.  Völkerwelt.  I,  757. 


Maretich  —  Matthes. 


rv,m 


Maretich-Riy-Alpon,G.Y., 

Kaiserturm  zu  Kufstein.     II, 

10618*. 
Ifaria  Carolina,  Lettere.  UI,51719. 
Mariana.     in,  25". 
Mariassy,  B.,  Ungar.  Gesetz- 

gebung.     III,  ZOO"*. 
Marie,  M.  Ch.,  8.  Daniel. 
Marien  ob  cu,  At.,  (R5m.  Kolo- 

nieen  in  Dacien).     III,  81418. 
Caucaland.     III,  81418. 

—  —  Familiäre  romanesci.  III, 
816«7. 

Esti  ei  iste.     HI,  81858. 

Marindin,  G.  £.,    s.  Smith. 

Marin elli,  G.,  Rom.  Inschrift 
zu  Udine.     I,  146480. 

Marion,  M.,  Famin e  en  Guyenne 
1747/8.     III,  10248. 

Mario  tti,  R.,  Nozze  di  Varano 
da  Camerino.     III,  488. 

—  —  Serrungarina  n.  sec.  14. 
in,   12884. 

Marke  witsch,  A.,  (Ajtemirow 
in  der  Krim).     III,  245°*. 

Markgraf,  H.,  Henels  v. 
Hennenfeld.     II,  257". 

Schubert.     II,  257 10\ 

Seultetua.     U,  258188. 

Mark  ha m,  A.  H.,  Franklin  a. 
northweat  passage.  III,  84247. 

—  C,  Fighting  Veres.  III,  18580. 

—  M.,  Excavations  in  Bijnor. 
I,  57". 

M  ar  k  i ,  AL,  Döczi.     in,  808 MA. 
Arad.     HI,  809477. 

M  a  r  1  o  t,  L.,  Montgomery.  in,9  64. 

Robertet.     III,  97*. 

Marmoochi,  L.,  S.  Elpidio 
Morico.     UI,  18871. 

Marmottan,  Paul,  Fromentin. 

n,   75l0°. 
Marne  ffe,  E.  de,  Rapports  de 

Hörne»    avec    Pynnock.     HI, 

129*06. 
Marqnardt,    J.,    Organisation 

milit.    chez   Romains;    tr.  G. 

Humbert    et  M.  Bissaud. 

I,   lölM7. 

—  L.,  Charakterzug  Wilhelms  J. 
n,   9347»>. 

Mars  elli,   C,    Eugenio  di  Sa- 

voj*.      m,  2315. 
Ma  r s  h  a  1 1 ,  A.,  Economies.    in, 

208Ä9t. 

—  J.  T.,  Aramaio  GospeL  IT, 
51/248. 

Märten s,  F.  de,  Russie  et 
Angleterre.     III,  179,M. 

—  —  Trmite*  avec  Allemagne. 
n,  3627*. 


—  W.,    Gregor    VII.    Mönch? 

II,  32288;  IV,  88141>. 
Martha,  C.,Seneque.  1, 17179B. 

—  J.,  Chapitre  XIV  du  Brutus. 
I,  116*«. 

Martimprey  de  Romlcourt, 
E.  comte  de,  Siros  et  oomtes 
de  Bl&mont.     II,  855M7. 

Martin,  Schöna  u.  Reinhardts- 
dorf.     U,  231 88°. 

—  —  s.  Saint-Martin. 

—  A.,  Falences  et  Porcelaines. 
IV,  24  894. 

E.,Moscherosch.  II,84518e. 

Schneuber.      II,    847 164. 

Schuler.     U,  847 171. 

—  —  Notizen  e.  Strasburg. 
Bürgers,     n,  3588M. 

—  P.,  Ta'rifc  Lubnan;  tr.  Ra- 
schid el-Chüri  el-Schar- 
tüni.     III,  33788. 

—  Th.,  Trachten  am  Boden see. 
H    147179. 

—  W.  S.  W.,  Sligo.    UI,  20 1888. 
Martinazzoli,  A.,  &L.Cre- 

daro,     Dizionario    di    Peda- 
gogia.     IV,  16*88. 
Martinengo,      E.,      Patriotti 
iUliani.     UI,  54788. 

—  Fr.,  San  Luigi.      HI,  38878. 
Martini,     F.,     Lorenzino     de 

Medici.     in,  40*88. 

s.  Guerrazzi. 

s.  Muratori. 

M  a  r  t  i  n  o  w ,  Empereur  byzantin. 

III,  82744. 
Martin»,  >•  Oliveira. 
Marucchi,  0.,    Regia  d.  pon- 

tifice  massimo.     I,  189809. 
Obelisohi    di    Roma.     I, 

139»". 
Marx,    F.,    Venus    d.    Lucrez. 

I,  128n8. 
Rhetorica  ad  Herennium. 

I,  171801/*;  IV,  96». 
Marzials,  F.  T.,  s.  Merivale. 
Marziani,G.,  Szögyeni-Marioh. 

III,  804"'. 

—  —  Fttrst-Primase  v.  Gran, 
in,  306417. 

Masi,  E.,  Segreto  di  Carlo 
Alberto.     Hl,  2410. 

Aristide  Gabelli.  in,  88418. 

Diplomatici  ital.  e  Vol- 
taire.    IU,  435M. 

Teatro  Italiano.  III,  55818. 

MaSka,  K.  J.,  Mähr.  Diluvial- 
funde.     I,  1088. 

Ma  s - L a t  r  i  e ,  L.  de,  Pacte  entre 
Venise  et  fcnir  deMilet  m,  l8. 

Maslowskij,  ▼.,  (Panin  an 
Panin).    II,  7148. 


JakraaberioaU  der  Geschioatswissentchatt.    189L    IT. 


Tjahr.  Krieg  etc. ;  tr.  Ay. 

Drygalski.    II,  7167.  26201. 

—  —  (Dienstgttter-Heere  der 
russ.  Armee.)     in,  245**. 

—  —  (Kriegsth&tigkeit  Peters 
d.  Grofsen.)     III,  24680. 

(Kriegskunst  in  Rufsland.) 

III,  247106. 
Masom,  s.   Allcroft. 

M  a  s  o  n ,  (Bundesverwaltung). 
UI,  8404. 

—  E.  G.,  March  of  Spaniards 
aeross  Illinois.     III,  67"8. 

Maspero,    G.,    Hist.  d'Orient- 

IV,  449. 

—  —  Leotures  hist.     ib. 
MassachusetU    Hist.    Soe.      UI, 

352898. 
Massarani,     T.,     Soritti     di 

Correnti.     IU,  80 l91. 
Masse,  J.,  Annexion  de  Sa yoie 

1792.     IU,  2488. 
Masse nbach,    H.    Frhr.    ▼., 

Massenbach.     II,  148 x08. 

Mass  low,  O.,  Romzug  Hein- 
rich b   VII.     n,  4988. 

Maeeon,  D.,  Priry  Council  of 
Scotland.     III,  178118. 

—  F.,    Berlin  il  y  a  100   ans. 

II,  72  78.  207"». 
Mateesou,  C.  N.,  Colinde  po- 

pul.     III,  81 987. 
Mathes,    J.,    Veitsbuch.       n, 

328/9  18t. 
Mathes  von  Bilabruck,  C, 

Sehlacht   v.    Custozza   1866. 

III,  So888. 
Mathiesen,     H.,     Volqrartz. 

III,  23  040. 
Throndhjems  ssldre  topo- 

graü.     III,  21480. 
M  a  t  h  i  s ,  F.,  Elsftss.  Kinderlieder. 

II,  858819. 

Mathot  (Van  Ruokelingen), 

L.,  Gesch.  d.  Vaderlanda.    UI, 

11718. 
Mating-  Sammler,       Jakobi- 

kirche     in     Chemnitz.        II, 

240858. 
Matlekovits,     AI.,    Apäthy. 

III,  804850. 

—  —  Zollpolitik  d.  ftsterr.- 
ungar.  Monarchie.  III,  812M6. 

M  a  1 1  h  a  e  i ,  Georgl L  u.  Ramtay. 
U,  162811. 

Matthaeus  vonParis,  Chro- 
nik; ed.  G.Grandaur  u.  W. 
Wattenbach.     II,  4218. 

Matthes,  J.  C,  Inrichting  ran 
eeredienst  door  Jerobeam  L 
I,  82178. 

12 


IY^W 


Matthew  —  Mejborg. 


Matthew,  (EngL  Schulwesen). 

m,  mfM. 

Matthiass,  B.,  Rom.  Zwangs- 
yerbände.     I,  160***. 

—  B.,  Steinmetzseichen  Sehmal- 
kaldens.     n,  157151. 

Mattbieu,  F.,  Foire  et  marehe* 

de  Gammereges.     III,  128m. 
Matuschka,  L.,    Türkenkrieg 

1716\8.    n,  68";  111,298"*. 
Matwejew,     P.,      Sapisska 

Taeherkasskago     o     BolgariL 

IHV  «55 1W. 
M*nv    Am    Portleo   di  Pompei. 

I,  1418«. 
Basilica    di  Pompei.     I, 

141«". 
Statua   di  Mareello.    I, 

178841. 
Maugny,  Ct«  de,  Souvenir  du 

eeeond  empire.      III,   114188. 
Maalbronn.     II,  876«70. 
Maulde  de  la  Clayiere,  R. 

de,    Louis    XII.      II,    56"; 

HI,  84107. 

—  —  Jean  d' Anton.  Chroniqnes 
de  Louis  XII.     III,  75". 

—  —  iloge  de  Louis  XII. 
in,  76*«. 

—  —  L'entrevne  de  Sayone. 
HI,  84108. 

—  —  Originea  de  reVolution 
francaise  au  16*  a.     III,  98 18?. 

—  —  s*  Anton. 
Maumus,  V.,  Philosophes  con- 

temporaint.     IT,  14818. 
Maarenbreoher,    B.,    Quae- 
ationee  Sallustian.     I,  116M». 

—  —  s.  Sallustius. 

—  W.,  Schön,     ü,  661*.  80051. 
Maurer,      Kollonitaeh.        III, 

297814. 

—  H.,  Archivalien  Waldkirehs. 
II,  141«». 

—  —    Waldkirch.     Stadtrecht 

im.  ii,  146 i*. 

—  —  Verfaesungsumwslzung  in 
Freiburg  L  B.  1388.  II, 
146 l8'. 

—  J.,  Wiener  Bistum  vor  200 
Jahren.     II,  96*. 

—  —  Brenner.     II,  96 u. 
Gemälde  d.  Prinzen  Engen. 

II,  9»et. 

—  K.,  Nordgerman.  Rechtsgesoh. 
HI,  21089. 

—  —  Rechtsricbtung  Island. 
Rechtee.     III,  210'°. 

—  —  Korweg.  höldar.  III, 
210SI. 

Vigfuason.     m,  W. 

Maury,  Correapondance  diplo- 


matique;  ed.   Ricard,    m, 
58™. 

—  a.  Bon  et. 

—  L.  F.  A.,    Terre   et  nomine. 

I,  4f7. 

M  a  t  o  r ,  J.,  Economic  Hist.   IV, 

28489. 
Max,  R.,  8.  Alexandre. 
Max  L,  Jammerruf.     II,  82440. 
Maxe-Werly,     L.,      Numis- 

matique  verdun.     II,  85  5  •*•; 

III,  128w. 
Maxwell,    W.    St.,    Cloister- 

life  of  Charles   7.     HI,  58 M. 
May,    G.,    Droit    romain.      I, 

1575W. 

—  M.,  Ausgrabungen  b.  Nafsen- 
beuern.     II,  82917>. 

Mayer,  G.,  Inschrift  d.  Stifter 
y.  Kazis.     II,  1247'». 

—  H.,  Konfessionskarten  Badens. 

II,  14048. 

—  Jos.,  Pokal  Corvinus'  an 
Wiener-Neustadt,   in,  8 1 1 6t4. 

—  K.,  s.  Boi  ssier. 

—  L.,  Museogr.    II,  857s. 

—  Manfr.,  Schlacht  bei  Mühl- 
dorf.    II,  49M. 

—  —  Mediatisierung  Isenburgs. 
n,  162814. 

Wandteppichfabriken   d. 

Wittelsbaoh.      Hauses.        II, 

827105. 
Mayerhofer,  J.     U,  1416f. 

—  —  Schenk  r.  Limburg.  II, 
882,ft5. 

Klosterberg  bei  Oberotter- 
bach,    ü,  8868w. 

—  —  Speierer  Dominikaner- 
kloster 1526.     II,  885"*. 

Sacco  di  Roma.    III,  44644. 

Maynard,  N.  C,  Lincoln  a 
spirituellst?     ÜI,  8508**. 

Mayno,  a.  Del  Mayno. 

Mayor,  J.  B.,  Un-Aristotelian 
words  in  *A\hjvalwv  noltrela. 
I,  931». 

May  r ,  A.,  Sophokleiseh.  ödipus. 
I,  8894. 

Mays,A.,  &  K.  Christ,  Ein- 
wohnerschaft Heidelbergs 
1588.    II,  148108. 

Masiere  Brady,  W.,  Anglo- 
Roman  papers.    III,  44558. 

Mazzatinti,  G.,  (Stadtbiblio- 
thek zu  Fori*).    III,  224x*. 

Mazzi,  Allacci  et  Palatina  di 
Heidelberg.     H,  148/4115. 

—  23  giugno  1233.     III,  480. 
Mazzini,  G.,  Life  a.  Writings. 

ÜI,  26". 
ScrittL     m,  2687. 


Massole ni,  A.,  Mitologia  greca 

n.  comedie  Plaut.     I,  167788. 
Maszoni,    G,    Triasino  a  Ru- 

eellai.     m,  87m. 
Ottave  di  Cesarotti.    mr 

884". 
Teatri    in    Italia.      HI, 

55818. 
M  e  a  d ,  C.  M.,  Seneca  u.  Paulus. 

IV,  59118. 

—  E.  D.,  Puritanism.  nir 
852888. 

—  W.  Ed.,  Versification  of  Pope. 

in,  19640t. 

Meath,  Earl  of,  Anglo-Saxon 
Unity.     III,  848181. 

Meohoacan.     III,  67"*. 

Meohs,  J.,  Altdorf.  II,  888w- 

Auszug  d.  Erlanger  Stu- 
denten.    II,  888998. 

Mecklenburg.  —  Post.  U,  288t0a. 

Meda,  F.,  Centenario  di  Luigi 
Gonzaga.     III,  8489». 

Medicus,  E.  F.  H.,  Forchheim 
u.  Bayersdorf.     II,  88  3 wo. 

Me  din ,  A.,  Francesco  il  Veochio. 

HI,  846. 

Poemetto  veneto.  TU,  8*°* 

s.  Ferrai. 

Meer,  A.,  Fürstbischof  Herzog» 

II,   255w. 

Schneider.     U,  257 10°. 

Meer  van  Kuffler,  J.  C.  F. 

yan    der,    Academie    te   Nij- 

megen.     ni,  160400. 
Mehler,  F.  J.,  WerL  II,181*e. 

—  F.  Z.,  Bernagie.   HI,  148"6. 
17**  eeuw  letterdief.  in, 

152810. 

Mehlis,  C,  Archaologieohea 
aus  d.  Pfalz«     II,  884880'1. 

Ausgrabungen  d.  Heiden- 
burg,    n,  884iM. 

Sudpfalz.  Steinwerkzeuge» 

U,  884888. 

Rom.  Strafsenzüged.  Pfalz» 

n,  884884. 

—  —  Römerfunde  d.  Vorderpfalz. 
U,  884888.  894 lli. 

Eufserthaler  Inschrift.   IIr 

8848M.    • 
Römerburg  d.  Hordpfalz» 

n    894118/7. 

—  —  (Inschrift.)     IV,   9890. 
Mejborg,  R.,    Bygningaakikk* 

i  Slesvig.     H,  277*4. 

—  —  Slesyigske  Bsndergaarde» 
H,  27715. 

—  —  ÄhnL  d.  sohleswigschex» 
Bauernhöfe  etc.     II,  277*8. 

StolU  Optegnelaer.     III, 

224M. 


Meichsner  —  Merkel. 


IV,1TO 


V  eichener,     6.,     Dslminium. 

I,  147470. 

Meier,  F.  J.,  Kjebenhavn  paa 
Holbergs  Tid.     III,  226"°. 

—  Gebr.,  Columban,  Alkuin  etc. 

II,  14lf. 

—  John,  Sprach-  u,  Litteratur- 
geeeh.  d.  Rheinlande.  II, 
1441**. 

Genovefa.     H,  165*61. 

—  P.  J.,  Brakteatenkunde  ▼. 
Hildeaheim  u.  Helmstedt.  II, 
185*. 

Brakteatenfund  v.  Modeste. 

II,  189*1. 

—  —  Brakteatenkunde  d.  nördL 
Harzes.     II,  1926*. 

Mejer,    O. ,     Konsistorium    an 

Rostock.     II,  28617*. 
Meignan,  Mgr.,    Salomon.     I, 

31»«. 
Msijboom,    H.    U.t    Aan    de 

Geisten.     IV,  55  7*. 
Mareion    en    Paulus    in 

Clementijnen.     IV,  691*7. 

Heijer,  D.  C,  Scheyeningsohe 
Tolhek.     III,  158»". 

—  —  Utrechtsche  Maliebaan. 
DI,  15946B. 

—  6.,  Overg.  d.  Bepnbliek  in 
Koninkrijk.     III,  188*°. 

—  J.  L.  C.  A.,  Cornelia.  III, 
HS*81. 

—  N.,  Democratiseh  element. 
m,  181*. 

Meinardue,  O.,  Handelspolitik 
d.  Grofs.  Kurfürsten.  II,  64w. 

Sohwarzenberg.  II,  208**. 

. Berliner  reform.  Gemeinde 

im  30jähr.  Kriege.     II,  204 80. 

Heine ek e,  F.,  Deutsche  Ge- 
sellschaften n.  Hoffmannsoher 
Bund.     II,  160180. 

Meineke,  Fr.,  s.  Gneisenau. 

Meinel,  Benediktiner- Abtei  zu 
Ssalfeld.     II,  241*71. 

Meiser,  K.,  Taciti  annales. 
I,  128171. 

Meisner,  Wehrpflichtige  in 
Mecklenburg.     II,  282117. 

Me  i  f  s  n  e  r ,  B.,  Babylon.  Monats- 
namen.    I,  27 w. 

Meister,  AI.,  Hohenstaufen  im 
Slsafs.     H,  888»*. 

—  B.,  Troisch.  SpinnwirteL  I, 
76". 

Bevölkerung  y.  Eryx  u. 

Segesta.     I,  829J. 
Weihinschrift.  I,  109*ft*. 

—  —    Griech.    Epigraphik    u. 
I,  109*". 


—  —  Bhodisohe  Grabinschriften. 

I,  110*«°h. 
Meisterhans,  K.,   Aus  Peti- 

nesca.     U,  118*1. 

M  e  i  t  z  e  n ,  A.,  Saalegegenden. 
H,  221 U5. 

Statistics;  tr.  B.  Falk- 
ner.    IV,  28* 7*. 

Melani,  A.,  Palladio.  III, 
378*7. 

—  —  Svaghi  artist.  femmin. 
IV,  24»**. 

M eiber,  J.,  Dio  Cassius  galL 
Kriege.     I,  116/7**". 

Zonaras  IX,  5.     I,  119**. 

Melbourne,  Papers;  ed. 
Sanders  &  Cowper.  III, 
191*«*. 

Melchior,  C,  Gewerbeschul- 
wesen in  Hamburg.    II,  268**. 

Melchisedec,  Bez.  III, 
319*1*. 

Meldorf.  —  Münzfand.  II,  27616. 

Melin,  Histoire  romaine.  I, 
113*. 

Meli,  A.,  Hessenwesen.  II, 
101*1. 

G5ss.     II,  101  •*. 

Melle,  J.  v.,  Beise  1683;  ed. 
K.  Curtins.     II,  2711*4. 

—  W.  v.,  Hamburg.  Staatsrecht. 

II,  266»*. 

Meilini  Ponee  de  Leon,  V., 
1799.  Francesi  all' Elba.  HI, 
40*  7». 

Melly,  s.  Du  Bois. 

Meloizes,  s.  Des  Meloizes. 

Meltzer,  O.,  3.  pun.  Krieg. 
I,  12210». 

—  —  Prophezeiung  aus  d. 
Schmalkald.  Kriege.  II,288*7*. 

Melun,  A.  de,  Memoires;    ed. 

Le  Camus.     III,  112"*. 
Memerty,    v.,    Füsilier  -Regi- 
men t.     H,  161*08. 
Memoire  dans  la  question  d'aba- 

tage.     43*7. 
Memoria    de    guerra   en    Pafses 

Bajos.     III,  187*7. 
Menadi  er,  J.,  Hochzeitspfennig 

Heinrich  d.  Löwen.     II,  1857. 
Mdnage,  £.,  Lettres  a  Maglia- 

becchi    et    Dati;    ed.    L.    G. 

Pdlissier.     III,  42BOa. 
Menant,  J.,  £tudes  he*teennes. 

I,  21". 

—  —  Ideogramme  royal  hdtean. 
I,  21". 

Menapace,  G. ,  Battuti  del 
Trenüno,    II,  105lM;  III,  470. 

Mencacci,  P. ,  Biyoluzione 
italiana.     HI,  64 w»/7. 


Mendels,    J.,    Daendels.     HI, 

138**.  1636***6. 
Mendelssohn,  L.,  Anal.  Tul- 

liana.  I,  116»°. 
Zosimus.     I,  129187. 

—  M.,  Schreiben  an  Lavater; 
tr.  N.  H.  Wessely;  ed.  8. 
Fuchs.     I,  49178. 

—  8.,  Criminal  Jurisprudence  of 
Ancient  Hebrews.     I,  445*. 

Mendelssohn.     I,  49 178. 
Mendheim,    M.,    Seidel.     II, 

20587. 
Mendthal,  H.,  s.  Wölky. 
Menegazzi,   G.  B.,    Morte  di 

Mameli.     m,  26**. 
Menendez       Pelayo,       M.t 

Martinez  de  la  Bosa.  m.  618*. 
Menge,  C,  Goethe  u.  Wieland 

vor  Napoleon.     H,  24 6**5. 

—  B.f  Troja  u.  Troas.     I,  76  '*. 
Homer  u.  Ithaka  d.  Wirk- 
lichkeit.    I,  78»°. 

Ithaka.     I,  7880*. 

Monges,  H.,  Volksetymolog,  d. 

elsäss.  Mundart.      II,  854*»*. 
Menghini,  IL,  Stigliani.     III, 

26**. 
Men  g  o  z  z  i ,  N.,  Monte  dei  Paechi 

in  Siena.     HI,  485*7. 
Menor,  s.  L5  wis. 
M  en  s i ,  F.,  Finanzen  Österreichs. 

HI,  81 2***. 
Mensinga,  J.  A.  M.,  Opfertod 

u.  Auferstehung  Jesu.  IV,  58ft*. 
Me n  t z  e  1 ,  £.,  8ehillers  Jugend- 
dramen auf  d.  Frankfurt.Bühne. 

H,  1581**. 
M  e  n  u  t  i ,  F.,  Catastrofe  di  Piuro ; 

ed.  P.  Besozzi.     HI,  819*7. 
Menzenbach,    Joh.,    Windt- 

horst.     H,  94**. 
Meomartini,  A.,  Monumenti 

di  Benevento.     I,  14 1*48. 
Metra  t,  P.,  Verdun  1792.    H, 

75*8. 
Merohant,  F.,  Ciceronis  par- 

titio  oratora.     I,  171 800. 
Meroier,    E.,     Afrique     sep- 

tentrion.  1, 149601;  HI,  108". 
Mercurio,  s.  Leonardi. 
Mereau,  H.,  Dome  d'Oryieto. 

HI,  14«7«. 
Merimde,     P.,    Pedro    I   de 

Gastilla.     IH,  5717. 
Meringer,  B.,    Germ.  Volks-' 

künde.     H,  10081. 
Merirale,  K.,    &  Frank  T. 

Marzials,  Thackeray.     HI, 

197**1. 
Merk  el ,  C,  Adelaide  di  Sayoia. 

H,  62**.  824* »|  HI,  2818. 

12* 


IV,180 


Merkel  —  Michaelis. 


Carlo  I.  d'Angib  in  Pie- 

monte.     m,  7188. 

Sordello  di  Goito  e  Sor- 

dello  di  Marano.     III,    101»7. 

Merkens,  H.,  e.  Friedrieh 
d.  Gr. 

M  e  r  k  1  e  i  n ,  A.,  Philosophen  il- 
lustres.    IV,  14807. 

Mo  riet,  R.,  Streit  Nominoe's 
mit  Karl  d.  Kahlen.     II,  25M. 

Merlo,  P.,  s.  Bamorino. 

Merriam,  H.  B.f  Sehool  1830. 
DI,  848 1B5. 

—  L.  S.,  Reoeiver  for  Nashville. 
in.  868*". 

Merrill,     m,  851288. 

Merry,  W.  W„   Fragments  of 

Rom.  poetry.     I,   167788. 
Mersohb  erger,    Shakespeare 

anf    Hamburg.     Bühne.       II, 

26847. 
Merseburg.     II,  228*°*. 
M  e  r  t  e  n  s ,  Aug.,  Sttdl.  Altmark. 

II,  221IOi. 
M  e  r  t  z ,  M.,  Römergang  in  Köln. 

II,  1667.  896188. 

Meri,  W.,  Tagsatzungen  1445. 

n,  129111. 

Bitter  v.Rinach.  II,  355848. 

Mes,     6*i     Nijmeegsohe     kun- 

stenaren.     III,  160491. 

—  —    Heigraaf   van   Wvchen. 

III,  l60*>8. 
Meson!11**  de  Riehemond, 

ßglise  de  Pentecftte.   IV,  6790. 

Meschl**»  M.,  Aloysius  von 
Gonzag*.     IH,  88« ". 

Da«*- ;  tr.  Lebrlquier. 

IH,  88«80. 

Meshow,  (Rnss.  Bist.  Biblio- 
graphie),    ni,  269"«. 

M  e s p  le* ,  feloquence  d.  Graeques. 

I,  128 in- 
Messikomm*i>,     EL,     Feuer- 

eraeugung  *•  Urzeit.    I,  17174. 

—  J.,  Bevölkwmg  d.  Zürcher. 
Oberlandes.     If  1464Äl. 

MeStan,  T.,  Begesten  z.  Gesch. 

Khleals.     Ui  96". 
M  e  s  t  o  r  f ,  J.,  Schlesw.-Holatein. 

Mnsenm.     Ili  276 6. 

Steinalter.     II,  276». 

s.  Montelins. 

s.  Stolpe. 

Meszaros,  F.,  (Demosthenes). 

I,  90107». 
Metchnikoff,  L.,  Civilisation 

et  fleuves.     IV,  ll14». 
Methodologie  u.  Philo*.  —  Kleine 

Anonyma.     IV,  8ö8.  4588. 
Mettenheim.    —    Grtber.        II, 

148" 


M  e  1 1  i  g ,  C,  Bücher  rigasch.  Bier- 
träger.     II,  80388. 
ErbebnchRevals.  II,  80449. 

—  —  Reformator.  Bewegung  in 
Big».     II,  30458. 

Metzger,  E.,  40  Jahre  nieder- 
lind.  Kolonialherrschaft.  III, 
163M8. 

Menlenaere,  D.  de,  Bontilier. 
HI,  871*8'4. 

Meulleners,  J.  L.,  Alva  en 
Oranje.     III,  18381. 

—  —  Maastricht  en  Mook 
1568  -75.     III,  13444. 

Menrs,  P.  A.  N.  S.  van,  Lijk 
1560.     III,  153897. 

—  —  Liever-Vrouwen-convent- 
te-Nazareth.     in,  160488. 

—  —  ocAnspach,  Sprekende 
wapens.     III,  150874. 

M  e  n  b  e  r ,  Ad.,  Schulgesch.  Mann- 
heims.    II,  144188. 

Meyenn,  F.  v. ,  Pentz.  II, 
284144. 

Meyer,  A.  N.,  Womans  work 
in  America.     III,  3481". 

—  Ch.,  HohenzolleriBehe  Forsch- 
ungen.    II,  88 0M7. 

—  —  Landbach  v.  Plassenbarg. 
H,  33  0898. 

—  —  Familienchronik  v.  Ehen- 
heim.     II,  88 1889. 

—  —  Plassenburg.  Kadolzburg. 
II,  881888. 

. Krieg  zw.  Albrecht  Achilles 

u.  Ludwig  v.  Bayern.  II,  88 1 t8a. 

Hardenberg  u.  Ansbach- 

Baireuth.     II,   88 lt87. 

Baireuth.     II,  8882M. 

Grafen  v.  Abenberg.    H, 

834881. 

—  —  Burggrafen  v.  Nürnberg. 
H,  85944*. 

—  —  Österreich  u.  deutsche 
Kultur.     II,  72 74.  108188. 

—  —  Posen.     II,  26014. 

—  —  Polemik,     ib. 

—  C.  F.,  Franzosenzeit  Stettins, 
n,  29 lm. 

—  E.V.,  History  ofChemistry; 
tr.  G.  Mac  Gowan.  IV,  17870. 

—  Ed.,  Heimat  d.  Ionier.  I,  75*. 

—  Ernst,  Gesch.  d.  Mittelalters. 
IV,  5W. 

—  —  £  L.  Viereck,  Beide 
letzte  Jhh.  d.  Mittelalters.  IV, 
688. 

—  Ferd.,  Budczies.    H,  20015». 

ChodowieckL     n,  20470. 

Bolt.     n,  20471/t. 

Berlin,  'lustiges  Gesindel' 

in  Tempelhof  1800.  n,207186». 


—  Hr.,  Deutsche  Stadt  im  Zeit- 
alter d.  Humanismus.  H,  587*. 

—  —  Familienchronik  v.  Ehen- 
heim.     H,  58M. 

—  F.  Herrn.,  Leipzig.  Bueher- 
messe.     H,  247480. 

—  —  Aufsenhandel  deutsch. 
Buchhändler.     H,  247451. 

Präunlein.     H,  2504W. 

—  Georg,  Schonburg.  H,  22616*. 

—  J.,  Triesdorf.     H,  829le*. 
Hohenzollernherrschait  in 

Franken.     H,  881181. 

Hesseibergmesse.  H,  881  *••• 

Cadolzburg.     n,  83380*. 

Colmberg.     HI,  388808. 

—  L.,  Estn.  Gedicht.    H,  30887. 

—  O.,  Triumphzug  d.  Germanien** 
I,  158541. 

—  P.,  Aristoteles'  Politik  u. 
'A&rjvaUov  TioXnela.  'I,  941*6. 

—  —  Ballade  franc.  contra 
Anglais.     m,  8181. 

—  Phil.,  Danielkommentar  d. 
Hippolytos.     IV,  66178V 

—  —  Gedeon,  Jlar^ut^xß9^ 
itivaxeg.     IV,  804. 

Meyer  v.  Knonau,  G., 
EkkehardiT.,  casus  Scti  Galli. 
H,  12277b;  IV,  8487. 

—  —  Schweizer  im  Bilde«  II, 
11787. 

—  —  Burchard  v.  Basel  n. 
Burchard  v.Lausanne.  II,  1 20s*. 

—  —  Landschaften  d.  Klub- 
gebietee.     II,  13488. 

Heinrich/7. u.  V.  n,819«*. 

Meyerbeer.     H,  8788,t. 

Meyerinck,  v.,  Berliner  M&rz- 
tage.     II,  8917-84».  207189. 

Meyers,  A.,  Corneille  de  Berghes 
a  Maestricht.     III,  1616M. 

Meyersahm,  H.,  Deorum 
nomine,     IV,  11,6B. 

Meynard,  s.  Barbier. 

Meynersd'Estrey ,  Parlament 
anglais.     m,  203884. 

Miall,  Ch.  S.,  s.  Skeata. 

Mich....,  (Finnland.  Forde- 
rungen).    III,  26114e. 

Michael,  E.,  Rankes  Walt- 
gesoh.     IV,  218. 

—  H.  J.,  Or  ha-Chajim.   I,  4110. 

—  W.,  Cromwell.     III,  18215°. 

—  —  Hannover  auf  d.  brit. 
Königsthron.     III,  186181. 

Michaelis,  A.,  Collesone 
eapitol.     I,  172ifi. 

—  —  Deutsche  Univenitstta- 
Sammlungen :  Marburg.  II, 
1485. 

Schweigh&user.  II,  84  717». 


MichMlu  —  HSrike. 


IV,181 


—  —  Mediceische  Venus«  III, 
41491. 

Michael sen,  J.,   Fra  Samtid. 

III,  22877. 
M  i  ch  a  i  1  o  w ,    A.,    (Domostroj). 

III,  241  ^ 
Michail  owskij-Danile  ws- 
kij,  (Memoiren).    III,  25 1169. 

—  (Thronbesteigung  Nikolaus  J.) 
III,  2621M. 

Michel,  fe,  Biographes  et  cri- 
tiques  de  Rexnhrandt.  III, 
146 188. 

Hobbema.     IV,  21889. 

RuysdaeL     IV,  21m. 

—  M.,  Isidore  de  Slville.  IV, 
75M8. 

Michels,  A.,  Otto  d.  Kind. 
H,  185». 

—  V.,  Nürnberger  Theater.  II, 
838889. 

Michi eisen,  J.,  Chaam.  III, 
162647. 

Michne witsch,  (Rubs.  Ästhe- 
tiker d.  18.  Jh.).    1U,  248 u*. 

Vi c hon,    E.,    Inscriptions    de 

Corse.     I,  142881. 
Micocci,  U.,  Fortana  di  Dante. 

III,  42M1. 
Middleton,    H.,    Remains   of 

Rome.     I,   18729i. 
lieg,  s.  Thierry. 

Mielck,  W.  H.,  Utscriften-  n. 
Denkelboke  d.  Katharinen- 
kirche  zu  Hamburg.  II,  26855. 

Mielke,      H.,      Eli§abeth      v. 

Thüringen,     n,    21789;    III, 
30142«/7ä 

Xihalik,  J.,    BronzeBchwerter 

aas  Szathmir.     UI,  27915. 
Fundorte  in  Ugocaa.    III, 

281fll. 

—  —    Fundorte     im     Liptau. 

Komitat.     HI,  28 186. 

Kirche  v.  Mätyfalva.    III, 

310509. 

Opfer-Pokal.   III,  81 1580. 

Mika,  AI.,  Kronstadt  u.  Sieben- 
bürgen.    III,  294 l79. 

MikloBich,  Fr.,  AJos.Müller, 
AcU  graeca.     III,  828*. 

Vikszith,  SceneB  Hongroises; 

tr.  E.  Hörn.     III,  806888. 
Milan,  L.  A.,  Monetazione  rom. 

I,  130197. 
Milani,  L.  A.,  Aes.   I,  180206. 
Scoperte   in  Verona.     I, 

1738*8'8. 
MilchhÖfer,    A.,    Athen.     I, 

103tot. 
Schliemann.     II,  284IÄ8. 


Miles,  C.  P.,  Hiles  on  Freneh 
Revolution.     HI,  188919. 

Miljukow,  (Kongrefs).  HI, 
23614. 

—  (Toparch.)     in,  28719. 

(Finanzverwaltung   u.  Peter 

d.  Gr.)     III,  24484. 

—  (Rubb.  Agrarpolitik  im  vor. 
Jh.)     UI,  247 l09. 

Miliard,  s.  Baigent. 

—  J.  E.,   Lucanus.     I,   1638M. 

M  i  1 1  e  c  k  e  r ,  F.,  Gentum  Putei. 

III,  280". 
Urnen-Friedhöfe  v.Veraecx. 

IH,  28 1«. 
Fundorte   Süd -Ungarns. 

IH,  28188. 

Temes-Paulis.  in,  808459. 

Miller,  a.  Freund. 

—  A.,  Alexandergesch.  nach 
Strabo.     I,  94,4°. 

—  E.,  Militlrkonventionen.  H, 
368"8. 

—  K.,  Römerstrafsen  etc.  n, 
85718'19*. 

Lager  in  Aalen,  n,  358lfd. 

898 107. 

(Alamann.  u.  frank.  An- 

siedlungen.)     U,  868*«. 

Rom.  Kastelle  in  Württem- 
berg.    II,  89210e. 

—  S.  F.,  Constitution  of  Unit. 
States.     IU,  8461". 

Millies,  H.C.,  Oost-  en  West- 
Indische  kerkzaken.  III,  162558. 

Milliet,  P.,  Clramiqne greeque. 

I,  1059*4*. 
Miliin  &  Millingen,   Pein- 

tures   de  rases  ant.;    ed.   S. 

Reinaoh.     IV,  228ftft. 

Milloue*,  L.  de,    Religions   d. 

anciens.     I,  161*". 

Religions  d'Inde.  IV,  1 1 187. 

Milodanovich,  Sim.,   Ungar. 

Soldaten.     III,  29994B. 
Milowidow,  (Gouvernements- 

verwaltung  in  Kostroma).  III, 

24697. 
Minahassa.     HI,  164ft9°. 
M in  as  i ,  J.,  Dottrina  d.  Signore 

pei  Apostoli.     IV,  64ws. 
Minghetti,   M.,   Rieordi.    UI, 

60«". 
Mini,  G.,   Castelli  di  Salutare, 

etc.     IU,  12899. 
Minor,  Res.    II,  26971.  285178. 

—  Schiller.     II,  873356*. 

Miodon ski,    A.,     Florus.     I, 

128178. 
Mir a b  ea  u ,  Ctsse  de,  Talleyrand 

et  d'Orleans.     III,  llln\ 


[Mirbaoh],  [M.],  Königswinter. 
H,  175114. 

—  W.  y.,  Wilhelm  V.  y.  Jülich, 
n,   17088. 

Mirbt,  E.,  Wahl  Gregors  VII. 
IV,  82"b. 

Mirkhond,  Ranzat-us-safa ;  tr. 
Rehatsek;  ed.  F.  F.  Ar- 
buthnot.     IU,  8309. 

Mirmont,  b.  De  la  Ville. 

Miry,  s.  Gallet. 

Miseno.     UI,  15807. 

Missio,  M.,  Cividale  1598J9. 
m,  38491. 

Mistschenko,  Th.,  (Grund- 
besitz auf  lipar.  Inseln).  I, 
82a*d.  142880. 

MiUu.  —  Trinitatiskirche.  II, 
802". 

Mitre,  B.,  San  Martin  y 
emancipacion  Sud-Americana. 
m,  68918. 

Mitsukuri,  G.,  Englisch- 
niederländische Unionsbeetre- 
bungen.     HI,  1866*».  1821". 

Mittels,    L. ,     Reichsrecht    u. 

Volksrecht.     I,  15768*. 
Pseudo-AsconiuB  in  Verrem. 

I,  159818. 
Mittler,  b.  Toeche. 
Mitzschke,P.,  Junckers  Renn- 

stieg.     n,  222124. 

Kirechfcstfrage.  II,  285998. 

Mizzi,    M.  A.t    Colombo.     m, 

64188. 
Mochnazkij,   (Poln.  Aufstand 

1830/1).     HL  252181. 
Mocker,  b.  Tomek. 

Mdcs,    Stan.,    Schuldramen   d. 

Pauliner-Ordens,     in,  806886. 
Model,    Jtfger-Bataillon.       II, 

223UI. 
Moe,  O.,  Katechismus  og  Kate* 

ohismuflundervisningen.       IU, 

22896. 
Moebius,  H.,    Erinnerung  aus 

e.  Lehrerleben.      H,  248478. 

M  5  h  r  i  n  g ,  J.,  Lübeck  1800—10. 

II,  27094. 
Möllendorff,     s.     Wilamo- 

witz. 
Möller,   Jean,    Hist.  moderne; 
ed.  Ch.  Möller.     IV,  20819. 

—  W.,  Kirohengesch.  U,  27*9; 
IV,  808. 

Preyer,  französ.Waldesier. 

IV,  9299. 
Mönch,    C,    HansahauB.      n, 

27514. 
Mörike-Storm-BriefweohBel.     U, 

28196. 


IV,182 


Mörk  —  Moranville*. 


Mdrk-Hansen,     V.     J. ,     s. 

Koch. 
Mo  es,     E.    W.,     Iconographia 

Batava.     m,  146'*°. 
Willem   I.     ffl,    140115. 

—  —  Albert  ran  Ouwater.    HI, 
146"1. 

—  —  Geertgen    tot  Sint  Jans* 
ffl,  146"*. 

Schilderstnkken  teWarmen- 

huizen.     IH,  146"'. 
Moffat,    A.,    CrisiB   in  Middle 

Agee.     H,  82287. 
Mogk,  E.,    Norweg.    Literatur. 

ffl,  211". 
Mohr,  M.,  Sohaidt.    H,  886884. 
Moiraghi,  P.,  Pavia  e  i  Gon- 

zaga.     IU,  88888. 
Molandon,  8.  Boueher. 
Mo lde nauer,  O. ,  Straufs.    II, 

87181B. 
Moldow&n,    G.,    Antwort    an 

d.  Bukarest.  Univers.-Jugend. 

III,  801880. 
Molinari,  b.  Gabotto. 
Mol ineri,  G.  C,  Storia  d'Italia. 

in,  68778'8. 
Molinier,      Obituaires     franc. 

II,  81640*. 
Moll,    Hermannus    Contractu. 

H,  814»». 

—  E.,  Cicero«  Aratea.   1, 124"*. 
Mollerup,     W. ,      Billecttena 

Hiet.     ffl,  22271. 
Mollien,  s.  Ravaisson. 
Molmenti,    P.,    Bellini.      IU, 

86878. 
Moltke,    H.  v.,    Die  Schlacht 

yon    KSniggratz;    ed.    H.    ▼. 

Treitschke.     n,  91a7. 

—  —    Deutseh- iranzös.    Krieg. 
H,  91»». 

Moltke.     U,  2841B1. 
Moltzer,    Frederik    III.     en 
Karel  de  Stoutz.     II,  64st. 

—  a.  Bredero. 

—  8.  Nijhoff. 
Hommien,     A.,     Att    Skira- 

brttuche.     I,  105°°. 
Olympien.     I,  105M1. 

—  Th.,     Inschrift  y.    Skapto- 
parene.     I,  99178. 

—  —  Inscriptio  Apamentis.     I, 
l01i»in»iÄg 

—  —  Senatsbesehlufs  v.  Tabae. 
I,  101196.  148*81. 

—  Inscript.  Aegypti    et   Aaiae. 
I,  126"8. 

—  —    Constitutiones   Cretena. 
I,  126148. 

—  —    Spioilegium    titul.      I, 
126150. 


—  —  Titulus  Foroclod.  I, 
126161. 

Titulus  Plinii   HispeUa«. 

I,  188M0. 
Droit   rom.;    tr.    P.  Tr. 

Girard.     I,  185884. 

—  —  ProYineie  romane;  tr.  E. 
De  Ruggiero.     I,  14187\ 

Orange.     I,  1444". 

Apamens.     I,  1494*1. 

—  —  Aquaeductus  Alezandr. 
I,  149487. 

—  —  Laterculus  cohort.  2. 
Lusitan.     I,  164Bft8. 

Codex  Jnatin.     I,  166878. 

—  —  Athen.  Professoren  d, 
Kaiserzeit.     I,  158"*. 

—  —  Appellatio  graeea.  I, 
1686»*. 

— •  —  Corporis  munimenta.     I, 

169881. 
Fasti    d.  sex  primi.     I, 

160«". 

Lndi  saeonl.    I,    161848. 

S&kulargedicht  Horaz'.    I, 

161*4*». 

Ludi  seool.  etc.    I,  löl848*. 

VolkswirUchaiU    Politik 

Friedrichs  d.  Gr.     H,  68 10. 

—  —  Chronica  minora.  n, 
896"B. 

—  —  Röm.*german.  Herrsoher- 
jahr.     H,  896148. 

s.  Hiller. 

Monaohisme.     IV,  67188. 

Monceaux,  H.,  Revolution 
dans  departement  d'Youne. 
ffl,  1O570. 

—  P.,  Latin  vulgaire.  III,  20m. 

Monchoisy,    Be*gum    Sombre. 

I,  7l"4. 

Mone,    Fr.,    Künste  in  Baden. 

II,  1461W. 

Monin,  H.,  Jnifs  de  Paria.    I, 

47"*. 
Monleon,    R.,    Carabelaa    de 

Colon,     ffl,  651*1». 
Monod,  G.,  s.  B^mont 

Monro,  C.  EL,  Locati  Conduoti. 

I,  169808. 
Montaiglon,A.,  Art  chrltien. 

II,  81488. 

Montal,  L.(  Catherine  et  Marie 

(de  Mldici).     ffl,  40"'. 
Montana,  s.  Fernandez. 

Montault,    s.    Barbier    de 

Montault. 
Montefiore,     C,      Criticism 

upon  Moses  etc.     I,  80 ". 
M on  t e* g  u t ,  E.,  Duchesse  et  Duo 

de  Newcastle.     III,  197456. 


M  on  t e  li  u  s ,  O.,  Jüngere  Stein« 
seit  in  Skandinavien.    I,  10*°. 
Husuruor.    I,  1818i. 

—  —   Skandinavien    n.    westL 
Europa;  tr.  J.  Mestorf.    EI, 

8884B. 
MonterodeCrus,  J.,  Madrid. 

ffl,  62 10*. 
Montero    y   Dasa,   J.r    Cen- 

tenario  de  Colon,     ffl,  68at*. 
Montesquieu,  Opnsoules;  ed. 

Baron     de     Montesquieu. 

IV,  86". 
Geist  d.  Gesetze;   tr.  K. 

Fort  mann.     IV,  8614. 
Montet,  F.,    DeuUronome    et 

Hexatenque.     I,  88**. 
Montgomery,    W.   B.r  Land 

Tenure  in  Ireland.   ffl,  19  4*««. 
Mon  t  i ,  A.,  Gallio  a  Borromeo. 

ffl,  81814. 

—  S.,    Lottere   dl  Giovio.     m, 
81«". 

—  V.,  Lettere.     ffl,  49888. 
Montioolo,  G.,.Cron.  de  Diae. 

Gioranni.     II,  1887. 

Arte  d.  Fioleri  a  Venezia. 

ffl,  2". 

—  —     Tanto     ad      Mussato. 

III,  84B. 
Montsalvatje,    F.,    Kotieiaa. 

ffl,  6S1Ä0. 
Monumenti  antiohi.     I,   18617*. 
M  o  o  n  e  y ,  J.  A.,  Columbua.    III, 

84248. 
Moor,    Fl.   de,    Israel    d'aprfea 

documentB       egyptiens         et 

hltheens.     I,  80 10. 
Moore,  A.  L.,  Reformation  in 

England    and    on    Continent. 

HI,  2005". 

—  Ch.  H.,  Gothic  Architeetore. 

IV,  24»8*. 

—  J.  L.,  Servius  on  VergiL    T, 
169770. 

—  M.     V.,     Recollectiona     of 
slavery.     III,  8658». 

M o or r  ee s ,  F.  D.  J.,  Coornhert. 

III,  146"8'188». 
Moosberg  er,     H. ,     Bündner. 

Almende.     II,  126ef. 
Morando,     L. ,     Angelo     di 

Castiglione    (Lnigi    Gonzaga). 

III,  88806. 
Moranville',     H.,      Chrono« 

graphia     regum     Francorom. 

ffl,  71". 
Chronique   de  Gnillanme 

de  Nangis.     ffl,  72". 

—  —    Songe    rentable,      Hl 
7588. 

PariskCbarles  VI.  m,8071_ 


Moranville*  —  Müller. 


17,183 


__  Projets   de  Charles   de 

Vslois  snr  Constantinople. 
in,  80  7S.  8284ft. 

Horariu ,  C,  Rumln.  Litteratur 
d.  Bucowina.     III,  82079. 

Morariu-Andrievici.    III,  82088.  I 
Morawit«,    Erinnerungen    an 

1866.    II,  »2W*. 
Morel,      Ch.,     Confe*de#retion 

Baisse.     U,  112*. 
Morel  Fatio,  A-,  Marquisede 

Qndanes.     III,  6188. 
Grands  d'Eepagne  et  prinoes 

allemands.     Iüf  10858. 
Mor  e  1 1  i ,  M.,  Vooazione  di  Lnlgi 

Gonzaga.     III,  83898. 
Morelli.     HI,  81988. 
KoreraLlauradö,E.,Historia 

de  Espana.     m,  569. 
Moret,  J.,  Analas  de  Navarra. 

m,  68 117. 
Moretti,A.,  Gigli.    m,  42508. 

Morey,  W.  C,  Written  Con- 
stitution,    in,  847 18°. 

Morfill,  Russia.     III,  2351. 

Morgan,  L.  H.,  (Sklaverei  in 
New-York).     IE,  8404. 

-  —    Urgesellschaft;    tr.   W. 

Eichhoff.     IV,  4048. 
Morgenstern,-    L.,     Berliner 

Volksküchen.    II,  207 188. 

Frauen  des  19.  Jh.  IV,  788. 

Morin,G.,  Amalaire.    n,  2691. 
Saint  de  Maastricht.     II, 

2699. 

Bernold.     n,  81389. 

Guy  d'Arezzo.    III,  ll119. 

«Quicunque    vult   salvus 

esse'.     IV,  74«*. 

Micrologus.     IV,  8787. 

Xoris,H.,  AL.  Krebs,  Cam- 
pagnes   dans    Alpes    1792\3. 

m,  24Sf. 

Morisani,      C.f     Castello     di 

Reggio    Calabria.     HI,  17887. 

Moria y,    H.,    Literature.     III, 

195884. 
Sheridan.     III,  196409. 

-  J.,  Walpole.     IH,  186188. 
Morley,  J-,  s. Wordsworth. 
Morlok ,  E.  v.,  Württb.  Staats- 

eieenbahnen.    n,  867180. 
Morny,  Ambassade  en  Russie. 

ni,  114180. 
Moroni,  G.,  Lettera  ai  signori 

di  Lodi  {1571).     in,  80910. 
Morpurgo,  A.,  Friuli,  Istria  e 

Dalxnazia  di  Paruta.  III,  88489. 
. Succees.  spagn.  etc.    III, 

-  C,  Trieste.     n,  104148. 


—  E.,  Ducale  di  Donato.     IH, 
86849. 

—  S.,  Ebreo   errante  in  Italia. 
HI,  19870. 

Morris,   C,   Civilization.     IV, 
91". 

—  G.,  Volunteer  regiment.    m, 
845 110. 

—  J.,    Jetuitt  and   seoulare   in 
reign  of  Elisabeth.   III,  17578. 

—  M.,   Montroee.     III,   179117. 

—  R.,  (Cylinder  Peeks).  I,  2384. 
Sanskrit  ms.  fr.  Mingai. 

I,  6876. 

—  W.  O'Connor,  Graat  Comman- 
der».    H,  88178;  IV,  264tt. 

Ireland.     III,  189917. 

—  vergl.  O'Connor. 
Morris  to  Nicholson.  III,  851M0. 
Morse,  A.D.,  Democrat.  Party. 

III,  34488. 
M  o  r  s  e  1 1  i ,     E.,      Antropologia 

generale.     IV,  81581. 
Mor  solin,    B.,    Mariani.     III, 

Medaglia  di  Carlo  V.    in, 

37899. 
Mortet,  V.,  Sully.    TU,  89U1. 
Mortui  et,    G.   de,    Albinisme 

et  ganohissemant.     I,  589. 
Chroniques  pre'hist.  1, 1088. 

—  —    Propulseurs    a    crochat. 
I,  16,9ft. 

Empoisonnement  d.  armes. 

I,  16199. 

Chasse.     IV,  29*09. 

Mosapp,  Andreae.     II,  86089. 
Moschkau,    A.,    Friedrich  in 

d.  Oberlausitz.     U,  222 18S. 
Löbau  im  30 jähr.  Kriege. 

II,  281848. 

Napoleon  I.   in   Zitttau. 

II,  281fÄl. 
M  o  s  1  e  r ,     J.}      PentekontaStie. 

I,  8499. 

Mosse',    Benj.,   Revolution    et 

rabbinat.     I,  471,e. 
Mofsmann,  X.,  Guerre  de  30 

ans.     U,  84070. 

—  —  Fondation  Landeck  a  Fri- 
bourg.     II,  844100. 

Cartulaire   de  Mulhouse. 

H,  844118. 

Lettre  &  Liblin.  n,  846 184. 

Mothes  s.  Francke. 
Motte,    E.,    Organaro  beniese. 

n,  120*°*. 

—  —    Castelli    di    Bellinzona. 

II,  12584;  III,  488. 
Giornioo.     II,  12688. 

—  —  Notai   d.  Luganese   e  d. 
Mendrisiotto.     III,  489». 


Ospixio  di  Camperia.  ÜI, 

488. 

Morti  in  Milano  1452— 

1552.    III,  69ft.  27  »•. 

Caimi.     ni,  29 1W. 

Arte  d.  fustagnL  IV,  284M. 

Mottaz,  E.,  Pichard  sur  Evo- 
lution helvrft.     n,  13487. 

[Mo  t ty] ,  Przechadzki  po  mieacie 
Poznaniu.     II,  264101. 

Motzfeldt,  P.,  Breve  og 
Optegnelser;  ed.  El.  Motz- 
feldt.    IH,  227 l7. 

Moulidars,  P.  de,  Diotionn. 
d.  inventions  etc.  IV,  16949». 

Moulk,  s.  Nizam. 

Mouw,  s.  Der  Mouw. 

M  o  w  a t ,  R.,  Pallor  et  Pavor  smr 
deniers.     I,  181  *°7. 

Bijoux  d'or  de  Conatantin. 

I,  181819. 

—  —  Diplome  de  conge*.  I, 
168847. 

—  —  Procolitia,  petrianae, 
classiana.     I,  154554. 

Mozley,     T. ,     Letters     from 

Rome  (1869— 70).  m,4o"8. 
Much,  R.,  Requalivahanue.  II, 

88281. 

Nehalennia.     n,  888n. 

Sippe   d.   Arminiue.     II, 

89 l102. 
Mühlbrecht,  0.,  Staate-  und 

reohtswissenschaftL  Litteratur 

1890.    IV,  2648*. 
Mühlenbeck,     St.     Allianee. 

U,  87*. 
Mühlmann,     Joh„      Makkab. 

Psalmen.     I,  85104. 
Muelen,     J.     C.     van     der, 

Adellijke    titeis    op  Java   en 

Madura.     III,  164579. 
MUlinen,    W.    F.    v.,    Berns 

Gesch.     II,  118". 
Mttllenhoff,     K.,     Deutsche 

Altertumskunde;  ed.  M.  Bö- 

diger.     II,  88347. 
Müller,  vgl.  auch  Muller. 

—  AngermUnder  Bürgerbuch.  II, 
208"*°*. 

—  Schefflerin.     n,  829 19°. 

—  Strafsburg.  Diozeean-Geaag- 
buch.     H,  848808. 

—  A.,  Griech.  Btthnenwesen.  I, 
105M8b. 

Hunnenbückel  im  Braie- 

gau.    H,  1365. 
Suisse  et  Lombardie.    HI, 

28148. 

—  Ant.,  Böhm.  Kur.     II,  4814. 

—  Aug.,  Oriental.  Bibliogr.  IH, 
8291. 


IV,184 


Müller  —  Munteanu. 


-  D.  H.,  s.  Hamd&ni. 

-  E.,  Photogr.     II,  I2156b. 

-  Eugen,  Brandenburg.  Hülfs- 
corpt  unter  Ludwig  Wilhelm 
r.  Baden  bei  Slankdmen.  II, 
18986/*. 

-  Fr.,  Ethnologie  u.  Spraeh- 
wiss.     I,  1*. 

-  —  (Kleine  Mitteilungen.)  I, 

7817. 
—  Kampf  b.  Pylos.   I,  8790. 

-  F.  M.,  Physical  religion.  I, 
IS1»«.  89178. 

AnthropoL    religion.      I, 

18 l". 

-GM  Landschule  su  Schleusingen, 
n,  248898. 
Schleupner.  H,  25797'101. 

-  —  Karte  d.  Ostsee-Bader. 
H,  290957. 

.  —  Melanehthon  an  Elisabeth, 
m,  17578*. 

-  Georg,  Dresdner  Komödien- 
verbot.    II,  6688.  246487. 

Sehmalkald.  Krieg  (Chry- 

aeus).     n,  248489. 

-  Gust.,  Dresdner  Bildhauer, 
n,  24549S. 

-  G.  A.,  Yorgeechiobtl.  Kultur- 
bilder.    I,  6*°. 

-  Hans,  Cornelius  u.  Kaulbaeh 
in  Düsseldorf.     II,  179148. 

-  J.,  Heilkunde.     IV,  82 669. 

-  —  &A.  Parisius,  1540J2 
in  der  Altmark  gehalt  General- 
Kirchen-Visitation.  H,288889. 

-  Jo€l,  Maphteaeh  li-Teschuwot 
ha-Geonim.     I,  4660. 

Besponsen    Kalonymos'. 

I,  4681. 

-  —  Jüd.  Afrika-Reisender  im 
9.  Jh.     I,  46". 

-  Jos.,  s.  Miklosich. 

-  K.,  Katurhist.  Museum  in 
Lübeck.     II,  270105. 

-  Luc,  Volksdichtung  d.  Römer. 
I,  167794. 

Paouvii  fabulae.  1, 167741. 

Accii  fabulae.     I,  16774t. 

-  Max,  Enormous  antiquity  of 
East     I,  7". 

Natürliche  Religion;    tr. 

