^'
JAHRESBERICHTE
fOb
NEUERE
^r 1
DEUTSCHE LITERATURGESCHICHTE
UNTER MITWIRKUNG VON
K. ALT, C. A. V. BLOEDAU, C BORCHUNG, R. BUCHWALD, F. COHRS, W. CREIZENACH,
HANS DAFFIS, E. ELSTER, J. FRÄNKEL, K. FREYE, R. FÜRST, A. HAUFFEN,
F.HOMEYER, M.JACOBS, G. KOHFELDT, PAUL LEHMANN, RUD. LEHMANN, H. MAYNC,
R. M.MEYER, V.anCHELS, ERNST MÜLLER, F.MUNCKER, E.NALTNL^NN. W.OLSHAUSEX,
L. PARISER, J. PETERSEN, G. PFEFFER, O. PNIOWER, TH. POPPE, F. RACHFAHL,
R. RIEMANN, F. SARAN, A. SAUER, A. L. STIEFEL, R. UNGER, O. F. WALZEL, O.WEISE,
R. WEISSENFELS, P. WDEGLER
MIT BESONDERER UNTERSTÜTZUNG
VON
ERICH SCHMIDT
HERAUSGEGEBEN
VON
JUL. ELIAS, M. OSBOBN, WILH. FABIAN, K. JAHN,
L. KBÄHE, F. DEIBEL, M. MOEßIS.
NEUNZEHNTER UND ZWANZIGSTER BAND (1908 und 1909).
BERLIN-ZEHLENDORF 1910
B. BEHRS VERLAG
HOHENZOLLERNSTB. 16.
ff
BIBLIOGRAPHIE
BEARBEITET VON OSCAR ARNSTEIN
\
y
Inhaltsverzeichnis.
Bemerkungen für den Gebrauch.
Siglenregister und Abkürzungen
Spalte
. VII
I. Allgemeiner Teil.
1. Literaturgeschichte:
Methodologisches 1
Literaturgeschichte 1
Neue (Gesamt-) Ausgaben .... 20
Sammelwerke und Essaysammlungen 24
2. Publizistik 31
3. Die Literatur in der Schule 41
4. Stoffgeschichte 59
5. Geschichte der germanischen Philologie 99
6. Geschichte der neuhochdeutschen Sprache 105
7. Ästhetik und Poetik 129
8. Metrik 147
9. Geschichte des Unterrichts- und Er-
ziehungswesens 151
n. Ton der Mitte des 15. bis znm Anfang
des 17. Jahrhundert«.
1. Allgemeines 173
2. Lj'rik 179
3. Epos 183
4. Drama 185
5. Didaktik 187
6. Luther und die Reformation .... 191
7. Humanisten und Neulateiner .... 207
m. Tom Anfang des 17. bis zur Mitte
des IS. Jahrhunderts.
1. Allgemeines 215
2. Lyrik .219
•^- ^Pos 225
4. Drama 227
5. Didaktik ....'.'.....'. 229
IT. Ton der Mitte des 18. Jahrhunderts
bis zur Gegenwart.
Spalte
1. Allgemeines:
a) Literaturgeschichte 237
b) Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren 255
2. Lyrik:
a) Von der Mitte des 18. Jahrhundert«
bis zu Goethes Tode 271
b) Von Goethes Tod bis zur Gegenwart 281
c) Liederkomponisten 307
3. Epos:
a) Von der Mitte des 18. Jahrhunderts
bis zu Goethes Tode 311
b) Von Goethes Tod bis zur Gegenwart 317
4. Drama und Theatergeschichte.
a) Geschichte des Dramas:
1. Älteres Drama 351
2. Neueres Drama 369
b) Geschichte des Musikdramas (Oper) 393
c) Theatergeschichte 407
5. Didaktik:
Didaktik, Philosophie, Popularphilo-
sophie 425
Geistige Kultur und Weltanschauung
der Gegenwart 430
Geschichte u. Geschichtswissenschaft 447
6. Lessing 451
7. Herder 453
8. Goethe:
a) Allgemeines 457
b) Leben 465
c) Lyrik 477
d) Epos .479
e) Drama 4Öi
9. Schiller 487
10. Romantik 505
11. Heine und das Junge Deutschland:
a) Heine 521
b) Das Junge Deutschland 527
Bemerkungen für den Gebrauch.
1. Die den" einzelnen' Kapiteln voraufgeschickten Inhaltsangaben geben die haupt-
sächlichen Schlagworte der Disposition wieder. Das Material jedes Kapitels ist im grossen und
ganzen systematisch angeordnet, doch ist für besondere, leicht kenntliche Untergruppen die alpha-
betische Folge gewählt (z. B. bei Überschriften wie: einzelne Lieder, einzelne Forscher, einzelne
Stoffe, moderne Lyriker, nach den Objekten; bei Artikelreihen, die sich mit einem einzelnen Autor
beschäftigen, nach den Verfassern).
2. Alle Gesamtwerke fneue Ausgaben) und Sammelwerke sind an den Schluss des
Kapitels I, ^(Allgemeiner Teil, Literaturgeschichte) gestellt; für Sammelwerke ist der Inhalt an-
gegeben. Bei Verweisungen auf die Nummern dieses Abschnitts sind Band und Seitenzahlen ge-
nannt, wenn es sich um Teile einer Gesamtausgabe oder eines Sammelwerkes handelt (z B =N 518
Bd. 3, S. 97-120). ' '
3. Die Verweisung auf eine voraufgehende Nummer der Bibliographie besagt, dass an der
betreffenden Stelle die vollständigen bibliographischen Angaben für diese Nummer zu finden sind
[z. ß.: N. 3838a: A. Fries, Zu Bürgers Stil (= N. 1781) heisst, dass die Schrift von Fries unter der
N. 1781 bibliographisch genau zitiert ist].
4. Der Hinweis: Siehe LE., Siehe MGESchG. usw. zeigt an, dass in der genannten
Zeitschrift der Inhalt der betreffenden Nummer ausführlich angegeben ist; dies ist besonders für
Zeitungsaufsätze zu beachten.
5. Als Jahreszahl ist zu jeder zitierten Schrift, für die das Erscheinungsjahr nicht
genannt Ist, die Zahl 1908 zu ergänzen. Bei allen Erscheinungen des Jahres 19U9 ist diese
Jahreszahl angegeben. Wo bei Lieferungswerken. Zeitschriften usw. Lieferungstitel und Bandtitel
verschiedene Jahreszahlen tragen, ist der letztere als massgebend betrachtet worden. Neben den
Werken der beiden hier vereinigten Berichtsjahre 1908 und 1909 sind nur in Ausnahmefällen
Schriften des unmittelbar! vorhergegangenen Jahres besprochen. Die Literatur der auf die Berichts-
jahre folgenden Zeit blieb fast durchweg ausgeschlossen, ausser wo es sich um einzelne Rezensionen
der 1908 und 1909 erschienenen Arbeiten handelt.
6. Ein * bezeichnet diejenigen Nummern, die bereits im Textteile des 17/8. Bandes
(1906/7) besprochen sind, ohne in der Bibliographie dieses Bandes aufgeführt zu sein.
7. Das Zeichen |[ ]| schliesst die Rezensionen des angeführten Werkes ein.
8. Das Zeichen | " | schliesst als Sammelnummer die über eine Persönlichkeit erschienenen
Aufsätze (u.a. Festartikel, Nekrologe) ein.
9. Die Verweisungen auf die Bändel — 12 (1890—1901) enthalten den Jahrgang, sowie
die Zahlen des Hauptabschnittes, des behandelten Kapitels, der Anmerkung, z. B. (JBL. 1899
II 6:122) = (Jahresberichte 1899, 11,6 N. 122). Die Verweisungen auf die Bibliographie des
13. bis 18. Bandes_(1902— 1907) nennen nur die Nummern.
10. Ein Verzeichnis der zur Abkürzung von Zeitschriften- und Zeitungstiteln
verwendeten Siglen sowie anderer gebrauchter Abkürzungen ist an den Anfang der Biblio-
graphie gestellt.
Siglenregister.
a) Siglen für einzelne Zeitschriften .
AbhGDSpr! Zürich). Abhandlungen der Gesell-
schaft für deutsche Sprache in Zürich
Abhhli .Medizin. Abhandlungen zur Geschichte
der Medizin (Breslau, Kern)
AbhhGüstfriesland. Abhandlungen und Vorträge
zur Geschichte Ostfrieslands (Aurich, Friemann)
AbhhNG. Abhandlungen zur mittleren u. neueren
Geschichte (Berlin, W. Rothschild)
AbhhPhilos. Abhandlungen zur Philosophie u.
ihrer Geschichte (Halle, Niemeyer)
Ac. The Academy
ADA. Anzeiger d, Zeitschrift für deutsches
Altertum
ADB. Allgemeine Deutsche Biographie
ADLZg, Allgemeine Deutsche Lehrerzeitung
ADSprV, Allgemeiner deutscher Sprachverein
AJELKZ. Allgemeine Evangelisch-Luth. Kirchen-
Zeitung
AFrankfG. Archiv für Frankfurter Geschichte
und Kunst
AGLinz. Archiv für Geschichte der Diözese
Linz. Beilage zum Linzer Diözesanblatt
AGNM. Anzeiger des Germanischen National-
Museums
AHessG. Archiv für hessische Geschichte und
Altertumskunde
AU&T. Aus Höhen und Tiefen
AHVN. Annalen des Historischen Vereins für
den Xiederrhein
AJPh. American Journal of Philology
AJPs. American Journal of Psychology
AkBll. Akademische Blätter
AkMBll. Akademische Monatsblätter
AkUhh. Akademische Monatshefte
AKriminal Archiv für Kriminal- Anthropologie
u. Kriminalistik
f foi*^' '^'■^^i^' für Kulturgeschichte
ALBl. Allgemeines Literaturblatt (früher:
Österreichisches Literaturblatt)
AltbayrMschr. Altbayerische Monatsschrift
Altpr.Mschr. Altpreussische Monatsschrift
ALVKS. Archiv für Landes- und Volkskunde
d. Provinz Sachsen
AMusZg. Allgemeine Musik-Zeitung
ANF Arkiv för nordisk filologi
AnnXaturphilos. Annalen der Naturphilosophie
Ann V Nassau AK. Annalen des Vereins für
nassauische Altertumskunde und Geschichts-
forschung
AN&G. Aus Natur und Greisteswelt (Leipzig,
Teubner)
ANPh. Annalen der Naturphilosophie
AnzSchwG. Anzeiger für Schweizerische Ge-
schichte
AÖG. Archiv für Oesterreichische Geschichte
APC. Annales de Philosophie chretienne
A Psych. Archiv für die gesamte Psychologie
A RG. Archiv für Reformationsgeschichte (Leipzig,
Heinsius)
ARs. Allgemeine Rundschau (München)
ARW. Archiv für Religionswissenschaft
ASchwSchG. Archiv für schweizerische Schul-
eeschichte (Bern. Grünau)
ASNS. Archiv für d. Studium d. neueren Sprachen
ASPh. Archiv für Slavische Philologie
ASTP. Archivio per lo studio delle traditioni
popolari
ASystPhilos. Archiv für systematische Philosophie
Ath. The Athenaeum
AThG. Archiv für Theatergeschichte
AVSbnbgLK. Archiv des Vereins für sieben-
bürgische Landeskunde
AZg. Allgemeine Zeitung (München)
AZgB. Beilage d. Allgemeinen Zeitung
AZgJudent. Allgemeine Zeitung des Judentums
BadBiogr. Badische Biographien
BaltBllMus. Baltische Blätter für Musik
BaltMschr. Baltische Monatsschrift
BaltSt. Baltische Studien.
BAsth. Beiträge zur Ästhetik (Hamburg, Voss)
BBG. Blätter für d. Bayerische Gymnasial-
schulwesen (jetzt BllGymn.)
BBKG. Beiträge z. Bayerischen Kirchen-Geschichte
BBlDBuchh. Börsenblatt für den deutschen
Buchhandel
BBSW. Besondere Beilage d. Staatsanzeigers
für Württemberg
BDßöhmM. Beiträge zur Kenntnis deutsch-
böhmischer Mundarten (Prag, Calve)
BDfcöbmVolksk. Beiträge zur deutsch-böhmi-
schen Volkskunde (Prag, Calve)
BDLW. (BDL.) Beiträge zur deutschen Litera-
turwissensihaft (Marburg. Elwert)
BÜSB. Bibliothek deutscher Schriftsteller in
Böhmen (Prag, Calve)
BerlBeitrr. Berliner Beiträge zur germanischen
und romanischen Philologie (Berlin, Ehering)
Berl Lokal Anz. Berliner Lokalanzeiger
BerlTBl. Berliner Tageblatt
BerlTBlLRs. Literarische Rundschau des Ber-
liner Tageblatts
BernRs. Berner Rundschau
BernStPhilos. Berner Studien zur Philosophie u.
ihrer Geschichte (Bern, Scheitlin, Spring & Co.)
BFr(Berlin). Bücherfreund. Beilage zum Volks-
erzieher
BGDS. Beiträge zur Geschichte der deutschen
Sprache
BGl. Der Beweis des Glaubens
IX
Siglenregister.
BÖLIA. Bibliothek der Gesamt -Literatur des
In- u. Auslandes (Halle a. S., Hendel)
BGMünchen. Beiträge zur Geschichte, Topo-
graphie und Statistik des Erzbistums München
und Freising
BGOesterr. Beiträge zur neueren Geschichte
Oesterreichs
BGSchafthausen. Beiträge zur vaterländischen
Geschichte (Schaffhausen)
BHessSchG. Beiträge zur hessischen Schul- u.
Universitätsgeschichte
BiogrJb. Biographisches Jahrbuch u. Deutscher
>Jekrolog
BiogrJbA. Biographisches Jahrbuch für Alter-
tumskunde (Iwan Müller)
BKEÜ. Beiträge zur Kunde des älteren eng-
lischen Dramas (L., Harrassowitz)
RKELK. Beiträge zur Kunde Est-, Liv- und
Kurlands
BKultG. Beiträge zur Kultur- und Universal-
geschichte (Leipzig, Voigtländer)
BLChrSchw. Bibliographie und literarische
Chronik d. Schweiz
BLehrerbildg. Beiträge zur Lehrerbildung und
Lehrerfortbildung (Gotha, Thienemann)
BLGRh. Beiträge zur Literatur- u. Kulturge-
schichte des Rheinlands (Bonn, Hanstein)
BLitG. Beiträge zur Literaturgeschichte (Leipzig,
Verlag für Literatur, Kunst u Musik)
BllHadVVolksk. Blätter des badischen Vereins
für Volkskunde
BllBernG. Blätter für bernische Geschichte,
Kunst- und Altertumskunde
BUDE. Blätter für deutsche Erziehung
BUGGlatz. Blätter für Geschichte und Heimat-
kunde der Grafschaft Glatz
BUGymn. Blätter für Gymnasialwesen (s. BBG.)
BUHSch. Blätter für das höhere Schulwesen
BUSchwäbAlbVer. Blätter des schwäbischen
Alb- Vereins
BllThPßibl. Blätter z. Theorie und Praxis d.
Bibliothekswesens
BllVolksbibl. Blätter für Volksbibliotheken u.
Lesehallen
BllWürttKG. Blätter für Württembergische
Kirchengeschichte
BLVElsLothr. Beiträge zur Landes- u. Volks-
kunde von Elsass-Lothringen (Strassburg, Heitz)
BLVSt. Bibliothek d. Literarischen Vereins in
Stuttgart
BNLG. Beiträge zur neueren Literaturgeschichte
(Heidelberg, Winter)
BÖESchG. Beiträge zur österreichischen Er-
zishungs- und Schulgeschichte
BPhilomathia. Bericht der wissenschaftlichen
Gesellschaft Philomathia in Neisse
BPhWS. Berliner Philologische Wochenschrift
BPKl. Bibliothek pädagogischer Klassiker
(Langensalza, Beyer)
BraunschwMag. ßraunschweigisches Magazin
BremBeitrr. Bremer Beiträge zum Ausbau und
Umbau der Kirche
BremJb, Bremisches Jahrbuch
BreslBeitrr. Breslauer Beiträge zur Literatur-
geschichte (Leipzig, Hesse).
BreslStG. Breslauer Studien zur Geschichte
(Breslau, Trewendt & Grainer)
BSächsKG. Beiträge zur sächsischen Kirchen-
geschichte
BURS. Bibliotheque Universelle et Revue Suisse
B&W. Bühne und Welt
B VolkskAltmark. Beiträge zur Volks- u. Heimat-
kunde der Altmark (Leipzig, Klinkhardt)
BZ Mittag, ß(erliner) Z(eitung) am Mittag
CBlBibl. Centralblatt für Bibliothekswesen
CBlUVPreussen. Centralblatt für die gesamte
Unterrichts- Verwaltung in Preussen
ChWGV. Chronik d. Wiener Goethe- Vereins
CMC. Casopis Musea Krälovstvi Ceskeho
ContempR. Contemporary Review
CR. Corpus Reformatorum
DAGBll. Deutsch-amerikanische Geschichtsblätter
DASchwab. Diözesan-Archiv von Schwaben
DBUEÜ. Deutsche Blätter für erziehenden
Unterricht
DDGS. Deutsche Dichter-Gedächtnis-Stiftung
( H amburg-Grossborstel)
DEBU. Deutsch-Evangelische Blätter
DEvRs. Deutsch-evangelische Rundschau
DGBU, Deutsche Geschichtsblätter
DHochschule. Die deutsche Hochschule,
Dichterstimmen. Dichterstimmen der Gegenwart
DK&Ü. Deutsche Kunst u. Dekoration
DKult. Deutsche Kultur
DLD. Deutsche Literaturdenkmale (Berlin, Behr)
DLZ. Deutsche Literaturzeitung
DM. Deutsche Mundarten ( Wien)
DNachrr. Deutsche ]Sachrichten (Berlin)
DNekr. Deutscher Nekrolog u. ßiogr. Jb. (s.
BiogrJb.)
DNL. Deutsche Nationalliteratur (Stuttgart,Umon)
DPBl. Deutsches Protestantenblatt (jetzt:
Protestanten b latt)
DQSt. Deutsche Quellen u, Studien (Regens-
burg, Hab bei)
DR. Deutsche Revue
DRs. Deutsche Rundschau
DSBU. Deutsch-soziale Blätter
DTMA. Deutsche Texte des Mittelalters (Berlin,
Weidmann)
DTZ. Deutsche Theater-Zeitschrift
DVNdSpr. Drucke d. Vereins für niederdeutsche
Sprachforschung (Norden, Soltau)
DVÖB. Deutsche Volkskunde aus dem östlichen
Böhmen
DVVelt. Deutsche Welt. Beilage der DZg. (Berlin)
DZg(Berlin). Deutsche Zeitung (Berlin)
DZg(Wien). Deutsche Zeitung (Wien)
DZKR. Deutsche Zeitschrift für Kirchenrecht
EEJGD. Erläuterungen u. Ergänzungen zu
Jansens Geschichte des deutschen Volkes (Frei-
burg, Herder)
EHR, English Historical Review
EKZ. Evangelische Kirchenzeitung
EnglStud. Englische Studien
EPL. Entretiens Politiques et Litteraires
EthKult. Ethische Kultur
Euph, Euphorien
EvSchulbl. Evangelisches Schulblatt
FBUEvB. Fliegende Blätter des Evangel. Bundes
(Halle, Evangel. Bund)
FBPG. Forschungen z. Brandenburgischen u.
Preussischen Geschichte
FDLV, Forschungen zur deutschen Landes- u,
Volkskunde
FF. Forschungen u, Funde (Münster, Aschendorff)
FGB. Forschungen zur Geschichte Bayerns
FG Niedersachsen. Forschungen zur Geschichte
Niedersachsens (Hannover, Hahn).
FGÖsterr, Forschungen zur inneren Geschichte
Österreichs (Innsbruck, Wagner)
FKLB. Forschungen z. Kultur- u. Literatur-
geschichte Bayerns
FMGTirol. Forschungen und Mitteilungen zur
Geschichte Tirols und Vorarlbergs
XI
Siglenregister.
XII
FNDLCr. Forschungen zur neueren deutschen
Literaturgeschichte (Berlin, A. Duncker)
FrankfBKr. Frankfurter Bücherfreund. Mit-
teilungen aus demÄntiiiuariate vonJ. Baer&Co.
FrankfBr. Frankfurter zeitgemässe Broschüren
(Hamm, Breer & Thiemann)
FrBlw. Wiener Fremdenblatt
FreihDA. Freiburger Diözesan- Archiv
FreiburgüBll. Freiburger Geschichtsblätter (Frei-
burg in der Schweiz)
FC F. Finnisch- Ugrische Forschungen
FZg. Frankfurter Zeitung
GBA. Gazette des Beaux Arts
üDL. Gesellschaft für Deutsche Literatur
Geg. Die Gegenwart
GermAbhh. Germanistische Abhandlungen (Bres-
lau, Marcus)
Germanßibl. Germanische Bibliothek (Heidel-
berg, Winter)
GermAmAnn. German American Annais
GGA. Göttingische Gelehrte Anzeigen
GJb. Goethe-Jahrbuch
GLM. Grenzfragen der Literatur und Medizin
(München, Reinhardt)
GNS. Grenzfragen des Nerven u. Seelenlebens
(Wiesbaden, Bergmann)
Grenzb. Die Grenzboten
GresslersPädBl. Gresslers Pädagogische Blätter
(Langensalza Schulbuchhandlung.)
GRM. Germanisch-romanische Monatsschrift.
Gymn. Gymnasium (Münster)
HalleAbhh. Hallesche Abhandlungen zur neueren
Geschichte (Halle, Niemeyer)
HambCorrB, Hamburgischer Correspondent (Lite-
rarische Beilage)
HambFrßl. Hamburger Fremden-Blatt
HambNachrr. Hamburger Nachrichten
HandbFäd. Enzyklopädisches Handbuch der
Pädagogik (Langensalza, Beyer)
HannCour. Hannoverscher Courier
HBGF. HallischeBeiträge zurGesohichtsforschung
HeidelbAbhh! Heidelberger Abhandlungen zur
mittleren u. neueren Geschichte (Heidelberg,
Winter)
HessBUVolksk. Hessische Blätter für Volkskunde
HJb. Historisches Jahrbuch (Grauert)
HMBllPosen. Historische Monatsblätter für d.
Provinz Posen
HPBll. Historisch-Politische Blätter
HTb. Historisches Taschenbuch
HumanistGymn. Das humanistische Gymnasium
HVjs. Historische Vierteljahrsschrift (G. Seeliger)
HZ. Historische Zeitschrift (v. Sybel)
rf'r, ^"^^ogermanische Forschungen
IllZg. Illustrierte Zeitung
luternatLB. Internationale Literaturberichte
IntematWschr. Internationale Wochenschrift.
Beilage der Allgemeinen Zeitung, München
JbbAkErfurt. Jahrbücher der kgl. Akademie
gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt
JbBrandenbKG. Jahrbuch für brandenburgische
Kirchenseschichte
JbbVMecklG. Jahrbücher des Vereins für meck-
lenburgische Geschichte und Altertumskunde
JbDBurschensch. Jahibuch der deutschen
Burschenschaft
JbDShG. Jahrbuch d. deutschen Shakespeare-
Gesellschaft
JbEKBayern. Jahrbuch für die evangelisch-
lutherische Laudeskirche Bayerns
Jahresbericht« fSr nenore deataohe Litenturgesohiehte.
JbFDH. Jahrbuch des Freien deutschen Hoch-
stiftes
JBG. Jahresberichte der Geschichtswissenschaft
JbGElsLothr. Jahrbuch für Goschichte, Sprache
u. Literatur Elsass- Lothringens
JbGesKA Emden. Jahrbuch der Gesellschaft für
bildende Kunst und vaterländische Altertümer
in Emden
JbliesLothrG. Jahrbuch der Gesellschaft für
lothringische Geschichte und Altertumskunde
JBGPh. Jahresbericht über Germanische
Philologie
JbGrillpCJes. Jahrbuch der Grillparzer- Gesell-
schaft
JbHamburg. Jahrbuch der hamburg^schen wissen-
schaftlichen Anstalten
JBHS W. Jahresberichte für d. höhere Schulwesen
JBL. Jahresberichte für neuere deutsche
Literaturgeschichte
JbLKNiederösterr. Jahrbuch ffir Landeskunde
von Niederösterreich
JbPhSTh. Jahrbuch für Philosophie und speku-
lative Theologie
JbPL. Jahrbuch der pädagogischen Literatur für
Lehrer, Erzieher u. pädagogische Schriftsteller
JbSAK. Jahrbuch d. kunsthistorischen Samm-
lungen d. Allerhöchsten Kaiserhauses
JBSchlesGVK. Jahresbericht der schlesischen
Gesellschaft für vaterländische Kultur
JbSchwG. Jahrbuch für Schweizer Geschichte
JbVKGWestf. Jahrbuch des Vereins für die
evangelische Kirchengeschichte Westfalens
JbVNdSpr. Jahrbuch des Vereins für nieder-
deutsche Sprachforschung.
JbVOHMark. Jahrbuch des Vereins für Orts-
und Heimatkunde in der Grafschaft Mark
JbVWPaed. Jahrbuch des Vereins für wissen-
schaftliche Paedagogik
JhZKultG. Jahrbuch für Zeit- u. Kulturgeschichte
JEd. Journal of Education
JEGPh. The Journal of English and German
philology
JGGPO. Jahrbuch d. Gesellschaft für Geschichte
d. Protestantismus in Oesterreich
JGPh. Journal of German Philology
JGV^V. Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung
und Volkswirtschaft
JHGA. Jahrbuch d. Heraldischen Gesellschaft
Adler
JJGL. Jahrbuch für jüdische Geschichte u.
Literatur
JNS. Jahrbücher für Nationalökonomie u. Statistik
JPrK. Jahrbuch der Preussischen Kunst-
sammlungen
JSav. Journal des Savants
JüdLßl. Jüdisches Literaturblatt (Beiblatt der
Israelitischen Wochenschrift)
JüdRs. Jüdische Rundschau
KathSchuIZg(Breslau). Katholische Schulzeitung
für Nonideutschland
KAW. Kirchlicher Anzeiger für Württemberg
KBIGRW. Korrespondenzblatt für d. Gelehrten-
u. Realschulen Württembergs
KBIGV. Korrespondenzblatt des Gesamtvereins
der deutschen Geschichts- u. Altertumsvereine
KBlVKGSchles. Korrespondenzblatt des V^ereins
für Kirchengeschichte Schlesiens
KBlVNiederdSpr. Korrespondenzblatt des Ver-
eins für niederdeutsche Sprachforschung
KBlVSbnbgLK. Korrespondenzblatt des Vereins
für siebenbürgische Landeskunde
KBIWZ. Korrespondenzblatt d. Westdeutschen
Zeitschrift für Geschichte und Kunst
XlXßX.
n
XIII
Siglenregister.
XIV
KönigsbBll. König8berofer''Blätter."' Beilage zur
Königsberger Allgemeinen Zeitung
KonsMschr. Konservative Monatsschrift für Poli-
tik, Literatur u. Kunst
K&K. Kultur und Katholizismus^ (Mainz, Kirch-
heim)
Kultur. Die Kultur. Sammlung illustrierter
Einzeldarstellungen (Berlin, Marquardt)
Kultur (Wien). Die Kultur. Vierteljahrsschrift
für Wissenschaft, Literatur, Kunst
KUZ. Die Kunst unserer Zeit
KVZg. Kölnische Volkszeitung
Kw. Kunstwart
KwH. Kwartalnik Historyczny
KZEU. Katholische Zeitschrift für Erziehung
und Unterricht
KZg. Kölnische Zeitung
KZ(Jowa). Kirchliche Zeitschrift (Chicago)
LBlGrRPh. Literaturblatt für Germanische u.
Romanische Philologie
LCßl. Literarisches Centralblatt
LDÖsterr. Das literarische Deutsch - Österreich
LE. Das Literarische Echo
LeipzAbhh. Leipziger historische Abhandlungen
(Leipzig, Quelle & Meyer)
LF. Literarhistorische Forschungen (Berlin, E.
Felber)
LHw. Literarischer Handweiser
Literatur (Hamburg). Literatur. Beilage zu den
Hamburger Naclirichten
LJB. Literarischer Jahresbericht u. Weihnachts-
katalog (her. von der Redaktion „Nord u. Süd")
LJb. Literarisches Jahrbuch
LLD. LateinischeLiteraturdeukmälerd.l6./17.Jh.
(Halle a.S., Niemeyer)
LRs. Literarische Rundschau für d. katholische
Deutschland
LRsEv. Literarische Rundschau für das evange-
lische Deutschland
LTBl. Leipziger Tageblatt
LZgB. Wissenschaftliche Beilage d. Leipziger
Zeitung
MA Breslau. Mitteilungen aus dem Stadtarchiv
und der Stadtbibliothek zu Breslau (Breslau,
Morgenstern)
MagdebZg. Magdeburgische Zeitung
JMainzZ. Mainzer Zeitschrift
MBiblBremen. Mitteilungen aus der Stadtbiblio-
thek zu Bremen
MBibl Bromberg. Mitteilungen aus der Stadt-
bibliothek zu Bromberg
MBU DL. Monatsblätter , für deutsche Literatur
MBll(Pommern). Monatsblätter
MBIVNLK. Monatsblatt des Vereins für nieder-
österreichische Landeskunde
MBREPh. Münchner Beiträge zur romanischen
und englischen Philologie. (Leipzig, Deichert)
MDGVSp Leipzig. Mitteilungen der deutschen
Gesellschaft zur [_Erforschung vaterländischer
Sprache und Altertümer in Leipzig
MFreibergAV. Mitteilungen] vom Freiberger
Altertumsverein
MGESchG. Mitteilungen d. Gesellschaft für
deutsche Erziehungs- u. Schulgeschichte
MGesSchlesVolksk. Mitteilungen der Gesell-
schaft für schlesische Volkskunde
MG Med. Mitteilungen zur Geschichte der
Medizin u. der Naturwissenschaften
MGNM. Mitteilungen aus d. Germanischen
Nationalmuseum
MGOsterland. Mitteilungen der geschichts- und
altertumsforsch. Gesellschaft des Osterlandes
MGP. Monumenta Germaniae Paedagoeica
(Berlin, A. Hofmann & Co.)
MGSalzburgLK. Mitteilungen der Gesellschaft
für Sal/.liurger Landeskunde
MGWJ. Monatsschrift für Geschichte u. Wissen-
schaft d. Judentums
MhhKL, Monatshefte der kunstwissenschaftlichen
Literatur
MhhRhKG. Monatshefte für rheinische Kirchen-
sr (^schichte
MHL. Mitteilungen aus d. Historischen Literatur
MIOG. Mitteilungen d. Instituts für üester-
reichische Geschichtsforschung
ML. Magazin für Literatur des In- und Aus-
landes
ML A Berlin, Mitteilungen des Literatur-Archivs
(Berlin)
MLippG. Mitteilungen aus der lippischen Ge-
schichte u. Landeskunde
MLitGesBonn. Mitteilungen der Literarischen
Gesellschaft Bonn unter dem Vorsitz von
B. Litzmann
MLitGesMasovia. Mitteilungen der Literarischen
Gesellschaft Masovia in Lötzen
MLLG. Mitteilungen d. Litauischen literari-
schen Gesellschaft
MLN. Modern Language Notes
MLR. Modern Language Review
MNEKl. Mitteilungen des nordböhmischen Ex-
kursionsklubs.
MOberhessGV. Mitteilungen des Oberhessischen
Geschichtsvereins
ModPhil. Modern Philology
MOVBibl. Mitteilungen des österreichischen
Vereins für Bibliothekswesen
MPTh Monatsschrift für Pastoraltheologie
MschrGK. Monatsschrift für Gottesdienst und
Kunst
MschrHSch. Monatsschrift für höhere Schulen
MschrKrPs. Monatsschrift für Kriminalpsycho-
logie und Strafrechtsreform
MUBayrVolksk. Mitteilungen und Umfragen zur
bayerischen Volkskunde
MüiichenBGRPh. Münchener Beiträge zur germa-
nischen u. romanischen Philologie (Leipzig,
Deichert)
MünsterBEL. Münstersche Beiträge zur englischen
Literaturgeschichte (Münster, H. Schöningh)
MünsterBG. Münsterscheßeiträge zur Geschichts-
forschung (Münster, Coppenrath)
MünsterBNL. Münstersche Beiträge zur neueren
Literaturgeschichte (Münster, H. Schöninsrh)
MünsterBPhilos. Münsterscheßeiträge zur Philo-
sophie (L., Voigtländer)
MusWBl. Alusikalisches Wochenblatt
MVAbwAnt. Mitteilungen des Vereins zur
Abwehr des Antisemitismus
MVGDB. Mitteilungen d. Vereins für Geschichte
d, Deutschen in Böhmen
MVGothaG. Mitteilung der Vereinigung für
Gothaische Geschichte u. Altertumsfoi schung
MVGStGallen. Mitteilungen zur vaterländischen
Geschichte, Her, vom Historischen Verein in
St. Gallen (St. Gallen, Fehr)
MVHessG. Mitteilungen an die Mitglieder des
Vereins für hessische Geschichte und Landes-
kunde
MVKAUlm. Mitteilungen des Vereins für Kunst
u. Altertum in Ulm u, Oberschwaben
MVSächsVolksk, Mitteilungen des Vereins für
sächsische Volkskunde
MWBl. Militär- Wochenblatt
MWestprGV. Mitteilungen des "Westpreussischen
Geschichtsvereins
XV
Siglenregister.
XVI
NAGÄDG. Neues Archiv der Gesellschaft für
ältfre deutsche Geschichtskunde
NAGHeidelbere. Neues Archiv für Geschichte
der Stadt Heidelberg uud der rheinischen
Pfalz
NAnt. Nuova Antologia
NAR- North American Review
NASächsG. Neues Archiv für sächsische Ge-
schichte u. Alterturaskunde
NationNT. Nation (New- York)
NatZ?. National-Zeitung (Bt-rlin")
NBfTfiTb. Neues Berner Taschenbuch
NBIIEU. Neue Blätter aus Süddeutschland für
Erziehuno: und Unterricht
Ndjb. (Niederdjb ) Niederdeutsches Jahrbuch
NDL. Neudrucke deutscher Literaturwerke d.
1t)./l~. Jh. (Halle, Niemeyer)
NDRs Neue Deutsche Rundschau (jetzt: Neue
Rundschau)
NedSpect. De Nederlandsche Spectator
Neue Weg (Lit ). Der neue Wegr (früher Deutsche
Bühnen-Genossenschaft). Literarischer Teil
NeuphilBll. Neuphilologrische Blätter
NeuphilMitt. Neuphilologische Mitteilungen.
Helsinyfors
NFPr. Neue Freie Presse (Wien)
NGWG Nachrichten von der kgl. Gesellschaft
der Wissenschaft zu Göttinsen
NHamhZ?. Neue Hamburger Zeitung
NHJbb. Neue Heidelberger Jahrbücher
NJitbKlAltGL. Neue Jahrbücher für das
klassische Altertum, Geschichte u, deutsche
Literatur und für Pädagogik
NJbliPh. Neue Jahrbücher für Philologie und
Pädagogrik
NjbllBiblLeipzig. Neujahrsblätter der Bibliothek
u. des Archivs der Stadt Leipzig (Leipzig,
Hirschfeld)
NKBIGRW. Neues Korrespondenzblatt für die
Gelehrten- u. Realschulen Württembergs
NKZ. Neue Kirchliche Zeitschrift
NMHAF. Neue Mitteilungen aus dem Gebiete
historisch-antiquarischer Forschungen
NMRs, Neue metaphysische Rundschau
NJlusPr. Neue musikalische Presse
NMusZg. Neue Musik-Zeitung (Stuttgart)
NorddAZg. Norddeutsche Alleemeine Zeitung
(Berlin) ^
NPhRs. Neue philologische Rundschau
NQ. Notes and Queries
NRs. Neue Rundschau (s. NDRs.)
NSprAbhh. Neusprachllche Abhandlungen aas
den Gebieten der Phraseologie, Realien, Stilistik
und Synonymik unter Berücksichtigung der
^^tymoloffie (Dresden, Koch)
NStliTh. Neue Studien zur Geschichte der Theo-
xrimc^ °-x?®"" ^'''<^fa« (Berlin, Trowitzsch)
Siul , ^°®^ Tagblatt (Stuttgart)
iiio "^r^"-, ^'^°®'" Theater-Almanach
N&S. Nord und Süd
NWTBl. Neues Wiener Taablatt
NZSt. Neue Zeit (Stuttgart)
NZMus, Neue Zeitschrift für Musik
OberbayrA. Oberbayrisches Archiv für vater-
.. ländische Geschichte
OEKZ. Oesterreichische evangelische Kirchen-
zeitung
ÖsterrJb. Österreichisches Jahrbuch
OsterrRs. Österreichische Rundschau
OUR. Oesterreichisch-Ungarische Revue
OstdtschMhh. Ostdeutsche Monatshefte für Er-
Ziehung u. Unterricht
OstdtschRsW. Ostdeutsche Rundschau (Wien)
PädA. Pädagogisches Archiv
PädAbhh. Pädagogische Abhandlungen (Biele-
feld. Helmich)
Päd Bi 1)1. Pädagogische Bibliothek (Hannover,
Meyer)
PädBll. Pädagogische Blätter
PädJb. Pädagogisches Jahrbuch
Päd Mag. Pädagotrisches Magazin
PädMhh. Pädagogi-iche Monatshefte
PädRs. Pädagogische Rundschau
PädStud. Pädagogische Studien (Leipzig, Siegis-
mund & Volkening)
PädZg. Pädagogische Zeitung (Berlin)
PädZ^chr(Graz). Pädagogische Zeitschrift. Organ
für die Interessen d. Steiermark. Schulwesens
PAPhA. Proceedings of the American philo-
logical association
Pastoralbll. Pastoralblätter für Homiletik, Kate-
chetik u. Seelsorge
PBl. Protestantenblatt (s. DPBl.)
PfBllHansCjV. Pfingstblätter des Hansischen
Geschichts - Vereins
PhilosBibl. Philosophische Bibliothek (Leipzig,
Dürr)
PhilosWschr. Philosophische Wochenschrift u.
Literaturzeitung
PIMusG. Publikationen d. internationalen Musik-
Gesellschaft (Leipzig, Breitkopf & Härtel)
PKZ. Protestantische Kirchenzeitung (jetzt:
Protestantische Monatshefte)
PMLA, Publications of the Modem Language
Association of America
PolitAnthropR. Politisch-anthropologische Revue
PommJbb. Pommerische Jahrbücher
PPSA. Publikationen aus d. KgL Preussischen
Staatsarchiven
PragDSt. Prager Deutsche Stadien (Prag,
Bellmann)
Prjitb. Preussische Jahrbücher
Propyläen. Beilage der Münchener Zeitung
ProtMhh. Protestantische Monatshefte
PVGGöttingen. Protokolle über die Sitzungen
des Vereins für Geschichte Göttingens
PZSF. Pädagogische Zeit- und Streitfragen
C^DGNiedersachsen. Quellen u. Darstellungen zur
Geschichte Niedersachsens (Hannover, Hahn)
QEBayrG. Quellen u. Erörterungen zur bayrischen
u deutschen Geschichte
QFDG. Quellen u Forschungen z. deutschen (insbes.
hohenzoUerischen) Geschichte (Christian Meyer)
QFDVolksk. Quellen u Forschungen zur deut-
schen Volkskunde (Wien, Ludwig)
QFIA. Quellen u. Forschungen aus italienischen
Archiven u. Bibliotheken (Rom, Loescher)
QFSpKG. Quellen und Forschungen zur Sprach-
und Kulturgeschichte der germanischen Völker
(Strassburg, Trübner)
QGR. Quellen u. Darstellungen zur Geschichte
des Reformationsjahrhunderts (Leipzig, Heinsius)
QTjOthringG. Quellen zur lothringischen Ge-
schichte (Metz, Scriba)
QR. Quarterly Review
QSchrProt. Quellenschriften zur Geschichte des
Protestantismus (Leipzig, Deichert)
QSchwG. Quellen zur schweizer Geschichte
(Basel, Geering)
QSchwRG. Quellen zur schweizerischen Refor-
mationsgeschichte (Basel, Geering)
QStHessU. Quellen u. Studien zur hessischen
Universitätsgeschichte
QStV. Quellen u. Studien zur Verfassungsge-
schichte des Deutschen Reiches im Mittelalt«r
u. in der Neuzeit (Weimar, Böhlau)
II*
XVII
Siglenregister.
XVIII
QUGHohenzollern. Quellen u. Untersuchungren
zur Geschichte d. Hauses Hohenzollern (Berlin,
A. Duncker)
RCC. Revue des cours et Conferences
RChr. Revue chretienne
RGr. Revue critique d'histoire et de litterature
RDM. Revue des deux mondes
REH. Revue des ttudes historiques
RELV. Revue de l'enseignement des langues
Vivantes
RepKunstw. Repertorium der Kunstwissenschaft
Revue. Revue (ancienne Revue des Revues.
Paris)
RF. Romanische Forschungen (Erlangen, Junge)
RGG. Religion in Geschichte u. Gegenwart
RB. Revue historique
RhBUEU. Rheinische Blätter für Erziehung u.
Unterricht
RHD. Revue d'histoire diplomatique
RhGBU. Rheinische Geschichtsblätter,
REIL. Revue d'histoire litteraire de la France
RhMusThZg. Rheinische Musik- u. Theaterzeitung
RhWestfZ?. Rheinisch-westfälische Zeituno-
RiCrLI. Rivista critica della letteratura italiana
RIE. Revue internationale de l'enseignement
RKZ. Reformierte Kirchen-Zeitung
RLR. Revue des langues romanes
RUF. Rivista di letteratura tedesca
RPL. Revue politique et litteraire (Revue bleue)
RPTh. Real-Encyklopaedie für protestantische
Theologie
RQH. Revue des questions historiques
R8It. Rivista Storica Italiana
RStT. Reformationsgeschichtliche Studien u.
Texte (Münster, Aschendorff)
RThPh. Revue de theologie et de philosophie
RTP. Revue des traditions populaires
Sammler (Augsburg). Der Sammler (Tägliche
Beilage d. Augsburger Abendzeitung)
SBA. Sammlung bibliothekswissenschaftlicher
Arbeiten (Leipzig, Haupt)
SBAk(Berlin). Sitzungsberichte der kgl. preuss.
Akademie der Wissenschaften
SBB. Sammlung Bernischer Biographien
SBlHVEichstätt. Sammelblatt des Historischen
Vereins Eichstätt
SBUHU. Süddeutsche Blätter für die höheren
Unterrichtsanstalten
SchL. Die schöne Literatur. Beilage des LCBl.
SchlHZL. Schleswig-holsteinische Zeitschrift für
Literatur
SchrDShG. Schriften der deutschen Shakespeare-
Gesellschaft (Berlin, G. Reimer)
SchrGTh. Schriften der Gesellschaft für Theater-
geschichte (Berlin, Selbstverlag der Gesellsch.)
SchrLitGesBonn. Schriften der Literarischen
Gesellschaft in Bonn (Dortmund, Ruhfus)
Sehr LV Wien, Schriften des Literarischen Ver-
eins in Wien
SchrPäd. Schriften hervorragender Pädagogen
für Seminaristen u. Lehrer (Breslau, Hirt)
SchrSchwGesVolksk. Schriften der Schweizer
Gesellschaft für Volkskunde (Basel)
SchrVGLeipzig. Schriften des Vereins für die
Geschichte Leipzigs
SchrVRG. Schriften d. Vereins für Reformations-
geschichte (Leipzig, Haupt & Hammon)
SchrVSchlHKG. Schritten des Vereins für
schleswig-holsteinische Kirchengeschichte (Kiel,
Cordes)
SchulblBrandenb. Schulblatt für die Provinz
Brandenburg
SchwäbKron. Schwäbische Kronik (Beiblatt z.
Schwäbischen Merkur [Stuttgart])
SchwAVolksk, Schweizerisches Archiv für Volks-
kunde
SchwRs. Schweizerische Rundschau
SchwSGQU. Schwannsche Sammlung geschieht!.
Quellenschriften für den Unterricht (Düssel-
dorf, Schwann)
SGV. Sammlung gemeinnütziger Vorträge (Prao-
Calve)
SGVTh. Sammlung gemeinnütziger Vorträge u.
Schriften aus dem Gebiet der Theologie u.
Religionsgeschichte (Tübingen, Mohr)
SGW V, Sammlung gemeinverständlicher wissen-
schaftlicher Vorträge (Hamburg, Verlagsanstalt)
SlMusG. Sammelbände der internationalen
^_ Musikgesellschaft.
SOMZ. Streffleurs Oesterreichische Militärische
Zeitschrift
SPSchr. Sammlung der bedeutendsten päda-
gogischen Schriften aus alter und neuer Zeit
(Paderborn, Schöiiingh)
SPV. Sammlung pädagogischer Vorträge
(Minden, JVlarowsky)
StDKG. Studien zur deutschen Kunstgeschichte
(Strassburtr, Heitz)
StEPh. Studien zur englischen Philologie (Halle
Niemeyer)
StGMedizin Studien zur Geschichte d. Medizin
(Leipzig, Barth)
StGNProt, Studien zur Geschichte des neueren
Protestantismus (Giessen, Töpelmann)
StGoethe. Stunden mit Goethe
StMBCO. Studien u. Mitteilungen aus d. Bene-
diktiner- u. d. Cistercienser-Orden
StML, Stimmen aus Maria Laach
StNPhL. Studies and Notes in Philology and
Literature
StPhR. Studien zur Philosophie u. Religion
(Paderborn, Schöningh)
SlrassbBNG. Strassburger Beiträge zur neueren
Geschichte (Strassburg, Herder)
StrassbDA, Strassburger Diözesan-Archiv
StrassbThSt. Strassburger theologische Studien
(Freiburg i. B., Herder)
StSozF. Staats- und sozialwissenschaftliche
Forschungen (L., Duncker & Humblot)
StVLG, Studien zur vergleichenden Literatur-
geschichte
SüddMhh. Süddeutsche Monatshefte
TbHGAargau. Taschenbuch der Historischen
Gesellschaft des Kantons Aargau
TFGE. Texte und Forschungen zur Geschichte
der Erziehung
TglRsB. Unterhaltungsbeilage der Täglichen
Rundschau (Berlin)
ThJß, Theologischer Jahresbericht
ThLBl. Theologisches Literaturblatt
ThLZ. Theologische Literaturzeitung
ThPrMschr. Theologisch-praktische Monatsschrift
ThQ. Theologische Quartalschrift
ThR. Theologische Rt^vue
ThRs. Theologische Rundschau
ThStK. Theologische Studien u. Kritiken
ThStLeo. Theolosische Studien der Leo-Gesell-
schaft (Wien, Mayer & Co.)
ThürMBll. Thüringer Monatsblätter
ThürW. Thüringer Warte
ThZSchw. Theologische Zeitschrift aus d. Schweiz
TNTLK, Tijdschrift voor Nederlandsche Taal- en
Letterkunde
TRHS. Transactions of the Royal Historical
Society
XIX
Siglenregister.
XX
TRSL. Transactions of the Royal Society of
Literature
TiibSt. Tübinger Studien für schwäbische und
deutsche Rechtsgeschichte
ÜB. Universal-Bibliothek (Leipzig, Reclam)
ÜdW. Über den Wassern
ÜL&M. Ueber Land und Meer
Universum. Reclams Universum (Leipzig)
Universum^». Reclams Universum, Weltrundschau
UNSpLG^. Untersuchungen zur neueren Sprach-
und Literaturgeschichte (Bern, Franke)
VACG. Vorträge u. Aufsätze aus der Comenius-
Oesellschaft (Jena, Diederichs)
VAVTorgau. Verhandlungen des Altertums-
vereins zu Torgau
VelhKlasMhh Velhagen & Klasings Monatshefte
VelhKlasSchulau^g. Velhaijen & Klasingrs Samm-
lung deutscher Schulausgaben (Bielefeld, Vel-
hagen & Klasin?)
VGAnthr. Verhandlungen d. Gesellschaft für
Anthropologie
VGÖsterr. Vt-röfiFentlicbungen der Gesellschaft
für neuere Geschichte Österreichs (Wien, Stern)
VGSchSachs. Veröffentlichungen zur Geschichte
des gelehrten Schulwesens des albertinischen
Sachsens. (Leipzigr. Teubner;
VHKHessen. Veiöffentlichungen der historischen
Kommission für Hessen u. Waldeck (Marburg,
Elwert
VHK Nassau. Veröffentlichungen der historischen
Kommission für Nassau (Wiesbaden, Bergmann)
VHSG. Vierteljahrsschrift für Heraldik, Sphra-
gistik und Genealogie
VH VNiederbayr Verhandlungen des historischen
Vereins für Niederbayern
VHV Oberpfalz. Verhandlungen des historischen
Vereins d. Oberpfalz u. Regensburg
VossZgB. Sonntagsbeilage der Vossischen Zeitung
VVKG. Volksschriften des Vereins für Kirchen"
geschichte in der Pro\inz Sachsen (Magdeburg,
Evangel. Buchhandlung)
V VlAc. Verslajen en mededeelingen der konink-
lyke vlaamsche acaderaie voor taal en letter-
kunde
VVNassauAK. Veröffentlichungen des Vereins
für nassauische Altertumskunde.
VVPK. Vierteljahrsschrift für Volkswirtschaft.
Politik u. Kulturgeschichte
VWPh. Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche
Philosophie
^»^f^Jb. Richard Wagner-Jahrbuch
VVIÜM. Westermanns Illustrierte Deutsche
Jlonatshefte
WienAlitt. Wiener Mitteilungen aus dem Gebiete
der Literatur, Kunst, Kartographie u. Photo-
graphie
SSuf ^\S.^'^^^°4l*^^"f* ^ür klassische Philologie
WiBI. Wiener Tagblatt
Württ Vjhh. Württembergische Vierteljahreshefte
lur Landesgeschichte
W&B Wissenschaft und Bildung (Leipzig, Quelle
& Meyer)
W&L. Wissen und Leben
WWKL. Wetzel u. Walters Kirchenlexikon
W Z. \\ estdeutsche Zeitschrift für Geschichte u
Kunst
ZADSprV. Zeitschrift des Allgemeinen Deutschen
.Sprachvereins
ZAsth. Zeitschrift für Ästhetik u. allgemeine
Kunstwissenschaft
ZBergG V. Zeitschrift de» Bergiscben Geschichts-
vereins
ZBFr. Zeitschrift für Bücherfreunde
ZBK. Zeitschrift für bildende Kunst
ZBR W. Zeitschrift fürbayerisches Realschulwesen
ZCbrK. Zeitschrift für Christliche Kunst
ZCPb. Zeitschrift für Celtische Philologie
ZDA. Zeitschrift für deutsches Altertum
ZDKG. Zeitschrift für deutsche Kulturgeschichte
^ ZÜM(t. Zeitschrift d. Deutschen Worgenländischen
I Gesellschaft
' ZDPh. Zeitschrift für deutsche Philologie
ZDU. Zeitschrift für d. deutschen Unterricht
i ZDWF. Zeitschrift für deutsche Wortforschung
I Zeit. Zeit (Wien)
j Zeitgeist. Der Zeitgeist (Montagsbeilage z. Berliner
Tageblatt)
\ ZERU. Zeitschrift für d. evangelischen Reli-
gionsunterricht
ZEthn. Zeitschrift für Ethnologie
ZKChrVL. Zeitfragen d. christlichen Volkslebens
ZFerdinandeum. Zeitschrilt des Ferdinandeums
für Tirol u. Vorarlberg
ZFEU. Zeitschrift für französischen u. englischen
Unterricht
ZFSL. Zeitschrift für neufranzösische Sprache
u. Literatur
ZGlatz. Zeitschrift der Grafschaft Glatz
ZGNKG. Zeitschrift der Gesellschaft für nieder-
sächsische Kirchengeschichte
ZGOSchles. Zeitschrift für Geschichte und
Kulturgeschichte Österreichisch-Schlesiens
ZGORh. Zeitschrift für die Geschichte des
Oberrheins
ZGymn. Zeitschrift für Gymnasialwesen
ZHarzV. Zeitschrift des Harz- Vereins für Ge-
schichte u. Altertumskunde
ZHGPosen. Zeitschrift der historischen Gesell-
schaft für die Provinz Pi)sen
ZHM. Zeitschrift für hochdeutsche Mundarten
ZIMusG. Zeitschrift der internationalen Musik-
Gesellschaft
ZKathTh. Zeitschrift für katholische Theologie
ZKG. Zeitschrift für Kirchengeschichte
ZKWL. Zeitschrift für kirchliche Wissenschaft
u. kirchliches Leben
ZLehrmittelw. Zeitschrift für Lehrmittelwesen
ZLHSch. Zeitschrift für lateinlose höhere Schulen
ZOG, Zeitschrift für d. österreichischen Gym-
nasien
ZPädPsych. Zeitschrift für pädagogische Psycho-
logie
ZPhK. Zeitschrift für Philosophie u. philo-
sophische Kritik
ZPhP. Zeitschrift für Philosophie und Pädagogik
ZPsych. Zeitschrift für Psychologie u. Physio-
logie der Sinnesorgane
ZPTh. Zeitschrift für praktische Theologie
ZRhWVolksk. Zeitschrift des Vereins für
rheinische und westfälische Volkskunde
ZRPh. Zeitschrift für romanische Philologie
ZRSchW. Zeitschrift für Realschulwesen
ZSchlH. Zeitschrift d. Gesellschaft für Schles-
wig- H olstein- Lauenburgische Geschichte
ZSchwKG. Zeitschrilt für schweizerische Kirchen-
geschichte
ZSex. Zeitschrift für Sexualwissenschaft
ZSRGQ. Zeitschrift der Savigny-Stiftung für
Rechtsgescbichte. Germanistische Abteilung
ZTliK. Zeitschrift für Theologie u. Kirche
ZVKGSachsen. Zeitschrift des Vereins für
Kirchengeschichte in der Provinz Sachsen
ZV LR. Zeitschrift für Vergleichende Literatur-
geschichte o. Renaissance-Literatur
XXI
Siglenregister.
XXII
ZVSprF. Zeitschrift für vergleichende Sprach-
forechung
ZVtGVVestf. Zeitschrift für vaterländische Ge-
schichte u. Altertumskunde (Her. v. d. Verein
für Gesch. u. Altertumskunde Westfalens)
ZV Volksk. Zeitschrift des Vereins für Volkskunde
ZWestpiGV. Zeitschrift des westpreussischen
Geschichtsvereins
ZWTh. Zeitschrift für wissenschaftliche Theologie
b) Abkiirznngen zur Bezeicbnung der übrigen
Zeitschriften nnd andere Abkürzungen.
A. Archiv, Archives, Arkiv. — AbhAk. Ab-
handlungen d. Akademie (d. Wissenschaften). —
AG. Archiv für Geschichte. — AHV. Archiv
des Historischen Vereins. — Ann. Annalen,
Annales. — Ant. Antiquarisch. — Anz. An-
zeiger. — AVG. Archiv des Vereins für Ge-
schichte. — AZg. Allgemeine Zeitung.
B. Beiträge. — Beh. Behandelt. — Ber. Bericht.
— Berl. Berliner. — BFr. Bücherfreund. —
BG. Beiträge z. Geschichte. — BHV. Bericht
d. Historischen Vereins. — Bibl. Biljliothek. —
B ... KG. Beiträo^e zur . . . Kirchengeschichte,
— Bl., BU. Blatt, Blätter. — BVGW. Be-
richte über d, Verhandlungen d. Gesellschaft
d. Wissenschaften. — . . . B. Beil
CBl. (ZBl.) Centralblatt. — Chr. Chronik.
I>. Deutsch. — Diss. Dissertation.
Ergzhft. Ergänzungsheft. — Erz, Erziehung. —
Ev. Evangelisch.
F. Forschungen. — FrBl. Fremden-Blatt.
G. Geschichte. — GBl., GBU. Geschichtsblatt,
Geschichtsblätter — Gel. Gelegenheitsschrift.
— GenAnz. General-Anzeiger. — Ges. Gesell-
schaft. — Gesamm. Gesammelt. — GV. Ge-
schichtsverein. — GQ. Geschichtsquellen —
GW. Gesellschaft d. Wissenschaften. — Gymn.
Gymnasium.
H. Historisch, Histoire, Historique usw. —
Hab. Habilitationsschritt. — Her. Heraus-
gegeben. — HG. Historische Gesellschaft. —
Hs., Hss. (hs.) Handschrift, Handschriften
(—lieh). — HV, Historischer Verein.
J. Journal. — JB. Jahresbericht, Jahresberichte.
— Jb., Jbb. Jahrbuch, Jahrbücher. — JbG.
Jahrbuch für Geschichte. — JI)GV. Jahrbuch
des Geschichtsvereins, — JbHV. Jahrbuch d.
Historischen Vereins. — JbVG. Jnhrbuch d.
Vereins für Geschichte. — Jh., Jhh. Jahr-
hundert, Jahrhunderte.
Kath. Katholisch. — KBl. Korrespondenzblatt.
— KG, Kirchengeschichte. — Kult. Kultur.
li. (Lit.) Literatur, Literarisch usw. — LB.
Literaturbericht. — LBl. Literaturblatt.
MA. (MAlich.) Mittelalter (— lieh). — Mag
Magazin. — MAV. Mitteilungen des Alter-
tumsvereins. — MBl., MBU. Monatsblatt,
Monatsblätter. — MGG. Mitteilungen d. Ge-
sellschaft für Geschichte. — M . . . GV. Mit-
teilungen des ... Geschichtsvereins. — Mhh
Monatshefte. — MHV. Mitteilungen d Histori^
sehen Vereins. - Mitt. Mitteilungen. - Ms
Mss. Manuskript, Manuskripte. — Mschr'
Monatsschrift. - Mschr. ... GV. Monats-
schrift des . . . Geschichtsvereins. — Mus
Musik. _ MVG. Mitteilungen d, Vereins füi^
Geschichte. - MV ... G. Mitteilungen des
Verems für . . . Geschichte,
N. Neu, Nouveau, Nuovo usw. — Nachr
Nachrichten. — Nat. National. — NF Neue
£"lf • ~ ^Äl- W^- Neujahrsblatt, Neujahrs-
blatter. — NN. Neueste Nachrichten. — NTBl
Neues Tagblatt.
Oesterr. Österreichisch.
Paed. Pädagogik, pädagogisch. — Ph, (Phil)
Philologie. — Philos. Philosophie. — Pr. Presse.
— Progr. Programm. — Psych. Psychologie.
Q. Quartalsehrift. — QBl., QBll. Quartals-
blatt, -blätter. — QBllHV. Quartalsblätter
des Historischen Vereins.
R, Revue, Review. — Ref. Referat. — Rep
Repertorium. — Ri. Rivista. — Rs. Rundschau.
SB. Sitzungsbericht, Sitzungsberichte. — SBAk.
Sitzungsberichte d. Akademie (d. Wissen-
schaften). — Seh. Schule. — Sehr. Schriften.
— Schw. Schweiz, Schweizerisch, — Sot.
Societe, Society, Sociedad. — Spr. Sprache.
— St. Studien. — SVG, Schriften d. Vereins
für Geschichte.
T. Transactions. — Tb. Taschenbuch. — TBL
Tageblatt (Tagblatt).
Univ. Universität.
Ter. Verein. — Vf., Vff. Verfasser. — VHV. Ver-
handlungen d. Historischen Vereins. — Vjhh.
Vierteljahrshefte. — Vjs. Vierteljahrsschrift.
— Volksk. Volkskunde.
WBl. Wochenblatt. — Wschr. Wochenschrift.
Zg. Zeitung. — Z . . . GV. Zeitschrift des . . . Ge-
schichtsvereins. — ZHG. Zeitschrift d. histori-
schen Gesellschaft. — ZHV. Zeitschrift des
Historischen Vereins. — Zschr. Zeitschrift. —
ZVG . . . Zeitschrift des Vereins für Geschichte
in . . . — ZV. . . G. Zeitschrift des Vereins für
. . . Geschichte.
Beispiele für Verbindungen:
AnnHVNiederrhein. Annalen des histor. Verein
für den Niederrhein
BHessKG. Beiträge zur Hessischen Kirchen-
gesehichte
BVGWLeipzig. Berichte über d. Verhandlungen
d. Gesellschaft d. Wissenschaften in
Leipzig
JbGVBraunschweig. Jahrbuch des Geschichts-
vereins für d. Herzogtum Braunschweig
MhhComeniusGes. Monatshefte der Comenius-
Gesellschaft
MVAnhaltG. Mitteilungen d. Vereins für An-
haltische Geschichte u. Altertumskunde
ZHVNiedersachsen. Zeitschrift des historischen
Vereins für Niedersachsen
ZVHambG. Zeitschrift d. Vereins für Ham-
burgische Geschichte — usw.
Abkürzungen der Verlagsstädte: B. Berlin. — L. Leipzig. — St. Stuttgart.
I. Allgemeiner Teil.
1,1
Literaturgeschichte.
Methodologisches N. 1. — Literatargesebichte: AUgemeines nnd Eintelfrmgen y. 8. — Geaaat-
darst«lIaDgen (Weltliteratur, deutsche Literatur, fremde Literaturen) N. 21. — Literaturgeschichte in Werken Terwaadter
WigseDschaften : Weltgeschichte N. 60. — Deutsche Qeschicht« N. 64. — AtlgemeiDe Kultur- und Sittengeschichte N. 66. —
Deutsche Kulturgeschichte X. 76. — Kulturgeschichte einzelner Stinde N. 82. — Literatur- und Kultargeschieht« eiazelatr
St&dte und Landschaften N. 89. — Hilfsmittel der Literaturwissenschaft: Enzyklopädien K. 157. — Biographische Sammel-
werke N. 163. — Biographische Lexika und Literatnrkalender N. 163. — Bibliographisches K. 172. — Zitaten- und Spruch-
sammlungen N. 209. — Lektüre und Leser (Literarische Ritgeber) N. 212. — Bücherliebhaberei N. 267. — Bnehhaadel N. 278.
— Verschiedenes N. 308. — Neue Gesamtansgaben N. 318. — Sammelwerke und EisayakMalsag •■ N. 365. —
Methodologisches.
1) L. Fonck, Wissenschaftliches Arbeiten. Bei-
träge z. Methodik des akadem. Studiums.
Innsbruck, Rauch. XIV, 339 S. M. 2,20.
|[ALB1. 17, S. 705/7.]| (Dazu id., Kollekta-
neen. Ebda. 24 S. M. 0,20.)
2) H. Schmidkunz, Wissenschaftliches Ar-
beiten: ZPhP. 15, S. 505-13.
3) H. Friedländer, Geistige Arbeitseinteilg. :
Zeitgeist N. 35.
4t) E. Kretschmer, Die Gliederung der
Künste u. Wissenschaften: XBllEU. 37,
S. 257-82.
4a) A. Haibert, Wie d. Kunst zu helfen
wäre. Ein Organisationsplan: N&S. 127,
S. 171-80.
5) E. Bernheim, Lehrbuch d. hist. Methode
u. d. Geschichtsphilosophie: 6. neu bearb.
Aufl. L., Duncker & Humblot. X, 842 S.
M. 16,00.
6) B. Ihringer, Künstler. Geschichtschreibg. :
Zeitgeist 1909, N. 42.
7) J. V. Pf lugk-Harttung, Geschichtsforschg.
u. -Schreibung. (= N. 425, S. 1-31.)
Literaturgesehichte.
Allgemeine nnd £iDzelfragen.
8) Ed. Engel, Grundfragen d. Literatur:
Türmer 10», S. 567-77.
9) H. Landsberg, Prinzipien d.Literaturgesch.:
BerlLokalAnzB. X. 224.
JahrMbarUht« für neuere dentaehe LitexatorgeeeUelite.
10) J. P. Hoskins, Biological analogy in
literary criticism II: The struggle for
existence and the survival of the fittest:
ModPhil. 7, S. 61-82.
11) E. Unger, Philos. Probleme in d. neueren
Literaturwissenschaft. München, Spiegel-
Verlag. 30 S.
IIa) F. Baldensperger, Litt^rature compar^e.
(ßevue des livres 1907/8): RGermanique 4,
S. 598-618.
(Beb. u. a. : G. Saintsbury, K. Kipka, J. E. Spingam,
J. Sichel, Joachimi-Dege, S. R. Hauscblld, W. Alberts,
D. Mornet, C. A.. Hinstorff, Lina Baumann, Juliane
Haskell, P. de Bouchaud, E. Kalischer.)
12) R. M. Meyer, Ein weltliterar. Umblick:
VossZgB. N. 10;2.
(Die Führer d. mod. Weltlit.)
13) W. Kosch, Literaturgeschichte u. Volksk.:
DLZ. 29, S. 2821/8.
(Zu A. Sauer [JBL. 1906,7 N. 197].)
14) A.Möller V. d. Brück, Weltlit, Nationallit.
u. d. Verhältnis d. Völker: Werdandi 1,8.38-45.
15) A. van Gennep, Geistige Produktion u.
geograph. Milieu: Internat Wsch. 3, S. 649-56.
15 a) A. Kl aar, Was nennen wir literarisch?:
LE. 10, S. 679-88.
16) Erich Schmidt, Die literar. Persönlich-
keit: DRs. 141, S. 188-99.
17) W. Caspari, Die Entwickelg. v. Sprache,
Schrift u. Lit. in ihrem gegenseitigen Zu-
sammenhange: Glaube u. Wissen 6, S. 161-77.
18) E. Traumann, Die Kunst des Zitierens:
FZg. 30. Okt.
19) A. Bartels, Dtsch. Literaturarbeit: Dtsch.
Schrifttum 1, X. 4. (Siehe LE. 12, S. 491/3.)
20) H. Keiter, Konfessionelle Brunnenver-
giftung. 2. verm. Aufl. Bearb. v. B. Stein.
Essen, Fredebeul & Koenen. 1909. IV, 223 S.
M. 2,00.
UXiHX. i
1, 1. Literaturgeschichte.
Oesanitdarstellungen :
Weltliteratur.
21) C. Busse, Gesch. d. Weltliteratur. (In
2 Bdn.) Bd. 1. L., Velhagen & Klasing.
IV, 415 S. Mit 235 Abbildgu. u. 22 Tafeln.
M. 9,00.
Deutsche Literaturgeschichte.
22) E, Arnold, Illustr. dtsch. Literaturgesch.
B., Ullstein. 1909. 475 S. M. 3,00.
2S) A. Bartels, Handbuch z. Gesch. der dtsch.
Lit. 2. Aufl. L., Avenarius. XV, 859 S.
M. 6,00. |[G. Bötticher: JBGPh. 30, S. 118;
J. Herter: LRs. 34, S. 79-80 (mit Berich-
tigungen).]]
24) id., Gesch. d. dtsch. Lit. 2 Bde. 6. Aufl.
Ebda. XVI, 732 S.; VI, 829 S. M. 10,00.
|[G. Boetticher: JBGPh. 30, S. 117/8;
G. Heine: Christi. Welt 23, S. 199-202
(„Nationale Literaturgeschichte ") ; G.R o 1 o f f :
LHw. 47, S. 831/4.] I
24a) K. V. Perfall, Judentum u. Lit.: KZg.
1909, N. 360 (Siehe LE. 11, S. 1155/6). (Dazu
A. Bartels: DAVelt. 11, N. 31.)
25) A. Biese, Dtsch. Literaturgesch. (Bd. 1
JBL. 1906/7 N. 30) Bd. 2. München, Beck.
1909. VII, 694 S. Mit Bildnissen. M. 5,50.
|[K.Berger:DWelt.ll,N.22;G.Bötticher:
JBGPh. 29, S. 99-100; C. Busse: LE. 10,
S. 592/4; J. Herter: LRs. 34, S. 275|6;
J. H o f m i 1 1 e r : SüddMhh. 6S S. 284/6 ;
L.Langer: ZOG. 60,S. 911/3; F.Sch(nürer):
ALBl. 18, S. 241/2; J. J. Sprengel: Kons-
Mschr. 65, S. 140/5.J1
26) Eduard Engel, Gesch. d. dtsch. Lit. von
d. Anfängen bis in d. Gegenwart. 2 Bde.
3. umgearb. Aufl. Wien, F. Tempsky. XV,
601 S.; 528 S. Mit Abbildgn. M. 15,00.
|[K. Fuchs: LRs. 34, S. 479-81; M. Anton:
KVZgB. N. 331; E.Kalk Schmidt: Zukunft
62, S. 174/5 („Literaturgeschichten").]]
27) A. Frey, E. Engel u. d. neuschweizerische
Lit.: BernRs. 2, S. 609-13, 649-50. (Dazu
E. Engel: ib. S. 649.)
28) W. Herzog, Herr E. Engel, d. Literarhist.
u. Sprachformer oder Die Literaturgesch.
des gesunden Menschenverstandes: Neue
Revue 1, S. 1135-42.
29) Ed. Engel, Kurzgefasste dtsch. Literatur-
gesch. Ein Volksbuch. Mit 33 Bildnissen
u. 14 Handschriften. Wien, F. Tempskv.
370 S. M. 4,00.
30) K. Goedeke, Grundriss z. Gesch. d.
dtsch. Dichtg. 2. neu bearb. Aufl. Her. v.
E. Goetze. Heft 25/6 (= Bd. 9, S. 1-320).
Bearb. v. A. Rosenbaum. Dresden, Ehler-
mann. 1908/9. Je M. 4,20. |[W. Seh.: CBl-
Bibl. 26, S. 229.]|
31) R. König, Dtsch. Literaturgesch. 32. Aufl.
Her. V. K. Kinzel. 2 Bde. Bielefeld,
Velhagen & Klasing. 1909. VIII, 382 S.:
V, 476 S. Mit Tafeln u. Abbildgn. M. 20,00.
32) G. Könnecke, Dtsch. Literaturatlas. Mit
e. Einführg. v. Chr. Muff. Marburg, Elwert.
35X27,5 cm. XII, 156 S. Mit 826 Abbildgn.
u. 2 Tafeln. M. 6,00. |[W. Kahl: LHw. 47,
S. 65/6. (Mit Berichtiggn.); R. M. Meyer:
DLZ. 30, S. 806/7.] I
33) A. Salz er, Illustr. Gesch. d. dtsch. Lit.
Lfg. 25-32. München, AUg. Verlagsgesell-
schaft. 1908/9. S. 905-1288. Je M. 1,00.
34) H. Sittenberger, Einführung in d. Gesch.
d. dtsch. Lit. mit bes. Berücksichtigg. d.
neueren Zeit. Wien, Deuticke. VII, 307 S.
M. 3,60. |[J. G. Sprengel: LE. 11, S. 1215/7;
G. Bötticher: JBGPh. 30, S. 120.]i
35) F. Heussner, Vilmars Gesch. d. dtsch.
Nationallit.: ZGymn. 1909, Septemberheft.
36) Weichers Dtsch. Literaturgesch. Her. v.
E. Gutjahr, O. Küntzel, H. Draheim,
R. Riemann. 2. Aufl. L., Dieterich. 1909.
VIII, 261 S. M. 2,40.
37) H. V. Wellberger u. R. Kühn, Führer
durch die Literaturgesch. von Beginn bis
z. Moderne. B., Globus- Verl. 1909. 271 S.
Mit 16 Bildn. M. 1,00.
38) S. R. Nagel, Maturitätsfragen aus d. dtsch.
Literaturgesch. 2. verm. Aufl. Wien, Deuticke.
VII, 91 S. M. 1,40.
39) C. Müller-Ra statt. Neue dtsch. Literatur-
geschichten: HambCorrB. 1909, N. 20.
(F. Violet u. H. Stöhn. — C. Weitbrecht. - H. Spiero.)
Deutsche Literatur und das Ausland.
40) A. Bessert, Histoire de la litt, allemande.
3. Aufl. Paris, Hachette. 1907. X, 1126 S.
Fr. 5,00. i[G. Bötticher: JBGPh. 30,
S. 119-20.]!
41) A. Chuquet, Littörature allemande. Paris,
Colin. 1909. 485 S. Fr. 5,00. 1[A. Silber-
mann: LZ. 31, S. 1631/2; M. Koch: LCBl.
61, S. 726/7.]|
41a) Mary E. Phillipps, A handbook of
german lif. 2"^ ed. revised. With intro-
duction by A. W e i s s. London, Bell.
172 S. Sh. 2/6.
42) Calvin Thomas, A history of german
lit. New York, Appleton. 1909. VII, 430 S.
Sh. 6/. |[SaturdayR. 107, S. 724/5; M. K(och):
LCBl. 61, S. 726/7.]|
43) Carlo Storck, Storia della lett. tedesca.
Traduzione del G. Lesca. Torino, Loescher.
XX, 596 S. |[RLT. 2, S. 30-46.])
44) O. V. Schleinitz, Deutsche Werke in
engl. Sprache: ZBFr. NF. 1, S. 203/7.
45) R. Gragger, Dtsch. Literaturgesch. in
Ungarn (1905-1907): Euph. 16, S. 810-33.
46) G. Steinhausen, Die Deutschen im Urteil
des Auslands I: DRs. 141, S. 434-52.
Fremde Literaturen:
Romanische Literaturen.
47) Die roman. Literaturen u. Sprachen mit
Einschluss des Keltischen. (= Kultur d.
Gegenw. Tl. 1, Abteiig. 11.) L., Teubner.
1909. VIII, 499 S. M. 12,00.
(Enth. u. a. : S. 1-137: H. Zimmer, Kuno Meyer,
L. Chr. Stern, Die keltischen Literaturen. — S. 138-46;
H. Morf , Die roman. Literaturen [Frankreich, Italien,
Spanien, Portugal, Rätien, Rumänien].)
48) Heinr. P. Junker, Grundriss d. Gesch.
d. französ. Lit. von ihren Anfängen bis zur
Gegenwart. 6. verm. ü. verb. Aufl. Münster,
Schöningh. 1909. XXIII, 608 S. M. 5,20.
49) N. Welt er, Gesch. d. französ. Lit.
{= Sammig. Kösel. Bd. 26/7.) Kempten,
Kösel. X, 324 S. M. 2,00.
50) H. Effer, Beitrr. z. Gesch. d. französ.
Lit. in Belgien. Düsseldorf, Deiters. 1909.
66 S. M. 2,00.
51) K. Vossler, Italienische Literaturgesch.
2 verm. Aufl. (= Sammig. Göschen. Bd. 125.)
L., Göschen. 147 S. M. 0,80.
I Literaturgeschichte.
Osteuropäische untl
Literatur.
he
52) Die osteuropäischen Literaturen u. d. slaw.
Sprachen. (= N. 47, Tl. 1, Abteiig. 9.) L.,
Teubner. VIII, 396 S. M. 10,00.
(Enth u a S. 40-245: .\. Wesselo vsky , Russ. Lit. —
. S. 158-75: A. Brückner, Poln. Lit. — S. 176-98:
J. Mach Hl. Böhm. Lit. — S. 194-210: Südslaw. Lit. —
S. 246-&4: A. Thumb, Neugriech- Lit. — S. 265-308:
F. Riedl, Ungar. Lit. — S. 309-32: E. Setälä,
Finn. Lit. — 8. 833-5;^: G. Suits: Böhm. Lit.
8. 854-71: A. Bezzenberger , Litauische Lit. —
S. 372-78: E. Wolter, Lettische Lit.)
53) M. Switalski, Gesch. d. polnischen Lit.
(= Sammig. Kösel. Bd. 24.) Kempten, Kösel.
VIII, 186 S. M. 1,00.
54) A. Brückner, Eusslands geistige Ent-
wickelg. im Spiegel seiner schönen Lit.
Tübingen, Mohr. IV, 148 S. M. 2,50.
55) M. Murko, Gesch. der älteren südslaw.
Literaturen. (= Die Literaturen d. Ostens.
Bd. 5, Abteiig. 2.) L., Amelang. X, 248 S.
M. 5,00.
56) J. Jakubec, A. Noväc, Gesch d. tschech.
Lit. (JBL. 1906/7, N. 60.) |[J. Karasek:
ASPh. 30, S. 241-65 ; J. Kr e j ci : Tschechische
Revue 2, S. 762/8.] |
Skandinavische Literatur.
57) W. Nie mann, Das Xordlandbuch. Eine
Einführg. in d. gesamte nord. Natur u.
Kunst. B., A. Duncker. 1909. XVI, 251 S.
Mit Abbildgn. M. 7,00.
58) J. Jörgensen, Gesch. d. dänischen Lit.
(= Sammig. Kösel. Bd. 19.) Kempten, Kösel.
IV, 158 S. M. 1,00.
Asiatische Literatur.
59) M. Wintern itz, Gesch. d. indischen Lit.
Bd. 1, 2. Hälfte. (= N. 55, Bd. 9, Abt. 2.)
L., Amelang. XII, S. 259-505. M. 3,75.
Literaturgeschichte in Werken verwandter
Literatur.
Weltgeschichte.
60) The Cambridge Modem History. Edit. by
A.W.Ward,G.W.Prothero,St.Leathes.
Vol. 5, 10, 11. Cambridge, Universitv Press.
XXXI, 971 S.; XXII, 936 S.; XL, "1044 S.
Je Sh. 16/. i[LCBl. 61, S. 120/3, LHw. 47,
S. 269-74, 335-40 („E.Weltgesch. d. Neuzeit".]!
6t) H. F. Helmolt, Weltgeschichte. Bd. 9.
Nachträge. Quellenkunde. Generalregister.
L., Bibliograph. Institut. 1907. VIII, 677 S.
M. 8,00. |[W. B.: LZgB. 1909, N. ll.]|
(Mit Beitrr. v. A. Tille, R. Mavr. V. Hantzsch,
Th. Achelis, F. Richter.)
62) J. Pflugk-Harttung, Weltgeschichte. (In
6 Bdn.) (Vgl. JBL. 1906,7, N. 78.) Bd. 2, 5/6.
B., Ullstein. 1908/9. XVI, 666 S. XIX,
666 S. XIX, 643, 629 u. 20 S. XIX, 648 S.
Mit Abbildgn u. Karten. Je M. 16,00. |[A.
Wirth: Tag 1909, N. 216 („Die Weltgesch.
der Professoren").]!
(Bd. 2. Gesch. d. Mittelalters. — Bd. 5,6. Gesch. d.
Neuzeit [Von 1650 bis z. Gegenw.].)
63) G.Weber, Lehr- u. Handbuch d. Weltgesch.
21. Aufl. Unter Mitwirkg. v. R. Friedrich,
E. Lehmann, F. Moldenhauer u. E.
Schwabe vollständig neu bearb. v. A.
Baldamus. Ergänzungsbd. I. Alphabet.
Register zu Bd. I — IV. — II. Stammbäume
zu Bd. III u. IV. L., Engelmann. 1909.
159 S. u. 17 Stammbäume. M. 2,00.
Deutsche Geschichte. •
64) Ein hart, Dtsch. Geschichte. 2. verb. Aufl.
L., Dieterich. 1909. XIV, 426 S. M. 3,00.
IfLCBl. 60, S. 40.JI
65)0. Jäger, Dtsch. Gesch. 2 Bde. München,
Beck. 1909. XII, 668 S.; XI, 690 S. Mit
Bildern u. Karten. M. 12,00. |[F. Fdch.:
LCBl. 61, S. 118-20.]!.
Allgemeine Kultur- und Sittengeschichte.
66) A. Buckreis, Panorama der Welt- u.
Kulturgesch. Nürnberg, Heerdegen-Barbeck.
XV, 654 S. M. 6,00.
67) H. St. Chamberlain, Die Gnmdlagen d.
19. Jh. 9. Aufl. (Volksau-sg.) München,
Bruckmann. 1909. XXI, 1240 S. M. 6,00.
1[RKZ. 31, S. .36/7, 43/5, 52/3,. 63, 76/8,
85/6, 92/4, 101/2, 109, 116/7, 12Ö/6, 133/5,
140/1; K. Krumbacher (= N. 411
S. 196-228).]!
68) E. V. Unruh, Herr H. St. Chamberlain
u. d. Weltgeschichte. L., Hirschfeld. 28 S.
M. 0,80.
69) W. L. Andreas, J. Burckhardts geschichtl.
Betrachtgn. (JBL. 1905, N. 4; 1906/7, N. 5):
HilfeB. 15, N. 37.
70) C. Hänel, Skizzen u. Vorarbeiten zu e.
wissensch. Biographie J. Burkhardts. Progr.
Leipzig. 4». 42 S.
(Erste Folge: Auf J. Burckhardts Sparen darcb d.
Weltgeschichte.)
71) E. Geyer, Neue Geschichtsbetrachtg. —
K. Breysigs Kulturgesch. d. Neuzeit. (^
N. 395, S. 111-29.)
72) P. Petersen, Der Entwickelungsgedanke in
d. Philosophie Wundts. Zugleich e. Beitr.
z. Methode d. Kulturgesch. (= BKultG.
Heft 9.) L., Voigtländer. VIII, 131 S.
M. 4,40.
73) R. Kossmann u. J. Weiss, Mann u. Weib.
Ihre Beziehgn. zueinander u. z. Kultur-
leben d. Gegenw. Unter Mitwirkg. v. Th.
Achelis, J. Bloch, W. Bölsche, K. Bo-
rinski,Lily Braun, L. Brieg er- Wasser-
vogel, G. Buschau, Johanna Elbers-
kirchen, M. Haberlandt, W. Hell-
pach, O. Henne am Rhyn, V. Ja-
novskv, T. Kellen, J. Kohler, A.
Moll, Josef Müller, O. Schrader„ Toni
Schwabe, Th. Sternberg, Marie Stritt,
F. Zahn, F. Zimmer, F. v. Zobeltitz,
F. Zuckerkandl. (3 Bde.) Bd. 1: Der
Mann u. d. Weib. — Bd. 2: Mann u. Weib
in ihren Beziehgn. zueinander. — Bd. 3:
Mann u. Weib in ihren Beziehgn. zur Gegenw.
St., Union. XVIII, 434 S.; XII, 672 S.;
XII, 497 S. Mit Tafeln u. Textabbildgn.
M. 36,00.
(Enth. u. a. Bd. 1', S. 48-142: Th. Sternberg, Das
geistige Gefühlsleben d. Mannes. — S. 223-42: O.
Schrader, Der Mann als Hagestolz. — 1*. S. 231-87:
Lilv Braun, Das geistige Leben des Weibes. — Bd. 2,
S. 1ÖO-50: Die Kulturgeschichte der Ehe. — S. 392-435:
W. Hellpach, Koketten- u. Mätressen wesen. —
S. 569-636: K. Borinski, Die beiden Geschlechter
in d. Dichtung.)
74) E. Fuchs, lUustr. Sittengesch. vom 3LA..
bis zur Gegenwart. Bd. 1: Renaissance;
München, Langen. 1908 9. X, 500 S.
M. 25,00.
75) U. Wendt, Kultur u. Jagd. Ein Birsch-
gang durch die Geschichte. 2 Bde. B.,
G. Reimer. XU, 340 S.; XI, 38 S. M. 16,00.
|[H. Beschorner: LCBl. 59, S. Il93/4.]i
1*
1, 1. Literaturgeschichte.
Deutsche Kulturgeschichte.
76) Alb. Klein, Deutsche Kulturgeschichte.
(= Hillgers illustr. Volksbücher. Bd. 106.)
B., Hillger. 100 S. M. 0,30.
77) A. Möller v. d. Brück, Die Deutschen.
Bd. 1/6 (JBL. 1906/7, N. 39). |[General
Keim: Tag N. 328 (, Nationale Erneuerung").]]
78) Dasselbe. Bd. 7. Scheiternde Deutsche.
Minden, Bruns. 1909. VH, 318 S. M. 3,50.
(Beh. u. a: Vom Tragischen. — Maximilian I. —
Stein. — Scheiternde Gegenwart.)
78a) J. Henri ci, Vom Geisterglauben z. Geistes-
freiheit. Ein Geschieht«- u. Gedenkbuch d.
Geistesentwickelg. z. natürlichen Weltan-
schauung mit zahlreichen Beigaben unserer
Dichter u. Denker. München, Eeinhardt.
1909. 440 S. M. 6,00.
79) A. Wirth, Deutsches Volkstum. (= Dtsch.
Wiedergeburt. Schriften z. nat. Kultur. Her.
V. E. Wach 1er. Bd. 1.) Zürich, Schröter.
48 S. M. 1,00.
80) E. Quanter, Das Liebesleben im alten
Deutschland. (== Das Liebesleben aller Zeiten
u. Völker. Bd. 1.) L., Leipz. Verlag. 1909.
XVI, 495 S. M. 10,00.
81) i d. , Sittlichkeit u. Moral im hl. Rom. Reiche
dtsch. Nation. B., Bermühler. VH, 403 S.
Mit Abbildgn. M. 10,00.
Geschichte einzelner Stände. (Alphabetisch
geordnet.)
82) Th. Krausbauer, Dtsch. Bauerntum. Bd. 1.
Wreschen, Schenke. 1909. V, 358 S. M. 4,00.
83) J. Walter, Gesch. d. Bauernstandes. Bud-
weis, „Moldavia". 204 S. M. 1,00.
84) Alb. Lotz, Gesch. d. dtsch. Beamtentums.
B., Decker. V, 683 S. Mit Abbildgn. M. 18,00.
85) Rhotert, Der Werdegang d. dtsch. Bürger-
tums. Progr. Blankenburg (Harz). 4**. 12 S.
86) E. Otto, Das dtsch. Handwerk in seiner
kulturgeschichtl. Entwickelung. 3. verm.
Aufl. (= AN&G. Bd. 14.) L., Teubner.
Vm, 147 S. M. 1,00.
87) Albr. Geiger, Das Judentum u. seine
Geschichte. (Neudruck.) 34 Vorlesgn. Bres-
lau, Jacobsohn. VI, 539 S. M. 6,00.
88) F. Hern an, Gesch. d. jüdischen Volkes
seit d. Zerstörg. Jerusalems. Calw, Vereins-
buchh. XII, 608 S. M. 8,00. |[G. Hölscher:
ThLBl. 29, S. 361/3; M. Philippson: Im
Dtsch. Reich 14, S. 592-601 (ablehnend).]!
88a) G. Karpeles, Gesch. d. jüd. Lit. 2. Aufl.
B., Poppelauer. 1909. VII, 492 S. V, 496 S.
M. 12,50.
88b) J. Zangwill, Träumer d. Ghetto. Dtsch.
Ausg. V. H. H. Evers. 2 Bde. B., Cron-
bach. III, 348 S.; III, 281 S. M. 8,00.
(Enth. u. a. J. Zangwill, e. biograph. Skizze. — üriel
Acosta. — Der Linsenschleifer [Spinoza]. — Maimon d.
Narr u. Nathan d. Weise. — Aus e. Matratzengruft
[Heine]. — Ein Volksbeglücker [Lassalle].)
Literatur- und Kulturgeschichte einzelner
Länder und Städte:
Baden.
89) K. Brunn er, Baden in der dtsch. Gesch.
Progr. Pforzheim. 34 S.
90) K. Pf äff, Heidelberg u. Umgebg. 3. um-
gearb. Aufl. Heidelberg, Hörning. 1909.
VIII, 371 S. Mit Abbildgn. M. 4,50.
91) F. Walter, Aus Mannheims Geschichte:
Wartburg 8, S. 376-80.
Baltische Lande.
92) E. Seraphim, Baltische Geschichte im
Grundriss. Reval, Kluge. VII, 418 S. M. 3,50.
Bayern.
93) K. Stieler, Bilder aus Bayern. Ausgew.
Schriften. Her. v. A. Dreyer. Volksausg
St., Bonz. X, 428 S. M. 3,50.
(Enth. u. a. : Kulturbilder aus Bayern. — Natur- u.
Lebensbilder aus d. Alpen. — Vermischte Aufsätze.)
94) P. Dirr, Augsburg. (= Stätten d. Kultur.
Bd. 20.) L., Klinkhardt & Biermann. VH,
268 S. Mit Abbildgn. M. 3,00.
95) J. Pollinger, Aus Landshut u. Umgebg.
Ein Beitr. z. Heimat u. Volkskunde.
München, Oldenbourg. VIII, 350 S. Mit Ab-
bildgn. M. 4,00.
(Beb. u. a. : Volkssagen, Bauernkalender, Reim, Lied
u. Sang.)
96) K. Dieterich, München: Grenzb. 67',
S. 31/9.
97) G. Sehr Ott er, Gesch. d. Stadt Nürnberg.
Nürnberg, Koch. 1909. VII, 391 S. Mit
Abbildgn. M. 6,50.
98) W. H. Riehl, Die Pfälzer. Ein rhein.
"Volksbild. 3. Aufl. Eingel. v. B. Riehl
St., Cotta. 1907. XV, 315 S. M. 4,00.
99) J. B. Kittel, Würzburg: WIDM. 104,
S. 645-65.
Brandenburg.
100) P. Goldschmidt, Berlin in Geschichte u.
in Gegenw. B., Springer. 1909. VII, 414 S.
M. 6,00.
101) F. Lampe, Berlin u. d. Mark Branden-
burg. 2. neubearb. Aufl. (= Land u. Leute.
Bd. 14.) Bielefeld, Velhagen & Klasing. 1909.
211 S. Mit Abbildgn. M. 4,00.
102) M. Osborn, Berlin. (= Berühmte Kunst-
stätten. Bd. 43.) L., E. A. Seemann. VII,
318 S. M. 4,00.
Braun schweig.
103) 0. Hohnstein, Gesch. d. Herzogtums
Braunschweig. Braunschweig, Bartels. XV,
519 S. M. 3,75.
104) R. Eckart, Die weifischen Fürsten als
Pfleger d. Künste u. Wissenschaft. 2. Aufl.
Braunschweig, Sievers. 1909. 110 S. M. 2,00.
E 1 s a s s.
105) R. Guerrier, Aus Vergangenheit u. Gegen-
wart d. Elsasses. St., Belser. 74 S. M. 1,00.
106) E. V. Borries, Gesch. d. Stadt Strassburg.
Strassburg, Trübner. 1909. XII, 348 S. Mit
Abbildgn., Tafeln, Karten. M. 7,00. |[F.
Kiener: ZGORh. 64, S. 430-44.]|
107) O. Flake, Strassburg u. Elsass. (= Städte
u. Landschaften. Bd. 6.) St., Krabbe. 128 S.
M. 2,00.
Hamburg.
108) G. Falke, Hamburg. (= N. 107, Bd. 7.)
St., Krabbe. 129 S. M. 2,00.
109) E. Baasch, Der Einfluss d. Handels auf
d. Geistesleben Hamburgs. (= PfBllHans-
GV. N. 5.) L., Duncker & Humblot. 1909.
57 S. M. 1,00. |[H. Sieveking: DLZ. 30,
S. 2929-30.]!
110) B. Diederich, Hamburg in d. dtsch.
Literaturgesch. : HambNachrrB. N. 6/7.
I, I. Literatargeschichte.
10
Hessen, Hessen-Nassau.
111) O. Frhr. Schenk zu Schweinsberg,
Alt-Giessen: AHessG. NF. 5, S. 219-54.
112) Die alte Mainbrücke in Frankf. a. M.
Frankf. a. M., Verl. d. Mainbrücke. 1909.
45 S. M. 1,20.
(Enth. u. a.: V. Valentin, Die alte Mainbrücke in
Gesch. u. Lit)
113) K. Schwarzkopf, Alt-Kassel. Gesamm.
Vortrr. u. Aufsätze. Her. v. V. Schwarz-
kopf. Kassel, Scheel. 1909. 199 S. M. 2,50.
Lübeck. Mecklenburg.
lU) O. Grautoff, Lübeck. (= N. 94, Bd. 9.)
L-, Klinkhardt & Biermann. VIH, 164 S.
Mit Abbildgn. Mit 3,00.
115) C. Schröder, Mecklenburg u. d. Mecklen-
burger in d. schönen Literatur. (= Mecklen-
burgische Gesch. Heft 11/2.) B., Süsserott.
1909. \^^, 488 S. M. 8,00.
116) W. Behrend, Rostock u. Wismar. r=N.94,
Bd. 21.) L., Klinkhardt & Biermann. 1909.
VI, 142 S. Mit Bildern. M. 3,00.
Österreich.
117) F. M. Mayer, Gesch. Österreichs mit be-
sonderer Rücksicht auf d. Kulturleben. 3. Anfl.
2 Bde. Wien, W. Braumüller. 1909. X,
671 S.; Vni, 851 S. M. 20,00.
118) K. Knaflitsch, Die österr.-schles. Ge-
schichtschreibung im letzten Jahrzehnt:
DGBIl. 10, S. 115-33.
119) A.John, Egerländer Heimatbuch. Gesamm.
Aufsätze. Eger, Selbstverlag. 1907. 254 S.
Mit Abbildgn.
(Enth. u. a.: Landschaft]. Schilderungen. — Literar.
Aufsätze [Goethe, Kömer, Schiller, Nietzsche, Düüekt-
dichtg. u. a.'. — Volkskundl. Aulsätze).
120) Prag-Heft: Deutsche Arbeit. 8, N. 5.
(Mit Beitrr. v. O. Weber, C G. Laube, J. Seu-
wirth, R. Batka u. a.)
121) L.T. Hörmann, Tiroler Volksleben. St.,
Bonz. 1909. XV, 498 S. M. 5,00.
122) L. Leitgeb, Mei Hoamat. Ein Beitr. z.
Kulturgesch. Tirols. Fürs Volk geschrieben.
Innsbruck, Vereinsbuchh. 1909. VH, 271 S.
M. 2.50.
123) A. P i c h 1 e r , Zur Tirolischen Lit. (= N. 357,
Bd. 12.)
124) S. M. Prem, Literaturbericht aus Tirol:
Euph. 16, S. 801/9.
125 6) F. Servaes, Wien. Briefe an eine
Freundin in Berlin. (= N. 94, Bd. 8) L.,
Klinkhardt & Biermann. VHI, 134 S. Mit
AbbUdgn. ÄL 3,00.
Ost- und Westp re u SS e n.
127) E. W^olff, Dtsch. Kulturpolitik in d. Ost-
^lark: Eckart 3, S. 609-20.
128) A. Grisebach, Danzig. (= y. 94, Bd. 6.)
L., Klinkhardt & Biermann. VTTT. 89 S
Mit Abbildgn. M. 3,00.
Rheinland.
129) B. Schönneshöfer, Gesch. des bergischen
Landes. 2. verm. u. neubearb. Aufl. Elber-
feld, Martini & Grüttefien. 6U1 S. M. 5,00.
130) J. Marx, Trevirensia. Literaturkunde z.
Gesch. d. Trierer Land. (= Trierisches
Archiv. Ergzhft. 10.) Trier, Lintz. 1909.
VII, 194 S. M. 6,00.
Sachsen.
131) O. K. Schmidt u. J. L. Sponsel, Bilder-
atlas z. Sachs. Gesch. in mehr als 500 Bildern.
Mit Beilage: Die Entwickelang d. sicha.
Kultur V. O. E. Schmidt. L., Teabner.
XVII, 104, 16 S. M. 5,00.
131 a) E. Delpy, Dresden. (= N. 94, Bd. 11.)
L., Klinkhardt & Biermann. VI, 184 S.
Mit Abbildgn. Älit 3,00.
132) P. Schumann, Dresden. (= N. 102. Bd. 46.)
L., E. A. Seemann. VIH, 351 S. Mit Ab-
bildgn. M. 4,00.
133) O. Richter, Dresdens Bedentg. in d. Ge-
schichte: DresdnerGBU. 4, S. 185-92.
134) E. Kroker, Leipzig. (= N. 94, Bd. .'>.) L.,
Klinkhardt & Biermann. IV^ 144 S. M. 3,00.
135) G. Witkowski, Geschichte d. literar.
Lebens in Leipzig. Gesch. d. geist. Lebens in
Leipzig. Aus Anlas» d. 500jähr. Jubiläams
d. Universität mit Unterstützg. d. Rates d.
Stadt Leipzig her. durch die Königl. Sachs.
Kommission für Gesch. Leipzig, Teubner.
1909. XXVI, 483 S. M. 12,00.
136) G. Wustmann, Aus Leipzigs Vergangen-
heit. Gesamm. Aufsätze. 3. Reihe. L.,
Grunow. 1909. IV, 459 S. M. 6,00. i[W.
B(ruchmüller): LZgB. 1909, N. 51 (,Neue
Lit. zur Gesch. Leipzig-).];
Schlesien.
137) M. Morgenbessers Greschichte von
Schlesien. Her. v. H. Schubert. 4. verb.
Aufl. Breslau, Wovwod. IX, 447 S. M. 6,00.
138) C. Jentsch, Bres'lau: Grenzb.68*, 8.164-76,
214-25, 301-11.
Schweiz.
139) H. Walser, Landeskunde d. Schweiz.
{= Sammig. Göschen. Bd. 398.) L., Göschen.
146 S. >üt 16 AbbUdgn. u. Karte. M. 0,80.
140)W.Gote,Basel:VelhKlasMhh.22*,S.651-64.
141) H. Kesser, Luzem, d. Vierwaldstätter See
u. d. St. Gotthard. (= N. 94, Bd. 7.) L.,
Klinkhardt & Biermann. 171 S. Mit Ab-
bUdgn. M. 3,00.
Thüringen.
142) G. B erbig, Bilder aus Koburgs Ver-
gangenheit. Bd. 2. L., Heinsius. Iö3 S.
M. 2,50.
143) G.Schneider, Gothaer Gedenkbuch. Bd. 2.
L.-Gohli3, Volger. 244 S. M 5.00.
(Enth. u. a-: Bekannte u. vergessene Gothaer Xamen.
— Siebleben. — Gymnasium illustre in Gotha. — Jena-)
144) G. Lutze, Aus Sondershausens Vergangen-
heit. 2 Bde. Sondershausen, Eupel. 208,
224 S. M. 8,00.
*145) Die Wartburg. Ein Denkmal dtsch. Ge-
schichte u. Kunst. Dem dtsch. Volke ge-
widmet vom Grossherzog Karl Ale-
xander V. Sachsen. Dargestellt in Mono-
graphien. Her. V. M. Baumgärtel. B.,
Histor. Verlag Baumgärtel. 1907. 36x47.
734 S. Mit 706 Abbildgn. u. 34 Tafeln.
M. 260,00. [G. Voss: DRs. S. 461 4; H.
Weichelt: ChristlWelt. 22, S. 589-94.]i
vEnth. n. a.: R. Voss, Ein Gang durch d- beatige
Wartburg — K. Wenck, Die hl- Elisabeth — E.
Martin, Der Minnesang in Thüringen u. d. Sänger-
krieg auf d. Wartburg. — M. Wartburger, Luther.
— W. Oncken, M. Luther auf d. Wartburg. — id..
Die Burschenschaft u. ihr Wartburgfest 1817. — A.
Trinius, Die Wartburg in Sage u. Dicbttmg.)
11
I, l. Literaturgeschichte.
12
Westfalen.
146) K. Prümer, Unsere westfäl. Heimat u.
ihre Nachbargebiete. L., Ziegenhirt. XII,
464 8. Mit Abbildgn. M. 15,00.
(Beh.: Landschaften, Städte, Ortschaften, Volksseele,
Sitten, Gebräuche, Sagen u. a.)
147) id., Aus Altwestfalen. Volkskundl. u. kul-
turhist. Beitrr. L., Lenz. III, 131 S. M. 2,50.
148) 0. Weddigen, Neues u. Altes v. d. „roten
Erde". Forschgn. z. Gesch. u. Kulturgesch.
Duisburg, Ewich. VII, 118 S. M. 2,50.
149) Die Grafschaft Mark. Festschrift z. Ge-
dächtnis d. 300 j. Vereinigg. mit Branden-
burg-Preussen. Her. v. A. Meister. 2 Bde.
Dortmund, Ruhfus. 1909. XI, 744 S.;
XXIII, 442 S. Mit Abbildgn. u. Tafeln.
M. 34,00. |[LCB1. 61, S. 86/8 (Inhaltsangabe).]!
(Enth. u. a. : A. Stenger, Das Schulwesen in der
Grafschaft Mark. - J. Schwering, Die Literatur
d. westfäl. Mark.)
150) H. Tümpel, Minden-Ravensberg unter d.
Herrschaft d. HohenzoIIern. Festschrift.
Bielefeld, Velhagen & Klasing. 1909. VIII,
379 S. M. 4,00. |[H. Denniges: LHw. 47,
S. 610/1.]|
(Mit Beitrr. v. H. Tümpel, H. Jellinghaus [Volks-
kunde], E. Magnus, H. Eickhoff [Kirchen- u.
Schulwesen].)
Württemberg.
151) K. Weller, Württemberg. Geschichte.
(= Sammig. Göschen. Bd. 462.) L., Göschen.
1909. 176 S. M. 0,80.
152) E. Mann, Schwabenland u. seine Dichter.
(Vortrag.) Bonn, Marcus & Weber. 29 S.
M. 0,60.
153) A. Holder, Dritter Nachtr. zur Gesch.
d. Schwab. Dialektdichtung: Alemannia 37,
S. 36-51.
154) H. Lee, Aus d. Neckarkreis: BerlTBl. 1909,
N. 3.
(Heilbronn. — Weinsberg.)
Deutsche Kulturstätten im Ausland.
155) R. Kohlrausch, Deutsche Denkstätten
in Italien. St., Lutz. 1909. IX, 325 S.
M. 6,00.
156) R. Gronau, Drei Jhh. dtsch. Lebens in
Amerika. B., D. Reimer. 1909. XIII, 640 S.
Mit Abbildgn. M. 12,00.
Hilfsmittel der Literatur Wissenschaft:
Enzyklopädien.
157) C. R. Kreuschner, Vom Platoniker bis
z. Brockhaus. Zur Säkularfeier d. dtsch.
Konversations - Lexikographie 1808 — 1908 :
NatZgB. N. 49.
158) Herders Konversations - Lexikon. |[C.
Jentsch: Grenzb. 67 ^ S. 394/6; F. M.
Schiele: Christi Welt. 22, 8. 306/7; F.
Weber: Alte u. Neue Welt 42, S. 901/3
(, Herders Konversations- Lexikon u. die
schöne Lit.").]]
159) D. Sanders, Moment-Lexikon u. Fremd-
wörterbuch. Neubearb. B., Steinitz. 1909.
VIII, 392, 40 8. M. 3,00.
160) Die Religion in Geschichte u. Gegenwart.
Handwörterbuch. Her. v. H. Gunkel, 0.
Scheel, F. M. Schiele. Bd. 1 (A— Deutsch-
land). Tübingen, Mohr. 1909. XVI, 2127 S.
M. 23,00.
161) J. Sauer, The Catholic Encyclopedia I II:
LRs. 34, S. 261/4.
162) Real -Enzyklopädie für protestant. Theo-
logie. 3. Aufl. Her. v. A. Hauck. Bd. 20/1.
L., Hinrichs. IV, 860 8.; IV, 928 S. Je
M. 10,00.
162 a) Dasselbe. Bd. 23. Register. Bearb. v.
H. Gase Im an n u. Verzeichnis d. Mitarbeiter
u. ihre Artikel. Ebda. 1909. XXXVI, 482 8.
M. 6,00.
Biographisches:
Sammelwerke.
163) Allgemeine Deutsche Biographie. Bd. 54.
L., Duncker & Humblot. 795 8. M. 12,00.
164) Biograph. Jb. u. dtsch. Nekrolog. Her.
V. A. Bettelheim. Bd. 11 (1906) u. 12
(1907). B., G. Reimer. V, 318, 74 8.; V,
325, 98 8. Je M. 12,00.
165) Ergänzgn. u. Berichtiggn. zu J. Trauschs
u. F. Schullers Schriftstellerlexikon d.
Siebeub. Deutschen: KBlVSbnbgLK. 32,
8. 17-20, 33/7, 60/4.
166) J. J. Hansen, Lebensbilder hervorragen-
der Katholiken d. 19. Jh. Bd. 5. (Vgl. JBL.
1906/7, N. 189.) Paderborn, Bonifacius-
Druckerei. VIII, 344 8. M. 3,80.
167) E. Boerschel, Dtsch. Dichter als Maler
u. Zeichner. I.: WIDM. 105, S. 189-200.
(Goethe, Gessner, Maler Müller, Hoffmann, A. Kopisch,
R. Reinick.)
Lexika und Literaturkalender.
168) Kürschners Dtsch. Literatur-Kalender.
Jahrg. 30 u. 31. Her. v. H. Klenz. L.,
Göschen. VII, 56, 2062 8. ; VII, 58, 2076 8.
Je M. 8,00. 1[0. Blumenthal: KönigsbBU.
1909, N. 6.]|
169) Wer ist's? Zeitgenossenlexikon, enth.
Biographien nebst Bibliographien. Her. v.
H. A. L. Degener. 4. Ausg. Vollkommen
neu bearb. u. wesentl. erweitert. L., Degener.
1909. CLX, 1626 8. M. 12,50.
170) Keiters Kath. Literaturkalender. Jahrg. 9.
Bearb. v. K. Menne. Essen, Fredebeul &
Koenen. 1909. XLVII,482 8. M. 4,00.
171) M. Holzmann u. H. Bohatta, Dtsch.
Anonymen -Lexikon. Bd. 5: 1851—1908.
Weimar, Gesellschaft d. Bibliophilen. 1909.
VI, 342 S. |[LCB1. 60, 8. 1275/6.]|
Bibliographisches:
Allgemeine Bibliographie.
172) H. La Fontaine et P. Otlet, L'ötat
actuel des questions bibliographiques et
l'organisation internat. de la documentatdon :
Bulletin de l'Institut internat. de Bibl. 13,
8. 112-28.
173) P. Otlet, Conference internat, le biblio-
graphie et de documentation. Bruxelles,
PoUeunis & Centerick. 34 8.
174) A. W. PoUard, The arrangement^ of
bibliographies: Library NS. 10, 8.168-87.
175) R. Prag er, Bibliographie u. Bibliophilie.
(Aus: BBlDBuchh.) B., Prager. 1909. 32 8.
M. 0,80.
176) Ch. Ruepprecht, Bibliographische Ge-
nauigkeit: ZBFr. 12, 8. 40/3.
13
1, 1. Literaturgeschichte.
14
177) K. Georgs Schlagwort-Katalog. Ver-
zeichnis d.im dtsch. Buchhandel erschienenen
Bücher u. Landkarten in sachl. Anordnung.
Bd. :> (1903/7). Hannover, Jänecke. 1908/9.
1104 S. M 45,50.
178) Hinrichs' Halhjahrskatalog d. im Buch-
handel erschienenen Bücher, Zeitschr. usw.
Fort.^etzg. 2201 (1908), 222 (1909, 1. Halb-
jahr). L., Hinrichs. 1908,9. 536, 181 S.;
516, 195 S.; 540, 190 S. Je M. 9,30.
179) id., Vierteljahrs-Katalog d. Neuigkeiten
d dtsch. Buchhandels. Jahrg. 63; Jahrg. 64,
Heft 1/3. Ebda. 1254, 899 S. M. 10,70;
M. 8,00.
180) id., Wöchentl. Verzeichnis d. erschienenen
u. vorbereiteten Neuigkeiten d. dtsch. Buch-
handels. Jahrg. 67 u. 68. 52 Nn. Ebda.
M. 10,00.
181) Bibliographie der dtsch. Zeitschriften-Lit.
mit Einschluss v. Sammelwerken u. Zeitungs-
beilagen. Her. V. F. Dietrich. Bd. 22/3
(1908). L., Dietrich. 1908/9. 376, 463 S.
M. 50,00.
182) Bibliographie d. dtsch. Rezensionen. 1908.
Her. V. F. Dietrich. (= N. 181, Supple-
mentband 10.) Ebda. 1909. 375 S.
M. 35,00.
183) Halbmonatl. Verzeichnis v. Aufsätzen aus
dtsch. Zeitgn. in sachl. alphabetischer An-
ordnung. Mit Beiblatt: .Die bibliographisch-
literar. Auskunft". Red. v. M. Grolig.
(Beilage zu N. 181.) Jahrg. 1, Okt. 1908/9.
24 Hefte. Gautsch b. Leipzig, Dietrich. 1909.
260 S. M. 24,00.
184) Deutscher Literatur-Katalog 1908/9. 1909—
10. L., Volckmar. 19089. 111,1268,169 8.;
m, 1348, ltf9 S. Je M. 3,00.
185) Dtsch. Literatur-Zeitung. Jahrg. 29 u. 30.
Her. V. P. Hinneberg. Je 52 Nn. L.,
Teubner. 4«. Je M. 30,00.
186) Literarisches Zentralblatt für Deutschland.
Nebst Beiblatt: Die schöne Lit. Her. v.
E. Zarncke. Jahrg. 1908 u. 1909. L.,
Avenarius. 4". Je 52 Nn. M. 30,00.
187) Literarischer Handweiser zunächst für
Katholiken dtsch. Zunge. Her. v. E.Nieser t.
Jahrg.46 u. 47. Je24Nn. Münster, Theissing.
1908,9. Je M. 6,00.
188) Literarische Rundschau für das kath.
Deutschland. Her. v. J. Sauer. Jahrg. 34
u. 35 (12 Hefte). Freiburg i. B., Herder.
1908;9. 4«. XXII, 615, 635 S. M. 10,00.
Literaturgeschichte und Philologie.
189) R. F. Arnold, Die Bibliographie d.
neueren dtsch. Literaturgesch. : ZOG. 60,
S. 289-302.
(S. 303,6 beh. die JBL.)
190) Jahresberichte für neuere dtsch. Literatur-
geschichte. Mit bes. Unterstützg. v. Erich
Schmidt her. v. J. Elias, M. Osborn, W.
Fabian, K. Jahn, L. Krähe, F. Deibel,
M. Morris. Bd. 15 (1904). IL Text u.
Register. B., Behrs Verlag. VI, S. 271-527,
M. 16,00.
191) Dasselbe. Bd. 16 (1905). I. Bibliographie.
Bearb. v. O. Arnstein. iL Text u. Register.
Ebda. 19089. VI, 734 S. M. 32,00. |[W.
Seh.: CBlBibl. 26, S. 231.]|
192) Dasselbe. Bd. 17 u. 18 (1906/7). I. Biblio-
graphie. Bearb. v. O. Arnstein. Ebda.
1909. XIII, 484 S. M. 16,00.
192a) A. Küster, Die JBL.: LE. 10, S. 1570/4.
193) Das Literarische Echo. Her. v. J. K ti-
li nger. Jahrg. 10 (1907/8) u. Jahrg. 11
(1908/9). B., Fleischel. Je 24 Hefte. Je
M. 16,00.
194) M. Schneider, Von wem ist das doch?
Ein Titelbuch z. Auffindung v. Verfasser-
namen dtsch, Literaturwerke. B., Schneider.
1909. 538 S. M. 8,00.
195) M. Blum, Bibliographie luxembourgeoise
ou catalogue raisonnd de tous les ouvrages
ou travaux litt. I: Les auteurs connus A — K:
0ns H^mecht, Ergzhft. 5/6.
196) Jahresbericht üher d. Erscheingn. auf d.
Gebiete d. german. Philologie. Her. v. S.
Feist. Jahrg. 28 (1906) u. 29 (1907). L.,
Reisland. VHI, 210, 234 S.; VIII, 218, 247 S.
Je M. 10,00.
(Mit Beitrr. v. J.Luther [Philologie], G. Bötticher
TAUg. Literaturgesch.), S. Feist, F. Saran, G.
Bötticher [Deutseh], S. Feist [Neuhochdeutsch],
J. Bolte u. J. Luther [Seuhochdtsch. Lit.], H.
Meyer [Mundartenforschg.J, W. Seelmann [Nieder-
deutsch]", J. Bolte iVolksdichtg.], R. Petsch [Sagen-
kundel, E Hoffmann-Krayer [Volkskunde], H.
Michel, K. Strecker, R. Wolkan [Latein].
Bibliographien vericandter Wissenschaften.
197) A. Hortzschansky, Bibliographie d.
Bibliotheks- u. Buchwesens. Jahrg. 4 (1907)
u. 5 (1908). (= CBlBibl. Beiheft 34 u. .36.)
L., Harrassowitz. VHI, 172 S.; VII, 158 S.
M. 8,00; M. 7,00.
198) Die Bücherwelt. Zeitschrift für Bibliotheks-
u. Bücherwesen. Her. v. H. Herz. Jahr-
gang 6 u. 7. Köln, Bachern. Je 12 Hefte.
Je M. 2,00.
199) O. Masslow, Bibliographie z. dtsch. Gesch.
1907/8 u. 1908/9. (= HVjs. Beiheft 10 u. 11.)
L., Teubner. 140, 160 S.
200) Jahresberichte für d. Geschichtswissen-
schaft. Her. v. G. Schuster. Jahrg. 29
(1906), 2 Tle. ; Jahrg. 30 (1907), 2 Tle. B.,
Weidmann. 1908/9. XH, 373, 594 S.; VH,
379, 281 S.; XII, 410, 574 S.; VIH, 468,
322 S. M. 50,00; M. 56,00. j[A. Zimmer-
mann: LHw. 47, S. 186/7.] i
201) W. Rindfleisch, Altpreussische Biblio-
graphie für d. J. 1905/6. (Aus: AltprMschr.)
Königsberg, Beyer. 1909. 108 S. M. 3,00.
202) V. Loewe, Bibliographie d. hannoverschen
u. braunschweigischen Geschichte. Posen,
Jolowicz. VIII, 450 S. M. 15,00.
203) G.H.Müller, Landessächs. speziell nieder-
sächs. Bibliographie : ZHVNiedersachsen.
1909, S. 131-56.
204) A. Keysser, Die rhein. Landesliteratur.
Denkschrift über d. Sammeln v. Drucksachen
z. Gesch. u. Landeskunde d. Rheinprovinz.
Köln, DuMont-Schauberg. 1907. 22 S. M.1,00.
205) Th. Schön, Bibliographie d. Württemberg.
Gesch. Bd. 4. Hälfte 1. St., Kohlhammer.
240 S. M. 3,00.
206) L. de Wolf, Volkskundige boekenschouw.
Bibliographia folklorica, periodica 190-'^.
Brügge, L. de Plancke. 1908. 298 S.
[ZVVolksk. 19, S. 471.]:
207) Theologischer Jahresbericht. Her. v. G.
Krüger u. W. K ö h 1 e r. Bd. 27 (1907)
(iS AbteiJgn.). L., Heinsius. 1008, 717 S.
M. 73,45.
(Daraus erscheint besonders Bibliographie d. theolog.
Lit. 1907. XV, 623 S. M. 8,00)
208) Bibliographie der kirchengeschichtl Lit.
1907/8 u. 1908/9. f=- Beiheft zu ZKG. 29-30.)
Gotha, Perthes. 168 S.; 258 S. Je M. 6,00.
n
t, 1. Literaturgescliiclite.
16
Zitaten- und Sprnchsanimliingen.
209) G. Buch mann, Geflügelte Worte. Der
Zitatenschatz d. dtsch. Volkes, gesammelt u.
erläutert. Fortgesetzt v. W. llobert-tornow
u. E. Ippel. 24. verm. u. verb. Aufl. Bearb.
V.B.Krieger. B., Haude & Spener. 1909.
XXVIII, 739 S. M. 8,00. |[E. Engel:
Türmer 10^ S. 11 5/8.] |
210) H. Keiter, Leitsterne auf dem Lebens-
pfade. 2000 Aussprüche neuerer deutscher
Dichter. H. verb. Aufl. Her. v. M. Herbert.
Münster, Aschendorff. VI, 575 S. M. 5,00.
211) W. L. Hertslet, Der Treppenwitz d.Welt-
gesch. 7. verb. Aufl. Her. v. H. F. Hei-
melt. B., Haude & Spener. VIII, 540 S.
M. 5,00.
Lektüre und Leser:
Allgemeines.
212) H. Bahr, Lektüre. (= N. 367, S. 113-20.)
213) L. Berg, Vom Lesen: TglRsB. N. 242/3.
214) 0. B(ulle), Die Erziehung z. Lesen:
MünchnerNNB. N. 82.
215) A. Eloesser, Vom Autor u. Leser: N&S.
131, S. 69-77.
216) A. V. Gleichen-Russwurm, Vom lieben
Leser: BaltFrauenZschr. 1, S. 371/6.
217) R. V. Gottschall, Die Lektüre d. heutigen
Lesepublikuras: DR. 33S S. 156-69.
218) E.Kalkschmidt, Lesekunst: HambFrBR
1909 31 Okt.
219) K.' Müller -Kaboth, Lektüre: SozMhh.
12, S. 501/7.
220) R. Schaukai, Das Buch: Geg. 76, S. 976/8.
221) K. Strobel, Vom Lesen. B., Gerdes &
Hödel. 1909. 38 S. M. 0,90.
222) H. Wo 1 gast, Lektüre, Persönlichkeit, Stil:
Sämann 4, S. 197-205.
223) id., Privatlektüre: Handb. d. Päd. 7,
S 10-27.
224) Die meistgelesenen Bücher 1908/9: LE. 11,
S. 955-66.
225) W. Studemund, Was liest unser Volk?:
Der alte Glaube 9, N. 24/5.
225a) Th. Ebner, Der Kaufmann u. d. literar.
Bildung: Geg. 76, S. 831/4.
225b) K. Eisner, Kommunismus des Geistes:
Dokumente d. Fortschritts 1, S. 586-91.
(Arbeiterbildung.)
226) E. V. Filek, Jugendlektüre: ib. 74, S. 374/5,
387-90.
227) L. Gurlitt, Was sollen unsere Kinder
lesen?: ÖsterrRs. 21, S. 199-203, 305-14.
228) P Lang, Was soll man d. Jugend zu
lesen geben? (= Volksschriften d. National-
ver. 13.) München-Gern, Buchh. National-
verein. 1909. 16 S. M. 0,20.
229) Gabriele Reuter, Über d. Lesen unserer
Kinder: Tag N. 388.
Schundliteratur.
230) E. Schnitze, Die Schundliteratur. Ihr
Vordringen, ihre Folgen, ihre Bekämpfg.
Halle, Buchh. d. Waisenhauses. 1909. 144 S.
M. 2,00.
231) Gegen d. Schundlit. Verhandlgn. u. Be-
schlüsse d. 39. Hauptversammlg. d. Ges. für
d. Verbreitg. v. Volksbildg. B., Ges. für d.
Verbreitg. v. Volksbildg. 1909. 91 S. M. 0,50.
(Mit Beitrr. v. H. Spiero, C. L. A. Pretzel,
Jaeschke, K. Brunner.)
232) W. C. Bach, Zum Kampf gegen d.
Schundlit. (=r PädAbhh. Heft 113.) Biele-
feld, Helmich. 1909. 22 S. M. 0,40.
233) W. Born er, Die Schundlit. u. ihre Be-
kämpfung. Wien, Osterr. Volksbildungs-
vereine. 16 S. M. 0,30.
334) J. V. Broecker, Die „Schundlit.". Ihr
Wesen u. ihre Bekämpfg.: HambNachrrB.
N. 17.
235) H. Brunckhorst, Material gegen Schund-
lit.: Jugendschr.-Warte 17, S. 2/3.
236) K. Brunn er. Unser Volk in Gefahr. Ein
Kampf gegen d. Schundlit. Pforzheim,
Volkstüml. Bücherei. 1909. 24 S. M. 0,10.
237) E. Crem er. Die Schule im Kampf gegen
d. Schmutz in Wort u. Bild. Düsseldorf,
Schwann. 1909. 36 S. M. 0,50.
238) A. Hei dt. Die Schundlit. L., Reform-
Verlag. 1909. 58 S. M. 0,75.
239) A. Hellwig, Der Reiz des Kriminellen.
Ein Mahnwort gegen d. Schundlit.: AZg.
1909, N. 17.
240) Th. Just, Die Schundlit, e. Verbrechens-
ursache u. ihre Bekämpfg. Düsseldorf,
Schaff nit. 31 S. M. 0,30.
241) A. Kahle, Gegen d. Schmutz- u. Schund-
lit.: LHw. 47, S. 505-10, 789-92.
242) R. Katz, Literar. Schmutzware: VossZg.
1909, N. 7.
243) H. H. L., Wie Schundlit. fabriziert wird:
Jugendschr.-Warte 16, S. 31/2.
244) K. Neye, Schundlit.: Eckart 3, S. 709-18.
245) A. Petrenz, Der Kampf gegen d. Schund-
lit.: KönigsbBU. 1909, N. 3.
246) St. Reinke, Gegen d. Schund: UdW. 2,
S. 533/7.
247) J. Rösseler, Der Kampf d. Schule gegen
d. Schund- u. Schmutzlit. Ein Konferenz-
vortr. Düren, W.Solinus 1909. 31 S. M. 0,75.
248) G. Uhl, Schundlit. Ein ernstes Wort:
Daheim 45, N. 23.
249) F. Weigl, Lesen, Lesenlernen u. Schund-
lit. f= Päd. Zeitfragen Heft 29.) München,
Höfling. 1909. 26 S. M. 0,60.
250) Schundliteratur: TglRs». N. 35.
Literarische Ratgeber und Weihnachtskataloge.
251) H. Herz, Der Weg d. Buches ins Volk.
(= FrankfBr. Bd. 28, Heft 9.) Hamm, Breer
& Thiemann. 1909. 36 S. M. 0,50.
252) H H e s s e , Billige Bücher : März 2*, S. 254-60.
253) Ernst Schultze, Die Verbreitung guter
Literatur. (= Flugschr. d. Dürerbundes N. 31.)
München, Callwey. 1907. 19 S. M. 0,10.
254) Bibliothek A. Scherl. |F. Avenarius:
Kw. 2P, S. 219-22; 21\ S. 129-38; G. David-
sohn: NZSt. 26 ^ S. 360/3 („Zweiseelenpraxis
in d. Lit."); J. Hart: LE. 10, S. 1255-62
(„Ein Weg z. literar. Erziehg."); id.: Tag
N. 202, 218; H. Herz: ARs. 5, N. 27 („Heil
vom Hause Scherl"); W. Hof mann: Kw.
21* S. 129-35 („In Sachen Scherls"); Jenen-
sis: Standarte 2, S. 937-41 („Ein neuer Weg
zu schlechten Büchern"); R. Kühn: Morgen
2 S 551 3 („A. Scherl als Volksbildner");
A. Langen: März 2^ S. 199-203, 450/3 („A.
Scherl u. sein neuestes geistiges Sparsystem");
E. Liese gang: BUVolksbibl. 9, S. 132/3;
A. Saager: LE.IO, S. 1574/7; dazu S. 1577-80;
März 2% S. 279-82 („H. Thoma u. d. Bib-
liothek Scherl"); Türmer 10^, S. 586/8 („Der
Kultur -Schraubstock"); Vorwärts N. 115
(„Scherl-Idealisten«).|
17
I, 1. Literaturgeschichte.
18
255) H. Bahr, Die Bücher z. wirklichen Leben.
(= N. 367, S. 144-r>0.)
256) B. Litzmann, Was sollen wir lesen. Fort-
setzg.: Morgen l, S. 29-33, 268-73, 362/5,
435/9, 499-505, 633/7, 697-701, 830/5.
(Unsere Klassiker. — Dramatiker im 19. Jh. — Roman
im 19. Jh. — Drama d. Gegenw. — Lyrik.)
2.'i6a) Seemanns Literar. JB. u. Weihnachts-
katalog. Jahrg. 38 u. 39. Mit Beitrr. v. W.
Gensei, K. Heinemann u. a. L., See-
mann. 1908/9. 132, ii2 S. Mit Abbildgn.
Je M 0,75.
257) Literar. Eatgeber. Nebst LJB. Her. vom
Dürerbund durch F. Avenarius. Jahrg.
1909 u. 1910. München, Callwey. 1909.
144 S.; 168, 120 S. Mit Abbildgn. M. 1,00;
M. 1,80. 1[G. Stolterfoth: Christi. Welt 23,
S. 304/6 („Literaturbriefe 19").][
258) F. Avenarius, Die Katholiken u. wir:
Kw. 22^ S. 371/3. (Zu N. 257.)
259) W. Schubring, Das Beste fürs Land. Ein
Ratgeber bei Beschaffg. guter Bücher u.
Bilder für d. Landbevölkerg. Im Auftrage
d. Dtsch. Vereins für ländl. Wohlfahrts- u.
Heimatpflege bearb. Mit e. Einleitg. v. B u s c h.
B., Dtsch. Landbuchh. 126 S. M. 1,00.
260) W. Bube, Die ländl. Volksbibliothek. Ein
krit. Wegweiser u. Musterkatalog. 5. verm.
Aufl. B., Trowitzsch. 1909. 301 S. M. 3,60.
261) H. Herz, Musterkatalog. (JBL. 1906/7
N. 283.) ![G. Fritz: BllVolksbibl. 9, S. 1/4
(scharf ablehnend).]!
262) id., Eine Abrechnung. Zugleich e. Beitr.
z. heutigen literar. Kritik u. ihrer Unehrlich-
keit: Bücherwelt 5, S. 233/9. (Zu N. 261.)
263) H.Herz, H. Falkenberg, Konfessionelle
Kritik. (Zu JBL. 1906/7 N. 283.): LE. 10,
S. 524/6. (Dazu R. W^eitbrecht: ib. S. 526/7.)
264) A. Pöllmann, Für höhere Töchter. Ein
Beitr. z Kapitel „konfessionelle Kritik":
HPBll. 141, S. 499-523.
264 a) Konfessionelle Kritik: Türmer 10',
S. 586-90.
265) Literar. Ratgeber für d. Katholiken Deutsch-
lands. Jahrg. 7. Her.v. M.Ettliuger. Kemp-
ten, Kösel. IV, 203 S. Mit Tafeln. M. 1,00.
(Enth. u. a. Beitrr. v. P. Expeditus Schmidt,
„Klassikerlektüre- u. ihre Hilfsmittel. — F. Herwig,
Belletristik. — L. Kiesgen, Lyrik u. Epos. — J.
Popp, Kunst.— E. Schmitz, Musik. — M. Spahn,
Geschichte. — M. Et tlinger, Philosophie. — Elisa-
beth Nidand, F. X. Thalhofer, St. Reinke,
Jugendschriften.)
266) Literar. JB. u. Weihnachtskatalog für ge-
bildete kath. Kreise. Jahrg. 18 u. 19.
Münster, Schöningh. 120 S.; 126 S. Mit
Abbildgn. Je M. 0,35.
266a) A. ten Hompel, Indexbewegung u.
Kulturgesellschaft. Auf Grund d. Akten
her. in Verbindg. mit H. Hellraeth u. J.
Plassmann. Bonn, Georei. IX, 208 S.
M. 3,00.
Biicherliebhaberei.
267) Taschenbuch d. Bücherfreundes für 1909.
Her. V. G. A. E. Bogeng. Nebst Beilage:
Jahrbuch für Bücherkunde u. -Liebhaberei.
Jahrg. 1. B., M. Harrwitz. 159, HI, 139 S.
M. 6,00.
(Enth. S. 9-136: G. A. E. Bogeng, Unsere Fachktinde
für Büchersammler.)
268) Zeitschrift für Bücherfreunde. Neue Folge.
Jahrg. 1. Her. v. C. Schüddekopf u. G.
Witkowski. 12 Hefte. L., Drugulin. 1909.
Mit Abbildgn. u. Tafeln. M. 36,00.
Jabreiberioht« f&r neuere deatsohe Litemtnrgeseliiekt«.
269) A. W. Unger, Wie ein Buch entsteht
(= AN&G. Bd. 175.) L., Teubner. 166 S.
M. 1,(X).
270) F. Poppenberg, Buchkunst. (=. Kunst
Bd. 57/8.) B.,Marquardt 152 S. Mit Tafeln.
M. 3,00.
270a) H. Schmidkunz, Die Privatbibliothek:
ZBFr. 12, S. 331/5.
271) G. Witkowski, Von d. Bibliophilen:
BerlTBl. 1909, N. 495. (Siehe auch F. v.
Zobeltitz, Die Gesellschaft d. Bibliophilen.
[= N. 267, S. 1/6.])
272) M. Brahn, Bibliophilie in d. Kinder-
stube: ZBFr. NF. 1, S. 303-17.
Buchhandel:
Allgemeines.
273) R. Prager, Bücher — Menschen — Dinge.
Neue Folge. B., Prager. 1909. IV, 188 S.
M. 2,00.
274) A. Kohut, Autor u. Verleger. Krit.
Essais u. Randglossen aus Schriftsteller- u.
Verlegerwerkstätten. Heidelberg, Meissner.
VII, 257 S. M. 4,00.
275/6) Rud. Schmidt, Dtsch. Buchhändler,
Buchdrucker. Bd. 5 6. Pustet. — Zumsteeg.
Eberswalde, Schmidt. 1908/9. S. 777-1155.
M. 8,00.
277) J. Goldfriedrich, Gesch. d. dtsch. Buch-
handels. Bd. 2/3 (1648—1740; 174tt— 1804).
L., Geschäftstelle d. Börsenver. XVI, 552 S. ;
IX, 673 S. M. 10,00; M. 12,00.
Einzelne Epochen.
278) id., Grundzüge d. Entwickelg. d. dtsch.
Buchhandels in d. 2. Hälfte d. 18. Jh.
(= N. 437, S. 286-94.)
279) J. H. Eckardt, Gesch. d. Buchdrucks u.
Buchhandels in Jena z. Klassikerzeit: BBl-
DBuchh. N. 210, 212, 214, 217.
280) A. Druckenmüller, Der Buchhandel in
Stuttgart seit d. Erfindg. d. Buchdrucker-
kunst bis z. Gegenw. St., Metzler. VII,
372 S. M. 3,00.
Einzelne Persönlichkeiten. (In alphabetischer
Reihenfolge.)
281) H. Hesse, Der Verlag E. Diederichs:
März 32, S. 318-20.
282) O. F.Walzel,W. Schlegel u. G. J. Göschen.
(= N. 441, Bd. 2, S. 125-47.)
283) O. Kaemmel, J. Grunow (1845—1906):
DNekr. 11, S. 36/9
284) H. T. Müller; HofEmann u. Härtel. Neue
Mitt. über ihren Verkehr in d. J. 1799—1819.
Privatdruck. Berlin. XI, 68 S.
285) J. Briese, M. Hesse (1858—1907): DNekr.
12, S. 140/1.
286) L. Geiger, M. Hesse: Geg. 73, S. 99-102.
287) K. Fr. Pf au,A.Klasing:ADB. 55,8.638-41.
288) L.Zscharnack, Ein Jahrhundert d. Mohr-
schen Verlags: Christi. Welt 22, S. 1117-22.
289) A. Langen (1869-1909). C. Hausmann:
März 3*, S. 249-53; W. Herzog: N&S. 129,
S. 503/5; LE. 11, S.1192; IllZg. 1909, N.3436.!
290) Wilh. Richter, Die Langewiesches:
ZBFr. 13, N. 21.
291) E. Paetel (1847—1907): DNekr. 12, S. 125/6.
292) F. A. Mayer, Aus d. Papieren e. Wiener
Verlegers (L. Rosner) 1858—97. Wien, Brau-
müller. 179 S. M. 3,00.
19
1, 1. Literaturgeschichte.
20
293) K. F. Pfau, F. Schöningh (1815-83):
ADB. 54, S. 156/7.
294) W. de Gruyter, K. J. Trübner (1846 bis
1907): DNekr. 12, S. 176/7.
Verlagskataloge.
295) Ed. Avenarius, Verlagskatalog. Leipzig.
1909. XVI, 28 S.
296) B. Gas sir er, Verlagskatalog. 1898-1908.
100 S. Mit Abbildgn.
297) Jubiläumskatalog d. J. G. Cottaschen
Buchh. 1659—1909. St., Cotta. LI, 408 S.
|[J. Petersen: SüddMhh. 6'^ S. 733/5 („Ein
Buchhändlerjubiläum").]!
(Enth. u. a.: Zur Gesch. d. Cottaschen Buchh. 1659 bis
1909. — Aus d. Briefwechsel Schillers u. Goethes mit
Cotta.)
298) Verlagskatalog d. Buchh. d. Waisenhauses.
1878-1908. Halle a. S. VII, 115 S.
299) F. Dum ml er, Verlagskatalog (1808-1908).
Berlin. IV, 50 S.
300) N. G. El wert, Verlagskatalog (1831-1909).
Marburg. 1909. 128 S.
301) Georg Müller, Verlags-Katalog. 1903/8.
München. 160 S. Mit Abbildgn.
(Mit Beitrr. v. O. Bierbaum, Anna Croissant-Rust,
H. H. Evers, Wilh. Fischer, Rud. Huch, R. Schaukai,
W. V. Scholz, J. Schlaf, A. Strindberg.)
302) Oesterheld & Co., Unsere Bücher 1906/9.
Berlin. 1909. 111 S.
(Mit Proben aus d. Verlagswerken.)
303) Reclams Universal-Bibliothek. 1867 bis
1908. Verlagskatalog. Mit Einleitung v.
J. E. Haar haus. L., Eeclam. 96 S. (Vgl.
auch L. Bauer: MünchenNN. N. 256; J.
Jezower: Geg. 74, S. 39-40; O. Neumann-
Hof er: Nationale Deutschland 1, S. 1002/9;
StML. 75, S. 233/9.)
304) Schuster & Loeffler, Der Phönix. Ein
Taschenbuch für Freunde d. Literatur. B.,
Schuster & Loeffler. 1909. 80 S.
305) E. A. Seemann, Verzeichnis d. er-
schienenenVerlagswerke 1858—1908. Leipzig.
1909. 95 S. Mit Bildnissen.
306) Mitteilungen d. Verlagsbuchh. B. G. Teub-
ner. Jahrg. 42. Ausgabe A. Leipzig. 1909.
80, 93, J26 S.
307) G. Westermann. Verlags-Katalog (1838
bis 1908). Braunschweig. 81 S.
Verschiedenes.
308) Autor u. Kompagnie. Literar. Firmen u.
derlei mehr: VelhKlasMhh. 24 S S. 547/9.
308a) F. Avenarius, Keklame u. Kultur: Kw.
22S S. 257-66.
309) L. Berg, Unzünftige .Literatur: LE. 10,
S. 1111/7.
309a) id., Das Mäzenatentum: ML. 77, S. 145/7.
310) H. B e t h g e , Büchermacherei : Hamb-
NachrrB. 1909, N. 50. (LE. 12, S. 569; vgl.
auch ib. S. 225.)
310a) P. Büchner, Literarischer Wert: Grenzb.
673, S. 642/7.
311) M. Burkhard, Dreissig oder fünfzig?:
LE. 11, S. 1269-72. (Vgl. auch A. Frieden-
thal: ib. 12, S. 385-93 [„Der Streit um d.
Schutzfrist"].)
311a) W. Fred, Die Krone des Literaten: Da-
heim 44, N. 20.
(Dichtererfolge. — Dichterpreise. — Dichterstiftungen.)
312) J. G a u 1 k e , Literatur- u. Meinungs-
schacher: Wage 11, N. 22. (Siehe LE. 11,
S. 1366/7.)
313) H. V. Kahlenberg, Dichter u. ihre Denk-
mäler: Tag N. 228.
314) W. Koehler, Theorie d. Literaturwerts
in d. wichtigsten Grundzügen nebst Tabelle
d. literar. Rentabilität. Gera-Untermhaus,
Koehler. VII, 38 S. M. 1,50.
314a) E. Lange, Eine Reichsbibliothek für
schöne Lit.: LE. 10, S. 1183/8. (Vgl. auch:
G. Kölscher: BBlDBuchh. S. 6734/6.)
315) K. Märten 8, Der Dichter als soziale Er-
scheinung: Zeit N. 2031. (Siehe LE. 10,
S. 1280/1.)
316) R. M. Meyer, Dichter von heute: LE. 11,
S. 1125-30.
317) E. V. Wildenbruch, Zeitgenossen über
Zeitgenossen: LE. 10, S. 1039-44.
Neue (Gesamt-)Ausgal)en.
Allgemeines und Kritisches.
318) 0. Stählin, Editionstechnik. Ratschläge
für d. Anlage textkrit. Ausgaben. (Aus:
NJbbKlAltGL.) L., Teubner. 1909. 43 S.
M. 1,60.
319) A. Bartels, Gesamtwerke: SchL. 8,
S. 460/4; 10, S. 21/5.
(Arndt, Grabbe, Gutzkow, A. Stolz, Ad. Stern. —
Fontane, Grosse, Saar, Polenz, Dehmel, Flaubert.)
320) E. F u e t e r , Lesbare Ausgaben dtsch.
Klassiker: März 2*, S. 71/3.
321) E. Nidden, Gesamtausgaben: Kw. 23^,
S. 117-20. (Dazu F. Avenarius: ib. S. 128.)
322) R. M. Mever, Goldene Klassiker-Biblio-
thek: DLZ. 30, S. 581/7.
323) K. Storck, Hesse- Ausgaben : Türmer 10»,
S. 597/9.
324) 0. Knapp, Opera u. Opuscula: LE. 10,
S. 823-30.
Einzelne Ausgaben.
(Lessing siehe IV 6, Herder IV 7, Goethe
IV 8a-e, Schiller IV 9, Romantische Schule
IV 10, Junges Deutschland IV 11.)
325) Bibliothek dtsch. Klassiker für Schule u.
Haus. Mit Lebensbeschreibgn., Einl. u. An-
merkgn. 2., völlig neu bearb. Aufl., her. v.
Otto Hellinghaus. Bd. 10-12. Frei-
burg i. B., Herder. Je M. 3,00.
(10. Romantik. Dichtung d. Freiheitskriege. Chamisso.
Platen. XIV, 651 S. 11. Der schwäbische Dichterkreis.
Österreichische Dichter. Xni, 619 S. 12. Vom .Jungen
Deutschland" bis zur Gegenwart. XXI, 568 S.)
326) Dtsch.-österr. Klassiker-Bibliothek. Her.
V. O. Romme 1. Bd. 1-13. Teschen,Prochaska.
Je M. 1,00.
(Halm, Lenau, Grillparzer, Raimund, Seidl, Stifter,
Grün, Zedlitz, Ch. Sealsfield.)
327) Hausbücherei d. Dtsch. Dichter-Gedächtnis-
Stiftung. Bd. 3, 5/7, 22-32. Hamburg, Dtsch.
Dichter- Gedächtnis-Stiftung. Je M. 1,00.
(Novellenbuch. — Balladenbuch. — Immermann. —
Luther. — Dtsch. Humoristen. — M. Eyth.)
328) E. M. Arndt, Sämtl. Werke. Bearb. y.
E. Schirmer u. R. Lorenz. Bd. 9-14.
Magdeburg,MagdeburgerVerlagsanstalt.l909.
268, 311 S. VII, 356 S. VI, 627 S. 262 S.
Je M. 4,00.
(Bd. 9-11. Geist d. Zeit. — 12/3. Schwedische Ge-
schichte. — 14. Pro populo germanico.)
21
I, !. Literatargeschichte.
22
329) E. M. Arndt, Ausgew. Werke in 16 Bdn.
Her. V. H. Meisner u. R. Geerds. L., Hesse.
93, 163, 197, 202, 206, 276, 316, 202, 230,
189, 195, 292, 320, 221, 183, 147 S. M. 6,00.
(Bd. 1 .\rndts Leben u. Schaffen — 2.4. Gedichte. —
6;6. Märchen u Jugenderiniierunpen — 7. Erinne-
rungen. — 8. Wanderungen u. Wandlungen mit Frhm.
V. Stein. — 9-12. Geist d. Zeit. — 13 6. Kleine Schriften.)
330) J. Brinckraann, Hochdeutscher Nach-
lass. Her. v. A. Römer. B., Süsserott.
XVI, 216 S.; XXVII, 315 S. M. 7,00.
331) J. J. David, Gesamm. Werke. Her. v.
E. Heilborn u. Erich Schmidt. In
6 Bdn. (Vgl. JBL. 1906,7, N. 504.) Bd. 3/6.
München, Piper. V, 420 S.; V, 316 S.; IV,
400 S.; IV, 364 S. Je M. 6,00.
(Bd. S. Probleme ; Ein Regentag ; Frühschein. — 4. Vier
Geschichten; .\m Wege sterben; — 5. Die Troika;
Der Übergang. — 6. Die Hanna; Filippinas Kind;
Das Ungeborene; Halluzinationen-)
332) R. Dehmel, Gesamm. Werke in 10 Bdn.
(Vgl. JBL. 1906/7, N. 505.) Bd. 3-9. Berlin,
Fischer. 165, 169, 181, 191, 190, 218, 168 S.
Je M. 3,00.
(Bd. 3. Weib u. Welt. — 4 Die Verwandlungen d.
Venus. — 5. Zwei Menschen. — 6. Der Kinder-
garten. — 7. Lebensblätter. — 8. Betrachtungen über
Kunst, Gott u. d. Welt. — 9. Der Mitmensch. Tragi-
komödie. Nebst e. Abhandig. über Tragik u. Drama.)
333) Annette Freiin v. Droste-Hülshoff,
Sämtl. Werke in 6 Bdn. Her. v. E. Arens.
Mit 2 Bildn., 3 Abbildgn. u. e. Briefe als
Handschriftprobe. L., Hesse. 1909. LXXII,
150, 240, 143, 175, 180, 160 S. M. 3,00.
(Bd. 14. Gedichte. — Bd. 5,'6. Erzählungen.)
33-1) G. Flaubert, Gesamm. AVerke. (In 10 Bdn.)
(Vgl. JBL. 1906/7, N. 509.) Bd. 2 3, 5/8, 10.
Minden, Bruns. XLII, 500 S. ; 508 S. ; XXXI,
203 S.; XXX, 412 S.; VIII, 363 S; VII,
292 S. XIII, 454 S. M. 7,50; M. 4,00; M. 3,75;
M. 5,00; M. 4,75; M. 4,00; M. 8,00.
(Bd. 2. Salambo. Übers, v. F. v. Oppeln-Broni-
kowski; Mit Einleitg. v. L. Bertrand. — 3. Die
Schule d. Empfindsamkeit. Übers, v. Luise Wolf. —
5. Drei Erzählungen. Übers, v. E. W. Fischer. —
6. Bouvard u. Pecuchet. Übers. _v. E. W. Fischer.—
7. Briefe über seine Werke. — Übers, v. E. Greve.
Erläut. V. F. P. Greve. — 8. Reiseblätter. Her. v.
F. P. Greve. Übers, v. E. Greve. 10. Briefe an
seine Nichte Caroline. Übers, v. Sophie v. Harbou;
eingel. v. E. W. Fischer.)
335) Th. Fontane, Gesamm. Werke. 2. Serie.
9 Bde. B., Fontane. 1909. XII, 418 S.;
IV, 404 S.; IV, 503 S.; IV, 528 S.; IV, 547 S.;
XII, 320 S.; IV, 348 S.; XX, 590 S.; XVIII,
464 S. M. 27,00.
(Gedichte. — Autobiographisches. — Briefe. —
Kritiken. — Nachlass)
336) M. Greif, Gesamm. Werke in 4 Bdn.
2. durchges. Aufl. L., Amelang. 1909. XIV,
448 S.; VII, 311 S.; V, 518 S.; V, 539 S.
M. 16,00.
337) J. Grosse, Ausgew. Werke. Unter Mit-
wirkg. V. A. Bartels, J. Ettlinger, H. v.
Gumppenberg, F. Muncker, her. v.
Antonie Grosse. 3 Bde. B., Duncker. 19(i9.
LVIII, 180 S.; V, XVII, 183 S.; VI, 364 S.
X, 169 u. VI, 722 S. M. 12,00.
338) A. Grün, Werke in 6 Tln. Her. v. E.
Castle unter Mitwirkg. v. I. Prijatelj
B., Bong. 1909. CLXI, 277, 237, 253, 253,
310, 392 S. M. 8,00.
(1. Biographie. — Polit. Dichtungen. — 2/8. Lyrische
Dichtungen. — 4. Epik. — 5. Ubersetzgn. u. Nach-
dichtgn. — 6. Aufsätze u. Reden.)
339) O. E. Hartleben, Ausgew. Werke in
3 Bdn. Her. v. F. F. Heitmüller. B.,
Fischer. XLVI, 231 S.; V, 223 S.; V, 307 S.
M. 8,00.
(1. Gedichte. — 2. Prosa: Serenyl; Abgerissener Knopf ;
Wie der Kleine z. Teufel wurde ; Gattfreier Putor;
Einhornapotheker: Römischer Maler; Bunte Vogel. -
3. Dramen: .\ngele; Hanna Jagert: Erziehung z. Ehe;
Sittliche Forderung; Rosenmontag.)
340) Hebbels Werke in 10 Tln. Her. v. Th.
Poppe. 5 Bde. B., Bong. XXXII, 3.34,
301, 345, 162, 329, 131, 285,483,499,450 8.
M. 7,50.
(I.Lebensbild; Gedichte; Muttern. Kind. — 2 6. Dramen
u. dramatische Fragmente. — 7. Erzählende Werke,
Autobiographisches; Reise-Eindrücke. — 8. Ästhe-
tische u. kritische Schriften. — 9,10. Tagebücher.)
341) G. Herwegh, Werke in 3 Tln. Her. v.
H. Tardel. B., Bong. 1909. CIV, 152, 219,
211 S. M. 2,00.
(1. Lebensbild. Gedichte e Lebendigen. — 2. Ge-
dichte u. krit Aufsätze aus d. J. 1889 u. 1840. —
3. Neue Gedichte.)
342) Hölderlins Werke in 4 Tln. Her. v.
Marie Joachimi-Dege. B., Bong.
LXXXIII, 308, 226, 115, 195 S. M. 2,50.
(1. Lebensbild ; (Jedichte. — 2. Hyperion. — 3. Der Tod
d. Empedokles. — 4. Die Trauerspiele des Sophokles;
Theoret. Schriften.)
343) A. Huber, Gesamm. Werke. Her. v. M.
R. V. Stern. L., Literar. Bulletin. 1909.
410 S. M. 6,00. i[F. Langer: LE. 12,
S. 1306; 7.] I
(Enth. u. a. krit. Arbeiten über Novalis, F. Schlegel,
Lyrik u. Moderne, H. Ibsen.)
344) W. V. Humboldt, Werke. Her. v. A.
Leitzmann. Bd. 8. (= id., Gesamm.
Schriften. Bd. 8. B., Behrs Verlag. 1909.
V, 272 S. M. 7,00. [R. A. Fritzsche: LBl-
GRPh. 31, S. 60/1 (beh. auch. d. früheren
Bände).]
345) H. V. Kleist, Sämtl. Werke in 5 Bdn.
Her. V. A. Eloesser. L., Tempel- Verlag.
1909—10. 3 >8, 324, 402, 435, 368 S. Je K 3,00.
(Bd. 1,3. Gedichte u. Dramen. — Bd. 4. Erzähloogen
u. kl. Schriften. — 5. Leben u. Briefe.)
346) id., Sämtl. Werke u. Briefe. (In 6 Bdn.)
Her. V.W. Herzog. Bd. 12. L., Insel- Verlag.
1909. XXIII, 439 S.; 503 S. Je M. 4,50.
(1. Die Familie Schroffenstein. Familie Ghonorez.
Robert Guiscard. — 2. .Vmphitryon. Zerbrochener
Krug. Penthesilea )
347) id., Werke in 6 Tln. Auf Grund d.
Hempelschen Ausg. neu her. v. H. Gilow,
W. Manthey u. W. Waetzoldt. 2 Bde.
B., Bong. HO, 371, 295, 269, 135, 283 S.
M. 3,50.
(1. Biograph. Einleitg. v. A. Wilbrandt; Gedichte. —
2;3. Dramen. — 4. Erzählungen. — 5. Vermischte Auf-
sätze. — 6. Briefe.)
348) Körners Werke in 2 Tln. Auf Grund
d. Hempelschen Ausg. her. v. Augusta
Weldler-Steinberg. B., Bong. XL, 242,
531 S. M. 1,75.
(1. Lebensbild: Gedichte; Erzählungen. — 2. Trauer-
spiele; Lustspiele; Briefe.)
349) Lenaus Werke in 2 Tln. Auf Grund d.
Hempelschen Ausg. neu her. v. C. A. v.
Bloedau. B., Bong. LXXXU, 355, 432 S.
M. 2,no.
(1. Lebensbild; Gedichte. — 2. Faust; Savanorola;
.Ubigenser; Nachlass.)
350) J. M. Lenz, Gesamm. Schriften. Her. t.
F. Blei. Bd 1'2. München, Müller. VHI,
546 S.; 482 S. Je M. 7,50.
(1. Gedichte. Hofmeister. Anmerkgn. z. Theater. Amor
vincit omnia. — 2. Die Lustspiele nach d. Plautus. Der
neue Menoza.)
351) id., Gesamm. Schriften. (In 4 Bdn.) Her.
V. E. Lewy. B., Cassirer. 1909-10. VH,
325 S.; XVI, 159 S.; IX, 340 S.; Vni, 392 S.
M. 14,00.
(1. Dramen. — 2. Gedichte. — 8. Plautus. Fragmente. —
4. Erzählendes. — .Aufsätze.)
2*
23
I, 1. Literaturgeschichte.
24
352) D. V. Liliencron, Sämtl. Werke. Bd. 1,
4, 7, 8, 9, 11, 12/3, 15. Je M. 2,00.
(Bd. 1. Kriegsnovellen. VII, 262 S. — 4. Roggen u.
Weizen. V, 244 S. — 7/8. Kampf u. Spiele 223, 226 S. —
9. Nebel u. Sonne. 243 S. — 11 2- Poggfred. 244, 255 S. —
13. Mit dem linken Ellenbogen. 200 S. — 15. Leben
u. Lüge. Biograph. Roman. VII, 308 S.)
353) O. Ludwig, Werke in 6 Bdn. Her. v.
A. Bartels. Neue verm. Aufl L., Hesse.
LXVII, 215, 868, 289, 294, 182, 487 S. M. 3,00.
(1. Biographie ; Jugenddramas. — 2. Meisterdraraen u.
Fragrmente. - 3. Erzählungen. — 4. Die Heiteretei u.
ihr Widerspiel. — 5. Zwischen Himmel u. Erde- —
6. Dramatische Studien.)
354) Dasselbe. Auswahl in 4 Tln. Her. v. A.
Eloesser. 2 Bde. B., Bong. CK, 342, 370,
306, 385 S. M. 3,50.
(1/2. Lebensbild; Erzählungen. — 3. Dramen. —
4. Dramatische Studien.)
355) E. Mörike, Werke. Kritisch durchgeseh.
u. erläut. Ausg. Her. v. H. Maync (4 Bde.)
Bd. 1/3. L., Bibliograph. Institut. 19U9.
29, 506, 507, 536 S. M. 6,00.
(1. Gedichte. — 2. Maler Nolten. — 3. Novellen u.
Märchen. - Fragmente.)
356) Dasselbe. In 4 Tln. Her. v. A. Leffson.
2 Bde. B., Bong. XLIV, 302, 315, 209,
285 S. M. 4,00.
(1. Lebensbild; Gedichte; Idylle vom Bodensee. —
2. Erzählungen ; Dramatisches. — 3/4. Maler Nolten.)
357) A. Pichler, Gesamm. Werke. (Vgl. JBL.
1906/7, K .^38.) Bd 4, 5, 11, 12, 14/7.
München, Müller. IV, 327 S.; IV, 376 S.;
IV, 320 S.; IV, 300 S.; IV, 358 S.; 286 S.;
V, 280 S.; VIII, 279 S. Je M. 4,50.
(Bd. 4. Allerlei Geschichten aus Tirol. — 5- Jochrauten.
6. verb. Aufl. — 11. Beitrr. z. Literaturgesch. Bd. 1.
[Der Dichter u. d Geschichte. — Calderon u. Shake-
speare. — Etwas über künstler. Stimmung. — Ziska
V. A. Meissner. — Zur dtsch. Literaturgesch. —
Lemckes Gesch. d. dtsch. Dichtg. — R. M. Werner,
Lyrik u. Lyriker. — M. Denis. — Grillparzer u. Gott-
schall. — Carriere, Die Poesie. — Zur Gesch. d.
Philosophie u. anderer Dinge. — Carriere, Lebens-
bilder. — Wieder eine Anthologie. — Lindemann,
Gesch. d. dtsch. Lit — Hettner, Literaturgesch. —
Ch. F. Weise. — A. v. Humboldt. — M. Schleifer. —
Italien. Lit.]. — Bd. 12. Beitrr. z. Literaturgesch.
Bd. 2. Zur Tirolischen Lit. — Bd. 14. Neue Marksteine.
3. verm. Aufl. — Bd. 15. Spätfrüchte [Gedichte].
2. verm. Aufl. — Bd. 16- Dramat. Dichtungen. — Bd. 17.
In Lieb u- Hass. Elegien u. Epigramme aus Tirol.
4. verm. Aufl.)
358) A. V. Platen, Sämtl. Werke in 12 Bdn.
Hist.-krit. Ausg. Her. v. M. Koch u. E.
Petzet. L., Hesse. 480, 211, 234, 228, 307,
335, 192, 275, 355, 416, 200, 304 S. M. 6,00.
(1. Biographie, Chronologie d. Werke. — 2/6. Gedichte
u. Jugendlyrik. — 7. Übersetzungen; Zweifelhaftes
Unechtes. — - 8. Epische Dichtungen. — 9-10. Dramen
u. dramat. Nachlass. — Bd. 11/2. Prosaische Schriften ;
Chronolog. Übersicht sämtl. Werke. — Register d.
Überschriften u. Gedichtanfänge.}
359) W. V. Po lenz, Gesamm. Werke. 10 Bde.
B., Fontane. 1909. XXXII, 479 S.; 626 S.;
547 S.; 752 S.; 664 S.; 490 S.; 464 S; 503 S.;
VI, 496 S.; 444 S. M. 30,00.
(1. Der Büttnerbauer. Mit Vorw. v. A. Bartels. —
2. Grabenhäger. — 3. Pfarrer v. Breitendorf. — 4. Thekla
Lüdekind. — 5. Sühne. — 6. W^urzellocker. — 7. Dorf-
geschichten. — 8. Novellen u. Nachlese. — 9. Ge-
dichte u. Dramen. — 10. Land der Zukunft.)
360) F. V. Saars Sämtl. Werke in 12 Bdn.
Mit Biographie v. A. B e 1 1 e 1 h e i m. Her.
J. Minor. L., Hesse. 19ii9. 215, 227, 192,
136, 294, 308, 225, 115, 345, 273, 186, 189 S.
M. 8,00.
(1. Biographie. — 2/3. Gedichte. — 4. Dichtungen in
Versen. — 5/6. Dramen. — 7-12. Novellen u. Erzählgn.
[Bd. 12 enth. auch e. Auswahl der nichtdichter. Prosa
u. e. Bibliographie.)
361) K. Simrock, Werke. Kleine Auswahl in
7 Bdn. Her. v. G. Klee. L., Hesse. 1909.
XXXII, 128, 336, 256, 158, 208, 222 S.
M. 4,00.
(1. Biographie. Ausgew. Gedichte. — 2. Nibelungen-
lied. — 3. Gudrun. — 4. Wieland d. Schmied- — 5/6. Das
Kleine Heldenbuch. — 7. Gedichte Walters v. d.
Vogelweide.)
362) K. Stieler, Gesamm. Werke. 3 Bde. St.,
Bonz. 386, 389 S.; X, 428 S. M. 16,00.
363) A. Strindberg, Werke. Deutsche Gesamt-
ausgabe. Übers, v. E. Schering. Abteiig. I,
Bd. 4 u. 12. — Abteiig. II. 5 Bde. — Ab-
teiig. III, Bd. 1/2, 7/8. — Abteiig. IV,
Bd. 1 u. 5. - Abteiig. VI, Bd. 4/5. München,
Müller 1908/9.
(I. Dramen, Bd 4. Elf Einakter. XII. 356 S. M. 4,00.
Bd. 12. Kammerspiele. 52, 52, 62, 60 S. M. 4,00. —
II. Gesamm. Romane. 5 Bde. M. 25.00. — III. Novellen.
Bd. 1/2, 7,8. 358S., 835S.; VII,402S.; IX,503S. M.4,00;
M. 4,00; M. 4,50; M. 5,50. — IV. Lebensgeschichten.
Bd. 1. [Der Sohn e. Magd.] 5. [Entzweit. — Einsam.]
465 S. 325 S. M. 5,50; M. 4,00. — VI. Wissenschaft.
Philosophie. Bd. 4/6. [Ein Blaubuch.] XXV, 448 S.
X, 449 S. M. 5,50; M. 5,50.)
364) Wielands Gesamm. Schriften. Her. v.
d. Dtsch. Kommission d. Ak. d. Wissensch.
Abteiig. I: Werke, Bd. 1/2. — Abteiig. II:
Übersetzgn. B., Weidmann.
(I. Poetische Jugendwerke. Tl. 1/2. Her. v. F. Ho-
meyer. IX, 462 S. 495 S. M. 9,00; M. 9,00. — IL 1/2.
Shakespeares theatral. Werke. Her. v. E. Stadler.
V, 372 S.; 601 S. M. 7,20; M. 12,00.)
Sammelwerke und Essaysammlungen*
365) Abhandlgn. d. Kgl. Sachs. Gesellschaft d.
Wissensch. Philologisch-hist. Klasse. Bd. 27.
(Zum Leipziger Univ.-Jubiläum.) (27 Nn.)
L., Teubner. 1909. VII, 1010 S. Mit Tafeln.
M. 44,50.
366) E. Amol dt, Gesamm. Schriften. Her. v.
O. Schöndörffer. Bd. 3, Abteiig. 2. B.,
Cassirer. XI, 266 S. M. 4,50.
(Kleine philos. u. krit. Abhandlgn.)
367) H. Bahr, Buch d. Jugend. Wien, Heller.
1909. VI, 152 S. M. l,Of).
(Enth. u. a. Die Mutter. — Fidelio-Musik. — Beet-
hoven. - Stelzhamer. — H. Wolf. — Burckhard. —
Kainz. — Chronik, v- Dirnau. — Gottfinder. — Lektüre.
— Zwecklos. — Die Bücher z. wirkliehen Leben.)
368) A. Bartels, Rasse. Sechzehn Aufsätze zu
e. nationalen Weltansch. Hamburg, Hanseat.
Verlagsanst. 199 S. M. 3,00.
(Enth.: Das Volk u. d. Kunst. — F. Hebbel u. d.
Deutschtum. — Rassenstolz — Dtsch. Kultur u.
Sozialdemokratie. Der Dichter u. seine Heimat. —
Vom dtsch. Theater jüd. Nation. — Zur Rassen-
forschg. — Der dtsch. u. d. jüd. Demokratismus. —
„Schuster Goethe". — Die „Internat. Wissenschaft". —
Das Buch vom dtsch. Volke. — Der grosse Riss. -
Lebensformen. — Talent u. Rasse. - Volk, Gesell-
schaft u. Individuum. — Rassenzucht.)
369) Bauer, Literar. Studien über Grillparzer,
Halm, Raimund u. Stifter. Hildesheim,
Helmke. 107 S. M. 1,00.
370) Gertrud Bäumer u. Lili Droescher,
Beiträge zur Kinderpsychologie aus Dichtung
u. Biographie. L., Voigtländer. VIII, 429 S.
M. 6,00.
(Enth. Beitrr. v. Bettina, P. Bauer, H. Bertsch, Björn-
son, Helene Böhlau, Frieda v Bülow, Therese Devrient,
Dostojewski, Marie Ebner, O.Ernst, Fontane, Frenssen,
Freytag, Goethe, Hebbel, Heine, F. Huch, Keller,
Th. Mann, Raabe, Rosegger, Tolstoi u. a.)
371) J. Bayer, Studien u. Charakteristiken.
(= BDSchrBöhmen. Bd. 20.) Prag, Calve.
XVII, 499 S. M. 4,00.
(Dramaturgische Fragmente. — Literatur u. Theater. —
Gedenkblätter [Vischer als Essayist]. - J. Kerner. —
A. H. Springer. — B. Grueber. — A. Meissner in
Bregenz.)
25
1, 1. Literaturgeschichte.
26
872) Beitrr. z. brandenburg.-preuss. Geschichte.
FcstBchr. ÄU G. Schmollers 70. Geburtstag.
Mef. vöhi Vefeld für Gesch. d. Mnrk Branden-
burg. L., Duncker & Üüöiblot. VIII, 493 S.
M. 11,00.
(Enth. u. a. : F.Arnhelm, Frh. B. Skytta [1614-88]. -
G. Küntzel, Stände u. Fürstentum im 17. Jh —
P. Bai Heu, Die Verabschiedung des Kriegsrat.s
F. Gentz. — O. Tschireh, H. Steffens' polit. Ent-
Wifhlungsjrang.)
8<3) ßfelträge. t: Volksk, dem Verband dtsch.
Vereine für Volksk. ini Okt. 1908.^ über-
reicht vom Vorstand d. Brandenbüfgift. B<,
Stankiewicz. 1908. 39 S.
(Mit Beitrr. von E. Friedel, G. Albrecht, W.
V. Schulenburg, R- Mielke [Scheit- u Schimpf-
worte] )
3?4)L. Berg, Essays. Heine— Nietzsche — Ibsen,
fl., Cöncordia. 102 S. M. 1,50.
8?5) W. Ööl stille, Auf d. Menschen Stern, Ge-
danken zu Natur u. Kunst. Üresdgü, Ileisener,
XVI, 344 S. M. 5,00.
(Beb. u. a.: W. Busch. — Friedrichshagen in d. Lit. —
G. Hauptmann. — K. Hauptmann.)
SfO) M, flt-atltienburg, Ästhet. Aufsätze.
1901/2. München, Bonseis. 109 &. M. 2,00.
(Enth. u. a : H. Wolf u. E.Mörike. Wagners „Mrt9»«r'
Singer". — Schillers Lyrik — Schwab. Dichter. —
H. Mann. — R. Sehaukal u. P. Ernst. — Liliencron. —
Ein dtsch. Weihnachtsspiel.)
877) L. Bräutigam, Aus Heimat u. Wahlland.
Bilder u. Studien. '2 Bde, Mit biograph.
Geleitwort v. A. Tille. («= Dtsch. Bücherei
l0^/5: B.. Verlag Dtseh. Bücherei. 190 S.;
244 S. M. IM
(Bd. 1. Sachsen. - Elsass. — 2. Worpswede. — Bfeffieö. —
Soziales. - Musikalisches.)
378) Dasselbe. Bd. 3. (= Dtsch. Bücherei.
Bd. 106,7.) Ebda. 1909. 219 S. M. 0,60.
(Lit- Skizzenbuch. — Bremer Theater.)
879) M. Burckhard, Quer durch das Leben.
50 Aufsätze. Wien, F. Tempsky. 354 S.
M. 5,00.
8S0) Cabanfes, Les indiscrdtions de l'histoire.
e« Bj^fiei f aris, Michel. 1909. XXV, 412 8.
(Enth. u. a. : Commeüt e!*t ölört Ltitber? — L«s sources
d'inspiration medicales de Moliöfö.)
381) C. Cantoni, Scritti vari. Pavia, Pizzoni,
190Ö. XXVI, 710 S.
(Beb. u. a. : Problemi universitari. — Nel prlmo cen-
tario della morte di I. Kant.)
382) Danske Studier udgivne af M. Kristen-
sen og A. Olrik for uuiversitetsjubilaeets
danske samfund. Kjobenhavn, Schubothe.
IV, 242 S.
883) j. J. David, Essays. München, Piper.
V, 434 S. M. 5,00.
(Beb. u. a. Qrillparzer, Ibsen, Tolstoi, Zola, Fontane,
Heyse, C. F. Meyer, Raabe, Gilm, Saar, Hartleben,
E. .\larrlot, Speidel, Herzl. — Charlotte Wolter, Helene
Hartmann, Gabillon, Baumeister, Sonnenthal, Robert,
Kainz — Tragik d. Lady Macbeth, Reisebriefe.)
384) H. Delbrück-Festschrift. Gesamm. Auf-
sätze z. seinem 60. Geburtstage dargebracht
von Freunden u. Schülern. Her. v. E.
Daniels, Konr. Lehmann, G. Roloff.
B., Stilke. 388 S. M. 8,00.
(Mit Beitrr. v. A. Lassen, A. Harnack, F. J. Schmidt,
W. V. Sommerfeld, L. Mollwo, H. Conrad, A. v. Ruville,
A. Wolfstieg, L. Korrodi, L. Riess, Margarete Plath u.a.)
385) H. Erdmann, Aus d. Papieren e. Kritikers.
Strassburg, Singer. 173 S. M. 2,50.
(Vom Wesen d. Kritikers u. d. krit. Geistes. - Theater-
kritiken. — Allgemeines [Pessimismus. — Geistreiche
Autoren. — Stimmung. - Kunst u. Sittlichkeit. —
Vom Humoristen] u. a.)
386) R. Falke, Aus Kirche u. Welt. Gesamm.
Aufsätze. Gotha, Perthes. 190 S. M. 2,40.
(Festbetrach tgn. — Fragen d. Zeit. — Religions-
geschichtliches.)
387) Fettgabe z. Feier d. 75. Bestehens d.
Buchh.-Oehilfen- Vereins. Gewidmet v.dtach.
Autoren u. Künstlern. L., Buchh.-Gehilfen-
Ver. IV, 108 S. M. 1,50.
888) Innsbrucker Festgrus», Von "d. philosoph.
Fakultät dargebr. d. 50. Versammlung dtsch.
Philologen u. Schulmänner in Graz. Inns-
bruck, Waper. 1909. III, 201 S. M. 5,00.
389) Festschrift für H. Baas in Worms z.
70. Geburtstage. 20 Abhandlgn. z. Gesch.
d. Medizin. Hamburg, Voss. VII, 202 8.
M. 7,00.
(Mit Beitrr. v. K. Sudhoff [Paracelsus], V. Fessel
[Jtelanchtbon], M. Benedikt, M. Höller, M. Neu-
hütgtif B a.)
390) Festschrift für Karl Brugmann. Her.
V. W. Streitberg. 2 TIe. Strassburg,
Trübner. 1909. V, 421 S. III, 44 S. M. 16,00.
(Mit Beitrr. v. O. Dittrich, L. Sütterlin, B. Delbrück,
T. E. Karsten, O- Schrader, E. Schwyzer, O. Behaghel,
C. C. Uhlenbeck u. a.)
891) Festschrift d. 13. Allg. Dtsch. Neuphilologen-
tages in Hannover. Hannover, Meyer. 100 S.
M. 2,00.
(Enth. u. a.: K. Sachs, Neuphilologie einst u.
jetzt. — W. Münch, Einige Gedanken über Wort-
kunde. - R. Philippsthal, Dtsch. Reisende d.
W. Jh. in Englahd.)
39'2| Festschrift d. 50. Versammig. dtsch. Philo-
logen U. Schulmänner, dargest. für Mittel-
schulen d. Kronländer Steiermark, Kärnten,
Krain u. Küstenland. Graz, Styria. 1909.
III, 223 S. M. 5,0<1
393) A. Fournier, Hist. Studien u. Skizzen.
2. Reihe. Wien, Braumüller. 1909. 361 S.
M, 6,00.
(Enth. u. a. S 112-89 : Beitrr. zu e. Gentz-Biographie —
S-. 190-205: Goethe u. Napoleon. — S. 206-28: Napoleon
u. d. Theater. — S. 347—61: Morgendämmerung [un-
gedr. Zeitungsartikel aus d. Vormärz;.)
394) Freundesgrüsse an A. Klaar. Zum 60.
Geburtstage. St., Cotta. VI, 73 S. M. 2,00.
(Mit Beitrr. v. F. Adler, H. Bachmann, K. Bayer,
A. Bettelheim, A. Birk, O. Blumenthal, J. Elias,
G. Engel, O. Forchheimer, H. Friedjung, L. Fulda,
R. Fürst, L. Geiger, Auguste Hauschner, P. Heyse,
J. Kainz, E. Kuh, E. Lessing, G. Löwe, Th. Löwe,
E. Marriot, L. Martinelli, F. Mauthner, Helene Migerka,
F. W. V. Oesteren, G. Pazaurek, J. Popper, Maria
Pospischil, E. Pötzl, E. Reicher, A. Richter, Rosegger,
O. Schubin, J. Spindler, Hermine VUlinger,' R. Voss,
A. Wilbrandt, A. Wyneken.)
395) E. Geyer [E. Goldmann], Vom Pathos
d.Zeit. L., Haupt &Hammon. 130 S. M.2,50.
(Enth. u. a. : Das Zeitalter d. Einsamkeit : Vom Liebes-
empfinden d. Gegenw. — Vom neuen Pathos. Vom
moral. Problem d. Schauspielers. — Reinhardts Deko-
rationen. Theater u. Gesellschaft. — Ein Dichter. —
K. Breysig.)
396) O. Gildemeißter, Essays. Her. v.
Freunden. IL Bd. 4. Aufl. Stuttgart, J. G.
Cotta Nachf. lV)(t9. III, 303 S. M. 6,00.
397) L. Goldschmidt, Zur Wiedererweckung
Kantischer Lehre. Krit. Aufsätze. Gotha,
Perthes. X, 289 S. M. 6,00.
(Beb. ausser Kant noch G. S. A. .Meilin. — Der Grund-
gedanke d. Kritik d. reinen Vernunft in Goethes
Wertber. - E. Haeckel. - Der junge Goethe über d.
Freiheit. - Ein Rätsel Goethes. — War Goethe
Spinozist? — Philosoph. Dichter [Schiller].
398) L. Hevesi, Altkunst — Neukunst. Wien,
1894—1908. Wien, Konegen. XII, 608 S.
M. 11,00.
(Enth. u. a.: Altwien [Stifter als Maler. — Schubert-
Ausstellung. — .Utwien. - Neuwien]. — Neuwien
[Kabarett Fledermaus. - Zum neuen Theater. — Zum
neuen Tanz'. — Vermischtes [E. Hellmers Goethe-
Denkmal]. — Männer u. Werke [W. Busch].)
399) E. Heyck, Moderne Kultur. Ein Hand-
buch d. Lebensbildung u. d. guten Ge-
schmacks. 2 Bde. (JBL. 1906j7 N. 1012.)
|[J. Havemann: Eckart, S. 516-23.]|
27
1,1. Literaturgeschichte.
28
400) Ad. Hildebrand, Gesamm. Aufsätze.
Strassburg, Heitz. 1909. 103 S. M. 2,00.
401) O.« H i n t z e , Hist. u. polit. Aufsätze,
3 Bde. (= Dtsch. Bücherei 94/9.) B., Dtsch.
Bücherei. 191, 173, 159 S. M. 1,80.
402) Karl Hoff mann, Zur Lit.- u. Ideengesch.
12 Studien. Charlottenburg, Renner. VUI,
l'J7 S. M. 4,50.
(Die (Iraiiiat. Stimmung. — Hauptmanns Symbolis-
mus. — Kulturweite. — Kierkegaard als Denker. —
Die ästhet. Interesselosigkeit. — Corneille u. Racine
in England. — Vom Ursprung d. dtsch. Schriftsprache.
— Zur nat. Bedeutg. d. Göttinger Bundes. — Das
dtsch. Element in d. mod. Lit. — Dehmels Gedanken-
dichtg. — Der Irrtum im Ideal d. Moderne. — Vom
Wege des Gedankens.)
403) J. H o f m i 1 1 e r, Versuche. München, Südd.
Monatshefte. 261 S. M. 2,00. i[0. Bulle:
MünchnerNNB. N. 136.] |
(Nietzsches Testament. — Nietzsche u. Rohde. —
Emerson. — Thoreau. — Maeterlinck. — Die Briefe
des Abbe Galliani.)
404) JagiS-Festschrift. V. Jagic zum 6. Juli
1908 gewidmet von seinen Freunden u.
Schülern. (Zum Teil in slawischer Sprache.)
B., Weidmann. VIII, 725 S. M. 30,00.
(Enth. u. a. S. 65-70: I. Graf enauer , Legenda o Salo-
monu V slovenski narodni pesmi. — S. 464-79 : M.
Tersakovec, Kopitar u. Vuk.)
405) Th. Kappstein, Psychologie d. Frömmig-
keit. Studien u. Bilder. L., Heinsius. VIII,
242 S. M. 4,50.
406) D.Kaufmann, Gesamm. Schriften. Bd.l.
Her. Y. M. Brann. Frankfurt a. M., Kauff-
mann. XII, 393 S. M. 4,50.
407) W. K i e n z 1 , Betrachtgn. u. Erinnergn.
Gesamm. Aufsätze. B., Allg. Verein für
dtsch. Lit. 1909. IX, 333 S. M. 5,U0.
408) K.M. Kl ob, Krit. Gänge. 2 Bde. Ulm,
Kerler. 1909. VIII, 203 S. ; VII, 245 S. M. 6,20.
(1. Musik u. Oper. — 2. Literatur u. Theater. — Stu-
dien. — Kritiken. — Dramaturgisches. — Polemisches.
— Gedenkbll.) "
409) F. Kluge, Bunte Blätter. Kulturgeschichtl.
Vorträge u. Aufsätze. Freiburg i. Br., Biele-
feld. VIII, 213 S. M. 6,00.
(Enth. zum grössten Teil sprachgeschichtl. Studien. —
Untersuchgn. zur Faustsage u. Venusberg.)
410) W. K n o e g e 1 , Berufliche Streifzüge.
Gotha, Perthes. 1909. VI, 124 S. M. 2,40.
(Enth. u. a : Der Humor H. Seidels u. W. Raabes. —
Ein Bubenroman. — Was lernen wir aus Horaz für
d. Gegenw.?)
411) H. Kraeger, An Deutschland 1908. B.,
Warneck. VlII, 208 S. M. 2,80.
(Enth. u. a.: Mensch u. Kunst. — Als dtsch. Kunst-
professor in Amerika. — Einführg. in den Faust. —
Schiller u. Deutschland. — Schiller u. Carlyle.)
412) K. Krumbacher, Populäre Aufsätze. L.,
Teubner. XI, 388 S. M. 6,00.
(Beh.u. a.: Die Lenorensage. — Chamberlains Grund-
lagen. — F. Gregorovius. — Alte u. neue Enzyklo-
pädien. — Der Kultur wert des Slawischen.)
413) Emil Lehmann, Gesamm. Schriften.
Her. V. J. Lehmann, Betty u. S. Hepner.
2.Aufl. Dresden,Weiske. 1909. 319 S. M.1,25.
(Enth. u. a.: B. Auerbach als Jude. — Lessing in
seiner Bedeutg. für d. Juden. — G. Riesser. — Offner
Brief an F. Paulsen.)
414) E. 0. V. Lippmann, Abhandlgn. u. Vor-
träge z. Gesch. d. Naturwissenschaften. L.,
Veit & Co. 1906. XII, 590 S. M. 9,00. |[F.
Strunz: ALBl. 17, S. 117/8.]|
(Beh. u. a.: Goethes „Alraun" u. „schwarzer Hund"
im 2. Tl. des Faust. — Shakespeares „Küste v.
Böhmen". — Goethes Farbenlehre. — Naturwissen-
schaftliches aus Shakespeare.)
415) P. H. Maier, An d. Grenze d. Philosophie.
Tübingen, Mohr. 1909. VIII, 405 S. M.7,60.
(Melanchthon. — Lavater. — D. F. Strauss.)
416) Th. Matthias, Dtsch. Leben im Spiegel
dtsch. Schulreden. Veröffentlicht z. Ein-
weihg. d. neuen städt. Realgymnasiums zu
Plauen am 5. Okt. 1909. Dresden, L. Ehler-
mann. 1900. 107 S. M. 1,60.
417) F. Mein ecke. Von Stein zu Bismarck.
Hist. Aufsätze. (= Dtsch. Bücherei Bd. 93.)
B., Verlag dtsch. Bücherei. 10 1 S. M. 0,30.
418) S. Meiseis, Westöstliche Miszellen. L.,
Xenien-Verlag. 144 S. M. 3,00.
(Zeitgemässe Betrachtgn. [Der Friedensgedanke im
Judent. — Der Jargon. — Zu G. Riessers 100- Geb.] —
Gedenkbll. [Herzl. — H. Heine — B. Auerbach.] —
Ghettoschilderer [Orzesko. — Heyermans]. — Jung-
jüdische Lyrik.)
419) Josef Meyer, Ausgew. Aufsätze. Her.
V. H. Zimmer. 2 Bde. (= Meyers Volks-
bücher N. 1527-30.) L.. Bibliograph. Institut.
1908/9. 111, 115 S. M. 0,40.
420) E. deMorsier, Etudes allemandes. Paris,
Plon-Nourrit. 275 S. |[S.Varenne: RPäda-
gogique. NS. 53^, S. 598-600.]!
(Beh.: Teil. — Heine in Paris. — Idylle in d. dtsch.
Lit. — Das dtsch. Theater im 19. Jh. — L. Börne,
M. Nordau, H. Grimm.)
421) Chr. Muff, Drei Vorträge. B., Grote.
1909. 115 S. M. 1,20.
(Sophokles in d. Schule- — Friedr. d. Gr. in dtsch.
Lit. — Dennoch.)
422) P. Orano, I moderni. Milano, Treves.
(Leopardi, Kant, Nietzsche, Stirner.)
423) Betty Paoli, Gesamm. Aufsätze. Her. v.
Helene Bettelheim-Gabillon. (= Schr-
LVWien. Bd. 9.) Wien, Literarischer Verein.
CXIV, 310 S. (Nur für Mitglieder.)
(Einleitg. v. Helene Bettelheim-Gabillon. — Rahel. —
Marie v. Ebner-Eschenbach. — Briefe v. G- Sand. —
Louise Ackermann. — E. v. Feuchtersieben. — H.
Stieglitz. — O. Ludwig. — F. v. Saar. — C. F. Meyer.
— F- Recht.— Ungedr. Briefe v. Gentz an Fanny Elssler.)
424) O. Pfleiderer, Reden u. Aufsätze.
München, Lehmann. 1909. VIII, 246 S.
M. 4,00.
(Enth. u.a.: Der dtsch. Volkscharakter. — Luther. —
Goethes religiöse Weltansch. — Schillers Geschlchts--
Philosophie.)
425) J. V. Pf lugk-Harttung, Splitter u. Späne
aus Geschichte u. Gegenwart. B., Allg. Ver-
ein für dtsch. Lit. VII, 338 S. Mit Abbildgn.
M. 5,00.
(Enth. u. a. : Geschichtsforschung u. -Schreibung. —
Mod. Liebesliteratur.)
426) Phiiolog. u. volkskundl. Arbeiten K.Voll-
möUer dargebracht z. 16. Okt. 1908. Her.
V. K. Reuschel u. K. Gruber. Erlangen,
Junge. VII, 399 S. M. 15,00.
(Enth. u.a.: M. Höfler, Der Wecken. — K. Reuschel,
Die Sage vom Lieheszauber Karl d. Gr. in dichter.
Behandlgn. d. Neuzeit- — H. Schneegans, Henriette
in Molieres „Femmes savantes". — A.Wagner, Sechs
Briefe Lavaters an d. Pfarrer Mertens in Osnabrück.)
427) H. Riemann- Festschrift. Gesamm.
Studien. L., Hesse. 1909. XI, 524, 16 S.
M. 12,00.
(Mit Beitrr. v. H. Siebeck [Sprachmelodie u. Ton-
melodie], P. Runge, F. Spitta u- a.)
428) B. Rogge, Bildersaal d. christl. Welt.
St., Union. XII, 388 S. Mit Abbildgn. u.
Tafeln. M. 20,00.
429) Expeditus Schmidt, Anregungen. Ge-
samm. Studien u.Vortrr. München, Etzold.
1909. VIII, 260 S. M. 3,50.
(Beh. u. a.: Die Stellung d. Katholiken im dtsch.
Literaturleben, Goethes Faust, Schiller, Eichendorff,
Hist. Dramen, Ibsen, W. Kreiten.)
430) F. J Schmidt, Zur Wiedergeburt d.
Idealismus. Philos. Studien. L., Dürr. 325 S.
(Enth. u. a. S. 160-88 : Kunst, Religion u. Philosophie.
— S. 189-206: Das Erlebnis u. d. Dichtung. —
S. 207-24: Goethe u. d. Altertum.)
29
I, 1. Literaturgescliichte.
30
4'U) E V. Schrötter, Österreicher. Literar.
Essais. Wien, Graeser. 1909. III, 124 S.
M. 2,00.
432) P. Schulze-Berghof, Die Kulturmission
unserer Dichtkunst. Studien z. Ästhetik u.
Lit. d. Gegeiiw. L., Eckardt 432 S. M. 5,00.
(Die Subjektivität u. Objektivität d. Dichters - Das
ethische .Moment im Ästhetischen — Die Schau- u.
Hörwelt in d. Dichtung. — Zur stillst. Entwickelung
d Dramas. - „Poggfred". — Zwei Menschen. — Th.
Suse. — A. Paul. Die Nationalbühne als Volks- u.
Reichstagssache.)
433) B. Shaw, Essavs. Übers, v. S. Trebitsch.
B., Fischer. 3TÖ S. M. 5,0n.
(Enth. ausser Aufsätzen über dramat. Lit. u. Theater:
Wie Shaw den Nordau demolierte. — Sozialismus für
Millionäre. — Illusionen d. Sozialismus. — Unmög-
lichkeiten d. Anarchismus.)
434) E. Soff 6, Vermischte Schriften. Brunn,
Irrgang. VII, 242 S. M. 3,nO.
(Enth. u. a. : Das Königslied — Ist Mucedorus ein
Schauspiel Shakespeares? — Kleine Goethestudien
[Clavigo; Erwin u. Elmire]. — Erinnerungen an A.
Meissner. — Mähren in Saars Dichtung.)
435) H. Spiero, Städte. Essais. Hamburg, Voss.
1909. VII, 162 S. M. 2,00.
(Berlin — Hamburg — Leipzig - Königsberg. — Drei
dtsch. Kleinstädte.)
436) iToaiuaTtis. Grazer Festgabe z. 50. Ver-
sammig. dtsch. Philologen u. Schulmänner.
Graz, Leuschner & Lubensky. 1909. III,
172 S. M. 2,50.
437) Studium Lipsiense. Ehrengabe, K. Lam-
precht dargebr. aus Anlass d. Eröffnung d.
kgl. sächs. Instituts für Kultur- u. Universal-
gesch. bei d. Univ. Leipzig von Schülern
aus d. Zeit seiner Leipziger Wirksamkeit.
B., Weidmann. 1909. VI, 409 S. M. 14,00.
(Enth. u. a. ; K. R. Brotherus, Sind Kant u. Lam-
precht unvereinbare Gegensätze? — H. Bärge, Der
Streit über d. Grundlagen d. relig- Erneuerung in d.
Kontroverse zwischen Luther u. Karlstadt 1524 5. —
R. Wustmann, Individualismus als musikgeschichtl.
Begriff. — A. Köhler, Der kulturgeschichtl. Gehalt
d. Simplicianischen Schriften. Ein Beitrag z. Geistes-
gesch. d ersten Jahrzehnte d. 17. Jh. — V- H a n t z s c h ,
Der Anteil d. dtsch. Jesuiten an d. wissensehaftl. Er-
forschung Amerikas. — J. Goldfriedrich, Grund-
züge d. Entwicklung d. dtsch Buchhandels in d.
zweiten Haltte d. 18. Jh. Eine geschiehtsmethodolog.
Studie. — W Bruchmüller, Ein Propatriaskandal
zwischen Leipziger u. Hallenser Studenten aus d.
J. 1803 u seine Untersuchungsergebnisse für d. da-
malige studentische Verbindungswesen in Leipzig. —
Fr. Schulze, Die Beurteilg. Friedrich Wilhelms HI.
in d. Geschichtsschreibuiig d. 19. Jh. — H. Koht,
Volksheros u. Weltheros (Henrik Wergeland). — H.
F. Helmolt, Gedanken u. Fragen z .\nwendbarkeit
d. Gesetzes von d. Erhaltung d. Energie auf d. Ge-
schichtswissenschaft. — M. Kemmerich, Die erste
Entwicklungsstufe d. dtsch. Porträts-)
438) Studier i modern spraakvetenskap, utg. af
nyfilologiska sällskapet i Stockholm. Upsala.
190f<. VIII, 292 S. i[K. S.Jansen: Xordisk
Tidskrift for fil. 18, S. 86-91.]!
439) E. Traumann, Ausgew. Abhandlgn.,
Kritiken u Betrachtgn. Bd. 1. B., Felber.
1909. VIII, 161 S. M. 2,50.
(Zu Goethes Leben u. Werken.)
440) H. V. Treitschke, Bilder aus d. dtsch.
Gesch. 2 Bde. L , Hirzel. III, 371 S.; III,
271 S. M. 4,80.
(1- Politisch-soziale Bilder. — 2. Kulturhist. - literar.
Bilder.)
441) Untersuchungen u. Quellen z. german. u.
roman. Philologie, Joh. v. Kelle dargebr.
von seinen Kollegen u. Schülern. 2 Tle.
(= PragDSt. Heft 8/9.) Prag, Bellmann.
VIII, 631 S.; V, 345 S. M. 12,00; M. 6,00.
(Tl. 1 enth. u. a.: Bernekker, Welten. — F. v. d.
Leyen, Der gefesselte Unhold. — E. Martin, Zur
Gesch. d. Tiersage im MA. — J. Bolte, Zehn Meister-
lieder M. Beheims. — Priebsch, Bruder Rausch. —
Tschinkel, Der Genitiv in d. Gottscheer Mundart.
— A. Sauer, .\us J. Grimms Briefwechsel mit
slawischen Gelehrten. — Th. 2 enth.: A. Hauffen,
Huss eine Gans — Luther ein Schwan. — Pohl,
Eine Übersetzg. v- Buchanans Tragödie -Jephthes'-
aus Deutschböhmen. — E. Kraus, Faustsplitter. —
D. Jacob y. Zur Erinnerung an A. Zaupser. — J.
Wihan, Zu Schillers , Räubern-. — L Krejöi, Goethes
„Reineke Fuchs- in tscheeh. Bearbeitg. — E.Castle,
Winckelmannsche Anregungen bei Schiller. — O- F.
Walzel, W. Schlegel u. G. J. Göschen. — A. v.
Weilen, Die erste Aufführg- d. „Jungfrau "• im Burg-
theater. — S p. W u k a d i n o v i ü , Der Tod F- v. Sonnen-
bergs. — W. Kosch, Kleists -Guiscard "^ u. Voss'
Übersetzg. d. Ilias. — J. E. Wackernell, Zu Gilms
Sommerfrischliedern. — R. M. Werner, J. Grosses
„Judith-. — A. Horcicka, Ein Verzeichnis d. Ge-
rätschaften A. Stifters bei seiner Übersiedelung nach
Linz aus d. J. 1849. — O- Fischer, Die Träume des
Grünen Heinrich.)
442) Verhandlungen d. 49. Versammig. dtsch.
Philologen u. Schulmänner in Basel (1907).
Her. V. G. Rvhiner. L., Teubner. VIII,
221 S. M. 6,00.
443) T. H.Warren, Essays on poets and poetry,
ancient and modern. London. Murrav. 1909.
VIII, 328 S. Sh. 6/. |[R. Dvboski! ALBl.
18, S. 718/9.]'
(Enth. u. a.: Sophokles u. d. Griechentum. — Dante.
— Tennyson. - Die Kunst d. Übersetzg. — Alte u.
mod. Klassiker als Werkzeuge d. Erziehg)
444) O. Wilde, Ästhetisches u. Polemisches.
Her. V. M. Meyerfeld. B., Fischer. 1909.
178 S. M. 3,00.
(Vorträge. — Zuschriften an die Presse. — Nachlass :
La Sainte Courtisane.)
445) E. V. Wolzogen, Augurenbriefe. Bd. 1.
B., Fontane. XII, 162 S. M. 2,00. ;[A.
V. Gleiche ff -ßusswurm: LE. 11,
S. 147/8.]|
446) id., Ansichten u. Aussichten. Ein Ernte-
buch. Ebda. XVI, 399 S. M. 5,00.
(Beh. u- a.: Das Epigonentum in d- Musik, Humor u.
Naturalismus, Shakespeare, R. Wagner, Lustspiel,
Überbrettl, Singspiel, Theatral. Probleme, Weimar,
Zur Pathologie des Kritikers.)
31
1, 2. Publizistik.
32
1,2
Publizistik.
Bibliographisches N. 447. — Zeitnngswesen : Allgemeine und Einzelfragen N. 454. — Geschichte des Zeitnngs-
wesens: Gesamtdarstellungen N. 486. — Einzelne Epochen N. 489. — Lokale Zeitungsgeschichte N. 494. - Zeitschriften-
wesen (Allgemeines, ältere Zeitschriften, Zeitschriften der Gegenwart, neuere Zeitschriften) N. 533. — Kalender und Jahr-
bücher N. 613. —
Bibliographisches.
447) E. Guarini, Le catalogue international
des principales publications p^riodiques du
monde. 4063 Revues et journaux class^s
par continent, pays et sp^cialit^. Paris,
Dunod & Pinat. 76 S. Fr. H,00.
448) Dtsch. Journal -Katalog. Jahrg. 46. L.,
Schulze & Co. 1909. 158 S. M. 2,25.
449) H. 0. Sperlings Zeitschriften-Adressbuch.
Jahrg. 45. L., Sperling. 1909. VIII, 452 S.
M. 6,00.
450) H. K ei t er s. Handbuch d. kathol. Presse
Deutschlands,Österreich-Ungarns, d. Schweiz,
Luxemburgs u. v. Nordamerika. Mit e. Ein-
leitg. über d. Entwickig. d. kathol. Presse
in d. Ländern dtsch. Zunge u. Beiträgen z.
Gesch. d. kathol. Presse. 4. verb. u. be-
deutend verm. Aufl. Essen, Fredebeul &
Koenen. 1909. XXX, 127 S. M. 1,50.
451) Verzeichnis d. evangel. Presse. Her. im
Auftrage d. Verbandes evangel. Buchhänd-
ler. Abgeschlossen 1. März 1908. Hamburg,
Schloessmann. 1908. VIII, 182 S. M. 3,60.
452) Jahrbuch d. schweizer. Presse. Her. unter
d. Patronat u. d. Mithilfe d. Vereins d.
schweizer. Presse, d. Bundesstädt. Press-
vereins, d. Vereins Genfer Presse, d. Vereins
waadtländ. Presse u. d. Vereins Zürcher
Presse v. J. Grün b erg. — Annuaire de la
presse suisse 1909. Genf, Schweizer Argus
d. Presse. 502 S. Mit 16 Tafeln. M. 4,50.
453) W. H. Möller, Die päd. Presse. L., List
& van Bressendorf. 50 S. M. U,60.
Zeitungsweseu:
Allgemeine und Einzelfragen.
454) H. de Balzac, Der Journalismus : Fackel
N. 283/4.
455) Th. Barth, Die Journalistik als Gewerbe
u. als Kunst (1888): Blaubuch 4, S. 611/5.
455a) C. A. Bratter, Der Stiefbruder d. Schrift-
stellers: ib. 3, S. 1309-13, 1344/7.
(Journalist in d. Lit.)
456) F. C. Brown, Literary journalism in
theory and practice: Public Libraries 13,
S. 159-62.
457) C. Ranzoli, La filosofia nel giornale:
NAnt. 138, S. 279-89.
458) M. Smith, The dogma of joumalistic in-
verancy: NAR. 187, S. 240-54.
459) J. S. L. Strachey, Are journalism and
lit. incompatible?: Fortnighly Review 1909,
S. 734-42.
460) J. F. Rh ödes, Newspapers as bist, sources:
Atlantic Monthly 1909, S. 650/7.
461) M. S p a h n , Die Presse als Quelle d.
neuesten Gesch. u. ihre gegenw. Benutzungs-
möglichkeiten: Internat Wschr. 2, S. 1163-70,
1201-12.
462) O. Wettstein, Gesch. u. Journalismus:
FZg. 1909, N. 24.
463) H. Buhmann, Buchhandel, Presse u.
Hochschule: DKult. 3, S. 620-30.
464) Th. Curti, Die Journalistik an d. Hoch-
schulen: FZg. 16. Juli.
465) G. Harvey, Journalism, politics and uni-
versity: NAR. 177, S. 598-610.
466) O. We 1 1 s t e i n , Universität u. Journalistik :
FZg. 22. April.
467) H Diez, Die Kulturbedeutg. d. Presse:
MünchenerNNB. N. 20.
468) G. Harry, Le public et la presse: Revue
de Belgique 53, S. 295-309.
469) E. Keil, Journalistik u. öffentl. Meinung:
NTBlst. N ^26/8.
470) K. E. Kuntz, Presse u. Verleger: Arena
3. S. 579-86.
471) H. Schliepmann.Volk — Staat — Presse:
Werdandi 2, N. 6.
472) G. Luck, Die dtsch. Fachpresse. Eine
wirtschaftl. Studie. Tübingen, Kloeres. IV,
79 S. M. 3,00.
473) B. Lidforss, Socialistisk Journalistik.
Stockholm, Bonnier. 8, 261 S. Kr. 3,00.
474) E. Bernstein, Das Recht d. sozial-
demokratischen Schriftstellers: SozMhh. 15,
S. 1090/5.
475) Gaste ig er, Arbeiter U.Presse. (=: Soziale
Bücherei Bd. 14.) München, Buchh. d. Ver-
bandes kath. Arbeitervereine. 1909. 74 S.
M. 0,50.
476) R. Brunhuber, Das mod. Zeitungswesen.
(JBL. 1906/7 N. 353.) |[E. Consentius:
DLZ. 31, S. 1425-3n.]|
477) H Diez, Die mod. Zeitung: Türmer 11 2,
S. 412/5.
478) id.. Einige Zahlen vom dtsch. Zeitungs-
wesen d. Gegenw.: MünchnerNNß. N. 61.
479) H. Rost, Das Zeitungswesen: SozKultur.
28, S. 349-61.
480) H. Diez, Die dtsch. Presse im Ausland:
MünchnerNNB. N. 138.
481) P. Grzybowski, Die dtsch. - amerikan.
Presse: HambNachrr». 1909, N. 14.
482)St.Kekulö v. Stradonitz,ÜberZeitung8-
museen: ZBFr. NF. 1, S. 1-18.
483) H. Paalzow, Der Plan e. Reichszeitungs-
museums: Woche 10, S. 1864/6.
484) H Rost, Ein Zeitungsmuseum: HPBll.
142, S. 774-84.
485) Zeitungsmuseen: StML. 77, S. 285-40.
33
l'uhli/istik.
ni
Geschichte des Zeitungswesens:
Qesam idars tellu ngen.
48«) L. Salomon, AUg. Gesch. d. Zeitungs-
wesens. (JBL. 1906/7 N. 368.) |[E. Con-
sentius: DLZ. 29, S. 1099-1101.]|
487) J. V. Ferenczy, Gesch. d. ungar. Zeitungs-
wosens seit e. Jh. (In magyar. Sprache.)
Budapest, Lauffer. 1909. 510 S. |[A. Kohut:
ZBFr. NFß. 1, S. 67/8.]|
488) T. Kellen, Aus d. Gesch. d. Feuilletons.
(= Aus : Essener VolksZg.) Essen, Frede-
beul & Koenen. 1909. 72 S. M. 0,60.
Einzelne Epochen.
489) E. M. Arnold, Das dtsch. Zeitungswesen
z. Zeit Napoleons: NatZg«. N. 40.
490) A. Kohut, Napoleon u. d. dtsch. Presse
u. österr. Presse. (= N. 274, S. 177-89.)
491) G. H. Schneideck, G. A. Wirths Press-
verein 1832/3: Zeitgeist N. 36'7.
492) A. Kohut, Die österr. Pressverhältnisse
V. 1830-48: Geg. 74, S. 291 4.
493) O. Nirrnheim, Das erste Jahr d. Mini-
steriums Bismarck u. d. öffentl. Meinung.
(= HeidelbergAbhh. Heft 20.) Heidelberg,
Winter. XXVI, 624 S. M. 16,00.
493a) G. Körner, Die norddtsch. Publizistik
u. d. Reichsgründg. im J. 1870. Hannover,
Göhmannsche Buchdr. 344 S. M. 8,00.
Lokale Zeitungsgeschichte. (Alphabetisch ge-
ordnet.)
494) Echo d. Gegenw. Älteste Aachener Zeitg.
Blätter d. Erinnerg. zu seinem 60jähr. Be-
stehen 1848 — 1909. Aachen, Weyers-Kaatzer.
1909. 79 S. M. 1,00.
495) A. Vetter, Zur Gesch. d. Zeitungen (in
Augsburg): Bayerland 20, S. 534/5, 562/4.
496) J. Lazarus, Die Berliner Presse: MVG-
Berlin. S. 176-81, 204/7, 236-40, 250/8, 280 7.
497) G. Lüders, Demokrat. Beweg, in Berlin
Okt. 1848. B., Rothschild. 1909. 192 S. M.6,00.
498) An d. Wiege der Kreuz-Zeitung. Erinnergn.
aus d. Tagen ihrer Vorgesch. u. Gründg. aus
Anlass ihres 60j. Bestehens. B., Neue Preuss.
Zeitung. 1909. 48 S.
499) Aus d. Gründungsperiode d. Kreuz-Zeitung
u. d. konservativ. Partei: MVAbwAnt. 18,
S. 249-50, 257,9.
500) Leonh. Müller, Die Breslauer polit.
Presse v. 1742—1861. Breslau, Goerlich. V,
443 S. M. 10,00.
501) E. Thilo, Pressfreiheit u. preuss. Ver-
fassungsreform in d. Breslauer Zg. während
d. J. 1837—46. Diss. Breslau, Nischkowsky.
75 S.
502) Leonh. Müller, Die Publizistik u. d.
kath. Leben in Breslau u. Schlesien während
d. 19. Jh. Breslau, Schles.Volks-Zg. 66 S.
503) J. Candreia, Das bündner. Zeitungswesen
im 19. Jh. bis z. J. 1870. Progr. Chur. 1909
40. 99 S.
504) C. d'Ester, Aus d. Gesch. des „Courrier
du Bas-Rhin", e. preuss. Finanzspekulation
am Niederrhein 1750 — 60: DortmundMag. 1
S. 114/5, 122/4.
(Cleve.)
505) J. Hashagen, Zur Gesch. d. Presse in d.
Reichsstadt Cöln: AnnH\'^^iederrhein. 85,
S. 166-81.
(Journale seit d. Mitte d. 18. Jh.)
Jahresbericht« für neuere dentsche Literatnrgeschiehte.
506) Festnummer z. Hundertjahrfeier: Nieder-
schlea. Anzeiger N. 144.
(Glogau.)
507) A. Bierbach, Die Gesch. d. Halleschen
Zeitung (1708—1908). Halle, Thiele. X,168,
4, 4 S. M. 2,00.
508) H. Gerstenberg, Die bamburgiscbe
Zensur in d. J. 1819—48. Progr. Hamburg
Herold. 58 S. M. 2,00.
509) G. K o w a 1 e w s k i , Beitrr. z. Gesch. d.
hamburg. Zeitungswesens : MVHamburgG.
(28) 10, S. 61-73.
510) A. Rode, Die Privilegierten Hamburgi-
schen Anzeigen u. d. Zensur: ib. 9, N. 3.
511) J. Heckscher, Über hamburg. Schüler-
zeitgn.: ib. 9, N. 2 3. (Siehe Euph. 17, S. 225.)
512) K. Dettmann, Ein Jh. Jauersches
Zeitungsleben (1683—1908). Jauer, Dett-
mann. 1909. 4«». 99 S.
513) H. Gutbier, Zur Gesch. d. Langen.<«alzaer
Kreisblattes (1759 — 1909). Langensalza,
Wendt & Klauwell. 1909. 64 S.
514) A. Dreyer, Münchner Zeitungswesen in
d. ersten Dezennien d. 19. Jh. (Itef.): DLZ.
29, S. 428/9.
515) H. L., Die Beilage z. AZg. Ein Nekrolog:
FZg. N. 111.
510) A. E. Schönbach, Der Untergang d. All-
gemeinen Zeitung: Hochland 5*, S. 225/8.
517) W. Bruchmüller, Aus d. Gesch. d. Leip-
ziger Zeitung (1660—1909): LZg. 1909, N. 304
(Jubiläumsbeilage).
518) G. Wustmann, Das Leipziger Tageblatt.
(= N. 136, S. 369-409.)
519) H. L(andsberg), Der Pariser „Vorwärts-":
BerlTBl. N. 135.
520) M. Laubert, Presse u. Zensur d. Prov.
Posen in neupreuss. Zeit (1815 — 47). Hab.
Breslau. 153 S.
521) R. Baumann, Ein Beitrag z. Gesch. d.
solothurnischen Buchdruckerei u. d. solo-
thurnischen Zeitungen bis zum J. 1848. Solo-
thurn, A. Lüthy. 1909. gr.-8. III, 135 u.
4 S. M. 2,00.
522) F. Ahn, Die periodische Presse in Steier-
mark in d. J. 1904/8. Graz, Selbstverlag.
1909. 11 S. M. 0,60.
523) H. Rost, Das Zeitungswesen in Westfalen:
SozKult. 28, S. 313/6.
(Beh. C. d'Ester [JBL. 1906/7 N. 390J.)
524) C. d'Ester, Aus d. Gesch. d. ältesten
polit. Ztg. Westfalens: DortmundMag. 1909,
5. 23/7, 39-40.
(Ordinarie Lippstädter Zeitung 1710.)
525) K. Knebel, N. Meyer als Freund Goethes
u. Förderer d. geist. Lebens in Westfalen.
Ein Beitr. z. Gesch. d. westfäl. Zeitungs-
wesens. Diss. Münster. 103 S.
526) A. Schmeck-Dringenberg, D. Westfäl.
Anzeiger 1798—1898: DortmundMag. 1909,
S. 38/9.
527) Die erste W'iener Zeitungszentrale. Von
e. alten Journalisten. Wien, Fischer. 1907.
16 S.
527 a) F. Eckardt, Ein Wiener Zeitungsjubi-
läum: ARs. 6, N. 3.
(, Vaterland.")
528) K. Steiff , Die Württemberg. Presse (zur
Zeit Karl Eugens). (In: Karl Eugen v.
Württemberg u. seine Zeit [St., Neff],
S. 378-93.)
■ 529) A. Rapp, D. öffentl. Meinung in Württem-
berg V. 1866 bis zu d. Zollparlamentswahlen
März 1868. Diss. Tübingen. 85 S.
XIX XX. Q
35
1, 2. Publizistik.
36
530) Beiträge z. Gesch. d. Zürcher Zeitungs-
wesens. Zürich, Baustein. XXVII, 241 S.
M. 5,00.
(Mit Beitrr. v. A. Hablützel,A. Jacob, S. Markus,
M. Uebelhör, O. Wettstein.)
531) A. Jacob, Beitrr. z. Gesch. d. periodischen
Presse im alten Zürich. Diss. Zürich,
Zürcher Post. IV, 109 S.
532) id., Die älteste Zürcher Zeitung: ZürcherTB.
NF. 31, S. 147-9B.
Zeitschriftenwesen :
Allgemeines und Bihliographiaclies.
533) H. H. Ho üben, Zeitschriften d. Jungen
Deutschlands. 2. Tl., nebst Register z. 1. u.
2. Tl. (== Bibliograph. Repertorium. Bd. 4.)
B., Behrs Verlag. 1909. VIII S. u. 766 Sp.
M. 35,00.
534) A. Kohut, Berliner Wochen- u. Monats-
schriften vor 75 J. (= N. 274, S. 169-76.)
(Magazin. — Freimütige. — Hausfreund d. Residenz.
— Summarium d. Journalistik. — Magazin für Heil-
kunde.)
Ältere Zeitschriften:
17. und 18. Jahrhundert.
535) K. B e c k m a n n , H. Lindenborn, d. Kölnische
Diogenes. Bonn, Hanstein. XII, 288 S. M.6,00.
(Herausgeber d. Eilfertigen Welt- u. Staats-Boten u. a.)
53ö) J. Höffner, Die Curieusen Praesenten
(1708): Daheim 44, N. 45.
(Monatsschrift H. Ch. Oelvens.)
537) O. P. Trieloff, Die Entstehg. d. Rezen-
sionen in d. Frankf. Gelehrten Anzeigen
vom J. 1772. (== MünsterBNL. Heft 7.)
Münster, Schöningh. VII, 140 S. M. 2,80.
538) W. Hofstaetter, Das Deutsche Museum
1786/8 u. d.Neue Deutsche Museum 1789—91.
(= Probefahrten. Bd. 12.) L., Voigtländer.
IX, 237 S. M. 6,00. |[R. M. Meyer:
ZDPh. 41, S. 128/9.]!
538a) G. Lorenz, Die Zeitschriftenlit. in
unserer Klassikerzeit: ZDU. 23, S. 694-711.
539) H. Landsberg, Die Zeitschrift d. Roman-
tiker: NatZg. 1909, K 81, 87.
(Athenäum Berlin 1798—1800.)
19. Jahrhundert (Alphabetisch ge-
ordnet).
540) M. Laubert, Zum Kampf d. preuss.
Regierung gegen die Dtsch.-franz. Jahr-
bücher u. H. Börnsteins Vorwärts: Euph. 16,
S. 131/5.
541) K. Knebel, Das Mindener Sonntagsblatt
1818—53: ZVtGWestf. 26, S. 91-162.
542) Karl O. Wagner, Die , Oberdeutsche
allgemeine Literatur-Zeitung". (Aus: MGes-
SalzbLK. 48.) Salzburg, Huber. IV, II,
127 S. M. 3,00.
543) H. Dreyhaus, Der Preussische Corre-
spondent v. 1813 u. 1814 u. d. Anteil seiner
Gründer Niebuhr u. Schleiermacher: FBPG.
22, S. 375-446.
544) F. V. Zobeltitz, „Russlands Triumph —
Oder das erwachte Europa" : VossZgB. 1909,
N. 19.
545) Luise Schulz-ßrück, Ein Wochenblatt
vor 100 J. : TglRsB. K 291/2.
(Trierisches Wochenblatt.)
546) K. G. Wrendiner, Die „Zeitung für Ein-
siedler" (1808): NatZg. N. 455.
Zeitschriften der Gegenwart.
547) A. Pol lmann,Dtsch. Witzblätter: Bücher-
welt 6, S. 25/9, 43/7, 63/7, 87-92.
(Allgemeines. — Vom „Guckkasten". — Verpöbelung d.
Kunst. — Index ergo.)
548) A. Wurm, Die Bedcutg. unserer satir.
Witzzeitschriften f. d. Volkstum: SozKult. 29,
S. 202-12.
549) F. Servaes, Wert u. Aufgaben d. Kunst-
zeitschriften: DK&D. 11, S. 328-34.
550) K. Credner, Unsere Jugendzeitschriften:
Eckart 3, S. 98-110, 182-91, 252-62.
551) H. Diederichs, Rückblick auf d. Gesch.
d. Baltischen Monatsschrift beim Beginn
ihres 50. Jahrg.: BaltMschr. 66, S. 123-52.
552) A. Pöllmann, Von der „Bücherwelt" u.
ihrem Leiter: HPBU. 144, S. 45-67.
552a) H. Stümcke, Zehn Jahre „Bühne u.
Welt": B&W. 10, S. 1015/8.
553) K. Krumbacher, Geleitwort z. Byzantin.
Zschr. (1892). (= N. 412, S. 231-50.)
554) Das 20. Jahrhundert (1901—1908): Wart-
burg 7, S. 537/8.
555) Armin Tille, 10 J. Dtsch. Geschieh tsbll.
1899—1909. Mit e. Inhaltsübersicht. (DGBll.
XL) Gotha, Perthes. 1910. 10, 22 S.
556) R. Scheu, K. Kraus, Zum 10. Jahrestag
d. Erscheinens d. „Fackel" : Fackel N. 277 8.
557) A. Kohut, D. IBegründer d. „Fliegenden
Blätter". (= N. 274, S. 117-35.).
558) B. Stein, Der Gral: Dtsch. Hausschatz 35,
S. 166/7.
559) K. Muth, Vom „Gral" u. d. Gralbündlem:
Hochland b\ S. 603-10; 5'^ S. 217-20. (Dazu
R. V. Kralik: Gral 2, N. 6.)
560) A. Lohr, Der Guckkasten: LHw. 47,
S. 217-22.
561) A.Wurm, Die Histor.-Poli tischen Blätter:
AugsbPostZgB. 1907, N. 57.
562) F. Mein ecke, Geleitwort zum 100. Bde.
d. Historischen Zeitschrift: HZ. 100, S. 1-10.
563) Sophie Görres, F. Binder, 50 Jahre
Redakteur d. HPBIL: HPBll. 141, S. VI-XVI.
564) Verlags -Jubiläum -Nummer: IllZg. 132,
N. 3436.
(Mit Beitrr. v. Th. Sommerlad, M. Osborn, O.
Sonne, R. Wuttke)
565) W. Rath, Jugend u. Simplicissimus :
ib. 130, S. 1163/4.
566) J. Kinkel, Der Kunstwart: Der alte
Glaube 10, N. 44.
567) Ein Viertel] ahrhundert „Neue Zeit": NZSt.
26 \ S. 4 7.
567a) Sp. Wukadinovic, „Ost u. West":
DArbeit 8, S. 297-300.
568) Reuter, „Psychische Studien": Studier-
stube 6, S. 23-30.
569) Karl Schultze, Abschied vom Leser:
SchulblBrandenb. 73, S. 492-503.
(Enth. e. kurze Gesch. des Schulbl. 1836—1908.)
570) O. Flake, Die Leute v. Simplicissimus.
(= Persönlichkeiten. Heft 13.) Charlotten-
burg, Virgil-Verlag. 1909. 24 S. M. 0,30.
571) Ein Brief O. E. Hartlebens über d. Gründg.
d. Simplicissimus. Mit Geleitw. v. F. B.
Sutter: Spiegel der Hs. 2, Lfg. 4.
572) G. Wustmann, R. Schumanns Zeitschrift
für Musik. (= N. 136, S. 410-25.)
573) F. Nippold, Die geschichtl. Bedeutg. d.
„Zeitschrift für wissenschaftl. Theologie":
ZWTh. 50, S. 1-14.
574) A. V. Ruthner, Wie es kam. 1. Die
Gründg. der „Zukunft" : Frühling 1, S. 465/7.
37
I, -2. Publizistik.
88
Neue Zeitschriften.
575) Alt-Frankfurt. Vierteljahrsschr. für seine
Ge.xcb. u. Kunst. Red. v. R Jung, R.
Müller, R. Welcker. Jahrg. 1. 4 Hefte.
Frankf. a. M., Minjon. 1909. Je 2*/4 Bogen.
M. 4, CM).
576) Alt-Köln. Jahrg. 1 (1908). Her. v. Verein
Alt-Köln. Köln, Bachern. 6 Hefte je '/j Bogen.
M. 1,50.
577) Altsachsenland. Zeitschrift für d. Heimat-
bund Niedersachsen u. d. niedersächs. Ver-
tretertag. Her. V. U. F. Kon rieh. Jahrg. 1908.
12 Hefte je P/ä Bogen. Mit Abbildgn. u.
1 Taf. Hannover, E. Geibel. M. 5,00.
578) Baltische Frauen -Zeitschrift. Her. von
Elisabeth Schütze. Jahrg. 1 (1906/7).
12 Hefte. Riga, Schütze. 1906/7. 634 S.
M. 11,00.
579) Bildungsarbeit. Blätter für d. Bildungs-
wesen d. dtsch. Sozialdemokratie in Osterr.
Her. V. L. W i n o w s k y. Jahrg. 1 . 10 Nn. k 10 S.
Wien, Wiener Volksbuchh. 1909. M. 2,50.
580) Das neue Jahrhundert. Organ d. dtsch.
Modernisten (früher ..Das zwanzigste Jahr-
hundert"). Red.v. Th. Engert. Jahrg. 1 (1909).
52 Nn. (N. 1. 12 S.) Augsburg, Th. Lampart.
Je M. 0,20.
581) Der dtsch. Vorkämpfer. Monatsschrift für
dtsch. Kultur in Amerika. Her. v. L. V i e re c k ,
Jahrg. 1 (1907). 12 Nn. B., Schwetschke.
k 2 Bogen. M. 4,00.
582) Deutsches Schrifttum. Betrachtgn. u.
Bemerkgn. Her. v. A. Bartels. Weimar,
Selbstverlag. 4 Nn. je 1 Bogen. M. 1,00.
583) Deutsche Wacht. Wochenschrift d. Dtsch.
Vereinigung. Jahrg. 1. Schriftleitg. : J.
Altkemper. Bonn, Bonner Verlagsanst.
4». 605 S. M. 12,00.
584) Dokumente des Fortschritts. Internat.
Revue. Her. v. H. Broda u. H. Beck.
Jahrg. 1 (11 Hefte). B., G. Reimer. 1160 S.
M. 10,00.
585) Dortmundisches Magazin. Mitteilungen
d. Wilhelm- Auguste Viktoria-Bücherei. Her.
V. E. Schulz. April 1909 bis März 1910.
12 Hefte je 1 Bogen. Dortmund, Wilhelm-
Auguste Viktoria-Bücherei. M. 3,00.
586) Der Einsame. Her. v. V. Guillemin u.
P. Herschman. Jahrg. 1. Milwaukee L.,
Maier. 1908/9. 12 Nn. je 1 Bogen. Je M. 0,40.
587) Der Föhn. Her. v. R. AV. Polifka.
Jahrg. 1. 24 Hefte je 2 Bogen. Innsbruck,
Verlag Der Föhn. 1909. Mit Abbildgn. u.
4 Taf. M. 12,00.
588) Freier Horst. Freigeistige Monatsschrift
für Monismus, populäre Naturwissenschaft,
Philosophie, Volkswirtschaf t, Politik, Frauen-
frage, Hvgiene, Pädagogik, Kunst u. Leben.
Juli— Dezbr. 1909. 6 Hefte. Harzburg,
Verlag .Freier Horst». M. 3,00.
589) Die Freiland. Monatsschrift f. rhein. Kultur,
Literatur, Wissenschaft u. Leben. Her. v.
W. R e d h a r d t. Jahrg. 1 . März 1908 bis Febr.
1909. 12 Nn. Coblenz, Redhardt. Je M. 0,30.
590) Freistatt. Wochenschrift für alle Gebiete
d. öffentl. Lebens. Her. v. F. Frhr. v. Vogel -
sang. Jahrg. 1. April- Dezbr. 1909. 39 Nn.
Wien, .Austria^ F. Doli. M. 12,00.
590 a) Erdgeist. Illustrierte Halbmonatschrift.
Her. V. G. E. Diehl. Als , Moderne Revue"
begründet 1906 v. H. V. Eisenschiml.
Jahrg. 3 (1908). 24 Hefte. Wien, C. Konegen.
33'X 24,5 cm. Je M. 1,00.
591) Frühling. Münchener Wochenschrift.
Schriftleiter: F. Herrmann. München,
Isaria-Verlag. Je 2 Bogen. M. 12,00.
592) (iermanisch-Romanische Monatschrift. In
Verbindg. mit F. Holthausen, W. Meyer-
Lübke, V.Michels, W. Streitberg her.
V. H. Schröder. Jahrg. 1. Heidelberg,
Winter. 1909. VIII, 800 S. M. 6,00.
593) Gmünder Chronik. Jahrg. 1 (1907/8). 24 Nn.
Schwäb.-Gmünd, Kraus. 96 S. M. 1,50.
594) Im Spiegel d. Handschrift. Autographen-
Publikat. Jahrg. 2. Her. v. C. F. Schul z-
Euler. Frankf. a. M., Schulz. 12 Lfgn.
M. 10,00.
595) Luginsland. Monatsbll. für Lit. u. Kunst.
Her. V. W. Neubert-Drobisch. Halle,
Nietschmann. 12 Hefte k 1 »/i Bogen.
M. 5,00.
596) Mährisches Magazin für Biographie u.
Kulturgesch. Bd. 1. Her. v. W. Schräm.
Brunn, Winiker._ VIII, 190 S. M. 3,00.
596 a) Der Merker. Österr. Zeitschrift für Musik
u. Theater. Her. v. R. Batka_u. L. Hevesi.
Jahrg. 1. (24 Nn.) Wien, Österr. Verlag.
1909. M. 18,00.
597) Mitt. d. Freien Literar. Gesellschaft in
Frankf. a. M. 10 Nn. Frankf. a. M., Schulz.
Je 4 S. Je M. 0,15.
598) Die Musen. Zeitschrift f. Kunst, Literatur
u. Theater. Her. v. L. Engel. Jahrg. 2.
12 Nn. Berlin, Verlag f. nationale Literatur.
32x23,5 cm. M. 2,00.
599) Neue musikalische Rundschau. Zeitschr.
für Musik, Theater u. Literatur. Red.: O.
Keller. Jahrg. 1 (1908). 21 Heft«. München,
H. Lewy. M. 3,00.
600) Neuland des Wissens. Halbmonatsschrift
für Natur- u. Geistesleben. Her. v. M. H.
Baege u. E. W. Trojan. Jahrg. 1 (1909).
6 Nn. je 2 Bogen. Leipzig, Teichmann & Co.
M. 1,25.
601) Nordwest. Halbmonatsschrift. Her. v. E.
Velv. Jahrg. 1 (1909). 6 Nn. je 2 Bogen.
Berlin, W. Wertheim. M. 1,20.
602) Richard Wagner. Illustr. Blätter für
Wagnerische Musik, Kunst u. Lit. Her.
v. A. Schlesinger und M. Patkiewicz.
Jahrg. 1. 24 Nn. je 1 Bogen. Wien, Huber
& Lahme. M. 10,00.
i 603) Die Tat. Wege z. freien Menschentum.
Eine Monatschrift her. v. E. Horneffer.
Bd. 1. Verlag „Die Tat". 1909. Je 3 Bogen.
M. 8,00.
(Heft 1 enth.: E. Horneffer, Unsere Ziele.)
604) Über den Wassern. Halbmonatsschrift für
schöne Lit. Her. v. P.Expeditus Schmidt.
Jahrg.]. Münster, Alphonsus-Buchh. 768 S.
M. 6,00.
604a) Expeditus Schmidt,, Die Begriffe e.
kath. Literaturzeitschrift: tTber den Wassern
1, S. 90;2.
605) Universal -Archiv für Wissenschaft u.
Literatur. Organ des Zentralinstitutes für
Gedankenstatistik u. menschl. Wissens-
erweiterg. Her. v. Ed. Loewenthal. 12Nn.
je 2 Bogen. L., Reform- Verlag. M. 6,00.
606) Von der Heide. Monatsschrift für Kultur
u. Leben. Her. v. V. Orendi-Hommenau-
Jahrg. 1. 13 Hefte je 1 Bogen. Temesvar,
Südungar. Buchdruckerei. 1909. M. 4,00.
607) Der Wächter. Leipz. Wochenschrift für
Kultur u. Gesellschaft. Her. v. K. Weisse.
Jahrg. 1 (13 Nn.). L., Wächter- Veriag. 1909.
Je 2 Bogen. M. 2,00.
39
1, 2. Publizistik.
40
608) Werdandi, Monatsschrift für dtsch. Kunst
u. Wesensart. Her. v. F. Seesselberg. L.,
Werdandi- Verlag. Je 4 Bogen. Je M. 2,00.
608a) F. Sees.selberg, Zum zweiten Werdandi-
jahre: Werdandi 2, S. 1/4.
609) Westfälisches Kunstblatt. Monatl. Rund-
schau für bildende Kunst, Musik u. Dichtg.
Her. V. F. Bock. Jahrg. 2 (12 Nn.) Biele-
feld, Fischer. Je IV4 Bogen. M. 2,00.
610) Westfalen. Mitteilungen des Vereins für
Geschichte u. Altertumskunde Westfalens
u. des Landes-Museums d. Brov. Westfalen.
Jahrg. 1. 4 Hefte je 2 Bogen. Münster,
Universitäts-Buchh. F. Coppenrath. 1909.
M. 4,00.
611) Xenien. Eine Monatsschrift. Her. v. H.
Graef. Bd. 1 (6 Hefte). L., Xenien- Verlag.
436 S. M. 2,00.
612) Zeitschrift für Sexualwissenschaft. Her.
V. Magnus Hirschfeld. Jahrg. 1. 12 Hefte
je 4 Bogen. L., G. H. Wigand. M. 8,00.
Kalender nnd Jahrbücher:
Allgemeines und Altere Zeit.
613) W.Z.Westen, Von alter u. neuer Kalender-
kunst: Exlibris 17, S. 97-120.
614) Gl. Taesler, Zur Gesch. d. Musenalma-
nachs: Osten 34, S. 222/6.
615) H. Grantzow, Gesch. d. Göttinger u. d.
Vossischen Musenalmanachs. (Kap. 1/4 )
Diss. B., Ehering. 72 S.
616) E. F. Kossmann, Der dtsch. Miisen-
Almanach (1833/9). Haag, Xijhoff. 1909.
XXXH, 253 S. Fl. 7,50.
Neue Ahnanache und Jahrbücher.
617) Almanach der Süddeutschen Monatshefte.
München, Südd. Mhh. 69 S. M. 0,40.
61S) Velhagen & Klasings Almanach. Jahrg. 1 u. 2.
Bielefeld, Velhagen & Klasing. 1908/9. 332 S.
Mit Abbildgn. VIII, 320 S. Mit Äbbildgn.
u. Tafeln. M. 4,00.
619) Am Webstuhl d. Zeit. Jahrg. 2. Her. v.
J. E. Frhr. v. Grotthuss. St., Greiner &
Pfeiffer. VII, 305 S. Mit Tafeln. M. 7,50.
(Enth. u. a. S. 165-73: F. Hera an, Philosophie. —
S. 174-80: L. Gurlitt, Pädagogili. — S. 214-22: H.
Diederichs, Kulturgesch. — S. 253-61: M. Koch,
Literaturgesch. — S. 262-71: K. Storck, Dtsch. Er-
zähler. — S. 271-80: M. R. v. Stern, Dtsch. Lyrik. —
S. 281/7: Anna Brunnemann , Fremde Literaturen.
— S. 288-90: G. Man z, Theater. — S. 2919: K. Storck,
Musik.)
620) Am Wegsaum. Ein Jahrbuch fürs dtsch.
Haus her. v. P. Blau. Jahrg. 1. Hamburg,
Agentur des Rauhen Hauses. 1909. 215 S.
M. 2,50.
621) Deutsch -Evangel. Jahrbuch. Her. v. R.
Mumm. Bd. 1. B., Häring. 260 S. M. 2,80.
622) EUwanger Jahrbuch. Ein Volksbuch d.
Heimatpflege für d. Virngrund u. das Ries.
Her. V. Geschichts- u. Altertumsverein. Bd. 1.
Ellwangen, Bucher. 1909. VIII, 146 S.
623) Gesundbrunnen 1909. Kalender d. Dürer-
bundes. München, Callwey. 1 60 S. M. 0,40.
624) Hamburgischer Musen-Almanach. Taschen-
buch auf d. J. 1909. Hamburg, Bovsen.
1909. 128 S. M. 2,00.
625) Der Heidjer. Ein niedersächs. Kalender-
buch für 1909. Her. v. H. Müller-Brauel.
Hannover, Jänecke. 36 S. M. 1,00.
626) Hesperus. Ein Jahrbuch v. Hugo v. Hof-
mannsthal, R. A. Schröter u. R. Bor-
chardt. L., Insel-Verlag. 1909. IX, 181 S.
M. 5,00.
626 a) Hilfe-Almanach für d. J. 1909. Jahrg. 3.
B. -Schöneberg, Buchverl. d. „Hilfe". 255 S.
M. 0,60.
627) Hvperion-Almanach 1910. München, H.
V. Weber. 1909. XVI, 224 S. M. 3,00.
628) Insel-Almanach auf d. J. 1909 u. 1910.
L., Insel-Verlag. 1908/9. Je 148 S. M. 0,50.
629) Jahrbuch d. Geschichtsvereins f. Göttingen
u. Umgebg. Redig. v. E. Schröder, A.
Tecklenburg, F. Wagner. Göttingen,
Peppmüller. 1909. V, 182 S. M. 3,00.
630) Jahrbuch für Vierländer Kunst u. Heimat-
kunde. Bd. 1. Hamburg, Herold. 130 S-
M. 2,50.
631) Jahrbuch für Zeit- u. Kulturgeschichte.
Jahrg. 2 (1908). Her. v. F. Seh nur er.
Freiburg, Herder. 1909. X, 473 S. M. 7,50.
(Enth. u. a. S. 101-32: E. M. Roloff, R. Hornich,
Bildungswesen. — S. 132-44 : T.Kellen, F.Funder,
Presse. — S. 177-95: J. Geyser, Philosophie. —
S. 196-215: F. Kampers, Geschichte. — S. 228-34
.1. Nadler, Deutsche Literaturgesch. — S. 282-97
Lyrik u. Epik. — S. 297-318: Dramat. Lit. — S. 318 41
A. Lohr, Prosaschriften. — S. 375-88: Th. Kroyer,
Oper u. Konzert. — S. 388—98: J. Sprengler,
Theaterwesen. — S. 428-60: Totenschau.)
632) Janssens Jahrbuch. Hamburg, Janssen.
136 S. Mit Abbildgn. M. 1,00.
(Mit Beitrr. v. W. D i 1 1 m e r , G. F a 1 k e , T. K r ö g e r u. a.)
632 a) Leipziger Kalender. Illustr. Jahrbuch u.
Chronik. Her. v. G. Merseburger. Jahrg. 6.
L., Merseburger. 1909. 288, 108 S. M. 2,00.
633) Literarische Silhouetten. Deutsche Dichter
u. Denker u. ihre AVerke. Ein literarkrit.
Schriftsteller-Jahrbuch. Ausg. 3. Her. v.
H. Voss u. B. V olger. L.-Gohlis, B.Volger.
1908. IV, 349 S. M. 5,00.
634) Raschers Jahrbuch. Bd. 1. Her. v. K.
Falke. Zürich, Rascher & Co. 1909. XVI,
441 S. M. 7,00.
634 a) Der Schütting. Ein heimatl. Kalender-
buch auf d. J. 1909. Hannover, Sponholtz.
120 S. M. 0,60.
635) Silhouetten-Almanach 1909. Buchschmuck
V. E. R. Weiss. B., Ed. Meyer. 108 S.
M. 2,50.
41
I, 3. Die Literatur in der Schule.
42
1,3
Die Literatur in der Schule.
Allgemeine« nod Gesamtdarstellungen N. 636. — Methodologiichea (Lekt&re. einzelne Dichter im Unterricht)
M. 658. — Aofsatzanterricht X. 700. — Hilftmittel f&r den dent^schen Unterricht: Rchalaui^aben and BrliaternngMchriftea
N. 729. — Qedichtsammlangen N. 879. — Prosasammlnngen N. 81)6. — Briefe and Reden N. 902. — Leaebfieher M. 908. —
Literatargesehichte N. 'J3ö. — Poetik N. 971. —
Allgemeines und Gesamtdarstellungen.
636) A. Matthias, Gesch. d. dtsch. Unterr.
(JBL. 1906/7 N. 1251.) j[H. F. Müller:
ZGymn. 6'2, S. 106-12.]!
637) Rudolf Lehmann, Der dtsch. Unterricht.
3. neubearb. Aufl. B., Weidmann. 1909.
XX, 428 8. M. 9,00.
63S) A. Biese, Ein Jahr dtsch. Unterr. (O. U):
XJbbKlAltGL. 24, S. 478-86.
639) 0. Kobel, Methodik d. dtsch. Sprach-
uuterr. Tl. 2, Lehrproben u. Entwürfe für
d. dtsch. Literaturunterr. Breslau, Woywod.
1909. XVI, 310 S. M. 3,50.
640) O. Anthes, Leitfaden-Kultur: Kw. 21',
8. 77-80.
641) L. Fränkel, Anreggn. z. Anschauungs-
unterr. in dtsch. Lit.:"ZDU. 22, S. 751/8.
642) Wilhelmine Geissler, Der dichter. Ge-
schmack d. Kindes: ib. 23, S. 145-62.
643) Grosser, Das Deutsche auf d. Gymn.:
Tag N. 293.
644) E. Grünwald, Der Humor in d. Schule:
PrJbb. 133, S. 482-500.
64.5) L. Gurlitt, Pflege d. Heimatsinnes:
Blaubuch 4, S. 779-85.
646) C. Heinze, Ein Beitrag z. Behandig. d.
dtsch. Literaturgesch. in d. höheren Schulen.
Progr. Cassel. 1909. 4». 26 S.
647) Eud. Lehmann, Die Vorarbeit d. Univ.
für d. dtsch. Unterr. auf d. Schnle: PädA. 50,
S. 97-105.
648) id., Wissensch. Fortbildung im Deutschen:
ib., 8. 490/9.
649) Alb. Ludwig, Aus d. Vergangenheit d.
dtsch. Unterr.: MschrHSch. 7, S. 303-13.
650) O. Netoliczka, Aus d. Praxis d. dtsch.
Unterr. Progr. Kronstadt. 1909. 61 S.
651) J. Schulz, Einige Materialien z. Gesch.
d. Deutschunterrichts an d. Österreich. Gym-
nasien. Progr. Wien. 1909. 11 S.
652) M. S e V e r u s , Der Notstand d. dtsch.
Unterr. in d. oberen Klassen d. höh. Schulen.
L., Eger. 1909. 67 S. M. 1,00.
653) J. G. Sprengel, Die Notlage d. dtsch.
Unterr. auf d. höh. Schulen, insbes. auf
humanist. Gvmn. B., Salle. 1909. 35 S.
M. 0,50.
654) W. Steffen, Poesie in d. Schulstube:
PrJbb. 132, S. 250-72.
655) A. Tecklenburg, Schule u. Heimat. Weg-
weiser z. Umgestaltg. d. Unterr. v. d. Heimat
aus. 2. Aufl. Hannover, Meyer. 1909. VII,
• 277 S. M. 2,50.
656) P. Gizewski, Der Kunstunterr. im Deut-
schen: JbVWPäd.41, S. 272-304. (Vgl. auch
id.: ]tIschrHSch. 7, S. 142/7.)
657) id., Die bildende Kunst im Deutsch-
unterr. unserer höh. Schulen. (= PädMag.
Heft 375.) Langensalza, Beyer. 1909. 64 S.
M. 0,80.
657a) B. Clemenz, Der Humor im Deutsch-
unterricht. (= PädMag. Heft 344.) Langen-
salza, Beyer & Söhne. 13 S. M. 0,20.
6571)) R. Säemann, Unterrichtsproben z. Kon-
zentration im Deutschunterrichte. (= ib.
Heft 351.) Ebda. 39 S. M. 0,50.
Methodik der Lektüre:
Allgemeines.
658) H. Gaudig, F. Friedrich u. a., Das
dtsch. Lesebuch. Grundsätzliches. Progr.
Leipzig. 57 S.
659) P. Hähnel, Welche Grundsätze sind
massgebend für d. Auswahl d. Prosastürke
im Lesebuch d. Volksschule?: ZDI
S. 209-39.
660) A. Heinrich, Methodik d. Geschichts-
unterr. Wien, Manz. 1909. VI, 329 S. M.4,30.
(Beh. auch: Lesebuch und Geschichtsunterr. — Hist.
Gedichte. — Jugendbibliothek.)
661) E. Lüttge, Die Praxis d. Lesebuch-
behandlung als Anleitg. zur Selbstbildung
durch Lektüre. L., Wunderlich. VIII, 350 S.
M. 4,00.
662) Th. Herold, Mod. Lit. u. Schule. Mit
e. Verzeichnis literarisch wertvoller Prosa-
bücher. L., Hesse. 43 S. M. 0,20.
663) E. Mann, Der literarhist. Standpunkt bei
d. Klassikerlektüre: ZDU. 22, S. 456-64.
664) G. Röscher, Zur weiteren Ausbildg. d
Lesestoffes: Neue Bahnen 20, S. 529-41.
665) G. Stang, Die Pflege d. Phantasie bei d.
dtsch. Lektüre in d. unteren u. mittleren
Gvmnasialklassen. Progr. Hof, Grau. 50 S.
>r. 1,20.
666) Ada Weinel, Dtsch. Dichtung u. chnstl.
Ideal in d. Schule. (= Religioaspäd. Bibl.
Bd. 2.) Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht.
1909. 98 S M. 2,00.
666a) H. Kühn, Poesie im ersten Schuljahr.
(= PädMag. Heft 321.) Langensalza, Bever
& Söhne. "M. 0,80.
Lyrik.
667) G. Brandstaeter, Über ästhet. Erklärg.
V. Gedichten (vgl. JBL. 1904, N.804): ZDU.
22, S. 774-80.
668) O. Grus ins. Neues v. J. Ballhorn: Südd.
Mhh. b\ S. 487/9.
(Goethes .\bendlied in G. Damms Liederbuch für
Schulen.)
669) id.. Weiteres v. J. Ballhorn: ib., S. 689-752.
(Änderungen v. Liedtexten )
670) A. Freudenberg, Kunstgemäss u. schul-
gerecht. Zur Methodik unterrichtl. Gedicht-
behandig. in d. Volksschule. Dresden, Huhle.
32 S. M. 0.50.
671) F. Heider, Die neuzeitliche Dichtung m
d. Schule: PädSt. NF. 29, S. 202-15, 292-303.
672) W. Mangels, Das Volkslied: D Wacht 2,
N. 27.
43
I, 3. Die Literatur in der Schule.
u
673) A. Schaefer, Beitrr. z. Erklärung dtsch.
Gedichte. Progr. Duisburg. 4°. 28 S.
674) F. Strobl, Wandbilder zu dtsch. Ge-
dichten: ZLehrmittelw. 4, S. 193/6.
675) Th. Voigt, Grundsätzliches zum dtsch.
Unterr. I. Der Schüler u. d. Gedicht. Progr.
Wongrowitz. 1909. 28 S.
Drama.
676) F. Bartels, Das Drama als Erziehungs-
mittel: Neue Bahnen 20, S. 302-13.
677) P. Verbeek, Das Drama im dtsch. Unter-
richt: ZDU. 22, S. 337-51.
Einzelne Dichter im Unterricht.
678) Rudolf Müller, Mehr Arndt!: ZDU. 22,
S. 481-91.
679) F. Lamey, Eichendorff in d. Schule:
Schulfreund 63, S. 57-61.
680) E. Temming, Eichendorffs Tauge-
nichts im dtsch. Unterr.: Frauenbildung 7,
S. 201/5.
681) P. Lorentz, Goethes Gedankenlyrik in
Prima: PädA. 50, S. 145-63.
682) C. Cleve, Ein Beitr. z. Behandig. v. Goethes
Gedicht „Mahomets Gesang" in unseren
höh. Schulen. Progr. ._ Schwedt a. 0. 18 S.
683) Rud. Lehmann, Über Faustlektüre in
d. Schule: ZDU. 23, S. 233-41.
684) K. Weichberger, Das Jahrmarktsfest:
ib., S. 718-21.
685) 0. Gerstenhauer, Das Studium Grill-
parzers. (= Zur Fortbildg. d. Lehrers, Heft 8.)
B., Gerdes & Hödel. 38 S. M. 1,00.
686) Sehmsdorf, Hey ses „Kolberg " als Schul-
lektüre. (Vgl. JBL. 1906/7, K 1289.): ZDU.
22, S. 61/5.
687) id., Die Homerlektüre auf d. Realschule:
ib. 23, S. 785-91.
687 a) V. Hirsch, Zu Heinr. v. Kleists Novellen-
technik. Friedenau. Progr. 1910. 14 S. 4°.
688) ,Klopstock als Erzieher" : Kw. 231, S. 219-21.
689) H. Ilgenstein, Die Klopstockleute: Blau-
buch 4, S. 895/8.
690) Meyer, Lessings Laokoon in d. Schule:
KBIGRW. 16, N. 8/9.
691) O. Kanig, Luther in d. Schule: Der alte
Glaube 11, N. 5/6.
692) A. Biese, Zur Behandig. Mörikes in Prima.
Progr. Neuwied, Gymn. 4°. 15 S.
693) H. Polikeit, Wie ich bei meinen Unter-
sekundanern Freude an Schillers Lied von
der Glocke zu erwecken versuchte. Progr.
Neumark/Wpr. 1909. 42 S.
694) P. Gottlöber, Was ist uns Lehrern
Shakespeare?: ZDU. 22, S. 417-40.
695) L. Röder, Shakespeares ^Coriolanus" als
Schullektüre. Progr. Nürnberg. 1909. 80 S.
696) Chr. Muff, Sophokles in d. Schule. (=
N. 421, S. 1-42.)
697) A. Biese, Zur Behandig. Theod. Storms
in d. Prima. Progr. Neuwied. 1909. 4». 17 S.
698) B. Intlekofer, Taines Philosophie de
l'art als Lektüre in d. Schule: PädA. 51,
S. 484-96.
699) O. Braun, R. Wagner in d. Schule. Eine
Anregung: BayreuthBll. 32, S. 230/3.
Auf Satzunterricht :
Allgemeines.
700) A. Bernt, Zum dtsch. Aufsatz im Gymn.:
ZOG. 60, S. 449-56.
701) L. Cholevius, Prakt. Anleitg. z. An-
fertigen dtsch. Aufsätze. 8. AuH. Neu bearb.
v. O. Weise. L., Teubner. 1909. IV, 148 S.
M. 1,60.
702) Fischer, Der dtsch. Aufsatz in d. Ober-
klassen. Progr. Stettin. 20 S.
703) L. Fulda, Der Schulaufsatz: BerlJBl.
1909, N. 470.
704) Günther, Über den deutschen Aufsatz:
Mädchenschule 21, N. 3.
704a) G.Heide u. W. Drechsel, Die Technik
des dtsch. Aufsatzes. Kurzgefasste Auf Satz-
lehre nebst Aufsatzmustern. München, Kelle-
rer. Vin, 216 S. M. 2,50.
705) H. Hermann, Die neue Aufsatzmethode
in ihrer psycholog. Notwendigkeit u. prakt.
Anwendg. 4. Aufl. Langensalza, Schulbuchh.
1909. ni, 76 S. M. 0,90.
705a) P. Jabusch, Primaneraufsätze. Tl. 1.
Progr. Norden. 1909. 4". 48 S.
706) P. Krause, Der freie Aufsatz in d. Ober-
klassen. (Theorie u. Praxis.) L., Wunder-
lich. Vn, 125 S. M. 1,60.
707) K. Küffner, Aufsatzunterricht. 2. Aufl.
Nürnberg, Koch. XIV, 264 S. M. 3,50.
708) J. Lehmann, Dtsch. Sprach- u. Auf Satz-
lehre. Nebst e. Abriss d. Poetik u. Metrik.
13. umgearb. Aufl. Wien, Tempskv. 176 S.
M. 1,70.
709) F. V. d. Leyen, Dtsch. Aufsatz auf d.
Univ.: Sämann 4, S. 165-71, 212/8.
710) E. Lüttge, Der Aufsatzunterr. d. Ober-
stufe als planmässige Anleitg. z. freien Auf-
satz. 4. verb. Aufl. (= id., Stilist. An-
schauungsunterr. Tl. 2.) L., Wunderlich.
1907. XVI, 254 S. M. 2,40.
711) G. P. Müuch, Rund ums rote Tintenfass.
Essays über d. Schüleraufsatz. L., Hahn.
121 S. M. 1,60.
711a) Osk. Ostermai, Vom Aufsatzunterrichte
in d. Volksschule: ZDU. 2.3, S. 50-70.
712) O.E.Schmidt, Briefe als Aufsatzthemata
in d. Primen: ZDU. 23, S. 298-305.
713) O. Steinel, Wie kann d. ^ dtsch. Aufsatz"
in Wirklichkeit d. Mittelpunkt d. Gesamt-
unterr. an unseren höh. Schulen werden?:
ZLHSch. 19, S. 245/9.
714) M. Wagner, Aufsätze als unmittelbare
Reinschriften: Neue Bahnen 20, S. 61/9.
Themensammlungen.
715) L. Cholevius, Dispositionen zu dtsch.
Aufsätzen. 12. völlig umgearb. Aufl. v.
O. Weise. L., Teubner. 1907.
(2. Aufgaben aus dem ästhet., .sittlichen u. geistigen
Gebiete. XV, 93 S. M. 1,00. - .3. Aufgaben aus der
Literatur. XV, 208 S. M. 1,60. - 4. Sentenzen u. Sprich-
wörter. XV, 104 S. M. 1,00.)
716) Preisgekröntes dtsch. Aufsatzbuch. Her.
vom ,.Phönix". 2 Tle. Kattowitz, Phönix-
Verlag. VII, 270 S.; VIII, 263 S. Je
M. 3,00.
717) K. Dorenwell, Der dtsch. Aufsatz in d.
höh. Lehranst. (In 3 Tln.) Hannover, Meyer.
1908/9. XVI, 369 S.; XV, 501 S.; IX, 491 S.
M. 3,75; M. 4,80; M. 4,60.
718) A. Edel, Der dtsch. Aufsatz in Lehre
u. Beispiel. 2 Tle. Bamberg, Buchner.
1909. VII, 104 S.; XHI, 306 S. M. 2,40;
M. 1,60.
719) J. E. Haselmayer, Neues Aufsatzbuch.
7 verb. Aufl. Her. v. H. Haselmayer.
Bamberg, Buchner. XXXII, 586 S. M. 5,00.
45
I, 3. Die Literatur in der Schule.
46
720) Adf. Heinze, l'rakt. Anleitung z. Dispo-
nieren dtsch. Aufsätze. Gänzlich umgearb.
V. Herrn. Heinze. L., Engelmann. 1908.
(1. Bdchn. Aufjiaben 1-126. 7. verb. u. erweit. Aufl.
XII, 158 S. M. 1,.^0. - 4. Bdchn. Stoff aus d. Enlkunde,
dem Natur- u. Menschenleben. 7. verb. Aufl. VI, 118 8.
M. 1,30.)
721) Ferd. Hoff mann, Materialien u. Dispo-
sitionen zu dtsch. Aufsätzen für d. obersten
Klassen höh. Lehranst., sowie z. Selbstunterr.
3. Tl. Aufgaben z. dtsch. Literat, u. Gesch.
sowie zu Shakespeares Dramen. Hannover,
Hahn. 1909. XI, 278 S. M. 2,80.
722) V. Kiy, Themata u. Dispositionen zu dtsch.
Aufsätzen. Tl. i. 4. Aufl. B., Weidmann.
XII, 196 S. M. 3,00.
723) H. Kluge, Themata zu dtsch. Aufsätzen.
14. u. 15. verb. Aufl. Altenburg, Bonde.
XVI, 383 S. M. 3,00.
724) F. Linnig, Der dtsch. Aufsatz in Lehre
u. Beispiel. 11. verb. Aufl. Paderborn,
Schöningh. 1909. XII, 504 S. M. 4,00.
725) M. Neuen, Dtsch. Aufsätze nebst Gliede-
rungen u. Stoffangaben. 2. umgearb. Aufl.
Ebda. 1909. XVI, 380 S. M. 4,00.
726) Job. Schmaus, Aufsatzstoffe u. Aufsatz-
proben f. d. Unter-, Mittel- u. Oberstufe d.
humanist. Gymnasiums. 2. verm. u. verb. Aufl.
Mit e. Anh., enth. d. Prüfungsaufgaben an
d. humanist. Gvmn. u. Realgvmn. Bayerns.
Bamberg, Buchner. 1909. XIV, 118 S.;
VIII, 201 S.; XII, 255 S. M. 6,60.
727) H. Ullrich, Dtsch. Musterauf sätze. 3. verb.
Aufl. L., Teubner. XII, 282 S. M. 2,80.
728) 950 Aufsätze u. Aufsatzthemen aus d. Leben
u. d. Schule, darunter 486 Ausführgn. Im
Anschluss an das neue Crüwellsche Lese-
buch für kath. Volksschulen. 2 Bde. Arns-
berg, Stahl. 1909. 214, 356 S. M.2,25; M.3,60.
Hilfsmittel für den deatschen Unterricht.
Sehalansgaben und ErläiiterHugsschriften:
Allgemeine Einführungen.
729) Der Bücherschatz des Lehrers. Wissen-
schaftl. Sammelwerk z. Vorbereitg. u. Weiter-
bildg. Her. v. K. O. Beetz u. Ad. Rüde.
Osterwieck, Zickfeldt. 1909.
(14. Bd. 3. Tl. Präparationen f. d. Deutschnnterrichi.
3 Tl. : Oberstufe. Prosastücke mit Anschlusstoffen
[grammat. u. orthograph. Belehrgn., Aufsätzen\ Von
W. Grupe u. H. Pfaue. XII, 194 S. M. 2,50. — 14- Bd.
4. Tl. Dasselbe. 4. Tl.: Oberstufe. 1. Abtlg. Gedichts-
behandlgn. Von Rud. Streubel. XU, 238 S. M. 3,20.)
730) Aug. Gräve, Die neuere Dichtung in d.
Volksschule. Präparationen zur Behandig.
dtsch. Musterstücke in d. Volksschule. Er-
gänzungsbd. Bielefeld, Velhagen & Klasing.
1909. VIII, 187 S. M. 2,00.
731) O. Hesse, Erläutergn. dtsch. Prosastücke
aus d. Lesebuch für Präparandenanst. v.
F. Girardet, A. Puls, H. Reling. Tl. 1. 2. Aufl.
Gotha, Thienemaun. 1909. VIH, 136 S.
M. 2,00.
732) Der Kunstschatz d. Lesebuchs. Bd. 1/2.
L., Teubner. 1909. 203 S.; VII, 266 S.
Je M. 3,40.
(W. Peper, Die lyrische Dichtg. — E. Weber, Die
epische Dichtung.)
733) A. Lomberg, Präparationen zu dtsch.
Gedichten. Bd. 1 (8. Aufl.), Bd. 3 (7. Aufl.),
Bd. 4 (5. Aufl.), Bd. 5 (5. Aufl.), Bd. 6 (2. Aufl.).
Langensalza, Beyer. 1908,9. V, 199 S.; VI,
238 S.; VI, 258 S.; VI, 233 S.; VL 241 S.
M. 3,00; M. 3,20; M. 3,00; M. 3,20; M. 3,00.
734) Jobs. Meyer, Einführg. in d. dtsih. Lite-
ratur. Dichtgn. in Poesie y. Pro.*(a, erläut.
f. Schule u. Haus. Mit Unterstützg. nam-
hafter Schulmänner her. Zugleich e. Ge.sch.
d. dtsch. Literatur v. d. ältesten Zeiten bin
z. Gegenw. Bd. 4 u. 5. B., Gerdes & Hödel.
1908/9. XV, 828 S.; XV, 852 S. M. 8,(J(J;
M. 9,00.
(Bd. 4 : Herder. Sturm u. Drang. — Goethe. Hebel. —
Bd. 5: Schiller. — Romantiker.)
734a) Johs. Meyer, Aus d. dtsch. Literatur.
Dichtungen in Poesie u. Prosa. Bd. 4/5.
Ebda. 1908/9. XII, 608 S.; XII, 582 S.
Je M. 6,00.
735) E. Schönfelder, Hilfsbuch für d. dtsch.
Unterr. in d. Oberklassen höh. Lehranst.
(= F. C. P a 1 d a m u s , Dtsch. Le.sebuch.)
Frankfurt a. M., Diesterweg. 1909. XIV,
210 S. M. 2,40.
736) F. Teetz, Aufgaben aus Dichtgn. d. Frei-
heitskriege. 4 Hefte. (= Aufgaben aus dt-^ch.
ep. u. Ivr. Gedichten. Bd. 11.) L., Engel-
mann. '1908/9. VIII, 119 S.; VII, 92 S.;
VII, 114 S.; VIII, 117 S. M. 4,60.
(Arndt — Kömer. — SchenkendorL — Rückert u.a.)
Antike.
737) G. Finsler, Homer. (^ Aus dtsch. Lese-
büchern. Bd. 6, Abteiig. 2.) L., Teubner.
XVIII, 618 S. M. 6,00. |[P. Cauer: NJbb-
KlAltGL.22, S. 514/8; A.Stamm: DLZ. 29,
S. 2006;8.]l
738) Wilh. Stein, Erläuterg. z. dtsch. Homer.
Die Ilias in ihrer Beziehg. z. dtsch. Dich-
tung. Für d. Schulgebrauch her. Habel-
schwerdt, Franke. VUI, 132 S. mit 1 Bildn.
M. 1,50.
739) Homers Ilias, frei nachVoss, nebst Goethes
Achilleis. Schulausg. v. M. Niebour. Frank-
furt a. M., Kessebring. 1909. VI, 190, 38 S.
M. 1,25.
740) Homers Ilias u. Odyssee. In Auswahl.
Her. V. K. Emminger. (== Kochs Dtsch.
Klassiker-Ausg. Bd. 13.) Nürnberg, Koch.
XXX, 250 S. M. 0,80.
741) H. Heinze, Homers Ilias u. Odyssee.
2. verb. Aufl. (= Heinze-Schröder, Auf-
gaben aus klass. Dramen, Epen u. Romanen.
Bd. 18 9.) L., Engelmann. 1909. VUI, 119 S.;
VI, 90 S. M. 2,20.
742)_ Homers Odyssee. — Homers Ilias. Ind.
Übersetzg. W. Jordans her. v. E. Prigge.
(=Diesterwegs Dtsch. Schulausg. Bd. 5,6.)
Frankfurt a. M., Diesterweg. VII, 208 S.;
VII, 197 S. M. 2,80.
742a) Homers Odyssee, übers, v. Heinr. Voss.
Her. V. P. Brandt. L. u. Wien, Bibliogr.
Institut. 24, 400 S. M. 2,00.
743) Heinr. Wolf, Klass. Lesebuch. Eine
Einführg. in d. Geistes- u. Kulturleben d.
Griechen u. Römer in Übersetzungen ihrer
Klassiker. 2. verb. u. verm. Aufl. Weissenfeis,
Schirdewahn. 1909. XV, 248 S. mit 1 Karte.
M. 2,50.
(1. Tl. Homers Ilias u. Odyssee nach Voss nebst einigen
Proben aus d. lyr. u. drämat. Dichtung d. Griechen.)
744) E. Kammer, Ein ästhet. Kommentar zu
Aischvlos' Oresteia. Paderborn, Schöningh.
1909. ■ IV, 213 _S. M. 3,<H).
745) H. Wolf, Ödipus u. sein Geschlecht.
5 Tragödien v. Äschylos, Sophokles, Euri-
pides. Tl. 2. Erläuterungen. (= Die aus-
länd. Klassiker. Bd. 10.) L., Bredt. 1 U S.
M. 1,50.
47
I, 3. Die Literatur in der Scliule.
48
745a) Chr. Muff, Sophokles in d. Schule.
(= N. 421, 8. 1-42.)
746) H. Heinze, Aufgaben aus Sophokles.
{=± N. 741, Bd. 24.) L., Engelmann. VI.
66 S. M. 0,80.
747) Sophokles, Antigone. Nach d. Über-
setzg. V. Donner her. v. H. Müller. (=
N. 740, Bd. 12.) Nürnberg, Koch. 64 S.
M. 0,35.
748) Dasselbe. Übers, v. O. Altendorf. (=
N. 742, Bd. 7.) Frankfurt a. M., Diesterweg.
93 S. M. 1,00.
749) Dasselbe. Übers, v. V. Valentin. 2. durch-
ges. Aufl. (= N. 750, Bd. 14.) Dresden,
Ehlermann. 72 S. M. 0,70.
750) id., Elektra. Her. v. G. Schwandke.
(= Dtseh. Schulausg. Her. v. J. Ziehen.
Bd. 58.) Ebda. 72 S. M. 0,70.
Altere deutsche Dichtung.
751/2) G. Stein, Älteres dtsch. Epos. 4. verm.
Aufl. (= Dürrs Dtsch. Bibl. Bd. 1.) L.,
Dürr. 213 S. M. 2,00.
753) F. M. Schiele, Minnegesang u. Volkslied.
4. Aufl. L., Dürr. 1909. 115 S. M. 1,U0.
754) Das Nibelungenlied. Übers. v.G. Bornhak.
5. verb. Aufl. L., Teubner. X, 106 S. M. 0,80.
755) Das Nibelungenlied. Her. v. Bieg er.
2. verb. Aufl. L., Eeisland. XXXIX, 199 S.
M. 2,00.
756) H. Kamp, Nibelungen u. Gudrun in me-
trischer Übersetzg. Schulausg. 8. verb. Aufl.
B., Mayer & Müller. 1h09. IV, 200 S. M.2,00.
757) K. Wacker, Ahd. u. mhd. Dichtungen.
5. Aufl. (= Dtsch. Lesestoff für höh. Mädchen-
schulen. Bd. 2A.) Münster, Schöningh. VIII,
119 S. M. I,2ti.
(Nibelungenlied u. Gudrun.)
758) Das Gudrunlied. Her. v. G. Bornhak.
4. verb. Aufl. (= Teubners Sammig. dtsch.
Dicht- u. Schriftwerke. Bd. 2.) L., Teubner.
1909. VIII, 12/ S. M. 0,80.
759) W. Stein, Parzival, Der arme Heinrich,
AValter v. d. Vogelweide, H. Sachs, Glückhaft
Schiff, Das Volkslied, Erläutergn. Habel-
schwerdt, Franke. 1909. VI, 109 S. M. 1,25.
760) F. Hoff mann, Erläutergn. zu Wolfram
V. Eschenbachs Parzival. 2 Tle. (= W.
Königs Erläutergn. Bd. 152/5.) L., Beyer.
163, 142 S. M. 0,80.
761) H. Sachs, Ausgew. Werke. Her. v. A.
Keller. (= N. 742, Bd. 9.) Frankf. a. M.,
Diesterweg. 218 S. M. 1,60.
762) Ferd. Hoffmann, Erläutergn. zu
Grimmeishausens Simplicius Simplicissimus.
(= N. 760, Bd. 149-51.) L., Beyer. 185 S.
M. 1,20.
Shakespeare.
763) Shakespeare, Coriolan. Her. v. G.
Krüger. L., Frey tag. 1909. 224 S. M. 1,80.
764) Dasselbe. Her. v. L.Schunck. 2. verb. Aufl.
(= Schön inghs Ausg. ausländ. Klassiker mit
Erläutergn. Bd. 3.) Paderborn, Schöningh.
167 S. M. 1,50.
765) M. W 0 h 1 r a b , Shakespeares Hamlet.
2. verb. Aufl. Dresden, Ehlermann. VII,
106 S. M. 1,50.
766) id., König Lear. (=N. 750, Bd. 8.) Dresden,
Ehlermann. 1909. 83 S. M. 1,50.
766a) Dasselbe. Erläutert v. R. Prölss. L.,
Wartig. 189 S. M. 1,00.
767) Shakespeare, Ein Sommernachtstraum.
Her. v. M. Lederer. L., Freytag. 1909.
100 S. M. 0,60.
18. Jahrhundert:
DieGöttinger.
768) R. Windel, Der Göttinger Dichterbund
2. Aufl. L., Freytag. 1909. 126 S. M. 0,60.
Herder.
769) G.Funk, Erläutergn. zu Herders Legenden.
(=N. 760,Bd. 148.) L., Beyer. 71 S. M. 0,40.
770) J. G. V. Herders ausgew. Prosaschriften.
Her. V. G. Lennarz. Münster, Aschendorff.
1909. 207 S. M. 1,20.
Klopstock.
771) Klopstock, Messias u. Oden. Her. v.
P. Verres. Münster, Aschendorff. 1909.
XVI, 228 S. M. 1,30.
771a) Dasselbe, ausgewählt u. erläutert v. K.
Kinzel. 3. Aufl. Halle a. S., Buchh. des
Waisenhauses. II, 142 S. M. 1,20.
772) M. Schunck, Klopstock, Goethe u.
(= N. 740, Bd. 21.) Nürn-
Schiller, Lyrik. (=
berg, Koch. 1909.
L e s s i n g.
IV, 181 S. M. 0,80.
773) Lessing, Emilia Galotti. Her. v. F.
Dorner. (= N. 740, Bd. 10.) Nürnberg,
Koch. 95 S. M. 0,35.
774) G. E. Lessing, Emilia Galotti. (= N. 750,
Bd. 59.) Dresden, Ehlermann. 96 S. M. 0,85.
775) id., Emilia Galotti. Her. v. H. Deiter.
6. verb. Aufl. (= N. 776, Bd. 8.) Paderborn,
Schöningh. 104 S. M. 1,00.
776) id., Minna v. Barnhelm. Her. v. A. Funke.
12. verb. Aufl. (= Schön inghs Ausg. dtsch.
Klassiker. Bd. 5.) Paderborn, Schöningh.
162 S. M. 1,20.
777) Dasselbe. Her. v. O. Kahnt. L., Roth
& Schunke. 128 S. M. 0,60.
778) W. Schröder, Aufgaben aus Minna v.
Barnhelm. 5. durchges. Aufl. (= N. 741,
Bd. 7.) L., Engelmann. VI, 111 S. M. 1,20.
779) E. Walther, Lessings Minna v. Barnhelm.
(= id., Erläutergn. zu d. Klassikern. Bd. 2.)
Karlsruhe, Metzler. 1909. 94 S. M. 0,80.
780) O. F. Eisfeldt, Der dramatische Aufbau
in Lessings Minna v. Barnhelm nebst erläut.
Vorbemerkgn. L., Verlag für Lit. 27 S.
M. 0,60.
781) Lessing, Nathan. Her. v. F. Kortz.
Münster, Aschendorff. 2ö2 S. M. 1,40. ,
782/3) F. Kortz, Entstehg. u. Auffassung v.
Lessings Nathan d. Weisen. Progr. Köln-
Nippes. 40. 8 S. |[M. Spanier: MVAbw-
Ant. 18, S. 346/7 („Auch ein Interpret zu
Lessings Nathan").]]
784) G. E. Lessing, Nathan. Her. v. F.
Lamey. (= N. 750, Bd. 53.) Dresden,
Ehlermann. 152 S. M. 1,20.
785) L. Volkmann, Lessings Hamburgische
Dramaturgie. (= Die dtsch. Klassiker erläut.
V. E. Kuenen, M. Evers u. a. Bd. 30.)
L., Bredt. IV, 119 S. M. 1,50.
786) Lessing, Wie die Alten d. Tod gebildet.
Her. V. L. Lütteken. (= N. 776, Bd. 41.)
Paderborn, Schöningh. 1909. 108 S. M. 1,00.
49
1, 3. Die Literatur in der Schule.
50
J. Moser.
787) J. Moser, Patriotische Phantasien. Her.
V. H. Barckhausen. (= VelhKlasSchul-
ausg. Lfg. 123.) Bielefeld, Velhagen&Klasing.
1909. X, 94 S. M. 0,80.
Goethe.
787a) L. Wespy. Goethes Gedichte. Auswahl.
3. Aufl. L. U.Wien, G. Freytag u. F.Tempskv.
288 S. M. 1,20.
788) G. Funk, Erläutergn zu Goethes Ge-
dichten. Neue Folge. (= N. 760.) L., Beyer.
91 S. M. 0,40.
789) Goethe, Egmont. Her. v. G. Wimmer.
(N. 740, Bd. 22.) Nürnberg, Koch. 1909.
XV, 100 S. M. 0,40.
789 a) Goethes Faust. 1. Tl. Für d. Schulgebr.
u. d. Privatlektüre her. v. Fr. Fassbaender.
Paderborn, F. Schöningh. 187 S. M. 1,60.
(Dasselbe, Text. M. 0,40.)
790) H. Heinze, Aufgaben aus .Götz" u.
,Egmonf. 6 durchgeseh. Aufl. (= N. 741,
Bd. 4.) L., Engelmann. 1909. VI, 116 S.
M. 1,00.
791) Goethe, Götz v. Berlichingen. Her. v.
M. Schmitz-Mancy. 2. verb. Aufl. Münster,
Aschendorff. 176 S. M. 1,00.
792) P. Schäfenacker, Goethes Götz.
(= N. 779, Bd. 1.) Karlsruhe, Metzler. 1909.
94 S. M. 0,80.
793) Goethe, Götz v. Berlichingen. Her. v.
F. Sametinger. (= N. 740, Bd. 18. Nürn-
berg, Koch. 1909. Xn, 122 S. M. 0,40.
794) id., Iphigenie. Her. v. E. E b n e r. (= N. 740,
Bd. 9.) Nürnberg, Koch. 82 S. M. 0,35.
795) Dasselbe. Her. v. G. Frick. L., Teubner.
76 S. M. 0,50.
796) H. Heinze, Aufgaben aus , Iphigenie".
5. durchges. Aufl. (= N. 741, Bd. 5.) L.,
Engelmaun. 1909. VIII, 90 S. M. 1,20.
797) Goethe, Iphigenie auf Tauris. Her. v.
O. Kahnt. L., Roth & Schunke. 101 S.
M. 0,60.
797a) Da.sselbe. Her. v. Ed. Ebner. (= Kochs
Deutsche Klassikerausg. Bd. 9.) Nürnberg,
Koch. 82 S. M. 0,35.
798) id., Tasso. Her. v. A. Scheele. (= N. 757,
Bd. 5.) Münster, Schöningh. 1909. 111,
20 S. M. 1,00.
799) Dasselbe. Her. v. M. W e v r a u t h e r.
(= N. 740, Bd. 16.) Nürnberg, Koch. XVI,
107 S. M. 0,35.
800) Dasselbe. Her. v. M. Wohlrab.
(= N. 750, Bd. 55.) Dresden, Ehlermann.
116 S. M. 1,00.
801) id., Werthers Leiden. Her. v. J. Gassner.
L., Teubner. 1909. XXVIII, 99 S. M. 0,60.
802) id., Aus meinem Leben. Bd. 2. Her. v.
K. Hache z. L., Freytag. 168 S. M. 0,80,
803) id., Dichtung u. Wahrheit. Her. v. H.
Schiller. Tl 1. 4. durchges. Aufl. (=N. 750,
Bd. 3.) Dresden, Ehlermann. 127 S. M. 0,90.
804) Dasselbe. Her. V.A.Weltmann. (=N.757,
Bd. 6.) Münster, Schöningh. 1909. 194, 34 S.
M. 1,20.
805) Goethe in Briefen. Her. v. R. Jonas.
(= N. 750, Bd. 53.) Dresden, Ehlermann.
104 S. M. 0,90.
806) Goethes Italien. Reise. Her. v. J. Ziehen.
(= N. 750, Bd. 50.) Ebda. 224 S. M. 1,60.
807)P. Lorentz, Goethe-Gespräche. (= N. 750,
Bd. 57.) Ebda. 194 S. M. 1,50.
Jabresbericlite f&r neuere deateohe Literatargesobichte.
Schiller.
808) E. W a 1 1 h e r , Schillers Gedichte. (— N. 779,
Bd. 5.) Karlsruhe, Metzler. 1909. 95 S. M.0,80.
809) R. Strecker, Sonntagsbetrachtgn. über
Schillers Gedichte. Giessen, Roth. VII,
195 S. M. 1,60.
810) F. Teetz, Das Lied v. d. Glocke. 4. verb.
Aufl. (= N. 736, Bd. 3.) L., Engelmann.
1909. X, 159 S. M. 1,40.
811) J. Geisel, Der Glockenguss. Materialien
zur Besprechg. d. Schillerschen Liedes v. d.
Glocke. Mit 8 Abbildgn. u. 1 Skizze. 4. erweit.
Aufl. L., Dürr. 1909. 54 S. M. 0,90.
812) H. Unbescheid, Die Behandig. d. dramat.
Lektüre erläut. an Schillers Dramen. 3. Aufl.
B., Weidmann. VI, 189 S. M. 3,60. i(A.
Biese: DLZ. 30, S. 2204/5.]!
813) Schiller, Die Braut v. Mes.sina. Her. v.
H. Heskamp. 8. verb. Aufl. (= N. 776,
Bd. 11.) Paderborn, Schöningh. 164S. M. 1,20.
814) AV\ Schröder, Schillers Braut v. Messina.
(= N. 741, Bd. 8.) L., Engelmann. 1909.
VIII, 136 S. M. 1,00.
815) P. Warne ke. Zur Behandlung v. Schillers
Braut V. Messina. Progr. Myslowitz. 4". 13 S.
816) K.Hen de 1, Schillers .Jungfrau v. Orleans*.
(= N. 779, Bd. 3.) Karlsruhe, Metzler. 1909.
110 S. M. 0,80.
817) Schiller, Jungfrau. Her. v. Herrn. Müll er.
(= N. 740, Bd. 8.) Nürnberg, Koch. XVII,
133 S. M. 0,30.
818) W. Schröder, Aufgaben aus .Die Jung-
frau\ 6. verm. Aufl. (= N. 741, Bd. 2.)
L., Engelmann. VU, 167 S. M. 1,40.
819) F. S c h i 1 1 e r , Maria Stuart. Her. v. A 1 o y si a
Cüppers. (= N. 757, Bd. 3.) Münster,
Schöningh. 144, 48 S. M. 1,20.
820) H. Heinze, Aufgaben aus .Maria Stuart".
4. durchges. Aufl. (= N. 741, Bd. 10.) L.,
Engelmann. 1909. VI, 96 S. M. 1,00.
821) Schillers Maria Stuart. Her. v. V. Lössl.
(= N. 740, Bd. 20.) Nürnberg, Koch. 1909.
XXIII, 146 S. M. 0,40.
822) Schillers Wallenstein. Her. v. Ignatia
B r e m e. (= N. 757, Bd. 4.) Münster, Schöningh.
1909. 282, 107 S. M. 1,80.
823) Dasselbe. Her. v. L. Fränkel. (= Sammig.
dtsch. Dichtgn. für d. Schulgebrauch. Bd. 25.)
Bamberg, Buchner. 1909. XXIX, 347 S.
M. 1,50.
824) Dasselbe. Her. v. A. Funke. 11. verb.
Aufl. (=N. 776, Bd. 7.) Paderborn, Schöningh.
364 S. M. 1,80.
825) Dasselbe. Her. v. K. Heil mann. 2. durch-
gesehene Aufl. L., Dürr. 164 S. M. 1,50.
826) Dasselbe. Her. v. Herrn. Müller. (=
N. 740, Ed. 11.1 Nürnberg, Koch. XXXV,
295 S. M. 0,90.
827) E.Sänger, Wallensteins Lager. Eine Er-
läuterg. L., Fock. IV, 35 S. M. 1,00.
828) L Sevin, Schillers Wallenstein. (= Aus-
wahl für d. Schule aus d. Werken dtsch.
Dichter. Bd. 7.) Karlsruhe, Reiff. 1909.
163 S. M. 0,75.
829) Schiller, Teil. Her. v. F. Dorner.
(= N. 740, Bd. 2.) Nürnberg, Koch. 1-20 S.
M. 0,30.
830) P. Schäfenacker, Schiller: Wilhelm
Teil. (= N. 779, Bd. 6.) Karlsruhe, Metzler.
1909. 95 S. M. 0,80.
831) J. Stoffel, Schillers Wilhelm TeU. 3. Aufl.
(= Klass. Dramen u. ep. Dichtgn. Heft 2.)
Langensalza, Beyer. V, 66 S. M. 0,70.
51
I, 3. Die Literatur in der Schule.
52
832) B. E. M. Strich, Schillers Wilhelm Teil.
2. verb. Aufl. Gr.-Lichterfelde, Gebel. 1909.
36 S. M. 0,50.
833) L. T ach au, Erläuterg. zu Schillers Teil.
L., Freytag. 174 S. M. 2,80.
834) Schillers prosaische Schriften Bd. 2. Her.
V. M. Schmitz-Maucy. (= N. 776, Bd. 39.)
Paderborn, Schöningh. 200 S. M. 1,50.
835) R. Tief f enbach, Dispositionen zu einigen
iisthet. Abhh. Schillers. Progr. Königs-
berg i. Pr., Härtung. 43 S.
836) E. Wasserzieh er, Schillers Jugend.
(= N. 828, Bd. 6.) Dresden, Ehlermann.
1909. IV, 149 S. M. 0,75.
837) C. Seilacher, Schillers Heimatzeit. Eine
Urkundensammlg. (= N. 742, Bd. 15.) Frank-
furt a. M., Diesterweg. 1909. VIH, 151 S.
M. 1,00.
19. Jahrhundert. (In aiphabet. Reihenfolge.)
838) Rud. Müller, Auslese aus Arndts Prosa-
schriften. L., Dürr. IV, 86 S. M. 1,00.
839) E. M. Arndt, Meine Wanderungen u.
Wandlungen mit Reichsfrhrn K. F. v. Stein.
Im Auszug bearb. v. A. Otto. (= SchwS-
GQU. Heft 3.) Düsseldorf, Schwann. 1909.
XII, 86 S. M. 1,00.
840) Dasselbe. (= N. 742, Bd.l.) Frankf. a.M.,
Diesterweg. 231 S. M. 1,60.
841) Annette v. Droste-Hülshöff , Auswahl.
Her. V. M. Schmitz-Mancy. (= N. 787,
Lfg. 121.) Bielefeld, Velhagen & Klasing.
X, 142 S. M. 1,00.
842) id.. Die Judenbuche. Her. v. L. Hornung.
L., Freytag. 1909. 98 S. M. 0,75.
843) J. Riehemann, Erläut. Bemerkungen zu
Annette v. Droste-Hülshoffs. Progr. Meppen.
40. 24 S.
844) G. Frey tag, Karl der Grosse. — . Friedr.
Barbarossa. — Minnesang u. Minnedienst.
Mit Einleitg. v. E. Schnitze. (= Volks-
bücher d. DDGS. Heft 23.) Hamburg, Gross-
borstel, Deutsche Dichter-Gedächtnis-Stiftg.
80 S. M. 0,25.
845) F. Grillparzer, König Ottokars Glück u.
Ende. Her. v. F. Vieth. (= N. 776, Bd. 40.)
Paderborn, Schöningh. 146 S. M. 1,20.
846) Dasselbe. Her. v. W. Dröber. (== N. 740,
Bd. 14.) Nürnberg, Koch. XV, 120 S.
M. 0,35.
847) Dasselbe. Her. v. E. Arens. Münster,
Aschendorff. 184 S. M. 1,20.
848) Grillparzer, Medea. Her. v. E. Ebner.
(= N. 740, Bd. 15.) Nürnberg, Koch. XIII,
83 S. M. 0,40.
849) id., Sappho. Her. v. E. Petersen.
(= N. 750, Bd. 51.) Dresden, Ehlermann.
104 S. M. 0,90.
850) H. Heinze, Aufgaben aus Grillparzers
„Sappho" u. „Goldenen Vlies". 2. verb. Aufl.
(= N. 741, Bd. 17.) L., Engelmann. V, 78 S.
M. 1,00.
851) F. Grillparzer, Selbstbiographie. Her.
V. A. Keller. (= N. 742, Bd. 13.) Frank-
furt a. M., Diesterweg. X, 228 S. M. 1,60.
852) F. Halm, Der Fechter v. Ravenna. Her.
V. R. S c h w e nk. Münster, Aschendorff. 1908.
103 S. M. 0,85.
853) id.. Der Sohn d. Wildnis. Schulausg. v.
R. Schwenk. Ebda. 112 S. M. 0,90.
854) J. P. Hebels ausgew. Gedichte. Her. v.
E. Burger. (= N. 828, Bd. 5.) Karlsruhe,
Eeiff. 85 S. M. 0,50.
854a) Hebbels Nibelungen v. R. Janke. 2. Aufl.
(= N. 785, Bd. 25). L., Bredt. 1909. X,
186 S. M. 1,80.
855) F. Hebbel, Agnes Bernauer. Her. v. B.
Schulze. (= N. 750, Bd. 56.) Dresden,
Ehlermann. 119 S. M. 1,00.
856) Dasselbe. Her. v. E. Ebner. (= N. 740,
Bd. 4.) Nürnburg, Koch. 116 S. M. 0,35.
857) id., Herodes u. Mariamne. Her. v. H.
Deckelmann. (=N. 750, Bd. 63.) Dresden,
Ehlermann. 1909. 126 S. M. 1,00.
858) P. G e r e k e , Hevses Kolberg. 2. Aufl.
(= N. 785, Bd. 24.) L., Bredt. 1909. 95 S.
M. 1,40.
859) J. Honke, Hölderlin. Einige seiner Ge-
dichte erläutert. (= PädMag. Heft 359.)
Langensalza, Beyer. 1909. 24 S. M. 0,30.
860) W. Jordan, Nibelunge. 1. Her. v. E.
Prigge. (= N.742, Bd. 3.) Frankfurt a.M.,
Diesterweg. XXXI, 197 S. M. 1,40.
860 a) Dasselbe. 2. {= N. 742, Bd. 8.) Ebda.
IV, 150 S. M. 1,00.
861) H. V. Kleist, Lessing, Uhland, Meister-
dramen. Mit Einleitgn. u. Anmerkgn. v. O.
Walzel, R. Schlösser, A. Ettlinger, A.
Zehme, G. Kettner, R. M. Meyer, H.
Fischer. 8 Tle. in 1 Bd. L., Hesse. 1909.
M. 2,00.
862) Kleist, Käthchen v. Heilbronn. Her. v.
J. Gaismaier. L., Freytag. 1909. 121 S.
M. 0,60.
863) id.. Der zerbrochene Krug. Her. v. K.
Frauenfelder. (= N.740, Bd. 19.) Nürn-
berg, Koch. 1909. 84 S. M. 0,40.
864) Dasselbe. Her. v. J. Gaismaier. L.,
Freytag. 1909. 94 S. M. 0,60.
865) id., Prinz Friedrich v. Homburg. Schul-
ausg. her. V. H. Gau d ig. L., Teubner. VI,
127 S. M. 0,80.
866) Dasselbe. Her. v. J. Härtung. (= N. 750,
Bd. 54.) Dresden, Ehlermann. 96 S. M. 0,85.
867) Dasselbe. Her. v. R. Schrepf er. (=N.740,
Bd. 17.) Nürnberg, Koch. 1909. 93 S.
M. 0,40.
868) Th. Körner, Zriny. 3. verb. Aufl. Her.
V. H. Vockeradt. Münster, Aschendorff.
168 S. M. 0,95.
869) O. Ludw ig. Die Makkabäer. Her. v. F.
Kleinsorge. Ebda. 134 S. M. 1,25.
870) E. Mörike, Mozart auf d. Reise nach
Prag. Her. v. L. Hornung. L., Freytag.
1909. 116 S. M. 0,70.
871) F. Reuter, Ut mine Festungstid. Her.
V. C. A. Hinstorff. (= N. 742, Bd. 12.)
Frankfurt a. M., Diesterweg. V, 186 S.
M. 1,60.
871a) H. Klenz, Erläuterungen zu Reuters
„Stromtid'*. Tl. 1/3. L., Beyer. (= N. 760,
Bd. 106/7, 134/5.) IV, 124; IV, 102 S. Je
M. 0,80.
872/3) H. Heinze, Aufgaben aus Scheffels u.
Freytags Romanen. 2. verb. Aufl. (= N. 741,
Bd. 9.j L., Engelmann. VIII, 141 S.
M. 1,40.
874) L. Uhland, Ernst, Herzog v. Schwaben.
Her. V. R. Schrepf er. (= N. 740, Bd. 5.)
Nürnberg, Koch. 78 S. M. 0,35.
875) A. Zip per, Uhlands Ernst v. Schwaben.
(= Erläutergn. zu dtsch. Klassikern. Bd. 18;
ÜB. N. 5106.) L., Reclam. 1909. 16°. 55 S.
M. 0,20.
876) L. Uhland, Ludwig d. Bayer. Her. v. R.
Schrepfer. (= N. 740, Bd. 6.) Nürnberg,
Koch. 83 S. M. 0,35.
53
I, 3. Die Literatur in der Schuh',
54
877) J. Stoffel, F. W. Webers Dreizohnlinden.
(= N. 831, Heft 15.) Langensalza, Beyer.
1909. VI, 97 S. M. 1,<X).
87S) H. Vockeradt, Erläutergn. zu Webers
Dreizehnlinden in d. Form v. Aufsatzent-
würfen. 4. verb. AuH. Paderborn, Schöningh.
VIII, 190 S. M. 1,80.
Gedichtsani niliingen.
879) F. Böckeluiauu, Blumenlese dtsch. Ge-
dichte. Nebst e. Abriss d. Poetik. 4. Aufl.
(= VelhKlasSchulausg. Lfg. 122.) Biele-
feld, Velhagen & Klasing. 1909. VI, 223 S.
M. 1,50.
880) K. Breuer, Das dtsch. Volkslied. (= N.776,
Ergänzungsbd. 9.) Paderborn, Schöningh.
VIII, 124 S. M. 1,20.
881) A. Gänger, Dtsch. Dichtung. Eine Aus-
lese. L., Freytag. 1909. XVI, 319 S.
M. 3,0().
882) E. Hänel, R. Patzig, A. Osswald,
Durch die Auen dtsch. Dichtg. Literaturheft
für Volksschulen. L., Hirt. 1909. 80 S.
M. 0,50.
883) K. Hörn, Dtsch. Balladen. f= N. 742,
Bd. 11.) Frankfurt a. M., Diesterweg. XV,
206 S. M. 1,60.
884) H. Kluge, Auswahl dtsch. Gedichte.
12. verm. Aufl. Altenburg, Bonde. VIII,
718 S. M. 3,00.
885) F. K n a u t h , Auswahl dtsch. Gedichte.
26. Aufl. Halle, Hendel. 1909. VIII, 352 S.
M. 0,80.
886) E. Linde, Die neuere dtsch. Lyrik.
1. Hälfte. (= Gudes Erläutergn. Bd. 6.) L.,
Brandstetter. 1909. VI, 404 S. M. 3,50.
887) J. Löwenberg, Vom goldnen Uberfluss.
Eine Auswahl neuerer dtsch. Dichter. L.,
Voigtländer. 312 S. M. 1,80.
888) A. Mager, Österr. Dichter. L., Teubner.
XXI, 287 S. M. 1,.50.
889) W. Meyer- Markau u. H. Giese, Aus-
lese aus dtsch. Dichtem. Duisburg, Dietrich.
288 S. M. 0,50.
890) E. V. S a 1 1 w ü r k, Mod. Lyrik. (= N. 742,
Bd. 2.) Frankfurt a. M., Diesterweg. 120 S.
M. 1,40.
891) M. Schmitz -Mancy, Dichter d. Frei-
heitskriege. 5. verb. Aufl. (= N. 776, Er-
gänzungsbd. 2.) Paderborn, Schöningh. 1909.
XII, 205 S. M. 1,40.
892) P. Vollert, Dtsch. Gedichte. Gesamm.
für d. Mittel- u. Oberstufe höh. Mädchen-
schulen. Nürnberg, Korn. XI, 192 S.
M. 2,60.
893) K. Wacker, Samml. dtsch. Gedichte für
d. Mittel- u. Oberstufe höh. Mädchenschulen.
3. verm. Aufl. Münster, Schöningh. XV,
144 S. M. 1,25.
894) Was d. Zeiten reiften. Gedichte aus 8 Jhh.
Ausgew. V. d. Literar. Kommission d. Lehrer-
vereinigg. für d. Pflege d. künstler. Bildung
in Hamburg. L., Voigtländer. 299 S. M. 1,80.
895) H. Weitkamp, Aus goldner Zeit. Eine
Auswahl aus d. ahd., mhd., nhd. Dichtung,
im Auftrage u. unter Mitarbeit d. Elberfelder
u. d. Münchner Jugendschriftenausschusses
her. München, Verl. d. Jugendblätter. 1909.
^V, 400 S. M. 2,00.
895 a) Neue Kränze. Ausw. aus d. Dichtungen
d. neueren u. neuesten Zeit als Ergänzung
zum Lesebuche. Düsseldorf, Schwann. XI,
115 S. M. 1,20.
Prosasa ni m I u n gen«
896) G. Porger, Neueres dt.>*ch. Epos. 4. Aufl.
(=N. 751/2, Bd. 2.) L., Dürr. 1909. VIII,
192 S. M. 1,80.
897) F. Weicken, Dtech. Lit. Prosa u. Epik
aus alter u. neuer Zeit. (= N. 751y2, Bd. 7.)
Ebda. VIII, 196 S. M. 2,20.
898) O. Weise, Musterstücke dtsch. Prosa z.
Studium u. z. Belehrg. 3. verm. Aufl. L.,
Teubner. VI, 172 S. M. 1,80.
899) P. J. Kreuzberg, Geschichte. (=N.752,
Bd. 13.) L., Dürr. X, 236 S. M. 2,20.
900) L. Kiesgen, Auswahl v. Charakterbildern
aus Kunst u. Lit. (= Aschendorffs
Sammig. auserlesener Darstellgn. aus Kunst
u. Wissenschaft. Bd. 3.) Münster, Aschen-
dorff. VI, 280 S. M. 1,50.
901) Altmärk. Sagenschatz. Gesamm. v. Lehrer-
verband d. Altmark. (= BVolkskAltmark.
Bd. 2.) L., Klinkhardt. XI, 259 S. M. 3,80.
Briefe wul Reden.
902) E. Burger, Dtsch. Frauenbriefe aas 2 Jhh.
(= N. 742, Bd. 4.) Frankfurt a. M., Diester-
weg. VI, 249 S. M. 1,60.
903) J. Hillger, Briefe u. Reden. (= N. 751^2,
Bd. 6.1 L., Dürr. X, 230 S. M. 2,30.
904) L. Ziehen, Dtsch. polit. Reden d. 19. Jh.
(= N. 750, Bd. 62.) Dresden, Ehlermann.
1909. 176 S. M. 1,45.
905) Friedrich d. Gr., Briefe u. Erlasse. Her.
V. F. R e i n h 0 1 d. (= N. 742, Bd. 14.) Frank-
furt a. M., Diesterweg. 1909. IV, 213 S.
M. 1,60.
906) L. Frhr. v. Wolzogen, Memoiren. Her.
V. E. Keller. (= N. 742, Bd. 10.) Ebda.
VII, 215 S. M. 1,60.
907) Karoline Friederike v. Berg, Luise,
Königin v. Preussen (1814). Her. v. F. Zur-
bonsen. (= N. 839, Heft 12.) Düsseldorf,
Schwann. 1909. XII, 97 S. M. 1,00.
Lesebücher.
908) R Biese, Deutsches Lesebuch für d.
Prima d. höh. Lehranstalten. Ausg. für
Gymnasien. 3. Aufl. Essen, Baedeker. XIV,
432 S. M. 4,20.
908a) M. V. Bredow, Th. Lenschau, Ehr.
Meyer, F. J. Schmidt, Neuland. Dtsch.
Lesebuch für höh. Mädchenschulen. Tl. 3:
Klasse 7 (4. Schulj.); Tl. 4: Kl. 6 (5. Schulj.j;
Tl. 5: Kl. 5 (6. Schulj.). Frankf. a. M. u.
B., Diesterweg. 1909. IX, 228 S.; X, 238S.;
IX, 255 S. M. 1,60; M. 1,60; M. 1,80.
9081)) G. Budde, Philos. Lesebuch für d. dtsch.
Unterr. d. Oberstufe d. höh. Lehranstalten.
Mit Begleitw. v. R. Eucken. Hannover,
Hahn. VIII, 385 S. M. 4,00.
909) P. Conradi, Lesebuch für d. dtsch. Unterr.
Tl. 2 (Quinta). Riga, Bruhns. VIII, 356 S.
M. 2,75.
910) H. V. Dad eisen, Dtsch. Lesebuch für d.
höh. Schulen d. Grosshzgt. Hessen. Tl. 6
(Prima). Strassburg, Bull. IX, 300 S.
M. 3,00.
911) M. Evers u. H. Walz, Dtsch.' Lesebuch
für höh. Lehranst. Ausg. A. Tl. 1/4. (Sexta
bis Untertertia). Bearb. v. H. Walz u.
A. Kühne. L., Teubner. 1907/9. 298 S.;
XVIII, 333 S.; XX, 384 S.; XH, 358 S.
M. 9,00.
55
I, 3. Die Literatur in der Schule.
56
912) W. Gall u. C. Müller, Lesebuch z.
Gesch. d. 19. Jh. für höh Lehranst. Frank-
furt a. M., Diesterweg. 19Ö9. VIII, 309 S.
M. 3,20.
913) P. Hellwig, P. Hirt u. U. Zernial,
Dtsch. Lesebuch für höh. Schulen. Tl. 4.
Ausg. B. 2 Hälften. Dresden, Ehiermann.
XIV, 239 S.; XV, 220 S. Je M. 2,00.
(1 Untertertia. — 2. Obertertia.)
913a) J. Hense, Dtsch. Lesebuch für d. oberen
Klassen höh. Lehranstalten. Au.swahl dtsch.
Poesie u. Prosa mit literarhist. Übersichten
u. Darstellunsren. 2,Tle. Freiburg, Herder.
XI, 255 S.; XV, 488 S. M. 4,00.
(1. Dichtung des MA. — 2. Dichtung der Neuzeit.)
913b) G. Hesse, Erläuterungen dtsch. Prosa-
stücke aus d. Lesebuch für Präparanden-
anstalten v. F. Girardet, A. Puls u. H.
Keling. Tl. 1. 2. Aufl. Gotha, Thiene-
mann. 190H. VIII, 136 S. M. 2,00.
914) Jobs. He yd t mann, Dtsch. Lesebuch f.
Lehrerinnenseminarien. Für d. Unterr. in
d. Literaturkunde ausgewählt u. her. Tl. 1.
Ausg. in 1 Bd., bearb. v. Ernst Keller.
L., Teubner. 1908. gr.-S». X, 326 S. M. 4,00.
915) R. H. Hiecke, Dtsch. Lesebuch für höh.
Lehranst. Bearb. v. G. Berlit u. 0. Dähn-
hardt. Ausg. A. 5 Tle. mit Anhg. Poesie.
L., Werner. IV, 204, 88 S.; VI, 262, 113 S.;
VIII, 240, 112 S.; V, 239, 107 S.; VI, 251,
112 S. M. 2,35; M. 2,35; M. 2,60; M. 2,60;
M. 2,60.
916) J. Hopf u. K. Paulsieck, Dtsch. Lese-
buch. Abteiig. für Obersekunda u. Prima.
Abschnitt I. Altdeutsches Lesebuch her. v.
W. Scheel. 14. verm. Aufl. B., Mittler.
VI, 192 S. M. 2,00.
917) E. Keller, B. Stehle, A. Thorbecke,
Dtsch. Lesebuch für höh. Mädchenschulen.
Tl. IL Tl. HL L., Freytag.
(Tl. II. Bearb. v. E.Keller. 3. umaearb. Aufl. 336 S.
M. 3,20. — Tl. III. Bearb. v. R. Lippert. 3. umgearb.
Aufl. 400 S. M. 3,60.)
918) E. Kohts, K. W. Meyer, Alb. Schuster,
Dtsch. Lesebuch für höh. Lehranst. Tl. 4
(Untertertia). 9. Aufl. Bearb. v. W. Fiehn,
H. Schaefer u. A. Schuster. Hannover,
Hehving. VIII, 240 S. M. 2,40.
919) K. F. Kummer u. K. Stejskal, Dtsch.
Lesebuch für österr. Gymn., Eealschulen u.
Eealgymn. Bd. 1/2. 8. umgearb. Aufl. Wien,
Manz. 1909. XVI, 303 S.; XV, 280 S. Je M. 2,20.
920) K. F. Kummer u. J. Wihan, Dtsch.
Lesebuch für österr. Gymn. u. Eealgymn.
Bd. 5. 9. umgearb. Aufl. Ebda. 1909. VII,
346 S. M. 2,50.
921) Eud. Lehmann, Dtsch. Lesebuch für
höh. Lehranst. Unter Mitwirkg. v. G. Klee,
M. Nath,Wilh.Pfeif er, Vikt. Steinecke
u. A. Zehme her. Anh. für Pommern u.
Mecklenburg v. Otto Altenburg. 3 Hefte.
L., Frey tag. Je M. 0,80. | [F. Seiler: MHSch.
8, S. 108-1 2.]|
(1. Unterstufe. 57 S. — 2. Mittelstuf. 56 S. — 3. Ober-
stufe. 68 S.)
922) Deutsches Lesebuch für d. höh. Schulen d.
Grossherzgt. Hessen, her. v. hess. Oberlehr.
Bd. 2/3 (Quinta, Quarta). Mit e. Anh.:
Dtsch. Grammatik. Giessen, Eoth. 1909.
XI, 385 S.; X, 390 S. Je M. 2,60.
923) Dtsch. Lesebuch für Eealschulen u. ver-
wandte höh. Lehranst. Her. v. Lehrern d.
dtsch. Sprache an Dresdner Eealschulen.
Tl. 3 (Klasse II u. I). L., Teubner. X,
606, 12 S. M. 4,20.
924) O. Liermann u. W. Vilmar, Altdtsch.
Lesebuch mit Anmerkgn. (= Dtsch. Lese-
buch für höh. Lehranst., her. in Verbindg.
mit H. Butzer, A. Höf er u. a. v. O. Lier-
mann. Bd. 1.) Frankfurt a. M., Kes.selring.
1909. XVIII, 416 S. M. 3,25.
925) Madel, Eeidelbach, Eoth, Schöttl,
Stöckel, Lesebuch für höh. Lehranstalten.
Bd. 7. München, Pohl. X, 428 S. M. 3,20.
926) Alfr. G. Meyer u. Louis Nagel, Dtsch.
Lesebuch für höh. Lehranst. in Anschluss
an d. preuss. Lehrpläne v. 1901, insbes. für
Eeal-, Oberrealschulen u. Eealgymn. L.,
Dürr. 1908. 416 S. M. 3,50.
(6. Prosaheft für Untertertia bis Untersekunda [=
III— I der Realschulen], im Anschluss an d. Gesamt-
werk her. V. P. Weise, Th. Loren tzen.)
927) Ch. Muff, Dtsch. Lesebuch für höh.
Lehranstalten. Abteiig. 1/8. B., Grote.
(1. Sexta. 17. Aufl. XII, 304 S. M. 2,00. — 2. Quinta.
17. Aufl. X, 435 S. M. 2,40. — 3. Quarta. 17. Aufl.
XII, 415 S. M. 2,40. — 4. Untertertia. 16. Aufl. XU,
376 S. M. 2,40. — 5. Obertertia. 14. Aufl. XIII, 406 S.
M. 2 50. — 6. Untersekunda. 10. Aufl. XIII, 437 S.
M. 2,60. - 7 Obersekunda. Her. v. F. HoffmanH.
4. verm. Aufl. VIU, 200 S. M. 2,40. — 8. Prima.
3. verb. Aufl. X, 406 S. M. 3,00.)
927 a) Paldamus, Dtsch. Lesebuch für höh.
Lehranst. Ausg. C. Nach Massgabe d. Lehr-
pläne für d. preuss. höh. Schulen v. J. 1901
neu her. v. O. Winneberger u. E. Schön-
felder. 7. Tl. für Obersekunda. Frank-
furt a. M., Diesterweg. XVI, 298 S. M. 2,60.
928) Wilh. Paszkowski, Lesebuch zur Ein-
führg. in d. Kenntnis Deutschlands u. seines
geist. Lebens. Für ausländ. Studierende u.
für d. oberste Stufe höh. Lehranst. d. In-
u. Auslandes. 4., mit Anmerkgn. verseh. Aufl.
B., Weidmann. 1909. VIH, 304 S. M. 3,60.
929) F. Pro seh, Dtsch. Lesebuch. Bd. 1. (1. Kl.)
6. umgearb. Aufl., her. unter Mitwirkg. v.
L. Marcus. Wien, Graeser. 1909. XI,
313 S. M. 1,80.
930) Schauenburg u. Hoche, Dtsch. Lese-
buch für d. Oberklassen höh. Schulen. Tl. 2.
5. verm. Aufl. Bearb. v. H. Rinn. Essen,
Baedecker. 1909. X, 329 S. M. 3,85.
931) Schmid u. Fr. Speyer: Dtsch. Lesebuch
für höh. Mädchenschulen, auf Grund der
,Bestimmgn. über d. Neuordnung d. höh.
Mädchenschulwesens in Preussen" v. 18. Aug.
1908 neu bearb. v. Fr. Speyer u.H. Löbner.
2. Tl. Für Klasse VIII (3. Schuljahr). L.,
Teubner. 1909. VIII, 176 S. M 1,40.
932) Bernh. Schulz, Dtsch. Lesebuch. Her. v.
Schmitz-Mancy, Köster, Weyel. Bd. 1,
5. verb. Aufl. Bd. 2, 13. Aufl. Paderborn,
Schöningh. 1909. XIV, 496 S.; XI, 694 S.
M. 4,00.
933) Wimmers, Sammig. ausgew. Lesestoffe für
Lehrerseminare. Bd. 1/4. Breslau, Handel.
1908/9. IV, 200 S.; II, 343 S.; XVI, 262 S.;
VI, 271 S. M. 9,60.
934) W. Wunderer, Dtsch. Lesebuch für d.
Oberklassen v. Gymnasien. Tl. 1. Literatur-
proben. Bamberg, Buchner. XVI, 404 S.
M. 2,50.
Literatnrgescliichte.
935) J. Bachmann, Literaturkunde. 4. durchges.
Aufl. Breslau, Hirt. 1909. VI, 212 S. M. 2,50.
936) W. Dietlein, Leitfaden z. dtsch. Literatur-
gesch. Mit Berücksicht. d. poet. Gattgn. u.
Formen. Für höh. Töchter- u. Bürgerschulen
her. 14. Aufl., durchges. v. Max Dietlein.
Altenburg, Pierer. 1909. VIH, 167 S. M. 1,10.
57
I, 3. Die Literatur in der Schule.
58
937) Th. Dobbert, Kurzgef. dtsch. Literatur-
gesch. Tl. J. Riga, Kvmmel. 1909. 64 u.
32 S. M. 1,60.
938) G.Egelhaaf, Grundzüge d. dtsch. Literatur-
gesch. 20. Aufl. L., Reisland. 1909. VI,
204 S. M. 2,40.
939) Gust. Eskuche, Dtsch. Sprachlehre u.
Literaturgesch. für höh. Lehranst. Tl. 2:
Mittelstufe. Mit d. Bildnis d. Brüder Grimm.
Münster, Schöningh. 1909. 120 S. M. 1,20.
940) K. Heil mann, Gesch. d. dtsch. National-
literatur nebst e. Abriss d. dtsch. Poetik.
6. durchges. Aufl. Breslau, Hirt. 1909.
168 S. M. 3,00.
941) A. Hentschel u. K. Linke, Literatur-
kunde. 8. Aufl. Her. v. K. Linke. Mit
32 Dichterbildn. L., Dürr. 95 S. M. 0,70.
942) i d. , Illustrierte dtsch. Literaturkunde in
Bildern u. Skizzen für Schule u. Haus.
7. Aufl. Bis zur neuest. Zeit erweitert. Her.
V. K. Linke. Ebda. 284 S. M. 2,80.
943) J. Heydtmann, Dtsch. Lesebuch für d.
Unterr. in der Literaturkunde. Bearb. v.
E. Keller. Tl. 1. L., Teubner. 1909. XI,
330 S. M. 3,80.
944) P. Klausch, Hilfsbuch für d. Unterr. in
d. Literaturgesch. L., Hirt. 158 S. M 1,80.
945) G Klee, Grundzüge d. dtsch. Literatur-
gesch. 11. verb. Aufl. B., Bondi. 1909.
VIII, 190 S. M. 2,00. [M. Spanier: Kw.
22*, S. 268 9 (,Die letzten Seiten d. Literatur-
geschichte-').]
946) H. Kluge, Gesch. d. dtsch. Xationallit.
39. verb. Aufl. Altenburg, Bonde. VIII,
306 S. M. 2,00.
947) O. Kobel, Dtsch. Dichter. 2. verm. Aufl.
Breslau, Handel. 56 S. M. 0,50.
948) id., Wiederholungsbuch für die dtsch.
Literaturgesch. u. Literaturkunde in Form
V. Fragen u. Antworten. Ebda. VU, 268 S.
M. 2,60.
949) 0. König, Gesch. d. dtsch. Lit. 6. Aufl.
Her. V. M. Bruns. L., Teubner. 1909.
VIII, 156 S. M. 1,80.
950) G. Könnecke, Dtsch. Literatur- Atlas.
Mit Einführg. v. Chr. Muff. (= N. 32.)
[R. M. Meyer: DLZ. 30, S. 806/7.]^
951) K. F. Kummer u. K. Stejskal, Einführg.
in d. Gesch. d. dtsch. Lit. 10. verm. Aufl.
(= Hilfsbücher für d, dtsch. Unterr. Bd. 3.)
Wien, Manz. X, 3^6 S. M. 2,30.
952) id., Leitfaden z. Gesch d. dtsch. Lit.
Xebst Anhg. v. F. Engl. Ebda. 1909. V,
235 S. M. 2,20.
953) id., Einführg. in d. Gesch. d. dtsch. Lit.
11. verb. Aufl. (= Hilfsbücher für d. dtsch.
Unterr. Bd. 3.) Ebda. 1909. X, 346 S.
M. 2,35.
954) Leo Langer, Grundriss d. dtsch. Literatur-
gesch. im Anschl. an d. Lesebuch v. Leopold
Lampel u. Leo Langer. Heft 1 (für die
5. Klasse). Wien, Holder. 1909. 81 S. M. 0,85.
955) Rud. Lehmann, Übersicht über d. Ent-
wickelg. d. dtsch. Sprache u. Lit. 6. Aufl.
B., Weidmann. VIII, 153 S. M. 1,40.
956) R. Lippert, Dtsch. Dichtg. L., Quelle &
Meyer. VII, 206 S. M. 2,00.
957) Job. Meyer, Dtsch. Literaturkunde.
4. verb. Aufl. L., Dürr. 1909. 136 S. M. 2,00.
958) A. K. Parr, Das Wichtigste aas d. dtsch.
Literaturgesch. nebst e Anhg. aus d. Metrik
u. Poetik. (= HilfsbOcher für d. dtech.
Sprachunterr. N. 2.) Sternberg, Hitschfeid.
1909. 60 S. M. 0,40.
959) J. Rackl u. E. Edner, Dtsch. Literatur-
gesch. 2. Aufl. Nürnberg, Koch. VIII,
225 S. M. 2,00.
960) W. Reuter, Literaturkunde. 19. Aufl.
Bearb. v. L. L 0 1 1 e k e n. Freiburg i. B.,
Herder. VI, 302 S. M. 1,50.
961) Herm. Schmidt u. M. Ewert, Die dtsch.
Dichtg. d. 19. Jh. in ihren Hauptvertretem.
Hannover, Goedel. 1909. XVI, 496 S. M. 5,00.
962) E. Schönfelder, Literaturgeschichtl.
Lesebuch. Frankfurt a. M., Diesterweg. 1909.
VI, 177 S. M. 1,80.
963) R. Seehaussen, Gesch. d. dtsch. Lit.
Nebst e. kurz. Poetik. 3. verb. Aufl. Güters-
loh, Bertelsmann. 1909. VII. 136 S. M. 0,75.
964) H. Stöckel, Literaturgeschichtl. Lesebuch.
Bd. 1. Bamberg, Büchner. 19U9. XII, J40 8.
M. 1,50.
965) H. Stöhn, Lehrbuch d. dtsch. Lit. für
höh. Mädchenschulen. 7. Aufl., bearb. v.
F. Violet. L., Teubner. 1909. XII, 278 8.
M. 2.80.
966) H. Weber, Dtsch. Sprache u. dtsch.
Dichtung. 16. Aufl. Neubearbeitg. durch
H. Schillmann. L., Klinkhardt. 1909.
84 S. M. 0,60.
967) Job. Wiesner. Lehrbuch für d. dtsch.
L'nterr. in d. Oberklassen österr. Gymnasien,
Realgymu. u. Realschulen. Gesch. d Sprache
u. Dichtg., Poetik. Mit e. Sprachenkarte.
Wien, Holder. 1909. II, 170 S. M. 2,00.
968) id., Deutsche Literaturkunde für österr.
Mittelschulen. Mit e. Sprachenkarte. 3. Aufl.
Ebda. 1907. III, 176 S. M.2,80. |[A. Licht en-
held: ZOG. 59, S. 429-33; A. Nathansky:
ib., S. 433/5.]|
969) M. Keyserling, Lehrbuch d. lud. Gesch.
u.Lit. 8. Aufl. L., Engel. 1909. VII, 228,618.
970) M. Levin, Lehrbuch d. jüd. Gesch. u.
Lit. 4. verb. Aufl. B., Poppelauer. IX,
278 S. M. 3,00.
Poetik, Stilistik, Rhetorik.
971) Adf. Calmberg, Die Kunst d. Rede.
Lehrbuch d. Rhetorik. Stilistik, Poetik. Neu
bearb. v. H. U t z i n g e r. 4. verb. Aufl.
Zürich, Orell Füssli. XV, 244 S. M. 3,00.
972) O. Kobel, Kurzer Abriss d. Lehre v. d.
Dichtkunst. 4. verm. Aufl. Breslau, Handel.
1909. 47 S. M. 0,40.
973) B. May dorn, Dtsch. Sprachlehre nebst
Metrik u. Poetik u. Regeln für Zeichen-
setzung. Thorn, Schwartz. III, 70 S. M. 0,80.
974) G. Müiler-Frauenstein, Handbuch für
d. dtsch. Sprachunterr. Tl. 2. 2. Aufl. Her.
v. K. Bojunga. Hannover, Goedel. IV,
148 S. M. 3,00.
(Zur Vers-, Stil- u. Dispositionslehre.)
975)_ A 1 f r. M. Schmidt, Einführung in d.
Ästhetik d. dtsch. Dichtg. Ausgabe A. L.,
Klinkhardt. VIII, 279 S. M. 2,60.
59
1, 4. Stoffgeschichte.
60
Stoffgeschichte.
Allgemeines und Bibliographisches N. 976. — Antike Stoffe (Alexander der Grosse, Apollonins
von Tyrus, Demeter, Cressida. Eros [Amor und Psyche], Gyges nnd Kandanles, HeVtor, Helena, Herakles, Orpheus und
Earydike, Prometheus, Pygmalion, Spartakus, Seelenvogel, Totenbraut, Vergil, Witwe von Ephesus) N. 97S — Biblische
und legendäre Stoffe: Allgemeines N. 1029. — Alttestumentliche Stoffe (Adam, Kain, König David und Salomon,
Elias, Esther, Judith, Moses, Simson, Sulamith) N. 1032. - Neutestamentliches (Ah:isver, Christus, Apostel, Heilige drei
Könige, Herodes. Johannes, Herodias, Salome, Maria von Magdala) K. 1051. — Mittelalterliche und neuere Legenden (All-
gemeines und Sammlungen) N. 1084. — Einzelne (Armer Heinrich, Chidher, Elisabeth, Einhornjagd, Georgslegende, Jakobs-
legende, Johannes [der Priesterkönig], Johannes von Nepomnk, Ludgerus) N. 1093. — Götter- und Heldensage:
Allgemeines und Gesamtdarstellungen N 1109 - Beowulf N. 1118: Karl- nnd Rolandsaga N. 1120; Merlin N. 1128; Parzival
und der Gral N. 1131: Lohengrin N. 1138; Hildebr.mdsage N. IUI: Nibelungensafte Siegfriedsage) N. 1145: Waltersage
N. 1178: Dietrich von Bern N. 1180; Gudrun (Hilde) N. 1183; Tristan und Isolde N. 1186. — Mittelalterliche nnd
neuere Sage: Allgemeines und Sammlangen N. 1201. - Cid N. 1216; Don Juan N. 1218; Fanst N. 1227: Fliegender
Holländer N. 1262; Genoveva N. 1263; Graf von Gleichen N. 1265; Griseldis N. 1270; Hamlet (Boeve de Hanstone) N. 1278;
Tunnhäuser und der Venusberg N. 1284; Wilder Jäger N. 1291; andere Sagen (Attila, Aucassin und Nicolette, Augnstin,
Brerabergersage. Fastrada. Glockensage, Haimonskinder, Heinrich V., Herzog Ernst von Schwaben, Hornsage. Eoboldsage,
Learsage, Libnssa, Lorelei. Magelone, Rattenfänger. Rosmunda, Sprang aus dem Fenster, Tauchersage, Unbewusst überschrittener
See, Vineta. Weiber von Weinsberg, Weisse Frau) N. 1293. — Märchen-, Fabel- und Schwankstoffe: Allgemeines
K. 1322. — Einzelnes (Aussetzung in einer Kiste, Blaubart, Cymbeline. Dankbarer Toter, Dornröschen, Eulcnspiegel, Faule
Frau und die Katze, Mädchen ohne Hände, Meister Pathelin, Neidhart, Rache eines betrogenen Ehemannes, Rübezahl, Rnmpel-
stilzchen, Schildbürger, Sieben Schwaben, Totgesagter Gegner, Traum vom Schatz auf der Koblenzer Brücke, Träumender
Bauer, Wechselbalgsage, Werwolfmärchen, Zerstückte Spiegel, Zögernder Dieb. Zwölf Königstöchter) N. 1344. — Tierfabel
(Hasen nnd Frösche, Physiologns, Reinhart Fuchs, Stadt- nnd Feldmaus) N. 1380. — Novellenstoffe (Celestina,
Kastellanin von Vergi, Shylockvertrag, Stndentenabenteuer, Versündigung am Leblosen) N. 1391. — Romanstoffe (Ritter-,
Abenteuerroman und Robinsonaden, Amadis, Arcadia, Don Quichotte, Schelmenroman, Werther) N. 1402. — Dramenstoffe:
Allgemeines N. 1426; Andreas Hofer N. 1431; Ariadne N. 1438; Bathseba N. 1440; Hermann und Hermannsschlacht N. 1443;
Hirtendrama N. 1451; Napoleon N. 1484; Kömerdrama N. 1462; Schiller-Stoffe N. 1467. — Andere Stoffe (Agnes Bernaner,
Cäsar Borgia, Eifersüchtiger Ehemann, Elektra, Feindliche Brüder, Figuron-Comedia, Florian Geyer, Francisca da Rimini, Graf
von Essex, Gustav Adolf, Gyges nnd Kandaules. Hans- Wurst-Komödie, Herodes nnd Mariamne, Hochzeit, Jane Shore, Inez de
Castro, Julian Apostata. Kleopatra, Medea, Misanthrop, Mustapha, Orestie. Othello, Phädra, Pyramus und Thisbe, Rienzi,
Romeo und Julia, Sand-Tragödie, Saul, Thomas a Becket, Thomas Münzer, Türkenoper, Undine, Zähmung der Widerspenstigen)
N. 1493. — Volksliedstoffe N. 1540. — Verschiedene Stoffe: Geschlechter (Liebe, Frau, Ehe in der Literatur)
N. 1561. — Kind und Kinderspiel N. 1583. — Einzelne Stände in der Dichtung (Arbeiter Ärzte, Bauer und Hirten, Geistliche,
Juden, Kaufleute, Künstler und Schriftsteller, Schauspieler, Schule und Lehrer, Studenten, Verbrecher und Vagabunden)
N. 1593. — Einzelne Persönlichkeiten N. 1650. — Tiere N. 1668. — Länder nnd Städte N. 1675. — Natur und Landschaft
N. 1700. — Musik und Feste N. 1704. — Politik nnd Geschichte N. 1713. - Technik (Äronaatik) N. 1719. — Körperliches
N. 1738. — Tod und Totentanz N. 1730. — Gift und Zauberei N. 1737. — Hexen, Geister und Gespenster N. 1740. — Höllo
nnd Teufel N. 1743. — Verschiedenes N. 1752. —
Allgemeines und Bibliographisches.
976) J. J. David, Stoffe (1895) C. F. Meyer
gewidmet. (= N. 383, S. 262-71.)
976a) P. Ernst, Die Stoffe u. die Dichter:
Tag 1909, N. 135.
977) E. F. Arnold, Einführg. in die Lit. d.
Stoffgesch.: GEM. 1, S. 223-32.
977a) M. Schneider, Von wem ist das doch?
(= N. 194.)
Antike Stoffe:
Allgemeines.
d.
978) G. Brandes, Griech. Gestalten in
neueren Poesie: N&S. 125, S. 5-24.
979) W. Klinger, Zum Einfluss d. Altertums
auf d. Yolksüberlieferung: Kwartalnik etno-
graficziiy Lud' 15, S. 1/3. |[A. Brückner:
ZVVolksk. 20, S. 215.]|
980) Ad. Müller, Das griech. Drama u. seine
Wirkgn. bis z. Gegenw. Kempten, Kösel.
IV, 164 S. M. 1,00. |[J. Sprengler:
LHw. 47, S. 523/4.] j
981) A. Pick, Studien zu d. dtsch. Anakreon-
tikern d. 18. Jh. : StVLG. 9, S. 22-64. (Vgl.
JBL. 1906/7 N. 3828.)
982) E. Beutler, Vom griechischen Epi-
gramm im 18. Jh. (= Probefahrten.
Bd. 15.) L., Voigtländer. 1909. V, 132 S.
M. 4,80.
983) F. Hilsenbeck, Aristophanes u. d. dtsch.
Lit. d. 18. Jh. (= BerlBeitrr. Heft 34.) B.,
Ehering. 99 S. M. 2,80.
984) 0. Eunge, Die Metamorphosen -Ver-
deutschg. Albrechts v. Halberstadt. (= Pa-
laestra. Heft 73.) B., Mayer & Müller. 158 S.
M. 4,50. ![JBGPh. 30, S. 145.] |
985) O. Fischl, Motive d. Properz in S. Dachs
„Anke van Tharaw": Euph. (Ergzhft.) 8,
S. 11/6.
Einzelne Stoffe. (Alphabetisch geordnet.)
986) A. Ausfeld, Die Sage vom grossen König
Alexander für die Jugend erzählt. Aus dem
Nachlasse des Verfassers her. v. U. Bernays.
Progr. Lörrach. 1908. 4». 22 S.
987) H. Christensen, Alexander d. Gr. bei
d. röm. Dichtern: NJbbKAltGL. 23, S. 107-32.
988) id.. Ein Alexanderepos z. Zeit Friedrich
Barbarossas u. sein Vf.: PrJbb. S. 280-304.
989) A. Fitger, Ein Alexanderlied. Bremen,
Winter. 58 S. M. 1,50. 1[G. Hellmers:
AZgB. N. 33.] I
990) A. Hilka, Zur Alexandersage. Zur Text-
kritik V. Alexanders Brief an Aristoteles über
d. Wunder Indiens. Progr. Breslau. 1909.
4». 20 S. |[H. Becker: DLZ. 30, S. 2978-80.]!
991) S. Hirsch, Das Alexanderbuch J. Hart-
liebs. (= Palaestra. Bd. 82.) B., Mayer &
Müller. 1909. VI, 136 S. M. 3,60.
992) F. Pf ister, Alexander d. Grosse in d.
Legende: FZg. N. 333.
993) Der Grosse Alexander aus d. Wernigeroder
Hs. her. v. G. Guth. (= Dtsch. Texte d.
MA. Bd. 13.) B., Weidmann. XII, 102 S.
M. 4,00.
61
T. 4. ?Jtnff8'f-^<'1>i'^»*'
62
994) A. L. Stiefel, B. Baros „i.e l'rince
fugitif" u. d. Entstehungzeit v. Rotrous
„Don Lope de Cardone«: ZFSL. 32, S. 263 7.
(Apolloiiius V. Tyriis.)
994«) H. T. Baker, G. Wilkins' ,.The painfuU
adventures of Pericles and Shakespeares
Pericles: PMLA. 23, S. 100/1.
994 1») E. H. W i 1 k i n 8 , Criseida : MLN. 24, 8. 65/7.
995) L. Malten, Der Raub der Köre:
ARW. 12, S. 285-312.
(Demetermythe.)
996) A. Graf Dzieduszvcki, Zulawskis Eros
u. Psyche: ÖsterrRs. 19, S. 36-40.
997) A. V. Gleichen-Russwurm, Eros in d.
antiken Dichtg.: LE. IJ, S. 541-51.
998) Ad. Hoffmann, Das Psychemärchen d.
Apulejus in d. engl. Lit. (1566—1885).
Diss. Strassburg. 111 S. [[E. Eckhardt:
LBlGRPh. 30, S. 276/7.]|
999) M. Kawcynski, Amor u. Psyche im
Märchen: Rozprawv (Krakau) 45, S. 1-161.
(Siehe ZVVolksk. 19, S. 213.
lOOÖ) J. Kellermann, A modern Version of
Cupid and Psyche: MLN. 24, S. 79-80.
(Ibsens »Nora*.)
1001) E. Bethe, Hektors Abschied. (= N. 365,
Abhdlg. XII.) L., Teubner. 1909. 32 S.
M. 1,00. [P. Cauer: DLZ. 31, S. 1448-50.]|
100*2) E. Verhaeren, Helenas Heimkehr. Dem
unveröffentlichten Manuskr. nachgedichtet
V. St. Zw ei g. Leipzig, Insel- Verlag. 1909.
72 S. M. 15,(X). |[F. V. Oppeln-Broni-
kowski: FZg. 1909, N. 266.] j
1003) K. F. Nowak, E. Verhaerens Helena-
Tragödie: HannCourB. 1909, X. 142.
1004) O. Edert, Über Senecas Herakles u. d.
Herakles auf d. Öta. Diss. Kiel. 19«}9. 80 S.
1005) P. Friedläuder, Herakles. Sagen-
geschichtliche Untersuchgn. (= Philolog.
IJntersuchgn. Heft 13.) B., Weidmann.
X, 185 S. M. 6,00.
1006) P. E. Pavolini, II mito d'Ercole in alcune
poesie moderne: Atene e Roma 10, N. 107/8.
(Goethe, Wieland, Schiller, Sachs, Herder.)
1007) F. Riedl, Der Sophist Prodikus u. d.
Wanderg. seines -Herakles am Scheidewege"
durch d. röm. u. dtsch. Lit. Progr. Laibach.
46 S.
1008) O. Rank, Der Mythus v. d. Schwert d.
Helden. Versuch e. psycholog. Mythen-
deutung. (= Schriften z. angewandten Seelen-
kunde. Heft 5.) L., Deuticke. 1909. 93 S.
M. 3,00.
(Moses, Ion, Ödipus, Kyros, Romulus, Herakles, Jesus,
Siegfried, Lohengrin a. a.)
1009) O. V. d. Elbe, Der Tod des Orpheus,
Drama. L., Mod. Verlagsbüro. 1909. 45 S.
M. 1,50.
1010) J. Guthmann, Eurydikes Wiederkehr.
B., Cassirer. 1909. 92 S. M. 3,00. ifL.
Greiner: LE. 12, S. 936.]|
1011) G. Kolendic, Vetranovics .Orpheus".
Drama aus d. 16. Jh. (In kroat. Sprache):
Xastavni Vjesnik 17, N. 2.
1012) K. Bapp, Prometheus: Roschers
Lexikon d. griech. u. röm. Mythologie 3*
S. 3032-3110.
1013) H. Driesmans, Die Prometheus-Dichtg. :
LE. 11, S. 1197-1206.
(Herder, A. W. v. Schlegel, SheUev, Spitteler, F. Lien-
hard, M. H. Gareth.)
1013a) A. Gide, Der schlecht gefesselte
Prometheus. Deutsch v. F. Blei. München,
Weber. 51 S. M. 4,00.
i«>14) M. H Gareth, Prometheus. Ein Schau-
spiel. Tl. 1. Breslau, Bürkner. 167 S.
M. 3,50.
1015) K. Krohn, Der gefangene Unhold:
UF. 7, S. 129-84. (Siehe ZWolkak. 19,
S. 123.)
1016) F. V. d. Leyen, Der Gefesselte Unhold.
(= N. 441, Bd. 1, S. 7-35.)
1017) Ada Thomsen, Der Trug de» Prome-
theus: ARW. 12, S. 460-90.
1017 a) L. Hatvany, Sappho: ÖsterrR«. 20,
S. 86-100.
1018) E. Istel, La question du „Pygmalion**
de Berlin: Annales de la socilt^ J.-J.
Rousseau 3.
1019) J. MuRzkat-Muszkowski, Spartacus.
L., Xenien-Verl. 1909. 226 S. M. 4,00.
1020) H. Gormann, Grillparzers Spartakus
auf seine Quellen geprüft u. gewürdigt. Diss.
Münster. 63 S.
1021) H. Lorenz, Zu Grillparzers „Spartaktis*:
Euph. 16. S. 772-83.
1022) K. Krumbacher, Die Lenorensage
(1887). (= N. 412, S. 130/7.)
(Totenbraufc)
1023) O. Waser, Psyche (Seelenvogel).
(= N. 1012, S. 3201-56.)
1024) K. Preisendanz, Zu O. Wildes ,Dorian
Gray' : MünehnerNN». X. 40.
(Griechischer .«eelenmythus Plato) als Hauptmotiv.)
1025) F. Svoboda, Beitr. z. Lenorensage in
Europa. (In tschech. Sprache.) Progr.
Mährisch-Ostrau. 21 S.
1026) D. Comparetti, Vergil in the middle
ages. Transl. by E. F. M. Benecke.
London, Sonnenschein. 392 S. Sh. 7/6.
1027) R. Elb, Die Witwe v. Ephesus: Masken 3,
S. 307;9.
(Petronius. — Lessing. — J. Beratl)
1028) H Sendung, Das Märchen v. d. ge-
trösteten Witwe: VelhKlasAlmanach 2,
S. 157-72.
Biblische und legendäre Steife:
Allgemeines.
1029) L. Kessler, Literaturforschg. u. Bibel:
Z^XR. 17, S. 177-98.
1030) H. Meinhold, Die Weisheit Israels in
Spruch, Sage u. Dichtung. L., Quelle &
Meyer. Vm,339S. >L 4,40. i[A. Berthold:
DLZ. 31, S. 1740;3.]j
1031) P. Buhle, A de Vignys bibl. Gedichte
u. ihre Quellen. Diss. Rostock. 77 S.
l[W. V. Wurzbach: ZFSLB. 34, S. 219-20.]
1031a) O. Dähnhardt, Xatursagen. Eine
Sammig. naturdeutender Sagen, Märchen,
Fabeln u. Legenden. Bd. 2. Sagen z. Neuen
Testament. L., Teubner. 1909. XVI, 316 S.
M. 8,00.
Alt testamentliches.
1032) H. V <) 1 1 m e r , Ein dtsch. Adambuch. Progr.
Hamburg, Herold. 51 S.
1033) M. Förster, Adams Erschaffung u.
Namengebung, ein latein. Fragment des
sogen, slawischen Henoch: ARW. 11, S. 477
bis 529. |[Z\^^olksk. 19, S. 121/2.J^|
1034) A. Graf, La poesia di Caino: NAnt. 434>
a 193-211, 425-40.
1035) J. J. Meyer, A mod. finnish Cain:
Mod. Philology 7, S. 221-43.
(J- Linnankoski.)
63
1, 4. Stoffgeschichte.
64
1036) J. Winzer, Die ungleichen Kinder
Evas in d. Lit. d. 16. Jh. Diss. Greifswald.
81 S.
1037) S. Bugge, Kong David og solfager.
(= N. 382, S. 1-34.)
1038) C. Zibrt, Morolf u. Niemand in d. alt-
böhmischen Lit. (In tschech. Sprache.) Prag,
Böhm. Ak. d. Wissensch. 1909. 264 S.
|[A. Brückner: ZVVolksk. 20, S. 218/9.]|
1039) Baars, Elias. Eine dramat. Dichtg. v.
D. Graue: PBl. 42, S. J 225/9.
1040) N. Adler, Aus d.. Tagen v. Mardochai
u. Esther. Frankf. a. M., Kauffmann. 1909.
72 S. M. 0,80.
1041) S. Jampel, Das Buch Esther, auf seine
Geschichtlichkeit krit. untersucht. Ebda.
V, 165 S. M. 2,00.
1042) S. Seeligmann, Purimlied:MJüdVolk8k.
12, S. 33/6.
1043) E. S i e V e r s , Zur älteren Judith. (= N. 441 ,
Bd. 2, S. 179-210.)
1044) V. Teuber, Die mittelalterl. Gedichte
V. d. Judith in ihrem Verhältnis zueinander
untersucht. Progr. Komotau. 1907. 19 S.
1045) R. M. Werner, J. Grosses Judith.
(= N. 441, Bd. 2, S. 199-277.)
104«) F. Wünsch, Hebbels Judith. Proer.
Tetschen. 24 S.
1047) H. Brandenburg u. Th. Riehm, Zu
A. de Vignvs Gedicht Moise: ZFEU. 8,
S. 16-23, 448-50. (Dazu Th. Riehm: ib.
S. 431-47.) (Siehe oben N. 1031.)
1048) E. K., Ein Mosesdrama: NeuphilBU. 16,
S. 306/9.
(V. Hahn.)
1049) H. Stahn, Die Simsonsage. Göttingen,
Vandenhoeck & Ruprecht. V, 81 S. M. 2,40.
|[A. Bertholet: ThLZ. 34, S. 452/4; H.
Gressmann: DLZ. 30, S. 1101/3.]|
1050) O.F. Gensichen, Die Braut des Hohen-
liedes: VossZg. N. 435.
(Sulamith.)
Neutestamentliche Stoffe:
A h a s V e r.
1051) KH.Strobl, Ahasver: VelhKlasMhh. 23S
S. 531/8.
1052) Am Weltende. Eine Phantasie v. P.
Heyse: ÖsterrRs. 21, S. 19-27.
1053) H. Schierbaum, Hamerlings Ahasver
in Rom. (^ Literar. Ernte 1.) Münster,
Univ.-Buchh. 1909. 163 S. M. 2,00.
1054) O. Wal deck. Der ewige Jude. Schau-
spiel in 5 Aufzügen. Dresden, Pierson. 1909.
m, 70 S. M. 1,00.
Christus und seine Apostel.
1055) Die Gestalt Jesu in d. mod. Dichtung:
Studierstube 6, S. 339-46, 404/9.
(Beh. : Dehmel, 1. Kurz, Knodt, Wagner, A. Dulk,
Nietzsche, Sudermann, Wilde, Heyse, Hauptmann,
Wilbrandt, Widmann, P. Teppin, P. Nahor, M. Kretzer,
H. V. Kahlenberg, Rosegger, Frenssen.)
1056) R. Banz, Christus u. d. minnende Seele.
Zwei spätmhd. mystische Gedichte. (= Ger-
manistAbhh. Heft 29.) Breslau, Marcus.
XVm, 390 S. M. 15,00.
1057) R. Günther, Das dtsch. Christuslied d.
19. Jh.: Eckart 3, S. 164-78.
1057 a) K. M. Kl ob. Drei Los v. Rom-Dramen.
(= N. 408, Bd. 2, S. 154-63.)
(Beh. u. a. : Z. Werner. — K, Weiser.)
1058) W. Lennemann, Die dramat. Darstellg.
d. Leben Jesu nach den Schriften v. L.
Kelber: Der alte Glaube 10, N. 6.
1059) A. Luther, Jesus u. Judas in d. Dichtg.
Hanau, Clauss & Feddersen. 1909. 50 S.
M 1,00.
1060) G. Pfannmüller, Jesus im Urteil d.
Jhh. Die bedeutendsten Auffassgn. Jesus
in Theologie, Philosophie, Literatur u. Kunst
bis z. Gegen w. L., Teubner. VI, 578 S.
Mit Tafeln. M. 5,00.
1061) A. Sewett, Die Christusgestalt in ihrem
Wechsel u. Bestand: Tag N. 289.
1062) H. Stahl, Martin v. Cochem u. das
,Leben Christin (= BLGRh. Heft 2.)
Bonn, Hanstein. 1909. VIII, 200 S.
M. 4,50.
1063) B. Stein, Neuere Dichter im Lichte d.
Christentums. Ravensburg, Alber. 342 S.
M. 3,00. i[E. M. Hamann: ARs. 5, N. 32.] |
(Keller, Raahe, Heyse, Ibsen, Sienkiewiez, Christus in
d. mod. Lit. — Die mod. Christusdichtg.)
1064) K. M. KI ob. Ein mod. Passionsspiel
(= N. 1057 a, S. 164-70.)
(K. Weiser, Jesus.)
1065) O. Linke, Jesus-Dichtg. u. Wahrheit.
B., Duncker. 271 S. M, 3,00.
1066) L. M., Ein mod. Passionsdrama: Neu-
philBU. 16, S. 110-21.
(Karl Kösting, Das Himmelreich.)
1067) Ein Messiasroman v. G. A. Müller: UdW. 2,
S. 142/3.
(G. A. Müller, Ecce homo. L., Amelang. 430 S.
M. 4,50.)
1068) J. Kohler, Die Auf erstehungsiegende:
Tag N. 163. (Dazu R. Falke: ib. N. 179.)
Apostel-Legenden.
1069) L. Rader m acher. Die apokryphen
Apostelakten u. d. Volkssage: ZOG. 60,
S. 673-83.
Petrus.
1070) A. Drews, Die Petruslegende. Frank-
furt a. M., Neuer Frankf. Verlag. 1909. 55 S.
M. 1,00.
Heilige drei Könige.
1071) H. Kehrer, Die hl. drei Könige in Lit.
u. Kunst. 2 Bde. L., E. A. Seemann. 1909.
XVI, 114 S.; XV, 327 S. Mit Abbildgn.
M. 30,00.
1071a) A. Thoma, Die hl. drei Könige: PBl. 41,
S. 1227-32.
H e r 0 d e s.
1072) Ph. K ei per, Herodes im dtsch. Sprich-
wort: ZDU. 2.3, S. 194/5.
1073) H. Mankowski, Das polnische Herodes-
spiel in Westpreussen : ZVVolksk. 19,
S. 204/6.
Johannes, Herodias, Salome.
1074) N. Heim, Johannes. Nach Bibel, Ge-
schichte u. Tradition dargest. Regensburg,
Habbel. XXXII, 792 S. M. 5,00.
1075) H. Adrian, Das alemannische Gedicht
v. Johannes d. Täufer u. Maria Magdalena.
(Wiener Pap. Kod. 2841. Karlsruher Pap,
Kod. 66.) Diss. Strassburg. 165 S.
65
1, 4. Stoffgeschic'ht«.
66
1076) L. Gombert. J. Aals Spiel v. Johannes
dem Täufer u. d. älteren Johannesdramen.
(= GermanAbhh. Heft 31.) Breslau, Marcus.
VII, 108 S. M. 3,20. i[K. Reuschel:
DLZ. 31, S. 1701; LHw. 47, S. 43i;3.]i
(S. 1-29: Gesch. d Johannesdramatisierg. bis auf .\al.
— S 30-10" : J. Aals Tragödie von Johaunes d. Täufer.)
1077) Th. Innitzer, Johannes d. Täufer. Nach
d. Hl. Schrift u. Tradition dargest. Wien,
Maver Ä Co. XX, 520 S. M. 8,00. |[P.
Krüger: LCBl. 60, S. 78,9; J. B. Umberg:
StML. 76, S. 553/8.]|
107S) W. Kloss, Herodias the wild huntress
in the legend of middle ages: MLN. 23,
S. 82,5, 100/2.
1079) A. Röder, Salome. Wiesbaden, Behrend.
31 S. M. 0,50.
lOSO) Reimarus Secundus, Gesch. d. Salome
V. Cato bis Wilde. Tl. 2/3. (Vgl. JBL. 1906/7
N. 2071.) L.. O. Wigand. 1908,9. IV, 111 S.;
IV, 193 S. M. 5,70. |[J. Kübel: AZgB. N. 14
(„Der Tod Johannis d. Täufers"); R. Steck:
ProtMhh. 12, S. 192-202, 236-45 (,Salome^).]|
(2. Ur-Marcus u. Pseudo-Marcus, d. Dichter d. Täufer-
tragödie. — 3. Herodes.)
1081) R. Zwez, Salome. Ein Trauerspiel in
2 Aufzügen. Bern, Schlüter. 54 S. M. 1,50.
Maria v. Magdala.
1082) Antonie Jüngst, Maria v. Magdala.
Dichtg. in Bildern. Münster, Schöningh.
VI. 179 S. M. 2,00.
1083) M. de Waleffe, Maria v. Magdala.
Roman. Übers, v. H. Michalski. B.,
Concordia. 263 S. M. 2,50.
Mittelalterliche und neuere Legenden:
Allgemeines und Sammlungen.
1084) L. Kiesgen, Das Erwachen d. Legende:
UdW. 1, S. 167-77, 197-201.
1085) P. Schubring, Hilfsbuch zur Kunst-
geschichte. Heiligenlegendeu, Mythologie,
Technik, Zeittafeln. B., Curtius. 1909.
VIII, 171 S. Mit eingedr. Kartenskizzen.
M. 2,50.
1086) J. Schnitzer, Legenden-Studien: Südd-
Mhh. 5', S. 209-16.
1087) R. Benz, Alte dtsch. Legenden. Jena,
Diederichs. 1910. VI, 106 S. M. 4,50.
1088) H. Delehaye, Die hagiograph. Legenden.
Übers, v. E. A. Stückelberg. Kempten,
Kösel. M. 3,00.
1089) H. A. Guerber, Myths and legends of
the middle ages. London, Harapp. 1909.
M. 7,50. |(H. G. Fiedler: LE. 12, S. 433/4.]|
1090) G. Brandes, K. Xyrop: Gesänge u.
Sagen d. Altertums: Zeitgeist 1909, X. 12.
(Drei Ringe. — Engel u. Eremit s. auch N. 1213.)
1091) P. Toldo, Leben u. Wunder d. Heiligen
im MA. (Fortsetzg.) (Vgl. JBL. 1906,7
N. 2084): StVLG. 8, S. 18-74; 9, S. 451-60.
1092) Sippurim. Ghettosagen, jüd. Mythen u.
Legenden. Volksausg. Her., revid. u. ge-
ordnet V. J. Brand eis. 3. Aufl. Prag,
Brandeis. 1909. IV, 465 S. M. 2,50.
Armer Heinrich.
1093) O. Behaghel, Eine mod. morgenländ.
Fassung d. Sage vom Armen Heinrich:
HessBllVolksk. 7, S. 118.
(Aus den „Balochi Tales- transl. by Mr. Damea.)
J»lirc8b«rielite fSr neuere dentaehe LiteratuigesoMoht«.
1094) H. Jacoby, Der Arme Heinrich: DEBH.
33, S. 167-83.
iHartmann v. d. Aue, Longfellow, Hauptmann )
1095) G. Ehrismann, Die Treue in Hartmanns
Armem Heinrich. f= X.411, Bd. 1,8.317-24.)
1096) H. Tardel, Der Arme Heinrich. (JBL.
1905 X. 92.) ;[J. Minor: Euph. 16, S. 195-200.)|
Elisabeth-Legenden.
1097) E. Barcza, Die Lit. über d. hl. Elisabeth.
Bibliographie. Budapest, Pallas. 1907. 14 8.
1098) A. Huvskens, Quellenstudien z. Gesch.
d. hl. Elisabeth. Marburg, Elwert. VIII,
268 S. M. 5,00.
1099) L. Krapp, Das Bild d. hl. Elisabeth in
d. neueren Dichtg.: ChristlFrau. 3, X. 2.
1100) A. Laban, Die Legende d. hl. Elisabeth
aus d. Hause d. Arpaden in d. ungar. Lit. (In
magyar. Sprache.) Diss. Budapest. 1907. 12^>S.
1101) K. Wenck, Die hl. Elisabeth. (SGVTh.
Heft 52.) Tübingen, Mohr. III, 56 8. M. 1,50.
Andere mittelalterliche Legenden.
1102) K. Völlers, Chidher: ARW. 12, S. 2.34-84.
1103) K. Zwierzina, Bemerkgn. z. Georgs-
legende. (= X. 441, Bd. 1, S. 555-64.)
1104) F. Kuntze, -Zur Legende v. d. Jagd d.
Einhorns: AKultG. 6, S. 94 8.
1105) K. Künstle, Die Legenden d. drei
Lebenden u. d. drei Toten u. d Totentanz.
Xebst e. Exkurs über d. Jakobslegende.
Freiburg i. Br., Herder. VIII, 116 8. Mit
Tafeln u. Abbildgn. M. 7,00. |[J.Neuwirth:
DLZ. 30, 8. 2078-81.]!
1106) L. Eurasian, Der Priesterkönig Johannes
in Sage u. Gesch.: DtschHausschatz. 35,
8. 687-9(1, 728-31, 766'8.
1107) E. K. Blüm ml, johannesüed II: MV-
GDB. 46, 8. 197/9.
(Jobann v. Nepomuk.)
1108) P. Bahlmann, Ludgerus-Legenden aus
dem Münsterlande. Mit e. Lebensbeschreibg.
d. ersten münster. Bischofs. Münster, H.
Mitsdörffer. 1^09. 76 8. M. 1,00.
1108 a) J. V. Wert her, Päpstin Johanna: Zu-
kunft 66, 8. 141/8.
Götter- und Heldensage:
Allgemeines.
1109) A. Olrik, Nordisches Geistesleben in
technischer u. frühchristl. Zeit. Übers, v.
W\Ranisch. (= GermanBibl. Bd.l.) Heidel-
berg, Winter. XIII, 2308. M.5,00. ;[S.Bugge:
ZDPh. 41, 8. 372-81 (bespricht d. norweg.
Original-Ausgabe); B. Kahle: GRM. 1,
8. 396/8; R. Meissner: DLZ. 30, 8. 2913/5.11
1109a) W. Golther, Religion u. Mythus d.
Germanen. L., Verl. Dtsch. Zukunft. 1909.
115 8. M. 4,00.
1110) A. He US 1er, Geschichtl. u. Mythisches
in d. germ. Heldensage. (^Aus: SBAkBerlin.)
B., G. Reimer. 1900. 8. 920-45. M. 1,00.
I [F. Panzer: DLZ. 29, S. 133/9.];
1111) R. V. Kralik, Zur nordgerman. Sagen-
geschichte. (= QFDV. Bd. 4.) Wien, Ludwig.
120 8. M. 4,80. i[G. X e c k e 1 : DLZ. 30,
8. 2075/6; ZVVolksk. 19, 8. 356 (ablehnend).]!
1112) F. V. d. Leven, Die Entwickelg. d.
Göttersagen in d. Edda: GRM. 1, 8. 2M-91.
1113) i d. , Die Götter u. Göttersagen d. Germanen.
(= X. 1212, Tl. 1.)
XIZXX. t<
67
1, 4. Stoffgeschichte.
68
1114) W. Mo es tu 6, Uhlands Vorlesg. über d.
nord. Sage: StVLG. 9, S. 223-45.
1115) G. Necke 1, Beitrr. z. Eddaforschg. Mit
Exkursen z. Heldensage. Dortmund, Euhfus.
VIII, 512 S. M. 16,00. i[W. Heydenreich:
DLZ. 30, S. 1056/8; F. Jonssou: ZDPh. 41,
S. 381/8.] I
1116) L. Jordan, Das altfranzös. Epos. u. d.
grossen Piigerstrassen : GKM. 1, S. 321-34.
1117) V. Vedel, Ridderromantiken i fransk
og tysk middelalder. Kopenhagen, Gyldendal.
1907. Kr. 8,00.
Einzelne Sagen:
B e 0 w u 1 f .
1118) M. Deutschbein, Die sagenhist. u.
literar. Grundlagen d. Beowulfepos: GRM. 1,
S. 103-19.
1119) M. Förster, Beowulf -Materialien. 2. Aufl.
Braunschweig, Westermann. 21 S. M. 0,50.
Karl- u. Rolandssage.
1120) W. W. Comfort, The heroic ideal of
the french epic: QuR. 207, S. 553-67.
(Karl- u. Rolandssage.)
1121) R. Seyfang, Quellen u. Vorbilder d.
Epos , Gaufrey ^ Diss. Tübingen. 100 S.
|[L. Jordan: LBlGRPh. 30, S. 401/3.]!
1122) K. Steitz, Zur Textkritik d. Rolands-
überliefrg. in d. mod. Ländern. (Aus: RF. 22,
S. 631-74. Diss. Bonn. 1907. |[E. Mogk:
DLZ. J907, S. 2335/6,]|
1123) W. Tavernier, Über e. terminus ante
quem d. altfranz. Rolandsliedes. (= N. 426,
's. 113-29.)
1124) C. Voretzsch, Die neueren Forschgn.
über d. dtsch. Rolandbilder: ZRPh.33, S. 1-19.
1125) N. Zingarelli, L'unita della „Chanson
de Roland": Rivista d'Italia lO'', S. 529-49.
1126) Le chanson de Roland d'aprfes le manuscrit
d'Oxford. Her. v. G. Groeber. (= Biblio-
theca romanica Bd. 53/4.) Strassburg, Heitz.
174 S. M. 0,80.
1127) G. FaureetJ.Tenant, Roland. Lögende
höroique en trois tableaux et en vers. Priface-
conförence par l'abbö J. B. Vassel. Paris.
1909. 100 S.
Merlin.
1128) E. B r u g g e r , L'enserrement Merlin.
Studien z. Merlinsage. (Vgl. JBL. 1906/7,
N. 2116): ZFSL. 33, S. 145-94; 34, S. 99-150;
35, S. 55.
1129) O. Fischer, Zu Immermanns Merlin.
Dortmund, Ruhfus. 1909. 51 S. M. 1,20.
1130) J. Höffner, Merlin: VelhKlasMhh.
24S S. 305/9.
P a r z i V a 1 u. d. Gral.
1131) G. Baist, Parzival u. d. Gral. Ak. Rede.
Freiburg i. B. 1909. 4°. 20 S.
1132) E. A. Baker, A reference in Chrestien
de Troyes to the dene-holes: Ath. 289-90.
(Dazu A. Nutt: S. 479.)
1133) B u r g e r , Der Erlösungsgedanke in
Wolframs Parzival u. Wagners Parsifal:
ZDU. 22, S. 492-502.
1134) W. Golther, Parzival u. d. Gral in
dtsch. Sage des MA. u. d. Neuzeit: Walhalla
4, S. 1-39.
1135) O. Sommer, Messire Rob. d. Borron u.
d. Vf. des Didot-Perceval. Ein Beitr. z.
Kritik d. Gralromane. (= ZRPh. Beiheft 17.)
Halle, Nienieyer. M. 2,00. [[Margaret he
Rösler: LDZ. 30, S. 2076/8.] |
1136) Th. Sterzenbach, Ursprung u. Entwick-
lung d. Sage V. hl. Gral. Diss. Münster. 45 S.
1137) Jessie L. Weston, The legend of Sir
Perceval. Vol. II. The Prose Perceval
accurding to the Modena Ms. (Bd. I s. JBL.
1906/7 N. 2124.^ (= Grimm Library N. 19.)
London, Nutt. 1909. XVI, 355 S. Sh. 15/.
|[E. Stengel: LCBl. 60, S. 1690/1.]|
Lohengrin.
1138) W. Kleinschmidt, Das Verhältnis des
„Bauduin de Sebourc" zu dem ,. Chevalier
au Cygne", „Marco Polo", „Brandau",
„Baarlam et Josaphat" u. d. Fabliaux. Diss.
Göttingen. 46 S.
1139) R. Pestalozzi, Gesch. d. dtsch. Lohen-
grinsage: NJbbKlAltGL. 23, S. 147-58.
1140) 0. Wattez, De Sage van den zwaan-
ridder: VVlAc. 1907, S. 201-34.
Hildebrandlied.
1141) H. Carstens, Zu dem Hildebrandslied:
KBlVNiederdSpr. 29, S. 8.
1142) Th. Grienberger, Das Hildebrandslied.
Ak. Wien. 109 S.
1143) G. Ehrismann, Zum Hildebrandsliede:
BGDS. 32, S. 260-92.
1144) Parzival u. Titurel. Rittergedichte v.
Wolfram v. Eschenbach. Übers, v. K. Sim-
rock. Mit Einleitg. v. G. Klee. L., Hesse.
1907. 380, 379 S. M. 2,50.
N i b e 1 u n g e n s ag e (Siegfriedssage).
1145) Das Nibelungenlied. Übers, v. K. Sim-
rock. Krit. durchges. u. erläut. Ausg.
Her. V. G. Holz. L., Bibliograph. Institut.
1909. 45, 360 S. M. 2,00. ifw. Golther:
LE. 12, S. 1 307/8.] I
1146) H. Kamp, Unser Nibelungenlied in
metrischer Übersetzg. Erklärungsausgabe.
B., Mayer & Müller. VII, 431 S. M. 9,00.
1146a) id.. Dasselbe in sagengeschichtl. Be-
leuchtg. u. mit erläut. Würdigg. Ebda. VII,
268 S. M. 5,00.
1147) La Chanson des Nibelunge. Traduction
avec une introduction et des notes par
J. Firmery. Paris, Colin. 1909. 310 S.
1148) Th. Abeling, Das Nibelungenlied u.
seine Lit. (JBL. 1906/7 N. 2130.) |[A. E.
Schönbach: ALBl. 17, S. 302 (scharf ab-
lehnend).]]
1149) id.. Das Nibelungenlied u. seine Lit.
2. Tl. (= Teutonia Heft 7, Supplement.)
L., Avenarius. 1909. XIX, 76 S. M. 3,00.
|[H. Michel: ZVVolksk. 20, S. 336/8.]|
1150) G. Adrian, Beitrr. z. Würdigg. d.
Nibelungendichtg. Progr. Dortmund, Herfort.
41 S.
1151) A. Beneke, Siegfried u. d. Varusschlacht
im Arnsberger Lande. L.-Gohlis, Volger.
1909. IV, 119 S. M. 2,00.
1152) R. Boer, Untersuchungn. über Ursprung
u. Entwickelg. d. Nibelungensage. (Vgl.
JBL. 1906/7 N. 2132.) Bd. 3. Halle, Buchh.
d. Waisenhauses. • V, 191 S. M. 8,00. 1[W.
Golther: LBlGRPh. 30, S. 97/8; H. Lohre:
ZVVolksk. 19, S. 333/5.]l
69
1, 4. Stoffgeschichte.
70
1153) F. Brie, Das Volksbuch vom „Gehörnten
Siegfried- u. Sidnevs ^Arcadia'': ASNS. 121,
S. 287-90. (Dazu G. Brockstedt: ib. 123,
S. 155/9.)
1 154) G. Brock. stedt, Das altf ranzös. Siegfried-
lied. Mit e. Schlusswort. Zur Gesch. d.
Siegfriedsage. Kiel, Cordes. XII, 178 S.
M. 8,00. [Becker: LBlGRPh. 30, S. 278/9;
W. Golther: ZFSLB. 34, s. 152 3 (beide
ablehnend).]!
1155) id., Das französ. Nibelungenlied: Hamb-
NachrrB. 1909, N. 23. (Dazu W. Golther:
ib. N. 24.)_
1156) id., Über Entstehungszeit u. Vf. d.
Hvenschen Chronik: ZDA. 51, S. 287-90.
(Ausläufer des Siegfriedlieds.)
1157,8) S. Bugge, Die Heimat d. altnord. Lieder
V. d. Wälsungen u. Nibelungen. III: BGDS.
35, S. 465-93.
1159) C. Cor ves, Studien über d. Nibelungenhs.
.4: ZDPh. 41, S. 271-319, 437-70.
1160) K. Droege, Die Vorstufe unseres Nibe-
lungenliedes: ZDA. 51, S. 177-218.
1161) G. Freybe, Unser Nibelungenlied u. d.
Christentum: DChristentum. 4, N. 2.
1162) G. Holz, Der Sagenkreis d. Nibelungen
(JBL. 1906/7 N. 2138). ;[F. Panzer: LRs.
35, S. 287-90; A. E. Schönbach: ALBl. 17,
S. .528/9.]!
1163) F. Keim, Die Nibelungen. Bilder u.
Buchschmuck v. Crczeschka. (= Gerlachs
Jugendbücherei. Bd. 22.) Wien, Gerlach
& Wiedling. 1909. 68 S. M. 3,00.
1164) O. Klockhoff, Grimhildisvisan: AJNF.
23, S. 143-89.
(Dänisches Volkslied vom Untergang d. Nibelungen.)
1165) F. Lempfert, Das Nibelungenlied u.
Hebbels Trilogie: ZDU. 23, S. 691-718.
1166) G. N e c k e 1 , Aus d. nordischen Nibelungen-
dichtg.: GRM. 1, S. 349-56.
1167) H. Not he, Armini us-Siegfried: Magdeb-
ZgB. J909, N. 49-50.
1168) L. Polak, Untersuchgn. über d. Siegfried-
sagen. Diss. Berlin. 146 S.
1169) Gust. ßoethe, Nibelungias u. Waltharius.
(Aus: SBAkBerlin.) Berlin, G. Keimer. 1909.
S. 649-691. M. 2,00.
1170) A. V. Saiten, Die Nibelungen in Sage
u. Geschichte: ZDU. 22, S. 172-86.
1171) G. Schütte, En historisk parallel til
nibelungsagnet?: ANF. 24, S. i-41.
1172) E. Stricker, Floovant u. Nibelungen-
sage: ZDPh. 41, S. 31-58.
1172a) id., Entstehung, u. Entwickelung d.
Floovant -Sage. Diss. Tübingen. 1909.
105 S. ,[L. Jordan: LBlGEPh. 30,
S. 403/4.]|
1173) H. Vollmer, Das Nibelungenlied erläut.
u. gewürdigt mit einem Überblick über d.
Sage u. d. neue Nibelungendichtg. (= JBL.
1906/7 N. 1326.)
1174)K. VoretzschjZur Gesch. d. Nibelungen-
sage in Deutschland u. Frankreich, (^^f.):
DLZ. 29, S. 2284.
117.5) P. Ernst, Brunhild, Trauerspiel in
3 Aufzgn. L., Insel- Veriag. 1909. V, 86 S.
M. 2,00. |[H. Kahn: Schaubühne 5*,
S. 356/7-11
1176) S. Lublinski, Günther u. Brun-
hilde. Tragödie. B., Bard. 166 S.
M. 3,00.
1177) A. Sturm, Siegfrieds Tod. Dramat
Skizze in 1 Akt (1904). Dresden, Kraul.
1909. 16 S. M. 1,00.
Walthersage. (Siehe auch N. lloli.)
1178) J. W. Beck, Ekkehards Waltharius. Ein
Kommentar. Groningen, Noordhoff. VII,
172 S. M. 3,50. ![F. Kuntze: DLZ. 29,
S. 3239-40.]|
1179) W. Eckerth, Das Waltherlied. Gedicht
in mhd. Sprache. Mit e. Anh. über d.
Schriftdenkmale zur Walthersage u. d.
Walthersage. 2. verm. Aufl. Halle, M.
Niemeyer. 1909. III, 195 8. M. 5,00.
Dietrich v. Bern.
1180) C. v. Kraus, Virginal u. Dietrichs
Ausfahrt: ZDA. 50, S. 1-123.
1181) W. Treu (H. Thiele), Abhandlung über
Entstehung d. Ortsnamens ,Bem- d. dtsch.
Heldensage .Dietrich v. Bem". Radebeul-
Dresden, O. Friedrichs. 1908. 30 S. M. 1,00.
1182) id.. Der Gotensang. Theoderich d Gr. im
Vergleich z. dtsch. Heldensage: Dietrich v.
Bern. Dresden, Pierson. 44 S. M. 1,00.
1182a) F. Vetter, ,Bern' ist Deutsch- Verona:
BllBemG. 4, S. 1-35.
Gudrun.
1183) R. C. Boer, Untersuchgn. über d Hilde-
sage: ZDPh. 40, S. 1-66, 184-218, 292- <46.
1184) A. Fok, La trasformazione d'un mito:
RLT. 2, S. 125-31.
1185) F. Wilhelm, Kudrun: Frühling 1. N. 2.
Tristan und Isolde.
1186) E Barthel, Tristan u. Isolde: Bavreuth-
Bll. 32, 8. 224 7.
1187/8) Block, Die Sage v. Tristan u. Isolde
in dramat. Form: Neuere Sprachen 21 (16),
S. 65-83, 145-60, 338-48, 397-412.
(H. Sachs, F. Eöber. Wagner, J. Weilen, L. Schnee-
gans, R. Gehrke, E. v. Hartmann, A. Bessel, A. Geiger.
— X. Silvestre, E. Marix, J. C. Carr.)
1189) Anna Serafina de Feo, Sulla legenda
di Tristano e Isotta. Palermo, Reber. 16*.
87 S. L. 1,50.
1190) L. Foulet, Marie de France et la legende
de Tristan: ZRPh. 32, S. 161-83, 257-89.
1191) W. Golther, Tristan u. Isolde in d.
Dichtungen d. JIA. u. d. neueren Zeit
(JBL. 1906/7 N. 2146.) |[J. F. D. Blöte:
ADA. 33, S. 270/8; E. Martin: DLZ. 29,
S. 1195/7; A. E. Schönbach: ALBl. 17,
S. 142 5 (ablehnend).] I
1192) L. Hirschberg, Zum Tristan-Jubiläum:
Zeitgeist N. 49.
(-Tristan- u. -Lucinde'". — Tristans Tod [Romanze v.
Conz-. — Jung Tristan [Rucken].)
1193) J. Loth, Le drame moral de Tristan
et Iseut est-il d'origine celtique?: Revue
Celtique 1909, juillet._
1194) E. Schürhoff, ÜT)er d. Tristanroman
d. J. Maugin. Diss. Halle. 190i*. 75 S.
1195) S. Singer, Thomas' Tristan u. Benoit
de Ste. Maure: ZRPh. 33, S. 729-33.
1196) F. M. Warren, Tristan on the continent
before 1066: MLN. 24, S. 37/8.
1197) Gottfried v. Strassburg, Tristan u.
Isolde. Neu bearb. V. W. Hertz. Wohlfeile
Ausg. Mit e. Nachw. v. F. v. d. Leyen.
St., Cotta. 1909. X, 475 S. M. 3,00.
1198) E. Hardt, Tantris d. Narr. Drama in
5 Akten. L., Insel- Verlag. 160 S. M. 3,00.
(Rezensionen siehe IV 4 a*.}
b*
71
I, 4. Stoff geschichte.
72
1199) E. Lucka, Isolde Weisshand. Ein Roman
aus alter Zeit. Mit 10 Bildern. B., Fischer.
139 S M. 3,00. ||St. Zweig: NRs. 20,
S. 1229-30; P. Stefan: ÜsterrRs 21, S. 156/7
(,Ein Wiener Tristanroman ").]!
1200) E. Ludwig, Tristan u. Isolde. Eine
dramat. Rhapsodie. B., Oesterheld. 1909.
192 S. M. 3,00.
Mittelalterliche und neuere Sagen:
Allgemeines.
1201) O. B ö c k e 1 , Die dtsch. Volkssage.
(= AN&G. Bd. 262.) L., Teubner. 1909. i
IV, 162 S. M. 1,00. |[E. Hoffmann-
Krayer: SchwAVolksk. 13, S. 313/4.]|
1202) O. Dähnhardt, Beitrr. z. vergleichenden
Sagen- u. Märchenforschg. Progr. L., A.
Edelmann. 4«. 54 S.
1203) K. Dieterich, Neues z. Sagengesch. u.
Sageugeographie : Grenzb. 68^ S. 83;9.
(O. Dähnhardt, F. Sohns.)
1204) G.Friedrichs, Grundlage, Eutstehg. u.
u. genaue Einzeldeutg. d. bekanntesten germ.
Märchen, Mythen u. Sagen. L., Heims. XV,
495 S. M. 12,00.
1205) W. M. Hart, Bailad and epic. A study
in the development of the narrative art.
Boston, Ginn. 1909. VII, 315 S. |[W.
Golther: LBlGRPh. 30, S. 266/8.] i
1206) W. P. Ker, Epic and romance. Essays
on mediaeval lit. 2 "^ ed. London, Mac-
millan. 398 S. Sh. 4/.
1207) John Meier, Werden u. Leben d. Volks-
epos. Ak.Rede. Halle, Niemeyer. 1909. 54 S.
M. 1,20. i[A. Heusler: ADA. 33, S. 129-36.]|
1208) id., Dtsch. u. niederländ. Volkspoesie.
(= In H. Pauls Grundriss. 2. Aufl. [Strass-
burg, Trübner] S. 1178-1297.)
1209) A. Olrik, Episke love i folkedigtningen.
(= N. 382, S. 68-89. |[A. Gebhardt: JBGPh.
30, S. 91.]!
1210) K.Wehrhan, Die Sage. (= Handbücher
Z.Volkskunde Bd. 1.) L., Heims. VIII, 162 S.
M. 2,00. i [L. F r ä n k e 1 : LCBl. 59, S. 1438/9 ;
E. Hoffmann-Krayer: SchwAVolksk. 13,
S. 313/4; M. Rödiger: ZVVolksk. 18,
S. 466/7 (scharf ablehnend); A. Abt: LBl-
GRPh. 30, S. 265/6.] I
Sammlungen.
1211) J. Klapper, Sagen u. Märchen d. MA :
MSchlesGVolksk. 20, S. 1-29.
(Scala caell. — Bs. I F 115 d. Kgl. u. Üniv.-Bibl. zu
Breslau.)
1212) F. V. d. Leyen, Dtsch. Sagenbuch. (Mit-
herausgeber: F. Ranke u. K. A. V. Müller.)
Tl. 1 u. 4. München, Beck. 1909. XVII,
294 S.; VII, 253 S. M. 2,50. |[E. Mogk:
DLZ. 30, S. 1936/8.]!
(Die Götter u. Göttersagen d. Germanen. — Die dtsch.
Volkssage.)
1213) K. Nyrop, Fortids sagn og sänge. Bd. .8/5.
(Vgl. JBL. 1906/7 N. 2054b.) Kjobenhavn,
Gyldendal. 1908/9. 127, 119, 123, 120 S.
Je Kr. 3,00. | [ZVVolksk. 19, S. 468/9.J!
(3. Sängers Herz. — 4. Jüdische Parabeln [Gleichnis
V. d. drei Ringen, Engel u. Einsiedler]. — 5. Die
Gräfin mit den 365 Kindern. — 6. Tannhäuser i venus-
bjaerjet.)
1214) G.Paris, Legendes du moyen äge. 3« ^dit.
Paris, Hachette. 16«. IV, 293 S. Fr. 3,50.
(Roncevaux. — Le paradis de la reine Sibylle. —
Tannhauser. — Le juü errant. — Le lai d'oiselet.)
1215) J. Bolte, H. Runges schweizer. Sagen-
sammlg. : SchwAVolksk. 13, S. 163-75.
1215a) L. Korth, Zur Gesch. d. Sagenforschg.
in d. Rheinlanden: KVZgB. 1909, N. 21.
1215 b) N. Hu her. Die Sagen vom Untersberg.
4. Aufl. Mit erläut. Anmerkgn. Salzburg,
Dieter. 1907. 48 S. M. 0,50.
Cid.
1216) M. Dieulafoy, La jeunesse du Cid:
Nouvelle Revue 3\ S. 3-24.
1216a) Heep, Cid: RGG. 1, S. 1816/7.
1217) A. Herrmann, C. Cibbers tragicomedy
„Ximena or the heroic daughter" u. ihr
Verhältnis zu Corneilles „Cid". Diss. Kiel.
116 S.
Don Juan.
1218) A. de Cock, De sage van den te gast
genooden doode: VVlAc. 1909, S. 641-82.
![J. Bolte: ZVVolksk. 20, S. 331.]l
1219) J. Klapper, Eine Quelle d. Don Juan-
Sage: StVLG. 8, S. 190/2.
(Fassung des „vom zu Ga.ste geladenen Toten" aus d.
14. Jh.)
1220) A. Lefranc, Le „Don Juan" de Molifere:
RCC. 17, N. 1, 7, 13.
1221) Helene Tuschak, Don Juan: Zeit
N. 2287.
1222) S. M. Waxman, The Don Juan Legend
in lit.: Journal of american folklore 21,
5. 184-204.
1223) 0. Anthes, Don Juans letztes Abenteuer.
Drama in 3 Aufzgn. B., Fleischel. 1909.
124 S. M. 2,00.
1224) W. Bonseis, Don Juans Tod. Ein Epos.
Her. V.W. Geiger. München, Strauss. 1909.
36 X 26,5 cm. 48 S. Mit 5 Radiergn. u.
Initialen. M. 25,00.
1225) T. Rittner, Unterwegs. Ein Don Juan-
Drama in 3 Akten. B., Fleischel. 1909.
112 S. M. 2,00. |[R. Huppert: SchL. 10,
S. 161.]1
1226) C Sternheim, Don Juan. Eine Tragödie.
L., Insel- Verlag. 1909. 204 S. M. 5,00.
Faustsage:
Gesamtdarstellungen.
1227) C. G. Boerner, Katalog 15. Faust u.
Werther. Leipzig. 1909. 79 S.
(S. 3-46: Faust.)
1228) Kuno Fischer, Die Faustdichtgn. vor
Goethe. 6. Aufl. (= Goethe -Schriften 6,
Bd. 1.) Heidelberg, Winter. 1909. 242 S.
M. 4,00.
Allgemeines und Volksbücher.
1229) K. S im rock, Historia von Dr. Johann
Faustiis. Her. v. S. Rüttgera. (= Schaff-
steins Volksbücher Bd. 62.) Köln, Schaff-
stein. 130 S. M. 0,90.
1230) Bender, Wer war Dr. Joh. Faust?:
KVZgB. 1909, N. 16.
1231) L. Ehlen, Ein Faustbuch von ca. 1530:
Euph. 16, S. 1/6.
(Maistre Foust.)
l'>3'>) G Heinrich über d. Faustsage im Alter-
tum: LE. 12, S. 134.
l'>33) F Kluge, Vom geschichtl. Dr. Faust.
" {= N. 409, S. 1-27.)
73
1, 4. Stoffgeschichte.
74
1234) F. Kluge, Fausts Zauberross. (= N. 409,
S. 9'.'/3.)
1235) A 1fr. Lehmann, Die Faustsage u. Faust-
bücher. (= id., Aberglaube u. Zauberei v.
d. ältesten Zeiten bis z. Gegenw. Cbers. v.
Petersen [St., Enke], S. 2;:J9-44.)
1236) B. Otto, Die Sage v. Doktor Heinrich
Faust. 3. Aufl. L., Scheffer. 1909. IV,
300 S. M. 3,00.
1237) A. E. Richards, L'enchanteur Faustus:
MLN. 23, S. 11Ö-2I.
1238) K. Rieck, Faust im Stubaitale: TglRs».
1H09, N. 152.
(Inschrift an e. Kruzifix.)
1239) Expeditus Schmidt, Die Grundidee
der Faustsage u. Goethes Lebensdichtg.
(= N. 429, S. 52-73.)
Faustdramen und -Opern.
(Alphabetisch geordnet.)
1240) G. Ellin ger, J.V. Andreae u. sein Turbo:
VossZgB. X. 67.
1241) W. Süss, Über d. Turbo des J.V. Andreae:
XJbbKlAltGL. 22, S. 343-56.
1242) P. B e r t i n i , II cinquantenario del
„Faust" e del „Mefistofele" : Nuova Musica
(Firenze) 14, N. 162.
1243) Hörnes, E. Madäch, Die Tragödie des
Menschen: DEBll. 33, S. 838-53.
1244) Chr. Marlowes tragical bist, of Doctor
Faustus and Goethes Faust. Part. 1. Transl.
by J. Auster with an introduction of A.
W. Ward. London, Frowde. XXX, 235 S.
Sh. 1'.
1245) K. R. Schröder, Textverhältnisse u.
Entstehungsgesch. v. Marlowes Faust. Diss.
Berlin. 1909. 87 S.
1246) G. Venzlaff, Textüberlieferung u.
Entstehungsgesch. von Marlowes Doctor
Faustus. (Diss.) B., Ehering. 1909. 80 S.
M. 2,00.
1247) H. R. O. deVries, Die Überlieferg. v.
Marlowes Doctor Faustus. (= StEPh. 95.)
Halle, Memeyer. 1909. XII, 89 S. M. 3,00.
1248) A. Boutarel, Un mercenaire de son
äme avant le Docteur Faust: M^nestrel 75,
N. 15,9.
(Militarius.)
1249) G. Carraud, Les marionettes du Docteur
Faust: RDM. 50, S. 85-115.
1250) V. Jovine über Goethes Mephisto u.
L. Pulcis Astarotte: LE. 11, S. 1559-60.
1251) R. Petsch, Magierszenen aus e. latein.
Schuldrama. (Ein neuer Faustsplitter.):
StVLG. 8, S. 477-82.
(Theophilus.)
1252) van Mierlo, De idee van Vondels
Lucifer: Vondeljaarboek 1908.
1253) P. Seliger, Ein vergessener Faustdichter:
ZBFr. 12, S. 316-27.
(J. F. Schink.)
1254) Erich Schmidt, Die älteste dtsch.
Oper V. Dr. Faust (1797). (Ref.): DLZ. 30,
S. 421.
(Text V. Schmieder, Musik v. J. Walther.)
1255) J. G. Talen, Mariken von Nieumeghen.
(Xeuaufführg. d. MirakeLspiels in Rotter-
dam.): LE. 11, S. 736 8.
1256) J. Zukal, Eine „ Faustauf führg.« in
Leobschütz (1739) u. ihre Folgen: ZGOeaterr-
Schles. 5, S. 86/7.
1257) E. Kraus, Faustsplitter. (= N. 441,
Bd. 2, S. 67-80.)
Travestien und anderes.
1258) Famulus Wagner, Der militär. Faust
Eine Höllenparodie. B., Gea. 44 S. M. 1,.')0.
1259) E. Maydoif, Mephistos Wiederkehr.
Dramat. Weihnachtadichtg. B., Walther.
61 S. M. 1,50.
1260) R.Wilhelm, Fäustel als Erzieher. Ein
welträtselhaftes Satyrspiel. Langensalza, J.
Beltz. 1908. 18 S. M. 0,30.
1261) Ein Lied v. Doktor Fausts Höllenfahrt.
Fliegendes Blatt. (Privatdruck.) Dresden,
Flössel. 1908. 7 S. Mit 1 Abbildg. M. 1,50.
Fliegender Holländer.
1262) K. Dove, Der Schauplatz d. Holländer-
Sage: MünchnerNNB. N. 124.
1262a) A. E. Brachvogel, Der fliegende
Holländer, Roman. B., Janke. 1909. 499 8.
M. 2,00.
12621)) K.v.Raesfeld, Der fliegendeHolländer.
Eine einfache Gesch. aus vergangenen Zeiten.
Hamm, Breer & Thiemann. 154 S. M. 1,80.
Genoveva und ähnliche Motive.
1263) H. Diestel, Die schuldlos verdächtigte
Frau im elisabethan. Drama. Diss. Rostock.
1909. 53 S.
1264) Camilla Lucerna, Zur Asanaginica.
Zagreb, Breyer. 1909. 18 S.
(Motiv v. d. ungerecht verstossenen Gattin.)
1264a) S. Stefanovic, Das angelsächs. Gedicht
„Die Klage d. Frau" : Anglia 32, S. 399-433.
Graf von Gleichen.
1265) F. H a u n , Die Entstehg. d. Sage v. d.
Doppelehe e. Grafen v. Gleichen. Progr.
Zwittau, Selbstverlag. 24 S.
1266) H. Landsberg, Der Graf v. Gleichen:
VossZg. N. 403.
1267) K. G. Wen drin er, Der Graf mit d. zwei
Frauen: BerlTBl. X. 649.
1268) H. A. Krüger, Der Graf v. Gleichen.
Eine dtsch. Tragödie. Hamburg, Janssen.
145 S. M. 2,00.
1269) W. Schmidtbonn, Der Graf v. Gleichen.
Ein Schauspiel. B., Fleischel. V, 122 8.
M. 2,00.
Grvteldia.
1270) R. Schuster, Griseldis in d. französ. Lit
Diss. Tübingen. 1909. VII, 144 S.
1271) F. V. Westenholz, Griselda in d. Welt-
lit.: B&W. 11, S. 636-41.
1272) K. G. Wrendiner, „Die geduldig u. ge-
horsam marggräfin Griselda" : Zeitgeist 1909,
N. 9.
1273) E.Wulffen, Das Sexualproblem Grisel-
dis: Sexualprobleme 5, N. 6.
1274) Griseldis: LE. 11, S. 922/3.
(Berichtet über die Artikel v. K. G. Wrendiner, H.
Landsberg, E. Werkentin.)
1275) H. L'Arronge, Griseldis. Ein dramat.
Gedicht in 4 Aufzgn. mit Benutzg. d. dtsch.
Sage. (Aufführg. in Bonn.) '[C. Enders:
LE. 11, S. 446/7.] I
1276) G. Hauptmann, Griselda. B., Fischer.
1909. 153 S. M. 3,00.
1277) Agnes Härder, Hauptmanns Griselda u.
Boccaccio: MagdebZg. 1909, N.172. (Weiteres
über Hauptmanns Griselda s. IV 4 a*.)
75
I, 4. Stoff geschichte.
76
Hamlet (Boeve de Hanstone).
1278) J. C. Allen, Th. Kyds Hamlet: West-
minsterR. 170, S. 551-64, 684-92. (Vgl. auch
K. Meier, Zum Urhamlet: AngliaB 20,
S. 119-21.)
1279) Ch. Boje, Die Überlieferg. d. altfranzös.
Romans v. Boeve de Hanstone. Diss. Kiel.
26 S. |[Ph. A. Becker: LBlGRPh. 30,
5. 232/6; E. Brugger: ZFSL. 35, S. 49-59;
L. Jordan: ASNS. 122, S. 410/2.]i
1280) L. Jordan, Über Boeve de Hanstone.
(= ZRPh. Beiheft 14.) Halle, Niemeyer.
|[E. Brugger: ZFSLB. 34, S. 25-40; J.
Vi sing: ASNS. 122, S. 41 2/3.] |
1281) id., Die Eustachiuslegende, Christians
Wilhelmsleben, Boeve de Hanstone u. ihre
oriental. Verwandten: ASNS. 121, S. 341-67.
1282) F. N. Robinson, The irish lives of Guy
of Warwick and Bevis of Hampton: ZCPh.
6, S. 9-180, 273-338.
1283) E. N. Setälä, Kullervo — Hamlet.
(Fortsetzg.): FUF. 7, N. 1/3.
Tannhäuser und der Venusberg.
1284) E. Elster, Tannhäuser in Sage u. Dichtg.
Bromberg, Mittler. VI, 25 S. M. 0,60. |[K.
Helm: LBlGRPh. 30, S. 230/2.] |
1285) F. Kluge, Der Venusberg. (= N. 409,
S. 28-60.)
1286) F. Kuntze, Die Grundlagen d. Sänger-
kriegs auf d. Wartburg u. d. Gerichts über
Heinr. v. Ofterdingen: Der Eigene 6.
1287) K. Nvrop, Tannhäuser i venusbjaeriet.
(= N. 1213, Bd. 6.) |[ZVVolksk. 20, S. 331/2.]|
1288) H. Ritter, Das Urbild v. Wagners Tann-
häuser: NMusZg. 30, N. 6.
(Das Lyedt von dem Dannheuser 1515.)
1289) A. Trinius, Die Wartburg in Sage u.
Dichtg. : Die Wartburg S. 637-60.
1290) A. Rest, Tannhäuser. Ein dtsch. Sagen-
drama. B., Schall & Rentel. 78 S. M. 1,50.
Wilder Jäger.
*1291) R. Brandstetter, Die Wuotansage im
alten Luzern: Geschichtsfreund (Stans) 62,
S. 101-60.
1292) N. R o o s , Die Jagd d. Wilden Mannes
in Libtau (Kt. Luzern): SchwAVolksk. 12,
S. 200/1.
1292a) Scholz, Wodan als Windgott: ZDU 23
S. 323/5.
Andere Sagenstoffe. (Alphabetisch geordnet.)
1293) R. C. Boer, Attilas Tod in dtsch. Über-
lieferg, u. d. Hvenische Chronik: BGDS. 34,
S. 195-266.
129-1) S. Blondheim, A parallel to Aucassin
et Nicolette VI, 26 : MLN. 24, S. 73/4.
1295) Der liebe Augustin in d. Kunst: Zeit
N. 2136. (Siehe LE. 11, S. 41.)
1296) J. Schwerdfeger, Die Pest in Wien
1679 (nach M. Fuhrmann) u. d. Augustin-
legende. Progr. AVien. 1907. 17 S.
1297) A. Kopp, Bremberger-Gedichte. Ein
Beitr. z. Brembergersage. (= QFDV. Bd. 2.)
Wien, Ludwig. 63 S. M. 2,00.
1298) K. Reuschel, Die Sage v. Liebeszauber
Karls d. Grossen in dichter. Behandlgn. d.
Neuzeit. (= N. 426, S. 373-89.)
(Fastradasage.)
1298a) G.Hauptmann, Kaiser Karls Geissei.
Ein Legendenspiel. B., Fischer. 157 S.
M. 3,00. (Rezensionen s. IV 4 a^)
1298b) R. Karsten, Die Glocke im See.
Einer Röbelschen Sage nacherzählt. Wismar,
Bartholdi. 1909. 330 S.
1299) F. Castets, Le quatre fils Aymon:
RLR. 5 1,S. 401-47; 52,S. 16-77, 130-62,193-423.
1300) P. Kabel, Die Sage v. Heinrich V. bis
Shakespeare. (= Palästra Heft 49.) B.,
Mayer & Müller. VI, 142 S. M. 4,00.
1801) F. Settegast, Zu d. geschichtl. Quellen
des Auberi le Bourguignon: ZRPh. 33,
S. 20-40.
(Herzog Ernst v. Schwaben.)
1302) M. Deutschbein, Beitrr. z. Hörn- u.
Havelocksage: AngliaB 20, S. 16-24, 55/9.
1303) W. Heuser, Hörn u. Rigmel (Rimhild).
Eine Namensuntersuchg.: ib. 31, S. 105-31.
1304) C. F. Glasenapp, Die Koboldsage:
BayreuthBU. 32, S. 122-41.^
1305) E. G. Cox. King Lear in celtic tradition:
MLN. 24, 8. 1/6.
1306) J. Strachan, An introduction to early
welsh. Manchester, Univ. Press. 1909. XVI,
294 S. Sh. 7/6.
(Alte Fassung d. Lear-Sage.)
1306 a) The chronicle bist, of king Leir. The
original of Shakespeares king Lear. Ed. by
S. Lee. London, Chatte & Windus. 1909.
XLVII, 131 S. Sh. 2/6. |[M. Förster:
JbDShG. 46, S. 306/8.]|
1307) F. H a n d 1 , Libussa. Eine Sage aus
Böhmens Vorzeit. L., Verl. für Lit. 91 S.
M. 2.00.
1308) M. R. H e w e 1 c k e , Die Loreleisage.
Paderborn, Junfermann. 67 S. M. 1,25.
1309) J. Joesten, Der Kampf um d. Lorelei:
BonnerZg. N. 184.
(Beh. Brentano, Heine.)
1310) Gertrud Klausner, Die drei Diamanten
des Lope de Vega u. Die schöne Magelone.
(= LF. Heft 39.) B., Felber. 1909. 179 S.
M. 4,00. |[W. V. Wurzbach: LBlGRPh.
30, S. 237/9.JI
1311) G. L. Schmidt, Der Rattenfänger v.
Hamelnim„Wunderhorn": StVLG.8,S.J25 7.
1312) Alice Galimberti, La Clitemnestra
medioevale: NAnt. 137, S. 29-59.
(Rosmunda.)
1313) N. Langenau, Rosamunde. Trauerspiel
in 5 Aufz. L., Mod. Verlagsbüro. 1909.
78 S. M. 1,50.
1314) R. M. Meyer, Der Sprung aus d. Fenster.
Ein Beitr. z. Methodologie d. Sagen- u.
Literaturgesch. : ZDA. 51, S. 292-300.
1315) A. Döring, Ein zeitgenö.ss. Seitensttick
zu Schillers Taucher: NJbbKlAltGL. 24,
S. 140/9. (Vgl. auch B. Schulze: ib. S. 335.)
(F. A. V. Kleist, Nikolaus der Taucher.)
1316) A. E g e n , Ein uraltes Gegenstück zu
Schillers Taucher: ZDU. 23, S. 687-91.
(Bakchylides.)
1317) J. Bolte, Die Sage v. d. unbewusst über-
schrittenen See: ZVVolksk. 18, S. 91, 306.
(Dazu P. Beck: ib. S. 305/6.)
1318) W. y. Massow, Die Vinetasage: Grenzb.
67S S. 14-21, 169-76.
1319) H. Essig, Die Weiber v. AVeinsberg.
Lustspiel in 5 Aufz. B., P. Cassirer. 1909.