E.  Schneider.     I,  89179. 
Anthropol.  Religion.    IV, 

12178. 

-  O.,  Neefe  u.  Beethoven.  II, 
249489. 

-  P.,  Hessen.     H,  15889. 

-  R.,  Altkärntner  Ortsnamen- 
kunde.    H,  81106.  102109. 

-  —  Altösterreich.  Namen- 
kunde.    II,  96a. 


-, Raabs.     II,  967. 

—  8.,  Steenalder.     III,  206 *. 
Thonraldsen.    HI,  22880. 

—  Th.,  Bad.  Geschichtslitt.  II, 
186*. 

—  —  Johann,  Georg  u.  Markus 
▼.  Baden  zu  Erfurt  u.  Padua. 

II,  188M. 

—  Th.,  Konclave  Pius'  IV.  UI, 
44»6i  (TgL  JBG.  12.) 

—  W.,  Polit  Gesch.  d.  Gegen- 
wart    H,  95";  IV,  7". 

—  —  Umsegelung  Afrikas  600 
r.  Chr.     IV,  88ft71. 

s.  Becker. 

Müller-Grote,  C,  Huldi- 
gungssaal zuGoslar.  II,  1 9  1/2". 

Mülverstedt,  ▼.,  Adelsge- 
schlecht d.  Oberlausitz  in 
Preufsen.     II,  21991. 

Mttnch,  A.,  Monne  de  Baaile. 
etc.  II,  121". 

Müncheberg.     II,  208148-145'8. 

Mündel,  C,  Vogesen.  n,3869. 

Mündner,  H. ,  Bromberg. 
Schützengilde.     II,  26 141. 

Münich,  A.,  Prahlst  Zeitalter. 
IH,  28 164. 

Münnich,  A.,  Fund  in  Zipsen. 
ni,  278'. 

Mün scher,  Marburg  in  West- 
fal.  Zeit     n,  1561". 

M  U  n  s  t  e  r ,  T.,  Konrad  v.  Quer- 
furt    n,  45".  881949. 

Mttnsterthal.     n,  844114;ft. 

Mttntz,  E.,  Mosaiques  chre*t 
H,  2991;  ffl,  21404. 

—  —  iUlie.  Age  d'or.  H, 
5997;  m,  55"1'4.;  IV,  21888. 

Ludovic  le  More  et  Leo- 
nard de  Vinci,     m,  27l"°. 

Architettura  a  Roma  du- 

rante  Innocenso  VUI.  IH, 
16298. 

Larori    d'arte    a    Roma. 

III,  14980. 

Sainte    Anne    de    Vinci. 

HI,  4148*. 
Muse*e  d'£cole  d.  beaux- 

arts.     m,  55825. 

Archives  d.  arts.  IV,  20891. 

Tapisseries  etc.    IV,  24 m. 

Münz,   B.,    Bansen.     H,  90". 

—  S.,  Quirinal  u.  Vatikan.  HI, 
45"9. 

Münzen  berger,  E.,  Poly- 
chromer Schmuck  got.  Altar- 
schreine.    IV,  8887. 

Münzenberger.     H,  159274. 

M  tt  n  z  e  r ,  F.,  Gens  Valeria.  I, 
121". 

Mürdter,  F.,  BabyL  u.  Assyr.; 


2.   Aufl.    v.    F.    Delitzsch 

(Calw     u.    Stuttg.,    VereUs- 

buchhandl.).     I,  23". 
Müsobner,  Wenden  d.  Nieder- 

lausitz.     H,  20014. 
Muggenthaler,  L.,   Clemens 

Wenzeslaus.     H,  829181. 
Mohammed  Bey  Ferid,W.r 

Elbahgaet-tanftqiga.  IH,8889&. 
Muhammed    Emtn,    s.    Ibn 

Muhammed. 
Muir,  W.,  Caliphate.  HI,  888S4» 
Mulder,    J.    W.,    Oudheid    in 

Overijssel.     IH,  157417. 
Buckhorst.     HI,  1&742«. 

—  —  Markeregt  Tan  Epae  em 
Dommer.     HI,  157489. 

—  P.  L.,  Onze  gesoh.  1576— 85. 
ffl,  18218. 

Muller,  P.  L.,  &  Diegerick, 
AnjouetPays-Bas.  IH,  18217/s. 

—  S.  (Fz.),  Domkurien.  H,170". 
Varia.     HI,  141 194. 

—  —  Collatierecht  en  ambts- 
bejag.     IU,  158447. 

—  —  Dingtaal  van  Doodslag. 
ffl,  168448. 

—  —  Registers  ran  Bisdom 
Utrecht     ffl,  168449. 

—  —  Provinciaal  arohief  in 
ütreoht     III,  1684M/8. 

Oorkondenboek  vanUtrecht» 

HI,  1684". 

—  —  Dorpsbestuur  ran  Amer- 
ongen.     ffl,  1684*7. 

Verzamelingen  van  Utrecht» 

ffl,  159488. 

Immuniteiten  der  Utrecht- 

sehe  Kapittelen.    HI,   1594". 

— •  S.  (Hzn.),  Jaarstijl  te  Rotter- 
dam,    ffl,   154868. 

Mullin ger,  J.  B.,  Gardiner. 
HI,  1667. 

Multan.     I,  529. 

MulUtuli.     HI,  149948. 

Mummen  hoff,  E.,  Ratbaue  in» 
Nürnberg.     H,  882/8981. 

—  —  Schreyer.     H,  3389**. 
Muncker,    F.,    Vischer.       II, 

871"°. 
Munoi,  E.,  Ciempozuelos.    HIr 

62U1. 
Munro,  J.,  Pioneers  of  Electri- 

city.     IV,  17988. 
Heroes  of  telegraph.    IV, 

3l"8. 

—  J.  A.  R.,  s.  Hogarth. 
&   H.A.  Tubbs,    Ex- 

cavations  in  Cy prus.  1, 1 0  9  ,5 1a. 

—  R.,  Woorden  objeeta.  I,  1616\ 
Munteanu,    AI.,    (Deecanteoit 

p.  inturn,  laptelui).  IH,  819ee. 


Munthe  —  Neri. 


IV,185 


Mun  t  he,  H.,  Munthe.  m,28274. 
Muräd  Beg,  (Gesch.  d.  Islams). 

Hl,  380 10. 
Muratori,    L.    A.,    Lettere    * 

Meloni  di  Carpi.     III,  39448<°. 
Lettere  a  Seotti;    ed.  F. 

Martini.     HI,  89"°. 
Murdock,   H.,    Reeonstraction 

of  Europe.     IV,  681. 
Murero,  C,  e.  Lttbker. 
Maret,  Re'fugie's.     H,  65 10*. 
M  u  r  p  h  y ,  D.,  Triumphal.  Crucie 

in  Hibernie,     IV,  85". 

—  V.  R.,  Plains  in  Donner 
party.     ni,  3648". 

Murray,  A.  S.,  Vase  of  My- 
kenai  in  New-York.     I,  78". 

—  —  Bas-reliefs  de  Cvzique. 
I,   110*". 

—  J.  O.,  Wayland.     m,  S61*7*. 
Murry,  s.  Mae  Murry. 
Musatti,     £.,     La    donna    in 

Veneaia.     in,  214. 

Mussafia,  A.,  Marienlegenden. 
IV,  87»»». 

Mufs-Arnolt,  W.,  Sennache- 
rib,  Esarhaddon.     I,  28". 

Muther,  R,  s.  Hirth. 

Myere,  F.  A.,  Law.    m,  8508,i. 

Mykenisches.     I,  7780. 

Myskovszky,  V.f  Sgrafnten 
d.  Fritseh.  Kastells.  III,  810M?. 

Mystakidis,  B.  A.,  Byzan- 
tinisch-deutsche Beziehungen. 
m,  327*  8. 


K. 

Nach  er,   J.,    Hobentwiel.     II, 

865 '". 
Nadaillao,  Marquis  de,  Progres 

d'Antropol.    I,  28. 
Na  e  f ,  F.,  Lee  opinions  religieuses 

des  templiers.     III,  78". 
Nägele,    E.,    Albwanderungen. 

II,  865117. 
Niher,    J.,    Baudenkmäler    d. 

Neckargegend  etc.    H,  1461". 

—  —   Sehönau   b.   Heidelberg. 
H,  147"«. 

Nagel,  Gerhardt.     H,  20477. 

—  W.,  Fundamentum  aut.  Buoh- 
nero.     II,   147 177. 

Nageotte,  E.,  Littfrature  lat. 

I,  166718. 
Nagy,    E.,     Codex    Diplomat. 

Patrias  Hang.     III,   284". 

—  —  (Codex  Diplomat.  Ande- 
gur.)     DI,  288118. 

Ungar.  Staatsrecht.     HI, 

31 15*9. 


—  O.,  Bewaffnung  d.  Ungarn, 
ffl,  281". 

—  —  Personennamen  d.  Arplden- 
Zeit.     IH,  285100. 

—  J.,   ödenburg.     HI,    809478. 

(Veszprim.)   m,  807(oben). 

Nahuys,     M.,      Schreyel     of 

Schrevelius.     m,  144168. 
Na  m  8  che,  A.,  Histoire  nation. 

m,  11610. 
Namur.  —   Ausgrabungen.     H, 

218?  m,  124116. 
Nannerini,  L.,  Luigi  Qonzaga. 

m,  88"1. 
Nanninga     Uitterdijk,     J., 

Jan  van  Campen.    III,  136*°. 
Burgerboek  van  Kampen. 

m,  167*". 

—  —  Rondreizende  school- 
meesters.     m,  167*". 

—  —  Charters  in  archief  van 
Kampen.     HI,  157*". 

Nansen,  P.,  Dagens  Krönike. 
IH,  22410*. 

Naogeorgus,  T.,  Pammaehius; 
ed.  Jon.  B  o  1 1  e  u.  Erich 
Schmidt     II,  68". 

Napiersky,  L.,  Bodekersche 
Chronik.     H,  80 13. 

Rigasche  Kirchenordnung. 

n,  804". 

Napoleon  L,  Militär.  Pro- 
klamationen ;  ed.  K.  A.  Martin 
Hartmann.     II,  76 105. 

Napoleon  u.Alexander  J.  II,  78 !". 

—  gegen  Rufeland.     H,  81 1B8. 

—  Dotationen  in  Hessen,  ü, 
154". 

—  1813.     H,  215". 

—  Casa  natal.     m,  27lie. 

—  e  Duomo  di  Milano.  111,28*". 
Napoli,  A.,  Epistolario  di  Luigi 

Gonzaga.     m,  8S8". 
Naquet,    M.,    Collectivism.  a. 

Socialism;   tr.  W.  Heaford. 

m,  204"°. 
Nardini,  A.,  Lorenzo  del  Mai- 

tano  e  duomo  di  Orvieto.    in, 

14878. 

—  C,  Siface  ed  ambassiatore  di 
Francia  a  Roma,     m,   47"7. 

Natafalussy,  Korn.,  Prämon- 
stratenser in  Ungarn.  IH,807*18. 

Nathansen,  W.,  Suhrsches 
Trachten  werk.     II,  267". 

Natorp.     U,  1771*0. 

Natzge,  H.,  Bacons  Formen- 
lehre.    IH,  205"1. 

Natzmer,  Gneomar  E.  v., 
Wilhelm  J.,  d.  Prinz.  Radziwill 
u.  Augusta.     n,  98* 7*. 

Naude*,  A.t  s.  Friedrich  d.Gr. 


Naue,  J.,  Ausgrabungen  zw. 
Ammer-  u.  Staffelsee.  II,  823*. 

—  —  Barren  von  Oberndorf, 
n,  82311. 

Naumburg.    —    Kirschfest.     ür 

286888». 
Naveau,    L.,    Dloorations    de- 

revolution  liegeoise.  m,  12801. 
Navez,    L.,    Grandeur    oolon. 

d'Angleterre.     HI,  193977. 

Naville,  E.,  Physique Moderne. 
IV,  17"°. 

—  Th.,  Sacrifices  et  expiation. 
I,  40191;  IV,  12187. 

Neapel  1040-1458.    m,  15»°*. 

Nebelthau,J.y  Hess.  Zeitungen« 
H,  1571". 

Nebert,  R.,  Speierer  Kanzlei- 
sprache.    H,  884"°. 

Nedeczky,  G.,  Nedeczky.  HI, 
297888.    304»". 

Needon,  R.,  Denkwttrd.  Bäume 
in  Sachsen.     II,  288"°. 

Neefe,  M.,  Breslau  unter  d. 
deutschen  Städten.    H,  257 70. 

Neergard,  C,  Maribo  Kloster. 
DI,  21457. 

—  N.y  Junigrundloven.  IH,220". 
Neff ,  Hist  Langobard.  II,  17". 

—  Paulus  Diaconus.   H,  17/8". 

—  J.,  Zasius.     n,  69".  145". 
Leopold  1.  an  d.  Ofnziers- 

stab  in  Freiburg.     II,    142". 
Negib  Abkarius,  a.Wingate. 

Negovetich,    Ant.,    Marci 

Chronica.     HI,  302  *". 
Nehring,    W.,     Zamojski    do 

Radziwittdw.     III,  266". 
Nehry,  J.t  Weltlitteratur.    IV, 

20808. 

Kunstgesch.     IV,  22"". 

Neill,  E.  D.,  Jamestown  church 

myth.     m,  354a". 
Neil s ob,  G.,  Per  lineam  valli 

I,  146*87. 
Neise,    Belagerung    v.  Neifse. 

11,267". 
Neller,    Hontheim    u.    Clemens 

Wenzeslaus.     II,  166fi". 
Nem^nyi,A.,Türr.  III,300M1. 
Nencini,    Fl.,    Terentius.      I, 

167  7*°. 
Nenndorf,     n,  154". 
N  e  n  t  w  i  g ,    H.,    Wiegendrucke 

zu  Braunschweig.     II,  187". 
Physik  in  Helmstedt.    II, 

187/8". 
Nerazzini,  C,  Conquista  mu- 

sulm.  d.  Etiopia.     IU,  888". 
N[eri],    A.,    Letten    di    Cor- 

vetto.     HI,  26108. 


IV,186 


Neri  —  Niethammer. 


Episodio  d.  Vita  di  Bixio. 

m,  26108. 
Letter«  di  Foscolo.     III, 

86887. 

—  —  Minusie    mont.   e  fosool. 
HI,  86m. 

Nerlinger,     H.,     Hagenbach 

et   domination    Bourguig.    en 

Alsaoe.     U,  54  ". 
Ne*routsos-Bey ,        Inscript. 

greoques  et  latines  d'Alexan- 

drie.     I,  96lB2*.  149498. 
Nerrlich,     P.,     Treitechke  u. 

junges  Deutschland.  II,  88n». 
Nerucci,  6«,  Battaglione  uni- 

versit.    toscano    1848.       III, 

41478. 
Nervegna,  G.,  Epigr.  di  Brin- 

disi.     I,  141889. 
N  e  s  a  w  i ,  Mohammed  en-,  Djelal 

ad-din ;  ed.  O.  H  o  u  d  a  s.   III, 

885«. 
Nesemann,     F.,    Studien    zu 

Caesar  u.  Taeitus.     II,  888". 
Nesi,  K.,  Thouar  e  Bicchierai. 

IH,  42818. 
Nefsling,  C,  Seviri  Augustal. 

I,  162847. 
Nestle,    £.,    Reutlinger  Buch- 
druck.    II,  870t04. 
N  e  s  1 1  er ,  M.  J.,  KÖrnerberg  u. 

Sehillerhaus  in  Losohwitz.    II, 

281*48. 
Netschajew,      Raskolnitschja 

kontora.     HI,  246101. 
Ne  tt  1  eahi  p ,  H.,  Liter,  criticism 

in  lat.  antiqu.     I,  166710. 

s.  Seyffert. 

Neubauer,  A.,  Authorship  and 

title»  of  psalms.     I,  85". 
Hebrew  sentenoes  in  Ee- 

clesiasticus.     I,  87 lW. 
Abon  Ahron.     I,  45**. 

—  —  Jews  in  Temen.    I,  46 89. 

—  —  Juda   Leon    de   Modene. 

I,  47  »•. 

York  Shetars.     I,  48199. 

—  E.,  Wahl  Augusts   z.  Koad- 
jutor  Magdeburgs.     II,  21559. 

N  e  u  b  a  u  r ,    L.,    (Melanchthon). 

II,  296". 

Neu  deck,  Jul.,  Trajans  Tafel. 

m,  280". 
Neud egger,  M.,  Personaletats 

d.  Witteisbacher.      U,  825M. 

—  —  Pfalz-bayer.    Archive    d. 
Witteisbacher.     II,  148111. 

Kurarchiv  d.  Pfalz.     II, 

8848Ä7. 
Neufville,  s.  Hyde. 
Neumann,  J.,    Simplicissimus. 

II,  6587. 


—  K.    J.,    Guteehmids    Kleine 
Schriften.     IV,  67177. 

—  L.,    Deutsehe  Gemeinden   in 
Piemont.     II,  126*8». 

—  W.,     Revaler    Flttgelaltare. 
II,  270l,a.  809101. 

Teuffei.     n,  805". 

—  W.  A.,    PuUstina-Litteratur. 

I,  89174. 

—  —    Bernwardus    v.    Hildes- 
heim.    U,  89". 

—  —    Reliquienschatz    Braun- 
schweig-Lttneburgs.    II,  1856. 

Neumann-Strela,  Carl, 

Friedrieh  d.  Grofse.     II,  67f. 

Neu  reut  her,    E.,     Windberg. 

II,  829 »•■. 
Neusalza.     II,  28 1948. 
Neuss,  H.  van,  Pseudo-tumulus 

de  Jesseren.     III,  18091*. 
Neufs.  —  Castrum.     II,  16718. 
NeusUdt  (i.  Holst.).     II,  27968. 
N  e  u  v  i  1 1  e ,  H.  de,  Restauration, 

100    jours.     LouU     XVUL 

III,  190948. 
Neuwirth,    J.,  Rhab.  Maurus 

laus  s.  Cruois.     H,  ll9. 
Dttrerbilder.     II,  888flt9. 

—  —    Parier    v.    Gmünd,     n, 
877998. 

Kunstgesch.  d.  15.  u.  16. 

Jh.     IV,  22849». 
N  e v  e  r ,  J.,  Arndt.     II,  292811. 
Nevins,  W.  S.,  Salem  witeh- 

craft.     III,  852801. 
New  man,     F.     W.,     Cardinal 

Newman.     in,  200MB. 

—  J.H.,  Letters;  ed.  A.Mozley. 
III,  2005W. 

Newman.     IH,  20059*699. 
Nibby,    Guida    di  Roma;    ed. 

F.  Porena,     I,  188991. 
Nicastro,     G.,     Teodorico    il 

Grande.     II,  898lft0. 
Nie  hole,   J.   T.,   Hebrew  sab- 

bath.     I,  89188'7. 
Nicholson,  F.   W.,    Greek  & 

Rom.  barbers.     I,  165891. 
(Nick,  G.),  Saalburgmuseum  n. 

Saalburg.     II,  148*. 
Universitate-Bibliothek  zu 

Giefsen.     II,  168980. 
Nicolai,  Pest  zu  Allstedt  1681. 

II,  2829M. 
Nicolaisen,     O.,     Nordlands 

fortid.     IH,  284100. 
Nicolay,  J.   G.,  Lincoln.    IH, 

850999. 

—  — -  &  Hay,   Lincoln.      IH, 
850990. 

Nicolay sen,  N.,   Lysekloster. 
HI,  214". 


Norske  Kjftbstteder.     m, 

815". 

—  —    Gudmundssons    Privat- 
boligen  paa  Island.   III,  21688. 

Kunst  fra  Norges  Fortid. 

IH,  21684. 
Nied,     E.,     Lebenslauf.       H, 

846159. 
Nie  der  egger,     A.,     Aloysius 
von  Gonzaga.     III,  84ni. 

Niederlande.  —  Kleine  Anonyma. 

III,    13889*.   142194.    1441*7. 
146i«7.i7«.  147IM.W. 

N  i  e  h  u  e  s ,  Kaisertum  u.  Papst- 
tum.    II,  82178. 
Nielsen,  O.,  s.  Reiser. 

—  T.,  Norske  og  svenske  Kongo- 
familie.     m,  2258.  Ml». 

—  —  Christian  F.e  Reise  i 
Norge.     IH,  22  69. 

Jarlaberg.     m,  2860. 

Norges  Opgjor  med  Dan- 
mark.    III,  22718. 

—  —    Historieskrivning.      HI, 

22718. 

—  —    Dagböger    1821.      ffl, 

22790. 
Norges  Hist.  efter  1814. 

IH,  22791. 
Lappernes  fremrykning. 

III,  288". 
Nordland.     IH,  284111. 

—  —  s.  Collett 

Nie  mann,  C.  L.,  Oldenburg. 
Munsterland.  II,1808. 199100. 

—  G.,  s.  Benndorf. 

Niemeyer,    K.,     *A\hprttia>v 

Ttokirela.     I,  9818*. 
Niepmann,    Staatssteuern    in 

Cleveu.Mark.  n.HO^.lSS54. 
Nieppe,  s.  De  la  Nieppe. 

Niermeyer,  J.  F.,  Surinaam- 
sehe  grensquaeatie.  IH, 
165804. 

Nieee,  B.,  Messenien.     I,  8149. 

Niessen,  P.  van,  Mitteilungen. 

II,  200**b. 
Handelsbeziehungen   xw. 

Neumark    u.    Pommern.       II, 

201". 

—  — Erwerbung   d.  Neumark. 

H,  20289. 

Collegia  philad.  d.  Neu- 
mark,    n,  207 »». 

Wenden    u.   Besiedeluig 

d.  Neumark.     H,  208"1. 

Woldenberg.     U,  308»™ 

—  W.,  Liederbuch  Clodina'. 
II,  245481. 

Niethammer,  G.,  Feldxuga- 
briefe.     n,  868179. 


Nieto  —  Ooeioni. 


ivaar 


Nieto,  L.,  Guerraa  de  Berberia 
y  aueeeo  y  muerte  de  Sebastian. 

m,  es»*«. 

2*iff le-Aneiaux,  E.,  Musee 

de  Namur.     III,  124118. 
Gay  II  de  Namur.    HI, 

ISO«*0. 
Nijenbeck,    t.    Schimmel- 

penninck. 
Nijhoff  &  Moltzer,  Willem 

v.  Oranje.     III,  140 lie. 

—  D.  C,  Geach.  ran  Nederland. 
HI,  1818. 

—  M.,  Tiele.     IH,  149988. 
Nijmwegen.     —     Stedarechten. 

m,  160488. 
Nikel,  J.,  Relig.   Duldung  bei 

heidn.  Kulturvölkern  <L  Altert. 

1,  161888;  IV,  12179. 
N  i  k  o  1  a  i ,  A.  P.,  (Erinnerungen). 

III,  263168. 
Nikoliee,  BM  a.  Czigler. 

—  J.f  (Amphitheater).  I,147479. 
Nillee,    N.,     Ungar.    Titular- 

biaehöfe.     HI,  806418. 
Nino,  a.  De  Nino. 
N  i  p  p  o  1  d ,     F.,     Handbuch    d. 

neuest.     Kirchengeach.        II, 

9551*. 

—  —  Jesuitenatreit  in  Wiea- 
haden.     H,  1601". 

Patriat.  Forschung.     IT, 

62144. 
Kirr n heim,  H.,   Hamburg  u. 

Oatfriealand  im  15.   Jh.     II, 

278». 
Nirachl,  J.,  Univeraitltakirche 

in  Wttraburg.     ü,  8819M. 
Therapeuten.     IV,  58107. 

—  H.  W.t  Nonnenfrafs  im  Voigt- 
lande.    H,  288899. 

Nixam  oul-Moulk,  Siaeset- 
Kameh;  ed.  Ch.  Sehefer. 
IH,  884*». 

No€,  a.  De  la  No«. 

NoCl,  G.t  Friede  ▼.  San  Ger- 
mano.     II,  4595. 

—  L.,  WaaaerTeraorgung  Kaaaela. 

nf  i55108. 

—  O.,  Commerce  du  Monde. 
I,  12108.  65Mi  III,  98170; 
IV    28*'*. 

—  R.,  Byron,     ffl,  196418. 
Koel decken,    £.,    Tertullian. 

I,  1S3984. 
Nöldeke,Th.,  Rez.    m,  88298. 
Nötgen,  C.  F.,  Gesch.  Christi. 

IV,  Ö2*4. 
Nog&ll,     L-»     Graner     Primae 

Robert.     IU,  28394. 
Hogara,  B.,  Colombo  e  scoperta 

d.  America.     UI,  64149. 


Nohl,  H.,  Benutzung  v.  Hand« 

Behriften.     IV,  48 78. 
Nolan,  Pierce  L.»  Iriahmen  in 

Frenoh  revolution.  ÜI,  1S8918. 
N  o  1  h  a  o*,  P.  de,  Marie  An toinette. 

HI,  10488. 
Noll,J.,Hundeahagen.H}l57140. 

—  P.,  Hessenlandes  Urbewohner. 
H,  15871. 

Nomi,  U.y  Cattedrale  di  Colle 
di  Val  d'Elsa  e  Taoca.  m, 
12998. 

Nordamerika.  —  Bureau  of  Eth~ 
nology.     m,  841 18. 

—  Norse  diacovery.    ÜI,  84288. 

—  Settlera.     m,  84884. 

—  Hesaiana  in  Revolution.  HI, 
84888. 

—  Claims  of  Loyaliats.  III, 
84481. 

—  Civil  war.     III,  846108. 

—  Kinaton,  Whitehall  and  Golds- 
boro  expedition.    m,  845 n8. 

—  Conatitutionaliam.  IH,  847 185. 

—  Society  of  Churoh  Hiat.  IH, 
848180. 

—  Puritana.     m,  8628,8/7. 

—  Glimptea  of  Pilgrim  Plymouth. 
ffl,  852888. 

—  Frankfort  Company.  in, 
858815. 

Korden,  £.,  Varronia  aaturae. 

I,  167748. 
Nordenskiöld,    A.,     Karto- 

grafiena  ftldata  hist.  IV,  88*7*. 
K  o  r  d  h  o  f  f ,  B.,  Dom  zu  Minden. 

H,  2988.  188Ä6. 
Jellinghaua    u.   Hellend. 

H,  8098. 

—  —  Bekehrungsversuche  in 
Westfalen.     II,  400178. 

Kordmeyer,  G.,  Ootavia.     I, 

129181. 
Kordvall,   Sverige   oeh  Ryss- 

land    efter    freden    i    Kardia. 

H,  618. 
Koreen,   A.,    Kordiaka   myto- 

logien.     HI,  2 ll88. 
Kormand,  A.,  Temple  de  Ves- 

pasien.     I,  139808/808*. 

—  C,  Biographie»  hiat.  IV,  8101. 
Kors.     IH,  22888. 
Norwegen,  e.  Dänemark. 

—  Kvindena  Retebist.  i  Korge. 
IH,  28086. 

—  Deaideriaa.     IH,  28147. 

—  Sagn.     IH,  2S8/487. 
Notation,  Musical.     IV,  25410. 
Noue,  P.  de,  Legislation  Steve- 

lot-Malme*dy.     in,  129901. 
N  o  v  &  k ,  J.,  (Homerisches  Haus). 
I,  7981». 


— R.,  Historie  Auguste.  1, 129184. 
Novati,  F.,  Epiatolario  di  8aln- 
tatL    ffl,  81«. 

—  —   Donato  d.   Abanzani   a. 
oorte  Eatense.     IU,  12940. 

Novosaadaky,  N.f  Responeum 

toepffero.     I,  106990». 
N  o  w  a  k ,  A.,  Priesterbruderachalt 

zu  Grofo-Strehlitz.    U,  S5448. 
Nürnberg.  —  Blumenorden.    II, 

883,8Ä. 
Nürnberger,    A.,    Kanonen- 

aamml.     n,  128;  IV,  8647. 
Analecte  Bonifatiana.    n, 

16". 

—  —    Druckwerke   d.   Neiiaer 
Pfarrkirche.     H,  2644ft. 

Nttacheler,    A.,    Gotteshäuser 

d.  Schweiz.     H,  11698. 
N  U  t  z  e  1 ,  H.,  Münzfund  v.Pinnow. 

H,  288818. 
Münzen  d.  Raaulidua.  HI, 

88789. 
Nu i jen a,    A.,    Kathol.   levema 

uit  Noordhollandache    dorpje. 

HI,  168889. 
Nullo,  b.  RuBconi. 
Nutti    A.,     (&    J.    Jacobe), 

Glennie  on  origina  of  Matri- 

archy.     I,  12 u6. 
Nygaard,  Fr.  &  L.  Schröder, 

Danskeren.     m,  22188». 
Nya,  E.,  Campanella,  m,  öl71*. 
Nyatröm,  A.,  Allmän  Kultur- 

bist.     IV,  9198. 


0. 

Obedenaru,  M.  G.,  Text» 
maoedo-romine ;  ed.  J.  Bianu. 
HI,  82075. 

Oberholtzer,  E.  P.,  Americ 
Referendum.    HI,  847 l8t. 

Oberrad.  —  Funde.  U,  14989. 

Obertimpfler,  K.,  Kultur- 
geach.     IV,  9189. 

Oberziner,  G.,  Alcibiade.  I, 
8791. 

Cimbri  in  IteUa.  n,  BS*». 

O'Brien,  K.  B.,  Drummond. 
IH,  198978. 

O  b  a  e  r ,  K.,  (Klopstook  u.  Karls- 
ruhe).    H,  145148. 

FriedrichEugen  v.  Württem- 
berg u.  Klinger.     n,   8789**- 

Occella,  P,  II  guanto.  IH, 
22409. 

Occioni,  0.,  Letteratura  lat.  I, 
X66716. 

Oratio.    I,  168784. 


IV,188 


Occioni-Bonaffons  —  Oppel. 


Occioni-Bonaffons,  G., 

Commercio    di   Veneria.     HI, 

86»'°. 
Och,  Fr.,  Medaillen  v.  Irsee  n. 

Ursberg.     II,  330199. 
Oohino,  B.     m,  42699. 
Ochs,  H,  244408. 
O'C  o  n  ii  o  r ,  C,  Royal  elopment. 

HI,  186187». 

—  M.  W.,  Great  Commanders 
and  1815.     m,  190*". 

vgl.  Morris. 

O'C  o n or  (Don),  Ch.  0.,  O'Conors 
of  Connaught.     III,  144888. 

O  d  e  r  m  a  1 1,  A.,  Pfarrei  inBeggen- 
ried.     H,  117". 

Odinzow,  A.  A.,  (Memoiren.) 
IH,  252180. 

Odobescu,  A.  J.,  Ornament 
eimbolic.     IH,  816". 

Oechelh&user,  A.  v.,  Heidel- 
berger Schlofs.     H,  147178. 

Walscher  Gast.    IV,  SS84. 

Oechsli,  W.,  Bandesfeier.  II, 
1124. 

—  —  Schweiz.  Eidgenossen- 
schaft,    II,  11210. 

Oeoonomu,  C,  Asedaminte 
judec&tor.     HI,  31698. 

ödegaard,  V.,  Norske  jsger- 
korps.     in,  2889t. 

O  e  f  e  1  e,  E.  v.,  (Bayer.  Traditions- 
notizen).    II,  8318. 

—  —  Judith  ▼.  Bayern,  n, 
82  481. 

—  —  Oefeles  Memoiren.  II, 
70".  825". 

Schnegraf.     n,  327118. 

Annales  Altahenses.     II, 

3139*. 

O  e  h  1  e  r ,  Humanismus,  Refor- 
mation u.  Protestantismus.  IV, 
94no. 

—  G.  F.,  Theologie  des  A.  Test. ; 
ed.  Th.  öhler.     I,  89178. 

—  R.,  Sagunt  u.  HannibaL  I, 
122108. 

—  —  Bilderatlas  zu  Livius.  I, 
12210t*. 

—  —  Klass.  Bilderbuch.  I, 
186888. 

Oehme,     F.,     Orgelwerke     in 

Saohsen.     U,  245498. 
Oehmichen,     G.,     Metrolog. 

Beitrage.     I,  160889. 

—  —  Buhnenwesen  d.  Griechen 
u.  Römer.     I,  170784. 

Oeri,  J.,  s.  Stimmer. 

Oertel,  G.,  Johann  Georg  HL 
II,  21779». 

O  e  r  t  m  an  n,P.,  Volkswirtschafts- 
lehre d.  corpus  iur.    I,  160680. 


Österreich.  —  Mortilegium 
fratrum  S.  Francisco     II,  9  7  ••. 

—  Grabdenkmale.     II,  9880. 

—  österreichisoh-ungär.  Mon- 
archie.   II,  104 189;  HI,  281". 

—  Jägerregiment  Franz  Joseph, 
n,   106171». 

—  Finanzwesen.     H,  10818*. 

—  Kommission  f.  Kunst-  u.  hist. 
Denkmale.     H,  HO801». 

ö  v  e  r  1  a  n  d ,  O.  A.,  Norges  Hist. 

III,  2251. 
Fra   svunden    Tid.      m, 

28390. 
Ofen.  —   Kasino.     III,    808488. 
Offenburg.    —   Üracher  Meister. 

n,  877*94. 
Oglesby,     J.     R.,    Britannica 

answered.     in,  845 l15. 
Ogloblin,  K.}  (Franenfrage  in 

Sibirien    im    17.    Jh.).      IH, 

24878. 

(Jelez.)     in,  24874. 

Deshnew.     in,  24488. 

(Wirren-Zeit  Olsohansk.) 

III,  24696. 
Ohlenschlager,  F.,    Prahist. 

Karte  v.  Bayern.     II,  828 1S. 
Rat.  Grenzbesatzungen.  II, 

82  815.  893109. 
Ohnefalsch-Richter,      M., 

Ausgrabungen  auf  Cypern.    I, 

103911. 

—  —  Hügel  d.  Aphrodite  auf 
Cypern.     I,  107"41. 

Cypern  unter  engl.  Ver- 
waltung.    UI,  194857. 

Oidtman,  E.  v.,  Schlofsberg. 
II,  176198. 

Oije,  van  der,  s.  Schimmel- 
penninck. 

Olavarria,  s.  Arrue. 

—  s.  De  Olavarria. 
Oldecop,    Jon.,   Chronik;    ed. 

K.  Euling.    II,  282 l94. 
Oldenbrttgge.     II,  19147. 
Oldenhuis    Gratama,     M., 

Oldenhui*      Gratama.        III, 

156897. 
Oldesloe.  —  Funde.     II,    27 68. 

—  Prähist.  Grabstatte.  II,  276 19. 
Olearius.     II,  35981. 
Oliphant,      Beaumont       und 

Fletcher.     III,   196898. 
Oliveira     Martins,     J.    P., 

Filhos  de  Joäo  I.     III,   69*41. 
Oliver,  E.  E.,  Coins  of  Chag- 

haUi  Mughals.     III,  885&a. 
01ivero,C,  Aristocrazia  contro 

plebe  in  Roma.     I,  154568. 
Oli  vieri,     O.,     Assocoiazione. 

UI,  19874;  IV,  28480. 


Ollivi er,  J.,  Passion.  IV,525*. 
0 1  r  i  k ,  A.,  Grundtvigs  og  Bloch» 

Fssroyjakvasdi.     III,  212". 
Ols  hausen,     O. ,     Bernstein- 

handel  u.  Goldfunde.    I,  16171- 

n,  294*. 
Goldbrak teatv.  RosenthaL 

II,  199*. 

—  —   Münzen  aus  d.   Zeit    v. 
Augustus.     H,  289*91. 

—  —  s.  Schumann. 
Olsufjew,    A.    W.,    (Martial). 

I,  169778. 
Oltramare,  H.,  St.  Paul  aux 

Colossiens,  Ephesiens  et  Phile*- 

mon.     IV,  5579. 
Omaggio    alla   Sooietk  Numism. 

IU,  55884. 
Oman,      C.      W. ,      UoltreicL 

'Adijvaüoy.     I,  98l9a. 
Ommerborn,    C,    Geschichts- 
unterricht  u.   neuere  Erlaase. 

IV,  4591. 
Omont,  H.,  Notitia  dignitatum, 

I,  129 l99. 
Testament    d'Erkanfrida. 

H,  1617». 

—  —   Allaoio    et  bibliotheque 
de  Heidelberg.     II,  143 ll4. 

—  —  Bullös  de  Sylvestre  II  et 
Pascal  IL     H,  812 ". 

Onciul,  D.,   Radul  Negru  etc. 

DI,  81416. 
Tondul  gr.   or.  al  Buco- 

vinci.     UI,  81598. 
Oncken,   H.,    Oldenburg.  Ge- 

schiohtsquellen.      II,     198". 

2651. 
Zeitalter  Kaiser  Wilhelms, 

n,  9347;  IV,  29. 

Allgem.  Gesch.     IV,   1*. 

— -  —  Zeitalter  Friedrichs  d.  Gr. 

IV,  29. 

—  —  Zeitalter  der  Revolution 
etc.    IV,  29. 

Dass.  itaL     IV,  28. 

Oort,  H.,  Vaderland  Tan  Arnos. 

I,  8478. 

Jez.  40-  66.     I,  8486. 

Habakuk.     I,  85". 

Oosterman,  P.  H.,  Huizen  in 

Drenthe.     m,  15640«. 
Opel,    J.    O.,     Wahl    Leopold 

Wilhelms     zum     Bischof     v. 

Halberstadt.     H,  21581. 
O  p  e  t ,  O.,  Geschlechts  Vormund- 
schaft,   n,  97a. 
Zeit  der  Volkarechte.    II, 

1078. 
Oppel,  A.,  Weltwirtschaft.  IV, 

28484. 
Terra  incognita.  IV,  33677. 


Oppenheim  —  Padrin. 


IV.189 


Oppenheim,  M.,  Navy  under 
Elisabeth,     in,   198"*. 

Opp ermann,  A.  v. ,  Vor- 
geschichtl.  Befestigungen  in 
Niedersachsen.     II,  1841. 

Oppert,  J.f  Chaldiean  Perseus. 
I,  28". 

Champion  d'independanee 

chald.     I,  254». 

Dossier  de  Bel-Rimanni. 

I,  276». 

Annnaire  astron.  babylon. 

I,  27w. 

Oranjevorst.     m,  141lfl. 

Ordin,  K.,  (Finnland.  Kom- 
missionen n.  Konstitution), 
in,  251 141. 

(Finnland.    Münzwesen.) 

m,  26114*. 

Ordronaux,  J.,  Law  a. 
limitations.     III,  345 ll7. 

O'Reilly,  B.,  Le'on  XIII. 
IH,  45Mf-90. 

—  H.,  50  ans  chez  Indiens; 
tr.  H.  Franoe.     I,  70m. 

Orendi,  J.,  Varro.      I,  11516. 
Orens,  J.,  (Jewdokimow).    HI, 

253171. 
Orleans,    Dne   d',    Campagne 

1833—41.    III,  112118. 
0  r  1  o  w ,    (Erstürmung    Ismails). 

IH,    249l,°. 
Ormezzano,  G.,  Collegio  Carlo 

Alberto  in  Torino.     IH,  24*1. 
Ornatein,  Jos.,  R5m.  Nieder- 
lassung  b.   Szamos-Ujvar.     I, 

147473;  in,  280". 
Orsi,  D.,  Carlo  Emanuele  I  e 

Caterina  d'Austria.     m,  2811. 

—  —  Duchi  di  Savoja  Mondovl. 
IH,  24". 

—  P.,     Fibula    a    Micene.     I, 

11M. 

Urne  funebri  di  Micene. 

I,   77«*. 

(Bronzi  di  Caulonia.)    I, 

141  sea.  sei«. 

Statue    in    Verona,      I, 

178«45. 

Paure   d.  finimondo.     U, 

38*« 

Carteggio  di  Carlo  Ema- 
nuele I.    m,  23°. 

Carlo    Emanuele  L    all' 

Eliaabetta.     IH,  23  7. 

—  —  Lettera  del  Mazzarino. 
IH,    26Ä1. 

Conclave  di  Sieto  V.   III, 

44*» 

—  —    Come    fu   fatta    Italia. 

HI,  58 775. 

—  —  a,  Gabotto. 


Orso,  s.  DalT  Orso. 
Ortega,    E.,    Chibohas.       m, 

68*°». 
Orter  er,  G.,  Universitäten  im 

Mittelalter.  H,  687Ä;  IV,  8978. 
Orton,     C.    W.    P.,     Tiglath- 

Pileser  III.  a.  transjord.  tribes. 

I,  81M. 
Ortroy,   F.  ran,    Fisher.     in, 

120". 
Ortvay ,  Th.,  Ajtony  u.  Csanid. 

III,  282". 

Pesty.     HI,  804WI. 

Kirchl.  Einteilung  Ungarns. 

IH,  8074»7. 

Ortvay.     IH,  807(obea.) 

O r  t  w  e  i  n ,    Fr.,    Pfingstbrauche 

im  Harz,     n,  285W4. 
Osborne,    W.,     Sklavenfrage. 

I,  9™. 

Wellenornament.  I,  18m. 

Osgood,    H.    L.,    Polit.    ideas 

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Ostermair,  Schafhäutlhaus — 
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Ostermayer,  A.,  Schulgrfin- 
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101". 

Ostrorög,  J.  II,  26388;  III, 
2736*. 

Ostroumow,N.,  Timur.  III, 
886M. 

Ostrowo.  —  Gymnasium.  H, 
26268. 

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fürst in  d.  Wetterau.  n,  164*81. 

—  F.,  Juden  zu  Wiesbaden.  I, 
49t78;  H,  160191. 

Litteratur   (Nassau),     n, 

148». 

—  —  Jesuiten  in  Wiesbaden. 
H,  160187. 

Salzburger  in  Nassau,   n, 

160188. 

Reformierte  zu  Wiesbaden. 

H,  160188. 

Todesurteile  d.  Schöffen- 
gerichts zu  Wiesbaden.  U, 
160190. 

Stammbuch  Birokells.    H, 

160xw. 

—  —  Reim  Hellmunds.  Uf 
1601M. 

—  —  Wallensteins  Briefe  an 
Johann  v.  Nassau-Siegen.  H, 
160196. 

Johann  v.  Nassau,  Idstein 

u.  Wiesbaden.     H,  161 187. 

Friedrich  v.  Eeiffenberg. 

H,  1611M. 

—  —  Mendelssohn -Bartholdys 
Jägers  Abschied.     H,  161800. 

—  —  s.  Cohausen. 

—  G.,  Ordinationsdiplom  Mit- 
schius.     H,  8011S. 

Stender.     U,  80224. 

—  —  Kirchen-  u.  Schulverhalt- 
nisse Mitaus.     II,  303". 

—  -—  &  A.  Hasselblatt, 
14000  Immatrikulierte.  H, 
807  7e. 

—  P.,  Strabo  imopryfutra.  Jt 
11865. 

—  R.,  Altlothring.  geistl.  Lieder. 
II,  8648M-«9. 

Oules,  L.,  Job.     I,  86 m. 
Oyen,  s.  Vorsterman. 


P. 

Pablos,  F.,  Colmenar  de  Oreja. 

m,  62 10*. 
P  a  b  s  t ,  A.t  Köln.  bist.  Museum. 

H,  16719. 
Kunsttöpferei.     Meifsner 

Manufaktur.     H,  247466. 
Pac,  s.  Du  Pac. 
Pace,  V.f  Studi  stör.   I,  121**; 

IV,  447. 
Pa  d  j  e  r  a ,  E.,  Friedberger  Thor. 

II,  1581M. 
Padovan,     V.,     Numismatiea. 

in,  1*. 

Padrin,  L.,  Mussato.    IH,  84S. 
Obizzo  d.  Obizzi.   HI,  344. 


nr,i90 


Padrin  —  Pasquler. 


Giacomo  Garrtni.  HI,  8M. 

Fadua.  —  SpettaeoU.   HI,  87*". 
Pagani,    6.,     Piacentinita    di 

Colombo.     m,  641". 
Page,  J.,  Braimerd.  ffl,  349 176. 

—  T.  N.,    Literatare  in  South, 
m,  "8481". 

—  W.  G.t  MitchelL    m,  86 1"8. 
Pag«l,  Sehröder.     II,  1824t. 

—  Sebisoh.     H,  268117. 

—  8elle.     D,  298"8. 

—  Schweightuser.     U,    847 t77. 
Pagen stert,    Cl.,    Oetavianus 

et  Pompeius.     I,  125187. 
Pages,  P.,   Formont  et  Grand 

fileeteur  etc.  II,  64" ;  m,  98  ". 
Paglicci-Brozzi,  A.,  Teatro 

a  Milano.     m,  «8187. 

—  —    Corse    per    vittorie    di 
Napoleone.     ffl,  40i77. 

Fahlen  u.  77  Paragraphen.     II, 

807". 
Paige,  s.  Le  Paige. 
Pajor,  St.,  Ipolyi.    ffl,  3048". 
Pais,    A.,    Teatro    di    Seneca. 

I,  16977\ 

—  E.,  ATAKTA.     I,  120". 
Cimbri.     I,    128n*{    H, 

88881. 
Paku,  M.  N.,  Cartea  judetului 

CoTurluiü.     ffl,  816*8. 
Palaez,    M.,    Dell'  Anguillara. 

m,  47M7. 

Palisthy,   P.,    Pattsthy.     III, 

8048M>. 
Palasuelos,    Jorellanos.     ffl» 

61". 

—  s.  De  Palasuelos. 
Palmöl ogue,  M.,    Louise.     II, 

841". 
Palgrave,  D.,  Cromwell.    III, 
1821*7. 

—  I.,    Dietionary    of  eoonomy. 
ffl,  208608. 

Pallain,    G.,    Talleyrand   sons 
Direetoire.     III,  107". 

—  —    Talleyrand    a    Londres. 
ffl,  lll11*.  188818.  1908*6. 

—  —  s.  Talleyrand. 

P  al  H  s  e  r ,  Bury,  Dentelle.    IV, 

248". 
Pallu    de   Lessert,    A.    CL, 

Aasemble'es  d'Afrique  rom.   I, 

149"8. 

—  —   Vieaires    d'Afrique.     I, 
150"*. 

Palma,  L.,  Nuove  oostituzioni 
in  Italia.     ffl,  SS7"/9. 

—  —    Federazione      imperiale 
ingleee.     ffl,  195878. 

—  N.,  Teramo  e  dioeesi  Aprutina ; 
ed.  V.  Sayorini.   III,  1788Ä. 


—  —  Veto.  Apmtini  etc.; 
annot.  G.  Pannella.  III, 
178". 

Palma  di  Cesnola,  A«,  Mas. 
itaLnelMuseoBrit.  ni,195881. 

Palmieri,  G.,  Lottere  d.  Du- 

chessa  di  Bari,     ffl,  60707. 
Palthe,  s.  Wulfften. 

Paludan,    J.,     s.    Lamrem- 

berg. 
Palumbo,  L.,  Testamente  rom. 

e  loogob.     III,  20881. 

—  O.,  Palumbo.     ffl,  617$0. 

Pampaloni,  Vindicatio  gregis. 

I,  159"*. 
Pamperato-Giannaszo,    a. 

Di  Pamperato-Giannaszo. 
Pannella,  G.,  s.  Palma. 

Panss,  G.,  Bagliya  di  Sulmona. 

ffl,  178". 
Tipografia    in    Abrusso. 

ffl,  17881.  617". 

—  —  &  P.  Piccirilli, 
Annunsiata  di  Sulmona.  III, 
22*18. 

Panske,  P.,    Magistrat.  Attici. 

I,  89101. 
Panzacchi,    E.,    Arte   nuoya. 

ffl,  22*". 
Pa n  z e  r ,  K.,  Wshldekret  Nico- 

laus'  IL     II,  821". 
Paoli,    C,    'Monti'    di    Siena. 

ffl,  ll810. 

—  —  Codiei  Ashburnham  di 
Firenze.     ffl,  22*1*. 

Balia  di  Siena  n.  Biblioteea 

Palat.  di  Firenze.     HI,  48580. 

Paleogr.     IV,  95 8. 

Daas.;  tr.  Lohmeyer,  ib. 

Tavolette  di  Siena.     IV, 

99". 
Papa,    P.,    Freseobaldi    1427. 

III,  71**. 
Papadopetrakis,  Q.,  2<paxioi. 

ffl,  828". 
Papadopoli,    N.,    Dandolo    e 

sue  monete.     ffl,  1*. 
Papageorg.    P.  N.,    Fund  in 

Serres.     I,  99170. 
Papaleoni,  G.,  Pieyi  di  Bono 

e  di  Condino.     DI,  478. 
Pape*,    F.,    Skole    i   Tucholsz- 

ezysna.     ffl,  278". 
Papencordt,     R.,     Aloysius 

Gonsaga.     ffl,  84S1°. 
Pappasoplu,    D.,     Bueuresti. 

ffl,  816". 
Pappenheim,  s.  Babe. 

—  G.  y.,  Pappenheim  u.  Jo- 
hann IV.  y.  Hildesheim.  II, 
15477.  | 


—  —  Deutscbordensgebinde  am 
Marburg.     II,  166"7. 

—  M.,    Fremmede  Adalaelagten> 
i  Danmark,     ffl,  122". 

Bes.     ffl,  210t7. 

Papprita,  B.,  Thurii.   I,  867». 

12081. 
Papyrus  Meror.  et  Carlov.    IVr 

97 10. 
Paradol,  s.  Prtfyoet. 

Pardoe,  J.,  Maria  de  Medicis» 

III,  40*". 
Parenzo.  —  Inyentario  d.  mensa 

yescoyile.     n,  1041**. 
Paret,  F.,  Priseillian.  IV,  78"8. 

Parete,    M.,     Chronica.      III, 

69*7. 
Paris,    P.,    Escultura  antigua;. 

tr.    V.  De  Palasuelos.      I, 

163"8. 
Manual  of  Sculpture ;  ed. 

Harris on.     IV,  23871. 
Paris. — Supplique  de  rUniyersite* 

au  pape.     ffl,  911*7. 
Pariser,  L.,  Moscherosch.     IIr 

845187. 
Parisio,   N.,    Documenti  greci 

di  S.  Stefano  del  Bosco.    III,. 

82318. 
Parisius,  A.,  s.  Müller. 

Parker,  C.  8. ,  Peel.  nir 
19 1"1. 

—  H.,  Liberal  Arte.    IV,  16**°. 
Park  man,      F.,      Capture     of 

Louisburg.     III,  848". 
Parnell,A.,  Swift  and  Memoire- 

of  Carleton.     ffl,  184178. 
Parnovius,     plan     tili    Korgea 

besittningstagande.    ffl,  2267. 

Parow,  W.,  Seeschlacht  b~ 
Trafalgar.     ffl,  1898". 

Parsons,  F.,  s.  Creasy. 

Pascal,  C,  Poesia  latina.  I„ 
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en  Angleterre.     ffl,  188"1. 

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Paede ra,    A.,     Dizionario     di 

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Pasini,    Battaglia  di  Velletri. 
ffl,  46"°. 

—  s.  Ferruecio. 
Paspatis,   A.  G.,    Holtofxitt 

K.<ovoTavTivovn6X*a>e.       fflr 

828*8. 
Pasquali,     G.9     Battaglie    di 

Velletri.     ffl,  46»". 
Pasqui,  U.,  Mansueto  pseudo- 

yescoyo  Aretino.     ffl,  11,1S. 
Pasquier,    F.,    Coutumes    de> 

Maranges.     ffl,  681". 


Passavant  —  Penrose. 


i\r,m 


Passavant,    J.    D.,    Raflaello 

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Passarin«,     6.    L.,      Bianca 

CapeUo,     IUt  86 »•'. 
Pastor,  L.,  Regesten  aus  aus* 

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Dasc;  tr.  E.   BenettL 

in,  48688/*. 

Pssskowski,  Ad.,    Smith  als 

MoralphUoaoph.  IH,  206«50. 
Pstett*,    F.,    Floro  d.  Lione. 

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398  ll°. 

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Paadler,A.,  Geleitsbrief  Sigis- 

smnds   fllr  Wolkenatein.     II, 

W85. 
Psnl,  L.,  Curie  n.  preufs.Königs- 

krene.     H,  6400. 

Jnetinna.    IV,  66166. 

Logoalehre   b.   Jnstinns 

Marryr.     IV,  «818*. 
rsuli,  G.v    Veneten.     I,   871. 

HO70. 

-  G. ,        Renaissancebauten 
Bremens,     H,  2667. 

**a  1  ig ,  F.  B.,  Befreiungskriege. 

n,  8i1M. 


Paulin,  E.,  Thermee  de 
Diooldtien.     I,  1898n. 

Pauls,  E.,  Heiligtümer  in 
Cornelimttnster.     H,   17488'4. 

Aachener  Bat  geg.  Frei- 
maurer.    II,  174*7. 

HeyendaL     n,  177184. 

Penisen,  F.,  System  d.  Ethik. 
IV,  I6,i0.  408X 

Hamlet,     m,  199478. 

Paulsiek,  K.,  Otto  d.  Grofee 
in  bild.  Kunst.  II,  89". 
244410. 

—  —  [Schiller  v.  Magdeburg. 
D,  248891. 

Paulson,  J.,   Catharina  Alex. 

IV,  78980. 
Paulus,    N.,   Hoflmeister.     II, 

84618,/1. 

—  —  Nieolaus  t.  Strafsburg. 
II,  846185;  IV,  9187. 

—  —  Rdformateurs  de  Stras- 
bourg.    II,  847 l94. 

£gliae  de  Strasbourg  pen- 

dant  rdvolution.     n,    847  >••. 

—  —  Reformation  in  Pfalz- 
Zweibrücken.     II,  848*11. 

Judenfrage  u.  hees.  Prediger 

d.  Reformationszeit.  II,  848*  ". 

Stellung  Zanohis  u.  Ver- 

miglie  s.  Gewissenfreiheit,  m, 
48M8. 

Staupitz'  Protestant.  Ge- 
sinnungen.   IV,  92M. 

Pavel,  C.,  Dagboger  1812J3; 
ed.  L.  Daae.     III,  226*. 

Pavia,    L.,    Cid.      III,    60M. 

889 l08. 
Pawiriski,    A.,  Ostrorög.      H, 

26884;  HI,  27888. 
Ostatnia  ksie^tna  mazow. 

in,  27587. 
Pawlow,   A.,   (Kirchen-Statut 

Wladimirs),     ffl,  287«8. 

—  —  (Denkmäler  d.russ.  Kirchen- 
rechts.)    IH,  288t8». 

Payne,  J.  O.,  English  Catholics 

of  1715.     HI,  200»18. 
Peabody,  A.  P.,  Slavery  1844. 

m,  B4488. 
P  e  e  z ,  Ungar,  u.  deutsche  Sanger. 

m,  806411. 
Pedro  d'Alcantara,    Poesies 

Hebr.     I,  47187. 
Pedroli,  ü.,  Tributi  d.  alleati 

d'Atene.     I,  8470. 
(Peet,  S.  D.),  Water  oult  and 

delugo  myth.     I,  14148. 
Emblem,   mounds.      III, 

841 l6. 

—  —  Myster.  races.  III, 
841". 


—  —  Mound-builders.  mr 
841is-«o. 

Altar  Mounds  a.  Ash.  Pits. 

ffl,  84 lf4. 

—  —  Cahokia  Mound.  lHr 
8419a. 

Pees,  A.,  Reisen  Karls  d.  Gr~ 

H,  24M. 
Verkehrsgesch.  Kärntens.. 

n,  108118. 

—  —  Tttrk.  Münze  aus  Bosnien^ 
m,  887 *. 

P  e i  p  e  r ,  Comenius.     II,  262M» 

—  R.,  Cypriani  heptateuchoe« 
IV,  74847. 

Peisson,    Z.,    Religions  d'Ex- 

treme  Orient.     IV,  ll170. 
Pelago,  e.  Menendes. 

P  e  1  i  n  o  k ,  E.,  Charter  van  Drente. 
ffl,  156888. 

—  —  Etstoel  van  Drente.  fflr 
156408. 

Pdlissier,  *L.  G.,  Entree  de- 
Louis  XII  a  Milan.  H,  5648r 
III,  27  "•. 

Lettre«  miss.  de  Louis  XZ£ 

H,  6649;  III,  271W. 

—  —  Domination  franc.  dane 
Milanais.     III,  27xtÄ. 

Donation  de  Louis  XII 

a  Calco.     III,  27 lt4. 
Maynier  de  Paris  k  Venise. 

ffl,  85885. 
s.  Manage. 

Pellegrini,  F.,  Lambertazsi  e- 
Geremei.     ffl,  18i5\ 

—  L.,  Paesi  d.  montagna  lucchese. 
ffl,  12"1. 

Pellegrini    e    pitture    k    Campi. 

UI,  80807. 
Pelt,  D.  van,  Pilgrims  fr.  Delfs- 

haven.     ffl,  848»8. 
Pelton,    J.  C,    Public   school 

in  California.     HI,  854848. 
Pens,  s.  De  la  Pen«. 

Penaseo  de  la  Puente,  H.r 

Paginas   de   bist,   de   Madrids 

Ell,  6210fl. 
P  en  o e ,  C.  R.,  14^  Amendment« 

III,  847 141. 
P  e  n  go ,  S.,  Avvenimenti  1764 — 

1786.     HI,  58788/4. 
Penka,  K.,   Menseh  u.  Klima«. 

I,  818. 
Arische  Rasse.     I,  7". 

P  en n  e  s i ,  G.,  Pietro  Della  Valle. 

ffl,  47w». 
Pennypaeker,  S.W.,  i.Mayor 

of  PhiUdelphia.     III,  868 817. 
P  e  n  r  o  s  e ,     Heeatompedon     at 

Athens.     I,  804*. 


IV,192 


PeppmfiUer  —  Pfolf. 


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Perez,  g.  Diaz. 

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veron.     IH,  36/7881/f. 

Perez  de  la  S  a  1  a ,  P., 
Costumbres  espanalos  en  siglo 
17.     ffl,  69". 

Peri,  8..  Opera  d.  secolo  IS. 
HI,  81818. 

Caesoli.     IH,  89460. 

—  —  Scnola  oraziana  Estense. 
ffl,  89451. 

P  e  r  i  e  r ,  G.,  Faculte'  de  droit  de 

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Per k in s,  J.  C,    Cornell  Uni- 

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France  et  Venise.  II,  6643; 
in,  1".  84106. 

—  —  Francois  Philelphe  et 
Francois  Sforza.     HI,  687. 

—  —  Pe*ron  de  Basehi  a  Yenise. 
m,  86847.  84104. 

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tallo.     HI,  8XM. 


Perranoglh,   P.,  Dee  yergini 

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Pesch,    Ch.,    Gott   u.   Götter. 

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Pescia,  G.,  Naseita  di  Colombo. 

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Peter,  H.,  s.  Fabricius. 
Peter    v.    Kurland,     Pfandbrief. 

II,  80280. 
Petermann,    Grenadier -Regt. 

No.  9.     H,  290866. 

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Pflugk-Harttung,  J.  t., 

Keltische  Bauwerke.    I,  1717». 
Konrad  II.     H,  81 8**. 

—  —  Thronfolge  d.  german. 
Stammesstaaten.  H,  897 144. 
89916**. 

—  —  Geschichtsbetrachtungen. 
IV,  10140. 

s.  Flathe. 

— -   —    &    Prutz,    Mittelalter. 

IV,  l1. 
Pfoten hauer,   J.,  Jesuiten  in 

Paraguay.     III,  68"°. 

—  P.,  Sehles.  Prinzessin  Ungar. 
Königsbraut.  H,  68ie.  268181; 
IU,  289 196. 

Schlesier  als  Pfalzgrafen. 

n,  26486. 

Jeltsch.     H,  267w. 

Pf ülf,  Konrad  ▼.Marburg.  IL 

46* 7. 


Pfülf  —  Piscicelli. 


IV,198 


—  Katharina  y.  Q«bweiler.  II, 
348146. 

—  0.,  Brit.  Kolonialreich.  III, 
193878. 

Pfand,  G.,  8.  Hrotsuith. 
Pfyffer  ▼.  Altishofen  &  A. 

Burckhardt,      Burgen      d. 

Basler-  u.  Solothnrn.  Jura.    II, 

121ftfi». 
Pherson,   8.   Mac    Pherson. 
Philios,  D.,   D.vTtTOL  %(>ya  i{ 

'EUvolvos.     I,  108944». 
Philipp  v.  Butzbach.  H,  164m. 
Philipp  e,s.Saxe-Couburg. 
Philip pi,  F.,  Bardenburg.    II, 

19380. 

Münzfunde.     II,    198". 

Osnabrück.  Hausmarken. 

H,  19388. 
Zum  Urkundenbuche.    II, 

19587. 
Arohidiakonate  d.   Osna- 
brück. Diözese.     II,  19508. 
Osnabrttck.Stadtverfassung. 

II,   1957*. 
Osnabrück.  Goldschmiede- 

gilde.     H,   19674. 
Osnabrück.  Bischofsreihe. 

n,  sso70'1. 

&  H.  Forst,  Chroniken 

d.  Mittelalters.  II,  198M. 
31 481». 

Philipp son,  A.,  Peloponnes. 
I,  106881. 

-  F.  C.,  Krisis  d.  Verein.  Staaten. 
HI,  345llf». 

-  M.,  Philippson.     I,  60184. 
Archires   a  Yenise    con- 

eern.  Philippe  IL    III,  11718. 

Marie  Stuart.    III,  17687. 

Lethington  et  Riccio.  III, 

17688. 

Neuere  Zeit.     IV,  l1. 

Westeuropa  im  Zeitalter 

Philipps  IL  etc.     IV,  la. 
Inquisition  d.  Niederlande. 

IV,  8766. 

s.  Flathe. 

Philippsthal,  Thackeray.  III, 

197**°. 
Philips,  M.,    Headquarters  of 

Washington   in  Pennsylvania. 

HI,  844 78. 
Philo,  Aeternitas  mundi;  ed.  F. 

Cumont.  I,  87I45;IV,  58108. 
Finsterer,    F.,    New- York  in 

war  of  rebellion.    III,  346 1U. 
Phrangudis,  G.,  Kvtiqiq.    III, 

328/951. 
Pianese,     G.,     &     Villani, 

Hisure,    pesi    e  monete.     IV, 

34588. 


Piccarolo,  A.t  Bella  Giuliana. 

III,  lö800. 
Piccirilli,  P.,  s.  Pansa. 
Piccolomini,    N.,    Monte  dei 

Paschi  di  Siena.      III,  488M. 
Piohl-Gamsenfels ,     C.     v., 

Grabsteine     in     Badkersburg. 

U,  10084. 
Pichler,    A.,     Grillparzer    u. 

Streiter.     H,  Hl888'7. 
Pichlmayr,      Frz.,      Caesares 

Victors.     I,   129186. 
Pick,    A.,    Paradies   u.  Lands- 
berger    Pfeffer -Abgabe.       II, 

208166/e.  265 ll8. 

—  —  Hohenzollern-Besuohe  in 
Erfurt.     II,  227 l81. 

—  B.,  Monument  v.  Adam- 
Klissi.     I,  99 178. 

—  —  Münzen  aus  Thyatira. 
III,  279M. 

Piegnadel,  A.,  s.  Quesnel. 
Piekosiriski,  Fr.,    Leges  Cra- 

cov.     IU,  2ö515. 
Akte,     m,  26518. 

Piemonte,    L.,    Zanon.      III, 

38498. 
Piepenbring,   C,    Lieux    de 

culte    et    sacerdoce  en  Israel. 

I,  89188. 
P  i  e  r  c  e ,  J.  O.,  Pre-hist.  America. 

III,  842 84. 
Piergieli,     G.,     Sansi.       m, 

42Ml. 
Pierling,    Venitien  a  Moscou. 

III,  28880. 

—  Papes  et  Tsars.     III,  241 58. 

Pierre,    s.   Saxe-Cobourg. 

—  s.  Di  Saint  Pierre. 

P  i  e  r  r  o  n ,  G.,  Napoleon  de 
Dresde  a  Leipzig.     II,  82 107. 

Pierrot-Desseilligny ,  J., 
Antoine  de  Bourbon  et  Che*rif 
de  Fez.     III,  340ltl. 

Pierson,  A.,  Vosmaer.  III, 
149240. 

Piesse,  S.,  Parfüms  et  Hygiene 
de  toilette;  ed.  Chardin- 
Hadancourt,  H.  Massig- 
non,  G.Halphen.  IV,82558. 

Pietrogrande,  G.,  Iscrizioni 
lat  di  Este.     I,  14088a. 

Pietsch,  L.,  Festschrift.  II, 
20476. 

—  P.,  Kempen.     II,  26186. 

Pighi,  A.,  Luigi  Gonzaga.    III, 

38888. 
Pigorini,  Prime  citta  (LItalia. 

I,   11988. 

—  Necropoli    in   Copeczato.     I, 


Nehalennia. 


en    biecht 

IV,  6118Ä. 

le    Brun. 


140848. 
Jahresberichte  der  GesohiehtsirisseaBohaft.    1891.    IV. 


Pijnappel,     J. , 

IH,   1Ö4881. 
Pijper,    F.,    Boete 

d.  Christel,  kerk. 
Pilet,    Ch.,     Vigrfe 

IV,  21888. 
Pilk,  G.,  Helfenberg  u.  Sohön- 

feld.     II,  28 1888. 

—  —    Gralsritter     d.     Meifsn. 
Hochlandes.     II,  284880. 

Fehden    im    15.  Jh.     H, 

286808. 
Pilloy,  Plaques  mtfroving.    II, 

288. 
Pinches,      T.    G. ,      Creation 

story.     I,  21 l8. 

—  —    Americ.    expedition    to 
Babylonia.     I,  2546. 

8onhood.     I,  2788. 

P  i  n  d  e  r ,    Altertumssammlungen 

in  Hessen-Nassau.  II,  1484. 
Pineyro,    E.,    Quintana.     HI, 

6290. 
Pin k ort,  T.,    Rheinsberg.     H, 

287 188. 
Pin  loche,    A.,    £ducation    en 

Allemagne  au  18*  s.  II,  66*. 
Pinnow.     —     Münzfund.        H, 

289,l8~80. 
Pinol,  s.  Cuveiro. 
Pinter,     S. ,     Bronzefund     v. 

Dolyinyi.     IH,  279 l8. 
&  G.  IvÄnffy,  Palötzen. 

IH,  80 1988. 
Pin  ton,  PM  Lapide  ed  ancona 

in  Pione  di  Sacco.  III,  381. 
Pio  IV.  y  Felipe  IL  III,  44558. 
Piolin,  Dom  Paul,  Voyage  de 

Saint -Hugues  ä  travers  Anjou 

et  Maine.     IH,  92187. 
Piot,  Ch.,    Conquete  de  Tunis 

1535.     HI,  57*8. 
Arrestation  d.  membres  du 

Conseil  a  BruxeUes.  III,  1 17  u. 

—  —  s.  Renon  de  France. 
Piper,  Alt-Bodman.  II,  147187. 
Pirenne,      H.,      Bataille     de 

Courtrai.     HI,  7859. 

—  —  Jury    de   juger  concours 
d'histoire  nation.     IH,   12277. 

Meurtre  de  Charles  le  bon. 

III,  126188. 
Pirkmayer,  F.,  Walchen.    H, 

10078. 

—  —    Salzburg.     Landesgesch. 
n,    100". 

Pisani,  A.,  Italia  d.  disoesa  di 
Carlo    VIIL     U,  6644. 

—  P.,    Possessions    ylnlt.     de 
Dalmatie.     HI,  858M. 

Piscicelli-Taeggi,  O.,  Codid 
Cassinesi.     HI,  17848. 

13 


IV,194 


Piscortkij  —  Pollock. 


Pisoorskij,  V.  EL,  (Ferruoei). 

m,  404e*. 

Pi  8 1  e  1 1  i,  E.,  Vicenzo  Marohese. 

ni,  26104. 
Pitis,  6.  J.,  Nunta  in  S&liste. 

HI,  81 768. 
— •  —  Feciorul  de  imperat.    III, 

81969. 
Pitois,  A.,  Prinoipes  d'hist.  da 

droit.     IV,  27461. 
Pitra,     J.     B.,     Juris    ecclee. 

Graecorum      loleota      Parali- 

pomena.     IV,  82 ia. 
Pitre,    6.,     Kriegelist   b.    Be- 
lagerungen,    m,  17844. 

—  —  s.  Schneegans. 
Pitt    &    Rutland,     Corresp. 

HI,   187108. 
Pittavino,     A.,     Oocupazione 

franeese  e  peste   in  Pinerolo. 

HI,  24". 
Pins    IX.    —    Grabmal.       III, 

46M,'f. 
P  i  v  a ,  E.,  Conginra  contro  Lodo- 

vico  ilMoro.     III,  5M.  27191. 
Piszetta,J.,  Galerie  d.  natura- 

listes.     IV,  16M*. 
Pia  ine,     P.,    Quieanque    etc. 

IV,  74»5fl. 
Plankstetten.     U,  882877. 
Plantet,  E.,  s.  Kaulek. 
Plath,  G.,   Alte  Glocken.     II, 

244418. 
Platonow,  (Ursprung  Moskaus). 

III,  288w. 

—  Res.     III,  24044. 
PUti,  B.,  Völker.     I,  6". 
Platzer,   M.   vM   Reise  Ernste 

von  Mengerstorff  durch  Steier- 
mark.    H,  101".  3328Ä7. 

Plaumann,A.,  Breslaus  Wirts- 
stuben.    II,  257". 

Plechanoff,  G.,  (Tscherni- 
schewsky).     IV,  87"°. 

P  le  i  j  t  e ,  W.,  Nicolas«  Tan  Leiden, 
m,  146188. 

—  —  St.  Pieterskerk  te  Leiden, 
in,  löS148. 

. Verbrugghen.    HI,  164857. 

Kano  te  Kolderveen.    III, 

1668*8. 

Wassenaar.     IH,  158467. 

PI enz,  Johann  Sigismund.     II, 

20477. 
Plön.  —  Lichttanz.     II,  277". 
P 1  ö  n  n  i  s ,     Ad.,     Hilnstereif eL 

H,  17611*. 
Plcetz,  K.,  Auszug  aus  d.  Gesch. 

I,  118«;  IV,  88*. 
Plofs,  H.,    Weib  in  d.  Natur; 

ed.  M.  Bartels.     I,    12"8; 

IV,  81585. 


PI ulm,    T.y    Personen   uit   ons 

verleden.     ffl,  161«**. 
Vaderl.  gesch.    ffl,  1 6 1 ,8e. 

Plummer,  Epistles  of  James 
and  St.  Jude.     IV,  6688. 

Plytoff,  G.,  Sciences  occultes. 
IV,  16"7«. 

Poblocki,  G.,  (Kowonowo). 
II,  264"». 

Podest*,  P.,  Luna.    I,  140841. 

Podrecca,C.,Stellini.III,384M. 

Pöhlmann,R.,Grote.  IV,8988. 

(Poelchau,  A.),  Feuer-  u.  Was- 
sernot etc.     II,  80 14. 

—  —  Zaupes  Liefländ.  Gesch. 
n,  80 16. 

Schriften  im  St.  Petriknopf. 

II,  801 10. 

—  —  Rechnung  für  e.  kaiserl. 
Gesandten  in  Riga.    II,  30 114. 

—  —  Rigasche  Scharfrichter- 
rechnung.    II,  80216. 

Taxe  rigaschen  Schuster- 
amts.    II,  802 1B. 

—  —  Rigasches  Waisenhaus. 
II,  802 l9M. 

—  —  Rigasche  Ratsverordnung, 
n,  802«1. 

Residierordnung  f.  livländ. 

Landrat.     U,  802M. 

—  —  Protokoll  d.  Johannis- 
Kirohengerichts.     II,  30288. 

Komödianten-Sachen.     II, 

8028Ä. 

—  —  Introduktion  Bärenhoffis. 
II,  80288. 

Sonnewald.     II,  80287. 

Begräbnis  d.  Altermänner 

d.     Schwärzen-Häupter.      II, 

80288. 

—  —  Hospital  St.  Georg  in 
Riga,     n,  80281. 

Rigasche  Domkapitel.    II, 

30287. 

—  —  Schrader,  Domschule  zu 
Riga,     II,  80846. 

—  —  Brauereikompagnie  in 
Riga.     H,  30446. 

—  —  Vor  200  Jahren.  II, 
806*4». 

—  —  Riga  u.  Livland.  II, 
806*6. 

Britzgenmeister.  II,306a#* 

—  —  Neustadts-Konvent  in 
Riga,     H,  80668. 

Gedioht   d.   17.  Jh.     II, 

30888. 
Petrikirche.     H,    80888. 

—  —  Insignien  d.  riga.  Erz- 
bisohöfe.     II,  809108. 

Linetreder.      II,   809 108. 


Zimmereinriehtung  im  17' 

Jh.     II,  309  ufl. 

—  —  Livländ.  Geschiohts- 
litteratur   1890.     H,    810117. 

Pölsl,    F.    Xav.,    Leidens-    u. 

Verklärungsgesoh.  Christi.  IV, 

62M. 
P[öschel],      Langen  wolmsdorf 

im  30jähr.  Kriege.    II,  2  8 1 *87. 
Pogatschnigg.     II,    4001*8». 

Poggi,  C,  Bellini  a  Moltrasio. 
IH,  62 7M. 

—  —  s.  Arrigozzo. 

—  VM  Alba  Dodlia.     I,   140840. 
Storia  genovese  d.  sec.  25. 

ffl,  7148. 
Snppelletile  sacra  n.  Chiese 

minori.     ffl,  22408. 
Pognisi,  A.,  Bruno  et  Archivio 

di    San    Giovanni    Decollata. 

IH,  61728. 
Pogodin.Macaulay.  HI,197461. 

Pohl,  J.,  Gedenktafel  d.  Burg- 
baues zu  Kempen.  II,  176/71*6. 

Pohl  ig,  C.  Th.,  Goliathhaus  in 

Regensburg.     H,  329 16\ 
Pohlmey,  E.,  Rom.  Triumph. 

I,  163M0. 

Poinsard,  L.,  Dette  perpelt.  en 
Angleterre.     ffl,  2046U. 

Poinsignon,  A.,  Territorial- 
Yerhältnisse  d.  Breisgaues.  II, 
14168. 

Freiburg  L  B.     H,  14289. 

—  —  Totentanz  zu  Freiburg. 
H,  147171. 

P  o  i  r  i  e  r ,  Campagne  d' Argon ne. 

II,  7488. 

Polack,  Frdr.,  Heimatakunde  d. 

Provinz  Sachsen.     II,  220105. 

Poland,  Fr.,  s.  Aristoteles. 

Polewoj,  P.,  (Tugend  Katha- 
rinas ZT.).     ffl,  248 lld. 

Politis,  N.  G.,  As$txov  tyxv- 
%\on.     III,  326". 

Po  11,  W.  van  de,  Schenk.  HI, 
159486. 

—  —  Reehterlijk  Archief  van 
Nijmegen.     ffl,  160488. 

—  —  Belvedere  te  Nijmegen. 
IH,  160498. 

—  —  Feest  der  Rozenmaagden 
ffl,  1604w. 

Tiel  1813 j4.    IH,  160*9«. 

s.  Schimmelpenninok. 

P  o  1 1  a  c  k ,     E.,     Hippodromica. 

I,  1069M. 
Pollen,   J.   H.,   Martyra.     III, 

16981. 
Pollock,    F.,     Politiea.        m, 

208804;  IV,  26484. 


Pols  —  Pribram. 


IV,195 


Pols,  M.  a,  Ambaohtsheerlijk- 
heid  van  Dirkaland,  in,  152818. 

Rechten  van  Goedereede. 

m,  163898. 

Polubotok,  P.     in,  256909. 

Pomj&lowski,  J.,  Res.  I, 
147474». 

Pommeranz,  BM  Greee  et 
Jude'e.     I,  298;  IV,  5". 

Pompeji.     I,   141888. 

Ponee  de  Leon,  s.  Mellini. 

Poncelis, M.,  Hist  de  la Litera- 
tur^    IV,  18988. 

Pongracz,  L.,  Protokolle  d. 
Hont.  Komit.     HI,  80947t. 

Pontalis,  s.  Lefevre. 

Pontbriant,  A.  de,  Princi- 
paute'  d'Orange.     III,  140lU. 

Ponthier,  P.,  g.  Desplantes. 

Poole,  R.  L.,  Wyoliffe,  domi- 
nium divinum  etc.    IV,  93 104*. 

—  St.  L.,     Barbary     oorsairs. 

III,  58";  IV,  29498. 

Church.     HI,  19 1860. 

8.  Bo wen. 

&  R.  St.,  Oriental  Coins 

in  Brit.  Museum.     III,  83 06; 

IV,  84M*. 

Popiel,  P.,  Konstytnoya  3 
Maja.     III,  27788. 

Popovici,  G.,  Glota  de  do- 
eumente  Moldocampolung.  111, 
31880. 

Popp,  C,  Sehnte-  n.  Wehr- 
bauten v.  Landshut.    D,  8289. 

—  G.,  Argirns  Märchen,  in, 
306WI. 

Popper,  Mor.,  Wirtschaftegeseh. 

d.  Juden  in  Prag.      I,  46,oa. 
Popu- Re teganul,    J.,    Sta- 

rostele  Romanilor.    m,  317". 
Teufels    Weihrauch;    tr. 

Gh.  Eremie.     III,  81971. 

(Volkslieder.)    m,  31979. 

Trandaflri  si  Viorele.    III, 

31974. 
Per,  A.,  Melinda.     in,  28896. 

Osln.    in,  286101.  308898. 

Ladislaus.     IH,  287 114/5. 

Tot.     Hl,  288  "•. 

Kanizsai.     HI,  288lt0. 

Keezer.         Hl,     289199. 

308880. 

Tavernikuse.    III,  2891". 

Poren a,  F.,   Rinnovamento    di 

Koma.      I,   188m. 

a.  Nibby. 

Porritt,  M.,  Churoh  History  of 

England.     HI,   199500. 
Porter,  F.  C.,  Tobit.    I,  8718«. 
Religious  ideas  of  Eocle- 

«aetiens.     I,  87181. 


— -  J.  H.,  Deformation  of  chil- 
dren.     I,   16168. 

P  o  r  t  i  e  r ,  J.,  Bataille  de  Cannes. 
I,  122104. 

Portland,  Manuskripts.  IH,  13558. 
180188. 

Posada,  A.,  Sociedades  primi- 
tivas.     I,  488. 

Posadowsky-  Wehner,  A.v., 
Posadowsky-Wehner.il,  26388. 

Posohinger,  H.  v.,  Wirt- 
schaftspolitik Bismareks.  II, 
9344*. 

Bucher.     II,  9448. 

Posen.  —  Vereinssohriften.  II, 
259 1"8.  262ft88°. 

Post,  A.  H.,  Hausgenossen- 
schaften.   I,  18 191. 

—  —  Allgemeinere  Rechts- 
wissenschaft.    I,  18t89. 

Gottesurteil   u.  Eid.     I, 

13198. 

—  G.  E.,  Sects  and  nationalities 
of  Syria  and  Palestine.  I,  81 80. 

—  J.,  Schule  Londoner  Wohl- 
th&ter.     III,  2Q6887. 

Posthumus,  s.  Renss. 

Po  tan  in,    G.,    (Gesaer -Chan). 

III,  239M. 

Potel,    A.,    Affaires    d'Orient. 

IV,  789. 

Potemkin.     —     (Erlasse.)      mt 

249 l88. 
Poten,  B.,  Schlippenbaoh.     II, 

6118. 
Schmettau.  II,  61 u.  66 ld. 

268188. 

Schöning.  H,  6116.  209187. 

Schwerin.   U,  6218.  66  *». 

298898. 

—  —  Schulenburg.  II,  661*. 
209 16°. 

—  —  Schlotheim;  Schmidt; 
Schöning.     n,  9448«. 

—  —  Militär -Erziehung«-  n. 
Bildungswesen  etc.    II,  15867. 

Schnitze.     II,  20489. 

Schölten.     II,  26978. 

Selasinski.     II,  293880. 

Schack.     n,  86S84. 

Schulmeister.    II,  847 179. 

Potiche,  de,  Baie  du  Mont- 
Saint-Miohel;  pr.  A.  De  la 
Borderie.     I,  144408. 

Potter,  s.  De  Potter. 

Pottier,  Statnettes  de  terre 
cuite.     IV,  28888. 

—  E.,  s.  Daremberg. 
Potyin,   ChM    Buddhisme.     I, 

6680. 
Ponlain,A.,  Histoire  d.  mathe*- 
matiques.     IV,  17957. 


Poulsen,     V.,     Norges     Hist. 

III,  22ö9. 
Pound.  —  Deposition.  III,  34888. 
Ponplard,    P.  X.,     Louis    de 

Gonsague.     III,  34814. 
Poncet,  s.  Bardot. 
Powell,  KP.,  Hamilton.     HI, 

849l8t. 

Jefferson.     in,  860910. 

Power,    T.   R.,    Lreland.     HI, 

181188. 
Pozzo  di  Borgo,    Correspon- 

dance    avec    Nesselrode.     III, 

109106. 
Prahn,  H.,   Glaube  u.  Brauch 

in  Brandenburg.     II,  2006. 
Prammer,  J.,  s.  Caesar. 
Prasea,  E.,  Ordinanse  del  Conte 

Verde.     HI,  7187. 
Prasek,    V.,     (Johanniter    im 

Oppalande).     II,  25440. 
Pratt,  J.  H.,  To  California  by 

Panama.     III,  854840. 
Prausnitz,  M.,  Posen. Rathans. 

II,  264 l8t'8. 
P^ellberg,  K.,  Persien.  I,  726. 
Prelle  de  laKieppe,  E.  de, 

Epitaphier   de   Nivelles.     HI, 
126165. 

—  —  8.  Bnisteret. 
Premerstein,  A.  v.,  Epigraph. 

aus  Steiermark   n.  Krain.     I, 

147484;  II,  10080. 
Preseott,    W.  H.,    Ferdinand 

and  Isabella.     III,  5798. 
Prefsburg. — Franz-Josef-Brttoke. 

III,  812848. 

Pres  sei,  E.,  s.  Bayer. 
Pressen s 4,    Ed.  de,    ßglise  et 
Resolution.     III,   10681. 

—  F.  de,  Irlande  et  Angleterre. 
III,  192988. 

Prestera,  G.,  Armerista  nella 
Cotrone.     ffl,  17880. 

Pro  stow,  J.  S.,  Catholieiam 
in  America.     IH,  8481*4. 

Preu  sehen,  E.,  Tertullian, 
poenitentia.     IV,  47 8. 

Preufsen.  —  Geschichtsunter- 
richt.    IV,  4588. 

Prlvost-Paradol,  Hist. 
universelle.     IV,  10188. 

Prexl,  R.,  Descantece  din  Ar- 
deal.     III,  81984. 

Pribram,  A.  F.,  Friedr.  Wil- 
helm von  Brandenburg.  II, 
6468. 

Leopold  L  n.  Margaretha 

Theresia  v.  Spanien.  IL,  6110. 
107178. 

Wiener  Hof  lGTlß*    H, 

6111.  107178. 

13* 


IV,196 


Pribram  —  Quisling. 


—  —  s.  Ebendorf  er. 
Price,   L.  L.,    Polit.   economy 

in  England.     III,  2  03608. 
Priem,    E.,    Forme«  animalea. 

P  r im  b s ,  K.,  Siegel  d.  Wittels- 
bacher.     II,  326M. 

Pringsheim,  O.,  WirtschafÜ. 
Entwiokelangageach.  d.  Nieder- 
lande.    III,  14218i. 

Prinz,  Mirabeau  üb.  Ostfries- 
land.     II,  19788. 

Probst,  Bodenseeschule.  II, 
146 IW. 

—  F.  A.,  Duohesne,  röm.  Sakra- 
mentarien.    IV,  72997. 

Probyn,  J.  A.,  Italy  from  fall 

of  Napoleon  L     HI,  53778. 
Procacci.     III,  42  M8. 
Prochaska,  A.,  Metr.  Litewsk. 

III,  2628. 

Jasliska.     in,  27889. 

—  —  Latopis  litewski.  III, 
27088. 

Radymno.     HI,  27890. 

P  r  oc  h  n  o ,  F.,  Wendische  Fnnde 
d.  Altmark.     II,  21394. 

Pro  hie,  H.,  Schulte.  II,  176". 

Seidel.     II,  20598. 

Schmidt  von  Werneuchen. 

II,  20598. 

Ehrenrettung  Hoffmanns. 

II,  206100. 

P  r  o  e  1  f  s ,  Joh.,  Cottasche  Buch- 
handlung u.  'Junges  Deutsch- 
land*.    H,  8811».  874984. 

Pröscholdt,  Thüringer  Wald. 
H,  222121. 

—  Aus  d.  geistig.  Werkstatt 
Scotts.     III,  197489.     . 

Profes sione,  A.,  Vanni  Fucei. 

HI,   10198. 
Profillet,     Saint«    Militaires. 

IV,  77984. 
Prosdocini,  A.,  Monete  rom. 

di  Este.     I,  lSl911". 
— ■    —    Necropoli    atestina.     I, 

140881. 
Prosnitz,  A.,  Musikgesch.   IV, 

16*°*. 
Prost,  Artistes  mentionne*s  dans 

e*tats  de  maison  du  roi  et  d. 

princes.     III,  98108. 

—  A.,  Saint  Servais.      II,  588. 
Institution  judic.  de  Metz. 

H,  84  283. 
Prostituzione.     IV,  8i549. 
Prothero,    6.   W.,    Battle    of 

Trafalgar.     HI,  189297'8. 
Protokoll  d.  Gesamtvereines.     I, 

18187. 
Protter,  s.  De  Protter. 


Prou,  M.,  Monnaies  me*roving. 

d'Herpes.     ü,  887. 
Monnaie  avec  Dono  Dei. 

II,  888 
(Monnaie  meroving.)     II, 

840. 

—  —  Service  militaire  par 
roturiers.     III,  8718&. 

Paleographie.      IV,    954. 

Proyen  sali,  J.,  Vincenzo  Pro- 
venzali  etc.;  ed.  P.  Pro- 
venzali.     HI,  40479. 

Prudhomme,  E.,  £chevins  de 
Hainaut.     HI,   128180. 

—  —  Ecaussinnes  d'Enghien. 
m,   128108. 

Prümers,  H.,  Eheschliefsung 
zweier  preufs.  Bürgermeister 
1806.     n,  78199.  264M. 

Zeitschrift.     H,  2691'9. 

Münzfunde,     n,  261,8'°. 

—  —  Tuchmacherei  in  Iaaaa. 
n,  26148. 

—  —  Sapiehaplatz  in  Posen. 
II,  264108. 

—  —  Schilling  bei  Posen.  II, 
264107. 

Pommersch.  Urkundenbuch. 

II,  289840. 

Prutz,  H.,  Gesch.  des  Mittel- 
alters,    n,  4489. 

s.  Pflugk-Harttung. 

Psalms,   by    Four    Friends.      I, 

85108. 
Pu chatein,    O. ,    Ägyptisches 

Holzplattchen.     I,  7896. 
Altgriech.  Haus.     I,  7989. 

Puech,  A.,  Chrysostome.  I, 
164679;  in,  32686;  IV,  78284. 

—  —  s.  Jeanroy. 
Puente,  s.  Penasco. 
Puglia,  F.,  Risorgimento  filos. 

in  Italia.     IH,  Ö4818. 
Puigcerver,  s.  Rivas. 
Puini,     C. ,     Civilta     secondo 

tradizione    e   storia.      I,  788; 

IV,  26487. 
Puky,  A.,   Ladislaus  u.  Kean. 

m,  287118. 

Kinisi.     in,  291 188. 

Pulignani,  s.  Faloci. 

Pulszky,  F.  ?.,  Denkmäler  d. 
Völkerwanderung.     II,  38019. 

Graberfunde  d.  Heidenzeit 

Ungarns.     1H,  281 70. 

Bewaffnung  d.  Ungarn.  DI, 

28284. 

Puschi,  A.,  Moneta  Friulana. 
IU,  291. 

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Rabe(-Biere),    A.,     Vergang. 

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Rabe    ▼.    Pappen  heim,    G., 

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IV,198 


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—  —    Palast    in    Aachen.     II, 
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802800. 

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97«». 
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1500.    H,  687B. 
Redlin&Starck,Erinnerunge- 

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Küchen -Zettele,  strafsburg. 

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Reichhardt,  E.,   Lateinschule 

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Reid,     W.,     Houghton.       HI, 

1974M. 

—  —  s.  Talleyrand. 
Reiff  erscheid,  A., Scheringer. 

H,  6574.  281 10°. 

Sebisch.     II,  258186. 

Drechsler.  H,298884'884». 

Seger.     II,  298885. 

Reig,  J.,  Cataluna.    m,  68l*°. 

Reigers,  F.,  Bocholt  H,  18186. 
Reilhaok,    K.,    Balt.    Höhen- 
rücken,    n,  276 lK 
Reilly,  a.  O'Reilly. 

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Reimer,  H.,  Urkunden  buch.  v. 

Hanau.  H,  8314.  156t04.  31 14. 
R ei mers,J., Flötner.  n,834898. 

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Vaphio.     I,  77M». 

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—  —    Inscriptions    de    Sibylle 
d'&ythre'e.     I,  100187». 

—  —  Chroniques  d'Orient.     I, 
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Langue  e'truaque.  1, 12076. 

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—  Th.,  Dracon.     I,  798ft. 

—  —    Inscription    d'Argos.     I, 

81»1. 
Aristote    ou  Critias?     I, 

8896. 
Inscription    de    Cos.     I, 

100180. 

—  —  Htfrodas   le  Mimographe. 
I,  I02aoa/ao8». 

—  —  Monnaies  d'Asie  Mineure. 
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—  —  s.  Aristoteles. 

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zu  Riga.     II,  808". 
Rein  eck,     C,     Doppelehe    e. 

Grafen  v.  Gleiohen.   ü,  21781. 

Reinecke,    A.,     Sangerhäuaer 
Stadtsiegel.     H,  229814. 

—  —    Monasterium    Hornburg. 
n,  238888. 

—  H.,  s.  Schorn. 


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m,  2816e. 

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Gräberfunde  ungmr.  Heiden- 
zeit.    HI,  28 178. 

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din.    HI,  807488. 

Rembow8ki,  A.,    Hube.     IH, 

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Lazarus.     I,  4Ö81. 

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Rena  tu  8,   J.,    Rudolf  v.  Var- 

gula.     H,  251 W8. 
Rendsburg.    —    Braut  tanz.      H, 

277". 
Ren  esse,  v.,  jJ&8a%rj  cltiootg- 

Xa>v.     IV,  64t51. 
Rengers,  8.  Weideren. 


Ren  i  er  —  Rieffei. 


IV,199 


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Rentz,  A.  v.,  s.  Wutke. 

Rem,  Baindt.     H,  379817. 

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Reteganul,  *.  Popu. 

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—  —  Ungar.  Nation.  III, 
801**1. 

Münzen   Redwitz'.      III, 

804«*». 

—  —    Ungar.    Münzen.      IE, 

804»**. 

—  —  Münzensammlung  d. 
Ungar.  Nation. -Museums.   III, 

804»*». 

—  —     Trajan-Decebal.       III, 

81865*. 

—  —  (Rumän.  Sprache  etc.) 
III,  818™». 

Retter.     II,  864»». 
Ren le ans,    F.,    Grande    sco- 
perte.     IV,  16**»*. 

—  —  Dampfmaschine.  IV, 
81M7. 

Rena,  s.  Klerk. 

Ren  acht  Schneemann.  II, 
177  m. 

—  Seiter«.     II,  18287. 

—  SchmOUing.     II,   182»*. 

—  Scholz.     II,  267»». 

—  Sedlag.     II,  267".  80050. 

—  Seiler.     II,  869195. 
Reusens,E.,  Nomination  d'abbe* 

de  S*-Bernard.     UI,  121*7. 
PaWogr.     HI,  12886. 

—  —    Universite'    de  Louvain. 

in,  m161'*. 

—  —  Patrouille  Boela.  III, 
1261*». 

Leproserie   de  Cornillon. 

m,  129»07. 
Renfs,     R.,     Alaace     pendant 

revolutione.     II,  84 17*. 

—  —  Gymnase  protestant  de 
Strasbourg  pendant  Revolution, 
H,  848»». 

Bleesig.     II,  847lM. 


—  —   Elsäas.   Pfarrer    ror   90 
Jahren.     II,  347 l*8. 

feglise   de  Strasbourg  du 

18*  s.     II,  848" u. 

—  —  Abjuration  sous  Terrenx. 

II,  848«  l\ 

—  —  Studentin  d.  Strafsburg. 
Univers.     II,  851*8*'*. 

Reufs.     H,  847158/*. 
Reutlingen.  —  Altertümer.     II, 

358w. 
Re*vay,    W.,    ürk.    y.    1618. 

III,  305  888. 
Revel,  s.  Di  ReveL 
Re've'si, F., Gussing.  HI, 287 n. 

—  K.,      Unitar.      Geschicht- 
schreibung.    III,  808*48. 

Rlville  ,  A.,  s.  Tiele. 

—  J.,  Origines  d'tfpiscopat.     IV, 
60 "» 

Res,    £.,     Antike    Litteratur. 

IV,  18**°. 

R  e  y ,  Proces  des  Templiers.   III, 

7856. 
Raymond,  v.,  s.  Schreibert. 

—  M.,  Weltgesch.     IV,  8*8. 

—  W.,  Art.     IV,  21»**. 
Reynolds,    S.  H.,  s.  Baoon. 

Reyscher,        Erinnerungen 

1807-80.     II,  87»h. 
Re*zb£nyai,  J.,   Fünfkirchner 

Basilika.     UI,  310607. 
Rhede    van    der  Kloot,    M. 

A.  van,   Generaal  van   Indie*. 

III,   162680. 
Rheinbund.     II,  801*6. 
Rheinfelden,  Rathaus.   II,  184**. 
Rhenus,  Rhenen.     III,  16 9*e*. 
R  h  o  d  e ,  P.,  Thynnorum  captura. 

I,  165*87. 

Rh o e n,  C,  Aachen.     II,  17870. 
R5m.  Thermen  zu  Aachen. 

II,  8961**. 
Rhyn,  s.  Henne. 
Ri,  s.  Dal  RL 
Riancey,    H.    de,    Hist.     du 

monde ;  contin.  A.  de  R  i  an  0 e  y 

et  A.  Rastoul.     IV,  8*ft. 
Ribbeck,  O.,  Rom.  Dichtung; 

tr.  G.  Csiky.     I,  16671*. 
Ricard,  s.  Maury. 
Ricasoli,  B.,  Lettere  e  docu- 

menti;    ed.    M.    Tabarrini 

ed.  A.  Gotti.     in,  42*". 
Rioca-Salern  0,  G.,  Dottrine 

flnanz.    in    Inghilterra.      in, 

204811. 

—  —    Tributi    in    Europa    ed 
America.     IV,  26**°. 

Ricci,  C,  Dante.     III,  9178. 

—  —  Sanguinoao  mucchio.    Ol, 
101*1. 


—  —  Fieravanti  ed  architettura 
bolognese.     III,   18*67. 

Polente,     ffi,  18*61. 

—  —  Santuario  di  Mondovl. 
III,  25**. 

Rossini,     ni,  498fl*. 

Mozart  a   Bologna.     HI, 

60***. 

—  S.,  SvOTtxrj  ovvo8oe.  I, 
189810. 

Riohards,  G.  C,  s.  Gardner. 

Richartz,  s.  Firmenich. 

Richemond,  s.  Maschine*. 

Richepin,  J.,  Debüts  de  Cesax 

Borgia.     IU,  48888. 
Richter,  s.  Blanke. 

—  s.  Donn  er. 

—  s.  Ohnefalsch. 

—  C,  Alpengletscher.  II,  12051. 

—  —  Oderberg  u.  Zehden.  II, 
208» 6*. 

—  G.,  &  Horst  Kohl,  Annalen 
z.  deutsch.  Gesch.     II,  3178*. 

—  J.,  Hügelgräber  b.  Asch.  H, 
829179'8. 

—  O.,  Älteste  Wohnstätte  d. 
röm.  Volkes.     I,  188800. 

Cloaca  Maxime.  I,  189805. 

—  Otto,  Deutsches  Reich,  n, 
220 ,08. 

—  —  Verfassung*-  u.  Ver- 
waltungsgesch.  Dresdens.  H, 
224lM. 

—  —  &  H.  Ermisch,  Ein- 
wohners tat  istik  Dresdens  im 
15.  Jh.     n,  280**8. 

—  P.,  Evang.  Kirchgemeinde 
Deutsch- Wartenberg.  II,  2555ft. 

—-W.,  Kulturpflanzen.  IV,  29501. 

Ricordi  di  patriota.     III,  50**8. 
Ridder,  9.  De  Ridder. 

Ridenbaugh,  M.  J.,  Mo. 
Dowell.     ffl,  86 1*86. 

Ridgeway,  W.,  Caesar's  In- 
vasion of  Britein.     I,  1241**. 

Ridpath,  J.  C,  Bettle  of  Tren- 
ton.     HI,  844  '•. 

Riecke.     II,  364 l0a. 

R  i  e  d  e  r ,  Ad.,  Lebensansichten 
d.  Pausaniae.     I,   102*06». 

—  O.,  TotschlagssUhneu  in  Eioh- 
stätt.     H,  832*74. 

Nassenfeis.      H,    882*7*. 

Riedl,   R5m.    Anlage   b.   Cilli. 

I,  147*66;  H,  1007*. 
Riedling,    F.,    Kollonitz.     II, 

96 l8. 
Rio  dt,  L.,  Heiteres  u.  Ernstes. 

U,  368 ie*. 
Rief  fei,  F.,  Ferrari  u.  Schule 

?.  Vercelli.     HI,  2658. 


IV^OO 


Riegel   —  Röhricht. 


Riegel,  F.,  Altregen sburg.  II, 
829184. 

—  L.,  Ramberg.     HI,  13888. 

—  U.,  Grfgoire  VII.  IV,  8214». 
Riegl,   A.,    Kärntner   Bauern- 
kalender,    n,  102116. 

Biehl,  B.,  Plastik  im  bayer. 
Stammlande.     II,  327101. 

—  —  Roman.  Baukunst  im 
Donanthal.     U,  827 109. 

—  W.  H. ,  Kulturgesch.Charakter- 
köpfe.     IV,  8108. 

Ri  eck  hoff,  Th.  v.,  Litteratur 
Altlivlands.     II,  80569. 

R  i  e  m  a  n  n ,  Orts-  u.  Flurnamen 
Coburgs.     II,  284989. 

—  H.,  Music.  Hist.    IV,  24409. 

—  —  s.  Gevaert. 
Riemersma,   J.  H.,  Drenteche 

Klokke-opschr.     III,   156407. 
Riemsdijk,  Th.van,/)orkonden. 

III,  149968. 
Riese,    A.,    Dortelweil    (Rom. 

Inschrift).     II,  14998. 

—  —  Heddernheimer  Funde, 
n,  149". 

Sueben,     H,  88664'66. 

b.  Wolff. 

Rieu,  b.  Du  Rieu. 
Riezler,  S.,    Vatikan.   Akten. 

H,  46*. 

H,   141(69). 

HochverratsprozefsStaufs. 

H,  32488. 
Bayer.  Bauern  am  Peissen- 

berg.     n,  824  *7. 
Riga.  —  Stammbücher.  II,  808°*. 
Rigal,  IL,  Gregoire    VII.     TL, 

82289. 
Rigg,   J.  M.,   George  17.     m, 

186101. 
Rigl,  Mosaik  des  Monnus.    n, 

16155. 
Rigutini,  G.,  s.  Schneegans. 
Rijk,  s.  De  Rijk. 
Rijkkel,  s.  De  Rijkkel. 
Rijn,  G.  van,  Kaat  Mossel.   HI, 

164866. 
Rijn  van  Alkemade,  J.A.  van, 

Aroe-baai.     III,  164B96. 
Rii  g  -K  n u  d s e  n ,  C,  Litteratur 

og  Kritik,     m,  224108. 
Rijsens,F.  van,  Twisten  tijdens. 

III,  1$561. 
Rimbourg.  —  Chateau.IH,161699. 
Rindfleisch,     £.,     Virchows 

70.  Geburtstag.     H,    292808. 
Ringholz,     0.,     Bernhard    v. 

Baden  in  Bologna.     II,   5877. 

1389ft;  III,  12948. 
Bernhardskirche  zu  Rastatt. 

II,  14897. 


Ri  b  ,  F.,  Mafs-  u.  Gewiohtsbttreau. 

IV,  28474. 
Ria  Lambers,  C.  H.,  Kerkher- 

vormingopVeluwe.  HI,  160498. 
Rist,  P.  T.,  s.  Brunn. 
Ri  stein  üb  er,   P.,    Strasbourg 

et  Bologne.     II,  845 1S0. 
(Küttolsheim.)  II,  863815. 

—  —  Contes  alsac.    II,  853899. 

—  —  Vosenöttes  en  Alsace- 
Lorraine.     II,  854897. 

Riston,  V.,  Droit  ooutumier 
lorrain.     III,  87180. 

R  i  t c  h  i  e ,  D.  G.,  State  inference. 
Ifl,  206879. 

Rittberg,  K.  G.  B.  v.,  Be- 
lagerung v.Spandau.  II,  82170. 

Ritter,  K.,  (Zellweger).  H, 
18484. 

—  —  Kämpfe  in  Graubunden. 
H,  13485. 

—  II.,  Wilhelm  v.  Oranien  u. 
Gent.  Paciflcation.    UI,  18446. 

Riv-Alpon,  b.  Maretich. 

Rivaita,    V.,    <Que8tiones'    di 

ügolino.     in,  12944. 
Rivas  Puigoerver,  F.,  Judios 

y   nuevo   mundo.      I,    47190; 

in,  65188. 
Robert,  Ch.,  ShaddaT  et  Jehovah. 

I,  40 188. 

—  U.,  Calixte  IL  H,  82298; 
IV,  8214b. 

Bullaire  de   Calixte  II. 

U,  81219;  IV,  82l4b. 

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in,  7148. 

Signesd'infamie.  in,  98 175. 

Roberti,  G.,  Theramenes.  I, 
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Robertson,  G.  C,  Grote.    III, 

1974Ö9 

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Rober ty,  £.  de,  Philosophie 
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Robinetde  Cle*ry,  A.,  D'Ess- 
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Robinson,  J.,  Chesterfield  on 
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Robuste  IM,  G.,  Conte  Diavolo. 

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Rocca,  Div.  Comm.    m,  10l9°. 

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Rocchia,  A.  M.,  Cronistoria  di 

Guglionesi.     III,  17899. 
Rocha,  D.  A.,  Indios  del  Peru 

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Roohat,  £.,  Sapience  de  Salo- 

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Roohejacquelein,      s.       La 

Roch ejacque  lein. 
Rocheterie,    8.    La  Roche- 

terie. 
Rockinger,  L.  v.,  Denkmäler 

Bayer.  Landrechts.    II,  325M. 
Schlüssel  d.  bayer.  Kanzlei. 

IV,  98 l9. 

Rod,  £.,  Ide*es  morales  dutempa 

prlsent.     IV,  1698*. 
Rodenberg,    J.,    Dingeis tedt. 

II,  868". 
Roder,    Ch.,     Pfarrkirohe    zu 

Grüningen.     II,   147188. 
Rodino,   L.,   San  Luigi.      III, 

33e". 
Rodocanachi,  £.,  Saint-Siege 

et  Juifs.   I,  46 108;  IU,  46594/* 
Ghetto  a  Rome.     I,  46 104. 

—  —  Communaute'  juive  au 
seuil  du  Vatican.    III,  46  694  ,ö 

Rodriguez,  s.  Gomez. 

—  Fr.,  Tennyson.  Longfellow. 
Cowper.     IU,  196448. 

R od  t ,  E.  v.,  Berns  Burgerschaft 

etc.     II,  118". 
Boeder,  Ernst,  Sachs.  Keramik. 

II,  247484. 
Roederer,   C,    Huit   mois  en 

Italie.     m,  56880. 
R  o  e  d  i  g  e  r ,  Hildebrandlied.     II, 

8098. 

—  F.,  Vorgeschichte  Karten- 
Zeichnungen  d.  Schweiz.  I, 
19*>°;  II,  127108. 

—  M.,  s.  Mttllenhoff. 
Roehrich,A.,Je'rdme.  IV,78M9. 
Röhricht,     R.,     Karten     zur 

Palästinakunde.    I,  89 178;  III, 

88780. 
Jerusalemfahrten  Philipps, 

Ludwigs  u.  Reinhards  v.  Hanau. 

U,  166198. 

Briefe  Olivere.     II,  16888. 

Amalrich  /.  v.  Jerusalem. 

in,  88787. 


Röhricht  —  Bofebaeh. 


IV,201 


Soubises    an 
II,  162919. 
Oberhessen. 


—  —  8.  Antonius. 

—  —  s.  Sparnau. 

Röhr  ig,  A.,  Langenschade.  II, 
241 87°. 

Beeil,  L.,  Erfurt.      II,  226l*°. 

Romer,  M.     II,  250496. 

Rönnberg,  W.,  Begnadigungs- 
recht Rostocks.     II,  28517*. 

Rönning,  F.,  Rationalismens 
Tidaalder.     III,  22184. 

Hauch.     III,  22267. 

Ron  sc  h,  H.,  Collectanea  philo- 
logica;  ed.  C.  Wagner.  IV, 
48,e. 

Rördam,  H.  F.,  Uni  veraltetet. 
III,  22 144. 

—  —  Hist  Samlinger.  III, 
222*4. 

—  —  s,  Laurentsen. 
Rörig,  Jagd  d.  Urzeit.  I,  161*1. 

—  Jagd  in  frank.  Zeit.  II,  7W. 
26**. 

Bosch  ,  W.,  Tacitus.    I,  127169. 

Röschen,  A.,  Schreiben  Turen- 

nes  aas  Wetzlar.     II,  162*08. 

—  —    Schreiben 
Ludwig    VIII. 

—  —     Funde    in 
II,  163"7. 

—  —  Burg  zu  Rötges.  II, 
164986. 

Ulrichstain.     II,    164987. 

R Osler,    A.  v.,    Angriffsplftne 

Friedrichs,     n,  6998. 
Bössing,  J.  H.,  Amsterdamsche 

Stadsschouwburg.   III,  162811. 
Bö  f s  1  e r ,  C,  Bismarck.  II,  9248. 

—  C.  J.,  Fürsten-  u.  Landes- 
sehnle    Grimma.      II,   242881. 

—  —  Schulnachrichten  aus  d. 
Zeit  Sibers.     II,  242  S89. 

—  G.  v.,  Bader  d.  Grenzkastelle. 

I,  166608;  II,  85814.  395198. 
Roest,       Th.,      Monnaies      de 

Gueldre.     III,  123101. 
R  o  e  t  h  e ,     G. ,     Schröer.       II, 

258 lf5. 

Schmierer.     II,  847 ie0. 

Roerer,  s.  De  Roever. 
Bogalla  von  Bieberstein, 

Königreich     Westfalen.       II, 

80147. 
R  o  g  a  t  z ,    Luther.    Gottesdienst 

in  d.  Mttnoheberg.  Kirche.    II, 

2  og  144. 

Schlagenthin.     II,  208147. 

—  —  Weberfamilien  Berlins  in 
Mttncheberg.     II,  208 148. 

—  —  Truppenmusterung  b. 
Mttncheberg.     II,  208149. 

Abgabeneinziehung  1655. 

II,  208 160. 


Rogers,  Ar.  £.,  Industr.  bist, 
of  England;  ed.  J.  E.  Th. 
Rogers.     III,  204691. 

—  J.  E.  Th.,  Holland.  III,  1817. 
Rogge,  H.  C,  Reigersbergh  aan 

z.   zuster   Maria.     III,    1356*. 

De  Bull,     ffl,  148987. 

Gesehiedenis.  IH,  150t77j 

IV,  42w. 
R  og  h  e*,  E.,  Anschlufs  Hamburgs 

u.  Bremens.     II,  266 10. 
Rohde,  E.,  Theätet.    I,  91118. 
Rohlfs,    G.,     Cyrenaika.       I, 

107941». 
Rohrbach,     P.,      Alexandrin. 

Patriarchen.     IV,  72991. 
Roland,     C.     G.,      Rumigny- 

Florennea.     ffl,  ISO991. 

—  R.,  Jagd  b.  Daohau.  II,  828149. 
Rolfe,  J.,  Kotylos  fr.  Boeotia. 

I,   109964». 
Rolfs,  C,  St.  Annen,  ü,  27964. 
Rolland,  E.,  Courroux d'Enfant 

J*sus.     H,  353816. 
(Rolle,  Po  inkursyi  kozackiej.) 

ffl,  255lM. 
Rollet,  H.,  Baden.     H,  98^. 
Roloff,    G.,     Napoleons    Plan 

1808.    H,  78187;  ffl,  189984. 

—  —  Politische  Streitigkeiten 
1814  etc.     H,  83 1~'\ 

Rom.    —   Societa  dl   M.  S.   fra 

gl'insegnanti.     ffl,  46014. 
Romain,  G.,  Moyen  age  e*poque 

d.  Unebres?     IV,   ll188. 
Roman  es,  G.  J.,  £volut.  ment. ; 

tr.H.  de  Varigny.  I,  12108. 
Romano,    G.,    Gian    Galeazzo 

Visconti    e  eredi   di  Bernabb. 

ffl,  ö109. 

—  —  Matrimonio  corte  de'  Vis- 
conti,    ffl,  5108. 

Terremoto  1456.  ffl,  6108. 

Romanos,  J.  A.,  Communaute' 

israllite  de  Corfou.  I,  4818e. 
Rome'court,  s.  Martimprey. 
Romei,  A.,  Discorai.  ffl,  49*87. 
Römers,    E.,    Municipalidades 

de  Gastilla.     III,  69989. 
R  o  m  e  y  n ,  P. ,  Jeremia  —  Phocion 

—  Cato  ran  ütica.  I,  8198. 
Romizi,  A.,  Poeti  greci,  latini 

et  ital.     IV,  20809. 
R  o  m  m  e  1 ,  H.,  Precieux  sang  a 

Weingarten,     ffl,  127 1W. 
Romussi,    C.,    Glorie  viventi. 

ffl,  56887. 
Rönai,  s.  Horvlth. 
Roncagli,   G.  G.,    Passaggeri. 

ffl,  12981. 
Rooij,  8.  De  Rovij. 
Rooijen,  s.  Servaas. 


Roon,  A.  v.     II,  9241. 
Rooses,  M.,  (Envre  de  Rubens. 

HI,   124118. 
Roosevelt,  T.,  Jackson.     III,. 

860908. 
New  York,     ffl,  858807. 

Rootselaar,  W.  F.  N.  van, 
Amersfoort.     ffl,  158458. 

R  o  p  e  s ,  A.  L.,  Causes  of  7years* 
war.     II,  7169. 

—  J.  C,  Civil  war.  ffl,  346109. 
' Sherman.     ffl,  351962. 

Ropp,    G.  v.  d.,   Urkunden  z» 

Reichsgesch.    U,  474.  15260'1. 

Hanserezesse.     II,   272 !. 

Rops,  P.,  Basilicffi  d.  eimetieres 

francs.     II,  291;    ffl,  124190. 
Rosa,    G.,    Confalonieri.      HI, 

28188. 

Cenni  autobiogr.  in,  S2946. 

Rosa  y  Lopez,  S.  de  la,  Colon. 

ffl,  66170. 
Roscher,W.,Demokr.  IV,  41*9. 

—  W.  H.,  Reiterstatue  Cäsars  u. 
innos  ßporonovs.    I,  1636*8. 

—  —  Griech.  u.  röm.  Mytho- 
logie.    IV,  12188. 

Roschlen,  E.,  s.  Ingram. 

Rose,    G.,    Psephisma  d.  Kan- 

nonos.     I,  8894*. 
Roseber y,  Pitt,     III,   187808. 
Roselly  deLorgues.Colombo. 

III,  64186. 
Rosenberg,   M.,    Rauchfasser 

in  Baden.     II,  146"1. 
Goldschmiede  Merkzeichen. 

IV,  2480Ä. 
Rosenberger,    Entwickelung 

des  Menschengeschlechts.    IV, 
10149. 

—  Gesch.  d.  Physik.    IV,  1795\ 
Rosenmund,  R.,   Preufs.  Re- 
formen etc.     II,  80 U4. 

Rosenstein,    Engl.    Gewerk- 

vereinswesen.     III,  205648. 
Rosetti,  s.  Costa, 

Rosi,  M.,   Langobardi  e  chiesa 

Romana.     H,  400 17°. 
Rosin,  D.,   Ethics  of  Solomon 

Ibn  Gebirol.     I,  4569. 

—  —  Reime  d.  Abraham  Ibn 
Eera.     I,  47  "•. 

Roskosohny,  IL,  Strike.    IV, 

27480. 

Rosne,  s.  Dallois. 

R  o  s  n  e  r  ,      J.    B. ,      Illustrier. 

Künste.     IV,  23868. 
Rofs,    W.    G.,    Cromwell    and 

Ironsides.     ffl,  182148. 
Rofsbach,   O.,    Bildnisse    aus 

heilenist.  Zeit.     I,  96 l47. 


IV,202 


Rofsberg  —  Rufeland. 


Rofsberg.    —    Schanzwerk.     II, 

36165. 
Rosa  et  ti,    M.,    Shelley.      HI, 

196418. 
Rossi,  s.  De  Rossi. 

—  Sinodo    Romano    732.     n, 
1999. 

—  L.,    Storia    d.   filosofla.     IV, 

U*05. 

—  M.,  Avvenuti  in  Napoli  1799. 
m,  50709. 

—  V.,  Pietro  Aretino  ed  elezione 
d'Adriano    VI.     III,  44549. 

•—    —  8.  Gaspary. 
Rossini,    G.,   &   G.  Doniz- 
zetti,  Lottere  a  Lanari.    III, 

49665. 

Rostock.  —  Museum.  II,  287 194. 
Rotenhan,  Kavallerie.  11,96*°; 

IV,  26498. 
Roth,    F.    W.    £.,    Juden    am 

Ober-  u.  Mittelrhein.   I,  49 lM. 

—  —  Bibliogr.  Litteraturgesch. 
u.  Antiqu.     II,   1518. 

—  —    Kaiser  -  Urkunden.      II, 
417.  475.   15269'8. 

—  —    Erzbischöfe   von   Mainz, 
Köln  u.  Trier.     II,   15384. 

—  -    Nassauer  Urkunden.     II, 
159179. 

Mainz.  Chronik.  II,  164941. 

Bamberger  Urkunde.      II, 

882160. 
Wimpfeling  an  Gresemund. 

H,  860971. 

—  —  Genealog.  Handschriften, 
n,  855861. 