180 S. M. 3,00.
1320) E. Kraus, Grillparzerfunde in Neuhaust
Euph. 15, S. 510-22, 739-53.
(Beh. auch die Sage von der weissen Frau.)
77
1, 4. Stoffgeschichte.
78
1321) M. Knetschke-Schönau, Auf d.Spuren
d. weissen Frau. Zur Erinnerg. an Burg
Lauenstein in Oberfranken. B., Vobach &
Co. 1909. 53 S. mit 5 Abbildgn. M. 0,50.
Märchen*, Fabel* nnd Sehwankstoffe:
Allgemeines.
1322) J. Holte, Neuere Märchenlit.: ZVVolksk.
18, S. 450-61; 19, S. 45«-b2; 20, S. 91-100.
1323) A. Thimme, Das Märchen. (= Hand-
bücher z. Volksk. Bd. 2.) L., Heims. VH,
201 S. M. 2,00.
1324) E. Bleich, Volksmärchen u. Kunst-
märchen. Zur Gesch. d. dtsch. Kunst-
märchens: Eckart 4, S. 153-65.
1325) F. V. d. Leyen, Märchen, Sage, Mythus:
WIDM. 105, S. 399-406.
1326) W. Wundt, Märchen, Sage u. Legende
ab Entwicklungsformen d. Mvthos: AEW.
11, S. 200-22.
1327) R. Benz, Märchendichtg. d. Romantiker
mit e. Vorgesch.: Märchen u. Aufklärg. im
18. Jh. Gotha, Perthes. YHI, 265 S. M. 5,00.
[R. Petsch: JBGPh. 29, S. 113;4.]i
1328) Martha P. Conant, The oriental tale
in England in 18**> Century. Columbia,
Universitv Press. 1909. XXVI, 312 S. i[J.
M. Clapp: MLX. 24, S. 186;7.]1
1329) J. H. Ee tinger, Le conte fantastique
dans le romantisme francais. Paris, Grassel.
1909. 16». 147 S. Fr. 2,00.
1330) E. Skopal, Das Märchen d. 16. Jh. in
d. dtsch. Lit. Progr. Wischau. 1907. 17 S.
(In poln. Sprache.)
1331) P. Tesdorpf, Beitrr. z. Würdigg. Ch.
Perraults u. seiner Märchen. St., Kohl-
hammer. 1909. 86 S. M. 2,00.
1332) H. Hesse, Morgenland. Märchen: FZg.
1909, 23. Dez.
(Tausend u. eine Sacht.)
1333) W. Schiller, Über die Märchen v.
Tausend u. e. Tag: ZBFr. XF. 1, S. 41-63.
1331) A. Wesselski, Mönchslatein. Erzählgn.
aus geistl. Schriften d. 13. Jh. L., Heims.
1909. L, 264 S. M. 12,00.
1335) L. Strackerjan, Aberglauben u. Sagen
aus d. Herzogtum Oldenburg. 2. erw. Aufl.
Her. V. K. Will oh. 2 Bde. Oldenburg,
Stalling. XXn, 517S.; VHI, 518S. M.7,20.
(Reiches Material zur Teufelslit. — Märchen- u.
Schwankstoffe.)
1336) J. Bolte, Bilderbogen d. 16. u. 17. Jh.:
ZVVolksk. 19, S. 51-82.
(Freierkorb. — Buhler auf dem Narrenseil. — Bigome
u. Chicheface- — Hahnrei.)
1337) E. L. Mayer, Quellenstudien zu H. Folz:
ZDA. 50, S. 314-28.
1338) F. Spina, Die alttschech. Schelmenzunft
„Frantova Präva-*. f= Beitrr. zu d. dtsch.-
slaw. Literaturbeziehgn. I. [= PragDSt.
Heft 13.]) Prag, Bellmann. 1909. XIII,
223 S. M. 6,00.
1339) A. L. Stiefel, Zur Schwank- u. Motiv-
kunde: Anglia 32, S. 491-502.
(Zu Hundred merry tales.)
1340) id.. Die Quellen d. engl. Schwankbücher
d. 16. Jh.: ib. 31, S. 453-520.
1341) id., Neue Beitrr. z. Quellenkunde Hans
Sachsischer Fabeln u. Schwanke: StVLG.
8, S. 273-310.
1342) A. Wesselski, J. Sommers Emplastrum
Cornelianum u. seine Quellen: Euph. 15,
S. 1-19.
1343) O. F. Vo 1 k m a n n , W. BuBch d. Poet.
Seine Motive u. seine Quellen. f= UXSpLG.
Heft 5.) L., Haessel. 1909. 85 S.
Einzelne Stoße. (Alphabetisch geordnet.)
1344) J. Hertel, Zu d. Erzählgn. v. d. Mutter-
milch u. d. schwimmenden Lade: ZVVolksk.
19, S. 83-92.
(Beh. auch das Motiv : Aussetzung in einer Kiste.)
1345) A. France, Les sept femmes de la Barbe-
bleue et autres contes merveilleux. Paris,
Calman-L^vy. (F.Vogt: LE. 11, S. 1556,/;
P. Wieg 1er: XRs. 20, S. 1679-80 („Der gute
Blaubart").]!
1346) O. Krack, Das Urbild d. Blaubart. Lebens-
gesch. d. Baron Gilles de Rais, Marschall v.
Frankreich. B., Eckstein. 1909. 264 S.
M. 4,00. i[J. E(ttlinger): LE. 12, S. 364; 5;
H.H. Ewers: AZg. 1909, N.38; F.Lorenz:
BerlTBlLR«. 1909, N. 546 („Der Blaubart").]i
1347) C. F. V. Schlichtegroll, Gilles de Rais,
d. Urbild d. Blaubart. L., Leipz. Verlag.
140 S. M. 3,00.
1348) R. Priebsch, Die Grundfabel u. Ent-
wicklungsgesch. d. Dichtg. v. Bruder Rausch.
(= X. 441, Bd. 1, S. 423-34.)
1349) H. G. V. Jones, The Cl^omadfes and
related folk-tales: PMLA. 23, S. 557-98.
1350) Elisabeth Rona-Sklarek, Cvmbeline
in Ungarn: JbDShG. 44, S. 118-25!
(Aschenhans, ein ungar. Volksmärchen.)
1350a) J. de Perott, Der Prinzenraub aus
Rache: ib. 45, S. 228/9.
(Motiv z. Cymbelin.)
1351) G. H. Gerould, The grateful dead, the
history of a folk-Storv. London, Xutt. X,
177 S. Sh. 10/6.
(Dankbarer Toter.)
1352) L. F^lix Faure-Goyau, Histoire de la
belle au bois dormant et des princesses
endormies: Revue hebdomaire 8 f^vrier.
(Domröschen.)
1353) H. Lemcke, Der hd. Eulenspiegel.
(Freiburger Diss.) Bonn, Georgi. 79 S.
1354) A. L. Stiefel, F.W. Brie, Eulenspiegel
in England. (JBL. 1903 K 4861.): StVLG.
8, S. 136-40.
1355) Charles de Coster, Tyll Ulenspiegel
u. Lamm Goedzak. Legende v. ihren heroi-
schen, lust. u. ruhmreichen Abenteuern im
Lande Flandern u. andern Orts. Deutsch v.
F. V. Oppeln-Bronikowski. Mit Xach-
wort d. Übersetzers. Buchausstattg. v. F.
H. Ehmcke. Jena, Diederichs. 1909. 600 S.
M. 6,50. ,[R. Sexau: LE. 12, S. 774-80.]
1356) id., Uilenspiegel u. Lamm Goedzak. Ein
fröhl. Buch trotz Tod u. Tränen. 1. dtsch.
Ausg. V. A. Wesselski. Buchschmuck v.
H.Steiner. L., Heims. 1909. XIV, 421 S.
M. 5,00.
1357) F. V. Oppeln-Bronikowski, Tyll Ulen-
spiegel: VossZgB. 1909. N. 43.
1358) W. Schulte von Brühl, Montanus, d.
bergische Eulenspiegel. Leben, Taten u.
Meinungen d. Meister Tobias v. Hebborn.
Eiberfeld, Born. XV, 170 S. M. 1,25.
1359) J. Bolte, Der Schwank v. d. faulen Frau
u. d. Katze: ZVVolksk. 18, S. 53-60.
1360) J. Klapper, Das Märchen v. d. Mädchen
ohne Hände als Predigtexempel : MSchles-
Ges Volksk. 19, S. 29-45; 20, S. 1-29.
(Enth. u. a. die Fas.«g. v. 1490 u. v. J. 1452 [Die
Tochter des Grafen v. Poitou].)
79
I, 4. Stoff geschickte.
80
1361) The farce of master Pierre Pathelin.
Englished by R. H o 1 b r o o k. Boston,
Houghton. 1905. XXXVIII, 116 S. |[A.
L. Stiefel: ZFSL. 34B, S. 181/3.]|
1302) Maistre Pierre Pathelin, farce du 15^ sifecle.
Her. V. F. E. Schneegans. (==: Bibliotheca
romanica Heft 60/1.) Strassburg, Heitz. 102S.
M. 0,80.
1363) R. Brill, Die Schule Neidharts. (JBL.
1906/7 N. 2235.) |[R. M. Mever: ZDPh. 41,
S. 70/2; E. Wiessner: ADA. 33, S. 167-79.]|
1364) A. L. Stiefel, Zum Schwank v. d. Rache
e. betrogenen Ehemannes : ZFSL. 32, S. 268-72.
1365) R. Loewe, Rübezahl im heutigen Volks-
glauben: ZVVolksk.l8, S. 1-24, 151-60. (Vgl.
auch Th. Siebs, Rübezahl: MGSchles-
Volksk. 20, S. 127-32.)
1366) K. d e W y 1 , Rübezahl-Forschgn. Die
Schriften d. J. Prätorius. (=Wort u. Brauch
Heft 5.) Breslau, Marcus. VIII, 159 S.
M. 5,60.
1367) Rübezahl - Geschichten v. J. Prätorius
(1738). Neudruck. Her. v. P. Ernst. L.,
Insel- Verlag. 1908. 4«. 123 S. M. 10,00.
|[ZVVolksk. 19, S. 242/3.] i
1368) J. Löwenberg, Rübezahl. Ein Märchen-
spiel. Neubearbeitg. Hamburg, Glogau.
68 S. M. 0,80.
1369) C.W. V. Svdow, Tvä spinnsagor. Stock-
holm, Norstedt. 1909. 103 S.
(Rumpelstilzchen. )
1370) R. Hey mann, Dtsch. Schildbürgerstädte.
Ein Streifzug v. Schiida bis nach Köpenick.
Gotha, Bartholomäus. 54 S. M. 0 50.
1371) B. Irw, Die literar. Gestaltgn. d. Volks-
sage V. d. 7 Schwaben: GermaniaB N. 28.
1371a) K. Aigner, Zwei literar. Fehden aus d.
18. Jh. Ein Beitr. z. Gesch. d. satir. Motivs
V. totgesagten Gegner. Progr. Pola. 1909.
15 S.
1372) K. Loh mever, Der Traum v. Schatz
auf d. Koblenzer Brücke: ZVVolksk. 19,
S. 286/9. (Dazu J. Bolte: ib S. 289-98.)
1373) P. Blum, Die Gesch. v. träumenden
Bauer in d.M^eltlit. Progr. Teschen. S. 3-36.
1374) H. Hepding, Die Cyriakswage in Neu-
häusen bei Worms: HessBllVolksk. 7, S. 32/9.
(Weehselbalgsage.)
1375 6) T. Caroline Stewart, Die Entstehg.
d. Werwolfglaubens: ZVVolksk. 19, S. 30-51.
1377) J. Bolte, Der zerstückte Spiegel : Euph.
16, S. 783/5.
1378) Th. Zachariä, Zum Schwank v. zögern-
den Dieb: StVLG. 9, S. 284/7.
1379) A. Luther, F. Sologubs Märchendrama
„Nächtliche Tänze": LE. 11, S. 1096.
(Mär von den 12 Königstöchtern.)
Tierfabel.
1380) J. Reuger, Im Reiche des Löwen. Klass.
Tierfabeln aus aller Welt Ausgew. für jung
u. alt. Illustr. V. A. Wessner. (= BGLIA.
N. 2162/5.) Halle. Hendel. 1909. XVI, 147 S.
M. 1,00.
1381) La Fontaine, Ausgew. Fabeln. Mit
biograph. u. literar. Einleitg. u. Anmerkgn.
her. V. O. Kötz. B., Weidmann. IV, 170,
108 S. M. 2,60.
(Enth. auch e. Gesch. d. Fabeldiehtung.)
1382) G. C. Laub seh er, Notes on the spanish
Ysopo of 1496: MLN. 24, S. 70/1.
1383) E. Martin, Zur Gesch. d. Tiersage im
MA. (= N. 441, Bd. 1, S. 273-87.)
1384) E. Ricklinger, Studien z. Tierfabel v.
Hans Sachs. Diss. München. 61 S.
138.5) J. Hertel, Zur Fabel v. d. Hasen u. d.
Fröschen: ZVVolksk. 19, S. 426/9.
13861 F. Lauch ert, Zum Fortleben d. Typen
d. Physiologus in d. geistl. Lit.: ZKathTh.
33, S. 177.
1387) Reinhart Fuchs. Her. v. K. Reissen-
berger. 2. Aufl. (= Altdtsch. Textbibl.
N.7.) Halle, Niemeyer. III, 115 S. M. 1,40.
1388) J. AV. Muller, Een nieuv handschrift
van den Reinaert: VVlAc. 1908, S. 109-88.
|[JBGPh. 30, S. 250/l.]|
1389) J. W. Nagl, Der Fuchs Roaner. A lehr-
reichs u. kurzweiliges Gleichnus aus der-
selben Zeit, wo d' Viehcher noh hab'n red'n
künna. Aus uralten 400— 600 j. Büchern
neu in d. Welt gestellt für d. österr. Lands-
leute. 2. verb. Aufl. Wien, Kirsch. 1909.
XII, 256 S. Mit Abbildgn. M. 3,00.
1390) L. Kohler, Die Fabel v. d. Stadt- u.
Feldmaus in d. dtsch Lit. Progr. Mährisch-
Ostrau. 1909. S. VIII-XX.
Novellenstoflfe:
Allgemeines und Sammlungen.
1391) W. M. Morris, The fablian and populär
literature: PMLA. 23, S. 329-74.
1392) Eleanor P. Hammond, Chaucer. A
bibliographical manual. New York, Mac-
millan Co. X, 579 S. ][J. Koch: Anglia»
20, S. 225-34.] I
1393) A. C. Lee, The Decameron. Its sources
and analogues. London, Nutt. 1909. 380 S.
Sh. 12/6.
1394) H. Rausse, Die ersten dtsch. Übertraggn.
V. Cervantes' „Novelas ejemplares": StVLG.
9, S. 385-405.
1395) P. Ernst u. P. Hausmann, Altfranzös.
Novellen. L., Insel -Verl. 1909. VII, 398,
416 S. M. 8,00.
Einzelne Stoffe.
1396) Celestina or the tragi-comedy of Calisto
and Melibea. Transl. by J. Mabb (1631).
Edited with introduction on the picaresque
novel and appendices by H. W. Alle n.
London, Routledge. XCI, 345 S. Sh. 6/.
|[M. Förster: JbDShG. 45, S. 409-10, 423/4.] |
1397) Fanny Wolf-Cirian, Elga: ÖsterrRs.
17, N. 1.
(Grillparzer, Kloster v. Sendomir. — Hauptmann,
Elga. — Ebner-fischenhach, Das Schädliche.)
1398) E. Lorenz, Die Kastellanin v. Vergi in
d. Lit. Mit e. dtsch. Übersetzg. d. altfranzös.
Versnovelle u. e Anhang: Die „Kastellanin
v. Couci"-Sage als „Gabrielle de Vergi" -
Legende. Halle, Kämmerer. 1909. 155 S.
M. 3,00. |[E. Stengel: DLZ. 30, S. 2728/9;
A. L. Stiefel: ASNS. 124, S. 180/3 (mit
Berichtiggn.).]!
1398 a) R. Eber Stadt, Der Shylockvertrag u.
sein Urbild: JbDShG. 44, S. 1-35.
1399) W. Stehmann, Die mhd. Novelle vom
Studentenabenteuer. (= Palästra Bd. 76.) B.,
Mayer & Müller. 1909. IX, 242 S. M. 7,00.
1400) K. Bode, Zur Quelle d. „Maria" v. O.
Ludwig: Euph. 16, S. 166-78.
(Motiv der Versündigung am Leblosen.)
1401) W. M. Hart, The reeve's tale: PMLA. 23,
S. 1-44.
81
1, 4. Stoffgeschichte.
82
Romanstoffe:
Ritter- und Abenteuerromane (Bobinsonaden).
1402) E. Hegaur, Auf Rabelais' Spuren in
Deutschland: LE. 10, S. 1687-93.
1402a) V. Berner, Das Urbild d. Phantasie-
roniaue: HambCorr«. 1909, N. 13.
(Dor wahre Gulliver.)
1403) B. Mildebrath, Die dtsch. „Aventuriers"
d. 18. Jh. (JBL. 1906/7, N.2262.) |[H.ßau8se:
DLZ. 31, S. 418-28.]l
1404) H. G. Fiedler. H.G.Wells: LE.12,S.63 4.
1405) M. Popp, J. Verne u. sein Werk. Wien,
Hartleben. VII, 213 S. M. 5,00.
(Beh. S. 55 £f. die Entwickelung d. phantast. Reise-
romane.)
1406) H. Rau.sse, Hintertreppenliteratur:
KVZg. 1909, N. 8.
(Räuber- u. Abenteuerromane.)
1407) Otto Bürger, Die Robinson-Insel. L.,
Dieterich. 1909. 122 S. Mit Bildern u.
Karten. M. 3,00.
1408) G. J. Hoogewerff, Eine niederländ.
Quelle d. Robinson Crusoe: Onze Eeuw 1909,
Sept. (Siehe LE. 12, S. 276/7.)
(H. Smeeks" ..Kvinke Kesmes".)
1409) W. H. Stavermau, Robinson Crusoe in
Nederland. s' Gravenhage, Nijhoff. 8, 184 S.
Fl. 2,50.
1410) H. Ullrich, Zu den Quellen d. Robinson:
LE. 11, S. 153
1411) id., Robinson u. d. Robinsonaden in d.
Jugendlit. : Handbuch d. Päd. 7, S. 567-76.
1412) F. Wackwitz, Entstehungsgesch. v.
D. Defoes Robinson Crusoe. Weimar, Wagner.
1909. VI, 77 S. M. 1,50. i[H. U 1 1 r i c h :
LE. 12, S. 1047/8.]i
Ämadisroman.
1413) C. Garcia de la Riega, EI Amadis de
Gaula. Madrid, Arias.
1414) W. Küchler, Empfindsamkeit u. Er-
zählungskunst im Ämadisroman: ZFSL. 35,
S. 1.D8-225. |[Ph. A. Becker: LBlGRPh. 31,
S. 105/ 6.] I
1415) Eine dem „Orlando Furioso" entlehnte
Episode im französ. Ämadisroman: ib. 34,
S. 274-92.
1416) A. M. Sc her er, Gobineaus „Amadis*:
Hochland 6-, S. 675-714.
1416a) G. Reynier, Le roman sentimental
avant l'Astr^e. Paris, Colin. VIII, 406 S.
Fr. 5,00. :[W. Küchler: ZFSLB. 35, S. 202/7.] |
Arcadia.
1417) H. W. Hill, Sidneys Arcadia and the
Eljzabethan drama. (= Univ. of Xevada
studies. Vol. 1, N. 1.) 59 S. JR. Acker-
mann: LBlGRPh. 30, S. 400/1.]!
1418) B. D o b b e 1 , New light upon Sir Ph.
Sidnevs Arcadia: QuR. 211, S. 74-JOO.
Don Quichotte.
1419) G. Becker, Die erste engl. Don
Quichottiade: ASNS. 122, S. 310-32.
(R. Anton, Moriomachia 1613.)
1419a) W. Berger, Don Quichotte in Deutsch-
land u. sein Einfluss auf d. dtsch. Roman
(1613—1800). Diss. Heidelberg. J02 S.
1420) H. Ellis, Don Quichotte: Espana modema
1909, S. 69-83.
1421) G. Fuchs, Don Quichotte. Muaikal.
Tragödie in 3 Aufz. München, MüUer.
1909. 65 S. M. 0,60.
Jahreiberieht« ftr neuere deatMhe LiteraturgeMhiebt«.
Schelmenroman.
1422) H. Raus 86, Zur Gesch. d. spaninchen
Schelmenromans in Deutschland. (= Mün-
sterBLG. Heft 8.) Münster, Schöningh. XI
118 S. M. 2,40.
Werther.
1423) C. G. Boerner, Werther-Lit. (= N. 1227
S. 49-79.
1424) F. Leonard, Some celebratad worka of
fiction: WestminsterR. 172, S. 83-91.
(Werther. — Neue Heloi.se. — Rene.)
1424a) L. Morel, Les principalea imitations de
„Werther« (1788-1813): ASNS. 121,8.368-90.
Dramenstoffe.
Allgemeines.
1425) F. Dubitzky, Schillers u. Goethes Werke
als Opern: B&W. 10, S. 901/9.
1426) R. Krauss, Dramen als Opemtexte-
AMusZg. 36, S. 393/4.
1427) H. Schneider, Gesch. d. span. Dramas
in Deutschland bis auf Grillparzer. (= id
F. Halm fB., Mayer & Müller], S. 1—50.) '
1428) K. Toth, Das ^Schul-'stück in d. französ.
u. dtsch. Lit. Progr. Wien. 32 S.
1429) A. Greef, St. PhilUps als Dramatiker:
EnglStud. 40, S. 47-78.
(Beh. die Francesca-Tragödie, Herodes, Davids Sünde.)
*1430) F. H., Das Theater im Theater: Wiener
Abendpost 1909, N. 132. (Siehe LE. 11.
S. 1447.)
Andreas Ho/er.
1431) R. F. Arnold, Andreas Hofer in d. engl.
Dichtung: StVLG. 9, S. 273-83.
1432) W. Deetjen, Fouqu^s Andreas Hofer-
Dramen (1832j: VossZgB. N. 21.
1433) H. Freytag-Apolda, Andreas Hofer in
d. dtsch. Dichtung: TglRsB. 1909, N. 181.
(Immermann, Mosen, Schenkendorf, P.Pfizer, Rückert)
1434) J. Liensberger, Der tirol. Freiheits-
kampf im Lichte dramat. Dichtg.: Vorarl-
berger Volksbl. 1909, N. 158.
1434a) Regine Ulman, Die Andreas Hofer-
Spiele in Meran: B&W. 11, S. 991/3.
1435) K. Domanig, Der tiroler Freiheits-
kampf. Dramat. Trilogie mit e. Vor- u. e.
Nachspiele. 2. verb. Aufl. 3 TIe. Kempten,
Kösel. 1909. 486 S. M. 4,00.
1435a) F. Kranewitter, Andre Hofer. Schau-
spiel in 4 Aufz. 3. Aufl. Innsbruck, Sibler.
1909. 93 S. M. 2,00. i[0. M. Fontana:
Wage 12, N. 35.] i
1436) F. V. Scala, Andreas Hof er. Volksschau-
spiel. Brixen, Pressverein. 1909. 124, 8 S.
M. J,00.
1437) H.Wolters, Andreas Hofer. Historisch-
dramat. Festspiel. Strassburg, Singer. 1908.
54 S. M. 1,50.
Ariadne.
1438) A. Boutarel, Bacchus dans la mythologie
et dans l'op^ra de Massenet: M^nestrel 75
N. 20-32.
(Beh. auch andere Ariadne-Dramen.)
1439) G. Altmann, Ariadne. Myth. Mysterien-
spiel V. E. König. Musik v. L. Hess: Musik 9\
S. 298-301.
83
1, 4. Stoffgeschichte.
.84
Bathseba (Uriasbrief).
1440) F. Stössinger, Der Brief des Uria :
Schaubühne b\ S. 462/3.
(E. Bernhard [Cohn]).
1441) A. Sakheim, P. Albers' Bathseba: ib.,
S. 123.
1442) R. Weissbach, Das Weib des Uria: ib.,
S. 65/6.
(.\. Geiger.)
Hermann {Armin).
144S) Fei. Dahn, Armin e. Cherusker. Er-
innergn. au d. Varusschlacht im J. 9 n. Chr.
Mit 17 Bildern nach Zeichngu. d. Malers
Ant. Hoffmann u. 1 Bild nach d. Eadierg.
d. Malers H. Braun. München, Lehmann.
1909. 44 S. M. 1,00.
1444) L. Hirschberg, Verschollene Hermann-
Dichtungen: Zeitgeist 1909, N. 33.
(Lohenstein, J. E. Schlegel, K. F. Kretschmann, Chr.
O. V. Schönaich, F. Bacherl.)
1445) P. Landau, Die Hermannsschlacht in
d. dtsch. Dichtung: EhWestfZg. 1909, N. 769.
(N. Frischlin, Lohenstein, J, E. Schlegel, Klopstock,
Kleist, Grabbe.)
144Ö) H. Brakebusch, Armin, Trauerspiel.
2. Aufl. Wolfenbüttel, Zwissler. 1909. 125 S.
M. 1,20.
1447)Jos.P]ichendorff u. Lud w. Schneider:
Hermann u. Thusnelda. Ein Schauspiel.
L.-Gohlis, Volger. 1909. 38 S. M. 1,00.
1448) J. Huber, Hermann d. Cherusker. Dtsch.
Heldengedicht z. 2000-Jahr-Jubil. Dramat.
Schauspiel. Emmendingen, Druck- u. Ver-
lagsgesellsch. vorm. Dölter. 1909. 277 S.
M. 2,60.
1449) C. Preser, Das Arminslied. 2. revid.
Aufl. L.-Gohlis, Volger. 1909. 188 S.
M. 3,00.
1450) K. Eörig, Hermann d. Befreier. Vater-
land. Schauspiel. L., Deichert. 1909. VII,
61 S. M. 1,20.
Hirtendrama.
1451) W. Klatt, Moliferes Beziehgn. z. Hirten-
drama. Mit e. Vorstudie: Haupttypen d.
Hirtendichtg.vor Molifere. B., Mayer & Müller.
1909. IV, 214 S. M. 4,50. |[Ph. A. Becker:
LBlGEPh. 31, S. 158/9; H. Schneegans:
DLZ. 30, S. 1566/7; i d.: ZFSL». 34, S. 198-201.]|
1452) Jeanette Marks, English pastoral drama
from the restoration to the date of publi-
cation of the lyrical ballads 1660 — 1798.
London, Methuen. 228 S. Sh. 5/.
1453) L. Olschki, G. B. Guarinis Pastor Fido
in Deutschland. L., Haessel. V, 126 S.
M. 2,50. |[K. Hof f mann: DLZ. 31, S. 288-90;
G. Horloch: ELT. 3, S. 271/7; M. K(och):
LCBl. 60, S. 466/7; M. Wehrmann: NJbb-
KlAltGL. 22, S. 359-60; H. Wegen er: LE.
12, S. 520/1.] I
Napoleon.
1454) K. Bleibtreu, Napoleon in dichter. Ge-
staltg.: N&S. 129, S. 552/5.
1455) P. Friedrich, Napoleon-Dichtungen:
LE. 12, S. 690/6.
(Beb. u. a. : A. Böhtlingk, C. Marc, M. de Jonge, F.
V. Hindersin.)
1456) A. O(bst), Napoleon-Lit. : HambFrBl.
1909, 21. Nov.
1457) G. Steiner, Napoleon u. die Dichter:
Neue Zürcher Zg. N. 273/6. (Siehe LE. 11,
S. 200.)
1458) St. W., Napoleon auf d. Bühne: Neue
Weg 38, S. 30/1.
1459) A. Böhtlingk, Napoleon. Von Elba
nach St. Helena. L., Xenien-Verl. 1909.
162 S. M. 2,00.
1460) M. de Jonge, Napoleon-Trilogie. 3 Tle.
B., Mod. Verlagsbüro. 84, 64, 72 S.
(Napoleons Sonnenwende. — Napoleons Sturz. -
Napoleons Rückkehr.")
1461) C. Mare, Napoleon. Eine Büste zu vielen.
Dramat. Lebensbild in 5 Akten. Strassburg,
Heitz. 1909. 139 S. M. 3,00.
Römerdrama. (Alphabetisch geordnet.)
1462) C. Meinck, Über d. örtl. u. zeitl. Kolorit
in Shakespeares Eömerdramen u. Ben Jon-
sons „Catiline". Diss. Göttingen. 1909. 59 S.
1463) J. Petkovic, Voltaires Tragödie „La
mort de C^sar" verglichen mit Shakespeares
„Julius Caesar". Progr. Wien. 1909. 21 S.
1464) M. de Jonge, Julius Cäsar. Drama. L.,
Mod. Verlagsbüro. 1910. 195 S. M. 3,00
1465) L. Eöttenbacher, Die französ. Virginia-
Dramen mit Einschluss derjenigen des Mon-
tanio, Alfieri u. v. Ayrenhoff. Diss. Mün-
chen. 1908. 152 S.
1466) W. Klapp, Sheridan Knowles Virginius
u. sein angebl. französ. Gegenstück. Diss.
Eostock. 1904. VIII, 122 S. |[0. Glöde:
LBlGEPh. 30, S. 10/2.] |
Schiller- Stoffe. (In aiphabet. Eeihenfolge.)
1467) W. Dähne, Schiller im Drama u. Fest-
spiel. Nebst e. Abdr. v. Haugs verschollener
Gedächtnisfeier. Meiningen u. L., Fock. 1909.
IX, 99 S. M. 2,00.
1468) F. E. H i r c h , Schiller im Eoman u.
Drama: ZBFr. NF. 1, S. 271-82.
1469) J. Blaschke, Schillers Dichtungen in
d. Chormusik: Sängerhalle 1909, N. 45.
1470) A. Hordorff, Die Entstehungsgesch. d.
Schillerschen „Demetrius\ Diss. L. 1909.
119 S.
1470a) P. Ernst, Demetrios. Tragödie. L.,
Insel- Verlag. 1905. 97 S. M. 2,00.
1471) W. Elex, Demetrius. Ein Trauerspiel.
B.-Friedenau, Büro Fischer. 1909. 147 S.
M. 2,00. |[BurschenschBll. 23^ S. 21/2 („Ein
junger Poet d. Burschensch.").
1472) K. E. Schaar Schmidt, Demetrius.
Trauerspiel. L., Zieger. 1909. VII, 163 S.
M. 2,50.
1473) G. Herzfeld, Ein engl. Don Carlos.
Drama: ASNS. 122, S. 301/9.
(J. Russell.)
1474) J. Blaschke, Die Jungfrau v. Orleans
in d. Musik: KVZg. 1909, 16. April. (Siehe
Musik 91, S. 112.)
1475) S. Feldmann, Der Kampf um die Jung-
frau: März 1909, Bd. 3, S. 95-100.
1476) A. France, Vie de Jeanne d'Arc 1.
Paris, Calmann-Levy. LXXXIII, 566 S.
|[S. Eeinach: ECr. 65, S. 210/8.]|
1476a) E. Schulte, A. Frances Forschgn. über
d. Jungfrau v. Orleans: VossZgß. N. 265,
275.
1477) E. Huet, Jeanne d'Arc et la musique.
Bibliographie musicale. 2« edit. Orleans,
Marron. 1909. IV, 230 S.
85
1, 4. Stoffgeschichte.
86
1478) A. Jollea, Johanna v. Orleans: NRs. 20,
S. 1075/7.
1479) A. Lang, Jeanne d'Arc in english
chronicles: Ath. 1909, S. 673/4.
1479a) A. Lang, The maid of France, being
the storv of the life of Jeanne d'Arc.
London, "Longmans. 1909. 396 S. Sh. 12/6.
1480) F. Nabor, Johanna, die Jungfrau v.
Orleans. Hist. Erzählg. Klagenfurt, Buchh.
des St. Josef- Ver. 1909. 231 S. M. 1,00.
1481) E. Schürt, Jeanne d'Arc et l'inspiration
dans rhist.: EPL. 47-, S. 616-21, 656-61.
1482) Ch. Thom assin, Jean d'Arc in d. Dichtg.
u. Gesch.: UdW. 2, N. 10/1.
1483) F. ßoz, E. Moreau: Le procfes de Jeanne
d'Arc. Pifece en quatres actes: EPL. 47*,
S. 733/4.
1484) Helena Tullius, Jeanne d'Arc, d. Jung-
frau V. Orleans. Hist. Tragödie in 1 Vor-
spiel u. 3 Akten. Bearb. v. G. G ö r r e s.
München, Höfling. 1909. 48 S. M. 1,25.
1485) K. F. Arnold, Vera v. Demelic, Maria
Stuart: LE. 10, S. 1206/9.
. (Beb. : K. Kipka. — Charlotte Blennerhasset)
1486) G.Hildebrandt, Schillers „MariaStuart"
im Verhältnis zu d. hist. Quellen. Progr.
Strehlen. 1909. 4«. 25 S.
1487) L. Morel, Trois trag^dies sur Marie
Stuart en France an 16e, 17e et 18e sifecle.
Progr. Zürich. 50 S. |[A. L. Stiefel:
ZFSLB. 34, S. 189-90.]|
(Montchrestin. — Boursault. — Trouchin.)
1488) A. G. Swjnburne, Chastelard. Ein
Trauerspiel. Übers. v.W. Unus. B.- Westend,
Eeiss. 1909. 152 S. M. 3,50. i[W. v. Scholz:
Schaubühne 4S S. 587/8.]|
1489) G. Kettner, Die Entwickelg. des Teil-
Stoffes. (= id., Wilhelm Teil [B., Weid-
mann. 1909.], S. 1-23.)
1490) id., Das Verhältnis d. Schillerschen Teil
zu den älteren Teil-Dramen: Marbacher
Schillerbuch Bd. 3, S. 64-124.
{Teilenspiele. - Bodmer. — J. L. Ambühls. — Schweizer-
bund. — Ambühls' Teil. — Meissners .Johann von
Schwaben''.)
1491) F. Kluge. Zur ältesten Teil-Literatur:
MünchnerNNB. 92.
(Urner Tellenspiel.)
1491a) E. Krauss, E. Zahn u. Schiller: B&W.
11, S. 822,4.
1492) A. V. Fürstenberg, G. A. v. Halem:
HambCorrB. 1909, N. 23/4 (Siehe LE. 13,
S. 488).
(Beh. auch seine Wallenstein-Dichtung.)
Andere Dramenstoffe. (Alphabet, geordnet.)
1493) M. Greif, Agnes Bernauer, der Engel
V.Augsburg. Vaterland. Trauerspiel. 2. durch-
ges. u. verb. Aufl. L., Amelang. 80 S. M. 1,00.
1494) O. Mehr, Neue Beitrr. z. Lee-Kunde u.
u. Kritik insbes. z. Cäsar Borgia u. Sophonisbe.
(= LF. Heft 37.) B., Felber. 1909. 154 S.
M. 3,50.
1495) W. Thomann, Der eifersüchtige Ehe-
mann im Drama d. Elisabethanischen Zeit.
Diss. Halle. 104 S.
1496) E. Heyfelder, Elektra in , klassischer"
u. , moderner" Dramatik: DLZ. 30, S. 453/9.
(Im Anschluss an H. Baumgart. Königsberg i. Pr.,
Gräfe & Unzer. 40 S. M. 0,90.)
1497) E. Wulff en. Das Elektra-Problem :
BerlTBl. 1909, X. 85.
1498) T. Longo, I fratelli nemici nei drammi
di Klinger e di Leisewitz: ELT. 3, S. 310-23.
I 1499^ A. L. Stiefel, P. Scarrons „Le MarquiH
ridicule" u. seine span. Quelle. Ein Beitr.
z. CJesch. d. Figuron-Comedia: ZFSL. 32,
S. 1-80.
1500) E. Guggenheim, Der Florian Geyer-
Stoff in d. dtsch. Dichtg. (Leipz. Diss.) B,,
Trenkel. 1.34 S. M. 2,00.
1501) M. Greif, Francesca da Bimini. Tra-
gödie. 2. durchges. u. verm. Aufl. L.,
Amelang. 1909. H, 64 S. M. 1,00.
1502) G. Eenner, Francesca. Tragödie. St,
Bonz. 1909. 184 S. M. 2,40.
1503) F. E ö m h i 1 d t , Francesca v. Rimini.
Trauerspiel in 3 Akten. Karlsruhe, VolLs-
tüml. Bücherei. 1909. 104 S. M. 1,00.
1504) E. Schiedermair, Der Graf v. Essex
in d. Literatur. Diss. München. 47 S.
1505) K. Eöhrig, Gustav Adolf in d. Dich-
tung. (Festschriften für d. Gustav Adolf-
Vereine. Heft 61.) L., Strauch. 1909. 22 S.
M. 0,10.
1506) E. Willig, Gustav Adolf H., König v.
Schweden, im dtsch. Drama. Diss. Eostock.
95 S.
1507) E. Zilliacus, Die Sage v. Gyges u.
Kandaules bei einigen mod. Dichtern. (S.-A.
aus Oefversigt af finska vetenskaps-societe-
tens förhand'lingar 51 [1908/9].) 35 S.
1508) P. Landau, Vom dtsch. Hanswurst:
AZg. N. 192.
(Hans Wurst-Komödien.)
1509) H. De ekel mann, F. Hebbels Herodes
u. Mariamne durch d. Dichters eigene Aus-
sprüche erläut. Progr. Bonn. 1909. 4°.
24 S.
1510) E. Batka, Die Quelle d. .Hochzeit'
E. Wagners: MusWBl. 39, S. 281/2.
1511) W. Budig, Untersuchungen über „Jane
Shore". Diss. Eostock. 111 S. i[F. Kratz:
AngliaB. 20, S. 207/9.]!
1512) B. Mautner, Über Goethes „Jery u.
Bätelv". Progr. Znaim. Fournier & Haberler.
29 S.'
(Beh. auch den Stoff u. seine Behandlung durch
Gryphius [Domrose] u. Scribe [Alpenhüttej.)
1513) K. Kreisler, Der Inez de Castro-Stoff
in roman. u. germ. bes. im dtsch. Drama.
Progr. Krems. 22 S.
1514) E. Asmus, Eichendorffs , Julian": NJbb-
BlAltGL. 21, S. 634-62.
1515) G.H.Möller, Beitrr. z. dramat. Kleopatra-
Lit. Progr. Schweinfurt. 39 S.
1516) H. L. Cleasby, Senecas Medea: In
Harvard studies of classical phil. Vol. 18
[L., Harrassowitz. 1907].
1517) Th. Vente, Die Medea-Tragödie Senecas.
Eine Quellenstudie. Progr. Strassburg i. E.
1909. 4". 64 S.
1518) H. Ferchlandt, Moli^res Misanthrop
u. seine engl. Nachahmungen. Diss. Halle.
1907. 88 S.
1519) A. Lehmann, Das Schicksal Mustaphas,
d. Sohnes Solymans H., in Geschichte u.
Lit. Diss. München. 124 S.
1520) G. Benco, Sülle fonti dell' .Oreste" di
Vittorio Alfieri. Progr. Triest. 1909. 29 S.
1521.) J. Moeller, Agamemnons Einzug bei
Äschylus u. in d. neueren Lit. : NJbbKlAlt-
GL. 23, S. 299-302.
1522) C. Segr6, Le fonti italiane dell' ,Otello":
NAnt. 139, S. 553-70.
1523) E. Schoener, Ein Vorläufer d. Phädra-
Dichtg. d'Annunzios: LE. 11, S. 1559-60.
(F. Bozza, Fedra 1578.)
87
1, 4. Stoffgeschichte.
88
1524) A. Seh a er, Die dramat. Bearbeitg. d.
Pyramxis-Thisbe-Sage in Deutschland ina
16. u. 17. Jh. Schkeuditz, Öchaefer. 1909.
128 S. M. 2,40. i[M. K(och): LCBl. 60,
S. 1017/8.]|
1525) F. Erckmann, Der bist. Rienzi: Mus-
WBl. 40, S. 641/3, 655/8.
1526) A. Gabrielli, Cola Rienzi e il teatro:
NAnt. 136, S. 201-12.
1527) W. Smith. A comic version of Romeo
and Juliette: ModPhil. 7, S. 217-20. (Vgl.
auch M. J. Wolff : ZVLR. NF. 17, S. 439.)
(Li tragici successi da Fl. Scala 1611.)
1528) K. Konrad, Ein neuer Stoff für ein
Student. Drama. Eine Anregg. : Burschensch.-
Bll. 23S S. 19-20.
(Sand-Tragödie.)
1529) A. Gide, Saul. Schauspiel in 5 Aufzg.
Her. V. F. P. Greve. B.-Westend, Reiss.
1909. 100 S. M. 2,50.
1530) P. Heyse. König Saul. Ein bibl. Historie
in 5 Akten.)' (= ÜB. N. 5060. L., Reclam.
1909. 16». 79 S. M. 0,20.
1531) F. Jaeger, Thomas k Becket in Sage
u. Dichtg., m. besonderer Berücksichtigg.
d. neueren engl. Dramas. Diss. Breslau.
1909. VII, 98 S.
1532) H. F. Kamm, Zwei Thomas Münzer.
Dramen: Xenien 2^, S. 239-48.
(\V. Lutz. — W. Lamszus.)
1533) W. Lamszus, Thomas Münzer. Eine
Tragödie d. Profethentums. B., Verlag Neues
Leben. 1909. 78 S. M. 1,50.
1534) W. Lutz, Thomas Münzer. Drama in
3 Akten. St., Lutz. 1909. 150 S. M. 2,00.
1535) W.Pr ei bisch, Quellenstudien zu Mozarts
Entführung aus dem Serail. Ein Beitr. z.
Gesch. d. Türkenoper. (Aus: SIMusG. 10,
S. 430-76.) Diss. Halle. 35 S.
1536) H. u. Christine Touaillon, E. Th.
Hoffmanns Undine: MusWBl. 40, S. 37-41,
57-60, 73/5, 90/2, 111/2.
(Beh. auch Fouque u. Lortzing.)
1537) W. L. Courtney, Undine, A dream play.
London, Heinemann. M. 2,50.
1538) W. Wynne, Undine. A Tragedy in
4 acts. London, Kegan Paul. M. 4,50.
1539) R. Boschorn, Shakespeares „Die Zäh-
mung d. Widerspenstigen" u. Fletchers „Der
gezähmte Zähmer«. (= N. 392, S. 14-26.)
Yolkslied:
Allgemeines und Sammlungen.
1540) J. Bolte, Zum dtsch. Volksliede: ZV-
Volksk. 18, S. 76-88.
1541) J. E. Wackerneil, Lit. über d. Volks-
lied: ADA. 33, S. 186-213.
(J. Sahr, J. W. Bruinier, O. Böckel, J. Meier, G. Jung-
bauer.)
1542) O. Böckel, Handbuch des dtsch. Volks-
liedes. Zugleich 4. neugestaltete Ausg. von
A. F. C. Vilmars ,. Handbüchlein ". Marburg,
Elwert. VII, 393 S. M. 5,00. |[L. Franke 1:
LCBl. 59, S. 1170.JI
1543) J. W. Bruinier, Das dtsch. Volkslied.
3. umgearb. Aufl. (= AN&G. Bd. 7.) L.,
Teubner. VI, 151 S. M. 1,00.
1544) J. Sahr, Das dtsch. Volkslied. 3. verm.
Aufl. 2 Bde. (== Sammig. Göschen. Bd. 25,
u. 132.) L., Göschen. 136, 110 S. M. 1,60.
1545) O. Schell, Das Volkslied. (= Hand-
bücher z. Volkskunde. Bd. 3.) L., Heims.
VIII, 204 S. M. 2,00.
1546) F. B. Gummere, The populär ballad.
Boston, Houghton, Mifflin & Co. 1907. XIV,
360 S.
1547) O. Wattez, De germaansche bailade,
haar ontstaan en hare beteekenis: VVlAc.
1908, S. 329-96.
1548) W. Jürgensen, Martinslieder. Unter-
suehg. u. Texte. Diss. Kiel. 51 S.
1549) K. Bode, Die Bearbeitg. d. Vorlagen in
„Des Knaben Wunderhorn". (= Palästra
Bd. 76.) B., Mayer & Müller. 1909. IV,
807 S. M. 20,00.
1550) G. Heeger u. W. Wüst: Volkslieder
aus d. Rheinpfalz. I. Kaiserslautern, Kayser.
J909. XV, 304 S. M. 3,80.
(Enth. zahlreiche Varianten u. Parallelversionen.)
1 ^agante n dich tung.
1551) S. Jaffe, Die Vaganten u. ihre Lieder.
Progr. Berlin. 4«. 37 S.
1552) B. Lundius, Dtsch. Vagantenlieder in d.
Carmina burana. (Aus: ZDPh. 39.) Diss.
Kiel. 1907. 70 S.
1553) N. Spiegel, Die Grundlagen d. Vaganten-
poesie. Progr. Würzburg. 34 S.
Einzelne Lieder.
1554) H. G. Fiedler, „Earth upon earth":
Modern Language Review 3, S. 218-27.
1555) J. Meier, Gesch. e. mod. Volksliedes:
SchwAVolksk. 20, S. 241-70.
(„Es ging mal ein verliebtes Paar, wohl in den Wald
spazieren.")
1555a) H. Klenz, Jungfer Lieschen: Euph.
Ergzhft. 8, S. 171/6.
1556) M. Klein, „Marlborough s'en va-t-en
guerre . . ." : Aus d. Posener Lande4, S. 239-41,
268 9, 289-93.
1557) K. Olbrich, Drei schles. Abarten d.
Nonnenmäre : MGesSchlesVolksk. 1 8, S. 42-61 .
(Beh. drei Entwickelungsstufen d. Ballade.)
1557a) R. Zoder, Die Melodien zu d. Ballade
V. d. Nonne: ZVVolksk. 18, S. 394-411.
1558) ,Des Sommers letzte Rose" : FrBlw.N.276.
(Motivgesch. d. -Letzten Rose".)
1559) E. K. Blüm ml, Zur Ballade vom Ritter
Ewald: ZVVolksk. 18, S. 43J/3.
1560) J. Lautenbach, Verwandte Motive in
Volkspoesieu: StVLG. 9, S. 100-113.
(Beh. d. literarische Daina „Tilfas" nebst ihren
Varianten.)
Verschiedene Stoffe:
Geschlechter, Liebe und Frau in der Literatur.
1561) K. Borinski, Die beiden Geschlechter
in d. Dichtung. (= N. 73, S. 569-636.)
1562) E. Fuchs, Gesch. d. erotischen Kunst.
B., A. Hofmann. 4P. XXII, 412 S. M. 30,00.
(Gibt zahlreiche Proben aus d. Kultur- u. Literatur-
geschichte.)
1563) B. Stern, lUustr. Gesch. d. erot. Lit.
aller Zeiten u. Völker. 2 Bde. Wien, Stern.
VII, 262 S.; VIII, 266 S. M. 20,00.
1564) F. Frhr. v. Reitzenstein, Entwäcke-
lungsgesch. d. Liebe. St., Franckh. 111 S.
M. 1,00.
1565) A. V. Gleichen-Russwurm, Frau
Minne: LE. 12, S. 229-37.
1565a) G. Heine, Von Liebe u. Leben bei
Altenberg, Schnitzler u. Hartleben : Christi.
Welt 22, S. 737/9.
(Auswahl. - Der Weg ins Freie. - Briefe an seine Frau.)
89
1, 4. Stoffgeschichte.
90
1566) P. Rousselot, Pour l'hist. du probl^me
de l'amour au inoven-äge. Diss. Münster i.W.
19Ü7. 104 S.
1567) G. Manacorda, Zu den volkstüml.
Motive V. d. weibl. Schönheiten : ZVVolksk.
18, S. 436-41.
1567a) O. Neumann-Hofer, Romanliebe:
Nationale Deutschland 1, S. 492 6.
1568) H. Ostwald, Erotische Volkslieder:
Sexual-Probleme o, N. 3.
1569) J. V. Pflugk-Harttung, Mod. Liebes-
literatur. (= N. 425, S. .302-28.)
1569a) Jostmann, Die Treue in d. dtsch.
Poesie: Erziehg. u. Unterr. 15, S. 37/8, 49-50,
61/2.
1570) A. Gold, Die männliche Freundschaft.
Eine literar. Anregg. : Zeitgeist N. 3.
1570a) N. Prätorius, Bibliographie d. Homo-
sexualität. II. Belletristik: JbSex. 9,8.578-620.
(Beh u.a.: -Verbene Junkers Liebe-, H. Bang, Bier-
baum [Prinz Kuckuck], Dolorosa, Anne v. d. Eken,
A. A. Friedrich, E. Mühsam, F. O. Pemauhm, Th.
Rüling, W. Unus.)
1571) G. J. Witkowski e L. Nass, Le nu
au thöätre depuis l'antiquit^ jusqu'k nos
jours. Ouvrage orn^ de 254 illustr. Fr. 20,00.
Paris, Daragon. 1909. 427 S.
(Le nu dans le costume. — Exhibitions. — Licence
et censure. — Le nu dans le dialogne. — L'apoth^ose
du nu.)
1572)J. B er taut, La litt, feminine d'aujourd'hui.
Paris, Libr. des „Annales politiques". 1909.
Fr. 3,50.
1572a) H.Bordeaux, L'honnete femme dans le
roman contemporain: Revue hebdomaire
27 April.
1573) Charles-Brun, La mode feminine et
la litt.: RPL. 47«, S. 722/7.
1574) P. Friedrich, Das Frauenideal d.
Grossen: WIDM. 107, S. 211-25.
1575) id.. Das Frauenideal d. Bühne: B&W.
^ 10, S. 231/6.
1576) E. Heilborn, Die Dame. Ihr Lebens-
u. Werdegang in d. dtsch. Lit.: VelhKlas-
Almanach. 2, S. 42-63.
1577) H. V. Kahlenberg, Die Romaoheldin
im Wandel d. Zeiten: HambCorr. N. 216.
(Siehe LE. 10, S. 1215.)
1578) L. Kulka, Mütter u. Söhne: Kw. 22»,
S. 183,8.
(G. Reuter, Keller, Björnson.)
1579) H. Ploss u. M. Bartels, Das Weib in
Natur u. Völkerkunde. 9. verm. Aufl. Neu
bearb. v. P. Bartels. 2 Bde. L., Grieben.
190f<. XXIV, 986 S.; VIII, 884 8. Mit
Abbildgn. u. Tafeln. M. 30,0<>.
1580) E. Rüben, Die Frau in d. arabischen
Poesie: Zeitgeist N. 20.
1581) Valentine de Saint-Point, La femme
dans le th^ätre: Nouvelle Revue 3^,8.393-401.
(Allg. überblick über d. Frau im Drama.)
1581a) K. Schnitze, Eheprobleme in neueren
Romanen: Kw. 21*, S. 71,4.
(J. Fönten, Helene Böhlau, H. Mann.)
Kind und Kinderspiel in der Dichtung.
1583) W. Baetke, Kindergestalten bei Zeit-
genossen u. Nachfolgern Shakespeares. Diss.
Halle a. S. 102 S.
1584) H. Franc k, Kindheitsromane: Königsb.
HartungscheZg. 1909, N. 439.
(O. Ernst, H. A. Krüger, H. Hesse, E Strauss, F. Hoch.)
1585) M. Lederer, Die Gestalt d. Natur kindes
im 18. Jh. Progr. Bielitz, Handel. 53 S.
1586) Regina Lilienthal, Das Kind bei d.
Juden: MJüdVolksk. 8. 1-24, 41-55.
15S6a) J. Löwenberg, Kindbeitsromane: Neue
Bahnen (Leipzig) 1!), N. 8/9.
1587) W. S c h 1 e b o 1 d , Kindergestalten bei
Dickens. Diss. Halle a. S. 47 S.
1588) Aus Kindheitsgeschichten: Kw. 22»,
S. 140-64.
(Bettina, Ebner- Eschenbach. Otto Ernst, Fontane,
Goltz, Hesse, F. Huch, Keller, Kügelgen, Maen,
Raabe, Rosegger. Strauss.)
1589) G. Schläger, Etwas v. dtsch. Kinder-
lied: ZDU. 23, S. 1-29.
1590) K. Wehrhan, Kinderlied u. Kinderspiel.
(= N. 1210, Bd. 4.) L., Heims. VIII, 189 S.
M. 2,00.
1591) J. Bolte, Zeugnisse z. Gesch. unserer
Kinderspiele: ZVVolksk. 19, S. 381-414.
1592) H. A. Rausch, Die Spiele d. Jugend
aus Fischarts Gargantua: JbGElsLothr. 24,
S. 53-145.
Einzelne Stände in der Literatur:
Arbeiter.
1593) J. A. Bondy, Arbeiter als Dichter:
AZg. 1909, N. 49.
1594) A. Kahn, Le theätre social en France
de 1870 ä nos jours. Diss. Bern. 1907.
235 S.
1595) G. H. J. Scholz, Das arbeitende Volk
in der niederdtsch. Dichtung: HambCorr.
1909, N. 608, 610.
Ärzte.
1596) C. Liebe, Der Arzt im Elisabethischen
Drama. Diss. Halle. 1907. 50 8.
(Shakespeare, Ben Jonson, Beaumont-Fletcher, J.
Webster, Massinger, Middleton, Th. Dekker, J Ford.)
1597) E. Heinrich, Der Arzt im Spiegel d.
Dichtkunst: Münchener MedjzinWschr.N.1/2.
1597a) W. Wevgandt, Die Ärzte bei Ibsen:
FZg. 18. Mai.
Hirt und Landwirtschaft.
1598) R. Krieg, Poesie u. Landwirtschaft:
MagdebZgB. N. 11 2.
1599) A. Kessler, Hirt u. Hirtenleben: Alte
u. Neue Welt 42, 8. 717,9.
Geistliche.
1600) Sil Vara, Der Landgeistliche in d.
engl. Lit.: Berliner ^lorgenpost 1909, N. 141.
■ Von Chaucer bis Shaw.)
1601) E. Blocher, Der evangel. Pfarrer in
d. heutigen französ. Lit.: Kons.Mschr. 66,
S. 808-17.
(A. Daudet. — E. Rod. — J. Lemaitre.)
1601a) R. Roehmer, Priestergestalten im engl.
Drama bis zu Shakespeare. Diss. Berlin.
XV, 50 S.
Juden.
1602) L. Adelt, St. Zweig, P. Neuburger,
Ghetto-Stimmungen: LE. 10, S. 1344/9.
(Sch. Asch, J. Zangwill, Ch- Müntz, J. Wa«sermann,
M. Nuel. — H. Blumenthal. — K. Münzer.)
1603) A. Bartels, Zwei Judenromane: Dtfch.
Schrifttum 1, N. 4.
(Prinz Kuckuck. — Jettchen Gebert)
91
1, 4. Stoffgeschichte.
92
1604) M. Debr^, Der Jude in d. französ.
Literatur von 1880 bis z. Gegenw. Diss.
Würzburg. 1909. 75 S.
1605) H. Gross, Das Ghetto in d. Dichtung:
AZgJudent. 72, S. 68-70, 81/3.
1606) V. Klemperer, Die Juden in Spiel-
hagens Werken: ib. 73, S. 104/6, 116/8.
1607) L. F. Pin US, Der Jude bei Stendhal:
ib. S. 212/4.
1608/9) W. Poel, Juden u. Christen bei Shake-
speare u. Marlowe. (Aus: WestminsterR. 171,
S. 54-64.) Übers, v. J. S a v i t s : Welt &
Wissen 1909, S. 154/6.
1610) A. Dessauer, Grossstadtjuden. Wien,
Eraumüller. 1909. IV, 461 S. M. 3,00.
1611) P. Langenscheidt, Graf Cohn. Eoman.
Gr.-Lichterfelde,Langenscheidt. 1909. 351 S.
M. 4,00.
1612) H. Reichenbach, Ketten. Drama in
4 Akten. Hamburg, Glogau. 1909. 116 S.
M. 2,00. |[L. Geiger: AZgJudent. 73,
S." 513/5; W. Handl: Schaubühne 5^,
S. 171/2 („Noch ein Judenstück"); Na-
than] a Sahwuri: O&W. 9, S. 494/9.]|
Kaufmann und Wirtschaftsleben.
1613) E. Kalkschmidt, Was erzählt uns die
Dichtung von dtsch. Wirtschaft: Welt des
Kaufmanns 5, N. 10.
(Hauptmann, Zola, Schlaf, Freytag, Kretzer, W.
V. Polenz, Fontane, C. Hauptmann, K. Fischer.)
1614) M. R. Kaufmann, Der Kaufmannsstand
in d. dtsch. Lit. Diss. Bern. 89 S.
1615) P. Nolte, Der Kaufmann in d. dtsch.
Sprache u. Literatur d. MA. Diss. Göttingen.
1909. VI, 100 S.
1616) Carry Brachvogel, Börsenromane:
LE. 11, S. 844/8.
(H. Gottschalk, H. L'Arronge, U. Sinclair.)
Künstler und Schriftsteller.
1617) J. D. C. van Dokküm, Romantiek en
humor in het kunstenaars leven: Caecilia
(Amsterdam) 65, S. 103-11, 300/8, 434-48.
1618) P. Zschorlich, Schriftstellerromane:
HilfeB. 15, N. 24.
(J. Jellinek, Kunstkaufleute. — E. Köhrer, Ein Sieger.)
Schauspieler und Theater.
*1619)F. Hirth, Schauspieler-Literatur : Wiener
Abendpost 1909, N. 201. (Siehe LE. 12,
S. 46/7.)
1620) Marie Louise Becker, Mod. Theater-
romane: B&W. 10, S. 182-90.
1620a) M. Pohl, Schauspielerstücke: BerlTBl.
N. 140.
Schule und Lehrer.
1621) H. Dickerhoff, Die Entstehg.d.Jobsiade.
(= FF. Bd. 1, Heft 3.) Münster, Aschen-
dorff. 1909. 55 S. M. 1,25.
(Beh. auch die Kandidatenlit.)
1622) E. Ebner, Magister, Oberlehrer, Pro-
fessoren. Wahrheit u. Dichtg. in Literatur-
ausschnitten aus 5 Jhh. Nürnberg, Koch.
XV, 306 S. M. 4,00. |[Bertha Bad t: Zeit-
geist 1909, N. 39 (^Schulmeistertypen"); P.
Cauer: DLZ. 29, S. 965/8 (,Der Lehrer in
d. Lit."); R. Jahnke: MschrHSch.8, S. 48-50;
H. Königsbeck: ZGymn. 62, S. 578-81;
Stöcker: BUGymn. 45, S. 386-403.]|
1623) F. Ebner, Der Mathematiker in d.
neueren Lit.: FZg. N. 234. (Siehe LE. 10,
S. 1723/5.)
1624) W. Fries, Der höh. Lehrerstand im
Spiegel d. Lit.: Lehrproben u. Lehrgänge
N. 3.
1625) W. Frieser, Die Schulen bei Dickens
auf ihre geschichtl. Wahrheit geprüft. Diss.
Leipzig. 1909. 138 S.
1626) W. Lobsien, G.Zieler, F.Leppmann,
Aus d. Welt der Schule: LE. 11, S. 329-34.
(O. Ernst, \V. Arminius. — W. Harlan. — H. Keller.)
1627) Arno Neumann, Der neueste Ober-
lehrerroman: MschrHSch. 8, S. 13/6.
(W. Arminius, Stietz-Kandidat.)
1628) E. Schlesier, Der Volksschullehrer in
d. dtsch. Lit.: ZDU. 2.3, S. 163-78, 225-33.
1629) K. Wittmann, Schule u. Lehrer in
Otto Ernsts erzählenden Schriften. Progr.
Arnau. 1909. 21 S.
1630) Der Oberlehrer in d. franz. Lit.: FZg.
8. Nov.
Studenten.
1631j W. Bruchmüller, Der Typus d. Leipz.
Studenten im 18. Jh. : NASächsG. 29, S. 312-42.
1632) P. Hoffmann, Der Student in d. dtsch.
Lit. d. 17. Jh.: NeuphilBll. 15, S. 416-26.
1633) K. Konrad, Die dtsch. Studenten u. d.
Theater. (= Burschensch. Bücherei. Bd. 4,
Heft 1.) 1909. 76 S. M. 0,60.
1634) R. Krau SS, Hochschulromane: LE. 12,
S. 108-10.
(J. Buchhorn, B. Olden, Hans Hart.)
Verbrecher.
1635) J. Cooke, Vagrants, beggars and tramps:
QuE. 209, S. 388-408.
1636) R. Frick, Hernanis Stammbaum: ZVLR.
NF. 17, S. 239-61, 385-413.
1637) R. Fürst, Kriminalromantik: LE. 10,
S. 607-14.
1638) A. Goll, Verbrecher bei.. Shakespeare.
Mit Vorw. V. F. Liszt. Übertr. v. 0.
Gerloff. St., Juncker. VI, 212 S. M. 4,00.
1639) J. E. Poritzky, Vagabundenromane:
Berliner Börsen-Courier N. 195.
(H. Ostwald, K. Leberecht, G. van Hulzen.)
1640) id., Feine Gesellschaft: ib. 1909, N. 377.
(Siehe LE. 11, S. 1744.)
1641) K. Raske, Der Bettler in d. schottischen
Dichtung. Diss. Berlin. 104 S.
1642) F. Schulze, Dickens als Schilderer d.
Londoner Verbrecherwelt. Diss. Halle.
1909. 42 S.
1643) S. Sighele, Littörature et criminalitö.
Paris, Giard. VI, 222 S.
Andere Stände.
1644) E. Benedikt, Advokatur u. Lit.: W^age
12, N. 21.
1645) J. Hof milier. Von Dandies, Dandy tuni
u. Dandyverehrung in d. Geschichte u. bei
R. Schaukai: SüddMhh. 5, S. 180-93.
1645a) A. Smythe-Palmer, The ideal of
gentleman or a mirror for gentief olks. A
portrayal in lit. from the earliest tiraes.
With an engraved frontispice of Ph. Sidney.
London, Routledge. 522 S. Sh. 6/.
1646) A. V. Gleichen-Russwurm, Dienst-
boten in Leben u. Dichtung: Zeit N. 1920.
93
1, 4. Stoffgeachichte.
94
1647) A. Fleischhammer, Der Provinziale in
d. französ. Komödie v. lööO— 1750. Diss.
Leipzig. 142 S.
1648) Ludw. Roth, Das dtsch. Weidwerk in
Geschichte, Sang u. Sage. (= Für d. dtsch.
Jäger. Bd. 9.) B.-Schöneberg, „Die Jagd*.
1900. 49 S. M. 1,00.
164fl) Soldatenschicksal. Meistererzähluugen
dtsch. u. fremder Dichter. Her. v. Joh.
Hennin gsen. L., F. Moeser Nachf. 1909.
235 S. M. 3,00.
Einzelne Persönlichkeiten.
1650) F. Schaefer, Bismarckliederbuch. 2. Aufl.
Goslar, Dtsch. Bismarckbund. IV, 112 S.
M. 0,80.
1651) A. Singer, Bismarck in d. Lit. Ein
bibliograph. Versuch. Würzburg, Kabitzsch.
1909. IV, 252 S. M. 10,00. |[H. Landsberg:
Geg. 74, S. 73/4; W. Schul tze: CBlBibl. 27,
S. 273/6.]|
1652) M. Stein, Buddha in Deutschland:
LE. 10, S. 1519-25.
(Kritische Gesamt-Übersicht)
1653) W. Rotscheidt, Johann Calvin im
Spiegel d. Dichtg. Elberfeld, Reformierter
Schriftenverein. 1909. 164 S. M. 2,00.
1654) C. V. Ende, Introduction ä une bibl.
raisonn^e de Gaspard Hauser suivie d'un
apercu chronologique de la question:
RGermanique. 5, N. 2.
1655) J. Wassermann, Ca.<;par Hauser oder
d. Trägheit d. Herzens. St., Dtsch. Verlags-
anstalt. 558 S. 6,00.
1656) P. Brun, Savinnes de Cyrano de Bergerac,
gentilhomme parisien. L'histoire et la legende.
De Lebret ä M. Rostand. Paris, Daragon.
1909. 291 S. Fr. 12,00.
1657) R. Zoozmann, Dante u. d. dtsch.
Drama: B&W. 11, S. 276-84.
1658/9) id., Dantes letzte Tage. Eine Dichtg.
Mit Dantes Bildnis v. J. Sattler. Freiburg,
Herder. 1909. VIII, 122 S. M. 2,00.
1660) H. Lee, Am Grabe der Dunkelgräfin:
BerlTBl. 1909, N. 207.
1661) R. V.Gott schall, W.JensensFridericiade:
LZgB. 1909, N. 8.
1662) R. Lepsius, Friedr. d. Gr. Schauspiel
in 3 Akten. B., Curtius. 1909. 112 S.
M. 3,00.
1663) F. Wastian, R. Hamerling als dtsch.
Bühnengestalt: Grazer Tagespost 1909, X.192.
(Dazu R. M. Rabenlechner: ib. K 193;
siehe LE. 11, S. 1661.)
1664) H. Gehlsdorf, E. V. Kleists Heldentod
in d. dtsch. Dichtung: TglRsB. 1909
X. 196.
1665) A. Mannheimer, Die Quellen zu
Hauffs ,Jud Süss". Diss. Giessen. 1909.
81 S
1666) O. K., F. V. Schill iu Liedern: DAdelsbl. 27,
S. 296/7, 310/1.
1667) F. Farga, Steinheil-Dramen: Schau-
bühne 5«, S. 127/8.
Tiere in der Literatur.
1668) Chollet, A. Dayot, H. Neuville, A.
Schalck de la Faverie, Behring, Les
animaux dans la legende, dans la science,
dans l'art, dans le travail, leur utilisation
et leur exploitation par l'homme. Paris,
Bong. 4«. XH, 350 S.
1669) Th. Etzel über d. Tiergeschichte: LE.12,
S. 265. (Aus: MünchenerNN.)
1670) Tiernovellen. {= Bücher d. dtsch. Hauses.
Bd. 62.) B., Buchverlag fürs dtsch. Haus.
1909. 296 8. M. 0,90.
(Bölsche, Musset, Pfeffel, Maopassant, van Eeden,
Laffidoth, Dracbmann, Canter, Tnrgenjeff, Kielland,
.\nderscn, Maeterlinck, I'resber, C. Sterne )
1671) 0. Batereau, Die Tiere in d. mittel-
hocbdtech. Literatur. Diss. Leipzig. 1909,
65 S.
1672) G. Hoerner, Die Katze in d. Kaltur-
geschichte: TgRsB. N. 67.
1673) F. Leppmann, Kater Murr u. seine
Sippe. Von d. Romantik bis Scheffel u.
Keller. München, Beck. V, 86 S. M. 2,00.
|[F. Deibel: LE. 11, S. 1.325/6; O. Walzel:
ADA. 33, S. 303/5.] i
1674) K. Gib rieh. Die Katze in Lit. u. Volks-
glauben: MSchlesGesVolksk. 11, N. 1.
Länder und Städte:
Allgemeines.
1675) J. Bolte, Zum Lobspruch auf d. dtsch.
Städte: ZVVolksk. 19, S. 2U6/7.
1676) Wohlrabe, Dtsch. Land u. Volk (in
Lied-, Spruch- u. Prosadichtg.). Heft 1/4,
8, 9, 13/4. Halle, Gebauer -Schwetschke.
XI, 151 S.; X, 125 S.; VI, 114 S.; X, 150 S.;
VIII, 120 S.; VIII, 168 S.; VIII, 120 S.;
VIII, 144 S. Je M. 1,20.
(1. Nordsee. — 2. Ostsee. — 3. Zwischen d. Meeren.
— 4. Vom Ems- u. Weserstrand z. Elbestrand. —
8. Rhein. — 9. Links u. rechts vom Rhein. — 13'4. Alpen.)
1677) H. Bothmer, Das dtsch. Dorf. Lieder
z. Preise v. Dorf u. Flur. L., Grunow. 1909.
252 S. M. 2,75.
1678) E. Rüd, Die dtsch. Dorfgesch. bis auf
Auerbach. Diss. Tübingen. 1909. VIII,
60 S.
Einzelne Länder und Städte.
(Alphabetisch geordnet.)
1679) L. Gehring, Das Berchtesgadener Land
in d. Sage. Berchtesgaden, Ermisch. 40 S.
M. 0,75.
1680) H. Friedemann, BerUn im Roman:
LE. 10, S. 697/9.
(P. Lindau, E. Edel. R. Saudek.)
1681) E. Reich, Das Werden Berlins im neuen
Roman: ÖsterrR. 21, S. 410/2.
(.\dele Gerhards Familie Vanderhouten.)
1681a) P. Beck, Bodenseepoesie vom Ende d.
18. Jh.: Alemannia 36, S. 144,9.
1682) Ellwangen u. Umgebung im Lichte d.
Dichtung: Ell wanger Jb. 1, S. 84-94.
(R. Oechsler, C. Flaischlen, F. L. v. Gess, A. Römelin,
E. Eggert, Bertha Mosthof, Franka Römer.)
1683) Essen in der Poesie. Gedichte u. Lieder
auf Essen. Essen, Fredebeul & Koenen.
IV, 64 S. M. 0,30.
1684) W. Po eck, Neu-Hamburg im Roman:
LE. 12, S. 621/5.
(E. Eilers, R. Herzog, Frenssen.)
1685) W. Widmann, Hamburg in d. dramat.
Dichtg.: HambCorrB. N. 21/2.
1686) H. Ossig, Hamburg im Roman: NHamb-
Zg. X. 128. (Siehe LE. 10, S. 999-1002.)
1687) K. Zettel, Hellas u. Rom im Spiegel
deutscher Dichtung. Eine Anthologie mit
e. erklär. Xamenverzeichnis v. O. Hart lieh.
Her. V. A. Brunner. 2 Bde. Erlangen,
Palm & Enke. 1908. Je M. 4,00.
95
1, 4. Stoffgeschichte.
96
1688) Der Kaukasus in d. dtsch. Lit. : StPeters-
burgerZgß. 1909, N. 309.
1689) C. Schröder, Mecklenburg u. d. Mecklen-
burger in d. schönen Lit. (= N. 115.)
1690) K. Berger, Die dtsch. Polenlit. u. d.
neueste Ostinarkenroman (M. v. Wittens):
BerlNN. N. 492, 494. (Siehe LE. 12, S. 194'5.)
1691) Petzold, Polenbegeisterung in den
1830er J. u. Polenlieder: BurschenschBll.23'^,
S. bljS, 85/7.
1692) R. Fürst U.K. H.Strobl, Prag im Roman:
LE. 11, S. 186/9.
(J. Kraus, Strobl. — Auguste Hauschner.)
1692a) R. Fürst, Prag. Neues aus d. schönen
Lit: KpnigsbBU. N. 19.
(J. Kraus, Strobl, Auguste Hauschner.)
1693) L. Pfleger, Der Strassburger Münster
u. d. dtsch. Dichtung. Strassburg, Le Roux.
1909. 39 S. M. 1,00.
1694) H. Fischer, O. Millers Lobspruch auf
Ulm : WürttVjhh. NF. 18, S. 476.
1695) F. Zidek, Villa Falconieri. Progr.
Kalksburg. 46 S.
(Beb. auch die Villa im Roman v. P. Heyse u. R. Voss )
1696) H. Brenner, Wien im Roman: Kultur 10,
S. 210-28.
(Marie Ebner, H. Keller, Scapinelli, Burckhard,
Sehnitzler, F. J. Gerhold, H. Bahr, Müller-Gutten-
brunn, L. Andro, VV. Degre, F. Stüber-Günther, F.
Nabl, E. Lucka, E. Scholl, K. Adolph, E. Ertl, R. H.
Bartsch.)
1697) K. H. Strobl, Wien im Roman: LE. 10,
S. 840/7.
(F. Stüber-Günther, Ignotus, Scapinelli, H. Keller,
E. Lucka.)
1698) J. Jezower, Venedig. (= Der poet.
Cicerone. Städte u Länder in d. Dichtg.
Bd. 1.) B., Behrs Verlag. XX, 183 S.
M. 3,00.
1699) H. Held, Zeitz in Wort u. Lied. Volks-
mundart. Zeitz, Langenberg. 1909. VI,
204 S. M. 1,50.
Natur und Landschaß.
1700) F. Kammerer, Zur Gesch. d. Land-
schaftsgefühls im frühen 18. Jh. B., Calvary.
1909. Vm, 265 S. M. 6,00. [[W. Andreae:
MagdebZg. 1909, N. 48 („Von Landschaf ts-
dichtg. u. Landschaftsgefühl").]!
1701) Julie Adam, Der Natursinn in d. dtsch.
Dichtg. Neue Folge. Von Lenau bis auf
unsere Tage. Wien, Braumüller. VII, 467 S.
M. 4,00.
1702) J. Bosch, Der Frühling in d. dtsch.
Dichtgn.: Dichterstimmen 23, S. 228-34.
1703) H. Fischer, Die dtsch. Lindenpoesie:
NeuphilBll. 16, S. 385-407.
Miisik und Feste.
1704) Glabbatz, Orgel u. Orgelspiel in der
neueren dtsch. schönen Lit.: MschrGK. 13,
S. 320/5.
1705) A. Bonus, Dtsch. Weihnacht. Spiel u.
Lied aus alter Zeit. (= Fruchtschale Bd 18.)
München, Piper. 1909. XXVII, 266 S.
M. 1,80.
1706) A. Freybe, Dtsch. Weihnachtsdichtg. :
KonsMschr. 66, S. 193-207.
1707) id., Der Dreikönigstag u. seine Feier in
d. Kirche, dtsch. Dichtg. u. Sitte: AELKZ.42,
N. 1/3.
1708) A. Keller, Weihnacht im dtsch. Volks-
lied: IllZg. 133, S. 1159-62.
1709) K. Knatz, Die Weihnacht literarisch:
Arena 3, S. 935/8.
(Ibsen, Wildenbruch, Dickens, Hauptmann.)
1710) E.Martin, Weihnachtsspiele: MschrGK.
18, S. 42/8.
1711) M. Necke, Dtsch. Weihnachtsbuch. Her.
V. d. Literar. Vereinigg. d. Berliner Lehrer-
vereins. B.-Schöneberg, Buchverl. d. , Hilfe".
1909. 93 S. M. 1,50.
1712) H. Nierth, Die Weihnachtserzählg. in
d. engl. Lit. Mit besonderer Berücksichtigg.
V. Ch. Dickens. Diss. Leipzig. 1909. 53 S.
Politik und Geschichte.
1713) C. Appel, Dtsch. Gesch. in d. provenzal.
Dichtung. Halle, Niemeyer. 16 S. M. 0,50.
1714) O. Altenburg, Vaterlandsliebe u dtsch.
Sprache im Spiegel volkstüml. Dichtung:
KonsMschr. 66, S. 887-94.
1715) F. Vogt, Das Königs- u. Kaiserideal in
d. dtsch. Dichtg. des MA. (= Marburger
ak. Reden. N. 18.) Marburg, Elwert. 28 S.
M. 0,50.
1716) P. Thierse, Der nationale Gedanke u.
d. Kaiseridee bei d. schles. Humanisten.
(= BreslStG. Heft 2.) Breslau, Trewendt &
Granier. XI, 188 S. M. 4.50.
1717) H. Schaper, Der .30j. Krieg im Drama
u. im Roman Englands. Progr. Schön-
lanke. 4«. 40 S.
1718) C. Camenisch, Die engl. Revolution
im Spiegel d. schweizer Volksdichtung:
BernRs. 3, S. 726-30.
Technik {Flugproblem).
1719) G. Biedenkapp, Poeten u. Mechaniker:
FZg. 1909, N. 217. (Siehe LE. 11, S. 1747.)
1720) F. Hirth, Luftschiffspoesie: Wiener
Dtsch. Volksbl. N. 7433.
(Ergänzungen zu N. 1723.)
1721) HeleneJacobius, Luftschiff u. Pegasus.
Der Widerhall d. Erfindg. d. Luftballons in
d. zeitgenöss. Lit. Halle, Niemeyer. 1909.
VII, 128 S. M. 2,80.
1722) L. Jordan, Cyrano de Bergerac u. d.
Flugproblem: MünchenerNNB. N. 84.
1723) J. Minor, Über die Luftfahrten in d.
dtsch. Lit.: ZBFr. NF. I, S. 64-73.
1724) E. Pernerstorf er, Flugproblem u. Dich-
tung: LE. 11, S. 707-10.
(H. Heyermans, R. O. Frankfurter, A. Niemann,
E. G. Seeliger.)
1724a) J. E. Poritzky, Luftschifferromane:
Berl. Börsen-Curier N. 431.
(Wells, Heyermans, E. Sandt, E. G. Seeliger, R. O.
Frankfurter )
1725) Th. V. Scheffer, Das Flugproblem in
Mythos u. Sage: Zeitgeist 1909, N. 28.
1726) W. Widmann, Aeronautische Bühnen-
dichtung: VossZg. 1909, N. 403. (Siehe
LE. 12, S. 45/6.)
1727) F. Zimmermann, Der Dichter u. d.
Flugproblem: Dresdner Anz. 1909, N. 165.
(Siehe LE. 11, S. 1445.)
(J. Verne.)
Körperliches.
1728) K. Knortz, Der menschl. Körper in Sage,
Brauch u. Sprichwort. Würzburg, Kabitzsch.
III, 240 S. M. 3,20.
1729) R. M. Meyer, Der Fluch des Alters:
LE, 11, S. 313-20.
07
1, 4. Stoffgeschichte.
98
Tod und Totentanz.
1730)0. Bloch, Vom Tode. Übers, v. P.Mi seh.
2 Bde. St., Juncker. 1908/9. 568, 37J 8.
M. 15,00.
1731) J. Gillhoff, Wie man in d. norddtsch.
Lit. stirbt: Niedersachsen 13, S. 359/61.
1732) A. Freybe, Das Memento mori in dtsch.
Sitte, bildl. Darstellung u. Volksglauben,
dtsch. Sprache, Dichtung u. Seelsorge.
Gotha, Perthes. 1909. VIII, 256 S.
M. 4,00.
1733) Ch. Batilliot, La danse macabre:
Xouvelle Revue 3", S. 115-20.
1734) O. Doering, Zur Totentanzforschung:
Hochland 6^ S. 763/6.
1734 a) E. A. Krause, Die Totentänze in d.
Marienkirchen zu Lübeck u. Berlin: ZV-
LübeckG. 9, S. 3.^-51.
1735) Arno Hach (^A. Hengesbach), Harle-
kins Tod. il Totentänze. 4. u. 5. Taus.
Mit Umschlagzeickng. v. W. Weingärtner.
L., Moeser. 1909. VII, 86 S. nüt Bildn.
M. 1,50.
1736) E. Söffe, Das Königslied. (= N. 434,
S. 1-26.)
1736a) F. Wedekind, Tod u. Teufel. Toten-
tanz. B., Cassirer. 1909. 32 S. M. 1,50.
Grift und Zauberei.
1737) E. Harnack, Das Gift in d. dramat.
Dichtg. u. in d. antiken Lit. L., Vogel.
78 S. M. 3,00.
1738) E. Friedrich, Die Magie im französ.
Theater d. 16. u. 17. Jh. (= MünchenBGRPh.
Heft 49.) L., Deichert. XXXVI, 348 S.
M. 8,60. [ZVVolkak. 20. S. 119.]
1739) H. März eil, Über Zauberpflanzen in
alter u. neuer Zeit. (Aus: Naturwissensch.
Wschr. NF. 7, N. 11.) Jena, Fischer. 1908.
27 S.
(Beh. auch Pflanzen in Sage, Sprech u. Lied.)
Hexen, Geister, Gespenster, Wunder.
1740) J. E. Poritzky, Shakespeares Hexen.
(= Neue Shakespeäre-Bühne Bd. 9.) B., H.
Paetel. 1909. 56 S. M. 1,00.
1740 a) O. Floeck, Die Elementargeister bei
Fouque u. a. Dichtem d. romant. u. nach-
romant. Zeit. Heidelberg, Winter. 1909.
_ VII, 108 S. M. 2,00.
1741) F. Lienhard, Elementargeister: Wege
nach Weimar 6, S. 144-54.
1742) W. ßath. Sonderbare Geschichten: Kw.
•22*, S. 339-43.
iBierbaum, Kubin, H.H. Evers, F. Boutet, Villiers de
risle- Adams )
1742a) K. Vogel, Das Wunder in d. Dicht-
kunst: Türmer 11*, S. 664/9.
1742 b) Gespenstemovellen. Bd. 1. (= Bücher
d. dtsch. Hauses. Bd. 20.) B., Buchverlag
fürs dtsch. Haus. .304 S. M. 0,90.
(Muaäus, Goethe, Kleist, Hauff, Hoffmann. Gogol,
Turgenjeff, Maupas«ant, Becquer, Lagerlöt, Poe,
F. Macleod.)
HölU und Teufel.
1743) M. Landau, Hölle u. Fegfeuer in Volks-
glaube, Dichtung u. Kirchenlehre. Heidel-
berg, Winter. 1909. XIX, 296 S. M. 4,00.
1744) H. Landsberg, Der Teufel in d. Dichtg. :
VossZgB. N. 22.
1745) id., Teufelsgeschichten: BerlTBl. X. 155.
j 1746) J. Raydserb, Der Teufel im Sprichwort
d. oberlausitzer Wenden : M VSächs Volksk. 4,
! S. 311/4.
1747) W. Widmann, Des Teufels Laufbahn
auf d. dtsch. Bühne: HambFrBl. X. 120.
1748) D. Willner, Der Teufel als Schatz:
MVSchönhengst S. 80-91.
i 1749) H. Lilien fein, Ideale des Teufels. Eine
I boshafte Kulturfahrt. B., Fleischel. 1909.
VII, 242 S. M. 3,00. [O. Blumenthal:
XFPr. X. 15808 („Xeues vom Teufel").]
1750) P. Feiner, Satan dämmerung. Kjapitel
aus d. Leben d. Teufels. Dresden, Pierson.
1909. V, 91 S. M. 3,00.
1751) F. Molnar, Der Teufel. Spiel in 3 Aufz.
B., Bard. 162 S. M. 2,50.
Verschiedenes.
1752) B. Wiese, Zum Streitgedichte zwischen
Wein u. W^asser. Zwei neue italien. Be-
arbeitgn. (= X. 441, Bd. 1, S. 45-93.)
1753) L. Ziehmann, Das Buch v. dtsch. Weine.
Eine Blumenlese (Altes, Xeues u. Xeuestes)
v. 101 Liedern, Gedichten u. Humoresken
nebst Orig.-Beiträgen v. Her. für fencht-
fröhl. Leute. Weimar, Thelemann. 1909.
107 S. M. 1,00.
1754) M. Steinschneider, Rangstreit-Lit
(Aus: SBAkWien.) Wien, Holder. 87 S.
M. 2,00.
1754a) K. Albrecht, Der Zweikampf mit
blanken Waffen in d. dtsch. Lit. nebst Aus-
zügen aus allerhand seit. Büchern : Burschen-
_ schßU. p^ S. 153/5, 177/8, 201/2, 225/7.
1755) C. W., Darwinismus u. Dichtung: Hann-
CourB. 1909, X. 113. (Siehe auch MagdebZg.
1909, X. 73.)
1755a) Fl. Hirsch, Wahrheitsfanatismus u.
Autorsuggestion in d. Dichtung. Progr.
Teschen. 19« »9. 24 S.
1755b) L. Löwenfeld, Die Dummheit. Eine
Umschau im Gebiete menschl. L'nzulängUch-
keit. Wiesbaden, Bergmann. 1909. XV,
339 S. M. 5,00.
(Beh. auch diepummheit in d. Lit.: Tartarin, Schiida,
Narrenlit. u. a.)
JakrMbericiit« für neuere dentsehe Lit«ntnrg«aekicht«. }ilI,X.\'.
99
I, 5. Geschichte der deutschen Philologie.
100
1,5
Geschichte der deutschen Philologie.
Allgemeines und Methodisches N. 1756. — Gesamtdurstellangen N. 1763. — Ältere Zeit: Sprachforscher des 16.
und 17. Jahrhunderts N. 1767. — 18. Jahrhundert N. 1772. — Begründer der deutschen Philologie: J. und W. Grimm N. 1779.
— Germunisten und Sprachforscher N. \l'.)i. — Vertreter verwandter Fächer N. 18:iö. - Nekrologe auf die in den Berichts-
jahren verstorbenen Fachgenossen und Vertreter verwandter Wissenschaften N. 1875. —
Allgemeines und Methodisches.
1756) E. Elster, Über d. Betrieb d. dtsch.
Philologie an unseren Univ. : N JbbKl AltGL.
24, S. 540/8.
1757) O. E. Lessing, Die Wissenschaft in
Amerika: MüncheuerNNB. N. 63.
1758) G. Manacorda, Germania filologica:
ELT. 2, S. 202-13.
1759) K. Sachs, Neuphilologie einst u. jetzt.
(= N. 391, S. 5-10.)
1760) O. Stoessl, Der Germanist: Fackel
N. 264,5.
(Über d. Literaturhistoriker.)
1761) P. Cauer, Wie studiert man Philologie?:
MschrHSch. 8, S. 588-98.
1762) P. Zaunert, Wie studiert man Ger-
manistik?. L.,Kossberg. 1909. 49 S. M. 1,00.
Gesamtdarstellungen.
1763) B. Delbrück, Einleitg. in d. Studium
indogerman. Sprachen. Ein Beitr. z. Gesch.
u. Methodik d. vergleichenden Sprachforschg.
(= Bibl. indogerman. Grammatiken. Bd. 4.
5. Aufl.) L., Breitkopf & Härtel. XVI, 173 S.
M. 4,00.
1764) A. Hauffen, Gesch. d. dtsch. Volks-
kunde. (Ref.): ZDPh. 41, S. 513/5. (Erscheint
1910 in ZVVolksk.)
1765) Vf. Kroll, Gesch. d. klass. Philologie.
(= Sammig. Göschen. Bd. 367.) L., Göschen.
152 S. M. 0,80.
1766) E. Sievers u. A. Köster, Das Germanist.
Institut. (= N. 3069.)
Ältere Zeit:
Sprachforsclier des 16. und 17. Jahrhunderts.
1767) K Löffler, E. Tappe f 1541: NJbb-
KlAltGL. 22, S. 357/8.
1767a) N. Scheid, Eine philos. Wortbedeu-
tungslehre aus d. J. 1663: ZADSprV. 23,
S. 5/9.
(J. Clauberg.)
1768) R. Brandstetter, R. Cysat (1545—1614)
d. Begründer d. schweizer. Volksk. (= R.
Brandstetters Monographien z. Erforschg.
Alt-Luzerns. Bd. 8.) Luzern, Haag. 1909.
110 S. M. 2,50.
1769) P. Pietsch, Leibniz u. d. dtsch. Sprache:
ZADSprV. Beiheft 30, S. 313-71.
1770) Becker, Das Volkslied: Kein schönrer
Tod ist in d. Welt u. D. G. Morhof. Progr.
Neustrelitz. 4«. 32 S.
1770 a) E. König, Das Memoriale linguae
Frisicae des J. Cadovius Müller. Diss. Bres-
lau. 1909. 37 S.
(Enth. : Einleitg-, Tl. I u. e. Abschnitt aus Tl. U.)
1771) E. Voss, J. L. Schottel: JEGPh. N. 1,
S. 1-31.
(Abdruck d. „Lamentatio" 1640.)
Sprachforscher des 18. Jahrhunderts.
1772) L. M. Wohlgemut, G. A. Bürger als
Vorläufer d. dtsch. Sprachvereins: ZADSprV.
23, S. 97-100.
1773) E. Reichel, Gottscheds Stellung in d.
Gesch. d. dtsch. Unterr.- u. Erziehungs-
wesens: MGESchS. 19, S. 77-117.
1774) E. Mucke, Exkurs über d. Hss. Chr.
Hennigs u. ihre Entstehungszeit: ASPh. 30,
S. 275/8.
1775) R. A. Fritzsche, J. Moser u. W. H.
Riehl. Gedanken über Volkskunde: Hess-
BllVolksk. 7, S. 1-9.
1776) R. Hofmaun, J. Moser, d. Vater d.
dtsch. Volksk. : MVGOsnabrück. 32, S. 72-167.
1777) H. Schierbaum, Justus Mosers Stellg.
in d. Literaturströmgn. während d. 1. Hälfte
des 18. Jh. Diss. Münster. 1908. 60 S.
1778) F. A. W^ o 1 f , Prolegomena zu Homer.
Übertr. u. eingel. v. H. Muchau. (== ÜB.
4984-86.) L., Reclam. 16". 262 S. M. 0,60.
1778a) D. Jacoby, Zur Erinnerg. an A. Zaupser
1795. (= N. 447, Bd. 2, S. 81/9.)
Begründer der dentscken Philologie:
J. und W. Grimm.
Charakteristiken und Briefe.
1779) A. Nagele, Die Brüder Grimm. Progr.
Innsbruck. 8 S.
1780) K. Usbeck, Die Brüder Grimm u. d.
Märchenfrau v. Niederzwehren. (In: id.,
Chronik v. Niederzwehren. Selbstverlag.
S. 40-50.)
1781) M. Klotz, Erinnergn. an J. Grimm:
NZürcherZg. 1909, N. 165 '6. (Siehe LE. 11,
S. 1447.)
1782) A. Sauer, Aus J. Grimms Briefwechsel
mit slaw. Gelehrten. (= N. 447, Bd. 1,
S. 585-629.)
(J. Dobrovsky, B. Kopitar, P. J. Safafik, W. Haiika,
W. A. Maciejowski, E. H. Costa.)
1783) E. Lohmeyer, A. Leitzmann, K.
Helm, Briefe v. J. Grimm: ADA. 3(t,
S. 149-52.
1784) Ü. Hardeland, W. Grimm: Der alte
Glaube 11, N. 12.
1785) J. H Öffner, W. Grimm: Daheim 46,
N. 13.
1786) Zwei Germanistenbriefe: ADA. 33, S. 250/2.
(W. Grimm u. F. Zarncke an O. Abel.)
1787) M. Beck, Wie Grimms Märchen ent-
standen: VossZg. 1909, N. 588.
1788) S. Aschner, Die Deutschen Sagen d.
Brüder Grimm. Diss. Berlin. 1909. 100 S.
Angehörige und Zeitgenossen.
1789) Ad. Stoll, Dorothea Grimm, die Mutter
d. Brüder Grimm, f 1808. Cassel, Gotthelft.
20 S. M. 0,50.
101
l,r>. «icschichte der deutschen PliiloInL-ir»
102
175)0) (i. Net-kel, F. Kühs: GK.M. 1, S. 392/3.
iK<l<li»forscher )
1791) H. Keller-Jordan, Erinnergn. an P.
Wiegand: Hessenland 22, S. 73/7.
(Freiiiul <;rimms.>
Germanisten nnd Sprachforscher.
1792) H. L. Ahrens (1809—81): HannCour».
1909, N. 129.
1793) J. Hartmann, Ad.Bacmei8ter(1827— 73):
ADB. 55, S. 434/7.
1794) R. F. Arnold, Friedr. Bauer (1867—1908):
ZUG. 59, S. 570/6.
1794a) K. Gutzkow, L. Bechstein. (In: G.
Göhler, Gesch. d. dtsch. Schillerstiftg. TB.,
Duncker], S. 6/7.)
1795) Th. Linschmann, Ludwig Bechsteins
Schriften, zum 75 jähr. Jubiläum des Henne-
berg. Altertumsforsch. Vereins zusammen-
gestellt. (= Neue Beitrr. z. Gesch. d. dtsch.
Altertums. Lfg. 2J.) Meiningen, Brückner
& Renner. 1907. 168 u. XV S. Mit 3 Taf.,
1 Bildnis u. 1 Faksm. M. 4,00.
1796) M. Koch, F. Bobertag (1841—1907):
DNekr. 12. S. 187/8.
1797) H. Schneegans, Ein idealer Lehrer
L. Bräutigam (1852—1906): AZgB. N. 45.
1-798) Armin Tille, L.Bräutigam (1852—1906):
DNekr. 11, S. 52/5.
1 799) F. F e h 1 i n g, Zum GedächtnisW. Brehmers :
HansGBll. 32, S. l*/8*.
1800) M. Hoffmann, Zur Erinnerg. an
Senator W. Brehmer: ZVLübeckG. 9, S. 1-20.
1801) A. Hausier, S. Bugge (1833—1907):
MünchenerXNB. X. 19.
1802) E. Mogk, S. Bugge (1833-1907):
JEGPh. 7, N. 2, S. 105-14.
1802 a) K. Aubert, Breve fra S. Bugge til S.
Grundtvig: Maal og minne 1909, X. 1
1803) H. Reckendorf, F. E. Chr. Dietrich:
ADB. 55, S. 733/4.
1804) A. Reichard't, E. Förstemann (1822 bis
1906): DNekr. .11, S. 177-80.
1805) Zum Gedächtnis E. W. Förstemanns
(1822—1906). Dem 6. Farailientag d. Familie
Förstemann überr. v. P. J. Förstemann
u. E. F. Förstemann. Zossen, Dtsch. Buch-
u. Kunstdruckerei. 8 S.
1806) Hans v. Müller, E. Grisebach. Ein
Versuch. B., Mever. 1909. XXX H, 135 S
M. 4,00. [Selbstanz.: ZBFr. NF.1,S.298-.301 li
1807) H Daffis, E. Modell G. Frevtags (M
Haupt): FZg. N. 205. (Siehe LE. 10, S. 1653.)
1S08) R. Much, R. Heinzel: ANF. 22, S 381/5
1809) S. Singer, R. Heinzeis Kleine Schriften
(JBL. 1906/7, N. 588): ZOG. 60, S. 706-44
884-96. 961-85, 1068-83.
1810) G. Ellinger, Die gesammelten Aufsätze
V. W. Hertz: VossZgB. >'. 275.
ISll) W. Creizenach, H. Hettner (18'>1— 8'^i-
ADB. 55, S. 776-82.
1812) F. Kluge, M. Heyne: ZDWF. 7, S. 370/2
1813) E. Schröder, M. Hevne (1837— 1906V
DNekr. 11, S. 68-70. '
1814) E. Linde, R. Hildebrand als Unterrichts-
künstler: Lehrerin in Schule u. Haus 25
S. 1/7, 37-43.
1815) Konr. Hofmanns Briefe an E. v
Kau.sler. 1848—73. Her. v. K. G. Voll-
möller. (Aus: M^langes Chabaneau.) Er-
langen, Junge. 46 S. M. 2,00.
1816) G. E. Karsten-Heft: JEGPh. 7, N. 2.
(Enth. Beitrr. v. O. E. Lessing u. Aufsätze v. G. E
Karsten [S. 4-21: Germanic Philology].)
1817) J. Bastian, Zur Erinnerg. an K. I^eini-
bach (1844—1906): SchulblBrandenb. 73
S. 53-62.
1818) V. Michels, W. Preger: ADB. 53.
S. 107-13.
1819) R. Wülker, L. Proescholdt (1854—1906):
JbDShG. 44, S. 185 9.
1820) Erich Schmidt: IllZg. 133, S. .349-.50.
1821) A. Sauer, A. E. Schönbach: DArbeit. 7.
S. 623/8.
1822) M. Pirker, A. E. Schönbach: Heimgarten
32, N. 11.
1823) Ch. Muff, H. Schreyer (1840-1907):
GJb. 29, S. 211/4.
1824) E. Schröder, Alb. Schulz (San Harte)
(1802-93): ADB. 55, S. 194/7.
1825) W. Wetz, E. Sievers (1820—94): ib. 54,
S. 340/3.
1826) E. Schwyzer, F. Staub (1826—96):
ib. 55, S. 624-30.
1827) O. P n i o w e r , F. Strehlke (1825—96):
ib. 54, S. 620/2.
1827a) H. Hopfen, J. Grosse, A. Strodtmann.
(= N. 1794a, S. 172/3.)
1828) A. Xoreen, F. Tamm: ANF. 22, S. 97-102.
1829) E. Schröder, K. Vemer (1846—96):
ADB. 55, S. 326-30.
1830) J. Haussleiter, A. F. Chr. Vilmar
(1806—68): RPTh. 20, S. 649-61.
1831) Ludw. Schulze, Ph. Wackemagel
(1800—17): ib. S. 768-74.
1832) E. Schröder, K. Weigand (1804—78):
ADB. 55, S. 360/3.
1833) H. Weil (1818—1909): AZgJudent. 73,
S. 591/2.
1834) F.Lauchert,G. Westermayer (1836—93),
Literarhist. : ADB. 55, S. 61.
Yertreter rerwandter Fächer.
1835) J. M e n r a d , Zur Erinnerg. an W. v.
Christ: BllGvmn. 45, S. 502/8.
1836) E. Geiger, J. Fallati als Tübinger
Oberbibliothekar fl809-55): CBlBibl. 25,
S. 389-415.
1837) J. Jung, J. Ficker (JBL. 1906/7 N. 743).
[F. Frensdorff: GGA. 170, S. 908-22; G.
V. Below: LCBl. 59, S. 9-10.]i
1838) R. Petsch, K. Fischer: JbDShG. 44,
S. 189-99.
1839) M. Spanier, K. Fischers Lehrkunst:
HambFrBl. N. 170.
1840) Grossherzog Friedr. v. Baden u. K.Fischers
Berufg. nach Heidelberg: DR. 33*, S. 364/8.
(Briefe v. K. Fischer u. L. Häusser an Stengel.)
1841) H. W. Fischer, Ein Lebendiger (H.
Geizer): Tag N. 120.
1842) B. Seuffert, W. Gurlitt (1844—1905):
DNekr. 11, S. 286-90.
1843) W. Lang, W. Heyd: ib. S. 42 5.
1S44) O. Donath, S. Kappers Leben u. Wirken
(1821—79): ASPh. 30, S. 400-47, 555-85.
1845) U. V. Wilamowitz-Moellendorff,
Gedächtnisrede auf Ad. Kirchhoff. (= Aus:
AbhhAkBerlin.) B., G. Reimer. 11 S. M.1,00.
1846) R. Jung, A. Kirchner: Alt-Frankfurt 1,
N. 1.
*1847) W. Bernhardi, E. Maetzner: ADB. 52,
S. 238-40.
1848) Bref frä K. Maurer: Eimreidin 14, S. 60 I.
(Siehe JBGPh. 30. S. 6.)
1849-50) C. O. Müller, Lebensbild in Briefen
an seine Eltern mit d. Tagebuch seiner
italien.-griechischen Reise. Her. v. O. Kern
103
I, 5. Geschichte der deutschen Philologie.
104
U.Else Kern. B., Weidmann. XVI, 401 S.
M. 10,00. |[E. Weber: NJbbKlAltGL. 23,
S. 373-81; U. v. Wilamowitz - Moellen-
dorff: DLZ. 29, S. 307 7-80.] |
1851) V. Jagic, W. Nehring (1830—1909).
(Slawist): ASPh. 30, S. 476/9.
1852) C. Yoretzsch, G. Paris u. d. Soci^tö
amicale G. Paris: GEM. 1, S. 507-21,
568-87.
1853) O. Rossbach, August Rossbach, Pro-
fessor an d. Universität Breslau J856 — 1898.
Eine Erinnerg. an sein Leben u. Wirken.
Mit e. Bildnis A. Rossbachs u. 2 Textbildern.
2. um e. Lebensabriss A. Westphals v. A.
Rossbach u. sonst verm. Aufl. Königsberg,
Gräfe & Unzer. 124 S. M. 3,00.
1854) H. Eschelbacher, M. Sachs. B.,
Poppelauer. 63 S. M. 1,00.
1855) E. Ziebarth, H. Sauppe (1809—93):
ADB. 55, S. 146-58.
1856) Ed. Müller, F. K. v. Savigny. L.,
Weicher. 32 S. M. 1,00.
1857) O. Schnell, J. Schneider (1818—98):
ADB. 54, S. 136.
1858) B. Keil, R. Scholl (1844—93): ib. S. 140/8.
1859) R. Kr au SS, Th. Fr. Schott (1835—99)
ib. S. 167-70.
1860) A. Brackmann, W. Schum (1846—92)
ib. S. 260/2.
1861) A. Kaegi, H. Schweizer-Sidler (1815—94)
ib. S. 282/5.
1862) J. Pollak, M. Steinschneider (1816 bis
1907): DNekr. 12, S. 171/5.
1863) M. Holzmann, H. Steinthal (1823— 99):
ADB. 54, S. 467-74.
1864) G. Wolff, E. Suchier (1823—1907):
ZVHessG. 41, S. 267-80.
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54, S. 637/9.
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ib. 55, S. 635/8.
1867) L. G(eiger), Zur Erinnerg. an L. Traube:
AZgJudent. 73, S. 137/8.
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S. 539-47.
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SüddMhh. b\ S. .347-50.
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Beck. LXXV, 263 S. M. 15,00.
(Enth. auch e. biograph. Einleitg. v. F. BoU, u. ein
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Vol. 16, S. 351-61.
1872) M., U. V. Wilamowitz-Moellendorff:Hamb-
NachrrB. N. 51.
1873) K. Glossy, C. v. Wurzbach (1818—93):
ADB. 55, S. 135/8.
1874) K. Schumacher, K. Zangemeister
(1837—1902): MainzZ. 3, S. 41/3.
Nekrologe.
1875) L. Deubner, F. Bücheier u. A. Dieterich:
FZg. 8. Mai.
1876) E. Hausler, F. Bücheier (1837—1908):
ZOG. 59, S. 478-80.
1877) F. Marx, F. Bücheier: NJbbKlAltGL.
21, S. 358-64.
1878) E. Levy, C. Chabaneau (1831—1909):
ZRPh. 33, S. 71/3.
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NNB. N. 1; H. Hepding, K. Helm: Hess-
BllVolksk. 7, S. 1J5/7; W. Hellpach: Tag
N. 201 ; G. Uhlig: HumanistGymn. 19, N. 4.
1880) F. Meinecke, L. Erhardt (1857—1908):
HZ. 101, S. 90/9.
1881) F. Kluge, A. Gombert (1839—1908):
ZDWF. 10, S. 227/8. (Siehe auch ADA. 32,
S. 248.)
1882) M. Loke, A. G. von Hamel: NedSpect.
48, S. 159-61.
1883) C. V. Kraus, J. v. Kelle: DArbeit. 7,
S. 388-92.
1884) Job. V. Kelle (1828—1909) : GRM. 1, S. 204/6.
1884a) Untersuchungen u. Quellen z. german.
u. roman. Philologie. J. Kelle dargebr. v.
seinen Kollegen U.Schülern. 2 Bde. (=X.441.)
1885) C. Weymann, K. Krumbacher (1856
bis 1909: ARs. 6, N. 52.
1886) K. Krumbacher: FZg. 1909, 14. Dez.
1887) F. Kluge, E. H. Meyer (1837—1908):
AZgB. N. 26.
1888) F. Pf äff, E. H. Meyer (1837—1908).
Gedenkbll. (Aus: Alemannia.) Freiburg i. B.,
Bielefeld. 1909. 30 S.
1889) Zur Erinnerg. an d. Heimgang v. E. H.
Mever u. H. Kasten. Progr. Bremen. S. 3-8.
1890) H. Osthoff (1847—1909. Chr. B arthol -
mene: FZg. 1909, 11. Mai; H. M(amlock):
BerlTBl. 1909, N. 240; W. Streitberg:
GRM. 1, S. 426/9.1
1891) W. Seelmann, A. Reifferscheid (1847 bis
1909): GRM. 1, S. 206/8.
1891a) A. Reifferscheid: KBlVNiederdSpr. 29,
S. 81/2.
1892) F. M. Rieger (1828—1909): LE. 12, S. 456/7.
1893) L. Fränkel, Der , Wörterbuch-Sachs"
(K. Sachs 1829-1909): Zeitgei.st 1909, N. 33.
(Siehe auch id.: IllZg. 1.32, S. 514.)
1894) H. Spies,W. Sattler (1827— 1908) Anglist:
EnglStud. 40, S. 467-73.
1895) A.Warschauer, A.Skladny(1839— 1909):
HMBll. 10, S. 65-74.
1896) F. Holthausen, Albr. Wagner (1850 bis
1909): GRM. 1, S. 208.
1897) O. Ritter, Albr. Wagner (1850—1909):
EnglStud. 40, S. 474/5.
105
J,(>. «n-> iiichte fler neuhochdeutschen Sprache.
106
1,6
Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
Neae Zeitoehriften N. IH'JS. — Allgrineine Spr«ehw»««nse1iaft X. 1901. — Kindanprache V. 19U. — Weltsprache
N. 1918. — Sprachästhetik N. 1932. — Sprachgeschichte: Allgemeine und ßesanitdarstellangen N. 1948. — Einzelne Epochen:
Frühhochneadentoch N. 1953. — Kanzleisprache N. 1959. — Sprache ond Stil eiozelaer Dichter ond Schriftsteller: 16. Jakr-
hnndert N. 19«3: 17. Jahrhandert N. 1971: 18. Jahrhundert N. 1974: 19. Jahrhandert N. 199<.i. — .Standessprachen N. 201U.
— Wörterbficher N. SO^d. — Wortforechang: Allgemeines nnd Gesamtdarstellangen N. 203«: Zeitschriften und zaaammen-
fassende Stadien N. 2048: Einzelstadien N. 2061: Schlagwörter. Sprichwörter. Redensarten N. 212-3. — Bedeatnngswandel
N. 2147. — Kamenkande N. 2150. — Sprachreinheit (Lehn- und Fremd wor«) N. 2191. — Sprachrichtigkeit N. 2209. — Sprach-
lehre (Grammatik) N. 2219. — Lantlehre (Aussprache) N. 2239. — Rechtschreibnog N. 2245. - Mundarten: Allgemeines
nnd Bibliographisches N. 2250; Oberdeutsch N. 2261; Mitteldentseh N. 2.'M)7; Niederdeutsch N. 23.34: Friesisch K. 2339. —
Deutsche Sprache im Ausland N. 2363. —
Xene Zeitschriften.
1898) Sprachwissenschaft für Alle. Jahrg. 1
(:20 Nn. je 1 Bogen). Her. v. H. S t r i g 1.
Wien, L. Weiss. M, 4,50. j[E. Arens:
LHw. 47, S. 614/6.]|
1899) Vom sprachl. Kunstgewerbe. Monatshefte
für sprachl. Kultur. Her. v. H. Weide n-
müller. L., Verlag d. Werkstatt für neue
Wortkunst. 1909. 12 Hefte je "2 Bogen.
M. 2,40.
1900) Wörter u. Sachen. Kulturhist. Zeitschrift
für Sprach- u. Sachforschg. Her. v. R.
Meringer, W. Meyer-Lübke, J. J. Mik-
kola, ß. Much u. M. Murko. 1. Bd.
Heidelberg, Winter. 1909. M. 20,00. [R.
Meringer: GRM. 1, S. 593 8; O. Schrader:
DLZ. 31, S. 341/5.]i
.\llgemeine Sprachwissenschaft.
1901) E. Herzog, Neuere Literatur über all-
gemeine sprachwissensch. Probleme: ZFSL.
33B, S. 1-45.
1902) A. Marthy, Untersuchungen z. Grund-
legung d. allg. Grammatik u. Sprachphilo-
sophie. Bd. 1. Halle, Nieinever. XXXII,
76 S. M. 20,00. ;[E. Utitz: ZÄsth. 4,
S. 286-93.]!
1903) C h. A. S e c h e h a y e , Programme et
m^thodes de la linguistique theorique.
Psychologie du langage. Paris, Champion.
XX, 267 S. Fr. 7,50. [M. S c h e i n e r t :
LCBl. 59, S. 295/7.],
1903a) H. Ziemer, Aus d. Reiche d. Sprach-
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23 S. M. 0,60.
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Teil 0. 3Iiszellen. Progr. Köniesberg i. Pr
1909. 4». 15 S.
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1916) B.Otto. Kindesmundart. (= Führer ins
Leben Bd.l.) B., Modern-päd. Verl. 139 S.
M. 2,00.
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M. 1,00.
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10, S. 463-72.
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15 S. M. 0,25.
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17, S...748-50.1I
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Stockholm, Norstedt. 125 S. Kr. 2,75. |[R.
M. Meyer: DLZ. 30, S. 2333; W. Söder-
hjelm: ASNS. 123, S. 189-90.]i
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671, s_ 271/9.
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1939) AV. Münch, Sprachwandlung u. Sprach-
verderb: Woche 10, S. 2203/5.
1940) A. Neuberg, Ein kleines Antiken-
kabinett: Pastoralbll. 50, S. 542/6.
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1941) R. P a n w i t z , Die Erziehg. z. sprachl.
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u. unsachliche Sprache.)
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für d. Poesie: Kw. 23', S. 32/3.
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13 S. M. 0,30. (Siehe auch id.: Kw. 22^
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Sprachgeschichte :
AUgetneines und Gesamtdarstellungen.
1948) H. Paul, Prinzipien d. Sprachgesch.
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M. 10,00.
1949) K. Hoffmann, Vom Ursprung d. dtsch.
Schriftsprache. (= N. 402, S. 73-89.)
1950) E. Kalkschmidt, Vom Leben unserer
Sprache: Kw. 22*, S. 126/9.
1951) F. Kluge, Unser Deutsch. 2. Aufl.
(= W&B. Bd. 1.) L., Quelle & Mever. 1909.
152 S. M. 1,00.
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Teubner. 1909. VIII, 278 S. M. 2,80.
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Schriftsprache: SBAkBerlin. 1, S. 105/7.
1954) V. Moser, Hist.-grammat. Einführg. in
d. frühneuhochdtsch. Schriftdialekte. Halle,
Buchh. d.Waisenhauses. XII, 266 S. M.8,00.
![M. H. Jellinek: ADA. 33, S. 147-67.]l
1955) H. Gürtler, Das Diminutivsuffix „c/jen-'
im Frühnhd. (Aus: ZDWF. 11, S. 181-210.)
Diss. Freiburg. 1909. 36 S.
1956) H. Schulz, Frühnhd. Euphemismen.
(Aus: ib. 10, S. 129-73.) Diss. Frei bürg i. Br.
1908. 44 S.
1957) A. S e m 1 e r , Frühnhd. Endungsvokale.
Diss. Freiburg i. Br. 1909. 64 S.
1958) A. Daur, Das alte dtsch. Volkslied nach
seinen festen Ausdrucksformen betrachtet.
L., Quelle & Meyer. 1909. 200 S. M. 6,00.
1958 a) K. H o e b e r, Beitrr. z. Kenntnis d. Sprach-
gebrauchs im Volksliede d. 14. u. 15. Jh.
(= Acta germanica Bd. 7, Heft 1 .) B., Mayer
& Müller. VII, 129 S. M. 4,00.
Kanzleisprache.
1959) A. Bachmann, Zur Einführg. u. Geltg.
d. inneren dtsch. Amtssprache in Böhmen.
(= SGV. N. 357.) Prag, Calve. 24 S.
M. 0,20.
1960) M. H a s 8 , Über d. Aktenwesen u. d.
Kanzleistil im alten Preussen: FBPG. 22,
S. 521-75.
1961) G. Hertzog, Studien über d. Kemptener
Kanzlei- u. Literatursprache bis 1600. Progr.
Burghausen. 38 S.
1962) A. Lasch, Gesch. d. Schriftsprache in
Berlin bis z. Mitte d. 16. Jh. I. Die Kanzleien
d. brandenburg. Herrscher. Diss. Heidel-
berg. 1909. 74 S.
Sprache und Stil einzelner Dichter,
16. Jahrhundert:
Luther und die Bibelübersetzung.
1963) J. Gillhoff, Zur Sprache u. Gesch. d.
Kl. Katechismus. L., Dürr. 1909. 116 S.
M. 1,60.
1964) A. Risch, Sprache u. Reim d. Luther-
lieder als Kriterium ihrer Entstehungszeit:
MschrGK. 13, S. 153-60.
1965) F. Eichler, Die dtsch. Bibel d. E. Stratter
in d. Univ.-Bibl. zu Graz. L., Harrassowitz.
XI, 152 S. M. 6,00. |[A. Götze: ADA. 33,
S. 282/4, LCBl. 60, S. 729-31.]|
(S. 95-106 beh. Sprache.)
1966) H. Schlosser, Die Piscatoribibel ; ein
Beitr. z. Gesch. d. dtsch. Bibelübersetzg.
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100
T, 6. üeschichte der neuhocrurcutscften Sprache.
110
Andere.
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VII, 80 S. M. 3,00.
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in J. Kesskrs Sabbato.)
1969) A. Schauerhammer, Mundart u. Heimat
K. Scheits auf Grund seiner Reimkunst
unters. (= Hermaea. Bd. 6.) Halle, Nie-
meyer. X, 173 S. M. 6,00.
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verhältnisse in B. Waldis' Bearbeitung des
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Diss. Breslau. 57 S.
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Halle, Xiemeyer. 1909. VII, 171 S. M. 4,00.
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Stil u. Metrik. iS.-A. aus ZOG. 1906.) Wien,
Gerold. 1906. 19 S.
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1977a) Joh. Seiler, Die Anschauungen Goethes
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Vll, 239 S. M. 3,00.
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M. 2,00.
1985) F. Kluge, Die sprachgeschichtl. Stellg.
Schillers. (= N. 409, S. 194-213.)
1986)Diedrich Meyer, Schiller u. Fremdwort.
I. Das Fremdwort in Schillers Gedichten.
Diss. Göttingen, Lax. 72 S.
1987) Wehnert, Schillers Eigenschaftswort:
ZLHSch. 20, S. 49-56.
1988) R. Ideler, Zur Sprache Wielands. Sprachl.
Untersuchungen im Anschluss an Wielands ;
Ubersetzg. d. Briefe Ciceros. B., Mayer & !
Müller. 121 S. M. 2,40.
19S9) W. Keldmann, Chr. Schuharts Sprache:
ZDWF. 11, S. 97-149.
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1990) Th. Matthias, Vom sprachl. Deutschtum
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1991) C. H. Ibershoff, The singular fate of
passage in Freytags Journalisten : MLN. 24,
S. 13/4.
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(= id., Gh. D. Grabbe [Dortmund, Ruhfus],
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zum „Traum e. Leben-: ZDU. 23, S. 519-23.
1994) G. ßy tkowski. G. Hauptmanns Sprache.
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tiker. Tübingen, Laupp. VIII, 131 S. M. 3,60.
(Bell, auch Stil u. Technik.)
2000) E. Kaper, Det sproglige udtryk. (=
id., H. V. Kleist: Robert Guiscard [Kopen-
hagen, Gvldendall, S. 123/9.)
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Werken H. v. Kleists. (= Teutonia Heft 8.)
L., Avenarius. 1909. V, 68 S. M. 2,0<:>.
2002) Wehnert, Stilistische Impression bei
C. F. Mever: HambXachrrB. X. 10.
2003) C. F. Müller, Zur Erklärg. F. Reuters:
KBlVXiederdSpr. 29, S. 49.
(Sick n'e Mahltid verpedden.)
2004) J. E. Wulf ing, Zu Julius v. Soests
(J. A. G. Disselboff) ,König Alfred« 1859:
ZDU. 23, S. 791 4.
2005) E. Bertram, Studien zu A. Stifters
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[R. M. Mever: DLZ. 29, S. 735/7.] i
2006) F. Müller, Ein Beitr. zu A. Stifters Stil:
Euph. 16, S. 136-47, 460-71.
2007) A. Fries, Treitschkes Stil (Ref.): DLZ.
30, S. 3111/2. (Siehe auch id.: XorddAZg.
1909, X. 268.)
2008) E. Bartsch, Die Verwilderung unseres
Stils: Geg. 73, S. 76/8.
(A. Trinius.)
2009) A. Fries, R. Wagners Stil in Vers u.
Prosa. (Ref.): DLZ. 29, S. 1199-1200. (Siehe
auch id.: XorddAZg. 1909, 9. Dez.)
Standesspraehen.
2010) Th. Imme, Die dtsch. Bergmannsprache:
ZADSprV. 23, S. 33/8.
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ZDWF. 11, S. 225-35.
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MünchnerXXB. X. 81. (Dazu L.L.Politzer,
ib. X. 85.) |[H.Meyer: JBGPh.30, S.229-.S0.}r
2013) J. Eliaschoff, Die Jargon lit. : O&W. 8,
S. 227-39.
111
1,6» Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
112
2014) S.Meisel, Der Jargon. (=N.418, S.ir-24.)
2015) L. Günther, Beitrr. z. Systematik u.
Psychologie d. Rotwelsch in d. von ihm
verwandten dtsch. Geheimsprachen: AKrimi-
nal. ä3, S. 219-322.
2016) E. R. Kapff, Nachträge zu Kluge, Rot-
welsch I. (JBL. 1901 18:71): ZDWF. 10,
S. 213/7.
2017) E.Kleemann, Die Sprache d. Verbrecher :
LZgB. 1909, K 18.
2018) F. Kluge, Rotwelsche Zahlworte. (=
K 409, S. 139-41.)
2019) Beiträge z. Wörterbuch d. dtsch. Rechts-
sprache. R. Schröder z. 70. Geburtstage
gewidmet. Weimar, Böhlau. VIII, 184 S.
M. 4,00.
2020) E. Frhr. v. Künssberg, Das dtsch.
Rechtswörterbuch: Alemannia 36, S. 71/4.
2021) id., Das Wörterbuch d. älteren dtsch.
Rechtssprache: DGBll. 10, S. 78-82.
2022) M. Richter, Die Sprache d. dtsch.
Rechts: BerlTBl. N. 459.
2023) H. Klenz, Zur Seemannsprache: ZDWF.
11, S. 293/5.
2024) F. Kluge, Seemannsprache. In 5 Lfgn.
(Vgl. JBL. 1906/7, N. 1805.) Lfg. 2 (=
S. 161-320). Halle, Buchh. d. Waisenhauses.
M. 5,00.
2025) K. Gomolinsky, Kaspar Ohm u. See-
mannsdeutsch: ZADSprV. 23, S. 199/204.
2026) P. Alp er s, Dtsch. Studentensprache:
TglRsB. N. 166.
2027) F. Pramor, Das Fremdwort in d. dtsch.
Studentensprache: BurschenschBll. 22 1,
S. 112/3.
"Wörterbücher.
2028) O. Brenner, Dtsch. Wörterbücher:
ZADSprV. 24, S. 353/4.
(F. K. L. Weigand, F. Kluge, H. Taul.)
2029) K. B r u g m a n n , Ein Wörterbuch d.
sprachwissensch. Terminologie: GRM. 1,
S. 209-22.
2030) J. u. W. G r i m m , Dtsch. Wörterbuch.
Fortges. v. H. Wunderlich, K. v. Bahder,
B. Crome, R. Meissner, M. Heyne, R.
Hildebrand, M. Lexer, H. Mever, K.
Weigaud, E. Wülcker. Bd. 4, Abteiig. 1,
Tl. 3, Lfg. 9 u. 10. — Bd. 10, Abteiig. 2,
Lfg. 6 u. 8. — Bd. 13, Lfg. 7/8. L., Hirzel.
1908/9. Je M. 2,00.
2031) Ö. Mausser, Das dtsch. Wörterbuch:
FZg. N. 262. (Vgl. auch E. Schröder,
Das Grimmsche Wörterbuch u. d. dtsch.
Akademien: ib. N. 276.)
2032) H. Wunderlich, Zum IV. Bd. d. Grimm-
schen Wörterbuchs: ZDWF. 11, S. 64-80.
2033) F. Kluge, Etymologisches Wörterbuch d.
dtch. Sprache. 7. verb. u. verm. Aufl. Strass-
burg, Trübner. 1909. XVI, 519 S. M. 9,00.
|[A. Götze: LBlGRPh. 30, S. 314/8.] |
2034) H. Paul, Dtsch. Wörterbuch. 2. verm.
Aufl. Halle, Xiemeyer. VII, 690 S. M. 10,00.
|[R. Meringer: DLZ. 30, S. 416-20.]|
2035) id., Beitrr. z. dtsch. Wörterbuch: ZDWF.
10, S. 66-128; 11, S. 81-96.
2036) D. Sanders, Handwörterbuch d. dtsch.
Sprache. Neubearb. v. J. E. Wülfing.
Lfg. 1/2. L.,O.Wigand. S. 1-224. Je M. 1,00.
2037) F. A. Weber, Handwörterbuch d. dtsch.
Sprache, nebst d. gebräuchlichsten Fremd-
wörtern, Angabe d. Betonung u. Aussprache
u. e Verzeichn. d. unregelmäss. Zeitwörter.
25. Aufl., völlig umgearb. u. d. Regeln der
neuesten Rechtschreibung angepasst v. S.
Moltke u. A. C. Schmidt. L., Tauchnitz.
1908. XXXII, 896 S. M. 7,00.
2038) Fr. L. K. Weigand, Dtsch. Wörteibuch.
5. Aufl. in der neuesten für Deutschland
Österreich u. d. Schweiz gült. amtl. Recht-
schreibg. Nach des Verf. Tode vollständig
neu bearb. v. K. v. Bahder, Herm. Hirt,
K.Kant. In 2 Bdn. Bd. 1. A-K. Giessen,
Töpelmann. 1909. XXIII S., 1184 Sp. M. 12,00.
i[0. Behaghel: LBlGRPh. 31, S. 57/8; K.
Helm: DLZ. 29, S. 516-22.] |
Wortforschung:
Allgemeines.
2039) H. Grüner, Onomatik u. Kulturgesch. :
BaltMschr. 65, S. 35-52.
2040) W. Meyer-Lübke, Aufgaben d. Wort-
forschg.: GRM. 1, S. 634-47.
2041) W. Münch, Einige Gedanken über Wort-
kunde. (= N. 391, S. 11/6.)
2042) H. Suolahti, Über Methode u. Aufgaben
d. dtsch. Wortf orschg. : XeuphilMitt. 1909,
N. 1/2.
2043) F. Stürmer, Die Etvmologie im Sprach-
unterr. d. höh. Schulen": NJbbKlAltGL. 24,
S. 31-57.
2044) H. Wirth, Gedanken z. dtsch. Etymo-
logie. Progr. Tauberbischofsheim. 1908. 4".
29 S.
2045) H. Hirt, Etymologie der nhd. Sprache.
(= Handbuch d. dtsch. Unterr. Bd. 4, Tl. 2.)
München, Beck. 1909. XV, 404 S. M. 8,00.
j[F. Kluge: DLZ. 30, S. 1889-90; LCBl. 60,
S. 847.]l
2046) F. Kluge, Zur dtsch. Etymologie: BGDS.
34, S. 552-71.
(Zu e. Aufeatz Uhlenbecks [ib. 26, S. 290-312].)
2047) F. Linde, Onomatik. Sprachl. Unter-
suchgn. über Wortbildg. u. Wortbedeutung,
angeschlossen an Wortfamilien. Langen-
salza, Beyer. VI, 144 S. M. 2,00.
2047a) H. Schrader, Scherz u. Ernst in d.
Sprache. 2. Aufl. B., Felber. 1909. VII,
162 S. M. 2,00.
Zeitschriften und zusammenfassende Studien.
2048) Zeitschrift für deutsche Wortforschung.
Her. V. F. Kluge. Bd. 10. Strassburg,
Trübner. IV, 311 S. M. 10,00.
(Enth, u. a. kleinere wortgesehichtl. Beitrr. S. 47,8:
A.Zimmermann, Sohubjack; S. 187/9: Thron u.
Altar — Kirche u. Staat; S. 189-93- E. Boost, Epoche
machen; S. 203,4: \. Götze, Produkt; S. 204/5: id ,
Grossherrvater u. Schvviegerfraumutter; S. 2058: A.
Gebhardt, Hallore; S. 209-11: G. Baist, Balkon,
Erker, mhd. line; S. 218-22: Ch. F. Sey bold , Droge;
S. 222/8: id., Watte; S. 223/4: F. Kluge, Anstellig;
S. 226: id., Ähneln; S. 257/8: R. v. Wyk, Blage;
S. 259-60: id., Trauer; S. 261: G. Baist, Bruch. —
S. 2615: F. Kluge, Wörterbuchschau. — S. 271-311:
Nhd. Wortregister zu Bd. 6-10.)
2049) Dasselbe. Her. v. F. Kluge. Bd. 11.
Ebda. 1909. IV, 323 S. M. 10,00.
(Enth u. a. folgende kleinere Beitrr.: Heft 1, S. 21:
F. Kluge, Heide; S. 36: A. Semler, Pilgrim: Heft 4,
S.304: E.Burger, Giraffe; S.307: R.Bertin, schön;
S. 308: O.Schütte, Bildungen auf — rieh bei Raabe.)
113
1,6. Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
114
"050) Sprechzimmer ZDU. 22, S. 65/9, 128-35,
" 322/5, 391/6, 424-433, 466-72, 529-33, 593/9,
654/7, 725/9, 787/9.
(Mit Beitrr v. O. Glöde. E. Boost, F Scholl,
J E. Wülfng. R. Kern, E. Damköhler, K.
Löschhorn, M. Schneidewin, L- Nagel, E-
Wilke KBertin [Seh ier],0 Glöde, E. Lammer,
E Ne<ile, E. Rodenbusch, Meinhold. Th.
Distel P Hoffmann, J. Miedel, Roll, R.
Petersen, Bonstedt, H. Wendorth, E- Anken -
thaler, Knauth u. a.)
2051) E.Eckhardt, Über Wortspiele: GRM. 1,
S. 674-90.
2052) A. G ö t z e , Wortübersetzungen : ZDWF. 11,
S. 248-70.
(Einblasen. — erheblich unerheblich. — Gegengift. -
Genosse. — Das Buch der vier Könige. — oberfaul.
— Wälzer.^
2053) A. Gombert, Beitr. z. dtsch. Wortgesch.
Progr. Breslau. (Vgl. JBL. 1906,7 N. 1828.1
[JBGPh. 30, S. 180 (Inhaltsangabe).]!
2054) H. Jantzen, Modewörter: AZg. 1909,
N. 17.
2055) Ph. Keiper, Volksetymologisches, Neue
Folge: ZDU. 23, S. 252,8.
2056) J. Reinius, Onomatopoet. Bezeichngn.
für menschliche Wesen bes. im Deutschen
u. Englischen. (= N. 438, S. 187-204.)
2057) K. Scharf, Etymolog. Streif züge. Schwäb.-
Gmünd, Kraus. 1909. 44 S. M. 1,30.
2058) H. Schröder, Kleine Beitrr.: GRM. 1,
S. 139-40, 703/4.
(Harunkel. Dierk. Heimweh. — Flaser, beiem, Flöz,
Pfennig.)
2059) A. Seidel, Sprachtrümmer im Deutschen :
BerlTBl. 1909, N. 248.
2060) A. Timm er m ans, Excursions ötymologi-
ques. La lettre K dans le dictionnaire de
Kluge: Revue de l'enseignement des langues
Vivantes 26, N. 3.
(Knittel, Kobalt, Koben.)
Eimdstudien.
2061) Karl Müller, A6senz; ZKG. 40,8.178-80.
2062) A. Götze, Ah-, ausmergeln: ZDWF. 10,
S. 49-56.
2063) R. Block, Altruismus: ZADSprV. 24,
8. 16/7.
2063a) F. Mauthner, 4rf; Zukunft 69,8.344-50.
2064) 0. Glöde, aufdonnern: ZDU. 22, 8. 65.
2065) F. Kluge, Eine Campische Wortschöpfg.
(Bittsteller): ZADSprV. 23, S. 331/3.
2066) E. Schröder, Blachfeld: Nachrr. d. Ges.
d. Wiss. Göttingen Heft 1.
2066a) L. Walther, Buschhase u. Verwandtes:
ZDWF. 8, S. 191/9.
2067) C. Hoede, Die goldene Kugel d. Butter-
jungfer: Zerbster Jb. 4. S. 51-66.
2068) E. Ebstein, ^a donc, Gadon usw.: A8NS.
120, S. 418-20.
2069) C. W. Prettvman, Clam, Stockfisch and
Pickelhäring : MLN. 23, S. 204/5.
2070) A. Kluvver, Droge: ZDWF. 11, S. 7-10.
(Vgl. auch N. 2048.1
2071) F. Vogt, Der Bedeutungswandel d. Wortes
edel. (= Marburger ak. Reden >«. 20.) Mar-
burg, Elwert. 1909. 36 S. M. 0,60. |[A.
Mannheim: LBlGRPh. 31, S. 90/l.]|
2072) J. E. Wülfing, Eigenbrötler: ZDU. 23,
S. 263/5.
2073) F. Burg, Eiszeü: ZDWF. 11, S. 10-21.
2074) O. Hauschild, etepetete (ötepetöte):
ZADSprV. 23, S. 169-71.
2075) A. Mai er, Das Wiederaufleben v. Fehde
im 18. Jh.: ZDWF. 10, S. 181/7.
2076) Hans Schulz, Foppen: ib., S. 242-53.
Jkhresbericlite für neuere deatsche Litantorgeschiebte.
2077) Th. Zink, Geret für Gänserich: Pfilz-
GBl. 5, S. 72.
2078) P. Geiger, Das Wort Geschichte u seine
Zusammensetzgn. Diss. Frei bürg. 94 S.
2079) J. Franc k, Godersprech u. Verwandtes:
ZDM. S. 289-302.
2080) K. Scheffler, Grasaffe: ZADSprV. 28,
S. 347/8.
2081) A. Woringer, Das Hänsein zu Gontra:
ZVHes.sG. 42, S. 1-11.
2082) K. Schaube, Zur Bedeutg. von ,Mnsa''.
Progr. Breslau. 22 S.
2083) P.Feit, Ifetwc (Hansa) : KBlVNiederlSpr.
29, 8. 35-7.
2084) E. Borst, Heimweh: ZDWF. 11, 8. 27-36.
2085) L. Nagel, Honig: ZDU. 22, S. 197/8.
2086) G. Saalfeld, Von Husaren u. a. magyar.
Fremdwörtern im Deutschen : TglRsB. N. 128,
163.
2087) A. Kluvver, Ä'a/iftcr: ZDWF.IJ, 8. 219-24.
2088)R. Blankenhorn, Zur Gesch. des Wortes
Katze: ib., S. 312/4.
2089) O. Weise, Kinkerlitzen u. a. Diminutiva
auf -litz: ib. 10, 8. 56-60.
2090) L. Nagel, Küt: ZDU. 22. S. 197/8.
2091) G. Feist. Nhd. Köter: BGDS. 33, S. 402/3.
2092) R. Windel, Zur Gesch. d. Wortes Kom-
pliment: ZDU. 23, S. 653,0.
209.S) E. Wilke, Kopf u. Herz: ib. 22, 8. 145-71.
2094) Rud. Günther, Das lass ich dir zur Letze:
MschrGK. 14, S. 296 8.
(Das Wort Letze bei Luther.)
2095) E. Damköhler, Maikuh: ZDU. 23,
S. 729.
2096) Ph. Lenz. Die ursprüngl. Bedeutg. des
Wortes Nacht: ZDM. 256 7.
2097) P. Schmid, Nachtigall — Bräutigam:
ZDA. 51, S. 280.7.
2098) F. Kluge, Notschreie. (= N. 409, 8. 135/8.)
2099) id., Ostern. (= N. 409, S. 114/6.)
2100) A. Trendelenburg, Zur Gesch. des
Wortes Person. Her. v. R. Eucken: Kant-
studien 13, S. 1-17.
2101) K. Lohmeyer, Pilot u. Lotse: ZDU. 22,
S. 454,6.
2102) F. Witteis, Exakte Germanistik. (Plötz-
lich.): März 2*, 8. 391/3.
2103) E. Borst, Das .Th. d. Projekte: ZDAVF. 11,
S. 288-90.
2104) S. Rhenanus, Rotspon: HambNachrrB.
N. 21.
2105) L. R i ess, Die Endsilbe .schaß". (= N. 384,
S. 345-55.)
2106) R. Bertin, schier: ZDU. 22, S. 391/3.
2106a) Ph. Krüger, Schnorwelkopp: PfälzMus.
1909, S. 168-72.
2107) E. Leu mann, Der Ursprung d. Wörter
„Schnur^ u. „ Schwester '^ : ZDWF. 11, S. 60/3.
2 1 08) E.D a m k ö h 1 e r , Schüdderump : Braunschw.-
Mag. 14, S. 33,5.
2109) F. K 1 u g e , Zur Gesch. d. Wortes Schwindler.
( = N. 409, S. 142/4.)
2110) K. Scheffler, Schwippschwager, schwä-
bischer Schwager: ZADSprV. 24, 8. 306.
2111) J. Schwietering, Singen u. Sagen.
Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht. HI,
56 S. M. 1,40.
2112) R. Hessen, „Der Sozi'': März 2«, 8. 507/8.
2113) E. L., Spundes: ZADSprV. 24, 8. 307.
2114) O. Lnssy, Stallschtceizer, Oberschweizer u.
n. Schweizer: ib. S. 276/7. (Vgl. Friedrichs:
ib. S. 371/2.)
2115) A. Gebhardt, Die SuUe: ZDU. 23,
S. 649-52.
XIX/XX.
8
115
I, 6. Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
116
2116) K. Löschhorn, Zur Erklärg. d. Wortes
Urian: ZDU. 23, S. 727/9.
2117) M. Höf 1er, Der Wec/cen. (=K 426,8.1 -32.)
2118) E. Bern ekk er, Weihen. (= N. 447, Bd. 1,
S. 1/6.)
2119) H. Schulz, Wildfang: ZDWF.ll, S.24i/8.
2120) E. L., willfahren: ZADSprV. 23, S. 370/1.
2121) E. Damköhler, Wrachmeier: ZDU. 23,
S. 795.
21 22) O . H a u s c h i 1 d , ZurBedeutungsentwickelg.
V. icild: ZDVVF. 11. S. 299-302.
2122a) W. IThl, Winiliod. (= Teutonia Heft 5.)
L., Avenarius. VIII, 427 S. M. 12,00.
Schlagwörter, Sprichwörter, Redensarten.
2123) W. Feldmann, Über einige geflügelte
Worte, Schlagworte, Modewörter: ZDWP\
10, S. 229-42.
2124) F. Lepp, Schlagwörter d. Reformations-
zeitalters. (= QGR. Bd. 8.) L., Heinsius.
144 S. M. 4,50.
2125) H. Wunderlich, R. M. Mevers Vier-
hundert Schlagworte.. (JBL. 1901. I 8 : 146.):
ZDPh. 41, S. 256/8.
2126) Th. Imme, Sprachliche Zoologie:
ZADSprV. 23, S. 353-60.
(Redensarten.)
2127) E. Terner, Die- Wortbildung im dtsch.
Sprichwort. Diss. Giessen. VII, 46 S.
2128) Aigremont, Volkserotik u. Pflanzenwelt.
Eine Darstellg. alter wie moderner erot. u.
sexueller Gebräuche, Vergleiche, Benenngn.,
Sprichwörter, Redewendgn., Eätsel, Volks-
lieder, erotischen Zaubers u. Aberglaubens,
sexueller Heilkunde, die sich auf Pflanzen
beziehen. Halle, Hallescher Verl. für Lit. u.
Musik, Gebr. Trensinger. 1908/9. M. 9,00.
Sammlungen.
2129) R. H artig, Berliner Volks- u. Strassen-
dialekt. Mit vielen Beispielen, Redensarten,
Gassenfloskeln. L., Marre. 30 S. M. 0,50.
2130) Ign. Bernstein, Jüdische Sprichwörter
u. Redensarten. Gesammelt u. erklärt unter
Mitwirkg. v. B. W. Segel. 2. verm. u. verb.
Aufl. Mit gegenübersteh, Transkription,
Index u. Glossar. (Hebräisch u. deutsch.)
AVarschau u. Frankfurt a. M., J. Kauffmann.
XV S., Doppels. 3-294, S. 296-329 u. 84 S.
M. 10,00.
2130a) P. Orlamünder, Volksmund u. Volks-
humor. Bremen, Schünemann. XVII, 360 S.
M. 3,50.
2131) K. F. W. Wand er, .500 Sprichwörter nach
Gruppen geordnet u. durch kurze Aufsätze
erläut. Her. v. R. Gersbach. B., Kamerad-
schaft. XLIII, 2.34 S. M. 1,50.
Einzelstudien.
2132) M. Goldstaub, „Augen des Geistes'-^
Augen d. Herzens: N&S. 130, S. 311/6.
2133) R. Nadrowski, ,.Das Auge des Gesetzes
ivacht": ZADSprV. 24, S. 267.
2134) F. Moritz, Einen Fuchs schiessen: ib.
S. 307/8.
2135) J. E. Wulf ing, Das Gesicht wahren: ib.
S. 223, 277, 369-71.
2136) J. A. Walz, ^Einen Hasen laufen lassen''
in Goethes Dichtung u. Walu-heit: MLN. 23,
S. 211/2.
2137) E. Borst, Epoche machen: ZDWF. 10,
S. 189-93.
2138) H. Dunger, Gefahr im Verzuge: ZAD-
SprV. 23, S. 221/3. (Vgl. auch E. Wilke:
ZDU. 22, S. 325; E. Rodenbusch: ib.
S. 524/9.)
2139) E. Borst, Glänzendes Elend u. kein Ende-
ZDWF. 11, S. 291 /.3.
2140) id., Halkyonische Tage: ib. 10, S. 34/1).
2141) J. Bolte, Ich denke wie des Goldschmieda
Junge: ib. 11, S. 302/3.
2142) V. Jan, Die ursprüngl. Bedeutg. von
Im Stich lassen: ZDU. 23, S. 586/9.
2143) R. Pischel, 7ns Gras beissen. (Aus:
SBAkBerlin, S. 445-64.) B., Reimer. 1908.
M. 1,00.
2144) Ph. Keiper, 's gebt Mensche, 's gebt noch
Her sehe: ZDU. 23, S. 72/4.
2145) E. Borst, Thron u. Altar, Kirche u. Staat:
ZDWF. 10, S. 187/9.
2146) H. Bächtold, Wie vernagelt: SchwA-
Volksk. 13, S. 208/9.
Bedeutungswandel.
2147) F. N. Finck, Wie die Sprache sich ändert:
BerlTBl. 1909, N. 143.
214S) L. Gauchat, Warum verändert sich d.
Sprache? I: W&L. 1, S. 57-64.
2148 a) W. R a h n , Der reguläre Bedeutungs-
wandel. Progr. Danzig. 56 S.
2149) F. Sohns, Begriffswandelungen: Magde-
bZgB. 1909, N. 32, 34, 46.
(Frauenzimmer, Dame, Bursch, Kamerad, Geraach,
Tölpel, hübsch, Tracht u. a.)
Namenkunde.
Fa miliennamen :
Allgemeines.
2150) J. Havemann, Etwas über Namen :
Eckart 3, S. 414/6.
2151) R. Krauss, Redende Namen in Dich-
tungen: TglRsB. N. 160.
2152) A. Bähnisch, Die dtsch. Personennamen.
(= AN&G. Bd. 296.) L., Teubner. 1909.
VIII, 140 S. M. 1,00.
2153) A. Bass, Dtsch. Vornamen. Ein Staram-
wörterbuch. L., Verl. Dtsch. Zukunft. 1909.
154 S. M. 1,50.
2154) K. Heinrichs, Studien über d. Namen-
gebg. d. Deutschen seit d. Anfang d. 16. Jh.
(== QFSpKG. Heft 101.) Strassburg, Trübner.
VII, 109 S. M. 3,00.
2155) A. Heintze, Die dtsch. Familien-
namen geschichtlich, geographisch, sprach-
lich. 3. verm. Aufl. her. v. P. Gascorbi.
Halle, Buchh. des Waisenhauses. VIII, 280 S.
M. 7,00.
2156) F. K h u 1 1 , Dtsch. Namenbüchlein.
4. Aufl. (= Verdeutschungsbücher d. AD-
SprV. Bd. 4.) B., Berggold. 1909. 71 S.
M. 0,50.
2157) R. Kleinpaul, Die dtsch. Personen-
namen. Ihre Entstehg.u. Bedeutg. (=Sam.mlg.
Göschen Bd. 422.) L., Göschen. 1909. 132 S.
M. 0,80. 1[P. Gascorbi: ZADSprV. 24,
5. 312/3.] I
2158) H Reichert, Die dtsch. Familiennamen
nach Breslauer Quellen d. 13. u. 14. Jh.
(=_ Wort u. Brauch. Volkskundl. Arbeiten.
Her. V. Th. Siebs. Heftl.) Breslau, Marcus.
IX, 192 S. -M. 6,40.
117
I, 6. Geschichtf der neuhochdeutschen .Sprache.
118
215!») Kdw. J<ch rüder, Die dtsch. Personen-
namen. Ak. Festrede, (iöttingen, Vauden-
hoeck it Ruprecht. 1907. 22 S. M. 0,40.
2160) A. F. C. Vilmar, Dtsch. Namenbüchlein.
7. Aufl. Marburg, Elwert. Um. TV. 1 1 1 S. i
M. 1,2(J.
Lokalgeschichtliches.
2161) G. Seppeier, Die Familiennamen,!
Bocholts, ^lit Berücksichtigg. d. Umgegend ■
für d. 14. Jh. E. Beitr. z. Etymologie u. |
Bedeutungslehre d. dtsch. Familiennamen. ;
(Fortsetzung u. Schluss.) Progr. Bocholt. '•
1908,9. S. 133-64, 165-204.
2161a) Fr. Gräbisch, Die Glatzer Familien-
namen: ZGlatz. 4, S. lOff., 81 ff.
2162) W. Schoof, Beitrr. z. Schwälmer Namen-
kunde. II: Hessenland 22, S. 238'9, 256/9, j
270 1, 288/9. i
Einzelne Namen.
2163) J. Ei eher. Der Vorname Eitel: SchrVG-
Bodensee. 36, S. 80-91.
216-1) H. Schönhoff, Eine neue Deutg. des
Namen Till Eulenspiegel: Niedersachsen 13,
S. 75.
(Uhl den-Spegel = Fege den Spiegel.)
2165) E. Brate, Der Name Wielant: ZDWF. 10,
S. 173-81.
Ortsnamen:
Allgemeines und Lokalgeschicht-
liches.
2166) E.Schröder, Über Ortsnamenforschung:
ZHarzV. 41, S. 76-92.
2167) C. Täuber, Ortsnamen u. Sprachwissen-
schaft. Ursprache u. Begriffsentwickelung.
Zürich, Orell Füssli. 259 S. M. 5,00.
216S) L. G. Ricek, Epitheta geographica. L'r-
kundl. Euphemien, Periphrasen, Kose- u. l
Scherznamen, gesamm . Lesefrüchte d. schönen i
u. fachwissensch. Schrif ttumes. Wien, Pichler. '
1909. VIII, 154 S. M. 2,50. |
2169) Chr. Beck, Die Ortsnamen d. Aischtales '
u. d. Nachbartäler. Einleitg.: Ergebnisse
für d. Besiedelungs-, Kultur- u. Sprachgesch.
Progr. Neustadt i Aisch i, Ph. C. W. Schmidt.
37 S.
2170) O. Heilig, Die Ortsnamen des Gross-
herzogtums Baden, gemeinfasslich dargest. ;
Karlsruhe, Gutsch. X, 157 S. M. 3,00. \
2171) K. Gruber, Vordeutsche Ortsnamen im 1
südl. Bayern. (= N. 426, S. 295-370.)
2172) F. E. Brands tat er, Märkisch-westfäl. !
Ortsnamen aus d. Urlauten erkl. nebst ]^Iit-
teilgn. über d. bisherigen Standpunkt d.
Namenkunde u. d. Etymologie, sowie über '
d. Notwendigkeit e. biolog. Betrachtungs- |
weise in d. Sprachwissensch. Witten, Mark i
Druckerei. 1909. V, 201 S. M. 2,00. i
2172a) Matth. Klimesch, Die Ort.snamen im |
südl. u. südwestl. Böhmen: MVGDB. 47,
S. 125-2 lö.
2172b) Aug. Kühler, Die dtsch. Berg-, Flur-
u. Ortsnamen des alpinen Hier-, Lech- u.
Sannengcbietes, eesamm. u. erläut. Amberg,
_Pu8tet. 1909. 213 S. M. 10,00.
21 73) O. P h i 1 i p p , Sachs. Ortsnamen : Grenzb. 67*,
_S. 183-91.
2174) M. Dembski, Vom Orts-Leumund in
Sachsen: LZgB. 1909, N. 27.
2175) W. Schoof, Schwälmer .Vnsiedlungen
u. (Jrtsnamen: HessBUVolkbk. f^,, S. 17-48.
Einzelstudien.
2176) F. Vettter, ,Bem' ist Deutseh-Verona :
(= N. 1182 a.)
2177) W. Feise, Einbeck oder Einbeck?:
ZHVNiedersachsen. 1909, S. 113-30.
2178) L. Bück mann. Was bedeutet d. Name
Lüneburg? Progr. Lüneburg. 1909. 18 S.
2179) A. Gebhardt, Die Bedeutg. d. Namens
Nürnberg: Alemannia 10, S. 38-43.
2180) J. Schmidtkontz, Bedeutg. d. Namens
Nürnberg: MVGNürnberg. 18.
Pflanzennamen.
2181) H. Marzell, Altbayerische Volksbotanik:
BllBayrVolksk. 1. Reihe 1909. 16 S.
2182) K.V.Zimmermann, Volkstüml. Pflanzen-
u. Tiernamen: MNExKl. 31, S. 113-48.
2183) J. Schmidtkontz, Der Name „IFoW-
meister': MUBayrVolksk. 1907, NF. N. 12,5.
Tiernamen.
2184) R. Riegler, Zur Tiernamenkunde. (Aus:
N. 392, S. 27-45.^ Progr. Pola. 1909. [W.
A. Hammer: ZADSprV. 24, S. 308 9.]
{Dachs — Rebhuhn — Raupe.)
2185) F. Kluge, Unsere ältesten Hundenamen.
(= N. 402, S. 85-93.)
2186) O. Schütte, Mod. Hundenamen. Nach-
trag (zu JBL. 1906/7, N. 1869b): ZDWF. 10,
S. 63.
2187) F. Kluge, Alter u. Name d. Salamanders.
(= N. 409, S. 94-100.)
2188) H. Suolahti, Die dtsch. Vogelnamen.
Fliue wortgeschichtl. Untersuchung. Strass-
burg. Trübner. 1909. XXXIU, 540 S.
M. 16,00.
Verschiedene Namen.
2189) W. Oehl, Die Namen d. Wochentage-
Kultur 9, S. 215-28.
2190) F. Kluere, Sippennamen u. Sippensiede
lungen. (= N. 409, S. 120-34.)
Spraehreinheit (Lehn- uud Freuidnort).
2191) Zeitschrift des Allgemeinen Deutschen
Sprachvereins. Jahrg. 23 u. 24, je 12 Hefte.
Her. V. O. Streicher. B, Berggold. 1908,9.
Je M. 3,00.
(In jedem Heft : Zur Schärfung des Sprachgefühls. —
Zeitung!5schau. — Briefkasten [mit etymolog. Be-
merkgn.l.)
2192) A. Stangl, Ein Wort für den ADSprV.:
ÖsterrMittelschule 21, S. 39-45.
2193) H. Diefenbach, Kapuzinade e. Sprach-
reinigers aus d. 17. Jh.: FZsr. 1907, N. 165.
(Siehe P. Pietsch: ZADSprV. 23, S. 308.)
(Sprachposaun.)
2194) F. Bertram, Ein Beitr. z. Gesch. d.
Sprachreinigung: ZADSprV. 23, S. 333/4.
(O. Schatzs Goldoni-tbersetzg. 1788.)
2195) P. Beck, Zschokke als Sprachreiniger:
ib. 24, S. 104.
(Brief Zschokkes an K. v. Rotteok.)
2196) K. W. Marsch n er, R. Wagner als Sprach-
kritiker: Zeitgeist 1909, N. 44.
über Sprachschnitzer in E. Devrients Erinnerungen
an Mendelssohn.)
119
I, 6. Geschiclrte der neuhochdeutschen Sprache.
120
2197) L. Arndt, Dtsch. Burscheuschaft u.
Sprachreinheit: ZADSprV. 24, S. 7-10. (Vgl.
auch F. H.Bubendey, Ein Schritt z. Reinigg.
d. Student. Sprache: ib. S. 331/3.)
2198) Leo Berg, Fremdwörter u. Sprache:
LE. 10, S. 457-66, 535-40.
2199) K. Haym, Was ist v. Sprachreinheit u.
Sprachreinigung zu halten? L., Xenien-
Verlag. 1909. 45 S. M. 1,00.
2199 a) Th. Imme, Der Kampf gegen d. Fremd-
wörtermißbrauch in unserer Muttersprache
u. seine Berechtigg. (= ZFChrV. N. 261.)
St., Belser. 1909. 55 S. M. 0,80.
2200) K. Knortz, Fremdwörterei. Hannover,
Hahn. 1909. 25 S. M. 0,60.
2200a) F. Schwabe, Die Stellung d. Deutsch-
lehrers z. Sprachreinigg. : ZDU. 23, S. 745-54.
2201) Puristenseuche: NRs. 19, S. 1703/4.
2202) H. Dunger, Engländerei in d. dtsch.
Sprache. 2. umgearb. Aufl. B., Berggold.
J909. VIT, 99 S. M. 1,20.
2203) E. De ichar dt, Juristendeutsch: BerlTBl.
1909, N. 543.
2204) Dosenheimer, Juristendeutsch: Dtsch-
JuristenZg. S. 634/5.
2205) H. Oldenburg, Kaufmannsdeutsch. Die
Sprachsünden in d. Geschäftsbriefen d. dtsch.
Kaufleute. Lübeck, Lübcke & Nöhring.
Vni, 72 S. M. 1,00. |[0. Hauschild:
ZADSprV. 24, S. 225/6.] |
2206) A. Genius, Neues grosses Fremdwörter-
buch. Ein Handbuch zur Verdeutschg. u.
Erklärg. d. gebräuchlichsten in d. dtsch.
Schrift- u. Umgangssprache vorkommenden
fremden Ausdrücke aller Wissensgebiete,
auch derjenigen aus d. Gebiete d. kathol.
Liturgik u. Kirchengeschichte, nebst Angabe
d. Aussprache, Betonung u. Herkunft. Unter
Berücksichtigung d. neuesten amtl. Recht-
schreibg. bearb. u. her. Regensburg, Habbel.
1909. VIII, 983 S. M. 8,00.
2207) F. E. Petri, Handbuch d. Fremdwörter.
Bearb. v. R. Seibt. München, Kupfer-
schmid. IV, 1416 S. M. 4,00.
2208) H. Scheffle r, Fremdwörterkunde. Ur-
sprung, Sinn u. Betonung d. gebräuchlichsten
Fremdwörter. B., Kameradschaft. 42 S.
M. 0,50. |[R. Palleske: ZADSprV. 23,
S. 276/7.]|
Sprachriclitlgkeit :
Allgemeines.
2209) D. Sanders, Wörterbuch d. Haupt-
schwierigkeiten d. dtsch. Sprache. 31. Aufl.
Neu bearb. v. J. Dumcke. B.-Schöneberg,
Langenscheidt. VIII, 454 S. M. 4,00. |[A.
Schmits: ZADSprV. 24, S. 192-209.]]
2210) G. Wustmann, Allerhand Sprach-
dummheiten. 4. verb. Aufl. L., Grunow.
XI, 463 S. M. 2,50.
2211) O. Blumenthal, Schulmeisterliches:
NFPr. N. 15706.
(Zu G. Wustmanu.)
2212) W. Schmeitzner, Die dtsch. Sprache
u. ihre Verbesserer Harden u. Wustmann.
L., Beyer. 1909. 30 S. M. 0,50.
2213) Ellenbogenfreiheit in d. Sprache: KZg.
N. 535, 540/5. (Siehe auch O. St [reich er]:
ZADSprV. 23, S. 228/9.)
(Gegen Wustmann.)
Einzelheiten.
2214) P. Beer, Posener, posensch, posnisch
oder posisch?: Aus d. Posener Lande 4,
S. 13/4.
2215) F. Bö ekel mann, „The awful German
language^ ZADSprV. 24, S. 294/7. (Vgl.
auch R. A. Williams, Die dtsch. Zu-
sammensetzung: ib. S. 360/2.)
(Wortzusammensetzgn.)
2216) H. Dunger, Mangel an Sprachgefühl:
ib. S. 338/9.
(Erstarrte Formen : Hohelied u. a. — Weisser Hirsch.)
2217) id., Zankäpfel, Zankapfel: ib. S. 222/3,
342/3.
2218) J. E. Wülfing, Von neuen Zusammen-
kleisterungen: ZDU. 22, S. 352-71.
Sprachlehre (Grammatik);
Gesamtdarstellungen.
2219) A. Hasl, Wesen u. Bedeutg. d. Grammatik :
ZFEU. 8, S. 97-123, 193-206.
2220) K. Credner, Grundriss d. dtsch. Gram-
matik nach ihrer geschichtl. Entwickig. f.
höhere Lehranstalten u. z. Selbstbelehrung.
Mit einer (färb.) Übersichtskarte d. dtsch.
Mundarten. Neubearbeitg. d. Elemente d.
Wissenschaft!. Grammatik d. dtsch. Sprache
V. M. Geistbeck. L., Veit & Co. 1908.
XII, 228 S. M. 3,00.
2221) F. Kauffmann, Dtsch. Grammatik. 5. Aufl.
Marburg, Elwert. 1909. VIII, 119 S. M.2,50.
2222) Th. Matthias, Handbuch d. dtsch.
Sprache für höhere Schulen. Tl. 1/2. L.,
Quelle & Meyer. VII, 114 S.; IX, 258 S.
M. 1,20; M. 2,40. ![P. Wetze 1: ZGymn. 62,
S. 5U5/8.]i
2223) L. Sütterlin, Die dtsch. Sprache d.
Gegenw. (JBL. 1906/7 N. 1897.) 1 [J.Steffen:
DLZ. 29, S. 2912/5; O. Weise: ZGymn. 62,
S. 103/6.]|
2224) W. Scheel, Nhd. Sprachlehre. L (= Indo-
german. Bibl. Bd. 2.) Heidelberg, Winter.
VIII, 89 S. M. 1,80. i[0. Behaghel:
LBlGRPh. 30, S. 1/3.] |
2225) H. Stöckel, Dtsch. Sprachlehre auf
geschichtl. Grundlage. Bamberg, Buchner.
XV, 252 S. M. 3,60.
2226) W. Wilmanns, Dtsch. Grammatik.
Abteiig. 3, Flexion. Hälfte 2: Nomen u.
Pronomen. Strassburg, Trübner. S. 317-772.
M. 9,00.
2227) J. Wright, Historical german grammar.
I. Phonology, word-formation and accidence.
London, Frowde. 1907. XV, 314 S. Sh. 6/.
|[LCB1. 59, S. 881; W. Hörn: LBlGRPh. 30,
S. 271/2.]|
2228) H. Wunderlich, Der dtsch. Satzbau.
(JBL. 1901 18:216.) |[0. Mensing: ZDPh.
41, S. 106-18.]|
Einzelfragen.
2229) V. Eckert, Beiträge z. Geschichte d.
Gerundivs im Deutschen. Diss. Heidelberg.
1909. 78 S.
2230) F. Helling, Unwichtiges u. Wichtiges
aus d. Sprachlehre. (= SPV. Bd. 18, Heft 4/5.)
Minden, Marowsky. 49 S. M. 0,80.
2231) E. Herdin, Studien über Bericht u. in-
direkte Rede im mod. Deutsch. Diss. Upsala.
1909. XIII, 200 S. |[0. Behaghel:
LBlGRPh. 30, S. 394/5.]|
121
I, 6. Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
122
Rechtschreibung:.
2232) B. Bauuigiirten, Über steigernde Zu-
tjammensetzungen. Abhandlung mit zwei
aiphabet. Verzeichnissen: ZDU. 22, S. 273-99.
32S8) G. O. C u r m e , Some doubtf ul constructions
in gernian grammar: JEGPh. 7, N. 3, S. 119-29.
(Jemand anders, Bartels' Deutsche Dichtung, Buschs
Erzähltin^reu.)
22S4) id., The use of the subjunctive in german
to indicate certainty or fact: MLX. 23,
S. 134/7.
2235) H. Dunger, Zu Hause — nach Hause
gehen: ZADSprV. 23, S. 163/4.
223U) M. H. J e 1 1 i n e k , Zum schwachen Adjektiv :
BGDS. 34, S. 581/4.
2237) B. Luther, Die Inversion im Deutschen:
ZDU. 22, S. 244/8.
2238) K M. Meyer, Hilfsverba zweiter Ord-
nung: BGDS. 34, S. 267-91.
(Werden, haben, soeben, müssen, wollen, lassen u. a-)
2238a) L. Reis, Untersuchungen über d. Wort-
folge d. Umgangssprache. Progr. Mainz.
1906. 21 S.
Lautlehre (Aussprache).
2239) L. Sütterlin, Die Lehre v. d. Laut-
bildung. (= W&B. Bd. 60.) L., Quelle &
Meyer. VIII, 183 S. M. 1,00.
2240) W. Victor, Dtsch. Aussprachewörter-
buch. Heft 1/2. L., Reisland. 1908/9.
S. 1-96. Je M. 1,20. |[JBGPh. 30, S. 167.]]
2241) W. Victor, Die Aussprache d. Schrift-
deutschen. Mit d. Wörterverzeichnis d. amtl.
, Regeln für die dtsch. Rechtschreibg." in
phonet. L'mschrift sowie phonet. Texten.
7., teilweise erneuerte Aufl. L., Reisland.
1909. XI, 137 S. Mit 1 Abbildg. M. 2,00.
2242) V. Forchhammer, Die dtsch. Bühnen- j
ausspräche: FZg. 2. April.
2243) F. X. Stur V, Über dtsch. Bühnensprache. \
Altenburg, Bonde. 23 S. M. 0,30. '
2244) Th. Siebs, Dtsch. Bühnenaussprache. !
Nach d. Beratgn. z. ausgleich. Regelg. d. |
dtsch. Bühnenaussprache unter Mitwirkg.
von Graf v. Hochberg, Frhr.v.Ledebur,
Tempeltey, Sievers, Luick, Siebs, u.
nach d. ergänz. Verhändlgn. mit d. Genos.sen- ,
Schaft dtsch. Bühnenangehöriger. Auf Ver-
anlassg. d. Dtsch. Bühnenvereins u. d. Ge-
nosseiischaft dtsch. Bühnenangehöriger bearb.
8. u. 9. Aufl., gänzlich umgearb., den Gesang
berücksichtigend u. mit kurzem Aussprache-
wörterbuch versehen. Köln, Ahn. 1909.
gr.-8". 232 S. M. 5,00.
2245) K. Duden, Die Aufgabe d. Schrift u.
d. dtsch. Rechtschreibg. (Ref.): ZADSprV. 28,
S. 152/4.
2246) Eugenie Jacobi, Wahrheit u. Recht-
schreibg.: HambNachrrB. N. 3.
2247) H. Jantzen, Schrift u. Rechtschreibg.:
Woche 10, S. 461 3.
2248) A. Vogel, Ausführliches grammatisch-
orthographisches Nachschlagebuch d. dtsch.
Sprache unter steter Berücksichtigung d.
neuesten orthograph. Spezial-Wörterverzeich-
nisse d. einzelnen dtsch. Bundesstaaten, Öster-
reichs u. d. Schweiz. Mit Einschluss d. ge-
bräuchlicheren Fremdwörter nebst deren Aus-
sprache, Angabe d. Silbentrenngn. u. Inter-
Eunktionsregeln. 6., »ehr verm. Aufl. 61.
is 70. Tausend. Mit e. Verzeichnig ge-
schichtlicher u. geographischer Eigennamen.
B.-Schöneberg, Langenscheidts Verlag. 1909.
XL, 568 S. .M. 2,80.
2249) J. Weyde, Neues dtsch. Rechtschreibe-
wörterbuch. 4. verm. Aufl. L., Freytag.
256 S. M. 1,50.
Mundarten:
Zeitschrißen und Bibliographisches.
2250) Zeitschrift für deutsche Mundarten. Her.
V. O. Heilig u. Ph. Lenz. Jahrg. 1908,
1909 O'e 4 Hefte). B., Berggold. Je 384 S.
Je M. 10,00.
(Mit Beltrr. v. A. Lang, H. Teuehert, C. F. Müller,
Emma Wanner, E Hom, F. Mentz, K Alles, J. Bender,
O. Weise, O. Weisinger, E- Vollmer, E. Witte, O.
Heilig, W. Schoof, W. Unseld, Ph. Lenz, H. Weber,
J. Franck, H. Ries, E. Göpfert. — Enth. in jedem Heft
Bücherschau. — Zeitschriftenschau.)
2251) F. Mentz, Dtsch. Mundartenforschg. u.
-dichtg. im J. 1904: ZDM. S. 97-129.
2252) J. Seemüller, Dtsch. Mundarten. I.
(=Mitt. d. Phonogramm-Archivs-Kommission
d. Ak. W^ien XL) Wien, Holder. 28 S.
M. 0,70.
Allgemeines.
2253) O. Karstadt, Mundart u. Schule. (Päd-
Mag. Heft 346.) Langensalza, Beyer. 38 S.
M. 0,45.
2254) W. Meyer-Markau, Sprach!. Heimat-
kunde. (In N. 2230.)
2255) O. Weise, Der gegenw. Stand d. Forschgn.
auf d. Gebiete d. Svntax dt.'^ch. Mundarten:
GRM. 1, S. 733.
Einzelnes.
2256) F. Wrede, Die Diminutiva im Deutschen.
(^= Dtsch. Dialektgeographie. Heft 1 [Mar-
burg, Elwert. XIII, 144 S. M. 3,20], S. 71-144.)
|[H. Mever: JBGPh. 30, S. 212/4; O.
Behaghel: LBlGRPh. 31, S. 8-10.]i
2257) K. Jacki, Das starke Präteritum in d.
Mundarten d. hochdtsch. Sprachgebietes.
Auf Grund d. vorhandenen Dialektlit. Diss.
(Aus: BGDS. 34, iS. 425-529.) Heidelberg.
41 S.
2258) O. Philipp, Die Bach (Fortsetzg. u.
Schluss). (Vgl. JBL. 1906/7 N. 1930): ZDM.
• S. 55-64, 333-45.
2259) Th. Schachner, Das Zeitwort sein in
d. hochdtsch. Mundarten. Diss. Giessen.
53 S.
2260) O. Hauschild, Dtsch. Tierstimmen in
Schriftsprache u. Mundart: ZDWF. 11,
S. 149-80.
Oberdentseh:
Baden.
2261) J. Ph. Glock, Breisgauer Volksspiegel.
Eine Sammig. volkstümlicher Sprichwörter,
Redensarten, Schwanke, Lieder u. Bräuche
in oberalemann. Mundart. Lahr, Schauen-
burg. 1909. XIV, 182 S. M. 1,60.
2262) O. Haffner, Alemannische Ortsnecke-
reien aus Baden: Alemannia 3<, S. 129-38.
123
I, 6. Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
124
2263) R. Kahle, Ortsneckereien u. allerlei
Volkshumor aus d. bad. Unterland. Freiburg,
Fehsenfeid. IV, 74 S. M. 1,00.
2264) F. Kluge, Die alemann. Mundart u. d.
dtsch. Schriftsprache : ZADSprV. Beiheft 30,
S. .372-80. |[JBGPh. 30, S. 216 (Inhalts-
angabe).]!
2265) L. Sütterlin, Der Mannheimer Dialekt
(In: Mannheim in Vergangenheit u. Gegenw.
[JBL. 1906/7 N. 106], S. 167-80.)
2266) Julius Schmidt, Einige Ortsneckereien
im Markgraf lerland : Alemannia 36, S. 65-70 ;
37, S. 23-35.
Bayern.
2267) E. Böhmer, Sprach- u. Gründungsgcsch.
d. pfälz. Kolonie am Niederrhein. (= Dtsch.
Dialektgeographie. Heft 3.) Marburg, Elwert.
V, 91 S. M. 2,00. |[J. W. Nagl: ZOG. 60,
S. 1001/3.]|
2268) F. J. Bronner, Von deutscher Sitt' u.
Art. Volkssitten u. Volksbräuche in Bayern
u. d. angrenzenden Gebieten. (Zum Kreis-
lauf des Jahres dargest.) München, Kellerer.
VIII, 360 S. M. 4,00.
2269) A. Gebhardt, Grammatik d. Nürnberger
Mundart. (JBL. 1906/7 N. 1938a.) |[E.
Eoedder: ZDM. S. 360-71; H. Teuchert:
ADA. 32, S. 135-49.]|
2269a) D. Häberle, Auswanderg. u. Kolonie-
gründgn. d. Pfälzer im 18. Jh. Kaisers-
lautern, Kayser. 1909. XIX, 263 S. M. 6,00.
2269b) K. Koch, Die Sprache d. Magdalena
u. d. Balthas. Paumgartner u. ihren Brief-
wechsel (1582—98), e. Beitr. z. Gesch. d.
Nürnberger Mundart u. d. nhd. Schriftsprache
im 16. Jh.: MGNM. 1909, S. 151-94.
2270) W. H. Riehl, (Pfälzische) Sprachstudien.
(= N. 98, S. 210-31.)
(Beh. auch Kobell, L. Schandein, Nadler, F. Leimig.)
2271) K. Stieler, Die oberbayer. Mundart.
(= N. 93, S. 26-48.)
Elsass-Lothringen.
2272) M. F. Follmann, Wörterbuch d. dtsch.-
lothring. Mundarten. (= QLothringG. Bd. 12.)
L, Quelle & Meyer. 1W09. XVI, 571 S.
M. 32,00. |[E. Martin: DLZ. 30, S. 2848-50.]!
2273) E. Halter, Die Mundarten im Elsass.
Strassburg, Treuttel & Würtz. 145 S. M. 3,00.
2274) M. Koehnlein u. F.W. Ande, E. Mar-
tin, Zum Wörterbuch d. elsäss. Mundarten:
JbGElsLothr. 25, S. 214-37. -
2275) E. Palleske, Die sprachlichen Verhält-
nisse im Elsass: ZADSprV. 23, S. 257-63. "
Osterreich.
2276) J. R. Bunker, Heauzische Volkslieder:
ZÖsterrVolksk. 15, S. 127-38. (Vgl. JBL.
1906/7, N. 1941.)
2277) J. Deutl, Volksdichtg. in oberösterr.
Mundart. Bd. 7. Linz, Pirngruber. II,
160 S. M. 2,00.
2278) G. Jungbauer, Volksdichtung aus d.
Böhmerwalde. (= BDBöhmVolksk. Bd. 8.)
Prag, Calve. XXXVI, 236 S. M. 3,50.
2279) J. Kelemina, Handwerksburschen-
geographie, ein niederösterr. Lied d. 18. Jh.:
ZVVolksk. 18, S. 296-300.
2280) F. F. Kohl, Heitere Volksgesänge aus
Tirol. Tisch- u. Gesellschaftslieder. (= QFD-
Volksk. Bd. 1.) Wien, Ludwig. 164 S. M. 6,00.
2281) F. F. Kohl, Die Tiroler Bauernhochzeit.
Sitten, Bräuche, Sprüche, Lieder u. Tänze
mit Singweisen. (= N. 2280, Bd. 3.) Ebda.
X, 282 S. M. 9,00.
2282) P. Lessiak, Beitrr. z. Dialektgeographie
d. österr. Alpenländer: ZDM. 1909, S. 1-24.
2283) J. Polsterer, Schwanke u. Bauern-
erzählgn. aus Niederösterreich. (=Futilitates.
Bd. 2.) Wien, Ludwig. 182 S. M. 12,00.
2284) J. Schiepek, Der Satzbau d. Egerländer
Mundart. 2 Tle. (= Beitrr. z. Kenntnis
dtsch. -böhm. Mundarten her. v. H. Lambel.
Bd.l.) Prag, Calve. 1898,1908. XXVI, 610 S.
M. 16,00. |[0. Weise: ZOG. 60, S. 39-44.]!
2285) H. Schröder, Zum steir. Wortschatz von
Unger-Khull: GRM. 1, S. 647-50.
2286) H. Tschinkel, Grammatik d. Gottscheer
Mundart. Halle, Niemeyer. XVI, 320 S.
M. 8,00. |[H. Meyer: JBGPh. 30, S. 218-20.]!
2287) id.. Der Genitiv in d. Gottscheer Mund-
art. (= N. 447, Bd. 1, S. 467-75.)
2288) H. F. Wagner, Die mundartl. Dichtung
in Salzburg. Salzburg, Huber. 23 S. M. 0,50.
2289) G. Wölfle, Schwanke in d. Mundart
V. Bizau. Mit e. Einleitg. v. H. Sander.
Innsbruck, Wagner. XXI, 73 S. M. 1,00.
Schweiz.
2290) Schweizerisches Idiotikon. Heft 60/2.
(= Bd. 6, Sp. 1249-1728.) Bearb. v. A.
Bachmann, E. Schwyzer, H. Blattner,
J. Vetsch, J. U. Hubschmied. Frauen-
feld, Huber. Je M. 2,00. ![F. Kluge
(= N. 409, S. 165-74).]!
2291) W. Brückner, Eine Rede über unsere
Mundart: BaslerNachrrB. 1909, N. 19.
(ZADSprV. 24, S. 229-30.)
(Baseldeutsch.)
2292) E. Friedli, Berndütsch. Bd. 2. (JBL.
1906/7 N. 1949.) ![0. v. Greyerz: Hess-
BUVolksk. 8, S. 59-65.]|
2293) O.v. Greyerz, Im Röseligarte. Schweize-
rische V^olkslieder. Bd. 2. Bern, Francke.
80 S. M. 1,20. Ipieszlenv-Raabe: Hess-
BllVolksk. 8, S. 204-ll.Jl
2294) H. Haldimann, Schimpfwörter in d.
Emmen thaler Mundart: SchwAVolksk. 13,
S. 171-93.
2295) E. Hoffmann-Krayer, Wege u. Ziele
schweizer. Volkskunde : ib. 12, S. 241-60.
2296) C. A. Loosli, „Schweizerdeutsch?":
SüddMhh. 6'^ S. 212-20.
2297) A. Müller, Aus d. Volksmund u. Volk.s-
glauben des Kantons Basel-Land: SchwA-
Volksk. 12, S. 15-36, 149-54.
2297a) K. Schnorf, Unser Deutsch. Ein Mahn-
ruf an d. Schweizer. 2. verm. Aufl. Zürich,
Schulthess. 57 S. M. 0,80.
2298) A. Tob 1er, Neue Witze u. Schwanke aus
Appenzell. Rorschach, Kober. 50 S. M.1,00.
2299) id., Der Appenzeller Witz. 5. Aufl. Ebda.
208 S. M. 2,00.
Württemberg (Schwaben).
2300) H. Fischer, Einige Winke für Forschgn.
über Schwab. Mundarten: KBIGRW. 15,
S. 81-98.
2301) Herrn. Fischer, Schwab. Wörterbuch.
Bd 2. Unter Mitwirkg. v. W. Pfleiderer.
Tübingen, Mohr. 1908. VII, 1904 S. M. 36,00.
2302) Dasselbe. Lfg. 23-28. (=-Bd.3, S.1-960.)
Ebda. 1909. Je M. 3,00.
125
1, 6t Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
126
230S) U. Kapff, Schwab. Ortsneckereien:
Alemannia ii7, S. 138-47.
•2304) A. Mannheimer, Ein Bauerngespräch
aus d. J. 1738 in schwäb. Mundart: ib. 36,
S. 238-42.
(Flugblatt auf Jud Süss.)
2305) G. Seuffer, Wesen u. Entwickelungs-
jrang d. schwäb. Dialekts u. d. schwäb.
Mundartdicht^. Bayreuth, Seligsberg. 16 S.
M. 0,30. |[H. Meyer: JBGPh. 30, S. 217.]|
2306) W. Unseld, Schwäb. Sprichwörter u.
Redensarten: ZDM. S. 249-56.
Mitteldeatsch:
Hessen.
2307) G. Faber, Sprichwörter u. sprichwörtl.
Redensarten in d. Leihgesterner Mundart:
HessBIlVolksk. 7, S. 160-82.
2308) W. Lindenstruth, Ein mundartl. Spott-
gedicht aus d. Bussecker Tal vom J. 1725:
ib. S. 137-59.
2309) H. Reis, Die Mundarten d. Grossherzog-
tums Hessen. Laut- u. Formenlehre. (Aus:
ZDM. 1908, S. 302-16.) Halle, Buchh. d.
Waisenhauses. 1909. 131 S. M. 3,00.
2310) W. Schoof , Zur hess. Dialektforschung:
Hessenland 22, S. 121/3.
2311) id., Sprachproben in Schwälmer Mund-
art. II.: ZDM. S. 233-45. (Vgl. JBL. 1906/7,
N. 1957.)
Rheinland.
2312) J. Bender, Beitrag z. rhein. Mundart:
ZDM. S. 157-72.
2313) A. Diederichs, Unser niederrheinisches
Deutsch u. d. Rheinische Wörterbuch: KZg.
N. 852 u. 855. (Siehe ZADSprV. 23, S. 375,6.)
2314) J. Franck, Das Wörterbuch d. rhein.
Mundarten. (Aus: WZ. 27.) Trier, Lintz.
39 S. [J. Franck: MünchenerNNB. Jf. 45
(.Ein rhein. Wörterbuch").] |
2315) W. Hast er. Rheinfränkische Studien.
Der Konsonantismus in Rheinhessen u. d.
Pfalz. Diss. Giessen. 90 S.
2316) A. Hoursch, Kölsche Krätzcher. Mit
Geleitw. v. W. Schneider-Clauss (Gesamt-
ausgabe). Köln, Hoursch & Bechstedt. 151 S.
M. 2,00.
2317) J. Leithäuser, Rückblicke an Barmens
Vergangenheit: BarmerZgB. N. 21, 27, 33,
45, 51. '(Siehe ZADSprV. 23, S. 116.)
231S) J. Ranisch, Studien z. niederrhein. Dia-
lektgeographie. (= N. 2256, Heft J, S. 1-69.)
2319) O. Schell, Bergischer Volkshumor.
(Volksmund. Bd 12.) L., Dtsch. Verlag!<-
aktiengesellschaft. 148 S. M. 1,00.
Sachsen.
2320) E. Gerbet, Grammatik d. Mundart d.
Vogtlandes. (= Sammig. kurzer Gramma-
tiken dtsch. Mundarten. Bd. 8.) L., Breit-
kopf & Härtel. XXII, 455 S. Mit e. Karte.
M. 18,00. [E. Macke 1: ZVVolksk. 19,
S. 345/7; H. Meyer: JBGPh. 30, S. 224/6.] 1
2321) E. Göpfert, Beitrr. z. obersächs. Wort-
schatz: ZDM. S. 317-32.
2322) H. Jahnke, Von d. sächs. Dorf spräche:
Land 16, S. 139-40.
2323) A. Lang, Grenzen, L'nterschiede u. Her-
kunft d. Westerzgebirgi sehen: ZDM. S. 3-22.
2324) K. Müller-Fraureuth, Wörterbuch d.
obersächs. u. erzgebirg. Mundarten. (In
6 Lfgn.) Lfg. 1/2. Dresden, Baensch. XIII,
S. 1-256. Je M. 3.50. |[H. Dunger::
ZADSprV. 23, S. 306/8; Carl Müller:
LZgB. 1909, N. 49.]i
2324a) L. Riedel, Vugtlänner Hausapothek.
Eine Auswahl v. Gedichten u. Erzählgn. in
vogtländischer Mundart. Her. v. F. Fische r.
2 Bde. Plauen, Neupert. 1909. 96,96,113,
107, 125, 124, 125, 122 S. M. 7,00.
Siebenbürgen.
2325) Siebenbürgisch - sächsisches Wörterbuch.
Mit Benutzg. d. Sammlgn. J. Wolffs her.
vom Ausschuss d. Vereins für siebenbürg.
Landeskunde. Lfg. 1. Bearbeitet v. A.
Schullerus. Strassburg, Trübner. LXXII,
96 S. M. 4,00. [LCBl. 59, S. 547,8.]
2326) Korrespondenzblatt für siebenbürgische
Landeskunde. Jahrg. 31 u. 32. Her. v. A.
Schullerus. Hermannstadt. Je 12 Nu.
Je M. 2,00.
Schlesien.
2337) P. Drechsler, Schlesiens Vogel weit in
d. Sprache u. im Glauben d. Heimat:
MSchlesGesVolksk. 19, S. 81-95.
2327a) id.. Zur Wortbildung im Schlesischen :
ib. 18, S. 115.
2327 b) id.. Sprachliche Erstarrungen im Schle-
sischen: ib. 20, S. 71/7.
2327c) id.. Scherzhaftes u. Ernsthaftes über
besondere Zusammensetzgn. mit aus- u. be-
im Schlesischen: ib. 11, S. 99-102.
2327 d) W. Gössgen, Der Wortschatz d. Mund-
art V. Dubraucke : ib. 20, S. 43-70.
2328) E. Jäschke, Latein.-roman. Fremdwörter-
buch d. schles. Mundart. ('= N. 2256, Bd. 2.)
Breslau, Marcus. XVI, 160 S. M. 5,60.
[E. Mackel: ZVVolksk. 19, S. .341/3; H.
Mever: JBGPh. 30, S. 228/9.] i
2328a)' M. Trebbin, Zur Kunde von den
schles. Ortsnamen : MSchlesGVolksk. 20,
S. 78-85.
2.t29) W. V. Unwerth, Die schlesische Mund-
art in ihren Lautverhältuissen grammat. u.
geograph. dargest. (= Wort u. Brauch.
Heft 3.) Ebda. XVI, 94 S. Mit 2 Karten.
M. 3,60. j[H. Meyer: JBGPh. 30,
S. 227/8.]!
2330) id.. Das starke Verbum in d. schles.
Mundart: MSchlesGesVolksk. 20, S. 30-42.
Thüringen.
2331) O. Bremer, Die Mundart v. Halle a. S.
u. seiner Umgeh. (== W. Ule, Heimatkunde
d. Saalkreises [Halle a.S., Buchh. d.Waisen-
■ hauses. 1909], S. 644-56.)
2331 a) Gedichte in Koburger Mundart. Her. v.
C. Höf er. (Neudruck.; Koburg, Riemann.
94 S. M. 1,20.
2332) H.Heine, L'nsere heimatl. (Xordhäuser)
Mundart: XordhäuserZg. N. 72 u. 75. (Siehe
ZADSprV. 23, S. 280.)
2333) K. Löschhorn, Die Thüringer Mundart
nach Proben u. die sich daraus ergebenden
Sprachgesetze: ZDU. 22, S. 129-32.
2333a) Rob. Pöschel, Gössnitzer Bilderbuch
ohne Bilder. 2. verm. Aufl. Flöha i. S.,
Peitz. 1909. 224 S.
127
I, 6. Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
128
Niederdeutsch:
Allgemeines.
2334) Jahrbuch des Vereins für niederdtsch.
Sprachforschung. Bd. 34 u. 35. Norden,
Soltau. 1909. III, 160 S.; III, 153 S. Je
M. 4,00.
(Enth. Beitrr. v. C Schumann [Das Lübisehc Wörter-
buch d. J. V. Melle], J. Fritz, F. Heimann, A.
Grabow [Pumpernickel], K. Wehrhan [Sprich-
wörter], H. Deiter [Niederdtsch. Gedichte], H.
Saake, C. F. Meyer [Topograph. Volkshumor], E.
Schröder u. a.)
2335) Korrespoudenzblatt d. Vereins für nieder-
deutsche Sprachforschung. Heft 29. Ebda.
96 S. M. 2,00.
2336) A. Schwarz u. A. Seemann, Verteek-
nis V. plattdütsche Böker. Eutgeben von'n
Allgemeinen plattdeutschen Verband. B.,
Röwer. 55 S. M. 1,50.
2337) G. Böhling, Untergang d. alten nieder-
dtsch. Sprachgutes: ZADSprV. 23, S. 289-96.
2338) K. Küchler, Das Plattdeutsche u. d.
Dichtg.: HilfeB. 15, N. 14.
2339) H. Schönhoff, Französ. Lehnworte in
d. niederscächsischen Mundarten: GEM. 1,
S. 356-67.
2340) F. Wippermann, Plattdeutsch in Ehren :
RhWestfZg. 1907, N. 1294.
*2341) H. Carstens, Erzählungen in nieder-
dtsch. Mundart: NdJb. 32, S. 134/8.
2342) O. Glöde, Die Tiere im niederdtsch.
Volksmund: ZDU. 22, S: 714-25.
Freie Städte, Holstein.
2343) W. Heymann, Das bremische Platt-
deutsch. Eine grammat. Darstellg. auf
sprachgeschichtl. Grundlage. Her. auf Ver-
anlassung d. Vereins für niedersächs. Volks-
tum. Bremen, Winter. 1909. gr.-8». XV,
176 S. M. 3,00.
2344) K. A. Kroger, Vierländische Lieder:
Jb. für Vierländer Kunst 1, S. 23-36.
2345) O. Mensing, Schleswig-holstein. Wörter-
buch. Bericht über d. J. 1905/8: ZGSchlH.
31, S. 433/5.
2346) O. Wisser, Wat Grotmoder verteilt.
(Bd. 3.) Ostholstein. Volksmärchen. Jena,
Diederichs. 96 S. Mit Abbildgn. M. 0,80.
2347) H.Wriede, Finkenwärder, seine Sprache
u. seine Eigenart: Quickborn 2, N. 3.
Hannover.
2348) E. Mucke, Die Lüneburger Wenden in
Gesch., Volkstum u. Sprache: Hannoverland
2, S. 38-41, 53/4, 84/7, 101/3, 132/4, 156/8,
174/6, 203/5, 231/4.
2349) G. Chr. Coers, Die Hildesheimer Mund-
art: Quickborn 3, N. 1.
Mecklenburg.
2350) G. Kohfeldt, Plattdtsch. mecklenburg.
Hochzeitsgedichte aus d. 17. u. 18. Jh.
Eostock, Stiller. 122 S. M. 3,00.
2351) E. Petsch, Wossidlos mecklenb. Volks-
überliefergn. (JBL. 1906, N. 1989): ZDPh. 41
S. 259-66.
2352) O. Weltzien, Kronika van Eostock.
Vörklaent van W. Mit allerand Billerwaiks
L., Lenz. 141 S. u. 1 Tafel. M. 1,80.
Westfalen und Grenzgebiete.
2353) H. Jellinghau S.Volkskunde [inMinden-
Eavensberg]. {= N. 150, S. 281-324.)
(Mundart u. Sitten.)
2354) E. Leihener, Cronenberger Wörterbuch.
{= Dtsch. Dialektgeographie Heft 2.) Mar-
burg, Elwert. VI, LXXIV, 142 S. M. 5,00.
2354a) Jul. Pickert, Das starke Verbum im
Münsterländischen mit bes. Berücksichtigg.
d. Drostener Mundart. Progr. Attendorn.
1909. 45 S.
2355) H. Schönhoff, Emsländ. Grammatik.
(= Germanist. Bibl. 1,1. Bd. 8.) Heidelberg,
Winter. XII, 288 S. M. 7,00. |[W. Seel-
mann: JBGPh. 30, S. 232/3.] I
2356) F. Schwagmeyer, Der Lautstand d.
Ravensberg. Mundart v. Hiddeuhausen. B.,
Trenkel. 70 S. M. 2,00.
2357) H. Vehslage, Die Mundart d. Artlandes
auf Grundlage d. Mundart d. Kirchspiels
Badbergen. Diss. Münster. VIII, 46 S.
2358) Wipp ermann, Paderborner Wörter u.
Ausdrücke: ZEhWestfVolksk. 5, S. 126/8.
Friesisch.
2359) Mitteilungen d. nordfries. Vereins für
Heimatkunde u. Heimatliebe. Heft 4 (1906/7).
Husum. IV, 151 S. (Inhalt s. JBGPh. 30,
S. 258.)
2360) C. Borchling, Poesie u. Humor im
friesischen Eecht. (= AbhhGOstfriesland.
Heft 10.) Aurich, Friemann. 60 S. M. 0,80.
2361) C. H ä b e r 1 i n , Zur fries. Heimat- u.
Sprachkunde: MNordfriesVHeimatk. 4 (1906
bis 1907), S. 43/7.
2362) Th. Siebs, Helgoland u. .seine Sprache.
Kuxhaven, Eauschenplat. 1909. .319 S.
M. 3,00. |[H. Köster: DLZ. 31, S. 226/9.]|
Deutsche Sprache im Ausland.
2363) A. Bass. Dtsch. Sprachinseln in Südtirol
u. Oberitalien. Heft 1. 2. Aufl. L., Verl.
Dtsch. Zukunft. 1909. 109 S. M. 2,00.
2364) id.. Die Sette Comuni e. Sprachinsel in
d. lessin. Alpen: ZDU. 23, S. 305-12.
2365) A. Busse, Das Studium des Deutschen
in d. Ver. Staaten: GEM. 1, S. 405-16.
129
1,7. Ästhetik und Poetik.
130
1,7
Ästhetik und Poetik.
Ästkatik: Biblioffrapbisches N. 2366. — Oeschiehte: Allgemeines und OetarotdargtellanKen M. 8368. — Einzelne
Persönlichkeiten (IS. JshrhnndeH, Romantik, neuere Ästhetiker, Aaslinder) N. 2371. — Theoretisches: Allgemeines nnd
Gesamtdarstellnngen 5. 2439. — Musikästhetik X. 24SS. — Anfinge der Kunst N. 2496. — Spiel nnd Tani N. 24»9. -
Ästhetische Grondbegriffe (Apperzeption nnd Einfühlnng, GefBhl, Phantasie nnd künstlerisches Schaffen) N. 2503. — Talent nnd
Genie N. 2535. — Stil, Form, Rhythmus N. 2549. — Kunstgenuss N. 2563. — .ästhetische Kultur H. 2363. — Ästhetische
Bildung nnd Erxiehnng N. 2583. — Richtungen der Kunst (Allgemeines, Idealisrons, Klassizismus, Realismus nnd Naturalis-
mus. Heimatkunst, Romantik, Mystium, Dekadenx. Ästhetentum) N. 2590. — Beziehungen der Kunst (Natur. Leben, Volk,
Religion, Moral, Sexualleben [Nacktkultur]) N. 2629. — Frau nnd Kunst N. 2685. — Verschiedenes N. 2689. — Kritik
N. 8695. — Erfolg und Pablikum N. 2714. — Plagiat N. 2721. — Ästhetische Stimmungen: Lachen, Komik, Humor N. 2724;
Tragik N. 2741; Sentimentalität N. 2751: Pathos N. 2755; Ironie N. 2757: Spannung N. 2759. — Poetik: Allgemeines
N. 2762. — Einzelnes N. 2770. — Einzelne Dichtgattungen (Lyrik, Epik, Drama, Märchen, Lehrdichtung, Rätsel, Trarestie
und Parodie, Essay, Brief, Übersetzung) N. 8778. — Rhetorik N. 2803. —
Bibliogi'aphisches.
2366) Vurgey, Bibliographia estetica. Bruxelles,
Institut internat. de bibliographie. 102 S.
2367) Schriftenverzeichnis für 1908 u. 1909:
ZÄsth. 4, S. 139-60, 309-20; 5, S. 131-44,
304-2<X
Geschieht« der Ästhetik:
Allgemeines nnd Ge>-amtdarstellniigen.
2368) De Wulf, Lhistoire de lesthetique
et ses grandes orientations : Revue X^o-
Scolastique 16, N. 2.
2369) M. Schlick, Das Grund problem d.
Ästhetik in entwickelungsgeschichtl. Be-
leuchtg.: APsych. 14, S. 102-32.
2370) A. Pit, De ontwikkeling van de aesthe-
tische idee in de 16», 17« en 18« eeuw: Tijd-
schrift voor wissbegeerte 2, N. 6.
Einzelne Fersonl ichkeiten :
18. Jahrhundert.
2371) E. Eeichel, Gottscheds „Versuch einer
cri tischen Dichtkunst". (= id., Gottsched,
Bd. 1, (B., Gottsched-Verlag\ S. 341-489.)
2372) Chr. Janen tzky, G. A. Bürgers Ästhetik.
f= FXL. Heft 37.) B., A. Duncker. 1909.
250 S. M. 8,00.
2373) _H. Blume, J. Mauvillons n. L. A. Unzers
-Über d. Wert einiger dtsch. Dichter u.
über andere Gegenstände den Geschmack
u. d. schöne Lit. betr.-. Ein Briefwechsel.
2 Stücke. Frankf. u. Leipzig. 1771/2. Progr.
Freistadt. 34 S.
2374) F. Flasdieck, J. F. Lampreclit. Ein
Beitr. z. literar. Kritik im 19. Jh. Diss.
Bonn. 100 S.
2375) Frhr. O. v. Boenigk, AVinckelmanns
Abstammung: BGAltmark. 2, N. 6.
2376) E. Castle, Winckelmanns Kunsttheorie
in Goethes Fortbildg.: ZOG. 59, S. 1-17.
2377) S. Me bring, J. J. Winckelmann: NZSt.
27^ S. 747-59.
2378) H. J. AVeber, , Geschmack" bei Winckel-
mann: ZDWF. 10, S. 17-20.
2379) W. Winckelmann, Edle Einfalt u.
stille Grösse. Eine mit Goetheschen u.
Herderschen Worten eingeleit. Auswahl aus
J. J. Winckelmanns Werken. B., Winckel-
mann. 1909. XV, 240 S. Mit 15 Tafeln.
M. 4,50.
(Aus Goethes Skizzen za e. Schilderg. Winckel-
manns. — Aus Herders Denkmal J. Winckelmanns. —
Aus Winckelmanns kleineren Schriften.)
Jakresbericht« fOr neii«re deutsche Literat« rgesehiehte.
2380) M. Schenk er, Ch. Batteux u. seine
Nachahmungstheorie in Deutschland. (= ITS-
SpLG. XF. Heft 2.) L., Haessel. 1909. Vm,
154 S. M. 3,00.
23S1) F. A. Geissler, Die Theorien Boileaos.
Diss. Leipzig. 1909. 139 S.
2382) E. P. Dargan, The aesthetic doctrine
of Montesquieu. Baltimore, Fürst. 1907.
203 S. ;[P. Sakmann: ASNS. 122, S. 185/6.];
2383) E. Faguet, Rousseau et le sentiment
de la nature: RCC. 17, N. 28, 30, 32.
2384) M. Wil motte, Rousseau et les origines
du romantisme. Brüssel, Weissenbruch. 70 S.
Fr. 1,00.
2385) Rousseau, Kulturideale. Her. v. E.
Spranger. Übers, v. Hedwig Jahn. Jena,
Diederichs. 334 S. M. 4,50.
2386) L.Geiger, Neue Rousseau-Lit. : Münchner-
NNB. N. 29.
(„Bekenntnisse-. — L. Geiger. — P. Hansel u. a.)
2387) A. Hofherr, Th. Rvmers dramat. Kritik.
(= BNLG. Heft 1.) 'Heidelberg. Winter.
165 S. M. 4,20.
2388) O. F. Walzel. Shaftesburv u. d. dtsch.
Geistesleben d. 18. Jh.: GRM'I, S. 416-37.
2389) P. Sakmann, Voltaire als Ästhetiker u.
Literarkritiker < Schluss I : ASNS. 120, S. 99-120.
(Vgl. JBL. 1907, N. 839.)
Zeitalter der Romantik. (Siehe auch IV 10.)
2390) O. F. Walzel, Dtsch. Romantik.
(= AN&G. Bd. 232.) L., Teubner. 168 S.
• M. 1,00.
2391) E. Havenstein, F. V.Hardenbergs ästhet.
Anschauungen. (= Palästra. Bd. 84.) B.,
Mayer & Müller. 1909. IX, 115 S. M. 3,50.
2392) Ä. Zie ebner, Herbarts Ästhetik. Dar-
gestellt mit bes. Rücksicht auf seine Päd-
agogik u. im_ Zusammenhange mit d. Ent-
wickelg. d. Ästhetik an d. Wende des 18.
z. 19. Jh. betrachtet. Diss. Leipzig. VIU,
190 S.
2393) E. Berend, Jean Pauls Ästhetik. (=FNL.
Heft 35.) B., A. Duncker. 1909. XV, 294 S.
M. 11,25.
2394) K. F. Wize, Kants Analytik des Schönen :
ZÄsth. 4, S. 1-15.
2395) M. Imm. Kant, Beobachtungen über d.
Gefühl des Schönen u. Erhabenen. Neu-
druck. Her. V. A. Pieper. B.-Steglitz,
Brandt. 1909. ^^II, 110 S. M. 0,80.
2396) A. Faggi, Schelling e la filosofia
dell'arte. Modena, Formiggini. 32 S. L. 1,-50.
2397) B. Piert, F. Schlegels ästhet. An-
schauungen. Progr. Nenkirchen. 1910. 24 S.
xix/xx. 9
131
1, 7. Ästhetik imd Poetik.
132
2398) L. G. Sera, Stendhal: Zukunft 66, '■
S. 333-43.
Nettere Ästhetik.
2399) E. Utitz, B. Bolzanos Ästhetik: D Arbeit.
8, S. 89-94.
2400) M. Frischeisen-Köhler, W. Dilthey.
Zum 75. Geb.: VossZ^. N. 543.
2400a) id., Das Erlebnis u. d. Dichtg. (JBL.
1906/7 N. 569): DLZ. 29, S. 1166-75.
2401) C h. L a 1 o , L'esth^tique expdrimentale
contemp. Paris, Alcan. XV, 208 S. Fr. 3,75.
|[M. Dessoir: DLZ. 29, S. 3158-61.]|
(Fechner.)
2402) AV. Herzog, Ein Bekenner u. ein Um-
werter: Zeitgeist 1909, N. 35.
(G. Groddeek.)
2403) F. Hantschel, Anton Müller (1792 bis
1843): MNEKl. 31, S. 107/9.
2404) H. Prinzhorn, Gottfried. Sempers ästhet.
Grundanschauungu. (Aus : ZÄsth. 4, S. 210-67.)
Diss. München. 1909. 59 S.
2405) F. J. Schmidt, H. v. Stein (1857—87):
ADB. 54, S. 456/9.
2406) A. Grabowski, H. Thode: Geg. 76,
S. 671/2.
2407) J. Bayer, F. Th. Vischer als Essayist.
(N. 371, S. 397-417.)
2408) A. Kutscher, Über F. Th. Vischer:
HambNachrrB. 1909, N. 11.
2409) Ein Brief v. F. Th. Vischer (1878):
SüddMhh. 61, S. 667/9.
(Zu Mode u. Cynismus.)
2410) L. Müllner, J. Volkelt: NFPr. N. 15868.
2411) H. Rebensburg, J. Volkelt: Zeitgeist
1909, N. 34/5.
2412) N. Wecklein, A. Zeising (1811—76):
ADB. 55, S. 404.
Neuere ausländische ÄstJtetik.
2413) J. A. Barbey d' A u r e vi.l 1 y. Vom
Dandytum u. v. G. Brummel. Übers, v. R.
Schaukai. München, Müller. XXXVIII,
132 S. M. 4,00.
2414) id., Pensöes inMites ^d. par J. Crepet:
Revue 1909, 1 juillet. (LE. 11, S. 1555.)
2415) Ch. Baudelaire, Raketen. Die beiden
Tagebücher nebst autobiograph. Entwurf
her. V. E. O e s t e r h e 1 d. B. Oesterheld.
1909. 163 S. M. 1,00.
2416) Count of Soissons, F. Brunetifere":
ContempR. 96, S. 202-16.
2417) J. W. M a c k a i 1 , Coleridges literary
criticism. London, Frowde. XX, 266 S.
|[A. Eichler: AngliaB. 20, S. 44/6.]|
2418) D. Ainslie, The philosopher of aesthetic:
B. Croce: FortnightlyR. 86, S. 679-88.
2419) E. Fridell, Emerson oder Genialität:
Neue Revue 1, S. 871-80.
2420) F. Gundelfinger, Emerson: PrJbb. J31,
S. 252/9.
2421) P. Zarifopol, Flaubert: SüddMhh. b^,
S. 646-58.
2422) R. Philippsthal, A. France: VossZgB.
N. 41/2.
2423) A. Nilson, Guyaus estetik. Lund. 1909.
VIII, 176 S.
2424) A. V. Gleichen-Russwurm, Huysmans:
Zukunft 68, S. 16-21.
2425) J. Jörge nsen, J. K. Huvsmans. (^= K&K.
Bd. 9.) Mainz, Kirchheim' 107 S. M. 1,50.
2426) 0 1 g a S t i e g 1 i t z , Huysm ans als Ästhetiker :
Zeitschwingen (Düsseldorf) N. 1.
2427) E.H.Schmitt, Ibsen als Prophet. Grund-
gedanken zu e. neuen Ästhetik. L., Eckardt.
VIII, 401 S. M. 6,00.
(Tl. 1. S. 11-148: Grundgedanken zu e. Ästhetik auf
genetischer Grundlage.)
2428) O. P. Monrad: Sören Kierkegaard. Sein
Leben u. seine Werke. Jena, E. Diederichs.
1909. 152 S. Mit 2 Bildnissen. M. 2,50;
geb. M. 3.50.
2429) M. Maeterlinck, Von d. inneren Schön-
heit. Auszüge u. Essays. Her. v. Maria
Kühn. Düsseldorf, Langewiesche. 1 909.
204 S. M. 1,80.
2430) F. V. Oppeln-Bronikowski, Mallarm^s
Ästhetik: N&S. 127, S. 156-62.
(Mit e. Abdruck d. Herodiade.)
2430a) G. Lauf ers w eiler. Die ästhet. Haupt-
lehren V. Rutgers Marshall. Diss. Giessen.
1909. 38 S.
2431) B. Shaw, Essays. (= N. 433.)
2431a) H. Bahr, Barbaren: NRs. 19, S. 1774-81.
(Zu Shaws Essays u. Jensens rDie neue Welt".)
2432) B. Shaw, An meine Kritiker: Morgen 2,
S. 1281/5.
2433) P. Mongrö, Strindbergs Blaubuch: NRs.
20, S. 891/6.
2434) V. Giraud, Essai sur Taine. Son ceuvre
et son influence aprfes documents inedits.
Paris, Hachette. 1909. XXXI, 361 S. Fr. 3,50.
2435) L. Katscher, Taine: Zeitgeist N. 16.
2435 a) R. P h i 1 i p p s t h a 1 , Taines Weltan-
schauung u. ihre dtsch. Quellen: Neuere
Sprachen 17, N. 1.
2436) S. Saenger, Der Kampf um Taine:
Zukunft 67, S. 3-13.
2437) J. M. Whistler, Die artige Kunst sich
Feinde zu machen. Übers, v. Margarethe
Mauthner. B.. Cassirer. III, 284 S. M;8,00.
2438) O. Wilde, Ästhetisches u. Polemisches.
Deutsch V. M. M e y e r f e 1 d. B., Fischer.
1909. 178 S. M. 3,00; geb. M. 4,00.
Theoretisches:
Allgemeines und Gesamtdarstellungen.
2439) B. Christiansen, Philosophie d. Kunst.
Hanau, Clauss & Feddersen. 1909. 348 S.
M. 6,00. |[Lenore Ripke-Kühn: ZÄsth.
5, S. 100/3.]|
2440) H. Spitzer, Psychologie, Ästhetik u.
Kunstwissenschaft: DLZ. 29, S. 1541-51,
1605-15, 1669-80.
(M. Dessoir.)
2441) Kate Gordon, Aesthetics. NeAv York,
Holt. 1909. V, 315 S.
2442) K. V. Francois, Ästhetik. Tl. 1: Ästhe-
tische Psychologie. Gr. -Lichterfelde, Kahlen-
berg & Günther. 103 S. M. 2,00.
2443) J. Hart, Revolution d. Ästhetik als
Einleitg. zu e. Revolution d. Wissenschaft.
1. Buch: Künstler u. Ästhetiker. B., Con-
cordia. 1909. 318 S. M. 4,00.
2444) id., Vom Selbstbetrug d. Ästhetik:
Morgen 2, S. 725-31.
2445) id., Künstler u. Ästhetiker: HilfeB. 15,
N. 4/8.
2446) id., Ein Schlusswort über unsere
Ästhetik: Blaubuch 4, S. 111/6, 161/4.
2447) id., Vom Ursprung d. Ästhetik: N&S.
130, S. 139-59.
2448) E. V. Hartmann, Grundriss d. Ästhetik.
(= id., System d. Philosophie. Bd. 8.) Sachsa,
Haacke. 1909. XII, 275 S. M. 10,00.
133
F.
Ä-tlietik und Poetik.
184
'2449) A. Horneffer, Mensch u. Form. 6 Vor-
träge Ober Zweck u. Aufgabe d. Kunst. L.,
Klinkhardt. 1909. 111 S. M. 3,00.
2450) J. Volkelt, System d. Ästhetik (In
3 Bdn.» Bd. 2. (Vgl. JBL. 1906,7, N. 886.)
. München, Beck. 1909. XXII, 569 S. M. 10,00.
2451) L. Schretzenmayr, E. Webers Ästhetik
als päd. Gruudwissensch. f JBL. 1906/7N.897):
JbWPäd. -40, S. 121-63.
2452) K. F. Wize, Abriss e. Wissenschafts-
lehre d. Ästhetik. B., Trenkel. 1909. 178 S.
M. 5,00. |[Lenore Ripke-Kühn: ZÄsth.
5, S. 107/8.]|
2453) W. Wundt, Völkerpsvchologie. Bd. 2.
Mythus u. Sitte. 3 TIe. Bd. 3. Die Kunst.
2. neu bearb. Aufl. Tl. 2. L., Engelmann.
1906 9. XI, 617 S.; VIU, 481 S.; XII, 792 S.
M. 43,00. — X, 564 S. M. 12,00. [F. Kauf f-
manu: ZDPh. 41, S. 361-72; M. Mauss:
KPhilos. 66, S. 48-78. („L'art et le mythe
d'aprfes Wundt".)
2454) W. Arbesser v. Kastburg, Das W^esen
d. Kunst: Kultur 9, S. 431/5.
2455) A. Döring, Die Methode d. Ästhetik:
ZÄsth. 4, S. 321-48.
2456) E. Hevck, Das dtsch. Schönheitsideal:
VelhKlasÄlmanach. 2. S. 89-111.
2457) F. Ho eher, Das Kunstwerk als Organis-
mus: HambCorrB. 1909, N. 22 3.
(Im -Vnschluss an W. Waetzoldt.)
2458) H. Lichtenberger, Die synthet. Kunst:
Zeitgeist X. 6.
2459) P. Moos, Psycholog. Ästhetik: Zukunft
62, S. 155-63.
2460) A. Schlesinger, Der Begriff d. Ideals.
L., Engelmann. 1909. 228 S.
2461) K. T. Schubert-Soldern, Die Griuid-
fragen d. Ästhetik unter krit. Zugrundelegg.
V. Kants Kritik d. L'rteilskraf t : Fortsetzg.
Kantstudien 14, S. 45-61.
2462) W. St ekel, Dichtung u. Neurose. Bau-
steine z. Psychologie d. Künstlers u. d.
Kunstwerkes.' (= GXS. Heft 65.) Wies-
baden, Bergmann. 1909. VI, 73 S. M. 2,00.
2463) H. V. Wo 1 zogen, Das Wunder d. Kunst:
BayreuthBll. 32, S. 262-80.
2464) W. Conrad, Der ästhet. Gegenstand:
ZÄsth. 4, S. 71-118, 400-55, 549-511.
2465) A. Fischer, Zur Bestimmg. des ästhet.
Gegenstandes. Ein Kapitel aus „Cnter-
suchungen über d. ästhet. Wert". Hab.
München. 1907. 52 S.
2466) P. Ernst, Von d. Kälte d. gros.sen
Kunstwerks: Morgen 2, S. 1332/5.
2467) A. Horneffer, Die Würde d. Kunst:
Tat 1, S. 163-72, 214-33.
2468) K. Lange, Schön u. praktisch. (= Führer
z. Kunst. Heft 16/7.) St., Neff. 117 S.
M. 2,00.
2469) E. Subak, Erotische Ästhetik. Ein
Versuch. B., E. Hof mann. 79 S. M. 1,80.
i[A.Kronfeld:ZSex.l,S.502/4;Th.Poppe:
ZÄsth. 4, S. 466/8.]!
2470) R. Biese, Kulturwissenschaft. Welt-
anschauung. Halle, Xiemeyer. 1909. 344 8.
.S. 107-207: Die Kunst.)
2471) Fassbender, Ästhetik u. Weltanschau-
ung: Tag X. 27.
2472) .1. Bab, Das Gesetz in d. Ästhetik:
LE. 11, S. 85-90. [Dazu: J. Hart: ib.
J>. 299-301.)
2473) H. Jaeger, Die gemeinsame Wurzel d.
Kunst, Moral, Wissensch. B., A. Duncker.
VIII, 289 S. M. 3,50. [E. Stamm: DLZ.
31, S. 145/8.]!
2474) H. Kraeger, Mensch u. Kunst. (= N.411,
S. 1-78.)
2475) R. Kroner, Über log. u. ästhet. Allge-
meingültigkeit. Krit. Bemerkgn. zu ihrer
transzendentalen Begründg. u. Beziehg. L.,
Eckardt. 1908. XII, 97 S. M. 1,50.
2476) Anna Tumarkin, Ästhet. Ideal u.
ethüsche Norm: ZÄsth. 3, S. 161-73.
2477) A. V. Berger, Träumereien im Park v.
Weimar: NFPr. N. 15772. (Siehe LE. 10,
S. 1646/7.)
2478) R. I)ehmel, Betrachtungen über Kunst,
Gott u. d. Welt. B., Fischer. 1909. 218 S.
M. 3,50.
2479) id., Natur, Symbol, Kunst. Ein Beitr.
z. reinlichen Scheidung d. Begriffe : NRs. 19,
S. 1435-42.
2480) L. Gors, Kühle Betrachtgn. über Kunst,
Lit. u. d. Menschen. Wien, Deuticke. lU,
313 S. M. 4.00.
2481) M. Jaf f ^, Kunst u. Leben. Betrachtgn.
u. Sprüche. B., Harnisch. 59 S. M. 1,00.
2482) W. Lentrodt, Das Schöpferische im
Menschen. Gedanken über Religion, Liebe
u. Kunst: Tag 1909, N_. 202.
2483) W. V. Scholz, Ästhet. Aphorismen :
Kw. 22*, S. 148,9.
(Symbol. Wesen d. Kunst — Unsichtbare Fordergn. —
Formen. — Reinheit. — Einfache. — Scheidew^.)
2484) Ludw. A. Wagner, Aphorismen über
Kunst u. Künstler: ÜdW. 1, S. 545;8.
2485) P. Wiegler, Paradox über den Dichter:
Zeitgeist N. 18.
2486/7) W. Wetz, Wissenschaf tl. Behandig. u
künstler. Betrachtg. : ZVLR. 17, N. 4.
Musikästhetik.
2488) C h. L a 1 o , Esquisse d'une esth^tique
musicale scientifique. Paris, Alcan. 19i)8.
326 S. |[W. Wolf f heim: ZÄsth. 4, S. 122/9
(scharf ablehnend).]
2489) C. Mauclair, La religion de la musique.
lere et 2« ^d. Paris, Fischbacher. 16*. IX,
284 S.; S. 129. M. 3,50.
2490) Amalie Münch, Musik im Hause.
Ästhetik d. Musik. Musikgesch. u. Formeu-
lehre. L., Teubner. 1909. VI, 432 S.
M. 3,60.
2491) R. Schaukai, Beitrr. z. Problem d.
Musikalischen: FBlw. 1908, 30. August.
(Siehe Musik 8-, S. 102/3.)
2492) A. Seidl,_VoQi Musikalisch-Erhabenen.
Ein Beitr. z. Ästhetik d. Tonkunst. 2. verm.
Aufl. L., Kahnt. 1907. 275 S. i[P. Moos:
ZÄsth. 4, S. 470-84.]:
2493) H. Sieb eck, Grundfragen z. Psychologie
u. Ästhetik d. Tonkunst. Tübingen, Mohr,
1909. VII, 103 S. M. 2,00.
2494) Ch. Stanford, Poetry and music :
ZIMusG. 10, S. 133/7.
2495) W. A. Thomas-San-Galli, Musik- u.
Kulturbetrachtgn. u. Gespräche. (= BGLIA.
N. 2104/5.) Halle, Hendel. VIII, 137 S.
M. 2,50.
9*
135
I, 7. Astlietik und Poetik.
136
Anfänge der Kunst.
2496) M. Verworn, Die Anfänge d. Kunst.
Ein Vortrag. Jena, Fischer. 1909. IV, 72 S.
Mit 32 Fig. u. 3 Taf. M. 2,50.
2497) F. Clay, The origin of the sense of
beauty. London, Smith, Eider. XVIII, 302 S.
2498) V. Spinazzola, Le origiui ed il camniino
dell'arte. Bari, Laterza. 1909. 350 S. Fr. 3,50.
Spiel und Tanz.
2499) M. Dessoir, Kunst u. Spiel: AZg. N. 27.
2500) A. V. Gleichen-Eusswurm, Vom kind-
lichen Spiel: VossZgB. N. 52.
2501) Isadora Duncan,The dance. Authorized
edition. New York, Forest press. 28 S.
50 cts.
2502) K. Neurath, Die Tanzkunst: Schönheit
5, S. 644-58, 731-44.
Ästhetische Grundbegriffe ;
Apperzeption und Einfühlung.
2503) K. Groos, Das ästhet. Miterleben u. d.
Empfindgn. aus d. Körperinnern : ZÄsth. 14,
S. 161-82.
2504) O. Hilferding, Die Sinne u. d. Künste:
AGPhilos. 21, S. 372-96.
2505) L. Kessler-Salem, Symbolische Ein-
fühlung: ZPhK. 134, S. 25-48.
2506) W.Worringer, Abstraktion u. Einfühlung.
2. Aufl. München, Piper. 1909. III, 116 S.
M. 2,50.
Gefühl.
2507) F. Clay, The origin of the aesthetic
emotion: SIMusG. 9, S. 282-90.
2508) W. Heinrich, La psychologie des sen-
timents: AnzAkKrakau. N. 1.
2500) Ch. Lalo, Les sentiments esthötiques.
Paris, Alcan. 1910. 284 S. Fr. 5,00.
2510) K. S. Laurila, Zur Theorie d. ästhet.
Gefühle: ZÄsth. 4, S. 489-531.
2511) J. Eoux, Le sentiment de la beaut^ Etüde
psychologique. Paris, Bailliere. 1909. 276 S.
2512) Th. Ziegler, Das Gefühl. 4. erweit.
Aufl. L., Göschen. VII, 366 S. M. 4,20.
i[P. Natorp: DLZ. 31, S. 158/9.]|
Phantasie und künstlerisches Schaffen.
2513) G. Freud, Der Dichter u. d. Phantasieren:
Neue Revue 1, S. 716-24.
2514) E. Lucka, Die Phantasie. Wien, Brau-
müller. VII, 197 S. M. 2,50. i[E. Utitz:
DLZ. 30, S. 403]4 (ablehnend).]]
2515) R. Müller-Freienfels, Zur Analyse
d. schöpferischen Phantasie: VWPh. 33,
S. 312-60.
2516) M. Palägyi, Theorie d. Phantasie:
Jb. mod. Menschen 3, S. 1-40.
2517) A. Schöppa, Die Phantasie nach ihrem
Wesen u. ihre Bedeutg. für d. Geistesleben.
L., Dürr. 1909. VIII, 144 S. M. 2,00.
2518) P. Altherr, Das Erlebnis d. Dichters:
LE. 12, S. 301/3.
2519) O. Braun, Die Philosophie d. Schaffens
als Forderg. d. seelischen Lage : Tat 1, S. 136-50.
2520) id., Gedanken zu e.Philo.sophied. Schaffens:
ib. S. 325-36, 593-605.
2521) B. Croce, L'intuizione pura e il carattere
lirico del' arte: Critica 6, N. 5.
2522) R. Herbertz, Bewusstsein u. Unbewusstes.
Köln, Du Mont-Schauberg. 239 S. M. 3,20.
2523) H. V. Hofmannsthal, Das Erlebnis d.
Sehens: Kunst u. Künstler 6, S. 177-82.
2524) B. Isemann, Autonomie d. Künstlers
u. Autonomie d. Kunst: ZÄsth. 4, S. 590/6.
2525) R. Krauss, Von d. Allwissenheit d.
Dichters: VossZgB. N. 42.
2526) J. Kl. Kreibig, Beitrr. z. Theorie d.
Kunstschaffens: ZÄsth. 4, S. 532-58
2527) R. M. Meyer, Improvisation: ib. S. 572-89.
2528) A. Saager, Vom wissenschaftl. u.künstler.
Arbeiten: Zeitgeist N. 23/4.
2529) J. H. Schultz, Kunst u. Traumzustand:
FZg. 1909, 23. März.
2530) C. Spitteler, Von d. poetischen Er-
findung: Kw. 21 3, S. 165/6.
2531) id.. Aus d. Werkstatt d. Dichters: ib. S. 4/6.
(Die künstler. Entwertung, e. dichter. Themas.)
2532) J. d'Udine, Die Rolle d. Gemütsbewegg.
d. Schaffensdranges u. Eingebung bei d. Ent-
stehg. e. Kunstwerkes: Musik 8^, S. 132-44.
2533) P. Westheim, Vom unbewusst schaffenden
Künstler: DK&D. 24, S. 118.
2534) Originalität: Zukunft 69, S. 73-84.
Talent und Genie.
2535) R. Dehmel, Talent u. Rasse: Tag N. 210/2.
(Dazu A. Bartels, Talent u. Rasse ein Vade-
mekum für R. Dehmel [= N. 368, S. 141-70].)
2536) K. W. Gold Schmidt, Der Niedergang
der Talente: LE. 11, S. 1621/8.
2537) A. Reibmayr, Die Entwickelungsgesch.
d. Talentes u. Genies. 2 Bde. München,
Lehmann. 1907/8. 517 S.; VII, 448 S.
M. 18,00. j[W. Franz: ZÄsth. 4, S. 293/8.] |
2538) C. Spitteler, Gibt es ein Dichtertalent?:
Kw. 22», S. 103/5.
2539) O. Erber, Das Genie. (= Volksschriften
z. Umwälzg. d. Geister, Heft 69.) Bamberg,
Handelsdruckerei. 16». 59 S. M. 0,20.
2540) E. L. Fischer, Der Grossgeist d. höchste
Menschenideal. Grundlagen zu e. Philos. d.
Ganzgenies. B., Paetel. 280 S. M. 4,00.
2541) K. A. Gerhardi, Das Wesen des Genies.
3. erw. Aufl. Jauer, Hellmann. 149 S.
M. 2,40.
2542) K. W. G o 1 d s c h m i d t , Das Genie-Problem :
LE. 11, S. 829-36, 901/5.
2543) H. Maudsley, Heredity: Variation and
genious. London, Bale. 224 S. Sh. 5,00.
2544) O. A. H. Schmitz, Das weibliche Genie:
BerlTBl. N. 160.
2545) J. Stern, Philisterium u. Genialität:
PhilosWschr. 8, S. 153-63, 249-56.
2546) P. Voirenel, Litt^rature et folie. Ana-
tomie pathologique du g^nie litt. Paris,
Alcan. 600 S. |[A. Prieur: Mercure de
France 73, S. 515-20.] |
2547) O. Hauser, Der phys. Typus d. Genies:
PolitAnthropR. 6, S. 481/5.
2548) E. Mojsisovics, Die Gesichtsbildung
d. Genies. Dresden, Lincke. 1909. V, 41 S.
M. 1,00.
Stil, Form, Rhythmus.
2549) F. Colagrosso, Studii stilistici. Livorno,
Giusti. 1909. LXX, 396 S. L. 4,00.
(Beb. Stil, Sprache, Rhythmus u. a.)
137
1,7. A^th.tik und Poetik.
138
2550) G. Munacordu, Lingua; stile; priiu-ipü
di estetica. Creniona, Fezzi. XIV, 403 S.
2550a) M. Rossi, Intorno al concetto di
intelletualiti della forma. Firenze, Seeber.
31 S. L. I.ÖO.
2551) F. Rose, Stil a. Psychologie: VossZgB. N.r>.
2552) R. Schaukai, Über Stil im Schreiben:
Geg. 76, S. 712/3.
2553) F. Schweickhardt, Derneue Stil. L.,
Verlag für Lit. u. Kunst. 119 S. M. 2,00.
2554) W. Söderhjelm, Stilästhetik u. Stil-
studien: NeuphilMitt. 1909. N. 1/2.
2555) K. Storck, Was ist Stil?: Hochlande«
S. 3Ö5-98.
2556) H. V. Berger, Wortkunst: Werdandil909,
N. 2, S. 33/7.
2557) id., Poetischer Stil: DR. 33', S. 225-32.
2558) A. Bonus, Vom Geistreichsein. (= Flug-
schrift d. Dürerbundes N. 43.) München,
^ Callwey. 1909. 12 S. M. 0,10.
2559) K. Schnitze, „Germanische Formlosig-
keit": Kw. 21 ^ S. 342/6.
2560) C. Spitteler, „Wilde" u. gebändigte
Form: ib. 21S S. 120/1. (Dazu F. Avenarius:
ib., S. 121/2.)
2561) K. Steinacker, Ausdruckskunst:
VossZgB. K 62.
2562) K.Bücher, Arbeit u. Rhythmus. 4. Aufl.
L., Teubner. 1909. XI, 476 S. M. 7,00
2562a) C. L. Schleich, Der Rhythmus: NRs
19, S. 1586-98.
Kanstgenuss.
2563) K. Hoffmann, Die ästhet. Interesse-
losigkeit. (= N. 402, S. 44-63.)
2564) F. Avenarius, Verstehen u. erleben:
Kw. 22^ S. 1/6.
(Kunsterziehg. — Kunstverständnis.)
2565) K. Martens, Vom Genüsse d. Dichtkunst:
AZg. N. 29.
2566) R. Müller-Freienfels, Die assoziativen
Faktoren im ästhet. Geniessen : ZPsvch. 1 909,
^ N. 1/2.
2567) M. Vauthrer, Le plaisir esthetique.
Essai sur la philosophie de l'art: Revue de
l'univ. de Bruxelles 7.
Ästhetische Kultur.
2568) F. Avenarius, Unsere Arbeit fürs Ganze:
Kw. 23S S. 1/8.
2569) J. Gaulke, Die ästhet. Kultur d. Kapi-
talismus. (= Kultur- u. Menschheitsdoku-
mente Bd. 1.) B.-Tempelhof, Freier Literar.
Verlag,. 1909. 175 S. M. 2,50.
2570) id., Ästhet. Unkultur: Türmer 10*, S. 250/5
2571) ^y. Hegeler, Kultur: Tag 1909, N. 117.
2572) E. Heyck, Künstlerische Kultur: Türmer
112, s_ 147.57.
2573) M. Knauer, W^ie stellen wir uns zu d.
Bestrebungen für ästhet. Kultur- PBl. 41
S. 579-87, 603/8.
2574)R.Schmidt-Gruber,LiterarischeKultur:
^ UdW. 2, S. 27-31.
257.5) G. Simmel, Vom Wiesen d. Kultur:
OsterrRs. 15, S. 36-42.
2576) K. Storck, Universale Kultur: Türmer 10\
S. 581/7.
257 7)H.Tho de, Das Kunstgefühl der Deutschen:
Werdandi 1, N. 1.
2578) F. Blei, Die Puderquaste. Ein Damen-
Brevier. Ausd. Papieren d. Prinzen Hippolyt.
München, Weber. 208 S.
(Beh. u. a. : D<>r Tanz. — Die Gefühle. Vom Bücher-
lesen. — Vom Jargon. — Der Kunstgenuss v. heate. —
Die Schönheitsideale. — Die moralische Illusion. —
Der Dichter.)
2579) id., Fussnoten u. Glossen : N&S.127,S. 474/8.
(Die unverständlichen Dichter. — Ruskin deatscb. —
Balzac.)
2580) Vally Nagel, Bau.steine. Elberfeld,
Luther. Bücherverein. 1909. 117 S.
(Enth. u. a. : G. Nagel, Von d. Geselligkeit. — Vally
Nagel , Die Bücher. — G. Wolf, Vom Betrachten. —
F. Wagner-Poltrock, Die Bilder im Hause- —
Reta Mikat, Von der schlichten Kator.)
2581) K. Hartmann, Von Philistern u. Helden.
(= Wertung. Heft 9.) L., Eckardt. 1909.
24 S. M. 0,50.
2582) F. Kuntze, Zur Begriffsbestimmg. d.
Philisters: Kw. 21«, S. 175/9.
Ästhetische Bildung und Erziehunfr.
2583) Dtsch. Kunsterziehg. Buchschmuck v.
P. Behrens. L., Teubner. III, 62 S. Mit
12 Taf. M. 2,00.
2583 a)B.Diederich, Führung z. Kunst. Progr.
Hamburg. 31 S.
2584) A. V. Gleichen-Russwurm, Sieg d.
Freude. Eine Ästhetik d. tägl. Lebens. St.,
Hoffmaun. XI, 387 S. M. 6,00.
2585) A. Horneffer, Künstler. Erziehung.
(= Sonderause. von JBL. 1906:7 N. 592,
Tl. 1.) L., Klinkhardt. 1909. 197 S. M. 3,00.
2586) O. Külpe, Über ästhet. Erziehung:
BaltFrauenZsch. 2, S. 772-88.
2587) A. Kutscher, Die Kunst u. unser Leben.
Grundstein zu e. Kritik. (= Schriften d.
Münchener Freien Studentenschaft X. 1.)
München, Steinebach. 1909. 47 S. M. 0,60.
2588) 0. A. Ohly, Zur Frage der ästhetischen
Bildung. Ein Wort zur prinzipiellen Aus-
einandersetzg. mit besond. Berücksichtigg.
d. Volksschule. Aschaffenburg, Krebs. 54 S.
M. 0,80.
2589) Schaffen u. Schauen. Ein Führer durchs
Leben. 2 Bde. (Von dtsch. Art u. Arbeit. —
Des Menschen Sein u. Werden.) L., Teubner.
XXIII, 478 S.; XXVII, 395 S. M. 10,00.
(Bd. 2 enthält u. a. : K. Vorländer, Des Menschen
Seele. — Th. Zielinski, Die Entwickelg. d. geistigen
Kultur. — R. Bürkner, Die-JCunst. — E. Fuchs,
Lebensführung.)
Richtungen der Kunst.
Allgemeines.
2590) H. V. Schoeler, Die Kunst u. ihre Strö-
mungen: PrJbb. 139, S. 215/32.
2590a) R. Rusch, Die Gesch. d. Kunst u. ihre
Beziehungen z. eth. Gesch. d. Menschheit.
Programmat. Studie e. allg. vergl. Kunst-
gesch. Innsbruck^ 8 S.
2591) L. Berg, Überwinder: Blaubuch 3,
S. 199-206.
2592) R. Jaff ^, Volk u. Pöbel: DtschTagesZg.
1909, X. 301. CSiehe LE. 11, S. 1541.)
2593) F. Stössinger, Zwitterkunst: Blaubuch
4, S. 212/6.
Idealismus.
2594) P. Friedrich, Der dtsch. Idealismus v.
Schiller bis z. Gegen w. (^= id., Schiller u,
d. Neuidealismus [L., Xenien-Verl, 1909],
5. 145-207.)
139
I, 7. Ästhetik und Poetik.
140
2595) K. fcjcheffler, Idealisten. B., Fischer.
1909. 284 S. M. 4,00.
(Die Gehorchenden. — Die Erwerbenden. — Die Ge-
bildeten. — Die Religiösen. — Die Ideologen. — Die
Vorurteilslosen. — Das Lebendige.)
2596) id., Bildungsideale: NKs. 19, S. 1089-1105.
2597) i d., Lebendiger Idealismus : ib. 20, S.1233-51 .
2598) id., Falsche Idealisten: ib. 19, S. 362/78.
2599) id., Werdandi: Kunst u. Künstler 6,
S. 195/9.
2600) id.. Die Vorurteilslosen: Zukunft 66,
S. 235-50.
Klassizismus.
2601) H. Baum gart, Elektra. Betrachtgn.
über das „Klassische" u. „Moderne" u. ihre
literaturgesch. Wertbestimmg. Königsberg,
Gräfe & Unzer. 40 S. M. 0,90.
2602) K. Joel, Klassische u. mod. Kultur:
NRs. 19, S. 1713-38.
2603) F. Lienhard, Der klassische Gemüts-
zustand: Wege nach Weimar 6, S. 241/7.
2604) J. Schlaf, Klassizität: AZg. 1909, N. 6.
2605) K. Storck, Vom Klassizismus u. seiner
Überwindg.: Türmer il\ S. 862-74.
Realismus und Naturalismus.
2606) G. Simmel, Vom Eealismus in d. Kunst:
Morgen 2, S. 992/8.
2607) E. V. Wolzogen, Humor u. Naturalis-
mus (1890). (= N. 446, S. 57-74.)
2608) S. Bytkowski, G. Hauptmanns Natura-
lismus u. d. Drama. (= BÄsth. Bd. 11.)
Hamburg, Voss. VII, 208 S. M. 5,20.
Meimatkunst.
2609) Fr. Bartels, Zur Gesch. d. Heimatkunst:
Eckart 3, S. 353-65.
2610) A. Bartels, Der Dichter u. seine Heimat.
(N. 368, S. 43-51.)
2611) M. Behr, Heimatkunst u. Literaturent-
wickelg. : Bücherwelt 6, S. 125/9.
2612) B. Goetz, Die Heimat d. Künstlers:
ÖsterrRs. 18, S. 401/5.
2613) 0. Knapp, Deutsche Tantenkunst: Zeit-
geist N. 4.
2614) id.. Literarische Inquisition: Blaubuch 3,
S. 836-40.
(Nationale Kunst.)
2615) F. Solger, Der nationale Geist als Kul-
turerscheinung. (=^ Wertung Heft 5.) L.,
Eckardt. 1909. 15 S. M. 0,50.
2616) Vom Nationalen: Werdandi 2, N. 3/4.
(Mit Beitrr. v. C. Gurlitt, F. G. Schultheiss, W.
Himberg, Schulze-Berghof, H. v. Berger,
G. Biedenkapp, F Solger u. a.)
Romantisch und Mystisch.
2617) H. Lichtenberger, Le mal romantique:
Opinion 1909, 18 avril.
2618) S. L u b 1 i n s k i , Was ist Romantik ? :
Blaubuch 4, S. 1069-72.
2619) W. Mi essner, Romantisch u. Klassisch:
■ Geg. 74, S. 24/7.
2620) J. Öhquist, Romantik u. Klassik in d.
mod. dtsch. Dichtung: NeuphilMitt. 1909,
N. 1/2.
2621) O. Sei dl, Romantiker: BernRs. 4, S. 267/9.
2622) W. Hoff mann, Die Mystik u. d. mod.
Mensch: ChristWelt. 23, S. 1010/6, 1034-44,
1058-64, 1082/6.
2623) E. L. Schmidt, Vom Wesen d. Mystik:
MhhComeniusGes. 17, S. 203-11.
Dekadenz, Ästhetizismus, Renaissance.
2624) A. Bartels, Ästhetizismus: Dtsch. Schrift-
tum 1909, April.
2625) id., Dekadenz: ib., Juli.
2626) F. Avenarius, Perversismus: K\v. 21'^,
S. 265/9.
2627) A. Möller v. d. Brück, Feuer an
Alexandria: LE. 11, S. 1439-41. (Aus: Tag
1909, N. 143 [„Ästheten u. Alexandriner"].)
2628) A. V. Gleichen-Russwurm, Der Weg
z. mod. Renaissance: Xenien 1, S. 1/8.
Kuustbeziehnngen :
Kunst und Natur.
2629) R. Dehmel, Natur, Symbol u. Kunst.
Ein Beitr. z. reinlichen Scheidung d. Begriffe:
NRs. 10, S. 1435-42.
2630) F. Kammerer, Zur Gesch. d. Land-
schaftsgefühls im frühen 18. Jh. (= N. 1700.)
2631) L. Nelson, Über wissensch. u. ästhet.
Naturbetrachtg. (Aus: Abhh. d. Friesschen
Schule.) Göttingen, Vandenhoeck &Ruprecht.
49 S. M. 1,60.
Kunst und Volk.
2632) S. Lublinski, Kunst u. Leben: Tag 1909,
N. 204.
2633) W. Arbesser v. Rastburg, Die Volks-
poesie: Kultur 10, S. 921/5.
2634) K. Jentsch, Kunst fürs Volk: Zukunft
67, S. 393/9; 68, S. 425/6.
2635) H. Meister, Die verrostete Leier. Eine
Brandmauer gegen Volkskunst-Bestrebgn.
Heidelberg, Pendel- Verl. 1909. 31 S. M.0,50.
2636) F. Novikus, Die Trennung v. Kunst u.
Volksempfinden: Kultur 9, S. 275-83.
2637) H. AVolf f , Die Volkskunst als wirtschafts-
ästhet. Problem. Halle, Gebauer-Schwetschke.
30 S. M. 0,40.
2638) F. Alafberg, Der Dichter u. d. Politik:
BurschenschBll. 22, S. 90/1.
2639) A. Bartels, Dtsch. Kultur u. Sozial-
demokratie. (= N. 368, S. 31-41.)
Religion und Kunst.
2640) L. Corinth, Die Religionen u. d. Kunst:
N&S. 129, S. 502-12.
2641) P. Ernst, Kunst u. Religion :. Tag 1909,
N. 192.
2642) F.W. Foerster, Ästhet, u. religiös-sittl.
Kultur: W&L. 3, S. 305-12.
2643) R. Honigberger, Religion u. Kunst.
(Aus: Kirchl. Bll.) Hermannstadt, Krafft.
32 S. M. 0,36.
2644) K. König, Kann Religion durch Kunst
ersetzt werden?: DWelt. 11, N. 52.
2645) A. Loisiel, L'expörience esthötique et
l'id^al chr^tien. Paris, Bloud. 1909. 235 S.
Fr. .5,00. i[M. Dessoir: DLZ. 30, S. 215.]!
2646) W. Nithack-Stahn, Religion u. Kunst:
Christi. Welt 22, S. 457-64. (Dazu: W.
Macholz: ib., S. 784/7; Nithack-Stahn:
ib., S. 787/8.)
2647) K. Muth, Die Wiedergeburt d. Dichtg.
aus d. religiösen Erlebnis. Kempten, Kösel.
1909. 172 S. M. 1,80.
141
1,7. Ästhetik und Poetik.
142
2648) Th. Poppe, Religion u. Poeten: DR 33*,
S. H6Ö/9.
2649) B. Kogge, Kunst, Künstler, Christentum.
Hamburg, Agentur d. Rauhen Hauses. l!»09.
4f) S. M. 0,60.
2650) D. Vorwerk, Seelenanalyse in d. mod.
Lit. u. ihr "Verhältnis z. religiösen Innerlich-
keit: BGl. 44, S. 295-303.
Kunst und Moral.
2651) O. J. Bierbaum, Zum Kapitel d. , Moral":
Zeitgeist 1909, N. 12.
2652) A. Dyroff, Über Kunst u. Sittlichkeit
unter ästhet. Gesichtspunkte: Bücherwelt 6,
S. 1/8, 83/7.
2653) 0. V. Erlbach, Bühne u. Moral: ARs. 5,
N. 23.
2654) K. 0. Erdmann, Immoralitäts-Fexerei.
(= Flugschr. d. Dürerbundes. N. 41. Aus:
Kw. 21.) München, Callwey. 9 S. M. 0,10.
2655) M. Hemprich, Kunst u. Sittlichkeit:
Geisteskampf d. Geg. 1909, S. 45-5/.
2656) E. Lange, Aus d. Notizbuch e. Immora-
listen. B., Priber & Lammers. 1909. 48 S.
M. 0,80.
(Leben, Religion, Moral, Kunst, Weib, Geschleehts-
liebe.)
2657) W. Nithack-Stahn, Kunst u. Sittlich-
keit: Am Webstuhl d. Zeit 2, S. 51/5.
2658) F. Ostermann, Kunst u. Sittlichkeit:
HambXachrrB. 1909, N. 4.
2659) E. O. Rasser, Kunst u. Sittlichkeit:
Neues Leben 3, N. 4.
2660) R. Seeberg, Sinnlichkeit u. Sittlichkeit.
Alte u. neue Moral? B., Trowitzsch. 1909.
60 S. M. 1,20.
2661) B. Sielmann, Moral u. Kunst: Blau-
buch 3, S. 103/7.
2662) H. Thoma, Kunst u. Sittlichkeit. (= id..
Im Herbste des Lebens [München, Südd-
Mhh.], S. 182/5).
2663) A. Wurm, Moral u. bildende Kunst.
(= Glaube u. Wissen. Heft 28.) München,
Volksschriften- Verl. 1909. 109 S. M. 0,50.
2664) K. Hauer, Wie werde ich moralisch?
oder Die Kunst sich sittlich zu entrüsten.
Nebst e. Anhg. über Pornographie. München,
Verlagsgesellschaft München. 1909. 26 S.
M. 0,50.
2665) Bruno Meyer, „Pornographie": Sexual-
Probleme 4, S. 420/4.
2666) L. Thoma, Pornographie: März 3*,
S. 410/4.
2667) 0. V. Erlbach, Rechtsprechung u. Porno-
graphie. (Aus: ARs.) München, Verlag
Dr. A. Kausen. 1909. 44 S. M. 0,60.
2668) J. Lazarus, Das Unzüchtige in d. Kunst.
Eine Jurist. Studie. B., Güttentag. 1909.
168 S. M. 3,50.
Kunst und Sexualleben.
2669) J. Guttzeit, Schamgefühl, Sittlichkeit
u. Anstand besond. in geschlechtl. Hinsicht.
Das Wechselnde u. Bleibende in d. An-
schaugn. darüber. Dresden, Sturm. 1909.
gr.-8o. 299 S. mit Abbildgn. M. 5,00.
2670) E. V. Mayer, Die erotischen Wurzeln d.
Kunst: ZSex. 1, S. 334-46.
2671) Grete Meisel-Hess, Die sexuelle Krise.
Eine sozialpsvcholog. Untersuchung. Jena,
Diederichs. 1909. XVI, 415 S. M. 5,50.
2672) E. Schur, Über das Erotische: Neue
Generation 4, S. 47-50.
2673) M. Artzibatschew, Ssanin. Roman.
Übertr. v. A. Villard u. S. Burgow. Mit
Einleitg. v. A. Villard. München, Müller.
XIV, 530 S. M. 6,00. |[P. Barch an: NRs.
20, 8. 123/8 f„S. u. d. erot. Bewegg. in Russ-
land"); M. Freimund: ARa. 6, N. 34; A.
Lampert: NZSt. 27», S. 307/9; R. Nord-
hausen: Tag 1909, N. 147 („Vom Sittlich-
keitsbegriff", s. auch LE. 11, S. 1442/3);
M. Rade: Christi. Welt 23, S. 546/8; R.
Streltzow: SozMhh. 15, S. 102/8 („Die
d. russ. Intelligenz").
2674) Zur Gesch. v. Artzibaschews Ssanin in
Deutschland. Gerichtsbeschlüsse nebst Sach-
verständigengutachten. München, Müller.
1909. 70 S.
(Gutachten v. K. Brunner, L. Gangbofer, F.
Muncker, J. Nicklas, H. Schneegans, W.
W e i g a n d.)
2674a) G. Kerschensteiner, Kunst, Moral
u. Sachverständige: SüddMhh. 6*, S. 501/6.
Ktmst und Nacktheit (Nacktkultur).
2675) R. Günther, Zur Gesch. d. Nacktheit:
Schönheit 5, S. 387-96, 453-62, 514-21, 579-86.
2676) J. Hart, Vom Nackten als Erzieher:
Tag N. 381.
2677) J. E. Keidel, Nacktes u. Allzunacktes.
Logische u. satir. Beleuchtung der Nackt-
Schönheits-Kultur u. -Literatur. München,
Lammers. 1909. 95 S. M. 1,80.
2678) Konr. Lange, Das Nackte in d. Kunst.
L., Wallmann. 1909. 31 S. M. 0,50. (Siehe
id., Nacktkultur: Eckart 3, S. 89-98.)
2679) E. Lennartz, Duncan, She, Desmond.
Beitrr. z. Beurteilg. u. Gesch. d. Nacktkultur.
Einsiedeln, Benziger. 63 S. M. 0,60.
2680) AnnaReichert, Der Roman d. Marianne
Vanmeer. B., Fleischel. 1909. 446 S. M. 6,00.
2681) F. Weigl, Erziehung u. mod. Nackt-
kultus. (= Päd. Zeitfragen. Heft 25.) Mün-
chen, Höfling. 1909. 33 S. M. 0,60.
2682) C. F. Wiegand, Die Nacktheit in d.
Kunst: BernRs. 4, S. 128-33.
2683) E. V. Wolzogen, Ein Wort v. d. Nackt-
kultur: BerlTBl. N. 403.
2684) M. V. B 0 e h n , Schönheitsabende vor
100 J.: VossZgB. 1909, N. 7.
(Lady Hamilton, Hendel-Schütz, Seckendorf u. a.)
Frau und Kunst.
2685) C. Bos , Pessimisme, f^minisme, moralisme.
Paris, Alcan. 1907. VI, 175 S. Fr. 2,50.
i[Ph. A. Becker: DLZ. 30, S. 340/1.]!
2686) K. S Chef f 1er, Die Frau u. d. Kunst.
(JBL. 1906/7, N. 1131.) [Gertrud Bäumer:
Frau 15, S. 705-14 (_Eine Metaphysik d. Ge-
schlechtsgegensatzes-"); J Hart: TagN.303.]!"
2687) Helene Stöcker, Die Liebe u. d. Frauen.
2. durchges. Aufl. Minden, Bruns. XVI,
225 S. M. 3,50.
2688) Th. Wahl, Die weibl. Gefahr auf literar.
Gebiete. (= ZFChV. 31, N. 2.) St., Belser.
1906. 47 S. M. 0,60.
Verschiedenes.
2689) K. Engelbrecht, Der Künstler u. d.
Einsamkeit: Tag N. 283.
2690) id., Der Künstler u. seine Zeit: ib.'
N. 157.
143
I, 7. Ästhetik und Poetik.
144
2691) K. Scheffler, Vom Umgang mit Künst-
lern: Tag N. 103.
2692) O. A. H. Schmitz, Der Künstler u. die
Gesellschaft: ib. N. 192.
2693) K. W. Goldschmidt, Stadtseele: ib.
1909 N 193
2694) R Frank, Kinderseele. (= Lit. Wande-
rungen. N. 3.) B., Priber & Lammers.
S. 89-136. M. 0,60.
Kritik.
2695) A. Albin g, Schriftsteller u. Kritiker:
Gral 2, S. 502/6.
2696) E. Barthölmy, Du point de vue biogra-
phique en critique: Mercure de France 79,
S. 193-220.
2697) A. Bilharz.Pathographie u. krit. Denken:
Psychiatrisch-Neurolog. Wschr. 10, N. 47.
2698) M. Brod, Formkritik, Inhaltskritik,
Detailkritik: Geg. 74, S. 9 1/2, 105/8.
2699) H. Erdmann, Vom Wesen d. Kritikers
u. d. krit. Geistes. (= N. 385, S. 9-39.)
2700) R. Friedrich, Kritik d. Kunst, eine Kunst
d. Kritik: HambCorrB. N. 9-10.
2701) H. Graf, Kritische Wertschätzg. : Zeit-
geist N. 31.
2702) B. Ihringer, Kritik. Rückblick u. Prin-
zipien: KönigsbBll. 1909, N. 8.
2703) A. Kutscher, Kritik als Wissenschaft:
Blaubuch 3, S. 712/6.
2704) H. Landsberg, Der Hass gegen d.
Kritik: Morgen 2, S. 1258/9.
2705) H. Maurer, Kritik, Künstler u. Publi-
kum: AMusZg. 35, S. 729-32.
2706) K. Muth, Kritiker u. Schriftsteller:
Hochland 6^, S. 749-51.
2707) W. V. Oettingen, Die Kunstkritik des
Laien: Tag 1909, N. 35.
2708) W. A. Thomas, Der Kritikteufel:
RhMusThZg. 9, S. 159-61, 174/5.
2709) Aus Waldmüllers hinterlass. Schriften:
Kunst u. Künstler 6, S. 109-15.
(Enth. u. a.: Was soll uns die Kritik?)
2710) L. Weiss, Die Kritik: RhMusThZg. 40,
S. 107-11.
2711) E. V. Wolzogen, Zur Pathologie d.
Kritikers (1905). (= N. 446, S. 377-93.)
2712) P. Zillig, Über Wesen u. Wert d. Kritik.
Osterwieck, Zickfeldt. 1909. 72 S. M. 1,50.
2713) Über das Wahre in Kritik u. Dichtung:
HPBll. 144, S. 859-69.
Erfolg und Pnblikum.
2714) E. Goldbeck, Die Verachtung d. Masse:
Zukunft 64, S. 467-70.
2715) K. W. Goldschmidt, Die Entwertg. d.
Ruhmes: Zeitgeist 1909, N. 43/4.
2716) id., Das Ende d. Literatur: Osten(Breslau)
14, S. 200.
2717) id., Suggestionen: Zeitgeist N. 43.
2718) O. Knapp, Die Sorge um d. Erfolg:
MünchenerNN». N. 152.
2719) J. E. Poritzkv, Die Suggestion des
Namens: Zeitgeist 1909, N. 4.
2720) R. Schaukai, Publikum: Spiegel 1, N. 4.
Plagiat.
2721) Erinnerungsstörung U.Plagiat. Ein psycho-
patholog. Epilog zu e. längst vergessenen
Fall: FZg. 1909, 30. März.
2722) P. Fiat, Du plagiat et de la dignit^ litt.:
RPL. 47^ S. 425/8.
2723) H. Landsberg, Das literar. Plagiat:
VossZgB. N. 31.
Ästlietisclie Stiinmnngen :
Lachen, Komik, Witz, Humor.
2724) A. V. Gleichen-Russwurm, Vom
Lachen: BerlTBl. 1909, N. 616.
2725) Th. Lessing, Vom Lachen u. Weinen.
Eine psycholog. Studie: MünchenerNNB.
N. 100.
2726) A. Wilke, Über d. Macht d. Lächerlich-
keit: Zeitgeist 1909, N. 46.
2727) H. Eick, Aphorismen über Komik u.
Humor: MünchenerNNB. N. 52.
2727 a) E. Ecker tz, Heine u. sein Witz. (=LF.
Heft 36.) B., Felber. VI, 196 S. M. 4,00.
2728) F. Jahn, Das Problem d. Komischen in
seiner gesch. Entwickelg. Potsdam, Stein.
1906. M. 2,00.
2729) E. Edel, Witz, Humor, Karikatur: AZg.
N. 32.
2730) 0. M. Fontana, Witz u. Humor: Wage 12,
N. 15.
2731) L. Kline, The psychologv of humor:
AJPsych. 18, S. 421-41.
2731a) W. Miessner, Shandismus: Geg. 75,
S. 169-71, 185/6.
(Sternes Humor.)
2732) K. E. Schmidt, Humor u. Esprit: FZg.
N. 339.
2733) id., Humor, Witz, Satire: Zeit N. 2424.
2734) E. Walser, Die Theorie d. Witzes u. d.
Novelle nach dem De sermone d. Jovianus
Pontanus. Ein gesellschaftl. Ideal d. 15. Jh.
Diss. Strassburg, Trübner. XII, 139 S.
M. 4,00.
2735) P. W(iegler), Der Witz: Hyperion 2%
S. 43/5.
2736) E. V. Wolzogen, Der Kulturwert d.
Witzes. (= N. 446. S. 89-101.)
2737) R. Hessen, Mutterwitz im Alltagsleben
u. Weltgesch. München, Langen. 1909. 88 S.
M. 1,00.
2738) E. Edel, Der Witz d. Juden. B., Lamm.
1909. 60 S. M. 1,00.
2739) A. Spire, J. Zangwill et l'humour juif:
Mercure de France 81, S. 430-44.
2740) M. Gorki, Zynismus u. Zyniker: Doku-
mente d. Fortschritts 1, S. 323-33.
Tragik. (Siehe auch IV 4 a'.)
2741) M. Ahrein, Das Problem d. Tragischen
bei Lippa u. Volkelt. Diss. Bonn. J909.
78 S.
2742) R. Dehmel, Tragik u. Drama. Eine
Wertuntersuchg. : Schaubühne 5^, S. 353/6,
381/6, 409-13, 439-45, 467-73, 495-501.
2743) F. Knoke, Über die Katharsis d. Tragödie
bei Aristoteles. Eine Erwiderg. Progr. Os-
nabrück. 28 S.
2744) P. S. Meier, Zum Problem d. Tragischen.
Progr. Sarnen. 42 S.
2745) A. Mo eller v. d. Brück, Vom Tra-
gischen: (= N. 78, S. J-12.)
2746) H. F. Müller, Beitrr. z. Verständnis d.
trag. Kunst. 2. verm. Aufl. Wolfenbüttel,
Zwissler. 1909. 398 S. M. 3,00.
2747) id.. Die Tragödien d. Sophokles. Mit e.
Einleitung über d. Wesen d. Tragischen.
Heidelberg, Winter. 1909. III, 127 S. M. 2,00.
145
1,7. Ästhetik und Poetik.
14()
2748)G.Stolterfoth,Da8Gefühld.Tragi8chen:
Kw 21* S 357.
2749) W^Warstatt, Das Tragische: APsych. 13,
S. 1-70.
2750) K. Weidel, Zur Metaphysik des Tra-
giM-hen: ZRoligionspsych. 2, S. 357-73.
Setitimentalität.
2751) O. E w a 1 d , Die Sentimentalen : ÖsterrRs. 18,
S. 116-25.
2752) Ch. Lalo, Le nouveau sentimentalisme
esth^tique: RevuePhilos. 66, S. 441-76.
2753 4) K. MüUer-Kaboth, Vom naiven u.
.sentimental. Künstler: SozMhh. 12, S. 805-13.
Pathos.
2755) E. Geyer, Vom Pathos d. Zeit. (=N.395.)
2756) St. Zweig, Das neue Pathos: LE. 11,
S. 1701/7.
Ironie.
2757) F. Brüggemann, Die Ironie als ent-
wickelungsgesch. Moment. Ein Beitr. z.
Vorgesch. d. dtsch. Romantik. Jena, Die-
derichs. 1909. VI, 4_78 S. M. 8,00.
2758) M. Lüdemann, Über d. Begriff d. tra-
gischen Ironie u. ihre Verwendg. in einigen
Dramen Shakespeares: ZDU. 23, S. 776-85.
Spannung.
2759) K. Büchler, Di_e ästhest. Bedeutg. d.
Spannung. (Aus: ZÄsth. 3.) Diss. Heidel-
berg. 48 S.
2760) W. Rath, Von der Spannung: Kw. 23\
S. 1.Ö9-62.
2761) Der Ruf nach Spannung (in d. Erzählg.
u. Roman): LE. 10, S. 1002/4.
(Referiert u. a. über: O. Ernst, Was unsere Buben
verlangen. — L. Gurlitt, Was unseren Jungen not
tut. — E. Kuh, Die Ethik d. Abenteuers [K. May]. —
O. Soyka, Der Spannungsroman.)
Poetik:
AUgitneines und Gesamtdarstellungen.
(Vgl. N. 971/5)
2762) F. Bertram, Was muss man v. d. dtsch.
Poetik u. Metrik wissen? B., Steinitz. 1909.
80 S. M. 1,00.
2763) R. Lehmann, Dtsch. Poetik. (= Hand-
buch d. dtsch. Unterr. Her. v. A. Matthias.
Bd. 3, Tl. 2.) München, Beck. X, 264 S.
M. 5,00. [J. Buschmann: MschrHSch. 7,
S. 339-402; M. Frischeisen-Köhler:
ZÄsth. 4, S. 117-22; E. Kühnemann:
DLZ. 30, S. 2721/6 ; H. F. M ü 1 1 e r : ZGymn. 62,
S. 400/3; W. Rath: TglRsB. N. 170.]!
2764) F. Alafberg, Psycholog. Poetik oder
Poetik als Kunstlehre : VossZgß. N. 22. (Zu
N. 2763.)
2765) E. Ghil, De la po^sie scientifique. Paris,
Gastein-Serge. 1909. 66 S. Fr. 1,00.
2766) F. Lienhard, Wesen u. Würde d. Dicht-
kunst. (= Dtsch. Wiedergeburt. Bd. 2.)
Zürich, Schröter. 54 S. M. 1,00.
2767) R. Mever, Die Poesie unter d. bildenden
Künsten :"NJbbKL\ltGL. 23, S. 449-56.
2768) W. V. Oettingen, Dichtung u. bildende
Kunst: Tag 1909, N. 92.
2769) Ch. D. Pflaum, Die Poetik d. dtsch.
Romantiker. B., Dtsch. Schriftenverlag. 1909.
70 S. M. 2,50.
J»hr«8b«riehte für neuere dentoehe Litermtargeaeliielite.
Einzelnes.
2770) K. Ar am, Dichtung u. ehrsames Hand-
werk: Spiegel 1, N. 14/5. (Siehe LE. 11,
S. 4.30/1.)
2771) H. V. Berger, Die Einheit d. Idee: Geg. 73,
S. 405 '6.
2772) J. K. V. Hoesslin, Die Ausdmcksmittel
d. Dichtung: Blaubuch 3, S. 1428-32.
2773) F. Frhr. v. Stenglin, Der Schauplatz
V. Dichtungen in d Phantasie d. I.,e8ers:
Vos.sZgB. 1909, N. 12.
2774) W. A. Thomas, Der Einfluss d. Musik
auf d. Dichtung: Xenien 1, S. 293-302.
2775) Margarethe Plath, Vom Schluss u.
Ende. (= N. 384, S. 356-88.)
2776 7) R. M. Mever, Das Gleichnis: NJbbKl-
ÄltGL. 2], S. 63-72.
Einzdne Dichtgattungen:
Lyrik.
2778) A. H. Rausch, Über d. Gabe d. Verses
u. d. Erfüllung d. Lebens im Gedicht: FZg.
N. 68.
2779) G. Cesari, Die Eutstehg. d. Madrigals
im 16. Jh. Diss. München. 81 S.
Epos.
2780) Käte Friedemann, Untersuchung über
d. Stelle d. Erzählers in d. epischen Dich-
tung. (Auch: ZÄsth. 3, N. 4.) Diss. Bern.
51 S.
2781) R. Heinze, Virgils epische Technik.
2. Aufl. L., Teubner. X, 498 S. M. 12,00.
2782) F. Margolin, Die Theorie d. Romans
als d. Poesie d. Poesie in d. Frühromantik :
ZÄ.sth. 4, S. 183-209.
Drama.
2783) H. Schlag, Das Drama. Wesen, Theorie,
u. Technik d. Dramas. Essen, Fredebeul
& Koenen. 1909. XXIV, 451 S. M. 4,00.
2784) L. Feuchtwanger, Das Erlebnis u. d.
Drama: Schaubühne b^, S. 185/8, 213/6.
2785) G. Friedrich, Über d. Ausbildg. d. eth.
u. ästhet. Urteils im Drama. I: ZPhP. 17,
S. 106-20, 145-66; 18, S. 251-72.
2786) W. Kroll, Der Ursprung d. Dramas:
ZGymn. 63, S. 225-35.
2787) F. Leo, Der Monolog im Drama. Ein
Beitr. z. griech.-röm. Poetik. (= AbhhG-
Göttingen. NF. X, N. 5.) B., Weidmann.
124 S. M. 8,00.
2788) E. Teichmann, Die drei Einheiten im
französ. Trauerspiel nach Racine. Diss.
Leipzig. 1909. 105 S.
Märchen.
2789) G. Biedenkapp, Die Wissenschaft vom
Märchen: FZg. X. 337.
2790) E. Bleich, Volksmärchen u. Kunst-
märchen: Eckart 4, S. 153-65.
2791) X. Falk, Märchenquellen d. Weltstadt:
LE. 11, S. 1369-70. (Aus: BerlMorgenpost
1909, N. 132.)
2792) W. Pesch, Märchen: Schulfreund 63,
S. 375-84.
2793) W. Stekel, Die Symbolik d. Märchens:
Zeit N. 2035.
XIX/XX.
10
147
1, 8. Metrik.
148
Lehrdichtung. Rätsel.
'2794) R. Eckart, Die Lehrdiohtung, ihr Wesen
u. ihre Vertreter. 2. verin. Aufl. Glückstadt,
Hansen. 1909. 42 S.
2795) J. Gillhoff, Über Alter u. Art d. Volks-
rätsels: ZDU. 22, S. 106-24.
Travestie und Parodie.
279«) Frdr. Umlauft, Das Buch d. Parodien
u. Travestien aus alter u. neuer Zeit. Mit
e. literarhistor. Anh. 2. verm. Aufl. Wien,
Daberkow. 1909. VIII, 290 S. M. 2,30.
2797) J. Davidson, Parody in jewish lit. L,
Harrassowitz. 1907. XXXII, 292 S. M. 10,00.
|[S. Krauss: LCBl. 60, S. 1303/4.] |
Essay und Brief. Übersetzung.
2798) R. Kurtz, Der Essay: Morgen 2, S. 1690/5.
2799) P. Bröcker, Über d. Kunst d Brief-
schreibens: HambCorr. 1909, N. 309.
2800) J. A. Lux, Die Kunst d. Briefschreibens:
Gartenlaube 1909, N. 41.
2801) B. Ruettenauer, Der Liebesbrief: NRs.
20, S. 262-71.
2802) A. Kissner, Etwas vom Übersetzen:
Geg. 75, S. 58-60.
Rhetorik.
2803) O. Ernst, Vom mündlichen Vortrag:
BaltFrauenZschr. 1, S. 506-14.
2804) R. Krauss, Rede u. Schreibe: LE. Jl,
S. 1341/5.
2805) A. Kutscher, Zur Reform d. Vortrags-
kunst: Werdandi 2, N. 2. '
2806) K., Redekun.st: Kw. 22^, S. 340/2.
2807) A.Kerr, Sprachgestaltung: Tagl909,N.i 19.
(Kainz als Vorleser.)
2808) K. Lienert, Der moderne Redner. Eine
Einführg. in d. Redekunst, nebst e. kurzen
Geschichte d. Beredsamkeit u. e. Sammig.
vollständ. Reden aus neuester Zeit zum Ge-
brauche in Schulen u. z. Selbstunterricht.
2. rev. Aufl. Einsiedeln, Verlagsanstalt Ben-
ziger & Co. 19(»8. 448 S. M. 3,20.
2809) H. Oberländer, Übungen z. Erlernen
e. dialektfreien Aussprache. 8. neubearb.
Aufl. Mit e. Anh.: , Übungen in d. rieht.
Anwendg. d. Tonfarben ", „Regeln für d.
Vortrag". München, Bassermann. 1910. VIII,
221 S. mit Bildnis. M. 3,60.
2810) H. G. Preconi, Der Verfall d. Bered-
samkeit: W&L. 3, S. 7-14.
2811) E. Wagenmann, Possart ein Stimm-
bildner? B. -Steglitz, Verl. Kraft u. Schön-
heit. 30 S. M. 1,00.
2812) J. Jungmann, Theorie d. geistl. Bered-
samkeit. Neu her. v. M. Gatterer. 4. Aufl.
Freiburg, Herder. 1908. XVI, 700 S. M. 10,00.
Rhythmus und Melodie N. 2813.
Reim N. '2860. -
1,8
Metrik.
Allgemeine Verslehre N. 2328. — Rhythraisohe Formenlehre N. 2832.
Rhythmus nnd Melodik.
2813) A. E. Aldington, Is rhyme indispen-
sable?: WestminsterR. 169, S. 554/8.
2813 a) K. Bücher, Arbeit u. Rhythmus.
(= N. 2562.)
2814) K. Burdach, Über d. Satzrhythmus d.
dtsch. Prosa. (Aus: SBAkBerlin.) B., G.
Reimer. 1909. 18 S. M. 0,50.
2815) B. Eggert, Untersuchgn. über Sprach-
melodie: ZPsych. 49, N. 3/4.
2816) P. Kleinecke, Über Ton u. Rhythmus
in gebundener u. ungebundener Rede: Mschr-
HSch. 7, S. 419-27.
2817) M. V. Kobilinski, Alter u. neuer Vers-
rhythmus. L.-Gohlis, Volger. 1909. 87 S.
M. 2,00.
2818) K. Luick, Sprachmelodisches in dtsch.
u. engl. Dichtg. (Ref.): ZDPh. 41, S. 512/3.
2819) R. Xoatzsch, Sprachmelodie u. Gesangs-
melodie: MusWBl. 39, S. 104/6, J33/5.
2820) O. Rutz, Neue Entdeckgn. v. d. menschl.
Stimme. München, Beck. VI, 158 S. M. 5,00.
|[F. Saran: JBGPh. 30, S. 109-10.]!
2821) O. Rutz, Das Musikalische im ge-
sprochenen Wort: Musik 8*, S. 348-51.
2822) H. Siebeck, Sprachmelodie u. Tonmelodie
in ihrem ästhet. Verhältnis. (= N. 427.)
2823) C. Spitteler. DicOIelodie: Kw.?2SS.48/9.
2824) C. Weber, Über Sprachrhythmus u.
Sprachmelodie im Unterr. Festschr. Halle,
Niemeyer. S. 115-54.
2825) H. Woodrow, A quantitative study of
rhythm. New York, The Science Press. 1909.
66 S.
2826) F. Saran, H. Rietsch. Die dtsch. Lied-
weise. (JBL. 1904 N. 1541.): Euph. 15,
S. 178-94.
2827) C. Rotter, Der Schnaderhüpfl-Rhythmus.
Vers- u. Periodenbau d. ostälp. Tanzlieds
(Einleitg. u. erster Abschnitt). Diss. Berlin.
1909. 66 S. Mit 2 Tafeln.
Allgemeine Verslehre.
2828) K. Borinski, In id., Dtsch. Poetik.
3. Aufl. [L., Göschen], S.- 66-113.
2829) C. Caldart, La metrica tedesca. Livorno,
Belforte. 1909. 69 S. L. 1,50.
2830) F. Kauffmann, Dtsch. Metrik nach
ihrer geschichtl. Entwickelg. (JBL. 1906/7
N. 2009). |[G. Baesecke: DLZ. 29, S.532/5.]|
2831) F. Saran, Dtsch. Verslehre (JBL. 1906/7
N. 2010. 1[G. Baesecke: ZDPh. 41, S.93-104;
O. Brenner: LBlGRPh. 30, S. 31 8/9; K. F.
Kummer: ALBl. 18, S. 590/1; H. Rietsch:
ZIMusG. 8, S. 440/3.]|
149
1, 8. Metrik.
150
über
1909.
Ode:
Rhythmische Formenlehre:
Allgemei)ies.
2832) E. Reinhard, Zur Wertung d. rhythmisch-
melodischen Faktoren in der nhd. Lyrik.
Diss. Leipzig. 65 S.
2833) id , Der Ausdruck d. Lust u. Unlust in
d. Lyrik: APsvch. 12, S. 481/5. (Siehe F.
Saran: JBGPh. 30, S. lli.)
2834) E. L. Schellenberg, Gedanken
Lyrik. Ein Brief. L., Xenien- Verlag.
39' S. M. 2,00.
(Beb. auch Rhythmus u. Versklang.)
28S6) W. Kirchbach, Über d. Bau d.
StVLG. 8, S. 225-36.
2836) Ph. Martinen, Le trimfetre. Ses limits,
son histoire, ses lois: Mercure de France 77,
S. 620-40; 78, S. 40-58.
Einzelne Dichter:
Ältere Zeit.
2837) C. Battisti, B. H. Brockes' ,Betlilemit.
Kindermord-: ZOG. 59, S. 289-321.
2838) A. Franz, Klajs Metrik. (= N. 1973,
S. 217-42.)
2839) F. Wagner, Der Vers- u. Eeimgebraucb
Ringwaldts. (= id., .Die Christi. Warnung
des Treuen Eckarts" [B., Mayer & Müller],
S. 31-56.)
18. Jahrhundert.
2840) Chr. Jenatzky, G. A. Bürgers Ästhetik.
(= N. 2372.)
(S. 41-50 beh. auch Rhythmik u. Reim.)
2841) F. Kasch, L. F. v. Goecking. (= BDLW.
Heft 5.) Marburg, Elwert. 1909. YU, 139 S.
M. 5,00.
(S- 38-4". Darstellung u. metrische Formen.)
2842) E. F e i s e , Der Knittelvers d. jungen
Goethe. Eine metrische u. melod. Unter-
suchg. L., Köder & Schunke. 1909. X, 88 S.
Mit 2 Tafeln. M. 1,80. i[F. Saran: DLZ.
31, S. 1373.]i
2843) G. Fittbogen, Die sprachl. u. metr.
Form d. Hymnen Goethes. Genetisch dargest.
Halle, Niemeyer. 1909. VII, 171 S. M. 4,00.
2844) W. C. Haupt, Die poet. Form v. Goethes
Faust. Eine metr. Untersuchg. L., Haupt.
i909. 8J S. M. 2,80.
2845) W. Kohlschmidt, Metrisches zu Her-
mann u. Dorothea: ZDU. 22, S. 464/5.
2845a) G. Rausch, [Goethe über] Metrik u.
Phonetik. (= N. 1977, S. 172-86.)
2846) H. Draheim, Schillers Metrik. B.,
Weidmann. 1909. VII, 101 8. M. 2,00.
2847) S. Mauermann, Zur Charakteristik
des Schillerschen Blankverses: DBühnen-
GenossenschB. 37, S. 191.
19. Jahrhundert.
2848) J. Erdmann, Vers u. Prosa. (= id.,
Eichendorffs bist. Trauerspiele. [Halle, Nie-
meyer], S. 96,9.)
2849) J. Nadler, Eichendorffs Lyrik. Ihre
Technik u. ihre Geschichte. (= PragDSt.
Heft 10.) Prag, Bellmann. 1909. VII, 242 8.
M. 6,00.
(S. 95-118. Der lyr. Rh\-thmu8.)
2850) O. Nieten, Grabbes Metrik. (= N. 1992.)
2851) O. Schmidtborn, Metrik in Houwalds
Dramen. (= N. 1998, S. 75-84.)
2852) O.Donath, Der Vers in Mörikes Idylle
vom Bodensee. Progr. Göding. 1909. 21 S.
2853) K. Richter, Bemerkgn. zu Platen.s
Reimen. Heft 1 . B., Maver & MüUer. 1907.
48 S. M. 1,25. |[F. Sa'ran: JBGPh. 30,
S. 116.]|
2854) Elsa v. Klein, Die Metrik fM. v.
Schenkendorfs). (= id., M. v. Schenken-
dorf [Wien, Gerold], S. 49-60.)
2855) J. W. Scholl, A. W. Schlegel and
Goethes epic and elegiac verse: JEGPh. 7,
N. 3, S. 61-98; N. 4, S. 55-86.
28.56) W. L i m p e r , Der f ünff üssige Jambus
in Uhlands dramat. Werken u. Fragmenten.
Progr. Weri. 1909. 32 S.
Dichter der Gegenwart.
2857) M. Büttner, M. Greif als Sprach- u.
Verskünstler: LZgB. 1909, N. 25.
2858) R. V. Wilpert, G. Hauptmanns Schlotter-
vers: Türmer 10-, S. 103/7.
2859) C. E n d e r s , Rhythmik u. Sprache in
Schmidtbonns ,Graf v. Gleichen": MLit-
GesBonn. 3, N. 9, S. 274/8.
Reim.
2860) E. Faguet, Pour la rime: RPL. 47, N. 19.
2861) J. Ries er, Geschichte des Reims in d.
dtsch. Lit. Tl. 1. Progr. Zug, Speck. 110 S.
2862) S. Mehring, Das Reimlexikon: LE 11,
S. 389-96.
10'
151
I, 9. Geschichte des Unterrichts- und Erziehungswesens.
152
1,9
Geschichte des Unterrichts- und Erziehungswesens.
Enzyklopädie und Bibliographie N. 2863. — SamraelwerVn N. 2S77. — Allgemeines und Gesamtdarstellangen
N. 2880. — Besonderes (Forsten-, Müdchenerziehung) N. 2895. — Einzelne Epochen (Reformation und Gegenreformation,
18. Jahrhnndert) N. 21102. — Einzelne PersönlichVeiten: 17. Jahrhundert (Comenius) N. 2911. — 18. Jahrhundert: Anf-
Vl&rnng und Philanthropisraus N. 2924. — Klassizismus N. 2955. — Pestalozzi N. 2947. — Herbart N. 2961. — Zeitalter der
Semantik N. 2974. — Neuere Pädagogen N. 2987. — Universitätsgeschichte N. 3016. — Schulgeschichte: Gesamtdarstellungen
N. 3135. — Schulwesen einzelner Länder und Städte N. 3139. — Geschichte des Lehreretandes N. 3229. — Bildnngswesen
der Gegenwart (Allgemeines, Hochschulwesen und Studententnra, Volkshochschulen) N. 3232. —
Enzyklopädie und Bibliographie.
2863) J. Loos, J:nzyklopäd. Handbuch d. Er-
ziehungskunde. In 2 Bdn. (Vgl. JBL. 1906/7
N. 1530a.) Bd. 2. Wien, Pichler. 1101 S.
Mit Abbildgn. M. 15,00.
2864) W. Eein, Enzyklopäd. Handbuch d.
Pädagogik. 2. Aufl. (Vgl. JBL. 1906/7
N. 1530.) Bd. 7/9. Langensalza, Beyer.
1908/9. VH, 932 S.; VIII, 937 S.; VII,
900 S. Je M. 17,50.
2!i'34a) Histor.-päd. Lit.-Bericht über d. J. 1906
u. 1907. (= MGESchG. Beiheft 15 u. 17.)
B., A. Hofmann. 1909. VI, 248 S.; VI, 278 S.
Je M. 3,00.
2S'j5) Jahresberichte für höh. Schulwesen. Her.
V. C. Rethwisch. Jahrg. 22 (1907) u. 23
(1908). B., Weidmann. VIII, 12, 62, 84,
51, 22, 96, 96, 36, 124, 64, 74, 84, 16 i, 22, 9,
32 S.; VIII, 6, 82, 49, 51, 60, 19, 48, 58,
50, 61, 112, 16, 14, 27 S. M. 22,00; M. 15,00.
2866) Päd. Jahresbericht. Jahrg. 60 (1907) u.
61 (1908). Her. v. H. Scherer. L., Brand-
stetter. XVI, 680, 144 S.; XVI, 632, 202 S.
Je M. 12,00.
2867) Päd. Jahrbuch. Bd. .30 (1907), 31 (1908),
32 (1909). Her. v. d. Wiener Päd. Gesell-
schaft. Eed. V. Th. Stejskal. Wien, Manz.
IV, 200 S.; VI, 191 S.; V, 256 S. Je
M. 3,00.
2868) Jahrbuch d. Vereins für wissensch. Päd-
agogik. Jahrg.40. Dresden, Bleyl&Kämmerer.
342 S. M. 5,00.
(Enth. u.a. S. 1-30: W. Hollenbach, Beitrr. z. Ver-
ständnis d. Schrift „Über Pädagogik" v. Kant. —
S. 31-94: G. Vöhringer, Die Päd. Schleiermaehers
11. ihre eth. Prinzipien. — S. 95-107: B. Tittmann,
Herbart in franz. Beleuchtg. [L. Gockler].)
2868 a) Dasselbe. Bd. 41. 1909. Ebda. IV,
350 S. M. 5,00.
2869) Päd. Jahrbuch. Rundschau auf d. Gebiet
d. Volksschulwesens. Jahrg. 5 (1907). Her.
V. Otto Schmidt u. H. Eosin. B., Gerdes
& Hödel. VIII, 263, 303 S. M. 6,40.
2870) W. H. Möller, Schriften u. Aufsätze
über Pädagogen u. Volkserzieher. L., List &
van Bressendorf. 50 S. M. 0,60.
2871) id., Die päd. Presse. NachAveis v. Quellen
zu päd. Studien u. Aufsätzen. (= N. 453.)
2872) J. E o s e n t h a 1 , Katalog N. 42-44. München.
8241 Nn. M. 5,00.
(Päd. Katechismen, Neulat. Schul komödien, Univer-
sitätsgesch., Studentica.)
2873) E. LTUrich, Programmwesen U.Programm-
bibliothek d. höh. Schulen in Deutschland,
Österreich u. d. Schweiz. Mit Programm-
bibliographie u. Verzeichnis ausgew. Pro-
gramme V. 1824-1906. (Aus: ZGymn.) B.,
Weidmann. XXIV u. S. 81-767. M. 12,00.
|[LCB1. S. 1690/1.]!
2874) E. Nestle, P'rogrammwesen u. Programm-
bibliothek: KBIGEW. 15, S. 241-50.
] 2875) E. Ullrich, Verzeichnis d. wissenschaftl.
Abhandlgn., welche als Beilagen zu d. JB.
d. Berliner Gymnasiums z. Grauen Kloster
seit d. Neuordnung d. Programmwesens für
d. preuss. Gymnasien v. 23. August 1824 er-
schienen sind, nebst Versuch e. Inhalts-
angabe V. Teilen d. JB. 1825—1908. Progr.
Berlin. 1909. 4". 12 S.
2876) Lehrproben u. Lehrgänge. General-
Eegister zu Heft 1-100. Halle, Buchh. d.
Waisenhauses. 1909. 98 S. M. 3,00.
Sainmelwerlie.
2877) Päd. Aufsätze. Beitrr. z. Erziehungs-
u. Unterrichtsielire. Her. v. M. Eeiniger.
Halle, Gesenius. 1909. VI, 277 S. M. 2,80.
(Mit Beitrr. v. E. Dupke, A. Geyer, W. Hardt,
H. Prüll, M. Reiniger, H. Rey, H. Zimmer
[Herbarts Pädagogik], E. Zühlsdorff.)
2878) G. Leuchtenberger, Aus d. Leben d
höh. Schule. Schulreden. B., Weidmann.
1909. VII, 135 S. M. 2,50.
2879) Pädagogische Quellenschriften. Her. v.
H. Walsemann. l.Tl. Comenius, Infor-
matorium d. Mutterschule. — F^nelon,
Über d. Erziehung d. Töchter. — Salz-
mann, Krebsbüchlein; Konrad Kiefer. —
Fröbel, Menschenerziehung. Hannover,
Meyer. 1909. gr.-S«. VIII, 248 S. M. 2,40.
Allgemeines und Gesamtdarstellnngen.
2880) A. Heubaum, Ist Pädagogik eine Wissen-
schaft?: MschrHSch. 7, S. 289-303.
*2881) W. Eein, Pädagogik in systemat. Dar-
stellung. Langensalza, Beyer. 1906. XII,
667 S. M. 10.00.
2882) P. Barth, Die Gesch. d. Erziehg. in
soziolog. Beleuchtung. VIII, XI: VWPh.33,
S. 66-94, 128-236, 361-404, 467-500. (Vgl.
1906/7 N. 1516.)
2883) J. Hauser, Zur Geschichte d. körperl.
Züchtigg. in d. Erziehg. Progr. Augsburg.
1909. 40 S.
2884) J. H e i g e u m o o s e r u. A. Bock,
Quellenbuch u. Überblick der Geschichte
d. Pädagogik. Mit bes. Berücksichtigung
d. bayer. Schulgeschichte. München, Sey-
fried. 1908. XV, 280, 239 S. Mit Ab-
bildgn. M. 3,80.
2885) A. Heubaum, Gesch. d. dtsch. Bildungs-
wesens. Bd. 1. (JBL. 1904 N. 868.) |[P.
Natorp: MschrHSch. 7, S. 65-73 („Zur
Gesch. d. dtsch. Bildungswesens").]]
2886) G. K. Kahl, Gesch. d. Erziehung u. d.
Unterr. für Lehrerbildungsanst. Graz, Styria.
IV, 251 S. M. 2,50.
2887) E. Parisot u. F. Henry, Les meilleurs
pages des öcrivanis p^d. de Eabelais au
XXe sifecle. Paris, Colin. XII, 364 S.
153
I, 9. Geschichte deö Unterrichts- und Erziehungswesens,
154
2888) V. Paulsen, Das dt-sch. Bildungswesen
in seiner jjeschichtl. Entwickelg. 2. Aufl.
Her. V. W. Münch. (= AN&G. Bd. KXJ.)
L., Teubner. 1909. IV, 192 8. M. 1,00.
2889) E. Rausch, Gesch. d. Pädagogik u. d.
gelehrten Unterr. 3. verb. Aufl. L., Deichert.
1909. VIII, 202 S. M. 3,40.
2890) A. Heubaum, Scherers Gesch. d. Päd.
(JBL. 1906/7 N. 1552): DSchule. 12, S. 27-31.
2891) F. Schiele, Geschichte d. Erziehung.
4 Vorlesungen, gehalten im 1. Stuttgarter
Hochschulkursus für Lehrer u. Lehrerinnen
1909. L., Dürr. 1909. 166 S. M. 2,40.
2892) A. Schorn, H. Reinecke, J. Plath u.
F. V. Werder, Gesch. d. Pädagogik. 25. Aufi.
Her. V. W. Ewer ding. Ebda. 522 S. M.4,60.
2893) Th. Ziegler, Gesch. d. Pädagogik mit
bes. Rücksicht auf d. höh. Unterrichtswesen.
3. durchges. Aufl. (= Handbuch d. Er-
ziehungslehre. Bd. 1, Äbteilg. 1.) München,
Beck. 1909. X, 416 S. M. 7,00.
2894) J. Ziehen, Zur schulgeschichtl. Forschg.:
BllHSch. 26, N. 1. (Siehe MGESchG. 19,
S. 69-72.)
Besonderes:
Fürstenerziehung.
2895) Wilh. Münch, Gedanken über Fürsten-
erziehung in alter u. neuer Zeit. München,
Beck. 1909. VII, 325 S. M. 6,50.
2896) id., Die Theorie d. Fürstenerziehg. im
Wandel d. Jhh.: MGESchG. 18, S. 249-64.
i[E. Grünwald: DLZ. 31, S. 472/4.]'
2897) R. Eckart, Fürstl. Pädagogik. Ord-
nungen u. Instruktionen z. Erziehg. weif.
Prinzen. Papiermühle, Gebr. Vogt. 1909.
100 S. M. 2,00.
(Enth. hauptsächlich Regeln v. Herzog Julius u. d.
Herzogin-Regentin Elisabeth zu Braunschweig-Lüne-
burg.)
2898) Th. Hartwig, Instruktion für d. Er-
ziehung d. Landgrafen Friedr. IL v. Hessen-
Kassel (1731): ZVHessG. 43, S. 75-89.
(An J. P. de Crousaz.)
2899) B. Krieger, Zur Kindheits- u. Erziehungs-
gesch. Friedr. Wilhelms IL: HohenzoUern-
Jb. 12, S. 70-102.
(N. Bequelin.)
Mädchenerziehung.
2900) B. May, Die Mädchenerziehg. in d.
Gesch. d. Pädagogik v. Plato bis z. Gegenw.
Strassburg. Singer. VII, 103 S. M. 2,50
2901) A. Steeger, Zur Gesch. d. Mädchen- u.
Frauenbildg. in d. kath. Kirche. (= Frankf Br.
27, Heft 11.) Hamm, Breer & Thiemann.
39 S. M. 0,50.
Einzelne Epochen:
Zeit der Reformation und Gegenreformation.
2902) Waschinski, Erziehg. u. Unterr. im
Dtsch. Ordenslande bis 1525 mit bes. Berück-
sichtigung d. niederen Unterr. Disa. Breslau.
99 S.
2903) C. W. Kambli, Protestant, u. kath. Er-
ziehung. Osterwieck, Zickfeldt. 1909. 29 S.
M. 0,60.
2904) F. M. Schiele, Luther u. Luthertum in
ihrer Bedeutg. für d. Gesch. d. Schule u.
Erziehg.: PrJbb. 132, S. 381-95.
2905) II. Stoeckius, Studien über d. Päd-
agogik d. Gesellsch. Jesu im 16. Jh. 1. Stück:
Das Prinzip d. Trennung in d. Ordnung d,
Verkehrs zwischen d. Ordensangehörigen u.
d. Externen. Diss. Erlangen. 1908. VHI,
57 S.
2906) K.Jentsch, Jesuitenschulen: Zeit N. 2584.
(Nach Hoensbroech.)
2907) K. Lamprecht, Neue P]rziehung8ideale
in d. 2. Hälfte d. 17. Jh.: Xenien 1, N. 10/1.
18. Jahrhundert.
2908) H. Stephan, Der Pietismus als Träger
d. Fortschritts in Kirche, Theolog. u. allg.
Geistesbildg. (=-SGVTh.Heft51.) Tübingen,
Mohr. 64 S. M. 1,25.
2909) H. Schmeck, Die natürl. Sprachen-
erlernung bei d.Philanthropinisten. Marburg,
Elwert. 190!». VIII, 110 S. M. 2,00.
2910) P. Walter, Zur Gesch. d. sexuellen
Pädagogik. (JBL. 1906 7 N. 1561): ARs. 5,
N. 6/7.
Einzelne Persönlichkeiten:
17. Jahrhundert:
G. Gumpelzhaimer.
2911) P. Schreibmüller, G. Gumpelzhaimers
Schrift „Gymnasma de exercitiis academi-
corum" (Strassburg 1621) u. ihre Neu-
bearbeitung durch Moscherosch (Strassburg
1652). Diss. Erlangen. 43 S.
Comenius.
2911a) W. Frühauf, J. A. Comenius: Mhh-
ComeniusGes. 17, S. 265/9.
2912) id., Was kann Comenius d. Gegenw. sein?:
ib. 18, S. 161/9.
2913) E. Kau mann, J. A. Comenius u. J. .1.
Rousseau, ihre verschiedenartige Wertg. d.
kindlichen Lebens. Diss. Erlangen. 1909.
50 S.
2914) F. Kisseberth, Die päd. Grundsätze d.
Comenius u. ihre Bedeutg. für d. Gegenw.
Progr. Eilenburg. 4°. 14 S.
2915) J. Kvacala, Zwei neue Arbeiten über
Comenius: MGESchG. 18, S. 136-42.
(Referate über J. A. Comenius erste Berührgn. mit d.
Franzosen. — Religiöse Krisen im Leben des Come-
nius u. Mickiewicz.)
2916) J. V. Noväc, J. A. Comenius u. seine
Schriften in d. tschech. Lit: Tschechische
Revue 2, S. 662-71, 721-33.
2917) F. M. Schiele, Comenius: RGG. 1,
S. 1862/7.
2918) Thill, Der Begründer d. Volksschule
(Comenius). Progr. Echternach. 4". 35 S.
2919) Comenius, Didactica magna. Her. v.
W. Altemöller. 3. durchgesehene Aufl.
(= SPSchr. Bd. 30.) Paderborn, Schöningh.
1909. XII, 266 S. M. 2,00.
2920) id., Grosse Unterrichtslehre. Übers, v.
J. Beeger. 5. Aufl. Her. v. K. Hultgren
u. H. Gebhardt. (= PädBibl. III, 2.) L.,
Siegismund&Volkening. VII, 262 S. M.3,00.
2921) id., Orbis sensualium pictus. Her. v. J.
Kühnel. L., Klinkhardt. 1909. XXIV,
287, X S. M. 6,00.
2922) id., Stimme d. Trauer. Übers.^ v. F.
Slamenik: MhhComeniusGes. 17, N. 3.
155
I, 9. Geschichte des Unterrichts- und P>ziehungswesens.
156
Aufklärung und Philanthropinismus.
2924) F. M. Schiele, J. B. Basedow (1723—90):
EGG. 1, S. 930/2.
2925) J. B. Basedow, Elemeutarwerk m. den
Kupfertafeln Chodowieckis u. a. Kritische
Bearbeitg. in 3 Bdn. Mit Einlei tgn., An-
merkungen u. Anhängen (enth. u. a. die
Listen d. Beförderer d. Werkes aus d. J.
1768 ff. u. d. Beurteilgn. aus alter u. neuer
Zeit), mit ungedr. Briefen, Porträts, Fksms.
u. verschied. Registern her. v. Th. Fritz seh.
L., Wiegandt. 1909. M. 28,00.
(1. Bd. Mit d. Bilde Basedows u. e. Fksm. LXIV, 543 S.
— 2. Bd. Mit d. Bilde Chodowieckis. VII, 576 S.
— 3. Bd. Mit e. Einleitung V. Herrn. Gilow. 98 Taf .
u. 35 S. Text mit 1 Fksm. 20,5X27,5 cm.)
2926) K. Roller, Der Gesundheitskatechismus
Dr. Bernhard Christoph Fausts. Ein Beitrag
zur Gesch. d. Unterrichtswesens in Deutsch-
land um d. Wende d. 18. u. 19. Jh. L.,
Teubner. 1909. VIII, 204 S. Mit 1 Bildn.
M. 3,00.
2927) J. Herzog, Die Beziehgn. d. Abtes Joh.
Ign. V. Felbiger zu d. Stifter d. ersten
Realschule J. J. Hecker. Progr. Rvbnik O/S.
1909. 4». XII S.
2928) W. Nicolay, Der Reformator d. kath.
Schulwesens in Schlesien u. Österreich J. J.
V. Felbiger als Begründer d. Methodik d.
kath. Eeligionsunterr. in d. Volksschule.
Diss. Bonn. 93 S.
2929) W. Flattich, Die Pädagogik J. F.
Flattichs (1713 — 97) im Lichte ihrer Zeit u.
d. mod. Anschauung. (= PädMag. Heft 341.)
Langensalza, Beyer. 135 S. M. 1,75.
2930) G. Weit brecht, J. F. Flattich. 3. Aufl.
St., Steinkopf. 1909. 128 S. M. 0,75.
2931) 0. Benkenstein, Das religiöse Moment
im Erziehgs.- u. Unterrichtsplane A. H.
Franckes. Diss. Erlangen, 1909. 60 S.
2932) G. Compayrö, Le pfere Giard et
l'dducation par la langue maternelle. Paris,
Delaplane. 109 S. |[W. Duschinsky:
ZOG. 60, S. 1006/8.JI
2933) F. Wienecke, Zum Gedächtnis J. J.
Heckers (1707 — 68): Brandenburgia 16,
S. 470-80.
2933a) K. Lux, J. K. Manso, d. schles. Schul-
mann, Dichter u. Hist. (= BreslBeitrr.
Heft 14.) L., Quelle & Meyer. 245 S.
M. 8,00.
2934) B. Gallwitz, Darlegg. u. Kritik d.
Pädagogik Vinc. Eduard Mildes, nachmal.
Fürsterzbischofs v. Wien. Diss. Breslau.
1909. 101 S.
2935) A. Knöppel, V. E. Milde. (= Gresslers
Klass. Päd. Bd. 26.) Langensalza, Schul-
buchhandlg. 1909. XII, 255 S. M. 4,00.
2936) V. E. Milde, Lehrbuch d. allg. Er-
ziehungskunde. Her. V. G. K. Kahl.
(= SPSchr. Bd. 34.) Paderborn, Schöningh.
13, XII, 214, VIII, 128 S. M. 2,80.
2937) A. Möbius, Darstellg. u. Beurteilg. d.
pädagog. Ansichten Justas Mosers. Diss.
Leipzig. 1909. 99 S.
2938) O. Kämmel, J. J. Eeiske als Lehrer:
NJbbKlAltGL. 22, S. 200-18.
2939) E. Schreck, F. E. v. Rochow. (= Päd-
Klass. Bd. 24.) Halle, Schroedel. VIII, 123 S.
M. 1,50.
2940) F. E. Rochow, Sämtl. päd. Schriften.
Her. V. F. Jonas u. F. Wienecke. (Vgl.
JBL. 1906/7 N. 1593.) Bd. 2/3. B., Reimer.
1908/9. V, 396 S.; IV, 529 S. M. 9,00; M. 12,00.
2941) F. E. Rochow, Päd. Schriften. Her. v.
P. Schütze. 2. erweit. Aufl. (= SchrPäd.
Heft 3.) Breslau, Hirt. 56 S. M. 0,75.
2942) L. Radlmaier, J. M. Sailer als Pädagog.
(=MGESchG. Beiheft 18.) B., A. Hof mann.
1909. XII, 111 S. M. 2,50.
2943) Rud. Heine, Aus d. hs. Nachlasse d,
Reformpäd. J. G. Schummel: JbVWPäd. 41,
S. 1-98.
2944) W. V. d. Fuhr, F. M. Vierthaler u. seine
Zeit. (= Zur Fortbildg. d. Lehrers. Heft 18.)
B., Gerdes & Hödel. 1909. 56 S. M. 1,40.
Klassizismus.
2945) M. Hasen clever, Goethes Pädagogik
in „Wilhelm Meister". Progr. Hagen i.W.
4». 14 S.
2945 a) G. Hoppe, Die Pädagogik Herders.
Diss. Leipzig. VI, 79 S. (Weiteres über
Herder siehe IV, 7.)
2945b) F. Müssler, W. v. Humboldts päd. An-
schauungen im Lichte seiner ästhet. Lebens -
auffassg. Diss, Leipzig. 114 S.
2946) W. Hollenbach, Beitrr. z. Verständnis
d. Schrift „Über Pädagogik" v. I. Kant:
JbVWPäd. 40, S. 1-30.
Pestalozzi.
2947) Pestalozzi. Sein Leben u. sein Wirken
als Volksmann u. als Bahnbrecher auf d.
Gebiet d. Erziehg. u. d. Unterr. Wien,
Pichler. 1909. III, 66 S. M. 1,00.
2947a) B. M. Hasenstab, Die religiösen Ideen
Pestalozzis. B., Trenkel. V, 80 S. M. 2,00.
2947b) A. Heubaum, Pestalozzis Schrift „Ja
oder Nein". Ihre Entstehg. u. Vollendg. :
DSchule. 12, S. 665-74.
2948) A. L e n z i , Saggio sul pensiero e
sull'opera pedagogica di Pestalozzi. Palermo,
Sandron. 1909. 16". 152 S.
2949) H. Leser, J. H. Pestalozzi. L., Veit
& Co. VII, 130 S. M. 3,50. |[A, Heu-
baum: MGESchG. Beiheft 19, S. 37-41.]|
2950) K, Man den, Pestalozzi in Ifferten:
NBllEU. 37, S. 282/6.
2951) K. Muthesius, Goethe u. Pestalozzi.
L., Dürr. VII, 275 S. M. 4,50.
2952) P, N a t o r p, Pestalozzi. (= AN&G.
Bd. 250.) L., Teubner. 1909. IV, 134 S.
M. 1,00.
2953) R. Seidel, Der unbekannte Pestalozzi,
d. Sozialpolitiker u. Sozialpädagoge. Zürich,
Orell Füssli. 1909. 32 S. M. 0,50.
2954) H. Wa 1 s e m a n n , H. Pestalozzi. Auswahl
aus seinen Briefen u. kleineren Schriften.
(= Dtsch. Charakterköpfe Bd. 3.) L., Teub-
ner. 1909. VI, 189 S. M. 2,00.
2955) Pestalozzi, Ausgew. Werke. Her. v. F,
Mann. 5. Aufl. Bd. 3. Langensalza, Beyer.
1906, VI, 547 S. M. 3,00.
2956) id.. Die Abendstunde d. Einsiedlers.
Bearb. v. K. Richter. 4. verb. Aufl. (=Päd.
Bibl. Bd, 17.) L., Siegismund & Volkening.
1909. XVIII, 38 S. M. 0,75.
2957) A. Heubaum, Pestalozzis Schrift „Ja
oder Nein". Ihre Entstehg. u. Vollendg. :
DSchule. 12, S. 665-74.
2958) H. Pestalozzi, Lienhard u. Gertrud.
Bekrb. v. H.Waise mann. L., Dürr. 181 S.
M. 2,00.
2959) W. Rost, Pestalozzis „Lienhard u. Ger-
trud". Vergleichende Darstellg. d. 3 Aus-
gaben V. 1781/7, 1790/2 u. 1819—20 z. Zweck
157
1, 9. Geschichte des Unterrichts- uml Erziehungswesens.
158
d, Festt^tellg. o. P^ntwicklg. d. pädagog. An-
schauungen Pestalozzis. Diss. Leipzig. i;)09.
J76 S.
., Pestalozzi, Wie Gertrud ihre Kinder
lehrt. Her. v. K. A. Beck. 4. Aufl. neu
bearb. von Th. Edelbluth. (= SPHchr.
Bd. 28.) Paderborn, Schöningh. 1909. VII,
258 8. M. 1,80.
Herbart.
2961) P. Dietering, Die Herbartsche Päda-
gogik vom Standpunkt mod. Erziehungs-
bestreben, gewürdigt. L., Eckardt. XVIII,
220 S. " M. 6,00.
296*2) O. Flügel, Windelband über Herbart:
ZPhP. 17, S. 97-106.
2963) F. Franke, Herbart. Grnndzüge seiner
Lehre. L., Göschen. 1909. VIII, 176 S.
M. 1,50.
2964) G. Jacobv, Herbarts didakt. Institut in
Königsberg: KönigsbEll. 1909, N. 13.
2965) K. König, Von Herbart u. seiner Schule.
(Aus : Elsass - lothr. Schulbl.) Strassburg,
Strassb. Druckerei. 1909. 27 S. M. 0,75.
2966) W. Rein, Zur Herbartischen Pädagogik :
ZPhP. 15, &•. 206 8.
2967) M. Roman owsky, Herbarts Stellung zu
d. päd. Svstematikern seiner Zeit: DLehrer-
Zg. 21, N. 33.
(Beb. Herbarts Verhältnis zu Niemeyer, Schwarz n.
Jean Paul.)
2968) G.Voigt, Die Bedeutg. d. Herbartschen
Päd. für d. Volksschule. 4. verb. Aufl. L.,
Dürr. 116 S. M. 1,80.
2969) Weller, Die kindl. Spiele in ihrer päd.
Bedeutg. bei Locke, Jean Paul u. Herbart.
(= PädMag. Heft 320.) Langensalza, Bever.
IV, 199 S. M. 2,00.
2970) H. Zimmer, Bibliograph.-krit. Studien
z. dtsch. Herbartforschung: Volksschule 4,
N. 7, 13, 17.
2971) id., Die Herbartforschung im J. 1907:
PädSt. NF. 29, S. 141-59.
(Ausgaben. — Geschichtliches. — Die antiherbart
Strömung. — Für Herbart. — Herbart im Verhältnis
zu anderen; Herbart in Frankreich.)
2972) J. F. Herbarts Sämtl. Werke. Her. v.
K. Kehrbach u. O.Flügel. Bd. 14/5. Her.
V. O. Flügel. Langensalza, Beyer. 1909.
XXII, 287 S.; X, 295 S. Je M. 5,00.
2973) id., Umriss päd. Vorlesgn. Her. v. P.
Schütze. (= SchrPäd. Heft 17.) Breslau,
Hirt. 1909. 126 S. M. 1,40.
Zeitalter der Romantik.
2974) H. Dressler, Fichtes Idee d. dtsch.
Nationalerziehg. : DSchule. 12, S. 201-20,
265-82.
2975) P. Ehrhard, Die pädagog. Grund-
anschauungen bei Fichte u. Pestalozzi.
Diss. Göttingen. 68 S.
2976) F. Spanier, Fichtes Einfluss auf d. Er-
ziehungsw. im 19. Jh. (= PädMag. Heft 376.)
Langensalza, Beyer. 1909. 32 S. M. 0,40.
2977) E. Tschaeche, Fichtes Idee e. neuen
Erziehg. Progr. Rappoltweiler. 1909. 4".
14 S.
2978) J. Vogel, Die Pädagogik Fichtes in
ihrem Verhältnis zu derjenigen Schleier-
machers dargestellt u. krit. gewürdigt. Diss.
Erlangen. 1909. IX, 131 S.
2979) G. Budde, Aus d. Gymnasialpädagogik
Schleiermachers: ZGymn. 62, S. 625/8.
2980) A. Müller, Die Pädagogik Schleier-
machers. (= Päd. Bausteine Heft 35.) B.,
Gerdes & Hödel. 1909. 54 S. M. 1,00.
2981) G.Vöhringer, Die Pädagogik Schleier-
machers u. ihre eth. Prinzipien : JbVWPäd.
40, S. 31-94.
Neuere Pädagogen «nd Schulmänner.
(Alphabetisch geordnet.)
2982) A. Harnack, F. Althoff. (Aus: Intemat-
Wschr. 2.) B., Scherl. 14 S. M. 0,50.
2983) M. Klatt, Althoff u. d. höh. Schul-
wesen. B., Weidmann. 1909. 42 S. M. 0,60.
2984) W. M ü n c h , F. Althoff, d. preuss.
Ministerialdirektor: Grenzb. 68*, S. 97-110.
2985) A. Sachse, F. Althoff: DR. 32*, S. 175-92.
2986) B. Binder, H. St. Chamberlain als Päd.:
Kultur 10, S. 456-62.
2987) A. Rebhuhn, Zur Charakteristik A.
Diesterwegs: DSchule. 12, S. 475-92.
2988/9) A. Diesterwegs Wegweiserz. Bildung
für dtsch. Lehrer. Her. v. O. Gersten-
hauer. (= SchrPäd. Heft 16.) Breslau,
Hirt. 1909. 152 S. M. 1,50.
2990) Adolf Schultz, G. F. Dinter. (= Päd-
Klass. Bd. 25.) Halle, Schroedel. II, 131 8.
M. 1,60.
2991) P. Frenze!, Dittes' Verhältnis zu
Beneke. L., KUnkhardt. 1909. IV, 80 S.
M. 2,40.
2992) HeinrichPudor, Dörpfeld als Erzieher:
JbVWPäd. 41, S. 99-109.
2993) K. H e m p r i c h , O. Flügels Leben u.
Schriften. (= PädMag. Heft 354.) Langen-
salza, Bever. V, 60 S. M. 0,75.
2994) J. Prüfer, Die päd. Bestrebsm. Fr.
Fröbels in d. J. 1836— 42. (Auch: MGESchG.
19,8.130-88.) Diss. Leipzig. 1909. 64 S.
2995) A. Reichardt, A. Israel (1836—1906):
DNekr. 11, S. 182/5.
2996) L. Hasenclever, Aus e. päd. Vermächt-
nis: XJbbKlAltGL. 24, S. 92-110.
(F. A. Lange.)
2997) E. V. Sallwürk, F. Mann. (= PädMag.
Heft 373.) Langensalza, Bever. 1909. 14 S.
M. 0,20.
2998) D. B., Jürgen Bona Mever (1829-97):
ADB. 55, S. 560/3.
2999) J. Broene, Nietzsches educational ideas
and ideals: EducationalR. 37, S. 55-70. (Siehe
MGESchG. Beiheft 19, S. 35.)
3000) L. Gurlitt, F. Paulsen (1846—1908):
Zukunft 64, S. 404-12.
3002) A. Heubaum, F. Paulsen: MGESchG.
18, S. 332,9.
3003) J. Speck, F. Paulsen: PädA. 51, S. 9-32.
(Weitere Nekrologe siehe IV 5.)
3004) C. R eth wisch, L. v. Ranke als Ober-
lehrer in Frankfurt a. 0. Progr. B., Weid-
mann. 53 S.
3005) E. S c h 0 1 z , W. Rein. B., Gerdes & Hödel.
1907. 48 S.
3006) W. Kahl, L. Strümpell (1812—99): ADB.
54, S. 623-30.
3007) M. Hennig, Wicherns Lebenswerk in
seiner Bedeutg. fürs dtsch. Volk. In Ver-
bindg. mit J. Wichern u. a. her. Ham-
burg, Agentur d. Rauhen Hauses. IV, 163 S.
M. 2,00.
3008) Th. Schäfer, J. H. Wichern. Güters-
loh, Bertelsmann. VI, 168 S. M. 1,20.
3009) P. G. A. Sydow, Die päd. Bedeutg. J.
H. Wicherns: DSchule. 12, S. 549-60, 633/8.
159
I, 9. Geschichte des Unterrichts- und Erziehungswesens.
160
3010) P.Wernle, J. H. Wichern. Basel, Hel-
bing & Lichtenhahn. 66 S. M. 0,80.
3011) K. Credner, L.Wiese u. H. Bonitz:
KJbbKlAltGL. 23, S. 40M2.
3012) R.v. Kralik, O. Willmann: Christi. Bchul-
u. Eltern-Zg. 12, N. 8.
3013/4) Willmann-Heft: Österr. päd. Warte 10,
N. 11.
(Mit Beitrr. v. R. Hörn ich, E. Seydl. .T. Loos
[W.s Verdienste um d. Lehrerblldg], H. Seiden-
berger [Wie lese ich W.s Didaktik?], R. Zlabinger,
O. Willmann.)
3015) O. Will mann, Didaktik als Bildungs-
lehre. 4. verb. Aufl. Braunschweig, Vi eweg.
1909. XXVII, 677 S. M. 9,00. |[W. Kahl:
LHw. 47, S. 607/9.] I
Universitätsgeschiclite :
Allgemeines und Zusammenfassendes.
3016) F. M. Schiele, Akademie. (= EGG. 1,
B. 301-11.)
3017) E. Hörn, Universitäten: RPTh. 20,
S. 266-82.
3018/9) J. V. Kelle, Die Entwickig. d. dtsch.
Universitäten: DRs. 137, S. 241-51.
3020) E. Müsebeck, E. M. Arndts Stellung zu
d. Eeformen d. Student. Lebens. München,
Lehmann. 1909. 86 S. M. 2,00.
3021/2) K. Dotter, Studierende aus Alsfeld
vor 1700. Progr. Darmstadt. 1909. 75 S.
3023) E. Reinhard, Dtsch. Univ. d. Vergangen-
heit: AkMBll. 20, S. 177/9, 203/5, 215/8.
(Altdorf. — Erfurt. — Köln.)
3024/5) Th. Renaud, Das Tagebuch des cand.
Ph. H. Patrick aus Strassburg: JbGElsLothr.
24, S. 146-224.
3026) id., Aus meiner Studentenzeit: Burschen-
schBll. 231, S. 49-51, 74/5, 97/8, 125/8.
(Erlangen u. Berlin 1861/5.)
3027) Aus verschiedenen Universitätsmatrikeln:
Gelnhusana 1908/9, S. 144-58.
(Geinhäuser Studenten in Frankfurt a. O., Köln,
Herborn.)
3028) L. Birnbaum, Bilder aus d. Gesch. d.
akad. Freiheitsbeweg. : BurschenschBll. 22^,
S. 121/3, 145/7, 201/2.
Einzelne Hochschulen:
Jena.
3029) E. Borkowsky, Das alte Jena u. seine
Univ. Jena, Diederichs. 282 S. Mit 107 Ab-
bildgn. M. 4,00. ![M. Schneider: MGE-
SchG. Beiheft 30, S. 233/6.] |
3030) A. Stier, Jena. (= Die dtsch. Hoch-
schulen Bd. 2.) B., Wedekind. 212 S. Mit
Abbildgn. M. 4,00.
3031) O. Bretschneider, O du mein Jena.
lUustr. Festschrift. B.,Vobach. 57 S. M.0,40.
3032) M. Dembski, Erinnergn. u. Gedanken
z. 350 j. Jubelfeier d. Univ. Jena: Burschen-
schBll. 221, g_ 225/9, 253/5, 277/9.
3033) A. Elster, Der Weg zu d. heutigen Be-
deutg. d. Jenaer Hochschule: Münchener-
NNB. N. 26.
3034) H. Frevtag, Alte Jenenser: PBl. 41,
S. 772/7, 80Ö/5, 828/9, 849-52, 872/5, 895/8.
(M. Flacius Illvricus, J. Gerhard, Günther, Fichte, J.
F. Fries, C L. "Grimm.)
3035) A. Holz u. O. Jerschke, Gaudeamus!
Festspiel z. 350j. Jubelfeier d. Univ. Jena.
B., Sassenbach. 155 S. M. 4,00.
3036) L. Keller, Die Univ. Jena in ihrer Be-
deutg. für d. Geistesgcsch.: MhhComenius-
Ges. 17, S. 237-43.
3037) E. Kelter, Ein Jenaer Student um 1630.
(E. v. Todenwarth.) Jena, Diederichs. 83 S.
Mit 27 Abbildgn. M. 2,50.
3038) id., Jenaer Studentenleben z. Zeit d.
„Renommisten" v. Zachariae. (=JbHamburg.
Beiheft 5.) Hamburg, Gräfe & Sillem. 75 S.
M. 5,00.
3039) G. M e n t z , Johann Friedr. d. Gross-
mütige. Tl. 3. Jena, Fischer. X, 602 S.
M. 15,00.
(S. 250,4 beh. Vorgesch u. Gründg. d. Univ.)
3040/1) E. Piltz, Dozenten-Album d. Univ. Jena
1858 — 1908. Verzeichnis d. Professoren u.
Privatdozenten d. gros.sherzogl. herzogl. sächs.
Gesamtuniv. Jena in d. 1. Hälfte d. 4. Jh.
ihres Bestehens. Unter Benutzg. amtl. Quellen
bearb., chronolog. nach Fakultäten u. aipha-
bet, geordnet, mit biograph. Angaben. Jena,
Neuenhahn. 48 S. M. 2,00.
3042) M. Schmeizel, Jenaische Stadt- u. Univ.-
Chronik. Her. v. E. Devrient. Nebst e.
Stadtplan v. J. 1758. Jena, Vopelius. VII,
212 S. M. 4,00.
3043) R. Schreiber, Ein unbekannter Brief
K. L. Sands: BurschenschBll. 23^, S. 269-71.
3044) B.Willkomm, Aus d. Gesch. d. Univ.
Jena. (Aus: Jenaische Zg.) Jena, Neuen-
hahn. 1909. 32 S. M. 0,50.
3045) A. Wohlwill, Jenaer Studentenbriefe v.
J. G. Versmaun : ZVHamburgG. 13, N. 1.
3046) Zum 350 j. Jubiläum d. Univ. Jena. |A.
Elster: Universum 35, S. 825-32; J. Frank:
Wage 11, N. 37; R. Salinger: VossZgB.
N. 30; G. H. Sehn ei deck: ÜL&M. 1908,
N. 42.|
3047) 350 j. Jubiläum d. Univ. Jena. Jena,
Neuenhahn. 39 S. M. 1,00.
(Enth. u. a. d. Reden v. Thümmel, Delbrück,
Sievers, Pauli u. a.)
3048) A. Elster, Offizielle Festzeitung z. 350 j.
Jubelfeier d. Univ. Jena. 3 Nn. Ebda.
3049) Festheft d. BurschenschBll. z. Jubiläum
d. Univ. Jena: BurschenschBll. 22«, N. 8.
(Enth. u. a. Beitrr. v- A. Elster [Jena]. — Glauc.
— H. H a u p t [Aus Student. Stammbüchern]. —
Zwischen Weimar u. Jena.)
Leipzig.
3050) E. Beutler, Cen tonen in K. Wimpinas
Universitatis Lipzensis et urbis Liptzg. de-
scriptio: NJbbKlAltGL. 24, S. 363-79.
3051) O. J. Bierbaum, Leipziger Erinnergn.:
Zeit N. 2459.
3052) R. Böhme, Aus d. Anfängen d. Leipz.
Univ.: HambNachrrB. 1909, N. 30.
3053) W. Bruehmüller, Der Leipziger Student
1409—1909. H AN&G. Bd. 273.) L., Teub-
ner. 1909. IV, 142 S. Mit Abbildgn. M. 1,00.
3054) id.. Der Typus d. Leipziger Studenten
im 18. Jh.: NASächsG. 29, S. 312-42. (Siehe
MGESchG. Beiheft 30, S. 203/4.)
3055) G. Er 1er, Die jüngeren Matrikel d. Univ.
Leipzig 1559—1809. 3 Bde. L., Giesecke &
Devrient. 1909. CXI, 713 S.; LXX, 695 S.;
XLVII, 666 S. M. 120,00. |[G. Kauf-
mann: DLZ. 30, S. 1498-15(»0; LCBl. 60,
S. 1455/6.] I
3056) F. Eulenburg, Die Entwickig. d. Univ.
Leipzig in d. letzten 100 J. Statist. Unter-
suchgu. L., Hirzel. 1909. VIII, 216 S.
M. 6,00.
161
1,9. Geschichte de» Unterrichte- und Erziehangswesens.
162
3Ö67) K. Fleischer, Aus Briefen e. Leipziger
Studenten an seine Eltern: NJbbKlAltGL.
24, S. 380-93.
S4M»8) J.F.W. Grönland, Der Leipziger Musen-
bieg. Ein Kampf um „ak. Freiheit" gegen
Ende d. 18. Jh. (1768): TglRsB. N. 30/1.
3059) R. Kallmeyer, C. Borner in seiner Be-
deutg. für d. Reformation u. d. Leipz. Univ.
L., Bredt. 1909. 79 S. M. 1,00.
3060) E. Kroker, Leipziger Studenten auf d,
Univ. Wittenberg im Reformationszeitalter:
Njbll. Leipzig 4, S. 1-40.
3061) K. Lamprecht, Die kultur- u. universal-
geschichtl. Bestrebgn. d. Univ. Leipzig:
Internat Wschr. 2, S. 1141-50.
3062) Leipzig u. seine Univ. im 18. Jh. Auf-
zeichngn. d. Leipz. Studenten J. H. Jugler
aus d. J. 1779. Her. v. F. Zarncke. 2. Aufl.
L., Breitkopf & Härtel. 1909. XII, 130 S.
Mit Plänen u. Abbildgn. M. 1,00.
3063) G. Müller, Die Leipz. Univ. im 18. Jb.:
Leipziger Kalender 6, S. 33-55.
3064) K. F. Nowak, Der Leipziger Student:
Universum 25, S. 1031/6.
3065) Th. Wotschke, Die Leipz. Univ. u. d.
Posener Land: HMBU. 10, S. 92/6.
3066) Beiträge z. Gesch. d. Univ. Leipzig im
15. Jh. Zur Feier d. 500j. Jubiläums d.
Univ. gewidmet v. d. Univ.-Bibliothek. L.,
Harrassowitz. 1909. 93 S. mit 1 Tafel.
M. 4,00.
(Enth. K. Boysen, Das älteste Statntenbuch d.
kleinen FürstenkoUegs. — R-Helssig, Bakkalaureat
in artibus u. Magisterium im ersten Jh. d. Univ.)
3067) Die Univ. Leipzig 1409—1909. Gedenk-
blätter z. 30. Juli 1909. Her. v. Press-Aus-
schuss d. Jubiläumskommission. Zeichngn.
V. O. R. Bosser t, Titelzeichngn. u. Initialen
V. G. Belwe. L., Quelle & Meyer. 1909.
86 S. M. 2,50.
3068) Offizielle Festzeitung z. öOOj. Jubiläum
d. Univ. Leipzig. Her. v. Pressausschuss d.
Jubiläumskommission. Ebda. 1909. 4 Nn.
N. 1 28 S. mit Abbildgn. Je M. 0,25.
3069) Festschrift z. Feier d. 500 j. Bestehens d.
Univ. Leipzig. Her. v. Rektor u. Senat.
1409 — 1909. 4 Bde. L., ffirzel. 1909.
M. 32,00. |[F. Schulze: LCBl. 60, S. 1006/8.]!
(I. O. Kirn, Die Leipziger theo!. Fakultät in 5 Jhh.
1409—1909. \^I, 232 S. mit 9 Taf. M. 7.50. — H. E.
Friedberg, Die Leipziger Juristenfakultät, ihre
Doktoren u. ihr Heim. 1409—1909. VII, 236 S. mit
11 Taf. M. 7.50. — HI. Die Institute d. medizin.
Fakultät an d. Cniv. Leipzig. 1409—1909. VH, 322 .S.
mit Abbildgn., 21 Taf. u. 1 Plan. M. 10,50. — FV', 1.
Die Institute u. Seminare d. philosoph. Fakultät an
d. Univ. Leipzig. 1409-1909. 1. Tl. : Die philolog. u.
d. Philosoph. -histor. Sektion. \TI, 246 S. mit Ab-
bUdgn. u. 19 Taf. M. 8,00. — FV', 2. Dasselbe. 2. Tl. :
Die mathemat.-naturH'issenschaftl. Sektion. VII, 168 S.
mit AbbUdgn., 15 Taf. u. 1 Plan. M. 5,50.)
3070) Festnummer der UlZg. : lUZg. 1909, X. 8447.
3071) Festnummer: LZgB. 1909, N. 3t.
(Mit Beitrr. v. W. Bruchmüller, Ans d. Gesch. d-
Univ. — V. Tornius, Leibniz als Student u- Magister
in Leipzig. — J. Vogel , Goethe als Leipz. Student.
— P. Stötsner, Zur Jubelfeier d. Univ. vor 100 J.)
3072) Festnummer z. Jh.-Feier d. Leipz. Univ.:
LeipzNN. 1909, 28. Juli.
fEnth. u. a. G. W i t k o w s k i , Berühmte Leipziger
Studenten.)
3073) Festnummer: BurschenschBll. 23«, N. 8/9.
(Enth. u. a : H. Leonhardt, Die Bursehenschaft in
Leipzig 1818—51. — M. Dembski, Leipz. Studenten-
leben in 5 Jhh. — Leipzig als Universitätsstadt. —
Leipz. Universitätsgesetze. — M. Teiehmann, Der
„Thüringer Hof" zu Leipzig- — W. Bruchmüller,
Das Wissenschaft]. Leipzig.)
Jalire«b«rielit« ffir nenere deutMhe Lit«r»targesoliiehte.
3074) Der bist. Festzug d. Jubelfeier d. 500j.
Bestehens d. Univ. zu Leipzig in 25 kolor.
Vollbildern nach Originalen v. E. Grüner,
mit kurzem begleit. Text v. C. Chun. L.,
Weber. 1909. 27 Bl. Text. M. 3,00.
3075) Die Jubelfeier d. 500j. Bestehens d. Unir.
Leipzig. 85 Bilder nach offiziellen photo-
graph. Aufnahmen. Text v. M. Brahn.
Unter Mitwirkg. d. Pressausschusses d. Jubi-
läumskommission d. Univ. her. v. Trenkler
& Co. L., ßossberg. 1909. VTH, 64 S.
M. 3,00.
3076) Katalog d. Univ.- Jubiläums- Ausstellg.
Leipzig. L., Eckardt. 1909. XVH, 187 S.
Mit Bildern u. Tafeln. M. 1,00.
(Mit Beitrr. v. Scharenberg, Kurzwelly,
Graul, Graf Vi tz tum, Boysen, E. Zarncke,
G. Witkowski [Studentendichtung], X. Mundt
[Stammbücher], W. Bruchmüller [Deposition], J.
Vogel [Goethe in Leipzig, Marie Schütte
[Zeichngn. v. Goethe].)
3077) G. W. Peters, Leipz. Anthologie. Ge-
dichte ehemal. Leipz. Studenten seit 1870.
L., Merseburger. 19n9. \ail, 183 8.
M. 2,00.
3078) E. Schneider (Sartorius), Lipsia. Ger-
mania 1409—1909 Columbia. Der gut. Mutter
z. 500. Jahreswende dargebr. v. ihren Söhnen
im Lande d. unbegrenzten Möglichkeiten.
Her. V. d. Vereinigg. alter dtsch. Studenten
in Amerika. Hoboken (N.Y.;, Schneider &
Co. 1909. 22 S. M. 1,00.
3079) W. Stieda, Die Univ. Leipzig in ihrem
l'KX). Semester. L., Hirzel. 1909. XI, 169 S.
M. 2,40.
3080) Universitati Lipsiensi saecularia quinta
diebus XXVni— XX mensis lulii a. D. 1909
celebranti gratulantur universitatis Upsa-
liensis rector et senatus. L'psala, Akadem.
Buchh. 1909. 73 S. mit 4 Taf. M. 12,00.
(Inhalt; Isaak Collijn, I. Die in d- Universitäts-
bibliothek zu Upsala aufbewahrten Bücher aus dem
Besitz d. Leipziger Professors u. Ermländer Dom-
herrn Thomas Werner. H. Eine gedruckte Promo-
tionsanzeige d. Jurist. Fakultät zu Leipzig aus d.
J. 1509.)
3081) W. Wundt, Festrede z. 500 j. Jubelfeier
d. Univ. Leipzig. L., Engelmann. 1909.
III, 83 S. M. 1,50.
(Mit .Anhang: Die Leipz. Immatrikulationen u. d.
Organisation d. alten Hochschule.)
3082) Zum Jubiläum d. Leipziger Universität.
P. Barth: Universum 2.5, S. 1021/8; O.
Kaemmel: Grenzb. ÖS*, S. 149-55; K. Lam-
precht: Woche 10, X. 30; id.: AZg. 1909,
N. 30; G. Kietschel: VelhKlasMhh. 23*,
S. 490/6.1
Andere Hochschulen. (In aiphabet. Reihen-
folge.)
3083) A. Dyrof f , Die Karls-Univ. in Aschaffen-
burg. (Aus: AschaffenburgGBll.j Aschaffen-
burg, Werbrun. 52 S.
3084) Vischer, Univ. Basel: RGG. 1, S. 933'9.
3085) E. Hörn, Die Univ. BerUn: ib. S. 1041-54.
3086) P. Kl einer t, Beziehgn. Friedr. d. Gr. z.
Stiftg. d. Univ. Berlin. (= id.. Zur christl.
Kultus- u. Kulturgesch. 2. Aufl. [L., Hin-
richs] S. 151-71, 303/6.)
3087) E. Simons, Univ. Bonn: RGG. 1.
S. 1298-1301.
3088) Rotscheidt, Rheinische Studenten am
Gvmnasium illustre in Bremen 1610 — 1788:
ZBergGV. 41.
3089) E. Hörn, Die Univ. Breslau: RGG. 1,
S. 1344/9.
IIX/XX. II
163
I, 9. Geschichte des Unterrichts- und Erziehungswesens.
164
3090) E. L o t h , Die Dozenten d. medizin.
Fakultät d. Univ. Erfurt 1646—1816: Jbb-
AkErfurt. 33, S. 179-250.
3091) E. Keh, Oberschlesier auf d. Univ. Frank-
furt a. O.: Oberschlesien 5, S. 461-72.
3092) Emil Müller, 90 J. burschensch. Ent-
wickig. in Freiburg i. B. Her. v. d. Bur-
schenschaft Teutonia. Freiburg, Troemer.
28 S. M. 0,50.
3093) F. Mack, Beitrr. z. Gesch. d. Breslauer
Burschenschaft: BurschenschBll. 22'^ S. 229
bis 232.
3094) Gh. Borgeaud, Hist. de l'univ. de
Genfeve. L'acadömie de Calvin dans l'univ.
de Napoleon 1798 — 1814. Genfeve, Georg.
1909. 40. XIII, 251 S.
3095) G. Bauch, Ein Satirvorspiel z. Grün-
dung d Ludoviciana: AHessG. NF. 6,
S. 421-64.
3096) L. Günther, Der Kanzler Koch f 1808:
FZg. 14. Jan.
(Universitätsprofessor J. Chr. Koch in Giessen.)
3097/8) E. Schröder, Mitteilgn. aus alten
Göttinger Stammbüchern (1750, 1775): JbG-
VGöttingen. 1, S. 125-38.
3099) R. Hasen Jäger, Aus d. literar. u. wissen-
schaftl. Leben Greifswalds im 2. Drittel d.
18. Jh.: PommJbb. 8, S. 135-58.
3100) V. Schultze, Die Univ. Greifswald
während d. französ. Okkupation 1807 — 10:
ib. S. 65-83.
3101) 0. Köhne, Erinnergn. e. alten Burschen-
schafters: BurschenschBll. 22 2, S. 1/8, 25/8,
49-53.
3102) J. Schultze, Eine Student. Schlitten-
fahrt zu Halle im J. 1788. Geschildert v.
F. G. Schultze: GBllMagdeburg. 43, N. 2.
3103) Heer, Einige Bemerkgn. z. Gesch. d.
Halleschen Burschensch. in 1818/9: Bur-
schenschBll. 232, S. 241/3.
3104) Beste, Die Univ. Helmstedt u. ihr Ein-
fluss auf d. Entwickig. d. Braunschw.
Landeskirche: Wartburg 7, S. 401/3.
3105) 0. Föhrenbach, Die Heidelb. Studenten-
schaft in d. Revolution: BurschenschBll. 22\
S. 149-51, 177/9.
3106) F. Meyer, Der Schulplan für d. Drei-
kronenkolleg in Köln aus d. J. 1552: MG-
ESchG. 18, S. 23-32.
3107) G. Erler, Die Matrikel d. Univ. Königs-
berg. Bd. 1, Heft 1. L., Duncker & Hum-
blot. IV, 329 S. M. 8,00.
3108) O. Grotefend, Studierende Hessen in
Königsberg: Hessenland 23, S. 165/7.
3109) H. Schnell, Joh. v. Rist, rector Craco-
viensis: NJbbKlAltGL. 24, S. 221-30.
3110) F. Falk, J. Weider, d. erste Rektor d.
Mainzer Hochschule 1478—83: AHessG.
NF. 5, S. 87-93.
3111) H. Schrohe, Die Wiederbesetzg. erledig-
ter Professoren. Beitrr. z. Mainzer Univ.-
Gesch.: ib. S. 125-64.
3112) W. Diehl, Stipendiatenbuch für die
Univ. Marburg. 1564—1624. (-= QStHessU.
Heft 6.) Marburg, Elwert. V, 94 S. M. 2,50.
3113) Stipendiatenbuch d. Hessen-Darmstädt.
Univ. Giessen u. Marburg für d. Zeit v.
1605 — 1774. Hirschborn a. N., Selbstverlag.
152 S. M. 2,50.
3114) Th. Birt, Catalogi studiosorum Marpur-
gensium ex serie recentiore depromptus fasci-
culus quintus annos usque ab 1700 ad 1759
complectens. 3Tle. Univ.-Progr. Marburg a.L.
4«. 60, 76, 56 S.
3115) M. Becker, Zur Gesch. d. Pennalismus
in Marburg u. Giessen: AHessG. NF. 5,
S. 327-55.
3116) W. Falckenheimer, Das Stammbuch
e. Marburger Studenten aus d. Jh. 1576:
ZVHessG. 43, S. 90/6.
(H. Magirus Casselanus.)
3117) Heer, Die ersten Anfänge d. Marburger
Burschenschaft: BurschenschBll. 22^ S. 73/5,
97-100.
3118) G. A. V., Beiträge zur Gesch. des
Korps Hassia zu Marburg: Hessenland 22,
S. 19-21, 33/5, 51/4. (Dazu Heer: ib.
S. 107-10.)
3119) C. Buss, Gesch. d. Korps Teutonia zu
Marburg. 1825—1905, Marburg, Verband
alter Teutonen. XV, 306, 102 S.
3120) L. Müller, Marburger Studenten-
Erinnerungen. Marburg, Elwert. 160 S.
M. 1,00.
3121) W. Stieda, Projekt z. Errichtg. e. Ka-
meral-Hohenschule in München im J. 1777:
FGB. 16, S. 85-108.
3122) C. Güttier, Die Univ. München u. d.
Herzogl. Georgiauische Priesterhaus: Südd-
Mhh. 5^ S. 684/9.
3123) E. Reinhard, Aus d. Studentenleben in
Münster: AkMBlI. 20, S. 100/1.
3124) H. Er man. Von d. Münsterschen z.
westfäl. Univ. Münster, Obertüschen. 1909.
16 S. M. 0,50.
3125) M. Laubert, Der Gedanke e. Universitäts-
gründg. in Posen nach 1815: Aus d. Posener
Land 4, S. 408-15.
3125 a) E. Hörn, Die kath.-poln. Univ.-Politik
Preussens vor 100 J. (Aus: ZHGPosen.)
Posen, Jolowicz. 69 S. |[G. v. O.: HJb. 30,
S. 447/8.] I
3125 b) A.Warschauer, Die Epochen d. Hoch-
schulgedankens in d. Prov. Posen: HMBll.
10, S. 165-84.
3126) Prag als dtsch. Hochschulstadt. Her. vom
Ortsrat Prag d. Dtsch. Volksrates f. Böhmen.
Prag, Bellmann. 1909. 63 S. mit Abbildgn.
u. 1 Taf. M. 1,00.
3127) W. A. Christiani, Liv-, Est- u. Kur-
länder auf d. alten Univ. Strassburg: Balt-
Mschr. 64, S. 33-55.
3128) K. Lohmeyer, Bergische Studenten in
Strassburg. 1621—1793: MschrBergGV. 15,
S. 156/9.
3129) J. W. Camerer, Gesch. d. Burschen-
schaft Germania zu Tübingen. 1816 — 1906.
Tübingen, Fues. 1909. IV, 247 S.
M. 10,75.
3130) O. Scheuer, Die geschieht!. Entwickelg.
d. dtsch. Studententums in Österreich mit
besonderer Berücksichtg. d. Universität Wien
von ihrer Gründg. bis zur Gegenwart. Wien,
Beyers Nachf. 1910. XVI, 425 S. mit 11
Abbildgn. M. 7,50.
3131) G. Sommerfeldt, Aus der Zeit d.
Begründg. d. Universität Wien: MIOG. 29,
S. 289-322.
3132) Hawickhorst, Wittenberger Studenten-
leben im 17. Jh.: BurschenschBll. 22^ S. 257/9;
23S S. 1/2.
3133) A. Stein, Die Wittenberger Hochschule.
(=VKGSachsen.Heftl.) Magdeburg, Evangel.
Buchh. 32 S. M. 0,20.
3134/5) E. Krüger, O alte Burschenherrlichkeit.
Her. im J. d. 75. Wiederkehr d. Stiftungs-
festes d. Universität Zürich. Dresden, Pierson.
1909. 111 S. M. 1,80.
165
1,9. Geschichte des Unterrichts- und Erziehungswesens.
166
Sehnlgeschichte:
Gesam tdarstellungen.
3186/7) O.Wetzstein, Die gesch. Entwickelg. d.
Kealschulw. in Deutschland. (Vgl. JBL. 1906/7,
N. 1557.) III. Progr. Neustrelitz. 4". 42 S.
3138) H. Siercks, Das dtsch. Fortbildungs- i
schulw. nach seiner gesch. Entwickelg. u.
in seiner gegenw. Gestalt. (= Sammig.
Göschen Bd. 392.) L., Göschen. 176 S.
M. 0,80.
SchnlTresen einzelner Länder a. Städte:
Anhalt.
3139) H. Wasch ke, Akten z. Gesch. d. Schul-
wesens in Anhalt: MGESchG. 18, S. 265-331.
Baden.
3140) Festschrift zur Jh.-Feier d. Grossh. Gymn.
Kastatt. 1808—1908. Rastatt, Greiser. VII,
256 S. M. 2,50.
(Enth. u. a.: S. 1-197: C. F. Lederle, Gesch. d.
Anstalt)
Bayern.
3141) K. Küffner, Die bayer. Oberrealschule
vor 100 J. Nürnberg, Heerdegen-Barbeck. ;
VII, 88 S. M. 1,20. !
3142) G. Lurz, Mittelschulgeschichtl. Doku- '
mente Altbayerns einschliesslich Regens-
burgs. Bd. 2. (= MGP. Bd. 42.) B., A.
Hofmann. 630 S. M. 16,00. ;
3143) Zur Entwickelg. d. kgl. Lvzeen in Bayern: j
HPBll. 140, B. 848-59, 908-19. j
3144) L. Bauer, Die Errichtg. d. CoUegiums '
bei St. Anna in Augsburg 1580/2. Progr. |
Augsburg. 68 S. i
3145) H. Ockel, Über d. Anfänge d. St. Anna- 1
Gymn. in Augsburg: ZHVSchwaben. 35, i
S. 128-32. !
3146) A. Ludewig, Briefe u. Akten z. Gesch. j
d. Gymn. u. d. Kollegs d. Gesellschaft Jesu
in Feldkirch. Tl. 1/2. Progr. Feldkirch, !
Unterberger. 180 S. M. 2,70. j
3147) H. Ockel, Die lateinische Schule d.
Reichsstadt Nördlingen: ZHVSchwaben 3*,
S. 133-45.
3148) M. Seibel, Die Einrichtg. des Passauer
Studienwesens nach Aufhebg. des Jesuiten-
ordens. Progr. Passau, Passavia. 63 S.
3149) P. Maisei, Der Lehrerstand d. Hochstiftes
Speyer im 18. Jh.: KVZgB. 1909, N. 6.
3150) K. Reissinger, Ein philolog. Examen
zu Speyer im J. 1761: BllGymn. 44, S. 1-19.
3151) R. Buttmann, Isaak Kramer, letzter
Rektor von Hornbach u. erster Rektor von
Zweibrücken. Ein Lebensbild. Progr. Zwei-
brücken. 1909. 40 S.
3152) A. Neubauer, Die Schule zu Hornbach,
ihre Entstehung u. ihr erstes Jahr. (1559 —
1609.) {= MHVWestpfalz. V.) Zweibrücken,
Lehmann. 1909. VII, 112 S. M. 1,80.
3153) Zum 350j. Bestehen d. Zweibrücker Gymn.
(Aus: PfälzMus.) Kaiserslautem, Kayser.
1909. 16 S. M. 0,40.
(Mit Beitrr. v- A. Becker u. H. Stich.)
3154) F. Schunck, Gymnasium Bipontinum.
Zum 350 j. Bestehen. 2. Aufl. (Aus: Pfälzer-
wald.) Zweibrücken, Lehmann. 1909. 36 S.
Mit Abbildgn. M. 0,40.
Brandenburg.
3155) R. Fisch, Das Berliner Andreas-Real-
gymnasium u. seine Vorgesch. Progr. B.,
Weidmann, i^. 68 S.
3156) S. Mauermann, Die Geschichte des
Grauen Klosters zu Berlin. 1271, 1874, 1909.
B., Spree-Verlag. 1909. 76 S. Mit Ab-
bildgn. M. 3,00.
3157) F. Pistorius, Vom alten Bolze. Schul-
erinnerungen z. Feier d. 75 j. Bestehens d.
Andreas-Realgvmn. B., Trowitzsch. 70 S.
M. 1,00.
3158) Die 300-Jahrfeier d. Kgl. Joachimsthal.
Gymn. in Berlin. Progr. Halle, Buchh. d.
Waisenhauses. 4°. 31 S.
3159) E. Schmiele, Das Kgl. Wilhelms-Gymn.
in d. J. 1858—1908. Progr. B., Trowitzsch.
VIII, 222 S.
3160) Festschrift zum 50j. Jubiläum d. Kgl.
Wilhelms-Gymnasiums am 17. Mai 1908.
Veröffentlicht v. seinem Lehrerkollegium.
Ebda. 206 S. M. 1,.50.
3161) H. Jentsch, Gesch. d. Gymn. zu Guben.
II. 1708—72. Progr. Guben, König. 4".
98 S.
3162) M. Böttger, Kurze Gesch. d. Gymn.
zu Königsberg in d. Neumark. I. Progr.
Königsberg Nm. 4**. 32 S.
Elsass.
3163) A. Ruppersberg, Das Gymn. zu Saar-
brücken 1604—1904. Progr. St. Johann-
Saarbrücken. 152 S.
3164) Fl. Landmann, Das Schulwesen des
Bistums Strassburg. III. Progr. Strassburg,
Herder. 4°. 71 u. 13 S.
3165) R. Reuss u. Th. Renaud, Zur Lebens-
gesch. J. F. Simons, d. Strassb. Pädagogen:
ZGORh. 64, S. 324-48, 472/8.
3166) H. Veil, Das Schulfest d. Strassburger
Gvmn. im 18. Jh. Progr. Strassburg.
71 S.
3167) B. Thomas, Zur Gesch. d. Lyzeums in
Strassburg i. E. I. Teil (bis zur Auflösg. d.
Jesuitenordens im Elsass 1764). Progr.
Strassburg i. E. 1909. 36 S.
Ermland.
3168) G. Lühr, Die Schüler d. Rösseler Gymn.
nach d. Album d. Marianischen Kongregation.
Tl. II 1749—97. Mit e. Anhg.: Nachtrr. z.
Tl. I (1631—1748). Braunsberg, Bender.
144 S. M. 2,00.
Freie Städte.
3169) M. Hennig, Das Rauhe Haus u. d. Rauh-
häusler. Hamburg, Agentur des Rauhen
Hauses. 184 S. M. 1,00.
3170) Möbusz, 100 J. Lehrerbildung (1807—
1907). Festschrift zur Hundertjahrfeier d.
Lübecker Lehrerseminars. Lübeck, Borchers.
1909. VI, 210 S. mit 3 Taf. M. 2,00.
Hannover. Lippe.
3171) K. Wehrhan, Die Rektoren d. Blom-
berger Rektorschule in d. letzten drei Jhh.
MLippeG. 6, S. 57-80.
3172) W. Feise, Zur Gesch. d. Einbecker Rats-
schule. Progr. Einbeck. 4». 32 S.
11*
167
I, 9. Geschichte des Unterrichts- und Erziehungswesens.
168
Hessen. Hessen- Nassau.
3173) Beiträge z. hess. Schul- u. Universitäts-
geschichte. Im Auftrage d. Gruppe Hessen
d. Gesellsch. für dtsch. Erziehungs- u. Schul-
geschichte her. V. W. Diehl u. A. Messer.
II. Bd. 1. Heft. Giessen, Roth. 1909. 1. Bd.
IV. u. II. Bd. S. 1-112 mit Abbildgn. M. 2,00.
3174) Th. Hartwig, Mitt. aus d. Gesch. d.
Collegium Carolinum in Kassel. (Aus: ZV-
HessG. Bd. 41.) Kassel, Dufayel. 31 S. M.0,60.
3175) O. Li ermann. Das Lyceum Carolinum.
Ein Beitr. z. Gesch. d. Bildungswesens im
Grossherzogtum Frankfurt. Progr. Frank-
furt a. M., Knauer. 70 S. mit 1 Bildnistaf.
M. 2,00.
3176) Ph. Braun, Zur Gesch. d. Hanauer Gymn.
Progr. Hanau. 1907. 4o. 33 S.
3177) id.. Die Gründg. d. Hanauer Gymn. u.
d. Stadtschultheiss W. Sturio: Hessenland 21,
S. 306-10, 321/3, 343/5.
3178) O. Wackermann, Verzeichnis d. Lehrer
u. Abiturienten d. Kgl. Gymn. zu Hanau
aus d. J. 1858—1907. Hanau. 4°. 27 S.
3179) J. Hetzen, Zur Gesch. d. Limburger
Franziskanergymn. Progr. Limburg (Lahn).
40. 30 S.
3180) M. T h a m m , Eine alte Montabaurer
Schulordnung u. ein „Schoilmeister-Eid" :
MGESchG. 18, S. 228-31.
Mecklenburg.
3181) H. Schnell, Das Unterrichtswesen d.
Grossherzogtümer Mecklenburg-Schwerin u.
-Strelitz. (JBL. 1906/7, N. 1699.) |[G. Koh-
f e 1 d t : DLZ. 30, S. 1366-74. (Mit Berichtigen.)] |
Osterreich.
3182) A. Weiss, Gesch. d. Theresianischen
Schulreform in Böhmen. Bd. 2. (j^ BÖE-
SchG. Heft 10.) Wien, Fromme. VIII, 456 S.
M. 10,60.
3183) K. Lechner, Gesch. d. Gymn. in Inns-
bruck. II. Progr. Innsbruck, Wagner. 82 S.
3184) W. Toischer, Lateinschule u. Gymn. in
Saaz in 7 Jhh. ihres Bestehens: DArbeit. 7,
S. 169-78.
3185) A. Hübl, Zur Erinnerg. an die Jh. -Feier
d. Schottengymn. in Wien. Progr. Wien. 60 S.
3186) id., Das Gymnasium bei St. Anna in
Wien (1775— 1807). Progr. Wien. 1909. 68 S.
Fommern.
3187) Franz Müller, Ein Stück Demminer
Lateinschulgeschichte aus d. Schwedenzeit.
Demmin, Gesellius. 109 S.
3188) T. Beyer, Die ältesten Schüler d.
Hedwigs-Gymn. Nachtr. über d. Zeit 1773
bis 1800. Progr. Neustettin. 1909. 4«.
VIII, 54 S.
3189) W. Varges, Gesch. d. Lateinschule zu
Pasewalk. I. (Bis 1648.) Progr. Pasewalk.
44 S.
3190) A. Kurz, Gesch. d. Stargarder Gymn. v.
seiner Begründung bis z.Erhebg. z. Collegium
illustre. 1633—1714. 2 Tle. Progr. Star-
gard. 1908/9. 4». 35, 42 S.
Preussen, Rheinland und Westfalen.
3190a) H. Lange], Die Entwickelg. d. Schul-
wesens in Preussen unter F. A. Schultz
(1733—63). (= AbhhPhilos. Heft 32.) Halle,
Niemeyer. 1909. XI, 152 S. M. 4,00.
3190b) Heinr. Lewin, Gesch. d. Entwickelg.
d. preuss. Volksschule. L., Dürr. 1909. VIII,
483 S. M. 8,75.
3191) A. Fritz, Gesch. d. Kaiser-Karls-Gymn.
in Aachen. II, 1.: ZAachenGV. 30, S. 75-154.
3192) H. Willemsen, Das bergische Schul-
wesen unter d. französ. Herrschaft. 1806 — 13:
MGESchG. 18, S. 65-95, 153-209.
3193) Schrader, Der Marquis de Marcieu u. d.
Bielefelder Gymnas. Festschrift. Bielefeld.
1908. 40. 51 S.
3194) Th. Bern dt, Ältere Gesch. d. Kgl. Gymn.
in Hamm. Progr. Hamm. 1909. 82 'S.
3195) E. Neuendorff, B. Luther u. a.. Aus
unserm Schulleben. Progr. Haspe. 1909.
114 S. mit Abbildgn.
3196) Meyer (-Dessau), Ziel, Organisation u.
Stoff d. Unterr. im Jesuitengymn. in Köln
in d. ersten J. nach seiner Eröffng. (1557):
MGESchG. 19, S. 35-68.
3197) Friedr. Meyer, Schulplan für d. Drei-
kronenkolleg in Köln aus d. J. 1522: MG-
ESchG. 18, S. 23/32.
3198) St eng er, Schulmänner d. Grafschaft
Mark: JbVKGWestf. 11/2, S. 114-23. (Vgl.
auch N. 149.)
(J. J. Hecker, B. Chr. L. Natorp, J. F. Wilberg.)
3199) H. Eickhoff, Kirchen- u. Schulgesch.
[y. Minden-Eayensberg]. (= N. 150, S. 89-138.)
3200) F. Hol seh er, Verzeichnis d. Abiturienten
d. Paul-Gymn. zu Münster yon 1820—66.
Münster, Aschendorff. 1909. 48 S. M. 0,60.
Sachsen und Thüringen.
3201) E. Schwabe, Beitrr. z. Gesch. d. sächs.
Gelehrtenschulw. y. 1760—1820. (= VGSch-
Sachs. Tl. 4.) L., Teubner. 1909. VI,
283 S. M. 10,00.
3202) K. Fleischer, Aus d. Tagebüchern e.
Bautzener Gymnasiasten 1814/9: NJbbKl-
AltGL. 24, S. 264-75.
3203) P. O. Happach, Überblick über d.
Gesch. d. alten Chemnitzer Lyzeums. Progr.
Chemnitz. 4". 17 S.
3204) id., Rektor F. L. Becher in Chemnitz:
MVChemnitzG. 14.
3205) R. Büttner, Gesch. des Fürstl. Gymn.
Rutheneum zu Gera. Festschrift. Gera,
Geraer Verlagsanst. V, 231 S.
3206) M. Schneider, Die Themata der von
Schülern d. Gymn. illustre zu Gotha öffentl.
geh. latein. Reden 1693—1722. MGESchG.
18, S. 44-56.
3207) id.. Die Abiturienten d. Gymn. Ernestinum
zu Gotha unter J. Marquardts Direktorat
1859-82. Progr. Gotha. 4°. 14 S.
3208) Festschrift beim Einzug in d. neue Ge-
bäude d. städt. Oberrealschule zu Halle a. S.
Halle, Niemeyer. XIX, 213 S.
(Mit Beitrr. v. R. Urbach, E. Lö weiitiardt, B.
Wiese, est ein weg, C.Weber, H.Schotten u. a.)
3209) O. Kämmel, Gesch. d. Leipziger Schul-
wesens yom Anfang d. 13. bis Mitte d. 19. Jh.
(1214—1846). L., Teubner. 1909. XXVI,
483 S. M. 12,00. [[Grenzb. 68*, S. 409-1 6.]|
3210) E. A. Seeliger, Quellenbuch zur Gesch.
d. Gymn. in Löbau. (= VGSchSachsen.
Tl. 3.) L., Teubner. 1909. VIII, 186 S.
M. 6,00.
3211) R. Jordan, Kleine Beitrr. z. Gesch. d.
Gymn. Progr. Mühlhausen i. Thür. S. 1-13.
(Bericht d. Rektors H. Wolf 1.543. — Institutio novae
scholae.)
169
1,9. Geschichte des Unterrichte- und Krziehungswesens.
170
3212) K. Bötticher, Beitrr. z. Gesch. d. Landes-
schule Pforta 1630—1672. Progr. Pforta.
1909. 4». 34 S.
3213) P. Mitzschke, Jugenderinnerungen e.
ehemal. Extraneers v. Schulpforte: Magdeb-
ZgB. 1909, N. 21, 22.
(O. Bodmann.)
3214) E. Spangenberg, Urkundliches z. ältest.
Gesch. d. Klosterscnule. II. Progr. Ross-
leben. 40. 27 S.
3215) K. Walter, Herder u. Heinze. Aus d.
Gesch. d. Weimar. Gymn.: NJbbKlAltGL.
22, S. 36-59.
3216) J. H. Wichern, J. Falk u. sein Institut
in Weimar. Aufsätze aus d. J. 1833. Ham-
burg, Agentur d. Rauhen Hauses. IV, 59 S.
M. 0,80.
3217) W. Hoffmann, Aus d. Gesch. d. Kgl.
Gymn. zu Würzen. Progr. Würzen. 4°. 15 S.
Schlesien.
3218) G. Bauch, Gesch. d. Breslauer Schul-
wesens vor d. Reformation. (= Codex di-
plomaticus Silesiae. Bd. 25.) Breslau, Hirt.
1909. XII, 313 S. M. 9,00.
3219) B. Meth, Schulgeschichten aus d. Alten
Görlitzer Kloster. B., Trowitzsch. 1909.
XII, 189 S. M. 4,50. |[H. Morsch: DLZ.
30, S. 3076-84.]]
3220) F. Muth, Gesch. d. ev. Gymn. zu Glogau
(1708—1908). Progr. Glogau. 73 S.
3221) G. Bauch, Zur älteren Liegnitzer Schul-
gesch.: MGESchG. 18, S. 96-135.
3222) E. Pfudel, Die Gesch. d. Kgl. Ritter-
Akademie zuLiegnitz. (AusMGVLiegnitz. 2.)
Liegnitz, Krumbhaar. 46 S.
3223) M. Baege, Das Gymn. zu Schweidnitz
von d. Gründung bis 1830. (Festschrift.)
Schweidnitz, Heege. IV, 104 S. M. 1,20.
Schlesicig-Holstein.
3224) A. Detlefsen, Die Abiturienten der
Kieler Gelehrtenschule 1848-1908. Progr.
Kiel, Toeche. VII, 88 S. M. 1,50.
3225) L. Hinrichsen, Die Schleswiger Dom-
schule im 19. Jh. Progr. Schleswig. 4". 42 S.
Schweiz.
3226) P. Gillardon, Nikolaischule u. Nikolai-
kloster in Chur im 17. Jh. Chur, Schuler.
176 S. M. 3,00.
Württemberg.
3227) G. Hauber, E. Salzmann, E. Schmid,
H. Grotz, H. Hermelink, Schul- u. Unter-
richtswesen. (= Karl Eugen u. seine Zeit.
[Lt. Neff.] Bd. 2, S. 3-233.)
3228) P. Beck, Das Lvzeum bzw. Gymn. in
Rottweil vor 100 J.:'DASchwab. 25, S. 97-
101, 118-24.
Geschichte des Lehrerstandes.
3229) E. Ebner, Magister, Oberlehrer, Profes-
soren. (= N. 1622.)
3230) M. Moser, Der Lehrerstand d. 18. Jh.
im vorderösterr. Breisgau. (= Abhh. NG.
Heft 3.) B., Rothschild. XX, 225 S. M. 6,00.
3231) Chr. Heinze, Licht- u. Schattenbilder
aus d. Schulmeisterleben vergang. Zeiten.
Mit e. Vorwort v. P. Rosegger. L., Brand-
stetter. 1909. VII, 265 S. M. 3,00.
Bilduugswesen der Gegenwart:
Allgemeines.
3232) G. Budde, Die Wandig. d. Bilduug»-
ideals in unserer Zeit. Langensalza, Beyer.
VL 146 S. M. 3,60.
3233) H. Cordsen, Einige Schlagwörter d. mod.
päd. Strömungen philosophisch u. psycho-
logisch beleuchtet: Sämann S. 266/9, 339-48,
367-74.
(Persöiilichkeitspädagogik. — Kün.stler. Erziehung. - -
EntWickelung d. produktiven Kräfte- — Erziehg. zur
Selbsttätigkeit, Selbständigkeit u. Selbstzucht. — Re-
form vom Kinde aus.)
3234) H. G a u d i g , Didaktische Präludien.
L., Teubner. 1909. 272 S. M. 3,60. :[A.
Buchenau:LCB1.60,S.612/3;E.Spranger:
DLZ. 30, S. 2454/9.]|
3235) Rud. Lehmann, Kultur u. Schule d.
Gegenw.: NRs. 19, S. 753-61.
3236) id.. Der gegenw. Stand d. wiss. Päd-
agogik. IL: DLZ. 29, S. 2949-57; 30, S. 261/9.
(Dazu W. Rein: ib., S. 856/9.)
3237) A. Richter, R. Lehmanns Ansicht über
d. Neuherbertianismus krit. beleuchtet. (=
PädMag. Heft 378.) Langensalza, Beyer.
1909. 33 S. M. 0,40.
3237 a) E. Linde, Dtsch. Persönlichkeits-
pädagogik. Mit bes. Berücksichtigg. d.
Unterrichtsweise R. Hildebrands. 4. durch-
ges. Aufl. L., Brandstetter. 1909. XVI,
247 S. M. 2,50.
3238) W. Münch, Kultur u. Erziehg. München,
Beck. 1909. VII, 285 S. M. 4,00.
3240) F. Paulsen, Richtlinien d. jüngsten Be-
wegung im höh. Schulw. Gesamm. Aufsätze.
B., Reuther & Reichard. VI, 148 S. M. 1,50.
i[R. Lehmann: DLZ. 30, S. 2713/4.]!
3241) P. Natorp, Sozialpädagogik. Ihre Grund-
idee u. ihre Konsequenzen: Dokumente d.
Fortschritts 1, S. 427-36.
3242) A. Strehler, Die sozial-philosoph.-
pädagog. Grundanschauungen Bergemanns
u. Natorps. Diss. Leipzig. 1909. 86 S.
3243) G. Wittmer, Zur Frage d. Volkserziehg.
im Geiste d. Humanität: ComeniusBll. 18,
S. 10/8.
3244) F. Nieb ergall, Der Individualist. Zweig
d. Zukunftspädagogik: N&S. 124, S. 297-308,
448-67.
3245) M. Ortner, Alte Weisheiten u. Wünsche.
Ein Beitr. z. Cxesch. d. Schulreformbewegg. :
NJbbKlAltGL. 24, S. 209-20.
3246) A. v. Saiten, Deutsche Schulreform.
23 Kapitel vom dtsch. Schul- u. Erziehungs-
wesen. L., Verlag Dtsch. Zukunft. 1909.
143 S. M. 1,50.
3246a) K. W. Goldschmidt, Gurlitt d. Er-
zieher: HilfeB 15, N. 51.
3246b) W. Klatt, L. Gurütt als Erzieher: AZg.
1909, N. 34.
Hochschulwesen und Studententum.
3247) A. Dorner, Die Einheit d. Wis.senschaften
im Organismus d. Univ. Rede. Königs-
berg i. Pr., Gräfe & Unzer. 16 S. M. 0,60.
3248) M. Förster, Universität u. Schule :
GRM. l, S. 69-71. (Dazu G. Wendt: ib.
S. 198-200.)
3249) W. Kahl, Geschichtliches u. Grundsätz-
liches aus d. Gedankenwelt über Universitäts-
reformen. Univ.-Progr. Berlin. 1909. 4». 32 S.
171
I, 9. Geschichte des Unterrichts- und Erziehungswesens.
172
3250) F. V. d. Leyen, Aufgaben d. Univ.:
NEs. 19, S. 1249-58.
3251) W. M ü n c h , Akademische Pädagogik :
InteruatWschr. 1, S. 91/5, 109-19.
3252) V. Naumann, Die dtsch. Univ. in ihrem
Verhältni.s z. Staat, ihre Verfassg. u. Ver-
waltg., ihre Statuten u. Disziplinarordngn.
Graz, Styria. 1909. V, 73 S. M. 1,20. \
3253) A. Elster, Dtsch. Studentenleben: Uni- !
versum 25, S. 1072/7. !
3254) A. Rüge, K. Fischer u. d. akademische ,
Freiheit: BurschenschBll. 22^, S. 125/7. j
3255) L. Gurlitt, Akadem. Unfreiheit: Blau- |
buch 4, S. 1234/9.
3256) Th. Ziegler, Der dtsch. Student am '
Ende d. 19. Jh. 10. Aufl. Mit e. Nachw. '
aus dem Anfang d. 20. Jh. St., Göschen.
255 S. M. 3,30.
3257) A.Meyer, Das geistige Leben d. Studenten
ausserhalb des Fachstudiums. München,
Bavaria- Verlag. 1909. 23 S. M. 0,60.
3258) W. Ohr, Zur Erneuerung d. dtsch.
Studententums. Ebda. VIII, 44 S. M. 1,00.
3259) i d. , Neue Strömungen in der dtsch.
Studentenschaft: Dokumente d. Fortschritts
1, S. 499-502.
3260) E. Schaeder, Mod. Studententum. Kiel,
Lipsius & Tischer. 1909. 8 S. M. 0,30.
3261) P. Dienstag, Soziale Tendenzen im
dtsch. Studentenleben. München, Bavaria-
Verlag. 1909. 32 S. M. 0,75.
3262) A. Blaustein, Der Student in d. polit.
Entwickelg. Deutschlands seit d. Freiheits-
kriegen. B., Buchh. Nationalverein. 1909.
30 S. M. 0,50.
3263) K. Konrad, Die dtsch. Studenten u. d.
Theater. (= N. 1633.)
3264) Julie Ohr, Die Studentin d. Gegenwart.
München-Gern, Buchh. Nationalverein. 1909.
42 S. M. 0,80.
3265) F. Behrend, Der freistudent. Ideenkrei.s.
München, Bavaria- Verl. 36 S. M. 0,50.
3266) R. Haniöch, Die freistudent. Bewegg.:
ComeniusBll. 18, S. 18-21.
3267) W. Schmeitzner, Die Freistudenten-
schaft e. Gefahr f. unser national. Studenten-
tum u. ein nationaler Ersatz für sie. L.,
Beyer. 1909. 34 S. M. 0,50.
3268) H. Böttger, Handbuch für d. dtsch.
Burschenschafter. B., Heymann. 1909. III,
316 S. M. 3,00.
3269) Studenten-Nummer: AEs. 5, N. 29.
(Mit Beitrr. v. C. Sonnenstein [Das soz. Studenten-
tum]. — K. Weymann, L. Atzberger, E. Lindl,
A. Krepchen, F. Nauen, P. Reither u.a.)
Volkshochschulivesen.
3270) L. M. Hart mann, Die dtsch. Volkshoch-
schulbewegung: Dokumente d. Fortschritts 1,
S. 446-50.
3271) G. Fritz, Das mod. Volksbildungswesen.
(= AN&G. Bd. 266.) L., Teubner. 1909.
IV, 114 S. M. 1,00.
(Beb. auch Volkshochschulen.)
3272) A. Burger, Die Ehein-Maiuische Volks-
akademie. (= Die Volkskultur. N. 3/5.)
L., Quelle & Meyer. VIII, 120 S. M. 2,40.
3273) Bericht über d. Verhandlgn. d. 3. Dtsch.
Volkshochschultages am 27. April 1908 in
Dresden, in d. Techn. Hochschule. Veranst.
V. Verbände für volkstüml. Kurse v. Hoch-
schullehrern d. Dtsch. Reiches u. vom Aus-
schusse für volkstüml. Universitätsvorträge
an d. Wiener Universität. L., Teubner.
IV, 71 S. M. 4,00.
II. Von der Mitte des 15. bis zum Anfang
des 17. Jahrhunderts.
11,1
Allgemeines.
Politische Geschichte: Allgemeines und GesamtdaTstellnngen N. 3"274. — Lokalgeschichtliches V. 3281. — Einzelne
Persönlichkeiten N. 3239. — Knitnrgeschichtliches N. 3294. — Rechtswesen N. 3314. — Handel und Gewerbe N. 3319. —
Baehdrnck und Bachhandel N. 8320. — Geistiges Leben (Literatur) N. 3332. — Quellen (Briefwechsel, Tagebächer, Reise-
besehreibangen, Handschriften) N'. 3339. —
Politische Geschichte:
Allgemeines und Gesamtdarstellungen.
3274) O. Jäger, Dtsch. Gesch. Bd. 1. (Bis
zum Westfäl. Frieden.) (= N. 65.)
3275) O. Klopp, Deutschland u. d. Habsburger.
Aus einem Xachlass her. v. L. König. Graz,
Styria. XV, 440 S. M. 10,00. i[S. Juritsch:
ALBl. 18, S. 652/3.
3276) Th. Lindner, Weltgesch. Bd. 5. (JBL.
1906,7, N. 2426.) :[A.: HPBll. 141, 8. 837-45
(,Protestantismusu. Vorurteil"); M.Fi seh er:
ProtMhh. 13, S. 114-20 („Die Kämpfe um
d. Reformation u. d. L^bergang in d. heutige
Zeit").l|
3277) W. Stubbs, Germany in the later middle
ages 1200—1500. Ed. by A. Hassall. London,
Longmans. Sh. 7/6.
3278) E. M. Tann er, The renaissance and the
reformation. A textbook of european lit.
1494—1610. London, Frowde. 320 S. Sh. 3/6.
3279) Weltgesch Die Entwickig. d. Menschheit
in Staat u. Gesellschaft, in Kultur u. Geistes-
leben. Her. von J. v. Pflugk-Harttung.
Bd. 2. (= N. 62.) M. 16,00. |[LCB1. 60,
S. 941/3.]!
(Gesch. d. Mittelalters: J. v- Pflugk-Harttung:
Völkerwanderung u. Frankenreich. — G.Kaufmann:
Kaisertum u. Papsttum bis zum Ende des 13. Jahrh.
— W. Friedensburg: Der .\usgang d. Mittelalters.
— A. Brückner: Eintritt d. Slawen in d. Weltgesch.)
3280) G. Wolf, Dtsch. Gesch. im Zeitalter
d. Gegenreform. Bd. 2, Abteiig. 1, Buch 4:
Entwickelung d. dtsch. Landespolitik bis
zur Mitte d. 16. Jh. B., Brandus. 284 S.
M. 8,00.
Lokalgeschichtliclies.
3281) A. Burckhardt-Finsler, Beschrei-
bungen d. Stadt Basel aus d. 15. u. 16. Jh.:
Basler Jb. S. 284-313.
(.\eneas .Silvius, F. Fabri, H. Schedel, S. Münster. P.
Ramus u. a.)
3282) Feilling, Marksteine lübischer Gesch.:
KBIGV. 57, S. 9-21.
(Hanse. — Wullenweber.)
3283) F. Herrmann, Miscellanea Moguntina:
BHessKG. 3, S. 187-204, 325-36.
CEnth. u. a. : Aus d. Mainzer Chronik d. Hebelin v.
Heimbach. — Passionsspiele in Mainz. — Eine offizielle
Mainzer Konkubinarierliste aus d. J. 1575. — Spott-
gedichte auf den Mainzer Prof. V. Ebermann S. J.)
3284) F. W. E. Roth, Mainzer Geschichts-
schreibg. v. 1450—1550: DGBll. 10, S. 57-77.
3285) H. Witte, Mecklenburgische Gesch., in
Anknüpfg. an Ernst BoU neu bearb. Bd. 1.
Von der Urzeit bis z. ausgeh. Mittelalter.
Wismar, Hinstorffs Verl. 1909. VI, 301 S.
M. 6,00.
3286) E. Mummenhoff, Nürnbergs Ursprung
u. Alt€r in d. Darstellgn. d. GescMchts-
schreiber u. im Lichte d. Gesch. Nürnberg,
Schräg. VII, 141 S. M. 4,00.
3287) H. Widmann, Gesch. Salzburgs. Bd. 1/2.
(= Dtsch. Landesgesch. Abteiig. 3, Werk 9.)
Gotha, F. A. Perthes. 1909. XVI, 384 S.;
VIII, 423 S. M. 16,00.
3288) Greiner, Des O. Millers Lobspruch auf
Ulm: MVKAUlm. Heft 13/5, S. 143-65.
Einzelne Persönlichkeiten.
3289) A. Moelier v. d. Brück, Maximilian I.
(= N. 78, S. 132-87.)
175
II, 1 . Allgemeines.
176
3290) Freytag, Albrecht v. Preussen (1490
bis 1568): RGG. 1, S. 324/7.
3291) W. Nestle, Götz v. Berlichingen: Württ-
Vjhh. 18, N. 3.
3292) E. Voss, F. V. Sickingens appeal to german
nation (1522): MLN. 24, S. 43/6.
3293) E. Wiutzer, Ph. Schwan v. Marburg.
Ein Beitr. z. Gesch. Philipp d. Grossmütigen.
Marburg, Elwert. 1909. VIII, 336 S. M. 6,00.
Kulturgeschichtliches :
Allgemeines und Sittengeschichte,
3294) A. Ehrhard, Das MA. u. seine kirchl.
Entwickelg. Mainz, Kirchheim. 340 S.
M. 2,50. |[J. Schmidlin: Katholik 38,
S. 424-46.]!
3295) G. Grupp, Kulturgesch. d. Mittelalters.
II, Bd. 2. Neu bearb. Paderborn, Schöningh.
VII, 549 S. M. 10,00.
3296) F. V. Bezold, E. Gothein, R. Koser,
Staat u. Gesellschaft der neueren Zeit.
(= Kultur d. Gegenw. 2. Abteiig. V, 1.)
L., Teubner. VI, 349 S. M. 9,00.
3297) E. Fuchs, Sittengesch. d. Renaissance.
(= N. 74, Bd. 1.)
3298) Dasselbe. Ergänzgsbd. Mit 257 Illustr.
u. 30 (z. Tl. färb.) Beilagen. Privatdruck.
München, Langen. 1909. IX, 336 S. M. 25,00.
3299) R. Quanter, Sittlichkeit u. Moral im
Hl. Rom. Reich Dtsch. Nation. (= N. 80.)
3300) id., Das Liebesleben im alten Deutsch-
land. (= N. 81.)
3301) M. Buchner, Quellen z. Amberger Hoch-
zeit V. 1474: AKultG. 6, S. 385-438.
3302) R. Müller, Wiens höfisches u. bürgerl.
Leben im ausgehenden MA. (= Gesch. d.
Stadt Wien. Bd. IV, 2, S. 626-757.)
3303/4) W. Schulte, Leben u. Sitten in Schle-
sien um d. Mitte d. 16. Jh. Nach Auf-
zeichngn. d. Breslauer Rittmeisters A. Scipio
Schellenschmidt (Nolanus): MSchlesGes-
Volksk. 19, S. 97-131.
Frauenleben.
3305) N. Paulus, Die Rolle d. Frau in d. Gesch.
d. Hexenwahns: HJb. 29, S. 72-95.
3306) F. Falk, Die Ehe am Ausgang d. MA.
(= EEJDG. VI, 14.) Freiburg, Herder.
VIII, 96 S.
3307) E. Reicke, Liebes- u. Ehehandel d. Bar-
bara Löffelholz, d. Mutter W. Pirckheimers
mit S. Stromer: MVGNürnberg. 18, S. 134-96.
3308) Kentenich, Aus d. Leben e. Trierer
' Patrizierin. Trier, Lintz. 1909. VIII, 73 S.
M. 1,50.
Einzelne Stände und Glieder der Gesellschaft.
3309) Paul Lehmann, Haushaltungsauf-
zeichngn. e. Münchener Arztes aus d. 15. Jh.
(= SBAkMünchen. 1909, V.) München,
Franz. 47 S. M. 0,90.
3310) Th. Ebner, Zur Gesch. d. dtsch. Hand-
werks: Walhalla 3, S. 79-108.
3311) M. Heyne, Das altdtsch. Handwerk.
Aus d. Nachlass. Strassburg, Trübner. XV,
218 S. M. 6,00.
3312) H. Deichert, Freibeuter u. fahrende
Leute im 16. Jh.: HannoverGBll. 11, S. 315-48.
3313) F. Kluge, Die fahrenden Schüler.
{^ N. 409, S. 61-77.)
Rechtswesen.
3314) J. Kohler, Zur Carolina: Archiv für
Strafrecht 56, S. 12/7.
3315) N. Paulus, Zur Kontroverse über d.
Hexenhammer: HJb. 29, S. 529-74.
3316) H. Ch. Lea, Gesch. d. Inquisition im MA.
Übers, v. H. Wieck u. M. Rachel. Her.
V. J. Hansen. Bd. 2. Bonn, Georgi. 1909.
X, 666 S. M. 10,00.
3317) P. M. Baumgarten, Die Werke v. H.
Ch. Lea u. verwandte Bücher. Münster,
Aschendorff. 142 S, M. 4,00.
3318) L. V. Seuffert, Satansprozesse: AZgB.
N. 34.
Handel und Gewerbe.
3319) F. W. Barthold, Die Gesch. d. dtsch.
Hanse. Nebst 1 Karte d. Hansegebietes.
Neue Ausg. 2 Bde. Magdeburg, Deubach
& Lindemann. 1909. 426 u. 499 S. mit Voll-
bildern. M. 10,00.
3320) G. Gallois, Der Hansabund. B., Berg-
gold. 1909. 331 S. M. 2,00.
3321) G. V. d. Ropp, Kauf mannsieben z. Zeit
d. Hanse. L., Duncker & Hximblot. 1907.
51 S. M. 1,00.
3322) W. Stein, Hansa: HansGBU. 36, S. 53-113.
3323) M. Jansen, J. Fugger, d. Reiche: HJb. .30,
S. 491-536.
3324) F. V. Seeburg, Die Fugger u. ihre Zeit.
Ein Bilderzyklus. 5. Aufl. Regensburg,
Pustet. 731 S. M. 4,50.
3325) Th. Seelmann, J. Fugger, d. König d.
mittelalterl. Kaufherren. (= Männer d. Er-
folges.) St., Ulshöfer. 1909. 164 S. M. 1,80.
Buchdruck und Buchhandel.
3326) O. Braunsberger, Dtsch. Schriftstellerei
u. Buchdruckerei d. röm. Stuhles empfohlen.
Eine Denkschrift vom J. 1566: HJb. 30,
S. 62-72.
3327) K. Burger, Buchhändler- Anzeigen d.
15. Jh. In treuer Nachbildg. her. L., Hierse-
mann. 45X34. 32 Bl. mit VII, 15 S. M. 60.00.
|[F. V. B.: LCBl. 59, S. 813/4.] |
3328) O. Giemen, Buchdruck u. Buchhandel
im 16. Jh.: RGG. 1, S. 1375/7.
3329) I. Colli] n, Lübecker Frühdrucke in d.
Stadtbibliothek zu Lübeck: ZVLübeckG. 9,
S. 285-333.
3330) M. Grolig, Die Buchdruckereid. Jesuiten-
kollegiums in Wien 1559-65. Wien, Holder.
1909. 18 S.
3331) W. Velke, Zu d. Bücheranzeigen P.
Schöffe rs. (= Veröffentlichgn. d. Guteuberg-
Ges. V— VII, 4.) (Nur für Mitglieder.) Mainz,
Gutenberg-Ges. V, 235 S. Mit Tafeln.
Geistiges Leben (Literatur).
3332) J. P. Maud, Zur Verbreitg. d. Lese- u.
Schreibkunst im 14.— 16. Jh.: Alte u. Neue
Welt 42, S. 788-90.
3333) H.Schotten loher, Schicksale v. Büchern
u. Bibliotheken im Bauernkrieg: ZBFr. 12,
S. 396-408.
3334) A. Chuquet, La litt, allemande au
XVIe sifecle: Nouvelle Revue 3», S. 3-18.
177
n, 1. Allgemeines.
178
3335) Alteiibiirg, Pommerische Dichtg. im
lÜ. Jh.: MBliPomm. S. 9-10.
3336) F. Fiola, Die Solothurner Schriftsteller
V. d. ältesteu Zeiten bis zu Ende d. 16. Jh.
Her. V. L. R. Schmidlin: ZSchwKG. 2,
S. 161-89, 266-75.
3337) A. Schmidt, Die Streitschriften zwischen
Mainz u. Erfurt aus d. J. 1480 u. 1481:
JBGutenbergGes. 8, S. 33-50.
3338) R. Scholz, Studien über d. polit. Streit-
schriften d. 14. u. 15. Jh. (Aus: QFIA.)
Rom, Loescher. 1909. 20 S. M. 1,00.
Qnellen.
Briefwechsel, Tagebücher, Stammbücher:
Sammlungen.
3339) G. Steinhausen, Dtsch. Privatbriefe
d. MA. (JBL. 1906/7, N. 2469.) i[G. v. Below:
LCBl. 59, S. 1254/5; A. E. Schönbach:
ALBl. 17, S. 591/5.]|
3340) Lothar Schmidt, Die Renaissance in
Briefen v. Rittern, Künstlern, Staatsmännern,
Gelehrten u. Frauen. 2 Bde. L., Klinkhardt
& Biermann. 1909. V, 212 S.; V, 298 S.
M. 10,00. (Siehe auch id.: Neue Revue 1,
S. 1165-75.)
Fürstliche Persönlichkeiten.
33-11) Wotschke, Aus Herzog Albrechts v.
Preussens Briefwechsel mit Schlesien : KBl-
VKGSchles. S. 1-31.
3342) H. Kreiten, Der Briefwechsel Kaiser
Maximilians I. mit seiner Tochter Marga-
reta. (JBL. 1906;?, N. 2466.) [A. Walther:
GGA. 170, S. 253-86.] I
3343) Marie v. Redwitz, Wolfgang Wilhelm,
Pfalzgraf zu Rhein: Frühling 1, S. 406-12,
445-51.
(Kalender-Eintraggn.)
AnderePersönlichkeiten. (Alpha-
betisch geordnet.)
3344) Die Berichte u. Briefe d. Rats u. Ge-
sandten Herzog Albrechts v. Preussen As-
verus V. Brandt nebst den an ihn er-
gangenen Schreiben in dem Königl. Staats-
archiv zu Königsberg. Im Auftrage d. ost-
preuss. Prov.-Verwaltg. her. v. Adalb.
Bezzenberger. 1545—47. 2. Heft. Königs-
berg, Gräfe & Unzer. 31X22,5 cm. IV,
S. 137-246. M. 3,00.
3345) M. Zucker, A. Dürer in seinen Briefen.
(= Dtsch. Charakterköpfe Bd. 2.) L.,Teubner.
1909. 128 S. M. 2,00.
3346) A. Dürers schriftl. Nachlass. Her. v. E.
Heidrich, Geleitw. v. H. Wolf f lin, Buch-
schmuck V. E. R. Weiss. (= Hortus deli-
ciarum, Bd. 9.) B., Bard. IX, 364 S. M. 6,00.
(Familienchronik, Gedenkbuch. Tagebuch d. nleder-
länd. Reise, Briefe, Reime, Auswahl aus d. theoret.
Schriften.)
3347) A. M. Gramer u. K. v. Kauffungen,
Briefwechsel d. Familie v. Hopffgarten mit
d. Rat d. Kaiserl. Freien Reichsstadt Mühl-
hausen i. Th.: MühlhäuserGBll. 6, S. 42-58.
3348) Des Götz v. Berlichingen, zugenannt
mit d. Eisernen Hand Lebens-Beschreibung.
Her. V. E. Hegaur. München, Langen.
1909. 168 S. M. 2,50.
Chroniken siehe N. 3437-46.
Reisebeschreibungen.
3349) H. Conrad, Die Taten u. Fahrten d.
Ritters Hans v. Schweinichen. 2 Tle. in
1 Bde. München, Müller. 1910. VIII,
261 u. 335 S. M. 12,00.
3350) C. Gebauer, Der Traktat d. Th. Erpenius
über d. nützliche Einrichtg. d. Reise nach
Frankreich: AKultG. 6, S. 1—21.
3351) H. Goldschmidt, Reise d. ständischen
Gesandten v. Kleve, Berg u. Mark an d.
kaiserl. Hof nach Prag im J. 1593: ZBergGV.
^42, S. 95-113.
3352) F. Joetze, Brief eines Lindauers aus
Venezuela 1535: FGB. 15, S. 271 8.
(Ulr. Xeukomm.)
3353) H. Keussen, Die drei Reisen d. Utrechters
A. Buchelius nach Deutschland u. insbes.
sein Kölner Aufenthalt. II III. (Vgl. JBL.
1906/7, N. 2481.): AnnHVMederrhein. 85,
S. 43-114.
3354) M. de Montaignes Reisetagebuch.
tJbers. V. O. Flake. (= Montaigne, Ge-
samm. Schriften. Bd. 7.) München, Müller.
422 S. M. 5,00. i[H. Schoop: SüddMhh.
5S S. 662-78 (Montaigne in Deutschland).] j
(Vgl. auch O. Flake, Montaigne in Deutsch-
land: FZg. 9. Juni.)
3355) A. Ruppersberg, Reise d. Grafen Job.
Ludw.-Xassau-Saarbrücken nach d. HI. Lande
1495 u. 1496: MHVSaargegend. 9, S. 37-140.
3356) K. Schellhass, Italienische Schlender-
tage Herzog Ernsts v. Bayern, vornehmlich
auf Grund d. Korrespondenz C. Capilupis
mit Rom 1575: QFIA. 10, S. 125-64.
Handschriften.
3357) Die dtsch. Hss. d. Öffentlichen Bibliothek
d. Univ. Basel. Beschrieben v. G. Binz.
Bd. 1. Die Hss. d. Abteiig. Ä. L., Beck.
1907. XI, 437 S. M. 25,00. |[S — n.: LCBl. 59,
S. 1599-601.]!
3358) E. Gollob, Die Bibliothek d. Jesuiten-
kollegiums in Wien XIII (Lainz) u. ihre
Handschriften. Wien. 1909. 31 S.
3359) C. Zibrt, Der Strahover Sammelbd.
seltener Gelegenheitsdrucke d. V. Dobfensky
aus d. 2. Hälfte d. 16. Jh.: CMC. 83, S. 1-207.
[ZVVolksk. 19, S. 216.]|
3360) E. Voss, Aus d. Schätzen d. Herzogl.
Bibliothek in Wolfenbüttel: JEGPh. 8,
S. 305-12.
(Flugschriften u. a.)
3361) Katalog d. dtsch. Hss. d. Univ.-Bibl. zu
Prag. Tl. 1 bis 1550. Her. v. W. Dolch.
Prag, Calve. 1909. 155 S. M. 4,00.
3362) L. Rosenthal, Katalog 130 (anlässlich
d. bOj. Bestehens d. Firma her.). Seltene
Wiegendrucke, Hss., Autographen usw. Mün-
chen. 1909. 160 S. Mit 40 Abbildgn. M. 3,00.
Jahresberichte für neuere dentsohe liiteratorgeschichte. XIl/XX
12
179
11,2. Lyrik.
180
11,2
Lyrik.
Geistliches Lied: Allgeraeines N. 3363. — Lokalgfeschiclitliolies N. 3369. — Kinzelne Dichter N. 3372. — Einzelne
Lieder N. 3390. — Weltliches Lied: Meistergesang (Beheim, Folz. Sachs und andere) N. 3394. — Volkslied und TolkstBmIiehes
Lied N. 3408. — Mnsikgeschichtliches N. 3418. —
Geistliches Lied.
Allgemeines.
3363) Das , Deutsche Lied" u. d. Katholiken:
StML. 74, S. 466-72.
(Beb.: M.Breslau er, Das deutsche Lied [JBL. 1906/7
N. 2488].)
3364) H. Schröder, Naturdichtg. im Kirchen-
lied: Der alte Glaube 9, N. 17.
3365) C. Blume, Der Hymnodie Blühen u.
Welken: StML. 76, S. 49-59.
3366) J e h 1 e , Zur hvmnolog. Bibliographie,
hymn. Nachlese: MschrGK. 14, 59-66, 272/5,
298-300, 343/6.
3367) A. Kr äfft, Interkonfessionelle Hymno-
logie: ib. 13, S. 333-42, 363/9.
3368) W. N e 1 1 e , Geschichte des dtsch. ev.
Kirchenliedes. 2. verb. Aufl. Hamburg,
Schloessmann. 1909. XII, 317 S. M. 3,00.
3368a) G. Pfannmüller, Das Christuslied v.
Luther bis Geliert. (= N. 1060, S. 338-59.)
Lokalgeschichtliches.
3369) Ph. Dietz, Dichter u. Quellen d. Ge-
sangbuches für d. ev.-luther. Kirche in
Bayern. Nürnberg, Sebald. IV, 74 8. M.1,00.
|[Th. Linschmann: LCBl. 60, S. 898/9
(ablehnend).]!
3370) Hermann Müller, Geschichtl. z.
Kirchengesang im Bistum Münster: Kirchen-
musJb. 21, S. 115-29.
3371) O. Güthling, Schlesische Kirchenlieder-
dichter. Progr. Liegnitz. 25 S.
Einzelne Persönlichkeiten:
Ph. Nicolai.
3372) R. Eckart, Ph. Nicolais Leben u. Werke
nebst seinen geistl. Liedern. Glückstadt,
Hansen. 44 S. M. 0,50.
3373) H. Hübner, Ph. Nicolai, ein Sänger,
Tröster u. Wächter d. luther. Kirche. Elber-
feld, Luther. Bücherverein. 124 S. Mit Ab-
bildgn. M. 1,25.
3374) J. Kirchner, Ph. Nicolais Jugend u.
erste AVirksamkeit: Mancherlei Gaben u.
ein Geist 47, S. 401/6, 465-70, 529-30.
3375) id., Die beiden Hauptlieder Ph. Nicolais:
EvSchulbl. 53, S. 489-95.
(Wie schön leuchtet d. Morgenstern. — Wächter-
lied.)
3376) V. Schnitze, Ph. Nicolai (1556—
1608): Mengeringhausen, Weigel. IV, 79 S.
M. 0,60.
3377) id., Drei unbekannte Briefe Ph. Nicolais:
NKZ. 19, S. 661-75.
3378) A. Uckeley, Wo wohnte Ph. Nicolai
in Altwildungen: GBllWaldeck. 9, S. 215/8.
3379) Ph. Nicolai (1556—1608). |0. Jänisch:
HambNachrrß. N. 43; J. Kirchner: Alter
Glaube 10, N. 4; V. Schultz e: AELKZ.
41, S. 1026-30; A. Uckeley: Reformation
7, S. 675/7.]|
Andere Kirchenlieddichter.
3380) F. Spitta, Herzog Albrecht v. Preusseu
als geistl. Liederdichter. (Aus: MschrGK.
13, Heft 1/6) Göttingen, Vandenhoeck &
Ruprecht. 48 S. M. 1,40.
3381) id., Beitrr. z. Frage nach d. geistl. Dichtg.
d. Herzogs Albrecht v. Preussen: Altpr-
Mschr. 46, S. 253-77.
3382) P. Tschackert, Herzog Albrecht v.
Preussen als angebl. bedeutender geistl.
Liederdichter: ib. S. 58-82. (Dazu F. Spitta:
MschrGK. 14, S. 66/8.)
3383) J. Kirchner, P. Eber, d. Schüler Melan-
chthons. (= BLitG. Heft 42.) L., Verlag
für Lit. 64 S. M. 0,60.
3384) K. Weinmann, Job. Mulichius (1590 bis
1641) u. J. Stomius v. Muliuus (1502—62):
KirchenmusJb. 21, S. 62-71.
3385) F. Spitta, Zur Lebensgesch J. Polianders:
ZKG. 2, S. 389-95.
3386) G. Kohfeldt, Eine poetische Umschreibg.
d. 5. Psalms: KBlVNiederdSpr. 29, S. 50.
(J. Schröder 1554.)
3387) B. Claussen, Briefe des C. Spangenberg
an Johann v. Hildesheim (1565 — 70): Mans-
felderBll. 22, S. 15.Ö-224.
3388) W. Hotz, 0. Spangenbergs Leben u.
Schicksale als Pfarrer in Schlitz v. 1580—90:
BHessKG. 3, S. 205-34.
3389) P. Severinsen, N. Tech u. die Decius-
Lieder: MschrGK. 14, S. 155/7.
Einzelne Lieder.
3390) R. Kabisch, Es ist ein Ros entsprungen:
ChristlWelt. 23, S. 1253/4.
3391) A. Freybe, Gelobt seist du, Jesus Christ,
dass du Mensch geboren bist: AELKZ. 41,
S. 1244/51.
3392) F. Spitta, In dulci iubilo nun
singet u. seid froh! I.: MschrGK. 14,
S. 363-73.
3393) id.. Die ungarischen Königslieder: ib.
S. 325-43.
(Texte : Ludvviglied u. d, ältere Maria-Lied. — Das
jüngere Maria-Lied.)
Weltliclies Lied.
Meistergesang:
Allgemeines.
3394) J. D. C. von Dokkum, „Der Meister-
singer holdselige Kunst" : Caecilia (Amster-
dam) 65, S. 465-79, .^20/7.
(Im Anschluss an J. Chr. Wagenseils Buch. 1694.)
3395) S. F 1 a t a u , Meistergesang u. Meister-
singer in ihrer musikal. Bedeutg. : JBVG-
Nürnberg. 1908.
3396) Nagel, Studien zur Geschichte der
Meistersänger. (= MusMagaz. N. 27.)
Langensalza, Beyer. 1909. VIII, 216 S.
M. 3.00.
181
n, 2. Lyrik.
182
Einzelne:
M. B e h e i m.
3397) J. Bolte, Zehn Meisterlieder M. Beheims.
(= N. 441, Bd. 1, S. 401-21.)
3398) H. Gille, Die bist. u. polit. Gedichte
Michel Beheims (I. Teil). Diss. Berlin. 1910.
99 S.
H. Fol z.
3399) A. L. Mayer, Quellenstudien zu H. Folz.
(= N. 1337.)
3400) August L. Mayer, Die Meisterlieder
des H. Folz aus d. Münchener Originalhs.
u. d. Weimarer Hs. Q 566 mit Ergänzungen
aus anderenQuellen her. (= DTMA. Bd. 12.)
B., Weidmann. XXII, 438 S. M. 16,50. [E.
Götze: DLZ. 30, S. 1512/3; LCBl. 60,
S. 236.] I
H. Sachs. (S. auch N. 3467-71.)
3401) H. Sachs, Ausgew. Werke. Her. v. A.
Keller. Frankf. a. M., Diesterweg. 218 8.
M. 1,60.
3402) E. Geiger, H. Sachs als Dichter in
seinen Fabeln u. Schwänken. Progr. Burg-
dorf. 53 S.
3403) E. Ricklinger, Studien z. Tierfabel v.
H. Sachs. (= N. 1384.)
3403 a) F. Spina, Ein unbekanntes Spruch-
gedicht H. Sachsens .Die zehn alten Ertz-
ueter Christi des alten Testaments": Euph.
Ergzhft. 8, S. 1/5.
3404) A. L. Stiefel, Neue Beitrr. z. QueUen-
kunde Hans Sachsischer Fabeln u. Schwanke.
'= N. 1341.)
3405) E. Urban, H. Sachs u. d. Meistersinger:
Musik für alle 4, N. 2.
A. O e s t e r r e i c h e r. B. v. Watt.
3406) M. Schneider, Zwei bisher unbekannt
gebliebene Gedichte d. Nürnberger Meister-
sängers A. Oesterreicher aus d. J. 1562:
ZDPh. 40, S. 347-56.
3407) R. S taiger, B. v. Watt. (Kapitel 4 u. 5.)
Diss. Berlin. 38 S.
Volkslied und volkstilmliches Lit^d. (S. mit
N. 1540-60.1
Allgemeines und Sammlungen.
3408) K. Kinzel, Da.s dtsch. Volkslied im
16. Jh. 2. verb. Aufl. Halle, Buchh. d.
Waisenhauses. 92 S. M. 1,50.
3409) K. Ho eher, Beitrr. z. Kenntnis d. Sprach-
gebrauchs im Volksliede d. 14. u. 15. Jh
(= K 1958a.) [[A. Götze: LBlGRPh. 31
S. 191/4.]'
3410) A. Kopp, Über ältere dtsch. Lieder-
sammlungen: ASNS. 121, S. 241-79.
Einzelne Lieder. (Historisches Lied.)
3411) W. Bösken, Ein Lied au» d. Zeit d.
Geldrischen Krieges : ZBergGV. 42. S. 163-73.
8412) J. Bolte, Ein Lobspruch auf d. dtsch.
Städte aus d. 15. Jh.: ZVVolksk. 18, S. 300/4.
3413) O. Giemen, Ein Spottgedicht aus Speier
V. 1524: ARG. 5, S. 77-86.
3414) J. Götzen, Ein altes Moselweinlied:
AkMBll. 20, S. 95/7.
(8t Urban-Trinklied.)
3415) G. K a w e r a u , Ein Lied auf d. Ver-
brennung d. Bannbulle: ARG. 6, S. 232/3.
3416) G. Liebe, Eine Schmähgedicht v. 1580:
GBllMagdeburg. 44, S. 245.
(Lied aaf Dr. Koldtmann, den Abt im Kloster
Ammen sieben.)
3417) G. Manacorda, Di un codicetto tedescho
posseduto della r. biblioteca Ventimiüana
in Catania: RLT. 1, N. 6.
(Abdruck des „Bergliedes".)
Musikgesohiehtliches :
Allgemeines und Gesamtdarstellungen.
3418) H. Riemann, Musiklexikon. 7. umgearb.
Aufl. L., Hesse. 1909. XXXIII, 1598 S.
M. 14,00.
3419) H. Riemann, Hausmusik aus alter Zeit;
intime Gesänge mit instrumental. Begleitg.
aus d. 14. bis 15. Jh. L., Breitkopf &Härtel.
[H. Quittard: Revue musicale 7, S. 79-87. ]|
3420) H. Oehlerking, Meister d. Vokal- u.
Instrumentalmusik d. 15. u. 16. Jh.: Türmer
11 ^ S. 559-66.
3421) Kurt Hennig, Die geistliche Kontra-
faktur im Jh. d. Reformation. Ein Beitrag
z. Gesch. d. dtsch. Volks- u. Kirchenliedes
im 16. Jh. Halle. Xiemever. 1909. XI,
322 S. M. 8,00.
3421a) R. Wust mann, Musikgescb. Leipzigs.
Bd. 1. Bis z. Mitte d. 17. Jb. L., Teubner.
1909. XXm, 507 S. M. 12,00.
Einzelne Persönlichkeiten.
3422) B. Hirzel, A. Gosswin (1540—94). Sein
Leben u. seine Werke. Ein Beitr. z. Gesch.
der Hofkapelle zu München u. Freising.
Diss. München, Hans Sachs -Verlag. 1909.
103 S.
3423) H. Isaac, Weltliche Werke. Bearb. v.
J. Wolf. {=^ Denkmäler d. Tonkunst in
Österr. XIV, 1.^ Wien, Artaria. 1907. XV,
206 S.
(Enth. u. a. : 22 dtsch. Lieder.)
3424) Peter Schöffers Liederbuch. Tenor,
discantus, bassus, altus. Mainz 1513. Fak-
simile-Ausg. d. Ges. d. Münchner Bibliophilen.
München, Ges. d. Bibliophilen. 61, 61, 62,
61 S. M. 36,00.
3425) J. Staden, Ausgew. Werke. Tl. 2. Her.
V. E. Schmitz. {= Denkmäler d. Tonkunst
in Bayern VIII, 1.) L., Breitkopf & Härtel.
1907. XIV, 133 S.
(Enth. 7 weltliche Lieder.)
12*
183
II, 3. Epos.
184
Ältere Epik N. 3426.
Verschiedenes N. 3449. —
11,3
Epos.
SchwanWiteratnr N. 3429. — Chroniken N. 3437. — Übersetzungen N. 3447.
Altere Epik.
3426) K. Matthaei, Das weltliche Klösterlein
u. d. dtsch. Minneallegorie (1472). Diss.
Marburg. 1907. 87 S. |[JBGPh. 30, S. 195.]|
3426a) K. Schiffmann, Ein Bruchstück des
Wunderers: ZDA. 51, S. 416-20.
3427) J. Strobl, Kaiser Maximilians I. Anteil
am Teuerdank. Innsbruck, Wagner. 97 S.
M. 1,20.
3428) Th. Heppner, Die Laut- u. Flexions-
verhältnisse in B. Waldis' Bearbeitg. d.
Teuerdank. (= N. 1970.) Diss.
3428a) A. Schauerhammer, Mundart u Hei-
mat K. Scheits. (= N. 1969.) |[E. Martin:
DLZ. 30, S. 1761/2.] i
Schirankliteratiir :
Sammlungen.
3429) Tony Kellen, Alter u. neuer Humor
des dtsch. Volkes. Eine Auswahl d. besten
Schwanke, Schnurren u spass. Geschichten.
Essen, Fredebeul & Koenen. 1909. XVI,
456 S M. 3,60.
34.30) J. Lutzenhofer, Dtsch. Schwanke d.
16. Jh. Bd. 3 (= Der Volksmund. Bd. 13.)
L, Dtsch. Verlagsaktienges. 1909. XIV,
189 S. M. 1,00.
3431) H. Mohr, Der Narrenbaum. Dtsch.
Schwanke aus 4 Jhh. Freiburg i. B., Herder.
1909. 120. XII, 304 S. M. 2,50.
3432) F. Spina, Die alttschech. Schelmenzunft
.Frantova Präva". (= N. 1338.) |[J. Bolte:
Euph. 16, S. 791/2.]|
3433) A. Wesselski, J. Sommers Emplastrum
Cornelianum (= N. 1342)
(Sch vvan ksammlg. )
3434) G. Liebe, Ein Bittgesuch J. Sommers:
GBllMagdeburg. 42, S. 257/9.
Einzelnes.
3435) H. L e m c k e , Der hochdtsch. Eulen-
spiegel. (= N. 1353.) |[A. Götze: NJbb-
KlAltGL. 23, S. 525/6.11 (Vgl. auch N. 1354/8.)
3436) J. B 0 1 1 e , Der Schwank v. d. faulen
Frau u. d. Katze. (= N. 1359.)
(Beh. u. a. d. Gedicht des J. Zobel. 1456.)
Chroniken. (Nach den Verfassern geordnet.)
3437) J. G. Mayer, Chronik des F. Bäldi in
Glarus (1488—1529): ZSchwKG. 1, S. 4.B-51.
3438) H. Brennwalds Schweizerchronik. Bd. 1.)
Her. V. R. Lugin buhl. (QSchwG. Bd. 1.)
Basel, Geering. V, 503 S. M. 10,40.
3439) U. Fuetrer, Bayerische Chronik. Her.
V.R. Spill er. (=QEBayrG. 11,2.) München,
Rieger. 1909. VII, LXXXV, 383 S. M. 9,00.
3440) Pomerania. Eine pommersche Chronik aus
d. 16. Jh. Nach d. Chronik Th. Kantzows.
Mit Wörterverzeichnis u. Registern. 2 Bde.
Her. V. G. Gaebel. Stettin, Niekammer,
IV, 394, 304 S. M. 12,00. |[M. Perlbach:
DLZ. 30, S. 1459-61.] I
3441) Wiegand Gerstenberg v. Franken-
berg, Chroniken. Bearb. v. H. Diemar.
(= VHKHessen. Bd. 1.) Marburg, Elwert.
XX, 97, 531 S. M. 18,00.
3442) E Dürr, Die Chronik des Felix Hemerli
(von Zürich): BaslerZ. 8, S. 180-213.)
.3443) C. Knetsch, Die Limburger Chronik d.
Job. Mechtel. (= VHKNassau. Bd. 1.) Wies-
baden, Bergmann. 1909. 254 S. M. 6,00.
j[LCBl. 61, S. 398.] I
3444) J o h. M echteis, Liniburger Chronik
(1409—1610) in ihren Beziehungen zur Gesch.
d. Stadt u. Graf sch. Diez. Her. v. Herm.
Heck jun. (= VVNassauAK. Heft 6.) Diez,
Meckel. 1909. 28 S. Mit 1 Tai M. 0,50.
3445) M. Str aganz, G. v. Roos österr. Annalen
untersucht nach ihren Quellen u. ihrem
Werte: FMGTirol. 4, S. 272-306.
3446) E. Dürr, Die Quellen d. Aegidius Tschudi
in d. Darstellg. d. alten Zürichkrieges
(Buch XI, XII, XIII d. Eidgenöss. Chronik).
Diss. Basel. 163 S.
Übersetznngren.
3447) S. Hirsch, Das Alexanderbuch J. Hart-
liebs. (= N. 991.)
3448) O: Runge, Die Metamorphosen.
Verdeutschg. Albrechts v. Halberstadt.
(= Palaestra. Bd. 73.) B., Mayer & Müller.
157 S. M. 4,50.
Verschiedenes.
3449) H. Th. Bessert, Eine gereimte Erzählg.
auf d. Maler K. Witz: RepKunstw. 32,
S. 497-500.
(„Von dem moler mit der schon frawen" [zwischen
1460 u. 1480].)
3450) A. Schaefer, Eine poet. Beschreibg.
Europas aus d. 16. Jh.: ZDU. 22, S. 310/9.
(Camoens, Lusiaden III, 6-21.)
185
n, 4. Drama.
186
11,4
Drama.
GM»mtd»rat«llanKen N. 3451. — OeUiliohes Drama X. 3453. — Weltliobet Dram» (H. S«ehs) N. 34«1. — Nieder-
dsatacbe« Drama K. 3472. — Übersettnogen N. 3475. — Theatergesohichte N. .3477. —
Gesamtdarstellangen.
:U51) B. Busse. Das Drama. Bd. 1. Von d.
Antike bis z. französ. Klassizismus. (= AN&G.
Bd. 287.) L., Teubner. 1909. IV, 136 S.
M. 1,00.
3452) W. Greiz enach, Geschichte des neueren
Dramas. Bd. 3. (JBL. 1906;? N. 6072.) |[A.
L. Stiefel: LBlGRPh. 30, S. 157-64.JI
Geistliches Drama.
3453) L. Gombert, J. Aals Spiel von Johannes
dem Täufer u. d. älteren Johannesdramen.
(=- N. 1076.)
3454) E. W. Zimmermann, Das Alsfelder
Passionsspiel u. d. Wetterauer Spielgruppe.
Diss. Göttingen. 1909. IX, 203 S.
3455) A. Frevbe, Das Berliner Weihnachts-
spiel V. 1589: Der alte Glaube 10, N. 18.
3456) A. Pich 1er, Zur Gesch. d. dtsch. Dramas.
(= N. 357, Bd. 12, S. 1-11.)
(Brixener Passion 1551 [?J.)
3457) K. Helm, Zum Passionsspiel in Hessen:
HessBllVolksk. 8, S. 184,7.
3458) H. Pfeiffer, Klo.«;terneuburger Osterfeier
u. Osterspiel: JbKlosterneuburg. 1, S. 1-56.
3459) F. Herrmann, Passionsspiele in Mainz:
BHessKG. 3, S. 325/7.
3460) K. Heldmann, Mittelalterliche Volks-
spiele in d. thüring.-sächs. Landen. f=Xjbll.
Prov. Sachsen 32.) Halle, Hendel. 58 S.
M. 1,00.
3460a) F. Mencik, Eine Wiener Rubinus-
Rolle: ZDA. 51, S. 263-80.
Weltliches Drama:
Allgemeines und Stoffliches.
3461) Verena Rodewald, Das .Ji part" im
dtsch. Schauspiel. Tl. 1: Das ,k part* im
Schauspiel des 16. Jh. Diss. Heidelberg,
Heidelb. Verlagsanst. VIII, 202 S. M. 3,60. 1
3462) A. Schaer, Die dtsch. dramat. Bearbeitgu. '
d. Pyramus u. Thisbe-Sage im 16. u. in d. ^
ersten Hälfte des 17. Jh. (1517—1623). i
(= N. 1524, S. 54-90.)
(Berch, M. de Casteleyn, S. Israel, D. Türckis, C.
Pietersz, Berliner Spiel v. 1582.)
Einzelne Dramatiker. j
Bellinckhausen. H. Folz. i
3463) R., Allerlei vom Osnabrücker H. Sachs
u. seinen Werken: OsnabrückerZg. N. 11462.
(Rud. V. Bellinckhausen 1567—1645.)
3464) E. L. Mayer, Quellenstudie zu H. Folz.
(= y. 1337.) \
(Beb. auch d. Fastnachtsspiel „Die alt u. neu Ee'.)
N. Frischlin.
3465) E. Wie d mann, N. Frischlin: Schwaben- j
Spiegel N. 43. i
3466) N. Frischlin, Fraw WendeLsgard. Her.
V. A. Kuhn u. E. Wiedmann. St.,
Grüninger. 64 S. M. 1,00. |
H. Sachs. (8. auch N. 3401/5.)
3467) H. Sachs. Her. v. A.Keller u.E. Goetze.)
Bd. 26. fSchlussbd. her. v. E. Goetze.
:= BLVSt. Bd. 250.) Tübingen, Literat.
Verein. 1909. VI, 406 S.
(Enth. : Hilfsmittel. — Aufführen. — Bibliographie. —
Biographie v. A. Metzger. — Quellen. — Geleitworte
Chr. Koppels z. Xfimberger Folio-.\usg. — Register.)
3468) H. Sachs, Ausgew. Werke. Her. v.
A. Keller. (= X. 3401.)
3469) id.. Der Kuhdieb. Dorfkomödie bearb.
v. R. Herrmann. (= Jugend- u. Volks-
bühne. Bd. 27.) L., Strauch. 14 S. M. 1,00.
3470) id., Der Rossdieb zu Fünsing. Ein
Fastnachtsspiel für d. Volksbühne bearb.
München, Höfling. 1907. 10 S. M. 0,30.
3471) F. Spina, H. Sachs im alttschech. Ge-
wände: ASPh. 31 N. 3. (Vgl. N. 1338.)
Niederdeutsches Drama.
3472) J. Bolte u. W. See 1 mann, Niederdtsch.
Schauspiele älterer Zeit (1895). (== DV-
NiederdSpr. Bd. 4.) Norden, Soltau. 1909.
V, 48, 164 S. M. 3,00.
347.3) O. Weltzien, Vom niederdtsch. Theater:
Niedersachsen 13, S. 13,'6, 34/6, 50,2, 70/3.
3474) Theophilus. Mnd. Drama in drei Fassungen.
Her. V. R. Petsch. (= Germanist. Abhh. II,
Bd. 2.) Heidelberg, Winter. X, 103 S. M.2,00.
Übersetzungen.
3475 6) J. Pohl, Eine Übersetzg. v. G. Buchanans
Tragödie „Jepthes" aus Deutsch-Böhmen.
(= N. 441, Bd. 2, 53-66.)
(Martin u. Silvester Steier.)
Theatergeschichte.
3477) Ch. Gaehde, Das Theater. Schauspiel-
haus u. Schauspielkunst vom griech. Alter-
tum bis auf d. Geg. (= AN&G. Bd. 230)
L., Teubner. 141 S. Mit Abbildgn. M. 1,00.
!S. 30-43: Das mittelalterl. Theater. — S. 4.3-59: Die
engl. Komödianten u. d. ersten dtsch. Banden.)
3477a) R. Bjorkman, Die Hochteutschen
Comedianten: Samlaren 29, S. 83-90.
3478) C. W. P r e 1 1 y m a n , Clam, Stockfisch
and Pickelharing. (= N. 2069.)
3479) A. Fluri, Dramat. Aufführgn. in Bern
im 16. Jh.: NBemerTb. 1909, S. 133-59.
3480) G. Wustmann, Theater im alten Leipzig.
(= N. 136, S. 101-14.)
EngliscJie Komödianten.
3481) W. Archer, The Elizabethan stage:
QuR. 208, S. 442-71.
(C. Brodmeier, P. Mönkemever, R- Wegener, G. F.
Reynolds, G. P. Baker, E. K." Chambers.)
3482) H. Mass, Äussere Geschichte d. engl.
Theatertruppen 1559—1642. (JBL. 1906/7
N. 2589.) [R. Dyboski: ALBl. 18, S. 207/8;
F. Eichler: DLZ. 29, S. 1713,5.];
3483) G. Witkowski: Englische Komödianten
in Leipzig: Euph. 15, S. 411/4.
(Nach G. Engelmanns Notizen.)
187
II, 5. Didaktik.
188
11,5
Didaktik.
Geistliche Didatctik : Mystik N. 3484. — Erbauungsliteratur: Vorreformatorisohe N. 3495. — Zeitalter der
Beformation N. 3503. — Gelehrtengeschichte: Allgemeines N. 3506. — Chronisten und Historiker N. 3507. — Geographen
N. 3515. — Ärzte, Naturforscher, Alchimisten N. 3519. — Künstler (A. D&rer) N. 3530. — Didaktische Dichtung: Sammlungen
N. 3535. — Einzelne Persönlichkeiten (Fischart, Murner, Bollenhagen) N. 3536. — Fabeldichtnng (Beineke Fuchs) N. 3544. —
Sprachdiehtang N. 3549. — Verschiedenes N. 3533. —
Geistliche Didaktik:
Mystik:
Allgemeines.
3484) Mela Escherich, DerEinfluss d. Mystik
auf d. Hauptwerke d. dtsch. Kunst. L., Verl.
Dtsch. Zukunft. 1909. 21 S. M. 0,60.
3485) W. V. Scholz, Deutsche Mystiker.
(= Kultur Bd. 28.) B., Marquardt. V, 61 S.
M. 1,50. |[W. Oehl : ALBl. 18, S. .393 (ab-
lehnend).]!
3486) J. Zahn, Einführg. in d. christl. Mystik.
Paderborn, Schöningh. X, 582 S. M. 8,00.
l[ßies: LRs. 35, S. 333/5.]|
Einzelnes.
3487) E. Banz, Christus u. d. Minnende Seele.
Zwei spätrahd. myst. Gedichte. (=N. 1056.)
3488) 0. Behaghel, Zur Kritik v. Meister Eck-
hart: BGDS. 34, S. 530-52.
3489) H. Benzmann, Meister Eckehart:
VossZgB. N. 32.
3490) F. Rittelmeyer, Meister Eckeharts
Frömmigkeit. Eine psycholog. Studie : Mschr.
für Pastoraltheologie 4, S. 47-64.
3491) Mechthild v. Magdeburg, Das flies-
sende Licht d. Gottheit. Ins Neudeutsche
übertr. v. Mela Escherich. B., Gebr.
Paetel. 1909. XLVIII, 172 S. M. 8,00.
3492) Theologia deutsch. Her. v. H. Mandel.
(= QGProt. Heft 7.) L., Deichert. XL VI,
114 S. M. 2,60.
3493) Ketzerphilosophie des Mittelalters. Das
Buch genannt „De tribusimpostoribus". 1598.
Übers., mit e. Nachwort u. Anmerkungen
versehen von Gregor v. G 1 a s e n a p p.
Riga, Jonck & Poliewsky. 1909. 58 S.
Rbl. 1,20.
3494) Ph. Strauch, Zur Gottesfreund-Frage IL
Zu Merswins Bannerbüchlein: ZDPh. 41,
S. 18-31.
Erbaanngsliteratur:
Vorreformatorische Zeit.
3495) Die erste dtsch. Bibel. Her. v. W. Kurrel-
meyer. Bd. 5. (Die 4 Bücher d. Könige.)
(= BLVSt. Bd. 249.) (Vgl. JBL. 1906/7,
N. 2603.) Tübingen, Literar. Verein. 474 S.
(Nur für Mitglieder.)
3496) St. Beisse 1, Zur Gesch. d. Gebetbücher:
StML. 77, S. 28-41, 169-85, 274-89, 398-411.
3497) H. Stahl, M. v. Cochem u. d. Leben
Christi. (= N. 1062.)
3498) W. Bornemann, J. Falks Beichtbüchlein,
e. Beitr. z. Religionsunterr. vor d. Refor-
mation: ZERU. 19, S. 4-21. (Vgl. JBL.
1906/7 N. 2614.)
3499) J. Fritz, Nachgeschriebene Lehren J.
Geilers v. Kaisersberg: Katholik 39, S. 477/9.
3500) H. Crohns, Ein mittelalterl. Prediger
(S. Hollen) über Liebe u. Liebeswahn:
Öfversigt af Finska Vetenskaps sozietetens
förhandlinga 49, N. 14. (26 S.) |[M. Schian:
ThLZ. 33, S. 681/2.]|
3501) G. D van Veen, Johann Wessel
(1419[?]— 89): RPTh. 21, S. 131-47.
3502) O. Mausser, Adel, Priesterschaft, Mönch,
Nonne. Gedanken e. Tegernseer Anonymus:
Walhalla 4, S. 97-124.
Zeitalter der Reformation.
(Vgl. auch II 6.)
3503) 0. Borngräber, Das Erwachen d. philo-
soph. Spekulation d. Reformationszeit, in
ihren stufenweisen Fortschritten beleuchtet
an Schwenkfeld, Th. Thamer, Sebastian
Franck v. Word. Diss. Erlangen. 63 S.
3504) Ph. Nicolai, Freudenspiegel d. ewigen
Lebens. Neu her. v. R. Eckart. Elberfeld,
Luther. Bücherverein. 1909. 351 S. M. 3,50.
3505) F. Wegner, Die „Christliche Warnung
d. Treuen Eckarts" d. B. Ringwaldt. (= Ger-
manistAbhh. Heft 33.) Breslau, Marcus.
VIII, 115 S. M. 3,60.
Gelehrtengeschichte :
Allgemeines.
3506) 0. Giemen, Kleine Beitrr. z. sächs. Ge-
lehrtengesch.: NASächsG. 30, S. 133-40. (Vgl.
JBL. 1906/7 N. 2940.)
Chronisten und Historiker. (Vgl. N. 3437-46.)
*{507'8) Bieder, Märkische Chronisten: Schul-
BUBrandenb. 73, S. ;?30-41.
3509) D. Klatt, D. Chytraeus als Geschichts-
lehrer u. Geschichtsschreiber. (Aus: BG-
Eostock. Bd. 5.) Diss. Rostock. 202 S.
3510) E. Dybeck, Der Geschichtsschreiber Jobs.
Frohen aus Namslau. (Aus:ZVGSchlesien 43,
S. 1-42.) Diss. Breslau. 1909. 42 S.
3511) J. Tideman, L. Fronspergers Kriegs-
buch: Alemannia 3", S. 140/3.
3512) H. Hamelmann, Schriften z. Nieder-
sächs.-Westfäl. Gelehrtengesch. Heft 3: Illu-
strium Westphaliae vivorum libri sex. Her.
V. Kl. Löffler. (= H. Hamelmanns
Geschichtl. Werke. Krit. Neuausgabe be-
gonnen V. H. Detmer. Bd. 1.) Münster,
Aschendorff. XI, 388 S. M. 8,00.
3513) P. Gantzer, Von Th. Kantzow: MBll-
Pommern 22, S. 116/7. (Siehe auch N. 3440.)
3514) H. Keussen, H. V. Weinsberg (1518—98)
(Kölner Chronist): ADB. 55, S. 18/9.
Geographen.
3515) E. G. Ravenstein, M. Behaim, his life
and his globe. London, Philipsson. 2°. VIII,
123 S. Mit 11 Karten. M. 42,00. |[V. H.:
LCBl. 60, S. 425/7.] 1
189
II, 5. Didaktik.
190
3516) O. C. Vangensten, M. Beheims reise
til Danmark og Norge i 1450. Christiania,
J. Dybwad. :?9 S. i[S. Günther: DLZ. 29,
S. 32ÖÖ 7.]!
3517) L. Kangger, M. Burgklehner (Schluss).
(Siehe JBL. 1906/7, N. 2643): FMGTirol 4,
S. 54-107.
3518) A. Wolkenhauer, S. Münsters hand-
schriftl. Kollegienbuch aus d. J. 1515/8 u.
s. Karten (Cod. lat. 1069 d. Hofbibliothek
München). (Jöttingen. 68 S. mit Tafeln u.
Abbildjm.
Arzte, Alchimisten, Naturforscher:
Allgemeines.
3519) S. Günther, Gesch. d. Naturwissen-
schaften. 2 Tle. (= ÜB. N. 5069-74.) L.,
Reclam. 1909. 16». 136, 290 S. M. 0,40.
M. 0,80.
3520) H. Scheleuz, Humanisten als Natur-
wissenschaftler u. Arzneikundige: DGBU. 9,
S. 1-17.
3520a) K. Kiesewetter, Gesch. d. neueren
Okkultismus. 2. verm. Aufl. L., Altmann.
Xn, 910 S. M. 22,00.
3520b) Alfred Lehmann, Aberglaube u. Zau-
berei V. d. ältesten Zeiten bis z. Gegenw.
Ubers. v. Petersen. 2. ungearb. u. erweit.
Aufl. St., Enke. XII, 665 S. Mit 67 Ab-
bildgn. M. 14,00.
3520 e) L. Keller, Zur Gesch. u.Lit. d. Alchimie:
MhhComeniusGes. 18, S. 170-84.
3521) A. Stange, Die Zeitalter d. Chemie in
in Wort u. Bild. L , O. Wigand. XIV, 528 8.
fBeh. u. a. S. 37-67: Alchimie. — S. 68-157: Medizi-
nische Chemie.)
3521a) K. Sudhoff, Die mediz. Fakultät zu
Leipzig im ersten J. d. Univ. (= StGMedizin.
Heft 8.) L., Barth. J90H. VIII, 212 S.
M. 16,00.
Einzelne Persönlichkeiten.
3522) F. Roth, B. Fröschel, d. Ältere u. d.
Jüngere d. Alchimist, zwei Augsb. Stadt-
ärzte: ZHYSchwaben. 34, S. 149-59.
3523) K. Baas, Zu H. Lauffenbergs Gesund-
heitsregiment: Alemannia 36, S. 137/9. (Vgl.
JBL. 1905, N. 1364.)
3524) A. Jen t seh, Regimen sanitatis v. H. v.
Lauffenberg, e. mhd. Gedicht, untersucht
u. erläutert. Diss. Strassburg. 114 S.
3525) B. Reber, Ein Wort über Paracelsus,
als Vorbemerkg. für e. ausgedehntere Studie.
Wien, Verl. d. Pharmazeutischen Post. 12 S.
j[Selbstanz.: MGMedizin. 8, S. 336/7.]
3525a) K. Sudhoff, Ein neu gefundenes Blatt
aus d. Lebensgesch. Theophrasta v. Hohen-
heim. (= N. 389, S. 26-32.)
3526) F. Strunz, Paracelsus in Österreich.
(Sonderdruck aus der Wiener Klinischen
Wochen.schr. 1907.) Wien, 15 S. ,[K. S(ud-
hoff): MGMedizin. 7, S. 302/3.]i
3527) E. W e s t e r , Paracelsus i Stockholm
skrioten. Stockholm, Bonnier. 160 S.
352$) H. Bosmans, A. Romain [Adrianus Ro-
manus] (1561—1612) : Biographie nat. de Bel-
gique 19, S. 848-88.
3529) R. Roth, Ein Gedicht v. J. Weyer:
MschrBergGV. 15, S. 188-90.
(Widmungsgedicht in e. Exemplar d. Reineke Fuchs.)
Künstler.
A. Dürer. (Siehe auch N. .3345/6.)
3530) H. Eulenberg, Gredanken über A. Dürer:
Morgen 2, S. 305/7.
3531) E. Heidrich, Dürer u. d. Reformation.
L., Klinkhardt & Biermann. 1909. 82 S.
M. 2,00.
3532) H. Thode, A. Dürer. Dtsch. Kunst u.
dtsch. Reformation: DEvJb. 1, S. 148-73.
3533) H. Thoma, A. Dürer: güddMhh. 6«,
S. 369-81.
3534) A. Dürers Unterwei.sung d. Messung.
Um eixdges gekürzt u. neuerem Sprach-
gebrauch angepasst, her., mit e. Nachwort
versehen v. Alf r. Peltzer. Auf Veranlassg.
u. mit e. Vorwort V. HansThoma. München,
Süddeutsche Monatshefte. 192 S. mit Abbn.
M. 40,00.
Didaktische Dichtung:
Sammlungen.
3535) Kleinere mhd. Erzählungen, Fabeln u.
Lehrgedichte. 2. Die Wolfenbütteler Ha. 2.
4. Ausg. Her. v. K. Euling. (= DTMA.
Bd. 14.) B., Weidmann. XVHI, 234 S.
M. 9,00.
Einzelne Persönlichkeiten:
J. F i s c h a r t.
3536) Ad. Hauffen, Neue Fischart-Studien.
(= Euph. Ergzhft. 7.) Wien, Fromme.
VIII, 295 S. M. 5,60. i[A. Götze: ZDPh. 41,
5. 536/9.]!
3537) H. A. Rausch, Das Spielverzeichnis im
25. Kapitel v. Fischarts .Geschichtskütte-
rung- (Gargantua).
3538) Ch. A. Williams, Zur Liederpoesie in
Fischarts Gargantua. Diss. Heidelberg. 1909.
71 S.
Th. M urner.
3539) H. Schatz, Stimmungen u. Affekte in
Murners Dichtungen. I. Teil. Diss. Breslau.
1909. ^163 8.
3540) G. Schumann, Th. Murner u. d. Bemer
Jetzertragödie: ZSchwKG. 2, N 1.
G. Rollenhagen.
3541) B. Baumgarten, Zum Gedächtnis G.
Rolleuhagens(l 542-1609): MagdebZgB. 1909,
N. 50/2.
3542) C. Walt her, Bucht pl. BuchU = Geld.
■ KBlVNiederdSpr. 29, S. 30/2.
Andere.
3543) K. Fischer, Das Verhältnis zweier lateiii.
Texte Geilers v. Kaisersberg zu ihren dtsch.
Bearbeitgn. d. Navicula fatuorum zu Paulis
Narrenschiff u. d. Peregrinus zu Otthers
Christlich Bilgerschafft, neb.st e. Würdigg.
d. latein. Texte Geilers. Diss. Strassburg,
61 S.
3543a) O. Doering, Ein vergessener sächs.
Dichter: MagdebZgB. 1909, N. 22; 3.
(J. Vogel.)
191
II, 6. Luther und die Reformation.
1Ö2
Fabeldichtung. (Siehe auch N. 1380-90.)
3544) U. Bon er, Der Edelstein. Lichtdruck-
nachbildg. Her. v. P. Kristall er. (= Ver-
öffentlichg. d. Graph. Ges. I.) B., Cassirer.
164, IV S. 50,00.
3545) E. Martens, Entstehungsgesch. v. B.
Waldis „Esopus". Diss. Göttingen. 1907.
84 S.
3546) Th. Etzel, Eeineke Fuchs. Nach Gott-
scheds Ausg. V. 1752 bearb. St., Weise.
1909. VIII, 179 S. M. 3,50.
3547) Eeineke Fuchs. Aus d. Niederdtsch. v.
K. Simrock. (:= Hamburg. Hausbibl.)
Hamburg, Janssen. 1909. 223 S. M. 1,00.
3548) J. W. Nagl, Der Fuchs Roaner. 2. verb.
Aufl. (= N. 1389.)
Spruchdichtung.
3549) J. Bolte, Der Spiegel d. Weisheit, e.
Kölner Spruchsammlg. d. 16. Jh. (1540):
JbVNiederdSpr. 34, S. 103/9.
3550) E. Henrici, Niederdtsch. Spruchweisheit:
ADA. 15, S. 334-41.
3551) R. Priebsch, K. Euling: „Das Priamel\
(JBL. 1905, N. 1385): MLR. 3, S. 189-95.
3552) E. Hof fmann-Krayer, H. Wirri u.
U. Wirri: ADB. 55, S. 385/8.
Verschiedenes.
3553) J. Bolte, Bilderbogen d. 16. u. 17. Jh.
7-10. (= N. 1336. (Vgl. JBL. 1906/7 N.2689.)
3554) O. Heilig, Zum Scherzspruch: ZDU. 23,
S. 524/5.
3555) F. Lehr, Studien über d. komisclien Einzel-
vortrag in d. älteren dtsch. Lit. I. Die par-
odistische Predigt. Diss. Marburg. 61 S.
3556) L. Bastian, S. Israels Glückwünschung
z. Vermählg. W. Rettichs v. Dachstein:
Alemannia 36, S. 293-305.
3557) K. Löffler, Die ältesten Bierbücher:
AKultG. 7, S. 5-12.
3558) W. Gundel, Naive Ansichten über Wesen,
Herkunft u. Wirkung d. Kometen: HessBU-
Volksk. 7, S. 78-115.
3559) H. Ludendorff, Die Kometen-Flug-
schriften d. 16. u. 17. Jh.: ZBFr. 12, S. 501/6.
11,6
Luther und die Reformation.
Allgemeine Beformationsgeschichte: Bibliographisches N. 3560. — Sammelwerke N. 3567. —
Allgemeines und Gesamtdarstellungen N. 3571. — Sozialgeschichtliches N. 3595. — Bekenntnitschriften N. 3598. — Pädagogik
(Katechismnsgeschichte) N. 3599. — Flugschriften N. 3604. - Katholische Kirche (Gegenreformation) N. 3606. — M. Luther
(Bibliographisches, Gesamtdarstellungen und Sammelwerke, Charakteristiken, Biographisches, lokale Beziehungen, persönliche
Beziehungen, Kritik [Lntherkontroverse]) N. 3623; Werke (Ausgaben; Lyrik, Bibelübersetzung, Homiletisches, Ethik und
Theologie, Sonstiges, Sprache) N. 3690. — Ph. Melanchthon N. 3732. — J. Bngenhiigen N. 3742. — Territorial- und
Lokalge schichte: Deutschland N. 3746. — Österreich N. :1780. — Schweiz (Zwingli, Calvin) N. 3784. —
Tänfertnm N. 3839. —
Allgemeine Kirchengeschichte :
Bibliographisches.
3560) W. Köhler, Kirchengesch. v. Beginn
d. Reformation bis 1648: ThJB. 26, 449-608;
27, S. 449-608.
3561) G. Müller, Reformation u. Gegen-
reformation (1905): JBG. 28, Abteiig. II,
S. 321-51.
3562) Job. V. Walter u. A. W. Hunzinger:
Hist. Theologie: Theologie d. Gegenw. 2,
Heft 2.
(S. 46-79: A.W.Hunzinger, Neuere Kirchengesch.)
3563) F. Roth, Zur neueren reformations-
geschichtl. Literatur Ost- u. Norddeutsch-
lands nebst den Grenzländern: DGBll. 9,
S. 275-311.
3564) Bibliothek Knaake (JBL. 1906/7 N. 2697).
j[G. Kawerau: DLZ. 30, S. 842/3; W.
Köhler: ThLZ. 34, S. 338/9; J. Luther:
JBGPh. 30, S. 196/7.] 1
3565) J. Luther, Zwitterdrucke in d. Refor-
mationszeit: ZBFr. NF. 1, S. 109-14.
3566) i d. , Die Titeleinfassungen d. Reformations-
zeit. L., Haupt. 1909. 50 Tal mit 12 S.
Text. M. 25,00.
Sammelwerke.
3567) Real-Enzyklopädie für protestant. Theo-
logie. Bd. 20/1. (= N. 162.)
(Bd. 20: S. 132 4: Hauck, Trithemius. — S. 136-43:
Th. Elze: Prinus Trüber. — S. 301-18: F. Cohrs,
Theolog. Unterr. u. Bildungswesen. — S. 348-53: Ney,
Z. Ursinus. — S. 489-91 : T h. K o 1 d e , Th. Venatorius. —
S. 693/5: C. Schnetzler, P. Viret. — Bd. 21: S. 73;6:
G. Bossert, Adam Weiss. — S. 185;'9 : G. Kawerau,
J. Westphal. — S. 2704: G. Kawerau, Joh.Wigand. —
S. 357-61: G. Kawerau, K. Wimpina. — S. 383-99:
Th. Kolde, Wittenberger Konkordie. — S. 899-409:
G. Kawerau, G. Witzel. — S. 489-96 : G. Kawerau,
Wormser Religionsgespräche. — S. 650/2: J. Ficker:
M. Zeller. — S. 673/5 :K. Schottenloher,J. Ziegler. —
S. 768-74: G. Bossert, J. Zwick. — S. 774-815: Egli,
Zwingli.)
3568) Archiv für Reformationsgesch. Her. v. W.
Friedensburg. Jahrg. 5 u. 6. L., Heinsius.
1908/9. 440 S.; 472 S. M. 12,85; M. 13,65.
3569) J. Fahre, La pens^e moderne. De Luther
a Leibniz. Paris, Alcan. 563 S. j[C. V. :
RCr. 6.5, S. 4901.JI
3570) W. Walt her. Zur Wertung d. dtsch.
Reformation. Vorträge u. Aufsätze. L.,
A. Deichert. IV, 338 S. M. 5,60.
Allgemeines.
3571) O. Brause wetter, Die bleibenden
Geisteswerte d. Reformation : AZg. 1908, N. 18.
193
II, 6. Luther und die Reformation.
194
3572) O. Brausewetter, Der Protestantismus
u. d. med. Empfinden: Tag N. 364.
3573) H. Hermelinck, Der Toleranzgedanke
im Reformationszeitalter. {= SchrVRG.
N. 98.) L., Haupt. 72 S. M. 1,20.
3574 H. Kutter, Protestantismus. (Predigt.)
Zürich, Grütli verein. 16 S. M. 0,20.
3575) F. Lepp, Schlagwörter d. Reformations-
zeitalters. (= N. 2124.)
3576) H. Leser, Das protestant. Christen-
tum als Kulturfaktor: JbEKBayern. 8,
S. 89-132.
3577) F. Loofs, Das Evangelium d. Refor-
mation u. d. Gegenw.: ThStK. 81, S. 203-44.
3578) P^ladan, De l'inutilitö de la r^forme
prot^stante : Mercure de France 75, S. 30-48,
253-73.
3579) Protestantismus u. Gegenwartsreligion.
Von e. ev. Pfarrer: Tat 1, S. 553-72.
3580) O. A. H. Schmitz, Die dtsch. Kultur
u. d. Protestantismus: Morgen 2, S. 1459-63.
1486-92.
3581/2) L. Zscharnack, Reformation u. Huma-
nismus im Urteil d. dtsch. Aufklärg.: Prot-
Mhh. 12, S. 81-103, 153-71.
Gesam tdars tellungen.
3583) Th. Brieger, Gesch. d. Reformation.
(= X. 62, Bd. 4.) ![R. Schwemer: Christl-
Welt. 22, S. 1058-60.]!
3584) J. Hergenröther, Handbuch d. allg.
Kirehengesch. 4. Aufl. bearb. v. J.P. Kirsch.
Bd. III, Abteiig. 2. (Vgl. JBL. 1906/7 N.2715.)
Freiburg, Herder. 1909. X u. S. 435-1175.
M. 11,50.
3585) K. Heussi, Kompendium d. Kirehen-
gesch. 2. Hälfte, Abteiig. 1. Tübingen,
Mohr. S. 193-448. M. 4,00.
3586) C. Jentsch, Christentum u. Kirche in
Vergangenheit, Geg. u. Zukunft. L., Haber-
land. 1909. yiU, 736 S. M. 10,00. |[H.
Holtzmann: DLZ. 30, S. 2390/2.]!
(S. 250-72: Reformation u. Gegenrefonn.)
3587) Heinr. Kahnis, Kirchengeschichte für
Gvmnasien. 2. umgearb. Aufl. L., Hinrichs.
1907. 190 S. M. 2,50.
(S. 77-99. Zeitalter d. Reformation.)
3588/9) W. Köhler, Reformationszeitalter (1517
^ bis 1648): RGG. 1, S. 2092-2122.
3590) F. Lohmann, Lehrbuch d. Kirehengesch.
8. völlig umgearb. _Aufl. bearb. v. O. Neto-
lizka. Ausg. für Österreich. Mit e. Anhg.:
G. Loesche: Gesch. d. Protestantismus in
Österreich. Göttingen, Vandenhoeck & Rup-
recht. VI, 246 S.
3591) F. Niebergall, Die evangel. Kirche u.
ihre Reformen. (= W&B. Bd. 39.) L.,
Teubner. IV, 163 S. M. 1,00.
3592) K. Seil, Katholizismus u. Protestantis-
mus in Geschichte, Religion, Politik, Kultur.
L.. Quelle & Meyer. VII, 327 S. M. 4,40.
|[Graf Hoensbroech: LCBl. 59, S. 1090/1
(ablehnend i; H. Holtzmann: DLZ. 29,
S. 1867,9; F. Kaltenbusch: ThLZ. 33,
S. 600 4.]
3593) F. Thudichum. Die dtsch. Reformation.
Bd. 2. S. 1525-37. L., Sä^ewald. 1909. XV,
663 S. M. 5,00. (Vgl. JBL. UK)6,7 N. 2722.)
[H. Bärge: MhhComeniusGes. 17, S. 84-92
(„Eine neue Reformationsgesch."]
3594) C. Werckshagen, Der Protestantismus
in seiner Gesamtgesch. bis z. Gegenw. in
Wort u. Bild. Auswahl d. lUustr. v. J.
Jahresberiekt« f&r iMsere dentaehe Litentargfesohieht«.
Kurth. Buchschmuck y. Hans Schulze.
2. verb. Aufl. 2 Bde. Kassel, Krausbauer;
Reutlingen, Ensslin & Laiblin. 1909. X,
VI, 1222 S. mit Taf. M. 40,00.
Sozialgeschich tliches.
3595) K. Kautsky, Vorläufer d. neueren
Sozialismus. Bd. 2. Der Kommunismus in
d. dtsch. Reformation. 2. Aufl. St., Dietz.
1909. IV, 332 S. M. 2,50.
3596) J. S. Schapiro, Social reform and the
reformation. New York, Longmans. 1909.
160 S. Doli. 1,25.
3597) F. Engels, Der dtsch. Bauernkrieg.
Her. v. F. Mehring. B., Buchh. Vorwärts.
124 S. M. 1,50.
Bekenntnisschri/ien.
3598) F. Spitta, Die Bekenntnisschriften d.
Herzogs Albrecht v. Preussen: ARG. 6,
S. 1-155.
Pädagogik (Katechismusgeschichte).
(Vgl. auch N. 2902/4.)
3599) O. Albrecht, Neue Katechismusstudieu
111/ V: ThStK. 81, S. 542-76; 82, S. 78-120,
592-618. (Vgl. JBL. 1906/7 N. 2733.J
(J. Menius, j. Spangenberg, Luther.)
3600) F. Roth, Zur Lit. d. Augsburger Katechis-
men: BBKG. 14, S. 251/3.
3601) Ad. Bender, Der Heidelberger Katechis-
mus. L., Heinsius. IV, 112 S. M. 0,80.
3602) J. M. Reu, Zu d. dtsch.-latein. Magde-
burger Schulausg. des Kl. Katechismus
Luthers: MGESchG. 18, S. 33-43.
3603) id.. Zur katechet. Lit. Bavems im 16. Jh.:
BBKG. 13, S. 122-49; 14, S. 127-36.
Flugschriften:
3604) Flugschriften aus den ersten Jahren d.
Reformation. Her. v. O. Clemen. Bd. 2.
L., Haupt & Hammon. Vgl. JBL. 1906/7
N. 2736.) j[F. Cohrs: ThLBl. 29, S. 409-14;
W. Lücke: DGBll. 9, S. 184-205.];
(Heft 2- X. Herman, Ein Mandat Jesu Christi an
alle seine getreuen Christen (1524). Her. v. G.
Loesche. 1907. 32 S. M. 1.00. — Heft 3. Ver-
einigung, brüderlich, etzlicher Kinder Gottes sieben
Artikel betreffend. Item e. Sendbrief Michael Sattlers
an e. Gemeine Gottes samt seinem Martvrium (1527).
Her. V. Walth. Köhler. 61 S. M. 1,20. — Heft 4 Chr.
Schappeler, Verantwortung u. Auflösung etlicher
vermeinter Argument. Her. v. A. Götze. — Job.
Lachmann, Drei christliche Ermahnungen an d.
Bauernschaft. Her. v. G. Bossert 117 S. M. 4,00.)
Dasselbe Bd. 3. Ebda. 1908/9.
(Heft 1. P. Gengen bach, Ein klägliches Gespräoh
V. e. .\bt, Curtisanen u. dem Teufel wider den
frommen Papst Hadrian. Her. v. A. Richel. 25 S.
M. 0,75. — Heft 2. J. Römer, Ein schöner Dialogus
V. den vier größten Beschwernissen e. jeglichen
Pfarrers (1521). Her. v. W. Lücke. MS. M. 2,40. —
Heft 3. Die deutsche Vigilie d. gottlosen Papisten,
Münch u. Pfaffen. Her. v. Rud. Windel. 35 S.
M. 1,20. — Heft 4 J. Brenz, Von MUderung d.
Fürsten gegen die aufrührisehen Bauern. Her. v. G.
Bossert. 37 S. M. 1,20. — Heft 5: B. Stanberger,
Dialogus zwischen Petro u. e. Bauern (15231. Her. v.
O. Clemen. 34 S- M. 1,20. — Heft 6. Das Kegel-
spiel. Her. V. A. Götze. 42 S. M. 1,60. — Heft 7.
M. Stifel, Von d. christförmigen Lehre Luthers, e.
überaus schön künstlich Lied samt seiner Xeben-
anslegung [1527]. Her. v. W. Lücke. — Absag oder
Fehdschrift Lucifers an Luther [1524]. — Das meister-
liche Gedinge d. .Vbtes v. Chemnitz [1522]. — Th. Stör,
Christi. Vermahnung an .\. Thurler [1524]. Her. v.
O. Clemen. rv, 135 S. M. 4,00.)
XIX/XX. j3
195
II, 6. Luther und die Reformation.
196
3605) K. S'chottenloher, Jakob Ziegler u.
Adam Reissner. Eine quellenkrit. Unter-
suchg. über e. Streitschrift d. Reformations-
zeit gegen d. Papsttum. Diss. München. 40 S.
Katholische Kirche:
Allgemeines.
3606) L. Pastor, Gesch. d. Päpste seit d.
Ausg. d. MA. Bd. 4 (2 Abteilgn.). Bd. 5.
PVeiburg, Herder. 1906/9. XVIII, 609 S.;
XLVIII, 800 S.; XLIV, 891 S. M. 8,00;
M. 13,00; M. 12,50.
(Bd. 4. Geschichte d. Päpste im Zeitalter d. Renaissance
u. d. Glaubensspaltung v. d. Wahl Leos X. bis z.
Tode Klemens' VII. [1513-34J [2 Abteilgn.]. — Bd. 5 :
Paul in. [1534-49].)
3607) J. Seh midi in, Die kirchlichen Zustände
in Deutschland vor d. yOj. Krieg nach d.
bischöfl. Diözesanberr. an d. Hl. Stuhl.
Tl. 1. Österreich. (= EEJGD. Bd. 7,
Heft 1/2.) Freiburg, Herder. LXVI, 187 S.
M. 6,00. 1[J. Loserth: DLZ. 30, S. 2788-92
(ablehnend).]!
3608) B. Duhr, Gesch. der Jesuiten. Bd. 1.
(JBL. 1906/7 N. 2742a.) i[C. Jentsch:
Grenzb. 67, S. 118-28 („Die Jesuiten in
Deutschland"); J- Loserth: HVjs. 11,
S. 389-94; J. Schmitt: Katholik 38, S. 31/9. J|
3609) Rud. Eckardt, 100 Stimmen aus vier
Jahrhunderten über den Jesuitenorden. Ge-
sammelt u. her. 2 Bde. L., G. H. Wigand.
VIII, 192 S.; Vin, 164 S. M. 5,00.
(1. Der Jesuitenorden im ev. Urteil. — 2. Der Jesuiten-
orden im kath. Urteil-)
Einzelne Persönlichkeiten.
3610) P. Kalkoff, Aleander gegen Luthers
Studien z. ungedr. Aktenstücken aus Ale-
anders Nachlass. L., Haupt. VI, 162 S.
M. 5,00.
3611) W. Köhler, H. Aleander (1480—1542):
RGG. 1, S. 337/8.
3612) J. Paquier, Lettres familiferes de J.
Al^andre: REH. 1908, S. 259-90.
3613) J. N. Figgis, P. Canisius and the
german counter-reform: EHR. 24, S. 18-43.
3614) W. Köhler, P. Canisius (1521—97):
RGG. 1, S. 1568/9.
3615) G. Büschbell, Ein unbekannter Brief
V. Cochläus: HJb. 30, S. 814/7.
(Oochläus an Ambrosius Catharinus.)
3616) Herrn. Mayer, J. Eck in Freiburg:
Schau ins Land 35, S. 1/31.
3617) J, Greving, J. Ecks Pfarrbuch für
U. L. Frau in Ingolstadt. (= RStT. Heft 4/5.)
Münster, Aschendorff. XIV, 254 S. M. 6,80.
|[A. Weiss: ALBl. 18, S. 6/7; BBKG. 14,
S. 306/8.]|
3618) L. Pfleger, M. Eisengrein (1535—78).
(= EEJDG. Heft 2/5.) Freiburg i.B., Herder.
XIII, 175 S. M. 3,60. |[F. Roth: DLZ. 31.
S. 365/7.]|
3619) Näschke,H. Emser als Kritiker Luthers :
ZVKGSachsen. 6, N. 1.
3620) J. Schlecht, K. Leibs Briefwechsel u.
Diarien. (= RStG. Heft 2.) Münster, Aschen-
dorff. 1909. XXXVI, 156 S. M. 4,80.
3621) J. Negwer, K. Wimpina, e. kath. Theo-
loge aus d. Reformationszeit. (= Kirchen-
geschichtl. Abhh. Bd. 7.) Breslau, Aderholz.
XVIII, 270 S. M. .5,00. ![0. Giemen:
DLZ. 30, S. 2260/2.] I
3622) W. Friedensburg, Fünf Briefe G.
Witzeis (1538—52): ARG. 6, S. 234-42.
M. Luther:
Bibliographisches und Kritisches. (Siehe auch
N. 3560/6.)
3623) G. K a \v e r a u , Fünfundzwanzig Jahre
Lutherforschung (1883—1908): ThStK. 81,
S. 334-61, 576-612.
3624) W. Braun, Lutherstudien in ihrer Be-
deutg. für d. Gegenw.: NKZ. 20, S. 329-60.
3625) id. , Lutherus redivivus: EKZ. 83, S. 924-30,
943-50, 969-76.
Gesamtdarstellungen und Saynmelwerke.
(Siehe auch N. 3583-94.)
3626) E. Heyck, Luther. (= Monographien
z. Weltgesch. Bd. 29.) Bielefeld, Velhagen
& Klasing. 1909. 156 S. Mit Abbildgn. u.
Tafeln. M. 4,00.
3627) G. L o e sc h e , Luther, Melanchthon u.
Calvin in Österreich -Ungarn. Tübingen,
Mohr. 1909. XVI, 371 S. M. 4,00.
(S. 1-186: Luther. — S. 137-80: Melanchthon. —
S. 181-314: Calvin. — S. 315-41: Unionsgedanken.)
3628) J. L. N e u 1 s e n , Luther the leader.
New York, Eaton. 255 S. Sh. 1/.
3629) K. Stähl in, M. Luther u. d. dtsch.
Reformation. Heidelberg, Winter. 32 S.
M. 0,60.
3629a) K. Vogl, Der mod. Mensch in Luther:
Jena, Diederichs. 229 S. M. 4,00. |[C.
Jentsch: Grenzb. 68'«, S. 211-22 („Das
Moderne in Luther").]]
Charakteristiken.
3630) K. Bauer, Luther u. Schiller: ProtMhh.
13, S. 457-80.
3631/2) J. Bode, Luther u. d. dtsch. Schule:
PBl. 41, S. 1181/7.
3633) H. Euienberg, M.Luther: AZgB. 1909,
• N. 5.
3634) O. Foltz, Luthers Persönlichkeit. (=Päd-
Mag. Heft 325.) Langensalza, Beyer. 1907.
IV, 27 S. M. 0,40.
3635) G. Freybe, War Luther tolerant?: Pßl.
42, S. 882/5.
3636) A. Hauffen, Husz eine Gans — Luther
ein Schwan. (= N. 441, Bd. 2, S. 1-28.)
(Auch separat. Prag, Calve.)
3637) A. W. Hunzinger, Luther u. d. dtsch.
Mystik: NKZ. 19, S. 972-88.
3638/9) E. König, Nation u. Religion. Luther
u. Bismarck als deutsch-religiöse Charaktere:
Tag N. 96.
3640) K. König, Luther als Prophet d. Deut-
schen: PBl. 41, S. 1033-41.
3641) J. Kübel, Luther als mod. Mensch:
SüddMhh. 6S S. 279-84.
3642) B. Mav, Luther. (= N. 2900, S. 80/6.)
3643) W.Nitliack-Stahn, Luther als Künstler :
PBl. 41, S. 267-72, 290/5.
3644) 0. Pfleiderer, Luther als Begründer
d. Protestant. Gesittg. (1883). (= N. 424,
S. 116-47.)
3645) A. Saager, Die sexuelle Frage bei
Luther: Neue Generation 4, S. 304/7.
3646) F. M. Schiele, Luther u. das Luther-
tum in ihrer Bedeutg. für d. Gesch. d.
Schule u. Erziehg. (= N. 2904.)
197
II, 6. Luther und die Reformation.
198
3647) L. Sylvester, Luther u. Fichte, B.,
Nauck. '24 S. M. 0,20.
364S/9) E. Troeltsch, Luther u. d. mod. Welt.
C= Das Christentum. 5 Einzeldarstellgn.
[L., Quelle & Meyer. 164 S. M. 1,2.^].)
3650) H. Vogel, Luther u. die Bauern: Wart-
burg 8, S. 71/4. (Vgl. N. 3595/7.)
Biographische Einzelheiten.
3651) 0. Giemen, Über d. Verbrennung d.
Bannbulle durch Luther: ThStK. 81, S. 460/9.
3652) J. Luther, J. Kesslers Bericht über d.
Verbrennung d. Bannbulle durch Luther:
ib. 8-2, S. 158/9.
3653) N. Paulus, Zu Luthers Romreise: HPBll.
142, S. 738-62.
3654) W. Ebstein, M. Luthers Krankheiten
u. deren Einfluss auf seinen körperlichen
u. geistigen Zustand. St., Enke. 64 S.
M. 2,00. i[W. Köhler: ThLZ. 34, S. 149-50.] i
3655) Cabanfes, Comment est mort Luther?
^ (= N. 380.)
3656) Vom Christlichen abschied aus diesem
tödlichen leben des Ehrwürdigen Herrn
D. Martini Lutheri / bericht durch D. Justum
Jonam M. Michaelem Celium ' vnd ander die
dabey gewesen , kurtz zusamen gezogen.
Gedruckt zu "Wittemberg durch Georgen
Rhaw. Anno M. D. XL VI. Faksm.-Ausg.
2. Aufl. L., Jansa. 1909. 30 S. Mit 1 Bildn.
M. 0,50.
3657) W. Walther, Luthers Ende. (= X. 3570,
S. 174-82.)
•3658) P. Vetter, Lutherana: NASächsG. 29,
K 1/2.
(Luthers Streit mit Herzog Heinrieh v. Sachsen. -
Ein neues Ordinationsfonnular aus d. J. 1583.)
Lokale Beziehungen.
3659) H. Grössler, Die Lutherstadt Eisleben.
(= Wartburghefte N. 41.) Halle, Buchh.
d. Ev. Bundes. 1909. 16 S. M. 0,10.
3660) C. G. Brandis, Luther in Jena: Bote
d. Gustav Adolf- Vereins f ür Thür. 60, S. 139-44.
3661/2) Th. Kolde, V. Dietrich u. Luther auf
d. Feste Koburg: BBKG. 14, S. 137-42.
(Vgl. auch N. 3762.)
3663) W. Oncken, Luther u. d. Wartburg.
f= N. 145, S. 263-72.)
3664) G. Buchwald, Luther u. Wittenberg:
Wartburg 7, S. 430/4.
3665) A. Stein, Die Wittenberger Hochschule.
(= N. 3133.)
Persönliche Beziehungen.
3666) A. Bärge, A. Bodenstein v. Karlstadt.
(JBL 1905 N. 1498; 1906/7 N. 2897.) IfF.
Cohrs: ThLZ. 33, S. 413/7.]i
3667) Karl Müller, Luther u. Karlstadt. (JBL.
1906/7 N. 2793.) |[G. Bossert: ThLZ. 33
S. 243/6; Th. Brieger: ZKG. 29, S. 490,5.]
3668) H. Bärge, Frühprotestantisches Ge-
meindechristentum in Wittenberg u. Orla-
münde. Zugleich e. Abwehr gegen K. Müllers
„Luther u. Karlstadt". L., Heinsius. 1909.
XXyi, 366 S. M. 10,00.
3669) i d. , Die älteste ev. Armenordnung :
HVjs. 11, S. 19.3-225, 296.
(Zu N. 3667.)
3670) id., Der Streit über d. Grundlagen d.
relig. Erneuerg. in d. Kontroverse zwischen
Luther u. Karlstadt. [= N. 437, S. 192-213.)
3671) M. V. Tiling, Der Kampf gegen d.
missa privata in Wittenberg im J. 1521:
NKZ. 20, S. 85-180.
(Zu Auseinandersetzg. mit H. Bärge u. K. Müller.)
3672) Köhler, Katharina v. Bora (1499— 1552):
RGG. 1, S. 1.306/7. ,
3673) A. Meyer, Etüde critique sur les
relations d'Erasme et de Luther. Pari»,
Alcan. 1909. Fr. 4,00.
3674) W. Walther, Heinrich VHL u. Luther.
L., Deichert. 53 S. M. 1,00.
3675) O. Giemen, Bemerkgn. zu Luthers Bat-
schlag an Kurfürst Johann v. Sachsen vom
6. März 1530: ThStK. 82, S. 471-83.
3676) Th. Brieger, Luther u. d. Nebenehe d.
Landgrafen Philipp: ZKG. 29, S. 174-93.
3677) P. Vetter, Luthers Stellung, im Streite
J. Schenks mit Melanchthon u. Jonas 1537:
NASächsG. 30, N. 1/2.
3678) H. Meusel, J. v. Staupitz in seinen Be-
ziehgn. zu Luther: SächsKirchenbl. S. 417-22,
433/7.
Kritik {Lutherkontroverse).
3679) H. Boehmer, Luther im Lichte d.
neueren Forschg. 2. umgearb. Aufl. f= AN&G.
Bd. 113.) L., Teubner. 1909. VII, 176 S.
M. 1,00.
3680) L. Cristiani, Luther et le Luth^risme.
Paris, Bloud. 16». XXVI, 388 S. Fr. 3,50.
3681) H. Denifle u. A. M. Weiss, Luther u.
Luthertum in d. ersten Entwickelg. Bd. 2.
Bearb. v. A. M. Weiss. Mainz, Kirchheim.
1909. XVI, 514 S. M. 7,00. |(0. P f ü 1 f :
Stl^IL. 76, S. 446-53.JI
3682) W. Köhler, H. Denifle (1844-1905):
RGG. 1, S. 2036/8.
3683) R. Eckart, Luther im Urteil bedeutender
Männer. Neue Ausgabe. Halle, Geseniua.
1909. 104 S. M. 1,80.
3684) Luther, d. „deutsche Papst". Sein Ver-
hältnis zu Hexen u. Univ. (= Sammig.
zeitgemässer Broschüren. N. 44.) Graz, Stvria.
16 S. M. 0,10.
3685) Alfr. Weber, Luther u. d. Luthertum.
(= Geschichtl. Volks- u. Jugendbibl. Bd. 23.)
Regensburg, Verlagsanst. VIII, 179 S. Mit
Abbildgn. M. 1,20.
! 3686) F. Schmid. Lutherspiegel. Wien, Austria.
IV, 80 S. M. 0,70.
Briefe.
3687) Luther, Deutsche Briefe. Her. v. G.
Haslinger. L., Zeitler. VL 321 S. M. 4,00.
3688) M. Luther, Briefe. In Auswahl her. v.
j R. Buchwald. 2 Bde. L., Insel- Verlag.
! 1909. XXII, 283 S.; 281 S. M. 9,00. [K.
I Jentsch: Zeit N. 2356; J. Kübel: Südd-
I Mhh. 6S S. 811/5.]j
I 3689) Kl. Löffler, Doctor plenus: HJb. 30,
1 S. 217,8.
I (Brief Luthers an Kaspar Maller 1535.)
I Werke:
I Ausgaben.
3690) Luthers Werke. Krit. Gesamtausgabe.
I Bd. 18, 26, 30 (2. Abteiig.), 34 (2 Abteilgn.),
! Bd. 36. Weimar, Böhlau. V, 586 S.; IV,
I 656 S.: VIII, 716 S.; V, 586 S.; V, 611 S.;
XXXVI, 700 S. M. 24,00; M. 20,00; M. 22,00:
I M. 17,60; M. 18,60; M. 22,00.
13*
199
II, 6. Luther und die Reformation.
200
3691) A.Grot Jahn, Luther. Ein Charakterbild
aus seinen Werken. (= Aus d. Gedankenwelt
grosser Geister. Bd. 9.) St., Lutz. 264 S.
M. 2,50.
3692) E. Lessing, Luther als dtsch. Klassiker.
Auswahl aus seinen Dichtungen u. Schriften
nebst Einführung. Hamburg- Grossborstel,
Dtsch. Dichtergedächtnisstiftung. 175 S.
M. 1,00.
Lyrik.
3693) Newe deudsche geistliche Gesenge für
die gemeinen Schulen (Wittenberg 1544).
Her. V. J. Wolf. (= Denkmäler dtsch.
Tonkunst. Bd. 34.) L., Breitkopf & Härtel.
XXIV, 126 S.
3694) M. Luthers geistl. Lieder. Her. v. A.
Lietzmann. Bonn, Marcus. 31 S.
3695) W. Nelle, M. Luther. (= N. 3368, S. 23-44.)
3696/7) F. Blanckmeister, Eine feste Burg
ist unser Gott. (== Gut evangelisch alle-
wege. Heft 5.) L.. Strauch. 13 S. M. 0,10.
3698) J. Adam, Zur Datierung d. Lutherliedes
(1521): MschrGK. 14, S. 6/9.
(Zu Spitta JBL. 1906/7 N. 2828.)
3699) C. Fei 1er, Ein feste Burg auf einerlei
Weise. L., Eger. 121 S. M. 2,00.
3700) Th. Kolde, Erhalt uns Herr bei deinem
Wort: NKZ. 19, S. 751-77. (Siehe auch id.:
BBKG. 15, S. 227-40.)
Bibelübersetzung.
3701) Bertholet, Dtsch. Bibelübersetzgn. u.
Bibelwerke: RGG. 1, S. 1155-70.
3702) F. Dix, Schulbibel (Geschichtl. Abriss):
Handbuch d. Päd. 8, S. 33-42.
3703) E. Nestle, Zur Geschichte d. Bibel:
ZWTh. 50, S. 91-106.
3704) M. Luther, Die dtsch. Bibel. Bd. 2.
(Vgl. JBL. 1906/7 N. 2840.) Weimar,
Böhlau. 1909. XXVIII, 727 S. M. 23,00.
3705) M. Trapp, Luther u.d. Bibel: NatZgB.N.44.
3706) S. Oettli, Die revidierte Lutherbibel.
(= Bibl. Zeit- u. Streitfragen.) Gr.-Lichter-
felde, Runge. 53 S. M. 0,60.
3707) H. Schlosser, Die Piscatoribibel. Beitrr.
z. Gesch. d. dtsch. Bibelübersetzg. Bd. 1.
(= N. 1966.)
3708) A. Schutt u. K. Bachmann, Zu Th.
Wolfs Bibelglossar v. 1523. (= N. 1967.)
3709) F. Weinitz, Die Bericher Bibelhand-
schrift in d. Fürstl Landesbibliothek zu
Detmold. Eine geschichtl. u. bibliograph.
Studie. B., Duncker. 23 S. Mit 5 Taf . M. 3,00.
3710) C. Wendel, Die Lutherbibel v. 1541 in
d. Marienbibliothek zu Halle: NMHAF. 23,
S. 387-92.
Pädagogische Schriften.
3711) K. Rassfeld, Luther. Eine Auswahl
aus seinen päd. Schriften. (= Velh. & Klas.
Sammig. päd. Schriftsteller. Lfg. 10.) Biele-
feld, Velhagen & Klasing. VI, 156 S. M.1,00.
Predigten und Tischreden.
3712) M. Luthers Predigten, im Juli 1534
zu Dessau geh. Aus G. Rörers Nachschrr.
zum erstenmal her. v. G. Buchwald. (Um-
schlag: Etliche schöne Predigten für d.
Fürsten v. Anhalt zu Dessau, Anno
MDXXXIV geschehen.) L., Haessel Verl.
1909. 76 S, M. 1,50.
3713) E. Kroker, Rörers Hss.-Bände u. Luthers
Tischreden: ARG. 5, S. 337-74.
Ethik und Theologie.
3714) Th. Beyer, Das Erziehungsideal auf
Grund v. Luthers Schrift v. d. , Freiheit e.
Christenmenschen" dargest.: NLutherKZ. 9,
S. 27-31, 45/7, 59-62.
3715) J. Ficker, Luthers Vorlesung über den
Römerbrief 1575/6. (= Anfänge reformator.
Bibelauslegung. Bd. 1.) 2 Tle. L., Dieterich.
IV, 161 S.; 346 S. M. 6,40; M. 13,00. |[G.
Kawerau: DLZ. 30, S. 719-21; A. Jülicher:
Christi Welt. 23, S. 194/7.] i
(1. Die Glosse. — 2. Die Scholien.)
3716) H. Preuss, Was bedeutet die Formel
,Convictus testimoniis scripturarum aut
ratione evidente" in Luthers ungehörnter
Antwort zu Worms: ThStK. 81, S. 62-83.
(Zu: Luther u. d. Vernunft.)
3717) O. Ritschi, Dogmengesch. d. Protestau-
tismus. Bd. 1. Prolegomena: Biblizismus u.
Traditionalismus in d. altprotest. Theologie.
L., Hinrichs. X, 410 S. M. 9,50.
3718) G. V. Schulthess-Rechberg, Luther,
Zwingli u. Calvin in ihren Ansichten über
d. Verhältnis v. Staat u. Kirche. (== Zürcher
Beitrr. z. Rechtswissensch. Heft 24.) Aarau,
Sauerländer. 1909. X, 185 S. M. 2,80.
3719) J. Sjöhrlin, Luthers äskädning i kampen
mot klosterlifvet. Lund, Gleerup. VI, 424,
XIX S. Kr. 7,00. |[ARG. 6, S. 472.]|
3720) P. Wappler, Inquisition u. Ketzer-
prozesse in Zwickau z. Reformationszeit.
Dargest. im Zusammenhang mit d. Entwickelg.
d. Ansichten Luthers u. Melanchthons über
Glaubens- U.Gewissensfreiheit : MA VZwickau
9, S. 1-219.
3721) K. Zickendraht, Der Streit zwischen
Erasmus u. Luther über d. Willensfreiheit.
L., Hinrichs. 1909. XII, 205 S. M. 4,50.
Sonstiges.
3722) O. C lernen. Eine vergessene Veröffent-
lichung Luthers: ThStK. 82, S. 298-308.
(^Bulla prorogationis"^ d. Papstes Paul IV. mit Vorrede
V. Luther. 1537.)
3723) 0. Crusius, Eine literarhist. Entdeckung
M. Luthers: MünchnerNNB. N. HS.
(Zu d. Äsopischen Fabeln.)
3724) G. Kawerau, Eine Widmung Luthers:
ARG. 6, S. 231/2.
Sprache.
3725) J. Gillhoff, Stil u. Satzbau in Luthers
Kl. Katechismus. (= X. 1963.)
3726) A. Risch, Sprache u. Reim d. Luther-
lieder als Kriterium ihrer Entstehungszeit.
(= N. 1964.)
3727) A. Götze, Volkskundliches bei Luther.
Weimar, Böhlau. 1909. 35 S. M. 1,00.
Luther- Verehrung.
3728) W. Ar min ins, Luther auf d. Koburg.
Schauspiel. Halle, Mühlmanns Verl. 1910.
62 S. Mit 1 Bildnis. M. 1,50.
3729) Elisabeth Schmidt, Luthers letzte
Reise. Ein volkstüml. Lutherfestspiel in
5 Aufz. L., Volger. 1909. 38 S. M. 0,80.
3730) Lutherkalender 1909 u. 1910. Her. v. G.
Buchwald. L., Haessel. 122, 127 S.
M. 1,00; M. 1,50.
201
II, 6. Luther und die Reformation.
202
3731) Luther-Xu niiner: Wartburg 8, N. 44.
(Mit Beitrr. v. V. Kühn, J. Luther [L. u. d. Wart-
burg], Wolfardt [Arndts Los von Rom-Predigt].)
Ph. Melanchthon.
3732) V. Fossel, Ph. Melanchthons Beziehgn.
z. Medizin. (= N. 889, vS. H3-40.)
3733) G. Hoennicke, Melanchthons Stellung
auf d. Reichstag zu Augsburg 1530: DEBIL 83,
S. 756-67.
3784) A. Hasenclever, Melanchthons Oratio
de congressu Bononiensi: ZKG. 29, S. 154-73.
3735) id., Neue Mitt. über d. Verbleib v.
Melanchthons latein. Originalhs. d. Con-
fessio Augustana: ZKG. 29, S. 81/3. (Siehe
auch: ib. S. 221/3.)
3736) P. H. Maier, Melanchthon. (= X. 415.)
3738) Xik. Müller, G. Schwartzerd, d. Bruder
Melanchthons u. Schultheiss zu Bretten.
(= SchrVRG. X. 96/7.) L., Haupt. XII,
276 S. M. 3,00.
3739) K. Schornbaum, Zum Briefwechsel
Melanchthons: ZKG. 29, S. 387/9.
3740) Th. Wotschke, Zum Briefwechsel
Melanchthons mit Polen: ARG. 6, S. 350/7.
3741) Melanchthon. Supplementa Melan-
chthoniana. Werke Philipp Melanchthons,
d. im Corpus reformatorum vermisst werden.
Her. V. d. Melanchthon-Kommission d. Verein
für Reformationsgesch. I. Abteiig. Dogmat.
Schriften, her. V. O. Clemen. 1. Tl. Bd. 1.
L., Haupt. 1910. LH, 250 S. M. 14,00.
J. Bngenhagen.
3742) F. Bode, Ein Brief J. Bugenhagens an
d. Kurfürsten zu Sachsen Johann Friedrich:
XMHAF. 24, S. 101.
3743) O. Clemen, J. Bugenhagen (1485 — 1558):
RGG. 1, S. 1420/1.
3744) G. Geisenhof, Bugenhagiana. Quellen
z. Lebensgesch. d. Joh. Bugenhagen. Bd. 1.
Bibliotheca Bugenhagiana. Bibliographie d.
Druckschriften d. J. Bugenhagen. (= QGR.
Bd. 6.) L., Heinsius. XI, 472 S. M. 15,00.
i[G. Bossert: ThLZ. 33, S. 617/9; O.
Clemen: DLZ. 29, S. 743/6 (mit Berichti-
_ gungen); ^V. Sillem: ThLBl. 29, S. 427/8.]
3745) G. Buchwald, J. Bugenhagens Kate-
chismuspredigten 1525 u. 1532. Mit Ein-
leitung V. O. Albrecht. (= QGR. Bd. 9.)
Ebda. 1909. VII, 94 S. M. 3,00.
Territorial- und Lokalgesehiehte.
Deutschland:
Anhalt, Bayern.
3746) X. Müller, Fürst Georgs III., des
Gottseligen, v. Anhalt schriftstellerische
Tätigkeit in d. J. 1530/8 u. sein Bericht v.
d. Lehre u. Zeremonien, so zu Dessau ge-
halten werden v. J. 1534. Zum 400jähr.
Geburtstage d. Fürsten. (= Ungedruckte
Quellenschriften zur Gesch. d. 16. Jh., her.
V. X. Müller. Bd. 1.) L., Haupt & Hammon.
1907. 102 S. M. 6,00.
3747) F. W. Schubart, Joh. Arndts Ergänzgn.
u. Berichtiggn. zu d. Gesch. seines Lebens
u. Wirkens in Anhalt: ZerbsterJb. 5, S. 12-26.
3748) Beiträge z. bayer. Kirchengesch. Her. v.
Th. Kolde. Bd. 14 u. 15. Erlangen, Junge.
1908/9. Je M. 4,00.
3749) P. Scherffig, F. Mekum v. Lichtenfels.
(= QGR. Bd. 12.) L., Heinsius. 1909.
VIII, 167 8. M. 5,50.
E I s a 8 8.
3750) Des ersten Strassburger Reformators
Mathis Zell v. Kaysersberg Verant-
wortung gegen die Anklage auf Ketzerei
1523. Im Au.><zug her. v. Th. Renaud.
Colmar, Strassb. Druckerei u. Verlagsanstalt.
48 S. M. 0,50.
Hessen.
3751) Beiträge z. he-ssischen Kirchengesch. Her.
V. W. D i e h 1 u. W. Köhler. (= Ergänzungs-
band III d. AHessG. XF.) Darmstadt, Selbst-
verlag d. Hist. Ver. XV, 344 S.
(Enth. u. a. S. 105-16: J. Schneider, Ein Brief M.
Butzers an d. Ritter H. Landschad v. Steinach über
d. hl. Abendmahl [1526]. — S. 205 .34, 267-96 : W. Ho tz ,
C. Spangenbergs Leben u- Schicksale als Pfarrer in
Schlitz V. 1580-90- — S. 237-54: Th. Slppell, Zur
Ehrenrettg. des L. Mörsken.)
3752) Anrieh, M. Bucer (1491—1555): RGG. j,
S. 1371/3.
3753) K. Kayser, A. Corvinus (1501—53): ib.
S. 1905/6.
3754) F. Rahlwes, Über d. angebl. Enstlings-
schrift d. Ant. Corvinus ,De Adamo et Eva":
ZGXKG. 12, S. 247/8.
3755) C. F. Arnold, Zur Gesch. u. Lit. d.
Schwenckfelder:ZVGSchlesien.43,S.291-303.
3756) J. L. French, The correspondence of
C. Schwenckfeld of Ossig and the landgrave
Philip of Hesse 1525—61. L., Breitkopf &
Härtel. V, 107 S. M. 4,00.
3757) E. Knodt, Hartmut v. Kronberg II:
Xassovia 9, S. 142/5, 154/6, 170/2, 182/4,
196-200. (Vgl. JBL. 1906/7 N. 2885.)
3758) H. Rinn, Aus d. Briefwechsel d. Land-
grafen Philipp V. Hessen: ZDU. 22, S. 248-53.
3759) E. Wintzer, H. Schwan v. Marburg.
(= X. 3293.)
Posen.
3760) Th. Wotschke, Ein vergessener Autor
d. Posener Landes: HMBllPosen. 9, S. 73/.5.
(J. Heidenreich.)
Sachsen und Thüringen.
3761) M. Könnecke, Kirchengesch. d. Prov.
Sachsen. Mit e. Anhg. v. Quellenstücken.
Breslau, Hirt. 1909. 72 S. M. 1,10.
3762) G. Berbig, Bilder aus Koburgs Ver-
gangenheit. 2. Tl. L., Heinsius. IV, 183 S.
M. 2,50.
(Enth. u. a. S. 19-82: Die erste Schnlvisitation des
Ostlandes Franken im Zeichen d. Reformation. —
S. 83-103: Luther auf d. Feste Koburg. — S. 104-14:
Die LutherKapelle d. Feste Koburg. — S. 140-53 : Joh.
Friedrich d. Grossmütige.)
3763) E. Kroker, Beitrr. z. Gesch. d. Stadt
Leipzig im Reformationszeitalter. (= Xjbll-
BiblLeipzig. IV. i L., Hirschfeld. IV, 134 S.
M. 4,00.
(S. 1-41 : Leipz. Studenten auf d. Univ. Wittenberg im
Reformationszeitalter. — S. 418: G. Curio, Luthers
Leibarzt. — S. 58-64 : H. Probst, e. Leipziger Wucherer.
— S. 64 8: K. Deichsel, e. Leipz. Gottesgelehrter. —
S. 69-88: Die sächs. Bergwerke u. Leipzig, M. Leubel,
H. Schert. — S. 88-93: H. Breu u. G. v. Weiler —
S. 9.S-134: H. Walter, d. Vorkämpfer d. Katholiken.)
3764) X. Müller, Die Wittenberger Bewegg.
1521 u. 1522: ARG. 6, S. 161-226, 261-325,
Jl_385-469. -J
203
IT, 6. Luther und die Reformation,
204
3765) R. Kalimeyer, C. Borner in seiner
Bedeutung für d. Reformation u. d. Leipz.
Univ. (== N. 3059.)
3766) O. Giemen, Alexius Chrosner, Herzog
Georgs v. Sachsen ev. Hofprediger. L.,
Heinsius. 1907. HI, 70 S. M. 2,00. i[G.
Kawerau: DLZ. 30, S. 1169-70.]|
3767) E. Heyck, L. Cranach. (= Künstler-
Monographien Bd. 9.^.) Bielefeld, Velhagen
& Klasing. 124 S. Mit Abbildgn. M. 4,00.
3768) F. R. Albert, Der Briefwechsel Heinr.
V. Einsiedeis mit Luther, Melanchthon,
Spalatin u. a. (= QGR. Bd. 7.) L., Heinsius.
VI, 124 S. M. 4,00.
3769) G. Mentz, Johann Friedrich d. Gross-
mütige. Tl. 2/3. Jena, Fischer. XXVI,
562S.; X, 602S. M. 30,00. |[Beschorner:
LCBl. 60, S. 832/4 (Mit Ergänzungen).]!
3770) G. Berbig, Fünfundzwanzig Briefe d.
Kurfürsten Johann Friedrich d. Grossmütigen
aus d. Zeit v. 1545/7: ZWTh. 50, S. 505-65.
(Vgl. JBL. 1906/7 N. 2902.)
3771) F. Roth, Th. Naogeorgus' Beziehgn. zu
d. Rate v. Augsburg: BBKG. 14, S. 183/8.
3772) W. Schöpf, Z. Rivander (Bachmann).
Sein Leben u. seine Komödie Lutherus
redivivus: MGVLeisnig. Bd. 5, S. 23-38.
3773) G. Berbig, Spalatiana. (= QGR.
Bd. 5.) L., Heinsius. VII, 123 S. M. 4,00.
(Siehe auch id.: ThStK. 81, S. 27-6J, 245-71.)
|[G. Kawerau: DLZ. 29, S. 3155/7.]|
.3774) B. Gl aussen, G. Spangenbergs Briefe an
Johann v.Hildesheim (1565—70). (=N.3387.)
Württemberg.
3775) W. Köhler, A. Blarer (1492—1564):
RGG. 1, S. 1269-70.
3776) T. Schiess, Briefwechsel d. Brüder
Ambr. u. Th. Blaurer. (In 2 Bdn.) Bd. 1.
1509 bis Juni 1538. Freiburg, Fehsenfeldt.
XLVIII, 884 S. M. 30,00 |[G. Bossert:
ThLZ. 34, S. 364/8; O. Giemen: DLZ. 30,
S. 1355/6 (Mit Nachträgen).]!
3777) H. Hermelink, J. Brenz (1499—1570):
RGG. 1, S. 1339-40.
3778) K. Schornbaum, Zum Briefwechsel d.
J. Brenz: BllWürttKG. 12, S. 184/5.
3779) G. Bossert, Der Heilbronner Reformator
J. Lachmann als Patriot im Bauernkrieg
nach seinen Briefen: WürttJbb. 08, S. 45-76.
Österreich.
3780) G. Loesche, J. Mathesius. Weipert,
Deutschböhm. Verlagsanst. 1909. 80 S.
M. 1,00.
3781) W. Kl. Pfau, Beitrr. z. Familienchronik
V. J. Mathesius: JbbGPÖ. 29, S. 163-71.
3782) J, Mathesius, Ausgew. Werke. Bd. 1.
Leichenpredigten. Nach d. Urdruck (1559).
Her. V. G. Loesche. 2. durchges. Aufl.
(= BDSB. Bd. 4.) Prag, Calve. XXXVIII,
289 S. M. 4,00.
3783) O. Hegemann, Zu P. Trubers 400j. Ge-
burtstag (1508). (Aus: .TbbGPÖ.) Laibach,
Kleinmayr. 56 S. M. 0,80.
Schweiz:
Allgemeines.
3784) E. Egli, Schweizerische Reformations-
geschichte. Bd. 1 (1519—25). Her. v. G.
Finsler. Zürich, Zürcher & Furrer. 1909.
XVI, 424 S. M. 6,50.
3785) R. Luginbühl, Die Basler Reformation
1528/9. Basel, Reinhardt. 1909. 31 S.
M. 0,35.
3786) Th. Wotschke, Der Briefwechsel d.
Schweizer mit den Polen. (= ARG. Er-
gänzungsband 3.) L., Heinsius. 443 S.
M. 15,75.
3787) E. Arbenz u. H. Wartmann, Die
Vadianische Briefsammlg. (Vgl. JBL. 1906/7
N. 2925.) Tl. 6, 2. Hälfte, 1546-51.
(= MVGStGallen. XXX, 3.) St. Gallen,
Fehr. S. 497-955. M. 16,00.
H. Bullinger.
3788) Hermes, H. Bullinger (1504-75): RGG. 1,
S. 1429-32.
Zwingli.
3789) N. Paulus, Zwingli u. d. Glaubens-
freiheit: HPBll. 143, S. 645-66.
3790) F. Ruegg, Zwingli in Wien: ZSchwKG. 2,
S. 214/9.
3791) H. Zwingli, Sämtl. Werke. Her. v. E.
Egli u. G. Finsler. Bd. 2. (= Corpus
Reformatorum. Bd. 29.) L., Heinsius. III,
818 S. M. 29,10.
3792) Dasselbe. Bd 7, Lfg. 1/3. Ebda. 1909.
S. 1-240. M. 9,00.
3793) E. Egli, Die Neuausg. d. Zwinglischen
Werke: Zwingliana 2, S. 269-78.
3794) Zwingliana. Her. v. E. Egli. Bd. 2,
N. 7/8. (= S. 193-256.) Zürich, Zürcher &
Furrer. Je M. 0,75.
(Heft 7 enth. u. a. S. 193'8: E. Egli , K. Pellikan. -
S. 198-208: id., L. Jud. — S. 214-20: A. Fluri u. a.,
Thürlings, Tosmas Adler. — S. 220/1: Th.
Burckhardt - Biedermann, Aus Zwiiiglis
Bibliothek.)
J. Calvin:
Bibliographisches.
3795) R. Schwarz, Galvin-Lit.: GhristlWelt. 23,
S. 283/4, 306/8, 522/4, 596/7, 788.
(A. Bauer, E. Kochs, Walker, .\. Bossert, Paulsen. —
G. Sodeur, F. Kampschulte, P. Wernle, E. Doumergue.
-- W. Conrad, W. Rotscheidt, G. lleidenmüller. - A.
Lang, F. Barth, \V. Schlatler, F. Oehingcr, G. Baver.
— W. Lüttge.)
S a m m e 1 w e r k e.
3796) Galvinreden au.s d. Jubiläumsjahr 1909.
Tübingen, Mohr. 1909. 248 S. M. 4,80.
(Auch einzeln käuflich.)
(S. 211-48: S. Eck — S. 1-63: K. Holl. — 8. 65-106:
G. R e i e h e 1 [Calvin als 1 'nionsmann]. — S. 107-44 :
H. V. S c h u b e r t. — S. 145-70 : E. Simons [Ein
Vermächtnis Calvins an d. dtsch. reform. Kirchen].
— S. 171-209: P. Wernle.)
3797) Galvinstudien. Festschrift zum 400. Ge-
burtstage Johann Galvins. Unter Red. v.
J. Bohatec her. v. d. reformierten Gemeinde
Elberfeld. L., Haupt. 1909. V, 441 S.
M. 5,00.
(S. 1-26: J. N'euhaus, Calvin als Humanist. —
S. 27-124 ; W. K o 1 f h a u s , Calwin u. Bullinger. —
8. 125-86 : W. H o 1 1 w e g , Calvins Beziehgn. z. Rhein-
land. — S. 187-245 : H. 8 t r a t h m a n n , Calvins Lehre
' V. d. Busse. — S. 246-338: Th. Werdermann, Calvins
Lehre v. d. Kirche. - S. 339-41 : J. Bohatec, Die
Vorsehungslehre Calvins.)
3798) J. Galvin-Heft: GhristlWelt. 23, N. 28.
(Mit Beitrr. von Th. Brieger, F. Kattenbusoh ,
A. Jnlicher, Martin 8ehulze, P. Wernle, K.
Benrath, P. Lobstein, J. Ficker, K. Seil, K.
Holl, E. Troeltseh.)
205
11,6. Luther und die Reformation.
206
3799) Reformierte Kirchen - Zeitung. Bd 32.
Nürnberg, Noris. 1909. A^. 4I(;S. M. 8,00.
(Kiith. zahlreiche falviiiiann ii. a- : Calvin als Huma-
nist. Calvins Freundschaft. — Calvins Bedeutg. für
d. Cicsch. d. prot Kirche. - Einflusa Calvins auf d.
Wuppertal ti das Berg. — Calvin u. Luther. — Die
geschichtl. Bedeutg. d. Calvinismus.)
Gesamtdarstellungen.
3800) Arnold, Calvin. Breslau, Korn. 1909.
34 S. .M. 0,60.
3801) A. Baur, J. Calvin. (= Religions-
ge.sc'hichtl. Volksbücher IV, 9.) Tübingen,
Mohr. 1909 18 8. M. O..^.
3802) W. C. Bach, J. Calvin. (=- PädAbhh.
Heft 111.) Bielefeld, Helmich. 1909. 14 S.
M. 0,40.
3803) G. Bayer, J. Calvin. Neunkirchen, Buchh.
d. Erziehungsver. 1909. 134 S. M. 1,.Ö0.
3804) A. Bessert, Calvin. Dtsch. Ausg. v.
H. Krollick. Giessen, Töpelmann. 176 S.
M. 3,60.
3805) W. Conrad, Calvin. (= Volksabende
Heft 20.) Gotha, F. A. Perthes. J909.
47 S. M. 1,00.
3806) H. Diener-Wyss, Calvin. Ein akten-
getreues Lebensbild. Zürich, Orell Füssli.
1909. VII, 138, Dl S. M. 1,50.
3807) R. Hermes, Calvin: RGG. 1, S. 1542-53.
3808) E. Knodt, J. Calvin. Herborn,
Nassauischer Colportage -Ver. 1909. III,
IV, 305 S. M. 3,00.
3809) E. Kornmann, J. Calvin. Strassburg,
Buchh. d. ev. Ges. III, 267 S. M. 2,00.
3810) A. Lang, J. Calvin. (== SchrVRG.
Heft 99.) L., Haupt. 1909. IV, 222 S.
M. 2,40. |[W. Köhler: ThLZ. .34, S. 608-10.11
3811) C. Mirbt, J. CaMn. (= FBllEvB.
N. 272.) Halle, Ev. Bund. 1909. 20 S.
M. 0,40.
3812) G. Sodeur, J. Calvin. (= AN&G.
Bd. 247.) L., Teubner. 1909. VII, 100 S.
M. 1,00.
Charakteristiken und Festreden.
3813) K.Baum, Calvin als Organisator: NKZ.20,
S. 501-24.
38U) F. W. Brepohl, J. Calvin u. seine Be-
deutung für unsere heutige Kultur. Seege-
feld, Das Havelland. 1909. 37 S. M. 0,60.
3815) C. H. Cornill, Zu J. Calvins Gedächtnis.
Festrede. (= FßUEvB. N. 273.) Halle, Ev.
Bund. 1909. 20 S. M. 0,40.
3816) H. Dal ton, Calvin. Festrede. B., Warneck.
1909. 32 S. M. 0,50.
3817) M. V. Engelhardt, Calvin u. seine Re-
formation. (= Aus halt. Geistesarbeit VII
[= Bd. 2, S. 1-64].) Riga, Jonck & Poliewsky.
1909. M. 0,80.
3818) W. Hadorn, Calvins Bedeutg. für d.
Gesch. u. d. Leben d. protest. Kirche.
Neunkirehen, Buchh. d. Erziehungsver. 1909
24 S. M. 0,35.
3819) Th.C. Hall, Was J. Calvin a reformer
or a reactionary?: HibbertJournal 6, S. 177-85.
3820) P. L o b 3 t e i n , Calvin u. Montaigne.
Strassburg, van Hauten. 1909. 20 S. M. 0,60.
3821) F. Mehring, Calvin u. Luther: NZSt. 27 ^
S. 489-92.
3822) P. Paulsen, Calvin u. d. Frauen: Der
alte Glaube 10, N. 41.
3823) (t. Roggenburger, Calvin als Organi-
tator: ProtMhh. 13, 8. 384-400.
3824) (}. V. Schulthess-Rechberg, .J. Calvins
Gedankenwelt: Zwingliana 2, S. 290-309.
3825) F. Sieffert, Johann Calvins religiöse
Entwickelung u. sittliche Grundrichtung.
Festrede. L., Haupt. 1909. 44 S. M. 0,80.
3826) J. Smend, Calvins Gedanken über d.
hl. Lied: MschrGK. 14, S. 212/3.
3827) E. Stricker, Calvins liturg. Bedeutg.:
ib. S. 213-27.
3828) E. Sülze, Calvins Bedeutg. in d. Gesch.
d. Christentums: ProtMhh. 13, S. 209-21.
3829) E. Troeltsch, Calvinimus u. Luthertum:
Christi Welt. 23, S. 669-70, 678-82.
3830) i d.. Die Genfer Calvinfeier : Hilfe 1 5», N. 28.
3831) .L Calvin (1509—64). jH. Becker:
WIDM. 106, S. 531/5; A. Brausewetter:
AZg. 1909. N. 28; E. Grützmacher:
N&S. 130, S. 317-25; Th. Kappstein:
VossZgB. 1909, N. 27; Kropatschek:
EKZ. 83, S. .541/7; P. Mehlhorn: Univer-
sum 25, S. 1009-12; W. Schlatter: Neue
Christotope 30, S. 1-27; Th. Sommerlad:
IllZg. 133, S. 14; O. Veeck: BremBeitrr. 3.
S. 222/6.
Biographisches.
3832) P. Wernle, Calvin u. Basel bis z. Tod
des Myconius 1535-52. Tübingen, Mohr.
1909. 108 S. M. 5,00.
3833) W. Rotscheidt, Calvin u. Köln: Mhh-
RKG. 2, S. 257-66.
3834) Th. Wotschke, Calvins Beziehgu z.
Posener Lande: HMBll. 10, S. 101-11.
3835) E. V. Moeller, Der Antitrinitarier J. P.
Alciat: HVjs. 11, S. 460-83.
3836) F. Barth, Calvin u. Servet. Bern, Francke.
1909. 24 S. M. 0,50.
3837) W. Osler, M. Servetus. Ein Märtyrer
d. Wissenschaft: DR. 34^ S. 328-48.
Briefe.
3838) J. Calvins Lebenswerk in seinen Briefen.
Eine Auswahl v. Briefen Calvins in dtsch.
Übersetzg. v. R. Schwarz. Mit e. Geleit-
wort V. P. Wernle. 2 Bde. Tübingen,
Mohr. 1909. XXH, 498 S.; XIX, 496 S.
Je M. 20,00. |[P. Lobstein: ThLZ. 34,
S. 5913; G. W(ustmann): Grenzb. 68*
S. 123/9; LCBl. 60, S. 865/7.]|
Täufertuin.
3839) L. Keller, Neue Urteile über d. Täufer-
tum: MhhComeniusGes. 17, S. 247-51.
3840) R. Jordan, Eine vergessene Schrift über
Th. Münzer: MühlhäuserGBU. 10, S. 133/4.
(M. Rinckard.)
3841) P. Wappler, Th. Münzer in Zwickau u.
d, , Zwickauer Propheten V Progr. Zwickau.
4». 43 S. i[A. Götze: NJbbKLAltGL. 21,
S. 440.]|
3842) O. Giemen, H. v. Kettenbach: LZgB.
1909, N. 26.
3843) H. Bitter, Der monsterschen ketter
bichtbok. Eine Satire aus d. Wiedertäufer-
zeit. Diss. Münster. 38 S. ifKl. Löffle r:
HJb. 30, S. 674/5.] j
(H. V. Kerssenbroch.)
207
II, 7. Humanisten und Neulateiner.
208
11,7
Humanisten und Neulateiner.
Allgemeines und Bibliographisches N. 3844. — Gesamtdarstellungen N. 3850. — Humanismus: Lokalgeschichtliches
N. 3856. — Briefsanimlangen N. 3873. — Einzelne llumanislen: Erasmus N. 3876. — U. von Hütten N. 3897. — J. Renchlin
N. 3904. — Andere Humanisten K. 3906. — Neolateinische Dichtung: Lyrik N. 3930. — Epos N. 3982. - Drama N. 3985. —
Allgemeines und Bibliographisches.
3844) K, Brand i, Das Werden d. Eenaissance.
(Aus: DRs. 134.) Göttingen, Vandenhoeclj
& Ruprecht. 27 S. M. 0,40.
3845) Pöladan, La pensöe de la renaissance:
RPh. 47 S S. 136-40.
3846) A. Wellesz, Renaissance u. Barock:
ZIMusG. 11, S. 37-45.
3847) O. Willmann, Die (Bildung d.) Renais-
sance. (= N. 3014, S. 197-230.)
3848) E. Appel, Bericht über d. Literatur d.
Philos. in d. Renaissance in d. J. 1899 — 1907:
AGPhilos. 21, S. 557-70.
(Beh. u. a. : M. Lehnerdt, J. Husik, F. Strunz, G. Hoppe,
A. Hegler.)
3849) H.Riesch, NeueRenaissancelit.: LHw.47,
S. 377-82, 601/4, 639-44.
Oesamtdarstellungren.
3850) G. Manacorda, Della poesia latina in
Germania durante il rinascimento. Roma,
Tipografia d. r. accad. dei lincei. 1907. 113 S.
3851) B. May, Die Mädchenerziehung in d.
Gesch. d. Pädagogik. (= N. 2900.)
(Beh. S. 39-79: Mapheus Vegius, Vives, Erasmus.)
3852) J. E. Sandys, A history of classical
scholarsip. Vol. II. From the revival of
leaving to XVIIItii Century, Cambridge,
University Press. XXVII, 498 S. Sh. 8/6.
|[LCBL 60, S. 845/6; A. Klotz: DLZ. 30,
S. 2955/6.
3853) H. E. Spingarn, A history of literary
criticism in the renaissance. New York,
Columbia Press. 350 S.
3854) Ad. Schroeter, Beitrr. z. Gesch. d. neu-
latein. Poesie Deutschlands u. Hollands. Her.
V. Erich Schmidt. (= Palaestra Bd. 77.)
B., Mayer & Müller. 1909. M. 9,00. |[R. Buch-
wald: LCBl. 60, S. 1356/7.]|
(C. Celtis- — P. Lotichius. — G. Sabinus u. H. Stige-
lius. — J. Secundus. — H. Grotius. — J. Posthius.
— C. V. Barth.)
3855) Th. Zielinski, Cicero im Wandel d.
Jhh. 2. verm. Aufl. L., Teubner. VIII,
453 S. M. 7,00. |[E. Grünwald: NJbbKl-
AltGL. 23, S. 69-72; W. Kroll: DLZ. 30,
S. 1054/5 ; Schlittenbauer: LRs. 35,
S. 601/3.] I
Hamanisnins:
Lokale Geschichte.
8856) M. Doeberl, Bayerns Anteil an d. Kultur
d. humanist.-theolog. Zeitalters. (= id.,
Entwickelungsgesch. Bayerns. Bd. 1. [JBL.
1906/7, N. 112.]) S. 598-624.
3857) A. Novdk, Krit. Beitrr. z. Gesch. d.
tschech. Humanismus. (In tschech. Sprache.)
Prag, „Unie". 1909. 22 S.
3858) A. Truhlaf, Die Humanisten Böhmens
u. Mährens. (In tschech. Sprache.) Lfg. 1.
Abel bis Cancabius. Prag. 308 S.
3859) A. Truhläf, Beitrr. z. Gesch. d. tschech.
Humanismus. (In tschech. Sprache.): CMC.
82, S. 4-40, 443-23.
(G. Carolides v. Karlsberg, Martin, Matth. n. Nie. Ro-
kovsky.)
3860) G. Bauch, Gesch. d. Breslauer Schulw.
vor d. Reformation. (=: N. 3218.)
3861) S. Mauermann, Die Gesch. a. Grauen
Klosters in Berlin. (= N. 3156.)
3862) Friedr. Meyer, Der Schulplan für d.
Dreikronenkolleg in Köln aus d. J. 1552:
MGESchG. 18, S. 22-32.
3863) Cl. Löffler, Weiteres zum Dortmunder
Buchdruck d. 16. Jh.: BGDortmund. 16,
S. 1-10.
(J. Schoeffer.)
3864) R. Büttner, Gesch. d. Fürstl. Gymn.
Rutheneum zu Gera. (= N. 32u5.)
3865) A. Neubauer, Die Schule zu Hornbach.
(= N.,3152.)
3866) B. Cernfk, Die Anfänge d. Humanismus
im Chorherrenstift Klosterneuburg: Jb-
Klosterneuburg. 1, S. 57-94.
(J. Swarcz u. W. Winthager.)
3867) G. Bauch, Zur älteren Liegnitzer Schul-
gesch. (= N. 3221.)
3868) C. Schröder, Mecklenburg u. d. Mecklen-
burger in d. schönen Lit. (= N. 115.)
(S. 1-55: Humanismus u. Renaissance.)
3869) H. Ockel, Die latein. Schule d. Reichs-
stadt Nördlingen. (= N. 3147.)
3870) J. Wille, Der Humanismus in d. Pfalz:
ZGORh. 62, S. 9-40.
3871) E. Schwabe, Die Methodik d. latein.
Elementarunterr. in Kursachsen bis 1580
nach d. dabei benutzten Schulbüchern:
NJbbKlAltGL. 22, S. 272-92, 312-42.
3872) P. Thierse, Der nat. Gedanke u. d.
Kaiseridee bei d. schlesischen Humanisten.
(= BreslStG. Heft 2.) Breslau, Trewendt
&Granier. XI, 188S. M.4,50. |[P. Drechsler:
DLZ. 30, S. 2997/8.]!
Briefsammlungen. (Vgl. auch N. 3895/6, 3957/8.)
3873) L. Bertalot, Eine humanist. Anthologie
iJ. Hellers aus München]. Diss. Berlin.
93 S. |[R. Wolkan: MGESchG. Beiheft 18,
S. 89.]|
(Hs. 4», 768 d. Univ.-Bibl. München.)
3874) Th. Simar, Lettres in^dites d'humanistes
beiges du 16e et 17^ sifecle: MusöeBelge 12,
S. 217-64. (Siehe MGESchG. 18, S. 103/4.)
3875) Epistolae obscurorum virorum 1515/7,
with an english rendering notes and intro-
duction by F. G. Stokes. London, Chatto
& Windus. 1909. M. 25,00.
Einzelne Fersönlichkeiten :
Erasmus.
3876) V. Andersen, Tider og typer af dansk
aands historie. I.Humanismus. Tl. 1. Erasmus.
Kopenhagen, Gyldendal. 1909. 398 S. Kr. 6,00.
209
II, 7. Humanisten und Neulateiner.
210
3877) A. Bonilla y san Martin, Eraamo en
Espana: Revue hispanique 17, S. 897-548.
(Siehe MCJEScliG. Beiheft ]8, S. 98-100.)
3878) I. Hywiiter, The Erasmian pronunciation
of greec and its precureors. London, Frowde.
8h. 1/.
3879) Li. M.Edwards, Altera colloquia latina
adapted froni Erasmus, with notes and
vocubulary. Cambridge, University Press.
XXIV, 136 S. Sh. 1/6.
3880) L. Enthoven, Über d. Institutio prin-
cipis christiani d. Erasmus : NJbbKlAltGL. 24,
S. 312-29.
3881) H. Höpfl, Kardinal W. Sirlets anno-
tationes zum Neuen Testament. Eine Ver-
teidigg. d. Vulgata gegen Valla u. Erasmus.
(= Bibl. Studien Bd. 13.) Freiburg, Herder.
126 S. M. 4,00.
3882) R. Jebb, Erasmus. (= id., Essays and
adresses. [Cambridge, University Press. 1907.
VIII, 648 S. Sh. 10/67,] S. 323-58.)
3883) P. Kalkoff, Hadrian VI. u. Erasmus v.
Rotterdam: ARG. 5, S. 313/4.
3884) W. Kloss, Erasmus' place in the hist. of
philosophy: Monist 17, S. 84-101.
3885) L essen, Erasmus aan een roomsch kind:
NAKG. 5, S. 116.
3886) J. Lindeboom, Erasmus. Leiden, Adriani.
1909. X, 200 S. i[LCBl. 61, S. 863.]|
3887) A. Meyer, Etüde critique sur lesrelations
d'Erasme et de Luther. Avec pröface de
Ch. Andler. Paris, Alcan. 1909. XVI,
190 S. |[L. Batcave: Revue des ^tudes
hist. 1909, S. 685/6.] I
3888) W. F. Smith, Rabelais et Erasme.
(Extrait de la „Revue des ötudes rabelai-
siennes".) Paris, Champion. 52 S.
3889) F. Thudichum, Erasmus v. Rotterdam:
MhhComeniusGes. 18, S. 132/8.
3890) H. de Vocht, De invloed van Erasmus
on de engelsche tooneelliteratur der XVI«
en XVII» eeuwen. I. Shakespeares jest-
books. — Lily. Gent, A. Siffer. XVI, 287 S.
Fr. 4,00. I [F. Brie: JbBDShG. 45, S. 372/4;
V. E.: LCBl. 60, S. 917/8; E. Eckhardt:
DLZ. 30, S. 675/7.]|
3891) id., The latest contributions to Erasmus
correspondence : EnglStud. 40, S. 372-94.
(Ph. S. Allen. — J. Förstemann u. O. Günther. —
L. K. Enthoven.) ■
3892) J. Zell er, Erasmus v. Rotterdam u. Lo-
reto: ThQ. 90, S. 280/4.
(Virginis Matris apud Lauretum cultae liturgia 1525.)
3893) K. Zickendraht, Eine anonyme Kund-
gebg. d. Erasmus 1522 im Lichte seiner Stellg.
z. Reformation: ZKG. 29, S. 22/8.
3894) id. , Der Streit zwischen Erasmus u. Luther
über d. Willensfreiheit. (= N. 3721.)
3895) The epistles of Erasme. Ed. by F. M.
Nickols. (JBL. 1906/7 N. 2952.) |[W.
Brecht: DLZ. 31, S. 1612/4.]|
3896) P. S. Allen, Erasmus selections. Princi-
pally from his epistles. With life of Erasmus.
London, Clarendon Press. 160 S. Sh. 3/6.
U. V. Hütten:
3897) W. A. Cooper, Goethes quotation from
Hütten in Dichtung u. Wahrheit: MLN. 24,
S. 80/3, 101/5.
3898) K. F. Jordan, Ulrich v. Hütten e. Vor-
läufer unserer Zeit. 3. Aufl. (= Kultur-
träger Bd. 20.) B., H. Seemann. 85 S.
M. 1,00.
Jahresbericht« für neuere denUehe Literatnrgesohichte.
3899) E. Freund, Die Steckelburg: Unsere
Heimat (Schlüchtern) 190S/9, S. 18-20.
3900) Johanna Presler-P'lor, U. v. Huttens
Drama in 5 Aufzg. B., Marquardt. 1909.
204 S. M. 2,50.
3901) G. Richter, U. v. Hütten u. d. Kloster
Fulda: FuldaerGBlI. 7, S. 33, 57-64, 77, 94,
97-102.
3902) D. Schwarz, Wo liegt Hütten begraben?:
Morgen 2, S. 1340/2.
3903) M. v. S t o j e n t i n , V. v. Stojentin
(1485—1528): ADB. 84, S. 546/8.
(Freund Huttens.)
J. R e u c h 1 i n.
3904) Appel, Der Humanist Reuchlin als Ver-
teidiger d. jüd. Schrifttums : Im dtsch. Reich 14,
S. 202/9, 332-40, 703-10.
3905) G. Bossert, Reuchlins Übergang nach
Ingolstadt u. e. bayerische Reuchlinlegende:
BBSW. 1909, N. 11. (Siehe BBKG. 15,
S. 292/3.)
Andere Humanisten. (Alphabetisch
geordnet.)
3906) A. Götze, Erasmus Albers Anfänge:
ARG. 5, S. 48-68.
3907) Aventinus (J. Turmair), Sämtl. Werke.
Bd. 6. Kleine Schriften. Nachträge. Her.
v. G. Leidinger. München, Kaiser. VII,
253 S. M. 10,00. |[LCB1. 59, S. 1319.]|
3908) P. Renouard, Bibliographie des im-
pressions et des oeuvres des Josse Badius
Ascensius, imprimeur et humaniste 1462—1 535.
3 vols. Paris, Paul & fils. 1909. VIII,
328, 552, 535 S.
3909) A. Schnizlein, Job. Böhm aus Aub
(1490—1533): Bayerland 19, S. 111/3, 129-80,
140/1.
3910) H. H. Liessem, Herrn, van dem Busche;
sein Leben u. seine Schriften. Fortsetzg.
Progr. Köln. 4». 4 S.
3911) R. Kays er, J. Caselius (1533—1613):
RGG. 1, S. 1590/1.
3912) O. Giemen, K. Celtis (1459—1508): ib.
S. 1607/8.
3913) D. Klatt, D. Chytraeus als Geschichts-
lehrer u. Geschichtsschreiber. (= N. 3509.)
3914) G. Kampffmeyer, N. Clenardus (1493
—1542): MGESchG. 18, S. 1-22.
3915) Greving, J. Cochlaeus (1479—1552):
RGG. 1, S. 1844/5.
3916) R. Schmertosch v. Riesenthal, Ein
ungedr. „Isagoge" d. Humanisten J. Cocinus
zu Ciceros „De oratore" : NJbbKlAltGL. 22,
S. 111-20.
3917) id., Joannis Cocini a Cocineto opuscula 1.
Prag, Tschech. Akademie. 26 S.
3918) O. Giemen, Crotus Rubianus (f 1539?):
RGG. 1, S. 1918/9.
3919) C. Binz. Zur Charakteristik d. Cusanus:
AKultG. 7, 's. 145-53.
3920) H. Mayer, J.Eck in Freiburg. (=N. 3116.)
3921) C. G. Brandis, Ein Brief d. Eobanus
Hessus: JbbAkErfurt. 1907, S. 269-78.
3922) Th. Simar, Etüde sur P>ycius Puteanus
(1574—1616). Bruxelles, Dewit. XX, 300 S.
Fr. 7,50.
3923) W, Rotscheidt, Die Autobiographie d.
Th. Fabritius, d. Freundes A. Ciarenbachs:
MhhRhKG. 2, S. 33-40, 161-72.
3924) P. Kirmss, S. Franck. Ein liberaler
Theologe d. 16. Jh.: PBl. 42, S. 778-82.
XIX/XX. j^
211
II, 7. Humanisten und Neulateiner.
212
3925) H. Ziegler, S. Franck: ZWTh. 50,
S. 118-31, 383-421.
3926) W. P r e n z e I , Kri t. Untersuchg. u. Würdigg.
V. S. Francks Chronicon Germaniae. Diss.
Marburg. 116 S
3927) S. Franck, Paradoxa. Her. v.H. Ziegler.
Eingel. v. W. Lehmann. Jena, Diederichs.
1909. XXVIII, 372 S. M. 8,00. |[0. Giemen:
ZKG. 30, S. 493/4 (ablehnend).]]
3928) A. Guarnas Bellum grammaticale u.
seine Nachahmungen. Her. v. J. Bolte.
(= MGP. Bd. 43.) B., A. Hofmann. XCII,
307 S. M. 11,00. |[A. Dürrwächter:
HPBll. 142, S. 654-70.]|
3929) O. 11. Redlich, Freundesbriefe v. Conr.
V. Heresbach an Joh. v. Vlatten 1524/6:
ZBergGV. 41, S. 160-84.
3930) H. Hamelmanns Geschichtl. Werke.
Her. V. K. Löffler. Bd. 1, Heft 3/4.
(= N. 3512.)
3931) G. Meier, J. Heynlin v. Stein, e. Prediger
vom Ende d. MA.: HPBll. 144, S. 657-72.
3932) M. Hossfeld, J. Heynlin aus Stein II.
(Vgl. JBL.1906/7,N. 2974) : BaslerZ. 8. 235-431.
3933) id., Der „Compendiosus dialogus de arte
punctandi" u. sein Vf. J. Heynlin aus Stein:
CBlBibl. 25, S. 161/5.
3934) A. Schnizlein, Einiges über J. Hornburg
u. J. Boemus Aubanus: BBKG. 14, S. 174-82.
3935) J. Kraus, Levinus Hulsius: Mschr-
FrankenthalAV. 1909, N. 2/3.
3936) J. P. Waltzing, Un humaniste arlonais.
P. Jacobi Arlunensis (1459 — 1509): (M^langes
Kurth Bd. 2 [Lifege, Vaillant-Carmanne],
S. 208-31.)
3937) id. , P. Jacobi Arlunensis. Documents pour
servir ä une biographie: Mus^e Beige 12,
S. 36-72.
3937 a) E. Walser, Die Theorie d. Witzes u.
d. Novelle nach d. De sermone d. Jovianus
Pontanus. Ein gesellschaftl. Ideal vom Ende
d. 15. Jh. (= N. 2734.) |[W. Küchler:
DLZ. 29, S. 3033/5.] I
3938) K. Leibs, Briefwechsel u. Diarien. Her.
V. J. Schlecht. (= 3620.)
3939) K. Staub er, Die (H.) Schedeische Bi-
bliothek. Her. V. 0. Hart ig. Mit e. bio-
graph. Einführg. v. H. Grauert. (= Studien
u. Darstellgn. aus d. Gebiet d. Gesch. Bd. 6,
Heft 2/3.) Freiburg, Herder. XVI, 277 S.
M. 8,00. |[P. Lehmann: DLZ. 30, S. 269-73;
R. Wolkan: LCBl, 61, S. 204/5.]|
3940) P. Merker, S. Lemnius. (= QFSpKG.
Heft 104.) Strassburg, Trübner. VII, 109 S.
M. 3,00. i[W. Brecht: ADA. 33, S. 184/6;
O. Giemen, ZKG. 30, S. 386/8 (mit Er-
gänzgn. u. Berichtiggn. zu Kapitel II); G.
Kawerau: DLZ. 30, S. 587/9; W. Süss:
LBlGßPh. 31, S. 96.]j
3941) G. Ellin ger, J. Micyllus u. J. Game-
rarius: NJbbKlAltGL. 24, S. 150-73.
3942) Paul Lehmann, F. Modius als Hand-
schriftenforscher. (JBL. 1906/7, N. 2977 b.)
![U. Berlifere: RBön^d. 25, S. 269-70; R.
Ehwald: CBlBibl. 25, S. 171/3; F. Falk:
ThR. 1908, S. 63; A. Fitz: RAugustine 1908,
15. Jan.; id.: RHeccl. 1908, S. 404; J. Heeg:
BPhWS 30, S. 628-33; M. Lehner dt: DLZ.
29, S. 1292/3; P. Lejay: RCr. 1908, S. 509-10;
M. Manitius: WSKPh. 1908, S. 129-33; Th.
Öimar: Bulletin bibliogr. et pödag. du
Mus^e beige 1908, S. 57/8; A. Souter: EHR.
1908, S. 787/8; W. Weinberger: ZOG. 59,
S. 328-30; LCßl. 59, S. 113ö/6.]|
3943) A. Roersch, Particularitös concernant
F. Modius: Musöe Beige 12, S. 73-88.
3944) K. Scherer, F. Modius u. d. Benedik-
tinerbibl. Fulda: FuldaerGBll. 6, S. 117.
3945) P. Duhem, Nikolaus de Gues et Leonard
de Vinci. (Vgl. JBL. 1906/7, N. 2982 c.):
Annales de la facult^ de Bordeaux 8,
S. 18-55, 116-47.
3946) F. Arnold, Chr. Pelargus aus Schweidnitz
in seinen Beziehgn. zu Schlesien: ZVG-
Schlesien. 42, S. 151-86.
3947) M., Dem Andenken des S. Petricius
(1550—1625): Przeglad lekarski N. 32.
*3948) H. Fertig, Neues aus d. literar. Nachlass
d. Humanisten H. Butzbach (Piemontanus).
Progr. Würzburg. 94 S. |[R. Wolkan:
MGESchG. Beiheft 18, S. 107/8.]|
3949) K. Rück, Zu W. Pirckheiniers Schweizer-
krieg (1610): BllGymn. 44, S. 338-44.
*3950) S. Riezler, Dietr. v. Plieningen: ADB.
53, S. 79-81.
3951) W. Schöpf f, Z. Rivander (Bachmann).
(= N. 3772.)
3952) O. Giemen, Zu G. Sabinus: FßPG. 21,
S. 215/6.
3953) J. Dräseke, Zur Frage nach d. Einfluss
d. Joh. Scotus Erigena: ZWTh. 50, S 323-47.
3954) E. Koch, Moskowiter in d. Überlausitz
u. Magister B. Scultetus in Görlitz: NLausitz-
Mag. 83, S. 1-90; 84, S. 41-109.
3955) H. Michel, B. Seidel (1530—91): ADB. 54,
S. 302/4.
3956) W. Boulding, Aeneas Silvius (Enea
Silvio de' Piccolomini-Pius II). Orator, man
of letters, statesman and pope. London,
Gonstable. 1909. X, 366 S. Sh.. 12/6.
3957/8) Fontes rerum austriacarum. Österreich.
Gesch. -Quellen. Her. v. d. histor. Kommission
d. Kaiserl. Akademie d. Wissenschaften in
Wien. IL Abtlg. Diplomataria et acta.
Wien, Holder.
(Bd. 62 Des Eneas Silvius Piccolomini Brief-
wechsel. Her. V. Rud. Wolkan. I. Abtlg.: Briefe
aus d. Laienzeit [1431—45]. Bd. 63. Amtliche Briefe.
216 S. 1909. M. 4,20.)
3959) M. Urban, Ein bist. Pfarrherr d. Berg-
stadt St. Joachimsthal: ErzgebirgsZg. 29, N.5.
(Joh. Silvius Egranus.)
3960) A.Hasen clever,Sleidaniana:ZGORh. 64,
S. 92-116.
(Mitt. z. Leben u. Briefwechsel mit J. Sturm, J. du
, Bellay, Christoph v. Württemberg u. a.)
3961) R. Wolff , Sleidaniana: ib. 62, S. 265-75.
3962) Spalatiniana. Her. v. G. B e r b i g. (= N. 3773.)
3963) F. W. E. Roth, Th. Spengel, Humanist
u. Verleger zu Mainz 1534—62: GBlBibl. 26,
S. 445-51.
3964/5) H. Bosmans, J. Sterk van Ringelberg.
[J. S. Ringelbergius (1499 — ?)]: Biographie
nat. de Belgique 19, S. 346-59.
3966) E. G. van Hoeft, Abt Joh. Tritheim:
DtschHausschatz. 35, S. 823/6.
3967/8) E. Vischer, Christoph van Utenheim.
t 1527: RPTh. 20, S. 370/6.
(Freund Wimpfelings u. v. Erasmus.)
3969) Th. G. A. Kater, J. L. Vives u. seine
Stellung zu Aristoteles. Diss. Erlangen. 81 S.
3970) F. Falk, Der Heidelberger Rektor Nik.
v. Wachenheim 1480: RömQuartalsschrift.
22, S. 56-62.
3971) id., J. Weider, d. erste Rektor d. Mainzer
Hochschule 1478—83. (= N. 3110.)
3972) Max Müller, J. Albr. v. Widmanstetter
(1506—57). Bamberg, Handelsdruckerei. VIII,
115 S. M. 2,40.
213
n, 7. Humanisten und Neulateiner.
214
S973) H. Herme link, J. Wimpfeling (1490
-1528): RPTh. 21, S. 350/7.
3974) E. K. J. H. Voss, J. Wimpfelingers
^Tutschland": Transactions of the Wisconsin
academy 15, S. 823-73.
3975) G. Kawerau, K. Wimpina: RPTh. 21,
S. 357-61.
8976) J. Negwer, C. Wimpina (1460—1531).
(= N. 3621.)
3977) H. Herzog, N. v. Wyle (t 1478): ADB. 55,
S. 140/5.]i
3978)K.SchottenIoher,J.Ziegler(1471-1549):
RPTh. 21, S. 673/5.
3979) id., J. Fabri in Rom nach e. Berichte
J. Zieglere: ARG. 5, S. 31-47.
Nenlateinisebe Dichtung:
Lyrik.
3980) G. M. Dreves, Die Kirche d. Lateiner
in ihren Liedern. {= Sammig. Kösel. Bd. 16.)
Kempten, Kösel. XII, 203 S. M. 1,00.
3981) G. Bessert, Th. Reysmann, Humanist
u. Dichter aus Heidelberg. (Fortsetzung;
vgl. 1906; 7 N. 3007): ZGORh. 62, S. 79-115,
221-42, 682-724.
Epos.
3982) E. Schwabe, Ein sächs. Novellist aus d.
Zeit d. Frühhumanismus: ZDU. 22, S. 673-89.
(P. Kiavis [Schneevogel].)
3983) Aeneas Silvius Piccolomini, Eurya-
lus u. Lukrezia. fJBL. 19067, N. 3016.)
|[L. Geiger: Zeit ~N. 1935; F. Poppen-
berg: XatZgB. K 5 (-Ein Schauspiel für
Liebende").]]
3984) X. Thomas, Lobgedicht auf Schweidnitz.
(Leipzig 1597.) Her. v. H. Schubert.
Schweidnitz, Heege. 24 S. M. 0,30.
Drama. (Vgl. auch X. 3461-76.)
Allgemeines und Lokalgeschicht-
liches.
3985) A. Dürrwaechter, Von d. Schulbühne
in alter u. neuer Zeit: Hochland 5', S. 581-92.
3986) G. C. Moore Smith, Notes on some
english univereity plays: MLR. 3, S. 141-56.
(Beb. u.a. : Pedantius, Tlmon, Psyche, Lingua, Patbo-
machia, Fucus sive Histriomastix.)
3987) P. Stachel, Seneca u. d. dtsch. Renais-
sancedrama. (JBL. 1906/7, N. 3019.) |[R.
Petsch: LE. 10, S. 1466/7; A. E. Schön-
bach: ALBl. 17, S. 334/7.1!
3988) J. Bolte, Latein, u. atsch. Schauspiele
d. 16.— 18. Jh. (Ref.): DLZ. 29, S. 418,9.
3989) K. Höf er, Über d. Anfänge d. koburgisch.
Theaterwesens. I: Heimatbll(Gotha).6, S.35/7.
(Siehe MGESchG. 18, S. 246.)
Einzelne Dramen.
3990) R. Petsch, Magierszenen aus e. latein.
Schuldrama (Theophilus). (= N. 1251.)
3991) Everyman, reprinted by W. W. Greg,
from the edit. bv J. Scot, in the possession
of A. H. Huth.' (= BKED. Bd. 24.) L.,
Harrassowitz. 1909. VIII, 32 S. M. 1,80.
3992) A. Roulerius, Stuarta Tragoedia. (JBL.
1906/7, N. 3024.) ![W. Süss: LBlGRPh. 29,
S. 272/5.] I
J. V. Andreae, Turbo oder d. irrende
Ritter vom Geist. (JBL. 1906/7, N. 3213.)
i[H. Michel: DLZ. 29, S. 478/9; R. Pust:
MhhComeniusGes. 17, S. 255/8.] |
3994/5) H. Dechent, Turbo: ChristlWelt. 22,
S. 247-52. (Weiteres s: N. 1240,1.)
Biographisches.
3997) R. Buchwald, J. Greef. (JBL. 1906/7,
N. 2567.) ;[W. Süss: LBlGRPh. .SO, S. 353/7.]!
3898) F. Roth, Die Beziehgn. Th. Naogeorgus
zu d. Rate v. Augsburg. (= N. 3771.)
3999) L. Theo bald. Das Leben u. Wirken d.
Tendenzdramatikers d. Reformationszeit Th.
Naogeorgus seit seiner Flucht aus Sachsen.
(Vgl. JBL. 1906/7, N. 3022 3.) (=QGR. Bd. 4.)
L., Heinsius. V, 106 S. M. 3,.50. [G. Bossert:
ThLZ. 33, S. 619-21; A. Götze: HZ. 102,
S. 378-80; K. Reuschel: DLZ. 29, S. 2957/9.
(Mit Berichtiggn.jjj
14«
IIL Vom Anfang des 17. bis zur Mitte des
18. Jahrhunderts.
111,1
Allgemeines.
Politische Geschichte: Gesamtdarstellungen N. 4000. — Einzelne Epochen N. 4006. — Lokalgesohichtliohe»
If. 4008. — Einzelne Persönlichkeiten: 17. Jahrhnndert (Gustav Adolf, VVallenstein, Bernhard von Sachsen- Weimar, der Grosse
Kurfürst) N. 4016. - 18. Jahrhnndert N. 4022. — Kulturgeschichtliches N. 4028. — Geistiges Leben (Literaturgeschichte)
N. 4038 — Quellen: Briefwechsel und Tagebücher (Liselotte) N. 4046. — ßeisebeschreibnngen N. 4071. —
Politische Gregcliichte :
Gesamtdarstellungen. (Siehe auch N. 3274-80.)
4000) C. T. Atkinson, History of Gerraany
1715-1815. London, Methuen. XX, 732 S.
Sh. 12/6.
4001) Cambridge modern history. Edited by
A. W. Ward, G. W. Prothero, St.
Leathes. Vol. b: The age of Louis XIV.
(= N. 60.)
4002) Th. Lindner, Weltgesch. Bd. 6. St.,
Cotta. 1909. XII, 577 S. M. 5,50.
(Das neue europäische Staatensystem. Absolutismus
u. Merkantilismus. Die geistige Befreiung u. d. Auf-
klärung. Asien u. Afrika.)
4003) J. V. Pflugk-Harttung, Gesch. d.
Neuzeit. Das polit. Zeitalter 1650—1815.
(= N. 62, Bd. 5.)
4004) M. Eitter, Dtsch. Gesch. im Zeitalter
d. Gegenreformation u. d. 30 j. Krieges.
Bd. 3. St., Cotta. XV, 648 S. M. 8,00.
4005) G. Weber, Lehr- u. Handbuch d. Welt-
gesch. 21. Aufl. Unter Mitwirkg. v. R.
Friedrich, E. Lehmann, F. Molden-
hauer u. E. Schwabe vollständig neu
bearb. v. A. Baldamus. 'S. Bd. Neuere Zeit.
L., Engelmann. XXII, 808 S. M. 6,00.
Einzelne Epochen.
4006) E. Gothein, Deutschland vor d. 30 j.
Krieg. (= Pforzheimer Volksschriften N. 2.)
L., Zieger. 18 S. M. 0,30.
4007) H. Schaper, Der 30 j. Krieg im Drama
u. Roman Englands. Ein Beitr. z. Gesch.
d. literar. Beziehgn. zwischen Deutschland
u. England. (= N. 1717.)
Lokalgeschichte.
4008) E. Bäh 1er, Kulturbilder aus d. Re-
fugientenzeit in Bern 1685 — 99. (= Njbl-
HVBern.) Bern, Grünau. 98 S. M. 2,80.
4009) L. Lef^bvre, Le drame de l'äme alsa-
cienne au 17 e sifecle: S^ances et travaux
de l'acaddmie des sciences morales et polit.
NS. 71, S. 423-69.
4010) A. Wohlwill, Hamburg u. d. Islam,
insbes. am Ende d. 17. Jh.: ZVHamburgG.
13, S. 375-90.
4011) Huff schmid. Ein französ. Reisebericht
über Heidelberg v. 1684: NAHeidelbergG. 8,
S. 59-71.
(Aus: Les Voyages de Monsieur de Monconys.
3^ partie. Paris 1695.)
4012) W. Waldschmidt, Altheidelberg u. sein
Schloss. Kulturbilder aus d. Leben d. Pfalz-
grafen bei Rhein. Jena, Diederichs. 1909.
289 S. Mit Abbildgn. M. 5,00.
4013) W. Kürschner, Marburg im J. 1645.
Progr. Marburg. 1909. 48 S.
4014) München im J. 1729: QuFDG. 5, S. 213/8.
4015) O. Hintze, Histor. u. polit. Aufsätze.
Bd. 1. (= N. 401.)
(Beb : Geist u. Epoche d. preuss. Geschichte. — Staat
u. Gesellschaft z. Zelt des ersten Königs v. Preussen. —
Der preuss. Militär- u. Beamtenstaat d. 18. Jh.)
Einzelne Persönlichkeiten:
17. Jahrhundert.
4016) F. Mehring, Gustav Adolf. 2. verb.
Aufl. B., Buchh. Vorwärts. 67 S. M. 1,00.
4017) T. 0. Rad lach, Neu entdeckte Tisch-
rede Gustav Adolfs über seine Pläne u.
Ziele in Deutschland: MagdebZgB. N. 33.
217
in, 1. Allgemeines.
218
4018) K. Sieel, Zur Charakteristik Wallen-
ateins: DArbeit. 7, S. 4Sb-9'2.
4019) J. Hardegg, Briefregesten aus Wallen-
steins Zeit: JbHeraldGesAdler. NF. 18,
S. 185-205.
4020) Vicomte de Noaille8,Bemard deSaxe-
Weimar (1604 — 39) et la r^union de TAlsace
et la France. Paris, Perrin. 502 S. Fr. 7,50.
4021) A. W ad dington, Le Grand Electeur.
Fröd^ric-Guillaunie de Brandenbourg. II.
1660—88. Paris, PIou. VI, 632 S. Fr. 10,00.
18. Jahrhundert.
4022) G. Kentenich, Kurfürst Franz Geo v.
Schönborn 1729 — 56 u. seine Zeit: Trierische
Chronik 4, S. 33-48, 82-95.
4023) F. Laban, Prinz Eugenius v. Savoyen:
DKs. 141, S. 223-42.
4024) E. Arnold, August d. Starke. Sein Leben
u. Lieben nach E. Vehse. 3. Aufl. (Bibl. d.
17. u. 19. Jh.) St., Franckh. 149 S. M. 2,00.
4025) F. Förster, Friedr. August IL ,der
Starke" Kurfürst v. Sachsen. L., Hartmann.
1909. V, 438 S. M. 5,00.
4026) Marie Rassow, Die Gefangene v.
Ahlden: Frau 16, S. 136-50.
(Sophie Dorothea.)
4027) Witteisbacherinnen an fremden Höfen:
QuFDG. 5, S. 67-96.
(Sophie V. Hannover, Sophie Charlotte, Ellsaheth
Charlotte.)
Knltnrgreschichtliehes. (S. auch N. 66-88,
3294-3313.)
4028) Dtsch. Leben d. Vergangenheit in Bildern.
IVIit Einführg. v. H. Kienzle. (Vgl. JBL.
1906/7 N. 2440.) Bd. 2. Jena, Diederichs.
III, S. 269-541. M. 20,00.
4029) J. Schmidlin, Die kirchl. Zustände
in Deutschland vor dem 30j. Kriege. I
Österreich. (= N. 3607.)
4030) R. Koser, Staat u. Gesellschaft z. Höhe-
zeit d. Absolutismus. (= IST. 3296, S. 231-349.)
4031) G. Küntzel, Ständetum u. Fürstentum
namentlich Preussens im 17. Jh. (= Schmoller-
Festschrift [N. 372J S. 100-52.)
4032) R. Bindel, Kulturgeschichtl. aus d.
Schriften d. 16. u. 17 Jh. Progr. Quaken-
brück. 1909. 4«. 32 S.
(Zwei Oldenburg. Chroniken. — ,Zwei Herbstblüm-
lein'*. — J. Letzeners Historia Caroli Magni u Historia
S. Bonifacii. — „Kalender" u. „Haussbuch" des Ma-
gisters J. Colerus.)
4033) PaulHoffmann, Artig u . galant. Rokoko-
skizzen. Progr. Frankenberg. 1909. 53 S.
(Artig u. galant. — Das Tabakdöschen. — Die
Musik. — Das L'Hombre.)
4034) H. Sendling, Scherzhafte Gesellschaften:
VelhKlasMhh. 24 S S. 449-53.
4035) F. Petri, Die Spanheimge.sellschaft in
Berlin (1689—92). (= N. 3160.)
4036) W. V. Buttlar, Komplimentierbücher:
TglRsB. N. 174.
4037) H. A. Rausch, Kinder-Spiel / oder Spiegel
dieser Zeiten. Strassburg 1632: JbGElsLothr
25. S. 143-53.
(Einblattdruck aus d. J. 1632.)
Geistiges Leben.
4038) H. Hettner, Literaturgesch. d. 18. Jh.
Tl. 3. Gesch. d. dtsch. Lit. im 18. Jh. Bd. 1.
Braunschweig, Vieweg. 1909. X, 400 S. M. 7,00.
(Vom Westfäl. Frieden bis z. Thronbesteigg. Friedr.
d. Gr. 1648-1740.)
4039) J. Goldfriedrich, Gesch. d. dtsch.
Buchhandels vom Westfäl. Frieden bis z.
Beginn d. klaas. Literaturperiode. (= N. 277,
Bd. 2.)
4040) J. P a 1 u d a n , En overgangsgruppe i
nordeuropaeisk digtning omkring aar 17(X).
(= Festskrift udg. af Kjebenhavns univ.)
Kjebenhavn, J. H. Schultz. 56 S.
4041) J. E. Spingarn, Critical essay of the
17*'» Century. 2 vols. Oxford, Clarendon
Press. CVII, 255 S.; IV, 362 S. Sh. 10/.
4042) E. R e i c h e 1 , Deutschland vom West-
fälischen Frieden bis z. Auftreten Gottscheds.
(= N. 4332, S. 1-42.)
4043) E. Heusermann, Naturbegriff u. Natur-
gefühl in d. dtsch. Lit. d. anbrechenden
18. Jh. Progr. Goldberg i. Schles. 1909.
25 S.
4044) E. Borkowsky, Gelehrten- u. Studenten-
leben in Jena während des Grossen Krieges
bis z. klassischen Zeit. (= N. 3029, S. 62-119.
4045) P. Kalkum, Westfäl. Dichter d. 17. Jh.
DortmundMag. 1 (1909), S. 103/5, 111/4,
119-22.
Qnellen:
Briefwechsel und Tagebücher.
Fürstliche Persönlichkeiten und
Militärs.
4046) Briefe u. Akten z. Gesch. d. 30j. Krieges
in d. Zeiten d. verwaltenden Einflusses d.
Witteisbacher. Her. durch Hist. Kommission
bei der Kgl. Ak. d. Wissensch. Bd. 8. Bearb.
V. F. Stieve u. K. Mayr. Bd. 11. Bearb.
V. A. Chroust. München, Rieger. 1908/9.
VIII, 800, XXXIV S.; XXV, 1107 S.
M. 21,00; M. 28,00.
4047) Dasselbe. Neue Folge. Die Politik Maxi-
milians I. V. Baiern u. seiner Verbündeten,
1618-51. II. Tl., J. Bd. 162.3, 1624. Bearb.
V. W. Goetz. Her. durch die Histor. Kom-
mission bei der Kgl. Akademie d. Wissen-
schaften in München. L., Teubner. XVII,
680 S. M. 20,00. i[G. F. Preuss: DLZ. 30,
S. 1732/9.]|
4048) K. Hauck, Die Briefe d. Kinder d.
Winterkönigs. (= NHJbb. Bd. 15.) Heidel-
berg, Koester. XL VII. 364 S. M. 6,00.
l[H. F. Helmolt: MünchenerNNB. N. 65.]|
(Karl Ludwig Philipp, Ruprecht d. Kavalier, Prin-
zessin Elisabeth, Luise Hollandine, Sophie v- Hannover.)
4049) H. Wäschke, Aus d. Tagebuch des
Fürsten Christian IL v. Auhalt-Bernburg :
ZVKGSachsen. 5, S. 53-78.
4050) H. F. Helmolt, Krit. Verzeichnis d.
Briefe d. Herzogin Elisabeth Charlotte v.
Orleans. Nebst d. Versuch e. Liselotte-
Bibliographie. (= SBA. Heft 24.) L., Haupt.
1909. V, 227 S. M. 12,00.
4051) id., Elisabeth Charlottens Briefe an
Karoline v. Wales u. Anton Ulrich v. Braun-
schweig-Wolfenbüttel. Annaberg, Graeser.
1909. VIII, 446 S. M. 8,00.
4052) id., Briefe d. Herzogin Elisabeth Char-
lotte an d. lothring. Hof: JbGesLothringG.
19, S. 165-255.
4053) id., Briefe d. Herzogin Elisabeth Char-
lotte an d. Königin Sophie Dorothea v.
Preussen 1716-22: HJb. 29, S. 60.3-37, 810-83.
4054) id., Briefe d. Herzogin Elisabeth Char-
lotte V. Orleans nach Modena, Stockholm
u. Turin: HVjs. 11, S. 314-32.
219
111,2. Lyrik.
220
4055) Elisabeth Charlotte v. Orleans (Lise-
lotte), Briefe aus d. J. 1672-1720. Her.
V. R. Friedemann. St., Franckh. 151 S.
M. 2,00.
4056) Aus Liselottes Briefen: VossZgß. 1909,
N. 48. (Vgl. auch M. Jacobs: BerlTBlLKs.
N. 472; F. Poppenberg: HannCour. 1909,
N. 130.)
4057) A. Barine, Madame, mhre du r^gent.
(Fortsetzg.) (Vgl. JBL. 1906/7, N. 3077 a):
RDM. 45, S. 791-830; 48, S. 70-107.
4058) J. Wille, Elisabeth Charlotte, Herzogin
V. Orleans. 2. erw. Aufl. {= Frauenleben
Bd. 8.) Bielefeld, Velhagen & Klasing. VIII,
188 S. M. 3,00.
4059) F. M e u s e 1 , Briefe d. Prinzen Karl
Emil u. d. späteren Königs Friedrich I.
an Freifrau v. Schwerin. Nebst Brief d.
Königin Sophie Charlotte: HohenzollernJb.
12. S. 32-40.
4060) Eufemia Gräfin Adlersf eld-Balle-
strem, Elisabeth Christine, Königin v.
Preussen, Herzogin v. Braunschweig-Lüne-
burg. Das Lebensbild e. Verkannten. B.,
Schall. 219 S. M. 4,00.
4061) F. Arnheim, Luise Ulrike, die schwe-
dische Schwester Friedr. d. Gr. Ungedr.
Briefe an Mitglieder d. preuss. Königs-
hauses. Bd. 1/2. 1729—46, 1747—58. Gotha,
Perthes. 1909-10. XXIX, 400 S.; XXXI,
519 S. M. 9,00; M. 10,00.
4062) H. Landsberg, Briefe d. Markgräfin v.
Bayreuth: Neue Revue 1, S. 911/6.
4063) Friederike Sophie Wilhelmine, d.
königl. preuss. Prinzess, Markgräfin v. Bay-
reuth, Schwester Friedrichs des Grossen,
Memoiren. 1709—42. Von ihr selbst ge-
schrieben. 11. Aufl., fortgeführt bis zum
J. 1758. 2 Tle. in 1 Bde. B., Barsdorf.
240 u. 230 S. mit Bildnis. M. 5,00.
4064) H. Freimark, Die anormalen Männer-
u. Frauengestalten in d. Memoiren d. Mark-
gräfin V. Bayreuth. Ein Beitr. z. Kultur-
u. Sittengesch. des 18. Jh. Mit dem Porträt
der Markgräfin. Ebda. 110 S. 1909.
M. 1,50.
4065) Briefe an d. FeldmarschaJl R. Grafen
Montecuccoli. Bearb. v. A. F. F u c h s.
(= VGÖsterr. Bd. 2.) Wien, Stern. 1909.
XXVII, 290 S. M. 9,00.
4066) Aktstykker verdrerende Chr. D. Revent-
low som diplomat og feltherre. Meddelte
af A. P. Tuxen og L. Bob^: Danske Mag.
V, 6, S. 237-50.
Andere Persönlichkeiten.
4067) 0. Schütte, Vier Liebesbriefe e. Braun-
schweigerin vom J. 1642/3: ZVVolksk. 19,
S. 423/6.
4068) M. V. Redwitz, 40 Briefe des Geh.
Rats R. Bluhn an seine Braut 1654: AKultG.
7, S. 154-200.
4069) A. Meyer, Das Album d. Propstei zu
Kemberg: ZVKGSachsen. 5, S. 79-98, 223-37.
4070) Käthe Behrend, Frauenbriefe aus d.
Barockzeit: Frau 15, S. 136-41.
(Lady Mary Wortley Montagu [1690—1762].)
Beisebeschreibungen.
4071) G. Buss, Eine Harzreise vor 200 Jahren:
HannCourB. 1909, N. 135/6.
(Z. K. V. Uffeubach 1709.)
4072) Grein er, Das Memorial- u. Reisebuch
des Hans Schad: WürttVjhh. 17, S. 334-420.
4073) K. Hauck, Das Reisetagebuch Rup-
rechts v. d. Pfalz (1651/3): ZGORh. 62,
S. 276-99.
4074) H. Keussen, Die drei Reisen d. Utrechter
A. Buchelius nach Deutschland, insbes. sein
Kölner Aufenthalt. IL u. III.: AnnHV-
Niederrhein. 85, S. 43-114.
4075) G. Kowalewski, Aus e. Reisebeschreibg.
V. 1739: MBllPommern. 24, S. 66-73.
(G. V. Fürsts curieiise Reisen durch Europa.)
4076) Th. Renaud, Chr. Ad. v. Anackers
Reisebeschreibg. seiner Reise v. Lissabonn
nach Wien (1733). (Vgl. 1906/7, N. 3087.):
AKultG. 6, S. 299-325.
4077) C. Rüger, Reisetagebuch e. Dresdners
vom J. 1691: ih. S. 439-76.
4078/9) P. Simson, Die Reise d. Danziger Rats-
herrn A. van Holten durch Spanien u.
Oberitalien in den Jahren 1606/8: ib.
S. 39-70.
111,2
Lyrik.
Allgemeines N. 4080. — Geistliclie Lyrik: Sammlungen N. 4082. — Einzelne Dicliter (Fleming, Gerhardt, Rist,
Spee) N. 4U84. — Einzelne Lieder N. 4113. — Weltliche Lyrik: 17 Jahrhundert. (Dach, Franck. Opitz, Poyssl) N. 4115. —
18. Jahrhundert (J. Chr. Günther, F. von Hagedorn, Ramler und andere) N. 412'J. — Volkslied und volkütüraliches Lied N. 4135.
— Historisches Lied K. 4144, — Mnsikgeschichtliches N. 4153. —
Allgemeines.
4080) Dtsch. Literaturdenkmäler d. 17. u. 18. Jh.
bis Klopstock. I.: Lyrik. Ausgew. u. er-
läutert V. P. Legband. (= Sammig. Göschen
Bd. 364.) L., Göschen. 171 S. M. 0,80.
4Ö81) C. Enders, Dtsch. Gelegenheitsdichtg.
bis Goethe; GRM. 1, S. 292-307.
Geistliches Lied.
Sammlungen.
4082) A. Fischer, Das dtsch.-evangel. Kirchen-
lied d. 17. Jh. Her. v. W. Tümpel. Bd. 4.
Gütersloh, Bertelsmann. VI, 556 S. M. 12,00.
4083) J. Adam, Das Markircher Berggesang-
buch: MschrGK. 13, S. 347-51.
221
111,2. Lyrik.
222
Dichter des 17. JaJirhunderts:
P. K I e m i n g.
40H4) F lilanckmeister, Aus P. Flemings
Vaterliaus*: Pfarrhaus '2b, S. 163/5.
4055) (i. Fuchs, P. Fleming als Student in
Leipzig: Ix'ipz. Kalender ♦>, S. 79-88.
4056) B. Kost, Paul Fleming, e. dtsch. Dichter
aus Hartenstein. Ein Lebensbild z. Feier
d. 300. Wiederkehr seines Geburtstages. Mit
mehreren Abbildungen u. Flemingschen
Gedichten. VVildenfels. 1909. Chemnitz,
Strauss. VI, 42 S. M. 1,00.
4087) H. V. Staden, P. Fleming als religiöser
Lvriker. Diss. Heidelberg. 91 S.
4088)' H. Schmid, P. Fleming in Reval:
TglEsB. 1909, N. 232.
4089) P. Fleming (1609-40). |G. Beck: BernRs.
4, S. 191,6; J. Höffner: Daheim 45, N. 52;
5. Kadner: JbEKBayern. 9, S. 93-l(X); J.
Kirchner: Der alte Glaube 11, N. 1/2; H.
Mavnc: DRs. 141, S. 56-70; B. Eost: LZgB.
1909, X. 40; H. v. Staden: VossZg. 1909,
N. 464; weitere Artikel s. LE. 12, S. 192/3.i
4090) P. Flemings religiöse Dichtungen her.
V. E. Eckart. Zwickau, Herrmann. 88 S.
M. 1,20.
4091) H. V. Staden, P. Flemings Ode .In allen
meinen Taten": MPTh. 6, X. 1.
P. Gerhardt.
4092) R. Eckart, P. Gerhardt. Urkunden u.
Aktenstücke zu seinem Leben u. Kämpfen.
Glückstadt, Hansen. 1909. IV, 120 S. M.2,00.
|[E. Chr. Achelis: ThLZ. 34, S. 540/2.] |
4093) F. Hahne, P. Gerhardt u. A. Buchner:
F:uph. 15, S. 19-34.
4094) J. Kirchner, P. Gerhardt. (= BLitG.
Heft 51.) L., Verlag für Lit. 117 S. M. 1,00.
409.5) Kg., Ein Brief P. Gerhardts an d. Gräfin
Maria Magdalena z. Lippe: MLippG. 7,
S. 206-11.
4096) A. Schaefer, P. Gerhardt, Sommer-
gesang (.Geh aus, mein Herz"). Str. 5:
ZDU. 22, S. 384/7.
J. Eist.
4097) W. Krabbe, Job. Eist u. d. dtsch. Lied.
Diss. Berlin. 1910. 214 S.
4098) J. Seh mar je, Aus d. Vergangenheit d.
Haseldorfer Marsch IL: Heimat (Kiel) 18,
S. 253-61.
(Beb. auch Beziehgn. D. Ahlefeldts zu J. Rist.)
4099) F. Spitta, 0 Traurigkeit, o Herzeleid:
MschrGK. 14, S. 111,4.
F. V. Spe.
4100/1) W. Vesper, F. Spe v. Lengenfeld:
Eckart 3, S. 462/4.
4102) F. V. Spe, Trutznachtigall. Xebst d.
Liedern aus d. Güldenen Tugendbuch des-
selben Dichters her. v. A. W einrieb.
Freiburg, Herder. XI, 428 S. M. 3,00.
|[W.Kosch:DWacht.l,S. 74/6; W. Küchler:
LBlGEPh. 30, S. 150/1 (ablehnend); F. W.
C. Lieder: JEGPh. 8, S. 129-34 (Mit biblio-
graph. Ergänzgn).]!
Andere.
4103) F. Spitta, Ein Gedicht v. D. Buxtehude:
MschrGK. 13, S. 197/8.
4104) ü. Morgenstern, Mich. Franck. Ein
Gedächtnisbl. z. 16. März 1909, d. 300. Ge-
burtstag d. Schleusinger Dichters. Progr.
Schleusingen. 1909. 4". 13 S.
4105) A. Franz, J. Klaj. Ein Beitr. z. Literatur-
geschichte d. 17. Jh. (= X. 1973.)
4106) P. Mehlhorn, A. Silesius: EGG. 1,
S. 476/7.
4107) 1. u., L. Starck (1630—81): ADE. 54,
S. 447/8.
4108) Lasch, Tersteegens Frömmigkeit in
seinen Liedern : MschrGK. 14, S. 1 14-21, 150/.5.
18 Jahrhundert.
4109) M. Schneiderwirth, Das kath. dtch.
Kirchenlied unter d. Einfluss Geliert« u.
Klopstocks. (= FF. Bd. 1, Heft 1.) Münster,
Aschendorff. IX, 192 S. M. 5,00. JJ. Götzen:
KVZgB. 1909, X. 21. ]1
(8. 1-99: Geliert.)
4110) K. Beckmann, Lindenbom als Kirchen-
lieddichter. (= X. 4324, S. 226-48.)
4111) R. Xicolai, Benjamin Schmolck, sein
Leben, seine Werke. Diss. Leipzig. 1909.
95 S.
4112) E. Jacobs, J. S. Ulitsch (1702—62):
ADB. 54, S. 725/8.
Einzelne Lieder.
4113) Protestantische Mariendichtg. d. 17. Jh.:
StML. 74, S. 117-21.
(-Andächtiger Seelen Spatzier-Gang" v- P. Bas.se. 1652.)
4114) J. A. Endres, Schicksale e. Marienliedes:
Bayerland 20, S. 302/3.
(„Maria breit den Mantel au.'s.'')
Weltliche Lyrik.
17. Jahrhundert.
4115) G. Fuchs, S. Dach: Wartburg 8, S. 155/6.
4116) O. Fischl, Motive des Properz in S.
Dachs ,Anke van Tharaw: Euph. Er-
gzgshft. 8, S. 11-16.
4116a) S. F i 1 1 i p o n , L'imitazione di G. B.
Marino in Hofmanswaldau. Trieste, Mosettig.
1909.
4117) O. Günther, Eine Erinnerg. an M. Opitz
in d. Danziger Stadtbibl.: MWestprGV. 7,
S. 38/9.
4118) O.Harnack, Opitz u.Meyfart:ASNS. 123,
S. 151/4.
f. Jerusalem, du bochgebaute Stadt-.)
4119) H. Manko WS ki, M. Opitz u. d. Frucht-
bringende Gesellschaft: LHw. 47, S. 637-40.
4120) J. Bolte, Drei Gedichte v. J. A. Poyssl
(1622—90): ASXS. 122, S. 225-45.
4121) K. Fischer, Gabriel Vogtlaender. Ein
Dichter u. Musiker d. 17. Jh. Diss. BerUn.
1910. 79 S.
18. Jahrhundert:
J. Ch. Günther.
4122) A. Hey er, J. Chr. Günthers Leben auf
Grund seines hs. Xachlasses. L^nverkürzte
Ausg. seiner Taschenbücher. Mit Einleitg.
u. Anmerkgn. v. Ad. Hoffmann. L.,
Dieterich. 1909. XV, 273 S. M. 5,00.
[A. Kopp: DLZ. 31, S. 171/3.]|
4123) Ad. Hoff mann, J. Chr. Günthers Schul-
zeit u. Liebesfrühling. Jauer, Hellmann,
43 S M. 1,00.
223
111,2. Lyrik.
224
4124) O. Volkmann, J. Chr. Günther im
Rahmen seiner Zeit. Sein Stil u. seine
Technik. (= N. 1971.)
4125) G. Wittig, J. Chr. Günther. Ein Beitr.
zu seiner Charakteristik. .Tauer, Hellmann.
1909. 91 S. M. 2,50. i[A. Kopp: DLZ. 31,
S. 171/3 (ablehnend).]!
4126) Dem Andenken J. Chr. Günthers 8 „Osten "-
Hefte. Janer, Hellmann. 80 S. M. 0,60.
(Mit Beitrr. von C. B i b e r f e 1 d , W. H e y m a n n ,
G. Mehring, A. Silbergleit, O. Suchland,
F. Sommer u. a.)
4126a) J. Chr. Günther, Eine Auswahl seiner
Gedichte in zeitlicher Folge. Her. v. A.
Hof f mann u. B. May dorn. L., Dieterich.
1909.
(Im Hinrichs nicht verzeichnet.)
F. V. Hagedorn.
4127) L. Berg, F. v. Hagedorn: VossZgB. K 16.
4128) F. Kam m er er, F. V. Hagedorn. (=N. 1700,
S. 41-114.)
4129) P. Landau, Zu Hagedorns Gedächtnis:
Post N. 185. (Siehe LE. 10, S. 1135.)
4130) St. List, Friedrich v. Hagedorn u. d.
antike Literatur. Diss. München. 1909.
100 S. (Siehe auch id.: Propyläen N. 30.)
4131) F. Muncker, F. v. Hagedorn: Spiegel 1,
N. 1/2.
Andere.
4132) H. K 1 e n z , Jungfer Lieschen. (= N. 1 555a.)
(Ch. F. Henrici-Picander.)
4133) A. Kohut, Der grösste literar. Korrektor
Deutschlands im 18. Jh. (ßamler). (=N. 274,
S. 83/8.)
4134) P. Zimmermann, Ch. F. Weichmann
(1698—1770): ADB. 55, S. 8-10.
Volkslied Und Yolkstiimliches Lied.
(Siehe auch N. 1540-60, 3408-17.)
Sam7nlungen.
4135) E. K. B 1 ü m m 1 , Die Schwelinsche
Liederhs.: ZDPh. 40, S. 504-20.
4136) id.. Aus den Liederhss. des Studenten
Clodius u. des Fräuleins v. Crailsheim
1747/9. (= Futilitates. Bd. 3.) Wien, Ludwig.
176 S. M. 12,00...
4136a) A. Kopp, Über ältere dtsch. Lieder-
sammlungen. (= N. 3410.)
4137) F. X. Reiter, Hausbuch (Das Lauch-
heimer Liederbuch). (JBL. 1906/7 N. 3171.)
|[A. Köster: LTBl. N. 23; F. Ranke: AZgB.
N. 9.]j (Siehe LE. 10, S. 708/9.)
4138) E. Soffd, Das Raigerner Liederbuch.
(= N. 434, S. 52-122.)
(P. Harlachers Liederbuch.)
Einzelne Lieder.
4139) O. E. Deutsch, Der unheilige Augustin:
Zeit N. 2135. (Vgl. N. 1295/6.)
4140) Becker, Das Volkslied „Kein schönerer
Tod ist in d. Welt" u. D. G. Morhof. Progr.
Neustrelitz. 1909. 4". 32 S.
4141) J. Bolte, Der Nachtwächter v. Ternate:
Euph. (Ergzhft.) 8, S. 176/8.
(Übersetzg. v. J. F. Lamprecht 1739.)
Hochzeitslied.
4142) G. Kohfeldt, Plattdtsch. mecklenburg.
Hochzeitsgedichte aus d. 17. u. 18. Jh.
(= N. 2350.)
4143) Th. Wotschke, Eine Meseritzer Hoch-
zeit im 17. Jh.: Aus d. Posener Lande 4,
S. 212/5.
Historisches Lied. (Vgl. N. 3411-17.)
4144) P. Beck, Zwei Satiren in Gebetsform
auf Tököly u. Ludwig XIV.: ZVVolksk. 19,
S. 186/7.
4145) id., Süddtsch. Bauern-Quartett aus d.
Spanischen Erbfolgekriege : DASchwaben. 26,
S. 169-71.
4146) H. Th. Bossert, Ein bcAvegliches Klag-
lied V. d. heftigen Belagerung d. uralten
weitbekannten Statt Kaysers-Lautern : Pfälz-
GBIl. 5, S. 81/4.
4147) J. Kraft, Ein Schmähgedicht auf L.
Graf Torstenson: FMGTirol. 5, S. 159-61.
(Das Dorthesohnn vattervnnsser.)
4148) W. Lindenstruth, Mundartl. Spott-
gedicht aus d. Busecker Tal 1725: HessBU-
Volksk. 7, S. 137-59.
4149) G. Mehring, Das Vaterunser als polit.
Kampfmittel: ZVVolksk. 19, S. 129-42.
4150) J. Volf, Zu d. Liedern v. Friedrich v.
d. Pfalz: CMC. 82, S. 456-60. (Siehe auch
Dolensky, Chr. Megander, nicht Lomnicky
machte d. Lied v. d. glücklichen u. glor-
reichen Ankunft Friedr. V.: ib. S. 272/3.)
4151) H. Deiter, Niederdtsch. Gedichte aus
d. Hannöversch-Braunschweig. Landen v.
1684-1726: JbVNiederdSpr. 35, S. 65-123.
4152) F. Göbel, Niederdtsch. Gedichte auf
Kurfürst Ernst August v. Hannover u. König
Georg I. V. England aus d. J. 1675 — 1727:
Hannoverland 2, S. 219-22.
Miisikgreschichtliches. (Siehe auch N. 3418-25.)
4153) C. Sachs, Musikgesch. d. Stadt Berlin
bis z. J. 1800. Stadtpfeifer, Kantoren u.
Organisten an d. Kirchen städt. Patronats
nebst Beiträgen z. allgemeinen Musikgesch.
Berlins. B., Gebr. Paetel. 1909. 325 S.
M. 8,00.
4154) A. Prüfer, J. H. Schein u. d. weltl.
dtsch. Lied d. 17. Jh. (= PIMusG. Heft 8.)
L., Breitkopf & Härtel. VII, 96 S. M. 3,00.
4155) S. Graf zu Eulenburg, E. Widmanns
Leben u. Werke. Diss. München. 48 S.
4156) E. Neufei dt, „Die singende Muse an
d. Pleisse-' : Signale 67, N. 46.
(Denkm. dtsch. Tonkunst Bd. 35/6 [E. Buhle].)
225
m, 3. Epos.
226
111,3
Epos.
Epos N. 4157. — Roman: Allgemeines and QesamtdaTstellangen V. 4159. — 17. Jahrhundert (OrimnelahaoMn,
Hofmannswaldau) N. 4162. — 18. Jahrhundert (.Geliert, Schnabel) N. 4173. — Chroniken. N. 4176. - Übersetznngsliteratnr N. 4179. —
Epos.
4157) C. Battisti, B. H. Brockes „Bethlemiti-
scher Kindermord". (= X. 2837.)
(CberseUung v. Marinos „La strage degli innocenti"
1724.)
4158) Th. Renaud, Der Spaziergang nach
Schiltigheim: JbGElsLothr. 25, S. 117-42.
(Gedicht J. G. Schmids aus d. Anfang d. 18. Jh.)
Roman.
AUgemeijies und Gesamtdarstellungen.
4159) H. Mielke, Gesch. d. dtsch. Romans.
2. verm. Aufl. (= Sammig. Göschen Bd. 229.)
L., Göschen. 1909. 147 S. M. 0,80.
(S. 18-51 : 15.-17. Jh.)
4160/1) H. Franck, Die drei Weltromane d.
17. Jh.: Kw. 23S S. 418-20.
(Gil Blas, Don Quichotte, Simplizissimus.)
17. Jahrhundert :
Grimmeishausen.
4162) C. A. V. B 1 o e d a u , Grimmeishausens
Simplizissimus u. seine Vorgänger. Beitrr. z.
Romantechnik d. 17. Jh. (^Palästra Heft 51.)
(Vgl. JBL. 1906/7 N. 3185.) B., Mayer &
Müller. VI, 145 S. M. 4,00. |[R. Riemann:
ADA. 33, S. 289-93; R. M. Werner: DLZ.
30, S. 75/6; id.: StVLG. 9, S. 480-92.]!
4163) R. M.Werner, Hist. u. polit. Chronologie
bei Grimmeishausen: StVLG. 8, S. 75-112,
311-68, 416-43.
(Simplizissimus. — Continuationen. — Landstörzerin
Courage. — Springinsfeld. — Vogelnest. — Kunst-
romane- — Kleine Schriften.)
4164) Grimmeishausen, Der abenteuerl. Sim-
plizissimus in 3 Bdn. Her. v. R. Buchwald.
L., Insel-Verl. XVI, 295, 270, 393 S. M. 8,00.
4165) id. , Abenteuerlicher Simplizissimus. Her.
V. E. Hegaur. München, Langen. 1909.
617 S. M. 4,50.
4166) id., Simplicius Simplizissimus. In Aus-
wahl her. V. F. B obertag. (= Sammig.
Göschen Bd. 138.) L., Göschen. 157 S. M.0,80.
4167) id.. Dess abentheuerlichen Simplizissimi
sinnreicher Schriften 2. theil, enth. den:
Trutz-Simplex oder ausführliche u. wunder-
seltzame Lebensbeschreibung der Land-
störtzerin Courasche, den seltzamen Spring-
insfeld, das wunderbarliche Vogelnest, Ge-
schichten aus dem Ewig-währenden Calender,
u. andere simplicianische Bücher. Mit Nach-
bildg. V. 12 Kupferstichen u. 20 Holzschnitten
d. Ausg. V. 1684. Schmuck v. W. Tiemann.
Nachwort v. P. Ernst. L., Insel-Verl. IV,
443 S. M. 40,00.
4168) id., Simplicianische Schriften. Her. v.
E. Arnold. 3. Aufl. (= Bibl. d. 17. u.
18. Jh.) Tl. 1/2. St,Franckh. 1909. 156 S.;
160 S. M. 4,00.
(1. Die Landstreioherin Courage. — 2. Der seltsame
Springinsfeld.)
Andere.
4169) Th. Schuwirth, E.W. Happel (1647—90).
Diss. Aschaffenburg, Krebs. 1909. 156 S.
|[K. Lübeck: HJb. 30, S. 717.]|
4170/1) P. H i n t r i n g e r. Sprach- u. textgeschichtl.
Studien zu Hofmann v. Hofmannswaldau.
(= N. 1972.)
4172) H. Sendung, Schelmuffsky: VelhKlas-
Mhh. 22», S. 389-92.
(Chr. Reuter.)
18. Jahrhundert.
4173) F. Behrend, Gellerts „Schwedische
Gräfin" v. G**. (1747,8): DLZ. 30, S. 420/1.
4174) H. Helm, Beitrr. z. Kenntnis J. G.
Schnabels: Euph. (Ergzhft.) 8, S. 27-49.
4175) J. G. Schnabel, Der im Irrgarten d.
Liebe herumtaumelnde Kavalier. Her. v.
P. Ernst. (JBL. 1907 N. 3196.) 1[F. K.
Becker: LE. 12, S. 739-41.] |
Chroniken. (Vgl. N. 3437-46.)
4176) J. H. G o e t z , Fragment de chronique
mulhousienne 1649 — 1729: Bulletin du mus^e
hist. de Mulhouse 30, S. 12-120.
4177) Eine Mieser Chronik d. 18. Jh. Nach
Kalenderauf zeichngn, d. Mieser Bürgers u.
Töpfermeisters Anton Matthias Reisser
(1717 — 1804) u. anderen zeitgenöss. Quellen
her. V. G. Schmidt. Mies, Dworzak. 1907.
XII, 168 S. Mit Abbn. M. 3,00.
4178) A. Nutzhorn, Eine niedersächs. Baaern-
chronik aus d. Zeit d. 30 j. Krieges : Hannover-
land 2, S. 181/2.
(T. Konnerdlngk.)
Übersetznngsliteratnr.
4179) H. Rausse, Zur Gesch. d. span. Schel-
menromans in Deutschland. (= N. 1422.)
4180) id., La novela picaresca u. d. Gegen-
reformation: Euph. (Ergzhft.) _8, S. 6-10.
4181) id.. Die ersten dtsch. Übertraggn. v.
Cervantes' „Novelas ejemplares". (=N. 1394.)
(X. Oenhart u. a )
4182) Das Leben u. die gantz ungemeine Be-
gebenheiten des Weltberühmten Engel-
länders, Robinson Crusoe, welcher durch
Sturm u. Schiffbruch, worin alle seine Reise-
Gefährten elendiglich ertruncken, auf der
Americanischen Küste, bey dem Ausflusse
des grossen Strohms Oroonoko, auf e. un-
bewohnte InsuU gerathen, 28 Jahr laug dar-
auf gelebet, u. zuletzt durch See-Räuber
wunderbahrer Weise davon befreyet worden.
Von ihm selbst beschrieben, u., nach der
3. Engelländ. Edition auf vornehmes Be-
gehren, ins Teutsche übersetzt. Die 3. Ham-
burg. Aufl. Mit beygefögtem accuraten
Abriss obgedachter Insull. Hamburg 1731.
Neudruck. L., Insel-Verl. 1909. 442 u.
443 S. mit je 1 Titelbild. M. 20,00.
4183) T.W. Berger, Don Quichotte in Deutsch-
land u. sein Einfluss auf d. dtsch. Roman
(1613—1800). (= N. 1419 a.)
4184) W. K ü c h 1 e r. Zu d. Anfängen d. psycholog.
Romans in Frankreich: ASNS. 123, S. 88-118.
4185) L. Jordan, Die Gräfin La Fayette:
GRM. 1, S. 759-68.
Jahieaberidit« f&r aenere deutsohe LiteratargeioMohte. XIXjXX.
15
227
III, 4. Drama.
228
111,4
Drama.
Allgemeines N. 4186. — Geistliches nnd Schuldrama: Allgemeines und Lokalgeschichtlicbes N. 4189. — Einzelne
Dichter N. 4197. — Weltliches Drama: 17. Jahrhundert N. 4202. — 18. Jahrhundert N. 4204. — Fastnachtsspiel N. 4209. —
Übersetzungen N. 4210. — Theatergeschichte N. 4214. — Operngeschichte N. 4221. —
Drama.
Allgemeines.
4186) B. Busse, Das Drama. Bd. 1. (=- N. 3451.)
4187) J. A.Worp, Geschiedenis van het drama
en van het tooneel in Nederland II. Gro-
ningen, Wolters. VIII, 577 S. Fl. 4,90.
|[G. Kalff: DLZ. 29, S. 1774/5.] |
4188) O. Weltzien, Vom niederdtsch. Theater.
Lose Blätter aus Gesch. u. Lit. (= N. 3473!)
Geistliches und Schuldrania. (S. auch 3453-60,
3985-99.)
Allgemeines und Lokalgeschichtliches.
4189) Helene Höhnk, Schulkomödien: Hand-
buch d. Päd. 8, S. 204-15.
4189a) E. Keinhard, Ein Beitr. z. Gesch. d.
Jesuitenbühne: ZRhWVolksk. 6, N. 2.
4190) H. Friedjung, Die Jesuiten u. d. Theater-
lust in Österreich. (= N. 394, S. 53/8.)
4191) A. Fritz, Florentinus (1690) u. Theo-
philus (1722), zwei unbekannte Aachener
Jesuitendramen. (= N. 3191.)
4192) G. Lühr, Noch drei Jesuitendramen aus
Braunsberg u. Rössel: MGESchG. 19, N. 3.
4193) H. Jentsch, Gesch. d. Gymn. zu Guben
II. (=- N. 3161.)
(S. 77-81 beh. die actus oratorii u. dramatici.)
4194) R. Büttner, Gesch. d. Fürstl. Gymn.
Rutheneum zu Gera. (= N. 3205.)
(S. 42/7, 52/4, 65/7 beh. Schulaufführgn.)
4195) G. Hetteger, Tams weger Karfreitags-
spiele. Progr. Salzburg. 14 S.
4196) K. Brunhuber, Ein Wasserburger
Passionsspiel: Bayerland 19, S. 404/6.
(Passio Domini Jesu Christi 1737.)
Einzelne Persönlichkeiten.
4197) H. Steger, Johann Christian Hallmann.
Sein Leben u. seine Werke. Diss. Leipzig.
1909. 119 S.
4198) A. Franz, Klajs dramat.-orator. Dich-
tungen. (= N. 1973, S. 35-78.)
4199) O. Karstadt, Das Urbild d. Tendenz-
dichter. Zum 200. Todestag Chr. Weises
(1708): Jugendschriften- Warte 16, N. 10.
4200) O. Frank 1, Chr. Weises Lustspiele. Progr.
Olmütz. 38 S.
4201) A. Prazäk, Chr. Weise u. seine Beziehgn.
zu Böhmen. (In tschech. Sprache.) Progr.
15 S. |[E. Kraus: Tschech. Revue 2, S.638/9.]|
Weltliches Drama:
17. Jahrhundert.
4202) A. Pich 1er, F. A. Graf v. Brandis (1639
bis 1696). (= N. 357, Bd. 12, S. 68-76.)
4203) A. Gryphius, Die geliebte Dornrose.
Bearb. v. K. Engelhard. Strassburg, Singer.
IV, 62 S. M. 1,50.
4204) Wiener Haupt- u. Staatsaktionen. Her.
V. R. Bayer V. Thurn. (= SchrLVWien.
Bd. 1.) Wien, Literar. Verein. XLII, 459 S.
(Gordianus d. Grosse. — Enthauptung Ciceronis. —
Atalanta. — Pirrhus. — Pelifonte. — Admetus. —
Cosroes.)
18. Jahrhundert.
4205) E. Reichel, Die Anfänge des Drama-
turgen u. Bühnenreformators (Gottsched).
(= N. 4332, S. 499-566.)
4206) E. Baum, Ph. Hafners „Reisende Ko-
mödianten" u. die Wiener Gottschedianer:
Euph. Ergzhft. 8, S. 49-72.
4207) W. Mühleisen, Französ. Vorbilder zu J.
E. Schlegels „Stummer Schönheit" : StVLG.
8, S. 444/8.
(Destouches, La force du naturel u. Moliere, :^cole
des femmes.)
4208) F. Homeyer, Stranitzkys Drama v. „Hl.
Nepomuk". (JBL. 1906/7 N. 3220a.) [[A.
V. Weilen: Euph. 15, S. 579-82; R. M.
Werner: DLZ. 29, S. 2147/8.] |
Fastnachtsspiel.
4209) A. Bing, Frankf. Aufführgn. e. jüd.
Fastnachtsspiels vor 200 J. : FZg. N. 77.
4210) J. C. Benziger, Das Brunner Bartlispiel:
SchwAVoIksk. 20, S. 271-304.
Übersetzungen.
4211) K. H. Schmid, Corneille u. d. dtsch.
Lit. I. Progr. Esslingen. 1909. 4". 88 S.
(Beh.: G. Greflinger, J. Claussen, T. Fleischer, Kor-
mart, F. C. Bressand.)
4211a) L. Olschki, Guarinis Pator fido in
Deutschland. (= N. 1453.)
4212) C. A. Richter, Beitrr. z. Bekanntwerden
Shakespeares in Deutschland. I. Teil. Progr.
Breslau. 1909. 48 S. |[0. Glöde: LBIG-
RPh. 30, S. 321/3.]|
4213) A. V.Weilen, Hamlet auf d. dtsch. Bühne
bis z. Gegenw. (= SchrDShG. Bd. 3.) B.,
G. Reimer. XI, 200 S. M. 4,50.
(S. 1-10: Die engl. Komödianten. — Shakespeares
Eindringen auf d. dtsch. Bühne.)
4213a) A.Winds, Hamlet auf d. dtsch Bühne
bis z. Gegenw. (= SchrGTh. Bd. 12.) B.,
Eisner. 1909. VII, 234 S. (Nur für Mitglieder.)
Theatergeschichle. (Vgl. auch N. 3477-83.)
4214) Ch. Gaehde, Das Theater. Schauspiel-
haus u. Schauspielkunst v. griech. Altertum
bis z. Gegenw. (= AN&G. Bd. 230.) L.,
Teubner. IV, 142 S. M. 1,00.
(S. 86-102: Die Prinzipalschaften u. ihre Entwickelg.
zu ständigen Truppen.)
4215) K. Höf er, Über d. Anfänge d. Koburger
Theaterwesens. I. (= N. 3989.)
4216) R. Kr au SS, Das Stuttgarter Hoftheater
V. d. ältesten Zeiten bis z. Gegenw. St.,
Metzler. VII, 351 S. Mit 139 Abbildgn.
M. 8,40.
229
m, 5. Didaktik.
280
4217) R. Krauss, Dtsch. Wanderkomödianten
d. I r. u. IK. Jh.: Schwabenspiegel N. 45.
421S) J V. Klopf leisch-Claudius, F. Schuch
(der Ältere) (1716—63): ADB. 54, S. 234/8.
4219) H. A. Lier, Spiegelberg-Denner (Schau-
spielerfamilie): ib. S. 412/3.
Puppenspiel.
4220) V. M. , Marionettenspiele in Lippe:
MLippG. 7, S. 201 /6.
Opemg'eschichte :
Lokalgeschichtliches.
4221) W. Nagel, Kleine Mitteilgn. z. Musik-
gesch. aus Augsburger Akten : SBIMusG. 9,
S. 145-54.
4222) H. H. Borcherdt, Beitrr. z. Gesch. d.
Oper u. d. Schauspiels in Schlesien bis z.
J. 1740: ZVGSchlesien. 43, S. 217-42.
(Beh. u a. eingehender M. Opitz.»
Einzelne Tondichter.
4223) B. Engelke, J. F. Fasch (1688—1758):
SIMusG. 10, S. 263-81.
4224) W. Nagel, Das Leben Chr. Graupners
(1683—1760): ib. S. 568-612.
4225) F. Vo 1 b a ch , R. Keiser: Hochland 5 ', S.765/7.
4226) A. Schering, Ein wiederaufgefundenes
Werk V. H. Schütz: ZIMusG. 10, S. 68-80.
(Historia der freudenreichen Geburt Jesu Christi-)
4227) id., G. Ph. Telemann: ib. 11, S. 16/9.
(Zur Ausg. V. M. Schneider.)
4228) A. H e u s s , F. W. Zachow als dratnat.
Kantatenkomponist: ib. 9, S. 228-35.
111,5
Didaktik.
Geistliche Didaktik: Mystische Bichtnngen N. 4229. — Orthodoxie N. 4238. — Pietismus N. 4243. — Gelehrten-
geschichte. Philosophen: Allgemeines N. 4250. — Leibnii N. 4252. — Chr. Wolff N. 4262. — Acosta N. 4264. — Spinoza
N. 4265. — Popolarphilosophen N. 4277. — Pädagogen und Philologen (Schupp) N. 4279. — Naturforscher und Ärzte N. 4287.
— Historiker und Chronisten N. 4293. — Geographen N. 43i>4. — Verschiedene N. 4306. — Didaktische Dichtung: Pegnitz-
schäfer N. 4310. — Satiriker und Spruchdichter: 17. Jahrhundert (Abraham a Santa Clara. Lauremberg, Wernicke) N. 4313. —
la Jahrhundert N. 4323. — Anfklärongszeit (Geliert, Gottsched, Haller) N. 4327. — Verschiedenes N. 4355. —
Geistliche Didaktik:
Mystik. (Vgl. N. 3484-94.)
4229) L. Keller, Bibel, Winkelmass u. Zirkel.
Studien z. Symbolik u. Gesch. d. Humanität
im Zeitalter d. Naturphilos.: MhhComenius-
Ges. 17, S. 148-88.
(Betrifft J. V. Andreae, J. Risler, Coomheert.)
4230) H. Dechent, J. V. Andreae, e. sozialer
Prophet d. 17. Jh. (1586—1654): JbFDH.
S. 137-63.
4231) A. Gmelin, J. V. Andreae in höheren
Kirchenämtern u. seine Tätigkeit z. Wohl
d. württemb. Landeskirche: Mancherlei
Gaben 48, S. 3/7, 73/8, 137-42.
4232) Landgrebe u. Süss, J. V. Andreae
(1586—1654): RGG. 1, S. 473/5.
4233) E. Ludovici, J. Böhme. (= Biographia
antiqua, 3. Folge, 3.) Bitterfeld, Baumann.
1909. 32 S. M. 0,60.
4234) F. G i e s e c k e , Die Mystik J. B. v. Helmolts
(1577—1644). Diss. Erlangen. 79 S.
4235) B. Ihringer, Quirinus Kuhlmann (geh
1652): ZBFr. NF. 1, S. 179-82.
4236) L. Keller, G. Titius, Ordensmeister d.
Hauptloge Indissolubilis in d. J. 1671—81:
MhhComeniusGes. 17, S. 92,6.
4237) Lubenow, Drei Propheten aus d. Zeit d.
30 j. Krieges. Nach Comenius' ,Lux in Teneb-
ris" geschildert: NKZ. 20, S. 60-83, 198-230.
(Chr. Kötter, Christine Poniatowsky, N. Drabik.)
Orthodoxie.
4238) E. Sülze, Die Orthodoxie d. 16. u. 17. Jh.
u. d. religiöse u. sittl. Leben d. Gegenw.:
ProtMhh. 12, S. 217-31.
4239) J. Winter, Silhouetten aus d. Gesch. d.
theolog. Fakultät in Leipzig: Pfarrhaus 25,
S. 21/4, 42/4, 62/4, 78-81, 95/8.
(Beh. u. a- : N. Seinecker u. d. Carpzows. — J. A.
Eme»ti u. Chr. A. Crusius.)
4240) H. Lütkemann, J. Lütkemann. 3.
illustr. Jubiläumsausgabe. Mit Anmerkgn.
Braunschweig, Wollermann. VIH, 297 S.
M. .5,00.
4241) id., J. Lütkemann (1608— 55) : AELKZ. 41,
S. 1169-71.
Pietismus.
4242) H. Stephan, Der Pietismus als Träger
d. Fortschritts in Kirche, Theologie u. all-
gemeiner Geistesbildg. (= SGVTh. Heft 51.)
Tübingen, Mohr. 64 S. M. 1,25.
4243) W. Bickerich, Lissa u. Herrenhut:
ZschrBrüdergesch. 2, S. 1-74.
4244) Spaldings Bestimmung d. Menschen
(1748) u. Wert d. Andacht (1755). Her. v.
H. Stephan. (StGProt. Quellenheft 1.)
Giessen, Töpelmann. 44 S. M. 1,00.
4245) E. Schreck, Spener: Handbuch d. Päd. 8,
S. 693-703.
4246) W. Rotscheidt, Spener-Briefe an. d.
luther. Gemeinde zu Köln: MhhRhKG. 2,
S. 267-79.
4247) J. Th. Müller, N. L. Graf v. Zinzendorf :
RPTh. 21, S. 679-703.
4248) W. Jannasch, Chr. R. Graf v. Zinzen-
dorf: ZschrBrüdergesch. 2, S. 45-80.
4249) Zinzendorfs Tagebuch 1716-19. Her. v.
G. Reichel u. J. T. Müller. Fortsetzg.:
ib. S. 118-29.
15*
231
111,5. Didaktik.
232
Gelehrtengeschichte.
Philosophen :
Allgemeines.
4250) B.Bauch, Gesch. d. Philosophie. Bd. 4.
Neuere Philosophie bis Kant (= Sammig.
Göschen. N. 394.) L., Göschen. 1909. 173 S.
M. 0,80.
4251) A. Wolf stieg, Engl. u. französ. Deismus
u. dtsch. Aufklärg.: MhhComeniusGes. 17,
S. 137-47.
L e i b n i z.
4252) L. Daville, Leibniz historien. Paris,
Alcan. 1909. XII, 803 S. IfA. Laborde-
Miläa: REH. 1909, S. 687-90.]|
4253) J. Baruzi, Leibniz. Avec des nombreux
textes inödits. Paris, Bloud. 1909. 16°.
390 S.
4254) W. Kabitz, Die Philosophie d. jungen
Leibniz. Hab. Breslau. 48 S.
4255) W. Pastor, Leibniz u. d. german. Welt-
anschauung: TglEsB. N. 105.
4256) K. Wollf, Die Theodizee im 18. Jh.
(= id., Schillers Theodizee bis z. Beginn
d. Kantischen Studien.) (L., Haupt &Hammon.
1909.)
(S. 1-111 beh. Leibniz.)
4257) P. Ritter, Drei neue Briefe v. Leibniz.
(= Aus: SBAk[Berlin].) B., G. Reimer.
1909. S. 897-901. M. 0,50.
4258/9) P. Wüst, Leibniz' Philosoph. Werke.
(Übers, v. A. Buchenau, C. Schaar-
Schmidt u. J. H. v. K i r c h m a n n.) :
LCBl. 60, S. 180/2, 220/2. (Vgl. JBL. 1906/7,
N. 3267.)
4260) J. Toi and, Christianity not mysterious
(1696). Übers, v. W. Lunde. Eingeleitet
unter Beifügung v. Leibniz' Annotatiunculae
1701, her. v. L. Zscharnack. (= StGProt.
Quellenheft 3.) Giessen, Töpelmann. VII,
148 S. M. 3,00.
4261) Krit. Katalog d. Leibniz-Hss. Zur Vor-
bereitg. d. interak. Leibniz-Ausg. unter-
nommen V. d. Ac. des sciences morales et
polit. zu Paris u. d. Kgl. Ak. zu Berlin.
Bearb. v. P. Ritter. Heft 1. Berlin. 1908.
(Privatdruck.)
Chr. Wolf f.
4262) H. Drovsen, Die Marquise du Chätelet,
Voltaire u. d. Philosoph Chr. Wolff : ZFSL. 35,
S. 226-48.
4263) H. Stephan, Chr. WolfE u. d. Wolffsche
Theologie (1679—1754): RPTh. 21, S. 452-64.
U. A c 0 s t a.
4264) A. Kl aar, Uriel Acosta. Leben u. Be-
kenntnis e. Freidenkers vor 300 Jahren.
Berlin, G. Reimer. 1909. 169 S. M. 2,50.
(Siehe auch: id.: VossZgB. 1909, N. 19-20.)
Spinoza.
4265) E. Altkirch, B. Spinoza (im Porträt):
O&W. 9, S. 593/5, 664/6.
4266) id. , Ein unbekanntes Spinozabild: WIDM.
106, S. 176'9.
4267) F. Erhardt, Die Philosophie d. Spinoza
im Lichte d. Kritik. L., Reisland. VIII,
502 S. M. 9,00. |[Drng.: LCBl. 60, S. 380/2.] |
4268) E. G. Kolbenheyer, Amor dei. Ein
Spinoza-Roman. München, Müller. VII,
496 S. M. 6,00. |[J. Scherek: DArbeit. 8,
S. 667-70; H.Uli mann: SchL. 10, S. 329-31. ]|
4269) W. S. Lilly, Spinoza and modern thought:
FortnightlyR. 81, S. 43-61.
4270) K. O. Meinsma, Spinoza u. sein Kreis.
Dtsch. V. Lina Schneider. B., Schnabel.
1909. IV, 540 S. M. 12,00.
(Mit Einleitg. v. C. Brunner: Spinoza gegen Kant
u. d. Sache d. geistigen Wahrheit.)
4271) L. Sehring, Spinoza. (= Kulturträger
Bd. 23.) B., Seemann. 96 S. M. 1,00.
4272) J. Stern, Die Philosophie Spinozas.
3. verb. Aufl. St., Dietz. VIII, 192 S.
M. 1,50.
4273) Anna Tumarkin, Spinoza. (= Abhh-
GPhilos. 5.) L., Quelle & Meyer. VI, 89 S.
M. 2,00.
4274) Spinozas Ethik in verkürzter Übersetzg.
Her. V. M. Kronenberg. (= Bücher d.
Weisheit u. Schönheit.) St., Greiner & Pfeiffer.
V, 201 S. M. 2,50.
4275) Dasselbe. Dtsch. v. C. Vogl. Volks-
ausg. L., Kröner. 1909. 148 S. M. 1,00.
4276) B. de Spinoza, Theologisch-politischer
Traktat. 3. Aufl. Her. v. C. Gebhardt.
(= PhilosBibl. Bd. 93.) L., Dürr. XXXIV,
XXXIV, 423 S. M. 5,00.
Popularphilosophen.
4277) H. Ullrich, J.F. Bachstrom (1686—1742):
Euph. 16, S. 28-58, 320-49.
4278) C. C. Bretschneider, Isaak Iselin. E.
Schweizer Physiokrat d. 18. Jh. Diss. Bern.
IV, 172 S.
Pädagogen und Philologen.
4279) F. Flasdieck, J. F. Lamprecht. Beitrr.
z. Gesch. d. literarischen Kritik im 18. Jh.
(= N. 2374.)
4280) R. Windel, Über e. dtsch. Rhetorik aus
d. J. 1634: NJbbKlAltGL. 24, S. 330/4.
(J. M. Mayfart, Teutsche Rhetorica.)
4281) A. Fisch el, Vorschlag Chr. J. v.
Schierendorffs wegen Errichtg. e. ständigen
Akademie in Brunn oder Olmütz: ZVG-
Mähren. 12, S. 295/9.
4282) W. Diehl, Zur Lebensgesch. v. J. B.
Schuppius: ZKG. 29, S. 399-402.
4283) O. Lerche, J. B. Schupp an Herzog
August d. J. V. Braunschweig- Wolfenbüttel :
Euph.(Ergzhft.) 8. S. 16-27.
4284) C. Vogt, J. B. Schupp. I/II: Euph. 16,
S. 6-27, 245-320, 673-704.
4285) id. , Litteratura Schuppiana: ZVHessG. 42,
S. 157/9.
(W. M. Becker. — W. Diehl. — J. Lühmann.)
4286) F. Arnheim, Frhr. B. Skytta (1614-8.3),
d. Urheber d. Planes e. brandenb. Universal-
Univ. d. Völker, AVisseuschaft u. Künste.
(= N. 372, S. 65-99.) (Siehe MGESchG.
Beiheft 30, S. 171.)
Naturforscher und Arzte.
4287) E. Regen er, O. v. Guericke, d. Erfinder
d. Luftpumpe u. seine Beziehgn. z. Grossen
Kurfürsten: Hohenzollern-Jb. 12, S. 103-12.
4288) Kepler u. d. Kirchenlehre: MhhComenius-
Ges. 18, S. 184/7.
(Gegen d. Behauptgn. d. sog. Keplerbundes.)
233
m, 5. Didaktik.
234
4289) G. M. Jochner, Briefwechsel zwischen
Wolf Wilh. V. Neuburg u. J. Kepler:
HPBU. 141, S. 153-68.
4290) M. Muri and, W. v. Kollfink: Hamb-
NachrrB. N. 28.
4291) F. Tetzner, T. Schellenbergs Werke:
BGDorttnuud. IT, S. 91-116.
4292) id., Tarquinius Schellenberg: ZRhWestf-
Volksk. 5, S. 1-46.
Historiker und Chronisten.
4293) F. Israel, Adam Adami u. seine Arcana
pacis Westphalicae (Teil II, Abschnitt 1/4).
Diss. München. 1909. VI, 39 S.
4294) A. Rejzek, T. J. Baibin. (In tschech.
Sprache.) Prag, Knihtiskarna Druzstva vlast.
VIII, 466 S. Kr. 7,50. ;[StML. 77, S. 97/8.];
4295) E. Pauls, Zur Lebensgesch. Peter a
Beecks, d. erst. Geschichtschreibers Aachens:
Aus Aachens Vorzeit 20, S. 143 7.
4296) W. Hausenstein, Der Nürnberger Poet
S. V. Birken (1626—81) in seinen histor.
Schriften: MVGNürnberg. 18, S. 197-235.
4297) B. Duhr, Der baver. Historiograph A.
Brunner (1589-1650):' HPBU. 141, S 62-83.
4298) A. Pichler, H. Guarinonius (1571—1654).
(= K 357, Bd. 12, S. 36-67.)
4299) P. Heidelbach, Der Chronist F. Lucae
(1644-1708): Hessenland 22, S. 184/6,199-201.
4300) E. Pauls, Zwei Briefe d. Aachener Ge-
schichtschreibers u. Rechtsgelehrten Dr. J.
Xoppius: Aus Aachens Vorzeit 20, S. 147-50.
4301) H. Mayn, J. Prätorius u. seine Werke.
t 1680: ZBFr. 12, S. 78-87.
4302) K. W y 1 , Rübezahl-Forschungen. Die
Schriften d. J. Prätorius. (= N. 1366.)
4303) J. Heeg, Zwei Briefe S. Pufendorfs an
J. F. Gronov: HVjs. 12, S. 537-40.
Geographen.
4304) H. Schwan old, E. Kaempfers Testament
(1651—1716): MLippG. 5, S. 41-61.
4305) P. Y. Radics, Job. Weikhard, Freiherr
V. Valvasor. Laibach, Kleinmayr. 1909. XI,
350 S. Mit Tafeln u. Abbildgn. M. 4,00.
Yersehiedene.
4306) V. Loewe, J. Johnston, e. Polyhistor
d. 17. Jh. (Aus: ZHGPosen.) Posen, Jolowicz.
1909. 30 S. M. 1,00.
4307) M. Zimmer, Job. Ludewig, d. gelehrte
Bauer v. Cossebaude 1715—60. Dresden,
Ungelenk. 104 S. M. 1,25.
4308) D. Burckhardt-Werthemann, M.
Merlans Frankf. Aufenthalt 1625—50: Ber.
d. Baseler Kunstver. 1907, Beil. S. 81-150.
4309) M. D. Learned, The life of F. D.
Pastorius, the founder of Germantown. Phil-
adelphia, Campbell. X, 324 S. [A. Brandl:
ASNS. 122, S. 452/3.] I
Didaktische Dichtnnsr:
Fegnitzschäfer.
4310) Th. Bischoff, G. Ph. Harsdörfer: Er-
winia 16, S. 43/4, 59-61.
4311) P. Hausmann, G. Ph. Harsdörfer, d.
Gründer d. Blumenordens an d. Pegnitz:
VossZgB. X. 20.
4312) A. Franz, J. Klaj. (= N. 1973.)
Satiriker nnd Spruchdichter:
17. Jahrhundert.
Abraham a Santa Clara.
4313) Abraham a Santa Clara. IH. Bergmann:
VossZg. 1909, N.562; H.Brenner: Kultur 10,
S. 398-416; Th. Ebner: Der alte Glaube 11,
N. 10; A. Ruest: Geg. 76, S. 916/8, 932/5;
A. E. Schönbach: ÖsterrRs. 21, S. 378-82;
O. Stauf V. d. March: Geg. 74, S. 248-51
(,A. als Wiener-); K. H.Strobl: Münchener-
NN. N. 560; G. Zeller: BernRs. 4, S. 228-30.|
4314) Bertsche, Abraham a Santa Clara u.
d. Wissenschaft: HPBU. 144, S. 934-47.
4315) Abraham a Santa Claras 200. Todestag:
LE. 12, S. 486,'?.
4316) Abraham a Santa Clara (1644-1709).
Zur 200. Wiederkehr seines Todestages. Eine
Auswahl aus seinen Werken, m. e. Einleitg.
versehen v. G. Keller. Bern, Grünau. 1909.
165 S. Mit Bildnis. M. 2,80.
4317) Abraham a Santa Clara, Der Bücher-
narr. Her. V. K. Wolfskehl. (Für d. Ges.
d. Bibliophilen gestift.j München, M. Müller.
1909. 4". 4 S.
J. Lauremberg.
4318) E. Witte, Ein Vorkämpfer Lessings u.
Ahnherr Reuters (1590—1658) : ÜdW. S. 120/3.
(Siehe auch id.: SchL. 9, S. 49-52.)
4319) J. Laurembergs Scherzgedichte in hs.
Fassung. (= DVXdSpr. Bd. 5.) Soltau,
Norden. IX, 60 S. M. 1,00.
Chr. Wernicke.
4320) F. Eichler, Chr. Wernickes H. Sachs u.
sein Drvdensches Vorbild Mac Flecknoe:
ZVLR. NF. 17, S. 208-24.
4321) W. G. Howard, Chr. Wernicke, a pre-
decessor of Lessing: P3ILA. 23, S. 520-44.
4322) Chr. Wernickes Epigramme. Her. v.
R. Pechel. (= Palaestra. Bd. 71.) B.,
Mayer & Müller. 1909. 596 S. M. 18,00.
|[K. Borinski: DLZ. 30, S. 3172/3.]j
18. Jahrhundert.
4323) A. G. Kästners Selbstbiographie u. Ver-
zeichnis seiner Schriften nebst Heynes Lob-
rede auf Kästner, her. v. Rud. Eckart.
Hannover, Geibel. 1909. III, 40 S. Mit
Bildnis. M. 1,00.
4324) K. Beckmann, Heinr. Lindenborn, d.
kölnische Diogenes. Sein Leben u. seine
Werke. (= BLGRh. Bd. l.j Bonn, Han-
stein. XII, 288 S. M. 6,00. |[J. Hashagen:
WZ. 28, S. 348-57.] I
4325) K. Schede, H. Lindenborn: BonnerZg.
N. 289 (LE. 11, S. 261).
4326) J. Mühlhaus, G. W. Rabener. Diss.
Marburg. 151 S.
Anfklärungszeit.
Geliert.
4327) R. Graul, Geliertdenkmäler in Meissner
Porzellannachbildungen: LeipzKalender. 6,
S. 157-63.
4328) C. Stephan, Geliert: Der alte Glaube 11,
N. 11.
235
III, 5. Didaktik.
236
4329) G. Wustmann, Geliert als Lehrer d.
Deutschen. (= N. 136, S. 278-88.)
Gottsched.
4330) J. Bleyer, Gottsched hazilnkban (Gott-
sched in Ungarn). Budapest, Ungar. Ak. d.
Wissensch. Kr. 4,00. j [Selbstanz. : Euph.
17, S. 195/6.] I
4331) G. H. Danton, On chria in Gottsched.
(= N. 1978.)
4332) E. Keichel, Gottsched. Bd. 1. B., Gott-
sched-Verlag. XIII, 760 S. M. 8,50. |[A. E.
Berger: DWelt. Jl, N. 20 („Zwei Eettungs-
werke"); A. Brausewetter: TglEsB. N. 227;
R. Buchwald: LE. 11, S. 632/4 („Das neue
Gottsched-Buch"); M. K(och): LCBl. 60,
S. 919-20; M. Nord au: NFPr. K 16011
(„Eine Totenbeschwörung"); A. Sakheim:
HambCorrB. 1909, N. 9; H. Spiero: Grenzb.
67*, S. 339-42; R. M. Werner: StVLG. 9,
S. 471-80 (ablehnend).] I
4333) id., Gottscheds Stellg. in d. Gesch. d. dtsch.
Unterrichts- u. Erziehungswesens. (=N.1778.)
4333 a) id., Gottsched - Wörterbuch. Bd. 1.
(= N. 1979.)
4334) O.Wittstock, ZurKulturgesch. d. 18. Jh.:
KBlVSbnbgLK. 31, S. 12/9.
(Acht Briefe v. M. Z. Wankhel v. Seeberg u. G. Soterius
an Gottsched.)
Schweizer:
Bodmer. Breitinge r.
4334a) P. Usteri, H. Meister u. J. J. Bodmer:
ZürcherTb. 32, S. 238-50.
(Zwei ungedr. Briefe 1764 u. 1766.)
4335) E. Egli, Zwei Brei tinger-Briefe aus e.
Zürcher. Autographensammlg: ib. NF. 31,
S. 245/8.
(An Frau v. Kügkhofen 1729. — Ursula Hegner 1742.)
4336) R. Verosta, Der Phantasiebegriff bei d.
Schweizern Bodmer u. Breitinger. Progr.
Wien. 15 S.
A 1 b r. V. H a 11 e r.
4337) L. Asher, Haller als Naturforscher:
FZg. N. 228.
4338) E. Castle, Albrecht v. Haller, Voltaire
u. Josef II: ÖsterrRs. 17, S. 147-50.
4339) H. Dübi, Haller u. d. Alpen: NBernerTb.
1909, S. 189-211.
4340) C. Fasola, La fama di Albrecht v. Haller
in Italia alla fine del 1700: RLT. 2, S. 327-40.
4341) O. V. Greyerz, A. v. Haller als Dichter.
2. Ausg. Bern, Francke. 51 S. M. 0,50.
4342) M. Hai 1er, Haller als religiöse Persön-
lichkeit. Ebda. 1909. 27 S. M. 0,65.
4343)F. Heine mann, A.v. Haller als Vi visektor.
(Aus: Wissen & Leben.) Ebda. 20 S. M. 0,70.
4344) R. Ischer, J. G. Zimmermanns Briefe
an Haller: NBernerTb. 1909, S. 212-77.
(Mit biograph. u. sachl. Anmerkgn.)
4345) F. Kammerer, A. v. Hallers Natur-
gefühl. (= N. 1700, S. 116-60.)
4346) H. Kronecker, Hallers Wohnungen u.
seine Arbeitsart. Mit 27 Abbildgn. : Bll-
BernG. 4, S. 311-35.
4347) O. Tschirch, A. v. Haller als Dichter:
WIDM. 105, S. 293/9.
4348) F. Vetter, Der junge Haller. Nach
seinem Briefwechsel mit J. Gessner aus d.
J. 1728-38. Bern, Francke. VIII, 104 S.
M. 1,80.
4349) i d. , Aus d. Briefwechsel zwischen Haller
u. J. Gessner 1728-38: Bund (Bern) N. 41/7.
4350) A. Weese, Die Bildnisse A. v. Hallers.
Bern, Francke. 283 S. Mit 160 Tafeln.
M. 32,00.
4351) K. Zagajewski, Albr. v. Hallers Dichter-
sprache. (= N. 1980.)
4352/4) Albr. v. Haller (1708—77). |A. Klaar:
VossZg. N. 487; K. Storck: Türmer US
S. 135-42; F. Wilhelm: ÜdW. 1, S. 585-92;
E. Witte: HambFrBl. N. 237; E. Zol-
lin ger: NeueZürcherZg. N. 288/9, 2912;
weitere Artikel siehe LE. 11, S. 253. |
4355) Haller-Nummer: BernRs. 3, N. 6.
(Enth. S. 153-60: E. Bürgi, Haller u. d. Vielseitigkeit.
— S. 161/6 : Aus d. Gedichten A. v. Hallers. — S. 167-72:
Die Reisetagebücher Hallers. — S. 173/4: H.Bern er,
Die Haller-Feier in Bern.)
4356) Festbericht üb. d. Haller-Feier in Bern
am 15. u. 16. Okt. 1908. Bern, Wyss. 1909.
123 S. M. 2,00.
IV. Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis
zur Gegenwart.
IV, 1
Allgemeines.
a) Literaturgeschichte.
Allgemeines und Gesamtdarstellungen N. 4357. — Deutsche Literatur und das Ausland N. 4372. — Aaslftodiselie
Literatur in Deutschland N. 4404. — Literaturgeschichte in Werken verwandter Wissenschaften: Weltgeschichte X. 4415. —
Kulturgeschichte N. 4419. — Einzelne Epochen: 18. Jahrhundert N. 4423. — 19. Jahrhundert: Zeitalter der Befreiungskriege
N. 4437. — Zeit T'-n 1815-1871 N. 4450. — Literatur der Gegenwart: Allgeraeines und Gesamtdarstelinngen N. 4455. —
Elinzelnes N. 4471. — Religiöse Strömungen: Allgemeines N. 4495. — Katholizismus N. 4498. — Judentum N. 4530. —
Knltnrelle und soziale Strömungen N. 4537. — Lokale Literatargesohiohte N. 4544. — Stammbücher N. 4680. — Literar-
historiker und Essayisten N. 4634. —
Allgemeines.
4357) G. Heine, Einige unfertige Gedanken
z.Literaturgesch.: Christi. Welt 22, S. 919-22.
4358) M. A. Leblond, L'idee du bonheur et
du progrfes dans la litt, du XIXe sifecle:
Revue hebdomadmaire 1909, 17 oct.
4359) R. ünger, Philos. Probleme in d. neueren
Literaturgesch. : (= N. 11.)
Gesamtdarstelinngen :
(Siehe auch N. 21-59, 935-68.)
Wdtliterattir.
4360) P. Zschorlich, Europäische Literatur-
geschichte des 19. Jh. (= Miniatur-Bibl.
Bd. 751/4.) L., Verlag für Kunst u. Wissen-
schaft. 184, XXIV S. M. 0,40.
Deutsche Literatur.
4361) K. Goedeke, Grundri?s z. Gesch. d.
dtsch. Dichtung. Aus d. Quellen. 2. ganz
neu bearb. Aufl. Nach d. Tode d. Verf. in
Verbindg. mit Fachgelehrten fortgeführt v.
Edm. Goetze. 26. Heft. Bearb. v. A.
Rosenbaum. (9. Bd. S. 161-320.) Dresden,
Ehlermann. 1909. M. 4,20.
4362) J. Goldfriedrich, Geschichte d. dtsch.
Buchhandels vom Beginn d. klass. Periode
bis zum Beginn d. Fremdherrschaft. (=
N. 277, Bd. 3.)
4363) H. Hettner, Gesch. d. dtsch. Lit. im
18. Jh. Bd. 2 ü. Bd. 3 (2 Abschnitte). (=
N. 4038, Tl. UI, 2/3.) Braunschweig, Vieweg.
1909. VI, 580 S.; VI, 374 S.; VI, 754 S.
M. 10,00; M. 6,50; M. 12,00.
(2. Das Zeitalter Friedr. d. Gr. — 3. Das klass. Zeit-
alter d. dtsch. Literatur. 2 Bde.)
4364) K. F. Kummer, Dtsch. Literaturgesch.
d. 19. Jh. dargest. nach Generationen. Dres-
den, Reissner. XVI, 720 S. M. 10,00. ;[K.
B 1 e i b t r e u : Eckart 3, S. 453-61, 509-13
(„Ein Kummer"); W. Herzog: BerlTBl.
1909, N. 230 („Kummers Generationen");
A. R. Hohlfeld: Mhh. für dtsch. Sprache
(Milwaukee) 10, N. 6 u. 8 (auch Sonderdruck
12 S.j; O. Harnack: LE. 11, S. 1213/5;
F. Lienhard: Türmer 11*, S. 85/9; R. M.
Meyer: DLZ. 29, S. 3100/1; E. Michael:
LCBl. 60, S. 434/6; J. Sahr: ZDU. 23,
S. 30-49; K. Strecker: TglRsB. N. 278
(„Schrifttum u. Generation").]|
4365) K. Leimbach, Die dtsch. Dichter d.
Neuzeit u. Gegenw. Fortgef. v. K. Bojunga.
Bd. 10, Lfg. 2 (Schmidt-Cabanis — Scholz).
Frankf. a. M., Kesselring. 1909. S. 161-320.
M. 1,50.
4366) R. M. Meyer, Die dtsch. Lit. d. 19. Jh.
4. umgearb. Aufl. 2 Tle. B., Bondi. 1909.
XVI, 504 S.; VIII, 430 S. M. 10,00.
!167) id., Grundriss d. neueren Literaturgesch.
2. Aufl. (JBL. 1906/7, N. 38a.) i[H. Daffis:
ASNS. 120, S. 193/5; F. Sch(nürer): ALBI.
17, S. :>.66/7.]|
239
IV, 1 a. Literaturgeschichte.
240
4368) G. Saintsbury, The later 19th Century.
(= Periods of european lit. X-XII). London,
Blackwood. 1907. XIII, 471 S. Je Sh. 5/.
1[R. M. Meyer: ZVLR. 18, S. 145/9 (scharf
ablehnend).]!
4369) Herrn. Schmidt u. M. Ewert, Die dtsch.
Dichtung d. 19. Jh. in ihren Hauptvertretern.
(== N. 961.)
4370) C. Weitbrecht, Dtsch. Literaturgesch.
des 19. Jh. 2. ergänzte Aufl. Her. v.
11. Weitbrecht. (= Sammig. Göschen
Bd. 134/5.) L., Göschen. 129, 160 S. M. 1,60.
4371) R. Goehler, Die Dtsch. Schillerstiftung.
2 Bde. B., A. Duncker. 1909. X, 509 S. ;
VI, 202 S. M. 16,00.
(1. Geschichte d. Dtsch. Schillerstiftung. — 178 literar.
Gutachten der Schillerstiftung [Gutzkow, Hopfen,
Kürnberger, J. Grosse, H. HofEmann].)
Deutsche Literatur und das Ausland.
(Siehe auch N. 40/6.)
England — Amerika.
4372) K. Bleibtreu, Deutschland u. England.
B., Curtius. 1909. 239 S. M. 3,50.
4373) A. Harrison, England and Germany.
(Republished from : The Observer.) London,
Macmillan. 1907. 181 S. Sh. 2/6. |[0.
Hötzsch: LCBl. 59, S. 401.]|
4374) R. Müller-Freienfels, England u. wir:
LE. 11, S. 757-65.
4375) H. G. F i e d 1 e r , Dtsch. Lit. u. Wissenschaft
in England: LE. 11, S. 795-800, S. 1681/3;
12, S. 432/3.
4376) G. M. Baker, Some references to german
lit. in english magazines of the early 18'^
Century: MLN. 24, S. 111/4.
4377) J. Harris, The first printed translations
into english of the great foreign classics.
London, Routledge. 1909. |[H. G. Fiedler:
LE. 11, S. 1459-60.]!
4378) F. Olivero, Coleridge e la lett. tedesca:
RLT. 2, S. 372-91.
4379) H. G. Fiedler, Th. Martin f 1909: LE. 12,
S. 64/5.
4380) G. V. Bosse, Das dtsch. Element in d.
Vereinigten Staaten unter besond. Berück-
sichtigg. seines polit., ethischen, sozialen u.
erzieherischen Einflusses. Preisgekr. Schrift.
St., Belser. XIII, 480 S. Mit Abbildgn. u.
20 Taf. M. 7,80.
4381) G. V. Skal, Deutsche Lit. in Amerika:
Zukunft 64, S. 345-51.
4382) M. H. Haertel, German lit. in American
magazines 1846 to 1880. (= Bull, of Univ.
of Wisconsin 4, N. 2.) Diss. Madison
(Wisconsin). 188 S.
Belgien und Frankreich
4383) Deutsche Literatur in Belgien: LE. 12,
S. 584/5.
4384) Erich Meyer, Deutschland im Spiegel d.
mod. französ. Dichtung: WIDM. 103, S. 580/4.
4384a) M. Nordau, Das Drama in d. Fremde:
NFPr. N. 15879.
(Deutsche Dramen in Paris.)
4385) E. Tissot, Eine Enquete über d. intellek-
tuelle Annäherung Frankreichs u. Deutsch-
ands: DR. 33S S. 26-47. (Siehe auch H.Mo rf,
F.Vogt, E. Tissot: FZg. 17. Jan., 11. Febr.)
(.antworten v. M. deVogue, G. Renard, P. Bour-
get, P. u. V. Margueritte, P. Adam, J. Finot,
Fonsegrive, Juliette Adam, A. Barine, Frau
Tinayre.)
4385a) J. Ettlinger, B. Constant. Der Roman
e. Lebens. B., Fleischel. 1909. XVI, 324 S.
M. 5,00. (Siehe auch id. : WIDM. 105, S. 300/9.)
i[A. Geiger: Türmer W, S. 552/6; E. Heil-
born: FZg. 1909, N. 190 („Das psvcholog.
Problem"); J. V. Widmann: Bund (Bern)
1909, N. 361, 363, 365, 367, 371.] |
4386) W. Schwenke, Florians Beziehgn. zur
dtsch. Lit. Diss. Leipzig. 155 S.
4387) W. Haape, Alfred de Musset in seinen
Beziehgn. zu Deutschland u. zum dtsch.
Geistesleben. (Aus: ZFSL. 34.) Mit e.
Notenbeil. u. e. Bildnis d. Dichters nach d.
Statue V. Grauet. Baden-Baden, Wild. 1909.
98 u. Musikbeil. 8 S. M. 1,20.
4388) L. Wittmer, Görard de Nerval. Un
intermödiaire entre la France et l'Allemagne
et un pröcurseur de Mme. de Stael. Paris,
Hachette. VI, 474 S.
4389) M. Werner, Görard de Nerval (1808—
1855): FZg. N. 143. (Siehe LE. 10, S. 1285.)
4390) L. Morel, Saint-Beuve, la litt, allemande
et Goethe (Schluss): Revue d'hist. litt, de
la France 15, S. 430-78.
4391) N. Sevenig, Ch. de Villers, ein ver-
kannter Vorläufer d. Frau v. Stael. Progr.
Diekirch. 1909. 4». 27 S.
Italien und Spanien.
4392) G. Caprin, Die dtsch. Lit. in Italien:
Marzocco 13, N. 17. (Siehe LE. 10, S. 1232.)
4393) C. Pitollet, La litt, allemande en Italic:
RGermanique. 5, N. 4.
4394) P. Hazard, Les premiers contacts des
litt, du Nord avec l'esprit latin en Italic:
StVLG. 9, S. 308-59.
4395) A. Pellizari, Italien.-dtsch. Literatur-
Berührungen: Fanfulla della domenica 1907,
22. Dez. (Siehe LE. 10, S. 660.)
4396) G. Bolognini, A. Aleardi e la poesia
tedesca: RLT. 3, S. 324/9.
4397) E. Mele, Alcune revisioni da tedesco di
V. Imbriani: ib. 2, S. 267-75.
4398) F. Momigliano, G. Mazzini e la lett.
tedesca: ib., S. 276-86.
4399) J. Fastenrath, F. Sellön (f 1907): LE.
10, S. 1016/7.
Russland.
4400) P. Barchan, Russisch-Deutsches: LE. 11,
S. 1229-31. (Aus: St. Petersburger Zg. 1909,
N. 111.)
4401) A. Luther, P. Weinberg (1830—1908):
ib. 10, S. 1744/5.
Skandinavien.
4402) R. Kayser, Dtsch. Leben in Dänemark:
PrJbb. 132, S. 230-49.
4403) M. G. Schybergson, H. G. Porthan.
Tl. I. Helsingfors. 281 S. |[E. Wränge 1:
LCBl. 60, S. 362/3.]!
(Kap. V beh. die dtsch. Beziehungen.)
Ausländische Literatur in Deutschland.
(Siehe auch N. 47-59.)
4404) O. F. AValzel, Shaftesburv u. d. dtsch.
Geistesleben im 18. Jh. (= N. 2388.)
4404a) Hiecke, Englische Dichter d. ersten
Hälfte d. 19. Jh. auf Reisen in Deutschland.
Progr. Zittau. 8 S.
241
IV, t a. Literaturgeschichte.
242
4405) L.Kellner, Die engl. Lit. im Zeitalter '
d. Königin Victoria. L., B. Tauchnitz. 1909.
XXX, 703 8. M. 10,00.
4406) W. Küchler, Franzöa. Romantik. Heidel-
berg, Winter. III, 118 S. M. 2,00.
4407) Französ. Heft: LE. 11, N. 14. fVgl. auch
ib., N. 18, S. 1.S36/7.)
(Eiith. Beitrr. V. Anna Brunnemann, S. Samosch
[Mistral], F. Clement [J. Renard], F. Servaes [Bal-
zac', R. Schau kai [Flaubert], F. v. Zo b e 1 1 i tz
[Mahns Maupassant], H. Lilienfein [Voltaire].)
4408) F. V. Oppeln-Bronikowski, Das junge
Frankreich: Neue Revue 1, S. 1562-74.
4409) T. V. Smarzewski, Die literarischen u.
sozialen Strömungen in Polen: ÖsterrRs. 18,
S. 383-92.
4410) J. H. E. Schuck, Die skandinav. Dichtg.
d. 19. Jh.: InternatWschr. 2, S. 769-88.
4411) Sven Lange, Plauderei über d. literar.
Dänemark: März 2\ S. 154-62.
4412) B. Kahle, H. Ibsen, B. Björnson u. ihre
Zeitgenossen. (= AN&G. Bd. 193.) L.,
Teubner. 140 S. M. 1,00.
(S. 99-135: Die norweg. Literatur im Zeilalter Ibsens
u. Björnsons.)
4413) S. Söderraann, Mod. schwedische Dich-
tung: FZg. 1909, N. 259. (Siehe LE. 12,
S. 122,3.)
4414) G. Heinrich über „Ungarische Elemente
in d. dtsch. Poesie": LE. 11, S. 1314.
Literaturgeschichte in Werken verwandter
Wissensehaffen:
Weltgeschichte. (Vgl. N. 60/5.)
4415) W. H. Dawson, The evolution of mod.
Germany. London, Unwin. 1909. 520 S.
4416) O. Jäger, Deutsche Geschichte. Bd. 2.
{= X. 65.)
4417) K. Lamprecht, Deutsche Geschichte.
Der ganzen Reihe Bd. 11 (2 Tle.), Bd. 12
(Schlussband). B., Weidmann. 1908/9. IX,
IX, 759 S.; VIII, 439 S. M. 18,00.
(Bd. 11 : Neueste Zeit. Zeitalter d. subjektiven Seelen-
lebens. — Bd. 12: Anhang. Bibliographie. Register.)
4418) J. Pflugk-Harttung, Geschichte d.
Neuzeit. Das nationale u. soziale Zeitalter
seit 1815. (= N. 62, Bd. 6.) B., Ullstein.
XIX, 648 S. M. 16,00.
Kulturgeschichte. (Siehe auch N. 66-88 b.)
4419) O. Henne am Rhyn, Die Kultur im j
Übergang vom 19. z. 2(5. Jh. (= id., Allg.
Kulturgesch. Bd. 8.) L., O. Wigand. XI,
324 S. !
I. allgemeine Gesichtspunkte. — Völker u. Staaten. — '.
Die sozialen Fragen. — Sittlichkeit. — Religionen. — |
Kunstleistungen. — Wissenschaften.) '
4420) A. V. Gleichen-Russwurm, Gesellig-
keit. Sitten u. Gebräuehe d. europäischen
Welt 178!»~1900. Stuttgart, Hoffmann. 1909.
VIII, 473 S. M. 8,50. ;
4421) Menschen u. Moden im 18. Jh. nach ■
Bildern u. Kupfern der Zeit. Her. v. O.
Fischel. Text v. M. v. Boehn. München,
Bruckmann. 1909. IV, 251 S. M. 8,00.
4421a) Dasselbe im 19. Jh. 3 Bde. Ebda.
1907,8. VII, 173 S.; VI, 160 S.; VI, 158 S.
Mit zahlreichen Tafeln. M. 15,10.
4422) Ch. Seignobos, History of contemp. 1
civilisation. London, L^nwin. 1909. 468 S. i
Sh. ö;. I
JakiMbariehte ffir aenere dentsche Literatargesehiokt«.
Einzelne Epochen:
Ifi. .Jahrhundert.
4423) H. Droysen, Hist. de la diss. „Sur la
litt, allemande, publice k Berlin en 1780".
Ein Beitrag z. Charakteristik des Ministers
Grafen v. Hertzberg. Progr. Berlin, Weid-
mann. 4«. 21 S. M. 1,00.
4424) Chr. Muff, Friedr. d. Gr. u. d. dtech.
Lit. (=3 N. 421, S. 43-84.)
4425) H. Schi erb au m, J. Mosers Stellung z.
Lit. d. 18. Jh. I. (Aus MVGO.snabrück. 33.)
Osnabrück, Schöningh. 60 S. M. 1,00.
4426) K. Hoffmanu, Zur nationalen Bedeutg.
d. Göttinger Bundes. (= N. 402, S. 90-1 U.)
4426a) H. Blume, J. Mauvillons u. L. A. Unger:
„Über d. Wert einiger dtsch. Dichter u. über
andere Gegenstände den Geschmack u. die
schöne Lit. betreffend-*. Ein Briefwechsel.
2 Stücke. Frankfurt u. Leipzig 1771/2. Als
Vorläufer d. Sturm- u. Drangperiode. (=
N. 2373.)
4427) M. N. Rosanow, J. M. R. Lenz. Deutsch
V. C. V. Gütschow. L., Schulze & Co. 1909.
VIII, 557 S. M. 12,00.
(S. 1-29: Grundlagen u. Entstehung der Sturm- u.
Drangperiode.)
4428) W\ Montag, K. v. Ayrenhoff. Sein Leben
u. seine Schriften. {= Münster BNL. Heft 6.)
Münster, Schöningh. IX, 138 S. M. 2,60.
(Beh. u. a. S. 53-60 : -Schreiben d. aufrichtigen Mannes"
[1781] u. S. 116-23: .\yrenhoffs literar. Ansichten.)
4429) R. Hering, H. W. v. Gerstenberg u. sein
Freundeskreis: JbFDH. 1909, S. 372-407.
4430) W. Hofstaetter, Das Deutsche Museum
(1776 — 88) u. Das Neue Deutsche Museum
(1789—91). (= N. 538.)
4431) O. P. Trieloff, Die Entstehg. d. Rezen-
sionen in d. Frankf. Gelehrten Anzeigen
vom J. 1772. (= N. 537.)
4432) Der Wurmsaamen. 6 poet. Streitschriften
aus d. J. 1751/2. Her. v. G. W'itkowski.
[= :MDGVSpLeipzig. Bd. 10, Heft 2.) L.,
Hiersemann. 79 S. M. 3,00.
4433) F. Blei, Deutsche Literatur-Pasquille.
(JBL. 1906 7, N. 3359.) |[J. Minor: Euph.
15, S. 251-66.];
4434) A. Sc hur ig. Das galante Preussen gegen
Ende d. 18. Jh. (=^ Sammig. kulturgeschichtl.
Publikationen. Bd. 1.) B., Verlagsges. Berlin.
1909. XV, 322 S. M. 6,00.
4435) H. Kretschmayr, Das Zeitalter d.
Klassik: ÖsterrR«. 15, S. 180-94.
(Im Anschluss an K. Lamprecht)
4436) H. Albrecht, Die Lit. seit d. Zeiten
unserer Dichterfürsten: Werdandi 2, N. 11/2.
19. Jahrhundert:
Zeitalter der Befreiungskriege.
4437) F. Kircheisen, Bibliographie d. Napo-
leonischen Zeitalters. (In 2 Bdn.) Bd. 1.
B., Mittler. XL VIII, 412 S. M. 12,50.
4438) K. M. B r i s c h a r, Der Einfluss d. Napoleoni-
schen Zeit auf d. dtsch. Lit.: Kultur 9, S. 302/7.
4439) P. Hünicke, Über d. Einfluss d. klass.
Bildung auf d. Entwickelung d. National-
gefühls bis z. J. 1813. Progr. Dramburg.
1909. 22 S.
4440) M. Koch, Die dtsch. Literatur im Zeit-
raum von d. Zusammenbruch bei Jena bis
Beginn d. Befreiungskriege mit bes. Berück-
sichtigg. Schlesiens. Breslau. Phönix- Verlag.
21 S. M. 0,80.
xix/xx. 16
24S
IV, 1 a. Literaturgeschichte.
244
4441) H. V. Treitschke, Literatur u. Kunst
im ersten Jahrzehnt d. 19. Jh. (= N. 440,
Bd. 2, S. 26-43.)
4442) K. Glossy, Momentbilder aus Anno Neun:
ÖsterrRs. 19, S. 43/6.
(Nach Reichardts ., Vertrauten Briefen".)
4443) J. Hirn, Tirols Erhebung im J. 1809.
2. Aufl. Innsbruck, Schwick. XVI, 876 S.
M. 12,00.
4444) H. Schwick, Innsbrucks Erhebung 1809.
Ebda. XVI, 874 S. M. 10,00.
4445) H. Müller-Bohn, Die dtsch. Befreiungs-
kriege. Deutschlands Gesch. v. 1806 — 1815,
veranlasst u. her. v. P. Kittel. Bilderschm.
von C. Röchling, R. Knötel, W. Friedrich,
F. Stassen. 2 Bde. B., Kittel. 11109. VII,
VII, 914 S. mit Abbildgn., farb.Taf. u. Fksms.
M. 45,00.
4446) Th. Reh t wisch, Das Volk steht auf,
der Sturm bricht los! Gesch. d. Freiheits-
kriege in d. J. 1812—1815. Mit zahlreichen
Abbildgn. nach zeitgenöss. Gemälden, Stichen,
Lithographien, Karikaturen u. Urkunden
im Text u. auf Tai 2. Bd. Mit 123 Ab-
bildgn. u. 6 Beilagen. L., Wigand. 1909.
VII, 592 S. M. 12,50.
4447) P. Bailleu, Königin Luise. L., Giesecke
& Devrient. 389 S. Mit 28 Taf. M. 10,00.
4448) Th. Rehtwisch, Die Königin. Ein Buch
aus Preussens schwerer Zeit. Braunschweig,
Westermann. 1909. 175 S. M. 3,00.
4449) M. Herrmann, Königin Luise u. d.
dtsch. Lit.: LE. 10, S. 1471.
Zeitalter von 1815—1871.
4450) H. V. Treitschke, Dichtung u. Kunst
nach d. Befreiungskriegen. (= N. 440, Bd. 2,
S. 44-129.)
4451) Ch. E. Vaughan, The romantic triumph.
London, Constable. VII, 408 S. |[R. M.
Meyer: ZVLR. 18, S. 145/8.]|
4452) H. V. Treitschke, Poesie u. Kunst der
40 er Jahre. (= N. 440, Bd. 2, S. 217-70.)
4453) Th. Glahn, Die Zeit d. Almanache:
VelhKlasMhh. 22^, S. 880/7.
4454) R. P(resber), Der altpreuss. Offizier u.
d. dtsch. Lit.: NorddAZg. N. 22, 33.
(E. V. Kleist, H. V. Kleist, Gaudy, Sallet.)
Literatur der Gegenivart:
Zusamme7ifassende Darstellungen und Essay-
sammlungen.
4455) A. Bartels, Die dtsch. Dichtung d.
Gegenwart. Die Alten u. d. Jungen. 8. verb.
Aufl. L., Avenarius. 1910. XI, 401 S.
M. 4,00.
4456) F. Berolzheimer, Deutschland v. heute.
B., Rothschild. 1909. XV, 444 S. M. 6,00.
i[A. Lauscher: KVZgB. 1909, N. 48
(„Kulturdämmerung").]]
4457) H. Ewers, Führer durch d. mod. Lit.
300 Würdiggn. d. hervorragendsten Schrift-
steller unserer Zeit Her. unter Mitwirkg. v.
V.Hadwiger,E. Mühsam, R. Schickele,
P. Hamecher, W. Bläsing. Vollständig
neu bearb. Ausg. 11.— 15. Taus. B., Globus-
Verlag. 1909. VIII, 192 S. Mit Bildnissen.
M. 1,00. ■
4458) 0. Gramzow, Die Hauptströmungen in
d. jüngstdtsch. Lit. B., Gerdes & Hödel.
1909. 37 S. M. 0,80.
4459) H. Lichtenberger, Das mod. Deutsch-
land u. seine Entwickelung. Übers, von F.
v. Oppeln-Bronikowski. Dresden,
Reissner. XV, 367 S. M. 5,00. |[0. B(ulle):
AZgB. N. 46 („Ein Franzose über d. mod.
Deutschland").]!
4460) E. Löwenthal, Zeitgenössische Dichter
u. Denker am Anfang d. 20. Jh. B., Dreyer
44 S. M. 0,60.
4461) S. Lublinski, Der Ausgang d. Moderne.
Ein Buch d. Opposition. Dresden, Reissner.
IX, 314 S. M. 5,00. |[Th. Achelis: Mün-
chenerNNB. N. 114 („Zur Psychologie der
Moderne"); L. Greiner: Schaubühne 5^,
S. 523/7; K. Hoff mann: SchL. 10, S. 20/1;
W. Rath: LE. 11, S. 1413/7; A. Sakheim:
Geg. 76, S. 813/5 („L. d. Theoretiker«); J.
Sprengler: LHw. 47, S. 289-90; O.Stössl:
Geg. 74, S. 406/8.] I
(Vom Naturalismus zur Neuromantik. — Dichter u.
Werke. — Probleme u. Irrtümer.)
4462) M. M u r e t, La litt, allemande d'aujourd'hui.
Paris, Perrin. 1909. XIV, 404 S. Fr. 3,50.
|[S. Mehring: Zeitgeist 1909, N. 44 („Unsere
Dichter im Urteil eines Franzosen"); E.
Platzhoff-Lejeune: LE. 11, S. 1561.]!
4463) L. Pin e au, La litt, allemande k la fin
du XIXe sifecle. Du naturalisme au n6o-
romantisme: Revue de synthfese bist. 15,
S. 159-78.
4464) C. S. A. v. Scheltema, De grondslagen
eener nieuwe poezie. Proeve toten maat-
schappelijke kunstleer tegenover het natura-
lisme en anarchisme, de tachtigers en hun
decadenten. Rotterdam, Brusse. IV, 250 S.
Fl. 3,90. [[C. Scharten: Gids 72^ S. 340-66;
J. S. Talen: LE. 10, S. 1670/1.]|
4465) G. Seibt, Die geistigen Strömungen d.
mod. Lit. Breslau, Evangel. Buchh. 14 S.
M. 0,75.
4466) R. Urban, Die literar. Gegenw. 20 J.
dtsch. Schrifttums. (1888—1908.) Mit e.
Geleitw. M. Kretzers. L., Xenien- Verlag.
XIV, 309 S. M. 5,00. 1[H. Brentano:
ALBl. 18, S. 431 (ablehnend); Th. Ebner:
BerlNN. 417 („Ein unnützes Buch"); E.
Michael: SchL. 9, S. 276/7.]|
4467) L. Bräutigam, Literar. Skizzenbuch.
(= N. 378, S. 3-155.)
(Enth. u. a.: Alte u. neue Kritik. — Die Frauen in d.
neuesten Lit.-Entwickelg. — Die dtsch. Lyriker der
neueren Zeit. — Neuere religiöse Lyrik. — Die Auf-
lehnung gegen d. Naturalismus u. die Jugend von
heute. — Die neuere soziale Dichtung. — Neuere
Heimatdichter. — M. G. Conrad. — P. Hille. — F.
Nietzsche u. d. Kulturprobleme unserer Zeit.)
4468) K. W. Goldschmidt, Zur Kritik d.
Moderne. Studien u. Bekenntnisse. Jauer,
Hellmann. 1909. VL 169 S. M. 2,50.
(Enth. u. a. I. Psyche. — Tragödie d. Sensibilität. —
Sprachkultus u. Kritik. — Neue Kulturformen. —
Rasse u. Individualismus. — Aus d. Werkstatt d. Ge-
schichtswissensch. — Höhenkunst. — II. Das Kritik-
problem. — III. Drama u. Theater.)
4469) K. Hoffmann, Zur Literatur- u. Ideen-
geschichte. (= N. 402.) |[W. K ü c h 1 e r :
LBlGRPh. 30, S. 268-71.]!
(Hierin S. 21/5: Kulturwerte. — S. 112-30: Das dtsch.
Element in d. mod. Poesie. — S. 145-53: Der Irrtum
im Ideal d. Moderne.)
4469a) id., Moderne Dichtung u. mod. Kultur:
Tal 1, S. 158-62.
4469b) id.. Ein Rückblick auf d. mod. dtsch.
LiteraturbcAvegung: BurschenschBlI. 22^,
S. 16-20, 40/2.
4469c) id., Moderne Dichtung u. mod. Kultur:
ib. 23^ S. 5/8.
245
IV, I a. Literaturgeschichte.
246
4470) P. Seh utze-Bergho„f, Die Kulturmission
unserer Dichtkunst. Ästet. Studien. (=
N. 43J.) |[U. M. Meyer: LE. 11, S. 1524/5
(ablehnend).]!
Eimelstudien.
4471) A. Bartels, Deutsche Eigenart in mod.
dtsch. Lit.: Werdandi 2, N. 6.
4472) K. Bleib treu, Briefe an e. literar. An-
fänger: Geg. 73, S. 86/8, 102/4, 121/3, 137/8.
4473) .T Ettlinger, Die Umarbeitung dichte-
rischer Werke: LE. 11, S. 1-16, 229-33.
(Mit Beitrr. von R-Dehmel, IlseFrapan, W.
Hegeler, P. Heyse, H. Hoffmann, Ricarda
Hucb, Ompteda, VV. Raabe, C Spitteler,
Clara Vieblg, J.Wassermann, J.V. Widmann,
E. V. Wildenbruch, E. v. Wolzogen , E.Zahn,
E. Lucka. - Siehe auch H. Wantoch: Ausfellen u.
Umarbeiten: Geg. 75, S. 106,8.)
4474) K. W. Goldschmidt, Die Entwickelg.
nach unten: Osten (Breslau) 34, S. 58-67.
4475) B. Golz, Vom mod. Menschen: Tat 1,
S. 239-53, 341-53.
4476) E. V. Gottschall, Literar. Schulen u.
Cliquen: DR. 34 S S. 207-22.
4477) id.. Das Moderne in d. Literatur: VossZg.
1909, N. 1. (Siehe LE. 11, S. 644/5 [„Gott-
schall ben Akiba"].)
4478) Hardm_üller (E. Jacobsen), Moderne
Kunst u. Überkunst in unmod. Lichte. B.,
Maver & Müller. 38 S. M. 0,80.
4479) G. F. Haspels über die mod. Lit: LE.
12, S. 277/8.
4480) R. Kurtz, Die junge Generation: Zu-
kunft 67, S. 59-64. (Vgl. auch K. Schef f ler,
P. Ernst: ib., S. 316,8.)
4481) Nanny Lambrecht, Der neue Kurs:
ARs. 0, N. 1.
4482) F. Lienhard, Von Fanny bis Elektra:
Türmer 11\ S. 392/8.
4483) S. Lublinski, Die Krisis d. Moderne:
Tag 1909, N. 120.
4484) E. Trau mann. Der Impressionismus
innerhalb d. Richtungen unserer Literatur.
ÜL&M. Jahrg. 51, N. 41.
4485) Erdmuthe v. Wels, Glossen z. modern-
sten Lit.: AZgB. N. 21.
4486) Ziele u. Wege dtsch. Dichtg. nach Äusse-
rungen ihrer Schöpfer: MLitGBonn. 3, N. 7.
iMit^Beilrr. v. Clara Blüthgen, V. Blüthgen,
Ida Boy-Ed, Elisabeth Dauthendey, H. H.
Ewers, H. v. Kahlenberg, O. v. Leitgeb, E.
Schlaikjer, W. Schmidtbonn , C. Spitteler.)
4487) C. Enders, Zur neuesten Literaturgesch. :
LE. 11, S. 94-103.
(Beb. biograph. .\rbeiten von: Kosch [Greif]. — Ida
.\xelrod (Sudermann]. — Müller-Waldenburg [Lauff].
— O. Hey [M. Hausbofer]. — V. Klemperer [Heyse,
Wilbrandt]. — W. Brandes [Raabe\ — E. M. Hamann
(Ferdinande v. Bnickel). — X. Salkind [Schnitzler. —
Strobl [Mombertl. - R. Frank [Dehmel] )
4488) L. Fräukel, Vom Leben u. Streben
neuester dtsch. Dichter: SchL. 10, S. 129-35.
(Biographien von X. Stolz, Ferdinande v. Brackel,
Anzengruber, David, Holzamer, Schönaich-Carolath,
Polenz, A. Bartels, H. Hoffmann, J. H. Fehrs.)
Synibolismus und Neuromantik.
4489) A. Symons, The Symbolist movement in
lit. 2^ revised edition. London, Constable.
VII, 193 S. Sh. 5/. t[R.M. Meyer: ZVLR.
18, S. 149-50.]:
4490) Ida Axelrod, Die Psychologie d. Neu-
roroantik als soziale Erscheinung: NZ^*. 26^,
S. 180/6.
4491) F. Blei, Aus e. Schrift: Hofmannsthal
u. diese Zeit: Hyperion 2^ S. 47-62.
4492) K. W. G o 1 d 8 c h m i d t , Romantik-
Epigonen: LE. 10, S. 1615-22.
4492a) L. Stein, Die neuromant. Bewegung
unserer Tage: N&S. 125, S. 203-15.
4493) L. Stein, Zur Psychologie d. Neu-
romantik: Zeitgeist N. 27.
4494) Christine Touaillon, Vier dtsch. Neu-
romantiker: Dokumente d. Fortschritts 2,
S. 217-21.
(Hofmannstbal, Schnitzler, Hesse. Ricarda Huch.)
Religiöse Strömungen. (Vgl. N. 2640-50):
Allgemeines.
4495) Dunkmann, Relig. Strömgn. in d. mod.
Lit.: Geisteskampf d. Geg. 1909, S. 222-34.
4496) J. Jaeger, Die Moderne u. die christl.
Kunst: AELKZ. 41, S. 273/9, 426-30, 637-41,
662/8.
4497) O. Siebert, Das Wiedererstarken reli-
giösen Lebens u. sein Einfluss auf d. Lite-
ratur. St., Kielmann. 29 S. (Gratis.)
Katholizismtis.
4498) M. Fassbender, Zur ästhet. Kultur:
Tag 1909, 5. Dez.
4499) J. Fr ob erger. Die wirtschaftliche u.
kulturelle Rückständigkeit d. Katholiken u.
ihre Ursachen. (= Flugschriften des Ev.
Bundes N. 263 4.) Halle, Buchh. des Ev.
Bundes. 82 S. M. 1,00.
4500) Bertha Göring, Konfessionelle Kritik:
HilfeB. 15, N. 44.
4501) H. Herz, Der Katholizismus in d. schönen
Lit. d. 19. Jh.: Bücherwelt 6, S. 8-12, 29-34.
4502) O. Katann, Die literar. Erforschg. d.
kath. Lit.: VaterlandLK^. >'. 14. (Siehe LE.
10, S. 1218.)
4503) A. Lohr, Katholizismus u. Literatur:
TglRsB. N. 17.
4504) J. Mumbauer, Die dtsch. Katholiken u.
d. Lit.: Bücherweit 7, S. 33-41.
4505) H. Rost, Die Katholiken im Kultur- u.
Wirtschaftsleben d. Gegen w. Mit e. Ein-
führg. V. Mevenberg. Köln, Bachem. 82 S.
M. 2,00. [LRs. 35, S. 544,6.]
4506) Expeditus Schmidt, Die Stelig.
d. Katholiken im dtsch. Literaturleben.
(= N. 429, S. 1-37.)
Zur Kralik-Muth -Kontroverse.
4507) H. Falkenberg, Wir Katholiken u. d.
dtsch. Lit. 5. Aufl. Bonn, Georgi. 1909.
272 S. M. 3,00. i[K. Fey: Wartburg 8,
S. 184/5, 193;4 (-F. über d. literar. Inferio-
rität d. Ultramontanismus-); F. Binder:
AugsbPostZgB. N. 20; H. Herz: KVZg».
1909, N. 16 („Kath. Schriften Verbreitung"),
weiteres siehe LE. 11, S. 1298.];
4508) R. V. Kralik, Das kath. Kulturprogramm.
(= Frankf. Broschüren. Bd. 28, Heft 2.)
Hamm, Breer & Thiemann. 31 S. M. 0,50.
:[A. Albing: ALBl. 18, S. 513/4.]j
4509) i d. , Die kath. Literaturbewegung d.
Gegenw. Regensburg, Habbel. 1909. IV,
140 S. M. 1,50. |[F. Fassbender: LHw.
47, S. 633/5; K. Fey: Wartburg 8, S. 419
(,Ein neuer Gralsritter^ ; F. Lienhard:
Türmer 11«, S. 853,5 („Ästhetik u. Kon-
fession"); M. Spahn: Hochland 6*, S. 733-44
(,Kralik").]l
(Inh.: Es weht d. Geist, wo er will. — Knltur-
16*
247
rV, 1 a. Literaturgeschichte.
248
geschichtliche Zusammenhange. — Der Streit um d.
Inferiorität. — Reformversuche. — .Gottesminne" u
Beuroner Kunst. — „Hochland" u. fortschrittlicher
Katholizismus. — Der Gralbund. — „Der Gral". — ■
Die Abwehr d. Modernismus. — „Über den Wassern."
— Meyenberg u. Falkenberg. Muths „Wiedergeburt".
— Epilog.)
4510) K. Muth, Die Wiedergeburt d. Dichtung
aus d. religiösen Erlebnis. Gedanken z.
Psychologie d. kath. Literaturschaffens. (==
N. 2647.) |[A. Baumgartner: StML. 77,
S. 121-41 („Die kat. Belletristik u. d. Mo-
derne"); F. Fassbender: LHw. 47, S. 636/8;
F. Lienhard: Türmer 11^ S. 710/4 („Lit. u.
Katholizismus"); M. Spahn: Hochland 6^
S. 600/5 („Glossen z. kath. Literaturbewegg ");
H. V. Wedel: DAdelsbl. 27, S. 449-51, 461/2
(„Die Wiedergeburt d. Dichtung"); O. Will-
mann: DLZ. 30, S. 2850/1.]!
4511) A. Albing, Kath. Tendenz u. Intoleranz:
HPBll. 144, S. 215-21.
4512) A. Baumgartner, Literar. Gegensätze
unter d. dtsch. Katholiken : StML. 77,
S. 357-72.
(Für d. Schrift v. R. Kralik.)
4513) J. Bernhart, Der literar. Kampf: Augs-
burgerPostZgB. 1909, N. 38.
4513a) F. Eichert, Schriftsteller u. Kritik:
KVZgB. 1909, N. 28, 30.
(Zum Protest der Gralbündler.)
4514) V. Eschbach, Die Katholiken u. d.
Lit.: KVZg. 1909, N. 561.
4515) M. Ettlinger, Die fördernden Werte
literar. Selbstbesinnung: ARs. 6, N. 32. (Dazu
A. Kausen: ib.)
4516) J. Gieben, Expeditus Schmidt, J.
Antz, Krit. Spaziergänge: UdW. 2, S. 136-40,
172/4, 240/6, 494/8, 520/3, 560-70.
(Kritik. — Etikettierungen. — Greif u. Eschelbach. —
Konfessionelle Kunst. — Vom literar. Koalitions-
recht. — Zur Romanfrage. — R. v. Kralik als
„Redaktor e. Kultur".)
4517) L. V. Heemstede, In eigner Sache:
Dichterstimmen d. Gegenw. 23, S. 466/9.
4518) K. Hoeber, Der Kampf ums Dasein in
d. Dichtung: KVZg. 1909, N. 643.
4519) A. Kausen, Wohlmeinende Rand-
bemerkgn. z. Literaturstreit: ARs. 6, N. 35, 37.
4520) R. V. Kralik, Zwei Ritter v. d. schwarzen
Brille: Gral 9, N. 10.
4521) M a t h i e s , Bedenklichkeiten oder Be-
denken?: HPBll. 144, N. 5.
4522) G. A. Müller, Über konfessionelle
Literaturkritik: ML. 1909, Juli.
4523/4) E. Thrasolt, Die Kunsterziehungs-
bewegung im kath. Deutschland: Dichter-
stimmen 23, S. 349-53, 426-36.
4525) P. Z(schorlich), Ein literar. Ghetto für
d. Katholiken: Kw. 21 2, S. 67-71. (Dazu
F. Eichert: Gral 2, S. 233/8.)
4526) R. Kralik, Turnierplatz: Gral 3, N. 11.
4527) Wir Katholiken u. d. dtsch. Lit.: Augs-
^ burgerPostZgB. 1909, N. 20/1.
4528) Konfessionelle Strömungen in d. Lit.;
DWacht. 2, N. 29.
4529) Kath. Literaturkämpfe: AZg. 1909, N. 44.
Judentum.
4530) A. Bartels, Rasse. (= N. 368.)
4531) K. Bleibtreu über Judent. u. Lit.: MV-
AbwAnt. 18, S. 65/6.
4532) H. V. Treitschke, Radikalismus u.
Judentum. {= N. 440, Bd. 2, S. 130-48.)
4533) F. H e m a n , Die Juden d. Neuzeit.
(= N. 88, S. 476-608.)
4534) M. Philippson, Neueste Gesch. d. jüd.
Volkes. Bd. 2. L., Fock. 1909. IX, 357 S.
M. 6,00.
4535) A. Lewin, Gesch. d. badischen Juden
seit d. Regierung Karl Friedrichs (1738 bis
1909). Karlsruhe, Braun. 1909. VI, 508 S.
M. 6,00.
4536) G. Karpeles, Literarische Jahresrevue:
JJGL. 11, S. 25-72.
Knltiirelle und soziale Strömungen.
4537) W. Frankem ö 1 1 e , Hat die Sozial-
demokrat, literar. Kunst allein die Zukunft?:
SozKult. 28, S. 577-602.
4538) Lily Braun, Soziale Poesie in Deutsch-
land: Dokumente d. Fortschritts 1, S. 138-44.
4539) Therese Leo, Neue Frauenlit: Südd-
Mhh. Ü-', S. 227-39.
4540) F. Andreae, Die Frauentypen d. 18. Jh.:
Frühling 1, S. 486-91, 509-1 5\
4541) K. Widmer, Die Frau d. Rokoko. L.,
Rothbarth. 78 S. M. 1,50.
4542) H. Fischel, Die Frau d. Biedermeier-
zeit u. ihre Kunst im Hause. Ebda. 85 S.
Mit Bildern. M. 1,50.
4543) K. Lory, Die Frau in d. Lit. d. Gegenw.:
Umschau 12, S. 150/4.
(Beh. den Anteil d. Frau am Schrifttum.)
Lokale Llteratnrgoschichte, (S. auch N. 89-156.)
Deutsche Länder und Städte:
Baden. Bayern.
4544) Mannheimer Sehenswürdigkeiten im J.17 70 :
MannheimGBll. 9, S. 6-18.
(Aus dem Pfalz, kl. Kalender v. 1770.)
4545) F. Freude, Die kaiserl. Franciscische
Ak. d. freien Künste u. Wissensch. in Augs-
burg. (= ZHVSchwaben. 34.) Aug.sburg,
Schlosser. 1909. 132 S. M. 3,00.
4546) 0 . Geller, Ein Rundgang durch d.
literar. München: BayrKurierB. N. 29, 32,
39, 43, 46, 50, 53. 58, 61, 65, 68, 72, 75,
86/7, 89.
(Heyse, Achleitner, A. v. Perfall, Ganghofer, Ostini,
M. Halbe, Ruederer, Greif, W. v. Scholz, F. Freksa,
Th. Mann, Graf Keyserling, G. Hirschfeld, M.G.Conrad,
:M. Bernstein.)
4547) K. T. V. Heigel, Die Münchner Akademie
von 1759- 1909. Festrede, geh. in d. öftentl.
Festsitzg. d. Kgl. Akademie d. Wissenschaften
zur Feier des 150. Stiftungstages. München,
Franz. 1909 38 S. M. 1,50.
4548) W. Rath, Münchener Boheme: Velh-
KlasMhh. 23S S. 465/9.
4549) Rosa Schapire, Münchener Eindrücke
aus d. 70er Jahren: AZg. 1909, N. 38.
4550) K. Stieler, Zur künstler. u. wissensch.
Entwickelg. Münchens im 19. Jh. (1878).
(= N. 93, S. 363-93.)
Berlin und Umgebung.
4551) Berlin-Heft: Universum 26, N. 10.
(Mit Beitrr. v. H.Land, E. Edel, H. .Marshall,
L. Pietsch [Berliner Theater einst u jetzt]. — K. F.
Nowak, J. Trojan, F. v. Zobeltitz , O. Blumen-
thal, M. Osborn, B- Wille, J. Stet ten heim u. a.)
4552) W.Bö Ische, Friedrichshagen in d. Lit.
(= N. 375, S. 245-59.)
4552a) L. Geiger, Aus dem Stägemannschen
Hause: Tag N. 66.
(Nach Hedwig v. Olfers.)
249
rV, 1 a. Literaturge8chichte.
250
4553) Dorothea Göbeler, Die Berlinerin in
d. med. Lit.: BerlLokalAnz. N. 46.
4554) K. W. Goldschmidt, Berlin u. d. Pro-
vinzen: Osten (Breslau) 34, S. J 34-41.
4555) E. Grünwald, Berlin vor 80 J. Aus d.
Tagebuch e. engl. Touristen: VossZg. 1909,
N. 594.
(A. Bozzi 1827.)
4556) H. Heijermans, Berliner Skizzenbuch.
Mit Zeichngn. v. E. Pickardt. B., Bell
& Pickardt. V, 2ö5 S. M. 3,00.
4557 G. Hermann, Th. Hosemann: WIDM.
105, 8. 489-504.
4558) R. Hessen, Zur Naturgesch. d. Berliners:
März 2*, S. 2U7-13.
4559) C. Huard, Berlin comme j'ai vu. Texte
et dessins. Paris, Key. 191 S. Fr. 3,50.
:[A. Eloesser: VossZgB. N. 49.] j
4560) J. Huret, Berlin. L^bers. v. Nina
Knobloch. München, Langen. 1909. 861 S.
M. 4,00.
4561) F. Katt, Berliner Juden vor 100 J.:
AZgJudent. 72, S. 560/2.
4562) C. K ü h n s , Berliner Dichtervereinigungen :
NatZgB. 1909, N. 24.
(Montagsklub. — Lutter & Wegner. — Tunnel über
d. Spree.)
4563) A. Langguth, Die Berliner Gesellschaft
vor 100 J. u. d. romant. Prinz Louis Fer-
dinand: NatZgB. N. 19.
4564) J. Lazarus, Zur Gesch. d. Berliner
_ Humors: MVGBerlin. S. 268-71.
4565) A. Möller v. d. Brück, Die Umwandig.
Berlins z. nat. Hauptstadt: Tag N. 392.
4566) M. Prollaczek), Das unbeliebte Berlin.
Berlin in d. Literatur: BerlMorgenpost. N.llO.
4567) H. Ostwald, Berlin u. d. Berlinerinnen.
Eine Kultur- u. Sittengesch. mit ca. 500
zum Tl. färb. lUustr. u. Kunstbeilagen.
Umschlagzeichnung, v. E. Heilemann. In
10 Lfgn. B., Bondy. 1909. Je M. 2,00.
4568) O. Piiiower, Das Märkische Museum:
_ WIDM. 106, S. 825-33.
4569) S. R a h m e r , Das Haus Cohen u. a.
Gesellschaftskreise während Kleists erster
Berliner Periode 1800—1805. (In id., H. v.
Kleist |B., Reimer. 1909.] Abteiig. 1.)
4570) K. Scheffler, Berlin. Ein Stadt-
schicksal. B.-Westend, Reiss. 1909. 268 8.
M. 6,00. [J. Bab: Schaubühne 5^, S. 675/9.]i
4571) J. Schlaf, Berlin: Tag 1909, N. 112.
(Beb.; H. Guilbeaux, Berlin. Paris. La Phalange.)
4572) E. Schur, Berlin: Geg. 76, S. 708/9.
4573) O. Tschirch, Das Ende d. Franzosen-
zeit in Berlin: TglRsB. N. 282 3.
4574) H. V. Treitschke, Berlin am Ausg. d.
Regierung Friedr. Wilh. III. (= N. 440
^ Bd. 2, S. 183-94.)
4575) id., Die preuss. Residenz während d.
Anfänge Friedr. Wilh. IV. f= ib., S. 195-210.)
4576) E. V. Wildenbruch, Zur Neuentdeckg.
des alten Berlin: Tag N. 184.
4577) Die Stadt d. Geberts-Interieurs aus d.
Biedermeierzeit: FZg. 24. Mai.
4578) K. F. Nowak, Sanssouci. L., Klinkhardt
& Biermann. VI, 116 S. Mit Abbildgn.
M. 3,00. [F. Andreae: LCBl. 60, S. 907
(ablehnend).]!
E 1 8 a s s.
4579) A. Babillote, Das junge literarische
Elsass: LZgB. 1909, N. 37.
(Lienhard, Alberta v. Puttkamer, R. Schickele, H. K.
Abel, Gustel Bretzing.)
4580) K. Grub er. Die Bovary-Cbersetzung
u. anderes von Jung-EIsass: Erwinia 15,
S. 138-45.
(R. Schickele, J. r.«onardu8, D. Müntzer, .\. Dinter,
Th. Seltz.)
4581) id., Zwei bedeutende Vogesenbücher: ib.,
S. 2Ü6-10.
(E. Grucker. — O. Flake.)
4582) F. Lienhard, Elsas» u. Thüringen :
Wege nach Weimar 6, S. 5-15.
4583) Th. Seltz, Das jüngste Elsass: Elsässer
N. 113, 125, 143, 151, 165, 183/4. (Siehe
LE. 10, S. 1210/2.)
4584) W. Wittich, Kultur u. Nationalbe wusst-
sein im Elsass. Strassburg, lUustr. Elsäss.
Rundschau. 1909. 19 S. M. 1,20.
Hamburg und Schleswig-Holstein.
(Vgl. N. 1684/6.)
4585) B. Diederich, Hamburg in d. dtsch.
Literaturgesch.: HambNachrrB. N. 6/7.
4486) id.. Die Hamburger Charakterbilder aus
d. Lit. unserer Zeit. Blankenese, Kroger.
1909. 295 S. M. 3,50.
(Hamburg In d. dtsch. Literaturgesch. — Liliencron.
— Seeliger. — Falke. — J. Löwenberg. — Staven-
hagen. — R. Walter-Freyer. — W. Poeck. — C. Bulcke.
— A. Roderich. — A. Meinhardt. — Sofie Jansen. —
Charlotte Niese. — P. Alexander. — Otto Ernst. —
Th. Suse. — R. Huldschiner. — Johanna Wolff. —
R. Dehmel.)
4587) J. Huret, In Deutschland. Tl. 2. _ Von
Hamburg bis zu d. poln. Ostmarken. Übers.
V. E. V. Kraatz. L., Grethlein & Co. 537 S.
M. 4,00.
4588) A. Köster, Die Aufklärung u. ihr Wider-
spiel in Hamburg : HambCorrB. 1909,
N. 14 5.
4589) W. Poeck, Rund um Hamburg: LE. 10,
S. 983/8.
(E. Eilers, E. F. Kullberg, G. Roselieb, M. Bücking,
Ilse Frapan, Anna Sommer.)
4589a) A. Biese, Von neuester schleswig-
holsteinischer Dichtung: FZg. 30. Mai.
4590) W. Lobsien, Die erzählende Kunst in
Schleswig -Holstein v. Th. Storm bis z.
Gegenw. Altona, Adolff. 159 S. M. 2.50.
Hessen. He.sseu-Nassau.
4591) Festschrift zur Feier des 75jähr. Be-
stehens des Vereins f. hess. Geschichte u.
Landeskunde (L^mschlag: zur 75jähr. Jubel-
feier iii Kassel vom 12. — 14. August. 1909).
Kassel, Dufayel. 1909. XI, 451 S. Mit
Abbildgn., eingedr. Kartenskizzen, 10 Taf.
u. 2 Karten. 1909. M. 10,00.
4592) A. Worringer, Der Verein für hess.
Gesch. u. Landeskunde in d. J. 1884—1909:
ZVHe-ssG. 43, S. 335-72.
4593) V. Valentin, Frankfurt a. M. u. d.
Revolution v. 1848/v». St.. Cotta. XV, 554 S.
M. 10,00. ,[R. Jung: DLZ. 30, S. 428-33;
M. Schneidewin: Grenzb. 68», S. 223 7.) j
4594) Cl. Kissel, Aus d. alten Mainz. Bilder
u. Erinnerga. aus d. Vergangenheit. Mainz,
Kirchheim. 194, XXIII S. M. 1,50.
4595) K. Stelter, Wiesbadener Gedenkbll. u.
Verwandtes. Elberfeld, Martini. V, 212 S.
M. 3,50.
Luxemburg.
4596) F. Clement, Luxemburg u. die Luxem-
burger: Rheinlande 9, S. 351/5.
251
IV, 1 a. Literaturgeschichte.
252
Ost- und Westpreussen.
4597) J. Sembritzki, Die ostpreuss. Dichtung
1770—1800. (Sep.-Abdr. aus AltprMschr. 45.)
Königsberg, Verl. d. Altpreuss. Monatsschrift.
S. 217-40.
4598) Ostpreussenheft. Her. v. W. Hey mann:
Osten (Breslau) 34, N. 4/5. (= S. 81-127.)
(Enth. u. a. S. 81-102: Ostpreuss. Dichter d. Zeit.)
4599) B. Pompecki, Westpreuss. Poeten.
(= BLitG. Heft 3J.) L., Verlag für Lit.
52 S. M. 0,60.
Posen.
4600) O. Collmann, Eine literar. Fehde in
Meseritz: HMBllPosen. 9, S. 89-99.
(A. V. Haza u. d. dtsch.-kath. Bewegg.)
4601) G. Kussmann, Heimatsbestrebgn. im
Posener Land: DWelt. 11, N. 36.
4602) M. Laubert, Beitrr. z. Entwickelg. v.
Buchhandel u. Buchdruckereiwesen d. Prov.
Posen in neupreuss. Zeit bis (1847): Aus d.
Posener Lande 4, S. 453/6, 470/4.
Rheinland.
4603) J. Hashagen, Das Eheinland u. d.
französ. Herrschaft. Beitrr. z. Charakteristik
ihres Gegensatzes. Bonn, Hanstein. XV,
611 S. M. 15,00. |[K. d'Ester: LHw. 47,
S. 344/6.]|
4604) D. H Sarnetzki, Rhein. Dichterbuch.
Mit e. Einführung u. e. bibliograph. Übersicht.
Köln, Hoursch & Bechstedt. 1909. XVI,
345 S. M. 4,00.
4605) Franz Schultz, Von rheinischer Dich-
tung. Bonn, Georgi. 1909. 19 S. M. 0,30.
4606) J. G. Sprengel, Niederrheinische Er-
zählungen: LE. 10, S. 1126-31.
(J. Laufl, W. Hegeler, W. Bloem, E. Kaiser, R Herzog.)
4607) W. Steinert, Niederrheinische Dichtung:
MLitG. 3, N. 7.
(Mit bes. Berücksiehtigg. v. J. Lauff, Clara Viebig,
R. Herzog.)
Sachsen.
4608) A. Lauckner, „Vertraute Gesellschaft"
gegründet 1758: MVChemnitzG. 14. S. 177-82.
4609) A.v. Hahn, Das literar. Leipzig: IllZg.113,
S. 48-50.
Schlesien.
4610) Der Osten. Ein schles. Musenalmanach
her. anlässlich d. 50j. Jubiläums d. „Bres-
lauer Dichterschule". (= Osten 35, Heft 2/3.)
Jauer, Hellmann. S. 28-116. M. 0,80.
(Enth. S. 28-49; L. Sitten feld , Die Gesch. d. Vereins
„Breslauer Dichterschule".)
Thüringen.
4611) G. Deile, Die Erfurter Loge unter Dal-
berg u. Dominikus u. ihre Beziehgn. z. Er-
furter Ak.: JbbAkErfurt. 34, S. 71-98.
4612) A. Elster, Alt- Weimar u. Alt-Jena:
LE. 11, S. 1287-90.
(F.Llenhard, E.Borkowsky, Th. Kappstein, E. Devrient,
Holz-Jerschke, W. Arminlus.)
4613)A.v. Gl eichen -Ru SS wurm, Alt-Weimar:
NRs. 20, S. 1533/4.
(Beh. W. Bode: JBL- 1906/7, N. 3481.)
4614) id., Weimar-Bayreuth-München: „Drei
dtsch. Kunststätten." L., Verl. Dtsch. Zu-
kunft. 1909. ö S. M. 0,40.
4615) R. V. Gottschall, Aus Weimars nach-
klass. Zeit: BerlGerichtsZg. 2, N. 16.
(Dingelstedt, Gutzkow, ,J. Grosse.)
4616) J. R. Haarhaus, Das vorgoethische
Weimar: Grenzb. 68^ S. 409-15.
4617) P. Kühn, Weimar. L., Klinckhardt
& Biermann. IV, 210 S. Mit Tafeln.
M. 3,00.
4618) id., Im klas.s. Weimar: Universum 26,
S. 127-34.
4619) S. Lublinski, W. Hegeler u. d. jüngste
Legende v. Weimar: Xenien 2^ S. 201/6.
4620) E. V. Wolzogen, Vom alten u. vom
neuen Weimar. (== N. 446, S. 345-76.)
Württemberg (Schwaben).
4621) Th. Ebner, Nord u. Süd in d. Lit.:
BerlNN. N. 553.
4622) Th. Heuss, Schwäbische Kunde: LE. 11,
S. 840/4.
(C Flaischlen, H. Hesse, L. Finckh, W. Schüssen,
O. Frommel.)
4623) H. Kaiser, Württemberg seit F. Th.
Vischer: ML. 78, N. 10.
(Beh. u. a. : M. Eyth, L. Finckh, Flaischlen, Hertz,
Hesse, Isolde Kurz, Lilienfein, E. Paulus, Chr. Wagner,
K. Weitbrecht, VollraöUer.)
4624) Karl Eugen v. Württemberg u. seine
Zeit. Her. vom Württemberg. Geschichts-
u. Altertumsverein. 2 Bde. St., Neff. 1909.
776 S.; V, 509 S. Mit Abbildgn. u. Tafeln.
M. 32,00.
(Bd. 1, S. 411-77: R. Krauss, Die schöne Lit.)
4625) E. Mann, Schwabenland u. seine Dichter:
(= N. 152.)
4626) G. E. P a z a u r c k , Schwarzkunst in
Schwaben: WIDM. 105, S. 546-58.
4627) Th. Schwabe, Aus d. schwäb. Geistes-
leben: MünchnerNNß. N. 149.
4628) Sieben Schwaben. Ein neues Dichterbuch.
Her. V. Th. Heuss. Heilbronn, Salzer.
1909. 276 S. M. 2,60.
(L. Finckh. — C. Flaischlen. — H. Lilienfein. —
Anna Schieber. — W. Schüssen. — Auguste Supper.)
4629) Von grossen u. kleinen Schwaben: LE. 11,
S. 1231/2.
(Referate aus Zeitungsaufsätzen über Schiller, J. D. F.
Haller, Hölderlin, Sehneckenburger, G. Kemmlo,
„Sieben Schwaben", H. Hörn.)
Österreich:
Allgemeines.
4630) H. Bahr, Buch d. Jugend. (= N. 367.)
4631) Bauer, Liter. Studien über Grillparzer,
Halm, Raimund, Stifter. (=- N. 369.)
4632) K. M. Brise har, Österr. Literaturfrühling.
(Neuere österr. Lit.): LitNeuigkeiten. 1909,
N. 2 (S. 4-11).
4633) R. Charmatz, Die Renaissance d. Oster-
reichertums: Zukunft 68, S. 436-42.
4634) K. M. K 1 o b . Literatur u. Theater.
(= N. 408, Bd. 2.)
4635) R. M. Meyer, Berlin u. d. österr. Lit.:
ÖsterrRs. 15, S. 149-51. (Vgl. auch W. A.
Hammer, Das literar. Stiefkind: NWTBl.
N. 61; u. J. Ettlinger, Österreichs Klage:
Tag 1909, N. 198.)
4636) H. Rauchberg, Die Bedeutung d.
Deutschen in Ö.sterreich. (Neue Zeitfragen
Bd. 14, N. 5.) Dresden, Zahn & Jaensch.
42 S. M. 1,00.
4636a) E. v. Schroetter, Österreicher. (=^
N. 431.)
253
IV, 1 a. Literaturgeschichte.
254
4637) Felix Austria. Österr. Dichter im Jubi-
läumsjahre. Her. V. J. F. Willigens. Wien,
Verlag Lumen. IV, 206 S. M. 4,00.
(Enth. haiiptsächl. belletristische BeitrÄge.)
4638) Österreichisches Heft des LE.: LE. 11,
N. 8.
(Enth. u. a. 8. 157-65: A. Brandl, .Vus dem tlrol.
Geistesleben. — S. 165-77: A. v. Weilen, K. Schön-
herr — S. 177-80: E. Homer, Grillparzer- Jahrbücher.
- 180/6: I,. .\delt, Wiener Bilder. — S. 186-89:
R. Fürst, H. H. Strobl, PrHgim Koman. — S. 189-91;
H. (Jreinz, Wie die Alten sangen [H. L. Rosegger
u. K- Anzengruberj. — S. 191,3: E. Lucka, Wiener
Walzer. — S. 168,6: M. Necker, Eine Wiener Drama-
turgie. — S. 202 5: Saar-Erinnerungen.)
Böhmen.
4639) Das Zeitalter Kaiser Franz Josefs I, (in
Böhmen): DArbeit. 8, N. 3.
(Mit Beitrr. v. J. Lippert, F. Legier, L. Fleisch-
ner, H. Rietsch [Musik], A. Klaar [die dtsch.-
höhm. Lit], A. Rzach, K. Krattner u. a.)
4640) A. John, Die Entdeckg. d. Egerlandes.
(=_X. 119, S. 159-69.)
4641) id., Das Egerland u. seine Dialektdichtg.
fl894). (= N. 119, S. 149-59.)
4642) A. Klaar, Die böhm. Weltbäder im
Lichte literar. Erinnergn.: VelhKIasMhh. 23',
S. 16-24.
(Franzensbad, Karlsbad, Marienbad.)
4643) A. Ströbel, Vom dtsch. Prag: Österr-
Rs. 21, S. 153/5.
4644) O. Weber, Prag: DArbeit. 8, S. 325/9.
Tirol.
4645) A. Brandl, Aus dem tirolischen Geistes-
leben: LE. 11, S. 157-65.
(Beh. u. a. eingehender: A. Renk, H. v. Hoffensthal,
R. Greinz, Schönherr.)
4646) O. F. Buchner, Tiroler Dichter: ÜL&M.
51, N. 9.
4647) R. Holzer, Alpenländischer Dichter-
frühling: VossZg. 1909, N. 448.
(W. Fischer, Schönherr, Ertl u. a.)
4648) A. Pich 1er, Zur neueren dtsch. Dichtg.
in Tirol. (= N. 357, Bd. 12, S. 197-259.)
4649) J. Weingartner, Das jüngste Tirol.
Ein Musenalmanach. Ravensburg, Alber.
1909. 144 S. M. 2,60.
Wien.
4650) R. Auernheimer, Das Literaturcaf^
(Cafä Griensteidl): NFPr. 16235. (LE 13
S. 321/2.)
4651) A. V. Bejger, Zur Gründungsfeier d.
Concordia: OsterrRs. 21, S. 248-50.
4652) H. Brentano, Kath. Literaturleben in
Wien: BayerKurLR«. 1909, N. 3/8. (Siehe
LE. 11, S. 1297/8.)
4653) P. Busson, Das Kaffeehaus in Wien:
BerlTßl. N. 171.
4654) K. Dieterich, Wien u. Berlin als Städte
gegensätzl. Ergänzung: Grenzb. 68', S. 610/8.
4655) FelicieEwart, Franziska v. Wertheim-
stein (1844—1907): DNekr. 12, S. 55;8.
4656) E. Felder, Die Wienerin. Wien, Graeser.
1909. V, 130 S. Mit Abbildgn. M. 2,40.
4657) J. Hof milier, Österr. Lit.: SüddMhh. 5-,
S. 341/6.
(R. H. Bartseh, Schnitzler, Rosegger, Altenberg, Mev- '
nnk, Roda Roda, J. J. Hörschick )
4658) Emma v. Horstig, Aus d. Wiener |
Biedermeierzeit: Grazer Tagesport 1909,
N. 195. (Siehe LE. 11, S. 1660.) ,
(Nach Briefen v. E. u G. Horstig.) I
4659) R. V. Kralik, Wiener Literatur: Reichs-
post 1909. N. 114. (Siehe LE. 11, S. 1157/9.)
4660) R. Kr au 88, Drei Österreicher: Türmer 11»,
S. 710/2.
(Willomitzer, David, Milow)
4661) J. Schwerdfeger, Die histor. Vereine
Wiens 1848—1908. Eine Darlegung ihres
wissenschaftl. Wirkens. Festschnft aus An-
lass d. 60j. Regierungsjubiläums d. Kaisers
Franz Josef I. Her. v. d. histor. Vereinen
Wiens. Wien, Braumüiler. 32,5x23,5 cm.
X, 182 S. M. 4,20.
4662) F. Servaes, Ein Kodex d. Stadt Wien:
Tag N. 12.
(E. Petermann [JBL. 1906/7, N. 3505].)
4663) A. Stifter, Aus d. alt. Wien. 12 Studien.
Her. V. 0. E. Deutsch. L., Insel- Verlag.
1909. 324 S. M. 5,00.
4664) F. Uhl, Wien u. d. Wiener. (= N. 4897.
S. 1-13.)
4665) F. W i 1 1 e 1 s , Jung- Wien : März 2«, S. 394/7.
Schweiz.
4666) Chronique suisse allemande: BÜRS. 49,
S. 423-33; 50, S. 418-26; 51, S. 413-22; 52,
413-23.
4667) J. Hofmiller, Schweizer: SüddMhh. 6*,
S. 249-55.
4668) id., Schweizer Lit: ib. 5*, S. 208-14.
(Greyerz, Jegerlehner, E. Zahn, Grete Auer, O. Frey,
Heer, Gos wina v. Berlepsch, R. Walser, J. Schaffner u. a.)
4669) 0. Hunziker, S. Hirzels 50. Rede z.
Andenken d. Bestandes d. MoraL Gesellschaft
durch e. halbes Jh. (Zürich 1814). Mit Ein-
leitg. u. Anmerkgn. v. C. Keller-Escher:
ZürcherTb. NF. 31, S. 57-102.
4670) H. E. Jenny, Die Dichtung d. dtsch.
Schweiz seit Keller u. Meyer: LitNeuigkeiten.
8, N. 1/2.
4671) G. de Reynold, Le doyen Bridel 1757
— 1845 et les origines de la litt, suisse ro-
mandes. Essai sur Fhelv^tisme litt^raire ä
la fin du XVIIJe sifecle. Lausanne, Bridel.
1909. 15, 550 u. LVIII. S. Fr. 8,00.
4672) O. F. Walzel, Die Wirklichkeitsfreude
in d. neueren schweizer. Dichtg. St., Cotta.
76 S. M. 1,20. ![Hedwig Bleuler-W^aser:
DLZ. 29, S. 2601/3.]!
4673) G. Tob 1er, J. R. Wyss u. d. Anfänge
d. Bern. Künstlergesellschaft: NBemerTB.
1909, S. 160-74.
(S. 174-88 : Abdruck von : Das Schöne, die Kunst u. d.
Mahlerey. Eine Rhapsodie 1809.)
4674) M. Ar päd, Rätoroman. Brief (1905/8):
LE. 10, S. 1150/3.
4675) E. Platzhoff-Lejeune, Westschweizer
^Brief : LE. 11, S. 876/7, 1560/3.
4676) id. , Aus dem Geistesleben d. Westschweiz :
BemRs. 2, S. 729-37; 3, S. 107-11.
Italien.
4677) F. Xoack, Dtsch. Leben in Rom (1700
— 1900). (JBL. 1906/7, N. 3520.) [O.Harnack:
DLZ. 30, S. 620/2; ALBl. 18, S. 161/3.J1
4678) id., Haus Humboldt in Rom: DR. 33'
_S. 363-70.
4679) J. Jezower, Dichter in Venedig: Geg. 7,
S. 215/7, 233/5. (Vgl. X. 1698.)
(Goethe, Byron, Platen, Strachwitz.)
Stammbücher.
4680) R. Böhme, Vom Stammbuch: NatZgB.
N. 18.
255
IV, Ib. Briefwechsel, Memoiren, Tagebücher.
256
4681) M. Beelitz, Aus d. Stammbüchern im
, Goldenen Posthorn" zu Nürnberg: Bayer-
land 19, S. 195/7.
4682) CA. Kellermann, Ernstes u. Heiteres
aus d. Fremdenbuche d. Gleimhauses in
Halberstadt. Halberstadt, Schroeder. 10 S.
M. 0,25.
4H83) F. Schwarz, Eine Danziger Silhoutten-
sammlg. (F. Th. Hingelberg): ZWestprGV.51,
S. 75-89.
Literarhistoriker und Essayisten.
(Vgl. auch N. 1792-1834, 1875-97.)
4684) L. Knoch, A. Bartels: BFr. 13, N. 6.
4685) L. Berg (1862—1908). iTh. Achelis:
MünchenerNNB. N. 58; J. Bab: Schau-
bühne 42, S. 246-50; J. Gaulke: N&S. 128,
S. 251/9 (,L. B. u. sein Lebenswerk"); K. W.
Goldschmidt: Masken 4, S. 37-44; B.
Stein: Gral 2, S. 564,8; K. G. W(r)en-
d(ine)r: BernRs. 3, S. 56; UdW. 1, S. 448;
LE. 10, S. 1609; weiteres s. LE. 10, S. 1640/3
(Referate üb. d. Aufsätze v. G. Nordhausen,
F. V. Zobeltitz, A. Gold, P. Wiegler,
J. E. Poritzky).]
4685a) P. Friedrich, Persönl. Erinnergn. an
L. Berg: Blaubuch 3, S. 891/2.
4686) E. Faktor, Posthuma v. L. Berg: Neue
Revue 1, S. 1699-1700.
4687) P. Zschorlich, G. Brandes in seinen
Entwickelungsjahren: Zeitgeist N. 5.
4688) J. Brzobohatv, S. Brunner: Kultur 9,
S. 293-301.
4689) J. Fastenrath (1839 — 1908): LE. 10,
S. 1033.
4690) S. Gräfenberg, J. Fastenrath: FZg.
26. März.
4691) G. Ellinger, L. Geiger: NatZgB. N. 23.
4692) R. V. Gottschall (1823—1909). |W. Hen-
zen: LTBl. 1909, N. 81; id.: LZgB. 1909,
N. 16; P. Kunad: Xenien2i, S. 257/8; H. P.:
IllZg.132, S.508; J. Prölss: Gartenlaube 57,
N. 16 („G., d. Letzte vom jungen Deutsch-
land"); R.Witkowski: N&S. 129, S. 379-82;
LE. 11, S. 1004/5, 1047/8; Universum 25,
S. 145/6; UdW. 2. S. 252. j
4693) M.Esereth, Elisabeth Margareta Hamann :
ARs. 5, N. 35.
4694) H. Land, J. Hart: UniversumRs. 25, N. 27.
4695) M. Beb r, Von dtsch. Essaykunst: UdW. 2.
S. 273/7.
(J. Hofmiller.)
4696) E. Traumann, Ein dtsch. Essayist: FZg
1909, N. 271.
(J. Hofmiller.)
4697) A. Katz, G. Karpeles: AZgJudent. 73,
S. 361/2. (Dazu Begräbnisreden v. H. Levin,
M. Philippson, J. Landau: ib. S. 362/4.
— Regina Neisser, Erinnergn.: ib. S. 370/1.
— B. Levy, Erinnergn.: ib. S. 377/8.)
4698) Samuel, G. Karpeles u. d. jüd. Literatur-
vereine: ib. S. 393/4.
4699) G. Karpeles (1848-1909). |F. Düsel:
WIDM. 106, S. 897/8; J. E. Poritzky:
Zeitgeist 1909, N. 30; M. Schacherl:
O&W. 9, S. 491; LE. 11, S. 1615.^
4700) H. A. Li er, W. Kirchbach (1857—1909):
DNekr. 12, S. 308-14.
4701) Exp. Schmidt, Das literar. Testament
W. Kreitens. (= N. 429, S. 228-50.)
4702) E. Schick (1877—1909): LE. 11, S. 1048/9.
b) Briefwechsel, Memoiren, Tagebücher.
Sammlnngen N. 4708. — Fürstliche Persönlichkeiten, Diplomaten nnd Hodenle N. 4707. — Militärisches und Kriegs-
erinnernngen N. 4739. — Publizisten, Politiker und Juristen N. 4749. — Gelehrte: Philologen nnd Historiker N. 4763. —
Philosophen N. 4769. — Theologen N. 4775. — Schulmänner N. 4793. — Naturforscher und Ärzte N. 4796. — Industrielle,
Landwirte, Techniker N. 4«00. — Künstler N. 4802. — Musiker N. 4814. - Theaterleute N. 4839. - Dichter nnd Schriftsteller
N. 4844. — Frauen N. 4904. — Reiseliteratur N. 4915. — Kulturhistorisches N. 4954. - Soziales (ArbeitermemoirenJ N. 4961. —
Sammlangen.
4703) Th. Klaiber, Die dtsch. Memoirenlit :
Türmer iV, S. 847-56.
4704) J. Zeitler, Frühling d. Herzen in Liebes-
liedern u. Liebesbriefen aller Völker u.
Zeiten. L., Zeitler. 1909. IV, 217 S. M. 1,60
(Enth. Beitrr. aus : Dtsch. Liebesbriefe aus 9 Jhh.
[JBL. 1905 N. 118; 1906/7 N. 3538.] — Französ. Liebes-
briefe [L., Zeitler. 1907. 462 S. M. 5,00]. — Italienische
u. engl. Liebeslmefe :Ebda. 1908. XII, 544 S. M.5,50].)
4704a) id., Dtsch. Freundesb riefe aus 6 Jhh.
Ebda. 1909. VIII, 508 S. M. 5,50.
4705) Th. Klaiber, Frauenbriefe aus 3 Jhh.
(= Aus klaren Quellen.) St., Verl. d. Ev.
Ges. 1909. 159 S. M. 2,50.
4706) F. V. Zobeltitz, Briefe dtsch. Frauen.
B., Ullstein. 1909. 530 S. M. 6,00.
(Enth. Briefe v. Frau Rat, Charlotte v. Stein, Johanna
Schopenhauer, Bettina, Charlotte v. Kalb, Charlotte
V. Schiller, Henriette Herz, Rahel, Dorothea Schlegel,
Karoline v. Humboldt, Gabriele v. Bülow, Emma
Herwegh, Gräfin Hatzfeldt, Droste-Hülshoff, Klara
Schumann, Mathilde Wesendonck.)
Fürstliche Persönlichkeiten, Diplomaten, Hof-
leiite:
Zeitalter Friedrichs des Grossen.
4707) Briefe e. Kaiserin. Maria Theresia an
ihre Kinder. Her. v. O. Krack. B., Curtius.
1909. VII, 175 S. M. 3,00.
4708) Maria Theresia u. Kurfürstin Maria
Antonia v. Sachsen, Briefwechsel 1747
bis 1772. Her. v. W. Lippert. L., Teubner.
CCL, 595 S. M. 32,00.
4708 a) Maria Antoinette.
Dauphine u. Königin.
Sudnarb. B., Brandus
4709) Fürst Joh. Jos.
Metsch, Aus der Zeit Maria Theresias.
Tagebuch 1742—76. Her. im Auftrage der
Gesellschaft für neuere Gesch. Österreichs
V. Rud. Graf KhevenhüUer-Metsch u. Hanns
Schütter. 1745/9. L., Engelmann. III, 632 S.
Mit 2 Tal M. 15,50.
Ihre Briefe als
Übertr. v. M.
XXVIII, 742 S.
Khevenhüller-
257
IV, 1 b. Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren.
258
4710) Friedrich d. Or. Briefe u. Erhisse. Her.
V. F. Rein hold. Frankf. a. M., Dieaterweg.
1909. IV, 213 S. M. J,60.
4711) R. Koser u. H. Droysen, Briefwechsel
Friedr. d. Gr. mit Voltaire. XI, Tl. 1,
1736-40; 2, 1740-53. (= Publikat. aus
d. preuss. Staatsarchiven. Bd 81/2.) L.,
Hirzel. 1909. XV. 368 S.; 412 S. M. 12,00;
M. 13,00. |[H. V. Petersdorff: FBPG. 22,
S. 357-54.]!
4712) R. Koser, Zu Voltaires Briefwechsel
mit Friedr. d. Gr.: TglRsB. i9o9, N. 130,2.
(Siehe LE. 11, S. 1445.)
4713) Voltaire, Briefwechsel. Her. v. Käthe
Schirmacher. L., Insel- Verlag. 294 S.
M. 4,00.
4714) Reichsgraf E. A. H. v. Lehndorff,
30 Jahre am Hofe Friedrichs d. Gr. Aus
den Tagebüchern des L., Kammerherrn d.
Königin Elisabeth Christine v. Preussen.
Mitteilgn. v. K. E. Schmidt. Nachträge.
Bd 1. (Vgl. JBL. 1906 7 N. 3546.) Gotha,
Perthes. IV, 449 S. M. 10,00.
4715) E. Berner u. B. Volz, Aus d. Zeit d.
7 jähr. Krieges. Tagebuchbll. d. Prinzessin
Heinrich u. d.' Kgl. Hauses. (QUGHohen-
zollern. Bd. 9.) B., A. Duncker. XXXVIII,
511 S. M. 16,00.
4716) H. Droysen, Aus d. Briefen d. Herzogin
Charlotte v. Braunschweig (1733—97):
FBPG. 22, S. 603-16.
4717) Hans Schulz, Briefwechsel d. Herzogs
Friedr. Christian zu Schleswig - Holstein
Sonderburg-Augustenburg mit König Fried-
rich VII. V. Dänemark u. d. Thronfolger
Prinzen Christian Friedrich. L., Avenarius.
VIII, 612 S. M. 12,00. |[Friedr. Schulze:
LCBl. 59, S. 327 8.]!
4718) K. Obser, Nachträge z. d. Briefwechsel
d. Markgrafen Karl Friedr. v. Baden mit
Mirabeau u. Du Pont: ZGORh. 64, S. 126-53.
Zeitalter von 1800— iO.
4719) Sophie Schwerin (1785—1815). Ein
Lebensbild aus ihren eigenen hinterlassenen
Papieren zusammengest v. Amalie v. Rom-
berg. Her. V. E. König. (= Werdandi-
_ Werke. Bd. 1.) L., Eckardt. 1909. XV, 568 S.
4720) Gräfin Sophie Schwerin geb. v. Dön-
hoff, Vor 100 Jahren. Her. v. Amalie
V. Romberg. 2. Ausg. B., Stargardt. 1909.
VII, 649 S. M. 6,00.
4721) Aus d. Tagebüchern d. Gräfin Luise
Thürheim (lö09): ÖaterrRs. 19, S. 291-307.
380/5, 435-45.
4722) A. Schlossar, Erzherzog Johann Baptist
V. Österr. in Böhmen: DArbeit. 7, S. 703 9,
764-72.
(Mit unveröffenü. Tagebuchaufzeichngn. u. Briefen
an d. Kaiserin Maria Ludovica.)
4723) W. Lang, Analekten z. Biographie des
Grafen Reinhard: WürttVjhh. 17, S. 17-100.
4724) L. Wülker, 50 ausgew. Briefe d. Königin
Luise. Hannover, Hahn. 1909. IV, 135 S.
M. 3,50.
4725) H. V. Krosigk, K. Graf v. Brühl u.
seine Eltern. B., :Mittler. 1909. XUI,
^ 395 S. Mit Bildnissen. M. 8,50.
4726) Metternich, Lettres ä la comtesse de
Lieven (1818,9). Publikes par J. Hansteau.
Paris, Plon-Nourrit. LXXXIII, 440 S.
Fr. 7,50. [K. E. Schmidt: Zeit N. 2193
(„M. als Liebesbriefsteller").]:
Jahresbericht« für neuere deatsclie Liter»tiirgeioliiobte.
4727) Souvenirs du Chevalier de Cussy. Paris,
Plön. 1909. IV, 417 S.
4728) Aus d. Tagebüchern d. Grafen Prokesch
V. Osten 1830/4. Wien, Reisser. 1909. IV,
252 S. M. 4,20. |[G. Kaufmann: DLZ. 30,
S. 2756-60.]!
4729) Des Frhrn. C. F. Kübeck v. Kübau
Tagebücher. Her. v. M. Frhr. v. Kübeck.
2 Bde. Wien, Gerold. XXIX, 847 S.; 276 S.
M. 14,00. i[M. Meli: DRs. 141, 8. 152/4
(„Ein Tagebuch aus d. alten Österreich'').]!
4730) M. Neck er, C. Frhr. v. Kübeck, ein
österr. Staatsmann d. Vormärz: WIDM. 106,
S. 627-704.
4731) K. Graf Stern berg, Ausgew. Werke 2.
Materialien zu meiner Biographie. Her. v.
W. Helekal. (= BDSB. Bd. 27.) Prag,
Calve. 1909. XXX, 312 S. M. 3,00.
Zeitalter Bismarcks.
4732) H. V. Poschinger, Aus d. Frankfurter
Privatkorresp. Bismarcks 1851/8 (Fortsetzg.) :
DR. 34^ S. 172-88.
4732a) id.. Ein Briefwechsel mit L. Bucher im
Ruhestand: Grenzb. 67', S. 16-22, 120/6.
(Mit Kusserow.)
4733) id., Bismarck u. Jhering. Aufzeichngn.
u. Briefe. B., Gebr. Paetel. 40 S. M. 1,20.
4734) id.. Aus d. Frankf. Privatkorrespondenz
Bismarcks 1851/9: DR. 34», S. 169-82, 295-309.
4735) K. Witte, G. Bancroft als Gesandter in
Berlin (1867—74): VossZgB. 1909, N. 41.
(Nach M A. de Wolfe Howe, The life and letters of
G- Bancroft.)
4736) Frhr. v. Mittnacht, Rückblicke. 4. erw.
Aufl. St., Cotta. 1909. V, 175 S. M. 2,50.
4737) Chr. v. Tiedemann, Aus 7 Jahrzehnten.
Bd. 2. L., Hirzel. 1909. X, 487 S. M. 9,00.
4738) Vicomte de Gontant-Biron, Meine
Botschafterzeit am Berliner Hofe 1872/7.
Cbers. V. Pfaff. B., Siegismund. XIX,
704 S. M. 10,00.
Militärisches und Kriegserinnerungen.
4739) Feldzugserinnerungen aus d. Kriegsjahr
1809. Bearb. v. F. M. Kircheisen.
(= Bibliothek wertvoller Memoiren. Bd. 10.)
Hamburg, Gutenberg -Verlag. 1909. 387 S.
M. 6,00.
4740) J. Danev, Der Tiroler Volksaufstand d.
J. 1809. Erinnergn. (= N. 4739, Bd. 11.)
Ebda. 1906. 400 S. M. 6,00.
4741) Des General Friedrich v. Eisenbarts
Denkwürdigkeiten 1769 — 1839. Her. v. E.
Salzer. B., Rüttler. 1909. XXVIH, 296 S.
M. 5,50.
4742) H. G. Hebbel, Kriegserinnerungen eines
Achtundvierzigers. Her. v. A. Bartels.
^ Glückstadt, Hansen. 111 S. M. 1,00.
4743) H. Jost, Im Sold d. Krone v. England
v. 1793/5. Marburg, El wert. 63 S. M. 0,80.
4744) Leben, Wirken u. Ende weil. Sr. Exz. d.
Oberfürstlich Winkelkramschen Generals d.
Infanterie Frhrn. Leberecht vom Knopf.
Aus d. Nachlass e. Offiziers her. durch L.
Siegrist. Mit Einleitg. u. Anmerkgn. her.
v.K. Noack. (= W. v.Ploennies, Gesamm.
Werke. Bd. 1.) Darmstadt, Schlapp. 1909.
XI, 248 S. Mit 2 Taf. M. 2,00.
4745) H. V. Moltkes Briefe an seine Braut u.
Frau. Neue Ausg. in 1 Bd. St., Dtsch.
Veriagsanst. 1909. VHI, 373 S. 3L 5,00.
xix/ix. j7
259
IV, 1 b. Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren.
260
4746) J. Nettelbeck, Eine Lebensbeschreibg.
von ihm selbst aufgezeichnet. Her. v. M.
Schmitt-Hartlieb. (=Dtsch Charakter-
köpfe. Bd. 4.) L.,Teubner. 1909. VI, 152 S.
M. 2,00.
4747) Generalleutn. G. v. Schubert, Lebens-
erinnergn. Her. v. H. v. Schubert. St.,
Dtsch. Verlagsanst. IX, 536 S. M. 10,00.
4748) Graf E. v. Waldersee, Aus d. Berliner
Märztagen. B., Mittler. 1909. VIII, 52 S.
M. 1,50.
Politiker, Publizisten, Juristen.
4749) H. Oncken, E. v. Bennigsen. Ein dtsch.
liberaler Politiker. Nach seinen Briefen u.
hinterlassenen Papieren. 2 Bde. St., Dtsch.
Verlagsanst. 1909. 757, 660 S. M. 24,00.
4750) H. Blum, Lebenserinuerungen. Bd. 2.
1870-1907. (Vgl. JBL. 1906/7 N. 3576.)
B., Vossische Buchh. IX, 308 S. M. 6,00.
4751) F. Friedmann, Was ich erlebte. 2 Bde.
(1852—1909.) B., Pulvermacher. IX, 406 S.;
361 S. M. 10,00. |[Th. Lessing: HannCorrB.
1909, N. 137 (.Advocatus diaboli^).]|
4752) Briefe von u. an Gentz. Her. v. F. C.
Wittichen. Bd. 1. München, Oldenbourg.
1909. X, 365 S. M. 10,00.
(Briefe an Elisabeth Graun, Chr. Garve, K. A.
Böttiger u. a.)
4753) A. Fournier, Wessenberg an Gentz
(1831,2): DR. 34S S. 310-27. (Vgl. JBL. 1906/7
N. 9579.)
4754) P. Graf v. Hoensbroech, 14 J. Jesuit.
Persönliches u. Grundsätzliches. Tl. 1. L.,
Breitkopf & Härtel. 1909. XXIV, 311 S.
M. 5,00. |[F. Fdch.: LCBl. 60, S. 1449-51.]|
4755) J. Redlich, Lasser u. A. v. Schmerling.
Nach ihren Briefen: ÖsterrRs. 19, S. 79-93.
4756) L. Mathy, Briefe von u. an K. Mathy
aus d. Frühling 1849: DR. 33^ S. 265-81;
33», S. 82-97.
4757) Chr. Meyer, Aus d. letzten Zeit d.
Republik Polen. Gedenkbll. e. Posener
Bürgers 1760 — 93. München, Selbstverlag.
V, «3 S.
4758) H.v. Müh 1er (1818-74). Her. v. Georgine
V. Mühler. B., Borussia. 1909. IX, 255 S.
M. 3,00.
4759) K. Th. Heigel, Über hss. Lebens-
erinnergn. des bayer. Staatsrats Kl. v. Neu-
mayr: FGB. 15, S. 1-46.
(Anhg. : Der Illuminaten-Orden in Bayern.)
4760) Ludw. Ritter v. Przibram, Erinnergn.
e. alten Österreichers. St., Dtsch. Verlags-
anstalt. 190H. 411 S. M. 8,00.
4761) J. F. V. Schulte, Lebenserinnerungen.
Mein Wirken als Rechtslehrer, mein Anteil
an d. Politik in Kirche u. Staat. 2. Aufl.
Giessen, Roth. VIII, 450 S. M. 8,00. |[F.
Nipp Ol d: DLZ. 30, S. 645-52, 709-13.]!
4762) H. Nöthe, Ein polit. Briefwechsel aus d.
Revolution vor 60 J. : MagdebZgB. 1909, N. 25.
(Pastor Schulthess u. der Prinz v. Preussen.)
Gelehrte;
Philologen und Historiker.
4763) A. Boeckh u. K. O. Mueller, Brief-
wechsel über e. attische Inschrift aus d. J.
1835. Her. v. A. Frhr. Hiller v. Gaert-
r in gen. L., Teubner. IV, 44 S. M. 2,00.
4764) Briefe K. Hof manns an E. v. Kausler.
(= N. 1815.)
4765) F. Menck, F. B. v. Buchholtz' Tage-
buch aus d. J. 1814: Kultur 10, S. 443-55.
4766) A. Hanauer, Autobiographie. (Aus:
Revue d'Alsace 1908.) Colmar, Huffei.
48 S.
4767) E. Ettlinger, Aus d. Briefwechsel Karls-
ruher Gelehrter mit F. Nicolai: ZGORh. 64,
S. 114-25.
(J. L. Böckmann, A. G. Preuschen, Molter.)
4768) A. Wohlwill, Rückblick auf meine
Lern- u. Lehrjahre: ZVHamburgG. 12,
S. 511-61.
Philosophen.
4769) E. Traumann, Aus K. Fischers Korre-
spondenz: DR. 33\ S. 10-25.
(An Häu.sser u. Gervinus.)
4770) F. Nietzsche, Briefe an Mutter u.
Schwester. Her. v. Elisabeth Förster-
Nietzsche. 2 Bde. L., Insel- Verlag. 1909.
X, 832 S. M. 12,00. (Siehe auch NRs. 19,
S. 1599-1618.)
4771) id., Gesamm. Briefe. Bd. 4. Briefe an
P. Gast. Her. v. P. Gast. Ebda. XXV,
540 S. M. 9,00.
4772) id. u. K. Hillebrand, Unveröffentlichte
Briefe. Her. v. O. Crusius: SüddMhh. 6«,
S. 129-42.
4773) F. Paulsen, Aus meinem Leben. Jugend-
erinnerungen. Jena, Diederichs. 1909. IV,
210 S. M. 3,00. |[J. Kaftan: DLZ. 30,
S. 2252/4; W. Münch: Tag 1909, N. 138.]|
4774) E. Zell er, Erinnerungen eines Neunzig-
jährigen. (Privatdruck.) |[Erich Schmidt:
InternatWschr. 1908, S. 221-34.] |
Tlieologen.
4775) H. Dalton, Lebenserinnerungen. (In
3 Bdn.) (Vgl. JBL. 1906/7 N. 3603.) Bd. 3.
1888-1908. B., Warneck. X, 474 S. M. 5,00.
i[K. Seil: ThLZ. 34, S. 705-10 (ablehnend).]|
4776) J. Hashagen, Aus d. Kandidaten- u.
Hauslehrerzeit e. alten Pastors. Wismar,
Bartholdi. 1909. VIII, 305 S. M. 5,00.
4777) A. Kerschbaumer, Ein Pilgerleben.
Memoiren. 2. umgearb. Aufl. Wien, Kirsch.
III, 220 S. M. 3,00.
4778) R. Kit tau, Rückblicke auf e. 70j. Pilger-
schaft. Dresden-Blasewitz, Schuberth. 1909.
VIII, 252 S. M. 1,50.
4779) H. Zillen, Cl. Harms' Leben in Briefen
meist von ihm selber. (= SchrVSchlHKG.
I, 4.) Kiel, Cordes. 1909. VIII, 425 S.
4780) R. Moser, Auch e. schwäb. Pfarrers-
leben. Tl. 1. Bis ins Vikariat. St., Rath.
VI, 214 S. M. 3,00.
4781) Dasselbe. Fortsetzung IV (Heft 6 u.
Schluss). Pfarrer in Hildrizhausen 1873/7.
Pfarrer in Täferrot 1877—86. Pfarrer in
Ostdorf 1886—93. Pfarrer in Kochersteins-
feld 1893/7. Ebda. 169 S. M. 0,80.
4782) Th. Renaud, Das Tagebuch des cand.
theol. Magisters Ph. H. Patrick (1774/5):
JbGElsLothr. 24, S. 146-224.
4783) J. G. Rist, Lebenserinnerungen. Her. v.
G. Poel. Hamburg, Janssen. 271, 229 S.
M. 2,00.
4783a) J. Rupp, Briefe. L., Eckardt. 1907.
VIII, 267 S. M. 2,00.
4784) H. Dartigue, A. Sabatier k Strassbourg
(Lettres et documents in^dits): RChr. 55,
S. 311-26, 382-92, 463-76, 568-75, 616-26.
261
IV, I b. Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren.
262
4785) J. Scheicher, Erlebnisse a. Erinnergn.
Bd. 2. Wien, Fromme. IV, 548 S. M. 3,?5.
4786) E. V. Willich, Aus Schleiermachers
Hause. Jugenderinnergn. seines Stiefsohns.
B., G. Reimer. 1909. 220 S. M. 3,50.
4787) Herrn. Schnitze, Vom Mulus z Pastor.
Erinnergn. Tl. 2. Liegnitz, Buchh. d.
Missions- Ver. VIII, 152 S. M. 1,50.
4788) E. Siedel, Lebenserinnerungen e alten
Seelsorgers. Her. v. A. Volck. Dresden,
Ungelenk. VIII, 165 S. M. 2,40.
4789) G. Spicker, Vom Kloster ins akadem.
Lehramt. Schicksale e. ehemal. Kapuziners.
St., Frommann. III, 143 S. M. 2,00.
4790) A. Stolz im Briefwechsel mit Kordula
Peregrina: Kath. 88», S. 218-24.
4791) Fügung u. Führung. Ein Briefwechsel
mit A.Stolz. Her. V. Jul. Maver. Freiburg,
Herder. 1909. VI, 271 S. M. 2,20.
(Briefwechsel v. Stolz u. Julie Meineke.)
4792) J. Matt ig, Was interessierte e. Gebildeten
vor 100 J.: Grenzb. 67*, S. 131/7.
(G. Willkomm, Miszellaneen 1796—1816.)
Schulmänner.
4793) F. Peter, In einsamen Kämpfen. Halle,
Gebauer-Schwetschke. IV, 383 S. M. 4,00.
4794) F Po lack, Brosamen. Erinnergn. aus
d. Leben e. Schulmannes. Bd. 4/5. Witten-
berg, Herros^. iy08/y. 328, 475 S. Je M. 2,50.
4795) G. Wendt, Lebenserinnergn. e. Schul-
manns. B., Grote. 1909. 171 S. M. 3,00.
Naturforscher und Ärzte.
4798) R. Hausmann, Aus d. Jugendjahren v.
K. E. Baer I : BaltMschr. 68, S. 251-312.
(Briefe von K. E. v. Baer an E. Assmuth.)
4797) Correspondance d'A. d' Humboldt avec
F. Arago (1809—53) publice avec une
preface et des notes par E.-D. Hamv.
^ Paris, Guilmoto. XVI, 377 S. Fr. 3,50."
4798) A.Kussmaul, Aus meiner Dozentenzeit
in Heidelberg. Her. v. V. Czerny. 2. Aufl.
St., Bonz. VII, 102 S. M. 3,00.
4799) Wilh. M. Meyer, Wie ich d. Urania-
Meyer wurde. Hamburg, Grand. 135 S.
M. 2,00.
Kanflente, Landwirte, Teehniker.
4800) C. Hagenbeck, Von Tieren u Menschen.
Erlebnisse u. Erfahrungen. B., Vita. 483 S.
Mit Tafeln u. Abbildgn. M. 15,ii0 IfH E •
BerlTBlLR«. N 613 (,Ein Tier- u. Menschen-
freund"); F. Saiten: Zeit N. 2232; J. V.
Jensen: NKs. 20, S. 1066-70.] | (Volksaus-
gabe ib. 1909. 460 S. M. 6,00.)
4800a) J. F. Hessinghausen gen. Scheiber,
Meine Reise durchs Leben. 3 neu vf. Ausg
Dresden, Pierson. IV, 292 S. M. 4,00.
4801) H. Petersen-Möhlhorst, Aus meinem
Leben. 3 Bde. Hamburg, Härtung. 331,
335, 236 S. M. 10,00.
(Die goldene Kindheit. — Lehrzeit. — Ein Fünfund-
achtziger.)
4801a) Wilh. Zachmann, Auf dem Bauern-
höfe. Erinnergn. aus meiner Jugendzeit.
L., Strauch. 1907. X, 437 S. M. 3,00.
Künstler.
4802) L. v. Przibram, Erinnergn. an Böcklin:
DR. 33», S. 263-86.
(Mit Briefen v. Böcklin.)
4803) L. Corinth, Selbstbiographie: Uni-
versum R». 25, N. 30.
4804) Aus d. Werkstatt e. Künstlers. Erinnergn.
u. Briefe v. H. v. Maries aus d. J. 1H80/1
u. 1884/5, 1890. (Als Ms. gedruckt.) Her.
v. K. Pidoll. Luxemburg, Bück. V, 83 S.
M. 2,50.
4805) Joh. Chr. v. Mannlich, Ein dtsch.
Maler u. Hofmann. Lebenserinnerungen
1741—1822. Nach d. frauz. Orig.-Handschrift
her. V. E. Stollreither. B., Mittler & Sohn.
1909. XLVIII, 568 S. Mit 8 Bildnissen.
M. 10,50.
4806) K. Oesterley jr.. Aus d. Aufzeichngn.
6. Nestors dtsch. Kunst: HambNachrrB. 1909,
N. 3.
4807) A. V. Menzel, Briefe: NRs. 20, S. 84-93,
516-27, 855-61, 1758-67.
(Briefe aus Kassel. — Briefe aus Rheinsberg u. Freien-
walde. — Briefe an F. Werner. — Briefe an Dr. Puhl-
mann.)
4808) F. Schnorr v. Carolsfeld, E. Rietschel
u. J. Schnorr: DresdnerGBll. 17, N. 3.
4809) L. Gurlitt, Auf Schwinds Spuren:
WIDM. 107, S. 112-27.
4810) P. Halm, K. Stauffer u. sein Berliner
Kreis: Meister d. Farbe 6, N. 1.
4811/2) H. Thoma, Im Herbst des Lebens.
Gesamm. Erinnerungsbll. München. Süd-
deutsche Monatshefte. 259 S, Mit Abbildgn.
M. 5,00. [B. Ruettenauer: Propvläen
1909, N. 52 (,H. Thoma, d. Schriftsteller u.
Bekenner").]!
4813) Die Selbstbiographie des Malers F. G.
Waldmüller (1793— 1866j: Meister d. Farbe
6, N. 4.
Musiker:
18. Jahrhundert.
4814) K. Ditters v. Dittersdorfs Lebens-
beschreibg. Neu her. v. E. IsteL (= ÜB.
N. 5103/4.) L., Reclam. 1909. 16". 224 S.
M. 0,40.
4815/6) J. Haydn, Handschriftl. Tagebuch aus
d. Zeit seines zweiten Aufenthaltes in London
1794/5. Als Mskr. zur 100. Wiederkehr seines
Todestages, 31. Mai 1909, in Druck gelegt
V. J. E. Engl. Mit 1 Portr. u. 4 Schrift-
nachbildgn. L., Breitkopf & Härtel. 1909.
60 S. M. 3,00.
I 19. Jahrhundert.
(R. Wagner siehe IV, 4 b.)
4817) Beethovens sämtl. Briefe u. Aufzeichgn.
Her. V. F. Prelinger. (Vgl. JBL. 1906/7
N. 3669.) Bd. 4 Nachträge. Wien, Stern.
XVI, 378 S. M. 5,00.
4818) L. van Beethoven, SämtL Briefe. Krit.
Ausg. Her. v. A. Chr. Kalischer. Bd. 5.
B., Schuster ÄLoeffler. XIII, 362 S. M. 4,20.
4819) A. H a j d e c k i , Ein neuer Beethoven-
schatz: N&S. 124, S. ;i45-63; 125, S. 146/9.
4820) W. Kleefeld, Beethoven in seinen
Briefen: VelhKlasMhh. 2i\ S. 573-80.
4821) A. Leitzmann, Studien zu Beethovens
Briefen. Ein Beitr. z. Kritik ihres neuesten
Herausgebers: DRs. 135, S. 76-90.
4822) K. Storch, Beethoven in seinen Briefen:
MagdebZgB. 1909, N. 16/7, 19-21.
4823) A. Leitzmann, L. v. Beethovens Briefe.
In Auswahl. L., Insel- Verlag. 1909. XX,
299 8. M. 2,00.
17*
263
IV, 1 b. Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren.
264
4824) Beethovens Briefe. Ausgew. v. Gurt
Sachs. Mit 10 Vollbildern u 1 Faksira.
Entwurf d. Titelzeichng. u. d. Orig.-Einbds.
V. Kurt Tuch. Hortus deliciarum. B., Bard.
1909. 671 S. Mit färb. Titelbl. M. 4,00.
4824a) Dasselbe. Ausgew. v. K Storck.
(= Bücher d. Weisheit u. Schönheit.) St.,
Greiner & Pfeiffer. 1909. VII, 300 S. M. 2,50.
4825) Die Brief e B e e t h 0 V e n s an J. K. Bernard :
Erdgeist (Wien) 3, N. 1 u. 6.
4826) Beethoven-Briefe an N. Simrock, F.
G. Wegeier, Eleonore v. Breuning u. F.
Eies. Her. v. L. Schmidt. B., Simrock.
XXVIII, 122 S. M. 4,00.
4827) La Mara, Gräfin Therese Brunsvik, die
Unsterbliche Geliebte Beethovens: NRs. 19,
S. 77-101.
4828) J. B r a h m s im Briefwechsel mit J.
Joachim. Her. v. A. Moser. 2 Bde. (= J.
Brahms' Briefwechsel. Bd. 5/6.) B., Dtsch.
Brahms-Ges. IV, 329 S., 3('6 S. M. 9,00.
(Einzelnes hieraus s. auch DRs. 137, S. 66-76.)
4828a) Briefe v. J. Brahms an J. Joachim:
SüddMhh. 'S', S. 423-30.
4829) C Krebs, J. Brahms u. Ph. Spitta. Aus
e. Briefwechsel: DEs. 139, S. 15-40.
4830) H. V. Bülow, Briefe. Bd. 7. Höhe-
punkt u. Ende. (= id., Briefe u. Schriften.
Her. V. Marie V. Bülow. Bd. 8.) L., Breit-
kopf & Härtel. 1909. XXI, 492 S. M. 6,00.
|[F. Poppenberg: NEs. 19, S. 301/4 („Der
Elementargeist") ;HeleneEaff: Münchener-
NNB. N. 106; J. Vianna da Motta: Musik
8», S. 92/6.] i
4831a) E. Friedegg, Briefe an e. Komponisten.
Musikal. Korrespondenz mit A. v. Gold-
schmidt. B., Harmonie. 1909. IV, 150 S.
M. 2,50. (Siehe auch id., Künstlerbriefe:
N&S. 129, S. 556-67.)
4830a) id., Briefe aus d. letzten Jahren: NEs.
19, S. 1313-28.
4831) F. G. Jansen, Briefwechsel zwischen
E. Franz u. E. Schumann : Musik 8S S. 280-91,
346-59.
4832) Briefe E. Griegs an Oscar Meyer: ib.
82, S. 330-41.
4833) La Mara, Briefwechsel zwischen F. Liszt
u. Karl Alexander, Grossherzog v. Sachsen.
L., Breitkopf & Härtel. XV, 217 S. M. 5,00.
4834) Princesse de Sayn-Wittgenstein,
Souvenirs 1825—1907. Paris, Lethielleux.
|[K. E. Schmidt: Zeit N. 1930.J1
4835) F. Mendelssohn-Bartholdy, Brief-
wechsel mit Legationsrat Karl Klingemann
in London. Her. u. eingeleitet v. K. Klinge-
mann. Mit e. älphabet. Personenregister.
Nebst 7 Bildnissen aus dem Freundeskreise
Mendelssohns, Albumblättern u. Zeichngn.
Mendelssohns u. Bandeis, 1 faksim. Orig.-
Briefe Mendelssohns mit dem Liede „Eings-
um erschallt in Wald u. Flur" u. dem
„Eheinischen Volkslied" („Von allen schönen
Kindern auf d. Welt") v. Mendelssohn, eben-
falls in Faksim. Essen, Baedeker. 1909.
XII, 371 S. M. 6,00.
4835a) E. Scheumann, Briefe berühmter
Komponisten aus d. Archiv d. Kgl. Hof- u.
Domchores zu Berlin: Musik 8^ S. 260-70.
(Mendelssohn, C. Loewe, R. Franz, E. Grell.)
4835 b) W. Alt mann, Briefe Meyerbeers an
Gottfried Weber 1811—15, 1833, 1837: Musik
7*, S. 71-86, 155-61.
4836) M. Preitz, Aus Briefen F. Schneiders:
ZerbsterJb. 5, S. 49-58.
4837) Mathilde Cr(5mieux, Lettres choisies
de E. Schumann (1827-40). Paris, Fisch-
. bacher. IX, 304 S.
4838) B. Litzmann, Clara Schumann. Bd. 3.
Clara Schumann u. ihre Freunde. L., Breit-
kopf & Härtel. VII, 642 S. M. 10,00.
Tlieatcrleute.
4839) Ed. u. Therese Devrient, Briefwechsel.
Her. V. H. Devrient. St., Krabbe. 1909.
VII, 456 S. M. 7,00.
4839a) Otti Dietze, Eine Gastspielreise nach
Südamerika. Tagebuchblätter, bearb. v.
Curt Winkler. B., Duncker. 1909. 186 S.
Mit Bildnis. M. 3,00.
4840) S. Friedmann, Vertraul. Theaterbriefe.
Erinnergn. B., Fontane. 1909.V,174S. M.2,00.
4841) Helene Odilon, Das Buch e. Schwach-
sinnigen. Lebenserinnerungen. B., Walther.
1909. 327 S. M. 4,00.
4842) Sarah Bernhardt, Mein Doppelleben.
Memoiren. Deutsch v. F. Neubert u. Fr.
Küchler. Mit zahlreichen Kunstbeilagen.
L., Schulze & Co. 1908. XIII, 460 S. M. 10,00.
4843) Loie Füller, Cinquante ans de ma vie
Avec pr^face de A. France. Paris, Juven.
288 S. i[K. E. Schmidt: Zeit N. 2200;
P. M.: Morgen 2, S. 1 649-54.] |
Dichter nnd Schriftsteller:
18. Jahrhundert.
4844) L. B 0 b d , Findlinge aus dän. Privat-
archiven: Euph. 15, S. 52-62.
(Enth. Briefe v. Bürger, Gleim, Herder, Karoline
Herder, Lavater, J. F. W. v. Schlegel, Luise v. Göeh-
hausen, Gräfin Charlotte Sehimmelmann.)
4845) P. Usteri. Briefwechsel S. Gessers mit
H. Meister 1770/9: ASNS. 120, S. 341-75.
4846) C. Schüddekopf, Aus Heinses Italien.
Tagebuch: Hyperion 1^, S. 7-36.
4847) W Heinse, Tagebücher v. 1780—1800.
L., Insel- Verlag. 1909. 360 S. M. 6,00.
4848) Magister F. Ch. Lauckhards Leben u.
Schicksale. Von ihm selbst beschrieben.
Bearb. v. V. Petersen. Einleitg v. P.
Holzhausen. 2 Bde. St., Lutz. XXXII,
316 S.; 352 S. M. 11,00. ![J. Hart: Tag
N. 177; F. P(oppenberg): Zukunft 65,
S. 98-101 ; T. de Wyzöwa: EDM. 46, S. 371-92
(„L'autobiographie d'un sans-culotte alle-
mand"); St. Zweig: NEs. 19, S. 1389-91
(„L. als Landstörtzer").]i
4848a) P. Holzhausen, F. Chr. Lauckhard.
Ein verbummeltes Genie u. e. grosser Sitten-
maler: VossZgB. X. 3/4.
48481)) id.. Ein Original d. Zopfzeit Magister
Lauckhard: FZg. 1907, N. 210.
4849) Christof v. Schmid, Erinnergn. aus
meinem Leben. München, Schuler. 222 S.
M. 1,20.
4850) V. Kirchner, Angelika Eosa. Lebens-
schicksale e. dtsch. Frau im 18. Jh. in
eigenhändigen Briefen. Magdeburg, Creutz.
VI, 186 S. M. 3,00. i[W. Bormann: Christl-
Welt. 22, S. 870/3 (^Menschenschicksal").]]
19. Jahrhundert:
Klassische und romantische Zeit.
4851) S. Schnitze, J. Falks Eeise durch Halle
im J. 1803: Luginsland 1, S. 7-11, 41/6, 71-73.
(Erinnergn. an F. Th. Meckel, Reichardt, Th. A. H.
Schmalz, F. A. Wolf.)
265
rV, 1 b. BriefwechHcl, Tagebücher, Memoiren.
266
4852) Aus Briefen v. E. Frhr. v. Feuchters-
ieben 1K26— ;^2. Mit Zeichngn. v. Schwind-
u. 15 Öepiazeichngn. nach Altwiener Veduten.
Her. V. A. F. Seligmann. Wien, Heller.
1909. 74 S. M. 3.00.
4853) F. Grillparzer, Selbstbiographie. Mit
Anmerkgn. her. v. A. Keller. Frankf. a. M.,
Diesterweg. IX, 22« S. M. 1,60.
4854) Lily Braun, Im Schatten d. Titanen.
Ein Erinnerungsbuch an Jenny v. Gusted t.
Braunschweig, Westermann. III,412S. M. 6,50.
IfHedwig Dohm: Tag N. 355; Sophie
Höchstetter: LE. 11, S. 296/8; Ellen Key:
Zeit N. 2251 („Bücher d. Sehnsucht").]!
4855) W. u. Karoline v. Humboldt in ihren
Briefen. Her. v. Anna v. Svdow. Bd. 3.
(Vgl. JBL. 1905 N. 1912; 1906/7 N. 3682.)
B., Mittler. XV, 496 S. M. 9,00. [[A.Bossert:
RPL. 46 S S. 358-64, 399-404; L. Geiger:
Tag 1909, N. 96.]!
4856) K. Berg er, Zeit u. Menschen im Brief-
wechsel d. Humboldtschen Paares: DWelt.
11, X. 16/7.
4857) W. V. Humboldt, Briefe an e. Freundin.
Nach d. Originalen her. v. A. Leitzmann.
2 Bde. L., Insel-Verl. 1909. XX. 405 S.;
426 S. M. 6,00. (Vgl. auch id., Die Freundin
W. V. Humboldts [Charlotte Diede]: DRs. 134,
S. 204-30.) IfAuguste Magnani: ELT. 3,
S. 263-70; E. Spranger: DLZ. 30, S. 1163/5.]|
4858) W. V. Humboldt u. A. W. Schlegel,
Briefwechsel. Her. v. A. Leitzmann.
Einleitg. v. B. Delbrück. Halle, Xiemeyer.
XVII, 303 S. M. 8,00.
4859) Briefe v. Karoline v. Humboldt an
Bunsen: N&S. 125, S. 308-19.
4860) K. Seil, W. V. Humboldt in seinen Briefen.
(= Dtsch. Charakterköpf e. Bd.7.) L.,Teubner.
1909. V, 164 S. M. 2,00.
4860a) K. Jentsch, Humboldt-Briefe: Zeit
N. 2227.
4861) Th. Körners Brief Wechsel mit den Seinen.
Her. von Augusta Weldler-Steinberg.
L., Quelle & Meyer. 1909. XHI, 286 S.
Mit Abbildgn. M. 3,80.
4862) J.H Öffner, Aus Biedermeiertagen. Briefe
RobertReinicksu. seiner Freunde. Biele-
feld, Velhagen & Klasing. 1909. 304 S.
M. 3,50.
4863) Adele Schopenhauer, Tagebücher.
2 Bde. L., Insel- Verlag. 1909. XI, 162 S.;
200 S. J^Iit 16 Taf. M. 6,00.
Spätere Zeit.
4864) A. Horcicka, Briefwechsel d. Familien
Anton Alex. Graf Auersperg (Anastasius
Grün) u. Med. Dr. Anton Mörath. Progr.
Wien. 1909. 26 S. Mit 1 Portr.
4S65) H. Bahr, Tagebuch. B., Cassirer. 268 S.
M. 3,00.
4866) O. J. Bierbaum, Leipziger Erinnergn.:
Zeit X. 2459.
4867) Wilhelm Busch an Maria Anderson.
70 Briefe. Her. v. K. Herr mann. (Aus:
März Jahrg. 2.) Rostock, Volckmann. VIH,
116 S. M. 3,00.
4868) H. Conradi, Liebes -Beichte. Zwölf
Briefe u. zwei Postkarten an Margarethe
Halm. Her v. M. G. Conrad. Eisenach,
Kayser. 1909. 51 S. M. 1,20.
4869) A. Frhr. v. Dumreicher, Aus meiner
Studentenzeit. Wien, Manz. 1909. 43 S.
M. 0,85.
4870) Th. Fontane, Briefe 2. Sammig. Her.
V. O. Pniower u. P. Schienther. (2 Bde.)
Bd. 1. B., Fontane & Co. 1909. XII, 420 S.
Mit Bildnis. M. 10,00.
4871) B. V. Lepel, 40 Jahre. Briefe an Theodor
Fontane v. 1843— a3. Her. v. Eva A. v.
Arnim. Mit dem Bildnis B. v. Lepels u.
einer Federzeichng. v. A. Menzel. Ebda.
1909. M. 6,00.
4872) Freiligrath-Briefe. Her. v, Louise
Wiens. St., Cotta. 1909. IX, 277 S. M. 3,50.
4873) L. Ganghof er, Lebenslauf e. Optimisten.
Buch d. Kindheit. (Aus: SüddMhh.) St.,
Bonz. 1909. 409 S. M. 4,00.
4874) E. Geibel, Jugendbriefe. (Bonn, Berlin,
Griechenland.) B., Curtius. VIII, 249 S.
M. 5,00.
4875) D. V. Gerhardt, Das Skizzenbuch meines
Lebens. Tl. 3. B., Schottlaender. 1909. 198 S.
M. 3,00.
4876) L. Hirschberg, Aus d. Brieftasche v.
O. F. Gruppe: ZBB>. NF. 1, S. 179-93.
(Briefe v. Rückert, Chamisso, Kinkel, Schwab, Kiigler,
Geibel, Fontane, Hesekiel.)
4877) O. E. Hartleben, Briefe an seine Frau.
1887—1905. Her. v. F. Heitmüller. B.,
Fischer. XIII, 495 S. iüt Abbildgn. M. 5,00.
![H. Bahr: NFPr. N. 15757 („Moppchen*);
O. J, Bierbaum: Zeit N. 2162; H. Tovote:
BerlLokalAnz. N. 298 (Siehe LE. 10,
S. 1432/3).]i
4878) Briefe v. O. E. Hart leben an seine
Freundin. Her. v. F. B. Hardt (1897—1905).
Dresden, Reissner. 1909. 187 S. M. 3,50.
4879) Hebbels Briefe. Biographisch verbunden
V. K. Küchler. Jena, Costenoble. XHI,
309 S. M. 2,80.
4880) M. Herwegh u. V. Fleury, Briefe d.
Fürstin Carolyne Sayn- Wittgenstein an G.
u. Emma Herwegh: DR. 33^ S. 35-46, 177-97,
303-14; 33^ S. 111/8, 215-24, 342-56.
4881) i d. , Briefwechsel G. u. Emma Herweghs
mit L. Feuerbach : X&S. 128, S. 25-47, 260-75,
489-500; 129, S. 146-57.
4882) Henriette Feuerbach, Briefe an
Herwegh. Her. v. M. H e r w e g h u. V. F 1 e u r y:
XRs. 19, S. 1782-1815.
4883) Th. Kerner, Das Kernerhaus u. seine
Gäste. 2. verm. Aufl. St., Dtsch. Verlags-
anstalt. VIII, 396 S. M. 4,00.
4884) J. F. Schulte, Johanna Kinkel nach
ihren Briefen u. Erinnerungsblln. Münster,
Schöningh. VIII, 135 S. M. 2,00.
4885) Briefe an R. Köpke: MLABerlin. NF.
1909. (Siehe Euph. 17, S. 218.)
(Enth. u. a. Briefe v. C. G. Carus, Kuno Fischer,
Holtei, E. Kuh, W. v. MalUahn, A. Pichler, L. Tieck.)
4886) F. Kürn bergers Briefe an e. Freundin
(1859-79). Her.v. O.E. Deutsch. (= Schr-
LVWien. Bd. 8.) Wien, Fromme. 1907.
XXV, 453 S. (Nur für Mitglieder.)
4887) O. E. Deutsch, Briefe Kürnbergers an
e. Freundin: ÖsterrRs. 21, S. 132-40.
4888) D. V. Liliencron, Leben u. Lüge.
Biograph. Roman. B., Schuster & Loeffler.
Vll, 303 S. M. 2,00.
4889) C. F. Meyer, Briefe. Nebst seinen
Rezensionen u. Aufsätzen her. v. A. Frey.
2 Bde. L., Haessel. IX, 465 S.; IV, 436 S.
M. 16,00.
4890) G. V. Moser, Vom Leutnant z. Lustspiel-
dichter. Lebenserinnergn. Her. v. H. v.
Moser. Mit Vorw. v. P. Lindau. Wismar,
Hinstorff. VU, 112 S. M. 2,00.
267
IV, 1 b. Briefweclisel, Tagebücher, Memoiren.
268
4891) Wilh. Meyer, Briefe v. F. Eeuter,
Kl. Groth u. J. Brinckmann an E. Hobein.
B., Weidmann. 1H09. 64 S. M. 1,20.
4892) A. N i e m a n n , Lebenseriunerungen.
Dresden, Pierson. 348 S. M. .3,50.
4893) J. Prölss, Scheffel u. Eggers, e. Dichter-
freundschaft: DEs. 137, S. 420-40; 138,
S. 86-108, 239-60, 406-36.
(Mit bisher ungedr. Briefen Scheffels u. seiner Mutter
an F. Eggers.)
4894) F. Arnold Mayer, Aus d. Papieren
e. Wiener Verlegers (L. Rosner), 1858 — 97.
Persönliches, Literarisches, Theatralisches.
Wien, Braumüller. III, 180 S. M. 3,00.
4895) Fürstin Marie zu Hohenlohe u. F. v.
Saar. Ein Briefwechsel. Her. v. A. Bettel-
heim. Wien, Reiser. 1909. XXXIV, 247 S.
M. 4,50. (Auszüge s. ÖsterrRs. 21, S. 281/8.)
4896) E. Schlaikjer, Schulmeisterzeit: Hilfeß.
15, N. 24-37.
4897) F. Uhl, Aus meinem Leben. St., Cotta.
VII, 230 S. M. 3,50.
Ausländer.
4898) B. Constant, Lettres k K. A. Böttiger
(1808 — 14). Correspondance in^dite publice
par F. Baldensperger: RPL. 46\ S. 481/6.
|[F. Vogt: LE. 11, S. 1225/6.]|
4899) G. Brandes, Erinnerungen: Morgen 2,
S. 738-41, 819-25, 967-71, K '64-71.
4900) id., In d. Fremde: ib. S.10/3, 200/3, 257-60.
(Enth. u. a. Erinnergn. an Hettner, J. Schmidt, H.
Grimm.)
4901) R. Winge, Le „memoire" di G. Brandes:
NAnt. 134, S. 646-53.
4902) John Lies Erlebnisse. Her. v. E. Lie.
Übers, v. Mathilde Mann. L., Haupt
& Hammon. III, 315 S. M. 6,60.
4903) Lettres de J. Turgenjew a ses amis
d'Allemagne. Ed. par E. Halp^rine-Ka-
minsky: RPL. 47^, S. 161/6, 194-202, 225-31,
257-63, 294/8. |[A. Luther: LE. 11, S. 1768/9.]|
(L. Pietsch, A. Friedländer, J. Schmidt u. a.)
Frauenbriefe und Memoiren.
4904) Helene Adelmann, Aus meiner Kinder-
zeit. 4. verm. Aufl. B., Oehmigke. VI,
180 S. M. 2,50.
4905) H. Arnold, Aus d. Kinderzeit. Erinnergn.
2. Aufl_. St., Bonz. 1909. VIII, 193 S. M. 2,00.
4906) Elise Averdieck, Lebenserinnerungen.
Aus ihren eigenen Aufzeichngn zusammen-
gestellt V. Hannah Gleiss. 5. Aufl. Hamburg,
Agentur d. Rauhen Hauses. 1909. VII, 440 S.
Mit Tal u. 1 Bildnis. M. 4,50.
4906a) Agnes Sapper, Pauline ßrater. Lebens-
bild e. dtsch. Frau. München, Beck. VIII,
312 S. M. 4,00.
4907) Lily Braun, Memoiren e. Sozialistin.
München, Langen. 1909. 657 S. M. 6,00.
|[A. Gold: NRs. 20, S. 1827/9 („Die Sozia-
listin"); K. Jen t seh: Zeit N. 2565; W. v.
Oettingen: Tag 1909, N. 291 .]|
4908) H. Cardauns, Die Briefe d. Dichterin
Annette v. Droste-Hülshoff. (= FF. Bd. 2,
Heft 1.) Münster, Aschendorff. 1909. XIII,
443 S. M. 10,00.
4909) Rosav. Gerold, Erinnerungen. Wien,
Gerold. XV, 89 S. M. 3,00.
4910) G. Monod, Briefe v. Malwida v. Meysen-
bug an ihre Mutter. London 1852 bis 58
u. Paris 1860: DR. 33 S S. 48-58, 202-14,
316-25; 332, S. 89-100.
4911) Helene v. R a c k o w i tz a , Von anderen u.
mir. Erinnergn. aller Art. B., Gebr. Paetel.
1909. VII, 311S. M. 6,00. [[W.Herzog:
N&S. 131, S. 381/8 (,Die Rakowitza').]|
4912) Bertha v. Suttner, Memoiren. St.,
Dtsch. Verlagsanstalt. 553 S. M. 10,00.
|[St. Hock: NFPr. 15383; O. Hörth: FZg.
N. 321. ]|
4913) Paul ine Wengeroff, Memoiren einer
Grossmutter. Mit Geleitw. v. G. Karpeles.
B., Poppelauer. VIII, 2itO S. M. 3,00.
4914) Ottilie Wildermuths Briefe an einen
Freund. Mit e. Lebensskizze. Her. v. Bern-
hardine Schulze-Smidt. Bielefeld, Vel-
hagen & Klasing. 1910. 192 S. M. 3,00.
Reiseerinnernngen :
Ältere Zeit.
4915) R. Philippsthal, Dtsch. Reisende d.
18. Jh. in England. {= N. 391, S. 77-100.)
(Z. K. V. Uffenbach, Haller, Hagedorn, Lichtenberg,
H. P.Sturz, J. J. Volkmann, Wendeborn, K. Ph. Moritz,
J. W. V. Archenholtz, H. v. Watzdorf, J. G. Busch,
Sophie La Roche, G. Forster, F. W. Schütz.)
4916) L. Sahler, Princes et Princesses en
vovage. Paris, Champion. 1909. |IH. D r 0 y s e n :
FBPG. 22, S. 355,6.]!
(Enth. 100 Briefe des Philosophen Holland, d. Lehrers
d. Söhne d. Herzogs Friedr. Eugen v. Württemberg
1785-80.)
4916a) H. Deiter, J. F. Abeggs Reise zu dtsch.
Dichtern u. Gelehrten im J. 1798. Nach
Tagebuchbll. I: Euph. 16, S. 732-75.
4917) Reise eines jungen Deutschen (A. G.
Brückner) in Frankreich u. England im
J. 1815. 2 Bde. Her. v. G. Brand. L., G.
Wigand. 1908/9. 164, 292 S. M. 5,50.
4918) C. Enders, Eine Bildungsreise im 18. Jh.:
HambCorrB. N. 5. (Siehe LE. 10, S. 1006.)
(J. M. Usteri.)
4919) M. Nietspe, Eine Fussreise vor 50 J.
durch d. böhm. Bäder. (Aus: LeitmeritzerZg.)
Leitmeritz, Blömer. III, 46 S. M. 0,50.
4920) F. Noack, Aus d. Reisebeschreibg. d.
Grafen U. F. zu Lynar (1760): MOberhessGV.
NF. 16, S. 1-22.
4921) W. V. Oettingen, Schinkels erste Reise
nach Italien: Tag N. 377.
4922) A. Sleumer, Die Denkwürdigkeiten d.
Kardinals B. Pacca über seinen Aufenthalt
in Deutschland in d. J. v. 1786—94. Tl. 1.
(= Frankf. Br. Bd. 27, Heft 7.) Hamm,
Breer & Thiemann. 40 S. M. 0,50.
Gegenwart.
4923) F. B a c , Alt-Deutschland. Übersetzt v.
Elisab eth Zu nzinger. München, G.Müller.
360 S. M. 4,00.
(Nürnberg, das ehrwürdige. — Das leichtgeschürzte
Rokoko. — Die Wiege des Idealismus)
4924) H. Bahr, Dalmatinische Reise. B., Fischer.
1909. V, 162 S. M. 3,00.
4925)F.K.Benndorf, Jnfrembdeland' dahin ^
Impressionistische Reiseblätter. L., Xenien-
Verlag. VI, 128 S. M. 2,50.
4926) H. Bloesch, Mein Rom. Wanderungen.
Frauenfeld, Huber. VII, 182 S. M. 2,80.
4927) L. Bräutigam, Aus Heimat u. Wahlland.
Bd. 1. Sachsen-Elsass. (= N. 377.)
4928) M. Br^al, Erinnergn. an Deutschland:
März 2\ S. 75-83.
4929) Marie v. Bunsen, An d. Werrau. Weser:
DRs. 139, S. 249-69, 433-50; 140, S. 79-105.
26.)
IV, 1 b. Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren.
270
4930) H. H. Ewers, ,Mit meinen Augen ."
Fahrten durch d. iatein. Welt. B., Mecklen-
burg. 19t)'.4. 475 S. M. 4,50.
4931) C. Gruber, Wasgauherbst. Von d. Schön-
heit d Nordvogesen. Strassburg, Beust. 19u9.
VII, 310 S. M. 4,00.
4032) C. Haag, Osterferien in Andalusien. St.,
K. A. E. Müller. 71 S. M. 1,50.
403S) H. Hansjakob, Reiseerinnergn. Volks-
ausgabe. Bd. 14. St.. Bonz. 1908/9. 2G0,
259, 358, 444 S. Je M. 2,00.
(Verlassene Wege. — Letzte Fahrten. — Sommerfahrten.
— Alpenrosen mit Dornen.)
4934) G.Hauptmann, Griechischer Frühling.
B., Fischer. 19U9. 26t) S. M. 5,00. |[A. v.
Berger: NFPr. N. 15937; J. Hofmiller:
SüddMhh. bS S. 531-41 ; J. J. : NJbbKlAltGL.
23, S. 78-80; H. Graf Kessler: NRs. 20,
S. 719-43; H. Kienzl: LE. 11, S. 1519-21
(„H. u. Hellas^); K. Strecker: TglRsB.
N. 288.]|
4935) V. Hehn, Italien. Ansichten u. Streif-
lichter. 10. durchges. Aufl. mit Lebensuachrr.
über d. Vf. B., Borntraeger. XXXVI, 335 S.
M. 7,50.
4936) H. Kraeger, Als dtsch. Kunstprofessor
in Amerika. (= N. 410, S. 79-121.)
4037) A.Leist, Tagebuche. Wanderers. Dresden,
Pierson. 1909. X, 2U2 S. M. 2,50.
4938) J. Meier-Graefe: Spanische Reise. B.,
Fischer. 1909. 421 S. Mit 111 Abbildgn.
M. 12,00.
4939) A. M e y e n b e r g , Wartburgfahrten. Luzern,
Räber. 454 S. M. 5,70. 1[D. Henniges:
LHw. 47, S. 419-22.]|
4940) H. Münsterberg, Aus Deutsch-Amerika.
B., Mittler. IX, 245 S. M. 5,00.
4941) F. Naumann, Ausstellungsbriefe. B.-
Schöneberg, Buchverl. d. Hilfe. 1909. 213 S.
M. 3,00.
4942) id., Sonnenfahrten. Ebda. 1909. 182 S.
M. 3,00.
4943) V. Ott mann, Nach d. Pharaonenlaude.
Eine Reise auf Umwegen. B., AUg. Verein
für dtsch. Lit. VIII, 503 S. M. 6,00
4944) K. E. Schmidt, Im Lande d. Freiheit,
Gleichheit u. Brüderlichkeit. B., Spemann.
140 S. M. 2,40.
4945) Th. Schwabe, Im Lande John Bulls.
Ravensburg, Alber. VIII, 236 S. M. 2,80.
4946) L. Steub, Streif züge durch Vorarlberg.
Her. V. H. Nägel i. München, Husrendubel.
XVI, 183 S. M. 1,80.
4947) K. H. Strobl, Mährische Wanderungen.
Brunn, Irrgang. 132 S. Mit Abbn. M. 2,00.
4048) J. Trojan, Zum erstenmal am Rhein:
Universum 25, S. 951/7.
4949) J. V. Widmann, Spaziergänge in d.
Alpen. 5. verb. Aufl. Frauenfeld, Huber.
^1909. V, 412 S. M. 5,00.
4950) B. Wie mann. Bosnisches Tagebuch
Kempten, Kösel. 231 S. M. 3,50.
4951) Rund ums Mittelmeer. Reisebriefe an e.
Freund. Her. v. A. Wi Ihr an dt. St., Cotta.
1909. 191 S. M. 2,50.
4952) G. K. Wolf, Ein Semester in Frankreich.
Mit Geleitw. v. K. A. M. Hartmann. B.,
Weidmann. XII, 177 S. M. 3,00.
4952a) Th. Wolff, Spaziergänge. Köln, Ahn.
1909. VIII, 278 S. M. 3,00.
4953) E. Zabel, Fröhliche Fahrten. B., Stilke.
208 S. M. 2,00.
Kultnrgeschichtllcheg.
4954) J. H. Döse her, Lebenserinnergn. e. 78 j.
Bremers. Bremen, Röpke. 63 S. M. 1,00.
4955) A. H. Heymann, Lebenserinnerungen.
Her. V. H. Loewe. B., Poppelauer. 1909.
VI, 477 S. M. 8,00.
4956) Alexander Meyer, Aus guter alter Zeit.
Berliner Bilder u. Erinnergn. Mit Vorw. v.
R. M. Meyer. St., Dtsch. Verlag.sanstalt.
VIII, 217 S. M. 3,00.
4957) C. Renuart, Erinnergn. e. alten Frank-
furters. Frankf. a. M., Knauer. 1909. 32 S.
M. 0,70. ^
4958) Emilie Sasse, Erinnergn. an Alt-Berlin
in trüber Zeit: TglRs». N. 59-61, 64, 67/8,
70/1, 74.
4959) Amalie Wagner, Die zehn Geschwister
Wagner. Eine Hainburger Familiengesch.,
aus alten Briefen u. L'berliefergn. zusammen-
gestellt. Hamburg, Seitz Nachf. 402 S. Mit
50 Abbildgn. auf Taf. M. 15,00.
4960) Aus e. livländ. Erinnerungsbuche: Balt-
Mschr. 66, S. 84-123.
Soziales (Arbeiterliteratnr).
4961) Aus d. Gedankenwelt e. Arbeiterfrau.
Von ihr selbst erzählt Her. v. C. Moszeck.
Gr.-Lichterfelde, Runge. 1909. IV, 117 S.
M. 2,00.
4962) Erinnergn. e. Waisenknaben. Von ihm
selbst erz. Her. v. A. Forel. (= Lebens-
schicksale. Bd. 2.) München, Reinhardt.
1909. V, 117 S. M. 1,00.
4963) W. Holek, Lebensgang e. dtsch.-tschech.
Handarbeiters. Her. v. P. Göhre. Jena,
Diederichs. 1909. VII, 328 S. M. 4,50.
4964) Im Kampf ums Dasein. Wahrheitsgetreue
Lebenserinnergn. e. Mädchens aus d. Volke.
Her. V. G. B^raun. 4. Aufl. St., Weber.
191 S. M. 1,00.
4965) Alfr. Kolb, Als Arbeiter in Amerika.
5. Aufl. B., Siegismund. 146 S. M. 3,00.
4966) A. Levinstein, Aus d. Tiefe. Arbeiter-
briefe. Beitrr. z. Seelenanalvse mod. Arbeiter.
B., Morgen- Verlag. 1909. 'l27 S. M. 1,00.
4967) Geo. Meyer, Die Lebenstragödie e. Tage-
löhners. Mit Vorw. v. A. Levinstein. B.,
Morgenpost-Verl. 1909. 173 S. M. 2,50.
4968) [Adelheid Popp], Jugendgesch. e. Ar-
beiterin. Von ihr selbst erzählt. Mit Ein-
leitg. v. A. Bebel. München, Reinhardt.
1909. V, 93 S. M. 1,00. |[K. Kautsky:
NZSt. 27^ S. 3136 („Der W^erdegang einer
kämpfenden Proletarierin").];
4969) Marie Sansgene, Jugenderinnerungen
e. armen Dienstmädchens. Fontane & Co.
187 S. M. 2,00.
4970) M. Winter, .Ich suche meine Mutter.'
Die Jugendgesch. e. , eingezahlten Kindes".
(= N. 4962, Bd. 3.) München, Reinhardt.
1009. 111 S. M. 1,00.
4971) Marie Hoff, Neun Monate in Unter-
suchungshaft. Dresden, Minden. 1909. 252 S.
M. 3,00.
4972) id.. Drei Jahre im Weiberzuchthaus.
Ebda. 274 S. M. 3,00.
4973) S. Oerter, Acht Jahre Zuchthaus. Lebens-
erinnerungen. B., Verl. d. Tribüne. 1909.
161 S. M. 2,00.
271
IV, 2. Lyrik.
272
IV, 2
Lyrik.
a) Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zu Goethes Tod.
Ästhetisches: Allgemeines N. 4^74. — Gesamtdarstellnngen N. 4982. — Einzelne lyrische Gattungen: Ballade
N. 4984. — Anthologien N. 4995. — 18. Jahrhundert: Oden- und Idyllendichtnni? (E. v. Kleist, Klopstock, Maler Müller) N. 5024.
— Analtreontilc N. 5036. - Göttinger Hain (Bürger, Claudias, Göcking, Hölty) N. 5039. — Sturm und Drang (Lenz, Schubart)
N. 5058. — Verschiedenes N. 5068. — 19. Jahrhundert: Dichtung der Freiheitskriege: Allgeraeines und S^immlnngen N. 5079.
— Einzelne IHchter (Arndt, Kleist, Körner, Schenkendorf) N. 5086. — Klassizismus und Romantik (Hölderlin, Mörike, W.Müller,
Platen, Rückert) N. 5106. — Frauendichtung N. 5164. —
Allgemeines:
Ästhetisches. (Siehe auch N. 667-75, 2778/9.)
4974) H. Badstüber, Die Kimstmittel unserer
deutschen Lyriker: ÖsterrMittelschule. 2t,
S. -177-90.
4975) H. Eick, Erziehung d. Dichters: Geg. 74,
S. 345/7, 359-61, 377-80.
4976) R. Findeis, Über d. Ursprung u. d.
Wesen d. lyr. Dichtg.: ZOG. 59, S. 961/6.
4977) Agnes Miegel, Die Freude am lyr. Ge-
dicht: Eckart 2, S. 219-21.
4978) E. Reinhard, Der Ausdruck v. Lust u.
Unlust in d. Lyrik: APsych. 12, S. 481-545.
4979) id.. Zur Wertung d. rhythm.-melod Fak-
toren in d. neuhochdtsch. Lvrik. (= N. 2832.)
4980) H. Roth, Lied u. Gedicht: Musik 8^,
S. 86-96.
4981) H. Spiero, Dichter u. Rezitator: Zukunft
62, S. 237-40.
Oesamtdarstelliin^en. (Siehe auch N. 22-43,
4361-71, 445U-70.)
4982) H. Spiero, Gesch. d. dtsch. Lvrik seit
Claudius. (= AN&G. Bd. 254.) L., teubner.
1909. IV, 158 S. M. 1,00. |[H. Benz-
mann: Grenzb. 68^ S. 631/2.]|
4983) Gl. Taesler, Zur Gesch. d. Musen-
almanachs: Osten(Breslau) 34, S. 222/6.
Einzelne lyrische Gattungen:
Ballade.
4984) J. A n t z , Über Balladenlektüre u. Balladen-
bücher: ÜdW. 2, S. 426/9.
4985) H. Benz mann, Die mod. Ballade:
Grenzb. 67^ S. 431/8.
4986) Olga Putz, Die dtsch. Balladendichtg.
in ihrer neuesten Entwickelg.: DtschHaus-
schatz. 35, S. 414/6.
4987) P. Schulze-Berghof, Die mytholog.
Phantasie in d. Ballade u. d. bist. Drama:
HambNachrrB. N. 2.
4988) id., Ritterliche Kunst u. Gegenwartsgeist:
HambFrBl. Xr. 192. (Siehe LE. 10, S. 1729.)
4989) C. F. Wiegand, Ein Wort z. Balladen-
dichtg.: BernRs. 3, S. 8-13.
4990) W. Wust mann. Zur Entwickelg. d. dtsch.
Kunstballade: Grenzb. 67», S. 23-31.
4991) Balladenbuch. 2 Bde. (= Hausbücherei
der DDGS. Bd. 6/7, 25/6.) Hamburg-Gross-
borstel, Verlag der DDGS. 518, 498 S.
M. 4,00.
4992) L. Berg, Balladenbuch. Eine Auswahl
Balladen z. dtsch. Gesch. v. d. Römerzeit
bis 1870. Mit Vorw. V. J. Gaul ke. (= Die
Bücher d. dtsch. Hauses. Bd. 58.) B., Buch-
verlag fürs dtsch. Haus. 303 S. M. 0,90.
4993) K. Hörn, Dtsch. Balladen Frankf. a. M.,
Diesterweg. XV, 206 S. M. 1,60.
4994) D. Schrutz, Goldene Dichterklänge.
Ein dtsch. Balladenborn. Bonn, Heidelmann.
1909. 287 S. M. 1,50.
Anthologien (Vgl. N. 879-95 a):
Allgemeiner Art.
4995) J. Bab, Lyrik u. Anthologie: ÜdW. 2,
S. 182-HO.
(H. Bethge. — H- Benzmann. — Ein Musenalmanach.
— E. V. Sallwürk. — Mörike [E. Lissauer]. — Baude-
laire [Oesterheld].)
4996) G. Koepper, Über e, Anthologie vom
kulturhist. Standpunkt: Xenien '2^, S. 224/8.
4997) Alberta v. Puttkamer, Über d. Wert
v. Anthologien: LE. 11, S. 1151/5.
4998/9) R. V. Gottschall, Dtsch. Lyrik d.
19. Jh. bis z. modernen Ära. Mit e. literatur-
geschichtl. Einleitg. (= ÜB. N. 951/5.) L.,
Reclam. 16». 672 S. M. 1,00.
5000) R. Lembeck, Die besten Gedichte d.
deutschen Sprache. Erstes Hundert: Lyrik.
(= Taschenbibl. X. 1.) L., Weicher. XVI,
109 S. M. 0,75 S.
5001) G. Schüler, Vergessene Lieder. Ein
Beitr. z. Gesch. d. Lyrik. L., Eckardt. 1909.
133 S. M. 1,80.
(R Knussert, Sehulze-Smidt, O. Kayser, L. Soyaux,
A. Brieger, Pauline Schanz, K. Beck, Juliane Dery,
E. Eckstein, Jacobowski, E. Heyck.)
5002) E. Weber, Der dtsch. Spielmann. Eine
Auswahl aus d. Schatz dtsch. Dichtg. f.
Jugend u. Volk. München, Callwey. 1909.
104, 91, 96 u. 92 S. Mit Bildern v. Karl
Bauer, Hans Volkert, Ludw. Koch. M. 4,50.
(Fremde Welt : Hellas, Italia, Nordland, fremde Zonen.)
5003) Freie Dichterstimmen. Poesien aus d J.
1907 u. 1908 d. .Menschheitsziele". L., O.
Wigand. 1909. V, 84 S. M. 1,00.
5004) K. Wolfskehl u Frdr. v. d. Leyen,
Älteste dtsch. Dichtungen, übers, u. her.
L, Insel- Verlag. 1909. II, 110 S. M. 5,00.
5005) G. Wustmann, Alte, liebe Lieder. Aus-
gew, aus d. Liederbuch: „Als d. Grossvater
d. Grossmutter nahm." L., Grunow. III,
76 S. M. 1,00.
Musenalmanache und landschaftliche Samm-
lungen.
5006) Bremer Musenalmanach auf d. J. 1910.
Bremen, LeuAver. 1909. 83 S. M. 1,00.
5007) Breslauer akadem. Musenalmanach 1909.
Her. V. C. Taesler. Jauer, Hellmann. 1909.
58 S. M. 1,20.
5008) Hallischer Musenalmanach 1909, her. v.
Hallischen Studenten. Halle, Kämmerer
& Co. 1909. VII, 59 S. M. 1,00.
273
IV, 2. Lyrik.
274
5009) Hamburg. Musenalmanach auf d. J. 1909.
( ^. N. 624.)
5010;DG. W.Peters, Leipzig. Anthologie. Ge-
dichte ehemal. Leipzig. Studenten seit l«70.
(Mit Beitrr. v. A. Baru-ls, Bierbaum, Dehmel, Ave-
narliis.Conradi, Fulda, Kirchbach, Harüeben, Mackay,
Mombert u. a.)
.■>0r2) Kränze. Marburger Dichterbuch. K. v.
Berlepsch, R. Brandt, E. v. Bülow,
B.Lucas. Marburg, El wert. 1909. 130 S.
M. .S,00.
.')013 4) Musenalmanach d. Münchener freien
Studentenschaft. Her. v. H. A. H a h n.
München, Bavaria- Verlag. 70 S. M. 1,50.
Liebeslkder.
5015) B. Assmann, Dtsch. Liebesgedichte.
Breslau, Schröder. 1909. 141 S. M. 1,50.
5016) W. Weichardt, Dtsch. Liebeslieder v.
12. bis z. 20. Jh. (= Dtsch. Taschenbibl.
Bd. 4) München, Einhorn -Verlag. 1909.
279 S. M. 1,75.
5017) J. Zeitler, Der Völker Liebesgarten.
L., Zeitler. 1909. VIII, 531 S. M. 4,00.
5018) id, Der Eosengarten dtsch. Liebeslieder.
Ebda. XII, 618 S. M. 4,00.
5019) Frühling d. Herzen in Liebesliedern u.
Liebesbriefen aller Völker u. Zeiten.
(= ^'- 4704.)
(Enth. z. Teil Beiträge aus N. 5017 u. 5018.)
Humoristische Sammlungen.
5020) F. Avenarius, Das fröhliche Buch. Aus
deutscher Dichter- u. Malerkunst gesammelt.
Her. vom Kunstwart. München, Callwey.
1909. IX, 424 S. Mit Abbildgn. u. 11 VoU-
bilderu. M. 4,00.
5021) J. Berstl, Lachende Lieder seit 1800.
Buchschmuck v. M. Gebhardt. L., Voigt-
länder. 1909. 267 S. M. 1,80.
5022) K. Presber, Freut euch des Lebens . . .!
Ein Blütenstrauss dtsch. Lvrik. St., Dtsch.
Veriagsanst. 1909. VIII, '236 S. M. 3,00.
5023) M. Bern, Die zehnte Muse. Dichtungen
vom Brettl u. fürs Brettl. Aus vergangenen
Jahrhunderten u. aus unsern Tagen gesamm.
Neue, verb. Ausg. Berlin, 0. Eisner. 1909.
V, 372 S. 12x12 cm. M. 2,00.
18. Jahrhundert.
Oden- n. Idyllendichter:
Friedrich d. Gr.
5024) R. Kos er, Über e. ungedruckte Ode
Friedrichs d. Gr. v. 1742 ,Sur les jugements
que le public port€ sur ceux qui sont charg^s
dans la soci^t^ civile du malheureux emploi
de politiques.* (Aus: SBAk[Berlin].) B,
G. Reimer. 21 S. M. 1,00.
E. V. Kleist.
5025) E. V. Kleist (1715-59). |H. Gehlsdorf
TglRsB. 1909, N. 196; F. Mittelsmann
KönigsbBU. 1909, N. 15; E. E. Reimferdes
NatZgB. 1909, N. 34; weiteres siehe LE. 11,
S. 1741; 12, S. 51.1
5026) F. Jonas, Ein unbek. Bericht über d.
Tod E. V. Kleists. Mit e. Vorbemerkg. r.
A. Sauer: Euph. Ergzheft. 8, S. 72.
(Von G. W. Burmann.)
Jahresbericht« f&r neuere deatsche LiteratarKesohiohte.
Klopstock.
5027) A. Gutteling, Klopatocks Oden: Be-
weging 1909, Juni u. Juli. (Siehe LE. 12,
S. 279.)
5028) M. Schneiderwirth, Klopstock. f=
N. 4109, S. 103-76.)
Maler Müller.
5029) A. Luntowski, Maler Müller. (=BLitG.
Heft 49.) L., Verlag für Lit. 96 S. M. 1,20.
5030) H. Sauer, Über literar. Nachbildungen:
Freie Bildungsbll. 17, N. 1.
(J. V. d. Trauus, ^Geliebtes Österreich" u. Maler Müllers
„Soldatenabschied".)
5031) E. Schröder, Maler Müllers grosse
Liebesode: NachrrGGW. Heft 5.
5032) Maler Müller, Balladen. Neudruck d.
erst. Ausg. 1776. Für d. Bibliophilentag
veranstaltet v. E. Hirsch u. G. Müller.
Rudolstadt, Mänicke & Jahn. 1909. 64 S.
(Privatdruck.)
Andere Odendichter.
5033) J. Sembritzki, Zu d. Anfängen d. literar.
Tätigkeit J. J. Mniochs: Euph. 16, S. 788/9.
5034) Th. Fritzsch, E. Tilüch (1780-1807):
DBllEÜ. 35, N. 16/9.
(Enth. Erinnerungen u e. Brief v. Matthisson).
5035) E. E. Hoffmann-Krayer, A. Wirz
(1745-78): ADB. 55, S. 388/9.
Anakreontlk.
5036) A. Pick, Studien z. Gesch. d. dtsch.
Anakreontiker d. 18. Jh., insbes. J. W. L.
Gleims. (Fortsetzung.) (= N. 981.)
5037) F. Kozlowski, Gleim u. d. Darmstädter
Kreis um Merck: Euph. 15, S. 681;6.
5038) J. Bolte, Der Nachtwächter v. Ternate.
(= N. 4141.)
(J. P. üz.)
Göttinger Hain.
Allgemeines.
5039) G. Grantzow, Gesch. d. Göttinger u.
Vossischen Musenalmanachs. (= BerlBeitrr.
Heft 35.) B., Ehering. 1909. VU, 204 S.
M. 5,00.
5040) W. Hofstaetter, Das Dtsch. Museum
1776—88 u. d. Neue Dtsch. Museum 1789—91.
(= N. 538.)
Einzelne Dichter:
H. Ch. Boie. Brückner.
5040a) K. u. R. Boie, Die Familie Boie, Bruns-
bütteler Linie: ZSchlH. 39, S. 1-132.
5040b) G. Krüger, Ein Brief v. H. Ch. Boie:
FZg. 26. März.
(Betrifft die Verheiratg. v. J. H. Voss mit Emestine
Boie.)
5041) F. Winkel, E. Th. J. Brückner (1746
—1805) : Neustrelitzer LandesZg. 1909, N. 78/9.
(Siehe LE. 11, S. 1080.)
G. A. Bürger.
5042) H. V. Berger, G. A. Bürger: Hilfe 14,
S. 478/9, 485/6.
XII, IX. ^8
275
IV, 2. Lyrik.
276
5043) L. Bob^, G. A. Bürger an Friederike
Brun. (= N. 4844, S. 52/4.)
5044) F. Cipolla, Aleardi e Bürger: RLT. 2,
S. 11/4.
5045) M. Eckardt, Zwei ungedr. Briefe von
Bürger u. A. Müllner: LZgB. N. 6. (Siehe
LE. 10, S. 777.)
5040) Ch. Janentzky, G. A. Bürgers Ästhetik.
(= N. 2372.)
5047) G. Jung, Goethe u. Bürger: LeipzNN^.
iy09, N. 21. (Siehe LE. 11, S. 1371/2.)
5048) F. Kiesel, Bürger als Balladendichter.
(= BLitG. Heft 33.) L., Verlag für Lit.
64 S. M. 0,60.
5049) H. G. Graf, In Molmerschwende u.
Schielo. I: Grenzb. 68*, S. 569-78.
5050) Bürgers Gedichte in 2 Tln. Her., mit
Einleitg. u. Anmerkgn. versehen v. E. Con-
sent ins. B., Bong. 1909. CXXXII, 248 u.
367 S. Mit e. Lebensbildnis u. e. Fksm.
M. 2,00.
M. Claudius.
5051) F. V. Gertz en, M. Claudius, d. Wands-
becker Bote: ChristlWelt. 22, S. 132/5.
5052) H. Stephan, M. Claudius (1740—1815):
EGG. 1, S. 1827/8.
5053) W. Waetzoldt, M. Claudius als Lyr.:
HambCorrB. 1909, N. 17/8.
Göcking. Hölty.
5054) F. Kasch, L. F. G. v. Goeckingk.
(= N. 2841.) |[W. Suchier: LCBl. 61,
S. 99-1 00.] I
5055) AV. Michael, Überlief erg. u. Reihenfolge
d. Gedichte Höltya. (= Bausteine Bd. 2.)
Halle, Niemeyer. 1909. VIII, 170 S. M. 3,00.
5056) id.. Die Hölty-Hss.: ZDPh. 41, S. 59/61.
5057) O. Schissel v. Fieschenberg, Hölty
u. Kristan von Hamle: Euph. 15, S. 162/3.
(»Der Anger.")
Sturm und Drang;
J. M. L e n z.
5058) M. N. Eosanow, J. M. E. Lenz. Deutsch
V. C. v. Gütschow. (= N. 4427.)
5059) J. M. Lenz, Gedichte. Her. v. F. Blei.
(= N. 350, Bd. 1.)
5060) id., Gedichte. Her. v. E. L e w y. (=
N. 351, Bd. 2.)
5061) id.. Ausgewählte Gedichte. Her. v. E.
Oesterheld. L., Eckardt. 1909. XII,
226 S. M. 3,00. i[G. W(itkowski): ZBFr.
NFB. 1, N. 8 (ablehnend).] I
Schubart.
5062) W. Feld mann, Chr. Schubarts Sprache:
ZDWF. 11, S. 97-149.
5063) E. Holz er, Schubart: SüddMhh. 5,
S. 659-72.
5064) K. M. K 1 o b , Schubart. Ulm, Kerler.
423 S. M. 4,00.
5065) id.. Neues über den dtsch. Patrioten von
Hohnasperg. (= N. 408, S. 67-74.)
5066) G. H. Neuendorff, Schubarts Lehrer-
lieder: VossZgB. N. 17.
5067) A. Wohlwill, Zur Schubart-Biographie:
Euph. 16, S. 349-60.
Verschiedene.
5068) A. Kohut, E. W. Behrisch als Dichter
(1738—1809): ZBFr. NF. 1, S. 238-47.
5069) 0. Veeck, J. A. Cramer (1723-88): EGG.
•1, S. 1909.
5069a) A. Pichler, M. Denis. (= N. 357,
Bd. 11, S. 99-111.)
5069b) B. A. Dunker, Palinodie. Gedicht mit
Eadierungen. Zur Erinnerg. an d. vor 100 J.
verstorb. Künstler in 30 numerierten Exempl.
hergestellt. Her. v.Th. Engelmann. Bern,
Semminger. 9 S., 2 Bl. in Eadierg. u. Titelbl.
M. J2,00.
5070) L. Frank el, H. Grübel (1736—1809).
Sammler*. 1909, N. 29: LE. 11, S. 1006.
5071) J. Sembritzky: Frhr. F. W. v. d. Goltz
oder Scheffner?: Euph. 16, S. 716-32.
(Natürlichkeiten / der / sinnlichen und empfindsamen
Liebe / 1798.)
5072) J. Adam, Pfeffel als Kirchenlieder-
dichter: MschrGK. 14, S. 144/7.
5073) P. Casper, G. K. Pfeffel: Erwinia 16,
S. 118-20.
5074) Pfeffels ausgew. Fabeln u. poet. Er-
zählgn. Her. v. A. Buhl. Colmar, Strassb.
Druckerei. VIII, 96 S. M. 0,75.
5075) G. Schmidtmann, D. Schiebeier (1741
—1771). Diss. Göttingen. 1909. 132 S.
5076) E. G 0 e t z e , Thümmels Erdbeben von
Messina: Euph. (Ergzhft.) 8, S. 153/5.
5077) Zwei Gedichte von J. Chr. Schwarz an-
lässlich d. Entbindg. d. Kurfürstin Elisabeth
Augusta 1761: MannheimerGBll. 9, S. 185/6.
(Mit biograph. Mitt. über den Dichter.)
5078) O. Weddigen, P. Fl. Weddigen. Zum
lOOj. Todestag d. Dichters u. w^estfäl. Ge-
schieh tschreibers : DortmundMag. 1, S. 62/5.
Dichtung der Freiiieitslcriege:
Allgemeines und Sammlungen.
5079) A. Chuquet, Les pofetes allemande en
1813: Feuilles d'histoire 1, N. 1.
5080) S. Engel mann. Der Einfluss d. Volks-
liedes auf d. Lyrik der Befreiungskriege.
Diss. Heidelberg. 1909. 111 S.
5081) J. Gugler, Die national-polit. Dichtg.
in Schlesien v. d. Thronbesteigung Friedr.
Wilhelms III. bis 1815. Tl. 1: Bis z. Tilsiter
Frieden. Progr. Beuthen. 1909. 40 S.
5082) O. Eichter, Die Lieblingsvorstellgn. d.
Dichter d. dtsch. Befreiungskrieges. Diss.
Leipzig. 1909. IV, 70 S.
5083) S. Stahl, Die Entwickelg. d. Affekte in
d. Lyrik d. Freiheitskriege. L., Fock. 202 S.
M. 3,50.
5084) E. F. Arnold u. K. Wagner, Achtzehn-
hundertneun. Die polit. Lyrik d. Kriegs-
jahres. (= SchrLVWien. Bd. 11.) Wien,
Fromme. 1909. XXIX, 482 S. (Nur für
Mitglieder.)
5085) O. Hellinghaus, Dichtung d. Freiheits-
kriege. (= N. 325, Bd. 10, S. 345-556.)
Einzelne Dichter:
E. M. Arndt.
5086) A. Bartels, E. M. Arndt: Neue Christo-
terpe 31, S. 290-331.
5087) P. Mein hold, Arndt. (= Geisteshelden
Bd. 58.) B., E. Hofmann. 1909. VIII,
253 S. M. 2,40.
277
IV, 3. Lyrik.
278
5088) H. Stephan, E. M. Arndt (1769—1860):
RGG. 1, S. 715/7.
5089) E. M. Arndt, Ausgew. Werke. Her. v.
H. Meisner u. R. Geerds. Bd. 1/2. (=
N. 329.)
H. V. Kleist.
5090) S. Rahm er, Kleists Ode Germania an
ihre Kinder: VossZgB. 1909, K 22.
5091) O. Bach mann, H. v. Kleists Ode
„Germania an ihre Kinder": ib., N. 41.
5092) A. Dombrowaky, Zur Interpretation
zweier Kleistverse: Euph. 16, S. 180/2.
5093) F. V. Z 0 b e 1 1 i t z , „Russlands Triumph oder
Das erwachte Europa." (= N. 544.)
Th. Körner.
5094) Cecile Bääth-Holmberg, Vater u.
Sohn. (G. u. Th. Körner.) Übers, von G.
Hamdorf. Dresden, Reissner. XI, 231 S.
M. 3,50.
5095) H. H. Bor eher dt, Th. Kömers R^ise
nach Schlesien. I/IL: SchlesHeimatBll. 1,
S. 143/5, 156/8.
5096) A. John, Th. Kömer (1891). (= N. 119,
S. 111/7.)
5097) H. Müller-Bohn, Th. Körner. Ein
Sänger u. e. Held. (= Volksabende Heft 25.)
Gotha, F. A. Perthes. 1909. 48 S. M. 1,00.
5098) C. Rüger, Aus Th. Körners Studenten-
zeit: Euph. 15, S. 168-71.
5099) Augusta Weldler-Steinberg, Th.
Körners Briefwechsel mit den Seinen. (=
X. 4861.) [0. F. Walzel: LE. 13, S. 70/1
(ablehnend).]!
5100) Körners Werke. Her. von Augusta
Weldler-Steinberg. Tl. 1. (= N. 348.)
J. F. P r i m i s s e r.
5101) O. Schissel v. Fieschenberg, J. F.
Primisser an Bissingen-Nippenbure: ZBFr.
12, S. 335/6.
M. V. Schenkendorf,
5102) A. Döring, , Freiheit, die ich meine":
NJbbKlAltGL. 23, S. 510/8.
5103) Elsa Klein, M. v. Schenkendorf. Wien
Gerold. 62 S. M. 1,80. [E. Knaake!
DLZ. 30, S. 2014/7.]!
.51 04) J. Sass, Zu M. Schenkendorf fRefV
DLZ. 30, S. 1634/5.
(-7 Kriegslieder- v. Schenkendorf u. Fouque 1813.)
5105) F. Teetz, Zu Schenkendorfs Gedicht auf
Scharahorstß Tod: ZDU. 23, S. 527/8.
Klassizismos und Romantik.
(Vgl. auch IV, 8; IV, 9; IV, 10.)
Allgemeines und Sammlungen.
5106) H. V. Treitschke, Dichtung u. Kunst
nach d. Befreiungskriegen. (= N. 440, Bd. 2,
S. 44-129.) 6 6V , ,
5107) Th. Gl ahn. Die Zeit d. Almanache.
(= N. 4453.)
5108) E. F. Kossmann, Der dtsch. Musen-
Almanach 1833—1839. Haag, Niihoff. 1909.
XXXII, 253 S. M, 13,50.
Einzelne Dichter:
Hölderlin.
5109) L. Böhme, Die Landschaft in d. Werken
Hölderlins u. Jean Pauls. L., Deichert.
116 S. M. 2,00. |[K. G. Wrendiner: LE.
12, S. 1226/7.JI
5110) Wilh. Lange, HölderUn. Eine Patho-
graphie. St., Enke. 1909. XII, 213 S.
M. 9,00. [K. Henckell: LE. 12, S. 972/3.1|
5111) E. Lehmann, Hölderlins Hymnen an a.
Ideale d. Menschheit. Progr. Landskron.
1909. 56 S.
5112) St. List, Eros im Leben Hölderlins:
Schwabenspiegel (Stuttgart) N. 16/7.
5113) C. Stephan, Hölderlin: Der alte Glaube
10, N. 42.
5114) Hölderlins Werke. Her. v. Marie
Joachimi-Dege. (= X. 342.)
E. M ö r i k e.
5115) J. Antz, E. Mörike als Lyriker: ÜdW.
I, S. 265-73, 305/9.
5116) Bauer, E. Mörike (1804—75). Hildes-
heim, Helmke. 1909. 15 S. M. 0,20.
5117) H. Benzmann, E. Mörike u. Luise Rau:
Erwinia 16, S. 8-12.
5118) E. K. B 1 ü m m 1 u. A. D e p i n g , Zur
Schwab. Literaturgesch. : Kultur 9, S. 38-44.
(Ein vorsehollener Brief Waiblingers. — Ungedruckte
Briefe v. Mörike u. L. Bauer.)
5119) W. Camerer, E. Mörike u. Clara Xeuff er.
Neue Untersuchgn. Marbach a. X., Schiller-
museum. 94 S. M. 2,00.
5120) A. Depinyi, Ludw. Bauer: WürttVjhh.
17, S. 101-15.
(Briefe an E. Chr. F. Kraus.)
5121) W. Eggert-Windegg, Maler Mörike:
Propvläen X. 51.
5122) K. M. Klob, E. Mörike. (= N. 408,
S. 221/8.)
5123) R. Krauss, E. Mörikes Leben u. Schaffen.
(Aus JBL. 1905, N. 2027.) L., Hesse. 261 S.
M. 1,50.
5124) Schmitt, Ein Beitr. z. Mörike-Forschg. :
Schwabenspiegel 1909, X. 36. (Siehe LE.
II, S. 1373.)
(Mörike u. Familie v. Speeth.)
5125) R. Schaukai, Mörike: Geg. 77, S. 612/3,
629-32.
5126) L. Schuch, E. Mörike. Sein Leben u.
sein Dichten. Progr. Graz. 1907. 27 S.
5127) W. Schuster, Mörikes Pastoralerf ahrg. :
Reformation 7, S. 395/6.
5128) P. Segato, E. Mörike: Rivista d'Italia
10*, S. 100-30.
5129) E. Mörike, Werke. Krit. Ausg. v. K.
Fischer. (Vgl. JBL. 1906/7, X. 3905.) i[H.
Mayne: DLZ. 30, S. 3016-21 (scharf ab-
lehnend).]!
5130) Mörikes Werke. Her. v. A. Leffson.
Bd. 1. (= X. 356.)
5131) E. Mörike, Werke. Krit. Ausg. Her.
V. H. Maync. Bd. 1. (= X. 355.)
5132) Zu Mörikes Jugenddichtung: LE. 11,
S. 259-61.
(Beferat über Aufsätze v. J. Prölss, Mörikes Jugend-
dichtg. u. d. Filderlandschaft u. Mörike in Möhringen
auf den Fildem.)
5133) J. V. Widmann, Der „sichere Mann" u.
d. unsichere Schweiz: FZg. 8. Febr.
(Dazu Sch Winds „Rübezahl- u. Mörikes „Sicherer Mann".
18*
279
IV, 2. Lyrik.
280
5134) H. Maync, Neue Mörike-Lit.: DLZ. 30,
S. 3013-22.
(W. Eggert-Windegg, W. Camerer. — Briefe Mörikes
an Margarethe v. Speeth; Briefe an Luise Bau. —
Ausgaben v. Karl Fischer, A. LefEson, R. Krauss.)
5135) J. Minor, Neue Mörike-Lit: Euph. 16,
S. 580/8.
(K. Fischer u. R Krauss [Mörikes Briefe]. — Mörikes
Briefe an Margarethe Speeth. — Eggert-Windegg, K.
Fischer [E. Mörikes künstler. Schaffen].)
Wilh. Müller.
5136) A. J. Becker, Die Kunstanschauung
Wilh. Müllers. Diss. Münster. 88 S.
5137) Z; Flamini, W. Müller a Roma. Pisa,
Marcotti. 1908. (Vgl. auch id., W. Müller
in Italien: ELT. 2, S. 241-51.)
5138) B. Hake, Wilh. Müller. IV.: Die schöne
Müllerin. Diss. Berlin. 59 S.
A. V. PI aten.
5139) H. Eulenberg, Der Graf Platen: Zeit-
geist 1909, N. 51.
5140) C. Fasola, G. Gherardo de Rossi e
A. V. Platen (e bibliografia Plateniana):
ELT. 2, S. 223-40.
5141) B. V. Germar, Goethe u. Platen: Hamb-
NachrrB. 1909, N. 6.
5142) 0. Hellinghaus, A. v. Platen. (=
N. 325, Bd. 10, S. 579-621.)
5143) S. Herrlich, Zwei noch nicht veröffentl.
Briefe Platens an Kopisch : VossZgB. N. 33.
5144) 0. Huffschmied, Platen in Mannheim:
MannheimerGBll. 10, S. 51-61.
(Tagebuchnotizen v. 1815.)
5145) Helene Kallenbach u. E. Schlösser,
Platens Beziehgn. zu Shakespeare: StVLG.
8, S. 449-69.
5146) M. Eeuck, Platens polit. Anschauungen
in ihrer Entwickelung. Diss. München.
52 S.
5147) L. V. Scheffler, War Platen ein Kon-
vertit?: AVartburg 7, S. 353/5.
5148) A. V. Platen, Sämtl. Werke in 12 Bdn.
Her. V. M. Koch u. E. Petzet. (= N. 358.)
5149) E. Schlösser, Kleine Platen-Studien:
StVLG. 9, S. 145-87.
(Zur zeitlichen Ansetzung einiger Gaselen. — G. H.
Schubert u. Schilling in d. Gaselen, — Zu d. Sonetten.
— Zum „Grab im Busento'-. — Zwei Naturschildergn,
u. ihre Anregung. — Zum Romantischen Ödipus.)
5150) H. Tschersig, Studien zu Graf Platens
Gaselen. (JBL. 1906/7, N. 3918.) i[E. Petzet:
StVLG. 8, S. 487-92.]]
5151) F. Veit, Graf Platens Nachbildungen
aus d. Diwan des Hafis u. ihr pers. Original.
IV. (Schluss): ib., S. 145-224.
F. R ü c k e r t.
5152) A. Becker, F. Eückert u. die Pfalz:
PfälzMu.seum. 25, N. 10/2.
5153) E. Gen ^e, F. Eückert in Berlin: VossZg.
N. 169. (Siehe LE. 10, S. 1136.) (Vgl. auch
L. Pietsch: ib., N. 174.)
5154) H. Graef, F. Eückert. (= BLitG.
Bd. 40.) L., Verlag für Lit. 34 S. M. 0,60.
5155) F. Eeuter, Aus F. Eückerts Leben. Nach
Akten. (Fortsetzung.) (Vgl. JBL. 1906/7,
N. 3922.): JBHVMittelfranken. 55, S. 19-57.
5156) Ein unveröffentlichter Brief Eückerts an
Schelling: FZg. 1909, 21. Juni.
5157) Susanne Engelmann, Marschall Vor-
wärts (1813): ASNS. 122, S. 95/6.
Alexander v. Württemberg.
5158) A. Depinyi, Alexander v. Württemberg.
Ein Beitr. z. schwäb. Vormärzlyrik. Progr.
Budweis. 24 S.
J. Chr. V. Zedlitz.
5159) Ludw. Schmidt, Eine autobiograph.
Skizze V. J. Chr. v. Zedlitz: JbGrillpG. 18,
S. 172/6.
5159a) J. Chr. v. Zedlitz, Ausgew. Werke.
(= N. 326, Bd. 1.)
(Totenkränze. — Waldfräulein.)
Verschiedene.
5160) M. Euben söhn, E. Koch-Funde: Hessen-
land 23, S. 123/5, 137/9.
(Lieder.)
5161) A. Kopisch, Heitere Gedichte. Her. v.
E. Lissauer. (= Das Erbe. Bd. 4.) B.,
Concordia. 100 S. M. 0,50. (Vgl. auch
E. Lissauer, A. Kopischs Gedichte: Wissen
für Alle N. 27.)
5162) J. Höffner, Aus Biedermeiertagen. Briefe
E. Eeinicks an seine Freunde. (= N. 4862.)
5163) G. W. Ch. Starcke (1762—1830): ADB. 54.
S. 448.
Franendichtung.
5164) A. M ä d i n g , Die Dichterin Karoline
Luise Brachmann als Eochlitzer Kind:
EochlitzerTBl. N. 142/7.
5165) P. Wriede, Sophie Dethlefs (1809—54):
HambNachrrB. 1909, N. 7. (Siehe LE. 11,
S. 861.)
5166) Elisabeth Kulmann (1808—25). |E. Ebner:
BerlXN. N. 360 („Eine vergessene dtsch.
Dichterin"): E. Fabri de Fabris: Dichter-
stimmen d. Geg. 12, N. 10; E. Thomson:
StPetersburgZg. N. 185.| (Siehe LE. 10,
S. 1653.)
281
rV, 2. Lyrik.
282
b) Von Goethes Tod bis zur Gegenwart.
AUgemeiBeii N. 5167. - Politische Lyrik von c«. 1«'40 -1850 (Freiligrath, Herwegh) N. 5168. - Reliifiöse Dichtang:
Allgemptnes N. ÖIS'J. — Proteatantische Dichter N. ül'J'2. — Katholibche Dichter N 5204. - Lyriker einzelner Landschaften
vnd Dialektdichtung: Deatschhind N 521'J. - Osterreich N. 5353. — Schwt-iz N 5431. ElamoTigten N. 5439. - Moderne
Lyrik: Allgemeines and Anthetiscbes N. 5442. — Oesamtdiirsteltungen und Sammlungen N. 544ä. — Kritisebes (Stmmel-
besprechunxen) N. 6454. - Einzelne Lyriker (Bodmann. C. Basse. Dehmel, Falke, St. George. Hartleben, Hille, Liliencron. Rilke,
Schönaich-Carolath ond andere) N. 6462 — Fruaendichtang: Ältere Zeit iDroste-Hfilshoffi N. 5564. - Nenere Fraoenlyrik
M. 5586. — Naehdichtangen antiker and mhd. Lyrik N. 5601. — Aasländische Lyrik N. 56(>9. — Volkslied and Tolkatümiichei
Lird (Bibliographisches, Zfitsohriflen, Zusammenfassende Darstellant;en, Sammlangen, Volkslied einzelner Landschaften, Rinder-
. lied, Tarnerlied, Soldatenlied, Stadentenlied, Historisches Lied, Nationalhymnen) N. 5650. —
Allgpmeinps.
(Siehe auch N. 4360-71, 4455-88, 4982/3.)
5167) O. Hellinghaus, Vom Jungen Deutsch-
land bis z. Gegenw. (= N. 325, Bd. 12.)
Politische Lyrik von ca. 1840—50.
Allgemeines.
5168) A. Biese, Die polit. Lvrik v. 1840—48.
(= N. 25, S. 601-15.)
5169) W. Sutermeister, Zur polit. Dichtung
in d. dtsch. Schweiz (1830-48). (= Njbl-
LitGesBern.) Bern,Wyss. 1907. 80 S. M.2,00.
F. V. D i n g e 1 s t e d t.
5170) Siebert, Ein bisher unbekannter Brief
F. Dingelstedt^: Hessenland 23, S. 275/6.
(An Louise Hassenpflug. 1838.)
F. F r e i 1 i g r a t h.
5171) J. Prölss, F. Freiligraths Liebesroman:
FZg. 1909, X. 341.
5172) id., W. Ganzhorn, der Freund Freiligraths
u. Scheffels: SchwäbMerkur. X. 100. 112.
(Siehe LE. 10, S. 1005.)
5173) A. Schlossar, F. Freiligraths polit.
Prozess zu Düsseldorf im J. 1848: B&W. 11,
S. 368-74.
5174) A. Volbert, F. Freiligrath als polit.
Dichter. (JBL. 1906/7 N. 8937.) [H.Michel:
DLZ. 29, S. 3173/6. (Mit Berichtigungen);
G. Philipp: Hilfe 14, S. 193/4.] j
5175)Freiligrath-Briefe. Her. v. Louise Wiens.
(-= N. 4872.)
5176) Aus F. Freiligraths Familienbriefen: DEs.
141. S. 71-89.
(F. u. Ida Melos. — F. u. Kaethe Kroeker-Freiligrath.)
5177) A. Raviz^, Lettres in^dites de Freilig-
rath (1845/7): RGermanique 4, S. 539-58.
(An Kegierungsrat Esslinger in Zürich.)
5178) F. Freiligrath, Werke in 6 Tln. Her.
v. J. Schwering. B., Bong. 1909. CXX,
216, 169, 216, 136, 586, 175. M. 4,00.
5179) W. Erb ach, Ferdinand Freiligraths
Übersetzgn. aus d. Engl, im 1. Jahrzehnt
seines Schaffens. Diss. Münster. 1908. 137 S.
E. v. Gottschall. (Vgl. N. 4692.)
5180) J. Moses, Vom Revolutionär z. geadelten
Hof rat: Blaubuch 4, S. 330,3.
(Gottschall als polit. Lyriker.)
G. Herwegh. (Siehe auch N. 4880/1.)
5181) L. Holthof , G. Herwegh als Journalist:
FZg. 1909, X. 232.
5182) AI fr. Stern, Aktenstücke z. Gesch. d.
Ausweisg. Herweghs aus Zürich im J. 1843:
SüddMhh. 52, S. 154-61.
5183) G. Herwegh an seine Frau. Unveröffentl.
Briefe aus d. J. 1861 2. Her. v. M. Herwegh
u. V. Fleury: Neue Eevue 1, S. 629-36,
703-12, 851-60.
5184) Henriette Feuerbach, Briefe an Her-
wegh. (=- N. 4882.)
5185) G. Herwegh, Werke in 3 Tln. Her. v.
H. Tardel. (= N. 341.)
Hoff mann v. Fallersleben.
5186) A. Petrenz, Hoffmann v. Fallersleben
als Deutscher u. Bürger : OstprZgKönigsbergB.
N. 22. (Siehe LE. in, S. 1358.)
5187) O. Wittner, Hoftmann v. Fallersleben
in seinen Briefen: Wissen für Alle N. 28/9.
M. Schneckenburger.
5188) E. Günther, Erinnergn. an M. Schnecken-
burger: Schwabenspiegel 19U9, X. 30. (Siehe
LE. 11, S. 1232/3.)
Religiöse Dichtung:
Allgemeines.