—  H.,   B*thori.     IH,  298168. 
Roth  von  Schreckenstein, 

K.    H. ,    Normann  -  Ehrenfels. 

II,  S6278. 
R  o  t  h  an ,  G.,  Persigny  a  Berlin. 

H,  9097. 

Second  empire.  III,  118xae. 

Rotondi,    P.,     San    Colombo. 

HI,  65 t71. 
Roucheux,    A.,    Pelerinage  k 

Rome.     IH,   4ö601. 
Rouge*,    A.  de,    Ve*rao   et    ses 

amis.     IH,   110no. 
Roulx,  s.  Delaville. 
Rousse,    E.,     Mirabeau.      HI, 

10668. 
Rousseau,    H.,    Sculpture    en 

Belgique.     HI,  124111. 
Rousse t,  C,  Macdonald.    III, 

10898. 
Roussillon,  s.  Vigo. 
Routledge,     R.,     Discoveries 

of  the  JfPth  cent.     IV,  80Ä29. 
Ron y er,    J.,    Histoire    me*tall. 

d.  Pars-Bas.     III,  123". 


Rowinski,    P.    A.,    (Doclea.) 

I,  147474. 
Roy,  s.  Le  Roy. 
Royce,     J.,     Frlmont    legend. 

HI,  354860. 
R o  z  i  e r ,  L.,  Agobard.    H,  2659. 
Rozzi.T.,  Luigi  Gonzaga.    HI, 

88807. 
Ruble,     A.    de,     Jeunesse    de 

Marie  Stuart.    HI,  976.  17698. 

—  —  Colloque  de  Poissy.  HI, 
979. 

—  —  s.  Aubigntf. 
Ruckelingen,  s.  Mathot. 
Rudersdorf.    —    Schlacht.       H, 

9189*. 
Rudier,  F.  W.,  Jade.  I,  16170. 
Rudioff,  K.,  Linde.  IV,  20808. 
Rudolstadt  1813.     II,  215". 
Rudow,    W.,     Um    die    Erde. 

IV,  19808. 
Rübsam,   J.,    Johann  Baptista 

v.  Taxis.     III,  13441. 
Rüdiger,  O.,  Soldatenabschied. 

H,  26741. 
Schmiedeamt  zu  Hamburg. 

H,  26861. 
Rühl,  F.,  Rez.     I,  931*8. 
--  —   Wann    schrieb    Zoaimos? 

I,  129189;  HI,  82418. 

—  —  s.  Gutschmid. 
RUhler,  A.,  Uagel  in  Württem- 
berg.    H,  867161. 

Ruelens,  C,  Passe-temps  de 
Lhermitte.     HI,   11717. 

Villes  de  Belgique.     IH, 

12284. 

Rueppreoht,  Chr.,  Münchens 
Bibliotheken.     II,  8281*6. 

Ruefs,  F.,  Gabelaberger  u. 
tiron.  Noten.     I,  164878. 

Rüter,H.,  Dornburg.  H,  229918. 

Rüthning,  G.,  Tilly  in  Olden- 
burg etc.     IH,  218°. 

Rüge,  S.,  Zeitalter  der  Ent- 
deckungen.    IV,  la. 

—  —  Data.;  tr.  D.  Valbusa. 
IV,  26. 

Ruggero,  G.,  Tallero  di  Sab- 
bionetta.     IH,  84888. 

Ruggiero,  s.  De  Ruggiero. 

Ruhemann,  A.,  •.  Bonghi. 

Ruisseret,  8.  Buisseret. 

R  u  i  t  h ,  M.  &E.  B  a  1 1 ,  Infanterie- 
regiment Prinz  Karl  v.  Bayern. 
H,  82684. 

Rumänien.  —  Fürsten  u.  Metro- 
politen.    IH,  316*1. 

—  Magyar.  Streitfrage.  HI,  816**. 

—  1848.     IH,  81680. 

—  Comerciul.     HI,  81 687. 

—  Miscarea  porturilor.  IH,  31 6  88. 


|  —  Statistica.     HI,  31 680. 

—  Buletin  etat,  al  oomeroiului. 
HI,  31640. 

—  Legati  uni  si  consulate.  HI, 
81641. 

—  Academia.     HI,  31746. 

—  11  MiU.  Romanen.  HI,  31749. 

—  Haru  etnograf.     HI,  81 7 w. 

—  Colinde.     IH,  31969. 

—  Doine.     HI,  81 9 78. 

—  (Denkmünze  der  Akademie.) 
HI,  32094. 

Rammler,  E.,  Schulzen  deutsch- 
reehtl.  Dörfer  Grofspolens.  H, 
26188. 

—  —  Grofspoln.  Schulzen.  H, 
26 184. 

Rumor,   S.,    Luigi   Gonzaga   a 

dicenza.     HI,  33991. 

Villa  del  Poeta.  IH,  3740x. 

Rumpier.     H,  347 1W. 

R  u n  d  e  1 1,  F.,  Painting.  IV,  22864. 

Runge,    F.,    Suho   Quelle   für 

Lilie,     ffl,   194M. 
Bonnua'  Tod.    U,  19675. 

271181. 
Ruppert,    Ph.,    Chroniken    v. 

Konstanz.    H,  129119.  141 79. 

—  —  Konstanz.  Beitrr.  z.  bad. 
Gesch.     H,  129' 18. 

Chronik  Üb.  Schwaben- 
krieg.    H,  140*°. 

Kaiser  inKonsUnz.  H,l  42  7I. 

Ruremonde.  —  Carte.  HI,  1615il. 

Ruricius,  s.  Faustua. 

Rusooni  C.  &  N.  Amato, 
Maaan  iello,Rienzi,Cicernacohio 
etc.     ffl,  19878.  63759. 

Rushforth,  Mac  N.,  Tisidium. 
I,  128l,ft. 

Rüssel,  W.  Cl.f  Nelson  and 
nuval  supremacy  of  England. 
HI,   1899*4. 

Russia,  Darkest.     I,  41*. 

Rufsland.  —  fitat  de  l'arm£e 
russe.     H,  71/259. 

—  Evangel.  Kirche.    H,  8034t. 

—  (Senats-Archiv.)   HI,  246 10*. 

—  (Gesetze  d.  orthodox.  Kirch«.) 
HI,  246 108. 

—  (Akademie  d.  Wissenschaften.) 
IH,  247  m. 

—  (Flotte.)     HI,  249 ,9Ä. 

—  (Annexion  der  Krim.)  HI, 
249197. 

—  1813J4.     HI,  261 lM. 

—  Sbornik.     IH,  252,M. 

—  Memoiren  etc.    IH,  2561»*/*. 

—  (Memoiren  z.  Gesch.  Sttd- 
Rufslands.)     III,  255'94. 

—  (Archiv  d.  aüdwestl.  R.)  m, 
2Ö6906. 


Rufaland  —  Sambon. 


IV,208 


—  (Adels-Cahiers.)    m,  267908. 

—  (Dokumente  z,  Gesch.  d.  nord- 
wesU.  Rufslands.)   m,  258910. 

—  (Westru  fsland  u.  Litauen.) 
m,  268914. 

—  (Jahresbericht  d.  Kaiserl. 
öffentl.  Bibl.)     ffl,  259981. 

—  (Archiv  d.  Justizministerium».) 
m,  269998. 

Rutar,  Funde  1890  in  Krain. 
11,  108197. 

—  Gräberstttten  d.  La  Tene-Zeit 
in  Krain.     H,   103198. 

—  Krain  er  vor  Agram  1529»  II, 
108180. 

-   Wippach.     II,  104187. 
Rutherford,  W.  6.,  ^HqwvBov 

fiipia/ußot.     I,   102901*. 
Rutland,  s.  Pitt. 
Rutland.    —   Manusoripts.      m, 

183". 
Rychlicki,  Fund  v.  Panigrodz. 

H,  261»°. 
Rydberg,  O.  S.,   Unionsdoku- 

'mentet  af  1397.     m,  20817. 

—  V.,  Germanisk  Mythologi.  II, 
88191. 

Rydforas,  A.y  Förbindelserna 
mellan  Sverige  och  England. 
HI,  179191. 

Rygh,  O.,  ßtedsnavne  paa  lo; 
cont.  Fr.  Läffler  u.  S. 
Bugge.     m,  21350. 

Ryle  A  James,  Psalms  of 
Pharisees.     I,  87* M. 

R  y  a  a  e  1 ,  Vict.,  Georgs  d.  Araber- 
bischofs Gedichte  etc.  IV,  78m. 

Ezaoh,  A. ,  XPHZMOI 
21BTAA1AKOI.  1, 163680. 

Sibylün.  Orakel.  1, 163M1. 

Rs  i  h  a ,  F.  v.,  Sammelmarke  von 
Ried.     H,  9970. 


S. 


Saalfeld,  G.  A.,  Vulgatae 
Graecitas.     IV,    49M. 

Sabbadini,R«,  Quintiliano.  I, 
171806. 

Guarino  Veron.    III,  467. 

Valla.     DI,  14998. 

-,  —  Aurispa.     in,   18858. 

—  —  Beccadelli  il  Panormita. 
in,   18881. 

—  —  Briciole  Umanist.  Hl, 
21sei# 

—  —  Manuele  Crisolora.  in, 
82846. 

Sabelburn,  Fr.,  s.  Fues- 
canta. 


Sabelin,  L,  (Einwohnerschaft 
Moskaus).     III,  23897. 

Sabini,  V.,  Epigrafe  di  Por- 
chiano.     I,   154661. 

Saoase,  J.,  Hasparren.  I, 
1488»7. 

—  —  Inscriptions  d.  Pyrenees. 
I,  148888. 

Saeoardo,  P.  A.,  Microscopio 
di  Divini.     III,  87407*. 

Sacohi,  G.     m,  80l8ft. 

8  a  o  h  s ,  J.  v.,  History  of  Botany ; 
tr.  H.  Garnsey  &  J.  Bai- 
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Sachsen.  —  Adrefsbueh  d.  Ver- 
eine und  Gesellschaften.  U, 
21216. 

—  Ruinen.     II,  222 199. 

—  26  Jahre  sachs.  Verlassungs- 
gesch.     II,  226 1M. 

—  Vorzeit  d.  Armee,  n,  228148. 

—  Adeltanze.     II,  236 800. 

—  Luther.  Landeskirche.  U, 
240859. 

8  a  c  h  s  s  e ,  H.,  Ketzergericht. 
IV,  8768. 

—  —  Bernardus  Guidonis  u. 
Apostelbruder.     IV,  8758*. 

Sack,  A.,   Deutsches  Leben  d. 

Vergangenheit.     III,  21678. 
Sackur,    E.,    (Brief  an   Odilo 

v.  Cluny).     II,  8499. 

—  —  Handschriftliches  aus 
Frankreich.     II,  31 11. 

—  —  Deusdedit  und  Hugo  v. 
Fleury.     HI,  31748. 

—  —  s.  Dttmmler. 

8  a  d  4  e ,  E.,  Imperatores  27Jsaec 

I,  1819"». 

8 ad ler,  M.  F.,  (Briefe  Panli). 
IV,  65/678. 

Epistles.     IV,  5689. 

Saenger,K.,  Englische  Renten- 
schuld,    in,  204«l\ 

Saglio,  Bracae  et  Hosae.  II, 
8887*. 

—  E.,  s.  Daremberg. 

—  P.,  Broni.     I,   12089. 
Saige,  G.,  Monaco.    III,  27 117. 
[Saile,    F.   X.,]    Niederbronn. 

II,  844116. 
Sainsbury,   W.  N.,    Calendar 

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Saint-Martin,   V.   de,    Dic- 

tionnaire  de  gtfographie,     IV, 

84678. 
Saint -Patrice,  Brahmanisme 

de  Molse ;  Bouddhisme  de  Jtfsus. 

I,  67". 
Saint   Pierre,    s.   Di  Saint 

Pierre. 


Saintenoy,  P.,  Fonds  baptis- 

maux.     m,  124199. 
Sakellarios,  A.A., KvTxqlaxa. 

I,   108911». 
Sakkelion,     L,      'Entypopi} 

Asylen.     I,  HO801. 
Sala,  s.  Perez. 
S  a  1  a  m  o  n  ,   de,   Memoire* ;    ed. 

Bridier.  II,  7484;III,  10680. 
Dass.;  tr.  M.  Sierp.   II, 

748ft. 
Salefranque,  L.,  Timbre.  IV, 

29488. 
Salem.   —   Zeichensprache.     H, 

142". 
Salerno,  s.  Ricca. 
Salis,  L.  R.  v.,    Rechtsquellen 

Graubttndens.     II,  12489. 
Saliabury,      Manuscripts.        in, 

18396.    172**.    17868.    17468. 

Salkowski,  EL,  Sklavenerwerb. 

I,  158698. 
Sallet,  A.  v.,  Erwerbungen  d. 

Münzkabinett«.     I,   111  "••. 
Sallustius,    C,     Histor.     re- 

liquiae;     ed.     B.    Mauren 

brecher.     I,  11694. 
Salmon,  F.  R.,  Art  ohrlt.    II, 

2879;  IV,  21888b.   769«7. 

—  G.,  Books  of  N.  T.    IV,  4998. 

—  Ph.,     Division    industr.    de 
Periode  ne'olith.     I,  1088. 

Salmon  et  chronique  de  St-Denis. 

III,  7497. 
Salmonsen,  Konv.-Lex.     IV, 

35«08. 
Salomon,    F.,    Frankreich    u. 

schott.  Aufstand.    III,  179t8°. 
Salow,  W.,   Mecklenburg.     H, 

288198». 
Saltini,  G.,  Caso  di  don  Gio- 
vanni e  Garzia.     UI,  40471. 

Ciseri.     III,  41498. 

Salto,  s.  Delorme. 

Salva,  A.,  Cortes  de  1392  en 

Burgos.     IU,  5718. 
Salvador!,  E.,  Pensiero  n.letter. 

italiana  prima.     III,  1018e. 

Petrarca.     III,  10,M. 

S  a  1  v  a  g  n  i  n  i ,  A.,  Opuscolo  raris- 

simo  al  Pizaarro.     III,  67 186. 
Sal?arezza,E.,Napolt,Genova 

e  Marsiglia.     UI,  2667. 
Salvi,  G.,  Albornoz  ed  arohivi 

di  Sanguinesia.     UI,  12386. 
Salvo-Cozza,     G.,     Aurispa. 

III.  18wo. 
Salze r,  s.  Engel. 
Sambon,    A.    G.,    Cavalli    di 

Ferdinando  I.  di  Napoli.     III» 

15805.  60704. 


IV,204 


Sambon  —  Schäfer. 


—  —    Tari    Amalfitano.      III, 
17897. 

Sammler,  s.  Mating. 
Samoicb,  S.,  Ariosto.  III,  49*74. 

Samouillan,  A.,  Maillard.  HI, 

94 18«.  IV,  9296. 
Sarapolo,     L. ,     12     gennaro 

1848.     III,  52747. 
Sampson,    Z.,    Evolution    of 

musie.     IV,  2240». 
Samson,  H.  v.,  Kirchenpauer. 

II,  26978. 

Samt  er,    E.,    Qnaest.   Varron. 
I,  U984. 

—  J.,  Influenza.     II,  262w. 
Sanborn,   F.  B.,   Howe.     III, 

850909. 
Sanctis,  s.  De  Sanctis. 

San  da y,  W.,    Cod.  Aniiatinus. 
IV,  ,48 l8. 

—  —    Canonieal    books.      IV, 
5080. 

Johannean  question.     IV, 

51". 

—  —   Synoptic   question.     IV, 
51". 

Sander,       E. ,       Dornbirner 
Schützen  1866.     II,  9289». 

Sanders,  s.  Melbourne. 

—  L.  C,  Sheridan.     III,  196408. 

—  R.  W.,  Ante-Nicene  Fathers 
on  Baptism.     IV,  6218v. 

Sanders.     II,  285,ft». 
Sanderson,  E.,  World's  hist. ; 

ed.  Uardiman.     IV,  484. 
Sandoval,  s.  De  Sandoval. 

Sandys,  J.,  s.  Seyffert. 
Sanesi,    G.    R.,    Discorso    di 

Giannotti.     III,  40468. 
Guerra  d.  suecessione  spagn. 

III,  58780'1.  59M. 

—  J.,  NasciU  di  Alberti.  in,  81". 

—  —   Bonichi   da   Siena.     III, 
ll911. 

San  ginliani ,   s.  Cavanna. 

Sanguineti,  A.,  Colombo.  III, 
64u«.u9# 

Sa n  ta  1  e n  a ,  A.,  Vecchia  gente. 

III,  88414. 
Santa  Maria,   s.  Gareia  de 

Santa  Maria. 
Santambrogio,  D.,  Tre  anelli. 

III,  588. 

—  —    Epigrafe    in    onore    di 
Crivelli.     III,  5»4. 

8.  Fumagalli. 

—  —  8.  Le  Bon. 

S  an  t  er  elli,       A.,     Antichiss. 

ohiesa  in  Romagna.    III,  1298B. 
S  a  n  t  i  n  i ,  P.,  Aquila  1503.   IU, 

50  70«. 


Sanuto,  Marino,  Diariii.  III, 
85840. 

Saquella,  P.,  Sisto  7.  III, 
44665. 

Sar  an ,  Kirchen  Ordnungsversuch 
zu  Halle.     II,  288841. 

Sarfatti,  A.,  Leggenda  di 
Teodorico.     II,  898169. 

Sarre,  F.,  Fürstenhof  zu  Wis- 
mar.    II,  287188. 

S  a  r s ,  J.  E.,  Norway.    III,  226*. 

Sartori,  A.,  Lübeck.  Schul- 
lehrerseminar.     II,  270 108. 

—  —  Kiel  u.  Nordostseekanal. 
II,  279"b. 

Sasinek,  Fr.,  Regesten  aus 
Prager  Archiven.  III,  290 18*. 
292146-147.  298167. 

Safs,  E.,  s.  Lis  eh. 

—  H.  v.,  Grundbesitz  in  OeseL 
II,  8028B. 

Sassen,    A.,    Protocollen    der 

Helmondsche  notarissen.    III, 

162669. 
Sathas,   C.  K.,   Documenta  de 

Grece.     III,  828 l0. 
Sjattler,  C,   Dodo  zu  Inn-  u. 

Knyphausen.         II,       26974. 

282l9e. 

—  M.,  Gilt-  u.  Zinsregister  d. 
Riesses.     n,  8809O°. 

S  a  u  e  r ,  A.,  Glacialerseheinungen. 

I,  2*9. 

Löfsfrage.     I,  8ie. 

—  B.,  "AyaXput  d.  Archerraos- 
basis.     I,  81/269. 

—  W.,  Deutsche  Gesellschaften 
in  Nassau  1811.     II,  1601*9. 

—  —  Kasino-Gesellschaft  zu 
Wiesbaden.     II,  160183. 

Zerstörung    v.  Lahneck. 

II,  160184. 

Nassau  z.  'heiligen  Rock*. 

II,  161 -07. 
Sauerland,  H.  V.,  Gedichte  an 

ein.  Bischof.    II,  881».  165964. 

—  —  Inschrift  (Trier).  II, 
1 6049. 

Notizen  a.  d.  Trier.  Stadt- 

bibL     II,  165W5. 

—  —  Ratzeburger  Bischöfe.  II, 
27780. 

S  a  u  p  e ,  H.  V.,  Indic.  superstit. 

et  pagan.     IL  2084;  IV,  8649. 
Sa  uv 4,    H.    (Mgr.\    Pape    et 

Concile  du  Vatican.  III,  455*5. 
Save,    G.,    Corresp.   d.  comtes 

de  Salm.     II,  84065. 
S  a v  i  d  g  e ,  E.  C,  Brewster.    III, 

849 17e. 
S  a  v  i  n  i ,  F.,  Provinca  di  Teramo. 

III,  17884. 


Savio,  F.,  Rovere  e  Tana  pa- 
renti  di  San  Luigi.    III,  88290. 
Savorini,  V.,  s.  Palma. 

Sawczynski,  H.,  Liske.    III, 

26 18. 
Sawitnewi  tsch,    W.,     (Ssu- 

litschi).     III,  287". 
Saxe-Cobourg,  P.  de,  Mon- 

naies    grecques.      I,     Hl2*8. 

181t18. 

—  Curiosite*  de  mon  cabinet  etc. 
III,  123108.  88298. 

Sayce,  A.  H.,  Races  of  Old 
Testament.     I,  lh%.  294. 

Amandian  tablets  in  Brit. 

Mus.     I,  19l. 

Babyl.  cylinders  at  Peters- 
burg.    I,  206. 

Hero    of  Chaldsean  Epic. 

I,  2881. 

—  —  Southern  Palestine.  I, 
2549. 

—  —  Amorites  and  Hebrews. 
I,  26w.  8014. 

Isaiah  a.  Phut.     I,  27M. 

—  —  Monuments  of  old  Test. 
I,  298. 

Sikels  on  Egyptian  monu- 

ments.    I,  75A. 

—  —  Mention  of  ionian  Greek. 
I,  758. 

—  —  Inscribed  whorl  fr.  Troy. 
1,  7618. 

—  —  Trojan  inscriptions.  I, 
761Ä». 

—  —  Inscriptions  grecques 
d'fegypte.     I,  9616t. 

S  a  y  o  u  s,  E.,  Rtfvolutions  d' Angle- 
terre.     HI,   180197. 

—  J.,  Reine  d'Espagne  en  Gaa- 
cogne.     HI,  6956. 

Sbornik.     HI,  252 lö6. 
Scaife,  W.  B.,  s.  Adams. 

Scala,     R.    v. ,     Isokrates    u. 

Geschichtsschreibung.  I.  91,lB. 
Scardovelli,  G.,  Litta-Biumi. 

m,  30 198. 
Schaaok,    M. ,    Anarchy    and 

Anarchists.     IV,  26441. 
Sc  haaffh  aus  en,  Kelten.  I,  978. 
Schneckenzucht  d.  Römer. 

I,   165«88;  H,  1668. 

—  —  Funde  an  d.  Koblenzer 
Strafte  etc.  in  Bonn.  II, 
16796. 

—  —  Steinerne  Kanonenkugeln 
in  Siegburg.     H,   169**. 

Schack,  A.F.,Mazzini.  111,26**. 

Sc  haed  er,  E.,  Christus.  IV,5798. 

S  o  h  ä  f  e  r ,  D.,  Hanserezesse. 
H,  2722. 


Schäfer  —  Schirmeister. 


IV,205 


—  —  Mote  v.  Dragör.  n, 
27b19. 

—  —  Gesch.  n.  Kulturgesch. 
IV,  9lie.  8989-84/5. 

—  G.,  Kunstdenkmäler  im  Kreis 
Erbach.     H,  162317. 

—  —  Dom  zu  Fünfkirchen, 
ffl,  810606. 

—  Verkehrsmittel.  IV,  28487. 
Schaff  er,       M. ,       Reutlinger 

Liederkranz.     U,  378su. 
Schaepman,     H.    J.    A.    M.  * 

Alberdingk  Thijm.  III,  149"*». 
Sc  haf f ,  P.,  Companion  to  Greek 

Testament.     IV,  4991. 
Chrysostom  and  Augustia. 

IV,   73986. 
Schaihle,  K.  H.,   Deutsche  in 

England.     III.  202564. 

—  —  Juden  in  England.  III, 
202  Mft. 

Schalk,  K.,  Zehentbuch  d. 
Dompropstei  St.  Stephan  in 
Wien.     U,  97«\ 

Seh  amb  erger,  G.,  Metten- 
leiter,    n,  327181. 

Schamschura,  M. ,  (Weis- 
russische  Erinnerungen  an 
1812).     HI,  261148. 

8  c  h  a  n  zf  P.,  Sakrament.  1V,6  8 188. 

Schanzenbach,  O.,  Ludwigs- 
burg.    II,  866121. 

Schubart.      H,    873968'9. 

Scharfenort,  v.,  Friedrich  u. 
mUit.  Jugend.     H,   68 18. 

Scharling,  W.,  Kirketallet  i 
Danmark.     III,  21569. 

—  —  b.  Falbe. 

Scharr  er,  F.,  Moos.  II,  828 l69. 
Schartüni,  s.  Martin. 
Schasler,   Max,    Märzaufstand 

in  Berlin.     II,  8991. 
Schau be,  K.,  MarktgrUndung  in 

Radolfzell.     II,   146 158. 
Schechter,  S.,  Law  and  recent 

criticism.     I,  32*5. 
Schefer,    Ch.,    s.    Du  Mans. 

—  —  8.  Nizam. 
Scheffer-Boichorst,  P.,  Ur- 
kunde Friedrichs  I.     II,  406. 

Hefele -Knöpflers  Konzilien- 
geach.    H,  4112. 
Bez.     II,  31642. 

—  —  Sammlung  Deusdedits  u. 
Schenkung  Mathildes.  II,  322". 

Schefflerin,  W.,  Maria  Mai. 
II,  329 18°. 

Scheibert,  J.,  &  v.  Ray- 
mond, Mitteleurop.  Kriege 
1864, 1866,  187011.  II,  9185. 

Scheibler,  L.?  Tod  Maria.  II, 
17914a. 


Sc  heil,   Fr.  v.,    Jovanoff  seal. 

I,  2118. 
Schelble.     H,   141(<"). 
Schell,     O.,      Wörterbuch     d. 

Rheinlands.     II,  169". 

Schellbach,  K.,  Friedr.  Wil- 
helm.    H,  9448»>. 

Schelle,  E.,  Todeskampf  d. 
röm.  Republik.     I,    126184. 

Schellenberg,     n,  860". 

Scheller  &  Englert,  Aus- 
grabungen.    II,  329170. 

Schellhafs,  K.,  Vicekanzel- 
lariat  Schlickes.     II,   58  8l. 

—  —  Trierer  Zusammenkunft 
1473.    H,  548a. 

Sehen ck,  E.,  Orologio;  pr. 
Schiaparelli.      IV,    29&94. 

—  E.  H.,  Burning  of  steamboat 
Lezington.     III,  84499. 

Schendel,     P.     H.     K.    van, 

Milit.  Willemsorde.  in,  1 8  9 10 1. 

Sc  he  n  k  ,  F.,  Weyarn.  II,  328 148. 

Schenk-Geyern,  R.  v.,  Wahl 

Wilhelms    v.  Reichenau.     II, 

332967. 
Schenk  zu   Schweinsberg, 

G.  t.,  Chatten  u.  Hessen.    II, 

15478. 
Ausländer  unter  d.  Hessen 

in  Amerika.     II,   15484. 
Aisbacher  Schlofs    (Burg 

Bickenbach).     II,   162914. 

—  —    (Siegel   adel.   Familien.) 

II,  163819. 

(Wappen  bürgerl.  Familien 

in  Hessen.)     II,   163990. 

—  —  Fischart.  II,  164246. 
851977. 

Schenk  1 ,  H.,  Biblioth.  patrum 

latin.  britann.     IV,  68 146. 
Schenströra,  F.,   Armfeldtska 

Karolinereas   sidsta   tag.     III, 

21919. 
Schenz,  Verdienste  d.  Witteis  - 

bacher  um  Gesch.     II,  324**. 

Schepers,  J.  B.,  Groningen 
hanzestad.  II,  27516;  III, 
155887. 

8chepfs,  G.,  Eybsche  Pilger- 
fahrten. II,  33 1880;  III,  33795. 

Seh  er  er,  Menagerien  in  u.  um 
Kassel.     H,  156109. 

—  Schließen.     II,   157185. 
Schermen.  —  Gräberfelder.     II, 

21320. 
Schets,  J.,  Rez.     I,  32". 

Scheuffler,    H.  J.,    Evangel. 

Diaspora     in     Sachsen.       II, 

240868. 
Seheuner,  K.,  (Münzfunde  d. 


Oberlausite).       H,     226X74/Ä. 
25398'6. 

—  —  Schles.  Mttnzkunde.  II, 
258". 

—  —  Münzen  Görlitz'.  II, 
26896'7. 

Seh  evy  reff,       Cartons       de 

Raphael.     III,  486M. 
Sehers,    Alff,    Callemart 

etc.",  De  aleatoribus.  IV,  67180. 
Schiaparelli,  L.,  Italia antica. 

I,  119M. 
Sc h i  ck ,  C.t  Kehemias Mauerbau 

in  Jerusalem.     I,  3189. 
S  c  h  ic  k  e  1 4 ,  M.,  Strasbourg.  II, 

344198. 
Schiemann,  Th.,  Rufsland  etc. 

IV,  29. 
Schiendel,  C,    Photographie. 

IV,  81895. 
Schierstein.    (Grabstätten.)      II, 

14817. 
Schiffer,  s.  Biesheuvel. 
Schild, E., Torgau.  II,  229916». 
Schilder,  N.,  (Rufsland  u.  Eu- 
ropa   z.   Zeit  Alexanders  J.). 

HI,  2601W. 
Michailowskij-Danilewskij. 

III,  261158. 
S  c  h  i  1  d  t ,  untergegangene  Dörfer 
Mecklenburg-Schwerins.       II, 

288 188. 

—  Ermordung  Koke  ritz'  zu 
Wendisch-Priborn.   II,  283188. 

Schiller,  H.,  Rom.  Gesch. 
I,   1121. 

—  —    Cäsar   u.  s.    Fortsetzer. 

I,  11744. 

Pädagogik.    IV,   15988. 

Schill iger,  J.,  Vereitelter  An- 
schlag.    II,   13311. 

Schillinger,  J.,  Hexenprozesse 
im    Fürstbistum     Basel.       II, 

134M. 
Schimmelpenn inck  Van  der 
Oije  van  de  Poll  enNijen- 
beek,    A.,    Nassau  La  Leck. 
III,   141 u9. 

—  —  Leenen  van  Gelre  en 
Zutphen.     III,  159478. 

—  —  Geslachten.    III,  16947*. 
Lathmer  (Voorst).      HI, 

160500. 

Schimmelpfennig,  A.,  Je- 
suiten in  Breslau.  II,  66x06. 
25448. 

Schindler,  s.  Houtum. 

Schiödte,  E.,  s.  Koch. 

S  c h  j  5 1 1 ,  F.  C,  Kougehus.  IH, 
222'*. 

Schirek,  C,  Uhr.     IV,  30ftt8. 

Schirmeister,  s.  Hiller. 


i 


IV,206 


Sohirmer  —  Schmitt. 


Schirm  er,  AM  Eisenberg  im 
30jahr.  Kriege.     II,  2329*9. 

—  K.,  Progymn.  zu  Escbwege. 
II,   16596. 

—  Th.,  Rez.     I,   158801. 

—  —  Scaevolas  Digesten.  I, 
159810. 

—  W.  C,  Dantes  Stellung  zu 
Kirche  u.  Staat  etc.  III,  1018S. 

Schlachtenatlas    d.  19.  Jh.     IV, 

84S80# 

Sehlag,  L.,  s.  Heubner. 
Sc  hlagintweit,  E.  v.,  Indien. 

I,  70116. 

Schlagintweit.    II,  327 l28. 

Schlatter,  A.,  Eupolemos.    I, 

81". 

Iason  t.  Kyrene.    I,  87 liÄ. 

Sehlatterer,A.,  Ansiedelungen 

am     Bodensee.       II,     12269. 

14047.  88  lu. 
(Schiebach,  Kartenwerke 

Württembergs).     II,  865 llB. 
Schlecht,  J.,  KonstanzerKonzil. 

II,  882966. 

Nicquarda.     II,  832269. 

Schwedenzeit.    II,  832970. 

Ablafsbrief  Julius'  IL  f. 

Maximilian  I.     III,  48 a89. 
Schleicher,  A.  W.,  Afrikan. 

Petrefakten.     I,  161M. 
Sohleiden,  R.,  Berlin.  Strafsen- 

scene  1848.     II,  207 198. 

—  —  Schleswig-Holstein»  Er- 
hebong  1848/9.     II,  278". 

Schleker,  L.,  Hans.  Gesandt- 
schaft nach  Moskau.  II,  27410. 

Schlemmer,  C,  Erinnerungen 
an  Rügen.     II,  29 19*1. 

Sohlenther,  J.,  Schönemann. 
II,  286189. 

—  P.,  Schröder.     II,  269™. 

Schwarz.     H,  26970. 

Schlesien.  —  Kirchl.  Leben.    II, 

266M. 
Schleswig-Holstein.  —  Sitte.  II, 
27790. 

—  Ortschaftsverzeichriis.  II, 
27846. 

Schletterer,  H.  M.,  Schröder- 
Devrient.     II,  26977. 

—  —  Schütz.     II,  27 1188. 
Sohlicker,    A.,    Strafsburger 

Fayence.     II,  6588. 

Seh  He,  D.t  ReV     II,  269 78. 

Seh  lieben,  A.,  Rom.  Reise- 
uhren.    I,  165692. 

Schwein.     IV,  30508. 

Schliemann,H.,  Ausgrabungen 
in  Troja  1890;  ed.  S.  Schlie  - 
mann  u.  W.  Dörpfeld.  I, 
76  14. 


—  S.,  Schliemanns  Selbst- 
biographie; cont.A.B  r  fl  ck  n  er. 

II,  284lß9. 
Schliemann.     II,  286186. 
Schlitter,  H.,  s.  Beelen. 
Sohl  ossär,  A.,   Schottky.     II, 

258118. 
Schlosser,  F.  Chr.,  Weltgeseh. ; 
ed.  O.  Jaeger  &  F.  Wolff. 
IV,  3*°. 

—  J.  v.,  Kunstgesch.  aus  Schrift- 
quellen d.  Mittelalters.  II, 
12270»;  IV,  22849«.  9981. 

Sohlofsstein,    Erkanbert    v. 

Frankenthal.     H,  834849. 
Schlu,  J.,  Isaac.     II,  287187». 
Sehlumberger,    6.,     Seeaux 

byzant.     III,  823 16. 
Seeaux  d.  em  per  eure  latins. 

IH,  823 16. 
Relique  byzant.  III,  823 l7. 

—  —  Nicephore  Phocas.  III, 
82  7". 

[Schmaltz],    Ulanen -Regiment 

No.  17.     II,  223154. 
Schmalz,  H.,  Matius.   I,  11688. 
Schmarsow,    A.,    Capolavoro 

di  scultura  fiorent.  a  Venezia. 

III,  l8. 

—  —  Kunstgesch.  an  Hoch- 
schulen.    IV,  43 76. 

Sohmeltz,  J.  D.  E.,  Kapila- 
vastu.     I,  52/311. 

—  —  Hinduist.  Altertümer  auf 
Java.     I,  6872. 

Seh  mid  ,  Gomaringen.  11,366  u2. 

—  M.,  Geburt  Christi.    H,  2889. 

—  W.,  Kinga-Sage.    III,  807499. 
S  c  h  m  i  d  1 ,   C. ,   Musicisti.      IV, 

24400. 
Schmidt,  Benedikt.    IV,  72998. 

—  A.,  Schweizer  Kartenspiel  d. 
16.  Jh.     II,   168924. 

Zinngewinnung  im  Fichtel- 
gebirge.    II,  380996. 

—  Ad.,  Deutsch.  Verfassungs- 
werk auf  d.  Wiener  Kongrefs. 
H,  878. 

—  Alf.,  Rehlingeraltar  der  Augs- 
burg. Galerie.     II,  82  9199. 

—  Arth.,  Kirchenreohtl.  Quellen 
Hessens.    II,  163996. 

—  Bert.,  s.  Renaz. 

—  E.,  Paläolith.  Menschen  in 
Nordamerika.     I,  1087. 

Bromberg.     II,  261 8?. 

Töpferinnung  zu  Bromberg. 

II,  26 188. 

—  Erich,  s.  Naogeorgus. 

—  Ernst  Curt,  Weimars  Schul- 
verhältnisse  z.  Zeit  d.  30  jähr. 
Krieges.     H,  248896. 


—  Fr.,  Erziehung  im  wittela- 
bach.Regentenhause.  11,1 44 117. 
82496'7. 

—  G.,Klitzing.  II,209I88.25329. 

—  —  Baudenkmäler  d.  Kreis. 
Oschersleben.     II,  2488*9. 

Geselligkeit  im  Evangelium. 

IV,  57100. 

—  GusUv,  Schmähbrief  d.  15.  Jh. 
H,  286810. 

—  G.  H.,  Konsum  v.  Lübeck 
1836-68.     II,  270108'7. 

—  H.,  Columbus'  Fahrt  nach 
Tunis.     III,  651M. 

—  Herrn.,  Könitz,  Arnstadt, 
Plane  etc.     II,  222 19». 

—  J.f  s.  Cagnat. 

—  —  Kommentar  z.  Nepos.  I, 
11889. 

Additamenta.    I,  12614*. 

Tertulliac  u.  Prokonsuln 

v.  Afrika.  I,  138988;  IV,  66174. 

—  —  Afrikan.  Provinzen.  I, 
150ßU. 

—  JuL,  Hohenstein.    II,  248897. 

Otte.     II,  2494öü. 

Evang.  Kirche  in  Teichenau. 

II,   265**. 

—  Karl,  Apostelgesch.  IV,  5560. 

—  —  (Onost.  Originalwerke, 
kopt.)     IV,  69909. 

—  Ludw.,  Arminius  u.  Siegfried. 
II,  891101. 

—  M.,  Geograph.  Litteratur  d. 
Grichen  u.  Römer.    I,   172916. 

—  O.,  Rousseau  u.  Byron,  in, 
196429. 

—  O.  K,  WitzCieeros.  I,  11681. 

—  —  Cicero  beim  Ausbruch  d. 
Bürgerkriegs.     I,  124190. 

—  Paul,  Offenbarung  Johannis. 
IV,  6687». 

—  P.  J.,  Feilberg.     UI,  223  97. 

—  R.,  Afiatomie  d.  Lex  Salica. 
II,  976. 

—  —  Calvinist  als  kais.  Feld- 
marschall.    II,  160194. 

Sohmidt-Weifsenfela, 
Königin  v.  Westfalen.  II,  1979S. 

—  19.  Jh.     IV,  10185., 

Sohmieder,  Mönchtum  nach 
Benedikt.     IV,  72994.  8426. 

Schmiele,    E.,    Bericht.      IV, 

4477. 
Sohmithenner,  W.,  Coronae 

apud  Athenienses.    I,  10491**. 

Schmitt,  Einwohnerzahl  d.  29 
pfalz.  Städte.     II,  S84848. 

—  Lehmann.     II,  8848ftl. 

—  G.,  Apologie  d.  drei  ersten 
Jhh.     IV,  68187. 


Schmitt  —  Schouler. 


IV,207 


—  R.,  Sendung  Peahlins  nach 
Petersburg.     II,  7268. 

Schmitz,  H.  J.,  Vikariat  v. 
Arles.  II,  1081.  28  78;  IV, 
72"°. 

—  M.,  Ernst  IL  von  Sachsen- 
Koburg-Gotha.     II,  217™. 

—  —  Karl  Anton  y.  Hohen- 
zollern.     II,  35948. 

—  W.,  Maggenthaler.  II,  384***. 

Berner  He.  611.  IV,  9818. 

Schm51zer,H.,  Kunstgeschich  t- 

liebes   ans   d.    Sarnthale.     II, 
106,a7. 
Schmoller,  s.  Sybel. 

—  A.,  Sühne  d.  alttest.  Opfer- 
tora.    I,  4019°. 

—  G.,  Berlin  1723.  II.  6588. 
207 lM. 

—  O.,  Reich  Gottes.     IV,  5798. 
Schmuel,    L.,     österr.-ungar. 

Monarchie.     IH,  80197B. 
geh  mn r  1  o ,  E.,  (Kongrefs).  III, 

28619. 
Schmutz,  J.,   St.  Stephan  ob 

Leoben.     II,   10198. 
Schnapper-Arndt,  G.,  Börne 

ttber  jüd.  Dinge.     I,  49l6fl. 

—  —  Geldverkehr,  Preise  etc. 
d.   18.  Jh.     II,  65".  158169. 

Sehnarrenber  ger,  W., Pfahl- 
bauten d.  Bodensees.  II, 
12**»».  1864. 

8chnaudigl,  O.,  Sand.  II, 
87°. 

Schnecke,  Rieh.,  Dresden.  II, 
280981. 

Sehne dermann,  Mttnzkunde. 
n,   1978ft. 

—  Briefe  d.  Gräfin  Anna  u.  d. 
Grafen  Edzard.     II,  197". 

—  G.,  Johanneische  Schriften. 
IV,  6188. 

8chneegans,  A.,  Sicilia;  tr. 
O.  Bulle  e  G.  Rigutini; 
annot.  G.  Pitre.    HI,   17849. 

—  E.,  Pseudo  -  Philomena  u. 
Officium  v.  Gerona.     II,  22". 

8chneider,    A.,    Inschrift    v. 

Aventicum.     I,   146458. 
Flöte  im  Altertum.     IV, 

25419. 

—  C,  Hamburg.  Turnerschaft. 
H,    26690. 

—  C.  M.,  Christus.      IV,  52*°. 

—  E.,  Drama  in  Hessen.  II, 
167144. 

—  —  (Konrad  v.  Beutelspach.) 
H,    86980. 

Scheffer.     H,  86 li7. 

Seheier,     n,  362". 

Schlayer.     H,  86881. 


(Wttrttemb.Staatsarchiy.) 

H,  370908. 
Sattler.     II,  870209. 

—  —  Zwiefalt.  Annalen  u.  Ort- 
liebs Kronik.     n,   379820. 

s.  Müller. 

—  F.,  Einnahme  v.  Badajoz. 
H,  162918. 

Marktbrunnen  zu  Mainz. 

D,  164949. 

—  G.,  Arnoldus  de  Hiltens- 
weiler.     II,  370900. 

—  G.  J.,  Aristoteles*  'A&r}vaitov 
nolneia.     I,   94 l88«. 

—  H.,  Bern  während  d.  Zürich- 
kriegs,    n,  12080. 

—  Heinr.,  Gvmnasium  Pforzheim. 
II,  14419*. 

—  J.,  Lokalforschungen  in  West- 
deutschland.   II,  166*.  88785. 

—  —  Strafsburg.  Revolutions- 
kunde.    II,  88980. 

—  —  Heer-  u.  Handelswege 
d.  Germanen.  H,  88874. 
895199. 

—  —  Grenzwehren  im  Kr. 
Düsseldorf,     n,  395197. 

—  —  Römerstrarsen  im  Reg. 
Aachen.     H,  895 198. 

—  Laur. ,  Seviri  Augustal.  I, 
162846. 

—  O.,  Bernsteinfrage.    I,  16179. 

—  W.,  Religion  afrikan.  Natur- 
völker.    I,  18188. 

Schneidewin,     M. ,     Horaz. 

Lebensweisheit.     I,   168769. 
Schnell,  O.,  Karmeliterkloster 

in  Neustadt.     II,  388810. 
Schnerich,      A. ,      Salzburg. 

Metropole.     H,  10074. 

—  —  s.  Hauthaler. 
Schneuwly,  J.,   Seigneurs  de 

Mezieres.     n,   127,0°. 
Sehnittger,     D. ,      Dom     zu 

Schleswig,     n,  27960. 
Sehnittler,  D.,  Krigshistorie. 

IV,  254t0. 
Schnitzer,  J.,   Berengar.     II, 

81759. 
S  c  h  n  o  c  k ,    Erzbisohöfl.    Thron- 

sessel  im  Suermondt -Museum. 

II,  179166. 
Schnorr,  P.,    s.  Schönfeld. 
Schnütgen,    A.,    Silberschale 

d.  14.  Jh.     II,  179187. 
Scholl,  R.,  Polit.  Litteratur  d. 

Griechen.     I,  1069tB. 

Maternus.     I,  169777. 

Schön,  Th.,Ow  etc.  II,  148107. 

21995.   866 x48. 

—  —  Söhne  Reutlingens.  II, 
865187. 


Greiffenstein.    H,  866  M0. 

Grabdenkmäler  d.  Ehingen 

in  Kilchberg.     H,  366150. 

—  —  Reutlinger  Patrizier  etc. 
H,  8661*1. 

(Fürst.)     H,  866 159. 

Oschingen.      H,    867 158. 

(Reutlinger  Mühlgewerbe.) 

H,  867 157. 

—  —  Familles  d'orig.  ital.  en 
Allemagne.     HI,  18867. 

( —  Th.  v.),  Studienreisen.     II, 

84187;  HI,  202561. 
Schön.     II,  269  79. 
Sohönbaoh,    E.,    Walther  v. 

d.  Vogel  weide.     H,  46". 

—  —  Altdeutsche  Predigten. 
IV,  9298. 

Schöne,  Christentum  i.  d.  Mark. 

n,  20477. 
Schöneberg.     H,   16480. 

Schönermark,  Gust.,  Bau- 
denkmäler d.  Kreis.  Schweinitz. 
H,  243400. 

Schönfeld,  s.  Kaulfufs. 

Schöning-Lübtow,v.,  Ahnen- 
tafel zu  Lübtow.     H,  292808. 
Scholl,  J.,  Kepler.  U,  3718*6. 

Schollen,  M.,  Kirohenbücher 
im  Regierungsbez.  Aachen. 
H,   16947. 

S  c  ho  1 1  e  n ,  R.,  Hönnepel  Nieder- 
mörmter.     H,  177198. 

—  —  Insula  Reginae  CaelL 
U,   177197. 

Scholtze,  Realschule  zu  Plauen. 

H,  242888. 
Schoor,  C.   van,    lipices  judi- 

ciaires.     m,   11980. 
Schorn,  A.,  Pädagogik;  ed.  H. 

Reinecke.     IV,   16984. 
Schot,    J.    G.,    Moslemen    en 

Christenen.     HI,  164876. 

—  —  Indische  belangen.  III, 
164576. 

Schott,  Moltke.     II,  9249. 

—  O.,  Verfassungsrevision  in 
Wttrttemb.     U,  86494. 

—  Th.,  Württemberger  in  preufs. 
Diensten.    H,  868179. 

SchelUng.     II,  869189. 

Schmid.     II,  8«9190. 

—  —  Schmiedlapps  Reise  nach 
Java.    H,  872948. 

Schellenbaur.    U,  378946. 

Schmid.     H,  878848. 

Schot telius, M.,  Gesundheits- 
pflege.   IV,  82 569. 
Schottin,  R.,  s.  Widukind. 

Schouler,  J.,  United  States 
under  Constitution.  III,  84490. 


IV,208 


Schrader  —  Schnitze. 


Schrader,  F.  X.,  Marien - 
münster.     II,  1799. 

—  —  Patroklistift  zu  Soest  an 
Clemens  XIII.     II,   179*. 

—  H.,  Archaeologiae  Thuey- 
didea  anctoritas.     I,  8786b. 

Mansfeld.  Pionier-Bataillon 

inBefreiungskriegen.  II,  82 1W. 

—  K.,  Varusschlacht.  II,  89095. 

—  O.,  Hehn.     I,   164674. 

—  Th.,  Dänische  Belagerung 
Hamburgs  1686.     II,  6281. 

—  —  Finanz-  u.  sozialpolit. 
Projekt  d.  16.  Jh.    II,  26797. 

Hamburg.  Geschtttzgiefser. 

II,  268B9. 
Schramm,   R.,    Schramm.     II, 

9449.   176101. 
Schranka,  M.  £.,  Lexikon  d. 

Fufsbekleidungen.    IV,  82651. 
Schrattenholz,    J.,    Bende- 

mann.     II,   179161. 

—  —  Beetho yen  -  Museum  in 
Bonn.     II,   179169. 

Sehr  atz,  W.,  Regensburg.  Ge- 
meinschaftsmttnzen.  II,  82  695. 

Reichsadler  auf  Pfenningen 

bayr.  Typus*.     II,  32708. 

—  —  Weihemünzen  d.  Benedik- 
tiner- Nonnenkloster  in  Bayern. 
II,  327". 

Schmalensteiner.il,  827,oe. 

Ursulinenkloster  in  Strau- 
bing.    II,  828180. 

Schreck,  E.,  Moltke.    II,  9248. 

Schreckenstein,  s.  Roth. 

Schreiber,  Urnenfeld  zu  Bek. 
II,  27610. 

—  H.,  Riesengebirge  u.  Alpen. 
II,  2566S. 

—  Th.,  Rilieyo  pittorico.  I, 
16386Ä. 

—  W.,  Gesch.  Bayerns.  II,  73™. 
323". 

Schreiner,  M.,  Moise  B.  Ezra. 
I,  47 117. 

Al-Sabti.     III,  838*7. 

As'aritentum.    III,  83389. 

—  W.,  Militärdiplom  v.  Eining. 
I,   1546M. 

Schricker,  A.,  Kapoleon. Wap- 
pen ▼.  Strafsburg.     II,  348". 

—  —  Perle  d.  Reichslande.  II, 
344194. 

—  —  Strafsburg.  Fayence.  II, 
850a6g. 

S  c  h  r  6  d  e ,  J.,  Jugendjahre 
Eszterhazye.     III,  296199. 

Schröder,  A.,  Chorbischöfe  d. 
8.  u.  9.  Jh.     II,  2874. 

Todesjahr  Heinrichs  IL 

t.  Burgau.     H,  329 178. 


—  E.,  Schöpper.     II,  18240. 
Schmeller.     H,  327 198. 

—  Edw.,  Eulenspiegels  Grab- 
stein.    II,  279ö?. 

Belisars  Rofs.   II,  399169. 

Heriman.     II,  400 169. 

—  F.,  Clevischer  Dichter.  II, 
6681.   177199. 

s.  Cepari. 

—  H.,  Waffen-  u.  Sohiffskunde. 

II,  38877. 

—  K.,  Schröder.     II,  286 17°. 

—  L.,  Ugro-Finnen  u.  Osseten. 

III,  28 177. 
s.  Kygaard. 

—  L.  v.,  Witwenverbrennung 
d.  Inder.     I,  67 101. 

—  R.,  Landeshoheit  über  Trave. 

II,  27097. 

Sehr ö dl,  Jagello.     II,  52 ". 

—  Kalteisen.     II,  6769. 

—  Kempten.     II,  880911. 

—  Lasius.     II,  34614e. 
Schroer,A.,  Erziehung  etc.  in 

Deutschland  u.  England.    III, 

202659. 

—  —  Shakespeares  Glaubens- 
bekenntnis.    III,  198478. 

Schröter,  C,  Heer  als  Gebirge- 
forscher.     II,   1821. 

—  F.,  Versorgung  Brandenburgs 
mit  Salz.     II,  20 l97». 

( —  O.,)  Heimatskundl.  Lesebuch 
f.  mansfeld.  Schulen.  II,  220 loe. 

Sehr  oll,  B.,  Necrologium  v. 
Milstat.     II,   103119. 

Marchstaller.    II,  HO905. 

Schtschepkina,  E.,  (Guts- 
besitzer im  Dienst  u.  zu  Hause). 

III,  247119. 
Schtscherbato  w,         (Paske- 

witsch).     III,  252169. 

Schubart.     H,  3789a7-Ä1. 

Schubert,  Joh.,  Smiths  Moral- 
philosophie.    HI,  205849. 

Schubert-Feder,  C,  S. 
Michele.     HI,  ll904. 

Sohuchhardt,  C,  Schliemanns 
Ausgrabungen.     I,  75 l0. 

—  —  Dass.;  tr.  E.  Seilers  a. 
W.  Leaf.     I,  7610». 

—  —  Ausgrabungen  auf  d. 
Heisterburg.     II,  19358. 

Römerkastelle  an  d.  Hase. 

H,   19869. 

—  —  s.  Frank el. 
Schuck,     H.,      Schwed.  -  Dan. 

Litteratur.     III,  21 184. 
Schüddekopf,  C,  Erzählung 

Wimpfelings.     II,  36 1979. 
Schüler,  H.,  Kilianskirche  zu 

Heilbronn.     II,  876986. 


SchUrer,   E.,    Fourth   GospeL 

IV,  508B. 
Schuermans,   H.,    Antiquitea 

en  Belgique.     II,   21*'7;    HI, 

123107. 
Pragmatique  sanetion  de 

saint  Louis.     ÜI,  719. 

—  —  Epigraphie  rom.  de  Bel- 
gique.    III,  123l0e. 

Schtttle,    R.,    Tuohler   Heide. 

H,  30049. 
Schütz,  TrausniU.   H,  829168. 
Schuhmann,     J.,      Giannone. 

HI,  61 72«/7. 
Schüler,  K,  Gefecht  b.  Skalitz 

28.  Juni  1866.     II,  9289». 
Schulgin,  J.,  (Kolijewschtschi- 

na).     III,  256906. 
Schuller,  Rieh.,  Beuohel.    in, 

305870. 
Schulte,  Schulting.    II,  1 73  77. 

—  Schnorren  berg.     II,  177188. 

—  A.,  Matthias  v.  Neuen  bürg. 
n,  488.  129l,°.  145184. 
38841'4. 

—  —  Schlacht  bei  Szlankamen. 
II,  13984;  III,  837 78. 

II,  14169. 

—  —  Urkunden  Heinrichs  V. 
II,  8119. 

—  J.  F.  y.,  Stephanus  Torna- 
censis ,  Decretum  Gratiani. 
IV,  9079. 

—  J.  W.,  üjazd  u.  Lgota.  H, 
26677. 

—  —  Sohles.  Ortsnamen  in 
Cividale.     II,  25678. 

Schultheifs,  F.  G.,  Anthro- 
pologie u.  Gesch.     I,  l1. 
Rasse  u.  Volk.  I,  549. 

—  —  Psychologie  d.  Kleidung. 
IV,  32B49. 

—  —  Anthropol.  Geech.-Philo- 
sophie.     IV,  4871. 

Schult  he  fs,  K.,  Silvester  IL 
II,  3961;  IV,  8214h. 

—  O.,  Rabirius.     I,  178617. 
Schultz,  Alw.,  Deutsches  Leben 

im  14.  u.  15.  Jh.     II,  5088. 
67  72. 
Kriegswesen.     II,  38876. 

—  O.,  Pseudo-Turpin.    II,  30 l08. 

—  R.  W.,  North  doorway  of 
Erechtheum.     I,  8898. 

Schnitze,  F.,  Stammbaum  d. 
Philosophie.     IV,  14908. 

—  V.,  Untergang  d.  griech.  u. 
röm.  Heidentums.    IV,  71910. 

—  —  Untergang  d.  Götter- 
glaubens in  Nordafrika,     ib. 

—  Wlt.,  Völkerwand.  II, 
896188. 


Schnitze  —  Schwelm. 


1V,209 


—  —  Begründ.  d.  Gesamt- 
monarchie.    II,  669. 

Verfass.  d.  Merowinger.   ib. 

—  —  Sachs,  tu  saL  Kaiser.  II, 
3741.  81856. 

Schulz,  F.  W.,  Knapp.  II, 
87  3968. 

Schulze,  Carl,  Anhalt.  Ort- 
schaftsnamen.     II,  235"°. 

—  E.,  Ludwig  Gruno  v.  Hessen- 
Homburg.     II,  62t7. 

—  Ew.,  Mtthlhausens  Kaisertag?. 
II,  228907. 

—  E.  Th.,  Sprachgebrauch  röm. 
Juristen.     I,  156677'8. 

—  G.,  Mineral-Pseudomorphosen. 
IV,  11—. 

Schulze-  Gaevernitz,  G.  v., 
Carlyle.     m,  197449. 

—  —  Sozial.  Frieden.  III, 
205886. 

Schumacher,  H. ,  Modern. 
Ungarn.     HI,  301*". 

—  K.,  Spiegel.     II,   1868. 

Schumann,  Eigentum.  IV, 
57»». 

—  C,  Lübeck.  Volkskunde.  II, 
270111. 

—  —  Deutsche  Brücke  in 
Bergen.     H,  27418. 

—  G.,  Sachs.     H,  333"9. 

—  H.,  Pommersche  Skelett- 
graber.     H,  288908. 

Skelettgräber  v.  Glasow. 

II,  288m. 

_  —  siaw.  Gräberfeld  bei 
Wollin.     H,  288910-910». 

Bronzeschmuck  von  Alt- 

Storckow.     H,  288918. 

Bronzetutuli  u.  Bronze- 
analysen.    II,  288916. 

&  Ol  sh aus en,  Bronze- 
sporen aus  Hinterpommern. 
H,  288114. 

Schu  mann  -  Löcknitz, 
Hopfenbau  in  Deutschland.  H, 
292"7. 

Schumigorskij,  E.,  (Maria 
Feodorowna).     HI,  249 l89. 

(Kaiserin -Publizistin.)  HI, 

248,2i. 
Schupfer,  F.,  Cantio  Muciana. 

I,  159605. 
Universita  e  diritto.    HI, 

19S78, 

Schürt,  E.,  Mont  S*- Michel. 
HI,  86114. 

Schu  r  ig,  E.,  Dresdner  Ponton- 
schuppen.    H,  230989. 

Sc  h  u  r  t  s  ,  H.,  Philosophie  d. 
Tracht.     I,  I515d;  IV,  S2648. 


Pässe  d.  Erzgebirges.    H, 

222 18?. 

Krodo.     H,  238971. 

Fergunna.     H,  887 71. 

Schurz,     C,     Lincoln.        HI, 

860980. 
Schuster,    A. ,   Plünderungen 

d.  Russen  1760    in  Trebnitz. 

H,  72w. 

—  —  Münzfundbericht  1636. 
II,  258tl. 

—  —  Dorfsatzung  1636.  H, 
264110. 

—  G.,  Tabellen  z.  Weltgesoh.; 
ed.  Kromayer.     IV,  487. 

Schvarcz,  J.,  Aristoteles  u. 
'A&rjvaitor  noXnaia.  I, 
98 l97. 

—  —  (Aristotel.  Konstitution.) 
I    98187*. 