5189) G. Koch, Über das Kirchenlied: Gral 2,
S. 364-72.
5189a) W. E. Oliphant, The story of german
song. London, Fairbairus. 1909. M. 3,50.
|[H. G. Fiedler: LE. 11, S. 871/2.]|
5190) G. Pfannmüller, Das kirchl. Christus-
lied d. 19. Jh. (= X. 1060, S. 540/8.)
5191) Caroline v. Ledebur, Licht u. Leben.
Christi. Anthologie mit Vorwort v. O. v.
Leixner. B., Schriften vertriebsanst. 406 S.
M. 4,00.
Protestantische Dichter.
5192) W. Xelle, Gesch. d. dtsch. ev. Kirchen-
liedes. (= X. 3368.)
(S. 245-63: Zeit d. Aufklärg. — S. 2&4-96: 1800 bis jetzt)
5193) A. Krafft, Interkonfessionelle Hymno-
logie. (= X. 3367.)
5194) F. Jehle, Hvmnologisches: ib. S. 214-25,
244-54. (Vgl. X. 3366.)
5195) Eud. Günther, Ein Christusdichter aus
d. Tagen d. dtsch. Idealismus: ib. 14, S. 289-94.
(K. Candidus 1817—72.)
5196) P. Bernstein, E. Kögel u. d. Prov.
Posen: Aus d. Posener Lande 4, S. 68-70.
5197) O. Hardeland, W. Lohe. L., Jansa.
32 S. M. 0,20.
5198) W. Lohe (1808—72). H. Bezzel: Jb-
ELKBayem. 8, S. 12-29; J. Gensichen:
EKZ. 82, S. 141/5, 162/6; Gever: MschrGK.
13, S. 63/9; O. Hardeland: 'Pastoralbll. 50,
S. 277-86; J. Höffner: Daheim 44, X. 21.^
283
IV, 2. Lyrik.
284
5199) H. Puchtas Geistl. Lieder u. Gedichte.
Her. V. R. Eckart. Ansbach, Brügel. XXXI,
357 S. M. 3,00. |[E. Chr. Achelis: ThLZ.
34, S. 220/l.JI
5200) Ph. Spitta (1801—59). |0. Hardeland:
Der alte Glaube 10, N.52; E.E. Reimferdes:
Hannoverland 2, S. 267/8; id.: Wartburg 8,
S. 403/5.1
5201) V. V. Strauss u. Torney (1809-99). |F.
Dibelius: BSächsKG. 22, S. 101-20; F.
Brummer: ADB. 54, S. 6145; Lulu v.
Strauss u. Torney: Eckart 3, S. 796-803.|
5202) W. Nelle, Wichern: MschrGK. 13,
S. 95-104.
5203) H. Rahlenbeck, J. H. Wichern: RPTh.
21, S. 219-24
Katholische Dichtung:
Allgemeines und Sammlungen.
5204) M. Schneiderwirth, Das kath. dtsch.
Kirchenlied unter d. Einfluss Gellerts u.
Klopstocks. (= N. 4109.)
(S. 1-99; Geliert. — S. 103-76: Klopstock.)
5205) Maria Do man ig. Unsere Dichter. Eine
Anthologie aus d. neueren kath. Dichtern.
Graz, Styria. 1909. XV, 160 S. M. 1,50.
5206) G. Harrasser, Dichter-Gärtlein. Eine
Blütenlese aus kath. Dichtern Österreichs.
Wien, Verlag des Gralbundes. 95 S.
(M. V. Buol, K. Domanig, F. Eiehert, M. v. Greiffen-
stein, Handel-Mazzetti, E. Hlatky, O. Kernstoek, G.
Koch, R. V. Krallk, Anton Müller, G. Seeber, A. Trabert.)
5207) A. Kaiisen, Auf Höhenpfaden. Gedichte
Aus Originalbeitrr. d. Allg. Rundschau.
München, Allg. Rundschau. 1909. XII, 307 S.
M. 2,00.
5208) W. Oehl, Monsalvat. Eine lyr. Blüten-
lese. Ravensburg, Alber. XII, 336 S. M. 4,00.
Einzelne Dichter.
5209) H. J. Brühl, G. F. Daumer als Marien-
dichter: Dichterstimmen d. Gegenw. 22, N. 7.
5210) Heydorn, G. F. Daumer (1800—75) :
RGG. 1, S. 1985/6.
5211) G. M. Dreves (1854— 1902): ÜdW. 2, S. 424.
5212) F. Castelle, Aus e. Mannes Kämpfen:
ib. 1, S. 65-73.
(F. Eiehert)
5213) O. Kernstock. |A. Pichler: Alte u. Neue
Welt 42, S. 836/8; A. Pö 11 mann: Bücher-
welt 6, S.178-88; J. Ranftl: Gral 2, S. 481-92;
H. Wastian: Grazer Tagespost N. 203. j
5214) Innerkofler, Der Dichter „ Liebfrauen-
lob" G. Koch: Dichterstimmen 23, S. 409-15.
5215) G. Koch, T. Kranich: ib. S. 49-55.
5216) H. Manko wski, Domherr J. Pohl als
Lyr. (1830-1909): LHw. 47, S. 545-50.
5217) W. Kreiten, Den Weg entlang. 11. Aufl.
Her. V. G. G i e t m a n n. Paderborn, Schöningh.
XV, 526 S. M. 4,50.
5218) R. V. Kralik, A. Trabert: Gral 2, S. 438-49.
Lyriker einzelner Länder u. Dialektdichter.
Deutschland:
Baden.
5219) E. Traumann, K. G. Nadler (1809-49):
FZg. 1909, N. 229. (Siehe LE. 11, S. 1746.)
Bayern und der Münchener Kreis:
F. Bodensted t.
5220) Aus e. Kriegsjahr. Ein Brief F. Boden-
stedts an B. Auerbach : Zeitgeist 1909,
N. 13.
(Enth. u. a. ein Napoleons-Lied.)
E. G ei bei.
5221) H. Graef , E. Geibel. (= BLitG. Heft 38.)-
L., Verlag für Lit. 47 S. M. 0,60.
5222) O. Heller, Geibels Nachahmung der
„Banks aud braes o'Bonie Doon": StVLG.
9, S. 95/9.
5223) Th. Jahn, Geibel als Protestant: Wart-
burg 8, S. 142/5.
5224) V. Schoeler, E. Geibel in Berlin: Alt-
Berlin 1909, N. 1.
5225) F. Schönemann, E. Geibel: Eckart 3,
S. 445-52.
5226) Schultz-Oldendorf, E. Geibels Vater
als Patriot u. Dichter: RKZ. 32, S. 138.
(J. Geibel.)
5227) C. Scapinelli, E. Geibel: Dtsch. Haus-
schatz 35, S. 537/8.
5228) E. Geibels 25. Todestag: LE. 11,
S. 1080.
5229) E. Geibel, Jugendbriefe. (= N. 4874.)
|[Lulu V. Strauss u. Torney: LE. 11,
S. 1190/1.]]
M. Greif.
5230) M. Büttner, M. Greif als Sprach- u.
Verskünstler. (= N. 2857.)
5231) E. F., Aus Greifs Heimat: Bayerland 20,
S. 464/6.
(Elternhaus. — Eltern u. Bekannte. — Des Dichters
Heimatliebe.)
5232) M. Greif, Aus meiner Jugendzeit: AZg.
1909 N. 24.
5233) L.'Kiesgen, M. Greif: LHw. 47, S. 457-64,
509-14.
(Allg- bibliograph. Übersicht.)
5234) W. Kosch, M. Greif in seinen Werken.
2. Aufl. L., Amelang. 1909. VIII, 174 S.
M. 2,50.
5235) J. Sahr, M. Greif u. d. dtsch. Volks-
lied: Das dtsch. Volkslied 11, S. 97-101.
5236) M. Greif (Zum 70. Geburtstag). |H. Benz-
mann: Türmer 11^, S. 380/6; id.: Eckart 3,
S. 596-600; A. v. Berger: NFPr. N. 16100;
K. Berger: DWelt. 11, N. 38; O. Böckel:
Eckart 3, S. 560/9; M. G. Conrad: Zeit
N. 2417; Chr. Flaskamp: Hochland 6^,
S. 318-25; O. Francke: VossZg. 1909, N.279;
P. Friedrich: Geg. 73, S. 296/8; R. Fürst:
FZg. 1909, N. 167; Th. Heuss: HilfeB. 15,
N. 25; K. M. Klob (= N. 408, Bd. 2, S. 3-14);
W. Kosch: Geg. 75, S. 435/8 (,M. G. u. d.
dtsch. Volk"); H. Land: Universum^». 25,
N. 37; P. Landau: HannCour. 1909, N. 131;
E. Lissauer: Rheinlande 9, S. 207/9 („Zur
Charakteristik G.s"); F. Lorenz: BerlTBl.
1909, N. 303; J. Nadler: D Wacht. 2, N. 25
E. Petzet: BllVolksbibl. 10, S. 156/9; W
Rath: Kw. 22^, S. 329-34 (Gedichtproben
S. 334-46); E. E. Reimferdes: IllZg. 132
S. 1238; E. Soff 6: Heimgarten 33, N. 10
K. Cl. Taesler: Osten 35, S. 158-62
E. War bürg: WIDM. 106, S. 587-90
weitere Festartikel siehe LE. 11, S. 1436/9,
1454.1
^8S
IV,2. Lyrik.
286
5237) M. Greif-Heft: ZDU. 23, N. 6/7. (= 8. 337
bis 467.)
(Mit Beltrr. v. O. Lyon. W. Kosch, Marie Speyer,
W. Lüttge (Greifs religiöse StellunKj. E. Henschke
[Greif u. d. Rheinpfalz], R. Blume [«Jreif u. d. Musilcl,
K. Fuchs (Greifs Beziehgn. zu Österreich], 8. M.
Prem [Goethes Freund Ehrmunn, Greifs Urgrossvater],
K. Kinzel [Dichter u. Künstler in d. Lyrik], J. Sah r
[Älteres u. Neues v. u. über Greif], E. Söffe.)
5238) M. Greif, Gesamm. Werke. Bd. 1/2.
(= N. 386.) |[H. B(rentano): ALBl. 18,
S. 411/2.]|
J. Grosse.
5239) W. A r m i n i u s , J. Grosse : Eckart 3,
S. Tri -96.
5240) H. Spiere, J. Grosse: LE. 11, S. 1426/9.
5240a) J. Grosse, Ausgew. Werke. Her. v.
Antonie Grosse. Bd. 1. (= N. 337.)
H. V. H o p f e n. H. L i n g g.
524t) E. Lissauer, H. Hopfen als Lyr. u.
Balladendichter: Rheinlaude 9, S. 386/8.
5242) A. Sonntag, H. Lingg als Lyriker.
München, Lindauer. VIII, 135 S. M. 2,ö0.
GrafSchack. G. Scherer.
5243) M. Koch, A. F Graf v. Schack(1815— 94):
ADD. 55, S. 158-63.
5244) H. Holland, G. Scherer: AZg.l909,N.40.
5245) G. Scherer (1828-1909): LE. 12, S. 149-50.
H. V. R e d e r.
5246) H. V. Reder (1824-1909). |F. Avenarius:
Kw. 22*, S. 276/8 („Der alte Reder"); H.
Benzmann: DAdelsbl. 27, S. 153/5, 167/8;
id.: Türmer IP, S. 90/1; O. J. Bierbaum:
HannCour. N. 27929. (Siehe LE. 1 1, S. 923
„Der alte Oberst"): E. Kalkschmidt: FZg.
1909, 19. Febr.; E.Steiger: März 3', S. 393/4.1
5247) R. Schaefer, Erinnergn. an H. v. Reder:
NTBlst. 1909, N. 49. (Siehe LE. 11, S. 923/4.)
J. V. V. S c h e f f e 1.
(Siehe auch X. 5895-5902.)
5248) O. Heller, V. Scheffel an A. Holtzmann
(1865): Euph. 15, S. 175/6.
(Zu „Das grosse Fass zu Heidelberg".)
5249) J. V. V. Scheffels, Nachgelassene
Dichtungen. Gesamt-Ausg. her. v. J. Prölss.
St., Bonz. 229 S. M. 2,00.
(Aus d. Jugendzeit. — .\us den Aventiure-Jahren. —
Im neuen Reich. — Fünf grössere Dichtungen.)
5250) J. V. V. Scheffel, Die Varus-Schlacht.
Römerlied: „Als die Römer frech geworden".
Illustr. V. Art h. Thiele. Halberstadt, Leder-
bogen. 1909. 16 Bl. in Leporelloform. M 0,40.
5251) E. J. V. Linde, Scheffels Lied v. d.
„Teutoburger Schlacht". Dortmund, Ruhfus.
1909. 37 S. M. 1,00.
5252) F. Geiger, Neues vom Zwerg Perkeo:
VelhKlasMhh. 22 S S. 213/5.
(Gemälde von J. P. van der Schlichten.)
5253) Ein verschollenes Gedicht Scheffels: FZg.
1909, N. 87.
(Die Walkyre 1866.)
Andere bayerische Dichter.
5254) A. Jegel, W. Doignon (1820—63): JB-
HVMittelfranken. 55.
5255) M. Guhlke, F. Wisbacher (geb. 1849):
BFr. 13, N. 5.
5256) K. Vallaza, F. Wisbacher, e. Lehrer-
dichter. Salzburg, Dieter. 16 S. M. 0,20.
Brandenburg. Braunschweig.
5257) L. Kohler, Zu Fontanes „Gesch. vom
kleinen Ei". Progr. Mähr.-Ostrau. S. III- VII.
5258) R. M. Meyer, Fontanes Namenverse :
Euph. Erzghft. 8, S. 167-71.
5259) O. Pniower, Fritz Katzfuss: NRs. 19,
S. 405-12.
(Th. Fontane.)
5260) H. Spierer, Lagarde als Lyriker :
Zukunft 66, S. 499-502.
5261) H. Landsberg, H. Marggraff (1809-64):
BerlLokalAnz. 1909, N. 204. (Vgl. auch LE.
12, S. 120.)
5262) A. Niendorf, M. A. Niendorf, e. mark.
Dichter u. Schriftsteller (1826-78): Schulbl-
Brandenb. 73, S. 393-411.
5263) W. Brandes, W Raabes lyrische Zeit:
Eckart 2, S. 757-73. (Vgl. auch: Aus Raabes
verschollener Lyrik: ib. S. 787-91.)
5264) H Hirsch, K. Werder als Dichter:
GrazerTBl. 1909, N. 294. (Siehe LE. 12,
S. 324.)
5265) V. Klemperer, Spielhagens Verse: Geg.
75, S. 134/6, 153/5.
5266) W. B ehrend, E. v. Wildenbruch.
Theater, Erzählung u. Lyrik. (= BLitG.
Heft 67.) L., Veriag für Lit. 103 S. M. 1,20.
5267) E. V. Wildenbruch, Letzte Gedichte.
B., Grote. 1909. XI, 293 S. M. 4,00.
Elsass.
5268) Th. Renaud, Aus L. Spachs dichter.
Nachlass: Erwinia 16, S. 54/y.
5269) K. Hackenschmidt, A. Stöber: Eckart
2, S. 639-44.
5270) F. Brummer, G. Zetter [F. Otte]
(1819—72): ADB. 55, S. 418.
Hamburg.
5271) W. Heyden, F. Gabain (1843—1907):
MVHamburgG. 9, N. 2/3.
5272) J. Heckscher, Erinnergn. an d. Ham-
burger Dichter H. A. A. Hocker (1812—50):
ZVHamburgG. 12 (1907) N. 3.
5273) R. F e r b e r , Aus meiner Hocker-
Sammig. : ib.
Hessen.
5274) B. Moriton v. Mellentin, K Engel-
hard: Hessenland 23, S. 16-20, 32/5.
5275) K. Engelhard, K. E. Knodt. L., Verlag
für Musik u. Lit. 26 S. M. 0,40.
5276) R. Knies, K. E. Knodt. L., Eckardt.
1909. 47 S. M. 0,50.
5277) W. Kinkel, K. E. Knodt: Kunst unserer
Heimat 1, N. 3/4.
5278) W. Lennemann, K. E. Knodt: Der alte
Glaube 10, N. 25.
5279) V. T r a u d t , Zum 80. Geburtstage C.
Presers: Hessenland 23, N. 24.
Pommern.
5280) H. Spielberg, J. E. Benno (1777—1842):
MBU. (Pommern) 190^, S. 111/4.
5281) O. Ladendorf, Hans Hoffmanns Lyrik.
(-= N. 6202, S. 244/9.)
287
IV, 2. Lyrik.
288
Rheinland:
Ct. K i n k e 1.
5282) W. Hülcker, Johanna Kinkel (gest. 1858):
KMusZg. 30, S. J50/1. (Siehe auch B. v. C:
ib. S. 309.)
52S3) J. K., Aus d. Zeit Friedr. Wilhelms IV.
Mit e. Briefe G. Kinkels (1849): Zeitgeist
. 1909, N. 3(^.
5284) O. Mausser, G. u. Johanna Kinkel:
ADß. 55, S. 515-28.
5285) M. P a h n k e , Beitrr. z. Charakteristik
Kinkels u. seine Bonner Freunde: Khein-
lande S. 25/8, 52/5, 75:7.
528(j) J. F. Schulte, Johanna Kinkel. Nach
ihren Briefen u. Erinnerungsblättern. Münster,
Schöningh. VIII, 135 S. M.2,00. |fj. Joesten:
DLZ. 29, S. 3208-10.] I _
5287) Kinkel im Gefängnis zu Spandau. Aus
E. aus'm Weerths ungedr. Lebenserinnergn. :
DE. 33*, S. 171-90.
Andere.
5288) K.Kaiser, Der Liederkaiser. Mitteilgn.
aus d. Leben d. sauerländ. Ländmaunes P.
W. Kaiser. Bonn, Schergens. 19u9. 32 S.
M. 0,25.
5289) K. Simrock, Ausgew. Gedichte. Her.
V. G. Klee. (= K 361, Bd. 1.)
Sachsen und Thüringen.
5290) G. Tietsch, G. E. Barthel (1835—1906):
Dichterstimmen 2^, S. 289-94.
5291) K. M. Klob, R. Baumbach. (= N. 408,
Bd. 2, S. 229-32.)
5292) M o s e r , E. Baumbach : KZEU. 57, S. 24 1-51 .
5293) J. W., Einiges aus Baumbachs Jugend-
zeit: ThüringW. 5, S. 491/3.
5294) G. P., Dem Andenken e. Glücklichen:
LZgB. 1909, N. 34.
(C G. Häbler 1829—1909.)
5295)G.H. Sehn ei deck, F. Kugler (1808-58):
VossZg. N. 29.
5296) id., F. Kugler: BurschenschBll. 22^
S. 189-91, 214/6.
5297) G. H. Schneider, Der alte Lake als
Dichter: ib. 23', S. 115/6, 140/5.
(F. W. Demelius.)
5298) V. Klemperer, E. Leander: TglEsB.
1909, N. 279. (Siehe auch id.: Geg. 76,
S. 898—900.)
5299) P. Mitzschke, Chr. L.Wucke (1807—83):
ADB. 55, S. 125/6.
Mecklenburg. SchlesuÄg-Holstein.
Allgemeines.
5300) K. Weis, Plattdeutsche Dichtgn.: Hoch-
land 6^ S. 207-14.
J. B r i n c k m a n. (Vgl N. 6089-93.)
5301) J. Brinckman, Gedichte. (= N. 330,
Bd. 1.)
Kl. Groth.
5302) J. Bödewaldt, Kl Groth u. Kiel: Hamb-
NachrrB. N. 48.
5303) T. Kroger, Kl. Groth: Eckart 2, S. 693/7.
5304) A. Eömer, Kl. Groth, F. Eeuter u. J.
Brinckman: Zeitgeist N. 26.
5305) Eosa Schapire, Kl. Groths Briefe an
O. Speckter: ÜL&M. Jahrg. 51, N. 49, 50.
5306) F. Wippermann, Kl. Groth: Bücher-
welt 7, S. 10/4.
5307) Kl. Groths Gesammelte Werke. 4 Tle.
in 2 Bdn. 5. Taus. Kiel, Lipsius & Tischer.
1909. XX, 264 S.; VI, 3.50 S.; VII, 350 S.
u. VIII, 360 S. Mit Bildnis. M. 8,00.
F. Hebbel. (Siehe auch IV, 4 a^.)
5308) Hebbels Werke. Her. v. Th. Poppe.
Tl. 1. (= N. 340.)
5309) F. Hebbel, Gedichte. Auswahl, Text-
revision, Einleitg. v. J. Bab. (= Pantheon-
Ausg.) B., Fischer. 16°. XLV, 227 S. M. 3,00.
5309a) P. Bornstein, Ein ungedr. Gedicht
Hebbels: VossZg. N. 605.
(Die Toten 1832.)
5310) K. Engelhard, Hebbel als Lyriker.
(= BLitG. Heft 44.) L., Verlag für Lit.
43 S. M. 0,60.
5311) Hans Möller, Hebbel als Lyriker. Progr.
Kuxhaven, Eauschenplat. III, 49 S.
5312) A. Scheu nert, Der junge Hebbel. Welt-
anschauung u. früheste Jugendwerke unter
Berücksichtigung d. späteren, Systems u. d.
durchgeh. Ansichten. (= BÄsth. Bd. 12.)
Hamburg, Voss. XVI, 314 S. M. 12,00.
5313) E. Schlaikjer, Hebbel als Lyr.: TglEsB.
1909, N. 136/8. (Siehe LE. 11, S. 1443/4.)
5314) W. Wustmann, Uhlands Einfluss auf
die Poesie Hebbels: Grenzb. 68», S. 362-70.
5315) P. Zincke, F. Hebbels philos. Jugend-
lyrik. (= PragDSt. Heft 11.) Prag, Bell-
mann. VIII, 195 S. M. 5,20.
F. Eeuter. (Vgl. N. 6096-6106.)
5316) E. Brandes, Eine neue Quelle für
Eeuters Lauschen u. Eimels: VossZg«. 1909,
N. 33/4.
T h. S t o r m. (Siehe auch N. 6261-71.)
5317) J H. Eckardt, Erstlingsausgaben von
Th. Storm: ZBFr. NF. 1, S. 233/8.
5318) K. Thi essen, Der Lyriker Storm u. seine
Komponisten: EhMusThZg. 10, S. 426-30.
Andere.
5319) L. Bräutigam, H. Allmers (1902).
(= N. 377, Bd. -2, S. 3-10.)
5320) H. M. V. Bruneck, A. Bartels als Dichter.
München, Callwey. 58 S. M. 1,20.
5321) L. Lorenz, A. Bartels u. seine Dich-
tungen. Dresden, Koch. 106 S. M. 1,20.
(S. 56-60: Die Lyrik d. Reifezeit.)
5322/4) H. W. Seidel, F. Eggers (1819-72):
Eckart 3, S. 112-21.
5325) Ch. Boeck, J. H. Fehrs. Garding, Lühr
& Dircks. 74 S. M. 0,75.
(S. 11-27 : Beb. die Lyrik.)
5326) A. Schwarz, H. Graebke (1833—1909):
Eckart 3, S. ?6-80.
5327) E. W. Enking, Joh. Meyer, e. heimatl.
Dichter (1829—1901): Heimat(Kiel) 19, S. 1/9.
5328) O. Bielefeld, G. v. Oertzen: FZg. 1909,
N. 32.
5329) M. am Ende, P. J. Willatzen (1824-98),
d. Dichter d. Liedes „Es war auf Jütlands
Auen^ : Heimat(Kiel) 19, S. 81/5.
289
IV, 2. Lyrik.
290
5330) F. Lauchert, J. P. WUlatzen (1824—98):
ADB. 05, S. 93/4.
Schlesien.
5331) A. F. Krause, M. Geissler: LE. 11,
S. 90t)-ll.
5332) N a n n y L a m b r e c h t , M. Geissler : Dichter-
stimmen d. Geg. 23, S. 234/8.
5333) M. Geissler, Gedichte. Volksausg. L.,
Staackmann. 158 S. M. 1,00.
5334) W. Brandes, Strachwitz-Reliquien :
Eckart 4, S. 10-22, 87-98.
5335) Strachwitz-Heft: Osten 35, N. 1.
».Mit Beitrr. v. K. Hille, J. Fassbinder [Strachwitz
u. Fontane], Strachwitz [ünveröffentl. Spruch]-)
Westfalen.
5336) F. Wipp er mann, F. W. Grimme.
(= FrankfBrosch. 27, Heft 6.) Hamm, Breer
& Thiemann. 32 S. M. 0,50.
5337) G. Adrian, B. Thiersch, d. Dichter d.
Preussenliedes: DortmundMag. 2s. 2.
5337a) R. Petsch, H.Wette: LE. 11, S. 551/9.
533S) L. Schröder, H. Wette als westfäl.
Dialektdichter: Grenzb. 68*, S. 455/9.
5339) H. Wettes Westfäl. Gedichte u. Jost
Knost: ib. 67*, S. 488-95.
5339a) A. Busse, Two notes on Grillparzer:
MLN. 24, S. 108/9.
(Beh. u. a. Sehnsucht nach Liebe.)
Westpretissen
5340) E. A. Regener, A. KT.Tielo: Erwinia 15,
S. 90 3.
5341) W. Lennemann, A. K. T. Tielo, d.
Balladen- u. Heimatdichter: Der alte Glaube
10, N. 34.
Württemberg (Schwaben).
5342) J. N. van Hall, A. Grimminger: Ned-
Spect. 48, S. 198-200.
5343) J. G. Fischer-Nummer: Schwabenspiegel
y. 28.
(Mit Beitrr. v. Th. Maueh u. O. Möss.)
5344) G. Mayer, A. Grimminger (1827—1909):
Universums«. 25, N. 25.
5345) R. Schäfer, G. Kemmler (1823—1907):
DtschRcichspost(Stuttgart)B. N. 16. (Siehe
LE. 11, S. 1233)
5346) O. Günther, Th. Kerner: DXekr. 12,
S. 52 5.
5347) R. Kapf, R. Oechsler: Schwabenspiegel
(Stuttgart) N. 39.
5348) R. Kr au SS, Schwab. Dichter aus d. Volke:
ib. N. 34.
(Der .Ajbeiterdichter L. Palmer.)
5349) O. Güntter, E. Paulus (1837—1907):
DXekr. 12, S. 47-52.
5350) E. Hofmeister, H. Schaff: Schwaben-
spiegel (Stuttg.) X. 37. (Siehe LE. 10, S. 1434.)
5351) R. Krauss, D. F. Strauss als Dichter:
BerlTBl. N. 46. (Siehe LE. 10, S. 774.)
5352) Gedichte v. D. F. Strauss: Kw. 21*,
S. 159-69.
Österreich:
K. Beck.
5353) H. Kellen, Aus Karl Becks dichterischer
Frühzeit. Diss. Münster. 97 S.
Jahresberiebt« ffir nenere dentsebe Litentarges«biebt«.
5354) R. Gragger über K. Beck u. d. dt«ch.
Eolit. Dichtung. (Aus: Budapesti Szemle):
E. 11, S. 1313/4.
E. v. Feuchtersieben.
535&) E. V. Feuchtersieben, Aus Briefen
1826 — 32. Mit e. bisher noch unveröffent-
lichten (eingeklebten) Zeichng. von Mor. v.
Schwind u. 15 (eingeklebten) Sepia-Zeichngn.
nach Altwiener Veduten. (= N. 4852.)
5355a) Bettv Paoli, E. v. Feuchtersieben.
(= N. 423,' S. 147-60.)
5355b) G. Wilhelm, E. v. Feuchtersieben:
NFPr. N. 16179.
H. V. Gilm.
5356) J. J. David, H. v. Gilm (1899). (= K 383,
S. 105-16.)
5357) A. Sonntag, H. v. Güm (JBL. 1904,
N. 2652.) [J. E. Wackernell: Euph. 15,
S. 278-97.]!
5358) J. E. Wackernell, Zu Gilms Sommer-
frischliedem. (= N. 441, Bd. 2, S. 181-98).
F. Grillparzer. (Siehe auch IV, 4a>.)
5359) H. Benzmann, Grillparzers Lyrik :
VossZg. X. 339.
5360) C. Glossy, Zu Grillparzer» .Die Ruinen
d. Campo vaccino in Rom*: JbGrillpG. 18,
S. 303/7.
5361) Irene Jerusalem, Ein Gedicht Grill-
parzers in französ. Nachbildg. : ib. S. 807-12.
(Ch. Loyson, L'enfant heureux 1810.)
5362) Marie Steiger, Ein Stammbuchblatt
Grillparzers aus d. J. 1855: ib. S. 299-300.
5363) A. v. Weilen, Ungedr. Gedichte GriU-
parzers: XFPr. N. 15589.
(Sechs Gedichte aus d. J. 1806 aus d. Nachlass J. v.
Weilens.)
5364) A. Zipper, Kaiser Franz Josef I. in Grill-
parzers Dichtung. Progr. Lemberg. 1909.
11 S.
5365) Zwei Briefe an Grillparzer: JbGrillpG. 18,
S. 301/3.
(Betreffen ,3ertha8 Lied an d. Xacht* u. »Kuss".)
A. Grün.
5366) H. Blume, Zu A. Grün u. G. Keller:
Euph. Ergzheft. 8, S. 155/9.
(Einfluss von Grüns ,Schutt".)
5367) F. Riedl, A. A. Graf v. Auersperg. Progr.
Gottschee. 1909. 39 S.
536S) P. Rosegger, Erinnergn. an A. Grün:
Heim garten 32, N. 8.
5369) A. Horöicka, Ein Brief d. Grafen A.
A. Auersperg (A. Grün). Progr. Wien. 16 S.
5370) J. Lokar, A. Grüns Briefe an Preseren
u. Bleiweis (1838—50). Ein Beitr. zu Grüns
Volksliedern aus Krain: Camiola 1, N. 3/4.
5371) A. Schlossar, A. Grüns Briefe aus Helgo-
land an seine Gemahlin: JbGrillpG. 18,
S. 136-71.
5372) A. Grün, Werke in 6 Tln. Her. v. E.
Castle. (= X. 338.)
5373) id., Ausgew. Werke. Her. v. O. BommeL
Bd. 1. (= N. 326, Bd. 8.)
(Der letzte Ritter.)
5374) id., Sämtl. Werke. Her. v. A. Schlossar.
(JBL. 1906/7 N. 516.) |[W. Bormann:
StVLG. 8, S. 391-400.]i
xu/ii. j9
291
IV, 2. Lyrik.
ödä
5375) A. Grün, Spaziergänge e. Wiener Poeten
u.a. Zeitgedichte. Her. v. A. Zip per. (=IJB.
N. 5007.) L., Reclam. 16". 112 S. M. 0,20.
F. Halm.
5376) Bauer, F. Halm als Lyr. u. Novellist.
(^ N. 369, S. :i9-62.)
M. Hartmann.
5377) 0. Wittner, M. Hartmanu. (JBL. 1906/7,
N. 4100.) j[R. Fürst: LE. 10, S. 979-83;
E. M. Meyer: DLZ. 29, S. 358-60; 30,
S. 2143/6.] I
N. L 6 n a u.
5378) A. Biese, Lenau,Mörike,Droste-Hülshoif.
(= N. 25, S. 642-91.)
5379) A. Brausewetter, N. Lenau u. Sophie
Löwenthal: TglRsB. N. 38.
5380) A. Farinelli, Del pessimismo di Leo-
pardi e di Lenau: ELT. 2, S. 47-60.
5381) A. V. Gleichen-Russwurm, Lenau u.
d. Gegenwart: Patria S. 248-52.
5382) F. Gregori, Lenau u. Sophie Löwen-
thal: Xenien 1, S. 9-14.
5383) O. Güntter, Gedenkrede auf Lenau:
SchwäbMerkur. N. 79.
5384) C. V. Heugel, Lenaus Braut: Marie
Behrends: BerlLokalAnz. 1909, N. 664.
5385) K. M. Klob, Zu N. Lenaus 100. Geburts-
tage. (= N. 408, S. 216-20.)
5388) Markwart, N. Lenaus religiöse An-
schauungen: Wartburg 7, S. 195/9.
5387) SlavaPecinovsky,P. Preradovic' Lina-
Lieder: ASPh. 30, S. 134-46.
(Beh. auch d. Einfluss Lenaus auf P.)
5388) J. Sa dg er. Aus d. Liebesleben N. Lenaus.
(= Schriften z. angewandten Seelenkunde
Heft 6.) Wien, Deuticke. 1909. 98 S.
M. 3,00. |[NFPr. N. 16157. (Siehe LE. 11,
S. 1743.)]!
5389) Briefe Emilie Reinbecks: SchwäbMerkur.
N. 64.
5390) O. Güntter, Unveröffentl. Briefe Lenaus:
ib. N. 76.
(An A. V. Württemberg u. e. Brief Kerners an den-
selben.)
5391) Lenau 8 Werke. Her. v. CA. v. Bloedau.
(= N. 349.)
5392) H. Bischoff, Hss., Notizen v. Sophie
V. Löwenthal zu Lenaus Gedichten : ZDU. 23,
S. 601-23.
5393) C. Fasola, Bibliografia delle opere del
Lenau trad. in italiano: ELT. 2, S. 61-70.
St. Milow.
5394) E. Reinhard, St. Milow: LDÖsterr. 8,
N. 8.
5395) St. Milow, Gedichte. Her. v. Ed. Engel.
(=Hesses Volksbücherei N. 491/2.) L., Hesse.
152 S. M. 0,40 S.
A. P i c h 1 e r.
5396) A. Pichler, Gesamm. Werke. Bd. 15 u. 17.
(:= N. 357.)
F. V. Saar. (Siehe auch N. 6247-57.)
5397) F. V. Saar, Gedichte. Her. v. J. Minor.
(= N. 360, Bd. 2/3.)
F. S t e 1 z h a m e r.
5398) H. Bahr, Stelzhamer. (= N. 367, S. 37-44.)
5399) M. Burckhard, F. Stelzhamer: NFPr.
N. 15862.
5400) H. C 0 m m e n d a, Stelzhamer-Bibliographie:
JBMuseumFrancisco-Carolinum. 67.
J. G. Sei dl.
5401) A. Gubo, 5 Briefe J. G. Seidls (an
Familie Ed. Ritter): ZOG. 60, S. 461/7.
5402) id., J. G. Seidl: ib. 59, S. 385/9.
(Enth. u. a. e. unveröffentlichte Ballade: Mutterlist.)
Andere österreichische Lyriker.
5403) P. Strzemcha, Die Olmützer Dichter-
schule: ZVGMähren. 12, S. 278-94.
(J. L. Knoll u. seine Schüler [M. F. v- Canaval, J.
Schön u. a.].)
5404) M. Fleischer, F. Adler. (= SGV.
N. 365/6.) Prag, Calve. 1909. 32 S. M. 0,50.
5405) A. Pichler, Gl. Graf Brandis. (= N. 357,
Bd. 12, S. 130/8.)
(Mit Briefen an H. v. Gilm.)
5406) E. Duller (1809—53): ÖsterrRs.21, S. 251/2.
5407) A. Schlossar, E. Duller (1809—53):
WienerMontagsR. 1909, N. 47. (Siehe LE.
12, S. 414.)
5408) K. Vallaza, K. W. Gawalowski: Wiener
Mitt. 21, N. 2.
5409) F. Christel, F. Herold: ib. N. 3.
5410) J. Wihan, K. A. Kaltenbrunner. (JBL.
1904 N. 2691.) |[H. Lambel: Euph. 15,
S. 300-12.]|
5411) O. Donath, S. Kappers Leben u. Wirken
(1821—79). (= N. 1844.)
5412) F. S. Krauss, E. Kulke, e. Uranier:
JbSex. 9, S. 315-24.
5413) K. S. Ritter v. Leitner, Gedichte.
Her. V. A. Schlossar. (= ÜB. N. 5091/3.)
L., Reclam. 1906. 16°. 328 S. M. 0,60.
5414) H. Stümcke, Ein dtsch.-ungar. Volks-
dichter: ÖsterrRs. 15, S. 381/4.
(E. Lindner.)
5415) H. P. Meier, F. Marx (1830—1905):
Carinthia I, 97, S. 31/3.
5416) Irena v. Schellander, Über verstreute
u. nachgelassene Diclitgn. v. F. Marx: Heim-
garten 24, N. 3.
5417) K. M. Klob, O. Fach f 1908. (= N.408,
S. 240/3.)
5418) J. Hiekel, Zwei Jugendgedichte v. A.
Paudler: MNExKl. 3t, S. 210/2.
5419) A. Pichler, H. Perthaler. (= N. 357,
Bd. 12, S. 160-74.)
5420) A. Kohut, M. Rappaport: AZgJudent. 72,
S. 44/7, 57/9.
5421) A. Pichler, M. Schleifer (1817—77).
(= N. 357, Bd. 11, S. 209-43.)
(Mit Briefen Pichlers u. Schleifers.)
5422) id., S. Schlumpf. (= ib., Bd. 12, S. 155/9.)
5423) E. Langer, F. Schönig ,der Mittelwälder
Horaz" u. seine weiteren glätzischen u. nhd.
Gedichte. (= Dtsch. Volksk. aus d. östl.
Böhmen. Bd. 1, Ergzhft. 2.) Braunau,
Selbstverlag. 1909. 145 S. M. 1,10.
5424) A. Pichler, J. Senn (1795—1857).
(= N. 357, Bd. 12, S. 99-129.)
5425) id., M. Stotter (1813—46). (= N. 357,
Bd. 12, S. 139-54.)
5426) H. F. Wagner, Zur Jh.-Feier d. Salzb.
Volksdichters S. Wagner. Wien, Kubasta
& Voigt. 23 S. M. 0,20.
298
IV, 2. Lyrik.
294
5427) A. V. Wallpach. |K. Bienenstein:
LE. 10, S. 830/5; O. F. Luchner: Volks-
erzieher 13, S. 129-31; O. Stauf v. d.
March: DWelt. 11, N. 28. |
5428) F. Keim, Beda Weber (tl858): Dichter-
stimmeu 23, S. 9-19.
5429) M. Necker, A. Graf Wickenburg:
Universum^». 25, N. 18.
5430) A. Pich 1er, P. Zingerle. (= N. 357,
Bd. 12, S. 175-81.)
Sehweis :
G. K e 1 1 e r. (S. auch N. 6207-23.)
5431)E.Suleer-Gebing,G. Keller alsLyriker:
MünchenerNNB. 1909, X, 73/4.
5432) G. Kellers Frühlyrik. 60 fksm. Gedichte.
Eingeleitet u. her. v. A. Frey. L., Haessel
Verlag. 1909. 30,5 X 23 cm. 54, 128 S.
M. 15,00.
H. Leuthold.
5433) V. Klemperer, H. Leuthold: VossZg.
1909, N. 301. (Siehe LE. 11, S. 1536.)
5434) E. Silvester, H. Leuthold (1827—79):
MünchenerXN. 1909, N. 295. (Siehe LE. 11,
S. 1536.)
C. F. M e y e r. (S. auch N. 5998-6012.)
5435) Ad. Frey, C. F. Meyer. 2. Aufl. St.,
Cotta. 1909*. VII, 410 S. M. 6,00.
5436) S., Vertonungen v. Gedichten C. F.
Meyers: Kw. 22 S S. 296/8.
(P. Umlauft, F. Koegel, F. Draeseke.)
Andere schweizerische Lyriker.
5437) D. Jacoby, Ferd. Schmid (Dranmor)
(1823—88): ADB. 54, S. 77-83.
5438) E. Lissauer, Über d. Lyrik A. Freys:
Eheinlande 9, S. 133/4.
*5438a) K. Fäsi, A. E. FröhUch. Diss. Zürich.
1907. XII, 178 S.
5438b) H. Aellen, Ein Vergessener (J. J.
Romang 1880-84): Bernßs. 3, S. 605-12.
5438 e) H. Benzmann, Schweizer Poeten:
Zeitgeist X. 34.
(A. Scbaer.)
Hnmoristen.
5439) L. Schmidt, Gefälschte (Busch-) Ge-
dichte: MünchenerNN. 1909, N. 54.
(Betrifft hauptsächlich das Lied vom Mummelgreis.)
5439 a) W. B u s c h , Hernach. München, Joachim.
62 S. M. 4,00.
5440) Heinr. Hoff mann (1809—94.) jH. Benz-
mann: Türmer TP, S. 389-91 („Der Dichter
des Struwwelpeter"); H. Landsberg: N&S.
129, S. 338-40.1
5440a) L. Lacquer, Erinnergn. an Heinr.
Hoffmann: FZg. 1909, N. 161.
5440b) A. Pöllmann, Franz Pocci. (Aus:
Gottesminne.) Münster, Alphonsus-Buchh.
64, 56 S. M. 1,50.
5441) Nanny Lambrecht, R. Presber: Dichter-
stimmen d. Geg. 23, S. 192/6.
5441a) M.Corniceliu8,J. Trojan: BllVolksbibl.
9, S. 48-57.
5441b) H. Ostwald, J. Trojan: Kind u. Kunst
NF. 3, N. 4/5.
5441c) O. J. Bierbaum, Schorlemorle: LE. 11,
S. 1503/5.
(K. Weichberger.)
Moderne Lyrik:
Allgemeines und Ästhetisches.
5442) Chr. Flaskamp, Zur Entwickelg. d.
mod. Lyrik: Hochland 6», S. 68-85.
5443) A. Pöllmann, Gedanken über d. Ent-
wickelung d. mod. Lyrik: Bücherwelt 5,
S. 147-56.
5444) K. Röttger, Musikal. Elemente in d.
mod. Lyrik: Dresdner AnzB. N. 17. (Siehe
LE. 10, S. 1215.)
5445) E. L. Schellenberg, Gedanken über
Lyrik. Ein Brief. (= N. 2834.)
5446) O. Trübe, Religiöse Klänge in d. mod.
Lyrik: Geisteskampf d. Geg. 1909, S. 261-79,
307-13, 332-46.
5447)S.Meisels, JungjüdischeLyrik. (=N.418,
S. 95-144.)
5447a) A. Pöllmann, Blumenspiele: UdW. 1,
S. 745-51.
Gesamtdarstellungen und Samtnlungen.
5448) A. Arens, Mod. Lyrik. Genthin,
Diederichs. 1909. 174 S. M. 2,50.
(Enth. u. a. e. Auswahl mod. Lyrik.)
5449) Daisy Broicher, German lyrists of to
day. London, Elkin Mathews. 1909. M. 2,50.
(St.' George, Hofmannsthal, VoUmoeller, Wolfskehl,
E. Hardt u. a.)
5450) S. Lublinski, Ein Wort über Lyrik.
(= N. 4461, S. 194-207.)
5451) R. Urban, Die literar. Gegenw. (=N.4466.)
(S. 222-306 beh. die Lyrik.)
5452) Dtsch. L\-rik d. Neuzeit. Eine Sammig.
y. F. y. Saar, F. Dahn, J. Trojan, M.
Greif, E. v. Wildenbruch, D. y. Lilien-
cron, G. Falke, A. Holz, R. Dehmel,
0. J. Bierbaum. :Mit handschriftl. Selbst-
biographien d. Dichter u. ihren Porträts,
nach d. Natur auf Stein gezeichnet v. M. A.
Stremel, u. e. Einleitg. v. E. y. Sallwürk.
2. yerm. Aufl. L., Dieterich. XIV, 128 S.
M. 3,00.
5453) J. Milliot-Maderan, Choix de poäsies
traduites en yers francais. Paris, Soci^t^
fran9aise d'imprimerie. 1909. 135 S. |[E.
Sass: DLZ. 30, S. 2781,2.]!
Kritisches (Sammelbesprechungen).
5454) J. Bab, Epigonen-Lyrik: NRs. 20,
S. 1373/5.
(Beh. u. a.; H. Brandenburg, B.Geiger, Vesper, Bonseis,
E. Lissauer, A. Knobloch.)
5455) id.. Von d. Meistern d. Lyrik: ib.
S. 1058-66.
(Dauthendey, Rilke, Dehmel, George.)
5456) C. Busse, Neues vom Büchertisch:
VelhKlassÄIhh. 22\ S. 463/7.
(Beh. u. a. : A. Miegel, Strauss u. Tomey, Ricarda
Huch, Falke, Ernst, Hofmannsthal, W. Schulz, Tielo,
Marie Stona, Stieler, Scheffel.)
5457) H. Eick, Neue Lyrik: MünchenerNNB.
N. 148.
(Busse-Palma, E. v. W>ls, W. Arminius, W. v. Wa«i-
liewski, L. Steraberg, Agnes Miegel, R. Presber, F.
Hübel, F. Wolters, F. VoUand u. a.)
5458) F. Gregori, Ein Münchener Penta-
gramm: LE. 10, S. 973/9.
(W. Schulz, Blerbaum, Ostini, F. Langheinrich, W.
Michel.)
5459) E. Lissauer, Neue Lyriker: Rheinlande
9, S. 423/5.
(P. OUan, F. VoUand, F. Braun, ^y. Vesper, H. Böhm,
L. Stemberg.)
19*
295
IV, 2. Lyrik.
296
5460) Margarethe Susman, Neue Lyrik:
FZg. 1909, N. 47. (Siehe LE. 11, S. 859-60
[„Einst u. heute"].)
5461) Wiener Lyrik: Kw. 22^, S. 160-81, 213-31.
(Enth. Gedichte u. Novellen v. Schaukai, Hofmanns-
thal, Rilke, Zweig.)
Einzelne Dichter.
F. A V e n a r i u s.
5462) H. Wegener, F. Avenarius d. Dichter.
(== BLitG. Heft 46.) L., Verlag für Lit.
34 S. M. 0,80.
O. J. B i e r b a u m.
5463) 0. J. Bierbaum, Der neu bestellte Irr-
garten d. Liebe (1885—1905). L., Insel-
Verlag. XVIII, 438 S. M. 2,00.
E. V. B 0 d m a n n.
5464) E. V. Bodmann. |J. E. Anders: Kw. 22',
S. 76-97 (Mit Proben); E. v. Bodmann:
LE. 10, S. 1051/3 („Autobiographische
Skizze"); G. Landauer: ib. S. 1045-51; C.
F. Wiegand: BernEs. 2, S. 520/4. |
M. Beelitz.
5465) W. Lennemann, M. Boelitz: UdW. 2,
S. 387/9. (Siehe auch id.: DFrühling. 1,
S. 198/9.)
5466) E. L. Schellenberg, M. Boelitz: Hamb-
NachrrB. N. 5.
5467) M. Boelitz, Ausgew. Gedichte. L.,
Eckardt. 136 S. M. 3,00.
C. Bulcke.
5468/9) P. Burg, C. Bulcke: RhWestfZg. 1909,
N. 313. (Siehe LE. 11, S. 1008.)
C. Busse.
5470) G. Schulz, C. Busse als Lyriker: Hamb-
NachrrB. N. 43.
5471) B. Vignola, C. Busse: ELT. 3, S. 122-37.
5472) C. Busse, Neue Gedichte. 3. völlig
veränderte Aufl. St., Cotta. 1909. 152 S.
M. 2,00.
W. Cal6.
5473) E. Schaukai, Tragisches Epigonentum:
Geg. 73, S. 168/9.
(W. Cale, JBL. 1906/7 N. 4176.)
H. C 0 n r a d i.
5474) H Conradi, Liebesbeichte. Her. v.
M. G. Conrad. (= N. 4868.) |[Helene
Tuschak: Zeit N. 2531.]|
M. Dauthendey.
5475) W. Eath, Ein lyrisches Exempel : TglEsB,
N. 157/8.
(M Dauthendey, Singsangbuch.)
5476) W.Vesper, M. -Dauthendey: LE. 10,
S. 1694/8. (Dazu M. Dauthendey, Auto-
biograph. Skizze: ib. S. 1698-1700.)
J.J.David. (Siehe auch IV, 3 b.)
5477) H. Franck, J. J. David: HambCorrB.
1909, N. 4.
5478) A. Caspary, In Memoriam J. J. David.
Köln, Neubner. 36 S. M. 0,75.
E. D e h m e 1.
5479) E. Dehmel, Gesamm. Werke. Bd. 3/6.
(= N. 332.) |[J. Bab: NatZgB. N. 4; J. A.
Beringer: LE. 11, S. 1398-1400; H. Kyser:
Tag 1909, N. 292.]!
5480) K. Hoffmann, Dehmels Gedanken-
dichtg. (= N. 402, S. 131-44.)
5481) E. Schaukai, E. Dehmels Lyrik.
(= BLitG. Heft 50.) L., Verlag für Lit.
48 S. M. 1,00.
5482) E. Dehmel. \F. Clement: HambCorrB.
N. 1/2; P. Frölich: NZSt. 27^ S. 302/7;
G. Heine: ChristlWelt. 23, S. 446-51; H.
Kyser: Tag 1909, N. 292 (Siehe LE. 12,
S. 567); G. Leow: NatZg. 1909, N. 175;
K. Peter SS on: NZ. 27 1, S. 778-84 („Noch
einmal E. Dehmel"); W. Eath: Kw. 21»,
S. 261-70; B. Stein: Gral 2, S. 537-45. |
O. Ernst.
5483) C. Enders, „Der Grenzlauf v. Otto
Ernst: ZDU. 22, S. 652/6.
G. Falke.
5484) G. Falke. |H. Benzmann: ZDU. 23,
S. 513/9; F. Castelle: ÜdW. 1, S. 42/8;
Nanny Lambrecht: Dichterstimmen d.
Geg. 23, S. 264/8; B. Vignola: ELT. 1,
S. 359-71.1 .
5485) E. L. Schellenberg, G. Falke.
(= BLitG. Heft 55.) L., Verlag für Lit.
36 S. M. 0,60.
C. Flaischlen.
5486/7) H. Brandenburg, Schwab. Dichter
(Bei Gelegenheit C. Flaischlens). (= N. 376,
S. 52/4.)
Chr. F 1 ask a m p.
5487a) L. Kiesgen, Chr. Flaskamp: UdW. 2,
S. 110/3.
A. Geiger.
5488) E. A. Eegener, A. Geiger: Erwinia 15,
S. -22/7.
5489) E. Wenz, A. Geiger: Geg. 76, S. 876/9.
St. George.
5490) F. Dülberg, St. George. München,
Müller. 68 S. M. 2,00.
5491) St. George. [E.Bertram: MLitGesBonn. 3,
N. 2; H. Eck: HambCorrB. N. 23 („Drei
Briefe über St. George"); H. Herrmann:
UdW. 1, S. 278-82 („St. G. u. d. Formkunst«);
W. Eath: Kw. 21^, S. 114/9; H.Verheisser:
Xenien 2^ S. 321-34. |
5492) id.. Der siebente Bing. (JBL. 1906/7
N. 4194.) ![F. Dülberg: LE. 10, S. 1413/5
F. Gundelfinger: Zukunft 62, S. 164/7
G. Simmel: MünchenerNN. 1909, N. 318.
(Siehe LE. 11, S. 538/9.)]!
5493) E. A. Schröder, Blätter für Kunst. 1904/9.
Auslese: SüddMhh. 6^, S. 439-49.
0. E. Hart leben. (Siehe auch IV, 4 a-.)
5494) A. Pache, O.E. Hartleben: MLitGBonn.3,
N. 8.
5495) O. E. Hartleben, Gesamm. Werke. Bd. 1.
(N. 339.)
297
IV, 2. Lyrik.
298
K. Henckell.
5496) K. M. Klob, K. Henckell. (= N. 408,
S. 31/5.)
F. Hille.
5497) W. Lenneraann, P. Hille. (= BLitG.
Heft 52.) L., Verlag für Lit. 34 S. M. 0,60.
:»498) H. Schwab, P. Hille. Gedenkblätter.
Charlottenburg, Kurtzig. 54 S. M. 0,50.
5499) W. Uhlmann, P. Hille. Erinnerungen:
DortmundMag. 1909, S. 35/8.
5500) P. Hille (1854—1904). |J. Hart: N&S. 125,
S. 330/2 („Zu d. Bilde L. Corinths"); H.
Landsberg: AZg. 1909, N.35; E. Mühsam:
Zukunft 64, S. 298-300.'
.")501) id.. Aus d. Heiligtum d. Schönheit
Aphorismen u. Gedichte. Mit biograph. Ein-
leitg. V. F. Droop. (= ÜB. N. 5101.) L.,
Reclam. 1909. 16». 60 S. M. 0,20.
H.v. Hof mannsthal. (Siehe auch IV,4a*.)
5502) H. Bethge, Die Lyrik H. v. Hof manns-
thal: HambCorrB. ig^g^ K. 13.
.j503) f. Braun, Die Gedichte v. H. v. Hof-
mannsthal. (JBL. 1906/7, N. 4211.): ÖsterrRs.
17, S. 212/6.
5504) R. Kurtz, Erlebnis u. Anekdote: Geg. 76,
S. 473 5.
(.Hofmannsthal u. Wilde.)
M. Lienert. F. Lienhard.
5505) A. Schaer, M. Lienert als Lyriker:
BernRs. 4, S. 239-44.
5506) R. Weit brecht, F. Lienhard: Eckart 3,
S. 481-98.
D. V. Liliencron.
5507) H. F. B a c h m a i r , D. v. LiUencron.
München-Schwabing, Bonseis. 1909. 42 S.
M. 1,00.
5508) H. B e u z m a n n , D. V. Liliencron. (= Hesses
Volksbücherei N. 148.) L., Hesse. 1909.
95 S. yi. 0,20.
5509) O. J. Bierbaum, Liliencron. 2. Aufl.
München, Müller. 1909. XII, 292 S. M. 3,50.
i[R. M. Meyer: LE. 13, S. 971 2.],
5510) R. Richter, Detlev v. Liliencron. Progr.
Wien. 1909. 32 S.
5511) C. Bulcke, Gedanken über e. Liliencron-
Biographie: HambNachrr. 1909,N.466. (Siehe
LE. 12, S. 195.)
5512) R. Dehmel,An Liliencrons Grabe : LE. 1 1 ,
S 1649-51.
5513) F. D r o 0 p , Erinnergn. an D. v. LiUencron :
DortmundMag. 1, S. 65/7.
5514) L. Hinrichsen, Bei Liliencron: Volks-
erzieher 13, S. 131/2.
5515) R. Leonhard, Liliencrons Beziehgn. z.
Posener Land: Aus d. Posener Land 4,
S. 352/4.
5515 a) F. Mevne, Neues über D. v. Liliencrons
Krankheit U.Tod: HambNachrr. 1909, N. 498.
5516) A.Xa gel, Liliencron als Soldatu. Kamerad:
HambCorr. 1909, N. 409.
5517) Th. Nöthig, Breslauer Liliencron-Er-
innerungen: Osten 35, S. 212,5.
5518) W. R a t h , Liüencrons Gute Nacht : TglRsB.
1909, N. 238.
5519) A. Römer, Kl. Groth u. Liliencron:
HambCorrB. N. 26.
5520) H. Spiere, Liliencron-Legenden : LE. 11,
S. 1628-34.
5521) P. Stefan, Liliencron u. unser Land:
ÖsterrRs. 20, S. 174/8.
5522) O. R. Hübner, Liliencron als Lieder-
dichter: AMusZg. 36, S. 1015/6.
5523) R. Batka, Liliencron u. d. Musik: Kw. 22*,
8. 274/6.
5524)D.v.LiUencron(1844— 1909). |Ch. Andler:
Revue de Paris 1909, 1 oct. et 1 nov. (siehe
LE. 12, S. 338/9); F. Avenarius: Kw. 22»,
S. 177/9; A.Babillote: Xenien 2, S. 129-38;
H. Benzmann: B&W. 11, S. 982;6; F.
Castelle: ÜdW. 1, S. 353-64, 385-95, 417-22
(,L.,deredleRitter''j;A.Chuquet:RPL.46S
S. 422/5; R. Dohse: SchL. 10, S. 281/5;
H. M. Elster: Pfarrhaus 25, S. 141/3; R.
C. K. Ensor: ContempR. 96, S. 448-57; G.
Falke: IllZg. 133, S. 269; id.: N&S. 130,
418-27; Chr. Flaskamp: Hochland 6-,
S. 688-94; M. Heimann: NRs. 20, S. 135/7;
M. Hochdorf: SozMhh. 15, S. 1181 2; A.
Klaar: Geg. 77, S. 552/3, 573/5; V. Klem-
perer: PrJbb. 132, S. 314-39; K. Küchler:
HambCorrB. 1909, N. 16; E. Lissauer:
Rheinlande 9, S. 318-20; O. Lyon: ZDU. 23,
S. 537-41; R. M. Meyer: VossZgB. 1909,
N.51; Carl W. Neumann: L'niversumßs. 25,
N. 35; F. Oppenheimer: AZg. 1909, N. 31;
F. Pfemfert: Blaubuch 4, S. 786-90; W.
Rath: Eckart 3, S. 763-71; H. Spiero:
VelhKlasMhh. 23S S. 611/3; E. Steiger:
März 3^ S. 26.3/5 (,Saul unter d. Propheten');
H. Ströbel: NZSt. 27^ S. 737-42; C. F.
Wiegand: RaschersJb. 1, S. 262-76 (,D. L.,
Eine Facette seines Bildes*); P.Zschorlich:
HilfeB. 15, N. 31/2; Grenzb. 68*, S. 19-24;
BernRs. 3, S. 738-40; weitere Nekrologe s.
LE. 11, S. 1651/9, 1672/3, 1758; 12, S. 57,
129, 203.1
5525) Zwei Briefe Liliencrons (1897/8): Mün-
chenerN^^ 1909, N. 396.
5526) D. V. Liliencron, Sämtl. Werke. Bd. 4,
7,9. (= N. 352.)
5527) id., Leben u. Lüge. Biograph. Roman.
(= N. 4888.)
5528) id., Nachlass. 2 Bde. B., Schuster &
Loeffler. 1909. 147, 153 S. M. 6,00. i[C.
Busse: LE. 12, S. 393/5; R.Dohse:SchL.10,
S. 361 3.]j
5529) H. Brandenburg, Liliencron. Gelegent-
lich d. Balladenchronik. (= N. 376, S. 97-100.)
5530) P. Schulze-Berghof, Wie Liliencrons
„Des Gr. Kurfürsten Reitermarsch" entstand:
VossZg. 1909, N. 430. (Siehe LE. 12, S. 121.)
J. H. M a c k a y. A. M o m b e r t.
5531) P. Friedrich, J. H. Mackay: LE. 11,
S. 321 6.
5532) F. K. Benndorf, A. Mombert, d. Dichter
u. Mvstiker. L., Xenien-Verlag. 1909. VH,
144 S. M. 2,00.
Hans Müller.
5533) A.v. Mensi, Hans Müller: AZg. 1909, N. 39.
B. V. M ü n o h h a u 3 e n.
5534)O.Fleischer, B.v.Münchhausen: ÜL&M.
Jahrg. 51, N. 16.
299
IV, 2. Lyrik.
300
6535) W. P o p p , B. V. Münchhausen : Wartburg 7,
S. 6/8, 15/6.
F. Nietzsche. (Siehe auch IV, 5.)
5536) S. Schmitt, Über Nietzsches Gedichte
u. Sprüche: MLitGes(Bonn). 3, N. 4.
R M. Eilke.
5537) F. Braun, Über d. Vortrag v. Gedichten:
Geg. 75, S. 376/8.
5538) E. L. Schellenberg, R. M. Rilke.
(= BLitG. Heft 35.) L., Verlag für Lit.
38 S. M. 0,60.
5539) R. M. Rilke. |W. C. Gomoll: Hilfe-
Almanach3, S. 97-103; Camill Hoff mann:
Zukunft 67, S. 634/6; F. v. Oppeln-Broni-
kowski: Xenien22, S. 138-57, 220-30; R.
Schaukai: N&S. 124, S. 230/7.1
5540) id. , Die frühen Gedichte. L., Insel- Verlag.
1909. 144 S. M. 4,50.
5541) id., Der neuen Gedichte anderer Teil.
(Vgl. JBL. 1906/7, N. 4227.) Ebda. 125 S.
M. 4,50. [[Helene Herrmann: Frau 16,
S. 548-55; St. Zweig: LE. 11, S. 416/8.]|
5542) id., Requiem. Ebda. 1909. 26 S.
M. 3,50. ■
H. Salus.
5543) V.Fleischer, H. Salus: ÜL&M. Jahrg. 51,
N. 37.
R. Schaukai.
5544) H. M. Elster, R. Schaukai: Xenien 2%
S. 158-66, 214-20, 289-99.
5545/6) R. Schaukai, Verse (1892—1908).
2 Bde. München, Müller. 1909. XVI, 112;
VIII, 95 S. M. 4,00.
J. Schlaf.
5547)E. L. Schellenberg, J.Schlaf d. Lyriker:
Xenien 2^, S. 216-24.
E. Prinz Schönaich-Carolath.
5548) C. Busse, Erinnergn. an Emil Schönaich-
Carolath : VelhKlasMhh. 22^ S. 644-50.
5549) V. Klemperer, Prinz Emil Schönaich-
Carolath. (= Persönlichkeiten, Heft 23.)
Charlottenburg, Vergil- Verlag. 33 S. M. 0,30.
5550) L. Krapp, Prinz Emil v. Schönaich-
Carolath. (= Hesses Volksbücherei N. 481/2.)
L., Hesse. 112 S. M. 0,40.
5551) G. Schüler, Prinz E. v. Schönaich-
Carolath als Mensch u. Dichter. L., Göschen.
121 S. M. 2,00.
5552) H. Seyfarth, Aus d. Leben u. Wirken
d. Prinzen E. Schönaich-Carolath. L., Eckardt.
1909. 68 S. M. 1,00.
5553) E. Prinz Schönaich-Carolath (1852-1908).
|H. Benzmann: Geg. 73, S. 311/4; id.:
HambCorrB.N. 14; C.Busse: TglRsB.N. 104;
H. Eschelbach: ARs. 5, N. 21; G. Falke:
Eckart 2, S. 629-31; J. Hof milier: Südd-
Mhh. ö\ S. 753/5; E. Kammerhoff: ML. 77,
S. 164/8; i d. : Heimat(Kiel) 18, S. 2-10, 141-51 ;
L. Kiesgen: UdW. 1, S. 289-98 (.Fern ragt
ein Land ..."); A. Kitt: NeueZürcherZg.
1909, N.-250 (Siehe LE. 12, S. 120/1); W.
Kosch: DWacht. 1, S. 211/2; L. Krapp:
Gral 2, S. 385-92; A. F. Krause: Osten 34,
S. 35-42; D. v. Liliencron: HambFrBl.
N. 103 (Siehe LE. 10, S. 1209-10); W. Lob-
sien: Niedersachsen 13, S. 293/8; E.Müllen-
hoff:ChristlWelt. 22, S. 568-70; W.Schoene:
Xenien 1, S. 357-69; H. Seyfarth: Brem-
Beitrr. 3, S. 252-65 (,Ein Dichter d. dtsch.
Christentums"); H. Spiero: KonsMschr. ÖQ,
S.141/7;M.R.v.Stern:Türmerl02,S. 423/6;
weitere Nekrologe siehe LE. 10, S. 1209-10.|
5554) Prinz Schönaich-Carolath-Hef t : Erwinia 15.
(Enth. u. a. S. 145-67 : E-A. Regener, Prinz Schönaich-
Carolath.)
R. A. Schröder.
5555/6) J. Hofmiller, R. A. Schröder: Südd-
Mhh. 6^ S. 93-105.
G. Schüler.
5557/8) G. Schüler. |P. Matzdorf: BFr. 13, N. 1;
id.: Eckart 3, S. 503/9; A. Petrenz: TglRs».
1909, N. 290 (Siehe LE. 12, S. 567/8).|
Th. Suse.
5559) P. Schulze-Berghof, Th. Suse: Volks-
erzieher 12, N. 23B. (Auch N. 432, S. 283-323.)
(Polemik gegen die »bleiche matte Ästhetenkunst"
Georges ; Hervorheben der „blühenden Lebenskunst"
Th. Suses.)
W. W e i g a n d.
5560) A. V. Mensi, W. Weigands neue Lyrik:
AZg. 1909, N. 40.
5561) W. Weigand, Der verschlossene Garten.
Gedichte aus d. J. 1901/9. L., Insel- Verlag.
1909. 158 S. M. 4,00.
B. Wille.
5562) K. Bienenstein, B. Wille: BerlinerNN.
1909, N. 133. (Siehe LE. 11, S. 1008)
5563) B. Wille, Der heilige Hain. Ausgew.
Gedichte. Jena, Diederichs 184 S. M. 3,00.
|[j. E. Anders: Kw. 22*, S. 139-42 (Proben:
S. 142/8); J. Hart: Tag 1909, N. 149.]|
Frauenlyrik,
Ältere Zeit:
Annette v. Droste-Hülshoff.
5564) C. A., Rüschhaus: AkMBll. 20, S. 146/7.
5565) Thekla Ackermann, Annette v. Droste-
Hülshoff u. Meersburg a. Bodensee: Daheim 44,
N. 34.
5566) J. Antz, Die religiöse Lyrik d. Droste:
ÜdW. 1, S. 641/6, 673/7.
5567) Bert ha Badt, Annette v. Droste-Hüls-
hoff, ihre dichter. Entwickig. u. ihr Ver-
hältnis z. engl. Lit. (= BreslBeitrr. NF.
Heft 7.) L., Quelle & Meyer. 1909. 96 S.
M. 3,00. |[E. Arens: LHw. 47, S. 417-20;
Helene Kallenbach: StVLG. 9, S. 464/7.]]
5568) H. Cardauns, Die Beziehgn. d. Dichterin
Annette v. Droste z. Rheinland: AnnHV-
Niederrhein. 87, S. 121-37.
5569) H. Friedemann, Annette v. Droste-
Hülshoff: Tag 24. Mai.
5570) Betty Paoli, Annette v. Droste-Hülshoff.
(= N. 423, S. 1-45.)
5571) L. L. Schücking, Annette v. Droste u.
L. Schücking: SüddMhh. 6i, S. 448-65.
5572) H. Cardauns, Die Briefe d. Dichterin
Annette v. Droste-Hülshoff. (= N. 4908.)
1[A. Schulte: KVZgB. 1909, N. 45.]|
SOI
iV, 2. Lyrik.
302
5673) Annette v. Droste-Hülshoff , Sämtl.
Werke in 6 Bdn. Her. v. E. Aren s.
(= N. 333.)
6574) id., Gesamm. Werke. Her. v. G. Giet-
mann. (JBL. 1906/7, N. 5M6.) |[E. Areus:
ALBl. 17, S. 27/9 (Mit Berichtigungen).]]
5575) Die Droste. Briefe, Gedichte, Erzählungen.
(= Bücher d. Rose Bd. 9.) Ebenhausen,
Langewiesche-Brandt. 1909. 415 S. M. 1,80.
5576)Annettev. Droste-Hülshoff, Gedichte.
Textrevision v. A. v. Bernus. Einleitg. v.
Adelheid v. Sybel-Bernus. (=Pantheon-
Auäg.) B., Fischer. 16". XVI, 380 S. M. 3,00.
5577) Dasselbe. Her. v. W. v. Scholz. Jena,
Diederichs. 207 S. M. 3,00.
5578) Dasselbe. Her. v. F. Gregori. (= Das
Erbe. Bd. 3.) B., Concordia. 110 S. M. 0,50.
5579) J. Riebe mann, Erläut. Bemerkgn. zu
Annette v. Droste-Hülshoffs Dichtungen. Tl. 3.
(= N. 843.)
Betty Paoli.
5580) Helene Bettelheim-GabiHon, Betty
Paoli u d. Famil.Schwarzenberg: ÜsterrRs.l5,
S. 194-220.
5581) St. Hock, Briefe Betty Paolis an L.
Kompert: JbGrillpG. 18, S. 177-209.
5582) A. E. Schönbach, Betty Paoli: HPBll.
142, S. 237-44.
5583) Betty Paoli (1815—94): LE. 11, S. 196/7.
Andere.
5584) Marie v. Buol, Erinnergn. an Emilie
Ringseis: HPBll. 141, S. 35-41.
5585) A. Schani 1, Josefine v. Knorr: FrBlw.
1909, N. 269. (Siehe LE. 12, S. 193/4.)
Neuere Frauenlyrik.
5586) Lulu V. Straussu. Torney, Die Frauen-
lyrik d. Gegenw.: Eckart 2, S. 232-44, 318-22.
5587) L. V. Schröder, Eine halt. Dichterin in
Wien: Zeit X. 2280.
(Helene v. Engelhardt.)
5587a) E. M. Hamann, M. Herbert: Dtsch.
Hausschatz 35, S. 300,2.
5588) M. Herbert als lyr. Dichterin oder Ist d.
noch sachliche Kritik?: ARs. 6, X. 17.
5589) A. Pichler, Angelika v. Hörmann.
(= N. 357, Bd. 12, S. 291,5.)
5590) Elisabeth Weiss, Ricarda Huch als
Lyrikerin: Neue Bahnen (Berlin)43, S. 139-42.
5591) Ricarda Huch, Gedichte. 2. verm.
Aufl. L., Haessel. X, 269 S. M. 4,00.
|[F. Bartels: SchL. 9, S. 33/5; H. Böhm:
Kw. 22*, S. 132/4; C.Busse: LE. 10, S. 1241;2;
Helene Herrmann: Frau 16, S. 357-61. ]|
5592) E. M. Hamann, Isabelle Kaiser: Bücher-
welt 6, S. 47-53.
5593) St. Hock, Agnes Miegel: NFPr. N. 15642.
5594) E. Lissauer, Über Agnes Miegel: Rhein-
lande 9, S. 283/6.
5595/6) Clara Müller-Jahnke, Gesammelte
Gedichte. Her. v. O. Jahnke. W^ach aufl
Letzte Gedichte. Goslar, Lattmann. 1907.
112 u. IV S. M. 2,00.
5506 a) Dasselbe. Wintersaat. Letzte Gedichte.
Ebda. V, 100 u. IV S. mit Bildnis u. 1 Taf.
M. 3,00.
5597) H. Benzmann, Alberta v. Puttkamer:
HambCorrB. 1909, N. 12/3.
5598) Frida Schanz. A. F. Krause: TglRsB.
1909, N. 226; Luise Koppen: i:ckart 2,'
S. 245-55; Nanny Lambrecht: Dichter-
stimmen 23, S. 308-12; H. Land: Univer-
sumß». 25, N. 33.|
5599) id., Lyrische Erlebnisse: VelhKlasMhh.
22S S. 409-15
5600) E. Lissauer, Über Lulu v. Strauss u.
Torney: Neues Frauenleben 1909, N. 8.
Nachdichtungen orientalischer, antiker und
uihd. Lyrik.
5601) Die Bücher d. Bibel. Her. v. F. Rah Iw es.
Bd. 6. Die Liederdichtg. Übers, v. E. Reu ss.
Bücherschm. v. E. M. Lilien. Braunschweig,
Westermann. 1909 328 S. M. 10,00.
5602) Das Hohelied. Unter Zugrundelegg. d.
Übersetzg. v. E. Kautzsch her. v. R. A.
Schröder. L., Insel- Verlag. 1909. 23 S.
M. 14,00.
5603) R. Glaser, Griech. u. dtsch. Lyriker.
Giessen, Roth. III, 67 S. M. 1,00. •
5604) G. Koch, Antike Dichter im dtsch. Ge-
wände. Her. V. E. Norden. St., Cotta.
VI, 110 S. M. 2,00.
5605) J. M. Stowasser, Griechenlyrik — Römer-
Ivrik. In dtsch. Verse übertragen. 2 Bde.
Heidelberg, Winter. 1909. XXIII, 287 S.;
XX, 492 S. M. 5,00.
5606) Des Anakreon Lieder in dtsch. Versen
T. F. H. Hintze. Querfurt, Jaeckel. 76 S.
M. 1,00.
5607) G. Roeckl, Oden des Horaz im mod.
Gewände. Bamberg, Buchner. 1909. III,
87 S. M. 1,30.
5608) F. W^ o 1 1 e r s , Minnelieder u. Sprüche.
Ubertraggn. aus d. dtsch. Minnesängern d.
12.— 14. Jh. B., Holten. 1909. 159 S. M. 4,50.
Ansländische Lyrik:
Amerikanische Dichtung.
5609) H. H. Evers, E. A. Poe: N&S. 128,
S. 501 7. (Weitere Lit. über Poe s. IV, 3b.)
5610) E.A.Poe, Gedichte. Übertr.v.Th.Etzel.
München. Müller. 1909. 110 S. M. 3,00.
5611) E. Bertz, Whitman-Mvsterien. (JBL.
1905, N. 2230.) i[N. Prätorius: ZSex. 2,
S. 551-64.]!
Belgische Dichtung.
5612) E, Schur, Die mod. Lyrik d. Belgier:
N&S. 125, S. 394-426.
5613) C. Grub er, G. Rodenbach: Erwinia 15,
S. 46-52, 66-78.
5614) J. Schlaf, E. Verhaeren: WIDM. 107,
S. 255-66.
Englische Dichtung.
5615) R. Burus (1759—96). jG. A. Crüwell:
NFPr. N. 15960 (siehe LE. 11, S. 715); H.
Hecht: GRM. 1, S. 167-86; F. Kaim: FZg.
1909, N. 25.1
5616) R. Ackermann, Neuere Forschgn. über
Byron: GRM. 1, S. 968-80.
5617) M. Meyerfeld, Byrons Stellung in Eng-
land: LE. 10, S. 895-902.
5618) H. R. D. Anders, Ossian: PrJbb. 131,
S. 1-28.
5619) Shakespeare, Sonette. Umdichtg. v. S t.
George. B., Bondi. 1909. IV, 154 S. M.3,00.
303
IV, 2. Lyrik.
304
5619a) Shakespeare, Sonette. IJbertr. v. E.
• Sa enger. Jub.-Ausg. (1609—1909). L.,
Insel-Verlag. 1909. 82 S. M. 4,00.
5620) L. L. Schücking, Swinburne: FZg. 1909,
N. 107. (Vgl. LE. 11, S. 1162.)
5621) id., A. Tennyson: ib., K 216.
5622) O. Wilde, Ballade aus dem Zuchthaus
zu Keading. Her. v. O. A. Schröder. (=
Hesses Volksbücher N. 510.) L., Hesse.
1909. 72 S. M. 0,20.
Französische Dichtung.
Anthologien.
5623) F. V. Oppeln-Bronikowski, Das junge
Frankreich. Eine Anthologie dtsch. Über-
traggn. B., Oesterheld. 123 S. M. 1,50.
Ch. Baudelaire.
5624) F. V. Oppeln-Bronikowski, Ch. Baude-
laire (J 821 -67): PrJbb. 131, S. 37-53.
5625) -R. Schaukai, Baudelairiana: LE. 10,
S. 1632/4. (Dazu M. Bruns: ib. 11, S. 150/2;
Erwiderung v. R. Schaukai: ib., S. 152/3.)
(Beh. auch die dtsch. Übertragungen von M. Bruns
W. Graf Kalckreuth.)
5626) Ch. Baudelaire, Die Blumen des Bösen.
Eine Anthologie dtsch. Übertraggn. Her.
V. E. Oesterheld. B., Oesterheld. 128 S.
M. 1,00.
5627) id., Gedichte u. Skizzen. Übers, v. F.
Gundlach. (= LB. N. 5076.) L., Reclam.
1909. 85 S. M. 0,20.
V. Hugo.
5628) P. Bastier, V. Hugo u. seine Zeit. L.,
Xenien- Verlag. 240 S. M. 5,00.
5629) H. H e i s s , Neuere Lit. über V. Hugo :
GRM. 1, S. 381-92, 445-61.
5630) R. M. Meyer, V. Hugo: N&S. 128,
S. 158-70.
F. Mistral.
5631/2) S. Samosch, F. Mistral: LE. 11,
S. 981/2. (Siehe auch id.: VelhKlasMhh.
23^ S. 113/6.
5633) F. Mistral, Ausgew. Werke. Übers, u.
erläut. V. A. Bertuch. Bd. 1/2. St., Cotta.
Je M. 4,50.
(1. Mireio. 4. Aufl. XXXVII, 259 S. — 2. Nerto.
Goldinseln. — Kindheitserinnerungen. XV, 258 S.)
Musset. Prudhomme.
5634) W. Haape, A. de Musset in dtsch. Ge-
wand: MünchenerNNB. N. 106.
5635) H. Schoen, Ein Dichterphilosoph: N&S.
127, S. 387-407.
(S. Prudhomme.)
P. Verlaine.
5636) J. Bessmer, Der Kult der Entartung:
StML. 77, S. 383-96, 523-37.
5637) L. Kiesgen, Zur Verlaine-Lit. : LHw. 47,
S. 137-42, 177-84.
(Enth. bibliograph. Material.)
Italienische Dichtung.
5638) L. Ariost, Kleinere Werke. Komödien,
lyr. Gedichte (Rime), Satiren. Übers, u. ein-
geleitet V. A. Kissner. München, Müller.
1909. XII, LIII, 660 S. Mit 24 Taf. M. 17,00.
5638 a) E. Engel, Der deutsche Carducci: Berl-
TBli^Rs. 1909, N. 520.
(Bettina Jacobson.)
5639) U. Chiurlo, Due versioni tedesche dei
„Sepolcri" di U. Foscolo: RET. 3, S. 247-62.
(G. F. Hilscher. — P. Heyse.)
5640) G. Leopardis Gedichte. Übers, u. er-
läut. V. H. Mück. L., Mod. Verlagsbüro.
1909. 213 S. M. 4,00.
5641) A. Baumgart n er, G. Leopardi, der
Dichter d. Pessimismus: StML. 77, S. 56-70.
Skandinavische Dichtung.
5642) H. Benzmann, Die dän. Lyrik: Zeit-
geist 1909, N. 40.
5643) R. Fürst, K. M. Bellmann: VossZg.
1909, N. 578.
5644) K. M. Bell mann, Fredmanns Episteln.
Übertr. v. F. Niedner. Mit Einführg. v.
G. Roethe. Jena, Diederichs. 1909. XXIV,
226 S. M. 3.00. i[W. Eigenbrodt: DLZ.
31, S. 353/5.]!
5645) H. V. Gumppenberg, Bellmann-Brevier.
Auf Fredmanns Episteln u. Liedern. Mün-
chen, Langen. 186 S. M. 3,50.
5646) B. Björnson, Gedichte. Her. v. J.
Elias. (JBL. 1906/7 N. 4373.) |[H. Goebel:
HambNachrrB. 1909, N. 27; id.: LE. 11,
S. 1473/4.]]
5647) A. Wien, B. Björnson als Lyriker:
B&W. 10, S. 1019-24.
5648) K. Hans um, Das Sausen des Waldes.
Übertr. durch H. Goebel. L., Xenien-
Verlag. 1909. 82 S.
(S. 5-22 : Biographisch-kritische Einleitung.)
Russische Dichtung.
5649) A. Eliasberg, Russische Lyrik d. Gegen-
wart. Mit Einleitg. München, Piper. 124 S.
M. 2,00.
Yolkslied und Tolkstiiniliches Lied:
(Vgl. N. 1540-60, 3408-17, 4135-52.)
Bibliographisches und Zeitschriften.
5650) J. Bolte, Volksdichtung 1907 u. 1908:
JBGPh. 29, S. 61-83; 30, S. 73-93.
5651) Das dtsch. Volkslied. Her. v. J. Po mm er,
H. Fraungruber u. K. Kronfuss. Jahr-
gang 10 (10 Hefte). Wien, Holder. 184 S.
M. 4,00.
(Mit Beitrr. v. R. Batka, O. Böekel, A. König
[R. Kothe], E. Lucerna, L. Pirkl [H. Staudinger,
Lebensbild e. Tiroler Dichters u. Bauers], J. Pommer
[Das älpleriehe Volkslied u. a.], J. Popelak.)
5652) Dasselbe. Jahrg. 11. Ebda. VIII, 192 S.
M. 5,00.
(Mit Beitrr. v. O. Böekel, A. L. Gas smann, M.
Hölzl, J. Pommer, J. Sahr [Volkslied u. Kunst-
dichtung], R. Z Osler u. a.)
5653) Volkslied-Nummer: NMusZg. 29, N. 17.
(= S. 361-79.)
(Mit Beitrr. v. F. V o 1 b a c h [Volkslied u. Kunstmusik],
R. V. Mojsisovics, H. Zimmer, H. Scherrer,
Th. Ebner [Des Knaben Wunderhorn], L. Riemann
[Der Gassenhauer], M. Pohl [Was ist sentimental?] )
Allgemeines.
5654) R. Batka, Zur Naturgesch. d. Volks-
liedes: Kw. 28 S S. 8-11.
5655) G. Brandsch, Ein Beitr. z. Entwicke-
lungsgesch. d. Volksliedes: AVSbnbgLK. 34,
S. 241-60.
S05
IV, 2. Lyrik.
306
5656) Tb. Ebner. Randglossen z. Volkslied d.
Gegenw.: NHllF^U. 37, S. 43/9.
5657) G. Graber, Das Sprunghafte im dtsch.
Volkslied. Klagenfurt, Kleinmayr. 24 S.
M. 1,(X).
5658) H. Ostwald, Volkslieder: FZg. 1909,
N. 78, 151.
5659) F. Ranke, Einiges vom heutigen dtsch.
Volkslied: Eckart 2, S. 572-85, 632/8.
5660) K.v. Sanden-Tussainen,Wie retten wir
unsere alten Volkslieder?: Grenzb.68*,S 77-84
5661) H. Stober, Das dtsch. Volkslied in
seinem Wesen u. seiner Gesch.: SüddSänger-
Zg. 2, N. 6/7.
5662) G. Süss, Das Volkslied: Erwinia 15,
S. 108-113.
5663) W. Vesper, Das dtsch. Volkslied: Balt-
FrauenZschr. 2, S. 713-21.
Gesam tdarstdlungen.
5664) O. Bö ekel, Handbuch des dtsch. Volks-
liedes. (= N. 1542 )
5665) i d. , Psychologie der Volksdichtg. (JBL.
1906/7, N.'4300.) ;[H. Jantzen: StVLG. 8,
S. 484 7; L. Langner: ZOG. 59, S. 764/8;
A. Lohre: LRs. 34, S. 378-80; F. Panzer:
DLZ. 29, S. 1372(3; Volkskunst u. Volks-
kunde 6, S. 19-21.]!
5666) J. W. Bruinier, Das dtsch. Volkslied.
3. umgearb. Aufl. (= X. 1543.)
5667) A. Daur, Das alte dtsch. Volkslied nach
seinen festen Ausdrucksformen betrachtet.
L., Quelle & Meyer. 1909. VII, 200 S. M.6,00.
566S) John Meier, Kunstlieder im Volksmund;
id., Kunst- u. Volkslied in Deutschland.
(JBL. 1906/7, N. 4304/5.) i[G. Schläger:
LBlGEPh. 29, S. .393; 8. (Mit Ergänzgn.)]:
5669) J. S a h r , Das dtsch. Volkslied. (= N. 1544.)
5670) O. Schell, Das Volklied. (= N. 1.545.)
5671) G. Wiederkehr, Das Volkslied. Mit
Beispielen aus d. Freiamte. Bern, Francke.
1909. 92 S. M. 1,50.
Sammlungen.
5672) R. M. Meyer, Die Meisterstücke d. dtsch.
Volks- u. Kirchenliedes. (= Die Meister-
stücke d. dtsch. Lvrik Bd. 1.) L., Weicher.
1909. XXI, 149 S. M. 0,75.
5673) E. K. Blümml, Schamperlieder. Dtsch.
Volkslieder des 16. bis 19. Jh. (= Futilitates
Bd. 1.) Wien, Ludwig. 181 S. M. 12,00.
5674) Der Lindenbaum. Deutsche Volkslieder.
Auswahl V. H. Hesse, M. Lange, E.
Strauss. Buchschmuck v. E. R. Weiss.
B., Fischer. 1909. 267 S. M. 2,00.
Volkslieder einzelner Landschaften.
5675) A. Süss, Das Volkslied im Elsass: Er-
winia 15, S. 113/5.
5676) O. Schulte, Das Volkslied in Oberhessen.
Giessen, Lange. 1909. 26 S.
5677) M. Peters, Mecklenburg. Bauemtänze.
Progr. Schwerin i. M. 1909. 33 S. (mit
Abbildgn. u. Notenbeisp.)
5678) M. Klein, Vom dtsch. Volkslied in Posen:
Aus d. Posener Lande 3, S. 184/6, 203/7.
5679) G. Heeger u. W. Wüst, Volkslieder aus
d. Rheinpfalz. Mit Singweisen aus d. Volks-
munde gesammelt. Im Auftrage d. Vereins für
baver. Volkskunde. Bd. 1/2. Kaiserslautern,
H. Kayser. XV, 304 S.; 7, 318 S. Je M. 3,80.
Jahresberichte fSr neuere deutsche Literaturgeschichte.
5680) E. H. H. John, Volkslieder u. volkstüml.
Lieder a. d. Sachs. Erzgebirge. Anhang:
Tschumperliedchen u. Spottreime. Nach
Wort u. Weise aus d. Munde des Volkes ge-
sammelt u. mit lit.-hist. Anmerkgn. versehen.
Annaberg, Graser. 239 S. M. 4,80.
5681) F. Pradel, Schles. Volkslieder: MSchle»-
GesVolksk. 20, S. 89-103.
5682) P. Drechsler, Volkslieder: ib., S. 104-13.
(Schlesien.)
5683) O. V. Greyerz, Im Röseligarte. Schweize-
rische Volkslieder. Bd. 2 3. Bern, Francke.
51, 80 S. M. 0,50; M. 1,20.
Österreich.
5684) E. K. Blümml, Beitrr. z. dtsch. Volks-
dichtung. (= QFDVolksk. Bd. 6.) Wien,
Ludwig. 1909. 198 S. M. 7,20.
(Mit Beitrr. von G. Jungbauer, H.Moses, K.
Adrian, L. Pirkl, F. F. Kohl, A. Worresch,
O. M e i s i n g e r , K. v. K r a 11 k , M. U r b a n u. a.)
5685) G. Jungbauer, Volksdichtung aus d.
Böhmerwald. (= 2278.)
5686) E. Langer, Dtsch. Volkskunde aus d.
östl. Böhmen. Bd. 9. Braunau, Selbstverl.
1909. 216 S. M. 2,97.
5687) F. F. Kohl, Echte Tiroler-Lieder unter
Mitwirkung mehrerer Freunde her. Nebst
3 Nachlesen. Wien, Ludwig. XLII, 302 S. ;
XX, 68 S.; 44 S.; 48 S. M. 5,58; M. 1,97;
M. 1,17; M. 1,25.
5688) id.. Die Tiroler Bauemhochzeit. {=
N. 2281.)
5689) E. v. Wolzogen, Das Volkslied u. d.
Wienertum: Zeit N. 2205.
5690) R. Zoder, J. Lanners Fortleben im
Volkslied: ZIMusG. 10, S. 161,8.
Kinderlied.
5691) A. Prümers, Die Prinzipien d. Kinder-
lieder im Kunstlied. (= PädMag. Heft 332.)
Langensalza, Beyer. III, 23 S. M. 0,35.
5692) id., Zwölf Kinderlieder. Eine analj-t.
Studie. (= ib. Heft 313.) Ebda. 1907. 18 S.
M. 0,30.
5693) K. Wehrhan, Kinderlied u. KinderspieL
(:= Handbücher z. Volkskunde. Bd. 4.) L.,
Heims. 19u9. 189 S. M. 2,00.
5694) M. Beelitz, Schöne alte Kinderlieder.
Volksausg. Nürnberg, Nister. 1909. 78 S.
M. 2,50.
5695) H. Fraun gruber, Dtsch. "Wiegenlieder.
(= Gerlachs Jugendbücherei. Bd. 24.)
Wien, Gerlach. 1909. 96 S. M. 2,50.
Tumerlied.
5696) E. Kaiser, Was die Turner singen:
ZDU. 23, S. 100-18.
Stxidentenlied.
5697) K. Albrecht, Commersch Buch 1795:
BurschenschBll. 22^ S. 17/8.
5698) K. R e i s e r t , Dtsch. Kommersbuch.
10. Aufl. Hist.-krit. Bearbeitg. Freiburg,
Herder. XVI, 730 S. iL 4,80.
5699) G. Bötticher, Dichter- Vergewaltigung:
AkMBll. 20, S. 76 7.
(Zu W. Ruer. Die alten Deutschen.)
5700) J. Prölss, Wanderschicksale e. Wander-
lieds : NTBlst. N. 122/3. (Siehe LE. 10, S. 1358.)
(-Wenn du am Pult u. Tische geschafft dich lahm
und krumm.')
xix/xx 20
307
IV, 2. Lyrik.
308
5701) J. Sembritzki, Chr. L.Noacks „Der Tapst
lebt herrlich in d. Welt": Euph. 16, S. 789.
5702) 0 alteBurschenherrlichkeit: TglRsB. N.250.
(E. Höfling.)
5703) H. Haupt, Ein vergessener Dichter aus
d. Frühzeit d. Burschensch. (K. G. Jung
1794—1864): BurschenschBll. 23«, S. 16/8.
5704) H. Böttger, G. H. Schneider (1857— 1909 :
ib. 23 >, S. 179.
5705) A. Schiff, Zur Erinnerg. an G. H.
Schneider: ib. S. 180/3.
Soldatenlied.
5706) J. Polsterer, Militaria. Eine Sammig.
d. typischen hs. Lit. d. dtsch.-österr. Soldaten-
standes. (= Futilitates. Bd. 4.) Wien, Ludwig.
205 S. M. 12,00.
Historisches Lied.
5707) A. Chuquet, La „Marseillaise" en Alle-
magne: RPL. 46 S S. 100.
5708) P. Beck, Drei Gedichte aus Süddeutsch-
land auf d. Tod König Friedrichs des
Zweyten in Preussen: DHeimat 3, N. 19/20.
(F. X. Huber. — M. Armbruster. — Der Bayer am
Grabe Friedrichs, e. Volkslied.)
5709) Th. Zink, Die Prager Schlacht: Pfälz-
GBll. 5, S. 44/5.
5710) A. Pich 1er, Tirolische Kriegslieder.
(= N. 357, Bd. 12, S. 84-98.)
5711) R. V. Kralik, Ein bist. Volkslied vom
Tode d. Kaisers Franz: Walhalla 4, S. 195
bis 201.
5712) L. Denkert, „Schleswig-Holstein meer-
umschlungen": Heimat (Kiel) 18, S. 70/7.
(M. F. Chemnitz u. C. G. Bellmann.)
5713) O. W eddigen, Ist G. Hoffmann als
Autor des populär gewordenen Kutschke-
liedes zu betrachten?: ASNS. 121, S. 280/2.
Nationalhymnen.
5714) E. Bohn, Die Nationalhymnen d. europ.
Völker. (= Wort u. Brauch. Heft 4.) Breslau,
Marcus. 75 S. M. 2,40.
5715) J. Thienel, Geschichtliches u. Musi-
kalisches zur österr. Volkshymne. Progr.
Aussig. 1907. 19 S.
5715a) Joh. Meyer, Das Thurgauerlied, sein
Dichter u.Komponist: ThurgauischeBeitrr.49.
S. 96-106.
c) Liederkomponisten.
Allgemeines, Gesamtdarstellungen, Sammelwerke N. 5716. — Einzelne Komponisten: Ältere Zeit (Beethoven, Mendels
Bohn, Schubert, Schumann) N. 5723. — Neuere Komponisten (Brahms, Wolf) N. 5746. — Verschiedene N. 5762. —
Allgemeines, Gesamtdarstellungen, Samm-
lungen.
5716) H. Löwy, Das Ende vom Lied. Eine musi-
kal.Untersuchg. : AnnNaturphilos, 8, S. 153-74.
5717) A. Nef, Das Lied in d. dtsch. Schweiz
Ende d. 18. u. Anfang d. 19. Jh. Zürich,
Hug. 1909. VII, 167 S. S. 2,00.
5718) E. Istel, Die Blütezeit d. musikal. Ro-
mantik in Deutschland. (= AN&S. Bd. 239.)
L., Teubner. IV, 168 S. M. 1,00.
5719) E. 0. Nodnagel, Die Entwickelg. d.
dtsch. Liedes v. R. Wagner bis H. Wolf:
N&S. 125, S. 449-62; 126, S. 124-31.
5720) H. Kuhlo, Gesch. d. Zelterschen Lieder-
tafel von 1809—1909, dargest. nach den
Tafelakten. Mit 2 Heliograv. u. 7 Faksim.
B., Hörn & Paasch. 170 S. 1909. M. 3,00.
5721) C. Krebs, Neue Musik-Lit: DRs. 135,
S. 448-60.
(M. Kalbeck, Brahms. — H. v. Bülows Briefe. — R.
Franz.)
5722) La Mara, Musikal. Studienköpfe. Bd. 3.
Jüngstvergangenheit. 7. neubearb. Aufl. L.,
Breitkopf & Härtel. 1909. V, 318 S. M. 4,00.
(A. Henselt. — R. Franz. — A. Rubinstein. — H. v.
Bülow. — J. Brahms. — E. Grieg.)
Einzelne Persönlichkeiten:
Klassische und romantische Zeit.
L. van Beethoven.
5723) A. E b e r t , Das Autograph, d. Geliert-
lieder. Op. 48, N. 5/6 v. L. van Beethoven:
Musik 9S S. 44-63.
F. Mendelssohn- Bartholdi.
5724) C. Bellaigue, Mendelssohn. Paris,Alcan.
1907. 228 S. Fr. 3,50. |[C. Mennicke:
DLZ. 30, S. 2854 /5.]i
5725) Ernst Wolf f, F. Mendelssohn Bartholdy.
2. verm. Ausg. Berühmte Musiker. Her.
V. H. Riemann. Bd. 17. B., Harmonie. Mit
Abbildgn., Taf. u. Faksim. 196 S. M. 4,00.
5726) J. Gensei, Henriette Voigt: Grenzb. 68 >,
S. 393-400.
(Freundin Mendelssohns u. Schumanns.)
5727) B. Hake, Mendelssohn als Lehrer: DRs.
140, S. 453-70.
(Mit Briefen von W. v. Boguslawski.)
5728) A. Kohut, Mendelssohn u. Immermann:
NFPr. 1909, 7. Febr.
5729) E. Wolff , Briefe Mendelssohns an Kölner
Freunde: RhMusThZg. 10, S. 86/8, 104/6,
121/2, 136/7, 149-51, 163/5, 182.
5730) E. W o 1 f f , Ein unveröffentl. Brief Mendels-
sohns an G. Neukomm (1828): Musik 8»,
S. 338-43.
5731) F. Mendelssohns Briefwechsel mit K.
Klingemann. (= N. 4835.)
5732) F Mendelssohn-Bartholdi (1809—49). |0.
Baumgarten: ChristlWelt. 23, S. 723/9,
784 7, 810/3; P. Bekker: Türmerll^ S.733;9;
R. Bouyer: RPL. 47S S. 315/7; G. Ernest:
Tag 1909, N. 28; A. Kohut: AZgJudent. 73,
S. 69-71, 78-81; J. C. Lusztig: B&W. 11,
S. 356-62; A. Mendelssohn-Bartholdi:
FZg. 1909, 31. Jan. u. 3. Febr.; R.v. Perger:
309
IV, 2. Lyrik.
310
Zeit N. 2282; H. v. d. Pfordten: Kw. 22«
S. 128-34: L.Schmidt: Signale 67, S. 161/5
H. Sonderburg: Universum 25, S. 430/2
F.Spitta:M9chrGK.14,S.41/2;P.Z8chor-
lich: HilfeB. 15, N. 6 („M. u. wir"); weitere
Artikel s. (M. Schwant je): Musik 8*,
S. 342-51.1
5733) Mendelssohn-Heft: Musik 8, N. 9.
(Mit Beitrr. v. E. Rychnovsky [Aus Ms. letzten
Lebenstagen], R- Hohenemser, E. Wolff [Unveröff.
Briefe], A. Eccarius-Sieber, A. Kopfermann
„Kanon-, .Musikantenprügelei"].)
5734) Dasselbe: IllZg. 1.32, N. 3422.
(Mit Beitrr. v. E. Wolff, M. Reger, A. Mendels-
sohn, K Klingemann, A. Smolian.)
5735) Dasselbe: NMusZg. 30, N. 9.
(Mit Beitrr. v. M. Steinitzer, W. Niemann, R.
V. Prochazka, J. ßlaschke, C. Gerhard, E.
Challier sen., F. Erckmann.)
5736) Dasselbe: AMusZg. 36, N. 5.
(Enth. u. a.: G. Schünemann, M.s Jugendopem. —
P. Schwers, M. u. Berlin.)
F. Schubert.
5737) M. Bauer, Frz. Schubert. (Aus: JbFDH.
1909.) Frankfurt a. M., Gebr. Knauer. 1909.
60 S.
5738) L.A.Bourgault-Ducondray, Schubert.
Biographie critique. Paris, Laurens. 128 S.
]Vüt 12 Tafeln.
5739) E. Ebstein, Schubert u. Bürger. Ein
neuer Beitr. zu Bürgers Gedichten in d.
Musik: ZBFr. 12, S. 34/9.
5740) E. V. Komorzynski, J. Mayrhofer
(1787—1836): NMusZg. 30, S. 454/5.
5741) R. V. Perger, Aus Schuberts Verwandt-
schaft: Zeit N. 2355.
5742) L. Scheibler, F. Schuberts einstimmige
Lieder nach österr. Dichtern.: Österr. Musik-
buch 5, S. 3-35.
5743) R. Wallaschek, F. Schubert: Zeit
N. 2212.
JK. Schumann.
5744) Lettres choisies de R. Schumann (1827 —
1840). Traduites par Mathilde P. Crö-
mieux. Paris, Fischbacher. IX, 304 S.
5745) F. G. Jansen, Briefwechsel zwischen
R. Franz u. R. Schumann. (= X. 4831.)
5745) F. Kerst, Poetisches v. R. Schumann:
NMusZg. 30, S. 414/6.
Neuere Komponisten:
J. B r a h m s.
5746) M. Kalb eck, J. Brahms. (Vgl. JBL
1906/7 X. 4381 ) Bd. 2 u. Bd. 3, Halbbd. 1.
B., Dtsch. Brahmsges. 1908/9. VII, 498 S •
XIII, 266 S. M. 10,00; M. 5,00. j[D. J. Bach!
ÖsterrRs. 21,8. 58-61 ; B. Rottgers: NMuaZg.
29, S. 195/8; W.A.Thomas: RhMusThZg.
9, S. 267/9.]|
5747) C. Krebs, J. Brahms u. Ph. Spitta.
/ X 4829 )
5748) R^ V. Perger, J. Brahms. (= ÜB. N. 5006.)
L., Reclam. 16». 87 S. M. 0,20.
5749) id., Johannes u. Johann: Zeit N. 2402.
(Brahms u. Strauss.)
5750) id., Brahms' letzte Tage: ÖsterrMuaik-
buch 5, S. 415.
5751) R. Specht, Zur Enthüllg. des Wiener
BrahmsDenkmals: Musik 7', S. 353/6.
5752) L. W a 1 1 n e r , Jobs. Brahms. Notice
biographique et critique. Brüssel, Schott.
21 S. Fr. 1,00.
5753) J. Brahms, Briefwechsel. Bd. 5/6.
(= N. 4828.)
5754) Brahms-Kalender 1909. Her. v. d. „Musik".
B., Schuster & Loeffler. 89 S. M. 1,00.
H. Wolf.
5755) L. Andro, Der Kritiker H. Wolf:
AMusZg. 35, S. 633 5, 649-50.
5756) H. Bahr, Erinnergn. an H.Wolf. (=N. 367,
S. 54-63.)
5757) H. Brandenburg, H. Wolf u. E. Mörike.
(= X. 376, S. 7-23.)
5758) W. Kleefeld, H. Wolf: VelhKlasMhh.
22», S. 665-71.
5759) E. Xewman, H.Wolf. London, Methuen.
279 S. Sh. 7/6. i[J. E.: ZIMusG. 10,
S. 324/5.]!
5760) H. Wolf, Verzeichnis seiner Werke.
Mit e. Einführg. v. Paul Müller. L., Peters.
61 S. M. 3,00.
5761) Zwei Briefe H. Wolfs an D. v. Liliencron.
Mit Geleitw. v. Liliencron u. H. W. Rath:
Spiegel d. Handschrift 2, Lfg. 5.
Verschiedene.
5762) R. M. Breithaupt, C. Ansorge: N&S.
126, S. 292-302.
5763) E. Holzer, E. Kauffmann (1836—1909):
SüddMhh. 6-, S. 541/5.
5764) E. Sulger-Gebing, P. Cornelius als
Mensch u. Dichter. München, Beck. V,129S.
M. 2,50.
5765) R. Bethge, R. Franz. Halle, Niemeyer.
30 S. M. 0,40.
5766) C. Strunz, Beitrr. zu e. Lebensgesch.
z. J. W. Kalliwoda: DArbeit. 8, S. 635-50.
5767) L. Hirschberg, C. Lowes Chorgesänge
weltlichen Inhalts: Musik 7*, S. 263-83,
346-61.
5768) E. Rychnovsky, H. Proch: DArbeit. 8,
S. 763/8.
20*
311
IV, 3,
Epos
IV
,3
Ep
OS.
312
a) Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zu Goethes Tod.
Epos: KlopgtocV N. 5769. — Andere N. 5772. — Komisches Epos N. 5774. — Übersetzungen (Voss) N. 5779. —
Roman: Allgemeines N. 5782. — Anfklärungszeit: Wieland N. 5783. — Heinse N. 5802. — Moritz N. 5806. — Andere N. 5809.
— Sturm und Drang N. 5826. — Zeitalter der Bomantik (Hölderlin. Jean Paal, Kleist, Mörike) N. 5828. — Verschiedene
N. 5864. — Übersetznngsliteratur N. 5875. —
Epos:
Klopstock.
5769) A. Kohut, Klopstock als Verleger.
(= K 274, S. 11/7.)
5770) F. Muncker, Über einige Vorbilder für
Klopstocks Dichtungen. (= SBAkMünchen.
Philosoph.-klass. Abb. 6.) München, Franz.
51 S.
5771) M. Trippenbach, Briefe Klopstocks an
Baron v. d. Assenburg: StPetersburgerZg.
Montagsbl. N. 272. (Siehe LE. 11, S. 858/9.)
Ändere.
5772) A. V. Platen, Epische Dichtungen. Her.
V. E. Petzet. (= N. 358, Bd. 8.)
5773)Sp.Wukadinovic,DerTodF.v.Sonnen-
bergs. (= N. 441, Bd. 2, S. 161-73.)
5773a) W. F. Mittelmann, E. v. Kleist.
(= N. 5025.)
5773b) P. Usteri, Inkel u. Jariko: ASNS. 122,
S. 358-68.
Komisches Epos.
5774) G. Gugitz, A. Blumauer: JbGrillpG. 18,
S. 27-135.
5775) H. Dickerhoff, Die Entstehg. d. Job-
siade. (= N. 1621.)
5776) Jessie Crosland, J. F.W. Zachariä and
bis English Models: ASNS. 120, S. 289-95.
5777) F.W. Zachariä, Der Eenommist. Neu-
druck. Mit Nachwort v. B. Golz. Jena,
Diederichs. 1909. 107 S. M. 2,00.
5778) F. Andreae, Die Heermesse zu Magde-
burg. Ein komisches oder scherzhaftes Ge-
dicht (1772): GBUMagdeburg. 44, S. 263-95.
Übersetzungen.
5779) Homers Odyssee nach d. ersten Ausg. v.
J. H. Voss. Mit Bildern v. Genelli. Buch-
schmuck v. Cissarz. St., Cotta. 1909. XIV,
338 S. M. 5,00.
5780) Dasselbe. Her. v. P. Brandt. L.,
Bibliograph. Institut. 1909. 24, 400 S.
M. 1,75.
5781) A. Miller, F. L. Graf zu Stolberg als
Homerübersetzer. Diss. Münster. 117 S.
Roman:
Allgemeines.
5782) H. Mielke, Gesch. d. dtsch. Romans.
(= N. 4159.)
5782a) E. Brüggemann, Die Ironie als ent-
wickelungsgeschichtl. Moment. {= N. 2757.)
(Beh. Tiecks Lovell, Werther, Jacobis Woldemar,
Anton Keiser.)
Aufkläraogszeit:
Wieland.
Charakteristiken und Biographi-
sches.
5783) E. B 0 r st, Halykonische Tage. (= N. 2140.)
5784) R. Binder, Über Wielands Auf fassg. d.
^Acharner" des Aristophanes im Lichte d.
neueren Forschgn. über das griech. Theater.
Progr. Bregenz, Teutsch. 1909. 17 S. |[L.
Pschor: DLZ. 31, S. 993/4.]|
5784b) F. Budde, Wieland u. Bodmer. 1. Kap.
Diss. Berlin. 1909. 67 S.
5785) E. Ermatiuger, Das Romantische bei
Wieland : NJbbKlAltGL. 21, S. 208-27, 264-88.
5786) F. Hilsenbeck, Wieland. (= N. 983,
S. 58-97.)
5787) G. Manacorda, ,Le grazie" di C. M.
Wieland: Studi di filologia mod. 2, N. 3/4.
5788) Schirmeyer, G. L. v. Bar, der beste
französ. Dichter Deutschlands ein Vorbild
Wielands u. Freund Mosers: MVGOsna-
brück 32, S. 1-71.
5789) B. Seuffert u. P. Weizsäcker, Vor-
träge, geh. bei d. Wieland-Feier in Biberach
am 3. IX. 1907. Biberach, Dorn. 30 S.
M. 0,50.
5790) V. Tornius, Karamsin u. Wieland:
Grenzb. 68^ S. 620/5.
5791) H. Trog, Wieland u. d. Aronautik:
RaschersJb. 1, S. 421-33.
(Beh. : „Die Äropetomanie" u. die Äronauten.)
5792) A.v.Reitz enst ein, Wieland. (= Bücherei
für Freimaurer. Bd. 20.) B., Wunder. 1909.
79 S. M. 1,00.
5792a) G. Deile, Wieland. (= id., Goethe
als Freimaurer [B., Mittler], S. 186-227.)
(Wielands Aufnahmegesuch an den Meister vom Stuhl
F. J. Bertuch [1809J. — Wielands Totenfeier in d. Loge
Amalia [1813].)
5793) Th. Distel, Aus Briefen an K.A. Böttiger:
StVLG. 8, S. 144.
(Enth. u. a. : Wieland über Wallenstein, Wilhelm
Meister, Aristipp.)
5794) J. Treffzt, Ein Brief Wielands an e.
Dichterling (1808): Euph. 16, S. 745/6.
5795) Ein Brief Wielands an seinen Verleger
S. Gessner: Spiegel d. Hs. 2, Lfg. 1.
5796) Wielands Werke. Akademieausg. Ab-
teiig. I, Bd. 1/2. Her. v. F. Homeyer.
(= N. 364.) |[M. Koch: LCBl. 60, S. 164/5;
F. Muncker: ADA. 33, S. 293/5; Erich
Schmidt: Internat. Wschr. 2, S. 1505-10;
O. F. Walze 1: DLZ. 30, S. 1563 5.]]
5797) B. Seuffert, Prolegomena zu e. Wieland-
Ausg. V., VI. (Aus: AbhhAkBerlin.) B.,
G. Reimer. 1909. 97, 110 S. Je M. 4,50.
5798) M. Doli, Benutzg. d. Antike in Wielands
„Moralischen Briefen": StVLG. 8, S. 401-15.
313
IV, 3. EpoB.
314
5799) Wieland, Das Sommermärchen : Wege
nach Weimar 3, S. 49-65.
5800) Lucian v. Samosata, Der ungelehrte
Büchernarr. Cbers. v. Wieland. (Von d.
Ges. d. Münchener Bibliophilen gewidmet.)
München, Müller. 1909. 4«. 21 S.
5801) R. I de 1er, Zur Sprache Wielands.
I_ N. 19?<8.) |[P. Weizsäcker: DLZ. 30,
S. 2214, 5.]i
W. Heinse.
5802) W. Brecht, Heinse u. d. ästhet. Immo-
ralismus (Ref): ZDPh. 4i,_S. 515,6.
5803) E. Utitz, Heinse u. d. Ästhetik d. dtsch.
Aufklärung. (JBL. 1906,7 N. 840.) [O.
Harnack: DLZ. 30, S. 1316/7; Helene
Herrmann: ZÄsth. 4, S. 463;6.]|
5804) W. Heinse, Sämtl. Werke. Her. v. C.
Schüddekopf. Bd. 3, Abteiig. 2. Bd. 7.
(Vgl. JBL. 1906/7 N. 4480/1.) L., Insel- Verl.
1908(9. S. 374-646, 360 S. Je M. 6,00.
(Bd. 3, Abteiig. 2: Kleine Schriften U. — Bd. 7:
Tagebücher 1780—1800.)
6805) Petronius Arbiter, Satyjikon. (Die
Begebenheiten des Enkolp.) Übers, v. W.
Heinse. (Neudruck d. 1. dtsch. Aufl. v.
1773.) Her. V. K. Hauer. München, Verlags-
gesellschaft München. XV, 272 S. Mit
Bildern. M. 16,00.
K. Ph. Moritz.
5806) H. Henning, K. Ph. Moritz. Progr.
Riga, Löffler. 64 S. M. 1,80.
5807) S. H. Danton, Anton Reiser u. Asmus
Semper: MLN. 23, S. 77/8.
5808) H. Ev bisch, Anton Reiser. ('= Probe-
fahrten.' Bd. 14.) L., Voigtländer. 1909.
VIII, 338 S. M. 9,00. i[R. Sexau: DLZ. 31,
S. 1119-22.]!
Andere Dichter der Aufklärungszeit,
5809) M. Süd, Münchhausen. Eine Glosse zu
G. A. Bürgers Psyche: Xenien 2^ S. 347-51.
5810) V. F., J. H. Campe: HambFrBl. X. 279.
5811) K. E. Schmidt, Campe u. d. Französ.
Revolution: FZg. X. 293.
(Briefe.)
5812) B. Sengfelder, Joach. Heinr. Campe
als Politiker u. seine Beziehgn. z. Französ.
Revolution. Abschn. I, Kap. 2. Diss. Jena.
1909. 41 S.
5813) H. Landmann, Robinson Crusoe: Hand-
buch d. Päd. 7, S. 560/7.
5814) Cl. Heiss, J. J. Engel u. Herzog Ernst
zu Gotha: FZg. 12. AprU.
5815) O. Frommel, Ein halbvergessenes Buch:
ChristlWelt. 22, S. 794-803.
(J. P. Hebels Biblische Geschichte)
5816)R. W^ Huber, »Kannitverstan- : NZürcher-
Zg. 1909, X. 51. (Siehe LE. 11, S. 861.)
5817) Th. Hönes, Th. G. v. Hippel. Bonn,
Georgi. 1910. 80 S. M. 1,20.
5818) K. Seitz, Ein Bücherfreund vor 100 J.:
ZBFr. 12, S. 49-63, 107-18.
(J. G. Müller v. Itzehoe, Briefe.)
5819) J. K. A. Musaeus, Volksmärchen d.
Deutschen. 5 Tle. B., Cassirer. XXXIII,
238 S.; V, 74 S.; V, 263 S.; V, 271 S.
M. 16,00.
5820) id., Die Märchen v. Rübezahl. Für d.
Jugend V. Chr. Morgenstern. Mit Bildern
v. M. Slevogt. Ebda. 98 S. M. 2,50.
5820a) R. Bleich, Volksmärchen u. Kunst-
märchen. (— N. 1324.)
5821) O. Stauf v. d. March, Ein deutach-
böhm. Romantiker: DArbeit. 9, S. 162/6.
(Cb. H. Spiess.)
5822) R. Heine, Aus d. hs. Nachlass d.
Reformpädag. J. G. Schummel. (= N. 2943.)
5823) R. Kyrie leis, Thümmels Reise in d. mit-
täglichen Provinzen Frankreichs. (= BDL.
Heft 9.) Marburg, Elwert. 78 S. M. 2,00.
5824) W. P. Mustard, Thümmels Reise u. L.
. Sterne: MLX. S. 6/8.
5825) G. Lutze, Ein vergessener Dichter (J. K.
Wezel 1747—1819). (= X. 144, S. 189-213.)
Stnrm and Drang.
5826) K. Fe der mann, Zu F. M. Klingers
Roman ,Giafar^. Progr. Mährisch-Ostrau.
20 S.
5827) J. M.R.Lenz, Gesamm. Schriften. Her.
' V. E. Lewy. Bd. 4. (= X. 351.)
(Erzählendes. — Kritisches-)
i Zeitalter der Romantik:
F. Hölderlin.
5828) F. Hölderlins Werke. Her. v. Marie
Joachimi-Dege. Tl. 2. (= X. 342.)
5829) H. V. Berger, Hölderlins Hyperion:
Werdandi 2, X. 5.
5S30) Marie Joachimi-Dege, Hölderlins
Hyperion: FZg. X. 325.
5831)'E. Schütte, Hölderlins Hyperion. Eine
philos.-ästhet. Studie: Xenien 2^, S. 1-21,
78-94.
5832) F. Zinkernagel, Die Entwickelungs-
geschichte v. Hölderlins Hyperion. (JBL.
1906/7 X. 4500.) i[K. Jahn: DLZ. 30,
S. 1477-81.]!
Jean Paul.
Biographisches u. Charakteristiken.
5833) E. Berend, Jean Pauls Ästhetik.
( = X.2393.) [Th. Poppe: LE. 12, S. 1225/6.]!
5834) L. Böhme, Jean Paul. (= X. 5109,
S. 39-115.)
5835) H. Brandenburg, Jean Paul u. d. lenk-
bare Luftschiff: RhWestfZg. X. 1242.
(,Des Luftschifters Gianozzo Seebuch.')
5836) H. Eulenberg, Jean Paul: Zukunft 68,
S. 352/5.
5837) J. Firm er y, Sur quelques ouvrages et
dissertations sur J. Paul: RGermanique 4,
S. .50-62.
(F. J. Schneider, K. Freye, R- H. Fife, E. Marggraf, F.
Christoph, J. Czemy, H. Pape, Platens Tagebücher.)
5838) K. Freye, J. Paul u. Chr. Otto (Ref.):
DLZ. 30, S. 1633/4.
5839) id., Romane d. Gegenw. u. Jean Paul:
BayreuthBU. 31, S. 143/7.
5840) W. Haape, (A. de Musset u.) J. Paul.
(= X. 4387, S. 45-50.)
5841) G. Manacorda, Alcune teoriche di J.
P. Richter: Studi di fil. mod. 2, X. 1/2.
(Komik — Humor — Witz.)
5842) K. Mollenhauer, J. P. F. Richter:
Handbuch d. Päd. 7, S. 517-35.
5843) Josef Müller, Jean Paul als Wort-
schöpfer u. Stilist. (= X. 1983.)
5844) E. Schlaikjer, Jean Paul: HilfeB. 15,
X. 47/9.
315
IV, 3. Epos.
316
Briefe und Werke.
5845) W. Altmann, Ein Brief Jean Pauls an
G. Weber: N&S. 127, S. 68/9.
5846) Jean Pauls Werke. Her. v. E. Wust-
mann. 4 Bde. L., Bibliograph. Institut. 34,
390,501,509,4318. M. 8,00. |[E. Berend:
Euph. 17, S. 173/5; C. Busse: LE. 11,
S. 677/8; K. Freye: DLZ. 30, S. 1121/2.]|
(1. Biographie; Titan I. — 2. Titan II. — 3. Flegel-
jahre. — 4. Leben des vergnügten Schulmeisterlein ;
Vorschule d. Ästhetik.)
5847) Dasselbe. Auswahl in 6 Tln. Auf Grund
d. Hempelschen Ausg. neu her. v. K. Freye.
3 Bde. B., Bong. XXXIII, 77, 446, 739,
437, 194, 255 S. M. 6,00.
(1. Lebensbild; Des Rektors Fälbeis Reise; Leben d.
vergnügten Schulmeisterlein. — 2. Siebenkäs. —
3. Titan. — 4. Flegeljahre. — 5. Schmelzles Reise nach
Flätz ; Dr. Katzenbergers Badereise- — 6. Leben Fibels.)
5848) .lean Paul. (= Dtsch. Dichtung her. v.
St. George u. K. Wolfskehl. Bd. J,
2. Ausg.) B., Bondi. 1909. 102 S. M. 1,50.
5849) K. Freye, J. Pauls Flegel jähre. (JBL.
1906/7 N.45i6.) |[F. Zinkernagel: ZDPh.
41, S. 248-50.]i
5850) id.. Die Studien zu Jean Pauls zweitem
Eheroman: Euph. 15, S. 73-99.
5851) Jean Paul, Dr. Katzenbergers Bade-
reise. Neu her. v. V. Goldschmidt.
Buchschmuck v. E. Hamm. L., 0. Wigand.
1909. 4». IV, 150 S. M. 8,00.
5852) Dasselbe. (== Bücher d. dtsch. Hauses.
Bd. 19.) B., Buchverlag fürs dtsch. Haus.
279 S. M. 0,90.
5853) W. Münch, Jean Paul, d. Vf. d. Levana.
(JBL. 1906/7 N. 4517.) |[A. Brausewetter:
TglRsB. N. 195 (,J. Paul als Erzieher"); J.
V. Müller: DLZ. 29, S. 1413 6 (,J. Pauls
Pädagogik").]]
5854) Jean Paul, Levana. Bearbeitet v.
Ezesnitzek. L., Dürr. 1909. 251S. M. 2,60.
H. V. Kleist. (S. auch N. 6626-74.)
5855) S. Rahm er, H. v. Kleist als Mensch u.
Dichter. (= N. 6627.)
5856) H. V. Kleist, Erzählungen u. kleinere
Schriften. Her. v. A. Eloesser. (= N. 345,
Bd. 4.)
5857) Kleists Werke. Her. v. H. Gilow, W.
Manthey.W.Waetzoldt. Bd. 4. (=N..347.)
5858) H. V. Kleist, Erzählungen. Eingel. v.
Erich Schmidt. L., Insel- Verlag. XXII,
290 S. M. 2,00.
5859) K. Günther, ,Der Findling" — die
früheste d. Kleistschen Erzählungen: Euph.
(Ergzhft.) 8, S. 119-53.
5860/1) H. Meyer-Benfey, Die innere Gesch.
d. „Michael Kohlhaas": Euph. 15, S. 99-140.
E. Mörike. (S. auch N. 5115-35.)
5862) E. Mörikes Werke. Her. v. A. Lef f son.
Bd. 2/4. (= N. 356.)
5863) Dasselbe. Krit. Ausg. Her. v. H. Maync.
Bd. 2/3. (= N. 355.)
5863a) O.Donath, Der Vers in Mörikes Idyll
vom Bodensee. (= N. 2852.)
Verschiedene.
5864) E. A. V. Hagen (1797—1880): ADB. 55,
S. 770/1.
5865) J. Reinwarth, K. Herlossohns Leben
(1802—49): DArbeit. 7, S. 346-63.
5866) H. Michel, Wer hat , Felix Schnabels
Universitätsjahre" verfasst?: MGESchG. 19,
S. 189-90.
5866a) O. J. Bierbaum, Noch einmal Felix
Schnabels Universitätsjahre: TglRsB. N. 12.
5867) E. Koch (1808—58). |H. Daffis: NatZgB.
N. 24 (, Prinz Rosa Stramin"); P. Heidel-
bach: FZg. N. 154; K. Wippermann:
Bücherwelt 5, S. 171/5. |
5867a) H. Kranz, Zur Entstehg. d. Prinzen
Rosa Stramin: Hessenland 22, S. 331/3.
5868) Ernst Koch-Heft: ib. 22, N. 11.
(Mit Beitrr. v. H. Bertelmann, H. Altmüller
[E. Kochs Stellung in d. Lit. seiner Zeit. — E. Kochs
„Vigilien", — Zwei ungedr. Gedichte E. Kochs; vgl.
auch E. Schröder, Ansprache bei EnthüUg. d.
Gedächtnistafel in Witzenhausen : ib. S. 168-70].)
5869) Fr. Sali et, Kontraste u. Paradoxen.
Mit Bildern v. A. Wölfle. 2. Aufl. München,
Hyperion- Verlag. 1909. IV, 303 S. M. 4,50.
5870) G. Ellinger, K. AVeisflog (1770—1828):
ADB. 55, S. 372/5.
5871)U. Chiurlio, Una novella di E. Zschokke.
Trad. nella ^Rivista Viennese": RLT. 2,
S. 341-58.
5872) W. Hadorn, H. Zschokke (1771—1848):
RPTh. 21, S. 730/2.
5873) E. Müller, Briefe H. Zschokkes an d.
Generalvikar H. v. Wessenberg 1806 u. 1844:
NZürcherZg. 1909, N. 224.
5874) H. Bierbaum, Karoline v. Wolzogen
aus ihren Werken u. aus Briefen. Diss.
Greifswald. 1909. 143 S.
5874a) L. Kiesgen, Ausgew. Märchen dtsch.
Dichter. I. Goethe, Chamisso, Mörike.
IL Hauff, Hebbel, Hoffmann, Immermann.
(Bachems Jugendbibl. Bd. 46/7.) Köln,
Bachem. 1909. 120, 112 S. M. 2,00.
Ausländische Literatur.
5875) T.W. Berg er, Don Quichotte in Deutsch-
land u. sein Einfluss auf d. dtsch. Roman
(1613—1800). (= N. 1419 a.)
5876) Milton in Deutschland: HambFrBl.
N. 288.
5877) Richardson, Clarissa. Aus d. Engl,
übertr. u. ausgewählt v. Wilh. u. Fritz
Miessner, Buchschmuck v. Arth. Gratz.
Engl. Romane d. XVIII Jh. B., Wiegandt
& Grieben. XXVIII, 495 S. M. 10,00. |[L.
Geiger: Morgen 2, S. 1654/9; W. v. Scholz:
Kw.22S S.43/4 („Der Briefroman, Erzählung
als Form").]]
5878) E. Schur, R. Töpffer (1799—1846):
FZg. 1909, N. 231. (Siehe LE. 11, S. 1742/3.)
317
IV, 3. Epos.
318
b) Von Goethes Tod bis zur Gegenwart.
Epos (Hanerlin!:, Hebbel, Lenan, Scheflel) N. 5379. — Katholisch«« Epos 'S. 591*2. — HanioristUehM Epo«
(Buflh) N. 59'22. — Modernes Epos (üehmel, Liliencron. Spitteler) N. 59:M. — Übersetzan^sliteratar N. 594.'i. — R e m a a
und NoTelle: Allgemeines und Ästhetisches N 5951. — Gesamtdarstellangeo N 5968. — Sammlnngen N. 5975. —
Historischer ond kaltarhistorischer Roman nnd Nornlle (Freytu^. C. F. lleyer) N. 5988. — Ethnographischer Boman und
Erzühlang (Franxos, Se»lsfield) N. 6o:U. — Phantastische Erz&hlang N. 604'J. — Erimioalrociaa N. 6054. — Volkstfimlicber
Roman and Dorfgeschichte: Allgemeines N- 6057. — Einzelne Länder N. 606*2. — Neaerer Roman nnd Novelle (Fontane, HolT-
mann, Jensen, Keller. KQrnberger, Raabe, Saar. Spielhagen. Voss, Wildenbrach) N. 6177. — Moderne Roman- ond Novellen-
dichter (.VItenberg, Bierbaum, Hermann, Hes^e and anderej N. 6278. — Verschiedene (Un'erhaltangsschriftsteller) N. 635.3. —
Humoristen N. 6374. — Fraoendichtong N'. 6386. — Jagendliterator N. 6447. — Aosländtsche Literatur in Deutschland
N. 6458. — Saramelreferate X. 6509. —
EpOä.
B. Hamerling:
5879) G. Bertagnolli, R. Hamerling. (S.-A.
aus Annuario 1908 della accademia di com-
inercio in Trento.) Trient, Monauni. 31 S.
5880) W. Ludwig, Hamerling u. d. Jahr j 848:
OesterrVolksZg. N. 338. (LE. 11, S. 502.)
5881) H. Eeitzer, R. Hamerling: Xenien 2^,
S. 21/5, 94-102.
5882) P. Rosegger, R. Hamerling u. mein
Lehrer: Heimgarten 33, N. 5.
5883) K. Warmuth, R. Hamerling: ZDÜ. 22,
S. 502-11.
5883 a) Hamerling-Denkmale in d. Dichters Wald-
heimat: DVolksbl. N. 7374. (Siehe LE. 11,
S. 1661/2.)
5884) Briefe v. Hamerling an Ottilie Ehlen:
PragerTBl. 1909, N. 191. (Siehe LE. 11,
S. 1662.)
5885) Ottilie Ehlen, Briefe R. Hamerlings
über seine satir. Dichtg. Homunculus : Österr-
Rs. 18, S. 315-22.
5886) M.M.Rabenlechner, Ungedr. Tagebuch-
blätter Hamerlings aus d. J. 1849: Grazer
Tagespost 1909, N. 197.
5887) F. Wastian, Drei unveröffentl. Briefe
R. Hamerlings: Heimgarten 33, N. 2.
5888) H. Schierbaum, Hamerlings Ahasver
in Rom. (= N. 1053.)
5889) M. R. Rabenlechner, Eine bist. Seminar-
arbeit Hamerlings „Mohammeds Leben u.
Lehre". Progr. Wien-Meidling. 30 S.
(Karl-Ludwig-Gymn.)
F. Hebbd. (S. auch N. 6704-6803.)
5890) Hebbels Werke. Her. v. Th. Poppe.
Tl. 1 u. 7. (= N. 340.)
5891) Fr. Enss, Hebbels Epos „Mutter u. Kind".
Diss. Marburg. 1909. 97 S.
N. Lenau. (S. auch N. 5378-93.)
5892) N. Lenaus Werke. Her. v. C. A. v.
ßloedau. Bd. 2. (= N. 349.)
5893) id., Ausgew. Werke. Bd. 1. (= Dtsch.-
österr. Klassikerbibl. Bd. 2.) Teschen, Pro-
chaska. XVI, 191 S. M. 1,00.
5894) F. Prosch, Die Grundlagen u. d. ein-
leitenden Gesänge v. Lenaus Savonarola.
(= Weidenauer Studien [Wien, Leo-Gesell-
schaft Vm, 294 S. Kr. 11,00.] S. 165-75.)
F. V. Scheffel. (S. auch N. 5248-53.)
5895) E. Boerschel, :Mit Scheffel den Ober-
rhein herauf: WIDM. 106, S. 834-44.
5896) L. Fränkel, Von Scheffels Liebesleben
u. Fortleben: ZDU. 23, S. 118-22.
5897) J. Prölss, Scheffel u. Eggers, e. Dichter-
freundschaft. (= N. 4893.)
5898) i d. , Scheffels Schwester u. Irene di Spilim-
bergo. Mit ungedr. Briefen d. Dichters:
ÜL&M. Jahrg. 51, N. 52.
5899) F. Stob er, Scheffel als Freund d. Berge.
(Aus: ScheffelJb.) Wien, Bever. 1909. 79 S.
M. 1,50.
5899a) E. J. V. Linse, Scheffels Lied v. d.
Teutoburger Schlacht, enth. 4 ungedr. Briefe.
Dortmund, Ruhfus. f= N. 5251.)
5900) S. G. Mulert, Scheffels Ekkehard als
bist. Roman. Münster, Schöningh. 1909.
VII, 112 S. M. 2,00.
5901) J. V. V. Scheffel, Nachgelassene Dich-
tungen. Her. V. J. Prölss. (= N. 5249.)
5902) Nicht rasten, nicht rosten: (Scheffeljahr-
buch.) Jahrg. 17. Her. v. W. A. Hammer.
Wien, Beyer. 1909. XXXVI, 79 S. M. 2,50.
Andere.
5903) L.Lorenz, A. Bartels u. seine Dichtungen.
(= N. 5321.)
(S. 42-55 Epen u. Romane.)
5904) H. Klenz, A. C. Th. Dühr (1841— 1907):
DNekr. 12, S. 83/9.
5905) MarieHolzer, Ein dtsch.-böhm. Dichter :
DArbeit. 9, S. 432/4.
(K. E. Edler.)
5906) A. Grün, Epische Dichtungen. Her v.
E. Castle. (= N. 338, Bd. 4.)
5906a) W. Jordan (1819-1909). IGörsch:
HambCorr. 1909, N. 68; P.Wittko: Hamb-
Nachrr. 1909, N. 66; A. v. Gleichen-Russ-
wurm: MünchenerNN. 1909, N. 59; F.
Beyer: Dtsch. Warte 1909», N. 33.|
5907) E.Wa c h 1 e r, Rückkehr zu W. J.: Tag N. 1 05.
5908) A. Pichler, Ziska. Gedicht V.A.Meissner.
(= N. 357, Bd. 11, S. 39-53.)
5909) K. V. Thaler, L. v. Mertens. f 1909:
NFPr. N. 16193. (Siehe LE. 12, S. 194.)
5910) K. M. Kl ob, E. v. Rauscher. {= N. 408,
S. 36-42.)
5911) K. Simrock, Werke. Kleine Ausg. Her.
V. G. Klee. (= N. 361.)
Katholisches Epos.
5912) J. R(iffert), Die bibl. Dichtg. „Pauli
Bekehrung" v. M. Greif: LZgB. 1909, N. 33.
5913) F. Rothenfelder, Friedr. Wilh. Helles
kathol. Dichtung: „Jesus Messias". Diss.
München. 1909. 64 S.
5914) J. N a d 1 e r , R. Kralik, d. Dichter : DArbeit. 8,
S. 440/4.
5915) K. Menne, Ernst Edler v. d. Planitz:
Bücherwelt 5, S. 176-82, 205/7, 225/8.
319
IV, 3. Epos.
320
5916) E. Hadina, 0. V. Redwitz u. K. v. Leitner:
WienZg. 28. Juni.
(Briefe v. Redwitz nebst einem Gelegenheitsgedicht
Leitners.)
5917) B. Lips, Die Oskar v. Redwitz-Lit :
LHw. 46, S. 707-12, 747-50, 781/2, 819-24.
941/6; 47, S. 5/8, 53/6.
5918) id., Oskar v. Redwitz als Dichter d.
„Amaranth". Diss. Münster i/W. 1908,
137 S.
5919) J. Antz, F. W. Weber in seinen lehr-
haften Dichtgn.: ÜdW. 2, S. 379-86.
5920) M. Ettlinger, F. W. Webers Dichter-
freude an d. Natur u. an natürl. Menschen:
ib. S. 613/8, 658-62.
5921) F. Rothenf eider. Die Komposition in
Webers „Goliath": ib. S. 161/9.
Humoristisches Epos {W. Busch):
Zusammenfassende Darstellungen.
5922) Herrn., Adolf, Otto Nöldecke, W.
Busch. München, Joachim. 1909. XI, 227 S.
Mit Abbildgn. u. Tafeln. M. 10,00. |[R. M.
Meyer: LE. 12, S. 1367/9; K. Ettlinger:
BerlTBl. 1909, K 565 („Die Zerstörung d.
W. B.-Legende").]j
5923) O. F. Volkmann, W. Busch d. Poet.
Seine Motive u. seine Quellen. (= UNSpLS.
Heft 5.1 L., Haessel. 1909. V, 85 S. M. 2,00.
|[W. Poeck: LE. 12, S. 1369-70.]i
Charakteristiken.
5924) W. P. Ernst, Unserem Dichter. Worte an
W.Busch. Rostock, Hinstorff. 26 S. M.0,75.
5925) C. W. Neumann, Neues vom alten W.
Busch: Universum 26, S. 290/6.
5926) F. AVippermann, W.Busch u. d. kath.
Haus: Bücherwelt 6, S. 67-71, 92/6.
5927) W. Busch (1832—1908). F. Avenarius:
Kw. 212, s 189-90; W.Bö Ische: SozMhh. 12,
S. 349-54 (auchN. 375, S. 263-44); G. Caprin:
MarzoccoN. 7; J. Chantavoine: GBA.1909,
S, 197-216 („Un humoriste allemand"); F.
Düsel, NatDeutschland. 9, B. 4 30; 6 (W. B.s
, Nachruhm"); J. Höffner: Daheim44,N.19;
j. Hofmiller: SüddMhh. b\ S. 418-32;
A. Kutscher, F.Seesselberg: Werdandil,
N. 2/3; Owlglass: März 2^, S. 114/5; W.
Pastor:TglRsB.N.10;id.,Eckart2,S. 359-62;
K. Storck: Türmer lOS S. 734/8 (, Pessimis-
mus u. Humor-); L. Thoma: FZg. 12. Jan.
(Siehe LE. 10, S. 705/6.)|
Biographisches.
5928) Ivo Kruse: Wie ich W. Busch d. letzte
Ehre erwies: HambNachrr. N. 30, 32.
5929) H. Müller-Brauel: W. Busch. Persönl.
Erinnergn. u. anderes: VelhKlasMhh. 22^,
S. 17-24.
5930) P. Lindau, Erinnergn. an W. Busch:
NFPr. N. 15602, 15612.
5931) J. Prölss, W. Busch u. Frankfurt a/M.
FZg. N. 28.
Briefe und Werke.
5932) W. Busch an Maria Anderson. 70 Briefe.
Her. V. K. Herrmann. (= N. 4867.) |[J.
Hofmiller: SüddMhh. 5^, S. 431/7 (,B. in
seinenBriefen'');W\ Poe ck:LE. 10,8.1516/9;
P. Zschorlich: TglRsB. N. 114.]|
5933) A. Kutscher, W. Buschs Prosa: AZgB.
N. 9.
5933a) L. Joachim, Gefälschte Gedichte.
(= N. 54.^9.)
5933b) W. C. Gomoll, W. Buschs Nachlass:
Hilfe 15, N. 43.
Modernes Epos:
R. D e h m e 1. (S. auch N. 5479-82.)
5934) R. Richter, R. Dehmels , Zwei Menschen"
als Epos d. mod Pantheismus: ZÄsth. ,3, N. 3.
5935) P. Schulze-Berghof, Zwei Menschen.
(= N. 432, S. 247-82.)
D. v. L i 1 i e n c r o n. (S. auch N. 5507-30.)
5936) F. Bö ekel, D. v. Liliencrou: NFPr.
N. 15972. (Vgl. LE. 11, S. 572.)
5936a) K. Himer, Über d. Vortrag d.Poggfred-
Dichtg.: HambNachrrB. N. 46.
5937) P. Schulze-Berghof, D. v. Liliencrons
„Poggfred". (= N. 432, S. 212-46.)
H. Hart.
5938) H. Hart (Vgl. JBL. 1906/7, N. 518). W.
Hegeler: BerlTBl. N.58; G.Heine: Christl-
Welt. 22, S. 349-51 ; M. Koch: LE. 11, S.26/8;
K. Strecker: TglRsB. N. 69-70 („H. H. als
Dichter").|
K, Spitteler.
5939) K. Spitteler, Mein Schaffen u. meine
Werke: Kw. 21», S. 4-10, 73/9.
5939a) id., Meine Beziehungen zu Nietzsche.
München, Verl. d. SüddMhh. 50 S. M. 1,00.
5940) K. Spitteler. K. Bienenstein: ZDU. 23,
S. 184-91 ; J. Fr änkel: Zukunft 62, S. 334-43;
K. Scho macker: HambNachrrB. N. 19;
M. Wallberg: Frühling 1, S. 393/6.
5941) H. Kaeslin, K. Spittelers „Mädchen-
feinde": BernRs. 2, S. 437/9. (Dazu F. 0.
Schmid: ib. S. 44U/2.)
5942) C. Spitteler, Olympischer Frühling.
Neue voUstdg. umgearb. Aufl. 2 Bde. Jena,
Diederichs. 1909. 250, 352 S. M. 7,00.
tjbersetzungsliteratur:
5943) L. Ariost, Der rasende Roland. Übers,
u. eingel. v. A. Kissner. 2 Bde. München,
G. Müller. XLIII, 634 S.; XV, 722 S. Mit
Tafeln. M. 30,00. |[G. Carel: ASNS. 123,
S. 212/9; K. V(ossler): LCBl. 59, S. 753/4.]|
5944) R. Borchardt, Dante u. dtsch. Dante:
SüddMhh. 52, S. 548-70.
(R. Zoozmann, O. Hauser, St. George.)
5945) O. Bulle, Ein dtsch. Dante: LE. 11,
S. 1528-34.
5945a) Marie Eugenie delle Grazie, B. Car-
neri [als Dante- Übersetzer]: NFPr. N. 16071.
(LE. 11, S. 1297.)
5946)0. Hauser, Dante-Literatur :ib. 10, S. 991/6.
(R. Zoozmann, P. Pochhammer, K. Federn, M.Sinowitz.)
5947) M. Stein, Dante in d. dtsch. Lit: LZgB.
1909, N. 15.
(Gesamtübersieht.)
5948) A. Schlossar, Aus e. Dante-Übersetzg.
F. Halms: Montags-Revue (Wien) 1907, N. 51.
(Francesca-Episode.)
321
IV, 3. Epos.
322
5949) Dante, Poet. Werke. Neu übertr. u.
mit Originaltext versehen v. R. Zoozmaun.
4 lide. Freiburg i/Br., Herder. XV, 313,
316, 315 S.; XV, 439 S. M. 18,00. |[M.
Stein:ÜdW. 1,8.469-76; B.Wiese: DLZ. 30,
S. 739-43 (scharf ablehnend).]!
5950) id.. Göttliche Komödie, in dtsch. Stanzen
frei bearb. v. P. Pochhammer. Leipzig,
Teubner. 1909. XVI, 400 S. Mit 1 Abb.
u. 1 Tafel. ÄI. 3,00.
5951) E. Tögner, Frithjofs-Sage. Übers, v.
K. Simrock. Her. v. P. Kaiser. L., Hesse.
178 S. M. 1,00.
Roniau und Novelle:
Allgeineiaes und Ästhetisches.
5952) S. Farina, Über Erzählungskunst. Übers.
V. E. Thieben: VossZg. 1909, N. 480. (Siehe
LE. 12, S. 263.)
5953) K. Olbrich, Roman u. Volkskunde:
MSchlesGesVolksk. 11, N. 1.
5954) F. Pfemfert, Vom Aufstieg d. dtsch.
Romankultur: Blaubuch 4, S. 1023/6.
5955) M. Schi an, Roman u. Weltanschauung:
Eckart 4, S. 1-10.
5956) A. Stockmann, Roman u. Moral:
StML. 77, S. 491-503.
5957/8) Ch. H. Handschin, Bibliographie z.
Technik d. neueren dtsch. Romans: MLN. 24,
S. 230/4.
5959) R. M Werner, Schriften über Technik
d. Erzählung: DLZ. 30, S. 69-84.
(F. Karsen, C. A. v. Bloedau, H. Rausse, Marie Speyer,
E. Korrodi, R. Kyrieleis, H. Eiehentopf)
5960) H. Bracher, Rahmenerzählung u. Ver-
wandtes bei Keller, Mever u. Storm. (= UX-
SpLG. NF. Heft 3.) L.,'Haessel. 1909. VIII,
130 S. M. 3,00.
5961) B. Seuffert, Beobachtgn. über dichter.
Komposition. I: GRM. 1, S. 599-617.
(Freytag u. Keller.)
5962) H. Grevenstett, Romantitel: VelhKlas-
Mhh. 241, s. 221/4.
5963) H. V. Beaulieu, Das Plagiat an d. Natur:
MünchnerNNB. 1909, N. 13. (Siehe LE. 11,
S. 725.)
(Schlüsselroman . )
5964) F. Bö ekel, Zeitromane: ib. N. 148.
5965) E. de Morsier, Le roman röaliste en
Allemagne: Revue 73, S. 217-25.
(ün roman sur la vie d'etudiant [W. Bloem, Der krasse
Fuchs]. — Un roman politique [Lauff, TanzmamseU].
— Romans berlinois et autres )
5966) E. Bertram, Der Wiener Roman: MLit-
GesBonn. 4, S. 1/2.
5967) E. Ackerknecht, Mod. Legendenkunst:
Eckart 2, S. 698-712. (Vgl. N. 1081.)
Gesaintdarstelluogen.
(Siehe auch N. 4361-71, 4455-70.)
5968) L. Bethöem, Romans ä lire et romans
11 proscrire. Essai de Classification au point
de vue moral des principaux romans etroman-
ciers de notre ^poque 1800—1908 avec notes
et indications pratiques. Cambrai, 0. Masson.
XXXII, 382 S. Fr. 3,50. i[S. Eisner: LHw. 47,
S. 235/6.] i
Jahiesberiohte ffii neuere deutsche Literat orgeacbiokte.
5969) K. Lamprecht, Die dtsch. Kunsterzählg.
um d. Mitte d. 19. Jh.: VossZgB. N. 37.
5970) S. Lublinski, Erzählung. (= N. 4461,
S. 173-93.)
5971) H. Keiter, Der Roman. Geschichte,
Theorie U.Technik d Romans u.d. erzählenden
Dichtkunst. 3. verb. Aufl. lassen, Fredebeul
& Koenen. XV, 509 S. M. 4,00. |[0. Bulle:
AZgB. N. 41.JI
5972) H. Mielke, Gesch. d. dtsch. Romans.
(= N. 4159.)
5973) L. Pinöau, L'^volution du roman en
Allemagne au XIXe sifecle. Avec une pr^-
face de A. Chuquet. Paris, Hachette. XII,
328 S. Fr. 3,50. (Vgl. auch id.: La nou-
velle en Allemagne: Nouvelle Revue 3^
S. 403-23 ) |[F. Clement: LE. 12, S. 669-70.]|
5974) C. Schmitt, Der mod. Roman. Osnabrück,
Pillmever. VII, 276 S. M. 4,20. |[A. G.:
LCBl. 59, S. 1042 (ablehnend); B. Stein:
Gral 2, S. 420/3; R. M. Werner: DLZ. 30,
S. 992 (ablehnend).]|
Sammlungen.
5975) A. Bartels, Der Väter Erbe. Ältere
dtsch. Prosa. {= Aus klaren Quellen.) St.,
Verlag d. Ev. Ges. 1909. 159 S. M. 2,50.
5976) N. Falk, Schatzkammer. Eine Ausbeute
bester Erzählungen u. grössere Bruchstücke
aus berühmten Romanen, epischen Gedichten
d. Weltlit. B., Ullstein. 549 S. M. 3,00.
(S. 329-549: Dtsch. Erzähler IGottfried v. Strassburg,
Doktor Faust, Musäus,] Goethe [Hermann u. Dorothea],
Chamisso, O. Ludwig, Mörike, Reuter, Scheffel, Spiel-
hagen, Fontane, Heyse, Meyer, Rosegger, Ebner-
Eschenbach, Liliencron, Schnitzler, Wolzogen, Otto
Ernst, Clara Viebig, L. Thoma.)
5977) id., Meisterbuch d. Erzählungen. Ebda.
XV, 608, XVI S. Mit Abbildgn. M. 3,00.
|[R. V. Kralik: Gral 2, S. 529-35 („Die
Novelle").]!
5978) O. Hellinghaus, Bibliothek wertvoller
Erzählgn. u. Novellen. Bd. 1/4. Freiburg,
Herder. 1908/9. VII, 332 S.; V, 324 S.;
V, 325 S.; V, 348 S. Je M. 2,50.
5979) Meisternovellen neuerer Erzähler. Bd. 4/5.
Mit Einleitg. v. R. Wenz-Enzio. (Vgl.
JBL. 1906/7, N. 4610-11 a.) L., Hesse. 1908/9.
631, 587 S. M. 3,00, M. 2,50.
5980) Meisternovellen aus P. Heyses Novellen-
schatz. 3 Bde. B., Globus- Verlag. 1909.
Je M. 2,00.
(Novellen v. Spielhagen, Storm, Fontane, Wüdenbruch,
C. F. Meyer, .\nzengruber u. a.)
5981) Novellenbuch. Bd. 5/7. (= N. 827, Bd. 22/4.)
198, 199, 176 S. Je M. 1,00.
(Bd. 5 : FrauennoveUen. — Bd. 6 : Kindheitsgeschichten.
— Bd. 7: Kriegsgeschichten.)
5982) Das Siebengestirn. Meisterwerke dtsch.
Novellistik. Bd. J/2. L., Moeser. S. 264:
V, 221 S. M. 2,00, M. 3,00.
5983) Unterm Firnelicht. Ein Schweizer Novellen-
buch V. C. A. Bernoulli, J. Bosshart,
A. Frey u. a. Mit e. Einleitung v. Anna
Fierz u. d. (16) Dichterbildnissen. Heil-
bronn, E. Salzer. 1910. XVI, 347 S. M. 3,20.
5984) Osk.Wieners Klassischer Novellenschatz.
Mit Porträts u. Textbildern. Gotha, W^öpke.
1909. XX, 252 S. M. 2,00.
5985) Jüdischer Novellenschatz. Her. v. J.
Moses. Bd. 1/4. B., Seemann. 282, 272,
202, 252 S. Je 1,80.
(Enth. Erzählgn. v.H. Blumenthal, M. Broeiner,
M. Buber, Mosenthal, Seh. Alechem, Seh.
Asch u. a.)
xix/xx. 21
323
IV, 3. Epos.
324
5986) Dtsch. Humor. Bd. 1. (= Bücher d.
dtsch. Hauses. Bd. 17.) B., Buchverlag fürs
dtsch. Haus. 304 S. M. 0,90.
6987) Dtsch. Humoristen. Bd. 6. (=N. 327, Bd. 31.)
(Enth. Erzählungen v. A. Bayersdorf er, H. F. ürban,
Vischer, Thoma u. a.)
Historischer uud linlturliistorischer Roman
und Novelle:
Allgemeines.
5988) C. Beyer, Der Geschichtsroman u. seine
Bedeutg. für d. Volk: Eckart 2, S. 362-70,
436-48.
5989) H. Spiero, Der neue hist. Roman: LE. 11,
S. 1485-94.
5990) K. Storck, Die Bedeutg. d. hist. Eomans:
Türmer 11 2, S. 234-41.
G. Freytag.
5991) A. Eloesser, Freytag-Philologen: LE.
10, S. 1700/4.
(H. Lindau. — O. Mayrhofer. — P. Ulrich.)
5992) MarieSpeyer, Neue Frey taglit. : Euph.
15, S. 315/7.
(H. Lindau. — P. Ulrich. — O. Mayrhofer.)
5993) A. Bock, Eine Erinnerg. an Frey tag:
Hessenland 23, S. 65/6.
5994) H. Daffis, Ein Modell G. Freytags:
(= N. 1807.)
(M. Haupt.)
5995) G. Menz, Zur Entstehg. v. G. Frey tags
Erinnergn. : Oberschlesien 7, S. 287-92.
5995a) G. Freytag über Kolonialpolitik: D.-
KolonialZg. 26, N.24. (Siehe LE.ll, S.1457.)
(Zwei Briefe an Frhrn. v. Maltzahn.)
5996) P. Ulrich, G. Frey tags Romantechnik.
(JBL. 1906/7 N. 4663.) |[R. Riemann:
ASNS. 121, S. 156-61.]|
5996a) H. Spiero, G. Freytags Soll u. Haben:
Grenzb. 67 S S. 469-74.
5997) V. Volk, Ch. Dickens'. Einfluss auf G.
Freytags Roman „Soll u. Haben". Progr.
Salzburg. 15 S.
C. F. Meyer:
Charakteristiken u. Biographisches.
5998) F. Baldensperger, C. F. Meyer et ses
rapports avec Suisse romande et la France:
BURS. 1909 (Dezemberheft), S. 449-69.
5999) H. Blum, Ein Besuch bei K. F. Meyer:
DR. 34», S. 236-47.
6000) Ad Frey, C.F.Meyer. 2. Aufl. (=N.5435.)
6001) E. Kali seh er, C. F. Meyer in seinem
Verhältnis z. Italien. Renaissance. (JBL. 1906/7
N. 4671.) |[E. Sulger-Gebing: StVLG. 8,
S. 494-503 ; O. F. Wa 1 z e 1 : DLZ. 30, S. 2981 /7.] j
6002) J.Sadger, C.F.Meyer. (=GNS. Heft5'>.)
Wiesbaden, Bergmann. III, 64 S. M. 1,40.
6003) C. F. Meyer. |J. J. David (= N. 383,
S. 80-92); E. Lissauer: Hilfe 14, S. 773/4;
S. Lublinski: VossZgB. N. 48; A. Teuten-
berg: ZeitgeistN.48;BettyPaoli (=N.423,
S. 209-38). j
Briefe.
6004) C. F. Mever, Briefe. Her. v. A. Frev.
(= N. 4889.) ' |[C. Busse: TglRsB. N. 252/3;
id.: VelhKlas. 23S S. 4702; Anna Fierz:
W&L. 2, N. 4/5; J. Fränkel: DRs. 140,
S. 150/2; F. Poppenberg: NRs. 20,
S. 1674/7 („Zwischen M.s Zeilen"); Erich
Schmidt: DLZ. 30, S. 325-30; A. Teuten-
berg: Xenien 2'^ S. 260-73; C. F. Wiegand:
BernRs. 3, S. 92/7, 124/9; P. Wüst: ScliL. 9,
S. 345-60.] I
6005) Aus C. F. Meyers Briefen u. Aufsätzen:
Kw. 22S S. 269-82.
6006) M. D Ol der, C. F. Meyer in G. Kellers
Briefwechsel mit Th. Storm : BernRs. 3,S.26 1/4.
6007) A. Schaer, Betty Paoli u. C. F. Meyer.
Zeugnisse e. Dichterfreundschaft in 11 Briefen
1876-86: Euph. 16, S. 497-510.
Werke.
6008) Marcon Lee Taylor, A study of the
technique in C. F. Meyers Novellen. Diss.
Chicago, Univ.-Press. 1909. IV, 109 S.
6009) H. Kaeslin, C. F. Meyers „Amulett" u.
die Chronique du rfegne de Charles IX v.
Merimde: W&L. 2, N. 4/5.
6010) L. G 0 r m , Das Schicksal des Jürg
Jenatsch: Euph. Ergzhft. 8, S. 159-67.
6011) Wehnert, Stilistische Impression bei
C. F. Meyer. (== N. 2002.)
6012) H. Maync, Neues von u. über Meyer:
LE. 11, S. 1511/8.
(J. Sadger, E. Kalischer, Briefe C. F. Meyers.)
Ändere.
6013) O. Tschirch,W. Alexis als Volksschrift-
steller: BllVolksbibl. 10, S. 83/8.
6014) W. F. Mittelmann, Ein vergessener
Dichter (Brachvogel): Zeitgeist N. 47.
6015) A. E. Brachvogel, Friedemann Bach.
Her. V. J. Berstl. (= Hesses Volksbücher
N. 501/7.) L., Hesse. 1909. 648 S. M. 2,00.
6016) Dasselbe. Vollständige Ausg. her. v. A.
Holst. B., Weichert. 1909. 454 S. M. 2,00.
6016a) Dasselbe. Einleitung v. G. R. Kruse.
(= ÜB. N. 5138-43.) L., Reclam. 1909. 16».
338, 359 S. M. 1,20.
6017) J. P. Manuel, Der Hist. H. Cardauns
[H. Kerner] als Erzähler: Dichterstimmen
22, N. 6.
8018) Pietschmann, G. Ebers (1837—98):
ADB. 55, S. 469-73.
6019) E. Eckstein, Ausgew. Romane. 6 Bde.
(In 3 Doppelbdn.) Dresden, Reissner. 1909.
498 S.; VI, 656, 526 S. M. 12,00.
6020) Th. Ebner, M. Eyth: Geg. 73, S. 377/9.
6021) O. Frommel, A. Hausrath: FZg. 1909,
N. 217. (Siehe LE. 11, S. 1744/5.)
6022) H.Holtzmann,A.Haurath (1837—1909):
ProtMhh. 13, S. 369-76. (S. auch J. Websky:
ib. S. 322/5.)
6023) K. V. Holt ei. Die Vagabunden. 10. Aufl.
Her. V. P. Barsch. Schweidnitz, Heege.
1909. 512 S. M. 2,00.
6024) id., Der letzte Komödiant. 3. Aufl. Her.
V.P.Barsch. Ebda. 1909. 447 S. M. 2,00.
6025) W. Meinhold, Maria Schweidler, die
Bernsteinhexe. Der interessanteste aller
bisher bekannten Hexenprozesse, nach e.
defekten Handschrift ihres Vaters, des
Pfarrers Abraham Schweidler in Coserow
auf Usedom. Her. Titel- u. Einbandzeichng.
V. E. R. Weiss. L., Insel- Verlag. 298 S.
M. 3,00. |[K. Jentsch: Zeit N. 2080; W.
Rath: Kw. 22^ S. 287/9.]|
S^3
IV, 3. Epos.
326
6025 a) E. Hof er, ll)cr W. Scotts Einfluss auf
Ph. J. V. Kehfues' Roman „Scipio Ciala".
Progr. Mälir.-Weisskirchen. 1909. 42 S.
6026) L. Rellstab, 1812. Hist. Roman. lUustr.
Ausg. her. v. H. H. Ho üben. L., BrockhauB.
1909. XXXn. 704 8. M. 5,00.
6027) W. Dieckmann, W. H. ftiehl als
Novellist: KatZgB. 19<i9, N. 51.
602H) P. Landau, L. Schückitig: l{hWestf%
K. 897. (Siehe Lß. 10, 8. 1728/7.)
6020) P. Butg, A. Sperl: flämbCorrÖ. 1909,
N. 18.
, J. Köüig, K. Spitidler. öeitrt. i. Gesch.
d. hist. Roüialls u. d. Üütferbaltüngslitet&tür
in Deutschland, liebst e. Atizähl ütigedr.
Briefe Spindlers. (= ßieslätier ßeitrr. NF.
Bd. 5.) L;, Quelle & Meyer. 159 S. M. 5,00.
![R. M. W e t n e i- : DLZ. 29, S. 29l5/7.i|
6031) E. Lahge, H. Steitihäusen u. d. Volks-
bibliotheketi: BllVolksbibl. 9, S. 7-12.
Ö0i2) B. Stein, H. Steinhausen: Bücherwelt 5,
S. 109-12.
6033) K. Reuschel, Ad. Stern: Eckart 2,
S. 585-92.
Ethnographischer Roman und Erzählung:
K. E. F r a n z 0 s.
6034) L. Geiger, K. E. Franzos: JJGL. 11,
8. 176-229.
6035) MarieFranzos, Ein ungedr. Tagebuchbl.
V. K. E. Franzos: VossZg. N. 503.
6036) V. Klemperer, K. E. Franzos: Geg. 74,
S. 264/7, 282/4.
6037) id., Frauengestalten aus Halbasien: Frau
16, S. 91/6.
6038) Ernst Schnitze, K. E. Franzos u.
sein „Kampf ums Recht": BllVolksbibl, 9,
S. 202/9.
B. Möllhausen.
6039) B. Möllhausen, Illustr. Romane, Reisen
u. Abenteuer Her. v. D. The den. I. Serie, :
Bd. 7-10 (vgl. JBL. 1906/7 N. 4639); 11. Serie, I
Bd. i;5. L., List. 1908/9. 432, 496, 456, i
399 S.; 522, 480, 487, 480, 462 S. Je M. 3,00.
(I, 7-10 : Die Töchter d. Konsuls. — Das Logbuch d.
Kapitän Eisenfinger. — Vier Fragmente. — Die Familie
Melville. — n, 1-5 : Die Söldlinge. — Der Halbindianer.
— Der Flüchtling. — Der Mayordomo. — Der Spion.)
Sacher- Masoch.
6040) Wanda v. Sacher-Masoch, Masochis-
mus u. Masochisten. Nachtr. z. Lebens-
beichte. B., H. Seemann. 94 S. M. 2,00.
6041) L. Wachholz, Sacher-Masoch u. d.
Masochismus. Eine literar.-psychiatr. Skizze :
Przegl^d lekarski (Krakau) 1907, N. 1-15.
Ch. Sealsfield.
6042) P. Bordier, Sealsfield, ses id^es, ses
sources d'aprfes le Kajütenbuch: RGermanique
5, S. 273-300, 369-421.
6043) 0. Heller, Ch. Sealsfield: Bull, of the
Washington Univ. Association 6, S. 18-44.
6044) id., A plagiarism on Sealsfield: JEGPh.
7, N. 3, S. 130/3.
(Zu R. M. Meyer [JBL. 1906.7 N. 4643].)
6045) id., Bibliographical notes onCh. Sealsfield:
MLR. 3, S. 360/5.
(Die Vereinigten Staaten. — Tokeah. — Morton. —
Christophorus Bärenhäuter.)
6046) O. Heller, Ein Brief Sealsfield«: Euph.
16, S. 516/7.
(An H. Erhard 1*42)
6047) A. Raviz^, Neu aufgefundene Novellen
Sealsfields! ib. 8. 102-16.
6048) Ch. Sealsfield, Ausgew. Werke. Her.
V. 0. Hommel. Bd. 1. (=^ N. 326, Bd. 13.)
Teschen, Prohaskft. 1909. XX, 190 S.
M. 1,00.
tLebeüsbildet aus d. wesü. fiemlspharc.)
Phantastische Erzählung.
6049) A. Drej er, M. Haushofer (1840—1907):
DNekt. 12, S. 75-80,
6050) M. Kalb eck, K. Lasswitz: NWTBl.
18. April.
6051) H. Lindau, Welten in Welten. Zum
60. Geb. V. K. Lasswitz: Eckart 2, S. 459-67.
6052) M. P o p p , J. Veme u. sein Werk.
(= N. 1405.)
6053) H. Hesse, Exzentrische Erzählungen :
März 3*, S. 57-62.
Kriminalroman. (8. auch N. 1635—43.)
6054) O. Flake, Der Ej-iminalroman : Hamb-
Nachrr. N. 663.
6055) Seh., Eine Ehrenrettung: Kultur 9, S. 383/4.
6056) A. Kersiol, Zur Psychologie des Nie
Carters-Erfolges: EthKult. 15, S. 122/4.
Tolkstümliche Erzählnng n. Dorfgeschielite :
Allgemeines und Oesanitdarstellnngen.
6057) R. Hallgarten, Die Anfänge d. Schweizer
Dorfgesch. (JBL. 1906/7, N. 4698.) ![G.
Baesecke: Euph. 15, S. 199-207.]|
6058) L. La SS er. Die dtsch. Dorfdichtg. im
J. 1907: Land 16, S. 499-501.
(Bibliograph. Übersicht.)
6059) E. Rüd, Die dtsch. Dorfgesch. bis auf
Auerbach. (= N. 1678.)
6060) A. Otto, Volksschriftsteller u. Haus-
poeten. Heft 1/2. Soest, Ritter. 99, 114 S.
M. 3,30.
(1. J. Dose, A. Sperl, E. Zahn. — 2. Vier Mecklen-
burger [C. Beyer, H. Seidel, H. A. Seidel, Kreutzer].)
6061) H. Bahr, Hauskunst: NEs. 20, S. 876-85.
(Heimatdichtg. v. Rosegger, Ganghofer, Heer, E. Zahn,
Viebig)
Baden nnd Elsass.
6062) Th. Kappstein, E.Frommel. (= N. 405,
S. 88-106.)
6062a) B. Ruettenauer, VolksUt. u. Kultur:
Eckart 3, S. 545-59.
(Hansjakob.)
6063) H. Hansjakob, Dürre Blätter. Bd. 2.
5. durchges. Aufl. Ohlau, Leichter. "VT,
297 S. M. 3,00.
6064) id., Der Theodor. Mit e. Einleitg. v.
H. Bisch off. (= ÜB. N. 4997.) L., Reclam.
16«. 114 S. M. 0,20.
6065)A.Schmitthenner(1854-1807).|A.Geiger:
DNekr. 13, S. 73/5; A. Grobe- Wutischkv:
Xenien 2«, S. 65-73; H. Spiero: KonsMschr.
65, S. 1082/7.1
6066) Fassbender, Alban Stolz: Tag N. 129.
6087) H. Herz, A. Stolz, der Dichter: Gral 2,
S. 217-21.
G. Süss, Zu A. Stöbers 100. Geburtstag
(1808-84): Erwinia 15, S. 174/8.
21-
327
tV, 3. fipbg.
328
Bayern.
60Ö9) L. Ganghof er, Lebenslauf e. Optimisten.
(= N. 4873.)
6070) F. F. Scheirl, L. Ganghof er: LE. iO,
S. 1188-93.
6071) L. Ganghofer, Gesamm. Schriften.
Volksausgabe. (Vgl. JBL. 1906/7 N. 4714.)
Serie II. in 10 Bdn. St., Bonz. Je M. 1,50.
6072) A. Dreyer, Die Lebensgefährtin M.
Schmidts: ÜdW. 2, S. 461/3.
(Auguste Schmidt.)
6073) M. Schmidt, Gesammelte Werke. Neue
(Titel)-Ausg. 32 Bde. L., Haessel. Mit Ab-
bildgn. Je M. 1,50.
HannoTer.
6074) H. Löns, Von Ost nach West: Eckart 3,
S. 23/9.
6075) E. Kück, H. Sohnrey. Zum 50. Geburts-
tage. Dresden, Baensch. 1909. VII, 129 S.
M. 1,50.
(Mit Beitrr. v. L. Bartels. R. Ehrenberfr, Marie
Luise Hartz, Busch, O. Frederich, A. Hage-
dorn, Herraine Möbius, H. Naumann, Ros-
egger, H. v. Lüpke, Seil, Tecklenburg u. a.)
6076) E. Wachler, H. Sohnrey: Tag N. 88.
6077) K. Sohle, Einiges über mein Sein u.
Werden: Eckart 3, S. 28-35.
Hessen.
6078) E. Krauss, A. Bock: LE. 11, S. 1417-23.
6079) K. Weitbrecht, Odenwälder Dorf-
geschichten: LE. 10, S. 850/2.
(Ph. Bnxbaum.)
Mecklenburg, Schleswig-Holstein:
Gesamtdarstellungen.
6080) B. Diederich, Die Hamburger.
(= N. 4586.)
6080a) W. Lobsien, Die erzählende Kunst in
Schleswig-Holstein. (= N. 4590.)
Einzelne:
O. Ernst.
6081)Nanny Lambrecht, Otto Ernst: Dichter-
stimmen 20, S. 109-11.
6082) E. Eiggenbach, Otto Ernst, Ein mod.,
aber e. wirklicher Dichter: EKZ. 32, S. 332/4,
339-41, 347/9, 354/6.
6083) O. Ernst, Semper der Jüngling. Ein
Bildungsroman. (Vgl. JBL. 1906/7 N. 4619.)
L., Staackmann. IV, 452 S. M. 4,00. i[Chr.
Flaskamp: Hochland 61 ^ S. 734/6 („Semper
d. Kulturjüngling"); L. Gurlitt: FZg.
22. Mai („Asmus Semper als Lehrer"); F.
Paulsen: Tag N. 203 (,Eine fröhliche
Jugend- u. Volksgesch.").]|
6084) O. Ernst, Vom Strande des Lebens.
Novellen u. Skizzen. Eingel. v. H. Diez.
(= ÜB. N. 5000.) L., Eeclam. 16o. 115 S.
M. 0,20.
G. Frenssen. T. Kroger.
6085) E. Blümner, Unsere Lieblinge: ML. 77,
S. 85.
(G. Frenssen.)
6086) K. Strecker, Ein Schlusswort über
G. Frenssen: TglEsB. 1909, N. 276. (Siehe
LE. 12, S. 419.)
i'.
6Ö87) G. t^renssfeh, Klaus Hinrichs ßäaö.
Eoinah. B., Grote. 1909. 584 S. M. 5,00,
[C. feusse: VelhKlasMhh. 24, S. 613/5; R.
iohse: SchL. 10, S. 425/9; A. Eloesserj
NEs. 20, S. 1801/2: E. Kalk seh mi dt: März
3*, S. 495/6; W. Po eck: LE. 12, S. 623/5;
M. Schi an: ChristlWelt. 23, S. 1166/8
(,Eomane, die zu denken geben"); vgl. auch
LE. 12, S. 418-20, 489.]]
6088) J. Hart, T. Kroger: Tag 1909, N. 299.
Plattdeutsche Erzählen
j. Brinckmäü.
6089) F. Brücker, J. Brinckmann: Dichtei*-
stimmen 23, S. 89-93.
6090) A. Eömer, J. Brinckman als hochdtsch.
Dichter: SchlHEs. 3, N. 8.
6091) H. Schreiber, Ein Eostocker Dichter:
Der alte Glaube 10, N. 51.
6092) J. Brinckman, Prosa. (= N. 330,
Bd. 2.) |[W. Poeck: LE. 11, S. 1367/8.]!
6093) H. J a h n k e , Kasper Ohm un IJnkel
Braesig: Eekbom 26, S. 152/3. (Vgl. auch
ib. S. 104/5.)
J. H. Fehrs.
6094) J. H. Fehrs, Aus d. Jugendzeit: Eckart
2 S. 449-59.
6094a) Ch. Boeck, J. H. Fehrs. (= N. 5325.)
6095) J. H. Fehrs. |Ch. Boeck: (^uickborn 1,
N. 4/5; J. Bödewaldt: Eckart 2, S. 423-36;
E. Dohse: SchL. 9, S. 129-33; A. Schwarz:
Eekbom 26, S. 89-91. (Weitere Artikel siehe
auch LE. 10, S. 1069.)|
F. E e u t e r.
6096) F. Düsel, F. Eeuter: Quickborn 2, X. 1.
*6097) W. Seelmann, F. Eeuters Leben u.
Werke. (= Meyers Volksbücher N. 1495/6.)
L., Bibliograph.* Institut. 82 S. M. 0,20.
6098) Wilh. Meyer, Briefe v. F. Eeuter,
Kl. Groth, J. Brinckmann an E. Hobein.
(= N. 4891.) |[H. Klenz: LCBl. 60, S. 883/4;
C. F. Müller: DLZ. 30, S. 1930/4.]!
6099) K. Th. Gaedertz, Briefe Luise Eeuters
an F. Eeuter: Niedersachsen 13, S. 27/9.
6100) Eosa Schapire, Aus ungedr. Briefen
V. F. Eeuter an O. Speckter: HambCorrB.
N. 26.
6101) F. Eeuters Werke in 12 Tln. Mit e.
plattdtsch. Wörterbuch. Her. von H. B.
Grube. 4 Bde. B., Bong. LXXVI, 317,
176, 112, 180, 176, 196, 190, 185, 216, 209,
289, 512, 59 S. M. 6,00. ![H. Klenz:
SchL. 10, S. 201/5.]!
6101a) E. Boerschel, „Dorchläuchting". Über
Urbild u. Schauplatz v. Eeuters Dichtung:
Daheim 40, S. 21.
6102) A. Andrä, Zu F. Eeuters „Läuschen"
u. „Olle Kamellen": ZDU. 23, S. 754-75.
6103) E. Brandes, Eine neue Quelle für F.
Eeuters Läuschen un Eimels: VossZgB. 1909,
N. 33/4.
6104) C. Fr. Müller, Die Quelle für F. Eeuters
„Ajüs Herr Leitnant": ZDM. 1908, S. 64/6.
6105) F. Reuter, Meine Vaterstadt Staven-
hagen. Her. v. K. Th. Gaedertz. (=
ÜB. N. 5133/4) L., Eeclam. 1909. 16°.
151 S. M. 0,40.
32d
IV, 3. Epos.
330
6106) Kcuter-Kulender auf d. J. 1909 u. 1910.
Her. V. K. Th. Gaedertz. L., Dieterich.
114, 106 Ö. Mit Abbildgu. Je M. 1,00.
Andere plattdeutsche Erzähler.
6107) H. Lilienfein, M. Dreyer: Eckart 3,
S. 7.S/9.
6108) K. Lorenz, M. Dreyer als Erzähler u.
Lvriker: HambCorrB. N. 20.
6109)' H Rosen thal, W. Schröder: Hanno ver-
land 2, S. 201/2.
6110) F. Stavenhagen, Grau u. golden. Ham-
burger Geschichten. Her. v. E. Schul tze.
Hamburg, Gutenberg- Verlag. 184 S. M. 2,00.
|[H. Klenz: SchL. 10, S. 169-70.]i
6111) A. Schwarz, P. Trede (1829-1908): Eek-
bom 26, S. 157/8.
Österreich:
L. A n 2! e n g r u b e r. (S. auch N. 6872-89.)
6112) K. Kinzel, L. Aiizengruber als Erzähler:
AH&T. 11, S. 129-60.
6113) L. Anzengruber, Dorf -Romane. 2 Bde.
L., Breitkopf & Härtel. 422, 380 S. M. 6,00.
(Schandfleck. — Sternsteinhof.)
6114) W. Bolin, Auzengrubers Romanerstling:
Eüph. 15, S. 552/7.
(Schandfleck.)
F. Halm.
6115) F. Halm, Ausgew. Werke. Bd. 1. Her.
V. O. Rommel. (= N. 326, Bd. 1.) Teschen,
Prohaska. XII, 207 S. M. 1,00.
6116) L. Bauer, Halm als Lyriker u. Novellist.
H >'. Ö376.)
L. K o m p e r t.
6117) St. Hock, Briefe Betty Paolis an L.
Kompert. (= N. 5581.)
6118) O. Wittner, L. Kompert: DArbeit. 7,
S. 57 60.
A. P i c h 1 e r.
6119) W. Lennemann, A. Pichler: Hamb-
CorrB. X. 13.
6120) K. V. Thal er, A. Pichler: NFPr. N. 16075.
6121) A. Pichler, Gesamm. Werke. Bd. 4/5, 14.
H N. 357.)
A. Stifter.
6122) Bauer, Der Deutschböhme Stifter.
(= N. 369, S. 87-107.)
6123) E. Bertram, Studien zu Stifters Novellen-
technik. (JBL. 1906/7, N. 4801.) i[F. Hüller:
Euph. 16, S. 220-30.]l
6124) A. R. Hein, A. Stifter: NWTBl. N. 27.
(Enth. u. a. einen ungedruckten Brief Stifters mit
autobiograph. Daten. >
6125) A. Horcifika, Ein Verzeichnis d. Gerät-
schaften A. Stifters bei seiner Übersiedelg.
nach Linz aus d. J. 1849. (= N. 441, Bd. 2,
S. 279-87.)
6126) A. Kohut, A. Stifter u. G. Heckenast.
(= N. 274, S. 89-116.)
6127) A. Schlossar, A. Stifters Beziehgn. zu
d. Maler K. Löffler in Wien: DArbeit. 8,
S. 769-74, 800/8.
(Mit Briefen Löfflers u. Stifters.)
6128) id., Meriam Tenger (Marie v. Hrussoczy)
(1821-98): ADB. 54, S. 679-81.
6129) A. Stifter, Sämtl. Werke. Bd. 2, Bd. 5
Hälfte 1. (= BDSB. Bd. 21 u. 25.) Prag
Calve. 1909. LXXIV, 373 S.; XCV, 392§.
Je M. 5,00. [F. Hüller: Euph.l6, S. 589-93.]|
(Bd. 2; Studien. Zweiter Band. Unter Mitwirkung v.
F. Hüller her. von R. Frieb, H. Hartman u, J.
Taubmann. — Bd. 5, Erste Hälfte: Bunte Steine.
Text. Unter Mitwirkung v. F. Ilüller u. H. 8 türm
her. V. F. Egerer u. A. Raschner.)
6130) id., Ausgew. Werke. Bd. 1/2. (= N. 326,
Bd. 11.) Teschen, Prohaska. 1909. XVII,
176 S.; IV, 228 S. M. 2,00.
6131) F Spengler, Zu A. Stifters Nachsommer.
Progr. Teschen. 2 S.
6132) F. Hüller, Ein Beitr. zu A. Stifters Stil:
Euph. 16, S. 136-47, 460-71.
6133) id., Stifters Art zu feilen: DArbeit. 7,
S. 286-91.
Andere.
6134) J. Hart, R. Bredenbrücker: Tag 1909,
N. 211.
6135) F. Wastian, Wilh. Fischer, der Grazer
Stadtpoet: Heimgarten 32, N. 5.
6136) H. Spiero, Wilh. Fischer in Graz: Eckart
2, S. 784/7.
6137) A. Pichler, Ein Verkommener. (=
N. 357, Bd. 12, S. 296-300.)
(Isidor Müller f 1900.)
6138) A. Sonntag, A. Renk (1871—1906):
DNekr. H, S. 70/1.
6139) J. G. Seidl, Ausgew. Werke. Her. v.
O. Rommel. Bd. 1. Alt -Wiener Novellen.
(— N. 326, Bd. 5.) Teschen, Prochaska. XV,
206 S. 31 1,00.
Schweiz :
J. Gotthelf.
6140) A. Bartels, J. Gotthelf: Neue Christo-
terpe 30, S. 383-403.
6141) E. Dolder, Gotthelf s Briefwechsel mit
A. E. Fröhlich: BernRs. 9, S. 382/7.
6142) C. Fasola, J. Gotthelf (1797—1854):
RLT. 3, S. 291-309.
6143) J. P. Mauel, Der Naturalismus J. Gott-
helf s: Hochland 6 SS. 449-58.
6144 6) J. Gotthelfs (A. Bitzius) ausgew.
Werke in 4 Bdn. Mit Einleitgn. v. A. Bar-
tels. L., Hesse. 1909. 420, 474, 456, 432 S.
Mit Bildnis. M. 5,00. ;[A. Gessler: LE. 12,
S. 400/5; H. Spiero: Grenzb. 67S S. 594/9.]l
E. Zahn.
6147) R. Krau SS, E. Zahn: Eckart 3, S. 365-80,
417-33.
6148) id.. Das Soziale in E. Zahns Dichtgn.:
HambCorrB. 1909, N. 5.
6149) Th. Schwabe, Ein Besuch bei E. Zahn:
ÜdW. 2. S. 200 4.
6150) E. Zahn, Wie ich Schriftsteller wurde:
VelhKlasMhh. 2SK S. 97-103.
6151) id , Gesamm. Werke. 10 Bde. St, Dtsch.
Verlagsanst. 1909. M. 25,00.
Thüringen und Sachsen:
O. Ludwig. (Siehe auch N. 6804-13.)
6152) R. Müller-Ems, O. Ludwigs Erzählungs-
kunst. Neue Ausg. Halle, Gesenius. 1909.
128 S. M. 2,00.
6152) O.Ludwig, Werke. Her. v. A. Bartels.
Bd. 1, 3/5. (= N. 353.)
331
IV,3, Epos.
332
6153) O.Ludwig, Werke. Her. v. A. Eloesser.
Bd. 1/2. (= N. 354.)
6154) id., Die Heiteretei. Her. v. P. Merker.
L., Insel-Verlag. 1909. XH, 296 S. M. 2,00.
6156) K. Bode, Zur Quelle d. „Maria" v. O.
Ludwig. (= N. 1400.)
6156a) id., Zwischen Himmel u. Erde. Mit
Einleitg. V. R.M.Meyer. (= Meisterwerke
in Taschenausg. Bd. 2.) B., Weicher. 1909.
Xn, 309 S. M. 1,30.
6157) H. Lohre, Ein Doppelgänger 0. Ludwigs:
LE. 11, S. 334/9.
(E. Frhr. v- Puttkamer 1802—75.)
Andere.
6158) J. G. Sprengel, F. Anders: KonsMschr.
66, S. 33-41.
6159) M. Geissler, Wie ich Dichter wurde.
L., Staackmann. 25 S.
6160) J. Mosen, Bilder im Moose. Eine No-
Yellenbuch. Her. v. R. Kl ei necke. (=
ÜB. N. 5108-10.) L., Reclam. 1909. IG«.
M. 0,60.
6161) W. Speck, Vom eigenen Leben: Grenzb.
68», S. 81/6.
Württemberg:
B. Auerbach.
6162) A. Bettelheim, B. Auerbach. (JBL.
1906/7, N. 4763.) ![0. Bulle: AZgB. N. 9;
R. Fürst: LE. 12, S. 398-400; Alfr. Stern:
W&L. 1, S. 384-91; Kw. 21^ S. 301/2.]i
6163) i d., B. Auerbach (Festrede) : NFPr. N.16088.
6164) id., Auerbach u. Anzengruber: Zeitgeist
N. 48-50.
6165) J. Frank, B. Auerbach: Wage 11, N. 10.
6166) id., Eine Erinnerung an B. Auerbach:
AZgJudent. 73, S. 355/6.
6167) L. Geiger, Ein Brief B. Auerbachs an
J. Dernburg: FZg. 1909, N. 279. (Siehe
LE. 12, S. 267.)
6168) H. Graef, B. Auerbach. (= BLitG.
Heft 36.) L., Verlag für Lit. 40 S. M. 0,60.
6169) Emil Lehmann, B. Auerbach als Jude.
(= N. 413, S. 44-66.)
6170) S. Meiseis, B. Auerbach. (= N. 418,
S. 52-60.)
6171) Th. Rothschild, Ein B. Auerbach-Denk-
mal: AZgJudent. 73, S. 282/3.
6172) A. E. Schönbach, Das Nachleben B.
Auerbachs: Hochland ß'^, S. 204/7.
6173) B. Auerbach, Die Geschichte des Diet-
helm V. Buchenberg. (= Cottasche Handbibl.
N. 158.) St., Cotta. 1909. 172 S. M. 0,75.
6174) id., Dtsch. illustr. Volksbücher. 10 Bde.
Mit Bildern v. P. Meyerheim, L. Richter u. a.
(= Cottasche Handbibl. Bd. 144-53.) St.,
Cotta. ni, 448 S.; 448 S.; 512 S. M. 4,00.
H. Kurz.
6175) H. Fischer, Drei Briefe v. D. F. Strauss:
SüddMhh. 51, S. 314/7.
(An H. Kurz.)
6176) H. Kurz, Die Wanderjahre e. Poeten:
ib. 52, S. 571/7.
Neuerer Roman und Noyelle:
Th. Fontane.
6177) Gertrud Bäumer, Charakter u. künstl er.
Stil. Eindrücke aus d. Lebensdokumenten
Fontanes: Frau 16, S. 326-37.
6178) F. Baumgarten, Th. Fontane: FZg.
N. 264.
6179) H. Daffis, Aus Th. Fontanes Werde-
jahren: VossZgB. N. 46.
6180) J. J. D a V i d , Th. Fontane (1898). (=
N. 383, S. 59-71.)
6181) F. Dernburg, Fontane auf d. Sockel:
BerlTBl. N. 480. (LE. 11, S. 116.)
6182) J. Ettlinger, Fontanes Denkmal: Tag
1909, N. 38.
6183) E. Heilborn, Fontanopolis : VelhKlas-
Mhh. 23^ S. 580/5.
6183a) J. Fassbinder, Strachwitz u. Fontane.
(= N. 5335.)
6184) G. Karpeles, Fontanes polit. Anfänge:
Zeitgeist 1909, N. 32.
6185) F. Kummer, Th. Fontane. (= N. 4364,
S. 616-23.)
6186) M. O(sborn), H. Fechners Fontane-
Porträt: N&S. 131, S. 398.
6187) F. Pf emf ert, Th. Fontane: Blaubuch 4,
S. 905/8.
6188) S. Samosch, Weihnachten im Felde:
VossZg. 1908, N. 597. (Siehe LE. 11, S. 721/3
[„Fontane u. Bismarck*].)
6189) Zu Fontanes Gedächtnis (f 1899): LE.
11, S. 114/6.
6190) Th. Fontane, Briefe. 2. Sammig. Bd. 1.
Her. V. O. Pnio'wer u. P. Schienther.
(= N. 4870.)
6190a) id., Briefe 1856—73. Her. v. 0. Pnio-
wer: NRs. 20, S. 1600-15.
61901)) id., Briefe an Th. Storm. Her. v. 0.
Pniower: ib., S. 1465-80.
6190c) Briefe Th. Fontanes an seine Freunde:
WIDM. 107, S. 443-50.
(F. Witte, W. u. Henriette v. Merckel, K. Zöllner,
Mathilde v. Rohr, R. v. Decker, Emilie Zöllner.}
6191) S. Schott, Ein Brief Fontanes [an Guido
Weiss 1889]: FZg. N. 89. (Siehe LE. 10,
S. 1069.)
6192) Ein Brief Th. Fontanes. (Aus FZg.):
KönigsbBll. N. 7.
6193) Fontane als Staatsbeamter. Aus unver-
öffentl. Briefen: FZg. 1909, N. 331.
6194) Th. Fontane, Gesamm. Werke. 2. Serie.
9 Bde. (= N. 335.) |[R. M. Meyer: DRs.
139, S. 153/4.] I
6195) id., Aus dem Nachlass. (JBL. 1906/7,
N. 4835.) |[0. Blumenthal: NFPr.
N. 15578 (bringt u. a. ein unveröffentl.
Gedicht ,.Mit d. Schleier"); R. M. Mever:
DLZ. 29,' S. 1552/3; F. Poppenberg:
NRs. 19, S. 1367-70 („Die posthume Fon-
tane-Tochter"); H. Spiero: Zukunft 66,
S. 17-21 („Vom ewigen Herd"); G.Wasner:
TglRsB. N. 73; E. v. Wolzogen: LE. 10,
S. 967-73.] I
6196) L. Kohl er, Fontanes Mathilde Mö bring.
Progr. Mährisch- Ostrau. 9 S.
6197)Th.Fontane,L'Adultera.(=S.Fischers
Bibl. zeitgenöss. Romane Bd. 1.) B., Fischer.
168 S. • M. 1,00.
J. Grosse.
6198) W. Arminias, J. Grosse. (= N. 5239.)
6199) J. Grosse, Ausgewählte Werke.
(= N. 337.) |[H. Spiero: LE. 11,
S. 1426/9.]|
333
IV, 3. Epos.
334
P. Heyse.
6200) J. J. David, P. Heyse (1900). (= N. 383,
S. 72/9.)
H. Hoffmann.
6201) W. Arminius, H. Hoffmann. (= BLitG.
Heft 57.) L., Verlag für Lit. 1909. 37 S.
6'202) O. Ladendorf, Hans Hoffmann. Sein
Lebensgang u. seine Werke. (= N. 5281.)
j[E. Lange: LE. 11, S. 1478/9.]|
6203) H. Hoffmann (1848— 1909). W.Arminius:
WIDM.104, S. 723,8; F.Avenarius: Kw.22*,
S. 149-50; F. Düsel: Wn)M. 106, S. 895/6;
I. Kruse: HambXacbrr. 1909, N. 326; W.
Paetow: N&S. 130, S. 512,3; K. Storck:
Türmer 11«, S. 827,8. Weitere Artikel siehe
LE. 10, S. 1650/1 („H. Hoffmanns 60. Ge-
burtstag').!
W. Jensen.
6204) W. Arminius, W. Jensen. (= BLitG.
Heft 53.) L., Verlag für Lit. 36 S. M. 0,60.
6205) R. V. Gottschall, W. Jensens Fride-
riciade. (= N. 1661.)
6206) W. Jensen, Westwardhome. Novelle.
Mit Einleitg. v. H. Landsberg. (= Hesses
Volksbücherei. N. 442/3.) L., Hesse. 183 S.
M. 0,40.
G. Keller.
6207) A. Abresch, Auf Spuren G. Kellers u.
O. E. Hartlebens: TglRsB. X. 8.
6208) J. Baechtold, G. Kellers Leben. Kleine
Ausg. 2. Aufl. St., Cotta. IV, 287 S. M. 3,00.
![A. Küster: LE. 12, S. 668/9.];
6209) W. Fischer, G. Keller: BUVolksbibl. 9,
S. 122-32.
6210) A. Hackemann, G. Kellers Frauen-
gestalten: ÜdW. 1, S. 74-83, 114/9.
62 11 ) P. K e 1 1 e r. Die zürcherisch. Staatsschreiber
seit 1831. Zürich, Orell FüssU. 68 S. M.1,50.
6212) R. Renier, G. KeUer: Fanfulla della
domenica 1909, 20. Juni. (LE. 11, S. 1684 5.)
6213) K. Rick, G. Keller als Charakteristi^er:
MLitGBonn. 3, N. 3.
6214) A. Roessler, Eine Erinnerung an G.
Keller: FZg. N. 304.
(Eiu Abend mit Böcklin u. Keller erzählt v. .\. Welti.)
6215) A. E. Schaer, J. X. Bachmayers Briefe
an G. Keller 1850,2: JbGrillpG. 18, S. 269-88.
6216) Ph. Seiboth, Four master of the mod.
german novel: Bull, of the Washington
Univ. Association 6, S. 45-57.
(Keller, Storni, Meyer, Heyse.)
6216a) H. W. Seidel, Ein Brief Gottfried
Kellers: TglRsB. N. 13.
(Brief Heinr. Seidels an K.)
6217) O. Stoessl, G. Keller als Erzieher: Geg.
74, S. 37/9.
6218) H. Trog, F. Th. Vischer u. G. Keller:
ZürcherTb. NF. 31, S. 249-74.
6219) E. Wipf, G. Kellers Religion, ihr Wesen
u. Werden: Schw-ThZ. 25, S. 1-14.
6220) Agnes Waldhausen, G. Keller „Grüner
Heinrich- in seinen Beziehgn. zu Goethes
„Dichtung u. Wahrheit": Euph. id, S. 471-97.
6221) O. Fischer, Die Träume des .Grünen
Heinrich". (= N. 441, S. 289-344.)
6222) K. Pol heim. Die zykl. Komposition d.
„Sieben Legenden- G." Kellers: Euph. 15,
S. 753-65.
6223) M. Comic eli US, Die Enkel Winkelrieds:
ASNS. 120, S. 35-42.
(Zu G. Keller Neubearbeitung, Tb. Scherrs Lesebuch,
G. Tobler.)
F. Kürnberger.
6224) O. Blumenthal, Aus vergangenen
Blättern: NFPr. N. 15867.
6225) O. E. Deutsch, F. Kürnberger u. d. poet.
Gerechtigkeit: JbGrillpG. 18, S. 289-98.
6226) id., F. Kürnberger u. d. Sittlichkeit:
März 21, S. 343-52.
(Brief an M. Kumik u. an d. Verleger W. Herta.)
6227) W. A. Hammer, F. Kürnberger: Geg.
76, S. 773/4.
6228) A. E. Schönbach, F. Kürnberger:
Wiener Abendpost N. 203, 205. (Siehe LE.
11, S. 42/3.)
6229) „Anch' io auch egU«: VossZg. 1909,
N. 482.
6230) Briefe F. Kümbergers: Fackel N. 288.
(An Frau J. Kopp.)
6231) O. E. Deutsch, Briefe Kümbergers an
e. Freundin. (= X. 4886.)
6231a) F. Kürnberger, Gesamm.Werke. Bd.l.
Siegelringe. München, G. Müller. 1909.
570 S. M. 6,00.
R. Lindau.
6232) H. Spiero, R. Lindau. B., Fleischel.
1909. VII, 126 S. M. 2,00.
6233) R. Lindau. A. Eloesser: VossZgB. 1909,
X. 42 („Zum Bilde R. L.s"); M. Jacobs:
BerlTBl. 1909, X. 514; V. Klemperer: Geg.
67, S. 750/3; H. Lindau: FZg. 1909, X. 280;
W. Rath: XFPr. X. 16213 (siehe LE. 2,
S. 260/1); H. Spiero: X&S. 131, S. 177-87;
weitere Artikel siehe LE. 12, S. 259-63.
6234) R. Lindau, Gesamm. Romane u. Xovellen.
Volks-Ausg. 6 Bde. B., Fleischel. 1909.
395, 373, .388, 379, 379, 393 S. M. 10,00.
6235) H. Spiero, R. Lindaus Geschichten aus
d. Türkei: Grenzb. 68*, S. 225.
W. Raabe.
6236) J. Iltz, Über W. RaabesWeltanschaug. II.
Progr. Stettin. 4". 10 S.
6237) P. Keller, Erinnergn. an W. Raabe :
Guckkasten 1, X. 1.
6238) R. Rustenbach, W. Baabes Geburts-
haus: BraunschwMag. 1909, S. 37-40.
6239) W. Speck, Meine Erinnerungen an W.
Raabe: Daheim 44, X. 49.
6240) W. Raabe. I J. J. D a v i d (= N. 383,
S. 93-104); K. Geiger: TglRs. X. 300/1;
1909, X. 210; H. Falkenberg: Bücher-
welt 7, S. 23/7 („W. R., einer unserer ganz
Grossen").!
6241) H. A. Krüger, Raabes Erstlingswerke:
Eckart 3, S. 686-700, 745-63; 4, S. 166-79.
(Chronik d. Sperlingsgasse. — Ein Frühling.)
6242) W. Raabe, Eulenpfingsten. Mit Einleitg.
von K. K o c h. (= Hesses Volksbücherei
X. 499-500.) L., Hesse. 144 S. M. 0,40.
6243) id., Frau Salome. Eine Erzählung. Mit
e. Vorwort -Über mein Zusammenlebnen mit
W. Raabe- v. Karl Schuttes. (= Hesses
Volksbücherei X'. 535/6.) L., Hesse. 126 S.
M. 0,40.
335
IV, 3. Epos.
336
6244) Marie Speyer, Eaabes „Holunderblüte".
(= DQSt. Heft j.) Regensburg, Habbel.
126 S. M. 2,40.
6245) W. Kasibe, Der Hungerpastor. 30. Aufl.
B., Janke. 39? S. M. 4,00.
6246) M. Adler. W. Eaabes „Trilogie". Progr.
Salzwedel. 1909. 4«. 18 S.
(Der Hungerpastor, Abu Telfaii, Sehüdderump)
F. V. S a a r.
6247) E. Bacher, F. v. Saar. (= BLitG.
Heft 43.) L., Verlag für Lit. 26 S. M. 0,60.
6247a) A. Bettelheim, F. v. Saars Leben u.
Werke. (S.-A. aus N. 6255.) L., Hesse. 1909.
213 S. M. 1,50.
6248) A. Bettelheim, Saaru. Milow: ÖsterrRs.
19, S. 72/3. (Dazu M. Morold: ib., S. 321/2.)
6249) K. M. K 1 0 b , Kleine Erinnerungen an
F. V. Saar. (= N. 408, Bd. 2, S 233/9.)
6250) Pauline Pappenheim: Aus Saars un-
berühmten Tagen: Zeit N. 2090.
6251) M. Rabenlechner, Erinnergn. an F. v.
Saar: Heimgarten 33, N. 1. (Siehe LE. 11,
S. 204/5.)
6252) F. V. Saar (1833—1906). |A. v. Berger:
OesterrRs. 17, S. 36-40; id.: NFPr. N. 1639
(Siehe LE. 11, S. 1662 „Ein Gedenktag");
J.J.David (= N.383, S.1 17-28); St. Hock:
DNekr. 11, S. 224-37; id.: NFPr. N. 16228;
H. Spiero: Eckart 3, S. 67.3-86; O. Stoessl:
LE. 11, S. 1364/7 (im Anschluss au N. 6255). |
6253) A. Bettelheim, Fürstin Marie zu Hohen-
loheu. F.V.Saar. Ein Briefwechsel. (=N._4895.)
6254) M. Neck er, Briefe v. F. v. Saar: Österr-
Rs. 16, S. 194-207.
6255) F. V. Saars sämtl. Werke. Her. v. A.
Bettelheim u. J. Minor. Bd. 4, 7-12.
(= N. 360.)
6256) E. Soff^, Mähren in Saars Dichtung.
(= N. 434, S. 214-42.)
6257) Betty Paoli, F. v. Saars Steinklopfer.
(= N. 423, S. 202/8.)
F. Spielhagen.
6258) F. Spielhagens 80. Geburtstag. |0. Ernst:
NFPr. N. 15988; K. Frenzel: DRs. 138,
S. 272/8; A. Klaar: VossZg. 19U9, N. 91;
P. Landau: HannCourB 1909, N. 115 (auch
HambNachrrB. 1909, N. 8); F. Me bring:
NZSt. 27 ^ S. 789-91; F. Mauthner: Zeit
N. 2306; id.: LE.ll, S. 852/5; R.M.Meyer:
ÖsterrRs. 18, S. 322/5; W. Rath: Kw. 22^,
S. 206-10; id.: TglRs. 1909, N. 45; E. Ziel:
FZg. 1909, N. 55; weitere Festartikel s. LE.
11, S. 856/8.1
6259) K. Albrecht, Spielhagens Anfänge :
BurschenschBll. 23S S. 254/7.
6260) V. Klemperer, F. Spielhagens Zeit-
romane: WIDM. 105, S. 896-902.
T h. S t o r m.
6261) O. Ladendorf, Storm-Lit.: NJbbKlAlt-
GL. 21, S. 508-11.
(P. Schütze u. E. Lange. — Th. Storras Briefe.)
6262) A. Biese, Die Dichtung Th. Storms:
KonsMschr. 66, S. 589-605.
6263) H. Eichentopf, Th. Storms Erzählungs-
kunst in ihrer Entwickelg. (= BDLW.
Heft 11.) Marburg, Elwert. VI, 62 S. M. 1,60.
|[G. Baesecke: ZDPh. 41, S. 520-31.]|
6264) E. Hadina, Th. Storm: VossZg. N. 319.
6265) L. Langer, Tier- u. Kindesseele bei Th.
Storm: ZDU. 22, S. 546-61, 624-38, 706-14.
6266) W. Lobsien, Th. Storms Novellen:
Heimat (Kiel) 18, S. 165-72, 192/7.
6267) C.Meyer, Die Technik d. Gesamtdarstellg.
in d. Novellen Th. Storms. Novellen d. Früh-
zeit 1847-72. Diss. Kiel. 1907. 133 S. |[G.
Baesecke: ZDPh. 41, S. 531/5.]|
6268) A. Märten 8, Th. Storms „Renate" : ZDU.
22 S S. 97-106.
6269) Th. Storm, Briefe in d. Heimat. (JBL.
1906/7 N. 3717.) |[J. Bödewaldt: Eckart 3,
S. 625-37 („Im Elend"); H. Brentano:
Niedersachsen 14, N. 6; F. Du sei: WIDM.
103, S. 753-68 („Aus Storms u. Fontanes
Nachlass"); A. Eloesser: VossZg^. N. 9
(„Th. Storms Briefe aus d. Verbannung*);
W. Jensen: LE. 10, S. 635/8; A. Köster:
DLZ, 29, S. 1861/5 („Th. Storm in d. Ver-
bannung").]!
6270) S. Schott, Th. Storm u. Keller. (JBL.
1906/7, N. 4.^*97.) Xenien 1, S. 385-93.
6271) H. Hörn, Sechs neue Briefe Storms:
HannCourB. 1909, N. 147.
(An O. Hörn.)
R.Voss.
6272) R.Voss' Italien. Erzählgn.: Marzocco 13,
N. 52. (LE. 11, S. 807.)
6273) R, Voss, Narzissenzauber. Das Wunder-
bare. Mit Einleitg. v. J. R. Haar haus.
(= ÜB. N. 4991.) L., Reclam. lÖ«. 112 S.
M. 0,20.
6274) id., La perduta gente. Selbsterlebtes.
Mit e. Bilde d. Dichters u. e. eigenen bio-
graph. Einführg. Jena, Costenoble. 1909.
VII, 206 S. M. 2,00.
E.v.Wildenbruch. (Siehe auch N. 6941-60.)
6275) W. B ehrend, E. v. Wildenbruch.
(= N. 5266.)
6276) J. Antz, Wildenbruchs Kindergeschich-
*ten: ÜdW. 1, S. 730/4.
6277) E. v. Wildenbruch, Die letzte Partie.
2 Erzählgn. B., Grote. 1909. V, 225 S.
M. 2,20. |[K. Frenzel: DRs. 141, S. 466/8;
K. Strecker: TglRsB. 1909, N. 544.] |
Moderner Roman und Novelle:
P. Altenberg.
6278) P. Altenberg. [K. Albrecht: NRs. 20,
S. 429-36; E. Fried eil: Schaubühne 5»,
S. 279-85; H. Ganz: FZg. 1909, N. 68; St.
Grossmann: BerlTBl. 1909, N. 122 („P.A.
— ein Jubelgreis"); K. Kraus: Fackel
N. 274; E. Pötzl: NWTBl. 1909, N. 67 (siehe
LE. 11, S. 925); Gabriele Reuter: Tag
1909, N. 59 („P. A. u. d. Frauen"); R.
Schaukai: B&W. 11, S. 649.i
6278a) P. Altenberg, Die Auswahl aus meinen
Büchern. B., Fischer. 147 S. M. 3,00.
H. B a h r.
6279) A. Gold, H. Bahrs neue Romane: N&S.
131, S. 153/9.
6280) O. M. Hirsch, H. Bahr, d. Novellist u.
Dramatiker: Xenien 2'^ S. 279-89.
6281) M. Hochdorf, Bahr: SozMhh. 15,
S. 1182/3.
337
IV, 3. Epos.
338
6282) H. Bahr, Drut. B., Fischer. 1909.
532 S. M. 5,00. i[E. Decsey: üsterrRs. 20,
S. 169-74; C. Busse: VelhKlasMhh. 24,
S. 313; F. Stein: Tajr 1909, N. 208.]1
6283) id., Die Rahl. lionian. Ebda. 306 S.
M. 4,00 |fW. Handl: Schaubühne 5»,
S. 311/3; id.: NRs. 20, S. 313/5; K. Korn:
NZSt. 27», S. 786/8.11
R. H. Bartsch.
6284) R. H. Bartsch. |E. Decsey: ÖsterrRs. 21,
S. 127-32; id.: Zeit N. 1998 („Eine Gesch. d.
dtsch. Jugend"); J. Hofmiller: SüddMhh.
6', S. 767-71; Wiener Mitt. 21, N. 7.|
O. J. B i e r b a u m.
6285) O. J. Bierbaum, Prinz Kuckuck. ( JBL.
1S06;7 N. 4908.) |[J. A. Beringer: LE 11,
S. 369-71; L. Geiger: Geg. 73, S. 6/7
(„Glossen"); W. Ratb: K\v. 21^, S. 37-40
(„B.9 Zeitroman"); E. Schick: NatZgB.
N. 11; V. Wall: Blaubuch 3, S. 48-50; H.
Wendel: NZSt. 26', S. 501/3 (ablehnend);
J. A. Wentzel: SchL. 9, S. 188/9.]i
6286) id, Sonderbare Geschichten. 3 Bde.
(Einzelausgaben ) München, Müller. 1909.
V, 252 S.; V, 278 S.; V, 227 S. Je M. 3,00.
|[B. Ruettenauer: Eckart 3, S. 815/7; K.
H. Strobl: LE. 11, S. 1585/6.]i
6287) id., Die Yankeedoodle-Fahrt u. andere
Reisegeschichten. Neue Beitrr. z. Kunst d.
Reisen«. 2. Aufl. Ebda. 1909. V, 521 S.
mit Bildnis u. Taf. M. 6,00.
K. Bleibtren.
6288) C. Alberti, K. Bleibtreu: Berl. Morgen-
post 1909, 13. Jan.
6289) H.Land, K. Bleibtreu: UniversumK"- 25,
N. 16.
J. J. David.
6290) A. Caspary, In memoriam J. J. David.
(= N. 5478.)
6291) J. J. David (1859—1906). |H. Effen-
berger: D Arbeit. 7, S. 448-51, 789-94; A.
Farinelli: JbGrillpG. 18, S. 210-68 („D.s
Kunst"); H. Franck: HambCorr». 1909,
N. 19; L. Geiger: Geg. 73, S. 250/1; C.
Grub er: Hilfe 14, S. 279-80; St. Hock:
DNekr. 11, S. 185-90; R. Latzke: Heim-
garten 33, N. 11/2; R. Lothar: Zukunft 67,
S. 288-90; K. Muth: Hochland b\ S. 358-60;
M. Schacherl: O&W. 9, S. 377-82 („Ein
Dichterschicksal"); F. Schamann: Arbeiter-
Zg. (Wien) N. 104 (siehe LE. 10, S. 1036);
H. Spiero: Grenzb. 68', S. 646-51; A. v.
Weilen: BerlTBlLR». N. 537; P. Wert-
heimer: NFPr. N. 16028.1
6292) J. J. David, Werke. Bd. 3/6. (= N. 331.)
(Vgl. JBL. 1906/7 N. 4912.)
6293) Aus J. J. Davids Werken: Kw. 22^
S. 242-65.
6294) J. J. David, Das Höferecht. Mit Ein-
lei tg. V. E. Kamm erhoff. (= Rhein. Haus-
bücherei Bd. 30.) Wiesbaden, Behrend.
129 S. M^ 0,50.
6295/6) id., Stimmen d. Dämmerung u. a. Er-
zählgn. Mit e. Einleitg. u. David -Biblio-
graphie V. J. Berstl, sowie persönl. Er-
innergn. v. R. Reinhard. (= Hesses Volks-
bücherei N. 483/4.) L., Hesse. 171 S. M.0,40.
J»hr«8beriolii« f&r neuere dentaohe Litentvrgesohiohte.
G.Engel. P.Ernst. H. Eulenberg.
6297) L Geiger, G. Engel: Zukunft 68, S. 206 8.
6298) H. Franck, P. Ernsts erzählende Werke:
HambCorrB. 1909, N. 22.
6299) W. Rath, H. Eulenberg als Novellist:
Kw. 22*, S. 267/8.
O. Gysae. E. Hardt.
6300) A. Sakheim, Der Dichter O. Gvsae:
HambCorrB. N. 5.
6301) F. Deibel, E. Hardt als Erzähler:
KönigsbBll. 1909, N. 22.
Hartleben. C.Hauptmann.
6302) O. E. Hartleben, Gesamm. Werke.
Bd. 2. (= N. 339.) (Weiteres über H. vgl.
N. 7008-18.)
6303) M. Behr, C. Hauptmann: Hochland 6»,
S. 113/6.
6304) C. Hauptmann, Einhart d. Lächler.
2 Bde. B., Marquardt. 1907. 311,247 8.
M. 7,00. 1[0. Bulle: AZgB. N. 33; A. F.
Krause: LE. 11, S. 482/5; B.Wille: Zei^
geist N. 52; G. Ziel er: SchL. 9, S. 435/6.]|
W. H e g e 1 e r.
6305) W. Hegeler, Zum Roman „Flammen":
VossZg. N. 508. (Siehe LE. 11, S. 343.)
6305a) S. Lublinski, W. Hegeler u. d. jüngste
Legende v. Weimar. (= N. 4619.)
G. Hermann.
6306) G. Hermann, Jettchen Geberts Ge-
schichte. Roman in 2 Bdn. B., Fleischel.
476, 370 S. M. 6,00; M. 5,00. (Vgl. JBL.
1906/7 N. 4917.) j[H. Abert: Mercure de
France 73, S. 761/3; F. Alafberg: Geg. 76,
S. 22/3; id.: BurschenschBU. 23^, S. 230/2;
L. Berg: LE. 10, S. 1415/9; C. Busse:
VelhKlasMhh. 22, S. 749-50; A. Eloesser:
VossZg. N. 219; A. Gold: NatZgB. N. 20
(„Jettchens Unglück u. Ende"); L. Geiger:
AZgJudent. 72, S. 271/3; J. Hofmiller:
SüddMhh. 6S S. 559-60; M. Jacobs: Berl-
TBl. N. 233 („Jettchen Geberts Abschied");
A. Kl aar: KönigsbBll. N. 10 („Wie J. G.
endete"); M. Trenge: DKult. 3, S. 137-41;
P.Wertheimer: NFPr. N. 157111; MVAbw-
Ant. 18, S. 173/5; vgl. auch LE. 10, S. 1287.]|
H. Hesse.
630") A. Kuhn, H. Hesse. (= BLitG. Heft 45.)
L., Verlag für Lit. 54 S. M. 0,80.
6308) H. Hesse. [H. Kaiser: HambNachrrB.
1909, N. 12; R. Schmidt-Gruber: UdW. 1,
S. 299-304.1
6309) J. Schaffner, Diesseits. (Offener Brief
an H. Hesse.): NRs. 19, S. 156/7.
Hoffensthal. W. Holzamer.
6310) F. Zach, H.v. Hoffensthal: Hochland 6 S
S. 619-22. (Siehe auch id.: Dichterstimmen
23, S. 329-37.)
6311) W. Holzamer (1870—1907). |A. Burg er:
Kunst unserer Heimat 1, N. 5/6; R. Dohse:
Eckart 2, S. 295-306, 370/7; N. Schwarz-
kopf: ADLZg. N. 41. 1
6312) W. Holzamer, Vor Jahr u. Tag. Roman.
B., Fleischel. 294 S. M. 3,.50. |[J. A. Be-
ringer: LE. 11, S. 141/2; R. Dohse: SchL.
9, S. 249-52.]|
XIX/XX.
22
339
IV, 3. Epos.
840
Graf Keyserling. G. 0. Knoop.
6313) H. Kahn, Die Kunst d. Grafen Keyser-
ling: Literar. Wanderungen N. 1, S. 5-10.
6314) K. Martens, G. O. Knoop: Geg. 76,
S. 793/5.
M. Kretzer.
6315) R. Urban, M. Kretzer u. d. naturalist.
Bewegung im Roman. (= N. 4466,
S. 172-200.)
6316) id., M. Kretzer: DKult. 3, S. 47-52.
D. V. Lilien er on. (S. auch K 5507-30.)
6317) D. V. Liliencron, Gesamm. Werke. Bd. 1,
11/3, 15. (= O. 352.)
6317a) id., Leben U.Lüge. (= N. 4888.) |[P
Bornstein: LE. 11, S. 913/5; C. Bulcke
HambNachrr. N. 798; C. H.: Zeit N. 2198
M. Jacobs: BerlTBl. K 563; W. Eath
TglRsB. N. 261 („L. als Pessimist").]]
6317b) id., Letzte Ernte. Hinterlassene No-
vellen. (= N. 5528, Bd. 2.)
6318) id., Zehn ausgew. Novellen. Mit des
Dichters Bildnis u. Faks., sowie e. Einleitg.
V. L. Schröder. — Nebst: H. Benzmann,
D. V. Liliencron. (= Mod. Lyriker Bd. 1.)
L., Hesse. 1909. 158 u. 96 S. M. 1,00,
J. H. Mackay.
6319) P. Friedrich, J.H. Mackay. (=N. 5531.)
H e i n r. M a n n. T h. M a n n.
6320) L. Ewers, Die Gebrüder Mann: Königsb-
Bll. 1909, N. 23.
6321) Heinr. Mann. |W. B ehrend: Neue
Revue 1, S. 448-53 („H. M. Ein Künstler-
problem"); H. Brandenburg (= N. 376,
S. 84-91); R. Freienfels: OesterrRs. 18,
S. 64/9; J. N. van Hall: Gids 72", S. 546-55;
Hedda Sauer: LE. 11, S. 16-21.|
6322) Th. Mann. iMarie Herzfeld: NFPr.
29.Nov.;F.Pfemfert:Blaubuch4,S.1123/6;
A. Tibal: Revue 1909, 15 juillet (siehe LE.
11, S. 1675.)!
6323) Th. Mann, Buddenbrooks. Verfall e.
Familie. Roman. 2 Bde. 50. Aufl. (Jubi-
läumsausg.). B., Fischer. 1909. 499 u. 477 S.
M. 10,00.
6324) id.. Königliche Hoheit. Ebda. 1909.
476 S. M. 5,00. |[H. Bahr: NRs. 20,
S. 1803/8; Ida Boy-Ed: HambNachrrB.
1909, N. 42; C. Busse: VelhKlasMhh. 24,
S. 615/6; A. Eloesser: VossZg. 1909, N. 516
(Siehe LE. 12, S. 320/1); M.Jacobs: BerlTBl.
1909, N. 525 („Manns Kunst"); W. Rath:
TglRsB. 1909, N. 498; Gabriele Reuter:
Tag 1909, N. 256; F. Servaes: LE. 12,
S. 356/8.]i
W. v. P 0 1 e n z.
6325) A. Bartels, W. v. Polenz. Dresden,
Koch. 1909. 140 S. M. 2,00.
6326) W. v. Polenz, Gesamm. Werke. 10 Bde.
Mit Vorw. V. A. Bartels. (= N. 359.)
6327) W. V. Polenz (1861—1903). IH. Ilgen-
stein: Blaubuch 4, S. 641/6; R. M. Meyer:
DRs. 141, S. 147/9; H. Spiero: LE. 11,
S. 211/3; id.: Grenzb. 68^ S. 180/7; E.
Nidden: Kw. 23^ S. 194/6 (,.Zur Gesamt-
Ausg.").|
J. Schaffner. R. Schaukai.
6328) F. Poppenberg, J.Schaffner: NRs. 19,
S. 779-80.
6329) H. M. Elster, R. Schaukai. (= N. 5544.)
6330) J. Hofmiller, Von Dandies, Dandytum
u. Dandyverehrg. in d. Gesch. u. bei R.
Schaukai. (= N. 1645.)
6331) W. Herzog, Leben u. Meingn. d. Herrn
R. Schaukai, e. Dandys u. Dilettanten zu
Wien: Neue Revue 1, S. 839-44.
J. Schlaf.
6332) J. Schlaf, Der Prinz. Roman in 2 Bdn.
München, Müller. 398, 357 S. M. 8,00.
|[E. Faktor: LE 11, S. 1576/7; K. Jentsch:
Zukunft 66, S. 149-52; W. v. Scholz: Kw.
21*, S. 91/3; G. Zieler: SchL. 9, S. 436/7.]|
A. S c h n i t z 1 e r. (Siehe auch N. 7083/8.)
6333) A. Schnitzler, Der Weg ins Freie.
Roman. B., Fischer. 491 S. M. 5,00. |[J.
E. Anders: Kw. 22^ S. 75/7; R. Auern-
heimer: NFPr. N. 15728; C. Busse: Velh-
KlasMhh. 23', S. 318/9; H. Bergmann:
O&W. 8, S. 492/6; A. Eloesser: VossZg.
N. 325; L. Geiger: AZgJudent. 72, S. 415 8;
E. Goldbeck: Zukunft 66, S. 417/8; W.
Handl: NRs. 19, S. 1851/2; Auguste
Hauschner: HilfeB 10, N. 3; Heiden-
berg: UdW. 2, S. 68/9; J. Hofmiller:
SüddMhh. 52, S. 342/5; M. Jacobs: BerlTBl.
N. 319; H. Kienzl: .LE. 11, S. 28-30; F.
Saiten: Zeit N. 2042 („Sch.s Wiener Ro-
man"); F. Servaes: Blaubuch 3, S. 1111/5;
O. Stoessl: ÖsterrRs. 18, S. 79-80; H. UU-
mann: SchL. 10, S. 105/7.]|
Schönaich-Carolath.
(Siehe auch N. 5548-54.)
6334) L. Krapp, Prinz Emil v. Schönaich-
Carolath. (= N. 5550.)
6335) Olga Putz, Schönaich-Carolath als
Dichter d. sozialen Mitleids: ÜdW. 2,
S. 253/9.
6336) G. Schüler, Prinz E. Schönaich-Carolath.
(= N. 5551.)
(S. 89-121 beh. die Erzählungen.)
W. Schüssen.
6337) O. Knapp, Zwei wackere Schwaben:
MünchnerNNB. N. 137.
(L. Finckh u. W. Schüssen.)
6338) Th. Schwabe, W. Schüssen: ÜdW. 1,
S. 231/7.
H. Stegemann.
6339) A. Geiger, H. Stegemann: LE. 10,
S. 902/8.
H. St ehr.
6340) H. Stehr. IW. Bonseis: Zukunft 67,
S. 360/4; M. Hochdorf: SozMhh. 15,
S. 1182/3; H. Kyser: Tag 1909, N. 125; id.:
NRs. 20, S. 1649-54 („H. St. u. sein neuestes
Werk"); O. Loerke: Zeitgeist 1909, N. 24;
Marie Oehlke: Tagi^Rs. le.Febr.; F. Pf em-
fert: Blaubuch 4. S. 666/8.|
6341) H. Stehr, Drei Nächte. B., Fischer.
1909. 397 S. M. 5,00. |[H. Benzmann:
Grenzb. 68», S. 439-40; F. Strunz: SchL. 10,
S. 345/7.]|
341
IV, 3. Epos.
342
E. Strauss. K. H. Strobl.
6342) F. Bö ekel, E. Strauss: Blaubuch 3,
S. 1135-40.
6343) K. W. F r i 1 8 c h , Zum Schaffen K. H.
Strobls: Geg. 75, S. 261/2.
H. Sudermann. (Siehe auch N. 7096-7100.)
6344) H. S p i e r o , H. Sudermann : Königsb.
Hartungsche Zg. 1909, N. 75. (Siehe LE. 11,
S. 862/3.)
6845) K. Strecker, H. Sudermann: Eckart 3,
8. 217-36.
6346) G. Klee, Sudermanns „Frau Sorge":
ib. S. 194/7.
6347) H. Sudermann, Das hohe Lied. Roman.
St., Cotta. 6.S5 S. M. 5,00. 1[C. Busse:
VelhKlasMhh. 23S S. 294/6; R. Dohse:
SchL. 9, S. 457-60, 497/9, 572; F. Düsel:
WIDM. 105, S. 803/6; A. Eloesser: NRs.
20, S. 153/4; G. Heine: Christi. Welt 23,
S. 66/9; E. Heilborn: LE. 11, S. 836-40
(„Die leere Vase"); Th. Heuss: Hilfe 14,
S.795; O. Hin dric ha: Hochland 6\S. 636 8;
A. Klaar: KönigsbBll. X. 24; K. Kx)rn:
NZSt. 27S S. 776/8; E. Krauss: Türmer HS
S. 566/9; O. Neumann-Hof er: Tag X. 374;
W. Rath: Kw. 23«, S. 91/4; K. Strecker:
TglRsB. X. 280; 0. Trübe: Geisteskampf d.
Zeit 1909, S. 145/7: C. H.: Zeit N. 2219;
weitere Referate s. LE. 11, S. 497/9.]|
J. Wa ssermann.
6348) M. Schacherl. J.Wassermann: O&W. 8,
S. 732/9.
6349) K. Weis, J.Wassermann: Hochland 6%
S. 477-82.
6350) J. Wassermann, Caspar Hauser oder
Die Trägheit d. Herzens. Roman. St., Dtsch.
Verlagsanst. 558 S. M. 6,00. i[C. Busse:
VelhKlasMhh. 23S S. 156/8; F. Düsel:
WIDM. 104, S.7434; R. G. Haebler: SchL.
9, S. 329-30; St. Hock: XFPr. X. 15711;
H. Kienzl: Zeit X. 2065; id.: Blaubuch 3,
S. 953-60; Th. Mann: MünchenerXXB. X.17;
R. M. Mever: VossZg». X. 28; F. Saiten:
XRs. 20, S. 129-33; K. St(orck): Türmer 11 ■^
S. 253/4; Julie Wassermann: Zukunft 66,
S. 56-61.]j
6350 a) J.Wassermann, Zum Kaspar Hauser-
Problem: XFPr. X. 15718. (Dazu St. Hock:
ib. X. 15725.)
B. Wille.
6351) H. Land, Der Dichter d. Abendburg:
Universum R»- 25, X. 20.
6352) B. Wille, Die Abendburg. Chronika
e. Goldsuchers in 12 Abenteuern. Jena,
Diederichs. 1909. 524 S. M. 5,00. |fW.
B Öls che: Universum 25, S. 457,8; id.: FZg.
1909, X. 316 (siehe LE. 12, S. 420); J. Hart:
Tag 1909, X. 304; F. Stein: BerlTBlLBs.
1909, N. 520.] I
Verschiedene (Unterhaltungssehriftsteller).
6353) E. G. Seeliger, A. Brausewetter: TglRsB"
1909 N. 294.
6354) J.'wiegand, O. Enking: XTBlst. N. 165.
(Siehe LE. 10, S. 1651.)
6355) H. Binder, J. C. Heer: Bücherwelt 5,
S. 151/7.
6356) F. Cas teile, P. Keller, d. Romantiker:
LHw. 46, 8. 645/8.
6357) Olga Putz, P. Kellers Romane: UdW.
2, S. 86-92.
6358) W. Rath, H. A. Krüger: TglRsB. N. 32/3.
6359) W. Knögel, Ein Bubenroman: NJbbKI-
AltGL. 22 S. 30/5. (Auch N. 409, S. 25-35.)
6360) F. Gebhardt, O. v. Leixner: Der alte
Glaube 9, S. 28.
6361) V. Klemperer, P. Lindau. B., Con-
cordia. 1909. 139 S. M. 1,00.
6362) id., P. Lindaus künstlerischstes Gebiet:
Geg. 75, S. 397-400.
6363) Aus P. Lindaus Flegeljahren: Grenzb.
68*, S. 473-82.
6364) L. Steiner, F. Mauthner: D Arbeit. 9,
S. 111/9.
6365) J. Bayer, A. Meissner in Bregenz.
(= X. 371, S. 466-92.)
6366) E. Soff^, Erinnergn. an A. Meissner.
(= X. 434, S. 188-214.)
6367) A. Dobsky, Einem vergessenen Dichter
H. K. Xeumann (1808—75): Türmer 11 >,
S. 273/6.
6368) A. Nie mann, Lebenserinnerungen.
(= N. 4892.)
6369) H.Spiero, Ompteda: Zukunft 63, S. 252/5.
6370) R. Schaukai, R. Huchs neue Bücher:
Geg. 73, S. 360/2.
(Der Frauen wunderlich Wesen. — Eine Krisis.)
6371) H. Binder, R. Stratz: Bücherwelt 5,
S. 228-33.
6372) K. T e 1 m a n n , Ausgew. Werke. (In
8 Bdn.) Dresden, Reissner. Je M. 5,00.
(Bd. 1. Unter d. Dolomiten. VIII, 194, 237 S. —
2. Unter röm. Himmel. 447 S. — 3. Das Spiel ist aus.
Vn. 524 S. — 4. Auf eigener Scholle. 409 S. — 5. Tod
den Hüten. 387 S. — 6. Was ist Wahrheit. 233 S. —
7. Von jenseits d. Grabes. V, 359 S. — 8. Ausgew.
Novellen. VII, .337 S.)
6372 a) A. v. Tschabuschnigg (1908—77). LE.
11, S. 1661; ÖsterrRs. 20, S. 246-.50.|
6373) X'annv Lambrecht, F. v. Zobeltitz:
Dichterstimmen 23, S. 143/7.
Hamoristen.
6374) V. K 1 e m p e r e r , R. Leander. (= N. 5298.)
6375) R.Wengraf, E. Pötzl: LE. 12, S. 237-43.
6376) K. Bienenstein, R. Presber: Wiener
Mitt. 21, X. 4.
6377) R. Reich enau, Aus unsem vier Wänden.
Xeue Volksausg. Unter Mitwirkg. d. Freien
Lehrervereinigg. für Kunstpflege zu Berlin
her. V. C Meyer-Frommhold. L., Grunow.
1909. Vin, 536 S. M. 3,00.
6378) A. Schlossar, F. Schlögl (1821—92):
ADB. 54, S. 45/7.
6379) P. Falck, Der halt. Humorist G. J.
Schultz-Bertram (1808—75): BaltMschr. 65,
S. 313-30.
6380) W. Knoegel, Der Humor H. Seidels u.
AV. Raabes. (= X. 410, S. 19-24.)
6381) J. Trojan, H.Seidel (1842— 1906): DXekr.
11, S. 123/7.
6382) H.W. Seidel, H. Seidel als Xaturfreund:
DEvJb. 1, S. 124-36.
6383) id.. Ein Xotizbuch H. Seidels: Eckart 3,
S. 1,3,' 79-86, 156-63.
6384) id.. Ein Brief W. Kellers: TglRsB. N. 13.
(An H. Seidel.)
6385) J. Willomitzer, Humoresken in Vers u.
Prosa. Her. v. R. Reinhard. (= Hesses
Volksbücherei Bd. 489-90.) L., Hesse. 136 S.
M. 0,40.
22*
343
IV, 3. Epos.
344
Fraiiendichtungr:
Altere Zeit.
6386) Zum 100. Geburtstag v. Elise Averdieck.
Hamburg, Agentur d. Rauhen Hauses. 32 S.
M. 0,40.
6387) Elise Averdieck, Lebenserinnerungen.
Her. V. Hanna Gleiss. Ebda. VH, 440 S.
M. 4,50.
6388) L. K i e s g e n , Ferdinande Freiin v.
Brackel: ÜdW. 1, S. 14/8.
6389) Annette v. Droste -Hülshoff , Er-
zählungen. (= N. 333, Bd 5/6.)
6390) H. A. Li er, Ciaire v. Glümer (1825 bis
1906): DNekr. 12, S. 319-21.
6391) P. Tesdorpf, Henriette Keller-Jordan.
St., Kohlhammer. 31 S. M. 1,00.
6392) L. Kiesgen, Eine halb vergessene Dich-
terin: KVZgB. N. 43.
(Maria Lenzen 1814—82.)
6393) Malwida V. Meysenbug. |Grethe Mass4:
HambCorrB. N. 4/5; A. Prack: ÖUR. 36,
N. 3; E. Schürt: Revue 77, S. 386/9.|
6394) U. V. Hassell, Marie Nathusius: Kons-
Mschr. 65, S. 193-200.
6395) Elise Gründler, Marie Nathusius. Mit
Vorw. V. M. V. Nathusius. Gotha, F. A.
Perthes. 1909. VII, 225 S. M. 4,00.
6396) Paul Hoffmann, Marie Petersen (1816
—1859): ADB. 55, S. 576/7.
6397) L. Fränkel, Elise Schmieden [E.Juncker]
(1841—96): ib. 54, S. 113/5.
Frauendichtung der Gegenwart.
Lou Andreas-Salom^. Grete Auer.
6398) Th. Heuss, Lou Andreas -Salom^: Kw.
212 g 9-13.
6399) O. F. Walze 1, Grete Auer: LE. 10,
S. 755-66.
Helene Böhlau.
6400) Helene Böhlau. jFrigga v. Brockdorff :
FZg. 1909, N. 323 (siebe LE. 12, S. 416);
K. Martens: Zeitgeist 1909, N. 47; K. G.
Wendriner: BernRs. 4, S. 277; Margarete
Wolf: Erwinia 15, S. 196/9; id.: Hilfe 14,
S. 9-10.1
6401) Helene Böhlau, Das Haus zur Flamm'.
B., Fleischel. 373 S. M. 5,00. [[Hedwig
Dohm: BerlTBlLRs. k 485; Sophie Höch-
stetter: LE. 10, S. 813; R. Krauss:
Eckart 3, S. 63/4.]|
Frieda v. B ü 1 o w. M. v. B ü 1 o av.
6402) Sophie Höchstetter, Frieda v. Bülow.
Dresden, Reissner. 1909. V, 230 S. M. 4,00.
6403) Frieda V. Bülow (1857—1907). |Gertrud
Bäumer: Frau 16, S. 407-12; H.v. Kahlen-
berg: Tagl909,N.66 (siehe LE.ll, S.1007/8);
Nanny Lambrecht: Dichterstimmen 63,
S. 69-73; LE. 11, S. 966.|
6404) Sophie Höchstetter, Margarethe v.
Bülow: TglRsB. 1909, N. 1.
Helene Christaller. H. Dohm.
6405) A. Burger, Helene Christaller: Hessen-
land 22, S. 124/7.
6406) L. F i n c k h , Helene Christaller : Schwaben-
spiegel (Stuttgart) N. 25.
6407) Grete Meisel-Hess, Hedwig Dohm:
Zeitgeist N. 38.
Marie v. Ebner-Eschenbach.
6408) Th. Fuchs, Marie v. Ebner-Eschenbach
u. d. klass. Sprachen oder Was hat d. dtsch.
Nation d. latein. Sprache zu verdanken?
Wien, Fromme. 39 S. M. 0,50.
6409) J Löwenberg, Marie Ebner: AZgJudent.
73, S. 610.
6410) Betty Paoli, Marie v. Ebner-Eschenbach,
(= N. 423, 8.60-111.)
6411) G. Pallas, Marie Ebner-Eschenbach, wie
sie d. mähr. Landvolk schildert. (In tschech.
Sprache.) Progr. Mistek. 1907. 17 S.
6412) Marie Ebner-Eschenbach, Altweiber-
sommer. B., Paetel. 1909. 171 S. M. 3,00.
|[A. Meinhardt: LE. 12, S. 395/8 (,Ein Buch
d. Weisheit").]!
6413) Ein Buch, d. gerne Volksbuch werden
möchte. Aus d. Schriften v. Marie v.
Ebner-Eschenbach. Ebda. 1909. 258 S.
M. 2,00.
(Der Kreisphysikus. — Nebenbuhler. — Vorzugs-
schüler. — Er lässt die Hand küssen. — Fräulein
Susannes Weihnachtsabend.)
Ilse Frapan.
6414) Ilse Frapan, Autobiographische Skizze:
LE. 10, S. 544/8.
6415) A. Skarvan, Ilse Frapans Tod: Hamb-
FrBl. 1909, N. 27/8.
6416) Ilse Frapan (1852—1908). |F. Düsel:
WIDM. 105, S. 806/8; F. Marti: LE. 11,
S. 493/5; H. Spiero: ib. 10, S. 540/4; Schl-
HZ. 3, N. 8; vgl. auch LE. 11, S. 534/5.|
Enrika v. Handel-Mazzetti.
6417) E. Korrodi, Enrika v. Handel-Mazzetti.
Münster, Alphonsus-Buchh. 1909. V, 177 S.
M. 2,50.
6418) F. Rothenfelder, Das religiöse Kunst-
werk Enrikas v. Handel-Mazzetti: ÜdW. 2,
S. 397-405, 434-42.
6419) Enrika v. Handel-Mazzetti. |E. Arens:
LHw. 46, S. 465/9; F. Herwig: HilfeB. 15,
N. 36; C. E. Wiegan d: BernRs. 4, S 264/6.|
6420) id.. Die arme Margaret. Ein Volksroman
aus d. alten Steyr. Kempten, Kösel. 1909.
392 S. M. 5,00. |[K. Domanig: ALBl. 18,
S. 727; Luluv. Straussu. Torney:LE. 12,
S. 1079-82.JI
Auguste Hauschner.
6421) Gertrud Bäumer, Auguste Hauschner:
LE. 12, S. 89-97.
6422) Auguste Hauschner, Die Familie
Lowositz. B., Fleischel. 424 S. M. 6,00.
|[C. Busse: VelhKlasMhh. 23S S. 319; L.
Geiger: AZgJudent. 72, S. 440/2; Zukunft
66, S. 328-32.] i
Ricarda Huch.
6423/4) Ricarda Huch. |H. Bethge: Eckart 3,
S. 50/6; id.: HambCorrB. N. 25; E. M. Ha-
mann: ÜdW. 2, N. 22/3; E. L. Schellen-
berg: Xenien 2S S. 149-57; Christine
Touaillon: Neues Frauenleben 20, N. 2/3.|
6425) Lulu V. Strauss u. Torney, Neues v.
Ricarda Huch: LE. 10, S. 615/9.
(Neue Gedichte- — Garibaldi.)
6426) V. Klemperer, R. Huchs Geschichten
V. Garibaldi (JBL. 1906/7, N. 5027): Frau 15,
S. 459-64.
345
IV, H. Epos.
346
Else Jerusalem.
6427) Else Jerusalem, Der heilige Skarabäus.
B., Fischer. 1909. 668 S. M. «,00. (Vgl.
auch id., Die Prostitution u. ihre künstler.
Beziehgn. zu meinem Roman: Zeitgeist 1909,
N. 22.) |[E. Faktor: Tag 1909, N. 116; M.
Hochdorf: SozMhh. 15, S. «69-70; E. H.-K.:
Hilfe». 1909, N.19;F.Pfemfert:Blaubuch4,
S. 522/4 („Roman oder Kulturdokument?");
R. Saudek: BerlTBl'-R-. !;*09, N. 13«; K. G.
W(e)ndr(inerj: BernRs. 2, 8.556/7.]!
H. V. K a h 1 e n b e r g.
6428) Gertrud Bäumer, H. v. Kahlenberg:
LE. 10, S. 1499-1506. (Dazu H. v. Kahlen-
berg: Autobiograph. Skizze: ib. S. 506.)
6429) Hedwig Dohm, H. V. Kahlenberg: N&S.
127, S. 254-66.
Isolde Kurz.
6430) V. Klemperer: Isolde Kurz: Geg. 73,
S. 216/8, 231/4.
Nanny Lamb recht.
6431) Xanny Lambrecht. |Henriette Brey
Mschr. für kath. Lehrerinnen 20, S. 572 5
T. Kellen: ÜdW. 1, S. 139-48; K. Muth
Hochland 6\ S. 96-100.;
6432) id., Armsünderin, Roman aus d. Hunsrück.
Kempten, Kösel. 1909. 505 S. M. 5,00.
i[H. Brentano: ALBl. 18, S. 571/2; H.
Cardauns: KVZgB. 1909, N.37; J. Henges-
bach: Tag 1909, X. 208: K. Geissler:
SchL. 10, S. 429-30; K. Muth: Hochland 6^
S. 97-111 (Epilog z. „Armsünderin"); W.
Schmidtbonn: LE.12,S. 113/4; H.Weber:
ÜdW. 2, S. 577-87, 619-27.]!
E. Marriot. Rosa Mayreder.
6433) J. J. David, E. Marriot (1891). (= N. 383,
S. 144-53.)
A. Meinhardt. Charlotte Niese.
6434) R. Huldschiner, A. Meinhardt [Marie
Hirsch |: HambFrBl. N. 61. (Siehe LE. 10,
S. 1001 2.)
6435) W. Lennemann, Charlotte Niese: Der
alte Glaube 9, N 29.
6436) Charlotte Niese, Aus d. Jugendland.
Mit Geleitw. v. A. Troll. L., Grunow.
103 S. Mit Abbildgn. M. 1,60.
Gabriele Reuter.
6437) Gabriele Reuter. iV. Klemperer: WIDM.
104, S. 866-74; H. Land: UniversumRs. 25,
N. 21; M. Muret: Nouvelle Revue 3S
S. _53-67.|
6438) id.. Das Tränenhaus. Roman. B., Fischer,
254 S. M..3,50. l[C.Busse: VelhKlasMhh.^S«,
S. 149-50; Hedwig Dohm: Tag N. 392;
A. Heine: LE. 11, S. 671/2; M. Jacobs:
BerlTBlLK«. N. 649; F. Servaes. Zukunft 69,
S. 85-91 („Das Los d. Weibes").]!
Edith Salburg. A. Supper.
6439) 0. St auf V. d. March, Edith Salburg:
LDO. 9, N. 10.
6440) Th. Ebner, Anna Supper: Hochland 6^
S. 499-502.
Bertha v. Suttner.
6441) A. H. Fried, Bertha v. Suttner. (= Per-
sönlichkeiten Hft. 14.) Charlottenburg, Vergil-
Verlag. 26 S. M. 0,30.
6442)Berthav.Suttner,Memoiren.(=N.4912.)
|[C. Jentsch: Grenzb. 68\ S. 139-50.]]
Clara Viebig. Luise Westkirch.
6443) M. Muret, Les romans nationaux de
Clara Viebig: RdeParis. 1.5«, S 346-61.
6444) M. A. Morisse, Die Gestalig. d. bist.
Stoffes z. Kunstwerk in Clara Viebigs „Die
Wacht am Rhein": MLitGesBonn. 4, N. 5.
6445) Clara Viebig, Das Kreuz im Venu. B.,
Fleischel. 491 S. M. 6,00. |[C. Busse:
VelhKlasMhh. 23 S S. 628-30; M. Jacobs:
BerlTBlLRs. N. 511; M. Messer: NFPr.
N. 15848 (siehe LE. 11, S. 254/5); E. Michael:
SchL. 9, S. 417-20; W. Rath: Kw. 22\
S. 289-90; id.: TglRsB. N. 272 (,Frau u. Land-
schaft" ).1|
6446) W. kiatt, Luise Westkirch: AZg. 1909,
N. 32.
Jngendliteratnr.
6447) H. L. Köster, Leitfaden zur Gesch. d.
dtsch. Jugendlit. Hamburg, Janssen. 1909.
86 S. M. 1,00.
6447a) K. Credner, Unsere Jugendzeitschriften.
(= N. 550.)
6448) H. Acker, Der Kampf um d. Jugend-
schriften: StML. 77, S. 538-47.
6449) E. Kundius, Brauchen wir e. spezifische
Jugendlit.? Eine Umfrage: DSchule. 12,
S. 751 5.
(Mit Antw. v.Wildenbruch, Heyse, Blüthgen,
Trojan, M. Möller, Clara Viebig, B. Otto.)
6450) St. Reinke, Krit. Gänge durch d. neuere
Jugendlit.: ÜdW. 2, S. 781-92.
6451) Olga Spiero, Jugendsohriften: Grenzb.
68*, S. 359-64.
6452) A. Langguth, L. Bechstein u, sein Denk-
mal: Geg. 73, S. 25/6, .38-40.
6453) Th. Linschmann, L. Bechstein u.
seine Schriften: Eckart 3, S. 380/7.
6454) F. Hey den, Grimm oder Bechstein?
Zur Kritik d. Bechsteinschen Märchen:
JugendschrWarte. 16, S. 13,5, 22/4.
(Lehnt d. Bechsteinsche Verballhornung v. Grimms
Märchen scharf ab.)
6455) A. Droop, K. May. Eine Analyse seiner
Reise-Erzählgn. Köln- Weiden, Frenken. 1909.
IV, 200 S. M. 2,50.
6456) F. W. Kahl, K. Mav, e. Verderber dtsch.
Jugend. B., Walther. 20 S. M. 0,50.
6457) F. Weigl, K. Mays päd. Bedeutg.
(= Päd. Zeitfragen. IV, 22.) München,
Höfling. 40 S. M. 0,60.
Ausländische Romandichter In Deutschland:
England — Amerika.
R. Kipling.
6458) G. Hermann, R. Kipling (geb. 1861).
B., Vita. 1909. VIII, 161 S. M. 2,00.
E. A. P 0 e.
6459) E. A. Poe (1809—49). iH. H. Evers:
Zeitgeist 1909, N. 3 („P. u. sein Einfluss");
A. z. Fürstenberg-Fürstenberg: Hoch-
land 6S S. 624/9; R. de Gourmont: N&S.
347
IV, 3. Epos.
348
128, S. 384/8 („Randglossen zu P.«); id.:
Hyperion 1^, S. 147-50 („Marginalien über
P."); E. Ladegast: HambFrBl. 1909, N. 15
(„Vom Menschen P."); E. Lucka: ÖsterrRs.
18, S. 110/6 („F. u. d. romant. Kunst"); id.:
NFPr. N. 15951 (siehe LE. 11, S. 717/8);
A. Möller v. d. Brück: FZg. 1909, N. 19;
B. AVildberg: WIDM. 105, S. 776-80 („P.
u. seine Kunst"); weitere Artikel siehe LE.
11, S. 716/8.1
6460) F. Schneider, E.A.Poe u. E. Th. A.
Hoffmann: ÜdW. 2, S. 37-42, 73/6.
6461) W. Rath, Aus Poes Schriften: Kw. 22^,
S. 254-73.
J. Swift.
6462) J. Swift, Prosaschriften. 4 Bde. Her.
V. F. P. Greve. Bd. 1. B., Oesterheld. 457 S.
M. 6,00.
6463) id., Gullivers Reisen in verschiedene
ferne Länder d. Welt. In 4 Tln. Erste un-
gekürzte Ausg. Übers, v. F. Thurow. B.-
Westend, Reiss. 1909. V, 320 S. M. 2,00.
6463a) V. Berner, Das Urbild d. Phantasie-
romane. (= N. 1402 a.)
Thackeray.
6464) L. Geiger, Thackeray: Geg. 75, S. 288/9.
6465) W. M. Thackeray, Gesamm. Werke.
Übers, v. Heinr. Conrad. Bd. 1/4. München,
Müller. XXXII, 356; 449, 429, 384 S. Je
M. 4,00.
(Bd. 1: Feine Gesellschaft. — Bd. 2/4: Jahrmarkt der
Eitelkeit.)
6466) E. Walter, Entstehungsgesch. v. Thacke-
ray s „Vanity Fair". (= Palästra Bd. 79 )
B., Mayer & Müller. VIII, 152 S. M. 4,50.
O. Wilde. (Siehe auch N. 7278-89.)
6467) O. Wilde, Das Bildnis des Dorian Gray.
Übers, v. M. Preiss. Eingel. v. J. Gaulke.
(= ÜB. N. 5008-10.) L., Reclam. 262 S.
M. 0,60.
6467a) W. V. Scholz, „Dorian Gray": Tag N. 62.
Frankreich :
Sammlungen und ältere Zeit.
6468) W. Eggert-Windegg, Geschichten aus
Frankreich. (= Bücherhalle. Bd. 9.) Keve-
laer, Thum. 1909. 222 S. M. 2,00.
(Enthält Novellen v. Bazin, Coppee, Lemaitre, Mau-
passannt, Vogue, Zola u. a.)
6468a) E. Hegaur, Auf Rabelais' Spuren in
Deutschland. (= N. 1402.)
64681)) L. Sain^au, Les interprfetes de Rabelais
en Angleterre et en Allemagne: R. des ötudes
rabelaisiennes 7, S. 137-258.
6469) Rabelais, Gargantua u. Pantagruel in
e. Auswahl nach d. Verdeutschung v. G.
Regis her. v. G. Pfeffer. (= Bücher d,
Weisheit u. Schönheit.) St., Greiner &
Pfeiffer. 180 S. M. 2,50.
H. de Balzac.
6470) J. Haas, Balzacstudien III.: ZFSL. 33,
S. 100-36.
6470a) H. de Balzac. iE. Clement: SozMhh.
15, S. 583-93; H. v. Hof mannsthal: Tag
N. 150, 153; W. Rath: Kw. 22 ^ S. 382/4;
0. Stoessl: Fackel N. 290; St. Zweig:
Zukunft 64, S. 53-62, 100-10. |
6471) H. de Balzac, Menschliche Komödie.
Bd. 1/9. Einleitg. v. H. v. Hof mannsthal.
L., Insel- Verlag. XL VI, 362, 429, 406, 407,
435, 359, 397, 401, 447 S. Je M. 4,00.
(Bd. 1. Ein Junggesellenheim. Übers, v. F. P. Greve.
— 2. Erzählgn. aus d. napoleonischen Sphäre, übers.
V. F. P Greve. — 3. Eugenie Grandet. Der Ehevertrag.
Übers, v- Gisela Etzel. — 4/5- Verlorene Illussionen.
Übers, v. Hedwig Lachmann. — 6/7. Glanz n. Elend
der Kurtisanen. Übers, v. F. P. Greve. — 8. Vater
Goriot. Das Haus Nucingen. Übers, v. Gisela Etzel.
— 9. Die Geschichte d. Dreizehn. Übers, v- E. Hardt.)
G. Flaubert. Huymanns.
6472) F. Herwig, Flaubert: Hilfe 15, N. 16.
6472a) K.Wenger, G. Flaubert. Persönlichkeit
u. Werk. (= N. 392, S. 118-31.)
6473) G. Flaubert, Gesamm. Werke. Autoris.
Ausg. Her. v. E. W. Fischer. Bd. 2, 3, 5,
6, 10. (== N. 334.)
6474) J. Jörgensen, J. K. Huvsmanns.
(= N. 2425.)
G. Maupassant. A. de Musset.
6475) P. Mahn, G. Maupassant. B., Fleisch el.
XVI, 564 S. M. 8,00. |[V. Klemperer:
Frau i6, S. 453-6it; W. Martini: ZFSL. 34,
S. 220/3; F. v.Zobeltitz: LE. 11,S. 10()0/2.]|
6476) G. Maupassant. |A. Eloesser: VossZgB.
1909, N. 33/4 („Studie zu M." Im Anschluss
an N. 6475.); H. Eulenberg: Blaubuch 4,
S. 91/4; P. Friedrich: Zeitgeist 1909,
N. 21. 1
6477) H. Caspari, Neue Maupassant-Literatur:
ASNS. 123, S. 138-44.
(A- Lumbroso, E. Maynial, P Mahn.)
6478) A. de Musset, Werke. Bd. 4. Erzählgn.
Übers, v. H. Lautensack u. W. Miessner.
Goslar, Lattmann. V, VI, 328 S. M. 4,00.
Stendhal.
6479) H.Wendel, Stendhal: NZ. 26^ S. 569/74.
6480) H. Stendhal-Beyle, Chroniken aus d.
italien. Renaissance u. nachgel. Novellen.
Deutsch V. F. v. Oppeln-Bronikowski.
(= id.. Ausgewählte Werke. Bd. 8.) Jena,
Diederichs. 318 S. M. 4,00. „
6481) Stendhal, Novellen. Übers, von H.
Scheidemantel. (= LB. N. 5088-90.) L.,
Reclam. 16". 269 S. M. 0,60.
(Äbtissin V. Castro. — Victoria Accoramboni. — Die
Cenci. — Herzogin v- Palliano. — Vanina Vanini.)
E. Zola.
6482) J. J. David, E. Zola (1902). (= N. 383,
S. 48-58.)
6483) E. Zabel, E. Zola im Pantheon: AZgB.
N. 13.
Russland:
F. M. D o s t 0 j e w s k i.
6484) O. J. Bierbaum, Dostojewski: Zukunft
69, S. 1H6-97.
6485) K. Weis, Dostojewski: Hochland ß\
S. 363/6.
6486) F. M. Dostojewski, Sämtl. Werke in
dtsch. Sprache. Her. v. A. v. d. Möller-
Bruch. Bd. 3, 4, 16— 19. Übers. v.E.K.
Rahsin. (Vgl. JBL. 1906/7, N. 5107a).
München, Piper. 1908/9. XVII, 647, 552 S. ;
XIII, 396 S.; XV, 560 S.; V, 386 S.; VI,
606 S. (In Subskr.-Preis je Bd. M. 4,00.)
349
IV, 3. t'po«-
m
N. Gogol.
6487) N. Gogol (1852—1909). [A. v. Berger:
NFPr. 16028 (siehe LE. 11, S. 1077/9); M.
H(arden): Zukunft 67, S. 29-42; R. Kurtz:
SozMhh. 15, S. 501/7 („Pilgerfahrt"); E.
Zabel: KönigsbBll. 1909, N. 9; Kw. 23»,
S. ■-'5/9.1
6488) A. Hess, Gogol in Hamburg: Hamb-
CorrB. 1*409. N. 12.
64S9) N.Gogol, Sämtl.Werke in 8 Bdn. Her.v.O.
Buek. Bd. 1/2. München, Müller. 1909. XLII,
470 S. ; V, 490 S. Subskr.-Preis je Bd. M. 4,50.
(1/2. Die toten Seelen.)
L. Tolstoi. Turgenjew.
6490) F. Lorenz, Graf Leo Tolstoi. (= Per-
sönlichkeiten Heft 11.) Charlottenburg,
Virgil-Verl. 29 S. M. 0,30.
6491) K. J. Staub, Graf L. N. Tolstois Leben
u. Werke. Seine Weltanschauung u. ihre
Entwicklung. (JBL. 1906/7 N. 7108.)
6491a) L. Tolstois Biographie u. Memoiren.
Autobiograph. Memoiren, Briefe u. biograph.
Material, her. v. P. Birukof u. durchgeseh.
T. L. Tos toi. 2. Bd. Reifes Mannesalter.
(Vgl. JBL. 1906,7, N. 5108a.) Wien, Perles.
1909. IX, 554 S. M. 8,00.
6492) L. Tolstoi (Zum 80. Geburtstag). \J. J.
David 1= N. 383, S. 40,7); M. Jacobs:
BerlTBl. N. 460; R. Löwenfeld: N&S. 126,
S. 490-506; R. Saitschick: Hochland 6^
S. 44-60, 194-216 („L. T. als Mensch, Künstler
u. Denker"); F. Saiten: Zeit N. 2145 („Der
russische Weg") ; L.v. Schröder: ib. N.2142;
P. Zschorlich: Hilfe 14, S. 597/9, 613/5;
weitere Festartikel s. LE. 11, S. 39-41, 126
(„Tolstois Ehrung").;
6493) R. M. Meyer, Das russ. Dreigestim :
Turgenjew, Dostojewski, Tolstoi: OsterrRs.
16, S. 31-46.
6493a) E. Zabel, L. N. Tolstoi u. I Turgenjew:
VossZgB. N. 36.
6494) W. Leonhardi, Turgenjews Romane.
Diss. Leipzig. 1909. 72 S.
Skandinavien.
6495) B. Wildberg, Andersen- Ausgaben : LE.
12, S. 628,9.
6496) H. Ch. Andersen, Gesamm. Märchen u.
Geschichten. Nach d. Originaltexten durch-
gesehen u. neu übertr. v. Etta Federn.
Chronologisch geordnet v. H. Brix. Mit
Einführung. Buchschmuck u. Abbildungen
V. G. Hentze. 4 Bde. Jena, Diederichs. 1909.
XXXII, 391, 374, 357, 348 S. M. 12,00.
6497) id., Märchen. 2 Bde. Unter Benutzung
d. V. Andersen selbst besorgten dtsch. Ausg.
neu übertr. Mathilde Mann. Künstler.
Ausstattung v. C. Weidemeyer. L., Insel-
Verlag. 1909. XXII, 557, 551 S. M. 9,00.
6498) H. Ch. Andersen, Märchen. Auswahl.
Mit Bildern v. W. v. May. München,
Hyperion- Verl. 1909. 186 S. M. 4,50.
6499) G. af Geijerstam 1858-1908. |M. Behr:
Hochland b\ 8. 500/2; Th. Heuss: Kw.
22S S. 310/3; O. Reiner: HambCorrB.
N. 18.|
6499a) G. af Geijerstam, Gesamm. Romane
in 5 Bdn. B., Fischer. 1910. LXIV, 380,
403, 341, 414, 410 S. M. 12,00.
6500) Elisabeth Bernhard, J. P. Jacobsen:
HilfeB 15, N. 11.
6501) E. Jokuff, J. P. Jacobsen: ÜdW. 2,
S. 454-60.
6502) Gedenkblatt für A. Kielland. L., Merse-
burger. 15 S. M. 0,10.
(Enthält die Rede Björnsons.)
6503) A. Bonus, A. Kielland: Kw. 21*, S. 125/8.
6504) A. Strindberg, Gesamm. Romane. 5 Bde.
(= N. 363, Abteiig. II.)
(Am ofinen Meer. — Das roteZinuner. — Die gotischen
Zimmer. — Die Inselbauem. — Schwarze Fahnen.)
6505) H. Hesse, Selma Lagerlöf: NTBIS*.
N. 272. (Siehe LE. 11, S. 418-20.)
6506) Jonas Lie (1833—1908): LE. 10, S. 1538-40.
6506a) J. Lies, Erlebnisse. Her. v. E. Lie.
(= N. 4902.)
Spanien :
Cervantes.
6507) Cervantes, Don Quichotte. Vollständige
dtsch. Ausg. unter Benutzung d. anonymen
Übertragung v. 1837 her. v. K. Thor er.
3 Bde. L., Insel-Verl. XV, 498, 573, 582 S.
M. 10,00.
6508) T. W. Berger, Don Quichotte in Deutsch-
land: ZBFr. 12, S. 287-91. (Vgl. auch
N. 1419 a.)
Sammelreferate.
6509) C. Busse, Neues vom Büchertisch:
VelhKlasMhh. 22 S S. 151/5, 303/7; 22^
S. 606-11, 749-53, 901/5; 23S S. 156-60, 317-21,
470/4, 628-32; 23 «, S. 148-52, 294.8, 445/9,
597-601; 23», S. 302/5, 453/7, 615/9; 24^,
S. 151/5, 310/4, 454i8, 612/6.
6510) H. Hesse, Neue Erzähler u. Romane:
März 2S S. 559-61; 2*, S. 334/6.
(J. Schaffner, Ginzkey, O. Steffen, W. Michel, F. Speier;
Bartsch, S. Trebitsch, H. v. Hoffensthal, Bang )
6511) Erich Schmidt, Neue Romane: DRs.
134, S. 312/6.
(Viebig, Schnitzler, Hermann, Nithack-Stahn, R-Voss.)
351
IV, 4 a. Geschichte des Dramas.
352
IV, 4
Drama und Theatergeschichte.
a) Geschichte des Dramas.
]. Älteres Drama.
Zeitschriften TS. 6512. — Essaysammlnngen N. 6522. — Allgemeines: Theoretisches nnd Dramaturgisches N 6533.
— Einzelbetrachtnngen N. 6547. — Einzelne äraraatische Gattungen N. 6555. — Kritik N. 6569. — Uraroatargen nnd Kritiker
N. 6574. — Geschichte des Dramas: Gesamtdarstellungen N. 6591. — 18 Jahrhnnde t (ältere Zeit, Sinrm nnd Drang,
Koraödiendichter) N. 6594. — 19. .Tahrhnndert: Zeitalter der Romantik: fl. von Kleist N 6626. - Körner N. 6675. - Andere
N. 6677. — Zeitalter des Jungen Deut.schlands und die Zeit von 1840—70: Grabbe N. 6686. — Hebbel N. 6704. — 0. Ludwig
N. 6804. — Verschiedene N. 6S14. — Drama in Österreich: Grillparzer N 6822. — Halm N. 6847. - Andere N. 6850. —
Volkstümliches Drama in Österreich (Raimund, Nestroy, Anzengruber) N. 6852. —
Zeitschriften.
6512) Bühne u. Welt. Her. v. E. u. G. Eisner.
Red. V. H. Stümcke. Jahrg. 10 u. 11. B.,
Eisner. 1908/9. Je M. 14,00.
6513) Die Bühnenwelt. Illustr. Wochenschrift.
Her. V. C. F. Wvn. Jahrg. 1, Nr. 1. B.,
Verlag d. Bühnen weit. 16 S. M. 0,85.
6514) Die dtsch. Bühne. Amtl. Blatt d. Dtsch.
Bühnenvereins. Jahrg. 1 (1909). 20 Hefte
je 1 Bogen. B., Paetel. 1909. M. 12,00.
(In Heft 1: R. Löwenfeld, Die dtsch. Bühne.)
6515) Dtsch. Theater-Zeitschrift. Jahrg. 1. Her.
V. G. May u. K. L. Schröder. Unabhängige
Wochenschrift für Bühnenkunst u Bühnen-
praxis. Berlin. 4". Je */4 Bogen. M. 10,00.
6516) Masken. Wochenschrift des Düsseldorfer
Schauspielhauses. Red. v. R. Brück. Jahrg.
4 u. 5. Düsseldorf, Schrobsdorff. 1908/9.
Je 52 Hefte. Je..M. 8,00.
6517) Der Merker. Österr. Zeitschrift f. Musik
u. Bühne. Her. v. R. Batka u. L. Hevesi.
Wien, Österr. Verlag. 24 Hefte je 2^/2 Bogen.
M. 18,00.
6518) Der Neue Weg. Her. v. d. Genossenschaft
dtsch. Bühnenangehöriger. Jahrg. 1909.
B.-Westend, Reiss. 52 Hefte je 2 Bogen.
M. 12,00.
6519) Die Schaubühne. Her. v. S. Jacob-
sohn. Jahrg. 4 u. 5. Ebda. 1908/9. Je
52 Nn. Je M. 0,H0.
6520) Das Theater. Jahrg. 1 (1909-10). Her. v.
E. Köhrer. B.-Wilmersdorf, „Das Theater".
34,5x27,5 cm. 24 Hefte. Mit Abbildgn.
M. 20,00.
6521) The Mask. A monthly Journal of the art
of the theatre. Her. v. G. Craig. London.
I [Marie Stona: Zukunft 66, S. 387/8.] i
Essay- und Kritikensammlungen.
6522) J. Bayer, Studien u. Charakteristiken.
(= K 371.) |[M. Neck er: LE. 11, S. 193/6
(„Eine Wiener Dramaturgie").
(Biograph. Vorrede. — S. 1-28 : Sophokles in Wiener
Aufführungen. — S. 29-128: Die engl. Historien Shake-
speares. — S. 129-73: Spanisches daheim u. auswärts.
— S. 174-210 : Grillparzer auf d. Burgtheater. —
S. 274-310 ; Vom historischen Drama. — S. 311-94 : Zur
Gesch. d. Bühnenbearbeitgn.)
6523) L. B r ä u t i g a m , Bremer Theater. (= N. 378,
S. 160-217.)
6524) H. Erdmann, Kritiken. (= N. 385,
S. 41-103.)
(Nora, Einsame Menschen, Armer Heinrich, Pippa,
Man kann nie wissen, Hoffnung auf Segen, Iphigenie,
Tasso, Russiche Künstler.)
6525) E. Gever, Vom Pathos d. Zeit.
(= N. ,395.)"'
(S. 40/9: Vom neuen Pathos. — S. 52-66: Vom moral.
Problem d. Schauspielers. — S. 68-74 : Reinhardts De-
korationen. — S. 76-95: Theater u. Gesellschaft.)
6526) P. Goldmann, Vom Rückgang d. dtsch.
Bühne. (JBL 1906/7 N. 5145.) |[K. Frenzel:
DRs. 135, S. 150/3; S. Jacobsohn: Schau-
bühne 4', S. 53/5 („Auch ein Kritiker");
W. v. Scholz, Kw. 21*, S. 32/4 („Über d.
mod. Theater").]!
6527) F. Mamroth, Aus d. Frankfurter Theater-
chronik (1889 — 1907). Her. v. Johanna
Mamroth. 2 Bde. B., Fleischel. 346,378 8.
M. 10,00. ([F. Deibel: KönigsbBll. 1909,
N. 14; F. Gregori: LE. 11, S. 635.7; P. Gold-
mann: FZg. N.290; E. Heilborn: DRs. 138,
S. 467 9; R. M. Meyer: N&S. 128, S. 204 5;
V. Klemperer: Geg. 76, S. 673/5; F. Stös-
singer: Schaubühne 4'^, S. 442/5 („Antipoden
d. Kritik: F. M. u. P. Goldmann").] |
6528) B. Shaw, Essays. (= N. 433.)
(Enthält: O. Wilde. — H. Irving. — Ellen Terry. —
Sarah Bernhardt u. d. Düse. — Kirche u. Bühne. —
Der Maler u. d. Dramatiker. — Auf d. Jagd nach dem
Vergnügen. — Abschied d. Rezensenten. — Frau
Warrens Gewerbe. — Ibsen in England. — Wie Sliaw
d. Nordau demolierte.)
6529) Ad. Stern, Zwölf Jahre Dresdner Schau-
spielkritik (1894— 1907). Her. v. Ch. Gaehde.
Dresden, Koch. XVI, 472 S. M. 5,50. |[F.
Gregori: LE. 11, S. 637/fS; E. Kilian:
DLZ. 30; S. 1568/9; J. Sprengler: ALBl. 18,
S. 559.]|
6530) F. Stössinger u.W. Miessner, Kritiken-
sammlung: Schaubühne A\ S. 480, 499-501,
616/7; 4'^ S. 203/4, 311.
(Stümcke, H. Kienzl, R. Batka, Zabel, E. v. Wolzogen.)
6531) Rud. Krauss, Das Schauspielbuch. Ein
Führer durch d. modernen Theaterspielplan.
2. verb. u. verm. Aufl. Stuttgart, Muth.
1910. XII, 391 S. Mit 36 Bildnissen auf
3 Taf. M. 3,00.
6532) Die Volksbühne. Eine Sammig. v. Ein-
führgn. in Dramen u. Opern. Her. vom
Bildungsausschuss d. Sozialdemokrat. Partei
Deutschlands. Mit Beitrr. v. F. Diedrich,
K. Eisner, R. Franz, K. Korn, E. Kre-
owski, W. Mauke, F. Mehring, J. Schi-
kowski, C. Schmidt, H. Wendel. B.,
Buchh. Vorwärts. 1909. Je V2 Bogen. Je
M. 0,10.
(Beb . : Dramen v. Shakespeare, Lessing, Goethe, Schiller,
Kleist, Hebbel, Anzengruber, Gogol, Hauptmann
[Weber!, Ibsen [Volksfeind, Nora], Langmann [Bartel
Turaser], Halbe [Jugend], E. Rosenow [Kater Lampe]-)
353
IV, 4 a. Geschichte des Drama«.
354
Allgemeineg:
Theoretisches und Dramaturgisches.
6533 4) H. Schlag, Das Drama. Wesen, Theorie
u. Technik d. Drama. {= N. 2783.) 1[H.
M a n k 0 w s k i : LHw. 47, S. 877-80.] !
«.535) W. D. Price, The analysis of play con-
structiou and dramatic principle. New York,
Prke. VI, 415 S.
053«) E. Breda, Dramatische Möglichkeiten:
Dokumente d. Fortschritts 1, 8.211/4.
6537) P. Ernst, Das Theater d. Gebildeten:
Tag N. 292. (Dazu E. Wachler: ib. N. 211.)
653S) K. Feiner, Zur Naturgesch. d. Schau-
.«piels: BayreuthBll. 31, S. 48-53. (S. auch
id.: Volkserzieher 12, S. 169-71 [,Zur Natur-
gesch. d. Dramas"].)
6539) E. Fried eil, Die Tragödie der An-
passung: Schaubühne 4^, S. 613/6, 639-42.
6540) W. Handl, Formen d. Dramas: Nßs. 20,
S. 1203 9.
6541) H. Kienzl, Vom künstler. Willen d. dtsch.
Dramatikers: Dßühne. 1, S. 185/7.
6542) E. Korn, Mode u. Stil im Drama: Zeit-
geist N. 44.
6543) H. S i 1 1 e n b e r g e r, Das entgötterte Theater :
ÖsterrRs. 20, S. 344-58.
6544) K. Strecker, Der Tod d. Dramas:
TglRsB. >-. iu7.
6545) W. Wauer, Drama u. Aufführung:
DBühne. 1, S. 204)7.
6546) E. Wolff, Das dtsch. Theater auf d.
toten Punkt: Eckart 3, S. 265-94.
Einzelbetrach tungen.
6547) P. Ernst, Die Einheit d, Ortes u. d. Zeit:
Schaubühne 5*, S. 133/5, 177-80.
654S) E. Franz, Der Selbstmord im neueren
Drama: Masken 3, S. 467-71.
6549) J. Hart, Die Sprache d. Dramas: Tagi-B».
20. Sept.
iZu J. Bab.)
6550) KarlHoffmann, Die dramat. Stimmung.
(= N. 402, S. 1-10.)
6551) R.Lothar, Die Überraschung: TagK281».
(Siehe LE. 10, S. 1725/6.)
(Coup de theätre.)
6552) R. M. Mever, Der Darwinismus im Drama:
B&W. 11, S'. 448-51.
6553) S. Simon, Drama u. Landschaft: Schau-
bühne 4^ S. 576.9.
6554) K. Singer, Das Hässliche im Drama:
ib. b\ S. 297-300, 325-30.
Einzelne dramatische Gattungen:
Tragödie. (Siehe auch N. 27-il-50.)
6555) E. Bacmeister, Die Tragödie im Lichte
d. Anthropogenie: ZÄsth. 4, S. 78-102.
6556) A. Dieterich, Die Entstehg. d. Tragödie:
ARW. 11, S. 163-96.
6557) R. Dehmel, Der Mitmensch. Tragi-
komödie. Nebst e. Abhandlung über Tragik
u. Drama. 2. erweit. Ausg. B., Fbcher.
1909. 168 S. _M. 3,50.
6558) F. Knoke, Über d. Katharsis d. Tragödie.
bei Aristoteles. (== N. 2743.)
6559) Th. Lessing, Der süsse Schmerz, ünter-
suchgn. z. Psychologie d. Theaters: Schau-
bühne b\ S. 551/5, 579-82, 607-13, 651/7.
6560) id.. Das Problem d. Schuld: id. 5^ S. 641; 5,
669-71.
6561)'S. Lublinski, Zur Verteidigung d. Tra^
gödie: Neue Weg 38, S. 494/6.
6562) M. V. d. Porten, Der Sieg -d. Monismus
in d. mod. Tragödie. (— Flugschr. d. Dtsch.
Monisten bundes Ortsgruppe Hamburg N. 2.)
B., Buchh. d. Monistenbundes. 29 S. M. 0,40.
6563) H. Spitzer, Wesen u. Aufgabe d. Tra-
gödie: IntematWschr. 3, S. 605-20.
6564) C. E. Vaughan, Types of tragic drama.
London, Macraillan. VIII, 275 S. Sh. 5 .
1[H. G. Fiedler: LE. 10, S. 1010.]|
Komödie, Posse, Kinderstück.
6565) O. H. Schmitz, Das heitere Theater:
FZg. 1909. (Siehe LE. 11, S. 725.)
6566) E. V. Wolzogen, Das Lustspiel (1898).
f= N. 446, S. 191-213.)
6567) Die dtsch. Posse im 19. Jh.: lUZg. 130,
S. 859-60.
6568) H. GiT a b k e , Kinder als Schauspieler. Ver-
such e. Theorie d. Kinderdramas : Jugendschr-
Warte. 17, S. 5/6. (Dazu Fuhlbrügge:
ib. S. 14.)
Kritik. (S. -auch N. 2695-2713.)
Allgemeines.
6569) F. Blei, Schauspieler u. Kritik: Theater 1,
S. 412.
6570) E. Friedeil, Theaterkritik: Merker 1,
S. 106-11.
6571) W. Rath, Zum Streit um d. Kritik:
TglRsB. N. 179.
6572) W. V. Scholz, Theaterkritik der Tages-
blätter: Kw. 22', S. 365/7.
6573) K. S 1 0 r c k , Theaterkritiker oder -nörgler ? :
Türmer 11 ^ S. 269-75.
Dramaturgen und Kritiker.
6574) O. M. Fontana, Bab d. Kritiker: Masken
3, S. 553 9.
6574a) E. Ruete, H. Bulthaupt (1849—1905):
DNekr. 12, S. 293-300.
6575) E. Zabel, K. Frenzel: B&W. 10, S. 241 4.
6576) W. Herzog, P. Goldmann, der klare Kopf
oder d. Kritik d. reinen Vernunft: Schau-
bühne 5S S. 483-90. (Vgl. N. 6526.)
6577)W.Henzen,R.v. Gottschall. (=N. 4692.)
6578) H. Wantoch, L. Hevesi: Schaubühne 5*,
S. 125 7.
6579) R. Faesi, A. Kerrs Theaterkritik:
RaschersJb. 1, S. 36-61.
6580) J. Bayer, A. Klaar: NWTBl. N. 307.
6581) Freundesgrüsse an A. Klaar. (= N.-394.)
6582) L. Steiner, F. Mauthner: D Arbeit. 9,
S. 111 9.
6583) H. A. Lier, R. Prölss (1821—1907):
DNekr. 12, S. 321,2.
6584) H. A 1 1 , L. Schönhoff: Schaubühne 4 \ S. 525.
6585) F. Avenarius: L. Schönhoff: Kw. 21^,
S. 300 1.
6586) J. J. David, L. Speidel (1900). (= N. 383,
S. 154 8.)
6587) L. Hevesi, L. Speidel (1830-1906):
DNekr. 11, S. 193-223.
6588) A. Bettelheim, H. Wittmann: AZg.
1909, N. 43.
6589) Ignotus [A. Müller-Guttenbrunn],
H. Wittmann: NWTBl. 1909, N. 286. (Siehe
LE. 12, S. 266.)
6590) M. Neck er, H. Wittmann: VossZg. 1909,
N. 485.
Jahresbericht« für nenere deutsche Literaturgeschichte. XIXi'XX.
23
S55
IV, 4 a. Geschichte des Dramas.
356
Geschichte des Dramas:
Gesamtdarstellangeii.
6591) B.Busse, Das Drama. Bd.l. (==N.3451.)
059^) G. Belouin, De Gottsched k Lessing.
Etüde sur las commencements du thöätre
mod. 1724—60. Paris, Hachette. 1909. XV,
346 S. |[A. E(loes8er): VossZgB. 1909,
N. .51; M. Koch: LCBl. 61, S. 659-60.] |
6593) 0. Weltzien, Vom niederdtsch. Theater.
(= N. 3473.)
18. Jahrhundert:
Ältere Zeit.
6594) G. Peiser, Ein Hochzeitsschwank Friedr.
d. Gr.: Grenzboten 68S S. 28-39.
(Der Modenarr.)
6595) HannyBrentano, Estrithe. Eine Dichter-
liebe: DRs. 139, S. 421-32.
(J. Fr. V. Cronegk u. Estrithe Aschaff.)
6596)W.Montag,K.v.Ayrenhoff (1733—1819).
(= N. 4428.) |[A. V. Weilen: DLZ. 30,
S. 1317/8 (ablehnend).]!
6597) L. Röttenbacher, Die französ. Virginia-
dramen mit Einschluss derjenigen des Mon-
tiano, Alfieri u. v. Ayrenhoff. (= N. 1465.)
6598) F. Muncker, Zu den biblischen Trauer-
spielen Klopstocks. (= N. 5770, S. 33-51.)
6599) A. Pichler, Ch. F. Weisse. ( = N. 357,
Bd. 11, S. 167-73.)
(Im Anschluss an J. Minors Arbeit.)
Sturm und Drang:
H. W. V. Gerstenberg.
6600) E. Hering, H.W. v. Gerstenberg u. sein
Freudeskreis: JbFDH. 372-407.
F. M. Klinger.
6601) K. M. Klob, F. M. Klinger. (= N. 408,
Bd. 2, S. 211/5.)
6601a) T. Longo, I fratelli nemici nei drammi
di Klinger e di Leisewitz. (= N. 1498.)
6602) R. Philipp, Klingers Sprache u. Stil in
seinen Jugenddramen. (= N. 1984.)
J. A. L e i s e w i t z.
6603) H. Nirrnheim, J. A. Leisewitz u. Sophie
Seyler: MVHamburgG. 9, N. 2/3.
6601) A. Nutzhorn, Warum ist Leisewitz'
„Julius V. Tarent" nicht mit dem Ham-
burger Preis beda-fcht?: Euph. 16, S. 58-61.
J. M. Lenz.
6605) H. Landsberg, In Sturm u. Drang.
(Lenz): AZg. 1909, N. 43.
6605a) C. MüUer-Rastatt, Ein Nebenbuhler
Goethes: HambCorrB. N. 11.
6606) M. N. Rosanow, Jakob M. R. Lenz.
(= N. 4427.)
6607) E. V. Sallwürk, Lenz: FZg. 1909, N. 101.
6608) W. V. Scholz, Lenz: Kw. 23 S S. 37/8.
6609) J. M. Lenz, Gesamm. Schriften. Her.
V.F.Blei. Bd. 1/2. (=N.350.)i[E. Schröder:
GGA. 171, S. 435-49 (Mit zahlreichen Emen-
dationen); F. v. Zobeltitz: HambNachrrß.
1909, N. 38 („Der neue Lenz").]|
6610) J. M. Lenz, Gesamm. Werke. In 4 Bdn.
Her. V. E. Lewy. (= N. 351.)
6611) W. Stammler, „Der Hofmeister" v. J.
M. Lenz. Diss. Halle. IX, 134 S.
6612) Th. Friedrich, „Die Anmerkungen übers
Theater" des Dichters J. M. R. Lenz. Nebst
e. Anhg.: Neudruck d. „Anmerkungen" in
verschiedenen Typen z. Veranschaulichung
ihrer Entstehg. (= Probefahrten Bd. 13.)
L., Voigtländer. VIII, 145 S. M. 4,80. |[H.
Schneider: ADA. 33, S. 295-300.] i
H. L. Wagn e r.
6613/4) H. Jantzen, Eine zeitgenöss. Beurteilg.
V. H. L. Wagners „Kindermörderin" : ASNS.
120, S. 282/8.
(Aus der „Kanterschen Zeitung" 1777.)
Komödiendich ter :
Kotzebu e.
6615) M. C u r 6 i n , Kotzebue im Serbokroatischen :
ASPh. 30, S. 533-55.
6616) H. Kienzl, Kotzebue in d. Schweiz:
BernRs. 4, S. 159-64.
6617) id., Kotzebues letzter Wille: VossZg.
1909 N. 267.
6618) E. kreisler, Kotzebue-Briefe: Euph.
Ergzhft. 8, S. 115/9.
(Briefe v. A. Kotzebue an Marcard, K. Spener, d.
Verleger Kummer. — Brief v. W. v. Kotzebue an
Helmina v. Chezy.)
6619) H. Kienzl, Historisches v. d. dtsch.
Kleinstädtern: FZg. 1909, N. 36.
J. V. Voss.
6620) J. Hahn, Julius v. Voss. Tl. 1 u. 2,
Abschn. 1. Diss. Berlin. 1909. 92 S.
Verschiedene.
6621) A. Kohut, Ein Buch- u. Kunsthändler
F. J. Bertuch. Mit ungedr. Briefen. (= N. 274,
S. 66-82.)
6622) A. zu Fürstenberg-Fürstenberg: G.
A. V. Halem (1752—1819). (= N. 1492.)
6623) R. Krauss, Der Stuttgarter Hof Schau-
spieler u. Bühnendichter J. W. Lembert
(1779—1851): NTBlst. N. 217/8 (Euph. 17,
S. 248).
6624) A. Pichler, Ein verschollener Dichter
(J. F. Primisser 1757—1812). (= N. 357,
Bd. 12, S. 77-83.)
6625) J. Rief, „Das äusserst gestürmte, doch
wundersam gerettete Tyrol". Ein Singspiel
in fünf Aufzügen aus d. Jahre 1797. Heraus-
gegeben u. mit Anmerkgn. versehen. Progr.
Bozen. 1909. 39 S.
19. Jahrhundert:
Zeitalter der Romantik.
H. V. Kleist.
Gesamtdarstellungen.
6626) C. Behrens, H. v. Kleist. Liv og
digtning. Kopenhagen, Gyldendal 1 909. 264 S.
6626a) Hanna Hellmann, H. v. Kleist. Das
Problem seines Lebens u. seiner Dichtung.
Ein Versuch. Heidelberg, Winter. 40 S.
M. 0,80. i[0. Fischer: Euph. 16, S. 200/2
Frieda Margolin: ZÄsth. 4, S. 602/4
R. Petsch: NJbbKlAltGL. 23, S. 76/7.] |
357
IV, 4 a. Geschichte des Dramas.
358
6627) S. Rahm er, H. y. Kleist als Mensch u.
Dichter. Nach neuen Quellenforschgn. B.,
G. Reimer. 1909. IX, 453 S. M. 10,00.
|[0. Fischer: LE. 12, S. 1444/9 (Ein Kleister-
problem).]! (Vgl. auch S. Rahhmer: Geg.
76, S. 514/6 u. Neue Studien zu H. v. K.:
VossZgB. N. 44/5; 1909, N. 1/2, 16/7.)
6628) H. Roetteken, H. v. Kleist. (JBL.
1906/7 N. 5253). I[0. Fischer: Euph. 16,
S. 554/5; R. M. Werner: ZOG. 60, S. 764-87.]|
6629) J. Sadger, H. v. Kleist. Eine patho-
graph.-psycholog. Studie. (= GNS. Heft 70.)
Wiesbaden, Bergmann. 1909. V, 63 S. M.1.60.
6630) Erich Schmidt, H. v. Kleist. (= Meyers
Volksbücher N. 1497.) L., Bibliogr. Institut.
56 S. M. 0,10.
Charakteristiken.
6631) A. Biese, H. v. Kleist. (= N. 25,
S. 451-87.)
6632) F. C r a m e r , Der Werdegang d. Dramatikers
H. V. Kleist: AkMBU. 20, S. 122/3.
6633) W. Herzog: H. v. Kleist: Schaubühne
4^ S. 250/3, 279-85.
6634) S. Krebs, Zum Kleistproblem: Spiegel
1, N. 14.
6635) R. Petsch, H. V. Kleist als trag. Dichter:
GRM. 1, S. 529-50.
6636) R. Schlösser, H. v. Kleist als preuss.
Edelmann: LZgB. N. 29-30.
6637) W. Waetzoldt, H. v. Kleist über lenk-
bare Luftschiffe: Daheim 44, N. 52.
(Aeronautische Aufsätze.)
Biographische Einzelheiten.
6638) P. Hamecher, Kleists Liebesleben: Der
Eigene (Wilhelmshagen) Bd. 6.
6639) F. Meusel, Kleist im Dez. 1810: Euph.
15, S. 573.
Lokale Beziehungen.
6640) A. Gessler, H. v. Kleist u. Basel:
BaslerJb. S. 246-83.
6641) A. Kl aar, Ein Besuch in Kleists Vater-
stadt: VossZg. 1909, N. 147.
6642) K. Seilkopf, Der Nonnenwinkel in
Frankfurt a. O.: TglRsB. x. gO.
6643) G. Karpeles, Kleist in Österreich:
NWTBl. 1909, N. 201. (Siehe LE. 11,
S. 1660.)
6644) W. Herzog, Paris in Kleists Briefen u.
in Tieck, William Lovell: Euph. 15, S. 713/6.
Persönliche Beziehungen.
6645) G. Karpeles, H. v. Kleist: AZgJudent.
73, S. 295/7, 308/9, 319-22. (Hierzu Nach-
träge V. S. Rahmer u. M. Grünfeld:
ib. S. 347/8.)
(Beziehgn. z. Philippine Cohn u. a.)
6646) E. Engel, Goethe u. H. v. Kleist:
MagdebZgB. 1909, N. 40.
6646a) W. Herzog, Kleist u. Goethe: WIDM.
106, S. 865-70.
6647) B. Hennig, Marie v. Kleist. Ihre Be-
ziehgn. zu H. V. Kleist (nach eigenen Auf-
zeichngn.): VossZgB. 1909, N. 37/8.
6648) A. Dombrowskv, Miszellen zu Kleist
u. Adam MüUer: Euph. 1.5, S. 570/3.
6649) Paul Hoffmann, Wilhelmine v. Zenge
u. H. V. Kleist: JEGPh. 7, N. 3, S. 99-118.
Briefe.
6650) A. Sauer, Kleists Todeslitanei. (= Prag-
DSt. Heft 7.) Prag, C. Bellmann. 35 8.
M. 1,20.
6650a) A. Dombrowsky, Kleists Todeslitanei:
VossZgB. N. 12.
(Im Anschlags an A. Sauer.)
6651) id., Weiteres zu H. v. Kleist: Euph. 15,
S. 172/4.
(Zu den Briefen.)
6652) W. Herzog, Zu Minde-Pouets Ausg. d.
Briefe v. Kleist: Euph. 16, S. 182.
(Richtigstellg. d. Briefs N". 178 u. N. 113.)
6653) G. Minde-Pouet, Das Originalbild u.
d. letzte Brief H. v. Kleists: ZBFr. 12,
S. 76/8.
(Mit Faksimile des Briefes u. farbiger Reproduktion
des Bildes.)
Gesamtausgaben.
6654) H. V. Kleist, Sämtl. Werke in 5 Bdn.
Her. V. A. Eloesser. (= N. 345.)
6655) id., Sämtl. Werke u. Briefe. Her. v. W.
Herzog. Bd. 1/2. (= N. 346.)
6656) H. T. Kleists Werke. Her. v. H. Gilow,
W. Manthey, W. Waetzoldt. Bd. 13.
(= N. 347.)
Einzelne Werke.
6657) W. V. Scholz, Amphitryon: Kw. 2P,
S. 298-300.
(F. Rumpfs Bearbeitg.)
6658) F. Mirjam, „Das Kätchen v. Heilbronn*.
Eine Prophezeiung auf d. Dtsch. Reich.
Karlsruhe, Gutsch. 30 S. M. 0,50.
6659) E. Kaper, H. V. Kleist: Robert Guiscard.
Kopenhagen, Gyldendal. 159, VII S.
6660) W. Kosch, Kleists Guiscard u. Vossens
Cbersetzg. d. Hias (1793). (= N. 441, Bd. 2,
S. 175/9.)
6661) K. Bleibtreu, Kleist u. seine Hermanns-
schlacht: Neue Weg (Lit.) 38, S. 105/9.
6662) F. Kai bei, Auch eine Kleistfeier: LE.
11, S. 302/3.
(Gegen die Penthesilea-Bearbeitg. v. H- Schlag.)
6663) Grete Meisel-Hess, Der Liebeshass:
Zeitgeist 1909, N. 5.
(Penthesilea.)
6664) H. Gilow, J. K. H. Kretschmars Hom-
burg-Gemälde vom J. 1800 u. Kleists Drama :
Euph. 15, S. 171,2.
6665) Lüdemann, Der Kurfürst in Kleists
„Prinz Friedrich v. Homburg-: ZDU. 23,
S. 319-23.
6666) A. Wittneben, Zum 100. Geburtstag v.
Kleists Prinzen v. Homburg: ZGvmn. 63,
S. 696-706.
6667) W. Waetzoldt, Ein kunstgeschichtl.
Fund zur Vorgesch. v. Kleists Prinz v.
Homburg: MhhKunstw. 1, S. 307.
6668) K. Strecker, Ein literaturgeschichtl.
Gedenktag: TglRsB. N. 52.
(Erstaufführg. v. Kleists ^Zerbrochenem Krug^ 1808.)
6669) P. Hausmann, Kleists „Zerbrochener
Krug". Zum Gedächtnis d. Weimarer Erst-
aufführg.: HambNachrrB. N. 9.
Sprachliches und Miszellen.
6670) O. Fischer, Mimische Studien zu H.
V. Kleist: Euph. 15, S. 488-510, 716-25; 16,
S. 62-92, 412-25, 747-72.
23"
359
IV, 4 a. Geschichte des Dramas.
360
6671) J. H. Senger, Der bildl. Ausdruck in
d. Werken H. v. Kleists. (= N. 2Ü01.) |[H.
Roetteken: DLZ. 30, S. 2404/5.]|
6672) A. Dombrowsky, Zu Kleist IV, 228:
Euph. 16, S. 517. .
Bibliographisches und Kritisches.
6673) J. G. Sprengel, H. v. Kleist im 20. Jh.:
KonsMschr. 66, S. 1004-16, 1108-20.
(Die Kleistforschg. — Kleists Persönlichkeit u. ihre
Entwickelg.)
6674) G. Min de -Po u et: Kleist-Schriften: LE.
11, S. 698-707.
Th. Körner. (Vgl. N. 5094/9.)
6675) L. Burmeister, K. Th. Körner. Eine
Wanderg. auf helmatl. Pfaden zum Grabe
des Helden u. Sängers u. v. diesem aus im
Geiste durch e. bewegtes Jünglingsleben
zurück zur Ruhmesstätte. Strassburg, Singer.
1909. 93 S. Mit 4 Tal M. 2,00.
6676) Körners Werke. Her. v. Augusta
Weldler-Steinberg. (= N. 348.)
Ändere Dichter desselben Zeitraums.
6677) E. L. Stahl, Joseph Freiherr v. Auffen-
berg. Sein Leben u. seine Dramen. Diss.
Heidelberg. 1909. 56 S.
6678) E. E. Reimer des, M. Beer (1800—33):
Blaubuch 3, S. 431/3.
6679) P. Hoffmann, Urkundliches über M.
Beer u. über seine Familie: Euph. 15,
S. 557-68.
6680) F. Hölderlins Werke. Her. v. Marie
Joachimi-Dege. Tl. 3/4. (= N. 342.)
6681) J. Treff tz. Ein unbekannter Brief K.
V. Holteis: Euph. 16, S. 100/2.
(An H. K. F. Peucer 1827.)
6682) P. Friedrich, K. v. Holtei u. d. Kritik.
Mit e. unveröffentl. Briefe Holteis : Geg. 74,
S. 119-20.
(An J. N. C. Götze 1830.)
6683) A. V. Platen, Dramen u. dramat. Nach-
lass. Her. v. M. Koch. (= N. 358, Bd. 9-10.)
6684) B. Münz, Der Müller u. sein Kind:
Pester Lloyd 1909, N. 258. (Siehe LE. 12,
S. 319-20 [„Eine Rettung"].)
(Raupach.)
6685) W. Steitz, F. v. Uechtritz als dramat.
Dichter. Görlitz, Tzschaschel. 1909. VI, 102 S.
M. 3,00.
Zeitalter des Jungen Deutschlands.
Ch. D. Grabbe:
Gesamtdarstellungen.
6686) E. Köhrer, Grabbe. (= BLitG. Heft 39.)
L., Verlag für Lit. 40 S. M. 0,60.
6687) O. Nieten, Chr. D. Grabbe. Sein Leben
u. seine Werke. (= SchrLitGBonn. Bd. 4.)
Dortmund, Ruhfus. VIII, 456 S. M. 10,00.
|[R. M. Mever: DLZ. 30, S. 1890/1; R.
Petsch: LBlGRPh. 31, S. 12/3, 187; dazu
O. Nieten: ib. S. 181/2.]|
"" A. Perger, System d. dramat. Technik
mit bes. Untersuchg. v. Grabbes Drama.
B., A. Duncker. 1909. 335 S. M. 10,00.
|[G. Witkowski: DLZ. 31, S. 1185 (ab-
lehnend).])
Charakteristik e n.
6689) K. Bleib treu, Grabbe: Neue Weg (Lit.)
38, S. 119-21.)
6690) .1. G i e b e n , Grabbe als Geschichts-
dramatiker: ÜdW. 2, S. 507-1 1, 543-50, 594-600.
6691) H. R. Jockisch, Grabbe als Lyriker:
Xeliien 2\ S. 27-34.
6692) A Kohut, Grabbe u. N. Burgmüller:
RhMusThZg. 9, S. 457/9.
6693) G. Renner, Über Grabbe: Zeitgeist 1909,
N. 46.
6694) A. Sonntag, Grabbe als Held e. Tragödie:
MünchnerNNB. N. 35.
(Fercher v. Steinwand, Ein Prometheus.)
6695) S. Theilacker, Volk u. Masse in Grabbes
Dramen. Diss. Bern. 1907. 64 S..
6696) J. Wiehr, The relations of Grabbe to
Byron: JEGPh. 7,-N. 3, S. 134-49.
Werke.
6697) Chr. D. Grabbe, Sämtl. Werke in 6 Bdn.
Her. V. O. Nieten. L., Hesse. .393, 311,
247, 126, 124, 344 S. M. 3,00. |[A. Bartels:
SchL. 9, S. 461/2.] I '
(1. Grabbes Leben u. Schaffen. — Jugenrldranien. —
2. 3. Dramen. — 4. Dramat. Entwürfe u. Fragmente. —
5. Prosaschriften. — 6. Briefe von u. an Grabbe.)
6698) J. Buchhorn, Grabbes Werke: Berliner-
NN. N. 421.
6699) Grabbe, Don Juan u. Faust. Bühnen-
bearbeitg. v. L. Weber. L., G. Wigand.
1909. 107 S. M. 1,25.
6700) 0. M. Fontana, Don Juan u. Faust:
Masken 3, S. 717-22.
6701) O. Nieten, „Don Juan u. Faust" u.
.Gotland": StVLG. 8, S. 193-222.
6702) Grabbes Kaiser Heinrich VI. (Neu-
auf führg. im Berliner Schauspielhause.) I[J.
Hart: Tag N. 357; S. Jacobsohn: Schau-
bühne 4^ S. 483/4; M. Jacobs: BerlTBl.
N. 576; K. Strecker: TglRsß. N. 265.] i
6703) Grabbe, Teufelsfahrt. (Scherz, Satire,
Ironie u. tiefere Bedeutg. Neubearbeitg. v.
F. Dülberg.) (Aufführg. in Mannheim.)
|[J. A. Beringer: LE. 11, S. 810.]i
F. Hebbel.
Allgemeines u. Zusammenfassendes.
6704) R. Petsch, Zur Einführg. in d. Studium
Hebbels: GRM. 1, S. 20-35.
6705) K. Irzkowski, Hebbel als Dichter d.
Notwendigkeit. (In poln. Sprache.) Stanislau,
Staudacher. 215 S. Kr. 2,60. |[R. M.
Werner: DLZ. 29, S. 268-70.] |
6706) F. Kummer, F. Hebbel. (= N. 4.364,
S. 366-87.)
6707) Anna Schapire-Neurath, F. Hebbel.
(= AN&S. Bd. 238.) L., Teubner. 1909.
IV, 135 S. M. 1,00.
6708) K. Schuder, F. Hebbel, Denker, Dichter,
Mensch. L., O. Weber. 1909. 68 S. M. 1,00.
|[A. Scheunert: ZÄsth. 4, S. 596-600.]|
6709) O. Walzel, Hebbelprobleme. Studien.
(= UNSpLS. N. 1, Heft 1.) L., Haessel.
1909. VIII, 124 S. M. 2,00. |[J. Goebel:
JEGPh. 8, „S. 445-54 (wendet sich scharf
gegen die Überschätzung H.s); R. Petsch:
GRM. 1, S. 650/l.jl
6710) A. V. Winterfeld, F. Hebbel. Sein
Leben u. seine Werke. Dresden, Pierson.
XVI, 551 S. M. 5,00. •
361
IV, 4 a Geschichte des Dramas.
362
Einzelstudie D.'
6711) M. Adam, F. Hebbel: Volkserzieher 12,
S. 20/1.
6712) P. Ernst, Hebbel: Tag 1909, N. 219.
(Siehe LE. 12, S. 120.)
6713) H. Eulen berg, Hütet euch vor Hebbel!:
Zukunft 65, S. 412-20.
67 14) J.Bab,Cavecanem: Schaubühne 4', S.635/7.
(GeKcn N. 6713.)
6715) P. Friedrich, Der Fall Hebbel. Ein
Künstlerproblem. L., Xenien- Verlag. 38 S.
M. 1,00.
6716) L. Gu^rin, Hebbel: Le Sifecle (Paris)
1907, 8.-29. April.
6717) W. Hagen, Theorie u. Praxis bei Hebbel.
Diss. Erlangen. 1909. 95 S.
6718) 0. Harnack, Zur Würdigg. d. dramat.
Kunst Hebbels: AZg. 1909, N. 30.
6719) J. Hennings, Hebbel als Mensch:
Xenien 2'^ S. 351/6.
6720) FrauG.Kapteyn-Muysken, F.Hebbel:
XXo Eeuw 1908, Sept. (Siehe LE. 12, S. 278.)
6721) A. Neuberg, Hebbel: Pastoralbll. 50,
S. 535-42.
6722) J. Schlaf, Das Idol Hebbel: N&S. 129,
S. 223-54.
6723) H. Schnabel, Betrachtgn. über Hebbel:
Tat 1, S. 448-61, 518-26, 569-77. (Dazu E.
Horneffer: ib. S. 607/8.)
6724) F. Servaes, Hebbel als Erzieher z.
Drama: Neue Weg 38, S. 73-80.
6725) A. Tibal, F. Hebbel: R de Paris 1909,
1 sept. (S. 121-46). (Siehe LE. 12, S. 68.)
6726) J. Krumm, Die Tragödie Hebbels.
(= Hebbel-Forschgn. N. 3.) B., Behrs Verlag.
IV, 124 S. M. 2,50.
6727) F. Stodte, F. Hebbels Drama aus d.
Weltansch. u. d. Hinweisen d. Dichters erläut.
St., Violet. 57 S. M. 0,80.
6728) E. Lahn stein, Das Problem d. Tragik
in Hebbels Frühzeit. St., Frommann. 1909.
Vm, 170 S. M. 4,00. |[0. F. Walzel:
LCBl. 50, S. 1274/5.]|
6729) B. Ihringer, Zum Verständnis v. Hebbels
Tragik: Wissen u. Leben 2, N. 24.
6730) H. Wütschke, F. Hebbel u. d. Tragische:
ZÄsth. 3, S. 47-70.
6731) G. Caspersohn, Der Gegensatz von
Mann u. Weib in Hebbels Dramen: Balt-
MSchr. 65, S. 94-112.
6732) Hilde Engel-Mitscherlich, Hebbel
als Dichter d. Frau. Dresden, Baensch.
VII, 129 S. M. 2,00. |[E. Michael: LCB).
60, S. 548 (ablehnend).]!
6733) H. Eulenberg, Hebbels Frauen: Schau-
bühne 5^ S. 249-54.
6734) E. Kreisler, Hebbels Frauengestalten.
(Die Frau zwischen zwei Männern.) Progr.
Wien, Franz Joseph - Realschule. 13 S.
6735) R. Woerner, Ibsens u. Hebbels Frauen-
gestalten: VossZg. 1909, N. 564.
Stellung zu den Vorgängern.
6736) K. Bleibtreu, Hebbel u. seine Vorläufer:
Neue Weg (Lit.) 38, S. 134/6.
6737) W. Alberts, Hebbels Stellung zu Shake-
speare. (= FNL. Heft 33.) B., A. Duncker.
VII, 78 S. M. 2,00.
6738) K. Wittmann, DerEinfluss E.T.A. Hoff-
manns auf F. Hebbel. Progr. Arnau. 31 S.
Weltanschauung und Philosophie.
6739) E. Fried eil, Hebbel als Denker: Schau-
bühne 4», 8. 373/6.
6740) E. A. Georgy, Der Monismus F. Hebbels:
Monismus 3, N. 24.
6741) B. I r w , F. Hebbels religiös.-philos. System :
Germania (Berlin)B. N. 12.
(Beb. d. Einfluss d. Mystik Meister Eckharta auf
Hebbel.)
6742) A. Scheunert, D. junge Hebbel. Welt-
anschauung u. früheste Jugendwerke unter
Berücksichtigg. d. späteren Systems u. d.
durchgehenden Ansichten. . (= N. 5312.)
|[F. Zinkernagel: MünchenerNNB. 1909,
N. 52.]'
6743) W. Wolff, Hebbeln, d. Religion: Geistes-
kampf d. Geg. 1909, S. 374-82.
6744) P. Zincke, F. Hebbel ein Mystiker?:
Euph. 16, S. 147-66.
(Berücks. bes. Ad. Neumann [JBL. 1899 TV 4 : 8643] u.
A. Scheunert.)
Politische und soziale Anschauungen.
6745) A. Bartels, F. Hebbel u. d. Deutsch-
tum. (= N. 368, S. 13-21.)
6746) H. Steves, Fr. Hebbels Verhältnis zu
d. polit. u. sozialen Fragen. Diss. Greifs-
wald. 1909. 75 S.
Persönliche Beziehungen.
6747) K. Küchler, In Hebbels Heimat: TglRsB.
1909, K 66. (Siehe LE. 11, S. 1006.)
6748) B. Ihringer, Hebbel u. d. Frauen:
DWelt. 11, N. 50.
6749) K. Küchler, Hebbels Jugendfreundinnen :
HambCorrB. N. 24.
(Emilie Voss. — Wiebken Elvers. — Gretchen Carstens.
— Hedwig Schultz. — Doris Voss.)
6750) K. Küchler, Hebbel u. die Tschechen:
NHambZg. N. 569.
6751) P. Bornstein, F. Hebbel in seinen
Beziehgn. zu Musik u. Musikern: Musik 8*,
S. 259-89.
6752) id., Hebbel u. P. Cornelius: VossZg.
N. 385. (Siehe LE. 10, S. 1728/9.)
6753) K., F. Hebbel u. K. Fischer: MünchnerNN'B.
N. 88.
6754) Ein zweiter Brief v. Hebbel an Kuno
Fischer: FZg. 1909, 4. März.
6755) M. Necker, Geibel u. Hebbel: NWTBl.
N. 283. (Siehe LE. 258/9.)
6756) L. Gurlitt, F. Hebbels Beziehungen zu
d. Landschaftsmaler Louis GurHtt: WIDM.
103, S. 672-81.
6757) H. Wütschke, Hebbel u. Gutzkow*:
MagdebZgB. N. 50/2, 1909, N. 1.
6758) R. M. Werner, F. Hebbel u. J. Marshall:
NFPr. N. 15758. (Siehe LE. 10, S. 1648,9.)
6759) K. Behrens, F. Hebbel an A._Oehlen-
schläger. Her. v. R. M. Werner: ÖsterrRs.
15 S. 42-57.
6760)' h! Stümcke, M. G. Saphir (f 1858) u.
Hebbel: VossZgB. N. 36.
6761) P. Bornstein, F. Hebbel u. R. Schu-
mann: Propvläen N. 21 (auch KönigsbBl.
N. 8,9). (Siehe LE. 10, S. 852/4.)
6762) H. Erler, Titus Ullrich. Eine Erinnerg.
nebst vier ungedr. Briefen Hebbels: Zeit-
geist N. 50.
363
rV, 4 a. Geschichte des Dramas.
364
6763) P. Bornstein, Cosima Wagner u.
Hebbel: Zeit N. 2486. (Siehe LE. 12,
S. 49.)
6764) id., F. Hebbel u. R Wagner: LE. 10,
S. 1479-99.
Bildnisse.
6765) A. Lindner, Ein neues Hebbelbildnis
(v. H. Haas): B&W. 10, S. 595-600.
Briefe und Tagebücher.
6766) Hebbel, Briefe. Her. z. K. Küchler.
Jena, Costenoble. XHI, 209 S. M. 2,80.
6766a) M. Ettlinger, Hebbels Briefe: Hoch-
land 5^ S. 117-20.
6766b) H. Maync, Hebbels Briefe: VossZgB.
N. 28.
6767) C. Müller-Eastatt, F. Hebbels Briefe
SchlHEs. 2, S. 593/7.
6768) P. Bornstein, Ungedr. Hebbel-Briefe
N&S. 130, S. 403-18.
6769) id., Unveröffentliche Briefe v. Hebbel
VossZg. N. 605. (Siehe LE. 11, S. 569-71.)
(Briefe an J. B. Gehlseii.)
6770) id., Neue Briefe Hebbels aus seiner
Wesselburener Jugendzeit: HannCourB. i 909,
N. 108/9, 111.
(An Gehlsen.)
6771) C. W. Seidel, Ein unbekannter Brief
F. Hebbels: Eckart 3, S. 606/7.
(An F. Eggers 1854.)
6772) Ein ungedr. Hebbel-Brief (1858): NFPr.
N. 16172. (Siehe LE. 12, S. 49.)
6773) H. Conradi, F. Hebbel in seinen Tage-
büchern. Her. V. C. F. Schulz-Euler.
Frankf. a. M., Schulz. 36 S. M. 1,50.
6774) B. Ihringer, Hebbels Tagebücher: ÜdW.
1, S. 628-31.
Werk e.
6775) Hebbels Werke in 10 Tln. Her. v. Th.
Poppe. (= N. 340.)
6776) A. Löwenstein, The sources of Hebbels
Agnes Bernauer: MLR. 4, S. 302-22.
6777) Hebbel, Diamant (Neuauf führg. im
Neuen Schauspielhaus). |[A. Kerr: Tag
1909, N. 46.]|
6778) G. Büttner, Bemerkgn. zu Hebbels
Genoveva: VossZgB. 1909, N. 44.
6779) E. Bardewiek, Hebbel bei seinen Lands-
leuten: TglRsB. 1909, N. 153.
(Beh. e. Dilettantenaufführg. des Gyges.)
6780) A. Gold, Die männliche Freundschaft:
Zeitgeist N. 3.
(Hebbels Gyges.)
6781) E. Beckmann, Eine Hebbel-Erinnerg. :
MagdebZgB. 1909, N. 16.
(Erstaufführg. v. Herodes u. Mariamne in Wien.)
6782) H. Deckelmann, F. Hebbels Herodes
u. Mariamne durch d. Dichters eigene Aus-
sprüche erläut. Progr. {= N. 1509.)
6783) Magda Kaarsen, Das Problem in
Hebbels „Herodes u. Mariamne" : Balt-
FrauenZschr. 1, S. 187-94.
6784) Hebbel, Herodes u. Mariamne. (Neu-
aufführg. im Berliner Theater.) ([J. Hart:
Tag N. 362; A. Polgar: Schaubühne 5^,
S. 527-30; K. Strecker: TglEsB. N. 270.]|
6785) O. Beer, Hebbels „Judith" u. „Maria
Magdalena" im Urteil seiner Zeitgenossen.
Diss. Freiburg. 1909. 99 S.
6786) A. V. Berg er, Hebbels Judith: Hamb-
Corr. N. 552. (Siehe LE. 11, S. 342.)
6787) Frau G. Kapteyn-Muysken, Hebbels
Judith: Nieuwe Gids 1909, April. (Siehe
LE. 12, S. 278/9.)
6788) Hebbels Judith. Mit Bildern v. Th. Th.
Heine. (JBL.l 906/7 N. 5340.) |[J.Bab: Spiegel
1, N. 8 („Th. Th. H. kontra Hebbel"); M.
Brod: Schaubühne 4S S.57/8; F. Avenari us:
Kw. 212, S. 132/3 („Hebbel u. Th. Th. H.").]|
6789) E. Wallberg, Hebbels Stil in seinen
ersten Tragödien „Judith" u. „Genoveva".
(= N. 1995.) |[M. Scheinert: LCBl. 61,
S. 526/7.]|
6790) S. Wernicke, Das Urbild v. Hebbels
„Judith" : SüddMhh. 5^ S. 422.
(Bild in der Münchener Galerie.)
6791) F. W ü n s c h , Hebbels Judith. (= N. 1046.)
6792) P. Bornstein, Cosima Wagner alsHebbel-
Uebersetzerin : HannCour. N. 27205/6 (auch
KönigsbBll. N. 8). (Siehe LE. 10, S. 641;
vgl. auch N. 6763.)
(Maria Magdalena 1858 in der Revue Germanique.)
6793) H. Stodte, Maria Magdalena: Masken 3,
S. 601/6.
6794) F. Hebbel, Die Nibelungen. Her. v.
A. Zehme. (= Dtsch. Schulausg. Bd. 61.)
Dresden, Ehlermann. 1909. 210 S. M. 1,45.
6795) H. v. Berg er, Hebbels Nibelungen:
Hilfe 14, S. 106/8.
6796) F. Lempfert, Das Nibelungenlied u.
Hebbels Trilogie. (= N. 1165.)
6797) A. Zehme, Über d. Tragik in Hebbels
Nibelungen: ZDU. 23, S. 241-51.
6798) R. M. Werner, Eine angebl. Rezension
Hebbels: GRM. 1, S. 617-22.
(über J. N. Baehmayrs Volksdrama „Der Trank der
Vergessenheit".)
Kritisches.
6799) F. Bartels, Hebbel-Probleme: SchL. 10,
S. 145-52.
(O. Walzel, J. Krumm, P. Friedrich, K. Schuder.)
6800) R. Petsch, Hebbelforschungen. Bd. 1/3:
LBlGRPh. 30, S. 395/7.
(Kutscher. — Frenkel. — J. Krumm.)
6801) A. Tibal, Quelques nouveaux oüvrages
sur Hebbel: RGermanique. 4, S. 340/8.
(J. Frenkel, E. Horneffer, \V. v. Scholz, E. O. Eckel-
mann, A. Prahn, L. Guerin.)
6802) R. M. Werner, Neuste Hebbel-Literatur:
DLZ. 29, S. 261-71, 326-38, 2501-10, 2565-74.
(Beb. u.a. Th. Binder, M. Koch, Illustrat. z. „Judith"
V. Heine, K. Irzkowski, L. Guerin, P. Bastier, A.
Kutscher, J. Frenkel, W. v. Scholz, E. Kreisler, C.
Behrens, A. Gessler, C F. Schulz-Euler. — E. Friedeil,
K. Küchler, H. Krumm, K. Behrens, A. Sergel, A.
Scheunert, H. Wütschke, W. Alberts, A. Neubner, J.
Bab, H. Stodte, E. Horneffer, K. Engelhard, H. Möller.)
6803) K. Zeiss, Hebbel-Forschungen: LE. 12,
S. 95-103.
(H.E.Mitscherlich, AnnaSchapire-Neurath, H. Branden-
burg, Th. Poppe, E. Friedeil, W. Alberts, H. Stodte,
J. Frenkel, J. Krumm, E.Lahnstein, Walzel, P.Friedrich.J
0. Ludung.
6804) M. Adam, 0. Ludwig: Volkserzieher 12,
S. 102/3.
6805) N. Fey, O. Ludwig u. H. Ibsen: UdW.
1, S. 321/8.
365
rV, 4 a. Geschichte des Dramas.
366
6806) F. Kummer, O. Ludwig. (= N. 4364,
S. 349-58.)
6807) Betty Paoli, O. Ludwig. (= N. 423,
S. 176-201.)
6808) W. D e e tj e n , Ein ungedr. Brief O. Ludwigs :
FZg. 1909, N. 79. (Siehe LE. 11, S. 1006/7.)
(An Emma .Antonie Grund 1858.)
6809) Erich Schmidt, Ein Skizzenbuch O.
Ludwigs: SBAki Berlin). 1909, S. 223-44.
6810) O. Ludwigs Werke. Her. v. A. Bartels.
Bd. 1/2. 6. (== N. 353.)
6811)Dasselbe. Her.v. A.Eloesser. (=N..354.)
|[F. Deibel: LE. 12, S. 741,2.] |
6812) S. Jacobäohn, Die Makkabäer: Schau-
bühne 52, S. 365/7.
6813) A. Hertzka, O. Ludwigs Makkabäer.
Progr. Wien. 1908. 31 S. |[E. M. Werner:
ZOG. 60, S. 551.]|
Verschiedene.
6814)W. F. M i 1 1 e 1 m a n n, Brachvogels „Narziss".
Diss. Marburg. 1909. 46 S. (S. auch id.:
B&W. 11, S. 381/6.)
6815) A. E. Brachvogel, Narziss. Her. v. H.
Hirschberg. Mit e. Schlussbemerkg. v.
G. R. Kruse (= ÜB. N. 5068.) L., Reclam.
1909. 16°. 95 S. M. 0,20.
6816) C. H. Ibershoff, A curious mistake in
Freytags -Die Journalisten": MLN.23, S.180/1.
(Akt 2 Szene zwischen Bolz u. Schmock, Zeitung statt
Zeit.)
6817) M. Preitz, G. Kellers dramat. Bestrebgn.
(= BDLW. N. 12.) Marburg, Elwert. 1909.
X, 188 S. M. 4,40. |[R. Brandl: TglRsB.
1909, N. 166, 168 (,G. K. als Dramatiker");
F. Pinkus: Schaubühne 4^ S. 615/7; A. v.
Weilen: LE. 12, S. 147,8.]!
6818) F. E. Hirsch, Zur Biographie J. P.Lvsers:
ZBFr. 12, S. 213-43.
6819) A. M. Gramer, Weiteres von u. zu J.
P. T. Lvser: ib. S. 413/4.
6820) R. Göhler, Andersen u. R. Prutz: Euph.
15, S. 548-51.
(Zur Holberg-Übersetzg.)
6821) R. Borchardt, Veitheim: FZg. 1. März.
Drama in Österreich.
F. Grillparzer:
Allgemeines und Charakteristiken.
6822) St. Hock, Zur Einführg. in d. Studium
Grillparzers: GRM. 1, S. 722-33.
6823) E. Homer, Grillparzer- Jahrbücher (Bd. 17
u. 18): LE. 11, S. 177-80.
6824) A. Luther, F. Grillparzer. (= BLitG.
Heft 34.) L., Verlag für Lit. 51 S. M. 0,60.
6825) E. Reich, Grillparzers Dramen. 3. verm.
Aufl. Dresden, Pierson. IV, 322 S. M. 4,00.
i[E. Hörn er: LE. 12, S. 782/3.] |
6826) St. Hock, Der innere Werdegang d.
Dramen Grillparzers: VossZgB. 1909, N. 22/3.
6827) M. Meli, Versuch über d. Lebensgefühl
in Grillparzers Dramen: JbGrillpG. 18, S. 1-26.
6828) F. Wolf-Cirian, F. Grillparzers Frauen-
gestalten. St., Cotta. VIII, 309 S. M. 4,00.
i[E. Horner: LE. 12, S. 781/2.]i
6829) F. Grillparzer. M. Adam: Volkserzieher
12, S. 172/4; Bauer (= N. 369); A. Biese
(=N. 25, S. 616-41); J. J. David (= N. 383,
S. 1-17); E. Elster: JbFDH. 1909, S. 158-228;
O. Hinrichsen: Bericht d. Basler Irrenhilfs-
vereins 22 (vom Standpunkt d. Psychiaters). |
Persönliche und literarische
Beziehungen.
6830) A. R. Franz, Grillparzers Ansichten über
d. zeitgenöss. Lit. IL Progr. Troppau. 23 S.
6831) A Pichler, F. Grillparzer u. R. Gott-
Bchall. (= N. 357, Bd. 11, S. 112-20.)
(Gegen Gottschalls Essay über Grillparzer.)
6832) A. Zip per, Kaiser Franz Joseph I. in
Grillparzers Dichtung. (= N. 5364.)
6833) St. Hock, Mettemichs Leibarzt. Mit e.
ungedr. Briefe Grillparzers: ÖsterrRs. 14,
S. 130/4.
(F. Jäger v. Jaxtthal.)
6834) A. Kohut, Radetzky u. Grillparzer:
Das 20. Jh. N. 6.
6834a) E. Castle, J. Schreyvogel (1768—1832):
ADB. 54, S. 186-216.
6835) Ein Brief Grillparzers: JbGrillpG. 18,
S. 300.
(An L. Sonnleithner.)
6836) A. Pichler, F. Grillparzer u. J. Streiter.
(= N. 357, Bd. 12, S. 187-96.)
6837) F. Grillparzers Selbstbiographien. Mit
Anmerkgn. her. v. A. Keller. (= N. 4853.)
Werke.
6838) F. Grillparzer, Ausgew. Werke. Her.
V. 0. Rommel. Bd. 1/2. (N. 236. = Bd.
3 u. 6.) Teschen, Prochaska. XVI, 195;
XII, 218 S. M, 2,00.
6839) L. Feuchtwanger, Ein Bruderzwist in
Österreich: Schaubühne 5', S. 114/6.
(Zur .\ufführung in München.)
6840) R. Backmann, J. Kohm, Grillparzers
Goldenes Vlies (JBL. 1903 X. 11889-90):
Euph. 16, S. 203-19, 555-80.
6841) A. Ei c h 1 e r , Erklärung e. GrillparzersteUe .
ZRealschulw. 34, S. 464,6.
(Zu Des Meeres u. d. Liebe Wellen, Akt 4.)
6842) Bauer, Grillparzers Sappho. (= N. .369,
S. 3-17.)
6843) H. Gormann, Grillparzers Spartakus.
(= N. 1020.)
6844) H. Lorenz, Zu Grillparzers Spartakus.
(= N. 1021.) (Vgl. auch N. 1019.)
Kleinere Beiträge.
6845) E. Kraus, Grillparzerfunde in Neuhaus:
Euph. 15, S. 510-22, 739-5.3.
(Enth. u. a. : Quellen zur Ahnfrau. Schreyvogel über
d. Herotragödie.)
6846) R. Batka, Eine Komposition F. Grill-
parzers: Neue Revue 1, S. 581/6.
6846a) Jul. Schmid, Eine Grillparzer-Re-
miniszenz: ÖsterrRs. 19, S. 399-400.
F. Halm.
6847) Bauer, F. Halm als dramat. Dichter.
(= N. 369, S. 18-38.)
6848) H.Schneider, F.Halm u. d. span. Drama.
(= Palästra Bd. 28.) B., Mayer & Müller.
1909. 258 S. M. 7,20.
6849) F. Halm, Ausgew. Werke. Her. v. O.
Rommel. Bd. 2. (= N. 326, Bd. 12.) Teschen,
Prohaska. 1909. IV, 198 S. M. 1,00.
(Griseldls. — Sohn d. Wildnis.)
Andere.
6850) A. Schaer, J. N. Bachmayrs Briefe an
G. Keller (1869-64). (= N. 6215.)
367
IV, 4 a. Geschiciite des Dramas.
J68
6851) H. S.Mosentljal, Deborah. Mit e. bio-
graph. Einleitg. (== ÜB. N. 4978.) L.,
Eeclam. 16". 75 S. M. 0,20.
Tolkstümliches Drama in Österreich:
Ältere Zeit.
6852) F.Hirth, Alt-Wiener Lit.rWienZg.N. 150.
(Homeyer[Stranitzky]. — Fürst [Raimunds Vorgänger].)
6853) E. Wertheimer, A. Bäuerle f 1859:
B&W. 11, S. 1035-42.
6854) Memor, 0. F. Berg [Ebersberg]: NFPr.
N. 15944. (Siehe LE. 11, S. 645.)
6855) G. Kaiser, Ein unbek. Brief Webers an
J. F. Castelli: Merker 1, S. 97-100.
6856) Ernst Baum, Ph. Hafners Anfänge.
Ein Beitr. z. Gesch. d. Wiener Volksstückes.
Progr. Friedek. 52 S.
6857) K. Meisl, Ausgew. Werke, Her. v. 0.
Eommel. Bd.l. (= N.326, Bd.lO.) Tesehen,
Prohaska. 1909. XXII, 174 S. M. 1,00.
6858) E. V. Komorzynski, K. Schikaneder
(1770—1845): ADB. 54, S. 12/4.
6859) 0. M e n g h i n , Eine Tiroler Bauernkomödie :
Kultur 9, S. 101-15, 238-48, 364-72.
(Einfältige Vorzeigung der Crönung eines Königs 1780.)
F. Raimund.
6860) W. Born er. Ein ungedr. Brief Raimunds
an Antonie Wagner: FrBlw. 1909, N. 196.
6861) Bauer, F. Raimund als Volksdramatiker,
(= N. 369, S. 63-86.)
6862) R. Kars, Raimund als Theaterdirektor
(1828—30): Wiener Abendpost 1909, N. 218.
6863) Raimunds Werke. Vollständige Ausg.
in 3 Tln. Her. v. R. Fürst. B., Bong.
XCVI, 162, 176, 287 S. M. 1,75.
(I.Lebensbild; Barometermacher; Diamant des Geister-
königs; Mädchen aus d. Feenvvelt. — 2. Moisasurs
Zauberfluch; Gefesselte Phantasie; Alpenkönig u.
Menschenfeind. — 3. Unheilbringende Krone; Ver-
schwender; Vermischte Schriften.)
6864) id., Ausgew. Werke. Her. v. 0. Rommel.
Bd. 1. (= N. 326, Bd. 4.) Tesehen, Pro-
chaska. XX, 196 S. M. 1,00.
6865) H.Knispel, Wie Raimunds Verschwender
auf d. Bühne kam: NWienerJournal. N. 5108.
(Siehe LE. 10, S. 709.)
J. Nestroy.
6866) L. Langer, Nestroy als Satiriker. Progr.
Wien. 31 S.
6867) M. Necker, Stranitzky u. Nestroy:
NWTBl. 1909, N. 46.
6868) Nestroys Werke. Auswahl in 2 Tln.
Her, V, O. Rommel. B., Bong. XCI, 440,
375 S. M. 2,50.
(1. Lebensbild ; Lumpaziusvagabundus ; Zu ebener Erde
u. im ersten Stock; Das Mädl aus d. Vorstadt; Einen
Jux will er sich machen ; Liebesgeschichten u. Heirats-
sachen ; Der Zerrissene. — 2. Judith u. Holofernes ;
Freiheit in Krähwinkel ; Der Unbedeutende ; Der alte
Mann mit der jungen Frau; Kampl.)
6869) F. Brückner, Zwei unbekannte Stücke
J. Nestroys. Aus d. Mss. her. Wien, Knepler.
1909. 96 S. M. 2,50.
(Der Zettelträger Papp. — Moppels Abenteuer.)
6870) St. Grossmann, Die Schicksale der
, Freiheit in Krähwinkel": BerlTBl. N. 583.
6871) E. Csässslr, Ein Plagiat Nestroys: Pester
Lloyd N. 73. (Siehe LE. 10, S. 1068.)
(„Umsonst" ist e. Übersetzg. d. Posse „Liliomfl" v. E.
Szigligeti 1&49.)
L. Anzengruber:
Charakteristiken.
6872) K. Anzengruber, Anzengruber u. d,
Wiener Theater: Wiener Theater -Courier
N. 2.
6874) A. Feier feil, L. Anzengruber. (= SGV.
N. 352/3.) Prag, Calve. 24 S. M. 0,40,
6875) G. Fellner, Anzengrubers Bedeutg. für
d. mod. Bühne: WienAZg. N. 7522. (LE. 12,
S. 565.)
6876) St. Grossmann, Anzengruber u. d.
Wiener: WienArbeiterZg. 1909, N, 341. (LE. 12,
S. 565/6.)
6877) H. Kienzl, L. Anzengruber: Arena 1909,
S, 538-45.
6878) P. Landau, L. Anzengruber: RhWestfZg.
1909, N. 1280. (LE. 12, S. 415.)
6879) A. MüUer-Guttenbrunn, Was ist uns
Anzengruber?: NWTBl. 1909, N. 340. (Siehe
LE. 12, S. 564/5.)
6880) W. Rath, Anzengruber: Kw. 23', S. 379-84.
(Siehe auch id.: TglRsB. 1909, N. 287/8.)
Persönliches.
6881) K. Anzengruber, L, Anzengruber als
Vater: NWTBl. 1909, N. 264.
6882) A. Bettelheim, Auerbach u. Anzen-
gruber. (= N. 6164.)
6883) O. E. Deutsch, Aus Anzengrubers
Schmierenzeit: Zeit N. 2189.
6883a) id.. Zwei ungedr. Briefe Anzengrubers:
NFPr, N. 16271.
(An K. Gürtler.)
6884)Ph.Loewe, Ungedrucktes v. Anzengruber:
Forum(Wien). 2, N. 9.
(Brief an K. Gürtler.)
6885) A. Bettelheim, E. Juch u. L. Anzen-
gruber: NWTBl. 24. April. (Siehe LE. 10,
S. 1214,)
6886) A. Kl aar, Erinnergn. an Anzengruber:
Neue Revue 1, S. 1386-92, 1479-84.
6887) A. Bettelheim, Anzengruber u. Ad.
Müller. Mit ungedr. Dialektged. u. e. Brief
Anzengrubers: Merker 1, S. 34/7.
6888) F. Arnold Maver, Aus d. Papieren e.
Wiener Verlegers (L. Rosner). (= N. 292.)
i[E. Horner: LE. 12, S. 449-51.]|
6889) R. Tyrolt, Persönl. Erinnergn. an Anzen-
gruber: NFPr. N. 16271. (Weiteres s. auch
LE. 12, S. 866.)
369
IV, 4 a Geschichte des Dramas.
370
2. Neueres Drama.
All^maincs N. «8»0. — Historisches Draram nnd Tragödie (Greif. Lienhard. Wildenbrcch) S, 6'J<»7. — Lnstspiel-
«Bd Komddiendichter N. 6961. — Modernes Drama (E. Hardt, Uartleben. Hauptmann. Uofmannsthal, Schnitzler. Sebönherr.
Wedekind nnd andere) X. 69S5. — Franendichtong X. 7117. — Volkstümliches Drama (Domanig. SUTenhagen) S. 7122. —
Yolksschanspiel N. 7132. — Kinder- nnd Puppenspiel >". 7138. — Anslinditches Drama in Deat«chland: Antik« N. 7144. —
16. Jahrhundert: Shakespeare N. 7152. — 17. und IS. Jahrhundert (Calderon, Moliere) N. 7245. — Drama der Oegeawmrt (Shaw,
Wilde. MaetarÜBck, Ibsen nnd andere) N. 7263. — Sammelbespreehnngen N. 7373. —
Allgemeines. (S. auch N. 6533-90.)
R F. Arnold, Das mod. Drama. (JBL.
1906/7, N. 5225.) ;[G. Witkowski: DLZ.
29, S. J284-91.]!
6S91) A. Bartels, Vom dtsch. Theater jüd.
Nation. (= N. 368, S. 53,9.)
6892) J. Bab, Wege zum Drama: Schaubühne
4, S. 22/5, 46/7, 75/9, 125/7.
(E. V. Bodmann, E. Hardt, H. Eulenberg, E. Ladwig.)
6893) K. Bleibtreu, Die heutigen Dramatiker:
Neue Weg (Lit.) 38, S. 149-53.
6894) E. Engel, Die dtsch. Dramatiker d.
Gegenw.: IllZg. 133, S. 23/6, 267,8.
6895) id.. Das dtsch. Drama d. Gegenw.:
Türmer 11 ^ S. 95-132.
6896) H. F r a n c k , Wegbereiter des neuen
Dramas: Eckart 3, S. 311-21.
(W. V. Scholz. — P. Ern.«t. — J. Bab.)
^97) S. Lublinski, Der Ausgang d. Moderne.
(= N. 4461.)
6898) A. Mager, Das mod. dtsch. Drama.
Progr. Wien. 17 S.
6899) Gertrud Prellwitz, Die Entwickelg.
d. mod. Dramas: Konsi^chr. 65, S. 63-71,
419-28.
6900) G. Grützmacher, Das mod. Drama
im Lichte d. christlichen Weltanschauung:
ib. 66, S. 519-29.
6901) H. Kienzl, Das Theater der Gottsucher:
N&S. 131, S. 249-62.
6902) A. Merbach, Vom natoralist. Drama:
HilfeB. 15, N. 23.
6903) id., Das paturaUst. Drama. Betrachtgn.
nach seiner Überwindg. : Blaubuch 4, S. 596/9.
6904) K. F. Nowak, Das Jubiläum d. naturalist.
Dramas: HilfeB. 15, N. 50.
6905) Frau G. Litzmann, Das naturalist.
Drama. Von seiner Entstehg. u. Technik:
MLitGesBonn. 2, K 8. |[ J. Sprengler:
ALBl. 18, S. 177/8.]|
6906) R. Werner, Die Mundart im mod. dtsch.
Drama: Quickbom 3, N. 1.
Historisches Drama und Tragödie:
Ällgemeinea.
6907) Expeditus Schmidt, Hist. Dramen,
ihre Berechtigsm. u. ihre Hemmnisse bes.
in Deutschland (= N. 429, S. 113-30.)
6908) E. Wachler, Warum haben wir kein
hist. Drama?: Tag 1909, N. 83.
A. Bartels. A. Fitger.
6909) H. M. V. Bruneck, A. Bartels als
Dichter. (= N. 5-320.)
6910) L. Lorenz, A. Bartels u. seine Dich-
tungen. (= N. 5321.)
Jahresberichte f&r neuere deutsche Literatnrgeschiebt«.
6911) Lynkeus, A. Fitger (1840—1909): Uni-
versumR«. 25, K 41.
6912) A. Fitger (1840—1909): LE. 11, S. 1479.
R. V. Gottschall. (S. auch N. 4692.)
6913) W. V. Henzen, R. y. Gottschall: B&W.
11, S. 584/7.
6914) W. Mi essner, R. v. Gottschall: Schau-
bühne b\ S. 403/4.
M. Greif. (Siehe auch N. 5230/8.)
I 6915) M. Greif, Gesamm. Werke. Bd. 2/4.
I (^ N. 336.)
I 6916) H. Benzmann, M. Greif: B&W. 11,
S. 770/6.
I 6917) F. Christel, M. Greif: Wiener Mitt. 21,
' N. 2.
\ 6918) W. Kosch, M. Greif u. d. dtsch. Bühne,
j Stimmen ihrer Vertreter: ZDU. 23, S. 349-54.
i (Bernh. Baumeister, Müller-Guttenbrunn, J.
j Bahn, R- Stury, A. Seidl, J. Savits.)
6919) J. Savits, M. Greifs Dramen: ÜdW. 4,
S. 117-25.
6920) id., Agnes Bemauer, d. Engel v. Augs-
burg. (= N. 1493.)
6921) K. V. Rözycki, M. Greifs „Nero": ÜdW.
2, S. 291 9.
6922) Marie Speyer, M. Greifs Prinz Eugen:
ZDU. 23, S. 365-70. (Vgl. auch ib., S. 166/7:
E. Soff^, Eine Erinnerg. an d. erste Auf-
führung d. Schauspiels .Prinz Eugen".)
J. G r o 8 s e. K. v. H e i g e 1.
6923) R. M. Werner, J. Grosses ^Judith".
Ein Beitr. z. Bühnengesch. d. Hebbelschen
Dramas. (= N. 1045.)
6924) A. Drever, K. v. Heigel (1835—1905):
DNekr. 11,' S. 308-16.
K. K ö s t i n g.
6925/6) K. Kösting, Ausgew. Werke. Her. v.
F. Kummer. 3 Bde. Dresden, Reissner.
1909. 396, 314, 251 u. 1<}2 S. M. 7,50.
(1. Dichters Werdekampf. — Das gelobte Land. — Das
Himmelreich. — 2. Die neue Welt. Ein Weltgericht. —
3. Zwei Könige. Der Weg nach Eden. — K. Köstings
Leben u. Werke. [Auch separat. M. 2,00.])
6927) J. Riffert, K. Kösting (1842—1907):
LZgB. N. 33. (Siehe LE. 10, S. 1729.)
F. Lienhard.
6928) F. Herwig, F. Lienhards Bedeutg.:
Hilfe 14, S. 421/2.
6929) K. Engelhard, F. Lienhard: LitNenig-
keiten. 8, N. 4.
6930) AV. Lennemanu, F. Lienhard: Der alte
Glaube 9, N. 36.
6931) R. Weitbrecht, F. Lienhard. (= N. 5506.)
6932) F. Lienhard, Nachwort z. Wartburg-
trilogie: Türmer 11 S S. 856/8.
XLi,ix. 24
371
rV, 4 a. Geschichte des Dramas.
372
S. Lublinski.
6933) W. Rath, Ein Tragödien-Beispiel: LE.
10, S. 847-50.
(S. Lublinski, Zar Peter.)
6934) A. Sakheim, Von Zeptern u. gewaltigen
Busennadeln: Schaubühne 4^, S. 606/7.
(S. Lublinski, Günther u. Brunhilde.)
A. P i c h 1 e r. W. v. P o 1 e n z.
6935) A. P i c h 1 e r , Dramat. Dichtungen.
(= N. 357, Bd. 16.)
6936) W. V. Polenz, Dramen. (= N. 359,
Bd. 9.)
F. V. Saar. (Vgl. N. 6247-54.)
6937/8) F. V. Saar, Sämtl. Werke in 12 Bdn.
Mit Biographie v. A. Bettelheim. Her.
V. J. Minor. (= N. 360.)
F. S p i e 1 h a g e n. (S. auch N. 6258-60.)
6939) V. Klemperer, F. Spielhagen als
Dramatiker u. Dramaturg: B&W. 11, S. 492/6.
A. Wilbrandt.
6940) A. Wilbrandt, König Teja. Trauerspiel
in 5 Aufz. Mit e. biograph. Einleitg. v.
K. Vogt. (= ÜB. N. 4994.) L., ßeclam.
16». 93 S. M. 0,20.
E. W i 1 d e n b r u c h.
6941) W. B ehrend, E. v. Wildenbruch.
(= N. 5266.)
6942) M. Muret, Les drames de E. v. Wilden-
bruch: RdeParis 16 (1909), S. 788-800.
6943) J. Eöhr, Wildenbruch als Dramatiker.
B., C. Duncker. VI, 284 S. M. 3,50. 1[J.
Bab: LE. 11, S. 675/7 (ablehnend); G.
Witkowski: DLZ. 30, S. 1248/9.]|
6944/5) 0. Blumenthal, Persönl. Erinnergn.
an Wildenbruch: NFPr. N. 15978.
6946) Dora Duncker, E. v. Wildenbruch.
Ernstes u. Heiteres aus seinem Leben.
(= Dramaturg. Plaudereien.) B., H. Paetel.
1909. 111 S. M. 1,50.
6947) K. Frenzel, E. v. Wildenbruch. Ein
Blatt der Erinnerung: VossZg». 1909,
N. 25.
6948) G. V. Graevenitz, Fontane u. Wilden-
bruch: Tag 1909, N. 55.
6949) H. Haldenjvanger, Wildenbruchstätten
in Frankf. a. O.: VossZg. 1909, N. 35.
6950) G. Hirschfeld, Persönl. Erinnergn. an
E. V. Wildenbruch: ib. N. 63. (Vgl. LE.
11, S. 788/9.)
6951) E. H 0 e n i g e r , E. v. Wildenbruchs
Martyrium: Geg. 75, S. 254/9.
6952) Gabriele Reuter, Eine Erinnerungs-
blume auf Wildenbruchs Grab: Tag 1909,
N. 27.
6953) W. Turszinsky: Wildenbruch-Erinne-
rungen.: B&W. 11, S. 465-70.
6954) J. V. Widmann, Erinnergn. an Wilden-
bruch: Bund 1909, N. 37. (Siehe LE. 11,
S. 724.)
6954a) F. v. Zobeltitz, Persönl. Erinner-
ungen an Wildenbruch: HambNachrr. 1909,
N. 19.
6955) E. V. Wildenbruch (1845—1909). |W.
Arminius: Eckart 3, S. 294-311; F. Ave-
narius: Kw. 22^ S. 125/8; J. Bab: NRs.
20, S. 453/4; id.: Schaubühne 5S S. 101/5;
A. V. Berger: ÖsterrRs. 18, S. 439-41; Ph.
Berges: HambFrBl. 1909, N. 14; A. Drey-
fuss: RGermanique. 5, N. 3; F. E(ngel):
BerlTBl. 1909, N. 27; P. Friedrich: Geg.
75, S. 104/6; id.: Xenien 2\ S. 129-36; J. G.
Hofland 6\ S. 754/9; J. Hart: VelhKlas-
Mhh. 232, s 369-74; id.: Tag 1909, N. 14
(„Am Sarge E. v. W.s«); E. Heilborn:
FZg. 1909, 19. Januar; G. Heine: Christl-
Welt. 23, S. 204/5: M. Hochdorf : SozMhh.
15, S. 327/9; J. Hofmiller: SüddMhh. 6',
S. 415/7; F. K: IllZg. 132, S. 98/9; H.
Kienzl: N&S. 128, S. 343-52; H. Land:
UniversumRs. 25, N. 17; Th. Lessing: DTZ.
2, S. 205/7; id.: HannCour. N. 27848; F.
Lienhard: BayreuthBll. 32, S. 83/5; E.
Lissauer: Rheinlande 9, S. 64/6; B. Litz-
mann: WIDM. 106, S. 107-12; M. Marter-
steig: DBühne. 1, S. 17/8 („An W.s Bahre");
F. Mehring: NZSt. 27S S. 791/2 („Der
Klassiker d. verpreussten Deutschlands"); M.
Osborn:NatZg.l909,N.25;ErichSchmidt:
LE.11,S. 613/4; W. Schwaner: Volkserzieher
13, S. 23/4 („Ein Mann, ein ganzer Mann"); H.
Spiero:WIDM.10o,S. 915-23; J.Sprengler:
ÜdW. 2, S. 469-78; K. Store k: Türmer IP,
S. 702-10; H. Stümcke: B&W. 11, S. 353/5;
E. Süss: Erwiniaie, S. 70/4; F. v. Zobeltitz:
BerlLokAnz. 1909, N. 39; ZeitN. 2268; RPL.
472, S. 61/3; weitere Nekrologe s. LE. 11,
S. 638-40.1
6956) B. Litzmann, Briefe v. E. v. Wilden-
bruch aus d. J. 1878-80: MLitGesBonn. 4,
N. 6.
6957) Wildenbruchs erster dramat. Erfolg:
Grenzb. 63^, S. 290/4.
(Svanhild.)
6958) B. Litzmann, Die Erstaufführg. v.
Wildenbruchs „Mennonit" : FZg. 1909, N. 111.
(Siehe LE. 11, S. 1161/2.)
6959) E. V. Wildenbruch, Der dtsch. König.
Schauspiel in 5 Akten. B., Grote 1909. VI,
116 S. M. 2,00. |[A. Eloesser: LE. 12,
S. 350/2; E. Lissauer: Schaubühne 5^,
S. 525/6.] i
6960) R. Eisner, E. v. Wildenbruch, Die
Rabensteinerin. (= Mod. Dramatik in krit.
Beleuchtg. Heft 3.) B., Barschall. 24 S.
M. 0,30.
Lustspiel* und Komödiendichter.
6961) M. Fleischer, Friedrich Adler.
(= N. 5404.)
6962) H. Bahr, M. Burckhard: NFPr. N. 15580.
(Siehe LE. 10, S. 638/9.)
6963) E. Schönwald, M. Burckhard: Wiener
Mitteil. 21, N. 6.
6964) V. Klemperer, L. Fulda: B&W. 11,
S. 45-51.
6965) L. Fulda, Sieben Einakter. St., Cotta.
1909. 296 S. M. 3,00.
(Unter vier Augen. — Frühling im Winter. — Fräulein
Witwe. — Lästige Schönheit. — Die Zeche. — Ein
Ehrenhandel. — Der Traum des Glücklichen.)
378
IV, 4 a. Geschichte des Dramas.
374
6696) E. Gott (1864—1908), IM. Bittrich:
IllZg. 130, S. 851; A. Geiger: SchL. 9,
S. 369-72, 392/6; id.: Türmer 11 S S. 314/5;
W. Wetz: TglRsB. N. 229 („Dem Ge-
dächtnis eines toten Dichters"); LE. 10,
S. 1323/4.1
6967) E. Gott, Mauserung. Lustspiel in 5 Akten.
Freiburg i. B., K. Zeise-Gött. 116, 4 S.
M. 1,50. |[E. V. Sallwürk: LE. 11,
S. 139-40.]|
6968) J. J. David, Th. Herzl (1904). (=N. 383,
S. 159-68.)
6969) S. M e i s e 1 s , Th. Herzl. (= N. 418,
S. 36-41.)
6970) H. Franck, 0. Hinnerk: SchlHRs. 3,
N. 2.
6971) W. Turszinsky, A. L'Arronge. (= Per-
sönlichkeiten. Bd. 8.) Charlottenburg, Virgil-
Verl. 29 S. M. 0,30.
6972) A. L'Arronge (1838—1908). jF. Engel:
BerlTBl. N. 265 ; E. H e i 1 b o r n : FZg. 6. März ;
A. Klaar: VossZg. N. 115; V. Klemperer:
B&W. 10, S. 483/8; K. Sittenfeld: Osten
(Breslau) 34, S. 149-51 („Der Dichter v.
Mein Leopold"); K. Storck: Türmer 10*,
S. 580/1: E. Witte: SchL. 9, S. 73/6; E.
Zabel: NatZgB. N. 10.|
6973) V. Klemperer, P. Lindau. (= N. 6361.)
6974) P. Lindaus 70. Geburtstag. F. Ave-
narius: Kw. 22*, S. 36/8 (,Ein Lindau-
Nachwort"); F.Engel: BerlTBl. 1 909, N. 272;
A. Klaar: VossZg. 1909, N. 253; id.: N&S.
129, S. 405-18; V. Klemperer: FZg. 1909,
N. 152; H. Land: UniversumR«. 25, N. 35;
H. Witt mann: NFPr. N. 16085; weitere
Festartikel s. LE. 11, S. 1374. |
6975) P. Mahn, P. Lindaus „Erfolg": TglRsB.
N. 93.
6976) G. V. Moser, Vom Leutnant z. Lust-
spieldichter. Mit Vorwort v. P. Lindau.
(= N. 4890.)
6977) J. Ruederer. jj. Hof milier: Almanach
d. SüddMhh. 1909; H. Kahn: Schaubühne
7S S. 508-10; R. Prevot: LE. 11, S. 693/8.|
6978) F. Freksa, J. Ruederer u. d. Wolken-
kuckucksheim. München, Müller. 30 S.
M. 0,50.
6979) J. Ruederer, Wolkenkuckucksheim.
Komödie in 3 Akten. München, Südd.
Monatshefte. 1909. 160 S. M. 2,50. \[S.
Jacobsohn: Schaubühne 4*, S. 84/6; A.
Kerr: Tag 1909, N. 97; W. Rath: Kw. 21*,
S. 236/8; id : LE. 11, S. 1568-70.]!
6980) R. Blümner, Scheerbart u. d. Revolution:
Morgen 2, S. 1375/7.
6981) E. Buchner, P. Scheerbart als Dra-
matiker: Schaubühne 5*, S. 704-12.
6982) St. Gr(ossmann), Grosspapa Bolz: Berl-
TBl. 1909, N. 596.
(S. Schlesinger.)
6983) Lynceus,F. V. Schönthan: Universum^«.
N. 43.
6984) G. Mayer, J. B. V. Schweitzer (1833—77):
ADB. 55, S. 197-203.
Modernes Drama:
H. Bahr. (Siehe auch 6279—83.)
6985/6) H. Land, H. Bahr: UniversumR». 26,
N. 8.
J. J. David. (Vgl. N. 6290/6.)
6987/8) H. Effenberger, J. J. David: DArbeit.
7. S. 448-51, 789-94.
6989) J. J. David, Werke. Bd. 3. (= N. 331.)
R. D e h m e 1. (Siehe auch N. 5479-82.)
6990) R. Dehmel, Der Mitmensch. (=N. 6557.)
![A. Döblin: Theater 1, S. 55/6; F. Düsel:
WIDM. 107, S. 451/2; S.Jacob söhn: Schau-
bühne ö% S. 283/5; P. Stefan: Merker 1,
S. 84/5.]i
P. Ernst.
6991) H.Brandenburg, Paul Ernst. (=N.376,
S. 94/6.)
6992) K. Scheffler, P. Ernst: Zukunft 67.
S. 316/8.
H. Eulenberg.
6993) H. Eulenberg. iR. Brunhuber: BerlTBl.
N. 246; P. Hamecher: LTBl. N. 11; R.
M. Meyer: Morgen 2, S. 934/9; H. Sins-
heimer: Schaubühne 4^ S. 134/7.]|
6994) H. Eulenberg, Ulrich, Fürst v. Waldeck
B., Marquardt. 1902. VII, 110 S. M. 2,50
j[J. A. Bondy: Neue Revue 1, S. 1120/3
C. Enders: SchL. 9, S. 175/6; F. Düsel
Kw. 213, S. 362/5; P.Goldmann (=N.6526);
W. Handl: Morgen 2, S. 671/2; S. Jacob-
sohn: Schaubühne 4^, S. 534/6; P. Mahn:
TglRsB. N. 116; O. Neumann-Hof er:
Nationale Deutschland 1, S. 915-22.] |
L. G r e i n e r.
6995) L. Greiner, Lysistrata. Komödie frei
nach Aristophanes. B., Wedekind. 110 S.
M. 2,00. |[F. Engel: BerlTBl. N. 108; L.
Berg: LE. 10, S. 951/4; S. Jacobsohn:
Schaubühne 4^ S. 247/9.] |
6996) H. Sinsheimer, Herzog Boccanera»
Ende: Schaubühne 4«, S. 583/4.
M. Halbe.
6997) K. Menne, M. Halbe: Bücherwelt 6,
S. 129-37.
6998) M. Halbe, Blaue Berge. Komödie in
4 Akten. München, Langen. 181 S. M. 2,50.
|[F. Düsel: WIDM. 105, S. 799-800.] |
6999) R. Eisner, M. Halbes „Jugend".
(= N. 6960, Heft 2.) Charlottenburg, Kurtzig.
26 S. M. 0,30.
E. H a r d t.
7000) F. Deibel, E. Hardt: LE. 11, S. 233/9.
7001) F. Christel, E. Hardt: Wiener Mitt.
21, N. 1.
7002) E. Faktor, E. Hardt: Tag N. 359.
7003) B. Pompecki, E. Hardt. Versuch einer
Würdigg. seiner Persönlichkeit. L., Hoff-
mann. 29 S. M. 0,60.
24»
375
IV, 4a. Geschichte des Dramas.
376
7004) E. Hardt, Tantris der Narr. (= N. 1198.)
j[0. Anwand: Geg. 75, S. 6/7; A. Bartels:
DWelt. 11, N. 9 („Ein offizieller Sieg d. Juden-
tums"); Diefenbach: NZSt. 27 2, S. Uiyb;
F. Düsel: WIDM. 105, S. 639-41; id.: Kw.
23S S. 267-70; E. Faktor: Tag 13. Nov.;
H. Fr an ck: Eckart 3,8.332/3 ; E.G. F(r ank-
f urt er) :BZamMittag. 1909, N. 247; H. Ganz:
FZg. 20. Nov. („Noch e.Wort z. Schillerpreis") ;
W. Golther: B&W. 11, S. 458-61 („Tristan-
Tantris"); K. Hartmann: Werdandi 2,
S. 28-33; M. Jacobs: BerlTBl. 1909, N. 536;
S. Jacobsohn: Schaubühne 5^, S. 448-50;
M. Koch: Türmer ll^, S. 561/6; E.Michael:
SchL. 9, S. 306; J. Minor: ÖsterrRs. 17,
S. 392/7; A. Polgar: Schaubühne 4'-', S. 544/7;
I. Schleicher: LE. 10, S. 865/7; Expeditus
Schmidt: ÜdW. 2, S. 22/6; F. Servaes:
Tag N. 372; E. Steiger: März 24, S. 395/6;
R. Treu: Rheinlande 9, S. 34/5; Elisabeth
Widmann: Frau 16, S. 280/8.]|
7005) R. Eisner, E. Hardts Tantris d. Narr:
(= N. 6960, Heft 4.) B., Barschall. 23 S.
M. 0,30.
7006) A. Waldhausen, Tantris d. Narr:
MLitGBonn. 4, N. 3.
O. E. H a r 1 1 e b e n.
7008/9) M. Diesterweg, Neues v. Otto Erich.
Ein Beitr. z. Hartleben-Biographie: Arena
1909, S. 485-98.
7009) M. G. Conrad, O. E. Hartleben im
Kampf: MünchenerNN. N. 567. (Siehe LE.
12, S. 489.)
7010) id., Hartleben in seinen Briefen: ib. 1909,
N. 519. (LE. 12, S. 324.)
7011) L. Klinenberger, Erinnergn. an O. E.
Hartleben: NFPr. N. 15617.
7012) A. Fache, O. E. Hartleben.
(= N. 5494.)
7013) 0. E. Hartleben. |H. Bethge: AZg. 1909,
N. 18; J.J.David (= N. 383, S. 129-43);
A. Eloesser: NRs. 20, S. 901/5; H. Franck:
WIDM. 106, S. 593/5.1
7014) O. E. Hartleben, Briefe an seine Frau.
Her. V. F. F. Heitmüller. (= N. 4877.)
|[O.J.Bierbauni: Zeit N.2162;H. Franck:
Blaubuch 3, S. 1176/8.]|
7015) Briefe v. O. E. H a r 1 1 e b e n an seine
Freundin. Her. v. F. B. Hardt. (= N. 4878.)
|[Zeit N. 2445.] I
7016) O.E. Hartleben, Gesamm. Werke. (=
N. 339.) |[J. Hofmiller: SüddMhh. 6^
S. 287-91.]|
7017) A. Jolles, Diogenes: NRs. 20, S. 1227/9.
7018) Ein Schulaufsatz Hartlebens: BerlTBl.
1909, N. 75.
G. Hauptmann:
7019) S. Bytkowski, Hauptmanns Naturalis-
mus u. d. Drama. (= N. 2608.) |[J. Spr eng-
ler: ALBl. 18, S. 530/1 (Mit Berichtiggn.) ;
E. Utitz: ZÄsth. 4, S. 111/7; K. G. Wen-
driner: LE. 11, S. 602 (ablehnend).]]
7020) F. Kummer, G. Hauptmann. (= N. 4364,
S. 627-41.)
7021) E. Sulger-Gebing, G. Hauptmann. (==
AN&G. Bd. 283.) L., Teubner. 1909. IV,
141 S. M. 1,00.
7022) R. Urban, G. Hauptmann. (== N. 4466,
S. 13-52.)
7023) G. Hauptmann. Krit. Studien. Hirsch-
berg, Schles. Druckerei. 43 S. M. 0,50.
(Mit Beitrr. v. A. Kutscher [Über d. Naturalismus
u. Hauptmanns Entwickelg.], H.Färber, W. Aron,
A. Zweig, Mathilde Röthenbacher, P. Diehl,
H.H. Borcherdt, H. Datzmann, E. Anders, K.
Imhoff [Hauptmann-Biographien], H. Nentwig
[Hauptmann-Literatur].)
7024) J. Bab, Für Hauptmann: Schaubühne 5*,
S. 301-6.
7025) W. B ö 1 s c h e , G. Hauptmann. Eine
Milieustudie. (= N. 375, S. 260/6.)
7025a) J. Hennings, Sudermann u. Haupt-
mann. (= N. 7096.)
7026) K. Hoffmann, Hauptmanns Symbolis-
mus. (= N. 402, S. 11-20.)
7027) K. Küchler, G. Hauptmann u. d. Tod:
Masken 4, S. 89-92.
7028) F. Ohmann, Das Tragische in G. Haupt-
manns Dramen: MLitGBonn. 3, N. 6.
7029) R. P e t s c h , G. Hauptmann u. d.
Tragödie des 19. Jh.: NJbbKlAltGL. 21,
S. 542-69.
7030) E. Wulf f en, G. Hauptmann vor d. Forum
d. Kriminalpsychologie u. Psychiatrie. Bres-
lau, Langewort. 208 S. M. 2,00.
7031) G. Hauptmann. |H. Franck: DKampf.
4, N. 4; G. Heine: DEBll. 33, S. 693-709;
O. Hin drichs: Bücherwelt 6, S. 173/8, 203/8;
R. Sickert: New Quaterly 1909, july.
(Siehe LE. 11, S. 1681/2.)|
7032) H. L i n d a u , G. Hauptmanns jüngste
Dramen 1906/8: Eckart 3, S. 35-45.
7033) K. G. Wendriner, Von G. Hauptmanns
jüngstem Schaffen: Osten 35, S. 118-23.
7034) Hauptmann, Elga. Trad. italiana di R.
Natanson e C. A. Traversi. Milano,
Treves. 169 S. L. 1,00.
7035) Francis Wolf-Cirian, Elga: ÖsterrRs.
17, S. 287-98.
7046) E. Guggenheim, Der Florian-Geyer-
stoff in d. dtsch. Dichtung. (= N. 1500.)
7037) R. Eisner, Hauptmanns Griselda. (=
N. 6960 Heft 5.) B., Barschall. 1909. 23 S.
M. 0,30.
7038) G. Hauptmann, Griselda (= N. 1276).
|[K. Aram: März 3^ S. 23/8; F. Düsel:
WIDM. 106, S. 145/6; A. Eloesser: LE. 11,
5. 942/6 ;R.O.F(rankfurter): BZ. am Mittag
1909,N.36;M.Harden:Zukunft 66,8.471-81;
J. Hart: Tag 1909, N. 57; M. Hochdorf:
SozMhh. 15,8. 1733/5; J.Hof milier: Südd-
Mhh. 6", 8. 652/7; M. Jacobs: BerlTBl. 1909,
N. 121; 8. Jacobsohn: Schaubühne 5^,
S. 276/8; A. Kerr: Tagl909, N.58 („Griselda-
Glosse"); H. Kienzl: Eckart 3, 8. 498-502;
R. Klein: Hochland 6', 8. 373/5; H. Land:
UniversumRs. 25, N. 25; E. Lert: LDO. 9,
N. 4; R. Lothar: AZg. 1909, N. 11; W.
Miessner: SchL. 10, 8. 112/4; J. Minor:
ÖsterrRs. 18, 8. 469-76; W. Schaefer:
Rheinlande 9, 8. 141/2; H. Stümcke:
B&W. 11, 8. 518-20; NAnt. 140, 8. 728-30.]|
7039) 8. Trebitsch, Der Mann in Hauptmanns
Griselda: Neue Weg (Lit.) 38, 8. 14/5.
7040) G. Hauptmann, Hannele. Renderd
into english verse and prose by C.H.Melzer.
New York, Doubleday. 103 8.
7041) A. C, „Hannele" at the Scala theatre:
Ac. 74, S. 693/4.
377
IV, 4 a. Geschichte des Dramas.
378
7042) (i. Hauptmann, Kaiser Karls Geisel,
Ein Legendenspiel. (= N. 1298a.) |[L,
Berg: LE. 10, S. 726/9; J. A. Bondy
Neue Revue 1, S. 518-21; F. Düse 1: Kw
ai«, S. 182/5; id.: WIDM. 103, S. 915/8
H. Franck: Eckart 2, S. 612/3; W. Handl
Morgen2,S.96/7; M.Jacobs: BerlTBI.N.21
S. Jacobsohn: Schaubühne 4', S. 65/7
A. Kerr: NRs. 19, S. 437-42; H. Kienzl
Blaubuch 3, S. 108-13; F. Mehring: NZ»»
26', S. 675/7; O. Neumann-Hof er: Natio
nale Deutschland 1, S. 366-75; K. Pischke
DSchulmann 11, N. 12; F. JPoppenberg
Türmer lOSS. 877-82; Gertrud Prellwitz
PrJbb. 131, S. 355/6; id.: KonsMschr. 65,
S. 812-21 („Berliner Theater"); Expeditus
Schmidt: CdW. 1, S. 507/8; Vgl. auch
LE. 10, S. 702,4 („Hauptmann opus 19").] |
7043) K. Rendtorff, Hauptmanns Kaiser Karls
Geissei. (== Literar. Zeitfragen N. 1.) L.,
Verlag für Lit. 54 S. M. 1,00.
7044) G. Hauptmann, Michael Kramer. (Neu-
aufführg. im Lessing-Theater.) [A. Kerr:
Tag N. 356; Lou Andreas-Salom^:
Schaubühne 4-, S. 460/2.]
7045) id., Und Pippa tanzt. (JBL. 1906/7,
N. 55.32.) j[W. Sieg: Luginsland 1, S. 2/6.]i
7046) H. A. Clarke, „Pippa passes" and „Pippa
dances": Poet Lore 20, S. 122/8.
7047) P. H. Grummann, Hauptmanns view
point in „Und Pippa tanzt": ib., S. 129-34.
7048) H. Hamann, Zu Hauptmanns Ver-
sunkener Glocke: ASNS. 120, S. 152/3.
(Motive aus Grimms Märchen.)
7049) Hauptmann, Vor Sonnenaufgang. (Zum
20j. Jubiläum d. Freien Bühne.) [F. Engel:
BerlTBl. 1909, N. 610; R. O. F(rankfurter):
BZ. am Mittag 1909, X. 281; A. Kerr: Tag
1909, N. 282. (Auch DTZ. 2, S. 841/2.)] |
7050) J. Bab, Der Dichter u. d. Schriftsteller.
Zur Berliner Aufführg. v. Hauptmanns u.
Shaws Erstlingswerken: Schaubühne 5*,
S. 613/7.
7051) H. Kienzl, Zwei Schauspielpremieren
vor 20 Jahren: CL&M. Jahrg. 52 (1909), N. 3.
(Vor Sonnenaufgang. — Ehre.)
K. Hauptmann.
7052) W. Bö Ische, K. Hauptmann. Eine
^lilieustudie. (== N. 375, S. 267-74.)
7053) P. Wertheimer, Von G. Hauptmanns
Bruder: NFPr. N. 15600.
7054) H. Spiero, Ein neuer Moses: Zukunft
62, S. 43/8.
G. Hirschfeld.
7055) P. Hoffart, G. Hirschfeld: Masken 3,
S. 413/7.
H. V. Hofmannsthal.
7056) F. Fassbender, Vom Übermenschen-
tum im mod. Drama: LHw. 47, S. 265-70,
329-36.
ilbsen. — Hofmannsthal.)
7057) A. Köllmann, H. v. Hofmannsthal. (=
BLitG. Heft 42.) L., Verlag für Lit. 40 S.
M. 0,80.
7058) S. Lublinski, H. v. Hofmannsthal. (=
N. 4461, S. 84-116.)
7059) R. Urban, M. Maeterlinck u. Hofmanns-
thal: LDO. 9, N. 3.
7060) H. V. Hofmannsthal. |J. Bab: WIDM.
103, S. 817-27; H. Eulenberg: NBad-
LandesZg. 1909, N. 401 (siehe LE. 12, S. 50);
W. C. GomoU: HambCorrB. x. i6; id.:
Hilfe 14, S. 91/2; C. Hilpert: ZÄsth. 3,
N. 3; id.: Frau 15, S. 77-84; J. Hof milier:
SüddMhh. 5«, S. 12-27; E. de Morsier:
Revue 1909, 15 mars ^siehe LE. 12, 8. 1021);
A. Schurig: DRs. 134, S. 101-15.|
7061) Hofmannsthals prosaische Schriften.
(JBL. 1906/7, N. 5549.) [B. Baumgarten:
DLZ. 29, S. 392/4; A. Gold: NatZgB. N. 3.]|
7062) H. V. Hofmannsthal, Vorspiele. L.,
Insel- Verlag. 42 8. M. 2,00.
7063) H. Benz mann, H. v. Hofmannsthals
„Kleine Dramen": DBühne. 1, S. 258-50,
275/7.
7064) H. V. Hof mannsthal, Electra. Traduc-
tion francaise de H. Gauthier -Villars,
B., Fürstner. 60 S. M. 1,20.
7065) Dasselbe. Drama en 2 tableaux. Adaption
francaise de P. Strozzi et St. Epstein.
(Aufführung in Paris.) |[A. Fontainas:
Mercure de France 76, S. 731/3.]|
7066) Dasselbe. Traduzione di O. Schanzer.
Milano, Treves. 16». 100 S. 1[L. Ferri:
NAnt. 139, S. 502/3.]!
7067) Dasselbe. Tr. bv A. Svmons. New York,
Brentano. 12«. Dollar 'l,25.
7068) H. Baumgart, Elektra. (= N. 2601.)
|[E. Hevfelder: DLZ. 30, S. 452,'9.]|
7069) F. Lienhard, Elektra: Propyläen 1909,
N. 20. (Siehe LE. 11, S. 859.)
7070) H.v. Hof mannsthal,DerTod des Tizian.
Ein dramat. Fragment. Geschrieben 1892.
Aufgeführt als Totenfeier für Arnold Böcklin
in München. 4. Aufl. L., Insel- Verlag.
31 S. M. 1,00.
7071) id.. Der Tor u. d. Tod. 8. Aufl. Ebda.
38 S. M. 2,00. |[H. Kienzl: Blaubuch 3,
8. 565/9.
D. V. Liliencron. (S. auch N. 5507-30.)
7072) D. V. Liliencron, Knut der Herr. (Auf-
führg. im Friedr.-Wilhelmsstädt. Schauspiel-
hause.) [L. Berg: LE. 10, S. 1019-20; S.
Jacobsohn: Schaubühne 4\ S. 327/9.]|
7073) id.. Die Merowinger. (Uraufführung in
Kiel) i[W. Lobsien: LE. 11, 8. 287/8.]|
E. V. Keyserling. E. König.
7074) H. Wantoch, E. v. Keyserling: Neue
Weg (Lit.) 38, S. 97-100.
7075) L. Hess, Mythisches Mysterienspiel:
SüddMhh. 6*, S. 546/53.
(E. König.)
H. Lilienfein.
7076)Th.Heuss,H.LiKenfein:LE.10,S.1624/9.
(Dazu H.Lilienfein, Autobiograph. Skizze :
ib., S. 1629-31.)
F. Saiten.
7077) M. Schacherl, F. Saiten: O&W. 9,
S. 742/3.
J. Schlaf.
7078) J. Schlaf , Meister Oelze. Drama. 2. über-
arbeitete Aufl. München. Müller. 1909.
97 8. M. 2,00.
379
IV, 4 a. Geschichte des Dramas.
380
W. Schmidtbonn.
7079) C. Enders, Der Dramatiker Schmidt-
bonn: MLitGesBonn. 4, N. 9.
7080) id., W. Schmidtbonn: LE. 11, S. 1130/7.
(Dazu W. Schmidtbonn, Im Spiegel: ib.
S. 1138-41.)
7081) P. Hamecher, W. Schmidtbonn: Blau-
buch 8, S. 72/5.
7082) W. Schmidtbonn, Der Graf v. Gleichen.
(= N. 1269.) |[F. Du sei: WIDM. 105,
S. 795/8; C. Enders: SchL. 9, S. 400/2;
J. Hart: Tag 1909, N. 393; S. Jacobsohn:
Schaubühne b\ S. 12/4.]|
A. Schnitzler.
7083) E. Auernheimer, Der Umschwung:
NFPr. N. 15600. (Siehe LE. 10, S. 778.)
(Schnitzler u. Hauptmann.)
7084) E. Holzer, A. Schnitzler u. d. Grill-
parzer-Preis: IllZg. 130, S. 190.
7085) M. Muret, Un Parisien de Vienne: Nou-
velle Eevue 3\ S. 339-54.
7086) A. Tibal, A. Schnitzler: Ede Paris, 1909,
15 uin. (Siehe LE. 11, S. 1554.)
7087) F. Van Guy k, A. Schnitzler: De Vlaam-
sche Gids 3, N. 4.
7088) A. S c h n i t z 1 e r , Der Euf d... Lebens.
(Neubearbeitg.) |[Th. Antropp: ÖsterrEs.
21, S. 481/5; A. Polgar: Schaubühne 5^,
S. 718/7; F. Saiten: Zeit N. 2595.] |
K. Schönherr.
7089) E. H o 1 z e r, K. Schönherr: lUZg. 130, S. 486/7.
7090) A. V. Weilen, K Schönherr: LE. 11,
S. 165-77.
7091) K. Schönherr, Erde. Eine Komödie
des Lebens in 3 Akten. B., Fischer. 126 S.
M. 2,00. |[0. Anwand: Geg. 75, S. 7/8;
F. Düsel: Kw. 22 1, S. 290/2; H. Franck:
Eckart 2, S. 336/9; W. Handl: Schaubühne
42, S. 487/9; A. Kerr: Tag N. 360; E. v.
Kralik: Gral 2, S. 323/4; L. Krapp: ib.,
S. 241/6; P. Mahn: TglEsB. N. 268; J.
Minor: ÖsterrEs. 14, S. 383/8; M. Morold:
Türmer 10^ S. 258-61; A. Polgar: Schau-
bühne 4S S. 281/5; F.Saiten: Zeit N. 1946;
E. Schickele: Morgen 2, S. 324/8: W.
Schmidtbonn: Masken 3, S. 345/8.]|
7092) id.. Das Königreich. Märchendrama in
4 Aufzgn. St., Cotta. 1909. 114 S. M. 2,00.
|[Th. Antropp: ÖsterrEs. 18, S. 415/6; C. H.:
Zeit N. 2297; F. Servaes: Tag 1909, N. 45.] |
W. V. Scholz.
7093) E. Schaukai, W. v. Scholz: Geg. 73,
S. 249-50.
7094) M. Eiess, Meroe. Ein Brief an W.
V. Scholz: Spiegel 1, N. 15.
E. Stucken.
7095) E. Stucken. |H. Franck: LE. 11, S. 1494/9;
M. Hochdorf: SozMhh. 15, S. 68-70; H.
Kienzl: Masken 3, S. 361/6; L. Eubiner:
Theater 1, S. 149. j
H. Sudermann.
7096) J.Hennings, Sudermann u. Hauptmann.
(= BLitG. Heft 58.) L., Verlag für Lit.
1909. 29 S.
7097) K. Knortz, Sudermanns Dramen. Halle,
Mühlmann. 80 S. M. 1,50.
7098) H. Sudermann. |K. M. Brischar: LDÖ.
9, N. 11; A. Chuquet: EPL. 46^ S. 481/7
C. Levi: NAnt. 134, S. 20-34; E. P.-L.
BernE8.4,S.59-60; B.Stein: Gral 2,8.407-12
K. Strecker (= N. 6345); E. Urban (=
N. 4466, S. 100-30). I
7099) F. Farga, Sudermann in Paris: Schau-
bühne 5», S. 63/5.
(Aufführg. V. „Stein unter Steinen".)
7100)H. Sudermann, Straudkinder. St., Cotta.
1909. 128 S. M. 2,00. |[A. Eloesser: LE.
12, S. 658/9; S. Jacobsohn: Schaubühne
52, S. 701/8; H. Kienzl: Zeit N. 2605;
H. Lautensack: SchL. 10, S. 30/1; K. F.
Nowak: HilfeB 15, N. 53.] |
K. G. Vollmöller.
7101) O. M. Fontana, K. G. Vollmöller: Ehein-
lande 9, S. 96/8.
7102) A. W. Heymel, Vollmöller: SüddMhh.
6^ S. 619-21.
7103) K. G. Vollmöller, Der dtsch. Graf.
(JBL. 1906/7, N. 5609.) |[F. Düsel: Kw.
221, s 238/9; A. Eloesser: LE. 11, S. 366/2;
A. Kerr: Tag N. 344; F. Poppenberg:
Türmer 11 1, S. 467/8; vgl. auch LE. 11,
S. 256/8 („Ein Plagiat").]|
F. Wedekind.
7104) J. Kapp, F. Wedekind. Seine Eigenart
u. seine Werke. B., Barsdorf. 143 S. M. 2,70.
7105) H. Kerr, F. Wedekind. (= BLitG.
Heft 56.) L., Verlag für Lit. 1909. 48 S.
M. 1,00.
7106) F. Wedekind. |W. Bonseis: Spiegel 1,
N. 1/2; L. Feuchtwanger: NeueWeg(Lit.)
38, S. 175/7; E. Friedell: Schaubühne 4»,
S. 306-10; O. Geller: B&W. 11, S. 509-17;
Th. Heuss: Kw. 22 ^ S. 262/9 (Proben
S. 269-84); L. Eöau: Eevue 72, S. 46-65
(„F. W. et le th^ätre europ^en"); E. Schau-
kai: Morgen 2, S. 74/5 („F.W. u. d. Problem
d. Theaters"); N. Trotzkv: NZS*. 26^
S. 63-70.] I
7107) J. Hofmiller, Wedekinds autobiograph.
Dramen: SüddMhh. 6\ S. 116-25.
7108) E. Eisner, F. Wedekinds Frühlings Er-
wachen. (JBL. 1906/7, N. 5608.) (= N. 6960,
Heft 1.) Charlottenburg, Kurtzig. 24 S.
M. 0,30. (Vgl. auch F. Saiten: Zeit N. 2022.)
7109) F. Wedekind, L'eveil du printemps.
Pifece en 3 actes et 15 tableaux. Version
fran^aise de E. d'Humiferes. (Aufführg. in
Paris.) |[A. Fontainas: Mercure de France
76, S. 340/2.]!
7110) A. Polgar, Wedekinds Hidalla: Schau-
bühne 4\ S. 493/8.
7111) F. Wedekind, Die junge Welt. Komödie.
B., Cassirer. 1907. 169 S. M. 2,00. ![H.
V. Gumppenberg: LE. 10, S. 1154/5; A.
Kerr: Tag 1909, N. 62; H. Kienzl: N&S.
129, S. 181/4.]|
7112) id., Musik. Sittengemälde in 4 Akten.
Ebda. 1907. 109 S. M. 2,00. |[H. v.
Gumppenberg: Kw. 22^, S. 187/8; L.
Grein er: Schaubühne 4^, S. 343/5; E.
Schickele: Morgen 2, S. 1501/2.]|
7113) id., Oaha. Komödie in 5 Akten. Ebda.
196 S. M. 3,00. |[E. Schickele: Morgen 2,
S. 1371/3 („Ein Pamphlet").])
381
IV, 4 a. Geschichte des Dramas.
382
7114) F. Wedekind, Der Stein der Weisen.
Eine Geiaterbeschwörg. B., Cassirer. 1909.
VIII, 82 S. M. 1,60.
7115) id., Die Zensur. Theodizee in 1 Akt.
Ebda. 71 S. M. 2,20. |(H. v. Gumppen-
berg: LE. 11, S. 1685/6.]|
St. Zweig.
7116) St. Zweig, Tersites. Ein Trauerspiel in
3 Aufzgn. (Aufführg. im Dresdener Hof-
theater.) L., Insel- Verlag. 139 S. M. 3,00.
|(L. Berg: LE. 11, S. 30/3 („Die Tragödie
d. Neides"); F. Engel: BerlTBl. N. 605;
E. Kalkschmidt: FZg. 29. Nov.; J. Lamm:
Wage 11, N. 25; Alberta v. Puttkamer:
NFPr. N. 15725; F. Zimmermann: Schau-
bühne 4^ S. 633/4.]|
Franendichtnng.
7117) V. Klemperer, Marie Eugenie delle
Grazie: Frau 15, S. 607-17.
7118) P. Zschorlich, Zwei soziale Dramen:
Hilfe 14, S. 246/8.
(Delle Grazie. M. Böttlcher.)
7119) Julie Kühne, Gesamm. dramat. Werke.
L.-Gohlis, Volger. 1909. XVI, 351 S.
M. 4,00.
7120) H. Spiero, Gertrud Prellwitz: Kons-
Mschr. 65, S. 978/83.
7121) Ernst Rosmer, Maria Arndt. Schau-
spiel in 5 Akten. B., Fischer. 119 S.
M. 2,00. |[H. V. Gumppenberg: LE. 11,
S. 288-90.] I
Yolkstiimlichos Drama:
K. D 0 m a n i g.
7122) K. Domanig. JA. Alb in g: HPBll. 144,
S. 203-21; J. A. Amon: ÜdW. 1, S. 329-35;
L. Kiesgen: Bücherwelt 5, S. 67-72; W.
Kosch: DWacht. 2, N. 5 (-K. D. u. A.
Ebenhoch als nationale Dichter").
7123) K. Domanig, Literar. Selbstporträt. IL:
Gral 2, S. 200/5.
7124) E. M. Hamann, K. Domanig. (= Unsere
Dichter. Bd. 2.) Ravensburg, Alber. 1906.
III, 119 S. M. 1,50.
7125) K. Domanig, Der Tiroler Freiheitskampf.
Dramat. Trilogie. 2. verb. Aufl. Kempten,
Kösel. 1909. 486 S. M. 4,80. |[E. Homer:
ÖsterrRs. 20,8.251/3; Expeditus Schmidt:
ÜdW. 2, S. 499-501.] I
(1. Speckbacher. — 2. J. Straub. — 3. Andreas Hofer.)
F. K e i m. F. K r u 1 1 e r.
7126) F. Keim. |K. Fuchs: Dichterstimmen
d. Geg. 22, N. 12; K. M. Klob (= N. 408,
•S. 15-30); F. Wastian: Grazer Tagespost
N. 44/5.1
7127) W.v.Arx, F. Krutter. Progr. Solothum,
Lüthy. 171 S.
K. Morre. A. Ott.
7128) A. Schlossar, Ein Steiermark. Volks-
dramatiker: B&W. 10, S. 195/8.
(K. Morre.)
7129) A. Frey, A. Ott. Ein schweizer. Drama-
tiker: ÜdW. 1, S. 686-92, 715-23.
F. Stavenhagen.
7130) F. Stavenhagen (1876-1906). |Ch. Gaehde
Rheinlande 9, S. 244/8; Ernst Schultze
Heimat (Kiel) 19, S. 101/4; P. Wriede
Quickborn 2, N. 4; id.: General Anz. (Ham-
burg) 1909, N. 108 (siehe LE. 11, S. 1234/5).!
7131) A. Zinne, Eine unveröffentl. Tragödie
F. Stavenhagens: NHambZg. N. 200.
(Steininger.)
Tolbschaiispiel.
(Vgl. N. 3453-60 a, 3472/4, 4209-10.)
7132) L. Fleischner, Die Höritzer Passions-
spiele: ÖsterrRs. 15, S. 467.
7133) E. Degen, Ein deutsches Weihnachts-
krippenspiel. Aus Liedern u. Spielen des
Volkes zusammengestellt u. bearb. Karls-
ruhe, J. J. Reiff. 1909. 46 S. M. 3,00.
7134) H. Brandenburg, Ein dtsch. Weih-
nachtsspiel. (= N. .376, S. 101/9.)
7135) J. Bolte, Ein Weihnachtsspiel aus d.
Salzkammergute: ZVVolksk. 18, S. 129-50.
7136) G. Queri, Chronik v. Oberammergau:
VelhKlasMhh. 24 S S. 550/4.
7137) K. Stieler, Zu d. Ammergauem Passions-
spielen. (= N. 93, S. 286-312.)
Kinder- und Puppenspiel. (Siehe auch N. 4220.)
7138) J. Bab, Dehmels Kinderspiel: Morgen 2,
S. 26/9.
7139) J. Hart, Der Kasperle-Dichter: Tag 1909,
N. 49.
(Poccl.)
7140) J. A. Lux, Poccis Kasperl-Komödien u.
d. Marionettenbühne: AZg. 1909, N. 36.
(Auch: Geg. 76, S. 691/4.)
7141) F. Poccis sämtl. Kasperl-Komödien.
3 Bde. München, Etzold. 1909. XV, 401 S.;
III, 418 S.; III, 385 S. M. 7,50.
7142) Des Grafen Frz. Pocci ausgew. Puppen-
spiele her. V. K. Schloss. München, Müller.
1909. 287 S. M. 2,50.
7143) F. Pocci, Schattenspiel. Her. v. L.
Hirschberg. (In: Silhouetten -Almanach
1910 [B., Ed. Meyer. 1909. 165 S. M. 2,50].)
Ausländisches Drama in Deutschland:
Antike.
7144) Aeschylus, Oresteia. Deutsch v. K.
Vollmöller. B., Fischer. IX, 168 S. M.3,00.
7145) F. Weise, Zur Frage d. Bühnenauffüh-
rung des äschyleischen Prometheus. Progr.
Schleusingen. 4*^. 15 S.
7146) Szenen aus Menanders Komödien.
Deutsch V. C. Robert. B., Weidmann.
131 S. M. 2,40.
7147) F. Engel, Griechen in Lauchstedt. Zwei
Komödien des Menander (342 — 290 v. Chr) :
BerlTBl. N. 313.
7148) F. Litten, Eine Menander -Aufführg.:
Tag N. 231.
7149) K. Meister, Menander in Lauchstedt:
Grenzb. 67*, S. 272-80.
7150) Sophokles, König Ödipus. Neu übers.
V. H. Hof mannst hal. B., Fischer. 1909.
102 S. M. 2,00.
7151) Sopokles, Tragödien. Deutsch von
J. J. C. Donner. Her. v. G. Klee. L.,
Hesse. 1909. 499 S. M. 1,75.
383
IV, 4 a. Geschichte des Dramas.
384
16. Jahrhundert:
W, Shakespeare.
Jahrbücher.
7152) Jahrbuch der Deutschen Shakespeare-
Gesellschaft. Her. V. A. B ran dl u. M.
Förster. Bd. 44. B.-Schöueberg, Langen-
scheidt. XXVIII, 469 S. M. 10,00.
. (Enth. ausser grösseren Aufsätzen S. 142-70: Kleinere
kitteilungen [F. Brie, A. Fresenius, W. Man-
gold u. a.]. — S. 171-99: Nekrologe. — S. 200-72:
Theaterschau [\V. Bormann , E. Kilian, H. Lands-
berg, Helene Richter, E.L.Stahl] —S. 273-311:
C. Grabau, Zeitschriftensehau. — S. 312-81: Bücher-
schau. — S. 382-91: M. Förster, Shakespeares Vor-
läufer, Zeitgenossen u. Nachfolger. — S. 393-450: H.
Daffis, Bibliographie 1907.)
7153) Dasselbe. Bd. 45. Ebda. 1909. XXXII,
493 S. M. 10,00.
(Enth. ausser grösseren Aufsätzen S. 213-30 : Kleinere
Mitteilungen [W. Keller u. a]. — S. 231 7: Nekrologe.
— S. 238-69; Theaterschau [W. Borman n , R. G eb-
hard, H. Landsberg, E. L. Stahl, A. Winds]. —
S. 270-80: F.Brie, Dissertations- u. Programmschau.
— S. 281-317: C. Grabau, Zeitschriftensehau. —
8. 318-407: Bücherschau. — S. 408-24: M. Förster,
Shakespeares Vorläufer, Zeitgenossen u. Nachfolger.
— S. 427-76: H. Daffis, Bibliographie 1908.)
Allgemeines und Gesamtdarstellungen.
7154) A.Br au sewett er, Shakespeare-Probleme:
TglRsB. 1909, N. 33.
7155) H. Conrad, Eine neue IVIethode d. chro-
nologischen Shakespearef orschg. : GRM. 1,
S. 232-48, 307-20.
7156) A. Böhtlingk, Bismarck u. Shakespeare.
St., Cotta. VIII, 149 S. M. 3,00.
7157) H. Conrad, Shakespeares Lebensspiel:
HambCorrB. 1909, N. 10.
7158) id., Chr. Marlowe: PrJbb. 134, S. 115-47.
7159) M. Heimann, Der wahre Shakespeare:
NRs. 20, S. 534/9.
7160) S. Lublinski, Ein Wort über Shake-
speare: ML. 77, S. 121/3.
7161) L. Morsbach, Shakespeare als Mensch:
JbDShG. 44, S. XIII-XXVIII.
7162) A. Pichler, Calderon u. Shakespeare.
(= N. 357, Bd. 11, S. 16-33.)
7163) W. V. Scholz, Bedenken wider Shake-
speare: Propyläen JS^. 22.
(Für Tolstoi.)
7164) S. Wörmann, Shakespeare u. d. Religion:
Türmer HS S. 266/9.
7165) W. Creizenach, Gesch. d. neueren
Dramas. Bd. 4. Das engl. Drama im Zeit-
alter Shakespeares. Halle, Niemever. 1909.
XI, 702 S. M. 16,00. |[E.Koeppel: JbDShG.
46, S. 256/8 ;R.Dyboski: ALBl. 18, S. 684/7;
M. J. Wolff: LCBl. 60, S. 1 644/5.] |
7166) E. D 0 w d e n , Shakespeare. Mit Genehmigg.
d. Verf. aus d. Engl, übersetzt u. für d. dtsch.
Leser bearb. v. Paul Tausi g. 2., durchgeseh.
u. erweit. Aufl. Mit ein z. ersten Male ver-
öffentl. unbekannten Portr. Shakespeares auf
e. Gemme aus der 2. Hälfte d. 18. Jh., d.
Bildnis d. Dichters nach Droeshouts Stich u.
einem Ausspracheverzeichnis. (= M.Hess es
Volksbücherei N. 245/7.) L., Hesse. 1909.
202 S. Mit 1 Stammtafel. M. 1,00.
7167) P. H. Fitzgerald, Shakespearean re-
presentation, its laws and limits. London,
Stock. 1909. 145 S. Sh. 7/6.
7168) Ch. F. Johnson, Shakespeare and his cri-
tics. Boston, HoughtonMifflin. 1909. XI, 386 S.
|[L. L. Schücking: JbDShG. 46, S. 284/5.]|
7169) F. Ost, Shakespeare. (= Hillgers illustr.
Volksbücher. Bd. 134.) B., Hillger. 1909.
88 S. M. 0,30.
7170) A. Ruest, Shakespeare. Sein Leben,
seine Dichtung. 2. Aufl. (= Kulturträger.
Bd. 16.) B., H. Seemann. 184 S. M. 1,00.
7171) L.L. Schücking, Shakespeare im literar.
urteil seiner Zeit. Heidelberg, Winter. VIII,
196 S. M. 5,00. ![R. Dyboski: ALBl. 18,
S. 623/4; W. Dibelius: DLZ. 30, S. 1123/5;
R. Fischer: JbDShG. 45, S. 354/5.] i
7172) E. Sieper, Shakespeare u. seine Zeit.
(= AN&G. Bd. 185.) L., Teubner. IV,
140 S. M. 1,00.
Einzelstudien.
7173) A. Frhr. v. Gleichen - Russwurm,
Shakespeares Frauengestalten. Nürnberg,
E. Nister. J909. 310 S. Mit Abbildgn. u.
Tai M. 6,50. |[Marie Gothein: JbDShG.
46, S. 277/8 (ablehnend).]! (Siehe auch id..
Die Frau in Shakespeares Drama: DBühne. 1,
S. 219-21, 236/8.)
7174) J. E. Poritzky, Shakespeares Hexen.
(= Neue Shakespeare-Bühne. Bd. 9.) B.,
H. Paetel. 1909. 56 S. M. 1,50. (Siehe
auch id.: Zeitgeist 1908, N. 41.)
7175) A. Goll, Verbrecher bei Shakespeare.
Mit Vorw. V. F. v. Liszt. Übers, v. O.
Gerloff. St., Juncker. II, VI, 212 S.
M. 4,00. |[R. Dvboski: ALBl. 18, S. 316/8;
L. Fränkel: LE. 11, S. 783/4; C. Jentsch:
Grenzb. 68^ S. 239-50; J. Kohler: DLZ. 30,
S. 2727/8; A. Mendelssohn-Bartholdy:
JbDShG. 45, S. 358-61.]|
7176) Helene Richter, Der Humor bei
Shakespeare: JbDShG. 45, S. 1-50.
7177) E. Voigt, Shakespeares Naturschildergn.
(= Anglist. Forschgn. Heft 28.) Heidelberg,
Winter. 1909. VIII, 146 S. M. 3,80.
7178) F. V.W in ekel. War Shakespeare e. Arzt?:
MünchenerNNB. N.^0.
7179) id., Shakespeares Gynäkologie. (= Samm-
lung klinischer Vortrr. N. 441.) L., Breitkopf
& Härtel. 1906. 23 S. M. 0,75.
7180) F. Kluge, Über d. Sprache Shakespeares.
(= N. 409, S. 175-93.)
Shakespeare-Frage.
7181) Ed. Engel, Wer hat d. Drama Shake-
speares geschrieben?: KönigsbBll. N. 5/6.
7182) G. Holzer, Shakespeare im Lichte d.
neuesten Forschung. Karlsruhe, Gutsch.
33 S. M. 0,60.
7183) V. Klemperer, Shakespeare -Fehden:
B&W. 10, S. 279-84.
7184) K. Bleibtreu, Die Lösung d. Shake-
speare-Frage. 2. durch e. Einleitg. verm. Aufl.
L., Thomas. 1909. XVI, 174 S. M. 2,00.
Werke:
Text.
7185) A. Schröer, Die dtsch. Shakespeare-
übersetzung: Grenzb. 68f, S. 322/8.
7186) i d. , Über Shakespeare-Übersetzgn. : Neuere
Sprachen 21(16), S. 577-99.
385
TV. 4 a. Geschichte des Dramas
386
7187) G. Krueger. Vermischte Beiträge zu
Shakespeare: ZFEU. 7, S. ^05-18, 408-16.
(Zum Schle^l-Tieck.)
Gesamtausgaben.
7188) Wieland, Shakespeare.«* theatral. Werke.
Her. V. E. Stadler. (= N. 364, II, Bd_. 1/2.)
7189) Shakespeares Werke in 12 Tln. Übers.
V. A. W. V. Schlegel u. L. Tieck. Her.
V. R Gen^e. 4 Bde. B., Bong. XXIV,
220, 248, 261, 227, 200, 249, 216, 211, 227,
238, 266, 258 S. M. 6,00.
7190) Shakespeare in dtsch. Ausgabe. Her.,
zum Teil neu übers, v. Frdr. Gundolf.
Buchschmuck v. M. Lechter. Bd. 1/3.
B., G. Bondi. 1908/9. 409, 382, 324 S.
Je M. 6,00. i[J. Bab: Schaubühne 4*,
S. 642/6 („Der erneute Shakespeare"); H.
Benzmann: Grenzb. 68S S. 204; K. Falke:
W&L. 3, S. 27-41; Mari eGothein:JbDShG.
45, S. 364/9; E.Kai i scher: Zlsth. 5,8.111/8;
M. Meverfeld: Zukunft 66, S. 128-.32; L. L.
Schücking: DLZ. 31, S. 1000/4 (ablehnend);
M. J. W^(olff): LCB1.59, S. 1591/3.]]
(Bd. 1. Coriolanus, Cäsar, Antonios u. Cleopatra. —
2. Romeo u. Julia, Othello, Der Kaufmann v. Venedig.
— 3. König Johann, Richard IL, Heinrich IV., Tl. 1.)
Cymbeline.
7191) F. Lücke, Über Bearbeitgn. v. Shake-
speares „Cymbeline". Diss. Rostock. 1909.
178 S.
Hamlet.
7192) K. Bleib treu, Über Hamlet: Geg. 75,
S. 101/4, 124/6.
7193) A. Brausewetter, Das Problem des
Menschen am Hamlet gemessen : HambCorrB.
1909, N. 26.
719-1) A. Döring, Das Lebensalter Hamlets:
VossZg. 1909, N. 357. (Siehe LE. 11,
S. 1664.)
7195) id.. Das Lebensalter Hamlets: DTZ. 2,
S. 651/4, 675/9.
7196) E. Eckertz, Hamlet u. Nietzsche-Zara-
thustra: MünchenerXN. 1909, N. 327.
7197 8) H. Eulenberg, Gutachten d. ehrsamen
Ritters Horatio über d. Geisteszustand d.
Prinzen Hamlet. Glossen zu Reinhardts
Hamlet-Aufführg.: Tag 1909, X. 261.
7199) R. Limberger, Polonius. Eine Ehren-
rettung. (= Neue Shakespeare-Bühne. Bd. 7.)
B., H. Paetel. 41 S. M. 1,00.
7200) S. Lublinski, Shakespeares Problem
im Hamlet. L., Xenien- Verlag. 88 S. M. 2,00.
i[F. Gregori: Kw. 22 ^ S. 293 '6 (beb. auch
N. 7207).J|
7201) H. Lufft, Die Weltanschauung des
Hamlet. Ebda. 1909. U, 73 S. M. 1,20.
7202) K. Meier, Der Geist in Shakespeares
Hamlet: DresdnerAnzB. N. 32/3. (Siehe
LE. 10, S. 1730.)
7203) S. M. Perl mann. Eine neue Hamlet-
Auffassg. London, Narodiczky. 1909. 16 S.
;[Drng: LCBl. 61, S. 526.]'
7204) W. Pfleiderer, Hamlet u. OpheUa.
(= N. 7199. Bd. 6.) B., H. Paetel. 93 S.
M. 1,50.
7205) R. Rahner, „Ophelia* in Shakespeares
Hamlet. Eine psvcholog.-psychiatr. Studie.
L., Xenien- Verlag". 30 S. M. 1,00. ^
720«) R. Wähle, Hamlet kein Problem: DTZ. 2,
S. 821.
Jalueaberichte fOr^oenern^deDtsche Literatargepchichte.
7207) A. V. Weilen, Hamlet auf d. dtsch,
Bühne bis z. Gegenw. (= N. 4213.) |[L
Fränkel: LE. 11, S. 785/6; E. Kilian:
JbDShG. 45, S. 347/9; K. Meier: ASNS. 123,
S. 167-73; R. M. Meyer: DLZ. 30, S. 1 636,7.] |
7208) W. Wetz, Wissenschaf tl. Behandig. u.
künstler. Betrachtg. Das Corpus Hamleticum.
(Vgl. JBL. 1906/7 N. 5654.): ZVLR. NF. 17,
S. 273-98.
7209) A. Winds, Hamlet auf d. dtsch. Bahne
bis z. Gegenw. (= N. 4213 a.)
7210) W. Widmann, Hamlet auf d. Münchener
Bühne (seit 1777): SammlerA. 1909, N. 72.
7211) A. V. Weilen, Hamlet-Lit.: JbDShG. 45,
S. .343/6.
(Ch. M. Lewis, G. H. Miles, A. Wurm, S. Lnblinski,
W. Pfleiderer, R. Limberger.)
7212) A. Wurm, Shakespeares Hamlet in seinen
Beziehgn. z. christl.-mittelalterl. u. neuzeitl.
Kultur. (= FrankfBr. 37, Heft 10.) Hamm,
Breer & Thiemann. 33 S. M. 0,.50.
Julius Cäsar.
7213) E. Fried eil, Julius Cäsar: Schaubühne 4,
S. 40/5.
7214) G. Holz er. Ein Kommentar zu Shake-
speares Drama .Julius Cäsar" in Baconscher
Beleuchtg. Progr. Heidelberg. 1909. 4<'
48 S.
7215/6) J. Petkovic, Voltaires »La mort de
C^sar" verglichen mit Shakespeares „Julius
Cäsar". (= N. 1463.)
7217) O. Stoessl, Einige Bemerkgn. über
Shakespeare u. seinen „Cäsar" : Masken 3,
S. 377-84.
Kaufmann von Venedig.
7218) R. Eberstadt, Der Shvlockvertrag u.
sein Urbild: JbDShG. 44, S'. 1-35.
7219) L. Feuchtwanger, Shvlock auf unseren
Bühnen: FZg. 1909, N. 356. (Siehe LE. 12,
S. 123.)
Komödie der Irrungen, L o k r i n.
7220) F. Lang, Shakespeares .Comedy of
Errors" in engl. Bühnenbearbeitg. mit be-
sonderer Berücksichtigg. d. vor d. ersten
Drucklegg. v. fremder Hand gemachten
Interpolationen. Diss. Rostock. 1909. 103 S.
7221) Shakespeare, KönigLokrin. Ein Trauer-
spiel in 5 Aufz. Her. v. A. Neubner.
(= N. 7199, Bd. 4.) B., H. Paetel. LI.
138 S. M. 2,75.
Macbeth.
7222) Shakespeare, Macbeth. Bühnenausg. v.
L. Weber. (= ÜB. N. 5078.) L., Reclam.
1909. 16". 96 S. M. 0,20.
7223) J. J. David, Tragik d. Ladv Macbeth
(1904). (= K 383, S. 272-81.)
Mass für Mass.
7224) H. Eulenberg, Der Herzog in „Mass
für Mass": Schaubühne 5», S. 109-11.
7225) L. Feuchtwanger, Mass für Mass:
ib. S. 79-81.
(Inszenierg. v. E. Kilian.)
Othello.
7226) E. Zabel, Shakespeares .Othello" auf d.
Bühne: VelhKlasMhh. 23^ S. 267-72.
xo/xx. 25
387
IV, 4 ä. Geschichte des Dramas.
388
Richard III.
7227) A. Leschtsch, Richard III. (= N. 7199,
Bd. 5.) B., H. Paetel. 34 S. M. 1,00.
7228) Alice J. P. Wood, The stage history
of Shakespeares Richard the third. New
York, Cohimbia Univ.-Press. XII, 186 S.
|[M. J. W(olff): LCBl. 60, S. 1502/3.]|
Sommernachtstraum.
7229) W. Shakespeare, Ein Sommernachts-
traum. Übers, v. A. W. v. Schlegel mit
Bildern v. A. Rackham. (Textrevision v. R.
Fischer. Die Zeichngn. für Titel u. Eindb.
fertigte O. Starke.) München, Bruckmann.
1909. VII, 132 S. Mit Abbildgn. u. 36
färb. Taf. M. 32,00.
Timon, Troilus u. Cressida.
7230) H. Conrad, Shakespeares Timon. Ur-
heberschaft, Abfassungszeit u. Entstellung:
ZVLR. NF. 17, S. 337-84.
7231) E. V. Wolzogen, Troilus u. Cressida
(1900). (= N. 446, S. 95-132.)
Widerspenstigen Zähmung.
7232) W. Shakespeare, Der Widerspenstigen
Zähmung. Bühnenbearbeitg. v. L. Weber.
(= N. 7199, Bd. 8.) B., H. Paetel. 1909.
XXV, 159 S. M. 3,00.
7233) B. Litzmann, Der Widerspenstigen
Zähmung: VelhKlasMhh. 23», S. 328-34.
Winter märe hen.
7234) Das Wintermärchen. Bühnenausg. v. E.
Kilian. (= ÜB. N. 5026.) L., Reclam.
16". 101 S. M. 0,20.
Dramaturgisches.
7235) C. Hagemann, Über Versuche mod.
Shakespeare-Inszenierungen : JbDShG. 45,
S. XV-XXXII.
7236) id., Mod. Shakespeare-Inszenierungen
(Ref.): DLZ. 30, S. 1450/1.
7237) id., Die mod. Shakespeare-Bühne: DTZ.
2, S. 409-10, 434/5.
7238) E. Sieper, Shakespeare u. d. Künstler-
theater: SüddMhh. 62, S. 463-71.
7239) E. L. Stahl, Ein dtsch. Bühnen-Shake-
speare: DTZ. 1, S. 134/5.
(Reclam.)
7240) H. Conrad, Berliner Shakespeare-Auf-
führgn.: PrJb. 131, S. 350/5; 132, S. 363/8,
541/6; 133, S. 155-70.
(Heinrich V. — Bezähmte Widerspenstige. — Hamlet.
— Historien-Zyklus.)
7240a) id., Shakespeare. Auf führgn. in Berlin:
PrJbb. 134, S. 172-82, 555-61.
Sammelrezensio n en.
7241) L. Fränkel, Shakespeare-Lit. : LE. 11,
S. 781/6.
(A. Ruest, E. Sieper, G. Holzer, A. Neubner, A. Goll,
S. Lublinski, A. v. Weilen.)
7242) R. Dyboski, Shakespeareana: ALBl. 17,
S. 77-83.
7243) id.. Neuere Shakespeare-Lit.: Kultur 9,
S. 403-18.
7244) E. Kilian, Shakespeare-Literatur: LE. 10,
S. 548-59, 627-35.
17. und 18. Jahrhundert:
Calderon.
7245) Calderon de laBarca, Das Leben ein
Traum. Übertr. v. R. Zoo z mann. München,
Etzold. VIII, 132 S. M. 2,00. (Vgl. auch
Calderon im dtsch. Gewände: Mit e. Vor-
bemerkg. v. Expeditus Schmidt: ÜdW. 1,
S. 19-29, 49-54.)
7246) Calderon, Arzt seiner Ehre. Übers, v. R.
Presber. (Neuauf führg. im Dtsch. Theater.)
|[J. A. Bondy: Neue Revue 1, S. 372/5.]|
Corneille.
7247) A. V. Gleichen-Russwurm, Corneille
u. unsere Zeit: MünchnerNNB. N. 35.
Moliere.
7248) Ph. A. Becker, Neue Molifere-Lit. :
DLZ. 29, S. 965-72, 1028-39.
7249) H. Runge, Molifere in d. Kritik seiner
Zeitgenossen. Progr. Eisenberg. 4°. 12 S.
7250) H. Schneegans, Molifere u. d. Frauen:
MünchnerNNB. 1909, N. 32/3. (Siehe LE. 11,
S. 863.)
7251) A. Silbermann, Molifere als Schauspieler
u. Theaterdirektor: VossZgB. 1909, N. 20/1.
7252) M. J. Wolff, Molifere. Der Dichter u.
sein Volk. München, Beck. 1909. VII,
632 S. M. 9,00. |[F. F(rie)d(ric)h: LCBl. 61,
S. 67/8, W. Klatt: DLZ. 31, S. 1768-71; W.
Münch: Tag 1909, N. 251. (Siehe LE. 12,
S. 326).]!
7253) Molifere, Amphitryon. Frei übertr. v.
F. Rumpf. B., Österheld. 118 S. M. 2,00.
7254) H. Schneegans, Henriette in Moliferes
„Femmes savantes". (= N. 426, S. 223/6.)
7255) W. Mangold, Moliferes Tartuffe u. d.
Compagnie du Saint-Sacrement: ASNS. 122,
S. 346-57.
J. Racine.
7256) E. Röhrich, J. Racine: Der alte Glaube 9,
N. 31.
7257) C. Steinweg, Racine. Kompositions-
studien zu seinen Tragödien. Ein zweiter
Beitrag z. Gesch. d. französ. Dramas. Halle,
M. Niemeyer. 1909. XI, 315 S. M. 8,00.
Goldoni. Gozzi.
7258) H. Landsberg, Goldoni in Deutschland:
ML. 77, S. 149-50.
7259) E. Maddalena, La fortuna della „Lo-
candiera" fuori d'Italia: Rivista d'Italia 10*,
S. 716-53.
(Gibt u. a. e. krit. Bibliographie d dtsch. Übersetzgn.
u. Aufführgn.)
7260) Goldonis Locandiera im Ausland: TglRsB.
N. 82.
7261) B. Wildberg, Gozzi u. d. mod. Bühne:
VossZg.1909, N.273. (Siehe LE. 11, S. 1446/7.)
S. Pellico.
7262) A.Baumgartner,S.Pellico(1789— 1854):
StML. 76, S. 76-91, 185-201, 307-25.
Drama der Gegenwart:
B. Shaw.
7263) J. Bab, Shaws Ankunft in Deutschland:
Schaubühne 5^ S. 259-62, 292/6, 315/8, .345/8.
7264) id., ß. Shaws neueste Phase: ib. S. 649-53.
389
IV, 4 a. Geschichte des Dramas.
390
7285) F. Brie, B. Shaw: N&S. 126, S. 341-50.
72()6) H. G. Fiedler, Neues von u. über Shaw:
LE. 12, S. 59-60.
(Zeitungsausschnitte. — Blanco Posnets Rekehrung.)
7267) F. E. W. Freund, G. B. Shaw: Zeitgeist
1909 N 25
7268) E.' Frieden, Shaw als Erzieher: März 3»,
S. 263/5.
7269) M. Meyerfeld, Shaw als Theaterkritiker :
LE. 10, S. 466-77. (Dazu S. Trebitsch:
ib. S. 740/2; Erwiderg. v. M. Meyerfeld:
ib. S. 742 7.)
7270) B. Philipp, B. Shaw u. seine Dramen:
VossZgB. N. 2.
7271) A. Rutari, Ein mod. Aristophanes : Velh-
KlasMhh. 24', S. 420/4.
7272) Katharina v. Sanden, Shaw u. sein
Übersetzer: SüddMhh. 6«, S. 450-63.
(S. Trebitsch.)
7273)MarianneTrebitsch-Stein, Das Leben
B. Shaws: XFPr. X. 15765.
7274) K. G. Wendriner, B. Shaw als Kritiker:
BernRs. 4, S. 144-79.
7275) R. Wollmann, Persönliches v. B. Shaw:
B&W. 11, S. 255/6.
Stifinbume.
7276) M. Oeftering, Swinbume: Hochland 6S
S. 444-53.
7277) H. Fran ck, Sv^inbume (1837— 1909): Blau-
buch 4, S. 407/9.
0. Wüde.
7278) C. Dietz, O. Wilde(-Literatur): SchL. 10,
S. 313/8.
(Beb. u. a. Übersetzungen- v. Gisela Etzel, Hedwig
Laehmann, G. Landauer, dtsch. u. engl. Gesamt-
ausgaben, R. H. Sherard, L. C. Ingleby, E. Weiss.)
7279) L. Feuchtwanger, O.Wilde u. H.Heine:
Spiegel 1, N. 12.
7280) A. Henderson, O. Wilde als Dramatiker
u. Mensch: DR. 33^ S. 66-82.
7281) K. Kraus, O. Wildes letzte Veröffent-
lichg.: Fackel X. 246/7.
7282) W. M i c h e 1 , O. Wilde : BaltFrauenZschr. 1,
143-51, 195-202.
7283) R. Ross, O. Wildes letzte Tage.
Her. von M. Meyerfeld: N&S. 131,
S 313-28.
7284) A. Stockmann, O. Wilde: StML. 75,
S. 71-86.
7285) Sil Vara: Neues v. O. Wilde: NFPr.
N. 15897.
7286) E. Weiss, Psycholog. Streif züge über
O. Wilde. L., Apian-Bennewitz. XV, 183 S.
M. 3,80.
7287) E. E. Friedegg, Salome. Ein Protest
gegen d. gesunden Menschenverstand : Geg. 73,
S. 406-8.
(Gegen J. Abraham.)
7288) M. V. d. Meulen, Over , Salome*: Ned-
Spect. 48, S. 352/5.
7289) Reimarus Secundus, Gesch. d.
Salome von Cato bis Wilde. Tl. 2/3.
(= N. 1080.)
(Ür-Marcu8 u. Pseudö-Marcos. — Herodias.)
G. d^ Annunzio.
7290) H. C. Preconi, Die Legende v. G. d'An-
nunzio: RaachersJb. 1, S. 278-303.
M. Maeterlinck.
7291) J. Buschmann, M. Maeterlinck.
(= BLitG. Heft 54.) L., Verlag für Literatur.
49 S. M. 0,60.
7292) J. Hof milier, Maeterlinck Ü904).
(= N. 403, S. 166-215.)
7293) L. Sehring, Maeterlinck als Philos. u.
Dichter. (= Kulturträger Bd. 18.) B., See-
mann. 122 S. M. 1,00.
7294) Helene Stöcker, M. Maeterlinck als
Dichter d. neuen Frau: WIDM. 103, S. 401/7.
7295) O. St auf v. d. March, Maeterlinck u.
d. Materialismus: ÜdW. 1, S. 481/9.
V. Sardou.
7296) O. Blumenthal, V. Sardou (1831—1909):
NFPr. N. 15853.
7297) M. Nordau, Sardou: NFPr. N. 15922.
7298) K.Storck,V. Sardou: TürmerllSS. 401/2.
7299) H. Witt mann, Sardou: NFPr. N. 15885.
7300) E. Zabel, V. Sardou: VelhKlasMhh. 23*,
S 89-92
7301) Sardou: LE. 11, S. 339-40.
Bjömson.
7302) B. Kahle, B.Björnson. (=N. 4412, 8. 54-99.)
7303) H. Weinel, Björnson. (= N. 7310,
S. 105-30.)
7304) K. Strecker, Bjömson: TglRsB. 1909,
N. 285/6.
H. Ibsen:
Gesamtdarstellungen und Sammel-
werke.
7305) B. Kahle, H. Ibsen. (= N. 4412, S. 1-53.)
7306) E. Normann, H. Ibsen in seinen Ge-
danken u. Gestalten. (= Kulturträger Bd. 17.)
B., Seemann. 88 S. M. 1,00.
7307) E. Reich, H. Ibsens Dramen. 20 Vor-
lesgn. 8. verm. Aufl. B., S. Fischer. 1909.
XV, 535 S. M. 3,50.
7308) E. H. Schmitt, Ibsen als Prophet. Grund-
gedanken e. neuen Ästhetik. (= N. 2427.)
[Sänge: LCBl. 60, S. 918 9.]
7309) A. Silber mann, H. Ibsen. (Aus: H.
Ibsens Meisterdramen.) B., Weichert. 1909.
56 S. M. 1,00.
7310) H. Weinel, Ibsen, Bjömson, Nietzsche
Individualismus u. Christentum. i= Lebens-
fragen. Bd. 20.) Tübingen, Mohr. XII, 344 S.
M. 3,00.
(S. 17-104: Ibsen.)
7311) R. Woerner, H. Ibsen. (In Bdn.) Bd. 2.
München, Beck. 1909. VIII, 386 S. 1[W.
Hans: HambCorrB. 1910, N. 8; H. Lichten-
berger: DLZ. 31, S. 1890/1; K. Strecker:
LE. 12, S. 1003/5.];
(Mit Bibliographie v. O. Arn stein.)
7312) Einiges über H. Ibsen. Zur Feier d.
Düsseldorfer Maifestspiele. B., Rothschild.
1909. 90 S. M. 2,00.
(Mit Beitrr. v.H. Bahr, R. Brück, Luise Dumont,
A. Grote, A. Kerr, K. Kamiah, H. Lichten-
berger, L. Stahl, R. Plattensteiner, B. Shaw,
L. Vossen, R. Woerner, U. C. Woerner, E. Zahn.)
7313) Expeditus Schmidt, Vier Ibsen-Auf-
sätze. (Aus ÜdW. 1.) (= N. 429, S. 131-211.)
(Ibsen. — Solness. — Des Dichters Aufgabe nach
Ibsens Wort u. ihre Erfüllg. in Ibsens Werk. — Die
Aufgabe d. Frau nach Ibsen.)
7314) Ibsen-Nummer: Propyläen 1909, N. 31/2.
(Mit Beitrr. v. Kalthoff, H. Luf f t , P.Zschorlich.)
25*
391
IV, 4 a. Geschichte des Dramas.
392
Einzelstudien. ^
7315) L. Berg, Ibsens ethischer Individualismus
u. d. Entwickelg. seines Dramas. (= N. 374,
S. 65-102.)
7316) J. J. David, H. Ibsen (1906). (= N. 383,
S. 18-39.)
7317) A. Drews, E. v. Hartmann u. Ibsen
Werdandi 1, Heft 7/8, S. 2-21.
7318) A. Egger, Ibsen u. d. mod. Privatrecht
W&L. 1, S. 204-19.
7319) O.Ewald, Ibsens philos. Weltanschauung
ÖsterrRs. 15, S. 126-32.
7320) id., Kant u. Ibsen: Xenien 2\ S. 1/7.
7321) H. Franck, H. Ibsen: Eckart 2, S. 378-87.
7322) R. Franz, Der Monolog u. Ibsen. Halle,
Niemeyer. VIII, 168 S. M. 4,00.
(S. 1-95 : Der Monolog vor Ibsen. S. 97-168: Der Monolog
bei Ibsen.)
7322a) id., Diderot u. Ibsen: Tag .JST. 18!
73221)) id., Die dramat. Technik u. d. Post:
EhWestfZg. N. 115.
(Der Brief bei Ibsen.)
7322c) W. Hans, Ibsens Stellung z. Sozialismus:
HilfeB. 15, N. 22.
7323) J. Mayrhofer, H. Ibsen, d. Prophet d.
Realismus: HPBIL 132, S. 1-24, 91-107, 179-88.
7324) B. Münz, Ibsen als Erzieher: L., Xenien-
Verlag. 91 S. M. 2,00.
7325) K. Singer, Ibsen u. Wagner: RhMus-
ThZg. 10, S. 618-20, 639-40.
7326) E. Werner, Die Geburt d. Dichtung.
Eine Ibsenstudie: HambNachrrß. 1909, N. 5.
7327) F. S e r V a e s , Kann Ibsen populär werden ? :
Masken 3, S. 516-24.
7328) A. V. Winterfeld, Ibsen als Erwecker:
(=- Kultur u. Fortschritt N. 246/8.) L.,
Dietrich. 1909. 43 S. M. 0,75.
7329) R. Wo er n er, Ibsen u. Nietzsche: FZg.
1909, N. 333.
7330) Wally Zepler, Individualismus: Soz-
Mhh. 15, S. 888-901.
7331) P.Zschorlich, Zur Charakteristik Ibsens :
LTBl. N. 61/2. ' , •
(Aus den Briefen Ibsens.)
7332) W. Weygand, Die Ärzte bei Ibsen:
FZg. N. 138. (Siehe LE. 40, S. 1289.)
7333) E.Bünnings, Die Frau im Drama Ibsens :
L., Xenien- Verlag. 1909. 57 S. M. 1,00.
733-1) Maria Siegmund, Die german. Frau
in Ibsens Drama: Wage 12, N. 14.
7335) R. Woerner, Ibsen u. Hebbels Frauen-
gestalten. (= N. 6735.)
7336) Th. Kappstein, Der Pastor in Ibsens
Dramen: B&W. 10, S. 15-21, 98-104.
Biographisches.
7337) G. Brandes, Ibsen in Grimstad: Zeit
N. 2482.
7338) G. Stolterfoth, Ibsen u. Björnson:
ChristlWelt. 22, S. 33/7.
7339) H. Eulenberg, Ein Dialog mit Ibsen:
HannCourB. 1909, N. 132.
(Ibsen u. Greif.)
7340) E. E. Lehmann, Ibsen-Erinnergn. :
VossZg. N. 323.
7341) A. Wien, Magdalena Thoresen: LE. 11,
S. 1206-12.
Briefe.
7342) H. Ibsen, Reise nach Abydos. Briefe.
Her. V. J. Elias: NRs. 19, S. 379-98.
Werke.
7343/4) H. Ibsen, Werke. Meisterdramen. Mit
e. biograph. Einleitg. v. A. Silbermann.
9 Bücher. B., A. Weichert. 1909. 56, 106,
121, 100, 86, 125; 125, 100, 106 u. 99 S.
Mit 2 Bildnissen. M. 5,00.
7345) A. Wibbelt, Die Gesellschaftsdramen v.
H. Ibsen: Katholik 37, S. 202-18.
7346) P. Expeditus Schmidt, Baumeister
Solness. (== N. 7313.)
7347) Le „Brand" öpique d'Ibsen publik par
P.-G. La Chesnais: Mercure de France 80,
S. 212-29.
(Enth. eine bist. Einleitg.)
7348) J. Lütgert, Religiöser Persönlichkeits-
drang u. relig. Entschiedenheit in Ibsens
Brand : ZDU. 22, S. 26-36.
7349) A. Wien, Ibsens Brand. Zur Gesch.
seiner Entstehg. : Zeitgeist N. 3.
7350) Lu Märten, Ibsen — Brand u. d. WoUens-
problem: HannCourB. 1909, N. 125/6.
7351) G. Schneider, Das religiöse Problem
in Ibsens „ Brand ■. Zwei literar. Predigten.
Mannheim, Haas. 42 S. M. 1,00.
7352) O. Aronsohn, Oswald Alving. Eine
patholog. Studie. (= Erläut. zu Ibsens
patholog. Gestalten I.) Halle, Marhold. 1909.
39 S. M. 1,00.
7353) G. Traumann, O. Alvings Krankheit:
Neue Weg (Lit.) 38, S. 129-31. (Dazu O.
Aronsohn: ib. S. 185/6.)
7354) Zur Vorgesch. d. , Gespenster": LE. 12,
S. 347/8.
(Zum Aufsatz E. Sparres im „März".)
7355) F. Saiten, Ibsen John Gabriel Borkmann:
Zeit N. 1981.
7356) C. Müller-Rastatt, Ibsens , Kron-
prätendenten": HambCorr. N. 51.
7357) G. Schneider, Ibsens Peer Gynt u.
Björnsons Pfarrer Sang in ihrem Verhältnis
z. griech. Tragödie u. d. trag. Kunstgesetzen
d. Aristoteles: ZGymn. 62, S. 545-69.
7358) Harless, Ibsens Weltansch. u. d. Christen-
tum, dargest. an seinem Drama „Rosmers-
holm": Der alte Glaube 11, N. 10/1.
7359) K. Falke, Wenn wir Toten erwachen:
Zürich, Rascher & Co. 25 S. M. 1,00.
Nachlas s.
7360/1) H. Ibsen, Nachgelassene Schriften.
(= H. Ibsens Sämtl. Werke. 2. Reihe.)
Her. v. J. Elias u. H. Koht. 4 Bde. B.,
Fischer. 1909. XV, 428, 352, 362, 473 S.
M. 24,00. |[W. Archer: FortnighlyR. 86,
S. 976-92 („From Ibsens Workshop: The
genesis of his dramas."); J- Hart: Tag 1909,
N. 264; A. Kl aar: VossZg. 1909, N. 484;
H. Kienzl: FZg. 1909, N. 286; id., Blau-
buch 4, S. 1144/8; S. Marcus: HambCorrB.
1909, N. 151 („Aus H. Ibsens Geisteswerk-
statt"); K. Strecker: LE. 12, S. 477-84;
H. Wittmann: NFPr. N. 16219; s. auch
LE. 12, S. 265/6, 326/7.] |
(Bd. 1. Vorwort, Gedichte, Prosasehriften, Reden,
Dramen d. Frühzeit. — Bd. 2. Dramen d. Frühzeit, Der
epische Brand [Übers, v. L. Fulda], Dramat. Ent-
würfe. — Bd. 3,4. Dramat. Entwürfe.)
393
IV, 4 b. Geschichte des Musikdramas (Oper).
394
7362) J. Elias, Vom jungen H. Ibsen. (= N. 394,
S. 63-73.)
(Zwei Rezensionen über die Studentenvereins-
Bühne.)
Kritisches und Dramaturgisches.
7363) H. Esswein, Neue Ibsen-Schriften: LE.
11, S. 1728-31.
(E. H. Schmitt, L. Berg, S. Plechanow, B. Münz, B.
Kable.)
7364) K. Strecker, Neue Ibsen-Lit.: ib. 10,
S. 1200/6.
(B. Shaw, A. Dresdner, H. Weinel.)
7365) F. Engel, Abende mit Ibsen: BerlTBl.
1909, N. 115.
7366) S. Kalischer, Ibsen u. Brahm: DTZ. 2,
S. 267/9, 278/9, 302/3, 326/7, 339-41.
7367) A. Pol gar, Brahms Ibsen: Schaubühne 5"^
S. 13-21, 53-60, 105-10, 151/7, 189-92, 225-30,
263/7, 341/4.
7368) Ibsen u. die Meininger: DBühne. 1, S. 319.
A. Strindberg.
7369) H. Essvvein, A. Strindberg im Lichte
seines Lebens u. seiner Werke. München,
Müller. 1909. II, 212 S. M. 4,00.
7370) S. Kalischer. Strindberg u. d. dtsch.
Bühne: DTZ. 2, S. 219-20.
7371) A. Strindberg, Im Spiegel: LE. 11,
S. 629-31.
7372) A. Strindberg (Ziun 60. Geburtstag). |M.
Jacobs: Zeitgeist 1909, N. 3; H. Esswein:
HambCorrB. 1909, N. 110; W. Michel: Schau-
bühne 5S S. 45-50; A. Ruest: SozMhh. 15,
S. 46-52; F. Schneider: ÜdW. 1, S. 549-58,
594-60; 2, S. 220/5, 269-73, .808-12; J. E.
Poritzkv: LE. 11, S. 616-29; A. Ruest:
Geg. 75,* S. 54/6; E. Steiger: März 3^
S. 459-65 (,Die Tragödie Strindberg"); K.
Strecker: TglRs«. 1909, N. 17/8; Weitere
Festartikel s. LE. 11, S. 718/9.1
7373) A. Strindberg, Werke. (= N. 363,
I, Bd. 4, 12.) |[0. M. Fontana: SchL. 9,
S. 265/8, 281/5.]|
(1,4: Dramen. — 12: Kammerspiele.)
7374) id., Frau Margit. Schauspiel in 4 Akten mit
e.Vorw. u. e. Vorspiel. Übers. v. E. Schering.
München, Müller. 1909. 88 S. M. 2,00.
Gogol, Qorki, Tschechow.
7375) A. Sakheim, Gogol: Schaubühne 5^
S. 396/8.
7376) R. Meincke, M. Gorki, seine Persönlich-
keit u. seine Schriften. Hamburg, Meissner.
125 S. M. 2,00.
7377) A. Sakheim, Das Drama Tschechows:
Schaubühne A\ S. 427-32.
Sammelbesprechnngen.
7378) F. Du sei. Dramatische Rundschau:
WIDM. 103, S. 610/5, 769-76, 915-21; 105,
S. 310,9, 796-801, 937-43; 106, S. 145-51,
637-44; 107, S. 313-21, 451/8.
7379) A. Eloesser, Das Theater in Berlin:
SüddMhh. 6\ S. 757-67.
7379 a) i d. , Wir sind vergnügt: NRs. 20, S. 439-44.
7379b) K. Frenz el. Die Berliner Theater:
DRs. 135, S. 285-99; 139, S. 301-15.
7380) A. Kerr, Thoma — Wedekind — Shaw :
NRs. 20, S. 137-42.
7380 a) id., Theater in Berlin: NRs. 19, S. 1521-32.
7381) E. Schlaikjer, Der Berliner Theat^r-
winter: Hilfe 14, S. 325 6, 341/2, 357/8, 373/4.
7381a) Expeditus Schmidt, Fünf Lebende
u. e. Toter. (= N. 429, S. 212-27.)
(Shaw, Bahr, Hauptmann, Heijermans, Halbe, Hart-
leben.)
7382)K.G.Wendriner,Mod. Dramatik: LE.il,
S. 710/5.
(P. Alexander, A. Dinter, A. Holz, J. Scherek, H.
Lautensack, M. Heimann.)
7383) Recent german drama: Times». 1909, 1 july.
(Siehe LE. 11, S. 1681.)
(Wedekind, Schnitzler, Thoma, Schmidtbonn.)
b) Geschichte des Musikdramas (Oper).
Bibliographisches N. 7384. — Allt^eraeines (Ästhetisches und Dramatorgisches) N. 7386. — GeEamtdarstellangen
nnd Essaysammlangen N. 7406. — Einzelne Epochen N. 7417. — Einzelne Persönlichkeiten: 13. Jahrhundert (Gluck, Kozart)
N. 7420. — 19. Jahrhundert: Romantische Oper (Beethoven. Weber) N. 7438. — Komische Oper (Lortzing. Kicolai) Jt. 7448.
— Hnsikdrama: B. Wagner N. 7454. — Operokomponisten der Gegenwart (R. Strauss, S.Wagner und andere) X. 7597. —
Bibliographisches.
7384) M. Schneider, Musikalische Zeit-
schriftenschau Oktober 1907 bis _Sep-
tember 1908. Alphabet. - systemat. Über-
sicht über die im 9. Jahrgange der
Zeitschrift der Internationalen Musik-
gesellschaft unter der Rubrik „Zeit-
schriftenschau'* angeführten Aufsätze über
Musik. Her. v. d. Internationalen Musik-
gesellschaft. L., Breitkopf & Härtel. 1909.
112 8. M. 2,00.
7385) Jahrbuch der Musikbibliothek Peters.
Jahrg. 14 u. 15. Her. v. R. Schwartz.
L., Peters. 1908/9. 154 S.; 132 S. Je
M. 4,00.
Allgemeines.
7386) J. F. Mosel, Versuch e. Ästhetik d.
dramat. Tonsatzes. 1813. Her. V.E.Schmitz.
München, Lewy. 1909. 75 S. M. 1,80.
7387) L. Schmidt, Das Problem d. Oper:
Signale 67, S. 359-63.
7388) E. Istel, Zum Problem d. kom. Oper:
DtschBühne. 1, S. 3/6.
7389) E. V. Wolzogen, Vom dtsch. Singspiel
(Ein Prolog u. e. Epilog). (=N. 446, S. 245-60.)
7390) J. L. Fischer, Am Vorabend d. Opern-
Renaissance: Musik d\ S. 263-97.
(1. Bühnenreform. — Theatergesetz u. a. — 2. Der
Vermittler des Musikdramas : der Musikdramaturg. —
3. Das Haus u. d. Szene des Musikdramas. — 4. Das
Musikdrama e. Fest d- Lebens.)
395
IV, 4 b. Geschichte des Musikdramas (Oper).
396
7391) L. Kamienski, Das musikdramat.
Problem: Post 1909, 28. Febr. (Siehe Musik
91, S. 2.36.)
7392) H. Schuch, Das Problem d. Musik-
dramas: Frühling 1, S. 226-33.
7393) K. Storck, Stoff u. Musikdrama: AMus-
Zg. 36, S. 763/7. (Auch: Türmer 11 1, S. 581/9.)
7394) R. Batka, Operndeutsch: Kw. 21*, S.16f)/7.
7395) G. Caspar i. Die Sprache d. Operntextes:
Schaubühne 4-, S. 276/!^, 466/7. (Dazu F.
Egenieff, F. Naval: ib. 2, S. 306, 3HI/2;
E. V. Possart, A. Weissmann, D. Zador:
S. 408; R. Specht.)
7396) L. Feld, Operndichtung: ib. 4\ S. 481/5.
7397) E. Fueter, Mod. Dramen als Vorlagen
für Operntexte: BernRs. 2, S. 355/8.
7398) H. Pfitzner, Zur Grundfrage d. Opern-
dichtg.: SüddMhh. b\ S. 1-11; 6', S. 565-95.
7399) H. V. Wolzogen, Gedanke über nach-
wagnerische Textdichtg.: KonsMschr. 65,
S. 219-24.
Dramaturgisches.
7400) W. A. Thomas, Aufgaben d. Opem-
bühne: RhMusThZg. 10, S. 677/8.
7401) P. Marsop, Künstlertheater u. Musik-
drama: Musik 8^, S. 3-33.
7401a) H. Gregor, Operninszenierung: Berl-
TBl. N. 601, 607, 633.
7402) E. Holm, Operninszenierung: Neue Weg
38, S. 249-51.
7403) Alex Neumann, Operninszenierung:
AMusZg. 36, S. 113/4.
7404) K. Serroda, Der Opernregisseur: Kw.
21 S S. 215-21.
7405) L. A n d r o , Kleine Studien z. Opern-
darstellg.: AMusZg. 35, S. 52/3, 154/5, 328-30,
687/9.
(Cherubin. — Zerline. — Carmen. — Donna Elvira;
Don Juan. — Das junge Mädchen auf d. Bühne. —
Die Koloratursängerin [Vgl. auch Irene Abend-
roth: ib. S. 793/5].)
Oesamtdarstellnngen n. Essaysaiiiiiilungen.
7406) H. E. Krehbiel, A book of operas,
their bist., their plots and their music.
New York, Macmillan Co. XVI, 345 S.
Plates, ports. Doli. 1,75.
7407) K. Storck, Das Opernbuch. Ein Führer
durch den Spielplan d. dtsch. Opernbühnen.
7.-8. verm. Aufl. St., Muth. 1910. XII,
399 S. Mit 52 Bildn. auf 4 Taf. M. 3,00.
7408) P. Bekker, Das Musikdrama d. Gegen-
wart. Studien u. Charakteristiken. (Kunst
u. Kultur. Bd. 3.) St., Strecker & Schröder.
1909. 96 S. M.1,60. |[P. Marsop: AMusZg.
36, S. 8 55/7 („Offner Brief"); K. Storck:
Türmer iV, S. 34.<-52.]|
7409) L.Bräutigam, Musikalisches. (= N. 377,
Bd. 2, S. 168-344.)
(S. 168-74 : Zum Tannhäuser- Jubiläum [1895]. — S. 175-82 :
Zeugnisse R. Wagners über Schiller [1907]. — S. 182-90 :
Wagner u. Schopenhauer [1889]. — S. 191-216: F. Liszts
Briefe an die Fürstin Sayn -Wittgenstein [1900'2]. —
S. 210 6: Liszts Freundschaft mit Berlioz [1903]. —
S. 217-23: Ein Besuch bei Liszt [1908]. — S. 224/7:
P. Scheinpflug [1904].)
7410) K. M. Klob, Musik u. Oper. Krit. Gänge.
(= N. 408, Bd. 1.)
(Enth. u. a. Glocke-Komponisten. — Mozart. — Der
junge R. Wagner. — Theaterberichte. — Gedenkblätter
[E. Hanslick].)
7411) E. Louis, Die dtsch. Musik d. Gegenw.
Mit 15 Porträts. München, Müller. 324 S.
M. 6,00.
7412) R. Rolland, Musiciens d'autrefois. —
Musiciens d'aujourd'hui. 2 vols. Paris,
Hachette. Je Fr. 3,50.
(Beb. u. a. Gluck, Anfänge d. Oper bei Mozart. —
Berlioz, Wagner, R. Strauss, H. Wolf.)
7413) L. Schmidt, Meister d. Tonkunst im
19. Jh. Mit 16 Bildn. B., Bard. 310 S.
M. 4,00.
7414) Leop. Schmidt, Aus d. Musikleben d.
Gegenw. Beiträge z. zeitgenöss. Kunstkritik.
Mit e. Geleitwort v. Rieh. Strauss. B.,
A. Hofmann & Co. XVI, 367 S. M. 5,00.
(Enth. u. a. : Über musikal. Kritik. — Opernpremieren.
— Nekrologe u Gedenkbll. — Einzelne Werke, Kom-
ponisten, Virtuosen u. Dirigenten.)
7415) F. Dernburg, Komponist u. Kritiker.
R. Strauss u. L. Schmidt: BerlTBl. 1909,
N. 194.
7416) F. V o 1 b a c h , Die dtsch. Musik im
19. Jh. Nach den Grundlagen ihrer Ent-
wickelg. u. ihren Haupterscheingn. dar-
gestellt. (=Sammlg. Kösel. Bd. 31.) Kempten,
Kösel. V, 199 S. M. 1,00.
Einzelne Epochen.
7417) G. Calmus, Die ersten dtsch. Singspiele
V. Standfuss u. Hiller. (PIMusG. Heft 6.)
L., Breitkopf & Härtel. VIII, 100 S.
M. 3,00.
7418) L. Schiedermair, Bayreuther Festspiele
im Zeitalter d. Absolutismus. Studien z.
Gesch. d. dtsch. Oper. L., Kahnt. VIII,
164 S. M. 3,00. |[B. Engelke: ZIMusG.
11, S. 14/6.]|
7419) H. Abert, Die dramat. Musik. (=N.4624,
S. 557-611.) (S. auch id.: SüddMhh. 5^,
S. 548-54.)
Einzelne Persönlichkeiten:
18. Jahrhundert.
Gluck.
7420) J. Tiers ot. Gluck. (Aus Mönestrel.)
Paris, Alcan. 1909. 349 S. Fr. 3,50.
7421) Hoffmann über Gluck. Eine Rezension
aus d. J. 1810. Her. v. H. v. Müller:
SüddMhh. b\ S. 296-301.
7422) H. Quittard, Iphig^nie en Aulide de
Gluck: Revue musicale 8, S. 16-20.
7423) R. Fiege, Glucks Iphigenie in Paris:
AMusZg. 35, S. 89-91.
7424) F. P i o V a n 0 , Un op^ra inconnu de
Gluck: SIMusG. 9, S. 237-81.
(Tigranes.)
Mozart.
7425) W. Hutschenruyter, W. A. Mozart,
zijn leven en werken geschetst. Rotterdam,
W. L. & J. Brusse. IV, 150 S. Mit 1 Portr.
Fr. 0,95.
7426) H. Frhr. v. d. Pfordten, Mozart.
(= W&B. Bd. 41.) L., Quelle & Meyer.
VIII, 151 S. M. 1,00.
7427) K. Storck, Mozart. St., Greiner & Pfeiffer.
VII, 553 S. M. 6,50. |[L. Schiedermair:
ZIMusG.ll.S. 13/6 (ablehnend); E.Segnitz:
AMusZg. 35, S. 901/3; LCBL 60, S. 515/6
(ablehnend).]!
397
IV, 41). Geschichte des Musikdramas (Oper).
398
7428) C. W. Maschner, Das Unbewusste in
Mozarts küustler. Schaffen: AMusZg. 35,
S. H13/4.
7429) H. V. d. Pfordten, Mozart: Kw. 22 S
S. 8-10.
7480) K. Storck, Vom Knaben Mozart : Türmer
11», S. 265-70.
(G. Schünemann.)
7431) A. Boutarel, Don Juan de Mozart et
E. T. A. Hoffmann: Mdnestrel 74, S. 266/7.
7432) C. Scheidemantel, Die Dame Kobold.
Kom. Oper, frei nach d. gleichnam. Lust-
spiel V. P. Calderon de la Barca, m. d.
Musik zu Cosi fan tutte. L., Breitkopf
& Härtel. 46 S. M. U,50.
7432a) H. Daffner, Ein neues Textbuch zu
Mozarts „Cosi fan tutte": MusWBl. 40,
S. 211/4.
(K. Scheidemantel.)
7433) E. Heine mann, Mozarts Don Juan u.
d. dtsch. Bühnen: DBühnenGenossensch. 37^.,
S. 151/2, 155/6.
7434) L. H i r sc hb erg. Verschollenes vom
ersten Don Giovanni: VossZgB. N. 8.
(J. P. Lysers Erinnergn. an L. Bassi.)
7435) W. Preibisch, Quellenstudien zu
Mozarts Entführung aus dem Serail.
(= N. 1535.)
7436) E. Schikaneder,Die Zauberflöte. Text-
buch V. E. Schikaneder. Szen. Einrichtung
V. Hans Loewenfeld. L., Breitkopf & Härtel.
78 S. M. 1,00.
7437) id., Die Zauberflöte (in d. Weimarer Fassg.
d. Goethezeit.) Mit e. Einleitg. v. H. Löwen-
feld. (Für d. Leipz. Bibliophilentag 1908.)
L., Drugulin. (Privatdruck.) ![A. Heuss:
ZIMusG. 10, S. 182/3.]|
19. Jahrbandert.
Romantische Oper:
L. V. Beethoven.
7438) Beethoven Jahrbuch. Her. v. T h. v.
Frimmel. Bd. 2. München, G. Müller. X,
422 S. M. 8,0(3.
7439) P. Bekker, Beethoven als Kulturmacht:
Musik 91, S. 3-15.
7440) A. Chr. Kalischer, Beethoven u. Berlin.
(= id., Beethoven u. seine Zeitgenossen.
Bd. 1.) B., Schuster & Loeffler. 385 S. M. 5,00.
7441) H. Bahr, Fidelio. (= N. 367, S. 19-27.)
7442) M. C h o p , Ludwig van Beethovens
„Fidelio-. (= Erläutergn. zu Meisterwerken
d. Tonkunst. Geschichtl. u. musikal. ana-
lysiert. UBl. N. 5124.) L., Reclam. 112 S.
M. 20,00.
7443) L. Kestenberg, Fidelio. (= K 6532.)
B., Buchh. Vorwärts. 8 S. M. 0,10.
C. M. v. Webe r.
7444) G. Serviferes, Weber. Paris, Laurens.
1907. 126 S. l[Revue musicale 7, S. 58.]!
7445) J. D. C. van Dokkum, F. Kind en
„der Freischütz": Caecilia (Amsterdam) 65,
S. 145-54, 207-18.
7446) L. Pohl, Zur Gesch. des „Freischütz":
MusWBl. 40, S. 288/9.
7447) C. M. v. Weber, Sämtl. Schriften. Krit.
Ausg. V. G. Kaiser. B., Schuster 8k Loeffler.
CXXXIV, 585 S. M. 12,00.
Komische Oper.
7448) K. Heckel, H. Götz u. H. v. Bülow:
MusWBl. 40, S. 89-90.
7449) G. R. Kruse, Briefe v. A. Lortzing:
SüddMhh. 'o\ S. 653-61.
7450) A. Prümers, Lortzingbriefe aus Gera:
MusWBl. 40, S. 465/7.
7451) G. R. Kruse, O. Nicolai u. die Malibran:
ZIMusG. 9, S. 307-11.
7452) id., O. Nicolai in München: AZg. 1909,
N. 52.
7453) O. Nicolai, Die lustigen Weiber v.
Windsor. Vollständiges Buch her. G. R.
Kruse. (= ÜB. N. 4982.) L., Reclam. 16».
119 S. M. 0,20.
Mnsikdrama.
R. Wagner:
Gesamtdarstellungen.
7454) Wagner -Jahrbuch. Bd. 3. Her. v. L.
Frankenstein. B., H. Paetel. V, 499 S.
M. 4,00.
7455) M. Burkhardt, Führer durch Richard
Wagners Musikdramen. Allgemeinverständ-
liche Erläut. d. Dichtg. u. Musik v. Wagners
Musikdramen nebst e. Einleitg. über Wagners
Leben u. Kunsttheorie. Mit 200 Musik-
beispielen sowie 16 Szenen-Darstellgn. in
Photogr.-Druck. B., Globus -Verlag. 1909.
184 S. M. 1,00.
7456) W. A. Ellis, Life of R. Wagner VL
London, Kegan Paul. 452 S. Sh. 16/.
;[ZIntMusG. 10, S. 23.] |
7457) C. F. Glasenapp, Das Leben Richard
Wagners, in 6 Büchern dargestellt. 4. durch-
ges. u. ergänzte Ausg. 4. Bd. 1864 — 72.
L., Breitkopf & Härtel. XV, 463 S. Mit
1 Bildnis. M. 7,50.
7458) W. Kienzl, R. Wagner. Verm. Aufl.
(= Weltgesch. in Charakterbildern. 5. Ab-
teiig.) Mainz, Kirchheim. 147 S. Mit Ab-
bildgn. M 4,00.
7459) H. Lichtenberger, Wagner, le^« et
2" Edition (Les maitres de la musique).
Paris, Alcan. 251 S. Je M. ;{,50.
7460) F. Muncker, Richard Wagner. Eine
Skizze seines Lebens u. Wirkens. 2., völlig
neu bearbeitete Aufl. Bamberg, Buchner.
VIII, 168 S. Mit Abbildgn. M. 3,00.
7461) G. Schjelderup, Rieh. Wagner, hans
liv og vaerker. (Dan. Text.) Kopenhagen,
Gvldendal. 4». Mit lUustr. 520 S.
7462) E. Schmitz. R. Wagner. (= W&B.
Bd. 55.) L., Quelle & Mever. 1909. 175 S.
M. 1,00.
7463) H. V. Wolzogen, Aus R. Wagners
Geisteswelt. Neue Wagneriana u. Verwandtes.
B., Schuster & Loeffler. 332 S. M. 4,00.
Charakteristiken.
7464) H. Aber t, Das Erbe Wagners: Tag 1909,
N. 205/6.
7465) F. Avenarius, Von der Nachfolge
Wagners: Kw. 21«, S. 337-12.
7466) F. Alafberg, R. Wagner, d. Romantiker:
VossZgB. 1909, N. 40.
7467) K. Arper, Der Erlösungsgedanke bei
R. \Vagner: ProtMhh. 12, S. 345-55, 400/7.
7468) Nora Braun, Das Naturgefühl R.
Wagners: BayreuthBU. 32, S. 141/6.
39d
IV, 4 h. Geschichte des Musikdramas (Oper).
400
7469) O. Braun, Die Todestragik in Wagners
Dramen: BayreuthBll. 31, S. 27-31.
7470) F. Dubitzkv, „Keine Melodie". Ein
Rückblick: Merker 1, S. 188-92.
7471) E. H e r t e 1 , Das Transzendentale in
Wagners Dichtgn. 2. Aufl. Regensburg,
Manz. 34 S. M. 0,50.
7472) F. J a s k o w s k i , Volksbildg. durch
Wagnerische Kunst. Bühl, Konkordia. 1909.
IV, 32 S.
7473) F. J. Kleemeier, R. Wagner als Bücher-
liebhaber: ZBFr. NF. 1, S. 248-51.
7474) E. Kloss, Schiller u. Wagner: RhMus-
ThZg. 9, S. 535/7.
7475) E. Kloss, Wagnertum in Vergangenheit
u. Gegenw. B., A. Hofmann. 1909. IV,
194 S. M. 3,00.
7476) R. de Koven, The decline and fall of
Wagner: NAR. 187, S. 588-97.
7477) O. V. Kraft, Die Liebe in Rieh. Wag-
ners Musikdramen. L.-Gohlis, Volger. 58 S.
M. 1,00.
7478) H. Lichtenberger, La musique alle-
mande au XIXe sifecle: R. Wagner: Revue
de synthfese hist. 15, S. 211-36.
7479) F. Lienhard, Gedanken über R. Wagner:
Wege nach Weimar 5, S. 241-50.
7480) H. V. d. Pf ordten, R.Wagners poetisches
Ideal: BaltFrauenZschr. 2, S. 817-31.
7481) E. Schürt, L'idde mvstique dans l'oeuvre
de R. Wagner: RDM. 47, S. 867-90.
7482) K. Storck, R. Wagners poet. Sendung.
Das Werden, d. Musikdramas: AMusZg. 35,
S. 131/4, 151/4, 171/4, 195/8, 219-21.
7483) Margarethe Ullrich, Das Natioiiftle
in R. Wagners Leben u. Weltansch.: DWelt.
11, N. 29-30.
7484) F. Volbach, Das Wesen d. Wagnerischen
Musikdramas: Hochland 5'^, S. 68-75.
7485) H. Weinel, R. Wagner u. d. Christen-
tum: Xenien 1, S. 110-24, 145-51, 221/8.
Biographische Einzelheiten.
7486) A.Schilling, Aus Rieh. Wagners Jugend-
zeit. 2. Aufl. B., Globig. 128 S. Mit e.
Doppelporträt. M. 3,00.
7487) E. V. Wolzogen, Aus R. Wagners Liebes-
leben (1895). (= N. 446, S. 135-87.)
7488) C. F. G 1 a s e n a p p , Tabellarisch ge-
ordneter Überblick über d. Familiengesch.
d. Hauses Wagner: WagnerJb. 3, S. 3-19.
Lokale Beziehungen.
7489) Heinr. Schmidt u. U. Hartmann,
Rieh. Wagner in Bayreuth. Erinnerungen.
Gesammelt u. bearbeitet. L., Klinner. 139 S.
Mit Abbildgn. M. 3,00.
7490) A. Prüfer, Rieh. Wagner in Bayreuth.
L., J. Woerner. 1909. 19 S.
7491) R. Louis, München als Musikstadt
(1872—1908): Hochland 5", S. 194-204.
7492) R. Batka, Wagner in Prag: MusWBl.
39, S. 217/9, 241/2, 261/2, 281/2, 312/3,
330/3, 364-70, 434/5; 40, S. 267/9, 334/7,
352/4.
(Beb. u. a. : Rosalie Wagner. — Aufenthalt im Herbst
1832. — ,Die Hocbzeit-. — -Aufenthalt im Sommer
1884. Aufenthalt 1835 n. 1843. — Ambros, Heller,
Hanslick. — Beziehgn. zu Kittl.)
7493) Hollander, Wagner en Venetie: Caecilia
(Amsterdam) 65, S. 2r2/8.
7494) G. Petruzzi, Venise et l'äme de Wagner:
Guide musical 54, S. 747-51, 767/9.
Persönliche Beziehungen.
7495) La Commune et Wagner jug^s par G.
Bizet: R. de Paris 1er octobre. (Mercure de
France 76, S. 131/5.)
7496) H. Reimann, H. v. Bülow. Sein Leben
u. sein Wirken. Bd. 1: Aus Bülows Lehr-
zeit. B., Harmonie. 1909. XII, 296 S. M. 6,00.
(Vgl. auch id.: Aus H. v. Bülows Jugend-
jahren: N&S. 127, S. 495-500.) |[Marie v.
Bülow: Tag 1909, N. 74 („Das Plagiat an
H. V. Bülows Briefen"); id. u. R. Louis:
SüddMhh. 6S S. 419-24 („Ein Bülow-Bio-
graph"); L. Kamienski: König.sbBll. 1909,
N. 4 ,(,Der Streit um d. R.sche Bülow-
Biographie"); M. Koch: Tag 1909, N. 126;
A. Spannuth: Signale 61, N. 2; W. A.
Thomas: RhMusThZg. 10, S. 18l.]i
7497) E. Zabel, Aus H. v. Bülows Briefen:
VelhKlasMhh. 23», S. 607-12.
7498) C. Krebs, Über H. v. Bülow: Tag 1909,
N. 46.
7499) A. V. Mensi, E. Gura (1842-1906):
DXekr. 11, S. 62/6.
7500) J. A. Beringer, E. Heckel: WagnerJb.
3, S. 387-96.
7501) L. Andro, Lili Lehmann. B., Verlag
Harmonie. 40 S. M. 1,00.
7502) J. Kapp, R. Wagner u. F. Liszt. B.,
Schuster & Loeffler. 204 S. M. 2,50.
7503) Clara Tschudi, Ludwig II, king of
Bavaria. London, Sonnenschein. 274 S. Sh.7/6.
|[ZIMusG. 10, S. 153/4.]|
7504) P. Bornstein, F. Hebbel u. R. Wagner.
(= N. 6764.)
7505) E. Isolani, Aug. Niemann: Berliner
Börsen-Courier 1909, 27. VI. (Siehe LE. 11,
S. 1536/8.)
7506) J. Huneker, Nietzsches Abfall: Sig-
nale 66, S. 1325-30.
7507) C. Droste, Hedwig Reicher-Kindermann :
B&W. 10, S. 733/7.
7508) M. Herwegh u. V. Fleury, Briefe d.
Fürstin Caroline Sayn-Wittenstein an G. u.
Emma Herwegh. (= N. 4880.)
7509) L. Hevesi, L. Speidel. (= 6587.)
(Beh. eingehend Speidels Verhältnis z. Musik [Wagner].)
7510) E. Langer, J. A. Tichatschek: DVÖB. 8,
S. 3-28.
7511) E. Rychnovsky, R. Wagners Ge-
spräche mit W. Tappert: Neue Revue 1,
S. 776-85.
(Der erste Tristan in Berlin.)
7512) H. Ritter, Persönliche Erinnerungen
an R. Wagner: RhMusThZg. 10, S. 214/5,
234/5.
7513)E.Schurd, Wagner intime: Guide musical
54, S. 111/2, 135/7.
7514) H. A. Adler, R. Wagner im Verkehr
mit L. Spohr: AMusZg. 33, S. 811/4.
7515) E. Schurd, Femmes inspiratrices et
pofetes annouciateurs. Paris, Perrin. Fr. 3,50.
(Cosima Wagner, Mathilde Wesendonk.)
7516) E. Istel, Wagner u. d. Familie Weber:
WagnerJb. 3, S. 52-61.
7517) R. Wagner an Prinzessin Marie Wittgen-
stein: BayreuthBll. 32, S. 255-61.
7518) E. Kloss, H. v. Wolzogen. Zu seinem
70. Geb.: Türmer H.\ S. 278-80.
7519) K. Mey, Zu H. v. Wolzogens 70. Geb.:
Musik 8', S. 78-85. (Auch: WagnerJb. 3,
S. 373-87.)
7520) R. Sternfeld, H. v. Wolzogen: TglRs».
N. 267.
401
IV, 4b (reschichte des Musikdramaa (Oper).
402
Briefe.
75'>1) E Kloss, H. Wagner als Brief schreibet :
WagnerJb. 3, S. 23-52.
7522) R. Wagner in seinen Briefen. Her. v.
E. Kloss. (= Bücher d. Weisheit u. Schön-
heit.) St., Greiner & Pfeiffer. V, 144 S.
M. 2,50.
7523) E. Kloss, R. Wagner au Freunde u.
Zeitgenossen. B., Schuster & Loeffler. 1909.
XXVII, 616 S. M. 7,00. (S. auch Musik 9',
S. 199-225.)
7524) M. Koch, Unbekannte R. Wagner-Bnefe:
WagnerJb. 3, S. 414-20.
7525) Briefe an R. Wagner: BayreuthBll. 31,
S. 11-23, 260/8.
(E. Rohde. - C Coerper; O. Beta; A. v. Schleinitz;
K. Hillebrand.)
7526) E. Kloss, R. Wagner an seine Künstler.
(= Bavreuther Briefe v. 1872-83, Bd. 2.) B.,
Schuster & Loeffler. XXIV, 414 S. M. 5,00.
7527) R. Wagner an Minna Wagner. 2 Bde.
Ebda. 323, 319 S. M. 8,00. :[R. Batka,
AMusZg. 35, S. 283/6 ; W. G o 1 1 h e r : Musik T',
S. .323 6; E. Kloss: MusWBl. 39, S. 284.5,
310,2, 332;4; C. Krebs: TagN. 183; M. Kuf-
ferath: Guide musical 54, S. 515 8, 535/8,
5516, F. Prehinger: Signale 66, S. 500,1,
535/6; P. Moos: Zukunft 64, S. 372/4;
R. Wallaschek: Zeit X. 1972; H. v. Wol-
zogen: BayreuthBll. 31, S. 85-91. ]|
7528) K. Store k, R. u. Minna Wagner. Eine
Tragödie. Aus R. Wagners Briefen zu-
sammengest. : Türmer 10^ S. 885-900.
7529) R. Wagner an Gräfin Pourtal&s : Bayreuth-
Bll. 31, S. 92/9.
7530) Aus d. Briefwechsel zwischen Wagner u.
Nietzsche: ib. S. 1-13.
7531) R. Wagner an F. Overbeck: ib. 32, S. 1/2.
7532) R. Wagner, Briefe an F. Praeger. 2. Aufl.
Her. V. H. St. Chamberlain. B., Schuster
& Loeffler. 188 S. M. 2,00.
7533) R. Wagner an E. Rohde: BavreuthBll. 32,
S. 81/2.
7534) Hedwig Fischmann, Ungedr. Briefe
R. Wagners: ÜsterrRs. 21, S. 391/3.
(-■Vn R. Schnürdreher.)
7535) Lettres de R. Wagner k O. Wesendonck:
Revue de Paris 15«, S. 673-704.
7536) R. Wagner an Eliza Wille. 2. Aufl. Her.
V. W. Golther. B., Schuster & Loeffler.
XI, 130 S. M. 2,00.
Werke:
Allgemeines.
7537) O. Neitzel, R. Wagners Opern. 4. Aufl.
(^= Führer durch d. Oper d. Gegen w. Bd. 1,
Abteiig. 3.) St., Cotta. V, 332 S. M. 4,00.
7538) A. Smolian, F. Pfohl u. H. Merian,
Richard Wagners Opern. Erläut. (= Meister-
führer N. 7.) B., Schlesingersche Buchh.
256 S. M. 1,80.
7539) H. Merian u. F. Pfohl, Rieh. Wagners
Musikdramen. Erläutert. (= Meisterführer
X. 11.) Ebda. 304 S. M. 1,80.
7540) H. V. d. Pfordten, Handig. u. Dichtg.
d. Bühnenwerke R. Wagners 4. durchges.
Aufl. B., Trowitzsch. VII, 356 S. M. 6,00.
Jugend werke und Fragmente.
7541) M. Koch, Aus Wagners Jugendtragödie
„Leubald- : WagnerJb. 3, S. 83/9.
Jahresberichte für neuere decUche Literatnrgeüchichte.
7542) E. Schmitz, R. Wagners Jugenddrama
„Leubald": Propyläen 1909, X. 45.
7543) E. Istel, R. Wagners Oper , Das Liebes-
verbot": Musik 8*, S. 3-47. (S. auch: E.
Schmitz: ib. S. 290/3.)
7544) R. Batka, Zur Musik v. R. Wagners
,.Hochzeit": Neue Revue 1, S. 363-71.
7545) M. Koch, R. Wagners dramat. Fragmente
u. Entwürfe: NWTBl. N. 36. (Siehe LE. 10,
S. 1068.)
7546) V. Lederer, Verschollene Jugend werke
R. Wagners: Frühling 1, S. 35/6.
Ri e n z i.
7547) H. Dinger, R. Wagners Rienzi: Wagner-
Jb. 3, S. 84-132.
7548) E. H e y c k , Cola Rienzi : VelhKlasMhh. 22 ',
S. 193-204.
Fliegender Holländer.
7549) E. Istel, Die Urgestalt des „Fliegenden
Holländers" : Signale 67, S. 1751/5. .
7550) R. Petsch, Die Tragik d. Fliegenden
Holländers: Musik 8^, S. 86-91.
Tannhäuser. (Vgl. N. 1284—90.)
7551) J. de Jager, Tannhäuser en Lohengrin.
Een theosophische Studie. Amsterdam, Freni
& Co. IV, 44 S. Fl. 0,40.
7552) W. Mauke, Tannhäuser u. d. Sänger-
krieg auf d. Wartburg. (= K 6532.) B ,
Buchh. d. Vorwärts. 8 S. M. 0,10.
7553) E. Schmitz, Die Quellen zu Wagners
Tannhäuser: Blaubuch 4, S. 884/7.
Lohengrin. (Siehe auch X. 1138-40.)
7554) H. Er 1er, R. Wagners Wünsche für d.
erste Aufführg. d. Lohengrin am Dresdner
Hoftheater: Musik 8^ S. 89-91.
7555) E. Kloss, R. W^igner über „Lohengrin".
(Aus : WagnerJb. 3.) B., Paetel. 59 S. M. 0,70.
(Siehe auch id.: B&W. 10, S. 867-73.)
7556) R. Petsch, Das tragische Problem d.
Lohengrin: WagnerJb. 3, S. 227-75.
7557) H. Porges, t'ber R. Wagners Lohen-
grin: BayreuthBU. 32, S. 173-201, 281-305.
7558) E. Reuss, Über d. Xotwendiigkeit d.
Bayreuther Lohengrin-Auff ührg. : Wagner-
Jb. 3, S. 188-222.
Tristan und Isolde. (VgL X. 1186-1200.)
7559) W. Pollack. Gedanken über Tristan u.
I Isolde: BayreuthBll. 31, S. 287-93.
7560) Emma v. Sichart, Die Idee d. Liebes-
verhängnisses in Wagners Tristan u. Isolde
u. Ibsens Epilog .Wenn wir Toten erwachen" :
BaltFrauenZschr. 2, S. 1095; 8.
Meistersinger.
7561) H. Brandenburg, Das Vorspiel z. dritten
Akt d. Meistersinger. Gedanken über H.
vSachs u. d. Künstler. (== X. 376, S. 24/7.)
7562) E. Istel, Die Meistersinger v. Xümberg:
NMusZg. 30, S. 4/7, 51/5, 121/5, 210/5, 245/9,
313/6, 408-10, 449-52, 489-91, 510/2.
7563) G. Petrucci, L'origine dei „Maestri
cantori'^: XAnt. 133, S. 293-300
7564) R. Schlösser, Kleine Beiträge z. d.
.Meistersingern" : BayreuthBll. 31, S. 277-86.
XIX XX. 26
403
IV, 4 b. Geschichte des Musikdramas (Oper).
404
Bing des Nibelungen. (Vgl. N. li45-77.) 1 Wagner -Verehrung:
7565) E. A. Vaughan, ,The ring" in english
and music-drama of the future: Nineteenth
Century 63, S. 438-46.
7566) P.-E. Chevalier, Le cr^puscule des
dieux. Version franc d'A. Ernst: M^nestrel 74,
S. 346/8.
7567) W. Ellenbogen, Die neueste Wagner-
Verhunzung: Kampf 1, S. 466-70.
(Weingartners Nibelungenbearbeitg.)
7568) F. Gross, Versuch e. vollständigen philos.
Deutg. d. Ringmythos II (vgl. JBL. 1906/7,
N. 6015): BayreuthBll. 31, S. 194-211; 32,
S. 86-98.)
7569) H. Hendrich, Der Eing d. Nibelungen
in Bildern. L., J. J. Weber. 14 färb. Tafeln
mit VI S. Text. M. 15,00.
7570) H. Künkler, Über R. Wagners „Sieg-
fried". Gedanken e. Konservativen d. alten
Schule: Geg. 75, S. 201/3, 213-20.
7571) K. Alberta W. Layton, The Nibelungen
of Wagner. Urbana-Champaign, University
prfess. 93 S.
7572) Ch. Maclean, Two english authors on
Wagners Ring: ZIMusG. 9, S. 4U/7.
(Ursprünge d. Ringdichtung. — Shaw, E. Newman.)
Parsifal. (Vgl. N. 1131/7.)
7573) Burger, Der Erlösungsgedanke in AVolf-
rams Parzival u. Wagners Parsifal: ZDU. 22,
S. 492-502, 638-35.
7574) K. Grunsky, Die Rhythmik im Parsifal:
WagnerJb. 2, S. 276-370.
7575) E. Klampfl, R. Wagners Parsifal u.
seine Bayreuther Darsteller. Wien, Huber
& Lehmann. 102 S. M. 2,00.
7576) Franziska Meyer, Immermanns Merlin
u. Wagners Pansifal: MusWBl. 40, S. 389-91,
401/4. (Vgl. auch. N. 1129-30.)
7577) M. Morold, Zur „Parsifal"-Frage: Österr-
Rs. 15, S. 264/6. (Vgl. auch A. Spannut h:
Signale 67, S. 683/6.)
7578) L. Schmidt, „Parsifal": N&S. 130,
S. 103-11.
7579) A. Ziegler, Höchsten Heiles Wunder.
Erlösung dem Erlöser. Parsifal-Predigten.
(Aus: BavreuthBll.) Magdeburg. 1909. 19 S.
M. 0,80. '
Bayreuther Festspiele.
7580) H. Bahr, Das Bayreuther Gespräch:
BerlTBl. 1909, N. 410.
7581) G. Braschowanoff, Olvmpia u. Bay-
reuth: BavreuthBll. 32, S.' 70/6, 99-106,
214-23, 306-21.
7582) R. Fiege, Wagnertum u. Bayreuthertum :
AMusZg. 33, S. 694/6.
7583) A. V. Gleichen-Russwurm, Weimar.
Bayreuth. München. „Drei dtsch. Kunst-
stätten." L., Dtsche. Zukunft. 8 S. M. 0,40.
7584) K. Mav, Die Bayreuther Bühnenfestspiele :
Werdandi 2, N. 8/9.
7585) A. Prüf er. Das Werk v. Bayreuth. VoU-
ständ. umgearbeitete u. stark vermehrte Aufl.
d. Vorträge über d. Bühnenfestspiele in
Bavreuth. L., Siegel. XIX, 421 S. Mit
Abbgn. M. 6,00.
7586) R. St ernfeld,DasGeheimnis V.Bayreuth:
Tag 109, N. 220.
7587) H. V. Wolzogen, Bayreuther Kunst u.
dtsch. Kultur: Werdandi 1, N. 2/3.
Bildnisse.
7588) R. Wagners photographische Bildnisse.
Mit e. Vorwort v. A. Vanselow. München,
F. Bruckmann. 34 Taf. m. X S. Text. M. 3,00.
|[E. Kloss: B&W. 10, S. 862/6.]|
Festschriften und Sonderhefte.
7588a) R. Gorter, Dem lebendigsten Toten.
Zu R. Wagners 25j. Todestag 13. Febr. 1883.
Hannover, Nagel. 35 S. M. 1,20.
7589) R. Wagner (1813-83). \B.. St. Chamber-
lain: AZg. N. 23; W. Golther: Münchner-
NN. N.71; C.Krebs: TagN.79;M. Morold:
ÖsterrRs. 14, S. 281/7; F. Panzer: JbFDH.
S. 81-95; K. Storck: Türmer 10', S. 752-60
(,Nach 25 J."); F. Weingartner: NFPr.
13. Febr. (,.Ein Vierteljh. nach Wagners
Tod" s. Musik 7^, S. 357); H. v. Wolzogen:
TglRsB. N. 38 (,Nach 25 Jahren"); weitere
Artikel siehe LE. 10, S. 852/4 u. Musik 7^,
S. 353/8.1
7590) R. Wagner-Heft: B&W. 10, N. 10/1.
(Enth. u. a. S 397,9: R. Schaukai, Von der Grösse
R. Wagners. — S. 400-28: Wagners Werk und wir
[Rundfrage an die Wagnerdarsteller und -darstelle-
rinnen]. — S. 429-33: E. Kloss, R. Wagner u. die
Fürsten. — S. 437-43: W. Kleefeld, Wagner u. d.
Karikatur. — S. 444,5 : Wagner- Anekdoten. - S. 446-50 :
J. Erich, F. Liszt in Rom. — S. 451/8: K. Scheffler,
Bühnenreform, Festspielhaus, Unterhaltungstheater.)
7590a) R. Wagner-Sonderheft: ib. 11, N. 21/2.
(Mit Beitrr. v. C. Droste, E. Kloss, B. Scharlitt,
J. Kapp u. a.)
7591) R. Wagner-Nummer: IllZg. N. 3372.
(Mit Beitrr. v. A. Drews [Der Ideengehalt im „Ring"].
H. V. Wolzogen [Wagner-Premieren]. — C. Droste
[Die Familie R. Wagners]. — E, Kloss, F. Pfohl,
A. Smolian, Th. Sommerlad [Wagner u. J. J.
Weber]. — A. Seidl [Briefwechsel Wagners mit Ma-
thilde Wesendonk]. — E. Fuchs, V. d'Indy [Wagner-
Erinnergn]. — K. Lahm, R. Batka [Wagner u. A.
Neumann]. — H. Pfeilschmidt, H. Chevalley,
F. A. G ei ssler [Naturschildergn, bei Wagner].)
7591a) Bayreuth-Heft 1908: ib. N. 3394.
(Mit Beitrr. v. A. Smolian, O. Sonne, H. Poppe
[Parsifal 1913] „Ja so war Wagner".)
7592) Dasselbe 1909: ib. 1909, N. 3446.
(Enth. u. a. : Zu Hause. Wahnfried. Briefe aus Bay-
reuth. — K. Burger, Kundry. — A. Smolian,
Werden u. Widerfahrnisse e. Wagnerianers. — K. Mey
S. Wagners dramat. Schaffen. — Th. Sommerlad,
Wagners Wotan. — A. Prüfer, H. v. Stein. — E.
Reuss, Bayreuther Vorbereitungskunst.)
7593) (7.) Wagner-Heft: Musik 7*, N. 19.
(Enth. u. a. S. 3-10 : R.Zimmermann, Das Künstler-
drama in Parsifal. — S. 11-27: F. Panzer, R. Wagners
Tannhäuser. — S. 28-30: K. Schröder, Zwei Briefe
Wagners an J. Stocks. — S. .31-48, 87-94: E. Forch-
hammer. Einiges über Tristan u. Isolde. — S. 49-54:
P. Moos, B. Shaw u. sein Wagnerbrevier.)
7594) R. Wagner-Nummer z. 13. Febr. (1883
—1908): MusWBl. 39, N. 7.
(Enth. u. a. : S. 163,4: K. Grunsky, Aufgaben u. Ziele
d. Wagnerforschg. — S. 164'5: R. Petseh, Ein Vor-
läufer R. Wagners [H. J. v. Collin, Über das gesungene
Drama 1813]. — S. 165 6: A.Seidl , Schumann— Wagner.
— S. 166/9 : R. Wagners autobiograph. Schriften. —
S. 169-70: R. Sternfeld Aus d. Werkstatt d. Meisters.
— S. 171/2: R. Batka, Prag u. d. Meistersinger. —
S. 173/6: Aus R. Wagners letzter Lebenszeit.)
Kritisches.
7595) K. Storck, Von u. über R. Wagner:
AVIDM. 103, S. 745-52.
(Familienbriefe. -- Bayreuther Briefe. — A. Neumann,
E. Kreowski u. E. Fuchs.)
7596) R. Bürkner, R. Wagner-Lit.: Christl-
Welt. 22, S. 544/7.
405
IV, 4 b. Geschichte des Musikdramas (Oper).
406
OpernkompoBisteB der Gegenwart.
7597/8) J. Hagemann, E. d'Albert: DTZ. 2,
S. 77314.
7599) F. Pf ohl, E. d'Albert: Musik 7«, S. 259-83.
(Dazu E. d'Albert, Offner Brief : ib. S. 284/5.)
7600) E. Schmitz, E. d'Albert als Opernkom-
ponist: Hochland 6*, S. 464-71.
7601) R. V. Perger, K. Goldmark: Musik 7*,
S. 131-43.
7602) F. Stössinger, K. Goldmark: Blaubuch 4,
S. 525/7.
7603) K. Goldmark, Aus meinen Erinnergn.
u. Begegnungen: Musik 7', S. 144/8.
(S. 146,8: P. Ck)rneUus.)
7604) R. Batka, E. Humperdinck: ib. 8», S. 3-20.
7605) P. Bekker, E. Humperdinck: WLDM. 103, :
S. 601/9. j
I
7606) W. Kienzl, Allerlei vom. Evangelimann *:
VelhKlasMhh. 22 S S. 218-23.
7607) P. Bekker, H. Pfitzner: Schaubühne 5*,
S. 511 '4.
7608) E. Schmitz, H. Pfitzner: Musik 7*, S.9-25.
(Dazu H. Pfitzner, Offner Brief: ib. S. 26/7.)
7609) R. Louis, H. Pfitzner, Biographie sowie
voUständ. Verzeichnis seiner Werke. Aus:
Monographien moderner Musiker. L , Kahnt
Nachf. 18 S. Mit e. Bildn. M. 0,60.
7610) R. Batka, R. Strauss. (= Persönlich-
keiten, Heft 16.) Charlottenburg, Vergil-
Verlag. 30 S. M. 0,30.
7611) R. Strauss, Elektra. Tragödie in 1 Aufzg.
V. Hofmannsthal. B., Fürstner. 1909.
74 S. M. 1,00. |[W. Altmann: VelhKlas-
Mhh. 23*, S. 573/9; D. J. Bach: ÖsterrRs. 18,
S. 58-60; P. Bekker: XMusZg. 30, S. 293;8,
333/7, 387-91; O. Bie: NRs. 20, S. 589-93;
F. Jacobsohn: Zukunft 69, S. 231/4; A.
Kaiisch: ZIMusG.10,S. 199-202; W.Klatte:
AMusZg. 36, S. 96/7; id.: Tag 1909, N. 23;
C. Krebs: DRs. 139, S. 461 2; id.: Tag 1909,
N. 40; J. Korngold: Signale 67, S. 516'9
(Aus: NFPr.); M. Marschalk: VossZg. 1909,
N. 43 (Siehe LE. 11, S. 719-20); H. Platz-
becker: NMusZg. 30, S. 205,7; W. Paetow:
Geg. 75, S. 122,3; R. Schaukai: Musik 8',
S. 299-304; L. Schmidt, BerlTBl. 1909,
N. 48; id.: Kw. 22«, S. 219-23; E. Schmitz:
Hochland 6«, S. 91/6; Sperando: Schau-
bühne 5S S. 129-33; A. Spannuth: Signale
67, S. 121/5; R.Sternfeld:März3*,S.135-41;
K. Storck: WIDM. 106, S. 93/6; F.
Stössinger: Blaubuch 4, S. 242/5; W. A.
Thomas: RhMusThZg. 10, S. 388-90; F.
Zimmermann: MünchenerNN. 1909, N. 36
(Siehe LE. 11, S. 720;i).]l
7612) W. Jordan, A. Smolian, A. Schatt-
mann u. G. Gräner, Rieh. Strauss' Musik-
dramen. Erläutert, nebst e. biograph. u.
ästhet.-krit. Einleitg. Her. v. G. Gräner.
(= Meisterführer N. 9.) B., Schlesingersche
Buchh. 132 S. M. 1,80.
7613) O. Rose u. J. Prüwer, Rieh. Strauss'
Elektra. Ein Musikführer durch d. Werk.
B., Fürstner. VII, 42 S. Mit Titelbild u.
e. Faksimile. M. 1,00.
7614) F. Burger, Der Impressionismxis in d.
Strauss-Hofmannsthalschen Elektra: Tat 1,
S. 253-64.
7615) E. Pierson, Elektra u. d. R. Strauss-
Woche in Dresden: B&W. 11, S. 441/7.
7616) A. Seidl, Das Ereignis d. Dresdner R.
Strauss- Woche: N&S. 128, S. 526-33; 129,
S. 130/8, 365-72.
7617) J. Combarieu, Salome : Revue musicale 7,
S. 241/3, 277/8.
7618) L. Karpath, S. Wagner als Mensch u.
Künstler. 2. Aufl. B., Harmonie. 42 S.
M. 1,00.
7618a) E. Schmitz, S. Wagner: Musik 8»,
S. 21-34.
7619) C. F. Glasenapp, Die Koboldsage.
(= X. 1304.)
7620) S. Wagner, Sternengebot. (Uraufführg.
in Hamburg.) [E. Krause: MusWBl. 39,
S. 109-10; M. Löwengard: Morgen 2,
S. 154,6; R. Philipp: XMusZg. 29, S. 223;
R. Müller-Hartmann: AMusZg.35,S. 92/3;
F. Pfohl: Zeit X. 1917; A. Spannuth:
Signale 65, S. 137-42; W. Zinne: Schau-
bühne 4', S. 161,2.]j
7621) L. Müller, Stern englaube u. Stemdeutg.
Mit Bezugnahme auf Siegfried Wagners
„Sternengebot-. (Aus: Düna-Zg.) Riga, W.
Mellin & Co. 23 S. M. 0,80.
7622) C. Waack, Über Dichtung u. Musik v.
S. Wagners Stemengebot. (Aus: BaltBUMus.)
Ebda. 75 S. M. 1,50.
26«
407
IV, 4 c. Theatergeschichte.
408
c) Theatergeschichte.
Zeitschriften. Bibliographisches, Kalender N. 7623. — Das Theater: Allgemeines N. 7630. — Theaterästhetik
N. 7655. — Theaterzaknnft und Theaterreform N. 7659. — Freilicht-Theater N. 7ü66. — Volksbflhne (National- und Festl/ühne)
N. 7672. - Bühnenkanst nrd Theufertechnik: Regie N. 7679. — Ansstattnng und Kostüm N. 7638. — Theaterspielplan N. 7704.
— Theaterpnblikam N. 7707. — Theaterrecht (Reichstheatergesetz, soziale Lage des Schauspielers) N. 7709. — Theaterban
N. 7723. — Schauspielkunst und Schauspieler: Allgeraeines N. 7726. — Theaterschulwesen N. 7750. — Einzelnes (Maske)
N. 7753. — Theatergeschichle: Gesamtdarstellungen N. 7758. — Einzelne Epochen N. 7763. — Lokale Theatergeschichte
(Berlin, Meiningen, München, Wien) N. 7767. — Persönlichkeiten des Theaters: Theaterleiter N. 7858. — Darsteller N. 7885-
— Ausländische Schauspieler in Deutschland N. 8008. — Pantomime und Ballett N. 8034. — Variete und Überbrettl N. 8040.
— Puppentheater N. 8042. — Schattenspiel N. 8047. —
Zeitschriften, Bibliographisches, Kalender.
(Siehe auch N. 6512-21.)
7623) Die Bühne. Zeitschrift für direktoriale
Interessen, her. v. E. Neumann-Jäger u.
A. Langen. 1. Jahrg. 24 Nn. B., Verlag
Die Bühne. 1909. 16 S. M. 0,30.
7624) R. F. Arnold, Bibliographie d. dtsch.
Bühnen seit 1830. Wien, Stern. 24 S.
M. 1,00. |[P. Legband: LE. 11, S. 1643/4
(Mit Ergänzgn.).]]
7625) J. Baer, Katalog N. 573. Theater u.
Musik. (2425 Nn.) Frankf. a M. 162 S.
7626) Neues Wallishausersches Theater-Hand-
buch. Wien, Wallishauser. 181 S. M. 1,00.
7627) P. Legbaud, Schriften z. Theatergesch. :
LE. 11, S. 1640/4.
(R. Krauss, L. Sittenfeld, W. Schacht, R. F. Arnold.)
7628) Neuer Theater-Alraanach. Jahrg. 20 u. 21.
B., Günther. 1908/9. XVI, 879 S.; XV,
919 S. Je M. 6,00.
7629) Theater-Kalender auf d. J. 1910. Her.
V. H. Landsberg u. A. Rundt. B., Wede-
kind. 1909. IV, 189 S. Mit Bildern. M. 2,00.
(Enth. u. a. S. 44 7; A. Heine, Komödianten. —
S. 48-52; P. Lindau, Th. Döring. — S. 55-67; H.
Daffis, Das Deutsche Theater in Berlin (1883—1908).
— S. 68-74: K. Sauer, Das Leopoldstädter Theater.
— S. 76-85: M. Pfeiffer, Hoff mann in Bamberg. —
S. 86-112: F. Hartmann, Gesch. d. Braunschweiger
Theaters. - S. 113 8; H. Eulenberg, Dekorationen
u. Dichter. — S. 119-30; H. Landsberg, Der Hund
des Aubri. — S. 1317; O. Kaufmann, Der mod.
Theaterbau. — S. 138-42; A. L'Arronge, G. Engels.
— S. 143/8: E. Faktor, A. Bassermann. — S. 149-53;
E. Reicher, Mein Lebenslauf. — S. 154/8; Aus Rai-
munds Tagebüchern. — S. 159-64; A. Girardi. —
S. 171,7; Schauspielerbriefe.)
Das Theater:
Allgemeines.
7630) H. Alt, Vom Theater d. Gegenw.: DKult.
3, S. 823/9.
7631) E. Bernhard (E. Cohn), Von d. Meta-
physik d. Bühne: Zeitgeist 1909, N. 26.
7632) M. Burckhard, Das Theater. (= Die
Gesellschaft. Bd. 18.) Frankfurt a. M.,
Literar. Anstalt. 1907. 97 S. M. 1,50.
7633) A. Bartels, Die Theaterfrage: DWelt. 11,
N. 26.
7634) P. Ernst, Bühne u. Theater: LE. 12,
S. 85/9.
7635) F. Gregori, Zweierlei Theater: Kw. 21 ^
S. 35/9.
7636) W. V. Heidenberg, Die Katholiken u.
d. Theater: ÜdW. 1, S. 565/9. (Dazu Ex-
peditus Schmidt: ib. S. 569-70.)
7637) C. Jentsch, Das Theater als Kirche:
Grenzb. 67*, S. 328-39, 428-39, 530-42.
7638/9) H. Muchau, Der Einfluss d. Theaters
u. d. ev. Kirche: Geisteskampf d. Geg. 1909,
S. 423-31.
7640) Th. Lessing, Fortschritte des Theaters:
Dokumente des Fortschritts 1, S. 102/5.
7641) O. Neumann-Hof er. Das Theater. Ein
Schreiben an H. Bahr: Das nationale Deutsch-
land 1, S. 340/8.
7642) R. Schaukai, Theater: Geg. 76, S. 893/4.
7643) E. Schlaikjer, Die Existenzbedinggn.
d. mod. Bühne u. d. mod. Bühuenkunst:
Patria S. 166-76.
7644) K. Storck, Theater, Staat, Nation:
DWelt. N. 21/3.
7145) E. V. Wolzogen, Theatralische Probleme
(1906). (= N. 446, S. 287-342.)
7646) M. Jacobi, Der Kulturwert d. Schau-
bühne. Diss. Erlangen. VIII, 50 S.
7647) Die kulturellen Werte des Theaters. Eine
Rundfrage. Einleitg. v. E. v. Wolzogen:
N&S. 124, S. 73-130, 259-96, 435-48; 125,
S. 71-83, 239-53, 403-25; 126, S. 68-89,
231-42.
(Mit Beitrr. v. W. Holzamer, H. v. Gumppen-
berg, Th. Mann [Versuch über d. Theater]; Ed.
Engel, St. Zweig, S. Lautenburg, O. Erler,
G. Fuchs [Das Kulturproblem d. Schaubühne]; R.
V. Gottsehall, E. Graf Keyserling, H. Mann,
H. Hesse, F. Blei, W. v. Scholz, A. Fitger,
H. Dohm, J. Bab, F. Engel, Th. Achelis, M.
Nordau, E. Kilian, K. Joel, P. Ernst, R.
Schaukai, R. v. Delius, R. Lothar, J. Schlaf,
G. Engel, E. Salinger, K. Holm, F. Dräsecke,
Jon Lehmann, V. Blüthgen, L. Greiner,
H. Land, J. Hart, A. v. Weilen, M. Greif,
G. Falke.)
7648) Theater. Literar. Wanderungen 2. Her.
V. K. Vogt. B., Priber & Lammers. 54 S.
M. 0,60.
(Enth. u. a. ; W. Wauer, Aphorismen über Bühnen-
kunst. — K. Vogt. Der Berliner u. sein Theater. —
L. Feuchtwanger, Zur Psychologie d. Bühnen-
reform. — V. Lederer, Naturtheater. — F. Saiten,
Die Schauspielerin. — Th. Lessing, Die Berliner
Theaterhochschule.)
7649) R. Lawson, The psychology of acting:
FortnighlyR. 85, S. 499-513.
7650) E. Schur, Der Stil des Theaters: Theater
1, S. 32/3.
7651) id., Variationen d. Bühne: Dtsch. Bühne 1,
S. 23/7.
7652) J. Kohler, Wirklichkeit u. Schein auf
d. Bühne: ib. N. 34.
7153) W. Wauer, Bühne, Illusion u. Täuschung:
Tag 1909, N. 105.
7654) F. Rose, Die Zeit auf d. Bühne: LE. 11,
S. 1053/8.
Theater ästhetik.
7655) F. Gregori, Ein Kongress für Theater-
ästhetik. Eine Anregung: Kw. 22^, S. 11/6.
(Auch Schaubühne 4^ S. 407/8.)
7656) id., Theaterfragen: BerlTBl. 1909,
N. 497.
409
IV, 4 c. Theatergeschic'hte.
410
7657) Ein Kongress für Theaterästhetik: DTZ.l,
S. 37/9, 50/2, 62/5, 75/6, 99-100, 112/3, 135/7.
(Mit Beltrr. v F. Gregor! , K. L. Schröder u. G.
May. M. Grube, C. Heine, R. Elb, W. Bloem,
Th. Lessing, V. Tauslc, A. Seidl, A. Winds,
F. Rose, O. Kiensciierf, G. Witkowski, R. A.
Bermann, Schrader, P. Tyndall, H Lilien-
fein, W. Miessner, A. Walter - Horst, W.
Handl. O. Enking, O. Schabbel, F. E. W.
Freund. Irene Meleniko, P. A. Merbach, A.
Bettelheim, G. Seydel.)
7658) J. P^ladan, Essai I'esth^tique th^ätrale:
Nouvelle Revue 3*, S. 369-80.
Theaterzukunft und Theaterreform.
7659) J. Schlaf, Die Zukunft des Theaters:
Dtsch. Bühne 1, S. 34/6.
7660) R. Dehmel, Theaterreform. Ein soziales
Kapitel: NRs. 20, S. 1341/8.
7661) V. V. Lepel, Vorschläge z. Theater-
reform: AZg. 1909, X. 33.
7662) A. Roller, Bühnenreform?: Merk er 1,
S. 193-97.
7663) E. V. Possart, Theaterreform u. kein
Ende: DBühne. 1, S. 233/6, 249-53.
7664) J. V. Werther, Zur Theaterreform : AZg.
1909, N. 36.
7665) Künstlerisches Theater. Betrachtgn. aus
d. Vogelperspektive v. e. Clown. B., Öster-
held. 31 S. M. 0,50. (S. auch N. 7800/8.)
Freilichttheater.
7666) Die Freilichtbühne. Zschr. für Natur-
theater- u. Bühnenreform-Bestrebgn. Her.
V. A. Tautenberg. Jahrg. 1. Zürich, Rüegg.
1909. lU Nn. ä 2 Bogen. M. 5,50.
7667) Corvus, Die Freilichtbühne: DTZ. 2,
S. 461^2.
7667a) H. Kesser, Die Neuordng. d. Schau-
bühne u. d. Freilichttheater : W&L. 1,8. 370-83.
(Dazu E. Bovet: ib., S. 29-31.)
(Zur Freilichtbühne auf d. „Lützelau-.)
7668) E. L. Schön, ,Ich rufe zum Streite":
Neue Weg (Lit.) 38, S. 990/2.
(Gegen d. Freilichtbühne.)
7669) E. Wachler, Die Freilichtbühne. L.,
Eckardt. 1909. 53 S. M. 1,00.
7670) S. Meier, Das Freilichttheater inLuzern-
Hertenstein: UdW. 2, S. 487-93.
7670a) G. Zeller, Die Freilichtbühne v. Herten-
stein: BernRs. 3, S. 661/6.
7670b) M. G. Zimmermann, Bergtheater:
BerlTBl. 1909, N. 478.
(Hertenstein.)
7671) E. V. Wolzogen, Das Naturtheater im
Nerotal bei Wiesbaden: DTZ. 2, S. 473/4.
Volksbühne {National- tmd Featbühne).
7672) W. Assmus, Die mod. Volksbühnen-
bewegiing. (= Volkskultur N. 8.) L., Quelle
_& Meyer. 1909. 46 S. M. 0,90.
7673) Die Volksbühne. Monatsschr. für volks-
tümliche Lit.- u. Kunstpflege. Her. v. H.
Dimmler u. P. Expeditus Schmidt.
12 Hefte. München, Höfling. Je 1 Bogen.
Mit Beilagen. M. 4,20.
(Enthält u. a. S. 22/5: N. Fey , Das Oberuferer Christi-
Geburt-Spiel. — S. 52 7: Expeditus Schmidt.
Volksbühnenkunst in Vergangenheit u. Gegenw. —
S. 100/2: Ph. Greth, Rezitation u. Deklamation. —
S. 136/8: N. Fey, Volkskunst. — 8. 145,7; M. Fels,
Von d. Pantomime. — S. 154 6 : H. H o u b e n , Vereins-
bihne u. klass. Dramen. — Ausserdem in jedem Heft:
N. Fey, Katalog d. Volksbühnenlit.)
7674) P. Schulze-Berghof, Die National-
bühne als Volks- u. Reichstagssache. (Aus:
Kw. 23.) (= N. 432, S. 399-432.)
7675) F. O. Schmid, Festspiele: BernEa. 2,
S. 550/4.
7676) E. Wachler, Mitwinterspielß: Tag 1909,
N. 283.
7677) M. Zollinger, Eine schweizerische
Nationalbühne? Eine Studie zur Schweiz^
rischen Theatergeschichte. Aarau, Sauer-
länder & Co. 1909. IV, 93 S. M. 1,40.
7677a) K. Falke, Schweizerisches National-
drama: BemRs. 2, S. 364-71. (Dazu C. F.
Wiegand: ib. S. 406-11.)
7678) J. Bührer u. G. Zeller, Schweizerische
Schauspieler?: ib. 4, S. 178-83, 199-202.
Biihnenknnst and Theatertechnik:
Regie.
7679) A. V. Berger, Meine Hamburger Drama-
turgie: ÖsterrRs. 21, S. 27-35, 105-14, 189-98,
271-81, 368-78,441-52. (Erscheint 1910 voll-
ständig. Wien, Reiher. VII, 315 S. M. 5,50.)
(Vom Regisseurgedächtnis u. Schauspielkunst. — Voji
alter u. neuer Schauspielkunst. — Schauspielhaus u.
altes Burgtheater. — Aphorismen z. Darstellg. d. Hamlet)
7680) H. Hannsen, Beitrr. z. Technik d.
Bühnenregiekunst. L., Xenien- Verlag. 125 S.
M. 2,00.
7681) H. Bang, Der Regisseur: NRs. 19, S. 318/9.
7682) M. Burckhard u. Baron J. zu Putlitz,
Die Regiefrage: AZg. N. 22, 24.
7683) E. Kilian, Regie: MünchnerNNB. N.30/1.
7684) id., Regiesünden. f= Aus JBL. 1905
N. 2710; Flugschrift des Dürerbundes N. 43.)
München, Callwey. 1909. 19 S. M. 0,10.
7685) S. Mauermann, D. Werdegang d. dtsch.
Spielleiters : DBühnenGenossenschB. 37,
S. 165/6.
7686) P.Medenwaldt, Provinzregie : ib. 8. 342/3.
7687) W. Pfeiffer, Regie: FZg. N. 156.
Ausstattung und Kostüm.
7688) F. Gregori, Welt und Umwelt d. Bühne:
LE. 10, S. 1407-13.
(J. Savits. — J. Bab.)
7689) A. Kost er. Das Bild an d. Wand. Eine
Untersuchung über das Wechselverhältnis
zwischen Bühne u. Drama. (Aus: N. 365, Ab-
hdlg. VIII.) L., Teubner. 1909. 36 S. M. 1,40.
7690) P. Landau, Die bildende Kunst u. d.
Bühne: Neue Weg (Lit.) 38, S. 40,4.
7691) Th. Lessing, P. Behrens als Bühnen-
reformator: HannCourB. 1909, N. 134.
7692) id., P. Behrens in Hagen: Schaubühne 5*
S. 145-51.
7693) W. Michel, Die angewandte Kunst auf
d. Szene: DK&D. 11, S. 146/8.
7694) H. Oberländer, Bühne u. bildende
Kunst. Ein Epilog zur Faust- Aufführg. am
Münchener Künstlertheater 1908. Köln, Ahn.
1909. 65 S. M. 1,00.
7695) M. Osborn, Bühne u. Bild: DTZ. 2,
S. 450/2.
7696) K. E. Osthaus, Die Kunst d. Bühne:
WestfälKunstbl. 2, N. 10'2.
7697) J. Savits, Von d. Absicht d. Dramas.
(JBL. 1906/7 N. 6096.) ![A. Elster: Hamb-
NachrrB. N. 47 ( „ Vereinfachg. d. Bühnen-
mittel"); E. Wachler: Eckart 2, S. 644-55
(„Drama u. Ausstattg.").]!
411
IV, 4 c. Theatergeschichte.
412
7697a) K. Scheffler, Theaterdekorationen:
Tag N. 373.
7698) E. Schlaikjer, Das Problem d. Bühnen-
ausstattung (Anmerkgn. z. Direktion Rein-
hardts): Geg. 75, S. 279-82.
7699) E. Schur, Die Bühne als Kunstform:
Neue Weg (Lit.) 38, S. 94/6.
7700) O. Starke, Bühnenbildreform: SüddMhh.
6*, S. 693/6.
7701) G. Stellanus, Szenische Ausstattung:
Grenzb. 68^, S. 228-36, 329-36; 68*, S. 234-40,
319-25; 732, S. 222-33.
7702) W. Wauer, Die Kunst im Theater. Be-
merkungen u. Gedanken. B., Priber &
Lammers. 1909. 58 S. M. 1,50. |[F.
Gregori: Kw. 21*, S. 384/5 (,Ein Theater-
rebus").]]
7702a) K. Vogt, Das Werk W. Wauers:
DBühnenGenossensch. 37^, S. 154/5.
7703) W. Quincke, Handbuch d. Kostüm-
kunde. 3. verb. u. verm. Aufl. mit 459 Kostüm-
figuren in 152 Abbildgn. L., Weber. 1908.
X, 255 S. M. 7,50.
Theaterspielplan.
7704) Dtsch. Bühnenspielplan 1907/8, 1908/9.
Theaterprogramm-Austausch. L., Breitkopf
&Härtel. 1908/9. 1249, 1196 S. Je M. 12,00.
7705) A. Bartels, Der dtsch. Bühnenspielplan:
DWelt. 11, N. 42.
7706) A. Müller-Guttenbrunn, Ein dtsch.
Spielplan: B&W. 11, S. 669-72.
Theaterpubliknm.
7707) G. Hirschfeld, Der Theaterverstand:
DBühne. 1, S. 157-60.
7708) R. Schaukai, Das Publikum: Geg. 76,
S. 915/6.
Theaterrecht. (Soziale Lage des Schauspieler-
standes.)
7709) L. Fuld, Dtsch. Bühnenrecht: AZg. N. 17.
7710) Charlotte Engel-Reimers, Der Kampf
um d. Bühnen vertrag: SüddMhh. 6^ S. 550/6.
7711) C. Haussmann, Theaterschmerzen: Berl-
TBl. 1909, N. 158.
7712) G. Jahn, Ein Reichstheatergesetz: Neue
Weg 38, S. 625/8.
7713) id., Schauspielerelend: Grenzb. 68*,
S. 17-22.
7714) Angelo Neumann, Schauspielerelend:
Zeit N. 2301.
7715) O. Opet, Das geltende Schauspielerrecht:
DTZ. 2, S. 265/6, 277/8.
7716) Pachnicke, Ein Theatergesetz?: Tag
1909, N. 208.
7717) M. Pfeiffer, Theaterelend. Bamberg,
Verl. d. Bamberger NN. 1909. 40 S. M. 0,80.
7718) J. Baron zuPutlitz, Theaterhoffnungen.
St., Dtsch. Verlagsanst. 1909. 38 S. M. 0,75.
7719) B. Marwitz, Ein Reichstheatergesetz?:
AZg. 1909, N. 13.
7720) A. Osterrieth, Die Hauptaufgaben e.
Reichstheatergesetzes: Neue Weg 38, S. 761/3,
789-92, 819-22, 843/7, 871/4, 898-901, 924/7,
944/6, 962/4, 982/6, 1026/9, 1048-50.]|
7721) F. Telmann, Theaterelend — Theater-
hoffnungen: Schaubühne 5^, S. 45/9.
7722) R. Treitel, Reichstheatergesetz: ib. 5^
S. 362/6, 391/5, 423/6.
Theaterbau.
7723) G. Petersen, Über antike u. mod.
Theaterbaukunst sowie über d. Theaterbau-
wesen. Habelschwerdt, Franke. 1909. 32 S.
M. 0,75.
7724) W. Golther, Künstler. Bestrebgn. im
mod. Theaterbau: B&W. 11, S. 714/8.
7725) 0. Wagner, Mod. Theaterbau: Merker 1,
S. 20/5.
Schauspielkunst und Schauspieler.
Allgemeines.
7726)LouAndreas-Salom^,LebendeDichtg.:
Zukunft 62, S. 262/7.
7727) J. Bab, Der Schauspieler u. sein Haus.
B., Oesterheld. 1909. 47 S. M. 0,75.
7728) H. Bahr, Der Schauspieler. Notizen:
Hyperion 1\ S. 190/2.
7729) H. Bang, Die Dekadenz d. Darstellungs-
kunst: N&S. 128, S. 276-82.
7730) W. Becker, Die Grundprobleme d. szen.
Darstellg.: Neue Weg 38, S. 381/2, 410/1,
448/9, 493/4.
7731) A. Frhr. v. Berger, Über Schauspieler.
Begabung: ÖsterrRs. 14, S. 94-104.
7732) R. Blümner, Klass. u. mod. Schauspiel-
kunst: HambNachrrB. N. 11.
7733) H. Eulenberg, Vom Mangel an Persön-
lichkeiten bei unserem Theater: Schaubühne
41, S. 269-77.
7734) L. Feuchtwanger, Schauspielkunst u.
Religiosität: ib. 5^ S. 570/4.
7735) F. Gregori, Die Schauspielerei als Beruf:
Kw. 222, s 68.74.
7736) id.. Vom Neuen in d. Schauspielkunst:
ib. 231, S. 81/6.
7737) W. Handl, Die Gegenw. d. dtsch. Schau-
spielkunst: Schaubühne 5^ S. 361/3, 389-91,
417/9, 445/7, 473/8.
7738) H. Lang, Über Schauspielkunst u. Schau-
spielkünstler: BernRs. 3, S. 719-23.
7739) H. A. Revel, Talent u. Routine: IllZg.
130, S. 364/7...
7740) A. Rott, Über Reformen d. Schauspiel-
kunst: MünchenerNNB. N. 119-20.
7741) W. Rullmann, Was ist ihm Hekuba?:
FZg. 1909, N. 162. Mit e. Antw. v. J. Kainz.
(Siehe LE. 11, S. 1441/2 [„Zur Psychologie
d. Schauspielers"].)
7742) T. Salvini, Die Nationalität d. dramat.
Kunst: DR. 34S S. 368-71.
7743) G. Simmel, Zur Philosophie d. Schau-
spielers: Morgen 2, S. 1685/9.
7744) id.. Über den Schauspieler: Tag 1909,
N. 53.
7745) A. Strindberg, Die Kunst d. Schau-
spielers: Neue Weg (Lit.) 38, S. 1/4, 18-21,
35/7, 50/3, 64/5, 79-80, 91/3.
7746) E. Traumann, Zum Problem d. Schau-
spielkunst: FZg. 1909, N. 165.
7747) K. Vogt, Die Bildungsmittel d. Schau-
spielers: Neue Weg 38, S. 559.
7748) A. Winds, Männliche u. weibliche Schau-
spielkunst: BerlTBl. N. 194.
7749) G. Witkowski, Die Klassiker u. d.
Bühnenkunst d. Gegenw.: VossZg. 1909,
N. 197.
Theaterschule.
7750) F. Gregori, Die erste Staatsschauspiel-
schule: BerlTBl. 1909, N. 83.
413
IV, 4 c. Theatergeschichte.
414
7751) K. Vogt, Schauspieler-Kunst. Eine Hoch-
schulfrage. B., Priber & Lammers. 16 S.
M. 0,50.
Einzdnes.
7752 3) ß. Blümner, Die komische Gewalt:
ML. 77, S. 109-11.
7754) Alfred Müller, Über falsche u. richtige
Darstellg. einiger Wahnsinnsformen auf d.
Bühne: B&W. 10, S. 681/3.
7755) Th. Lessing, Der Theaterkuss: Schau-
bühne 4*, S. 571/2, 597/9, 623,5.
7756) M. Pohl, Die Maske d. Schauspielers:
DBühnenGenossensch. 37^, S. 146,7.
7757) Antonie Steinmann, Die Maske d.
Bühnenkünstlers: VelhKlasMhh.23^ S. 211-25.
Theatergesehichte. (Tgl. N. 3477-83, 4214-20):
Gesam tdarsteüungen.
7758) Ch. Gaehde, Das Theater. (= N. 3477.)
i[F. Gregori: LE. 11, S. 1604/5; E. Utitz,
ZÄsth. 4, S. 605/6; M. J.Wolf frJbDShG. 45,
S. 318/9.]'
7759) K. Mautziuä. A history of theatrical
art in ancient and mod. times Vol V. The
great actors of the IB^J' centurv. London,
Duckworth. 1909. 436 S. Sh.* 10 .
7760) A. S^chö et J. Bertaut, L'^volution du
th^ätre contemporain. Avec une pr^face
par E. Faguet et un index des noms cit^.
Paris, Soci^te du Mercure de France. XV,
307 S.
7761/2) J. Sprengler, Theaterwesen: Herders
Jb. 2, S. 428-602.)
(Gesamtübersieht über die Lit. d. Jahres 1908.)
Einzelne Epochen.
7763) H. Stümeke, Das dtsch. Theater vor
50 J.: VossZgB. N. 18. (Auch: B&W. 11,
S. 947-53.)
(Beb. F. C. Pal dam US, Das dtsch. Theater der
Gegenwart.)
7764) F. Berolzheimer, Theater (der Gegen-
wart). (= N. 4456, S. 335-47.)
7765) E. Wolff, Das Theater d. dtsch. Mittel-
stadt in geschichtl. Beleuchtg.: B&W. 10,
S. 37.Ö/9.
7766) S. Meiseis, Zur Gesch. d. jüd. Theaters:
O&W. 8, S. 511-25.
Lokale Theatergesehichte:
Berlin u?»d Brandenburg.
7767) J. B ab, berliner Schauspielkunst: Schau-
bühne 42. S. 438-40, 463 6, 490/3. (Vgl.
N. 7885.)'
7768) M. Jacobi, Aus d. Berliner Musikleben
in d. ersten Hälfte d. 19. Jh.: VossZgB.
N. 20/1.
7769) K. Scheffle r, Berlin u. d. Theater:
Schaubühne 5«, S. 427-32.
7770) H. Stümeke, Berliner Theater. (=
BLitG. Heft 31.) L., Verlag für Lit. 40 S.
M. 0,80.
7771) E. Zabel, Die Entwickelung Berlins als
Theaterstadt: VossZgB. i!X)9, N. 4/5.
7772) id. , Berliner Schauspielkunst einst u. jetzt:
Geg. 76, S. 953/6.
7773) Das Deutsche Theater in Berlin. Her. v.
P. Legband. München, Müller. 1909.
120 S. Mit Abbildgn. M. 1,50.
(Mit Beitr. v. J. Bab, O. Bie. G. Brandes, F. v.
Eeden, W. Handl, M. Harden, Heijermans,
Hofmannsthal, Hollaender, F. v. d. Leyen,
Maeterlinck, M. Meyerfeld, M. Osborn, A.
Roller, J. Ruederer.)
7774) H. Bahr, Ein Deutsches Theater. (Aus:
BerlTBl. : DTZ. 2, S. 532/3.
7775) H. Daff is. Das Jubiläum d. „Deutschen
Theaters-^: Neue Revue 1, S. 1636-46.
7776) F. Engel, Die Schumannstrasse. 25 J.
Deutsches Theater: BerlTBl. N. 492.
7777) S. Fri ed mann. Die Anfänge d. Deutschen
Theaters in Berlin: DTZ. 2, S. 554 7. ^Aus:
N. 7926.)
7778) A. Kronach er, Das Deutsche Theater
zu Berlin u. Goethe. (= Liter. Zeitfragen
N. 2.) L., Verlag für Lit. 100 S. M. 1,00.
7779) Das Jubiläum d. Deutschen Theaters:
BerlTBl. N. 493.
(Enth. Beitrr. T. F. Ha as e, S. Friedmann ,M. Pohl,
A. L'Arronge, L. Barnay.)
7780) O. Brahm, Freie Bühne: ib. N. 527, 530.
7781) J. Hart, Die Entstehg. d Freien Bühne.
Persönl. Erinnerungen: VelhKlasMhh. 24^
S. 289-94.
7782) F. Engel, Das Hebbel-Theater: BerlTBl.
N. 53.
7783) H. Stümeke, Saphiriana u. a. Allotria
vom weiland Königsstädt. Theater in Berlin :
B&W. 11, S. 113 '6, 151/4.
7784) Ph. Stein, Das Theater F. Wallners
(1855-68): ib. S. 133-43.
7785) O. F. Gensichen, Kulissenluft. Wallner-
theater-Erinnergn. (^ Dramaturg. Plaude-
reien. Bd. 3.) B., H. Paetel. 1909. 114 S.
M. 1,00.
7786) A. Gerstmann, Lustige Zeit — lustige
Leut: VossZgB. 1909, X. 28-30.
(Vom Possen-Kallsch u seinen Leuten. — Vom KroU,
Engel u. V. d. Geheimnissen d. Possenkunst. — Kaiisch'
u. Heimerdings selige Erben.)
7786a) H. Ostwald, Die Berliner Volksbühnen :
B&W. 10, S. 547-52.
7786b) E. Schlaikjer, Das Kunsthaus d. Ber-
liner Arbeiter: Kw. 22», S. 105,9.
7786c) Conr. Schmidt, Die Freie Volksbühne:
Neue Weg 38, S. 1008-11. (S. auch id..
Der Arbeiter u. d. Theater: Dokumente d.
Fortschritts 1, S. 542/7.)
7786 d) B. Wille, Ein Berliner Volkskunsthaus:
BerlTBl. 1909, N. 59.
7 786 e) E. G e y e r , Das Märkische Wandertheater:
Eckart 3, S. 581/6.
Meiningen.
7787) F. Engel, DerTagv. Meiningen: BerlTBl.
1909, N. 642.
7788) M. Grube, Meininger Kunst: Woche
Jahrg. 10, N. 50. (S. auch id.: BerlTBl.
1909, N. 634.1
7789) R. Kirch, Die Meininger: FZg. 6. März.
7790) O. Sonne, Das wiederentstandene Mei-
ninger Hoftheater: lUZg. J33, S. 1259-63.
7791) C. V. Stein, Die Kunst in Meiningen
unter Herzog Georg II. Meiningen, Kevssner.
1909. IV, 43 S. M. 1,00.
7792) K. Weiser, Georg IL als Regisseur:
lilZg. 133, S. 1256.
415
IV, 4 c. Theatersreschichte.
416
7793) E. V. Wilden bruch, Von Meiningen
nach Weimar: BerlTBl. N. 199, 202.
7794) Meininger-Heft: DBühne. d, N. 19.
(Enth. u. a. : P. L i n d a u , Herzog Georg v. Meiningen
als Regisseur. — M. Grube, Meiningertum u. Mei-
ningerei. — Aus Briefen Herzogs Georg. — P. Lin-
dau, Helene v. Heklburg. — L. Barnay, Die
Meininger in London. — J. Landau, Meiningen. —
Bibliographie des Hoftheaters. — S. Friedmann,
Das erste Gastspiel in Meiningen. — P. L(indau'),
L. Chronegk. — H. Herrig, Die Meininger [1880].)
München.
7795) K. Aram, Münchens Niedergang als
Theaterstadt: März 2», S. 306-12.
7796) A. Eloesser, Münchener Theater: Südd-
Mhh. b\ S. 607-17.
7797) H.Kahn, Münchenl907/8: Schaubühne42,
S. 19-22, 60/8; b\ S. 397-400.
7798) A. V. Mensi, Alte u. neue Münchener
Theaterprobleme: AZg. N. 29.
7799) W. Rath, Münchner Miniaturbühnen:
WIDM. 107, S. 99-110.
7800) Th. Alt, Das Künstlertheater. Kritik d.
mod. Stilbewgg. in d. Bühnenkunst. Heidel-
berg, Winter. 1909. 60 S. M. 1,50. |[0.
F. Walzel: DLZ. 30, S. 1924-30.] |
7801) G. Fuchs, Die Revolution d. Theaters.
Ergebnisse aus d. Münchener Künstlertheater.
München, Müller. XII, 291 S. Mit Abbildgn.
M. 5,00. l[Th. Lessing: Schaubühne 5',
S. 169-75 („Herr Fuchs, e. Reformator").]!
7802) R. Fischer, Zwei Bücher über mod.
Inszenierung: JbDShG. A%, S. 286-90.
(G. Fuchs. — Th. Alt.)
7803) Das Münchener Künstlertheater. |R.
Braungart: Schaubühne 4^, S. 333/5; H.
Diez: DK&D. 12, S. 62/7 („Zwischenakts-
gedanken") ; F. D ü s e 1 : WIDM. 104, S. 893-901 ;
P. Marsop: Tag N. 131; M. Martersteig:
K&K. 6, S. 445/8; A. v. Mensi: AZg. N. 7/8;
W. Michel: Zeit N. 2039; W. Rath: Kw. 21*,
8.306/7, 378-84; id.: ib.23^ S. 42/7 („Künstler-
theater 1909"); H. Rosenhagen: Tag N. 229
(„Münchens Erneuerg. als Kunststadt"); J.
Schlaf: DBühne. 1, S. 201/4; E. Schur:
N&S. 127, S. 314/7; id.: Morgen 2, S. 1702/7;
F. Stahl: BerlTBl. N. 251, 254; A. Teuten-
berg: BernRs. 2, S. 542/7; F. Wichmann:
ÜdW. 2, S. 633-40; W. Worringer: NRs. 19,
S. 1709-11.1
7804) Münchener Künstlertheater-Ausstellung
München 1908. Her. v. Verein Münchener
Künstlertheater. München, G. Müller. 79 S.
M. 1,00.
7805) Theaterreform u. d. Münchener Künstler-
theater. (Aus: Spiegel 1, N. 5/6.) München,
Spiegel- Verlag. M. 1,00.
(Mit Beitrr. v. G. Fuchs, C. Hagemann, L. Bauer,
E. Löwenstein, R. Schaukai, E. Kilian, F. v.
d. Leyen, F. Stössinger, L. Feuchtwanger.)
7806) M. Littmann, Das Münchener Künstler-
theater. München, Werner. 39 S. M. 2,00.
7807) L. Malyot, Vom Faberbräutheater in
München: März 2*, S. 193-203.
7808) E. Steiger, Die rhythm. Bewegg. im
Raum. Zur Psychologie d. Künstlertheaters:
ib. 3S S. 149-52.
Wien.
7809) Th. Antropp, Die Wiener Bühnen seit
1848: ÜsterrRs. 17, S. 389-92.
7810) F. E. Friedegg, Die Wiener Kritik:
Geg. 77, S. 555/7.
7811) W. A. Hammer, Vom Altwiener Theater :
Wissen für Alle 9, N. 25.
7812) F. Poppenberg, Altwiener Schaubühne:
Schaubühne 4, S. 12-16.
(Im Anschluss an R. Fürst [JBL. 19067, N. 5415].)
7813) F. Uhl, Wiener Theater. (=4897, S. 14-74.)
7814) B. Baumeister, Das neue u. d. alte Burg-
theater: BerlTBl. N. 574. (Aus: NFPr.)
7815) L. Hevesi, Das Burgtheater unter Kaiser
Franz Josef I: B&W. 11, S. 179-85.
7816) H. Wittmann, Der Niedergang d. Burg-
theaters: NFPr. N. 16102.
7817) Stimmen über d. Burgtheater: Zeit N. 2606.
(Th. V. Auspitz, W. E.xner, W. Schostal u. a.)
7818) R. Wallaschek, Das k. k. Hofopern-
theater. Wien, Ges. für vervielfältigende
Kunst. 1909. XIV, 295 S. Mit Abbildgn.
u. Tafeln. M. 70,00.
7819)A. Bettelheim, 20 J.Dtsch. Volkstheater
in Wien: AZg. 1909, N. 38.
7820) L. Klinenberger, Das Wiener Dtsch.
Volkstheater: B&W. 11, S. 201-12.
7821) R. Wallaschek, Vom alten Kärtnertor-
Theater: ÖsterrRs. 19, S. 40/7.
Andere Städte. (Alphabetisch geordnet.)
7822) Karl Schmidt, 100 J. Bamberger Theater
(1808—1908). Bamberg, Hepple. 72 S. M.1,50.
7823) E. Jenny, Das alte Basler Theater auf
d. Blömlein: BaslerJb. S. 1-68.
7824)Almanach d. Braunschw. Hof theaters 1908/9.
Mit Beitrr. v. Chr. Sass, E. Stier u. W.
Wagner. Braunschweig, Ramdohr. 97 S.
M. 0,50.
7825) L. Sittenfeld, Gesch. d. Breslauer
Theaters 1841-1 900. Breslau, Preuss & Jünger.
1900. IX, 378 S. M. 6,00.
7826) H. Altmüller, Das alte Casseler Theater :
Hessenland 23, S. 225/9.
7827) E. Hoebel, Das Hoftheater zu Cassel
von Anfang bis 1909: RhMusThZg. 10,
S. 409-10, 430/3.
7828) C. Höfer, Das Herzogl. Hoftheater zu
Coburg u. Gotha: B&W. 10, S. 307-19.
7829) H. Knispel, Vergilbte Blätter. Erinnergn.
aus d. Darmstädter Theaterarchiv : ib. S. 59-65.
7830) O. Frhr. v. Meysenbug, Beitrr. z. Gesch.
musikal. u. theatral. Lebens in Detmold. III:
MLippG. 5, S. 88-160.
7831) M. Littmann, Das Stadttheater in Hildes-
heim. München, Werner. 1909. 23 S. M. 2,00.
7832) E. Kilian, Grossherzog Friedrich v.
Baden u. d. dtsch. Theater: B&W. 10, S. 111/4.
(Karlsruher Hoftheater unter Ed. Devrient.)
7833) W. Stuhlfeld, Zur Gesch. d. Kieler
Theaters: KielerNN. N. 113, 117, 126. (Siehe
ZGSchlH. 31, S. 500.)
7834) F. Deibel, Aus Königsbergs Theater-
gesch.: KönigsbAZg. 1909, N. 571, 575.
(Die Frühzeit bis z. Ära Woltersdorff.)
7835) R. V. Gottschall, Ein vormärzl. Theater-
idyll: HambFrBl. N. 119.
(Persönl. Erinnergn. an G.s Dramenturgenzeit in
Königsberg unter Direktion A. Woltersdorffs.)
7836) H. Landsberg, Zur Gesch. d. Königs-
berger Theaters: DBühne. 1, S. 339-40.
7837) J. Scherek, Theater in Königsberg:
Schaubühne 5'^, S. 683/6.
7838) O. Francke, Das Theater in Lauchstädt:
B&W. 10, S. 807-10.
7839) G. Wolff , Das Goethe-Theater in Lauch-
städt. Halle, Gebauer-Schwetschke. XI, 80 S.
M. 1,50.
417
IV, ic. Theatergeschichte.
418
7840) J. Julien, Le th^utre si Metz. Notes et
documents. Pr^face de A. Meziferea. Metz,
Sidot. 42 S.
7841) R. Helm rieh, Plauens Theatergesch.
bis zur Weihe d. Stadttheaters im J. 1898.
(Aus: MAVPlauen. 19.) Plauen, Neupert.
8. 198-241. M, 0,75,
7H42) M. Laubert, Ein Konflikt A. v. Bogus-
lawskis mit d. südpreuss. Behörden: HMBll-
Posen. 9, S. 75-81.
7843) G. Richter, Ein dtsch. Nationaltheater
für Posen. Eine Denkschrift. Posen, Slu-
zewski. VIII, 52 S. M. 1,20.
7844) Festschrift zum 25 j. Bestände d. Stadt-
theaters Reichenberg 1884—1909. Mit Beitrr.
V. K. Anzengruber, A. Bor^e, K. Broieh
u. a. Her. v. d. darstell. Mitgliedern d. Stadt-
theaters. Reichenberg, P. Sollors Nachf.
1909. 26 S. Mit Abbildgn. u. e. Tafel.
35,5x26,5 cm. M. 1,75.
7845) W. Schacht, Zur Gesch. d. Rostocker
Theaters (1756 — 91). Diss. Rostock. 76 S.
7846) R. Krau SS, Das Stuttgarter Hoftheater
V. d. ältesten Zeiten bis zur Gegenwart.
(= N. 4216.)
7847) id., Das Theater. (= K 4624, Bd. 1,
S. 485-552.)
7848) i d. , König Friedrich v. Württemberg als
Theaterintendant: Zeitgeist 1909, N. 23.
(Stuttgart.)
7849) A. Bartels, Chronik d. Weimarischen
Hoftheaters 1817—1907. Weimar, Böhlau.
XXXVI, 375 S. M. 4,00.
7850) H. Conrad, Die neue Hofbühne in
Weimar: PrJbb. 131, S. 317-27.
7851) G. Schaumberg, Von d. Ga.stspielfahrten
d. Weimaraner: ÜdW. 2, 8.740/8.
7852) H. Scheidemantel, Das neue Weimarer
Hoftheater u. seine Bedeutg. für d. Entwickig.
d. Bühnenkunst: ThüringW. 4, S. 481-90.
7853) W. Turszinskv, Weimar: Schaubühne 4*
S. 94/8.
7854) Vom Weimarer Theater. H. Daffis:
NatZgB. X. 2 (Siehe LE. 10, 8. 704) ; R. M i s c h :
NFPr. N. 15584.
7855) M. Littmann, Das Grossherzogl. Hof-
theatcr in Weimar. Denkschr. z. Eröffnungs-
feier. München, Werner. 49 S. Mit Ab-
bildgn. M. 8,00.
7856) Die ersten Weimarer Nationalfestspiele
für d. dtsch. Jugend. Berichte d. führ.
Lehrer, m. Einleitg. u. Schlusswort her. v.
A. Bartels. Weimar, A. Huschkes Nachf.
1909. III, 126 8. M.1,00. (8. auch A. Bartels:
TglRsB. 1909, N. 92.)
7857) Das Wolfenbüttler Stadttheater. Eine
Festschrift mit d. Prologe zur Eröffnungs-
feier, e. Abriss d. Gesch. d. Theaterwesens
in Wolfenbüttel, e. Baubeschreibg., einigen
Plänen d. neuen u. alten Theaters nebst Er-
läutergn. dazu, sowie e. Abbildg. d. neuen
Hauses zum 25. Sept. 1909 her. WoLfen-
büttel. Heckner. 1909. 32 8. M. 1,(X).
Persönlichkeiten des Theaters:
Theaterleiter.
7858) F. Alafberg, Berliner Theaterkultur.
1. O. Brahm: Freie Wort 9, N. 19.
7859) H. Land, O. Brahm: Universum^«. 25,
N. 42.
7860) H. V. Krosigk, K. Graf v. Brühl u.
seine Eltern. (= N. 4725.)
Jahresberichte für neaere deutsche Literatargeschichte.
7861) F. Mittelmann, Dingelstedt u. sein
Denkmal: LE. 11, S. 750/2.
7861a) M. Adam, F. Gregori: Volkserzieher 13,
8. 76/7.
7862) H. Petermann, Immermann als Theater-
leiter: RhWestfZg. N. 65.
7863) K. Strecker, A. L'Arronge als Bühnen-
leiter: TglRsB. N. 57.
7864) G. A 1 1 m a n n , H. Laubes Prinzip d.
Theaterleitung. (— SchrLitGesBonn. Heft5.)
Dortmund, Ruhfus. VI, 81 S. M. 2,00.
,(F. Gregori: DLZ. 30, S. 677/9; C. Heine:
DBühne. 1, 8.72/3: P. Legband: LE. 11,
8. 1600 l.]|
7865) id., H. Laube: DTZ. 2, S. 509-10.
7866) E. Kilian, H. Laube u. E. Devrient:
B&W. 10, 8. 937-46, 979-85.
7867) A. Klaar, Erinnergn. an H. Laube:
VossZg. 1909, N. 355.
7868) A. Krispin, Laube-Erinnerungen: NFPr.
N. 16144.
7869) H.Landsberg, Laube als Theaterkritiker:
Neue Weg (Lit.) 38, S. 88-90.
7870) K. G. Wendriner, Laube als Theater-
direktor: Zeitgeist 1909, N. 31.
7871) Laube-Nummer (der Sonntag8)-Zeit: Zeit
N. 1429 (Beilage).
(Enthält Beitrr. v. J. Lewinsky, Auguste Wil-
brandt-Baudius, S. Friedmann. K. .\rnau.
Wilhelmine Mitterwurzer, J. Meixner,
T. Tewele, K. Loewe, K. Streitmann, F.
Haase.)
7872) A. V. Mensi, K. v. Perfall (1824—1907):
DNekr. 12, 8. 68-73.
7873) J. Bab, Reinhardt u. Reinhardts Gefolge:
Spiegel 1, N. 13.
7874) F. Blei, Reinhardt u. d. Reformbühne:
Hyperion 2-, 8. 132-40.
7875) F. Du sei. Von Lauchstädt zu Reinhardt:
WIDM. 106, S. 880/9.
7876) A. Eloesser, Reinhardt im Münchener
Künstlertheater: SüddMhh. 6«, 8. 286-300.
7877) S. Jacobsohn u. L. Feuchtwanger.
Reinhardt in München: Schaubühne 5*
8. 10/2, 50/2, 157-62, 230/5, 318-21.
7878) W. Rath, Das Münchener Künstler-
theater u. M. Reinhardt: Geg. 76, 8. 528/9,
554/5.
7879) E. Steiger, M. Reinhardt auf d. Mün-
chener Künstlertheater: März 3^ 8 143/5
7880) W. Turszinsky, M. Reinhardt: B&W. 11,
S. 597-602.
7881)L.Hevesi, ZumFall Schienther: Merker 1,
8. 198-200.
7882) St. Hock, P. Schlenther u. .sein Burg-
theater: ib. 8. 201/9.
7883) F. Saiten, Schlenther-Dämmerunff: Zeit
N. 2606.
7884) id.. Ein Dezennium Schlenther: Schau-
bühne 4', 8. 189-95.
Darsteller:
Allgemeines.
7885) J. Bab u. W. Handl, Dtsch. Schau-
spieler. Porträts aus Berlin u. Wien. (Aus:
Schaubühne.) B., Oesterheld. 228 8. Mit
16 Porträts. M. 3,00. ![H. Bahr: Schau-
bühne 51, 8. 18-20; F. Gregori: Kw. 22*,
8. 347/8; K. Vogt: Neue Weg 38, S. 268/9.]|
(S. 7-126: J. Bab, Deutsche Schauspieler FMatkowskv,
Engels u. Vollmer, Bassermann, O. Sauer," E. Reicher,
Rittner u. die Lehmann, Rosa Berten«, Gertrud
Eysoldt, F. Kayssler, A. Moissi. — S. 127-225: Girardi
u. Niese, Sonnenthal, Kainz, Medelskv, Baumeister,
E. Hartmann, G. Maran, Tyrolt, Lewinsky, Krastel].)
XIX/XX. 27
419
IV, 4 c. Theatergeschichte.
420
7886) PhilippStein, Dtsch. Schauspieler. Bd. 2 :
Das 19. Jh. bis Anfang d. 40er Jahre. Eine
Bildnissammlg. (= SchrGesThG. 11.) B.,
Eisner. 26 Tafeln. III, 20 S. Nur für Mit-
glieder.
7887) H. Bang, Menschen u. Masken. B., Bondy.
1909. 186 S. M. 3,00.
(Charlotte Wolter. — Sarah Bernhardt. — Düse. —
J. Kainz. — Gabrielle Rejane.)
7888) A. Drossong, P. F. Evers u. a., Frauen-
kunst an dtsch. Bühnen: IllZg. 131, S. 27/9,
366/8; 132, S. 424/8, 1291/3; 133, S. 287/9,
1220/4.
7889) K. V. Gottschall, Erinnergn. aus d.
Theaterwelt: VossZg. 1909, N. 103.
(Persönliches v. F. Wehl, M. Rott, Birch-PfeifEer, J.
B. Baison.)
18. ^Jahrhundert.
7890) Die letzten Tage d. Demoiselle [Charlotte]
Ackermann: Schaubühne 5^, S. 377-81, 404/7,
437/9, 464/7, 491/3, 522/4, 546/9, 575/8, 600/2,
626/9.
7891) H. Landsberg, C. Th. Döbbelin:
DBühne. 1, S. 193/5.
7892) id.. Ein vergessener Theaterprinzipal:
Masken 3, S. 644-52.
(Döbbelin.)
7893) M. Jacobs, Iffland: BerlTBl. 1909, N. 194.
7894) F. A. Mayer, Unveröffentl. Briefe Iff-
lands: WienerZg. 1909, N. 88.
(An Alxinger, Brockmann, Collin.)
7895) id., Ein Stammbuchblatt Ifflands: ZBFr.
NF. 1, S. 208.
7896) E. E. Reimer des, Iffland: Neue Weg 38,
S. 412/3, 449-50.
7897) Ph. Stein, Iffland: VossZg. 1909, 17. April.
7898) H. Stümcke, Iffland u. d. Berl. Kgl.
Nationaltheater: B&W. 11. S. 617-29.
7899) M. Unger, Haydn u. Iffland: Musik 8^
S. 232-42.
7900) W. Widmann, Ein Bericht Ifflands über
d. Entstehg. d. Mannheimer National theaters:
MannheimerTBl. N. 147.
(Aus der Monatsschrift rDer dramat. Censor" 1782/3.)
7901) Ein Schreiben Ifflands an Reichardt:
Rhein WestfZg. 1909, N. 417.
7902) H. Landsberg, Ein Hof Schauspieler d.
josefinischen Zeit: VossZgß. N. 2.
(J. Lange.)
19. Jahrhundert:
Z e i t V o n 1800—50.
7903) H. A. Lier, Karoline Bauer (1807—72):
ADB. 55, S. 667-72.
7904) Ed. u. Therese Devrient, Briefwechsel.
Her. V. H. Devrient. (= N. 4839.)
7905) E. Isolani, Die „schöne Hagn": B&W.
11, S. 591/6.
7906) H. Landsberg, Charlotte v. Hagn: Neue
Weg 38, S. 293/5.
7907) A. V. Weilen, K. v. La Roche (1796
bis 1884): ADB. 55, S. 826-80.
7908) O. Stauf v. d. March, L. Löwe u.
Kaiser Franz: FZg. 1909, 2. Mai.
7909) H. Stümcke, Marie Malibran (1808-36):
BerlTBl. N. 152.
7910) Agnes Cossel, Erinnergn. an H. Marr:
HambNachrrB. 1909, N. 9.
7911) H. Knudsen, E. Palleskes Anfänge am
Posener Theater: Aus d. Posener Laude 4,
S. 274.
7912) F. Graf v. Fugger-Hoheneck, Zwei
Darstellgn. v. Wilhelmine Schröder-Devrient
(1836). Her. v. R. Schlösser: BayreuthBlI.
31, S. 54-64.
(Norma. — Fidelio.)
7913) M. Jacobi, Henriette Sontag in Berlin:
VossZgB. N. 31.
7914) H. Stümcke, Vier Briefe v. Henriette
Sontag: NMusikZg. 29, S. 55/9.
Spätere Zeit.
7915) W. Turszinsky, A. Bassermann. B.,
Concordia. 1909. 62 S. M. 0,60.
7916) J.J.David, Baumeister (1902). (=N.383,
S. 236-41.)
7917) J. Bab, Rosa Bertens: Schaubühne 4-,
S. 272/6.
7918) A. Sakheim, Genta Br6: ib. 5^ S. 85/6.
7919) R. M. Werner, B. Dawisons dtsch. Debüt:
B&W. 10, S. 811/4.
7920) Ph. Stein, Zwei Döring-Briefe: N&S.
126, S. 309-11.
(Mit d. Briefen in Faksimile an Baron v. Paimann u.
Dingelstedt.)
7921) H. Franck, Adele Dorö: DTZ. 2, S. 515.
7922) A. Sakheim, Adele Dor^: Schaubühne
5'^ S. 328-30.
7923) A. Eloesser, G. Engels (1846-1907):
DNekr. 12, S. 220/1.
7924) Ph. Stein, G. Engels: B&W. 10, S. 155/8.
7925) R. Kurtz, Die Eysoldt: Theaterl, Sonder-
heft 1.
7926) Siegwart Friedmann, Vertrauliche
Theaterbriefe. Erinnerungen. (= N. 4840.)
7927) J. J. D a V i d , L. Gabillon (1 896). (-= N. 383,
S. 229-35.)
7928) A~. V. Weilen, L. Gabillon (1825—96):
ADB. 55, S. 477/9.
7929) K. Alb recht, Girardi-Kainz : NRs. 20,
S. 287-93.
7930) H. Bang, Girardi: Zeit N. 1977.
7931) J. Hart, Girardi: Tag N. 20.
7932) K. Kraus, Girardi u. Kainz: Fackel
N. 254/5.
7933) Memor, A. Girardi: VelhKlasMhh. 24S
S. 241/8.
7934) K. F. Nowak, A. Girardi. B., Concordia.
85 S. M. 1,00.
7935) Goswina v. Berlepsch, Friederike
Gossmann (1838—1906): DNekr. 11, S. 128-34.
7936) L. Gottsleben, 50 Jahre Komiker!
Wien, J. Grünfeld. 1909. 64 S. Mit eingedr.
Bildnis. M. 1,00.
7937) O. J. B i e r b au m , Erinnergn. an K. Häusser :
Schaubühne 4\ S. 121/4.
7938) L. Malyoth, K. Häusser: B&W. 10,
S. 159-60.
7939) A. V. Mensi, K. Häusser (1842—1907):
DNekr. 12, S. 81/3.
7940) W. Handl, F.. Hartmann: Schaubühne
4^ s. 533/8.
7941) J. J. David, Helene Hartmann (1898).
(= N. 383, S. 223/8.)
7942) C.W. Neumann, Metallling(1872-1909):
Universumßs. 26, N. 15.
7943) St. Grossmann, J. Jarno: B&W. 11,
S. 358-62.
7944) H. Bahr, Kainz. (= N. 367, S. 77-84.)
7945) H. Bang, J. Kainz: N&S. 128, S. 471-88.
7946) J. J. David, J. Kainz (1897). (= N. 383,
S. 253-61.)
7947) S. Jacobsohn, Kaiuzens Hamlet: Schau-
bühne 5', S. 162/4.
421
IV, 4 c. Theatergeschichte.
422
7948) A. Kerr, Richard U. — J. Kainz: Tag
1909, N. 270.
7949) H. Leoster, Kainz u. d. Wiener Burg-
theatcr: AZg. 1909, N. 26.
7950) Th. Eeik, J. Kainz: Xenien 2', S. 272/9.
7951) Josef -Kainz -Sonderheft des „Theater".
Verlag ^Das Theater* 1909. 4». 24 S. Mit
Abbildgn. M. 2,00.
(Mit Beitrr. v. H. Bang, F. Saiten, L. Rubiner,
R. Blümner.)
7952) W. Turszinsky, F. Kayssler: B&W. 11,
S. 250/3.
7953) Helene Bettelhejm-Gabillon, Er-
innergn. an F. Krastel: ÖsterrRs. 14, S. 392/4. i
7954) W. Handl, Krastel: Schaubühne 4», |
S. 228-30. I
7955) L. Klinenberger, F. Krastel: B&W. 10, '
S. 5026.
7956) J. Minor, Erinnerg. an d. alte Burg-
theater: BerlTBl. N. 91.
(Krastel.)
7957) F. Saiten, Krastel: Zeit N. 1937.
7958) F. Krastel (1839—1908): Zeit N. 1935.
7959) E. Kilian, Rud. Lange (1830—1907):
JbDShG. 45, S. 233,7. (Auch: DNekr. 12,
S. 132/7.)
7960) J. Minor, J. Lewinsky (1835—1907):
DNekr. 12, S. 206-17.
7961) Helene Richter, J. Lewinsky (1837
bis 1907): JbDShG. 44, S. 171-85.
7962) J. E. Brandt, Pauline Lucca: B&W. 10,
S. .^53/6.
7963) Ludw. u. Luise Martinelli: Wage 11, N.26.
7964) M. Grube, A. Matkowsky. (= N. 7785,
Bd. 4.) B., H. Paetel. 1909. 140 S. M. 1,50.
7965) ClaraZiegler, Eine Erinnerg. an Mat-
kowsky: BerlTBl. 1909, N. 148.
7966) P. Wiegier, Der 50 j. Matkowsky:
BZ. am Mittag. N. 283.
7967) A. Matkowsky (1858—1909). |J. Bab:
NRs. 20, S. 775/7 ; i d. : Schaubühne 4«, S. 520/2 ;
W. Bornemann: IllZg. 132, S. 510/1; E.
Geyer: Theater 1, Sonderhft. i ; M. Grube:
Woche 10, N. 12; M. Harden: Zukunft 67,
S. 220/8; S. Jacobsohn: Schaubühne 5»,
S. 331,4; J. Keller: Neue Weg 38. S. 248/9;
H. Kienzl: Blaubuch 4, S. 303/6; H. Land:
UniversumHa. 25, S. 133/5; R. Lothar: AZg.
1909, N. 12; H. F. Oktavio: Xenien 2\
S.193-201;H.Stümcke:B&W. 11, S.529-31;
H. T.: HilfeB. 15, N. 3; Türmer 11^, S. 273/4.:
7968) W. Handl, Lotte Medelsky: Schaubühne
4*, S. 301/4.
7969) A. Bettelheim , Wilhelmine Mitterwurzer :
AZg. 1909, N. 33.
7970) W. Handl, Wilhelmine Mitterwurzer:
Schaubühne 5«, S. 195/7.
7971) J. Minor, Wilhelmine Mitterwurzer
(1848—1909): ÖsterrRs. 20, S. 248/9.
7972) J. Bab, A. Moissi: Schaubühne 4«, S. 330/6.
7973) Helene Odilon, Das Buch e. Schwach-
sinnigen. {= N. 4841.)
7974) K. Kraus, Die Memoiren der Odilon:
Fackel N. 277/8, S. 24-40.
7975) L. M., E. v. Possart: DKult. 3, S. 810/5.
7976) J. Bab, E. Reicher: Schaubühne 4«,
8. 350/7.
7977) H. Land, E. Reicher: Universum^«. 25,
N. 37.
7978) R. Lothar, E. Reicher (geb. 1849): AZg.
1909, X. 24.
7979) Helene Bettelheim-Gabillon, Aus
Julie Rettichs Kinderzeit: ÖsterrRs. 19,
S. 139-49.
7980) H. Landsberg, Julie Gley- Rettich
(1809—66): Neue Weg 38, 8. 416/8.
7981) A. V. Weilen, Julie Rettich: B&W. 11,
8. 630/3.
7982) H. Wittmann, Julie Rettich u. F. Halm:
NFPr. N. 16041. (Siehe LE. 11, S. 1160/1.)
7983) Irene Schellander, Zwei unveröffentl.
Briefe Julie Rettichs an F. Marx: ib. N. 16048.
7984) S.Jacobsohn, Rittner : Schaubühne 4 *,
8. 499-501.
7985) J. J. David, E. Robert (1899). (= N. 383,
8. 248-52.)
7986) P. Tyndall, E. Robert (1847—99): DTZ.
, 2, S. 411,2.
7987) H. A. Lier, Marie Seebach (1829—97):
ADB. 54, 8. 258-301.
7988) P. Schienther, Gedenkrede auf A. v.
Sonnenthal. Wien, Weiser. 1909. 13 8.
7989) Clara Ziegler, Meine erste Begegn.
mit Sonnenthal: Zeit N. 2553.
7990) A. V. Sonnenthal (1834—1909). jJ. J.
David (= N. 383, S. 242/7); F. Gregori:
Kw. 22^ 8. 104/5: W. Handl: NRs. 20,
8. 777/9; id.: Schaubühne 4-, 8. 397-403;
b\ 8. 417/8; H. Kienzl: Tag 1909, N. 81;
H. Land: UniversumR». 25, N. 29; Memor:
VelhKlasMhh. 23', S. 218-24; J. Minor:
ÖsterrRs. 19, S. 158/9; M. Schacherl:
O&W. 9, S. 302/7; F. Servaes: N&S. 129,
8. 377/9; H. Stümcke: B&W. 11, 8. 573; 5;
Türmer 11% S. 273.]!
7991) E. Zabel, Bei Agnes Sorma: VelhKlas-
Mhh. 23S S. 624/7.
7992) A. Strakosch (1846—1908). \G. Altmann:
Schaubühne b\ S. 346 7; F. Holländer:
FZg. 18. Sept.; P. Legband: DBühne. 1,
8.253/5; F. Saiten: SchaubühneöS 8. 348-52;
id.: Zeit N. 2510; H. Win and: Neue Weg
(Lit.) 38, S. 186/7: P. Zschorlich: HUfe».
15 N. 39.1
7993)' A. V. Mensi, F. Suske (1857—1907):
DNekr. 12, 8. 91/3.
7994) R. Frank, Irene Triesch: Schaubühne 5%
S. 31 2.
7995) P. Wilhelm, R. Tyrolt: B&W. 11, 8. 333/7.
7996) R. Tyrolt, Allerlei v. Theater u. Kunst.
Wien, Braumüller. 1909. HI, 260 S. M. 4,00.
7997) J. Bab, R. Vallentin: Schaubühne 4»,
S. 93/4.
7998)8. J(acobsohn),VoUmer: ib. 51, 8. 245/7.
7999) A. Sakheim, Carl Wagner: ib. 8. 645/6.
8000) J. Landau, Ernestine Wegner: B&W. 11,
8. 161/3.
8001) H. Bang, Charlotte Wolter: ÖsterrRs. 14,
8. 419-31.
8002) J. J. David, Charlotte Wolter (1897),
(= N. 383, S. 216-22.)
8003) Memor, Erinnergn. au Charlotte Wolter:
VelhKlasAlmanach. 2, S. 289-302.
8004) Helene Richter, Charlotte Wolter:
JbDShG. 45, S. 185-203.
8005) H. Land, Clara Ziegler (1844—1909):
Universum^. 26, N. 14.
8006) A. V. Mensi, Klara Ziegler: AZg. 1909,
N. 52.
8007)' E. Zabel, Klara Ziegler: FZg. 1909,
21. Dez.
Ausländische Schattspider in Deutschland.
8008) H. Kahn, Mimi Aguglia u. ihre Truppe:
Schaubühne 4% 8. 417;8.
8009) A. Kerr, Mimi Aguglia: Tag N. 336.
8010) K. E. Schmidt, Antoine: Zeit N. 1991.
27*
423
IV, 4 c. Theatergeschichte.
424
8011) Sarah Bernhardt, Mein Doppelleben.
(=N.4842.) i[W.Miessner:SchL.9,S.113/4.]i
8012) Marie Louise Becker, Die drei
Coquelins: B&W. 11, S. 485-91.
8013) P. Block, Coquelin: BerlTBl.1909, N. 54.
8014) A. N ei SS er, Coquelin: Geg. 77, S. 182/5.
8015) E. Schickele, Am Grabe C, Coquelins:
NRs. 20, S. 459-61.
8016) F. Treu seh, C. Coquelin: HambNachrrB.
1909, N. 6.
8017) H. Bang, Eleonora Düse: N&S. 130,
S. 239-45.
8018) H.Land, E.Duse: Universumßs. 25, N. 50.
8019) Emmy v. Egidy, Ein neuer Schau-
spieler: SozMhh. 12, S. 306-10.
(G. Grasso.)
8020) W. Handl, Grasso: Schaubühne 4^
S. 363/4.
8021) G. Schüler, Die „Sizilianer« in Berlin:
N&S. 127, S. 501/6.
8022) K. G. Vollmöller, Grasso: Schaubühne
42 s. 299.
8023)' h! Irving: EdinburghR. 209, S. 29-48.
(Im Anschluss an d. Werke v. A. Brereton, B. Stoker,
EUen Terry, W. H, Pollock.)
8024) R. Auernheimer, Mounet-Sully: NFPr.
26. April. |[L. Dubois: Mercure de France
73, S. 366-70 („Mounet-Sully jugd par un
allemand").]!
8025) J. Hart, Mounet-Sully: Tag N. 191, 193.
8026) A. N ei SS er, J. Mounet-Sully: B&W. 10,
S. 686-91.
8027) A. Polgar, Mounet-Sully: Schaubühne
41, S. 489-91.
8028) Mounet-Sully als Hamlet: PrJbb. 132,
S. 541/16.
8029) F. A. Mayer, Rachel (1820—58): DR.
33«, S. 72/7.
8030) M. Harden, R^jane: Schaubühne 5«,
S. 136-44.
8031) Lou Andreas-Salomd, Die Russen:
ib. S. 305/8.
8032) V. Klemperer, T. Salvini: B&W. 11,
S. 375-80.
8033) E. Zabel, Erinnergn. an T. Salvini:
DBühne 1, S. 37-41.
Pantomime. Ballett.
8034) O. Geller, Pantomime: B&W. 11,
g. 683/8.
8035) L. Feld, Stumme Dramen: Schaubühne
42, S. 102/6.
(Ballett.)
8036) Irene Sironi, Ballett: Zeit N. 2056.
8036a) E. Schur, Der mod. Tanz. München,
Lammers. 1909. VIII, 122 S. Mit 16 Taf.
M. 6,00.
8037) J. J. Olivier u. W. Norbert, Barberina
Campanini: Eine Geliebte Friedr. d. Gr. B.,
Marquardt. 1909. 148 S. Mit Bildern. M.4,50.
8038) A. Ehrhard, Une vie de danseuse Fanny
Elssler. Paris, Plon-Nourrit & Cie. 16".
427 S. et Portrait. Fr. 3,50.
8038 a) St. Gross mann, Die Wiesenthals:
Schaubühne 5, N. 13.
8039) M. Lehrs, Die Wiesenthals: Tag N. 188.
Variete und Überbrettl.
8040) Th. Lessing, Das Variete : Schaubühne
4'\ S. 137-42.
8041) E. V. Wolzogen, Das Überbrettl (1900).
Mit Nachwort. (= N. 446, S. 217-41.)
Puppentheater. (Vgl. N. 4220, 7138-43.)
8042) Frieda Schak, Das neue Marionetten-
theater : Dokumente d. Fortschritts 1 , S. 205/7.
8043) H. S. Rehm, Polichinell bei Hof: Zeit-
geist N. 12.
8044) K. S c h 1 o s s , Münchener Marionetten :
März 2*, S. 470/9. „
8045) Th. Schön, Über Marionettentheater
in d. Reichsstädten Reutlingen u. Ulm:
ReutlingerGBll. 18 (1907) N. 3.
8046) F. Wich mann, Kasperl u. Genossen:
Eckart 3, S. 213/5.
(Papa Schmid.)
Schattenspiel.
8047) V. Klemperer, Schattenspiele: B&W.
10, S. 705-15.
8048) P. Scheerbart: Schattenspiele: Theater
1, 1. Sonderheft, S. 7/8.
8049) W. Vesper, Schattenspiele: BaltFrauenZ.
2, S. 1194/7.
8050) E. Claris, Le th^ätre cinömatographique :
Nouvelle Revue 3^ S. 544-51.
425
IV, 5. Didaktik.
426
IV, 5
Didaktik.
Didaktik. Philosophie, Popnlarphilosophie: Gesamtdarstelinngen N. 8051. — 18. Jahrhundert:
Allgfemeioes 14. ä054. — Einzelne Persönlichkeiten (Friedrich der Grosse, Hamann, Jacobi, Larater, Lichtenberg, Mendelssohn,
Moser) N. 8<)57. — 19. Jahrhundert: Allgemeines X. 8101. - Zeit von 1300 -läöO (Fichte, Hegel, Humboldt, Kant, Schelling,
Schleiermacher; Arndt, Jahn, Qentz) N. S104. — Zeit von 185<J bis zur Gegenwart (Fechner, Schopenhauer, Stirner. Stranss) N. 8172.
— Nietzsche N. 8312. — Geistige Kultur und Weltanschauung der Gegenwart: Allgemeines N. 8303. —
N:itarwissenschaft und Popularphilosophie (Monismnsi (Bölsche, Haeckel, Uach) M. 4:311. — Religion und Kirche: .\Ilgemeinea
N. S339. — Katholizismus N. 8350. — Protestantismus (Stöcker) N. 8359. — Freireligiöse Richtungen N. 8.36:j. — Pädagogisches
und Philologisches N. 8372. — Essayisten: Werke N. 8380. — Persönlichkeiten N. 8400. — Aphoristen N. 8409. — Satiriker
und Humoristen N. 8416. — Geschichtswissenschaft und Geschichte: Allgemeines N. 3427. — Politische
Geschichte (Allgemeines, einzelne Epochen) N. 8432. — Einzelne Persönlichkeiten N. 8435. — Publizisten und JoumaIi«t«n
N. 8452. — Historiker N. 8468. —
Didaktik, Philosophie, Popnlar-
philosophie.
Gesamtdarstellangen.
8051) Allgemeine Geschichte der Philosophie.
(= Kultur d. Gegenw. I, Abteiig. 5.) L.,
Teubner. 1909. VIII, 572 S. M. 12,00.
(Mit Beitrr. v. W. Wundt, H. Oldenberg, J.Gold-
zieher, H.V.Arnim, CI. Bäumker, W. Windel-
band u. a.)
8051 a) Systematische Philosophie. 2. durch-
gesehene Aufl. (= N. 8051, Abteiig. 6.)
Ebda. X, 435 S. M. 10,00.
(Mit Beitrr. v. W. Dilthey, A. Riehl, W. Wundt,
W. Ostwald, H. Ebbinghaus, R. Eucken, F.
Paulsen, W. Münch, Th. Lipps.)
8052) M. Kronenberg, Geschichte d. dtsch.
Idealismus. Bd. 1. Die Idealist. Ideenent-
wickelg. von ihren Anfängen bis zu Kant.
München, Beck. XII, 438 S. M. 7,00.
[K. Born hausen: ChristlWelt. 2.3, S. 807-10;
Sänge: LCBl. 60, S. 486/8; F. J. Schmidt:
DLZ. 30, S. 226.3/6.]!
8052a) O. Willmann, Geschichte d. Idealismus.
2. verb. u. verm. mit Namen- u. Sachregister
u. terminolog. Anhg. versehene Aufl. 3 Bde.
Braunschweig, Vieweg. 1907. XII, 702 S. ; VI,
656 S.; 1038 S. M. 10,00; M. 9,00; M. 13,00.
8053) F. A. Lange, Gesch. d. Materialismus.
2 Bde. 8. Aufl. Her. von H. Cohen. L.,
Baedeker. XXIII, 538 S.; XIII, 573 S. M.4,00.
8053a) K. P. Hasse, Von Plotin zu Goethe.
Die Entwickelg. d. neuplaton. Einheitsge-
dankens z. Weltanschauung d. Xeuzeit. L.,
Haessell. 1909. VIII, 327 S. M. 5.00.
8053b) C. Alberti (Sittenfeld), Der Weg d.
Menschheit. 2. u. 3. Bd. Von d. Offenbarg.
Johannis bis z. Kritik d. reinen Vernunft.
2Tle. B.-Charlottenburg, Vita. 1909. XVI,
465 S.; VIII, 366 S. M. 10,00.
18. Jahrhundert:
Allgemeines.
8054) H. Hoffmann, Aufklärung: RGG. 1,
S. 765-87.
8054a) S. Merkle, Die kathol. Beurteilg. d.
Aufklärungszeitalters. B., Curtius. 1909.
^XIV, 112 S. M. 2,00.
8054h) id., J. Sägmüllers kirchl. Aufklärung
am Hofe d. Herzogs Karl Eugen v. Württem-
berg: DLZ. 30, S. 1221/4, 1285-93, 1614/5.
(Dazu J. Sägmüller: ib. S. 1612/4.)
8055) F. J. Schneider, Die Freimaurer u. ihr
Einfluss auf d. geistige Kultur in Deutsch-
land am Ende d. 18. Jh. Prolegomeua zu
e. Gesch. d. dtsch. Romantik. Prag, Taussig.
X,234S. M.6,00. |[W.Begemann: DLZ.30,
S. 393/6; R. M. Meyer: HZ. 103, S. 128-3i.]|
8056) K.Seil, Die Religion unserer Klassiker.
2. verb. Aufl. (= Lebensfragen. Bd. 1.)
Tübingen, Mohr. 1909. 333 S. M. 4,00.
iLessing, Herder, Schiller, Goethe.)
Einzelne Persönlichkeiten:
Friedrich der Grosse.
8057) D. A. F. Busch ing, Charakter Friedr.
d. Gr. Vier Kapitel aus d. 1788 erschien.
Werke: Charakter Friedrichs IL, Königs v.
Preussen. Her. v. J. Lorsch. Mit e. Ein-
führg. Bibliothek d. Auf klärg. Frankf . a. M.,
Xeuer Frankf. Verlag. 1907. 32 S. M. 0,50.
8058) G. Brandes, Voltaire in seinem Ver-
hältnis zu Friedr. d. Gr. u Rousseau. B.,
Marquardt. 1909. 78 S. M. 3,00.
8059) W. Görisch, Friedr. d. Gr. in den Zei-
tungen. Beitrr. z. Beurteilg. Friedrichs durch
d. Zeitgenossen. Diss. Bern. 1907. 265 S.
J. G. Hamann.
8060) E. Kühn, J. G. Hamann der Magus im
Norden. Gütersloh, Bertelsmann. 1909.
VIII, 112 S. M. 1,60.
F. H. Jacobi.
8061) F. A. Schmid, F. H. Jacobi. Eine Dar-
stellg. seiner Persönlichkeit u. seiner Philo-
sophie als Beitr. zu e. Gesch. d. mod. Wert-
problems. Heidelberg, Winter. 366 S. M. 8,00.
8062) A. War da, F. H. Jacobi u. der Vf. der
Lebensläufe: Euph. 15, S. 34-41.
(Jacobi u. Hippel.)
8063) F. Warnecke, Goethe, Spinoza u. Jacobi.
Weimar, Böhlau. IH, 60 S. M. 1,20.
L a V a t e r.
8064) J. C. Lavater, Physiognomische Frag-
mente, zur Beförderg. d. Menschenkenntnis
u. Menschenliebe. Originalgetreuer Xeudr.
der Editio princeps v. 1775/8. In 20 Lfgn.
1. u. 2. Lfg. B., Barsdorf. XX u. S. 1-174.
Mit Abbildgn. u. Taf. Je M. 3,75.
8065) A. Graf zu Fürstenberg-Fürsten-
berg, Beitrr. z. Kenntnis der ,Physiognom.
Fragmente" Lavaters mit unveröffentl.Briefen
Lavaters an Goethe u. Herder: N&S. 126,
S. 90-102.
427
IV, 5. Didaktik.
428
8066) G. Fliedner, Briefwechsel zAvischen
Lavater u. Pfarrer M. Sigel mit Obrist Ph. F.
V. Eieger: ZKG. 30, S. 452-67.
8067) L. Gerhardt, Lavater in Russland :
DRs. 134, S. 138-42.
8068) P. H. Maier, An d. Grenze d. Philosophie.
(= N. 415.)
(Lavater. — Strauss.)
8069) Albr. Wagner, Sechs Briefe Lavaters an
Pfarrer Mertens in Osnabrück. (= N. 426,
S. 39-49.)
8070) A. Isabeau, Lavater et Gall. Physiog-
nomie et Phrenologie rendues Intel ligibles
pourtoutlemonde. Paris, Garnier. 1909. 286 S.
Lichtenberg.
8071) G. Chr. Lichtenberg, Aphorismen. Her.
V. A. Leitzmann. Heft 4/5: 1789 — 93,
1793/9. (= DLD. N. 140/1.) B., Behrs Verl.
VI, 370 S.; VI, 240 S. M. 7.00; M. 5,00.
8071a) E. Ebstein, Neue Briefe G. Chr.
Lichtenbergs: SüddMhh. 5^, S. 310-23.
8071 b) A. Leitzmann, Zu Lichtenbergs
Briefen: Euph. 15, S. 62-73.
8072) E. Friedeil, Lichtenberg. Ein ver-
kleinertes Bild seines Gedankenlebens. ( =
Aus d. Gedankenwelt grosser Geister. Bd. 14.)
St., Lutz. 1909. XXXII, 275 S. M. 2,50.
8073) F. Gundelf inger, Lichtenberg: Zukunft
63, S. 8-14.
8074) W. Herzog, G. Ch. Lichtenberg: Blau-
buch 3, S. 461/4, 491/4.
8075) K. Löwenfeld, Der Klassiker des
Aphorismus: VossZg. N. 111.
(Lichtenberg.)
8076) E. Schmidt-Gruber, Lichtenberg im
20. Jh.: ÜdW. 1, S. 183/5.
M. Mendelssohn.
8077) S. Bernfeld, Ein M. Mendelssohn-Denk-
mal: O&W. 8, S. 77-82.
8078) Das M. Mendelssohn-Denkmal in Berlin:
ib. 9, S. 138-46.
(Enth. auch die Weiherede L. Geigers.)
8079) S. Meiseis, M. Mendelssohn: VossZgB.
N. 527.
8080) M. Grunwald, A. v. Hennings, d. Freund
M. Mendelssohns: JJGL. 11, S. 127-50.
J. Moser.
8081) O. Hatzi g, J. Moser als Staatsmann u.
Publizist. (= QDGNiedersachsen. Bd. 27.)
Hannover, Hahn. 1909. X, 200 S. M. 5,40.
8082) F. R i n c k , J. Mosers Geschichtsauffassung.
Diss. Göttingen. 32 S.
8083) G. Kass, Moser u. Goethe. Diss.
Göttingen. 1909. 145 S.
J. H. J. S t i 1 1 i n g.
8084) J. H. Jung [Still ings] Lebensgeschichte.
Her. V. M. Mendheim. (= ÜB. N. 663/7.)
L., Eeclam. 1909. 16». 640 S. M. 1,00.
8085) id.. Das Heimweh u. d. Schlüssel zu
demselben. Neue Ausg. Bearb. v. J. Landen-
berger. Lfg. 1/8. Lorch, Eohm. 1909.
S. 1-128. Je 0,20.
8086) Th. Zink, Jung-Stilling in Kaiserslautem:
PfälzGBU. 5, S. 29-31.
8087) F. Poppenberg, Aus d. Gefühlswelt d.
Pietisten: VossZg». 1909, N. 40.
(Jung-StiUing.)
Verschiedene.
8088) L. Hirschberg, Ein „Mutterschützler"
vor 100 J.: Zeitgeist N. 39.
(Ch. E. Graf v. Benzel-Sternavi.)
8088a) J. B. Basedow, Elementarwerk. Her.
V. Th. Fritzsch. (= N. 2925.)
8089) A. N e u p e r t s e n. , J. G. Heynig der
teutsche Sokrates aus d. Voigtland (1772 —
1817): MAVPlauen. 19, S. 5ff.
8090) Th. V. Hippel, Über d. bürgerl. Ver-
besserung d. Weiber (1792). Auswahl. Her.
V. A. V. Winter fei d. (= Kultur u. Fort-
schritt N. 219-20.) L., Dietrich. 1909. 39 S.
M. 0,50.
8091) K. Lux, J. K. F. Manso, d. schles. Schul-
mann, Dichter u. Historiker. (= N. 2933 a.)
j[E. M. Meyer: DLZ. 29, S. 2787/8; J.
Tröger: StVLG. 9, S. 1.38-42.] |
8091a) F. X. Münch, Die philos. Studien an
d. kurköln. Univ. zu Bonn mit bes. Berück-
sichtigg. d. philos. Arbeiten J. Neebs. Ein
Beitr. z. Gesch. d. geistigen Lebens in d.
Eheinlanden am Ende d. 18. Jh.: AnnHV-
Niederrhein 87, S. 75-120.
8092) J. Enger t, H. S. Eeimarus als Meta-
phvsiker. (= StPhR. Heft 2.) Paderborn,
Schöningh. 1909. VIII, 160 S. M. 3,00.
8093) G. St. Ford, Two german publicists on
the american revolution: JEGPh. 8, S. 113-76.
(Schuhart. — J. J. Moser.)
8094) E. Hildenbrand, G. S. Steinbarth. Ein
Beitr. zur Gesch. d. Popularphilosophie im
18. Jh. Diss. Tübingen. 156 S.
8094a) Charlotte Blennerhassett, E. Swe-
denborg (1688- 1772): Hochlandes S. 129-41,
335-46.
8095) H. Fieger, D. F. Sterzinger. Diss.
München. 1907. XI, 265 S.
8096) A. War da, Urteile über S. F. Trescho in
Briefen v. Zeitgenossen an L. E. Borowski:
AltprMschr. 46, S. 232-45.
8097) Hans Schulz, A. Weishaupt: ZBFr.
NF. 1, S. 194-203.
8098) C. Mirbt, J. Chr. Wöllner (1732—1800):
EPTh. 21, S. 428-35.
Frauen.
8099) H. Diederichs, Fünf Briefe d. Herzogin
Dorothea v. Kurland u. zwei v. Elise v. d.
Recke an K. Morgenstern: SBKurländGes-
Lit. 1907 (Beilage).
8100) Hanny Brentano, Amalie Fürstin v.
Gallitzin. Freiburg i. B., Herder. 1909.
X, 153 S. M. 1,80.
19. Jahrhundert:
Allgemeines.
8102) W. Windelband, Die Philosophie im
dtsch. Geistesleben d. 19. Jh. 5 Vorlesgn.
Tübingen, Mohr. 1909. VII, 120 S. M. 2,00.
|[Sange: LCBl. 60, S. 1323/4.]|
8103) id.. Die Wandlung d. dtsch. Geistes im
19. Jh.: JbFDH. S. 3-26.
Zeit von 1800 bis ca. 1850.
Fichte.
8104) J. G. Fichte, Darstellg. d. Wissenschafts-
lehre. Neu her. v. F. Medicus. L., Eckardt.
933 S. M. 4,00.
429
IV, 5. Didaktik.
430
8105) Fichtes Reden an d. dtsch. Nation. Ein-
geleitet V. R. E u c k e n. Der Text dieser Ausg.
wurde nach dem ersten Druck (B., 1808)
wiedergegeben u. auf Grund d. preuss. Zensur-
akten revidiert. L., Insel- Verlag. 1909. XVI,
269 S. M. 2,00. ;[F. Mehring: NZSt. 26S
S. 489-94; F. Meinecke: VelhKlasMhh. 23»,
S. 373/8 (.F. als nat. Prophet"); Erich
Schmidt: InternatWschr. 1, S. 162-86;
K. Seil: WIDM. 105, S. 262-70.]
8106) O. Fie biger, J. G. Fichtes kritische
Pläne während d. J. 1799-1801: NJbbKI-
AltGL. 23, S. 209-24.
8107) A. Lasson, J. G. Fichte u. seine Schrift
über die Bestimmung des Menschen. B.,
Trowitzsch. 80 S. M. 1,40.
8108) A. Frhr. v. Reitzenstein. Fichtes philos.
Werdegang: MhhCk)meniusGe8. 18, S. 55-72,
115-32.
Hegel.
8109) G.W. F.Hegel, Sämtliche Werke. Krit.
Gesamtausg. d. Werke Hegels in 12 Bdu.
Her. u. eingeleitet v. O. Weiss. Bd. 2.
Phänomenologie des Geistes. L., Eckardt.
1909. XLIV, 627 S. mit 1 Taf. M. 5,00.
8110) id., Vorlesungen über d. Gesch. d. Philo-
sophie. Her. V. G. J. P. F. B o 1 1 a n d. Amster-
dam, Müller. XXVm, 1088 S. M. 25,00.
|[G. Lasson: DLZ. 30, S. 2001-6.]!
8111) B. Croce, Lebendiges u. Totes in Hegels
Philosophie mit einer Hegel-Bibliographie.
Dtsch. V. Vf. verm. Übersetzg. v. K. B ü c h 1 e r.
Heidelberg, Winter. 1909. XV, 228 S. M.5,00.
[Ad- Köster: LCBl. 60, S 867/9.]!
8112) F. Dittmann, Der Begriff d. Volksgeistes
bei Hegel. (= BKultG. Heft 10.) L., Voigt-
länder. 1909. VIII, 108 S. M. 3,60.
8113) G. Lasson, Hegel. St., Lutz. 1906.
300 S. M. 3,00. ,[K. Engel: DLZ. 29,
S. 87,9.]
8114) id., Beitrr. zur Hegel-Forschung. B.,
Trowitzsch. 1909. 70 S. M. 2.<'0.
(Hegels Mitarbeit an d. Erlanger Literaturzeitung. —
Kreuz u. Rose.)
8115) L. Sehring, Hegel. (= Kulturträger.
Bd. 25.) B., Seemann. 92 S. M. 1,00.
8316) A. J. de Sopper, Hegel en onze tijd.
Leiden, Sijthoff. 6, 91 S. Fl. j,2ö.
A. u. W. V. Humboldt.
8117) W.V.Humboldt, Werke. Bd. 7, 2. Hälfte.
Bd. 8. Her. V. A. Leitzmann. (Vgl. JBL.
1906/7, N. 6413.) (= id., Gesamm. Schriften
VII, 7 u. 8.) B., Behrs Verlag. S. 353-678;
V, 279 S. Je 7,00. [F. N. Finck: GGA.
170, S. 702/8; 171, S. 1U28-30; O. F. Walzel:
LE. 11, S. 678/9 (beh. auch die früher er-
schienenen Bände).]!
(Paralipomena. — Übersetzungen.)
8118) H. Graef, W. u. A. v. Humboldt. (=
BLitG. Heft 29.) L., Verlag für Lit. 1907.
45 S. M. 0,60.
8119) H. F. Helmolt, W. V. Humboldt: Früh-
ling 1, S. 451/7.
8120) Rud. Lehmann, W. v. Humboldt. Seine
Bedeutg. für mod. Weltanschauung: FZg.
1909. 19. Mai.
8121) Felix Mussler, W. v. Humboldts päd.
Ansichten im Lichte seiner ästhet. Lebens-
auffassung. (= PädMag. Heft 340.) Langen-
salza, Beyer. V, 114 S. M. 1,50.
8122) M. Scheinert, W. v. Humboldts Sprach-
philosophie. (Aus: APsych. 13, Heft 3.)
L., Engelmann. 55 S. M. 1,20.
8123) E. Spranger, Graf Wilh. v. Schaumburg-
Lippe u. die Humboldts: MhhComeniusGes.
18, S. 154/5.
8124) id., W. V. Humboldt u. d. Humanitäts-
idee. B., Reuther & Reichard. X, 506 S.
M. 8,50. i[0. F. Walzel: Kantstudien 14,
S. 498-503.] I
8125) id., W. V. Humboldts Rede „Über d. Auf-
gabe d. Geschichtsschreibers" u. d. Schelling-
sche Philosophie: HZ. 100, S. 541-63.
Kant.
8126) Kants Gesamm. Schriften. Her. v. der
Kgl. Preuss. Akademie d. Wissensch. 5. Bd.
1. Abt.: Werke. Kritik d. prakt. Vernunft.
Kritik der Urteilskraft. B., G. Reimer. XI,
547 S. M. 10,00. [E. V. Aster: Kantstudien
14, S. 468-76.]:
8127) F. Gross, Kant. Laienbrevier. Eine Dar-
stellung d. Kantischen Welt- u. Lebensan-
schauung für d. ungelehrten Gebildeten, aus
Kants Schriften, Briefen u. mündl. Aussergn,
zusammengestellt. B., Reichl & Ck). 1909.
222 S. M. 3,00.
i 8128) Kant-Studien. Her. v. H. Vai hinger u.
B.Bauch. Bd. 13. B., Reuther & Reichardt.
VI, 518 S. M. 12,00.
(Enth. u. a. S. 32-56: B. Bauch, Kant in neuer ultra-
montan- u. liberal-kaih. Beleuchtung 'M. Glossner —
K. Geben — O. WUlmann]. — S. 57-129: E. Spranger,
Humboldt u. Kant. — S. 249-74; R. v. Schubert-
Goldern, Die Grundfragen der Ästhetik unter Zu-
grundelegung von Kants Kritik der Urteilskraft. —
S. 304-12; P. Menzer, Die neuaufgefundenen Kant-
briefe >n J. D. Metzger, Biester, R. G. Raht, HufelandJ.
— S. 464-78: E. Marcus, P- Wüst, Kant u. das Er-
kenntnisproblem [Zu einer Schrift v. E. Marcus].)
Dasselbe. Bd. 14. Ebda. 1909. M. 12,00.
8129) E. Amol dt, Gesamm. Schriften. Her. v.
O. Schöndörffer. Bd. 5/6: Zur Kant-
forschung. B., Cassirer. 1909. VUI, 344 S.;
X, 241 S. M. 4,50; M. 3,60.
8130) F. Jünemann, Kantiana. Vier Aufsätze
z. Kantforschg. u. Kantkritik nebst e. Anhg.
L., Demme. 1909. VI, 97 S. M. 2,20.
(Kant als Dichter. — Kant u. d. Buchhandel. — Der
problematische Wert des Kantischen Idealismus. —
Kants Tod u. Begräbnis. — Die Kantgesellschaft.)
8131) O. Külpe, L Kaut. 2. verb. Aufl. (=
AN&G. Bd. 146.) L., Teubner. VIII, 163 S.
M. 1,00.
8132) E. Fueter, Kant u. d. Schweiz: BemRs.
3, S. 652/5.
8133) L. Goldschmidt, Kantische Verse:
FZg. N. 220.
8134) G. Jacoby, Kant unter d. Weimarer
Klassikern: DRs. 136, S. 182-98, 363-86.
8135) S. Lublinski, Kant u. d. Moderne:
AZg. 1909, X. 8.
8136) V. T o r n i u 8 , N. Karamsin u. Kant:
LZgB. 1909, N. 17.
Schellin g.
8137) W. Bernhardt, Was hat Schelling
unserer Zeit zu sagen?: BaltMschr. 65,
S. 169-76.
8138) O. Braun, Schelling als Persönlichkeit
Briefe, Reden, Aufsätze. L., Eckardt. 284 S.
M. 4,00.
431
IV, 5. Didaktik.
432
8139) O. Braun, Hinauf zum Idealismus !
Schelling-Studien. L., Eckardt. X, ir)4 S.
M. 2,50.
8140) A. Drews, Was ist uns Schelling?: Zu-
kunft 63, S. 62-72.
8141) id., Schelling u. wir.: Xenieu 1, S. 168-86.
8142) W. Mi essner, F. W. Schelling. Ein
Goethephilosoph: Geg. 74, S. 150/2.
8143) Schelling -Heft: ZPhK. 131, N. 2.
(= S. 113-264.)
(Enth. u. a. S. 113-40: O. Braun, Die Entwickelg. d.
Gottesbegriffes bei.Sehening. — S. 141'8: W. Kinkel,
Schellings Rede: Über das Verhältnis der bildenden
Künste z. Natur. — S, 149-56: A. Korwan, Schelling
u. die Philosophie der Gegenwart.)
Schleiermacher.
8144) Joh. Bauer, Schleiermacher als patriot.
Prediger. (= StGNProt. Heft 4.) Giessen,
Töpelmann. XII, 364 S. M. 10,00. |[E. Chr.
Achelis: ThLZ. 33, S. 442/4; K. Seil:
DLZ. 29, S. 2064/8.]!
(Schleiermaehers Predigertätigkeit v. 1804-18. — Die
Predigt über Friedr. d. Gr. — Sehleiermachers Predigt-
weise. — Einige ungedruckte Predigtentwürfe.)
8145) id., Ungedr. Predigten Schleiermachers
aus d. J. 1820—28. L., Heinsius. 1909.
VII, 128 S. M. 4,00.
(Enth. auch ungedr. Briefe von Henriette Herz u. v.
Schleiennacher.)
8146) Schleiermacher, Weihnachtsfeier.
Krit. Ausg. V. H. Mulert. (= PhilosBibl.
Bd. 117.) L., Dürr. XXXIV, 78 S. M. 2,00.
|[R. Otto, DLZ. 30, S. 1999-2000.]!
8147) E. Müsebeck, Neue Briefe Schleier-
machers u. Niebuhrs an G. Eeimer u. E. M.
Arndt: FBPG. 22, S. 216-39.
8148) K. Frenze 1, Zum Gedächtnis F. Schleier-
machers: VossZgB. 1909, N. 63.
8149) J. M e s s n e r , F. Schleiermacher, ein
Charakter: BremBeitrr. 2, S. 64-70.
8150) H. Süskind, Der Einfluss Schellings auf
d. Entwickelung v. Schleiermachers System.
Tübingen, Mohr. 1909. VII, 292 S. M. 7,60.
8150a) E. V. Willich, Aus Schleiermachers
Hause. (= N. 4786.)
E. M. Arndt. (Siehe auch N. 5086 u. 5088.)
8151) E. M. Arndt, Sämtl. Werke. Her. v. E.
Schirmer U.R.Lorenz. Bd. 9-14. (=N. 328.)
8152) id., Ausgew. Werke. Her. v. H. Meisner
u. R. Geerds. (= N. 329.)
8153) C. Kroll mann, Drei neue Briefe v. E.
Arndt: DR. 34 ^ S. 44-51.
8154) E. Müsebeck, Ein Brief E. M. Arndts
an F. L. Jahn aus d. J. 1811: VossZgB. 1909,
N. 50.
8154a) id.. Eine Immediateingabe E. M. Arndts
an d. König Friedr. Wilh. III. (1821):
VossZgB. 1909, N. 23.
8155) Ein Brief von E. M. Arndt an Jucho
(Schriftführer d. Nationalversammlg.) Alt-
Frankfurt 1, N. 1.
8156) P. Czygan, Neue Funde z. Arndt-Lit.
während d. Befreiungskriege: VossZgB. ]^ ß.
8157) J. V. Grüner, Gruners Aufforderung an
dtsch. Jünglinge in ihrer Verbindung mit
E. M. Arndts Schrift usw. Zum Aufsatz R.
Müllers (JBL. 1906/7, N. 6619): ZBergGV. 41.
8158) F. M e u s e 1 , E. M. Arndt u. Friedrich
Wilhelm IV. über d. Kaiserfrage: Hohen-
zollernJb. 12, S. 231,9.
8159) P. Meinhold, Arndt. (= N. 5087).
8160/1) Ein Glaubensbekentnis v. E. M. Arndt
(1854): NKZ. 20, S. 869-73.
8162) Das Arndt-Museum in Godesberg: CL&M.
Jahrg. 51, N. 33.
F. von G e n t z.
8163) Briefe von u. an Gentz. Her. v. F. C.
Wittichen. Bd. 1. (= N. 4752.)
8164) A. Dombrowsky, Ein Brief v. Gentz
an Johannes Müller: VossZgB. N. 13.
8165) Betty Paoli, Ungelr. Briefe v. Gentz
an Fanny Elssler. (= N. 423, S. 268-95.)
8166) F. C. Wittichen, F. v. Gentz u. Amalie
V. Imhof: VossZgB. 1909, N. 49.
F. L. Jahn.
8167) K. Brunner, F. L. Jahns Vermächtnis
aus grosser Zeit. L., Ziesener. 46 S. M. 0,50.
8168) A. Tesch, Ein Gedenkblatt für F. L.
Jahn: ZGymn. 62, S. 84-91.
8169) Unzer, F. L. Jahn: Mschr. für Turn-
wesen 27, N. 11/2.
8170) Wiltberger, F. L. Jahn u. d. Dtsch.
Nationalversammlg. 1848/9: ib. N. 7.
Frau von Krüdener.
8171) K. Schirren, Frau v. Krüdener. (=
Aus halt. Geistesarbeit. Reden u. Aufsätze.
Heft 4. [Riga, Jonk & Poliewsky.] S. 209-37.)
Zeit Ton 1850 bis zur Gegenwart:
F e c h n e r.
8172) G. Th. Fechner. Eine Auswahl aus seinen
Schriften her. v. O. Richter. (= Bücher
d. Weisheit u. Schönheit.) St , Greiner &
Pfeiffer. VI, 235 S. M. 2,50.
8173) W. Windelbrand, G. Th. Fechner (1801
—1887): ADB. 55, S. 756-63.
L. Feuerbach.
8174) A. Kohut, L. Feuerbach. L., Kröner.
1909. XV, 437 S. M. 6,00.
Schopenhauer.
8175) Schopenhauer, Sämtl. Werke in 5 Bdn.
(Grossherzog Wilhelm Ernst-Ausg.) Her. v.
A. W. Havmel, H. Graf Kessler u. E.
Walker. Bd. 3. Kleinere Schriften. Her.
V. M. Brahn. L., Insel-Verl. 781 S. M. 6,00.
8176) G. F. Wagner, Enzyklopäd. Register zu
Schopenhauers Werken nebst e. Anhg. der
den Abdruck der Diss. v. 1813, Druckfehler-
verzeichnisse u. a. mehr enth. Karlsruhe,
Braun. 1909. XI, 597 S. M. 19,00.
8177) Schopenhauer, Aphorismen z. Lebens-
weisheit. Textkrit. Ausg. v. E. Grisebach.
Mit Vorw. V. O. Damm. (= ÜB. N. 5002/3.)
L., Reclam. 16". VIII, 204 S. M. 0,40.
8178) E. Ebstein, Schopenhaueriana. Mit e.
ungedr. Billett Schopenhauers: PhilosWschr.
8, S. 261/3.
(Schopenhauer u Clauren. — Schopenhauer u. Rosen-
kranz.)
8179) A. Kowalewski, Schopenhauer u. seine
Weltanschauung. Halle, Marhold. 237 S.
M. 4,50.
8180) M. Kronenberg, Schopenhauers Charak-
ter u. seine Weltanschauung: Das Freie Wort
7, S. 785-91. .
433
IV, 5. Didaktik.
434
8181) Rud. Lehmann, Schopenhauerlit. der
letzten Jahre: DLZ. 31, S. 389-98, 453-62.
(G. F. Wagner, O- Weiss, W. Ramm, O. Lehmann. —
E. L. Schmidt, K. Schewe, H. Kichert, A. Kowalewski,
8. Friedländer, St. Rzewuski.)
8182) Erich Ludw. Schmidt, Schopenhauer
u. d. Mystik. (Aus: ZReligionspsych.) Halle,
Marhold. 1909. 16 S. M. 0,50.
M. Stirner.
8183) M. Stirn er, (Ungedr.) Aufsätze. Her.
V. J. H. Mackav: Morgen 2, S. 345-61,
731/5, 1079-80, 1260, 1367/8, 1523/4, 1697/9.
(Die Deutschen im Osten Deutschlands. — Kinder-
segen. — Deutsche Kriegsflotte. — Marine. — Das
widerrufliche Mandat. — Bazar. — Volk u, Staat.)
8184) H. Eomundt, M. Stirner u. d. nach-
kantische Philosophie: PrJbb. 133, S. 33-47.
8185)G.Palante, Deux types de l'immoralisme :
Revue Philos. 65, S. 274-85.
(Beh. auch Stirner, Nietzsche.)
8186) A. V. Gleichen-Russwurm, Die Welt-
anschauung e. Ich- Philosophen (Stirner):
JbmodMenschen. 3, S. 141/8.
D. F. S trau SS.
8187) H. Hieber, D. F. Strauss als Denker u.
Dichter. Ludwigsburg, Aigner. 1909. IV,
64 S. M. 1,50.
8188) Kuno Fischer, D. F. Strauss. (=
Philos. Schriften. Bd. 5.) Heidelberg, Winter.
144 S. M. 3,60.
8189) H. Karo, Ein Vorkämpfer mod. Welt-
anschauung {D. F. Strauss). Zürich, Rascher.
39 S. M. 1,00.
8190) A. Kohut, D. F. Strauss als Denker u. Er-
zieher. L., Kröner. 240 S. Mit 7 Taf . M.3,00.
8191) Th. Ziegler, D. F. Strauss. 2 Tle. Strass-
burg, Trübner. XIX, 324 S.; IH, 377 S.
M. 14,00. i[0. Bulle: AZgB.X. 17; A. Baur:
DLZ. 29, S. 1680/5; 30, S. 1227-30; A. Haus-
rath: DRs. 134, S. 467-72; 141, S. 37-50
(„Zur Lebensgesch. v. D. F. Str."); H.
Holtzmann: ThLZ. 33, S. 306/8: 34,
S. 309-12; C. Jentsch: Grenzb.68^S. 523-34;
E. Traumann: FZg. 1909, J4. u. 15. März
(,.Die Wahrheit über D.F.Str.");J.Websky:
ProtMhh. 12, S. 29-33, 74/9; 13, S. 121/4,
157-60, 198-203, 242/8.] |
8192) J.de Gaultier, Lebovarysmederhistoire:
Mercure de France 72, S. 577-93.
(Strauss — Nietzsche.)
8193) E. Günther, D. F. Strauss u. d. Literatur-
geschichte: Eckart 2, S. 712-20.
8194) E. Hermann, D. F. Strauss u. d. Theisten-
kirche: DR. 33*, S. 301-14.
8195) id., Erinnergn. an D. F. Strauss: ib. 33S
S. 137-55.
8196) A. Kohut, D. F. Strauss u. seine Be-
ziehgn. z. Judentum: MVAbwAnt. 18, S. 22/4,
302, 39-40.
8197) R. Krauss, D. F. Strauss als Patriot u.
Politiker: KonsMschr. 65, S. 602/9.
8198) id., D. F. Strauss u. Agnes Schebest
B&W. 10, S. 369-74.
8199) M. L e i t z k e , D. F. Strauss in Berlin
MVGBerlin. S. 149-52.
8200) D. F. Strauss (1808—64). Herm. Fischer
DRs. 134, S. 47-63; Th. Kappstein: Nat-
ZgB. N. 4; C. V. Kügelgen: PBl. 42, S. 434/7,
458-62, 515/9, 533/7 („D. F. Str. als Theologe
u. als Mensch"); F. Lipsius: Blaubuch 3,
S. 129-32; A. Mayer: Religion u. Geistes-
Jalire8b«richt« f&r neaere deatsche Literatargesehichte.
kultur 2, S. 271/6; F. Mehring: NZst. 26»,
S. 573/7; R. Salinger: VossZgB. N. 4; H.
Scholz: TglRsB. X. 22; O. Siebert: Türmer
10', S. 669-71; F. Steudel: Das freie Wort
7, S. 822-32; E. Traumann: FZg. N. 25;
E. Troeltsch: Hilfe 14, S. 57/9; E. A.
Vincent: Geisteskampf d. Geg. 1909,
S. 57-65, 108-12; A. Vögele: ARs. 5, N. 11
(„Gedanken u. Reflexionen z. 100. Geburts-
tage d. Gottesleugners D. F. Str."); H. Witt-
mann: NFPr. N. 15600; NRs. 19, S. 616/7
(„Den Manen D. F. Strauss'"); AZgB. N. 13;
8. auch LE. 10, S. 773/5 („Der schwäbische
Lessing").!
8201) D. F. Strauss, Voltaire. Sechs Vortrr. Her.
V. H. Landsberg. Volksausg. L., Kröner.
VI, 164 S. M. 1,00.
8202) J. Wellhausen, Strauss' Leben Jesu:
AZgB. X. 45.
Andere. (Alphabetisch geordnet.)
8203) A. Coralnik, E. Dühring: Das freie
Wort 7, S. 909-16.
8204) E. Doli, Dühringwahrheiten in Stellen
aus d. Schriften d. Reformators, Forschers
u. Denkers. L., Thomas. VIII, 159 S. M. 3,00.
8205) H. Falkenheim, K. Fischer (1824—
1907): DXekr. 12, S. 255-72.
8206) id,, K. Fischers Frühzeit: PrJbb. 133,
S. 322-45, 501-14.
8207) Eleutheropulos, M. Heinze (1835—
1909). L., Eckardt. 1909. 14 S.
8208) H. Vaihinger, M. Heinze (1835—1909):
Kantstudien 14, S. 349-52.
8209) A. Leicht, M. Lazarus (1824—1903):
MVGBerlin. S. 229-34.
8210) Lotzes Mikrokosmos. In Auswahl her. v.
O. R i ch t e r. (Bücher d. Weisheit u. Schönheit.)
St., Greiner & Pfeiffer. III, 225 S. M. 2,50.
8211) H. Di eis, Gedächtnisrede auf E. Zeller.
(Aus: AbhhAkBerlin.) B., G. Reimer. 44 S.
M. 2,00.
8211a) E. Zeller (1814-1908). \A. Chiapelli:
NAnt. 137, S. 5 — 17 („La fine di un grande
filosofo'); W. Lang: DRs. 135, S. 161-91;
R. M. Meyer: NatZgB. X. 13; F. Rose:
BerlTBl. N. 146; W. Windelband: FZg.
3. April; Th. Ziegler: ProtMhh. 12, S. 203-14. i
F. Nietzsche:
Gesamtdarstellungen.
8212) C. A. Bernoulli, F. Overbeck u. F.
Nietzsche. (JBL. 1906/7 N. 6509.) [A.Bonus:
Kw. 2P, S. 163/4 („Zur N.-Tragikomödie");
O. Bulle: AZgB. k 25 („Noch einmal
Overbeck-N."); M. G. Conrad: ib. N. 26 7
(„Das N.-Geheimnis"); id.: MünchenerNN.
N. 59, 61; E Decsey: Zeit N. 1942; St.
Hock: NFPr. N. 15834; C. Jentsch;
Grenzb. 67», S. 472-82; 68^ S. 72-82; A.
Lauscher: AkMBll. 20, S. 120/1 (,Die
Wahrheit über N."); M. Lohan: Hamb-
Nachrr. N. 687; S. Lublinski: Zeitgeist
N. 6 u. N. 51 („N. u. d. Humanität"); A.
Mez: W&L. 1, S. 276-85; E. M. Roloff:
LHw. 46, S. 177-82; 47, S. 381/6 (,.Der
wahre N.-); H. Schlosser: BemRs. 3,
S. 186/9; G. Talavrach: RGermanique 4,
S. 1-14 f.Un ami'de N.: F. Overbeck');
J. V. Widmann: Bund (Bern) N. 113/5;
LCBl. 59, S. 804/6, 1621/3.]|
435
IV, 5. Didaktik.
436
S213) C. A. Bernoulli, Zuschriften: LE. JO,
S. 1170/7.
(Nietzsche u. Burckhardt. — Das Lou-Erlebnis. -
Antichrist u. Umwertung [vgl. Erwiderg. d. Nietzsche-
Archivs : LE. 10, S. 1325-30].)
8213a) id., Nachlese: FZg. 4. Nov. (Entgegngn.
V. E. Eohde u. J. Schlaf: ib. 9. Nov.)
8213b) Elisabeth Förster - Nietzsche, Zu
Andlers Artikel über Bernoullis Nietzsche-
Werk: Propyläen 1909, N. 22, 29.
8214) R. H. Grützmacher, Nietzsche. Ein
akadem. Publikum. L., A. Deichert Nachf.
1910. VII, 197 S. M. 4,80.
8215) E. Horneffer, Nietzsche -Vorträge.
Erweit. Ausg. L., Klinkhardt. VI, 187 S.
M. 3,00.
8216) J. M. Kennedy, The quintessence of
Nietzsche. London, Laurie. 19U9. M. 6,00.
8217) A. Lauscher, F. Nietzsche. Essen,
Fredebeul & Koenen. 1909. 172 S. M. 2,00.
8218) H. L. Mencken, The philosophy of F.
Nietzsche. London, Unwin. 336 S. Sh. 7/6.
8219) M. A. Mugge, F. Nietzsche. His life
and work. Ebda. 456 S. Sh. 10/6.
8220) A. E. Ovage, F. Nietzsche, the dionysian
spirit of the age. London, Foulis. 84 S.
Sh. 6.
8221) R. Richter, F. Nietzsche. Sein Leben
u. sein Werk. 16 Vorlesgn. 2. umgearb.
u. vermehrte Aufl. L., Dürr. 1909. "VIII,
356 S. M. 4,80.
8222) A. Riehl, F. Nietzsche, d. Künstler u.
d. Denker. 5. Aufl. (= Frommanns Klassiker
d. Philos. Bd. 6.) St., Frommann. 1909.
VIII, 167 S. M. 2,00.
*8223) J. Schlaf, Die Kritik u. mein Fall
Nietzsche. Ein Notschrei. L., Thomas.
20 S. M. 0,50.
8224) H. Eick, Der Fall Nietzsche: Hamb-
CorrB. N. 15.
(Gegen J. Schlaf.)
8224a) J. Schlaf, Zum Fall Nietzsche. Eine
Richtigstellg. : Xenien 2^ S. 82/7. (Entgegn.
V. E. A. Thiele: ib. S. 87-98.)
Charakteristiken.
8225) G. Batault, Quatres meditations sur
Nietzsche. Paris, Bibliothfeque de l'occident.
1909. 19 S.
8226) id., Nietzsche prophete: Mercure de
France 80, S. 406-16.
8227) id., Apollon et Dionysos: leur vrai sens
chez Nietzsche: ib. 76, S. 435-44.
8228) H. Bauer, La conception de l'hell^nisme
dans Goethe et dans F. Nietzsche: RGer-
manique 4, S. 365-413.
8229) W. C. Becker, Der Nietzschekultus.
Ein Kapitel aus d. Gesch. d. Verirrungen
d. menschlichen Geistes. L., Lipinski. 140 S.
M. 2,00.
8229a) L. Berg, Heine, Nietzsche, Ibsen.
(= N. 324.)
8230) C. A. Bernoulli, Nietzsches Welt:
März 3\ S. 458; 3», S. 33/6, 113/7, 193/9.
8231) 0. Braun, F. Nietzsche. Ein Philosoph
d. Lebens: KönigsbBU. N. 4.
8232) F. W. Brepohl, F. Nietzsche oder Jesus
Christus? 2. Aufl. Seegefeld, Das Havel-
land. 1909. 51 S. M. 1,00.
8233) G. Develshauvers, La philosophie de
Nietzsche: RCC. 17, N. 17, 19, 21.
8234) L. D u m u r , Le surhomme con tre Nietzsche :
Mercure de France 73, S. 399-409.
8235) L. Dumur, Nietzsche et la culture:
Mercure de France 71, S. 385-404.
8236) id., Nietzsche, la renaissance et le protes-
tantisme: ib. 76, S. 187/9.
8237) E. Eckertz, Nietzsches Franzosenliebe:
Zeit N. 2309.
8238) id., Nietzsche über d. Musik: NMusZg. 29,
S. 337-42.
8239) R. Eucken, Zur Beurteilg. Nietzsches:
Propyläen 1909, N. 16.
8240) E. Feder, Nietzsche über d. Kaufmann-
stand: Zeitgeist N. 2.
8241) J. de Gaultier, Nietzsche contre le
surhomme: Mercure de France 74, S. 561-85.
8242) G. Haussier, Schopenhauers u. Nietzsches
Pessimismus. Darstellung u. Kritik. Halle,
Müller. 1909. 39 S. M. 1,00.
8243) D. Halövy, F. Nietzsche et l'empire
allemand: R. de Paris 15^ S. 372-94.
8244) K. He ekel, Genie oder Übermensch:
Zukunft 65, S. 17-25.
8245) Ferreti, Nietzsche e l'imoralismo: Civilta
catholica N. 1380.
8246) G. Hilbert, Nietzsches Herrenmoral u.
d. Moral d. Christentums : NKZ. 20, S. 755-806.
8246a) A. Kalthoff, Zarathustra- Predigten.
Reden über d. sittliche Lebensauffassg. F.
Nietzsches. 3. u. 4. Tausend. Jena, Diederichs.
170 S. M. 2,50.
8247) K. Knortz, F. Niiätzsche der Unzeit-
gemässe. Annaberg, Graser. 1909. 93 S.
M. 1,60.
8248) H. Lichtenberger, Nietzsche in d.
Zukunft: AZg. N. 16.
8249) W. Lob, Naturwissenschaft!. Elemente
in Nietzsches Gedanken: DRs. 137, S. 261/9.
8250) S. Lublinski, F. Nietzsche. (=N.4461,
S. 65-73.)
8251) Ad. Mayer, Übermensch u. Paralytiker:
Wartburg 8, S. 285/7.
8252/3) J. Mavrhofer, F. Nietzsche: Schul-
freund 63, S. 20-33, 62-72, 119-30, 167-81.
8254) E. Pfennigsdorf, Nietzsche u. d. Viel-
zuvielen: BGl. 44, S. 41/4.
8255) F. Sawieki, Das Problem d. Persönlich-
keit u. des Übermenschen. (StPhR. Heft 4.)
Paderborn, Schöningh. 1909. VIII, 446 S.
M. 9,00.
8256) E. Sögur, Nietzsche et sa philosophie:
Revue 1909 (novembre), S. 46-61.
8257) S i 1 e X , Quelques Souvenirs sur F. Nietzsche :
BURS. 52, S. 340-53, 545-58.
8258 9) St. Sterling, Nietzsches Moral v.
naturwissenschaftlichen Standpunkt aus:
AGPhilos. 21, S. 93-107.
8260) A. V. Win t er fei d, Nietzsche als Sozial-
philosoph u. seine Stellung zur Gesellschaft.
(= Kultur u. Fortschritt N. 263.) L., Dietrich.
1909. 15 S. M. 0,25.
8261) Ch. An dl er, Nietzsche et J. Burckhardt:
Leur philosophie de l'hist.: Revue de Syn-
these bist. 15, S. 121-49.
8262) R. Berthelot, Evolutiouisme et Plato-
nisme. Melanges d'hist. de la philos. et
d'hist. des sciences. Paris, Alcan. 1908.
|[DRs. 139. S. 318.]|
(Beh. auch Hegel u. Nietzsche.)
8263) K. B. Heinrich, Nietzsches Stellung
zur Geschichte. München, Verlagsges. Mün-
chen. 1909. 61 S. M. 1,50.
8264) O. Ewald, Darwin u. Nietzsche: ZPhK.
136, S. 159-79.
437
IV, 5. Didaktik.
438
8265) F. Köhler, Darwin u. Nietzsche: Zeit-
geist 1909, N. 31.
826«) E. Eckertz, Heine u. Nietzsche als
Gegner des dtsch. Stils: FZg. N. 136.
8267) H. Eick, Ein Vorspiel Zarathustras:
ÖsterrRs. 18, S. 225-52.
(Hölderlins Hyperion.)
8267 «) E. Schütte, Hölderlins Hyperion.
(= N. 5831.)
8268) U. Gaede, Schiller u Nietzsche als Ver-
künder d. tragischen Kultur. B., Walther.
186 S. M. 3,50.
8269) A. Horneffer, Schiller u. Nietzsche:
Tat 1, S. 527-36.
8270) K. Preisendanz, Nietzsche u. Seneca:
SüddMhh. 5^ S. 694/6.
Biographische Einzelheiten.
8271) A. John, Nietzsche-Spuren in Böhmen.
(= N. 119, S. 122/7.)
8272) J. Hofmiller, Nietzsches Testament.
(= N. 403, S. 7-28.)
8273) M. Klinger, Nietzsches Totenmaske:
BerlTBl. 1909, N. 610.
PersönlicJie Beziehungen.
8274) R. AVallaschek, Nietzsches Freundes-
kreis: Zeit N. 2163.
8275) Paul Cohn, Frau Elisabeth Förster-
Nietzsche. B., Wedekind. 27 S. M. 1,00.
8276) C. A. B e r n o u 1 1 i , Nietzsches Lou-Erlebnis :
RaschersJb. 1, S. 225-60.
*8276a) B. Scharlitt, Nietzsches Salom^
Affäre: Morgen 2, S. 1167-70.
8277) R. Oehler, Nietzsche u. J. Burckhardt:
Neue Weg 38, S. 49-56.
8278) J. Hof milier, Nietzsche u. Rhode (1903).
(= X. 403, S. 29-52.)
8279) K. Spitteler, Meine Beziehgn. zu
Nietzsche. München, Süddtsch. Monatshefte.
50 S. M. 1,00. 1[M. Havenstein: Blau-
buch 3, S. 556-64; K. B. Heinrich: Fackel
N. 251/3 („Offener Brief an Herrn K. Sp.").
(Dazu K. Spitteler: ib.)]]
8280) E. Jäckh, F. Nietzsche u. D. F. Strauss:
Patria S. 210-47.
♦8281) C. A. Bernoulli, Nietzsche u. Cosima
Wagner: Zeit N. 1913. (Dazu Elisabeth
Förster-Nietzsche, ,Ariadne u. andere
Torheiten": Zeit N. 2210.)
Briefe.
8282) Nietzsches Briefe an P. Gast. Her. v
P. Gast. (= N. 4771.) i[C. Busse: Velh-
KlasMhh. 23*, S. 444/6; M. G. Conrad:
AZg. 1909, N. 4; W. Hege 1er: NFPr.
N. 15892 („N. d. Freund-); J. Hofmiller:
SüddMhh. 6«, S. 300-10; K. Joel: FZg.
1909, N. 142, 144; W. Olshausen:
MüuchenerNNB. N. 148; B. Scharlitt:
Zeit N. 2184; id.: Neue Weg 38, S. 25/7;
Seydl: ALBl. 18, S. 266/7; K. G. Wen-
driner: Tag 1909, 26. Sept.]!
8283) F. Nietzsche, Briefe an Mutter u.
Schwester. Her. t. Elisabeth Förster-
Nietzsche. (= N. 4770.) [R. Oehler:
DLZ. 30, S. 2006;7; B. Scharlitt: NFPr.
N. 16088 (,N. an seine Angehörifiren"):
LCBl. 60, S. 1590/l.JI
8283 a) Ungedr. Briefe F. Nietzsches (an Mutter
u. Schwester): SüddMhh. 6», S. 40-58.
8284) M. Havenstein, Nietzsche u. seine
Schwester: Blaubuch 3, S. 797-806.
(Gegen Bernoulli.)
8285) J. Hof milier, Nietzsche and seine
Schwester: SüddMhh. 6*, S. 395-403.
8286) J\ Witteis, Nietzsche u. seine Schwester:
BerlTBl. N. 179.
8286 a) Aus d. Briefwechsel zwischen Wagner u.
Nietzsche (1869-72). (= N. 7530.)
(Die Geburt d. Tragödie aus d- Geist d. Musik.)
8287) Briefe Nietzsches aus d. J. 1885 an seine
Angehörigen: ÖsterrRs. 19, S. 115-28.
8288) B. S c h a r 1 i 1 1 , Ungedr. Brief e F. Nietzsches :
ib. 15, S. 277-89.
Werke.
8289) A. Bonus, Frau Förster. Nietzsche u.
d. Taschenausg. d. Werke Nietzsches: Neue
Revue 1, S. 931/7.
8290) F. Nietzsche, Ecce homo. Her. v. R.
Richter. Buchschmuck v. H. van de Velde.
L., Insel- Veriag. 155 S. M. 20,00. [G. F.
Hartlaub: Tag N. 337; St. Hock: NFPr.
N. 15848; F. Lorenz: BerlTBl. N. 631; Zeit
N. 2166; vgl. LE. 11, S. 253/4, 424,5; L.
Berndl: AZg. 1909, N. 10/2; Düringer:
Geisteskampf d. Geg. 1909, S. 177-81; F.
Lorenz: Geg. 76, S. 654/8 (,.N.s Selbst-
bekenntnis'); S.Saenger: NRs. 20, S. 1491/5;
R. Saudek: Blaubuch 4, S. 257-60; K.
Strecker: LE. 11, S. 685-92; C. Weichardt:
Christi. Welt 23, S. 267-73.] |
8291) id., Ecce homo. Comment on devient
ce que Ton est. Trad. par H. Albert:
Mercure de France 76, S. 197-214, 398-415,
617-59.
8292) R. Richter, Nietzsches Ecce homo.
Ein Dokument v. Selbsterkenntnis u. Selbst-
verkenntnis: DRs. 34^ S. 311-20.
8293) F. Nietzsche, Also sprach Zarathustra.
Buchschmuck v. H. van de Velde. L., Insel-
Verlag. 38,5x23,5. 164 S. M. 90,00.
8293a) F. Nietzsche, Pour Finterpretation de
Zarathoustra. Trad. par H. A 1 b e r t : Mercure
de France 81, S. 628-45.
8294) L. Birö, Eine ungar. Übersetzg. von
Nietzsches Zarathustra (von S. F6nyes):
LE. 10, S. 796/7.
8295) P. Fischer, Nietzsche, Zarathustra u.
Jesus Christus. Progr. Blaubeiu-en. 1909.
4». 43 S.
8296) H. Weichelt, F. Nietzsche, Also sprach
Zarathustra. Erläut. u. ge^\-ürdigt. L., Dürr.
1909. Vm, 319 S. M. 5,00.
8297) E. Holz er, Antichrist u. Umwertung:
SüddMhh. 5-, S. 162/9.
8298) S. Schmitt, Über Nietzsches Gedichte
u. Sprüche. (= N. 5536.)
8299) J. M. Guyau, Sittlichkeit ohne , Pflicht*.
Her. V. A. Fouillee. >Iit d. bisher un-
veröffentl. Randbemerkgn. F. Nietzsches.
(= Philosoph.-soziolog. Bibl. Bd. 13.) L.,
KHnkhardt. VIH, 303 S. M. 5,00.
Bibliographisches und Kritisches.
8300) R. Oehler, Das Nietzsche-Archiv al.
Stiftung: BBlDBuch. 1909, S. 8140/2.
28*
439
IV, 5. Didaktik.
440
8301) K. Strecker, Nietzsche-Lit. : LE. 12,
S. 243-50.
8302) id., Neues von u. über Nietzsche: TglRsB.
N. 249, 273, 296/7.
(Bernoulli. — Ecee homo. — Briefe an P. Gast.)
8302a) H. G. Fiedler, Nietzsche in England:
LE. 11, S. 1028/9.
Geistige Kultur und Weltanschauung
der Gegenwart.
Allgemeines.
8303) E. Eucken, Die geistigen Strömungen
d. Gegenw. 4. umgearb. Aufl. L., Veit.
XII, 410 S. M. 8,00.
8303a) R. Eucken, Einführung in e. Philo-
sophie d. Geisteslebens. L., Quelle & Meyer.
VIII, 197 S. M. 3,80.
8303b) 0. Braun, E. Euckens Philosophie u.
d. Bildungsproblem. L., Eckardt. 1909.
54 S. M. 0,60.
8303c) Th. Kappstein, E. Eucken. Der Er-
neuerer d. dtsch. Idealismus. (= Mod. Philos.
Bd. 5.) B. -Schöneberg, Buchverl. d. Hilfe.
IV, 92 S. M. 1,00.
8303 d) 0. Siebert, E. Eucken u. d. Problem
d. Kultur. (= PädMag. Heft 322.) Langen-
salza, Beyer. 16 S. M. 0,20.
8304) K. Hoffmann, Die Wiederauf erstehg.
d. Geistes: Tat 1, S. 438-48.
8305) A. Ei cht er. Die geistige Bewegg. d.
Gegenw. v. d. Begriff d. Persönlichkeit dargest.
u. krit. beleuchtet. {= PädMag. Heft 370.)
Langensalza, Beyer. 1909. 121 S. M. 1,50.
8305a) A. Eiehl, Zur Einführg. in d. Philo-
sophie d. Gegenw. 3. verb. Aufl. L., Teubner.
VI, 274 S. M. 3,00.
8306) E. Unger, Geistige Grundprobleme d.
Gegenw.: SlünchnerNNß. N. 50/1.
8307) F. A. Schmid, Mönch u. Philister.
Kulturprobleme im dtsch. Geistesleben d.
letzten zwei Jahrhunderte. 7 Vortrr. z. Ver-
ständnis d. Kulturfragen unserer Gegenw.
Heidelberg,Winter. 1909. 1^11,264 S. M.3,00.
8307a) F. Jodl, Wesen u. Ziele d. ethischen
Bewegung in Deutschland. 4. verm. Aufl.
Frankfurt a. M., Neuer Frankf. Verl. 32 S.
M. 0,50.
8308) Monatshefte der Comenius-Gesellschaft.
Her. V. L. Keller. Jahrg. 17. Jena,
Diederichs. IV, 320 S. M. 10,00.
(Enth. u. a. S. 3-40 : D. B i s c h o f f , Die soziale Frage im
Lichte des Humanitätsgedankens. — S. 40/2 : L.
Keller, Der Gedanke d. Humanität in d. Philos.
Wundts. — S.738: E.Federn, Ruskin. — S. 148-88:
L. Keller, Bibel, Winkelmass u. Zirkel. — S. 212-36:
K. Hesse, Kulturideale u. Volkserziehg.)
8308a) Dasselbe. Jahrg. 18. Ebda. 1909. M. 10,00.
8309) Vorträge u. Aufsätze aus der Comenius-
Gesellschaft. XVII. Jahrg. Ebda. 1909.
(1. H. Romundt, Die Wiedergeburt d. Philosophie.
14 S. M. 0,40. — 2. L. Keller, Die geistigen Strö-
mungen d. Gegenw. u. d. öffentl. Leben, n, 14 S.
M. 0,50. — 3. A. Frhr. v. Reitzenstein, Fiehtes
Philosoph Werdegang. 35 S. M. 0,50. — 4. L. Keller,
Die Sozietäten d. Humanismus u. d. Spraehgesell-
schaften 60 S. mit Abbildgn. M. 1,50. — 5. id.,
Die geistigen Strömungen d. Gegenw. u. d. öffentl.
Leben. 2. Aufl. 19 S. M. 0,50. — 6. id., Schillers
Weltanschauung u. seine Stellung in d. Entwicklungs-
gesch. des Humanismus. 2. Aufl. 87 S. M. 1,50. —
7. id. , Die Idee d. Humanität u. d. Comenius-Gesell-
schaft. 4. Aufl. 32 S. M. 0,75.)
8310) A. Bartels, Rasse. Sechzehn Aufsätze
z. nationalen Weltanschauung. (= N. 368.)
8310 a) L. G u m p 1 0 w i c z , Der Eassenkampf .
Soziolog. Untersuchgn. 2. verm. Aufl.
Innsbruck, Wagner. 1909. XV, 432 S.
M. 6,00.
83101)) A. Harnack, Easse, Überlieferung u.
Individuum: BaltMschr. 65, S. 25-33.
8310c) F. Lienhard, Gobineaus Amadis u. d.
Eassenfrage: Wege nach Weimar 5, S. 1-17,
49-62, 97, 114.
Naturwissenschaftliches und Popular-
philosophie:
Gesamtdarstellungen.
8311) O. Bryk, Die Naturphilosophie u. ihre
Überwindg. durch die erfahrungsgemässe
Denkweise (1800—50). (= id.,* Entwick-
luDgsgesch. d. reinen u. angewandten Natur-
wissensch. im 19. Jh. Bd. 1.) L., Barth.
1909. XL, 654 S. M. 15,00.
8312) J. Classen, Vorlesungen üb. moderne
Naturphilosophen. Hamburg, C. Boysen.
VII, 180 S. M. 3,50.
(Du Bois-Reymond, F. A. Lange, Haeckel, Ostwald,
Mach, Helmholtz, Boltzmann, Poincare u. Kant.)
8313) M. E e h b u r g , Die neuere naturphilos.
Bewegung. (= BernStPhilos. Bd. 66.) Bern,
Scheitliu, Spring & Co. 80 S. M. 1,00.
8313 a) P. Volkmann, Die materialist. Epoche
d. 19. Jh. u. d. phänomenologisch-monist.
Bewegg. d. Gegenw. Ak. Eede. L., Teubner.
1909. 30 S. M. 1,50.
8314) W. Bölsche, Die Entwickelungslehre im
19. Jh. 3. Aufl. (= Singers volkstüml.
Bücherei, Bd. 8.) Strassburg, Singer. 1909.
135 S. M. 2,00.
8315) Darwin, seine Bedeutg. im Eingen um
Weltanschauung u. Lebenswert. {= Mod.
Philosophie. Bd. 4.) B.-Schöneberg, Buch-
verlag d. Hilfe. 1909. 123 S. M. 1,00.
(Mit Beitrr. v. M. Apel, W. Bölsche, E. David,
F. Naumann, R. Penzig, B. Wille.)
8316) E. Goldscheid, Darwin als Lebens-
element unserer mod. Kultur. Wien, Heller.
1909. IV, 111 S. M. 2,00.
8317) E. Eis 1er, Geschichte des Monismus.
L., Kröner. 1909. VIII, 204 S. M. 3,00.
8318) Der Monismus. Dargest. in Beitrr. seiner
Vertreter. Bd. 2. Historisches. (Vgl. JBL.
1906/7 N. 6543.) Her. v. A. Drews. Jena,
Diederichs. 202 S. M. 4,50.
(S. 1-42: A. Siebert, Monismus u. Renaissance. —
S. 33-59: Marie Joachimi-Dege, Zur Gesch. d.
Monismus. — S. 60-81: O. Weiss, Schopenhauers
Monismus. — S. 82-102 : M. Wentseher, Lotzes
Monismus. — S. 103-48: W. v. Sehn eben, Haeckels
„reiner" u. „konsequenter" Monismus. — S. 149-74:
O. Braun: R. Euckens Monismus. — S. 175-201:
Minna v. Hartmann, E. v. Hartmanns konkreter
Monismus.)
Einzelne Persönlichkeiten:
(In alphabetischer Eeihenfolge.)
W. Bölsche.
8319) A. Kaiser, W. Bölsche: BG1.44, S. 242-56.
8320) Th. Kappstein, W. Bölsche: DEs. 134,
S. 277-84.
8321) E. Magnus, W. Bölsche. B., Staude.
1909. 166 S. M. 2,00.
441
IV, 5. Didaktik.
442
832*2) Un volgarizzatore tedesco: NAnt. 133,
S. 742,3.
(Bölscbe.)
8323) W. Bö Ische, Auf dem Menschenstem.
Gedanken zu Natur u. Kunst. (= N. 375 )
8323a) W. Bölsche, Stunden im All. Natur-
wissenschaft!. Plaudereien. St., Dtsch.Ver-
lagsanst. 1909. 517 S. M. 6,00.
K. Deubler. Dodel.
8324) R. M. Meyer, Der Bauemphilosoph
K. Deubler (1819—89): Heimgarten 32, N. 4.
8324 a) A. Dodel, Konrad Deubler, der mo-
nistische Philosoph im Bauemkittel. Sein
Entwicklungsgang vom einfält. Glauben zum
klaren Erkennen. Nach authent. Quellen
aus seinen Tagebüchern, seinem Briefwechsel
u. anderen Schriftstücken dareestellt. Volks-
ausgabe. St., Lehmann. 1909. XV, 327 S.
Mk. 1,50.
8325) O. Juliusburger, Paulsen oder Dodel.
Zum Gedächtnis A. Dodels. ZSex. 1,
S. 298-303.
E. H a e c k e 1.
8326) E. Ha e ekel. Alte u. neue Naturgesch.
Nebst Verzeichnis d. Druckschriften Haeckels
in chronolog. Reihenfolge. Jena, Fischer
32 S. M. 0,60.
8327) id.. Die Welträtsel. Neubearb. Taschen-
ausg. L., Kröner. VTH, 240 8. M. 1,00.
832S) M. A p e 1 , Die Weltanschauung Haeckels.
(Mod. Philosophie Bd. 1., B., Buchverlag d.
Hilfe. 82 S. M. 1,00.
8329) W. Bölsche, E. Haeckel. Volksausg.
B-, Bondi. 1909. VI, 219 S. M. 1,00.
8330) F. Lipsius, E. Haeckel als Lehrer: Blau-
buch 3, S. 1500 3.
8331) W. Mav, E. Haeckel. Versuch e. Chronik
seines Lebens u. Wirkens. L., Barth. VH
301 S. M. 5,60.
S332) O. Quast, Haeckels Weltanschauung.
Essen, Hülsmann. 1909. 100 S. M. 1,00.
8333) W. S c h w a n e r , Künstler, -Fälscher*,
Forscher: Volkserzieher 13, N. 5^
(Für Haeckel)
Kerner v. Marilau n.
8234) E. M. Kronfeld, A. Kemer v. Marilaun.
aiit e. Geleitwort v. R. v. Wettstein. L.
Tauchnitz. XX, 392 S. Mit AbbUdgn. u.
Tafeln. M. 12,00.
E. Mac h.
8335) A. Bogdanow, E. Mach u. d. Revolution:
NZSt. 26 S 8. 695-700.
8336) R. Hell, E. Machs Philosophie. Diss.
Freiburg. 130 S.
8337) A. Hoffmann, E. Mach: VossZgB. N. 7.
8338) W. Jerusalem, E. Mach: DArbeit 7,
S. 392 4.
Religion und Kirche:
Allgemeines.
8339) Religion u. Geisteskultur. Zeitschrift z.
Vertiefg. d. mod. Geisteslebens. Her. v.
Th. Steinmann. Bd.2u.3. (Zu je 4 Heften.)
Göttingen. 1908;9. 356 S.; 348 S. Je M. 12,00. |
8340) Religiöse Grundgedanken u. mod. Wissen-
schaft. Eine Umfrage: N&S. 129, S. 365-82,
427-53; 129, S. 27-41, 305-13; 130, S. 167-71,
457-63.
(Enth. Beitrr. y. C Radlauer, G. Simmel, J. Köhler,
U. Senator, G. Fritsch. — M. Dessoir, H. Basser-
mann, A. Dörinif, B. Rawitz, C Bombak. — Th.
Elsenhans, L. Leviin, H. Scherer, J. H. vant'Hoff,
M. Cantor, A. Erraan. — A- Heusler, A. Hillebrandt,
Strecker, R. Leonbard. — P. Sorauer. — H. Vaihinger,
G. Berendt)
8341) F. Naumann, Briefe über Religion.
4. Aufl. B.-Schöneberg, Verl. d. Hilfe. 90 S.
M. 1,50.
8341a) id., Die Schönheit d. alten Glaubens:
Südd. Mhh. 6«, S. 630/8.
8342) O. Pfleiderer, Reden u. Aufsätze.
(= N. 424.)
8343) H. W e i n e 1 , Die religiöse Beweg, d.
Gegenw.: WIDM. 106, S. 845-50.
8343 a) A. Winkel mann. Die christl. Persön-
lichkeit im mod. Geistesleben: Kon-sMschr.
65, S. 681/9, 777-85.
8344) G. Pfannmüller, Jesus im Urteil d. Jhh.
(=- N. 1060.)
8345) E. Pfenningsdorf, Christus im mod.
Geistesleben. 11. verm. Aufl. Schwerin,
Bahn. XVI, 341 S. M. 4.20.
8345a) K. Kautsky, DerL>sprung d. Christen-
tums. Eine bist. Untersuchg. St., Dietz.
XVI, 508 S.
8345b) C. Jentsch, Christentum u. Kirche in
Vergangenheit, Gegenwart u. Zukunft.
(= X. 3586.)
8345c) G. Küssner, Was ist Christentum?
L., Hinrichs. 592 S. M. 6,00.
8346) F. Steudel, Das Christusproblem u. d.
Zukunft des Protestantismus. (= Dtsch.
Wiedergeburt Bd. 4.) Zürich, Schröter.
1909. 46 S. M. 1,00.
8347) H. Frhr. v. Wolzogen, Dtsch. Glaube.
(= Schriften d.Werdandibundes E.V. Hefto.)
L., Eckardt. 1909. 15 S. M. 0,50.
8348) Th. Kapp st ein, Psychologie d. Frömmig-
keit. (= N. 405.)
8349) Th. Kappstein, Mod. Theologie u.
Kultur. {=^ Kultur Bd. 29-30.) B., Mar-
quardt. 143 S. M. 3,00. :Mit 12 Tafeln.
(Beb. A. Harnack, O. Pfleiderer, A. Schlalter, Kanzel-
ktütur, Duelldebatten [Hering]. — R. Seeberg, L.
Lemme.)
Katholizismus.
8350/1) K. G. Chesterton, Orthodoxie.
München, Weber. 1909. 226 S. M. 3,50.
|[M. Hei mann: NTls. 20, S. 1080; 2. C.
Jentsch: Zukunft 69, S. 3-11 („Nicht
Orthodoxie, sondern Christentum"); St^IL.
77, S. 464/7 („Ein Ultramoderner über ultra-
montane Weltanschauung-).]!
8352) G. Goyau, L'Allemagne religieuse. Le
catholicisme. T. 3 et 4. Paris, Perrin. 1909.
120. XLIII, 331 S., 431 S. Fr. 7,00.
8353) SadocSzabö, Albert Ehrhards Schrift:
„Katholisches Christentum u. moderne Kul-
tur-. Ein Beitr. z. Klärg. d. relig. Frage in d.
Gegenw. Graz, Moser. 1909. VI, 208 S. M.2,00.
8354) K. Hennemann, Herman Schell im
Lichte zeitgenöss. Urteile bei seinem Tode.
Mit e. biograph. u. bibliograph. Anh. Un-
veränd. Abdr. d. Mskr.-Ausg. Paderborn,
Schöningh. 1909. XII, 267 S. mit 1 Bildn.
M. 3,40.
443
IV, 5. Didaktik.
444
8355) A. Stolz u. seiue Werke. Zum 100. Geb.
Freiburg, Herder. 33 S. Gratis.
8356) A. Stolz (1808-83). |J. Bernhart: Hoch-
land 5', S. 697-709; F. Fischer: KZEU. 57,
S. 303/9 („A. St., wir u. d. Schule"); H.
Herz: Bücherwelt 5, S. 87-98; weiteres s.
LE. 10, S. 776/7.1
8357) O. Hörth, Aus A. Stolzs Briefwechsel
mit J. Hörth : FZg. 4. Febr.
8358) A. Stolz, Gesamm. Werke. Bd. 1, 2, 12.
Freiburg, Herder. VII, 434 S.; IX, ^60 S.;
88, 100, 95, 109, 81 S. M. 3,60; M. 2,70;
M. 2,60.
(1. Besuch bei Sem. Cham u. Japhet. — 2. Spanisches
für d. gebildete Welt. — 12. Wacholder-Geist.)
Protestantismus.
8359) E. Philipp, Schulmeistergedanken zu
Frenssens Eoman Hilligenlei. Glauchau,
Peschke. 32 S. M. 0,50.
8360) K. Seeberg u. A. Wagner, A. Stoecker.
Zwei Eeden. B., Trowitzsch. 1909. 51 S.
M. 1,00.
8361) A. Stoecker. Erinuerungsbll. Her. v.
E. Bunke. (Aus Eeformation 8.) B., Vater-
land. Verlagsanst. 1909. 218 S. M. 1,00.
(Mit Beitrr. v. E. Bunke, M. Kahler, Graf
Hohenthal, W. Philipps, G. Burekhardt,
D. V. Oertzen, H. Dalton, R. H. Grützmacher,
O. Schwartzkopff , P. Le Seur, F. Krieg, C.
Ohly, F. Osmer, S. Jäger, R. Mumm, H. Stuhr-
mann, W. Lütgert, J. Fischer, Clara Gräfin
Baudissin, Bertha v. Kröcher, Elisabeth v-
Knebel-Döberitz, J. Zimmermann, S Keller,
E Seh aed er, R. Seeberg, F. v.'Bodelschwingh.)
8362) A. Stöcker (1835— 1909j. |E. Bahr:
Türmer ll^, S. 797/9; M. Harden: Zukunft
66, S. .303-10; F. Naumann: HilfeB 15,
N. 8; M. Eade: Christi Welt. 23, S. 211/2;
H. V. Wolzogen: BayreuthBll. 32, S. 165/7.
AZgJudent. 73, S. 86/7.|
Freireligiöse Richtungen.
8363) E. Penzig, M. v. Egidy. Lebendige Ge-
danken e. Toten. Schlachtensee, Volks- j
erzieher- Verlag. 1909. 30 S. M. 0,40.
8361) M. V. Egidy. Sein Leben u. Wirken.
Unter Mitwirkg. d. Familie v. Egidy, A.
Mülberger, Eegine Deutsch, G. Her-
ter; her. v. H. Driesmans. Volks-Ausg.
Dresden, Pierson. 1909. XI, 803, 160 S.
(Gesamm. Schriften, Vorträge u. Aufsätze. — Leben.)
8365) G. Conrad, Horneffers Welt- u. Lebens-
anschauung. Dresden, Ungelenk. 80 S.
M. 0,80.
(Religion d. neuen Heidentums. — Wege d. Lebens.)
8366) A. Horneffer, Erziehg. d. mod. Seele.
L,, W. Klinkhardt. VIII, 163 S. M. 4,00.
8367) A. Kalthoff, Vom inneren Leben.
Nachgelassene Predigten. Her. v. F. Steu-
del. Jena, Diederichs. IV, 187 S. M. 3,00.
(Das menschliche Glück. — Unser inneres Leben.)
8368) H. Bösking, Auch e. Kalthoff-Erklärer.
Blaubuch 3, S. 495 8.
(Gegen Gmelin.)
8369) A. Knellwolf, Kalthoff, d. Prophet d.
Zukunft. Basel, Wepf, Schwabe & Co. 24 S.
M. 0,60.
8370) O. Siedel, A. Kalthoff u. d. Persönlich-
keit unserer Dichter. L., Verlag Dtsch. Zu-
kunft. 14 S. M. 0,40.
8371) W. Schwan er, Germanen-Bibel. 2. um-
gearb. Aufl. Bd. 2. Schlachtensee, Volks-
erzieher-Verlag. 1909. 320 S. M. 7,50.
|[A, Brausewetter: Tag 1909, N. 41.]|
Pädagogisches nnd Philologisches.
(Siehe auch I, 9.)
8372) O. Willmann, Didaktik als Bildunga-
lehre. 4. Aufl. (= N. 3015.)
8373) P. Natorp, Philosophie u. Pädagogik.
Untersuchgn. auf ihrem Grenzgebiet. Mar-
burg, Elwert. VIII, 362 S. M. 5,40.
(über Philos. als Grundwissenschaft d. Pädagogik. —
Individualität u. Gemeinschaft. — Über Philosophie
u. philos Studium. — Zum Gedächtnis Kants. —
Was uns die Griechen sind.)
8374) L. Hatvany, Die Wissenschaft des nicht
Wissenswerten. Ein Kollegienheft. L.,
Zeitler. 121 S. M. 2,50. ][E. Grünwald:
DLZ. 30, S. .534/5; M. Hei mann: NEs. 19,
S. 1385/8; K. J. Neumann: MünchnerNNB.
N. 77; E. M. Meyer: NJbbKlAltGL. 23,
S. 77/8.11
8375) L. Gurlitt, Klassizist. u. humanist.
Bildung: HilfeB. 15, N. 18.
8376) B. Goltz, Buch d. Kindheit. Her. v.
K. Muthesius. (= Bibl. päd. Klassiker
Bd. 43.) Langensalza, Beyer. XVII, 282 S.
M. 2,50.
8376a) H. Spiero, B. Goltz in Königsberg:
KönigsbBll. 1909, N. 20.
8377) F. Paulsen, Aus meinem Leben.
(= N. 4773.)
8377 a) id., Philosophia militans. Gegen
Klerikal ismus u. Naturalismus. 4. durchges.
Aufl. B., Eeuther & Eeichard. IX, 233 S.
M. 2,00.
8378) K. Sternberg, F. Paulsen. B.-Wilmers-
dorf, Tempelkunstverlag. 16 S. M. 0,40.
8379) F. Paulsen (1846—1908). JE. A dick es:
Kantstudien 14, S. 1/7; L. Gurlitt: Zu-
kunft 64, S. 404-12; A. Heubaum:
MGESchG. 18, S. 332/9; Th. Kappstein:
DSchule. 12, S. 593-613; Ellen Key:
BerlTBl. N. 263 („P. u. d. Jh. d. Kindes");
F. Kuntze: Kw. 21*, S. 371/2; Th. L. :
DEs. 137, S. 145/8 („Ein Nachruf v. einem
seiner Schüler"); H. Lindau: ZPhK. 133,
S.234/9;K.Oesterreich:Eckart3,S.145-56,
242-52; St. Ezewuski: Nouvelle Eevue 3S
S. 529-47; J. Speck: PädA. 51, S. 9-32;
E. Spranger: ChristlWelt. 22, S. 917/9;
A. Titius: Hilfe 14, S. 565/7; F. Tönnies:
Morgen 2, S. 1170/2; Th. Ziegler: FZg.
21. Aug.|
Essayisten:
Werke.
8380) Jb. mod. Menschen. Beitrr. z. Förderg.
d. philos. u. sozialpolit. Interesses. Bd. 3 u. 4.
Osterwieck, Zickfeldt. 1908/9. Je M. 3,00.
(Bd. 3 enth. u. a. S. 417: .7. K. v. Ho e sslin, Die
Schöpfer. Funktionen d. Geistes. — S. 48-58: H. Swo-
boda. Denken u. Leiden. — S. 59-70: P. Mehlhorn,
Willensfreiheit. — S. 70-88: G. Runze, Psychologie d.
Religion. — S. 100,9: E. König, Unser Recht auf
Religion. — S. 110,6: H. Freimark, Theosophie. —
S. 117-23: N. Fornelli, Der neue religiöse In-
dividualismus. — S. 124-80: S. Lublinski, Die Be-
gründg. d. Humanität. — S. 141 8 : Die Weltanschauung
e. Ich-Philosophen. — S. 149-57: A. Horneffer, Was
ist uns Nietzsche? — S. 159-61: C v. Brockdorff,
G. J. P- L BoUand. — S. 182,5: P. Ssymank, Die
Stellung d. Bildungsgesch. — S. 186-92: L. Gurlitt,
Harmonische Bildung.)
8381) Ekstasische Konfessionen. Gesarom. v.
M. B u b e r. Jena, Diederichs. XXVIII,
239 S. M. 6,00.
145
TV. P». Diriaktik.
446
S382) E. Bertz, Harmonische Bildung. Kin
Buch für d. Zeit. Dresden, Reissner. VII,
•J50 S. M. 3,50.
8382 a) O. Bloch, Vom Tode. (= N. 1730.)
|[M. Hochdorf: SozMhh. 15, S. 1371/3
(„Der furchtbare Tod").]l
8383) R. Biese, Kulturwissenschaft!. Welt-
anschauung. Halle, Niemever. 1909. VII,
344 S. M. 6,00.
8384) C. Brunner, Die Lehre von den Geistigen
u. vom Volke. Bd. 1. B., Schnabel. 1168 S.
M. 22,00. |[G. Landauer: Zukunft 66,
S. 98-106.] i
8385) H. Driesmans, Wege z. Kultur. Grund-
linien z. Verinnerlichg. u. Vertiefg. d. dtsch.
Kulturlebens. München, Beck. 1909. 140 S.
M. 2,25.
8386) O. Ewald, Gründe u. Abgründe. Prä-
ludien zu e. Philosophie d. Lebens. B.,
Hof mann. 1909. XVH, 551 S.; V, 331 S.
:^i. i5,0().
8387) H. V. Gersdorf f, Die Revision desTaktes.
Freiheit, Persönlichkeit u. Herrschaft des
Geistes. Prakt. Philosophie, Psychologie u.
Soziologie. L., Voigtländer. 1909. XI,
375 S. M. 5,00.
8388) K. W. G o 1 d s c h m i d t , Der Wert des
Lebens. Optimismus u. Pessimismus in d.
mod. Lit. u. Philosophie. (=: Mod. Philo-
sophie, Bd. 3.) B., Buchverlag d. Hilfe.
111 S. M. 1,00.
(Das Problem. — Die Kultur. — Situation. — Spiege-
lungen.)
8389) J. E. Frhr. v. Grotthuss, Aus dtsch.
Dämmerung. Schattenbilder e. Übergangs-
kultur. St., Greiner & Pfeiffer. 1909. XU,
357 S. M. 3,00.
(Enth. u. a. : Götterdämmerung. — Christentum für
dieses Leben. — Im Zeichen Nietzsches. — Das nat
Deutschland. — Gesellschaftsmoral. — Wir Zeit-
genossen. — Nacktkultur u. Kunst. — Gesinnungs-
kultur.)
8390) C. Hiltv, Sub spezie aeternitatis. L.,
Hinrichs. 59 S. M. 1,00.
8391) K. König, Rhythmus, Religion, Per-
sönlichkeit. Jena, Diederichs. 174 S. M.3,00.
8392) P. Krise he, Worte, Werte, Werke.
Lebensfragen d. Gegenw. L., Asgard- Ver-
lag. VIII, 221 S. M. 2,50.
8393) K. Lasswitz, Seelen u. Ziele. Beitrr.
z. Weltverständnis. L., Elischer. XI, 320 S.
M. 5,00.
(Beb. u.a.: Vom Rätsel d. Zeit. — Zwei Weltbeseeler.
[Bruno u. Fechner;. — Spiel u. Instinkt. — Zeichen
d Kultur. — Fühlen u. Forschen. — Der kritische
Gedanke. — Das Schauen des Genius. — Dinge,
Seelen, Ziele. — Kant u. Goethe — Schiller als Befreier.)
8394) id., Wirklichkeiten. Beitrr. z. Welt-
verständnis. 3. verb. Aufl. Ebda. VUI,
449 S. M. 7,00.
8395) A. Levenstein, Arbeiter-Philosophen u.
-Dichter. B., Frowein. 1909. 104 S. M. 2,50.
(Bd. 1. Blech-, Berg-, Metall-, Textilarbeiter, Sticker,
Handschuhmacher, Bäcker, Buchdrucker, Weberinnen,
Dienstmädchen.)
8395a) Lynkeus (J. Popper), Phantasien e.
Realisten. Dresden, Reissner. 1909. VIQ,
237, 239 S. M. 5,00.
8395b) Jos. Meyer, Ausgew. Aufsätze. 2 Bde.
f= N. 419.)
8396) J. E. Poritzky, Das Herz der Nacht.
Ein Buch z. Kultur d. Seele. München,
Müller. 1909. VIII. 293 S. M. 4,00.
8397) W. Rathenau, Reflexionen. L., Hirzel.
271 S. M.3,00. [F. Dernburg: BerlTBl.
N. 224 {„Ein Buch des Widerspruchs"); S.
Saenger: NRs. 19, S. 1383/5.]!
, S398) A. Schafheitlin, Der grosse Ironiker u.
i sein Werk. Tl. 2. Die Utopie. B., Rosen-
baum. 1909. VII, 223 S. M. 3,50.
8399) A.Sperl, Lebensfragen. Aus d. Papieren
e. Denkers. 3. Aufl. München, Beck. 1909.
VIII, 223 S. M. 4,00.
8399a) J.Schlaf, Der Krieg. (= Kultur Bd. 21.)
.' B., Marquardt. 69 S. Mit 11 Tafeln. [C.
Jentsch: Zukunft 62, S. 14/8 („Ein My-
stiker"); P. Zschorlich: HilfeB. 13, N. 48
(„Ein Tiefinnerster").
PersötUichkei ten.
8400) A. Harpf, Hamerüng als Denker:
LitDÖ. 8, N. 3.
8401) L V. Egloffstein, C. Hilty f 1909:
Eckart 4, S. 219-21.
8402) 0. Fässler, C. Hilty: BernRs. 4, S. 184/5.
8403) G. Rieden kapp, W. Jordans , Oster-
fragen ■': HambXachrrB. N. 16.
8404) C. Gurlitt, Der Rembrandtdeutsche :
Zukunft 62, S. 139-48; 69, S. 369-79.
(A. J. Langbehn 1851-1907.)
8405) K. Storck, O. v. Leixner: Eckart 2,
S. 501-16, 557-72.
8406) F. Mauthner. J. Bab: Schaubühne 5-,
S. 529-32 (,M.-Feier^): F. Dernburg: Berl-
TBl. 1909, X. 592; A. Klaar: VossZgB. 1909,
N.47(,DerKritiker der Sprache*); H.Land:
UniversumK^ 26, N. 7; K. F. Nowak: Hann-
Cour. N. 28366.1
8407) M. Nordau. M. Graf: NFPr. N. 16141;
M. A. Klausner: O&W. 9, S. 489-90; A.
Kohut: HambCorr. 1909, N. 379; H. Land:
UniversumRs. 25, N. 43; BernRs. 4, S. 60yJ.I
8408) A. Gelber, J. Popper: W^age 11, N. JO!
8408a) A. Klaar, Ein origineller Denker:
VossZg. N. 85. u^uch Geg. 73, S. 134/5.)
(J. Popper)
8408b) E. Mach, J. Popper: Zeit N. 1944.
Aphoristen.
8409) E. Eckertz, Der Aphorismus in Deutsch-
land: VossZgB. X. 48, 50.
8410) K. Knortz, Das Buch d. Lebens. Sprüche
d. Weisheit für Freie u. Unfreie. L., KUnkardt
u. Biermann. 312 S. M. 3,00.
8411) K. Kraus, Sprüche u. Widersprüche.
München, Langen. 1909. 262 S. M. 3,50.
:[0. Stoessl: Geg. 75, S. 322/4; F. Stös-
singer: LE. 12, S. 184/8; Blaubuch 4,
S. 479-81 („Der Aphorismus").]
8412) id., Vorurteile: Fackel N. 241.
8413) R. Scheu, K. Kraus. Wien, Jahoda
& Siegel. 1909. 39 S. M. 0,80.
8414) O. E. Deutsch, Gedanken d. jungen
Kürnberger: NWTBl. 1909, N. 100. (Siehe
LE. 11, S. 1161.)
(Aphorismen.)
8415) A. Nadel, Aus vorletzten u. letzten
Gründen. B., Fleischel. 1909. XV, 254 S.
M. 3,50. i[A. El oe SS er: VossZgB. 1909,
N. 39; F. Stössinger: LE. 12, S. 188;9.]1
Satiriker und Humoristen.
8416) O.J.Bierbaum,Satura:LE. 10,8.1335-40.
(L. Thoma, O. Levy, Eversu. Th. Etzel, .Penthesileia-,
G. O. Kuoop, Anna Croissant-Rust, H. W. Fischer.)
8417) H. S. Rehm, Lachende Masken. B.,
Concordia. 204 S. M. 2,50.
(Enth. u. a. Aussprüche, Anekdoten v. Lichtenberg,
Friedr. d. Gr. u. a.)
iil
IV, 5. Didaktik.
44Ö
8418/9) G. Blumröder, Geist u. Welt bei Tisch.
Humorist. Vorlesgn. über Esskunst. Neu
her. V. 0. St eine 1. 2 Bde. (= Dtsch.
Bücherei Bd. 89-92.) B., Verl. Dtsch. Bücherei.
1909. 146, 139 S. M. 0,90.
8420/1) M. G. Saphir (1775-1858). C. Glossv:
ÖsterrEs. 16, S. 308-16; E. Isolani: Hamla-
Corr. K 452; A. Kohut: AZgJudent. 72,
S. 499-501, 525/7; J. Minor: NFPr. N. 15820:
J. V. Newald: Zeit N. 2136.|
8422) E. Schwetschke, G. Schwetschke, e.
dtsch. Humanist u. Humorist d. 19. Jh.
Halle, Gebauer-Schwetschke. VIII, 336 S.
M. 6,00.
8423) K. J. Weber, Demokritos. Bd. 7: Die
Steckenreiterei. Das Naive u. a. Verbess.
u. mit Anmerkgn. versehene Ausg. (= ÜB.
N. 5125.) L., Reclam. 1909. 16°. 103 S.
M. 0,20.
8424) H. Lilienfein, Ideale d. Teufels. Eine
boshafte Kulturfahrt. (= N. 1749.) |[E.
Günther: Christi Welt. 22, S. 638-41. ]|
8425) C. Spitteler, Literarische Gleichnisse.
2. Aufl. Zürich, A. Müller. 100 S. M. 3,00.
8426) E. V. Wolzogen, Augurenbriefe Bd. 1.
(= N. 445.)
(Wohltäter d. Menschheit. — Das ungereimte Jahr-
hundert. — Fromme Kurpfuscher. — Sexueller Ide-
alismus. — Die Pauker. — Der Kulturwert d. Witzes. —
Roms Rache — oder d. Segen d. Christentums.)
Geschichte u. Geschichtswissenschaft:
Gesamtdarstellungen nnd Essaysammlnngen.
Allgemeines. (Vgl. N. 5/7, 67-72.)
8427) P. Natorp, Über Philosophie, Geschichte
u. Philosophie d.Geschichte: HZ. 100,8.564-84.
(Mit Bezug auf Kultur d. Gegenw. I.)
8428) M. Nordau, Der Sinn d. Geschichte.
B., C. Duncker. 1909. V. 475 S. M. 6,00.
|[R. M. Meyer: DRs. 140,' S. 478/9.]!
(Behandelt u. a. : Herders geschichtsphilos. Ansichten.)
8428a) G. Simmel, Soziologie. Untersuchgn.
über d. Formen d. Vergesellschaftigg. L.,
Duncker & Humblott. 782 S. M. 4,20.
8429) O. Hintze, Hist. u. polit. Aufsätze.
Bd. 1/3. (= N. 401.)
8429 a) Dasselbe. Bd. 4. (= Dtsch. Bücherei
Bd. 100/1.) B., Dtsch. Bücherei. 1909. 191 S.
M. 0,60.
(Enth. u. a. : Über Individualist, u. kollektivist. Ge-
schichtsauffassg. [Lamprecht]. — J. G. Droysen. —
Rasse u. Nationalität. ~ G. SehmoUer als Historiker.)
8430) F. Meinecke, Von Stein zu Bismarck.
Hist. Aufsätze. (= N. 417.)
(Vaterland, u. religiöse Erhebg. am Anfang d. 19. Jh.
— H. u. Amalie v. Beguelin. — Boyen u Roon. —
Die Gedanken u. Erinnerungen Bismarcks. — H. v.
Treitschke. — J. Burckhardt, d. dtsch. Geschicht-
schreibg. u. d. nationale Staat.)
8431) H. V. Treitschke, Bilder aus d. dtsch.
Geschichte. Bd. 1. Politisch-Soziale Bilder.
(= N. 440, Bd. 1.)
Politische Geschichte:
Allgemeines und einzelne Epochen.
8432) K. Lamprecht, Deutsche Geschichte.
Bd. 11/2. (= N. 4417.)
8432a) H. Jaeger, Dtsch. Gänge in Kultur u.
Politik. München,Beck.l909.V,90S. M.1,60.
8433) F. M e i n e c k e , Weltbürgertum u. National-
staat. Studien z. Genesis d. dtsch. National-
staates. München, Oldenbourg. VI, 498 S.
M. 10,00. i[F. F(rie)d(ri)ch: LCBl. 59,
S. 529-31; H. Kretschmayr: ÖsterrRs.
19, S. 275-84; G. Küutzel: DLZ. 29,
S. 453-61. ]|
8434) W. Herzberg, Das Hambacher Fest.
Gesch. d. revolutionären Bestrebungen in
Ilheinbayern um d. J. 1832. Ludwigshafen,
Gerisch. 263 S. Mit Abbildgn. M. 5,00.
Einzelne Persönlichkeiten.
Zeit von 1800—50.
8435) M. Spahn, Metternich: Hochland 6^
S. 154-73.
8436) L. Geiger, Zwei Berichte Ad. Müllers:
DR. 343, S. 114/8.
(An Metternich 1817 u. 25.)
8437) H. Delbrück, M. Lehmanns Stein:
PrJbb. 134, S. 448-66.
8438) O. Hintze, Stein u. d. Preuss. Staat.
(= N. 8429, Bd. 3, S. 69-108.)
(M. Lehmann.)
8439) A. Moellerv.d. Brück, Stein. (= N. 77,
S. 188-242.)
8440) A. V. Peez, Stein. {= Hillgers illustr.
Volksbücher Bd. 102.) B., Hillger. 75 S.
M. 0,30.
8440a) G. Egelhaaf , 18 Briefe F. Th. Vischers
aus d. Paulskirche: DE. 34*, S. 212-25, 360/8.
Zeitalter Bismarcks.
8441) A. Böhtlingk, Bismarck u. Shakespeare.
St., Cotta. 149 S. M. 3,00.
8441a) O. Gildemeister, Aus den Tagen Bis-
marcks. Polit. Essavs. L., Quelle & Meyer.
230 S. M. 4,40. 1[R. Eucken: DRs. 137,
S. 308-11.] I
8442) E. Marcks, Bismarck. Eine Biographie.
(In 4 Bdn.) Biimarcks Jugend 1815—48.
Ebda. XVI, 476 S. M. 7,50.
8443) Th. Barth (1841—1909). |R. Bahr: Zu-
kunft 68, S. 51/4; R. Breitscheid: Blau-
buch 4, S. 583/7; P.Busching: SüddMhh. 6'^
S. 123 4; C. Hausmann: März 3^, S. 487/8;
W. Heine: SozMhh. 15, S. 774/8. (,Th. B.s
Vermächtnis"); H. Ilgenstein: Blaubuch 4,
S. 559-65; W. Lotz: SüddMhh. 6^ S. 334-40;
F. Naumann: Hilfe 15, N. 24; R. Penzig,
Das freie Wort 9, N. 7; Th. Wolff: Berl-
TBl. 1909, N. 276; AZg. 1909, N. 24. |
8444) Ein Trauerspiel v. Th. Barth. Sulla u.
Sertorius: FZg. 1909, 10. Juni.
8445) H. V. Gerlach, A. Bebel. Ein biograph.
Essay. München, Langen. 64 S. M. 0,60.
8446) R. Dodl, Zur 50. Aufl. v. A. Bebeis
„Frau": FZg. 1909. 3. Dez.
8447) H. Oncken, Rudolf v. Bennigsen. Ein
dtsch. liberaler Politiker. Nach seinen Briefen
u. hinterlassen en Papieren. 2 Bde. (=N. 4749.)
Bildbeilagen. M. 24,00.
8448) F. Dernburg, Karl Braun- Wiesbaden
(1822—93): ADB. 55, S. 454/9.
8449) B. Harms, F. La.ssalle u. seine Bedeutg.
für d. dtsch. Sozialdemokratie. Jena, Fischer.
1909. VII, 128 S. M. 1,50.
8449a) A. Langguth, K. Mathy. Ein Lebens-
bild aus sturmbewegter Zeit. (=Burschensch.
Bücherei Bd. III, Heft 5.) B., Heymann.
88 S. M. 0,60.
449
IV, 5. Didaktik.
450
S450) G. Mayer, J. B. v. Schweitzer u. d.
Sozialdemokratie. Jena, Fischer. 1900. VII,
448 S. M. 8,00.
8451) L. Sonnemann (1856—1909). [Junius:
NIU.20,S.1818-20;H.Land:Univer8uinR8.26,
N. 7; AZg. 1909, N. 4.^.
Publizisten und Jonrnalisten.
8452) A. Drever, A. J. Altenhöfer (1804
bis 1876), Redakteur der AZg.: ADB. 55,
S. 431/4.
8453) E. Fitger, O. Gildemeister, L. Bamberger,
A. Mever: Grenzb. 68\ S. 424-33.
8454) A. Traeger, Ein Journalist: BerlTBl.
N. 497.
(O. Gildemeister.)
8455) E. Goldbeck, Harden: Schaubühne 4*,
S. 59-62.
845«) L. Gurlitt, Ein Besuch bei M. Harden:
Volkserzieher 12, S. 74/5.
8457) K. Kraus, M. Harden. Ein Nachruf.
Wien, Eosner. 51 S. M. 0,50.
8458) K. F. Sturm, M. Harden. Beitrr. z.
Kenntnis u. Würdigg. e. dtsch. Publizisten.
L., Verlag für Lit. 87 S. M. 2,00.
8459) P. Wiegler, M. Harden. f Persönlich-
keiten, Heft 5.) Charlottenburg, Virgil-Verl.
23 S. M. 0,30.
8460) F. Kürnberger, Gesammelte Werke.
Her. V. O. E. Deutsch. 1. Bd. Siegelringe.
Eine Sammlung polit. u. kirchl. Feuille-
tons. Neue, wesentlich vermehrte Aufl.
(= N. 6231a.)
S461) A.Emminghaus, Aug. Lammers. Lebens-
bild e. dtsch. Publizisten. Dresden, Böhmert.
206 S. M. 3,60.
8461a) H. Landsberg, Ein jungdtsch. Jour-
nalist: AZg. 1909, N. 37.
(H. Marggraf ;i809— 64>)
8462) F. Auer, F. Naumann. (= Persönlich-
keiten Heft 4.) Charlottenburg, Virgil- Verlag.
38 S. M. 0,30.
8463) E. Lissauer, F. Naumann als Prosaiker:
Rheinlande 9, S. 345/8.
8464) F. Naumann, Das Volk d. Denker.
B.-Schöneberg, Buchverl. d. „Hilfe-. 1909.
15 S. M. 0,25.
8464a) F. Naumann, Das Ideal d. Freiheit.
B., Verlag d. „Hilfe^ 40 S. M. 0,50.
8465) E. Schneider, S. Schott (1818—95):
ADB. 54, S. 166/7.
8466) J. Fr. Schulte, Lebens- Erinnerungen.
Bd. 3. Geschichtl., soziale, polit. u. bio-
graph. Essays. Giessen, Roth. 1909. VIII,
320 S. M. 7,50.
8467)E.Guglia, F.Uhl(1825— 1906): DNekr. 12,
S. 300/3.
8467a) G. v. Böhm, O. Frhr. v. Völdemdorff
(1825—99): ADB. 54, S. 758-64.
Historiker:
18. Jahrhundert.
8468) F. Frensdorff, Eine Musterg. dtsch.
Historiker aus d. J.1776 : NGWG.ISOS, 8.351-72.
(J. D. Michaelis.)
8469) J. Eckardt, J. v. Müller an A. Müller
(1806): HPBll. 144, S. 74/5.
8470) V. F., Johann v. Müller als Geschicht-
schreiber u. Politiker: VossZgB. 1909, N. 22.
8471) K. Henking, Johannes v. Müller (1752
—1809). St., Cotta. 1909. VII, 252 S. M. 5,00.
8472) M. G. Schybergson, H. G. Porthan,
e. Vertreter d. vergleichend. Geschichts-
forschg. im 18. Jh.: HVjs. 12, S. 354-65.
19. Jahrhundert.
8473) C. Hänel, Skizzen z. e. Vorarbeit zu e.
wissensch. Biographie J. Burckhardts. I.
(= N. 70.)
8474) E. Ruete, J. Burckhardt: PBl. 42, S. 106/7,
122/6, 177-80, 199-204, 22.3 6, 247/9.
8475) R. Glaser, E. Curtius in seinen Briefen.
Darmstadt, Roether. 1909. 14 S. M. 0,25.
8476) H. Delbrück-Festschrift. (= N. .384.)
8477) O. Hintze, J. G. Drovsen: TglRsB. N. 156.
8478) K. Krumbacher, F. Gregorovius (1891).
(= N. 412, S. 279-301.)
8479) P. Krägelin, Heinrich Leo. Tl. L Sein
Leben u. d. Entwickelg. seiner religiösen,
polit. u. bist. Anschauungen bis z. Höhe
seines Mannesalters (1799—1844). (BKultG.
Heft 7.) L., Voigtländer. VIII, 196 S.
M. 6,20. [Sänge: LCBl. 60, S. 491/3; R.
M. Meyer: HZ. 103, S. 373/8.]!
8480) L. M. Hart mann, Th. Mommsen. Gotha,
Perthes. VII, 259 S. M. 4,00. [B. Kubier:
DLZ. 30, S. 2893/6.]!
8481) Ch. Seitz, L'historien Niebuhr citoyen
de Geneve. Memoire public h l'occasion du
jubilä de l'univ. 1559—1909. Genf. 1909. 20 S.
8482) C. Reth wisch, L. v. Ranke als Ober-
lehrer in Frankf. a. 0. (= N. 3004.)
8482a) C. Varren trapp, Briefe v. Savignv an
Ranke u. Perthes: HZ. 100, S. 330-51.
8483) K. Mayr, F. Stieve (1845—98): ADB. 54,
S. 524 f8.
8484) P. Bailleu, H. v. Svbel (1817—95): ib.
S. 645-67.
8485) F. Dernburg, Treitschkes Denkmal:
BerlTBl. 1909, N. 515.
8486) E. Heyck, H. V. Treitschke: Burschensch-
Bll. 23*, S. 4/5.
8487) C. Jentsch, Overbeck u. Treitschke:
Grenzb. 67», S. 368-79.
8488) H. V. Petersdorff, H. v. Treitschke
(1834— 96j: ADB. 55, S. 263-326.
8489) R. Holtzmann, G. Weber (1808—98):
AZgB. N. 22.
J&hresbaricht« für neuere deaUehe Literatargesehiehte. XIX XX.
29
451
IV, 6. Lessing.
452
IV, 6
Lessing.
Allgemeines nnd Gesamtdarstellnngen N. 8490. — Literarische Beziehungen N. 8498. — Biographisches N. 8500.
— Briefe N. 850G. — Werke: Gesamtansgahen N. 8509. — Lyrik N. 8510. — Drama N. 8512. - Ästhetisches N, 8523. —
Philosophie nnd Theologie N. 8530. — Philologisches N. 8535. — Sprache N. 8537. —
Allgemeines und Gesamtdarstellungen.
8490) G. Belouin, De Gottsched h Lessing.
(= N. 6592.)
8491) Erich Schmidt, Lessing. Gesch. seines
Lebens u. seiner Schriften. 3. durchgeseh.
Aufl. B., Weidmann. 1909. VIII, 734 S.;
VIII, 668 S. M. 20,00.
8492) R. M. Werner, Lessing. (=W&B. Bd. 52.)
L., Quelle & Mever. IV, 155 S. M. 1,00.
|[J. Cerny: ZOG. '60, S. 35/7.][
8493) H. Eulenberg, Lessing. Eine Geburts-
tagsrede fürs Volk: Schaubühne 4\ S. 85/8.
8494) M. Kronenberg, Winckelmann u.
Lessing. (= N. 8052, S. 303-37.)
8495) Emil Lehmann, Lessing in seiner Be-
deutg. für d. Juden. (= N. 413, S. 156-82.)
8496) Rud. Lehmann, Lessing. (== 3637,
S. 275-98.)
8497) K. Seil, Lessing. (= N. 8056, S. 1-61.)
Literarische Beziehungen.
8498) A. Böhtlingk, Shakespeare u. unsere
Klassiker. Bd. 1 : Lessing. L., Eckard t.
1909. XXIV, 303 S. M. 3,00. |[K. Richter:
StVLG. 9, S. 461/4.]!
8499) C. Pittolet, Contributions k l'ötude de
l'hispanisme de G. E. Lessing. Paris, Alcan.
1909. Fr. 15,00.
Biographisches.
8500) A. Buchholtz, Die Gesch. d. Familie
Lessing. Her. v. C. R. Lessing. 2 Bde.
B., Holten. 1909. 2«. 592 S. i[E. Heyden-
reich: LZgB. 1909, N. 52; H. Bachmann:
VossZg. 1909, N. 426; J. Kastan: BerlTBl.
1909, N. 493; P. Ziffer er: NFPr. N. 16277.]!
8500a) Ponickau, Die Schülerjahre e. Geistes-
helden: LZgB. 1909, N. 24/5.
(Lessing auf d. Fürstenschule in Meissen.)
8501) R. Henneberg, Zum Todestage Lessings:
VossZg. 1909, X. 75. (Siehe LE. 11, S. 858.)
(Briefe v. Gleim, J. G. Jacobi, J. H. Campe 1781.)
8501a) 0. Mönch, Vom Lessing-Zimmer: Alt-
Berlin 1909, N. 3.
8502) E. Kundt, Lessing u. d. Buchhandel.
(JBL. 1906/7 N. 6724.) | [F. J. Kleemeier:
ZBFr. 12, S. 369-73; KBlAkSchutzverband.
2, S. 25/9.]l
8503) A. K o h u t , Lessing als Buchhändler.
(= N. 274, S. 1-10.)
8504) Amanda v. Sonnenfels, Eva Lessing:
Volksbildung 38, N. 9.
8505) Ph. Distel, Das bisher nicht gewürdigte
Jugendbildnis Lessings u. d. angeblich
„verschollene" Calausche seiner Eva: lUZg.
131, S. 355.
Briefe.
8506) 0. Pniower, Briefe an Lessing. (JBL.
1906/7 N. 6740): LE. 10, S. 909-11.)
8507) Diebolder, Lessings Lebensbild in
seinem Briefwechsel: SchwRs. 9, N. 2.
8508) M. Wagner, Ein Brief Lessings : PrJbb.
133, S. 113/4.
(An M. Claudius 1777.)
Werke:
Gesamtausgabe.
8509) Lessings Werke. Auswahl in 6 Tln.
Auf Grund d. Hempelschen Ausgabe neu
her. V. J. Petersen, F. Budde, W. OIst
hausen, W. Oehlke, W. Riezler, E.
Stemplinger. 3 Bde. B., Bong. LH, 328,
314, 344, 511, 431, 88, 309 S. M. 5,00.
(1. Lebensbild ; Gedichte u. Fabeln ; Miss Sara Sampson ;
Philotas. — 2. Minna; Emilia Galotti; Nathan. —
H. Jugenddramen. — 4. Literaturbriefe; Laokoon. —
5. Dramaturgie. — 6. Ernst u. Falk; Erziehung des
Menschengeschlechts.)
Lyrik.
8510) O. Schissel v. Fieschenberg, Jungfer
Lieschens Knie: Euph. 16, S. 593. (Vgl.
auch H. Klenz {= N. 1555a.)
8511) J. F. Ernst, Aus Lessings Epigrammen:
HambCorr. K 12.
Drama. (Siehe auch X. 773-84.)
Allgeraeines.
8512) H. Kinkel, Lessings Dramen in Frank-
reich. Diss. Heidelberg. 109 S. i[R. M ah ren-
hol tz: LBlGRPh. 31, S. 156/7.]1
Minna v. Barnhelm.
8513) B. Volz, Hist. Motive in Lessings Minna
v. Barnhelm: VossZg. N. 127. (Siehe LE. 10,
S. 1004/5.)
Emilia Galotti.
8514) G. E. Lessing, Emilia Galotti. Her.
V. G. Kettner. (= Meisterwerke d. dtsch.
Bühne. Bd. 63.) L., Hesse. XVI, 67 S. M.0,30.
8515) L. L e w i n , Die Uraufführg. d. Emilia
Galotti (1772): DTZ. 2, S. 579-80.
8516) S. Lublinski, Lessings Emilia Galotti:
B&W. 11, S. 32/5.
Spartacus.
8517) J. Muszkat-Muszkowski, Lessings
Spartacus. Entwurf. (= X. 1019, S. 13-41.)
X a t h a n.
8518) Dürr, Zu Lessings Nathan: KBIGRW.
16, X. 11.
8519) S. Fraenkel, Zu e. Briefe Lessings u.
d. Wanderanekdoten: StVLG. 9, S. 188/9.
(Zum -Nathan'".)
8520) F. Mehring, Nathan d. Weise. (= Volks-
bühne.) B., Buchh.Vorwärts. 1909. 8S. M.0,10.
453
IV, 7. Herder.
454
8521) D. F. StrauBS, Leasings Nathan der
Weise. Mit Vorw. v. F. Steudel. Frank-
furt a. M., Neuer Frankf. Verlag. 48 S.
M. 0,50.
8522) K. Wollf, Nathan d. Weise bei dtsch.
Arbeitern: FZg. 27. Juli. (Siehe auch ib.:
30. Juli, 5. Aug.)
Ästhetisches. (Siehe auch N. 785/6.)
8523) O. F. W a I z e 1 , Leasings Begriff des
Tragischen: VossZg». N. 38/9.
8524) Zeh nie, Über Methode u. Eigenart d.
Lessingschen Kritik: Lehrproben u. Lehr-
gänge 1908, S. 23-33.
8525) A. Foh, La riforma del teatro in Ger-
mania nella seconda metk de XVIII secolo:
ELT. 3, S. 202-19.
8526) R. Franz, Der Monolog vor Ibsen.
(= N. 7322.)
(S. 29-40, 46-56: Lessing.)
8527) G. E. Lessing, Laokoon. Neue Aufl.
Her. V. R. Riemann. (= ÜB. N. 271.) L.,
Eeclam. 1909. 16". 206 S. M. 0,20.
8528) A. Schmarsow, Erläutergn. u. Kom-
mentar zu Lessings Laokoon. L., Quelle
& Meyer. HI, 132 S. M. 1,60.
8529) Lessing, Laokoon. In gekürzter Fassung
her. V. A. Schmarsow. L., Quelle & Mever.
IV, 66 S. M. 0,40.
Philosophie und Theologie.
8530) A. Horovitz, Beiträge zu Leasings
Philosophie. Dias. Bern. 89 S.
8531) r. L o r e n t z , Lessings Philosophie.
(= PhilosBibl. Bd. 119.) L., Dürr. 1909.
LXXXVI, 396 S. M. 4,50.
8532) B. Brandl, Lessings Fragmentenstreit.
Progr. Pilsen, Maasch. 45 S.
8533) Schmidt (-Aufhausen), Lessings be-
weis des Geistes u. d. Kraft": AELKZ. 41,
S. 953/4, 973/4.
8534) Zur Linken Gottes. Von e. Theologen:
VossZg. 1909, N. 428.
(Zu d. theolog. Streitschriften.)
Philologisches.
8535) U. Frittelli, Le cinque dissertazioui
del Lessing sulla favola: Antologia periodica
di lett. (Firenze) 5, N. 5.
8535a) W. Wey, Eine Philogelos-Reminiszenz
bei Lessing?: BllGymn. 45, S. 697/8.
(Zu Lessings -Komisehe Einfälle".)
8536) E. Stemplinger, Lessings -Rettungen
des Horaz-*: NJbbKlAltGL. 23, S. 261-74.
Sprache.
8537) Th. Matthias, Ein Blick in die Be-
ziehungen zwischen Deutsch u. Französisch:
ZADSprV. 23, S. 129-32.
(Im Anschluss an Juvancic [JBL. 1906;7 N. 6792].)
IT, 7
Herder.
Allgemeines N. 8538. — Persönliche nnd literarische Beziehungen N. 854Ö. — Werke: Ausgaben N. 8553. —
Poetisches N. 8556. — Einielgebiete seiner Wirksamkeit (Ästhetisches und Kritisches, Philosophisches, Pädagogisches) N. 8559.
— Sprache N. 8573. —
Allgemeines.
8538) R. Unger, Zur neuen Herderforschung:
GRM. 1, S. 145-68.
8539) G. Berkholz, Festvortrag bei Enthüllg.
d. Herder-Denkm. (= Aus Balt. Geistes-
arbeit VII [= Bd. 2, S. 65-1 17J.) Riga,
Jonck & Poliewskv. 1909. M. 0,80.
8540) O. Baumgarten, Herder: ChristlWelt.
22, S. 204/6, 218-23.
8541) L. Keller, Herder u. Leibniz: 3Ihh-
ComeniusGes. 18, S. 82/9.
8542) M. Kronenberg, Herder. (= N. 8052,
S. 375-412.
(Herders Frühzeit — Sturm u. Drang.)
5543) K. Seil, Herder. (= N. 8056, S. 62-132.)
5544) B. Suphan, Aus Herders Ideen- Werkatatt:
DRs. 138, S. 357-79.
Personliche und literarische Beziehungen.
8545) Ungedr. Briefe d. Herzoginnen Anna
Amalia u. Luise an Herder: MhhComenius-
Ges. 18, S. 179-84.
8546) Briefe v. Gentz an Herder (1797).
(= X. 4752, S. 3147.)
8547) J. H. Eckardt, Herder u. Hartknoch:
BBlDBuchh. 1909, N. 141, 143/4.
8548) K.Walter, Herder u. Heinze. (=N. 3215.)
8549) G. Jacobv, Herder u. Kant: DRa. 136,
S. 375-86.
8550) Lavaters Briefe an Herder. (= N. 8065.)
8551) F. O c t a V i 0 , Aus e. ungedr. Brief
Mercks: FZg. 1909, N. 249. (Siehe LE. 12,
S. 48.)
8552) L. Bob^, Briefe v. Herder u. Caroline
Herder an F. Münster. (= N. 4844, S. 54;8.)
8552a) K. Muthesius, Goethe u. Pestalozzi.
L., Dürr. VH, 275 S. M. 4,50.
(S. 48-58: Herder.)
Werke.
Ausgaben.
8553) Herders Sämtl. Werke. Her. v. B.
Suphan. Bd. 14. B., Weidmann. 1909.
III, 710 S. M. 9,00. 1[E. Naumann: Zirkel-
korrespondenz 1909, S. 396 '7; A. Hansen:
VossZg. 1909, N. 428 (Siehe LE. 12, S. 118).]i
8554) Herders Werke. Auswahl in 8 Tln.
Auf Grund d. Hempelschen Ausg. neu her.
V. E. Naumann. 3 Bde. B., Bong. CXXXI,
318, 249, 204, 182, 206, 188, 331, 285 S.
M. 6,00. [Zirkelkorrespondenz 1909, S.24/5;
A. Matthias: MschrHSch. 8, S. 269-71;
29*
455
IV, 7. Herder.
456
Th. Matthias: ZADSprV. 24, S. 182;
KönigsbBU. 1909, N. 12.] |
(1. Lebensbild; Fragmente über die neuere dtsch.
Lit. — 2. Kritische Wälder; Von dtsch. Art u. Kunst;
Von Ähnlichkeit d. mittleren engl. u. dtsch. Dicht-
kunst. — 3./6. Ideen zur Philosophie der Geschichte
d. Menschheit. — 7. Volkslieder. — 8. Der Cid.)
8555) Herder. Her. v. A. v. Eeitzenstein.
(= Bücherei für Freimaurer. Bd. 16/7. B.,
Wunder. 1909. 113 S. M. 2,00. |[E. Nau-
mann: Zirkelkorrespondenz 1909, S. 223/5. ]|
Poetische Werke. (Vgl. auch N. 769.)
8556) Otto Müller, Handschriftliches z.
Gesch._ u. Textgestaltg. v. Herders „Brutus"
u. d. Übersetzg. d. Vorrede v. Sadis „Rosen-
tal«: ASNS. 122, S. 1-29.
8557) A. Schaefer, Herders Cid. Romanze 68,
20ff. (Kl. Beitrr. z. Textkritik 1): ZDU. 22,
S. ;}79-8B.
8558) E. Beutler, Herder. (= N. 982, S. 48-67.)
Einzelgebiete seiner Wirksamkeit:
Ästhetisches und Kritisches:
8559) G. Jacoby, Herders u. Kants Ästhetik.
(JBL. 1906/7 N. 6808.) i[R. Unger: LOBl.
60, S. 533/6; H. Nohl: DLZ. 29, S. 2968-72.J|
8560) M. Morris, Goethes u. Herders Anteil
an den J. 1772 d. Frankf. Gelehrt. Anzeigen.
St., Cotta. 1909. V, 502 S. M. 10,00.
8561) H. B raun in g. Zu d. Frankf. Gelehrten
Anzeigen vom J. 1772: Euph. 16, S. 785/8.
(Dazu M. Morris: ib. S. 834/5.)
8562) M. Morris, Herderiana im „Wandsbecker
Bothen": Euph. 16, S. 360-73.
8563) A. War da. Ein Aufsatz Herders aus d.
J. 1764: Euph. Ergzheft. 8, S. 75-82.
(Dithyrambische Rhapsodie über die Rhapsodie
kabbalistischer Prosa 1764.)
Philosophie.
8564) G. Jacoby, Herder in der Geschichte
d. Philosophie: DLZ. 29, S. 2116-25.
(H. Stephan. — C. Siegel. — Jacoby.)
8565) H. Baer, Beobachtungen über d. Ver-
hältnis V. Herders Kalligone zu Kants
Kritik d. Urteilskraft. St., Wildt. III, 75 S.
M. 2,00.
8566) G. E. B u r c k h a r d t , Die Anfänge e.
geschichtl. Fundamentierung d. Religions-
philosophie. Grundlegende Voruntersuchg.
zu e. Darstellg. v. Herders bist. Auffassg.
d. Religion. B., Reuther& Reichard. VI, 90 S.
M. 2,40.
8567) A. Farinelli, L'umanita di Herder e il
concetto della „razza" nella storia evolution
dello spirito. Catania, N. Gianotta. IV, 50 S.
|[G. Jacoby: DLZ. 30, S. 1365; ASNS. 131,
S. 215/6.]!
8568) A. Hansen, Herders Ideen z. Philos. d.
Gesch. d. Menschheit: VossZg. 1909, N. 428.
8569) M. Nordau, Der Sinn der Geschichte.
(= N. 8428.)
8570) R. Siegel, Die Kategorientafel in
Herders Metakritik. (= AVissensch. Beilage
z. 20. JB. [1907] d. Philos. Ges. an d. Univ.
Wien [L. Barth. III. 42 S. M. 1,50].)
8571) W. Vielhaber, Herder u. d. Darwinis-
mus: Monismus 1909, S. 97-103. |[W. May:
MGMedizin. 8, S. 388/9.] [
8571a) O. Wenderoth, Der junge Quinet u.
seine Übersetzg. v. Herders Ideen. (Sonder-
druck aus: RF. 22.) Erlangen, Junge &
Sohn. 88 S.
Pädagogik.
8572) G. Hoppe, Die Pädagogik Herders
dargest. auf d. Grunde seiner religiös-meta-
phys. u. eth. Anschauungen. (= N. 2945.)
|[H. Weimer: MGESchG. Beiheft 19, S. 24.] |
Sprache.
8573) A. G a e b e 1 , Wortgeschichtliches bei
Herder. (= N. 1981.)
8574) F. Piquet, La langue et le style de
Herder (dans l'extrait d'une corresp. sur
Ossien et dans Shakespeare.) (= N. 1982.)
457
IV, 8. Goethe, a) Allgemeines,
458
IV, 8
Goethe,
a) Allgemeines.
Gesamtdarstellangen und Essaysammlongen N. 8575. — Charakteristiken N. 3578. — Kritik nnd Kachwirkung
N. S5!»2. — Goethe nnd d«s Ausland N. 8601. — Einielgebiete seiner Wirksamkeit (Lebensanschannng und Phil' »ophie, Ethik
und Religion. Naturwissenschaft, Stellung zum Wirtschaftsleben und inr Politik, bildende Kunst. Literaturgeschichte, sprach-
liche Anschauungen) N. 8605. — Verhältnis zu einzelnen Lebenskreicen N. 866'J. — Verschiedenes N. 8674. — Werke: Aus-
gaben N. 8678. — Anthologien N. 8638. — Einzelne Werke N. 8691. — Sprachliches N. 8701. — Goethe-Verehrung (Bildnisse
Denkro&ler, Goethe-Museum) N. 8703. — Goethe-Forschung (Bibliographisches und Kritisches) N. 8724. —
Gesamtdarstellungen nnd Essaysammlangen.
S575) E. Delerot, Quelques propos siir Goethe:
Versailles, Bernard. 150. Fr. 2,50. |[R. M.
Meyer: ZVLE. IH, S. 144/5.] |
S5T6) F. Lienhard, Goethe. (= N. 8727a, Bd. 6.)
(Enth. u. a: Elsass u. Thüringen. — Herzogin Luise-
— Elementargeister. — Walküren. — Der klass. Ge-
mütszustand. — Lebensbild Goethes. — Der Natur-
forscher. — Plastik u. Politik. — Der Dichter. —
»Joethe u. d. Frauen. — Gretchen u. Beatrice. —
Bilder u. Gedanken aus Goethes Werken. — Goethes
Novelle.)
S577) E. Trau mann. Ausgewählte Abhand-
lungen, Kritiken u. Betrachtungen. 1. Zu
Goethes Leben u. Werken. Berlin, E. Felber.
1909. VIII, 161 S. M. 2,50.
(Kuno Fischers „Fausf-Werk. — Fausts Pakt mit
Mephistopheles in juristischer Beleuchtung. — Vom
Himmel durch die Welt zur Hölle. — Eine neue Ant-
wort auf eine alte Faustfrage. — Goethes ursprüng-
licher ,Faust--Plan. — „Leid" oder .,Lied"? (Faust,
Zueignung V. 23) — Die -zwei Seelen- Fausts und
der -eine Trieb- Wagners. — Goethes Fragmente vom
-Ewigen Juden-. — J. Minor, Goethes Fragmente vom
ewigen Juden und vom wiederkehrenden Heiland. —
Wilhelms Tischbeins Goethe-Bildnis. — Neue Mit-
teilungen über Goethes Lili. — Der katholische Goethe.
— Ein Goethe-Brevier. — Goethe der Bildner. — Frau
Rat Zu ihrem 100. Todestage.)
Charakteristiken.
8578) A. Bartels, „Schuster Goethe". Eine
Unterhaltg. mit Herrn Bebel. (= N. 368,
S. 85-101.)
S579) A. Bass, Goethe als Nationaldichter:
DFrühUng. 1, S. 247-53.
8580) L. Berg, Der junge Goethe u. d. alte
Goethe: N&S. 126, S. 303,8. (Mit e. Be-
merkg. A. Haiberts.)
8581) A. Chuquet, Goethe: Nouvelle Revue 3^
S. 296-314, 505-24.
8582) E. Dehmel, Der Olympier Goethe: AZg.
1908, N. 38. (Dazu Th. Matthias: ib. 1909,
X. 2; J. Petersen: ib. N. 5; L. Geiger:
ib. N. 9.)
8583) H. Franck, Gott Goethe: Neue Revue 1,
S 1446/9.
5584) Fogazzaro über Goethe, V. Hugo u. Dante :
LE. 11, S. 806.
5585) A. Geiger, Goethe der Maler: Xenien 1,
S. 152-68, 228-38.
8586) B. Golz, Gedanken über Goethes Werde-
gang: Tat 1, S. 5-21.
S587) Johanna Ilberg, Das Ewig- Weibliche
bei Goethe: WIDM. 106, S. 257-62.
8588) R. Lehmann, Goethe. (= N. 637,
S. 298-325.)
8589) H. Rieh er t. Wer ist eine Persönlichkeit
im Sinne Goethes? Progr. Pleschen. 9 S.
8589a) M. Schlesinger, Schiller u. Goethe
in ihrer Stellg. z. Svmbolbegriff: GJb. 30,
S. 119-30.
S590) A. Sperl, Goethe. (In Lebensfragen
S. 8399.)
8591) Goethe. Von einem Deutschen: Morgen 2,
S. 866/8.
Kritik und Nachwirkung.
8592) R. Du Mouiin-Eckardt, Seit Goethe:
Werdandi N. 2, S. 51/4.
8593) H. Eulenberg, Nachfolge Goethes:
Rheinlande 9, S. 280,2.
8594) A. Koste r, Goethe u. sein Publikum: GJb.
29, S. 3*-20*. [M. Jacobs: BerlTBl. N. 300.]|
8595) W. R. R. Pinger, Der junge Goethe u.
d. Publikum. (Diss.) L., Harrassowitz. 1909.
67 S. M.2,25. ,[M.K(och):LCBl. 60,8.1401.]!
8596) L. Wolff-Cassel, Die Nation Goethes:
L., Thomas. 1909. 174 S. M. 3,00.
8597) O. J. Bierbaum, Goethe im krit Zerr-
spiegel seiner Zeit: Morgen 2, S. 1422/5.
8598) H. Jantzen, Zeitgenössische Urteile aus
Königsberg (1773/4): GJb. 29, S. 207-10;
30, S. 66-78.
8599) H. Röhl, Die ältere Romantik u. d.
Kunst d. jungen Goethe. (= FNL. Heft 36.)
B., A. Duncker. 1909. XII, 161 S. M. 5,75.
'8599a) L. G(eiger), E. v. Bülow über Goethe:
GJb. 30, S. 245/6.
(Brief an W. v. Menzel )
8600) L. Hirschberg, Goethe- u. Schiller-Pam-
phlete V. J. 1842: ZBFr. NT. 1, S. 296/8.
(Manfred u. Faust.i
Goethe und das Ausland.
8601) E. Oswald, Goethe in England and Ame-
rica: Publications of the english Goethe-
Society 11.
8602) Knapp, Goethe in Frankreich : KBIGRW.
16, N. 10.
8603) L. Morel, Sainte-Beuve, la litt, allemande
et Goethe: RHL. 1908, S. 286-313, 430-78.
S604) C. Fasola, Goethe u. sein Italien. Pu-
bükum: GJb. 30, S. 154-79.
Einzelgebiete seiner Wirksamkeit:
Lebensanschauung und Philosophie.
8605) O. Braun, Schellings Methode u. ihre
Beziehungen zu Plato, Goethe u. Schiller.
(= N. 8139, S. 69—84.)
8606) B. Förster, Goethes naturwissensch.
Philosophie u. SVeltansch. Mit ausführl.
Belegen aus seinen Werken. Annaberg,
Graser. VIII, 128 S. M. 2,80. j[E. Kali seh er:
DLZ. 31, S. 290/l.]|
(Methode u- Ziel d. Forschg. — Philosophie u. Philo-
sophen. — Religion. — Gott u. Natur.— Unsterblichkeit)
459
IV, 8. Goethe, a) Allgemeines.
460
S607) K. P. Hasse, Die Philosophie d. klass.
dtsch. Dichter. (= N. 8053 a, S. 302-27.)
8608) F. Lienhard, Von Kant zu Goethe:
Wege nach Weimar 5, S. 195-211.
8609) G. Schneege, Goethes SpinozLsmus.
Progr. Breslau. 1909. 4°. 26 S. (Vgl. auch
L. Goldschniidt, War Goethe Spinozist?
(= N. 397, S. 254-64.) |fTh. Vogel: DLZ. 31,
S. 1454 /5.]|
8610) G. Schneider reit, Goethes Verhältnis
z. Philosophie: StGoethe. 5, S. 1-13.
8611) H. Scholz, Wie dachte Goethe über d.
Todu.Unsterblichkeit?TglRsB.1909,N.271/2.
8612) M. Seiling, Goethes Unsterblichkeits-
glaube: PsychStud. 36, S. 469-72.
(Zu W. Bode u. B. Förster.)
8613) id., Goethe u. d. Okkultismus. (Aus: FZg.)
ib. 35, S. 547-54.
8614) G. Simmel, Über Goethes u. Kants
moralische Weltanschauung: Tag N. 287.
8615) A. Teutenberg, Goethes Lebens-
anschauung: Die Welt d. Kaufmanns 5, N. 4.
8616) K. Seil, Goethes Lebensführung in
Sprüchen. (= N. 8056, S. 265-301.)
8617) G. Simmel, Fragmente e. Goethebuches:
ÖsterrRs 18, S. 40/8.
(Goethe u. Kant.)
8618) F. Thilly, The world view of a poet:
Goethes philosophv: Hibbert Journal 6,
S. 530-48.
8619) F. Warnecke, Goethe, Spinoza u. Jacobi.
(.^8063.) |[Th. Vogel: DLZ. 29, S. 1439-40.]|
Ethik und Religion.
8620) Th. Achelis, Goethes religiöse Welt-
anschauung: Xenien 1, S. 285-92, 369-78. •
8621) G. D e i 1 e , Goethe als Freimaurer. (=
StGoethe. Sonderheft 4.) B., Mittler. XI,
337 S. M. 3,00. \[R. Krieg: Grenzb. 68»,
S. 606/9.]!
(Enth. im Anhg. : Urkundliches [Reden v. J. F. v.
Fritsch, Goethe, Fr. Müller, Briefe v. Bertuch, Wie-,
land u. a.].)
8622) L. Geiger, Goethes Eeligion u. Persön-
lichkeit. (= N. 8743, S. 456-79.)
8623) L. Goldschmidt, Der junge Goethe
über d. Freiheit. (= N. 397, S. 248-50.)
8624) Grabenhorst, Goethe u. d. Bibel :
SchulblBrandenb. 73, S. 97-146.
8625) H. V. Keussler, Der junge Goethe u.
d. Christentum. (Aus: Der alte Glaube.)
L., Serig. 1909. 31 S. M. 0,75.
8626) O. Pfleiderer, Goethes religiöse Welt-
anschauung. (= N. 424, S. 148-72.)
8627) K. Seil, Goethe. (= K 8056, S. 184-264.)
8628) S p a e t h , Goethes religiöse Stellung in
ihrer Bedeutung für d. Gegenw. Görlitz,
Dülfer. 26 S. M. 0,30.
8629) E. Strecker, Eeligion u. Politik bei
Goethe. Sechs Vorlesgn. Giessen, Eoth.
158 S. M. 1,60.
86301) O. Wehningen, Goethe, Christus u.
Gottesglaube. L., Teutonia- Verlag. 27 S.
M. 0.75.
(Goethes Brief au J. G. Herder vom 4. Sept. 1788:
„Es bleibt wahr : Das Märchen v. Christus ist Ursache,
dass die Welt noch 10000 Jahre stehen kann u.
niemand recht zu Verstand kommt. '^)
Pädagogik. (Vgl. auch N. 2945 u. 8921.)
8632) A. Xebe, Goethes Erziehungsideen u.
Bilduugsideale: PrJbb. 137, S. 193-215. (Vgl.
auch X. 2945.)
Naturtcissenschaß,
8633) :\r. Brod, Farbenlehre: März 3*, S 484/6.
8634) W. F. Brück, Goethe u. d. Botanik:
PrJbb. 131, S. 29-36.
(Zu Hansen: JBL. 1906 7 N. 6897.)
8635) H. St. Chamberlain, Goethe, Linnö u.
d. exakte Wissenschaft d. Xatur: Wiesner-
Festschrift, S. 225-38. i[H. Winkler: MG-
Medizin. 7, S. 274.]|
8636) H. Hoppe, Goethe als Xatuforscher.
(Xach seinen Eeiseberichten.) I: GJb. 30,
S. 141-53.
8637) 0. Karrig, Goethe u. d. Vogelwelt:
HambXachrrB. X. 13.
8638) Ad. Mayer, Goethe u. Helmholtz: Pr-
Jbb. 133, S. 191-214.
8639) E. Otto, Goethe u. Darwin. Darwinismus
u. Eeligion. Göttingen, Vandenhoeck. 1909.
40 S. M. 0,75.
8640) B. Münz, Aus d. Leidensgesch. d. Farben-
lehre: StGoethe. 4, S. 268-74.
8640a) M. Sem per, Zu Goethes Entwurf „Bil-
dung d. Erde" : GJb. 30, S. 231/3.
8641) E. Wasserzieher, Goethe als Xatur-
forscher. Progr. Xeuwied. 20 S.
8642) K. Weidel, Goethes Xaturbetrachtg. :
MagdebZgB. X. 24/7.
Wirtschaftsleben xmd Politik.
8643) Ed. Engel, Der Politiker Goethe:
VossZgB. 1909, X. 30.
8644) A. Teutenberg, Goethe als Beobachter
d. wirtschaftlichen Lebens: Kulturfragen 4,
X. 4. (Siehe LE. 11, S. 207/8.)
Bildende Kunst.
8645) W. Michel, Goethe u. d. bildende Kunst :
DK&D. 11, S. 61/4.
8646) A. Peltzer, Goethe u. d. Ursprung d.
neueren dtsch. Landschaftsmalerei. (JBL.
1906/7, X. 6917.) |[Th. Vogel: GGA. 170,
S. 341-51.]!
8647) id.. Zum Thema: Goethe u. d. bildende
Kunst: EepKunstw. 32, S. 172-81.
(Entgegnung an Th. Volbehr.)
8648) M. Schuette, Goethe als Zeichner:
ZBK. 44, S. 263-72.
8649) A. Dürer, Gott u. Welt. Eandzeichngn.
zu d. Gebetbuch Kaiser Maximilians. Mit
d. ausführl. Besprechg. durch Goethe. B.,
Heyder. 1909. 24 S. M. 2,50.
865(^ K. F. Schultz-Euler, Eine neu auf-
gefundene Zeichnung Goethes u. e. Brief d.
Bettine: Im Spiegel d. Hs. Lfg. 8.
Literaturgeschichte.
8651) H. Bauer, La conception de l'hellenis-
me dans Goethe et dans F. Xietzsche.
(= X. 8228.)
8652) A. Böhtliugk, Shakespeare u. unsere
Klassiker. Bd. 2. Goethe. L., Eckardt. 1909.
XII, 320 S. M. 3,00.
8653) G. Dalmeyda, Goethe e le drame an-
tique. Paris, Hachette. XII, 430 S. Fr. 10,00.
|[F. Olivero: ELT. 2, S. 412/4; Th. Vogel:
XJbbKlAltGL. 21, S. 5824.]:
8654) E. Engel, Goethes Griechentum: FrBlw.
1909, X. 242. (Siehe LE. 12, S. 48.)
8655) L. V. F r e d r i k , Goethe u. d. dtsch.
Volkslied: Ges. 74, S. 135/9.
461
IV, 8. Goethe, a) Allgemeines.
462
S656) F. Hilsenbeck, Goethe. (= N. 983,
S. 43-58.)
8657) K. Jahn, (Joethes Stellung z. Ge-
schichte u. Literaturgesch. Habilitations-
schrift. Halle a. S. 32 S.
8658) H. Krüger- Westend, Goethe u. d.
Islam: VossZgB. N. 7.
8659) F. J. Schmidt, Goethe u. d. Altertum.
(= N. 430, S. 207-24.)
5660) E. Sulger-Gebing, Goethe u. Dante.
(JBL. 1906 7, N. 6931.) j[P. Pochhammer:
StVLG. 8,'S. 255-60; dazu E. Sulger-Ge-
bing: ib. S. 369-70; K. Vossler: ZDPh. 41,
S. 88-90.]!
5661) X. Tumparoff, Goethe u. d. Legende
(Einleitg. u. erster Teil. I, II 1/2). Diss.
Berlin. 1910. :•; S
Sprache.
8662) Baumgarten, Goethe über Sprach-
reinigung u. Sprachbereicherung: MagdebZg^.
1909, N. 38,9.
8663) H. Baumgarten, Goethe über d. Deutsche
als Sprache d. Weltlit.: NJbbKlAltGL. 23,
S. 574-93.
8664) E. Böhme, Goethe u. d. dtsch. Sprache:
NatZgB. 1909, N. 25.
8665) E. Engel, Goethe u. d. Fremdwörterei:
KZg. 1909, X. 465. (Siehe ZADSprV. 24,
S. 183/4.)
8666) H Königsbeck, Ein Vorschlag Goethes
z. Einführung d. dtsch. Sprache in Polen:
XJbbKlAltGL. 21, S. 289-97.
8667) G. Eausch, Goethe u. d. dtsch. Sprache.
(= N. 1977.)
8668) J. Seiler, Die Anschauungen Goethes
V. d. dtsch. Sprache. (= N. 1977a.) j[M.
Joris: DLZ. 31, S. 349-53 .beb. auch
N. 8667).]!
Verhältnis zu einzdnen Lebenskreisen.
8669) Baumgarten, Goethe als Jurist: Eecht
12, N. 13.
8669 a) A. W i e r u s z o w s k i , Goethe als
Eechtsanwalt. Köln, Xeubner. 1909. 32 S.
M. 1,00.
8670) E. Engel, Der Beamte Goethe: Velh-
KlasMhh. 23», S. 576-81.
8671) S. Hausmann, Goethes amtliche
Stellung u. amtl Tätigkeit: VossZgB. 1909,
N. 24.
8672) J. Wähle, Aus Goethes amtl. Tätigkeit:
GJb. 30, S. 19-37.
(Bericht über d. Zustand d. Museen u. a. wissen-
schaftl. Anstalten zu Jena.)
8373) B. Münz, Goethe als Greschäftsmann:
Türmer 10«, S. 721/4.
Verschiedenes.
8674) Birnbaum, Notizen aus Goethes
Werke über Homosexualität: ZSex. 1,
S. 179-81.
8675) H. Krüger-Westend, Goethe u. d.
Meer: HambNachrrB. N. 27.
8676) P. Landau, Goethes Kunst zu reisen:
ib. N. 29.
8677) B. Münz, Goethe über menschl. Irrtümer
H. Fehler: Xenien 2'. S. 8-20.
Werke:
Gesamt' und Auswahl-Ausgaben.
8678) A.Marx, Wegweiser durch Goethes Werke.
Karlsruhe, Bad. Landeszt^. 1909. 12 S.
8679) Goethe, Werke, ^\eimarer Ausgabe.
Abteiig. 4, Bd. 43/8. Weimar, Böhlau. XII.
445 S.; XII, 498 S.; XII, 455 S.; XII, 411 S.;
XIII, 448 S.; XU, 376 S. M.6,80; M. 7,40;
M. 6,80; M. 6,20; M. 6,80; M. 5,60.
' (43 4: Briefe 1827,8. Her. v.M. Hecker. — 45: Briefe
18289. Her. v. H. G. Graf. — 46: Briefe 1829-30- Her.
V. K. Schüddekopf. — 47/8: Briefe 1880—31. Her.
V. K. Schüddekopf u. H. G. Graf.)
8679a) Goethes Sämtliche Werke. Propyläen-
Ausg. (In 40 Bdn.) Bd. 1/3. München,
Müller. 402, 460, 470 S. Je M. 5,f»0. [L.
Geiger: Tagl909,N 212; E.Kalkschmidt:
FZg. 1909, 19. Dez. („Goethes Werke im Staats-
rock-); M. Koch: LCBl. 60, S. 1370/l.]i
8680) Dasselbe in 30 Bdn. Her. v. M.Heimann.
Bd. 6 u. 10. L., Tempel- Verl. 1909 Je M. 3,00.
(Bd. 6: Faust. 533 S. — Bd. 10: Die Wahlverwandt-
schaften u. kleinere Erzählgn. 502 S.)
8681) Goethes Werke. (In .SO Bdn.) Her. v.
K. Heineman u. Bd. 24 u. 30. L., Biblio-
graph. Institut. Je M. 2,00. (Vgl. JBL. 1900
IV 8ai : 147 9; 1902 N. 7688; 1903 N. 15118;
1904 N. 414i ; 1905 X. 3588,-9; 1906/7 N. 6949.)
![E. Woerner: LBlGRPh. 30, S. 6/8.] |
(Bd. 24. Schriften über bildende Kunst bearb. v. O.
Harnack. 388 S. — Bd. 30. Schriften z Naiunvissen-
schaft. .\uswahl. II Bearb. v. W. Bölsche. 506 S."»
8682) Dasselbe. Auswahl in 20 Tln. Auf
Grund der Hempelschen Ausg. v. W. Frhr.
V. Biedermann, H. Düntzer, G. v.
Loeper, F. Strehlke neu her., mit Ein-
leitgn. u. Anmerkgn. u. mit e. Lebensbild
verseben v. K. Alt, in Verbindg. mit E.
Hildebrandt, R. Pechel, E. Eiemann,
E. Scheidemantel u. Chr. Waas. LXIII,
567 S.; XXII, 250 S.; XXVIII, 267 S.; XXI,
224 S; XXI, 149 S.; XVI, 143 S.; XV,
HO S.; XXXII, 328 S.; XLVIL 91 S.; XV,
103 S.; XVI, 513 S.; XVI, 209 S.; XX,
364 S.; XXI, 169 S.; XVL 193 S.; XVI,
380, 294 S.; IX, 481 S.; XXVIII, 186 S.;
XII, 190 u. 372 S. Mit 3 Bildnissen u. 2
Taf. M. 14,00.
8683) Dasselbe in 10 Tln. Auf Grund d.
Hempelschen Ausg. v. H. Düntzer, G. v.
Loeper, F. Strehlke neu her., mit Ein-
leitgn. u. Anmerkgn. u. mit e. Lebensbild
versehen v. K. Alt in Verbindg. m E. Eie-
mann u. E. Scheidemantel. LXIII, 567S.;
XVI, 193 S.; XVI, 167 S.; XVI, 143 S.;
XXXII, 328 S.; XV, 103 S.; XVI, 513 S.;
i XVI, 209 S.; XVI, 380, 294 u. 168 S. Mit
2 Bildnissen, 1 Fksm. u. 1 Taf. M. 6,00.
8684) Dasselbe in 6 Bdn. Im Auftrag d. Goethe-
Gesellschaft her. V. Erich Schmidt. 6 Bde.
L., Insel- Verlag. 1909. XVIII, 672, 486,
518, 542, 578, 526 S. M. 6,00. [L. Geiger:
Tag X. 303; J. Fränkel: FZg. 1910, X. 1
(,Der Volks-Goethe*)]!
8685) Goethe, Poetry and truth from my own
life. A revised translation by Minna Steele
Smith. With introd. and bibliography by
K. Breul. 2 Bde. London, BeU. 16".
XXXVIII, 401, 326 S. Sh. 3,6.
8686) Aus Goethes Prosa. Kleine Dichtgn.
u. Aufsätze. Ausgewählt u. erläutert v. K.
Kinzel. Mit 2 Abbildgn. im Text, 4 Kunst-
druckbeilagen u. 1 Gravüre. Dresden, L.
Ehlermann. 192 S. M. 2,75.
463
IV, 8. Goethe, a) Allgemeines.
464
8687) Der junge Goethe. Neue Ausg. in 6 Bdn.
Her. V. M. Morris. Bd. I. L., Insel- Verlag.
1909. XLVIII, 442 S. Mit JO Tafeln. M. 4,50.
|[A. Eloesser: VossZg. 1909, N. 391.]|
Anthologien.
■8688) H.Krüger- Westend, Goethe als Mensch.
Eine Ausw. aus Goethes Sprüchen, Tage-
büchern, Briefen u. Gesprächen. Jena, Co-
stenoble. 1909. V, 276 S. M. 3,50.
86S9) Goethe, Sprüche in Prosa, Maximen u.
Reflexionen. Her. v. H. Krüger-Westend.
L., Insel- Verlag. VIII, 191 S. M. 2,00.
8690) Goethe d. Bildner. Her. v. E. Kehlen.
L., Zeitler. 1909. VII, 318 S. M. 3,00.
Einzelnes. (Alphabetisch geordnet.)
^^691) Des Benvenuto Cellini Leben, v. ihm
selbst geschrieben. Deutsch v. H. Conrad.
2 Bde. München, G. Müller. XXVIII, 319
u. 377 S. Mit Bildnis u. 19 Taf. M. 22,00.
8692) M. Morris, Goethe u. Herders Anteil
an d. J. 1772 d. Frankf. Gelehrt. Anzeigen.
(= N. 8560.) (Siehe auch id.: DLZ. 29,
S. 1828-30.) i[G. Witkowski: DLZ. 31,
S. 1764/6.]!
8693) 0. Francke, Zu Goethes Maximen u.
Reflexionen: GJb. 29, S. 178-84. (Siehe auch
M. Heck er: ib. 30, S. 222-30.)
8694) H. Schneider, Goethes Prosahymne
„Die Natur" : ASNS. 120, S. 157-281.
8695) O. Heuer, Eine unbekannte Ossianüber-
setzung Goethes: JbFDH. S. 261-73.
8696) J. Jezower, Goethe aus d. Englischen
ins Deutsche übersetzt: Geg. 76, S. 713/8.
(Goethes Aufsatz über d. Volksgesang.)
8697) M. Murko, Die Volkslieder südslaw. (bes.
bosn.) Mohammedaner (Ref.): ChWGV. 22,
S. 36/7.
8698) O. Rothbarth, Zu Goethes Aufsatz, über
Volks- u. Kinderlieder" : Euph. 15, S. 693/7.
8799) C. Schüddekopf, Goethe u. Jacobis
Woldemar: Hyperion 1\ S. 26-40.
8700) M. Jacobs, Ein Goethe-Fund: BerlTBl.
N. 145.
(Parodie auf F. H. Jacobis Woldemar.)
Sprache.
8701) O. Pniower, Zu Goethes Wortgebrauch:
GJb. 29, S. 147-56.
8702) E. F e i s e , Der Knittelvers d. jungen Goethe.
(= N. 2842.) |[R. Buchwald: LCBl. 61,
S. 26/7.]|
Goethe- Verehrung;
Bildnisse und Denkmale.
8703) Silhouetten aus d. Goethe-Zeit. Aus d.
Nachlass Mercks her. v. L. Grün.stein.
Wien, Löwy. VII, 49 S. Mit 100 Tal M. 12,80.
8704) L. V. Donop, Ein z. erstenmal veröffentl.
Goethebildnis (F. H. Müller.s): Tag N. 293.
8705) A. Seche et J. Bertaut, Goethe. 43
portraits et documents. (La vie anecdotique
etpitt. des grandes ^crivains.) Paris, Michaud.
1909. 192 S. Fr. 2,25.
8706) B. Förster, Zur Gesch. d. Goethe-
Schiller-Denkmals in Weimar : MünchnerNNB.
1909, N. 9.
(ünverJiffentl. Briefe Ijudwigs I., Karl Alexanders,
Rauchs u. Rietschels.)
S707) W. C. Gomoll, Schadowa Goethe-Maske
V. 1816: Hilfe 15, N. 12.
8708) O. Heuer, Eine verschollene Goethe-
büste Rauchs: JbFDH. S. 235/7. .
S709) J. Käst an, Eine Goethe-Erinnerung:
Berl-TBl. N. 437.
(Goethe über sein Denkmal 1821.)
Goethe-Häuser und -Museen.
8710) F. Dernburg, Im Goethe-Haus. Goethe
u. d. Goetheanerinnen: BerlTBl. N. 176.
8711) O. Heuer, Aus d. Frankfurter Goethe-
Museum. I. Bildwerke. Frankf. a. M., Knoeckel.
14 Taf. u. 2 S. M. 150,00. i[G. Minde-
Pouet: LCBl. 60, S. 237/8.] |
8712) G. V. Hartmann, Führer durch d. Biblio-
thek d. Goethe-Museums: JbFDH. S. 238-60.
8713) W. V. Oettingen, Die beiden Goethe-
Häuser: Tag 1909, N. 187. (Siehe LE. 11,
S. 1742.)
8714) G. Stoskopf, Das Goethe-Museum in
Sesenheim: März 2*, S. 433/9.
8715) Tausig, Das Wiener Goethe-Museum:
ÖsterrlllZg. 17, N. 17.
Kalender und Sonstiges.
8716) Goethe-Kalender auf d. J. 1909. Her.
V. O. J. Bierbaum. Buchschmuck v. E. R.
Weiss. Zeichnungen v. K. Bauer. L., Dieterich.
136 S. M. 1,80.
8717) Dasselbe. Jahrg. 5. 1910. Her. v. O. J.
Bier bäum. L., Dieterich. 1909. 148 S. M.1,60.
(Enth. u. a. : Goethe über seine Zeitgenossen. — Ur-
teile über Goethe. — .T. Burekhardt über Faust. —
Bierbaum, Liliencron u. Goethe.)
8718) Lucy Levyson, Mein Goethe-Kalender
Erlesenes aus Goethes Schriften. B., Har-
monie. 1909. 96 S. M. 2,00.
8719) Goethe-Nummer d. Geg.: Geg. 67, N. 35.
(Enth. u. a. : P. Liman, Goethe als nationaler Er-
zieher. — A. W. Stephani, Froitzheims Friederiken-
Werk. — R. V. Werdermann, Goetheklatsch. —
P. Friedrich, Goethes Gartenhaus.)
8720) Goethe-Nummer: Propyläen N. 25.
(Enth. u a. : A. Teutenberg, Goethes Lebenskunst.
— E. Wolff, Goethes Lyrik im Lichte neuerer For-
schung.)
8721) E. Frieden u. A. Polgar, Goethe. Eine
Szene. Wien, Stern. 22 S. M. 1,00.
8722) E. V. Wilden bruch, Das Hohelied v.
Weimar. Festspiel in 4 Bildern. B., Grote.
45 S. M. 0,80.
8723) E. Martin, Festrede u. Festgedichte zur
Goethefeier in Sesenheim : Erwinia 15, S. 180/6.
Goethe-Forschung :
Bibliographisches und Zeitschriften.
8724) L. Fränkel, Drei Jahrzehnte Goethe-
Arbeit: AZg. 1909, N. 36.
8725) Chronik des Wiener Goethe-Vereins. Red.
V. R. Paver V. Thurn. Bd. 22 u. 23. Wien,
Holder. ' 46, 48 S. Je M. 4,00.
8726) Goethe-Jahrbuch. Bd. 29 u. 30. Her v.
L Geiger. Frankf. a. M., Liter. Anstalt.
1908/9. X, 280, 20, 62 S.; VI, 260, 68 S.
Je M. 10,00.
8727) Stunden mit Goethe. Bd. 4 u. 5. B., Mittler.
Je M. 1,00.
8727a) Wege nach Weimar. Jahrg. 3. Her. v. F.
Li enhard. St., Greiner & Pfeiffer. M. 6,00.
465
IV, 8 b. «Joethes Leben.
466
Hl'IH) Bibliographie iy<>? u. Enirlisch-Amerikan.
Bibliographie 1906, bearb. v. R. Tombo:
GJb. 29, S. 215-80.
5729) Friedr. Meyer, Verzeichnis e. Goethe-
Bibliothek. L., Dyk. XII, 708 S. M. 25,00.
(H. Brentano: ALBl. 18, S. 591/2; bl.:
ZBFr. 12, S. 2il/2.]|
(Enth. ca. H700 Nummern in ehronolog. Reihenfolge
17-19— 1905; S. 673-707: Namen- u. Sachregister u. Fak-
simile e. Briefes Goethes an K. Sprengel (1802!.)
5730) P. Alicke, Kat. N. 77 Goethe u. Schiller:
Dresden. 42G Nn.
8731) Goethe im Mittelpunkt seiner Zeit. Ver-
zeichnis d. Goethesammlg. H. Lempertz' sen.
Köln, Heberle. III, X, 103 S. M. 3,i)0.
8732) O. Deneke , Die Einzeldrucke Goethescher
Drucke: ZBFr. NF. 1, S. 161-73.
8733) i d. , Goethes Schriften bei Göschen 1787-90.
(= Göttinger Beitrr. 4.) Göttingen, Deneke.
1909. 26 8.
S734) U. Deneke, Die Einzeldrucke (jloethe-
scher Werke bei Göschen 1787 — 90.
(= Göttinger Beitrr. 5.) Göttingen, Deneke.
1909.
8735) R. Steig, Neue Schiller- u. Goethe-Hs-s.
aus d. Grafen Schlitz' Nachlass: VossZg».
1909, N. 46.
(Xenien — Grosskophta — Nausikaa — Diwan. — Dazu
vgl. ib. N. 48, Zu Schillers Xenion : Der falsche Messias.)
Kritisches (Sammelbesprechungen).
8736) V. Michels, Neue Goethe- Ausgaben :
Euph. 16, S. 183-91.
(Heinemann. — v. d. Hellen. — Pniower [Gedichte].)
8737) J. Minor, Neuere Goethe-Lit.: NFPr.
N. 16228.
8738) M. Morris, Goethe-Literatur: Euph. 16,
S. 518-54.
8739) G. W i t k o w s k i , Goethe-Schriften : LE. 10,
S. 1053;9, 1117-22; 11, S. 473-82.
b) Goethes Leben.
Gesamtdarslellnngen N. 8740. — Einzelnes N. S747. — Typus nnd Stammbaum N. S761. — Briefe N. 8768. —
Unterhaitangen N. 87S7. — Autobiographische Werke N. 3794. — Persönliche nnd literarische Beziehungen N. 8816. — Lokale
Bexiebnngen N. 3961. —
Gesamtdarstellungen.
8740) C. Berg, J. W. Goethe. Lebensbild e.
grossen Menschen. Gotha, F. A. Perthes.
1909. 204 S. Mit Abbildgn. M. 3,00.
8741) A. Biese, Goethe. (= N. 25, S. 1-161.)
8742) Ed. Engel, Goethe. Der Mann u. das
Werk. B., Concordia. 1909. 641 S. Mit
Abbildgn. M. 8,50. ![Selbstanz.: LE. 12,
S. 367;8; R. M. Mever: DLZ. 31, S. 935/6;
W. Nissen: Blaubuch 4, S. 1045/8; G.
Witkowski: BerlTBlLRs. 1909, N. 32. Jl
8743) L. Geiger, Goethe. Sein Leben u. seine
Schriften. B., Ullstein. 1909. VII, 493 S.
Mit Abbildgn. M. 6,00. |[F. Dernburg:
Zeitgeit N.40 (,Der Lebensroman Goethes* ).]|
8744) id., Goethe u. die Seinen. Quellenmäss.
Darstellgn. über Goethes Haus. L., Voigt-
länder. III, 388 S. Mit 15 Taf. M. 6,00.
i[M. Koch: LCBl. 60, S. 746/7; F. M eh ring:
NZSt. 271, s, 788; 9; R. M. Werner: Zeit
N. 2179 („G.s Gesellschaft").]!
(Die Gattin. — Auguste, Ottilie, die Enkel. — Haus
u. Hausverwandte.)
8745) K. Heinemann, Goethes Leben u. Werke.
(= Meyers Volksbücher N. 1522.) L., Biblio-
graph. Institut. 74 S. M. 0,10.
8746) E. Traumann, Zu Goethes Leben u.
Werken. (= N. 8577.)
Einzelnes.
8747) R. Jung, Die Bekundg. d. Taufe Goethes:
GJb. 30, S. 815.
8748) L. Geiger, Goethe im Verkehr: N&S.
126, S. 442-56.
S749) F. Lienhard, Goethe u. die Frauen:
Wege nach Weimar 6, S. 212-29.
8750) K. Muthesius, Goethe e. Kinderfreund.
2. neubearb. Aufl. B., :Mittler. 1909. VIII,
245 S. M. 3,00.
Jahresberichte fOr oenere deutsche Literatnrgesohieht«.
8751) W. Brandis, Goethe u. seine dienstbaren
Geister: Daheim 45, N. 20.
8752) Elisabeth Mentzel, W. u. Cornelia
Goethes Lehrer. L., Voigtländer. 1909. X,
402 S. Mit Abbildgn. M. 4,80.
8753) H. Löscher, Der junge Goethe. B.-
Schlachtensee, Volkserzieher- Verlag. 1909.
51 S. M. 0,75.
87.54) C. Camenisch, Goethes Rückkehr aus
Italien im J. 1788: BemRs. 2, S. 701/6.
8755) W. Bode, Goethes Leben im Garten am
Stern. 2. Aufl. B., [Mittler. 1909. XVIII,
383 S. Mit Abbildgn. M. 5,00.
8756) F. Mehring, Goethe am Scheidewege:
NZSt. 27^ S. 425-32.
(Nach den Briefen an die Frau v. Stein.)
8757) P. L(andau), Goethe auf d. Badereise:
KönigsbBll. 1909, N. 16.
8758) Th. Vogel, Goethes letztes Lebensjahr:
Grenzb. %1\ S. 68-74, 174-83.
8759) Friedr. Meyer, Über Goethes letzte
Tage. Verschollene Dokumente aus meiner
Goethe-Sammlg. (Dem Bibliophilentag 1908
überreicht.) L., Herrmann (Privatdruck).
8760) W. A n d r e a e , Mitteilgn. über einige
Nachrr. v. Goethes Tod u. d. ersten Säkular-
feier seines Geburtstages in Magdeburg:
MagdebZgB. 1909, N. 35/6.
i Typus und Stammbaum.
I 8761) Karl Bauer, Goethes Kopf u. Gestalt.
j (= StGoethe. Sonderheft.) B., Mittler. XI,
62 S. M. 1,80.
I 8762) C. Garben, Zu Goethes Ahnentafel:
! Archiv für Stamm- u. Wappenkunde 8, S. 138.
j 8763) St. Kekul^ v. Stradonitz, Über die
neuere Goethe u. Schiller betr. genealogisch-
I bist. Lit : GJb. 29, S. 196-205.
xix/xi. 30
467
IV, 8b. Goethes Leben.
468
S7()4) (J. Kuetsch, Goethes Ahneu. L., Klink-
hardt & Biermann. 94 S. 30 Tafeln. M. 4,50.
5765) R. Damm, Verwandtschaft braunschvveig.
Adels2;eschlechter mit Goethe: Braunschw-
Mag. 1909, S. 125/7.
5766) E. Sommer, Goethe im Lichte d. Ver-
erbungslehre. L., Barth. 125 S. M. 3,00.
|[C. Knetsch: DLZ. 30, S. i0r)8-60; R. M.
Meyer: ZÄsth. 4, S. 468/9.]i
5767) id., Goethes Wetzlarer Verwandtschaft.
Ebda. 47 S. M. 1,50. i[S. Kalischer:
DLZ. 29, S. 2082/3 (ablehnend).]]
Briefe:
Allgemeines und Gesamtausgaben.
876S) Th. Vogel, Führer durch Goethes Brief-
wechsel: ZDU. 22, S. 609-23, 689-706, 737-51.
S769) Goethe, Briefe (Weimarische Ausg.
IV, Bd. 43/7.) (= N. 8679.)
8770) id., Briefe. Her. v. E. v. d. Hellen.
Bd. 5. 1807—18. St., Cotta. 312 S. M. 1,00.
8771) R. M. Meyer, Goethe u. seine Freunde
im Briefwechsel. (3 Bde.) Bd. 1. Buchschm.
V. M. Lechter. B., Bondi. 1909. 581 S. M. 6,00.
|[G. Witkowski: LE. 12, S. 919-20.]!
8772) Th. Renaud, Goethe u. seine elsäss.
Freunde. I-XXL: Erwinia 16, S. 138-43,
155/8, 166-70, 183/9.
(30 IJriefe aus d. Weimarer Ausg.)
8773) Goethe, Briefwechsel mit W. u. A. v.
Humboldt. Her. v. L. Geiger. B., Bondi.
1909. XXXI, 360 S. M. 7,50.
8774) Goethes Briefwechsel mit Chr. v. Mann-
lich u. e. Brief d. Frau v. Stein: Hyperion
IS S. 131-53.
8775) H. Braune, Goethe an Christian v. Mann-
lich. Mit e. unveröffentl. Brief Goethes:
SüddMhh. 5\ S. 174/9.
8776) Goethes Briefe an Ph. Seidel. Mit e.
Einleitg. v. C. A. H. Burkhardt. 2. Aufl.
Wien, Seidel. 1909. 56 S. M. 1,60.
8777) Goethe, Briefe an Charlotte v. Stein.
Krit. Gesamtausg. her. v. J. Frank el. 3 Bde.
Jena, Diederichs. XXI, 445, 411, 480 S.
M. 9,00. |[G. Witkowski: LE. 12, S. 920.]!
8778) J. Fränkel, Marginalien zu Goethes
Briefen an Frau v. Stein. Ebda. 1909. 25 S.
. M. 1,00.
8779) Dasselbe. Ausgew. u. her. v. J. Petersen.
L., Insel- Verlag. 1909. XII, 329 S. M. 2,00.
8780) A. Bonus, Über Goethe-Briefe im all-
gemeinen u. auch die Briefe an Charlotte
V. Stein im besonderen: ChristlWelt.23, N.45.
8781) Goethes Briefwechsel mit Marianne v.
Willemer. Her. v. Philipp Stein. Titel,
Einbd. u. Zierstücke v. H. Vogeler- Worps-
wede. L., Insel- Verlag. LX, 338 S. Mit
2 Tal M. 4,00.
Einzelne Briefe.
8782) R. Batka, Ein ungedr. Brief Goethes:
Neue Revue 1, S. 814.
(An den Buchdrucker Reichel.)
8783) H. G. Graf, Neue Goethe-Briefe. Nebst
e. ungedr. Briefe v. Rochlitz an Goethe:
Grenzb. 68% S. 534-40, 580/9.
8784) M. Schiff , Una lettera inedita di Goethe
al primo traduttore francese del Goethe:
RLT. 3, S. 181-95.
(An F. Stapfer 1827.)
8785) J. Fränkel, Ein Billett Goethes an Char-
lotte V. Stein: ChWGV. 22, S. 16.
8786) J. Fränkel u. A. L e i t z m a n n , Zu
Goethes Briefen: GJb. 29, S. 159-63.
GeHpräche.
8787) E. Bröse, Goethe im Gespräch: NKZ.
19, S. 76-90.
8788) Goethes Gespräche. Gesamtausg. Be-
gründet V. W. Frhr. v. Biedermann.
2. durchges. u. stark verm. Aufl. Neu her,
V. Fl. Frhr. v. Biedermann, unter Mit-
wirkg. V. M. Morris, H. G. Graf u. L.
L. Mackall. Bd. 1/2. Von d. Kindheit
1754 bis z. letzt, böhm. Aufenthalt 1808.
L., Biedermann. 1909. XIII, 555 S.; VIII,
669 S. M. 4,00.
8789) Goethe, Gespräche. Her. v. E. Korn.
(= Bücher d. Weisheit u. Schönheit.) St.,
Greiner & Pfeiffer. 302 S. M. 2,50.
8790) Goethe- Gespräche. Her. v. P. Loren tz.
Dresden, Ehlermann. 208 S. M. 2,75.
8791) J. P. Eckermann, Gespräche mit Goethe
in d. letzten Jahren seines Lebens. Nach
dem ersten Druck u. Originalmskr. d. 3. Tis.
mit e. Nachw. u. Register neu her. v. H. H.
Houben. L., Brockhaus. 1909. 806 S. Mit
Abbildgn. M. 8,00. ![R. M. Meyer: DLZ.
30, S. 2555/6; R. Petsch: GRM. 1, S. 95-103
(„Vom Weimarer Goethe").] |
8792) Dasselbe. Her. v. F.Deibel. L., Insel-
Verlag. XIX, 475, 495 S. M. 5,00. 1[M. Brod:
März 3^ S. .391/3; G. Witkowski: LE. 12,
S. 922.] I
8793) J. T. Hatf ield, Berichtigg. d. Datums u.
Inhalts e. Goetheschen Gespräches mit Kanz-
ler F. V. Müller: GJb. 29, S. 184-90.
Antobiographische Werke:
Dichtung und Wahrheit.
8794) Goethes autobiograph. Schriften. (Gross-
herzog Wilhelm Ern.st-Ausg.) 1. Bd. Aus
meinem Leben. Dichtg. u. Wahrheit. Her,
von K. Jahn. L., Insel -Verlag. 831 S.
M. 6,00.
8795) K. Jahn, Goethes Dichtung u. Wahrheit.
Halle, Niemeyer. VII, 382 S. M. 7,00.
i[R. M. Meyer: ASNS. 123, S. 173/4; G.
Witkowski: LE. 12, S. 923/4.]|
(Vorgeschichte. — Entstehung. — Kritik. — Analyse.)
8796) Goethe, Dichtung u. Wahrheit. Eine
Auslese, getroffen z. Begleitg. durch das
Goethehaus in Frankf. a. M. Frankfurt a. M.,
Flinsch. 1909. 130 S,
8797) W. C o o p e r , Goethes quotation from
Hütten in Dichtung u. Wahrheit: MLN. 24,
S. 80/3, 101/5.
Italien U7id die Italienisdie Reise.
8798) Goethes Italienische Reise Auch ich
in Arkadien! Her. v. K. Jahn. (= N. 8794,
Bd. 2.) L., Insel-Verl. 1909. 815 S. M. 6,00.
8799) Dasselbe. Her. v. G. v. Grävenitz
(Pantheon-Ausg.) 3 Bde. B., Fischer. 16".
XXXI, 324 S.; 356 S.; XX, 433 S. Mit
19 Taf. M. 12,00.
8800) i d. , Tagebuch der italienischen Reise.
Her. V. J. Vogel (Hortus deliciarum). B.,
Bard. 269 S. M. 3,50.
8801) J. Vogel, Mit Goethe in Italien. Tage-
bach u. Briefe d. Dichters aus Italien. Ebda.
562 S. M. 5,00.
469
IV, 8 b. Goethes Leben.
470
8802) O. Stiller, J.J. Volkmann, e. Quelle für
Goethes Italienische Reise. Progr. ß., Weid-
mann. If) S. M. 1,0().
S803) J. N. van Hall, Goethe in Italic: Gids
72*, S. 202-'2'>.
(Mit BcrücksichtiguDg v. J. Vogel, C. v. Klenzc.)
8804) G. Barzelotti, Volfango Goethe in
Italia: RLT. 3, S. 196-201.
8805) C. Fasola, Goethe h popolare in Italia:
ib. S. 147-67. (Dazu S. 167-80: Bibliographie.)
8806) E. Traumann, Goethe am Garda.see:
MünchenerNN. 1909, N. 308. (Siehe LE. 11,
S. 1535.)
8807) Elisabeth Mentzel, Auf GoethesSpuren
in Malcesine: JbFDH. S. 194-223.
8808) O. Jahn, Goethe in Messina nach d.
Erdbeben v. 1783: VossZg. N. 611. (Siehe
auch Goethe u. die Zerstörung Messina.s:
MünchcnerNNB. 1909, N. 1.)
8809) Rome vue par les ^crivains de Montaigne
k Goethe, Chateaubriand k A France. Paris,
Plon-Nourrit. 1909.
8810) E. Zaniboni, Un complotto Goethiano
a Roma per il Tasso e contro il Werther:
RLT. 3, S. 66-78.
Andere Reisen.
8811) J. Melber, Kampagne in Frankreich 1792.
Nach Magister Laukhards Memoiren: BU-
Gymn. 44, S. 485-92. (Vgl. auch X. 4848.)
8812) Goethes Schweizer Reise 1775. Her. v.
K. Koetschau u. M.Morris. (= Schriften
d. Goethe-Ges. Bd. 22.) Weimar, Goethe-
Ges. 49 S. Mit 16 Tafeln. Nur für Mit-
glieder (Ergänzgn. s. GJb. 29, S. 177/8.)
8813) A. Dreyer, Goethes Schweizerreisen u.
ihre Nachklänge in seinem Leben u. Dichten :
ÜdW. 1, S. 577-84, 609-17.
Tagebücher.
8814) Aus Goethes Tagebüchern. Her. v. H. G.
Graf. L., Insel- Verl. XVIII, 270 S. M. 2,00.
8815) Gedanken u. Urteile aus Goethes Tage-
büchern: StGoethe. 5, S. 81-108.
8815 a) A. L e i t z m a n n , Zu Goethes Tage-
büchern: GJb. 30, S. 208/9.
Personliche und literarische Beziehnngen:
Familie.
8816) P. B a s t i e r , La mfere de Goethe et le
th^ätre: RPL. 46-, S. 731 4.
8817) Alfred Biese, Goethe u. seine Mutter:
JbFDH. S. 106-33. (Auch Progr. Neuwied.
1910. 28 S.)
8818) K. Heine mann, Goethes Mutter. 8. verb.
Aufl. L., E. A. Seemann. 1909. XIL 358 S.
Mit Abbildgn. M. 6,50.
SS19) J. Hoff n er, Frau Rat Elisabeth Goethe
geb. Textor. (= Frauenleben Bd. 12.) Biele-
feld, Velhagen & Klasing. 186 S. M. 4,00.
S820) Elisabe'th Mentzel, Frau Rat Goethe.
Frankf . a. M. Neuer Frankf. Verlag. 104 S.
M. 1,20.
SS21) Katharina Elisabeth Goethe (1731-1808).
|H. Bahr: NFPr. N. 15827 (siehe auch N. .867,
S. 12,8: -Die Mutter"); A. Eloesser: Voss-
ZgB. N. 37 („Frau Rat^); A. v. Gleichen-
Russwurm: Kw. 21^ S. 332/6 (.Goethes
Mutter-); M. Jacobs: Zeitgeist N. 36 („Frau
Rat-') ; A. K ö s t e r : Geg. 74, S. 167-70 („Frau
Aja"); J. Löwenberg: Neue Bahnen 20,
S. 12-26; id.: Zeit N. 2144; M. Ploch: Tgl-
Rs». N. 215/ii; R. Schmidt-Gruber: CdW.
1, S. 513/8 („Frau Aja"i; E. Traumann:
FZg. N. 255 u. 257 („Frau Rat"); K. G.
W^endriner: BemRs. 3, S. 62/5 („Goethes
Mutter*); weitere Artikel s. LE. 11, 8. 44
u. 58 u. GJb. 31, S. 233.!
8822) Frau Rath Goethe, Briefe. Her. v. A.
Kost er 2. verm Aufl. L., Insel- Verlag.
XIX, 291 S.; 280 S. M. 10,(K).
8823) Dasselbe. Ausgew. v. A. Kost er. Ebda.
XXIT, 244 S. M. 2,00.
8824) E. V. d. Hellen, Goethes Mutter. In e.
Ausw. aus ihrem Briefwechsel. {== Cottasche
Handbibl. N. 157.) St., Cotta. 1909. VI,
256 S. M. 1,00.
8825) Frau Rat in ihren Briefen. Mit einer
biograph. Einleitung [v. J. R. Haarhaus].
L., Amelang. 1909. 128 S. M. 1,00.
8826) Ed. Engel, Christiane Vulpius: VossZgB.
1909, N. 11/2.
8827) K., Christianens Zimmer: BerlTBl. N. 314.
8828) A. F. Selig mann, Briefe Ottiliens v.
Goethe an ihren Hausarzt Seligmann: NFPr.
N. 15753, 15760, 15770, 15795.
8829) O. Francke, Goethes Enkel: B&W. 10,
S. 359-68.
8830) Adelheid v. Schorn, Die letzten
Goethes Türmer 10^ S. 673-720.
Weimarischea Fürstenhaus.
8831) K. Siegen, Weimars Fürstenhaus, ein
Hort d. Künste. L., Verl. Dtsch. Zukunft.
20 S. M. 0,60.
8831a) Eleonore v. Bojanowski, Aussergn.
Anna Amalias u. Herders über d. Musik:
GJb. 30, S. 56-66.
8832) G. V. G r ä V e n i t z , Anna Amalia v.
Weimar: TglRs». N. 109.
8833) C. J o r e t , Correspondance inedite de
l'helleniste d'Ausse de Villoison avec la
duchesse douairiere Anne-Am^lie de Saxe-
Weimar: RGermanique 5, N. 2.
8834) A. K o h u t , Karl August v. Sachsen-
Weimar als dtsch. Fürst. Mit 2 ungedr.
Briefen desselben: Frühling 1, S. 601 7.
8835) O. Frhr. v. Stotzingen, Beiltrr. z.
Jugendgesch. d. Herzogs Karl August v.
Sachsen- Weimar: JbFDH. 1909, S. 311-71.
8836) F. Lienhard, Herzogin Luise: Wege
nach Weimar 6, S. 97-109.
8837) F. Bornhak, Aus Alt-AVeimar. Die
Grossherzoginnen Luise u. Maria Paulowna.
Breslau, Langewort. 112 S. M. 3,00.
8837a) F. Bornhak, Maria PauloAvna. (Aus
N. 8837.) Ebda. 1909. 59 S. M. 0,60.
8838) H. V. Egloffstein, Maria Ludovica v.
Österreich u. Maria Paulowna. L., Insel-
Verlag. X, 60 S. M. 3,00.
Andere (alphabetisch geordnet).
8839) GertrudBäumer, Goethes Freundinnen.
Briefe zu ihrer Charakteristik. (= Dtsch.
Charakterköpfe Bd. 5/6.) L., Teubner. 1909.
318 S. M. 3,<J0.
8840) B. Rieffert, Bettinens Goetheverehrung:
UdW. 2, S. 499.
(Mach K. Gatzkow im Jb. für Lit 1839.)
30*
471
IV, 8 b. Goethes Leben.
472
8841) A. Kohut, E. W. Behrisch>ls Dichter.
(= N. 274.)
8842) J. Schiff, Eine Begegnung zwischen
Goethe u. Berzelius: JBSclilesGVK. 86.
8843) Anna Blum-Erhard, S. Boisseröe u.
sein Werk: NAGHeidelberg 8, S. 101-10.
8844) E. Grünwald, Weimar u. Goethe anno
1828: GJb. 29, S. 36-43.
(A. Bozzi.)
8845) W. Bode, Frau v. Branconi: StGoethe.
5, S. 14-59.
8840) Goethe e la signora ]Maria Antonia Bran-
coni: NAut. 139, S. 533 5.
8847) G. Jung, Goethe u. Bürger. (= N. 5047.)
8848) J. F r 0 i t z h e i m , Autobiographie d.
Pfarrers K. Chr. Gambs 1759 — 83. Mit e.
Anhg: Zu Friederike v. Sesenheim. Strass-
burg, Singer. 1909. 159 S. M. 4,50.
(Mitteilgii. über ang-ebliche IJebschaften Friederikens.i
8849) id.. Ein Nachw. z. Sesenheim-Feier: Geg.
r4, S. 104/5. (Siehe auch id.. Nochmals d.
Friederikenfrage: ML. 78, August.)
8850) E. Martin, Noch einmal Friederike Brion:
JbGElsLothr. 25, 8. 239-40.
(Gegen Froitzheim.)
8851) A. W. Stephani, Froitzheims Friederiken-
Werk: Geg. 76, 8. 627/9.
8852) G. V. Graevenitz, Von Friederike Brions
Lebensabend: TglRsB. 1909, N. 94.
8853) H. V. Krosigk, K. Graf v. Brühl u. seine
Eltern. (= N. 4725.)
885-1) R. Brück, K. G. Carus (1789—1869):
DresdnerAnzii. 1909, N. 8. (Siehe LE. 11,
S. 862.)
8855) Friedr. Meier, Chr. A. Clodius, e. Leipz.
Lehrer Goethes: LZgB. 1909, N. 35.
8856) Schiller u. Goethe in ihren Beziehgn. z.
Allgemeinen Zeitung: AZg. 1909, N. 18.
(Cotta.)
8857) Aus d. Briefwechsel Schillers u. Goethes
mit Cotta. (= N. 297.)
8858) S. Samosch, P. L. Courier: FZg. 7. Febr.
(Dazu Goethe über Courier: ib., 9. Juli.)
8859) L. Gerhardt, H. Crabb Robinson u. seine
Beziehgn. zu Weimar u. Leipzig: ZBFr. 12,
S. 199-206.
8860) G. Herzfeld, Aus H. Crabb Robinsons
Nachlass: ASNS. 120, S. 25-34.
8860a) J. Wähle, Briefe J. H. Danneckers an
Goethe: GJb. 30, S. 38-42.
8861) H. H. Ho üben, Ungedr. Briefe Ecker-
manns an Brockhaus: Zeit N. 2186. (LE.
11, S. 263.)
8862) S. M. P r e m , Goethes Freund J. Chr.
Ehmann. Greifs Urgrossvater : ZDU. 23,
S. 414-22.
8863) K. Muthesius, Zwei Briefe E. v. Fellen-
bergs u. e. Brief F. Passows an Goethe:
GJb. 29, S. 3/9.
8864) L. Gerhardt, C. L. Fernow. L., Haessel.
VI, 239 S. M. 3,00.
8865) A. Rosslau, Einer aus dem Goethekreis:
VossZg. N. 571.
(K. L. Fernow.)
8866) Hanny Brentano, Amalie Fürstin v.
Gallitzin. (= N. 8100.)
8867) E. Silvester, „Briefe eines ehrlichen
Mannest Ein Goethe-Beitr.: TglRs». N.238-40.
(Frhr. J. I. v. Gerning.)
8868) K. H. Strobl. Fräulein v. Göchhausen:
VelhKlasMhh. 23S 8. 129-35.
S869) Lily Braun, Im Schatten der Titanen.
4 verb. Aufl. Braunschweig, Westermann.
1909. III, 419. S. M. 6,50.
8869a) J. Ettlinger, Aus d. Leben e. schönen
Seele: VossZgB. N. 39-40.
(Jenny v. Gustedt.)
8869b) A. Gold, Von Weimar bis Lablacken:
BerlTBl. N. 304.
(Jenny v. Gustedt.)
8870) Ein Goethe-Idyll: FZg. 12. u. 13. Sept.
(Besuch bei Herr v. Hagen in Schwanebeck.)
8871) Elisabeth Mentzel, Maria Magdalena
Hoff: FZg. 1909, N. 238. (Siehe LE. 12,
8. 47/8.)
8872)H.Pallmann,J.A. Hörn, Goethes Jugend-
freund. L., Insel-Verl. IV, 147 S. M. 8,50.
i[R. Hering: DLZ. 30, S. 1823/5.]!
ijiinth. auch e. Abdruck von: „Jugendliche Ausarbei-
tungen für müssige Stunden'^. Frankfurt 1766.)
8872a) P. Köbke, Der Besuch e. jungen dän.
Kunstkritikers bei Goethe: GJb. 30, S. 50/6.
(N. L. Höyen.)
8873) A. Kohut, Goethe u. A. v. Humboldt:
NFPr. N. 16061.
8874) W. V. Humboldt über Goethe: Magdeb-
ZgB. 1909, N. 52. (Vgl. N. 4855.)
8875) Rosa Kaulitz-Niedeck [Anderson!,
Das Urbild v. Goethe Werther, K. W. Jerusa-
lem. Giessen, Müuchow. 30 S. M. 0,40.
(Siehe auch id.: FZg. N. 46.)
8876) i d. , Goethe u. Jerusalem. Giessen,
Münchow. 191 S. M. 3,50.
8877) G. Jacoby, Goethe u. Kant: DRs. 136,
8. 364-75.
S878) K. Lasswitz, Kant U.Goethe. (=N.8393,
S. 288-300.)
8879) H. Gloel, Uugedrucktes über Goethe u.
Lotte Buff: FZg. 1909, N. 7. (Siehe LE. 11,
8. 640/2 [„Aus Werthers Leidenszeit- J.)
8880) id., Ungedr. Briefe v. Charlotte Kestner:
TglRsB. 1909, N. 42, 44. (Siehe LE. 11, 8. 859.)
(An Kestner.)
8881) id., Der Ehevertrag v. J^ Chr. Kestner
u. Charlotte Buff: MWetzIarerAV. N. 2.
8882) W. Bode, M. Klauer, d. Bildhauer im
klass. Weimar: StGoethe. 5, 8. 241-88.
- 8883) E. Engel, Goethe u. H. v. Kleist. (=
N. 6646.)
8884) W. Herzog, Kleist u. Goethe. (=
N. 6646 a.)
8885) Paul Hoff mann, Goethe u. H. v. Kleist:
GJb. 29, S. 193/5.
8886) B. C. Engel, Bekenntnisse e. schönen
Seele. (Ref.): DLZ. 30, 8. 1236/8.
(Susanne v. Klettenberg.)
8887) A. Leitzmann, Goethe u. Th. v. Kobbe:
GJb. 30, 8. 235-41.
8888) Sophie La Roche, In Osmannstädt u.
Weimar 1799: StGoethe 5, 8. 202-15, 289-307.
8889) A. Graf zu Fürstenberg-Fürsten-
berg, Ungedr. Briefe Lavaters an Goethe.
(= N. 8065.)
8890) Th. Friedrich, ..Die Anmerkgn. übers
Theater- d. Dichter J. M. Lenz. (= N. 6612.)
8891) Rosanow, J. M. Lenz. (= N. 4427.)
8892) L. Milch, Goethes Beziehungen zu d.
Mineralogen K. C. v. Leonhard: GJb. 29,
8. 113-27.
8893) E. Tr (au mann), Goethe u. Ulrike v.
Levetzow: NFPr. 17. Dez.
8894) E. StoUreither, Ein dtsch. Maler u.
Hofmann. J. Chr. v. Mannlich (1741—1822).
(= N. 4805.) (Vgl.iN. 8774/5.)
8895) A. Kohut, Goethe u. Manzoni: UdW. 1,
S. 310/->.
8896) A. Heilborn, F. Mendelssohn n. Goethe:
(xeg. 75, S. 70/J.
473
IV, 8b. Cxoethes Leben.
474
8897) K.W. Marse hu er, Goethe u. F. Mendels-
sohn: NatZgB. 1909, N. 4.
S898) H. F. Oktavio fBräuning), Zu Ehren
J. H. Mercks: DarmstädterTBl. 1909, N. 155/6.
(Vgl. auch id.. Einiges über Merck [mit
bes. Berücksichtigung seiner Wohnhäuser!:
ib., N. 213/4.)
id., J. H. Mercks Beziehgn. zu Darmstadt:
GiessenerAnzB. 1909, N. 172/3. (Siehe LE.
12, S. 323.)
5900) id.. Aus e. ungedr. Merck-Brief e : FZg.
1909, X. 249.
5901) E. M(artin j, Über Strassburger Gelehrte
1775: JbGElsLothr. 25, S. 2.38.
(ürief M. G. W. Petersens an Merck)
5903) J. H. Mercks Schriften u. Briefwechsel.
Her. V. K.Wolf f. L., Insel-Verlag. XVI,
303, 298 S. :M. 14,(J0.
5904) Silhouetten aus d. Goethezeit. Aus d.
Nachlass J. H. Mercks her. v. L. Grüu-
stein. (= N. 870.3.)
S!K)5) K. Knebel, N. Meyer als Freund Goethes
u. Förderer d. geistigen Lebens in West-
falen. (== N. 525.)
S906) G. Kass, Moser u. Goethe. (= N. 8083.)
8907) H. Henning, K. Ph. Moritz. (= N. 5806.)
8908) H. Ey bisch, Anton Eeiser. (= K 5808.)
8909) Ausd. Tagebuche F. Mosengeils: StGoethe.
5, S. 119-28.
8910) K. Storck, Mozart. (= N. 74.30.)
8911) Briefe des Kanzlers Müller an Eeinhardt:
ChWGV. 21, S. 31; 22, S. 1-12, 17-29.
8912) J. Minor, Wiener Goetheana: NFPr.
N. 15372. (Siehe LE. 10, S. 640/1 )
(Briefe d. Kauzlers a. Müller an Reinhardt.)
8913) L. Geiger, Aus Briefen v. Gersten-
bergks: GJb. 29, S. 34/6.
(F. Müller V. Gerstenbergk.)
8914) W. Haape, [A. de Musset u.i Goethe.
(= N. 4387, S. 24-38.)
8915) L. Eoll, Goethe u. Wieland bei Napoleon:
TglRsB. X. 231.
8916) E. Traumann, Goethe u. Napoleon in
Weimar: FZg. 29. Nov.
(Mitteilgn. über d. Zusammenkunft ans e. Briefe
W. V. Humboldts.)
8917) O. Klein, Goethes Euphrosyn. Christiane
Neumann-Becker. L.-Gohlis, Volger. 1909.
VIII, 55 S. M. 1,50.
8918) H. V. Oehlschläger, Goethes Euphro-
syne: NatZgB. 1909, N. 38.
8919) Euphrosyne. Leben u. Denkmal. Eine
Weihnachtsgabe. Weimar 1836. Neudruck.
(Der Gesellschaft für Theatergesch. ge-
widmet am 3. Mai 1908.) Her. v. H.Stümcke.
B., Privatdruck. 20 S.
8920) O. Jahn, Goethe u. A. F. Oeser: Xenien
2', S. 65-70, 136-41.
8921) K. Muthesius, Goethe u. Pestalozzi
(= N. 8552a.) jA. Heubaum: MGESchG.
J8, S. 262 5; O. E. Schmidt: Grenzb. 68»,
S. 563/9.],
8922) B.V.Ger mar, Goethe u. Platen. (=^5141.")
8922a) L. Rahm er, Die Freunde d. Babel über
Goethe: GJb. 30, S. 43-50.
iX. V. d. Marwitz, P- v. Gualtieri, Pfuel.)
5923) G. Pfeffer, Goethe in d. Briefen d. Über-
setzers Regis an C. G. Carus : GJb. 29, S. 44-54.
5924) F. Noack, Aus Goethes röm. Kreise. I.:
ib. 30, S. 131-40.
{J. F. Reiffenstein.)
8925) Die Letzte aus Alt-Weimar: FZg. 1909,
N. 238.
(Julie Riemschncider.)
8926) L. Geiger, Aus d. Sammig. d. Rätischen
Museums in Chur: GJb. 29, S. 30/3.
(U. V. Salis u. a.)
8927) F. Dernburg, Die Memoiren d. Künstlers.
BeriTBl. 1909,14.68.
(Schadow.i
8928) VV. Weisbach, G. Schadow: DRs. 139.
8929) O. Braun, Schellings geistige Persönlich-
keit u. ihr Verhältnis zu Goethes Geistes-
wesen. (= N. 8605, S. 27-65.)
8930) H. Krüger-Westend, Zu Goethe u.
Schiller: GJb. 29, S. 195/6.
(Aus e. Schillerbiographie J. G. Grubers [VJ.)
8931) P. Uhle, Schiller im Urteil Goethes.
(= N. 9329.)
8932) F. War necke, Goethe u. Schiller.
W^eimar, Böhlau. 1909. 16 S. M. 0,60.
8933) L. Geiger, Goethe [u. Charlotte v.
; Schiller]. (= N. 9319, S. 211-62.)
i 8934) P. Hausmann, Goethes Lili: Hamb-
j NachrrB. N. 25.
j 8935) H. Landsberg, Goethes Braut : ML. 77,
i S. 205,6.
! 8936) F. Noack, G. Schick in Rom: Kunst
j für Alle 24, S. 162/8.
I 8937) Adele Schopenhauer, Tagebücher.
I (= N. 4»63.)
[ 8938) K. Wolff, Goethe u. Adele Schopen-
hauer: FZg. 1909, 18. März.
I 8939) O. E. Deutsch, Goethe u. Schwind. —
j Verwandte? Eine Hypothese: FZg. 24. Nov.
j 8939a) L. Gfeigeri, Zu Goethe u. Stägemann:
; GJb. 30, S. 246/8.
I 8940) W. Bode, Charlotte v. Stein. Titel,
i Schmuck, Einbd.-Zeichng. u. Vorsatz v. E.
I R. Weiss. B., E. S. Mittler & Sohn. 1910.
XXVI, 628 S. Mit Vollbildern. M. 7,50.
8941) E. Engel, Charlotte v. Stein: VossZg.
1909, N. 99-100. :[H. Franck: Propyläen
1909, N. 47 („Gegen die Lästerer d. Frau
V. St."); H. Kienzl: DNachrr. 1909, N. 276
(„Charlotte v. St. u. d. neue Nicolai", siehe
auch LE. 12, S. 488); id.: FZg. 1909, 20. März
f„Die Legende d. Charlotte v. St."); F. v.
Zobel titz: ZBFr. (Beilage) NF. 1, S. 13
(scharf ablehnend); Kw. 22», S. 23,4 („Die
Legende v. Charlotte v. St.").]
8942) H. Funk, Ein Brief d. Frau v. Stein
an Frau v. Döring: ChWGV. 22, S. 15.
8943) Die letzten Zeilen d. Frau v. Stein in
Faksimile. Her. v. F. v. Zobeltitz. (Für
den Berl. Bibliophilen-Abend d. Ges. d.
Bibliophilen.) Friedenau-Berün, H. Brücker.
12 S.
8944) Leo Reidel, Goethes Anteil an Jung
Stillings „Jugend- (2 Tl.) Progr. Prag.
1906/7. 36 S. [S. M. Prem: ZOG. 59,
S. 957/8.]!
8945) L. Geiger, F. L. Stolberg an L M.
Miller: GJb. 29, S. 28-30.
8946) M. Mendheim, Goethes Königsleutnant:
LZgB. 1909, N. 34.
(Thoranc.)
8947) F. Landsberger, W. Tischbein. L.,
Klinkhardt & Biermann. VI, 221 S. M. 5,<X>.
|(K. S.: LCB1.60,S.921/2; W.v. Oettingen:
DLZ. 30, S. 165/6.]|
8948) K. Simon, Goethes Beziehgn. zu Tisch-
bein: VossZg. 1909, N. 416.
8948a) Th. Vogel, Goethes Gehilfe in d. Ober-
aufsicht: GJb. 30, S. 233/5.
(Karl Vogel.)
8949) G. Lämmerhirt, Chr. G. v. Voigt
'1743—1819): ADB. 54, S. 752/5.
475
IV, 8 b. Goethes Leben.
476
S950) F. Schultz. Goethe u. Waiblinger: GJb.
29, S. 10-21.
8951) F. H. V. Einsiedel, Das Buch vom
schönen Wedel 1779. Für d. Leipz. Biblio-
philentag 1908 her. v. A. K. u. C. S. L.,
Breitkopf & Härtel 18 S.
S952) L. Geiger, Wieland u. d. Karschin:
GJb. 29, S. 26/8.
895li) A. Bossert, Une collaboration poötique:
Goethe et Suleika: RPL. 47^ S. 289-94.
8954) J. Höffner, Goethe u. Suleika: Velh-
KlasMhh. 23», S. 290/4.
8955) Ein Brief an Marianne v. Willemer: FZg.
1909, 6. Jan.
8955 a) L. Geiger, Goethe u. e. Winckelmann-
Denkmal in d. Mark: Tag N. 221.
8956) Alb. Lei tz mann, Aus Briefen v. Karoline
V. Wolzogen an Karoline v. Humboldt: Euph.
15, S. 482/8.
8957) C. F. Zelter (1758—1832). |G. Buss:
AZgMus. 35, S. 928-30 („Maurermeister u.
Musiker"); F. Dernburg: BerlTBl. N. 621
(„Z.s Jubiläum"); C. Krebs: Tag N. 385;
L. Schmidt: Signale 66, S. 1617-20; O.
Tschirch: VossZgB. N. 50.]|
8958) J. Lewinsky, Aus d. Selbstbiographie
K. F. Zelters: NMusZg. 29, S. 101/2.
8959) H. H. H 0 u b e n , Goethe u. Sylvie v.
Ziegesar: MünchnerNNß. N. 112.
Lokale Beziehniigen.
8961) J. Hartmann, Goethe u. d. Alpen:
Zschr. d. Dtsch. u. Österr. Alpen -Ver. 39,
S. 92-108.
8962) E. Kraus, Schillers. Goethes, Heines
Aufenthalt in Böhmen: Union (Prag) 1909,
N. 101. (Siehe LE. 11, S. 1159-60.)
8963) E. Zimmermann, Kleine Goethe-
Beiträge aus Braunschweig: JbGVBraun-
schweig 6 (1907).
(Briefe an K. Chassot v. Florencourt n. Voigt; Tage-
buch des Abtes Henke.)
8964) L. Geiger. Zu Goethe u. Breslau: Bres-
lauerZg. 10. Mai.
8965) G. V. Graevenitz, Goethes Beziehen,
z. Cassel: CasselerTBl. 1909, N. 136. (LE.
11, S. 1006.)
8966) H. Krüger-Westend, Goethe in Dorn-
burg. Jena, Costenoble. 125 S. M. 1,50.
8967) A. John, Goethe.stätten d. Egerlandes.
(= N. 119, S. 101-10.)
8967a) G. A. Müller, Goethe-Erinnerungen
in Emmendingen. L.-Gohlis, Volger. 1H09.
XV, 112 S. M. 3,00. |[R. Buchwald:
LCBl. 61, S. 27 (ablehnend).]]
(Cornelia Schlosser. — Goethe u. Lenz. Lenz.)
8967 b) AVerthercanismus in Erlangen : FZg.
13. Febr.
(Aus e. Lokalstudie Th. Koldes über d. Frage, wo
Goethe bei seiner Durchreise 1797 gewohnt habe.)
8967c) Meta Schneider-Weckerling, Die
Gerbermühle: Türmer li'-^, S. 805-10.
8967 d) F. Klink har dt. Zu Goethes Aufenthalt
in Halle im Juli 1805: ZDU. 22, S. 239-44.
8967 e) L. Geiger, Goethe u. Hamburg:
HambCorr. N. 392. (Siehe LE. 10, S. 1648.)
(F. V. Stein, Reinhard u. Gattin, K. Sieveking, Perthes,
(). L. B. WolfE, F. L. Schmidt.)
8968) E. Borkowskv, Goethe u. sein Kreis
in Jena. (= N. 3029, S. 202-19.)
8969) K. B u r d a c h , Lauchstädts Erneuung.
B., Weidmann. 1909. 18 S. M. 0,50.
8970) A. Doebler, Lauchstädt u. Weimar.
Eine theaterbaugeschichtl. Studie. B, Mittler.
XIX, 193 S. Mit Abbildgn. M. 5,00.
8971) W.Hegeler, Lauchstädt: Tagl909,N. 1.32.
897-') P. Menge, Bad Lauchstädt u. sein
Goethetheater. Halle, Buchh. d. Waisen-
hauses. VII, 83 S. M. 1,00.
8973) C. Lehmann u. H. Hannsen, Fest-
schrift z. Einweihg. d. Goethe-Theaters in
Bad Lauchstädt. Lauchstädt, Heilig. 12 S.
M. 0,20.
8974) E. Petersilie, Lauchstädt: WIDM. 104,
S. 857-65.
8975) G. Wolff , Das Goethe-Theater in Lauch-
städt. (= N. 7839.)
8976) O. Jahn, Goethe u. Leipzig. L., Xenien-
Verl. 128 S. M. 2,00.
8977) J. Vogel, Goethes Leipziger Studenten-
jahre. 3. Aufl. L., Klinkhardt & Biermann.
1909. IV, 147 S. Mit Abbildgn. M. 4,00.
8978) A. Wasemüller, Das Goethezimmer
auf d. Leipziger Uni versitäts- Jubiläums -
Ausstellg.: HambNachrrB. 1909, N. 34.
8978a) Katalog d. Leipz. Univ. -Jubiläums- Aus-
stellg. (= N. 3076.)
8979) Der junge Goethe in Neunkirchen:
UL&M. Jahrg. 51, N. 16.
8980) C. Grünhagen, Goethe in Schlesien
1790: JBSchlGVK. 86, S. 15-34.
8981) Christa Niesel-Lessenthin, Goethe
in Schlesien: Oberschlesien 7, S. 525-31.
8981a) Paul Meyer, Goethe u. d. Leute v.
Seldwyla: GJb. 30, S. 242.
(Stäfa in d. Schweiz.)
8982) E. Schur, Tiefurter Frühling. Die Titel-
Vignette zeichnete F. Christophe. B.-
W^ilmersdorf, A.R. Meyer. 1909. 29 S. M. 2,00.
8983) A. Bossert, Weimar au temps de Goethe:
RPL. 47'^ S. 108-13, 133/8.
8984) J. N. van Hall, Uven met Goethe.
Te Weimar en te Lauchstädt. 4 tot 6 juni
1909: Gids 73^ S. 24-38.
8985) Hans Hof f mann, Goethes Gartenhaus:
VelhKlasMhh. 22', S. 349-60.
8986) H. J a c o b i , Weimar in d. Tagen d. Fürsten-
kongresses 1808 : Grenzb. 67*, S. 572-81, 626-34.
8987) Kriesche, Die Stadt Weimar z. Zeit
Goethes. Weimar, Huschke. 1909. 12S. M.0,25.
8988) F. Lienhard, Das klassische Weimar.
(^ W&B. Bd. 35.) L., Quelle & Mever.
161 S. M. 1,00.
8989) W. Marschall, Im Weimarer Park. (In
id.: Neue Spaziergänge e. Naturforschers.
3. Reihe. L., Seemann. V, 345 S. M. 6,00.)
8990) Goethe-Erinnergn. im Park zu Weimar.
Gravüre nach d. Gemälde v. Hoffmann v.
Fallersleben. B., Brack & Keller. |[A. Heine:
HambCorrB. 1909, N. 8.]j
8990a) J. Wähle, Weimarischer Theaterbau
1825: GJb. 30, S. 3-19.
8991) E. V. Wolzogen, Vom alten u. neuen
Weimar: FZg. 1909, N. 30.
8992) Th. Geskv, W^etzlarer Goethe-Erinne-
rungen: Nassovia 9, S. 118-20, 130/2.
8993) Gloel, Drei dem jungen Goethe zu-
geschriebene Fensterscheibeninschriften in
Wetzlar; der Ehevertrag v. J. Ch. Kestner
u. Lotte Buff : MWetzlarerAV. 1908, S. 59-68.
8994) R. Hering, Aus d. Deutschen Hause
zu Wetzlar: JbFDH. S. 274-301.
8995) W.Mi essner, Werther u. Wetzlar:
HambCorrB. X. 8.
477
IV, 8c. Goethes Lyrik.
478
c) Lyrik.
Awtnbfa X. 8990. — Allgemeioea N. 9001. — Einzelne Liedgrnppen M. 9007. — Einxeln« Gedichte V. 9009.
Epigramme «nd Xeaieo M. 9023. - Kleinere Beitrige N. 9027. —
Ausgaben. (Vgl. auch N. 787a/8, 8678-86.)
S9fM)) Aus Goethes Archiv. Die erste Weimarer
Gedichtsammlung in Fksm.- Wiedergabe her.
V. B. Suphan u. J. Wähle. 2 Hefte.
(= Schriften d. Goethe-Gesellschaft. Bd. 2.3.)
Weimar, Goethe-Gesellschaft. 26 u. 44 S.
(Nur für Mitglieder.)
8997) Goethe, Lyrische Meisterstücke. 2 Bde.
Her. V. R. M. Mever. (= Die Meisterstücke
d. dtsch. Lvrik. Bd. .3 4.) B., Weicher. 1909.
XXXI, 141 S.; Vm, 142 S. M. 1,50.
8998) E. Härtung, Über allen Gipfeln. Goethes
Gedichte im Rahmen s. Lebens. (= Bücher
d. Rose. Bd. 7.) München, Langewiesche &
Brandt. 287 S. M. 1,80.
8999) K. Knatz, Aus Goethes Sonnentagen.
Eine Zusammenstellg. v. Goethes Liebes-
lyrik. Mit Silhouetten v. J. Beckmann. B.,
Concordia. VIT. 310 S. M. 3,00.
9000) Goethe, Sprüche in Reimen. Zahme
Xenien u. Invektiven. Her. v. M. F. Hecker.
L., Insel-Verlag. XIX, 2t)4 S. M. 2,00.
Allgemeiues.
9001) A. Biese, Die Entwickelg. d. Goetheschen
Xaturgefühls: PädA. .51, S. 604/ 8.
9002) C. Enders, Dtsch. Gelegenheitsdichtg.
bis Goethe. (= X. 4081.)
9003) G. Fittbogen, Die sprachl. u. metr.
Form d. Hymnen Goethes (= N. 1976.)
9004) L. V. Fredrik, Goethe u. d. dtsch. Volks-
lied. (= X. 8655.)
9005) A. Kost er. Zur Datierung u. Deutung
einzelner Gedichte Goethes: GJb.29, S. 57-70.
9005a) E. Wolff, Goethes Gedichte in künstle-
rischer u. wissenschaftl. Erläuterg.: ib. 30,
S. 86-113.
9006) G. Herzfeld, Zwei engl. Übersetzer
Goethischer Gedichte: GJb. 30, S. 217-22.
(H. C. Bobinson [vgl. auch N. 8859-60]. — J. P. Collier.)
9007) E. Istel, Schubert als Komponist d.
Goetheschen Dichtung: XatZgß. 1909, X. 3/4.
Einzelne Liedgruppeu.
9007) W. Wust mann. Zur Entwickelg. d.
dtsch. Kunstballade. {= X. 4 990.)
9008) E. Dow den, Goethes West-eastern Divan :
ContempR. 94, S. 23-42.
Einzelne Lieder und Gedichte.
9009) K. Rhode, Xeues zur Geschichte d.
Liedes ,An den Mond": ChWGV. 22.
8. 12,4, 29-31.
(Die 2. Fassg. u. d. Gedicht der Frau v. Stein.)
9010) E Wolff, Charlotte v. Stein als Mit-
arbeiterin an Goethes Mondlied: FZg. 1909,
X. 260. (Siehe LE. 12, S. 1 18/9.)
9011) F. Kluge, Ergo bibamus. (= X. 409.
S. 109-10.)
9011a) R. M Meyer, „Freundin aus d. Wolke-':
GJb. .30, S. 210/6.
(Von E. Wolff, Goethe zugeschriebenes Gedicht
Lenzens.)
9012) E. F. Kossmann, Zum „Heidenröslein" :
GJb. 29, S. 174/7.
9013) Grabenhorst, Liliencrons »Siegesfesf u.
Goethes .Herbstgefühl": SchulbllBrandenb.
72, S. 216-41.
90U) H. Jansen, Johanna Sebus: VossZg. 1909,
X. 19.
9015) Goethe u. Johanna Sebus: ib. X. 14.
9016) Lamento del mattino (Goethe). Trad. dl
A. Zardo: RLT. 2. S. 71/3.
9017) Kleine Blumen, kleine Blätter: FZg. 1909,
X. 201.
9018) Grabenhorst, Goethes Xachtlied u. J.
Falk: SchulblBrandenb. 72, S. 442/8.
9019) M. Holzmann, Daä ParzenUed v. Goethe-
Brahms: HambCorrB. X. 6.
9019a) L. G(eiger), Zu d. Gedicht „So ist d.
Held": GJb. 30, S. 216/7.
9019b) H. V. Simon, Höchstes Glück d. Erden-
kinder ist nur d. Persönlichkeit: ib. S. 114 8.
(Vgl. auch X. 8953/4.)
(Suleika u. Hatem.)
9020) A. Zaunbauer, Zu Goethes Wandelnder
Glocke: ZDU. 22, 8. 593 4.
9021) G. V. Graevenitz, Die Trilogie d.
Leidenschaft: GJb. 29, S. 71-87.
9022) A. Leverkühn, Das Harfnerlied .Wer
nie sein Brot mit Tränen ass* : StGoethe. n,
S. 109-14.
Epigramme und Xenien.
9023) Goethe, Venezianische Epigramme. Her.
V. O. Deneke. L., Zeitler. 1909. 64 S.
M. 2,00.
9024) E. Beutler, Goethe u. Knebel. (= X. 982,
S. 68-108.)
9025) A. Hoff mann. Das Epigramm Goethes
an die Knappschaft zu Tarnowitz. Mit e.
Vorw. in eigener Sache v. P. Knötel:
Oberschlesien 7, S. 576-«0. (Vgl X. ^980 1.)
902K) G. Ellinger, Die Quelle e. Goetheschen
Spruches: GJb. 29, S. 178.
(Zahme Xenien.)
Kleinere Beiträge.
9027) L. Geiger, Unbekannte Verse d. jungen
Goethe: Geg. 76, S. 958-60.
9028) L. Goldschmidt, Ein Rätsel Goethes.
(= X 397, S. 251/3.1
(Aus den Zuschriften u. Erinnerungsblättem.)
479
IV, 8 d. Goethes Epos.
i80
d) Epos.
Allgemeines und Ausgaben N. 9029. — Einzelne Diclitnngen (Werther, Reineke Fuchs, Wilhelm Meister. Hermann
und Dorothea, Wahlverwandtschaften, Novelle) N. 9033. —
Allgemeines und Ausgaben. (Vgl. N. 8678-86.)
9029) Goethe, Oeuvres completes I. Werther.
Hermann et Doroth^e. Trad. nouvelle de
M. G^rard. PrdfaceparP.Sales. (= Edition
illustr^e des chefs-d'oeuvre de la lit. N. 10.)
Paris, Bauche. XI, 112 S. Fr. 0,95.
9030) W. A., Goethes Prosa: MagdebZgB. N. 27.
(Beh. insbes. Werther, Wahlverwandtschaften.)
9031) W. Scholl, A. W. Schlegel and Goethes
epie and elegiac verse. (= N. 2855.)
9032) L. Hirschberg, Goethe-Übersetzungen
vor 100 J.: ZBFr. 12, S. 447-51.
(Französ. Übersetzgn. v. Wilhelm Meister u. Wahl-
verwandtschaften [C. L. Sevelinges ii. Breton].)
Einzelne Dichtungen:
Werther.
(Vgl. auch N. 801, 1423/4, 8875/6, 8892/5.)
9033) L. Goldschmidt, Der Grundgedanke
d. Kritik d. reinen Vernunft in Goethes
.Werther" (1907). (= N. 397, S. 35/9.)
9033a) H. Jantzen, Zeitgenössische Urteile
über Goethe aus Königsberg. (= N. 8598.)
(S. 66,'8: Werther.)
9034) F. L. Müller, Quellen u. Eedaktion v.
„Werthers Reise" : Euph. (Ergänzgsheft.) 8,
S. 103-15.
9035) L. Morel, Les principales imitations fran-
caises de Werther 1788—1813. (= N. 1424a.)
9036) F. Eosenberg, Goethes Werther in
Frankreich: VossZgB. 1909, N. 7/8.
9037) F. Schulz-Besser, Ein unbeachtetes
Werk d. Werther-Lit. : ZBFr. NF. 1B, S. 14.
(.T. R. A. Piderit 1776.)
9038) E. W ran gel, Werther u. d. Werther-
fieber in Schweden: GJb. 29, S. 128-46.
Reinelce Fuchs.
9039) J. Krejci, Goethes Reineke Fuchs in
tschech. Bearbeitg. {= N. 441, Bd. 2,
S. 105-11.)
(J. P. Jordan 1845.)
Wilhelm Meister.
9040) J. Bödewaldt, Das ursprüngl. Ziel d.
Wilh. Meister-Dichte.: HambNachrrß. 1909,
N. 4J/2.
9041) C. C a 1 d a r t , La geuesi storica del
Guglielmo Meister di Goethe. Livorno,
Belforte. 1909. 16 .'?.
9042) M. Hasenclever, Goethes Pädagogik
im Wilhelm Meister. (= X. 2945.)
9043) L. Morel, Wilhelm Meister en France:
StVLG. 9, S. 65-94.
9043a) W. Quincke, Das Theater in Wilhelm
Meister: StGoethe. 9, S. 36-48.
9044) A. E. Richards, Carlyles Wilh. Meister
apprenticeship : MLN. 24, S. 128.
9045) E. Trau mann, Die Heimat Mignons:
FZg. 1909, N. 219. (Siehe LE. IJ, 8. 1742.)
9046) E. Wolff, Mignon. Ein Beitr. z. Gesch.
des Wilhelm Meister. München, Beck. 1909.
IX, .328 S. M, 6,00. 1[R. Buchwald: LCBl.
■ 61, S. 25/6 (ablehnend); H. Krüger- West-
end: ib. 59, S. 67/8 (ablehnend); M. Morris:
Euph. 19, S. 541/6; J. Petersen: DLZ. 31,
S. 995/9 (ablehnend).]!
9047) K. G. Wendriner, Das romant. Drama.
Eine Studie über d. Einfluss v. Goethes
Wilhelm Meister auf d. Drama d. Roman-
tiker. B., Oesterheld. 1909. 168 S. :\I. 3,00.
Hennann und Dorothea.
9048) Goethe, Hermann u. Dorothea. L.,
Insel-Verlag. 58 S. M. 28,00.
9049) W. Braubach, Woher stammt die Ver-
wickelung V. Hermann u. Dorothea?: ZDU.
23, S. 128-30.
9050) W. T. Hewett, Hermann u. Dorothea:
A contested Interpretation : MLN. 23, S. 144/5.
9050a) W. Kohlschmidt, Metrisches zu Her-
mann u. Dorothea. {= N. 2845.)
9051) Ch. J. Kullmer, Poessneck. (JBL. 1906/7
N. 7301.) |[L. Geiger: NatZgB. N. 6 (Der
Schauplatz v. H. u. D.); J. Minor: Garten-
laube 1908, S. 488-99 (,Der Dichter v. H.
u. D. in Poessneck"); E. Trau mann: FZg.
N. 44; vgl. auch ib. N. 49; R. Wagner:
NatZgB. N. 38.] i
9052) J. Höffner, Wo Hermann u. Dorothea
spielt: Daheim 46, N. 4.
(Emmendingen.)
9053) G. A. Müller, Der Schauplatz in Her-
mann u. Dorothea. (= N. 8967a, S. 90/9.)
9054) J. Sass, Eine seltene Ausg. v .Hermann
U.Dorothea" ^1825): ZBFr. NF. 1, S. 221/2.
Wahlverwan,dtschaften.
9055) Goethe, Wahlverwandtschaften und
kleinere Erzählungen. Her. v. M. Hei-
mann. (= N. ^680, Bd. 10.)
9056) A. Francois-Poncet, Les affinites elec-
tives de Goethe. Essai de commentaire
critique. Avec une preface par H. Lichten-
b erger. Paris, Alcan. 1909. VII, 276 S.
Fr. 5,00.
9057) H. Grünbaum, Die chemische Verwandt-
schaftslehre von Goethes Wahlverwandt-
schaften: ChemikerZg. 1908, N. 97.
90.58) Th. Bokorny, Goethes Wahlverwandt-
schaften u. d. chemische Verwandtschafts-
lehre: AZg. 1909, N. 9.
Novelle u. a.
9059) Sp. Wukadinovics, Goethes ,. Novelle-.
Der Schauplatz. Coopersche Einflüsse. Halle,
Niemeyer. 1909. 128 S. M. 3,60.
9059a) F. Lienhard, Goethes Novelle: Wege
nach Weimar 1908, S. 248.
9060) K. R. Manussos, La favola del serpente
verde di W. Goethe: Bolletiuo della fil. mod.
1909, N. 8-10.
481
IV, 8 e. Goethes Drama.
482
e) Drama.
Allgemeines und Ausgaben N. 9061. - Qötx N. 9071. — CUrigo N. 9078. — Ipbigenie N. 8982. - Egraont
N. 9090. — Tmso N. 9092. - NmtOrliche Tochter N. 9096. — Jagenddramen, Singspiele, Farcen N. 9098. — Fragmente und
Bearbeitungen N. 9107. — Faust N. 9112. —
Allgemeines.
9061/2) H. G. Graf, Goethe über seine Dich-
tungen. Tl. 2: Die dramat. Dichtungen,
Bd. 4. Frankfurt a. M., Literar. Anstalt.
711 S. M. 20,00. |[M. Morris: DLZ. 29,
S. 1197/9; 30, S. 1189-91 (beh. auch JBL.
1906/7 N. 7310).]!
9063) O. Harnack, Goethe als Dramatiker:
Schwab. Merkur N. 148, 160.
9064) L. Kronacher, Das Deutsche Theater
zu Berlin u. Goethe. (= N. 7778.)
9065) J. Bayer, Goethes Theaterleitg. unter
Schillers dramat. Mitwirkg. (= N. 371,
S. 338-69.)
9066) A.Bossert, Goethe, directeur de th^ätre :
RPL. 46«, S. 437-40.
9067) A. Köster, Vom Weimarer Hoftheater
unter Goethes Leitung: GJb. 29, S. 22/6.
(Mit zwei Briefen v. Goethe u. einem v. H. Becker.)
9068) E. Segnitz, Goethe u. d. Oper zu Weimar.
(= MusMag. Heft 21 .) Langen.salza, Bever.
24 S. M. 0,30.
9069) V. Tornius, Goethe als Dramaturg.
L., E. A. Seemann. IV, 197 S. M. 3,60.
I[E. Kilian: AZg. 1909, N. 23; M. K(och):
LCBl. 60, S. 779.];
Gesamt-Ansgahen. (Vgl. X. 8678-86.)
9070) Goethe, Meisterdramen. ;Mit Eiuleitgn.
u. Anmerkgn. v. A. Hauff en, R. M. Meyer,
V. Michels, J. Minor, M. Morris, H.
Morsch. L.. Hesse. XXXVI, 88 S.; XVI,
40 S.; XVIli, 70 S.; XXXII, 56 S.; XXIV,
87 S.; XXm, 38 S. M. 2,00.
Einzelne Dramen:
Götz V. Berlkhingen. (Vgl. auch N. 790/3.)
9071) Goethe, Götz v. Berlichingen. Bühnen-
ausg. V. L. Weber. L., Hiersemann. 139 S.
M. J,0().
9072) Boas, Kriminalpsychiologisches in
Goethes Götz v. Berlichingen u. Kleists
Michael Kohlhaas : Psvchiatr. - neurolog.
Wschr. 10, N. 21.
9073) O. Deneke, Die ersten Ausgaben des
Götz V. Berlichingen. (= Göttinger Beitrr.
z. Goethe-Bibliographie.) Göttingen, Selbst-
verlag. 8 S.
9074) F. Oliver 0, Appunti sulla traduzione di
W. Scott del Goetz v. Berlichingen: ELT. 3,
S. 88-111.
9075) A. Stern, Götz v. Berlichingen. (= N.
6529, S. 239-42.)
9076) S t o r k , Das Diessenhofer Volksspiel
„Götz V." Berlichingen": Dtsch. Hausschatz
35, S.'30/l.
9077)iEine zeitgenössische Kritik über Goethes
Götz: FZg. 16. Juli.
Clavigo.
9078) E. Lert, Die EoUe des Clavigo: LDÖ. 9,
N. 2.
Jahresberichte für neuere deutsche Literaturgeschichte.
9079) E. Soff^, Die erlebten u. literar. Grund-
lagen V. Goethes Clavigo u. Erwin u. Elmire.
(= N. 434, S. 123-87.)
9080) A. Walter-Horst, Clavigo. Ein Stück-
chen Regie. 1. Akt. 1. Szene: DBühnen-
GenossenschB. 37, S. 159-60.
9081) W. Widmann, Clavigos Bühnenlauf-
bahn: VossZg. N. 431.
Iphigenie. (Siehe auch N. 794/7 a.)
9082) Goethe, Iphigenie en Tauride. Trad.
en vers f rancais par E.d'Eichthal. 2™e ^dit.
revue et co'mpl^t^e. Paris, Lemerre. 1909.
71 S. Fr. 1,50.
9083) id., Ifigenio en Taurido. El germana lingvö
tradukis L. L. Zamenhof. B., Esperanto-
Verlag. 108 S. M. 1,00. [BerlTBl. 9.Juli.]i
9084) P. C. Boutens, Uit Goethes Iphigenia
in Tauris: Gids 72^ S. 517-40. (Vgl. J. X.
van Hall: ib., 13\ S. 421/2.)
9085) H. Funck, Lavater als Autor d. sogen,
mittleren Fassung v. Goethes Iphigenie:
GJb. 29, S. 108-12.
9086) W. Gilbert, Orests Entsühng. in Goethes
Iphigenie e. rein natürl. seelischer Vorgang:
ZDU. 23, S. 191/3.
9087 8) A. Löckmann, Iphigeniens Gebets-
leben: CdW. 4, S. 145/8.
9089) E. Wulffen, Kriminalpsvchologie in
„Iphigenie": VelhKlasMhh. 23^ S. 46-50.
Egmont. (Vgl. N. 789.)
9090) E. Zimmermann, Goethes Egmont.
(= Bausteine z. Gesch. d. neuen dtsch. Lit.
Her. v. F. Saran. Bd. 1. Halle, Niemever.
1909. XII, 161 S. M. 3,00.
9090a) E. M. Meyer, Goethe in Schillers
Wallenstein: GJb. 30, S. 209-10.
(Vollisszenen im Egmont u. Wallenstein.)
9091) E. Pilch, Ein Kunstmittel Goethes: GJb.
29, S. 190/3.
(Zum pEgmont-.)
Tasso. (Siehe auch N. 798-800.)
9092) Goethe, Torquato Tasso. Her. v. O.
Pniower. rPantheon-Ausg.) B., Fischer.
16°. XXVIII, 157 S. M. 3,00.
9093) A. Denecke, Der Sinn d. Tassodramas:
ZDU. 23, S. 81-92.
9094) J. Kirchner, Tasso u. Antonio: Lyrik
10, S. 82-91.
9094a) Helene Richter, Kainz als Tasso:
GJb. 30, S. 180/6. (Siehe auch JBL. 1906/7
X. 6292.)
9095) F. Vollmer, Goethes Tasso. 2. Aufl.
L., Bredt. 1909. 128 S. M. 1,25.
Natürliche Tochter.
9096) L. Feuchtwanger, Die natürliche
Tochter: Schaubühne b-, S. 270/1.
(Aufführg. in München.)
9097) Tarub, Der"* andere Goethe: März 3»,
S. 489-90.
(Katürliche'Tochter.)
XlXyXX. 31
483
IV, 8 e. Goethes Drama,
484
Jugenddramen, Singspiele, Farcen.
9098) S. Schöppl, Ritter v. Sonnenwaiden:
Von Florians ,Les deux billets" zu Goethes
, Bürgergeneral ". Progr. Laibach. 1909.
46 S.
9099) F. Tetzner, Der Schlussgesang in
Goethes Fischerin: GJb. 29, S. 173/4.
9100) L. Geiger, Ein bibliograph. Kuriosum:
ZBFr. 12, S. 87/8.
(Erster Druck des Gross-Kophta.)
9102) B. Mautner, Über Goethes „Jery u.
Bätely\ (= N. 1512.)
9103) F. V. Kozlowski, Die Schäferpoesie u.
d. junge Goethe: ZDU. 22, S. 50-60.
(Laune des Verliebten.)
9104) A. Doli, Goethes Mitschuldigen. Mit
Anhg. : Abdruck d. ältesten Hs. (= Bau-
steine. Bd. 3.) Halle, Niemever. XIII, 275 S.
M. 5,00.
9105) R. Buchwald, Goethes .Triumph d.
Empfindsamkeit" : Euph. 15, S. 41-52.
9106) C. Fasola, „Der Triumph d. Empfind-
samkeit". Ein dramat. Grille: RLT. 2,
S. 287-94.
Fragmente und Bühnenbearbeitungen.
9107) H. V. B e r g e r , Goethes Prometheus-
Fragmente: Kw. 22S S. 155-60.
9108) G. Meregazzi, Un melodramma del
Cimarosa trad. del Goethe: RLT. 2, S. 15-30.
(Die vereitelten Ränke 1794.)
9109) A. V. Weilen, [Hamlet bei] Goethe u.
Schlegel. (= N. 4213, S. 81-102.)
9110) E. Schikaneder, Die Zauberflöte in
d. Weimarer Fassung d. Goethe-Zeit. Mit
einer Einleitg. v. H. Loewenfeld. Den
Teilnehmern an d. Generalversammlg. d.
Bibliophilen zu Leipzig am 29. Nov. 1908
gewidmet v. d. Offizin W. Drugulin. |[R.
Wustmanu: Propyläen 1909 N. 34. (Siehe
LE. 11, S. 1296/7).]!
9111) T. de Wyzöwa, Une seconde partie le
la fliite enchantee: RDM. 53, S. 936-46.
(Goethes Fortsetzg. d. Zauberflöte.)
Faust:
Ausgaben. (Siehe auch N. 789 a.)
9112) Goethe, Faust I/II u. Urfaust. Her.
V. M. Heimann. (= N. 8680, Bd. 6.)
9113) Dasselbe. In sämtl. Fassgu., mit den
Bruchstücken u. Entwürfen des Nachlasses
her., mit Einleitung u. Anmerkungen ver-
sehen V. K. Alt. 1909. LXVi; 606 S.
M. 4,00.
9114) Dasselbe. Textrevision v. H. G. Graf.
L., Inselverlag. 1909. 573 S. M. 4,00.
9115) Dasselbe. Her. v. O. Harnack. L.,
Bibliograph. Institut. 473 S. M. 2,00.
9116) Dasselbe. Jubiläumsausg. Ausstattg. u.
Drucklegg. v. F. H. Ehmke.) Jena, Diede-
richs. 1909. 407 S. M. 40,00. |[Vgl. auch F.
H. Ehmke: ZBFr. NF. 1, S. 261-70 („Mein
Faust").]!
9117) Dasselbe. Tl. 1. Mit Bericht über d.
Text V. G. Berlit. L., Amelang. 1909.
235 S. M. 2,00.
9118) Irma Gräfin Adelmann, Faust-Tage-
buch. Gedanken u. Stimmgn. aus Goethes
Faust I. u. IL Tl. St., Deutsche Verlags-
Anstalt. 1910. M. 3,00.
Allgemeines :
{Einführungen, Kommentare, Einzelstudien.)
9119) C. G. Boerner, Katalog N. 15. Faust
u. Werther. (:= N. 1227.)
9120) W. Büchner, Fauststudien. Weimar,
Böhlau. 82 S. M. 1,80. ][M. K(och): LCBl.
59, S. 1397 (ablehnend); 0. Pniower: DLZ.
29, S. 1953/4.]!
9121) H. Düntzer, Goethes Faust I. 7. Aufl.
Her. V. S. M. Prem. (= id., Erläut. Bd. 19.)
L., Wartig. 1909. 240 S. M. 1,00.
9122) K. Eisner, Faust Tl. 1. (= Volks-
bühne.) B., Buchh. Vorwärts. 1909. 8 S.
M. 0,10.
9123) H. Kraeger, Einführung in d. Faust.
(= N. 411, S. 150-61.)
9124) J. Kupffer, Goethes Faust als Erzählg.
zur Einführung in das Verständnis des
Originals. 2. [Titel-jAusg. mit ergänz. Vor-
wort. Riga, Jonck & Poliewsky (1892). 1909.
XII, III-XX u. 402 S. M. 5,00.
9125) F. A. L o u V i e r, Die neue rationelle
Methode d. Faustforschg. u. d. alte u. d.
neue Mephisto. 2. Aufl. Her. v. O. Stein-
zänger. Hamburg, Boysen. 44 S. M. 0,80.
9126) R. Petsch, Einführg. in Goethes Faust.
(= SGV. N. 376/7.) Prag, Calve. 1909.
36 S. M. 0,50.
9127) R. Wilhelmi, Goethes Faustdichtung.
Ein neuer Originalkommentar. Hamburg,
Bovsen. III, 92 S. M. 1,50. i[M. K(och):
LCßl. 60, S. 578 (ablehnend).]!
9128) Julie Adam, Pauls Wandlungen: Wage
11, N. 45.
9129) Ottom. Beta, „Old-Iniquity". Der
Schlüssel zu Goethes „Faust". Eine Zurück-
weisg. verflach. Ausleger. (Aus: „Bayreuther
Blätter".) L., Th. Fritsch. 18 S. M. 0,50.
9130) A. V. Berger, Die Fabel des Goetheschen
Faust: ÖsterrRs. 19, S. 105-15.
9131) J. H. Bondi, Goethes etymolog. Deutg.
v. Mephistopheles: Euph. 16, S. 510/1.
9132) H. Breuer, Goethes Faust: Masken 3,
S. 581 8.
9133) E. Engel, Der Menschheitsdichter u.
sein Gedicht Faust. (= N. 8742, S. 525-53.)
9134) A. Farinelli, II „Faust" di Goethe:
RLT. 3, S. 13-65.
(S. 53-65: Cenni di bibliografla del Faust.)
9135) C. Fasola, Proverbi e canzoni nel Faust
di Goethe: RLT. 3, S. 330/4.
9136) Jul. Fischer, Die Hegeische Logik u.
d.Goethesche Faust, e. vergleichende Studie:
AGPhilos. 22, S. 319-41.
9137) 0. Gebhardi, Goethes Faust vom Stand-
punkt d. Symbolik aus betrachtet. Lorch,
Rohm. 1907. 14 S. M. 0,20.
9138) L. Geiger, Faust L (= N. 8743, S. 275-87,
439-55.
9138 a) L. G(eiger), J. Burckhardt über d.
Faust: GJb. 30, S. 243/5.
9139) J. G o e b e 1 , Das Faust-Jubiläum : Internat-
Wschr. 2, S. 750/8.
9140) J. T. Hatfield, Goethes Faust an
inheritance for mankind. (:= Bulletin of
Washington Univ. April.) Washington. 1909.
15 S.
9141) W. C. Haupt, Die poet. Form v. Goethes
Faust. (= N. 2844.)