—  —  Demokratie.  I,  108907. 
1187. 

Schwab,  M.,  Inscript.  heValque. 
I,  43". 

Schwab.     H,  364 107. 

Schwabe,  L.,  Georg  v.  Fries- 
land.    H,  21688. 

—  L.  v.,  Archäolog.  Sammlung 
in  Tübingen,     n,  372985. 

Schwabenland.     H,  364100. 

Schwalenbaoh,  Th., 
Hengstenberg.     H,  18247. 

Schwalm,  M.  B.,  Boniface  et 
missionaires  de  Germanie.  IV, 
71914. 

Seh wanenflttgel,  H.,  Bag- 
yesen.     HI,  222ft6. 

Schwank,  J.,  Artillerie  Phi- 
lipps.    H,  15479. 

Schwann,  M.,  Gesch.  v.  Bayern. 
H,  32428. 

—  —  Methode  d.  Geschichts- 
studiums.    IV,  43™. 

Schwartz,  F.,  Überfall  Brom- 
bergs 1658.     H,  62".  26887. 

—  —  Schwedensehanze  b.  Bara- 
nowo.     H,  26018. 

Aktientheater    in    Posen 

1796.     H,  26289. 

—  —  Kulturgesch.  Kachrichten 
üb.  Posen.     H,  26 254. 

—  —  Fliegendes  Blatt  1815. 
H,  26271. 

Posen.  Schauplatz  d.  7jähr 

Krieges.     H,  26390. 
Stadtwage  in  Posen.     H, 

264104. 

—  Ph.,  (Rigafahrer).    H,  271 199. 

Rez.     H,  286,8t. 

Livländer  in  Rostock.    II, 

30450. 
Schoning.     H,  80464. 


Jahresberichte  der  Geschichtswissenschaft.    1891.    IV. 


—  W.,  Volkstümliches  aus  Rügen. 
H,  289988. 

Schwarz,  G. ,  Jakobus  2, 
14—26.     IV,  5681. 

—  G.  S.  Ch.,  Städtewesen  d. 
Elb-  u.  Saale-Gegenden.  H, 
286804. 

—  J.,  Bäder  in  Ungarn.  III, 
812558. 

—  —  Ungar.  Alchimisten.  III, 
812660. 

—  0.  J.  A.,  Neerlands  krijgs- 
gesch.     III,  13780. 

—  P.,  Wodankultur  d.  Gegen- 
wart.    H,  382". 

Schwarzbach,    s.    B  ehe  im. 
Schwarze,  R.,  Schmerlin.    II, 
85948. 

—  W.,  (Plutarch.  Paullua).  I, 
11851. 

Schwarzenberg.     II,  6611. 

Schwarz  lose,  K.,  Bilderstreit. 

III,  82789. 

Schwebel,  O.,  Deutschordens- 
denkmäler d.  Berlin.  Kloster- 
kirche.    H,  20847. 

Frankfurt  u.  Universität 

zu  Berlin.     II,   20584. 

Alt-Berlin.     II,    2071". 

—  —  Wrangel.  II,  209 iee. 
298886. 

Schweden.  —  Riksradets  proto- 

kole.     II,  801 7. 
Schwegler,    Alb.,    Gesch.    d. 

Philosophie;  ed.  R.  Koeber. 

IV,  14901. 
Schweinburg-Eibenschütz, 

S.,    Zehen  der  Stuben   d.  Juden 
zu  Frankfurt.     I,  49 l61. 

Schweinfurth,G.,  Ägyptens 

Beziehungen.     I,  891. 
Schweinsberg,  s.  Schenk. 
Schweintzer,  H.     n,  258198. 

Seh w eist hal,  M.,  Sipyle.    I, 

107986. 
Schweitzer,  Ph.,  Skandinav. 

Litteratur    im    19.   Jh.      III, 

28086. 
Schweiz.  —  Strafurteile.  H,  1 354*. 

Schweizer,  P.,  Zürichs  Bündnis 
mit  Uri  u.  Schwyz.    II,  1141S. 

Bündnis  Zürichs  mit  Wald- 
stätten.    II,  114". 

—  —  s.  Escher. 

—  —  &  G.  Zeller-Werd- 
müller, Sigelabbildungen  z. 
zürch.  Urkk.buche.    II,  12168. 

S  c  h  w  e  1  a ,  Wendische  Hochzeit. 
H,  20018. 

Schwelm.  —  Bericht  üb.  Ver- 
waltung.    II,  18281. 

14 


IV,210 


Schwicker  —  Servas  van  Rooijen. 


Seh  wicker,  J.  H.,  Josef  IL 
u.  sieben  bürg.  Sachsen.  III, 
298988. 

—  —  Polit.  Litterat ur  Ungarns. 

III,  800288. 

Zolleinigung  zw.  Österreich 

u.  Deutschland.     III,  812648. 

Ungarns  Industrie  etc.  III, 

3125W). 

Ostereier.     III,  312we. 

S  c  h  w  i  e  t  e  r  8,  F.,  Lüdingshausen , 
Venne  etc.     II,   18 127. 

Schwind,  E.  v.,   Erbleihen  d. 

Mittelalters.     II,  285174. 
Schwitzer,  B.,  Marienberg  u. 

Münster  etc.  II,  106169.  12480. 

S ci  p  i on  i ,  6.  S.,  Anno  d.  nascitk 
di  Alberti.     III,  9170. 

Scott,  L. ,  Vincigliata  and 
Maiano.     III,  12"°. 

—  W.,  Journal.     III,   1974S8. 
Soovel,   J.  M.,    Lincoln.     III, 

850991. 
Soruggs,  W.  L.,  Monroe  Doc- 

trine.     III,  347 l88. 
Scullard,    H.   H.,    Martin    of 

Tours.     IV,  71911. 
Sdralek,     M.f     Wolfenbüttler 

Fragm.    II,   1418».  31648;  IV, 

791. 

—  —  Altmann  u.  Wezilo.  II, 
31646. 

Se*ailles,G.,  Leonard  de  Vinci. 
HI,  28168/9.  41488 

—  —  s.  Jan  et. 
Sobald.     II,  329 184. 
Sebastiano  d.  Piombo.  HI,  41488. 

Sebestyln,  Gy.,  Joculator  d. 

Arpäden-Zeit.     HI,  806888. 
Seche',  C,  Totes  Meer.  I,  39 176. 

Sech  er,   V.    A.,   Corpus   Con- 

stitut.  Daniaa.     m,  2171. 
Seckendorf-6udent,L.  Frh. 

v„   Seckendorf.      II,    882968. 
Secretan,  Ch.,   Civilisation  et 

croyance.     IV,  lll8e. 
S  e  di  11  e ,  Arohitecture  moderne 

en  Angleterre.     III,  20  2 581. 
S^e,J.,  Schneider  sur  juifs.    II, 

349944. 
S  e  e  b  e  r  g ,  A.,  Anbetung  d.  Herrn 

b.  Paulus.     IV,  6794. 

—  R.,  Apologie  d.  Aristides.  IV, 
64168. 

Seeck,  O.,  Finsternisdaten.    I, 

11967. 
Maximian  Augustus.     I, 

184948. 

—  —    Bekehrung   Konstantins. 

IV,  601*4. 

Edikt  v.Mailand.  IV,  60116. 


S  e  e  1  i g ,  F.,  Kasseler  Vergangen- 
heit.    II,  155,<>6. 

—  Th.,  Haidemühle.    II,  281986. 
Seeliger,  6.,  Registerfuhr ung. 

n,  57 7l. 
Seesemann,  H.,   &  N.  Bon- 

w  e  t  s  c  h ,    Diakonissen.      IV, 

61180. 
Segala,  6.,  Leggenda  di  Teo- 

dorico.     II,     398158. 
Seghetti,  D.,  Tuscolo  e  Fras- 

cati.     I,   189816. 
Segonzac,    D.    de,    Fonctions 

colon.  en  Angleterre  et  France. 

m,  198980. 
Segre,  Colonatorom.  I,  164677. 
Seh  ring,       W.,       Betrogenes 

Deutschland.     II,  878&. 
Seibt,    W.,    Kunst  u.   Kultur- 

gesch.     IV,  22 844. 

Helldunkel.     IV,    22888. 

Seidel,    Erhaltung    d.   luther. 

Kirche.     II,  20477. 

—  HM  Rom.  Grabinschriften.  I, 
164676. 

—  P.,  Wandteppiche  in  Berlin. 
II,  20360. 

Pesne.     II,  20489. 

S  e  i  d  1 X  t  z ,  W.  v.,  Alt-Meifsener 

Porzellane.     II,  247469/8. 
Raphael.     III,  48650/1. 

—  —  Hist.  Portratwerk;  ed. 
H.  A.  Li  er.     IV,  440. 

Seignobos,  C,  Civilizacidn 
antigua;  tr.  F.  Gutierrez 
Brito.     IV,  9181. 

—  —  Civilisation  contempor. 
IV,  10189. 

Seitter,  W.,  Materialien  z. 
Heimatkunde.     II,  366 U5. 

Seitz,  Fr.,  s.  Kooh. 

Selivanov,  S.,  Inscriptiones 
Rhodiae.     I,   llO880'80». 

Se  1  lar,  W.  J.,  Horace  and  eleg. 
poets.     I,  168768. 

Sellin,  E.,  Ciasca,  arab.  Diä- 
te ssaron.     IV,  65 l67. 

Sello,  G„  Würden.    II,  19899. 

Kammergericht.  II,  200 19. 

—  —  Descendenz  Ottos  J.  U, 
20199. 

—  —  Halb  ers  tadtisch -branden- 
burgische Fehde.  II,  20281. 
21488. 

—  —  Hostiensehändungsprozefs 
1510.     H,  20288. 

—  —  Neumark.  Mirakel.  II, 
206117. 

Trachtengesch.  Branden- 
burgs.    II,  206 l18.  286807. 

Bernauer  Bürger  u.  Juden. 

H,  208140. 


—  —  Eibarme  b.  Magdeburg. 
II,  2211". 

—  —  Dom -Altertümer.  II, 
244407. 

Sembrzycki,  J.,  Jadwinger. 
II,  29518. 

—  —  Westpreufs.  Schlosser. 
II,  29986. 

Semenno  ff,  A.,  Rom.  Personen- 
namen.    I,  165701. 

Semkowicz,  A.,  Walka  o 
monarchia.     III,  27 l89. 

Sem  per,  H.,  Brizener  Maler- 
schulen.    IL  5999. 

Seraper.     II,  269  *>. 

Semper,  E.  L.     II,  258 198. 

S  e  m  r  a  u ,  M.t  Donatellos  Kan- 
zeln.    III,   ll905. 

S  e  n  a  r  t ,  E.,  Inscript.  of  Piyadasi ; 
ed.  G.  A.  Grierson.  I,  5697. 

—  —  Monuments  greco-in  diene. 

I,  63 70. 

Send  ras,  A.,  s.  Gomez. 

Seneffe.     III,   186M. 

Senf,    F.,    Heidn.   Kreuz.      Ir 

18197;  II,   1998.  288917;   IV. 

77979. 
Sepp,B.,  Hrodbertus.   II,  138; 

IV,  78998. 

—  —  Urbewohner  Altbayerne. 
H,  3232. 

Annolied.     H,  327 l08. 

Kassettenbriefe.  HI,  17798 

Marinus  et  Annianus.    IV, 

78994. 

—  J.,  Hocbzeits-,  Tauf-  u.  Toten- 
gebrauche. I,  15147;  n,  38387. 

—  —  Religion  d.  Deutschen. 
IL  38296. 

Serafini       C,      Ritrovamenti 

numism.     I,   131909. 
Seraing,    G.   de,    Annotation« 

hist.     IH,   129209. 
Seraphim,  A.,  Reform.  Kirche 

in  Kurland.     II,  30848. 

—  —  Herzog  Jacob  u.  Spanien, 
n,  80681;  III,  5840. 

—  E.,  Pastor engesch.  Kurlands. 

II,  30340. 

—  —  Iwan  d.  Schreckliche.  Ur 
30567. 

—  F.  W.,  Mederus.  III,  306405. 
Kronstadt.  Schulen.    III, 

311589. 

—  K.$  Rom.  Badeleben.  I,  165694. 
Serre,  Siege  de  Pylos.   I,  8799. 

—  Marines  de  guerre.  IV,  26480. 
Serrure,     C.    A.,     Kempische 

numismatiek.     III,   128lOA. 

—  R.,  s.  Engel. 

Servaas  Van  Rooijen,  A.  J., 
SoetbroodtPiecardt.  III,  15 0861. 


Serzalow  —  Sjögren. 


IV,211 


Serzalow,  A.,  (Aufstände  in 
Moskau  u.  Kolommenskoje). 
ni,  248w.  249 19e. 

Seubert,  M.,  Mannheim.  II, 
148109'8. 

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Someren,J.  F.  van,  Katholyke 

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Sommervogel,     C,      Biblio- 

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IV,213 


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II,  80151. 

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Sor  o  f,  M.,  Apostelgesch.rV,6407. 
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m,  7148. 
8  p  i  r  a ,  J.,  Mendelssohn.  1, 49 18°. 
Spirkner,    B.,    Massing.      II, 

828157. 
Spitta,  Fr.,  Apostelgesch.    IV, 

54«8. 
Splieth,   W.,    Gräberfeld   auf 

Föhr.     II,  27618. 
Spohr,   Gebhard    v.   Salzburg. 

II,  32067. 

Sprengel,      J.    G. ,       Ältere 

Plinius.     I,   171810. 
Sprenger,  A.,  Hamdftni.     III, 

33 118. 

—  —  Muslim.  Gesetze.  III, 
332". 

Springer,  A.,  Aus  meinem 
Leben.     II,  109194. 

—  J.,  Toggenburg.  Bibel.  II, 
12476. 

Sprotte,      v.,      Feldartillerie- 
Regiment  No.  9.      II,  278". 
S  p  u  1 1  e  r,  E.,  SecondeRepublique. 

III,  112198. 

S  sa  m  o  k  w  a  s  s  o  w,  (Russ.  Slawen 
u.  röm.  Mttnzfunde  in  Central- 
Europa).     III,   2861B. 

Ssemenow,  N.,  (Bauernbe- 
freiung durch  Alezander  II.). 
III,  254181. 

S  s  er  ge  je  witsch,  W.,  (Russ. 
RechtsaltertUmer).    III,  28941. 

Ssergejewskij,  (Todesstrafe 
z.  Zeit  Elisabeths).  III,  247 ,00. 

Ssirotinin,  A.,  Rylejew.  III, 
2621M. 

Ssokolow,  A.,  (Sittenbilder  d. 
russ.  Lebens).     III,  248 76. 

Ssolowjew,  W.,  (Rufsland  u. 
Europa).     III,  235ft. 

—  —  (Russische  Selbsterkennt- 
nis.)    III,  285«. 

(Kampf  mit  d.  Westen.) 

III,   2357. 

—  —  (Selbstbewufatsein  oder 
Selbstzufriedenheit.)  III,  2858. 

Ssugorskij,   (Beziehungen  zu 

Persien   zur   Zeit  Godunows). 

HI,  24166.  83B57. 
Stacke,    L.,     Erzähl,    aus    d. 

Mittelalter.     IV,  798. 
Stade,    Gera    1806-13.      II, 

2829eo. 
Stadel  mann,    F.,     Erziehung 

b.    Griechen    u.    Römern.      I, 

172828. 
8  tad  1  e  r ,  H.,  Quellen  d.  Plinius. 

I,  172818. 


Theophrast  u.  Dioscorides. 

I,  172814. 
Stadtecker  Funde.     II,  14890. 
Staerk,  W.,  Zach.  9—14.     I, 

8598. 
Staes,    J.,     Antwerpen.      HI, 

125188. 
Staffetti,     L.t     Congiura     d. 

Fiesco    e    Corte    di    Toscana. 

III,  2688 
Staglieno,   M.,   Vincenzo  Co- 

lombo.     III,  7141.  65166. 
Stahl,  E.,  s.  Lambert. 

—  J.  M.,  Psephisma  d.  De- 
mophantos.     I,  8040. 

Kratippos  u.  Thukydides. 

I,  87 8«. 
Athen.  Amnestiebeschlüsse. 

I,   103aio'9,°». 
Stais,      B.,      'Aydluara      ix 

'PapvovvTog.     I,   108944. 
Stake lv,    C.  A.,    Introduction 

of  negro.     III,  358898. 
Stall aert,    K.,     Kunera    van 

Rheenen.     III,  148918. 

—  —  Glossarium  van  rechts- 
termen  etc.     III,  160t69-989*. 

Stallybrafs,  J.  S.,   s.  Hehn. 

Stamford,  K.  v.,  Begräbnis- 
stätte aus  vorchristl.  Zeit.  II, 
14816. 

—  —  Jolanta  v.  Lothringen  u. 
Wilhelm  v.  Hessen.  II,  15470. 

Westftl.  Zeit.     II,  15487. 

—  —  Schützenkleinod  v.  Ziegen- 
hain.    II,   1Ö6197. 

Prozefs    1636—41.      II, 

167Uft. 
Stamminger,     J.    R. ,     Tri- 

themius.     II,  5888. 

—  —  Universität  Ingolstadt, 
n,  328145. 

Landshut.     II,  328IBfi. 

Stammler,  J.,  Königsfelder 
Kirchenparamente.    II,  11948. 

—  —  Teppiche  d.  Museums 
in  Thun.     II,  11949. 

Stampfer, Fielding.  III,196405. 

—  L.,  Kurutzen  -  Einfall.  II, 
10189;  III,  297890. 

Staniö,  P.,  Izkopine  u  Baleku. 
I,   147468. 

—  —  Rimski  sporn.  Urliöke 
okolice.     I,  147469. 

Stap,  A.,  Origines  du  Christia- 

nisme.     IV,  5369. 
Staples,     C.    A. ,     Hitchcock. 

III,  849 lf*. 

Stapp,  Infanterieregiment  Wil- 
helm v.  Preufsen.    H,  82 606. 
Starbäok,    C,     Hist.    bilder. 

IV,  810«. 


1V,214 


Starck  —  Sternegg. 


Starck,  s.  Redlin. 
S  t  a  r  c  k  e,  Altarschrein  zu  Aurich. 
II,  19786. 

—  C.  N.,  Famület.     I,  12116. 
Stark,  Kirchenbüchern.  Kirchen  - 

zucht.     II,  833816. 
Starken,     J.    N.,     Kiel.      II, 

27981». 
S  tarser,  A.,  Brand  d.  Hofburg 

zu  Wien.     H,  6581. 

—  —  Regesten  d.  Bischöfe  v. 
Wien.    H,  96». 

—  —  Klöster  Niederösterreichs. 
II,  979a. 

Pfarren  v.  Niederöster- 
reich.    H,  97". 

Staub,  F.,  Liebfrauenkirche  in 
Wiener-Neustadt.     II,  99". 

S  ta  u  n  i  g,  J.,  Flurnamen  Villachs. 
II,   108190. 

Stebbing,  W.,  Raleigh.  III, 
17267.   178107. 

Peterborough.  III,  184179. 

Steche,  R.,  Pläne  für  Zeughaus 
u.  Stallgebäude  in  Berlin.  II, 
20857. 

—  —  Baudenkmäler  v.  Borna, 
n,  243401. 

Stecher,  «F.,  Lemaire  de  Beiges. 
HI,  121 5i. 

Steck,  Rud.,  Plinius  im  Neuen 
Test.     IV,  5680. 

Stedtfeld,  Köln.  Rom.  Stadt- 
mauer.    II,   166*. 

Steen bergen,  Alb.,  Drentsoh 
eigenerfde.     III,   1564ia. 

Steenstra,  P.  H.,  Davidic 
Psalms  in  Psalter.     I,  35". 

Steenwijk,  s.  De  Vos. 

Steenwijk.  —  Arohief.  III, 
158441. 

Steffenhagen,  £.,  Sachsen- 
spiegel in  Holstein.    II,  28078. 

Pflichtexemplare  in  Schles- 
wig-Holstein.    II,  280™. 

Stegmann,  C.  v.,  Architektur 
in  Toscana;  ill.  H.  v.  Gey- 
mttller.     III,  ll806.  41488. 

S  t  e  h  1  e ,  B.,  Volkstumliche  Feste 
im  Elsafs.     II,  853894. 

Volksglauben  in  Lothringen. 

II,  354 MB. 

Steiff,  Schott.      U,    347167'9. 

—  Reutlinger  Buchdruck.  II, 
370908. 

—  Mästlin.     II,  87 l9*8. 
Steiger.     II,   1338. 

Stein,  F.,  Rieneck.    H,  338311. 

—  Fr.,  Akadem.  Gerichtsbarkeit 
in  Deutachland.     IV,   16841. 

—  H.  v.,  Friedrich  Franz  IL 
u.  Rostock.     II,  288189. 


—  L.,  &P.  Wendland,  (Jahres- 
ber.).     I,  170791. 

—  M.  A.,  Mingai-  od.  Bower- 
Ms.     I,  64™. 

—  P.,    Piraterie   im  Altertume. 

I,  164676;  IV,  2949e. 

—  W.,  Deutsehe  Kaufleute  zu 
Brttgge.     II,  27419. 

Steinbach,  G.,  Ungar.  Ver- 
fassungsgesetze.    III,  Sil587. 

Steinberg,  S. ,  Hanseat.  In- 
fanterie-Regiment 76  1870J1. 

II,  266". 

Stein  berger,  Bestürmung  v. 
Stadtamhof.     II,  329167. 

—  A.,  Bayerns  Vergangenheit. 
Ö,  32424. 

—  Alf.,  Hercules  Oetaeus 
Senecae.     I,   169776. 

—  J.  G.,  Breslauisches  Tagebuch 
174012;  ed.  E.  Träger.  II, 
6980.  25316. 

—  M.,  Geisenhausen.   IT,  828156. 

Stein  brecht,  C,  Marienburg. 

II,  299*°. 
Steindorff.     II,  818(89). 

—  G.,  Ägypt.  Eigennamen.  I, 
2294. 

Steinecke,  V.,  Bodenschätze 
von  Halle.     II,  227 IM. 

Steinel,    Rück  er  t   in   Leipzig. 

II,  260497. 
Steiner,  Xanten,  Sammlung  d. 

niederrhein.  Altertumsvereins. 

II,  16718. 

—  B.  C,  Univers,  education  in 
Maryland.     HI,  353m. 

—  C,  Colombo  n.  poesia  epica 
ital.     IU,  64144. 

—  —  Tierwelt  in  Mythologie 
u.  Volksglauben.     IV,   20 806. 

Stein  hausen  G.,  Deutsche 
Frauen  im  17,  Jh.     II,  6580. 

—  —  Kulturgesch.  u.  deutsche 
Universitäten.     IV,  8981. 

Steinhoff,   R-,    Blankenberg. 

II,  18897. 
Steinitz,     H.,     Forckenbeck. 

II,  207181. 
Virchow.     n,  207l8a. 

Steinmetz,  J.  R.,  Rau.  III, 
148286. 

Steinschneider,  M.,  He- 
bräische Drucke  in  Deutsch- 
land.    I,  48164. 

Steinthal,  Saul  u.  David.  I, 
30 18. 

—  H.,  Sprachwissenschaft  b. 
Griechen  u.  Römern.  I, 
166705;  IV,   17974. 


St  eil  wagen,    A.    W.,    Agon 

van  Bantam.     III,   I48aw». 
Alberdingk  Thijm.      III, 

14994t. 

Coen.     III,  162/8861. 

St  elvi  o,  A.,  Solferino  e  Villa- 

franca.     III,  64784. 
Stempel,  Max,  Shakespearesohe 

Dramen  in  Deutschland.     III, 

19-9496. 
S  t  e  n  z  e  1 ,  Helgoland  u.  deutsche 

Flotte.     H,  28078. 

—  Th.,  Wüstungen  Anhalts.  II, 
221118. 

—  —  Klöster  Anhalts.  II, 
289846. 

Stenzler,  R.,  F.  Lindner  & 
H.  Landwehr,  Lehr-  u. 
Lesebuch  d.  Gesch.     IV,  448B. 

Stephen,  C. E.,  Quaker  Strong- 
holds.     III,  199*07. 

—  L.,  Hume.     III,  206686. 

—  —  6l  S.  Lee,  Dictionary  of 
National  Biography.  m, 
196879. 

Stephens,    H.    M.,    Story  of 

Portugal.     III,  69940. 
Sterchi,    J.,    Bubenberg.      II, 

5587. 
Sterck,    J.    F.    M.,    Anslo  te 

Rome.     III,  148938. 
Bilderdijk.     III,    14898s. 

—  —  s.  De  Roever. 
Stern  ,  A.,  Deutsche  Einheits- 
bestrebungen.    II,  160181. 

—  —  Schertlin  v.  Burtenbach. 
II,  329,8e. 

—  —  Memoiren  Confalonieris. 
in,  28 l89. 

—  —  Revolution  in  England. 
IV,  29. 

—  B.,  Bauernfeld.     II,    lll224. 

—  E.  v.,  Hannibal.  Truppen- 
verzeichnis.    I,  11517. 

—  Eng.,  Reufs.     II,  347167. 
EvangeL  Kirche  d.  Elsafs. 

II,  347199. 

—  M. ,  Israel.  Bevölkerung 
deutsch.  Städte.     I,  49170. 

—  W.f  Diodor  u.  Theopompos. 
I,  lll979. 

Sternbach,  L.,   Georgius  Pi- 

sides.     IU,  822/3«. 
Sternbeck,  W.,  Leichen  trans- 

port  Gustav  Adolfs   durch  d. 

Barnim.     II,  20341. 
Sterne,    C,    Weltanschauung. 

IV,   16960. 

—  —  Natur  u.  Kunst.  IV, 
22  M8. 

s.  Krause. 

Sternegg,  s.  Inama. 


Sternfeld  —  Strafsburger. 


IV,215 


Sternfeld,  R.,  Brief  Ruprechts 

1404.    II,  5218.  12477.  14274. 
Sternkopf,  W.,  Briefe  Ciceros 

v.  48  u.  47.     I,  11627. 
Stet  sei,  Jos.,    Pdt  v.  Ltfbeny. 

III,  803821. 
Stetter,  A.,    Chronik  Werns- 

bachs.     II,  333819. 
Stettin.     II,  2919W. 
Stettiner,     P.,     Kuratel     u. 

Succession  Johann  Sigismands. 

II,  20340.  29799. 

Steudel.    —     Stammtafel.       II, 

367 IB4. 
S 1 e*  y  a  r  t ,  A.,  Copernie  et  Galile*e 

devant  universite'  de  Louvain. 

III,  1204*. 

Stevens,  Epigrafi  cumane.    i, 
126158. 

—  T.,  Haerne.     III,  12164. 
Stevenson,      Enrico,      Libri 

stämpati  palatino-vaticani.    II, 
148»9. 

—  W.  H.,  EngL  charters  to  S. 
Denys.     II,  19*°. 

Steyrer,  P.,  Sprache  d.  Arier. 


1,  7 


63 


•Stich ert,  A.,  Nikolaus  IL  v. 

Werle.     H,  282 191. 
Stichler,     C,      Schwedischer 

Reiterfeldzug  1658.    II,  62 80. 
Strateg.  Abhandlung  Sparrs. 

n,  64»«. 

—  —  Vorzeit  Brandenb.-Preufs. 
Heeresentstehung.     II,  20848. 

Stichling,  6.  Th.,  53  Dienst- 
jahre.    II,  260608. 

Stieda,  W.,  Lübeck.  Schilfer- 
gesellachaft.  II,271I2l.288m. 

—  —  Rigafahrer  in  Rostock. 
II,  271199.  810118. 

Lübeck,  Rostock  u.  Lands- 

crona.     II,  27580. 
Liv-  u.  Estländer  in  Greifs- 
wald.    II,  291977. 
Stiefel,  L.  A.,  Sachasche  Dramen. 

II,   88S298. 
S  t i  e  h  1  e  r ,  H.,  GeorgenthaJ.    II, 

24 1869. 
Stieler,    Joh.  F.,    Stadhuis  te 

Amsterdam.     III,   162309.i 
Stier,  G.,  Anhalt.  Fürstenhaus. 

II,  21888». 
S  t  i  e  v  e ,  F.,  Ernst  v.  Mansfeld. 

II,  218»». 
Österreich.  Bauernaufstand 

1526.     II,  99«». 

—  —  Maximilian  v.  Bayern  u. 
Kaiserkrone.  II,  82489;  IV, 
8929. 

—  R.,  Dagsburg.  Schlofsfelsen. 
II,  844101. 


Stillt,  C.  J.,  Dickinson.  III, 
849188. 

Stimmer,  T.,  Comedia;  ed. 
J.  Oeri.     n,  361989. 

Stingel,  E.,  Württemberg. 
Königshaus.     II,  358>8. 

Stockbauer,  J.,  Pauliner- 
brunnen inErlangen.  II,  888805. 

Stock  er,  F.  A.,  Langen  brück. 
II,   18320. 

-  Oser.     II,   18891. 

—  —  Schweizer.  Salinen  - 
direktoren.     II,  18488. 

—  —    Schweizer.  Volkstheater. 

II,  1354*. 
Stockmann,    Aufzeichnungen 

e.  schles.  Arztes  v.  1740.    II, 

6981.  25818. 
Stöckert,  G.,  Reichsunmittel- 

barkeit  Magdeburgs.  II,228801. 
S 1 5  c  k  1 ,  A.,  Christi.  Philosophie. 

IV,  14918.  67184. 
Stoeckle,J.,  Mettnau  b.  Radolf- 

zell.     II,  14278. 

—  —  Schwetzinger  Sagen.  II, 
147178. 

Stöcklein,  J.,  Indicium  Junia- 

num.     I,   159618. 
Stöhsel,  K.,   Byrons   Werner. 

III,  1964*6. 

S 1 5 1 1  e  n  /H.O.,  Philipp  uslegen  de. 

IV,  70207. 

Stölzel,  A. ,  Kammergerichts- 
ordnung 1526.     II,  20020. 

Stölzl e,  Abffilard  de  unitate 
div.     III,  702'8;  IV,  9077. 

Stoefser,  Arohivalien  d.  Amts- 
bezirks Baden.     II,   14164. 

Stötzn  er,  P.,  Schupp.  II,6576. 

S  t  o  f  f  e  1 ,  Cesar  et  Arioviste.  I, 
124128. 

—  Rez.     I,  152*8«. 
Stojentin,   v,,   Kirohenfunde. 

II,  292801. 
Stokes,    C.    T.,    Apology    of 
Aristides.     IV,  64,6°. 

—  W.,  Saints  fr.  Book  of  Lis- 
more.     IV,  7898e. 

S  t  o  1  b  e  r g ,  Fr.  L.  v.,  Briefe  an 

Vofs;  ed.  0.  Hellinghaus. 

H,  251804. 
S  t  o  1 1  e ,  Fr.,  Thebäische  Legion . 

n,  12691;  IV,  78989. 
Stolpe,      Hj.,      Naturfolkens 

Ornamentik.     I,  18 l89. 

—  —  Dass. ;  tr.  J.  Mestorf. 
I,   18190. 

Stolte,  B.,  Postwesen  in  Pader- 
born.    II,  183M. 

Stolzenberg-Luttmersen,v., 
Spuren  d.  Langobarden.  II, 
S85/687. 


Stone,  J.  M.,  Mary  of  England. 

ni,  17261'9. 
Philip  a.  Mary.  HI,  17258. 

—  —  Henrietta  Maria  of  Eng- 
land.    III,   178114. 

—  —  Letters  of  Brunswick  a. 
Hess,  officers.     III,  34367. 

Stoppani,  A.     III,  SO1*9"900. 
Stör,  A.,  Religiones  del  Peru. 

III,  68918. 
S  t  o  r  c  k ,  Jydske  Landsbykirker. 

III,  21568. 

—  W.t  Camoens.     III,  60947. 
Storm,  G.,  Sven  Estridssön  og 

Olav  Kyrre.     III,  20710. 

DronningEldrid.  III,  207". 

Amund  Sigurdssön  143618. 

III,  2089°. 

—  —  Norges  gamle  Love.    III, 
20998. 

—  —   Oddsöns   Annaler.      III, 
21248. 

Clavus  eller  Niger.     III, 

21248. 
Klosterstiftelser  fra  Sverses 

Tid.     III,  21458. 
Mythologi  og  i  Geografi. 

m,  21681. 

—  —  Kampe  mellun  Eekimoer 
og  Nordraoend.     III,  21689. 

Hamar.     HI,  23087. 

Rez.     III,  231M. 

Story,  R.  H.,  Church  of  Scot- 

land.     III,  200817. 
S  ton  ff,    L.,    iWeques  de  Bale 

et  regime  municipale.  II,  12088. 
Stowasser,    J.   M.,    Persona. 

I,  17078e. 
Strachow,    N.,    (Uns.   Kultur 

u.    Weltverbrilderung).       III, 

2369. 

—  —  (Werke  Daniljewskijs.) 
III,  2858. 

s.  Daniljewski. 

Strack,  Ch.,  Schaumburg.  II, 
16491. 

—  H.  L.t  Blutaberglaube.  I, 
4884;  IV,  12X88. 

Straeten,  s.Vanderstraeten. 

Straganz,  M.,  Papstbullen  d. 
nordtirol.  Franziskanerordens- 
provinz.    II,  14288. 

Strajan,  M.,  (Rumän.  Schule 
in  Blasendorf).     III,  81748. 

Stralsund.  —  II,  29 1969.  292984. 

Strange,  s.  Le  Strange. 

Strafe,  G.,  Rathaus  in  Meers- 
burg.    II,  14278. 

Strafsburg.  —  Organisten.  H, 
848910. 

Strafs burger,  (Aschersleben. 
Schützengilde).     II,  22618». 


IV,216 


Strafsmaier  —  Szaxnatolski. 


Srafsmaier,  J.N.,  s.  Epplng. 

S  t  r  a  t  z ,  R.,  RevolutioneniÄfö/9. 

III,  8908eo;  IV,  788. 
Straub,  A.,  Gesohiohtskalender 

r.  Strafsburg.     II,  84  S97. 
Strauch,  Ph.,  s.  Enikel. 

St  rauf  8,  Ad.,  Emigration.    III, 

800868. 
Streane,    A.  W.,    Translation 

of  Chagigah.     I,  4840. 
Streber,    Johannes    v.  Gorze. 

II,  39ß4. 

Capistrano.     II,  6788. 

Krüdener.     II,  877. 

Kaisheim.     II,  330800. 

Strecker,  G.,  Hexenprozesse  in 

Pommern.     II,  29 l878. 
S  t  r  e  h  1 ,  W.,  Oriental.  u.  griech. 

Gesch.     I,  51B. 
Strehlau,  E.,  Bernold  von  St. 

Blasien.     II,  8188*. 
Strehlen,   s.  Hildebrandt. 
Streitberg,  Gräfin  G.  v.,  Ent- 
erbte, Gefallene  u.  Verlorene. 

IV,  81M1. 
Strela,  s.  Neumann. 

Streng,  A.,  (An  der  Donau  u. 

b.  Silistria).     III,  254178. 
Stridinger,    J.,     Kampf    um 

Regensburg.    II,  6542.  829168. 
Ström,  B.,  Stavanger  amt.  IH, 

284118. 
Strömfeld,  G.,  &  P. Schnorr, 

Efslingen.     II,  365188. 

Strom p,  Lad.,  Gefangenschaft 
Somogyis.     III,  806878. 

Strong,  A.,  Sennacherib  and 
Aföurnasirpal.     I,  209. 

—  H.,  Exile  of  Juvenal.  I, 
170789. 

Strotkötter,  G.,  Reckling- 
hausen.    II,  18017. 

Struve,  O.,  Stftdte  in  Branden- 
burg.    II,  200 18. 

Strzygowski.  J.,  Etschmiad- 
zin-Evangeliar.  III,  18888. 
82968;  IV,  76876. 

(Elfenbein-Täfelchen  vom 

Dome  zu  Salerna.)  III,  8 ll588. 

—  —  Kloster  xwrjyov  iwv 
<pdoo6(p(üv.     III,  82  954. 

—  —  Trapezunt.  Bilderhand- 
schrift 1346.     HI,  829w. 

—  —  Altchristi.  Kunst  in 
Griechenland.     III,  829". 

Stuart,  A.,   8.  Theodorich. 

—  R.,  Questione  irland.  III, 
194*«8. 

Stuart  Papers.     III,  178llft. 
Stubbs,  J.  W.,   University  of 
Dublin.     III,  202*77. 


St(ubenrauoh),    A.,     Wend. 

Graburne  b.  Wollin.  n,  288tn. 

Burgwall  v.  Stargard.  ib. 

—  —  Grab  am  Griep-See.  II, 
288tia. 

—  —  Vorgeseh.  aus  Carow. 
II,  288816. 

Studemund,  Mosaik  des  Mon- 

nus.     II,  15154. 
Studia  biblica  et  eccles.   IV,  47*. 

S  tu d t,  H.  H.,  Baumgarten.  II, 
286180. 

Stückelbe  r£,  E.  A.,  Kon- 
stantin. Patriziat.     I,   155668. 

Kleiderschmuck.  II,  11788. 

—  —  Alt.  Pedum  d.  Schweiz. 
II,  11848. 

Glocken    des   MA.     IV, 

23878. 

Stuers  s.  De  Stuers. 

Stuers.     III,  161586. 

St  live,  C,  Sedisvacanz-Zeit. 
II,   19588. 

Renten  Osnabrücks.     II, 

19678. 

Stuhr,  F.,  Pisaner  und  Kon- 
stanzer Konzil.  II,  5657. 
HO48»;  IV,  8814«. 

Sturdza,  D.  A.,  Activitatei 
Academiei  romane.  III,  3 1 746. 

D.    C.    Sturdza   &   O. 

Lugosianu,  Documente 
1802—49.     III,  818*. 

Sturdza.     III,  82088. 

S  t  u  r  m ,  A.,  Habsburger  in  Öster- 
reich.    II,  106174. 
Stuttgart.   —    Kunstausstellung. 

II,  378807. 
Suarez,  s.  Gonzalez. 

Subowskij,  P.,    (Medwedjew). 

III,  24488. 
Suohsdorf,0.,  Gesundbrunnen. 

II,  207184. 

SUdenhorst,  s.Zwiedineok. 

Süpfle,  Th.,  Deutsche  Kultur- 
einflüsse auf  Frankreich.  IV, 
19888. 

Süfsmilch  gen.  Hornig,  M. 
v.,  Husaren-Regiment  No.  19. 
H,  223168. 

Sütterlin,  Adolf,  Strafsburger 
Mundart.     II,  854840'1. 

Suphan,B.,  Shakespeare.  HI, 
199481. 

—  R.,  Karl  Augusts  Frühzeit, 
n,  21778. 

Susemihl,  Fr.,  Griech.  Li- 
teratur der  Alexandrinerzeit. 
I,  102800. 

Sutter,  C,  Johann  v.Vicenza. 

IV,  8648». 


Sviby,  Fr.,  Komitats- Archive. 

III,  SOI888. 

CsAy.     III,  803888. 

Swarte,  s.  De  Swtarte. 
Swasey,     W.    F.,    California. 

HI,  S54888. 
Swete,    H.    B.,    Old   Tsst.  in 

Greek  aecord.    to  Septoagint. 

I,  88l5x. 

—  —  Bodleian  Genesis.  I, 
38lM». 

S  w  i  d  a ,  F.,  Documenti  iei  Museo 

,   di  Gorizia.     III,  288. 

S  w  i  d  e  r  sk  i ,     WI. ,      (Ärztl. 

Sektion).     II,  259*. 
Swoboda,    H.,    Urkunden    v. 

Pergamon.     I,   100184. 
Swynn ertön,  Gh.,  Capital  of 

Urasa.     I,  6210. 
Sybel,    H.  v.,    Begründung  d. 

Deutsch.  Reiches   durch  Wil- 
helm I.     H,  90 80. 
&Schmoller,  Korrespon- 
denz Friedrichs.     II,  72*8. 
&  Th.  v.  Siekel ,  Kaiser- 

urkk.     H,  14» 8.  8316/6. 
Sybel  üb.    Reichsgründung.     II, 

9188. 
Sydney,   W.   C,    England   in 

iS*h  Century.     HI,  202660. 
Sylos,  L.,  Lettera  di  Rosmini. 

in,  80 188. 
Symes,  J.,  Prelude  to  Modern 

Hist     IV,  668. 
Symington,  Ch.,  s.  Lenor- 

mant. 
Symonds,    J.  A.,    Dante;    tr. 

C.  Asgis.     IH,   9176. 
Symons,  B.,  Heldensage.    III, 

211*5. 
Sypesteye,  C.  A.  van,  Prins 

van  Oranje.     III,  186i8». 

—  —  Willem  HL  van  Oranje. 
III,  141118». 

—  —  De  Graeff  en  Pauw  van 
Bennebroek  in  1669.  III, 
152814*. 

Zeestraat  van  's  Graven- 

hage  naar  Scheveningen.    III, 

158888». 
Sza£k,  L.,  Jösika.    IH,  806888. 
Szabö,     Jul.,     3Qjähr.    Krieg. 

III,  295178. 
Szabolcs.  —  Fund.     HI,  28055. 
Szideosky,    L.,    Kovaesöcsy. 

HI,  292,M. 

—  —  Feld-Instruktionen.  HI, 
809480. 

Szamatölski,  S.,  Eekius  de- 

dolatus.     H,  6888. 
Hütten.     H,  146148. 

—  —  s.  Elias. 


Szamatölski  —  Tatteraall. 


IV,217 


s.  Hütten. 

Szamok,   6.,   Pest  1738—40. 

III,  812669. 
Szamota,  St.,  Reisen  in  Ungarn 

ete.     III,  809481. 
Szana,    Th.,     Szendrei.       III, 

30640°. 

Georg  Zala.     UI,  810»". 

Szanto,    E.,    Themistokles   u. 

Athenetempel.     I,  836*. 

—  —     Gerichtswesen    d.    att. 
Bnndeagenossen.    I,  89-90 l04. 

—  —    Satrapienrerteilung     n. 
Alexanders   Tode.     I,    95 u*. 

—  —   Pyloreninschriften.       I, 
98 1M. 

—  —     Verbalinjurie     im    att. 
Prozefs.     I,  104917. 

—  —  Felswarte  b.  Smyrna.     I, 
107  m. 

—  —  s.  Gerojannis. 
Szapary.     ffl,  800967. 

S  z£  r  az ,  A.,  Sammlang  d.  Firma 

Egger.     IU,  28167. 
Antipendium    Agnes'    v. 

Ungarn.     III,  81 1M6. 
Szarras,  Q.,  &  S.  Simonyi, 

Ungar,  sprachgeseh.  Lexikon. 

III,  805879. 

—  L.,  Szechenyi  in  Asien.    UI, 
809478. 

Sz* sz ,  K.,  Tompa.    III,  806401. 
Szathm£ry,   P.  K.,   Tragödie 

Bethlens.  "  III,  298996. 
Szcsepanski,  Vinc,  Plautus. 

I,   167787. 
Sze'cben,  A.  Gf.,  Eröffnungs- 
rede.    III,  30 1980. 
Szederklnyl,    Ferd.,    Hevea. 

IU,  309478. 
Szedier.     III,  281 78. 
Sze'll,  F.,  Török.     III,  808881. 
Sz  e  11  e ,  S.,  Frieddof  in  Bölcske. 

UI,  281 M. 
Szendrei,   J.,   Kanonengiefser 

in    Sarospatak    n.    Karlbarg. 

IU,  295181. 

—  —    Militär.   Vertrag  aas  d. 
Tarkenkriegen.     III,   297911. 

D.  Lesztemen.  III,8088,°. 

—  —     Ungar.     Kostttmbilder 
unser.  Wappen.     III,  308318. 

Siegel  Stadt  Sohle.     III, 

304  *". 

Miskolcz.     DI,  308469. 

Velika  1491.  III,  31 0498. 

Ornamente.     III,  810516. 

Zünfte.     IU,  312*40. 

Prozefs  geg.  Török.    III, 

81 2567. 
S  z  e  r  e*  m  i ,   Denkmäler  d.  Bars. 

Komitats.ni,  293166/7. 808469. 


S  z  i  1  a*  g  y  i ,  AI. ,  Siebenbürgen 
u.  nordöstl.  Krieg.  II,  6284; 
UI,  296189. 

—  —  30jähr.  Krieg.  in, 
294 l74. 

—  —  Gesandtschaft  Sadlers  an 
Bethlen.     IU,  294176. 

Korrespondenz  Sigismund 

Raaöczys.     III,  294177. 

—  —  Denkschrift  Ille'shazys. 
IU    295179. 

'  Feldzug  1681.  III,  297 809. 

Ungar.  Eist.  Gesellschaft. 

III,  801879. 

Hunvalfy.     IU,  804847. 

Haan.     III,  804 M. 

Grünwald.     UI,    304868. 

Chernel.     III,  8048B4. 

Wenzel.     III,  804*M. 

Szabö.     III,  304 808. 

—  F.,  Verwüstung  Nagy-Enyeds. 
III,  800968. 

Szinnyei,  J.,  Ungar.  Schrift- 
steller.    III,  805889. 

—  —  Ungar.  Journalistik.  UI, 
305887. 

Szvore*nyi,  J.,  Danielik.  UI, 
804848. 


T. 

Tabarrini,  M.,   Peruzzi.     III, 
42690. 

—  —  s.  Ricasoli. 
Tacitus,      Annales;      ed.     H. 

Fourneaux.     I,  128169. 

—  Germania;  ed.  U.  Zernial. 
II,  38888. 

Taeggi,  s.  Piscicelli. 
Taillebois.E.,  Vestiges  Gallo- 

Rom.  dans  Landes.    I,  144416. 
Taine,  Regime  moderne.     III, 

10895. 

—  H.,  LitteVature  anglaise.    IU, 
196886. 

T  a  k  £  t  s ,  AI.,  Benyik  u.  ungar. 

Unterrichtwesen.    III,  805874. 
Talleyrand,    de,    Correspon- 

dance;   ed.   G.  Pallain.     II, 

76104. 
— -   —   Memoire»;    ed.    duo    de 

Broglie;  tr.  A.  Ebeling.  II, 

76i09-io.  78i88.   ni,   HO108. 

189109.  190947. 
— Dass.;tr.Ledos  deBeaufort; 
pr.  W.  Reid.     III,  190949. 

—  Lettre  a  Madame   de  Stael. 
IU,  107fl. 

Talmage,   T.  De  Witt,   From 
manger  to  throne.     IV,  5266. 


Tambara,  G.,  Marsand  e  Piu- 

demonte.     IU,  36890. 

Rime  politiche.    III,  53766. 

Tambellini,  A.,  Codice  dant. 

'Gradenighiano'.     III,  9175. 
Tamizey  de   Larroque,   P.T 

Peiresse    aox    freres    Dupuy. 

III,  9997. 
Tamm,   Tr.,   Ursprung  d.  Ru- 
mänen.    III,  31414. 
Tandel,E.,  Communes  luxem- 

bourgeoises.     III,  130217. 
T  a  n  e  r  a ,     Carl,     Deutschlands 

Kriege.     II,  82168. 
TangKristensen,  E.,  Danske 

ordsprog.     III,  222ft8. 

Skattegraveren.  IU,  22269. 

Tankow,   A.,   (Bauernunruhen 

in  Kursk.)     III,  255188. 
Tannen,  K.,  s.  Fabricius. 
Tann  er,  J.  R.,  Statesman  and 

Rawleigh.     III,  188159. 
Tannery,     P.,      Concept     de 

matiere.     IV,  1599ft. 
Tanzi,  C,   Papiro  d.  epoca  di 

Odoacre.     II,  398 148. 

—  —   Cronologia   di   Ennodio. 

II,  899 167. 

Taranger,      A.,      Angelsachs. 
Kirkes  indflydelse  paa  norske. 

III,  20996. 

Norske  Perlefiskerier.    III, 

23889. 
Tarde,  G.,  Imitation.  IV,  4041. 
Tardieu,    Ambr.,    Juifs   d'Au- 

vergne.     I,  47 198. 
Tar  d  i  f ,  A.,  LegesWisigothorum» 

III,  67 12. 

—  —  Sources  du  droit  francais. 
UI,  86 lt4. 

Tarducoi,F.,  Patria  di Cabotto. 

m,  86874. 

—  —    Columbus;     tr.    H.    F. 
Brown  so  n.  III,  64189.  84241. 

Tarozzi,    G.,    Stoppani.      III, 

80901. 
Tasca,  B.,   s.  Smorcrewski. 
Tasoher,  R.  de,  Cultes  ioniens 

en  Attique.     I,  757. 
Taschkent,  Einnahme  von.    IU, 

256184'6. 
TasBO,T.,Operemin.  III,49876. 
Tatian,  Diatessaron.    IV,  65 166. 
Tatisohtschew,  S.,  Alexandre 

ier  et  Napoleon.     II,    77115; 

UI,   108108. 
(Von  Tilsit   bis  Erfurt.) 

IU,  250 l87. 
(Werbung  Napoleons  um 

Anna  Paulowna.)    III,  250 188. 
Tattersall,    J.   F.,    s.   Wil- 

k  i  n  s  o  n. 


IV,218 


Tauber  —  Thibiat. 


Tauber.     II,  9780». 
Tauberbischofsheim.     II,  367162. 
Taubner,  K.,  Landkartenstein- 
Theorie.     I,   181»9. 
Tauer,    F.    6.,    Geistliche    zu 

Alsdorf.     II,  2383*0. 
Taure,  B.,  Francais  en  Cochin- 

chine     au    18*    siecle.       III, 

10357. 
Tausch,  £.,    Leben    im   Alten 

Test.     I,  40 lw. 
Tavagnutti,    Mario,    Hagio- 

grapha.     IV,  77288. 
[Tawney,  C.  H.],  Kavya  lite- 

rature  of  India.     I,  69108. 
Taylor,  (Bismarck).    III,  340*. 

—  C,  Didache.     IV,  641B4. 

—  J.,  Massoretic  text  and  Micah. 

I,  38166. 

Freeman's  Sicily.   I,  82Mb. 

—  J.  A.,  Evolution  of  art.  IV, 
21"». 

—  W.  F.,  England  under  Charles 

n.  in,  i83iB5. 

Tay  aen,  A.  v.,  Friedrich  d.  Gr. 

II,  67°. 

Tee  hen, F.,  Wismar.  II,  283 U1. 

—  —  s.  Crull. 
Techtermann,    M.  de,    Butin 

a   Grandson   par    soldats    fri- 

bourg.     II,   127101*. 
Tedeschi,  P.,  Luciano  da  Lo- 

vrana.     III,  885». 
Tegernsee.  —  Kunst.  II,  827108. 
Te'glds,      G.,      Goldbergwerke 

Daciens  etc.     III,  27985. 
Bergbau-Funde  a.Szemenik. 

III,  279  8Ö*. 

—  —  Bergbau  in  Korabia  u. 
Nekropolis  v.  Zalathna.  III, 
27986. 

—  —  Museum  v.  Dera.  III, 
27987. 

—  St,  Fundort  b.  Homoröd.  III, 
2789. 

Prähist.  Wohnstatten    v. 

Csuta.     III,  2788. 
Teicher,    F.,    Schmeller.      II, 

327129. 
Teilhard   de  Chardin,    E., 

Begistre    de    Barthelemy    de 

Noces.     m,  7819. 
T  eklen  bürg,     A.,     Roswitha 

v.  Gandersheim.     II,  39Bft. 
Teleki.     II,  6889. 
Telitschenko,    J.,    (Stände- 

bedürfniese  d.    Klein russen  z. 

Zeit  Katharinas).    III,  257307. 
Tel  1  o ,  F.  A.,  Cronica  miscelanea 

y  conquista  etc.      III,  67192. 
Tel  man,      Grammar      of    old 

Persian.     I,  7484. 


Teloni,  B.,   Cherubini  e  genii 

alati.     I,  2659. 
Telting,     A. ,      O  veri  jsselsche 

stadregten    etc.      III,  157489. 
Stadregten  van  Steenwijk. 

III,   168440. 
Surinaamsche  grensgeschil. 

III,   165608. 
Tempestini,    J.,    Campi-Bri- 

senzio.     III,   12298. 
T(emple),    R.  C,    Custom  of 

succession.     I,  6695. 

—  —  Burmese  system  of  arith- 
metic.     I,  68 l06. 

Ten  Brink,  s.  Bredero. 

—  B.,  Englische  Litte ratur  bis 
Elisabeth.     III,  195888. 

Aufgabe    d.    Litteratur- 

gesch.     IV,  18882.  39Sd. 

—  Jan,  Willem  III.  III,  139 I07. 
Tenhagen,    F.,   Pfarrkirchen- 
streit Vreden.     II,   18018. 

Tennyson,  A.  Lord,  Demeter 
and  other  poems.  III,  197444». 

Ter  Gouw,  J.,  Amsterdam. 
III,   152"8. 

Ter  Haar,  B.,  Hedendaag. 
Ultramontanen.     III,  183". 

Terpigorew,  S.  N.,  (Aufstand 
Rasins  im  Tambowsch.  Ge- 
biete).    III,  243ee. 

Terrien  de  Laoouperie, 
From  Chaldea  to  China.  I, 
2S97. 

—  Zodiac  of  Babylonia  and 
Chinese  derivatives.    I,  2328. 

—  L'fcre  d.  Arsacides.  I,  2649. 
7310. 

Tesdorpf,A.,  Deutsche  Kriegs- 
marine.    II,  95ft0. 

Teske,  C,  Epitaph  Helenes 
zu  Mecklenburg.     II,   287löe. 

Tessiore,  G.,  Cronologia  di 
Chieri.     III,  6119. 

(Testament).     I,  4668. 

Tettau,  Wilh.  v.,  Erfurt  u. 
Erfurter  Landkreis.  II,243898. 

Tettoni,  L.  E.,  Teatro.  IV, 
20810. 

Tetzner,  F.,  Sachs.  Schulen 
im  13.  u.  14.  Jh.     II,  241 878. 

Teuber,  O.,  Ludwig  v.  Baden- 
Baden.     II,  18988. 

—  O. ,  Ungar.  Garde.  IH, 
298982. 

Teuffei,  Rom.  Literature;  tr. 
G.  Warr.     I,  166718. 

Teuffenbach  zu  Tiefen- 
bach u.  Mafsweg,  A.  v.f 
Vaterland.  Ehrenbuch.  H, 
106179. 

Teutsch,     D.    G.    D.,     Reise 


Joseph  77.  nach  Siebenbürgen. 

III,  298886. 
T(ewes),  Fr.,  Loser.  II,  186 ,5. 
Thalerfund     v.     Rietze. 

II,  18988. 
Münzen  Hannovers.     II, 

19088. 

—  —  Thaler  Johann  III.  v. 
Rietberg.     II,   199101. 

Wilstedter  Münzfund.   H, 

27614. 
Te  Winkel,  s.  Bredero. 
Texte,    Jos.,    Marlowe.      III, 

197489. 
Teza,    E.,    Occhiata  al  'Codex 

Cumanicus'.     III,  l6. 
Thallöczy,L.,  Cyrillus  contra 

Haereticos.     III,  802998. 

—  —  s.  Jagiö. 

Thaly,  K.,  Ungar.  Emigration. 

II,  6841. 

—  —  Truppenstärke  Franz 
Riköczys  II.     III,  297917. 

—  —    Schlacht    v.    Koroncza. 

III,  297918. 

Schwerter  u.Schufswaffen. 

III,  297919. 
GefangenschaftEszterhazys. 

III,  29722*. 
Kriegsgescb.  Werk  d.  17.  Jh. 

III,  810490. 
Elis.  RÄköczy.  III,  310516. 

—  Stef.,  (Schulz  de  Bftori.)  III. 
310504. 

Thamm,  A.,  Handel.  IV,  28476. 
Thaner,     Streitschriften.      II, 
81648'7. 

—  s.  Du  mm ler. 

Thayer,  William  R. ,  Best 
Elizabethan  plays.  III,  199486. 

Th^denat,  H.,  Apollo  Vin- 
donnus.     I,  144421. 

—  —  Inscription  de  Metz.  II, 
33729. 

Theile,  F.,  ChristengrÄber  b. 
Sobrigau.     II,  21889. 

—  —  Dehn -Rothf eiser  Denk- 
mal.    II,  248479. 

—  K.,  Chronik  Bacharachs.  II, 
165/62B«. 

Theo  der  ich,      Holy     places; 

tr.  A.  Stuart.      III,    S3784. 
Theodorus,  Catechesis ;  interpr . 

J.      Harduinus;       ed.      E. 

Aurray,  A.  Tougard.   IV, 

818. 
Theognius.     III,  12041. 
Theuner,    E.,    Bildwerke    zu 

Magdeburg.     II,  244409. 
Theuriet,    C,    Station   gallo- 

rom.  en  Bourgogne.  I,  14440tt. 
Thibiat.     n,  348 90?. 


Thielenheide  —  Töpfer. 


IV,219 


Thielenheide.  —  Schlacht.     III, 

125U8.   138"b. 
T  hiemann,     J. ,     Ravensburg. 

II,  1822». 
Thierry-Mieg,   Ch.,    Thierry 

de  Veniae    et    branche    alsac. 

II,  355SÖ8. 

Thiers,  P.  P.,  Voie  de  Nar- 
bonne  ft  Perpignan.  I,  144404. 

Thijm,  s.  Alberdingk. 

ThiJB,  C,  Intreden  van  Luik 
te  Tongeren.     III,  129218. 

Coninxheim-lez-Tongres. 

III,  129214. 
Thimister,  O.  J.,  Saint  Paul 

de  Liege.     III,  129208. 
Thirring,B.,  Verzeichnis.  III, 

302804. 
Thiaet,  A.,  Niels  Ebbesen   en 

Strangesön.     III,  208 10. 

—  —  Adels  Slsegthistorie.  III, 
20921. 

s.  Hiort. 

T  h  i  s  s  e  n  ,  Thermes  d' Aix-la- 
Chapelle.     II,  17390. 

Thode,  Malerschale  v.  Nürn- 
berg im  14  u.  15.  Jh.  II, 
59100.  333287;  IV,  8868. 

—  —  Jugendgem&lde  Dürers. 
II,  S88*88. 

Th  om  a  s ,  C,  Datch  in  America. 
III    34387. 

—  G.,  Michel  Ange.     III,  4 148». 
Thomas     Aquinas,     Opera; 

editio  L  e  o n  i  s  XIII.  IV,  9088. 

Thomas    Kempen  sis,    Imi- 

Utio  Chrieti ;  ed.  C.  H  i  r  s  c  h  e. 

IV,  9188. 

T  h  o  m  a  s  s  e  n  ,  M.  H.  J., 
Alexander  Farnese  in  Lim- 
burg.    III,   13448. 

Thomle,  £.  A.,  Norske  Rigs- 
registranter.     III,  22  64. 

T  h  o  m  m  e  n ,  R.,  Censnrierter 
König.     II,  68 l8. 

Thompson,  E.  M.,  &  G.  Fu- 
m  a  g  a  1 1  i ,  Paleografia.  IV, 
952. 

—  —  —  —  Palaeogr.  Society. 
IV,  96'. 

—  £.  S.,  Draconian  Constitution. 
I,   7987. 

Thomsen,  Holtlander  M Unz- 
fund.    II,   19784. 

Thomson,  J.  E.H.,  Our  Lord 
and  Apostles.  I,  37137;  IV, 
58108. 

Thonissen.     III,  12185. 

Thorbecke,  A.,  Universität 
Heidelberg.     II,  144118. 

T  h or  e  11  e  ,  A.,  (Reformierte  in 
Metz).     II,  344111. 


Thorkelsson,   J.,  H&ttalykill 

Lopts.     III,  211*°. 

Vigfusson.     III,  22388. 

Thornton,  Percy  M.,    Stuart 

Dynasty.    in,  177»6.  186,8Tb. 
Thorpe,   F.    N.,    Constitution 

making  in  Unit.  States.     III, 

347181. 
T  h  o  u  m  a  s ,  Lannee.    III,  1 O807. 

Thouvenel,     L.,    Correspon- 

dance.     ni,  112119. 
Nicolas  j<"  et  Napoleon  III. 

III,   118198. 
Thouvenot,  E.,  Chrysostome. 

III,  82688;  IV,  73 *88. 
Thrap,  D.,  Kirkes  Hist.  i  19. 

Aarh.     III,  22929. 
Thrige,  S.  B.,  Danmark  i  voot 
Aarh.     III,  22082. 

—  —  Haandbog   i   gamle  Hist. 

IV,  4M. 

Thumb,  A.,  Altpers.  Keilin- 
schriften.    I,  73". 

—  —  Inschriften  von  griech. 
Inseln.     I,  1108w. 

Thureau-Dangin,  Monarchie 
deJuillet.  III,  111 118.  191 m. 

T hu r n,  B.,  Mark.  Heimat.    II, 

20016. 
Thursfield,  J.  K.,  Peel.    III, 

191288. 
Thurston,  6.   P.,   Tennessee. 

HI,  353828. 
T  h  ü  r  y  ,     J. ,     Eroberung     v. 

Szigetvar.     III,  292154. 
Thurzö.     III,  305871. 
Thwaites,    R.    6.,    Colonies. 

III,  348". 
Hist.  Society  of  Wisconsin. 

III,  354887. 

Tiberi,  L.,  Mazzini.     III,  2695. 

Ticheler,  s.  De  Ticbeler. 
Tiohomirow,  J.  A.,  (1.  Ples- 
kausche  Chronik).    III, 28828. 

Tidemand,  O.  V.,  Blaagnard- 
Jonstruyske  Skoleherersemi- 
narium.     III,  22 146. 

Tieffenbach,  R.,  Preufsen  in 
entscheidenden   Epochen.     II, 

6447. 

—  —  Örtlichkeit  d.  Varus- 
schlacht.    II,  390". 

Tiele,  C.  P.,  Religion 8  d'Egypte 
et  d.  peuples  semit. ;  tr.  G. 
Co  Hins;    pr.    A.  Rtfville. 

IV,  ll1«*. 

—  P.  A.,  Nederlanders  in  Ma- 
leischen Archipel;  ed.  J.  E. 
Heeres.     III,  163682. 

Ti e  m  a  n  n ,  W.  T.,  159**  Regi- 
ment.    HI,  84  6 119. 


Tierenteyn,  L.,  Officiers  fis- 
caux  d.  Pays  Bas.    III,  11928. 

Tierny,  P.,  Joyaux  d'Anne 
de  Lorraine.     II,  349285. 

Tiesenhausen,  W.  v.,(Numis- 
mat.  Neuigkeiten).     III,  8807. 

TjilejongBohe  troebelen.  in, 
164684. 

Tille,  Einladung  nach  Augs- 
burg 1509.     II,  82  9  »•». 

Tillinghast,  W. H., Geograph. 
Knowledge  of  tbe  ancients. 
III,  66,8°. 

Timofejew,  S.,  (Rationa- 
listische Sekten  in  Rufsland). 
III,  238". 

Ti  molat i ,  A.,  Storia  Diocesana. 

III,  30208. 

Timon,  Dr.  (M.  P.  de  Haan), 
Shakespeare.     III,  198408. 

Tinnstttdt,U.  v.,  s.  Sparnau. 

Tirol. — Adelsmatrik  el-Gen  ossen- 
schaft     II,   106171. 

Tischhauser,  Ch.,  Religions- 
wissenschaft.    IV,   ll181. 

Tis san di er,  G.,  Alronautes 
celebres.     IV,  31880. 

Tissot,  Anne  Boleyn.  III, 
16818. 

Tisza,  St.,  Budget  Ungarns 
1891.     III,  89 l844. 

Titow,  A.,  (Russ.  Arbeiten 
üb.  Sibirien).     HI,  243 70. 

—  W.,  (Titow).     III,  246 104. 
Titta.     III,  44682. 

T  i  vier ,  H.,  LitteVatures  Itran- 

geres.     IV,   19298. 
Tobia.     I,  8141. 
Tobien.W.,  Köttgen.  II,  18284. 
Latein.  Schule  zu  Schoelm. 

II,   183ft0. 
T  o  b  1  e  r ,  A. ,  Kuhreihen  od.  Kuh  - 

reigen.     II,   131 l27. 

—  G.,  Chronisten  Berns.  II, 
1184ft. 

—  L.,   Mythologie    u.  Religion. 

IV,  ll182. 

Tobner,  P.,  Lilienfeld.  II,  9852. 

Tocco,  F.,  Ordini  religiosi  e 
l'eresia.     III,  19889. 

Tocilescu,  G.,  Inschriften  d. 
Dobrudscha.    I,  99 174.  147478. 

Todd,  A.,  Parliament.  Govern- 
ment.    III,  203588. 

Toeche-Mittler,K.,Friedricb- 
Wilhelms-  Kanal.  II,  6488. 
20127. 

Tonn  nies,  F.,  Hobbes.  III, 
205688. 

—  —  s.  Hobbes. 

T (Opfer),  Bremer  Altarkelch. 
II,  266». 


IV,220 


Toeppen  —  Truchsefs. 


T  o  e  p  p  e  n ,  M.,  Preufs.  Land- 
tage 1605—19.     II,  297". 

Toldt,  C,  Körpergröfse  d. 
Tiroler.     II,  105152. 

Toledo.  —  Concilio  1H.  in, 
5718. 

Tolomei,  N.,  Beruf  d.  hlg. 
Aloysius.     III,  34818. 

Tomanek,  £.,  Czechisch  in 
Schlesien.     II,  25687. 

Tomaschek,  W.,  Topographie 
v.  Kleinasien.  III,  88779; 
IV,  83688. 

Tomassetti,  6.,  Gampagna 
Romana.     III,  15808. 

Tomek  &  Mocker,  Agnes- 
kloster in  Prag.     IV,  8488. 

Tomka,  J.,  Fandorte  d.  Sohler 
Komitats.     III,  28  t08. 

Tomkins,  H.  G.,  Joseph  in 
light  of  Egyptian  Lore.  I,  SO9. 

—  —  Amorites  a.  Hehrews.  I, 
SO16. 

Tommasini,0.,  Guido  d'  Arezzo. 
III,  ll817. 

Storia  e  critica.  III,  14887. 


46808; 


IV,  208Ift. 


Metodo.     IV,  41«". 

Toner,    J.    M.,     Anoestors    of 

Washington.     III,  85  t888. 

Washington.    III,  851 8eA. 

Tonini,    C,    Costruzioni  rom. 

in  Rimini.     I,   140888. 
T  o  n  o  n  i ,  G.,  Consilinm  Gometii 

in    favorem    Montis    Pietatis. 

III,  6107. 
—  —  Preti  romani  a  Piaoenza. 

HI,  89*58. 
Topinard,    P.,    Homme   dans 

nature.     I,  481. 
(Cr&ne  animal  et  hnmain.) 

I,  482. 
T  o  r  m  a ,  K.,  Tagebach  Szaniszlös. 

III,  2978*1. 

Testament.     III,  298M8. 

Tornow,  P.,  Metzer  Dom.    II, 

84285'6. 
Torr,      C,      Constitution     of 

Athens.     I,  92188. 
Harbours  of  Carthage.   I, 

ISO*11. 
Torraca,  F.,  Sangninoso  mac- 

chio.     III,  101". 
Tor  res,  s.  Cuatro. 
Torti,     D.,     Leone    XIII.    e 

Rienzo.     III,   14*91. 
Tosti,    L.,    Badia    di    Monte- 

cassino.     III,  17841. 
T  o  u  g  a  r  d ,      A.,      Perse*cution 

iconocL      d'apres      Theodore 

Studite.    III,  32789;  IV,  817. 
s.  Theodorus. 


Touloaze,  £.,  BaUille  de 
Moreang-Saintry.     I,  125 l8a. 

Tour,  s.  De  la  Tour. 

Tourneux,  M.,  Mtfmoires  de 
Marmontel.     III,  10351. 

—  —  Paris  pendant  reVolution. 

III,  10570. 

Toarnier,  C,    Protestantisme 

de  Montbeliard.     II,  86O00. 
Toussenel,    T.,     &    Darsy, 

1789  a  1889.    IV,  678. 
Toussieng,      W.,      Tekniske 

Underyisningsanstalter.       III, 

22 146. 
Tontain,    J.,     Inscription    de 

Troesmis.     I,   147477. 

—  —  Inscriptions  de  Thabraca. 
I,  150M5. 

AfriqaeRom.  I,  160/l5ie/7. 

Epigraphie  afric.  I,  151518. 

Galite  (Tunisie).  I,  151ft19. 

—  —  Inscription  de  Sicca.  I, 
151M0. 

—  —  (Lncilias  Constantias.) 
I,  151886. 

Towle,  G.,  Heroesof  invention. 

IV,  80M1. 

Toyao,  D.,   Art  dentaire.     IV, 

2488e. 
Toynbec,    Semblice  lombardo. 

III,  10198. 

Toynbee,   Barwick  Mss.     III, 

166s*. 
Tozer,  H.  F.,   Geografia  class. 

IV,  83ft87. 
Traeger,E.,  s.  Stein  berger. 
Traill,  H.  D.,   Strafford.     III, 

179118. 
Tramoyeres,    L.,     Salon    de 

Cortes  de  Valencia.  III,  47680. 

Tratschevsky,  (Frankreich  u. 

Rufsland).  II,  8627«;III,250186. 

Trau.  —  Castel  Nuovo.   in,  281. 

Traube,   L.,    O  Roma  nobilis. 

U,   1898.  8789. 
Überlieferungsgesoh.  röm. 

Schriftstell.  II,  2140;  IV,  97". 

—  —  Gediohte  d.  Paulus  Dia- 
conus.     II,  400 l64. 

Lotharius  v.  S.  Amand. 

IV,  98lft. 

Libamenta  orit.   IV,  98 1?. 

Trauer,     E.,     Kreuzsteine    d. 

sichs.  Vogtlandes.    II,  287 8*°. 
Traut  mann,  K.,  Schulkomödie 

in  München.     II,  828 189. 
Trautweiler,  Stadtwaldungen 

▼.  Laufenburg.     II,   18488. 
Trautwein,  P.,  Prologi  Plaut. 

I,  167789. 
Trayers,     E.,     Gonzalve     de 

Cordoue  et  Colomb.  III,  64U0. 


Trawinski,M.,s.Kondakoff. 

Trefftz,  J.,  Kureachsen  u. 
Frankreich.     II,  21447. 

Treichel,  A.,  Westpreufs. 
Schlofsberge  u.  BurgwtLlle. 
H,  294*. 

Treitel,  L.,  Ghetto  u.  Ghetto- 
Dichter.     I,  4ft88. 

Treitschke,  H.  v.,  Deutsche 
Gesch.   im  19.  Jh.     II,  87 ". 

—  —  Preufsen  u.  Bundes- 
kriegswesen,   ii,  ss11*. 

—  —  Aufruhr  in  Braunschweig. 

II,  88"b. 

—  —  Deutsches  Gymnasium. 
IV,  44 78. 

—  —  s.  Moltke. 
Treppner,  M.,  Patriarchat  ▼. 

Antiochien.     III,  827 87. 
Treptow.  —  Glocken.  II,  292896. 

Treuenfest,  A.  v.,  Infanterie- 
regiment Khevenhüller.  II, 
103*76. 

Trevisani,  C. ,  Muzzarelli. 
IU,  47688. 

—  —  Gir.  Bonaparte  a  Fermo. 
HI,  49M8. 

Tribolati,  F.,  Saggi  Critici  e 

biografid.     III,  42807. 
Trient.  —  Scrittori  francescani. 

III,  88488. 
Trinchant,  J.,   Unitarismo  y 

federalismo.     IV,  26489. 

Tripepi,  L.,  Odierni  storici  e 
Filelfo  contro  Pio  II.  III, 
14284. 

Tripet,  s.  Diacon. 

Tröltsch,  E.  ▼.,  (Bronze- 
arbeiten).    II,  857 10. 

Altertümer.      II,    85711. 

38010. 

—  W. ,  Bayer.  Gemeindebe- 
steuerung.     n,  82 559. 

Troska,  F.,  Sachs.  Frage  auf 
d.  Wien.  Kongrefs.    II,  88I7P. 

Trost,  L.,  Ludwig  I.  v.  Bayern 

u.  Otto  y.  Griechenland.     II, 

32549. 
&  Fr.  Leist,  Maximilian 

u.  Schelling.     II,  871Mt;  IV, 

8781. 
Trotter,     C,     New    religion. 

III,  83686. 

—  L.  J.,  Warren  Hastings.  I, 
7118«. 

Trovanelli,  N. ,  Epistolario 
d'un  esule.     in,  50708. 

Trutz  sohl  er,  H.  ▼.,  Sachsen 
in  Rufsland.     II,  228"*. 

Truchsefs-  Waldburg,  Tagebuch, 
n,  84184. 


Trutowskij  —  Upham. 


IV,221 


Trutowskij,  W.  K.,  (Tekfje 
des  Afgan-Mohammed-Sultan 
in  Kassimow).     III,  S8554. 

Trnxa,  H.  M.,  Denkmäler  d. 
Befreiung  Wiens  1683.  II, 
63".  107180. 

Tschack  ert,  P.,  Schröer.  II, 
267108. 

David  Schulz.  II,  257 107. 

Alb.  Schultz.    II,  293887. 

Schomer.     II,  27  lm. 

Schwarz.     II,  293m. 

Speratus.     II,  296*°. 

—  —  Sickingen's  Gehilfen.  II, 
334841. 

—  —  Beformationsgesch.  Preu- 
fsens.     IU,  21 7  8. 

—  —  Korresp.  Luthers.  III, 
217*. 

Tschakyroglu,  IovqovxoL 
III,   33776. 

Tschapskij,  (Raskol  im  Gou- 
vernement Jaroslawl).  III, 
253  l74. 

Tscharn  er,  F.  v.,  Gebirgs- 
artillerie.    IV,  264M. 

Tschetschulin,  (Russ.  Per- 
sonennamen).    III,  24 1*1. 

Tschirch,  O.,  Angriff  auf 
Friedrich  den  Groben  in 
Klop stock.     II,  68 15. 

Tschudi,  J.  J.  von,  Peru. 
III,   68814. 

Tschuiko,  (Slavophilentum). 
III,  235*. 

Tsountas,  Chr., 'Ex  Mvxrjvcav. 

I,  7618. 

—  —  Taupo?  Iv  KauTMp.  I, 
7728. 

Tubbs,  H.,  A.,  s.  Munro. 
Tuczy ,  J.,  Bedeutung  d.  ungar. 

Gesch.     III,  801  "81. 
Tübingen.  —  Kunstsammlungen. 

II,  372288. 

—  Professorenbildnisse.  II, 
37880». 

TUcking,  K.,  Salhof  u.  Neufs. 

II,   6S84.   174»"'8. 
Tümpel,  K.,  Kabeiren, rl(>oe  — 

'Isgoe.     I,  748. 
Türck,  H.,  Psycholog.  Problem 

im  Hamlet.     III,   198478. 
Türcke,     0.,      Orgel    zu    St. 

Marien  in  Zwickau.  II,  24 5487. 

Silbermann.     II,   260508. 

T  ü  r  1  e  r ,  H.,  Berner  Staatsarchiv. 

II,   1388. 

—  —  Prozefs  Tribolet.  II, 
13318. 

Tuetey,     A. ,     Paris    pendant 

Re>ol.     DI,  10571. 
TuUioli.      IU,  46809. 


T um a n  s k  i j ,  A.,  (Babist.  Offen- 
barungen).    III,   3Z66*. 

Tumbült,  G.     II,  141M. 

Diplom    Heinrichs    IV. 

f.  Speier.     II,  Sil8. 

Tunis.  —  Politique  franc.  1H, 
1161». 

Tupper  to  Putnam.    IU,  361,ei. 

Turner,  F.  S.,  Quakers.  HI, 
199508. 

—  C.  H.,  Old  Test,  stiohometry. 
IV,  SO80. 

Polycarp's  martyrdom.  IV, 

69 l18. 

—  F.  J.,  Indian  trade  in  Wis- 
consin.    III,  854888. 

Turzö,  Nik.,   Podraanini.     UI, 

30382ft. 
Tuves,  8.  Bonnet. 
Tusi,    G.,    2.  Guerra   pun.    in 

Sicilia.     I,  122107. 
T wicheil,   J.   H.,     Winthrop. 

III,  86 1977. 
Tyler,  L.  G.,  Parties  in  Unit. 

States.     III,  346126. 
Tylor,  E.  B.,  Primitive  oulture. 

I,  66t. 
Tyrell,  R.  Y.,  s.  Cicero. 


u. 

Ubaghs,  C,  Congres  des  cath. 
a  Paris.     III,   160508. 

—  —  VuursteenpantBer  van 
Maastricht.     III,   160807. 

Ubaldus,  B.,  (Grofsherz.  War- 
schau).    U,  264M. 

Udry,  Archivalien  v.  Donau- 
eschingen.    II,  14 161. 

Uebersohön,  (Ritterlioh- mili- 
tärisches.)    II,  251(oben). 

Ufford,  s.  Quarles. 

Uhde,  C,  Baudenkmäler  in 
Großbritannien  u.  Irland.  III, 
202ft79. 

Uhl,  J.,  Hume.     III,  206867. 

Uhle,  M.,  Dänisches  Haus  in 
Deutschland.     II,  27787. 

—  P.,  Schulkomödie  in  Chemnitz. 
II,   246488. 

Uhlenbeck,  C.  G.,  Onderzoek 
in  Rusland  etc.     III,    150Mft. 

U  h  1  h  o  r  n  ,  A.,  Volkstümliches. 
II,  353318. 

U  h  1  i  r  z ,  K.,  Wiener  Stadtarchiv. 
II,  9780. 

—  —  Gregorian.  Kalender  in 
Wien.     II,  98 81. 

Topogr.  etc.  Wiens.  II,  9888. 

—  —  Wiener  Bürger  Wehr  u. 
Waffen.     II,    98M. 


Uitterdijk,  s.  Nanninga. 

Ulanowski/B.,  Hißt,  stosunkdw 
pom.  kosciodem  a  paiistwem. 
III,  27861. 

Ullrich,  H.,  s.  Wucke. 

Ulm.  —  Münster.  II,  375/6274-*8. 

Ulmann,    H.,    Maximilian    I 

II,  61*.   130190;  III,  3Ö846. 
Ulmann  sehe     Pokalaffaire.       U, 

8077». 
Ulrich,    A.,    Hannovers    Ver- 
gangenheit    II,   18984. 

—  R.,  Eisenhelm  v.  Port.  II, 
11840. 

Umlauft,  F.,  s.  Hartleben. 

Una,  L.,  Privilegia  derer  Juden 

zu  Hanau.     I,  49 164. 
Undset,  J.,  Oriental.  Einflüsse 

alt.  europ.  Civilisation.  1, 11". 

—  —  Schwertformen  südeuro- 
päiBch.  Fundstücke.   II,  38011. 

—  —  Altertümer  d.  Völker- 
wanderungsseit  in  Italien.  II, 
88 118. 

Jernalder.    in,  206/74'5. 

—  —  Cbristianiadalens  forste 
Bebyggelse.     III,  2079. 

Klüwer.     III,  231 M. 

Ungarn.  —  Juden.     1,  4696. 

—  Fidelitäteeid.     III,  288117. 

—  Insurrektion  (1809).  III, 
299a48. 

—  Religionsgesetz.    III,  800SM. 

—  Regiment  78.     III,    309488. 

—  Jüdisches  Regiment.  UI, 
809488. 

—  Uniformen.     UI,  8104»8. 

—  Südostl.    Kriegsschauplätze. 

III,  310600. 

—  Silberpokal.     IU,  310518. 

—  Rumän.  Kirohe.    III,  81680. 

Unger,  s.  Bredero. 

—  A.  v.,  Unterredungen  mit 
Bismarck.     II,  9248. 

—  G.  F.,  Eudoxos.     I,  94189. 

—  —  Capitol.  Konsulntafel.  I, 
11810. 

U  n  k  e  1 ,  Apostol.  Nunziatur  in 
Köln.     III,  45M7. 

U  n  r  a  t  h ,  K.,  Karl  /.  v.  Württem- 
berg.    II,  864109. 

Unruh,  Th.,  Olymp.  Götterspiel, 
n,  286 188. 

Pommer.  Kultur-  u.  Sitten- 
geach.    II,  289"6. 

Universität  Greifswald.  U, 

29187B. 

Borussia  in  Greifswald.  II, 

29  li76. 

Upham,  C.  E.,  Salem  witch- 
craft.     III,  352800. 


IV,222 


Urbach  —  Vavra. 


Urbach,  Th.,  Chronik  d.  Kreuz- 

schule.     II,  242386. 
Urechiä,  V.  A.,  Ist.  Rom&nilorü. 

III,  81410. 

Legende  rom&ne.  III,  81 9  69. 

Uri,  s.  Juvenalia. 
Urkundenbücher*) 

—  Bern.     U,   119". 

—  Dänemark,  Corpus  instit.  III, 
2171. 

—  Dinant.     III,   130918. 

—  Freiberg.     II,  2091. 

-—  Fürstenberg.         II,     180ng. 
14169.  879818. 

—  Hammerstein.     II,  16887. 

—  Hanserezesse.     II,  2721'9. 

—  Hessen.     II,   165104.  311*. 

—  Hirsau.     II,   369184. 

—  Island.     III,  20924. 

—  Klitzing.    II,  209188.  258M. 

—  Lübeck.      II,    26988'9.  3018. 

—  Marienmünster.     II,  1799. 

—  Marienweerd.     III,  139488. 

—  Mecklenburg.     II,  282 12°. 

—  Miskolcz.     HI,  808450. 

—  MontieVamey.     II,  1516. 

—  Montpellier.     HI,  91l4e. 

—  Mülhausen.    II,  844118. 

—  Nedeczky.HI,2979t*.304888. 

—  NiederÖBterreich.      II,   32 18. 
9848. 

—  Norwegen.     HI,  20999. 

—  Oldenburg.     III,  309475. 

—  Paderborn.     II,  1791. 

—  Paris,  Univers.      II,   128108. 

—  Polten.     II,  98*8. 

—  Pommern.     II,  289940. 

—  Preufsen,  Peformationsgesch. 
III,  1178. 

—  Rappoltstein.     II,  33849. 

—  Samland.     II,  2948. 

—  Schleswig-Holstein.  II,27729. 

—  Ungarn  (Cod.  diplora.  Ande- 
gav.).     HI,  288118. 

(Cod.  diplom.  Patr.)    III, 

284M. 

—  Venedig.     III,  289198. 

—  Wedel,     n,  209169.   290946. 

—  Wernigerode.     II,  210*. 

—  Westfalen.     H,   1791. 

—  Württemberg.     II,  879818. 

—  Zürich.     II,  121 ea. 
Usedom.  —  Steinzeitliches.     U, 

288907. 
Usener,  H.,  Theodosios,  Theo- 

doros,  Kyrillos.     III,  3228. 
Uspenskij,     Th.,      Johann 


Gramm,  u.  Ros-Dromity.    III, 


28 


718 


*)  Urafafflt  gleichseitig  <TJrknnden- 
sammlnng',  'Codex  diplomatiens1,  *Car- 
tulaire',  *Diplomatarium\  'Begesten' 
u.  a.  Der  Artikel  ist  in  sioh  alpha- 
betlsoh  nach  Ortsnamen  geordnet. 


U  t  h  e  i  m  ,J.,  Forfattere.  111,2  2 1 69. 
Utrecht.  —  Overluidingen.    IU, 

169488. 
Uttendorfer,  Archidiakone  in 

Freising  etc.     II,  82670. 


V. 

Yacandard,   £.,    Chronologie 
Abelardienne.         III,  774ft. 

—  —     Saint-Bernard    royauttf 
fran9.     HI,  7746;    IV,  8587*. 

—  —    Divorce     de    Louis    le 
jeune.     HI,  7747. 

V  £  c  z  y ,       J. ,      Korrespondenz 
Kazinc«ys.  III,  299948.  806  w. 

RÄday.     III,  806 m. 

—  —    Kazinczy   Epistolograph. 
III,  306898. 

Yaesen,  J.,  Louis   XII.      ni, 
27 197. 

—  — &Chavary,  Lettres  de 
Louis  XL    II,  5588;  IH,  88w. 

Yaggioli,  F.,    Nuova  Zelanda. 

III,   1948*1. 
Yagnozzi,  C,  Luigi  Gonzaga. 

HI,  83286. 
Va  h  1  e  n ,  J.,  5.  Dekade  d.  Liviue. 

I,  11518. 

Varia.     I,  11689. 

Vaissete,  J.,  s.  Devic. 
Valbert,    G.,   Alliance  franco- 

russe     sous    premier    empire. 

U,  7818ft. 

—  —  Hubner   et   Souvenirs  de 
1848.     IU,  28 144. 

Carlos.     III,  6849. 

Anglais  en  France  pendant 

reVolution.     IH,   188914. 
Yalbusa,  D.,  s.  Rüge. 
Valentin,  R.t   Chronologie  d. 

▼ices-le'gats    d'Avignon.      HI, 

44657. 

—  —    Pieces     en    plomb     de 
Ste-  Apollinaire     de     Valence. 

III,  128w. 

V  a  1 1  a  d  a  r ,  Embajador  de  Mar- 

ruecos  en  Granada.    III,  68997. 
340 I89. 
Vallat,    Moeurs    et    art    mus. 

IV,  254lft. 

Valle,  s.  Fuescanta. 
Vallet,  L.,  Chic  ä  oheval;  pr. 

M.    Henri    Lavedan.       IV, 

29— 30BO\ 

—  P.,    Hist    de     Philosophie. 
IV,  14-04. 

Valmaggi,     L.,     Tacito.       I, 
127 l66. 


Arcaismo   in   Tacito.     I, 

128178. 

—  —  Letteratura  rom.  I, 
166714. 

Valmaggi,  L.,  Spirito  anti- 
femminile.  III,  218M;  IV, 
ll180. 

Val-Notre-Dame.       in,    129909. 

V  a  1  o  i  s ,  N.«  Discours  du  14  juillet 
1380.     III,  7890. 

Honore*  Bonet.  III,  73812. 

Yalroger,   L.  de,    Consuls  de 

mer.     III,   19876.  89 149. 
Vämbe*ry,  Arm.,  Hungria;  tr. 

J.  De  Caso.     III,  300871. 
Vancea.     III,  32 088. 
Vancsa.     III,  3074*8. 
Yancsö,  J.,  Urnen-Friedhof  v. 

Forrai-Nagy-Iratos.    III,  278». 
Vandal,      A. ,      Napoleon     et 

Alexandrei.    II,  78189  85 l88; 

III,   109 104. 

—  —  Napoleon  I  et  Louise  de 
Prusse.     H,  78188. 

Vanderkindere,  L.,  Insti- 
tutions de  Belgique.  II,  766; 
III,  11898. 

Perrons.     III,   12410*. 

Vanderstraeten ,  E.,  Toon- 
kunst  van  Nederlanden.  III, 
147198. 

Varaldo,  O., Podest«  di  Savona. 
HI,  26107. 

Varges,  W.,  Wilhelm  /.  v. 
Hessen  u.  Österreich.  Krieg 
1809.     II,  15488. 

Elbe     II,  221 110. 

Varigny,  C.  de,  Grandes 
fortan  es  en  Angleterre.  III. 
204618. 

—  H.  de,  s.  Romanos. 
Varjü,    E.,    Brief  Eszterhazys. 

III,  296 184. 
Vdrosy.     III,  307(ob«n). 

Yassal,    C.    de,     Bataille    de 

Patay.     III,  8290. 
Vasseur,  s.  Le  Vasseur. 

Va  ssilich,  G.,  Da  dedizione  a 

dedizione.     III,  284. 
Vauchelet,    P.,    Gobert.      II, 

7486. 

V  a  u  c  h  e  r ,  P.,  ConfödeVation 
suisse.      II,  1129. 

Vauville",     Enceintes     ant. 

d'Aisne.     I,   144417. 
Vavasseur,    s.    Le    Vavas- 

seur. 
Vayra,    P.,    Diploma   di  826. 

II,   1617. 

—  —  Principe  Napoleon e  ed 
Italia.     IU,  547W. 


Vecchiato  —  Viollet. 


IV,223 


Vecchiato,  E.,  Inquisizione   a 

Venezia.     III,  35867. 
Veckenstedt,    E.,    Rillen  an 

Kirchen  u.  Teufelssteinen.    II, 

233978. 
Festkalender  v.  Homburg. 

U,  235298. 

V  e  d  e  1 ,  E.,  Bornholmake  Under- 
sögelser  til  Jernalder.  III, 
206  8. 

—  V. ,  Guldalderen  i  dansk 
Digtning.     III,  222B5. 

Veesenmayer,  s.  Bazing. 

—  b.  Faber. 

V  efik,  b.  Ahmed. 
Veith,  K.  ▼.,  Arbalo  u.  Aliso. 

II,  390". 
Velgel,  A.  V.,  &  J.  Lampel, 
Niederösterreich.      Urkunden 
buch.     II,  32 l8. 

V  e  1  k  e ,  Sammlungen  f.  Wissen- 
schaft u.  Kunst  zu  Mainz. 
II,  148 ,2. 

Velthuijsen,  B.  P.,  Klooster- 
vereeniging  van  Windesheim. 
IH,  157499. 

—  —  Lindeborn's  Episcopatus 


Daventriensis.     III,  15 


-4*6 


Zwolle.     III,  158444. 

St.  Michaelskerk  te  Zwolle. 

III,   158445. 
Veluwe.  —  Hoorigen  etc.     111, 

160497. 
Ve nable,  W.  H.,  Liter,  eulture 

in  Ohio  valley.     III,    353819. 
Venedig.  —  Campanili.    III,  l7. 

—  Ambasciata   di  Albizzi.     III, 
35"*. 

—  Letzte    Tage    d.    Republik. 
III,  8Ö848. 

—  Provveditori.     III,  36898. 

—  Teatri.     III,  86878. 

—  Lettere    ad    Annibale.     III, 
36  888. 

—  Decreto  1603.     III,  38* I7. 
Ve  n  e  z  i  a  ,      Bartolomeo     degli 

üliari.     III,  849. 
Venturi,   A.,    Costanzo.     III, 

12*". 
Controversie  di  Leopoldo  I. 

di  Toscana  e  Ricci  con  Corte 

Rom.     III,  40478. 

—  —  Guercino  da  Cento.    III, 
49685. 

Pittor  d.  Grazie.  HI,  49687. 

AspertinL    III,  49/50688. 

Mazzolino.     IU,  50889. 

—  —   Letteratura    artiet.    IV, 
20  818. 

—  P.  E.,  Gonzaga.     III,  84881. 
Venturini,  L.,  Arduino  e  suoi 

delirii.     UI,  29175. 


Verbraeken,  H.,  Melsele.   III, 

125189. 
Vercoutre,  A.,  Divinitls  top. 

arric.     I,  1615il. 

—  —  Atelier  mone't.  lorr.  II, 
866859. 

Verdan,  b.  Verwijs. 
Verhaegen,    A.,    Art   heVald. 
III,  12281. 

—  P.,  Henri  van  der  Noot  en 
1796/7.     III,  118»1. 

Verhandlungen       üb.      höheren 

Unterricht.     IV,  44 79. 
Verita,    Nelson.     III,  189928. 

V  er  kin  deren,  J.,  Colomb. 
III,  64148. 

Vernarecci,A.,  Artisti  fossom- 

bronesi.     III,  48857. 
Verneau,    R.,    Enfance   d'hu- 

manite\     I,  648. 
Vernes,  M.,  Deuttfronome.     I, 

8870. 
Polythtfisme  d.  He'breux. 

I,  40181. 

—  —  8.  Harles. 
Vernier,  F.,  Ruine  de  Ninive. 

I,  3591. 

—  L.,  Versification  popul.  I, 
1677"8. 

Commodien.     I,    16772T. 

—  —  In  scriptum  s  d'Afrique. 
I,   167798. 

Verreyt,  Ch.  C.  V.,  Gevecht 
tusschen  Breaute'  en  Lekker- 
beetje.     III,   185". 

Plundering  te  's  Hertogen- 
bosch 1787.     III,  162ß5s. 

—  —  Zegelafbeeldingen.  III, 
1625ft4. 

V  e  r  r  i  e  r ,  Travail  et  famille  dans 
socie'tes  primitives.    I,  12117. 

Verstege,  J.  J.  W.  £.,  Water- 

loo.     in,  189100. 
Verwijs  &  Verdam,  Middel- 

nederiandsch       woordenboek. 

III,  150288. 
Vetter,  F.,  Chronik  d.  weifsen 

Buches  v.  Samen.    II,  11619. 

—  P.,  Schenck.     II,  250498. 

—  Th.,     Schwarzenhorn.      II, 

6220-2. 

—  —  Zttrich  Vermittlerin  engl. 
Litteratur.     UI,  195898. 

Veugloire,    A.,    Moltke.     II, 

9248. 
Viard,    J.,    Gages    d.    officiers 

royaux  1329.     III,  88 l88. 
Vicchi,  L.,  Marcantonio.     III, 

47828. 
Vici,  s.  Busiri. 
Vidal-Lablache,    P.,    Marco 

Polo.     UI,  ll. 


Atlas    d'hist.   et    Geogr. 

IV,  34ft89. 
Vidari,    Agro    Ticinese.     IU, 

61U.  Sl889. 

—  Collegio  Ghislieri.   III,  31981. 
Vidrasou,    P.,    Comenii   orbis 

pictus.     n,  66111. 
Vigier,    O.,    Influence    du   P. 
Joseph.     III,  9824. 

—  —  Politique  de  Richelieu. 
III,    179119. 

Vignati,  C,  Decreto  di  Fran- 
cesco L  per  Zivido.    III,  27180. 

Vignl,  P.,  Origines  d.  peuples 
Sous-Sous.     III,   340180. 

Vignols,  L.,  Piraterie  sur 
Atiantique.  III,  10869;  IV, 
29497. 

Vigo-Roussillon,  Guerre 
d'Espagne.     III,   6069.   10899. 

Vila,  A.,  Tarabor  del  Bruch. 
III,  6081. 

Villani,  s.  Pianese. 

VilUnyi,  St.,  Gran.  III, 
8084M. 

V  i  1 1  a  r  e  a  1 ,  Trece  Alfonsos. 
III,  56°. 

Villari,  L.,  De  Salis.  UI, 
86  882. 

—  P.,    Saggi    storici   e    critici. 

II,  5890;  III,  50698;  IV,  44ß. 
Machiavelli ;  tr.  L.  V  i  1 1  a  r  i. 

III,  40461. 

—  R.,  Giacobini  e  Sanfedisti. 
III,  5377°/1. 

Villefosse,  A.  H.  de,  In- 
scriptions  a  Chalons.  I,143898. 

—  —  Inscription  entre  Tözeur 
et  Gafsa.     I,  15 1522. 

—  —  De'couvertes  au  Maroc. 
I,    151688. 

—  —  s.  Delattre. 

Vi  11  öle,      de,      Memoires      et 

correspondance.      III,  111 lia. 
Villeneuve,    de,    Heures   du 

marechal    de   Boucicaut.     IU, 

7317. 
Villerabel,  s.  Du  Bois. 
Villers,  s.  Blthume. 
Villicus,     F.,     Rechenkunst. 

I,  172822;  IV,  17205. 
Villiers-Champigny.     U,  868 1M. 
Vilmar,  A.,  Herrenbreitungen. 

U,  157169. 
Vincart,    J.  A.,    Campana  de 

1637.     III,  5948. 
Vincent,   J.  M.,    Government 

in  Switzerland.     II,   13549. 

—  —  s.  Adams. 
Vinci,  s    Da  Vinci. 
Vinson,  (Keralaputra).  I,  658S. 
Viollet,  P.,  Tanistry.    II,  871. 


IV,224 


Viollet  —  Vulpius. 


Legitimite*  d'Hugues  Capet. 

III,  7688. 
Virchow,  R.,   Eröffnungsrede. 

I,  2». 
Schädel-  u.  Skelctteile  d. 

Oberpfalz.     I,  540. 
Kaukas.  u.  asayr.  Bronzen. 

I,   17184. 

—  —    (Funde    am   Nordostaee- 
kanal.)     II,  276*. 

Schliemann.     II.  284 t64. 

Virchow.     II,  292807-808-10. 
Virck,H.,  Lübeck  1536.  Brief 

Bugenhagens.     II,  27088. 
Virgili,  A.,  8.  Redi. 
Visalli,  V.,  Calabresin.  risorgi- 

mento  ital.     III,  61718. 

Bolani.     III,   51 785. 

Vi  scher,    R.,    Allgäu.    Kunst. 

n,  830807. 
Visconti,  C.  L.,  Oggetti  d'arte. 

I,    173886. 
Vismara,    A.,    Bibliografia   di 

Garibaldi.     III,  2588. 

V  i s  s  e  r  ,  J.  Th.  de,  Hebreeu wache 
Archaeologie.     I,  88188. 

Vissering,  S.,  Thorbecke.   III, 

189/140108-111. 
Vith,  s.  De  Vit. 
Vitztum  y.  Eckstädt,  Graf, 

London    Gastein     u.    Sadowa. 

III,  192967. 

Vi  van  et,  F.,  Necropoli  d.  Nora. 

I,  HO88«. 

Milliari   di    Sardinia.     I, 

142888. 
Vizetellv,  E.  A.,  Paoli.     in, 

26111. 
Vlöek,  J.,  Lit.  Sloyenska.    III, 

806407. 

V  li  e  t ,  J.  van  der,  Tertuüianus. 

IV,  66176. 

Vlietinck,  E.,  Siege  de  Calais. 

III,  79w.   128181. 
Vlomynck,  s.  DeVlomynok. 
V loten,    G.   van,    Irdja.     III, 

8338e. 
Vöge,     W.,     Malerschule.     II, 

3969.  178U8;  IV,  99M. 
Voelter,     D.,     Cerinth.      IV, 

56". 
Vogel,  Plutarch.     I,  11868. 

—  8.  De  VogeL 

—  J.,     Leipziger    Kunstsamm- 
lungen.    II,  245418. 

Vogt,    C,    Episode   fra  krigen 
1716.     III,  22087. 

—  H.,    Schlacht    b.   Fehrbellin. 

II,  64". 

—  —  Husaren  d.  grofs.  Königs, 
n,  7148. 

—  N.,  Dagbog.     III,  228". 


—  W.,  Maximilian  U.  u.  Grasen. 
II,  825". 

Schüling.     II,   329187. 

Schobser.     II,  32  9 188. 

Schönsperger.    II,  82918*. 

Sohappeler.     II,  86947. 

Sayler.     II,  860*4. 

Vogue*,  M.  de,  Memoire!  de 
Villars.     III,   10246. 

—  —  s.    La  vi  88  6. 

V  o  i  g  t ,  E.,  Lesebuch  d.  Triviums. 
IV,  89  7*. 

—  F.  A.,  Herren  v.  Droyfsig. 
II,  21988. 

—  H.  G.,  Epiphanias  über  Kata- 
phrvger  u.  Quintillianer.  IV, 
69185. 

—  J.  F.,  Schmalenbecker  Hof. 
H,  266 15. 

Moritz  v.  Hessen  in  Ham- 
burg.    II,  266 ie. 

—  —  (Hamburg  u.  Frachtfahrt 
nach  Archangel.     II,  26617. 

Steinkohlen  in  älter.  Zeit. 

II,  266 18. 
Archivar  Hamburgs.     II, 

267". 
Hamburger  Stadtkämmerei. 

II,  26780. 
Hamburg.Silbergeschmeide. 

II,  26781. 

—  —  Lehrmittel  im  Hamburg. 
Gymnasium,  Schauspielauf- 
führung.    II,  26844. 

Olearius.     II,  2684ft. 

—  —  Globen,     ib. 

Wohnhäuser   der  Katha- 

rinenkirche.     II,  268**. 

Jungius.     II,  269M. 

Beneke.     II,  26988. 

Classen.     II,  269*. 

Geschenk  an  Friedrich  III. 

v.  Dänemark.     II,  269M. 

II,   26888. 

—  P.,  Ortsnamen  im  Engersgau. 
H,  3  8  7". 

Voileanu,  M.,  Codicele.  III, 
81858. 

V  o  1  ck ,  K.  J.,  Alttest.Relig. nach 
Graf- Wellhausen.     I,  40 l88. 

—  W.,  Prediger.     I,  36181. 

—  —  s.  Delitzsch. 
Volckenisse,  A.  van,   Bourg 

et  burgraviat   d'Anvers.     III, 

125186. 
Volkaersbeke,  K.  de,    Lutte 

d'Irlande.     III,  194870. 
Volkelt,    Joh.,    Vischer.      II, 

371918. 
Volk  mann,    R.f    Rhetorik    d. 

Griechen  u.  Römer.    1, 1 7 1 7M ; 

IV,  18878. 


Volk  mar,  A.,  Annales  Romani. 

I,  114". 
Volkmer,    A.y    Dorfleben    d. 

Grfsch.  Glatz.     n,  26678. 

—  F.,  Geschichtsquellen  d.  Graf- 
schaft Glatz.     II,  252*. 

—  —     Auszüge     aus     Glats. 
Chroniken.     II,  252*. 

Tagebuch  Treffners.      II, 

268u. 
Registratur  (Kais.  Erlaase 

in  Glatz).     H,  25665. 

Habelschwerdt.    II,  26788. 

&  W.  Ho  haus,  Glatzer 

Amtsbuch.     II,  2524. 
Völlers,   C,    Deuteronomium. 

I,  88,8t. 

V  o  1 1  m  e  r,  F.,  Laudationes  funebr. 
I,  163666. 

Quintilian.     I,  171804. 

V  o  1  p  i ,  G.,  Corfigiano  di  Lorenzo 
Magnifico.     IH,  81«7.  40 469. 

Bei  giovane  n.  letteratura. 

volg.     III,  2188t. 
Volta,     A.,     Storia    e     teoria 

voltiana.     HI,  81M1. 

—  Z.,  Saoco  e  collegio  in  Pavia. 

m,  6110. 

V  o  1 1  z ,  B.,  Deutachland  im  19. Jh. 
U,  76 108.  865. 

—  H.,  Hist.  Kritik  d.  17j8.  Jh. 
in  Frankreich.     IV,  41*4. 

Vondeliana.     IH,  148884. 

Voorthuijsen,  van,  s.  Abe- 
le von. 
Vorbeck,  s.  Lettow. 

Voretzsch,  M.,  Altenburg  zur 

Zeit    Barbarossas.      II,     41*. 

282857. 
Vorst,  J.,  Buer.     H,  181*1-". 
Vorstmann  van  Oysen,A.A., 

Waldeck    en    Prymont.      IH, 

141 188. 
Vos,  s.  De  Vos. 

—  G.  J.,  Prinsterer.    III,  140112. 

—  J.,    Chanoines    de    Soignies. 
III,  12 1*°. 

—  J.  M.,  Vaderland.  III,  15li84. 

Vofs,  A.,   Steinzeit  d.  Lausitz. 

I,  1089;  IL  1491. 
Vries,  s.  De  Vries. 

V  u  e  s ,  P.,  Sauvegarde  van  Graaf 
van  Leycester.      ni,    161687. 

Vuillenmier,  H.,  Gabaon.    I, 

SO18. 
Vuilsteke,  J.,  Prozaachriften. 

m,   126181. 
Vulpinus,  Th.,  Adam  v.  Mas- 

mttnster.     II,  1410. 
Vulpius,    W.,    Goethe.       II, 

248476. 


Waal  —  Waltman. 


IV,225 


Waal,  0.  De  Waal. 
Waalkes,  s.  BorsBum. 
Wachem uth,    C,    Athen.     I, 
106998. 

—  —  Timagenes  u.  Trogus. 
I,  lll978.  127181. 

Wächter,  Einnahme  v.  Moers 
(ZBergGV.   1890).     II,  6289. 
Wacker,  C.,  Quix.    II,  17488. 

Wad,  6.  L.,  Personalhistorisk 
Tidsskrift.     HI,  2328ft. 

Waddington,  A.,  France  et 
protestants  allemands  sous 
Charles  IX  et  Henri  IV. 
III,  9815. 

Wäber,  A.,  Kry stallfand  am 
Zinkenstock.     II,  1337. 

Wächter,  Alb.,  Southeys 
Epen.     III,  196407. 

W  ä  h  d  e  1 ,  Stralsun  der  Gym- 
nasium.    II,  292999. 

Waetzoldt,  P.,  Grandübel 
engl.  Erziehung.     III,  202B68. 

Wagener,  C,  Nepos  n.  Mela. 

I,  118". 

—  K.  B.,  Shakespeares  Einflufs 
auf  Goethe.     III,  199*88. 

Wa  g  e  n  m  a  n  n ,    Sartorius.      II, 

372988. 
Wagler,  Eiche.     IV,  13198b. 
(Wagner),    Vermauerte  Thore 

d.  Mark.     II,  207186. 

—  (Helgoland  u.  4.  Bundes- 
festung.)     H,  2807*. 

—  A.,  Schles.  aus  d.  Vatikan. 
Archive.     II,  2527. 

—  —  b.  Buhlmann. 

—  C,  s.  Ron  seh. 

—  E.,  (Sammlungen  in  Karls- 
ruhe).    II,  l9. 

Grabhügel  bei  Salem.    II, 

1368. 

Rom.  Gebäude  b.  Walds- 
hut.    II,   137 ". 

—  —  Rom.  Befestigung  in 
Wylen.     II,   393 m*. 

Reihengräber.  II,  393111». 

—  F. ,  Mähr.  Feldzug  Friedrichs  H 

II,  70". 

—  H.,  (Litteraturbericht).  I,  27. 

—  P.,  Grünaus  Preufs.  Chronik. 
II,  29797». 

—  R.,  Rastatt     II,  1429B. 

Wagner  v.  Frommenhausen.    II, 

367188. 
Wähle,  J.,  Weimar.  Hoftheater 

unt.  Goethe.     II,  246*40. 
Wahn,  C,  St.  Georg  zu  Mets. 

U,  34287. 
Wahn  seh  äff  e,  F.,  Norddeutsch. 

Flachland.     II,  276*. 


Waille,  V.,    Caesarea«  monu- 

menta.     I,  161598. 
&  P.  Gauckler,  Inscrip- 

tions  de  Cherchel.     I,  16169*. 
Wake,  CS.,  Chichimecas.   III, 

842  81. 
Wake  man,   H.  O.,    Fox.     III, 

187*0ft. 
Religion  in  England.   HI, 

199499. 
Wakker,   W.  R.  H.,   Pijnbank 

in    onie   milit.    rechtspleging. 

III,  142199. 

—  —  Decimatie  in  onze  milit. 
rechtspleging.     III,  142180. 

Wale  her,  K.,  Porträtbttsten  d. 
Stuttgarter  Lusthauses.  II, 
877997. 

Waldberg,  v.,  Schreiber.  II, 
26988. 

Walde,  P.  vom,  Schindler  in 
Gräfenberg.     II,  2679e. 

Waldeck  u.  Pyrmont,  Adal- 
bert  Graf  zu,  Husaren-Regi- 
ment 14.     H,  15490. 

Waiden,    Br.,    s.   Bismarok. 

(Waldersee,  Graf),  Er- 
innerungsblatt (an  Moltke). 
II,  284 18°. 

Wal  de y  er,  K.  J.,  Walram  v. 
Jülich,  Erzb.  v.  Köln.  II,  4997. 

Waldmann,  F.,  Hanseat.  Musco- 
witerreise.     II,  274 ll. 

—  —  Karlsschule  u.  Schweiz. 
II,  372910. 

Waldner,  E.,  Eau-de-vie  a 
Colmar.     II,   341 78. 

—  —  Colmarer  Biographieen. 
n,  345199. 

Briefe    Hoffmeisters,     ü, 

345188. 

—  F.,  Typographie  in  Tirol. 
II,   106170. 

Waldstedt,  s.  Harweck. 
Waldstein,     Ch.,     Grave    of 
Aristotle.     I,  92lt0. 

—  —  H.  S.  Washington  & 
W.  J.  Hunt,  Diaooveries  at 
Plataia.     I,   108947. 

Walford,  E.,  Pitt.    IH,  187907. 
Waliszewski,  K.,    (Polen  im 

18.  Jh.).    II,  7488;  IH,  27781. 
Chlopskie  archiwum.    H, 

25910. 
Polsko-Francuzkie  stosunki 

1644-67.    m,  27678. 
Wall,  G.,  Industries  of  Ceylon. 

I,  68108. 

—  J.  C,  Tombs  of  Kings  of 
England.     HI,  195876. 

Wallace,  A.  R.,  Darwinism. 
IH,   206688. 


Jahresberiohte  der  GetchiohtswissenMhafk    1891.    IV. 


Dass. ;    tr.    D.  Brauns. 

I,  488. 

—  R.,  Eeonomy  a.  agriculture 
of  Australia  etc.     111,  204697. 

Wallaoe-Dunlop,  M.  A«, 
Glass  in  old  world.   I,  165696. 

Walle*,  P.,  Architekt  d.  Zeug- 
hauses in  Berlin.     II,  20  858. 

—  —  Zeughaus  in  Berlin  u. 
Blondel.     II,  203". 

Blondel.     II,  20355. 

—  —  Barock  u.  Rococo.  H, 
20368. 

Schlofs  zu  Charlottenburg. 

II,  20464. 

Gontards.     H,  20468. 

W allen born,  Sohn,  P.,   Rom. 

Inschrift  zu  Bitburg.  II,  15048. 
Wallon,    Defense  nation.  dans 

Nord.     H,  7596. 

—  Marie  Stuart.     III,  177". 
Walls,  A.,  Job.;    praef.  H.  A. 

Buttz.     I,  8611Ä. 
Wal  pole,     S.,     Russell.      III, 

191909. 
Walpole.     HI,  18518*. 
Walter,     E.,      Altertümer     d. 

Pomm.  Gesellsch.    II,  288905. 
Gräberfeld  b.  Wollin.    H, 

28891°b. 

—  J„  Shakespeare.   IH,  198471. 

—  Jul.,  Simor.     IH,  307481.  ' 

—  K.,  Letzter  Reichsschultheifs 
zu  Offenburg.     II,  14289. 

—  K.,  Glocken  d.  Pfarrkirche 
Offenburgs.     II,  14290. 

—  —  Judenbad  zu  Offenburg. 
H,  14291. 

Walter,     n,  806 70. 
W  a  1 1  h  e  r ,  C,  Greflingers  harn- 
bürg.  Reisehandbuch.  II,  6579. 

—  —  Wedemer  Urkunde.  H, 
18618. 

—  —  Hamburger  Pafs  1705. 
II,  26788. 

Moers.     H,  269M. 

—  --  Thttr  d.  Audienzsaales  in 
Lübeck.     H,  271 117. 

—  K,  Einflufs  Shakespeares  auf 
uns.  Litteratur  im  18.  Jh.  HI, 
199*89. 

—  J.,  Denudation  d. Wüste.  1, 2  u. 

—  O.,  Katharina  d.  Helden- 
mütige zu  Sohwarzburg.  H, 
21886. 

—  W.,  Deutsche  Bibelübersetzung 
des  MA.     IV,  93101. 

Waltman  van  Spilbeeek, 
Fr.,  Oorlogsrampen  in  Kempen. 
IH,  161ft8e. 

—  —  Onze  Liev  Vrouwen  te 
Oirschot.    HI,  162ft57. 

15 


V,226 


Waltz  —  Weil. 


Waltz,  A.,  Chauffour.  n,  84 180. 

—  —  8.  Billing. 
Waltzing,  Collegium  negotian- 

tium  corariorum.      I,    160898. 

Wa  1  w  o  r  t  h ,  Mrs.  E.  H.,  Battles 

of  Saratoga.     III,  34478. 
Wände  1,G.,  JosephuB  u.Cbristen- 

tum.     I,  87188;  IV,  58108. 
Wa  n  d  e  1 1 ,  R.,  Steinkistengrab  in 

Okollo.     II,  26019. 
Konvention  v.Westminster. 

III,  18619ft. 
Wanem  Imante.     II,  807 89. 
Wappen.     IV,  345W. 
Ward,  s.  Alvear. 

—  A.  W.,  George  1.  III,  186189. 

—  H.,  Elsmere;  tr.  Th.  Leo. 
ni,  197447. 

Victoria.     III,   191 98t. 

—  W.,  Counter  Reformation. 
III,  200511. 

Ward  and  Oxford  Move- 
ment.    III,  200691. 

—  W.  H.,  (Cylinder  Peeks).  I, 
2888. 

Wardonr,  8.  Arundell. 

W  a  r  m  i  n  g ,  £.,  Wormakiold.  III, 

22886. 
8.  Bay. 

W  a  r  n  e  r ,  G.  F.,  Bake  of  Maun- 
deville.     IV,  97 19. 

—  —  ■.  Thompson. 
Warr,  G.t  8.  Teuffei. 
Warre,  M.,  a.  Döllinger. 

Warschauer,  A.,  Stadt.  Be- 
hörden im  mittelalterL  Posen. 
II,   261 85. 

—  —  Grofspoln.  Innungs-Ur« 
künde.     II,  26 l89. 

Schottky.     II,  26260. 

—  —  Verschollene  Posen.  Zeit- 
schrift.    II,  262B1. 

—  —  Rolandssäule  zu  Posen. 
II,  264108. 

Wartburgfest.  1848.    II,     89,Ä. 

Wartmann,  H.,  Lütisburger 
Kopialbuch.     n,  12474. 

Ratische  Urkk.  in  Regens- 
burg.    II,  628'7.   12479. 

—  C.  H.,  Einkünfte  d.  Freiherrn 
v.  Vaz.     II,  12479. 

—  —  Rät.  Schulden  Verzeichnis. 
II,  124™. 

Urkk.  zur  Gesoh.  d.  Ober- 

wallis.     II,  12694. 
Washington,    G.,    Writings. 

in,  851971. 

—  H.  S.,  s.  Wald  stein. 
Wa sserschleben,  Falsoh. 

Dekretal.     II,  2248. 

—  Gottesfrieden.     II,  81 589. 


Was t ler,  J.,  Haler  in  Graz, 
n,  101*01. 

—  —  Bildende  Kunst  in  Steier- 
mark.    II,  101 10". 

W  a  t  k  i  n  s ,  Fourth  Gospel.    IV, 

51*°. 
Watson,  s.  Austin. 

—  W.,  Wordsworth's  Grave  a. 
Poems.     III,  196480. 

Wattenbach,      W.,      Annal. 

Bertinian.     II,   1691. 
_    _    Cod.    lat.    19411    aus 

Tegernsee.     II,  42,e'7. 
Schedel.     II,  82  9186. 

—  —  s.  Hrotsuith. 

s.  H  Uff  er. 

s.  Jaffa. 

—  —  b.  Matthäus  v.  Paris. 
Wattendorf,  L.,  Influence  of 

Shakespeare  on  french  tragedy. 

III,   199497. 
Wauters,    A.,    Mathieu.      III, 

12180. 
Wauwermans,  Henri  le  Navi- 

gateur  et  acade*mie  Portug.  de 

Sagres.     UI,  69249. 