9142) E. Heinemann, Erfüllt d. Gegenwart
d. Faustideal?: Geg. 73, S. 183/5, 201/2.
485
IV, 8 e. Goethes Drama.
486
9143) H. Hesse, Faust u. Zarathustra. Bremen,
Melchers. 1909. 32 S. M. 0,50.
9144) Johanna Ilberg, Das Ewig- Weibliche
bei Goethe: WIDM. 106, S. 257-62.
9145) G. E. Karsten, Notes on Goethes Faust:
JEGPh. 7, N. 2, S. 40/6.
(Charakter des Mephisto.)
9146) Th. Matthias, Widerklänge zwischen
Goethes Faust u. Schillers Wallenstein.
(In: M^langes G. Kurth [Lüttich, Vaillant
& Carmaune].)
9147) F. Muncker, Über Goethes Faust: Balt-
FrauenZschr. 2, S. 666-74.
9148) K. P e 1 8 c h , Zum Faust- Jubiläum:
BayreuthBll. 31, S. 165-93.
9149) Expeditus Schmidt, Die Grundidee
d. Faustsage u. Goethes Lebensdichtg. (Aus:
CdW. 1.) (= N. 429, S. 52-73.)
9150) id.. Das Reuemotiv in Goethes Faust.
(Aus: CdW.) (= ib. S. 74/9)
9151) P. Schulze-Berghof, Faust u. d. Tat-
charakter unserer Zeit: Das freie Wort 7,
S. 746-51.
9152) E. Traumann, Die ersten Eindrücke d.
Fausttragödie auf Goethes Freunde: ÜL&M.
100, N. 28,9.
9153) id., Goethes ursprünglicher Faustplan:
FZg. N. 114,5.
9154) O. F. Walze 1, Goethe u. d. Problem d.
faustischen Natur: Internat Wschr. 2, S. 1089
bis 1110.
9155) F. Warnecke, Seele u. Leib im Faust:
Euph. 15, S. 444-55.
9156) W. Zei.<ing. Goethes Faustdichtung e.
Erziehungsschauspiel. Progr. Bitterfeld.
1909. 4«. 27 S.
TJrfaust.
9157) E. F e i s e , Der Urfaust. (= N. 2842,
S. 73-85.)
(Beh. den Knittelvers.)
9158) M. Morris, Alexandriner im Urfaust:
GJb. 29, S. 165/8.
1. Teü.
9159) H. Eulen berg, Der Faust als Rolle:
Neue Weg (Lit.) 38, S. 115 7 u. Schaubühne
4*, S. 569-71; A. Otto: Neue Weg S. 145/8.
(Dazu A. Klein: ib. S. 986/8.)
(Betrifft Fausts Alter in Tl. 1.)
9159a) E. Richter, Hie Eulenberg — hie
Goethe: DTZ. 2, S. 752/4.
(Zur Darstellg. d. Faust.)
9160) J. Goebel, Goethes (Quelle für d. Erd-
geistszene: JEGPh. 8, S. 1-17.
9161) G. Hollstein, Der Goethische Faust
in neuer Beleuchtg.: Luginsland I, S. 100/4.
(Dazu E. R.: ib. S. 1479.)
(Betrifft das Mter des Faust in Tl. 1.)
9162) F. Kluge, Wir wollen einen Papst er-
wählen. (Goethes Faust I, Vers 2098.) (=
N. 409, 8. 101,8.)
9163) E. F.Kossmann, Nicolai in d. Walpurgis-
nacht: GJb. 29, S. 169-70.
9164) K. Löschhorn, Zur Erklärg. v. En-
cheiresis naturae in Goethes Faust : ZDU. 23,
S. 325. (Siehe auch E. O. v. Lippmann:
ib. S. 163/4; Vgl. JBL. 1906 7 N. 7403.)
9165) R. Petsch, Das erste Gespräch Fausts
mit d. Famulus Wagner: GJb. 29, S. 88-107.
9166) Maria Pospischil, Der Prolog im
Himmel: StGoethe. 4, S. 81-96.
9167) Isidor Rosenberg, Kohelet u. Goethes
Faust: JJGL. 11, S. 151-75.
9168) M. Schneidewin, Von e. schwierigen
Stelle in Goethes Faust: ZDU. 22, S. 133/4.
(,Zeig mir die Frucht, die fault, eh' man sie bricht.")
9169) id., Skeptische Gedanken zu Fauste
zweitem Monologe: StVLG. 9, S. 288-307.
9170) We h n e r t , Gottvater, Erdgeist u. Mephisto :
ZDU. 22, S. 758-68.
9171) „Ein dunkler Ehrenmann": FZg. 1909,
1. Juü.
2. Teü.
9172) A. Frhr. v. Berger, Die Fabel des
2. Tl. des „Faust": ÖsterrRs. 15, S. 111 '4.
9173) A. Frederking, Goethes Euphorion:
Euph. 15, S. 697-713.
9174) W. Hertz, Die Mütter u. Helena:
StGoethe. 5, S. 161-90.
9175) G. Hölscher, Der Entwickelungsgedanke
in Goethes Faust: FZg. N. 213.
(Homunculus-Szenen.)
9176) F. Neubürger, Eine verlorene Dichtg.
Goethes z. Faust: Gartenlaube N. 45.
(Hades-Szene.)
i 9177) Ernst Müller, Goethes Homunculus u.
Euphorion: PrJbb. 131, S. 485-506.
9178) J. G. Regis, Mein Bekenntnis über den
2. Tl. V. Goethes Faust (1835). Her. v. G.
Pfeffer: Euph. 15, S. 145-62.
Bühnengeschichte.
9179) A. V. Berger, Der 2. Teil des „Faust"
auf d. Bühne: Tag N. 182.
9180) W. Bloem, Gelöste u. ungelöste Probleme
d. Faust-Inszenierung: AZg. 1909, N. 4.
9181) W. Bormann, Goethes Faust u. d. Theater :
StVLG. 9, S. 441-50.
9182) C. Enders, Goethes Faust auf d. mod.
Bühne: Türmer 11*, S. 819-24.
(Reinhardt, Hagemann, Martersteig.)
9183) W. Golther, Goethes Faust auf d.
Bühne: BayreuthBll. 31, S. 247-54.
9184) H. V. (jumppenberg, Goethes Faust
auf d. Bühne: Kw. 22*, S. 42/4.
(Zu X. 9183.)
9185) H. Hannsen, Die Faustprobleme des
Theaters d. Gegenw. (^= N. 7679.) (Siehe
auch id.: Neue Weg (Lit.) 38, S. 172 4.)
9186) H. Landsberg, Zur Bühnengesch. des
Faust: VossZg. 1909, N. 185.
9187) W. Rullmann, Die Aufnahme des Faust
vor 100 J. : HambNachrrB. N. dS. (Vgl. auch:
Die Aufnahme d. Faust vor 100 J. in
Hamburg: ib. N. 34.)
9188) K. Storck, Goethes Faust auf d. Bühne:
Türmer lOS S. 415-22.
9189) H. W i n a n d , Faustaufführungen : SozMhh.
15, S. 741/3.
9190) W. W i d m a n n , Denkwürdige Faust-
Aufführgn. in Frankf. a. M. : FrankfGenAnz.
N. 203.
9191) Goethes Faust Einrichtg. d. Münchener
Künstlertheaters. |[0. J. Bierbaum: Morgen
2, S. 748-56 („DasFaust-Relief-;; K.Schi oss:
März 2*, S. 422/5 („Goethe u. Frier"); Ex-
peditus Schmidt: CdW. 1, S. 409-12; H.
Win and: Blaubuch 3, S. 807-13 („Der
Faust der Münchener-').] (Vgl. auch N. 7803. >
9192) H. Oberländer, Bühne u. bildend«
Kunst. Ein Epilog z. Faust- Aufführg. c.
Münchener Künstlertheaters. (= N. 7691.;
3i*
487
IV, 9. Schiller.
488
9193) Goethes Faust. Inszenierung v. M. Rein-
hardt. |[F. Düsel: Kw. 23», S. 174/7; S.
Jacobsohn: Schaubühne 5^, S. 387/9, 414/6;
H.Kienzl:X&S.129,S.373/6;S.Kalischer:
DTZ. 2, S. 316/7.] I
9194) Dasselbe. Bühneneinrichtg. v. L. Weber.
(JBL. 1906/7 N. 7407.) ||J. Berstl: LZgB.
N. 17 („Neue Bühneneinrichtungen Goethe-
scher Dramen"); E. Krauss: LE. 11,
S. 888/9.]|
9195) Goethes Faust 1. u. 2. Tl. Keue Weimarer
Einrichtg. v. K. Weiser. (Mit e. Nachwort.)
Musik V. Weingartner. 2 Tle. L., Breitkopf
&Härtel. 124 S.; IV, 115 S. M.1,50. [[Regina
Deutsch: Morgen 2, S. 570/1 („Fausttage
in W."); A. Elster: SchL. 9, S. 169-71;
O. Francke: B&W. 10, S. 642/4; 0. Less-
mann: AMusZg. 35, S. 364/5, 380/1; H.
Scheidemantel: Schaubühne 4^, S. 539-42;
W. Bloem: Zeitgeist N. 11 („Weingartners
Bühnenmusik z. ersten Tl. des Faust").] |
9196) Goethes Faust in neuer Bearbeitg. v. A.
S y d 0 w. B., Kühling & Güttner. |[R. v.
Gottschall: VossZg. N. 309 („Eine par-
odistische Fausteinrichtung"); L. Adler:
BerlTBl. N. 342 („Der geschundene Olym-
pier").]!
9197) Goethe, Faust. 2 Tl. In 5 Akten.
Bühneneinrichtg. d. k. k. Hof-Burgtheaters
(P. Schienther). (Vgl. JBL. 1906/7 N. 7410.)
Wien, Gerold. 1909. 99 S. M. 1,00.
Übersetzungen.
9198) W. F. Hau hart, The reception of
Goethes Faust in England in the first half
of the 19*^» Century. New York, Columbia
Univ. Press. 1909. 148 S.
9199) Goethe, Faust. First part. Transl. by
G. B u c h a n a a n. With introduction and
explanatory of the whole. London, A.Rivers.
1909. 200 S. Sh. 2/6.
9200) Goethes Faust. 1. Edited with intro-
duction and commentary by J. G o e b e 1.
New York, Holt. 1907. 384 S. |[A.R. Hohl-
feld: MLR. 3, S. 379-92.] i
9200 a) Faust freely adapted from Goethes
dramatic poem by St. Phillips and J. C.
Carr. London, Macmillan. Sh. 4/6. 1[H.
G. Fiedler: LE. 11, S. 127-30; E. Groth:
Grenzb. 68^, S. 24-33 („F. in engl. Beleuchtg.");
H. H. Kühn: Geg. 74, S. 189-91 („Eine
neue Version v. Goethes Faust in Beerbohm-
Trees Theater".] |
9201) Goethes Faust. Transl. by Anna Svan-
wick. With introd. and bibliography by
K. Breul. London, Bell. LXX, 437 S.
9202) Julia Haskell, B. Taylors translation
of Goethes Faust. New York, Columbia Univ.
Press. IIOS. |[R.M.Meyer: ADA.33,S.312/3.]|
9203) H. Albert über französ. Faustübersetzgn. :
LE. 12, S. 340.
9204) K. E. Schmidt, Faust in Frankreich:
Zeit N. 2028.
9205) H. Kaplan, Adaption du Faust de
Goethe en 7 tableaux et un prologue. Paris,
Sociötö g^n^rale d'öditions. VI, 222 S.
Fr. 2,00. |[G. Witkowski: VossZg. N. 531
(„Ein franz. Bühnenfaust").] | (Dasselbe.
Dtsch. Bearbeitg. Dresden, Pierson. 1909.
XII, 246 S. M. 3,00.)
9206) (Rob. Schumann), Faust. Scfenes du
drame de Goethe. Traduction francaise de
A. Boutarel. Musique de R. Schumann.
Paris, Costallat & Cie. VIII, 26 S. Fr. 0,50.
IV, 9
Schiller.
Sammelwerke und Gesamtdarstellungen N. 9207. — Allgemeines: Charalcteristiken N. 9220. — Bedeutung für die
Gegenwart N. 9251. — Kritik und Nachwirkung N. 9261. — Schiller und das Ausland N. 9267. — Einzelgebiete seiner
Wirksamkeit (Philosophie, Ethik und Religion, politische Anschauungen, Sprache und Literaturgeschichte, Musik) N. 9273. —
Biographisches (Einzelheiten, persönliche Beziehungen, lokale Beziehungen, Genealogisches) N. 9307. — Briefe N. 9384. —
Werke: Ausgaben und Anthologien N. 9394. — Lyrik N. 9404. - Drama: Allgemeines N. 9437. — Einzelne Dramen N. 9452. —
Epos N. 9511. — Prosaschriften N. 9512. — Sprache und Stil N. 9521. - Miszellen N.9527. — Ulastrationen N. 9529. — Schiller-
Verehrung (Bildnisse, Denkmäler, Stiftung, Feiern, Jnbiläumsliteratur) N. 9530. — Bibliographisches und Kritisches N. 9558. —
Sammelwerke und Gesamtdarstellungen.
9207) Marbacher Schillerbuch. Bd. 3. Her. v.
O. Günther. (= Veröffentlichgn. d. Mar-
bacher Schillerver. Bd. 3.) St., Cotta. 1909.
VII, 442 S. Mit Abbildgn. M. 7,50. 1[J.
Jacoby: DLZ. 29, S. 836-46.]j
(Inhalt s. K. 9310/1, 9316, 9370, 9389, 9411, 9425, 9457,
.9495, 9499, 9510, 9510a, 9532.)
9208) K. Berger, Schiller. Bd. 2. München,
Beck. VII, 812 S. M. 7,00. [[F. Diede-
rich: Kw. 22^ S. 155/6; W. Eggert-
Windegg: HilfeB. 15, N. 20; O. Harnack:
DLZ. 30, S. 2527/9; M. Koch: LCBl. 59,
S. 1561/2; R. Lehmann: Kantstudien 14,
S. 503/5; Th. Lessing: DTZ. 2, S. 286/7;
A. Matthias: MschrHSch. 8, S. 81/4; J.
Petersen: LE. 11, S. 1353/6; K. Reuschel:
Eckart 3, S. 620/5; J. G. Sprengel: Kons-
Mschr. 66, S. 712-21; R. Weissenf eis:
DRs. 141, S. 200/6; R. Weitbrecht:
Türmer 11», S. 713/5; id.: DWelt. 11, N. 7.]|
9209) K. Berg er. Wie meine Schiller-Biographie
geworden ist: Eckart 3, S. 98-112.
9210) A. Biese, F. Schiller. (= N. 25,
S. 162-258.)
9211) A. E. Berg er. Ein Schiller-Denkmal.
Drei Vorträge. Wie stehen wir zu Schiller?
Schillers Beruf. Schiller u. d. Christentum.
B.,E.Hofmann&Co. 1909. IV, 100 S. M.1,60.
9212) J. Burggraf, Schillerpredigten. 2. verm.
Aufl. Giessen, Töpelmann. XXXII, 396 S.
M. 4,00.
489
rV, 9. Schiller.
^90
9213) P. Friedrich, Schiller u. d. Neu-
idealismus. L., Xenien- Verlag. 1909. 207 S.
M. 3,50. I[K. Berger: LE. 12, S. 686/7;
M. Koch: LCBl. 60, S. 1693 (ablehnend);
A. Matthias: DLZ. 30, S. SOWiö.]!
9214) F. Lienhard, Schiller: Wege nach
Weimar. (= N. 8727 a, Bd. 5.)
(Euth. u. a. S. 25-30, 63,9, 115-21. 164-70, 212-20, 261/9:
Schiller [Lebensbild;. — S. 70-84: Briefe v. Frau
V. Kalb an Jean Paul. — S. 122—31: Aus Agnes
V. Lilien v. Karoline v. Wolzogen. — S. 145-63:
Humboldts Bildungsideal. — S. 1714: Schiller an
Humboldt. — S. 220,6: Schiller an Goethe. — S. 260-71:
Aus Schillers Briefwechsel )
9215) J. Petersen, Schillers Persönlichkeit.
Urteile d. Zeitgenossen. Dokumente. Tl. 1/2.
Weimar, Gesellsch. d. Bibliophilen. 1908/9.
SäO u. 474 S. (Nur für Mitglieder.)
9216) Susanna Rubinstein, Schiller-
Probleme. L., Edelmann. III, 201 S. M.4,00.
i[A. Baumeister: DLZ. .30, S. 809-11 (mit
Berichtiggn.); K. Berger: LE. 11, S. 1143;4
(ablehnend).]!
(Beh. : Schs Idee d. Freiheit, Stellg. z. Religion, Sch.s
Tessimismus; Seh. über Dichtkunst; Liebe u. Frauen;
Schs Todesgesänge; Das Bewusste u. ünbewusste
bei Seh. — Verhältnis zu Plato; Antagonismus u.
Harmonie; Seh. als Priester d. Humanität; Seh. über
Affekte. — Sentenzen in Seh.)
9217) L. SmoUe, F. Schiller. Wien, Daberkow.
1909. 211 S. M. 1,00.
9218) A.Stier, Schiller. (= Volksabende 24.)
Gotha, F. A. Perthes. 1909. 37 S. M. 0,80.
9219) Tb. Ziegler, SchiUer. 2. Aufl. (=AN&G.
Bd. 74.) L.,Teubner. 1909. VI,117S. M.1,00.
Allgemeines:
Charakteristiken.
9220) K. Bauer, Luther u. Schiller: Prot:Mhh. 13,
S. 437-80.
9221) L. Brieger-Wasservogel, Selbstzucht.
Eine Betrachtg. zu SchiUer: Zeitgeist 1909,
N. 45.
9222) M. Dibelius, Das Schillerproblem:
HilfeB. 15, N. 10.
9223) E. Friedeil, Schiller: Schaubühne 5^,
S. 501/7.
9224) U. Gaede, Schiller u. Nietzsche als Ver-
künder d. trag. Kultur. (= N. 8268.)
9225) A. V. Gleichen-Russwurm, Schiller
u. d. Ästhet. Kultur: Kw. 23 S S. 231-42.
9226) J. Goldstein, Schillers Lebensproblem :
JbFDH. S. 99-105.
9227) A. Horneffer, SchiUer u. Nietzsche.
(= N. 8269.)
9228) H. Kraeger, Schüler u. Deutschland.
(-= N. 411, S. 162-76.)
9229) id., Schiller u. Carlyle. (= N. 411,
S. 177-90.)
9230) R. Krauss, Schiller u. d. Gegenwart:
NorddAZg. 1909, N. 261.
9231) F. Kuberka. Zu Schillers Würdigung.
Progr. Suhl. 1909. 18 S.
9232) F. Kuh, Schiller als nat. PersönUchkeit :
TglRsB. 1909, N. 263.
9233) K. Lasswitz, Schiller als Befreier.
(= N. 8393, S. 301-16.)
9234) Rud. Lehmann, Schiller. (= N. 637,
S. 326-35.)
9235) F. Lienhard, Über Schiller : Xenien 1909,
S. 257-60.
9236) H. Lilienfein, Zum Schillertage: Eckart
4, S. 81 7.
9237) Th. Matthias, Rede zu Schillers
lOOj. Todestage (1905). (= N. 416, S. 5-28.)
9238) J. Minn, SchiUer als Erzieher: D Wacht.
2, N. 46, 48.
9239) H. Müller-Bohn, SchiUer u. d. dtsch.
Volk: Universum 26, S. 137-43.
9240) F. Muncker, Schiller: MünchenerNN.
1909, N. 525.
9241) W. Ostwald, Schülers Ideale: Zeit
N. 2559.
9242) R. Petsch, Schüler u. d. dtsch. Idealis-
mus: PädA. 51, S. 577-92.
9243) Expeditus Schmidt, Schiller u. seine
Gemeinde. (= N. 429, S. 80-94.)
9244) id.. Ein Genius d. Tat: CdW. 2, S. 721/5.
9245) H. Schnabel, Gedanken über Schüler:
Schaubühne 5^ S. 217;8.
9246/7) Ph. Simon, Erlebtes in SchiUers
Idealen: VossZgB. N. 45.
9248) H. Uli mann, Nach d. Schillertage:
Kw. 23S S. 341/3.
9249) E. Wolff, Zwischen zwei Schillertagen:
Eckart 2, S. 493-501.
9250) P. Zschorlich, Schiller: HilfeB. 15^
N. 45.
Bedeutung für die Gegenwart.
9251) H. Benzmann, Schillers u. Goethes
Einfluss auf d. Gegenwart: HambFrBl.
N. 265.
9252) K. Berger, Schillers Kulturideal in seinem
Werden u. Wesen: FZg. 1909, 7. Nov.
9253) E. Castle, Was ist uns Schüler?: ZOG.
60, S. 1057-68.
9254) R. V. Kralik, SchiUer: Wiener Reichs-
post 1909, N. 310. (Siehe LE. 12, S. 315.)
9255) K. Kraus, Schrecken d. Unsterblichkeit:
Fackel 291, S. 23/8.
9256) A. Kutscher, Schiller u. wir: Werdandi
2, N. 11/2.
9257) A. Ludwig, Schüler u. sein Volk:
VossZgB. 1909, N. 45.
9258) W. V. Scholz, Der UnsterbUche: Tag
1909, N. 263.
9259) J. G. Sprengel, Schiller an d. Wende
d. 20. Jh.: KonsMschr. 65, S. 327-34.
9259a) H. v. Wolzogen, Was ist uns SchiUer?:
WienerDVolksbl. N. 7493.
9260) Schiller-Feierklänge: LE. 12, S. 314/9,
336/7.
Kritik und Nachtcirkung.
i 9261) A. Lud wie, Schiller u. d. dtsch. Nach-
welt. B., Weidmann. XII, 679 S. M. 12,00.
1[K. Berg er: VelhKlasMhh. 24 S S. 56-63;
i d. : D Welt. 1 1, N. 32 ; G. E 1 1 i n g e r : VossZgB.
1909, N. 32; J. Minor: DLZ. 30, S. 35 9;
W. Nestle: NJbbKlAltGL. 23, S. 462/4; J.
Voigt: Geg. 75, S. 339-43 („Eine Lebens-
geschichte d. toten Schiller*).]]
9262) W. A. Hammer, Schülers Ideen vor
60 J.: Xenien 2\ S. 266-72.
9263) Marie Joachimi-Dege, SchiUer u. d.
dtsch. Romantiker: Geg. 76, N. 46.
9264) H. Jantzen, Schiller u. d. Königsberger
Kritik: AltprMschr. 45, S. 476-85.
9265) A. Kohut, Ein Pamphlet gegen SchiUer:
Freiland (Koblenz) 1, N. 4.
(Auszüge e. Artikel über -Schillers Trauerspiele" 1785.)
9266) D. Koigen, Schüler u. Hegel: Geg. 76,
I N. 46.
I 9266a) S. Asch n er, Schiller u. Kleists Aufsatz
i -Den sicheren Weg d. Glücks zu finden":
i Euph. 15, S. 766.
491
IV, 9. Schiller,
492
Schiller und das Ausland.
9267) E. M. Meyer, Schiller im Ausland : ÜL&M.
Jahrg. 103, N. 6.
9268) L. V. Schroeder, Schiller in d. Fremde:
Zeit N. 2562.
(Baltische Lande.)
9269) K. Breul, Schiller in England: MagdebZg.
1909, N. 572.
9270) Th. Rea, Schillers dramas and poems in
England. London, Fisher Unwin. 1906. IX,
155 S. |[F. W. C. Lieder: JEGPh. 8,
S. 267-74 (mit Ergänzgn.).]|
9271) J. Seifert, Schillers Bedeutg. für d.
tschech. Lit.: Freistatt (Wien) 1, N. 29.
9272) W. Haape, [A. de Musset u.] Schiller.
(= N. 4387, S. 39-45.)
Einzelgebiete seiner Wirksamkeit:
Philosophie.
9273) B. C. Engel, Schiller als Denker. Pro-
legomena zu Schillers philos. Schriften. B.,
Weidmann. VIII, 182 S. M 4,00. |[A. Bau-
meister: DLZ. 80, S. 807/9; K. Berger:
LE. 11, S. 1143/5; Sänge: LCBl. 60, S. 98/9;
F. J. Schmidt: PrJbb. 132, S. 514-21; P.
Schwartzkopff: ZPhK. 133, S. 134/9.]|
9274) L. Goldschmidt, Philosoph u. Dichter.
(= N. 397, S. 265-78.)
9275) L. Keller, Schillers Weltanschauung u.
seine Stellg in d. Entwickelungsgesch. d.
Humanismus. 2. Aufl. (= VA CG. 17, Heft 6.)
Jena, Diederichs. 1909. 87 S. M. 1,50.
9276) M. Kronenberg, Gesch. d. dtsch. Idea-
lismus. Bd. 1. (= N. 8052.)
9277) O. Pf leider er, Schillers Geschichts-
philosophie. (= N. 424, S. 173-201.)
9278) M. Schlesinger, Schiller u. Goethe in
ihrer Stellung z. Symbolbegriff. (= N. 8589 a.)
9279) J. Kremer, Das Problem d. Theodizee
in d. Philosophie u. Lit. d. 18. Jh. mit bes.
Rücksicht auf Kant u. Schiller. (= Kant-
studien, Ergzhft. 13.) B., Reuther & Reichard.
1909. XII, 210 S. M. 7,50.
9279a) Susanna Rubinstein, Über Schillers
Sittlich-Schöne u. Sittlich-Erhabene: Geg.
1908, N. 45.
9280) R. Wegen er, Das Problem d. Theodizee
in d. Philos. u. Lit. d. 18. Jh. mit bes. Rück-
sicht auf Kant u. Schiller. Halle, Niemeyer.
1909. XII, 223 S. M. 6,00.
9281) K. Wollf, Schillers Theodizee bis z.
Beginn d. Kantischen Studien. L., Haupt
& Hammon. 1909. IV, 257 S. M. 5,00.
9282) E. C. Wilm, The Kantian studies of
Schiller: JEGPh. 7, N. 2, S. 126-33.
9283) Schiller als Moralphilosoph: AZg. 1909,
N. 45.
Ethik und Religion.
9284) G. Caro, Das Verhältnis von Pflicht u.
Neigung bei Schiller u. Spencer: PrJbb. 133,
S. 453-81.
9285) P. Geyer, Schillers ästhet.-sittliche Welt-
anschauung, aus seinen philos. Schriften
gemeinverständlich erklärt. 2. verb. Aufl.
B.. Weidmann. XII, 81 S. M. 1,80.
9286) P. H e n s e 1 , Schillers Ethik: JbFDH. S. 266.
9287) O. Harnack, Schillers Bekenntnis z.
Willensfreiheit: Das freie Wort 8, S. 269-74.
9288) Ernst Müller, Schiller u. die Frei-
maurer: VossZgB. 1909, N. 6.
9289) K. Seil, Schiller. (= N. 8056, S. 133-82.)
9290) R. Steinmeister, Die ethische Welt-
anschauung d. jungen Schiller. Progr.
Duisburg. 1909. 4". 27 S.
9291) Schillers relig. Entwickelg.: Wartburg 8,
S. 449-51.
Politik.
9292) Th. Heuss, Schiller u. d. Politik: HilfeB.
15, N. 45.
9293) K. Berger, Schiller u. d. französ. Revo-
lution: FZg. N. 313/4. (Siehe LE. 11,
S. 340.)
Sprache und Literatur.
9294) F. Kluge, Die sprachgeschichtl. Stellg.
Schillers (= N. 1985.)
9295) Karl Müller, Schiller in seinem Ver-
hältnis z. Sprache: DresdnerAnz». 1909,
N. 46.
9296) A. Fok, L'ellenismo di Schiller: RLT. 2,
S. 157-63.
9297) R. Knippel, Schillers Verhältnis z.
Idylle. (= Bresl. Beitrr. Heft 18.) L.,
Quelle & Meyer. 1909. V, 86 S. M. 8,00.
Musik.
9298) C. Gerhard, Schiller in seinen Beziehgn.
z. Musik u. Musikern : AMusZg. 36, S. 863/5.
9299) H. Knudsen, Schiller u. d. Musik. Diss.
Greifswald. 1908. 82 S.
9300) Ernst Müller, Schiller u. d. Musik:
VossZgB. N. 4.
9300a) F. Walter, Eine Operettendichtung
Schillers?: MannheimGBll. 10, S. 224-35.
Verschiedenes.
9301) J. A. H ei d, Schillers Arbeitsweise auf
Grund eigener Äusserungen. Ein Beitr. z.
Poetik. Diss. Giessen. 80 S.
9302) A. Kutscher, Schillers Werkstatt: AZg.
1909, N. 45.
9303) A. Kohut, F. Schiller als Humorist:
Frühling 1, S. 287-94, 814-23, 352/9.
9304) L. Sadöe, Schiller als Realist. Eine
literar.-psycholog. Studie. Asch, C. Schneider.
1909. XI, 190 S. M. 3,20.
9305) E. Witte, Schiller als Journalist u.
Redakteur: NeuphilBll. 17, S. 42/6.
9306) B. Baumgarten, Der Einzelne u. die
Masse bei Schiller. Progr. Magdeburg. 18 S.
Biographisches:
Biographische Einzelheiten.
9307) K. Seilacher, Schillers Heimatzeit. Eine
Urkundensammlg. Frankf. a. M., Diesterweg.
1909. VIII, 151 S. M. 1,00.
9308) E. Wasserzieher, Schillers Jugend.
(= L. Sevin, Literaturgeschichtl. Lesebuch.
Bd. 6.) Karlsruhe, Reiff. 1909. VII, 149 S.
M. 0,75.
9309) Schillers Erkrankung im J. 1791: NTBlst.
N. 107/8.
9310) K. Berger, Schillers „Doppelliebe".
(= N. 9207, S. 163-84.)
9311) K. Bauer, Schillers äussere Erscheinung.
(= N. 9207, S. 222-91.)
9312) J. Höffner, Schillers Häuslichkeit:
Daheim 46, N. 6.
493
IV, 9. Schiller.
494
9313) F. Lienhard, Schillere Ehe : HambCon-B.
N. 21.
9314) Ein Brief J. G. Cottaa [an Goethe] zu
Schillere Tod: FZg. 1909, N. 312.
Persönliche Beziehungen:
Familie.
9315) A. V. Gleichen-Russwurm, Intime
Erinnerungen: ÜL&M. Jahrg. 52, N. 6.
9315a) id., Schiller in d. Familientradition:
NatZg. 1909, N. 44.
9316) 0. Güntter, Von Schillers Vater.
{= N. 9207, S. 46-50.)
(Gebet. — Curriculum vitae.)
9316 a) K. S e i 1 a c h e r, Schillere Vater im Toten-
buch d. Gemeinde Benningen a. N. : BBSW.
1908 9, S. 138-40.
931") J. Minor, Ein Brief v. Christophine
Reinwald an Streicher (1826): NFPr.X. 16241.
(LE. 12, S. 315/6.)
9318) Ernst Müller, Nanette Schiller im Leben
u. im Bilde: ÜL&M. 51, N. 38.
9319) L. Geiger, Charlotte v. Schiller u. ihre
Freunde. Auswahl aus ihrer Korrespondenz.
B., Bondv. XLII, 419 S. M. 5,00.
9320) A. Kl aar, Schiller u. Lotte: VossZgB.
1909, N. 45.
9321) Ein ungedr. Brief Charlottens v. Schiller
an Knebel (1810): NFPr. N. 16244.
9322) H. Bierbaum, Karoline v. Wolzogen
in ihren Werken u. Briefen. (= N. 5874.)
9323) Ernst Müller, Karoline v. Wolzogen
u. d. Generalvikar Frhr. v. Wessenberg:
VossZgB. 1909, N. 32.
Schiller und Goethe.
9324) Ed. Engel, Die Schillerjahre. (-= X.8742,
S. 351-424.)
9325) L. Geiger, Goethe u. Schiller. (=N.8743,
S. 186-225.)
9326) id., Schiller u. Goethe: Geg. 76, N. 46.
9327) J. Hanak, Die Bedeutg. d. Begegnung
Schillere mit Goethe am 7. Sept. 1788.
Progr. Wien. 8 S.
9328) H. Krüger-Westend, Zu Goethe u.
Schiller. (= N. 8930.)
9329) P. Uhle, Schiller im Urteile Goethes.
Die Zeugnisse Goethes in W^ort u. Schrift
gesamm. u. ergänzt durch d. Zeugnisse Mit-
lebender. L., Teubner. 1H09. V, 154 S.
M. 2,40. |[Ph. Simon: DLZ. 31, S. 1061/3.]'
9330) F. Warnecke, Goethe u. Schiller'
(= N. 8932.)
Andere.
9331) J. Messner, Schiller u. seine Freunde.
(= Progr. d. Mädchenschule zu Solingen.
S. 13-23.)
9332) Ch. Janentzky, G. A. Bürgere Ästhetik.
(= N. 2372.)
9333) F. Alafberg, Dalberg u. Schiller:
HambNachrrB. 19U9, N. 45.
9334) C. Rein eck, K. Th. A. M. v. Dalberg als
Statthalter v. Erfurt: ThüringW. 5, S. 67-75,
121/5.
9335) Vi gener, K. Th. A. M. v. Dalberg
(1744— 181 7j: RGG. 1, S. 1946/9.
9336) A. Spemann, Dannecker. St., Spemann.
1909. XII, 154 u. 194 S. m. Taf. u. Fksm.
M. 30,00. i[H. Witt mann: NFPr. X. 16245.]
9337) Ernst Müller, Briefe J. B. Erhard» an
G. J. Göschen u. J. L. Neumann: Euph. 15,
S. 474-82, 686-92.
W. Widmann, J. D. F. Haller: Schwab.
Merkur 1909, N. 199. (Siehe LE. 11,
S. 1231/2.)
9339) E. Bauer, Hölderlin u. Schiller. Diss.
Tübingen. 74 S.
9340) F. Ebrard, Die neu aufgefundenen
Briefe W. v. Humboldts: FZg. 1909, N. 128.
9341) E. Spranger. W. v. Humboldts Be-
ziehungen zu Schiller u. seiner Ästhetik.
(= N 8124, S. 337-49 )
9342) A. Leitzmann, Ein Brief Humboldts
über Schiller: DRs. 137, S. 194-207.
9343) Ad. Köster, Schiller a. Kant: Hamb-
NachrrB. 1909, N. 45.
9344) K. Lasswitz, Kant u. Schiller. (=N.8393,
S. .344-61.)
9345) F. J. Schmidt, Schiller u. Kant. Ref.:
DLZ. 30, S. 2967/8.
9346) Th. Ebner, Der Schillerherzog: RhWestf-
Zg. 1909, N. 1203.
9347) Karl Eugen v. Württemberg u. seine Zeit.
(= N. 4624..
9348) Cecile Bäath-Holmberg, Vater u.
Sohn iChr. u. Th. Körner). (= N. 5094.)
9349) L. Keller, Schiller u. A. F. Lempp:
MhhComeniusGes. 19, S. 214-220.
9350) F. Bornhak, Maria Paulowna, Gross-
herzogin V. Weimar. (= N. 8837 a.)
9351) H. Witt mann, Sophie Mereau. Mit
ungedr. Briefen an Schiller: NFPr. N. 16026.
9352) J. H. Eckardt, Schillers Verleger S. H.
K. A. Michaelis: ZBFr. NF. 1, S. 287-96.
93.53) W. Lang, K. F. Reinhard, R. Zumsteeg
u. d. Schwestern fWilhelmine u. Luise] An-
dreae: Euph. 16, S. 704-16.
9354) R. Steig, V. v. Schauroth, ein Jugend-
freund Schillere: ib. Ergzhft. 8, S. 82-103.
9355) P. Hille, Schillere Besuch bei Schubart:
Geg. 76. N. 46.
9356) E. Arnold, Ludovica Simanovicz (1759
—1827): NTBlst. 1909, N. 42. (Siehe LE. 11,
S. 861.)
9357) G. Fliedner, Briefwechsel zwischen
Lavater u. Pfarrer M. Sigel mit Christ Ph.
F. V. Rieger. (= N. 8066.)
9357a) F.Walter, Beziehungen Schillers zu d.
Mannheimer Kupferstecher H. Sintzenich:
MannheimGBU. 10, S. 219-24.
935S) L. Bobe, Gräfin Charlotte Schimmelmann
an Herzog Friedr. Christian v. Augusten-
burg. (= N. 4844, S. 61/2.)
9359) Ernst Müller, Schiller u. Luise Vischer:
AZgB. N. 35.
Lokale Beziehungen.
9360) A. Trinius, Bauerbach. Ein Idyll aus
d. Leben Schillers: ThüringW. 5, S. 36-41,
76-83.
9361) J. Petersen, Schiller auf d. Reise nach
Berlin: TglRs. 1909, 9. Nov. Festbeilage.
9362) A. Stölzel, Eine Nachlese zu d. Ver-
handlgn. über Schillere Berufg. nach Berlin:
GJb. 30. S. 187-204. fVgl. JBL. 1906/7,
N. 4074.) i[J. Minor: DLZ. 31, S. 1505/7.]
9363) E. Zabel, Schiller u. Berlin: VossZg.
1909, N. 530.
9364) E. Kraus, Über d. Aufenthalt Goethes,
Schillers, Heines in Böhmen: (= N. 8962.)
9365) A. John, Schiller in Eeer. (= N. 119,
S. 118-22.)
495
IV, 9. Schiller.
496
9366) Der Schillerstein in Gohlis: LZg. 1909,
N. 261.
9366a) O.Schwerdf eger, Katalog d.Sammlgn.
im Schillerhaus zu Gohlis. L., Leiner. III,
88 S. M. 1,70.
9367) E. Borkowsky, Schiller u. sein Kreis
in Jena. (= N. 3029, S. 156-77.)
9368) A. Stier, Jena. (= N. 3030.)
(S. 22-32: Die klassische Zeit.)
9369) F. Bac, Das leichtgeschürzte Rokoko.
(= N. 4923, S. 195-298.)
(Ludwigsburg.)
9370) O. Güntter, Aus d. Militärakademie.
(= N. 9207, S. 51/3.)
9370a) Ernst Müller, Wo wohnte Schiller
unmittelbar nach seinem Austritt aus d.
Karlsschule: NTBlst. 1909, N. 143.
9371) H. Waldeck, Schiller u. d. Mannheimer
Hoftheater: B&W. 12, N. 3.
9371a) F.Walter, Zur Frage d. Mannheimer
Schiller-Wohnungen: MannheimGBll. 1909,
S. 245/7.
9372) F. Bac, An der Wiege d. Idealismus.
(= 4923, S. 299-358.)
(Marbaeh.)
9373) 0. Günther, Schiller u. seine Geburts-
stadt Marbaeh: WIDM. 107, S. 425/32.
9374) E. Castle, Schiller u. d. alte Österreich:
NWTBl. 1909, N. 310.
(Bell. u. a. : Schillers Beziehgn. zuSchreyvogel, Steigen-
tesch, Collin.)
9375) K. Glossy, Schiller u. Österreich. Mit
Benützung ungedr. Briefe u. Aktenstücke:
ÖsterrRs. 21, S. 217-33.
9376) F. K., Falsche Lichter: Hyperion 22,S. 39-43.
(Schiller u. Schweinfurt.)
9377) Das Schillerhaus in Weimar: VossZg.
1909, N. 257.
9378) H. G. Bayer, Schiller in Württemberg:
ÜL&M. Jahrg. 52, N. 6.
Genealogisches.
9379) Kekul^ v. Stradonitz, Über d. neue
Goethe u. Schiller betr. genealogische Lit.
(= N. 8763.)
9380) id.. Über Goethes u. Schillers Ahnen:
B&W. 11, S. 462/4.
9381) G. Mai er. Neues z. Schillergenealogie:
WürttVjhh. 18, S. 282-94.
9382) id., Die Anfänge d. Schillerfamilie im
Remstal um 1400: Türmer 12 1, S. 265-76.
9383) E. Weltrich, Schillers Ahnen (JBL.
1906/7, N. 7496.) |[P. Albert: LEs. 34,
S. 127/9 (scharf ablehnend).]]
9383 a) G. Mai er, Schiller e. Kind des Volkes.
Eine genealog.Untersuchg.: FZg. 1 909, 10. Nov.
Briefe.
9384) H.Brandenburg, Feuertunken. Schillers
Briefe bis zu seiner Verlobung. (= Bücher
d. Eose. Bd. 11.) München, Langewiesche
& Brandt. 496 S. M. 1,80.
9385) M. Heck er, Die Briefe d. jungen Schiller.
Ausgew. u. eingeleitet. L., Insel-Verlag.
1909. VIII, 290 S. M. 2,00. |[Ph. Simon:
DLZ. 30, S. 3043/4.] I
9386) H. St. Chamberlain, Zum Briefwechsel
zwischen Schiller u. Goethe: Welt des Kauf-
manns 5, N. 2.
9387) A. V. Gleichen-Eusswurm, Schiller u.
Lotte. Ein Briefwechsel. 2 Bde. Jena,
Diederichs. XVI, 657 S. M. 5,00.
9388) J.E. Haar haus, Schillers Liebesfrühling.
Aus einem Briefwechsel mit Lotte während
d. Brautzeit. L., Amelang. 1909. 111 S.
M. 1,00.
9389) Briefe von u, an Schiller u. aus d. Schiller-
kreis. Her. V. 0. Güntter. (= N. 9207,
S. 1-45.)
9390) A. Becker, Zur Erklärg. e. Mannheimer
Schillerbriefes: MannheimGBl. 9, S. 144.
9391) Th. Distel, Auszüge aus Briefen an K.
A. Böttiger. (= N. 5793.)
(Wieland z. VVallenstein. — Der Philologe Hermann
z. Braut v. Messina. — Konrektor Schwabe über
Schillers Tod.)
9392) C. Schüddekopf, Unbekannte Schiller-
Briefe: ZBFr. NF. 1, S. 282'4.
(An den Kantor Unbehaun, Vulpius?)
9393) Ein unbekannter Schillerbrief [aus Heil-
bronn 1793] : LTBl. N. 66. (Siehe LE. 10,
S. 927/8.)
Werke:
Ausgaben und Anthologien.
9394) Schillers Sämtl. Werke. Hist.-krit. Ausg.
in 20 Bdn. Unter Mitwirkg. v. K. Berger,
E. Brandenburg, Th.Engerth,C. Höf er,
A. Köster, A. Leitzmann, F. Muncker
her. v. O. Güntter u. G. Witkowski.
Bd. 2/3. L., Hesse. 1909. 267, 287 S. Für
komplett M. 15,00. |[K. Berger: LE. 12,
S. 613/4.] i
(Gedichte. Mit Einleitg. u. Anmerkgn. v. O. Güntter.
9395) Schillers Werke. Vollständige Ausg.
in 15 Tln. (Auf Grund d. Hempelschen
Ausg. neu her. v. A. Kutscher u. H. H.
Zisseler. B., Bong. 1909. CXCVH, 448,
248, 295, 254, 330, 377, 464, 191, 271, 357,
502, 565, 146, 601, 191, 242 S. M. 14,00.
|[K. Berger: LE. 12, S. 614/5.]!
(1. Lebensbild; Gedichte- — 2,6. Dramen. — 7. Über-
setzungen. — 8. Ästhetische Erziehung; Naive u. sen-
timentalische Dichtg. — 9. Abfall der Niederlande. -
10. Gesch. d. 30j. Krieges. — 11. Kl. bist. Schriften. —
12. Philos. Schriften u. Kritiken. — 13. Zu d. Werken
u. Zeitschriften. — 14. Dramatische Fragmente. —
15- Bühnenbearbeitgn. [Räuber, Fiesko].)
9396) Dasselbe. Auswahl in 10 Bdn. Ebda.
1909. M.'6,00. (= N. 9395 Bd. 1-10.)
9397) Schiller, Gedichte u. Dramen. Her. v.
Schwab. Schillerverein. St., Schillerver. 1909.
M. 1,00.
9398) Schillers Werke. Gedichte u. Dramen.
In 6 Bdn. St., J. G. Cotta Nachf. 1909.
280, 292, 259, 216, 228 u. 252 S. M. 3,00.
9399) F. V. Schiller, Meisterdramen. 10 Tle.
in 2 Bdn. Her. v. A. Köster, A. Leitz-
mann, F. Muncker, G. Witkowski. L.,
Hesse. XXII, 114 S.; XVI, 93 S.; XVIII,
86 S.; XXXII, 174 S.; XIV, 112 S.; XX,
219 S.; XVI, 104 S.; XII, 83 S.; XVIII, 92 S.;
XXIV, 80 S. M. 4,00.
9400) i d., Worte d. Weisheit. Her. v.H.Kölling.
(=milgers Volksbücher Bd. 119.) B., Hillger.
96 S. M. 0,30.
9401)F.Schläger, Schillerworte. Zum 10. Nov.
l'J09, dem Tag d. 150. Wiederkehr d. Geburts-
tages d. grossen Dichters, aus Schillers Dramen
d. dtsch. Jugend u. dem dtsch. Volke dar-
geboten. 2. Aufl. Giessen, E. Eoth. 1909.
XII, 156 S. Mit 1 eingedr. Bildnis. M. 0,60.
9402) Spruchblüten aus d. Werken d. Meisters.
B., Verlag Neues Leben. 1909. 92 S.
M. 1,00.
49'
IV, 9. Schiller.
498
9403) J. P. Tonjrer, Schiller, mein Begleiter.
(= Lebensfreude. Sprüche u. Gedichte Bd. 5.)
Köln, Tonger. 1909. 160 S. M. 1,00.
Lyrik:
Allgemeines und Ausgaben. (Vgl. N. 808-11.)
9404) F. V. Schiller, Die schönsten Gedichte.
Mit d. latein. Übersetzg. v. J. D. Fuas her.
V. J. Plassmann. — Friderici de Schiller
carmina optima. Eademque a J. D. Fuss
conversa ea. J. Plassmann. Münster, Aschen-
dorff. 1909. XII, löO S. M. 2,00.
9405) H. Brandenburg, Schillers Lyrik.
(= X. 376, S. 35-51.)
9406) F. Rothenf eider, Die Schauer d. Todes
in Schillers Lyrik: ÜdW. 1, S. 449-56.
9407) K. u. Marie Groos, Die optischen Qua-
litäten in d. Lyrik Schillers : ZÄsth. 4, S. 559-71.
940S) C. F. Lehmann-Haupt, Babylonisches
zu Schillers Balladen: HambCorrB. x. 8.
9409) Diedrich Mever, Das Fremdwort in
Schillers Gedichten. (=- N. 1986.)
9410) R. Strecker, Sonntagsbetrachtgn. über
Schillers Gedichte. (= N. 809.)
Einzelne Gedichte. (Alphabetisch geordnet.)
9411) O. Güntter, Schillers Gedicht „An die
Sonne". (= N. 7207, S. 54/5.)
9412) A. Wislicenus, Schillers „Über Anmut
u. Würde". Progr. Leipzig. 1909. 28 S.
9413) R. Eickhoff, Fridolin: ZDÜ. 22, S. 322.
(H. V. Holbein 1779—1855.)
9414) Schiller, Lied v. d^ Glocke u. d. Ode
an d. Freude mit latein. Übersetzg. in Versen
V. L. Füglist all er. Luzern, Raeber. 1909.
51 S. M. 0,60.
9415) Th. Im Hof, Szenische Bearbeitung d.
Liedes v. d. Glocke. Bern, G. Grünau.
1909. 38 S. M. 1,00.
9416) P. Nothing, Gedanken über d. Lied v.
d. Glocke. L.. Dürr. 107 S. M. 1,40.
941 7) Ph. Simon, Schillers Gedicht „Das Glück" :
PrJbb. 134, S. 286-94.
9418) K. M. Kl ob, Glocke-Komponisten. (=-
N. 408, Bd. 1, S. 3-11.)
(A. Romberg. M. Bruch.)
9419) Wehnert, Das „Glück" v. Schiller: Lehr-
proben u. Lehrgänge 1908, N. 3.
9420) E. B e t h e , Hektors Abschied. (= X. 1001.)
9421) Ballauf, Zu Schillers Gedicht ,.Das
Ideal u. d. Leben": ZDU. 22, S. 529-30.
9422) H. Hörtnagl, Der Dichter im Ringen
mit d. Stoffe. Dargest. an Schillers Gedicht
„Die Kraniche d. Ibvkus*. (= N. 392,
S. 94-108.)
9423) Rodenbusch, Die dichter. Behandig.
d. Stoffes in d. Kranichen d. Ibykus: ZDU. 23,
S. 682/7.
9424) Ph. Simon, Schillers Nänie: NJbbKl-
AltGL. 21, S. 351/7.
9425) A. Leitzmann, Schiller als Übersetzer
e. orphischen Hymnus? (= N. 9207, S. 59-63.)
9426 7) R. Petscli, Zu Schillers Phanta.sie an
Laura: Euph. 15, S. 163/5.
9428) H. M. Elster, Schillers Rätsel: TglRs.
1909, 9. Nov. (Festbeilage).
9429) Wehnert, Der Spaziergang. Ein Beitrr.
zu Schillers Verhältnis zur Natur: ZDU. 23,
S. 473-91. (Vgl. auch Scholz, Der Begriff
Natur im .Spaziergang- : ib. S. 7247.)
9430) P h. S i m o n , Schillers Gedicht „Der Tanz" :
>JbbKlAltGL. 23, S. 667-79.
Jahresberichte für nenere deatsche läteraturgeachichte.
9431) A. Döring, Ein zeitgenöss. Seitenstück
zu Schillers Taucher. (= N. 1315.)
9432) A. Egen, Ein uraltes Gegenstück zu
Schillers Taucher. (= N. 1316.)
9433) Ernst Müller. Die Quelle v. Schillers
„Taucher": StVLG. 8, S. 239-44.
(Beb. u. a. : P. Hoffmann u. A. Fleischmann.)
9434) Ph. Simon, Schillers , Genius* u. „Das
verschleierte Bild zu Sais" : VossZgB. N. 13.
9435) R. Steig, Neue Schiller- u. Goethe-Hss.
aus Graf Schlitz'-Nachlass : ib. 1909, N. 46, 48.
(Xenien.i
9436) G. Thiemann, Schiller u. Goethe in d.
Xenien. Diss. Münster. 1909. 57 S.
9436a) A. Nutzhorn, Ein übersehenes Jugend-
gedicht Schillers: VossZg. 1909, N. 529.
Drama:
Allgemeines.
9437) R. Auernheimer, Schiller als Theater-
dichter: NFPr. N. 16244.
9438) P. Ernst, Schiller als Dramatiker: FZg.
1909, N. 312. (LE. 12, S. 316 7.)
9439) H. Schnabel, Schiller u. d. Drama d.
Zukunft: Propyläen 1909, N. 6.
9440) M. Albert y, Schiller u. d. mod. Theater:
Grazer Tagespost 1909, N. 310.
9441) J. Bab, Schiller u. d. dtsch. Schauspieler.
Eine Umfrage: LE. 12, S. 157-79.
(Antworten von B. Baumeister, S. Friedmann,
Possart, A.Vollmer, FranziskaEllmenrelch,
Conrad-Ramlo, Nuscha Butze, Kainz, M.
Pohl, Rosa Bertens, O. Sauer, R. Nhil, H.
Nissen, Luise Dumont, Else Lehmann, P.
Wieeke, A. Bassermann , F.Gregori, P.^Vege-
ner. H. Waiden, P. Otto, \V. Froböse, Emmy
Remolt-Jessen, Hedwig \Vangel, M- Montor,
Ida Roland, A. Abel, O. Hofmeister, Maria
M e >• e r.)
9442) F. Gregori, Schiller u. d. heutige Bühne:
Wiener Abendpost 1909, N. 251.
9443) P. Landau, Schiller u. die Schauspieler:
Neue Weg 38, N. 45.
9444) H. Landsberg, Schiller als Regisseur:
DBühne. 1, S. 266/8.
j 9445) F. Dubitzky, Schillers u. Goethes Werke
als Opern. (= N. 1425 a.j
9446) R. K r a u s s, Statistik d. Schiller- Aufführgn.:
VossZgB. 1909, N. 46.
9447) A. J. Weltner, Schiller-Auf führgn. d.
Hofburgtheaters: NFPr. N. 16241.
9448) P. V. Radi CS, Schiller auf d. dtsch. Bühne
in Laibach. Laibach, Selbstverlag. 1905.
|[A. Hauff en: Euph. 16, S. 792/7.]
9448a) F.Walter, Aufführungsrecht u. Nach-
druck Z.Zeit Schillers: MannheimGBU. 1909,
S. 235-45.
9449) A. V. Weilen, Die Wiener Zensur u.
Schillers Dramen: NFPr. N. 16241.
Einzelne Gruppen.
9450) F. R. Butz, Schillers Beredsamkeit in
seinen Jugenddramen. Diss. Freiburg. 55 S.
9451) G.Witkowski, Aus d. Werkstatt Schillers:
BerlTBl. 1909, N. 566, 573, 577. (Erscheint
als Buch 1910. L., Hesse.)
(Der zweite Teil d. Räuber. — Die Seestücke. — Die
Kriminaldramen.)
Einzelne Dramen.
(Vgl. auch N. 812-33, 1467-92.)
Räuber.
9452) H. K., Schillers Räuber u. die Jenaer
Studenten: VossZgB. 1909, N. 45.
xix/xx. 32
499
IV, 9. Schiller.
500
9453) W. E u 1 1 m a n n , Der Theaterzettel d.
Räuber: B&W. 12, N. 3.
9454) W. Widmann, Merkwürd. Räuber-Zettel:
LTBl. N. 21.
9455) J. Wihan, Zu Schillers Räubern. Be-
ziehgn. z. bürgerl. Dramen. (= N. 441, Bd. 2,
S. 91-103.)
Fi esk 0.
9456) A. Kerr, Fiesko : Tag N. 341.
(Neuaufführung im Deutschen Theater.)
9457) R. Welt rieh, Schillers Fiesko u. d. gesch.
Wahrheit. (= N. 9207, S. 292-409.)
Kabale und Liebe.
9458) A. Farinelli, Un dramma d'amore e
morte dello Schiller: RLT. 2, S. 135-53.
9459) G. Herzfeld, Eine unbekannte engl.
Bearbeitg. v. .Kabale u. Liebe": ASNS. 121,
S. 412/3.
(„Ravenna or italian love" 1824.)
9460) F. Mehring, Kabale u. Liebe. (= Volks-
bühne.) B., Buchh. Vorwärts. 1909. 8 S.
M. 0,10.
9461) Elisabeth Mentzel, Zur ersten Auf-
führg. V. Kabale u. Liebe in Frankf. a. M.
am 13. April 1784: JbFDH. 1909, S. 295-310.
9462) Ernst Müller, Schillers Kabale u. Liebe
u. d. Wirklichkeit: LeipzNNB. N. 36.
9462a) Fr. Siking, Die Rose v. Urach.
(Schillers dritte Tragödie.) 3. Aufl. L., Alt-
mann. XIV, 479 S. M. 5,00.
Don Carlos.
9463) A. Farinelli, II DonCarlos dello Schiller:
Studi di filologia moderna 1, S. 167-85.
9464) L. Hirschberg, [H. Harrings] Marquis
Posa: ZBFr. NF. 1, S. 297/8.
9465) S. Jacobsohn, Don Carlos: Schaubühne 5®,
S. 533/8.
(Neuaufiührg. im Dtsch. Theater in Berlin in d. In-
szenierung V. M. Keinhardt.)
9466) F. Stürmer, Die Aufopferung d. Marquis
Posa in Schillers Don Carlos: ZDU. 22,
S. 440/9.
9467) Die erste Wiener Don Carlos-Aufführg.
(1809): FrBlw. 1909, N. 233. (Siehe LE. 12,
S. 48/9.)
(Nach d. Tagebuch M. F. Perths.)
Wallen stein.
9468) Wallenstein. Eine Tragödie in 5 Aufz.
u.e. Vorspiel. Nach Schillers dreiteil, dramat.
Ged. zu e. Stücke zusammengezogen u.
für d. Bühne bearb. v. E. Potthoff. L.,
Reform-Verl. 1909. VIII, 200 S.
9468a) E. Potthoff, Zur Frage d. einteiligen
Theater- Wallensteins : Neue Weg 38, S. 667-7 1 ,
694/7.
9469) J. Ettlinger, B. Constants Wallenstein-
Bearbeitg.: NZürcherZg. N. 313/4. (Siehe
LE. 11, S. 340/1.)
9470) O. Elster, Octavio Piccolominis Sohn:
üsterrRs. 21, S. 49-58.
9471) E. Finmann, Zu Schillers „Wallenstein" :
Euph. 15, S. 165/8.
(Geschichte der Gräfin Theljla v. Thurn.)
9472) E. Glock, Die Mannheimer Wallenstein-
Aufführg.: SchL. 10, S. 442/3.
(Als fünfalctiges Trauerspiel [Bearbeitg. v. C. Hage-
mann].)
9473a) R. M. Meyer, Goethe in Wallensteins
Lager. (== N. 9090 a.)
9474) H. Sinsheimer, Wallenstein in Mann-
heim: Schaubühne 5^, S. 580/1.
9475) A. M. Sturtevant, A new trace of
Shakespeares iufluence upon Schillers Wallen-
stein: MLN. 24, S. 129-32.
(Julius Caesar.)
9475a) Thiel, Zu Wallensteins Lager: ZDU.
22, S. 393/4.
9476) F. Vogel, Schreibfehler oder Druckfehler
in Schillers Wallenstein?: ZDU. 23, S. 722/4.
9477) A. V. Weilen, Schillers Walleustein u.
d. Bühne: NFPr. N. 15979.
(Im Anschluss an E. Kilian. JBL. 19067, N. 7555.)
Maria Stuart.
9478) G. Hildebrand, Schillers Maria Stuart
im Verhältnis zu d. bist. Quellen. Progr.
Strehlen. 1909. 25 S.
9479) C. H. Ibershoff, A variant verse in
Schillers Marie Stuart: JEGPh. 7, S. 353/6.
Jungfrau Orleans.
9480) A. France, Jeanne d'Arc. (= N. 1476.)
|[P. Block: BerlTBl. N. 84; F. Clement:
HambCorrB. N. 11; K. E. Schmidt: Zeit
N. 1918; E. Schulte: VossZgB. N, 23/4.]|
9481) H. Hadlich, Die Jungfrau u. Talbot.
Über Schillers Darstellg. religiös-sittl. Lebens-
fragen: Euph. 16, S. 379-411.
9482) A. V. Weilen, Die erste Aufführg. d,
Jungfrau v. Orleans im Burgtheater. (=:
N. 441, Bd. 2, S. 149-59.)
9483) A. Winds, Zur Inszenierung v. Schillers
Jungfrau v. Orleans: B&W. 10, S. 335-59.
9484) F. Zurbonsen, Die Prozessaussagen d.
Jungfrau v. Orleans über ihr Leben. (=
SchwSGQU. Heft 4.) Düsseldorf, Schwann.
1909. XIV, 110 S.
9485) Die innere Entwickelg. in Schillers Jung-
frau V. Orleans: HPBll. 144, S. 813-27, 906-19.
Braut von Messina.
9486) L. Feucht wanger. Die Braut v. Messina:
Schaubühne 5^, S. 157-62.
(Aufführg. durch M. Reinhardt in München.)
9487) i d. , Dramaturgisches z. ,.Braut v. Messina"* :
ÜdW. 2, S. 726-30.
9488) E. Maass, Die Braut v. Messina u. ihr
griech. Vorbild: DRs. 134, S. 64-76.
9489) P. Warncke, Zur Behandig. v. Schillers
Braut V. Messina. (= N. 815.)
Huldigung der Künste.
9490) Ph. Simon, Die Huldigung d. Künste:
NJbbKlAltGL. 21, S. 714-21.
Teil.
9491) M. Brie, Ein Beitr. z. Charakteristik Teils:
VossZg. N. 217. (Siehe LE. 10, S. 1214.)
9492) Ch. H. Handschin, Zu Teils Monolog:
MLN. 23, S. 210/1.
9493) C. H. Ibershoff, Concerning the Teil
soliloquv: ib. 24. S. 208-10.
9494) G. Kettner, Wilhelm Teil. (= Studien
zu Schillers Dramen Bd. 1.) B., Weidmann.
1909. X, 180 S. M. 3,50.
9495) id., Das Verhältnis d. Schillerscheu Teil
zu d. älteren Telldramen. (= N. 9207, S. 64-124.)
501
IV, 9. Schiller.
502
9496) E. Kloss, Eine Unstimmigkeit in Schillers
Teil: DBühnenGenossenschB. 37, S. 166/7.
(Der Fischer Ruodi in Akt 1 u. Akt 4,5.)
9497) A. Kraemer, Über Analogien bei Schrift-
stellern u. deren literarhist. Bedeutg. mit
bes. Berücksichtigg. v. Wilhelm Teil u.
CäsarsWerk über d. gallischen Krieg : ZDÜ. 22,
S. 36-50.
9498) F. Mehring, Wilhelm Teil. (= Volks-
bühne.) B., Buchh. Vorwärts. 1909. 8 S.
M. 0,10.
9499) J. Prölss, Lotte Schiller u. Schillers
„Teil-'. (= N. 9207, S. 125-62.)
9500) Steinhäuser, Ein Beitr. z. Charakteristik
Teils: ZDU. 22, S. 192,5.
9501) K. Walser, Teil: Zukunft 68, S. 129-30.
Fragmente.
9502) E. C. Roedder, Selbstanleihe u. Wieder-
holg. in Schillers dramat. Nachlass: JEGPh.
7, S. 130-40; 8, S. 25-46, 177-97, 330-52.
9503) M. Katte, Schillers Malteser — e. homo-
sexuelles Dramenfragment: ZSex. 1, Juliheft.
9504) M. Greif, Schillers Demetrius, dazu e.
Nachspiel mit Prolog u. rhapsod. v. 4 lebend.
Bildern begleitend. Epilog. 2. Aufl. L.,
Amelang. 1909. IV, 60 S. M. 1,00.
9505) Schillers Demetrius oder Die Bluthochzeit
zu Moskau (sicij. Ein Trauerspiel. Her. v.
K. Betke. Münster, Aschendorff. 1909.
125 S. M. 0,90.
9506) K. E. Schaarschmidt, Demetrius. Unter
Benutzung d. Schillerschen Fragments. L.,
Zieger. 1909. VII, 163 S. M. 2,50.
9507) Ad. Stern, Demetrius. (= N. 6529,
S. 189-95.)
Bearbeitungen.
9508) E. Zimmermann, Goethes Egmont.
(= N. 9090.)
9509) H. Gravenhorst, Über Schillers
„Phädra": ZDU. 23, S. 668-78.
9510) O. Güntter, Zu Schillers Anteil an d.
Othelloübersetzg. v. J. H. Voss. (= N. 9271,
S. 56/8.)
9510a) id., Schiller- Vormerkungen für dichter.
Behandlung oder Übersetzung. (= X. 9207
S. 54/5.) '
Epos.
9511) A. Schaefer, Schiller, Zerstörg. v. Troia
^ Strophe 9: ZDU. 22, S. 383,4.
9511a) Ph. Simon, Schillers Spaziergang unter
d. Linden: VossZgB. 1909, N. 15.
Prosascliriften.
9512) G. vom Stein, Schiller. Auswahl aus
seinen Prosaschriften. 2. Aufl. (= Dürrs
Dtsch. Bibl. Bd. 11.) L., Dürr. 1909. VII
138 S. M. 1,60.
9513) S c hi 1 1 e r 8 Dramaturgie. Her. v. O.
Falckenberg. (= Dtsch. Dramaturgie
Bd. 2.) München, Müller. VII, 460 S.
M. 5,00. [L. Feuchtwanger: Schaubühne
51, S. 543,5; 5^ S. 39-41 (ablehnend); Er-
widerg. V. O. Falckenberg: ib. 5^ S. 541.]
9513a) Schillers philos. Schriften. (Auswahl.)
Her. V. E. Kühnemann. 2. verm. Aufl
(= Philos. Bibl. Bd. 103.) L., Dürr. 1909.
438 S. M. 4,50.
9514) Julia Wernly, Prolegomena zu e. Lexi-
kon d. ästhet.-eth. Terminologie. (= UNSpL.
NF. Heft 4.) L., Haessel. 1909. XII, 215 S.
M. 4,60.
9515) Th. Achelis, Schillers Ästhetik : Hamb-
CorrB. N. 25.
(Im Anschluss an K. Berger; vgl. K. 9208.)
9516) Th. V. Frimmel, Schillers Ästhetik:
Wiener Abendpost 1909, N. 251.
9517) R. Tieffenbach, Dispositionen zu
einigen ästhet. Abhandlgn. Schillers. Progr.
Königsberg, Härtung. 43 S.
9518) R. Fester, Schillers bist. Schriften als
Vorstudien d. Dramatikers: DRs. 138, S. 148-58.
9519) id., Schiller als bist. Materialiensammler.
Nachtrr. zu Euph. 12, S. 78ff.: Euph. 15,
S. 456-74.
9520) E. Heyck, W. v. Oranien u. d. Ent-
stehung d. freien Niederlande. (= Mono-
graphien z. Weltgesch. Bd. 28.) Bielefeld,
Velhagen & Klasing. V, 141 S. M. 4,00.
Sprache and Stil.
9521) H. Draheim, Schillers Metrik.
(= N. 2846.)
I 9522) E. Castle, Winckelmannsche Anreggn.
bei Schiller. (= N. 441, Bd. 2, S. 113-24.)
9523) O. Warnatsch, Anklänge an Livius u.
Vergil bei Schiller: St^XG. 8, S. 245/8.
9524) F. Widder, Lessing-Reminiszenzen bei
SchiUer: ZDU. 23, S. 678 81.
9525) E. Thomson. Die Ostsee in Schillers
Sprache: StPetersburgerZgB. 1909, N. 288.
(„Belt- statt Ostsee. I
9526) Wehnert, Schillers Eigenschaftswort.
(= N. 1987.)
Miszellen.
9527) L. S ad^ e , NeueUntersuchgn. über Schiller :
ZDU. 23, S. 178-83.
(Zur Feuersbrunst in der Glocke. — Schicksale des
Ms. von Maria Stuart. — DatieroDg eines Briefes v
Charlotte SchiUer. — Stüssi.")
9528) M. Rubensohn, Allerlei Schill eriana aus
d. Kestner-Museum : VossZgB. N. 19.
(Zu d. Käubern. — Es brechen fast d. Bühne Stützen.
— Die leidige Kiehseuche.)
lllastrationen.
9529) O. Heuer, J. H. Ramberg als Illustr.
unserer Klassiker: JbFDH. 1909, S. 283-94.
(SchiUer.)
Schiller -Terehrung :
Bildnisse, Denkmäler.
9530) J. A. Bering er, Ein unbekanntes
Schillerbild: Rheinlande 8, S. 1. (Vgl. LE.
10, S. 716/7.)
9530a) H. Heyne, Schiller im BUdnis: IllZg.
N. 3462.
9531) Marie Schuette, Schiller-Bildnisse:
N&S. 131, S. 263/8.
9532) P. Weizsäcker, Gesch. e. Schillerbüdes:
(= N. 9207, S. 185-221.)
(Ludovika Stmanowiz.)
9533) M. Osborn, Schillerdenkmäler: Königsb-
Bll. 1909, N. 21.
9533a) G. Rietschel, Vorgesch. d. Weimarer
Goethe-Schiller-Denkmals: WIDM. 52, N. 7.
32*
503
IV, 9. Schiller.
504
Schiller Stiftung.
9534) H. Spiero, H. Hoffmann u. d. Dtsch.
Schillerstiftung: Eckart 3, S. 122/5.
9535) E. Göhler, Die Dtsch. Schillerstiftung.
1859—1909. Eine Jubiläumsschrift in 2 Bdn.
(== N. 4371.)
Schillerfeiern.
9536) W. Deetjen, Schillerfeiern: HannCourB.
1909, N. 152.
9537) A. V. Gleichen-Eusswurm, Ein neuer
Schiller-Tag: BerlTBl. N. 501. (Siehe LE. 11,
S. 199-200 [„Ein erlösendes Wort"!.)
9538) O. Jäger, Eine Ergänzg. d. Schillerfeier
V. 1905: HumanistGymn. 20, N. 1.
9539) Eine dtsch. Schillerfeier in Paris (1859):
HambCorr. 1909, N. 571. (LE. 12, S. 319.)
9540) Bericht über d. Schillerfeier 1909: LE.
12, S. 370/1.
Jubiläums-Literatur.
9541) W. Dähne, Schiller im Drama u. Fest-
spiel. (= N. 1467.)
9542) F.E.Hirsch, Schiller im Roman u. Drama.
(= N. 1468.)
9543) E. Schreck, Schillers 150. Geburtstag in
d. Schule. Eine vollständig ausgeführte
Schulfeier mit Liedern, Ansprachen u.
Deklamationen, nebst e. Auswahl v. Reden
u. Gedichten über Schillers Leben u.
Wirken. Minden, Hufeland. 1909. 72 S.
M. 1,00.
9544) M. Huffelmann, Schillers Vaterland.
Gedenkrede zum 150. Geburtstage Friedr.
Schillers, geh. im Familienabend d. Allgem.
Dtsch. Sprachvereins. Wiesbaden, Moritz &
Münzel. 1909. 13 S. M. 0,30.
9545) M. B e w e r , Schillers letzte Stunden.
Lebensbild in 1 Akt, mit e. preisgekrönten
Prolog auf Schiller 2. Aufl. Laubegast-
Dresden, Goethe- Verl. 1909. 31 S. M. 0,50.
9546) M. BoUag, Der Herzog in der Karls-
akademie. Eine Szene aus Schillers Jugend-
zeit. Zürich, Müller & Werder. 1910. 47 S.
M. 1,00.
9547) H. Riotte, Des Dichters Erwachen. Eine
Vision. Zum 150. Jahrestage d. Geburt Fr.
Schillers am 10. Nov. 1909 seinen Ver-
ehrern gewidmet. L., Riotte. 11)09. 16 S.
M. 0,60.
9548) G. Taute, Schiller in Leipzig. Ein Kinder-
Huldigungspiel zum 150. Geburtstage des
Dichters am 10. Nov. 1909. L., Brandstetter.
1909. 15 S. M. 0,20.
9549) M. G. Conrad, Ein Mannheimer Schiller-
drama: MünchenerNN. 1909, N. 522.
(M. Oeser, Flickwort d. arme Teufel.)
9550) Schiller-Heft: Freie Bayr.SchulZg. 10, N. 23.
(Mit Beitrr. v. P. Zillig [Fingerzeige für d. Studium
Schillers]. — E. Windegg. — W. Schremmer [F.
Seh. u. die Idee der Freiheit].)
9551) Schiller-Nummer: Geg. 76, N. 46
(Enth. u.a.: M.Heck er, Schillers Persönlichkeit. —
K. Berger, Schiller u. d. dtsch. Gegenw. — L.Geiger,
Schiller u. Goethe. — Marie Joachimi, Schiller u.
d. dtsch. Romantiker. — D. Koigen, Schiller u. Hegel.
-- J. Wychgram, Schillers Verhältnis zur Jugend-
erziehg. — O.Ernst, Schiller [Gedicht]. — P.Hille,
Schillers Besuch bei Schubart. — A. Heilborn,
Schillers Sterbehaus.)
9552) Schiller-Heft: Guckkasten 1909, N. 22.
(Mit Beitrr. von P. Keller, Rosegger, Dahn, M.
Herbert, M. Grube, Schiller-Toaste, Schiller-
Anekdoten.)
9553) Schiller-Nummer: Jugend 1909, N. 45.
(Enth. u. a.: R. Weltrich, Vergängliches u. Unver-
gängliches in Schillers Diehtg. — F. Freksa, Beim
Regierungsmedikus Schiller. — Gedichte von K.
Henckell, A. de Nora, M. Halbe.)
9554) Schiller-Heft: IllZg. 1909, N. 3462.
(Enth. u. a. : Th. Sommerlad, Schiller als sozialer
Dichter. — M. Berg, Marbach. — H. Heyne, Schiller
im Bildnis.)
9555) Schiller-Nummer: ÜL&M. N. 6.
(Mit Beitrr. von A. Gleichen-Russwurm, H. G.
Bayer, R. M. Meyer.)
9556) Schiller-Nummer: KönigsbBU. 1909, N. 21.
(Mit Beitrr. v. M. Osborn, A. Klaar, R. Fürst, F.
Deibel, Th. v. Scheffer, Schiller-Erinnerungen
[Sehloss Greifenstein].)
9557) Dem Gedächtnis Schillers: TglRs. 1909,
Beilage vom 9. Nov.
(Enth. Beitrr. von K. Strecker, H. M. Elster, J.
Petersen.)
9557 a) J. Sahr, Xenien zu Schillers Gedächt-
nis: LZgB. 1909, N. 45.
(Beh. D. Jacoby [JBL. 1905 N. 4777].)
Biblio^rapbisches und Kritisches.
9558) 0. Arnstein, Bibliographie d. Schiller-
Literatur 1905. (Aus: JBL.) B., BehrsVerl.
46 S. M. 2,00.
9559) K. Berger, Schiller-Schriften: LE. 11,
S. 1061/9, 1142/9; 12, S. 613-20, 685/9.
9560) C. Fasola, Bibliografia Schilleriana:
RLT. 2, S. 164-201. (Siehe auch ib., S. 311.)
9561) A. Leitzmann, Schillerlit. d. Säkular-
jahres 1905: Euph. 15, 212-42, 583-608, 767-92.
9562) R. Petsch, Neuere Schillerlit.: ASN8.
120, S. 195-208; 122, S. 134-46.
9563) Expeditus Schmidt, Aus d. neuen
Schillerlit.: ÜdW. 2, S. 749-52.
9564) H. Unbescheid, Anzeigen aus d. Schiller-
literatur 1907/8, 1908/9: ZDU. 22, S. 512-24,
571-93; 23, S. 569-83.
9564 a) Schiller-Feierklänge. (= N. 9260.)
505
IV, 10. Romantik.
506
IV, 10
Romantik.
Allgfemeines: Oesamtdarstellang^en N. 9566. — Kritisches N. 9576. — Einzelne Diciltgfmttangeii N. 9579. —
Ästhetik and Weltanschaanng N. 93S5. — Politische AnschiiDangen N. 9593. — Baziehnng^en and EiawirkOBgen N. 9595. —
QegatT der Romantik N. 9606. — Schlegelscher Kreis (Bonarentara. NoTalis, Schelling, A. VV. and F. Schlegel, Karoline«
Dorothea, Schelling, Schleiermucher, Solger. Steffen, Tieck. Wackenroder) N. 9609. — Heidelberger Bomantik (A. von AmiiB,
Bettina, Brentano, Qörres, Grimm. Bange) N. 9675. — Norddeutsche Romantik: Cbamisso TS. 9721. — Eiehendorff N. 9734. —
Foaqai N. 9772. — Hoffmann N. 9782. — Hoawald, Miltitz, Werner N. 9834. — Schwäbische Schule (Hauff, Kemer, Uhland)
N. 9839. - Andere (Rahel) N. 9S68. —
Allgemeines:
Gesamtdarstellungen. (Vgl. 22-39, 935-68,
2974-81, 4361-71, 4437-49, 5106,8.)
9566) K. W. Goldschmidt, Romantik- Auf-
erstehg.: Osten 35, S. 138-41.
9567) A. R. Prehn, Zur Charakteristik d.
romant. Schule : MhhComeniusGes. 17, S. 52/6.
9568) R. Schmidt-Gruber, Die Romantik
im Morgenrot des neuen Jh.: ÜdW. 1,
S. 336-44, 365-70, 401/7.
9569) A. Biese, Romantik. (-=N. 25, S. 317-450,
512-48.)
(Die Zeit d. Frühromantik. — Die jüngere Romantik. —
Die Schwaben u. ihre Freunde. — Neben- u. Gegen-
strömungen d. Romantik.)
9570) O. Hellinghaus, Romantik. Dich-
tung d. Freiheitskriege, Chamisso, Platen,
Schwäbische Schule. [^ N. 325, Bd. 11 u. 12.)
(Bd 11, S. 1-244: Romantik; S. 567-95: Chamisso. —
12, S. 1-297 : Schwäbische Schule.)
9571) F. Kummer, Die erste Generation.
(= N. 4364, S. 19-189.)
(Enth. u. a. Pfadfinder. — Das romantische Genie. —
Führende Talente. — Selbständige Talente. — . Ab-
hängige Talente. — Nachahmer u. Dichter d. Über-
gänge.)
9572) H. Sittenberger, Romantik. (= K 34,
S. 139-66.)
9573) H. V. Treitschke, Lit. u. Kunst im
ersten Jahrzehnt d. 19. Jh. (= N. 440, Bd. 2.)
9574) Ch. E. Vaughan, The romantic revolt.
London. VII, 507 8. IfR. M. Mever:
ZVLR. 18, S. 145/7.]!
9575) O. F. Walze l,Dtsch. Romantik. (=AN&G.
Bd. 232.) L., Teubner. VIII, 168 S. M. 1,00.
Kritisches.
9576) Marie Joachimi-Dege, Dtsch. Ro-
mantik: LE. 12, S. 552/6.
(A. Aubert. - H. Röhl. — K. G. Wendriner.)
9577) J. Minor, Romantik — a. kein Ende:
NFPr. N. 15918.
(XUg. Übersicht.)
9578) M. Morris, Romantica: LE. 10, S. 1193/7.
(Gundelflnger, Fränkel, Sulger - Gebing, P. Ernst,
W. Vesper, A. v. Bemus, G. H. Danton.)
Einzelne Dichtgattungen.
9579) H. S p i e r o , Gesch. d. dtsch. Lyrik.
(= N. 4982.)
(.'^. 32-51: Romantik.)
9579a) id., Romant. Dichter: KonsMschr. 65,
• S. 616-21.
9580) Rieh. Benz, Märchen-Dichtung der Ro-
mantiker. Mit e. Vorgeschichte. (— N. 1327.)
[C.Ender8:LCB1.59,S.11.37;W.Küchler:
LBlGRPh. 30, S. 189-91 (ablehnend); R. M.
Meyer: ZAsth. 4, S. 600/2: O. F. Walzel:
ADA. 33, S. 68-85.]|
9581) E. Bleich, Volksmärchen u. Kunst-
märchen. (= N. 1324.)
9582) C. Müller-Rastatt, Die Wiedererweckg.
d. Volksmärchens: HambCorrB. 1909, N. 6.
9583) K. G. Wendriner, Das romant. Drama.
(= N. 9047.) |[Marie Joachimi-Dege:
LE. 12, S. 556: B. Vallentin: LCBL 61,
S. 69-70.]!
95S4) J. Bayer, Verhältnis d. romant. Schule
z. Theater. (= N. 371, S. 375-94.)
(A. W. Schlegel. — Immermann. — L. Tieck.)
Ästhetik und Weltanschauung.
(Siehe auch N. 2390/8.)
9585) A. V. Gleichen-Russwurm, Die ro-
mant. Weltanschauung: JbmodMenschen. 3,
S. 131-40.
9586) F. Brüggemann, Die Ironie als ent-
wickelungsgeschichtl. Moment. Ein Beitr.
z. Vorgesch. d. Romantik. (= N. 2757.)
9587) Frieda Margolin, Die Theorie des
Romans als d. Poesie d. Poesie in d. Früh-
romantik: ZÄsth. 4, S. 183-209.
9588) Chr. D. Pflaum, Die Poetik d. dtsch.
Romantiker. (= N. 2769.) |[J. Öerny: LCBl.
61, S. 450il (ablehnend).];
9589) F. J. Schneider, Die romant. Schicksals-
idee. (= N. 8055, S. 184-229.)
9590) S. Schnitze, Das romant. Naturgefühl.
(JBL. 1906/7 X. 7625.) [A. Biese: Euph.
15, S. 6.J4/7; M. K(och): LCBl. 59, S. 881
fablehnend); O. F. Walzel: DLZ. 29,
S. 1057/9.]^
9591) O. F. Walzel, Shaftesbury u. d. dtsch.
Geistesleben d. 18. Jh. (= X. 2388.)
9592) E. Istel, Die Blütezeit d. musikaL Ro-
mantik in Deutschland. (=: N. 5718.)
(S. 1-12: Romantik u. Tonkunst. — S. 13-20: HoSmann.)
Politik.
9593) A. Dombrowsky, Adam Müller, die
bist. Weltanschauung u. d. polit. Romantik:
ZStaatswissensch. 65, S. 377-403. (Vgl. auch
N. 6648. 8436.)
9594) A. Poetzsch, Studien z. frühromant.
PoUtik. (JBL. 1906/7 X. 7629.) i[0. F.
Walzel: DLZ. 29, S. 2215/7.] |
Beziehungen und Einwirkungen.
9595) Ed. Engel, Goethe u. d. Romantik.
(X. 8742, S. 408-13.)
9596) H. Röhl, Die ältere Romantik u. d.
Kunst d. jungen Goethe. (= N.8599.) | [Marie
Joachimi-Dege: LE. 12, S. 554/6.JI
9596a) F. E. Hirsch, M. M. Hoffbauers Be-
ziehgn. zu d. Romantikem: GrazerZg. 1909,
N. 165.
(F. Schlegel, Brentano, Z. Werner.)
507
IV, 10. Romantik.
508
9597) L. Böhme, Hölderlins u. Jean Pauls
Verhältnis z. Romantik. (= N. 5109, S. 4-11 .)
9598) Hölderlins Werke. Her. v. Marie
Joachimi-Dege. (= N. 342.)
9599) E. Spranger, W. v. Humboldt u. d.
Humanitätsidee. (=N. 81 24.) i[O.F. Walzel:
Kantstudien 14, S. 498-503.]|
9600/1) E. Berend, Jean Pauls Ästhetik.
(= N. 2397.)
9602) S. Rahm er, H. v. Kleist als Mensch u.
Dichter. (= N. 6627.)
(Beh. u. a. : Fouques u. O. H. Loebens Beziehgn. zu
Kleist. — Varnhagens Beziehgn.)
9603) Marie Joachimi-Dege, Schiller u. d*.
dtsch. Romantiker. (= N. 9263.)
9604) A. Ludwig, Die Herrschaft d. Romantik.
(= N. 9261, S. 53-148.)
9605) E. Ermatinger, Das Romantische bei
Wieland. (= N. 5785.)
9605a) K. Wagner, Der Einzug d. Romantiker
in Wien u. d. Wiener Presse : Kultur 9, S. 322/9.
Gegner der Romantik.
9606) A. V. Platen, Dramen u. dramat. Nach-
lass. Her. v.M. Koch. (=N.358, Bd.9u.lO.)
9607) R. Schlösser, Zum Romantischen
Ödipus: StVLG. 9, S. 182/7.
9608) B. Irw, J. H. Voss u. die Romantiker:
GermaniaB. N. 34.
Schlegelscher Kreis:
Allgemeines.
9609) P. Kühn, Dresden e. Mittelpunkt d.
romant. Kunst: LZg. Jubiläums-Beil. 1909.
9610) J Minor, H. A. Krügers Pseudoromantik:
(JBL. 1903, N. 15945.): DLZ. 29, S. 867/9.
9611) E. Borkowsky, Der Kreis d. Romantiker
in Jena. (= N. 3029, S. 178-201.)
9611a) id., Die Frühlingstage d. Romantik in
Jena: Grenzb. 67i, S. 519-27, 610/6.
9612) H. Landsberg, Die Zeitschrift d. Ro-
mantiker. (= N. 539.)
(Das .Athenäum.)
Bonaventura.
9613) F. Schultz, Der Vf. der Nachtwachen
V. Bonaventura. B., Weidmann. 1909. VHI,
332 S. M. 8,00. |[R. M. Meyer: Euph. 16,
S. 797-800; F. Schulze: LCBl. 61, S. 690/l.]|
9614) Bonaventura: Die Nachtwachen. B.,
Cassirer. 1909. XIV, 250 S. M. 8,00.
9615) Dasselbe. L., Insel -Verlag. 1909. 161 S.
M. 4,00.
F. V. Hardenberg (Novalis).
9616) R. G. Berg, Novalis och Fouqu^ i
Sverige. (= N. 438, S. 163-85.)
9617) E. Havenstein, F. v. Hardenbergs
ästhet. Anschauungen. Verbunden mit e.
Chronologie seiner Fragmente. (= N. 2391.)
9618) Graf C. Klinckowstroem: J. W. Ritter
u. seine Fragmente: PsychStud. 35, S. 523-31.
9619) F. V. Hardenberg (Novalis) (1772—1801).
jTh. Carlyle: Mercure de France 75,
S. 369-98, 631-60 (Trad. par E. Barth ^Imy);
R. Schmidt-Gruber: ÜdW. 1, S. 705-10,
739-44; C. Stephan: Der alte Glaube 10,
N. 47; A. Stockmann: DHausschatz. 35,
S. 168-71, 206-10; T. de Visan: RPL. 47^
S. 532/5 („N. et de romantisme allemand").;
9620) Novalis, Schriften. Her. v. J. Minor.
(JBL. 1906/7 N. 7657.) |[W. Oehl: ALBl. J7,
S. 430/1; E. Sulger-Gebing: LE. 10,
S. 1059-62 („Novalis in neuer Gestalt");
F. Zinkernagel: ChristlWelt. 22, S. 514/8.]|
9621) Novalis' Werke in 4 Tln. Her. v. H.
Friedemann. B., Bong. XLV, 137, 207,
247, 213 S. M. 2,00.
(1. Lebensbild; Gedichte. — 2. Lehrlinge zu Sais;
Heinrich v. Ofterdingen ; Entwürfe. — 3. Fragmente L
— 4. Fragmente II; Tagebücher; Aufsätze.)
9622) E. Miltz, Novalis u. Goethes „Wilhelm
Meistert Gral 2, S. 312 8.
(Hauptsächlich Heinrich v. Ofterdingen.)
9623) Novalis, Les hymnes ä la nuit. Trad.
par P.Morisse: Nouvelle Revue 3*, S. 481-90.
9624) O. Walzel, Novalis-Literatur: Euph. 15,
S. 609-34, 792-819.
(H. Simon, W. Olshausen, E. Spenle, J. Schlaf.)
Schelling. (Vgl. auch 8137-41.)
9625) O. Braun, Schelling als Persönlichkeit.
(= N. 8138.)
9626) id.. Aus Schellings Nachlass: N&S. 130,
S. 85-102,
(Briefe v. A. v. Humboldt, Platen, Steffens, Fouque,
Rückert u. a.)
9627) id., „Hinauf z. Idealismus", Schelling-
Studien. (= N. 8139.)
(S. 87-114: Schelling u. d. Romantik.)
9628) L. Veeh, Schelling: Volkserzieher 13,
S. 122/4.
9629) 0. Bollmer, Schelling u. d. Romantik:
Geg. 73, S. 23/4.
9630) A. Faggi, Schelling e la filosofia dell'arte.
(= N. 239(>.) .
A. W. V. Schlegel.
9631) F. Baldensperger, Extraits de la
correspondance des enfants de M™e. de Stael
avec A. W. Schlegel: RHL. 16 (1909), S. 131/4.
9632) B. Delbrück, Die klass. Periode d.
Sprachwissensch: (= N. 1763.)
(Beh. 37-41: F. v. Schlegel. — S. 77/9: A. W. Schlegel.)
9633) J. W. Scholl, A. W. Schlegel and
Goethes epic and elegiac verse. (= N. 2855.)
9634) O. F. Walzel, W. Schlegel u. G. J.
Göschen. (= N. 282.)
9635) A. V. Weilen, A. W. v. Schlegel u. d.
dtsch. Bühne. (= N. 4213, S. 103-37.)
9636) G. Witkowski, A. W. Schlegel an M.
Beer (1827): Euph. 16, S. 790.
9637) W. V. Humboldt u. A. W. v. Schlegel,
Briefwechsel. Her. v. B. Delbrück. Halle,
Niemeyer. XVIII, 303 S. M. 8,00.
9638) Une lettre jn^dite de Wordsworth ä A.
W. Schlegel: RGermanique. 5, N. 4.
9639) J. Frerking, Die Verfasserschaft d.
Athenäumfragments 253: Euph. 16, S. 789-90.
(A. W. Schlegel.)
F. Schlegel.
9640) A. Dombrowsky, Gentz an Schlegel:
Euph. 15, S. 574.
(Zu Schlegels Jacobikritik 1812.)
9641) R. V. Kralik, F. Schlegel: Kultur 9,
S. 19-25.
9642) F. Lederbogen, F. Schlegels Geschichts-
philosophie. Ein Beitr. z. Genesis d. hist.
Weltanschauung. L., Dürr. VIII, 157 S.
M. 4,00. |[0. Braun: Kantstudien 14,
S. 539-41; Sänge: LCBl. 59, S. 1620/l.]i
509
IV, 10. Romantik.
510
9643) G. Kunze, Schleiermacher u. F. Schlegel
nach d. Urteil G. Kühnes: MhhComeniusGes.
18, S. 221-37.
9644) A. M. Wilson, The principle of the
ego in philosophy with special reference
to its influence upon Schlegels doctrine
of „irony". Diss. New York, Stechert.
54 S.
9645) F. V. Schlegel, Briefe an Frau Christine
V. Stransky. (JBL. 1906/7 N. 7682.) :[R.
Fürst: VossZg. N.89 (,,F.Schl. d. Mystiker");
J. Ranftl: HPBll. 141, S. 629-52 („Aus F.
Schl.s alten Tagen")]]
9646) W. Bruchmüller, Briefe F. u. Dorothea
Schlegels au Prof. Wallraf in Köln: ÜdW.
1, S. 440/4.
9647) Fr. Schlegel, Lucinde. Her. u. fort-
gesetzt V. Christem. L., O. Borggold. 1909.
XV, 354 S. M. 1,50.
Dorothea und Karoline Schlegel.
9648) Hiemenz, Dorothea v. Schlegel: Christl-
Frau. 7, N. 12.
9649) A. Kohut, Dorothea Schlegel in ihren
Briefen: tdW. 1, S. 202-14, 243/9.
9650) Elsa Wolff, Eine Konvertitin aus d.
Kreisen d. Romantiker: NRs. 20, S. 1567-81.
(Dorothea/)
9651) Karoline Schlegel (1763—1809). F.
Gessler:NatZgB,1909,N.36;S.Lublinski:
VossZgB. 1909, N. 36; K. G. Wendriner:
NFPr. X. 16186.1
9652) J. Benn, Auguste Böhmer :HambNachrrB.
N. 11.
Schleier macher. (Vgl. N. 8144-50 a.)
9653) J. Bauer, Ungedr. Briefe v. Schleier-
macher u. Henriette Herz. (=^ X. 8145,
S. 96-124.)
9654) H. G r a e f , D. F. Schleiermacher.
(= BLitG. Heft 32.) L., Verlag für Lit.
_37 S. M. 0,60.
9655) G. Runze, Eine Charakteristik Schleier-
machers aus d. Kreise des Jungen Deutsch-
land: MhhComeniusGes. 17, S. 283-301.
(G. Kühnes Schleiermacher 1838.)
9656) E. V. Willich, Aus Schleiermachers
Hause. (= N. 4786.)
K. W. F. Solger.
9657) K. W. Solger, Erwin. (JBL. 1906/7
N. 7699.) '[R. Corwegh: Neue Revue 1,
S. 796-801.]!
9658) F. J. Schmidt, K. Solger (1780—1819):
ADB. 54, S. 380/3.
H. Steffens.
9659) H. Steffens, Lebenseriunergn. aus d.
Kreis d. Romantik. Her. v. F. Gundel-
finger. Jena, Diederichs. XXXII, 424 S.
M. 6,00.
9660) F. Karsen, H. Steffens Romane. (= Bres-
lauer Beitrr. NF. Heft 6.) L., Quelle & Meyer.
171 S. M. 5,75.
L. Tieck.
9661) J. Brüggemann, Ludwig Tieck als Über-
setzer. Eine Kritik. Progir. Trier, Lintz.
63 S.
9662) G. H. Danton, The nature sense in the
writings of L. Tieck. (Columbian Univ.
Germanic studies III, 2.) Diss. New York,
Macmillan. 1907. 98 S. $ 1,00. l[Marie
Joachimi-Dege: DLZ. 30, S. 1513/6; C.
V. K lenze: MLN. 24, S. 247/8.]|
9663) E. Drach, L. Tiecks Bühnenreformen.
B., Trenkel. 1909. 91 S. M. 3,00.
9664) H. Hemmer, Die Anfänge L. Tiecks.
Mit bes. Berücksichtigg. des Dämonisch-
Schauerlichen. Diss. Strassburg. 63 S.
9665) K. Wolff, Drei ungedr. Briefe v. L.
• Tieck an Jean Paul: MünchnerNNB. N. 11.
9666) L. Tiecks Werke. Auswahl in sechs
Teilen. Her. v. E. Berend. 2 Bde. B.,
Bong. LXXVIII, 280, 151, 279, 246, 284,
280 S. M. 4,50.
(1. Biographie; Gedichte; Märchenerzählungen. —
2. Märchendramen. — .3. Kaiser Oktavianus. —
4- Novellen. — 5. Vittoria Accorombona. — 6. Krit.
Schriften.)
9667) Genoveva. 15 Bll. in Phototypie nach
J. V. Führich mit Text v. L. Tieck u.
Begleitwort von H. N o 1 d e n. München-
Gladbach, Kühlen. 2o. 34 S. u. 15 Taf.
M. 12,00.
9668) J. Wolf, Les allusions politiques dans
le „Chat Bottä-* de L. Tieck: RGermanique.
5, S. 158-201.
9669) F. Leppmann, Der gestiefelte Kater.
(= N. 1673, S. 6-10.)
9670) H. Fielding, Geschichte Jonathan Wilds
des Grossen. In d. Tieck-Hagemeisterschen
Übersetzg. her. v. H. Stöhr. (= Kultur-
hist. Liebhaberbibl. Bd. 36.) L. Rothbarth.
327 S. M. 3,00.
9671) L. Tieck, Märchen. Buchschmuck v.
W. Weingärtner. (= Meister d. Märchens.
Bd. 4.) L., Abel & Müller. 1909. 95 S.
M. 1,50.
9671a) Th. Salburg-Falkenstein, Vittoria
Accorombona. Dramat. Gedicht in 5 Aufzg.
L.-Gohlis, Volger. 1909. 91 S. M. 1,50.
9672) F. Brüggemann, Die Ironie in Tiecks
„William Lovell" u. seinen Vorläufern. Diss.
Leipzig. 1909. (= Teildruck v. N. 9586.)
Wackenroder.
9673) E. Dessauer, Wackenroders „Herzens-
ergiessungen". (JBL. 1906/7 N. 7715.) IfO.
F. Walzel: DLZ. 29, S. 177-80.]|
9674) J. Gregor, Die dtsch. Musik aus d.
Beziehgn. v. Musik u. Dichtung. W. H.
Wackenroder: SIMusG. 10, S. 505-32.
Heidelberger Romantik:
Bettina v. Arnim.
9675) J. Jezower, Bettina (1785—1859): Ges.
75, S. 56/8.
9676) H. Spiero, Bettina. (= N. 9579a.)
9677) R. Steig, Ein Besuch bei Frau v. Arnim:
VossZg. 1909, N. 385.
(Nach e. Bericht von Frau Dr. Fleischer 1839.)
9678) Der 50. Todestag Bettinas in d. dtsch.
Presse: LE. 11, S. 719.
9679) Bettina v. Arnim, Goethes Brief-
wechsel mit einem Kinde. Her. v.J. Frank el.
(JBL. 1906/7 N. 7022). :[0. F. Walzel:
DLZ. 29, S. 1822/8.]!
511
IV, 10. Romantik.
512
9680) L. Hirse hberg, Zwei verschollene
Schriften Bettinas: FZg. N. 229. (Siehe
LE. 10, S. 1728.)
(Inneres Schauen in Goethes Familie; Aufsatz über
Stirner, Der Einzige.)
L. A. V. Arnim.
9681) A. F. Cohn, A. v. Arnim als Berliner
Mieter fl811): BerlTBl. 1909, N. 317.
9682) O. Hanns, L. A. v. Arnim. Ein Beitr.
z. Charakteristik d. dtsch. Romantiker. (In
tschech. Sprache.) Progr. Gaja. 10 S.
(Unter bes. Berücksichtigg. d. Werke v. M. Koch u. Steig
schildert Hanus Leben u. literar. Tätigkeit Arnims.)
9683) Arnims Werke. Ausg. in 4 Tln. Her.
V. M. Jacobs. 2 Bde. B., Bong. LXII,
148, 541, 326, 383 S. M. 4,00. 1[H. Röhl:
LE. 11, S. 1598/9.]|
(1. Lebensbild; Gedichte; Von Volksliedern ; Krinne-
rungen e. Reisenden; Briefe. — 2. Kronen Wächter;
Päpstin Johanna. — 3. Halle u. Jerusalem ; Die Appel-
männer; Der Stralauer Fischzug. — Erzählungen.)
9684) M. Jacobs, Arnims „Altdeutsche Lands-
leute": Euph. 16, S. 179-80.
9685) K. Wagner, Die histor. Motive in
Arnims „Kronenwächtern". Ein Beitrag z.
Erschliessg. d. Ideengehaltes d. Dichtg.
Teil I. Progr. Goldap. 4«. 32 S.
9686) K. G. Wen drin er, Arnims „Zeitung für
Einsiedler" (1908): NatZg. N. 455.
Cl. Brentano.
9687) H. Eulenberg, Brentano der Dichter:
Tag 1909, K 275.
9688) H. L. Held, 01. Brentano: ÜdW. 2,
S. 16-21, 52-60.
9689) H. Mulert, Cl. Brentano (1778—1842):
RGG. 1, S. 1338/9.
9690) F. Poppenberg, Züge zu Cl. Brentanos
Bilde: VossZgB. 1909, N. 35.
9691) J. E. Poritzky, Cl. Brentano: Zeitgeist
1909, K 23.
9692) L. Hirsch berg, Aus d. Archiv d. Familie
Brentano. II.: ZBFr. 12, S. 362/4.
9693) Cl. Brentano u. Sophie Mereau,
Briefwechsel. Her. v. H. Amelung. 2 Bde.
München, Müller. XXXIV, 231 S.; 243 S.
M. 7,00. |[H. Brentano: ALBl. 18, S. 368/9;
M. Meli: Zeit N. 2330 („Kl. B.s Liebe u.
Ehe"); 0. F. Walzel: LE. 11, S. 1505-10
(„Clemens u. Sophie"); T. de Wyzöwa:
RDM. 53, S. 450-60 („Le mariage d'un po^te
romantique allemand").]]
9694) O. E. Richter-Welk a. Ein ungedr. Brief
V. Cl. Brentano: ZBFr. NF. 1, S. 326-30.
(An J. G. Zimmer.)
9695) H. W i 1 1 m a n n , Sophie Mereau u.
Schiller: NFPr. N. 16026. (Siehe LE. 11,
S. 1079; auch KönigsbBll. 1909, N. 10.)
9696) A. M. V. Steinle, Ein romant. Doku-
ment: Hochland 6, S. 225/9.
(Zeichnung Cl. Brentanos.)
9697) Cl. Brentano, Sämtl. Werke. Unter
Mitwirkg. v. H. Amelung, V. Michels,
J. Petersen u. a. her. v. C. Schüdde-
kopf. (Iul8Bdn.) Bd. 5. Godwi. Her. v.
H. Amelung. München, Müller. XII, 476 S.
M. 6,00. |[J. Minor: DLZ. 30, S. 1381/2;
AV. Herzog: FZg. 1909, N. 186 („Godwi").]|
9698) Cl. Brentano u. E. v. Steinle, Dich-
tungen u. Bilder. Her. v. A. v. Bernus u.
A. M. V. Steinle. Kempten, Kösel. 1909.
219 S. mit 28 Vollbildern. M. 5,00.
9699) Cl. Brentano, Frühlingskranz. Her. v.
P. Ernst. (JBL. J 906/7 N. 7733.) |[J.
Fränkel: DLZ. 29, S. 416/8 (mit Berich-
tigungen).]!
9700) id., Frühlingskranz. Aus Jugendbriefen
ihm geflochten, wie er selbst schriftlich ver-
langte. Her. V. H. Königsdorf. Buch-
schmuck V. Vogeler -Worpswede. Königs-
berg i. Pr , Aderjahn. 1907. XVI, 379 S.
M. 9,50. (Seit 1910, M. 0,95.)
9701) E. Heilborn, Der Frühlingskranz: Nat-
ZgB. N. 8.
9701a) W. V. Scholz, Cl. Brentanos Frühlings-
kranz: Kw. 212, g 298-300.
9702) Brentanos Märchen. Mit Buchschmuck
V. E. Kuithan. (= Meister d. Märchens.)
L., Abel & Müller. 1909. 147 S. M. 1,50.
9703) Anna Katharina Emmerich, Das
bittere Leiden unseres Herrn Jesu Christi.
Nebst Lebensabriss v. Cl. Brentano. Neu
bearb. v. e. Priester d. Diözese Seckau. Graz,
Styria. 1909. XII, 359 S. M. 2,00.
9704) Mönkemüller, Anna Katharina Em-
merich, die stigmatisierte Nonne v. Dülmen :
ZReligionsspsych. 1, S. 254-68, 299-319.
9705) F. v. S p e, Trutznachtigall. Nebst d. Liedern
aus d. Güldenen Tugendbuch desselben Dich-
ters. Nach d. Ausg. V. Kl. Brentano kritisch
neu her. v. Alions W einrieb. Mit d.
Titelbildern d. Orig.-Ausg. u. d. Ausg. v.
Brentano. (= N. 4102.)
Des Knaben Wunderhorn.
9706) L. A. V. Arnim u. Cl. Brentano, Des
Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder.
Heidelberg 1806. Neudruck. 3 Bde. 1. Bd.
480 u. XII S. L., Insel- Verlag. 1910. M. 12,00.
9707) Des Knaben Wunderhorn. Ausgew. v.
F. Ranke. Ebda. XIV, 261 S. M. 2,00.
9708) O. Böckel, Des Knaben Wunderhorn.
Entstehg. u. Bedeutg.: Eckart 4, S. 179-86.
9709) K. Bode, Die Bearbeitg. d. Vorlagen in
Des Knaben Wunderhorn. (= N. 1549.)
J. V. Görres.
9710) J. Antz, „J. V. Görres muss popularisiert
werden": ÜdW. 2, S. 280/1.
9711) K. Jentsch, Sepp u. Görres: Zeit N. 2408.
9712) Rhenanus, Der junge Görres. Fraukf.
a. M., Neuer Frankf. Verl. 1909. 50 S.
M. 0,60.
9713) Weiler, Zum 60. Todestag v. J. Görres:
Welt (Wien) N. 19.
W. Grimm.
9714) R. R i e m a n n , W. Grimm als Kinderfreund :
Universum 26, S. 318-20.
9715) M. Beck, Wie Grimms Märchen ent-
standen. (= N. 1787.)
Ph. 0. Runge.
9716) A. Aubert, Runge u. d. Romantik. B.,
P. Cassirer. 1909. 134 S. Mit 32 Abbildgn.
M. 10,00. (Vgl. id.: Meister der Farbe Bd. 6,
S. 85-92.) i[Marie Joachimi-Dege: LE.
12, S. 553/4.]!
9717) S. Krebs, Ph. O. Runges Entwickelg.
unter d. Einfluss L. Tiecks. Mit 5 ungedr.
Briefen Tiecks. {= BNLG. 1, Heft 4.) Heidel-
berg, Winter. 1909. 168 S. M. 4,40.
513
IV, 10. Romantik.
514
971S) W. R o c h , Ph. O. Runges Kunstanschauung
(dargestellt nach seinen ^Hinterlasseuen
Schriften") u. ihr Verhältnis z. Frühromantik.
(= StDKG. Heft 116.) Strassburg, Heitz.
1909. VIII, 248 S. M. 8,00.
9719) Franz Schultz, Ph. O. Runge als Denker
u. Dichter: DLZ. 29, S. 3205/8.
(Gegen die Ausgabe v. E. Sulger-Gebing. [JBL. 1906/7
N. 7761].)
9720) Ein Frühlingsbote d. Romantik : HPBIL 144,
S. 747-51.
(Runge.)
Xorddeutseho Romantik.
A. V. Chaniisso
9721) L. Krähe, Chamisso-Forschung : LE. 11,
S. 1149-51.
(.ausgaben v. L. Geiger, H. Tardel, M. Sydow.)
9722) P. Zaunert, Chamisso u. d. Gegenw. :
TglRsB. N. 184/5.
9723) Chamissos Tochter (Johanna Schneider):
LE. 10, S. 817.
9724) Chamisso et Charles X : Feuilles d'histoire 1,
N. 1.
9725) E. F. Kossmann, Der Dtsch. Musen-
almanach 1833-39. (= N. 616.)
9726) J. Schapler, Chamissostudien. Arnsberg,
Stahl. 1909. 118 S. M. 1,50.
(Der Humor bei Chamisso. ~ Peter Sehlemihl.)
9727) Chamissos Werke. Auswahl in 3 Tln.
Auf Grund d. Hempelschen Ausg. neu her.
V. M. Sydow. B., Bong. CLX, 231, 218,
277 S. M. 1,75.
(1. Lebensbild ; Gedichte I. — 2- Gedichte II. — 3. In
dramatischer Form ; Übersetzungen : Adalberts Fabel ;
Peter Sehlemihl; Vermischtes in Prosa.)
9728) J. Minor, Chamissos Bearbeitg. d. Armen
Heinrich. (= N. 1096, S. 198-200.)
9729) A. V. C h a m i s s 0 , Peter Schlemlhls wunder-
same Geschichte. Mit Vollbildern, Vignetten
V. E. Preetorius. München, Weber. 59 S.
_ M. 6,00. [W. V. Scholz: Kw. 21', S. 183/4.] j
9730) J. Lautenbach, Verwandte Motive in
Volkspoesien. (= N. 1560.)
(Beb. auch Chamisso, Der Sohn der Witwe.)
9731) Hoffmann, Börangers Einfluss in Cha-
missos Gedichten. Progr. Suhl. 4°. 10 S.
;[0. Glöde: ZFEU. 8, S. 366/8.] i
9732) V. Po Hak, B^ranger in D«
Progr. Wien. 33 S.
Contessa
9733) Rosenberg, Romantiker in Hirschberg
im Riesengebirge : Wanderer im Riesengebirge
28, N. 6.
(Brüder Contessa u. Weisflog.)
Eichendorff.
Gesamtdarstellungen und Sammel-
werke.
9734) E. Reinhard, Eichendorff-Studien.
(=MOnsterBNL. Heft 5.) Münster, Schöningh.
yil, 94 S. M. 2,00. ;[L. Krähe: DLZ. 30,
S. 2470 (ablehnend); Erwiderg. v. E. Rein-
hard: ib. S. 2783; Replik v. L. Krähe: ib.
S. 2784.
iBeh. Eichendorffs Frühzeit, Beitrr. zur Wärdigg. des
Dramatikers, Religiöser Entwickelungsgang, E. als
Studentendichter.)
9735) Dem Andenken Eichendorffs. Drei^Osten"-
Hefte. Jauer, Hellmann. 8. 65-102, 181-236.
M. 0,60.
Jahresberichte für neuere deutsche Literat Br^etekichte.
Deutschland.
9736) Eichendorff-Kalender. Jahrg. 1. Regens-
burg, Habbel. 1909. 164 S. Mit Bildern. M. 1,20.
(Enih.: Marie Speyer, Heimatklänge in Eichen-
dorffs Diehtgn. — A. Nowack, E. in Jobannesberg. —
K. V. Löwis of Menar, Eichendorff als Mensch u.
Gesellschafter. — W. Kosch, I>uise v Eichendorff
an A. Stifter. — K. Biberfeld, Eichendorff in Wien,
Festspiel. — R. t. Kral ik. Die Romantiker. No%-elle.
- M. Koch. Neueste Eichendorff-Llt. — J. V. Wid-
mann, Eichendorffs Tagebücher.)
Charakteristiken.
9737) C. Fasola, Carattere della Urica di I. v.
Eichendorff. Appunti bibliografici delle tradu-
zione italiane dei suoi canti: RLT. 2, S. 87-95.
(Dazu Übersetzg. V. F. C i p o 1 1 a u G. P a r e n 1 1 8. 96-111.)
9738) G. Kessler, Eichendorff u. d. Musik:
NMusZg. 29, S. 77-80. (Siehe auch J.
Blaschke, Zur Gesch. des Liedes „Wer
hat dich, du schöner Wald".)
9739) E. Reinhard, Eichendorff als Studenten-
dichter: AkMBll. 20, S. 1/2.
9740) J. V. Eichendorff (1788—1857). |G. Fuchs:
ZDü. 23, S. 209-24; H. Jarck: MPTh. 4,
N.4; M. Koch: JBSchlesGes. 1908;F. Lien-
hard: Wege nach Weimar 6, S. 36/9; P.
Machule: Volksbücherei in Oberschlesien 2,
S. 1-10; Expeditus Schmidt (-= N. 429,
S. 9.5-112); H. Ströbel: NZ^t. 26', S. 258-63;
G. Tullio: Natura el arte 15. jennaio;
W. de Veer: Jaarboekje (Nymwegen) 57,
S. 163-92; W. Zipperer: AkMBl. 20, S. 73/5.|
Biographisches.
9741) E. Reinhard, Aus J. v. Eichendorffs
dichter. Frühzeit. Diss. Münster. 62 S.
(Der Wiener Aufenthalt 1810—13 u. seine Bedeutg.
für des Dichters Entwickelg)
9742) id., Eichendorff im Befreiungskrieg:
AkMBll. 20, S. 18-21.
9743) J. G. Wahner, J. V. Eichendorffs Sterbe-
stunde: Oberschlesien 7, S. 475/9.
9744) H.Weg e n e r, H.W. Budde, e. Jugendfreund
Eichendorffs u. Loebens: Euph. 16, S. 513:6.
9745) A. Nowack, Luise, Freifrau v. Eichen-
dorff: OberschlesHeimat. 4, S. 113-27.
9746) id., Stammbuch der Madame (ßenigna
Sophie Amalie) Hahmann: ib. S. 128-36.
(Zahlreiche Eintraggn. t\. Eichendorffs.)
9747) i d., Eichendorff u. d. Burg Tost : ib. S. 69-72.
9748) F. A V e n a r i u s : Zum Eichendorö'-Denkmal :
Kw. 23', S. 57 8.
9749) Eichendorff-Denkmal: ÜdW. 2, S. 503/4.
Briefe.
9750) K. Th. V. Schön, Eichendorffs Brief-
wechsel mit Schön: N&S. 124, S. 238-58,
415-34; 125, S. 50-70.
9751) J. G. Wahn er, Ungedr. Briefe J.s u.
Luises V. Eichendorff: Oberschlesien 7, S. 61/8.
9752) A. Nowack, Aus Eichendorffs Nachlass:
OberschlesHeimat. 5, S. 42,6.
(Briefe — Gedichte Luise v. Eichendorffs )
Werke.
9753) J.v. Ei chendorff,Sämtl. Werke. Histor.-
krit. Ausgabe. In Verbindg. mit Ph. A.
Becker her. v. W. Kosch u. A. Sauer.
(In 12 Bdn.) Bd. 11: Tagebücher. Mit Vorw.
V. W. Kosch. Regensburg, Habbel. XIV,
426 S. Mit 11 Tafeln. M. 4,00. [J. V. Wid-
mann: NFPr. N. 15 920/ 1 ; J. M i n o r : ZOG. 60,
S. 481-99 (.Die neue E.-Ausg.*); E. Rein-
hard: LHw.47, S.49-52;K. Jahn:ADA.33,
S. 300/5; L. Krähe: DLZ. 30, S. 2468-70.] |
m,x.x. 33
515
rV, 10. Romantik.
516
9754) Eichendorffs Werke in 4 Tln. Her. v.
L.Krähe. 2 Bde. B., Bong. XLVI, 394, 279,
236, 427 S. M. 3,50. |[J. G. Wahn er:
LHw. 47, S. 762/3, 862 („Berichtigung").]]
(1. Lebensbild; Gedichte; Julian. — 2. Ahnung u.
Gegenwart. — 3. Kleinere Novellen. — 4. Dichter u.
ihre Gesellen ; Satirische Schriften ; Erlebtes.)
9755) W. V. Scholz, Von Wald u. Feld.
Eichendorffs Gedichte u.Erzählgn. (= Bücher
d. Rose Bd. 10.) München, Langewiesche
& Brandt. 1909. 448 S. M. 1,80.
9756) J.U.W. V. Eichendorff , Jugendgedichte.
Her. V. R. Pissin. (JBL. 1906/7 N. 7793.)
|[F. Uhlendorff: Euph. 15, S. 268-76.]|
9757) J. E. 0. Müller, Eichendorffs poet.
Bilderbuch. Festschr. Bergedorf. 25 S.
9758) J. Nadler, Eichendorffs Lyrik. Ihre
Technik u. ihre Geschichte. (= PragDSt.
Heft 10.) Prag, Bellmann. VII, 242 S.
M. 6,00. |[G. Bäsecke: Euph. 17, S. 176-95;
E. Reinhard: LHw. 47, S. 937-44.] |
9759) H. Wegener, Eichendorffs „Ahnung u.
Gegenwart". L.-Gohlis, Volger. 1909. VI,
79 S. M. 1,50.
9760) R. Asmus, Eichendorffs „Julian". (=
N. 1514.)
9761) E. Reinhard, Eichendorffs Novellen
„Aus d. Leben e. Taugenichts" u. „Das
Marmorbild": LHw. 45, S. 665-700, 737-44.
9762) W. Ziesemer, Ein Fragment Eichen-
dorffs: VossZgB. N. 47.
(„Die Wanderschaft.-)
9763) Eichendorff, Die Glücksritter. Eingel.
V. H. Todsen. (= Das Erbe. Bd. 2.) B.,
Concordia. 84 S. M. 0,50.
9764) J. Er d mann, Eichendorffs hist. Trauer-
spiele. Halle, Niemever. X, 123 S. M. 3,00.
|[L. Krähe: DLZ. 30^ S. 2470/1; E. Sulger-
Gebing: LBlGRPh. 31, S. 96/8.] i
9765) E.Reinhard, Eine Eichendorff -Auf führg. :
AkMBll. 20, S. 62.
(Aufführg. V. „Die Freier" in Münster.)
9766) Eichendorff u. L. Schneider, Her-
mann u. Thusnelda. (= N. 1447.) |[E.
Reinhard: LHw. 47, B. 847/8 (ablehnend).]]
9767) K. G. Wendriner, Das Drama d. Ro-
mantiker: BreslauerZg. N. 832.
(Anschliessend an e. Aufführg. v. Eichendorff, Der
letzte Held v. Marienburg.)
Bibliographisches und Kritisches.
9768) W. Kosch u. L. Krähe, Eichendorff-
Lit.: DLZ. 29, S. 798-803.
(A. Nowack. — F. Castelle, A. v. Bernus, W. Vesper.)
9769) K. Menne, Neuere Lit. über Eichendorff:
AkMBll. 20, S. 21/2, 60/2.
9770) R. M.Meyer, Eichendorff- Studien : LE. 12,
S. 308-10.
(W. Kosch [Tagebücher], F. Castelle [Ungedruckte
Dichtgn.], A. Nowack, E. Reinhard, H. Wegener.)
9771) E. Reinhard, Über d. Eichendorff-For-
schung: LHw. 46, S. 517-22.
Fouque.
9772) O. Floeck, Die Elementargeister bei
Fouqu^ u. a. Dichtern d. romant. u. nach-
romant. Zeit. (= N. 1740a.) |[H. Michel:
DLZ. 31, S. 1251/3.]|
9773) L.Jeu the, Fouquö als Erzähler. Kap. VI
u. VII: Fouqu^s Stelig. z. Ritterroman u.
z. Romantik. Diss. Breslau. 1910. 44 S.
9774) J. C. Poestion, Fouque u. Island:
Kultur 10, S. 154-67.
9775) S. Rahm er. Neue Studien z. H. v. Kleist.
(= N. 9602.)
(Fouque u. Kleist.)
9776) W. Ziesemer, Fouqu^s Briefe an A.
Zeune: VossZgB. 1909, N. 14.
9777) i d. , Ein unbekannter Brief Fouqu^s (1811) :
ib. N. 47.
(An A. G. Eberhard.)
9778) Fouquös Werke. Auswahl in 3 Tl. Her.
V. W. Ziesemer. B., Bong. XXVIII, 269,
265, 379 S. M. 2,50.
(1. Lebensbild; Gedichte; Undine; Sintram u. seine
Gefährten ; Das Galgenmännlein ; Rose. — 2. Der Held
des Nordens. — 3. Der Zauberring.)
9779) W. Deetjen, Fouquäs Andreas Hof er-
Dramen. (= N. 1432.)
(Andreas Hofers Gefangennehmung. — A. Hofers Tod
1832.)
9780) Fouqu^, Sintram and his companions.
Mit Illustr. V. E. J. SuUivan. London,
Methuen. M. 7,50.
9781) Fouquds Undine. Transl. by W. L.
Courtney. Illustr. by A. Rackham.
London, Heinemann. 1909. M. 7,50.
E. Th A. Ho ff mann:
Gesamtdarstellungen undCha-
rakteristiken.
9782) A. Sakheim, E. Th. A. Hoffmann. L.,
Haessel. X, 291 S. M. 6,00. i[W. Küchler:
LBlGRPh. 30, S. 101/2 (ablehnend).]]
9783) H. Benzmann, E. Th. A. Hoffmann:
HambCorrB. N. 17.
9784)OttoFischer,E.T.A.HoftmannsDoppel-
empfindungen: ASNS. 123, S. 1-22.
9785) KKurtz. E. T. A. Hoffmann: SozMhh. 12,
S. 27-34.
9786) K. Knatz, Hoffmann u. seine Welt:
Arena 1909, S. 393-400.
9787) M. H. Leopold, E. T. A. Hoffmann:
Elzeviers geillustreerd maandschrift 1909,
Febr. (Siehe LE. 11, S. 1100.)
9788) J. E. Poritzky, Hoffmann: Zeitgeist
N. 9.
Beziehungen und Einwirkungen.
9789) J. Cerny, J. Cazotte u. E. T. A. Hoff-
. mann: Euph. 15, S. 140/4.
9790) K. Wittmann, Der Einfluss E. T. A.
Hoffmanns auf F. Hebbel. (= N. 6738.)
9791) W. Siebert, H. Heines Beziehgn. zu E.
T. A. Hoffmann. (= N. 9918.)
9792) G. M. Priest, A parallel between Hoff-
mann u. Ludwig: MLN. 24, S. 255/6.
9793) W. Haape, jA de Musset u.] Hoffmann.
(= N. 4387, S. 50/9.
9794) Ch. H. Cobb, The influence of E. T. A.
Hoffmann on the tales of E. A. Poe. New
York, University of North Carolina Press.
105 S.
9795) F. Schneider, Poe u. Hoff mann. (=
N. 6460.)
Biographisches.
9796) Hans v. Müller, Aus E. Th. A. Hoff-
manns Herzensgesch. : DRs. 137, S. 252-60.
9797) id., Hoffmanns Ende. Briefe, Urkunden,
Verhandlgn. aus d. Monaten Januar bis Okt.
1822. München. 1909. 80 S. Privatdruck.
|[F. Holtze: FBPG. 22, S. 683/4.] |
517
IV, 10. Romantik.
518
9798) Hans v. Müller, Hoffmann u. Härtel.
1= N. 284.)
9799) G. Ellinger, E. T. A. Hoffmann u. A.
Schade: XatZgB. N. 38.
9800) E. V. Wilden bruch, Zeitgenossen über
Zeitgenossen (Hoffniann u. Weber nach d.
Erinnergn. v. F. W. Jahns). (= N. 317.)
(Vgl. G. Landauer: LE. 10, S. 1251/2.)
9801) M. Pfeiffer, E. Th. A. Hoffmann in
Bamberg: Theater-Kalender 1, S. 86-112.
9802) id., E. T. A. Hoffmanns Bamberger Woh-
nung: SüddMhh. 5, S. 231/3.
9803) Karl Schmidt, 100 Jahre Bamberger
Theater. Festschrift zur E. T. A. Hoffmann-
Feier (1808-1908). (= N. 7822.)
9804) Schönke, E. T. A. Hoffmanns Wohnhaus
in Bamberg: Bayerland 19, S. 585;'8.
9805) L. Hirschberg, Verschollene Hoff mann-
Dokumente: NatZgB, N. 39. (Siehe auch
ib., X. 35.)
(Aufsatz Lysers über die Tafelrunde bei Lutter &
Wegener. Berlin 1821 )
9806) K. Kon r ad. Der Teuf eishoff mann in d.
Ostmark: Aus d. Posener Lande 3, Dezember;
4, S. 17.
9807) C. G. V. Maassen, Aus Hoffmanns Brief-
wechsel: Hyperion 1», S. 123/6.
(An Chamisso.)
9808) Hans v. Müller, Drei Theaterbriefe
E. T. A. Hoffmanns: Neue Revue 1909,
5. 509-13.
Werke.
9809) E. Th. A. Hoff mann, Sämtl. Werke.
Hist.-krit. Ausg. Her. v. C. G. v. Maassen.
(Vgl. JBL. 1906 7, X. 7228.) Bd. 2/3.
München, Müller. XXIH, 374 S.; XXVHI,
447 S. Je M. 5,00. [J. Cerny: ZOG. 59,
S. 1102,5; L. Fränkel: LCBl. 59, S. 548,9;
R Schaukai: N&S. 126, S. 194-201 (,Zur
neuesten H.-Ausg.").]|
(2. Die Elixiere des Teufels. — 3. Nachtstücke.)
9810) id., Werke. Her. v. V. Schweizer u.
P. Zauuert. 4 Bde. L., Bibliograph. In-
stitut. 1909. .32, 301 S.; 420 S.; 482 S.;
447 S. M. 8,00.
(1. Märchen. Novellen. -- 2. Erzählungen. — 3. Elixiere
d- Teufels. Kreisleriana. — 4. Kater Murr.)
9711) id., Ausgew. Werke. Her. v. R. Schaukai.
8 Tle. in 2 Bdn. L., Hesse. XXXH, 323,
98, 372, 135, 251, 253, 244, 240 S. M. 3,00.
(Siehe auch R. Schaukai, „Hoffmanns
Werk: Zukunft 67, S. 294/8.)
9812) id., Menschen u. Mächte. Ausgew. Er-
zählgn. (= Bücher d. Rose Bd. 6.) Eben-
hausen u. München, Langewiesche & Brandt.
538 S. M. 1,80.
9813) K. F. Sturm, Hoffmanns Kindermärchen:
ZDU. 23, S. 541/7.
9814) H. Platen, Der goldene Topf. Op. 51.
Symphon. Dichtg. nach E. T. A. Hoffmann
V. J. Krug- Waldsee: AMusZg. 35, S. 429-30.
9815) F. Leppmann, Kater Murr. (= N. 1673
S. 11-29.)
9816) J. Cerny, Zu Hoffmanns Kater Murr:
Euph. 16, S. 512. 3.
9S17) E. T. A. Hoffmann, Meister Floh. Ein
Märchen in 7 Abenteuern zweier Freunde.
Zum 1. Male vollständig neu her. y. Hans
V. Müller. Mit 10 färb.) Zeichngn. v. E.
Stern. B., Bard. 261 S. M. 7,50. |[0.
Pniower: Tag X. 271 (siehe LE. 10, S. 1649);
R. Schaukai: N&S. 129, S. 391/8 (-Glossen
z. neuen Ausg. von Meister Floh").];
9818) E. T. A. Hoff mann, Nussknacker u.
Mausekönig. Mit Buchschmuck v. C. Micke-
lait. (= Meister des Märchens.) L., Abel
& Müller. 1909. 103 S. M. 1,50.
9819) L. Hirschberg, Ein verschollenes E.
T. A. Hoffmann-Dokument: NatZg. N. 41.».
(Siehe LE. 11, S. 45.)
(Die Pagodenburg.)
9820) O. Kühn, W. Braunfels' Prinzessin Bram-
billa: Kw. 22», S. 297/8. (Siehe auch id.:
NMusZg. 30, S. 304 6.)
9821) K. Konrad, Das Urbild des ,EatKrespel":
Königsb. Hartungsche Zg. 1909, N. 511.
9822) E. T. A. Hoffmann, Schwester Monika
erzählt u. erfährt. Eine erotisch-psychisch-
physisch-philanthropisch-philanthropinische
Urkunde des säkularisierten Klosters X. in
S . . . . neu her. v. G. Gugitz. Wien, Ludwig.
(Privatdruck.) M. 20,00. [R. M. Meyer:
Euph. 16, S. 801 (.scharf ablehnend).]
9823) Die Vision auf d. Schlachtfelde bei Dres-
den Vom Vf. d. Phantasiestücke in Callots
Manier [Hoff mann]. (Deutschland 1814.)
Faksimiledruck her. v. C. G. v. Maassen.
München, Müller & Sohn. 1909. 16 S.
Musikalisches. (Siehe auch N. 9592.)
9824) E. Glöckner, Studien z. romant. Psycho-
logie der Musik insbes. mit Rücksicht auf
d. Schriften Hoffmannns. Diss. München,
Steinicke. 1909. 45 S. M. 1,60.
9825) E. Istel, E. T. A. Hoffmann u. das
Requiem v. M. Havdn: KirchenmusJb. 21,
S. 160/4.
(Aufsatz aus d. Allg. Musikal. Zg. von 1812.)
9826) E. Kroll, E. T. A. Hoffmanns musikal.
Anschauungen. Nebst e. Anh. : Über bisher
unbekannte Rezensionen Hoffmanns für d.
Leipz. Allg. Musikal. Zg. Diss. Königsberg.
1909. 125 S.
9827) Hans v. Müller, Hoff mann als Musik-
schriftsteller: SüddMhh. b\ S. 28-64, 283-93.
(Dazu E. Istel: ib., S. 494/6; H. v. Müller:
ib., S. 496.)
9828) May de Rudder, Les id^es de Hoff-
mann sur la musique: Guide musical 54,
S. 43/5, 63/6.
9829) C. Schaeffer, Die Bedeutg. d. Musika-
lischen u. Akustischen in Hoffmanns literar.
Schaffen. (= BDLW. N. 14.) Marburg,
Elwert. 1909. VIII, 239 S. M. 6,00.
9830) H. u. Christine Touaillon, Hoffmanns
Undine. (= N. 1536.)
Bibliographisches und Kritisches.
9831) P. Graupe, Katalog 49. Dtsch. Lit.
Berlin. 1909. 63 S. [ZBF. NF. 1», S. 17/8.]|
(Enth. d. Bibliothek H. Seidels u. e. vollständiges Ex.
d. ersten Einzeldrucke Hoffmanns. Mit Vorwort v.
H. W. Seidel, H. Seidels Verhältnis zu Hoffmann.)
9832) G. Ellinger, Neuere Lit. über Hoffmann:
MünchenerNNB. 1909, N. 61.
9833) O. F. Walze 1, Hoffmanniana: LE. 11,
S. 408-13.
(C. G. V. Maassen. — A. Sakheim.)
Hotiicald. Mütitz.
9834) O. Schmidtborn. Chr. E. Frhr. v.
Houwald als Dramatiker. 1= BDLW. N. 8.)
Marburg, Elwert. 1909. VII, 117 S. M. 2,40.
I 9835)O.Schmid, C.B.v. Mütitz (1780—1845;:
, DAdelsbl. 26, S. 261/2.
33*
519
IV, 10. Romantik.
520
Z. Werner.
9836) A. Leitzmann, Briefe Z. Werners an
Karoline v. Humboldt: Euph. 16, S. 93-100,
425-34.
9837) E. Reinhard, Zur Biographie v. Z.
Werner: Gral 2, S. 450/5.
9838) E. Vierling, Z. Werner (1768—1823).
La conversion d'un romantique. Avec une
correspondance et des docuraents inMits.
Paris, Didier. XII, 333, 40 S. Fr. 6,00.
|[J. Fränkel: LE. 11, S. 1042/3 (bezeichnet
das Werk als Plagiat); J. Minor: NFPr.
K 16151; F. Schulze: LCBl. 59, S. 1529-30;
O. F. Walzel: DLZ. 29, S. 2981/5.]|
ScIiTTäbische Schule:
Allgemeines.
9839) E. Mann, Schwabenland u. seine Dichter.
(= N. 152.)
W. Häuf.
9840) Hauffs Werke. Vollständige Ausg. in
6 Tln. Auf Grund d. Hempelschen Ausg.
neu her. V. M. Drescher. 2 Bde. B., Bong.
LH, 376, 263, 243, 337, 381, 201 S. M. 3,50.
(1. Lebensbild; Gedichte; Märchen. — 2. Memoiren
des Satan. — 3. Mann im Mond. — 4. Liehtenstein.
5. Novellen. — 6. Phantasien u. Skizzen; Aus dem
Nachlasse.)
9841) id., Märchen. Mit Buchschm. v. A. Schmid-
hammer. {= Meister des Märchens Bd. 2.)
L., Abel & Müller. 1909. 135 S. M. 1,35.
J, Kerner.
9842) J. Bayer, J. Kerner. (= N. 371, S. 418-31.)
9843) L. Geiger, Polit. Briefe J. Kerners an
Varnhagen v. Ense: StVLG. 9, S. 1-21.
9844) F. Heinzmann, J. Kerner als Roman-
tiker. (= N. 1999.) |[0. F. Walzel: DLZ.
30, S. 2278-8 1.]|
9845) Ernst Müller, Prinz Adalbert v. Bayern
u. J. Kerner: VossZgB. N. 8.
984G) J. Richert, Gesch. d. Lyrik J. Kerners.
(= Berl. Beitrr. Heft 36.) B., Ehering. 1909.
142 S. M. 3,60.
9846a) Th. Rohleder, Das Mädchen v. Orlach.
Lorch, K. Rohm. 28 S. M. 0,30.
9847) L. Geiger, Ungedr. Briefe u. Gedichte
J. Kerners: StVLG. 8, S. 371-83.
(An Rümelin u. Frau.)
9847a) O. Güntter, Th. Kerner (1817—1907).
(= N. 5346.)
G. Pfizer.
9848) L. Fränkel, Der Letzte d. Schwäbischen
Dichterschule: FZg. 1907, N. 208 (Morgenbl.).
6r. Schwab.
9849) J. Bolte, Die Sage v. d. unbewusst über-
schrittenen See. (= N. 1317.)
9849a) A. Kohut, G. Schwab als Redakteur.
(= N. 274, S. 216-21.)
9850) G. Schwab, Sagen d. klass. Altertums.
Her. V. E. Beutler. 2 Bde. L., Insel- Verl.
1909. III, 516, 507 S. M. 8,00.
L. Uhland. (Siehe auch N. 874/6.)
9851) Emma Castelbolognesi, L. Uhland
come poeta caratteristico della ballata te-
desca: Rivista d'Italia 11 1, S. 416-41.
9852) A. Kohut, L. Uhland u. Kirchenrat W.
Wassermann: AZgJudent. 73, S. 369-70.
9853) T. L o n g o , L. Uhland, con speciale
riguardo all' Italia. Firenze, Seeber. XVI,
463 S. L. 4,00. |[H. Fischer: DRs. 138,
S. 149-51; E. Mele: RLT. 2, S. 31 5/6.] |
9854) A. Kohut, L. Uhland u. seine Verleger.
(= N. 274, S. 56-61.)
9855) J. Pro 1 SS, Im Hirsch zu Echterdingen.
Erinnerungen an L. Uhland: HambCorrB.
1909, N. 1/2.
9856) A. Silber mann, Uhland als Erzieher:
VossZg". N. 3.
(Kurze Schilderung seiner politischen Tätigkeit u.
Bedeutung.)
9857) W. Wustmann, Uhlands Einfluss auf d.
Poesie Hebbels: Grenzb. 68, S. 362-70.
9858) E. K. B 1 ü m m 1 , Briefe von u. an L.
Uhland: ZBFr. NF. 1, S. 209-15.
(H. F. Massmann, Hoffmann v. F., L. Mieville, F.Wolf,
Freiligrath, K. Halling.)
9859) L. Uhlands Werke in 3 Tln. Her. v.
A. Silbermann. B., Bong. XCVI, 495,
289, 723 S. M. 3,50.
(1. Lebensbild; Gedichte. — 2. Dramen u. dramat
Entwürfe u. Fragmente. — 3. Zur Geschichte der
Dichtung u. Sage.)
9860) L. K 0 r t h , Uhlands Gedichte in der
musikal. Komposition: KVZg. 30. Aug. 1908.
(Siehe Musik 8'^ S. 35/6.)
9861) Uhlands Gedichte. Für d. Vortr. bearb.
V. F. Rothenf eider. (= Volksbühnen-
werke. Heft 7.) München, Höfling. 16 S.
M. 0,50.
9862) Jehle, L. Uhlands Anteil am württbg.
Gesangbuch u. anderes: MschrGK. 14,
S. 227-30, 252/7.
9863) N. Zingarelli, Bertrand de Born e la
sua bolgia: Rivista d'Italia 11 2, S. 689-714.
9864) F. Holzner, Zu Uhlands Schenk v. Lim-
burg: Lehrproben u. Lehrgänge 1908, N. 2.
9865) La barchetta da tedesca di Uhland trad.
di D. Gnoli: RLT. 2, S. 261/2.
9866) W. Limper, Der fünffüssige Jambus in
Uhlands dramat. Werken. (= N. 2856.)
9867) W. Moestue, Uhlands Vorlesung über
d. nord. Sage. (= N. 1114.)
Andere:
Burgsdorff. Gentz.
9868) F. Poppenberg, Ein Lebens- u. Gefühls-
fragment aus d. Romantik: VossZgß. N. 40.
(W. V. Burgsdorff.)
9868a) Briefe von u. an Gentz. Her. v. F. C.
Wittichen. Bd. 1. (= K 4752.)
F. Hörn.
9869) F. L entner, Ein sanftmütiger Literat:
ZOG. 59, S. 89-90.
(F. Horn.)
Stägemann. Varnhagen. Bahel.
9870) L. Geiger, Aus d. Stägemannschen
Hause: Tag N. 66.
9870a) F. Deibel, Rahel u. Bettina: LE. 40,
S. 1704/7.
(A. Fiala, Ellen Key, Strobl, K. W. Fritsch.)
9871) E. Heilborn, Varnhagen u. Rahel: Velh-
KlasMhh. 2S\ S. 452/6.
9872) H. H. H o u b e n , Varnhagen v. Ense
(1785-1858): VossZgB. N. 41.
521
IV, 1 1 a. Heine.
522
9S73) M. Jacobs, Varnhagen v. Ense: Berl-
TBl. N. 518.
5)H"4) Kllen Key, Rahel Varnhagen. Stock-
holm, Bonnier. 8, 226 S. Kr. 3,50.
!)S"4) A. Kohut, Varnhagen v. Ense u. Rahel
Levin: MVAbwAnt. 18, S. 279-80.
!>S75) Betty Paoli, Rahel. (= N. 423, S. 46-59.)
9576) Angfele Ponchout, Rahel Varnhagen
moraliste: RGermanique. 4, S. 147-78.
9577) S. Rahmer, Zum Gedenktage v. Varn-
hagen V. Ense: Geg. 74, S. 276/9.
(Mit iwei unveröffentl. Briefen an Fouque u. General
V. Pfuel.)
9878) Helene Stöcker, Rahel Varnhagen in
Liebe u. Ehe: Neue Generation 4, S. 77-84.
(Auch: Tag N. 279.)
9879) F. Stössinger, Varnhagen v. Ense :
Blaubuch 3, S. 1287-90.
9880) F. Meusel, A. v. d. Marwitz. Unter
Mitteilg. e. Briefes an Rahel: VossZgB. N. 1.
Therese Huber.
9881) L. Geiger, Römische Briefe e. dtsch.
Diplomaten: ZBFr. 12, S. 15-25.
IV, 11
Heine und das Junge Deutschland,
a) Heine.
Allgemeines: Charakteristiten und Gesamtdarstellungen N. 9832. — Einzelnes N. 9S93. — Heine und da* Ausland
X. 9904. — Bingraphisches: Persönliche nnd literarische Beziehungen N. 9903. — Lokale Beziehungen N. 9927. — Briefe
N. 993Ö. — Werke N. 9942. — Sprache und Stil N. 996Ö. — Heine- Verehrung und Forschung N. 9967. —
Allgemeluos:
Charakteristiken uTid Gesamtdarstellungen.
(Siehe auch N. 9985-91.)
9882) A. Bartels, Heine - Genossen. Zur
Charakteristik d. dtsch. Presse u. d. dtsch.
Parteien. 2. Aufl. Mit e. Anhg. : Sogenannte
wissenschaftl. Kritik. Dresden, Koch. III,
187 S. M. 2,00. (Vgl. JBL. 1906; 7, N. 79089.)
9883) L. Berg, Heine — Nietzsche — Ibsen.
(= N. 374.)
(8. 11-27: Heine u. Nietzsche.)
9884) W. Bölsche, Heine im Abendrot seines
Jh.: Xenien 1, S. 29-45.
9S85) E. A. Boucke, Heine im Dienste d.
-Idee-: Euph. 16, S. 116-31, 434-60.
98S6) A. Chuquet, H. Heine et la jeune
Allemagne: Feuilles d'histoire 1, S. 277-89.
9887) W. Deetjen, H. Heine als Lehrer:
HannCourB. 1909, N. 128.
9S88) H. Eulenberg, Rede für e. Heinefeier
zugunsten e. Heinebühne im Foyer d. Düssel-
dorfer Schauspielhauses: Morgen 2, S. 835/7.
9889) C. Kräh, H. Heine. Noch e. Denkmal.
Riga, Neuner. 1909. 36 S. M. 0,75. (Vgl.
auch id.: BaltMschr. 66, S. 83-90.)
HS90) R. Lehmann über H. Heine. (= N. 637,
S. 345.)
9891) S. Meiseis, H. Heine. (= K 418,
S. 42-51.)
9892) H. Spiero, Heine. (= N. 4982, S. 51/9.)
9893) H. Trabert, Der Kampf um Heine:
HambCorr. 1909, N. 600.
9894) G. Tyrrell, Versions and perversions
from Heine and others. London, Elkin
Mathews. 1909. M. 2,50.
9895) J. Zangwill, Aus e. Matratzengruft.
= N. 88b, Bd. 2, S. 56-96.)
9896) H. Heine : Emotion and irony : EdinburehR.
207, S. 151-77.
L^^* Berücksichtigung der Werke [Karpeles] u. der
bchnften v. J. Legras u. H. Lichtenberger.)
9897) H. Heine. R. Auernheimer: NFPr.
N. 15570; F. Carniol: Xenien 2S S. 71/4
(„H. H., ein Requiem*); T. Haiusa:
StMBCO. 29, S. 470/6; R. Schaukai:
CdW. 1, S. 155/6 („Über H. H.^); P. Wert-
heimer: Pester Lloyd 1909, N. 247 (siehe
LE. 12, S. 323).|
Einzelnes.
9898) E. Eckertz, Heine u. sein Witz.
(= LF. Heft 36.) B., Felber. VI, 196 S.
M. 4,00. ;[S. Mehring: LE. 10, S. 1274/6;
R. Unger: MünchnerNNB. N. 58.]|
9899) H. Reu, Heinrich Heine u. d. Bibel.
Diss. München. 1909. 39 S.
9900/1) G. Mücke, H. Heines Beziehungen z.
dtsch. MA. (= FNL. Bd. 34.) B.. A.Duncker.
VIII, 167 S. M.4,50. |[K.Helm:LBlGRPh.
31, S. 64.]1
9902) M. Westhauser, Heine als Jude: Das
freie Wort 8, N. 11.
9903) P. Falk, Heine u. d. Meer: Düsseldorfer
General-AnzB. 1909, N. 46.
Heine und das Atuland.
9904) A. Meyer, Une po^ie de Heine et
une nouvelle de Merimäe: RGermanique 5,
N. 1.
9905) J. Tschiedel, Heine im Lichte Italien.
Kritik: VossZg. 1909, N. 542. (Siehe LE. 12,
S. 418.1
9906) C. Bonardi, E. Heine nella lett. italiana
avanti la .rivelazione* di T. Massarani.
Livorno, Giusti. 1907. |fH. Schneegans:
ZVLR. 18, S. 137/8.]l
9907) Paume, Heines Einfluss auf d. flämi-
sche Lyrik: Bulletin de la soci^te pour le
progr^ des ^tudes philolog. et bist. Brüssel.
1909.
523
IV, IIa. Heine.
524
Biogrrapbisches:
Persönliche und literarische Beziehungen.
9908) H. Püttmann, Heines Eltern: Düssel-
dorfer General-Anz. 1909, N. 295.
9909) E. Isolani, H. Heines Mutter: Berliner
MorgenpostB. 1909, N. 206.
9910) A. Bartels, H. Heine u. d. Hohenzollern :
DWelt. 11, N. 4.
9911) T. Kellen, Heines Beziehgn. zum
Buchh.: BBlDBuchh. 1908, N. 159, 161,
163/4.
9912) E. E. Reimer des, H. Heine u. M. Beer:
BerlNN. N. 149.
9913) G. Karpeles, Die Fürstin Belgiojoso u.
H. Heine: NWTBl. N. 174/5. (Siehe LE. 10,
S. 1.543.)
9914) E. IJrbas, Die Prinzessin Belgiojoso:
ÖsterrRs. 16, S. 119-22.
9915) A. AVes emulier, Gottschall u. Heine:
HambNachrrB. N. 16. (Auch: HambFrBll.
1909, N. 176.)
9916) E. F. Kossmann, Der dtsch. Musen-
almanach 1833/9. (= N. 616.)
(Beb. u- a. Chamisso.)
9917) S. S., Hebbel c/a Bartels: MVAbwAnt. 18,
S. 11/2.
(Hebbel über Heine.)
9918) W. Siebert, H. Heines Beziehungen zu
E. T. A. Hoffmann. (=: BDLW. N. 7.)
Marburg, Elwert. VIII, 109 S. M. 2,80. |[J.
Cerny: LCBl. 60, S. 1249-50.] |
9919) G. Karpeles, Heine u. Lassalle:
BreslauerZg. N. 418. (Siehe LE. 10, S. 1431/2.)
9920) W. Haape, [A. de Musset u.] H. Heine.
(= N. 4387, S. 59-73.)
9921) E. Elster, H. Heine u. H. Laube. Mit
46 bisher ungedr. Briefen Laubes an Heine
(Vgl. JBL. 1906/7 N. 7973 a): DRs. 135,
S. 77-90, 91-116, 232-59, 441-55.
9921a) J. Fränkel, Platens Werke u. Nach-
lass: FZg. 1910, N. 202.
(Beb. N. 358.)
9922) S. Bernfeld, M. Sachs (1808-64):
Berliner Börsen-Courier N. 413. (Siehe
LE. 11, S. 45.)
(Einfluss seiner Jüd.-Span. Literaturgesch. auf Heines
Hebräische Melodien.)
9923) E. E. Reim er des, Ph. Spittas Beziehgn.
zu H.Heine: DNachrr(Berlin). 1909, N. 227.
(LE. 12, S. 193.)
9924) St. Vacano, Sterne u. Heine. (JBL.
1906/7 N. 7984.) |[R. F. Arnold: LE. 12,
S. 670/1; M. K(och): LCBl. 59, S. 100; F.
Kratz: AngliaB. 20, S. 46/8; A. Zipper:
ALBl. 17, S. 468.] I
9925) J. Kahn, A. Weill (1811-98): Jewish
Encyclopedia 12, S. 493/4.
9926) L. Feuchtwanger, H. Heine u. O.
Wilde: Spiegel 1, N. 12.
Lokale Beziehungen,
9927) H. Gilow, Mit H. Heine im J. 1828
Unter d. Linden: MVGBerlin. S. 168-70.
9928) G. Karpeles, Heine in d. Konditorei:
BerlTBl. 1909, N. 345.
(Berlin.)
9929) E. Moos, Heine u. Düsseldorf. Beitrr.
z. Kritik v. H. Heines „Memoiren" u. ,Buch
Le Grand". Diss. Marburg. 81, X S.
9930) G. Karpeles, Heine u. Düsseldorf:
Zeitgeist N. 38.
9931) W. Schäfer, H. Heine in Düsseldorf:
BerlTBl. 1909, N. 104.
9932) H. Hofmann, Heineu. Halle: ZDU. 22,
S. 372/9.
(„Zu Halle auf dem Markt".)
9933) M. Kaufmann, H. Heine u. Hamburg.
Eine Studie. Hamburg, Kloss. 1909. 90 S.
M. 1,50.
9934) J.Oswald, Der Kölner Dom u. H. Heine :
Rheinlande 9, S. 273/9.
9935) K. E. Schmidt, Dtsch. Gräber in Paris:
ÜL&M. Jahrg. 51, N. 51.
(Heine, Börne, Gall.)
Briefe nnd Autobiographisches.
9936) Heine-Briefe. Her. v. H. Daffis.
2 Bde. 4. Aufl. B., Pan -Verlag. XVI,
429 S.; XV, 346 S. M. 6,00.
9937) J. Ho che, Lettres inödites d'H. Heine:
L'Opinion 1909, 18 avril.
9938) H. Witt mann, Ungedr. Heine-Briefe:
NFPr. N. 15930. (Siehe LE. 11, S. 643/4
[, Heine u. W^eill"].)
9939) id., Ein Geschenk d. Kronprinzen
Rudolf an seine Mutter: ib.
(Ungedr. Briefe Heines an A. Weill.)
9940) R. J a f f ö , Heine als Brief Schreiber :
DTagesZg. 3. Mai.
9941) H. Heine, Memoiren. Nach seinen
Werken, Briefen u. Gesprächen. Her. v.
G. K a r p e 1 e s. B., Curtius. VIII, 572 S.
M. 4,00.
Werlfe:
Gesam tausgaben.
9942) H. Heine, Sämtl. Werke. Bd. 1/2. Her.
V. R. Unger. L., Tempel- Verl. 1909. 497,
462 S. Je M. 3,00.
9943) Heines Gesamm. Werke. Her. v. G.
Karpeles. Krit. Gesamtausg. 3. Aufl. 9 Bde.
ß., Grote. 1909. LXXV, 402 S.; XIX, 590 S.;
XXII, 403 S.; XXIV, .380 S.; XXIV, 463 S.;
XVII, 481 S.; XVII, 505 S.; X, 618 u. 579 S.
M. 27,00.
9944) Heines Werke. Vollständige Ausg. in
15 Tln. Her. V. H. Friedemann, Helene
Herrmann, E. Kalischer, R. Pissin,V.
Valentin. 4 Bde. B., Bong. LXXIX,
248, 270, 228, 165, 146, 172, 173, 312, 278,
202, 287, 260, 330, 196, 338 S. M. 6,00. _
9945) Heine, Poösies diverses. Choix, notice
biographique et bibliographique par A.
Söch^. Paris, Michaud. lö». XIII, 145 S.
Fr. 1,00.
(Enth. : Lieder, Romanzen, Nordsee, Harzreise u- a.)
Lyrik und Drama.
9946) Heines book of songs. Transl. by J.
Todhunter. Oxford, Clarendon Press.
1907. XVI, 279 S. Sh. 3/6. p. M. Meyer:
DLZ. ;{0, S. 1446/7.]|
9947) id., Poems and ballads, done into english
byR.Levy. London, Melrose. 1909. M.5,00.
9948) id. , Poesias, traducidas en verso castellano
y precedidas de un prologo par T. Llorente.
Nueva ediciön. Barcelona, „El Annuario".
287 S. Pes. 2,50. i[S. Samosch: VossZg.
1909, N. 476 („H. in d. Weltlit.)."]|
9949) B. Gallwitz, Die romant. Elemente in
Heines Buch d. Lieder. Rawitsch, Birken-
stock. 32 S. M. 0,50.
525
IV, 1 1 a. Heine.
526
9950) Andrö Meyer, Parallelen zu Versen
Heines: ASNS. 121, 8. 283,6.
9951) W. Kloss, Herodia.s, the wild huntress
in the legend of the middle ages. (=
N. 1078.)
9952) M. R. Hewelcke, Die Lorelei -Sage.
(= N. 1308.)
9953) J. Joesten, Der Kampf um d. Lorelei:
Bonner Zg. N. 184. (Siehe LE. 10, S. 1543.)
9954) H.Heine, Die Nordsee. 1825. 1826. L.,
Insel- Verlag. 1909. 46 S. M. 18,00.
9955) Heines Traumbilder — als Oper: DTZ.
2, S. 232.
(E. Meyer-Helmund.)
9956) P. Raabe, W. Ratcliff als Musikdruuia:
AMusZg. 36, S. 841.
(C. Dopper.)
Prosa.
9957) L. Giuli, E. Heine ai bagni di Lucca:
Giornale d'Italia 1909, 14. Okt.
9958) Heine, Harzreise. Ed. by P. R. Kolbe.
New York. American Book Co. 272 S. 50 c.
9959) B. J. Vos, Notes on Heine: 3ILN. 23,
S. 25;9, 39-43.
(Beh. u. a. Ossians Einflüsse, Harzreise.)
9960) C. Bonardi, «Italy" di Ladv Morgan
(1823) e „Italien" di Enrico Heine 1828/9:
RLT. 3, S. 220-46.
9961) L. Feuchtwanger, H. Heines „Rabbi
V. Bacharach". (JBL. 1906 7 N. 8014.) [F.
Deibel: LE. 10, S. 1.321; L. Kohler: Euph.
15, S. 637-43 (ablehnend).]
9902) N. Falk, Heine als Theaterkritiker: Prager
TBL 1909, N. 48. (Siehe LE. 11, S. 8Ö-'i.)
9963) R. Baum, H. Heine über „Sin-sar-iskun":
FZg. 19. Mai.
(Zur Neueinstudierg. des alten Balletts „Sardanapal".)
9964) R. Fürst, Zu Heines Aufsatz „Die Eng-
länder": LE. 11, S. 820,2.
Sprache und Stil.
9965) J. A. Chiles, Über d. Gebrauch d. Bei-
wortes in Heines Gedichten. (= N. 1997.)
9966) E. Fueter, Das Undeutsche an Heine:
BernRs. 3, S. 32,5.
(Beh. Heines poet Stil.)
Heine-Verehrung:
Denkmalsfrage.
9967) Enthüllg. e. Gedenktafel an Heines Ge-
burtshaus: FZg. 26. Aug. (Vgl. auch 30. Aug.,
1. Sept.)
9968) K. Aram, Drei Könige u. e. Dichter:
März 2*, S. 348-50.
(Heine-Denkmal.)
9969) A. Bartels, Das Hamburger Heine-
Denkmal: DSchriittum. N. 5.
9970) Hamburg ein Heine -Denkmal?: Hamb-
Nachrr. 1909, N. 507. (Siehe LE. 12, S. 323.)
9971) G. G. Gargkno, Heine e i filistei: Mar-
zocco 14. Juni.
9972) A. Kerr, H. Heines Denkmal: NEs. 20,
S. 624.
9973) W. Kosch, H. Heine u. sein dtsch. Denk-
mal: D Wacht. N. 39.
(Gegen Bartels.)
9974) F. V. Oppeln-Bronikowski, Der aus-
gewiesene Heine: BerlTBl. N. 215.
9975) Th. Wolff, Das versetzte Heine-Denk-
mal: ib. N. 217.
9976) Kaiserin Elisabeth u. Heine: FZg. 12. Sept.
9976a) Heine-Hetze: MVAbwAnt. 18, S. 167/9.
(Zu e. Artikel v. R. Jaf fe in d. Dtsch. Tages-Zg.)
Festgaben, Kalender, Dichtungen.
9977) Festgabe d. Literar. Vereins Phoebus
München bei seiner Heinefeier 19. Jan. 1908.
München, Seyfried. 4». 23 S. MitAbbildgn.
(Mit Beitrr. v. A. Kerr, P. Raabe, H. Salus, Th.
Mann, F. Mottl, E. Elster, Possart, R. M.
Meyer, R. Voss, G. Karpeles, M. G. Conrad,
M. Schillings, G. Hirschfeld, W. Jensen, P.
Heyse, R. Schaukai, L. Fulda.)
9978) Heine -Heft: Annales politiques et litt.
17 oct. (Siehe LE. 12, S. 340,1.)
(Mit Beitrr. v. A. Audebrand [Heine-Erinnergn.j u.
E. Faguet.)
9979) Heine -Kalender für 1910. Her. v. E.
Korn. Buchschmuck v. Anna Heinemann.
L., Mod. Verlagsbureau. 1909. 80 S. M. 1,00.
(Enth- u. a. Gedichte, Aphorismen, Briefe Heines. —
Zur Beurteilung d. dichter. Persönlichkeit Heines. —
Literar. Heine-Bilder.)
9980) R. Wolff, Corfu. Ein satir. Zeitbild.
Dem Andenken Heines gewidmet. B., Eck-
stein Nachf. 1909. 79 S. M. 1,50.
9981) Expeditus Schmidt, Lieder ä la Heine
V. Pocci. Ein Beitr. z. Beurteilung Heine.s:
ÜdW. 1, S. 55 7.
Heine-Forschuug.
9982) E. Kr aller, G. Karpeles u. d. Heine-
Forschung: Wage 12, N. 40. (Vgl. N. 4697,9.)
9983) F. Meyer, Verzeichnis e. Heine-Biblio-
thek. Namen- u. Sachregister. (S. 177-224.)
L., Dvk. 1910. M. 6,00.
9984) W. G. C. By vanck, Een blad van Heines
Schrift uit de koninklije bibliotheek: Boek-
zaal 3, S. 201/9.
527
IV, 1 1 b. Das Junge Deutschland.
528
b) Das Junge Deutschland.
Allgemeines N. 99S5. — Bezielinngen und Einwirkungen N. 9992. — Einzelne PeiBÖnlichkeiten (Börne, Gutzkow,
Laube, Menzel, Mundt, Rüge. Heinr. und Charlotte Stieglitz, Wienbarg) N. 9994. —
Allgemeines und Gesamtdarstellungen«
(Siehe auch N. 4361-71.)
9985) Zeitschriften des jungen Deutschlands.
Tl. 2 nebst Eegister zu Tl. 1/2. Her. v. H.
H. Houben. (= N. 533.)
9985 a) A. Biese, Das junge Deutschland.
(= N. 25, S. 549-600.)
9986) E. Fürst, Hinter d. Kulissen d. Welt-
gesch. : FZg. 17. Jan.
(Das junge Deutschland.)
9987) O. Hellinghaus, Vom jungen
Deutschland bis z. Gegenw. (= N. 325,
Bd. 12.)
(S. 1, 9 : Allgemeines. — S. 25-55 : Aus H. Heines
Gedichten.)
9988) F. Kummer, Die zweite Generation.
(= K 4364, S. 196-291.)
(Beb. S. 217/9: Börne. — S. 219-20: Menzel. — S. 220/2:
. Frauen. — S. 235-43: Heine. — S. 245-54: Gutzkow.
— S. 258-61: Immermann. — S. 274 8: Laube.)
9989) H. »Sittenberger, Das junge Deutsch-
land. (=. N. 34, S. 166-75.)
9990) A. Eloesser, L. Geiger, A. Geiger,
Vormärzliche Briefe: LE. 10, S. 693/7.
(L. Börne. — Briefe an Menzel. — Hoffmann v.
Fallersleben.)
9991) A. Kohut, Aus d. Sturm- u. Drang-
periode d. jungen Deutschlands: Frühling 1,
S. 501/9.
(Entb. ungedr. Briefe v- Heine, Laube, K. Beck u.
R. Blum.)
Beziehungen und EinTvirkungen.
9992) H. H. Houben, G. Freytag u. d. Junge
Deutschland: VossZgB. N. 26.
(Im Anschluss an JBL. 1906/7 N. 7904.)
9993) A. Ludwig, [Schiller u.] d. junge Deutsch-
land. (= N. 9261, S. 239-58.)
Einzelne Persönlichkeiten:
L. Börne.
9994) O. Draeger, Börne u. d. preuss. Zensur:
VossZgB. 1909, N. 14.-
9995) W. F(eldmann), L. Börne als Sprach-
reiuiger: ZADSprV. 24, S. 337/8.
(Börne über Goethes u. Schillers Sprache.)
9996) L. Speidel, L. Börne (1866): NFPr.
N. 16082.
9997) J. Travnik, A szinkölt^szet Börne fölf
ogäsäban. Budapest, Hornyänsky. 103 S.
9998) L. Börne über Jahn: FZg. 11. Juli.
9999) W. Altmann, Ein Brief Börnes an G.
Weber (1825): N&S. 127, S. 69-70.
(Betrifft Börnes Verhältnis z. Musik.)
10000) Elisabeth Mentzel, Ungedr. Briefe
u. Billette v. L. Börne an Jeanette Wohl:
Euph. 15, S. 522-35, 725-38.
10001) L. Geiger, Eine unbekannte Ausg. v.
Börnes Schriften: ZBFr. 12, S. 292/4.
K. Gutzkoio:
10002) K. Frenz el, K. Gutzkow: DRs. 137,
S. 149-54.
(Im Anschluss an H. H. Houben, vgl. N. 10009.)
10003) R. Göhler, Eine Gutzkowrettg. : Voss-
Zgß. N. 20. (Dazu A. Bettelheim, Auer-
bach u. Gutzkow: ib. N. 25.)
10004) E.V. Gottschall, Die Führer d. Jungen
Deutschland. Erinnergn. an K. Gutzkow, H.
Laube, Th. Mundt: Neue Revue 1, S. 426-36.
10005) H. Wütschke, F. Hebbel u. K. Gutz-
kow. (= N. 6757.)
10006) F. Muncker, Der Dichter des Uriel
Acosta: FZg. N. 348. (Vgl. LE. 11, S. 572.)
10007) Gutzkows Witwe. Zu ihrem 80. Geb.:
ib. 1909, 8. Febr.
10008) Zwei ungedr. Briefe v. Gutzkow u. Auer-
bach: LZgB. N. 2. (Siehe LE. 10, S. 709.)
(Betreffen d. Errichtung des I>essing-Denkmals in
Kamenz.)
10009) K. Gutzkow, Ausgew. Werke in 12 Bdn.
Her. V. H. H. Houben. L., Hesse. 126,
270, 278, 175, 307, 343, 244, 314, 307, 317,
394, 278 S. M. 6,00. |[A. Bartels: SchL.
9, S. 462/3; C. Enders: LCBl. 60, S. 848/9;
H. Jantzen: LE. 11, S. 1599-1600.]|
(Bd. 1. Biographie. [Auch separat. 126 S. M. 1,50.]
— 2. Hamlet in Wittenberg; Rieh. Savage; Werner;
Zopf u. Schwert. — 3. Urbild des Tartüffe; Uriel
Acosta; Wullenweber. — 4. Königsleutnant; Fremdes
Glück ; Ellen Rose. — 5 7. Kleine Romane u. Er-
zählungen. — 8 9. Vermischte Schriften. — 10 2. Lebens-
erinnerungen.)
10010) id., Meisterdramen. 3 Tle. in 1 Bd.
Her. V. H. H. Houben. Ebda. HI, 270,
278, 175 S. M. 2,00.
10011) id., Dramen. 4 Hefte. Her. v. A. Klaar.
(= Meisterwerke d. neueren Bühne. Bd. 55/8.)
Ebda. Je M. 0,30.
(55. Zopf u. Schwert. XIV, 78 S. — .56. Urbild des
Tartüffe. XVII, 81 S. — 57. Uriel Acosta. XXXII,
69 S. — 58. Der Königsleutnant. XIV, 90 S.)
10012) i d. , Dramat. Meisterwerke. Mit e. Ein-
leitg. V. P. Schaumburg. Halle, Hendel.
1909. XVI, 61 S.; XV-XVIII, 76 S.; XV
bis XVm, 74 S. M. 1,75.
10013) id., Uriel Acosta. Mit e. Einleitg. v.
E. V. Gottschall. (= ÜB. N. 5051.) L.,
Reclam. 1909. 16». 82 S. M. 0,20.
10014) Uriel Acostas Selbstbiographie.
Temesvar, Polatsek. 1909. 42 S. M. 2,00.
10015) A. Klaar, Uriel Acosta. (= N. 4264.)
10016) K. Gutzkow, Ausgew. Novellen. Her.
V. R. V. Gott schall. (= ÜB. N. 5079-80.)
L., Reclam. 16". 224 S. M. 0,40.
(K. Gutzkow als Epiker. — Die Sadduzäer v. Amster-
dam. — Eine Phantasieliebe. — Die Kurstauben.)
10017) id., Maha Guru. (= Bücher d. dtsch.
Hauses. Bd. 100.) B., Buchverl. fürs dtsch.
Haus. 1909. 302 S. M. 0,90.
K. Immermann.
10018) F. Andreae, Ein Neujahrsbrief d. 7j.
K. L. Immermann (1804): GBllMagdeburg.
43, N. 2.
10019) W. Deetjen, K. Immermann im Urteil
zweier Zeitgenossen: VossZgB. 1909, N. 25.
(Luise V. Bornstedt. — Ad. Stahr.)
10020) id., Aus Jugendbriefen K. Immermanns :
Hannoverland 1909, S. 230/4, 250/3, 268-71.
10021) J. Heyderhoff, Immermanns Stellung
zu Napoleon I. : MagdebZgB. N. 16.
(Nach den Memorabilien.)
529
IV, IIb, Das Junge Deutschland.
580
10022) A. Kohut, F. Mendelssohn u. Immer-
mann. (= N. 5728.)
10023) O. Nieten, Grabbe u. Immermann.
(= N. 6687, S. 296-313.)
10024) K. Immermann, Werke. Her. v. H.
M a V n c. (JBL. 1906/7, N. 8076.) ![R. M.
Meyer: ZDPh. 41, S. 91/2; L. Krähe:
LE. 12, S. 405/7; C. Varrentrapp: HZ.
100, S. 176-80.]!
10025) E. Frey, Andreas Hof er nach Immer-
manns dramat. Gedicht bearb. Bregenz,
Teutsch. 1909. 96 S. M. 0,70.
10026) Immermann, Preuss. Jugend z. Zeit
Napoleons. Aus seinen Memorabilien her.
V. W. Bode. (= Hausbücherei der DDGSt.
Bd. 27.) Hamburg-Grossborstel, Verlag der
DDGSt. 171 S. M. 1,00.
10027) O. Fischer, Zu Immermanns Merlin.
(-= N. 1129.)
10028) Franziska Meyer, Immermanns Merlin
u. Wagners Parsifal. (= N. 7576.)
10029) Immermanns Münchhausen in 2 Tln.
Auf Grund d. Hempelschen Ausg. neu her.
V. W. Deetjen. B., Bong. LXXXVII,
363, 390 S. M. 2,00.
(1. Lebensbild ; Münchhausen Tl. 1 2. — 2. Münch-
hausen Tl. 3.4.)
10030) W. Deetjen, Zur Beurteilg. v. Immer-
manns Münchhausen: ZDU. 22, S. 781/7.
H. Laube.
10031) Ein ungedr. Brief Laubes [an Uhlandl:
NFPr. N. 16241. (Siehe LE. 12, S. 323.)
10032) H. Laube, Gesamm. Werke in 50 Bdn.
Unter Mitwirkg. v. A. Hänel her. v. H. H.
Houben. L., Hesse. 1908/9. M. 50,00.
;[R. M. Meyer: DLZ. 31, S. 324/9 („L.s
Wiedergeburt"].] I
(I, Bd. 22. Romane u. Novellen [1883—66]. — n. Bd. 23/8.
Dramat. Werke mit den ESnleitgn. — III, Bd. 29-32.
Dramaturg. Schriften. — IV, Bd. 38-41. Hist-, polit.,
autobiograph. Schriften [Französ. Luftschlösser. —
Paris. — Das erste dtseh- Parlament. — F. Grillparzer.
Erinnerungen]. — V, Bd. 42. Jagdbrevier. — VI, Bd. 43 8.
Erzählungen d. Spätzeit [1881/4]. — VH, Bd. 49-50.
Charakteristiken u. a.)
10033) id., Dramen. Her. v. A. v. Weilen.
2 Hefte. (= Meisterwerke d. dtsch. Bühne.
Bd. 59-62.) Ebda. Je M. 0,30.
(Bd. 59-60: Die Karlsschüler. IX, 149 S. — 612. Graf
Essex. XIV, 126 S.)
10034) id., Meisterdramen. 2 Tle. in 1 Bd.
Mit d. literar. Einleitgn. d. Vf. Ebda. III,
424, 271 S. M. 2,00.
(Rokoko. — Struensee. — Gottsched u. Geliert. —
Karlsschüler. — Essex.)
10035) E. Schiedermair, Der Graf v. Essex
in d. Lit. (= N. 1504.)
10036) H.Laube, Die Bandomire. Neue Ausg.
Riga, Kymmel. 180 S. M. 2,40.
W. Menzel.
10037) E. Harsing, Wolfgang Menzel u. d.
Junge Deutschland. Diss. München. 1909.
77 S.
Th. Mundt
10038) 0. Draeger, Th. Mundt u. seine Be-
ziehgn. z. Jungen Deutschland. (= BDLW.
N. 10.) Marburg, Elwert. V, 178 S. M. 4,00.
|[J.Dre8ch:DLZ.30,S.2726/7;E. Michael:
LCBl. 61, S. 205/6.]|
10039) A. Kohut, Th. Mundt in seinen Be-
ziehgn. zu Musik u. Musikern: AMusZg. 36,
S. 497/8, 516/8.
10040) id., Th. Mundt u. d. Frauen: ÜdW. 1,
S. 530/7.
10041) Th. Mundt (1808—61). IH. H. Houben:
VossZg. N. 441 („Ein Matador"); P. Lan-
dau: EhWestfZg. N. 979 („Der Kritiker d.
Jungen Deutschlands'*); E. Witte: Hamb-
FrBl. 19. Sept.; vgl. LE. 11, S. 116/8.|
Pückler-Muskau.
10042) Fürst H. v. Pückler-Muskau, Ironie
d. Lebens. Aus Schriften u. Briefen d.
Fürsten P. ausgew. u. her. v. H. Conrad.
2 Bde. (^ Lebenskunst. Bd. 12.) München,
G. Müller. 1909. XLI, 336 u. 367 S. mit
Bildnis u. 1 Tafel. M. 11,00.
Ä. Buge.
10043) M. Laubert, Zum Kampf d. preuss.
Regierung gegen d. „Deutsch-französ. Jahr-
bücher'' u. H. Bömsteins „Vorwärts- : Euph.
16, S. 131/5.
10044) J. Muszkat-Muszkowski, A. Ruges
Spartakus. (= N. 1019, S. 86-105.)
Beinr. und Charlotte Stieglitz.
(= N. 423,
10045) Bettv Paoli, H. Stieglitz.
S. 161-75.)
10046) E. Seillifere, Une tragedie d'amour au
lemps du romantisme Henri et Charlotte
Stieglitz. Paris, Plön. 1909. |[(R.M.Mever:)
DRs. 141, S. 1117/8; C. Jentsch: Grenzb.
68», S. 628/9; F. Vogt: LE. 11, S. 1246.]!
L. Wienbarg.
10047) E. Breuning, L. Wienbargs Nachlass:
Euph. 15, S. 535-48.
10048) H. H. Houben, Wienbarg -Reliquien:
VossZgB. 1909, N. 18.
10049) F. Kürnberger, L. Wienbarg. (=
N. 4371, S. 191/2.)
J»kiMWioh1« fti MMre dentMhe LitentTiigeBolücht«. XIX/IX
34
HeiroBÖ A Ziemsen, G. m. b. U^ Wittenberg.
JAHRESBERICHTE
fOr
NEUERE
DEUTSCHE LITERATURGESCHICHTE
UNTER MITWIRKUNG VON
K. ALT, C. A. V. BLOEDAU, W. BÖHM, C BORCHLING, R. BUCHWALD, F. COHRS,
W. CREIZENACH, H. DAFFIS, E. ELSTER, J. FRÄNKEL, K. FREYE, A. HAUFFEN,
C HÖFER, F. HOMEYER, M. JACOBS, G. KOHFELDT, PAUL LEHMANN, RUD. LEHMANN,
H. MAYNC, R. M. MEYER, V. MICHELS, ERNST MÜLLER, R. MÜLLER -FREIENFELS,
F. MUNCKER, E. NAUMANN, W. OLSHAUSEN, L. PARISER, J. PETERSEN, G. PFEFFER,
O. PNIOWER, TH. POPPE, F. RACHFAHL, R. RIEMANN, F. SARAN, A. SAUER,
A. L. STIEFEL, R. UNGER, O. F. WALZEL, 0. WEISE, R. WEISSENFELS, P. WIEGLER
MIT BESONDERER UNTERSTÜTZUNG
VON
ERICH SCHMIDT
HERAUSGEGEBEN
VON
JUL. ELIAS, M. OSBORN, WILH. FABIAN, K. JAHN,
L. KRÄHE, F. DEIBEL, M. MORRIS.
NEUNZEHNTER UND ZWANZIGSTER BAND (1908 und 1909).
u.
TEXT UND REGISTER.
IJERLIN-ZEHLENDORF 1911.
B. BEHRS VERLAG
HOHENZOLLERNSTR. 14-
im Januar 1891 begründet, vollenden die Jahresberichte mit dem vorlieg-enden
Doppelbande ihren zwanzigsten Jahrgang. Die Lücken, die im Lauf der Zeit zwischen
den Erscheinungsjahren und den Berichtsjahren klafften, haben sich mehr und mehr
zugetan, dank unserem Entschluss, zweimal zwei Berichtsjahre zusammenzulegen,
so dass wir heute, da wir eine Art Jubiläum begehen könnten, sagen dürfen: die
unverschuldeten Versäumnisse sind glücklich eingeholt. Denn zieht man in Berech-
nung, dass auch die Bibliographie für das Jahr 1910 schon seit längerer Zeit in Vor-
bereitung ist, so wird man gewiss finden, dass unsere Leistung nicht hinter unseren
Versprechen zurückgeblieben ist. Die Opfer, die wir während der letzten zwei Jahre
den Mitarbeitern wie den Abnehmern der Jahresberichte schweren Herzens zug-emutet
haben, sind also nicht vergeblich gewesen; auch unsere eigenen Opfer nicht. Wir
sind nunmehr in der erfreulichen Lage, wieder ein ruhigeres Tempo eintreten zu
lassen, und beschränken fürs erste die Berichterstattung auf die einzelnen Jahre.
Das Prinzip der Zerlegung allzu umfangreicher Kapitel in mehrere, leichter
zu bearbeitende wie zu besetzende Unterkapitel hat sich so gut bewährt, dass wir auf
diesem Wege noch einige Schritte weiter oeg-an^en sind. In das Referat über die Lvrik
des 18./19. Jahrhunderts (IV, 2) teilen sich jetzt Ludwig Krähe, der dem ersten Ab-
schnitt dieses bisher von ihm allein verwalteten Kapitels treu geblieben ist, und Karl
Freye, der über die lyrische Literatur von Goethes Tod bis zur Gegenwart berichtet.
Den noch immer recht voluminösen Abschnitt „Drama des 18. /19. Jahrhunderts"
(IV, 4a) haben wir gleichfalls am chronologisch gegebenen Orte in zwei Teile getrennt:
Älteres Drama (IV, 4 a') und Neueres Drama (IV, 4 a^); die frühere Epoche wird nach
wie vor Monty Jacobs, die jüngere Literatur Haus Daffis behandeln. Ebenso
haben wir das Kapitel „Heine und das Junge Deutschland" geschieden; hier ergab
sich die Abgrenzung ganz von selbst: Harry Maync behält nunmehr dauernd die
Besprechung des „Jungen Deutschland" (IV, IIa), die stetig anwachsende Literatur
über „Heine" (IV, Hb) wird Jonas Fränkel bearbeiten, dessen Wiedereintritt in den
Kreis der Mitarbeiter uns mit Genugtuung erfüllt.
Einen alten Freund und Förderer der Jahresberichte haben wir zu unserer
Freude dem Unternehmen zurückgewinnen können, Arthur Ludwig Stiefel, der nun-
mehr den Bericht über „Stoffgeschichte" (1, 4) fortsetzen wird; dem letzten Bearbeiter,
Ludwig Fränkel, haben wir doppelt zu danken: sowohl für die glückliche Anregung,
den schon aufgegebenen Abschnitt neu zu beleben, wie auch für die unter schwierigen
Verhältnissen behauptete Mitwirkung. Mit diesen Veränderungen ist unsere Verlust-
und Gewinnliste nicht erschöpft: für Hans Daffis übernimmt Reinhold Buch wald die „Lyrik
des 15./16. Jahrhunderts" (11,2); das Kapitel „ Briefweclisel, Tagebücher, Memoiren
des 18./19. Jahrhunderts" (IV, Ib) gibt Arthur Eloesser, dessen Ausscheiden die Jahres-
berichte als eine nicht geringe Einbusse empfinden, in die Hände Paul Wieglers;
an Stelle Georg Pfeffers wird Robert Riemann das ältere „Epos des 18./19. Jahr-
hunderts" behandeln; das früher von Ludwig Krähe bearbeitete Kapitel „Theater-
geschichte des 18./19. Jahrhunderts" (IV, 4c) ist auf Hans Daffis übergegangen, und für
Julius Petersen leistet fortan Kurt Jahn das Referat über „Goethes Leben" (IV, 8b).
Seine älteren Verbindlichkeiten, an deren Erfüllung ihn unerwartet grosse
Amtsverpflichtungen und leider auch Anfechtungen seiner Gesundheit hinderten,
konnte Erich Schmidt erfreulichei-weise jetzt einlösen („Lessing" 1906—1909); Julius
Petersen übergab uns nachträglich das Referat über „Goethes Leben" 1906/7, und
Harry Majnc wie Jonas Fränkel holten mit ihren Beiträgen zu den Jahren 1908/9
die Abschnitte „Das Junge Deutschland" und „Heine" 1906/7 nach. Das Kapitel „All-
gemeines des 15,/16. Jahrhunderts" fällt diesmal aus, um im nächsten Bande nach-
getragen zu werden : Felix Rachfahls Arbeitskraft stand unter dem Druck traurigster
Lebensumstände.
Wir können die Jahresberichte nicht in ihr drittes Jahrzehnt ausfahren
lassen, ohne der grossen Zahl von Zeitschriften und Zeitungen zu danken, denen die
Redaktion aufs neue für Lieferung von Material herzlich verpflichtet ist; für seine
Mitwirkung an den Registerarbeiten sind wir wieder Arthur "Wetzlar verbunden,
ebenso der Firma Herrose & Ziemsen, Wittenberg a. E., für die prompte Herstellung
des Drucks. Und wir können nicht schliessen, ohne abermals und mit Betonung
den Appell zu wiederholen, den wir schon in den Vorreden der früheren Bände an
alle gerichtet haben, die es angeht:
Die Tcrleger und Verfasser tou selbständigen Werken wie auch namentlicli
von Dissertationen, Programmen, Festreden, ganz besonders aber von Privatdrucken
usw. sowie Ton Zeitschriftenaufsätzen werden eindringlich ersucht, ein Exemplar an
die JBL. einaugendcu. Bei Abhandlungen, die an entlegenen Stellen Teröffentlicht
sind, wäre die Kedaktion dem Autor schon für den blossen Hinweis dankbar
(Tielleicht mit kurzer Angabe des Inhalts).
Berlin W.»«
Matthäikirchstr. 4ll-
JULIUS ELIAS. MAX OSBOBN. WILHELM FABIAN. KURT JAHN.
LUDWIG KRÄHE. FRANZ DEIBEL. MAX MORRIS.
n
TEXT
Inhalts Verzeichnis.
I. Allgemeiner Teil. Seite
Literaturgeschichte. Von Dr. Rudolf Unger, Privatdozent iu München 531
Die Literatur in der Schule. Von Professor Dr. Ernst Naumann, Direktor des Hohen-
zoUern-Gymnasiums zu Schöneberg bei Berlin 541
Geschichte der germanischen Philologie. Von Dr. Conrad ßorchling, Professor an der
Akademie in Posen 551
Geschichte der neuhochdeutschen Sprache. Von Professor Dr. Oskar Weise, Direktor des
Gymnasiums in Eisenberg S.-A 560
Publizistik. Von Dr. Franz Deibel in Königsberg i. Pr Siehe Nachtrag
Ästhetik und Poetik. Von Dr. Theodor Poppe in Friedenau bei Berlin 580
Metrik. Von Dr. Franz Sa ran, Professor an der Universität Halle 603
Geschichte des Unterrichts- und Erziehungswesens. Von Dr. Rudolf Lehmann, Professor
an der Akademie in Posen 605
Stofi'geschichte. Von Dr. Arthur Ludwig Stiefel, Oberrealschulprofessor in München . . 615
II. Ton der Mitte des 15. bis 7.nm Aufang des 17. Jahrhunderts.
Allgemeines. Von Dr. Felix Rachfahl, Professor an der Universität Giessen Vgl. Bd. 21 der JBL.
Lyrik. Von Dr. Reinhold Buchwald in Leipzig 627
Epos. Von Dr. Gustav Kohfeldt, Bibliothekar an der Universität Rostock 631
Drama. Von Dr. Wilhelm Creizenach, Professor an der Universität Krakau 634
Didaktik. Von Dr. Gustav Kohfeldt, Bibliothekar an der Universität Rostock .... 636
Luther und die Reformation. Von Dr. Ferdinand Cohrs, Konsistorialrat in Ilfeld a. HL. . 643
Humanisten und Neulateiner. Von Dr. Paul Lehmann, Privatdozent in München . . . 657
III. Tom Anfang des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhundert^.
Allgemeines. Von Dr. Carl August von Bloedau in Königsberg i. Pr 668
Lyrik. Von Dr. Victor Michels, Professor an der Universität Jena 681
Epos. Von Dr. Carl August von Bloedau in Königsberg i. Pr. 687
Drama. Von Dr. Fritz Homeyer in Berliu 691
Didaktik. Von Dr. Ludwig Pariser in München 696
IT. Ton der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart.
Allgemeines:
a) Literaturgeschichte. Von Dr. Kurt Jahn, Privatdozent in Halle a. S 710
b) Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren. Von Paul Wiegler in Pra'» 736
Lyrik:
a) Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zu Goethes Tod. Von Dr. Ludwig Krähe
in Berlin 755
b) Von Goethes Tod bis zur Gegenwart. Von Dr. Karl Freye in Friedenau bei Berlin 765
cj Liederkomponisten. Von Dr. Ludwig Krähe in Berlin. . . . Vgl. bj. 21 der JBL.
Epos:
a; Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zu Goethes Tod. Von Dr. Richard
Riemann, Gymnasial-Oberlehrer in Leipzig 775
b) Von Goethes Tod bis zur Gegenwart. Von Dr. Georg Pfeffer, Gymnasial-Oberlehrer
in Frankfurt a. M 733
Drama und Theatergeschichte.
a) Geschichte des Dramas:
1. Älteres Drama. Von Dr. Monty Jacobs in Nikolassee bei Berlin 798
2. Neueres Drama. Von Dr. Hans Daffis in Berlin 811
b) Wagner. Von Dr. Ludwig Krähe in Berlin «32
c) Theatergesehichte. Von Dr. Hans Daffis in Berlin 837
Inhaltsverzeichnis.
Seite
Didaktik. Von Dr. Waldemar Olsbausen in Berlin 848
Lessing. 1906/7, 1908/9. Von Dr. Erich Schmidt, Professor an der Universität Berlin '. '. 873
Herder. Von Professor Dr. Ernst Naumann, Direktor des HohenzoUern-Gymnasiums zu
Schöneberg bei Berlin . . . .- 878
Goethe :
a) Allgemeines. Von Dr. Max Morris in Berlin 882
b) Leben 1906/7. Von Dr. Julius Petersen, Privatdozent in München 889
Leben 1908/9. Von Dr. Kurt Jahn, Privatdozent in Halle a. S 899
c) Lyrik. Von Dr. Robert Riemann, (rymnasial-Oberlehrer in Leipzig 922
d) Epos. Von Dr. Karl Alt, Privatdozent an der Technischen Hochschule in Darmstadt 926
e) Drama. Von Dr. Max Morris in Berlin 929
Schiller. Von Dr. Ernst Müller, Professor am Gymnasium zu Stuttgart 9.37
Romantik. Von Dr. Oskar F. Walzel, Professor an der Technischen Hochschule in Dresden 959
Das Junge Deutschland. 1906/7. Von Dr. Harry Maync, Professor an der Universität Bern 992
Das Junge Deutschland. 1908/9. Von Dr. Harry Maync, Professor an der Universität Bern 1001
Heine. l906/7, 1908/9. Von Dr. Jonas Fränkel, Privatdozent an der Universität Bern . 1004
Nachtrag.
I. Allgemeiner Teil.
Publizistik. Von Dr. Franz Deibel in Königsberg i. Pr 1016
Personen- und Sachregister zn Teil 1 und II. Von Oscar Arnstein und Arthur Wetzlar 1025
Wruclifelilerberielitiginig 1074
Bemerkungen für den Gebrancli.
1. Die Disposition ist jedem einzelnen Abschnitte vorangedruckt und im Text durch
Absätze und Sperrung der Stichwörter kenntlich. Soweit die den einzelnen Kapiteln des Text-
teiles (II) vorangestellte Disposition sich nicht mit der in der Bibliographie (I) gegebenen deckt,
ist dies durch die Behandlung des Materials seitens der Mitarbeiter bedingt.
2. Die fett gedruckten Zahlen im „Texte" beziehen sich auf die Nummern der
Bibliographie des 19. und 20. Bandes (1908 und 1909). Nur bei den rückständigen Berichten über
die Jahre 1906/7 beziehen sie sich auf die Nummern der Bibliographie des 17/18. Bandes (1906/7).
In den beiden Berichten, die die Erscheinungen der Jahre 1906/7 und 1908/9 zusammen-
fassen („Lessing" und „Heine"), sind die Nummern der Bibliographie des 17./18. Bandes (1906/7)
mit einem Sternchen versehen.
3. Die Verweisungen auf frühere Bände (Bd. 1—12) enthalten den Jahrgang, sowie
die Zahlen des Hauptabschnittes, des behandelten Kapitels, der Anmerkung, z. B. (JBL. 1899
II 6:122) = (Jahresberichte 1899, II, 6 N. 122). Die Verweisungen auf die Bibliographie des
13. bis 20. Bandes (1902—1909) nennen nur die Nummern.
4. Ein Verzeichnis der zur Abkürzung von Zeitschriften- und Zeitungstiteln ver-
wendeten Siglen sowie anderer gebrauchter Abkürzungen findet sich am Anfang der
„Bibliographie" (Teil I).
5. Im Register beachte man überall Zusammenstellungen, wie Archive, Bibliotheken,
Dichtung, Drama, Handschriften, Literatur, Schulen, Sprache, Theater.
6. Die Adresse der Redaktion findet sich am Schlüsse der Vorrede, die der Verlags-
handlung auf dem Titelblatt, die der einzelnen Mitarbeiter im Inhaltsverzeichnis.
I. Allgemeiner Teil.
Literaturgeschichte.
(1,1 = N. 1—446.)
Rudolf Unger.
Methodologisches. — Literaturireschir, hte: AUgenpines nnd Einzelfragen. Gesamtdargtellungen :
Weltliteratur. Deatsche Literaturgeschichte, Deutsche Literatur nnd das Ausland, Fremde Literaturen (Bomanisehe Literaturen.
Ostearoiiiische nnd slawische Literaturen). — Literaturgeschichte in Werken Terwandter Wissen-
schaften: Weltgeschichte. Deutsche Geschichte, Allgemeine Kullnr- und Sittengeschichte, Deutsche Kulturgeschichte.
Geschichte einzelner Stände. - Literatur- und Knltorgeschichte einzelner Länder und Städte. —
Hilfsmittel der Literaturwissenschaft: Enzyklopädien, Biographisches, ßibliographischfs, Zitaten- nnd Spruch-
sanmlnngen, Lektüre und Leser i Allgemeines, Schundliteratur. Literarische Ratgeber und Weihnachtskataloge), B&cher-
Iwbkaberei, Buchhandel, Yerlagskataloge. — Varia. —
Methodologisches. Von den Erscheinungen der Berichtsjahre zur
allgemeinen wissenschaftlichen Methodologie weist nur eine speziellere Bezüge zur
Literaturgeschichte auf: E. Bern hei ms (5) umfassendes „Lehrbuch der historischen
Methode und der Geschichtsphilosophie". Dass dieses umfangreiche Werk seit 1889
bereits fünf, beziehungsweise sechs Auflagen erleben konnte, ist ein sehr erfreulicher
Beleg für das Wachstum jener zukunftsreichen Bewegung innerhalb der geschicht-
lichen Wissenschaften, die auf eine prinzipielle Selbstbesinnung über Grundlagen
und Methoden der geisteswissenschaftlichen Arbeit und eine wechselseitig befruchtende
lebendige Berührung der historischen mit den philosophischen Disziplinen hinarbeitet.
Innerhalb der heute die Geschichtsforschung und -darstellung" bewegenden Gegen-
sätze und Kämpfe natur- und kulturwissenschaftlicher, individual- und sozial-
psychologischer, politischer und kulturhistorischer Auffassungsweisen und Methoden
wahrt sich B.s Buch, unter umsichtiger Fortbildung der Grundgedanken, die unsere
klassische Historik des 19. Jahrhunderts leiteten, einen besonnen vermittelnden
Standpunkt. Bemerkenswert ist in dieser Hinsicht besonders seine Auseinander-
setzung mit dem historischen Positivismus, der kollektivistischen und materialistischen
und Lamprechts „sozialpsychischer" Geschichtsbetrachtung. Im übrigen ist ja das
Buch in Fachkreisen zu bekannt, als dass es mehr als des Hinweises bedürfte, dass
auch in der neuen Auflage die von Jahr zu Jahr, insbesondere auch auf philo-
sophischer Seile, in raschem Anwachsen begriffene prinzipienwissenschaftliche und
methodologische Literatur gewissenhaft verwertet ist und das Werk daher auch
zugleich einen Überblick über die Entwicklung der Geschichtsphilosophie, im
modernen Sinne, während der letzten Jahrzehnte ermöglicht. So wird auch der
moderne Literarhistoriker hier, ganz abgesehen von den Kapiteln über die philo-
logischen Hilfsdisziplinen der politischen Geschichte, die wertvollsten Anregungen
und eine Fülle von Material zur Vertiefung und Klärung des Denkens über die
historischen Prinzipienfragen seiner Spezialwissenschaft finden, und in diesem Sinne
möchte ich B.s Lehrbuch als eine notwendige Ergänzung von Elsters vorzugsweise
dem Psychologischen und Ästhetischen zugewandten „Prinzipien der Literaturwissen-
schaft" betrachten. —
Literaturgeschichte. Auch das Kapitel Allgemeines und
Einzel fragen liefert diesmal, abgesehen von ganz wenigen bedeutsamen Er-
scheinungen, nur dürftige Ausbeute. Der anspruchsvoll betitelte Aufeatz von
JaluetUriolite fftr neuere deatsche Litenturgeschichte. lUjSX, 35
532 R. U n g e r , Literaturgeschichte.
H. Landsberg (9) bietet in Wahrheit kaum mehr als eine, an sich gewiss
berechtigte, Ablehnung von Kummers Übertragung der Generationentheorie Ottokar
Lorenz' auf die Literaturgeschichte, etwas umständlich eingeleitet durch die recht
vage Forderung einer „wirklich modernen Literaturgeschichte aus dem Geiste der
Kritik". — Verständiges und Haltloses enthält bunt vermengt die gleichfalls in
schwer fassbaren Allgemeinheiten sich bewegende Betrachtung von Ed. Engel (8)
(Sonderabdruck aus der dritten Auflage seiner „Geschichte der deutschen Literatur").
Unter reichlicher Polemik gegen die offizielle Literaturgeschichte, insbesondere
Schererscher Richtung, betont er die schlechthinnige Irrationalität der schöpferischen
Persönlichkeit und lehnt zugunsten einer primitiven ,, Literaturgeschichte der Tat-
sachen" die psychologische wie die kulturgeschichtliche, die soziologische wie die
ethnologische Auffassungsweise literarhistorischer Entwicklungen ab, freilich mit
solchen Missverständnissen und Inkonsequenzen, dass sich ein näheres Eingehen auf
seine naiven Argumente von selbst erübrigt. — In der skizzenhaften Form
eines Vortrages sucht R. Unger (11) seine persönlichen Überzeugungen von
den psychologischen, ästhetischen und geschichtsphilosophischen Problemen der
heutigen neueren Literaturwissenschaft prägnant zusammenzufassen und, unter voller
Wahrung der unverrückbaren philologisch-historischen Grundlagen dieser Disziplin,
die aus den sachlichen und methodischen Zusammenhängen der immer entschiedener
zur realen Verwirklichung ihrer ideellen Einheit drängenden modernen Kultur-
wissenschaften ihr erwachsenden allgemeineren Aufgaben andeutend darzulegen. —
Ein kursorischer Überblick R. M. Meyers (12) mustert anregend, nicht selten
auch zum Widerspruch reizend, die wichtigsten ausserdeutschen Namen der modernen
Weltliteratur. M. betrachtet als solche Anatole France, in dem er, mehr noch als
den grossen Stilisten, den feinen Künstler, den geistvollen Ironiker, den gütigen
Menschen schätzt; den in neuester Zeit von Heyse angezweifelten Dichter der „Odi
barbare"; den genialen Form virtuosen — sofern denn ein Virtuose genial sein kann
— d'Annunzio; und die zu Unrecht einem Swinburne gegenüber vom kontinentalen,
nicht dem enghschen, Publikum gekrönten Halbdichter und Virtuosen der geist-
reichen Plalbwahrheiten, Wilde und Shaw. Der Norden und Osten hat sein dra-
matisches Dioskurenpaar, einen Strindberg, eine Lagerlöf, ja einen Tolstoi. Und
Deutschland? Mit ungewohnter Resignation schliesst der sonst so gegenwarts-
optimistische Verfasser: „Besitzen wir kein episches Talent von der Fülle der Selma
Lagerlöf, keinen Stilisten von der Höhe des Anatole France, keinen Feuilletonisten
von Shaws Witz und kaum einen Wortkünstler von d'Annunzios Virtuosität, so
hätten wir doch mit unseren Hauptmann und Hofmannsthal, Stefan George und Paul
Heyse, Arthur Schnitzler und Ricarda Huch Qualitäten vorzustellen, die keiner von
jenen in gleich hohem Grade sein eigen nennt. Andere mögen andere Namen aus-
rufen, Detlev von Liliencron, Richard Dehmel, J. V. Widmann . . . Die Situation ist
eben die, dass nur noch e i n Dichter von erstem Range lebt, der (inzwischen auch
dahingegangene) greise Verfasser von , Krieg und Frieden'; sonst aber keiner, der
eine literarische Gattung in gleicher Vollkommenheit vertreten könnte wie Ibsen und
Carducci, Mommsen und Renan die ihrige". — Mit warmen Worten stimmt W. Kosch
(13) in einem Leitartikel der „Deutschen Literaturzeitung" den Grundgedanken und
praktischen Forderungen der bekannten Prager Rektoratsrede seines Lehrers Sauer
zu, der in einer Annäherung und Durchdringung literargeschichtlicher und volks-
kundlicher Forschung unserer Wissenschaft neue wichtige Gesichtspunkte und Ziele
erwachsen sieht. Da Referent selbst im vorigen Bericht (vgl. JBL. 1906/7, S. 490/1)
bereits die Bedeutung jener programmatischen Anregungen Sauers nachdrücklich
hervorgehoben hat, so freut er sich, nun auf K.s Aufsatz als eine willkommene
Bestätigung seiner von der Mehrheit der Fachgenossen, wie es scheint, leider nicht
geteilten zustimmenden Auffassung hinweisen zu können. — Bei weitem die hervor-
ragendste Erscheinung aber der Berichtsjahre auf dem Gebiete der allgemeinen
literaturwissenschaftlichen Theorie ist die Rede, mit der Erich Schmidt (16) am
15. Oktober 1909 das Rektorat der Berliner Universität für das Jubiläumsjahr der
Friderico-Guilelma angetreten hat (auch separat: Berlin 1909, Univ er sitäts buch-
druckerei, 23 Seiten). In aphoristischer Kürze und zwangloser Gliederung, aber mit
der ihm eigenen sinnschweren und anspielungsreichen Prägnanz behandelt der
Redner eines der zentralen Probleme aller Literaturgeschichte und Literatur-
betrachtung: das Thema von der literarischen Persönlichkeit. Insofern nun dieses
Problem noch heute und gerade heute wieder im Mittelpunkte des eifervollen
Kampfes der Richtungen und Schulen geistesgeschichtlicher Forschung steht, wird
die methodologische Erörterung, die bei aller Weite und Tiefe des Wissens in ihrer
ungezwungenen, weltmännischen Haltung von Schulsfaub und Gelehrtengeste sich
völlig freihält, zugleich zum persönlichen Bekenntnis, zu einer Art knappen
theoretischen Kommentars zu der neuerdings in dritter Auflage erschienenen Lessmg-
R. LI n'g e r , Literaturgeschichte. 533
Bioo-raphie Sch.s. Von der Höhe einer Entwicklung, deren stolz aufsteigende
Kurve jüngst A. v. Weilen, Minor und Walzel lehrreich angedeutet oder nach-
gezeichnet haben, nimmt so Seh,, prüfend, berichtigend, vertiefend, Fragen wieder
auf, die einst seine Wiener Antrittsvorlesung ül)er Wege und Ziele der deutschen
Literaturgeschichte behandelt hat. Fast ein Menschenalter liegt zwischen beiden
programmatischen Kundgebungen, und anschaulich spiegeln sich in ihnen tiefe
Wandlungen unserer auch in methodischer Hinsicht rasch voranschreitenden Wissen-
schaft. Sogleich der Eingang der Berliner Rektoratsrede enthält eine energische
Zurechtweisung jenes mechanistischen Philologismus, dem über bibliographischer,
statistischer, registrierender und inventarisierender Stoffanhäufung und äusserlicher
Beschreibung, sei sie auch so peinlich gewissenhaft und bewundernswert entsagungs-
voll wie die Heinzeis, Kraft und Mut zur Gestaltung, Durchdringung und Ver-
geistigung des ungefüg aufeinander geschichteten Roliraaterials ausgehen. Nicht
minder freilich als diese vermeinlich naturwissenschaftlich deskriptive Methode muss
die abstrakt konstruierende einer die schöpferische Persönlichkeit übersehenden
Ideologie, der unhistorische Absolutismus starrer ästhetischer Normengläubigkeit
oder doktrinär moralisierender Tendenz durch die sorgsame Bildung und Schulung
des durch Herder geweckten Sinnes für Individualität im Sinne der Individual- wie
der Sozialpsychologie, für historische und ethnologische Besonderheit, durch Ver-
feinerung und Schmeidigung geschichtlicher und ästhetischer Einfühlung über-
wunden werden. Doch auch innerhalb der historischen Porträtkunst in diesem
modernen Sinne sind sehr verschiedene Stilgattungen möglich, wie Seh., unter geist-
reicher, aus weltliterarischem Überblick geschöpfter und durch zahlreiche rasche,
aber andeutungsreiche Randbemerkungen belebter Exemplifizierung an Pamphlet und
Parodie, an Eloge und Panegyrikus, an Monumental- und Idealstil der Biographie
erweist. Entscheidend bleibt in allen diesen Fällen die prinzipielle Auffassung des
Verhältnisses von Ich und Welt. Cnd hier wendet sich der Redner, unter voller
Anerkennung der der wissenschaftlichen Forschung- zugänglichen Einflüsse von
Erbschaft, Umwelt und Bildung, im Sinne der Goethischen „ürworte'' entschieden
gegen die rationalistischen, positivistischen und kollektivistischen Versuche, das
letzthin unergründliche Geheimnis der Persönlichkeit, vor allem der schöpferischen,
durch rechnenden Pragmatismus, doktrinären Schematismus oder eigenmächtige
philosophische Geschichtskonstruktion, die neben und vor der kausalen womöglich
auch die teleologische Notwendigkeit des Geschehenden erw^eisen möchte, trügerisch
hinwegzudeuten. Zwischen den Extremen realitätslosen Isolierens und philisterhaften
Nivellierens der grossen Gestalten der Geschichte führt der Weg besonnener Wissen-
schaft hindurch zu immer verfein er terer und geschärfterer Erfassung des unlöslichen
Ineinander- und Zusammenwirkens von Individualität und Umwelt, Irrationalem und
Rationalem, immanentem Wachstum und Aneignung von aussen, Persönlichkeit und
objektiven Mächten. Von diesem Standpunkt aus lässt sich das UnorigineUe wie
das Übertreibende und Unhaltbare der Theorie Taines von dem Einfluss der Faktoren
race, milieu, moment einleuchtend aufzeigen. An anschaulichem Einzelbeispiel aber
wird das untrennbare Korrelationsverhältnis jener nur dem abstrakten Begi'iffe nach
gegensätzlichen Momente erläutert in Form eines kurzen Exkurses über die Ent-
wicklung des modernen französischen Romans der Balzac und Zola. Zum Schluss
kehrt der Redner auf deutsches Feld heim und formuliert nochmals in kurzen
Sätzen seine heutige Auffassung des einst von Scherer mehr 'im positivistischen
Sinne eines Buckle und Taine behandelten Persönlichkeitsproblems in der modernen
Literaturgeschichte. Überall wird auch hier wieder die mechanisierende Methode
eines das Innere aus dem Äusseren, das Geistige aus dem Stofflichen, des Ganzen
aus den Teilen und — in modischer Sporteinseitigkeit — das Geniale aus dem
Krankhaften ableitenden Philologismus und Psychologismus kräftig gerügt und ein-
dringlich zur unbefangenen, freien und freudigen Verehrung der grossen Persönlich-
keiten gemahnt. Und ein unbefangener, freier, in aller Selbstsicherheit aufs viel-
seitigste empfänglicher Geist belebt überhaupt Sch.s Gedankengänge und konzis, ja
nicht selten lakonisch andeutende Aperc^us, die beredtes Zeugnis^| ablegen füridie
umsichtige Gewissenhaftigkeit und den kritischen, von Parteilichkeit oder Dok-
trinarismus unbeirrten Blick, mit dem der Berliner Literarhistoriker alle die für
unsere Wissenschaft bedeutsamen Anregungen der in den letzten Jahrzehnten neu-
erstandenen Psychologie, Ästhetik, Kulturgeschichte und Geschichtsphilosophie auch
in sein theoretisches Denken aufgenommen und verarbeitet hat. Wie aber jene
zukunftsreiche Wandlung der modernen Literaturgeschichte doch in erster Linie aus
immanenten Entwicklungsmotiven unserer von innen heraus dem organischen Zu-
sammenhange einer umfassenden modernen Kulturwissenschaft entgegenreifenden
Einzeldisziplin sich erklärt, so dürfte auch dem Biographen Lessings die Über-
windung des einseitigen philologischen Positivismus, deren Proklamation recht
35'
534 K. U n g- e r , Literaturgeschichte.
eigentlich den Kern seiner Rede bildet, in Theorie und Praxis vor allem aus dem
persönlichen, immer erneuten und immer siegreicheren Ringen mit den so tief in
die allgemeine Geistesgeschichte sich verzweigenden Problemen namentlich der
zweiten Hälfte des Lebens und Wirkens seines Helden erwachsen sein. Dass sich
Seh. dabei auch des unvergleichlich fördernden Einflusses des hervorragendsten
heutigen Repräsentanten ideengeschichtlicher Forschung, Wilhelm Dilthejs, zu dem
er ja auch in nahen persönlichen Beziehungen steht, dankbar bewusst ist, bringt
auch dieses neue wissenschaftliche Bekenntnis mit einem Satze unmittelbar, allent-
halben aber zwischen den Zeilen zu deutlichem Ausdruck. — Ein Schritt von den
lichten Höhen der Wissenschaft, und wir sehen uns drangvoll umfangen vom wirren
Lärm und Zank des Tages, Wie anders wirkt dies Zeichen auf mich ein! In
geschickter Erweiterung und Ergänzung hat B. Stein eine zweite Auflage der
1896 erstmals erschienenen polemischen Broschüre H. Keiters (20) über den Anti-
katholizismus in der modernen, zum Teil auch in der etwas älteren, aber heute noch
lebendigen schönen Literatur herausgegeben. Vom strengkatholischen Standpunkt
aus vielleicht ein notwendiges Buch, eine Warnung der ülaubensgenossen vor der
wirklichen oder vermeintlichen kirchenfeindlichen belletristischen Tendenzliteratur,
zugleich eine Übersicht über und eine Abwehr gegen dieselbe. Ob die Einteilung
nach den Gegenständen der gegnerischen Angriffe: Wesen und Geschichte der
Kirche; Papsttum und Papst; Kardinäle und Bischöfe; Gesellschaft Jesu; Mönche
und Nonnen; Seelsorggeisilichkeit, mit ihrem ewigen Anspinnen und Abreissen der
gleichen Fäden auch nur für den praktischen Zweck der Broschüre die geeignete
ist, möchte ich bezweifeln. Dem Wert als Materialsammlung, den eine solche Muste-
rung immerhin auch für die wissenschaftliche Würdigung des Verhältnisses der
modernen Literatur zu Religion und Kirche haben könnte, tut dieser unorganische
Schematismus der Anordnung, noch mehr aber das äusserliche Aneinanderreihen
aphoristischer Zitate aus den einzelnen Schriften, verbrämt mit einigen nuancelosen
polemischen Etikettierungen der betreffenden Autoren, jedenfalls starken Eintrag.
Weit schwieriger, aber auch viel verdienstlicher und letzten Endes selbst vom Stand-
punkte der Verfasser aus zweckentsprechender wäre das Entwerfen einheitlicher
Charakterbilder der betreffenden schriftstellerischen Persönlichkeiten, das ihr polemi-
sches Verhältnis zur katholischen Kirche im Zusammenhange ihres ganzen Wesens
und Wirkens historisch und psychologisch zu erfassen und zu erklären und so
zuletzt ein übersichtliches Gesamtbild der modernen Literatur, von dem genannten
Blickpunkte aus gesehen, zu gewinnen suchen müsste. Ein solches Unternehmen,
mit Gewissenhaftigkeit und Geist durchgeführt, würde auch uns anderen interessante
Ergebnisse liefern können. Statt dessen erfahren wir jetzt aus K.-St.s Zitaten-
sammlung nicht viel mehr, als dass die moderne deutsche Literatur, vor allem die
erzählende, in der Tat eine Unsumme von mehr oder minder ernster, tiefgehender,
geschmackvoller und ehrlicher Polemik gegen den kirchlichen Katholizismus in sich
birgt. Zu den in dieser Hinsicht von K. und St. am häufigsten genannten
Namen zählen G. Keller und C. F. Meyer, Heyse und Rosegger, Jensen und Hopfen,
Ebers und Lauff', Conrad und Samarow, Wildenbruch und Jordan, Ricarda Huch und
Graf Schack, Vischer und Ganghofer, während Fritz Reuter und Detlev v. Liliencron,
H. Hesse und J. Gotthelf, Frenssen und H. Steinhausen, Storm, Fontane, Raabe,
Hauptmann und Sudermann von solcher Tendenz freigesprochen werden. Überhaupt
fährt die jüngere und jüngste Generation bei K. natürlich im grossen und
ganzen weit besser als die der Kulturkampfzeit. Dass in dieser Musterung freilich
der Begriff der „konfessionellen Brunnenvergiftung" ziemlich unterschiedslos auch
auf die lautere antikatbolische Polemik ausgedehnt wird, bedarf angesichts der
soeben angeführten Namen keines weiteren Beweises. Immerhin, es bleibt un-
bestreitbar, dass auf diesem gefährlichen Boden viel gesündigt worden ist, und so
mag das Büchlein auch für Andersdenkende eine ernste Mahnung bilden, in dem
nach Lage der Dinge auch auf belletristischem Gebiete nun einmal nicht zu^ ver-
meidenden scharfen Kampfe der Weltanschauungen sich aller vergifteten Waffen
streng zu enthalten, vor allem aber den Gegner, ehe man ihn erbittert bestreitet,
zunächst einmal ernstlich kennen und verstehen zu lernen. —
Gesamtdarstellungen: W^eltliteratur. Von der neuen Dar-
stellung der Weltliteratur aus der Feder des bekannten Lyrikers und Kritikers
C. Busse (21) liegt mir der erste Band vor, der nur bis zur Schwelle der neuzeit-
lichen Entwicklung, zur Renaissanceliteratur und zu Shakespeare, in Deutschland bis
zu Luther und Sachs führt, also im wesentlichen ausserhalb des zeitlichen Rahmens
dieses Berichtes steht. So sei denn nur gesagt, dass das Werk, soweit sich nach
der bisher erschienenen Hälfte urteilen lässt, durchweg einen günstigen Eindruck
macht und seinem Zwecke: der gebildeten Familie als lesbares, anregendes, über-
sichtliches und zuverlässiges Hausbuch eine lebendige Gesamtanschauung des
R. U n g e r , Literaturgeschichte. 535
untreheueren StoPfffebietes zu vermitteln, wohl zu entsprechen scheint. Anerkennens-
werter Fleiss der Stoff bewähigung, beachtenswerte Kraft der Gestaltung und an-
schaulicher Vergegenwärtigung, reifer Geschmack, selbständiges und feinsinniges
Urteil, gewissenhafte Verwertung auch der neueren Forschungsergebnisse und end-
lich, doch nicht zuletzt, ein entschiedenes Talent konzentrierender und doch un-
gezwungener, ja nicht selten episch anmutiger Darstellung sind hier am Werke
geweseiT, ein Buch zu schaffen, welches das W'agnis, der eminent schwierigen Auf-
o-abe in zwei massigen Bänden — ursprünglich war sogar nur ein einziger geplant —
gerecht zu werden, ohne sich auf eine literarische Gelehrsamkeit gleich derjenigen
Adolf Sterns oder auf einen reizvollen persönlichen Subjektivismus gleich dem
Johannes Scherrs stützen zu können, über Erwarten rechtfertigt. Natürlich vermochte
manche öde Strecke, manches Gewirr von einzelnen Daten und Fakten auch die
frische Anschauungskraft B.3 nicht zu beleben, und die halb synchronistische An-
ordnung der mittelalterlichen und Renaissanceliteratur bringt naturgemäss manche
Erschwernis rascher Orientierung mit sich. Aber stets wieder weiss uns der Ver-
fasser am sieher erfassten Leitfaden weltgeschichtlicher Zusammenhänge zu den
grossen Dichterpersönlichkeiten zurückzuleiten, in deren glänzender Charakteristik
seine Darstellung immer neue Gipfel erklimmt, von deren Höhe sich weite Fernblicke
über die Zeiten und Völker hin bieten. Auch die Andeutung der kulturellen Hinter-
gründe und geistigen Umwelten der grossen Epochen und Schöpfungen dünkt mich
gut gelungen, und ohne ängstliche Beschränkung schweift der Blick des Autors frei
und scharf auch über die repräsentativen Erscheinungen des jeweiligen Gedanken-,
Kunst- und Kulturlebens, Knappe, aber zumeist wohlgelungene Analysen kommen
der inneren Anschauung so willkommen zu Hilfe wie der äusseren die reichen bild-
lichen Beigaben des von dem Verlage glänzend ausgestatteten Buches. Hält sich der
zweite Band des schönen Werkes, der auch die modernste Literaturphase mit um-
fassen soll, auf gleicher Höhe, so darf sich dieser im besten Sinne volkstümlichen
Geschichte der Weltliteratur auch der Mann der Wissenschaft freuen. —
Deutsche Literaturgeschichte. Aus der Überproduktion, die
heute auf dem Gebiete der deutschen Literaturgeschichte herrscht und Bücher für
Lehr- oder Selbstunterrichtszwecke, wie die von H. Sittenberger (34), Weicher
(36) und H. K. Wellberg er und R. Kühn (37), die in ihrer Art recht praktisch
sein mögen, deren Würdigung aber nicht hierher gehört, zu Dutzenden auf den
Markt wirft, heben sich auch diesmal nur wenige bedeutendere Erscheinungen hervor.
Das im vorigen Bericht (JBL. 1906/7, S. 491/2) von mir bereits näher charakterisierte
biographische und bibliographische Handbuch von A. Bartels (23), dessen niedriger
Preis namentlich in Hinblick auf unsere Studentenschaft sehr zu begrüssen ist, kann
bereits eine zweite Auflage verzeichnen, die mir indessen nicht vorliegt. Sie scheint
übrigens nur wenig verändert zu sein. — Die sechste Auflage, d. h, das 11. bis 15. Tausend,
hat auch schon die bekannte A. Bartelssche Literaturgeschichte (24) erlebt.
Neben kleineren Besserungen ist der freilich noch recht schüchterne und unzuläng-
liche Versuch, die Fortwirkung der wichtigsten Dichterpersönlichkeiten und Dichter-
gruppen im geistigen Leben der Nation zu skizzieren, als entschieden verdienstlich
und zur Weiterführung einladend hervorzuheben. Auch im letzten Teile ist manches
Neue hinzugekommen, namentlich fünf Charakterbilder moderner Dichter, nämlich
Hans Hoffmanns, Karl Spittelers, Helene Böhlaus, Richard Dehmels. Fritz Staven-
hagens. Die Anordnung des Ganzen mit ihrer mechanischen Nebeneinanderstellung
von datengespickten, ziemlich dürren „Entwicklungen" und essayistischen Einzel-
würdigungen und den damit notwendig gegebenen unablässigen^ Wiederholungen
erscheint mir nach wie vor wenig glücklich, obwohl in dem Buche als solchem, so
unkünstlerisch der Geist und so schulmeisterlich der Stil sein mag, sicherlich viel
Tüchtiges, vor allem ein gesunder „common sense", steckt. Seine Vorzüge wie
Schwächen würdigt unparteiisch G. Heine. — Mit der Darstellung der neu-
schweizerischen Literatur in der jetzt in dritter Auflage erschienenen „Deutschen
Literaturgeschichte" von Eduard Engel (26) setzt sich A. Frey (27) unter
Nachweis einer Reihe von Unrichtigkeiten und Schiefheiten kritisch 'auseinander,
worauf E.s Entgegnung wenig zu erwidern weiss. — A. Salzers (33) reich-
illustrierte „Geschichte der deutschen Literatur" bewährt auch in den neuen, aus der
Aufklärung bis tief in die romantische Periode führenden Lieferungen die schon im
vorigen Bericht (JBL. 1906/7, S. 497) gerühmten Eigenschaften wissenschaftlicher Ge-
diegenheit und geschmackvoller Darstellung. — Bei weitem die bedeutendste Erschei-
nung aber unter den diesmal zu besprechenden Darstellungen der deutschen Literatur-
entwicklung ist natürlich der zweite Band des im Verhältnis zu seiner Bestimmung als
Haus- und Familienbuch ziemlich gross angelegten Werkes von A. Biese (25). Da
dieser Band im wesentlichen die Charakteristik bestätigt, die ich im vorigen Bericht
auf Grund des ersten von Art und Geist der B.schen Literaturgeschichte gab (JBL. 1906/7,
536 R. U n g e r , Literaturgeschichte.
S. 492/3), so beschränke ich mich jetzt auf wenige ergänzende Bemerkungen. Das
besondere Talent des Verfassers für Erfassung lyrischer Veranlagungen und weicherer
Phantasienaturen tritt in diesem Bande, der hauptsächlich dem Klassizismus und der
Romantik gewidmet ist, noch stärker hervor als in dem ersten. Daher sind ihm die
Abschnitte über den Lyrismus der Romantiker (Brentano!), vor allem aber derjenige
über Mörike, glänzend gelungen; und auch dem lyrischen Dramatiker Grillparzer weiss
B. sympathisch gerecht zu werden, über dem Goethe-Kapitel liegt wohltuend ein
Schimmer vom Abglanz Goethischen Geistes, und dem Genius Jean Pauls ist wohl
kaum je in einem derartigen Werke würdiger und verständnisvoller gehuldigt worden
als hier. Schiller dagegen und andererseits Kleist scheinen mir nicht völlig zu ihrem
Recht gekommen zu sein, wie B. überhaupt an dramatischen Persönlichkeiten und
Dichtungen gerade den spezitisch dramatischen Nerv nicht zu treffen weiss. Während
er sonst vorzüglich analysiert, könnten seine allzu stofflichen Dramenanalysen zumeist
ebensogut oder besser auf Novellen des gleichen Inhalts passen. Auch die Anordnung
und Einteilung des Stoffes im grossen ist offenbar des Verfassers starke Seite nicht.
War schon am Ende des ersten Bandes die Folgerichtigkeit der Disposition ziemlich
in die Brüche gegangen, so werden wir hier vollends aus der Spätzeit Goethes und
Schillers unvermittelt wieder in den Sturm und Drang, ja in die Aufklärung zurück-
versetzt, und Grillparzer, Mörike, Lenau und die Droste stehen in etwas trister
Nachträglichkeit isoliert hinter einer Darstellung, die zuvor über ihre Köpfe hinweg
schon bis zum Jahre 1848 vorgeschritten ist. Aber bei alledem: meine vor Jahren
ausgesprochene Überzeugung, dass wir in B.s Werk die beste unter den modernen
deutschen Literaturgeschichten für die gebildete Familie besitzen werden, hat sich
durch die Lektüre des neuen Bandes nur bestätigt. Reife und Würde der Gesamt-
auffassung, Anschaulichkeit und edle Wärme des Stils, Zuverlässigkeit der wissen-
schaftlichen Grundlagen, endlich schlichte, aber vornehme Gediegenheit der Aus-
stattung erheben das Buch über alle seine mir bekannten Nebenbuhler. Es bleibt
nur zu hoffen, dass auch der letzte Band, der, mit Hebbel beginnend, die psj^cho-
logisch-realistische Dichtungsepoche bis an die Gegenwart heran schildern soll, sich
auf gleicher Höhe halten möge. Wie auch die Tageskritik dem Werke vorwiegend
mit Gunst entgegenkommt, zeigen die Besprechungen K. Berg er s und J. G. (nicht
J. J., wie die Bibliographie hat) S p r e n g e 1 s. —
Deutsche Literatur und das Ausland. Von diesem Kapitel
liegt mir nur der erste Teil eines interessanten Aufsatzes des bekannten Kultur-
historikers G. Steinhausen (46) vor, der durch einen geschichtlichen Überblick
über das Verhältnis der deutschen Kultur und Nation zum Auslande die Ungunst
des ausländischen Urteils über die Deutschen als eine zum grossen Teil geschichtlich
begründete Erscheinung zu erklären sucht. —
Fremde Literaturen: Romanische Literaturen. Unter den
Darstellungen der romanischen Literaturen, speziell der französischen, seien die
Kompendien von PI e i n r. P, Junker (48) und N. Vk' e 1 1 e r (49) als praktische
und gediegene Hilfsmittel für Unterricht und Selbststudium hervorgehoben. Ist das
erstere, weit umfangreichere Buch, das schon in sechster Auflage erscheint, um seiner
wissenschaftlichen Zuverlässigkeit willen, die auch zu tieferem selbständigem Studium
anzuleiten vermag, seit langem bekannt und geschätzt, so zeichnet sich der schmächtigere
Genosse aus der Sammlung Kösel besonders durch eine, von katholischem Standpunkte,
doch ohne jede konfessionelle Engherzigkeit entworfene, warme und lichtvolle
Charakteristik der französischen Literaturentwicklung des 19. Jahrhunderts aus. —
Die Broschüre von H. Effer (50) bietet unter dem bescheidenen Titel in Wahrheit
den ersten und, wie mir scheint, verdienstlichen Versuch eines kurzen Abrisses der
Entstehung und Entwicklung der französischen Literatur in Belgien. — Zur Biblio-
graphie sind noch nachzutragen zwei kleine, aber praktische Heftchen: F.Werner,
Geschichte der französischen Literatur (= Hillgers Illustrierte Volksbücher, Bd. 89;
Berlin und Leipzig: H. Hillger. 87 S., M. 0,30) und W. Schwab n, Kurze Übersicht
über die französische Literaturgeschichte (Berlin: 0. Seilin. 1908, 52 S., M. 1,00). —
Osteuropäische und slawische Literaturen. Was die unter
dieser Spitzmarke vereinten Werke betrifft, so muss ich mich bezüglich des gleichfalls
der Sammlung Kösel zugehörigen Buches von M. S w it a 1 s ki (53) auf die Be-
merkung beschränken, dass es auf den Laien einen günstigen Eindruck macht. —
Der im vorigen Bericht (JBL. 1906/7, S. 498) bereits aufgeführten Tschechischen Literatur-
geschichte der bekannten Amelangschen Sammlung widmet J. K r e j c i (56) in der von
E. Kraus herausgegebenen Prager „Tschechischen Revue" eine zwar kritische, doch im
ganzen freundliche Besprechung. — Einen höchst interessanten und aufschlussreichen,
wenn auch nur knappen Überblick über die Entwicklung der russischen Literatur, ins-
besondere des 19. Jahrhunderts, in ihrem Verhältnis zum nationalen und kulturellen
Leben gibt die aus Vorträgen an dem Frankfurter Hochstift hervorgegangene
R. U n g e r , Literaturg-eschichte. 537
Broschüre des Berliner Slawisten A. Brückner (54). Sie erscheint als sehr ge-
eignet, viele westeuropäische, namentlich auch deutsche Urteile und Vorurteile über
das wenig gekannte und schwer zu kennende östliche Nachbarland und seine üeistes-
kultur zu berichtigen. —
Literaturgeschichte in Werken verwandter Gattung:
Weltgeschichte, Deutsche Geschichte. Zu diesem Kapitel sei
G. Webers kleineres Handbuch (Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung.
22. Auflage, bis auf die Gegenwart fortgeführt von O. Langer. Leipzig: W. Engelmann,
1908. XI u. 688 S., M. 4,40) nachgetragen, das, wie alle Geschichtsdarstellungen
W.s, nach Möglichkeit, wenn auch natürlicherweise nur in knappster Form, auch
die literarische Entwicklung berücksichtigt, im übrigen aber als allbekanntes Jugend-
und Volksbuch keiner näheren Besprechung bedarf. — Die anderen in der Biblio-
graphie genannten Werke liegen mir nicht vor; zur deutschen Geschichte nur Ein-
hart s (64) in zweiter Auflage erschienenes, durch begeisterten Patriotismus und
kernige Darstellungskraft ausgezeichnetes Buch, das auch die deutsche Literatur-
entwicklung des letzten Jahrhunderts, freilich nur auf wenigen Seiten und allzu
einseitig im Geiste von A. Bartels, charakterisiert. —
Allgemeine Kultur- und Sittengeschichte. Eine eigenartige,
aber glückliche, weil zeitgemässe Idee hat A. Bück reis (66) mit Geschick ver-
wirklicht: eine Kulturgeschichte der Welt in übersichtlicher tabellarischer Anordnung
und im Telegrammstil. Das ebenso gehaltvolle wie kompendiöse Bändchen, das zur
raschen Orientierung wie zur belehrenden Lektüre gleich geeignet erscheint und
dem Neuling Rat, dem Kenner Anregung und Auffrischung des Gedächtnisses zu
bieten vermag, enthält auch zuverlässige und verhältnismässig reiche literargeschicht-
liche Daten. — Zur Methodologie der Kulturgeschichte liefert P. Petersen (72)
einen interessanten Beitrag, indem er den evolutionistischen Grundgedanken durch
die verschiedenen Problemgebiete der Wundtschen Philosophie (Organisches, Geistiges
an sich. Geistiges in der Gemeinschaft: Erkenntnis, Sprache, Sittlichkeit, Gesamt-
kultur) hindurch verfolgt und, wesentlich vom Standpunkte der „psychogenetischen"
Geschichtswissenschaft Lamprechts aus, kritisiert, beziehungsweise ergänzt. Doch
sucht er zugleich zwei Prinzipien der Geschichtsphilosophie des Leipziger Altmeisters
für die Kulturgeschichte Lamprechtischer Auflassung fruchtbar zu machen: die
primäre Stellung des Willens in aller Entwicklung und die teleologische Deutung
ihres Gesamtverlaufs, welch letztere er auf das von Wundt eingeführte psycho-
logische Prinzip der schöpferischen Synthese zu stützen sucht. —
Deutsche Kulturgeschichte. Aus dieser Abteilung sei das Buch
von J. Henrici (78a) erwähnt, eine Art populärer Kulturgeschichte vom Stand-
punkte des modernen Freidenkertums und mit besonderer Betonung des religiösen
und ethischen Momentes. Durch Berücksichtigung der bedeutendsten Entwicklungs-
momente und Persönlichkeiten der Weltliteratur und Wiedergabe zahlreicher Beleg-
stellen aus den Schriften hervorragender Dichter und Denker stellt es zugleich eine
Art weltlichen Erbauungsbuches im Sinne der sogenannten „natürlichen" Welt-
anschauung dar. — Sehr anregend plaudert A. Wirth (79) über deutsches Volks-
tum, Stammes- und Rasseneigentümlichkeiten, literarische Vorkämpfer nationalen
Wesens, wobei er namentlich für Jean Paul als genialen Künder deutscher Volks-
seele warme Töne anschlägt, und die Mannigfaltigkeit der Frauentvpen in deutscher
Volks- und Kunstdichtung. —
Zur Geschichte einzelner Stände beziehungsweise Stämme liegt
neben emem hübschen, klar und warm geschriebenen Büchlein über die Geschichte
des Bauernstandes von Ägypten bis zur Gegenwart von J. Walter (83) vor allem
das bedeutende Werk des Basler Professors F. Heman (88), „Geschichte des jüdischen
Volkes seit der Zerstörung Jerusalems", vor. Merkwürdigerweise hat seit zwei-
hundert Jahren, seit dem Franzosen J. Basnage, kein christlicher Historiker sich an
die Aufgabe gewagt, die Entwicklung des Judentums seit dem Cnters-ang seiner
nationalen Selbständigkeit darzustellen. H. versucht dieser Aufgabe vom ^christlichen
Standpunkt aus, doch mit historischer Objektivität gerecht zu werden, indem er sich
m erster Linie auf die umfangreiche und gründliche Darstellung von H. Grätz
stutzt, natürlich unter Korrektur der starken ^Tendenziosität dieses^Christenhassers.
vNieweit dem Verfasser sein gewiss ausserordentlich schwieriges Wagnis gelungen
sein mag, darüber wage ich nicht zu urteilen. Nach literarischer ^Seite* berü°ck-
siclitigt er im wesentlichen nur das nationaljüdische Schrifttum. — Die eigentümliche
Fhantasiekreft, mit welcher der englisch-jüdische Dichter und Zionistls. Zangwill
Historische Persönlichkeiten und Momente zu realistisch scharf profilierten und doch
zugleich poetisch idealisierten Gestaltungen umbildet, ist bekannt. In den zwei von
n. H. Jiwers trefflich übertragenen Bänden „Träumer des Ghetto" (88b) sind von
538 R. U n g e r , Literaturgeschichte.
literarpsychologischem Interesse die Essays über Heine und Mendelssohn („Nathan
der Weise"), zum Teil auch die über üriel Acosta und Lassalle. —
Literatur- und Kulturgeschichte einzelner Länder und
Städte. Nur verhältnismässig wenige Erscheinungen dieses weiten Gebietes bieten
dem Literarhistoriker Bemerkenswertes. Die ansprechenden Bändchen der zumeist
trefflich geschriebenen und ausgestatteten Sammlung „Stätten der Kultur", wie „Lübeck"
von 0. Graut off (114), „Wien" von F. Servaes (125/6), „Leipzig" von
E. Kroker (134), „Rostock und Wismar" von W. B ehrend (116), „Luzern" von
H. Kess er (141), beschränken sich auf kurze literar- oder theatergeschichtliche
Notizen. Nur Servaes gibt knappe, aber kluge und feine Momentbilder einiger die
Physiognomie des heutigen geistigen Wien bestimmenden Schriftsteller: Hofmannsthals,
Schnitzlers, Schönherrs. — Die gründliche Monographie G. L u t z e s (144) „Aus
Sondershausens Vergangenheit" bringt einen an anderer Stelle zu besprechenden
Aufsatz über den kraftgenialischen Roman- und Koraödiendichter J. K. Wezel. —
Hübsche Essays zur Tiroler Volkskunde vereint L. von Hörmanns (121) „Tiroler
Volksleben", wobei auch die volkstümliche Dichtung gestreift wird: Nikolausliedchen
und -sagen, Adventlieder, Sprichwörter, Osterspiele usw. — In A. Johns (119)
„Egerländer Heimatbuch" finden wir kurze Skizzen über Goethestätten im Egerland,
Körner als Sänger deutschböhmischer Landschaftsreize, Nietzsche-Spuren in Böhmen,
Schiller in Eger, das Bergfestspiel auf der Luisenburg, Lorenz Schuster, einen ver-
schollenen Egerländer Dichter, Egerländer Dialektdichtung, den „Mönch von Kreuzen-
stein", eine lokale Sagendichtung von E. Juncker usw.; in G. Wustmanns (136),
des jüngst dahingegangenen wissensreichen Leipziger Lokalhistorikers, gewissen-
haften Studien „Aus Leipzigs Vergangenheit" einen allerdings etwas mageren Aufsatz
über Geliert als Lehrer der Deutschen. — R. Gronaus (156) umfassendes Werk
„Drei Jahrhunderte deutschen Lebens in Amerika" enthält u. a. anschauliche
Bilder von Entstehung und Entwicklung der deutschamerikanischen Dichtung,
von deutschem Lied" und Sang, deutschem Theater, deutscher Musik und Oper,
deutscher Wissenschaft in den Vereinigten Staaten und ihrer Einwirkung auf die
englisch redende Bevölkerung. — Dankenswerte Beiträge zur Kenntnis der volks-
tümlichen Poesie Niederbayerns in Sage und Lied, Reim und Sang, Spruch und
Bauernregel liefert J. PoUinger (95) in dem Werke „Aus Landshut und Umgebung",
während die aus den Schriften des Dichters und Kulturhistorikers K Stieler von
A. Dreyer verständnisvoll ausgewählten „Bilder aus Bayern" (93) vorzugsweise
oberbayerischer Art in Sang und Klang zugewandt sind und „Die Pfälzer"
W. H. R i e h 1 s (98), des Lehrers Stielers, eine der ersten und bis heute der besten
volkskundlichen Monographien, die nach mehr als einem halben Jahrhundert nun
in dritter Auflage erscheint, die vier pfälzischen Dialektdichter Kobell, Nadler,
Schandein und Lennig als Vertreter nicht nur der Mundart, sondern auch des Volks-
geistes der Pfälzer feinsinnig würdigt. — B. Dieder'ich (HO) macht in seinem
Aufsatz „Hamburg in der deutschen Literaturgeschichte" Ludmilla Assing irrig zu
einer Tochter Varnhagens und verschweigt seltsamerweise den Namen Gustav Falke;
ja, er bereichert die Romantikforschung um die nagelneue Mitteilung: „Von den
Romantikern hielt sich um die Wende des Jahrhunderts Hölderlin zu verschiedenen
Malen hier (in Hamburg) bei seinem Freunde Sinclair auf. In Hamburg ereilte ihn
das Verhängnis seiner völligen geistigen Umnachtung". Welch ergötzliche Legenden-
bildung doch ein einziger im Konversationslexikon verlesener Name erzeugen kann! —
Eine Reihe der gediegensten und wertvollsten Studien zur Tiroler Literaturgeschichte
vom mittelalterlichen geistlichen Drama und vom volkstümlichen Weihnachtslied bis
herab zu P. Zingerle, Angelika v. Hörmann und dem im Elend verkommenen
Isidor Müller schliesst der zwölfte Band der vom Verlag Georg Müller in München
veranstalteten Gesamtausgabe der Werke des kraftvollen Tiroler Sängers und
Forschers A. Pichler (123) in sich. — Nur ganz beiläufige Berücksichtigung
findet das literargeschichtliche Moment in der von H. Schubert in vierter ver-
besserter Auflage herausgegebenen und bis 1888 fortgeführten Geschichte Schlesiens
von M. Morgenbesser (137); verhältnismässig etwas grössere in K. Well er s
(151) „Württembergischer Geschichte". — Traute Kleist-, Schiller-, Goethe- und nicht
zuletzt Theobald Kerner- Erinnerungen frischt eine Reiseplauderei von H. L e e (154)
angesichts der althistorischen Neckarstädte Heilbronn und Weinsberg auf. — Liebe-
voll behandelt A. Holder (153) Probleme, Daten und Gestalten der schwäbischen
Dialektdichtung des Tages oder jüngster Vergangenheit, während E. Manns (152)
Vortrag feinsinnig der Spiegelung heimatlichen Landschafts-, Stammes- und Geschichts-
charakters in der schwäbischen Dichtung höheren Stils nachgeht. — Die bei weitem
bedeutendste Erscheinung aber der Berichtsjahre auf dem Gebiete lokaler Literatur-
geschichtschreibung ist das umfassende Werk von C. Schröder (115) „Mecklen-
burg und die Mecklenburger in der schönen Literatur". Es „soll zusammenfassen,
R. U n g' e r , Literaturgeschichte. 539
was von Mecklenburgern innerhalb und ausserhalb ihres Vaterlandes, sowie von
Nichtniecklenburgern in der Zeit, da sie in Mecklenburg weilten, auf dem Gebiete
der schönen Literatur geschaffen worden ist". Der Rahmen ist also sehr weit
gespannt, viel zu weit, als dass das Bild einer einheitlichen und geschlossenen
Entwicklung zustande kommen könnte, wenn auch der Verfasser dadurch, dass er
besonderes Gewicht auf die auf Mecklenburg selbst bezüglichen Dichtungen legt,
stärkere Lokaltöne für seine Schilderung zu gewinnen strebt. Auch wirkt die bald
chronologische, bald gattungsgeschichlliche, bald auch durch andere Gesichtspunkte
(Geschlecht der Schriftsteller usw.) bestimmte Einteilung innerhalb der grossen
Kapitel: Mittelalter, Humanismus und Renaissance; Anfänge der modernen Literatur,
Klassische Zeit, Romantik; Moderne Dichtung; die Niederdeutschen, etwas äusserlich
und entbehrt der Übersichtlichkeit. Dagegen macht das Buch in wissenschaftlicher
wie stilistischer Hinsicht einen gediegenen und erfreulichen Eindruck. Nur ver-
misst man ungern bibliographische Notizen und chronologische Tabellen. Am wert-
vollsten nach Material und Verarbeitung sind zweifellos die Partien, die sich mit der
Dialektdichtung, der eigentlichen „Mecklenburger" Literatur, beschäftigen, ins-
besondere das letzte von Voss bis zur Gegenwart führende Kapitel. —
Hilfsmittel der Literaturwissenschaft: Enzyklopädien.
Zu diesem Kapitel liegt mir lediglich eine kurze Besprechung des nun in dritter
Auflage vollendeten Herderschen Konversationslexikons von F. M. Schiele (158)
vor, welche den gemässigten Ton dieser strengkatholischen Enzyklopädie anerkennt
und ihren Wert für Andersdenkende, insbesondere Protestanten, vor allem darin
erblickt, dass sie erschliessen lasse, „welche Vermittlungen der Ultramontanismus
mit der Gegenwart sucht, wieviel er vom päpstlichen Kirchenrecht, von römischer
Politik, von dekretierter Ethik und Historie zwar nicht verleugnet, aber doch latent
sein lässt, um in der Gegenwart wirken zu können". —
Biographisches. Auch zu dieser Abteilung kann ich nur einen
launigen Artikel von 0. Blumenthal (168) registrieren, der mit witziger Skepsis
das schmale Bändchen, in dem vor einem Menschenalter die Brüder Hart 1180
deutsche Schriftstellernamen nebst Daten aufführten, mit dem dickleibigen 31. Jahr-
gange desselben „Kürschner" vergleicht, diesem Ozean gegenwärtiger Eitelkeit und
zukünftiger Vergänglichkeit, der unter Heinrich Klenz' gewissenhafter Redaktion
nun einige 20000 Namen umfasst. —
Bibliographisches. Von den Bibliographien der der
Literaturgeschichte verwandten Wissenschaften kommt die im
Rahmen der von G, Krüger und W. Koehler herausgegebenen bekannten ver-
züglichen „Bibliographie der theologischen Literatur" erscheinende „Bibliographie
der kirchengeschichtlichen Literatur" (207) in ihren Abteilungen: Politische und
Kulturgeschichte, Geistiges Leben und Biographisches gelegentlich auch für literar-
geschichtliche Zwecke in Betracht; in entsprechender Weise wohl auch in der „Biblio-
graphie der württembergischen Geschichte" von T h. Schön (205) das Kapitel
„Beschreibung der Oberämter, Städte und Dörfer des Königreiches". — G. H. M ü 1 1 e r s
(203) Aufsatz stellt nach einem Überblick über die historische Entwicklung der biblio-
graphischen Arbeit zur deutschen Territorialgeschichte und einer ablehnenden Kritik
7onoY' ^^^^^^ „Bibliographie der hannoverschen und braunschweigischen Geschichte"
(202) ein umfassendes, auch die Bildungs- und speziell die Literaturgeschichte be-
rücksichtigendes Programm für künftige derartige Arbeiten auf. — A. K e j s s e r s
(204) vom Standpunkte des Bibliothekars gegebene und unmittelbar praktische Vor-
schlage dagegen beschränken sich nach literarischer Seite vorwiegend auf Dialekt-
und Gelegenheitsdichtung. —
D •• u ^^^ ^^° Zitaten- und Spruchsammlungen steht natürlich
„Buch mann" (209) durchaus im Vordergrund. Die 24., von B. K r i e o- e r be-
arbeitete Auflage liegt mir zwar nicht vor, wohl aber zwei Besprechungen von
Ed Engel und F. Hülskamp (LHw. 45, N. 22, S. 858/9), die beide neben
kritischen Bemerkungen technisch-praktischer Art auch allerlei an dem über-
reichen Material abstrahierte statistische beziehungsweise nationalpsvcholog-ische Be-
obachtungen bieten. — r ^ b
Das Kapitel „Allgemeines" des Abschnittes „Lektüre und Leser"
bringt uns feinsinnige Bemerkungen des inzwischen zu früh dahingegangenen Leo
Berg (^Id) über die Psychologie, das Tempo und die Begleitgefühle des Lesens;
volkspadagogische Betrachtungen O. Bull es (2U), K. Strobels (221) und
Gabriele Reuters (229) über die Erziehung der arbeitenden Stände und der
jugena zu edler Lektüre, beziehungsweise die verschiedenen Phasen i unendlichen
Lesebedurfnisses; Mahnungen E. Kalkschmidts (218) zur Lesekunst als einer
,,ß.unstaer Auslese, der Wiederholung und der Besinnhchkeit"; endlich eine Philippika
K. bcüaukals (220) über das Elend unserer modernen deutschen „Buchkunst". —
Jftltregbtricht« für neuer« deutsch« Literaturgeichichte. XIX/XX. ag
540 R. U n g- e r , Literaturgeschichte.
Schundliteratur. Allerlei Nachdenkliches über das Verhältnis unserer
Jugend zur Literatur, über die Gefahr der Schundliteratur und die Möglichkeiten
ihrer Bekämpfung machen die Aufsätze von A. Petrenz (245) und J. v. Broecker
(234), namentlich aber der Bericht über die Verhandlungen und Beschlüsse der
39. Hauptversammlung der Geseilschaft für die Verbreitung von Volksbildung (231)
geltend. —
Aus der folgenden Abteilung „L iterarische Ratgeber und Weih-
nacht s k atal o g e" sei zunächst auf die Kontroversliteratur hingewiesen, die sich
alsbald um das bekannte Leihbibliotheksunternehmen A. Scherls (254) entwickelt
und zum Teil leidenschaftliche Formen angenommen hat. Von den mir vorliegenden
Aufsätzen nehmen diejenigen von J. Hart und F. Avenarius mehr oder minder
warm für das Projekt Partei, während W. Hof mann, H. Herz, U. Kühn,
A. Langen und der Referent des „Türmers" es bald mehr, bald weniger tempera-
mentvoll ablehnen. — Fast eine deutsche Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts
im Abriss gibt B. Li tz mann (256) in seiner Aufsatzfolge im „Morgen", betitelt
„Was sollen wir lesen?" — Als sehr praktisch erscheint mir W. Schubrings (259)
Katgeber für ländliche Bibliotheken, insbesondere auch um des Nachweises land-
schaftlicher Heimatliteratur willen. —
Nun zu dem Kapitel ,,B ü c h e r li eb h ab er e i", wo uns neben einem
hübschen und glänzend illustrierten Aufsatz M. Brahns (272) über die moderne
Bewegung zur Schaffung guter Kinderbilderbücher und einer amüsanten Plauderei
G. Witkowskis (271) über die Bibliophilie in Deutschland und ihren Mittelpunkt,
die „Gesellschaft der Bibliophilen", die wenn auch knappe, so doch kenntnisreiche,
feine, zudem reich ausgestattete Darstellung der internationalen Geschichte und des
heutigen Standes der Buchkunst von F. P o p p e n b e r g (270) erfreut. —
Buchhandel. In der Essaysammlung von A. Kohut (274) findet der
Literarhistoriker u. a. leichtgeschürzte Studien über Lessing als Buchhändler, A. Stifter
und G. Heckenast, Klopstock als Verleger, Uhland und seine Verleger, Bertuch als
Buch- und Kunsthändler, Ramler als Korrektor, den Buchhändler und Romancier
Richardson und G. Schwab als Redakteur; in A. Druckenmüllers (280) Buch
eine konzise, interessante und gewissenhafte Schilderung der Geschichte und des
heutigen Standes des Stuttgarter Buchhandels. — Rühmende Charakteristiken der
Verleger Max Hesse und Albert Langen, der Verlage Eugen Diederichs, J. C. B. Mohr
und Carl Robert sowie Wilhelm Langewiesche stammen aus den Federn von
L. Geiger (286), C. Haussmann (289), H. Hesse (281), L. Zscharnack
(288) und W i 1 h. Richter (290), während 0. F. W a 1 z e 1 (282) in der Festschrift
für Joh. Kelle auf Grund ungedruckten Briefmaterials der Dresdner Öffentlichen
Bibliothek interessante Mitteilungen über A. W. Schlegels Beziehungen zu dem Schiller-
Verleger G. J. Göschen macht. —
Unter den mir vorliegenden Verlagskatalogen zeichnet sich der von
Georg Müller (301) durch zahlreiche Beiträge angesehener moderner Schrift-
steller, meist Bekenntnisse über ihr dichterisches Werden und Schaffen, aus, der
Reclamsche (303) durch einen einleitenden Essay von J. R. Haarhaus über
Gehalt und Bedeutung der „Universalbibliothek", der auch 0. N e u m a n n - H o f e r
eine vorwiegend lobende Besprechung widmet. — Das zweihundertfünfzigjährige
Bestehen der J. G. Cottaschen Buchhandlung feiert ein Jubiläumsrückblick
J. Petersens (297), der in eine Würdigung der kraftvollen reorganisatorischen
Tätigkeit Adolf von Kröners ausklingt. —
Endlich die Varia. Da plaudert ein Anonymus (308) über Fortsetzungen
fremder Dichtungen und literarische Kompaniearbeiten; Paul Ernst unter dem
Titel „Die Stoffe und die Dichter" (Tag, 1909, N. 135) über Entstehen und Verschwinden,
Erfindung und Umgestaltung dichterischer Stoffe; F. Avenarius (308a) "oer «i©
ethischen Schäden des modernen Reklamewesens; H. v o n ^ ^ ^ ^,® ° ° ^J".^/- h '
über stimmungsvolle und stimmungslose Dichtermonumente; H. Bethge (dlU) uDer
die beängstigende Überproduktion auf dem deutschen Büchermarkt und das ameri-
kanisch anmutende Wettrennen der Verleger, das auch der Sorgsam^eit der technischen
Herstellung so starken Eintrag tut. - W. Koehlers (314) Biichlem sucht^in etwas
naiver Weise Grundzüge einer Theorie des Literaturwertes zu fixieren im feinne des
1905 erschienenen umfassenderen Werkes des Autors „Das Buch im Strom des Ver-
kehrs". - Zum Schlüsse sei noch der Aufsatz von K. Martens (dlo) erwähnt,
der warnend, doch vielleicht allzu pessimistisch, auf die Kluft zwischen der modernen
jungen Dichtergeneration und der guten Gesellschaft des heutigen Deutschlands hin-
weist und die Gründe dieser Entfremdung anregend erörtert. —
K Naumann, Die Literatur in der Schule. 541
Die Literatur in der Schule.
(1,3 = N. 636-975.)
Ernst Naumann.
Allgemeines nnd GesamtdarBtellnnffen. — Methodik der Lektüre: AUgemeioe» ; Geschiebts-
nnterricht; Lyrik; Drama; Einzelne Dicbtongen und Dichter im Unterricht. — A u f 8 a t z n n t e r r i c h t : Allgpmeines;
Themen»«niiiilnngen. — Hilfsmittel für den deutschen Unterricht: Schnlansgnben nnd Erlänterongsschriften:
Allgemeine Einfahrnngen; Antike; Shakespeare: ältere deutsche Dichtung; Herder; Klopstock: Lessing: J. Moser; Goethe;
Schiller; 19. Jahrhundert (Uhland, Grillparzer, Hebbel, H. Ton Kleist, P. Heyse, F. Halm, W. Jordan. E. Mörike. 9. Reuter). —
Gedichtsammlungen. — Prosasammlnngen. — Briefe und Reden. — Lesebücher. — Literatargesehiehte. —
Poetik. —
Allg^emeines und üesamtdarstellungen. Das bedeutendste
Werk der letzten Jahrzehnte über den deutschen [interricht von Rudolf
Lehmann (637) ist auch in der neuen Auflage ein sicherer Wegweiser. Gegen-
über den sich gegenwärtig hervordrängenden Forderungen, dass aus dem Ver-
ständnis der Dichtung alles Verstandesmässige auszuschalten sei, hält der Verfasser
mit Recht daran fest, dass über das Gefühls- und Stimmungsmässige hinaus das
Werk niemals durch blosses Geniessen, sondern nur durch ernste geistige Arbeit
erfasst werden kann. Das Zuweitgehende der anti-intellektualistischen Strömung ist
abgewiesen worden. Andererseits macht sich immer mehr eine Verschiebung in der
Schätzung der klassischen Literatur dahin geltend, dass das geschichtlich Bedingte
von dem dauernd Lebendigen schärfer geschieden wird. Lessing tritt mehr und
mehr zurück, auch der „Laokoon" und die „Dramaturgie" stehen uns jetzt ferner.
Dagegen kann und muss die Schule von der Romantik und der Entwicklung der
folgenden Epoche bis 1880 mehr Kenntnis nehmen. Daher ist das Kapitel über
Romantik erweitert und der Behandlung der nachklassischen Zeit ein eigener
Abschnitt gewidmet. Neu hinzugekommen ist auch ein Abschnitt über Goethes
Faust, den L. jetzt für die Schullektüre g-leichfalls in Anspruch nimmt. Wieweit der
Gedanke der Bewegungsfreiheit auf der Oberstufe innerhalb des deutschen Unter-
richts verwirklicht werden kann, ist in einem besonderen Kapitel dargelegt worden.
Den Schülern können umfassendere Themen gestellt werden, die zum Beobachten und
Sammeln nach eigener Wahl und zur Anlage der Arbeit nach eigenem Ermessen
Gelegenheit geben. Diesen grösseren Hausarbeiten gegenüber sollen kleine Aufsätze
und nicht bloss aus dem deutschen Unterricht als Klausurarbeiten in die Klasse
verlegt werden, was zugleich den Vorteil biete, dass der Benutzung der überaus
zahlreichen Themensammlungen ein Riegel vorgeschoben wird. Die Ausführungen
über philosophische Propädeutik sind nicht wiederholt, der Verfasser ist der
Ansicht, dass dieser Unterrichtszweig sich erst wieder entwickeln werde,
wenn die Schulbehörden der Lücke im Lehrplan abgeholfen haben. —
Mehr Prosa fordert Grosser (643) in dem Deutschunterricht der oberen
Klassen mit Rücksicht auf eine gründlichere Beherrschung der Muttersprache; diese
könne gewonnen werden an ausgedehnter Lektüre der guten Prosaiker aus der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Erwerbung eines guten Stils müsse schon
in den Mittelklassen Rechnung getragen werden. Der Aufsatz schliesst mit der
Forderung: Jeden Tag eine deutsche Stunde! — Die Vorschläge, mit denen
M. Severus (652) der anscheinenden Notlage des deutschen Unterrichts abzuhelfen
sucht, fordern einen umfassenderen Betrieb der Literaturgeschichte, die nicht zum
Einprägen von Zahlen und Tatsachen, sondern als Leiterin der Lektüre dienen soll;
eine Klassenlektüre, nicht mit Verstandesübung verbunden, sondern dankbares, ehr-
furchtsvolles Nachempfinden der Schönheit, Scheu vor dem Geheimnis, das jedes
Kunstwerk ist, hervorbringend, schliesslich einen Aufsatzunterricht, der nicht die
Aufgabe habe, den Schüler in besonderer Weise zum Denken zu erziehen, der jeden-
falls die Aufgaben aus der Literatur meiden müsse, mögen sie Fragen der dramati-
schen Entwicklung behandeln oder es mit Wiedergabe des Inhalts und Beurteilung
zu tun haben oder Vergleiche verlangen; im Grunde sei der deutsche Schüler-
aufsatz überhaupt zu beseitigen. Als Ersatz wird eine Vermehrung der kleineren
Ausarbeitungen aus allen Gebieten auf 30 bis 40 vorgeschlagen. — Die Wirkungen des
unzulänglichen Unterrichts im Deutschen zeigen sich, wie J. G. Sprengel (653)
ausführt, in empfindlichen Schäden des nationalen Sprachlebens und der nationalen
Bildung. Zur Abhilfe sei eine Vermehrung des deutschen Unterrichts notwendig, die
Literatur des 19. Jahrhunderts sei in grösserem Umfange heranzuziehen, die Er-
tedung des Reifezeugnisses sei von genügenden Leistungen im Deutschen abhängig
zu machen. — Dass auch der Humor eine Stelle im Unterrichte habe, ist allgemein
36*
542 E. Naumann, Die Literatur in der Schule.
zugestanden; B. Clemenz (657a) nimmt sich seiner in einer kleinen Abhandlung-
besonders an. Man fange nur nicht an, auch den Humor noch systematisch zu
betreiben. — 0. Anthes (640) wendet sich gegen geistlose Benutzung der Leit-
fäden. — Mit L. G u r 1 i 1 1 (645) wird jeder bedauern, dass den Grossstadtkindern
die Freude an der Heimat erschwert und durch Modernisierung der etwa noch übrig-
gebliebenen ländlich-friedlichen Umgebung, wofür er die Umgestaltung des Grune-
walds und des Dörfchens Dahlem bei Berlin anführt, immer mehr genommen wird;
das erkennen die Freunde der Jugend an, auch wenn der Verfasser nicht bei dieser
Gelegenheit seinem Hasse gegen altsprachlichen [Jnterricht wiederum pathetischen
Ausdruck gegeben hätte. — Von dem Ausgangspunkte des Heimatsgedankens aus
beleuchtet A. T e ckl e n b u r g (655) den gesamten Unterricht der Volksschule;
er rückt alle Fragen desselben in die heimatliche Beleuchtung, macht die Heimat
und das Leben in ihr zum Ausgangs- und Zielpunkte des Unterrichts und sucht
von da aus Wege zu dessen Umgestaltung. Dabei erfährt vor allem der Geschichts-
unterricht Berücksichtigung. — Als diejenige Kunst, zu deren Verständnis in der
Schule am erfolgreichsten eingeleitet werden könne, bezeichnet P. Schönhals
(Die Schule und die Kunst. Progr. Naumburg a. S. 1908. 27 S.) nächst der Musik
die Poesie; es handelt sich beim Erfassen einer Dichtung um Zucht der
Aufmerksamkeit, um selbständiges Denken; das Beste, was bei jeder Kunst-
erziehung herauskommen kann, ist die Überzeugung, Kunst sei mehr als
ein Zusatz zum Dasein, mehr als ein Fest, eine Erholung. Die Schwierigkeit
für die Behandlung stofflicher Kunstwerke in der Schule liegt darin, dass
sie nur einmal da sind, an ihrem Ort; sie können also nicht im Original an-
geschaut werden. Werke der literarischen Kunst sind dagegen von allgemeinster
Wirksamkeit. Das Gefühl für Stil in der Sprache erweckt auch Verständnis für
Stil in jeder künstlerischen, technischen Arbeit und in der Umgebung, in der
wir leben. —
Methodik der Lektüre: Allgemeines. Der Phantasie, nicht als
einer Feindin, sondern als Schwester des Verstandes ist im deutschen Unterricht
nach G. Stang (665) freundliche Beorderung zu erweisen, und zwar nach den ver-
schiedenen Richtungen ihrer Tätigkeit hin. An einzelnen Beispielen wird der Nutzen
eines solchen Verfahrens deutlich gezeigt und dessen Unterschied von einer ver-
standesmässigen Lektüre aufgedeckt. — Um den Klagen über mangelnden Erfolg des
Leseunterrichts abzuhelfen, weist E. Lüttge (661) auf dessen Sonderaufgabe hin,
dass der Schüler lesend lerne, sich den Gedankeninhalt selbständig zu erarbeiten.
Mehr selbständiges Forschen und Darstellen durch den Schüler, weniger gängelndes
Darbieten und Abfragen durch den Lehrer! In einem theoretischen Teile wird das
dazu führende Verfahren etwas schematisierend behandelt, an den nachfolgenden
Proben veranschaulicht. — Ein ähnliches Ziel setzt sich Alfr. M. Schmidts
(975) Handbuch „Einführung in die Ästhetik der deutschen Dichtung", indem es in
einem besonderen Teil ästhetische Einzelbetrachtungen über etwa dreissig der be-
kanntesten und vollendetsten Gedichte darbietet, um den Leser nicht bloss zu belehren,
sondern vor allem in den Geist der Dichtung einzutauchen. Durch diese Bei-
spiele wird die ästhetische Theorie vorbereitet und begründet, sie wird in dem
zweiten, allgemeinen Teile zusammenhängend entwickelt, nicht zum Auswendiglernen,
sondern zu eigener Erkenntnisarbeit anleitend. Für die Rhythmik bekennt sich der
Verfasser als ein Schüler Albert Kösters. — Den Kunstschatz des Lesebuches zu
heben, versucht W. Peper (732); er geht davon aus, dass jedes literarische Kunst-
werk als ein Stück Welt- und Lebensauffassung empfunden und zu einem Erlebnis
werden muss. Wer das Gedicht anderen darbieten will, muss selber die richtige
Seelenstimmung, eine W'eihestimmung besitzen und ein Gefühl von dem Persönlich-
keitsgehalt und der Schönheit des Gedichtes haben. Die Gedichte sind ohne Schablone,
ohne methodisches Stufenschema, jedes nach seiner Eigenart zu behandeln; aber der
Lehrer muss ein Künstlerherz und ein Kinderherz zugleich besitzen. Auf eine Reihe
von epischen und lyrischen Gedichten wird diese Erklärungsmethode in ansprechender
Weise angewandt, nicht an jedem wird alles gezeigt, sondern es werden die einzelnen
Momente je nach Anlass betont; so zeigt sich das Verfahren geeignet, vom Schema-
tismus des Hergebrachten zu befreien und belebend zu wirken. — Um dem Stoff
des Lesebuches den Anschein des Starren und Veralteten zu nehmen, empfiehlt
G. Röscher (664) ein Darbieten in Lieferungen nach Art von Zeitschriften; der
Stoff könnte aus den vorhandenen Lesebüchern, aus Tagesblättern und Zeitschriften
entnommen, von lebenden Autoren und den Lehrern geliefert werden, selbst Kinder
könnten zu W'ort kommen. Politik, Kuhurfragen, Probleme und Erscheinungen des
täglichen Lebens sollen berührt werden. Die einzelnen Blätter werden in einer
Sammelmappe aufbewahrt. — Für die Auswahl der Prosastücke im Lesebuche der
Volksschule stellt P. Hähnel (659) unter dem Gesichtspunkte, dass das Lesebuch
E. Naumann, Die Literatur in der Schule. 543
zur Ausg-estaltung- der Persönlichkeit mit Hilfe unserer nationalen Literatur beitragen
soll, beachtenswerte Grundsätze auf. — Für weitgrehende Berücksichtig-ung der neueren
Literatur in der Schule tritt T h. Herold (662) ein. Zeitersparnis bei den weniger
bedeutenden Dichtem der klassischen Zeit und Heranziehung der häuslichen Tätig-
keit, die gerade für das Deutsche ausgiebig in Anspruch genommen werden kann,
geben die Möglichkeit, dass der Schüler die Besten unter den Neueren kennen lerne.
Eine der Schrift beigefügte Bücherliste erleichtert die Auswahl. —
Die Methodik des Geschichtsunterrichts von A. Heinrich (660)
bezieht sich auf die österreichische Volks- und Bürgerschule; sie enthält meist
referierende Vorträge über die verschiedenen Methoden des Geschichtsunterrichts,
Auswahl des Stoffes, Lehrpiäne, Hilfsbücher und im zweiten Teil kurze Abrisse
einzelner Geschichtslektionen. — Für den Geschichtsunterricht der Volksschule
verlangt Denecke (Geg. 1909, S. 89 — 91) einen kurzen Abriss der Kultur-
geschichte. — Die Jugendgeschichte Friedrichs des Grossen bezeichnet P. Staude
(Zur Behandlung der Jugendgeschichte Friedrichs des Grossen = PädMag. Heft 343.
Langensalza, Beyer & Sohne. 1908. 21 S. M. 0,25) als historisch bedeutsam, menschlich
wertvoll und praktisch verwendbar und gibt eine Darstellung ihrer Behandlung im
Unterricht. —
Lyrik. Th. Voigt (675) analysiert die Wirkung, die ein Gedicht auf
die Seele des Kindes macht. Sie beruht auf dem Inhalt und der Kunstform; der
Totaleindruck ist am stärksten, er kann durch nachfolgende Zergliederungen und
Erläuterungen nicht mehr gesteigert werden. Das Gedicht ist also kein Unterrichts-
gegenstand, es soll an ihm nichts gelernt werden. Am nachhaltigsten wirken auf
den Schüler die Gedichte, in die er sich leicht hineinfühlen kann, deren Verständnis
er nicht erst durch Nachdenken und Überlegungen erobern muss. Das eigentliche
Lernen geschehe an der Prosa. — Als Grundlage und Muster für die ästhetische
Erklärung von Gedichten sieht G. Brandstätter (667) die genaue Kenntnis
von der Art des dichterischen Schaffens an; der ästhetische Genuss ist ein
Nachschaffen des Kunstwerks. Der Schwerpunkt der Behandlung ist also nicht
auf die Entwicklung der Idee, sondern auf die Nachschöpfung der Gestalten
des Dichters zu legen. — Schon in dem ersten Jahre der Volksschule muss nach
H. Kühn (666a) dem Kind in Gedichten eine wirklich poetische Kost zugeführt
werden; es ist Bedacht darauf zu nehmen, dass die poetische Form nicht zur Mit-
teilung trivialer (Tedanken oder reiner Nützlichkeitslehre gemissbraucht werde. Gemüts-
innigkeit, inneres Erleben, der Au.sdruck der dem Kinde naheliegenden Empfindungen
muss ohne Nebenabsichten gesucht werden. Die Fabeln von Hey scheinen ihm dazu
wenig geeignet, sie lassen gerade Kindlichkeit und Poesie oft Vermissen ; dagegen
sei neben anderen Dichtungen neuerer Jugenddichter besonders W. Eigenbrodts
Gedichtsammlung für die Kfeinen geeignet. — Mit feinem Gefühl beobachtet Wil-
helm ine Geissler (642) den dichterischen Geschmack des Kindes an den
Gedichten, welche es gern hat, und an solchen, die es selbst verfasst, von denen eine
grössere Anzahl als Beispiele mitgeteilt wird. — Wandbilder zu deutschen Gedichten
bespricht F. S t r o b 1 (674). —
Drama. Den erziehlichen Wert des Dramas sieht F. B a r t e 1 s (676) nicht
m der buchmässigen Durchnahme, auch noch nicht im blossen Anschauen der
Aufführung; soweit der deutsche Unterricht dem Drama zu widmen ist, könne
er naturgemäss nur in der festlichen Aufführung des Dramas und in der Vor-
bereitung zu diesem Feste bestehen. — Unter voller Würdigung der Schwierig-
keit, ein Drama durch Lektüre und Besprechung zu voller VVh-kung zu bringen,
hebt P. Verbeek (677) hervor, dass in der Schule die kleineren Wirkungen, die
bei der Vorstellung im Tumult der Sinne verschwinden, deutlicher zum Bewusst-
sein gebracht werden; an Stelle der Spannung tritt eine feste Vertrautheit mit
dem Gange der Handlung, an Stelle der Illusion eine klare Einsicht in die sitt-
hche Ordnung, an Stelle der starken, aber kurzen Erschütterung eine dauernde
Stimmung. Er empfiehlt, bei der Besprechung auf jede Abstraktion in der
Kichtung auf eine vorgefasste Technik hin zu verzichten, dao-eo-en den eio-en-
tumhchen Bau jedes einzelnen Dramas fühlbar zu machen, den Fortschritt ^der
Handlung und die Entwicklung der Charaktere in ihrer Wechselwirkung zu ent-
wickeln, den Schülern die Persönlichkeit der Handelnden zu erschliessen. —
Einzelne Dichtungen und Dichter im Unterricht. Dass
I?pt1rpP^^x,'^^^^" Tragikern Sophokles allein für die Schule von Wert ist, ent-
wicKeit Ltir Muff (74oa) unter feinsinniger Würdigung des Dichters. — Was den
Lehrern Shakespeare sei, legt P. G o 1 1 1 ö b e r (ZDU. 22, S. 417-40) auf Grund der
önaüespearestellen dar, an denen Lehrer gekennzeichnet werden, in den Lustspielen:
„verlorene Liebesmühe", „Komödie der Irrungen" und „Der Widerspenstigen Zähmung";
bhakespeare erscheint als lehrerfreundlich. Als Charakterbildner kann der Letter
544 E. N a u m a n n , Die Literatur in der Schule.
von ihm lernen; an manchen Personen der Dramen kann er die Wandelbarkeit seiner
Schüler studieren und einen Blick für die Verschiedenheit der Schülerindividuen
g'ewinnen. Auch für Geschichte und Erdkunde könne der Lehrer manche Anreg-ung
bei ihm finden. — Trotz Herders Bedeutung- wird nach Rudolf Lehmann (637)
zu dessen Behandlung" im Unterricht kaum Raum sein; unerörtert dürfe er indessen
nicht bleiben. Neben anderem entspring-t seinem Einfluss das Erstarken des modernen
und volkstümlichen Elementes; seine Bedeutung für Goethe, sein Interesse für die
g-ermanischen Völker sind wichtig-e Momente in der Geschichte der Literatur. —
Rudolf Lehmann (683) spricht seine veränderte Stellung- in Sachen der Faust-
Lektüre in einer Abhandlung- aus, die auch in die dritte Auflag-e seines Werks „Der
deutsche Unterricht" aufgenommen ist. — Unterrichtsproben für die g-egenseitig-e
Verknüpfung- der verschiedenen Seiten des deutschen Unterrichts g-ibt R. öäemann
(657 b) im Anschluss an Schillers Lied von der Glocke und an ein Prosastück. —
Dass der Schüler mit Arndts Persönlichkeit, Leben und Werken mehr als bisher
bekannt gemacht werde, fordert Rudolf Müller (678) mit Hinweis auf dessen
hohe geschichtliche Bedeutung, Patriotismus und auf die Klarheit und Verständlich-
keit seiner Schriften. — Heyses ,, Kolberg" ist trotz der zugestandenen Schwächen
des Dramas für die Schullektüre der Untersekunda wohl geeignet. Sehmsdorf
(686) weist auf die Schönheiten der Sprache, den kulturgeschichtlichen Gehalt, die
Charaktere eines Gneisenau, Nettelbeck und der Rosa Blank, auf den Gehalt an
Vaterlandsliebe hin. Die Lektüre soll als Privatlektüre mit anschliessenden Übungen
behandelt werden. — Als Hauptvertreter des schwäbischen Dichterkreises neben
Uhland stellt A. Biese (692) Mörike hin, dessen Bedeutung erst spät erkannt ist.
Seine geschichtliche Stellung in der Literatur, seine von Andacht, Frömmigkeit und
inniger Freude an der Natur, Teilnahme an menschlichem Empfinden und stillem
Humor gesättigte Lyrik, sein „Maler Nolten" als Erziehungsroman können ihn zum
Lieblinge unverdorbener deutscher Jugend machen. — Ebenso tritt A. Biese (697)
für die Beschäftigung der Schule mit Theodor Storms Dichtungen ein, die einzelnen
kurz und treffend charakterisierend. —
Aufsatzunterricht: Allgemeines. In einer Aufsatzlehre be-
handeln G. Heide und W. Drechsel (704a) die Technik des deutschen Auf-
satzes in einer kurzen Belehrung über Wesen und Ziel des Aufsatzes, Disposition
und deren Teile, über Theorie der Abhandlung und über das sprachlich-formale
Element. Die Anwendung der allgemeinen Gesichtspunkte wird darauf in vollständig
ausgeführten Mustern gezeigt. — Es fehlt nach E. Lüttge (710) der Methodik des
Aufsatzunterrichts vor allem an einer zweckmässigen Verbindung von Theorie und
Praxis, die Übung gründet sich zu wenig auf Lehre. Diesem Mangel auf dem
Gebiete der Volksschule abzuhelfen bis zum Endziele, dem freien Aufsatz, versucht
der Verfasser durch Aufstellung einer allgemeinen Stillehre, die im zweiten Teil des
Buches an Beispielen anschaulich gemacht wird. Die Stillehre selbst baut sich auf
guten Beobachtungen auf und beruht auf wichtigen didaktischen Grundsätzen. —
P. Jabusch (705a) teilt als Fortsetzung einer früheren Arbeit (JBL. 1903,
N. 3042), die eine theoretische Auseinandersetzung über Aufsatzlehre enthält, eine
Reihe von ausgeführten Primaneraufsätzen mit, die auf eingehender Disposition und
gewissenhafter Ausnützung des Stoffes beruhen. — Eigene Wahl des Aufsatzthemas
durch die Schüler oder Freiheit für diese, aus mehreren Themen zu wählen,
empfiehlt Ludwig Fulda (703), damit man Aufgaben erhalte, die dem einzelnen
bequem liegen. — Was H. Hermann (705) die neue Aufsatzmethode nennt, ist
die Betonung der individuellen, der eigenen Denk- und Ausdrucksweise des Kindes,
Pfiege der Briefform. Diese Ungebunden heit kann nicht ohne Regelung bleiben,
H. erkennt an, dass durch planmässige Einwirkung des Lehrers die Fähigkeit einer
logischen Anordnung der Gedanken gewonnen werden müsse. — Den Aufsatz-
unterricht in der Volksschule stellt O s k. Ostermai (711a) unter den Leit-
satz: Im Aufsatze soll das Kind seine Gedanken in freier eigener Form aus-
drücken, danach müsse sich Stoffauswahl, Vorbereitung, Art der Ausfuhrung,
Korrektur usw. richten. — An einigen Schüleraufsätzen, die in der Volksschule als
unmittelbare Reinschriften angefertigt waren, weist M. Wagner (714) auf das
Ungekünstelte der Äusserungen hin. —
Themensammlungen. Die Aufsatzsammlung von Joh. Schmaus
(726) ist in der zweiten Auflage auf die doppelte Anzahl von Dispositionen und
ausgeführten Themen gebracht; auch einige Schüleraufsätze smd mitgeteilt, zum
Beweise, dass über an sich vielleicht strittige Themen annehmbare Arbeiten geliefert
würden. Der wichtigere Teil des Buches besteht in den jedem Bande voraus-
geschickten allgemeinen Erörterungen über die Plandhabung des Aufsatzunterichts
auf den drei Hauptstufen des Gymnasiums; sie enthalten eine wohlabgewogene Theorie
und praktische Anleitung. - Auch die Aufsatz Sammlung eines ungenannten Ver-
E. Naumann, Die Literatur in der Schule. 545
fassers (728), die sich an das neue Crüwellsche Lesebuch für katholische* Volks-
schulen anschliesst, behandelt im ersten Teil die Theorie des Aufsatzes; beachtens-
wert ist in diesem Abschnitt das Kapitel von den minderwertigen Aufsatzarten. —
Aufr-ätze, die in den Oberklassen einer Volksschule angefertigt wurden, veröffentlicht
P. Krause (706). —
Hilfsmittel für den deutschen Unterricht: Schulausgaben
und Erläuterungsschriften: Allgemeine Einführungen. Ehler-
manns Deutsche Schulausgaben bespricht J. Sahr (ZUU. 23, S, 547ff.) in einem
Sammelbericht. — Von A. Lombergs (733) Präparationen behandelt das sechste
Heft die neueren und neuesten Dichter; es hat freundliche Aufnahme ge-
funden und liegt nach zwei Jahren in zweiter Auflage vor. Auch das vierte Heft,
welches Bürger, Herder nebst Zeitgenossen und zeitlich sich anschliessenden Dichtem
gewidmet ist, hat einen in Einzelheiten verbesserten Neudruck erfahren. — Die
Erläuterungen deutscher Prosastücke von O. Hesse (913b) beschränken sich in
der Hauptsache auf Erzählungen, Fabeln, Legenden und Märchen und geben in
knapper Form den Stoff der Erklärungen. In der zweiten Auflage sind einige
Veränderungen in der Auswahl vorgenommen. — Zu einer Reihe von Gedichten
aus dem abgelaufenen Jahrhundert bietet A. Gräve (730) der Volksschule
Präparationen dar, die auf den Herbart-Zillerschen Normalstufen aufgebaut sind.
Verfasser erklärt sich mit Entschiedenheit dagegen, dass in der Volksschule der
Äsihetik die Führung im Unterrichte zugewiesen wird; daher sind bei der Auswahl
solche Stoffe aufgesucht worden, in denen das Schöne sich dem Sittlichbedeutsamen
vermählt. —
Antike. Ein gutes Werk, das in den heutigen Stand der Homerischen Frage
einführt, ist der Homer von G. F i n s 1 e r (737). Es enthält die Erklärung aus-
gewählter Stücke aus der Ilias und der Odyssee, hat aber seinen Hauptwert in den
auf sorgfältigen Sammlungen und eingehender Kenntnis der Homerliteratur beruhenden
Kapiteln über Vorfragen (Geographisches; Historische Voraussetzungen usw.), die
Homerische Welt (Natur und Leben; der Mensch; Gesellschaft und Staat; Religion),
die Homerische Poesie und die Homerkritik. Eine besonnene Verwendung der Kritik
liegt schon den Erklärungen zugrunde. Seine eigene Ansicht über die Entstehung
der Homerischen Gedichte fasst der Verfasser in den Sätzen zusammen: „Die Ilias
ist das planmässig angelegte Werk eines grossen Dichters, der die wesentlichsten
Werkstücke zu seinem Bau in den bereits vorhandenen epischen Gedichten fand
und, was er davon verwenden konnte, umarbeitete, bis es sich in das grosse Werk
einfügte. Bei der schonenden Art, mit der er jede Schönheit seiner Vorlagen zu
erhalten suchte, sind diese selbst noch erkennbar geblieben. Zu einem ganz einheit-
lich geformten Guss ist die Ilias nicht gediehen. In der Odjssee ist der Anteil des
zusammenfassenden Dichters und seiner Vorgänger noch nicht so sicher zu
bestimmen." Für die Beurteilung der Homerischen Kunst wird Herders W^ort:
„Homer ist ein Bote der Vorwelt, aber weise für seine Zeit" zum fruchtbaren Aus-
gangspunkt genommen. Die Vielseitigkeit und Umsicht der Darstellung macht das
Werk zu einem wertvollen Hilfsmittel für die Emführung in die Homerlektüre. —
Auf 250 Seiten gibt K. Emminger (740) eine Auswahl aus Homers Ilias und
Odyssee. In der Einführung wird u. a. unter der Überschrift: „Ilias und Odyssee,
einheitliche Werke" eine knappe Inhaltsangabe gegeben, die für die Überschrift
nicht beweiskräftig ist; Verfasser sieht noch in der Ilias die Freundestreue, in der
Odyssee die Gattentreue als die zugrunde liegende Idee an. — Eine gekürzte Aus-
gabe der Jordanschen Homer-Übersetzung hat E. Prigge (742) erscheinen lassen;
er geht von dem Gedanken aus, dass grosse Teile möglichst unverkürzt geboten und
dafür weniger wichtige weggelassen oder durch Inhaltsangaben ersetzt werden,
während die Handlung als Ganzes gewahrt bleibt, und unternimmt für die Ilias den
Versuch, eine Ur-llias herauszulösen. Die Ausgabe enthält demnach den 1., 15., 16.,
18., 21.— 24. Gesang mit grösseren oder kleineren Kürzungen,- von den übrigen
Inhaltsangaben. Vor dem 20. Gesang ist Hektors Abschied aus dem 6. Gesang ein-
geschoben; in einem ersten Anhang werden die bedeutendsten Episoden aus den über-
gangenen Teilen nachgetragen, in einem zweiten sind Stellen aus Goethes „Achilleis"
zur Vergleichung mitgeteilt. Anmerkungen bilden den Schluss. In der Ausgabe der
Odyssee sind der 2. bis 5., der 15. und 18. Gesang durch Inhaltsangaben ersetzt. —
^^^^chulausgabe der Ilias in eigener Übersetzung von Hans Georg Meyer
(JBL. 1906/7, N. 1321) ist in den Beschreibungen der Kämpfe bedeutend gekürzt.
Weggelassen ist ferner der Schiffskatalog, der 13. und 14. sowie die Hälfte des
lo. Gesanges. Die Übertragung nähert sich in der Sprache der gebildeten Prosa
der Gegenwart. - W i 1 h. Stein (738) setzt die Ilias in Verbindung mit der
deutschen Dichtung; in einer literargeschichtlichen Übersicht kennzeichnet er die
ötellung unserer Klassiker zu Homer, nicht gerade tief grabend, unter genauerem
546 E. Naumann, Die Literatur in der Schule.
Eingehen auf Goethes „Hermann und Dorothea". In einem kurzen Vergleich wird
Rias und Nibelungenlied zusammengestellt, wobei das griechische Epos nicht zu-
treffend als Hoheslied der Treue charakterisiert wird. Den Hauptinhalt des Heftes
bilden Bemerkungen zu den einzelnen Gesängen oder vielmehr zu der Vossischen
Übersetzung, auf den Urtext ist der Verfasser nicht zurückgegangen. Am Schluss
jedes Gesanges sind Aufsatzaufgaben oder Bemerkungen zur Charakteristik der
Personen oder der Dichtung hinzugefügt, wobei manches aus der deutschen Literatur
herangezogen wird, darunter auch gezwungene Vergleichungen. — Der Vossischen
Odyssee-Übersetzung schickt P. Brandt (742a) eine kurze, über alles Wesentliche
gut unterrichtende Abhandlung über Homer und die Homerische Frage voran, in
der auch Goethes und Schillers Stellung deutlich hervortritt. Eine besondere Ein-
leitung beschäftigt sich mit dem Inhalt und Schauplatz des Epos, der letztere sei aus
Ithaka und Leukas zusammengefasst. — Die Donnersche Übersetzung von Sophokles'
„Antigone" druckt H. Müller (747) ab; eine Einleitung berichtet nach Kopp,
Griechische Literaturgeschichte, über die Entwicklung der Tragödie. — Eine selb-
ständige Übersetzung desselben Dramas veröffentlicht 0. Altendorf (748); er
verwendet den fünffüssigen Jambus und kleidet auch die Chöre in uns vertraute
Rhythmen. Die Übertragung liest sich gut, sie spricht eine uns geläufige Sprache. —
Shakespeare. Die Erläuterungen von R. Prölss (766a) zu „König
Lear" zeichnen sich durch gründliche Quellenforschung und Berücksichtigung des
ästhetischen und dramaturgischen Elements aus. Sie sind nicht nur für die schul-
mässige Erklärung, sondern auch für den Darsteller auf der Szene wertvoll, indem
sie der Phantasie und der Seelenzeichnung des Dichters einsichtsvoll nachgehen. —
M. Wohlrab (766) stellt die Frage, wie es sich aus Lears Charakter erklärt, dass
er vom selbstbewussten Könige zum wahnsinnigen Bettler wird, und sucht diesen
Gegensatz durch die Darlegung der Stadien des Wahnsinnes, seiner Entstehung, seines
Verlaufes, der Möglichkeit seiner Heilung, erklärlich zu machen. Die Frage wird also
vom pathologischen Gesichtspunkte aus im Anschluss an Hans Lahrs Darstellung
krankhafter Geisteszustände in Shakespeares Dramen behandelt, aber auch psycho-
logisch untersucht. Den einheitlichen Gesichtspunkt, der durch die Tragödie geht,
findet der Erklärer in der Frage, die Lear an den halbnackten Bettler tut: Was ist
das Ding an sich? „König Lear" ist die Tragödie des trügerischen Scheines, durch
dessen Überwindung die Selbsterkenntnis gewonnen wird; sie schildert den Läuterungs-
prozess eines vom Glücke Verwöhnten. — Um den Eltern der Schüler zu zeigen, wie
ein englisches Drama in einer Mittelschule behandelt wird, legt L. R ö d e r (695) die
Durchnahme von Shakespeares „Coriolanus" dar, indem er hauptsächlich auf den Inhalt
und die Charaktere eingeht. —
Ältere deutsche Dichtung. Deutsche Dichtungen des Mittelalters
und der Reformationszeit sowie Volkslieder erläutert W. Stein (759), indem er zur
allgemeinen Charakteristik Uhland und Simrock passend heranzieht, in Einzel-
ausführungen nach dem Schema Quelle, Entstehung, Inhalt beziehungsweise Gedanken-
gang, Form usw. mit der Absicht, nicht literaturgeschichtliche Kenntnisse zu über-
mitteln, sondern in die Dichtungen selbst einzuführen. — In einer Auswahl aus
Hans Sachs bietet Albr. Keller (761) die bekanntesten und für die Schule ge-
eignetsten Schwanke und Gedichte mit kurzer Einleitung über das Leben des Verfassers
und W^örterverzeichnis. —
Herder. Eine Auswahl aus Herders Prosaschriften von G. Lennarz
(770) gibt Proben aus den Hauptwerken, den Fragmenten, den Kritischen Wäldern,
dem Reisejournal, den Zerstreuten Blättern, den Ideen; „Von deutscher Art und
Kunst" ist vollständig aufgenommen und eine Schulrede hinzugefügt. — Ein Sammel-
band von 0. Hellinghaus, „Ausgewählte Werke von Herder, Claudius, Bürger
und Jean Paul für Schule und Haus. Mit einem Bilde Herders" (JBL. 1906/7, N. o22)
bietet kurze Erläuterungen zu den mitgeteilten Texten, besonders aus Herder; dazu
kommen biographische Übersichten. - G. Funk (769) erläutert Herders Legenden
ansprechend und gibt zahlreiche Nachweisungen zur Geschichte des Stoffes. — -
Klopstock. Klopstocks „Messias" und Oden liegen in der Ausgabe von
K. Kinzel (771a) in dritter, in der Bearbeitung von P. Verres (^71) gleichfalls
in dritter, in einigen Punkten veränderter Auflage vor. — Unter offensichtlicher
Unkenntnis der öffentlich dargelegten Tatsachen bringt H. Ilgenstein (689) zwei
Schülerselbstmorde in Beziehung zu einer nach seiner Meinung übertriebenen
KIopstock-Lektüre. —
L e s s i n g. In tabellarischer Kürze gibt 0. F. E i s f e 1 d t (i80) einen
Überblick über den dramatischen Aufbau der „Minna von Barnhelm". — Den Text
von „Emilia Galotti" leitet F. Dorner (773) durch eine kurze Einführung über Ent-
stehung des Stückes, Handlung, die Schuld der Emilia und die tragische Wirkung
E. Naumann, Die Literatur in der Schule. 547
ein. — Lessings Nathan gibt F. Kortz (781) mit Einleitung und Schluss-
anmerkungen heraus. In der ersteren hebt er hervor, dass das Drama, aus theo-
logischen Kämpfen hervorgegangen, als Tendenzgedicht einen ausserpoetischen Zweck
verfolgt, der die Objektivität nicht vollständig hervortreten lässt, denn gerade die
christfiche Keliifion berge von vornherein den Gedanken der Toleranz in sich, die
beiden anderen'' nicht; auch habe Lessing in diesem Draraa nicht seine endgültige
Ansicht vom Christentum dargelegt; noch in der „Erziehung des Menschengeschlechts"
habe er um die religiöse Wahrheit gerungen. —
J. M ö s e r. In unserer Zeit, wo Kunst und Literatur aus der Heimat neue
Kraft zu schöpfen beginnt, ist die Auswahl aus Mosers Patriotischen Phantasien von
H. Barckhausen (787) eine willkommene Erscheinung, besonders für die Schul-
jugend Niedersachsens. Reich an Inhalt, anziehend in der Darstellung, sicher in der
Charakterzeichnung, werden die Phantasien auch heutzutage noch Goethes Urteil
über den Verfasser rechtfertigen. —
Goethe. Die Bearbeitung der Gedichte von L. Wespy (787a) stellt eine
Neuausgabe dar, welche an die Stelle der vergriffenen Schulausgabe von
Fr. Bachmann treten soll. Der Text ist auf eine kritische Grundlage gestellt,
Einleitung und Anmerkungen sind umgestaltet worden. Der Abschnitt
„Goethes Leben und Werke" ist auf Grund der Lebensbeschreibung Goethes
von Bielschowsk}' neu bearbeitet worden und hat an Übersichtlichkeit ge-
wonnen. — Iphigenie gibt Ed. Ebner (797a), Tasso M. VVejrauther
(799) mit kurzer, über Stoff und Entstehung des Dramas berichtender
Einleitung heraus, der Iphigenie sind einige erläuternde Bemerkungen am
Schluss hinzugefügt. — Zu dem Texte des Faust nach der Weimarer Goethe-
Ausgabe gibt Fr. Fassbaender (789a) Einleitung und Kommentar für Primaner
und angehende Akademiker. Die Einleitung bringt eine Übersicht über die Geschichte
des Stoffes und geht, soweit es nötig ist, auf die Entstehung des Goetheschen Dramas
ein. Der Text ist an einigen Stellen gekürzt. — Mit Recht legt O. Crusius (668)
gegen die Verballhornisierung von Goethes „Über allen Wipfeln ist Ruh" in dem
Liederbuch für Schulen von G. Damm Verwahrung ein. —
S c h i 1 1 e 1'. Sonntagsbetrachtungen nennt R. Strecker (809) seine Er-
klärungen Schillerscher Gedichte; es sind Plaudereien, die, ursprünglich in Zeitungen
erschienen, den Gedichten Beziehungen zur Gegenwart abzugewinnen suchen. — Wie
H. Polikeit (693) Schillers Lied von der Glocke im Unterricht behandelt hat, legt
er in einer bis in alle Einzelheiten eindringenden Abhandlung dar. — Dem Abdruck
des Textes der Jungfrau von Orleans schickt Herrn. Müller (817) eine Einleitung
voraus, in der die neuere Schiller-Literatur gewissenhaft benützt ist; die Anmerkungen
beschränken sich mit Recht auf das unumgänglich Notwendige. — Nach denselben
Gesichtspunkten ist die Ausgabe des Wallenstein von Herm. Müller (826) her-
gestellt. — L. Sevin (828) leitet seine Schulausgabe des Wallenstein hauptsächlich
durch einige Stellen aus Briefen Schillers ein und unterrichtet kurz zusammenfassend
iiber die unhistorischen Züge des Dramas. — Für Schüler der oberen Klassen er-
läutert E. S ä n ger (827) Wallensteins Lager in Form von Frage und Antwort,
stofflich sich an die bekannteren Eiiäuterungswerke anschliessend. — Die Ausgabe
der Trilogie von K. H e i 1 m a n n (825) bietet ausser dem Text einen in der zweiten
Auflage neu durchgesehenen Anhang, in welchem Schillers Briefwechsel ausgiebig
herangezogen wird. — Einzelne Szenen aus Schillers Teil erläutert B. E.M.Strich
(832) in Form von Dispositionen, in denen der Stoff unter Herausarbeitung der
Hauptgedanken gut gegliedert wird. — J.Stoffels (831) Teil- Erläuterungsheft liegt
in einem neuen Abdruck vor. — Die klaren Dispositionen, die Schillers ästhetischen
Abhandlungen zugrunde liegen, arbeitet R. Tieffenbach (835) heraus, um das
Verständnis dieser auch heutzutage noch nicht veralteten Schriften bei Schülern
oberer Klassen vorzubereiten. In der Schlussbemerkung wird betont, dass Schiller
niemals das Moralische über das Schöne gesetzt habe, nur die Verbindung der
erhabenen Gesinnung mit der ästhetischen Bildung sei in den Fällen höher als
die moralische Kraft zu setzen, wo eine Harmonie zwischen Pflicht und Begierde er-
reichbar ist. —
. 19. J a h r h u n d e r t. W' ie neben dem persönlichen dem literargeschichtlichen
Gesichtspunkt bei der Klassenlektüre Rechnung zn tragen sei, zeigt E u g. Mann
(ZDU. 22, S. 457-64) an Uhlands Gedichten. Seine Stellung zur Romantik wird
aus den Gedichten: Märchen, Freie Kunst, Frühlingslied des Rezensenten, Romanze
vom Rezensenten usw. herausgearbeitet als eine einseitige Überschätzung dieser
Richtung. Wie er praktisch mit ihr übereinstimmt, wird aus einer anderen Reihe
von Gedichten entwickelt. — Die Erläuterungsschrift von A. Z i p p e r (875) zu
LWands Herzog Ernst bespricht die Entstehung, Grundlage und Aufbau des Dramas
und folgt diesem im wesentlichen mit Worterklärungen. — Als einen wichtigen
Jahreiberioht« ftr nenere deutcohe Litaraturgeschiolte. XIX/XX. 37
548 E. Naumann, Die Literatur in der Schule.
Beitrag- zum Verständnis Grillparzers veröffentlicht Alb. Keller (851) dessen
Selbstbiographie. — König Ottokars Glück und Ende gibt W. Dröber (846),
Medea Ed. Ebner (848) mit den schulmässigen Beigaben heraus. — Die Er-
läuterungen von R. J a h n k e (854a) zu Hebbels Nibelungen haben in zweiter Auflage
im zweiten Teil eine starke Erweiterung erfahren, der "dritte ist gekürzt worden. —
Als eine von den Vorarbeiten, die geleistet werden müssen, ehe eine erschöpfende
Biographie Heinrich von Kleists geschrieben werden kann, legt V. Hirsch
(687a) Untersuchungen über dessen Novellentechnik vor. Er geht der Frage nach,
wie Kleist als Erzähler gearbeitet hat, wie er seine Erzählungen entworfen und
niedergeschrieben, wie er an den Entwürfen geändert hat, und inwieweit aus diesen
Beobachtungen Schlüsse auf des Dichters Arbeitsweise und Persönlichkeit gezogen
werden können. Am Schluss werden die Ergebnisse zu einer Übersicht über die,
Kompositionstechnik Kleists zusammengefasst, ohne dass Schlussfolgerungen daraus
gezogen werden. — Heinrich von Kleists Prinz von Homburg wird von R. Schrepfer
(867) mit einem Bericht über des Dichters Leben, den Stoff und dessen dramatischer
Ausgestaltung- dargeboten; das Notwendigste wird in den Erläuterungen erklärt. —
Das Erläuterungsheft von P. G e r e k e (858) zu Heyses Kolberg ist namentlich
im dritten Teile, der die geschichtliche Grundlage behandelt, auf Grund der neueren
Forschungen in der neuen Auflage umgearbeitet worden. — Als den letzten Vertreter
echter Romantik auf dem Gebiete des Dramas bringt R. Schwenk (852/3)
Franz Joseph von Münch- Beilin g-hausen, der unter dem Namen Friedrich Halm
schrieb, wieder in Erinnerung. Das Trauerspiel „Der Fechter von Ravenna" versetzt
in die Zeit kurz vor Caligulas Tode (41 v. Chr.), es wurde 1856 zum ersten Male
aufgeführt. Das Schauspiel „Der Sohn der Wildnis" schildert die Verhältnisse der
Stadt Massalia um 500 v. Chr., es ist 1842 in Wien zum ersten Male aufgeführt und
seitdem oft wiederholt werden. Beide Stücke werden in Sonderausgaben mit Ein-
leitung und Anmerkungen ausgestattet. — Seine verdienstvolle Schulausgabe von
"Jordans Nibelungen legt E. P r i g g e (860) in dritter Auflage vor, das zweite
Lied, Hildebrants Heimkehr, erscheint zum erstenmal (860 a). Es ist nach denselben
Grundsätzen wie das erste Lied verkürzt dargeboten und enthält besonders
diejenigen Teile, in denen der Untergang der Burgunden, das Ende Kriemhilds und
Etzels sowie Hildebrants Kampf mit Hadubrant behandelt sind. Das alte und das
jüngere Hildebrantslied sind zur Vergleichuug abgedruckt. Ein Anhang mit Stamm-
tafeln und Verzeichnissen der Eigennamen sowie der seltenen Wörter ist wiederum
beigefügt. — Das letzte grössere Werk von E. Mörike, die Novelle „Mozart auf
der Reise nach Prag" gibt L. H o r n u n g- (870) mit einer umfassenden Einleitung-
heraus, in der er Mörikes Leben und Dichtung mit liebevollem Eingehen behandelt.
Das Büchlein ist zugleich ein Denkmal für den Dichter und für den Musiker. —
In H. Klenz' (871a) Erläuterungen zu Reuters „Stromtid" nehmen zwar die
W'orterklärungen berechtigterweise einen grossen Raum ein und führen zu
manchen inhaltsreichen Exkursionen in das Gebiet der Sprachgeschichte, aber
das Wichtigste sind doch die geschichtlichen Nachweise über die Personen
und Ereignisse und die Aufschlüsse aus Reuters Leben selbst. Was die
reichentwickelte Reuter-Literatur zur Erklärung beiträgt, ist mit Sorgfalt benutzt
werden, —
Gedichtsammlungen. In einer gehaltvollen Sammlung gibt F. M.
Schiele (753) Minnelieder und Volkslieder aus ältester und neuerer Zeit, von der
Edda und den althochdeutschen Liedern an, aus der Zahl der geschichtlichen Volks-
lieder, der deutschen aus Herder und neueren Sammlungen. Die Volkslieder ver-
teilen sich auf alle Gegenden Deutschlands, sie sind zum Teil in mundartlicher Form
wiedergegeben, manche auch mit Noten versehen. Am Schluss sind Wort- und Sach-
erklärungen hinzugefügt. — Die Sammlung „Was die Zeiten reiften" von einem
ungenannten Herausgeber (894) umfasst Gedichte aus acht Jahrhunderten; sie beginnt
bei den Anfängen Ivrischer Dichtung, dem Kürnberger, und reicht bis in die jüngste
Vergangenheit herauf. In dem 19. Jahrhundert beschränkt, sie sich auf Dichtungen
Verstorbener und bringt eine Nachlese zum „Goldenen Überfluss" (JBL. 1906/07,
N. 1445). Die Sammlung enthält durchaus Wertvolles. - Eine Gedichtsammlung von
P. Vollert (892) ist für die Mittel- und Oberstufe höherer Mädchenschulen be-
stimmt, sie ist chronologisch anseordnet und reicht von Paul Gerhardt bis auf die
Gegenwart. — Die Balladensammlung von K. Hörn (883) ist im wesentlichen eine
Auswahl von Balladen neuerer Dichter, von älteren sind Bürger, v. Droste-Hulshoff
und Strachwitz aufgenommen. Die Sammlung zeigt, wie zahlreiche Talente Deutsch-
land auf dem Gebiete der Balladendichtung besitzt. — Die Blumenlese deutscher
Gedichte von F. B ö c k e 1 m a n n (879) ist aus den Beratungen eines Lehrer-
kollegiums hervorgegangen und bildet einen zuverlässigen Kanon von vorzuglichen
Gedichten, die der Schüler während seiner Schulzeit kennen lernen muss. Die Aus-
K. Naumann, Die Literatur in der Schule. 549
wähl ist in der neuen Ausgabe vermehrt und trägt somit verschiedenen Geschmacks-
richtungen Rechnung. Die Sammlung beschränkt sich ihrer Entstehung nach haupt-
sächlich auf das Klassische, allgemein Anerkannte oder pädagogisch Wertvolle; aber
auch den neueren Dichtern ist Kaum gegeben. Die Gedichte sind nach Schulklassen
geordnet, folgen also dem Gange vom Leichteren zum Schwierigeren; sie sind inner-
halb der einzelnen Stufen nach leicht erkennbaren Gesichtspunkten geordnet. — In
die Lyrik der neuesten Dichter führt E. von Sallwiirk (890) ein. Die Einleitung
berichtet über die Entwicklung der Lyrik nach Goethe und gedenkt auch der be-
deut^:aulen Rolle der Frauen in dieser Bewegung. Die nicht zu umfangreiche
Samralung bietet Proben des Besten. Anmerkungen dienen zum Verständnis
der Dichtungen und zur Charakterisierung der Dichter. — Eine Auswahl aus
Dichtungen der neueren und neuesten Zeit von einem ungenannten (859a) gibt
als Ergänzung zum Lesebuche etwa 150 Gedichte, greift aber auch auf die bewährten
Alten zurück. —
Prosasammlungen. Eine Auswahl von Charakterbildern aus Kunst
und Literatur von L. Kiesgen (900) ist geeignet, die Beschäftigung mit der Literatur
zu fördern und zu vertiefen, — Den ganzen Reichtum des altmärkischen Sagen-
schatzes hat der Lehrerverband der Altmark (901) auf Grund mehrjährigen
Sammeins zusammengefasst. Die meisten sind der lebendigen Sage entnommen,
alle sind einfach und volkstümlich dargestellt. — Ernst Kloritz Arndts Wande-
rungen und Wandelungen mit dem Freiherrn von Stein liegen in zwei Aus-
gaben vor. K. Altendorf (840) kürzt den Text durch Fortlassung der
Abschweifungen, die mit dem Hauptthema nur in loserer Verbindung stehen;
wo es nötig schien, füllt er die Lücke durch kurze Inhaltsangabe. Die Ein-
leitung führt den Leser geschichtlich bis zu dem Punkte, wo das Buch ein-
setzt. — Auch A. Otto (839) gibt einen Auszug'. Durch eine Einleitung über Arndt
und Stein wird die Benutzung der Schrift als geschichtlicher Quellenschrift im
Unterricht gefördert. — Als geschichtliche Quellenschrift behandelt E. Keller
(906) die Memoiren des Generals Ludwig von Wolzogen. In der Auswahl wird
der Schwerpunkt auf die weltbewegenden Ereignisse gelegt, die persönlichen
Schicksale des Verfassers treten dagegen zurück. Die Anmerkungen geben keinen
fortlaufenden geschichtlichen Kommentar; sie sollen zu weiterem eigenen Studium
anregen. — Das Charakterbild der Königin Luise von ihrer Freundin Friederike
von Berg leitet F. Zurbonsen (907) auf einigen Seiten mit biographischen Nach-
richten über beide Frauen ein; die schöne Darstellung der Frau v. Berg wird
mit den nötigsten geschichtlichen Anmerkungen ausgestattet. — Die Geschichte
von Robinson Crusoe behält für die Jugend unvergänglichen Wert, weil sie
ein Bild von dem Kämpfen und Ringen der Menschheit" gibt. In der Bearbeitung
von G. A. Gräbner (Robinson Crusoe. Mit Unterstützung von Gelehrten und
Schulmännern für die Jugend bearbeitet. 33. Aufl. Schulausg. Mit 2 Kärtchen.
Leipzig und Crimmitschau, Gräbner. 1909. VIII, 248 S. M. 1,40.) tritt dies deutlich
zutage. Der Anhang, „Versuch einer Grundlegung zur Geschichte der Menschheit
an der Hand unserer Robinson -Erzählung", gibt Materialien zu einer Vorstufe
geschichtliehen Unterrichts. —
Briefe und Reden. Die Sammlung deutscher Frauenbriefe von
E. B u r ger (902) wUl einen Begriff davon geben, wie reich der Anteil der deutschen
Frau an dem Geistesleben der letzten zwei Jahrhunderte ist. Die lange Reihe
der hier vorgeführten Briefstellerinnen beginnt mit Elisabeth Charlotte. Herzogin
von Orleans (Liselotte), und schliesst mit Grossherzogin Luise von Baden, "sie
umfasst fiirstlich und literarisch bedeutende Persönlichkeiten. Die ursprüngliche
Schreibweise ist beibehahen, die nötigsten Erläuterungen sind am Schluss
beigefügt, —
Lesebücher. Als Fortsetzung seines Althochdeutschen Lesebuches gibt
H. Stockel (964) einen Band von Proben in Dichtung und Prosa aus der Über-
gangszeit zwischen den beiden Blüteperioden der deutschen Literatur heraus. Inhalt-
lich ist meist Ansprechendes geboten, alles aber ist von kulturgeschichtlichem Werte. —
Das bewährte Lesebuch für Prima von R. B i e s e (908) beruht auf einer sorgfältigen
Auswahl und Durcharbeitung der Lesestücke, so dass der Fassungskraft der Schüler
weitgehend Rechnung getragen ist. Nach diesen Gesichtspunkten ist auch die Durch-
sicht bei dem Neudruck der dritten Auflage erfolgl. — Philipp Wackernagels Lese-
nm Tonß ®"* ^'® Erneuerung, die ihm durch E. S p e r b e r und J. G. Z e g 1 i n
[im. 1906/07 N. 1488) zuteil geworden ist, durch seine alten Vorzüge. — E. S c h ö n -
leider («62) beabsichtigt, in einem literaturge.schichtlichen Lesebuch an Stelle eines
Ljeitiadens der Literaturgeschichte ein Hilfsmittel zu geben, mit dem der Schüler,
onne mit .\amen und Jahreszahlen belastet zu werden, in die Bedeutung der Persön-
iicnteiten, in die Grösse der Gedanken und Strömungen, in das reiche Geistesleben
37*
550 E. Naumann, Die Literatur in der Schule.
unseres Volkes eindrineren kann. Es werden daher aus den besten neueren Dar-
stellern Abhandluno-en über die hervorrag-endsten deutschen Dichter zusammeng-estellt,
o-ut ansg-ewählt, wohl geeig-net, in deren Verständnis ei nz-uf (ihren nnd es zu vertiefen!
Das Chronologische ist zu einer Tabelle vereinig't, einzelne g-raphische Tafeln ver-
anschaulichen die Lebensdauer der Schriftsteller der klassischen Zeit und ähnliches. —
Für die Höheren Schulen des Grossherzogtums Hessen geben hessische Oberlehrer
ein Lesebuch heraus, von dem der Band für Quarta vorliegt (922). Die Lesestücke
beschäftig-en sich mit der deutschen Heldensage, Nibelung-ensag-e, Gudrun, Walter
und Hildeg-unde, sind möglichst vollständig- gelassen, aus der Dietrichssag-e eine
Auswahl. Ausserdem sind g-riechische Sag-en und eine Reihe hessischer Sag-en auf-
g-enommen. Die übrige Prosa erstreckt sich auf Welt- und Kulturg-eschichte, Er-
zählung-en und Schwanke und auf Naturkunde. Eine reiche Sammlung- von Gedichten
behandelt Gott — Vaterland — Elternhaus, Menschenleben — Natur — Zeit, Fabeln,
Sag-e — Geschichte, Erzählungen. Rätsel und Sprüche. Gute Abbildungen fördern
die Anschauunsr. Eine kurze Grammatik ist beigegeben. — Das Lesebuch von
J. Hense (913a) enthält in den neuen Auflagen des ersten und zweiten Teiles
einzelne kleine Verbesserungen und in dem Abriss der mittelhochdeutschen Grammatik
einzelne Erweiterungen. Im zweiten Teil, der die Dichtung von 1500 an enthält, sind
lyrische und epische Dichtungen von den besten Sängern der neuesten Zeit neu
aufgenommen worden. — Die „Neuordnung" des Mädchenschulwesens bietet den
Anlass, die Lesebücher für die Höheren Mädchenschulen daraufhin zu prüfen, ob sie
den neuen Bestimmungen und den damit verbundenen erhöhten Anforderungen für
die weiter ausgebauten Anstalten entsprechen. Ein umfassendes Lesebuchwerk unter
dem Titel „Neuland" (908a) ist auf die neuen Anforderungen berechnet. Die er-
schienenen zehn Teile für zehn Schuljahre entsprechen in den Bänden 7 — 9 zugleich
den drei ersten Jahreskursen der Studienanstalt, die noch ausstehenden Bände 11 — 12
den drei oberen .lahreskursen derselben und dem Lehrerinnenseminar, Band 10 ent-
hält Gedichte für Klasse 1 — 3. Der Inhalt der einzelnen Bände ist im Hinblick auf
die anderen Lehrfächer g-etroffen, insbesondere auf Religion, Geschichte, Erdkunde
und innerhalb gewisser Grenzen auch auf Naturkunde, aber so, dass das in anderen
Fächern Gebotene erweitert und vertieft wird, ohne dass das Lesebuch etwa ein
Lehrbuch für die anderen Fächer wurde. Daher erscheinen einzelne Stücke vielleicht
etwas schwer; ihr Inhalt soll aber auch erarbeitet werden. Und die Auswahl ist
gross genug, so dass auch leichtere sich in hinreichender Menge finden. Ein anderer
Gesichtspunkt für die Auswahl war der literarische Wert des Aufgenommenen; das
Lesebuch bringt Stücke von Meistern der Darstellung. Das Lesebuch kann nie Voll-
ständigkeit erstreben, aber es soll anregen. Die zur Besprechung vorliegenden
Bände 3 — 5 für die Klassen 7—5 schliessen sich den Lehrplänen in geschickter Weise
an. Im dritten Bande überwiegen im Prosateil Märchen, Sagen, Fabeln und Er-
zählungen; die geschichtlichen Lebensbilder werden durch Gedichte zur Anschauung
gebracht; die Prosatexte sind, soweit es nötig war, durch stilistische Änderungen dem
Verständnis des Kindes nähergebracht. Selbständiger tritt der sechste Band auf,
deutsches Wesen in Sage. Erzählung, Geschichte bildet seinen Hauptinhalt. Der fünfte
Band nimmt besondere Rücksicht auf das Geschichtspensum der Klasse und enthält
zum Hinweis auf die Quellenschriften auch Abschnitte nach Herodot (Polykrates) und
Cäsar (Germanenfurcht der römischen Soldaten). In den Abschnitten über deutsche
Geschichte treten auch einige Frauengestalten hervor. Dem Interesse für die Kolonien
ist unter den Bildern aus der Erdkunde Rechnung getragen. Auch der Humor
kommt in manchen Lesestücken in feiner Weise zu seinem Rechte. Die Auswahl im
einzelnen verdient hohe Anerkennung, sie meidet das Gekünstelte, Gemachte, Un-
natürliche und lässt sich nicht durch einseitige Strömungen der neuesten Zeit in das
Gebiet des Ungewissen und Unbestimmten fjrtreissen. — Herm. Schmidt und
M. E wert (961) geben aus Anlass der Neuordnung des höheren Mädchenschul-
wesens ein Lesebuch heraus, das mit strenger Beschränkung auf das 19. Jahrhundert
eine reiche Übersicht über die Dichtung dieses Zeitraums gibt. Die Sammlung be-
ginnt mit den Romantikern, dann folgen die Ausläufer des Klassizismus und der
Romantik, politische Lyriker, die Münchener Dichterschule, der poetische Realismus,
moderne Lyrik und schliesslich das zeitgenössische Drama. Die zeitgenössischen
Dichter sind verhältnismässig zahlreicher vertreten als die früheren; die Proben be-
schränken sich nicht auf die Lyrik, sondern umfassen auch Erzählungen und Dramen
und geben so vollständigere Bilder von der dichterischen Wirksamkeit. Vorgeführt
sind nur die bedeutenderen Dichter: kritische Würdigungen sind absichtlich vermieden,
damit die Benutzer des Buches sich selber ein Urteil erarbeiten können. Als solche
sind auch Schüler der oberen Klassen Höherer Knabenschulen gedacht. — Em
neues Lesebuchwerk für Höhere Mädchenschulen legen Maria von Bredow,
Th. Lenschau, Ehr. Meyer und F. Jakob Schmidt (908a) vor. — Das
C. Borchling, Geschichte der deutschen Philologie. 551
Philosophische Lesebuch von G. Budde (908b) hat den Zweck, auch die Jugend
in den oberen Klassen der gelehrten Schulen den Ernst der phil«»so|)hischen Gedanken-
probleme kosten zu lassen, welche in der Gegenwart wieder mehr hervortreten. Der
deutsche Unterricht soll sich nicht bloss auf die Dichter beschränken, sondern mehr
als bisher auch die klassischen Denker berücksichtigen. Diesem Zwecke dienen
Textanszüge aus den deutschen Philosophen von Leil)niz und Kant bis auf die
Gegenwart: Schmoller, Paulseu und Kucken. Eine kurze biographische Einleitung
ist jedesmal vorangestellt. - W P a sz k o w s k i (928; vgl. JBL. 1906/7, N. 1477)
stellt für ausländische Studierende eine Keihe vorzüglicher Lesestücke zusammen, die
in die deutsche Landes- und Volkskunde, ganz bescmders aber in das deutsche
Geistesleben der Gegenwart einführen Der Kreis ist weit gezogen, auf jedem Gebiete
sind die berufensten Vertreter zu Worte gekommen In der neuen Auflage sind An-
merkungen hinzugefügt worden, die in ihrer sorgfältigen Auswahl den Ausländem
das Studium des Buches erleichtern werden. Auch für Schüler der Oberklassen
unserer Höheren Lehranstalten ist es zur Privatlektüre sehr geeignet. —
Literaturgeschichte. In der der zehnten Auflage seiner Literatur-
geschichte hat G. Klee (945) grössere Änderungen in den Abschnitten über die
älteste und über die neueste Literatur vorgenommen; sämtliche Änderungen sind in
der Vorrede nachgewiesen. — K. F. v o n K u m m e r und K. Stejskal (952)
heben in ihrem Leitfaden zur Geschichte der deutschen Literatur das Bedeutende
heraus, geben die allgemein übliche Einteilung in übersichtlicher Weise und stellen
die einzelnen Erscheinungen fasslich dar. Von den Hauptwerken werden Inhalts-
angaben dargeboten. Störend ist, dass im Inhaltsverzeichnis die Seitenzahlen von
Seite 7 — 76 unrichtig angegeben sind. — J o h. Meyers (957) Literaturkunde ist
in dem Neudruck durchgesehen und bis auf die Gegenwart (Naturalismus, Symbolis-
mus, Eklektiker) fortgeführt worden. — Die Literaturkunde von W. Reuter, be-
arbeitet von L. Lütteken (960), hat in der 18. Auflage in den Kapiteln über
deutsche Heldensage, Tierepos, Volkslied, Minnesänger, die bedeutendsten Klassiker,
Romantiker und neueren Dichter Erweiterung und Vervollständigung erfahren; die
19. Auflage ist ein in Einzelheiten verbesserter und vermehrter Abdruck. — Über
die neueste deutsche Literatur gibt L. Mein hold (Die neuere deutsche Literatur.
Charakteristik und Auswahl. Berlin, Gerdes und Hödel. 32 S. M. 0,60) für die-
jenigen, die sich über die Schule hinaus mit diesem weiten und mannigfaltigen
Gebiete beschäftigen wollen, eine umfassende Übersicht mit wohlabgewogener Be-
urteilung der einzelnen Schriftsteller, so dass die Arbeit als zuverlässiger Führer
dienen kann. —
Poetik. Einen Abriss der Poetik enthält auf den ersten 56 Seiten die
Literaturkunde von W. Reuter (960), Belehrungen über das Wesen der Poesie,
iiber Tropen und Figuren, Rhj'thmus, Reim und die Gattungen der Poesie. — Eine
Übersicht über die Poetik ist auch der Gedichtsammlung von F. Böckelmann
(879) beigegeben. —
Geschichte der deutschen Philologie.
(f, 5 = ir. 1756-1897.)
ConradBorchling.
Allgemeines und Methodiselies. — Gesamtdarstellnngen. — Ältere Zeit: Sprach-
forscher des 16. and 17. Jahrhundert«; Sprachforscher des 18. Jahrhunderts. — Begründer der deutschen
Philologie: J. und W. Grimm. - Germanisten and Sprachforscher. — Vertreter verwandter
F&eher. — Nekrologe. —
Allgemeines und Methodisches. Die Anregungen, die vor allem
von der Baseler Philologen Versammlung 1907 ausgegangen waren, um den üniversitäts-
und bchulbetrieb der philologisch-historischen Wissenschaften wieder in engere
^uhlung miteinander zu bringen, haben im Jahre 1909 zur Gründung einer besonderen
Zeitschrift, der „Germanisch-romanischen Monatsschrift'' (592), geführt, die von
Af -^ \?^^^ ^^rausgegeben wird und durch abgerundete, kritisch orientierende
Aulsatze die im Schuldienste stehenden Germanisten, Anglisten und Romanisten über
552 C. Bor ch lin g, Geschichte der deutschen Philologie.
die Fortschritte der Forschung auf dem laufenden halten will. — Auf der Grazer
Tagung 1909 wurden die Fäden der Baseler Versammlung weitergesponnen: E. E Isters
(1756) klarer und wohldurchdachter Vortrag verknüpft aber die Erörterung des
akademischen Betriebs der deutschen Philologie aufs engste mit den allgemeinen
Aufgaben der germanistischen Wissenschaft und weist jede allzu ängstliche Rücksicht
auf die praktischen Bedürfnisse der Schule ab. Mit erfreulichem Nachdruck betont
E. zu Anfang die innere Einheit der gesamten deutschen Philologie; er wendet sich
dann aber doch, nach einem kurzen Ausblick auf die Ergebnisse der linguistischen
Forschung, ganz den speziellen Aufgaben der Literaturwissenschaft zu. Die sehr
weitgehende und an vielen Einzelheiten illustrierte Verwendung der modernen Psycho-
logie, auch die verlangte Reform der Poetik und Stilistik auf dem Grunde der
psychologischen Methode sind ja bereits aus E.s „Prinzipien der Literaturwissenschaft"
bekannte Forderungen. Zum Schluss bekommt die sog-enannte Vergleichende Literatur-
geschichte noch einen kräftigen Hieb: sie sei in Wahrheit nicht als vergleichende,
sondern als internationale Literaturgeschichte zu bezeichnen, weil sie wie der Ewige
Jude unstet von Lande zu Land eile, anstatt bei aller Vergleichung die deutsche
Literatur als eigentliches Arbeitsgebiet in den Mittelpunkt zu stellen. — G. E. Karsten s
(1816) Antrittsvorlesung an der [Jniversität von Illinois 1906 über „Germanic Philo-
logy", die jetzt aus dem Nachlass des früh Verstorbenen publiziert wird, ist das
unerschrockene Bekenntnis eines deutschen Forschers zu seiner Wissenschaft vor
einem amerikanischen Publikum, ohne doch gerade neue Ideen zu bieten. K.s Ent-
wicklung, die ihn vom Sprachforscher und Phonetiker zur Literaturgeschichte geführt
hatte, spricht sich in seiner Umgrenzung der Germanischen Philologie aus: an erster
Stelle steht ihm die psychologisch erfassbare Literaturgeschichte, aus der germanischen
Sprachwissenschaft hebt er eigentlich nur die gleichfalls in die Psychologie aus-
mündende primitive Sprachbildung heraus. — An einem praktischen Beispiele wird
uns der enge Zusammenhang der sprachlichen und literarischen Forschung auf
germanistischem Gebiet von E. Sievers und A. Küster (1766; Band IV, 1,
S. 96 — 105) an der Geschichte des Leipziger „Germanistischen Instituts" klargemacht.
Das von Zarncke 1873 in bescheidenen Verhältnissen eingerichtete Seminar hat seit
1908 130 Sitze, durchschnittlich 267 Mitglieder gehören ihm in jedem Semester an.
Die Bibliothek sammelt in erster Linie Textausgaben deutscher Dichter und Prosaisten
in möglichster Vollständigkeit, ist aber auch in allen anderen Abteilungen recht gut
bestellt. — P. Zaunerts (1762) Ratschläge für den jungen Germanisten sind zwar
von einer durchaus gesunden Grundstimmung getragen, stecken sich aber ihre wissen-
schaftlichen Ziele denn doch ein bi?!chen gar zu eng. Von einer deutschen Altertums-
kunde ist nirgends die Rede. Über Kauffmann und Wilmanns wird Jakob Grimms
Deutsche Grammatik völlig vergessen (S. 39)! Dem Anfänger wird der Zugang zu
Scherers Literaturgeschichte direkt verwehrt (S. 27). Lachmanns Wolfram, aber auch
sein Iwein und Haupts Erek fehlen, während allerlei veraltete Lesebücher aufgezählt
werden. Das hängt mit dem methodischen Plauptfehler Z.s zusammen, den Anfänger
zunächst erst immer auf Übersichten und grössere zusammenfassende Kollegs hin-
zuweisen, statt ihm von vornherein gute Spezialwerke und die klassischen Ausgaben
Lachmanns in die LIand zu geben. — Da spricht P. Gau er (1761) in seiner
Musterung der verschiedenen, in den letzten Jahren erschienenen Studienführer für
klassische Philologen goldene Worte, die sich auch der Germanist gerne merken
mag: der Student solle nicht etwa alle wichtigeren Zeitschriften durchblättern, sondern
lieber ein paar gute Bücher lesen, lieber Monographien als Gesamtdarstellungen; nur
Handbücher zu studieren mache oberflächlich usw. Übrigens verteidigt C,, aus
Anlass der sogenannten Kulturprüfung, warm die Beschäftigung auch des klassischen
Philologen mit der deutschen Dichtung und deutschem Geistesleben. — G. Mana-
c o r d a s (1758) bibliographische Skizze ist nur ein kleiner Ausschnitt (Vorrede und
•Kapitel 1 des dritten Teils: Allgemeine und spezielle Literaturgeschichte) aus dem
grösseren, von ihm vorbereiteten Buche, das eine vollständige Bibliographie der
deutschen Philologie von 1850—1907 bringen soll. Dieses in erster Linie zur Ein-
führung der italienischen Studenten bestimmte Werk ist ebenso freudig zu begrüssen
wie die Rivista della Letteratura Tedesca selber, in der diese Probe Aufnahme ge-
funden hat. — K. Sachs' (1759) Vortrag ist eine kurze, freudigen Stolzes volle
Gegenüberstellung der kärglichen Mittel des neuphilologischen Studiums vor fünfzig
Jahren und des heutigen Reichtums. —
Gesamtdarstellungen. B. Delbrücks (1763) bewährte Einleitung
in das Studium der indogermanischen Sprachen hatte bei der vierten Auflage 1904
eine starke Umarbeitung und Erneuerung erfahren; die vorliegende fünfte Auflage
schliesst sich fast ganz an die vierte an. Das Buch ist für den Germanisten so
wichtig, weil die deutsche Philologie viel früher als die klassische den Anschluss an
die damals neu aufkommende vergleichende Sprachforschung gesucht hatte und von
C. Borchling-, Geschichte der deutschen Philologie. 553
ihr sehr stark befruchtet worden ist. — A. Hauffens (1764) Geschichte der
deutschen Volkskunde, die bisher nur in einem Referat über seinen Vortrag auf der
Grazer Philologen Versammlung 1909 vorliegt, erscheint 1910 in der Zeitschrift des
Vereins für Volkskunde vollständig und soll dann besprochen werden. — W. Kroll
(1765), dessen Kurzer Studienführer für klassische Philologen (zweite Auflage; Greifs-
wald 1906) von P. Cauer (17(51) allen übrigen Anleitungen dieser Art vorgezogen
wird, hat jetzt eine gedrängte, aber inhaltreiche ,, Geschichte der klassischen Philo-
loo-ie" (in einer Ankündigung des Verlegers im Innern des Bändchens steht dafür:
Sprachwissenschaften!) für die Göschensche Sammlung geschrieben. Sie enthält auch
für den Germanisten manches Bemerkenswerte, so Seite 74 über Karl den Grossen,
Seite 89 ff. über den Humanismus in Deutschland, Seite UOff. über Winckelmann,
Lessing und Herder als die Begründer des Neuhumanismus, Seite 125 über Karl
Lachmann. —
Ältere Zeit: Sprachforscher des 16. und 17. Jahrhunderts.
Eberhard Tappe, der Herausgeber einer der ältesten deutschen Sprichwörtersammlungen
(Strassburg 1539), sollte nach Goedeke (Grundriss^ H 8) aus Lüne bei Lüneburg
stammen. Diese auch noch von L. Fräukel in seiner ausführlichen Würdigung Tappes
(Festschrift für R. Hildebrand, 1894) wiederholte Angabe weist K. Löffle r (1767) als
irrig nach: „Lunensis" geht hier auf das westfälische Lünen. Das bestätigen ausdrück-
liche Angaben Hamelmanns; auch die archivalische Notiz, dass Tappe 1518 in Köln
studierte, ist wohl dahin auszulegen. — R. B r a n d s t e 1 1 e r (1768), der eifrige Er-
forscher der sprachlichen und volkskundlichen Altertümer seiner Vaterstadt Luzern,
stellt aus dem handschriftlichen Nachlasse des Altluzerner Apothekers, Dramatikers und
Polj'histors Renwart Cysat eine ausserordentlich reichhaltige Sammlung volkskundlichen
Materials zusammen. Soweit es sich lokalisieren lässt, haftet es aber fast ausschliesslich
an Luzern und seiner nächsten Nachbarschaft; es ist also nicht ganz richtig, wenn B.
in seinem Untertitel Cysat den „Begründer der schweizerischen Volkskunde" nennt. —
Der Aufsatz von E.Voss (1771) ist weiter nichts als ein Abdruck der 1640 in
Braunschweig erschienenen „Lamentatio" (Todesklage Germaniens) J. L. Schotteis,
nach dem Exemplar der Wolfenbütteler Bibliothek. — Die von N. Scheid (1767a)
wieder hervorgeholte „Ars etymologica Teutonum e philosophiae fontibus derivata"
des Kartesianers Johannes Clauberg ist so unbekannt nicht mehr, wie Seh. meint.
P. Pietsch hat bereits in einer Anmerkung- hinzugefügt, dass Leibniz einen Abdruck
des Werkes in seinen „Collectanea etymologica" veranlasst hat, und dass auch
R. V. Raumer in seiner „Geschichte der germanischen Philologie" 1870, Seite 87 f.,
Claubergs Scharfsinn und gesundes sprachliches Gefühl lobt. — Im Anschluss an
seine JBL. 1906/7, Seite 523, besprochene Publikation druckt P.' P i e t s ch (1769) jetzt
auch die zweite der Leibnizischen Sclu-iften zur deutschen Sprachwissenschaft ab, die
„Unvorgreif liehe Gedanken betreffend die Ausübung und Verbesserung der Teutschen
Sprache". Er legt nicht die älteste, zum Teil von Leibniz selber geschriebene Hand-
schrift zugrunde, sondern den Druck der „Collectanea etymologica" von 1717. Genaue
Nachweise über die handschriftliche Überlieferung und die Entstehungszeit des Werkes
gehen dem Abdruck voran; Anmerkungen zu den beiden 1907 abgedruckten Stücken
und zu den „Unvorgreiflichen Gedanken" schliessen das Ganze ab. — In den Kreis
der Leibnizischen Sprachstudien führt endlich auch das von E. König (1770a) zu
einer vollständigen Neuausgabe vorbereitete „Memoriale lino-uae Frisicae" des Stedes-
dorfer Pfarrers J. Cadovius Müller. Leibniz hat es zwar mcht selbst angeregt, aber
er hat die für die Geschichte der aussterbenden ostfriesischen Sprache sehr wertvolle
Sammlung bald nach ihrer Ausarbeitung m Händen gehabt und für seine Collectanea
etymologica ausgenutzt. — Das gleiche gilt auch von den dravaeno-polabischen Sprach-
resten aus dem sogenannten Hannoverschen Wendland, die im ersten Jahrzehnt des
18. Jahrhunderts vom Pastor Christian Hennig und anderen aus dem Volksmund auf-
gezeichnet wurden. Die sprachlich sehr interessanten Reste dieses westlichsten
slawischen, längst vom Niederdeutschen stark durchsetzten Dialekts hat 1907 P. Rost
gesammelt und in einer vortrefflichen Ausgabe herausgegeben (P. Rost, Die Sprach-
reste der Draväno-Polaben im Hannoverschen. Leipzig, Hinrichs 1907. VIII, 451 S.
M 16 00). Seiner ausführlichen Rezension des Rostschen Buches hängt E. Mucke
(1774) als Anhang einen Exkurs über die Handschriften Hennigs an, in denen er
seine von Rost abweichende Beurteilung des Handschriftenverhältnisses darleo-t —
Uie etwas breite Darstellung von Becker (1770) kommt fast ausschliesslich dem
im iitel genannten Volksliede und seiner Vorlage, dem frischen, wenn auch lang-
atmigen Meisterliede zugute: es wird abgedruckt, kommentiert und auf seine Herkunft
untersucht. Daniel Georg Morhof hat weiter nichts damit zu tun, als dass er das
i^iea aus einer dem 16. Jahrhundert angehörigen Komödie „der Historie des Plenrici
Aucupis entnommen und seinem zuerst 1682 erschienenen „Unterricht von der
aeutsctien feprache und Poesie" mit einigen spöttischen Bemerkungen einverleibt hat. —
554 C. Borchling", Geschichte der deutschen Philolog-ie.
Sprachforscher des 18. Jahrhunderts. G. A. Bürgers Verdienste
um die deutsche Sprache liegen in seinen Dichtwerken. Seine paar kleinen kritischen
Abhandlungen zur deutschen Grammatik und Stilistik sind notgedrungeiie Früchte
seiner akademischen Lehrtätigkeit, bei der es weniger auf grammatische Erläuterungen
als auf den praktischen Stiiunterricht ankam. Ausserdem hat er sich gelegentlich" in
Briefen an Adelung und Lichtenberg über die Ausbildung der Schriftsprache oder
über orthographische Fragen geäussert. Das genügt L. M. Wo h Ige m u t h (1772),
um den Dichter, der ja allerdings kerndeutsch in seinem Herzen war, zu einem
Vorläufer des „Allgemeinen Deutschen Sprachvereins" zu stempeln. — In ganz
anderem Masse könnte man das von Gottsched behaupten. Er iht mit Feuereifer
und konsequenter Energie für die unumschränkte Herrschaft der deutschen Sprache
in Schule und Universität eingetreten; er hat der Schule eine mustergültige deutsche
Grammatik und Lehrbücher der deutschen Redekunst und der deutschen Dichtkunst
geschenkt. iJie unzweifelhaften und grossen Vecdienste, die sich Gottsched auf
diesem Gebiet erworben hat, nimmt E. Reich el (1773) mit der ihm eigenen mass-
losen Übertreibung zum Ausgangspunkt, um schliesslich die ganze neuhumanistische
Bewegung, die Gründung der Universität Göttingen und vieles andere mehr, als
alleiniges Verdienst seines Helden erscheinen zu lassen. — Justus Mosers charakte-
ristische Gestalt, die in so manchen Beziehungen ihrer Zeit weit voraus war, ist auch
dieses Mal mehrfach zu monographischen Darstellungen herangezogen worden. Mosers
Beschäftigung mit der deutschen Sprache, seine altdeutschen und etymologischen
Studien sind im vorigen Jahrgange gewürdigt wofden. Mosers Stellung zu den
Literaturströmungen während der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts behandelt die
Münstersche Dissertation von H. Schierbaum (1777). Da sie aber inzwischen in
erweiterter Form als Buch erschienen ist, wird sie nächstes Jahr ausführlicher be-
sprochen werden. — Moser als den Vater der deutschen Volkskunde feiert R. Hof-
mann (1776). In erster Linie die „Patriotischen Phantasien", aber auch die
,, Osnabrückische Geschichte" und die übrigen Werke Mosers geben H. den reich-
lichen Stoff her, den er nach den sachlichen Rubriken der Volks- und Altertumskunde
ordnet. Auch Mosers volkskundliche Aufsätze und Beobachtungen beziehen sich,
ebenso wie die oben besprochenen des R. Cysat, auf ein ganz kleines Gebiet des
grossen deutschen Vaterlands, auf das ehemalige Bistum Osnabrück, aber sie sind, wie
Riehl sagt, „die vom politischen Standpunkt genialsten naturireschichtlichen Studien aus
dem deutschen Volksleben, welche wir besitzen; sie sind die Weissagung des achzehnten
Jahrhunderts auf die soziale Wisse;ischaft des neunzehnten.". — Das Kongeniale in
Mosers und V^. H. Riehls Art sucht R. A. Fritz sc he (1775) näher zu erfassen
und mit unserem heutigen Betriebe der wissenschaftlichen Volkskunde zu vergleichen.
Die geistvollen Ausführungen F.s leiden etwas unter der allzu grossen Knappheit
und Zusammendrängung der Gedankenreihen. Moser und Riehl sind nahe verwandt
durch die Art ihres Widerspruchs zur herrschenden Richtung ihres Zeitalters (der
Aufklärung beziehungsweise dem Liberalismus), beide haben aber trotz allem eben-
diese herrschende Geistesrichtung ihrer Zeit stark auf sich einwirken lassen. Bei
Moser wie bei Riehl haben wir gleichermassen die Volkskunde als eine Verbindung
der topologischen und anthropologischen Momente aufzufassen, „Bodengestalt, Ge-
schichte und gegenwärtige Menschenart" gehen eine unauflösliche Verbindung ein.
Moser hat diesen Begriff des „Volkstums" in praxi überall durchgeführt, aber erst
Riehl hat ihn in das feste System gebracht. Demgegenüber will die moderne Volks-
kunde wohl die Bedingungen der Landschaft berücksichtigen, aber über sie hinaus
zu einer vom Landschaftlichen losgelösten Erkenntnis der Menschen und ihres Deutens
und Dichtens vordringen. — Andreas Zaupser, ein flammender Gegner der Jesuiten,
dessen „Ode auf die Inquisition" D. Jacoby (1778a) behandelt, ist hier nur wegen
seines „Versuchs eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons (München, 1789)
als Vorläufer A. Schmellers zu nennen. — F. A. W^o l f s (1778) berühmte „Prolegomena
zu Homer" treten mehr als hundert Jahre nach ihrer Entstehung (1795) zum erstenmal
in deutscher Übersetzung vor ein grösseres Publikum. Der Übersetzer H. M u c h a u
hat in einer ausführlichen Einleitung über die Entwicklung der homerischen Frage
in dem Jahrhundert seit Wolfs Buche berichtet und dabei vor allem die wissenschaft-
lichen Ergebnisse der Ausgrabungen mit herangezogen. Ohne im einzelnen M.s
Ansätzen zuzustimmen, kann ich doch auch dem Germanisten das Studium dieser
Einleitung nur empfehlen. W.s Schrift selber aber sollte der Germanist wenigstens
doch noch immer im Urtext lesen. —
Begründer der deutschenPhilologie:J. und W^ Grimm. Die
Bibliographie dieses Unterabschnitts verzeichnet eine Reihe kleinerer Aufsätze zur
Lebensgeschichte der Brüder Grimm und ihrer Angehörigen, die weiter keinen
hterarischen Wert beanspruchen; aus Ad. St oll s (1789) Gedenklatt zum 100. Todes-
tage der Mutter der Grimms will ich aber doch die hübschen bildlichen Beigaben
C. Borchling, Geschichte der deutschen Philologie. 555
hervorheben. — Auch A. Nageies (1779) Charakteristik ist mit vieler Wärme
und sicherem Verständnisse geschrieben, aber für den Standpunkt des Lehrerinnen-
seminars berechnet. — Dagegen ist unter den beiden neu hinzukommenden Brief-
publikationen eine ausserordentlich wichtige Quelle in den 14 Briefen J. (rrimms an
slawische Gelehrte aufgetaucht, die A. Sauer (1782) in der Festschrift für J. Kelle mit-
teilt. Seitdem V. Jagic 1876/7 im ersten und zweiten Bande des „Archivs für slawische
Philologie" die wertvollen Briefe Josef üobrovskys, des Begründers der böhmischen
Literatur- und Sprachgeschichte, an Jakob Urimm publiziert hatte, wusste man, dass
Grimm nicht erst durch VVuk Stefanowic, den Sammler der serbischen Volkslieder
und Verfasser einer serbischen Gramniatik, zu deren deutscher Übersetzung J. Grimm
1823 die Vorrede schrieb, zur slawischen Literatur- und Sprachgeschichte geführt
worden war. Aber erst die von Ö. veröti'entlichten acht Briefe J. Grimms an
Dobrovsky schliessen den Kreis und lassen erkennen, mit welchem Eifer und
welcher Vielseitigkeit sich Grimm schon seit 1811 den slawischen Dingen hingab.
Dabei bilden die eigenen germanistischen Arbeiten, die ihn gerade beschäftigen,
meist die Brücke: in den ersten Briefen fragt er besonders nach böhmischen, auch
polnischen und russischen Volksbüchern. Dann tritt der Reinhard Fuchs in den
Vordergrund: die böhmische Hatsversammlung der Tiere wird besprochen, Grimm
erkundigt sich eindringlich nach alten Tiernamen oder dem Vorhandensein münd-
licher Traditionen und Fabeln von Tieren, insbesondere von Wolf oder Fuchs, auf
slawischem Boden; auch das polabische Lied von der Vogelhochzeit wird heran-
gezogen. Wieder etwas später taucht die Mythologie auf, als Dobrovsky den Plan
einer slawischen Mythologie entwickelt. Während der ganzen Korrespondenz aber
wird Grimm niemals müde, immer wieder nach altdeutschen Handschriften in Böhmen,
Mähren, Krakau usw. zu fragen, und ebenso beharrlich werden die auf Schritt und
Tritt sich ergebenden Zusammenhänge zwischen der altböhmischen und der alt-
deutschen Literatur verfolgt. Der Korrespondenz mit Grimm verdankt Dobrovsky
aber auch die erste Bekanntsch^ift mit den wichtigen altslawischen Denkmälern aus
Freisiiig. übrigens geht aus dem Seite 41 mitgeteilten Brief an Safai'ik hervor, dass
Grimm die bösen Fälschungen der Königinhofer Handschrift und der allböhmischen
Glossen zur sogenannten „Mater verborum" als echt anerkannt hat. Die beiden Briefe
Grimms an den Wiener Slawisten B. Kopitär erwecken die frohe Hoffnung, dass
noch mehr Stücke aus diesem regen Briefwechsel zu erwarten sind, die beiden ans
Licht gezogenen Briefe enthalten u. a. eine ausführliche Würdigung des Polabisch-
Wendischen Wörterbuchs von Dr. Jugler und eine Liste von slawisch-russischen
W'örtern in niederdeutschen hansischen Urkunden des 13. und 14. Jahrhunderts. —
Die beiden Germanistenbriefe (1786) sind an den frühverstorbenen Historiker
0. Abel in Tübingen gerichtet. W. Grimm schreibt ihm über eine Sammlung der
altdeutschen Personennamen, ein Thema, das Abel kurz vorher in einem Vortrage
behandelt hatte. Auch die gerade damals an die Berliner Akademie eingereichte
Arbeit E. Förstemanns wird erwähnt. In demselben Briefe spricht sich W. Grimm
dem hitzigeren Freunde gegenüber für eine allmähliche Besserung der deutschen
Orthographie aus. F. Zarncke berichtet über seine Arbeiten am „Deutschen Cato"
und über Persönliches. — H. Keller-Jordan (1791) widmet ihrem Grossvater
Paul Wigand, dem Begründer der westfälischen Provinzialgeschichte und des noch
heute bestehenden Historischen Vereins für Westfalen und seiner Zeitschrift, herzliche
Worte der Erinnerung. Die zumeist aus Wigands Brieten an seinen Schwiegersohn
Sylvester Jordan geschöpften Nachrichten charakterisieren hauptsächlich die mensch-
lichen Eigenschaften des Gelehrten, u. a. seine Freundschaft zu den Brüdern Grimm.
„Meine ältesten Freunde sind die Grimms. Wir sassen schon 1799 zusammen in
Quarta, zeichneten, Hngen Schmetterlinge und trieben alles gemeinsam. Nach der
Trennung hat unser brieflicher Verkehr nie aufgehört." Die Briefe der beiden Grimm
an Wigand befinden sich jetzt auf der Kasseler Bibliothek. — S. Aschner (1788) ist
mir zurzeit nicht zugänglich, eine Besprechung folgt aber im nächsten Jahrgange. —
G. Neckel (1790) macht darauf aufmerksam, dass schon 1812 F. Rühs in seinem
sonst mit vollem Recht veralteten Buche „Die Edda" die Herkunft der Runen aus
dem lateinischen Alphabete richtig erkannt und ausgesprochen hat. —
Germanisten und Sprachforscher. In der Bibliographie dieses
Abschnitts sind nur drei selbständig erschienene Bücher verzeichnet, und von diesen
sind mir die kurze Familienschrift auf E. W. Försteniann (1805) und T h. Linsch-
manns (1795) umfängliche Würdigung der Schriften Ludwig Bechsteins leider
nicht^ zugänglich gewesen. So bleibt nur Hans v. Müllers (1806) Bio-
graphie von E. Grisebach übrig. Das geschmackvoll ausgestattete Buch ist aus
einer für A. Bettelheims Biographisches Jahrbuch bestimmten Skizze hervorgegangen.
IJem eigentlichen biographischen Abriss Seite 1—68, der sehr anregend geschrieben
ist, gehen persönliche Vorbemerkungen und eine Einleitung vorher, in denen der
J»hxeibericlit« flr atnere dtattehe Lit«r»targ«Klüoht«. XIX/XX. aa
556 C. Borohling, Geschichte der deutschen Philologie.
temperamentvolle Verfasser über Anlass, Quellen und Ergebnisse seiner Arbeit
berichtet. Fast die ganze zweite Hälfte des Bandes nehmen Anhänge, Literatur-
verzeichnisse und Register ein, u. a. ein Exkurs über Grisebachs Verhältnis zu
0. E. Hartleben. M.s Bemühungen gelten im ganzen Bande mehr den dichterischen
als den literarhistorischen und bibliophilen Arbeiten Grisebachs. Die allmähliche
Entstehung und Erweiterung des „Neuen Tannhäusers" wird überzeugend und mit
allen Details nachgewiesen, der Abfall in Grisebachs schöpferischer Kraft während
des letzten Dezenniums seines Lebens fast allzu schmerzhaft hervorgehoben. Den
Verzeichnissen des Anhangs über „Neuere Grisebach- Literatur" und „Grisebachs
wichtigere Publikationen" hat M. absichtlich keine Vollständigkeit im bibliographischen
Sinne gegeben (dafür verweist er auf Grisebachs eigene bibliographische Arbeiten!),
ihre starke Subjektivität wird zudem vielen Anstoss erregen, trotzdem sind sie nicht
zu übersehen. — Nicht in Buchform erschienen, aber zu einer vollständigen, inhalts-
reichen Biographie der germanistischen Schriften R. Heinzeis ausgewachsen ist
S. Singers (1809) Besprechung von R. H e i n z e 1 s „Kleinen Schriften". S. hat eine
Menge ungedruckten Materials an Briefen und Aufzeichnungen Heinzels aus dem
Besitze der ihm befreundeten österreichischen Germanisten, vor allem auch aus dem
Nachlasse W. Scherers, benutzen können. So entwickelt er nicht nur die allmähliche
Entstehungsgeschichte der grösseren und kleineren Arbeiten Heinzeis bis in alle
Details, sondern stellt ihn auch mitten in den Gesamtbetrieb der germanistischen
Studien in Österreich hinein. W. Scherers Name wird in diesen Aufsätzen S.s fa.st
ebenso oft genannt wie der Heinzeis; der machtvollere Genius Scherers reisst den
kühleren Freund oft genug mit sich. Scherer ist der eigentliche Held der S. sehen
Studie, in dieser ruhenden Einheit gewinnt auch das von S. gezeichnete Gesamtbild
der österreichischen Scherer-Schule erst seinen vollen Glanz. — Heinzel und Grisebach
gehören beide zu den Toten von 1906/7, deren Nekrologe im vorigen Bande der
JBL. verzeichnet sind. Diese Gruppe lässt sich noch um mehrere Nummern ver-
grössern, die zum Teil aus Band 11 — 12 des Deutschen Nekrologs stammen: ich
erwähne E. Schröders (1813) Charakteristik M. Heynes (vgl. JBL. 1906/7, S. 530),
A. Reichardt (1804), „E. Förstemann" (vgl. JBL. 1906/7, S. 530), und die beiden
Nachrufe auf L. Bräutigam von H. Schneegans (1797) und Armin Tille
(1798), von denen besonders der erstere den warmherzigen Menschen erkennen
lässt (vgl, JBL. 1906/7, S. 531). — Im vorigen Jahrgang noch nicht erwähnt sind
die Nekrologe auf S. Bugge, unter denen ich die von A. Heusler (1801) und den
an etwas entlegener Stelle stehenden von E. Mogk (1802) hervorhebe. Bugges
scharfsinnige, tief einschneidende Sagen- und Mythenforschungen haben sich in
Deutschland seit Müllenhoffs scharfer Abwehr im allgemeinen keinen festen Boden
schaffen können. Als Sprachforscher, speziell als Runologe, und als umsichtiger,
gewissenhafter Herausgeber altnordischer Texte ist Bugge dagegen auch bei uns
vollauf anerkannt. Seine sprachlichen Studien führten ihn auch über das germanische
Gebiet hinaus, bis zu so entlegenen Punkten wie der etruskischen und der Zigeuner-
sprache; den altitalienischen Dialekten und damit im Zusammenhange dem Flautus
schenkte er besondere Liebe. Um seine Theorie von der Entstehung der eddischen
Lieder in den norwegischen Kolonialreichen des Westmeers besser stützen zu können,
vertiefte er sich noch in reiferen Jahren in die altirische Literatur und das Geistes-
leben der Iren. Rein menschlich war dieser schwer gelehrte Mann von auffallender
Zurückhaltung, dabei in seiner inneren Wahrhaftigkeit und gleichmässigen Freund-
lichkeit gegen Näherstehende der echte Norweger. — F. Bobertag, dessen Nachruf
M. Koch (1796) schreibt, ist fast ausschliesslich Literaihistoriker gewesen. Sein
Hauptwerk „Die Geschichte des deutschen Romans" (1876—84) ist wenig geglückt.
Zu Kürschners „Deutscher Nationalliteratur" steuerte er eine grössere Zahl von Bänden
bei, die mehr gelobt werden. Ein fertig abgeschlossenes Werk über die Geschichte
der Laute (des Instruments) hat Bobertag im Manuskript hinterlassen. — Der Wiederkehr
ihres 100. Geburtstages verdanken ihre Nennung der Sprachforscher H. L. Ahrens
(1792), der durch Grimms „Deutsche Grammatik" zu seinem grossen Werk über die
griechischen Dialekte angeregt wurde, und Moritz Haupt, aber nur um in einem Feuilleton-
artikel von H. Daffis (1807) noch einmal als Urbild des Professors in G. Freytags
„Verlorener Handschrift" geschildert zu werden. — Eine reiche Ausbeute geben auch
diesmal die in den beiden Berichtsjahren erschienenen Nachtragsbände der Allgemeinen
Deutschen Biographie (Band 54 und 55). Ich hebe als besonders wichtig die drei
Beiträge E. Schröders (1824, 1829, 1832) hervor: Alb. Schulz (1824), der seit seiner
Auskultator- oder Referendarzeit seine literarischen Neigungen vor einer gestrengen
Behörde durch das bisher nicht erklärte Pseudonym San-Marte zu verdecken suchte, ist
vielleicht durch Koberstein zu seinen germanistischen Studien angeregt worden. Jeden-
falls hat er sich zeit seines Lebens mit enthusiastischem Eifer dem Studium und der
Propaganda für seinen Liebling Wolfram von Eschenbach hingegeben. Seine Be-
C. B 0 r c h 1 i n g , üeschichte der deutschen Philologie. 557
mühiino-en waren zuerst stark romantisch gefärbt und mehr popularisierend. Das
Interesse am Stofflichen führte ihn dann tief in die altkeltische Sagenwelt hinein;
als er zur Strafe für seine „Allotria" in die Provinz Posen versetzt wurde,
bemächtigte er sich da auch der reichen Schätze der polnischen Sage der Vorzeit.
In reiferen Jahren vertieften sich seine Studien bedeutend, ohne allerdings je die
strenge, philologische Schulung zu erreichen. Aber seine Ausgabe der sagen-
geschichtlich wichtigen Chronik des Gottfried von Monmouth, seine Abhandlung
„Zur VVaffenkunde des älteren Mittelalters", sein Reimregister zu den Werken
Wolframs und die nach innerlicher Erkenntnis von Wolframs Dichterpersönlichkeit
strebenden Bände seiner „Parzival-Studien" sind auch heute noch vielbenutzt und
unersetzt. — K. Weigand (1832) übernahm nach J. Grimms Tode die Fortsetzung
des Grimmschen Wörterbuchs. Er hatte vorher ein „Wörterbuch der deutschen
Synonymen" verfasst, das später vor Weigands eigenem grösseren „Deutschen Wörter-
buch" zurückgetreten ist. Weigands lexikographische Tätigkeit trägt mehr anti-
quarischen als linguistischen Charakter, sie umfasst neben der Synonymik auch die
Fragen nach Alter, Heimat und mundartlicher Abwandlung der W^örter. H. Plirts
jüngst erschienene Neubearbeitung des „alten W'eigands" stellt dagegen zu aus-
schliesslich das etymologische Interesse in den Vordergrund. — Der Sprachforscher
K. Verner (1829), Däne von Geburt, aber aus einer ursprünglich deutschen
Familie herstammend und in seinen Lebensschicksalen eng mit Deutschland ver-
knüpft, ist weltbekannt durch das von ihm entdeckte Vemersche Gesetz; dieses aus
den Tatsachen der germanischen Sprachgeschichte erschlossenen Lautgesetz ist für
die indogermanische Sprachwissenschaft der Ausgangspunkt ungeahnter Entdeckungen
geworden. Den gelehrten, aber schwerfälligen und im übrigen auffallend un-
produktiven Mann, der sich selbst zeitlebens als Slawisten bezeichnete, obwohl er
nie wissenschaftliche Arbeiten auf diesem Gebiete publiziert hat, schildert Schröder
recht anschaulich. — E. Schwyzers (1826) Biographie des verdienstvollen Be-
gründers des Wörterbuchs der deutschen Mundarten der Schweiz, F. Staub, gibt
zugleich eine Darstellung der Entstehung dieses monumentalen Werkes. —
Ad. Bacmeister, dessen Leben J. Hartmann (1793) bearbeitet hat, kam von der
vergleichenden Sprachforschung zur Germanistik. Seine keltischen und germanischen
Ortsnamenstudien sind über den Anfang nicht hinausgekommen. Durch seine Über-
setzungen der Germania, des Agricola, der Horazischen Oden, sowie durch seine
Bearbeitungen des Nibelungenliedes und der Gudrun hat der langjährig*e Redakteur
der Allgemeinen Zeitung viel zu einer edlen Popularisierung deutscher Wissenschaft
beigetragen. — F. E. Chr. Dietrich verband in seinen Vorlesungen und seiner wissen-
schaftlichen Tätigkeit die Germanistik mit der Semitistik. Am bekanntesten ist sein
Altnordisches Lesebuch. Ihn bespricht H. Reckendorf (1803). — G. Westermayer,
den F. Lauchert (1834) behandelt, ist der Biograph des Jacobus Bälde; auch
Beiträge zur bayerischen Gelehrtengeschichte und zu seiner heimischen Provinzial-
und Diözesangeschichte werden angeführt. — Den Goethe-Forscher F. Strehlke bespricht
0. Pniower (1827), den philosophisch gerichteten Shakespeare- Forscher und Bio-
graphen Ed. Wilh. Sievers W. Wetz (1825). — Neben die Allgemeine Deutsche
Biographie tritt die Realenzyklopädie für protestantische Theologie (Band 20) mit den
Biographien des hessischen Literarhistorikers und Mundartenforschers A. F. Chr.
Vihnar von J. H a u s s 1 e i t e r (1830) und des Kirchenliedforschers Ph. Wackernagel
von Ludw. Schulze (1831). — Noch ein Sammelwerk ist hier zu verzeichnen:
das ist der zweite Band der von R. [nicht: G.] Göhler bearbeiteten Geschichte der
Deutschen Schiller-Stiftung. Er bringt nämlich 178 literarische Gutachten der fünf
Generalsekretäre, die die deutsche Schiller-Stiftung seit ihrer Gründung gehabt hat;
sie sind in alphabetischer Reihenfolge nach den Namen der 178 Personen geordnet,
die bei der Stiftung um Unterstützung eingekommen waren. K. Gutzkow (1794a),
der erste Generalsekretär, hebt an L. Bechstein ausser seinen rein poetischen und
erzählerischen Leistungen besonders seine Tätigkeit für die deutsche Sagen- und
Altertumsforschung hervor, „wenn sie auch, und vielleicht ihrer Natur nach, ein
gewisses sammlerisch-dilettantisches Gepräge haben mag". Von G. werden auch
empfohlen S. 42/3, N. 44 K. F. Haltaus wegen seiner altdeutschen Herausgeber-
taligkeit (Teuerdank, Klara Hätzlerin usw.), und S. 152, N. 136 Ottomar Schönhuth,
Erlorscher des süddeutschen Stadt-, Burg- und Klosterlebens, Herausgeber des
iNibelungenhedes nach der Lassbergischen Handschrift. J. Grosse (1827a) be-
urteilt den Literarhistoriker Ad. Strodtmann, dessen „Geistiges Leben in Dänemark"
(Berlin 18/3) aber noch nicht erwähnt wird. Ferner S. 1/2. N. 1 Ave-Lallemant, den
bekannten Bearbeiter der Geschichte des deutschen Gaunertums und der Gauner-
sprache; b. 3, N. 3 Ad. Bacmeister (vgl. oben N. 1793); S. 24, N. 25 F. W. v. Ditfurth,
den bammler der Volkslieder der deutschen Heere; S. 45/7, N. 47 Marie v. Hanstein
wegen ihrer Erneuerungen altnordischer Dichtung und Prosa in der Form freier
558 C. Borchling-, Geschichte der deutschen Philologie.
Märchen dichtungr, ihre „Deutschen Märchen" vergleicht G. mit Tieckschen Märchen;
S. 124, N. 114 H. Prnhle, wegen seiner Harzsagen. Endlich sind noch zu nennen
H. Hopfen (vgl. 1827a) mit seiner Charakteristik des hildesheimischen Sagen- und
Märchenforschers K. Seifart (S, 163/4, N. 14H) und F. Kürn berger über Ludolf
Wienbarg (S. 191/2, N, 166); dem bekannten Führer der .lungdeutschen und fanatischen
Gegner der plattdeutschen Sprache werden hier auch einige philologische und ethno-
graphische Arbeiten zug-erechnet. — So bleibt von Einzelaufsätzen schliesslich nur
noch G. Ellingers (1810) feinsinnige Besprechung der Gesammelten Aufsätze von
W. Hertz und A. S a u e r s (1821) populäre Würdigung der Persönlichkeit und
wissenschaftlichen Tätigkeit des Grazer Germanisten A. E Schönbach übrig, wohl-
gemerkt die einzige Würdigung eines lebenden Forschers, die ich in diesem Abschnitt
anzuführen habe. —
Vertreter verwandter Fächer. Hier muss ich mit den Vor-
lesungen und Abhandlungen L. Traubes (1870) beginnen, mit denen sich dieser
viel zu früh verstorbene ausgezeichnete Kenner des mittelalterlichen Lateins selber
das schönste Denkmal gesetzt hat. Das Ganze ist vom Verleger auf fünf Bände be-
rechnet, der vorliegende erste Band bringt T.s Vorlesungen über Paläographie und
Handschriftenkunde, nebst einem von P. Lehmann überarbeiteten Anhange, einem
Verzeichnisse der lateinischen Handschriften in alter Capitalis und in Uncialis. Ferner
hat F. Ho 11 eine stark erweiterte Fassung seiner „Erinnerungen an L. Traube''
(JBL. 1906/7, N. 824) als biographische Einleitung beigesteuert, sie enthält Seite XII f.
ein Verzeichnis sämtlicher Nekrologe auf T. Der Herausgeber hat endlich eine auf
T.s eigenen Feststellungen beruhende, genaue Liste aller Veröffentlichungen T.s (nebst
Angabe ihrer Besprechungen) und eine summarische Beschreibung des handschrift-
lichen Nachlasses angefertigt. — H. Bresslaus (1868) Nekrolog berücksichtigt
ausschliesslich Traubes Tätigkeit für die mittelalterlichen Studien, insonderheit für
die Monumenta, deren Zentraldirektion Traube lange angehörte. — K. 0. Müllers
(1849/50) herrliche Briefsammlung mit dem Tag-ebuche seiner italienisch-griechischen
Reise enthält zwar keine direkten Beziehungen auf die germanistische Wissenschaft,
entrollt uns aber das volle Bild dieses echten Griechen in all seiner naiv-freudigen,
in himmlischem Gleichgewichte schwebenden Menschlichkeit. — 0. Rossbach
(1853) ist mir nicht zugänglich. — L. M. H ar t m a n n s ,,Th. Mommsen" (Gotha:
F. A. Perthes, 1908; VII u. 259 S. M. 4,00)' ist nur ein um einen Anhang (Ausgewählte
politische Aufsätze Mommsens) vermehrter Abdruck der biographischen Skizze aus
dem Deutschen Nekrolog (JBL. 1906/7, S. 528). — Mommsen als Organisator
akademischer Arbeit nahestehend ist W. v. Hartel, dem A. Engelbrecht (Bio-
graphisches Jahrbuch für die Altertumswissenschaft, herausgegeben von W, Kroll, 31,
S. 75—107) einen gediegenen Nachruf widmet — H. Geizer (vgl. JBL. 1906/7, N. 743b)
stellt H. W. Fischer (1841) in den grossen Zusammenhang der spezifischen Baseler
Kultur. — Dem Gedächtnis Ad. Kirchhoffs ist ausser ü. v. W i 1 a m o w i t z -
Moellendorffs (1845) Gedenkrede auch der Artikel O.Schröders (Bio-
graphisches Jahrbuch für die Altertumswissenschaft 31, S. 150ff.) g'ewidmet. —
E. Ziebarth (1855), „H. Sauppe", und B. Keil (1858), „R. Scholl", stammen aus
der Allgemeinen Deutschen Biographie. — Den der klassischen Archäologie durch
A. Furtwänerlers frühen Tod erwachsenen unersetzlichen Verlust beklagen F. Stud-
niczka (NJbhKlAltGlv. 21, S. 1 — 6) und J. Sieveking (DNekr. 12, 188). — Den
zahlreichen Gedenkschriften an K. Frischer, die der vorige Bericht brachte, ist noch
R. Petsch (1838) hinzuzufügen; N. 1840 bringt ein paar wichtige Briefe, die auf
die wechselnden Beziehungen des Gelehrten zu Heidelberg Licht werfen. — L Tobler,
dessen Leben E. Schröder (1866) beschreibt, war Sprachphilosoph der Stein-
thalschen Richtung; er hat aber auch neben F. Staub (vgl. oben N. 1826) an den
ersten drei Bänden des grossen Schweizerischen Wörterbuchs mitgearbeitet. — Zu
J.Jungs (1837) ausgezeichneter Biographie des Rechtshistorikers J. Ficker ist
F. Fr en sdor ffs wichtige Rezension hinzugekommen. — Unter den Bibliothekaren
und Historikern hebe ich aus der grösseren Schar heraus K. Zangemeister, den Ent-
decker der altsächsischen Gnnesis, vergleiche K. Schumacher (1874); W. Schum,
den A. B r a c k m an n (1860) für die Allgemeine Deutsche Biographie würdigt, ohne
seine für den Germanisten besonders wertvolle Beschreibung der Erfurter Amplonia-
nischen Handschriften ausdrücklich zu nennen; endlich W. Heyd, dessen Geschichte
des Levantehandels W. Lang (1843) gebührend hervorhebt. - L. Fränkel setzt
seine 1906 begonnenen Studien über Ad. Ebert, den Literarhistoriker (JBL. 1906/7,
N.675) in einem zweiten Programme (Teil II, 1908, Programm der Königlichen Ludwigs-
Kreisrealschule in München; vgl. auch A. Mennung, GRM. 1,590) fort. Das seit
1906 von F. neu erschlossene briefliche und urkundliche Material hat es bewirkt,
dass wir statt der in Aussicht gestellten abschliessenden Kinzeluntersuchungen zu
Eberts Leben vorläufig nur mit den allemötigsten Erläuterungen versehene Materialien
C. Borohling", Geschichte der deutschen Philologie. 559
vortrelegt erhalten. Eine genaue Beschreibunsf des Ebertschen Briefnachlasses ist
voranyestellt. Dann wird die schon Teil I, Seite 14/15 kurz berührte Mitarbeit Eberts
an F.'Dino-elstedts Wochenschrift ,.Der Salon" urkundlich beleg-t. Der nächste Ab-
schnitt, der die wicht ie-sten Aktenstücke zu Eberts Habilitation in Göttingen und
seinen akademischen Anfänoren brinert, ist die stark zusammensredrängte erste Hälfte
des 190« angrekündioten Kapitels 4; die zweite Hälfte, die die Marf)urger Kämpfe und
die bayerisch-österreichischen Pläne enthalten sollte, hat noch bei dem Drucke „wegen
überschrittenen Umfanges" gestrichen werden müssen. Der letzte Abschnitt stellt alle
Rezensionen Eberts aus den GÖttinger Gelehrten Anzeigen und dem Literarischen
Zentralblatt zusammen. Hoffentlich folgen nun die g-rösseren darstellenden Abschnitte
über Eberts grössere literarhistorische Arbeiten und über sein „Jahrbuch" recht bald
nach. — C. Voretzsch' (1852) grosse Studie ist eine ganz vorzügliche, bis in
alle Einzelheiten eindringende Charakteristik des grossen französischen Romanisten
Gaston Paris und seiner wissenschaftlichen Tätigkeit. Die Societe amicale Gaston
Paris, eine von dem Gelehrten gegründete Vereinigung seiner Schüler, streift V.
dagegen nur im Schlusskapitel. Von zwei Mitgliedern dieser Societe, Joseph Bedier
und Mario Roqiies, ist die grosse 1904 erschienene Bibliographie der Werke G. Paris'
bearbeitet worden, die V. im zweiten Kapitel seiner Studie genau durchgeht. —
Th. Süpfle (vgl. G. Sü pfle [1865]) ist hier zu nennen wegen seiner „Geschichte des
deutschen Kultureinflusses auf Frankreich". — M. Steinschneiders, des gelehrten
Orientalisten, Lebensaufgabe ist es, nach den Worten seines Biographen J. Po Hak
(1862) gewesen, den Anteil festzustellen, den Araber und Juden an der Kultur der
Menschheit haben, dadurch dass im Mittelalter alle Disziplinen der Philosophie durch
das Medium der aralMSchen und hebräischen Überlieferung gegangen sind, ehe sie
der abendländischen Welt weiter überliefert wurden. — 0. D o n a t h (1844) schildert
sehr ausführlich das Leben und Wirken S. Kappers, eines böhmischen Juden, der
durch seine Übersetzungen und Bearbeitungen serbischer Volkslieder neben der Tal vj
am meisten zur Einführung der nationalen südslawischen Poesien in die deutsche
Literatur beigetragen hat. Ausserdem schrieb er Prager Ghettogeschichten. —
Nekrologe. Der germanistischen Wissenschaft wurden zwei ihrer ältesten
Mitglieder entrissen, beide zufälliir dem gleichen Jahrgans" angehörend: F. M. Rieger
(1892) hat nur kurze Zeit ein akademisches Lehramt bekleidet, sich aber frühzeitig
durch treffliche Arbeiten zur Nibelungenfrage, zur altgermanischen Metrik und anderem,
später durch ein Buch über Klinger einen guten Namen gemacht und bis in sein
hohes Alter den Fortschritt der germanistischen Wissenschaft mit reger Anteilnahme
verfolgt. - J. V. Kelle dagegen ist bis zur Erreichuno" der Altersgrenze an der
Prager deutschen Hochschule tätig gewesen, noch kurze Zeit vor seinem Tode haben
ihm zu seinem 80. Geburtstage seine Knilegen und Schüler eine zweibändio-e, wert-
volle Sammelscbrift überreicht (1884a). So hat auch C. v. K ra u s' (1883) Würdigung,
die ebenfalls zum 80. Geburtstage dargebracht war. hier bereits unter die Nekrologe
eingereiht werden müssen. — Im besten Mannesalter ist A. Reifferscheid dahingegangen,
der langjährige Präsident des Vereins für niederdeutsche Sprachforschunur. Dessen,
was die JBL. — in denen er vom ersten Bande bis zu seinem Tode auch den vor-
liegenden Abschnitt verwaltete — ihm verdanken, ist im Vorwort zum XVL Bande
gedacht worden. Er hat in seiner Jugend we-tiälische Volkslieder herausgegeben,
später sich ganz der Literatur des 16. und 17. Jahrhunderts hingegeben und
eine Ausnutzung der spätmittelalierlichen Vocabularii ins Ausre grefasst. Seine
Persönlichkeit wird von W. Seelmann (1891) objektiv o-ewürdiu-t. - Dem
Andenken des frühverstorbenen deutsch-amerikanischen Forschers (7. E. Karsten
ist ein besonderes Heft des von ihm begründeten „Journal of Enolish and (Jermanic
Philology" (1816) gewidmet. Von den darin aus Karstens Nachlass publizierten Arbeiten
habe ich die wertvollste oben (S. 552) besprochen. Die biographische Einleitung hat
O.E. Lessing geschrieben. - Die deutsche Wortforsch uno- betrauert den Verlust von
A Gombert: vergleiche F. Kluge (1881). - Derselbe (1887) und F. Pfaff (1888) ehren
durch ausführliche Nachrufe das Andenken E. H. Meyers, dessen Tod wohl die empfind-
lichste Lücke in unsere Wissenschaft gerissen hat. Von der altdeutschen Spielmanns-
dichtunsr herkommend, war Meyer durch das Rolandsproblem, und weiterhin durch
seine Vorbereitung der vierten Ausgabe von J. Grimms Deutscher Mvthologie ganz
zur Mythologie und Volkskunde übergegangen, die uns seine reifsten Werke beschert
hat — Die klassische Philologie hat in den beiden Berichtsjahren drei ihrer (irössten
verloren. F. Bücheier ist dem ihm gleichgestimmten H. Usener bald gefolo-t, ihn
mö-tSa *^^^ ^^^^^^ ^"''^' ^^^^ warmherzig, und E. Hau 1er (nicht Hausler)
(lö<'b). — Aus intensivster Arbeit wurde plötzlich A. Dieterich abberufen, einer der
anregendsten und beliebtesten Philologen, die Deutschland besass. Seine religions-
geschichthchen Forschungen sind durch ihre Methode auch für das germanische
Altertum von grosser Bedeutung. Aus den zahlreichen Nekrologen hebe "ich die von
560 O.Weise, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
F. Boll und K.Helm (1879) hervor. — K. Krumbacher (1886) hatte sich das
Spezialgebiet der byzantinischen Sprach- und Literaturgeschichte erwählt und es
allein auf eine solche Höhe erhoben, dass sein unerwartet früher Tod für diese
Spezialdisziplin fast den Untergang bedeutet. In seinen „Populären Aufsätzen"
(Leipzig: Teubner 1909; XI u. 388 S. M. 6,00), deren Vorwort vom 23. September 1908
unterzeichnet ist, hat K. uns noch selbst ein wertvolles Andenken hinter-
lassen. Sie enthalten unter anderen einen Aufsatz über die Lenorensage, andere zum
Problem der neugriechischen Schriftsprache, zur Aussprache des Griechischen und
Lateinischen, über heilige Namen (aus einer Rezension von L. Traubes Nomina sacra
erwachsen) und über den Kulturwert des Slawischen und die slawische Philologie
in Deutschland. — Einer der streitbarsten Führer der junggrammalischen Schule in
ihrer Kampfeszeit war H. Osthoff, dem mehrere Nekrologe aus der Feder seiner
engeren Fachgenossen (1890) gewidmet werden. — Wie J. v. Kelle ist auch der
80. Jahre der Zeit seinen Tribut zahlte, feiert L. Fränkel (1893). — Von der
Germanistik zur Anglistik herübergekommen war Alhr. Wagner, vergleiche F. Holt-
hausen (1896) und O. Ritter (1897). — W. Sattler, ein Bremer Schulmann,
pflegte besonders die neuenglischen Realien, ihm widmet sein Landsmann H. S p i e s
(1894) einen Nachruf. —
Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
(I, 6 = N. 1898-2365.)
Oskar Weise.
Nene Zeitso hriften. — Allgemeine Sprach wissenschiift. — Kindersprache. — Welt-
sprache. — Sprachästhetik. — Sprachgeschichte: Allgemeines nnd Gesamtdarstellungen. Einzelne Epochen:
Frühneiihochdentsch, Kanzleisprache. — Sprache und Stil einzelner Dichter: 16. Jahrhnndert: Luther und die
Bihelnbersetzang. Andere; 18. Jahrhundert; 19. Jahrhundert. — Standessprachen. — Wörterbücher. — Wort-
forschung: AUgenieines; Zusammenfassende Studien; Einze'siudien : Schliigwörfer. Sprichwörter; Redensarten. —
Bedeutungswandel. — Namenkunde: Familiennamen: Allireraeines. Lokalgeschichtliches, Einzelne Namen; Orts-
namen: Allgeraeines nnd Lokalgeschichtliches, Einzelstudien; Pti inzennamen; Tiernamen; Verschiedene Namen. — Spruch-
reinheit (Lehn- nnd Fremdwort). — Sprachrichtigkeit: Allgemeines ; Einzelheiten. — Sprachlehre:
Gesamtdarstellungen; Einzelfragen. — Lautlehre. — Rechtschreibung. -- Mundarten: Allgemeines; Einzelnes. —
Oberdeutsch: Buden: Bayern; Elsass-Lothringen; Österreich; Schweiz; Wßrttemlerg (Schwaben). — Mitteldeutsch:
Hessen; Eheinland; Sachsen; Schlesien; Thüringen. — Niederdeutsch: Allgemeines; Freie Städte; Holstein; Mecklen-
burg; Westfalen nnd Grenzgebiete. — Friesisch. — Deutsche Sprache im Ausland. —
Die Zahl der Schriften und Aufsätze, die sich mit der neuhochdeutschen
Sprache beschäftigen, hat sich während der beiden letzten Jahre in erfreuhcher
Weise vermehrt. Infolge davon können wir diesmal etwa hundert Nummern mehr
verzeichnen als 1906 und 1907, ein Zuwachs, der hauptsächlich den Abschnitten
über die Sprache und den Stil der einzelnen Dichter und Schriftsteller, über die
Wortforschung und über die Mundarten zugute gekommen ist. Auch die Kapitel
„W^eltsprache" und „Standessprachen" lassen eine regere Tätigkeit erkennen. —
Neue Zeifschriften. Wie sehr das Interesse des Publikums an
sprachlichen Dingen zugenommen hat, wird schon durch die Tatsache bekundet, dass
drei neue Zeitschriften erschienen sind, von denen sich die „Sprachwissen-
schaft für alle" (1898) und „Vom sprachlichen Kunstgewerbe" (1899)
an weitere Kreise wenden, „Wörter und Sachen" (1900) aber an engere. Zu
der letztgenannten Zeitschrift gibt der Herausgeber, R. Meringer, in der Germanisch-
Romanischen Monatsschrift I, S. 593ff. ein Vorwort, in dem er ihre Berechtigung aus
der heutigen Bedeutung der Volkskunde ableitet und ihr Programm entwickelt. Der
erste Jahrgang bringt unter anderen Aufsätze Meringers über die Werkzeuge der
pinsere- und molere-Reihe, Meyer-Lühkes zur Geschichte der Dreschgeräte, Pesslers
über ethnographisch-geographische Wellen des Sachsentums, Bunkers über das
steirische Bauernhaus, Jankos über Berührung der alten Slawen mit Turkotataren
und Germanen und Blochs über einige altindische Götternamen. —
Allgemeine Sprachwissenschaft. Aus dem Bereiche der
allgemeinen Sprachwissenschaft haben wir zunächst die Aufsätze von Ernst Meyer
(1907) und Wilh. Meyer (1912) zu nennen, deren Ergebnisse von der Wissen-
schaft als irrig zurückgewiesen werden müssen. Denn sie verlassen den sicheren
0. Woi«ie, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache. 561
Weo- der bisheri<ren Forschung- und öffnen der Willkür und dem Dilettantismus Tür
und^Tor. Nach den hier ausgesprochenen Grundsätzen kann man die Konsonanten-
umstelluno- bei der Etymologie im weitesten Umfange annehmen; daher werden
nicht nur'^lieben und füeri, Laub und folium für stammverwandt erklärt, sondern
auch Traube und ßörms, Krämer und mercator usw. Auch scheuen sich die Verfasser
nicht vor der Annahme von Lautübergängen wie r zu n (z.B. vertere: wenden) oder
p zu d (properare: SparriTr-i) und anderem. — Einen viel günstigeren Eindruck macht
dagegen die Arbeit von F. Stürmer (1904). Dieser zeigt an der Hand weniger gut
gewälilter Beispiele,' dass die Sprachwissen.schaft sechs verschiedene Aufgaben habe,
die er aus der Zerlegung des Wortes in seine drei Bestandteile (Wurzel, Slamm-
bildungsmittel und Flexionsendung) und aus der Unterscheidung von Laut, Be-
deutung und Wortfügung folgert. Der Sprachästhetik und Rhetorik gedenkt er kurz
am Schlüsse. Die Schrift liest sich gut, bringt aber wenig Neues, ist meist zu-
verlässig, aber nicht ganz frei von Irrtümern, z. B. Seite 16, wo Ägis als Eigenname
der Waffe des Zeus angesehen wird wie Balraung vom Schwerte Siegfrieds, während
das Wort doch in der griechischen Literatur als Appellativum bezeugt ist, z. B. bei
Äschylus in der Bedeutung Sturm (vgl. homerisch atyioyo^^ der im Sturmwind daher-
fahreiidej. — Mancherlei Anregungen gewährt das Büchlein von H. Ziemer
(1903 a), in dem drei Erscheinungen aus dem Reiche der Sprachpsychologie be-
handelt werden: 1. Die Freude am Klang, besonders in festen Verbindungen, wie
Berg und Tal. 2. Formelhafte Sätzchen, die an Stelle von Adverbien in die lebendige
Volksrede eingeschoben werden. 3. Der Dehortativ, d. h. Imperativ, der in ironischem
Sinne gebraucht wird, z. B. komm nur! (ich will dir's schon anstreichen). Zahlreiche
Belege geben über die weite Verbreitung dieser Ausdrucksweisen Aufschluss. —
Zurückzuweisen ist die Anerkennung, die E. Wasserzieher (1906) der
Programmarbeit Brandstäters über die Entstehung der Sprache im Lichte der
Biologie spendet. Er hätte vielmehr die Afterweisheit, die sich hier mit dem Gebaren
der Wissenschafilichkeit breit macht, aufs schärfste tadeln müssen. Ein Pröbchen
mag die Lnhaltbarkeit der vorgetragenen Anschauungen erläutern: „Der hoch auf-
gerichtete Mensch wollte unwillkürlich auch etwas Oberes, Höheres, von oben herab
Kommendes in dem o-Laute zum Ausdruck bringen. So hatte der nach dem Laut-
systera und wohl auch in Wirklichkeit erste menschliche Sprachedellaut die voll-
ständige Bedeutung: da oben Vorhandensein von Wasser." Von Flussnamen, in denen
0 die Bedeutung „Wasser" haben soll, nennt Brandstaeter z. B. Oos bei Baden-Baden,
norwegisch Foss, Wasserfall, sibirisch Ob (vgl. franz. Aube, schles. Oppa) und andere,
ja, er geht noch weiter und deutet auch die Konsonanten, z. B. das b in üb, das abwärts-
ziehend oder hüpfend, das s in Oos, welches sausend bezeichnen soll. — Cber die
Methode der wechselseitigen Erhellung spricht R. M. Meyer (1908); er meint
damit ein Verfahren, wonach man einem wenig bekannten Sprach vorgange dadurch
näherzukommen sucht, dass man einen besser bekannten von vergleichbarer Art
naherückt und die so gewonnenen Ergebnisse auf jenen überträgt. — W. Streit-
berg (1910) erörtert die Wichtigkeit der Betonung und Artikulationsgewohnheit für
die zukünftige^ Gestaltung unserer Umgangssprache und kommt zu dem Schlüsse,
dass durch Erleichterung des Verkehrs und Beseitigung mancher heute noch
bestehenden politischen Schranken zwar eine allseitige Annäherung in den ver-
schiedenen Gegenden Deutschlands erfolgen könne, dass dies aber nie zu völliger
Einheit führen werde, vielmehr auf eine Periode der Einigungsbestrebungen eine
Zeit der Differenzierung folgen müsse. — Anknüpfend an mehrere Aufsätze in den
„Indogermanischen Forschungen", Band XII und XIV, verfolgt M. H. Jellinek
(1911) den Gedanken der Erklärung von Verbalformen durch die Annahme einer
Emverleibung des Verbura Substantivum in die Verbalwurzel und die Herleitung der
Pei-sonalendungen von Für\Äortstämmen bis ins 17. Jahrhundert zurück und legt
dar, dass auf die Lehre vom articulus postpositivus nicht nur die nordischen
Sprachen, sondern auch die semitischen von Einfluss gewesen sind. —
Kindersprache. Mit der Kindersprache beschäftigen sich vier Schriften,
von denen die R. Meringers (1915) am umfangreichsten ist. Diese bildet eine
Fortsetzung und Ergänzung zu der psychologisch-linguistischen Studie über Ver-
sprechen und Verlesen, die der Verfasser 1895 im Verein mit Mayer veröffentlicht
bat, und ist aufgebaut auf zuverlässige Beobachtungen, die an 'einigen hundert
jf^^n"^" yorgenommen wurden. Die Sprachversehen werden nach" ihrer Ver-
schiedenheit (Vertauschung, Vorklang, Mitklang, Nachklang und anderes) auseinander-
gehalten. Wertvolle Zugaben bilden die Kinderbiographien Seite 145—205, in denen
die allmahhche Entwicklung der Sprache und des Wortschatzes von fünf bestimmten
Kindern genau verfolgt wird, und die sich daran anschliessenden Auseinander-
setzungen über den Nachahmungstrieb der Kmder, besonders über die bei den Kleinen
so beüebten Wortdoppelungen. — Weniger wichtig ist die Schrift von B. Otto (1916),
562 O.Weise, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
der uns mitteilt, wie er zu der Erkenntnis g-ekommen, dass es eine Kindermundart
g-ibt. Selten flicht er ein Beispiel ein, nur an einigen Stellen führt er ein paar
Beobachtungen an, die er selbst in seiner Jugend gemacht hat, im übrigen ergeht er
sich meist in allgemeinen Erörterungen. —
Weltsprache. Mehr Anziehungskraft hat das Weltspracheproblem auf
die Forscher ausgeübt, dem nicht weniger als vierzehn Schriften gewidmet sind. In
verständiger Weise nimmt x\ u s t r i a c u s (1918) Stellung zu der Sache und hebt
hervor, dass es bereits an die 60 Lösungsversuche gebe, die alle mehr oder weniger
einfach in der Formenlehre seien, aber um so mehr Schwierigkeiten im Wortschatz
und in der Satzfügung böten. Überdies wirft er der 1900 in Paris geschaffenen
Delegation zur Wahl einer internationalen Hilfssprache vor, dass sie übereilt das
System des Dr. Zamenhof angenommen und durch ihre Verbesserungsvorschläge ein
Zerwürfnis mit dem Erfinder des Esperanto herbeigeführt, ja eine Spaltung der
Esperantisten hervorgerufen habe, spricht von der schrecklichen Schablonenhaftigkeit,
die er als das Grab aller sprachlich-ästhetischen Rücksichten ansieht, und stimmt
daher denen bei, die über das Dichten in der neuen Kunstsprache ein vernichtendes
urteil gefällt haben. — In ähnlichem Sinne äussert sich Tarub (1930); er vergleicht
die Anhänger der Weltsprache mit Gartenbesitzern, die statt der natürlichen Bäume
künstliche pflanzen, und spottet über den Gedanken einer Sprache, die nur dazu diene,
Waren anzupreisen, und das Verständigungsbedürfnis auf die Bildungsstufe eines
Geschäftsreisenden herabdrücke, ja sogar in törichter Weise dazu benutzt werde,
Werke wie die Goethesche „Iphigenie" zu schabionisieren. — Nicht so ungünstig
urteilt über die Weltsprache L. Pfaundler (1928), doch hat er manches an dem
Esperanto auszusetzen, z. B. dass es ein für die Praxis ungeeignetes Alphabet
besitze, dem Verlangen nach Wohllaut und leichter Aussprechbarkeit nicht genügend
gerecht werde, einen zu wenig internationalen Wortschatz aufweise und keine
bequeme und sichere Ableitung aller Wörter einer Familie aus einer Wurzel gestatte.
Er schlägt daher eine Reform vor, will diese aber nicht von einem Kimgresse oder
Sprachausschusse vurgenominen wissen, sondern sich nach und nach vollziehen
lassen. — R. L o r e n z (1927) gibt der Hüffiumg Ausdiuck, dass sich die beiden
wichtigsten Bewegungen zur Einführung einei' internationalen Plill'ssprache, die
theoretische der l'aiiser Delegation und die praktische des Esperanto Zamenhofs,
künftig vereinigen werden. — W. Borgius (1921) ist der Meinung, dass das Ilo
(die internacioua linguo) das beste internationale Verstatidigungsmittel sei, und dass
sich daher inuner mehr Anhanger des Esperauio dem vereinlächten System zuwenden
und diesem zum Siege verhelfen werden. — Dagegen stimmt F. H. Keller (1926)
ein begeistertes Loblied auf Zamenhofs Weltsprache und dessen Vorzüge an, das in
den Wunsch ausklingt: „Üeut^chland verdankt der Anregung Molikes die mittel-
europäische Zeit. Es muss auch dem Ksperanto einmal ein Schutzherr entstehen
unter denen, die da wohnen auf der Menschheit Höhen." —
Sprachästhetik. Verhältnismässig gross ist die Zahl der Arbeiten, die
sich mit Sprachästhetik befassen. 0. Ö s t e r g r e n s (1933) in schwedischer Sprache
geschriebene Schrift hat den Zweck, die Landsleute des Verfassers für stilistische
Fragen zu interessieren, und gibt eine hübsche Übersicht über die einschlägigen
Studien in England, Amerika und Frankreich (Kap. 1), Deutschland (Kap. 2),
Schweden und dessen Nachbarländern (Kap. 3). Der Verfasser zeigt sich in der
neueren und neuesten Literatur wohlbewandert, hat auch recht mit seiner Forderung,
dass der Stilforscher vor allem die Individualität des Autors suchen müsse, _ vertritt
aber zu einseitig den Standpunkt Karl Vosslers. — Die dritte Auflage der Ästhetik
der deutschen Sprache von 0. Weise (1934) unterscheidet sich von der früheren
Auflage nur wenig. Da sich das Buch in der bisherigen Form bewährt und Beifall
gefunden hat, so sind nur kleinere Verbesserungen vorgenommen und einige Nach-
träge (besonders ein Verzeichnis der neu erschienenen Literatur) gemacht worden. —
Mit kecker Satire spöttelt A. Bonus (1935) über die verschiedenen Arten des heb-
lichen Stils, der nach seiner Ansicht von Matthias Claudius 1743 eingeführt worden
ist und noch heutisestags in Zeitungen, Zeitschriften und Büchern sein Wesen
treibt, wie durch ergötzliche Proben dargetan wird. — Einen vortrefflichen Beleg für
feinsinnige Behandlung ästhetischer Fragen liefert uns R. M. Meyers (1937)
hübscher Aufsatz über die deutsche und die englische Dichtersprache. Er brmgt
uns den Beweis, dass in gewissem Sinne Poesie und Prosa bei den Englandern
näher aneinander gerückt sind als bei anderen Kulturvölkern, indem er hervorhebt,
dass die Söhne Albions ihren poetischen Wortschatz als Auslese aus dem prosaischen
empfinden, die Rhetorik lieben, musikalische Harmonie in Dichterwerken nicht ver-
langen, und zur Veranschaulichung dessen zahlreiche Beispiele aus der neueren
englischen Dichtung vorführt, namentlich aus Tennyson, Shelley, Morris und
Browning. — Nach H. Weidenmüller (1946) ist es die Pflicht der Geschatts-
O.Weise, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache. 563
leute, bei ihren Reklamen ausser auf die Ausführung des Plakatbildes auch auf den
Wortlaut des Textes zu achten. Sie sollen daher Schriftsteller oder Gelehrte, die die
v'^prache beherrschen, zu Rate ziehen und nicht allein die Leistungen des Setzers
und die Beschaffenheit des Druckpapieres prüfen, sondern auch den Worten einen
eindrucksvollen Rhythmus geben, welcher zum Nachsprechen und zum Behalten
anlockt. — Der kleine Aufsatz von J. Hart (1947) führt aus, es sei irrig, anzu-
nehmen, dass ein Drama eine künstliche Totgeburt sei, wenn es nicht auf der Bühne
aufs"eführt werde. Es bedürfe nicht der Verkörperung durch die Kunst der Schau-
spieler, um sinnlich lebendig zu werden; denn es wirke schon an sich durch die
kraftvolle Anschaulichkeit der Sprache. —
Sprachgeschichte: Allgemeines und Gesamtdarstellungen.