—  Re'fugie's  du  coup  d'iitat  en 
Belgique.     III,  11894. 

Wayte,  W.,  s.  Smith. 
Webb,  S.,  London  Programme. 

III,  20 1858. 
Weber,    A.,   Episches  im  ved. 

Ritual.     I,  51*. 

—  F.,  Funde  in  Bayern.  II, 
828  K 

—  —  Vorgeschichtl.  d.  Alpen- 
gebiets.    II,  8284. 

Besiedelung  des  Alpen- 
gebietes.    II,  32  85. 

—  —  Jüngere  Steinzeit  in  Süd- 
ost-Bayern.    II,  3287. 

Hiet.  of  Music.    IV,  26408. 

—  G.,  Voyageur  a  Ephese.  I, 
107988*. 

Lykos.     I,  107988. 

Weltgesch.     IV,  2U. 

—  H.,  Bamberg.     II,  881859. 
Strafsburg.   Kirche.      II, 

847 196. 

—  —  Noch  ein  Bismarok.  II, 
86279. 

—  M.,  Rom.  Agrargesch.  I, 
157889. 

—  0.,  Friede  v.  Utrecht.  II, 
61 ia?  III,  18777.  184178. 

—  S.,(Szepes-BeTa).    III,  808467. 
Podolin.     IE,  308458. 

—  Th.,  Schmölders.  II,  18288. 
268114. 

Weckerling,  Rom.  Theater- 
maske aus  Worms.  I,  170788; 
n,  14988. 


Wedd  e,  Th.,  Wedde.   H,  26987. 
Wedel,  F.,  Tausen.    m,  22141. 

—  H.  F.  P.  ▼.,  Urkundenb.  v. 
WedeL     II,  290946. 

Weecb,  F.  v.,  Truppen  in 
Spanien.     U,  13940. 

—  —  Bad.  Biographieen.  II, 
146189. 

W  e  e  k  s ,  S.  B.,  (Roanoke).  III, 
841*. 

—  —  Raleighs  Settlements  on 
Roanoke.     III,   354sa9. 

—  —  Slave  insurrection  in 
Virginia.     III,  864880. 

—  —  Duelling  code  in  North 
Carolina,     in,  854881. 

—  —  Press  of  North  Carolina. 
IIT,  85488t. 

Weerth,  E.  aus'm,  Bonn  28. 
Dezbr.  (Grabinschrift  eines 
ReiterttLhrers).     I,   153549. 

Weg,  A.  van  de,  Archief  van 
Heilige  Geest-  en  Pesthuis 
binnen  Dordrecht.  in,  152m. 

Wegele,  Schneider.  II,  661». 
847 162. 

—  Schurtzfleisch.     n,   18244. 

—  Max  IL  ▼.  Bayern  u.  Ranke, 
n,  32568. 

—  Dichter  der  Göttl.  Komödie 
Verfasser  v.  de  Monarchia  ? 
in,  10188. 

Wehl,    F.,    Zeit   u.  Menschen. 

H,  374985. 
Wehner,       Brückenau.         IIr 

888801. 

—  s.  Posadowsky. 
Wehrmann,    M.,    Münzgesch. 

Pommerns,     n,  28  99*4. 
Pommerns  Vergangenheit« 

II,  290947. 
Erichs  Durchzug  (1563). 

II,  2909W>. 

—  —  Dometift  St.  Otten  in 
Stettin.     II,  29 1968. 

—  —  Stettin.  Kirchenbücher. 
II,  29 1987. 

—  —  Stettiner  Pädagogium. 
II,  29 1978. 

—  —  Erlasse  Johann  Fried- 
richs v.  Pommern  Üb.  Disziplin. 
II,  29 l979. 

—  —  Friedrich  d.  Gr.  unter- 
stützt e.  Fabrik  in  Stettin. 
II,  292800. 

Weibertreu.     H,  865199. 

We igelt,    K.,    Tagespresse   in 

Schlesien.     H,  26674. 
Weil,   1814;   pr.  Leval.      II, 


82/8 


171 '9 


—  G.    D.,  Angleterre   vis-a-vis 
de  France  1870fL     II,  9846. 


Weil  —  Werner 


IV,227 


—  H.f  Hermoeopides  et  peaple 
d'Atbenes.     I,  8791». 

Weiland,L.,  Mathias  v.  Neuen- 
bürg. II,  478-7.  129109. 
145182'8.  88841'4. 

Weizsäcker.     II,  87 1214. 

Weilbach,  Ph.,  Bloch.  III, 
22881. 

W  e  i  1 1 ,  A.,  Cinq  üvres  (mosalstes) 
de  Molse.     I,  82 M. 

Weimarer  Judenordnung.  I, 
49  ■". 

Weinberger,  I.,  Taciteische 
Germania.     II,  888*. 

Weineck,  F.,  Glaube  u.  Brauch 
in  Lübben  u.  Luckau.  II, 
200«. 

—  —  Diebes-  u.  Feuersegen. 
II,  200 12. 

Wein  er,  R.,  Kissingen  unter 
Adam  Friedrich  von  Seinsheim. 
H,  8S8808. 

Weingarten,  H.,  Kirchen  - 
gesch. ;  ed.  S.  M.  Deutsch. 
IV,  468. 

Weinhart,  B.,  Daniel  Bonifaz 
v.  Speier.     II,  884880. 

Weinhold,  £.,  Rat  zu  Chem- 
nitz u.  Herren  von  Schonberg. 
II,  280228. 

—  K.,  Zur  Einleitung.     I,  1*. 

Lena'  Gedichte.  II,  806 71. 

Wanenkrieg.     II,  88228. 

Weise,    O.,    Latein.    Sprache. 

I,  166706. 
Weisengrün,  P.,   Geschichts- 
auffassungen.    IV,  87 18. 

Weiser,  Fr.,  Marian.  Kongrega- 
tionen in  Ungarn.  III,  29 6808. 

Weismantel,  O.,  Erdbeben. 
Kleinasiens.     I,   148488. 

Weif 8,  Bilder  aus  d.  Seminar- 
leben.    II,  242888. 

—  s.  Ziegler. 

—  Ad.,    Breslau.    Klabatsehke. 

II,  25682. 

—  B.,  Apokalypse.     IV,  4818. 

—  J.,  Parabelrede  bei  Markus. 
IV,  58*°. 

—  J.  B.,  Weltgesch.     IV,  28. 
Lehrbuch   d.  Weltgesch. 

IV,  2». 
Darke  ha-Gemara.  I,  4348. 

—  —  Dor  dor  we-dorschow. 
I,  4345. 

—  K.,  Tscherte.     II,  HO904. 

—  Kurt,  Sheridan.    III,  196410. 

—  N.,  Reufs.     II,  847 158. 

—  W.,  Offenburg.     II,  141 M. 
Weifsbach,    F.   H.,    Inschrift 

Artaxerxes'  Memnon    I,  2111. 
7312. 


Weifsenborn,  W.,  Deutsche 
Kolonialpolitik.     II,  98"*. 

Weifsenfels,  b.  Schmidt- 
Weifsenfels. 

—  O.,  Tragödie  d.  Griechen. 
I,  8682. 

—  —    Schriftstellerei    Ciceros. 

I,  170788. 

Weiss  man,  A.  W.,  Prijsen 
van  schilderijen.    III,  146 190. 

Weitemeyer,  H.,  Haandbog 
i  Verdenshistorien.     IV,    821. 

Weizsäcker,    C,    (Pfaff    üb. 

Universit&tszustande).  II, 

87  !  «so. 

Tübinger  evang.  Fakultät. 

II,  372981. 

—  —  Schultze  u.  Baur.  II, 
872282. 

Rez.     IV,  4996. 

—  —  ApostoL  Zeitalter.  IV, 
5688. 

—  H.,  Nürnberger  Sebaldusgrab. 

II,  333284. 
Weizsäcker.     II,  37 1218. 
Welch,    S.    M.,    Buffalo.     III, 

868809. 
Weld.     III,  35 1278. 
Weideren    Beugers,    W.   J. 

van,     Parlement.     gesch.     v. 

Nederland.     III,  140118. 
Well  hausen,    J.,    Israel  and 

Judah.     I,  292. 

Rez.     III,  331 18. 

Welschinger,    H.,     Grünne, 

prince  de  Ligne  et  d'Autriche 

1809.     II,  80184. 

—  —    Roman    de    Dumouriez. 

III,  107*°. 
Weite,  s.  Wetzer. 
Welters,   H.,    Lindanus.     III. 

161880. 

Welti,  Heinrich,  Schebest.    II, 

87  t218. 

Weltrich,  R.,  Schiller,  n, 
373966b. 

Welvaarts,  Th.  J.,  Bladal  en 
Neterael.     III,  125127. 

—  —  Frankische  vorsten  te 
Netersel.    III,  125188.  162646. 

Vooydij   van  Moll.     UI, 

125144. 
Kapittel  van  Zolt-Bommel. 

UI,  160808. 

—  —  Posteis  aalmoezen  voor 
Koordbranbanters.  III,  162888. 

Welzhofer,  H.,  Perserkriege. 
I,  8882. 

—  K.,  Bedas  Zitate  ans  Plinius. 
I,  172812. 

Wenck,  C,  (Elisabeth  v. 
Thüringen).     II,  21782. 


Wende  bürg,  O.,  Engl.  Theater 

zur   Zeit    Shakespeares.      III, 

199494. 
Wendell,     B.,     Mather.     III, 

3512se. 
Wendland,  P.,  (Philostudien). 

I,  37148. 
Fragmente  Phüos.  I,  37 144; 

IV,  58108.  73287. 

—  —  s.  Stein. 
Wendt,  H.,  s.  Bendiner. 

Wen  gen,  F.  v.  d.,  Vogel  v. 
Falckenstein  u.  hannov.  Feld- 
zug 1866.     II,  9289. 

—  —  Krieg  am  Oberrhein 
1733J4.     II,   14166.  84172. 

Osnabrück.  Leibregiment 

in  Freiburg.   II,  14288.  19671. 

Bestallungsdekret  f.  Gay- 

ling  v.  Altheim.     II,  36 188. 

—  —  Krieg  am  Oberrhein 
1870.     II,  368188. 

Wengerow,  S.,  (Russ.  Schrift- 
steller u.  Gelehrte).  III,  259818. 

Wenninger,  A.,  Lindauer 
Schulwesen.     II,  830212. 

Wenzel,  Cammerlander  u.  Viel- 
feld.    II,  85 1298. 

—  &  L. Lindenschmit,  Röm.- 
germ.  Central  -  Museum  zu 
Mainz  1889—90.    II,  148u. 

Wen zell,  J.,  Executive  and 
legislative  departments.  III, 
347U4. 

Werber,  F.,  Pfarrarchiv  v. 
Radolfzell.     II,   14278. 

Werdmüller,  s.  Zeller. 

Werenway.     II,  86  5 128. 

Werescht8chagin,A.,(Wjatka 
u.  Nowgorod-Kolonisten).  III, 
23824. 

—  —    (Wjatkasche    Chronist.) 

UI,  23826. 

Werge,  J.,  Photography.  IV, 
816«6. 

Wergelan d,    N.,    Wergeland; 

ed.  A.  Collett.    III,  28158. 
Werly,  s.  Maxe. 
Werner,    v.,    Seegefecht    bei 

Helgoland.     II,  9188. 

—  A.,  Reformation  in  Ungarn, 
u.  Siebenbürgen.     HI,  807488. 

—  —   s.  C  zig  ler. 

—  C,  Schulvisitation  imMediasch. 
Kapitel.     III,  31 1880. 

—  —  Seminar  zu  Heiligenstadt. 
H,  243  "•. 

—  E.  A.,  Legislatur e  of  New- 
York.     III,  858810. 

Civil   list   of  New-York. 

DI,  3588u. 

15* 


IV,228 


Werner  —  WieUnd. 


—  G.,  Woiwode  Michael.  HI, 
298169. 

—  H.  M.,  Gerard  van  Hasselt. 
m,  159*78. 

—  —  Kasteel  Vorden.  II, 
160W1. 

—  J.,  Eberlin  v.  Günzburg.  II, 
85948. 

—  L.,  Augsburg  u.  klasa. 
Litteratur.     II,  380198. 

Werner.     II,  864109. 

W  e r n  i  ck  e ,  C,  Gesch.  d.  Welt. 
IV,  3". 

—  E.,  Zeitglöcklein.    II,  271 u4. 

—  —  Lothring.  Glocke  ngiefser. 
H,  850980. 

—  K.,  Polizeiwache  anf  d.  Barg 
?.  Athen.     I,  8579. 

Wertheim,  H.,  Matthäus  v. 
Trencsin.     HI,  28  7 110. 

Wertheimer,  S.,  Darkoh  sehel 

thora.     I,  43". 
Wertner,     M.,     Elisabeth    v. 

Thüringen.      II,  21789»;    HI, 

8074*8. 

Lambert.     III,  28898. 

Moys  IL     Iü,  28497. 

—  —  Grafen  v.  St.  Georgen  u. 
Bösing.  III,  28610t.  287119. 
288191.  290199.  292u4. 

Fttrstl.  Nemanjiden.     Iü, 

28510*. 
Bulgar.  Zaren-Genealogie. 

Iü,  286IOB. 

—  —  Südslar.  Dynastieen.  HI, 
286 106. 

Szecseny.     III,  287116. 

—  —   Drageth.     m^SOS899. 

—  —  Czadar  de  Onod.  III, 
808828. 

Ungar.  Geschlechter.    III, 

804M0. 

—  —  Siegel  Morosinis.  IÜ, 
804841. 

Werveke,  N.  v.f  Erwerbung 
d.  Luxemburger  Landes.  IL 
64". 

Belagerung  ▼.  Luxemburg 

1485.     II,  138". 

—  —  Metz  et  Luxembourg  sous 
Wenceslas.     II,  84294. 

Trouvaille   de   Beaufort. 

m,   12395. 
Weskamp,   A.,    Heer  d.  Liga 

in  Westfalen.    II,  1797.  19570. 
Wesley.     m,  848169. 

Wesselowskij,  A.,  (Notizen 
zu   d.   Bylinen).     III,  289  89. 

—  N.,  (Moskau.  Rufsland  u. 
Persien).     HI,  241*4. 

(Chochlow).     Iü,  241M. 


Wessels  Boer,  J.,  Stadrecht 
▼an  Arnhem.     III,  159478. 

Wessely,  C,  Griech.  u.  ägypt. 
Recht  im  Lagidenreiehe.  I, 
96 »". 

—  J.  E.,  Graph.  Künste.  III, 
5Bs«6.  rv,  2288*. 

—  K. ,  Alexandrinerrattnzen 
Pescennius'  Niger.     I,  184909. 

—  N.   H.,    s.   Mendelssohn. 
Westbrook,      Letters.       III, 

86 1975. 
Westcott,    B.    F.,     Religioua 
thougt  in  West.     IV,  12179. 

W  es  tenholz,  Frd.  ▼.,  Byrons 

bist.  Dramen.     III,  198498. 
Westerburg,  s.  Leiningen. 

Westerkamp,  J.  B.,  Bundes- 
recht der  Vereinigten  Nieder- 
lande.    III,   141 1M. 

Westermarck,  E.,  Marriage. 
I,  12118;  Iü,  203598;  IV, 
31589. 

Westermeyer,  Griechische 
Deklination  etc.     I,  700. 

Westman,  Diplomatie  de  Ras- 
sle.    III,  239 81. 

Westphal,  A.,  Deutlronome. 
I,  33 7l. 

West  wo  od,  J.  0.,  Rom.  stones 
of  Victorinus.     I,  188940. 

Wetz,  W.,  Shakespeare.  Iü, 
198469. 

Rez.     IV,   18888.  8987. 

Wetzel,  A.,  Briefe  Schell- 
hammers.    II,  268**. 

—  —  Schleswig-Holsteiner  in 
Bologna.     II,  280**. 

—  —  Reisejournale  Huygens. 
IH,  13770. 

Wetzer  &  Weite,  Kirchen- 
lexik.    H,  28 77. 

Weyman,  C,  Latein.  Schrift- 
steller.    I,  11412. 

—  —  Seneca  u.  Prudentius. 
IV,  74945. 

—  St.  J.,  Crom  welle  Kinsfolk. 
HI,  1821B1. 

Weysser,  Fr.     n,  28086. 

—  —  s.  Berlepsch. 
Wharton,   A.   H.,    Dickinson. 

III,  349 lM. 
Wheatley,  H.  B.,  London.  IH, 

20 1568. 
Wheatly,     L.     A.,      ImiUtio 

Christi.     IV,  9189. 
Whibley,    L.,    Consitution   of 

Athens.     I,  93 m. 
Whistling,  K.  W.,   Leipziger 

Schlachtdenkmäler   n.   Arndts 

'Walhalla'.     H,  21Ö68. 


White,   G.,   Amer.   Literature. 

III,  348187. 

—  H.  J.,  Codex  Amiatinus.    IV, 
48 l9. 

—  J.  M.,  Mazzini.      DI,   2698. 
Whitfield,  E.,  Homes  of  fore- 

fathers  in  Boston.    III,  S52998. 
Whitman,    S.,    Deutscher    u. 

englischer      Arbeiter.        III, 

205849. 
Whitmore,  W.  H.,  Washington 

of  Purleigh.     IN,  35 1969. 
Wibaux.     HI,  45MI. 
Wiehert,      Th.,      Oberrhein. 

Historiogr.    d.    14.    Jh.      II, 

489.   145186.  83841'*. 
Wichmann,      Ausgrabgn.     in 

Tarquinpol.      I,    144*90;    II, 

83781. 

—  Adelbero    J.    v.    Metz.      II, 
339M. 

—  E.  H.,  Herrenstall.    H,  268". 

—  W.,    1.  deutsch.  Parlament. 
II,  88 l9. 

Wiehner,    J.,    Admont.      II, 
101". 

—  —    Franziskanerkloster    zu 
Mautern.     II,   101100. 

Wickenhagen  ,H., Gymnastik. 

IV,  1694«. 
Wickhoff,  T.,  s.  Jagiö. 
Widdern,    C.   v.,    Gefecht  an 

Flufsübergängen.      IV,  26481. 
Wide,  S.,    Spartan.  Lykurgoe- 

legende.     I,  8l46. 
Widmann,     S.,     Geschichtsei. 

IV,  8llB. 
Widmannstetter,  s.  Beckh. 
Widukind,  Sachs.  Gesch.;   tr. 

R.  Schottin;  ed.  W.Watten  - 

bach.     H,   31*. 
Wiedemann,     E. ,      Natur- 
wissenschaften b.  d.  Arabern. 

IV,   169B1. 

—  K.  A.,  Felbiger.     II,    25568. 

—  R.,  (Juruken).     IH,  88776. 

—  Th.,  Hist.  de  mon  temps  Fried- 
richs IL     H,  6997. 

W  iegan  d,  W.,Quid  Wiclif  doeuit. 
II,  56";  IV,  98107. 

—  Nonnen  Verzeichnis.  II,  31487. 

—  —  Gesellsch.   f.  Denkmäler. 
II,   33690. 

—  —   Gottfrid   v.  Viterbo   üb. 
Elsafs.     II,  338". 

Schneegans.     H,   847 lÄ1. 

Schnitzler.     II,  347 l65. 

Schöpflin.     II,  347 186. 

Schützenberger.  II,  847 l76. 

Wiegandt,  B.,  Maler.  Bremen. 

H,  266*. 
Wieland,  K.,  Iselin.  II,  13496. 


Wieland  —  Winter. 


IV,229 


—  M.,  Episcopatue  Herbipol.  II, 
881960. 

Euerdorf.     II,  388*°*. 

W  i  e  1  a  n  d  t  ,F.,Rechtsprechung  d. 

bad.  Verwaltungsgerichtshofes. 

II,  146169. 
Wiep recht,  Homilie  d.  Haimo 

y.  Halberstadt.     II,  21**. 

Wierzbowski,    Th.,    Ucharis- 
eiana.     II,    259«?    III,   26691. 

Ostrorog.     ni,  27356. 

Wiese,  H.  ▼.,  Götzen.  II,  254**. 

—  —    Evangel.    Gemeinden    in 
Glatz.     II,  26554. 

Wiesenbach,  F.,  Blinde  Hessen. 

II,    154*. 
Wiesener,  L.,  Regent,  Dubois 

etAnglais.  H,  61*;  III,  102". 

1851*5. 
Wieser,  F.  v.,  Bronze-Gefafae. 

I,  ll101. 
Wiesner,  J.,  (Charta  corticea.) 

IV,  1009*. 
Wiest.     II,  364M. 
W  i  e  t  h ,  K.,  Tagebach  Klockers. 

H,   1694*. 
Wijch,  s.  Asch  van  Wijoh. 

Wiktorow,  (Handschriften  d. 

Biblioth.  d.  nördl.  Rufslands). 

IH,  259999. 
Wilamowitz&Ranft,Kobel- 

nik.     H,  264111. 
Wilamowitz  -  Möllendorf, 

U.  v.,  Sieben  Thore  Thebens. 

I,  769. 

—  —  s.  Aristoteles. 

Wilde,  W.  J.,  Plinius  en  Trai- 

anus.     IV,  59 118. 
Wildeboer,G.,  Alttest.  Kanon. 

I,  88"*. 
Dass.   holländ.    I,   38150. 

—  —  Mozaische  strafrecht.  I, 
88169. 

Wildeman,  M.G.,  Tractementen 
▼an   Residenten.     HI,    18771. 

Marschorders  voor  Vereen. 

leger,     m,  1877*. 

—  —  Joodsche  gedachten.  IQ, 
158**6. 

Wildenstein.     H,  844 ,9e. 
Wildenthierbach.     II,  8606*. 

Wilhelm,  A.,  Wrjflo/xaTa  i{ 
^ei^ing.     I,  87". 

—  —  Inschriften  aus  Messen e. 
I,  109"*. 

—  —  Inschriften  ans  Lesbos. 
I,  HO"6* 

—  E.,  Expedition  deNinos  contre 
roi  de  Bactrie.     I,  24". 

(Vendidad.  i&  Farg.)    I, 

78  ■•. 


Wilhelm  /.,  Polit.  Korrespondenz. 

H,  93*7. 
Wilhelm   III.   v.   Niederl.     Iü, 

141 199. 
Wilhelm     VIIL,     Briefwechsel 

mit  Häckel.     H,  155107. 
Wilhelm   v.  Kurland,    ürk.     II, 

30217. 
Wilhelm   ▼.    Württemberg.      H, 

865  »•/». 
Wilken,  L.,   Study  of  Shake- 

speare'a  works.     Iü,  198*67. 
Wilkinson,T.&J.F.Tatter- 

sali,     Hurst  wood,     Burnley, 

Lancashire.     III,  20 1548. 
Will,  C,  Schannat.   H,  157,M. 

Schönwert.      II,    827 1*°. 

Willare  th,  H.,  Taubstummen- 
Bildungswesen  in  Baden.     H, 

144197. 
Willems,  K.,    Rock  zu  Trier. 

II,   1669W. 
Willems  en,    M.,    Oorkonden 

van  St.  Odilißnberg.  m,  16 1596. 
Willeumier,  G.  M.  J.,  Chais 

▼an  Buren,     m,   1492**. 
Williams,  M.  C,  Cumberland 

River.     III,  854*w. 

—  W.  K.,  Municipal  unity  in 
lombard.  commune.     HI,   474. 

Willomitzer,  F.,  Die  Sprache 
in  Hebels   rhein.  Hausfreund. 

II,  146,ftl. 
Willoughby,   W.   J.,    (Polit. 

Thätigkeit    d.    Einzeletaates). 
IH,  840*. 

Statist,  publications.    III, 

841*. 

—  W.  W.,  &  W.  J.f  Government 
of  Unit.  States,     m,   846191. 

Wilmers,   W.,    Religion.     IV, 

12171. 
Wilna.  —  (Akten  d.  Kommission.) 

III,  25790*. 

Wilpert,  J.  E.,  Katakomben- 
gemälde. HI,46*°ft;IV,  76970. 

Katakombe  d.  hl.  Petrus 

u.  Marcellinus.     IV,  76971. 

Wilser,  L.,  Anthropologie  u. 
Gesch.     H,  884*9.   89  lw. 

Ostgermanen.    n,  884*°. 

Wilson,  Ch.,  Clive.    I,  7118*. 

—  C.  W.,  s.  Bernard. 

—  H.  H.,  (Indien).     I,  58 19. 

—  H.  S.,  Bianca  Cappello.  IH, 
85***. 

—  J.  G.,  New-York.  ffl,  858*°*. 

—  —  &  T.  M.  Coan,  War 
of  rebellion.     in,  845 l09. 

—  Th.  W.,  Norway.    III,  226*. 
Wilts.     I,  146**«. 

W immer,    Ludw.    F.    A. ,    & 


Finnur      J  6  n  s  s  o  n ,      Hand- 

skriftet  2365.     IV,  97». 
W^mpfelingius,  J.,  Stylpho; 

ed.  H.  Holstein.     II,  58°°. 
Winchester      expedition.        IH, 

854*6*. 
Win  ekel,  Schröder.  II,  285179. 

—  &  Hooyer,  Milit.  Willems- 
orde.     m,  189101.  164*71. 

—  F.,  Niederkunft  bei  Natur- 
völkern.    I,   15157. 

Winckelmann,  O. ,  Murner. 
H,  846 188. 

—  —  Förderer  d.  Verkehrs- 
wesens im  Elsafs.     H,  353*°*. 

Win  ekler,  H. ,  Altmeso- 
potamien.    I,  28* l. 

—  —  Arabien  vor  d.  Islam, 
m,  88 191. 

Windelband,    W.,    Gesoh.  d. 

Philosophie.     IV,  181W. 
Wingate,    F.   R.,    Events    in 

Sudan.     III,  33897. 

—  —  Mahdiism  Sudan.  HI, 
88898. 

Wingfield,  Fr.,    s.  Delbert. 

Winiarz,  A.f  Sady  boze  w 
Polsce.     IH,  27863. 

Winkel,  s.  Te  Winkel. 

Winkel  mann,  Fr.,  Aus- 
grabungen zu  Pfllnz.  n, 
8809,8'°. 

Schriftstücke    ▼.    1800. 

II,  882975. 

Winkler,  A.,  Helenenstift  in 
Altona.     II,  278**. 

—  J.,  Fryske  tael-  end  skrifte- 
kennisse.     m,  155*74». 

—  K. ,  Lockes  Erkenntnis- 
theorie etc.     ffl,  206**5. 

—  L..  Regiment  Alsace.  H, 
82669. 

Regiment  Royal  allemand. 

II,  825**. 
Winnefeld,      H.,      Tusci    u. 

Laurenünum  Plinius'.  1, 1 646*1. 
VUla  Hadrians  b.  Tivoli. 

I,  1646*9. 
Winsor,    J.,    Columbus.     m, 

64147.  842*°. 
London  archives  of  Americ. 

bist,     ffl,  84 110. 
America  in  Ital.  libraries. 

m,  841". 
With   Bradford    a.    Har- 
vard.    HI,  849174. 
Winter,  (Funde  v.  Gurob).     I, 

7897. 

—  Nike  d.  Archermos.     I,  82 6*. 

—  F.,  Neuberin  auf  Vermahlung 
Friedrichs  d.  Gr.     n,  699B. 

—  G.,  Schultze.     II,  26610. 


IV,230 


Winter  —  Wolinski. 


—  Gg.,  Strategie  Friedrichs  d.Gr. 
1756  u.  1757.    n,  678. 

Jen»  u.  Tilsit.     H,  7818e. 

Schmincke.      II,   3348B9. 

—  —  Soziale  Bewegungen.  IV, 
27458. 

—  J.,   &   A.  Wunsche,    Jttd. 

Litteratur.     I,  42 91. 

Winterer,  L.,  Maternus.  II, 
847i8S-ei. 

Winterfeld,  F.  A.  v.,  Grill- 
parzer  in  Berlin.     II,  206104*, 

Winternitz,    M.,    Toten-    u. 

Ahnenkultus  d.  Indoenropäer. 

I,  7fl7. 

Ehe.     I,  12119. 

Wintterlin,  A.,  Schlotterbeek. 

II    373***. 

—  —  Schaffner.     H,  876*81. 

Schlör.     II,   877899. 

Schickardt.     II,  877800. 

—  —  Scheffauer  n.  Dannecker. 
H,  37  7  808. 

Scheffauer.     II,  877804. 

Schick.     H,  378808. 

(Rapp.)     II,  378806. 

Wintzingerode-Knorr,L.v., 
Auleben  u.  Heringen.  II, 
226 l8e. 

—  —  Freigut  su  Neustadt.  II, 
228908. 

Volksschulen  in  Ohmfeld 

etc.     H,  248890. 
Wippermann,      Schuckmann. 

U,  66xi. 

—  Rönne.     H,  9449. 

—  Schneider.     II,  20594. 

—  Scheckmann.     II,  285 171. 

—  Savigny.     II,  86492. 
Wirth,    Alb.,    Acta    Nerei    et 

Achillei.     IV,  70*05. 
Wirtz,  L.,    Politik  Katharinas 

von  Medici.     III,  40487. 
Wisch  mann,    C.   W.,    Baustil 

d.  Germanen.     III,  21667. 
Wismar.     II,  286177*. 

Wieso  wa,  G. ,  Tempel  d. 
Quirinus.     I,   139804. 

—  —  Ferise  anni  Roman.  I, 
16 1689. 

Wistinetzki,     J.,     Buch    d. 

Frommen.     I,  4570. 
Withney,  £.,  &  M.,  s.  Duruy. 

Witkamp,    P.  H.,    Sagentijd. 

IH,  13 11. 
Witt,  de,  Femmes  dans  histoire. 

IV,  81ö88. 

—  F.,  Neustadt.     II,  279M». 
Witte,  s.  De  Witte. 

—  F.,  Stiftsschule  am  Dom  zu 
Merseburg.     II,  24  3892. 


—  H.,  Lothringen  u.  Burgund. 
II,  6586.  83967. 

—  —  Burgunderkriege.  II, 
129114.  859*°. 

—  —  Armagnaken  im  Elsafs. 
II,  33847. 

Deutsche  u.  Keltoromanen 

in  Lothringen.     II,  354848. 

Wittenberg.  —  Ge  w  ei  htef  Stätten. 
II,  229217. 

W  i 1 1  i  o  h ,  K.,  Falkenberg.  II, 
21560. 

Magdeburg  kathol.  Marien- 
burg.    II,  228208. 

—  W.,  SaUusts  Catilina.  I, 
116". 

Wittichen,C,  Ältestes  Evan- 
gelium; ed.  Everling.  IV, 
60". 

Wittmann,  P.,  Würzburg. 
Bücher  zu  Upsala.    II,  38 1947. 

Langheim.     II,  383809. 

—  —  Urkundenarchiv  v.  Wun- 
siedel.     II,  333880. 

Witzschel,  H.,  Sachsenkriege 
Karls  d.  Gr.     II,  2481. 

Wladimirskij  -  Budanow, 
M.  F.,  (Familienrecht  d.  westl. 
Rufslands).     III,  25519fi. 

Wlassak,  M.,  Rom.  Prozefs- 
gesetze.     I,   168597. 

Wlislocki,  H.  v.,  Volkslieder 
d.  Siebenb.  Sachsen.  III, 
806406. 

Miltons  1.  ungar.  Über- 
setzung.    III,  306418. 

—  —  Amulette  d.  ungar.  Zi- 
geuner.    III,  812869. 

—  —  Volksglaube  d.  Zigeuner. 
IV,   12188. 

Wobst,  s.  Büttner. 
Wodehouse,  E.,  s.  Grove. 
Wöber,  s.  Hartl. 

Woei  kof ,  A.,  Klima  u.  Kultur. 

I,  317. 
Wölfflin,E.,  Felix.    I,166708. 

—  JEL,  Jugendwerke  Michel- 
angelos.    III,  41487. 

Woelky,  C.  P.,  &  H.  Wend- 
thal, Urkundenbuch  v.  Sam- 
land.     II,  2948. 

Woerl,  Hagenau.     II,  844 l06. 

Wörle,  K.,  Geschichtskalender. 
IV,  438. 

Woermann,  K.,  Kirchenland- 
schaften.    IV,  22884. 

Woeste,  Ch.,  Vagabonds  et 
Bosco.     IE,  2550. 

Woikowsky-Biedau,  V.  v., 
Armenwesen  d.  mittelalterl. 
Köln.     II,   1727ft. 


Wolf,  Einfalle  kaiserl.  Truppen 
ins  Erzgebirge.     II,  72 70. 

—  Mei faner  Ofenindustrie.  II, 
247461. 

—  A.,  &  H.  v.  Zw  iedineek- 
Südenhorst,  Österreich 
unter  Maria  Theresia.    IV,  2S. 

—  F.,  That  d.  Arminias.  II, 
166*. 

—  G.,  Lehrerseminar  in  Galizien. 

I,  46100». 

Universität  Freiburg.    II, 

144,2°. 

—  —  Hist.  Schriften.  II, 
147189. 

—  —  Grenzkastelle  d.  Kaiser- 
zeit.    II,  32316. 

—  —  Kursachs.  Politik.  II, 
202 Ä8.  21448. 

—  R.,  Astronomie.     IV,   17988. 
W  o  1  f  f ,  A.,  Flensburg  1657—60. 

II,  6298. 

—  —  Flensburgs  Belagerung 
1431.     n,  27849. 

—  E.f  Tacitus' Redner.  1, 12817t. 

—  —  Eutiner  Findlinge.  II, 
28191. 

—  F.,  s.  Sohlosser. 

—  G.,  Ausgrabungen  in  Heddern- 
heim.     II,  14998. 

Ausgrab.  v.  Höchst-Nied 

u.  Rödelheim.     II,   14981. 

Rom.  Lager  b.  Kessel- 
stadt.    II,  398 1If. 

&  A.  Riese,  Ausgrabung 

bei  Dortelweil.     II,  148". 

—  Henry  W.,  Vosges.    n,  336 10. 

Pole.     II,  83988. 

Wolf  fers,     F.    A.    v.,    fecole 

Neuland.     III,   146178. 
Wolfram,     G.,     Königshofens 

Strafsburg.  Chronik.    II,  4810. 

838B1. 
Kaiserurkunden  d.  Metzer 

Archive.     II,  811*. 
Urkk.  des  Arnulfsklosters. 

II,  812 l8. 

—  —  GeBellsch.  f.  lothr.  Gesch. 
II,  386". 

—  —  Ausgrabungen  auf  d. 
Marxberge.     II,  887 8a. 

Ausgrabungen  vor  S.  Livier 

zu  Metz.     II,  33788. 

—  —  Reiterstatuette  Karls  d. 
Gr.     II,  850859. 

—  L.,  Braun.     II,  327117. 
Wolf sgr über,    C,    Migazzi. 

II,  96/791. 
Camaldulenser-Eremie  d. 

Kahlenberges.     II,  9848. 
Wolinski,  A.,  Frediani.     III, 

46/7615. 


Wollstonecraft  —  Xiques. 


1V,231 


W ollst on ecraft  ,M.,  (Lottere 
fr.  Sweden).     III,  28394. 

W  o  1 8  e  gg  e  r ,     P.,     Gottaehee. 

U,  104188. 
W  o  1 1  e  r  b  ,  Mosaik  des  Monnus. 

U,  1615e. 

—  H.  B.,  Archaeology.  1, 145484. 

—  P.,  Athena  Hygieia  d.  Pyrros. 
I,  8787. 

W  o  1 1 e r  •  d  orf ,  Th., Lutheraner 

in  Pommern.     II,  29  t274. 
Wonsheim.  —  Funde.    II,  148*°. 

Woodburn,  J.  A.,  States  of 
Unit.  States.     HI,  847 uo. 

—  —  Education  in  Indiana. 
HI,  353820. 

Woodhouse,  W.  J.,  s.  Gard- 
ner. 

Woods,  F.  H.,  New  Testament 
quotations  of  Ephrem  Syrns. 
IV,  4710. 

—  —    Svnoptic    Gospeh.      IV, 

51". 
Wordsworth,  E.,Wordsworth. 

HI,  196428. 

—  W.,  Works;  ed.  J.  Morley. 
HI,   196427. 

Worms.  —  Paulus-Museum.    II, 

14818. 

—  R5m.  Fund.     II,   14987. 
(Woronzow  an  Jermolow.)     HI, 

258194. 

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254175»*. 

Worsley,  H.,  Dawn  of  engliah 
Reformation,     m,  200618. 

Wosinszky,  M.,  Fände  ans 
Raczegres.     HI,  27916. 

Ausgrabungen  in  Gerjen. 

m,  28050. 

Kessel  d.  Volkerwande- 
rungszeit.    HI,  28061. 

Schanzwerk   v.    Lengyel. 

Iü,  28062. 

—  —    Schmuck     v.     Lengyel. 

UI,  28054. 

—  —  Fände.     HI,  281 57. 

Wostokow,  A.,  (Gerzik).    IH, 

24696. 
(Wygowskii  u.  Netschais.) 

m,  266900. 

(Gesandtschaft  Sehaklowi- 

tyis  an  Mazeppa.)  in,  256 s01. 

Wotke,  K.,  Abschreiben.  IV, 
96». 

Woynar,  K.,  öaterreichs  Be- 
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Danemark.     H,  109198. 

Wrang el,  F.  ü.,  Bernadottes 
nngdom.     HI,  28044. 

—  R.  v.     n,  15490. 


Wrede,  F.,  Ostgot.  Miscellen. 
n,  398 1M. 

—  —  Sprache  d.  Ostgoten  in 
Italien.     II,  899161. 

—  W.,  2.  Klemensbrief.  IV, 
68147. 

Wredenburch,  W.  C.  A., 
s.  Asch  van  Wijch. 

Wright,  G.  F.,  Finney.  IH, 
349 187. 

—  M.  J.,    Lewis,      m,  850919. 
Wright  hon,    R.    H.,     Sancta 

respnbl.  Bom.     H,  27 70. 
Wroth,     W.,     Eupolemue.     I, 

95145. 

Greek  coins.   I,  1119M»/». 

W  u  c  k  e ,     Ch.    L. ,     Sagen    d. 

Werra  etc.;  ed.  H.  Ullrich. 

U,  284282.  261(oben). 
Wünsche,    A.,     Abu    Nuwas. 

IH,  33388. 
8.  Buber. 

—  —  s.  Winter. 
Wünsch  mann,  M.,   Albert  v. 

Sachsen.     II,  217 76. 
Württemberg.  — Arohaol.  Landes- 
aufnahme.    U,  857 1,o. 

—  Römerstrafsen.     U,  85719«. 

—  Römerbauten,     n,  86816. 

—  Alamannische  Gräber.  II, 
35890. 

—  Illustrierte  Gesch.   H,  35897. 

—  Erbvertrag.     II,   85988. 

—  Deutsche  Partei,     n,  86498. 

—  Nekrolog.     H,  865119. 

—  Staatsanzeiger.     U,  365118. 

—  Kriegserinnerungen  1870.  II, 
368  ,w"?0. 

—  Regimentsgesch.  II,  S68l7e"  78. 

—  Stolgebühren.    U,  370901. 

—  Jesuitenmissionen.  II,  870909. 

—  Studenten,     n,  372984-987. 

—  Schwab.  Dichter.    U,  S73954. 

—  Denkmale.     H,  874we. 

Wüsten feld,    F.,    Schafi'iten. 

IH,  33446. 
Wulff,     Rom.     Überreste     zu 

Oberkassel.     II,  894119. 

—  A.,  Hamburg.  Gesetze,  n, 
26796. 

—  D.  H.,  s.  Gjerding. 

Wulfften  Palthe,  van, 
Regeeringsreglement  van 
Overijssel  1786.  IH,  157418. 

[Wunder,  H.],  Ecce  d.  Fürsten- 

u.  Landesschnle  Grimma.    H, 

242  888. 
Wunderer,  W.,  Ovids  Werke. 

I,  168781. 
Wunderlich,     Münzfand     v. 

Gammelin.     H,  282116. 


Wunschmann,  £.,  Schimper. 

n,  827 l92. 
Wurm,    J.,    'Abberufung'    des 

Albornoz.     HI,  13288. 
Miscellanea    di    Perugia. 

m,  18286. 
Wurmlinger  Kapelle.   II,  869 ,8e. 
Wurzbaoh,      C.    v. ,      Biogr. 

Lexikon     f.    Österreich.      II, 

lll989. 
Wust  mann,  G.,   Leipzig.     H, 

231288. 
Wutke,  K.,   Fabian  v.  Schön- 

aich-Muskau.     H,  25481. 
Karl  zu  Carolath-Beuthen. 

U,  254". 

Trebnitz.     H,  26449. 

Würben.     H,  25790. 

Schweinichen.  II,  2681*4. 

—  —  &  A.  v.  Rentz,  Schön- 
aich  u.  Hatzfeldt.     H,  254". 

Wuttke-Biller,  Bob.,  Kur- 
sächsische Valvation  der 
Schreckenberger.     H,  22 6179. 

Wydawniotwa  przyjaciöl  nauk. 
H,  259*. 

Wyeth,  J.  A.,  &  W.  R. 
Holloway,  Confederal  Pri« 
soners.     HI,  845114. 

Wyking,  A.,  Juden  Berlins. 
I,  48 lö8. 

Wynne,Bernard&Hemphill, 
Literature  of  second  cent.  IV, 
63145. 

Wyfs,  F.  v.f  Bechtshistor. 
Lesefrüchte.     H,  27M.  12271. 

—  G.  v.,  Bundesfeier  (Zürich), 
n    1128. 

—  —  üri  1218-1309.  H, 
11319. 

—  G.  &  F.  v.,  Öffnung  v.  Benken. 

H,  12879». 
Wyzewa,  T.  de,   Boman  hist. 

en  Angleterre.     HI,  195 894. 
Grands     peintres.      IV,. 

22861. 


X. 

Xanthippus,      Niederland. 

Sittenbuch.     IV,  8769. 
Xenia    Bernardina.      II,    97t7; 

IV,  8586. 
X  e  n  o  p  o  1 ,  A.  D.,  Ist.  Bommilor 

din  Dada  Traiana.  III,  314". 
X  i  m  e  n  e  s ,  E.,  Storia  d'arte.  IV, 

20840. 
Xiques,  J.,  8.  Fita. 


IV.232 


Yasna  —  Zimmermann. 


T. 

Yasna.     I,  78ia. 

Yonge,    C,    Wellington.     III, 

189"*. 
Young.  C.  H.,  Erchia.  I,  106,8°. 
Young hu s band,  F.,   Exodus. 

I,  80". 
Yriarte,  C,  Veronese  an  palais 

dnc.  de  Venise.     III,  86877. 
—  —  Antonr  des  Borgia.     HI, 

48»". 


z. 

Z  a  c  c  a  r  i  a ,  A.,  Amadeo  di  Saroja. 

m,  24". 
Zacharift.     II,  «öl600. 
Zachariä  v.  Lingenthal,  O 

E.,  Rom.  Recht     I,  166674. 

Dioecesis  aegypt  III,  82  8  u. 

Zahn,  Adf.,  Eyangel.  Kirche  im 

britisch.  Weltreich.  III,2006U. 

—  Th.,  Kanon.     IV,  49— 5088. 

—  —  Irenäns  an   Victor.     IV, 
621*1. 

—  —   Polykarpus    n.   Irenäns. 
IV,  63149. 

Apologet.     IV,  6516S. 

—  —  Überspannungen   n.   Ab- 
spann.    IV,  66171. 

—  —  Altereatio  des  Euagrius. 
IV,  75954. 

s.  Haufsleiter. 

—  W.,  Sprone.     H,  220,0°. 
Tangermünder  u.  Stendaler 

Wappen  u.  Haasmarken.     II, 

220108. 

Altmark.     II,  220107. 

Zaidin,  s.  Codera. 

Zak,  A.,  Geras  n.  Pernegg.    II, 

97". 
Zakrzewski,  s.  Balzer. 
Zalla,  A.,  Stadt  storieL  IV,  4". 
Zanandreis,  D.,  Pittori,  scul- 

tori  e  architetti  veronesi ;  ed. 

G.  Biadego.  III,  488.  86889. 
Zander,  C.  M.,  Versus  italici. 

I,  167788. 

Versificatio  lat.   1,1 67788. 

Zanetti,   P.,   Diarü   di  Prioli. 

Iü,  35841. 
Assedio  di  Padova  1509. 

m,  87404. 
.Zan  gerne  ist  er,  [K],  Colon  ne 

de  Jupiter   au  Donon;   tr.  F. 

Baldensperger.  II,  888 ". 

Limeeforeohung.  II,  892 I04. 

Zaniboni ,  F.,  Tasso  e  Sporoni. 
49880. 
i-Bianoo,P.T.,Guerre 


n.  bibliot.   di  Tommaso.     III, 

52  7B9». 
Zanten,    L.   van,    Eeuwfeest. 

III,  147811. 
Zap  f,L.,  Ochsenkopf.  II,  880CSft. 
Buschklepperzeit  d.  16.  Jh. 

II,  88 1840. 
Zarncke,E.,Zarncke.II,284148. 

—  Fr.,  Grofsvater  u.  Vater.   II , 
2841*5. 

Zarneke.     II,  284147-149. 
Zara,  F.,  Parimento  in  musaico 

policromo.     I,  178888. 
Zay,  E.,  Monnaie  obsidionale  de 

Mantoue.     III,  34888. 
Zdekauer,    L.,    Costitnto    d. 

Plaoito  di  Siena.  III,  ll91i. 
Breve  Populi  Pistorii  1283. 

m,   12819. 
Arohivio  di  Pistoia.    Iü, 

12«». 

—  —  Dooumento  priv.  italiano. 
Iü,  20SM. 

Zdziechowski,  Poesie  de 
Shelley  et  de  Byron.  III,  1 96* 1 1. 

—  Kritiker  Byrons.  Iü,  196484- 
Zech,  G.,  Ezcursion  aroheol.  a 

Braine-le-comte.  III,  12819*. 
Zechlin,  Kammin.  II,  291859. 
Zedtwitz,A.  v.,  Adelsfamilien. 

n,   21990. 
Zeerleder,A.}  Bern.Handveste. 

H,   11845. 
Zehden,  s.  Lehnert. 
Zehnpfund,      R.,      Babylon. 

Weberreehnungen.     I,  27**. 

—  —  Altbabylon.  Götter-  n. 
Heldensagen.     I,  28™. 

Ballenstedt.   II,  229818*. 

Zeitlin,   W.,    Kirjath   Sepher. 

I,  48". 

Zeitschel,  Kirchenbücher- 
bestand d.  Niederlausitz.  II, 
209169. 

Z  e  1  g  e  r ,  F.,  Alpgenossenschaften 
in  Nidwaiden.     II,  117". 

Zelle,  Fr.,  Theile  u.  Strungk. 
H,  245489. 

Zell  er,  B.,  Paix  de  Cateau- 
Cambresis.     III,  53787/8. 

—  E.,  Piaton.  Theätet.   I,  91117. 

—  —  Odium  generis  humani. 
IV,  69u9. 

—  J.,  Hufs,  Luther.     II,  60 l. 

—  —  Histoire  de  moyen-age. 
m,  85109;  IV,  810t. 

Zeller-Werdmüller,G.,Ütli- 
barg  u.  Freie  v.  Regensburg. 

II,  12  t84. 

—  —  s.  Schweizer. 
Zemrich,  J.,  Toteninseln.     I, 

14144. 


Zenatti,  A.,  BiBnonno  d.  Pe- 
trarca.    III,  10201. 

Zenen,  A.  S.,  America  des- 
cubrimiento,  conquista  etc.  Iü, 
66178. 

Z  e  n  e  1 1  i ,  P.,  Urkk.  in  Lauingen. 
H,  88  0*01. 

Zenker,  E.,  Wiener  Zeitungs- 
wesen.     II,  9888. 

Rechtsgesetzgebnng  1848. 

H,  HO198. 

—  Fr.,  Schlegel.     II,  25818. 
Zenn  er,  J.   K.,    TempelmuBik 

u.  Psalmen.     I,  85 101. 

Armachanus.     IV,  9310*b. 

Zerbi,  L.,  Peste  di  san  Carlo. 

Iü,  27181. 
Zernial,  H.,  s.  Taoitns. 
Z  er n in,  Berlin  u.  KSlln.  H,  6582. 
Zettel,    J.,    Columbus.        III, 

64 148. 
Acht-Stunden-Arbeit.  IV,. 

27481. 
Zetter qu ist,     Ed.,    Svenska 

Völdet  i  Bremen  och  Verden. 

H,  618.  265*. 
Z  i  o  h  y ,  A.,  (Briefe  an  Szechenyi). 

m,  299958. 
Z  ick  er  mann,   Fr.,   Lehnsver- 

bältnis    zw.    Brandenburg    u. 

Pommern.     H,  41 l8.  20 l*9. 
Ziegler  &  Wei  fs,  Archivalien 

d.     Amtsbezirks     Überlingen. 

U,   14108. 

—  B.,  Schulwesen  in  Überlingen. 
U,  1441W. 

—  Th.,  Morus   u.  Utopia.     III, 
167n. 

Zielewicz,  J.,  (Marcinkowski). 

II    262 81,8. 
Z  i  e  1  i  n  s  k  \,Th.,BOPEirONOL 

I,  120". 
Zijlma,  J.,  Seeratt.  IH,  1558*4. 
Z  i  k  a  u ,    H.,     Kampf    nm    die 

Adria.     IU,  88418. 
Zillner,     F.,     Salzburg.       II, 

10076. 
Zimmels,   B.,    Leone   Hebreo. 

I,  47»°. 

Zimmer,  Blaithmaic  HoengaL 

II,  2688. 

—  Iren  u.   Nordgermanen.     II, 
88848. 

Zimmerli,  J.,  Sprachgrenze  d. 

Schweiz.     II,  127108. 
Zimmermann,    A.,    Maria   d. 

Kathol.     HI,  17S60. 
Jesuiten  in  England  unter 

Elisabeth.     HI,  17677. 
Katholiken  unt.  Jacob  I. 

HI,  178uo. 
Cromwell.     III,    182l4\ 


Zimmermann  —  Zycha. 


IV,233 


—  —      Newman    als    kathol. 
Schriftsteller.     HI,  200»". 

—  —    Universitäten    Englands. 
m,  202686. 

—  —    Klosteranfhebung   unter 
Heinrich    VIII.      III,   169". 

—  Fr.,  Acte  Karoli  TV.    H,  46*. 
Archive  in  Ungarn.    III, 

302m. 

—  M.  6.,   Schulz-Briesen.      II, 
1791*9. 

—  P.,  Schulenbarg.     II,  6117. 

—  —  Rothfischer  in  Helmstedt 
u.  Querini.     H,   188". 

—  —    Bulow    u.    Abschied  ▼. 
Kassel.     D,  19794. 

Schubert.     II,  29388*. 

Zimmern,  H.,  Palästina  1400 
▼.  Chr.     I,  25". 

—  —    Kanaanäische    Glossen. 
I,  2658. 

Purimfest.     I,  38,e6. 

Z ingeler,  K.  Th.,  Beuron.    II, 

36918a;  IV,  84M. 
Zingerle,   A.,   Hilarii  Piotav. 

Psalmi.     IV,  73,4°. 

—  —    Hilarian.    Psalmenkom- 
mentar.    IV,  78841. 

—  J.  v.,  &   J.  Egger,    Tirol. 
Weistiimer.     II,  105,B7. 

Z  i  p  p  e  1 .  6.,  Leonardo  da  Vinci. 

in,  28ieo. 
Zips.  —  StatuU.      III,    307*18. 

Zisterer,    A.,    Gregor  X.    n. 

Rudolf    v.     Habeburg.        II, 

48/9 ";  IV,  8214b. 
Zitvogel,     M.,     Tauler.      II, 

349817. 
Zmigrodzki,  M.  de,  Suastika. 

I,  18"8. 


Zock ler,    O.,    Apokryphen    d. 

Alt.  Test.    I,  86185;  IV,  5810». 
—    —   Aristides    u.    Quadratus. 

IV,  64 1M. 
Zöller,    M.,    Rom.    Litteratur. 

I,   166711. 
Zöllner,  C.  W.,  Handelsgesch. 

Meifsens.     H,  246448. 
Zolling,     Th. ,     Erinnerungen 

von  u.  an  Groth.     II,  281". 

Zö*ltowski,  St.  r.,  Finanzen 
Warschaus  1806—15.  H, 
26497. 

Zouteveen,  s.  Hartogh. 

Z  o  v  d  n  y  i ,  Eug. ,  Reformation 
in  Ungarn.     III,  307488. 

Z  r  i  n  y  i ,  K. ,  Verschwörung 
WesseMnyie.     IH,  296197. 

Z  s  c  h  i  e  s  c  h  e,  P.,  Burgen  d.  Hain- 
laite.     H,  21880. 

Zschille,  R.,  &  R.  Forrer, 
Sporn.      I,   17181;  IV,  80506. 

Zschommler,  Max,  Mosens 
Erinnerungen.     II,  249488. 

Zsilinszky,  M., Ungar. Reichs- 
Uge.     m,  294171. 

Kermann.     m,  8048*6. 

—  —  Obergespane  d.  Csongr&d. 
Komit.     IH,  309470. 

Zucconi,  G.,  s.  Depretis. 

Zucker,  M. ,  Lorscher  Sakra- 
mental-,   n,  2881. 

Zuck  ermann,  B.,  Tabellen. 
I,  42 B?. 

Zühlke,  F.,  Mommsen  u. 
Willems  Patrizier.     I,  154667. 

Z  Q  r  i  ch  e  r,  A.,  Italien.  Schweizer- 
karte.    H,   13548. 

Zuidema,  W.,  Templerorden  in 
Lothringen,     ü,  347/8908. 


—  —  Friesche  vrijheid.  IH, 
1548fl». 

Zuniga,  Cartas.     III,  183". 

Z  u  n  z ,  L. ,  Gottesdienstliche 
Vorträge  der  Juden;  ed.  N. 
Brüll.     I,  4454». 

Zuretti,  CO.,  Iscrizioni  di 
Cipro.     I,   1021»8. 

Zw  eng  er,  F.,  Fulda.  Landes- 
bibliothek.    H,  155". 

Wilhelm  I  in  Fulda.    nr 

155100. 

. —  —  Fuldaer  Originale.  II, 
165lM. 

Schupp.     II,   157l8i. 

Schomburg.     II,  157186. 

—  —  (0  alte  Burschen  herrlich- 
keif.     II,  157187. 

Bach.     II,  157UI. 

Zwerg,    G. ,      Gymnasium     zu 

Marienwerder.     II,  8004d. 
Zwetajew,  U.,   (Protestanten- 

tuoi    in    Rufaland    bis   zu  d. 

Reformen).     HI,  24269. 

—  —  (Kultus  in  Rufsland  im 
16.  u.  17.  Jh.)     III,  24280. 

Zwetz,  R.,  Sagen  aus  Saal- 
thal.    H,  284281. 

Zwickau.  —  Marienkirche.  Hy 
244414. 

Zwiedineck  -Südenhorst, 
H.  v.,  Deutsche  Gesch. etc.  11,6g1. 

—  -  Gefecht  b.  S.  Michel  u. 
Erzherzog  Johann  in  Steier- 
mark.    H,  801M.   108187. 

Krieg  von  1809  in  Steier- 
mark.    H,  80168.   108188. 

s.  Wolf. 

Zycha,  J.,  Augustini  de  utilitate- 
credendi  etc.     IV,  74849. 


Beigabe. 


A.  Siglen  für  einzelne  Zeitschriften. 


AAALA.    Atti  della  r.   Accademia  di 

Archeologia,  Lettere  e  belle  Arti. 
AAAPSS.  Annais  of  the  American  AcaxL 

of  Political  and  Social  Science. 
AAE.     Archivio  per  l'Antropologia  e 

PEtnologia. 
AAEEGr.  Annnaire  de  lJAssociation  ponr 

l'Enconragement  des  Etndes  Grecques. 
AAIsr.  Annnaire  d.  Archives  Israelites. 
AALM.     Atti  della  r.  Accademia  dei 

LinceL  Memorie. 
AAIA    Dass.  Notizie  degli  Scavi. 
AAnthr.    Archiv  f.  Anthropologie. 
AAOJ.  American  Antiquarian  and  Orient. 

Journal 
AAOV.    Atti  deir  Accademia  Olimpica 

di  Vic-ftTiza« 
AAW.    Ans  Allen  Weltteilen. 
ABP.     Annaes  de  Bibliographia  Portu- 

gueza. 
ABB.    Archiv  für  Bürgerliches  Recht. 
ABSHFr.  Annnaire- Bulletin  de  la  Sociäte* 

de  l'Hißtoire  de  France. 
ABTh.    Annales  de  Bibliographie  Theo- 

logique. 
Ac.    The  Academy. 

AC.    Archiv  Cesky. 
ACSÄJ.     Actes  et  Conferences  de  la 
8ociet6  des  Etndes  Juives. 

ADA.  Anzeiger  f.  Deutsches  Altertum. 

ADB.  Allgemeine  Deutsche  Biographie. 
ADR.    Annalen  des  Deutschen  Reiches. 
AE.    Archäologiai  Ertesitö. 
AELKZ.    Allgemeine  Evangeüsch-Luth. 