Ins Bereich der Sprachgeschichte gehört zunächst H. P a u 1 s (1948) Werk „Prinzipien
der Sprachgeschichte", das jetzt in vierter, verbesserter Auflage vorliegt. Darin setzt
sich der Verfasser mit W. Wundt auseinander, gegen dessen „Völkerpsychologie" er
unter Anerkennung mancher Vorzüge viel einzuwenden hat, z. B. in der Behandlung
der Lautmetapher, Vermehrt wurde namentlich die Zahl der Belege, die selbst aus
nichtindogermanischen Sprachen, wie dem Arabischen und Finnisch-Cgrischen, ge-
nommen sind. — Sodann ist hier zu nennen die Abhandlung von K. Hoffmann
(1949). Durch sie werden wir in kurzen Worten, aber in vortrefflicher und über-
zeugender Weise über die neuesten Forschungen hinsichtlich des Ursprungs unserer
neuhochdeutschen Schriftsprache, namentlich über die einschlägigen Arbeiten Moureks,
Bernts und Jellineks unterrichtet, nach denen wir ihre ersten Anfänge in der kaiser-
lichen Kanzlei von Prag zu suchen haben. — Von F. Kluges (1951) Büchlein
,, Unser Deutsch" ist die zweite Auflage insofern verbessert, als sie ein Wort-
verzeichnis (S. 147 — 152) erhalten hat und eine grössere Zahl von Fussnoten bietet,
in denen teils Literaturangaben zugefügt sind, teils Textstellen näher erläutert
werden. Die Zahl der Aufsätze (zehn) ist unverändert geblieben. — Die siebente
Auflage von O. Weises (1952) Buch über „Unsere Muttersprache, ihr Werden
und ihr Wesen" zeigt verschiedene kleinere Änderungen, besonders Literatur-
nachträge; grössere Umgestaltungen oder Zusätze erwiesen sich als unnötig, zumal
erst in der sechsten Auflage die Abschnitte über die Geschichte der deutschen
Sprache und über die Wandlungen der Redensarten im Laufe der Jahrhunderte
umgearbeitet worden sind. —
Einzelne Epochen: Frühneuhochdeutsch, In die frühneu-
hochdeutsche Sprache werden wir durch V, Mosers (1954) Schrift auf vortreffliche
Weise eingeführt, Sie fasst die Ergebnisse der bisherigen Forschungen kurz zu-
sammen und besteht aus einem historischen (S. 8 — 81) und einem grammatischen
(S. 82—232) Teile, während der Anhang (S. 233—266) Textproben enthält. An der
Darstellung der Laut- und Formenlehre ist wenig auszusetzen, nur hier und dort
vermisst man genauere Angaben, z. B. über das Verbreitungsgebiet der Angleichung
von nd zu nn und der Palatalisierung" von nd in ng Seite 164; dag-egen sind Satz-
lehre, Wortbildung und Wortschatz, denen nur einige Seiten gewidmet werden, viel
zu kurz weggekommen. — H. Gürtler (1955) nennt seine Abhandlung nicht ohne
Grund „Materialien zur Geschichte der Diminutive im Frühneuhochdeutschen".
Denn er bietet tatsächlich nur den Rohstoff mit den literarischen Belegen, ohne
Schlüsse daraus zu ziehen oder sonstige Erörterungen über den Gebrauch der
Verkleinerungsformen anzustellen. — Frühneuhochdeutsche Euphemismen sammelt
H. Schulz (1956); er spricht, ohne die einschlägigen Erscheinungen erschöpfen zu
wollen, über die Andeutung von verpönten Wörtern durch etcetera oder Ungenannt,
Buchstabenspielereien wie Gesell ohne sN Wahl lateinischer Ausdrücke wie posteriora
für Gesäss, Gebrauch von Zahlen wie^ Tausend für Teufel, von Eigennamen wie
Tante Meier für Abort usw. — In K. Hoebers (1958a) Buch,' das die Laut^erhält-
nisse, den Wortschatz, z. B. die Verwendiing von Diminutiven, und Bedeutungs-
wandel, die poetische und stilistische Technik sowie die Spruchweisheit der Volks-
lieder behandelt, ist der lehrreichste und beste Abschnitt der über den Stil (S. 49—91).
Dagegen machen die Kapitel über Wortschatz und Bedeutungswandel einen sehr
dürftigen Eindruck, zumal hier der Verfasser wenig Neues bietet und stark von
seinen Vorgängern abhängig ist, z. B. bei der Behandlung des rückbezüglichen
Fürworts von Grimm. —
Kanzleisprache, Mit der Kanzleisprache Böhmens, deren Einführung
und Geltung von der Zeit Ferdinands I. bis zur Gegenwart, hat es die Abhandlung
A. Bachmanns (1959) zu tun; dabei werden die amtlichen Erlasse überall ge-
wissenhaft herangezogen und besonders die Bestrebungen Kaiser Josefs II, gewürdigt.
— Agathe Laschs (1962) Buch über die Geschichte der Schriftsprache" in BerSn
verfolgt im ersten Teile den Kampf zwischen der niederdeutschen Mundart und der
immer mehr vordringenden neuhochdeutschen Geschäftssprache der Kanzleien bis zui-
J&hfegberiebte ftlr neuere deataehe Literatnrsesehiehte. XIX/XX. an
564 O.Weise, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
Mitte des 16. Jahrhunderts und erörtert im zweiten Teile die Laut- und Biegung-s-
verhältnisse des mittelniederdeutschen Berliner Dialekts. Es beruht auf gründlichen
Studien und kommt zu trefflichen Ergebnissen. —
Sprache und Stil einzelner Dichter: 16. Jahrhundert:
Luther und die Bibelübersetzung. Von den Abhandlungen, die sich mit
dem Schrifttum des 16. Jahrhunderts abgeben, entfällt der Hauptteil auf Luthers
Werke, besonders seine Bibelübersetzung. Wir heben von ihnen heraus A. Schutts
und K. Bachmanns (1967) Aufsätze, in denen Ergänzungen und Berichtigungen
zu P. Pietschs Ausgabe von Th. Wolfs Bibelglossar (1523) gegeben werden, haupt-
sächlich auf Grund eingehender Beschäftigung mit dem schweizerischen Schrifttum
jener Zeit und mit den Vorarbeiten zum schweizerischen Idiotikon. In den meisten
Fällen werden die Ansichten des Herausgebers bestätigt und durch neue Beispiele
gestützt. —
Andere. R. Pestalozzi (1968) unterwirft im ersten Teile die seit dem
Erscheinen von J. Ries' Schrift „Was ist Syntax?" von 1894—1906 veröffenthchten
syntaktischen Werke einer kritischen Prüfung betreffs der systematischen Darstellung
des Stoffs, und behandelt dann im zweiten die Kasuslehre in Job. Kesslers Sabbata
unter reichlicher Beigabe von Beispielen, wobei nur der Einfluss der lateinischen
Sprache stärker betont und die heutigen Mundarten mehr berücksichtigt werden
mussten. — A. Schauerhammer (1969) führt den Nachweis, dass der Dichter
Kaspar Scheit im Elsass, wahrscheinlich in Hagenau, heimatsberechtigt ist. Er be-
gründet dies namentlich durch die Reime seiner Dichtungen, die in der Behandlung
der Laute deutlich alemannischen Ursprung bekunden. Besonders gilt das von den
Vokalen, die daher auch am eingehendsten besprochen werden. Doch weisen auch
Konsonantenbindungen, wie s : seh in ist und — ischt, auf dieselbe Gegend. —
18. Jahrhundert. Den Dichtern des 18. Jahrhunderts gilt die Arbeit von
Fr. M u n c k e r (1974), der besonders die Verdienste Brockes', Hallers und Klopstocks
um die Wiedergeburt der deutschen Dichtersprache hervorhebt und unter Vorführung
von Beispielen würdigt. Der Verfasser beabsichtigt, in seinem Vortrage nicht viel
Neues zu bieten, aber durch geschickte Auswahl und packende Darstellung für
die Sache zu erwärmen. — G. Fittbogen (1976) hat sich die Aufgabe g'estellt,
den Einfluss Herders auf den sprachlichen Ausdruck der freien Rhythmen des jungen
Goethe zu untersuchen, und gedenkt diesen vor allem in der Wortstellung und Wort-
bildung, z. B. Zusammensetzung von Wörtern wie Schlossensturm und Fürstenblick,
im Gebrauch der Metaphern und Partizipien darzutun. — Auf Veranlassung eines
Preisausschreibens des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins über Goethes Verhältnis
zur deutschen Sprache sind die beiden Schriften von G. Rausch (1977) und
Job. Seiler (1977a) entstanden. Daraus ersehen wir, dass sich Goethe mehr ge-
legentlich und aphoristisch als zusammenhängend zur Sache äussert, dass er es mehr
in wissenschaftlichen W'erken als in seinen Dichtungen tut, und dass er häufiger im
Alter als in jüngeren Jahren seine darauf bezüglichen Ansichten kundgibt. Die
beiden preisgekrönten Arbeiten haben stofflich vieles gemein, zeigen aber in der
Anlage und in der Ausführung manche Unterschiede. Schrift, Rechtschreibung, Inter-
punktion, Metrik und Phonetik sind nur von R. berücksichtigt, dagegen werden
die Mundarten und die Übersetzungen genauer und ausführlicher von S. be-
handelt. Jener bietet mehr Beispiele und übersichtlicheren Druck, dieser weiss durch
seine Darstellung den Stoff anschaulicher und schmackhafter zu machen, ist aber
nicht frei von Wiederholungen. — E. Reicheis (1979) Gottsched- Wörterbuch hätte
nicht der einführenden Worte eines Friedrich Kluge zu seiner Empfehlung bedurft;
denn es spricht schon für sich selbst. Lebhaftes Interesse und gute Vorbildung für
die Sache, echt deutscher Fleiss und peinhche Sorgfalt haben sich hier vereinigt, um
den gesamten Wortschatz des grossen Gelehrten zu verarbeiten. Nur die Eigennamen
sind unberücksichtigt geblieben (aber in Ableitungen wie bentleyisch, aachensch und
cornwallisch vertreten). Dagegen haben alle Fremdwörter und mundartlichen Aus-
drücke wie Auscultator und beniemen (benennen) Aufnahme gefunden. Die beson-
deren Redensarten, in denen ein Wort vorkommt, z. B. Anker werfen, die Anker
lichten, vor Anker liegen, sowie die abgeleiteten Formen, z. B. Ankaufung von an-
kaufen, sind durch Abzeichen vom Stammwort geschieden, auch finden wn^ überall
gebucht, ob das behandelte Wort bei Adelung verzeichnet steht oder nicht; was aber
die Hauptsache ist, die Belegstellen werden sämtlich ausführlich angegeben, so dass
man sich zugleich über die Anschauungen und Urteile Gottscheds mühelos unter-
richten kann, z. B. unter angstbeseelt über seine Ansicht von derartigen Zusammen-
setzungen. Überdies erhalten wir so Einblick in die Zeitfragen, wie z. B. durch den
Artikel artig. So bildet Reicheis Buch eine vorzügliche Vorarbeit zu einem voll-
ständigen neuhochdeutschen Wörterbuche der Zukunft. Es ist das erste grössere
Speziallexikon, das den ganzen Wortvorrat eines grossen deutschen Schriftstellers
() Weise. Geschichte der neuhochdeutschen Sprache. 505
der neueren Zeit lut-ui, und weitaus grossartioer angeleg-t als das 1902 von dem-
selben Verfasser herausg-egebene kleine Gottsched- Wörterbuch. Hoffentlich gelingt es,
tias Werk, von dem bisher nur die mit den drei ersten Buchstaben beginnenden Worte
veröffentlicht sind, glücklich zu Ende zu führen. — In A. Gaebelfi (1981) Abhandlung
werden uns eine Anzahl redende Belege und Worterklärungen aus Herders Schriften
vorgeführt, freilich ohne jegliche Bemerkung oder Erläuterung. Die ausgehobenen
Stellen sind charakteristisch für die sprachlichen Kenntnisse und Anschauungen jener
Zeit, aber für die Gegenwart und die heutige Wissenschaft meist unhaltbar, z. B. die
Herleitung von Hexe aus hegen (= Böses im Sinne haben). — Durch Josef Müllers
(1983) Aufsatz erhalten wir einen tiefen Einblick in die W^ortbildungskunst Jean
Pauls, der eine Menge neuer Zusammensetzungen und Ableitungen geschaffen hat,
von denen viele noch gar nicht in das deutsche Wörterbuch aufgenommen worden
sind. Überdies werden wir mit zahlreichen Wörtern bekannt gemacht, die der Dichter
offenbar aus der heimischen Mundart geschöpft hat, wie sumsen (summen), Augen-
braune (Augenbraue), Baibier (Barbier). — R.Philipp (1984) untersucht, inwieweit
Maximilian Klinger in Wortgebrauch, Grammatik und Stil von Lessing, Gerstenberg,
Klopstock, Leisewitz, Lenz und Wagner beeinflusst worden ist, und inwieweit er seine
Sprache selbständig gestaltet hat. Am eingehendsten werden Figuren und Tropen
behandelt; doch vermisst man bei den mundartlichen Erscheinungen des Stils ein
Eingehen auf die entsprechenden Formen der Gegenwart. — F. K 1 u g e (1985)
würdigt vor allem die Stellung Schillers zu seinem schwäbischen Heimatdialekt, dessen
Einfluss noch deutlich in seinen Jugenddramen hervortritt, aber später immer mehr
zurückgedrängt wird, sowie zur alemannischen Mundart der Schweiz, aus der er im
Teil mancherlei entnommen hat; sodann aber sucht er Schillers sprachlicher Schöpfer-
kraft gerecht zu werden, der wir allerdings weniger neue Worte als neue W^ortformeln
zu verdanken haben, wie „der Dritte im Bunde", „der langen Rede kurzer Sinn",
„Donner und Doria" und andere. — R. Ideler (1988) bespricht nach einer Einleitung
über die Übersetzungsmethode Wielands die Eigentümlichkeiten seiner Sprache im Be-
reiche der Laut-, Formen- und Satzlehre. Er zeigt, wie der Dichter den Text immer
sinngemäss, aber oft frei gestaltet, und wie er neue Formen bildet (z. B. Verwandtin),
verabsäumt aber, uns mitzuteilen, was bei Wieland spezifisch süddeutsch ist, z. B.
schupfen für schuppen und: ich bin gestanden. Doch erkennen wir aus der Dar-
stellung zur Genüge Wielands Sprachgestaltungskraft, die zwar nicht selten Schachtel-
sätze gestattet, im allgemeinen aber einen leichten und flüssigen Stil hervorgebracht
hat. — W'. Feldmann (1989) gibt aus Chr. Schubarts Sprache ein sehr grosses
Verzeichnis von Ausdrücken, die zwar nur zum kleineren Teile als Neuschöpfungen
von ihm gelten können, die aber alle für ihn und seine Zeit charakteristisch sind;
er hebt rühmend seine Neigung, Fremdwörter durch gute deutsche zu ersetzen, hervor
(z.B. Heersäule = Colonne, Soldatengurt = Kordon), verschweigt aber auch nicht die
groben Geschmacklosigkeiten, namentlich im metaphorischen x\usdruck, wie die Krätze
der Neugierde, der Rotz des Phlegmas. —
19. Jahrhundert. Th. Matthias (1990) berichtet über Arndts Stellung
zu den Fremdwörtern, die sich im ganzen mit der des Allgemeinen Deutschen Sprach-
verems deckt, und gibt dann zahlreiche Beispiele für deren glücklichen Ersatz, z. B.
Darsteller (Repräsentant), gekünstelt (manieriert), zum Teil durch wieder hervor-
gesuchte alte Wörter, wie Posthalte für Poststation. — J. E. Wülfing (1993) bringt
emige sprachliche Kleinigkeiten aus Grillparzers Drama „Der Traum ein Leben" bei,
sowohl aus dem Bereiche der Wortbildung (ermuten = ermutigen, reinen = reinigen,
hinum = weithin, ringsum) als auch aus dem der Wortfügung, namentlich über den Ge-
brauch des Artikels (nach Hofe = zum Hofe). Dabei übersieht er, dass in Stellen wie
„Eure Lanze streckt jenes Tier in Sand", „ich würf sie [die Mütze] ihm in Weg" oder
„geh in Wald hinaus" der Artikel, den er vermisst, tatsächlich vorhanden ist, nur mit
der Präposition nach volkstümlicher Art zusammengezogen, genau so wie in Goethes
Götz I, 2: „wir ritten in Haslacher Wald", „sonst ging er mit in Stall"; es müsste
also eigentlich geschrieben werden: in'n Sand usw. — E. Wallbergs (1995) Studie
über Hebbels Stil in seinen ersten Tragödien „Judith" und „Genoveva" ist ein vorzüg-
liches Buch, in dem die einschlägigen Erscheinungen mit grosser Sorgfalt und klare'm
Blick gewürdigt werden unter beständiger Rücksichtnahme auf des Dichters Charakter
und seine Umwelt, sowie unter steter Heranziehung der Aufzeichnungen in seinen
lagebuchern usw. Dabei werden die Unterschiede zwischen dem prosaischen und
poetischen Ausdruck gebührend hervorgehoben. — W^ehnert (2002) ist eine Stil-
eigentumhchkeit der neueren Dichter aufgefallen, die namentlich bei C. F. Mever zu
linden ist namhch die Neigung, dauernde oder augenblickliche Eindrücke "durch
blosse Subjekte mit oder ohne attributive Bestimmungen, aber ohne Prädikate aus-
zusprechen, z. B „Horch! achthufig Geklirr bergan. Zwei befreundete Reiter! Scheu
am heiligen Quell spülen die Waffen sie rein!" Der Verfasser hätte hinweisen können
39*
566 O. Weise, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
auf ähnliche Erscheinungen früherer Zeit, z. B. bei Uhland, „Des Säng-ers Fluch", in
der Schlussstrophe: „Und rings statt duftger Gärten ein ödes Heideland"; oder bei
Goethe, „Dichtung und Wahrheit" X: „Ein kurzes, weisses Röckchen, ein knappes,
weisses Mieder und eine Taffetschürze, so stand sie auf der Grenze zwischen Bäuerin
und Städterin". — Nach C.F.Müller (2003) kommt die niederdeutsche Wendung
„sik ne Maltid verpedden" von dem Vieh her, das beim Grasen auf den Wiesen die
bisher regelmässig verabreichte Fütterung vergisst. — J. E. Wülfing (2004) stellt
aus J. Disselhoff's „König Alfred" ein paar sprachliche Besonderheiten zusammen,
z. B. frone (herrlich), kühlig (kühl), blanken (blank machen). — Von E. Bartsch
(2008) werden mit Recht Nachlässigkeiten in der Ausdrucksweise einiger moderner
Schriftsteller gegeisselt, namentlich in den Schriften des Thüringers A. Trinius, bei
dem W'endungen wie: die stattgefundene Versammlung, die Bürger nicken befriedigend
(= befriedigt), die Kirche war ohne Dach noch Glocken usw. häufig anzutreffen sind.
— A. Fries (2009), dem wir schon eine grosse Reihe von vortrefflichen Abhand-
lungen über den Stil Goethes, Schillers, Kleists, Bürgers, Treitschkes und anderer
verdanken, teilt eine Anzahl Beobachtungen über R. Wagners Stil mit, vor allem über
die Wort- und Satzstellung, die Vorliebe für den Stabreim, für phraseologische Aus-
drücke und bestimmte Wörter (z. B. entrückt). —
Standessprachen. Aus der Zahl der Schriften über Standessprachen
nennen wir zunächst T h. I m m e s (2010) Aufsatz über die deutsche Bergmanns-
sprache. Aus ihm erfahren wir, dass sich die Ausdrucksweise der Bergleute in älterer
Zeit fast ganz frei von Fremdwörtern gehalten hat, und dass sie hauptsächlich mittel-
deutsches Gepräge trägt, da sie vorwiegend in Obersachsen (Freiberg, Joachimstal)
geprägt und von da erst nach anderen Gegenden gebracht worden ist. — H. K 1 e n z
(2011) tut im Anschluss an mehrere Stellen in Lichtenbergs Werken dar, dass es eine
besondere Dienstbotensprache gebe, und weist dies an der Ausdrucksweise der
Franziska in Lessings ,. Minna von Barnhelm" und der Dienstboten in E. Georgys
,, Berliner Range", sowie in Klara Viebigs Roman „Das tägliche Brot" nach. Dabei
spielt der pluralis identificans (wir statt ich) und der Gebrauch von eingeflochtenem
„sag' ich" eine grosse Rolle. — H. K 1 en z (2023) gibt ferner Proben der Seemanns-
sprache, die er aus Chr. T. Damms Cicero-Übersetzung von 1747 geschöpft hat, z. B.
die Ausdrücke verliegen, schiffwerken usw. — Nach R. Andre e (2012) eignet sich
zu der seit Ausbreitung des Zionismus in Aussicht genommenen Nationalsprache der
Juden das Jiddische besser als das Althebräische, weil es ein lebendes Idiom ist und
von der überwiegenden Masse der Israeliten gesprochen M'ird. — Von der Eigenart
des Jiddischen handelt die Arbeit S. M e i s e 1 s (2014), der hervorhebt, dass es in
der Wortbiegung deutsch sei, im Wortschatze aber ein buntes Allerlei von hebräischen,
deutschen, slawischen und anderen Elementen aufweise. — E. R. Kapff (2016) trägt
zu F. Kluges Buche über das Rotwelsch eine grössere Zahl von Wörtern nach, die er
bei seiner Tätigkeit für das schwäbische Wörterbuch im hohenzollerschen Killertal
und aus dem Jenisch der schwäbischen Händler und der Gegend von Metz gesammelt
hat. — E. Kleemann (2017) prüft, besonders auf Grund der Leipziger Verbrecher-
sprache, den Wortschatz des Verbrechertums, seine Mischung aus hebräischen, latei-
nischen und anderen Bestandteilen und seine Herkunft aus den Kreisen der Juden,
fahrenden Schüler, Studenten usw. — Niederdeutsche Zahlwörter der Gaunersprache,
vor allem für zwei bis sechs, behandelt F. Kluge (2018); er stellt lateinisch-
romanische Anklänge fest und zieht spätere imter jüdisch-deutschem Einfluss ge-
schaffene Wörter zur Vergleichung heran. — E. Frhr. von Künssberg (2020/1)
erörtert den Plan und berichtet über den gegenwärtigen Stand des Deutschen Rechts-
wörterbuchs und die dabei massgebenden Grundsätze unter Hervorhebung einiger
Probeartikel, die von Kommissionsmitgliedern verfasst worden sind, z.B. über Weich-
bild von R. Schröder. — Einen hübschen Aufsatz über die Eigenart des Stils in John
Brinckmanns „Kaspar Ohm un ick" liefert K. G o m o 1 i n s k y (2025), wobei er be-
sonders auf die zahlreichen Bilder und Vergleiche der Seemannssprache hinweist. —
Wörterbücher. Von deutschen Wörterbüchern haben Neuauflagen erlebt
die von F. Kluge, H. Paul, D. Sanders und K. Weigand. In F. K 1 u g e s (2033)
Werk zeigt sich die Einleitung und die am Schluss gegebene Zusammenstellung
der Wörter nach bestimmten Gesichtspunkten wesentlich verkürzt. Dafür sind viele
neue Ausdrücke aufgenommen, namentlich aus den Mundarten. Doch fehlt noch
manches weitverbreitete W'ort, wie der Spielerausdruck labet (= frz. la bete) oder wie
verknusen (eigentlich verdauen). Auch vermisst man öfter wichtige Belege, z. B. bei
aber, aber, schneefrei mittelhochdeutsch aber, trocken und aeber, Ort, wo der Schnee
geschmolzen ist, bei Handschuh niederdeutsch wanten (mittelniederdeutsch wanteke),
aus dem französisch gant hervorgegangen ist, bei Föhre Ortsnamen wie Forchheim
und anderes. — H. Pauls (2034) Wörterbuch hat an Umfang um ein Fünftel zu-
genommen und ist in mancher Hinsicht verbessert worden; namentlich wird weit öfter
O. Weise, üesohichte der neuhochdeutschen Sprache. 567
die Abstammung- und Verbreitung der Wörter angegeben. — Die von J. E. Wülfing
besorgte achte Auflage von D. Sanders" (2036) Handwörterbuch ist viel übersicht-
licher und durch Aufnahme zahlreichen dialektischen Stoffes vollständiger geworden;
doch könnte die Zahl der Belege und etymologischen Angaben grösser sein. — Die
fünfte Auflage des Fr. L. K. Weigan d sehen (2038) Wörterbuches macht den neuen
Bearbeitern H. Hirt, K. von Bah der und K. Kant alle Ehre; sie ist dem neuesten
Stande der wissenschaftlichen Forschung angepasst und bietet namentlich im Bereiche
der Fremdwörter, die in viel grösserem Umfange als bei Kluge aufgenommen sind, einen
wertvollen und zuverlässigen Ratgeber. — Die Notwendigkeit der Schöpfung eines
Wörterbuches der sprachwissenschaftlichen Terminologie betont K. Brugmann (2029)
unter Beifügung zahlreicher Winke über die Art seiner Anlag*e. — In einem Berichte
über die Fortschritte des Grimmschen Wörterbuches bespricht H. Wunderlich (2032)
eine Reihe von Wörtern, die mit der Vorsilbe ge- gebildet sind, z. B. Gewilde, Ge-
wimmel, gewinnen, wobei er neugefundene Belegstellen anführt und Erörterungen
über Synonyme anstellt. — Neue Beiträge für das Grimmsche Wörterbuch gibt
H. Paul (2035), Lesefrüchte namentlich aus österreichischen und bayerischen Dramen
des 18. Jahrhunderts und aus der Übersetzungsliteratur desselben Zeitraums, z. B.
sich anfragen, anfragen an jemand, und anderes. —
Wortforschung: Allgemeines. Das am stärksten bearbeitete Gebiet
ist das der Wortforschung. Neue Wege weist hier W. Meyer-Lübke (2040),
indem er grössere Beachtung der W^ortkreuzungen (z. B. rendre aus reddere nach
prendre), der Schallformen und der Wortbedeutungslehre empfiehlt, doch deutet er
auch die Grenzen der Etymologie an. — W. Münch (2041) sieht mit Recht in der
Erwerbung" eines ausreichenden Wortschatzes ein Hauptmittel zur Aneignung einer
fremden Sprache, fordert aber dabei ein tieferes Eindringen in das Verständnis durch
Beachtung der feinen Sinnunterschiede, aus denen die Eigenart der nationalen Seele
hervorleuchtet, und das Bestreben, sich „ein lebendiges Gefühl für das wirkliche
Verhältnis der sich anscheinend deckenden Ausdrücke in den sich gegenüberstehenden
Sprachen zu verschaffen". — Reichen Stoff zu etymologischen Erörterungen im Sprach-
unterricht der höheren Schulen findet man in dem Aufsatze F. Stürmers (2043),
namentlich Beispiele aus dem Griechischen, Lateinischen, Französischen und Eng-
lischen; doch gehen die Forderungen des Verfassers zuweilen über das Mass des in
der Schule Ver\s'endbaren hinaus. — H. Hirt (2045) verbreitet sich in seinem sehr
ausführlichen Werk über alle bei der Etymologie der neuhochdeutschen Sprache in
Betracht kommenden Erscheinungen, die heimischen und fremden Wörter, die indo-
germanischen und späteren Gebilde, die Mundarten und die Sondersprachen, die
Eigennamen und die sprachlichen Versteinerungen, den Bedeutungswandel und das
Kulturhistorische in der Sprache. Zahlreiche Beispiele und ausreichende Literatur-
werke werden angeführt, alles ist mit wissenschaftlicher Gründlichkeit und in lesbarer
Form gegeben. Doch zeigen sich hier und da Unstimmigkeiten, besonders ver-
schiedene Auffassungen desselben Gegenstandes an verschiedenen Stellen, z. B. werden
die Wörter Eid, Erbe, Geisel, Held, Lob auf Seite 75 als mit einiger Wahrscheinlichkeit
den entsprechenden keltischen Wörtern urverwandt erklärt, auf Seite 96 aber als wahr-
scheinlich den fremden entlehnt. — Im Anschluss an Wurths Forschungen über das
Wortspiel bei Shakespeare bespricht E. Eckhardt (2051) die Wortspiele und stellt
eine neue Theorie für sie auf, indem er erstens danach fragt, ob eine oder mehrere
Personen beteiligt sind, und sodann, ob ein einziges oder mehrere doppelsinnige
Wörter die Grundlage bilden. — H. W i r t h (2044) trägt seine Ansichten über die
Abstammung verschiedener Tier- und Pflanzennamen sowie Bezeichnungen von Körper-
teilen vor; er zeigt sich in der einschlägigen Literatur wohlbewandert, hat nament-
lich die etymologischen Wörterbücher von Uhlenbeck, Prellwitz und anderen eifrig
benutzt, besitzt auch gute Kombinationsgabe, setzt sich aber kühn über die Forschungen
Viktor Hehns und anderer hinweg und berücksichtigt nicht, ob ein Wort im Verdachte
der Entlehnung steht; so stellt er Esel mit Asche und Esche zusammen, Apfel mit aper
und apex zu einer Wurzel ap, amp, sich krümmen, biegen. — F. Linde (2047)
begründet zunächst die Notwendigkeit des Schulunterrichts in der Wortkunde, gibt
dann das Wichtigste aus der Wortbildungslehre und bietet zuletzt ein alphabetisch
geordnetes Verzeichnis von Wortfamilien. Hätte er das ähnlich angelegte Buch von
E. Wilke gekannt, so hätte er sich wohl der Mühe überhoben, eine solche Schrift zu
verfassen, „um einem Bedürfnis abzuhelfen". —
Zusammenfassende Studien. A. Götze (2052) verfolgt, angeregt
durch einen Aufsatz Singers in der „Zeitschrift für deutsche Wortforschung", bei
emer Anzahl von Bedeutungslehnwörtern den Gang ihrer Entwicklung, z. B. bei
einblasen, erheblich, Gegengift, Genosse. — A. Gombert (2053) behandelt 38 Aus-
drucke, wie Anbiederung. Denkbild, Dunstkreis, Pauperismus und weist für sie frühere
Belege nach, als in den Wörterbüchern verzeichnet sind; am eingehendsten (S. 18—27)
568 O. Weise, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
spricht er über den Titel König* in Preussen. — Volksetymologisches aus der Pfalzer
Mundart bringt P h. Keiper (2055) bei, Ausdrücke, die teils auf Missverständnis
beruhen, teils absichtlich zurechtgelegt sind, z. B. Kalvin für eine Apfelsorte (= Kalvill)
und Galater für Galeerensträflinge. Einiges davon ist auch in anderen Gegenden
bekannt, z. B. au controleur für au contraire. — K. Scharf (2057) bestimmt die
Herkunft von 40 ausschliesslich kirchlichen Begriffen teils deutscher, teils lateinischer
und griechischer Abstammung, wie Busse, Gnade, Kreuz, Opfer, Papst, Priester, ohne
etwas Neues zu bieten. — Kleine etymologische Beiträge H. Schröders (2058)
sind die Erklärung der elsässischen Form Harunkel für Ranunkel, des nieder-
deutschen beiern (mit dem Klöppel der Glocke anschlagen) und des neuhochdeutschen
Flaser als Kompromissbildung von Flader und Maser. — Eine anspruchslose Zusammen-
stellung von Sprachtrümmern im Deutschen gibt A. S ei d e 1 (2059), z. B. Wer, Mann,
in Werwolf und Wergeid. —
Einzelstudien. Unter den Einzelstudien über deutsche Worte ist neben
manchem Unbedeutenden auch viel Gutes zu finden. Mit Recht hebt A. G ö tz e (2062)
hervor, dass ausmergeln nicht von Mergel, sondern von Mark herstammt; darauf
weisen schon die ältesten Belege hin, in denen es nur von Menschen, nicht vom
Acker gebraucht wird. — R. Block (2063) sucht für Altruismus einen sich inhalt-
lich deckenden deutschen Ausdruck, da ihn das Wort Hilftrieb noch nicht völlig be-
friedigt. — F. Mauthners (2063a) Aufsatz über „Art" ist eine Probe aus dem
nächstens erscheinenden philosophischen Wörterbuch. Das Wort wird für eine Lehn-
übersetzung aus dem lateinischen genus erklärt; ob mit Recht, möchten wir bezweifeln,
da diesem eher das deutsche Wort Gattung entspricht. — Ziemlich unwahrscheinlich
klingt die Vermutung O. G 1 ö d e s (2064), dass aufdonnern herkomme von sich an-
ziehen wie eine Donna. — F. Kluge (2065) gibt eine Geschichte des von Campe
nach dem Muster von Briefsteller geformten „Bittsteller". — Buschhase und Bönhase
geht nach C. Walt her (2066 a) ursprünglich auf die Katze und ist von da auf
unzünftige Handwerker und Pfuscher übertragen worden; doch ist es irrig, mit ihm
anzunehmen, dass pfuschen von buschen herkomme, da dieses gleich puffen im älteren
Neuhochdeutsch vom schnell abbrennenden Pulver gebraucht wird und eine laut-
nachahmende Bildung ist. — Der noch 1710 unbekannte Name Butterjungfer für eine
Zerbster Figur erklärt sich nach C. H o e d e (2067) daraus, dass diese ein Stück
Butter in der Hand hält, allerdings in Form einer Kugel, wofür sich Analogien
finden. — Sadon, das sich vielfach in Studentenliedern findet, wurde früher aus dem
Hebräischen abgeleitet, stammt aber, wie E. Ebstein (2068) richtig gesehen hat,
aus dem französischen (;a donc. — Für zwei Wörter nimmt A. K 1 u y v e r fremden
Ursprung an; Droge (2070) stammt nach ihm aus dem Arabischen, Kaliber (2087) aus
mittellateinisch calibum. — Eine ausgezeichnete Wortgeschichte gibt uns F. Vogt
(2071), indem er die Entwicklung des Begriffes edel durch einen Zeitraum von über
tausend Jahren verfolgt und nachweist, wie die ursprüngliche Bedeutung (von vor-
nehmer Herkunft) allmählich durch Übertragung auf das geistige und sittliche Gebiet
erweitert wird; dabei ist dem Einfluss der einzelnen Zeitrichtungen auf die Bedeutungs-
abschattung überall Rechnung getragen worden. — Den alemannisch-schwäbischen
Ausdruck Eigenbrötler für eine unverheiratete Person, die ihr eigenes Brot und ihr
eigenes Hauswesen hat, erläutert J. E. Wulf in g (2072) nach Form und Inhalt. —
Das weder dem Grimmschen noch dem Sandersschen Wörterbuche bekannte Wort
Eiszeit erscheint nach F. Burg (2073) in der Literatur zuerst 1837. — O. H a u -
Schild (2074) sucht wahrscheinlich zu machen, dass etepetete eine Verbindung der
zwei synonymen Ausdrücke öde, zimperlich und französisch petit, niederdeutsch petüt,
zierlich, geziert sei. — A.Mai er (2075) verfolgt das im 16. Jahrhundert absterbende
Wort Fehde von seinem Wiederaufleben in der Zeit des Sturms und Drangs bis zum
Ende des 18. Jahrhunderts. — Die Geschichte des zuerst 1494 in Sebastian Brants
Narrenschiff bezeugten Verbums foppen und seiner verschiedenen Bedeutungen bildet
den Gegenstand eines Aufsatzes von Hans Schulz (2076). — Der pfälzische Name
Geret für den Gänserich wird von Th. Zink (2077) ohne Zweifel richtig auf Gerhard
zurückgeführt; denn schon in dem mittellateinischen Gedichte Reinardus Vulpes er-
scheint ein Graf Gerardus Anser neben den Grafen Stephanus Vervex und Matfried
Caper. — Die Wendung als Godersprech = „als ob er sagen wollte, gleichsam" wird
von J. B^ r a n c k (2079) als volksetymologische Zurechtlegung von als kod er (koden
= althochdeutsch quathan, sprechen) gedeutet unter Hinweis auf das niederländische
recht als man quet; dabei finden die entsprechenden Formeln der deutschen Mund-
arten ihre Erklärung. — Dem mehrfach bei Goethe vorkommenden Substantiv Gras-
affe wird K. Scheffler (2080) durch die Auslegung „jugendlicher, noch nicht
ausgereifter Mensch" und durch die Vergleichung mit Grashecht (kleiner Hecht),
grüner Junge, Grünschnabel gerecht. — Nach A. Wo ring er (2081) wurde frijher
in dem hessischen Städtchen Sontra jeder Junggeselle, der zum ersten Male einer
O. Weise, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache. 569
Hochzeit beiwohnte, in die Hänselbrüderschaft (von hansa, Vereinig-ung", Genossen-
schaft) aufgenommen, worüber bis 1746 Buch geführt worden ist. — Mit dem Worte
Hansa beschäftigen sich P. Feit (2083), der die eigentümliche Vokalfärbung in der
Nebenform Hense durch die Annahme niederländischen (nicht englischen oder
französischen) Einflusses zu erklären sucht, und K. Schaube (2082), der die ge-
wöhnliche, auch von Feit verteidig-te Herleitung aus althochdeutsch hansa, Schar,
Vereinio-ung zurückweist mit der Begründung, dass das W'ort in den ältesten Handels-
urkunden des Mittelalters immer nur im Sinne einer Abgabe auftrete. — E. Borst
(2084) vermag für Heimweh aus Schotteis Teutscher Hauptsprache (1663) eine Stelle
beizubringen, die den ältesten, bisher bekannten Belegen um 15 Jahre vorausliegt. —
L. Nagel stellt nach dem Vorgange des Italieners Trombetti Honig (2085) zu alt-
indisch käncana, Gold, und führf Kitt (2090) auf die Wurzel kut zurück, die in alt-
hochdeutsch kuti, quiti, Leim vorliegt. — Eine grössere Zahl magyarischer Fremd-
wörter im Deutschen zählt G. Saalfeld (2086) auf und gibt eine neue Erklärung
von Husar. — K. Blankenhorn (2088) berichtet, dass das Wort cattus um die
Mitte des 4. Jahrhunderts zuerst bei lateinischen Schriftstellern auftaucht und erst um
600 zu den Griechen kommt, die es noch im 11. Jahrhundert als lateinisches Fremd-
wort empfinden. — Kinkerlitzchen ist nach 0. Weise (2089) ein Diminutiv mit der
Verkleinerungsendung -litz, die wir auf ober- und mitteldeutschem Boden nicht selten
finden. — G. Feist (2091) leitet Köter von dem niederdeutschen Stamm des ober-
deutschen Verbums kauzen, bellen, ab, will also von einem Zusammenhange mit Kote,
Hütte, nichts wissen. — In seiner „Hildebrandstudie" über „Kopf und Herz" wandelt
E. W i 1 k e (2093) in den Fusstapfen des Leipziger Altmeisters der deutschen Philo-
logie; er behandelt nacheinander die Gebrauchsweise von Gedanke und Gedächtnis,
Gefühl und Gemüt, Geist und Genie im Anschluss an den durch das Grimmsche
Wörterbuch gebotenen Stoff. — P h. Lenz (2096) sucht das Etymon des Wortes
Nacht in dem indogermanischen Stamme ok, sehen (z. B. in lateinisch oculus, Auge),
der, mit der Negation ne zusammengesetzt, eine Zeit bezeichnet, wo man nicht sehen
kann. — F. Kluge (2098) führt uns ein Verzeichnis von Notschreien vor, d. h.
Bildungen wie Mordiol Feuerjo I, und erörtert ihre Form. — Derselbe (2099) leitet,
gestützt auf eine Stelle bei Beda Venerabilis das Wort Ostern von dem Namen der
angelsächsischen Frühlingsgöttin Ostara ab, die er mit Aurora vergleicht. — Nach
K. Lohmeyers (2101) Ansicht kennt das ältere Neuhochdeutsch das Wort Lotse
noch nicht, sondern nur Pilot; seit 1656 treten beide nebeneinander auf, bis jenes
völlig durchdringt. Die Ableitung von Pilot aus pompilota erscheint mir ebenso
zweifelhaft wie die von Lotse aus Lot. — F. Witt eis (2102) behandelt das Wort
plötzlich samt seinen Synonymen, geht aber zu weit, wenn er in dem ö usw. sym-
bolische Bedeutung sucht. — Die Wendung „das Jahrhundert der Projekte" ist nach
E. Borst (2103) schon im 17. Jahrhundert bekannt gewesen, aber erst im 18. all-
gemein in Gebrauch gekommen. — S. Rhenanus (2104) stellt die verschiedenen
Erklärungen des Wortes Rotspon zusammen, vergisst aber, die wahrscheinlichste zu
nennen = spanisch Rot (vgl. Grünspan = spanisch Grün). — R. Bert in (2106)
gibt Belege aus dem neuhochdeutschen Schrifttum für den Gebrauch von schier als
Ümstands- und als Eigenschaftswort. — E. Leumann (2107) leitet Schwester von
dem^ Fürwortstamm sve, eigen, ab (= Eigenfrau) und Schnur von sunus, Sohn
(= Söhneiin, Frau des Sohnes). — Mit dem Ursprung des Wortes Schwindler, das
aus dem Englischen stammt und bei uns zuerst von Campe 1810 gebucht wird, be-
schäftigt sich F. Kluge (2109). — Der schwäbische Ausdruck Schwippschwager
(oder schwäbischer Schwager) bezeichnet nach K. Scheffler (2110) einen weiteren
Verwandten, einen Vetter, ist aber etymologisch noch nicht sicher gedeutet. —
J. Schwietering (2111) weist auf Grund einer Sammlung hochdeutscher Belege
nach, dass der Ursprung der Formel singen und sagen in der geistlichen Literatur
zu suchen ist, wo man Gott zu Lobe sang und sagte. — Die Form „der Sozi" erregt
das Missfallen von R. H e s s e n (2112) gleich anderen ähnlichen unschönen Kürzungen
(z. B. Naz = Nationalliberal). — E. L. (2113) bringt das böhmische und steirische
Spundes, Furcht, zusammen mit italienisch spavento, Schrecken; doch ist diese Ab-
leitung sehr fraglich. — 0. Lüssy (2114) bekämpft den Gebrauch von Schweizer
mi Sinne eines Mannes, der mit der Wartung des Viehs und der Herstellun«- von
Miicherzeugnissen betraut ist, und wünscht das Wort durch Küher, Melker, Senn oder
ähnliches ersetzt zu sehen, sicher vergeblich; auch Holländer ist in gleichem Sinne
Üblich geworden. — Das in Nürnberg und Amberg für die Krankenstube gebrauchte
Wort butte wird von A. Gebhardt (2115) mit Recht von Sucht getrennt und zu
mittemochdeutsch sute, Lache, unterster Raum, gestellt. — K. Löschhorn (2116)
will Lrian nicht von Ur-Jahn abgeleitet wissen, sondern von Ur, Auerhahn mit der
^ndung -lan - M. H ö f 1 e r (2117) behandelt mit gewohnter Gründlichkeit Geschichte,
tsedeutung, Verbreitung und Namensformen aller Weckenarten im deutschen Sprach-
570 0. Weise, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
gebiete und stellt fest, dass sich dieses germanische Gebildbrot als bäuerliches Fest-
gebäck besonders an die ländlichen Marktzeiten, an Hochzeit und Wochenbett knüpft
und am häufigsten in phallischer Gestalt auftritt. — E. Bernekker (2118) sucht
zu beweisen, dass weihen mit altbulgarisch viseti, hangen, verwandt sei, was wenig
glaubwürdig erscheint, obwohl Germanen und Slawen Häupter und Leiber von
Opfertieren oft an Bäumen aufhängten. — Wildfang wird von H. Schulz (2119)
in abstraktem und konkretem Sinne in der neuhochdeutschen Literatur verfolgt und
in der heutigen Bedeutung „ausgelassener Mensch" seit Ende des 16. Jahrhunderts
belegt. — E. L. (2120) setzt auseinander, dass willfahren von Haus aus bezeichne
„auf den Willen jemandes achten", wie noch heute im deutschen Südwesten fahren
„nach etwas sehen" bedeute. — Der Wrachmeier, der im 18. Jahrhundert im nord-
westlichen Deutschland auftritt, wird von E. Damköhler (2121) erklärt als „Auf-
seher über die Knechte (wraken) eines Landgutes". — Wild hat nach O. Hau-
schild (2122) ursprünglich den Sinn „umherschweifend" gehabt, der noch aus
Zusammensetzungen wie fuchswild erkennbar ist. — Mit grosser Sorgfalt bespricht
W. U h 1 (2122a) alle bisher über die Bedeutung und Art des Winneliedes aufgestellten
Ansichten und begründet dann seine eigene, wonach das Wort von einem Verbum
winnen, Erntearbeit verrichten, arbeiten, herkommt. —
Schlagwörter, Sprichwörter. Im Bereiche der Schlagwörter und
Sprichwörter lässt sich nicht viel Wichtiges verzeichnen. W. Feld mann (2123)
stellt eine grössere Zahl von geflügelten Wörtern besonders aus dem Schrifttum des
18. Jahrhunderts zusammen und gibt dazu zahlreiche Belege. — Schlagwörter des
Reformationszeitalters hat F. L e p p (2124) gesammelt und geordnet nach den
Gruppen: ganzes Zeitalter, Sekten, Bibel, Spottwörter für ältere und neuere Theologie. —
T h. Imme (2126) gibt, ohne etwas Neues zu bieten, eine Übersicht über Metaphern
aus dem Tierleben wie Schlafratz, Hasenfuss, Schmutzfink. —
Redensarten. Einzelne Redensarten werden von vielen Gelehrten be-
handelt. M. Goldstaub (2132) weist die Wendung „Augen der Seele" von Plato
bis Goethe nach. — R. Nadrowski (2133) ist der Meinung, der Ausdruck „das
Auge des Gesetzes wacht" sei durch ein Soustück aus der Zeit der französischen
Revolution veranlasst worden, das die Aufschrift trägt: „Die Menschen sind vor dem
Gesetze gleich" und darüber ein strahlendes, offenes Auge zeigt. — „Das Gesicht
wahren" wird von J. E. Wülfing (2135) auf eine chinesische Anschauung zurück-
geführt, die über England zu uns gekommen sei. — Nach F. Moritz (2134) stammt
die Wendung „einen Fuchs schiessen" für „sich übergeben" von blinden Schüssen
her. — E. Borst (2137) sucht aus der Literatur des 18, Jahrhunderts nachzuweisen,
dass „Epoche machen" zur Zeit Lessings aus den Schriften der französischen
Enzyklopädisten übernommen worden ist. — H. D u n g e r (2138) macht darauf auf-
merksam, dass die Redensart „Gefahr im Verzuge" oft falsch gebraucht werde in
dem Sinne „Gefahr steht bevor". — E. Borst (2139) zeigt, dass der Ausdruck
„glänzendes Elend" aus der englischen Literatur in die deutsche übergegangen ist. —
Derselbe (2140) stellt für die zuerst bei Wieland gebrauchte Wendung „halkyonische
Tage" Lucian als letzte Quelle fest. — J. B o 1 1 e (2141) verzeichnet eine Reihe von
Stellen aus der Literatur, an denen sich die Wendung „ich denke wie des Gold-
schmieds Junge" findet, ohne dass er sie zu erklären vermochte. — Nach von Jan
(2142) soll die Redensart „jemand im Stiche lassen" aus dem Italienischen herrühren,
wo man beim Kartenspiel jemand „im Asse lassen" kann (lasciar in asso), d. h. es
verabsäumt zu „wimmeln", wenn er einen Stich gemacht hat. — Ph. Keiper (2144)
erklärt die pfälzische Wendung „'s gebt Mensche, 's gebt noch Hersche" aus der
Bedeutung von Hirsche = Finken, NichtVerbindungsstudenten, mit der Bemerkung,
dass diese den übrigen Studenten als minderwertig erschienen seien. — E. Borst
(2145) gibt für den aus den Schriften der französischen Enzyklopädisten stammenden
Ausdruck „Thron und Altar" neue Belege und leitet „Kirche und Staat" aus eng-
lischer Quelle ab. —
Bedeutungswandel. Mit dem Bedeutungswandel beschäftigen sich
nur vier Aufsätze. F. N. Finck (2147) weist darauf hin, dass die Sprach-
veränderungen ihre hauptsächlichste Ursache im ungenauen Hören gesprochener
und in der ungenauen Wiedergabe gehörter Worte haben. — L. Gauchat (2148)
behandelt die Wandelungen im Wortschatz und in der Wortbedeutung, dagegen nicht
die der Wortbiegung, W^ortfügung und Lautgebung. — F. Sohns (2149) beschränkt sich
auf den Bedeutungsübergang von Sippe, niederträchtig, kosen und anderen Worten, bringt
aber eine Menge neuer Belegstellen aus frühneuhochdeutscher Zeit bei. — W. Rahn
(2148 a) erörtert, gestützt auf Wundts Psychologie, die verschiedenen Arten des
Bedeutungswandels an deutschen und französischen Beispielen, dabei bekämpft er
mehrfach Gelehrte, deren Ansichten von denen Wundts abweichen, wie Delbrück und
Sütterlin. —
O.Weise, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache. 571
Namenkunde: F a ui 11 i e n n a m e n : A 1 1 g- e m e i n e s. Aus der grossen
Liste der Abhandiung-en über Namenforschung- nennen wir zuerst A. Bähnischs
(2152) Büchlein über die deutschen Personennamen, das zwar nichts Neues bringt,
aber doch das bisher sicher Erklärte in hübscher tjbersicht und leicht lesbarem
Stil für weitere Kreise zusammenstellt. — Gleichfalls für ein grösseres Publikum
bestimmt ist das Buch von A. Bass (2153), in dem zunächst die Gesetze der
Stammbildung erörtert und dann Winke für die Stammwahl gegeben werden. Dabei
laufen ab und zu wunderbare Äusserungen unter wie: „Ob in Herbert und Gerbert,
Herda und Gerda, Rudolf und Ludolf, Rudbert und Ludbert ein mundartlicher Laut-
übergang anzunehmen ist, dürfte verschieden gedeutet werden." Wissenschaftlich
geschulte Germanisten werden die beiden Reihen sorgfältig auseinanderhalten. —
K. Heinrichs" (2154) Studien über die Namengebung fussen auf dem Stoffe, den
der Verfasser aus den Geburts- und Taufbüchern Frankfurts a. M. und zweier
benachbarter Ortschaften geschöpft hat. Es werden darin etwa 40000 Namen unter-
sucht und an ihnen die Kulturströmungen der verschiedenen Zeiten in ihrem Einfluss
auf die Kinderbenennung erörtert. So erfahren wir manches Neue über Aufkommen
und spätere Zurückdrängung fremder Namen, Entstehung von Doppelvornamen,
Einwirkung der Religion, des Herrscherhauses sowie der Paten auf die Namen-
wahl. — Die dritte von P. Cascorbi (2155) besorgte Auflage der „Deutschen
Familiennamen" A. Heintzes hat um 28 Spalten an Umfang zugenommen und
enthält etwa 1000 Namen mehr, die hauptsächlich aus den einschlägigen Schul-
programmen geschöpft sind. Vollständigkeit ist auch jetzt .nicht beabsichtigt, doch
kann man das Buch als brauchbar empfehlen. — F. Khulls (2156) Namenbüchlein
ist in mannigfacher Hinsicht verbessert, namentlich auf Grund von E. Schröders
Schriften zur Personennamenforschung; vor allem sind die etymologischen Angaben
erweitert und vertieft worden, z. B. bei Amal, Ans und Hug. — R. Kleiupauls
(2157) Büchlein ist ganz ähnlich eingerichtet wie desselben Verfassers Arbeit über
die Fremdwörter. An einer beträchtlichen Zahl meist gut gewählter Beispiele wird
Wesen und Grundbedeutung der deutschen Personennamen klar g'elegt. Vielfach
ist ein humoristischer Ton angeschlagen, hier und da eine neue Erklärung gegeben,
z. B. bei Wilhelm (= Wilis Helm), manches wird aber unrichtig gedeutet, z. B, Kiese-
wetter = Kieselwetter (statt Prüfe das Wetter), Balduf aus Baldulf (statt aus Bald auf),
Heideloff als würdiger Wolf (von Heit, Art und Weise statt aus Heidewolf) und anderes. —
H. Reichert (2158) hat aus Breslauer Urkunden der Zeit von 1250 — 1400 eine
grosse Menge von Namen gewonnen und sucht mit deren Hilfe festzustellen, wann
und wie die Familiennamen entstehen; dabei kommt er zu wesentlichen, vielfach
vom Gebrauche anderer Gegenden abweichenden Ergebnissen. — Edw. Schröder
(2159) empfiehlt angesichts der Schwierigkeit und Unsicherheit in der Namendeutung
besonders die Geschichte der Namenschöpfung und gibt dabei allerhand bedeutsame
\yinke. So scheidet er Stämme, die nur bei Männemamen vorkommen, von solchen,
die nur bei Frauennamen üblich sind, erörtert auch Wanderungen von Namen wie
der mit Rabe (hraban) gebildeten in das Gebiet anderer Volksstämme, denen diese
bis dahin unbekannt waren. —
Lokalgeschichtliches. G. Seppelers (2161) Programm gibt die
Fortsetzung seiner früheren Studien und bringt die Familiennamen Bocholts von
H bis Z, soweit sie aus Vornamen erwachsen sind, ferner die aus Übernamen und
Ortsnamen hervorgegangenen. — W. Schoof (2162) spricht sich über die ver-
schiedenen Arten aus, wie die Übernamen im Volksmunde gebildet werden, und wie
überhaupt die Namen der Landbewohner entstanden sind. Dabei findet er, dass die
Voranstellung des Familiennamens vor den Vornamen schon im 16. Jahrhundert
bezeugt ist (Heiner Gurt 1555). —
Einzelne Namen. E. Brate (2165) hält Wieland für eine Zusammen-
setzung aus wel und handus = Kunsthand, was für den gewandten Schmied der
altnordischen Mythologie sehr passend erscheint. —
Ortsnamen: Allgemeines und Lokal geschichtliches.
E. Schröder (2166) unterzieht die Orts- und Flussnamen des Harzgebietes und
der Nachbarlandschaften einer eingehenden Betrachtung und führt dabei neue
Ansichten vor über die Wörter auf -manni, -minni (keltisch = Fluss) und über Suffixe
wie -lar in Birklar und anderen (erwachsen aus -ar an 1-Stämmen wie Kessel-ar,
K-essl-ar). — C. T ä u b e r s (2167) Arbeit kann als Dilettantenleistung nicht zu sicheren
h.rgebnissen kommen. Der Verfasser kennt weder die Lautgesetze, noch zieht er die
urkundlich bezeugten Namensformen heran. — Chr. Beck (2169) ist bestrebt, mit
iiuie der Ortsnamen eine Geschichte der Besiedelung des Aischtals und seiner
jacHoarschaft zu geben, wobei er gewissenhaft die urkundlichen Namensformen und
nu ."^.^""g"^^ berücksichtigt. — Einen ebenso günstigen Eindruck macht
u. Heiligs (2170) Buch über die Ortsnamen des Grossherzogtums Baden. Hierin
Jahresberichte ftr neuere deutsche Literaturgeschichte. IIX/IX. ^
572 O.Weise, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
werden die keltischen, römischen und deutschen Siedelung-en g-euau geschieden, ihre
Bildung besprochen und obendrein Sagen und Ortsneckereien, die sich daran kndpfen,
verzeichnet. — Eine prächtige Leistung kann die Schrift von K. Grub er (2171)
über die vordeutschen Ortsnamen des südlichen Bayerns genannt werden, in der die
bei der Kolonisierung beteiligten Völker auseinandergehalten und neben alten
Erklärungen des Namenmaterials auch neue geboten werden. Wir erfahren von
rhätischen, venetischen, keltischen und römisch-romanischen Ansiedelungen und er-
halten vielfach Aufschluss über seltsame Lautwandelungen, z. B. von val in ver
(Vergröss in Paznaun vallis grossa) und von (t)-issa in z (so in Alz = Altissa). — In
F. E. Brandstäters (2172) Abhandlung erscheint nur wertvoll das Verzeichnis
der Schriften, die sich mit der Erklärung westfälischer Ortsnamen befasst haben;
das, was er selbst Neues bietet, ist verfehlt und dilettantenhaft. Hier wird die
Etymologisiererei von Ernst Meyer (s. oben: N. 1907) und Wilh. Meyer (s. oben: N. 1912)
noch überboten, insofern hier jedem Laute eine bestimmte Bedeutung zugeschrieben
wird, z. B. das Wort Tor soll bedeuten: ,,nach oben durchbrochen (t), hoch heraus
(or) = spitzer hoher Gegenstand"; „Kelten sind Leute, die aus breitem (e), Laub (1)
= wald (t, d) hervortreten (k)". — 0. P h i 1 i p p (2173) zieht aus den Ortsnamen
Obersachsens Schlüsse auf die Besiedelung dieses Landes, z. B. weisen die Orts-
namen mit der Endung -reut auf Bewohner von oberpfälzisch-bayerischer Herkunft.
Die Arbeit, die sich vielfach in ihren Ergebnissen mit einer anderen von A. Meiche
(MVSächsVolksk. HI, 327 ff.) berührt, ist gewissenhaft und zuverlässig. — Matth.
Klimesch (2172a) bietet nach einer Einleitung über die Grundsätze der Orts-
namenbildung eine alphabetisch geordnete Liste deutscher und slawischer Ortsnamen
des südlichen Böhmens. — M. D e m b s k i (2174) zählt die Spottnamen und ehrenden
Bezeichnungen auf, die man sächsischen Orten verliehen hat, doch irrt er zuweilen
in der richtigen Deutung, z. B. wenn er Quirlequitsch (== Königstein) von der quirl-
artigen Stadtanlage ableitet (vgl. meinen Aufsatz: ZDWF. III, 122/3). — Sehr gehalt-
voll ist die Abhandlung von W. Schoof (2175) über Schwälmer Ansiedelungen
und Ortsnamen, da sich bei ihm Kenntnis der Sprache, Kultur und Ortsgeschichte
glücklich vereinigen. So werden auf Grund der mundartlichen Aussprache ver-
schiedentlich Namen richtiger gedeutet als bisher, z.B. Berfa < Bernaffa = Bärenfluss. —
Einzelstudien. Von Einzelstudien über Ortsnamen ist zunächst zu
nennen die von W. F e i s e (2177) über Einbeck, das nach ihm von einer Wurzel
amb herkommt mit der Bedeutung krumm (vgl. dufalös, umbilicus) und ,,Ort am
krummen Wasser bedeutet". — L. Bückmann (2178) sucht wahrscheinlich zu
machen, dass Lüneburg keinen slawischen, sondern deutschen Ursprung hat und
sich von hliuni, Zufluchtsort, herleitet.— A. Gebhardt (2179) und J.Schmidt-
kontz (2180) beschäftigen sich mit dem Namen Nürnberg; jener übersetzt ihn mit
Schraalenberg (von einem dem englischen narrow verwandten Worte nuor, schmal),
dieser mit Berg des Hegerings (von nerhan, starr sein). Beides sind unsichere
Vermutungen. —
Pflanzennamen. H. Marzell (2181) verzeichnet eine stattliche Reihe
bayerischer Pflanzennamen, gibt auch vielfach ihre Verwendung an und zählt
Gebräuche auf, die sich an sie knüpfen, verzichtet aber auf jegliche Erklärung der
Namensformen. —
T i e r n a m e n. R. R i e g 1 e r (2184) behandelt drei Tiernamen (Dachs,
Rebhuhn und Raupe) als Nachtrag zu seinem Buche über die Tiere im Spiegel der
Sprache. Wir erhahen ein reiches Material der Benennungen aus den verschiedensten
Sprachen zusammengestellt, dazu die einschlägigen Metaphern und Redensarten, alles
sehr dankenswert; nur die Etymologie ist öfter anfechtbar, z. B. wenn er Blässe,
lothringisch blese, aus französisch blaire ableitet oder ruppig von Raupe. —
F. Kluge (2185) weist aus mittelhochdeutschen Quellen und aus den jetzigen Mund-
arten Bezeichnungen für Schäferhunde wie Wasser, Strom, Rhein, Donau nach, die
durch diese Namen vor den Einwirkungen der bösen Erdmännchen geschützt
werden sollen. — Einen kleinen Beitrag zur Liste der Hundenamen liefert
0. Schütte (2186), indem er Ami, Prinz, Pluto, Venus usw. aufzählt und aus der
neueren Literatur belegt. - F. Kluge (2187) verfolgt die Geschichte des Wortes
Salamander im studentischen Gebrauche bis zu seiner ersten Erwähnung 1840 zurück,
erschliesst aber früheres Vorkommen unter Heranziehung von Zauberformeln aus
der Alchimie des 16. Jahrhunderts. — H. Suolahti (2188) hat mit Riesenfleisse
etwa 4300 heimische und etwa 600 fremde Vogelnamen unserer Sprache zusammen-
gebracht. Dabei hat er besonders das ältere Schrifttum und die gegenwärtigen Mund-
arten herangezogen, während die neuere Literatur zurücktritt und auch Vergleiche
und Redensarten nur in beschränktem Umfange berücksichtigt werden. —
Verschiedene Namen. W. Öhl (2189) vergleicht die europäischen
Bezeichnungen der Woche mit den asiatischen und afrikanischen, z. B. japanischen,
(). Weise, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache. 573
chinesischen und suahelischen. — F. Kluge (2190) zieht zu Felde gegen .S. Kiezlers
Erklärung der Ortsbezeichnungen auf -ingen und -ing als Sippennamen, indem er
geltend macht, dass die deutschen Patronymika alter Zeit wie Merowinger, Karo-
linger ausschliesslich für Dynastien verwendet werden und dass die in Frage
kommenden Ortsnamen meist von einstämmigen Bildungen herrühren, die Personen-
namen aber in der Regel zweistämmig sind (vgl. Gotthard von Göttingen). —
Sprachreinheit (Lehn- und Fremdwort). Wie immer, so hat
auch diesmal das Fremdwort viel Beachtung gefunden. Abgesehen von der „Zeit-
schrift des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins" (2191), die in jeder Nummer
darauf eingeht, kommt hier zunächst die Schrift von H. Diefenbach (2193) in
Betracht, der allerhand zum Teil ziemlich heitere Mitteilungen aus einer 1648
veröffentlichten Schrift mit dem Titel ,,Neue ausgeputzte Sprachposaune an die
unartigen Deutscher Sprach Verderber" macht. — F. Bertram (2194) nimmt Stellung
zum Gebrauch von Fremdwörtern in einer 1788 von G. Schatz geschriebenen Über-
setzung von Goldonis Memoiren. — Von L. Arndt (2197) wird die Burschenschaft
gegen den Vorwurf Treitschkes und anderer in Schutz genommen, dass sie in über-
triebener Weise Sprachreinigung getrieben habe. Nur in wenigen Fällen hätten die sich
um den Turnvater Jahn versammelnden jungen Leute über das Ziel des Erlaubten
hinausgeschossen. Daher könnten Verfassung und Satzungen der Burschenschaft in
sprachlicher Hinsicht manchem Vereine zum Vorbild dienen. — K. H a y m (2199)
beurteilt vom Standpunkt des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins die Sprach-
reinigung; er will nicht viele Beispiele beibringen, auch keine neuen Erklärungen
geben, sondern betont hauptsächlich, dass man sich im Interesse des guten
Geschmacks, der Deutlichkeit und der Vaterlandsliebe guter deutscher Ausdrücke
bedienen solle, wenn solche vorhanden seien. — Th. Immes (2199a) Arbeit ist in
der Absicht verfasst, ein besseres Verständnis für die Aufgaben des Allgemeinen
Deutschen Sprachvereins zu erwecken, dessen segensreiche Wirksamkeit bei vielen
noch immer nicht die verdiente Beachtung und W'ürdigung gefunden hat. In neun
Abschnitten wird die Fremdwortfrage nach allen Seiten hin beleuchtet, meist so,
dass man den Erörterungen zustimmen kann. Selten laufen Irrtümer unter wie
z. B. die Annahme, das lateinische stilus sei aus dem griechischen ajD.oi entlehnt. —
In dem Büchlein von K. Knortz (2200) finden wir ausser einer kurzen Geschichte
der Sprachreinigungsbestrebungen treffliche Auseinandersetzimgen über den Misch-
masch der englischen, besonders der amerikanisch-englischen Sprache und Angriffe
auf die Deutschen, welche wie Rümelin den Fremdwörtern freundlich gegenüber-
stehen. — Die zweite Auflage von H. Dungers (2202) „Engländerei in der
deutschen Sprache" ist stark erweitert; einzelne Abschnitte sind neu hinzu-
gekommen, so über Lehnwörter aus dem Englischen, Übersetzungen englischer
Wörter und Wendungen, Engländerei in der Seemannssprache, fehlerhaftes Englisch,
die übrigen zeigen grosse Zusätze. Ein Wörterverzeichnis am Schluss erleichtert
die Benutzung. — R. D e i c h a r d t (2203) bekämpft nicht das Fremwörterunwesen
der Juristensprache, sondern die Gespreiztheit der Ausdrucksweise, namentlich die
schablonenhafte Anwendung der Gesetzesparagraphen. — Das neue, ausführliche
Fremdwörterbuch von A. Genius (2206) befriedigt die Ansprüche, die man an ein
derartiges Werk stellen kann, in vollem Masse. Zu seinem Vorteil unterscheidet es
sich von anderen derartigen Büchern durch die Sorgfah, mit der Wörter aus dem
Gebiete des religiösen Lebens der Katholiken erklärt werden, z. B. Adoration,
Absolution. — H. S c hef f 1 e r (2208) will mit seiner „Fremdwörterkunde" ein Buch
zum Selbstunterricht bieten für Lernende, die keine Kenntnis fremder Sprachen
besitzen, ist aber mehrfach nicht ganz zuverlässig in der Ableitung (z. B. des
Verbums isolieren von solus statt von italienisch isola, lateinisch insula, wofür
Lessing noch insulieren schreibt) und oft unzulänglich in der Begriffsbestimmung
(z. B. Statuten = Festsetzungen), hält es auch nicht für nötig, seine Leser vor dem
unnützen Gebrauche der Fremdlinge zu warnen. —
Sprachrichtigkeit: Allgemeines. Die von J. D u m c k e be-
arbeitete 31. Auflage von D.Sanders' (2209) „Hauptschwierigkeiten der deutschen
Sprache" ist ein gutes Hilfsmittel zur Förderung der Sprachrichtigkeit. Der Heraus-
geber hat viel Neues von Duden, W'ustmann, Matthias, Andresen und anderen entnommen,
aber merkwürdigerweise darauf verzichtet, die wissenschaftlichen Zeitschriften für
^^R^ "^J^ecke auszubeuten. Hier hätte er manches zur Ergänzung finden können,
z. ».zahlreiche Beispiele für oberdeutsche Fügungen, wie: er anerbot sich, er über-
sieaelte in Lyons Zeitschrift für den deutschen Unterricht XII, 663 ff.; XIV, 308 ff. und
m fler /Seitschrift des allgemeinen deutschen Sprachvereins 1896, 1 ; 1908, 380. Be-
sonders dürftig und ungenau sind die Angaben über mundartliche Erscheinungen,
z. titelte 223, wo „hinter seiner" und Seite 411, wo „vor seiner" für österreichisch
erklärt werden, während es heissen sollte: In den bayerisch-österreichischen Mund-
40*
574 0. Weise, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
arten wird bei der Einzahl der Fürwörter ich, du und er hinter Präpositionen der
Genetiv gesetzt: vor meiner, deiner, seiner; im Ostfränkischen kommen dafür auch
die kürzeren Formen mein, dein, sein vor. — Die vierte Auflage von G. W u s t -
m a n n s (2210) Sprachdummheiten unterscheidet sich nicht wesentlich von ihren
Vorgängerinnen, hier und da sind einzelne Irrtümer beseitigt. Regeln richtiger
gefasst, neue Beispiele und ein paar neue Abschnitte eingefügt. Sehr vermehrt
erscheint die Liste der Modewörter. — Nach einer langen, nicht zur Sache
gehörigen Einleitung spricht W. Schmeitzner (2212) ausführlich über Hardens
angebliche Sprach Verbesserungen und ganz kurz über Wustmanns Sprach-
bestrebungen. Mit Recht tadelt er an jenem die barocke Interpunktion, Recht-
schreibung und Satzfügung, während er gegen diesen nichts Wesentliches vorzu-
bringen weiss. —
Einzelheiten. P. Beer (2214) verficht die Richtigkeit der Ausdrücke
Posener Rathaus und posnische Seen, will aber nichts von den Formen posensch
und posisch wissen. — F. Böckelmann (2215) wendet sich mit Fug und Recht
gegen den immer mehr um sich greifenden Unfug der Bildung langer Komposita wie
Landesverteidiguugsgesetzentwurf, Eisenbahnhöchstgeschwindigkeiten, Fussboden-
selbstan strich, die das Verständnis erschweren und unschön klingen. — H. Dunger
(2216) beklagt den vielfach hervortretenden Mangel an Sprachgefühl, namentlich bei
den häufig begegnenden Fügungen: des Hohelieds, dem Hohelied und ähnlichen. —
Derselbe (2217) verpönt die Mehrzahl des W'ortes Zankapfel, weil es nur einen
Erisapfel gegeben habe, ebenso wie nur ein Schwert des Damokles und ein Ei des
Kolumbus. — J. E. Wülfiug (2218) zieht gegen „neue Zusammenkleisterungen"
zu Felde wie Herr Meyer-Essen, Müller-Meiningen (statt aus Essen, aus Meiningen),
Halle-Saale (statt Halle an der Saale), ebenso gegen Zusammensetzungen wie
Französischestrasse (statt Französische Strasse). —
Sprachlehre: Gesamtdarstellungen. Zu den Gesamtdarstellungen
aus dem Gebiete der Sprachlehre gehört zunächst K. Credners (2220) Grundriss
der deutschen Grammatik, eine Neubearbeitung von Geistbecks Buch, die vielfache
Verbesserungen zeigt, z. B. wissenschaftlich vertieft und um ein Register vermehrt ist,
aber mehrfach unrichtige Behauptungen aufstellt, z. B. Seite 125, dass heute nur eine
kleine Anzahl von neuhochdeutschen starken Neutris den Plural ohne -er bilde; im
Gegenteil haben sich weit mehr von -er frei gehalten, wie schon ein Blick auf die
Zusammenstellung beider Arten in Blatz' Deutscher Grammatik I, 300 f. zeigt, und
nur in einzelnen Mundarten namentlich Hessens überwiegen die Mehrheitsbildungen
auf -er. — Ein vorzügliches Buch, das für Hochschulvorlesungen als Leitfaden wie
geschaffen erscheint, ist F. Kauffmanns (2221) Deutsche Grammatik, die den Stoff
historisch darstellt und in knapper Form alles Wesentliche nach dem neuesten Stande
der W' issenschaft bietet, — Die zweite Hälfte der dritten Abteilung von W. W i 1 -
m anns' (2226) Deutscher Grammatik enthält mehr, als man nach dem Titel erwarten
sollte. Denn es ist ausser von der W^rtbiegung der Nomina und Pronomina auch
die Rede vom Gebrauch der einzelnen Kasus, also von ihrer Syntax. Die Beispiele
sind in der Mehrzahl aus dem Gotischen, Althochdeutschen und Mittelhochdeutschen
genommen. Das Ganze ist eine vorzügliche Leistung. —
Einzelfragen. Fr. Hellings (2230) Aufsatz über Wichtiges und Un-
wichtiges aus der Sprachlehre und W. M ey e r -M ar k a u s (2254) „Sprachliche
Heimatkunde" können dem Lehrer beim Unterrichte gute Dienste leisten. Jener
bricht eine Lanze für möglichste Beschränkung des deutschen Lehrstoffs, will daher
viele Kunstausdrücke, die meisten Verhältniswörter mit dem Genetiv und anderes ent-
weder gar nicht eingeübt oder nur nebensächlich behandelt wissen; dieser dagegen gibt
dem Duisburger Lehrer Mittel an die Hand, um die in jener Gegend häufig gemachten
grammatischen Fehler tatkräftig zu bekämpfen, indem er die wichtigsten Besonder-
heiten der rheinischen Mundart zusammenstellt. Vollständigkeit ist nicht beabsichtigt,
auch sind die B^ormen nicht immer richtig gedeutet, z. B. handelt es sich bei dadran
= daran nicht um den Einschub eines d, sondern, wie thüringisch dadervon, dadermit
noch deutlich erkennen lassen, um Zusammensetzung von da und daran. — Über
steigernde Zusammensetzungen unterrichtet uns eine fesselnde Studie von B. Baum-
garten (2232), in der volkstümliche Superlativbildungen wie blitzdumm, blitzblank,
blitzschnell besprochen und nach einheitlichem Gesichtspunkte gruppiert werden. Sie
sind aus der neuhochdeutschen Literatur und aus den Mundarten zusammengestellt.
— H. Dunger (2235) nimmt das ältere zu Hause gehn in Schutz gegen das jüngere
nach Hause gehn unter Hinweis auf die Fügungen zu Hofe, Felde, Markte gehn und
andere. — B. Luther (2237) meint, dass die Inversion in Sätzen wie „der Wein ist
gut und empfehle ich ihn bestens" dem deutschen Sprachgeiste nicht widerspreche;
denn wenn man für „und" „daher" einsetze, sei alles in Ordnung; doch hält er die
Fügung für salopp. —
O.Weise, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache. 575
Lautlehre. Mit der Lautlehre beschäftigen sich vor allem zwei ychriften,
von denen die L. S ü 1 1 e r 1 i n s (2239) die Lautbildung, die T h. Siebs' (2244) die
Bühnenaussprache behandelt. Beide wenden sich an ein grösseres Publikum und sind
daher in leicht verständlicher, fliessender Darstellung geschrieben ; jene will über die
Stimmittel und ihren richtigen Gebrauch aufklären, diese zur richtigen Wiedergabe
der Laute und Worte anleiten. — F. X. Sturys (2243) bescheidenes Büchlein hebt
die Vorzüge der einheitlichen Bühnenaussprache hervor und tut an einzelnen Beispielen
aus Schillers Teil und Goethes Faust dar, wie die Schauspieler sinngemäss sprechen
und betonen müssen. —
Rechtschreibung. Aus dem Abschnitte über die Rechtschreibung
nennen wir hier zwei Arbeiten, die von K. D u d e n (2245), die ihre Entwicklung von
tler althochdeutschen Zeit an bis zur Gegenwart betrachtet und dabei besonders die
amtliche Regelung in den letzten beiden Jahrzehnten betont, und als Gegenstück die
wertlose Auseinandersetzung von Eugenie Jacobi (2246) über die Abweichungen
zwischen Schrift und Aussprache in Wörtern wie Wechsel und nie. —
Mundarten: Allgemeines. Ein reich bebautes Feld ist das der
Mundarten. Über ihre Verwertung im Unterricht äussert sich 0. Karstadt (2253);
er empfiehlt sie, weil dadurch Sprachfestigkeit und Sprachverständnis gefördert werde,
was er an verschiedenen Beispielen nachweist. — O. W eise (2255) stellt zunächst
fest, was bisher im Bereiche der Syntax deutscher Mundarten erforscht worden ist,
und weist sodann auf die Gebiete hin, deren Erforschung sich noch besonders lohnt,
unter Anführung der einschlägigen Literatur und mit Beifügung instruktiver Beispiele. —
Einzelnes. F. W rede (2256) sucht nach genauer örtlicher Begrenzung
des Verbreitungsgebietes der einzelnen Diminutivformen den Ursprung der Ver-
kleinerungsbildungen in den Koseformen der Eigennamen (im Gegensatz zu PoLzin,
der ihren Gebrauch aus lateinischer Quelle herleitet) und weiss seine Ansicht mit
triftigen Gründen zu stützen. — Auf Grund, des urkundlichen Materials untersucht
O. Philipp (2258) den Gebrauch des Wortes Bach als Maskulinum und als
Femininum in den einzelnen Gegenden unseres Vaterlandes und kommt dabei zu
dem Ergebnisse, dass die weibliche Form noch in grossen Teilen Süd- und Mittel-
deutschlands mundartlich weit verbreitet ist. — 0. Hauschild (2260) bringt aus
Schi'ifttum und Mundart alles bei, was er über die Tierstimmen ermittelt hat, vieles
davon ist onomatopoetisch, was sich mit Leichtigkeit an Wörtern erkennen lässt, die
im Latein und im Deutschen denselben P-, K- oder T-Laut ohne Verschiebung ent-
halten, z. B. grunnire und grunzen, cucurrire und kuckern, hinnire und hinnern. —
Oberdeutsch: Baden. Von den einzelnen deutschen Mundarten sind
die oberdeutschen am meisten behandelt worden. Eine hübsche Sammlung badischer
Volkslieder, Kinderreime, Ortsneckereien, Sprichwörter und Redensarten enthält
J. Ph. Glocks (2261) „Breisgauer Volksspiegel". Manches davon ist auch anderswo
in Deutschland bekannt, aber das meiste ist dem alemannischen Gebiete eigentümlich,
z. B. die zwei alten Volksbräuche, die beschrieben werden. Reste altgermanischer
Frühlingsfeier. — 0. Haffner (2262) greift aus der grossen Menge alemannischer
Ortsneckereien Badens eine Anzahl In Versforra umlaufender heraus und stellt sie
sachlich geordnet zusammen, während JuliusSchmidt (2266) vorwiegend scherz-
hafte Bezeichnungen der Dorfbewohner des Markgräflerlandes verzeichnet. — Nach
einer kurzen Auseinandersetzung über die drei verschiedenen Mundarten des Gross-
herzogtums Baden erörtert F. Kluge (2264) den dortigen Kampf zwischen Dialekt
und Schriftdeutsch, besonders während des 16. Jahrhunderts, und wirft auch einige
Streiflichter auf den Gebrauch der lateinischen Sprache an der Freiburger Hoch-
schule und auf die mundartliche Literatur jener Gegend, z. B. auf die Dichtungen
J. Peter Hebels. —
Bayern. F. J. Bronners (2268) Schrift ist eine treffliche Sammlung
von Volkssitten und Volksbräuchen aus allen Gebieten Bayerns, die nach dem Kreis-
lauf des Jahres gruppiert sind. Der Stoff stammt teils aus dem Volksmunde, teils aus
der Literatur, auch verwandte Erscheinungen der Nachbargebiete werden mit heran-
gezogen. Am schwächsten erscheint die sprachliche Seite; denn Ausdrücke und
Redensarten wie Hanswurst, ins Bockshorn jagen, Bilwitzschnitter werden entweder
falsch oder unzulänglich oder gar nicht erklärt. — K. K o c h s (2269b) Abhandlung
beschränkt sich auf die lautlichen Eigentümlichkeiten in den Briefen Balthasar und
Magdalena Baumgartners, hebt aber die Verschiedenheiten in der Sprache dieser
beiden und die Abweichungen vom neuhochdeutschen Schriftgebrauch sorgfältig
hervor. — Die Piälzischen Sprachstudien W. H. R i e h 1 s (2270) sind für den Sprach-
torscher von geringem Werte. So feine Beobachtungen der vielgereiste und weit-
\!i ^ k ^ °° ^^^^ ^^°^ ^^^ Leute macht, so wenig weiss er die sprachlichen Be-
sonderheiten zu würdigen. Er hebt einige Einzelheiten heraus und übergeht wesent-
lictie Zuge, so dass wir jedenfalls nicht entfernt eine erschöpfende Darstellung des
576 O.Weise, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
in der Pfalz gesprochenen Rheinfränkisch erhalten. Manches wird sogar als charak-
teristisch pfälzisch hingestellt, was auch anderswo vorkommt, z. B. der Gebrauch des
Artikels vor Eigennamen, ich liebe Ihnen für ich liebe Sie, er macht auf Mainz statt
er reist nach Mainz. —
Elsass-Lothringen. R. Palleske (2275) setzt unter Anlehnung an
das Buch des elsässischen Pfarrers Spieser und unter Benutzung anderer, neuerdings
über die Sprachverhältnisse des Reichslandes erschienener Schriften auseinander,
dass man in Elsass-Lothringen grossenteils die französische Sprache für vornehmer
halte als die deutsche, und dass sich das Verhältnis nicht eher ändern werde, als
bis jene falsche Anschauung beseitigt sei. Mit einleuchtenden Gründen werden
besonders die Schäden blossgelegt, die den Bewohnern des Landes aus solcher Zwei-
sprachigkeit in sittlicher Hinsicht erwachsen. —
Österreich. Von G. Jungbauers (2278) „Volksdichtung aus dem
Böhmer Walde" sind sprachlich am wichtigsten die letzten Abschnitte über Sprich-
wörter und Redensarten, nächstdem die Sprüche, unter denen wieder die Nachbar-
reime und Ortsneckereien hervorgehoben zu werden verdienen. — F. F. Kohl
(2281) lenkt unseren Blick auf die Tiroler Bauernhochzeit und die Primizfeier,
worüber er alles beibringt, was er hat erfahren können : Lieder, Tänze, Schilde-
rungen und anderes. Den Grundstock bilden Hochzeitsgesänge aus dem Pustertale
mit den dazugehörigen Singweisen und Hochzeitstänze aus Kastelruth. Alles ist von
tüchtigen Kräften geprüft und daher als zuverlässig anzusehen. — P. Lessiak
(2282) setzt seine Studien vom Jahre 1906 (vgl. JBL. 1906/7, S. 591) über die Dialekt-
geographie der österreichischen Alpenländer fort und bespricht die Lautverhältnisse
der Mundarten des Gail- und Lesachtals, wobei er auch ab und zu der Wortbiegung
gedenkt. Der sprachliche Gegensatz der Bewohner beider Alpentäler wird auf ver-
schiedene Abkunft zurückgeführt. — J. Schiepeks (2284) Satzbau der Eger-
länder Mundart bildet die ausführlichste und gründlichste Dialektsyntax, die wir bis
jetzt haben. Sie ist in jahrzehntelanger Arbeit entstanden und zeugt von dem Fleiss
und der feinen Beobachtungsgabe des Verfassers. Die zahlreichen Fussnoten bieten
Parallelen aus anderen deutschen Sprachgebieten. Auch über Wortbildung und Wort-
biegung werden gelegentlich bedeutsame Auseinandersetzungen ein geflochten. —
H. S c h r ö d e r (2285) erklärt uns eine Reihe vun Ausdrücken aus dem „Steierischen
Wortschatz" von Unger-KhuU in ebenso sachgemässer wie überzeugender Weise;
z. B. wird das vielfach als etymologisch dunkel bezeichnete Wort Hobel wegen des
Vokals der Stammsilbe von heben getrennt und zu mitteldeutsch Hübel (Hügel, Plöcker,
Unebenheit) gestellt, so dass es bedeutet ,,über Unebenheiten dahingleiten, sie
glätten". — H. Tschinkel (2287) sind wir zu grossem Danke verpflichtet für die
umsichtige Zusammenstellung aller Genetivreste der Gottscheer Mundart, die noch
ziemlich oft von diesem Kasus Gebrauch macht, namentlich in possessivem Sinne. —
Schweiz. Die Sammlung schweizerischer Volkslieder, die O. von Greyerz
(2293) unter dem Titel „Im Röseligarte" herausgegeben hat, stellt sich dem Wunder-
horn und dem Herderschen Werke ebenbürtig zur Seite. Zu den bisher erschienenen
zwei Heftchen mit je 25 Liedern soll sich bald ein drittes gesellen. Alle Lieder
sind in der Mundart des Gebietes, aus dem sie stammen, wiedergegeben. —
A. Toblers (2299) Buch veremigt gute und schlechte Witze, die der Verfasser aus
der älteren und neueren Literatur und von Hörensagen gesammelt hat. Manches
hätte als minderwertig beiseite gelassen werden können, doch macht das meiste den
Appenzellem, die bei den Schweizern im Rufe grosser Witzbolde stehen, alle Ehre.
Am Schlüsse (S. 192—202) sind zahlreiche volkstümliche Redensarten hinzugefügt. —
Der schnelle Absatz des Buches, das in kurzer Zeit fünf Auflagen erlebte, hat
A. Tob 1er (2298) veranlasst, eine Schrift mit „Neuen Witzen und Schwänken aus
Appenzell" zu veröffentlichen, die in der ganzen Anlage mit der erstgenannten über-
einstimmt, nur dass sie noch eine Anzahl grösserer Geschichten witziger Art enthält.
Mehrfach werden dieselben Dinge zweimal gedruckt, z. B. er kann lügen und
schwatzen wie ein Landammann I, 202 und 11, 32, oder wer lange hustet, wird alt
I, 197 und II, 36. —
Württemberg (Schwaben). H. Fischer (2300) kommt nach Fest-
stellung der Ergebnisse, die die bisherige Erforschung der schwäbischen Mundart
gezeitigt hat, zu der Ansicht, dass für die Zukunft vor allem zweierlei nötig sei, die
bishergezogenen sprachlichen Grenzlinien nachzuprüfen und neue hinzuzufügen, beides
möglichst bald. Dies müsse an Ort und Stelle geschehen, etwa in der Weise, wie es
F. Veit im Schwarzwaldkreise und in Hohenzollern schon getan habe. Für solche
Wanderforschungen werden eingehende Anweisungen gegeben. — A.Mannheimer
(2304) macht auf ein Gespräch der beiden Bauern Michel und Veit über den Juden
Süss aufmerksam, das er in einem Münchener Saramelbande von Flugschriften
entdeckt hat. — W. Unseld (2306) setzt sein Verzeichnis schwäbischer Sprich-
ü. Weise, (ieschichte der neuhochdeutschen Sprache. 577
Wörter und Redensarten fort und teilt solche mit, die sich mit Tag- und Nacht, Reden
und Schweigen beschäftigen, ohne jedoch ein Wort der Erläuterung hinzuzufügen. —
Mitteldeutsch: Hessen. Die Reihe der Arbeiten, die dem mittel-
deutschen Sprachgebiete gewidmet sind, wird eröffnet durch G. F a b e r s (2307)
Veröffentlichung von 272 Sprichwörtern aus dem hessischen Orte Leihgestern, von
denen manche weite V^erbreitung haben, nicht wenige aber eigentümliche Färbung
zeigen, z. B. er macht ein Gesicht, man meint, er habe die Pfalz vergiftet (er habe
die Wetterau behext) oder hopp wie topp = gehüpft wie gesprungen. — Das von
W. Lindenstruth (2308) zur Kenntnis gebrachte Spottgedicht ist gemünzt auf
einen 23jährigen Prozess zwischen dem Landgrafen von Hessen und den Bauern. —
Cber die Laut- und Flexionsverhältnisse der hessischen Mundarten werden wir in
trefflicher Weise belehrt durch eine Abhandlung von H. Reis (2309), der die ein-
schlägigen Erscheinungen vom geschichtlichen Standpunkte beleuchtet und nament-
lich die Abweichungen der einzelnen Untermundarten unter sich und von den
Nachbardialekten sowie die Lautgrenzen gebührend berücksichtigt. Auch die
Umgangssprache wird nicht vergessen. — W. Schoof (2310) bespricht die Auf-
gaben, die von der hessischen Dialektforschung bisher gelöst worden sind, und
wendet sich dann zu denen, die noch der Lösung harren; zu den wichtigsten von
diesen zählt er die Bearbeitung eines zeitgemässen, erschöpfenden hessischen
Idiotikons. — Derselbe (2311) teilt uns eine Anzahl von Gedichten und Erzählungen
aus den Ortschaften der sogenannten weiteren Schwalm mit in deren Mundart. —
Rheinland. J. Bender (2312) verzeichnet in alphabetischer Reihen-
folge eine grosse Menge von Ausdrücken, die dem Dialekt des Ortes Siegburg ent-
stammen, in oft eigentümlicher Lautgebung, z.B. Trömel = Krümel. — A. Diederichs
(2313) wünscht, dass in dem künftig erscheinenden rheinischen Wörterbuche auf die
sogenannte Ersatzspaltung, d. h. die Zerdehnung eines langen, betonten Selbstlautes
in zwei Teile von gleicher Vokalfarbe, aber verschiedener Quantität Rücksicht
genommen werde, z. B. nee (nähen, aber ne, nein), küu (Kuh, aber kü, Buchstabe q). —
J. Leithäusers (2317) Aufsatz umfasst sechs Abschnitte: über den Namen
Barmen, die Landwehr, die Flurnamen der Umgegend, das älteste Einwohner-
verzeichnis von 1466, aus dem Wortschatz der Barmer Mundart und Barmer Alltags-
deutsch, wobei namentlich Besonderheiten in der Wortbildung (Hummelte = Hummel,
Augsapfel, Hauptsmann) und Wortbedeutung (frech = streng, wacker = schnell)
beachtenswert erscheinen. — Von J. Ramisch (2318) wird versucht, für 70 links-
rheinische Orte des früher ziemlich stark zerrissenen Gebietes zwischen Geldern und
Dülken auf Grund lautlicher Unterschiede das Verhältnis von Dialekt und Geschichte
zu ergründen. Das Ergebnis ist, dass in der spätmittelalterlichen Territorial- und
Lokalgeschichte die wertvollste und zuverlässigste Quelle der heutigen Dialekt-
geographie besteht. —
Sachsen. Eine schöne und wertvolle Gabe der Dialektforschung bietet
uns E. Gerbet (2320) mit seiner Grammatik der Mundart des Vogtlandes. Sie
enthält zwar nur die Lautlehre (denn die Wortbildung und Syntax werden in der
Einleitung nur ganz kurz abgemacht, die Wortbiegung gar nicht' berührt), aber diese
ist mit einer Gründlichkeit und Allseitigkeit behandelt, dass man kaum etwas ver-
missen wird. Selbstverständlich werden auch die Grenzen der einzelnen Laut-
erscheinungen festgestellt, ja sogar durch eine Karte veranschaulicht. — Aus der
Altzelhschen Chronik K. Knauths von 1721 teilt E. Göpfert (2321) Wörter mit,
die sich durch abweichende Form oder Bedeutung auszeichnen, z. B. Alme = Albe
weisses Chorhemd der Geistlichen, das Armut, Beruf = Ansehen, Gerücht. —
A. L an g (2323) glaubt auf Grund der Untersuchung von Lauten, Biegungsformen
und \\ orten feststellen zu müssen, dass das Westerzoebirgische eine ostfränkisch-
thunngisch-obersächsische Mischmundart sei, und dass^wir entsprechend der sozialen
ursprünglich auch eine dialektische Teilung anzunehmen haben. Die bäuerische
Bevölkerung stamme in der Hauptsache aus dem Obermaingebiete bis zum Thüringer
und Frankenwald, die bergmännische grossenteils aus Obersachsen. — Die beiden
ersten bis jetzt vorhegenden Hefte des Wörterbuchs der obersächsischen und erz-
gebirgischen Mundarten von K. M ü 1 1 e r - F r a u r e u t h (2324) machen im ganzen
einen gunstigen Eindruck. Die Schreibung ist zwar nicht phonetisch, aber deutlich
genug, die Fundstellen der Wörter sind sorgfältig gebucht, die verschiedenen Wort-
bedeutungen gewissenhaft verzeichnet. Nur die Etymologie wird etwas vernach-
lässigt und oft entweder ganz weggelassen oder unrichtig angegeben, z. B. bei Dorl,
tvreisel, das nichts mit lateinisch torcular, Kelter, zu tun haben kann, sondern viel-
mehr mit drillen, drall und anderen verwandt ist. —
I9^9fi\ ^ *^ ^ ^ ® s \e n. Ein lateinisch-romanisches Fremdwörterbuch liefert E. Jäschke
1, f- ^^ verzeichnet jeden fremden Ausdruck in gemeinschlesischer Form, in
phonetischer Umschrift, wo nötig-, mit Varianten, dann das mundartliche Lautbild,
578 O.Weise, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache.
die Bedeutung, die Beleg-steilen in der gedruckten Literatur und die Etymologie
unter Hinweis auf das Vorkommen in anderen Mundarten, also alles, was man sfch
nur wünschen kann. — W. von ünwerths (2329) Schrift fasst auf kurzem Räume
alles Wesentliche über die Laute der schlesischen Mundart zusammen, gibt die
Grenzen der Untermundarten und ihre unterscheidenden Merkmale an und erläutert
dies durch zwei gute Karten. Die Ausstattung ist vorzüglich. Wünschenswert wäre
gewesen, dass auf die verwandte thüringische, fränkische und obersächsische Mundart
dabei Rücksicht genommen worden wäre. — Derselbe (2330) erörtert besonders die
Analogiewirkungen im Bereiche der starken Konjugation, z. B. bei den Verben lassen,
blasen, schaffen, die ihr Präteritum nach dem Muster von waschen, graben und anderen
bilden. — P. Drechsler (2327) führt uns in alphabetischer Ordnung zahlreiche
schlesische Vogelnamen vor, teils deutscher (z. B. Gauderhahn für Truthahn von
gaudern = kuttern), teils slawischer Herkunft (z. B. Golitschke und Gritschker für
Grauammer). — Derselbe (2327a) bespricht schlesische Haupt- und Eigenschafts-
wörter, meist Stammbildungen ohne Endung wie der Hau, der Huss (Befehl), glimm
(glimmend), glänz, raub und andere. — Derselbe (2327b) behandelt Adverbien und
Füllwörter der Rede wie maleicht (vielleicht, bei Logau noch mag leicht), glei (glaub
ich), gelt und andere. — Derselbe (2327 c) erörtert Bildungsweise und Bedeutung
von Zeitwörtern wie beklavieren oder ausklavieren in den Verbindungen „ich will
dich gleich beklavieren" = ,,ich will dir schon das Klavierspielen legen" oder „es hat
sich nun ausklaviert" = „es wird nicht mehr Klavier gespielt". — W. Gössgen
(2327 d) stellt niederlausitzische Ausdrücke aus der Mundart von Dubraucke zu-
sammen, wie Babe, Napfkuchen, das er aus wendisch baba ableitet. —
Thüringen. 0. Bremer (2331) weist überzeugend nach, wie der seit
dem 6. Jahrhundert niederdeutsche Bezirk des Saalkreises und des Mansfelder
Gebietes im Laufe des Mittelalters von Thüringen und Obersachsen aus für das
Mitteldeutsche gewonnen wird, so dass nur noch drei lautliche Eigentümlichkeiten
aus der alten Zeit übriggeblieben sind. — K. Löschhorn (2333) teilt aus dem
Werkchen von A. Rabe, „Schnurren", d. h. heitere Geschichten in Thüringer Mund-
art, eine Anzahl hübscher Anekdoten mit und knüpft daran ein paar unwesentliche
Bemerkungen über die Laute ohne nähere Angaben über deren Entwicklung. — Die
zweite Auflage des prächtigen Gössnitzer Bilderbuches ohne Bilder vonR. Posch el
(2333a) ist wesentlich vermehrt und durch eine stattliche Reihe neuer Bilder
bereichert worden, die wiederum zeigen, dass der Verfasser das Fühlen und
Empfinden des Volkes vortrefflich zu belauschen und wiederzugeben vermag. —
Niederdeutsch: Allgemeines. Aus dem Bereiche der nieder-
deutschen Sprachforschung nenne ich zuerst den Aufsatz von G. B ö h 1 i n g (2337),
worin dieser schmerzlich beklagt, dass der niederdeutsche Wortschatz immermehr
dahinschwindet, da er trotz aller Pflege einzelner Schriftsteller wie Löns und Frenssen
vom Neuhochdeutschen immer weiter zurückgedrängt wird. — Sodann ist zu er-
wähnen K. Küchler (2338), der die Grenzen steckt, innerhalb deren der Gebrauch
der niederdeutschen Sprache in der Literatur am Platze ist, und es als ein verfehltes
Beginnen bezeichnet, sie der Kunst gewaltsam dienstbar zu machen auf Gebieten, wo
die hochdeutsche Schwester herrschen sollte. — Viel belangreicher ist die Ab-
handlung H. Schönhoffs (2339) über französische Lehnworte in den nieder-
sächsischen Mundarten. Diese werden nach den beiden Hauptgruppen Kriegswesen
und Jagd, Handel und Verkehr gruppiert und zugleich auf dem Wege ihrer Ein-
wanderung (hauptsächlich aus der Picardie über die Niederlande) verfolgt. —
0. G 1 ö d e (2342) stellt die Namen des Hundes und alles das, was mit diesem Haus-
tiere sprachlich in Verbindung steht, z. B. Bezeichnungen für das Bellen, aus der
niederdeutschen Literatur und Mundart zusammen, gibt daher auch Sagen, Sympathie-
mittel, Redensarten usw. an. —
Freie Städte. Holstein. W. Hey mann (2343) beabsichtigt, keine
eigentliche wissenschaftliche Grammatik zu schreiben, hat deshalb selten die übrigen
plattdeutschen oder die mitteldeutschen Mundarten zur Vergleichung herangezogen;
doch ist sein Buch trotzdem ganz brauchbar, zumal er meist auf die entsprechenden
mittelniederdeutschen Erscheinungen Rücksicht genommen hat. Mit Ausnahme der
Syntax, die nur bei Erwähnung der Kasus kurz herangezogen wird, und der Wort-
bildung ist die Grammatik vollständig. Manches ist nicht einwandfrei, z. B. die
Annahme, dass in Sätzen wie: er kamt nich bi't swin, er kommt nicht zum Schwein,
bi't für bi dem stehe und nur nach Analogie von neben dat swin stehe, während
doch bi schon frühzeitig, namentlich im Mitteldeutschen, mit dem Akkusativ der
Richtung verbunden wird, z. B. bei Luther: „er setzte sich bei die Knechte". —
K. A. Kroger (2344) bietet in bunter Folge eine Anzahl niederdeutscher Volks-
lieder aus den Vierladen, namentlich Trink- und Kinderlieder. Erklärungen ww^den
nur zu einem hinzugefügt. — 0. M e n s i n g (2345) erstattet Bericht über den Fort-
O. Weise, Geschichte der neuhochdeutschen Sprache. 579
gang der Sammlungen zum Schleswig-Holtsteinischen Wörterbuch, für das bereits
150000 Zettel vorliegen und zahlreiche Urkunden und Zeitschriften ausgezogen
worden sind. —
Mecklenburg. G. Kohfeldt (2350) veröffentlicht mecklenburgische
Hochzeitsgedichte aus dem 17.— 18. Jahrhundert, also aus der Zeit zwischen Laurem-
bero- und J. H. Voss, aus der wir wenige schriftliche Aufzeichnungen in mecklen-
burgischer Mundart haben. Die Hauptbedeutung dieser Dichtungen liegt nicht auf
kultlirgeschichtlichem oder künstlerischem Gebiete, sondern auf sprachlichem, da
uns darin Ausdrücke als noch im 18. Jahrhundert lebend übermittelt werden, die
jetzt ausgestorben sind wie faken, oft, oder quat, böse. —
Westfalen und Grenzgebiete. E. Leiheners (2354) Cronen-
berger Wörterbuch enthält mehr, als der Titel besagt; denn es verzeichnet nicht
bloss den Wortschatz, sondern bringt in der Einleitung auch Angaben über Be-
tonung, Lautlehre, Wortbiegung und Wortbildung der in Rede stehenden Mundart.
Dabei wird besonderes Gewicht auf die Dialektgrenzen gelegt, die geschichtlich bis
ins 13. Jahrhundert zurückverfolgt werden. — J u 1. Pickert (2354a) macht uns
mit einzelnen Klassen der starken Zeitwörter in der münsterländischen, besonders
Dorstener Mundart bekannt, wobei das a verbo und der Übergang in die schwache
Biegung verzeichnet, dagegen nicht hinlänglich der Einfluss der Analogie berück-
sichtigt wird. Zu beachten ist, dass in der Dorstener Mundart jedes ursprünglich
starke Verbum schwach abgewandelt werden kann, und zwar in einer besonderen
an den Infinitiv des Präsens angelehnten Form. — Eine vortreffliche Arbeit ist
H. Schönhoffs (2355) Emsländische Grammatik, die ausser einigen einleitenden
Bemerkungen über das Emsland und einem Abriss der Phonetik die Lautlehre, die
Formenlehre und eine Anzahl Texte bietet. Das Ganze ist historisch behandelt imd
erweckt überall den Eindruck gewissenhafter Forschung. —
Friesisch. Auf ebenso sicherer Grundlage beruht die Schrift von
T h. Siebs (2362) über Helgoland und seine Sprache, die uns mit Land und
Leuten, mit der Volkskunde und Mundart der Bewohner des kleinen Eilandes
genau bekannt macht. Der Name der Insel wird neu erklärt als das hohe Land;
durch Gespräche, Erzählungen und Gedichte, die dem Volksmunde abgelauscht sind,
werden wir mit der Eigenart der Sprache vertrauter gemacht, ein sorgfältiges
Register führt uns einen grossen Teil des W'ortschatzes vor. —
Deutsche Sprache im Ausland. Aus der Schrift von A. B a s s
(2363) lernen wir die deutschen Bewohner des Fersentals, Luserns und der sieben
und dreizehn Gemeinden, die Beschaffenheit ihres Landes, ihre Sitten und Gebräuche
kennen. Einige hübsche Bilder veranschaulichen die Darstellung. Von der Sprache,
die in einem besonderen Bande eingehend behandelt werden soll, ist nur Seite 67 f.
die Rede, wo über die Ruf- und Familiennamen gesprochen wird, und Seite 89—99,
wo uns Sprichwörter aus Lusern und aus den sieben Gemeinden mitgeteilt werden.
^— Derselbe (2364) erörtert einige sprachliche Besonderheiten der sieben Gemeinden
in der Lautgebung (z. B. b für w, bein = wein), Wortbiegung (z. B. fast durchweg
schwache Bildung des Präteritums : ich tragete = trug, getraget = getragen) und Wort-
schatz (z. B. faajl^ ahd. pfeit, Hemd, köden, ahd. quethan, sagen). — Endlich untersucht
A. Busse (2365), welchen Einfluss die beim deutschen Unterricht in den Vereinigten
Staaten in Betracht kommenden Kräfte ausüben, und bespricht dabei vor allem die
\\ irksamkeit der Volksschulen, der Privatschulen deutscher Kirchengemeinden und
fler Hochschulen, unter Beibringung wichtiger statistischer Angaben. —
I
Publizistik.
(I, 2 = N. 447— «3.5.)
Franz Deibel,
[Siehe „Nachtrag".]
Juhresberichte für neuere deutsche Literaturgeschicbt«. XIXXX. ..
580 Th. Poppe, Ästhetik und Poetik.
Ästhetik und Poetik.
(I, 7 = N. 23««— 2S12.)
Theodor Poppe.
Geschichte der Ästhetik: Einzelne Persönlichkeiten; Neuere Ästhetik; Neuere ausländische Ästhetik. —
Theoretisches: Allgemeines und Gesamtdarstellungen. — Musikästhetik. — Ästhetische Grundbegriffe:
Phantasie und künstlerisches Schaffen. — Genie und Talent. — Stil, Form. Rhythmus. — Ästhetische
Kultur. — Ästhetische Bildung und Erziehung. — Richtungen der Kunst: Klassizismus; Realismus
und Naturalismus; Heimatknnst. — Kunstbeziehungen: Kunst und Natur; Kunst und Volk; Religion und Kunst;
Kunst und Moral. — Kritik. — Ästhetische Stimmungen: Lachen. Komik, Witz, Humor; Tragik: Sentimentalität;
Spannung. — Poetik: Allgemeines und Gesamtdarstellungen; Einzelnes; Einzelne Dichtgattungen: Märchen. Lehrdichtung,
Rätsel. — Rhetorik. —
Geschichte d ex Ästhetik: Einzelne Persönlichkeiten.
Den Geist und die Bedeutung" J. J. Winckelmanns (2379) der Gegenwart vor Augen
zu führen, unternimmt ein hübsch ausgestattetes und für weitere Kreise bestimmtes
Bändchen mit einer Auswahl aus seinen Werken, der Auszüge aus Goethes und
Herders Würdigungen vorangesetzt werden. — Das Interesse für den Mann, der
eine neue Stufe der ästhetischen Bildung in Deutschland vorbereitet hat, zeigt sich
auch in einer Reihe kleinerer Studien (2375/8) über seine Persönlichkeit und seine
theoretischen Anschauungen. — Bis auf Winckelmann herrschten bekanntlich die
französischen Kunsttheorien in Deutschland. Das Jahr 1764, in dem die „Geschichte
der Kunst des Altertums" erschien, eröffnete eine neue Ära für die Ästhetik, die
vorher von rein spekulativen Debatten über die schönen Künste erfüllt war. Nament-
lich Batteux und seine Lehre von der Nachahmung hatte im Mittelpunkt solcher
Debatten gestanden. Der Wirkung Batteux' in Deutschland geht M. Schenker
(2380) nach, der mit seiner Arbeit einen Beitrag zur Geschichte der Befreiung der
deutschen Literatur von der französischen Übermacht geben will. Ergiebiger und
kritischer als E. von Danckelmann (vgl. JBL. 1903, S. 440), behandelt er im ersten Teil
Batteux' ästhetische Theorie und schildert im zweiten die Aufnahme der Batteuxschen
Lehre und den Kampf um sie in Deutschland. „Im grossen und ganzen", meint Seh.,
„ist Batteux' Einfluss auf Deutschland kein reformatorischer gewesen. Dennoch hat
das Eindringen seiner Lehre, das zu einer erneuten und entscheidenden Fehde Anlass
gab, indirekt dazu beigetragen, die alte Nachahmungstheorie endgültig aus dem Wege
zu räumen" (S. 148). — P. Sakmann (2389) bringt seine Untersuchung über
Voltaire als Ästhetiker und Literarkritiker (vgl. JBL. 1906/7, S. 532) zum x\bschluss.
Der Verfasser stellt hier die Urteile Voltaires über Boileau und andere französische
Klassiker, über Voltaires Zeitgenossen und über die fremden Literaturen (u. a. Shake-
speare) zusammen. — Die Rousseau-Literatur hat eigentlich keine inimittelbaren
Beziehungen zum Thema dieses Kapitels. Dass sie immer weiter wächst, zeigt
L. Geiger (2386), und E. Spranger (2385) unternimmt den Versuch, die
typischen Züge der Gesamtpersönlichkeit Rousseaus durch eine Auswahl aus seinen
Schriften vorzuführen. Er gliedert den von Hedwig Jahn übersetzten Stoff, dem
er eine charakterologische und biographische Skizze vorausschickt, in vier Abschnitte:
Zur Biographie und Charakteristik, Kultur und Staat, Menschenart und Menschenbildung,
Religion und Weltanschauung. — Die von Rousseauschen Stimmungen erfüllte früheste
ästhetische Schrift Kants, seine ,, Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und
Erhabenen" aus dem Jahre 1764, erneuert A. Pieper (2395). — Der Beitrag von
K. F. W i z e (2394) beleuchtet die Stellung der beiden Bestimmungen des Schönen,
der Interesselosigkeit (vgl. auch K. H o f f m a n n : N. 2563) und der Begriff losigkeit,
in der Ästhetik Kants. Diese beiden Relationsbestimmungen sind nach W. als
zwei „Wickelpunkte" zu betrachten, um die sich die Erwägungen Kants drehen. —
Zu einem beachtenswerten, freilich ganz und gar verneinenden Ergebnis kommt
Chr. Janentzky (2372): G. A. Bürger ist aus der Geschichte der Ästhetik zu
streichen. Der Verfasser hat zum erstenmal eine schon mehrfach verlangte methodisch-
kritische Betrachtung von Bürgers ästhetischen Anschauungen angestellt, um nament-
lich auch die Achtung, die man noch neuerlich dem Ästhetiker Bürger entgegen-
gebracht hat, auf ihre Berechtigung zu untersuchen. Eingehende Quellenforschung
erweist die Unselbständigkeit der Bürgerschen Vorlesungen und ihre Wertlosigkeit
in der Geschichte der ästhetischen Wissenschaft. Bürger hat vielfach untergeordnete
und ästhetisch unbedeutende Werke und Kompendien ausgeschrieben. Dadurch
konnte der wahre Charakter des Bürgerschen Kollegs so lange unentdeckt und ver-
borgen bleiben. „Was von seinen theoretischen Äusserungen Interesse und Leben
behält, auch ohne dass sich in ihnen philosophischer Scharf- und Tiefsinn offenbart,
Th. Poppe, Ästhetik und Poetik. 581
das sind die Aulsätze und Vorreden aus seiner Sturm- und Drangzeit, hesonders
seine Abhandlungen zur Popularität. Wenn auch nicht historisch wirkungsvoll,
nehmen sie doch mit bewusster und kühner Energie teil an den grossen und frucht-
baren Ideen jener Zeit; hier sprach Bürger in eigener Weise aus, was ihn innerlich
beschäftigte, da es mit seiner dichterischen Anlage und Produktion in engem Zu-
sammenhange stand. Sie gehören hinein in das Bild des Lenorendichters, weil sich
hier der ausübende Poet und der Theoretiker wechselseitig ergänzen" (S. 245 f.). Der
Kranz des Dichters Bürger bleibe unberührt — dem Denker und Ästhetiker ist er
zu versagen. — Ein anderer Ästhetiker des klassischen Zeitalters, Jean Paul,
findet durch E. B e r e n d (2393) die erste monographische Darstellung seiner Leistungen
für die Ästhetik und Poetik. Auf Grund der „Vorschule der Ästhetik" werden die
ästhetischen Anschauungen Jean Pauls analysiert und durch Einordnung in den
historischen Zusammenhang, durch Vergleich mit denen seiner Vorgänger und
Zeitgenossen in die gebührende Beleuchtung gerückt. Als Dichter-Humorist wie als
Ästhetiker steht Jean Paul zwischen Rationalismus und Romantik. Die „Vorschule"
vermittelt kein festgeschlossenes System, sondern bindet eine Fülle von mehr oder
weniger selbständigen Einzelgedanken zusammen, die ihre Einheit eben in der Per-
sönlichkeit Jean Pauls haben. Das Hauptverdienst Jean Pauls liegt in der Theorie
des Komischen und Humoristischen. Die historische Vergleichung lehrt, dass Jean
Paul das früher recht stiefmütterlich behandelte Problem des Komischen eigentlich
erst der philosophischen Spekulation erschlossen hat. Im Gegensatz zu Lolze findet
B., dass die allmähliche, stetige Veredlung, die der Begriff Humor seit seiner Ent-
stehung erfahren hat, wohl durch niemanden mehr gefördert worden ist als durch
Jean Paul, der ihn geradezu zum Terminus einer neuen Weltanschauung erhoben
hat. Im Anhang druckt B. aus einer Folge von drei Quartheften, in die Jean Paul
unter fortlaufenden Nummern Gedanken, Einfälle, Fragen, Zitate usw. ästhetischen
Inhalts eintrug, die in der Darstellung ganz oder teilweise unverwerteten und un-
gedruckten Einträge ab. — Die moderne Forderung des Kunstanschauungsunterrichts
in der Volksschule weist R. Hahn (Herbarts Ästhetik und der Kunstanschauungs-
unterricht in der Volksschule. (= Pädagogisches Magazin, 350. Heft.) Langensalza,
Beyer. 24 S. M. 0,30) als eine Forderung der allgemeinen Pädagogik Herbarts
nach und findet sie wissenschaftlich gestützt in der allgemeinen Ästhetik des Philo-
sophen, die nach ihm nicht nur historische Bedeutung, sondern auch heute noch
Anspruch hat, neben den modernen Auffassungen beachtet zu werden. —
Neuere Ästhetik. Zur Geschichte der Ästhetik der bildenden Künste
ist die Arbeit von H. Prinzhorn (2404) zu verzeichnen, die eine zusammen-
fassende Darstellung der ästhetischen Grundanschauungen Gottfried Sempers
gibt. — In dasselbe Gebiet gehört die Erneuerung einer Schrift Carl Boettichers
(1806—1889) „KarlFriedrichSchinkelund sein baukünstlerisches Vermächtnis" (Deutsche
Bücherei, Bd. 61), eine Sammlung dreier Reden Boettichers, der in einem Anhang
einige ästhetische Sentenzen folgen. — Neben ein paar Beiträgen über F. Th. Vischer
(2407;8) ist ein Brief des Ästhetikers anzuführen, in dem er die scharfe Sprache
seiner vielumstrittenen Abhandlung „Über Mode und Zvnismus" rechtfertigt und be-
gründet. — Der 75. Geburtstag W. Diltheys gibt unter anderen M. Frisch-
eisen-Köhler (2400) Anlass zu einer Würdigung, der auch gelegentlich der
neuen Auflage von Diltheys wertvollem Werk „Das Erlebnis und die Dichtung" ein
paar wichtige Gesichtspunkte der Diltheyschen Betrachtungsweise hervorhebt (2400a). —
Dem mit dem Zusammenfassen seines langjährigen ästhetischen Denkens beschäftigten
J. Volkelt (siehe unten S. 585) werden ein paar Charakteristiken (2410/1) gewidmet. —
Neuere ausländische Ästhetik. Wie fest und unbeirrbar
G. Flaubert auf seinem Standpunkt der künstlerischen Kritik gegenüber dem
literarischen Objekt stand, und wie sehr er sich immer gegen die psvcholoo-isch-
soziologische Kritik wandte, zeigt P. Zarifopol (2421) in beachtens'werten'^ Aus-
führungen. — H. Taine begegnet dauernd grossem Interesse (2434 6); L. Katscher
(2435) stellt in seinem Beitrag ein vollständiges Verzeichnis sämtlicher Werke Taines
zusammen, gruppenweise geordnet und mit kurzen Bemerkungen versehen. — Eine
ausführliche Charakteristik von A. France bietet R. Philippsthal (2422), der sich
auch mit Taine beschäftigt hat (2435 a). Der Geist in den künstlerischen Gestaltungen
t rances ist Skeptizismus, Ironie, Pessimismus und Humor. „Seine Werke sind geist-
reich und tief; sie sind schön und edel in der Form, aber sie bieten in goTdner
Schale ein Gift, das mit Vorsicht genossen werden muss." — Der Tod von J. K? Huys-
mans im Jahre 1907 fand auch bei uns verschiedentlich ein Echo (2424/6).
f 11^°°^ 1^^^°'^"^^^"^"^ ^^^^*> betrachtet den französischen Schrift-
steller der sich bekanntlich vom Zolaschüler zum Mvstiker entwickelte, von patho-
logischem Gesichtspunkt. - J. Jürgens en (2425), in seelischem Einklang mit
seinem Helden, gibt in einer Monographie einen Überblick über I^ben und Werke
41«
582 Th. Poppe, Ästhetik und Poetik.
Huysmans'. — England ist vertreten durch eine Sannnlung kleinerer Arbeiten von
0. W il d e (2438), die ein guter Kenner und Übersetzer des englischen Ästheten
wie M. Meyerfeld zusammengefasst hat. Der Band enthält die beiden Vorträge
„Die englische Kunstrenaissance" und „An die Kunstschüler!", sowie eine Reihe
von neunzehn Zuschriften an die Presse, zumeist Polemiken gegen Kritiker, endlich
aus dem Nachlass das Fragment des Dramas „La Sainte Courtisane". — B. Shaw
(2432) wehrt sich gegen Behauptungen seiner Kritiker, die Sh.sche Anschauungen
mit Schopenhauer, Nietzsche, Ibsen, Strindberg, Tolstoi und anderen in Zusammen-
hang bringen wollen. Dagegen nennt er als geistige Ahnen und Anreger Charles
Lever, Ernest Beifort Bax, Wilson und Stuart-Glennie. „Mein Zweck an dieser Stelle
ist nicht, den historischen Standpunkt zu erörtern, sondern einfach, unsere Theater-
kritiker mit Scham zu erfüllen, mit Scham über ihre Gewohnheit, das britische Reich
wie eine geistige Wüste zu behandeln und anzunehmen, dass jeder philosophische
Gedanke, jede historische Theorie, jede Kritik unserer Moral, religiöser und gesetz-
licher Einrichtungen notwendigerweise entweder vom Ausland eingeführt oder ein
phantastischer Streich (von ziemlich fragwürdigem Geschmack) sein müsse, völlig
ausser Zusammenhang mit dem vorhandenen Besitztum an Gedanken." —
Theoretisches: Allg'emeines und Gesamtdarstellungen.
,, Revolution der Ästhetik" ruft J. Hart (2443). Voll Temperament will er einen
Feldzug eröffnen gegen die bisherige Methode der Ästhetik, die ihm die Methode der
Wissenschaft überhaupt, ja die Grundlage unserer gesamten Kulturweltanschauung
zu sein scheint. Diese Weltanschauung ist eine Einheitsweltanschauung. Unser
menschliches Erkenntnisstreben besteht einzig und allein darin, die Einheit in der
Mannigfaltigkeit zu erkennen. Anders ausgedrückt: Die Wissenschaft geht auf Begriffs-
bildung aus. Dieser Funktion der Vernunft erklärt H. den Krieg. Die Vernunftidee
der Kulturmenschheit will er als eine blosse Fiktion, als eine Fata Morgana entlarven
und sie als den grössten Wahn enthüllen, der uns genarrt hat. Revolution der
Ästhetik — Revolution der Wissenschaft. Die bisherige Methode der Ästhetik war
nach H. rationalistisch, Logismus, Panlogismus. „Das Wort, der Begriff ,schön*
stand im Mittelpunkt ihrer Untersuchungen und von ihm ging alles aus, nach ihm
strebte alles hin" (S. 181). „Die Torheit und der Irrtum unserer ganzen Ästhetik
bisher liegt allein in ihrem Prinzipe selber, in der Aufgabe, die sie sich stellt, die
Kunst, durch Definition bestimmen zu wollen, bestimmen zu können und mannig-
fache wirklich-sinnliche Dinge auf eine begriffliche Einheit zurückzuführen" (S. 268).
Die unlöslichen Probleme unserer Ästhetik „werden auf ganz einfache und glatte
Weise damit gelöst, dass wir endgültig dieser ganzen Kunstphilosophie und Kunst-
wissenschaft den Abschied geben, deren Prinzip in einer Definition der Kunst liegt"
(S. 270). „Erst mit der völligen Überwindung der alten abstrakten Begriffsästhetik,
deren ursprüngliche Natur gerade darin bestand, die sinnlich-künstlerische Er-
scheinungswelt aufzuheben und zu vernichten, wird die Bahn frei für eine neue
Ästhetik" (S. 271). Vermutlich will H. diese Ästhetik in den folgenden Bänden seines
Werkes geben. Ich habe zwar hier nur zu berichten und nicht zu kritisieren, aber
es will mich doch fraglich bedünken, ob sich „die" Ästhetik in dem von H. ent-
worfenen Spiegelbild erkennt. Freilich wird viel gesündigt in aestheticis, und wie
wenige hat der Referent nun an die zehn Jahre für die Zwecke dieses Berichtes
haufenweise leeres Stroh dreschen müssen. Die Vehemenz des H.schen Ansturms
entspringt nach meinem Eindruck ganz und gar der subjektiven Stimmung eines
verkümmerten Künstlers und Poeten, der durch seinen Kritikerberuf zum Philo-
sophieren beziehungsweise zu Verstandesfunktionen gezwungen ist, ohne doch das
eigentliche philosophische Bedürfnis zu kennen. — Vielleicht würde ihm wohler, wenn
er sich mit B. C r o c e s System einer „Philosophie des Geistes" vertraut machte, der
in einem Vortrag vor dem Heidelberger Internationalen Philosophenkongress des
Jahres 1908 (2521) gezeigt hat, wie die verschiedenen Stellungnahmen in der Ge-
schichte der Ästhetik sich über- und durcheinander schieben, und wie sich fünf
prinzipielle Auffassungen der Ästhetik ergeben, von denen die eine mit Notwendigkeit
aus der anderen hervorgeht. Aus der Beschreibung und Klassifikation der ästhetischen
Tatsachen entsteht zunächst die empirische Ästhetik, Darüber hinaus verlangt jedoch
das Erklärungsbedürfnis Befriedigung. Die ästhetischen Tatsachen werden auf eine
gemeinsame Grundlage bezogen. Die Ästhetik wird hedonistisch, utilitaristisch,
moralistisch, pädagogisch usw. Aber auch das genügt nicht. Die Kunst hat einen
gewissen Erkenntniswert, so heisst es, und die intellektualistische Ästhetik tritt auf
den Plan. Für sie ist die Kunst ein logisches Minimum oder so etwas wie eine
Halbwissen Schaft oder Halbphilosophie, eine Vorbereitung auf die höhere und voll-
kommenere Form der Wissenschaft und Philosophie, Aus der Kritik an diesen
Auffassungen entwickelt sich die agnostische Ästhetik, die sich des richtigen Gefühls
nicht entschlagen kann, dass die Kunst doch ein eigenes und ursprüngliches Prinzip
Th. l*Oj)i)e, Ästhetik und Poetik. 583
habe, auf sein Erfassen jedoch verzichtet und sich auf negative Bestimmungen be-
schrilnkt. Die zaghaften Bedenken der agnostischen Ästhetik werden aber kühn
überschritten von der mystischen oder romantischen Ästhetik. Für diese steht die
Kunst über der Wissenschaft und der Philosophie, ja, sie gilt ihr als der höchste
(lipfel der Erkenntnis und enthüllt uns allein alle Abgründe der Wirklichkeit. Aus
dem Widerspruche gegen die mystische Ästhetik ist nun C. zu seiner Auffassung
von der Stellung der Kunst im" Bereich des Geistes getrieben worden. Statt der
Hypothese, die Kunst sei einer der höchsten oder gar der höchste Grad des theo-
retischen Geistes, stellt er die entgegengesetzte auf, dass sie vielmehr einer der
unteren, ja der allerunterste sei. Mit diesen Prädikaten wird der W'ürde der Kunst
nichts vergeben, denn als eine Form des Geistes ist sie so notwendig wie alle anderen
Formen, und ein Oben kann es nur geben, weil es ein Unten gibt. C. vertritt, wie
schon früher hier dargelegt, die Ästhetik der reinen x\nschauung, d. h. rein von jeder
Abstraktion und jedem begrifflichen Element. Da die Kunst in diesem Sinne reine
Anschauung ist, stellt sie auch nur seelische Zustände dar, ist also im tiefsten Grund
von lyrischem Charakter. „L'intuizione pura e, essenzialmente, liricitä." — Dass die
Kunst in Werden und Wirkung Entfaltung des „Eigenen" ist, ist auch der Grund-
gedanke B. Christiansen s (2439), der eine durch Geschlossenheit, Klarheit und
Geistigkeit erfreuliche Philosophie der Kunst darbietet. Das Schauspiel des Streits
der ästhetischen Wertungen lenkt den Blick auf die Unterscheidung der autonomen und
der heteronomen Werte. Diese Unterscheidung geht auf den Rechtsgrund der Werte: „ob
ihre Geltung im urteilenden Subjekt begründet liegt, weil sie ihm Eigengesetze sind, oder
ob sie dem Subjekt Fremdgesetze sind". Dabei ist zu beachten, dass das Subjektive
sich weiter erstreckt als das wertbegründende Eigene. Im Ich steckt ein Ich selbst
— es gibt zwei verschiedene Subjektsbegriffe, die ineinander gefügt sind wie kon-
zentrische Kreise verschiedenen Durchmessers. Das ist möglich durch eine ver-
schiedene Betrachtungsweise des Menschen. Man erhält die weitere oder engere
Sphäre des Ich, wenn man den Menschen entweder als ein Stück der Wirklichkeit
betrachtet, das koordiniert und gleichartig ist jedem anderen Teil des Wirklichen
und eingeordnet in das Universum, oder wenn man darauf achtet, wie sich das
Subjekt der gesamten übrigen Welt als ein völlig anderes gegenüberstellt. Dort
wird das Subjekt aufgefasst unter den Kategorien des Dings und der Kausalität,
hier unter der Kategorie des Telos, die das Subjekt auf Grund seiner Willensnatur
als einen zielstrebenden Anfang setzt. Hier, in der durch die teleologische Be-
trachtungsweise abgegrenzten Sphäre, entspringen die autonomen W'erte. Diese sind
mit dem Gefühl der Urteilsnotwendigkeit behaftet, denn sie sind im W'esensgrund
des Subjekts verankert und das Subjekt kann sie nicht verleugnen, ohne sich selbst
mit aufzugeben. Das ästhetische Urteil nun erhebt den Anspruch der Xotwendig'keit
und beruft sich darauf, die Schönheit eines Kunstwerks selbst und unmittelbar
empfunden zu haben. Das beweist die ästhetischen W'erte als autonome Werte. Sie
sind jedoch nicht allgemein gültig, sondern individualgültig. Es gibt für die
ästhetischen Werte keinen intersubjektiven gemeinsamen Massstab. Dennoch ist
intersubjektive Geltung möglich, „wenn die Grundtriebe der Einzelsubjekte, in denen
die Werte ihren Ursprung nehmen, übereinstimmen". Wo dies Faktum vorkommt,
muss es als glücklicher Zufall betrachtet werden, da seine Notwendigkeit nicht ein-
zusehen ist. Man spricht dann von einer ästhetischen Kultur. Dagegen gibt es nun
aber beim ästhetischen Erlebnis eine andere Forderung, die sich ohne Einschränkung
an alle wendet. Es handelt sich dabei nicht um den Wert der Beurteilung, sondern
um das Objekt der Beurteilung, um die Synthese dessen, was beurteilt wird. „Jedes
Kunstwerk fordert eine besondere Art der"^ nachschaffenden Synthese, und jeder, der
über ein Kunstwerk urteilt, erhebt den Anspruch, es richtig verstanden zu haben."
Das Produkt der nachschaffenden Synthese, der das äussere Kunstwerk Material und
Anweisung liefert, kurz, das ästhetische Objekt ist es, worauf das Werturteil reagiert
und direkt bezogen ist. Chr. schliesst sich hier der methodisch wichtigen Scheidung
zwischen ästhetischem Gegenstand und künstlerischem Gegenstand, zwischen der
ästhetischen P'orm und der technischen Form eines Kunstwerks an, die verschiedene
neuere Ästhetiker betont haben, und zu der W. Conrad (2464) und vermutlich
auch A. F i s c h e r (2465), dessen Arbeit mir nicht vorliegt, Beiträge geliefert haben.
Chr. wendet sich nun der Frage zu: Welches ist die Struktur des ästhetischen
Objekts? Dabei sind zu bestimmen 1. die Elemente des ästhetischen Objekts, 2. die
Koordinationsformen dieser Elemente und 3, die ästhetischen Kategorien. Elemente
smd die „Stimmungsimpressionen", die aus Material, Gegenstand und Form in das
ästhetische Objekt eingehen, d. h. konkrete Erlebnisinhalte von individuell bestimmter
Qualität. Als ihre Koordinationsform findet Chr. sukzessive Verschmelzung, ein
Ineinanderwachsen beim Prozess ' des ästhetischen Erlebnisses. In jedem Moment
der ästhetischen Rezeption eines Werkes tritt zweierlei zusammen: „das Integral der
584 Th. Poppe, Ästhetik und Poetik.
schon aufg-enommenen Elemente, die zu einer Einheit verschmolzen und darin auf-
gehoben sind, und andererseits das im Moment neu auftauchende Differenzial,
welches nun selbst einschmilzt in jenes Integral, ihm dabei eine leichte Wandlung
gebend" (S. 128). Was endlich die Kategorienfrage betrifft, so legt eine Reihe tat-
sächlicher Momente die Behauptung nahe, „dass für das ästhetische Objekt die
teleologische Struktur das Wesentliche ' sei". Die eigentliche Entscheidung bringt
erst die Untersuchung der Bedeutung des ästhetischen Wertes, d. h. eine Unter-
suchung des Wesens der Kunst. Das Hedonische zunächst als Endabsicht der
Kunst wird abgelehnt. Zwischen dem Lustertrag eines Kunstwerks und seinem
ästhetischen Wert gibt es keine notwendig-e Übereinstimmung. Ja, begegnet uns
doch bei der hohen Kunst öfter ein Zug von Ernst und Strenge, „der sich mit einer
Einstellung auf Geniessen und Lusterwartung schlecht verträgt" — ein Gesichts-
punkt, der auch in einer besonderen Betrachtung P. Ernsts (2466) hervorgehoben
wird. Das Hedonische ist vielmehr Mittel zum Zweck; Forraenschönheit kann nämlich
die Mitteilung des Gehaltes erleichtern, indem der Lustreiz der Form ein Anreiz zu
ihrer Betrachtung ist. Ein anderer Gesichtspunkt: das Kunstwerk will nicht für
Wirklichkeit gehalten werden, es verlangt interesselose Betrachtung. Die Eigen-
regung des Willens im Beschauer wird von der Kunst als Störung empfunden und
abgewehrt. Vielleicht muss mein Wille stillhalten, damit ein Wollen an mir geschehe.
Ebendiese Hypothese adoptiert der Verfasser. Die Kunst geht darauf aus, „uns den
Schein einer reich bewegten Triebentfaltung zu erwecken, so dass wir, von ihr
getragen, durch Kampf und Schaffen ein Ziel zu erringen vermeinen". • Wenn die
ästhetische Bewegung Schein ist, kann das Ästhetische nicht in einem inhaltlich
bestimmten Sondertrieb wurzeln. Es muss sich daher an die anderen — eben die
inhaltlich bestimmten — Triebe des Menschen anlehnen und ist durch diese und durch
Beziehung auf diese zu definieren. An diesem Punkt ist der Verfasser genötigt,
sein System der menschlichen Grundtriebe anzudeuten. Er findet einmal das weit-
verästelte Triebsystem, das er als Lebenstrieb oder als System der Lebensinteressen
bezeichnet. Ihm entspricht die physische Welt. Über ihm steht der sittliche Trieb,
dem als eine Wirklichkeit eigener Art, als Material der Betätigung', als Gegenstand
des Strebens die metaphysische Welt entspricht. ,,Was für den Lebenstrieb Endziel
ist und höchstes Gut, wird vom sittlichen Trieb zum Mittel gemacht, eingesetzt,
geopfert für ein anderes; das bestimmt die Rangordnung der Triebe und die Rang-
ordnung ihrer Entfaltungssphären, der Wirklichkeiten. Dasselbe Moment bedingt einen
Gegensatz ihrer Erfüllungsformen für das Subjekt. Die Erfüllung des Lebenstriebes
ist Selbstbehauptung des Subjekts: so ist der Erfüllungsakt in sich einheitlich und ohne
Dissonanz. Dagegen das sittliche Streben ist gebunden an eine Selbstentäusserung
des Subjekts": hier liegt eine in sich zwiespältige Erfüllungsform vor. Trieberfüllung
ist auf jeden Fall eine Bedingung, die beim ästhetischen Erlebnis positiven Wert
ausmacht. Die ästhetischen Werte, soweit sie durch den Erfüllungsakt bedingt sind,
zerlegen sich also in zwei Gruppen, deren eine durch die Einheitlichkeit, die andere
durch die Zwiespältigkeit des Erfüllungsaktes gekennzeichnet ist. Chr. gelangt damit
zu vier Modifikationen des Ästhetischen: 1. das Objekt bleibt in der niederen
Entfaltungssphäre und hat den Erfüllungscharakter des Lebenstriebes. Hierher gehört
„das trivial Idyllische, das Süssliche, das Selbstgenügen der Beschränktheit, und
alles dasjenige, was die grosse Menge der Kuustfremden als schön und stimmungs-
voll unmittelbar empfindet und ergreift"; 2. das Objekt in der niederen Sphäre, die
Erfüllungsform des höheren Triebes: die mannigfachen Spielarten des Komischen;
3. Ankhngen der höheren Wirklichkeitssphäre in Paarung mit der konfliktlosen
Erfüllungsform: „alles, was die grosse Kunst an Sonnigem, Heiterem, Offenem, an
ungebrochenem Glück schaffen kann": das Schöne im höchsten Sinne des Wortes:
die lichtvolle Erhöhung des Lebens (etwa das Apollinische Nietzsches); 4. das Objekt
der höheren Sphäre angehörend, die Erfüllungsform in der Art des sittlich-heroischen
Triebes: das Tragische, Erhabene, Bacchantische. Es bleibt nun aber noch die
Frage offen, ob die Wertbedingung der Trieberfüllung als einzige ausreicht, ob
demnach alle jene Modi wahrhaft zur Kunst zu rechnen sind, oder ob man die
Anwendung dieses Wortes und der damit verknüpften Werte auf bestimmte Gruppen
einzuschränken habe. Man kommt der Antwort vielleicht nahe durch die Frage:
W'as treibt die Künstler, was wollen sie, welchen Zweck setzen sie selbst ihren Werken?
Die nähere Prüfung zeigt, dass der treibende Grund des Schaffens ein Verlangen
sein muss, „durch das Werk ein Stück inneren Lebens sichtbar zu machen, das sich
in anderer Weise als mit Hilfe des Werkes in einem Blick und in ganzer Fülle
nicht erfassen lässt. So muss im Menschen etwas sein, das nach Selbstoffenbarung
verlangt, und die Kunst wäre dessen Selbstoffenbarung". Was ist dieses? Es liegt
in der Kunst, die ein müssiger Zeitvertreib sein kann und vielen nichts anderes ist,
auch die andere Möglichkeit: dass sie eine Selbstoffenbarung des Absoluten im
Tli, Poppe, Ästhetik unJ Poetik. 585
Menschen werde, d. h. des von der empirischen Wirklichkeit umschleierten sittlichen
Kernes im Menschen. Chr. bekennt: „Und dazu, g-laube ich, sind Künstler: dass sie
die Seelen lösen aus der Befangenheit des l^bens und dem, was in uns schweigt,
eine Stimme geben, dass wir uns selbst hören und offenbar werden. Die Kunst
kann uns nicht geben, was wir in der Religion vergeblich suchen; auch gibt die
Kunst keinen Ersatz des sittlichen Schaffens, und es ist ihre Gefahr, dass sie dazu
missbraucht werde; die Kunst zeigt auch nicht, wie von der Musik es einer gesagt
hat, die Welt der Dinge an sich, sie gibt von Wirklichkeiten und Tat nur Schein
und (ileichnis: aber sie enthüllt uns wahrhaft unser eigenes Wesen" (S. 187). Die
abgeleiteten Modi des Ästhetischen, von dieser Möglichkeit aus betrachtet, ordnen
sich zu einer aufsteigenden Folge von Stufen, von denen aber nur die obersten den
strengeren Begriff der Kunst erreichen. „Die erste Stufe: das Selbstgenügen des
empirischen Lebens, das keinen höheren Sinn verlangt und vor solcher Frage die
Augen verschliesst. Die zweite: Entfaltung des höheren Triebes in der niederen
Sphäre: sie spricht vom Höheren nur, um es hinabzuziehen. Denn das Lachen gibt
keine andere Freiheit als die Skepsis, es ist behaftet mit der Krankheit des Nein,
und was es berührt, wird zur Negation; es zeigt uns nur das Ungenügen des
Empirischen, aber es findet keinen Weg zum Positiven. Dann aber das Schöne: es
liebt das Leben in die Sphäre des Ideals — so ist es die vollkommene Umkehrung
des vorigen und bedeutet eine Vergöttlichung des Lebens. Die vierte Stufe aber
vollendet die Überwindung des Lebens im Dionysischen, im Erhabenen, im Tragischen,
und ist das letzte Sichselbstfinden des Absoluten im Menschen." Damit sind die
Umrisse der Kunstphilosophie Chr.s gegeben. In den folgenden Abschnitten spricht
er geistreich und anregend vom Stil, von Kunstverständnis und Kunstkritik und geht
schliesslich noch auf zwei Probleme der Porträtkunst ein: Wie belebt der Porträt-
künstler seinen Gegenstand? und: Wie ist das Postulat der Porträtähnlichkeit mit
dem Postulat des Metaphysischen vereinbar? Ein Sachregister fehlt leider. — Dem
Gedankenbau Christiansens gegenüber wirkt die mangelhafte Gedankenartikulation
E. H. Seh m i 1 1 s (2427), der im ersten Teil seines Werkes Grundgedanken zu
einer neuen Ästhetik zu bieten glaubt, nicht gerade einladend. Begegnet es ihm
doch sogar, dass er im Gedränge der Sätze gelegentlich (S. 44) auch einen un-
vollendeten mitlaufen lässt. Immerhin könnte man gewisse Berührungspunkte in der
Grundauffassung zwischen Christiansen und Seh. erkennen, wenn etwa Seh. die
schöne Kunst eine eigentümliche bildliche Form des Selbsterkennens nennt, „eine
Form, die in grössere Tiefen dringt, als irgendwelche starre Prinzipe und Schemen
der Philosophie". Die Einsicht in den Zusammenhang der Sch.schen Gedanken
wird noch verdunkelt durch seine gnostische Terminologie. Tritt ja doch Seh. als
Wiedererwecker und Fortbildner der Gnosis auf. Von diesem Standpunkt aus
befehdet er fanatisch die „herrschende'- materialistisch-naturalistische Weltanschauung,
die jedoch glücklicherweise in den letzten Zügen liegt. Denn gerade das Zeitalter
Ibsens, dem der Verfasser sein Buch eigentlich widmet, bedeutet eine ganz neue, für
die Zukunft des ganzen Menschengeschlechtes höchst wichtige Wendung im Verlaufe
geschichtlicher Entwicklung. Der Prozess des Selbsterkennens, bisher halb un-
bewusst, beginnt jetzt in eine wesentlich bewusste Phase zu treten. „Aufsteigende
Geistesentwicklung ist steigende Verinnerlichung", sagt Seh. Der uralte sensualLstische
kindische Wahn, dass der Mensch ein endlich-dingliches, tierähnliches Gebilde sei,
wird mehr und mehr gebrochen. ., Diesen Wahn der Endlichkeit, der sinnlichen,
bildlichen Beschränktheit des Menschen im Selbsterkennen zu überwinden und mit
ihm die herrschende Halbtierheit, den Tod, den ganzen Jammer des Menschen-
geschlechtes, ist das leuchtende Ziel der Geistesentwicklung, die selige Ahnung aller
Seher und Propheten, die messianische Herrlichkeit" (S. 73). In diesem Sinne ist
Ibsen ein Prophet. Dass er „diesen Wendepunkt der Menschheitsentwicklung ins
Auge gefasst und in künstlerisch-plastischen Formen dem allgemeinen Bewusstsein
nahezubringen wusste, macht die eigentliche Grösse seines Genius aus". Der
Verfasser deutet nun die Werke Ibsens vom „Catilina" bis zum ,. Epilog" als Svmbole
im Dienst seiner Anschauung. — J. V o l k e 1 1 (2450) ist jetzt im Aufbau*^ seines
Systems der Ästhetik bis zum zweiten Band gediehen. Handelte es sich im ersten
Band um die Grundlegung des Gebäudes, so werden im zweiten die erfahrungs-
mässig gegebenen Gefühlstypen von ästhetischem Belang umgrenzt, es gilt das
Heraussondern und Beschreiben, Zergliedern und Verknüpfen bestimmter ästhetischer
Erlebnisse. Die V.sche Ästhetik zeichnet sich gerade in dem vorliegenden Band
aus durch die Weitherzigkeit der Betrachtung und die bewegliche Empfänglichkeit
für Kunsteindrücke; Eigenschaften, die eben beim Durchgang durch das philo-
sophisch-logische Medium erst ihren vollen Wert entfalten. Ich werde mich darauf
beschränken, die Punkte anzudeuten, an denen die V.schen Untersuchungen sich in
ihrer Besonderheit zeigen. Zu beachten ist, dass die in diesem Band vollzogenen
586 T h. Poppe, Ästhetik und Poetik.
Gliederungen und Typenunterschiede sich ebenso auf das Ästhetische der Natur wie
der Kunst beziehen. Eine allg-emeinste Unterscheidung- trennt das Ästhetische der
erfreuenden von dem der niederdrückenden Art. Denn Menschlich-Bedeutungsvolles
spricht sich auch in dem Ästhetischen von pessimistischem Gepräge aus. Den
ästhetisch vermittelten Gefühlen der Beruhigung, Erquickung, Erhebung, Beseligung
steht ein anderer Kreis von Gefühlen der Beunruhigung, Verunreinigung, Be-
klemmung, Trauer, Ratlosigkeit gegenüber. Dieser Kreis hat dem erstgenannten als
durchaus ebenbürtig zu gelten. Ein anderer Querschnitt zerlegt das ästhetische
Gebiet in das Schöne und das Charakteristische. Der Eindruck der organischen
Einheit eines Gegenstandes ■ kann in uns ein Gefühl herber oder reiner Lust er-
wecken. Im ersten Fall werden wir das Ästhetische charakteristisch, im zweiten
Fall schön nennen. In Linien Verhältnissen, in Farbe und Ton, in der Dichtkunst
ist diese Unterscheidung zu verfolgen. Die Gegensatzpaare des erfreuenden und
niederdrückenden Ästhetischen und des Schönen und Charakteristischen fallen nicht
etwa zusammen, sondern kreuzen sich. Dort ergibt sich auf Grund des optimistischen
oder pessimistischen Gehaltes ein wesentlich verschiedener Gemütseindruck. Hier
knüpft sich reine oder herbe Lust an die Formanschauung. Die Zweiteilung des
Ästhetischen in den Gegensatz von Schön und Charakteristisch will V. als grund-
legend betrachtet wissen, zumal er bisher in der Geschiclite der Ästhetik nicht
genügend zur Geltung gekommen ist. Dass dem Schönen die Herrschaft im
Bereich des Ästhetischen zukomme, ist für V. ein Vorurteil. In der Richtung des
Schönen und Charakteristischen finden sich nun auch Übertreibungen und Aus-
artungen. Der Schönheitseindruck kann leer und weichlich werden, wie das
Charakteristische ins Missfällige, Verzerrte, Hässliche fallen kann. Andererseits
steigert sich das Schöne durch vollendetes Ausleben seiner Eigenart zum Klassischen,
wie sich das Charakteristische im Phantastischen auslebt. Von dem Schönen und
Charakteristischen ist das Typische und das Individuelle zu unterscheiden. x\uch
diese Gegensätze können, wie die von V. angeführten Beispiele zeigen, sich kreuzen.
Der Unterschied der beiden ästhetischen Gestaltungen, soweit es sich wenigstens um die
dichterische Darstellung des Menschen handelt, zeigt sich darin, dass das Individuell-
Ästhetische den Eindruck der zugespitzten, betonten, bis ins Äusserste hinausgeführten
Individualität macht, während das Typisch-Ästhetische uns die Individualität als in die
Richtung des Gattungsmässigen gehoben fühlen lässt (individualisierender und
typisierender Stil). Tritt aus den drei angedeuteten Gegensatzpaaren das Ästhetische
der erfreuenden Art, das Schöne und das Typisch-Ästhetische oder auch: das Inhalts-
schöne, das Formschöne und das Gattungsschöne zusammen, so entsteht das Ideal-
schöne, das ein Ideal der Vollkommenheit darstellt. Für V. stellt sich zu dem Schönen
in den bisher bezeichneten Bedeutungen das Erhabene nicht in Gegensatz, sondern
gliedert sich unter einem ganz neuen Gesichtspunkt aus dem Ästhetischen heraus.
Es handelt sich um das Verhältnis des Gehalts, der in jedem Fall in etwas Mensch-
lichem besteht, zu seiner Grösse. Eiin unverkennbar eigenartiger Typus entsteht
überall dort, wo der menschlich-bedeutungsvolle Gehalt, wiewohl er menschlich bleibt,
doch einen Zug ins Übermenschliche erhält. Dies ist das Erhabene, dessen Eigen-
tümlichkeit und Kern jedoch im „Moment des Gegenstrebens" liegt. Das heisst: im
Verhältnis von Gehalt und Form spricht sich für die Einfühlung ein Gegenstreben aus.
„Die sinnliche Form macht den Eindruck, als ob sie von dem empor- und hinaus-
drängenden Gehalt gewaltsam mitgerissen oder aber durchbrochen oder vielleicht frei
emporgetragen würde, oder aber als ob sie sich ihm als erfolgreiche Fessel auferlegte."
Dieser Eindruck ist dort am stärksten, wo der Gehalt ins Unendliche weist. Die
Lehre von der Unlust als dem Ausgangspunkt und der Grundlage des Erhabenheits-
gefühls verweist V. mit Entschiedenheit unter die B'^abeln der Ästhetik. Dem Er-
habenheitsgefühl kann sich wohl Unlust zumischen, doch gibt es eine Fülle des
Erhabenen, wobei Unlustgefühle schlechterdings keine Rolle spielen. „Ausnahmslos
dagegen für das Erhabene charakteristisch ist das Lustgefühl der Erhebung." Die
Steigerung unseres Selbstgefühls, die wir im Erhabenen erleben, muss als Kern des
Erhabenheitsgefühls angesprochen werden. Im Folgenden beschreibt nun V. die
nauptsächlichsten Ausgestaltungen des Erhabenen. Vom Erhabenen der zerstörenden
trennt er das der wohltuenden Art; von anderen Gesichtspunkten aus wird das
Prächtige, das Würdevolle, das Majestätische, das Feierliche, das Pathetisch-Erhabene
umgrenzt und beschrieben. Hierauf wendet sich V. zu den Gliederungen, die ent-
stehen, wenn man das Verhältnis des sogenannten höheren geistigen Lebens zu der
natürlichen sinnlichen Seite des seelischen Lebens ins Auge fasst. V. scheidet drei
Fälle: es überwiegt das Sinnliche oder das Geistige, oder Sinnliches und Geistiges
stehen im Gleichgewicht. Das Menschliche der harmonischen Art, zu ästhetischer
Gestaltung gebracht, ist das Anmutige. Es ist der Ausdruck der „schönen Seele .
Mit Liebe und Sorgfalt vertieft sich V. gerade in die Abschattungen des Anmutigen
T h. Poppe, Ästhetik und Poetik. 587
und der Grenzgebiete. Kr schildert die hohe Anmut, die liebliche und derbe Anraut,
die holde Anmut, die herbe und weiche Anmut, die zierliche Anmut und belegt seine
Ausführungen überall mit Beispielen. In den beiderseits an das Anmutige grenzenden
Gebieten d'es Sinnlich-Ästhetischen und des Geistig-Ästhetischen findet V. einmal die
Nuancen des Derben mit der Ausartung ins Rohe und mit dem Untertypus des
('ppigen — und des Reizenden, entweder der naiven oder der koketten Art, das
Blühende und das Elegante und andererseits als Formen des Geistig-Ästhetischen das
Karge und das Zarte (Geistig-Schöne). „Ich erblicke", sagt V. selbst fS. 262), „in
(ler?\ngliederung der beiden weiten Reiche des Sinnlich- und des Geistig- Ästhetischen
an das° Anmutige und in der genauen Durcharbeitung dieser Dreiheit eines der
wichtigsten und^ eigentümlichsten Stücke der von mir versuchten Ausführung des
diesen" Band füllenden Teiles der Ästhetik." Zu beachten ist, dass das Ungleich-
uewicht zwischen Sinnlichem und Geistigem lediglich den Gehalt betrifft, die Seele,
die Art von Menschlichkeit, die der Form jener beiden Typen innewohnt, dass aber
dadurch die Einheit von Form und Gehalt nicht im mindesten gestört wird. Im
Übergang von den bisher betrachteten konfliktlosen Grundgestalten zu den konflikt-
haltigen kommt V. auf den Begriff des Rührend-Ästhetischen, der sein Eigentümliches
darin hat, dass er sich vorwiegend in der Art des subjektiven ästhetischen Gefühls
ausprägt, also weder von der Form noch vom Gehalt her bestimmt wird. V. analysiert
eingehend das Wesen der Rührung als eines Mischgefühis und zeigt, dass das
Rührende an und für sich eine ungeheure Bereicherung und Vertiefung des Ästhe-
tischen bedeutet. „Es ist ein echt und voll menschlicher Ton, der durch die Rührung
in das ästhetische Geniessen kommt." Die konflikthaltigen ästhetischen Grund-
gestalten sind das Tragische, der nichttragisch-ernste Konflikt, das Komische und
der Humor. Beim Tragischen, dem V. ja eine bekannte Sonderuntersuchung gewidmet
hat, hebt er besonders den pessimistischen Grundton hervor. „Es liegt mir gänzlich
ferne, das Tragische auf eine bestimmte pessimistische Weltanschauung, wie überhaupt
auf eine bestimmte Weltanschauung festnageln zu wollen. Das Tragische kann auf
dem Boden höchst verschiedenartiger Wertungen des Lebens und der Welt entstehen,
wie es sich denn auch bei sehr verschiedenen Völkern und in höchst verschiedenen
Kulturlagen entwickelt findet. Worauf es ankommt, ist allein dies, dass ein gefühls-
mässiges Verständnis für die pessimistische Seite des menschheitlichen Geschehens be-
stehe, und so kann sich denn auch ein Betrachter, der sich gegen diese Anerkennung
wehrt, des Tragischen nicht ausschöpfend bemächtigen, nicht zu voller Einfühlung-
in das Tragische gelangen" (S. 305/6). Als die hauptsächlichsten Arten des Tragischen
unterscheidet V. das Tragische des äusseren und des inneren Kampfes, schuldvolle
und schuldfreie Tragik und das Tragische der befreienden und der niederdrückenden
Art. Wenn die Theorien .vom Tragischen meist nur den befreienden Typus gelten
lassen, während andere Ästhetiker, wie etwa Schopenhauer und Bahnsen, nur die
niederdrückende Art anerkennen, so ist für V., wie er selbst betont, das Sowohl-
als auch charakteristisch. Das Komische hat mit dem Tragischen die Konflikthaltigkeit
gemeinsam, ist aber nicht etwa das Gegenglied des Tragischen. Der Gegensatz des
Komischen ist vielmehr das Ernsthafte, zu dem alles mögliche gehört, und das sieh
für seinen Teil zu keiner ausgesprochenen, einheitlichen ästhetischen Grundgestalt
zusammenschliesst. V. gibt seiner Theorie vom Komischen als Unterbau den allgemein
gehaltenen Gegensatz des Ernst- und Nichternstnehmens. „Nur auf diesem Wege, so
scheint es mir, kommt Klarheit und Festigkeit in die Begriffe vom Grundgefüge des
Komischen. Das Ernst- und das Nichternstnehmen müssen als zwei grundverschiedene
Plaltungen des Bewusstseins erkannt und vorangestellt werden, die auch ausserhalb
des Komischen allenthalben im menschlichen Leben vorkommen" (S. 357). Nach-
drücklich macht V. darauf aufmerksam, dass der Gefühlscharakter dieser beiden
Bewusstseinshaltungen für die Bestimmung des Komischen wesentlich ist. Das Um-
schlagen von Ernstnehmen ins Nichternstnehmen genügt jedoch nicht für das Ent-
stehen der Komik; es gehört noch dazu die geistesfreie Haltung des Betrachters, ein
spielendes Überlegenheitsbewusstsein. In der Betätigung der Geistesfreiheit, in dem
spielenden Überlegenheitsgefühl, das allem komischen Betrachten wesentlich ist, liegt
nach V. sozusagen die höhere Aufgabe der Komik. „In solche unbeschwerte, los-
gewickelte, königlich freie Bewegung seines Inneren versetzt zu werden und das
Glück solcher Selbstherrlichkeit zu gemessen, ist wahrlich etwas Hohes und Köst-
liches. Unsere Geistesnatur spricht sich in solcher Bewegung stark und entschieden
aus" (S. 393). In grosser Ausführlichkeit geht V. dann auf die Arten des Komischen
ein und gibt in den feinen Einzelanalysen einen besonders interessanten und wertvollen
Teil dieses Bandes. Dem Witz als der zugespitztesten, ja der eigensinnigsten Ge-
staltung im Reiche der Komik wird ein besonderes Kapitel gewidmet. Endlich steigt
V. von der „Laune", auf deren Boden der Scherz entsteht, zu der reichsten, tiefsten,
verwickeltsten Gestaltung der subjektiven Komik und der Komik überhaupt, zum
Jahresberichte für naaere deutsche Literstorgesohichte. XIX/XX. 40
588 Th. Poppe, Ästhetik und Poetik.
Humor empor. Hier gibt V., der Jean Paul- Verehrer, einen neuen wertvollen Bestand-
teil seiner Ästhetik. Das Wesentliche am Humor ist seine betrachtende Haltung-
gegenüber der Welt. Es ist seine Leistung, „die Willkür der komischen Vorstellungs-
verbindungen mit tiefen Blicken in die Zusammenhänge der Wirklichkeit zu ver-
einigen, in die spielenden komischen Beleuchtungen zugleich gehaltvolle Welt-
betrachtung einfliessen zulassen". Über das Verhältnis von Tragik und Humor stellt
V. folgende Thesen auf: „Tragik und Humor stehen mehr als alle anderen ästhetischen
Gestaltungen mit Lebens- und Weltanschauung in Zusammenhang. Das Tragische,
so sahen wir, kann nur von einer Weltanschauung aus gewürdigt werden, die im-
stande ist, den furchtbaren Mächten des Daseins Verständnis entgegenzubringen. Und
auch die Würdigung der erhebenden Seiten des Tragischen setzt eine Weltanschauung
voraus, die für das Wertvolle im menschlichen Geschehen in hohem Grade empfäng-
lich ist. Man darf sagen, dass der Humor noch inniger mit Lebens- und Welt-
anschauung verwachsen ist. Denn der Humor hat eine betrachtende Haltung, wogegen
das Tragische in Gestaltung von Handlungen, Schicksalen, Charakteren besteht. Der
Humor ist der einzige ästhetische Typus, der seiner Natur nach eine Richtung auf
Erkennen und Betrachten in sich schliesst" (S. 534) Auch der Humor setzt einen
starken pessimistischen Einschlag in die Weltanschauung voraus — eine Anschauung,
der die Welt nach ihren Schranken, Mängeln, Widersprüchen, nach ihren harten und
furchtbaren Seiten zu scharfem Bewusstsein gekommen ist. Aber der Pessimismus
hat nicht das letzte Wort im Humor; das Entscheidende ist vielmehr das komische
Sichauflösenlassen der Widersprüche. Von verschiedenen Arten des Humors führt V.
den derben und feinen, den burlesken, grotesken, drolligen, schalkhaften, rührenden,
zynischen, satirischen, närrischen Humor an. Man mag den philosophischen und den
gewöhnlichen Humor unterscheiden. Je nach der gefühlsmässigen Stellung zu Leben
und Menschheit, zu Natur und Welt darf man von naivem und sentimentalem Humor
reden. Macht man die inhaltliche Beschaffenheit der im Plumor sich aussprechenden
Weltanschauung zum Einteilungsgrund, so ergibt sich der optimistische und der
pessimistische Humor, die man auch den versöhnten oder harmonischen und den
zerrissenen, gebrochenen, disharmonischen Humor nennen kann. Eine bestimmte
Weltanschauung darf keinesfalls als allein massgebend für den Humor hingestellt
werden. „Es gibt für den Humor ebensowenig wie für das Tragische oder die Anmut
eine sozusagen offizielle Metaphysik." Anschliessend wird auch die Verbindung von
Humor und Tragik, besonders die Tragikomik, kurz beleuchtet. Den Band schliesst
eine Erörterung des Hässlichen, d. h. des Widerästhetischen, ab. — Von früher er-
schienenen Gesamtdarstellungen erfährt die Dessoirsche Ästhetik durch H. Spitzer
(2440) eine eingehende Erörterung, in der der Verfasser namentlich seine Bedenken
gegen den ästhetischen Skeptizismus Dessoirs nicht verschweigt. — Die erotische Ästhetik
E. Subaks (2469) wird von zwei Rezensenten mit unzweideutiger Entschiedenheit
abgelehnt, und ein Eingehen auf die S.schen Konstruktionen erübrigt sich um so
mehr, als ich zum mindesten in das Urteil des einen der beiden unbedingtes Vertrauen
setzen darf. — Die Schrift von H. Jäger (2473) nennt sich im Untertitel „Ein
Beitrag zur Anwendung der Entwicklungslehre auf den menschlichen Geist". Also
der Geist als Objekt der Naturwissenschaft, die doch selbst nur durch den Geist
zustande kommt — offenbar von vornherein eine recht verzwickte Problemstellung.
Die Nötigung zu seinen Überlegungen ergaben sich dem Verfasser aus dem Dilemma,
das Entwicklungsdogma anerkennen zu müssen und gleichwohl das ideale Streben
des menschlichen Gemütes nicht als eine veraltete Selbsttäuschung preisgeben zu
wollen. Um den Zwiespalt zu überbrücken, will er in seiner Schrift zeigen, dass die
Entwicklungslehre, wie sie sich nach Darwin gestaltet hat, — J. stützt sich im be-
sonderen auf die Anschauungen des Botanikers Nägeli — Elemente aufweist, die in
richtiger Ausdeutung zu einer Versöhnung des Naturalismus und Idealismus führen.
Kunst, Moral und Wissenschaft „sind auch in ihren höchsten Erzeugnissen rein
natürlichen Ursprunges, sie kommen alle aus einer gemeinsamen Wurzel hervor, aus
der wesenhaften Betätigung des menschlichen Geistes, die nichts anderes ist als der
Ausdruck des Entwicklungsstrebens, das in dem Menschen ebenso wie in allen
anderen Lebewesen wirksam ist". Da das Denken des Verfassers naturwissenschaft-
lich orientiert ist, bringt es leider nicht die erforderliche logische Schärfe auf, um
die philosophischen Probleme, die in Rede stehen, einzukreisen. Ein — wenn auch noch
so geistvolles — Analogiespiel bleibt immer nur ein Ungefähr. Ich deute kurz an, wie
die Analogie des Entwicklungsstrebens auf die künstlerische Produktion angewendet
wird. Die autonome, wesenhafte Entwicklung schreitet fort durch Ampliation, Diffe-
renzierung und Reduktion. Durch die Betätigung der in diesen Momenten wirksamen
Kräfte wird das Individuum auf eine höhere Komplikationsstufe gehoben. Die wesen-
hafte Entwicklung beharrt auf dem eingeschlagenen Wege, auch wenn die erzeugten
Abänderungen dem Organismus keinen Vorteil bringen, ja wenn sie ihm sogar
Th. f'oppo. Ästhetik uiul l'oetik. 589
schaden und ihm schliesslich den rnterg-ang- bereiten. (Die Anpassung- ist ein
sekundäres Moment.) Auch das künstlerische Schaffen treibt seine Erzeugnisse aus
sich hervor, ohne sich darum zu bekümmern, wozu diese Produktion gut sein könne,
oder ob sie überhaupt zu etwas g-ut sei. Auch hier betätig-en sich ausschliesslich
wesenhafte Kräfte, um die g-rösstmögliche Komplikationshöhe zu erreichen und fest-
zuhalten. Aufrichtigkeit und üninteressiertheit leiten das ästhetische Gewissen. Diese
Anschauungen fundamentiert der Verfasser mit einer Theorie der ästhetischen Funktions-
lust, auf die ich hier nicht näher eingehen will. — Mit Analogien des Organischen
hat auch W. Waetzoldt (JBL. 1905, S. 313) früher gearbeitet. Mit lebhafter Zustimmung
lieht F. H 0 e b e r (2457) auf die Waetzoldtsche Schrift ein. — Lediglich auf die Ästhetik
der bildenden Künste zielt ausser der Arbeit K. Langes (siehe unten) eine ältere, bisher
noch nicht berücksichtigte Schrift von K. M ü n z e r : „Die Kunst des Künstlers. Pro-
legomena zu einer praktischen Ästhetik". (Mit zehn Abbildungen. Dresden, G. Küht-
mann. 1905. 112 S. M.5,00.) Auf eine ausgebreitete Lektüre von Kunstschriften gestützt,
deren Lesefrüchte centoartig in die Darstellung eingesetzt werden, gibt sich M. dem
Irrtum hin, dass eine Ästhetik möglich sei, die nicht die Tochter, sondern die Mutter
der Kunst wäre. Er denkt an eine praktische Ästhetik oder Kunstlehre, die gesetz-
gebend wirken solle. Als das zentrale Problem einer solchen Ästhetik bezeichnet er
dip Frage: Wie wird aus Natureindrücken ein Kunstgebilde? Die Methode, deren
sich M. dabei bedienen will, ist das Heranziehen von Künstleraussprüchen; er will
die Gesetze und das Wesen der Kunst nicht in 'den unzähligen Kunstwerken selbst
suchen und daraus ableiten, sondern in den mündlichen Äusserungen des Kunst-
geistes, der sie hervorgebracht hat. Auf die Worte der Meister zu schwören ist nun
wohl das Zeichen eines treuen Herzens, aber kein Zeichen eines starken Intellekts,
und ich bezweifle, dass M. mit seinen Bemühungen, wenigstens so, wie sie sich in
diesen „Prolegomena" zeigten, viel Anklang finden wird. — Recht nützlich dürfte sich
dagegen die erwähnte populär gehaltene Schrift K. Langes (2468) erweisen, die
im Untertitel „eine Einführung in die Ästhetik der angewandten Künste" genannt
wird. L. macht es sich zur Aufgabe, das neuerdings gerade von Künstlern viel-
vertretene Dogma von der Entstehung der dekorativen Kunstforraen aus dem Gebrauchs-
zweck und dem Material auf das g'ebührende Mass von Geltung einzuschränken. Er
weist nach, welche Bedeutung der in diesem Dogma ganz ausser acht gelassene
Grundsatz der organischen Belebung für das Kunstwerk hat, und wie dieses illusions-
erregende Prinzip sich zu den, ebenfalls unentbehrlichen, illusionsstörenden Elementen
im Kunstwerk verhält. Damit in Zusammenhang werden die Formprinzipien der
Proportion, Reihung und Symmetrie erörtert. — Angesichts der bildenden Kunst
kommt W. W o r r i n g- e r (2506) zur Aufstellung- interessanter, allgemeiner Gesichts-
punkte, die hier zu erwähnen sind. W. stellt die Tatsache fest, dass die moderne Ästhetik,
die vom Begriff der Einfühlung ausgeht, für weite Gebiete der Kunstgeschichte nicht
anwendbar ist. „Sie hat ihren archimedischen Punkt vielmehr nur auf einem Pol
menschhchen Kunstempfindens. Zu einem umfassenden ästhetischen System wird sie
sich erst dann gestalten, wenn sie sich mit den Linien, die vom entgegengesetzten
Pol herkommen, vereinigt hat." Dieser Gegenpol ruht im Abstraktionsdrang des
Menschen. Aus ihm sind jene weiten Gebiete der Kunstgeschichte zu erklären, die
W. mit A. Riegl, auf den er sich in manchen Punkten stützt, nicht etwa auf ein
mangelndes Können, sondern auf ein andersgerichtetes W'oUen zurückführt.. „Jeder
Stil", so formuliert W. den obersten Glaubenssatz aller objektiven kunstgeschichtlichen
Betrachtung, „stellte für die Menschheit, die ihn aus ihren psychischen Bedürfnissen
heraus schuf, die höchste Beglückung dar." Diese Tendenz, dieses Kunstwollen geht
nach zwei Richtungen. „Das Einfühlungsbedürfnis kann als Voraussetzung des
Kunstwollens nur da angesehen werden, wo das Kunstwollen dem Oro-anisch-Lebens-
wahren, d. h. dem Naturalismus im höheren Sinne, zuneigt." Die Erzeugnisse ägyptischer
oder byzantinischer Kunst können offenbar nicht in diese Richtung fallen. Hier tritt
als Erklärungsprinzip der Abstraktionsdrang ein, der gewissermassen eine Retüing
aus der ungeheueren Verworrenheit des Weltbildes zeigt. „Während der Einfdhlungs-
drang ein glückliches pantheistisches Vertraulichkeitsverhältnis zwischen dem Menschen
und den Aussenwelterscheinungen zur Bedingung hat, ist der Abstraktionsdrang die
Folge einei grossen inneren Beunruhigung des Menschen durch die Erscheinungen
der Aussenwelt und korrespondiert in religiöser Beziehung mit einer stark trmis-
zendentalen Färbung aller Vorstellungen" (S. 15). Dieser will also das einzelne Ding
der Aussenwelt aus seiner Willkürlichkeit und scheinbaren Zufälligkeit herausnehmen,
es durch Annäherung an abstrakte Formen verewigen und so einen Ruhepunkt in
der Erschemungen Flucht finden. Wenn, wie W. meint, das tiefste und letzte Wesen
alles ästhetischen Erlebens das Bedürfnis nach Selbstentäusserung ist, so ist im
Abstraktionsdrang die Intensität des Selbstentäusserungstriebes eine ungleich grössere
und konsequentere als im Einfühlungsdrang. Dort ist er auf die allgemeine organische
42*
590 Th. Poppe, Ästhetik und Poetik.
Vitalität ausgeweitet, hier nur auf die individuelle Existenz gerichtet. Die Kunst-
geschichte stellt eine unaufhörliche Auseinandersetzung beider Tendenzen dar. Aus
dem Einfühlungsdrang resultieren alle diejenigen Elemente des Kunstwerks, die im
Begriff des Naturalismus oder Realismus (wohl zu unterscheiden von dem Begriff des
Imitativen) zusammengefasst sind, während der Begriff Stil alle jene Elemente um-
schliesst, die ihre psychologische Erklärung im Abstraktionsbedürfnis des Menschen
finden. In einem zweiten praktischen Teil wendet W. die allgemeinen Gesichtspunkte
auf einzelne kunstgeschichtliche Erscheinungen an. — Die Geschichte der Kunst will
R. R u s ch als ein Abbild der Geschichte der Ethik mit ihren Wandlungen betrachten,
und er entwirft unter dem Titel „Die Geschichte der Kunst und ihre Beziehungen
zur ethischen Geschichte der Menschheit" (Innsbruck. Privatdruck. 8 S.) eine pro-
grammatische Studie einer allgemeinen vergleichenden Kunstgeschichte, in. der er
auch die ihm vorschwebende Einteilung andeutet. Ein grossgedachter Plan, dessen
Ausführung man mit Interesse erwarten darf. — Von den verschiedenen gesammelten
„Betrachtungen" seien schliesslich nur die eines bewusst kühlen und nüchternen
Skeptikers wie L. G o r s (2480), der natürlich auch den Nachteilen des gesunden
Menschenverstandes, vielfach platt und flach zu werden, nicht entgeht, und im Gegen-
satz dazu die eines ,, dionysischen" Menschen wie R. D e h m e 1 (2478) erwähnt,
dessen einzelne Ausführungen weiter unten an den geeigneten Stellen herangezogen
werden. Die D.schen Betrachtungen fassen Studien zusammen, die zumeist schon
vorher in Zeitschriften und Zeitun'gen erschienen sind; auch N. 2479 ist darin
enthalten. —
Musikästhetik. Gegenüber der formalistischen Musikästhetik vertritt
H. Sieb eck (2493) mit Entschiedenheit die Auffassung von der Musik als der
spezifischen Kunst des Gefühlsausdrucks. Er betont, dass auch in den anscheinend
formalsten Schöpfung-en der Tonkunst, wenn auch in sehr verschiedenen Graden der
Intensität, ein bestimmter Gehalt an gefühlsmässiger Stimmung lebt. Die vom Kunst-
werk geweckten Gefühle, so argumentiert S., sind bekanntlich nicht „reale", sondern
Nachgefühle oder besser „Gefühlsbilder". Wenn in der Wirklichkeit sozusagen das
Gefühl uns hat, indem es uns, auch gegen unseren Willen, hinnimmt und zum Motiv
für unser wirkliches Handeln wird, so haben angesichts des Kunstwerks wir das
Gefühl, nämlich eben als Bild; es bestimmt unser wirkliches (ausserästhetisches)
Handeln nicht. Es findet sich beim ästhetischen Verhalten ein annäherndes Gleich-
gewicht zwischen dem gefühlsraässigen und dem gegenständlichen oder dem sub-
jektiven und objektiven Verhalten. Die Musik nun versucht das Gefühl als solches
bildlich zu vergeg-enständlichen. Die durch die Musik unmittelbar erzeugten Gefühls-
bilder unterscheiden sich von den in den anderen Künsten erzielten Phantasie-
gefühlen in zwei wesentlichen Punkten. ,,Sie kennzeichnen sich einerseits durch die
Beigabe einer direkten organischen Ergriffenheit, die sie dem Charakter von wirk-
lichen Ernstgefühlen näher wirkt, stehen aber (dessenungeachtet) andrerseits hinter
jenen dadurch gleichsam zurück, dass ihre Zugehörigkeit zu bestimmten Ernst-
gefühlen (wenigstens in der Instrumentalmusik) nicht mit der gleichen ünvermeidlich-
keit heraustritt, wie bei den Phantasiegefühlen der andern Künste." Sie sind also
eine besondere Klasse neben oder, wenn man will, zwischen den Ernstgefühlen und
den diesen entsprechenden Phantasiegefühlen. Als die hauptsächliche psychologische
Unterlage für die Wirkung der Töne als Gefühlsbilder hat die „Analogie der
Empfindung" (vgl. „helle Töne", „warme Farben" usw.) zu gelten. Nach diesen
grundlegenden Betrachtungen geht S. ausführlich auf die Idealisierung der musikali-
schen Gefühlsbilder ein, die durch Melodie, Rhythmus, Harmonie und durch Ton-
arten und Klangfarben bewirkt wird. — Neben den rein wissenschaftlichen Erörte-
rungen Siebecks sei hier noch der von einer grossen Auffassung der Musik getragene
Aufsatz von Fr. Bach mann, „Moderne Musik und geistige Strömungen der Zeit"
(MünchNNB. 1908, N. 152/3) verzeichnet. —
Ästhetische Grundbegriffe: Phantasie und künstlerisches
Schaffen. E. Lucka und A. Schöppa beschäftigen sich in monographischen Dar-
stellungen mit der Phantasie. Für E. L u c k a (2ol4) ist der Grundbau des seelischen
Seins das Gedächtnis, die bewahrende Funktion, ein Gebäude erhebt sich aber erst
auf ihm durch die umgestaltende, produktive Tätigkeit der Phantasie. Zwischen den
beiden Polen Gedächtnis und Phantasie fliesst das seelische Sein, sie sind seine
Grundfaktoren, die an jedem inneren Vorstellungsakt mitwirken. Die Phantasie wird
in ihren Beziehungen zum Vorstellungs- und Gefühlsleben erörtert, wobei der Ver-
fasser auch eine Analyse des Rausches nach seiner Wirkung auf die Phantasie des
Berauschten vornimmt. Bei Feststellung der Grundformen der Phantasie unterscheidet
und analysiert L. die wissenschaftliche, die künstlerische, die Mischformen der
mystischen und metaphysischen Phantasie, endlich die nachschaffende Phantasie der
Schausi)ieler, Virtuosen,*^ Übersetzer, Exegeten und Kritiker aller Art. Besonderen
T h. Poppe, Ästhetik und Poetik. 591
Wert leg-t L. auf seine Grundlegung der Charakterologie. Er verallgemeinert die
beiden Grundfunktionen des Vorstellungslebens, Gedächtnis und Phantasie, zu den
beiden Tvpen des reproduktiven und produktiven Menschen, deren psychologischer
Kern charakterisiert wird. — A. Schöppa (2517), der sich auf Wundt und Lipps
stützt, will mit seiner Arbeit auf die Bedeutung der Phantasie im Schulunterricht
und für die Geistesbildung aufmerksam machen. Er definiert die Phantasie: „Die
Phantasie ist kein für sich bestehender, sondern ein allgemeiner Bewusstseinsvorgang,
der sich als eine Steigerung der normalen Funktionen des Empfindens, Vorstellens
und Fühlens erweist und vornehmlich in den psychischen Prozessen als Angleichung
und Einfühlung, wodurch äussere Eindrücke umgewandelt und beseelt werden,
wirksam ist" (S. 44). Dann beleuchtet er den Einfluss der Phantasie auf das Geistes-
leben, und zwar im Leben, im Unterricht und in der Erziehung des Kindes, und
schildert die Wirkung der Phantasie im Alltagsleben, in den verschiedenen Künsten,
in der Wissenschaft, in Ethik und Religion. — Tiefer als die vorgenannten dringt
M. Palägyi (2516) mit seiner Theorie der Phantasie, die nach ihm nicht bloss für
die Ästhetik eine grundlegende Bedeutung hat, sondern für alle menschliche Er-
kenntnis von fundamentaler Wichtigkeit ist. Ohne Phantasie, sagi P., gibt es über-
haupt keine Erkenntnis. Das soll seine Theorie zeigen, die als ein philosophischer
Beitrag zu einer vitalistisch gesinnten Biologie gelten will. Dem Lebensrätsel kann
ebenso die vitalistische Biologie mit indirekten Messungsmethoden nachgehen wie
die mechanistische Biologie durch direkte mechanistische (physikalisch -chemische)
Forschung. Vitale Tatsachen sind solche, die nur mit einem Bewusstsein zu-
sammenhängen und nur durch ein Bewusstsein unmittelbar bezeugt werden können.
Mechanische Tatsachen dagegen können beliebig viele Zeugen oder Beobachter
haben. Als vitale Tatsachen bezeichnet nun P. die drei Klassen der Empfindungen,
Gefühle und Einbildungen. Diese rein vitalen Vorgänge können zwar zum Bewusst-
sein kommen oder vom Bewusstsein gelenkt werden, sind jedoch an sich nicht
Bewusstseinstätigkeit. Geistige Tätigkeit ist etwas wesentlich anderes als der blosse
vitale Strom von Empfindungs-, Gefühls- und Einbildungsprozessen. P. weist auf
die grenzenlose Verwirrung der Begriffe von der Bewusstseinstätigkeit und dem
nervös-vitalen Prozesse in der modernen Psychologie und Physiologie hin. Die
Psychologie hindert damit auch die Entwicklung einer wahren Wissenschaft vom
Geiste. „Was in ihr Gesundes enthalten ist, entlehnt sie durchaus der Physiologie.
Das übrige ist Scholastik, wie die Assoziationstheorie, oder aber Mythologie der
naivsten Art, wie die Spurentheorie. Sie bedarf einer Reform vom Fundament aus
bis in alle Teile ihrer brüchigen Mauern.'- Die Phantasie wird also von P. in den
vitalen Unterbau unserer geistigen Betätigungen verlegt. Er dehnt dabei freilich den
Begriff der Phantasie so weit aus, dass man ihn mit dem geläufigen psychologischen
Begriff" der „Vorstellung" verwechseln könnte, mit dem überdies der Verfasser sich
kritisch auseinanderzusetzen unterlässt. Wie dem nun sei — er geht von einer
scharfen Sonderung der Tast- und Gesichtseinbildung aus und nennt die Tast-
einbildung die Vorbedingung für die Entwicklung unseres ganzen Phantasielebens.
„Alle Wahrnehmung von Ausdehnung, Lage und Gestalt der Körper ist an die Aus-
führung von wirklichen und eingebildeten Bewegungen um deren Flächen und
Konturen gebunden. Dieser Satz gilt im gleichen Umfange für den sehenden
Menschen wie für den blinden." Damit kommt P. zu dem Haupt- und Stützbegriff
seiner Theorie, dem Begriff der virtuellen Bewegung. „Die Fähigkeit, in der Ein-
bildung Bewegungen oder, wie man auch sagen kann: virtuelle Bewegungen zu
vollziehen, bildet die Grundlage unseres ganzen Phantasielebens." Auf virtuellen
Bewegungen beruht die Erfahrung des Raumes und die Fähigkeit der Lokalisation.
„Virtuelle Hinweisungen sind es, durch welche wir die Orte der Dinge und Er-
scheinungen im Räume fixieren, und durch virtuelle Bewegungen längs der Flächen
und Umrisse der Körper erfassen wir deren Ausdehnung, Lage und Gestalt." Dieser
„direkten Phantasie", die unser Bewusstsein an das Gegenwärtige bindet und durch
die das Gegenwärtige zu einer räumlichen Umgebung ausgestaltet wird, steht gegen-
über die „inverse Phantasie", die uns den sinnlichen Fesseln des Gegenwärtigen
entrückt und auf die der Begriff der Phantasie gewöhnlich eingeschränkt wird.
Zwischen direkter und inverser Phantasie gibt es em beständiges Schwanken, ein
Auf und Ab. Die Prozesse der Umgebung regen die mannigfachsten Empfindungs-
vorgänge an und beschäftigen so in verwickeltester Weise unsere direkte Einbildung,
„während andererseits Gefühlswallungen, Gemütserregungen, Affekte durch ihr fort-
währendes Auf- und Abfluten unsere Aufmerksamkeit von den Vorgängen der
Gegenwart abzulenken suchen, um sie den Hoffnungsbildeni der Zukunft oder den
Erinnerungsbildern der Vergangenheit zuzuwenden oder wieder zu der Wirklichkeit
zurückzuführen". Der Übergang aus der direkten in die inverse Einbildung und
umgekehrt geschieht im allgemeinen unwillkürlich, doch können wir die Prozesse
592 T h. Poppe, Ästhetik und Poetik.
bis zu einem gewissen Grad durch Verstand und Willen regulieren. Die virtuelle
Bewegung ist nun aber durchaus keine geistige oder psychische Tätigkeit, was P.
aus der Beobachtung des Säuglings, aus den automatisierten Bewegungen, aus der
Hypnose beweist. Einbildungsvorgänge sind also nicht der Bewusstseinstätigkeit
zuzuweisen, sondern ordnen sich den Prozessen der Empfindung und des Gefühls
zu, sind mit diesen zusammen als vitale Vorgänge zu betrachten. Im Einbildungs-
prozess hebt sich das Leben mit vollendeter Deutlichkeit vom Mechanischen ab.
„Die Einbildung spielt im Reiche des Vitalen eine ähnliche Rolle, wie die Bewegung
in der mechanischen Welt. Man könnte sie als das vitale Analogon, als das vitale
Äquivalent oder als das vitale Abbild der Bewegung bezeichnen. So wie ein Körper
aus der Gesellschaft anderer Körper in mechanischer W^eise nur durch Bewegung zu
entkommen vermag, so kann ein Lebensprozess sich nur durch die Einbildung aus
den Klammem der Umgebung befreien." Der Einbildungsprozess ist die höchste
Entfaltung des Vitalen. Einer vollständigen Lehre von der Phantasie weist P.
folgende Probleme zu: 1. das Problem vom Verhältnis der Einbildungsvorgänge zu
den Akten des Bewusstseins (die Bedeutung der Phantasie für alle logischen,
ästhetischen, ethischen Betätigungen des menschlichen Geistes); 2. das Problem vom
Verhältnis der Einbildungsvorgänge zu den Empfindungs- und Gefühlsprozessen,
sowie das Verhältnis dieser drei Komponenten zu dem vegetativen Lebensuntergrunde,
d. h. dem Eigenleben der Zellen, Gewebe und Organe des Organismus; 3. das
Problem vom Verhältnis der Phantasie oder der eingebildeten Bewegung zur wirk-
lichen oder mechanischen Bewegung (die naturphilosophische Bedeutung des Vitalis-
mus und des Mechanismus). Der Verfasser geht nur auf das mittlere näher ein und
zeigt, wie bei der Zusammenordnung unseres Empfindungs- und Gefühlslebens
(physiologisch ausgedrückt durch das Zusammenarbeiten des zerebrospinalen und
des sympathischen Nervensystems) die eingebildete Bewegung eine vermittelnde
oder verbindende vitale Funktion darstellt. Physiologisch besehen, ist die ein-
gebildete Bewegung das vitale Äquivalent zweier in sehr kurzer Zeit aufeinander-
folgender und daher sich aufhebender realer Reflexbewegungen. „Denkt man sich
die virtuellen Bewegungen aus dem vitalen Prozesse ausgeschaltet, so fallen alle
Sinnesfunktionen auseinander, und es hört alle Zusammenordnung zwischen
Empfindungs- und Gefühlsleben auf; kurz, es fehlt die Verbindung zwischen allen
Vorgängen, die die Grundlage unserer Wahrnehmung und unseres Gedächtnisses
überhaupt bilden, und der ganze stolze Bau menschlicher Bewusstseinstätigkeit stürzt
zusammen." — Die Brücke von den Erörterungen über die Phantasie zu den Unter-
suchungen des künstlerischen Schaffens schlägt der Vortrag von S. Freud (2513).
Er geht aus von dem Gegensatz zwischen Spiel und Wirklichkeit. Das Spielen des
Kindes und das Phantasieren des Dichters wird von beiden sehr ernst genommen,
aber zugleich von der Wirklichkeit scharf gesondert; nur dass das Kind seine
imaginierten Objekte und Verhältnisse gern an greifbare und sichtbare Dinge
der wirklichen Welt anlehnt. Der Erwachsene ersetzt das kindliche Spielen durch
Phantasieren, aber er schämt sich seiner Phantasien und versteckt sie vor anderen,
und erst eigentlich bei nervösen Erkrankungen treten die Tatsachen des versteckten
Phantasielebens zutage. „Man darf sagen, der Glückliche phantasiert nie, nur der
Unbefriedigte. Unbefriedigte Wünsche sind die Triebkräfte der Phantasien, und jede
einzelne Phantasie ist eine Wunscherfüllung, eine Korrektur der unbefriedigenden
Wirklichkeit." Zwei Hauptrichtungen unterscheidet dabei F.: die ehrgeizigen und
die erotischen Wünsche. Jeder wirksame neue Lebenseindruck gibt den Phantasien
die sogenannte „Zeitmarke". „Das Verhältnis der Phantasie zur Zeit", erklärt F., „ist
überhaupt sehr bedeutsam. Man darf sagen: eine Phantasie schwebt gleichsam zwischen
drei Zeiten, den drei Zeitmomenten unseres Vorstellens. Die seelische Arbeit knüpft
an einen aktuellen Eindruck, einen Anlass in der Gegenwart an, der imstande war,
einen der grossen Wünsche der Person zu wecken, greift von da aus auf die
Erinnerung "eines früheren, meist infantilen, Erlebnisses zurück, in dem jener Wunsch
erfüllt war, und schafft nun eine auf die Zukunft bezogene Situation, welche sich als
die Erfüllung jenes Wunsches darstellt, eben den Tag-traum oder die Phantasie, die
nun die Spuren ihrer Herkunft vom Anlass und von der Erinnerung an sich trägt."
Dies Verhältnis findet nach F. seine Analogie beim Dichter und seinen Schöpfungen.
Er stellt, jedoch mit dem Vorbehalt des Ungefähr, die Formel auf: „Ein starkes
aktuelles Erlebnis weckt im Dichter die Erinnerung an ein früheres, meist der
Kindheit angehöriges Erlebnis auf, von welchem nun der Wunsch ausgeht, der sich
in der Dichtung seine Erfüllung schafft; die Dichtung selbst lässt sowohl Elemente
des frischen Anlasses als auch der alten Erinnerung erkennen." Um jedoch die
Dichtung mit ihrem egozentrischen Kern für andere zugänglich zu machen, mildert
der Dichter den Charakter des egoistischen Tagtraumes durch Abänderungen und
Verhüllungen und besticht uns in der Darstellung seiner Phantasien durch rein
T h. Poppe, Ästhetik und Poetik. 593
formalen, d. h. ästhetischen, Lustgewinn. „Man nennt einen solchen Lustgewinn, der
uns geboten wird, um mit ihm die Entbindung grösserer Lust aus tiefer reichenden
psychischen Quellen zu ermöglichen, eine Verlockungsprämie oder eine Vorlust. Ich
bin der Meinung, dass alle ästhetische Lust, die uns der Dichter verschafft, den
Charakter solcher Vorlust trägt, und dass der eigentliche Genuss des Dichtwerkes
aus der Befreiung von Spannungen in unserer Seele hervorgeht." — P. Altheer
(2518) will unter einem Erlebnis des Dichters nicht etwa nur die persönlichen, die
den Menschen direkt berühren und die im allgemeinen ausschliesslich als „Erleb-
nisse" angesprochen werden, gelten lassen, sondern auch die unpersönlichen, die
dem Dichter, dem Künstler aus äusseren Eindrücken in die Seele geprägt werden,
ohne dass sie ihn besonders zu berühren und sich mit seiner Person zu befassen
brauchen. — Man wird übrigens nicht zum Dichter geboren, meint C. Spitteler
(2538), ,, sondern erst im Jünglingsalter zum Dichter gestürmt, und zwar von ver-
schiedenen Seiten her. Ob aber die Keime, die der Sturm aufwühlt, später zu
Kunstwerken gedeihen, hierüber entscheiden weniger die Fähigkeiten, als die
Charaktereigenschaften, die einer vorrätig hat". — Ausführlich handelt J. Kl. Kreibig
(2526) über die Psychologie (nicht Theorie, wie die Bibliographie hat) des Kunst-
schaffens. Aus dem Gewirr der Meinungen schält er drei Grundtypen von Lehren über
den Kern des künstlerischen Produzierens heraus: die Intuitionstheorie (das Kunstwerk
entsteht aus heiligem Wahnsinn, ekstatischem Rausch), die Phantasietheorie (das Kunst-
schaffen besteht in einer Leistung der bewussten Phantasie) und endlich die Theorie
der logischen Funktion (der kritisch arbeitende Scharfsinn des Künstlers ist die
einzige Quelle des Kunstschaffens). Die Verfechter dieser Theorien, so zeigt K., nehmen
einen Teilvorgang für den ganzen Prozess. In Wahrheit wirken die produktiven
Faktoren der Konzeption, Komposition und Koadaptation ineinander zur Erzeugung
des Kunstwerks. Für das mittlere Stadium der Komposition, die als die eigentliche
Werkstätte des schaffenden Geistes eine Leistung* der bewussten Phantasie bedeutet und
„im Gestalten und Verknüpfen von reproduzierten Bildern und Relationen von
Bildern zu einem als Kunstwerk wirkenden Ganzen" besteht, verwertet K. den von
Ehrenfels eingeführten Begriff der Gestaltqualität. „Die Phantasie des schaffenden
Talentes und Genies erzeugt nicht die Elemente, die eben durch äusseren Zufall,
Erfahrungsstoff und Reflexion geliefert werden, sondern die Gestaltqualitäten der
Bilder und des Gesamtwerks." Zusätzlich behandelt dann K. noch die Frage nach
der Natur des Talentes und Genies. — Wenn R. D e h m e 1 in einem „spiritistischen
Dialog" zwischen Goethe und sich, betitelt „"Naivität und Genie" (enthalten in X. 2478),
das Resultat zieht, „dass die geistige Reflexion die formbestimmende Triebkraft ist",
so gibt er offenbar der Intuitionstheorie mit Entschiedenheit den Abschied; 0. Walzel
dagegen scheint (in seinen „Hebbel-Problemen") die Tätigkeit des inspirierten Sehers
als das Höhere. — Aus der Verschiedenheit der Standpunkte entnimmt R. M. M ey er
(2527) den Anlass, den Begriff und das Wesen der Improvisation zu beleuchten. Von
vornherein weist M. auf einen sehr wichtigen Punkt hin, dass nämlich die Improvisation
eine — bewusste oder unbewusste — Vorbereitung voraussetzt. Aus einer näheren
Betrachtung der improvisatorischen Tätigkeit ergibt sich die Definition: ., Improvisation
nennen wir diejenige Art des dichterischen Prozesses, bei der dem Angebot von
Ausdrucksformen und Ausdrucksmitteln durch das Gedächtnis die geringste Hemmung
entgegengesetzt wird." Die Hingabe an das Gedächtnis, in der das Wesen der
Improvisation liegt, ist in ihrem verschiedenen Mass historisch und individuell, aber
auch national bedingt. Die Improvisation ist bei den Romanen so beliebt, weil sie
das Volk der Tradition, d. h. der Nachgiebigkeit gegen das Gedächtnis sind, und sie
ist unter den Romanen bei den Italienern am besten gepflegt worden, bei denen
Tradition, religiöse Gebundenheit, geistiger Gemeintypus am stärksten entwickelt sind,
und die obendrein in der Sprache am' treuesten" die Tradition erhalten. Für den
wahren KünsÜer ist die Improvisation ein Ausnahmefall, der ihm allenfalls ein Bruch-
stück oder ein kleineres Ganzes in den Schoss wirft. Ein grosses Kunstwerk kann
niemals der wirklichen Improvisation verdankt werden, soviel auch selbst der
reflektierende Dichter bei der Ausführung im einzelnen der Inspiration überlassen
darf — Der Artikel „Originalität" (2534) ist eine Sammlung von Belegen, die der
Undläufigen Ansicht entgegentreten sollen, dass Originalität die absolute Neuheit der
Einzelgedanken, Themen, Motive zur notwendigen Voraussetzung habe. —
Genie und Talent. Während sich J. Kl. Kreibig (2526), im An-
schluss an seine oben erwähnten Untersuchungen, damit begnügt, die Unterschiede
zwischen dem künstlerischen Talent und Genie zu beleuchten und Talent eine Person
nennt, deren Fähigkeiten in dem Grade gesteigert sind, dass sie Werke von allgemein
anerkanntem ästhetischem Wert hervorzubringen vermag, Genie dagegen einen
Künstler, der dank seiner gesteigerten Fähigkeiten ästhetisch vorbildliche Werke
mit dem Merkmal der Originalität schafft, dehnt A. R e i b m a y r (2537) seine Studien
594 Th. Poppe, Ästhetik und Poetik.
auf das Talent und Genie überhaupt aus und beginnt seine weitschichtigen Aus-
führungen mit folgender naturwissenschaftlicher Definition des Talentes und Genies:
„Jeder über das Mittelmass der geistigen Befähigung seines Zeitalters und seines
Kunstzweiges hervorragende Charakter ist ein Talent. Jedes Talent, welches die
Gabe der Erfindung, Neuschaffung in irgendeinem Kunstzweige besitzt, ist ein Genie."
Die Ursache der Verschiedenheit des Talentes und Genies findet R. in der Blut-
mischung der Ahnen. Er bezeichnet es als seine Aufgabe, die genealogischen Blut-
mischungsverhältnisse des Talentes und Genies im allgemeinen zu erforschen. Inzucht
und Vermischung spielen dabei eine Hauptrolle. Als Faktoren bei der Züchtung des
individuellen Talentes und Genies kommen in Betracht: 1. Hochgezüchtete Intellekte
und ebensolche Wurzelcharaktere (Willensenergie, Fleiss, Orientierungsvermögen),
vorzugsweise ein Produkt der Übung und Vererbung der männlichen Inzuchtahnen
des Talentes und Genies; 2. hochgezüchtete künstlerische Gefühle, vorzugsweise ein
Produkt der Übung und Vererbung der weiblichen Inzuchtahnen des Talentes und
Genies. Der erste Faktor bildet die Grundlage des ursprünglichen Talentes. Beide
Faktoren zusammen bilden die gemeinschaftliche Erbschaftsmasse, worauf die spezifisch
künstlerische Anlage des genealogisch vererbten Talents sowohl als des Genies beruht.
Dazu kommt 3. die künstlerische Erziehung und 4. ein entsprechendes klimatisches,
wirtschaftliches und soziales Milieu, Konzentration und die Wirkung der Konkurrenz
der Talente. Für die Züchtung des Genies bezeichnet R. als spezifischen Faktor:
5. „eine grössere Freiheit und Beweglichkeit des Willens und des Intellektes, wie
diese stets die Folge einer in den letzten Ahnenreihen vor sich gegangenen günstigen
Blutmischung ist, während umgekehrt die grössere Gebundenheit und Schwerfällig-
keit des Willens und Intellektes beim Talent in der Regel die Folge einer engeren
Inzucht bei den unmittelbar vorausgehenden Ahnenreihen ist". Im weiteren geht R.
auf die Naturgeschichte des Talentes und Genies der einzelnen Künste ein — das
Wort Künste jedoch hier nicht nur im prägnanten Sinn, sondern überhaupt als
Könnerschaften gefasst — , gibt dann die Charakteristik des gesunden harmonischen
wie des pathologischen und verkommenen Talentes und Genies, verfolgt das Schicksal
des individuellen Talentes und Genies wie das der talentierten und genialen FamUien,
untersucht das Aussterben der talentierten und genialen Familien im Mannesstamme
und das geographische und historische Auftreten der talentierten und genialen
Familien. Der zweite Band gibt Zusätze sowie historische, genealogische und
statistische Belege zu den Ausführungen des ersten. Eine Fülle interessanten Materials
ist in R.s Arbeit zusammengetragen. — Das Problem der Wirkung von Inzucht und
Vermischung auf die künstlerische Begabung dehnt R. Dehmel (2535; auch in
N. 2478 enthalten) aus auf die Frage nach dem Verhältnis von Rasse und Talent
und bekennt sich zu der Meinung, dass die Rasse für die künstlerische Begabung
nichts zu bedeuten habe. Darin tritt ihm A. B a r t e l s als erklärter Rassentheoretiker
mit Entschiedenheit entgegen. — 0. A. H. Schmitz (2544) deutet auf Punkte, die
auch Reibmayr hervorhebt, wenn er die Genialität des weiblichen Geschlechts in die
inspiratorische, befruchtende Wirkung auf den Mann verlegt. Die Genialität der
Frauen darf nicht an ihren kontrollierbaren geistigen Einzelleistungen gemessen
werden, unter den Frauen, meint Seh., gibt es mehr genialische Naturen als unter
den Männern, wenn es auch kaum jemals weibliche Genies gegeben hat. Der Verfasser
stützt sich sogar mit seinen Anschauungen auf die einer Frau, Lilli Braun. — Ver-
wandte Gedanken über die künstlerische Begabung der Frau im allgemeinen scheint,
nach J. Harts Auseinandersetzung zu urteilen, auch K. Scheffler (2686) zu ver-
treten. — Nach E. L. F i s c h e r (2540) steht über den verschiedenen Lebensidealen,
die im Lauf der Geschichte hervorgetreten sind (das sokratische Ideal: das intelligente
Menschentum; das griechische Ideal: das schöne Menschentum; das römische Ideal:
das politisch-machtvolle Menschentum; das mittelalterliche Ideal: das religiös-kirchliche
Menschentum; das Renaissance-Ideal: das freie Menschentum; das Humanitäts-Ideal:
das menschliche Menschentum; das Nietzschesche Ideal: das Übermenschentum), und die
wohl Wahrheitsmomente enthalten, aber einseitig sind, als das höchste menschliche
Lebensideal das Divinitätsideal oder das göttliche Menschentum,. „Wir können wohl
nicht deus, aber divus werden." Den göttlichen Menschen nennt F. den „Gross-
geist", und er entwirft von ihm in seinem Buch ein Idealbild. „Der Grossgeist ist
der höchste Mensch, die Krone der Menschheit, der wahre Übermensch, da er die
anderen Menschen in vielfacher Beziehung weit überragt, die Spitze der Kultur-
entwicklung, das erhabenste Menschenideal, nach dem wir alle streben sollen, um
ihm möglichst ähnlich zu werden und so das Göttliche nach Kräften in uns dar-
zustellen. Er ist das Ziel der Erdentwicklung, die offenbar darauf hinausgeht, das
Geistesleben immer höher zu bilden und seiner Vollkommenheit mehr und mehr
entgegenzuführen." Wenn es diesen höchsten Menschen in voller Reinheit bisher in
der Welt nicht gegeben hat, so finden sich seine Grundzüge doch tatsächlich aus-
Th. Popi)t', Ästhetik und Poetik. 595
geprägt in den verschiedenen genialen geschichtlichen Persönlichkeiten. F. will diese
zerstreuten Grundzüge in einem Charakter- und Idealbild harmonisch vereinigen und
systematisch darstellen. „Das Grundwesen des (irossgeistes besteht in dem unab-
lässigen Streben, mit den besten Mitteln seiner Natur die höchste Vollkommenheit zu
erlangen." Auf Grund der Dreiteilung: Denken, Wollen, Fühlen nennt F. als die
besten Mittel des Grossgeistes: das vorzüglichste Denken, das erhabenste Streben, das
feinste Fühlen. Die höchste Vollkommenheit aber liegt in der klarsten und tiefsten
Erfassung der Wahrheit, in der Ausführung bedeutender hervorragender Werke und
in der Entwicklung edelsten Charaktere. Nach diesem Programm beleuchtet F., nicht
immer der Banalität entgehend, eine grosse Reihe genialer Persönlichkeiten. —
Stil, Form, Rhythmus. „Stil", so sagt K. S c h u 1 1 z e (2559) treffend,
„ist Eigenart des Erlebnisausdrucks, ist eigengewachsener Ausdruck besonderen Er-
lebens." — Eine verwandte Anschauung liegt auch den Ausführungen M. R o s s i s
(2550a) zugrunde. — Auf die Schwierigkeiten der psychologischen Stilanalyse weist
F. Rose (2551) hin. Einer wissenschaftlichen Stilistik teilt er zwei Aufgaben zu :
Verwendung der Stilmittel als Schlüssel für das Verständnis der Einzelseele und
psychologische Analyse der Stilmittel als gegebener Tatsachen. — Der erstgenannten
Aufgabe besonders hat sich A. Fries mit Leib und Seele gewidmet. Von seiner
induktiven, impressionistischen Stilmethode gibt er mit grosser Wärme Rechenschaft
in dem Vorwort zu seinem neuen Heft „Aus meiner stilistischen Studienmappe.
1. Heinrich von Treitschkes Stil. 2. Richard Wagners Stil in Vers und Prosa. Mit
einer Beilage: Anmerkungen zu den von Billeter veröffentlichten Proben aus , Wilhelm
Meisters theatralischer Sendung'" (Berlin, Borussia. 1910. 92 S.). Er huldigt, um
es kurz zu sagen, einem Ideal stilistischer Psychometrie, wenn ich diesen ander-
wärts gebräuchlichen Ausdruck übernehmen darf. — Die „kulturhistorische Studie"
von F. Schweickhardt (2553) hat mit diesen Problemen nichts zu schaffen; sie
ist in der Hauptsache eine kritische Musterung der neueren Bestrebungen in der
Architektur und im Kunstgewerbe. —
Ästhetische Kultur. Schlimm sieht es bei uns aus mit dem, was
dieser Begriff bezeichnet. Das ist das Leitmotiv verschiedener Betrachtungen.
J. G a u 1 k e (2569) schildert ausführlich den verderblichen Einfluss der Kapital- und
Geldwirtschaft auf alle Zweige des Kulturlebens, auf die Kunst, die Literatur, das
Theater und die gesamte moderne Lebensführung. Der Mensch unserer Zeit ist ent-
weder Erwerbs- oder Arbeitsautomat; ein harmonisches Ausleben der Persönlichkeit
ist nicht mehr möglich. — Von höherer Warte aus lässt K. Scheffler (2595) seine
Blicke über dasselbe Gebiet schweifen. Wo Gaulke in der blossen Jeremiade stecken
bleibt, erhebt sich Seh. zu ernstem, männlichem, ethischem Pathos. Sein Buch ist
eine Reihe von sieben klar und lebendig durchdachten Aufsätzen, von denen man
besonders den fünften, „Die Ideologen", der bussfertigen Lektüre aller jener empfehlen
möchte, die jahraus, jahrein für Kultur und Kunst eifern und sie fördern wollen, und
deren Elukubrationen einem Berichterstatter für dieses Gebiet mit jedem Jahr mehr
auf die Nerven fallen. — Auch K. H e s s e in einem Vortrag „Kultiu-ideale und Volks-
erziehung" (MhhComeniusGes. 17, S. 212—36) weist auf die Vorherrschaft des sach-
zentrischen Denkens an Stelle des menschzentrischen Denkens hin, „welche jene
grosse allgemeine Schwerpunktsverschiebung in unserer Welt- und Lebensauffassung
hervorbringt, die uns aus dem seelischen Gleichgewicht zu bringen droht". Daher
sucht unsere Zeit nach einem Kulturideal. Das Ideal der Humanität muss uns wieder
eingefleischt werden. — Die Zerfahrenheit unserer künstlerischen Kultur bemerkt
ebenso W. H e g e 1 e r (2571) wie E. H e y c k (2572), der auf verschiedene besonders
krasse Geschmacklosigkeiten den Finger leert und im besonderen am Beispiel der
Griechen den Satz erweist, dass das Ästhetische im letzten Ursprung gar nicht durch
die Kunst entsteht, so dass es von ihr ins Leben übergeht, sondern aus dem Leben.
„Aus dessen geeigneter Vorentwicklung muss das Ästhetische oder das Schöne werden,
dass es von da aus die Kunst empfängt und aufnimmt." — Von den Regungen eines
neuen Idealismus, dessen Notwendigkeit so allgemein anerkannt wird, kündet ebenso
das in poetisch beschwingten kurzen Betrachtungen sich ergehende Büchlein von
Th. Christ: „Heimat. Von der Schönheit und dem Leben" (Leipzig, Eckardt.
91 S.), wie die für praktische Zwecke bestimmte Sammlung von Vally Nagel
(2580). — Einer reicher facettierten geistigen Kultur entstammen die Blätter
von Fr. Blei (2578), die von allerhand Dingen des Lebens und der Kunst geist-
reich plaudern. — Während K. Hartmann (2581) den Philister zaust, bemüht sich
F. K u n t z e (2582) um seine Begriffsbestimmung. —
Ästhetische Bildung und Erziehung. Kunst ist für A. Kutscher
(2587) zum selbständigen, rein aus sich verständlichen Ausdruck gekommenes Lebens-
gefühl, und daraus leitet er die Bedeutung der Kunst für das Leben, ihren Wert für
die Erziehung und die Pflichten der Kritik ab. — Die populären Vorträge von
Jahresberiohte für neuere dentselie Literaturgeschichte. XII/XX. I3
596 Th. Poppe, Ästhetik und Poetik.
A, Horneffer (2449), dem überhaupt das Problem der künstlerischen Erziehung-
am Herzen liegt (2585), befassen sich ausführlicher mit dem Verhältnis von Mensch
und Form oder mit anderen Worten : von Kultur und Kunst. Er will seine Betrachtungen
als eine Antwort auf Piatons Darstellung des Problems in seinem „Staat" ang-esehen
wissen. Bildung- und Schulung sind nicht nur für den schaffenden Künstler, sondern
auch für den Kunstbetrachter und also für das Gedeihen der Kunst überhaupt
unentbehrlich. Aber nicht nur zur Kunst, sondern auch durch die Kunst muss der
Mensch erzogen werden. Und das erfolgt, wenn der Mensch die Überwindung der
Materie durch den Geist, die Ordnung- des Chaos durch die gestaltende Schöpferhand
im Kunstwerk mit lebendiger Ehrfurcht fühlt. „Wir können", meint H. am Schluss
seiner Ausführungen, „uns den Formwert des Kunstwerks nur dadurch zu eigen
machen, dass wir uns selber zur Form erheben, uns ordnen, beherrschen und alles,
was wir haben und sind, zum tönenden und leuchtenden Kunstwerk zusammen-
schliessen." — Bei einer Prüfung der Frage, welche Bedeutung der ästhetischen Er-
ziehung in der Volksschule zuzumessen sei, kommt C. A, Ohly (2588) zu dem
Resultat, dass die ganze Bewegung zugunsten einer ästhetischen Bildung für die
Volksschule, wenn auch sicher nicht bedeutungslos, so doch nicht von so ein-
schneidender Wichtig-keit ist, dass darauf etwas wie eine neue Ära des erziehenden
Unterrichts gegründet werden könnte. „Was in ihr berechtig-t ist, weist pädagogisch
und didaktisch schliesslich immer wieder auf die erprobten Grundlagen und Wege
der bisherigen Bildungskunst zurück. Dass diese weit mehr ästhetische Werte in
sich aufnehmen kann und sollte, als sie vielfach bisher getan, ist gar nicht zu be-
zweifeln, aber ebenso unbedenklich darf von ihr behauptet werden, dass sie mit den
ihr bereits zu Gebote stehenden Mitteln befähigt ist, auch den in der Forderung nach
ästhetischer Bildung in unseren Tagen neu und schärfer hervortretenden Gesichts-
punkten gerecht zu werden." —
Richtungen der Kunst: Klassizismus. Den tiefgehenden und
unüberbrückbaren Gegensatz der modernen Kunstanschauung- zur klassischen findet
H. Baumgart (2601) darin, „dass die moderne ihren eigensten Vorzug darin setzt,
an der blossen, möglichst starken Befriedigung des Leidenschaftsbedürfnisses es sich
genügen zu lassen, die sie durch die möglichst getreue Reproduktion der Natur und
der Wirklichkeit zu erreichen meint; während die klassische Kunstanschauung darüber
hinaus nun erst ihre Hauptforderung stellt: dass die Erregung der ästhetischen Energie
beschaffen sei, den Menschen zu einem höheren Zustand zu erheben, d. h. dass sie
sich in einer reineren, seine Bestimmung in höherem Grade erfüllenden Weise voll-
ziehe, als das im Leben geschieht". Diesen Gegensatz erläutert B. sehr nach-
drücklich am Beispiel der Sophokleischen und der Hofraannsthalschen Elektra. —
A. von Gleichen-Russwurm durchwandert in seinem Aufsatz „Die Antike
in der modernen Welt" (Kw. 21, S. 269—79) die verschiedenen europäischen Literaturen,
um einige Modifikationen des antiken Einflusses in ihnen aufzuzeigen. — Wohin der
Aufsatz von K. Storck (2605) gerichtet ist, deutet der Untertitel an: „Grundsätz-
liches zur Schadow-Ausstellung der Berliner Kunstakademie". Er arbeitet die Gegen-
sätze heraus, die zwischen formal-idealistischer und geistig-idealistischer Kunst einerseits
und der „Ausdruckskunst", die im Erleben des Künstlers wurzelt, bestehen. Jene
Idealismen bedienen sich beide des Verstandes; er bringt nach der einen Richtung
ein Überwiegen der Technik, nach der anderen Ideenkunst, Allegorie. Die wahre
Ausdruckskunst ist der unerbittlichste Feind eines hohlen Idealismus. —
Realismus und Naturalismus. Das Wesen des künstlerischen
Realismus wird von G. Simmel (2606) in eine interessante Beleuchtung gerückt.
Er zeigt, dass die Wirklichkeit, die der Realismus entweder direkt (durch äusserliche
Nachahmung der Wirklichkeitsinhalte) oder indirekt (durch ein Erzielen gleicher
psychologischer Reaktionen wie der Wirklichkeit gegenüber) in die Kunst hinein-
ziehen will, eigentlich nicht weniger eine Idee ist wie die Ideen Religion oder Ver-
sittlichung oder Vaterland. Die Wirklichkeit ist etwas Abstraktes. „Die Sinne können
sie uns nicht geben, sondern umgekehrt ist sie etwas, was wir den Sinnen geben,
eine Beziehung des Geistes zu dem unaussprechlichen Geheimnis des Seins, keine
besondere, anschauliche Eigenschaft der Dinge, sondern eine Bedeutung, die über
die Summe ihrer Eigenschaften kommt." Die Wirklichkeit ist der Kunst fremd, die
Sache der Sinne ist, die nur mit den anschaulichen Inhalten der Dinge rechnen und
wirken kann. „Wenn also der Realismus seine Wirkungen aus denjenigen aufbaut,
die gerade dem Sein der Dinge, nicht aber ihrer reinen, von ihrer Wirklichkeitsform
abgelösten Erscheinung entsprechen, so wird er damit der Kunst als solcher nicht
weniger untreu, als er es der ,idealisierenden' Kunst vorwirft." — Neben die Be-
trachtung des Philosophen möge man die Erwägungen rücken, die ein Künstler und
Dichter wie R. Dehmel (2629; auch in N. 2478 enthalten) vor diesen Problemen
anstellt. —
Th. Poppe, Ästhetik und Poetik. 597
H e i m a t k u n s t. Hierzu ergreift A. Bartels (2609) wieder das Wort
und beginnt: „Wenn mir Gott noch auf eine Reihe von Jahren hinaus das Leben
schenkt und die Kraft erhäh, so werde ich einmal die Geschichte der Heimatkunst
schreiben, und es wird ein weit inhaltsreicheres und fesselnderes Buch geben, als sich
unsere Literaturweisen träumen lassen." Er geht auf die Geschichte der Ende der
90er Jahre mit dem Schlagwort etikettierten und programmatisch zugespitzten
Bewegung ein und bekennt von sich: „Mag das Wort Heimatkunst vielleicht nicht
von mir stammen, die Sache früh gewollt, sie in die historische Entwicklung und die
der Gegenwart hineingestellt, sie ästhetisch vom Allgemeinen zum Besonderen hinüber-
geführt zu haben, dies Verdienst nehme ich allerdings für mich in Anspruch." Er
zählt dann eine Reihe heimatkünsllerischer Leistungen auf. — Die Heimatkunst wird
von 0. Kn app (2613) als Tantenkunst durchgehechelt, und in einem anderen Aufsatz
(2614) wendet er sich gegen die Literaturinquisition, die in Bartels verkörpert
scheint. — Wider das ostentative Hervorkehren des Deutschtums findet B, G o e t z
(2612) verständige Worte. — Der Werdandi-Bund (2615, 2616) leistet an moderner
Deutschtümelei Besonderes. —
Kunstbeziehungen: Kunst und Natur. Seine Untersuchungen
über das Landschaftsgefühl im frühen 18. Jahrhundert knüpft F. Kammer er (2630)
vor allem an Hagedorn und Haller an. Beide wurzeln in der Schäferlandschaft des
17. Jahrhunderts, von der sich Haller jedoch durch Hineinziehen des Hochgebirgs
in die Dichtung zu lösen beginnt. Brockes, Hagedorn, Haller erweitem das ästhetische
Empfindungsvermögen, ohne dass die Entwicklung der dichterischen Formungs-
fähigkeit gleichen Schritt hält. Ein stark zunehmender Realismus wirkte hemmend
darauf. Erst Goethe vermag die Landschaft in künstlerische Formen höchster
Potenz umzubilden. Der Verfasser gibt im Anhang sehr reichhaltige Materialien für
eine Bibliographie zur Geschichte des Landschaftsgefühls. —
Kunst und Volk. Auf die Trennung der Kunst vom Volksempfinden,
die in der Periode des Humanismus und der Renaissance begann und in dem „stil-
losen und ziellosen 19. Jahrhundert" ganz imd gar eintrat, geht F. Norikus (2636)
ein. Er sieht eine normale Entstehung und Entwicklung der Kunst nur in der
Antike und im Mittelalter, „in jeder auf dem Boden der Heimat sich ungestört auf-
bauenden Kultur eines Volkes". Den Bruch zwischen Kunst und Volksempfinden
gilt es in kommenden Zeiten wieder zu heilen. „Die organische Verbindung zwischen
Volk und Künstlertum wiederherzustellen, die hohen und niederen Künste auf ihren
natürlichen, sozialen und geschichtlichen Boden zurückzuführen und in volkstüm-
licher Form und in volkstümlichem Inhalte aufzubauen, ist das grosse Werk der
kommenden Tage." — S. Lublinski (2632) erhebt die Forderung der Monumentalität
an die moderne Kunst. „Wenn die Kunst", meint er, „nicht hinter dem praktischen
Leben zurückbleiben will, das mit seinen Organisationen den Erdball umspannt, dann
muss sie grösser sein als dieses Leben. Dann muss sie die latente und rationalistische
in eine freie und künstlerische Monumentalität verwandeln." —
Religion und Kunst. Die Zusammenhänge und Gegensätze zwischen
Religion und Kunst werden eifrig erörtert. Von der lebensunkundigen Beschränktheit
zu meinen, dass die eine die andere „ersetzen" könne, sind natürlich L. Corinth
(2640), P. E r n s t (2641), F. W. F o e r s t e r (2642), K. K ö n i g (2644), W. Nithack-
S t a h n (2646) und W. L e n t r o d t (2482) durchaus entfernt. Was in ihren Bei-
trägen an wechselnden Gesichtspunkten durch das Medium der verschiedenen Per-
sönlichkeiten zutage tritt, findet man klar und übersichtlich in dem Vortrag von
R. Honigberg er (2643) zusammengefasst. Dass gewisse enge Beziehungen
zwischen dem religiösen und dem Kunsttriebe bestehen, ist zweifellos. 1. Beide sind
ursprünglich ungetrennt im geistigen Leben der Menschheit vorhanden (Mythologie,
Mythus, Kosmogonien). 2. Auch im späteren Stadium trennen sie sich nie völlig
voneinander, indem sowohl im Kunstschaffen und im Kunstgenuss religiöse Momente
sich wirksam zeigen, wie auch andererseits in der Religion künstlerische Triebe
nachweisbar sind (Kultus, ästhetisch bedingte Vorstellungen von Gott, vom
Jenseits usw.). 3. In beiden macht sich der Begriff der Offenbarung geltend (vates
== Dichter und = Prophet; religiöse und künstlerische Inspiration). ^4. Beide haben
ihre Wurzel im Gefühl, und 5. in beiden spielt die Phantasie eine entscheidende Rolle
(Mystisches „Schauen Gottes"; Schleiermachers „Anschauen des Universums als des
göttlichen Kunstwerkes"). Bei alledem dürfen der religiöse und der künstlerische
Trieb doch nicht identifiziert werden, und die Kirnst ist auch durchaus nicht in der
Lage, die Religion zu ersetzen. Denn 1. die Kunst rechnet mit der Illusion — H.
würde besser sagen: bei der Kunst wird die Wirklichkeitsfrage gar nicht erst
gestellt — , dagegen rechnet die Religion mit transzendenten Realitäten. 2. Die Kunst
wendet sich ausschliesslich an das Gefühl, die Religion an das Gefühl und den
Willen. 3. Die Kunst begnügt sich mit dem ästhetischen Genuss, die Religion strebt
43*
598 Th. Poppe, Ästhetik und Poetik.
über das „Anschauen" hinaus nach Erlösung-. 4, Die Kunst muss sich tiicht not-
wendig* mit den letzten Frag-en des Lebens auseinandersetzen, die Relig-ion will
immer zugleich unsere Weltanschauung- zum Abschluss bringen. 5. Die Kunst
entbehrt der — nachwirkenden — einigenden Macht, die Rehgion treibt immer zur
Gemeinschaft, Das praktische Verhältnis zwischen beiden liegt so, dass Kunst ohne
Religion verarmt, Religion ohne Kunst verödet. — Th. Poppe (2648) sieht das
religiöse Urphänomen im mj^stischen Erlebnis und zeigt in Streiflichtern über eine
Reihe von .Poeten, dass der Mangel oder das Ausbleiben des positiven religiösen
Erlebnisses, kurz, die Irreligiosität des einzelnen für ihre Kunst keinen Schaden
bedingt. Der Poet ,,kann ein grosser Dichter sein, ohne eine Spur von Bedürfnis
und Drang nach dem religiösen Erlebnis, ohne die seelische Anlage und Möglichkeit
seines Erlebens. Aber es ist nicht zu leugnen, dass die Weite und Tiefe der Poesie
eines Dichters gewinnt durch die Ausstrahlung des religiösen Erlebnisses, ja schon
durch das Vorhandensein des Bedürfnisses nach ihm". Der Verfasser steht mit
Gottfried Keller, auf den er sich beruft, auf der Ansicht, dass die religiöse Anlage
einem Teil der Menschen angeboren ist, dem anderen nicht, ganz abgesehen von
allen Lehren der Religion. Das bestätigt auch die Prüfung der herangezogenen
Dichter (Heine, Mörike, Hebbel, Grillparzer, Keller, Fontane). —
Kunst und Moral. Eine Sittlichkeitsdebatte im bayerischen Landtag,
die 0. von E r 1 b a ch (2667) im Anhang seiner Ausführungen über pornographische
Kunst und Literatur abdruckt, hat das alte Kapitel von Kunst und Moral wieder
aufgerollt. Die Pornographie wird natürlich von niemand in Schutz genommen,
auch nicht von denen, die selbst schon, wie etwa L. T h o m a (2666) oder
0. J. B i e r b a u m (2651), den Zeloten ein Dorn im Auge sein mögen. Die aka-
demischen Erörterungen über Kunst und Sittlichkeit sind im allgemeinen recht
belanglos. Gewiss fallen auch verständige Worte, wie etwa bei F. Offermann
(nicht Ostermann) (2658) und anderen. In einem besonderen Fall, nämlich
aus Anlass der Konfiskation und Wiederfreigabe von Artzibaschews Roman
„Ssanin" (2673), führte die erotische Libertinage dieses Buches zu einer lebhaften
Debatte (2674). — In ausführliche Untersuchungen über Schamgefühl, Sittlichkeit
und Anstand, besonders in geschlechtlicher Hinsicht, vertieft sich der bekannte Natur-
prediger J. Guttzeit (2669), der damit u. a. einen gesunden Zug der Zeit nach
Vernatürlichung der Begriffe und Anschauungen unterstützen will. Wechselnd in
diesen ist das Konventionelle, bleibend das Edel-Natürliche. Von diesem Gesichts-
punkt aus beschäftigt er sich, nachdem er zuerst die verschiedenen Begriffserklärungen
untersucht hat, in fünf Abschnitten mit dem natürlichen und konventionellen Scham-
gefühl, mit der Kleidung in bezug auf die Sittlichkeit, mit der Nacktheit in der
Gesundheitspflege, mit Unsittlichkeit und Unzucht in Schriften und Bildern und mit
Anstandsgebräuchen. In ihnen trägt er, Agitatorisches und Wissenschaftliches ver-
mischend, ein reiches kulturgeschichtliches Material zusammen. Den Opportunisten
oder Anpassungen, die dem Konventionellen unterworfen sind, stellt er die auch
innerhalb der Zivilisation noch nicht ausgestorbenen Naturkinder gegenüber, die
geborenen Idealisten, „die sich in allen Zeiten und Gegenden der Erde und über
alle gesellschaftlichen Klüfte hinweg an der geschwisterlichen Ähnlichkeit ihrer
Seelen erkennen. Diese lassen sich aus inneren Gründen bestimmen; eine ver-
nünftige Selbstliebe, triebhafte Behauptung ihrer Eigenart, gepaart mit Rücksicht auf
die berechtigten Interessen ihrer Mitmenschen, ja mit dem Pflichtgefühl denselben,
wo nötig und möglich, zu helfen, ist für ihr Denken und Handeln massgebend.
Was dem widerspricht, das können sie nicht hochhalten, sich dazu nicht verpflichtet
fühlen." Diese Sorte eigensinniger Idealisten hat sich auch um die Fahne der
„Nacktkultur" gesammelt, und mit ihnen vereinigten sich allerhand Elemente, die
gern im trüben fischen wollten. Wenn nach 0. von Erlbach (s. o. 2667) München
ein Zentrum für die pornographische Industrie ist, so hat die Nacktkultur mit ihren
Schönheitsabenden von Berlin den Ausgang genommen. Zum öffentlichen Unfug
wurde die Sache durch die Schaustellung der Nackttänzerin Olga Desmond, die in
der Hauptsache das Programm dieser Schönheitsabende bestritt. Dazu kam dann die
Begründung sogenannter „Nacktlogen". Wer sich über diese Bewegung orientieren
will, greife zu den Broschüren von J. E. Keidel (2677), der als Anhänger der
physikalisch-diätetischen Heilkunst zwar für die Nacktpflege ist, aber um so
entschiedener die kollektive Nacktkultur verurteilt, und von E. Lennartz (2679),
dem Vorsitzenden des Verbandes der Männervereine zur Bekämpfung der öffent-
lichen Unsittlichkeit. — Von pädagogischem Standpunkt wendet sich F. W e i g 1
(2681) gegen den modernen Nacktkultus. — Ein gewiss unverdächtiger Zeuge,
E. vonWolzogen (2683), findet folgende Worte der Verurteilung: „Dieses
ganze jammervoll ergötzliche Durcheinander von Vernunft und Aberwitz, von
ästhetischer Überspanntheit und schnöder Ausbeutung der Lüsternheit liefert wieder
Th. Poppe, Ästhetik und Poetik. 599
ein neues Beispiel für die betrübliche Tatsache, dass die sogenannte ästhetische
Kultur unserer Zeit sich in lauter krampfhaften Verrenkung-en abstrapziert, anstatt
einem klar erkannten Ziele in rüstiger Gemächlichkeit zuzustreben." — J. Hart
(2676) bezeichnet den Kultus des Nackten als eine Art Fetischglauben. — Vom
ästhetischen Standpunkt tritt K. L a n g e (2678) der Frage des Nackten in der Kunst
näher. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die entsittlichende Wirkung der Kunst
nicht dadurch vermieden wird, dass man sie inhaltlich einschränkt, ihr Stoffgebiet
den mehr oder weniger konventionellen Forderungen der Wohlanständigkeit anpasst.
,,Sie wird vielmehr dadurch vermieden, dass man die Forderung der künstlerischen
FormulieruDg an sie stellt . . . Die Form ist das Vorbeugungsmittel, durch welches
auch ein anstössiger Inhalt in seiner Wirkung abgeschwächt und erträglich gemacht
werden kann. Wo sie fehlt und die nackte Wirklichkeit aus dem Kunstwerk heraus-
springt, ist jeder anstössige Inhalt beleidigend. In einem solchen Falle handelt es
sich aber nicht um Kunst, sondern um Pfuscherei." Mit Entschiedenheit spricht sich
L. gegen die Pseudokunst der Schönheitsabende aus; auch das Ballett ist ihm eine
Pseudokunst. — Ähnlich wie Lange urteilt C. F. Wiegand (2682), indem er
meint, die künstlerische Darstellung des Nackten müsse so gehalten sein, dass die
beschauende Seele im Rahmen der Kontemplation soviel als möglich verharrt. —
Kritik. P. Zillig (2712) dehnt den Begriff der Kritik so weit aus, dass
er, wenn er auch theoretisch zu rechtfertigen ist, doch praktisch unbrauchbar wird
und sich nur noch zum Teil mit dem deckt, was hier eigentlich in Betracht steht.
Aus seinen Ausführungen, mit denen er sich besonders an die Lehrer wendet, ist zu
entnehmen, dass für ihn Kritik so viel ist als wertende Stellungnahme zu sämtlichen
Geistes- und Gefühlswerten. So legt er denn die Bedeutung von Kritik in der
Religion, Sittlichkeit, Kunst und Wissenschaft dar und betont die Notwendigkeit des
Geistes unbefangener Prüfung und freier persönlicher Entscheidung in allen Lebens-
gebieten. — Der Kritiker in prägnantem Sinn, nämlich als Gegenüber des Künstlers,
kommt in den klugen kleinen Feuilletons von H. Erdmann (2699) zu Worte.
„Künstler sein: heisst Leben schaffen. Kritiker sein: es werten wollen." Die Nöte,
die dem Kritiker aus dieser Erkenntnis entspringen, haben auch E. gequält, und er
spiegelt sie wieder. — Die verschiedenen Ansprüche, mit denen Kritik auftreten
kann, als Impression, als Kunst und als Wissenschaft, schiebt A. Kutscher (2703)
beiseite, um zu untersuchen, wo der eigentliche Wert der Kritik seinen Grund hat:
nämlich in der Kunsterkenntnis, Freiheit und Grösse des Kunstrichters. Wissenschaft-
liche Kritik, die von Fleiss und Arbeit getragen ist, kann immer nur Vorarbeit sein. —
Ästhetische Stimmungen: Lachen, Komik, Witz, Humor.
Die Macht der Lächerlichkeit findet A. Wilke (2726) auf allen Lebensgebieten
wirksam. Er variiert den Gedanken, dass eine Sache oder Person durch Verlacht-
werden überhaupt erst herausgehoben, betont, wirksam gemacht werden kann. So
auch in der Kunst. Das Neue in der Kunst, meint W., setzt sich sicher leichter
durch, wenn es die Lächerlichkeit gewinnt, als wenn es gelobt wird. So dürfte man
nicht nur von einem Fluch, sondern müsste auch von einem Segen der Lächerlich-
keit sprechen. — Vom antiken und Renaissancewitz berichtet E. Walser (2734).
Die Dissertation ist eine Untersuchung der 1499 geschriebenen Schrift des Jovianus
Pontanus „De sermone", worin das Renaissanceideal des fazeten Mannes, untermauert
mit Gedanken Aristoteles', Ciceros, Quintilians, zum Ausdruck kommt. Pontan bildet
den Begriff der Facetudo als der Tugend des fazeten Mannes „zur Bezeichnung des
feinen Benehmens in der frohen Geselligkeit und der edlen Erzähler kun st, die als
ausschliesslichen Zweck hat, die Menschen zu ergötzen, die Sorgen zu verscheuchen,
den Geist durch kunstvollen Scherz zu bilden und zu erheitern, damit er um so
mutiger den Kampf ums Dasein mit all seinen Schwierigkeiten wieder aufnehme."
W. legt dar, wie Pontan sich nach Inhalt und Form den kunstvollen Scherz und
Witz dachte, und zielt schliesslich auf die Beantwortung der Frage, was sich das
15. Jahrhundert unter einer Novelle vorstellte. Er kommt zu der Definition: „Als
Novelle wird diejenige kürzere Erzählung bezeichnet, welche ausschliesslich Unter-
haltung und Erquickung des Geistes bezweckt und hierzu durch eine deutlich
erkennbare künstlerische Handhabung der Sprache und einen in sichtbar künst-
lerischer Handhabung umgestalteten Stoff zu gelangen sucht." Dabei ist es gleich-
gültig, ob eine längere Darlegung vorliegt oder ein kurzer Pointewitz. — Den Witz
der Juden beleuchtet E. Edel (2738) mit einer Reihe eingestreuter Beispiele. —
K. E. Schmidt (2733) plaudert über die Verteilung von Witz und Humor unter
den Nationen. Er hebt hervor, dass der Unterschied zwischen Humor und Esprit
der Unterschied zwischen deutscher und französischer Eigenart sei. — In den
Aphorismen von H. E i c k (2727) findet sich allerhand Nachdenkliches' über Komik
und Humor; er versucht dort u. a. die Humore Wilhelm Buschs, Mark Twains,
Cervantes', Sternes, Shakespeares, Nietzsches kurz zu charakterisieren. —
600 Th. Poppe, Ästhetik und Poetik.
T r a g- i k. Merkwürdig-e Anschauung-en über Trag-ik vertritt R. D e h m e 1
(2742), um nämlich behaupten zu können, dass die Gegenwart über die tragische
Weltanschauung hinausgekommen sei, und dass es in unserer Zeit kein „mystisches
Drachen-Ei" mehr gebe, „aus dem eine neue echte Spielart des tragischen Ideals
ausschlüpfen könnte". Um das zu zeigen, entwickelt er seine Vorstellung vom
tragischen Ideal und kommt zu folgender Definition des Trag-ischen: Es ist „der
sittlich notwendige, sinnlich wünschenswerte Untergang von idealisch ringenden
Kraftgestalten durch mittelbare oder unmittelbare Selbstvemichtung ihres starken
Willens zur Macht". D. bewegt sich mit seinen Aufselltungen in Wolken. J. Volkelt
bezeichnet im obenerwähnten zweiten Bande seiner Ästhetik (S. 300) die Auffassung
D.s als „ein auf höchst ungeklärten Begriffen ruhendes Glaubensbekenntnis alier-
persönlichster Art" und nennt die D.sche Ästhetik eng und unduldsam. — Angemerkt
sei hier, dass der Artikel von A. Mo eil er v. d. Brück (2745) mit dem gegen-
wärtigen Thema sich nicht berührt. —
Sentimentalität. Eine gute Studie gibt 0. Ewald (2751). Bei der
Gegenüberstellung von Sentimentalität und Leidenschaft zeigt sich, dass die Senti-
mentalität keine Steigerung und Erhöhung der Affekte und Gefühle ist wie die
Leidenschaft, „sondern eine Isolierung derselben, ein Versuch ihrer Emanzipation
und Verselbständigung von den Dingen, mit denen sie sich sonst aufs innigste ver-
schmolzen zeigen". Das spezifische Wesen der Sentimentalität ist Selbstgenuss des
Gefühls. Der sentimentale Erotiker z. B. liebt nicht das Weib, sondern die Liebe
zum Weibe, im besonderen jenen Stil der Liebe, dem er rückhaltlos ergeben ist.
Werther ist unter diesem Gesichtspunkt zu betrachten, auch Rousseaus Heloise,
Schiller, Jean Paul, selbst Napoleon haben so geliebt oder lieben wollen. Der
Sentimentale und der Mystiker, die sich äusserlich zu gleichen scheinen, sind darin
unterschieden, dass der Sentimentale die Welt in Stücke zerbrechen möchte, um sich
selber zu geniessen, während der Mystiker sich opfern möchte, um sich mit der
Welt zu vereinigen. Die Sentimentalität ist, als Selbstgenuss des Gefühls, ein Versuch
seiner Isolation und Verselbständigung von allem, von den einzelnen Dingen nicht
weniger als vom ganzen Universum. Dieser Versuch stellt im Grunde einen an sich
grandiosen Versuch der Selbstbefreiung vor. —
Spannung. K. Büchler (2759) lässt dem Begriff der Spannung eine
gründliche Untersuchung angedeihen. Nachdem er zuerst Spannungsempfindung
und Spannungsgefühl nach der psychologischen Bedeutung erörtert hat, betrachtet
er den Spannungsbegriff in der ästhetischen Theorie, und zwar bei Lipps, Wundt,
Vischer und anderen. Bei der Aufnahme einer Dichtung unterscheidet B. drei Arten
der Spannung: 1. die Spannung, die im wesentlichen von der Vorstellungsseite ausgeht
und durch Neuheit wirkt; 2. die Anspannung durch Gefühlserregung; 3, das
Interesse für die als wertvoll erkannte dichterische Gestaltung. Die Hauptbedeutung
der Spannung liegt nach B. in der Verlebendigung des ästhetischen Gegenstandes.
Der Verfasser bezeichnet schliesslich die Spannungen ,,als elementare psychische
und ästhetische Erscheinungen, die, wenn man ihnen keinen hohen ästhetischen
Eigenwert zuerkennen will, doch die Bedeutung eines wichtigen Hilfswertes be-
anspruchen dürfen. Denn einerseits verbinden sie sich enge mit den Sinnesqualitäten,
andererseits stellen sie den Gang der Aufmerksamkeit beziehungsweise Bewusst-
-werdung dar." —
- Poetik: Allgemeines und Gesamtdarstellungen. Eine be-
deutsame Erscheinung ist R. Lehmanns (2763) Deutsche Poetik. Die Grund-
sätze, mit denen L. an die wissenschaftliche Poetik herantritt, sind bereits JBL. 1906/7,
S. 552 ausführlich angezeigt worden. L. hat diese Abschnitte in den ersten Teil
seines Werkes, die historisch-kritische Grundlegung, hineingearbeitet. Eine knappe
Übersicht wird den Reichtum des Buches andeuten, das für alle, die sich mit der
wissenschaftlichen Poetik beschäftigen, ein unentbehrliches Handbuch sein dürfte.
Der Verfasser lehnt in seinem Von\'ort ebenso die klassifizierende Tendenz der
älteren wie die psychologisierende Tendenz der neueren Poetik als Ziel seines
Buches ab. Er will eine Kunstlehre geben. „Indem ich von der Grundtatsache
ausgehe, dass die Poesie das innere Erlebnis des Dichters durch die Sprache
zum Erlebnis seiner Hörer und Leser machen will, suche ich ihre Mittel und
Formen, ihre Richtungen und Gesetze in ihrer innerlichen Eigenart festzustellen
und hierdurch ein Verständnis für das Ganze der Dichtkunst wie für ihre einzelnen
Teilgebiete zu erschliessen." Nach diesem Plan behandelt L. zuerst die Formen-
elemente der Poesie. In einem ersten Abschnitt wird das Problem von Sprache und
Anschauung erörtert, wobei sich L. mit Th. A. Meyer (JBL. 1901 13:112) aus-
einandersetzt; daran schliesst sich ein Kapitel über Rhythmus und Klangfarbe, und
schliesslich werden die Prinzipien der Komposition untersucht. Hier sei der Hinweis
auf B. Seufferts „Beobachtungen über dichterische Komposition, I" (GRM. I,
Th. Poppe, Ästhetik und Poetik. 601
S. 599—617) angeschlossen, in denen Freytags „Soll und Haben" und Kellers „Grüner
Heinrich" nach ihrem konstruktiven Aufbau untersucht werden. Im nächsten Teil
wendet sich L. den Gattungen der Poesie zu (Lyrik, Epos, Roman und Novelle,
Drama sowie die Zwischenformen, die sich in Rollenlyrik, Maskenlyrik und Ballade
besonders ausprägen). Der letzte Teil von den Richtungen der Poesie beleuchtet die
Gegensätze von Naturalismus und Idealstil, von naiver und sentimentalischer Dichtung,
nicht ohne dass L. Einschränkungen zu dieser grundsätzlichen Scheidung Schillers
machte. Denn in der Tragik wie im Humor, meint L., haben wir eigenartige
Positionen vor uns, die den von Schiller aufgestellten selbständig zur Seite treten.
Demgemäss dehnt L. die Grenzen der Poetik aus zu Untersuchungen über die
Natur des Komischen, über Satire und Humor und über das Tragische. In seiner
Anzeige des Werkes meint W. R a t h , dass diese deutsche Poetik auch für die
Dichtenden von grösstem Nutzen sein werde. — Mit Bewusstsein stellen sich zwei
innerlich verwandte Schriften in den Dienst der gegenwärtigen poetischen Entwicklung.
Einmal F. Lienhard (2766), der in seinem Heft eine Anzahl einzeln erschienener
Aufsätze (vgl. JBL. 1905, N. 522 und 1906/7, N. 930, S. 540/1) zusammenschliesst. Seine
Ausführungen beherrscht der Gedanke, dass seelische Kultur, sittliche Vertiefung die
Grundlage sein muss für eine wahrhaft ästhetische Kultur. — Und P. Schulze-
Berghof (432) weiss sich („Die Kulturmission unserer Dichtkunst", S. 86) ausdrücklich
eins mit Lienhard in der Überzeugung, dass die ästhetische Kultur um das sittliche
Problem nicht herumkommt. So stehen auch im Mittelpunkt seines aus verschiedenen
Einzelabhandlungen bestehenden Buches ausführliche Betrachtungen über das ethische
Moment im Ästhetischen. Die Studien Sch.-B.s sind aus dem Enthusiasmus eines
Poeten geboren, der das literarische Leben der Gegenwart kritisch beobachtet und
seine Erscheinungen an einer idealen Auffassung von der Mission der Dichtkunst
prüft. „Die Dichtkunst", so heisst es in der Einführung (S. 9), „ist es, die unserem
Innenleben, unserem sittlichen und religiösen Empfinden räurnliche Weite und Fülle
gibt und ihm die Möglichkeit schafft, die Schwingen zu recken und nach anderen
Ebenen zu streben, in die Tiefe hinab zur Erdenwahrheit und in die Höhe hinauf
zur Himmelsklarheit zu steigen." Ausser der genannten Abhandlung, die namentlich
die Bedeutung des Hebbelschen Ethos betont, finden sich in dem Buch Studien über
die Subjektivität und Objektivität des Dichters, über die Schau- und Hörwelt in der
Dichtung, worin sich der Verfasser u. a. mit der „Kunstwart"-Ästhetik kritisch aus-
einandersetzt, eine beachtenswerte Abhandlung zur stilistischen Entwicklung des
Dramas, liebevoll eindringende Untersuchungen von Liliencrons „Poggfred", Dehmels
„Zwei Menschen", von Theodor Suses und Adolf Pauls Dichtungen. Das Buch
gipfelt in dem Programm einer Nationalbühne, die er im Gegensatz zu A. Bartels
nicht für die Jugend bestimmt, sondern zu einer Volks- und Reichstagssache erhoben
wissen will. —
Einzelnes. Ebenfalls in dieser Strömung scheint H. vonBerger (2771).
zu stehen, wenn er für die Gegenwart das Recht der Ideendichtung vertritt, wobei er
unter „Idee" natürlich "nicht einen mit Worten zu gebenden abstrakten Satz, sondern
eine Lebenserkenntnis versteht, die vom Leben, von den Erscheinungen selbst aus-
gesprochen wird. „Von der Poesie Ideen fordern, heisst in das freie künstlerisch
gestaltende Spiel ein Erkenntnismoment tragen, das man bisher gern als einen fremden
Blutstropfen im Leibe der Kunst empfunden hat. Wir leben aber in einer Zeit, in
der der Glaube an die Postulate der Religion wie an die des Staates in seinen Grund-
festen erschüttert ist . . . Der Poet folgt dem Fluss der Zeit, wenn er seine lebendige
Gestaltungskraft in den Dienst eines Erkenntniskampfes stellt. Er will nicht müssig
sein, wo die Besten an der Arbeit sind." — Derselbe Autor (2556) lehnt die Auf-
fassung der Poesie als Wortkunst ab, umschreibt sie vielmehr als eine Kunst des
Ausdrucks. Nicht die W'orte sind die Sprache des Dichters, meint B., sondern das
Leben seiner Gestalten. „Aus dem Drang, ein seelisches Erlebnis mitzuteilen, wachsen
dem Dichter seine Gestalten. Er will sagen, was mit Worten nicht sagbar ist und
spricht über die Sprache hinaus." — Einzelfragen des poetischen Schaffens beleuchtet
C. Spit tele r (2530/1). Die poetische Erfindung als Schöpferin neuer poetischer
Phantasiewerte ist nach ihm der höchste Gipfel der Dichtkunst (2530). „Freilich,
dieser höchste Gipfel ist wenigen erreichbar, so wenigen, dass ich geneigt bin, jeden,
dem die Neuschöpfung eines grossen, unvergänglichen poetischen Stoffes gelingt,
schon um dieses einzigen Symptomes willen für einen grossen Dichter zu halten."
In der anderen Notiz (2531) weist Sp. darauf hin, dass häufig ein dichterisches Thema
um einen Teil seines ursprünglichen Wertes erleichtert werden muss, um künstlerisch
brauchbar zu sein. Es gibt Entwertung durch Verkleinerung der Kunstform, durch
Verkürzung, durch mittelbare Darstellung, durch Frivolisierung des Inhalts (Homer),
durch Verneinung. Mit dem letztgenannten meint Sp. Folgendes: „Es kann vorkommen,
dass ich eine möglichst kurze Erscheinung einer Gestalt an irgendeiner Stelle brauche,
602 T h. P o p p e , Ästhetik und Poetik.
dass aber auch die kleinste Einführung- dieser Gestalt an dieser Stelle zuviel Raum
beansprucht und eine zu starke Aufmerksamkeit des Lesers bewirkt — dass, mit einem
Wort, ein zu wichtig-er Akzent darauf fällt. Diesem Übelstand entgeht man dadurch,
dass man die Gestalt in die Verneinung setzt. Ich sage: ,Die Gestalt war nicht da',
so sieht sie der Leser flüchtig und beseitigt sie sofort wieder." —
Einzelne Dichtgattungen: Märchen. Von der Anwendung der
Freudschen Theorie auf das Märchen berichtet W. S t e k e 1 (2793) im Anschluss an
Fr. Riklin, „Wunscherfüllung und Symbolik im Märchen (Schriften zur angewandten
Seelenkunde, Heft 2. Wien, Deuticke. 96 S. M. 2,00). Danach kann man im Märchen
eine geheime sexuale Bedeutung finden. Sexuale Symbolik enthalten zum Beispiel alle
Märchen, in denen die Schlange, die Kröte usw. im Bett der Königstochter in einen
Prinzen sich verwandeln. St. weist als auf den Typus eines sadistischen Märchens auf
„Fitchers Vogel" bei Grimm hin (verwandt mit dem Blaubart); andere, wie Domröschen
und Aschenbrödel, enthalten nach St. die Symbolik so versteckt, dass sie nur der Forscher
herausfindet. Wir können darum auch, meint er zum Schluss, den Kindern die Märchen
ruhig weitererzählen. — Von einem weniger verblüffenden Standpunkt aus geht
M. Schönemann, „Die Moral der deutschen Volksmärchen" (Hilfe, 1909, N. 51)
an das Märchen heran. Er erörtert die in den Märchen geltende Moral und prüft
dann den Wert der Märchen und ihrer Welt für die Kinder. Es ergibt sich ihm das
nicht sehr neue Resultat, dass die Märchen für das Kind eine passende Kost sind. —
Lehrdichtung, Rätsel. R. Eckart (2794) vertritt die Anschauung,
dass die Lehrdichtung ebenso natürlich wie die lyrische, epische und dramatische
aus dem menschlichen Gemüte hervorg'egangen ist, „und dass man sie sehr verkennt,
wenn man als Grund, um sie aus dem Reiche der Dichtkunst zu entfernen, ihr die
Aufgabe eines regelmässigen, theoretischen oder praktischen Unterrichts aufbürden
will. Denn sie soll nicht, wie es in wissenschaftlichen Werken geschieht, nur etwa
in einem blühenderen Stil und in rhythmischer Form eigentlichen Unterricht erteilen,
sondern das poetische Interesse hervorheben, das in mehreren allgemeinen Lehren
und nützlichen Vorschriften liegt." E. unterscheidet als Formen der • Lehrdichtung
das philosophische und das artistische, beziehungsweise szientifische Lehrgedicht, das
beschreibende Gedicht, die poetische Epistel, die sogenannte äsopische Fabel, die
Parabel, die Satire, das Epigramm. Seinen Ausführungen hängt er ausführliche Ver-
zeichnisse der deutschen und ausserdeutschen Lehrdichter an. — Aus seinen Studien
über Alter und Art des Volksrätsels zieht J. Gillhoff (2795) den Schluss, dass
von einem beschleunigten Niedergang der Volksdichtung keine Rede sein kann.
Zwar ist die allgemeine Abwanderung der Volksdichtung in die Kinderwelt als Tat-
sache anzusehen. „An dieser Abwanderung hat aber nicht teil der unüberschaubare
Reichtum der Mundarten an bildlichen Ausdrücken, volkstümlichen Wendungen und
sprichwörtlichen Redensarten. Haushälterische Sparsamkeit gilt hier nichts. Hier
arbeitet der Volksgeist auch heute noch aus dem vollen." —
Rhetorik. In einem in N. 2478 enthaltenen Aufsatz „Dichtung und
Vortragskunst" beleuchtet R. D e h m e 1 die Prinzipien lyrischer Deklamation. Er
spricht vom Standpunkt des Dichters aus gegen die den lyrischen Gehalt meist zer-
setzenden Berufsrezitatoren und Schauspieler. Der lyrische Grundton muss vom
Vortragenden hörbar gemacht werden. Die rhythmische Spannung muss zu spüren
sein, „die für jedes Gedicht eine andere ist, die eigens zwischen dem Wortlaut schwebt,
die den ganzen Satzbau der Strophe bestimmt wie das Silbenmass des einzelnen
Verses, bis in die feinste Schwankung des Tonfalls, bis aufs Klanggewicht des
flüchtigsten Taktteils. Kurz, wir wollen im ganzen mehr Hingerissenheit, im einzelnen
mehr Verhaltenheit spüren, als der dramatische Deklamator in seine Stimme zu legen
gewohnt ist. Wir, d. h. wir Dichter!" — Nicht nur den lyrischen Vortrag, wobei er
sich auf Dehmel bezieht, bespricht A.Kutscher (2805), sondern auch die anderen
Gebiete der Vortragskunst, die er als die Kunst der Verlautlichung bezeichnet und
die mehr ist als Sprachtechnik. — Wie Kainz den Aufgaben der Sprechgestaltung
genügt hat, wird aus der Impression A. K e r r s (2807) deutlich. — H. G, Preconi
(2810) weist aus einer klaren Einsicht in die Macht des gesprochenen Wortes heraus
auf den VerfaU der Beredsamkeit hin, der es nur noch selten gelingt, „die Bestie mit
den hundert Köpfen" zum Organismus zusammenzuschliessen, „in dem die Individuen
nur noch Zellen sind und der Redner das Haupt und Hirn". —
F. S a r a n , Metrik. 603
Metrik.
(1,8 = N. 2813-2H62.)
F. Saran.
Rhytbmilc und Melodik. — Allgemeine Verslehre. — Rhythmische Formenlehre. —
Rhythmik und Melodik. Die Gesichtspunkte und Ergebnisse der
Forschungen über den rhythmischen Satzschluss der lateinischen Prosa wendet
K. Burdach (2814) auf die deutsche Prosa an und deckt interessante Zusammen-
hänge auf. — Die bedeutendste Erscheinung der beiden Berichtsjahre sind die „Neuen
Entdeckungen" von O. R u t z (2820). Was in dem Buche vorgetragen wird, ist, so
merkwürdig es zunächst erscheint, für Gesang und Sprechkunst von der aller-
grössten Bedeutung, nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch. Der Sänger, der
Sprecher, welcher sich die in diesem Buch gelehrte Technik aneignet, wird damit
erst seinem Vortrag die höchste Klangreinheit und -Schönheit geben können, ein
Punkt, in dem der Vortrag auch der besten Künstler meist noch so viel zu wünschen
übrig lässt. Das Buch sei gerade ihnen angelegentlichst empfohlen. Der Verfasser
stellt darin ausführlich dar, was er in kleinen Aufsätzen schon vorher mitgeteilt hat:
es handelt sich um die Entdeckungen seines Vaters 7 J. Rutz. Ausgehend von der
Tatsache, dass manchem Sänger eine Partie „liegt", manchem wieder nicht, ausgehend
von eigenen Erfahrungen in dieser Beziehung, fand R. nach jahrelangen Versuchen
und Forschungen, dass der Grund in dem besonderen, begrifflich bestimmbaren
Klanghabitus der Musikwerke — für Sprachwerke gilt dasselbe — liege. Er stellte
fest, dass Komponisten und Dichter nach dem Klangcharakter ihrer Werke in ein
System von drei Typen verteilt werden können. Nach der überwiegenden Masse der
Vertreter heisst der erste „italienisch" (Stimmklang dunkel- weich), der zweite
„deutsch" (hell-weich), der dritte „französisch" (hell-hart). Jeder Typus hat die Unter-
arten kalt-warm, klein-gross, lyrisch- dramatisch, schlicht-ausgeprägt. So kommen
eine Fülle von verschiedenen Klangmöglichkeiten zustande. Die Entdeckung dieses
Systems akustischer Klangformen ist bereits eine bedeutende und wertvolle Leistung.
Praktisch wichtig wird sie noch dadurch, dass J. Rutz auch die anatomisch-
physiologischen Grundlagen dieser akustischen Formen gefunden hat. Jeder Typus
hat seine ihm eigene — genau angebbare — Einstellung der Rumpfmuskulatur:
wird eine solche bewusst vorgenommen — und es ist nicht schwer, sie zu erlernen — ,
so wird damit der entsprechende Klangtypus erzeugt. Jeder Komponist, Dichter,
überhaupt jeder Mensch hat nun seinen — dem System nach beschreibbaren —
Klangtypus. Diesen drückt er allen seinen musikalischen oder sprachlichen Erzeug--
nissen (z. B. auch jedem Brief) ein, so dass er aus dem Werke wieder heraus
empfunden und gefunden werden kann. So ergibt sich die Forderung: jedes Kunst-
werk muss in dem Klanghabitus vorgetragen werden, der in ihm liegt, den ihm
sein Urheber eingeprägt hat. Und in der Tat: nur dann klingt es einwandsfrei und
gelingt es mühelos. Der Mensch ist nun aber geneigt, zunächst seinen eigenen
Typus oder einen, den er sich im Unterricht angelernt hat, zu gebrauchen. Differiert
aber der angewendete Typus und der wahre Typus des Kunstwerks, dann entsteht
das Gefühl des Nicht-Liegens, des Unbequemen. Die grosse theoretische Bedeutung
der R.schen Typenlehre liegt darin, dass sie den Klanghabitus einer Musik, einer
Dichtung wissenschaftlich zu bestimmen lehrt, wenigstens nach einer gewissen Seite
hin : innerhalb der R.schen Klangformen sind natürlich noch viele Klangschattierungen
möglich, Schattierungen, die Referent mit den Klängen der Orchesterinstrumente
vergleicht, und die nicht unbeachtet bleiben dürfen. So zeigt R. am Kunstwerk, auch
am sprachlichen, eine neue Seite: er arbeitet mit Sievers und dem Referenten in gleicher
Richtung, nämlich dem Ziele zu, ein poetisches Kunstwerk nach allen Seiten seiner
akustischen Wirkung (xMelodie, Rhythmus, Klangtypus, Klangfärbung, Tempo usw.)
zu erfassen und die dürftige „Metrik" alten Stiles'^ in eine umfassende „Verslehre",
in eine „Versästhetik" umzuwandeln. — Eine überaus wertvolle Ergänzung zu den
„Neuen Entdeckungen" bietet jetzt 0. Rutz: „Sprache, Gesang und Körperhaltung.
Handbuch zur Typenlehre Rutz." München, Beck. 1911. Darin sind — nach den Typen
bestimmt — eine Menge von Komponisten, Dichtern und Schriftstellern alphabetisch
und tabellarisch aufgeführt. — Nach derselben Richtung bedeutet der Vortrag
K.Luicks (2818), der jetzt: Germanisch -romanische Monatsschrift II (1910),
Seite 14—27 gedruckt vorliegt, einen weiteren Schritt. L. findet und unterscheidet
im Klang von Gedichten Moll- und Dur-Charakter oder gemischte Formen. Das
Jahresbericht« für Deaere deutsche Literaturgeschichte. XIX/XX ix
604 F. S a r a n , Metrik.
Tong-eschlecht wechselt in demselben Stück nicht selten. Im Deutschen wiegt der
Dur-Charakter vor. L.s Beobachtungen sind zweifellos richtig: die Gegensätze im
Tongeschlecht der mitgeteilten Stücke sind deutlich, man kann sie sich vielleicht
auch durch Beziehung auf Moll-Dur fassbarer machen. Ob aber der Gegensatz
Moll-Dur wirklich das zugrunde liegende Prinzip ist, scheint mir noch nicht sicher.
Hier helfen nur unmittelbare Intervall- und Skalenbestimmungen, wobei man seine
Aufmerksamkeit auch den griechischen und mittelalterlichen Tonarten zuwenden
muss. — Auch E. Reinhards Untersuchung (2833) gehört hierher. Hat der
Verfasser auch psychologische Ziele, will er feststellen, ob und wie sich Lust und
Unlust in der Kunstform von Gedichten ausdrückt, so wird seine Arbeit doch auch
für die Verslehre von Bedeutung, weil sie Beschreibungen des Klangcharakters von
Gedichten Chamissos, Goethes, Lenaus gibt. — Aus methodischen Gründen muss
hier noch genannt werden P. Habermann: „Die Metrik der kleineren althoch-
deutschen Reimgedichte." Halle, Niemeyer. 1909. Gehört diese Arbeit auch ihrem
Gegenstande nach nicht in einen Bericht über neuhochdeutsche Verslehre, so lehrt
sie doch, wie reiche Ergebnisse die moderne Versbetrachtung namentlich im Hinblick
auf den Versstil geben kann. Sie zeigt im besonderen, dass eine Zergliederung
poetischer Kunstwerke erst dann wirklich vollständig ist, wenn sie alle ästhetischen
Faktoren (auch Melodie, Klangtypus, Klangfärbung usw.) berücksichtigt. —
Allgemeine Verslehre. Allgemeine rhj'thmische Fragen erörtert die
ausführliche Besprechung, welche F. S a r a n (2826) dem Buche von H. Rietsch „Die
deutsche Liedweise" widmet. Besonders sei hingewiesen auf das, was nicht oft genug
wiederholt werden kann: dass dem Rhythmus weder Masszeit noch Takt wesentlich
sind, dass Rhythmus ohne Rücksicht auf diese Begriffe bestimmt werden muss
(S. 183). Seite 185 ff. werden die verschiedenen rhythmischen Stilarten der Liedform
abgeleitet und ihrer Rhythmusart nach gruppiert. Es zeigt sich, dass die Lockerung
streng orchestischer Rhythmen durch Annäherung an rezitativische oder melische
Formen auch in der Musik nachweisbar ist, und dass erst von diesem Standpunkt aus
eine wirkliche S3"stematik der Stilarten des Liedes möglich wird. —
Rhythmische Formenlehre. M. von Kobilinski (2817) redet
über quantitierende und akzentuierende Metra in althergebrachter Weise, ohne wirk-
liche Kenntnis moderner Betonungs- und Quantitätsverhältnisse, darum auch ohne
Erfolg. — Zur Metrik Goeckings bringt F. Kasch (2841) nur Allgemeinheiten ohne
Wert. — Auch E. Feises Arbeit über den Knittelvers des jungen Goethe (2842)
fördert das Problem kaum: der Verfasser hätte in dieser Arbeit doch mindestens eine
Statistik, aus der die Entwicklung des Versmetrums bei Goethe hervorgeht, geben
sollen. — G. Fittbogen (2843) behandelt die sprachliche und metrische Form der
Hymnen Goethes. Er will diese Rhythmen von innen heraus untersuchen, d. h. er
möchte den Geist, das Urwesen dieser lyrischen Ergüsse fassen und daraus ihre
Kunstform ableiten. Herders Anschauung von Poesie und Sprache hat den jungen
Goethe mächtig ergriffen: Herders Einfluss sind auch nach des Verfassers Meinung
diese Dichtungen zu verdanken. Klopstock, Pindars Einwirkungen treten jenem
Einfluss gegenüber zurück. Dies wird im einzelnen durchgeführt, und dabei werden
viele feine Beobachtungen mitgeteilt. Freilich wird Klopstocks Bedeutung für
Inhalt und Form der Hymnen stark unterschätzt. Auch darin irrt der Verfasser, dass
er Goethes Hymnen für „Metra", metrische Rhythmen hält. Sie sind rhythmische
Prosa, nur dass vielleicht Mahomets Gesang ein wenig unter dem Eindruck von
„Versen" gedichtet ist. Das vom Verfasser in der modernen Metrik vermisste
Kriterium für metrische Dichtung (im, Gegensatze zu prosaischer) findet er in des
Referenten Verslehre § 16 — 23. Hingewiesen sei noch auf die wertvollen Anhänge,
z. B. N. 5 Pyra und der Reim, N. 7 über Klopstocks freie Rhythmen. — W. C. H a u p t
(2844) verheisst eine metrische Untersuchung der poetischen Form des Faust: nach-
her aber beschränkt er sich auf den Urfaust, ja sogar auf die darin enthaltenen
Knittelverse. Der Titel der Arbeit ist also geeignet, irrezuführen. Verfasser meint,
Goethes Knittelverse schlössen sich unmittelbar an die Hans Sachsischen an, seien
alle vierhebig (Fünf- und Sechsfüssler schliesst er aus). Dann sondert er im Urfaust
die Knittelverse von den anderen Metren ab und bestimmt ihre Betonung und Hebungs-
zahl. Die Arbeit hat wenig Wert. — Ebensowenig die von H. D r a h e i m (2846) über
Schillers Metrik, weil sie in herkömmlich äusserlicher Weise mit Jamben, Trochäen,
Daktylen wirtschaftet, ohne das innere Leben des Verses zu beachten. — H. R i c h t e r
(2853) stellt viele Äusserungen Platens zusammen, aus denen hervorgeht, wie sehr
sich dieser Dichter um den Reim bemüht und auf reinen Reimklang geachtet hat.
Dann wird die Abnahme der unreinen Reime in seinen Gedichten tabellarisch ge-
zeigt und an Beispielen nachgewiesen, wie bei Umarbeitungen von Gedichten der
Reim gereinigt wurde. —
R. T. (» li m H n n , Geschichte dos Unterrichts- und Erziehungswesens. 605
Geschichte des Unterrichts- und Erziehungswesens.
(I, 9 = N. 2863-3273.)
Rudolf Lehmann.
Enxyklopidie und Bibliographie. — Allgemeines nnd Oesamtdargtellnngfen. —
Besonderes: FDrstenerziehnDg, Hädchenerziehnng. — Einzelne Persönlichkeiten: 17. Jahrhondert : Coroenia«. —
Aufklarnng nnd Philanthropinismns. — Pestalozzi. — Zeitalter der Romantik. — Uerbart. — Neuere Pädagogen nnd Schnlraänner. —
U n i T e r 8 t ti t » g e s c h i ch t e : Allgemeines und Zusammenfassendes; Einzelne Hochschulen: Jena; Leipzig; andere Hoch-
schulen. — Schulgeschichte: Gesamtdarstellungen. — S c h n 1 w e s e n einzelner Linder und Staaten.—
Bildnngswesen der Gegenwart: Allgemeines; Hochschulwesen und Studententnm. —
Enzyklopcädie und Bibliog-raphie. Von den beiden enzyklopädi-
schen Handbüchern der Pädag-ogik, die in dem letzten Berichte eingehender charak-
terisiert worden sind, ist das von J. L o o s (2863) inzwischen abgeschlossen, und
alles Lobende, was ich dort über den ersten Band des Werkes gesagt habe, gilt auch
für den zweiten. Wie reich gedrängt der Inhalt des verhältnismässig kurz gefassten
Werkes ist, zeigt die Übersicht am Schlüsse, welche auf 60 Spalten die Stichworte
der Artikel zusamraenfasst. — Auch die zweite Auflage der W. R e i n sehen (2864)
Enzyklopädie hat sich dem Abschluss genähert. Am Ende des zweiten Berichtsjahres
stand nur der letzte Kalbband noch aus, der inzwischen ebenfalls erschienen ist. In
Aussicht gestellt ist ein ausführliches Generalregister, sowie ein Ergänzungsband,
der sich als notwendig erwiesen hat. Damit wird denn ein monumentales Werk
zum Abschluss gebracht sein, das für jeden, der auf dem Gebiete der Pädagogik
sich orientieren oder theoretisch arbeiten will, unentbehrlich ist. — Über die regel-
mässig erscheinenden pädagogischen Jahresberichte können wir an dieser Stelle
nicht ebenso regelmässig referieren, doch ist es angebracht, von Zeit zu Zeit einen
orientierenden Blick auf den stets sich vermehrenden Bestand zu werfen. Unter den
uns vorliegenden Unternehmungen dieser Art nehmen zurzeit drei die vornehmste
Stelle ein. Der Pädagogische Jahresbericht von H. Scherer (2866) ist dem Inhalt
nach der vielseitigste und umfassendste, denn er bringt das ganze Gebiet des Unter-
richts in der Volksschule sowohl wie in den Höheren Lehranstalten zur Anschauung,
und hier wiederum sowohl die Schulliteratur als auch die theoretischen
Arbeiten auf dem Gebiete der Pädagogik und der sie berührenden Fachwissen-
schaften. Das Ziel des Unternehmens ist ein praktisches: „Was nur für den ge-
lehrten Forscher Wert hat, aber nicht für den Lehrer, das lassen wir ausser Be-
achtung." Dem Lehrer Anregung zum Einleben in die betreffenden Fragen zu
geben und ihn über das Wichtigste und Wertvollste in der Literatur derselben zu
orientieren, ist der Zweck, den der hochverdiente Herausgeber im Auge hat. In
einer geschickten und zweckentsprechenden Weise geben die einzelnen Abschnitte
zunächst eine übersichtliche Darstellung der Strömungen auf dem einzelnen Gebiet,
in welcher die wichtigsten Erscheinungen herausgehoben werden, sodann einen
Literaturbericht, der die sonstigen erschienenen Arbeiten kürzer charakterisiert.
Unter den einzelnen Abschnitten tritt die vom Herausgeber selbst behandelte
Pädagogik besonders hervor. Mit Recht weist Seh. darauf hin, dass die Geschichte
der Erziehung in der Lehrerbildung der Gegenwart nicht die Stellung hat, die ihr
zukommt, und dass hier ein Wandel geschaffen werden muss. — Dem Charakter
nach gerade entgegengesetzt dem Schererschen Jahresbericht sind die pädagogisch-
historischen Literaturberichte (2864a), welche die Gesellschaft für deutsche Erziehungs-
und Schulgeschichte herausgibt. Sie tragen ausgesprochen wissenschaftlichen
Charakter, wollen ein Bild vom gegenwärtigen Stand der Forschung geben und den
Fortschritt der Wissenschaft durch ausführliche Charakteristik des Bedeutenden
kenntlich machen, wenn auch zugleich die weniger wichtige Literatur herbeigezogen
wird. Sie umfassen, entsprechend der Tendenz der Gesellschaft, ausschliesslich die
Geschichte der Erziehung und des Unterrichts in Deutschland und sind daher auch
äusserlich nicht sehr umfangreich, dem Inhalt nach ein unentbehrliches Mittel für
den Historiker deutscher Bildungsgeschichte. — Zwischen beiden Unternehmungen
in der Mitte stehen dem Charakter nach die von C. R e t h w i s c h (2865) heraus-
gegebenen Jahresberichte über das höhere Schulwesen, von denen in den Berichts-
jahren bereits der 22. und 26. Jahrgang erschienen sind. Dem Umfang nach über-
treffen sie freilich noch den Schererschen Jahresbericht, aber sie beschränken sich
auf Geschichte, Verfassung und Lehrbetrieb der Höheren Schulen, für deren Kenntnis
sie ein äusserst gediegenes und zuverlässiges Hilfsmittel bilden. — Angeschlossen
werde hier das Generalregister zu Heft 1—100 der von W. Fries und R. Menge
herausgegebenen „Lehrproben und Lehrgänge" (2876). Es ist die sorgfältig durchgesehene
44*
606 R. Lehmann, Geschichte des Unterrichts- und Erziehungswesens.
und bis zur Gegenwart fortgeführte Ausgabe des bereits nach dem 70. Hefte der
Zeitschrift veröffentlichten Registers und wie dieses von dem sachkundigen Pastor
W. Pries verfasst. Man gewinnt aus dem Überblick über die veröffenthchten
Arbeiten einen Eindruck von der Vielseitigkeit und Intensität, mit der sich die Zeit-
schrift den allgemeinen Problemen wie den besonderen Zeitfragen der Pädagogik
und insbesondere des Unterrichtswesens zugewendet hat; die Entwicklung der letzten
Jahrzehnte spiegelt sich in der Reichhaltigkeit dieses Inhalts wieder. Die Forderung
des erziehenden Unterrichts ist bis heute der Weg weisende Grundgedanke für die
Leitung der Zeitschrift geblieben, aber er hat, gegenüber der ursprünglich engeren
Herbartschen Fassung ihres Inhalts, nach allen Richtungen hin bedeutsame Er-
weiterung erfahren, so dass dieses Generalregister ein schöner Ruhmeskranz für die
verdienten Herausgeber der Zeitschrift ist. —
Allgemeines und Gesamtdarstellungen. Unter den Gesamt-
darstellungen der Geschichte der Pädagogik, die meistens auf den praktischen
Gebrauch der Lehrerbildungsanstalten berechnet sind, erweckt die von J. Heigen-
m ooser und A. B o c k (2884) ein gewisses Interesse. Sie ist für bayerische Seminare
bestimmt, geht davon aus, dass an diesen Anstalten ,, bislang die speziell vater-
ländische, d. i. die bayerische, Schulgeschichte viel zu wenig berücksichtigt und
auch den katholischen Pädagogen und Schuleinrichtungen nicht immer die ihnen
gebührende Aufmerksamkeit zugewendet worden ist". Daher zeriällt das Buch in
zwei Teile, von denen der erste, „ein Quellenbuch zur bayerischen Schul- und
Erziehungsgeschichte", 280 Seiten umfasst, der zweite, ein Überblick über die allge-
meine Geschichte der Pädagogik nebst Quellenauszügen aus den pädagogischen
Klassikern, 239 Seiten stark ist: ein doch auch für das berechtigte bayerische
Stammesgefühl immerhin seltsames Missverhältnis, das sich natürlich in der Aus-
führung jedes einzelnen Abschnitts entsprechend wiederholt. Ob man einem solchen
Buch vom Standpunkt des national deutschen Patriotismus wirklich Verbreitung in
seinem engeren Vaterlande wünschen soll, erscheint doch sehr zweifelhaft. Im übrigen
ist zuzugestehen, dass die Darstellung, die meist aus Auszügen besteht, objektiv
gehalten ist. — In sehr geschickter Weise fasst F. Schiele (2891) die Geschichte
der Pädagogik in vier Vorlesungen (neun Paragraphen) zusammen, nicht nur klar
und übersichtlich, sondern auch gehalt- und gedankenreich. Die geschichtliche Dar-
stellung ist stark durch Barths bis jetzt noch nicht in Buchform erschienene sozio-
logisch-pädagogische Abhandlungen beeinflusst, für die Darstellung der neuen und
neuesten Zeit aber auch durch Paulsen. Der Ausblick über die Gegenwart und in
die Zukunft, zu dem der Verfasser gleichfalls noch Raum findet, zeichnet sich durch
eine erfreuliche Unbefangenheit und freisinnige Beurteilung der schwebenden Fragen,
z. B. der geistlichen Schulaufsicht und der Konfessionalität der Schule, aus. —
Besonderes: Fürstenerziehung. Wilh. Münch (2895) will
mit seinen Gedanken über Fürstenerziehung keine lückenlose Geschichte der Literatur
dieses pädagogischen Sonderzweiges, sondern nur eine Zusammenstellung und
Charakteristik der wichtigsten und interessantesten Schriften in chronologischer Folge
geben. Er wünscht, dass an dem „durch Jahrtausende gehenden Interesse für dieses
wichtige Problem neues Interesse sich entzünde, und dass man, was in so ver-
schiedenen Zeiten, so verschieden und doch auch wieder so einheitlich aufgefasst
worden ist, für seine eigene Zeit unter das rechte Licht zu rücken trachte". So
münden denn die reichhaltigen und zumeist allgemein interessierenden Inhalts-
angaben und Charakteristiken in eine Abhandlung aus, die etwa den vierten Teil
des dem deutschen Kronprinzen gewidmeten Buches einnimmt und über die „Be-
dingungen, die Aufgaben der Fürstenerziehung in der Gegenwart" handelt, in M.s
bekannter gedankenreicher und beschaulicher Weise viele Gesichtspunkte berück-
sichtigend und vielen Ansprüchen gerecht werdend. — Eine einzelne Ergänzung
nach der historischen Seite bildet R. Eckarts (2897) „Fürstliche Pädagogik", in
welcher die wichtigsten Erziehungsordnungen und Instruktionen weifischer Fürsten
zum grössten Teil aus Strombecks Deutschem Fürstenspiegel vom Jahre 1830 ab-
gedruckt sind, besonders die beiden bedeutsamsten, die „Unterrichtung und Ordnung"
der Herzogin Elisabeth von Braunschweig für ihren Sohn Erich (1545) und die
Ordnung des Plerzogs Julius zu Braunschweig-Lüneburg für die Erziehung seiner
drei Söhne vom Jahre 1579, welche beide übrigens auch von Münch eingehend
charakterisiert werden. —
Mädchenerziehung. Ein allgemeineres Gebiet behandelt B. May
(2900) in seiner Schrift „Die Mädchenerziehung in der Geschichte der Pädagogik
von Plato bis zum 18. Jahrhundert". Tatsächlich sind es nur die theoretischen
Äusserungen über Mädchenerziehung, welche in dem Buch zusammengestellt und
aus allgemeinen Gesichtspunkten der Kulturentwicklung erläutert werden, und auch
von diesen sind nur die wichtigsten herausgegriffen und zur Darstellung gebracht.
R. I^ehmann. Geschichte des ['nterrichts- und Erziehungswesens. 607
So springt der Verfasser z. B. von Luther unmittelbar auf Fenelon. „Eine zusammen-
hängende Dai-stellung der Mädchenerziehung", die er verspricht, gibt M. somit nicht,
und da ihm der praktische Gesichtspunkt, zur Lösung der Frauenfrage der heutigen
Zeit geschichtliches Material zu verwerten, offenbar eine Hauptsache ist, so ist
eigentlich nicht abzusehen, warum er seine Darstellungen mit dieser Stichprobe aus
dem 17. Jahrhundert abschliesst und nicht in die für die Gegenwart weit wichtigere
Folgezeit hinein ausgedehnt hat. —
Einzelne Persönlichkeiten: 17. Jahrhundert: Comenius.
In der Tschechischen Revue gibt J. V. Noväc (2916) eine Übersicht über die
Geschichte der Werke des Comenius in seiner Heimat, d. h. auf tschechischem Sprach-
gebiet, indem er sowohl den Gebrauch in der Schule wie die wissenschaftliche Be-
handlung kurz zusammenfassend behandelt. Er schliesst mit einem Hinweis auf die
in Angriff genommene grosse Gesamtausgabe des Comenius unter Kvacalas Leitung
sowie auf die Bedeutung der Arbeiten dieses Forschers überhaupt. Eine Illustration
hierzu bilden Kvaöalas „Analecta Comeniana", welche in Ergänzung der früheren
grösseren Arbeiten des Verfassers eine Anzahl ungedruckter Briefe, zumeist aus der
Nationalbibliothek in Paris und dem Königlichen Archiv in Posen, bringen, von
denen die mit dem Mersenneschen Kreise den grössten Raum einnehmen und auch
das allgemeinste Interesse erregen dürften. Diese und ähnliche Proben von Kvacalas
bekanntem Spürsinn und seiner philologischen Sorgfalt erregen aufs neue die beste
Erwartung für seine Comenius-Ausgabe sowohl wie für die Biographie, welche er
demnächst in Rudolf Lehmanns Sammlung „Die grossen Erzieher" veröffentlichen
wird. Eine Zierde des kleinen Buches bildet das beigegebene Bild des Comenius
aus dem Ryksmuseum in Amsterdam, das erst seit vier Jahren bekannt ist und dem
Kvacala mit Recht den ersten Rang unter den vorhandenen Comenius-Bildnissen
zuschreibt. — Eine sehr dankenswerte Gabe bringt J. Kühnel (2921) mit der
Wiedergabe des Neudrucks des Orbis Pictus, der auf einer photographischen Repro-
duktion der in der Nürnberger Stadtbibliothek vorhandenen ersten Auflage beruht.
Von der ebenfalls dort befindlichen zweiten Auflage sind einige charakteristische
Seiten, von der dritten sogar mehr als zwei Bogen hinzugefügt. Im übrigen sind
die Abweichungen der späteren Ausgaben unter dem Texte der ersten sorgfältig
verzeichnet, so dass hier dem Comenius-Forscher und -Leser ein vollständiger Ersatz
für die Benutzung der Originale gegeben ist. —
Aufklärung und Philanthropinismus. Der Pädagogik J. F. Flattichs
widmet W. Friedrich (2929) eine eingehende Studie, die es sich zur Aufgabe
macht, aus den aphoristischen Aufzeichnungen dieses bedeutendsten pädagogischen
Vertreters des württembergischen Pietismus eine systematische Rekonstruktion seiner
erzieherischen Gedankenwelt zu geben. In dieser Systematisierung scheint mir der
Verfasser zum Teil zu weit zu gehen; dennoch gewährt das Ganze ein belehrendes
Bild, und nicht nur auf die Eigenart des württembergischen Pietismus, sondern auch
auf das Verhältnis der pietistischen Bewegung zur Aufklärung überhaupt fallen
interessante Streiflichter. — Ein volkstümliches Lebensbild Flattichs, in dem seine
unmittelbar vorbildliche Bedeutung als Mensch und Führer besonders hervortritt,
veröffentlicht G. Weitbrecht (2930) bereits in der dritten Auflage. — Eine
interessante und belehrende Studie ist E. R i c h t e r s Darstellung von Justus Mosers
Anschauungen über Volks- und Jugenderziehung im Zusammenhang mit seiner Zeit
(PädMag. N. 367. Langensalza, Beyer. 1909. X u. 124 S. M. 1,60). Auch hier galt es,
ähnlich wie bei Friedrichs eben genannter Arbeit, die in Mosers Schriften, besonders
den „Patriotischen Phantasien", verstreuten pädagogischen Anschauungen in ihrem
innerlichen Zusammenhang darzustellen; auch hier kam es nicht nur auf die innere
Sj^stematik, sondern im höheren Grade auf das oft gegensätzliche Verhähnis Mosers zu
seinem Zeitalter und zu den Auf klärungsideen an. Da Moser die Jugenderziehung durch-
aus im Zusammenhang mit der allgemeinen Volksbildung sieht, so teilt R. ganz sach-
gemäss seine Darstellung in eine sozial- und eine individual-pädagogisch^ ein und
entwirft auf diese Weise ein belehrendes und bedeutsames Bild seiner Leistungen
auf einem Gebiete, auf dem man sie bisher kaum beachtet hat. — Die katholischen
Pädagogen des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts haben mehrfach Bearbeitung
gefunden, zumeist popularisierender oder für die Lehrerbildung berechneter Art. So
A. Knüppels (2935) Buch über Milde, das nach einer einleitenden biographischen
Skizze und einer Charakteristik seiner pädagogischen Grundsätze das „Lehrbuch
der allgemeinen Erziehungskunde" im Auszug wiedergibt. — So ist auch W. von der
F u h r s (2944) Studie über Vierthaler und seine Zeit ausdrücklich für die Kandidaten
zur zweiten Lehrerprüfung berechnet. Im übrigen betont sie einigermassen tendenziös
die „Bedeutung eines katholischen Pädagogen aus dem Zeitalter der sogenannten
Aufklärung". — Eine Arbeit von wissenschaftlichem Charakter ist dagegen die Studie
L. Radi maiers (2942) über J. M. Sailer. Das Interesse für Sailer und die Zahl
608 R. Lehmann, Geschichte des Unterrichts- und Erziehung-swesens.
der Darstellung-en seiner Pädag-og-ik ist in der letzten Zeit stark g-estieg-en; doch hat
R. zum erstenmal mit Benutzung" des handschriftlichen Nachlasses die pädagog-ische
Wirksamkeit Sailers in ihrem g-anzen Umfang- sowohl nach ihrer praktischen persön-
lichen Seite M'ie nach ihrem theoretischen Gehalt dargestellt und in einem längeren
Abschnitt über die Quellen seiner Pädagogik die geschichtliche Stellung und die
Abhängigkeitsverhältnisse Sailers festgestellt. — Über Bernhard Heinrich Blasche,
sein Leben und seine Lehren, handelt W. O s t e r h e 1 d im „Pädagogischen Magazin"
(N. 3(33. Langensalza, Beyer. 1909. VII und 227 S. M. 2,00). Er entwirft ein ein-
gehendes Bild von der eigenartigen Erscheinung dieses Lehrers am Schnepfenthal-
schen Philanthropin, dessen Ideen und Schriften mit einer Anleitung, in Pappe zu
arbeiten, begannen und mit einer Philosophie der Offenbarung und einer philosophischen
Unsterblichkeitslehre endigten. —
Pestalozzi. Sehr ergiebig sind die Berichtsjahre für Pestalozzi gewesen.
Die schön ausgestattete, von H. Walsemann (2954) gemachte und eingeleitete
Auswahl aus seinen Kleineren Schriften, den Briefen und Tagebuchblättern können
wir hier nur empfehlend erwähnen. — Auch dass K. Richters (2956) Ausgabe der
Abendstunde bereits in vierter Auflage erschienen und in dieser durch die Beigabe
des zweiten und dritten Abdrucks nach der „Wochenschrift" von 1807 und 1815
vermehrt worden ist, soll nur kurz hervorgehoben werden. — Aber auch die eigent-
liche Pestalozzi-Forschung ist durch eine ganze Reihe wertvoller Arbeiten und
Gesamtdarstellungen bereichert worden, die ein näheres Eingehen erfordern. Zuerst
sei P. N a t 0 r p s (2952) „Pestalozzi. Sein Leben und seine Ideen" genannt, eins
der Bücher, durch welche die Teubnersche Sammlung „Aus Natur und Geisteswelt"
über den Rang der meisten populärwissenschaftlichen Sammlungen weit hinaus-
gehoben wird. In gewissem Sinne stellt das kleine Buch den zusammenfassenden
Abschluss der früheren Arbeiten unseres tiefsten Pestalozzi-Kenners dar. „Es soll die
Systematik der Pestalozzischen Ideen, so wie ich sie als Ertrag meiner ganzen bis-
herigen Forschung zu geben mir getraue, die Hauptsache bilden", während die
Entwicklungsgeschichte dieser Ideen und der Persönlichkeit Pestalozzis nur im
Umriss als ein erstes Kapitel vorausgeschickt wird. Diese Aufgabe löst N. mit der
Tiefe und Schärfe, die wir an ihm kennen, und was mir besonders bemerkenswert
scheint, er fasst sie von vornherein mit einer gewissen vorsichtigen Einschränkung,
die dieser jüngsten Darstellung manchen seiner früheren Arbeiten gegenüber zum
Vorteil gereicht. Er beginnt mit der Frage: Gibt es ein System der Pädagogik
Pestalozzis? und er beantwortet sie zutreffend: „Pestalozzi hat keineswegs seine Ge-
danken über Erziehung zu einem System ausgelsaut, ja, seine Gedankenrichtung ist
von Haus aus nichts weniger als systematisch gewesen; dennoch aber hat in
Pestalozzi eine natürliche Philosophie gearbeitet. Sein Erfahrungsgang hat ihn, wie
schon Fichte urteilte, im wesentlichen den Resultaten der Kantischen Philosophie
nahegebracht, und er ist, wenn ihm auch die analytische Deutlichkeit mangelte, zu
einer tiefen und umfassenden Synthese seiner Lebensanschauungen gelangt." Die
einheitliche Grundidee, welche Pestalozzis Erziehungsideal bestimmte, zerlegt N. in
fünf Prinzipien, unter denen das der „Spontaneität" im Verein mit dem der „An-
schauung" die eigentlich herrschenden sind. Die Frage, was Pestalozzi mit dem
W^orte Anschauung sagen wollte, ist die eigentlich entscheidende für die Auffassung
seiner Pädagogik. N. löst sie, indem er auf den aktiven Charakter der anschauenden
Tätigkeit hinweist, der für Pestalozzi das Wiesen dieses Begriffes ausmacht, und ihn
mit der entsprechenden Fassung der Verstandes- und Willenstätigkeit zu dem
höheren Begriffe der Selbsttätigkeit verbindet, der Pestalozzis Pädagogik beherrscht
und seiner Methodenlehre zugrunde liegt. — In einem ganz ähnlichen Sinne fasst
H. Leser (2949) Pestalozzis Ideen za einer systematischen Einheit zusammen. Für
ihn ist die Idee des Menschen der Mittelpunkt von Pestalozzis Denken, und von
hier aus leitet er sowohl die Ideale des grossen Erziehers wie ihre Verwirkhchung
in der Erziehung ab. L. g-eht weniger behutsam zu W^erke als Natorp, mit dem
er im übrigen wesentliche Übereinstimmung und zahlreiche Berührungen zeigt. Er
formuliert zuweilen mit etwas unvorsichtiger Verallgemeinerung, wie wenn er z. B.
gleich im Eingang erklärt, Pestalozzis geschichtliche Bedeutung hegt darin, „dass
wir in seinem Lebenswerke die erste eigentliche Systematik der Pädagogik vor uns
haben", was denn freilich nachher einigermassen eingeschränkt und modifiziert wird.
Er sieht nicht selten eindeutige Bestimmungen da, wo Pestalozzis Gedanken- und
Gefühlswelt vielmehr umfassend und nach verschiedenen Richtungen gewendet
erscheinen, wie z. B. in der Charakteristik seiner sozialen Motive. Aber dafür
entschädigt die Klarheit, mit der L. seine Anschauungen formuliert, und die
schöne Wärme und Lebendigkeit, mit der auch die abstrakteren Teile des Buches
geschrieben sind. Zur Einführung in die wissenschaftliche Erfassung Pestalozzis
dürfte L.s Schrift besonders geeignet sein. — Angefügt werden soll hier A. Heu-
R. r. 0 h m a n n , Geschichte des iTnterrichts- und Erzieh ung-swesens. G09
bau ms, des leider zu Irüli Verstorbenen, Buch „J. Heinrich Pestalozzi", obgleich
es erst nach dem Berichtsjahr in der schon oben <renannten Sammlung- „Die grossen
Erzieher" (Berlin, Reuther & Reichard. 1910. Xllu. 368 S. M. 4,00) erschienen ist.
Es ist, nach Morfe grundlegender Materialsammlung, die erste wissenschaftliche
Pestalozzi-Biographie und als solche ein Markstein in der Pestalozzi- Forschung. Das
Buch vereinigt die methodische Gründlichkeit des geschulten Historikers mit dem
Weitblick des philosophisch orientierten Pädagogen und gibt von dem äusseren wie
dem inneren Gang in Pestalozzis Lebensentwicklung ein gleich klares und um-
fassendes Bild. Für den Biographen konnte naturgemäss die Systematis ierung der
Ideen Pestalozzis nicht die Aufgabe bilden. Diese Ideen ziehen vielmehr in ihrer
Entwicklung und mannigfachen Gestaltung an unseren Augen vorüber, aber von
besonderer Bedeutung ist es, dass doch auch H. mit der allgemeinen Würdigung
des Pestalozzischen Denkens ganz nahe an Xatorps und Lesers Auffassung heran-
kommt und stark betont, wie Pestalozzis Grundanschauungen von Rousseau, Leibniz
und Lessing aus zu Kant, Fichte, Schiller, kurz „den grossen Vertretern des transzen-
dentalen Idealismus" hin sich entwickeln. So darf man sagen, dass die wissenschaft-
liche Erforschung des Gedankenkreises Pestalozzis in den letzten Jahren zu einem
einheitlichen und für die Erziehungsgeschichte höchst wichtigen Ergebnis geführt
und eine weit tiefere und zugleich geschichtlichere Auffassung dieses Gedanken-
kreises begründet hat, als sie noch bis vor kurzem herrschte. Aber auch abgesehen
von dem besonderen Ergebnis sind diese Unternehmungen, die Pädagogik auf den
Fundamenten philosophischer und geschichtlicher Anschauungen weiterzubilden,
von höchstem Wert für die Entwicklung dieser Wissenschaft, besonders als Gegen-
gewicht gegen die einseitig exakt gerichtete Empirie. — K. Muthesius' (2951)
sorgfältig gearbeitetes Buch ist mehr für die Kenntnis Goethes als für die Pestalozzis
von Belang. Aber es wirft manches Licht auch auf den letzteren, zumal auf die
Unzulänglichkeit seiner didaktischen Methoden, die auch bei Heubaum hervortritt,
während die Erforscher seiner Ideenwelt darauf nicht einzugehen brauchen. M.s
Ergebnis ist wesentlich negativ: er zeigt, wie wenig Pestalozzi direkt auf Goethe gewirkt
hat und warum. Aber aus der gerecht abwägenden, feinen Darstellung des Verfassers
spricht etwas von der Kultur, die Goethe verkörpert und Pestalozzi angestrebt hat. — •
P. Vogel behandelt im 300. Heft des „Pädagogischen Magazins" (Langensalza, Beyer.
1907. V, 175 S. M. 2,00) „Fichtes philosophisch-pädagogische Ansichten in ihrem Ver-
hältnis zu Pestalozzi". Er geht von der Tatsache aus, dass die beiden reformatorischen
Männer ihrer Richtung nach innerlich verwandt und von gleichen geistigen Zeit-
strömungen getragen waren, er weist diese innere Verwandtschaft in einer durchgeführten
Parallele ihrer Lehren und Tendenzen nach. Dieser Vergleich ist klar und nach
sachlich zutreffenden Gesichtspunkten durchgeführt. Auffallend aber ist, dass V. die
verschiedenen Anschauungen beider Denker immer nur einfach nebeneinander stellt
und auf das genetische Abhängigkeitsverhältnis nicht eingeht, ja sogar in Abrede
stellt, dass ein solches überhaupt existiere (S. 16 oben), doch wohl zuwider dem
klaren Augenschein, der uns Fichtes pädagogisches Denken durchaus von Pestalozzis
Anschauungen befruchtet, wenn auch naturgemäss auf dem Boden seiner eigenen
Weltanschauung erwachsen zeigt. —
Zeitalter der Romantik. F. Spaniers (2976) kleine Schrift
„Fichtes Einfluss auf das Erziehungswesen im 19. Jahrhundert" trägt ihren
Titel nicht ganz zu Recht. Denn sie enthält im wesentlichen nur eine Zu-
sammenstellung von Fichtes pädagogischen Anschauungen, vielfach im W'ortlaut
und mit Hinweisen auf ihre allgemeine und praktische Bedeutung. — G. Voigts
noch kleinere Arbeit „Das Erziehungsideal in Fichtes Reden an die deutsche
Nation" (in Muthesius' „Beiträgen zur Lehrerbildung und zur Lehrerfortbildung",
Heft 44. Gotha, Thienemann. 1909. 31 S. M. 0,80) ist weit selbständiger: eine kurze
und systematisch zusammengefasste Darstellung der erzieherischen Ideen Fichtes.
Vorausgeschickt ist ein Überblick über die metaphysischen und geschichtsphilo-
sophischen Anschauungen, in denen diese Ideen wurzeln, und den Beschluss macht
eine weit und scharf blickende W'ürdigung, welche sachgemäss das Zeitliche und
Vergängliche in Fichtes Werken von ihren bleibenden Werten scheidet. — Albert
Müller (2980) gibt unter Benutzung der einschlägigen Literatur sowie der Platz-
schen Ausgabe eine übersichtliche und ansprechende Darstellung und Würdigung
der Pädagogik Schleiermachers, eingeleitet durch ein Lebensbild des Philosophen
und beschlossen durch eine bibliographische Übersicht, die dem Anfänger zur
Einführung in das Studium Schleiermachers von Nutzen sein wird. —
Herbart. Auch in der Herbart-Literatur tritt uns G. Voigt (2968) mit
der vierten Auflage seines Buches „Die Bedeutung der Herbartschen Pädagogik
lur die Volksschule" bedeutsam entgegen. Der Verfasser steht der ErziehuDgs-
lehre Herbarts und noch mehr der Fortbildung derselben durch seine Nachfolger
CIO R. Lehmann, Geschichte des Unterrichts- und Erziehung-swesens.
nicht durchaus kritiklos g'eg-enüber; seine Einwände richten sich besonders g^egen die
Idee der Konzentration und geg-en die der kuhurhistorischen Stufen. Allein er urteilt
doch, dass diese Lehre „das höchste Ziel des Unterrichts unumstösslich festgesetzt"
und ,,dazu den Weg auf das bestimmteste bezeichnet hat". Er wendet sich am
Schluss gegen diejenigen, die „sich bemühen, die Steine aus dem stolzen Bau
herauszubrechen, um dann von jedem einzelnen zu sagen, dass er auch sonst noch
hier und dort gefunden werde", und wünscht, ,,dass die Herbartsche Pädagogik ihrem
Geiste nach unter den Volksschullehrern immer weitere Kreise sich erobern
möge". — x\uch P, Dietering (2961) ist ein überzeugter Anhänger dieser
Pädagogik und setzt dem in den letzten Jahren immer häufiger ertönenden Rufe
„Los von Herbart!" „sehr vernehmlich die Aufforderung entgegen: Zurück zu
Herbart!" Aber sein Buch unterscheidet sich von den älteren derselben Tendenz
dadurch, dass die Untersuchung nicht das System der Herbartschen Pädagogik ins
Auge fasst; dieses gibt er vielmehr bis zu einem gewissen Grade stillschweigend
preis, und entschiedener noch wendet er sich geg-en die schematisierende Weiter-
bildung desselben durch die Herbartsche Schule. Er bringt vielmehr den Gedanken-
und Lebensgehalt der Herbartschen Erziehungslehre unabhängig von dem systema-
tischen Aufbau zur Anschauung' und legt den Plauptton auf die Gesichtspunkte und
Fragen, welche für uns Moderne im Mittelpunkt des pädagogischen Interesses
stehen; diese fasst er zu einem in sich geschlossenen Gesamtbild zusammen. Es ist
das tatsächlich der richtige, ja, der einzige Weg, auf dem man heute Herbarts
Leistungen gerecht werden und die Bedeutung dieses fast immer einseitig ge-
priesenen oder verkannten Erziehungsphilosophen würdigen lernen kann. Freilich
gehört zu einer wissenschaftlichen Beurteilung" eine unumwundenere Anerkennung
dessen, was in Herbarts Denken zeitlich bedingt war und seine dauernde Wirkung
begrenzt und beeinträchtigt, als sie D.s Buch bringt. Der apologetische Enthusiasmus
führt auch ihn, wie es so oft geschieht, zu einer unkritischen Überschätzung der
Originalität und des unbedingt Gültigen, was in Herbarts Lehre enthalten ist. Dazu
ermangelt seine Polemik, obgleich sie sich zumeist nicht gegen ausgesprochene
Einzelnamen richtet, öfters der Vornehmheit: er wirft den Gegnern ohne weiteres
Oberflächlichkeit vor, oder schiebt ihnen ihre Meinung ins Gewissen, Im ganzen
aber ist sein Buch gleichwohl g-eeignet, eine tiefere Würdigung Herbarts anzubahnen,
als sie in den immer noch zahllosen Schriften über den pädagogi.schen Denker
üblich ist. — Ob freilich angesichts dieser Literatur „eine kurze, aber zuverlässige Ein-
führung in die Lehre Herbarts", wie sie F. Franke (2963) unternimmt, wirklich
noch ein Bedürfnis ist, kann man bezweifeln. Das Buch behandelt die gesamte
Philosophie Herbarts und sucht — im Gegensatz zu Dietering — „vor allem den
inneren Zusammenhang derselben, die Architektonik des Systems in einfachen
Strichen vor Augen zu legen", womöglich mit Herbarts eigenen W^orten. Da es
sachgemäss geschrieben und übersichtlich geordnet ist, so erfüllt es, wie man auch
über die Bedürfnisfrage denken möge, jedenfalls die Absicht des Autors. —
W^ e 1 1 e r (2969) behandelt die pädagogische Bedeutung der kindlichen Spiele in
den Werken Lockes, Jean Pauls und Herbarts. Die Arbeit hat nicht nur theoretische
Gesichtspunkte im Auge, sondern mündet in eine Parallele zwischen den Forderungen
dieser Erzieher und den Verhältnissen der Gegenwart aus. Der Verfasser steht dem
Zentralausschuss zur Förderung der Jugend- und Volksspiele offenbar nahe und will
durch seine retrospektive Betrachtung den Zielen desselben dienen. Wirklich hat
die vergleichende Zusammenstellung, wiewohl sie auf fast durchweg Bekanntem
fusst, manches Belehrende, nur ist nicht einzusehen, warum W'. gerade diese drei
Pädagogen und keinen anderen heranzieht; wenn er selbst auf die soziale Bedeutung
der Jugendspiele hinweist, so ist es um so unverständlicher, dass er Pestalozzi und
besonders Fröbel unberücksichtigt lässt. Eine geschichtliche Begründung dieser
Anschauungen und Forderungen kann jedenfalls nur durch eine grössere Voll-
ständigkeit erreicht werden. —
Neuere Pädagogen und Schulmänner. Eine kleine Literatur hat
der hundertste Geburtstag J. H.Vi^icherns über den Begründer des Rauhen Hauses hervor-
gerufen (3007—10). Vor liegt mir nur die kleine Schrift „Johann Plinrich Wichern,
ein Volksabend von Herrn. Petrich" (Gotha, F. A. Perthes. 30 S. M. 0,80). Sie
ist für die Vortragsabende der Inneren Mission bestimmt und trägt dementsprechend
ein volkstümliches und streng konfessionelles Gepräge. — 0. W i 1 1 m a n n s (3015)
„Didaktik als Bildungslehre" ist in vierter Auflage erschienen. Diese unterscheidet
sich nicht der inneren Gestaltung, wohl aber der äusseren Form nach wesentlich
von den vorigen. Aus zwei Bänden ist einer geworden, die Ausstattung vereinfacht
und der Preis herabgesetzt. Es ist charakteristisch für die Entwicklung des päd-
agogischen Interesses in Deutschland, wenn W. diese Änderung mit der Rücksicht
auf die Volksschullehrerkreise erklärt, deren Teilnahme sich das Buch im Laufe der
R. r.ehmann, Geschichte des l nterrichts- und Erziehungswesens. 611
Zeit ei-worijen habe, während es anfangs mehr den Kreisen von Gymnasialpädagogen
entgegengekommen sei. In der Tat erscheinen diese Kreise heute als die Träger
des'' Interesses und des Verständnisses für eine Wissenschaft, die in unseren philo-
sophischen Fakultäten mit wenig rühmlichen Ausnahmen überhaupt nicht und in
den Oberlehrerkreisen nur in geringem Masse Verständnis und Würdigung findet.
.Mierdings mehren sich in den letzten Jahren die Anzeichen für einen beginnenden
Inischwung, und W.s Buch wird das Verdienst bleiben, zur Anbahnung eines solchen
in erster Linie beigetragen zu haben. — F. Paulsens (2888) Bändchen „Das
deutsche Bildungswesen in seiner geschichtlichen Entwicklung" ist bereits in zweiter
Auflage erschienen, von einem kurzen, aber warmen und schönen Üenkwort
W. M ü n c h s begleitet. Ich habe das Büchlein im vorigen Bande (vgl, JBL.
1906/7, S. 564) gewürdigt als ein Meisterstück kurz gedrängter und doch über-
sichtlicher und allgemein interessierender Zusammenfassung, und das schnelle
Bedürfnis nach einer neuen Auflage zeigt, dass diese Anerkennung allgemein
geteilt wird. —
Universitätsgeschichte: Allgemeines und Zusammen-
fassendes. E. Müsebecks (3020) Studie führt ihren Namen nicht ganz zu
Kecht. Denn Arndts Schrift über den deutschen Studentenstaat und seine Beteiligung
an den Bonner Reformversuchen des studentischen Lebens bilden nur die Unterlage,
an welche anknüpfend der Verfasser die Entstehung der Progressverbindungen in
den vierziger Jahren und ganz besonders die Geschichte der Wlngolfs zur Dar-
stellung bringt, auf aktenmässiger Unterlage, und da der Verfasser selbst alter
Wingolfit ist, mit stark apologetischer Tendenz. —
Einzelne Hochschulen: Jena. Die Jubiläen von Jena und Leipzig
haben naturgemäss ganze Literaturen hervorg'erufen, und die Veröffentlichungen über
die Geschichte beider Hochschulen nehmen bei beiden den grössten Raum unter den
Veröffentlichungen aus diesem Gebiete ein. Durch inhaltlichen Wert wie ganz
besonders durch die hervorragend schöne und reichhaltige Ausstattung zeichnet sich
die Festgabe aus. die E. B o r k o w s k y (3029) in Gemeinschaft mit dem Eugen
Diederichschen Verlag der Alma Mater Jenensis gewidmet hat, und die von der
Begründung der Stadt bis zu Bismarcks Besuch im Jahre 1892 durch eine reiche
Fülle kulturgeschichtlicher Tatsachen hiudurchführt. — Ähnliche Anerkennung ver-
dient die gleichfalls reich illustrierte Monographie von A. Stier (3030), die in
populärer Form mit besonderer Betonung des 19. Jahrhunderts den gleichen Gegen-
stand behandelt. — Eine speziellere, aber nicht minder interessante Festgabe ist der
Abdruck der Jenaischen Chronik des Professors und Bibliothekars M. Martin
Schmeizel (1722—47), die E. D e v r i e n t (3042) nach dem handschriftlichen Material
besorgt und mit einem Stadtplan von 1758 bereichert hat. Sie geht zwar in der
Urschrift bis ins Mittelalter, doch beginnt der Herausgeber, da er die älteren Teile
für wertlos erklärt, mit dem Jahre 152.3, das den Anfang der Reformation für Jena
bezeichnet. Die Schrift trägt durchaus echten Chronikenstil. Sie ist offenbar zum
grossen Teil nach öffentlichen Urkunden gearbeitet und enthält ausschliesslich
trockene Aufzählungen von Tatsachen, die aber im einzelnen vielfach kultur-
historisches Interesse haben. — Von gleichem kulturhistorischem Interesse ist die
Geschichte des Jenaer Studenten Eberhard von Todenwarth, der im Jahre 1630
immatrikuliert war, nach Familienschriften von E. K e 1 1 e r (3037) bearbeitet und mit
zahlreichen Abbildungen nach alten Kupfern und Familienporträts ausgestattet.
Beide letztgenannte Schliffen dürfen über nächste Interessen hinaus für die wissen-
schaftliche Universitätsgeschichte Bedeutung beanspruchen. —
Leipzig. Weit umfassender noch ist die Festliteratur der Leipziger
Universität, doch liegt uns nur ein kleiner Teil derselben vor. F. Eulenburgs
(3056) statistische Untersuchungen über die Entwicklung der Universität Leipzig im
letzten Jahrhundert dürfen mit ihrem reichen Material, das in vier Kapitel, Frequenz,
Studentenschaft, Unterricht und Finanzen, geordnet und mit zahlreichen Tabellen
veranschaulicht ist, eine besondere Bedeutung beanspruchen. — Die Aufzeichnungen
des Leipziger Studenten Jugler, die F. Zarnc'ke zuerst im Jahre 1879 herausgegeben
hat, und die nunmehr zur Universitätsfeier aufs neue gedruckt worden sind (3062),
treten nach Charakter nnd Bedeutung den Arbeiten von Kelter und Devrient zur
Seite. — Eine gehalt- und lehrreiche Studie veröffentlicht R. KaUmeyer (3059)
über den Humanisten und Reformator Kaspar Borner (richtiger doch wohl Börner'?),
der um die neue Organisaticm der Leipziger Universität in den vierziger Jahren des
16. Jahrhunderts das entscheidende Verdienst hat. — Der Katalog der Universitäts-
Jubiläums-Ausstellung (3076) hat nicht nur durch die Reichhaltigkeit der ungezählten
Ausstellungsgegenstände Interesse, sondern gewinnt durch die kurze, aber inhalt-
reiche Einleitung, welche die einzelnen Abteilungen nach den Hauptgesichtspunkten
charakterisieren, auch über den Augenblick hinaus Bedeutung. —
Jahresberichte für nenere deutsche läteraturgesohichte. XII/XX. ^
612 R. Lehmann, Geschichte des Unterrichts- und Erzieh ung-swesens.
Andere Hochschulen. Von den Pubhkationen der übrig-en Hoch-
schulen ist bei weitem die hervorragendste die Geschichte der Genfer Universität
unter der Herrschaft Napoleons (3094). Das Buch ist auf eing-ehende Quellenstudien
begründet, veröffentlicht eine Anzahl von Urkunden und Schriften und gibt ein
zusammenhängendes Bild, das für die Kulturpolitik Napoleons ebenso charakteristisch
ist wie für die Eigenart der von Kalvin begründeten Hochschule. Die Ausstattung-
Ist geradezu prächtig- und enthält besonders eine Anzahl hochinteressanter Porträts
von Lehrern der Universität. —
Schul geschichte: Gesamtdarstellungen. Heinr. Lewin
(3190b) stellt, gestützt auf die vorhandene Literatur, aber unter Benutzung eines
umfangreichen direkten Quellenmaterials, besonders von Verordnungen, Erlassen, die
Geschichte der preussischen Volksschule bis auf die Gegenwart dar. Sein Buch ist
in erster Linie für die Fortbildung' der Lehrer und zur Vorbereitung auf die zweite
Lehrerprüfung und die ihr folgenden Examen für die Mittelschullehrer und Rektoren
bestimmt. Aber er wünscht darüber hinaus auch allen Schulmännern und Ver-
waltungsbeamten zur Orientierung- über das umfangreiche Gebiet zu dienen. Auch
diesem Zweck kommt das inhaltreiche Buch zweifellos entgegen, aber es würde ihm
noch besser entsprechen, wenn die Darstellung- etwas weniger gesinnungsvoll
monarchisch und etwas wissenschaftlich objektiver gehalten wäre. Schon die eigen-
tümlichen und nicht eben logischen Zusätze auf dem Titel (,,und der Förderung der
Volksbildung- durch die Hohenzollern") weist auf das Bedürfnis hin, staatserhaltende
Gesinnung zu prästieren, und die Einteilung des Buches, die sich genau an die
Regierungszeiten der Hohenzollernfürsten anschliesst, hätte einem innerlicheren Prinzip
Platz machen sollen. Von Entgleisungen wie ,,der grosse innere König- Friedrich
Wilhelm L" wollen wir gar nicht reden. Was die preussische Volksschule direkt
oder indirekt den Hohenzollern, wenigstens den besten unter ihnen, verdankt, spricht
für sich selbst und ist in der Tat so viel, dass man es nicht nötig hat, aus
erzieherischen Gründen in die endlich veraltete fiktive und etwas kindliche Art der
Darstellung zurückzufallen, als ob alles, was unter einem Monarchen geschehe, auch
durch ihn geschehe. Selbst für den Seminarunterricht sollte das g-elten. — Eine
sehr verschiedene, ja entgegengesetzte Anschauungsweise wie aus Lewins Geschichts-
werk spricht aus J. Tews' kleinem Buch, das hier angeschlossen werden soll,
obgleich es nur eine knappe geschichtliche Anknüpfung enthält: „Die deutschen
Volksschulen" (= Die Kultur. Sammlung illustrierter Darstellungen, her. von C. Gurlitt.
17. u. 18. Bd. Berlin, Marquardt& Co. 120 S. M. 3,00). Das reich und schön ausgestattete
Bändchen sieht nach nichts weniger als einer Streitschrift aus. Gleichwohl ist es eine
solche; denn es soll, wie der Verfasser ausdrücklich hervorhebt, werben und streiten,
und zwar für sein Ideal, eine Volksschule im wahren Sinne des Wortes, für „die Schule,
die allen mit Geistes- und Willenskraft Ausgestatteten den W^eg nach oben bahnt".
T. ist einer der bekanntesten Führer im Streit um die Gestaltung der Volksschule
und der Lehrerbildung. Er vertritt den Standpunkt eines entschiedensten Idealismus.
Seine Forderungen setzen sich vielfach über die Realitäten der Gegenwart hinweg,
statt sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Aber gerade dadurch gewinnt seine Dar-
stellung' an suggestiver Kraft, und jene Grundgedanken, dass jeder höher Begabte
im Volke auch zu höherer Bildung berufen ist, teilt er mit den grossen päd-
agogischen politischen Denkern Plato, Pestalozzi, Fichte. W'em dieser Gedanke
sympathisch ist, aber auch wer ihn bekämpfen will, kann sich aus dem kleinen
Buch ein lebendiges Bild von der Wucht und dem Pathos verschaffen, in dem die
Volksschulbewegung unserer Zeit in dieser Richtung vorwärtsdrängt. — H. Siercks
(3138) gibt eine dankenswerte und reichhaltige Zusammenstellung des wichtigsten
auf das deutsche Fortbildungswesen bezüglichen Materials, geschichtlichen, recht-
lichen, administrativen und statistischen Inhalts. Auch die summarische Betrachtung
der inneren Organisation und des Unterrichtsbetriebes fehlt nicht, so dass das kleine
Buch zur Orientierung über dieses an Wichtigkeit immer zunehmende Zweiggebiet
unseren öffentlichen Schuleinrichtungen vorzügliche Dienste tut. — Inhaltlich verwandt
und eine Art Ergänzung zu dem vorigen ist das Buch von G. Fritz (3271). Es
enthält eine gedrängte Übersicht über die Entwicklung der wichtigsten Zweige des
Volksbildungswesens seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, veranschaulicht dieselben
durch Beschreibungen typischer Einzeleinrichtungen sowie statistischer Angaben;
zugleich aber macht es die Bewegung aus allgemeinen Gesichtspunkten verständlich.
F. behandelt nacheinander Wesen und Ziel der modernen Volkserziehung, die
Bibliotheksbewegung in England und Amerika, das Volkshochschulwesen in diesen
sowie in den nordischen Ländern. Die entsprechende Entwicklung wird dann auf
deutschen Boden verfolgt, und mit einem allgemeineren Kapitel „Volk und Kunst"
schliesst das kleine Buch, das wie das zuvor genannte über wichtige und weite
Gebiete in geschickter Weise orientiert. Eine Frage pro domo: Warum ist die König'-
H. L.hmann, Geschichte d»'s I iitmichts- unrl Krziehtinirswpspn«'. 613
hcho Akademie in Posen, die doch eine eigenartige Erscheinung und für das Volks-
hochschulwesen von prinzipieller Wichtigkeit ist, übergangen oder eigentlich ohne
Begründung abgewiesen? —
Schulwesen einzelner Länder und Staaten. Sehr zahlreich
-ind wiederum die Beiträge zur Schulgeschichte, die in Programmen und Festschriften
veröfTentlicht sind. Sie bieten naturgemäss im allgemeinen weniger literarisches
Interesse, als sie als Quellen für die allgemeine Schulgeschichte in Betracht kommen.
Von allgemeinerem Interesse und besonderer Bedeutung ist die Geschichte des
w^ürttembergischen Schulwesens unter Karl Eugen, die den neunten und zelinten
Abschnitt des Werkes bildet, das der Württembergische Geschichts- und Altertums-
verein unter dem Titel „Herzog Karl Eugen von Württemberg und seine Zeit"
herausgegeben hat, und dessen einzelne Teile von verschiedenen württembergischen
Gelehrten bearbeitet sind (3227). Das erste der hier in Betracht kommenden Kapitel
(neunter Abschnitt) behandelt die hohe Karlsschule sowie die ihr entsprechende
Ecole de demoiselles, das zweite das sonstige Unterrichtswesen von der Volksschule
bis zur Universität und den Bibliotheken. Das prächtig ausgestattete Werk enthält
eine Fülle interessanter Details, besonders über den Unterrichtsbetrieb und das
[..ehrerkoUegium der Karlsschule und eine grosse Anzahl interessanter Porträts und
Nachbildungen. — Da die einzelnen Geschichten von Lehrerbildungsanstalten bisher
verhältnismässig- selten sind, so darf auch die Jubiläumsschrift von M ö b u s z
(3170), welche die hundertjährige Geschichte des Schullehrerseminars in Lübeck
unter sorgfältiger Benutzung des Aktenmaterials behandelt, auf ein besonderes
Interesse Anspruch erheben. — Genannt seien ferner die hundertjährige Geschichte
des Gymnasiums zu Rastatt (3140), welche das Festprogramm der Anstalt enthält
und die von C. F. Lederle verfasst ist: A. Ludewigs „Briefe und Akten
zur Geschichte des Gymnasiums und des Kollegs der Gesellschaft Jesu in Feldkirch"
(3146) sowie M. S e i b e 1 s (3148) Studie über die Einrichtung des Passauer Studien-
wesens nach Aufhebung des Jesuitenordens; A. Neubauers (3152) Arbeit über
die Entstehung und das x\nfangsjahr (1559) der Schule zur Hombach; S. Mauer-
manns (3156) Geschichte des Grauen Klosters in Berlin, die keine Programm-
schrift, sondern eine Festgabe, hauptsächlich wohl für frühere Schüler bestimmt ist;
S. Wurzers Geschichte des K. K. Staatsgymnasiums in Czemowitz vom Jahre
1808—1908 (Czemowitz, Eckhardsche Universitätsdruckerei. 286 S.); R. Büttners
(3205) Geschichte des Fürstlichen Gymnasiums Rutheneum zu Gera. —
Bildungswesen der Gegenwart: Allgemeines. G. Budde
(3232) behandelt die Wandlung des Bildungsideals, die unverkennbar in unserer
Zeit vor sich geht. Er charakterisiert die verschiedenen pädagogischen Strömungen,
die sich gegen den überlieferten einseitigen Intellektualismus gerichtet haben, indem
er zugleich kritische Stellung zu ihnen wie zu jenem nimmt. Ob man zu diesem
Gegner des Intellektualismus in der Pädagogik wirklich die Herbartsche Schule
rechnen kann, ist mehr als zweifelhaft. Im 'übrigen ist B.s Kritik sachlich vmd
massvoll. Er sucht überall das Recht, aber auch die Schranken einseitiger Strömungen
nachzuweisen und gelangt zu dem Ergebnis, dass ein einheitliches und modernes
Bildungsideal nur aus einer Synthese der verschiedenen Forderungen zu gewinnen
sei. Die Grundlage einer solchen findet er in der neu idealistischen Lehre Euckens;
wenn er das neue Ziel mit den Worten „freie Entfaltung aller geistigen und sittlichen
Kräfte" bezeichnet, so ist das freilich genau dieselbe Formel, die vor hundert Jahren
der Neuhuraanismus aufstellte. Es kommt in der Erziehung weniger auf die Formu-
lierung des Grundgedankens als auf den Geist der Ausführung an. Auch hierfür
gibt B. im letzten Abschnitt seines Buches, „Das neue Bildungsideal in der Schule",
einige dankenswerte Winke, die er inzwischen und zum Teil schon vorher in anderen
Schriften weiter ausgeführt hat. Im Grunde genommen kommt es ja weniger darauf
an, ob ein pädagogischer Standpunkt neu, als ob er verständig und sachgemäss ist,
und in dieser Hinsicht kann man die vorliegende Schrift neben Münchs Zukunfts-
padagogik jedem, der sich über die erzieherischen Strömungen unserer Zeit und
besonders unseres höheren Schulwesens orientieren will, empfehlen. — H. Gaudigs
(3234) Didaktische Präludien tragen den gleichen Charakter wie die ihnen voran-
gehenden Didaktischen Ketzereien desselben Verfassers, die im allgemeinen nichts
weniger als Ketzereien sind: klare weit ausschauende Gedanken, Frische des
Empfindens streben nach einem entschiedenen Fortschritt über veraltete Traditionen
hinaus, vor allem nach einer mehr individualisierenden Gestaltung des Unterrichts,
gemildert durch die Erfahrung des Praktikers und den geschichtlich geschulten
Blick des auf wissenschaftlicher Höhe stehenden Werkes. Dies alles in aphoristischen
oder doch nur lose aneinander gereihten einzelnen Betrachtungen und in einem Stil,
der sich oft subjektiver gibt, als es — zum Lobe des Buches kann man es sagen —
semem Inhalt entspricht. Diese Form ist, wenn sie anders als ausnahmsweise und
45*
(314 R. Lehmann, Geschichte des rnterrichls- und Erziehung-swesens.
in Parerg-en auftritt, in der Pädag'Ogik wenigstens, nicht ohne Bedenken: sie ist
geeignet, geleg-entiich anzuregen, aber schwerlich, um ein systematisches Durch-
denken der Probleme zu begründen, auch wenn sie selbst aus einem solchen hervor-
gegangen sein sollte. Und doch ist es gerade dies, was uns, zumal auf dem Gebiete
des höheren Unterrichts not tut, weit mehr als die starken Affekte, die G. seltsamer-
weise in der modernen Bildungsfrage vermisst, v.'ährend wir tatsächlich nur zuviel
davon zu hören bekommen. G. wäre imstande, mehr als nur zu präludieren und
mehr als einzelne Bausteine zu dem systematischen Aufbau des modernen Bildungs-
und besonders des freien Bildungswesens beizutragen. Das beweist sein jüngstes
Buch in erfreulicherweise aufs neue. — F. Paulsens (3240) posthum erschienene
„Richtlinien" knüpfen an die Tätigkeit Althoffs, d. h. an den Kaiserlichen Erlass
vom November 1900, der die Gleichberechtigung der Höheren Schulen aussprach,
und die preussischen Lehrpläne des darauf folgenden Jahres an. Seine Absicht ist,
„den Sinn dieser grossen Wandlung in unserem gelehrten Schulwesen deuten zu
helfen", und die Überschrift des dritten Abschnitts, „In welcher Richtung ist die
Schulreform von 1901 weiterzuführen?", ist das eigentliche Thema des Buches. In
diesem Sinne behandelt P. die wichtigsten der schwebenden Fragen überall mit der
Tendenz auf Freiheit der Entwicklung' und nach der Art des allzufrüh verstorbenen
Verfassers mit gleicher und gerechter Wertung der verschiedenen Bildungswege, im
Streben nach ruhigem aber zukunftsvollem Ausbauen an Angebahntem. — Es ist
bester W. Münch, was die Sammlung von Essaj's bringt, die der Verfasser unter dem
Namen „Kultur und Erziehung" (3238) zusammengestellt hat. Sie trägt diesen Titel
mit Recht: ein Mann von hoher Kultur und reicher Erfahrung spricht über Erziehung
und Bildung ernste Gedanken und feine Beobachtungen aus. Von besonderem Wert
ist, was im zweiten und siebenten Abschnitt über die Eigenart der verschiedenen
deutschen Stämme und ihr gemeinsames Verhältnis zur Kultur des Auslandes und
ihren erzieherischen Werten gesagt wird. Die polternde Deutschtümelei gewisser
pädagogischer Kreise erscheint leider unbekehrbar, sonst könnten sie aus dem
Charakter dieser Betrachtungen lernen, was im guten Sinne des Worts deutsch ist:
Gerechtigkeit des Urteils und verständnisvolle Empfänglichkeit auch für fremde
Werte bei innerlichem Bewusstsein der eigenen Kraft, das sich ohne Ruhmredigkeit
und chauvinistisches Kampfgeschrei äussert. — Den entgegengesetzten Standpunkt
bringt i'.. von Saiten (3246) in einer Reihe von kürzeren Einzelbetrachtungen unter
dem Titel „Deutsche Schulreform" zum Ausdruck. Seine Anschauungen decken sich
im ganzen mit denen des Schulz-Gurlittschen Kreises, besonders dem Paul Försters,
die im vorigen Bericht (vgl, JBL. 1906/7, S. 564/5) charakterisiert sind: Kampf gegen
die heutige Schule, insbesondere die klassische Bildung, Rassennationalismus als
Kulturideal usw. Die praktischen Anforderungen, die der Verfasser an die Schule
der Gegenwart stellt, sind zwar nirgends originell, aber doch zum Teil, wie die
meisten Seite 17 zusammengestellten, diskutabel. Der Ton aber, mit dem sie polemisch
begründet werden, ist ein unfreiwilliger Beweis für die immer wiederholte Behauptung
S.s und seiner Gesinnungsgenossen, dass es mit der deutschen Kultur heutzutage
noch recht schwach bestellt ist. — Die Schul- und besonders Abiturientenreden, die
G. Leuchtenberg er (2878) und Th. Matthias (Deutsche Schulen im Spiegel
deutscher Schulreden. Dresden, Ehlermann. 107 S. M. 0,80) zusammenstellen, haben
gewiss ihren jugendbildnerischen Zweck erfüllt und mögen auch wohl weitere,
besonders Elternkreise interessieren. — Den Beschluss dieses Abschnitts möge das
Heft von A. Richter (3237) machen, das in raassvoller Polemik und mit diskutabeln
Gründen dem Neuherbartianismus mit seinem Streben nach pädagogischer Systematik
gegenüber den „Historizismus" verkämpft, der in Rudolf Lehmanns Arbeiten
und besonders in der unter N. 3236 genannten Abhandlung zum Ausdruck kommt.
Ein Angriff, den man sich schon gefallen lassen kann und auf den aus-
führlich einzugehen ich einer späteren Gelegenheit überlassen muss. —
Hochschulwesen und Studententum. A. Dorner (3247) betont
in seiner Rektoratsrede die organische Einheit der Wissenschaft, deren Ausdruck
nach einer Periode des Niedergangs jetzt aufs neue die Philosophie sei, sowie den
rein theoretischen Charakter des Universitätsunterrichts. — Die auf das Studenten-
tum bezüglichen Schriften haben meist unmittelbar praktische Tendenz und kommen
daher für unseren Bericht weniger in Betracht. V. Naumann (3252) behandelt
die Stellung der deutschen Universitäten zur Staatsgewalt, ihre eigene Verfassung
und ihre Organisation, speziell für österreichische Studenten, zu dem ausgesprochenen
Zweck, „mitzuwirken an einem Ausgleich der tief bedauerlichen Gegensätze, die an
den österreichischen Hochschulen die Studentenschaft in sich hart befehdende Parteien
gespalten haben". Schon in dieser Stellung des Themas liegt die Anerkennung,
dass in der reichsdeutschen Universitätsverfassung etwas Vorbildliches liegt, und in
der Tat hebt der Verfasser diese Gesichtspunkte ausdrücklich hervor, obwohl er
A. I. Stiefel, Stoffgeschichte. 615
auch die vorhandenen Mängel nicht verkennt. Insbesondere erscheint ihm die Insti-
tution der Kuratoren mit einigen Modifikationen als wünschenswert für die öster-
reichischen Hochschulen, denen dadurch natürliche Vermittler zuteil würden. Selt-
samerweise tritt N. zugleich für die Vermehrung der nationalen Tniversitäten in der
österreichischen Monarchie ein, wobei ich ihm nicht zu folgen vermag. — Die Schrift
von P. I) i e n s t a g (32(>1), die Konrad Küster gewidmet ist, fordert die Studentenschaft
zur allgemeineren Beteiligung an der positiven sozialen Arbeit auf, die in gewissen
akadenTischen Kreisen bereits seit Jahren mit Erfolg eingesetzt hat. — Die kleine
Schrift von Julie Ohr (3264) tritt, auf dem Prinzip der Koedukation fussend, für
eine intensivere Beteiligung der studierenden Frauen am studentischen Vereinsleben
und eine lebhaftere Kameradschaftlichkeit mit den männlichen Studenten ein. —
H. Böttgers (32B8) Handbuch für den deutschen Burschenschafter enthält eine
eingehendere Geschichte der deutschen Burschenschaft, ferner ein Verzeichnis der
Ortsgruppen des Verbandes alter Burschenschafter und der Burschenschafter-Ehrenräte.
Das Buch verfolgt somit den Zweck einer praktischen Orientierung für die Mitglieder
der Burschenschaft, enthält aber darüber hinaus mancherlei Tatsächliches, das von
allgemeinerem Interesse ist. —
Stoffgeschichte.
(I, 4 = N. 97<>-1755 b.)
Arthur Ludwig Stiefel.
Allgemeines. — Antike Stoffe: Altgriechische Gestalten. Aristnph:ines. Alexander der Grosse. ApoUonins von
Tyrns. Psyche- .Märchen, Herakles. Spartakus. Pyramns nnd Thisbe. Gyges. — Kiblische nne legendäre Stoffe: Weisheit Israels,
Ungleiche Kinder Evas. Simson, Judith. — Jesus und Judas. Christnslied, Anferstehungslegende. — Johannes der Täufer,
Salome. — Legfnden. — Abasrer. Drei Lebende und drei Tote. Jakobspilger. — Götter- und Heldensage: Allgemeine«. —
Beownlf. Roland. Merlin, Gral. Hildebrandslied. — Nibelungenlied, Wallharins. — Mittelalterliche und neuere Sage: AI* ;enieines. —
Liebeszauber Karls des Grossen, Päpstin Jobanna, Armer Heinrich. Piiesterkönig Johannes. — Tannhäuser. Drei Ringe. Engel
und Eremit. Graf von Gleichen, Griseldis. Asan Agas Gattin. Lorelei. — Märchen-. Fabel- und Schwankstoffe: Allgemeines
und einzelnes. — Bruder Rausch. Blaubart, Rübezahl, Träumender Bauer. Tierfabel (Hans Sachs). — NoTellen- und Roman-
stoffe: Decamerone. Kastellanin von Vergi, Studentenabenteuer, Don Qoijote. Robinson Crusoe. — Draraenstoffe: Hirten-
dramii. Schiller, Jungfrau von Orleans, Eifersüchtiger Ehemann. Faust, Thomas Münzer. Hamburg, Dante. — Volkslied:
Allgemeines. — Martinslieder. Des Knaben Wnnderhorn. Lindenpoesie. Deutsches Dorf. — Verschiedene Stoffe. —
Allgemeines. Eine nützliche kurze Einführung in die Literatur der
Stoffgeschichte verdanken wir Robert F. Arnold (977). Er hat dabei haupt-
sächlich „die Bedürfnisse der Neugermanisten" im Auge und berichtet über „Litterature
comparee" von L. Betz, über die stoffgeschichtlichen Referate der JBL. (1892—96:
J. Bolte; 1897 — 1903: A. L. Stiefel), über die Arbeiten A. Jellineks und über die
BibliogTaphie des Euphorion, erwähnt die wichtigsten Kompendien der Literatur-
geschichte, die Theater- und Opernlexika usw. —
Antike Stoffe. Georg Brandes (978) charakterisierte in seiner geist-
reichen Weise die von antiker Art so verschiedene Darstellung altgriechischer
Gestalten in neuerer Dichtung. Er zeigt das an der Iphigenie des Racine, an
der Iphigenie auf Tauris von Goethe, an Shelleys „Prometheus unbbund", an Hof-
mannsthals Elektra und Ödipus und an anderen Stücken. Den Aufsatz hat E. H o 1 m
gewandt ins Deutsche übersetzt. — E. Beutler (982) untersucht den Einfluss, den
die Griechische Anthologie auf das deutsche Epigramm im 18. Jahrhundert ausgeübt
hat, und zwar zunächst vor dem 18. Jahrhundert, dann vor Herder, bei Philologen,
Anakreontikern und Theoretikern, dann ihre Rolle im Kreise von Weimar bei Herder,
Goethe und Knebel und dann ganz kurz die weiteren Wirkungen bei Schiller und
anderen Geistern. — Eine brauchbare Arbeit über die Rolle des Aristophanes
in der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts lieferte F. Hilsenbeck (983).
Die Arbeit ist im ganzen sorgfältig ausgeführt; nur hin und wieder dürfte etwas
zu ergänzen und zu berichtigen sein. So war z. B. für die Zeit des H. Sachs die
Dissertation von F. W. Thon „Das Verhältnis des H. Sachs zu der antiken und humanisti-
schen Komödie" (Halle 1889) heranzuziehen. Unter den fremden Kritikern des 18. Jahr-
hunderts, die ausführlich über Aristophanes handeln und in Deutschland gelesen
wurden, waren z. B. de la Porte, Batteux, Napoli-Signorelli und andere noch anzuführen.
— A. Hilka (990) lieferte eine gute Ausgabe der „Epistola Alexaudri regis ad
Aristotelem" unter Zugrundelegung einer Handschrift zu Montpellier, die der gleichen
(il6 A. L. Stiefel, Stoffgeschichte.
Gruppe wie die Leidener und eine Londoner angehört, unter Benützung einer zweiten
Handschrift zu Montpellier, eines Druckes von Paris 1520 und eines von Basel 1556,
sowie des Auszugs bei Vincenz von Beauvais und des Küblerschen Textes. —
Sigmund Hirsch (991) arbeitete über das Alexanderbuch Johan Hartliebs.
Er stellte fest, dass der Verfasser die „Historia de preliis", und zwar in
einer Fassung, die der Münchener Handschrift (M) sehr nahe kommt, als Haupt-
quelle benutzte, dass er aber auch mit J. Valerius, Petrus Comestor und Justin
Übereinstimmung zeigt, er muss es aber unentschieden lassen, ob Hartlieb
eine lateinische Vorlage benützte, die schon alle diese Quellen in sich ver-
einigte, oder ob er seine Erzählung aus den verschiedenen Quellen selbst
zusammenschweisste. Sehr wahrscheinlich machte er es auch, dass Plartlieb das
Gedicht Ulrichs von Eschenbach kannte und zu einzelnen Stellen benützte. Dass
H. Sachs für seine Alexandertragödie Hartlieb verwerte, wie H. angibt, kann ich auf
Grund eigener Studien bestätigen. — G. G u t h (993) veröffentlichte einen hübschen
Druck des Grossen Alexander, eines anon3^men Gedichtes des 14. Jahrhunderts, nach
der Wernigeroder Handschrift, das, wie E. Neuling (Beiträge X, 313) gezeigt hat, eine
bayerische Umschreibung eines alemannischen Originals ist und mehr oder weniger
frei den Alexander von Quilichinus wiedergibt. — A. L. Stiefel (994) zeigte,
dass Baros' dramatisches Gedicht ,,Le prince fugitif" (gedruckt 1649) nicht eigene Er-
findung des Dichters, sondern eine Dramatisierung der Erzählung des ApoUonius
von Tyrus ist, und dass der Roman schon vor 1618 von Bernier de la Brousse
auf die französische Bühne gebracht worden war. — Ad. H o f f ra a n n (998) be-
trachtete, ausgehend von der ersten englischen Übersetzung des Apuleijischen
,,Asinus aureus" durch VV. Adlington (1566), zehn englische Nachahmungen des
Psyche-Märchens, seien es Dramen, seien es epische Dichtungen, und stellte
ihr Verhältnis zum Original fest. — Die eigenartigen ungewöhnlichem Umstände, unter
welchen in Geschichte oder Sage Geburt und erste Jugend ausserordentlicher Männer
erfolgen, gaben O. Rank Anlass zu einer psychologischen Mythendeutung (1(K)8;
der Titel des Buches lautet: „Der Mythus von der Geburt — nicht Schwert, wie es
in der Bibliographie irrtümlich heisst — des Helden"). Auf den Ansichten Sigmund
Freuds fussend, betrachtet er die Geburt von Sargon (2800 v. Chr.), Moses, Karna
(Mahäbhärata), Ödipus, Paris, Telephos, Perseus, Gilgamos, Kyros, Kai Chosrau,
Romulus, Amphion und Zethos, Herakles, Jesus, Zoroaster, Siegfried (nach Thidrek-
sage), Lohengrin (nach R. Wagner), und aus allen diesen konstruiert er sich eine
Durchschnittssage, indem er ausscheidet, umkehrt, abändert, dreht und wendet, und
findet dann heraus, dass die Aussetzung im Wasser der symbolische Ausdruck der
Geburt sei, dass das Kästchen den Mutterleib bedeute, und dass das Ganze ein beim
Kind sich entwickelndes feindliches Verhältnis zum Vater und ein erotisches zur
Mutter zur Grundlage habe. Doch wozu diese Anstrengung? Die Mythe wird erzeugt
durch das paranoide Bestreben, sich einen anderen, einen höheren Vater zu geben.
Indes geht die ganze Mythenbildung nicht vom jugendlichen Helden selber, sondern
von einem Volke von Erwachsenen aus. Den Begriff der Volksseele müssen wir aber
in einzelne Mythenschöpfer auflösen, und diese Psychoneurotiker schaffen die Mythen
aus ihrem eigenen Kindheitsbewusstsein heraus usw. Sapienti sat. — F. R i e d 1
(1007) geht der bekannten Allegorie von Herakles am Scheideweg nach, die
zuerst von dem Sophisten Prodikus erzählt und vielleicht erfunden wurde. Er
würdigt sie ausführlich und verfolgt ihre Spuren in der römischen Literatur, bei
den kirchlichen Schriftstellern und zuletzt in der deutschen Literatur. R. bringt
manche richtige Gedanken, jedoch ist ihm das Material nur teilweise bekannt und
einiges unzugänglich gewesen. — Jan Muszkat-Muszkowski (1019) be-
trachtete eingehend die Rolle, welche Spartakus in der modernen Dichtung,
anfangend von Saurin und Lessing, spielt. Er teilt die Dichter in zwei Gruppen, in
die der sozial fühlenden und die der individualisierenden Psychologen, verbindet
damit aber keine feste Kategorisierung, sondern nur die Bezeichnung der Ausgangs-
punkte. Für die ersteren war die Stellung des Spartakus als des Freiheitshelden
von ausschlaggebender Bedeutung, für die zweiten der innere Kampf des Menschen.
Die W^echselwirkungen zwischen den Zeitströmungen und den einzelnen Stoff-
behandlungen sind, wie der Verfasser einräumt, nicht vollständig durchgeführt.
Indessen bietet das Buch Anregung, und es wäre nur von Interesse gewesen, den
Bearbeitungen des Stoffes bei anderen Völkern nachzugehen. In Italien begegnen
wir Dramen schon 1726. Eine Erwähnung hätte das Trauerspiel von Sechelles ver-
dient. — Der Stoff von Pyramus und Thisbe, der schon oft Gegenstand der
Behandlung gewesen war," wurde von A. Schaer (1524) wieder aufgenommen.
Der Hauptteil seiner Arbeit gilt sechs deutschen, beziehungsweise holländischen
Dramatisierungen aus der Zeit von 1520—1623. Ferner weist Seh., gründlicher
als es bisher geschehen ist, den Einfluss der verschiedenen deutschen und holländischen
A. [.. S 1 i f 1 (■ 1 , StofTirfschichte. 617
F'assun'ren des Volksliedes auf die Dramen nauii uini beschäftigt sich mit den Peter
Scjuenz^Komödien des 17. Jahrhunderts, die er von den ernsten Behandlungen des
Stoffes scheidet. Endlich bringt er auch einige Notizen über bildliche Darstellungen
der Erzählung. — Die Sage von G^'ges und seinem Ring wählte sich E. Zilliacus
(15(17) zum Thema. Er bringt zuerst eine Darstellung der Sage nach Herodot, Plato
und Nicolas von Damascus und führt einige kurze Erwähnungen bei den Alten an.
Dann betrachtet er die Novelle von Th. Gautier, das Drama von Hebbel und das des
Franzosen Gide, alles mit verständigem Urteil und anziehend dargestellt. Schade,
dass er seinen Gegenstand nicht einmal für die Neuzeit erschöpfte und dass er,
wie es scheint, keine Ahnung von den Dramatisierungen des 17. Jahrhunderts hat. —
Biblische und legendäre Stoffe. Über die Weisheit Israels
in der biblischen Zeit in Spruch, Sage und Dichtung handelte ausführlich H. Mein-
hold (1030), allerdings weniger stoffgeschichtlich als vom theologischen und bibel-
kritischen Standpunkte aus. Daher muss ich die Beurteilung des Buches den
Theologen überlassen. — Mit dem Stoff der l'ngleichen Kinder Evas in der
Literatur des 16. Jahrhunderts befasste sich J. Winzer (1036) auf Grund des von
anderen zusammengetragenen Materials. W. erschöpfte den Gegenstand nicht, besonders
dürftig behandelte er Hans Sachs, und gab aUzu viele ül>erflüssige Auszüge aus den
Autoren. — Herm. Stahn (1049) beschäftigte sich eingehend mit der biblischen
Erzählung von S i m s o n , deren geschichtlichen Charakter er leugnet, und die er
nur als Sage gelten lässt. Er erblickt, nach dem Vorgang früherer Forscher, in der
Sage einen von den Hebräern entlehnten Sonnenmythus und in Simson einen Sonnen-
gott. Anzuerkennen an der Arbeit ist die übersichtliche Zusammenstellung aller
bisherigen Deutungsversuche. Was aber St.s mythologische Deutung anbetrifft, so
hat sie mich so wenig wie die anderer Heroengestalten, ob sie nun Ödipus, Herakles,
Siegfried oder Hagen heissen, überzeugt. — Die interessante sprachmelodische Unter-
suchung, welche E. Sievers (1043) der Alteren Judith widmete, begnüge ich
mich zu erwähnen. Stoffgeschichtliches bietet sie nicht, —
Unter dem irreführenden Titel „Jesus und Judas in der Dichtung"
plauderte Arthur Luther (1059) vornehmlich über einige moderne deutsche
Dichtungen, denen er des Kontrastes halber einige ältere deutsche, wie z. B. den
Heliand oder Abraham a Santa Claras „Judas der Erzschelm*', zugesellt. — Eine
Darstellung des Lebens Jesu zugleich mit den Personen seiner Familie und
seiner Jünger, die Gestalten des Johannes des Täufers, des Judas und des Ahasver
mitverwebend, alles romanhaft ausgeschmückt, verdanken wir O. Linke (1065).
Das Ganze ist hübsch erzählt. — Das deutsche Christuslied des 19. Jahr-
hunderts fand eine kurze Betrachtung durch R. Günther (1057). Liebevoll
würdigte er, nach flüchtigem Blick auf die ältere Zeit, Novalis, kurz Arndt, Schenken-
dorf und Rückert, wieder eingehender Annette von Droste-Hülshoff und dann kurz
Spitta, Knapp, Gerok, Mörike, C. F. Meyer und andere. — Die Auferstehungs-
legende, welche J. Kohl er (1068) als visionäre Erscheinungen und Hallu-
zinationen der Jünger Christi und, gleich anderen Dogmen, als beeinflusst durch
den Mithraskult und den indischen Buddhismus bezeichnet harte, fand an Militär-
Oberpfan-er R. Falke einen eifrigen, aber nicht sehr gewandten Verteidiger. F. will
die Auferstehung als eine „historische Tatsache" erweisen, übt aber selbst Kritik an
den Berichten der Evangelisten, beruft sich auf Autoritäten, auf die innere Über-
zeugung, auf den Glauben usw., alles recht löblich, aber keine Beweisführung —
Eine Anzahl von Arbeiten gelten den Überlieferungen von Johannes
dem Täufer. Das umfangreiche Buch Th. Innitzers (1077), welches Leben
und Tätigkeit des Täufers auf Grund der Evangelien imd der Tradition darstellt,
fand durch den Jesuiten J. B. Umberg eine rückhaltlose Anerkennung. Um eine
kritische Leistung handelt es sich indes weder beim Verfasser noch beim Rezen-
senten. — Eine hübsche Untersuchung über Johannes Aals Spiel von Johannes dem
Täufer lieferte L. Gombert (1076). Im ersten Teil seiner Arbeit brachte er eine
kurze Geschichte der Dramatisierungen des Stoffes vor Aal. Im zweiten Teil befasst
er sich eingehend mit Aal, mit den Ausgaben und Quellen imd Aufführungen seines
Dramas, mit der Verstechnik und dem Volkskundlichen des Stückes, mit der Bearbeitung
desselben durch Meyenbrunn. — Ausführlich betrachtete ein Kritiker, der sich« unter
dem bescheidenen Pseudonym Reimarus Secundus (1080) verbirgt, die
Geschichte des Täufers und Salomes von Cato bis Oskar Wilde. Er sieht
die vom S^Tioptiker Marcus gebrachte Darstellung vom Ende des Täufers als eine
dichterische Bearbeitung des in des älteren Senecas „Controversiae" enthaltenen Themas
vom Statthalter Flamininus an, der von Cato als Zensor 184 v. Chr. aus dem Senate
Verstössen wurde, weU er während eines Gelages einen vornehmen Überläufer
semera Buhlknaben zuliebe mit dem Schwerte durchbohrt hatte. Diese historische
Tatsache war zuerst von Valerius Antias und dann von anderen so entstellt worden,
618 A. L. Stiefel, Stoffgeschichte.
dass die Erzählung schliesslich derjenigen bei Marcus sehr nahe kam. R. S. zeigt
ihre grosse Verbreitung — sie findet sich bei Cicero, Valerius Maximus,
Plutarch usw. ~ und macht es sehr wahrscheinlich, dass der Synoptiker sie
gekannt und damit den Tod des Täufers geschmückt habe. Dies der Inhalt des
ersten Bändchens. Das zweite gilt fast ausschliesslich dem Nachweis, dass das Marcus-
Evangelium zwei Bearbeiter gehabt habe, einen älteren, den Apostel Johannes
Marcus, der von der Göttlichkeit Christi noch nichts wisse, und den Pseudo-Marcus,
den Jünger und Anhänger des Heidenapostels Paulus, der gleich diesem die Gött-
lichkeit Jesu verkündige und vertraut mit römischer Literatur sei, und diesen Marcus
betrachtet er als den Dichter der Erzählung vom Tode des Täufers. Im dritten und
Schlussband seiner Untersuchung behandelte der Verfasser den Stoff vom Tode des
Täufers bis 0. Wilde. R. S. führt uns die modernen, vornehmlich deutschen Salome-
Dichtungen in einer gewissen Vollständigkeit vor, während er die älteren sehr ver-
nachlässigte und die wichtigsten Zusammenhänge übersah. Wohl urteilte er mitunter
ganz verständig und brachte gute Gedanken; allein daneben findet man auch so
viel Dilettantenhaftes, so viel Einseitiges, so viele Lücken aller Art, so viele Unrichtig-
keiten in literarischen Dingen, dass der Eindruck des Buches nicht immer befriedigt.
Am besten sind noch die beiden ersten Teile geraten; der Verfasser zeigt sich in
theologischen Fragen bewandert. Zu tadeln finde ich namentlich die Form der
Darstellung. R. S. lässt sich zu sehr gehen, ist zu breit, holt zu weit aus und
verfällt häufig in schlechten Feuilletonstil. Immerhin bleibt das Buch eine anregende
fördernde Leistung. Eine abfällige Kritik übte Pfarrer J o h. Kübel daran. Soweit
er die Unarten des Verfassers, besonders seine Phrasenhaftigkeit rügt, hat er recht.
Dagegen erscheint mir das, was er gegen die römische Herkunft der Salome- Legende
und gegen die Scheidung des Synoptikers in Ur-Marcus und Pseudo-Marcus vorbringt,
nicht ausreichend, um diese Forschungsergebnisse zu erschüttern. — Ein paar Seiten
über „Salome als Kunstmotiv" schrieb Hermine Lorch. Dass sie damit das
ungeheure Thema kaum streifte, ist klar; so erwähnt sie z. B. nicht unter den
Italienern die Künstler Donatello, L. Ghiberti, Seb. del Piombo, J. Bellini, Licinio,
Tizian, Paolo Veronese, Tintoretto und andere, sie erwähnt ferner nicht Lucas Cranach,
Rubens und viele andere. — Besser ist in dieser Hinsicht die Arbeit von G. Vitale tti
(Salome nella leggenda e nell'arte, con IX illustrazione, Roma, B. Lux 1908. 94 S.
L. 2,50), die aber nur für Italien einigermassen befriedigt, während sie für die
übrigen Länder, abgesehen von den Künstlern der Neuzeit, wenig genügt und
im literarhistorischen Teil, ausgenommen die modernen Schöpfungen (Pellico,
Flaubert, Heine, Banville, O. Wilde, R. Strauss, Laforgue), ganz verfehlt ist. Dem
Verfasser scheint es unbekannt zu sein, dass Johannes der Täufer Gegenstand von
mindestens zehn italienischen Tragödien des 16. und 17. Jahrhunderts ist. —
Vom gläubigen Standpunkte aus plauderte L. Kiesgen (1084) über das
Erwachen der Legende, d. h. über Legendenerzähler der neuesten Zeit. — Von
einer Schrift, Heinrich Günters Legendenstudien, die 1906 erschien (vgl. JBL.
1906/7, S. 927) brachte J. Schnitzer (1086) eine geistreiche ausführliche Anzeige,
die mit grossem Geschick in die behandelten Fragen einführt. Unter den Händen dieser
Forscher erweisen sich die W^under der Märtyrer und später der Bekenner als Aus-
schmückungen und Erfindungen, die gegenüber den historischen Dokumenten nicht
standzuhalten vermögen. — Der Jesuit H. Delahaye (1088) hatte 1905 das ungeheure
Korpus hagiographischer Legenden mit viel Scharfsinn und kritischem Blick durch-
wandert und in sieben Kapiteln die Ergebnisse seiner Forschung kurz zusammengestellt.
Das Ganze ist äusserst lehrreich und nicht nur für die Entstehung der Legenden,
sondern für die Sagenkunde im allgemeinen methodisch und inhaltlich von grossem
Werte. E. A. Stückelberg, der das anregende Buch ins Deutsche übertrug,
hat sich damit ein Verdienst erworben. —
K. PL Strobl (1051) lehnt sich in einem Aufsatz über Ahasver an die
früheren von J. Prost, A. Sörgel und E. König an, was er indes nicht eingesteht.
Er möchte die Gestalt Ahasvers als eine Verschmelzung des arabischen Chidher
mit dem deutschen Wilden Jäger ansehen, die sich in der Zeit der Kreuzzüge in
den Feldlagern Syriens vollzog. Meines Erachtens eine durchaus verfehlte
Erklärung; denn gerade in Deutschland tauchte die Rolle des ruhelosen Wanderers
im Mittelalter nicht auf. — K. Künstle (1105) widmete eine interessante ikono-
graphisch-literarhistorische Untersuchung der Legende der „Drei Lebenden
und der drei Toten" und dem Totentanz. Bei der ersteren glaubt er, dass der
Spruch der Toten an die Lebenden sich aus einem arabischen Spruch entwickelt
habe. Dann verfolgt er die Legende durch die mittelalterliche Literatur Englands,
Frankreichs, Italiens und Deutschlands und ihre Darstellung in der bildenden Kunst
des Mittelalters und kommt zu dem Schluss, dass die Legende viel verbreiteter
gewesen sei, als gewöhnlich angenommen wird. Dann behandelt K. die Totentänze
A. L. Stiefel, Stoffgeschichte. 619
in Europa uiul übt scharfe Kritik an den verschiedenen Erklärungsversuchen. Er
adoptiert seinerseits die Erklärung- P. Kupka.s, dass die Totentänze sich aus der
Legende von den „Drei Lebenden und drei Toten" entwickelt haben. Die durch
reichen Hilderschmuck unterstützten Ausführungen K.s wirken durchaus überzeugend.
Seine Exkurse über Gemäldefunde im badischen Oberlande und über die Jakobs-
{)ilger- Legende sind willkommene Beigaben. —
Götter- und Heldensage: Allgemeines. Nachdem VV. G o 1 1 he r
uns 1895 ein Handbuch der germanischen Mythologie geschenkt, behandelte er 1909
für weitere Kreise Religion und Mythus der Germanen (1109a) mit Sachkenntnis und
in geniessbarer Darstellung. Der volkstümliche Zweck seines Buches liess ihn auf
Noten, Belege und Exkui*se verzichten. — Die Götter und die Göttersagen der Ger-
manen führte F. von derLeyen (1212) in acht Kapiteln vor. Der Verfasser
bietet uns darin, ausser einer kurzen Übersicht über die bisherige Forschung, die
bekannten Fakten der germanischen Mythologie, reich verbrämt mit mehr oder
weniger plausiblen Deutungen und Vermutungen. Das Buch wirkt anregend, wenn
es auch sowohl in seiner ganzen Auffassung wie in zahllosen Einzelheiten zum
Widerspruch herausfordern sollte. — R. von Kralik (1111), der schon einmal bei
dem kühnen Unternehmen, die deutschen Götter und Helden im Zusammenhange
darzustellen, verunglückte, machte neuerdings den schwierigen Versuch, Schnorris
Ynglingensage, Saxo Gramm.aticus und das Flateyjarbok unter sich und zugleich mit
der isländischen und der deutschen Sage in Einklang zu bringen und so die
nordische Sage zu ordnen. Leider ist er auch hier gescheitert. —
M. Deutschbein (1118) äusserte sich über die sagenhistorischen und
literarischen Grundlagen des B e o w ul f- Epos, das ja den charakteristischen Zug
zeigt, dass der Held nicht mit Menschen, sondern mit Ungeheuern kämpft. U. glaubt
nun, dass die Grendelkämpfe erst in England in die Beowulf-Sage gekommen seien und
zwar unter dem Einfluss der keltischen Literatur, da die bretonische und irische
Literatur ähnliche Kämpfe wie das Beowulf-Epos aufweise. Dass Beziehungen zwischen
der angelsächsischen und der irischen Literatur bestanden, beweist D. aus Bedas
„Historia ecclesiastica". Er glaubt sogar den Ort, wo angelsächsische und irische
Kultur eine ganz intime Verschmelzung eingingen, genau bestimmen zu können,
nämlich den Hof des angelsächsischen Königs Aldfried, „der von 680 bis 705 in
Nordhumbrien herrschte und der Sohn einer Irin war". So scharfsinnig die Ver-
mutung auch ist, so hat sie mich doch nicht überzeugt. Ich halte sie für überflüssig.
Lieder über Kämpfe von Heroen mit Ungeheuern hatte ursprünglich doch wohl jede
Nation. Die Griechen (Theseus, Perseus, Herakles usw.) so gut wie die Iren. Warum
sollten die Germanen nicht auch solche gehabt haben? — W. Tavernier (1123)
bestimmt auf Grund der von ihm erwiesenen Abhängigkeit der Kreuzzugsgeschichte
Baudris von der Chanson de Roland den Terminus ante quem der letzteren auf
1108. — Für ein grösseres Publikum entwarf J. Höffner (1130) ein Bild vom
Merlin der Artursage, wobei er indes von den Dichtungen, die ihn behandeln,
ausgenommen G. von Monmouths „Historia Regum Britanniae", nichts erfahren. —
Th. Sterzenbach (1136), ohne von den Forschungen A. N. W^esselofskis
Kenntnis zu haben, die dem Gral orientalischen Ursprung, meines Erachtens mit
Sicherheit, nachweisen (vgl JBL. 1901 I 7 : 65) möchte, auf der Gestalt des Grals
fussend, der nach seiner Meinung nur ein Altartisch gewesen sein könne, in der Fabel
ehie von Spanien her vermittelte Reliquiensage sehen. St.s Darlegungen sind
ein Beispiel dafür, wohin man gelangt, wenn man auf eine unbewiesene Behauptung
eine andere neue aufbaut. Über die Gestalt des Grals wissen wir nichts. —
„Einen neuen, bisher noch nicht erkundeten noch betretenen W^eg" will
L. E. Iselin (Der morgenländische Ursprung der Grallegende. Aus orientalischen
Quellen erschlossen. Halle a. S., M. Niemeyer, 1909. IV, 133 S., Mk. 3,60) „durch den
Zauberwald der G r a 1 s a g e" weisen, den morgenländischen Ursprung der Legende.
Dass Wesselofsky den Weg längst erkundet und auch betreten hat, ist ihm entgangen.
— Die eingehende sprachliche Untersuchung, welche Th. von Grienberg (1142)
dem Hildebrandslied zuteil werden liess, kommt zwar in erster Linie dem
Philologen zugut, ist aber auch für den Sagenforscher wegen des besseren Verständ-
nisses des alten Liedes von Bedeutung. —
G g. H o 1 z (1 145) gab das Nibelungenlied in der Übersetzung von
K. Simrock neu heraus. In den Anmerkungen bietet er den Inhalt der einzelnen
Abenteuer und sachliche Erklärungen. In der Einleitung beschäftigt er sich mit der
Sage in ihren verschiedenen Gestalten, mit der Überlieferung des Nibelungenliedes
und der Simrockschen Übersetzung. — H. Kamp (1146) lieferte eine metrische
Übersetzung des Nibelungenliedes und stellte eine saeengeschichthche Einleitung
voran, die das Wichtigste über den Stoff' darbietet, leider aber nicht auf der Höhe
der modernen Forschung. — J. Firmery (1147) bietet eine prosaische französische
Jihresberiohte för neuere denttohe LlteraturgegoWohte. JJI jXl. ^g
620 A. L. Stiefel, Stoffgeschich to.
Übersetzung- des Nibelungenliedes auf Grund des Lachniannschen Textes mit Aus-
lassung der von Lachmann als Interpolationen bezeichneten Stellen. Eine 46 Seiten
lange Einleitung unterrichtet über die Siegfriedsage einschliesslich der „Tetralogie de
Richard Wagner", über die er begeistert urteilt. — Th. Abeling brachte (1149)
Nachträge und Ergänzungen zu seiner 1907 erschienenen Bibliographie des Nibelungen-
liedes (1148) und ausserdem ein Faksimile nebst Druck eines Bruchstückes einer
Nibelungen-Handschrift zu Wien, ferner die Klage nach der Handschrift J, und endlich
einen Abdruck einer von K. Goedeke 1851 aufgefundenen und bereits einmal gedruckten
niederdeutschen Ballade über König Ermenrichs Tod. — Auf Grund der modernen
Nibelungenforschung gibt A. von Saiten (1170) eine Übersicht der Sage und
ihres geschichtlichen Gehalts, die im einzelnen etwas klarer und bestimmter hätte
sein dürfen. — A. Beneke (1151) tischte wieder die bereits von anderen aus-
gesprochene Idee auf, dass Arminius und Siegfried identisch seien. Die Namen Arminius
und Siegfried bieten in der Tat grosse Ähnlichkeit, der Drache Fafnir ist das durch
den Teutoburger-Wald sich windende Römerheer, Tliusnelda ist Brün-Hilde, Hagen der
Schwiegervater Segestes, Hunnenland ist Westfalen, Teutoburger-Wald ist Arnsberger-
Wald, und alles übrige ergibt sich von selbst. — Dieser epochemachenden Leistung
muss ich gleich eine noch gewaltigere anreihen. G. Brockstedt (1154) belehrte
uns in einem Buche, betitelt „Das A 1 1 f r a n z ö s i s c h e S i egf r i e d 11 e d": „Wie
der Minnegesang und die höfische Epik, so ist auch die Volksepik in Deutschland
französischen Ursprungs. Die mittelhochdeutschen Volksepen sind, mit dem
Nibelungenliede an der Spitze, Übersetzungen aus dem Französischen. Die ,nationale'
Epik der Deutschen hat ein Franzose geschaffen." Und dieser Franzose, so führt B.
aus, der gleichzeitig das Original des nach gewöhnlicher Meinung erst gegen
1700 in Deutschland entstandenen Volksbuches vom Gehörnten Siegfried und
das Nibelungenlied schrieb, ist der unbekannte Floovantdichter. Damit nicht zufrieden,
ermittelte er des weiteren, dass der Verfasser der Thidrekssaga kein Geringerer als
Snorri Sturluson sei. Sich zum Herold des eigenen Ruhmes machend, verkündete
sodann G. Brockstedt selbst (1155) lautschmetternd, auf Grund seines Buches,
das Ende „der Irrlehre", dass das Nibelungenlied eine deutsche Dichtung sei.
Zwar versuchte W. G o 1 1 h e r die deutsche Ehre zu retten und den Verfasser
sachlich und besonnen ad absurdum zu führen, und auch P h. A. Becker
(LBlGRPh. 30, 278) lehnte mit bekannter Grausamkeit die Ergebnisse der Brock-
stedtischen „Forschung" ab, allein dieser wird sich dadurch nicht abschrecken lassen. —
F. Brie (1153) zeigte überzeug'end, dass das Volksbuch vom Gehörnten Siegfried eine
Episode, den Zweikampf der Feiglinge Jorcus und Zwelle, aus der deutschen Übersetzung
von Sidneys „Arcadia" fast wörtlich übernommen habe. — G. R o e t h e (1169) weist
in scharfsinniger Untersuchung eine grosse Anzahl von übereinstimmenden Zügen
zwischen dem Teil II im Nibelungenlied und Ekkehards Waltharius nach und kommt
zu dem Schlüsse, dass dieser Teil auf die lateinische versifizierte Fassung der Nibe-
lungen Not zurückgehen müsse, die der Schreiber Konrad auf Befehl des Bischofs
Pilgrim von Passau im 10. Jahrhundert verfasste, die wiederum ins Deutsche über-
setzt wurde. Das fleissig nachgeahmte Vorbild Konrads sei aber der Waltharius und
für einige Züge Vergils Äneis gewesen. Der Held Konrads war Hagen, während
für den Dichter des Nibelungenliedes Krimhilde die Heldin war. Mit Recht werde
daher in der Ambraser Handschrift und in der Prünn-M unebener das Gedicht als
das Buch Krimhildens bezeichnet. Die Darlegungen R.s, die den verschiedensten
Einwendungen, welche gegen Einzelheiten erhoben werden können, von vornherein
begegnen, sind völlig überzeugend. — J. W. Beck (1178) veröffentlichte eine schöne
Ausgabe des Waltharius von Ekkehard und versah sie mit kritischem, sprach-
lichem und. sachlichem Kommentar. An die Spitze stellte er eine Einleitung', worin
er u. a. über das Walthari-Lied und die ihm zugrunde liegende Sage in mittel-
alterlichen Dichtungen berichtete. —
Mittelalterliche und neuere Sage: Allgemeines. Eine für
weitere Kreise berechnete Übersicht über die deutsche Volkssage verdanken wir
O.Bö ekel (1201). Obwohl in Einzelheiten öfters Ergänzungen und Berichtigungen
nötig sind, so ist das Buch doch geeignet, rasch in den interessanten Stoff einzuführen. —
Von dem Buche 0. Dähnhardts, „Natursagen", L Bd. (vgl. JBL. 1906,7, N. 2224), das
die Natursagen zum Alten Testament behandelt und sowohl Naturgeschichtliches als
Religionsgeschichtliches und Phantasiegebilde betrachtet, gab K. Dieterich (1203) ein
langes Referat, ohne neues Material hinzuzufügen. — Pfarrer E. Burggaller (DR. 1908,
S. 412—31) redete über den Mythus von der verschlungenen Sonne und tischte alles
mögliche auf. Leider bringt er gerade das Wesentliche und Wichtige nicht. — Die
bei verschiedenen Völkern des Westens und Ostens zu findende Sage von einem
schrecklichen Wesen, das in Fesseln liegt (GefesselterUnhold) und sie zu
sprengen sucht, dem aber Schmiede durch drei Schläge auf ihren Ambos oder sonst
A. 1;. S t ! f> f <> 1 . StofTgeschichte. 021
iVrsunen durch irgendeine symbolische Ihmdlung- die Fesseln erneuern, brachte
F. von der Leyen (1016) in Verbindung' mit dem gefesselten Fenreswolf, mit
(lern gefesselten Loke und anderen nordischen Gestalten, um daraus zu schhessen,
(lass die Sagen der Edda sehr oft aus dem Boden stammen, aus dem die Sagen und
Märchen überall wachsen, und dass sie vielfach tief mit uralten volkstümlichen An-
schauungen zusammenhängen. Ich möchte bemerken, dass die Gestalt des gefesselten
l'nholds auch sonst häufig in Märchen in anderem Zusammenhang vorkommt, so
z. B. im ungarischen Märchen von Zauber-Helene oder in den mährisch-walachischen
von der Taube mit den drei goldenen Federn. — Das 1867 zum ersten Male heraus-
gekommene Buch L. S t r a c k e r j a n s (1335) „Aberglaube und Sagen aus dem
Herzogtum Oldenburg" erschien in erweiterter Gestalt durch die Sorge
K. Willohs. Die alte Einteilung ist beibehalten: I. die eingebildete Welt des Aber-
glaubens (Geister usw.); II. die wirkliche Welt; III. Ortssagen; IV. Märchen, Schwanke.
Die fleissigen Zusätze sind durch Sternchen gekennzeichnet. Obwohl noch manches
zu ergänzen und bei ausserordentlich viel Dingen auf Gleiches oder Verwandtes
anderwärts zu verweisen wäre, so müssen wir doch für das reichhaltige Buch
dankbar sein. —
Die Sage vom Liebeszauber Karl des Grossen (Ring der Fastrada)
die von A. Pauls und Gaston Paris auf ihre Entstehung und ihren historischeu
Hintergrund untersucht worden war, verfolgte K. Reuschel (1298) mit Sach-
kenntnis und verständigem Urteil in einer Anzahl moderner dichterischer Bearbeitungen
des Stoffes. — J. von Werther (1108a) tischte nochmals auf Grund eines Buches
des Griechen E. Phoidis, das, längst erschienen, neuerdings aber ins Deutsche über-
tragen worden war, das alte Märchen von der Päpstin Johanna auf. Des
Griechen Beweisführung für die Existenz der Päpstin ist nicht verführerisch. —
G, Ehrismann (1095) handelte über die Grundidee von Hartmanns Armem
Heinrich. Er findet sie in der „triuwe", der Entsagung. Die Geschichte des
Mädchens bis zur Vereitlung ihres Opfertodes ist einer Märlyrerlegende nachgebildet.
Wenn das Mädchen aber scheinbar ganz unvermittelt bereit ist, ihrem Herrn die Hand
zu reichen, so liegt der Grund darin, dass es ein Wunder ist. Das Übernatürliche
durchbricht, von Gott gewollt, den natürlichen Lauf der Dinge; das Wunder der
Heilung schafft ein zweites Wunder im Herzen der Retterin. — 0. Behaghel (1093)
machte in dankenswerter Weise auf eine moderne morgenländische Erzählung, auf
ein Balocki Tale aufmerksam (welches Dames mit anderen in Beludschistan ge-
sammelt und übersetzt hatte), das eine grosse Ähnlichkeit mit der Sage vom
Armen Heinrich hat und in den Hauptpunkten mit einer Erzählung in Sadis
„Gülistan" übereinstimmt. — L. Eurasian (1106) geht der Sage vom Priester-
könig Johannes nach. Er bringt sie in Verbindung mit der Niederlage des
persischen Sultans Sandschar 1141 bei Samarkand durch Ku Khan, den Führer der
Karakhisay, und mit dem Eroberer Thschingis Khan, der von 1218 an zur Eroberung
Asiens aufbrach, und schliesslich mit dem Reich des Negus in Habesch. Die Sache
scheint noch weiterer Forschung zu bedürfen. —
F. Kluge (1285) führte in seinem schönen Aufsatz über die Taun-
häuser-Sage im Anschluss an Söderhjelm und G. Paris durch, dass die Sage von
der Venus- oder Sibyllengrotte italienisch, dagegen die V^erknüpfung Tannhäusers
damit deutsch und von Deutschland aus in Italien eingeführt worden sei. — Die
dichterische Persönlichkeit des Tannhäusers, die Sage vom Sibyllenberg und die
Verknüpfung des Dichtei-s damit, dann die Behandlung der Sage bei neueren
Dichtern machte E. Elster (1284) zum Gegenstand einer kurzen Betrachtung.
Er verstand es, den Stoff für weitere Kreise geschickt und anziehend darzustellen.
Nicht beipflichten kann ich ihm, dass er, im bewussten Gegensatz zu
Söderhjelm und Gaston Paris, an dem ursprünglich deutschen Charakter der
Sage festhält und behauptet, dass die Verknüpfung der „alten elbischen Sage"
mit der Person Tannhäusers von asketisch-pfäffi scher Seite ausging. — Georg
Brandes (1090 und 1213) bespricht anziehend zwei von K. Nvrop behandelte
Sagen, die von den D r e i R i n g e n und die vom Engel und Eremiten. —
F. Frh. von W e s t e n h o l z , der 1888 über die G r i s e 1 d i s - Sage ein in jeder
Beziehung ergänzungs- und berichtigungsbedürftiges Buch geschrieben, zeigt durch
einen neuen Aufsatz (1271), dass er von den mittlerweile erschienenen Arbeiten keine
Kenntnis hat. — F. Haun (1265) glaubt, dass die Sage von der Doppelehe eines
Grafen von Gleichen erst 1546 auftauche. In diesem Jahre trägt sie der
NVittenberger Professor Vitus Winshemius (Veit Örtel) öffentlich in Wittenberg vor.
Gedruckt sei sie zum ersten Male 1563 worden. Vorher habe sie nicht existiert,
bie sei damals auf Grund des französischen Romans von Gilion de Trasegnies, der
Doppelehe des Landgrafen Philipp von Hessen und des Grabdenkmals zu Erfurt, das
emen Grafen von Gleichen zwischen zwei Frauen darstellt, erdichtet worden. Der
46*
622 A. L. Stiefel, Stutfgeschichte.
Hauptgrund für diese Annahme ist, dass der Landgraf 1539, als er zur Verteidigung-
seines Verhaltens nach Antezedenzfällen suchte, sich nicht ausdrücklich auf den
Grafen von Gleichen berufen, sondern nur auf einen Grafen, womit er Gilion meinte.
Zur weiteren Stütze führte H. eine Reihe von Parallelstellen an, welche ,, geradezu
frappierend" die Übereinstimmung" zwischen dem französischen Roman und der Er-
zählung- des Winshemius bezeug-en sollen. Allein ich finde diese Übereinstimmung-
nichts weniger als „frappierend" und die ganze Beweisführung- durchaus nicht zwingend.
— K. G. Wendriner (1267) gibt auf Grund einer Arbeit A. von Weilens eine
Darstellung- der Sage vom Grafen von Gleichen und ihrer dichterischen Ver-
wertung bis in die neueste Zeit. Er kennt aber die neuesten Arbeiten nicht
und weiss nicht, dass A. Hardy den Stoff dramatisierte usw. — Über den durch
Goethe bekannten Klagesang von Asan Agas Gattin brachte C a m i 1 1 a
L u c e r n a (1264) einige stoffgeschichtliche Notizen. — M. R. Hewelcke (1308)
ging der Lorelei- Sage nach. Für den ersten Teil seiner Arbeit hat er sich
W. Hertz, für spätere Teile andere Vorarbeiten zunutze gemacht und das Ganze
anziehend dargestellt. Im einzelnen lässt er es hin und wieder an eindringender
Sachkenntnis vermissen. So erwähnt er z. B. Seite 44 die Sage vom Ritter Peter von
Stauffenberg und kennt diese Mär nur aus „Des Knaben Wunderhorn". —
Märchen-, Fabel- und Schwankstoffe: Allgemeines und
Einzelnes. Über die Märchen Sammlung von 1001 Tag, die sich als „Contes
persans" bezeichnen, und über ihren Übersetzer Petis de la Croix berichtet Wa 1 1 e r
Schiller (1333) unter Wiedergabe von zahlreichen Abbildungen der ältesten Aus-
gaben und ähnlicher Werke. Seh. ist, abweichend von Josef von Hammer und
anderen Forschern, welche die Sammlung als eine Fälschung und die Erzählungen
als Erfindungen des Petis de la Croix ansehen, der Meinung, dass die Erzählungen
wirklich echt, und dass nur die Rahmenerzählung und die Zusammenstellung das Werk
des phantasiearmen Franzosen sei. Meines Erachtens kann über diese Fragen noch kein
endgültiges Urteil gefällt werden. — P. Tesdorpf (1331) arbeitete über die Märchen
Perraults, leider aber mehr mit Fleiss und Begeisterung als mit Sachkenntnis. Was
er vorträgt, oft mit dem Gefühl, als ob er da etwas Neues und Unbekanntes der Welt
ofTenbarte, ist entweder allbekannt oder berichtigungsbedürftig, das Ganze dilettanten-
haft. — F. Spina (1338) hat eine 1538 zu Nürnberg- gedruckte tschechische
Schelmenzunft (Frantova präva), die einen Pilsener Bürger, Johann Mantuan Fenzl
zum Verfasser hat, eingehend und sorgfältig untersucht. Er ergänzt die bisherigen
Nachweise durch neue Funde (Poggio, Rosenplüt, Erasmus), weist auf verwandte
Versionen in der deutschen Literatur hin, veranschaulicht das Verfahren Fenzls,
das kein sklavisches war, und würdigt das Werkchen. — Von der mittelenglischen
Legende (richtiger Märchen) von der junggeglühten Frau veranstalte Ober-
lehrer Kurz (Programm der Städtischen Realschule Gotha 1907/8. Gotha, Perthes.
16 S.) einen Neudruck und gab stoffgeschichtliche Nachweise. — A. L. Stiefel
(1341) brachte zu einem halben Hundert Fabeln, Schwanke und Märchen des
H. Sachs, die letzterer als Meistergesänge verarbeitet hatte, die Quellenangaben und
deckte auch sonstige stoffgeschichtliche Beziehungen auf. — A. L. Stiefel
veröffentlichte sodann eine Anzahl von Sprichwörteranekdoten aus Franken
(ZVVolksk. 18, S. 446/9) und versah sie zum Teil mit Nachweisen. — Von
dem englischen Schwankbuch des 16. Jahrhunderts ,,Mery Tales, Wittie Questions,
Quicke answeres", über dessen Quellen die bisherigen Angaben äusserst dürftig
und, zum Teil, wie z. B. die von E. Koppel, gänzlich verfehlt waren, wies
A. L. Stiefel (1340) in eingehender Untersuchung als Vorlage der 140 Schwanke
vorwiegend Humanisten (Seb. Brant, Poggio, Erasmus v. R., Abstemius, Thomas Morus.
Barlandus), einige Lateiner (Valerius Maximus, Gellius, Suetonius) und ein paar mittel-
alterliche Prediger (Bromyard usw.) nach. — Emil Koppel, dessen unglaublich ober-
flächliche Arbeitsweise A. L. Stiefel schon öfters Anlass hatte darzulegen, erfuhr
von ihm neuerdings (1339) eine gründliche Abfertigung wegen seines dilettanten-
haften Verfahrens bei quellen- und stoffgeschichtlichen Fragen. Bei dieser Gelegen-
heit brachte St. einige Ergänzungen zu den Quellen der „Mery Tales, Witty Questions,
Quicke answeres". — In der Besprechung, die A. L. Stiefel (1354) dem hübschen
Buche von F. W. Brie über Eulenspiegel in England widmete, bringt er mehrere
stoffgeschichthche Nachweise, u. a. erweist er die Contes d'Ouvilles als eine Quelle
des französischen Eulenspiegels von 1702. — Ein paar Nachweise gibt A. L. Stiefel
auch zu R. Holbrooks (1361) englischer Übersetzung der Farce vom Pathelin. —
R. P rieb seh (1348) glaubt, dass das Volksbuch von Bruder Rausch
sich aus einer Teufelslegende, aus einem lateinischen Exemplum, allmählich ent-
wickelt habe, das ,,zur frommen Erbauung seiner Mitbrüder" ein Mönch „vielleicht
im 12. oder frühen 13. Jahrhundert" verfasste. Dieses Exemplum mischte sich mit nieder-
deutschen Volks- bzw. Koboldsagen und ward so schliesslich zum Bruder Rausch. P.
A. I.. S 1 i I' t r 1 , .Stoffgeschichte. (iJo
teilte eine deutsche Fassung (aus der lis. Addition. 9048 des Brit. Museums) mit, die
IT ins ausgehende 13. Jahrhundert setzt, und die die Rausch-Sage in einfacherer Form,
in der „Grundfabel", zeigt. Gleichwohl hat mich P. nicht überzeugt. Ich sehe im
Bruder Rausch eine verchristlichte Koboldsage. — Zu einem von J. Bolte veröffent-
lichten Gedichte aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts von der Rache eines durch
seine Ehehälfte betrogenen Schusters wies A. L. Stiefel (1364) auf eine gedruckte
Farce des 16. Jahrhunderts (Viollet-Le-Duc 1, 250ff.) und auf eine Facetia bei Poggio
(Talio) als ältere Versionen hin. — Von dem neuerschienenen Buche 0. Kracks
(1346), „Das Urbild des Blaubart s", lieferte F. L o r e n z ein Referat. K. findet
das Urbild in dem Baron Gilles de Rais, der im 15. Jahrhundert in Frankreich lebte
und sich durch furchtbare Bluttaten zum Schrecken des Landes machte, bis er auf
dem Scheiterhaufen endete. — K. de Wjls (1366) R ü b e za h 1 -Foi-schungen, die
sich mit den Rübezahl-Schriften des Joh. Prätorius befassen, sind ein . anregendes
Buch und führen gut in das Thema ein; allein dem Verfasser geht die zu derartigen
Arbeiten unerlässliche Vertrautheit mit der älteren Gnomen- und Koboldliteratur, mit
der Schwankkunde, mit Teufelsspuk, kurzum, mit der deutschen Sagenkunde ab. —
R. Loewe (1365) berichtete über das Fortleben Rübezahls im Riesengebirge. Ob
das, was er mitteilt, alles wirklich aus alter Volksüberlieferung stammt und nicht
zum Teil aus literarischer Quelle erst ins Volk gedrungen ist, erscheint mir recht
zweifelhaft. — Die Geschichte vom Träumenden Bauern verfolgte P. Blum
(1373) in ihren Wanderungen durch die Weltliteratur, wobei er sich die Arbeiten
seiner Vorgänger (A. von Weilen, F. Gassner, H. Tardel usw.) zunutze machte. —
J. Reu per (1380; nicht Reuger) teilte klassische Tier fabeln aus aller Welt,
d. h. aus der älteren und modernen deutschen Literatur und aus fremden Zungen,
in Übertragungen mit. — E. Martin (1383) brachte Bemerkungen zur Tiersage
im Mittelalter, besonders über ihre bildliche Darstellung. — Interessante vergleichende
Studien über die Verbreiterung zweier Fabeln: 1. Wechsel des Eigentums durch Tausch
oder Borgen und 2. Wettlauf zwischen Hase und Schildkröte verdanken wir 0. Dähn-
hardt (1202). Er zieht alle erreichbaren Versionen der fünf Weltteile heran. Zum
Schluss verfolgt er ein paar Eulensagen bei verschiedenen Völkern. — Mit nicht
geringem Selbstgefühl trägt E. Ricklinger(1384) Studien zurTierfabel desH. Sachs
vor. Was er über die Tierfabel in der Zeit vor H. Sachs mitteilt, bedarf oft Satz für
Satz der Berichtigung, ebenso sind seine Zusammenstellungen über H. Sachs nicht
einwandfrei. Zu den Quellen des letzteren bringt er nichts Neues und versteht es
nicht in seinen den Forschungen anderer entlehnten Angaben Irrtümer zu vermeiden.
Neu ist nur und besser geraten, was er über die Eigentümlichkeiten der meister-
singerischen Fabel bemerkt. — Gelungener ist die Untersuchung Eugen Geigers
„H. Sachs als Dichter in seinen Fabeln und Schwänken" (ProgT. Burgdorf. 1908. 53 S.),
die den Gegenstand auf breiterer Grundlage und engerem Raum mit wirklicher Sach-
kenntnis behandelte. — L. K o h l e r (1390) stellte mitteldeutsche Texte der Fabel
von der Feldmaus und Stadtmaus, im ganzen neun, zusammen als ersten
Teil einer Arbeit. —
Novellen- und Rom an Stoffe. A. C. Lee (1393) trug zu den
•inzelnen Novellen des „D e c a m e r o n e" Boccaccios zusammen, was ihm über ihre
,>uellen und über ihre Nachahmungen bei den verschiedenen Völkern bekannt ge-
worden war. In ersterer Hinsicht bietet er nichts Neues, in letzterer bleibt, trotz der
Fülle des Gebotenen, noch viel nachzutragen und zu berichtigen übrig. — Über
die Kastellanin von Vergi und ihre Nachahmungen in Frankreich,
Italien, den Niederlanden, England und Deutschland handelte E. Lorenz (1398)
und brachte mehrere Ergänzungen zu der vor ihm erschienenen Arbeit von Raynaud.
Indes Hess er noch manches nachzutragen übrig, und viele Einzelheiten bedürfen der
Berichtigung. — Eine eingehende Studie widmete W. S t e h m a n n (1399) der mittel-
hochdeutschen Novelle vom Studentenabenteuer. Den Ort der Entstehung
weist er dem rechten Rheinufer zwischen den Breitengraden von Strassburg und
Baden, die Zeit der Mitte des 13. Jahrhunderts zu. Zur Schule Konrads von
Würzburg gehöre sie nicht. Eine andere von von der Hagen veröffentlichte Fassung,
Rüdigers von Munre, i.st nördlicher und nicht mehr im 13. Jahrhundert entstanden.
St. charakterisiert die beiden Darstellungen, ihr Verhältnis untereinander und zur
französischen Quelle. Er findet, dass jene sowohl wie die französischen Versionen
auf eine gemeinsame Quelle zurückgehen und versucht einen Stammbaum aller, auch
der englischen und italienischen, Versionen, zum Teil gegen H. Varnhagen polemi-
sierend, herzustellen. — G. Becker (1419), der bereits 1906 ausführlich über die
Don Q u ij 0 t e - Nachahmungen in England gehandelt, trägt, als erste englische
Don Quijotiade, eine 1613 gedruckte „Moriomachia" eines gewissen Robert Anton
nach und liefert einen Abdruck davon. — Die Entstehunsrsgeschichte von Defoes
Robinson Crusoe erzählte F. Wackwitz (1412); er fegt dar, dass Defoes
624 A. L. Stiefel, Stoffgeschichte.
Quelle Selkirk sei, dass aber Seefahrerberichte, der Abenteurer- und der politisch-
soziale Roman, die Zeitverhältnisse und der pietistische Roman auf die Ausgestaltung-
des Buches eingewirkt haben. —
Dramenstoffe. W. Klatt (1451), in einem Molieres Verhältnis zum
Hirtendrama gewidmeten Buche, bringt zuerst Nachrichten über die Pastorale.