Kirchen-Zeitung. 
AEMÖ.     Archaeologisch  -  Epigraphische 

Mitteilungen  ans  Österreich. 
AEOA.    Annales  de  l'Extreme  Orient  et 

de  l'Afrique. 
AFNFB.     Aarsberetning  af  Foreningen 

til  Norske  Fortidsmindesm.  Bevaring. 
AGLEK       Archiv   für   die   Geschichte 

Liv-,  Est-  und  Kurlands. 
AGNM.     Anzeiger    des    Germanischen 

Nationalmuseums. 
AGOHZ.    Archief  voor  de  Geschiedenis 

der  Onde  Hollandsche  Zending. 
AHEB.  Analectes  ponr  servir  ä  l'Histoire 

Eccläsiastique  de  la  Belgique. 
AHNBN.     Annales   Histor.,   Nobiliaires 

Biographiqnes  et  Necrologiques. 


AHS.     Archives  Heraldiques  et  Sigillo- 

graphiqnes. 
AJArch.      The   American   Journal    of 

Archaeology. 
AIPBA.   Annnaire  de  rinstmction  PubL 

et  des  Beaux  Arts. 
AJPh.    American  Journal  of  Philology. 
AK  KR.  Archiv  für  Kathol.  Kirchenrecht. 
ALKMA.     Archiv   für  Litteratur-  und 

Kirchengeschichte  des  Mittelalters. 
ALLG.    Archiv  für  Lateinische  Lexico- 

graphie  und  Grammatik. 
AMG.    Annales  dn  Mus6e  Guimet. 
AMIV.    Atti  e  Mem.  del  Istit.  Veneto. 
AMSB.     Aarsberetniger  og  Meddeleser 

fra  det  Store  k.  Bibliothek. 
AMSL.     Archives  des   Missions  Scien- 

tifiqnes  et  Littäraires. 
AMZ.    Allgemeine  Missionszeitschrift. 
AMZg.    Allgemeine  Militär-Zeitung. 
AnAcRU.    Analele  Academiei  Romane. 

Sectiunca  IL 
ANF.    Archiv  for  Nordisk  Filologi. 
ANFB1.  Algemeen  Nederlandsch  Familie- 

blad. 
ANOH.    Aarböger  for  Nordisk  Oldkyn- 

dighed  og  Historie. 
ANQ.    American  ^fotes  and  Qneries. 
AÖG.    Archiv  f.  österreichische  Gesch. 
AÖR     Archiv  für  Öffentliches  Recht. 
APC.  Annales  de  Philosophie  Chr6tienne. 
AQR.    Asiatic  Qnarterly  Review. 
ASABATorino.     Atti  della  Societa   di 

Archeologia  et  e  Belle  Arti  per  la 

provincia  di  Torino. 

ASEJ.     Annnaire    de    la    Soci6t6  des 

Etndes  Juives. 
ASFNA.  Annnaire  de  la  Soci6t6  Francaise 

de  Numismatiqne  et  d' Archäologie. 
ASGS.   Archiv  für  sociale  Gesetzgebung 

und  Statistik. 
ASLig.     Atti    della  Societa  Lignre  di 

storia  patria. 
ASNS.     Archiv    für  das  Studium  der 

Neueren  Sprachen. 
ASPh.    Archiv  für  Slavische  Philologie, 
ASRR.    Annalas  de  la  Societad  Rhaeto- 

Romanscha. 
A&St.    Arte  e  Storia. 
ASTP.      Archivio   per  lo  Studio  della 

Tradizioni  Popolari. 


Siglen. 


IV,236 


Ath.    The  Athenaeum. 

AtVen.    Ateneo  Veneto. 

AVen.    Archivio  Veneto. 

AZgB.    Allgemeine  Zeitung.    Beilage. 

BAAB.  Bulletin  de  l'Academie  d' Archäo- 
logie de  Belgiqne. 

BAG.    Bnllettino  di  Archeol.  Cristiana. 

BAmGS.  Bulletin  of  the  American 
Geographical  Society. 

BAUBay.  Beiträge  zur  Anthropologie 
und  Urgeschichte  Bayerns. 

BBA.  Bulletin  des  Bibliothöques  et  des 
A  i^hi  ves 

BBG.    Blätter  für  das  Bayrische  Gym- 

nasialschnlwesen. 
BBKG.    Blätter  für  Bayerische  Kirchen- 

fireschichte. 
BBL.    Bulletin  des  Bibliophiles  Liegeois. 
BBMB.    Boletin  de  la  Biblioteca  Museo- 

Balaguer. 
BBSSMF.     BuUettino  di  Bibliografia  e 

di  Storia  per  le  Scienze  Matematiche 

e  Fisiche. 
BCARoma.  BuUettino  della  Commissione 

Archeologica  communale  di  Borna. 
BCHB.     Bulletin  de  la  Commission  r. 

d'Histoire  (Bruxelles). 
BCHell.     Bulletin   de    Correspondance 

Hell6nique. 
BCr.    Bulletin  Critique. 
BCTA.   Bulletin  du  Comitö  des  Travaux 

historiques  et  scientifiques.     Section 

d'Archäologie. 
BCTfi.    Dass.  Economiques  et  sociales. 
BCT^.     Dass.    Section  de  Geographie. 
BCTH.    Dass.  Section  d'Histoire. 
BECb.    Biblioth.  de  l'Ecole  des  Charte«. 
BEDR.    Beiträge  zur  Erläuterung  des 

Deutschen  Rechts. 
BEG.  Bulletin  ^pigraphique  de  la  Gaule. 
BEIW.    Berichten  omtrent  de  uitbrei- 

ding  des  Evangeliums  in  Italie  door 

de  wTaldeiizßii 

BGDS.  Beiträge  zur  Geschichte  der 
Deutschen  Sprache. 

BG1.    Der  Beweis  des  Glaubens. 

BHLPFr.  Bulletin  Historique  et  Litter. 
de  la  soci£t6  de  l'histoire  du  Protestan- 
tisme  Francais. 

BlEg.     Bulletin  de  l'Institut  Egyptien. 

BISIt.  Bulletino  dell'  Istituto  Storico 
Italiano. 

BKELK.  Beiträge  zur  Kunde  Est-,  Liv- 
und  Kurlands. 

BKJS.  Beiträge  zur  Kunde  der  Indo- 
germanischen Sprachen. 

BLÜ.  Blätter  für  Litterarische  Unter- 
haltung. 

BM     Bulletin  Monumental. 

BMNA.  Bulletin  Mensuel  de  Numismat. 
et  Archäologie. 


BMPFr.  Bulletin  Mensuel  des  Publi- 
cations  Francaises. 

BNKS.  Bibliotheek  van  Nederlandsche 
Kerkgeschieds-Schrijvers. 

BNSIt.  Bulletino  di  Numismatica  e 
Sfragistica  per  la  storia  d'Italia. 

BOR.    Babylonian  and  Oriental  Record. 

BORom.    Biserica  Ortodoxa  Romäna. 

BPIt.    Bulletino  di  Paleotnologia  Ital. 

BPWS.  Berliner  Philologische  Wochen- 
schrift. 

BR.    Buciumul  Romanu. 

BSAO.  Bulletin  de  la  Societe  des  Anti- 
quaires  de  TOnest. 

BSAP.  Bulletin  de  la  SociSte  d' Anthro- 
pologie de  Paris. 

BSATFr.  Bulletin  de  la  Societe"  des 
Anciens  Textes  Francais. 

BSGMHAlsace.  Bulletin  de  la  Society 
pour  la  Conservation  des  Monuments 
Historiques  d'Alsace. 

BSGR.  Buletinul  Societatii  Geografice 
Romane. 

BSIC.  Bulletin  de  la  SocfctS  des  Stades 
Indo-Chinoises. 

BSNAFr.  Bulletin  de  la  Societe  Nationale 
des  Antiquaires  de  France. 

BSSL  Bolletino  Storico  della  Svizzera 
Italiana. 

BSSN.  Bulletin  de  la  Societe  Suisse  de 
Numismatique. 

BSz.    Budapesti  Szemle. 

BTLVNI.  Bijdragen  tot  de  Taal-,  Land- 
en Volkenkunde  v.  Nederlandsch-lndiö. 

BURS.  Bibliotheque  Universelle  et  Revue 
Suisse. 

BVGO.  Bijdragpu  voor  Vaderlandsche 
Geschiedenis  en  Ondheidkunde. 

BW.    Biblioteka  Warszawska. 

CAC.    La  Chronique  des  Arts  et  de  la 

Cnriositä. 
CbH.    Le  Gabinet  Historique. 
CC.   La  Controverse  et  le  Contemporain. 
CDTh.   Current  Discussions  in  Theology. 
ChQR.     The  Ghurch  Quarterly  Review. 
ChRMJ.      The    Chinese  Recorder  and 

Missionary  Journal. 
C1R.    Classical  Review. 

V  V  V  V 

CMC.  Casopis  Musea  krälovstvi  Cesköho 
CMUCL.     Choix  de  Memoires  de  la  soc 

littäraire   de   l'Universitö  Catholique 

de  Louvain. 
Corr.    Le  Correspondant  et  la  Revue  de 

France,  reunis. 
CR.    Comptes  Rendus  des  säances  de 

l'Acad6mie  des  inscriptions  et  belles- 

lettres. 
CRCHB.    Comptes  Rendus  des  seances 

de  la  Commission  r.  d'Hist.  (Bruxelles). 
CRCIA.    Comte  Rendu  de  la  Commission 

Imperiale  Arch6ol.  (St.  Petersburg). 


IV^36 


Siglen. 


DEBIL    Deutsch-Evangelische  Blätter. 

DEKZ.  Deutsche  Evang.  Kirchenzeitung. 

DLB1.    Deutsches  Litteraturblatt. 

DLZ.    Deutsche  Litteraturzeitung. 

DR.    Deutsche  Eevue. 

DRGS.  Deutsche  Rundschau  für  Geo- 
graphie und  Statistik. 

DRs.    Deutsche  Rundschau. 

DWB1.    Deutsches  Wochenblatt 

DZG.  Deutsche  Zeitschrift  f.  Geschichts- 
wissenschaft. 

EHR.    English  Historical  Review. 
EKZ.  Evangelische  Kirchen-Zeitung. 
Exp.    The  Expositor. 

FBPG.  Forschungen  z.  Brandenburgisch, 
und  Preufsischen  Geschichte. 

GAGD.    Giornale  Araldico-Genealogico- 

Diplomatico. 
GBA.    Gazette  des  Beaux-Arts. 
GFröO.    Geschichtsfreund.  Mitteilungen 

des  historischen  Vereins  der  5  Orte 

(Luzern  etc.) 
GGA.    Göttingische  Gelehrte  Anzeigen. 
GL.    George  Lazar  (Rumänisch). 
GSAI.    Giornale  della  Societa  Asiatica 

Italiana. 
GSLG.   Giornale  della  Societa  di  Letture 

e  Conversazioni 
GSLIt.     Giornale  Storico  della  Lette- 

ratura  Italiana. 

HA.    Historisk  Arkif. 

fl&E.    Himmel  und  Erde. 

HJb.    Historisches  Jahrbuch  (Grauert). 

HK.    Hadtörteneti  Közlemenyek. 

HPB11.    Historisch-Politische  Blätter. 

HSyH.     Handüngar   rörande   Sveriges 

Historia. 
BT»     Historisk  Tidsskrift  (Dansk). 
HTN.    Historisk  Tidsskrift  (Norsk). 
HTS.    Historisk  Tidskrift  (Svensk). 
HTb.    Historisches  Taschenbuch. 
Hz.    Hazank. 
HZ.    Historische  Zeitschrift  (v.  Sybel). 

IAEthn.  Internat.  Archiv  f.  Ethnographie. 
IAnt.    Indian  Antiquary. 
IGI.    Imperial  Gazetteer  of  India. 
ISt.    Indische  Studien. 
IW.    Istoritscheskij  Wiestnik. 
IZAS.     Internationale   Zeitschrift    für 
Allgemeine  Sprachwissenschaft. 

JA.    Journal  Asiatique. 

JAFL.    Journal  of  American  Folk-Lore. 

JAIGrBr.  Journal  of  the  Anthropological 

Institute  of  Great  Britain  and  Ireland. 
JAOS.   Journal  of  the  American  Orient 

Society. 
JASB.    Journal  of  the  Asiatic  Society 

of  Bengal. 


JBAA.  Journal  of  the  British  Archaeo- 
logical  Association. 

JBBAS.  Journal  of  the  Bombay  Branch 
of  the  r.  Asiatic  Society. 

JBG.  Jahresberichte  der  Geschichts- 
wissenschaft. 

JBGPh.  Jahresbericht  über  Germanische 
Philologie. 

JBKA.  Jahresbericht  Über  Klassische 
Altertums  wissensch. 

JGBAS.  Journal  of  the  Ceylon  Branch 
of  the  r.  Asiatic  Society. 

JCB1.    Jüdisches  Centralblatt 

JDAI.  Jahrbuch  des  Deutschen  Archäo- 
logischen Instituts. 

JDAM.  Jahrbücher  für  die  Deutsche 
Armee  und  Marine. 

JEc.    .Journal  des  Economistes. 

JGGPO.  Jahrbuch  der  Gesellschaft  für 
Geschichte  des  Protestantismus  in 
Osterreich. 

JGVV.  Jahrbuch  f.  Gesetzgebung,  Ver- 
waltung und  Volkswirtschaft. 

JHGA.  Jahrbuch  der  Heraldischen  Ge- 
sellschaft Adler. 

JHSt.    Journal  of  Hellenic  Studies. 

JHUS.  Johns  Hopkins  University  Studies 
in  hist  and  political  science. 

JIArt.    Journal  of  Indian  Art. 

JJGL.  Jahrbücher  für  jüd.  Geschichte 
und  Litteratur. 

JKSAK.  Jahrbuch  der  Kunsthistorischen 
Sammlungen  d.  Allerhöchsten  Kaiser- 
hauses. 

JLB1.    Jüdisches  Litteraturblatt. 

JNChBAS.  Journal  of  the  North  China 
Branch  of  the  r.  Asiatic  Society. 

JNS.  Jahrbücher  für  Nationalökonomie 
und  Statistik. 

JPGLA.  Jahrbuch  der  Preufs.  Geolo- 
gischen Landes-Anstalt. 

JPh.    Journal  of  Philology. 

JPr.    Jüdische  Presse. 

JPrK.  Jahrbuch  der  Preuis.  Kunst- 
sammlungen. 

JPTh.   Jahrbücher  f.  Protest.  Theologie. 

JQR.    Jewish  Quarterly  Review. 

JRAI.  Journal  of  the  Royal  Archaeo- 
logical  Institute. 

JRAS.  Journal  of  the  Royal  Asiatic 
Society. 

JSM.    Journal  des  Sciences  Militaires. 

JVARh.  Jahrbücher  des  Vereins  von 
Altertumsfreunden  im  Rheinland. 

KBGV.  Korrespondenzblatt  d.  Gesamt- 
vereins der  deutschen  Geschichte-  und 
Altertums- Vereine. 

KB1  Anthr.  Korrespondenzblatt  d.  deutsch« 
Gesellschaft  für  Anthropologie. 

KB1GRW.  Korrespondenzblatt  für  die 
Gelehrten-  u.  Realschul.  Württembergs. 


Siglen. 


IV,237 


KBWZ.    Korrespondenzblatt  der  West- 

deutschen  Zeitschr. 
KHS.    Kirkehistoriske  Samlinger. 
KM.    Kirchliche  Monatsschrift. 
KS.    Kietvskaja  Starina. 
KUI.  Kiewskia  Uniwersitetskia  Jzwestia. 
KVGR.  Kritische  Vierteljahrsschrift  für 

Gesetzgebung  und  Rechtswissenschaft 
KwH.    Kwartalnik  Historyczny. 

LAK.    Ludovica  Ak.  Közlönye. 

LBGRPh.  Litteraturblatt  f.  Germanische 
und  Romanische  Philologie. 

LBOPh.  Litteraturblatt  f.  Orientalische 
Philologie. 

LBSW.  Litterarische  Beilage  d.  Staats- 
anzeigers für  Württemberg. 

LGAN.  Lancashire  and  Cheshire  An- 
tiquarian  Notes. 

LCßl.  Litterarisches  Centralblatt  für 
Deutschland. 

L&K.    Literatur  og  Kritik. 

LRs.  Litterarische  Rundschau  für  das 
katholische  Deutschland. 

LZgB.  Leipziger  Zeitung.  Wissenschaft- 
liche Beilage. 

MA.    Le  Moyen-Age. 

MAH.  Melanges  d'Arch6ol.  et  d'Histoire. 

MAIBL.     M6moires  de  l'Acadämie  des 

lnscriptions  et  Belles-Lettres. 
MASCC.    Mitteilungen  der  3.  [Archiv-] 

Sektion  der  k.  k.  Central-Commission 

zur  Erforschung  der  Denkmale. 
MASMP.    Memoires  de  l'Acadgmie  des 

Sciences  M orales  et  Politiqnes. 
MBadHK.    Mitteilungen  der  Badischen 

Historischen  Kommission. 
MBNG.     Mitteilungen  der  Bayerischen 

Numismatischen  Gesellschaft. 
MCC.    Mitteilungen  der  k.  k.  Central- 

Commiss.  z.  Erforschung  d.  Denkmale. 
MCMSE.     M&noires  Cnuronnes  et  Me- 
moires des  Savants  Etrangers. 
MDAIA.     Mitteilungen   des  Deutschen 

Archäologischen  Instituts.   Athenische 

Abteilung. 
MDAIR.    Mitteilungen   des   Deutschen 

Archäologischen ,  Instituts.     Römische 

Abteilung. 
MDVSP.     Miscellanea   pubblicata   dalla 

Deputazione  Veneta  di  Storia  Patria. 
MF.    Magyar  Figyelö. 
MGH.    Monumenta  Germaniae  Historica. 
MGLEK.    Mitteilungen  aus  dem  Gebiete 

der  Geschichte  Liv-,  Est-  und  Kurlands. 
MGNM.     Mitteilungen    aus   dem   Ger- 
manischen National-Museum 
MHL.  Mitteilungen  aus  der  Historischen 

Litteratur. 
MTÖG.    Mitteilungen  des  Instituts  für 
Österreichische  Geschichtsforschung. 


MK.    Magyar  Könyvszemle. 

MKAK®.  Mitteilungen  des  k.  k.  Kriegs- 
archivs (Abteilung  f.  Kriegsgeschichte). 

MKrA.  Meddelelser  fraKrigs-Archiverne. 

MLIA.  Magazin  für  Litteratur  des  In- 
und  Auslandes. 

MLSc.  Le  Magasin  Littäraire  et  Scien- 
tifique. 

MLSG.  Messager  Littäraire  et  Scien- 
tifique  de  Gand. 

MLWJ.  Monatsschrift  für  Litteratur  u. 
Wissenschaft  des  Judentums. 

MNASc.  Memoirs  of  the  National  Academy 
of  Sciences  (Washington). 

MNEKR.  Mitteilungen  und  Nachrichten 
für  die  Evangel.  Kirche  in  Rufsland. 

MNLGAU.  Mitteilungen  d  Niederlausitzer 
Gesellschaft  für  Anthropologie  und  Ur- 
geschichte. 

MQA.  Le  Manuel  des  Qnestions  Actuelles. 

MSAN.  Memoires  de  la  Societö  r.  des 
Antiquaires  du  Nord. 

MSAO.  Memoires  de  la  Soci6t6  des 
Antiquaires  de  l'Onest. 

MSH.  Messager  des  Sciences  Historiques. 

MSLP.  Memoires  de  la  Societe"  de  Lin- 
guistique  de  Paris. 

MSNAFr.  Memoires  de  la  Sociöte"  Na- 
tionale des  Antiquaires  de  France. 

MStlt.    Miscellanea  di  Storia  Italiana. 

MSvRA.  Meddelanden  frän  Svenska 
Riks-Archivet. 

MusK.    Museum  (Kopenhagen). 

MVGDB.  Mitteilungen  des  Vereins  für 
Geschichte  der  Deutschen  in  Böhmen. 

MWJ.  Magazin  für  die  Wissenschaft 
des  Judentums. 

MZS.    Magyar-Zsidö  Szemle. 

NA.    Neues  Archiv  der  Gesellschaft  für 

ältere  deutsche  Geschichtskunde. 
NAnt.    Nuova  Antologia. 
NAR.    North  American  Review. 
NASächsG.  Neues  Archiv  für  Sächsische 

Geschichte 
NJbbPh.   Neue  Jahrbücher  für  Philologie 

und  Pädagogik. 
NOM.  Nachlichten  aus  d.  Ostafrikanischen 

Mission. 
NPhRs.    Neue  Philologische  Rundschau. 
NQ.    Notes  and  Queries. 
NR.    La  Nouvelle  Revue. 
NRHD.    Nouvelle  Revue  Historique  de 

Droit. 
N&S.    Nord  und  Süd. 
NSA.        Numismatisch  -  Sphragistischer 

Anzeiger. 
NTVKI.  Nordisk  Tidskrift  för  Vetenskap, 

Konst  och  Indus  tri. 
NUKKr.   Nordisk  Ugeblad  for  Katholske 

Kristne. 
NySvT.    Ny  Svensk  Tidskrift. 


IV,238 


Siglen. 


NZst.    Die  Nene  Zeit  (Stuttgart). 
NZW.    Die  Neuzeit  (Wien). 

ÖMOr.      Österreichische    Monatsschrift 

..  für  den  Orient. 

ÖUE.   Österreichisch-Ungarische  Revue. 

Or.    The  Orientalist. 

OTSt.    The  Old  Testament  Student. 

FASB.  Proceedings  of  the  Asiatic  Society 

of  Bengal. 
PASChH.      Papers    of  the    American 

Society  of  Chnrch  History. 
PASCISt.  Papers  of  the  American  School 

of  Classical  Stndies  at  Athens. 
PCBAS.     Proceedings    of   the    Ceylon 

Branch  of  the  r.  Asiatic  Society. 
PJSchw.  Politisches  Jahrbuch  d.  Schweiz. 

Eidgenossenschaft. 
PKZ.    Protestantische  Kirchenzeitung. 
PMPGA.    Petermanns  Mitteilungen  aus 

Perthes  Geographischer  Anstalt. 
PNASc.     Proceedings    of  the  National 

Academy  of  Sciences  (Washington). 
PNL.  Przewodnik  Naukowy  i  Literacki. 
PBDM.     La  Petite    Revue   des  Deux 

Mondes  de  geographie  et  d'histoire. 
PRGS.    Proceedings  of  the  Royal  Geo- 

graphical  Society. 
PrH.    Precis  Historiques. 
PrJbb.    Preufsische  Jahrbücher. 
PSBA.     Proceedings  of  the  Society  of 

Biblical  Archaeology. 
PWMBJ.       Populär  -  Wissenschaftliche 

Monatsblätter,    zur  Belehrung  über 

das  Judentum. 


3 


R.    Quarterly  Review. 
SPEF.     Quarterly  Statement  of  the 
Palestine  Exploration  Fund. 

RA.    Russkij  Archiv. 
RAC.    Revue  de  l'Art  Chretien. 
RAFr.    Revue  de  l'Art  Francais. 
RAL.   Rendiconti  della  r.  Accademia  dei 

Lincei. 
RBAASc.    Report  of  the  meeting  of  the 

British  Association  for  the  Advance- 

ment  of  Science. 
RBßll.    Russisch-Baltische  Blätter. 
RBN.    Revue  Beige  de  Numismatique. 
RChr.    Revue  Chretienne. 
RGI.    Revue  Coloniale  Internationale. 
RCLIt.    Rivista  Critica  della  Letteratura 

Italiana 

RCr.     Revue  Critique  d'histoire  et  de 

littgrature. 
RDH.  Revues  des  Documents  Historiques. 
RDM.    Revue  des  Deux  Mondes. 
ReCH.    Revista  de  Cifticias  Historicas. 
REg.    Revue  Egyptologique. 
REJ.     Revue  des  titudes  Juives. 
REO.    Revue  de  l'Extreme  Orient. 


RESS.    Revue  de  l'Enseignement  Secou- 

daire  et  Snperieure, 
REtGr.    Revue  des  Etudes  Grecques. 
RevFr.    La  Revolution  Francaise. 
RGB.    Revue  Generale  (Bruxelles). 
RGP.  Revue  Generale  (Paris). 
RGD.    Revue  Generale  du  Droit 
RH.    Revue  Historique. 
RHD.    Revue  d'Histoire  Diplomatique. 
RHN.    Revue  Historique  Nobiliaire. 
RHR.   Revue  de  l'Histoire  des  Religions. 
RI.    Revue  Internationale. 
RIE.  Revue  Internat,  de  l'Enseignement. 
RIN.    Rivista  Italiana  di  Numismatica. 
RIPB.    Revue  de  PInstruction  Publique 

en  ßelgique. 
RISG.    Rivista  Italiana  per  le  Scionze 

Ginridiche. 
RL.    Revue  de  Linguistique. 
RLN.    Revues  des  Livres  Nouveaux. 
RLR.    Revues  des  Langues  Romaines. 
RM.    Russkaja  Mysl. 
RMO.    Revue  Maritime  et  Coloniale. 
RME.    Revue  Militaire  de  l'Etranger. 
RML.    Revue  du  Monde  Latin. 
RNB.    Revista  Noua  (Bucuresci). 
RPAHS.      Report    of    Proceedings    of 

American  Hist.  Society. 
RPh.    Revue  de  Philologie. 
RPL.    Revue  Politique  et  Litteraire. 
RQChrA.     Römische  Quartalsschrift  f 

Christliche  Altertumskunde. 
RQH.    Revue  des  Qnestions  Historiques. 
RR.    Russische  Revue. 
RR6v.    Revue  de  la  Revolution. 
RS.    Russkaja  Starina. 
RSC     Revue  de  la  Suisse  Catholirque. 
RSEH.    Revue  de  la  SoctetS  des  Etudes 

Historiques. 
RSHGM.  Reports  of  the  Society  for  the 

History  of  German  in  Maryland. 
RSIt.    Rivista  Storica  Italiana. 
RSSD.    Revue  des  Soci6t6s  Savantes  des 

Departements. 
RT.    Recueil  de  Travaux  relatifs  a  la 

philolog.  et  a  l'archöologie  ggyptiennes 

et  assyriennes. 
RTh.    Revue  ThSologique. 
RThPh.     Revue    de    Theologie    et  de 

Philosophie. 
RTP.    Revue  des  Traditions  Populaires. 
RW.    Russkij  Wiestnik. 

80.    Science  (New- York). 

SCE.      Smithsonian    Contributions    to 

Knowledge. 
SDSD.     Studi  e  Documenti  di  Storia  e 

Diritto. 
SF1W.  Souvenirs  de  la  Flandre  Wallonne. 
SFR.    Studii  di  Filologia  Romanza. 
SHSP.      Southern     Historical    Society 

Papers  (Richmond). 


Siglen. 


IV,239 


SMC.  Smithßonian  Mjscellaneous  Collect. 
SÖMZ.    Streffleurs  Österreichische  Mili- 
tärische Zeitschrift. 
SpM.    Le  Spectateur  Militaire. 
SRIO.     Sbornik  Russkawo  Istoritsches- 

kawo  Obschtschestwa. 
ST.    Seances  et  Travaox  de  l'Academie 

des  Sciences  Morales  et  Politiques. 
StLMTA.    Studi  Letterari  e  Morali  delT 

accademia  di  S.  Tommaso  d'Aquino. 
StMBCO.    Stadien  and  Mitteilungen  aas 

dem   Benediktiner-  and   dem  Cister- 

cienser- Orden. 
StML.    Stimmen  aas  Maria  Laach. 
SvAuT.      Svenska    Autografsällskapets 

Tidskrift. 
SvFFT.  Svenska  Fornminnes-Föreningen 

Tidskrift. 
SvVAH.  Sv  enskaV  etenskaps-  Akademiens- 

Handlingar. 
StVAH  b.    Dass.    Bihang. 
SW.    Siewernij  Wiestnik. 
Szaz.    Szazadok. 

TAEOLR.  Trübner's  American,  European 

and  Oriental  Literary  Record. 
TASJ.  Transactions  of  the  Asiatic  Society 

of  Japan. 
TG.    Tijdschrift  voor  Geschiedenis. 
ThJB.    Theologischer  Jahresbericht. 
ThLB.    Theologischer  Litteratarbericht. 
ThLBl.    Theologisches  Litteratarblatt. 
ThLZ.    Theologische  Litteratorseitong. 
ThQ.    Theologische  Qaartalschrift. 
ThSt.    Theologische  Stadien. 
TbStK.  Theologische  Stadien  a.  Kritiken. 
ThStW.       Theologische     Stadien     aas 

Württemberg. 
ThT.    Theologische  Tijdschrift. 
ThTLKN.    Theologisk   Tidsskrift  f.   <L 

Evang.-Lath.  Kirke  i  Norge. 
ThZSchw.    Theologische  Zeitschrift  aas 

der  Schweiz. 
TIB.    Timarit  hins  Islenzka  Bökmen- 

tafjilgas. 
TITLV.    Tijdschrift  voor  Indsche  Taal-, 

Land-  en  Volkenkande. 
TNAG.  Tijdschrift  van  het  kon.  Neder- 

landsch  Aardrijkskundig  Genootschap. 
TOI  DR.  Tschteniaw  imp.  Obschtschestwe 

Istorij    i   Drebnostej   Rossijskich  pri 

Moskowskom  Uniwersitetie. 
TR.    Trübner's  Record.  Journal  devoted 

to  Literature  of  the  East. 
TRE.    Torten.  6s  RegSszeti  fetesitö. 
TRHS.      Transactions    of    the    Royal 

Historical  Society. 
TSBA.    Transactions  of  the  Society  of 

Biblical  Archaeology. 
TT.    Törtenelmi  Tar. 

ÜB&T.  Über  Berg  and  Thal  (Dresden). 
UDK.    Ur  Dagens  Krönika. 


VF.    Vort  Forsvar. 

VGAnthr.  Verhandlangen  der  Gesell- 
schaft für  Anthropologie. 

VHAAM.  Vitterhets,  Historie  och  Anti- 
qaitets  Akademiens  Manadsblad. 

VHSG.  Vierteljahrsschrift  für  Heraldik, 
Sphragistik  und  Genealogie. 

VKLR.  Vierteljahrsschrift  für  Kultur 
and  Literatur  der  Renaissance. 

VMV.  Veröffentlichungen  aus  dem  Mus. 
für  Völkerkunde. 

VMVOVR.  Verslagen  en  Mededelingen 
van  de  Vereeniging  tot  uitgave  der 
bronnen  van  het  Oude  Vaderlandsche 
Recht. 

VossZgS.  Vossische  Zeitung.  Sonntags- 
beilage. 

WPK.  Vierteljahrsschrift  für  Volks- 
wirtschaft, Politik  und  Kulturgesch. 

WE.    Wiestnik  Ewropy. 

WIDM.  Westermanns  Illustr.  Deutsche 
Monatshefte. 

WSKPb.  Wochenschrift  für  Klassische 
Philologie. 

WZ.  Westdeutsche  Zeitschrift  für  Ge- 
schichte und  Kunst. 

WZKM.  Wiener  Zeitschrift  für  die 
Kunde  des  Morgenlandes. 

TATJ.     The  Torkshire  Archaeological 

and  Topographical  Journal. 
YBSLS.     Year  Book  of  Scientific  and 

Learned  Societies. 

ZÄSA.  Zeitschrift  f.  Ägyptische  Sprache 
und  Altertumskunde. 

ZATW.  Zeitschrift  für  die  Alt-Testa- 
mentliche Wissenschaft. 

ZBK.    Zeitschrift  für  Bildende  Kunst. 

ZChrK.    Zeitschrift  für  Christi  Kunst. 

ZDA.  Zeitschrift  f.  Deutsches  Altertum. 

ZDGG.  Zeitschrift  der  Deutschen  Geo- 
logischen Gesellschaft. 

ZDMG.  Zeitschrift  d.  Deutschen  Morgen- 
ländischen Gesellschaft. 

ZDPh.  Zeitschrift  f.  Deutsche  Philologie. 

ZDPV.  Zeitschr.  d.  Deutschen  Palästina- 
Vereins. 

ZGORh.  Zeitschrift  für  die  Geschichte 
des  Oberrheins. 

ZGymn.  Zeitschrift  für  das  Gymnasial- 
wesen. 

ZKG.   Zeitschrift  für  Kirchengeschichte. 

ZKR.    Zeitschrift  für  Kirchenrecht. 

ZKTh.    Zeitschrift  f.  Kathol.  Theologie 

ZK WL.  Zeitschrift  f.  Kirchliche  Wissen- 
schaft und  kirchliches  Leben. 

2MNP.    2urnal  Min.  Narodnago  Pros- 

wieschtschenia. 
ZOG.  Zeitschrift  für  die  Österreichischen 

Gymnasien. 


IV,240 


Abkürzungen. 


ZP.QR.    Zeitschrift  für  das  Frivat-  und 

Öffentliche  Becht. 
ZBPh.  Zeitschrift  f.  Romanische  Philol. 
ZSchlB.  Zeitschrift  der  Gesellschhaft  für 

Schleswig  -  Holstein  -  Lanenbnrgische 

G  eschichte 
ZSRQö.    Zeitschrift  d.  Savigny-Stiftnng 

f.  Rechtsgesch.,  Germanist.  Abteilang. 
ZSBGB.  Dass.  Romanistische  Abteilung. 
ZSW.  Zeitschr.  £  <L  gesamte  Staatswiss. 


ZVglS.  Zeitschrift  für  Vergleichende 
Sprachforschung. 

ZVR.  Zeitschrift  für  Vergleichende 
Rechtswissenschaft. 

ZVtGWestf.  Zeitschrift  für  Vaterland. 
Gesch.  n.  Altertnmskunde(  Westfalens). 

ZWGeogr.  Zeitschrift  für  Wissenschaft- 
liche Geographie. 

ZWTh.  Zeitschrift  für  Wissenschaft- 
liche Theologie. 


B.  Abkürzungen*) 
zur  Bezeichnung  der  übrigen  Zeitschriften. 

A.  Archiv,  Archives,  Archivio,  Archivo,  Arkiv  etc. — A.  Arsbok,  Ärsböker  —  AA. 
Atti  della  Accademia.  —  Aa.  Aarbog,  Aarböger.  —  AAt.  Atti  del  Ateneo.  —  AbhAk. 
Abhandinngen  der  Akademie  (der  Wissenschaften).  —  AbhGW.  Abhandinngen  der 
Gesellschaft  der  Wissenschaften.  —  ABL  Archivenblad.  —  Acc  Accademia.  — 
A.  Ägypten,  Ägyptisch.  —  AFL.  —  Annales  de  la  Faculte1  des  Lettres.  —  AH. 
Archives  Historiqnes.  —  AHQ.  Archaeological  and  Historical  Qnarterly.  —  AHV. 
Archiv  des  Historischen  Vereins.  —  Ak.  Akademie  (der  Wissenschaften).  —  Alm. 
Almanach,  Almanack  etc.  —  Am.  American.  — ■  AH.  Atti  e  Memorie.  —  AM A. 
Atti  e  Memorie  doli'  Accademia.  —  AMS.  Atti  e  Memorie  della  Societa.  —  An. 
Analele.  —  Ann.  Annalen,  Annales,  Annaes.  —  AnnCA.  Annales  dn  Oercle 
Archeologique.  —  AnnCH.  Annales  dn  Cercle  Historique.  —  AnnlA.  Annales 
de  Tlnstitnt  Archeologique.  —  AnnOK.  Annalen  van  den  Oudsheidsk  und  igen 
Kring.  —  AnnSAgr.  Annales  de  la  Soci6te"  d'Agriculture  (arts  etc.).  —  AnnSEm. 
Annuaire  de  la  Soci6t6  d'Emulation.  —  AnnSL.  Annales  de  la  Soctete*  des  Lettres. 
—  Ant.  Antiquarisch,  Antiquaire,  Antiqnary,  Antiquarisk.  —  Anthr.  Anthro- 
pologie. —  Arch.  Archaeologie,  Archäologie,  Archaeology.  —  As.  Asie,  Asiatique, 
Asiatic  etc.  —  AS.  Archives  de  la  Soci6t6,  Archivio  della  Societa.  —  ASH. 
Archives  de  la  Soctete1  Historique.  —  ASt.  Archivio  Storico.  —  At.  Ateneum, 
Ateneo.  —  Ath.  Athenaeum,  Athenee.  —  AV.  Altertumsverein,  Altertums- 
forschender Verein.  —  AVL.    Archiv  des  Vereins  für  Landeskunde. 

B.  Beiträge,  Bijdragen.  —  BAc.  Bulletin  de  l'Acadämie.  —  Bblgr.  Biblio- 
graphie. —  BGA.  Bulletin  de  la  Commission  Archeologique.  —  BCH.  Bulletin  du 
Comite  d'Histoire  (de  la  Commission  Historique).  —  BCMH.  Bulletin  du  Comit6 
des  Monuments  Historiqnes.  —  BG.  Beiträge  zur  Geschichte,  Bijdragen  tot  de 
Geschiedenis.  —  BH.  Bulletin  Historique.  —  BHV.  Bericht  des  Historischen 
Vereins.  —  BL  Bulletin  de  l'Institut.  —  Bibl.  Bibliotheca,  Bibliothek,  Biblio- 
thöque  etc.  —  BiblH  Bibliotheque  Historique.  —  BK.  Beiträge  zur  Kunde.  — 
BKG.  Beiträge  zur  Kirchengeschichte.  —  BL,  Bll.  Blatt,  Blätter;  Blad,  Bladen. 
BLVA.  Berichte  des  Landesvereins  für  Altertumskunde.  -  JBMH.  Bulletin  du 
Mus6e  Historique.  —  BMHG.  Bijdragen  en  Mededeelingen  van  het  Historisch 
Genootschap.  —  Bret  Bretagne,  Breton.  —  BSA.  Bulletin  de  la  Soci6t6  Archeo- 
logique. —  BSAc.  Bulletin  de  la  Soci6t6  Academique.  —  BSAgr.  Bulletin  de  la 
Society  d'Agriculture  (belles-lettres,  sciences  et  arts).  —  BSAH.  Bulletin  de  la 
Soci6t6  des  Archives  Historiqnes.  —  BSAnthr.  Bulletin  de  la  Soctetö  Anthro- 
pologique.  —  BSArch.  Bulletin  de  la  Soci6t6  Archeologique.  —  BSEL.  Bulletin 
de    la    Soci6t6  des  Etudes   Litteraires.    —  BSG.    Bulletin  de  la  Soctetö  G6o- 


*)  Aufser  in  der  Bezeichnung  von  Zeitschriften  sind  nur  folgende  Abkürzungen 
gebraucht :  AT.,  ATlich  Altes  Testament,  alttestamentlich.  Hs.,  Hsg«  Handschrift,  Hand- 
schriften, hs«  handschriftlich.  Jh.,  Jhh*  Jahrhundert,  Jahrhunderte.  MA«,  MAI  ich* 
Mittelalter,  mittelalterlich.  Ms.,  Mss.  Manuskript,  Manuskripte.  NT.,  NTlich.  Neues 
Testament,  neutestamentlich.  NZ.,  NZlich.  Neuzeit,  neuzeitlich.  Urk.,  Urkk*  Urkunde, 
Urkunden.     Yf.  Verfasser. 


Abkürzungen.  IV, 241 

graphique,  Bolletino  della  Societa  Geografica,  Boletin  de  la  Sociedad  Geografica, 
ßoletinul  Societatii  Geografice,  Bulletin  of  the  Geographical  Society.  —  BSH. 
Bulletin  de  la  Sociäte  Hiatorique.  —  BSL.  Bulletin  de  Ta  Societe  Litteraire.  —  BSP. 
Bulletin  de  la  Societ6  Philomatique.  —  BSSc.  Bulletin  de  la  Sociötö  des  Sciences.  — 
BSStat.  Bulletin  de  la  Societe  de  Statist.  —  BSt  Bolletino  Storico.  —  BTÜ. 
Bulletin  des  Travaux  de  l'Universite.  —  Bul.  Buletinul.  —  Bull.  Bulletin.  — 
BVGW.  Berichte  über  die  Verhandlungen  der  Gesellschaft  der  Wissenschaften.  — 
BVL.  Blätter  d.  Vereins  f.  Landeskunde. 

CB1.  Centralblatt.  —  Chr.  Chronik,  Chronicle  etc.  —  Circ.  Girculo.  — 
Cl.    Classical,  Classique  etc.  —  Comm.    Commentari.  —  Gr.    Critique,  Critico  etc. 

—  CR.  Compte  Bendu.  —  CRCH.  Comptes  Bendus  du  Comite  de  l'Histoire  (de 
la  Commission  d'Histoire).  —  CSH.  Conferences  de  la  Societe  d'Hißt.  —  CSHS. 
Collections  of  State  Historical  Society. 

D.  Deutsch.  —  DAk.  Denkschriften  der  Akademie  (der  Wissenschaften).  — 
DBS.    Documenta  et  Rapports  de  la  Soc. 

E.  Erdkunde.  —  ig.  £gypte,  ßgyptique  etc.  —  £p.  ßpigraphique.  —  Et. 
Etudea.  —  Ethn.    Ethnographie,  Ethnologie. 

F.  Forschungen.  —  Fa/M.  Frankfurt  a/M.  —  Fa/O.  Frankfurt  a/O.  —  Fil 
Filologia.  —  FL.  Facultä  des  Lettres.  —  Fr.  France,  Francais  etc.  —  FVS. 
Forhandlinger  i  Videnskabs  Selskabet. 

G.  Geschichte.  —  GBl.,  GB11.  Geschichtsblatt,  Geschichtsblätter.  —  GenW. 
Genootschap  der  Wetenschapen.  —  Geogr.  Geographie.  —  Ges.  Gesellschaft.  — 
GFr.    Geschichtsfreund.  —  Giorn.    Giornale.  —  GQ.    Geschichtsquellen. 

H.  Historisch,  Histoire,  Hiatorique  etc.  —  HG.  Historische  Gesellschaft.  — 
HMM.  Handelingen  en  Mededeelingen  van  de  Maatschappij.  —  HT.  Historisk 
Tidsskrift. 

I.  Institut,  Istituto  etc.  —  Isr.  Israeliten  etc.  —  Ist.  Istorie,  Iatorica.  — 
It.    Italia,  ltaliano. 

J.  Journal  —  JAS.  Journal  of  the  Archaeological  Soc  —  JB.  Jahresbericht, 
Jahresberichte.  —  Jb.  Jahrbuch,  Jaerboekje.  —  Jbb.  Jahrbücher.  —  JBHG. 
Jahresberichte  der  Histor.  Gesellschaft.  —  JbHV.    Jahrbuch  des  Histor.  Vereins. 

—  JBVE.  Jahresberichte)  des  Vereins  für  Erdkunde.  —  JbVG.  Jahrbuch  des 
Vereins  f.  Gesch. 

Kath.  Katholik(en),  Katholisch.  —  KB1.  Korrespondenzblatt.  —  KB1VL. 
Korrespondenzblatt  d.   Vereins  für   Landeskunde.    —    KG.    Kirchengesohichte. 

—  Kl.    Klassisch.  —  KunstG.    Kunstgeschichte.  —  Kw.    Kwartalnik. 

L.  Litteratur,  Litterarisch,  Lettres,  Letteratura,  Letterkunde  etc.  —  LB. 
Iitteraturbericht.  —  LB1.  Litteraturblatt.  —  LBo.  Letterbode.  —  LEK.  Liv-, 
Est-  u.  Kurland. 

M.  Mitteilungen,  Meddelanden,  Meddelelser.  —  MA.  (MAlich),  Mittelalter, 
(-lieh),  Moyen  age,  Middle  Ages.  —  MAc.  Memoires  de  l'Academie,  Memorias  de 
la  Academia.  —  MAcc.  Memorie  delP  Accademia.  —  Mag.  Magazin.  —  MB1., 
MBU.  Monatsblatt,  Monatsblätter,  Maandblad.  —  MCB.  Memoires  et  Comptes 
Bendus.  —  MCBSB.  Memoires  et  Comptes-Rendus  de  la  Societe  Boyale.  —  MD. 
Memoires  et  Documents,  Memorie  e  Documenta.  —  MDSH.  Memoires  et  Docu- 
menta de  la  Societfi  Hiatorique.  —  Mdakr.  Manedskrift  —  Mel  Melanges.  — 
M6m.  Memoires.  —  MGeogrGes.  Mitteilungen  d.  Geograph.  MGesellschaft.  — 
MGG.  Mitteilungen  der  Geschichtsforschenden  Gesellschaft,  Mitteilungen  der  Gesell- 
schaft für  Geschichte.  —  Mh.  Monatshefte.  —  MHK.  Mitteilungen  d.  Histor. 
Kommiss.  —  MI.  Memorie  del  Istituto.  —  MLS.  Memoire  of  the  Literary  (and 
philosophical)  8ociety.  —  Mon.  Monumenta,  Monuments.  —  MPVS.  Memoires  et 
Proces-Verbaux  de  la  Societe.  —  MSA.  Memoires  de  la  Societe  Archeol.  — 
MSAc.  Memoires  de  la  Soctete  Academ.  —  Mschr.  Monatsschrift.  —  MSH. 
Memoires  de  la  Societe  Hiatorique  (Societe  d'Histoire).  —  MSL.  Memoire  de 
la  Soci6t6  Litteraire.  —  MSLAc.  Memoires  de  la  Section  des  Lettres  de 
l'Academie.  —  MSt.    Miscellanea  Storica.  —  MSStat.      Memoires   de  la  Societe 


IV  242  Abkürzungen. 

de  Statistique.  —  Hins.  Museum,  Musee.  —  MVE.  Mitteilungen  des  Vereins  für 
Erdkunde.  —  MVG.    Mitteilungen  des  Vereins  für  Geschichte. 

N.  Neu,  Nouveau,  Nuovo,  Nieuwe  etc.  —  NBG.  Nene  Beiträge  zur  Ge- 
schichte. —  NDSAgr.  Notes  et  Docoments  de  la  Sociöte  d'agriculture.  —  Ned. 
Nederlandsch.  —  NF.  Neue  Folge.  —  NGW.  Nachrichten  von  der  Gesellschaft 
der  Wissenschaften.  —  Njbl,  Njbll.  Neujahrsblatt,  Neujahrsblätter.  —  Not. 
Notes,  Notizie  etc.  —  NQ.    Notes  and  Quenes.  —  NS.    Neue  Serie. 

ö.    Österreich,  Österreichisch.  —  Or.    Orient,  Orientalisch. 

P.  Proceedings.  —  PA.  Proceedings  of  the  Antiquaries.  —  PBL,  Pßll. 
Provinzialblatt,  Provinzialblätter.  —  Per.  Periodico.  —  Ph.  Philologie.  —  Philos. 
Philosophie.  —  PHS.  Proceedings  of  the  Historical  Society.  —  PLS.  Proceedings 
of  the  (royal)  Literary  (and  philosophical  etc.J  Society.  —  Pr.  Presse.  —  PBS. 
Proceedings  of  the  Boyal  Society.  —  PSE.  Publication  de  la  Soci6t6  Historiqne 
(et  archeologique).  —  PT.  Proceedings  and  Transactions.  —  PTRS.  Proceedings 
and  Transactions  of  the  Boyal  Society.  —  PTrAc.  Prelis  des  Travaux  de  1' Academie. 

—  PV.    Proces  Verbaux.  —  PVSL.    Proces  Verbaux  de  la  Soci6t6  des  Lettre«. 

Q.    Quartalschrift.  —  QB1„  QB11.  Quartalsblatt,  Quartalsblätter. 

R.  Bevue.  —  Be.   Bevista.  —  BecL.    Becueü  Littöraire.  —  Bep.    Bepertorium. 

—  Bep.  Repertoire.  —  Bh.  Bhein,  Rheinisch.  —  Bi.  Rivista.  —  BI.  Bendiconti 
del  Istituto.  —  RL.  Bevue  Litteraire.  —  Bs.  Bundschau.  —  BT.  Becueü  de 
Travaux.  —  BTSAgr.  Becueü  de  Travaux  de  la  Soci6t6  d'Agriculture  (sciences 
et  d'art). 

S.  Soci6t6,  Society.  —  SB.  Sitzungsbericht,  Sitzungsberichte.  —  SBAk. 
Sitzungsberichte  der  Akademie  (der  Wissenschaften).  —  SBGW.  Sitzungsberichte 
der  Gesellschaft  der  Wissenschaften.   —   SBL,  Sßll.    Sammelblatt,  Sammelblätter. 

—  Sbnbg.  Siebenbürgen.  —  Sc.  Scottish.  —  ßchlH.  Schleswig -Holstein -Lauen* 
bürg.  —  Schw.  Schweiz,  Schweizerisch.  —  SEm.  Soctete"  d'Emulation.  —  SPAc. 
Seances  Pnbliques  de  1' Academie.  —  Spr.  Sprache,  Sprachforschung.  —  SVG. 
Schriften  des  Vereins  f.  Geschichte.  —  Sv.    Sverige,  Svensk.  —  Sz.    Szemle. 

T.  Tijdschrift,  Tids(s)krift.  —  TAc.  Transactions  of  the  Academy.  —  TAS. 
Transactions  of  the  Archaeological  Society.  —  Tb.  Taschenbuch.  —  TG.  Tijdschrift 
voor  Geschiedenis.  —  THS.  Transactions  of  the  Historical  Society.  —  TBHS. 
Transactions  and  Reporte  of  the  Historical  Society.  —  TBS.  Transactions  of  the 
Boyal  Society.  —  TrSArch.  Travaux  de  la  Societe  Archeologique.  —  TrSEm. 
Travaux  de  la  Soci6t6  d'Emulation.  —  TrSH.  Travaux  de  la  Soci6t6  Historique.  — 
TBSHS.    Transactions  and  Reports  of  State  Historical  Society. 

TAH.  Vetenskaps  Akademiens  Handlingar.  —  VAlm.  Volksalmanak.  — 
VGE.  Verhandlungen  der  Gesellschaft  für  Erdkunde.  —  VHV.  Verhandlungen 
des  Historischen  Vereins.  —  Vjh.    Vierteljahrshefte.   —  Vjs.    Vierteljahrsschrift. 

—  VMAk.  Verslagen  en  Mededeelingen  der  Akademie.  —  VSH.  Vetenskaps 
Samhalles  Handlingar.  —  VSS.  Videnskabernes  Selskabs  Skrifter.  —  Vt  Vater- 
land, Vaterländisch. 

WB1.    Wochenblatt.  —  WHG.  Werken  van  het  Historisch  Genootschap. 

Z.  Zeitschrift.  —  Zg.  Zeitung.  —  ZGE.  Zeitschrift  der  Gesellschaft  für 
Erdkunde.  —  ZGG.  Zeitschrift  der  Gesellschaft  für  Geschichte.  —  ZHG.  Zeit- 
schrift der  Historischen  Gesellschaft.  —  ZHV.    Zeitschrift  des  Histor.  Vereins. 


Die  Verbindung  der  „Abkürzungen"  mit  genaueren  Bezeichnungen  zeigen 
folgende  Beispiele: 

AGOberfranken.    Arch.  für  Gesch.  (und  Altertskde)  von  Oberfranken. 

AH V Bern.    Arch.  des  Hist.  Vereins  des  Kantons  Bern. 

MGVSangerhausen.  Mitteilungen  des  Geschichts-  (und  Altertums-)  Vereins  von 
Sangerhausen  (und  Umgegend). 

MVAnhaltG.     Mitt.  des  Vereins  für  Anhaltische  Gesch.  (u.  Altertumskunde). 

BSHParis.    Bulletin  de  la  Soctete  de  l'Histoire  de  Paris. 

MSArchValognes.  Memoires  de  la  Soci6t6  Archeologique  (artistique,  litteraire 
et  scientifique)  de  l'arrondissement  de  Valognes. 

Die  genauem  Titel  sind  aus  dem  systematischen  „Zeitschriften  -  Verzeichnis" 
zu  ersehen.    (Handbuch  S.  177—221.) 


Bemerkungen  für  den  Gebrauch.  IV, 24 3 


D.  Bemerkungen  für  den  Gebrauch. 

1.  Tor  dem  Gebrauch  der  Jahresberichte  empfiehlt  es  sich,  über  die  Ein- 
richtung derselben  (Abgrenzung  der  Keferate  etc.)  sich  zu  orientieren.  Genaueres 
darüber  enthalt  das  „Handbuch  zu  Litteraturberichten.  Im  Anschlufs  an  die 
'Jahresberichte  der  Geschichtswissenschaft1  bearbeitet  von  J.  Jastrow  (Berlin, 
B.  Gaertners  Verlag,  H.  Heyfelder). u 

2.  Als  Jahreszahl  ist  zu  jeder  in  den  Anmerkungen  citierten  Schrift  die  des 
Berichtsjahres  hinzuzudenken,  insofern  eine  andere  nicht  ausdrücklich  genannt  ist. 
Namentlich  sind  die  Citate  aus  Zeitschriften-Banden  dem  entsprechend  aufzufassen. 
Wo  bei  Lieferungswerken,  Zeitschriften  etc.  Lieferungstitel  und  Bandtitel  ver- 
schiedene Jahreszahlen  tragen,  ist  der  entere  als  mafsgebend  betrachtet. 

3.  Die  Bedeutung  der  Zeichen  in  den  Anmerkungen  erhellt  aus  folgenden 
Beispielen:  X  Hier  sei  angeführt 

X  X     „      „  „  unter  Vorbehalt  genauerer  Besprechung 

im  nächsten  Jahrgang. 
(§  6W)     »      tf  n  unter  Hinweis  auf  §  6,  Note  13. 

(JBG.  10)     „      „  „  „         „  „   JBG.  10  (woselbst  Näheres 

im  Register). 
( )     „      „  „  „         „         „   das  Register. 

|[  ]|    schliefst  das  Verzeichnis  der  Rezensionen  ein. 

4.  Ein  systematisches  Verzeichnis  der  Zeitschriften  befindet  sich  in  dem 
'Handbuch',  sowie  am  Schlufs  von  Band  11. 

5.  Für  das  Register  gelten  folgende  Regeln: 

Das  Register  ist  ein  Index  autorum.  Jede  Publikation  ist  unter  dem  Namen 
des  Verfassers  eingereiht,  wenn  derselbe  genannt  ist  oder  sicher  zu  ermitteln  war. 

Doppelnamen  sind  nach  dem  ersten  eingereiht;  jedoch  ist  für  englische 
Namen  stets  der  letzte  mafsgebend. 

Adelsbezeichnungen  u.  ä.  (das  deutsche  'von',  'von  der',  'zum',  'aus'm'  etc.) 
sind  im  allgemeinen  nicht  als  Teil  des  Stichworts  behandelt.  Doch  sind  wir  bei 
italienischen  und  spanischen  Namen  dem  Prinzip  der  Italiener  (dem  die  spanischen 
Bibliographieen  zum  Teil  sich  anschliefsen)  gefolgt  und  haben  die  mit  'Da',  'De', 
'Di'  u.  8.  w.  anfangenden  Namen  unter  D  eingeordnet.  In  Frankreich  folgt  nur 
das  einfache  'de7  der  Regel  der  Adelsprädikate;  die  mit  dem  Artikel  zusammen- 
gesetzten 'Du',  'De  la'  u.  8.  w.  stehen  unter  D.  Das  holländische  'De'  steht  immer 
unter  D,  das  'van',  'van  der1  u.  s.  w.  wird  hingegen  so  behandelt,  als  ob  es  Adelsprädikat 
wäre,  und  nicht  zum  Stichwort  gerechnet.  —  Schottische  und  Irische  Namen  mit 
'Mac  und  0'  stehen  unter  M  und  0. 

Zeitschriften,  Sammelwerke  etc.  als  Ganzes  sind  in  das  Register  nur  dann 
aufgenommen,  wenn  über  ihre  Begründung,  ihr  Eingehen,  ihre  Reorganisation  o.  ä. 
zu  berichten  war;  sie  finden  sich  dann  unter  dem  Namen  des  Herausgebers. 

Anonyme  Bücher,  deren  Verfasser  nicht  bekannt  geworden  ist,  sind, 
wenn  der  Titel  ein  übliches  Schlagwort  enthält,  unter  diesem  eingereiht;  so:  Acta, 
Acten,  Almanach,  Analecta,  Annalen,  Atti;  Bibliographie,  Bibliothek,  Biographie 
(bei  Sammelwerken,  z.  B. :  Biographie,  allg.  dtsche),  Blaubücher:  Calendar,  Catalog, 
Chronik,  Codex,  Collection,  Corpus,  Cronaca;  Dictionnaire;  Ency  klopädie ;  Festschrift; 
Galerie,  Glossar;  Handwörterbuch;  Index,  Jubelschrift;  Kalender,  Karte,  Konver- 
sationslexicon ;  Lexicon;  Monumenta;  Realency  klopädie;  Recueil,  Register,  Reper- 
torium;  Quellen;  Sammlung,  Staatskalender;  Verzeichnis,  Vita;  Wörterbuch,  Welt- 
geschichte. —  In  geeigneten  Fällen  sind  auch  als  Schlagwörter  verwendet  Wörter, 
wie:  Aufsätze,  Briefe,  Correapondenz,  Einleitung,  Erinnerungen,  Essais,  Lettres, 
Tagebuch  u.  ä.  —  Sonst  ist  einem  im  Titel  vorkommenden  Orts-  und  Personennamen 
der  Vorzug  gegeben.  Namentlich  sind  die  zahlreichen  anonymen  Berichte  über 
Funde,  Ausgrabungen  und  andere  lokalgeschichtliche  Kleinigkeiten  in  der  Regel 
unter  dem  Ortsnamen  als  Schlagwort  eingereiht  —  Anonyme  Arbeiten  ohne 
geeignetes  Schlagwort,  namentlich  Zeitschriften-Beiträge  ohne  Titel  etc.,  sind  unter