Im Hauptteil seiner Arbeit (S. 97—204) zeigt er uns den grossen Lustspieldichter in
seinen eigentlichen Hirtendramen, dann seine Gesang^seinlagen und Intermedes und
die verkappten Pastoralen, um zu beweisen, dass Moliere dieser Gattung so fern wie
möglich stand, dass sie seinem auf Beobachtung der realen Welt und ihrer Gebrechen
g-erichteten Wesen zuwider war. Es war äusserer Zwang, der ihn dazu führte.
K. beruht im ersten Teil seiner Arbeit hauptsächlich auf Marsans ausführlichem Buch
und teilt mit diesem eine Anzahl von Ungenauigkeiten und Unrichtigkeiten; gleich-
wohl ist seine Leistung sowohl hier wie im zweiten Teil anregend und fördernd. —
W' . D ä h n e (1467) verfolgte die Rolle, welche die Person Friedrich Schillers
im Drama und Festspiel schon zu seinen Lebzeiten und bis in die neueste Zeit
spielte. Die x^rbeit ist ein brauchbarer kritischer Überblick über ein bisher wenig
behandeltes Thema, begreiflicherweise mehrfach ergänzungsbedürftig, aber immerhin
fördernd. — Ein Ereignis in seiner Art ist das Buch von Anatole France
(1476) über die Jungfrau von Orleans, eine Leistung des berühmten
t)ichters, die mit Ausschaltung alles Wunderbaren die Persönlichkeit Jeanne
d'Arcs aus ihrer Zeit heraus erklärt, ihre Visionen durch den suggestiven
Einfluss eines patriotischen Geistlichen begreiflich macht und ihre Erscheinung ebenso
fern von Spottsucht als von frommem Fanatismus darstellt. — Über dieses Buch und
zugleich über den Fund, den Professor Therlamas machte, der entdeckt zu haben
glaubte, dass Jeanne d'Arc gar nicht hingerichtet worden sei, äusserte sich mit
Humor S i g m. F e 1 d m a n n (1475). — L. M o r e 1 (1487) betrachtete drei französische
Maria Stuart-Dramen, die von Montchrestien, Boursault und Tronchin, ohne indes,
nach Kipkas erschöpfender Arbeit, etwas Neues zu bieten. — W. T h o m a n n (1495)
ging der Rolle des eifersüchtigen Ehemanns im Elisabethanischen l)rama
nach, das heisst bei Shakespeares Vorläufern, bei ihm selbst und bei seinen Zeit-
genossen. Er hat sich in die Stücke einigermassen hineingelesen, aber zu einer
wirklichen Charakteristik der Personen und Leidenschaften fehlt ihm Geschick und
Schulung. — Die Untersuchung H. de Vries' (1247) über die Überlieferung von
Marlowes Doctor Faust us ergibt, unbeschadet ihres sonstigen Wertes,
nichts für die Stoffgeschichte. — Die Faustsplitter von Ernst Kraus (1257)
sind zu unbedeutend, um mehr als eine Erwähnung zu verdienen. — Über
den g'eschichtlichen Faust stellte F, Kluge (1233) zusammen, was über ihn
mit Sicherheit zu ermitteln war. Ernste literarische Denkmäler hat der historische
Faust nicht hinterlassen, die damals oder später in gelehrten Kreisen mit Achtung
genannt worden wären. Darum konnte auch die Sage frei mit ihm schalten. —
H. F. Kamm (1532) berichtet ausführlich über die Thomas M ü n z er-Dramen
des W. Lutz und des W. Lamzus, wovon der erstere herben Tadel, der letztere, wie
es mir scheint, übertriebenes Lob erfährt. — W. W i d m a n n (1685) besprach ein
paar dramatische Dichtungen, die Hamburg zum Gegenstand haben, das älteste
von 1712, das jüngste von 1751. — Dante und das deutsche Drama wählte sich
R. Z 0 o z m a n n (1657) zum Thema. Die dürftige Plauderei deckt sich mit der
Überschrift in keiner Weise, und leidet an Irrtümern. —
Volkslied: Allgemeines. Nachdem in den letzten Jahren viel für
das Volkslied geschehen war, erschienen 1908 gleich zwei Bücher über den
Gegenstand: 0. Schell (1545) spricht in seinem Buche über Wesen des Volks-
liedes, über seinen Ursprung, seine Entwicklung, über die Dichter des Liedes, über
Zeit und Ort, wo Lieder gesungen werden, über Stil, Form und Melodie und dann
über das Verhältnis des Liedes zu Gottheit, Natur, Gefühlsleben, Liebe, Sage und
Märchen usw., alles an der Hand von Dichtungsproben. Das Buch ist für weitere
Kreise willkommen. — 0. Bö ekel (1542) nahm Vilmars 1867 erschienenes Hand-
büchlein für Freunde des deutschen Volksliedes her und arbeitete es vollkommen
um. Der Verfasser teilte den Stoff nach folgenden Gesichtspunkten ein: Ort und
Werden des Liedes, Mythisches, Geschichtliches, Legenden, Balladen, Natur und
Mensch, Liebe, Krieg, ' Beruf, Lebensfreude, Humor, Spottlied, Geistliches. Das
Buch gibt vom Wesen des Volksliedes in allen seinen mannigfaltigen Gestaltungen
eine gute Vorstellung. Nur sind die Ausführungen des Verfassers in manchen
Einzelheiten insbesondere dann verbesserungsbedürftig, wenn er auf Stoffe zu
sprechen kommt, die weitverbreiteten, auch im Auslande heimischen Sagekreisen
angehören. —
W. J ü r g e n s e n (1548) gab 130 Martinslieder heraus, grösstenteils
Kinderreime, und schickte eine 75 Seiten lange Untersuchung über die verschiedenen
A. L. Stiefel, Sto%pschichte. G2o
He/.iehuiiü-en der Martinslieder zum Martinsfest voraus. Zu den Martins-üesellschafts-
liedern bringt er literarische Bemerkungen, Notizen über den Martins-Trinkkultus,
(ianskultus und über die Beziehungen des Heiligen zur Gans. Die Arbeit erschöpft
den Gegenstand nicht. Manches bleibt zu berichtigen. — Des Knaben Wunde r-
horn fand an K. Bode (1549) einen fleissigen, erfolgreichen Forscher. Im ersten
Teil seiner umfangreichen Arbeit schrieb er über die Entstehungsgeschichte und die
ei"sten kritischen Trteile, die über die Sammlung erschienen, im zweiten über die
Quellen der Herausgeber, über Arnims Nachlass in der Abschrift Erks, über Brentanos
und Arnims Anteil an der Arbeit usw. Der dritte Teil zeigt in fünf Typen die Be-
arbeitung der Vorlagen, und zwar Typus I unveränderte und wenig redigierte Vor-
lagen, ihre Zahl ist gering; Typus II modernisierte Gedichte, wobei die Verschieden-
heit der Bearbeiter hervortritt: Brentano neigt zu archaischer Form, denkt konservativ,
Arnim will auf moderne Leser Rücksicht nehmen; Typus III umspannt Textänderungen,
Kürzungen, Zusätze, wobei wieder Gegensätze zwischen den beiden Herausgebern
zum Vorschein kommen; Typus IV Umdichtungen, Weiterdichtungen, Kontaminationen
und Neubildungen; Typus V endlich eigene Gedichte der Herausgeber. In einem
Schlusskapitel stellt B. den Anteil der Bearbeiter an den einzelnen Typen fest und
charakterisiert zusammenfassend die Tätigkeit eines jeden. Das Buch erteilt nach
allen Seiten hin willkommenen Aufschluss. — G. Schläger (1589) hat eine Anzahl
Varianten des bekannten Kinderlieds „Eisenklar wie ein Haar" zusammengestellt, ura
die Frage, ob etwas Mythisches darin sei, zu verneinen. Er findet vielmehr Formel-
haftes, Sprichwörtliches zur Bezeichnung schwerer oder unmöglicher Dinge daliinter. —
Über deutsche Lindenpoesie plauderte unterhaltend Hans Fischer (1703), —
H. Bothmer (1677) veröffentlichte eine Sammlung deutscher Lieder der Neuzeit,
die das deutsche Dorf und seine Umgebung zum Gegenstand haben. Die Aus-
wahl ist nicht übel. — Einen ausführlichen, auch Einzelfragen, Textsammlungen,
Kleinigkeiten auf dem Gebiete des Volksliedes berücksichtigenden Bericht über die
Neuerscheinungen des Volksliedes lieferte J. Bolte (1540), auf die ich zur Er-
gänzung verweise. —
Verschiedene Stoffe. Moderne Liebesliteratur, d. h. einen
Wust von Schriften, die wirklich diesen Namen verdienen bis herunter zum per-
versesten erotischen Schund überblickte und beurteilte ein Aufsatz von J. von
Pflug k-Harttung (1569). — Ein Bild von der Frau in der arabischen Poesie
entwarf E. Ruhm (nicht Rüben, wie 1580). Da er aber seine Angaben ohne
Quellen und Belege liess, so haben sie nur zweifelhaften Wert. — Mit der Gestalt
des Naturkindes im 18. Jahrhundert befasste sich M. Leder er (1585). Er
betrachtet zuerst die Theorien über den Naturzustand, wobei hauptsächlich Rousseau,
Voltaire und Wieland zu Worte kommen; dann den Kulturmenschen als Naturkind,
hierauf den reflektierenden Wilden und endlich den reinen Typus des Naturkindes. —
Ein schon mehrfach, aber immer ungenügend behandeltes Thema, der Geist-
liche im englischen Drama, wurde von Rieh. Röhmer (1601a) auf
breiterer Basis und gründlicher als bisher behandelt. Als Proben liegen mir die
drei ei-sten Kapitel: Mysterien, Mirakel, Moralitäten vor, welche den besten Eindruck
erwecken. — M. Debre (1604) untersuchte die Rolle des Juden in 42 Romauen
oder Dramen des 19. Jahrhunderts nach dem Einteilungsplan: judenfeindliche und
judenfreundliche Schriften. D. ist flüchtig, ungeschickt im Ausdruck und erschöpft
das Thema nicht. — Auf engem Raum skizzierte E. Schlesier (1628) in ver-
ständiger Weise und leidenschaftslos, obwohl selbst von der Gilde, die Rolle des
Volksschullehrers in der deutschen Literatur. Er führt eine ziemlich grosse Anzahl
'von Dichtungen an, die er nicht übel charakterisiert. — Die Rolle des akademisch
gebildeten Lehrers in der deutschen Literatur seit fünf Jahrhunderten
schilderte, kurz für die ältere Zeit, ausführlicher für das 19. und 20. Jahrhundert
Ed. Ebner (1622). Es sind vorwiegend recht unerquickliche, trostlose Bilder, die
sich vor unseren Augen entrollen. Wir sehen die Qualen der Schüler, die Bosheit
und Schlechtigkeit oder — die Leiden der Lehrer. E. verstand es durchaus objektiv
und doch mit warmen Herzen für beide, Lehrer wie Schüler, den umfangTeichen
Stoff zur Darstellung zu bringen. Es lässt sich viel zum Buche ergänzen, so ver-
misse ich z. B. Berthold Auerbach, auch bleibt manches zu berichtigen, so z. B.
muss es Seite 29 statt Erasmus Albernus (zweimal) E. Alberus heissen: aber der
Fleiss des Verfassers und seine richtige Beurteilung der einschlägigen Schriften ver-
dienen Anerkennung. Anerkennend, aber ausschliesslich referierend verhalten sich
die Besprechungen des Buches, so z, B. die von P. Gau er und die von Bertha
Badt. — Felix Jäger (1531) handelte über die historische Persönlichkeit
Thomas a Beckets und seine Rolle in modernen englischen Dramen. — Eine
ausserordentlich reichhaltige B i s m a r c k - Bibliographie stellte A. Singer (1651)
zusammen, worin er, anfangend von 1862 bis 1898 und dann 1899 bis 1909, Jahr für
626 A. L. Stiefel, Sloffgeschichte.
Jahr alle Bücher, Jahrbücher, Broschüren, Memoiren, P'lug-schriften, Zeitschriftenartikel,
letztere, soweit sie in Sonderabdrucken erschienen sind, verzeichnet, die entweder
Bismarck allein zum Gegenstand haben oder sich in hervorragender Weise mit ihm
befassen; ferner Festschriften, Dichtungen und musikalische Kompositionen, die ihm
zu Ehren erschienen. — E. Guggenheim (1500) widmete eine Betrachtung
der Verwertung der Person Florian Geyers in der deutschen Dichtung. Er
weist nach, dass alle Bearbeitungen von dem Geschichtswerk B. F. W. Zimmermanns,
das 1841 erschien, abhängen, und erst 1848 anheben. Er macht 20 im ganzen nam-
haft und bespricht sie eingehender als es vielleicht ihrem Wert und ihrer Bedeutung
nach zukommt. — Julie Adam (1701) zeigte auch im zweiten Teil ihrer geschickten
Sammlung deutscher Dichtungen, die von Lenau bis zur Neuzeit reichen, wie der
Natursinn sich in gebundener und ungebundener Rede im deutschen Dichter-
kreise äussert. — Über den Frühling in deutschen Dichtungen plauderte
im bunten Durcheinander, in Einzelheiten besserungsbedürftig, im ganzen ober-
flächlich J. Bosch (1702). — Ganz nett redete F. Leppmann (1673) über
die Katzendichtungen von L. Tieck, K. von Holtei, E. T. A. Hoffmann,
H. Schiff, V. Scheffel und anderen, über Naturhistorisches der Katze, über
Taines Katzenliebe — wofür hinterlassene Sonette zeugen — über die Auf-
fassung der Katze im Volksglauben (Hexe, Gespenst) und endlich über die Katzen-
dichtungen Th. Storms, E. Poes und Kellers. — L. R o t h jr. (1648) stellte einige
historische Nachrichten zur Geschichte der Jagd in Deutschland, speziell im Fürsten-
tum Solm-Braunfels zusammen, die vielfach der Berichtigung bedürfen. Von der
Rolle der Jagd in Sage und Dichtung ist bei ihm wenig die Rede. Naivitäten, wie
z. B., dass Dietrich von Bern Hunnenkönig war, tragen zur Erheiterung der Lektüre
bei. — L. Pfleger (1693) beschäftigte sich mit den Berichten und Dichtungen,
welche das Strassburger Münster verherrlichen. Das Büchlein ist hübsch
geschrieben. — J. Jezower (1698) stellte Dichtungen über die Stadt Venedig-
zusammen, meist deutsche, aber auch aus fremden Sprachen übersetzte und versah
sie mit Anmerkungen. — H. Brenner (1696) hielt Heerschau über die modernen
Romane und Dichtungen, welche Wien zum Schauplatz haben. Die Beurteilung der
Bücher erfolgt vom einseitig' katholischen Standpunkte aus. — Unter dem pompösen
Titel ,,Die Englische Revolution im Spiegel der schweizerischen Volksdichtung"
veröffentlichte C. Camenisch (1718) ein Gedicht in Dialogform. Parturiunt
montes. — Über das Flugproblem in Mythus und Sage plauderte T h. von
Sehe ff er (1725), wobei Dädalos, W'ieland, ein mongolisches Garudinmärchen und
der Schmied Ilmarineu die Kosten bestreiten. Dass es daneben in Mythus und Sage
noch sonst mancherlei zu erwähnen gibt, entging ihm. — Helene Jacobius (1721)
sammelte unter dem etwas preziösen Titel Luftschiff und Pegasus prosaische
Äusserungen und dichterische Ergüsse, die 1783 und die folgenden Jahre die Erfindung
der Brüder Montgolfier in Frankreich, Deutschland, Italien, England und Schweiz
gewissermassen als Widerhall begleiteten. — Über Zauber pflanzen in alter und
neuer Zeit plauderte H. März eil (1739), ohne indes etwas Neues oder Unbekanntes
mitzuteilen oder die einschlägige Literatur in erschöpfender Weise zu kennen, —
Eine hübsche, fleissige Darstellung der Rolle der Elementar geister bei
den Romantikern verdanken wir 0. Flu eck (1740a). Namentlich schildert er die
Rolle der Elementargeister in Fouques Schriften und die Bearbeitungen der Motive
von Melusine und dem Donauweibchen bei modernen Erzählern und Dramatikern
bis zur Neuzeit. — F. Lienhard (1741) brachte dagegen über das Thema nur
eine flüchtige, den Stoff nur eben streifende kurze Darstellung. — E. Söffe
(1736) behandelte das in Siebenbürgen noch heute erhaltene angeblich bis ins
15. Jahrhundert zurückgehende sogenannte „K ö n i g s 1 i e d", d. h. eine Art Toten-
tanz, wobei allerdings der Tod nur den König allein hernimmt, aber mit diesem
in langer Rede und Gegenrede verhandelt. — B. Wiese (1752) veröffentlichte zwei
italienische Streitgedichte zwischen Wein und Wasser, das eine in Oktaven
nach einem Druck von ca. 1500, das andere in Quartinen nach dem von Milchsack
und d'Ancona beschriebenen Druck Florenz 1568, aufbewahrt in Wolfenbüttel. —
II. Von der Mitte des 15. bis zum Anfang
des 17. Jahrhunderts.
Allgemeines.
(II, 1 = N. 3274—3362.)
Felix Räch fahl.
[Siehe „Nachtrag".]
Lyrik.
(11,2 = N. 3363—3425.)
Reinhard Buchwald.
Oeisiliohes Lied: Allgemeines. — Lokalgeschichtliohes. — Einzelne Persönlichkeiten. — Einselne Lieder. —
Weltliclies Lied: Heistergesang. — Volkslied und Tolkstümliches Lied : Allgemeines nnd Sammlnngen : einzelne Lieder
(historiMhes Lied). — Musikgeschielitliches: Allgemeines nnd Gesamtdarstellangen. — Einzelne Persönliciikeiten. —
Geistliches Lied: Allgemeines. Dies Kapitel leidet immer noch
unter den konfessionellen Fragestellungen und Bearbeitungen der Themen. Auch
A. K rafft (3367) strebt unter dem verheissungsvollen Titel „Interkonfessionelle
Hymnologie" keine Geschichte der rein religiösen Lyrik an, für die Kirche und
Konfession nur sekundäre Bedeutung hätten, sondern schildert die Wechselbeziehungen
zwischen katholischem und protestantischem Kirchengesang, vor allem die Aufnahme
protestantischer Lieder in katholische Sammlungen mit Einschluss der deutsch-
katholischen und altkatholischen bis zur neuesten Zeit. — C. Blume (3365),
der ausgezeichnete Herausgeber der „Analecta hymnica", bietet einen gross-
zügigen Überblick über den Verfall der lateinischen Hymnodie, wie er durch das
Absterben des Vulgärlateins, durch dessen Bekämpfung im Humanismus, durch
die Uniformierungsbestrebungen (vor allem im Brevier Pius' V. 1568) und das so-
genannte Kreuzbrevier (1535), das das priesterliche Stundengebet nur noch als Lesung
der Heiligen Schrift betrachtete, herbeigeführt wurde. — A. J e h 1 e (3366) macht, wie
schon im vorhergehenden Jahrgang der Monatsschrift für Gottesdienst und Kunst,
Vorarbeiten für das neue württembergische Gesangbuch zugänglich; es ist zu
wünschen, dass dies reiche, aber unübersichtliche Material noch durch ein Register
benutzbar gemacht wird. — W. X e 1 1 e s Buch (3368), das leider durch seinen
erbaulichen Zweck für viele schwer geniessbar wird, ist nach seinem wissen-
schaftlichen Gehalt beim Erscheinen der ersten Auflage (1903) gewürdigt worden;
die neueste Forschung ist jetzt überall verarbeitet. —
JahrMb«rloIiia f&r Mueie deutsche LiUraturgeiohiehte. XII/XX. ^y
628 R. B u c h w a 1 d , Lyrik des 15./ 16. Jahrhunderts.
Lokalgeschichtliches. Ph. Dietz (3369) , der Verfasser der
„Restauration des evangelischen Kirchenliedes", will das im protestantischen „Bayrischen
Gesangbuch" fehlende biographische Register ersetzen, das er zugleich mit biblio-
graphischen Nachweisen ausstattet. — Hermann Müller (3370) exzerpiert aus
münsterischen Visitationsprotokollen von 1571—1573 alles, was sich auf Kirchen-
gesang, Liturgie usw. bezieht, und legt damit ein für die katholische Literatur in
der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts sehr wichtiges Material vor. —
Einzelne Persönlichkeiten. Der 300. Todestag Ph. Nicolais hat
eine reiche Literatur hervorgerufen, wovon aber nur weniges (3376—3378), und auch
dies nur für die Biographie in Betracht kommt. R. Eckart (3372), der sehr
wissenschaftlich auftritt, schreibt die treffliche Monographie von Cuntze aus dem
Jahre 1859 ohne Quellenangabe aus. — Das eigentliche Ereignis in der Hj'mnologie
der Berichtsjahre ist F. S p i 1 1 a s (3381) Nachweis der geistlichen Liederdichtung des
Herzogs Albrecht von Preussen. Noch ist eine heftige Debatte mit P. Tschackert,
dem Biographen des Herzogs Albrecht, im Gange (3382); und auch die von Sp.
angekündigte kritische Ausgabe der Dichtungen ist abzuwarten, bevor man sich für
seine Thesen entscheiden darf. Wir begnügen uns deshalb mit deren Aufzählung.
Durch das Widmungsgedicht einer Kriegskunst von 1555 und einen Brief des Herzogs
an Luther (31. März 1537) ist erwiesen, dass er poetisch tätig gewesen ist. Also ist
ihm ein in seiner Handschrift erhaltener 91. Psalm (1564) und das schon bekannte „liedt
wie der Hochmeister in Preusen Mariam anruft" (um 1522) wohl zuzutrauen; ebenso ein
von Boysen und anderen ihm schon zugeschriebenes Glaubenslied und die sogenannten
Markgrafenlieder. Sodann hat ,,Was mein Gott will, das gscheh allzeit" dem jüngeren
Albrecht Alcibiades abgesprochen und dem älteren Albrecht zugesprochen zu werden;
und endlich ist er der Verfasser der beiden vielumstrittenen Königsberger Gesang-
bücher, mit dem ersten vollständigen Zyklus von evangelischen Festliedern über das
Leben Jesu, die Cosack dem Speratus und Budde und Tschackert dem Caspar Löner
zuschrieben. Bewahrheiten sich diese Behauptungen, wozu z. B. Einzelunter-
suchungen über die Königsberger Gesangbücher nötig sind, so haben wir hier eine
der merkwürdigsten Bereicherungen unseres Wissens, ähnlich wie Morris' Herder-
Entdeckung. Die Noten sind nur in der Zeitschrift, nicht im Sonderdruck bei-
gegeben. Weitere Aufsätze Sp.s dienen demselben Problem; insbesondere weist
er (3393) dem Herzog ausser dem Marienlied (Mag ich Unglück nit widerstahn),
dessen Textgeschichte aufgeklärt wird, noch das engverwandte Ludwigslied (Kunich,
ein herr ob allem reich) zu. Auch Polianders Persönlichkeit spielt in diese Fragen
hinein; für seine Berufung nach Preussen weist F. Spitta (3385) in den Denk-
würdigkeiten der Charitas Pirckheimer eine neue Quelle nach; ferner kann er ihm
das Lied „Fröhlich will ich singen" (Wackernagel 111 N. 971) auf Grund eines
Manuskripts der Danziger Stadtbibliothek sicher zusprechen. — Von dem Komponisten
J. Stomius von Mulinus, den K. Weinmann (3384) behandelt, enthält die Proskesche
Bibliothek u. a. ein „Gelobet seistu Jesus Christ". — Cyriacus Spangenberg hat als
Schlossprediger in Mansfeld (1553—1574) in die theologischen Lehrstreitigkeiten
wiederholt scharf eingegriffen, vor allem in den Flacianischen Erbsündenstreit, den
er so schürte, dass der Volksaufruhr durch den Kurfürsten von Sachsen mit be-
waffneter Hand beruhigt werden musste. In diese Jahre fallen die von B. Claussen
(3387) mitgeteilten Briefe, in denen die Streitschriftenliteratur vielfach erwähnt wird,
während W. H o t z (3388) die spätere, nur kirchenhistorisch interessante, nicht minder
bewegte Zeit seiner Amtsführung in Schlitz nach neuem Material darstellt. —
P. Severinsen (3389) glaubt, dass das Niederdeutsche in den Deciusliedern die
Autorschaft des Franken Nicolaus Teck nicht ausschliesst. —
Einzeln e L ieder. A. F r e y b e (3391) stellt die Weihnachtslyrik bis
auf Luther zusammen. — Durch einen Überblick über alle deutsch-lateinischen und
deutschen Fassungen kann F. Spitta (3392) beweisen, dass „In dulci jubilo" ur-
sprünglich nicht vierstrophig, wie wir es heute singen, sondern dreistrophig war und
die traditionelle dritte Strophe „0 Patris Caritas usw." unorganisch eingeschoben ist. —
Weltliches Lied: Meistergesang. Münzers Ausgabe des Singe-
buchs von A. Puschraann aus dem Jahre 1906 trägt ihre schönen Früchte. Zunächst
ist über einen Vortrag von S. Fiat au (nur in kurzem Auszug in N. 3395; voll-
ständig im Frank. Kurier 1908, N. 46, 48 und 50, sowie als besondere Schrift mit zwei
musikalischen Beilagen) zu berichten, der drei Stilepochen im Meistergesang unter-
scheiden zu können glaubt. — W. N a g e 1 s „Studien" (3396) sind in ihrem
Hauptteil eine Art Geographie des Meistergesangs: Notizen über den Meistergesang
in den einzelnen Städten, wobei über Augsburg, Ulm und Memmingen archivalisches
Material reichlich zutage gefördert wird. Eine Augsburger Singschulordnung wird
vollständig mitgeteilt, zwei eng v^erwandte L^lmer Ordnungen in den Anmerkung'en
verglichen. — Die Geschichte des älteren Meistergesangs erfährt nach zwei Seiten hin
K. Buchwald, Ljrik des 15/16. Jahrhunderts. 629
bedeutsame Förderung. J. Balte (3397) teilt aus einer Münchener Handschrift
zehn Lieder M. Beheims mit, darunter eine Darstellung- der Legende von den drei
Ringen, fügt stoffgeschichtliche Nachweise bei und gibt einleitungsweise einen Über-
blick über die Beheim- Literatur, wobei er das Urteil von Bartsch (ADB. 2, S. 281) als
ungerecht bezeichnet. — A. L. M a y e r (3400) verdanken wir eine grosse Sammlung
der Meisterlieder von Folz, die in fünf Teile zerfällt: 1. der Abdruck einer Münchener
Handschrift, zum Teil von Folz selbst geschrieben, wohl ausschliesslich Folzsche
Dichtungen enthaltend; 2. die Meisterlieder einer Weimarer Handschrift, die in Folzens
Besitz war und zum Teil von ihm selbst geschrieben ist; 3. die wahrscheinlich
Folzschen Meisterlieder aus einem von Hans Sachs geschriebenen Band der Berliner
Bibliothek (M. bemerkt ausdrücklich, dass hier noch die philologische Nachprüfung
einzusetzen hat; Hans Sachs hat die Verfasser durchweg nicht angegeben, aber 31
von den Liedern finden sich in den Gruppen 1 und 2, wozu M. noch 17 weitere
aus inneren Gründen gewonnen zu haben glaubt); 4. mehrere Lieder nach Einzel-
drucken; 5. Folzsche Reimpaare und allerlei Prosa, die als Quelle oder Skizze für
Folzsche Gedichte von Interesse ist (z. B. die „Pharetra contra Judeos", die M. in
N. 3399 neben den Meisterliedern von der unbefleckten Jungfrauschaft Maria be-
handelt). Hier liegt uns also der Folzsche Meistergesang von Reimstudien, Skizzen
und Stoffsammlungen an bis zum grossen Korpus seiner Lieder vor, reich an Formen
und Stoffen wie an Aufschlüssen und Problemen. — Seiner bekannten Behandlung
der dichterischen Elemente in den Fastnachtsspielen des Hans Sachs lässt E. Geiger
(3402) nun ähnliche Forschungen über Fabeln und Schwanke folgen. Durch den
Vergleich mit den Quellen wird die dichterische Tätigkeit des Meisters uns hand-
greiflich vor Augen gestellt, und man wird vom Verfasser überzeugt, „dass trotz der
grossen stofflichen Abhängigkeit Hans Sachs den weitaus grösseren Teil seines
Erfolgs seinem dichterischen Können zuschreiben darf". Die Betrachtung* der
bekannten Schlussmoralisationen ergibt deutliche Einschnitte in den Jahren 1554
und 1564; was sich hinter den gleichen Verszahlen bei zeitlich aufeinanderfolgenden
Reihen von Schwänken und Meisterliedern für Regeln verbergen, verdient weitere
Nachforschungen. — F. Spina (3403a) hat einen Prager Bilderbogen mit Holz-
schnitten und alttschechischem Text aus dem Jahre 1580 als Übersetzung eines
Haus Sachsischen Spruchgedichtes (Keller 111, 233 ff'.) mit Plolzschnitten von H. S. Beham
erkannt. Der deutsche Text fand sich auf dem Berliner Exemplar des Behamschen
„Patriarchen mit Frauen und Kindern" (Pauli N. 691 — 700); die prosaischen Teile
werden erstmalig mitgeteilt. — Von den zwei Gedichten A. Österreichers, die
M. Schneider (3406) nach einem Gothaer Sammelband druckt, ist das- eine
wegen seiner Schilderung eines im Jahre 1561 von den Nürnberger Messerschmieden
aufgeführten Schwerttanzes nicht nur von kulturhistorischer Bedeutung, sondern rückt
auch Hans Sachsens Schilderung (Keller-Götze XXIII, 183 f) vielfach erst ins rechte
Licht. —
Volkslied und volkstümliches Lied: Allgemeines und
Sammlungen. K. Kinzels aus einem Vortrag entstandenes Büchlein (3408)
will weitere Kreise für das Volkslied interessieren: er gibt eine liebevolle und klare
Charakteristik nach den verschiedenen Stoffkreisen. — K. Hoebers (3409) Unter-
suchungen über Sprachliches in den Volksliedern sind wohl mit Vorsicht zu
benutzen; ergebnisreicher ist der zweite Teil seines Buches, wo er, der Disposition
F. A. Majers in dessen Studien über den Mönch von Salzburg (A. G. III) folgend
(die somit auch für weitere Nachfolger zu empfehlen ist), die poetische und
stilistische Technik des Volksliedes darstellt. So hat er kein Volkslied ohne
irgendeine Art der Anapher gefunden, und zwar Hess sich in dem Masse,
wie die Kunstlyrik das Volkslied beeinflusst, das Fortschreiten von der ein-
fachsten, meist unbewusst gebrauchten Form der Anapher, der inneren, bis zur
gekünstehen der anaphorischen Reihe und diese sogar in Verbindung mit der
Epiphora feststellen. Ebenso waren in den verschiedenen Sammlungen reale, potentiale
und irreale Bedingungssätze deutlich bevorzugt. Ein weiteres Kapitel legt die
inneren Beziehungen zwischen Volkslied und Minnesang an einzelnen Motiven
(z. B. Einklang des Menschen mit der ihn umgebenden Natur) dar. Endlich wird
das gewonnene Material für den Nachweis nutzbar gemacht, dass wir es im
Locheimer Liederbuch nicht mit einer vom Zufall beherrschten Sammlung zerstreuter
Volkslieder zu tun haben, sondern mit Erzeug-nissen einer im ganzen einheitlichen
Anschauung und Stimmung, ja eines und desselben Dichters, der in einer sewissen
Abhängigkeit vom Mönch Hermann von Salzburg steht. — A. Kopp (3410) ver-
öffentlicht Vorarbeiten für einen Plan, die gesamte Überlieferung des älteren Volks-
gesangs aus gedruckten und handschriftlichen Liedersammlungen, Musikalien und
fliegenden Blättern zusammenzubringen. Er charakterisiert die Quellen bis an die
Schwelle der klassischen Zeit unserer Literatur; jene Sophie Margarete von Holleben,
47*
630 H. Buchwald, Lyrik des J5./l<i. Jahrhunderts.
der wir die letzte handschriftliche Sammlung- verdanken, gehörte ja dem Rudolstädter
Schiller-Kreis an. —
Einzelne Lieder (Historisches Lied). W. Bösken (3411)
publiziert ein Lied aus dem Geldrischen Krieg (1542/3), das in der Überschrift dem
Herzog Wilhelm von Jülich zugeschrieben wird und auch in den Strophenanfängen
seinen Namen aufweist; B. spricht es ihm jedoch ab. Es ist in der Melodie „Mag
ich Unglück nit widerstahn" gedichtet, deren Orig-inal als der Königin Maria von
Ungarn Lied in der Albrechtsfrage (s. S.628) debattiert wird; hier sind die Strophen
zehnzeilig, was in keiner der bekannten Varianten nachzuweisen war. — J. B o 1 1 e
(3412) teilt ausser einem Lobspruch auf deutsche Städte noch Reimsprüche auf den
Met sowie auf die Lieblingsspeisen der verschiedenen Landschaften mit. — Eine
reformatorische Tendenzdichtung aus Speier von 1524 „Aussfürung der Christ-
glaubigen auss Egyptischer Finsterniss" macht 0. Giemen (3413) bekannt und
weist als Verfasser Johann Bader, seit 1518 Pfarrer in Landau, nach. Er verfolgt
ferner den Brauch, Luthers Gegner unter Tiermasken einzuführen, und stellt eine
eng-e Verwandtschaft zwischen dem jetzt entdeckten Flugblatt und der früher
(ARG. II) publizierten „Strebkatz" fest. — G. L i e b e (3416) leitet die Veröffentlichung
eines Schmähgedichts von 1580 durch einen Überblick über die Geschichte der
„Schandbriefe" im Magdeburgischen ein. —
Musikgeschichtliches: Allgemeines und Gesamtdar-
stellung-en. In H. Riemanns „Hausmusik" (3419) steht von deutscher Musik
ein Lied Adams von Fulda (ca. 1470) mit Instrumentalbegleitung; über die hier an-
g-ewandten Prinzipien eines wirklich lebendigen und doch wissenschaftlichen Neu-
drucks hat sich R. mit Joh. Wolff (ZIMusG. 8, S. 255, 297) in einer Weise auseinander-
gesetzt, die auch für die Literatur Beachtung verdienen dürfte. — K. H e n n i g
(3421) gibt die erste grosse Darstellung der Kontrafakten, in ihrer Blütezeit, dem
16. Jahrhundert. Es kam ihm darauf an, an der Hand einer möglichst vollständigen
Sammlung sicherer Beispiele eines gewissen Zeitraums zu zeigen, wie weit und wo
überall diese Erscheinung verbreitet, und in welcher Weise das Vorbild benutzt ist.
Er ordnet sein Material doppelt: zunächst nach den Quellen, sodann nach den welt-
lichen Originalen; zuletzt behandelt ein allgemeiner Teil die Umbildung einzelner
Motive und Technik und ästhetischen Wert der Dichtungsgattung. Für die Wertung"
des 16. Jahrhunderts, das Kulturproblem von Renaissance und Reformation, scheint
mir das übersichtliche Buch ebenso wichtig zu sein wie für Einzelfragen der Volks-
liedforschung und Literaturgeschichte überhaupt; so erscheint Hans Sachs auch auf
diesem Gebiet als Dichter unter Handwerkern. — In dem Zeitraum, den R. W u s t -
mann (3421 a) darstellt, fällt die Leipziger Musikgeschichte mit der deutschen
Musikgeschichte, und die deutsche Musikgeschichte mit der Geschichte der Lyrik
fast ganz zusammen. Viele geistliche Liederdichter sehen wir aus der Leipziger
Studentenschaft hervorgehen, sie werden von W. nach musikhistorischen Perioden
gruppiert; Regesten des Leipziger Musikalienhandels erweisen sich auch als brauch-
bare literarische Quelle; ein Lied des Balthasar Fritsch behauptet sich auch textlich
neben Gutem seiner Zeit; das Solokunstlied wird aus Scheins Villanellen gewiss mit
Recht hergeleitet. —
Einzelne Persönlichkeiten. Anton Gosswin, dem die Monographie
B. H i r z e 1 s gilt (3422), ein Lieblingsschüler Orlando di Lassos, dem er in allen
Stücken folgt, interessiert uns durch eine Sammlung „Newe Teutsche Lieder mit
dreyen Stimmen" aus dem Jahre 1581. — H. Isaac war im mehrstimmigen,
unter niederländischem Einfluss entwickelten deutschen Lied der bedeutendste Kom-
ponist an der Schwelle des 16. Jahrhunderts neben P. Hoffheimer und etwa noch
dem oben erwähnten Adam von Fulda; J. Wolf (3423) teilt 22 deutsche Lieder
(darunter „Innsbruck, ich muss dich lassen") mit, von denen bisher kaum die Hälfte
zugänglich war. — Die Münchener Bibliophilen Hessen ein Glanzstück des alten
Notendrucks, Schöffers Liederbuch, faksimilieren (3424), und E. Schmitz (3425)
setzte die Neuausgabe J. Stadens fort; darin sind 16 deutsche Texte, aus dem
„Venuskränzlein" von 1610 und anderen Werken. —
G. K 0 h f e l d t , Epos des 15./16. Jahrhunderts. 631
Epos.
(II, 3 = N. 3426-3450.)
G. Kohfeldt.
Ältere Epik. — Schwankliteratnr. — Chroniken. — Übersetzongen. — Yersehiedenea. —
Ältere Epik. Einen wertvollen Beitrag zur Geschichte der deutschen
Minnealleg-orie verdanken wir K. Matthaei (3426). Seine Dissertation hat sich in
ihrem ersten, grösseren, Teil die Aufgabe gestellt, das Material, auch das handschrift-
liche, möglichst vollständig zu verzeichnen und auf Grund dieses Materials eine
Charakteristik der ganzen Dichtungsgattung zu geben. Sein Verzeichnis umfasst
etwa 60 Stücke, eine stattliche Anzahl, die aber durch weitere Nachforschungen in
den handschriftlichen Beständen der Bibliotheken noch vermehrt werden dürfte. Bei
seiner Schilderung dieser allegorischen Dichtungen geht M. von der Auffassung des
Mittelalters aus, das in allem einen doppelten Sinn, den einfachen Wortsinn einer-
seits und die tiefere Bedeutung andererseits, erkennen wollte, und dem deshalb die
Allegorie als sinnliche Einkleidung einer Idee ganz besonders zusagen musste.
M. führt uns den Gedankenkreis der Minneallegorie, ihre erzählende Einkleidung
— die Rahmenerzählung und die einzelnen Motive — und das Auftreten ähnlicher
Darstellungen in der Malerei und Skulptur, soweit sie ihm bekannt geworden sind,
vor. Im zweiten Teil wird uns ein charakteristisches Beispiel der Minneallegorie in
einem Neudruck vorgelegt. Es handelt sich um das „Weltliche Klösterlein", das in
zwei Fassungen, einer selbständigen Flugschrift aus dem Anfang des 16. Jahr-
hunderts und einer Einlage der Zimmernschen Chronik, auf uns gekommen ist. Von
beiden Fassungen glaubt M. nachweisen zu können, dass sie auf eine, bisher
unbekannte, dritte zurückgehen, die 1472 am Mittellauf der Saar von einem un-
bekannten Verfasser niedergeschrieben sein muss. Auf jeden Fall sei die Angabe
der Zimmernschen Chronik, dass Graf Wilhelm von Zimmern die Allegorie gedichtet
habe, falsch. — Von dem Gedicht vom Wunderer, das bisher in vier Texten bekannt
war. hat K. Schiffmann (3426a) noch ein neues Druckfragment in einem alten
Einband der Linzer Studienbibliothek gefunden. Das Bruchstück stammt wahr-
scheinlich aus einem bisher nicht bekannten Heldenbuchdruck. Der Drucker ist
Hans Schönsperger in Augsburg (1490). Seh. teilt den Text, der vielleicht die älteste
Fassung darstellt, mit. — Kaiser Maximilians Anteil am Teuerdank glaubt J. Strobl
(3427) in einer kleinen Gratulationsschrift feststellen zu können. Da alle äusseren
Zeugnisse fehlen, hat St. aus der Dichtung selbst die Art des Kaisers zu erkennen
versucht. So meint er z. B., verschiedene Anlehnungen an Iwein und andere mittel-
alterliche Epen dürfte man nur dem Kaiser, nicht aber dem Melchior Pfinzing zu-
trauen! Von den drei Einleitungen zu Fürwittig, Unfalo und Neidelhart müsse man
die beiden ersten dem Kaiser zuschreiben, der auch den Plan des ganzen Werkes
entworfen habe. Und nachdem St. in diesen Partien ., Maximilians eigenste Gedanken
eingesprengt wie Goldadern in sonst wertloses Erz" ans Licht gehoben hat, will er
auch in der übrigen Dichtung nach diesem Edelmetall schürfen. Leider ist, wie er
selbst gesteht, seine Ausbeute dabei sehr dürftig geblieben. Die ganze Untersuchung
S.s ist natürlich nicht ohne nähere Nachprüfung hinzunehmen. — Burkard Waldis'
Bearbeitung des Teuerdank hat Th. Heppner (3428) in sprachlicher Hinsicht
untersucht. Waldis hat bewusst das Mitteldeutsche, das seit Luther immer mehr
Verbreitung gefunden hatte, bei der Übertragung angewandt. H. ist .»den Ver-
änderungen des Lautstandes und der Formen, wie sie die Verschiedenartigkeit des
oberdeutschen und des mitteldeutschen Dialekts mit sich brachte, sorgfältig nach-
gegangen. — Von A. Schauerhammers (3428a) Arbeit über K. Scheit habe
ich nur den ersten, als Dissertation erschienenen Teil gesehen. Seh. gibt als die
Resultate seiner ganzen Untersuchung selbst die folgenden an: 1. Scheit befolgt eine
strenge und konsequente Reimtechnik; er verdient deshalb Fischarts Lob, dass er der
„best reimist" sei; 2. im ganzen zeigen Vokale und Konsonanten der Stammsilben
bei Scheit dieselben Qualitäts- und Quantitätsverhältnisse wie in der lebenden
elsässischen Mundart; 3. damit ist der Beweis erbracht, dass Scheit von Geburt
Elsässer und wahrscheinlich aus Hagenau gebürtig ist, wo sein Familienname
vorkommt. —
Schwankliteratur. Auch unsere beiden Berichtsjahre haben wieder
einige Sammlungen älterer Schwanke gebracht, die nicht der Wissenschaft, sondern
hauptsächlich der Unterhaltung dienen wollen (3429—31). — Den Einfluss der
deutschen Schwankliteratur, besonders Bebeis sowie der akademischen Quodlibet-
632 Ct. K o h f e 1 d t , Epos des 15./16. Jahrhunderts.
disputationen, auf die von dem Pilsener Joh. Mantuan Fenzl herausg-eg-ebenc, in
Nürnberg" 1518 gedruckte tschechische Schelmenzunft, zeig-t F. Spina (3432). Auf
die Einzelheiten der fleissigen Arbeit, die stoff- und kulturg-eschichtlich weit aus-
greift, kann an dieser Stelle nicht weiter eing-egangen werden. Bemerkenswert ist
es, dass das einst vielgelesene tschechische Volksbuch heute nur noch in einem
einzigen Exemplar vorhanden zu sein scheint. — Mit der Schwanksammlung
J. Sommers, ,,Eraplastrum Cornelianum" von 1605, beschäftigt sich A. Wesselski
(3433). Er weist die unmittelbaren Quellen der 100 Schwanke nach. Sie gehen
zumeist auf Luscinius, Frischlin, Bebel und die „Mensa philosophica" zurück. Für
den Schwank von den drei Töchtern, die heiraten sollen (N. 83), vermag W. die
Quelle nicht anzugeben. — Dass der Schwankdichter J. Sommer sich auch als
Genealoge versucht hat, erfährt man aus seinem Bittgesuch an die Gemahlin des
Kurfürsten Joachim Friedrich vom Jahre 1598, das G. Liebe (3434) mitteilt. —
Zwei bisher ungedruckte Gedichte, die beweisen, dass der Schwank von der faulen
Frau und der Katze (Widerspenstigen Zähmung) schon im 15. Jahrhundert bekannt
gewesen ist, veröffentlicht J. B o 1 1 e (3436). Es handelt sich um Jörg Zobels Gedicht
von dem klugen Rosstäuscher und seiner faulen Frau, nach einer Münchener Hand-
schrift (1455/6) und um des Mysner — wohl eines fahrenden Sängers des 15. Jahr-
hunderts — Gedicht „Wie ein Bauer eines armen Edelmanns faule Tochter und
träges Pferd meistert", nach derselben Sammelhandschrift. — Von den vielen mit
dem Eulenspiegel verknüpften Problemen greift PI. Lemcke (3435) die Frage nach
dem hochdeutschen Übersetzer der ältesten Fassung von 1515 heraus. Dass die
Übersetzung einem Elsässer zugeschrieben werden muss, ist wohl die allgemeine
Ansicht der Literarhistoriker. L. zeigt nun im einzelnen, dass sich der Eulen-
spiegel-Wortschatz mit dem der grossen elsässischen Schriftsteller Brant, Geiler,
Murner, Wickram, Gengenbach und anderer deckt. Elr prüft dann, ob einer von
diesen Autoren selbst und welcher vielleicht der Übersetzer sein könnte. Eine Flug-
schrift Butzers von 1521 nennt Murner als den Eulenspiegel-Übersetzer. L. glaubt
aber durch seine sprachliche Untersuchung beweisen zu können, dass Murners
Urheberschaft nicht in Frage kommen könne, und dass Butzer geirrt haben müsse.
Auch Wimpfeling, Brant, Geiler und andere könnten ihrem ganzen Charakter nach
nicht die Übersetzer sein. Es bleibe nur Pauli übrig. Für ihn spreche die allgemeine
Wahrscheinlichkeit. Dazu komme die weitgehendste Übereinstimmung in dem per-
sönlichsten Wortvorrat und andere Umstände, wie z. B. die Tatsache, dass Pauli den
Eulenspiegel gekannt und benutzt habe. So ist es für L. sicher, dass Pauli als der
Urheber des hochdeutschen Eulenspiegel anzusehen ist. —
Chroniken. F. Bäldis Chronik von Glarus macht uns J. G. M a j e r (3437)
zugänglich. Ihm stand nur eine Abschrift der Chronik aus dem 17. Jahrhundert, die
jetzt im St. Gallener Staatsarchiv aufbewahrt wird, zur Verfügung. Weiteres hat sich
anscheinend nicht erhalten. Auch über den Chronisten selbst ist wenig auf uns ge-
kommen. Das Wertvollste in der übrigens ziemlich kurzen Chronik des katholischen
Verfassers sind nach M. die Angaben über den Reformator Zwingli. — H. Brennwalds
von R. Luginbühl (3438) herausgegebene Schweizerchronik habe ich bisher nicht
zu Gesicht Ijekommen. Es wird beim Erscheinen des zweiten Bandes auf dies Werk
zurückzukommen sein. — Bei seiner Edition von ü. Füetrers Bayerischer Chronik
hat R. S p i 1 1 e r (3439) sein Hauptaugenmerk auf die Rekonstruktion des Original-
textes gerichtet, besonders auch in der Absicht, damit eine Unterlage für die sprach-
liche Unterscheidung von Füetrers eigener und der Arbeit seiner Fortsetzer zu ge-
winnen. Ist schon mit diesen Bemühungen Sp.s in erster Linie auch den Anforderungen
der Germanisten gedient, so ist das ebensosehr der Fall mit dem sehr ausführlichen
Glossar, das der Ausgabe beigegeben ist. Über die äusseren Lebensdaten Füetrers
hat Sp. nicht gerade viel Neues zu sag-en. Geburts- und Todesjahr sind nach wie
vor unbestimmt, das letztere ist nur mit einiger Wahrscheinlichkeit auf ca. 1493
anzusetzen. Dagegen fällt auf Füetrers Wirken als Maler, Dichter und Geschicht-
schreiber hier und da ein neues Licht durch Sp.s Forschungen. Am eingehendsten
beschäftigt sich Sp. natürlich mit dem Historiker Füetrer. Er prüft sein Verhältnis
zu einer langen Reihe von alten und neuen Quellen; mit besonderem Eifer geht er
den Spuren des von Füetrer zitierten rätselhaften Chronisten Garibaldus nach, den
er im Gegensatz zu einigen anderen Forschern nicht für eine Erfindung Füetrers
hält. Eine solche absichtliche Irreführung sei Füetrer nicht zuzutrauen, auch dürfe
man ihm schwerlich den Vorwurf machen, dass er einen Hang zum Abenteuerlichen
gehabt habe; er sei vielmehr in der Hauptsache ein nüchterner Kompilator. Für den
Bearbeiter der wichtigen Wessobrunner Handschrift der Füetrerschen Chronik mit
ihren Zusätzen und Fortsetzungen hält Sp. den Dr. Peter Paumgartner. Seinem Ab-
druck legt Sp. hauptsächlich die Tegernseer Handschrift zugrunde, der er aber die
wichtigsten Zusätze und Abweichungen der übrigen Handschriften in übersichtlichem
(i. K oh fei dt, Epos des 15.'lü. Jahrhunderts. 6:^3
Druck und durch Anmerkungen erläutert hinzufüg-t. — Von der als Pomerania be-
kannten Chronik legt G. Gaebel (3440) einen Abdruck vor, nachdem er schon im
Jahre 1902 in einer preisgekrönten Arbeit die Ilandschriftenfrage aulgeklärt hatte.
Die Textfeststellung — ich folge hier meiner Charakteristik in den „Historischen
Jahresberichten" (1908, § 39, S. 223) — hat grosse Schwierigkeiten gemacht. Denn
es handelte sich für den Herausgeber darum, aus der grossen Zahl der erhaltenen
Abschriften das Original so gut wie möglich zurückzukonstruieren. Die sorgfältige
Vergleichung aller Codices hat es ihm zur Gewissheit gemacht, dass sie in zwei
Gruppen zerfallen, die auf zwei verloren gegangene Handschriften X und Y zurück-
zuführen sind, denen der Archetypus zugrunde gelegen hat. Das Verfahren des
Herausgebers konnte also nur darin bestehen, dass er aus den verschiedenen Ab-
schriften den wahrscheinlichen Text von X und Y und dann den des Originals zu
erschliessen versuchte. Den Anspruch, den ursprünglichen Text der Pomerania auch
in sprachlicher Hinsicht genau wiederhergestellt zu haben, kann und will natürlich
G. nicht machen. Durch einen sehr umfangreichen, wenn auch nicht vollständigen
Variantenapparat hat er diesem Mangel nach Möglichkeit abzuhelfen versucht. Was
den Verfasser der Pomerania anlangt, so ist G. bei seiner langjährigen Beschäftigung
mit allen einschlägigen Verhältnissen immer mehr zu der Überzeugung gekommen,
dass dies kein anderer sein kann als Niki, von Klempzen, der Freund und Mitarbeiter
Th. Kantzows, in dessen Besitz höchstwahrscheinlich auch der gesamte literarische
Nachlass Kantzows gelangt ist. Die schriftstellerische Tätigkeit Klempzens in bezug
auf die Pomerania und das Verhältnis dieser zu Kantzow charakterisiert G. so: Die
Pomerania ist eine freie, im ganzen mit Sorgfalt und Geschick durchgeführte Be-
arbeitung der letzten deutschen Rezension von Kantzows Chronik, welche an geeigneten
Stellen durch andere fragmentarische Aufsätze Kantzows ergänzt, ausserdem aber
durchweg auch durch eigene Zutaten des Bearbeiters bereichert ist; in formaler und
stilistischer Hinsicht steht die Pomerania mit ihrer redseligen Weitschweifigkeit und
Charakterlosigkeit allerdings weit hinter Kantzows durch gedrungene Kürze und
kraftvolle Schlichtheit ausgezeichneter Chronik. — Eine Frucht langjähriger Arbeit ist
H. D i e m a r s (3441) Ausgabe der Wiegand G ersten bergschen hessischen Chroniken.
Gerstenberg, der 1457 — 1522, zuletzt als Weltgeistlicher in Frankenberg, lebte, war
Zeuge einer wichtigen Periode der hessischen Geschichte. Seine grosse, 1493 be-
gonnene Landeschronik ist eine Kompilation aus sehr vielen Quellen, deren grössere
und kleinere Stücke sie mosaikartiar zusammensetzt. Zum grossen Teil sind diese
Stücke von dem ziemlich pedantischen Chronisten wörtlich übernommen worden. Ein
Vorzug seiner Chronik ist es, dass sie fast überall die Quellen namhaft macht, und
dass sie auch einige ältere Quellennachrichten, die sonst unbekannt sind, uns auf-
bewahrt hat. D. beschäftigt sich sehr eingehend mit dem Verhältnis Gerstenberg's zu
seinen Quellen, vor allem auch mit den beiden grösseren verloren gegangenen Quellen,
mit Riedesel und der „Hessenchronik". Den Druck der Landeschronik konnte D. auf
grund der eigenhändigen Originalhandschrift, die sich in der Kasseler Landesbibliothek
befindet, vornehmen. Die einzige bisherige Veröffentlichung der Chronik, in Schminckes
Monimenta Hessiaca, fällt schon in die Jahre 1747/48. Die Stadtchronik von Franken-
berg, in der Gerstenberg manches in majorem civitatis gloriam gefälscht hat, findet
sich zum Teil schon bei Säur, Diarium historicum 1582, das Stadtrecht Gerstenbergs
bei Schmincke gedruckt. — Von einer anderen hessischen Chronik, der Limburger
des Dechanten Job. Mechtel, hat C. Knetsch (3443) zum erstenmal einen Abdruck
besorgt, denn die fehlerhaften Auszüge Hontheims vom Jahre 1757 sind heute ohne
Bedeutung. Über das Leben Mechtels wissen wir wenig; wahrscheinlich ist er 1653
im hohen Alter von 91 Jahren gestorben. Seine Nachrichten haben für uns besonders
dadurch Wert, dass er gewissenhaft manche Urkundenmaterialien, Grabschriften und
dergleichen benutzt hat, die heute nicht mehr existieren. Im übrigen hat Mechtel seine
Chronik zusammengeschweisst aus der Limburger Chronik des Stadtschreibers Tile-
mann, der verloren gegangenen Chronik der Brüder Emmel — deren geistiges Eigentum
K. aus Mechtels Werk herauszuschälen versucht — und aus den Aufzeichnungen
eines Unbekannten aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, der vielleicht der
Pfarrer Phil. Trevir in Niederbrechen ist. Erhalten ist Mechtels Chronik in der eigen-
händigen, 1610 begonnenen und 1612 beendigten Niederschrift des Verfassers, die die
Trierer Stadtbibliothek besitzt. — Wichtig für die Schweizer Geschichtschreibung ist
eine Arbeit E. D ü r r s (3446) über Aeg. Tschudi. Sie trägt dazu bei, das kanonische
Ansehen Tschudis, das hauptsächlich auf der Unkenntnis der älteren, nur handschrift-
lich zugänglichen Quellenschriften beruhte, stark zu erschüttern. D. hat sich darauf
beschränkt, nur die Kapitel der Eidgenössischen Chronik, die sich mit dem alten
Zürichkrieg befassen, quellenkritisch zu durchforschen. Er kommt dabei zu dem
Ergebnis, dass Tschudi zwar ein ausserordentlich reiches historisches Material benutzt
hat, dass er aber von einer pragmatischen Geschichtschreibung noch sehr weit ent-
634 W. Creizenach, Drama des 15./16. Jahrhunderts.
fernt ist und im grossen und ganzen als geschickter Kompilator angesehen werden
muss. Als das wichtigste Resultat seiner Quellenuntersuchung möchte D. selbst den
Nachweis ansehen, dass eine von Tschudi zitierte Chronik des Landschreibers Wanner
wirklich existiert hat. —
Übersetzungen. Eine sehr genaue Durchforschung des Hartliebschen
Alexanderbuches in allen seinen Beziehungen durch S. Hirsch (3447) wirft auch
hier und da Licht auf den wenig bekannten Verfasser und Übersetzer, der am
Münchener Hofe lebte, übersetzte und didaktische Schriften und geheimnisvolle ge-
lehrte Traktate herausgab. H. stellt fest, dass Hartlieb für sein Alexanderbuch die
Historia de preliis, die der Presbyter Leo im 10. Jahrhundert abgefasst hat, in einer
Rezension benutzt haben muss, die mit der Münchener Handschrift übereinstimmt;
weiter dass Hartlieb Zusätze aus einer Reihe von anderen Autoren aufweist, die Hirsch
in grosser Vollständig^keit anführt, dass aber nicht mit Sicherheit zu entscheiden ist,
ob Hartlieb selbst aus diesen Autoren geschöpft, oder ob er ein Buch benutzt hat, in
dem dies alles vereinigt vorgelegen hat. Das um die Mitte des 15. Jahrhunderts ab-
gefasste Alexanderbuch Hartliebs wurde anscheinend zuerst 1472 in Augsburg gedruckt.
— Die literarische Stellung des Ovid-Übersetzers Albrecht von Halberstadt, die von
seinem Biographen J. Bolte nicht erschöpfend behandelt worden ist, will 0. Runge
(3448) beleuchten. R. untersucht zunächst das Verhältnis Wickrams, in dessen Be-
arbeitung von 1545 uns Albrechts Metamorphosenübersetzung als Ganzes vorliegt, zu
den zwei kleinen direkt überlieferten Bruchstücken von Albrechts Übertragung\ Dabei
stellt sich heraus, dass Wickram an Sprache und Stil Albrechts viel geändert hat.
dass er aber den Inhalt — von einigen Missverständnissen abgesehen — im ganzen
treu wiedergibt. Dann vergleicht R. Albrechts Übersetzung mit dem lateinischen
Original nach Stil und Inhalt. Er findet, dass Albrecht sich nicht sklavisch an den
Wortlaut Ovids bindet, dass ihm für viele Feinheiten des römischen Dichters das
Verständnis fehlt, dass er die krassesten Effekte der Ovidschen Erotik vermeidet,
dass er aber, ohne prüde zu sein, mit gutem Humor und mit treuherzigem, warmem
Empfinden die Dichtung- des selbst allerdings nicht warmherzigen alten Dichters ver-
mittelt. Auch bei dem Verhältnis Albrechts zur mittelhochdeutschen Epik und Lyrik
verweilt R. noch. Albrecht ist mit seinen stilistischen Eigentümlichkeiten ein Vertreter
der Übergangszeit zwischen Veldeke und Hartmann. —
Verschiedenes. H. Th. Bossert (3449) druckt ein namenloses
Gedicht ab, das, wie er entdeckt hat, auf den oberrheinischen Maler K. Witz Bezug
hat. Witz ist erst in neuerer Zeit wieder bekannt geworden. Er starb ca. 1450. Bald
nachher wird das Gedicht entstanden sein. — A. Schaefers (3450) Mitteilung
über eine poetische Beschreibung Europas beschäftigt sich mit einer Stelle in Camoens'
Lusiaden; sie hat nur lose Beziehungen zu diesem Berichtskapitel. —
Drama.
(II, 4 = N. 3451-3483.)
W. C r e i z e n a c h.
GesamtdarstellnDgeD. — Geistliches Draiua. — Weltliches Drama. — Einzelne Dramatiker (Hans Sachs). — Über-
setzungen. — Theatergeschichte. — Englische Komödianten, —
Gesamtdarstellungen. A. L. Stiefel hat in seiner Besprechung
von Creizenachs Geschichte des neueren Dramas (3452) namentlich zu den
Abschnitten über das italienische und über das spanische Drama reichhaltige und
wertvolle Nachträge beigesteuert; doch bringt er auch einige Berichtigungen zu dem
Abschnitt über das deutsche Drama des Reformationszeitalters, vor allem zu der
Datierung der Fastnachtspiele des Hans Sachs; der Ansicht Creizenachs, dass Hans
Sachs kein Latein verstanden habe, will er nicht unbedingt beipflichten. —
Geistliches Drama. Eine eingehende Betrachtung hat L. G o m b e r t
(3453) dem Johannesdrama des Solothurner Pfarrers Johannes Aal (1549) gewidmet,
das bekanntlich als eines der wenigen schweizerischen Dramen jener Zeit, die von
katholischen Verfassern herrühren, von Interesse ist, im übrigen aber sich durch
seinen Kunststil nicht wesentlich von den sonstigen Schweizerdramen unterscheidet.
G. berichtet auf Grund selbständiger Untersuchungen über das Leben des Verfassers,
hierauf bespricht er die Ausgaben und die Quellen, erzählt ausführlich den Inhalt;
\\\ Greiz enach, Drama des 15./16. Jahrhunderts. 635
sodann folg-en Kapitel über die Aufführungen, über Meyenbrunns Bearbeitung- und
über die Verstechnik. Wie so manche biblische Dramen des 16. Jahrhunderts, so
ist auch dasjenige Aals dadurch von besonderem Interesse, dass darin die zeit-
genössischen Zustände sich anachronistisch widerspiegeln und uns auf diese Art
manche volkskuudlichen Aufschlüsse gewähren. Diesen Dingen ist G. mit besonderer
Sorgfalt und Sachkenntnis nachgegangen. In der Einleitung gibt G. eine Übersicht
über die Darstellungen des Täufers in den geistlichen Dramen des Mittelalters; für
die entsprechenden Szenen des Künzelsauer Fronleichnamsspiels konnte er eine
Abschrift dieses unveröffentlichten Spiels benützen. — E. W. Zimmermanns
Dissertation (3454) enthält interessante neue Mitteilungen und Untersuchungen zur
Geschichte der Frankfurter Spielgruppe. Er stellt die Nachrichten über Aufführungen
biblischer Stoffe in Frankfurt und Hessen chronologisch zusammen, sodann folgt die
Herausgabe und Besprechung dreier neu aufgefundener Einzelrollen des Alsfelder
Spiels und eine Beschreibung der Bilder mit Darstellungen der Fassion in den
Kirchen von Friedberg und Alsfeld, in denen Z. eine Einwirkung der geistlichen
Spiele erkennen will. Hierauf folgt eine ausführliche Untersuchung der Abhängigkeit
des Alsfelder Passionsspiels vom Friedberger und zuletzt neue Mitteilungen über
die Friedeberger Dirigierrolle, aus der Weigand in der Zeitschrift für deutsches
Altertum Mitteilungen gemacht hatte, die aber inzwischen verschollen ist; doch
konnte Z. aus den nachgelassenen Papieren Weigands dessen frühere Mitteilungen
ergänzen, — Der Aufsatz von K. Helm (3457) enthält einen kurzen Hinweis auf
bildliche Darstellungen in hessischen Dorfkirchen, die möglicherweise von Passions-
aufführungen beeinflusst sind. — Das Klosterneuburger Osterspiel, herausgegeben von
H. Pfeiffer (3458), gehört nicht eigentlich in diesen Zusammenhang; es ist in
lateinischer Sprache verfasst und stammt aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts. —
In dem Aufsatz F. Herrmanns (3459) sind die Mitteilungen über die freundliche
Haltung des Mainzer Domkapitels gegenüber den dortigen Passionsaufführungen
1498 und 1510 von Interesse. — F. Mencik (3460a) hat eine Handschrift aus der
zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ans Licht gezogen, die er dann in Gemeinschaft
mit Schröder herausgab. Die Handschrift stammt aus dem österreichischen Gebiete
und enthält die ausgeschriebene Rolle des Rubin, der in den Osterspielen als Knecht
des Arztes und Salben krämers der Hauptträger des komischen Elementes ist. In
der Ausgabe sind auch einzelne Anklänge an die entsprechenden Szenen in anderen
Osterspielen nachg-ewiesen. —
Weltliches Drama. Das „ä part" im deutschen Schauspiel behandelt
Verena Rodewald (3461). Im ersten Kapitel werden die Ansichten der älteren
Theoretiker, vor allem Mesnardieres und Aubignacs über das „ä part" besprochen,
sodann werden die verschiedenen möglichen Arten dieses Kunstmittels tabellarisch
rubriziert, wobei durch die Fülle von Abteilungen und Unterabteilungen die Über-
sichtlichkeit verloren geht; schliesslich werden Beispiele für alle diese Arten des
„ä part" aus lateinischen und deutschen Dramen des 16. Jahrhunderts auf Grund
einer sehr ausgebreiteten Belesenheit beigebracht. In ihrer Schlussbetrachtung
muss aber die Verfasserin zugeben, dass von einer eigentlich künstlerischen
Anwendung des „ä part" auf dem von ihr untersuchten Gebiet kaum die Rede sein
kann. —
Einzelne Dramatiker. A.Kuhn und E. W^i e d m a n n (3466) veran-
stalteten einen Neudruck von Frischlins Frau Wendelsgard; in den Anmerkungen
werden einige verahete oder ungewöhnliche Wörter erklärt. — Im Schlussband der
A. Keller- E. Goetz eschen Ausgabe des Hans Sachs (3467) wird uns
ein reichhaltiges und wohlgeordnetes Material dargeboten. Sehr willkommen ist das
chronologische Verzeichnis der Aufführungen Hans Sachsischer Dramen, ferner die
Übersicht über die verloren gegangenen Gedichte, sodann das alphabetische Ver-
zeichnis der Anfangszeilen und das systematische Verzeichnis der Literatur über
Hans Sachs; vor allem die Literatur über die Quellen des Hans Sachs lässt sich
hier bequem übersehen. Hier und da sind in das Titelverzeichnis kritisch-polemische
Exkurse eingefügt, die in diesem Zusammenhang vielleicht besser weggeblieben
wären. Auch ein meistersängerisches Lobgedicht auf Hans Sachs von Ambrosius
Metzger wird mitgeteilt. —
Übersetzungen. J.Pohl (3475/6) berichtet über die Übersetzung von
Buchanans „Jephthes" von den Brüdern Martin und Silvester Steier. Von dem 1571
erschienenen Druck dieses Werks ist nur ein einziges Exemplar bekannt (vgl. J. Bolte:
ADB. 35, S. 576/7). Silvester Steier war gegen Ende des 16. Jahrhunderts in Eger
ansässig. P. untersucht Sprache, Reim und Stil der Übersetzung; wie gewöhnlich
bei derartigen Arbeiten, ist der gedrängte Stil des Originals verbreitert, andererseits
empfängt der Stil durch deutsch-volkstümliche Redewendungen, die dem Übersetzer
unwillkürlich in die Feder flössen, ein gewisses originelles Gepräge. —
Jmhresberiohte für neuere deutsche Literaturgeschichte. XIX/XX, 48
636 G. Kohfeldt, Didaktik des 15./16. Jahrhunderts.
T he a t e rg' e s ch i ch t e. Der Aufsatz von A. Fluri (3479) ist reich an
interessanten neuen Mitteilungen über dramatische Aufführungen in Bern. Das Fast-
nachtsspiel muss dort schon zur Zeit des ausgehenden Mittelalters in hoher Blüte
gestanden haben; doch hat sich aus jener Zeit nur von einem Fastnachtsspiel (1506)
der Titel erhalten: „Von den zwölf (!) Planeten". Auch muss es vorgekommen sein,
dass ähnlich wie in Nürnberg die Bauern in den Fastnachtsspielen verhöhnt wurden;
bei einem Aufstand in dem Jahre 1513 beschwerten sich die Landleute, dass man in
der letzten Fastnacht mit ihnen Spott getrieben habe. Die Stadtbehörde gewährte oft-
mals Vergütungen für die Spiele; sie pflegte auch den Darstellern Gewänder und
Stoffe aus der italienischen Kriegsbeute und später auch aus den aufgehobenen
Klöstern zu leihen. Dass in den Berner Fastnachtsspielen auch manchmal die grossen
politischen Tagesfragen behandelt wurden, ergibt sich vor allem aus dem berühmten
Spiel des Niklas Manuel (1523), doch weist F. darauf hin, dass schon 1521 ein Spott-
spiel gegen den Kaiser aufgeführt wurde, über das sich der Schweizer Kardinal
Schinner beschwerte. Von sonstigen Berner Aufführungen sei noch eine von 1554
(Aristophanes' Plutus) und eine von 1579 (Griseldis) erwähnt. 1592 erfolgte ein
Mandat gegen Aufführungen ohne vorherige behördliche Erlaubnis. —
Englische Komödianten. G. W i t k o w s k i (3483) beschäftigt sich
mit den Gastspielen der Englischen Komödianten in Leipzig. Dass die Komödianten
auf ihren Wanderzügen an dieser Stadt nicht vorübergingen, durfte man als selbst-
verständlich betrachten, obgleich dies bisher nicht durch aktenmässige Beweise,
sondern nur durch eine lokale Anspielung in der Sammlung von 1620 bestätigt
werden konnte, wo in einer Gesangsposse die Grimmaische Strasse erwähnt wird;
wenn W. ausser dieser längst bekannten Stelle auch noch in der Erwähnung der
„Fleischbänke" einen Beweis für den leipzigerischen Charakter jener Posse erblicken
will, so ist das natürlich unzutreffend. Schon im Jahre 1585 zeigten englische Spiel-
leute auf dem Rathaus ihre Künste. Englische Komödianten werden dann noch in
der Zeit von 1600—13 mehrmals erwähnt; in letzterem Jahre erscheint ein Schau-
spieler mit dem grotesken Namen Hans Leberwurst. Alle diese Nachrichten waren
zwar schon, wie W. selber bemerkt, von Wustmann im „Leipziger Tageblatt"
(22. Dez. 1907) mitgeteilt worden, doch ist es sehr willkommen, dass sie durch den
Abdruck im „Euphorion" den Literaturhistorikern bequem zugänglich gemacht sind,
auch konnte sie W. durch einen Erlass des Administrators von Kursachsen aus dem
Jahre 1596 vermehren, in welchem Erlass es gebilligt wird, dass der Rat der Stadt
Leipzig den Englischen Komödianten die Spielerlaubnis versagte. —
Didaktik.
(11,5 = N. 3484-3559.)
Gustav Kohfeldt.
Geistliche Didaktik: Mystik. — Erbauungsliteratur: Vorreformutorisclie Zeit; Zeitalter der
Keformation. — Gelehrtengescliichte: Allgemeines; Chronisten und Historiker; Geographen; Ärzte, Alchimisten,
Naturforscher: Allgemeines; Einzelne Persönlichkeiten; Künstler. — Didaktische Dichtung: Sammlungen. — Einzelne
Persönlichkeiten: J. Fischart; Th. Murner; J. Vogel. — Fabeldichtnng. — Sprnchdichtnng. — Verschiedenes. —
Geistliche Didaktik: Mystik. Einige begeisterte Worte über das
kraftvolle Wirken des Eckehartschen Geistes in der Gotik, bei Grünewald und bei
Dürer sagt Mela Escherich (3484). — W\ von Scholz (3485) will mit seinem
kleinen Buch über die deutschen Mystiker erreichen, dass „der Leser eine Stunde
lang im Bannkreis mystischen Vorstellens und Fühlens lebt und die Probleme und
Bilder einer seltsamen geistigen Entwicklung' auf sich zukommen fühlt". — J.Zahns
(3486) Einführung in die christliche Mystik ist eine theoretische Betrachtung, die
sich mit dem Grundcharakter der Mystik, dem Stufengang des mystischen Lebens
und den ausserordentlichen Phänomenen des mystischen Lebens beschäftigt. Dass
dabei auch gelegentliche Rückblicke auf die Mystiker unseres Zeitraums vorkommen
müssen, liegt auf der Hand; ein längeres Verweilen bei dem Buch ist an dieser Stelle
aber nicht nötig. — Einen wichtigen Beitrag zur Eckehart-Forschung hat A. S p a m er
veröffentlicht. Seine Arbeit ,,Zur Überlieferung der Pfeifferschen Eckehai'ttexte"
(BGDS. 34, 1909, S. 307—420) fehlt leider in der diesjährigen Bibliographie; sie niuss
aber wegen ihrer Wichtigkeit, und dann auch weil die unter N. 3488 aufgeführte
G. Kohfoldt, Didaktik des 15.16. Jahrhunderts. 637
Untersuchung' von 0. Behaghel darauf Bezug- nimmt, schon hier V)esprochen
werden. Dagegen wird es sich empfehlen, über die Dissertation von Sp. (üiessen 1908),
die die typische Fragwürdigkeit der deutschen Eckeharttexte kennzeichnet, und die
ebenfalls" in der Bibliographie fehlt, im nächsten Jahre zu referieren. Wie in dieser
Dissertation, beschäftigt sich Sp. auch in seinem Zeitschriften- Aufsatz mit der tlber-
lieferungsfrage. Dass Pfeiffer nicht mit ausreichender Kritik an die Texte heran-
gegangen ist und zum Teil auch noch nicht herangehen konnte, ist jetzt allgemein
bekannt. Einen grossen Fortschritt in der Eckehart-Forschung bezeichnet Denifle.
Leider hat Denifle sich aber in der Hauptsache nur mit den lateinischen Schriften
des grossen Mystikers befasst. So bleibt also bei den deutschen Schriften noch viel
oder alles zu tun übrig. Sp. will nun zunächst Materialien zusammentragen, die
als Vorarbeit zu einer kritischen Textausgabe mit Variantenapparat dienen können.
Zu dem Zweck prüft er die ungemein weitschichtige und breite Handschriftenüber-
lieferung und gibt zum erstenmal einen Überblick, wenn nicht über die gesamten,
so doch über die wichtigsten und wesentlichsten Handschriftendokumente. Setzen
diese Zusammenstellungen und Beschreibungen auch die ganze Unsicherheit der
Eckehart-Überlieferuug erst in das recUte Licht, so dienen sie doch auch dazu, der
künftigen Forschung einerseits manche zeitraubende Arbeit abzunehmen und andererseits
ihr Wege zu zeigen, die zum Ziel führen können. — Schon bald nach dem Erscheinen
der Spamerschen Untersuchungen hat deshalb auch 0. Behaghel (3488) sich diese
Ergebnisse zunutze gemacht. B. versucht ein stilistisches Kriterium für die Echtheit der
Eckeharttexte zu finden. Er findet, dass in dem von Spamer als echt erwiesenen Traktat 5
das Stilmittel der W'iederholung, das allgemein unbewusst geübt wird, in gesteigertem
Masse zum bewusst angewandten Stilmitlel geworden ist. Eine Durchsicht der übrigen
Traktate zeigt aber, dass ihr Verfasser von diesem Stilmittel durchaus keinen Gebrauch
gemacht hat. B. ist deshalb der Überzeugung, dass jedenfalls die Traktate 1—4, 6,
8—16 und 18 nicht von dem Verfasser des Traktats 5 herrühren können. Auch 17
möchte er auf Grund verschiedener sonstiger Kennzeichen einem anderen Verfasser
zuschreiben. Der Traktat 7 könne seines geringen Umfangs wegen auf diese Weise
nicht mit Sicherheit bestimmt werden. Betreffs der Predigten Eckeharts beschränkt
sich ß. auf einige Andeutungen. — Ein Aufsatz von H. Benzmann (3489) lehnt
sich an Büttners und Landauers Eckehart- Ausgaben an. — Eine neue Ausgabe der
„Theologia deutsch" hat H. Mandel (3492) besorgt. Sie hat, obgleich sie so kurz
nach Büttners vielbesprochener Edition erscheint, ihre besondere Berechtigung. Büttner
hat es versucht, den ursprünglichen Text wiederfierzust eilen. Ein so hohes und
unerreichbares Ziel hat M. sich nicht gesteckt. Er hält sich an den Lutherschen
Text, dessen Vorzüge auch Büttner anerkannt hat. Dem Lutherschen Text gibt M.
aber die Zusätze der — von Pfeiffer benutzten — Handschrift von 1497 bei, wenigstens
soweit der Inhalt irgendwie von Belang ist. Die Einleitung M.s, die den Gedanken-
gang der „Theologia deutsch" und ihr Fortwirken nach Luther darstellt, fördert die
Sache. Büttners begeisterte Interpretation der „Theologia deutsch" nennt M. „eigen-
artig und mit Unbesonnenem zutreffende Erkenntnisse vereinend". — Mela
Escherich (3491) hat ein Dokument der älteren Mystik, das „Fliessende Licht
der Gottheit", von Mechthild von Magdeburg, nach Gall Morels Ausgabe übersetzt
und mit Weglassung einiger Stellen abgedruckt. In den Text hat E. ihre eigenen
Erläuterungen hineingestellt. Da diese Erläuterungen von grossem Umfang sind und
mit lebhaftesten Farben ein Bild von dem mystischen Denken und Fühlen des Mittel-
alters zeichnen, wirkt das Ganze mehr wie eine zusammenhängende dichterische
Schilderung, weniger wie eine Ausgabe mit wissenschaftlichem Kommentar. Wer die
Stellung und die Bedeutung der Frau in der mittelalterlichen Mystik kennen lernen
will, wird aber E.s Mechthild-Ausgabe mit den in den Gegenstand aufgehenden Ein-
leitungen und Zusätzen mit Nutzen lesen können. — Um weibliche Verfasser handelt
es sich wahrscheinlich auch bei zwei mystischen Gedichten, mit denen R. Banz (3487)
sich beschäftigt hat. Beide Gedichte, die „Kreuztragende Minne" und „Christus und
die minnende Seele", stammen aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Von den
wenigen Handschriften, in denen uns die Gedichte überliefert worden sind, ist die in
Einsiedeln die wichtigste. B. gibt aber in seinem Abdruck auch die Abweichungen
der anderen Handschriften an und nimmt Bezug auf die zum Teil schon unter anderem
Titel unvollständig gedruckten Dokumente. Sehr viel Mühe hat B. es sich kosten
lassen, die vielen Anklänge und Entlehnungen der beiden Dichtungen aus der weit-
schichtigen mystischen Literatur zusammenzustellen. Neues für die mystische Denk-
und Ausdrucksweise hat sich dabei nicht ergeben. Überraschend viele Überein-
stimmungen hat B. zwischen der „Minnenden Seele" und dem „Teufels Netz" gefunden,
so dass er für beide denselben Verfasser annehmen möchte. Sehr eingehend sind
auch die sprachlichen Untersuchungen, die B, an die beiden Dichtungen anknüpft.
Die „Kreuztragende Minne" ist in bayerisch- österreichischer, die „Minnende Seele"
48*
638 ü. K oh fei dt, Didaktik des 15./J6. Jahrhunderts.
in oberschwäbischer Mundart geschrieben. Den Kuustwert der beiden Dichtung-en
schätzt B. nicht sehr hoch ein: „Susos Prosa strömt auf einem Blatt mehr Poesie aus
als unser Gedicht (Minnende Seele) in seinen 2000 Versen." — Von Merswins Banner-
büchlein zeigt Ph. Strauch (3494), dass es ziemlich übereinstimmt mit der Passions-
coUacie Taulers in der niederdeutschen Handschrift 724b der Beverinschen Bibliothek
in Hildesheim. Schon Denifle hatte darauf aufmerksam gemacht, dass Taulersche
Gedanken in dem Traktat Merswins anklingen. Jetzt wissen wir, sagt St., dass das
Ganze von Tauler genommen ist. — Eine Übersetzung der Schrift „De tribus
impostoribus", einer ,, ungewöhnlich kühnen religionsphilosophischen Untersuchung
über das Wesen und die Berechtigung- der Glaubens- und Kultusformen", hat
G. von Glasenapp (3493) nach E. Wellers Ausgabe von 1876 angefertigt. Als
Verfasser der Schrift sah die weifische Partei den Kaiser Friedrich IL und seinen
Kanzler Petrus de Vineis an. In jener Zeit scheint die Abfassung erfolgt zu sein. —
Erbauungsliteratur: Vorreforniatorische Zeit. W. Kurrel-
meyer (3495) legt wieder einen Band der ersten deutschen Bibel vor; er bringt
den Text der Bücher der Könige mit den Lesarten. — St, Beissel (3496) gibt
einen geschichtlichen (Jberblick über die im.Abendlande entstandene, für katholische
Laien bestimmte Andachtsliteratur. Da eine Zusammenstellung der grossen Masse
der Gebetbücher bisher noch nicht versucht worden ist, wird man B.s Schilderung,
auch wenn sie nur das Wichtigste auf diesem Gebiet vorführt, als nutzbringend an-
sehen müssen. Der Zeit nach umfasst B.s Arbeit das weite Gebiet vom frühen Mittel-
alter bis zum Ende des 17. Jahrhunderts. — Von der mir nicht zugänglichen Schrift
von H. Crohns (3500) über einen mittelalterlichen Prediger urteilt M. Schian, dass
dieses Predigers, nämlich des bekannten Augustinereremiten S. Hollen Praeceptorium,
dem C. seine Mitteilungen entnimmt, von C. irrtümlicherweise als „Anweisung für
Prediger" angesehen werde, und dass infolge dieses Irrtums auch die für die Predigt-
weise des 15. Jahrhunderts gezogenen Schlussfolgerungen unhaltbar seien. — Lehren
aus Geilers Predigten, die eine Hand des 15. und 16. Jahrhunderts in ein Buch ein-
getragen hat, druckt J. Fritz (3499) ab, — Das Verhältnis der uns überlieferten
lateinischen Texte zu den wirklich gesprochenen Predigten Geilers untersucht
K. Fischer (3543). F. kommt zu dem Resultat, dass die uns vorliegenden Texte
im allgemeinen erst nach der Predigt von Geiler niedergeschrieben sein können, dass
sie also nicht als Entwürfe zu den eigenen Predigten anzusehen seien. Auf der
Kanzel habe Geiler zweifellos mehr Worte gemacht und volkstümlicher gesprochen.
Inhalt und Gedankengang der Predigten sei aber aus den lateinischen Texten genau
zu erkennen. Im zweiten und dritten Kapitel seiner Dissertation stellt F. einen Ver-
gleich an zwischen Geilers „Navicula fatuorum" und Paulis „Narrenschiff" einerseits
und Geilers ,,Peregrinus" und Otthers „Christlich Bilgerschaft" andererseits. Paulis
Übersetzung sei nicht sehr sorgfältig; aber die Vorwürfe von de Lorenzi, dass Pauli
mit grösstei' Willkür verfahre und allerlei Derbheiten in die Vorlage hineingetragen
habe, seien ungerecht. Paulis Zusätze seien durchaus harmlos, einige Auslassungen
seien auf mangelhaftes Verständnis der lateinischen Vorlage zurückzuführen. Otthers
Bearbeitung des „Peregrinus" scheint F. durchaus im Geiste Geilers abgefasst zu
sein, trotz der bedeutenden Erweiterung- des Textes und der Breite des Ausdrucks.
x\uf theoretischem Gebiet sei Otther allerdings bisweilen unsicher. Seine Bearbeitung
zeichne sich aber aus durch eine nicht selten echt poetische Ausdrucksweise und
durch treffende Bilder aus dem Alltagsleben und -treiben seiner Zeitgenossen. — In
einem längeren Aufsatz über Joh. Wessel schildert G. D. van Veen (3501) die
religiöse und kirchliche Stellung dieses „Reformators vor der Reformation", der zum
Teil allzusehr in Übereinstimmung mit der Reformation, zum Teil aber auch zu sehr
in Übereinstimmung mit der alten Kirche gezeichnet worden sei. Vieles bleibt auch
nach van V.s Schilderung, die so viel wie möglich das Tatsächliche zusammenstellt,
im Leben Wessels noch unaufgeklärt. — Die Herzensergiessungen eines Kloster-
bruders, der darüber klagt, dass so viele junge Adlige aus Gewinnsucht ins Kloster
geschickt werden, veröffentlicht zum erstenmal 0, M a u s s e r (3502) nach einer
Münchener Handschrift, Da das erste — längere — Gedicht verschiedene konkrete
Beispiele aus zeitgenössischen Adelsfamilien anführt, lässt sich die Entstehungszeit
auf ungefähr 1468/9 berechnen. In dieselbe Zeit ungefähr setzt M. auch die fünf
kleineren Stücke, die er noch mitteilt, und die vielleicht von demselben Verfasser her-
rühren. Wer dieser Verfasser sein kann, glaubt M. schon zu wissen; er will aber erst
später darüber Mitteilungen machen. Die Mundart des Dichters ist die bayerische. —
H. Stahls (3497) Buch über Martin von Cochem, den Verfasser erbaulicher katho-
lischer Schriften, gehört in den Bericht über das 17. Jahrhundert, —
Zeitalter der Reformation. 0. Borngräber (3503) beleuchtet
in seiner Dissertation, wie sich Seb. Francks Denkweise darstellt als eine hohe Ent-
wicklungsstufe der mittelalterlichen Mystik und gleichzeitig als Vorstufe der ganzen
(i. Koliloldt, Didaktik iles 15./16. Jahrhunderts, 639
neueren Philosophie. — R. Eckart (3504) hat Phil. Nicolais Freudenspiegel nach
der Originalausgabe von 1599 in die heutige Schreib- und Sprechweise übertragen.
Unbeschwert von wissenschaftlichen Erläuterungen will die Ausgabe der Erbauung-
weiterer Kreise dienen. Von E. rührt auch eine kleine Biographie Nicolais her, die
in der Bibliographie keinen Platz gefunden hat: „Phil. Nicolais Leben und Werke nebst
seinen geistlichen Liedern zur 300. Wiederkehr seines Todestages. Ulückstadt 1909." —
Mit B. Kingwaldt beschäftigt sich eine längere Studie F. Wegners (3505). Der
Hanptgegenstand der Untersuchung ist Ringwaldts „Christliche Warnung des Treuen
Eckart" in seinen verschiedenen Fassungen. Die erste Gestalt dieser Dichtung hat
bekanntlich den Titel: Neue Zeitung, so Hans Frommann mit sich aus der Hölle in
den Himmel gebracht hat. Vielleicht im sorgenvollen Hinblick auf das angeblich
bevorstehende Weltende hat Ringwaldt im Jahre 1588 — sechs Jahre nach dem Er-
scheinen des Hans Frommann — den Stoff auf das Dreifache erweitert und unter dem
Namen des als Sittenprediger bekannten Treuen Eckart drucken lassen. Das Ver-
hältnis dieser Neubearbeitung zu der ältesten Vorlage und zu der älteren und der
zeitgenössischen Visitationsliteratur verfolgt W. nun im einzelnen auf das sorgfältigste.
Auch die Vers- und Reimtechnik Ringwaldts lernen wir aus W.s Arbeit kennen: Die
gleichmässige Acht-Silben-Zahl ist ursprünglich Ringwaldts alleiniges metrisches
Prinzip; erst später scheint der jambische Wechsel von Senkung und Hebung mehr
und mehr zur Regel zu werden. Bezüglich der Sprache Ringwaldts beschränkt sich
W. auf die Feststellung der Altertüralichkeiten und einiger mundartlicher Besonder-
heiten. Von manchen der zahlreichen späteren Ausgaben des Treuen Eckart wie
von einigen Drucken des Hans Frommann ist es W, auch mit Hilfe des Auskunfts-
bureaus nicht gelungen, heute noch Exemplare nachzuweisen. In einem Schlusskapitel
gibt W. noch bibliographische Nachträge zu Goedekes Riugwaldt-Literatur. —
Gelehrtengeschichte: Allgemeines. O. Clemens (3506) Bei-
träge zur sächsischen Gelehrtengeschichte enthalten: 1. Eine Disputationsankündigung
von Mart. Polich aus Mellerstadt, die den Streit über den morbus Francus betrifft;
2. H. Rybischs Disceptatio an uxor sit ducenda, eine Quodlibet-Disputation vom Jahre
1509; 3. eine Notiz über den Rektor der Dresdener Kreuzschule 1511/4, der nicht
Knesmärt, sondern Kusswerth von Weissen Stadt heisst. —
Chronisten und Historiker. Das Bild des Rostocker Professors
und Historikers David Chytraeus hat D. K 1 a 1 1 (3509) durch einige Striche berichtigt
und verdeutlicht. In der Beurteilung der Gesamtpersönlichkeit weicht Kl. nicht un-
wesentlich von Krabbe, dem Geschichtschreiber der Rostocker Hochschule, ab; Krabbe
sieht in Chytraeus den rechtgläubigen Lutheraner und Vorkämpfer des Protestantismus,
Kl. betont mehr die Ähnlichkeit des Chytraeus mit dem versöhnlichen und haupt-
sächlich gelehrten Dingen zugewandten Melanchthon. In seiner Charakterisierung des
Geschichts 1 e h r e r s Chytraeus knüpft Kl. an einen Aufsatz von G. Kohfeldt an, den
er besonders dahin erweitert, dass er die Quellen der Carion- Vorlesung des Chytraeus
nachweist. Zur Kennzeichnung- des Geschichtsforschers Chytraeus gibt Kl. Er-
gänzungen zu Paulsens Darstellung (1897), der sich hauptsächlich auf die Quellen-
erforschung der Sachsenchronik beschränkt hatte. Das wertvollste Material steckt in
den kritischen Einzeluntersuchungen des zweiten Teils der Kl.schen Dissertation. Es
handelt sich in diesen Beilagen um Quellennachweise verschiedener Schriften des
Chytraeus und um sehr sorgfältige Bibliographierun g aller historischen Arbeiten des
sehr produktiven humanistischen Geschichtschreibers. — Über den schlesischen
Chronisten Joh. Froben hat zuerst Grünhagen im Jahre 1871 Mitteilungen veröffent-
licht. E. D y b e c k (3510) gibt jetzt einige weitere Nachrichten über Frobens Leben
sowie über den Charakter und die Quellen seiner Geschichtschreibung. Frobens
Berichte sind besonders insofern wertvoll, als sie sich auf Akten und eigene Erlebnisse
gründen. Im ganzen kann man seine Darstellungen für g-laubwürdig halten. Froben
ist als deutsch schreibender Deutscher Gegner der Slawen und Gegner der Ritter und
der Geistlichkeit. Er hat seine Chronik wahrscheinlich 1497 begonnen und bis zu
seinem Tode (1509) fortgeführt. — J. Tidemans (3511) Aufsatz über L. Fronspergers
Kriegsbuch ist ohne Belang; er weist nur auf dies auch sonst als gute Quelle des
Kriegshandwerks bekannte Buch hin, aus dem er ein paar Stellen mitteilt. — Von
der grossen Hamelmann- Ausgabe liegt ein neuer Band vor," den KI. Löffler (3512)
bearbeitet hat. In dem Nachlass des Herausgebers der ersten Bände, H. Detmer, hat
sich für diesen Band nur einiges bibliographische Material gefunden. Die mühevolle
Erläuterungsarbeit mit den vielen biographischen Notizen und literarischen Nach-
weisen ist das Eigentum L.s. Den Text druckt L. vollständig ab, und zwar nach dem
Originaldruck von 1564/5. Bei der Bearbeitung hat sich L, immer mehr die Über-
zeugung aufgedrängt, dass Hamelmann bei allem, wovon er selbst Kenntnis haben
oder gute Nachrichten erlangen konnte, durchaus zuverlässig ist; auch der herkömm-
liche Vorwurf, dass Hamelmann phantasievoll kompiliert und kombiniert habe, sei
640 U. Kohfeldt, Didaktik des ITk/I^. Jahrhunderts.
unberechtigt, ebenso die Behauptung-, dass er als streng-er Lutheraner die Katholiken
in seiner Gelehrtengeschichte nicht genügend berücksichtigt habe. — Von dem
pommerschen Historiker Th. Kantzow kann P. Gantzer (3513) nachweisen, dass er
1538 nach Wittenberg gegangen ist. — Das Leben des Verfassers des Buches
Weinsberg, der 1598 achtzigjährig starb, skizziert H. K e u s s e n (3514) in einem
kleinen Aufsatz. —
Geographen. E. G. Ravensteins (3515) Werk über Martin Behaim
wird von der Kritik als musterhafte Leistung bezeichnet. Verdienstlich sei die
Zugänglichmachung der Karten des Nürnberger Geographen, die bisher immer noch
im Kreis der Neudrucke alter Kartenwerke gefehlt hätten. R. hat sich auch mit dem
Leben und mit der wissenschaftlichen Stellung Behaims auf das eingehendste be-
schäftigt. Er ist allerdings zu der Ansicht gelangt, dass man Behaims Leistungen
bisher erheblich überschätzt habe. — Nicht zu verwechseln mit Martin Behaim ist
sein weniger berühmter Namensvetter Michel aus Sulzbach, der ausser einer Pfalz-
grafenchronik und anderen kleinen Schriften die gereimte Schilderung seiner Reise
nach Norwegen und Dänemark hinterlassen hat. 0. C. Vangensten (3516)
gibt einen Abdruck dieser Reisebeschreibung, die keinen grossen dichterischen,
aber doch kulturgeschichtlichen Wert habe. — Den Schluss von L. Ranggers
(3517) Arbeit über M. Burgklehner (JBL. 1906/7, N. 2643) habe ich nicht mehr zur
Durchsicht bekommen können. — Wichtig für die Geschichte der Geographie ist
eine ergebnisreiche Untersuchung A. Wolken hau er s (3518) über Seb. Münster.
W.s Studie knüpft an eine bisher unbeachtet gebliebene Handschrift der Münchener
Hofbibliothek an, als deren Verfasser er Seb. Münster nachweisen konnte. Die
Handschrift enthält Kalenderangaben, Mathematisch -Astronomisch- Geographisches
nach Reischs Margarita philosophica, Entfernungsberechnungen, astronomische Tafeln,
Auszüge aus Ptolemäus' Kosmographie, Chronikalisches. Das Wertvollste und das
für W.s Untersuchungen Wichtigste ist das Kartenmaterial, das 44 Stücke umfasst.
Die ganze Sammlung von Ausarbeitungen und Auszügen kann man wohl mit W.
als Kollegienbuch bezeichnen. Auf die Autorschaft Münsters wurde W. hingelenkt
durch die auffällige — überraschend richtige — Rheinzeichnung, die von allen zeit-
genössischen Karten abweicht und sich in ähnlicher Form nur in Münsters Karte
von Deutschland von 1525 findet. Eine genauere Durchsicht der Handschrift ergab
dann ausserdem die Eintragung: „Ego Sebast. M." usw., und durch Schriftvergieichung
konnte W. endlich Münsters Autorschaft völlig einwandfrei feststellen. Bei der
Prüfung der noch vorhandenen Originalhandschriften und der Lebensgeschichte
Münsters ergaben sich einige Daten, die als Berichtigungen und Ergänzungen zu
Hantzsch angesehen werden können. Als Entstehungszeit der Handschrift bestimmt
W. 1515/8, eine Zeit, in der Münster sich noch in starker Abhängigkeit von
seinem Lehrer Stöffler befand. Von den Karten sind 14 Kopien nach Waldseemüller,
29 nach Ptolemäus. Allein für die Rheinkarte ist es W. nicht gelungen, eine Vorlage
aufzufinden; möglicherweise ist sie als Eigentum Münsters anzusehen. —
Ärzte, Alchimisten, Naturforscher: Allgemeines. Mit der
Darstellung der Naturwissenschaften unseres Zeitraums befasst sich S. Günther
(3519) in der zweiten Hälfte von Heft 1 seines kleinen LIandbuchs. Natürlich kann
es sich in diesem fast erstmaligen Versuch, das ganze Gebiet der Naturwissenschaften
historisch zu verfolgen, nur um einige Hauptlinien handeln. — PLSchelenz (3520)
gibt eine kleine Skizze bedeutender Ärzte und Naturforscher, die zugleich als
Humanisten anzusehen sind; sie soll den Zusammenhang der naturwissenschaftlichen
mit der humanistischen Denkweise erklären. — Die neue Auflage des grossen
K. Kiesewetter sehen Werks über den Okkultismus (3520a) konnte ich für diesen
Bericht leider nicht mehr einsehen. — Ebenso fehlte mir Alfr. Lehmann, Aber-
glaube und Zauberei (3520b). — Aus A. Stanges Zeitalter der Chemie (3521)
kommen für uns die beiden Kapitel über die Alchimie und über die medizinische
Chemie (S. 37—157) in Betracht. Die allgemein verständlich gehaltene Schilderung
St.s wird durch zahlreiche Abbildungen und durch viele Stellen aus den charak-
teristischen Schriften erläutert. — L. Keller (3520c) versucht Licht zu verbreiten
über einige Beziehungen der Alchimie zu den älteren Freimaurerlogen und über
die beiden gemeinsame Symbolik. — Wertvolle Beiträge zur Geschichte der Heil-
kunde dürfte die Schilderung der alten Leipziger medizinischen Fakultät von
K. S u d h 0 ff (3521a), dem vorzüglichen Kenner des älteren Heilwesens, bringen;
mir ist das Buch aber bisher nicht zugänglich gewesen. —
Einzelne Persönlichkeiten. H. von Lauffenberg, der unter anderem
ein Regimen sanitatis in deutschen Versen geschrieben hat, ist eigentlich kein Arzt,
sondern seinem Beruf nach Priester und nach der Art seiner Schriftstellerei Dichter.
Auch aus dem Regimen sanitatis spricht weniger der Arzt als der Erzieher und der
Ethiker. A. Jen t seh (3524) untersucht die Schrift hauptsächlich nach der
G. Kohfeldt, Didaktik des 15./I6. Jahrhunderts. (.11
sprachlichen Seite hin. Von den beiden überlieferten Texten, die auf ein verlorenes
Oriainal zurückgehen, ist der eine — Münchener Handschrift — im elsässischen
Dialekt, der andere — Augsburger Druck — in der sogenannten Augsburger Drucker-
sprache geschrieben. Den Augsburger Druck (vom Jahre 1491), betitelt als ,, Versehung
des Leibs'', hat K. Haas (3523) als übereinstimmend mit Lauffenbergs Gesundheits-
büchlein erkannt. — Was über einige andere Ärzte und Naturforscher (Paracelsus,
Weyer, Fröschel, Adrianus Romanus) in den Berichtsjahren erschienen ist (3522 — 29),
ist zumeist an abgelegenen Stellen veröffentlicht, von geringem Umfang und an-
scheinend von geringer Bedeutung. —
Künstler. In der Dürer-Literatur der Berichtsjahre nimmt A. P e 1 1 z e r s
(3534) Edition der Unterweisung der Messung mit ihrer kostbaren Ausstattung einen
hervorragenden Platz ein. — Mit der vielumstrittenen Stellung Dürers zur Reformation
beschäftigen sich E. H e i d r i c h (3531) und H. T h o d e (3532). — Beachtenswert sind
weiter die Gedanken H. Thomas (3533) über den Künstler, sowie die von
H. Eulenberg (3530), der besonders auf Dürers scharfen Blick für die Ver-
schiedenheit und die individuelle Gestaltung der Menschen hinweist. —
Didaktische Dichtung: Sammlungen. Eine wichtige Wolfen-
büttler Handschrift, die für die deutsche Gnomik dreier Jahrhunderte die Hauptquelle
ist, hat K. E u 1 i n g (3535) der Forschung zugänglich gemacht. Der Schreiber, an-
scheinend ein lateinunkundiger Handwerker, hat ein überaus reiches Material aus
Dichtung und Spruchweisheit zusammengetragen: den Freidank, Teile des Renner, aus
Boner, Cato, Rosenplüt, Folz, dazu Anekdoten, Sprüche, Rätsel, Liebesbriefe, Gebete,
Gesundheitsregeln und vieles andere. Das Ganze legt Eu. unter mehr als 1000 Nummern
dem Leser vor. Bei schon veröffentlichten Stücken beschränkt sich Eu. allerdings auf
die Wiedergabe von Überschrift und Anfangszeilen und auf Hinzufügung eventueller
Abweichungen der Handschrift. Der Schreiber des Hauptinhalts ist nach Eu. identisch
mit dem Sammler; er gehört nach Nürnberg und in die letzten Jahrzehnte des
15. Jahrhunderts. Von den vier sonstigen Schreibern sind drei ebenfalls noch in das
15. Jahrhundert zu setzen, der vierte in die Zeit von 1535 — 44. —
Einzelne Persönlichkeiten: J. Fischart. Seine langjährigen,
sehr breit angelegten Fischart-Studien hat Ad. Hauffen (3536) vorläufig in einem
starken Euphorion-Ergänzungsheft zum Abschluss gebracht. Das Heft behandelt den
Catalogus Uatalogorum, den Bienenkorb, die Bildergedichte und den Brotkorb. Wie
bei den übrigen Schriften Fischarts hat H. auch hier von nah und fern alles heran-
geholt, was irgendwie dazu beitragen konnte, Licht auf die Fischartsche Arbeitsweise
zu werfen. Im Catalogus Catalogorum hat Fischart fast ausnahmslos die 140 Bücher-
titel Rabelais' (Garg. Kap. 7) übernommen; seine Neigung', die ältere und die zeit-
genössische Schriftstellerei zu verspotten, hat ihn dann aber veranlasst, das Ver-
zeichnis so stark zu erweitem, dass es unter seinen Händen auf über 500 Nummern
angewachsen ist. H. hat sich bemüht, so viel wie möglich die einzelnen Titel zu
erläutern und auch die Bücherverzeichnisse zu ermitteln, aus denen Fischart
geschöpft haben kann. Eine restlose Deutung hat er aber nicht erreichen und auch
nicht beabsichtigen können. Fischarts Catalogus gehört zu den ausgesprochen
satirischen Schriften; sein Spott richtet sich besonders gegen die Scholastik, das
Mönchswesen, die Prognostika, aber auch gegen Hans Sachs und alle möglichen
schriftstellerischen Leistungen und Richtungen. Zur Bearbeitung des Bienenkorb
scheint Fischart durch Nas' Vorgehen gegen eine anonyme Übersetzung dieser
satirischen Schrift angeregt worden zu sein. Den Namen des Autors — Philipp von
Marnix — hat er, wie es scheint, überhaupt nicht gekannt. Fischarts Übersetzimg
ist frei, aber geistesverwandt. H. zeigt das in vielen Einzelheiten. Besonders aus-
führlich ist H. bei den Zusätzen Fischarts, die er genau verzeichnet und mit Quellen-
nachweisen versieht. Aufzuklären blieb H. auch noch das Verhältnis der anderen
Verdeutschungen des ,,Bienkorf" zu Fischarts Bearbeitung, das Verhältnis zwischen
Nas und der Satire, die sprachlich-stilistische Stellung der Fischartschen Bearbeitung
zu der Vorlage, die Nachwirkungen des Bienenkorb und anderes. In dem Kapitel über
die Bildergedichte, von denen bis jetzt 36 bekannt sind, gibt H. Ergänzungen zu Englert,
der die anonym erschienenen Gedichte richtig bestimmt habe. Auch bei dieser
Gelegenheit stellt H. eine Fülle von Beziehungen und Quellennachweisen zusammen.
Bei dem „Brotkorb der Heiligen Römischen Reliquien", der Eysenbergischen Ül3er-
setzung von Calvins „Notwendiger Vermahnung von der Papisten Heiligtum" ist
Fischart hauptsächlich mit dem einführenden Gedicht beteüigt; vielleicht hat er auch
die Übersetzung noch einer „leisen stilistischen Umarbeitung" unterzogen. In den
dem Brotkorb 1590 und später angehängten Mirabilia urbis Romae vermag H. die
Hand Fischarts nicht zu erkennen; sie seien aus der Reihe der Fischartschen
Schriften zu streichen. Zum Schluss gibt H. noch „Beiträge zu den Quellen der
Geschichtsklitterung". — Erfreulich ist Ch. A. WM 1 1 i a m s' (3538) Zusammenstellung
642 G. Kohfeldt, Didaktik des J5./l(i. Jahrhunderts.
der von Fischart im „Garg"antua" zitierten Volkslieder mit den zu den einzelnen
Liedern gehörigen Erläuterungen und Quellennachweisen. Für 5 Lieder und
15 Fragmente hat W. keine andere Überlieferung ermitteln können. Im ganzen
ergeben seine Nachforschungen aber, dass der „Gargantua" an anderweitig nicht
bezeugten Liedern keinen so grossen Vorrat aufzuweisen hat, als man bisher wohl
geglaubt hat. — Wie die Fischartschen Liederzitate in Williams, so haben die langen
Spielverzeichnisse des „Gargantua" in 11. A. Rausch (3537) einen Erklärer gefunden.
Fischart ist auch bei diesem Verzeichnis weit über Rabelais hinausgegangen. Einmal
hat er die Rabelaisschen Spiele ziemlich willkürlich verändert, und andererseits hat
er — bis zur dritten Ausgabe der Geschichtsklitterung — das Verzeichnis durch
eigene Zutaten fast vervierfacht. Woher Fischart diese Fülle von Spielnamen — im
ganzen sind es 629 — zusammengetragen hat, vermag R. nicht festzustellen. Nur
auf Entlehnungen ans dem Nomenciator des Junius (1567) weist er besonders hin.
Das meiste hat Fischart jedenfalls selbst in der ihn umgebenden Wirklichkeit ge-
sammelt. Vieles hat er aber sicher noch aus der eigenen Phantasie geschöpft. Als
eine Hauptaufgabe hat R. es nun angesehen, in dieses Chaos von Phantasie und
Realität einiges Licht hineinzubringen, und wir können ihm dankbar sein, dass er
wenigstens einen Teil des ungeheuer krausen und langen Verzeichnisses sprachlich
und kulturgeschichtlich erläutert hat. —
Einen eigenartigen Weg, um Th. Murners vielumstrittenen Charakter kennen
zu lernen, hat H. S c h a t z (3539) eingeschlagen. Er möchte aus der Art, wie Murner
das Gefühlsleben seiner Gestalten schildert, Rückschlüsse auf das eigene seelische
Leben des Dichters machen. Vor allem möchte er ermitteln, ob man — wie dies oft
geschieht — Murner mit Recht die Leidenschaft und die Begeisterung absprechen
dürfe. Er prüft zu dem Zweck zunächst die Ausdrucksformen, die sich in Murners
Schriften für die verschiedenen Stimmungen, Affekte und Leidenschaften finden und
dann die verschiedenartigen Stilmittel und Kunstformen der Murnerschen Darstellung,
aus denen man etwas über das eigene Empfinden des Dichters vielleicht herauslesen
oder -fühlen könnte. Bei dieser Prüfung hat Seh. die Überzeugung gewonnen, dass
die Sprache der Leidenschaft Murner nicht zu Gebot g-estanden hat. „Die subjektive
Darstellung der Affekte, w'o des Dichters Figuren sich selbst durch ihre eigene
Sprache charakterisieren, ohne das direkt zu nennen, was ihr Inneres birgt", will
Seh. einer besonderen Arbeit vorbehalten. — Murners erste Dichtung, der gereimte
Bericht über den Berner Jetzerhandel, spielt eine Rolle in G. Schuhmanns [sie!]
Aufsatz über diese Tragödie der katholischen Kirche (3540). Die Angelegenheit
— es handelt sich um den Feuertod von vier Dominikanermönchen im Jahre 1509 —
hat die verschiedenartigste Beurteilung von selten der Katholiken und der Protestanten
gefunden. Seh. ist der Ansicht, dass Murners Bericht, so befangen er in mancher
Hinsicht auch sei, immerhin als wichtige Quelle betrachtet werden müsse. —
Einem ziemlich vergessenen Dichter des 16. Jahrhunderts, Jakob Vogel aus
Wittenberg, widmet O. Doering (3543a) eine kurze historische Betrachtung.
Vogel lebte als Wundarzt in dem Städtchen Stössen. Er schrieb ein paar Dramen und
einiges andere in Vers und Prosa, von dem aber manches heute nicht mehr auf-
zutreiben ist. Die spärlichen biographischen Daten hat D. zumeist den Schriften
Vogels entnommen. Im ganzen ist Vogel als Nachahmer des Hans Sachs anzusehen. —
Fabeldichtung. Ausser P. Kristallers Ausgabe von U. Boners
„Edelstein" (3544), die als typographische Leistung interessant ist, sind hier nur ein
paar Neubearbeitungen des „Reineke F'uchs" zu nennen (3546—48). — Die Disser-
tation von E. M a r t e n s (3545) über den ,,Esopus" des B. Waldis ist schon im
vorigen Jahresbericht (S. 617) angezeigt worden. —
Spruchdichtung. Ohne weitere Erläuterungen druckt J. B o 1 1 e (3549)
den „Spiegel der Weisheit", einen bisher unbekannt gebliebenen Kölner Druck
(1536—46), ab, den er in einem Sammelband der Trierer Stadtbibliothek gefunden
hat. Die wohl dem 15. Jahrhundert angehörige Schrift enthält eine gereimte
Anweisung zum christlichen Leben. Den Nachweis der Quellen will B. anderen
Forschern überlassen. — In der Zeitschrift für deutsches Altertum, Bd. 50, nicht in
ADA. 15, wie in der Bibliographie steht, teilt E. H e n r i c i (3550) 33 lateinische
Verspaare mit den dazugehörigen niederdeutschen tJbersetzungen nach einer Hand-
schrift der Braunschweiger Stadtbibliothek mit. Die aus dem 15. Jahrhundert
stammenden Aufzeichnungen dieser kleinen Spruchgedichte waren bisher nicht
beachtet worden. — Über das Leben und die Schriftstellerei der Brüder Heinrich
und Ulrich Wirri, zweier Spruchdichter und Pritschmeister aus dem Aargau, erfahren
wir einiges durch E. H o f f m a n n - K r a y e r (3552). —
Verschiedenes. In der Fortsetzung seiner Bilderbogen-Studien ver-
öffentlicht und beschreibt J. Bolte (3553): den „Freierkorb", zwei Gedichte aus der
Mitte des 17. Jahrhunderts, „Die Buhler auf dem Narrenseil" (ca. 1600 und 1650), „Bigorne
F. Cohrs, I^uther und die Reformation. <»43
und Chicheface" in Holland und Deutschland (1611 und 1628/9), den „Hahnrei" (1620
und ca. 1650) und ein paar spätere Stücke des 18. Jahrhunderts. — O. H e i 1 i g- (3554)
bringt eine Notiz über das Wort „Freund, wo geht der Weg- hinaus", das er mit der
Sag-e vom Toten-Mann-Stein in Verbindung setzt. — Von F. Lehrs (3555) Studien
über den komischen Einzel Vortrag ist zunächst nur der erste Teil erschienen, der die
parodistische Predigt behandelt. L. kennt im ganzen 37 derartige parodistische
Predigten. Die älteste stammt aus dem Jahre 1347. Bei allen handelt es sich um
Reimpredigten. Der Inhalt ist oft derb und frivol und voll Spott über die Lehren
und Gebräuche der Kirche. Die meisten dieser Predigten sind in Oberdeutschland
entstanden, aus Niederdeutschland bringt L. nur ein Beispiel. Durchweg gelehrten
r'rsprungs, fanden diese Predigten Verwendung bei Trinkgelagen, in der Fastnacht,
bei der akademischen Deposition und bei ähnlichen Gelegenheiten. — L. Bastian
(3556) druckt ein nicht gerade hervorragendes Hochzeitsgedicht des elsässischen
Dichters Sam. Israel (1577—1633) ab. Auch ein paar Daten im Leben des Dichters
berichtigt B. bei dieser Gelegenheit. — Ein Aufsatz K. Löfflers (3557) beschränkt
sich darauf, vier ältere Bierbücher zu charakterisieren. Es handelt sich um Emsers
Traktat über das Zutrinken vom Jahre 1505, Placotomus' Über Natur und Kräfte der
Biere 1549, Abr. Werners Wittenberger Promotionsrede von 1567 und H. Knausts
„Von der . . . Kunst, Bier zu brauen" 1573 und öfter. — Eine Charakteristik der Kometen-
Flugschriften des 16. und 17. Jahrhunderts gibt H. Ludendorff (3559). Sein
Material hat er hauptsächlich den Beständen der Petersburger und der Edinburger
Sternwarte entnommen. Aus dem 15. Jahrhundert kennt L. vier Flugschriften, deren
älteste in das Jahr 1472 fällt. Die späteren Kometenjahre bringen dann zum Teil eine
wahre Hochflut dieser Kometen-Literatur; aus dem Jahre 1577 zum Beispiel kennt L.
60, aus dem Jahre 1664/5 130 derartige Gelegenheitsschriften. Eine Bibliographie
der Kometen-Literatur gibt L. nicht; er hebt aus der grossen Masse nur ein paar
bemerkenswertere Stücke heraus. — Ein Aufsatz von W. G u n d e 1 (3558) will nur
in den Hauptzügen das Fortleben der griechischen und römischen Kometendeutungen
während des Mittelalters und der Neuzeit verfolgen, um später in einer grösseren
Arbeit das Thema nach allen Seiten hin zu beleuchten. —
Luther und die Reformation.
(II, « = N. 3560—3843.)
Ferdinand Cohrs.
Allgemeine Kirchengesohichte: Bibliographisches. — Sammelwerke. — Allgemeines. — Gesarot-
äarstellnngen. — Sozialgeschichtliches. — Bekenntnisschriften. — Pädagogik (KatechismnsgeschichteJ. — Fingschriften. —
Katholische Kirche: Allgemeines: einzelne Persönlichkeiten. — M. Luther: Bibliogruphiüches, Kritisches. Gesamtdar^tellnngen
und Sammelwerke; Charakteristiken; Biographisches und lokale Beziehungen; Persönliche Beziehungen: Kritik (Luther-
kontroverse); Briefe: Werke: Lyrik; Bibelübersetzung; Pädagogische Schriften ; Predigten und Tischreden: Ethik und Theologie;
Sonstiges; Sprache; Luther-Verehrung. — P h. Melanchthon. — J. Bagenhagen. — Territorial- und Lokal-
geschichte: Deutschland, Anhalt, Bayern; Elsass, Hessen; Posen, Sachsen und Thüringen : Württemberg ; Osterreich;
Schweiz: Allgemeines; H. Zwingli : J.Calvin: Bibliographisches und Sammelwerke; äesamtdarstellungen ; Charakteristiken nnd
Festreden: Biographisches; Briefe. — Täufertum. —
AI lg e m e i n e K i r c h eng e s ch i c h t e : Bibliographisches. Zwitter-
drucke hat J. Luther (3565) zuerst solche Drucke genannt, die manche Bogen
gleich haben, in anderen aber voneinander abweichen, da jene gleich in Doppel-
auflage gedruckt, diese aber für je eine Auflage g-esetzt worden sind. Abgesehen
davon, dass sie uns über die Technik der Buchdruckerei in der Reformationszeit
orientieren, sind sie namentlich auch deshalb von Wert, weil sie uns zeigen, welche
Schriften und Literaturströmungen die Gunst und das Lesebedürfnis des Volkes
besonders verlangte, da naturgemäss nur bei solchen Schriften eine Vermehrung
ihrer Auflage noch während des Druckes nötig wurde. —
Sammelwerke. Aus dem reichen Inhalt der den beiden Berichtsjahren
angehörenden Bände des ARG. (3568) werden die wichtigsten Artikel nachher noch
besprochen (vgl. N. 3598, 3713, 3724, 3740, 3764) oder bibliographisch vermerkt
(N. 3622); auf andere sei hier wenigstens kurz hingewiesen. In die Anfangsjahre
der Reformation führen K. Pallas' Briefe und Akten zur Visitationsreise des
Bischofs Johann VII. von Meissen im Kurfürstentum Sachsen 1522 (5, S. 217—312);
Urkunden zum Bauernkrieg veröffentlicht W. Stolze (5, S. 191 — 212); ein wichtiges
liturgisches Stück, Joh. Bugenhagens Gottesdienstordnung für die Klöster und Stifter
Jahresberichte für neuere dentsche Literatnrgesohiohta. XIX/X.K. ^g
644 F. Cohrs, Luther und die Reformation.
in Pommern von 1535 (5, S. 113 — 70), bringt A. Uckeley zum Abdruck; F. Roth
g'ibt den offiziellen Bericht der 154(j von den Evang-elischen nach Regensburg- Ver-
ordneten bekannt (5, S. 1—30, 375—97); F. Koch publiziert Herzog Albrechts von
Preussen Konfession aus dem Jahre 1554 (5, S. 171—90). Biographisches erhalten
wir von K. Schottenloh er (über Joh. Fabri: 5, S. 48—68), von G. Buchwald (über
M. Steph. Reich: 5, S. 69—76), von A. üoetze (Erasm. Albers Anfänge: 5, S. 48—68)
und von 0. Giemen (ans Hans von Dolzigs Nachlass: 6, S. 326—49). O. Giemen
veröffentlicht auch ein Spottgedicht aus Speyer von 1524 (5, S. 77—86), und ganz
Eigenartiges bringt endlich F. Herr mann: Mainz-Magdeburgische Ablasskisten-
visitationsprotokolle (6, S. 361 — 84). — W. Walt her s (3570) gesammelte Vorträge
und Aufsätze betreffen den Gegensatz der deutschen Reformation teils zu den Ver-
irrungen der römischen Kirche, teils zu den Schwärmern. Die mittelalterliche Wertung
und Verwertung' der Psalmen, die Früchte der römischen Beichte, die Bedeutung der
Reformation für. die Gesundheit des Volkslebens und für rechte Lebensauffassung,
die Würdigung der Lutherschen Bibelübersetzung und der Stellung Luthers zum
Jakobusbrief, sowie die Ergebnisse vorurteilsloser Forschung über Luthers Lebens-
ende gehören zur ersten Abteilung; zur zweiten: Melanchthon als Retter der Schätzung
der Wissenschaft; der Schweizer Taktik gegen Luther im Sakramentsstreit; das Zeugnis
des Heiligen Geistes nach Luther und die falsche Geistlichkeit der Schwärmer. —
Allgemeines. H. Hermelinck (3573) versteht unter Toleranz nicht
das Prinzip der religiösen Nivellierung, sondern bei aller aus der Liebe fliessenden
Achtung vor fremder Überzeugung den freien Kampf der Geister mit der sieghaften
Gewissheit des Gottesglaubens, nnd sieht dann in der Reformation die Anfängerin
und bedeutsamste Förderin des Toleranzgedankens. — F. L e p p (3575) nennt sein
Buch selbst eine Studie, und selbstverständlich konnte auf dem weitschichtigen
Gebiet der Schlagwörter im Reformationszeitalter nichts auch nur irgendwie Ab-
schliessendes geleistet werden. Man vergegenwärtige sich nur den Umfang der zur
Feststellung der Schlagwörter und ihrer Bedeutung zu erforschenden Quellen, zu
denen neben Luthers und Zwingiis Schriften die ihrer Freunde und Schüler, die
Chroniken der Städte, die zahllosen Flugschriften, die Lieder, die Schriften der
Gegner usw. gehören, und man wird sich sagen, dass erst allmählich in jahrelanger
Arbeit und Beobachtung eine sichere und relativ vollständige Kunde der Schlag--
wörter sich gewinnen lässt. Ein guter Anfang aber ist mit der Übersicht über den
nach Schlagwörtern, die die ganze Bewegung bezeichnen, Parteiwörtern, Sekten-
namen, biblischen Wörtern, verächtlichen Bezeichnungen und Formgruppen getrennten
Wortschatz gemacht. — O. A. H. Schmitz (3580) und der Artikel „Pro-
testantismus und Gegenwartsreligion" (3579) berühren sich, führen aber doch
zu verschiedenen Resultaten. Während Seh. bei dem rein Negativen stehen
bleibt, dass der Protestantismus nicht befreit, sondern gehemmt, nicht vor-
wärtsgeführt, sondern erledigten Streit wieder begonnen habe, hofft der evangelische
Pfarrer, der V^erfasser des Artikels „Protestantismus und Gegenwartsreligion", dass
der Protestantismus sein Werden, die Reformation, in ihrem Verhältnis zur
Renaissance in der Tiefe verstehen und dadurch seine Aufgabe in der Gegenwart
erkennen werde. — Gerade zu diesem Problem bietet L. Zscharnack (3581/2) eine
wertvolle Ergänzung, indem er die Beurteilung jenes Verhältnisses durch die deutsche
Aufklärung untersucht. Danach hat diese Luthers W^erk als Folge der humanistischen
„Aufklärung" eingeschätzt, die man als Anfang der neuen Zeit betrachtete. —
Gesamtdarstellungen. Fr. Thudichum (3593) führt seine
Reformationsgeschichte (vgl. JBL. 1906/7, N. 2722) zu Ende. Es müsste vor allem
jetzt klarzustellen sein, weshalb er mit dem Jahre 1537 dem Titel nach seine Dar-
stellung abzuschliessen beabsichtigt. Darüber bekommt man aber keinen Aufschluss,
vor allem deshalb nicht, weil Th. mehrfach erheblich über den vorgenommenen
Schlusstermin hinausgreift. Die Berücksichtigung der verschiedenen Lebensgebiete
ist recht ungleichmässig; wieder herrscht, wie im ersten Bande, das Politische vor,
und den Täufern wird besondere Sorgfalt gewidmet. Gerne hätte man neben den
zahlreichen Einzelabschnitten auch grössere Zusammenfassungen gesehen; es ist oft
schwer, über den Einzelheiten den Gesamtverlauf im Auge zu behalten. Im ganzen
ist die Darstellung einfach chronologisch. Nur dass die Täufer im 12. und Erasmus
und seine Tätigkeit in Basel 1521 — 29 im 17. Abschnitt besonders behandelt werden,
und dass ganz zum Schluss die Reformation im Ordensland Preussen, in der Land-
grafschaft Hessen und in Strassburg und Ulm noch genauer dargestellt wird, weicht
von den gängigen Gruppierungen ab. Worin die Reformationsgeschichte dieser Länder
und Städte ,,in mehreren Hinsichten bemerkenswerte Besonderheiten aufweist" (S. 508)
in höherem Masse, als die mancher anderer Territorien, hätte angegeben werden
können; schwerlich sind sie bei allen in derselben Richtung zu suchen; einen
wichtigen Gesichtspunkt bildet aber offenbar dabei wieder die Behandlung und
F. Cohrs, I.uther und die Reformation. 645
Stellung der Sondei^ege Gehenden. Und die Vorliebe für sie ist's auch vor allem,
die Th.s Wunsch, dass sein Buch Wahrheitsliebenden Anlass zu näherer Priifun<i
werden möge, die Erfüllung garantiert. — Von J. Hergenröthers (3584) Hand-
buch ist die Schlussabteilung erschienen, durch die Darstellung und Beurteilung der
Nachwirkungen der Reformation noch unserem Gebiet angehörend. Wie in der
vorhergehenden Abteilung (vgl. JBL. 1906/7, N. 2715) verdient auch hier zunächst
die [jiteraturangabe Erwähnung; vom katholischen Standpunkte aus ist sie einfach
mustergültig, aber auch vom evangelischen durchaus anerkennenswert, obgleich,
namentlich in der spezielleren Literatur, protestantische Erscheinungen zurücktreten
und eigentlich nur da relativ vollständig- aufgeführt werden, wo es gilt, den Pro-
testantismus blosszust eilen. Übrigens ist die Polemik gemässigt und bewegt sich
wenigstens durchweg in angemessenen Formen, so dass das Studium des Buches,
schon um die Schwächen des Protestantismus in katholischer Beleuchtung kennen
zu lernen, nur empfohlen werden kann. Mehr als in der vorigen Abteilung tritt die
Kultur- und Literaturgeschichte hervor. Die Vorliebe des Buches für die äussere
kirchenpolitische Seite hat den Vorzug grosser Universalität. — K. Heussis (3o8o)
Kompendium der Kirchengeschichte ist ein Buch für Studenten, die Ergebnisse
neuerer Forschung in ausgezeichneter Klarheit und Präzision wiedergebend. — Für
Schulen ist F". L o h m a n n s (3590) Lehrbuch bestimmt, für diesen Zweck schon
durch seine zahlreichen Auflagen sich empfehlend und durch die völlige Neu-
bearbeitung durch 0. Netolizka noch gefördert. Der Anhang von G, Loesche,
die kürzeste Geschichte des Protestantismus in Österreich enthaltend, wird aber
zur Kenntnis der Hauptsachen auf diesem im allgemeinen zu wenig gekannten
und doch heute gerade so wichtigen Gebiet auch weiteren Kreisen von Nutzen
sein. —
Sozialgeschichtliches. K. Kautsky (3595) wird selbst nicht be-
streiten, dass sein Buch eine Tendenzschrift ist. Zuweilen erfrischend, oft aber auch
abstossend wirkt seine etwas verwegene Sprache. " Die Literatur hat er eifrig benutzt,
aber in einer für seine Zwecke passenden, sehr geschickten Auswahl. Seine zwei
Kapitelüberschriften sind bezeichnend: „Die deutsche Reformation und Thomas
Münzer", der K.s eigentlicher Held ist, und ..Die Wiedertäufer", d. h. vor allem ihr
Reich und ihre Katastrophe in Münster. Luthers Bedeutung liegt in seiner grossen
agitatorischen Befähigung; übrigens ist er nur ein ziemlich unbedeutender Mann,
der von rein äusseren Einflüssen sich tragen und leiten liess. Interessanter als da,
wo er gegen anerkannte Grössen polemisiert, ist K., wo er die seiner Ansicht nach
verkannte Unschuld zu retten sucht. Das sonst als unzüchtig und leichtfertig
gebrandmarkte Treiben in Münster gewinnt bei ihm einen teils harmlosen, teils
sogar edlen Charakter. Die Vielweiberei stört ihn bei solchem Urteil nicht; sie wird
im ganzen wenig beachtet. Die Empörung gegen die rechtmässige Obrigkeit fällt
gar nicht ins Gewicht. Die Behandlung der Wiedertäufer war grausam; das ist nicht
zu leugnen; aber waren die Wiedertäufer — trotz aller Rettungsversuche — nicht
auch grausam gewesen? Und rechtfertig-t K. das Verfahren der Eingeschlossenen aus
dem verhängten Belagerungszustand, so ist bei dem Strafurteil der Sieger die Krieg-
führung jener Tage doch nicht ausser acht zu lassen. Intra muros et extra ist ge-
sündigt worden; die Frage ist schliesslich nur, bei wem nach damaligen Verhältnissen
die grössere Verantwortung liegt. Luther hätte K. wohl nach einer leichter zugäng-
lichen Ausgabe zitieren können, und nicht nach der ganz veralteten Leipziger aus
dem ersten Drittel des 18. Jahrhunderts. — H. W e r n e r (Die sogenannte .,Reformation
des Kaisers Friedrich HL", ein Reichsreformplan der westdeutschen Reichsritterschaft:
WZ. XXVIII, L S. 29-70; XXIX, L II. S. 83—117) hat der sogenannten Reformation
des Kaisers Friedrich III. eine sorgfältige Untersuchung gewidmet. Er will in ihr
die bisher unbekannte Schrift Hartmuts von Kronberg erkennen, die dieser gleich
nach der Landauer Tagung der westdeutschen Ritterschaft an Luther abgesandt, und
die die neue Reichsordnung darstellte, die von Franz von Sickingen mit Unterstützung
der Reichsritter nach durchgeführter Säkularisation vorgenommen werden sollte. Ihr
Vorbild aber ist die Reformation Kaiser Sigmunds. —
Bekenntnisschriften. F. Spittas (3598) namentlich für die Be-
urteilung der Reformation in Preussen wertvolle Publikation zeigt, dass Herzog
Albrecht von 1551 — 64 unermüdlich als theologischer Schriftsteller tätig gewesen ist.
Als Proben dieser Tätigkeit teilt Sp. mit das Gebetsbekenntnis aus dem Jahre 1551;
das Reimbekenntnis von 1552; das Hauptbekenntnis aus den Jahren 1553 und 1554:
das an den 71. Psalm angeschlossene Gebetsbekenntnis von 1557 und das ab-
schliessende, der theologischen Diskussion überhaupt den Abschied gebende Be-
kenntnis von 1564. Der nüchternen, alle religiösen Ideale ablehnenden Geschichts-
betrachtung gegenüber, die in Albrechts Stellung nur kluge Berechnung und Ver-
folgung selbstsüchtiger Interessen sehen will, muss jene schriftstellerische Tätigkeit
49*
646 F. Cohrs, Luther und die Reformation,
den Beweis erbringen, dass Albrecht der reformatorischen Bewegung- von Herzen
zugetan war. —
P ä d a g o g i k (K a t e c li i s m u s g e s c h i c h t e). Die Katechismusforschung
ist eifrig am Werke. Grössere Veröffentlichungen sind in der gegenwärtigen Berichts-
periode nicht erschienen, doch hegen mehrere Einzeluntersuchungen vor. O. Albrecht
(3599) wirft die Frage auf: Was versteht Luther unter Katechismus? und findet, dass
f.uther zunächst den mündlichen Unterricht in der christlichen Lehre, dann den in den
Hauptstücken fixierten Lehrstoff darunter begreift, bis er 1529 das Wort als Buchtitel
verwendet. Weiter untersucht A. die Entstehung des Grossen Katechismus und
würdigt den Katechismus des J. Menius v,on 1542 und die beiden von Joh. Spangen-
berg von 1541 hinsichtlich ihrer Abhängigkeit von Luther. — Auf den grossen
Einfluss der lateinisch-deutschen Magdeburgischen Schulausgabe des Enchiridions
von 1533 weist J. M. Reu (3602) hin, indem er den hochdevitschen vor den nieder-
deutschen Ausgaben die Priorität zuerkennt. — Namentlich werden bayerische
Katechismen untersucht. J. M. Reu (3603) hat auch die Originalausgabe des
,, Güldenen Kleinods" von J. Tetelbach gefunden; ferner gibt er genauere Nachrichten
über einen Katechismus Melchior Bischoffs zu Eissfeld von 1599 und referiert über
den sogenannten Onoltzbacher Katechismus von 1561 und über einen Augsburger
Katechismus von Wolfg. Musculus von 1561. Bei letzterem weist er auf einen
anonymen „Unreinen Katechismus" hin, gegen den Musculus sein Buch gerichtet
habe. — F. Roth (3600) nennt als den Verfasser des „Unreinen Katechismus" den
Augsburger Domprediger Joh. Faber von Heilbrunn. —
Flugschriften. 0. Giemen (3604) setzt die Sammlung, von deren
Beginn wir in der letzten Berichtsperiode berichteten (JBL. 1906/7, N. 2736/7), fort.
Über den Inhalt der einzelnen Hefte orientiert das bibliographische Verzeichnis.
Sie begleiten uns fast durch das ganze erste Jahrzehnt der Reformation, von Er-
scheinung-en der Jahre 1521/2, die mit dem geistlichen Stande, seinen Aufgaben und
Sünden sich befassen (Bd. 3, Heft 2 und 7), bis zu Schriften des Jahres 1527, da
M. Stifel Luthers christförmige Lehre besingt und Mich. Sattler von seinem Martyrium
rühmt (Bd. 3, Heft 7; Bd. 2, Heft 3). Mehrere Schriften (Bd. 2, Heft 4; Bd. 3, Heft 4)
hat der Bauernkrieg veranlasst. —
Katholische Kirche: Allgemeines. Eine der bedeutendsten Er-
scheinungen der Berichtsjahre ist unstreitig L. Pastors (3606) Geschichte der
Päpste, von der die vorliegenden Bände g-erade die klassische Zeit der Reformation
behandeln. Auch jeder Protestant wird P. mit immer wachsendem Interesse folgen.
Abgesehen von der Schätzung des Papsttums als kirchenerhaltender Macht, von der
der Katholik natürlich alles erwartet, wenn er klar seine Stellung ins Auge fasst,
die oberste geistliche Gewalt der Welt zu sein, wird man dem Buche ernstliches
Bestreben nach Objektivität, sachliche Darstellung und vornehme Würdigung des
Gegners nicht absprechen können. Die Schäden der Kirche werden, gerade weil er
die Trauer und oft das innere Widerstreben des Schreibenden empfindet, dem auf-
merksamen Leser um so schonungsloser aufgedeckt, die Schwächen der Päpste offen
anerkannt. An Leo X. verkennt P. nicht seinen beispiellosen Optimismus, der ihn
spielend über den Ernst der Zeit hinweggetäuscht, der ihn seine Aufgabe nicht
erkennen, sondern sie ihm mehr und mehr aus den Augen kommen liess.
Hadrian VI. findet die Anerkennung, die ihm als Papst auch der Gegner nicht ver-
sagen kann, wird aber auch richtig darin kritisiert, dass er als nüchterner Nieder-
länder die italienischen Verhältnisse nicht verstanden hat. Klemens VH. wird zu-
gestanden sein redlicher W^ille, gestützt durch manche treffliche Eigenschaften; aber
ebenso wird nicht beschönigt seine unglaubliche Unschlüssigkeit und Mattherzigkeit.
Paul III. wird gewürdigt als der vielgewandte, bedächtig abwartende Diplomat, als
der rechte Mann, die unter ihm beginnende ,, katholische Reformation" zu benutzen,
die, „im stillen wachsend, langsam an der Kurie Fuss fassend, endlich auch die
Träger der päpstlichen Würde ergreift, in immer weiteren Kreisen siegreich durch-
dringt, einen Teil des Verlorenen zurückerobert und die Treugebliebenen reinigt und
veredelt". Man wird es P. nicht verargen," dass er die Retter der „Kirche" als
„Heilige, Apostel, Heroen" begrüsst. —
Einzelne Persönlichkeiten. Reiches Einzelmaterial über das Vor-
gehen Aleanders gegen Luther veröffentlicht P. Kalkoff (3610). Namentlich über
Aleanders Verbindungen und Machinationen an den verschiedensten Orten werden
wir unterrichtet: so über seine Beziehungen zu Hochstraten in Köln, über seine Ver-
bindungen in den Niederlanden, über seine Stellung zum Kardinalkollegium und zu
den deutschen Fürsten, und über die Gewinnung des Reichs-Vizekanzlers Nik. Ziegler
und des kaiserlichen Rats Armstorff. Mitteilungen über Luthers und Aleanders
Privatleben, die den gegen ersteren gerichteten Vorwurf, ein „scortator et compotor
zu sein, ihrem Urheber zurückgeben und ein Nachtrag zu Aleanders Briefwechsel
F. C o h r s , Luther und die Reformation. 647
während seiner ersten Nuntiatur (1520— 22j machen den Schluss. — Rein vom Stand-
punkt des Philolog-en und Historikers untersucht Nasch ke (3619) die Berechtigung-
der von Emser gegen Luthers Bibelübersetzung gerichteten Kritik und kommt zu
dem Resultat, dass Emser in einigen Fällen unter den „über tausend" recht gehabt,
dass aber trotzdem seine Schrift als ein recht verfehltes Beginnen angesehen werden
muss. — L. Pfleger (3618) behandelt den bisher so gut wie vergessenen schwäbi-
schen Konvertiten Martin Eisengrein, der als Pfarrer in Ingolstadt und zuletzt als
Superintendent der dortigen Universität im Dienste Albrechts V. von Bayern als eifriger
Förderer der katholischen Restaurierung sich hervortat. Das beigegebene Verzeichnis
seiner Schriften (36 Nummern) zeugt von seiner reichen literarischen Tätigkeit. In seinen
wichtigen Briefwechsel führen 132 Beilagen (Originalfassungen und Regestenj ein. —
M.Luther: Bibliographisches und Kritisches; Gesamt-
darstellungen und Sammelwerke. An E. H e y c k s (3626) Luther-
Biographie sind schon die vortrefflich zusammengestellten Illustrationen bemerkens-
wert, die kaum ein wichtiges Bild vermissen lassen. H. will Luther nur aus seiner
Zeit verstanden wissen; aber dann steht er ganz da als der grosse Mensch, der Freie
aus dem freien reinen Geiste; dann springt selbst sein stahlharter Harnisch von ihm
ab, sein Wort Gottes, und er nimmt uns mit in seine persönlichen Erlebnisse. Wie
ihm erschliesst sich uns der Gang der Welt, wie er sehen wir den geheim ver-
bindenden, lebendigen Geist im Glauben an das Göttliche, das über der Menschlich-
keit währt. — G. Loesche (3627) hat die Calvin-Feier (s. unten X. 3795 ff.) zum
Anlass genommen, den Beziehungen der Reformatoren überhaupt zu Österreich-
Ungarn nachzugehen. Es ist überraschend, wie reich diese Zusammenhänge sich
gestalten, wenn man die verschiedenen Fäden so vereinigt sieht. Luthers erste
Berührungen mit Österreich vermutet L. schon bei seiner Romreise, die, wie er
annimmt, ihn durch Tirol geführt hat. Mit anderen österreichischen Landschaften
ist er nur brieflich oder auch durch Männer in Verbindung gekommen, die das
Evangelium in Wittenberg selbst kennen lernen wollten. Der ausgedehnteste und
intimste Briefwechsel zwischen Luther und österreichischen Adeligen ist der mit den
Jörgers, durchflochten von dem mit dem Jörgerschen Prediger, den er ihnen selbst
gesandt, Michael Stifel. Der Königinwitwe Maria von Ungarn und Böhmen widmete
Luther seine Trostpsalmen; die ütraquisten und die ünität stellten ebenfalls Ver-
bindungen nach Böhmen her. Weit mannigfaltiger sind Melanchthons Beziehungen
zu den österreichischen Ländern, doch hat er österreichischen Boden nicht betreten.
Viel haben die gerade von Wien immer wieder ausgehenden Versuche, Melanchthon
der alten Kirche zurückzugewinnen, dazu beigetragen, ihn mit Österreich in Ver-
bindung zu halten. Zwingli ist der einzige unter den Reformatoren, den Wien
beherbergt hat, doch hat seine Art nie dauernden Anhang in Österreich gefunden.
Umgekehrt Calvin; er ist nie in Österreich gewesen, doch hat sein Geist hier zahl-
reiche Siege gefeiert, obgleich Lutheraner und Flacianer ihm entgegentreten und
von den Deutschen nur eine Minderheit dem Romanen sich gefangen gibt. Ein
Schlusskapitel: „Unionsgedanken" zieht aus dem gemeinsamen Einfluss der Re-
formatoren auf österreichischem Boden das Resultat und verfolgt ihn bis in die
Gegenwart; ein Anhang: „Schriften der Reformatoren in tschechischen, slowenischen usw.
Übersetzungen" bringt gewissermassen dazu die literarischen Belege. —
Charakteristiken. P. Kleinert erneuert die Rede „Luther im
Verhältnis zur Wissenschaft und ihrer Lehre" (in N. 3086), die er 1883 bei
der Lutherfeier der Universität Berlin gehalten hat. Seine W^ürdigung gipfelt,
vor allem dem Ort der Feier Rechnung tragend, in den Worten: Luther hat
der W'issenschaft in Gottes Namen Raum gemacht, zu ihrer Ehre und Pflege ein
Volk erzogen, ihrer Lehre den Boden gepflügt und sein Leben in Dienst gestellt. —
K. Vogl (3629a) schreibt über den modernen Menschen in Luther nicht als
Historiker; nach seinem eigenen Schlussurteil hat er an Luthers Erkenntnissen und
Ideengängen eine Weiterführung und Umw^andlung vollzogen, die weit hinausliegt
über seinem eigenen Absehen. Er hat das gekonnt, weil er nicht den ganzen Luther
gelten lässt, sondern nur das aus ihm heraussucht, was zu dem von ihm beliebten
und gewollten Luther passt. Das ist anregend und eigenartig-, wird vielleicht auch
manchen anregen, wieder mit Luther sich zu beschäftigen, den er eigentlich längst
zum alten Eisen geworfen, wird aber auch viele irreführen, wenn sie die Darstellung
V.s falsch bewerten. — 0. Brause weiter (3572) hat diese Schwächen richtig
hervorgehoben. — J. Kübel (3641) geht dagegen im ganzen in Vogls Bahnen. —
E. K ö n i g (3638/9) nennt beide, Luther und Bismarck, deutsche Nationalhelden, ohne
entscheiden zu wollen, wem das Prädikat mehr zukomme. Beide haben gezeigt, wie
ein Volk mit seinen besonderen nationalen Eigenschaften die wahre Religiosität
pflegen kann und soll. — A. Hauffen (3636) untersucht das Huss von Luther
beigelegte Wort: „Sie werden jetzt eine Gans braten, aber über hundert Jahren
648 F. Cohrs, Luther und die Reformation.
werden sie einen Schwan singen hören, den sollen sie leiden", auf seine Orig-inal-
fassung-, in der es auf einen Falken und Adler hinweist, und beleuchtet die Um-
änderung- durch reiche literarische Parallelen; er nimmt an, dass der Ausspruch
durch die Utraquisten aus Böhmen Luther übermittelt worden sei, und dass diese
ihn möglicherweise schon auf Luther gedeutet hätten. —
Biographische Einzelheiten; lokale Beziehungen. H. Grösslers
(3659), des bekannten Kenners der thüringischen Lutherstätten, kleines Buch enthält
alles, was zur Orientierung über Eisleben nötig ist, mit ansprechenden Abbildungen. —
Th. K 0 1 d e s (3661/2) Ausführungen kritisieren und ergänzen G. Berbigs Spalatiniana
(JBL. 1906/7, N. 2881a und 2907). —
Persönliche Beziehungen. H. Bärge (3668) nimmt zu der
Debatte, die an seinen Karlstadt (vgl. JBL. 1905 N. 1498) sich angeschlossen hat,
das Wort in einem umfangreichen Buche, in dem er namentlich K. Müllers (JBL.
1906/7, N. 2793) abweichender Stellung gegenüber die Richtigkeit seiner Auffassung
aufrechterhält. Schwerlich wird der Streit zu einem beide Teile befriedigenden
Ergebnis führen, da offenbar grundverschiedene Prinzipien die Auffassung des einen
und des anderen bestimmen. Was B. Seite 5fT. darüber schreibt, wird vielleicht am
besten grundlegend über den Differenzpunkt orientieren. — W. W a 1 1 h e r s (3674)
Monographie über das Verhältnis Luthers zu Heinrich VIII. von England ist wohl
vor allem durch die in der jüngsten Vergangenheit (HJb. IX. und XIII. Bd. und
QFDG. II. Bd.) erfolgte Publikation der Akten des Scheidungsprozesses des Königs
hervorgerufen. Die fesselnd geschriebene, zunächst als Vortrag gehaltene Unter-
suchung führt namentlich Heinrichs schriftstellerische Tätigkeit auf das wirkliche
Mass seiner eigenen Leistung zurück und beleuchtet zugleich unter sorgsamster
Berücksichtigung der Quellen die Ehescheidungsfrage. —
Kritik (Lutherkontroverse). Zu Denifles vielbesprochenem Luther-
werk (JBL. 1904, N. 1803; 1905, N. 1445) ist jetzt der zweite Band, der Schluss, er-
schienen, bearbeitet von A. M. W e i s s (3681). Die meisten werden sich den Band
ganz anders gedacht haben. Dem ersten Bande kann selbst die widerwilligste Kritik
nicht absprechen, dass er ein bedeutsames Werk ist, und dass er trotz seiner Bos-
heiten die Geschichte der Reformation und Luthers gefördert hat. Gleiches erwartete
man vom zweiten Bande. Namentlich hoffte man, dass er Denifles Sammlungen,
deren Ausschöpfung man mit Spannung entgegensah, gründlich verwerten würde.
Nun hat der Herausgeber sie unausgebeutet liegen lassen. Er hat auch darauf ver-
zichtet, neues Material aufzusuchen. Sichtung und Durchdringung all der geschicht-
lichen Vorgänge und Zustände, aus denen die Reformation hervorgegangen ist,
darauf kommt's ihm an. Dabei kommen als Hauptresultate heraus, dass Luther kein
schöpferischer Geist gewesen, dass das Luthertum nicht von Luther erfunden, sondern
in allen seinen wesentlichen Bestandteilen von ihm vorgefunden ist, dass die Wiege
der Reformation das 15. Jahrhundert ist mit all seinen religiösen, theologischen
und sittlichen l'belständen, die sich gewissermassen in der Reformation verdichteten
und gestalteten. Sind wirklich diese Urteile, die schon die Einleitung ausspricht,
die dann aber in stets neuen Variationen wiederkehren, bedeutend genug, um nun
den Abschluss des mit so viel Rumor eingeleiteten Denif leschen Werkes zu krönen?
Sie sind doch wohl auch sonst schon als katholische Schätzung der Reformation
bekannt gewesen. Vielleicht ist sonst noch nicht versucht worden, die Selbst-
verständlichkeit der Reformation und die Bedeutungslosigkeit Luthers mit solcher
Deutlichkeit als das eigentliche Ergebnis aller Forschung hinzustellen; und vielleicht
ist das etwas Neues, dass Luther eigentlich längst erledigt ist, mehr und mehr ver-
gessen, den Nichttheologen eigentlich nur noch bekannt durch das populärste aller
Lutherworte, das doch nicht von Luther stammt: Wer nicht liebt Wein . . ., dass aber
der Protestantismus heute wieder auflebt durch die zunehmende Abwerfung alles
Konfessionellen, und dass insofern Luther noch fortlebt. Uns scheint, Denifle lebt in
diesem zweiten Bande nicht fort; er hätte gewiss etwas Knotigeres, aber auch etwas
Kräftigeres gebracht. Trotz aller Anerkennung scheint deshalb doch auch die
Anzeige von O. Pfülf mit dem Buche nicht ganz zufrieden zu sein. — A 1fr. Weber
(3685) popularisiert solche Aufstellungen der neueren katholischen Forschung.
Neben A. M. Weiss nennt er H. Grisar (z. B. JBL. 1903, N. 6418/9) als seinen
Gewährsmann. Er schliesst mit einem Warnruf vor dem Modernismus. — In
„Luther, der deutsche Papst" (3684) heisst es: „Heftig genug war die Ver-
folgung der Hexen auch in katholischen Ländern, aber sie war fast ein Kinderspiel
gegen das, was in protestantischen Ländern geschehen ist." Ganz wagt man den
Hexenwahn der Reformation nicht zuzuschieben, aber es geht so eben daran her.
Dagegen wird der Reformation schuld gegeben, dass sie die freie Entwicklung der
Universitäten gehemmt hätte. Wir wollen gar nicht bestreiten, dass manche dahin-
gehende Ausführungen der Broschüre richtig sind, nur sollte der Katholizismus auf
F. Cohrs, Luther und die Reformation. 649
diesem Gebiet gerade keine Untersuchung- veranlassen, und man sollte nicht bei
anderer Gelegenheit den Protestantismus wieder für den Cartesianismus und die
Wolffische Philosophie verantwortlich machen, die man hier ihm vorwirft unter-
drückt zu haben. — R. E c k a r t s (3683) lleissig zusammengetragene Sammlung
reicht von der Reformationszeit bis in die Gegenwart und ist trotz ihrer naturgemäss
nur sehr relativen Vollständigkeit doch wohl geeignet, einen lebendigen Eindruck
von dem Urteil der verschiedenen Zeiten über Luther zu erwecken. Meistens gibt
E. auch die Fundstellen der Zitate an, leider nicht überall. — Eine treffliche
Leistung ist H. Boehmers (3679) Bericht über den gegenwärtigen Stand der
Lutherkontrovei-se. In ruhiger Sachlichkeit und strengster Objektivität führt er nach
einem Überblick über den bisherigen Gang der Luther-Forschung die gegenwärtigen
Urteile und Streitpunkte vor an Luthers Entwicklung bis zu seiner Achtung, an
Lutheis Persönlichkeit, an dem Denker und Propheten Luther und dem Begründer
einer neuen Kultur. Seine eigene Entscheidung ist, dass das Problem Luther, auch
soweit es Kulturproblem ist, nur lösbar ist, wenn man sich immer gegenwärtig hält,
dass Luther religiöser Reformator war. —
Briefe. Zwei vortreffliche Auswahlsammlungen der Briefe Luthers liegen
vor. Deutsche Briefe Luthers hat G. H a s 1 i n g e r (3687), eine Auswahl aus allen
Briefen R. Buchwald (3684) besorgt. Die erste Sammlung ist unter literarisch-
ästhetischen, die zweite unter historischen Gesichtspunkten zusammengestellt. Die
lateinischen Briefe lehnt H. ab; auch in guter deutscher Übersetzung noch Hessen
sie uns kühl; wo aber die Muttersprache erklinge, finde Luther ganz andere Töne.
B. dagegen will eine Luther-Biographie in Selbstzeugnissen bringen. Beide Samm-
lungen haben ihre Berechtigung und ihre Vorzüge. Die Ausstattung ist bei beiden
würdig und schön. —
Werk e. Die kritische Gesamtausgabe von Luthers W'erken (3690) ist
kräftig gefördert. Sechs Bände sind seit dem letzten Bericht neu erschienen;
drei davon (Bd. 34, 1. und 2. Abt. und Bd. 36) enthalten Predigten aus den Jahren
1531 und 1532, drei enthalten Schriften: Band 18 Schriften des Jahres 1525, Band 26
des Jahres 1528, Band 30, 2. Abteilung der Jahre 1529—30. Die Predigtbände sind
von G. Buchwald und O. Brenner herausgegeben, nachdem die bibliographische
Vorarbeit von J. Luther besorgt worden war. An den übrig-en Bänden haben ausser
ihnen O. Albrecht, H. Bärge, O. Giemen, F. Cohrs, A. Freitag,
A. Goetze, F. Herrmann, G. Kawerau, G. Koffmane, W. Möllenberg,
O. Reichert und E. Thiele mitgearbeitet. — E. L e s s i n g s (3692) mit gutem
Geschmack getroffene Auswahl überrascht aufs angenehmste dadurch, dass sie die
Bibelübersetzung Luthers ausgiebig berücksichtigt. —
Lyrik. C. F e 1 1 e r (3699) beklagt, dass der Luther-Choral „Eine feste
Burg . . ." nicht einheitlich gesungen wird; er illustriert das durch eine Übersicht
über die ca. 50 verschiedenen Sangarten und schlägt die Einführung einer einheit-
lichen Sangweise vor, die, die Hauptmomente der ursprüng-lichen Sangart fest-
haltend, sie den Bedürfnissen unserer Zeit entsprechend wiedergibt. —
Bibelübersetzung. Der zweite Band von M. Luthers (3704)
deutscher Bibel enthält den Schluss der erhaltenen eigenhändigen Niederschriften
Luthers (die Übersetzung* der Propheten Jesaias und Jeremias und der Weisheit
Salomonis vollständig und Hesekiel, Hosea, Amos und Jesus Sirach in Bruchstücken)
und die Bibliographie der gedruckten Luther bibel von 1522 — 46. —
Pädagogische Schriften. K. Rassfelds (3711) Auswahl enthält
im ganzen dieselben Schriften und Stücke, die schon vorliegende ähnliche Samm-
lung'en der pädagogischen Schriften zusammengestellt haben: an die Ratsherrn; die
Predigt, dass man die Kinder zur Schule halten soll; das Enchiridion; über den
Nutzen der Historien; Gedanken von der Musika und Stücke aus dem Sermon vom
ehelichen Stande und aus der Schrift an den Adel, sowie entsprechende Abschnitte
der Tischreden. Neu anderen Sammlungen gegenüber ist eine gute Auswahl aus
den Briefen. —
Predigten und Tischreden. E. Kroker (3713) will die in den
Rörerschen Handschriften-Bänden enthaltenen Tischreden Luthers in ihrem Verhältnis
zu der bisherigen Überlieferung der Tischreden untersuchen und stellt zunächst
über ihr Verhältnis zu Mathesius Untersuchungen an. Er findet, dass Rörer eine
Abschrift aus der Mathesiusschen Überlieferung darstellt, dass seine Abschrift aber
bei der kritischen Ausgabe der Tischreden nicht übergangen werden darf, da sie,
wenn sie sich auch nicht den Handschriften einreiht, die von Mathesius direkt
abhängig sind, doch eine der besten Vertreterinnen der von den letzteren her-
kommenden Handschriften ist. —
Ethik und Theologie. Die wichtigste unter allen I.,uther betreffenden
Publikationen ist die von J. F ick er (3715) herausgegebene Vorlesung über den
650 F. C o h r s , I^uther und die Reformation.
Römerbrief 1515/6 (nicht 1575/6, wie leider in der bibliographischen Übersicht ver-
sehentlich stehen geblieben ist). Schon die Psalmenvorlesungen aus den Anfangs-
jahren von Luthers theologischer Lehrtätigkeit, veröffentlicht in der Weimarer Aus-
gabe Band 3 und Band 4, Seite 1 — 462, sind für die Erkenntnis der Entwicklung-
Luthers von unschätzbarem Wert. Aber ganz anders, als in ihnen, tritt doch in der
Auslegung des Römerbriefs, der neben dem Galaterbrief für JAither die klassische
Grundlage seiner reformatorischen Gedanken gewesen ist, das Ringen des Reformators
mit den grossen, ihn bewegenden Problemen zutage. F. hat zunächst eine in der
Vatikanischen Bibliothek befindliche Abschrift, dann das in der Königlichen Bibliothek
in Berlin befindliche Original aufgefunden. Er gibt unter Benutzung beider im
ersten Bande die von Luther dem Vulgatatext hinzugefügte Interlinear- und Marginal-
erklärung, im zweiten Bande die fortlaufend geschriebene besondere Auslegung
wieder. Eine sorgfältige, fesselnd geschriebene Einleitung orientiert ausser über die
Handschriften und ihre Geschichte auch über den exegetischen Betrieb in jenen
Werdejahren der Reformation und deutet wenigstens schon an, was die Forschung
aus der bedeutsamen Vorlesung an neuen Erkenntnissen etwa schöpfen wird. — Von
einer Dogmengeschichte des Protestantismus legt 0. R i t s c h 1 (3717) einstweilen
zwei Kapitel vor, darin behandelnd die altprotestantische Lehre vom biblischen Kanon
und dessen Inspiration, und: den Traditionalismus in der altprotestantischen Theologie bis
auf Georg Calixt. Er weist im wesentlichen nach, dass Luther einen grundsätzlichen,
wenn auch relativen Biblizismus vertreten habe, dem auch seine Rechtfertigungs-
lehre logisch untergeordnet gewesen sei; so allein sei es ihm möglich gewesen, diese
Ijchre und die von der alleinigen Autorität der Heiligen Schrift in Einklang zu
bringen. Auf demselben Standpunkt hätten sich die Gnesiolutheraner vor Chemnitz
zu behaupten vermocht. Dag'egen habe Melanchthon die Instanz der altkirchlichen
Tradition als einen in zweifelhaften P'ragen entscheidenden Faktor eingeführt; und
so seien der reformatorische Biblizismus und ein neu begründeter Traditionalismus
nebeneinandergetreten, bis die älteren orthodoxen Lutheraner nach der Konkordien-
formel zum Biblizismus Luthers wieder zurückgekehrt seien. — Die Ansichten der
drei grossen Reformatoren über das Verhältnis von Staat und Kirche charakterisiert
G. von Schulthess-Rechberg (3718) etwa so, dass er bei Luther ein
objektiv abwägendes Urteil darüber vermisst: seine Äusserungen hätten immer
korrigierenden Charakter; er empfehle, beide Gewalten streng- zu scheiden, wisse
sich dann aber doch nicht anders zu helfen, als indem er die Kirche an die welt-
liche Obrigkeit anlehne. Zwingiis Stellung sei planmässig; doch sei sein System,
das die Gleichstellung von Staat und Kirche erstrebe, nur für ihn selbst geschaffen
gewesen. Calvin habe die Errichtung einer Theokratie angestrebt, aber nicht in
Genf, sondern in der Christenheit überhaupt, die ,, Kirche" aus dem Banne Roms zur
Freiheit der göttlichen Gnade zu führen. Übrigens bietet das Buch mehr, als sein
Titel verspricht, indem es, die im Mittelpunkt stehende Frage in sehr konkreter
Weise behandelnd, alle in Betracht kommenden Lebensverhältnisse, Armenpflege,
Ehe, Sittenzucht und dergleichen mit berücksichtigt. — P. W a p p 1 e r (3720) hat
ein reiches Quellenmaterial zur Geschichte der Wiedertäufer in der Zwickauer Gegend
aus dem Zwickauer Ratsarchiv und dem Gesamtarchiv in Weimar beigebracht. In
der Entwicklung der Ansichten Luthers und Melanchthons über Glaubens- und
Gewissensfreiheit unterscheidet W. drei Perioden, die an den Jahren 1528 und 1536
sich schieden und stete Steigerung des Glaubenszwangs erkennen Hessen. Die erste
Periode stehe noch unter der Herrschaft des Gedankens, dass die Wiedertäuferei und
Sakramentiererei in Kursachsen keine Stätte finden würden; die zweite Periode
verriete, dass jene Hoffnung- getäuscht worden sei; die dritte charakterisiere sich
namentlich durch die weitere Spezialisierung des Begriffs „Gotteslästerung". Trotz
ihres Ringens nach Objektivität wird die Darstellung dadurch einseitig, dass sie
unter dem Gesichtspunkt der Anklage gegen die herrschend gewordene Richtung
steht. Wie wohl das Regiment der Täufer ausgefallen wäre, wenn sie gesieg-t
hätten? —
Sonstiges. G. Kawerau (3724) macht aufmerksam auf eine Dedikation
Luthers an Justus Jonas den jüngeren. —
Sprache. Eine intime Kenntnis Luthers ebenso wie eine glückliche Hand
verrät A. Goetze (3727), indem er den Schätzen volkskundlichen Materials bei
Luther nachgeht. Volksschauspiel, Märchen und Sprichwort, Aberglaube und Bauern-
regeln, Schenksitten, Kinderspielzeug, Tanz und Festfeier — alles kommt bei Luther
gelegentlich zum Ausdruck. Mit lebendigem Anteil und offenem Auge hat er die
Lande durchwandert. — . '
Luther-Verehrung. W. Arminius (3728) hat zu einem Reformations-
spiel „Luther auf der Koburg" den 30. Juni 1530 gewählt, den Tag, da Johann
Friedrich als Kurprinz dem Reformator Nachricht bringt von dem standhaften Auf-
F. C o h r s , r^uther und die Reformation. 651
treten der Evan<ielischen vor Kaiser und Reich in Aug-sburg-. — Mit dem I^uther-
kalender (3730) hat G. B u c h w a 1 d eine treffliche Sammelstelle für kleinere Bei-
träge zur Luther-Forschung- geschaffen, zugleich ein Organ, das, trefflich ausgestattet
und durch gediegene Auswahl von Lutherworten in dessen Gedankenwelt ein-
führend, die Kenntnis des Reformators trefflich fördern wird. Der erste Jahrgang
beginnt mit einer populären, aber auf wissenschaftlicher Grundlage gegebenen
Lulher-Biographie bis 1509, bringt mehrere Luther-Gedichte, erzählt, wie Luthers
Katechismen entstanden sind, berichtet von dem Judenbacher Luther- Wirtshaus auf
dem Schönberg bei Sonneberg und gibt Proben aus Luthers Schriften, vor allem
aus dem Grossen Katechismus; der zweite Jahrgang (auf 1910) erzählt Luthers Leben
weiter von 1509—16; dann berichtet G. Kawerau über die neuere Luther-Forschung,
speziell auch zur Romreise; W. Koethke über Luthers erstes Lied („Ein neues Lied
wir heben an . . ."); J. Luther über Luther und die Wartburg; und E. Kroker macht
mit zwei Tischgenossen Luthers, Burggraf Boziwog von Dohna und Hyneck
Perknowsky, bekannt. Zum Schluss wird eine bisher ungedruckte Predigt Luthers
mitgeteilt, die er am 27. Juli 1533 vor Hans von Löser in Pretzsch gehalten hat. —
P h. M e 1 a n c h t h 0 n. Georg Schwartzerdt, der Bruder Melanchthons,
Schultheiss in Bretten und zugleich kurfürstlicher Keller, der die dem Landesherrn
zustehenden Gefälle zu vereinnahmen hatte, hat bisher erst einmal in der Literatur
eine eingehendere Erwähnung gefunden. In seinen „Beiträgen zur Geschichte des
Bauernkrieges in Südwestdeutschland" hat in einem kurzen Abschnitt Karl Hartfelder
seiner gedacht. Jetzt legt Nik. Müller (3738) eine Biographie des von Melanchthon
so hoch geachteten Mannes vor, die natürlich, je nachdem die Quellen sich boten,
ausführlicher oder weniger ausführlich gestaltet ist, die aber jedenfalls in aus-
gezeichneter Weise in die Lebensverhältnisse einführt, aus denen auch der „Lehrer
Deutschlands" hervorgegangen. Aber tritt man zunächst an Georg Schwartzerdt auch
nur als den Bruder Philipps hinan, mehr und mehr lernt man ihn auch um seiner
selbst willen schätzen. M. sagt nicht zuviel, wenn er ihn den Erzieher und Führer
seiner Heimatstadt in jenen vielbewegten Tagen nennt. Auch schriftstellerisch hat
er sich versucht. Die erhaltenen Reste seiner schriftstellerischen Tätigkeit teilt M.
mit, ebenso die kümmerlichen Trümmer seines Briefwechsels mit dem grossen Bruder
und eine sorgfältige Genealogie der Familie Schwartzerdt. — Die 1897 begründete
Melanchthon-Kommission des Vereins für Reformationsgeschichte, die es sich zur
Aufgabe gemacht hat, die Ausgabe der Werke Melanchthons im Corpus Refor-
raatorum zu vervollständigen, hat jetzt den ersten Band dieser „Supplementa
Melanchthoniana" (3741) herausgegeben. Er enthält die Spalatinsche Übersetzung
der „Loci" von 1521/2, ferner eine Übersetzung der letzten beiden Kapitel
der „Loci" von Martin Reinhart, die dieser gesondert herausgab, und die deutschen
Übersetzungen des ,,Iudicium de Luthero" und der für Philipp von Hessen ge-
schriebenen „Epitome", beide von 1524. — Auch Th. Wotschkes (3740) Publikation
stellt eine Ergänzung des Corpus Reformatorum dar. Sie gibt uns eine Probe der
mancherlei Beziehungen, die sich zwischen Melanchthon und seinen Schülern aus
Polen angeknüpft hatten. Nur spärliche Reste sind es, die aber umfassende Zusammen-
hänge verraten. Kaum freilich wird auch nur ein nennenswerter Teil von ihnen
noch aufgedeckt werden, da glühender Hass alles vernichtet hat, was an evangelische
Regungen in Polen erinnern konnte. —
J. B u g e n h a g e n. Dass G. G e i s e n h o f s (3744) Bibliotheca Bugen-
hageniana noch mancherlei Lücken aufweist, hat namentlich O. Clemens Anzeige
schon dargetan. Aber dennoch ist es dankenswert, dass hier eret mal der Grund zu
einer sorgfältigen Materialiensammlung zu Bugenhagens Leben gelegt Lst. Was
geboten wird, ist zuverlässig. — Die von G. B u c h w a 1 d (3745) teils aus den
handschriftlichen Schätzen der Jenaer Universitätsbibliothek, teils aus der Nürnberger
Stadtbibliothek veröffentlichten Katechismuspredigten hat Bugenhagen in den Jahren
1525 und 1532 gehalten. —
Territorial- und Lokalgeschichte: Deutschland, Anhalt,
Bayern. Der unermüdliche Nik. Müller (374ß) bringt einen wertvollen Beitrag
zur näheren Kenntnis des Predigers auf dem Thron, Georgs HL von Anhalt, als
Schriftsteller. Während man bisher geneigt war, an der schriftstellerischen Tätigkeit
des Fürsten vorüberzugehen, weist M. nach, dass sie im höchsten Masse Beachtung
verdient, nicht nur wegen der grossen Gelehrsamkeit und Gründlichkeit,, die Georgs
literarische Arbeiten zeigen, sondern auch wegen der Besonnenheit, der Weisheit
und der Selbständigkeit des Urteils. Den „Bericht von der Lehre und Zeremonien",
den Georg 1534 für seinen Namensvetter in Dresden schrieb, um ihn womöglich der
Reformation günstiger zu stimmen, gibt M. in vorzüglicher Bearbeitung wieder. —
E. Heidrichs (Dürer und die Reformation. Leipzig, Klinkhardt & Biermann. 1909.
Vn, 82 S. M. 2,00) bezieht die Unterschriften der bekannten Apostelbilder nicht auf
Jahresberichte ffir neuere deutsohe Literaturgeschichte. XIX, .XX. xq
652 F. Cohrs, Luther und die Reformation.
Dürers Gegensatz gegen das Papsttum, worauf sie gewöhnlich gedeutet werden,
sondern gegen die Schwärmer, in ihnen ein deutliches Zeichen sehend, dass Dürer
von dem „anderen Geist" der Schwärmer sich damit hat lossagen und entschieden
der lutherischen Stellung sich hat anschliessen wollen. Als Luthers Anhänger habe
Dürer auch aus der utopischen Gelehrtenrepublik der Humanisten heraus die Lösung
aller Fragen erreicht, mit denen er bis dahin mühevoll gerungen. —
E 1 s a s s , Hessen. Es ist kein erfreulicher Blick, den uns E. W i n t z e r
(3759) in die Zeit Philipps von Hessen tun lässt. Die Geschichte Hermann Schwans
hat er hauptsächlich geschrieben, weil sie zu Philipps Charakteristik einen bedeut-
samen Beitrag liefert. Seine Unbeugsamkeit, die wir an dem Protestanten bewundern,
äussert sich hier bei dem Landesherrn in starrem Festhalten an der vermeintlichen
Mordschuld eines Untertanen, den er gefangen setzt und verfolgt, obgleich die
Gerichte von Frankfurt und Nürnberg, ja selbst der Kaiser ihm beistehen und
sicheres Geleit geben. Aber auch abgesehen von diesen Beziehungen zu Philipp,
ist W.s Buch um seines mannigfachen, ganz speziellen Materials willen ein wert-
volles Kulturbild des 16. Jahrhunderts. — Auf ein noch der vorigen Berichtsperiode
angehöriges Werk sei hier hingewiesen. F. M. Schiele (Die Reformation des
Klosters Schlüchtern. Tübingen, J. C. B. Mohr. 1907. VII, 144 S. M. 4,50) führt
uns die Reformation des Klosters Schlüchtern bei Kassel vor allem deshalb vor,
weil hier eine Reformation durchgesetzt worden ist, die in Köln misslungen und in
Fulda nicht zum Ziel gekommen ist, eine Reformation nicht durch äussere Gewalt,
sondern von innen heraus aus freiem Entschluss des leitenden Abtes. Das anregend
geschriebene Buch führt in die innere Reformationsgeschichte aufs trefflichste ein
und orientiert zugleich aufs beste über die klösterlichen Einrichtungen zur Refor-
mationszeit. —
Posen, Sachsen und Thüringen. M. Könneckes (3761) Kirchen-
geschichte der Provinz Sachsen konnte natürlich nur Überblicke geben, zumal zu
der gebotenen Kürze noch die Zusammensetzung der 1815 gebildeten Provinz aus
den verschiedensten geistlichen und weltlichen Gebieten kommt. Dennoch gibt K.
keine trockenen Notizen, sondern weiss neben der äusseren Geschichte auch die
inneren Verhältnisse zu berücksichtigen und gibt sogar noch eine sorgfältige Auslese
von Quellenstücken, die gerade in ihrer Beschränkung den Meister und Kenner
verrät. — Ein bedeutendes Buch ist G. Mentz' (3769) Geschichte Johann Friedrichs
des Grossmütigen, wertvoll vor allem deshalb, weil er die Zeit, die wir gewohnt
sind, vorwiegend unter religiösen Gesichtspunkten zu betrachten, energisch allgemein-
geschichtlichen und politischen Betrachtungen unterstellt. Aber dennoch oder gerade
dadurch wird Johann Friedrich vor allem in seiner Bedeutung für die Reformation
herausgestellt. Wir müssen erkennen, dass er weder Politiker, noch F'eldherr
gewesen ist, aber seine Treue an dem von ihm erkorenen evangelischen Bekenntnis,
die in seiner oft bewiesenen Gewissenhaftigkeit ein schönes Seitenstück, in seinem
mannigfach zutage tretenden Eigensinn ihre Kehrseite zeigt, hat ihn doch eine
bedeutende Rolle spielen lassen, um so wichtiger für die evangelische Sache, als
manche evangelische Fürsten bald geneigt waren, die politischen Gesichtspunkte
über die religiösen zu stellen. Der erste Teil des Werkes, mit wertvollen Beigaben
(vor allem Briefen), nur 142 Seiten umfassend, der Johann Friedrich bis zu seinem
Regierungsantritt (1503—32) behandelt, ist schon im Jahre 1903 als Festschrift zum
400jährigen Geburtstage des Kurfürsten erschienen. Jetzt liegen der zweite und
dritte Teil vor, ersterer die Zeit bis zum Schmalkaldischen Kriege umfassend, letzterer
neben der Zeit bis zum Tode eine Charakteristik des Landesherrn vmd die 229 Seiten
füllenden Aktenstücke bringend. — An den Hof des treuen Katholiken vom Hause
W^ettin führt uns 0. Giemen (3766) mit seiner Biographie Alexius Chrosners,
des evangelischen Hofpredigers Herzog Georgs. Der schwierigen Stellung, die er auf
sich genommen, war Alexius nicht gewachsen. Wir wollen ihn entschuldigen, wenn
er in den drei Jahren, die er von 1524—27 in Dresden wirkte, bei seiner evangelisch
genannten Predigt weitgehende Rücksichten auf seinen Herrn genommen hat. Nichts
aber entschuldigt ihn darin, dass er später einige seiner Dresdener Predigten ver-
öffentlichte und dabei, um ihnen einen echt lutherischen Charakter zu geben, vor
Täuschung nicht zurückschreckte. Es ist Cl.s P^inderglück gelungen, die Original-
handschriften der ursprünglichen Predigten beizubringeii, die Chrosner als offenbaren
Betrüger entlarven. Ein Hauptwert der Veröffentlichung hegt darin, dass sie Herzog
Georg, der Chrosner des Betruges beschuldigte, gegen den Vorwurf der Verleumdung
rechtfertigt. — E. Heyck (3767) behandelt den Maler der Wittenberger, Lukas
Cranach, oder richtiger seine Werkstatt. Denn der Name Cranach ist ein Sammel-
name, der Bilder sowohl des Vaters wie seiner beiden Söhne, wie auch anderer nach
seiner Anleitung malenden Meister deckt Auch H.s Monographie geht deshalb nicrit
an der Aufgabe vorüber, die ,, echten" Cranachs festzustellen, dabei vor allem aut
I". lOhrs, Luther und die Reformation. 653
E. Flechsig-s „Cranachstudien" (1900) sich stützend; 103 durchweg treffliche Illu-
strationen beleben den Text. — N i k. Müller (3764) hat längst in der En\ägung,
dass das Wittenberg- Luthers in vieler Beziehung noch eine terra incognita ist, die
Geschichte der Stadt im weitesten Sinne des Wortes zu erforschen begonnen und
das Quellenmaterial gesammelt. Jetzt teilt er aus diesem in den Publikationen zur
Wittenberger Bewegung 1521/2 mit, was zur Beurteilung jener Bewegung von Wert
ist, durch den Streit Barges und Müllers (s. oben N. 3667—71), der vor allem auch
um letztere sich dreht, dazu veranlasst. Wir werden auf die Publikationen, die noch
nicht abgeschlossen sind, zurückzukommen haben. — F. R. Alberts (3768) Mit-
teilungen aus dem Briefwechsel Heinrichs von Einsiedel betreffen Differenzen zwischen
ihm und Georg von Sachsen bei Besetzung der Gnandsteiner Pfarre, sowie Ver-
handlungen über die Berechtigung der Frondienste und über die Kirchenzucht.
Benutzt "sind dabei Handschriften in der Ephoralbibliothek in Grimma, die, aus
Einsiedelschem Besitz stammend, von Kapp für seine „Kleine Nachlese nützlicher
Reformations-Urkunden" (Leipzig 1727—33) benutzt worden sind; ergänzt sind sie
durch Urkunden aus dem Schlossarchiv zu Priessnitz bei Borna, aus dem Gnand-
steiner Burgarchiv und aus dem Hauptstaatsarchiv in Dresden. A. benutzt diese
Urkunden indessen nur für seine Darstellung und katalogisiert sie. Hinsichtlich der
bei Kapp oder sonst schon an leicht zugänglicher Stelle gedruckten war diese
Behandlung selbstverständlich; mindestens die noch gar nicht gedruckten Urkunden
hätte man jedoch gerne wiedergegeben gesehen. Namentlich ist der Titel des Buches
bei jener Behandlung missverständlich. — G. B e r b i g s (3773) Spalatiniana teilen
aus den handschriftlichen Schätzen der Universitätsbibliothek in Jena mit: 1. Spalatins
Beschreibung seines Lebens, 2. kurze annalistisch gehaltene Daten aus Friedrichs des
Weisen Regierungszeit, 3. Ephemerides, schon mit dem Jahre 1480 beginnend und
bis 1544 reichend; ausserdem einige Stücke vermischten Inhalts aus dem Nürnberger
Veit Dietrich-Kodex, dessen Nutzbarmachung für die Reformationsgeschichte anderen
Behauptungen gegenüber B. noch einmal ausdrücklich als sein Verdienst in Anspruch
nimmt, und einige kleine Spalatin betreffende Ergänzungen aus dem Koburg-Gothaer
Staatsarchiv. — Hingewiesen sei hier noch auf zwei nicht im bibliographischen Ver-
zeichnis aufgeführte Werke. E. Dresbach (Reformationsgeschichte der Grafschaft
Mark. Gütersloh, C. Bertelsmann. 1909. XX, 519 S. M. 6,00) beschreibt zur Erinnerung
an die 300jährige Verbindung der Mark mit Preussen die märkische Reformations-
geschichte. Nach einem umfassenden Überblick über die bürgerlichen und kirch-
lichen Verhältnisse der Grafschaft vor der Reformation (S. i — 114) teilt er den
eigentlichen Stoff seines Buches in vier Abschnitte: 1. das Vordringen der Reformation
bis zum Tode Herzog Johanns IIL (1539); 2. Sieg der Reformation bis zum Aus-
sterben des Fürstenhauses (1609); 3. Entwicklung während des Erbfolgestreites und
endgültiger Reformationsvergleich (1672); 4. innere Ausgestaltung und Leben der
erneuerten Kirche. In mehr als einer Hinsicht ist die Reformationsgeschichte des
behandelten Gebiets besonders anziehend. Einmal hat sich hier die evangelische
Neuordnung frei aus den Gemeinden heraus entwickelt, hat zunächst der humanistisch
gerichteten Regierung gegenüber sich durchgesetzt und dann (seit 1567) gegen die
katholische Reaktion sich behauptet. Sodann haben wir hier ein Nebeneinander des
reformierten und lutherischen Bekenntnisses, auf dem Boden des ersteren Ausbildung
synodaler Ordnungen, die dann auch auf lutherischen Boden übergehen, und neben
heftigen Differenzen durch die Verhältnisse gebotenen Ausgleich. Endlich verleiht
die wechselnde politische Lage der Geschichte hier einen besonders bewegten
Charakter. Das Buch, das ausser zahlreicherem gedruckten auch archivalisches
Material benutzt hat, ist sorgfältig gearbeitet und anregend geschrieben. — Auch
V. V e e c k s Buch (Geschichte der reformierten Kirche Bremens. Bremen, Gust.
Winter. 1909. VIII, 319 S. M. 5,00), das die Geschichte der bremischen reformierten
Kirche mit besonderer Betonung der Zeit von 1575—1850 behandeln will, gehört mit
seinem ersten Teil der Zeit der Grundlegung und Entwicklung der Lehre und Ver-
fassung, der Reformationsgeschichte an. Zeigt der Eingang der Reformation in
Bremen auch nicht gerade charakteristische Züge — höchstens dass die Bremer
Kirchenordnung von 1534 eine selbständige Stellung unter den evangelischen Kirchen-
ordnungen einnimmt — , so hat im weiteren Verlauf der Reformationsgeschichte
Bremen oft genug die Augen auf sich gezogen. Der Hardenbergische Streit um
das Abendmahl hat weithin die Gemüter erregt. Dann haben die Ablehnung der
Konkordienformel und der Übergang vom lutherischen Bekenntnis zum Calvinismus
mancherlei Stürme hervorgerufen. Allein die Namen der Männer, die damals in
Bremen gewirkt, Marcus Meningius, Jodocus Glanaeus, Christoph Pezelius, genügen,
um an die Rolle zu erinnern, die die alte Hansastadt in den religiösen Bewegungen
der Zeit gespieh. V., dessen Darstellung auf die Akten des bremischen Ministeriums
und des Staatsarchivs sich stützen konnte, ist überall ein zuverlässiger Führer. —
50*
654 F. Cohrs, Luther und die Reformation.
W ü r 1 1 e m b e r g-. Ein monumentales Werk hat T. S c h i e s s (3776) einst-
weilen zum Abschluss gebracht, indem er den Briefwechsel der Brüder Ambrosius
und Thomas Blaurer bis zum Jahre 1548, ihrer Vertreibung- aus Konstanz, vorlegt.
Erfreulicherweise hat die Historische Kommission des Grossherzogtums Baden sich
entschlossen, die grossartige Briefsammlung nunmehr noch über den zunächst an-
genommenen Zeitpunkt hinaus bis zum Tode der beiden fortzusetzen. Wir bekommen
damit für die süddeutsche und schweizerische Reformationsgeschichte ein Quellen-
werk, das sich den besten an die Seite stellen wird. Denn teils schon wegen der
Lage von Konstanz, vor allem aber wegen der autoritativen Stellung, die die Brüder
Blaurer im südlichen Reformationsgebiet einnahmen, ist es selbstverständlich, dass
alle irgendwie bedeutsameren Vorgänge im Süden in ihrem Briefwechsel eine Stelle
und oft genug eine ganz besondere Beleuchtung finden. Man vergleiche z. B., welche
Beurteilung der Tag von Schweinfurt und der Frankfurter Anstand bei ihnen
erfährt. Aber weit hinaus über ihr nächstes Gebiet reichen ihre Interessen; auch
der Norden Deutschlands findetj^reiche Berücksichtigung, neben dem vielbesprochenen
Wittenberg auch Braunschweig, Hamburg, Lübeck, I^üneburg, Bremen und andere.
Ja, französische und englische Verhältnisse finden ihre Stelle. Melanchthon erscheint
auch mehrfach als Briefschreiber und Adressat, zuletzt im Jahre 1537, Luther nicht.
Durchweg sind die Briefe in extenso wiedergegeben, nur unwichtige Mitteilungen
erscheinen in Regestenform. —
Österreich. Von J. Mathesius' (3782) von G. L o e s c h e in den letzten
Jahrzehnten herausgegebenen ausgewählten Werken liegt der erste Band, die Leichen-
predigten enthaltend, jetzt in zweiter Auflage vor, ein Erfolg, den der Pierausgeber
vielleicht selbst nicht erwartet hatte. Er erklärt sich wohl zum Teil aus dem Inter-
esse, das die alte evangelische Bewegung jetzt wieder in Böhmen findet, zum Teil
aber auch aus der innigen, treuherzigen Art dieser Predigten, die ohne weiteres an-
zieht. Die Ausgabe, die auf den Urdruck von 1559 zurückgeht, ist vorzüglich. —
Schweiz: Allgemeines. Der erste Band von E. E g 1 i s (3784)
schöner Reformationsgeschichte der Schweiz ist zugleich ein Denkmal des entschlafenen
Verfassers. Sein Freund und Mitarbeiter G. F i n s 1 e r hat die Herausgabe besorgt.
Für den zweiten Band liegen Vorarbeiten vor, die aber noch nicht geordnet sind, so
dass die Fortsetzung des trefflichen Buches immerhin in Frage steht. Auch der vor-
liegende Band lässt die letzte ordnende Hand mehrfach vermissen; vielleicht hätte
der Herausgeber um der Einheitlichkeit des Werkes willen die Pietät etwas mehr
zurückstellen können. Die Anlage des Buches, das nur bis 1525 reicht, ist eigenartig.
In der Einleitung eine allgemeine Übersicht über die Verhältnisse gewährend, die
die Reformation vorfindet, wendet es sich dann den eijizelnen Territorien zu, diese
zunächst unter dem Gesichtspunkt der vorwärtsdrängenden Reformation, dann der
hemmenden Intervention behandelnd. Wiederholungen sind dabei unvermeidlich, so
dass es doch die Frag-e ist, ob E. sein Buch ganz so gelassen hätte, das bei Ver-
meidung dieser formalen Mängel noch mehr des Meisters würdig gewesen wäre. —
Die in Basel angebahnte Trennung der Kirche vom Staat hat R. Luginbühl (3785)
veranlasst, in einem fesselnden Vortrag die Gründungszeit der Baseler Staatskirche
zu behandeln; er kommt dabei zu dem Resultat, dass trotz aller Mängel auf dem
europäischen Kontinent wenigstens die Staatskirche das absolut notwendige Durch-
gangsstadium zum Freikirchentum gewesen ist, das nun hier und da sich anbahnt. —
Vorwiegend aus der Simlerschen Briefsammlung in Zürich veröffentlicht zunächst zur
Geschichte der Reformation in der Schweiz und in Polen, dann weiterhin zur Ge-
schichte des ünitarismus Th. Wotschke (3786) ein reiches Quellenmaterial. Der
von ihm dargebotene Briefwechsel, der auf den engen Zusammenhang der klein-
polnischen Kirche mit den Schweizern neues Licht wirft, reicht von 1546 bis 1583
und zeigt neben den altbekannten auch zahlreiche neue Namen. Dass die schon an
leicht zugänglicher Stelle gedruckten Briefe, z. B. die im Corpus Reformatorum ver-
öffentlichten Briefe Calvins, dabei nur in Regestenform erscheinen, ist zu billigen.
Dagegen hätte man die bisher nur in Zeitschriften veröffentlichten Briefe, z. B. N. 2,
26, 28 usw., hier gerne noch einmal abgedruckt gesehen. Auch hätte man die ganze
Einrichtung des Briefwechsels noch etwas bequemer und das Register noch etwas
genauer, wenigstens neben dem vorhandenen noch ein Verzeichnis der Briefschreiber
und Adressaten, gewünscht. ~ In vortrefflicher Weise führt T h. W o t s c h k e s (3834)
kleiner Artikel zur Calvin-Feier in die von ihm selbst publizierten Schätze ein. —
Hulder eich Zwingli. Von PI. Zwingiis (3791) Werken liegt der
zweite Band abgeschlossen vor, enthaltend: Auslegen und Gründe der Schlussreden;
Von göttlicher und menschlicher Gerechtigkeit; Quo pacto ingenui adolescentes formandj
sint; De canone missae epichiresis; Vortrag und Gutachten betreffend die Reformation
des Stifts; De canone missae libelli apologia; Eine kurze christliche Einleitung; Die
Akten der zweiten Disputation; Ratschläge betreffend Messe und Bilder, alles Schrnten
F. C o h r s , Luther und die Reformation. 055
und Urkunden aus der zweiten Hälfte des Jahres 1523. Im siebenten Bande beginnt
der Briefwechsel zu erscheinen. — E. Eg-l is (3793) Bericht über diese neue Zwing-li-
Ausgabe gibt zugleich Nachricht von früheren Ausgaben, deren bisher drei veranstaltet
wurden, zum erstenmal bald nach Zwingiis Tode die Briefe 1536, die übrigen Schriften
1545; dann 1581; und dann die bisher noch benutzte Ausgabe von Schuler und
Schulthess 1828-42. —
J. Calvin: Bibliographisches und Sammelwerke. Das 400jährige
Gedächtnis des Geburtstages Calvins hat eine reiche Literatur über ihn herv^orgerufen.
Die gesammelten Calvin-Reden (3796) sind trotz ihrer Verschiedenheit eins darin, dass
sie auf Calvins bis in die Gegenwart fortreichenden Einfluss hinweisen. P. Wernle
bekennt, dass jeder ernsthafte Rückblick auf Calvin uns aus dem Gefühl des Fort-
geschrittenseins aufrütteln und bescheiden stimmen müsse; G. Reichel zeigt ihn als
Vorbild rechter religiöser Begeisterung, E. Simons als nachahm.enswerten Schöpfer
tätiger Gemeinden; H. von Schubert fragt nach dem Mass calvinistischen Einschlags
dabei, wenn wir heute überall der inneren Gesetzmässigkeit der Dinge vertrauen;
und K. H o 1 1 sagt geradezu, soweit man die Linien von Calvin aus vorwärts ziehe,
immer erscheine er noch als der die Entwicklung beherrschende Mann. S. E c k
endlich feiert ihn als den, der das Beste dazu getan, wenn der Protestantismus vor
drohender Vernichtung bewahrt worden ist. —
Gesamtdarstellungen. Fast alle hierher gehörigen Erscheinungen
gleichen sich darin, dass sie neben dem möglichst aktenmässig geschilderten Lebens-
gang Calvins auch Beurteilungen bringen. Letztere ergänzen sich gegenseitig.
C. M i rb t (3811) beurteilt Calvins Persönlichkeit und findet das Entscheidende darin,
dass er die reformatorischen Kerngedanken selbständig verarbeitet und eigenartig zu
einem Ganzen weitergebildet und aus diesem seinem Christentum die Kraft geschöpft
und die Normen genommen hat für sein ganzes Handeln. — H. Diener- Wyss
(3806) zergliedert Calvins Charakter und rühmt vor allem seinen unerschütterlichen
Glauben, seine tiefe Demut und seine Gewissenhaftigkeit, erkennt ihn trotz seiner
alttestamentlichen Strenge als einen Jünger Jesu, trotz seiner Reizbarkeit als nach-
sichtig bei persönlichen Beleidigungen und frei von Herrschsucht, freundlich im
Umgang und auf treue Freundschaft angelegt. — W. C. Bach (3802) erinnert an
Bungenei-s Ausspruch: Calvin ist Christ, nur Christ! — A. Lang (3810) urteilt, dass
in Calvin neben Luther ein neuer, umfassend angelegter und eigenartig* sich ent-
faltender Frömmigkeitstypus sich darstelle, der an sich selbst gemessen und aus sich
selbst heraus verstanden sein wolle, der seine Mängel, aber doch auch seine grossen,
für die evangelische Christenheit unersetzlichen Vorzüge habe. — A. Baur (3801)
führt die Parallele mit Luther im einzelnen aus. Der Leidenschaftlichkeit Luthers
stellt er Calvins Selbstbeherrschung, dem Munde, der reden muss, wes das Herz voll
ist, den kräftigen wissenschaftlichen Trieb, dem Lutherschen Gefühls- und Gemüts-
leben den Calvinschen Ernst und endlich dem Mann aus dem Volke und im Volk,
dem Gatten, Vater und Freund die klar bewusste Herrschergestalt gegenüber, vor
deren Majestät sich die l'mgebung verehrungsvoll gebeugt habe. — A. Bossert
(3804) beurteilt den Humanisten, den Redner und Schriftsteller. Wenn er gewollt
hätte, hätte Calvin einer der grössten Humanisten seiner Zeit sein können, ja, es
scheine, als ob dies sein Jugendtraum gewesen sei. Als Redner habe er mit kraft-
voller Kürze des Stils eindringliche Geschlossenheit verbunden, als Prosaist gehöre
er unmittelbar vor Pascal. — Auch der von W. Conrad (3805) zu Calvins Ge-
dächtnis zusammengestellte Volksabend bietet im wesentlichen ein Lebensbild des
Gefeierten, das dramatische Vorführungen besonders charakteristischer Szenen unter-
brechen. Nur einmal kommt Calvin selbst zu Worte durch sein zum ^, Januar 1541
gedichtetes Triumphlied auf den Sieg Christi, das C, die Hexameter des Originals
bewahrend, verdeutscht hat. Etwas wirklich Volkstümliches ist aber auch damit
nicht geboten. —
Charakteristiken und Festreden. Die Charakteristiken Calvins
münden unwillkürlich aus in Charakteristiken der von ihm benannten Konfession.
Dabei reichen F. W. B r e p o h 1 (3814), C. H. C o r n i 1 1 (3815) und G. v o n S c h u 1 1 -
hess-Rechberg (3824) dem Calvinismus entschieden vor dem Luthertum die
Krone. B. macht sich Treitschkes Wort zu eigen, dass der Calvinismus „der beste
Protestantismus" sei; er habe die Entwicklung unseres heutigen freien Staatslebens
veranlasst, und nicht zum wenigsten sei es sein Verdienst, wenn heute in allen
protestantischen Ländern jeder nach seiner Fasson selig werden könne. Deshalb,
weil der Calvinismus, indem er einheitliche Sinnesrichtung der Gläubigen über die
durch äussere Organisationen etwa veranlassten Trennungen zu stellen wisse, „die
Frömmigkeit der Einheit" sei. C. sieht in dem Gesetz vom 10. September 1873,
der Rechtsgrundlage der gegenwärtigen Preussischen Landeskirche, das offene
Eingeständnis des Sieges der reformierten Geraeindekirche über die lutherische
656 F. C o h r s , Luther und die Reformation.
Pastorenkirche. Und Sch.-R. betont vor allem die unvergängliche Bedeutung des
vielgeschmähten Prädestinationsgedankens, in dem neben der religiösen Idee von der
Gnade als dem einzigen ewigen Halt der Seele auch die sittliche Idee beschlossen
liege, dass jede Persönlichkeit einen unbedingten Wert habe. — Dagegen ist nach
M. von Eng-elhardt (3817) das Wesen des Christentums im Luthertum besser
erreicht. Niemand werde sich dem unmittelbaren Einfluss entziehen können, dass
Calvin Gott vorwaltend als den Herrn, Luther dagegen ihn als den Vater auffasse,
oder dass Calvin in dem Vaternamen Gottes vorzugsweise die Autoritätsstellung,
Luther dagegen die Liebesgesinnung und die Gnade Gottes ausgedrückt finde. —
Unter denen, die mit kleineren Artikeln J. Calvins (3831) Gedächtnis geehrt haben,
geben H.Becker und P, Mehlhorn vorwiegend Lebensskizzen; Th. Kapp stein
leitet die Formen unserer modernen Verfassungen, die Parlamente, geschichtlich auf
die Presbyterial- und Sj'nodalordnung des reformierten Protestantismus zurück;
W, Schlatter rühmt noch einmal Calvins ideales Lloffen und Ringen nach Einheit;
E. Grützm achers Artikel aber ist ein Beweis, wie verschieden doch manches unter
verschiedener Betrachtung sich darstellt. Sinn für Natur und Kunst spricht er Calvin
ab und zeiht ihn leidenschaftlicher Heftigkeit, des Zorneseifers und der Ungeduld,
damit kräftig abweichend von der unter N. 3806 erwähnten Charakteranalyse. Doch
hindert ihn alle Kritik nicht, anzuerkennen die Majestät des Glaubens und der Liebe,
die in Calvin regierte, der keine Aufgabe zu gross war, wenn es sich um Gottes Ehre
handelte, die im Dienst der Brüder sich rastlos aufopferte und auch die strengen
Mittel nur gebrauchte, um sie dem ewigen Heil der Brüder dienstbar zu machen. —
E. Troeltsch (3830) hofft von der Calvin-Feier, dass sie auch den Politikern und
Volksfreunden ein Antrieb sein werde, der Bedeutung der religiösen Kräfte für die
sie beschäftigenden Fragen nachzudenken. —
Biographisches. F. Barth (3836) urteilt, dass die Verbrennung
Servets den Calvinismus aufs stärkste kompromittiert und den Katholiken, denen
damit Calvin seine Christlichkeit hätte beweisen wollen, gerade die beste Waffe zur
Verfolgung' der Hugenotten in die Hand gedrückt habe; sie erkläre sich als Folge
eines Restes katholischer Frömmigkeit bei Calvin; nicht das Evangelium, sondern
die kirchliche Sitte und das Dogma hätten jenes Opfer erheischt. Deshalb gelte es,
den rechten Weg zu Gott zu suchen, der gefunden werde auf dem Wege nicht der
Formeln, sondern der Lebenserfahrungen. — E. vonMoeller (3835) ist, durch
die Calvin-B'eier und durch das dadurch auch wieder wachgerufene Gedächtnis Servets
veranlasst, den Spuren eines anderen Antitrinitariers, des J. P. Alciat, nachgegangen,
der auch eine Zeitlang in Genf sich aufgehalten, hier mit Calvin in Konflikt geraten
und schliesslich aus Genf verbannt worden ist. Er hat wie andere seines Sinnes ein
unruhiges Wanderleben geführt und scheint 1586 noch in Polen aufgetaucht zu sein. —
Briefe. Unstreitig die bedeutsamste Gabe, die uns die Calvin-Feier beschert
hat, ist eine treffliche Auswahl aus J. Calvins (3838) Briefen, von R. Schwarz ins
Deutsche übertragen. Mit Recht spricht G. Wustmann in seiner sehr lesenswerten
Anzeige, die einer einleitenden Einführung gleichkommt, es aus, dass uns hier
Calvins Lebenswerk in wahrer Vollständigkeit, Echtheit und Anschaulichkeit vor
Augen geführt wird. Die Briefe sind nicht tendenziös ausgesucht, sie wollen uns
nicht die Schwächen des grossen Mannes verhüllen. Sie verbergen nicht seine
düstere Strenge und seine leidenschaftliche Heftig^keit, sie zeigen aber auch, dass
Calvin immer nur dort in den Kampf eintritt, wo er überzeugt ist, die Wahrheit ver-
fechten und die Sache Gottes führen zu müssen, und dass dabei oft in ergreifender
Weise tiefes Verlangen nach Frieden ihn erfüllt. Sie zeigen uns Calvin in seinem
Riesenfleiss und in seinem Einheitsstreben — überall den wahrhaft grossen Mann.
Von den erhaltenen etwa 1250 Briefen Calvins werden 759 uns im ganzen dar-
geboten, über die treffliche Register orientieren, die neben Daten und Adressaten
der Briefe auch ganz kurz ihren Inhalt angeben. Der erste Band umfasst 389 Briefe
und reicht bis 1553, vor allem die Genfer Kämpfe uns vor Augen führend. Der
erste Brief, der mitgeteilt wird, stammt aus dem Jahre 1531, ist an Fr. de Connau
gerichtet und zeigt Calvin als Teilnehmer an einer juristischen Fehde. Der zweite
Band setzt in einer der schwersten Zeiten des Reformators ein, da sich zu der
unsicheren inneren Lage und den immer gleich trostlosen Verfolgungsberichten aus
Frankreich die Kunde vom Zusammenbruch des englischen Reformationswerks
gesellte. Er zeigt Calvin vor allem in der Verfolgung seines Hauptzieles, der
Einigung des Protestantismus. Nach allen Enden der protestantischen Welt laufen
von Genf aus die Fäden. Immer mehr verdient das Werk den Titel: „Reformations-
geschichte, in Calvins Briefen dargestellt." Der letzte Brief, geschrieben am 2. Mai
1564, ist Calvins Abschiedswort an Farel. Am 27. Mai 1564 ist er gestorben. —
T ä u f e r t u ra. L. K e 1 1 e r (3839) gibt seiner Genugtuung darüber Ausdruck,
dass das Ziel, das er bei seiner wissenschaftlichen Arbeit sich gesteckt, eine
I'. r. eh mann, Humanisten und Neulateiner. 657
gerechtere Beurteilung des Täufertums herbeizuführen, im wesentlichen erreicht sei,
indem eine Anzahl gerade der angesehensten Kirchenhistoriker, vor allem nach
E. Troeltsch' Vorgang, anerkenne, dass gerade die täuferischen Richtungen es
gewesen, die das Ende der mittelalterlichen Kulturidee bewirkt, an die Stelle der
staatlichen kirchlichen Zwangskultur die moderne freie individuelle Kultur gesetzt
und mit ihrer religiösen Macht der modernen Freiheit die Bahn gebrochen haben. —
Humanisten und Neulateiner.
(II, 7 = X. 3S+4— 3999.)
Paul Lehmann.
Allgemeines und Bibliographisches. — Gesamtdarslellangen. — Lokale Geschieht«. — BriefgaminloBgen. — Der
FrUhhnmaiiisinns. — Erasmns. — U. yon Hntten. — Andere Hamanisten. — Kenlateinische Dichtung: Lyrik nad Epik; Dramatik. —
Allgemeines und Bibliographisches. Grössere Arbeiten zur
Charakteristik von Renaissance und Humanismus im allgemeinen liegen nicht vor.
Klein in der Ausdehnung-, aber gross und reich in der gedanklichen Ausführung ist
K. B r a n d i s (3844) anregende Studie über das Aufkommen des Wortes und
Begriffes ..Renaissance'-. — Zu den in der Bibliographie genannten Literaturberichten
(3^8, 3849) sei als viel wichtiger noch hinzugefügt R. Wölk ans Abschnitt über
Unterrichts- und Bildungswesen im Zeitalter des Humanismus (MGESchö. Beiheft 19,
S. 85—112), wo auch über den Humanismus des Auslandes mit Sachkenntnis
berichtet ist. —
Auch 1908/9 hat man sich — mit gutem Grunde — fast ganz auf Einzel-
untersuchungen beschränkt. Von den Gesa rat dar Stellungen kann ich
G. Manacordas (3850) schon 1907 erschienene Geschichte der lateinischen
Dichtung in Deutschland „durante il rinascimeuto" nur als vielversprechend er-
wähnen. Leider habe ich sie nicht zu Gesicht bekommen. — H. E. Spingarns
(3853) Geschichte der literarischen Kritik scheidet deshalb aus, weil sie auch in der
vorliegenden neuen Auflage (die erste Ausgabe erschien 1899) Deutschland gar
nicht l)erücksichtigt und überhaupt nicht sehr tief geht. — Wertvoller ist das Buch
von J. E. Sandys (3852). Im Rahmen seiner Geschichte der klas.sischen Studien
behandelt der gelehrte, belesene Engländer auch die Förderung der Altertums-
wissenschaften durch Deutschland und die Deutschen. Zwar wird man enttäuscht
werden, wenn man eine grosszügige, originelle Durchdringung und Darstellung er-
wartet. Die Hauptlinien der Entwicklung hätten schärfer herausgearbeitet werden
können, auch brauchte die Charakteristik der führenden Persönlichkeiten nicht auf
der Oberfläche zu bleiben, wie es oft, z. B. bei Erasmus, geschieht. Immerhin aber
ist mit Dank anzuerkennen, dass wir in S.s Werk ein im allgemeinen zuver-
lässiges Hilfsmittel zur Orientierung bekommen haben. — Über die Bedeutung eines
einzelnen antiken Schriftstellers für die Renaissance, über den Einfluss Ciceros, lesen
wir feinsinnige Bemerkungen in Th. Zielinskis (3855) Buch, das bereits in der
zweiten Auflage vorliegt. — B. M a y (3851) würdigt, ohne eigentlich neue Gedanken
oder Tatsachen zu bieten, in drei Kapiteln seines — nicht druckfehlerarmen —
Büchleins die Ideen des Humanismus von der Mädchenerziehung. Eigenes boten
Vegius, Vives und Erasmus nur in der Forderung besserer geistiger Ausbildung,
eine gründliche Änderung bahnte erst Luther an. — Wer lebhaftes Interesse an der
neulateinischen Poesie Deutschlands und Hollands hat, wird es mit Freude be-
grüssen, dass Erich Schmidt mit Unterstützung der Berliner Akademie einen Teil
der von Ad. Schroeter (3854) halb druckfertig hinterlassenen Studien zugänglich
gemacht hat. Mit selten zu findendem Verständnis charakterisiert Seh. die
Dichtungen des C. Celtes, P. Lotichius, G. Sabinus, J. Stigelius, J. Secundus,
H. Grotius, J. Posthius — den ich vor Grotius gestellt hätte — und C. Barthius;
namentlich hat den Verfasser das Erotische in den Gedichten angezogen, und in der
Erfassung und Behandlung dieser Eigenheiten liegt Sch.s Hauptstärke. Mancher
könnte aus diesen Untersuchungen ersehen, dass, nicht nur relativ genommen, viel
Bemerkenswertes, viel echte Poesie in den lateinischen Dichtwerken des 16. und
17. Jahrhunderts steckt. —
LokaleGeschichte. Wenn wir mit demjenigen deutschen Lande beginnen,
das zuerst von den Wellen der Renaissance bespült worden ist, mit Böhmen, so haben
658 P. Lehmann, Humanisten und Neulateiner.
wir zuerst A. N o v ä k s (3857) und A. T r u h 1 ä r s (3858, 3859) Arbeiten zu nennen,
die ich mangels Kenntnis der tschechischen Sprache leider nicht habe lesen können.
Nach R. Wolkans Urteil (MGESchG. Beiheft 19, S. 112) zeichnet sich das von T. be-
gonnene, von Abel bis Cancabicus reichende Werk (3858) über die Humanisten
Böhmens und Mährens durch sorgfältige bibliographische Zusammenstellungen aus. —
Eine beachtenswerte Einführung in Ciceros Schrift „De oratore", die von dem Böhmen
J. Cocinus a Cocineto (f 1610), einem Schüler des Strassburger Pädagogen Jakob
Sturm, im Jahre 1578 verfasst ist, hat R. Schmertosch gut erläutert (3916) und
herausgegeben (3917). — Dank der Nähe Wiens hielt der Humanismus schon in der
Mitte des 15. Jahrhunderts seinen Einzug ins Chorherren stift Klosterneuburg. Wie
B. Gern Ik (3866) zeigt, sind die besonderen Förderer die Chorherren Job. Schwarz
(f 1453) und Wolfg'ang Winthager gewesen. Ein Zeuge ihrer humanistischen Be-
strebungen ist der Kodex der Klosterneuburger Stiftsbibliothek, der von Winthagers
Hand die Komödien des Terenz mit Kommentar und Verteidigung ihrer Lektüre und
der Klassiker überhaupt sowie ein Trostschreiben Wilhelms von Savona an Winthager
über den Tod des J. Schwarz enthält. Die wesentlichen Stücke sind von C. ver-
öffentlicht. — Über die schlesischen Humanisten hat wiederum G. Bauch (3860) in
seiner ergiebigen W^eise gearbeitet. Aus seiner Geschichte des Breslauer Schulwesens
sei das dem Humanismus gewidmete zweite Buch herausgehoben. Zuerst berichtet
der Verfasser, wo die Quellen für die neue Strömung in Breslau flössen (Italien,
Krakau und auch Leipzig und Erfurt), und welche Männer die Führer und Vertreter
der Bewegung waren. Das Eindringen des Humanismus in die Breslauer Schulen
im 15, Jahrhundert Hess sich bei der Spärlichkeit der Quellen nur für die Latein-
schule beim Dom und bei der Pfarrkirche St. Elisabeth feststellen. Dass es erst nur
ein unbeholfenes, zaghaftes Tasten nach den "Zielen war, ist eine Beobachtung, die
wir naturgemäss nicht nur im Hinblick auf Breslau und Schlesien machen können.
Eine eigene Plochschule hatten die Breslauer einstweilen nicht, aber immer reger
bezogen sie, durch heimatliche Stipendien und dergleichen tatkräftig unterstützt, die
auswärtigen Universitäten. Jedoch der Versuch, der im ersten Jahrzehnt des 16. Jahr-
hunderts gemacht wurde, eine städtische Universität in Breslau selbst zu gründen,
misslang. Auf die Entwicklung der Lateinschulen hatte dieses Intermezzo kaum
einen merklichen Einfluss. Es lag hauptsächlich an den leitenden Persönlichkeiten,
dass, als die Reformation begann, die städtischen Schulen heruntergekommen waren,
während die Domschule blühte. Wie immer ist B.s Abhandlung überaus wertvoll,
in den Einzelheiten sehr sorgfältig und reichhaltig, fast zu reich, die stilistische Be-
wältigung hat darunter gelitten. — Auch G. Bauchs (3867) Mitteilungen zur Liegnitzer
Schulgeschichte verdienen volle Beachtung. — Zum Teil auf Bauchs Vorarbeiten
fussend, jedoch nicht ohne eigene Forschung, bietet P. Thierse (3872) in der
Einleitung zu seiner Studie einen vortrefflichen Überblick über den schlesischen
Humanismus. Im Hauptteil seiner Schrift legt er sorgsam und gewandt dar, wie sich
in Schlesien gerade durch die Humanisten ein deutliches Nationalgefühl entwickelte.
In Grenzländern erwacht die Vaterlandsliebe zumeist frühzeitig. Jedoch Hess es das
Mittelalter mit seinen universalistischen nivellierenden Tendenzen weder im Osten
noch im Westen Deutschlands lange nicht dazu kommen; noch am Ende des 15. Jahr-
hunderts empfand man in Schlesien kaum einen Gegensatz zu Polen. Bald jedoch
spricht sich in verschiedenen lateinischen Panegyrici auf Schlesien die bewundernde
und verteidigende Liebe wenigstens für die engere Heimat aus. Daraus entwickelte
sich dann bei verschiedenen schlesischen Humanisten ein starkes Gefühl für die
Unterschiede der Deutschen von anderen Nationen und für des eigenen grossen
Vaterlandes Ehre, und neben dem Ideal des weltbeherrschenden Kaisertumes erwachte
in ihnen die Sehnsucht nach einem national-deutschen Königtum. Auch die Refor-
mation wurde in ihren Anfängen von den schlesischen Humanisten vom nationalen
Standpunkte aufgefasst. — Eine gute zusammenfassende Behandlung der huma-
nistischen Leistungen auf bayerischem Boden gibt M. D o e b e r 1 (3856). Viel konnte
im Rahmen einer knapp gehaltenen Entwicklungsgeschichte Bayerns jiatürlich nicht
geboten werden, so dass man auch fernerhin meist noch zum sechsten Bande von
S. Riezlers Geschichte Bayerns greifen wird. Aber für eine schnelle Einführung
eignet sich D.s Abriss vorzüglich. Etwas Missliches hat es immerhin, die Dar-
stellung des Humanismus auf ein Land wie Bayern beschränkt zu sehen, das in der
Geistesgeschichte, zumal damals, kein Gebiet "für sich bildete. — Wenn ein Ort
Deutschlands lebhaft an die italienischen Hochsitze des Humanismus erinnert, so tut
es Heidelberg. All die mannigfaltigen geistigen Bestrebungen des Renaissancezeit-
alters werden hier seit der Mitte des 15. Jahrhunderts aufgenommen, immer an das
italienische Vorbild erinnernd und doch in vielem deutsch. Peter Luder, Mathias
von Kemnat, Johann von Dalberg, Rudolf Agricola, Johann Reuchlin, Konrad Celtes,
Johann aus Trittenheim, Werner Themar, Jakob WimpfeHng, schüesslich Simon
P. r^ e h m a n n , Humanisten und Neulateiner. 659
Grynaeus, Sebastian Münster und viele andere; fast alle Typen der Humanisten sind
hieV vertreten: der fröhliche Wandervog^el wie der ernste Bücherwurm, der sanges-
und lebenslustige Dichter wie der gelehrte Forscher, der reiche Mäzen und der stets
geldbedürftige Schlucker, der begeisterte Freund Italiens wie der Deutschlands Ruhm
preisende, Deutschlands Ehre wahrende Geschichtschreiber. Diese wechselnden
Bilder lässt J.Wille (3870) in formgewandtem Vortrag an uns vorüberziehen. —
Für die westfälische Literaturgeschichte, namentlich des 16. Jahrhunderts, fliesst eine
ungemein reiche Quelle in Hermann Hamelmanns „Illustrium Westphaliae virorum
libri sex", Lemgo 1564. Der Gattung nach gehört das Werk in eine Reihe mit jenen
literaturgeschichtlichen Kompendien, die mit Hieronymus beginnen und in Johannes
Trithemius ihren letzten grossen mittelalterlichen Bearbeiter gefunden haben. Für
Hamelmann ist ebendieser Trithemius das Hauptvorbild und für die Bearbeitung der
ältesten Zeit der Hauptgewährsmann gewesen. Die Anordnung nach Orten, die
reichhaltige Zusammenstellung der Nachrichten über die Autoren seit 1500 ist Hamel-
manns Eigentum und Verdienst. Durch Cl. Löfflers (3930) ausgezeichnete, mit
vielen sorgfältigen biographischen und bibliographischen Bemerkungen und Be-
richtigungen versehene Neuausgabe hat Westfalen damit ein unseren jetzigen An-
sprüchen gerecht werdendes Nachschlagewerk bekommen, um das manches Land es
beneiden kann. Viel weniger glücklich und zuverlässig ist Hamelmann in seiner
Rede von 1580, in der er W'estfalen das grösste Verdienst um die Wiedergeburt der
Klassiker zuweisen möchte. Ähnliche Gedanken entwickelte er 1592 in einer Streit-
schrift gegen den grossen Philologen Justus Lipsius, der sich durch einige abfällige
Äusserungen über die westiälische Kultur den Zorn der Patrioten Westfalens zu-
gezogen hatte. — Cl. L ö f f 1 e r (3863) ergänzte auch seine willkommene Abhandlung
über die Dortmunder Drucke und Drucker des 16. Jahrhunderts. — Mecklenburg
hat niemals — es sei denn durch F. Reuter in der niederdeutschen Erzählungs-
kunst — eine führende Rolle in der Literatur gehabt, in der Poesie schon gar nicht.
Das soll keineswegs heissen, es wäre wenig in Mecklenburg und von Mecklenburgern
gedichtet worden. Die treffliche Übersicht, die uns C. Schröder (3868) über die
humanistischen Poeten und Prosaiker dieses Landes im 16. und 17. Jahrhundert gibt,
bringt viele Namen, aber nur wenige von Klang. Die Universität Rostock hat
Konrad Celtes, Heinrich Boger, Hermann von dem Busche, Ulrich von Hütten, Johann
Hadus, Johann Caselius, David und Nathan Chytraeus zu den Ihrigen gezählt; ihnen
gesellen sich von anderen Wirkungskreisen bei: Andreas Mylius (f 1594), das Wunder-
kind Elias Schedius (f 1641), Johann Lauremberg. Die meisten Leistungen aber
gehen nicht über die Linie des Mittelmässigen, für den Tag Bestimmten hinaus. —
Urtsgeschichtlichen Charakter haben folgende Beiträge zur Geschichte des Schul-
wesens im Zeitalter des Humanismus: S. Mauermann (3861) gibt einen gedrängten
Abriss der Geschichte des berühmten Gymnasiums zum Grauen Kloster in Berlin,
das am 1.3. Juli 1574 im einstigen Franziskanerkloster gegründet wurde. — H. 0 c k el
(3869) bringt vornehmlich aus den Schulordnungen einige neue Nachrichten über
die Lateinschule von Nördlingen im 15. und 16. Jahrhimdert. — R. B ü 1 1 n e r (3864)
schildert die Geschichte des 1608 gegründeten Fürstlichen Gymnasiums Rutheneum
zu Gera. — Ergiebiger für unsere Forschungen ist di'e sorgfältige Arbeit von
A. Neubauer (3865) über die Gründung der protestantischen Lateinschule zu
Hornbach im Jahre 1559. Melanchthons Schulideen waren leitend, jedoch blieben
auch Sturms Bestrebungen nicht ohne deutlichen Einfluss. — E. Schwabe (3871)
erörtert in Anknüpfung an die kursächsische Schulordnung von 1580 recht interessant
die bis dahin für den lateinischen Elementarunterricht gebrauchten Lehr- und Übungs-
bücher. Radikal war noch immer nicht mit der mittelalterlichen Tradition gebrochen,
jedoch kamen die neuen Tendenzen dank dem Einfluss der Reformatoren und Sturms
sowie vor allem seiner sächsischen Jünger Adam Sieber und Georg Fabricius immer
mehr zur Geltung. — In der Scholastikermetropole Köln hat der Humanismus nie
festen Fuss gefasst. Als 1552 das sogenannte Dreikronenkolleg entstand, in dem,
ähnlich wie in Löwen, Lateinisch, Griechisch und Hebräisch gleich nachdrücklieh
nebeneinander gelehrt werden sollte, schien eine neue Zeit anzubrechen. Justus
Velsius und Jacobus Leichius arbeiteten eine wohldurchdachte Schulordnung aus, die
den veralteten Anschauungen in Köln den Garaus hätte machen können. Aber Neid
und Übelwollen brachten es dahin, dass Velsius schon 1556 aus der Stadt ver-
trieben, Leichius wenigstens vom Dreikronenkolleg entfernt wurde und die
Jesuiten ihren Einzug in die Schule halten konnten. Der Lauf der Ereignisse und
die Grundgedanken des Schulplanes sind durch Fried r. Meyer (3862) gut be-
leuchtet worden. —
Briefsammlungen. Dass die in den Bibliotheken liegenden grossen
und kleinen handschriftlichen Briefsammlungen noch immer nicht ausgeschöpft sind,
beweist von neuem T h. S i m a r s (3874) wertvolle Veröffentlichung, an der — mit
Jahresberichte flr neaere deutache LiteratnrgeBChinhte. XIX, XX x.
660 P. Lehmann, Humanisten und Neulateiner.
dem Löwenanteil — die berühmte Collectio Camerariana zu München, ausserdem die
Bibliotheken von Brüssel, Paris und Utrecht als Spenderinnen beteiligt sind. S. hat
die Stücke so geschickt auszuwählen und zu behandeln gewusst, dass man Gelehrte
wie Cornelius Valerius, Wilhelm und Theodor Canter, Ludwig Carrio, Petrus Colvius,
Abraham Ortelius, Johann Wowerius und Gottfried Wendelinus in ihren verschieden-
artigen wissenschaftlichen Interessen und persönlichen Beziehungen kennen lernt
und einen reizvollen Durchblick durch die Entwicklung des belgischen Humanismus
von etwa 1550 — 1650 bekommt. Begreiflicherweise hätte die Zahl der aus dem Brief-
wechsel dieser Leute veröffentlichten Stücke noch sehr vergrössert werden können
aus handschriftlichen (z. B. kenne ich einen Brief Carrios an Colvius in der Ham-
burger Stadtbibliothek, der gut in S.s Publikation hineingepasst hätte) wie aus
gedruckt verborgenem Material. Wer jemals ähnliche Arbeiten wie S. selbst ge-
macht oder mit Aufmerksamkeit verfolgt hat, wird sich klar darüber sein, dass
kaum genug Briefe von Forschern des 16. und 17. Jahrhunderts veröffentlicht
werden können, da in diesen Schreiben manche unbeachtet gebliebene wissenschaft-
liche Feststellung zu finden ist, und da wir die Männer jener Zeit kaum durch
andere Fenster gleich gut bei ihren Plänen, ihren Vorarbeiten beobachten können.
Das mag für viele eine selbstverständliche Erwägung sein, und doch ist der bereits im
18. Jahrhundert öffentlich geäusserte Gedanke einer Art Registrierung aller in den
verschiedensten Sammelwerken und Einzelveröffentlichungen, in Büchern und Zeit-
schriften herausgegebenen Gelehrtenbriefe, meines Wissens, noch nirgends wieder
ausgesprochen, geschweige denn ausgeführt worden, eine Arbeit, die gar nicht sehr
schwer wäre und anderen viele Mühe ersparen würde. — Auf andere wichtige
Humanistenbriefe wird in den folgenden Abschnitten hingewiesen werden. —
Der Frühhumanismus. Der deutsche Frühhumanismus umfasst,
äusserlich genommen, die Zeit etwa bis 1500, eine Epoche vorwiegend rezeptiven
Charakters. Mehr Vorläufer als Vertreter der neuen Richtung ist Nicolaus von Cues,
auf jeden Fall war er weder ein blosser Mitläufer des Humanismus noch der
Scholastik. Seiner Zeit voraus eilte er mit seinen Beobachtungen und Ansichten auf
dem Gebiete der Mechanik und Dynamik. In dem Beschluss seines Aufsatzes legt
P. D u h e m (3945) das und seinen Einfluss auf Leonardo da Vinci und Kopernikus
nochmals klar. — Dennoch aber teilte der weitblickende Kirchenmann den Hexen-
wahn des Mittelalters, wenngleich es nach C. Binz' (3919) Darstellung glaubhaft
ist, dass er auch darin etwas gesunder und milder dachte als die Mehrzahl seiner
Zeitgenossen und als mancher nach ihm. — Ein anderer Kirchenfürst, Enea Silvio
Piccolomini, der spätere Papst Pius IL, hat, obwohl weniger tief veranlagt als der
Cusanus, unmittelbarer auf die Verpflanzung des Humanismus nach Deutschland
gewirkt. Die neue gutgeschriebene Biographie von W. Boulting (3956) versagt
hier. Was er über Enea Silvio als „man of letters" sagt, genügt nicht. — Sehr
wertvoll ist die Ausgabe des Briefwechsels des Äneas Silvius, die der wohlerprobte
R. Wölk an (3957/8) zu einem Teil fertiggestellt hat. Dass hie und da sachliche
Berichtigungen möglich und nötig sind, versteht sich bei einer derartigen Arbeit von
selbst. Schwerer wiegen die textkritischen Bedenken, von denen L. Bertalot
(DLZ. 1910, S. 852— 55) einige bekanntgegeben hat. — Dass der Italiener so stark auf
Deutschland eingewirkt hat, verdankt er nicht in letzter Linie Nicolaus von Wyle
(f 1478), über den H. Herzog (3977) dankenswert berichtet. Trotzdem er als
Stadtschreiber von Esslingen und später als Kanzler des Grafen Ulrich von Württem-
berg emsig nach vielen Seiten gewirkt hat, würde er keinen bedeutenden Platz in
unserer Geschichte einnehmen, wenn er sich nicht solche Verdienste um die Pflege
des Humanismus in Deutschland erworben hätte. Äneas Silvius ist es gewesen, der
ihn 1452 ermahnte, der Wiederhersteller der Eloquenz in deutschen Landen zu
werden. Und Nikolaus versuchte das einmal im Unterricht, dann durch seine Über-
setzung und ausserdem durch seine Ausgabe der Briefe Silvius'; er gab damit
Anregungen und Vorbilder, die bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts wirksam
gewesen sind. — In E. G. van Hoefts (3966) populär gehaltenem Aufsatze iiber
Johannes Trithemius findet man nichts Neues. Das Bekannte ist ohne Kritik wieder-
gegeben. — Auch Johannes Heynlin von Stein (de Lapide) darf man zu den Huma-
nisten rechnen, muss ihn jedoch mit Trithemius weitab stellen von den Wortführern
und Anhängern der Renaissance, die durch das Studium der Antike ein neues
formales Ideal und eine neue Weltanschauung gewonnen, weitab desgleichen von
Männern wie Ulrich von Hütten, denen der Humanismus die Augen öffnete und
die Waffen schärfte für den Kampf um nationale Güter, zum Kampfe gegen
die römische Kirche. Johannes Heynlin ist Humanist, weil er an den alten
Schriftstellern seine Sprache gebildet, und weil er die Auswüchse der Scholastik ini
Universitätsbetrieb bekämpft hat. Der mittelalterlichen Kirche, dem mittelalterlichen
Leben treu, hat er doch die neue Zeit heraufführen helfen durch seine Tätigkeit tur
P. Lehmann, Humanisten und Neülateiner. 661
die Universitäten Paris, Basel und Tübing-en und besonders durch seine weitherzige,
planvolle Förderung- des Buchdrucks. Dank M. Hossfelds (3932) sorgfältig die
Quellen ausschöpfender, stilistisch gefälliger Abhandlung sehen wir Heynlins Ent-
wicklung und Bedeutung in klarerem Lichte als zuvor. Den humanistischen Einschlag
erhielt seine Bildung an der Sorbonne (1454 -<;4 und 1467—74). Den Höhepunkt
bedeutet die von ihm ausgehende Einführung des Buchdruckes in Paris und die in
Gemeinschaft mit Fichet ausgeübte Versorgung der neuen Pressen mit humanistischer
Literatur. Als er nach Basel zurückkehrte, eine umfangreiche Predigttätigkeit über-
nahm und schliesslich 1487 in den Karthäuserorden eintrat, verlor er immer mehr
von den humanistischen Neigungen. Kurz, das humanistische Element konnte nicht
über das scholastische in ihm siegen. — M. Hossfeld (3933) erweist ihn auch als
den Verfasser des z. B. mit Reuchlins „Breviloquus" 1478 gedruckten „Dialogus
de arte punctandi". — Einer der bekanntesten Vertreter des bayerischen Früh-
humanismus ist Hartmann Hchedel. Seinen Namen verkündet besonders seine gTOSs-
artige Bibliothek. Es ist erfreulich, dass wir über diese Sammlung- jetzt eine sorg-
fältige Monographie von dem noch vor der Drucklegung des Werkes verstorbenen
RS taub er (3939) haben. Neben der an sich schon sehr wichtigen Rekonstruktion
der Bibliothek, von der zahlreiche Handschriften und Drucke und ausserdem Kataloge
vorhanden sind, bietet die Arbeit eine Fülle von Feststellungen über das Leben und
die vielfachen persönlichen Beziehungen der Schedel. — Einen schier unbekannten
Humanisten hat L. Bertalot (3873) ausgegraben. Ich möchte auf diese Abhandlung
im so nachdrücklicher hinweisen, als in ihr weit mehr steckt, als man nach dem
bascheiden gewählten Titel erwartet. Die Handschrift 4'^ 768 der Universitätsbibliothek
München gehörte im 15. Jahrhunderte dem aus München gebürtigen Freisinger
Kimonikus Johannes Heller, der an den Universitäten Wien, Padua und Bologna
studiert hatte und Dr. jur. utr. geworden war. Fast 20 Jahre lang war er General-
vikar des Bischofs von Eichstätt, sein Tod fiel ins Jahr 1475. Für seine juristischen
Interessen und Arbeiten zeugen neben verschiedenen Gutachten zahlreiche juristische
Handschriften der Münchener Hof- und Staatsbibliothek. Dagegen sind nur zwei
Codices bekannt, die für seine humanistischen Neigungen sprechen, neben der
genannten Handschrift der Münchener Universitätsbibliothek der cod. lat. Monac. 504.
Diesen ist der grösste Teil der B.schen Arbeit gewidmet. Er beschreibt mit
peinlichster Sorgfalt die einzelnen Stücke der Handschriften: I. Poggiana; IL An-
onyina (Bruni, Filelfo, Sizilianisches, Neapolitanisches); III. Gedichte der Renaissance;
IV. Briefe und Reden Guarinos. Wohlgemerkt, es sind nicht mechanische Be-
schreibungen, wie sie die Bibliothekskataloge zumeist liefern, liefern müssen, sondern
Besciireibungen, die namentlich durch reichhaltige Bemerkungen über die sonstige
Über'ieferung der betreffenden Stücke ausgezeichnet sind. Koramen diese in erster
Linie dier textkritischen, überlieferungsgeschichtlichen Arbeit an den italienischen
Humanisten zugute, so ist doch die ganze Arbeit ein lobenswerter Beitrag zu den
humai istischen Studien deutscher Scholaren in Italien. — Bei der Beschränktheit
des zir Verfügung stehenden Raumes konnte 0. Giemen (3912) nicht mehr als
eine zur ersten Orientierung dienende Lebensskizze des K. Cehes geben. — Für
Deutschland dürfen wir schliesslich auch den aus Arlon stammenden Petrus Jacobi
(1459—1509) in Anspruch nehmen. Näheres wissen wir über ihn erst seit einigen
Jahren durch eine Darmstädter Handschrift, die A. Schmidt ans Licht gezogen hat.
Von dieser Jlandschrift gehen nun auch die vorzüglichen Arbeiten von J. P. Waltzing
(3936, ii937) aus, über die wir jetzt zu sprechen haben. Nachdem Petrus Jacobi,
der ein Oheim des Kanzlers Karls V. Mathias Heldt war, die Schule von Arlon und
verschiedene französische und italienische Universitäten besucht hatte, kam er nach
Deutschland, um hier mit kurzen Unterbrechungen bis an seinen Tod zu bleiben.
Seit etwa 1480 war er erst Erzieher eines württembergischen Prinzen, dann ein immer
einflussreicher werdender Berater der Herzöge von Württemberg, die ihm reiche
Präbenden in Backnang, Stuttgart, Waiblingen und anderen Orts zu verschaffen
wussten. Auch Kaiser Maximilian I. verwendete ihn zu diplomatischen Missionen
und adehe ihn zur Belohnung im Jahre 1505. Seine Liebe für die Himianiora zeigte
sich in seiner reichhaltigen Bibliothek, in Gedichten, von denen leider nur wenige
erhalten sind, und in seinem lebhaften Verkehr mit Männern wie Johann Bebel und
Reuchlin. Die Hauptquellen für die Kenntnis seiner humanistischen Neigungen und
Beziehungen sind gesondert von Waltzing (3937) veröffentlicht worden; es sind
vier Briefe an Reuchlin, mit dem er viel über griechische Handschriften und Drucke
korrespondierte, und einige Epitaphien. Dazu kommt, was Bebel über den Freund
sagt. — I'ie Arbeiten über J. Reuchlin selbst habe ich leider nicht benutzen können:
weder Appels (3904) Studie über die Verteidigung der jüdischen Literatur gegen
die Kölner noch G. Bosserts (3905) Aufsatz über Reuchlins Übergang nach
Ingolstadt und eine bayerische Reuchlinlegende. —
51*
662 P. Lehmann, Humanisten und Neulateiner.
E r a s m u s. An Arbeiten über Erasmus von Rotterdam fehlt es auch dieses
Mal nicht. Von den wenigen biographischen Versuchen kenne ich den umfang-
reichsten, ein Buch von J. Lindeboom (3886), leider nicht. — Dankenswerter-
weise liegt R. J e b b s (3882) geistvoller Vortrag über Erasmus in einem Neudinick
vor. Zumal aus dem, was J. über den Gelehrten Erasmus sagt, hört man den Kenner
heraus. — F. Thudichum (3889) weist mit Recht einen Teil der schroffen Urteile
zurück, die namentlich auf protestantischer Seite über den Charakter des gewiss
schwer zu verstehenden Mannes gefällt sind. War Erasmus auch keine so kraftvolle
Persönlichkeit wie Luther, so darum doch noch lange kein Schwächling. Auch darin
muss man Th. beistimmen, dass die Werke des Erasmus nicht genügend bekannt sind und
schon längst eine kritische Gesamtausgabe seitens einer deutschen Akademie verdient
hätten. — Am besten steht es um seinen Briefwechsel, obwohl selbst da noch manches
zu geschehen hat. Über die früher besprochenen letztjährigen Briefpublikationen
von Allen, Förstemann, Günther und Enthoven schrieb H. d e Vocht (3891). —
P. Kalk off (3883) berichtigt eine Angabe in Enthovens Brief bände, indem er
nachweist, dass der eine Brief Dietrichs von Heeze, des Geheimsekretärs des
Papstes Hadrian VI., nicht am 25. Januar 1522, sondern 1523 geschrieben ist. —
Eine Auswahl von Briefen stellte P. S. Allen (3896) zusammen. — Von den
Werken sind „Colloquia" durch G. M. Edwards (3879) neu ediert worden, aber
auch dieses Buch war mir nicht zugänglich. — Zu den vielen Erasmiana, die
man wohl nennt, aber selten kennt, gehört die 1515 erschienene „Institutio
principis christiani", die durchaus nicht den ersten lateinischen Fürstenspiegel
repräsentiert, jedoch voll origineller Gedanken ist, wie aus K. L. Enthovens
(3880) Berichte erhellt. — Kritiklos darf man natürlich die Arbeiten des grossen
Kritikers nicht hinnehmen. Zum Beispiel ist er bei der Konstituierung des
griechischen und lateinischen Neuen Testaments durchaus nicht einwandfrei ver-
fahren. Von neuem wird das in H. Höpfls (3881) von Fleiss zeugender Ab-
handlung bewiesen. Ausgehend von bisher unbekannten Annotationen des Kardinals
Sirlet, der starken Anteil an der Editio Sixtina der Septuaginta und der offiziellen
Vulgata hatte, legt H. dar, wie Sirlet mit guten Gründen gegen Erasmus
polemisiert. — J. Bywater (3878) beweist andererseits, dass Erasmus seinen be-
rühmten Dialog über die Aussprache des Griechischen durchaus nicht, wie Rescius
behauptet hatte, eilfertig, sondern nach sorgfältigem Studium zu Basel im Jahre 1528
niedergeschrieben hat. Dann geht der Verfasser Erasmus' Vorgängern bei dieser
philologisch wichtigen Streitfrage: Hieronymus Aleander, Aldus Manutius und
Antonius Nebrissenus nach. — Besondere Aufmerksamkeit hat man wiederum der
Stellung des Erasmus zu Luther und der Reformation gewidmet, in grösserem Um-
fange z. B. A. Meyer (3887). Eine andere sehr gründliche Arbeit über den Streit
um die Willensfreiheit liegt von K. Zickendraht (3894) vor. Die ernsthafte
Würdigung dieses Buches muss den Theologen überlassen werden, — Im Zusammen-
hang mit diesen Studien steht ein Aufsatz, in dem K. Zickendraht (3893) den
starken Anteil des Erasmus an einem Vermittlungsversuch des bayerischen Minoriten
Kaspar Schatzger (1522) aufdeckt. — Über Erasmvis als Autor einer Liturgie für den
Wallfahrtsort Loreto spricht J. Zeller (3892). — Unbekannte Äusserungen des
Rotterdamers über seine Stellung zu Luther stehen in Briefen, die von A. B o n i 1 1 a
y s a n Martin (3877) veröffentlicht sind. Aber nicht nur deshalb ist diese spanische
Publikation sehr wichtig, sondern vor allem, weil sie uns einen guten Überblick
über Erasmus' Bedeutung für Spanien gibt. — Ahnlicher Natur ist das vorzüg-
liche Buch von H. de Vocht (3890). Uns gehen in erster Linie die sorgfältigen
Ausführungen über Erasmus' Aufenthalt in England, seine persönlichen Beziehungen
zu Engländern und über seinen gewaltigen Einfluss auf die englische Literatur an. —
W. F. Smith (3888) bringt weitere Feststellungen der Benutzung Erasmischer
Werke durch Rabelais. —
Ulrich von Hütten. K. F. Jordans (3898) Büchlein gibt , ohne
dem Kenner Neues zu sagen, ein zumeist richtiges, lesenswertes Lebensbild Ulrichs
von Hütten. — Auch dichterisch ist sein Leben wieder behandelt worden, dieses Mal
in einem fünfzügigen Drama von Johanna Presler-Flor (3900). — Über die
Steckelburg, die Heimat des Ritters, spricht E. Freund (3899). — Die Beziehungen
Pluttens zum Kloster Fulda, in dem er von 1499—1505 zur Schule gegangen ist, und
dessen reiche Bibliothek er später benutzt hat, sind durch G. Richter (3901)
sorgfältig untersucht worden. Bemerkenswert ist die Erörterung der Streitfrage,
ob Hütten mit seiner Flucht aus dem Kloster das Mönchsgelübde gebrochen
hat. R. bringt gute Gründe dafür an, dass Hütten ein „puer oblatus" gewesen
ist, aber nie Profess getan hat. Auch ein bisher unbekannt gebliebener Original-
brief von 1520, der kürzlich von einem Antiquariat angeboten wurde, ist mit
Sachkunde behandelt. — O. Schwarz (3902) vermutet Huttens Grab in der
P. Lehmann, Humanisten und Neulateiner. 663
Michaelskapelle auf der Ufenau. ~ In des Ritters Studentenzeit fällt der Beginn
des Freundschaftsbundes mit Valentin von Stojentin, dessen Lebensgang- uns
M. von Stojentin (3903) vorführt. Der hessische und der pommersche Adlige lernten
sich 1506 in Frankfurt an der Oder kennen, 1500 feierte Hütten den treuen Freund
in seiner wichtigen sechsten Elegie. Auch in späteren Jahren blieben sie in Freund-
schaft verbunden. 1516 trafen sie sich in Bologna wieder. Andere Humanisten, mit
denen Stojentin Verkehr gepflogen hat, sind Seb. Brant, Joh. Reuchlin, Crotus Rubeanus,
Mutianus Rufus, Eobanus Hessus, Nie. Marschalk. Schriftstellerisch ist er selbst nicht
als Humanist aufgetreten; gross sind seine Verdienste um Bugenhagens Pommersche
Chronik, grösser die um die Einführung der Reformation in Pommern. — Die Leser
von Goethes „Dichtung und Wahrheit" werden sich erinnern, dass Goethe am Ende
des siebzehnten Buches einen Brief Huttens an Pirckheimer zitiert. Hatte man bisher
angenommen, dass Goethe dafür eine 1801 erschienene Übersetzung G. A. Wagners
benutzt habe, so weist nun W. A. Cooper (3897) nach, dass diese Annahme auf
einer missverstandenen bibliographischen Notiz bei Böcking beruht, und dass Goethe
sich den lateinischen Text selbst übersetzt hat. Weiterhin berichtigt C, dass Herders
Aufsatz, der Goethes Aufmerksamkeit auf Hütten gelenkt haben soll, nicht in der
Flugschrift „Von deutscher Art und Kunst", sondern in Wielands „Teutschem Merkur"
von 1776 erschienen ist. —
Andere Humanisten (in alphabetischer Reihenfolge). A. G o e t z e
(3906) weist die bisher herrenlose deutsche Flugschrift „von einem Bauern, Belial,
Erasmo Rotterodam und Doctor Johann Fabri" (1524) Erasmus Alberus zu. — Von
der Münchener Ausgabe der sämtlichen Werke Joh. Turmairs ( Aventinus) ist der von
G. Lei ding er (3907) mit gewohnter Sorgfalt bearbeitete Nachtragsband einer der
interessantesten für die Geschichte des Humanismus. Ich verweise auf den nach dem
Original herausgegebenen Hauskalender, die „Germania illustrata" mit den von
Aventin angehängten Briefen Peutingers, Adelmanns, Beatus Rhenanus', Sebastians von
Rotenhaij, Aurogallus" und anderer, und auf die lateinischen Gedichte. Am Ende des
Bandes sind Ergänzungen und Berichtigungen zu Aventins Briefwechsel gegeben, —
Über P. Renouards (3908) grosse Bibliographie der Drucke und Werke des
Jodocus Badius Ascensius (1462 — 1535) kann ich nichts sagen, da ich sie noch nicht
gesehen habe. — Als einen der ersten Vertreter der deutschen Volkskunde stellt
A. Schnizlein (3909) einen Sohn des fränkischen Städtchens Aub, Johann Böhm,
hin, der 1533 als Deutschordenspriester in Rothenburg ob der Tauber gestorben ist.
H. Bebel, J. Locher, W. Pirckheimer, A. Althammer, W. Rjchard sind die berühmtesten
seiner Freunde. Schon in der Dichtung „De musicae laudibus-' (1515) zeigt sich, dass
er Land und Leute mit offenen Augen zu betrachten pflegte. Seine Hauptarbeit auf
folkloristischem Gebiete sind die 1520 in Augsburg gedruckten „Omnium gentium
mores, leges et ritus", worin er vornehmlich für Deutschland manchen merkwürdigen
Bericht bringt. Lange Zeit blieb sein Werk in hohem Ansehen. Seb. Franck und
Seb. Münster, die bekannter geworden sind als Böhm, haben seine Arbeiten viel be-
nutzt. — H.J. Liessem (3910) setzt seine Biographie Hermanns von dem Busche
fort, und zwar bringt er im vorliegenden kurzen Abschnitte einige bibliographische
Nachweise. — Das Wichtigste aus dem Leben des letzten grossen Humanisten alten
Schlages, Joh. Caselius (7 1613), bietet K. Kays er (3911). — Aus den zahlreichen
Werken des David Chytraeus, der nach seinem 'Studium in Tübingen. Wittenberg und
Italien von 1561 — 1600 in Rostock gelebt und fruchtbar an der Universität gewirkt
hat, behandeh D. Klatt (3913) vorzugsweise die historischen Schriften und gibt
damit eine wesentliche Ergänzung zu F. X. Wegeies Geschichte der Historiographie.
Nicht minder ergebnisreich sind die biographischen und bibliographischen Fest-
stellungen. Bei den Angaben über den umfangreichen Chytraeus-Briefwechsel be-
dauere ich, nur die Stücke historischen Inhalts verarbeitet zu finden. Wer anderes
sucht, muss die Arbeit also noch einmal machen. Den vom Verfasser ausgesprochenen
Wunsch einer Sammlung aller gedruckten und ungedruckten Briefe "von und an
Chytraeus wird mancher mit Recht wiederholen. Ungedruckte Briefe (an J. Weidner)
kenne ich in Stuttgart, Und manches Stück wird sich an entlegenem Orte gedruckt
finden. — Das Leben und die Tätigkeit des Brabanters Nicolaus Clenardus (1493 — 1542)
verdient vollauf das Interesse, das man neuerdings gezeigt hat. Nach den grund-
schaffenden Untersuchungen von V. Chauvin und A. Roersch skizziert G. Kampff-
meyer (3914) in anziehender Weise, wie Clenardus, um Arabisch zu lernen, die
Universität lüwen, an der er seit 1529 Griechisch und Hebräisch unterrichtete, ver-
lässt und nach Spanien, ja schliesslich nach Nordafrika reist, arabische Texte suchend
und studierend, seine Sprachkenntnisse bei den Mauren vertiefend, um das Gelernte
mit ungewöhnlich praktischen Unterrichtsmitteln an andere weiterzugeben. Sein
Endziel war, im heimatlichen Löwen einen Lehrstuhl für das Arabische zu errichten
und als Kenner der Sprache und Gebräuche die christlichen Dogmen gegen den
664 P. Lehmann, Humanisten und Neulatoiner.
Islam zu verteidigen. Ein früher Tod, fern vom Vaterlande, vereitelte seine stolzen
Pläne. — Über J. Cochlaeus (1479-1552) berichtet in Kürze J. G r e v i n g- (;i915),
über Crotus Rubeanus (f um 1539) 0. Giemen (:i918). - C. G. Brandis (:i921)
veröffentlicht einen den Forschern entgangenen Brief des Eobnnus Hessus an (V'nen
Erfurter Freund, Cyriacus Hilg-ner. Es wird darin auf eine loider nicht erhaltene
Boccaccio-Übersetzung Eobans angespielt. — Die Selbstbiographie iles Theodor Fabricius
(1501—1570), die W. Rot scheid t (3923) teilweise wieder veröffentlicht hat, ist vor-
wiegend wichtig für die rheinische Kirchengeschiclite. — H. Ziegler (3925) ent-
wickelt Sebastian Francks eigenartige theologische, religiöse Ideen. — Gefälliger
sind die zum Teil dasselbe Thema behandelnden Vorbemerkungen W. Lehmanns
zu H. Zieglers (3927) nicht einwandfreier Übersetzung der „Paradoxti"
Francks. — W. Prenzel (3926) untersucht und beurteilt mit Fleiss und sym-
pathischer Vorsicht Francks deutsches „Chronicon Germaniae". — Mit einer besonderen
Art der humanistischen Schulliteratur befasst sich J. Boltes (3928) treffliche
Publikation. Das Urbild dieser Literaturwerke war das „Bellum grammaticale" de.s
Italieners Andrea Guarna (f etwa 1517), ein kleines Buch, in dem die Unregel-
piässigkeiten der lateinischen Grammatik als die Folgen eines förmlichen Krieges
zwischen „Nomen" und „Verbum" erklärt werden. Dus \\'erk und seine Grund-
gedanken haben namentlich im Lande der Schulen und Schulmeister, in Deutschland,
viel Anklang gefunden. Schon 1512 erschienen Ausgaben von Adrian Wolfhard,
Joachim von Watt und Hermann von dem Busche, und im ganzen ist es in Landen
deutscher Zunge nicht weniger als sechzigmal aufgelegt worden. Ausserdem haben
es 1534 der evangelische Prediger in Nordhausen, Johann Spangenberg, 1620 der
böhmische Jesuit Jakob Pontanus, 1694 der pommersche Lehrer Georg Manderssen —
dieser sogar metrisch — umgearbeitet; von einigen Jesuiten und Benediktinern wurde
es für die Schulbühne dramatisiert. B.s Ausgabe der verschiedenen F»)rmen des
„Bellum grammaticale" zeichnet sich durch einen vorzüglichen historischen Überblick
und reichhaltige bibliographische Nachweise aus. Den Wert des Bandes für die Ge-
schichte des Schuldramas behandelt eingehend der Kenner A. Dürr Wächter. — Aus
dem Gräflich Mirbachschen Archive veröffentlicht 0, R. R e d 1 i c h (3929) zehn neue
Briefe von Konrad von Heresbach an Johann von Vlatte aus der Zeit ^on 1521 — 1536.
Ausser der Tätigkeit am jülich-klevischen Hofe verband die beiden ihre Begeisterung
für Erasmus. — Von dem Supplement zu Eusebius, das Johann Hornburg 1537 in
Rothenburg ob der Tauber verfasst hat und das A. Schnizlein (39o4) besipricht,
interessiert mancherlei den Reformationshistoriker, uns hier aber besonders die Stelle,
wo Hornburg mit Stolz vom Aufblühen der Wissenschaften und der freien Künste in
Deutschland redet und viele glanzvolle Namen aufzählt. Im AnschJuss an diese Mit-
teilungen entkräftet der gleiche Forscher die Behauptung, dass Johann Böhm aus
Rothenburg (vgl. oben) dem Hebraisten gleichen oder ähnlichen Namens gloichzust tzen
wäre. — J. Kraus (3935) weist die bislang unbekannte Tatsache nach, vlass der
Genter Levinus Hulsius, der sich durch geographische und technische Werte einen
Namen gemacht hat, 1584—1589 in Frankenthal eine französische Schule leitete. —
Jos. Schlecht (3938) ediert den Briefwechsel und die Tagebücher des Rebdortor
Priors Kilian Leib (1471 — 1553), der allein schon durch seinen regen wissenschaft-
lichen Verkehr mit J. Wimpfeling, W. Pirckheimer, J. Reuchlin, J. Faber, J. Cochlaeus,
B. Adelmann usw. eine hochinteressante Persönlichkeit ist. Die Briefe, zum Teil voi
Seh. zum ersten Male herausgegeben, bilden eine ergiebige Quelle für das
humanistische Leben in Süddeutschland. — Aus dem Leben des Graubündners Simon
Lemnius ist eine Episode sattsam bekannt, wenn auch in den Einzelheitsn noch
manches dunkel bleibt: sein unerquicklicher Streit mit M. Luther im Jahre 15c8.
Weniger beachtet ist sein sonstiges Leben, so dass P. Merkers (3940) gut-
geschriebene und im allgemeinen zuverlässige Biographie eine erwünschte Gabe
ist. Die Wittenberger Zeit nimmt natürlich wiederum einen grossen Raum ein, aber
auch seine Schul- und Studentenjahre in Augsburg, München, Ingolstadt und seine
letzte Tätigkeit in Chur (f 1550) werden sorgfältig behandelt. Ausser den Epigranu:ien,
die ihn Luthers Zorn kosten Hessen, sind von seiner formal sehr gewandten Dichtung
zu nennen: die satirischen „Threni magistri nostri Jo. Eckii", die noch schmutzigere
„Monachopornomachia", die „Bucolica", die „Raeteis" und eine Übersetzung der
Odyssee und der Batrachomyomachie. Zu Seite 8 bemerke ich die für den Zusamn)en-
hang allerdings unwichtige Kleinigkeit, dass ein Kloster St. Peter in München nicht
existiert hat, sondern, wie noch jetzt, eine — die älteste — Pfarrkirche. Tiefer geheivde
Berichtigungen hat 0. Giemen in seiner Rezension gegeben. — Wie im Leben, wie
in ihren wissenschaftlichen, pädagogischen Bestrebungen und Anschauungen, ;?'>
standen sich Jakob Micyllus (f 1558) und Joachim Gamerarius senior (f 1574) auch
in der Poesie nahe. Mit gewandter Feder entwirft G. E Hing er (3941) ei'i
lebendiges Bild ihrer Dichtungen. Manche davon verraten dichterisches Gefühl,
]'. Fi o h m a n n , Humanisten und Neulateiner. 665
alle ein reines, tieias Gemüt. Sind sie sich darin ebenbürtig", so muss doch im
Künstlerischen der wissenschaftlich bedeutendere Camerarius hinter Micyllus zurück-
stehen. — Von den vorschieden.^n, meist erg-iebig-en Besprechungen meines Buches
über die Handschrittenlorsohungen des Franciscus Modius erwähne ich die zu einem
Aufsatze umg^estalteto Rezension A. Roerschs (3943), des besten Kenners der belgi-
schen Gelehrtengeschichto des 16. bis 17. Jahrhunderts. R. bringt allerlei biographische
Nachträge. — Ausführlicli berichtet F". Arnold (3946) über den geistigen Zusammen-
hang mit seiner Heimat Schlesien, in dem der namhafte Theologe und Historiker
Christoph Pelarg;is (Storch, j ]ii63) zeit seines Lebens geblieben ist. — K. Rück
(3949) schliesst aus einem von Tb. Kolde veröffentlichten Briefe des Th. Venatorius
au M. Butzer, dass W. Pirckheimers „Schweizerkrieg" deshalb nicht gleich nach dem
Tode des Verfassers, sondern ers' l(ilO herausgegeben sein könne, weil Butzer Anstoss
an der scharfen Polemik des Werkes genommen habe. — Hohes Lob muss man
T h. S i m a r (3922) für seine gi ündliche Biographie des Erycius Puteanus (j 1646)
spenden. E. Puteanus \A ein Schüler und seit 1607 an der Universität Löwen Nachfolger
des Justus Lipsius gewesen und hat eire polyhistorische Tätigkeit auf allen möglichen
Gebieten entwickelt, die mit der k]ast;ischen Philologie in irgendeinem Zusammen-
hange standen; er hat so viel geschrieben, dass es schon rein äusserlich eine schwere
Aufgabe war, den Stoff zu bewältigen. S. ist ihr, gestützt auf die guten Vorarbeiten
F, van der Haghens und A, RoerL^ehs, gerecht geworden, hat noch manches Material
neuaufgeileckt und dann mit alledem die humanistischen Leistungen und Be-
ziehungen des Mannes mit Geschick untersucht und gewürdigt, — G. Bossert
(3981) beendigt seine vortreffliche, leider nicht in Buchform zu kaufende Lebens-
besclireibuug des Heidelberger Dichteis Th. Reysmann (y 154-3). Angehängt sind
mehrere Briefe an G. Spalatin, H. Baurogailner, A. Blaser, S. Grynaeus usw. und ein
eingehender Nachtrag zu der Behandlung von Reysmanns Aufenthalt in Altenburg.
Diese Ergänzung war dadurch nötig und möglich geworden, dass inzwischen
O. Giemen die von B. vergeblich gesuclite Verteidigungsflugschrift Reysmanns
nachgewiesen hatte. — Der genannte i ährige Forscher O. Giemen (3952) stellt
fest, dass ein an den Herzog Magnus von Mecklenburg gerichtetes Poem das
Erstlingsgedicht des Georg Sabinus war. J^er Druck von 1530, der bisher nicht
beachtet war, liegt in der für solche Druckwerke schier unerschöpflichen Zwickauer
Ratsbibliothek. Aut-serdem teilt Giemen (>inen deutschen Brief von 1540 mit, worin
Sabinus von einer seltsamen Judenverschwörung erzählt. — Zum vorigen Jahrgang
ist nachzutragen, dass E. K o c h (3954) über den Görlitzer Astronomen Bartholomaeus
Scultetus (;- 1614) berichtet hat. — H. Michel (3955) schildert in Kürze das Leben
des Erfurter Arztes Bruno Seidel (7 1501) und charakterisiert treffend seine Werke,
von denen nur die Sprich wörtersammluugen einen grösseren Wert behalten haben. —
Mit Sleidanus haben sich A. Hasenclever und Rieh. Wolff beschäftigt. A. Hasen-
clever (3960) bringt neue Beiträge zum Briefwechsel. Die meisten dieser Stücke
enthalten politische oder rein persönliche Mitteilungen, auf die hier nicht ein-
gegangen werden kann. Nur der Brief Sleidans an Johann Christoph von Württem-
berg, 12. Juli 1556, bezieht sich auf Uterarisohe Dii\ge: auf Sleidans Werk „De quatuor
summis imperiis", auf den Plan t'ner Fortsetzung seiner Kommentare usw. —
R. Wolff (3961) macht interessante bibhographisohe Feststellungen zu der Rede an
Kaiser und Reich und legt dar, dass die Abhandlung „De capta Buda a Solimane
anno 1542" nicht, wie man lange angenommen hat, ein wirkliches. Werk Sleidans,
vielmehr mir eine Kompilation aus seinen Schriften ist. — Der Mainzer Theobald
Spengel ist nach F. W. E. Roth (3963) zuerst als Herausgeber von Boccaccios
apokryphem .^Compendium historiae Romanae", Mainz 1534, hervorgetreten. In der
Vorrede offen t)art er in echter Humanistenweise seine Freude am ., Finden" und stellt
weitere Entdeckungen in x\ussicht. Von 1542—1546 war er Notar und Pedellus der
theologischen Fakultät in Mainz, von 1549—1565 verlegte er mii anderen Männern
vorwiegend strengkatholische Literatur. Er starb 1568. — Eine biearre Persönlich-
keit scheint Jt>aehim Sterck van Ringelberg aus Antwerpen gewesen zu sein. Erst
nachdem er bis zu seinem 16. bis 17. Lebensjahre am Hofe Maximilians L gelebt hatte,
begann er seine eigenen Studien, nun aber gleich mit solcher Energie, dass er binnen
kurzem ein viel umfassendes Wissen besass. Rastlos zog er lehrend und lernend von
einem Ort zum andern und starb bereits, noch nicht vierzigjährig, um 1536. Von
seinen zahlreichen grammatikalischen, philosophischen, rhetorischen, mathematischen
Schriften ist ehie Abhandlung „De ratione studii", in der er aus seinen eigenen
ungewöhnlichen Lebenserfahrungen die abenteuerlichsten allgen:einen Schlüsse zieht,
wohl am bekanntesten, obwohl seine mathematischen Arbeiten von grüsserem Werte
zu sein scheinen. H. B o s m a n s ' (3964/5) Artikel zeichnet sicli besondere durch
die sorgfältigen bibliographischen Angaben aus. — Der Bischof von Basel Christoph
von Utenheim (7 1527) war ein Freund des massvollen Humanismus; Johann He-ylin
666 P. Lehmann, Humanisten und Neulateiner.
von Stein, Jakob Wimpfeling-, Beatus Rhenanus, Erasmus von Rotterdam und andere
standen in Gunst bei ihm. Es muss als ein Glück für die Entwicklung- des Humanismus
in Basel bezeichnet werden, dass damals g-erade dieser Mann auf dem Bischofsstuhl
sass, der Verständnis für das neue g-eistige Leben hatte. In den kirchlichen
Reformbestrebungen ging" er freilich nicht mit der Zeit. Man verg-leiche über ihn
E. V i s c h e r (3967/8), wo übrigens auch P. Tschacke rts Skizze (ADB. 39, S. 409f.)
hätte angeführt werden sollen. — Wegen der Bedeutung, die der Spanier J. L. Vives
für den Humanismus überhaupt hat, und wegen seines lebhaften Verkehrs mit Erasmus
sei hier die Untersuchung erwähnt, die T h. G. A. Kater (3969) der zum grossen
Teil ablehnenden Stellung des Vives zu Aristoteles gewidmet hat. — Der emsig-e —
nunmehr verstorbene — F. F a 1 k (3970) stellt in seiner etwas ungelenken Weise die
Nachrichten über den Theologen Nicolaus von W^achenheim (f 1480) zusammen, der
von 1436—1472 siebenmal Rektor der Universität Heidelberg war. — Max Müller
(3972) hat sich der gar nicht leichten Aufgabe unterzogen, das unruhige Leben
Joh. Albrecht von Widmanstetters (1506—1557) zu schildern. Was geboten ist, be-
steht in einer Fülle von Nachrichten, durch die S. Riezlers Artikel in der Allgemeinen
.Deutschen Biographie hie und da ergänzt wird. Im wesentlichen hätte M. aber erst
dann über Riezler hinauskommen können, wenn er sich nicht auf eine chronologische
Biographie beschränkt, sondern W'idmanstetters verschiedene Betätigungen und Ver-
dienste fein säuberlich getrennt behandelt hätte. Will man Wldmanstetter als Staats-
mann (vornehmlich in bayerischen Diensten) oder als Gelehrten (namentlich als
Orientalisten) kennen lernen, muss man sich jetzt das Zusammengehörige von allen
Seiten der — gewiss fleissig gearbeiteten — Dissertation zusammenlesen, was um so
mühsamer ist, als der Index fehlt, den doch jeder Dozent von seinen Schülern ver-
langen müsste. Die Rekonstruktion der grossen Büchersammlung Widmanstetters,
die in die Königliche Hof- und Staatsbibliothek München übergegangen ist, hat M.
leider aus Mangel an Zeit noch nicht vorlegen können. Ist das geschehen, dann wird
wohl noch einmal eine Biographie Widmanstetters geschrieben werden müssen, die
seine wissenschaftliche Eigenart deutlicher erkennen lässt. — In erster Linie für und
als Theologen behandelt H. Hermelink (3973) J. Wimpfeling. Natürlich kommt
dabei aber auch der Humanist zu seinem Recht. — E. K. J. H. Voss (3974) gibt
einen Neudruck von Wimpfelings zuerst 1648 erschienenem „Teutschland", an den
kurze, meist sprachliche Erläuterungen angeschlossen sind. — Eine ausführliche Bio-
graphie Konrad Wirapinas (1460—1531), die schon lange ein Bedürfnis war, verdanken
wir J. N e g w" e r (3976). Sie schildert ihn als „Humanisten" wie als orthodoxen
katholischen Theologen — eine erfreuliche, gut aus den Quellen herausgearbeitete
Schrift, deren ruhiges, massvolles Urteil überaus wohltuend berührt. — Die wichtigsten
Lebensdaten Wimpinas mit besonderer Berücksichtigung seines Kampfes gegen Luther
stellte G. K a w e r a u (3975) zusammen. - E. B e u 1 1 e r (NJbbKlAitGL. 24, S. 363 ff.)
weist viel fremdes, klassisches Gut in Wimpinas Gedicht auf die Gründung der Uni-
versität Leipzig nach. — Auf Jakob Ziegler aus Landau (1471 — 1549) wird im nächsten
Bande bei der Besprechung der inzwischen erschienenen grösseren Arbeit Schotten-
lohers zurückzukommen sein. Hier sei vorläufig auf den von K. Schottenlohe r
(3978) vorausgeschickten Artikel hingewiesen, der namentlich den theologischen
Werdegang des merkwürdigen Mannes zeigt. — Eigens behandelt K. Schotten-
loh e r (3979) Zieglers scharfes Urteil über Johann Fabri, der in der Geschichte
des Humanismus als Angehöriger des Erasmischen Kreises bekannt ist. Zieglers
von Seh. veröffentlichte und erläuterte Darstellung zeigt Fabris Luthergegnerschaft
im ungünstigsten, wohl etwas zu grellem Lichte. Für die Gelehrtengeschichte ist
die Stelle von besonderem Interesse, in der Ziegler über Fabris Arbeiten in der
Vatikanischen Bibliothek an den Konzilsaktenhandschriften spricht. Seh. hätte dabei
auch den von Fabri angelegten (im NAGÄDG. 27, S. 596 veröffentlicht) „Catalogus
abbatiarum et monasteriorum apud quae extant perantiqui libri et maxime acta anti-
quorum conciliorum" vermerken können. —
Neu lateinische Dichtung: Lyrik und Epik. Es liegt in der
Natur der Sache, dass der Humanismus auf die originelle Ausgestaltung der Dicht-
kunst in erster Linie hemmend gewirkt hat, bei einer Gattung sogar tötend: bei der
Hymnodie. G. M. D r e v e s (3980) rausste daher seine populäre Darstellung der
lateinischen Hymnendichtung vor Jacob Bälde abschliessen. Denn Baldes Poesie ist der
Form nach bereits humanistisch. — Eingehender als Dreves hat Gl. Blume (StML. 1909,
S. 53ff.) die verderbliche Einwirkung der klassizistischen Richtung auf die Hymnodie
der katholischen W^elt behandelt. — Einer der ersten humanistischen Novellisten
Deutschlands war Paulus Niavis (Schneevogel, f 1515 in Bautzen) aus Eger, der als
Rektor in Chemnitz eine Reihe von Schülerdialogen und Erzählungen verfasste. Von
diesen führt E. Schwabe (3982) die „Visio heremitae" und die „Historia occisorum
in Culm" vor. Wie überall in dieser Art unterrichtender und zugleich unterhaltender
P. Lehmann, Humanisten und Neulateiner. CG7
Literatur zei^ sich auch hier vor allem der grosse Einfluss Lukians neben dem
Petrarcas, Lionardo Brunis und anderer. Nebenbei bemerke ich, dass bei den Literatur-
ang'aben über die Schülergespräche auch H. Michels treffliche Ausgabe und Be-
sprechuno- der „Paedalogia" des Petrus Mosellanus hätte zitiert werden sollen, —
Die Übersetzung (3983) der Euryalus- und Lukrezia-Erzählung des Aeneas Silvius sei
wegen der Verbreitung, die der Novelle zuteil geworden ist, wenigstens erwähnt. —
Dramatik. A. Dürr w aechter (3985) knüpft seine Aufforderung zur
Pflege des Schuldramas an eine Betrachtung der alten Schulbühne mit besonderer
Rücksicht auf die Vorführung des Jesuitendramas „Cdo" zu München anno 1598.
Mit Recht betont er den Unterschied derartiger deutscher Aufführungen von denen
der italienischen Renaissance. Auch in Deutschland war das Schuldrama aus der
Renaissance erwachsen, aber es w-ar schlichter und wahrte manches aus heimischem,
mittelalterlichem Gebrauch. — Über die dramatischen Darstellungen der Koburger
Lateinschulen unterrichtet uns K. Höfer (3989). — Zu den frühesten deutschen
Dramatikern des 16. Jahrhunderts gehört der zum Lutherschen Kreise gehörige
Zwickauer Joachim Greff (f 1552). Ohne das Biographische zu vernachlässigen, legt
R. Buchwald (3997) in seiner wertvollen Doktorarbeit das Schwergewicht auf
die Untersuchung der Theorien uud der Technik des Dichters und fördert dadurch
unsere Kenntnis auf diesem noch nicht genügend durchforschten Gebiete ganz
wesentlich. — Des namhaften schwäbischen Theologen Joh. Val. Andreae (7 1654)
kulturhistorisch interessantes Drama „Turbo" besitzen wir nun in einer gewandten
Übei*setzung von W. Süss (3993). — Biographischen Charakters sind die Arbeiten
über den Dramatiker Th. Naogeorgus (f 1563). Beide behandeln die Zeit nach seiner
Flucht aus Sachsen. F. Roth (3998) berichtet, wie Naogeorgus nach Augsburg
kam, dort 1546 predigte, aber schon nach wenigen Wochen fortgehen musste, um
dann durch die Bemühungen seiner Augsburger Freunde einstweilige Unterkunft in
Kaufbeuern zu finden. — L. Theobald (3999) bringt eine quellenmässige Be-
handlung der zwanzig letzten Jahre des Dramatikers, nicht um seine literarische
theologische Eigenart und Bedeutung festzustellen, sondern um sichere Lebensdaten
zu gewinnen. Die Arbeit macht den Eindruck sorgfältigen archivalischen Studiums. —
Jahresberichte für nenere dentsehe Literatnrgesohiobte. XIX[iX. m
III. Vom Anfang des 17. bis zur Mitte des
18. Jahrhunderts.
Allgemeines.
(111,1 = N. 4000-1079.)
Carl August von Bloedau.
Politische Geschichte: Gesamtdarstellungen. — Einzelne deutsche Länder : Br.indenburg-Prenssen :
Sachsen. — Kultur- und Literaturgeschichte. — Einzelne Städte und Fersönlichkeiten : Marburg, iianchen.
Heidelberg. — Fürstliche Persönlichkeiten: Kinder des Winterkönigs; Liselotte; Hohenzollern. —
Politische Geschichte: Gesamtdarstellungen. In den Be-
richtsjahren sind die Gesamtdarstellungen verschiedener grösserer Werke fort-
geschritten. Die Pflugk-Harttungsche Weltgeschichte und die Cambridge Modern
History haben auch für die in Frage kommende Epoche Mitarbeiter von erstem
Rang herbeigezogen. Im Vordergrunde steht bei beiden die politische Geschichte.
Pflugk-Harttungs Band (4003) insbesondere trägt den Titel: Das politische Zeitalter
(1650 — 1815). Von den vier grossen Abschnitten seines Inhalts: A. Brückner,
Die slawischen Völker; M. P h i 1 i p p s o n , Zeitalter Ludwigs XI V. ; W. 0 n c k e n
und E. Heyck, Zeitalter Friedrichs des Grossen, und J. v. P f 1 ugk-H ar ttung,
Revolution und Kaiserreich, gehören die beiden mittleren unserer Epoche an. Pf.-H.
schickt dem Bande eine Einleitung voraus, die sich wie eine Rechtfertigung des
Titels liest. Mir will es scheinen, als treten dieser starken Betonung politischer
Motive gegenüber die geistigen Strömungen zu sehr in den Hintergrund. In der
Zeitspanne, die der Band behandelt, erleben Frankreich und Deutschland ihre
klassische Literaturepoche. Durch ganz Europa geht die Bewegung der Aufklärung
(das Wort fehlt bezeichnenderweise in dem sehr umfangreichen und genauen
Register), und die Philosophie sieht die ganz grossen Erscheinungen Spinozas,
Leibnizens und Kants erstehen. Eine Schilderung dieser gewaltigen Kultur-
faktoren sucht man vergebens in dem Bande. Es ist nicht zu leugnen, dass sie auf
das politische Geschick der Völker ihren Einfluss gehabt haben, wenn auch dieser
Einfluss etwas Sekundäres ist. Die Erscheinungen des geistigen Lebens werden
nirgends zusammengefasst. — Die Cambridge Modern History (4001) ist darin um-
fassender. Ihr zeitlicher Umfang ist geringer, ihr Inhalt reicher. Sie schildert die
politische Geschichte Ludwigs XIV. in zwei langen Abschnitten von A. J. G r a n t
und A. H a s s a 1 1. Der englischen und der damit eng verbundenen holländischen
politischen Geschichte sind die Abschnitte von C. H. F i r t h , von G. Edmundson,
J. R. Tanner, C. T. Atkinson, J. Pollock, H. W. V. Temperley, P. H.
Brown, R. Dunlop gewidmet. Österreich, Polen und die Türkei erfahren ihre
Bearbeitung durch R. L o d g e. Der ganz Europa aufwühlende Spanische Erbfolge-
krieg wird von W. Michael, C. T. Atkinson, A. W. W a r d geschildert. Auch
der Norden und Osten finden ihre Bearbeiter in J. B. Bury, R. N. Bain, W. F.
R e d a w a y und A. W. Ward, der das Emporkommen der brandenburg-preussischen
Macht weit bis zu den Anfängen zurückgreifend darstellt, l'nd selbst über die
Kolonien belehrt uns der Band mit Beiträgen von E. A. B e n i a n s und P- E.
(". A. von liloodiiu, AUg-emeines des 17./18. Jahrhunderts. 669
Roberts. Der Schwerpunkt liegt naturgemäss wieder in den für England inter-
essanten Kapiteln. Wenn aber die Einleitung, die A.W. Ward, G. W. Prothero
und St. Leathes unterzeichnen, die Signatur des Zeitalters in der auswärtigen
Politik Ludwigs XIV. sieht und demgemäss den Band benennt, so lassen die Heraus-
geber die geistigen Strömungen keineswegs ausser acht. In E. F a g u e t haben
sie an Stelle von^ Ferd. Brunetiere, der über der Mitarbeit starb, einen berufenen
I)ai*steller der französischen Literatur gefunden. Besonders geht F. ganz kurz den
Einflüssen der französischen Klassiker auf die deutsche Literatur nach und findet
sie in Opitz, Fleming und Gryphius wieder, vor allem aber in Gottscheds „Sterbendem
Cato" und in den für den Franzosen an Lafontaine erinnernden Fabeln Gellerts, den
er wohl zu Unrecht einen Vergessenen nennt. Interessant ist das Urteil des
Franzosen über Lessings Stellung zur französischen Klassizität: dank Lessing, meint
F., ist seit 1760 etwa der französische Einfluss in Deutschland überwunden — a fact
which should not be treated as a grievance, since it is best for every nation to live
its own life both intellectually and moraUy. Den ähnlich kurzen Charakteristiken
der französischen Einflüsse auf die Literaturen Italiens, Spaniens, Englands lässt F.
noch einige prinzipielle Worte über den Wert internationaler literarischer Einflüsse
folgen, die er mit Recht für heilsam und instruktiv hält. Die Schilderung der
englischen Literatur zur Zeit der Restauration, Milton eingeschlossen, von H. H. Child
beschränkt sich mehr auf englische Schriftsteller. Die religiösen Strömungen des
Zeitalters finden ihre Darsteller in St. Cyres, H. M. Gwatkin und M. Kauf-
mann und führen von den Jansenisten und Jesuiten in Frankreich über die eng-
lische Toleranzbewegung zu dem englischen und deutschen Pietismus. Auch die
Geschichte der Naturwissenschaften hat ihren Platz in dem Bande gefunden.
W. W. R o u s e Ball und M. F o s t e r erzählen sie, der erstere den die Mathematik
und Physik, der andere den die übrigen Wissenschaften betreffenden Teil, übersieht
man den ungeheuren Inhalt dieses fünften Bandes der Cambridge Modern History,
so kann man nur seine Reichhaltigkeit bestaunen. Zuviel für einen Mann, alle
diese Gebiete zu überschauen und so zu kennen, dass er von ihnen erzählen kann.
Und doch ist Weltgeschichte nicht minder g*ut von einzelnen geschrieben worden
als von mehreren mit einem Redaktor. — Zwei Männer von Ruf haben in den
Berichtsjahren unsere Epoche universal darzustellen gesucht: Lindner und Koser.
Th. Lindner (4002) ,, führt die innere und äussere Geschichte der europäischen
Staaten von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zur Französischen Revolution und
schildert das geistige Leben bis Rousseau". Schon hier zeigt sich die Zweigliedrig-
keit des Themas. L. findet zwei Entwicklungsreihen mit entgegengesetzten Richtungen,
das staatliche Wesen, Zwang verhängend, und die geistige Bewegung, die nach
Befreiung ringt. Zweifach ist demnach auch die Behandlung des Europa betreffenden
Teiles dieses Bandes — er enthält auch noch Abschnitte über Asien und Afrika.
L. stellt die politische Geschichte an die Spitze und legt dann die Staatslehren des
Absolutismus kritisch vor, die Grundlagen und die theoretischen Resultate der
Politik. Daran schliesst sich eine Schilderung des geistigen Lebens; auf wissen-
schaftlichem und künstlerischem Gebiete wird alles klar herausgearbeitet und erzählt,
aber man überwindet die Zweigliedrigkeit des Inhaltes nicht. Es sind ohne gemein-
samen Rahmen zwei sehr verschiedene Zeitalter zusammengefasst; eins, in dem aller
Augen auf dem französischen König ruhen, und ein zweites, in dem das Ziel der
Blicke ostwärts gerückt ist nach Berlin auf Friedrich II. Übergänge von einem
Zeitalter zum anderen aufzuzeigen, gelingt L. besser aut kulturgeschichtlichem Gebiete
als auf politisch-geschichtlichem oder auf dem der Staatslehren. Es liegt das vielleicht
auch an dem geringeren Umfang der kulturhistorischen Abschnitte, der einen
klareren Überblick gestattet; aber um des geringen Umfangs der Abschnitte willen
kann nur die Quintessenz gegeben werden, und dabei kommt dann z. B. ein Stück
europäische, wirklich internationale Kulturgeschichte zustande in dem ersten Drittel
des 21. Kapitels: die Literatur. Erst in zweiter Linie stehen daneben die Bemerkungen
i.iber die einzelnen nationalen Literaturen und ihre gegenseitigen Beeinflussungen.
Ähnlich steht es mit dem Kapitel 22: die Künste. — R. Kosers (4030) Dar-
stellung von Staat und Gesellschaft im Zeitalter des Absolutismus ist ein Beitrag zu
Hinnebergs gross angelegtem Sammelwerk: „Kultur der Gegenwart". Es ist nicht
ohne weiteres klar, dass auch die politische Geschichte sich hinter diesem Titel
versteckt, indes sie bildet einen wichtigen Bestandteil der K. sehen Arbeit. Eine
feste Zusammenfassung des grossen Zeitraums wird gebildet durch den Begriff des
Absolutismus. Von ihm geht K. aus. Er schildert zunächst die Staatstheorien und
die Schicksale des absolutistischen Gedankens, insbesondere seine Ausbildung
im Frankreich des 17. Jahrhunderts, wo ein tatsächlicher Absolutismus schon
im 15. und 16. Jahrhundert bestand, die Abwandlung durch die Aufklärung in
Preussen, die Rückständigkeit im Frankreich des 18. Jahrhunderts, wo die
52*
670 C. A. von Bloedau, Allgemeines des 17./18. Jahrhunderts.
Revolution ihm ein Ende setzte. Dabei fallen interessante Lichter auf Ludwig- XIV.
und Friedrich IL, die für ersteren nicht ungünstig* sind. Durch die Veranstaltung
dieses das politische Leben der Zeit beherrschenden Gedankens und seiner Geschichte
erzielt K. nun, dass alles Folgende nur als eine Geschichte seiner Wirkungen
erscheint. K. mustert dann die Stände in den einzelnen Staaten, geht auf die Höhe
der Bildung ein, streift die Literatur, wo ebenso wie in der Politik Frankreich den
Ton angibt, und erreicht den Anschluss an die politische Geschichte, indem er
einige allgemeine politische Fragen der Zeit theoretischer und praktischer Natur
erörtert: die französische Hegemonie, die Bedeutung des Westfälischen Friedens, die
Idee des europäischen Gleichgewichts, der Konvenienz, der Staatsraison und der
Gültigkeit von Staatsverträgen. Nun folgt ungezwungen eine Darstellung der
politischen Ereignisse immer im Hinbhck auf die gesamten europäischen Geschicke. —
Neben diesen Darstellungen in weiterem Rahmen fehlen auch solche nicht, die sich
auf ein kleineres Mass beschränken. M. Ritter (4004) bringt sein grosses
Werk „Deutsche Geschichte im Zeitalter der Gegenreformation und des Dreissigjährigen
Krieges" mit dem dritten Bande zu Ende. Er enthält nur die Geschichte des
Dreissigjährigen Krieges und auch diese noch nicht einmal vollständig in gieichmässiger
Ausführlichkeit, sondern nur bis zum Jahre 1635. Von da an, so erklärt R., ist der
Krieg nicht mehr ein deutscher, sondern ein allgemein europäischer, und seine
Darstellung würde hinausführen über den Rahmen der Bibliothek deutscher
Geschichte, deren Teil R.s Werk bildet. Deshalb gibt R. nur eine ganz kurze Über-
sicht über die Ereignisse der letzten 13 Jahre des Krieges. Diese Kürzung der
R. sehen Darstellung ist jedenfalls sehr zu bedauern, wenn man auch den Wunsch
des Verlages verstehen kann, in einer Bibliothek deutscher Geschichte nicht
einen ganzen Band, denn so viel hätte nach R.s Angaben die ausführliche weitere
Darstellung noch beansprucht, sich mit internationaler Geschichte beschäftigen zu
sehen. Der Wunsch, Raum zu sparen, hat R. auch eine grosse Beschränkung in
den Anmerkungen auferlegt, und er verweist zur Ergänzung auf gleichzeitig er-
schienene Zeitschriftenaufsätze. So erzählt R. uns denn in drei umfangreichen
Büchern nur den Böhmisch-Pfälzischen und den Niedersächsisch-Dänischen Krieg und
den Umschlag der katholischen Erfolge. Daran schliesst sich sofort ein kürzeres
Buch ,,Der Westfälische Friede". Von Interesse ist R.s Urteil über die Folgen
des Dreissigjährigen Krieges. Was dem deutschen Volke abhanden gekommen w^ar,
dem einzelnen wie den Genossenschaften, das war die schaffende Kraft, welche aus
dem alten Geleise hergebrachter Arbeitsweisen, überkommener Gebräuche und Miss-
bräuche zu neuen Betriebsweisen und neuen Unternehmungen vorging. Aber nach
R. erkannten die deutschen Fürsten im allgemeinen diesen Mangel wohl und suchten
ihm abzuhelfen. Also unter dem Drucke der Not ein Sichaufraffen. Für die Geistes-
arbeit erkennt R. eine wirkliche Vernichtung durch den Krieg nicht an; im Gegenteil
konstatiert er das Aufblühen einer neuen Wissenschaft, der Staatswissenschaften. —
Einzelne deutsche Länder: Branden burg-Preussen. A. Wad-
dington hat dem 1905 erschienenen ersten Bande seiner Geschichte des Grossen
Kurfürsten (4021) den Schlussband folgen lassen, der die Jahre 1660—88 behandelt.
Neue ausführliche Forschungen an den Quellen der Archive haben das Erscheinen
verzögert, so dass eine Reihe von Publikationen neues Material vor W. bringen
konnte. Trotzdem hat er noch manches Unveröffentlichte beigebracht. — Der ver-
dienstvolle Forscher preussischer Verfassungsgeschichte, 0. H i n t z e (4015), sammelt
in vier Bändchen, von denen mir nur das erste vorlag, historische und politische
Aufsätze zur preussischen Geschichte. Von den drei hier veröffentlichten Arbeiten
standen die ersten beiden im HohenzoUernjahrbuch für 1903 und 1900. Der dritte
scheint hier zum ersten Male herausgebracht zu werden. Es ist natürlich kein
Zufall, wenn an erster Stelle dieses Buches ein Aufsatz über den Geist und die
Epochen der preussischen Geschichte steht, sondern es bezeichnet die liCbensarbeit
des Verfassers. Auf den klar und weitblickend geschriebenen Aufsatz näher ein-
zugehen, darf ich mir wohl versagen, ebenso wie auf die beiden anderen über Staat
und Gesellschaft zur Zeit des ersten Königs und den preussischen Militär- und Beamten-
staat im 18. Jahrhundert. Sie sind rein verfassungsgeschichtlich. Für die Deutsche
Bücherei aber ist dies Doppelbändchen ein wertvoller Zuwachs. —
Sachsen. ErnstArnold (4024) hat für die Franckhsche Bibliothek des
17. und 18. Jahrhunderts das Leben und Lieben Augusts des Starken nach Vehse
zu bearbeiten übernommen. Der Vehsesche Text ist zusammengezogen und an
einzelnen Stellen um die Ergebnisse neuerer Forschungen bereichert. Die Ver-
wendung zweifacher Typen dient wohl nur der Raumersparnis. Jedenfalls wird
durch sie nicht etwa kenntlich gemacht, was Vehse und was A. gehört. Das Büch-
lein, dessen mehr sensationeller als geschmackvoller Titel wohl werben soll, ist
für weitere Kreise bestimmt. — Auch Friedrich Försters (4025) Geschichte
C. A. von Bloedau, Allg-emeines des 17./18. Jahrhunderts. 671
Augusts des Starken, 1839 zuerst erschienen als Teil eines grösseren Werkes, hat
einen Neudruck erfahren. Doch war er mir nicht zugänglich. —
Kultur- und Literaturgeschichte. Neue grössere erzählende
Darstellungen der Kultur und Literatur unserer Epoche fehlen in den Berichtsjahren.
Wohl aber sind eine Reihe gute Einzelarbeiten zu erwähnen. Das Umfassendste
bietet Eugen Diederichs' grosser Bilderatlas. Daneben ist noch die neue Auflage der
Hettnerschen Deutschen Literaturgeschichte im 18, Jahrhundert zu nennen. Von
Eugen Diederichs' (4028) schönem Werk „Deutsches Leben der Vergangenheit
in Bildern" ist 1908 der zweite Band erschienen. Er umfasst das 17. und 18. Jahr-
hundert. „Zeitalter der Aufklärung" erscheint mir für diese beiden Jahrhunderte ein
zu enger Begriff, und der reiche Inhalt des Bandes widerspricht diesem Untertitel in
erfreulicher Weise. Hatte der erste Band, der das 16. Jahrhundert reden Hess, uns
hauptsächlich Holzschnitte reproduziert, so enthält der zweite Band zumeist Nach-
bildungen von Kupferstichen. Darin gehören das 17. und das 18. Jahrhundert zu-
sammen. Diese Verschiedenheit der Illustrationen in den beiden Bänden ist nicht ohne
Einfluss auf das Gelingen des Werkes gewesen. Kupferstiche zu reproduzieren ist
offenbar schwerer als Holzschnitte, und ich muss bekennen, dass ich mich nicht
erinnere, eine das Original erreichende Reproduktion eines Kupfers gesehen zu
haben. Berücksichtigt man das, so ist die technische Gesaratleistung im vorliegenden
Werke eine recht erhebliche. Es ist selbstverständlich, dass Ungleichheiten bei einer
solchen Fülle von Bildern vorhanden sind. Und es ist bei solcher Menge nicht
möglich, auch nur reichliche Stichproben zu machen, wo das Original und wo die
Reproduktion der Schuldige ist. Aber das ist schliesslich auch gar nicht das
Wesentliche an D.s Arbeit. Ihm liegt nicht so sehr der künstlerische als der kultur-
histonsche Inhalt der Bilder am Herzen. Darum ordnet D. sachlich. Nun ist das
aber mit sachlichen Ordnungen von Bildern ein eigen Ding-. Abgesehen davon, dass
man den Inhalt einzelner Bilder verschieden deuten kann, so ergeben sich zwischen
einzelnen Bildern und ganzen Bildergruppen Beziehungen, die eine sachliche Ordnung
nicht erschöpfen kann, ohne dass ihr das Wort zu Hilfe kommt. Eine allgemein
gültige Einteilung, eine Zusammenfassung von Gruppen aber ist in der Kultur-
geschichte nicht möglich, wie etwa in der Literaturgeschichte. Koenneckes Bilder-
atlas kann als Ergänzung zu jeder Literaturgeschichte benutzt werden, aber worauf
kann D. verweisen? Zeitlich ordnet D. die 200 Jahre, die sein Buch durchmisst,
in zwei Gruppen: „Volkssitten beim Verfall des Humanismus" und „Ausgang des
Rokokozeitalters". Dazwischen steht ein grosser Abschnitt: „Öffentliches Leben". Man
sollte annehmen, dass sich einzelne Unterabteilungen der Abschnitte I und III ent-
sprächen. Das ist nach der vorangestellten Disposition jedoch nicht der Fall. Sachlich
stellt sich solche Entsprechung oft her, z. B. X. 1145—54 zu 1568 — 84. D. sucht seine
Einteilung bis in Einzelheiten durchzuführen. Die Quellen dieser ungemein reichen
Sammlung (der zweite Band allein umfasst die Nummern 91.3 — 1760) sind viele.
Archive, Kupferstichkabinette, Museen, Bibliotheken haben von ihren Schätzen mit-
geteilt, und zwischen München, Wien, Hamburg und Berlin dürften nicht viele
namhafte Sammlungen dem Fleisse D.s entgangen sein. Jedem Bildchen ist ausser
dem Titel der Fundort beigefügt und erfreulicherweise nicht selten auch ganz
knappe Erläuterungen, sei es über das Dargestellte, sei es über den Künstler. Gern
hätte man wohl auch die Quelle im besonderen noch erfahren. Viele Stücke sind
zwar einzeln als Flugblätter veröffentlicht, bei anderen aber erkennt man die
Herkunft oder besser die Zugehörigkeit zu Büchern, so bei N. 1706 und 1708, ohne
dass uns deren Titel genannt wäre. Die meisten Künstler sind, da sie deutsches
Leben schildern sollen, naturgemäss Deutsche. Doch ist es höchst erfreulich, dass
D. auch Rembrandt und andere Holländer herangezogen hat. Alles in allem: es ist
ein treffliches kulturgeschichtliches Anschauungsmaterial, das D. uns hier vorlegt,
und wir können dankbar sein, dass der rührige Verfasser und Verleger weder Mühe
noch Kosten gescheut hat, um es zu sammeln vmd wiederzugeben. — J. Schmidlin
(4029) erschliesst in einem Heft der Erläuterungen zu Janssen der Kulturgeschichts-
forschung eine neue Quellenkategorie: die bischöflichen Diözesanberichte. Diese
Berichte, Statusrelationen, sollten ursprünglich erstattet werden bei den in bestimmten
zeitlichen Abständen zu wiederholenden Visitationes liminum, d.h. bei den bischöflichen
Besuchen der Gräber der Apostel Petrus und Paulus in Rom. Da die Romfahrten
aber mit der Zeit aussetzten, blieben auch die Relationen allmählich aus, bis Sixtus V.
(1585) die alte Sitte für einige Zeit neu belebte. Die Relationen sollten den Papst
von dem Zustande der bischöflichen Diözesen unterrichten und in dieser Art ein
Mittel der Gegenreformation sein. In seiner trefflichen Einleitung (S. XXXV) gibt
Seh. ein Schema für ihren etwaigen Inhalt. Er druckt nun freilich nicht die Berichte
wörtlich ab, sondern auf den Vorschlag von Ludwig Pastor schildert er selbst nach
den einzelnen Relationen die Zustände in den österreichischen Diözesen. Es ist also
672 C. A, von Bluedau, Allgemeines des 17./18. Jahrhunderts.
ein Mittelweg- zwischen Verarbeitung und Edition. Den einzelnen Schilderungen
schickt die Einleitung die Grundlagen voran, ein Bild der deutschen Kirche für die
Zeit vor den Diözesanberichten, das nach Seh. düster genug ist. Im eigentlichen
Text folgt die Entwicklung zur Gegenreformation in den einzelnen Diözesen. —
R. B i n d e 1 (4032) erzählt in einem Quakenbrücker Programm ohne wissenschaft-
liche Prätenlionen von einigen weniger bekannten, kulturhistorisch interessanten
alten Büchern. Einen kurzen Abschnitt über zwei oldenburgische Chroniken hat B.
schon 1883 in Kleinsteubers Zeitschrift „Europa" in anderer Fassung veröffentlicht.
Es handelt sich um die beiden ältesten gedruckten oldenburgischen Chroniken, die
erste, 1599 erschienen, reicht bis zum Jahre 1595, dem Todesjahr des Grafen Johann
von Oldenburg, und hat einen Geistlichen Hermann Hamelmann zum Verfasser; die
zweite von Joh. Just. Winkelmann, 1671 gedruckt, schliesst an und umfasst die Zeit
bis zum Grafen Anton Günther 1603 — 67. Von Interesse dürften drei Sagen sein,
die Hamelmann überliefert: das Oldenburger Hörn, der Ring derer von Alvensleben
und der Ring der Grafen von Hoya. Die erste Sage findet sich in Hamelmanns
Fassung auch abgedruckt bei Joh, Frdr. Hekel: De cornu Amaltheae, Jena 1694,
zugleich mit einer dänischen Sage aus Olaus Wormius, Dissertatio de cornu aureo in
Cimbria invento. Hauniae 1644. Nach Grimm, Sagen 2, N. 541 steht die Sage auch bei
Winkelmann Tl. 1, cap. 3. B. druckt sie wörtlich ab. B. bespricht unter Mitteilung
von Zitaten noch das astrologische Buch Horkys von Lochwitz mit dem Titel Herbst-
blümlein, 1628 erschienen, Joh. Letzeners Historia Caroli Magni 1602 und dessen
Historia S. Bonifacii 1603, sowie Joh. Colerus' Kalender, der 1601, mit den schon"
1591 erschienenen Sex libri oeconomici und Oeconomia ruralis et domestica vereinigt,
als Hausbuch neu gedruckt wurde. — Die neue fünfte Auflage der Hettn er sehen
Deutschen Literaturgeschichte des 18. Jahrhunderts (4038) unterscheidet sich von
ihrer Vorgängerin mir durch Nachträge der Ergebnisse neuerer Forschungen. Ich
habe im ersten Bande beider Auflagen einige vergleichende Stichproben gemacht.
Im allgemeinen ist die Neuausgabe zeilengenau der vierten Auflage gleich. Doch
fand ich an zwei der nachgeprüften Stellen unbedeutende Abweichungen: in dem Ab-
schnitte über Grimmeishausen eine kleine — meines Erachtens übrigens irreführende —
Umstellung, auf Stilgebauers Untersuchung über Dietwald und Amelinde (1893) fussend,
in dem über Gottsched eine Hinzufügung und Stellungnahme zu Reicheis und Wanieks
Arbeiten. — In einem Goldberger Programm beginnt E. Heusermann (4043)
eine Untersuchung des NaturbegrifTs und Naturgefühls. Er zeigt ganz kurz die
Wandlungen des NaturbegrifTs vom Mittelalter unter den Einflüssen des Protestantismus,
des Calvinismus, Hugo Grotius', Pufendorfs, Thomasius', bis zu Leibniz. Der mittel-
alterliche Begriff Natur hat nach H.s klaren und knappen Darlegungen keine
durchaus neuen Beziehungen erhalten, sondern sein Inhalt ist ausgebaut, vermehrt
und bereichert. Leibniz ist es, der die Verschmelzung der verschiedenartigen Begriffe,
lex naturae einerseits und göttliches Gesetz und Offenbarung andererseits, vollzieht
durch die Harmonie. Dieser neue von Leibniz geschaffene Naturbegriff ist vor-
herrschend zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Das Wort Natur gewinnt eine doppelte
Bedeutung in der deutschen Literatur, ein spekulative und eine moralische. Dazu
tritt die bis dahin unbekannte ästhetische Wertung der Natur durch den Geschmack,
der bald die Führerrolle an sich reisst. Wie man die ästhetische Seite der Natur
bald mehr theoretisch, bald mehr praktisch oder denkend und fühlend zu erfassen
strebte, so finden sich auch in der Literatur (speziell der Lyrik) zwei Richtungen;
die eine sucht die umgebende Natur aufzufassen und wiederzugeben, die andere sich
der eigenen inneren Natur bewusst zu werden. Die einen empfinden die Natur, die
anderen das Natürliche. Der ersten Art gehört Brockes an und sein Schüler Drollinger,
bei dem H. mit Glück Gefühle des Erhabenen in der Natur nachweist, die der Zeit
bis dahin fehlen. Zur zweiten Art gehört Canitz, der Hofmann und Schüler des Horaz
zugleich ist, und bei dem das neue subjektive Freiheitsbedürfnis mit dem gesellschaft-
lichen Ideal in Streit gerät. Erweitert durch Gedanken von natürlicher Religion,
findet sich diese zweite Art des Naturbegriffs und -gefühls wieder bei Hagedorn.
Ihm ist die heutige Welt auch noch natürlich. Erst Natur erleben heisst sie finden.
Bis hierher führt uns der erste Teil der Arbeit. Mehr ist nicht erschienen. — In
einer Kopenhagener Universitätsfestschrift fasst J. Paludan (4040) verwandte
literarische Strömungen in Nordeuropa (wozu er auch Deutschland rechnet) zusammen.
P. zeigt den Einfluss der französischen Dichtung auf die dänische, schwedische und
deutsche Literatur um 1700 und macht gemeinsame Wirkungen dieses Einflusses er-
kennbar. In allen drei Ländern macht er sich zuerst im Drama geltend: auf deutschem
Boden in Grefflingers Übersetzung des Corneilleschen Cid und Kormarts Polyeuctus,
sowie in der Schaubühne französischer und englischer Komödianten 1670, mit Über-
setzungen aus Moliere. Schweden zeigte französischen Geschmack schon um die
Mitte des Jahrhunderts in Balletten und Festen am Hofe der Königin Christina, bis
C. A. von B 1 0 e d a u , Allgeraeines des 17./18. Jahrhunderts. 673
Samuel Columbus und Georg Törnqvist die schwedische Bühne auch Meliere, Corneille,
Racine (Iphigenie, Esther) zugänglich machten. Schwächere Spuren in dänischer
dramatischer Literatur findet P. in den Mogens Skeel zugeschriebenen Herrestands-
Comedien, sowie in der Rostgaardschen Übersetzung einer Szene aus Corneilles Cid.
Aber das sind gewisserraassen nur die Vorspiele des französischen Übergewichts.
Boileau ist der französische Dichter, der in Dänemark, Schweden und Deutschland
den stärksten Einfiuss gewonnen hat. Es sind nicht gerade die Höhen der Literatur,
die uns P. hier vorführt. Das ginge auch aus seinen Charakteristiken deutlich genug
hervor, wenn es nicht schon bekannt wäre. Boileaus Einfiuss zeigt sich zunächst in
dem Streben nach Vernunft, Ordnung und Harmonie, die P. den Kern Boileauscher
Ästhetik nennt. In einigen Sammlungen heimischer Dichtung findet P. die ersten
Einflüsse Boileaus. B. Neukirch hatte im ersten Band seiner Anthologie auserlesener
Cedichte Hofmannswaldaus und anderer Deutschen 1695 noch Hofmannswaldau den
Ehrenplatz eingeräumt. Im zweiten Bande aber stehen schon Boileausche Satiren in
Übersetzungen von Canitz und Neukirch im Vordergrunde. Im Dänischen zeigen
Joachim Wielandts Sämling af smukke og udvalde danske Vers og Miscellanea 172off.,
die J. Hopfner und B. V. Luxdorph fortsetzten, den analogen cbergang, im Schwedischen
C. Carlssons Udvalda svenska rim och dikter 1737—38, ferner für Dänemark Reenberg
und C. Worms, für Schweden Triewald und J. v. Düben. Grössere Bedeutung als
der moralisierenden Satire dieser Boileau-Nachahmer schreibt P. der rein literarischen
zu, wie Canitz" Von der Poesie (nach Boileaus siebenter Satire), Reenbergs Formsaraling
paa Parnass (Boileaus zweite Satire), Ars poetica (nach Boileau und Floraz), sowie
seiner Opmuntring und Poesien Vanskeligheder, Triewalds Dichtungen Om dem som
falskeligen inbilla sig vara poeter, En poets klagan öfver skaldekonstens vedermöder,
Emot vära dumma poeter. Mit dem französischen literarischen Geiste zog auch
literarische Kritik in die Literaturen ein, die sich in Deutschland im Lossagen vom
Schwulst der Zweiten Schlesischen Schule äussert, und es entstehen literarische
persönliche Fehden, wie die zwischen Wernicke und Postel. P. gibt eine Charakte-
ristik der in Frage kommenden Dichter und findet an ihnen als gemeinsamen Grund-
zug die verstandesmässige Auffassung der Poesie, die man gern als Nebenbeschäftigung
zulassen wollte, aber mehr auch nicht, die Koketterie mit Einfachheit der Lebens-
auffassung in Geringschätzung hoher Stellung usw., die sich in Hirtendichtungen,
bei denen neben Horaz Opitz Gevatter gestanden hat, kundgibt. Bei allen diesen
Dichtern sind indes starke weltliche Einflüsse zu spüren, bei den Schweden am
stärksten, bei den Dänen am schwächsten. Sie sind zurückzuführen auf höfische
Einflüsse, die letzten Endes aus Frankreich stammen; bei den Dänen regen sich sogar
einige nationale Töne. Mit einem Hinweise auf die Entwicklung der Lyrik in Däne-
mark durch Ambr. Stub und Evald, in Deutschland durch Ch. Günther und Klopstock,
in Schweden durch Bellman, schliesst P. seine Abhandlung. Der Wert seiner Arbeit
besteht meines Erachtens darin, dass die Dichtung dreier Länder glücklich in engere
Verbindung miteinander gesetzt wird; aus den reichlich eingestreuten Zitaten ergibt
sich eine manchmal verblüffende Ähnlichkeit der Anschauungen und der Entwicklung.
Es wäre gewiss kein undankbares Thema, derartige Untersuchungen auch für andere
Zeiten und Nationalitätengruppen anzustellen. Die klassischen Epochen jeder Literatur
wären dabei ihrer zu grossen Höhe wegen im allgemeinen auszuschliessen. Aber die
Einflüsse der verschiedenen Klassizitäten auf die anderen zeitgenössischen Literaturen
aufzuzeigen, darin liegt noch manche i\.ufgabe. — Paul Hoff mann (4033) fasst
vier bereits 1891 anonym in den „Grenzboten" erschienene Kulturbilder aus der
Rokokozeit zu einem Programmheft zusammen, das er hübsch nach dem ersten der
Aufsätze „Artig und Galant" nennt. Die Aufsätze selbst sind damals schon besprochen
worden (JBL. 1891 III 1 : 39—42. Der V^erfasser wird dort fälschlich Hofmann statt
Hoffmann genannt.) Diesmal fügt H, eine Einleitung hinzu, in der er als seine
Hauptquellen namhaft macht: Das P>auenzimmer-Lexikon von Amaranthes (1715),
das in seinen wesentlichen Teilen schon von Alwin Schultz in seinem Alltagsleben
einer deutschen Frau (1890) zugänglich gemacht worden ist, femer Zeitschriften, wie
die Discourse der Mahlern, die Vernünftigen Tadlerinnen, Belustigungen des Verstandes
und Witzes, den Hamburger „Patriot", die Lustspiele Picanders und Gellerts, Sperontes'
Singende Muse an der Pleisse und Zachariäs Renommist. P'ür die reichlichen Zitate
gibt H. die Nachweise am Schlüsse eines jeden Aufsatzes. Zu bedauern ist, dass zu dem
ersten Aufsatze auch jetzt nicht Waldbergs Buch über die galante Lyrik herangezogen
wurde. — Nur mit der Literaturgeschichte Englands befasst sich die Essaysammlung,
die J. E. Spingarn (4041) in zwei Bänden vorlegt. Er vereinigt eine Reihe von
Aufsätzen, Vorreden usw. von englischen Autoren des 17. Jahrhunderts zur Beleuchtung
des englischen Kritizismus. Als Zweck seines Werkes bezeichnet er selbst, das ge-
samte Material darzubieten für ein Studium der genannten geistigen Bewegung. Aus-
drücklich aber erwähnt er, dass er eine doppelte Ergänzung bieten will, einmal fort-
674 C. A. von Bloedau, AUg-ememes des 17./18. Jahrhunderts.
setzend zu Gregory Smith: Elizabethan Essays, und umschliessend zu Ker: Essays of
Dryden. Deshalb darf man Aufsätze dieses bedeutendsten Vertreters des englischen
Kritizismus nicht in Sp.s Werk suchen. Es sind Autoren wie Bacon, Ben Jonson,
G. Chapman, M. Drayton, J. Milton, Hobbes, Rob. Howard, die das Material zu Sp.s
Arbeit liefern. Wenn er auch sein Buch nur als eine Vorarbeit für das Studium der
Geschichte des englischen Essays bezeichnet, so gibt seine Einleitung doch diese
Geschichte schon selbst. Das betont auch mit Recht eine ausführliche Rezension im
LCBl. (1908, S. 1527). Ein dritter Band, den Sp. in Aussicht stellt, und der die
letzten anderthalb Jahrzehnte des 17. Jahrhunderts zu behandeln hätte, ist wohl
noch nicht erschienen. Er soll auch den Index über die beiden anderen Bände
bringen. —
Einzelne Städte und Persönlichkeiten. Auf die Geschichte
einzelner Städte führen uns einige Publikationen. W. Kürschner (4013) führt uns
in einem Marburger Programm in das Marburg des Dreissigjährigen Krieges. Er
macht das Jahr 1645 zum Angelpunkt seiner Untersuchung, da bis dahin Marburg
im Dreissigjährigen Krieg noch nicht erobert war und deshalb ein verhältnismässig
gutes Bild einer kleinen Stadt vom Anfange des 17. Jahrhunderts bietet. Anderer-
seits können hierbei auch die Wirkungen des Krieges gezeigt werden. K.s Quellen
sind Marburger, Münchener und Darmstädter Archivalien, Die Beschreibung der
Stadt nach Bildern ergibt Aussehen und Ausdehnung des mittelalterlichen Marburgs.
K. geht alsdann auf die Verwaltung und Verfassung der Stadt ein und bespricht die
einzelnen Bevölkerungsklassen, besonders die privilegierten Angehörigen der Univer-
sität und der fürstlichen Landesregierung, die in ihren Rechten bedroht wurden.
Leider beschränkt K. sich dabei zeitlich sehr genau auf das Jahr 1645, so dass er
z. B. die Ratsmitglieder namentlich aufführt und die mit Tod abgehenden erwähnt.
Er zieht sich aber auch lokal eine ganz enge Grenze und vergleicht etwa nicht mit
anderen hessischen Städten oder gar Orten anderer Landschaften. Das Bild, das er
durch solche Vergleichungen hätte geben können, wäre deutlicher und reicher gewesen.
Nur die Finanzen der Stadt setzt er in Vergleich mit heutigen Geldverhältnissen.
Die zweite Hälfte füllt die Schilderung der Beschiessung und Belagerung der Stadt
durch niederhessische Truppen, die mit der Einnahme Marburgs endete. — Gibt uns
dieser Bericht einen Überblick über das gesamte Leben einer kleinen Stadt, so
führt uns ein anonym erschienener Artikel (4014) mit einer detaillierten
Schilderung nicht zusammenhängender Sehenswürdigkeiten in die bayerische
Residenz fast 100 Jahre später. Es ist ein Reisebrief vom Jahre 1729, reich an
tatsächlichem Material, der uns den Hof, das Schloss, die Schatzkammer, die Kirchen
Münchens schildert. Da der Brief ganz unpersönlich ist, so nennt der Herausgeber
auch nicht seinen Verfasser, den ich für den Hofmeister eines auf der Kavalierstour
begriffenen jungen Aristokraten halten möchte, und es bleibt sogar ungesagt, wo der
Brief liegt. — Weit interessanter als diese etwas einförmige Aufzählung toter Sehens-
würdigkeiten ist ein Reisebericht über die alte Residenz der pfälzischen Witteisbacher
Heidelberg, den Huffschmid (4011) abdruckt. Er ist entnommen dem
dritten Teile der Voyages de Monsieur [Balthasar] de Monconys, die 1695 in Paris
erschienen, und die 1697 zusammen mit anderen Reisebeschreibungen Monconys' von
Christian Juncker ins Deutsche übersetzt wurden, Monconys, ein schon durch vier-
jährige Wanderungen in Portugal, der Provence, Ägypten, Syrien und Anatolien er-
fahrener Reisender, war zum Begleiter des jungen Herzogs Charles Albert de Chevreuse
ausgesucht worden und bereiste mit seinem erst 17jährigen Schützling England,
Holland, Deutschland und Italien. Vom 19. bis 22. Januar 1664, also nur drei Tage,
verweilten die Gäste am Hofe des Kurfürsten Karl Ludwig', des Vaters der Liselotte,
wo man sie freundlich aufnahm und bewirtete. Das schildert uns in etwas un-
gelenkem Französisch Monconys, vergisst aber dann nicht auf die Heidelberger
Sehenswürdigkeiten einzugehen. Wir erfahren mancherlei über Karl Ludwigs
gelehrte und sammlerische Interessen. Die berühmte alte Heidelberger Bibliothek
konnten die Reisenden freilich nicht mehr bewundern, denn sie befand sich seit bald
einem halben Jahrhundert im Vatikan, und Monconys bedauert das sehr. Die neue
ist „bien qu'assez jolie", doch nur ein Schatten der alten. Indes Karl Ludwig sammelte
und liebte die Bücher. Seine ausgedehnten Sprachkenntnisse kamen ihm dabei
zu Hilfe. Neben der Bibliothek bildete nach Monconys eine besondere Liebhaberei
Karl Ludwigs die Münz- und Medaillensammlung, die er seinen französischen Gästen
selbst zeigte. Teile dieser Sammlungen gingen später in den Besitz der Tochter des
Sammlers, Liselottes, über, sowie in den des Grossen Kurfürsten. H. hat sich mit
dem Neudruck dieses Quellchens zur Heidelberger Kulturgeschichte indes nicht
begnügt, sondern begleitet es auch mit einer Reihe von ausführlichen erläuternden
Anmerkungen. — Die Stadt Heidelberg hat noch eine weitere Darstellnng gefunden
in dem Buche von W. Waldschmidt (4012). Das Buch erzählt von denen, die
C. A. von R 1 o e d a u , Allgemeines des 17./18. Jahrhunderts. 675
das Schloss zu Heidelberg gebaut und in ihm gelebt haben, also eine Geschichte des
Gebäudes und seiner Erbauer. Die eigentliche Baugeschichte indes tritt etwas zurück.
Es ist das vielleicht kein Zufall, denn die Pfälzer Kurfürsten bieten eine ganze Reihe
interessanter Persönlichkeiten dar. Gerade für unsere Epoche sind in den Berichts-
jahren eine ganze Reihe Veröffentlichungen über pfälzische Fürstenkinder erschienen
und nur die Hohenzollern können sich ihnen vergleichen an Erweckung von Interesse
bei den Historikern. So werden wir denn einige der Neuerscheinungen über diese
Fürstenhäuser Revue passieren lassen. Zunächst kehren wir zurück zu W.s Lokal-
schilderung. Die Liebe zu der alten Stadt hat ihn veranlasst, ein bequem lesbares
Buch zu schreiben. Aber diese Liebe hat zugunsten des Erzählers manchmal den
Historiker verdrängt. Es ist nicht eigentlich ein wissenschaftliches Buch, das der
Verfasser uns vorlegt; nennt er sich doch übrigens selbst an anderer Stelle mit
leichtem Lächeln keinen wissenschaftlichen Menschen. Er gerät streckenweise ins
Fabulieren. Kapitelanfänge sind ihm dazu besonders willkommen. Es liest sich sehr
angenehm, was uns W. z.B. im Anfang des „Von den Pfaffen" überschriebenen Kapitels
von dem Zustand des. Himmels zu katholischer Zeit und von der Wandlung durch
den Protestantismus erzählt. Es ist ein lustig erfundenes Märchen, aber eben ein
Märchen. Oder wenn er das Kapitel über Friedrich IV. ,, Serenissimus" überschreibt
und uns das Erwachen dieses potators schildert, so sind das sehr nette Züge, aber
ich bezweifle, dass er hier jeden novellistischen Strich einer Quelle namhaft machen
kann; oder auch nur möchte. Indes lassen wir das. W.s Buch, das eines feinsinnigen
Menschen mit gutem Humor, ist einheitlich und seine liebevoll ausgemalten Szenen
sind charakteristisch. Sie geben lustige Bilder und des Gewichtigen ist noch genug
in dem Buch. Die Heidelberger Kurfürsten schildert uns W. doch in Porträts, die
auf Ähnlichkeit berechtigten Anspruch erheben, wenn auch nicht jeder Pinselstrich
historisch beglaubigt ist. Die Frische ist dem Historiker W. alles. Man mag ihn
darum unwissenschaftlich schelten; aber man tut dem hübschen Buch damit keinen
Abbruch. Interessant für den Literaturhistoriker sind einige Bemerkungen über das
literarische Leben am Heidelberger Hof und über seinen Geschmack. Die Humanisten,
die in Heidelberg eine Rolle spielten, kommen bei W. nicht besonders gut weg. Sie
sind ihm im wesentlichen Büchernarren und Grammatiker, die den Geist der Antike
nur verzerrt ins Leben übertrugen. „Etymolog-ische Abhandlungen, griechische und
lateinische Wörterbücher, lateinische Übersetzungen griechischer Autoren und Neu-
ausgaben, das sind die papiernen Monumente dieser rein zerebralen Kultur." Mag
sein. Indes verkennt W. meines Erachtens den grossen Kulturzuwachs, den die
Humanisten Deutschland gebracht haben und an dem wir heute nach meiner Meinung
noch zehren, nach mancher anderer noch leiden. Erwähnt sei übrigens, dass W.
Seite 44 den Pathelinstoff in der Reuchlinschen Komödie Henno nicht erkennt. Dass
Interesse am Drama und Theater auch späteren Pfälzern zu eigen war, geht aus den
Schilderungen dramatischer Spiele hervor. Der Vater der Liselotte, Karl Ludwig,
die selbst in ihren Briefen immer wieder von ihrer Vorliebe für das Theater berichtet,
hat ihr solche Neigung wohl vererbt. Er hielt, wie uns W. berichtet, vielfach Komö-
dianten an seinem Hof, trotz seines schmalen Geldbeutels. Französische, englische
und deutsche Schauspieler führten ihre Stücke vor ihm auf. Die englischen zog er
den anderen vor, und von den deutschen Stücken war ihm der Peter Squentz des
Andreas Gryphius besonders lieb. Dass Karl Ludwigs Doppelehe mit Charlotte von
Hessen und der Freiin Luise von Degenfeld dem Schlesier Hofmannswaldau und
anderen zum Gegenstand der Dichtung wurde, erwähnt W. Im allgemeinen aber ist
dem Verfasser die bildende Kunst interessanter als die Literatur, und er bietet gute
Analysen, besonders für den Schlossbau. Hervorzuheben ist der Reichtum des Buches
an Bildern. Er ist mehr als Schmuck und mit viel Sorgfalt und Kenntnis gesammelt.
Von der Entstehungszeit der Manesseschen Handschrift, der die erste Beigabe ent-
nommen ist, bis zu den Zeiten der jüngeren Romantik ist ein weiter Weg, und für
keine Zeit lässt uns W. ohne bildliche Anschauung. Dass ein Verlag wie der
Diederichssche solche künstlerische Beigaben auch wirklich vorzüglich reproduzieren
lä.sst, bedarf keiner besonderen Hervorhebung. Alle Arten Technik liegen den
Wiedergaben zugrunde: Miniaturen, Aquarelle, Ölgemälde, Handzeichnungen, auch
farbige, Holzschnitt und Kupferstiche. Die Kupferstiche älterer Zeit scheinen mir am
wenigsten gelungen zu sein. An den Originalen der Ölbilder ist die Zeit nicht spur-
los vorbeigegangen, und man sieht dies den Reproduktionen manchmal an. So führt
uns W. auf doppeltem Wege durch dif Geschicke der alten Pfalz am Neckar. —
Fürstliche Persönlichkeiten. Ausschliesslich den Persönlich-
keiten des Heidelberger kurfürstlichen Hauses sind die folgenden Veröffentlichungen
gewidmet. Zwei Generationen sehen wir an uns vorüber ziehen: die Kinder und ein
Teil der Enkel des unglücklichen Winterkönigs. Die Briefe der Kinder des
Winterkönigs legt K. Hauck (4048) in einer handlichen Ausgabe vor. Dem
J»hresbericht« für neuere denisehe Literaturgeschichte. XIX/XX. 53
676 C. A. von Bloedau, Allgemeines des 17./18. Jahrhunderts.
Andenken Kuno Fischers der „in der ihm eigenen fesselnden und geistvollen Weise
die Kinder des Winterkönigs mit den tiefsten Denkern der Zeit verknüpfte," ist der
Band der NHJbb. gewidmet und ein Legat des Heidelberger Philosophen ist zu seiner
Drucklegung verwendet worden. H. ist der berufene Herausgeber dieser Briefe.
Die Geschichte der Pfälzer Kurfürsten vom Dreissigjährigen Kriege an hat ihn mehr-
fach beschäftigt und noch 1906 hat er uns ein schönes Buch über Kupprecht den
Kavalier beschert. Ihm ist die Arbeit nicht durch einen Auftrag erwachsen, sondern
aus langem Studium. In einer ausführlichen Einleitung gibt H. uns ein Bild von den
bewegten Lebensschicksalen der Geschwister. Besonders verweilt er bei der Prinzessin
Elisabeth. Nicht ohne Grund; denn der Wunsch, die Briefe der Kinder des Winter-
königs in ihrer Gesamtheit vorzulegen, ist entstanden im Laufe der Forschungen
speziell über Briefe Elisabeths. Wenn der Herausgeber seinen Band „die Briefe der
Kinder des Winterkönigs" nennt, so ist dieser Titel im weiteren Sinne richtig-, im
engeren bedarf er einiger Erläuterungen. H. strebt Vollständigkeit an, und ich will
ihm glauben, dass er sie in seinem Sinne wohl erreicht hat. Es handelt sich ihm
darum, die Beziehungen, die zwischen den Geschwistern und ihren verschieden
gearteten Geschicken bestehen, durch ihre Korrespondenz zu zeigen. Dazu bringt er
in 402 Briefen eine Fülle neuen Materials, das die Einleitung verarbeitet. Nur ganz
wenige Briefe sind nach H.s Angaben schon gedruckt. Leider kennzeichnet H. sie
nicht. Die überwiegende Mehrzahl hat H. aus den Archiven zu Berlin, München,
Marburg und Hannover hervorgezogen. Neither friend nor fortune haben die
pfälzischen Geschwister wirklich gehabt. Das geht aus der umfangreichen Korre-
spondenz hervor und das ist das Band, das sie zusammenhält. Deshalb hat der
Herausgeber mit Recht es auch nicht gescheut, Briefe von Karl I. und Karl IL von
England, sowie einigen anderen Korrespondenten sprechen zu lassen, vor allem der
Winterkönigin. Deshalb fügt er dem Buche als Beilagen auch einige die Pfälzer
betreffende Dokumente, wie Testamente und Sektionsbefunde bei, die nicht eigentlich
Briefe sind. Ein weiteres ergibt sich aus H.s übrigens nicht ausgesprochener Fassung
des Begriffs Vollständigkeit. Er teilt keineswegs alle Briefe mit, die von den Ge-
schwistern erhalten sind, sondern nur die zu seinem Thema gehören. Es gibt z. B.
Briefe der Herzogin, späteren Kurfürstin Sophie von Hannover an ihre Nichten, die
Raugräfinnen von der Pfalz, und an hannoversche Diplomaten, die man naturgemäss
vergeblich in H.s Publikation suchen würde. Den Text der Briefe gibt H. in der ursprüng-
lichen Orthographie, ohne individuell zufällige oder der Zeit gehörige Schreibung-en
abzuändern. Meiner Ansicht nach ist das sehr dankenswert, wenn auch die Lesbarkeit
darunter leiden mag. Den einzelnen Briefen schickt H. ganz knappe Inhaltsangaben
in Stichworten voraus und begleitet sie unter dem Text reichlich mit Anmerkungen.
H. F. Helmolts im ganzen sehr anerkennende Besprechung der Ausgabe hebt
ihren wesentlichsten Maugel heraus, nämlich das Unterlassen von Datierungsversuchen
von 15 Briefen. Heimelt selbst stellt für einige Briefe unbedingt sichere Daten auf,
für einige andere macht er die Abfassungszeit wenigstens wahrscheinlich. Dass ein
Kenner der Geschichte des pfälzischen Hauses wie Helmolt einige Neuerwerbungen
an Wissen aus dem H.schen Band bucht, ist gewiss erfreulich. — Ein Artikel von
Christian Meyer (4027) berichtet uns von zwei Witteisbacherinnen an fremden
Höfen, Sophie von Hannover und Elisabeth Charlotte von Orleans. (Die Biblio-
graphie nennt irrtümlich auch noch die ganz knapp behandelte Sophie Charlotte, die
keine Wittelsbacherin, sondern eine Hannoveranerin ist.) M. gibt in der Einleitung
einen Überblick über die Geschicke der Kinder des Winterkönigs und wendet sich
dann dem romanhaften Leben Sophies zu. Diese Tochter des Kurfürsten König
Friedrich, die einzige, die es neben Karl Ludwig, dem Kurfürsten, im Leben zu einer
hohen und angesehenen standesgemässen Stellung gebracht hat, schildert er uns wohl
meist nach bekannten Quellen. Er nennt sie leider nicht, indes die wichtigsten sind
die Briefe der Herzogin und ihre sehr interessanten Memoiren, die leider nur bis
1680 reichen (herausgegeben von Köcher: PPSA. Bd. 4. 1879). M. erzählt nichts Un-
bekanntes, aber er gibt einen hübschen Überblick über das Leben einer Frau, deren
Schicksale ebenso interessant sind wie ihre Bestrebungen auf kulturellem Gebiet.
Die Geschichte einer Frau, die den Bruder ihres Bräutigams heiratet, weil dieser
nach den zum Abschied von der Welt genossenen Freuden des Karnevals von Venedig
sich zur Ehe mit ihr nicht mehr würdig und fähig befindet, die als Frau beständig
die Eifersucht ihres Mannes auf die wieder erwachende Glut des entsagenden Bruders
mit viel Takt und Feinsinn zügelt, die als Feindin aller unebenbürtigen Bande doch
ihren eigenen Sohn aus politischen Rücksichten ihrer aus solch nicht gebilligtem
Bunde hervorgegangenen Nichte vermählt, die Geschichte solcher Frau hätte uns
M. wohl etwas ausführlicher darstellen können. Auch über die Stellung Sophies zu
Leibniz und die von ihm unter reger Anteilnahme Sophies mit katholischen Untei--
händlern gepflogenen Beratungen über die Wiedervereinigung der Konfessionen hätte
C. A. von H 1 o e (1 a u , Allg-emeines des 17./18. Jahrhunderts. 677
man gern jnehr vernommen. Desgleichen über die leider nur einseitig- erhaltene
Korrespondenz Sophies mit der zweiten in seinem Aufsatz geschilderten Dame P^Iisabeth
Charlotte von Orleans hätte sich M. wohl etwas weiter verbreiten können.
Auch über die Liselotte, bekannt durch ihre köstlichen urwüchsigen Briefe, erzählt
uns M. nichts Neues, aber er schildert uns hübsch das Leben dieser an den franzö-
sischen Hof verschlagenen kerndeutschen P^'ürstin. Einige interessante Züge vermisst
man ungern in dem Bilde, so ihre Stellung zur Religion, ihre Vorliebe für die
Bühne und für die Jagd. —
Der Liselotte sind die meisten Publikationen der Berichtsjahre gewidmet.
Ausser J a k o b W i 1 1 e s (4058) hübschem, in der zweiten Auflage nur um einzelne
Kleinigkeiten bereichertem Buche in Velhagen & Klasings Sammlung „Frauenleben"
ist die Fortsetzung des Aufsatzes von A. B a r i n e (4057) in RDM. (in der
Bibliographie fehlen die Aufsätze in Bd. 40 und 42) mit Freuden zu begrüssen.
B. nimmt einen ganz selbständigen Standpunkt ein. Er ist Franzose, dem das, was
wir an Liselotte schätzen, die Urwüchsigkeit bis zur Derbheit, nicht ohne weiteres
verständlich und sympathisch ist. Seine Darstellung gibt uns aus diesem Gesichts-
punkte heraus ganz Neues. Wir sind in Deutschland gewöhnt, in Liselotte, sowie in
ihrem Vater, Karl Ludwig von der Pfalz, vor allem aber in ihrer Tante, der Herzogin
Sophie von Hannover, sympathische Gestalten zu sehen, deren Cnverblümtheit des
Ausdrucks uns als Zeichen ihrer Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit gilt. Zwar hat schon
Helmolt gelegentlich einmal ausgesprochen, dass Liselotte ihren Ton wohl nach dem
Adressaten einzurichten wusste. B. aber denkt anders als wir in Deutschland. Er
untersucht an der Hand der Briefe der drei genannten Persönlichkeiten und an der
Hand französischer Quellen, wie der Memoiren Saint Simons, Dangeaus und der Briefe
der Frau von Sevig-ne, Liselottes Lebensgang, und er findet darin vieles anders, als
in den bisherigen Darstellungen geschildert wurde. In Fällen, in denen sich ein
Widerspruch ergibt zwischen Liselottes Briefen und den französischen Berichten,
geling-t es B., die grössere Wahrscheinlichkeit auf französischer Seite nachzuweisen,
und er zeigt insbesondere, dass Liselottes Briefe an die Herzogin Sophie über die
Aussöhnung mit ihrem Gemahl, dem Herzog Philipp von Orleans, und mit der
Madame de Maintenon nicht immer wahrheitsgetreu sind. B. stellt ferner Liselottes
Verhältnis zum König in ein anderes Licht. Er findet, dass die Gunst Ludwigs XIV.
für die deutsche Fürstentochter Lebensbedingung geworden war, und dass, sobald
der König sich von ihr abwendet, Liselotte sich unglücklich fühlte. B. erklärt Lise-
lottes Hass gegen die Maintenon für einen Ausfluss der Eifersucht und erkennt bei
Madame de Maintenon ursprünglich keine Antipathie gegen die Herzogin von Orleans.
Dass das Verhältnis Liselottes zum Könige jemals ein unerlaubtes gewesen sei, glaubt
B. natürlich auch nicht. Er mustert ferner an der Hand von Pariser Archivalien die
Vermögensverhältnisse der Herzogin und findet sie weit besser, als sie selbst sie dar-
stellt. Im ganzen: man wird an diesen ernsthaft geschriebenen und mit vielen Belegen
. versehenen Artikeln B.s über Liselotte nicht vorbeigehen können. Sie schädigen
zweifellos das bisherige Bild, aber sie sind doch immerhin von Sympathie für die
Herzogin geleitet. Freilich, Liselotte mit dem Hofnarren der Königin von Frankreich
zu vergleichen, so weit darf man nicht gehen. Hier trennen sich die Wege des
Franzosen, der von einer Prinzessin Würde und Eleganz verlangt, von denen des
Deutschen, der in Liselotte die kräftige Natur sieht, die sich inmitten eines luxuriösen
und sittenlosen Hofes ihre ürwüchsigkeit und Natürlichkeit bewahrt und diese Eigen-
schaften zu kräftigster Abwehr gebraucht. B.s Artikel führen in den Berichtsjahren
bis zur Aussöhnung mit der Madame de Maintenon nach dem Tode Philipps von Orleans.
— Wo von Liselotte gesprochen wird, darf nachgerade H. F. H el m o 1 1 s Name nicht
mehr fehlen. Er hat uns schon 1906/07 im Insel-Verlag eine schöne zweibändige
Auswahl der Briefe der Herzogin gegeben (vgl. JBL. 1906/7, S. 651), und er
hat auf seiner Suche nach Briefen nicht geruht, bis er weitere Quellen er-
schlossen hat. Er hat in den Berichtsjahren uns vier Sammlungen aus Liselottes
Korrespondenz gegeben. Er legt zunächst (4051) in einem Neudruck vor: „Anecdoten
vom Französischen Hofe, vorzüglich aus den Zeiten Ludwigs XIV. und des Duc-Regent,
aus Briefen der Madame d'Orleans, Charlotte Elisabeth, Herzog Philipp I. von Orleans
Witwe, Welchen noch ein Versuch über die Masque de Fer beigefügt ist." Diese
Anekdoten hat 1789 zuerst Ferdinand August von Veitheim (über den H. zum Schluss
eine kurze Notiz gibt) veröffentlicht. Der Erscheinungsort lautete Strassburg. Doch
ist die Sammlung in Braunschweig erschienen, und aus Braunschweigischen Nachlässen
stammen auch die Originale der Briefe. Dass man nach H. die Hoffnung, diese Ori-
ginale wiederzufinden, aufgeben muss, ist sehr bedauerlich, hat aber gewiss H.
bewogen, dies selten gewordene Buch wieder neu zu drucken. Denn er legt damit
den Ersatz für die Originale der Briefe Liselottes an die Prinzessin von Wales und
an den Herzog Anton Ulrich von Braunschweig vor. Diese Sammlung hat schon vor
53*
678 C. A. von Bluedau, Allgemeines des 17.;18. Jahrhunderts.
ihrem Erscheinen 1789 ein Schicksal gehabt, denn es erschien bereits 1788 ein Raub-
druck in französischer Übersetzung. H, hat die deutsche und französische Ausgabe
in einem synoptischen Verzeichnis miteinander verglichen. Der französischen Ausgabe
wird dabei ein System von Datierungsfälschungen nachgewiesen. Andererseits haben
sich bei der textlichen Verg-leichung an fünf Stellen Überschüsse der französischen Aus-
gabe gegen die deutsche ergeben, die H. bis zum Beweise des Gegenteils als quasi
Entdeckungen anspricht. Er hat sie also offenbar in der g-anzen veröffentlichten
Korrespondenz Liselottes nicht nachweisen können. Eins dieser Stückchen bezieht
sich auf die Sage vom Enderle von Ketsch. Leider sind diese fünf Fragmente der
französischen Ausgabe in H.s Neudruck nicht zu finden. Der H.sche Neudruck legt
die Anekdoten in wortgetreuer Wiedergabe vor. Doch sind die Erläuterungen der
Ausgabe von 1789 in ein Register zusammengearbeitet worden. Der inhaltliche Wert
dieser Briefe Liselottes will dem unbefangenen Leser nicht so gross erscheinen. Die
Rubriken, unter denen Veitheim die Bruchstücke geordnet hat: „Verrichtungen des
Königes Ludwigs XIV. Mores (s. dazu die Berichtigung auf S. 411 des Neudruckes)
Fontange Valliere Montespan Maintenon, Königin Ludovici XIV. Gemahlin, Duc
d'Orleans Philipp IL" und ähnliche sind gewählt, um das Leben der Zeit zu schildern.
Doch erinnert das Resultat stark an Klatschsammlungen. Dass diese so zugerichteten
Briefe vor der Französischen Revolution starken Eindruck machten, wie z.B. das Zitat
Sartorius-Goethe beweist, und auch Schillers anerkennendes Interesse erregten, ist
ohne weiteres verständlich. Wir aber leben über hundert Jahre später, und für uns
sind solche Zusammenstellungen nicht mehr Erklärungen von Ereignissen unserer
Tage. Trotzdem behält H.s Ausg-abe ihren Wert als Neudruck einer seltenen Quelle. —
An drei Stellen hat Helmolt noch ungedruckte Korrespondenzen der Herzogin Elisabeth
Charlotte vorgelegt. Wenn diese drei Sammlungen auch nicht gerade viel Neues
bieten, so ist doch ihre Veröffentlichung- mit Freuden zu begrüssen. Besonders gilt
das von Helmolts Publikation der Briefe Liselottes an den lothringischen Hof (4052),
mit dessen Herzog ihre Tochter vermählt war. Von den im ganzen 121 Briefen sind
allein 93 an den Herzog gerichtet. Das gibt der ganzen Veröffentlichung ihr Gepräge.
Es ist nicht so sehr die Mutter, die an ihre verheiratete Tochter schreibt und deren
Briefe rein menschliches Interesse wachrufen, sondern es ist die Politikerin, die für
ihren Schwiegersohn am französischen Königshofe wirkt. Insofern freilich wird ein
Zug in Liselottes Bildnis retuschiert. H. hebt das in seiner Einleitung mit Recht
hervor. Liselotte hat sich allerdings, das hatten schon die 1890 von Julius Elias
veröffentlichten Briefe an Chr. Wernigke gezeigt, mit Staatssachen bemengt, und die
Lothringer Korrespondenz bestätigt, was die Wernigkesche uns gelehrt hatte. H. gibt
in der Einleitung seiner neuen Publikation auch einige neue Resultate des Brief-
wechsels, die in dieser Richtung liegen. Der Ton der Briefe an den Herzog zeigt
eine Hochachtung-, die man nicht ganz verstehen wird, wenn man bedenkt, dass Herzog
Leopold seiner Gemahlin keineswegs treu blieb, sondern seiner Mätresse Madame de
Craon und ihrem Gemahl einen weitgehenden Einfluss einräumte. — Nicht minder
sind Liselottes Briefe an die zweite preussische Königin, Sophie Dorothea, die Helmolt
(4053) publiziert hat, von Interesse. Die Hoffnung, die H. hegte, und mit ihm wohl
viele andere, die Briefe an Friedrichs I. Gemahlin Sophie Charlotte zu finden, hat
sich leider nicht realisiert. Aber aus den Schätzen des Charlottenburger Hausarchivs
hat H. die Sammlung von Briefen an ihre Schwiegertochter hervorgezogen, was, wie
wir ihm gern glauben können, keine leichte Aufgabe war. Hat sie doch vor Jahren
schon einem Forscher zu gross gedünkt. Die Schwierigkeit liegt in der Fülle von
Anspielungen und Beziehungen, die sich in dem ziemlich sachlich geführten Brief-
wechsel finden. Platte sich doch Liselotte für die nach Aufhebung des Edikts
von Nantes (1685) nach Brandenburg ausgewanderten Hugenotten, die Berliner
Refugies, wiederholt verwendet. H. spricht daher mit Recht diese Briefe Elisabeth
Charlottes an Sophie Dorothea als Beiträge zur Geschichte der Französischen Kolonie
in Brandenburg-Preussen an. An wichtigen Einzelheiten ist sonst nicht viel vorhanden.
Einiges zur Geschichte der Familien Barfus, Dohna, Finckenstein, etwas über die
Umgebung, in der Friedrich der Grosse aufwuchs, wie z. B. über seinen Lehrer
Duhan de Jandun (20. April und 11. Mai 1719) oder die spätere Markgräfin Friederike
Sophie Wilhelmine von Bayreuth oder über K. L. von Pöllnitz. Aber im ganzen
wenig Persönliches. H. betont richtig, dass der Ton der Briefe stark bestimmt wurde
durch den Respekt der Herzogin vor der königlichen Würde der Adressatin und durch
deren Abneigung gegen gewagte Spässe, wie sie z. B. Sophie von tiannover in Liselottes
Briefen liebte. — Die dritte Ptelmoltsche Publikation (4054), die Briefe Elisabeth
Charlottes nach Modena, Stockholm und Turin, entbehrt des allgemeinen Interesses.
Dass ein so erfahrener Herausgeber wie Helmolt seine Ausgaben sorgfältigst aus-
stattet, bedarf wohl kaum der Erwähnung. Er gibt den Text immer in der ursprüng-
lichen Form, was gerade bei einer to originellen und persönlichen Schreiberin wie
» '. A. von Hloedau, Allgemeines des 17./18. Jahrhunderts. r,;;»
Liselotte nur zu billigen ist, und begleitet ihn reichlich mit Fussnoten. Überall
finden wir auch Hinweise auf die wichtigsten dafür benutzten Quellen. Das biblio-
graphische Interesse H.s wäre auch sonst wohl kaum befriedigt. Hat er uns doch
selbst eine grosse bibliographische Arbeit über die Herzogin Elisabeth Charlotte von
Orleans vorgelegt in dem „Kritischen Verzeichnis" ihrer Briefe (4050). Es ist ein
stattlicher Band geworden von 15 Bogen, zerfallend in zwei Teile: die Nachweise der
Provenienz und das chronologische Verzeichnis der Briefe, dem als Anhang noch
ein Vereuch einer Liselotte-Bibliographie beigegeben ist. Naturgemäss füllt das
chronologische Verzeichnis den weitesten Raum, etwa 160 Seiten. Es umfasst
:5857 Nummern, die eingeteilt werden nach Kindheit und Jugend, Ehejahren und
Witwenzeit. Bei jeder Nummer ist ausser Datum und Ort der Adressat und der
Druck oder Aufbewahrungsort, sowie — wer wollte H. das bei seiner vorzüg-
lichen Leistung verdenken? — die Nummer seiner eigenen Auswahl hinzugefügt.
Etwaige Abweichungen der Datierung verzeichnet H. unter dem Text in Anmerkungen.
Sehr wünschenswert wäre ein Verzeichnis der Adressaten gewesen mit Angabe der
an sie gerichteten Briefe. Doch hätte das den Band auch erheblich stärker gemacht.
Der Wert der H.schen Arbeit besteht einesteils in der Nachweisbarkeit von Briefen,
andernteils aber gibt sie auch Aufschluss über die zunehmende Tätigkeit der Brief-
schreiberin mit den Jahren und ist insofern auch biographisch interessant. Der
Versuch einer Bibliographie, für den H. weder besondere Genauigkeit noch Voll-
ständigkeit in Anspruch nimmt, ist recht umfangreich ausgefallen. Füllt er doch
ein Viertelhundert Seiten. Dass er ungleichmässig gearbeitet ist, möge man dem
Verfasser nicht zum Vorwurf machen, da er, wie gesagt, ohne Prätensionen auftritt.
Wenn er z. B. ganz kurz anführt: Arneth, Alfred „Geschichte Maria Theresias", I — III.
Wien 1863/5, so gibt er z. B. bei Onno Klopp, ..Der Fall des Hauses Stuart" usw.
1875fr. genaue Hinweise auf einzelne Stellen, und bei Krätzinger „Elisabeth Char-
lotte . . .", V^ortrag aus den Monatsblättern für innere Zeitgeschichte Bd. 33, 1869, gibt
er kritische Bemerkungen. — Es bleiben noch einige Worte nötig über die kleine
Auswahl, die R. Friede mann (4055) von Briefen Elisabeth Charlottes veranstaltet hat.
Sie verfolgt einen Zweck ähnlich dem der Veltheimschen Publikation des Jahres 1789.
Sie wollen Kulturgeschichte oder besser noch Sittengeschichte des französischen Plofes
Ludwigs XIV. geben. Wenn jemand sagt: Sittengeschichte oder Sittenbild, so meint
er gewöhnlich mit Sitten „Sittenlosigkeit". Dementsprechend ist auch diese Auswahl.
Es ist schon charakteristisch, dass die Adressatinnen meist diejenigen Damen sind,
denen gegenüber Liselotte die stärksten Farben anwendet, Sophie von Hannover und
die Prinzessin von W^ales. Die Auswahl ist ziemlich einseitig. Da das Buch populäre
Zwecke verfolgt, so ist das ziemlich zu beklagen. Man hätte besser eine Darstellung
gegeben, als eine Auswahl von Briefen. Auch das Lebensbild, das vorangeht, ist
nicht umfassend. Man vermisst darin so wichtige Züge in Liselottes Charakter wie
ihre Jagdliebe, oder gar die Stellung zu Madame de Maintenon bleibt unerörtert. Zu
sagen, dass Liselotte zeitlebens dem Kalvinismus im Innern treu geblieben sei, halte
ich für geradezu falsch. —
Die Hohenzollern haben die Federn nicht so eifrig beschäftigt wie die
Pfälzer. Der Gründe lassen sich viele anführen. Die Geschichte der Hohenzollern
ist noch nicht abgeschlossen, das Flaus steht in Blüte, und reizt es, den Antezedentien
nachzugehen, so fällt das Interesse mehr den politischen Ereignissen zu, durch die
die Hohenzollern hochgekommen sind, als den einzelnen interessanten Persönlich-
keiten, die sich übrigens eben meist auch politisch betätigt haben. Die Literatiu*
der politischen Geschichte aber ist oben behandelt worden. Ausser einigen im
HohenzoUernJb. abgedruckten hübschen Kinderbriefen des frühverstorbenen Kur-
prinzen Karl Emil und des nachmaligen Königs Friedrichs I. an ihre Mentorin Frau
von Schwerin (4059) sind zwei bisher ungedruckte Gedichte Friedrichs des Grossen
im gleichen HohenzoUernJb. (Bd. 12, S. 183-2.30) zu nennen; G. B. Vo 1 z hat sie heraus-
gegeben in einem zweiten Artikel: „Friedrich der Grosse und seine Leute". — Dann
sind drei Damen aus Friedrichs des Grossen Umgebung mit Veröffentlichungen bedacht
worden. Die Memoiren der Markgräfin von Bayreuth (4063) sind im Barsdorfschen
V^erlage zum elftenmal aufgelegt ins Deutsche übertragen von einem Anonymus nach
der etwas weiter greifenden der bekannten beiden Fassungen. — Fritz Arnheim
(4061) beschert uns in zwei stattlichen Bänden die Briefe einer anderen Schwester
Friedrichs II., der schwedischen König-in Luise Ulrike, und die Gräfin Eufemia
Adlersfeld Ballestrem versucht eine ReUung der Königin Elisabeth Christine, Ge-
mahlin Friedrichs II. A. hat sich schon in seiner 1888 als Buch erschienenen
Dissertation mit der schwedischen Schwester Friedrichs des Grossen beschäftigt.
Hatte er damals ihre leider nur schwer zugänglichen Memoiren auf ihre Wahrheits-
treue hin untersucht und manche Berichtigungen der Darstellung der Königin ge-
geben, so hat er sich diesmal den Briefen zugewandt, die eine Quelle von all-
680 C. A. von Bloedau, Allgemeines des 17./18. Jahrhunderts.
g-emeinerem Interesse sind. A. hat denn seine Ausg-abe auch auf einen grösseren
Leserkreis eingerichtet. Vielleicht ist das dem Bache nicht immer förderlich gewesen.
Man mag es hingehen lassen, dass die sehr subjektive französische Schreibweise der
Königin (ein Beispiel dafür Bd. I, S. 351) in moderne Orthographie übertragen ist.
Was man bei einer so persönlichen Briefstelierin wie der Herzogin von Orleans nur
ungern sehen würde, ist hier, wo das Interesse des Lesers ein mehr sachliches ist,
eher am Platze, und mit Recht beruft sich A. in seiner Einleitung auf den Vorgang
in der grossen Ausgabe der politischen Korrespondenz Friedrichs des Grossen. Es
ist auch sehr erfreulich, dass ein Franzose, der Professor Henri Pirenne in Gent, die
Durchsicht auf französische Orthographie hin vorgenommen. Aber sollte man nicht
bei etwaigen Lesern aus dem grossen Publikum so viel Verständnis der Zeit voraus-
setzen dürfen, dass sie die vielen Ausruf ungszeichen bei grammatischen Schnitzern
wie Indikativ nach quoique entbehren möchten, oder dass selbst ungewöhnliche
Worte keiner Erklärung unter dem Text bedürften. Wichtiger ist schon, dass A. die
originale Datierung der Briefe teils nach neuem, teils nach dem damals in Schweden
noch gültigen alten Stil unterdrückt und sie einfach durch die Datierung neuen Stils
ersetzt. Er gibt selbst zu, dass ihm Irrtümer, wenn auch, wie wahrscheinlich, nur
wenige, hierbei haben unterlaufen können, und doch entzieht er sich einer Kontrolle.
Der für Luise Ulrike interessierte Leser hätte gewiss gern die doppelte Datierung
hingenommen. Am auffallendsten aber scheint mir das Lebensbild der schwedischen
Königin das Streben nach grösserem Leserkreise darzutun. Ich sage „scheint mir", denn
es ist wohl möglich, dass A. seine Meinung im Laufe von zwanzig Jahren geändert
hat. Die Analyse der Memoiren ergibt durchaus das Bild einer energischen Frau
von hohem persönlichen Reiz und Stolz, aber nicht frei von Intrigen und Selbstsucht.
Das Bild der schönen Schwester Friedrichs des Grossen, deren Geburt von ihrem
Vater mit derben Worten dem alten Dessauer gemeldet wurde, lebt auch in der Ge-
schichte weiter. Eine Politikerin, gewiss nicht ohne Herz und freundliche und frau-
liche Eigenschaften, aber eine Rechnerin, die schweren Schicksalen standhalten musste.
Man ist also erstaunt, in A.s Einleitung gerade die s^^mpathischen Züge verstärkt zu
finden. Wenn er auf Seite XV des ersten Bandes z. B. in dem wiederholten Fragen der
Prinzessin nach dem Befinden und nach den Meinungen der Mutter kindliche Liebe
zu erkennen glaubt, so merkt man dem Tone der Briefe (zu mindest in der Moderni-
sierung) doch an, dass auch andere Beweggründe noch bei diesen Fragen mitspielen,
dass ihr an der Gunst der Königin von Preussen ebensosehr wie an ihrer Liebe
lag. Oder wenn auf Seite XVII der Einleitung zu Band I von Drolligkeit gesprochen
wird, so hatte man das früher eher medisant genannt. Wie sehr die geistig über-
legene Luise Ulrike auf ihre etwa gleichaltrige Schwester Amalie herabsah, deutet
A. Band I Seite XVIII nur an; wie sehr sie die Schwester benutzt zur Besorgung
aller möglichen Kommissionen in Berlin, die dort leichter zu haben waren als
in Stockholm, das sieht A. doch mit sehr freundlichen Augen an. Jedenfalls tut man
gut, die frühere sorgfältige Arbeit A.s neben diese Einleitung zum ersten Bande zu
legen. In der Einleitung zu Band II wird A. dem überlieferten Bilde gerechter. Da
erkennt man allerdings die Schwester des Preussenkönigs, die Frau, die politische
Ziele verfolgt, leidenschaftlich und ehrgeizig. Dass daneben in einer so ausgedehnten
Korrespondenz wie der Luise Ulrikes auch viele menschlich ansprechende Züge zu-
tage treten, ist erklärlich, und man kann hier dem Plerausgeber nur beistimmen, wenn
er sie einleitend hervorhebt. Im ganzen genommen, kann man dankbar sein, dass A.
diese Briefe aus schwedischen und deutschen Archiven gesammelt und zugänglich
gemacht hat. Die Bereicherung, die die schwedische wie die preussische Geschichts-
forschung damit erfährt, ist bedeutend. In den Erläuterungen, die A. an den Schluss
der einzelnen Bände stellt, kommt mehr der Gelehrte zu W^ort. — Die Gräfin
Eufemia von Adlersfeld-Ballestrem (4060) widmet einen Band der
Gemahlin Friedrich des Grossen. Der Untertitel ,,Das Lebensbild einer Verkannten"
zeigt die Richtung des Buches an. Es ist eine „Rettung". Gelungen ist sie nicht,
indes ist es ein gutes und lesbares Buch über eine wenig bekannte Persönlichkeit.
Gelungen möchte ich diese Rettung deswegen nicht nennen, weil man trotz allen
Versicherungen und Argumentationen der Verfasserin nicht überzeugt wird, dass die
Königin nicht unbedeutend, oder sagen wir besser, dass sie bedeutend war. Es ist
eine Frau, die dies Buch geschrieben hat, und ihr ist das Frauenschicksal das Inter-
essanteste. Die Königin hat freilich nur wenig von ihrer königlichen Stellung und
so gut wie nichts von ihrem vergötterten und angebeteten Gemahl gehabt. Sie hat
freilich als Frau ein hartes Schicksal getragen. Aber sie selbst wäre vermutlich die
letzte gewesen, die gewünscht hätte, dass man den König zu ihren Gunsten mit
herabsetzenden Bemerkungen behandelte, wie es die Verfasserin g-elegentlich tut.
Und man verkenne doch nicht die Gründe für Kosers Beurteilung der Königin, der
sie zwar ebenfalls bedauert, aber in ihrem Wesen eine den Verkehr mit ihr er-
V. Michels, Lyrik des 17./18. Jahrhunderts. 681
schwerende häufig-e Unfreundlichkeit und Heftigkeit findet, von der die Gräfin A,-B.
nichts erwähnt (Koser, König- Friedrich der Grosse. 1. Aufl. Bd. 1, S. 481ff.). Sehen
wir davon ab, so ist das Werk reich an neuem Material. L'nbenutzt, wie die Gräfin
A.-B. auf dem Titelblatt erwähnt, ist es freilich nicht, denn Koser hat eine grosse
Menge der bei der Gräfin A.-B. abgedruckten Briefe aus Braunschweiger Archiven
gesehen und verwertet, ja, er hat in einer Anmerkung seines grossen Werkes über
König Friedrich II. sogar eine VeröfTentlichung in Aussicht gestellt (Anmerkung zu
S. 18 des I. Bandes der ersten Auflage; spätere Auflagen waren mir nicht zugänglich),
indes habe ich darüber nichts ermitteln können. Von den späteren Briefen der
Königin finden sich sehr viele schon in F. W. M. von Hahnkes Biographie der
Königin vom Jahre 1848. Die Briefe aus der kronprinzlichen Zeit werfen ein
hübsches Licht auf das Verhältnis Friedrich Wilhelms I. zu seiner Schwiegertochter,
die eine Vermittlerrolle zwischen Vater und Sohn spielte. Sonst sind noch einige
Kleinigkeiten anzuführen. Das Quellenverzeichnis mutet etwas wunderlich an. Neben
Wichtigem steht L^nbedeutendes. Vergebens sucht man Kosers Hauptwerk „König
Friedrich der Grosse", findet aber seine kleinere Schrift „Friedrich der Grosse als
Kronprinz" 1886, mit ungenauem Titel angeführt und ohne Erscheinungsjahr, das
auch sonst häufig fehlt. — Erwähnt sei hier noch, dass kurz nach Erscheinen
des Adlersfeldschen Buches in den QFDG. 1908 eine Reihe von Briefen von und
an die Königin auszugsweise erschienen sind. Auch sei hingewiesen auf das köst-
liche plattdeutsche Gedicht, mit dem das junge kronprinzliche Paar Friedrich und
Elisabeth Christine bei ihrem ersten Einzüge in Magdeburg begrüsst wurden und
das R. Setz ep fa n d t in den Geschichtsblättern für Stadt und Land Magdeburg,
Jahrgg. 38, 1903, S. 53 abdruckt, mit dem Bedauern, dass man den alten tüchtigen
Reimschmied nicht kennt, und dass man sich nur im Geiste ein Bild von dem Ge-
sichte machen kann, das die Gefeierten aufgesteckt haben mög-en. —
Lyrik.
(lU, 2 = N. 40S0— 4156.)
Victor Michels.
Allgemeinos. — Geistliches Lied. — Dichter des 17. Jahrhanderts (P. Fleming'. P. Gerh.irdt, J. Rist,
F. T. Spe, Andere); 13. Jahrhundert. — W e 1 1 1 i c h e Ly r iV : 17. Jahrhandert; 13. Jahrhundert iJ. Gh. Günther. Hagedorn,
Andere) — Volkslied und TolkstQmliches Lied: äammlangen : Einzelne Lieder; Hochzeitslied; Histotisches
Lied. — Musikgeschichtliches. —
Allgemeines. Die deutsche Gelegenheitsdichtung vom Beginn des dreissig-
jährigen Kriegs bis auf Goethe hat C, Enders (4081) zusammenfassend behandelt.
Im Gegensatz zu Koberstein betont er, das Gelegenheitsgedicht sei nicht aus der
Richtung auf das Persönliche zu „seiner ungeheuren Ausdehnung und Bedeutung"
gelangt, sondern im Gegenteil „aus der völligen Gleichgültigkeit gegenüber der indi-
viduellen Erscheinung des Dichters für das Publikum, aus der einzigen Bedeutung
des Stoffes, des in den Grenzen engster Beschränktheit bleibenden Gegenstands, eben
der Gelegenheit, in der Ausbildung des hohlen Scheins für die rechtlose Masse an
den absolutistischen Höfen und der öden mechanischen Beschränktheit des öffentlichen
Lebens". Die rein formalistischen Entwicklungstendenzen der deutschen Renaissance-
lyrik haben die Dichter immer wieder auf das Gelegenheitsgedicht geführt. Sie
variieren gegebene Stoffe und Motive, die aus einem ganz andern Boden und andern
Anschauungen stammen, indem sie sich fester Formen in Rhythmus und Metrik
bedienen, „eines nur allmählich anwachsenden, allen gemeinsamen Schatzes von
Gleichnissen, Bildern, Phrasen". Gerade das, was dem lyrischen Gedicht eigen ist,
„die Geburt aus einem Gemütszustand", fehlt der Gelegenheitsdichtung. Damit
motiviert E. zutreffend, weshalb uns die Gelegenheitsdichtung in der Epik und im
Drama minder unerträglich ist als in der Lyrik. Aus dem Streben nach Überraschung
leitet er die Neigung ab, „alle poetischen Formen zu benutzen, um dadurch einen
Wechsel zu schaffen, einen neuen Reiz der Unterhaltung" zu suchen". Er bespricht
ferner die Reaktion und Satire gegen die Gelegenheitsreimerei und weiter Erscheinungen
von künstlerischer Bedeutung. Vor allem gehören hierher eine ganze Reihe unserer
ersten patriotischen Lieder und Gedichte, überhaupt Zeitgedichte, welche aus ethischen,
patriotischen und anderen Gründen das Besondere ausgeprägter bewahrt haben;
682 V. Michels, Lyrik des 17./18. Jahrhunderts.
ferner diejenigen Dichtungen, welche „aus eigen-sachlichen Motiven entsprungen,
Gelegenheiten nur benutzen, ihr Interesse zu steigern". Den Übergang zum Gelegen-
heitsgedicht in Goethes Sinne bilde „eine Gruppe von Dichtungen, meist lyrischen,
für deren Entstehung von vornherein ein inneres Erlebnis massgebend war, welches
sich nur in zufälliger Weise an äussere Daten anschliesst, ohne diese aber zu tilgen".
E. nennt solche Gedichte (von Fleming, A. Grj-phius, Günther, Paul Gerhardt und
anderen) „in der Konzeption stecken geblieben, meist infolge eines noch unentwickelten
künstlerischen Bewusstseins der Schaffenden". Die Goethesche Gelegenheitsdichtung
unterscheide sich „durch die Forderung der Allgemeinheit" geradezu als Gegen-
erscheinung des alten ,, Zufallgedichts". —
Geistliches Lied: Dichterdes l7.Jahrhunderts:P. Fleming.
Die dreihundertste Wiederkehr von Paul Flemings Geburtstag hat eine Reihe von
Arbeiten hervorgerufen. F. Blanckmeister (4084) gibt nach den Dresdener Kirchen-
visitationsakten einen kurzen Bericht über die durch Mag. Johannes Scheubner,
Pfarrer zu Peuig, bei Flemings Vater Abraham Fleming (sie!) in Topfseifersdorf am
18. September 1617, also als Paul acht Jahr alt war, abgehaltene Visitation und sucht
ein Bild von Flemings Vaterhaus zu entwerfen. — B. R o s t (4086) gibt die äusseren
Lebensumrisse. — Zu einer auf guten Kenntnissen ruhenden, feinsinnigen Würdigung
erhebt sich H. M a y n c (4089), der Quellen und Muster, Metrik, Naturgefühl, Verhältnis
zum Volkslied, Stil, Motive, Leben und Dichten erörtert. — In einer Untersuchung
über Paul Flemings religiöse Lyrik stellt H. v. S t a d e n (4087) zunächst die Ab-
hängigkeit von Opitz in metrischer Beziehung fest. Sie zeige sich in der überhäufigen
Anwendung des Alexandriners, in der Vermeidung dreisilbiger Versmasse und
kunstvoller Strophen, im Terzettschema der Sonette und bewirke eine gewisse Ein-
tönigkeit. Auch in bezug auf Sprache und Stoff' sei Fleming anfangs durchaus ab-
hängig von Opitz, so in den Busspsalmen und in dem ,, Klagegedicht über das
unschuldige Leiden und Tod unseres Erlösers Jesu Christi", die keine inneren
Erlebnisse zur Voraussetzung haben und dementsprechend hölzern ausgefallen sind,
auch grobe Geschmacklosigkeiten aufweisen. In den religiösen Sonetten steckt schon
mehr Selbsterlebtes; reiche Abwechselung im i.\usdruck, ausgiebiger und doch durch-
weg weiser Gebrauch der geläufigen Kunstmittel, Vermeidung des Überschwangs,
sowie alles dessen, was den Eindruck des Unnatürlichen macht, werden angestrebt,
aber nicht immer erreicht. Höher noch stehen die Oden, von denen die dritte, die
Neujahrsode 1633, nach St. durch Johannes Heermanns Lied „Treuer Wächter
Israel" (aus den „Tränenliedern" von 1630), die vierte, die bekannte Ode „In allen
meinen Taten", durch zwei Lieder Heermanns, das „Christlich Reisegesänglein",
„Jetzt reis ich aus in Jesu Namen", und das „Valetgesänglein auf Herrn David Müllers,
Buchhändlers in Breslau Söhnlein Davids Begräbnis", beeinfiusst sind. Letzterem
Liede entstammt die Strophenform: es ist die des Volksliedes „Innsbruck, ich muss dich
lassen" und seiner geistlichen Kontrafaktur durch Johann Hesse „O Welt, ich muss
dich lassen". St. bemerkt, dass „hier, wie in der gesamten religiösen Lyrik Flemings
sein Blick fast immer auf das Diesseits und seine Freuden und Pflichten gerichtet
bleibt". „Nur in seltenen Fällen preist er die Ewigkeit, und niemals hält sich
Fleming mit der Ausmalung der himmlischen Freuden, geschweige denn der Höllen-
pein auf, obgleich es in der Richtung der Zeit lag und für einen phantasiebegabten
Dichter ohne Frage eine Versuchung' war". Auch der Sammlung „45 zu Tugendt
und Gottesfurcht erbauliche Lieder", Frankfurt 1631 von einem B. U. unterzeichneten
Unbekannten, schreibt St. Einfluss auf Flemings Oden zu. Er fragt dann weiter nach
Flemings Schule und findet bei Tim. Polus, Chr. Brehme, G. Finckelthaus, Zesen, Sieber,
Greflinger, Tscherning, Mich. Franck, Joh. Vogel, E. Chr. Homburg, Dav. Schirmer,
El. Major, Andreas Gryphius, David von Schweinitz, G. Neumarck, Scheffler, Sacer,
Catharine Regina von Greiffenberg und anderen Reminiszenzen an ihn. —
P. Gerhardt. An die Gerhardt-Literatur des Jahres 1908 schliessen sich
noch einige Nachzügler. Aus den Biographien von Langbecker (Leben und Lieder
von Paulus Gerhardt, Berlin 1841) und Otto Schulz (Paul Gerhardts Geistliche
Andachten in 120 Liedern, Berlin 1869) hat der betriebsame R. Eckart (4092) die
dort veröff'entlichten Briefe und Aktenstücke zu Gerhardts Leben wieder abgedruckt
und zu einem 'bequemen Heftchen vereinigt. — Eine geschickte und ansprechende,
aber nicht weiter fördernde Darstellung gab J. Kirchner (4094). — F. Hahne
(4093) macht durch innere Gründe wahrscheinlich, dass Gerhardt in seinen Wittenberger
Studienjahren August Buchner kennen gelernt und ihm die technische Durchbildung,
die seine lieder verraten, zu danken hat. Er verweist auf das siebente Kapitel in
Buchners „Anleitung zur deutschen Poeterei" (die durch Nachschrift der Studenten
und Manuskriptdruck früh bekannt wurde), wo Buchner „vom Masse der Verse und
ihren Arten" spricht. Gerhardt bedient sich in seinen Strophen der meisten von
Buchner für zulässig erklärten jambischen, trochäischen und besonders auch daktylisch-
V. Michels, Lyrik des 17./18. Jahrhunderts. 683
anapästischen Versarten; er mischt auch, Buchners Anweisung gemäss, lange und
kurze, sowie vei*schieden rhythmisierte Verse. Mit Unrecht behauptet Nelle, keines
von Gerhardts Gedichten zeige Daktylen. Seine 131 Gedichte weisen nach H.s Zählung
M verschiedene Versarten auf, worunter sechs ziemlich verwickelte und eigenartige, die
als Gerhardts eigene Erfindung bezeichnet werden können. Die von H. aufgeführten
Anklänge an Gedichte von Bucher und Opitz sind freilich nicht sehr schlagend.
Gerhardts „Die güldene Sonne" führt jetzt v. Staden (s. N. 4087, S. 66 Anm.) auf Zesens
,, Morgenlied von lieblichen Dattelreimen" mit dem gleichen Anfang zurück (erschienen
in „Gekreuzigter Liebesflammen oder Geistlicher Gedichte Vorschmack" 1653, S. 67);
die Vergleichung beider Gedichte ist recht lehrreich. Der Vergleich des Lebens
mit dem stürmischen Meer mag immerhin aus Buchners Gedicht „Der Christen Meer-
fahrt" stammen. — Ein sehr interessanter Brief Paul Gerhardts über seine Entlassung,
an die Gräfin Maria Magdalena zur Lippe gerichtet und vom 25. Juli 1666 datiert,
wurde aus dem Privatarchiv des Fürsten zur Lippe veröffentlicht (4095). Darin die
charakteristischen Worte über den Grossen Kurfürsten: „So herzlich geneigt nun
aber ich sonsten bin, aller christlichen Obrigkeit unnd insonderheit diesem meinem
gnedigsten Churfürsten unnd Herrn alls meinem ordentlichen Sctiutzherrn unnd grösten
Wohlthäter in dieser Wellt zugehorchen, so habe ich dennoch, — weil ich Dinge in
den hochgedachten Edicten gefunden, die gerade wieder mein Gewissen, wieder mein
hohes heyliges Ampt und wieder mein christliches lutherisches Bekendtniss lauffen,
bey mier ansehen müssen, unnd demnach es zu dieser beyder einem kommen sollen,
das ich entweder untterschreiben oder meines Dienstes müssig gehen sollte, habe ich
lieber das letzte alls das erst erwelen wollen" usw. Der Herausgeber vermutet, dass
die Gräfin, die Gerhardt mit freundlichem Zuspruch ermuntert hatte, ebenfalls
als Dichterin von Kirchenliedern tätig* und dadurch in Beziehungen zu Gerhardt
getreten war. —
J. Rist. Rists Lied .,0 Traurigkeit, o Herzeleid" und das verwandte katholische
Lied bespricht F. Spitta (4099): hier Volksfrömmigkeit, dort religiöse Individualität.
Gerade bei den Katholiken zeigt sich das Nachwirken des volkstümlichen Kirchenliedes.
Er zieht weiterhin Schefflers „Die Psyche beklagt ihren Jesum bei dem Grabe" heran
und rühmt das edle Masshalten Rists g-egenüber Schefflers ekstatischer Glut. —
F. V. S p e. Zu Spe ist die JBL. 1906/7 übersehene Dissertation von
A. Jungbluth, „Beiträge zu einer Beschreibung» der Dichtersprache Friedrichs
von Spe" (Bonn 1906, 99 S.), nachzutragen, die einen guten Ansatz zu philologischer
Behandlung macht. In nicht ganz glückhcher Disposition handelt der Verfasser von
den Wörtern, vom Satzbau, von den Figuren und Bildern. Er zeigt Spes Vorliebe
für das Deminutivum, das sogar mit „klein" verbunden wird, hebt hervor, dass seine
adjektivischen Epitheta wenig zahlreich und von formelhafter Volkstümlichkeit sind
(süss, zart, lind, schön), Spe dagegen seine Verba als ausgesprochener Kunstdichter mit
Bewusstsein wählt und für lautmalende Verba (klingen, schallen, sausen, brausen),
wie für gewisse Verba der Bewegung (schleichen, schweben, springen, schiessen) eine
Vorliebe hat. Wenn er den Gebrauch der substantivischen und adjektivischen Komposita
miistert, wäre ein Vergleich mit dem kompositionsarmen Opitz sehr lehrreich gewesen.
J. notiert u. a. die mit „wunder-" zusammengesetzten Adjektiva. Das Kapitel „Volks-
tümliches in Wort und Wendung" ist etwas obenhin gearbeitet. Wenn Spe von Opitz
in der Wortstellung vielfach abweicht, sich z. B. Nachstellung des attributiven Adjektivs
gestattet, wenn er Ellipsen des Artikels, der Personalpronomina vor dem Verbum,
Auslassung der Hilfsverba „sein" und „haben" zeigt, so wundert uns das weiter nicht;
doch wäre Opitzens Streben nach Korrektheit historisch richtiger einzuschätzen
gewesen. Die hübsche Beobachtung, dass Spe ähnlich wie später Klopstock gelegentlich
intransitive Verba durch Komposition transitiviert („Dich beseufzen alle VVinde, Dich
auch alle Bäum besausen"; „Hast ergeiget auf den Wiesen manchen schmucken
Lorbeerkranz"), bringt J. recht unpassend unter die Rubrik „Sprachliche Ellipsen".
Am wenigsten lebendig ist das letzte Kapitel über den Gebrauch der sogenannten
Redefiguren geworden, obwohl sich auch hier recht brauchbares Material zusammen-
gestellt findet. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Spe sich derjenigen rhetorischen
Figuren bedient, die auch dem Volksliede geläufig sind. —
Andere. Ein Gedicht des grössten Orgelmeisters vor Seb. Bach, des
Lübeckers Dietrich Buxtehude auf den Tod seines Vaters hat F. S p i 1 1 a (4103)
der Vergessenheit entzogen. — O. Morgensterns (4104) Gedächtnisblatt über
Michael Franck ist belanglos. — Lasch (4108) setzt auseinander, was unter
Tersteegens Mystik und Tersteegens Quietismus zu verstehen ist: er rühmt seinen
religiösen Takt, der ihn vor den Geschmacklosigkeiten der Zeitgenossen bewahrt hat.
Er bemerkt ferner, dass bei ihm die protestantische Wertung der Berufsarbeit fehlt. —
18. Jahrhundert. J. S. Ulitsch hat in E.Jacobs (4112) einen
gründlichen Biographen gefunden. —
J»hi eiberieh te fir neuere deutsche Literatnrgesohiohte. XIX/SX. K^
684 V. Michels, Lvrik des 17/.18. Jahrhunderts.
Weltliche Lyrik: 17. Jahrhundert. Simon Dach hätte nach
O. Fischl (4116) in „Anke van Tharaw" Properz benutzt. Insbesondere erscheint
F. die. Beziehung zwischen Properz, Eleg-ieen I, 1123 IT. „Tu mihi sola domus, tu Cynthia,
sola parentes, Omnia tu nostrae tempora laetitae" und „Se ösz mihn Lewen, mihn Goet
und mihn üölt", sowie zwischen Properz, Elegieen III, 22, 7ff. ,,Seu mare per longum
mea cog-itet ire puella, hanc sequar" und ,,Eck wöll die fälgen dörch Wöler, dörch
Mär" sicher, um so mehr, als an beide Stellen einen unverkennbaren Anklang auch
Kaspar Stieler hat in der dritten Strophe des Liedes „Wer tröst mich nu?" („Geharnschte
Venus'- 3. Zehn, 10. Lied). — 0. Harnack (4118) vertritt die Ansicht, dass Mejfarts
Lied „Jerusalem, du hochgebaute Stadt" dem Opitzischen ,,Asterie, du edle Schäferin"
nachgebildet sei (W'itkowskis Ausgabe, S. 144). Beachtenswert ist jedenfalls die Über-,
einstimmung der Strophenform: 5a3b5a3b3d4d3c4d. — O. Günther (4117) weist
darauf hin, dass die Danziger Stadtbibliothek unter der Signatur De 3415 aus Opitz'
Besitz das W^erk „Der Fruchtbringenden Gesellschaft Vorhaben, Nahmen, Gemähide
und Wörter", 1629, besitzt, ebenso auch ein Exemplar der zweiten Ausgabe mit der
Signatur De 3416. — Die Dissertation von K. Fischer (4121) über Vogtländer war
mir nicht zugänglich. —
18. J a h r h u n d e r t. J. C h. G ü n t h e r. A d. H o f f m a n n (4123) schildert
u. a. den Beginn der Feindseligkeit Benjamin Schmolckes und Theodor Krauses gegen
Günther und zeigt Krause in einem sehr ungünstigen Licht. Er gibt einige neue
Datierungen Güntherscher Jugendgedichte. Das Gedicht „Als er sich der ehemals
von Flavien genossenen Gunst noch erinnerte" (G. 1054) wird dem Oster- oder Pfingst-
besuch 1714 in Ruschkowitz entstammen. Das Gedicht „An Olorinen" (N. 92), das
Enders mit Unrecht auf Eleonore Dauling bezog, will H. in den Anfang des Verhält-
nisses zu Leonore Jachmann (21. Juli 1714) setzen, während Wittig es mit der Leipziger
Leonore in Beziehung bringt. Das Gedicht „An seine Schöne, als sie ihr Namensfest
beging, Schweidnitz 1714" (N. 224) ist auf den 11. Juli 1714, nicht 21. Februar 1715
zu setzen; denn jenes ist nach dem alten Kalender der Leonorentag. Auf denselben
Tag fällt die Namenskantate (G. 335). In den Sommer 1714 fallen dann wohl auch
die beiden Madrigale ,,Von der Liebe" und „An seine Magdalis" (G. 558), die Arie
„Als er sich mit ihr wieder zu versöhnen suchte" (G. 934) und die mit der törichten
Überschrift „Als er gleichfalls zu einer anderen Zeit dicht berauschet war" (G. 922),
die Enders in den Dezember 1721 setzen wollte. Ihnen reihen sich weiter G. 249,
251, 252 an, bei denen Enders (,,Zeitfülge", S. 175) an Paul Dauling dachte. Dass
Günther seine rechte Mutter 1711 verlor und eine Stiefmutter besass, sucht H. noch
einmal zu beweisen, muss al)er in der Einleitung zu A. Heyers (4122) Ausgabe
der Taschenbücher auf Grund eines neuen Fundes von Heyer anerkennen, dass „Frau
Anna Günterin" am 10. November 1712 noch lebte. — Diese Einleitung bildet eine
Art Fortsetzung zu den erwähnten Ausführungen. Die Aria „Die Trennung dient zu
grössrer Freude" (G. 310), die „Lauban, den 29. Februar 1720" datiert ist, will H. hier
,,Lüben, den 29. Oktober 1715" umdatieren („Bbr" sei als „Febr" verlesen und ein
falsches Jahr gewählt) und das Gedicht „Als Orpheus mit verliebten Tränen" (G. 190),
das zuletzt Enders in den Sommer 1717 legte, will er in den Anfang August 1718
schieben. Das Gedicht „Auf das Absterben eines Studiosi" (G. 814) ist auf G. F. Katers
Tod (9. Oktober 1716) zu beziehen, gehört also nach Wittenberg, nicht nach Leipzig.
Das Gedicht „Als ein guter Bekannter Anno 1718 seinen Geburtstag beging" bezieht
H. auf den Geburtstag Johann Pfeiffers (1. Januar) und will deshalb auch das
Studentenlied „Brüder lasst uns lustig sein" in das Jahr 1717 verlegen. Mit der
Heüung der Leipziger Leonore setzt er das bisher undatierte Gedicht „Die Pest
ergriff den Leib der schönen Flavia" (N. 128) in Verbindung. Er macht ferner wahr-
scheinlich, dass die Leipziger Leonore Rosine Eleonore Barthel hiess, 1689 geboren
und eine Tochter des 1701 gestorbenen Juristen David Barthel und seiner 1696 ge-
storbenen Ehefrau, der Gastwirtswitwe Elise, geborene Haase, war. Die Eltern lagen
auf dem Johannisfriedhof, nicht dem Paüliner Friedhof, begraben. Der t^berlieferung,
dass Günther in Dresden betrunken gewesen sei, tritt H. nochmals aufs Schärfste
entgegen. Ebenso legt er dar, dass das Verhältnis zu Frau Eleonore Dauling harm-
loser war, als die Biographen in der Regel annehmen. — Der „Senior der Günther-
Forschung", G.G. Witt ig (4125), bringt in seiner neuen hinterlassenen Schrift
allerhand Polemik und sucht ältere berechtigte und unberechtigte Aufstellungen
zu stützen; neues springt dabei kaum heraus. Einen ,, Beitrag zu Günthers Charak-
teristik" erhalten wir nicht. —
Hagedorn. Dem Einfluss der Antike auf Hagedorn gih die Dissertation
von St. List (4130). In den ersten Jugendprodukten findet der Verfasser lediglich
äusserliche Einwirkung: durch mythologische, geschichtliche und dichterische Ge-
stalten der Antike sucht H. seinen"^ Gebilden „Verständlichkeit und Anschaulichkeit"
zu leihen und sich ein gelehrtes Air zu geben. Ein etwas tieferes Eindringen zeigt
V. Michels, Lyrik des 17./18, Jahrhunderts. 685
der „Versuch einiger Gedichte" vom Jahre 1729, dessen Vorrede erkennen lässt, dass
H. Horazens „Ars poetica" mit Nutzen o-elesen; auch sonst hat hier Horaz eingewirkt,
ohne dass der jugendliche Dichter alle horazischen Finessen ganz verstanden hätte;
der Hagedornsche „Schwätzer" ist viel harmloser als der horazische. Wichtig ist die
Herübernahme horazischer Lebensweisheit, die bei den Gedichten in Weichmanns
„Poesie der Niedersachsen" (1732/8) noch stärker hervortritt. Bei der Bearbeitung
des horazischen „Vides ut alta stet nive candidum Soracte" entzündet sich zuerst
Hagedorns Freundschaftsfdhlen, und sein „Wintervergnügen" eröffnet den Freund-
schaftskult in Deutschland. Es macht sich weiter die Liebe zum F^ndleben bemerk-
bar. „Was ihm am Altertum gefällt, ist ein freies, naturgemässes, idyllisches Leben,
wie er es in manchen Oden und hexametrischen Dichtungen des Horaz und im Vergil
geschildert fand" (S. 37). Als Anakreontiker ist Hagedom durch Gleim und Götz
beeinflusst. L. warnt vor dem Missbrauch des Wortes „anakreontisch" zur Bezeichnung
von Gedichten, deren Inhalt heitere Lebensfreude ist; der Einfluss von La Fare,
Chapelle, Chaulieu auf Hagedoms anakreontische Lyrik werde überschätzt. Anklänge
an Anakreon findet er seit 1738; aus dem Jahre 1740 stammt der an Anakreon an-
knüpfende „Tag der Freude" („Bekränzt mit Rosen eure Scheitel" = arffdror,- uif
y.ooTntfoTiH öocSivoi^ ovraouöaarres), Gleims ,,Versuch in Scherzhaften Liedern" (1744) be-
wirkte die gelegentliche formelle Nachbildung. Wenn man Hagedorn als Vorläufer
der Anakreontiker betrachtet, so sind dabei nach L, zwei Punkte zu beachten: 1. dass
Hagedorns lebensfrohe Gedichte die anakreontische Stimmung vorbereiten, und 2. die
Hagedornsche Auffassung von Anakreon als einem „Weisen", der die Menschheit zur
Natur hinführt. Der Hauptwert der moralischen Gedichte besteht dann darin, dass
Hagedorn innerlich zusammenhängende Teile der griechisch-römischen Popular-
philosophie gab, hauptsächlich im Anschluss an Horaz und Cicero. Hagedorns
Eudämonismus tritt hier klarer hervor. Das Hauptinteresse an den Alten, betont L.,
war Förderung der eigenen Persönlichkeit. —
Andere. In den von Lessing in verschiedene Sprachen übersetzten obszönen
Verschen auf Jungfer Lieschens Knie und Fingerhut, auf die vielleicht schon Henrici-
Picander gelegentlich anspielt, soU unter Jungfer Lieschen nach H. Klenz (4132)
die Lisette oder Jungeraagd aus den Leipziger Komödien zu verstehen sein. —
Volkslied und volkstümliches Lied: Sammlungen. A.Kopp
(4136 a) gab in einem Vortrag eine sehr dankenswerte Übersicht über ältere deutsche
[Liedersammlungen von etwa 1525 bis 1750 mit besonderer Rücksicht auf eigene
Arbeiten. — Das Liederbuch zweier Herren von Schwelm aus Stuttgart (Narcissus,
der 1611, und Johann Friedrich, der 1658 schrieb) hat E. K. Blüm ml (4135) nach
der Handschrift der Stuttgarter öffentlichen Bibliothek Poet, et phil. 0 43 teilweise
herausgegeben. Es füllt einigermassen die von Kopp bemerkte Lücke zwischen den
Handschriften des 16. Jahrhunderts und dem Liederbuch des Studenten Clodius und
enthält eine Anzahl ansprechender und zum Teil noch gesungener Volks- und
Gesellschaftslieder. Die Nummer 23 (..Ellendtlich mein blüende zeitt, ich verzehren
muoss") enthielt wohl ursprünglich auch ein Akrostichon. Die Anfänge der acht
vorhandenen Strophen ergeben das Wort „Eliseaba". Vielleicht sind die Strophen 5,
6, 7 unecht; bei Hoffmann von Fallersleben, Gesellschaftslieder II, 132 N. 326 fehlen
4, 6, 7. — In einem lediglich für Gelehrte bestimmten Privatdruck veröffentlicht
E. K. Blüm ml (4136) die früher von Kopp übergangenen Obszönitäten aus den
Liederhandschriften des Studenten Clodius und des Fräuleins von Crailsheim, eine
wenig erfreuliche und für die Wissenschaft entbehrliche Arbeit. — Im Jahre 1745
ist das Liederbuch des Benediktinerpaters Paulus Harracher begonnen worden, das
sich in der Bibliothek des mährischen Klosters Raigen befindet und von E. Söffe
(4138) herausgegeben ist. Es enthält u. a. zwei klotzige Spottlieder auf Luther, ein
Lied auf die Besetzung Ingolstadts durch die Österreicher 1743 und eines auf den
Rückzug der Preussen aus Prag (November 1744). Von bekannten Liedem findet
sich z. B. das Canapee-Lied, der Gesang der Wachtel auf dem Felde („Hehrt wie
[die] Wachtel in Fehlde dort schlagt", durch das „Wunderhorn" bekannt geworden)
und der Schäfergesang ,,0b ich gleich ein Schäfrin (!) bin" in der Handschrift. Für
das letztgenannte, das besonders durch die Hirtenszenen der Weihnachts- und
Adventspiele populär wurde (vgl. Erk- Böhme, Liederhort III, N. 1486 und 1487;
Hoffraann-Prahl, Unsere volkstümlichen Lieder, N. 937) dürfte das Raigerner Lieder-
buch die älteste Quelle sein. Bemerkenswerterweise singt es hier eine Schäferin,
sonst ein Schäfer. — Für die vom Verleger zurückgezogene Ausgabe des Reiterschen
Hausbuchs oder Laucheimer Liederbuchs, die mir nicht vorgelegen hat (JBL. 1906/7,
N. 3171) wird jetzt behauptet (4137), dass wirklich ein verlorenes Original des 18. Jahr-
hundertszugrunde liegt, das aber vom Herausgeber A. Gerlach stark überarbeitet ist. —
Einzelne Lieder. Aus J. Schwerdfegers mir nicht zugänglichem Pro-
gramm von 1907 (JBL. 1906/7, N. 3173) teilt 0. E. Deutsch (4139) mit, dass der
54*
686 V. Michels, Lyrik des 17,18. Jahrhunderts.
Bericht, demzufolge der Sackpfeifer Aug-ustin, dem das Lied „Ach du lieber Augustin"
gilt, bei der grossen Wiener Pest des Jahres 1679 in berauschtem Zustande in ein
Massengrab für Pestleichen geworfen worden sei, sich zuerst bei Johann Konstantin
Feigius, „Wunderbahrer Adler-Schwung", Wien 1694, finde, aus dem ihn Pater Mathias
Fuhrmann, „Altes und Neues Wien", 1739, entnommen habe. Wenn Paul von Sorbait
in der grossen „Pestbeschreibung und Infektionsordnung" von 1727 den Bericht eben-
falls, ohne Namensnennung, bringt, so gehe er wohl nicht wie anderwärts auf die
Pestordnung des 1666 verstorbenen Wilh. Mannagetta zurück, sondern schöpfe aus
Feigius oder Fuhrmann. — Becker (4140) druckt das Meisterlied „Viel Krieg hat
sich in dieser Welt mancher Ursach erhaben", dessen letzte Strophe „Kein seligr Tod
ist in der Welt" populär geworden ist, nach Morhofs „Unterricht von der deutschen
Sprache" mit einem ausführlichen Kommentar ab und ergeht sich in Vermutungen
über Entstehung' und Verfasser. Erst nachträglich hat er im Balladenbuch des
„Kunstwart" den Namen Jacob Vogel gefunden, aber noch immer übersehen, dass
schon 1889 Eichler (Vierteljahrsschrift für Literaturgeschichte 2, 246, dann wieder
ADB. 40, 110 und GBl. Bibl. 1896, S. 387) über die „Ungrische Schlacht" und
ihren Verfasser den „Saalbader" eingehend gehandelt hat. Die Bearbeitung
Suchers erschien, wie B. feststellt, im sechsten Heft der ,, Sammlung deutscher
Volkslieder für vier Männerstimmen gesetzt", 1839. — J. Bolte (4141) notiert,
dass der von Uz 1755 verfasste Neujahrswunsch des Nachtwächters von Ternate
(Sauers Ausgabe, S. 90) eine dem damaligen Publikum wohlverständliche neckische
Anspielung auf Julien Scopons, von J. F. Lamprecht 1739 übersetzte „Chanson
du klapperman de Ternate" enthält. Bartolomeo Leonoardo de Argensola, ,,Conquista
de las islas Malucas", Madrid 1609 (S. 11), und nach ihm Migne, ,,Nouvelle Encjclo-
peide theologique", 37, 1289, hatten von dem eigentümlichen Mittel der Molukken-
bewohner zur Hebung- der Geburtenziffer berichtet: „Sie haben Beamte, die um
Tagesanbruch durch die Strassen der Städte gehen und die Trommel schlagen, um
die Eheleute aufzuwecken und zur Erfüllung ihrer ehelichen Pflichten anzuhalten."
Noch 1774 benutzt H. L.Wagner den molukkischen Stundenrufer in seinen „Gonfiskablen
Erzählungen" zu einem kecken Gedicht. —
Hochzeitslied. Die von G. K o h f e 1 d t (4142) für die Rostocker
Pfingsttagung des Niederdeutschen Sprachvereins herausgegebenen plattdeutschen
Hochzeitsgedichte aus Mecklenburg und die von H. D e i t e r (4151) publizierten aus
Hannover-Braunschweig haben mehr sprachliches als literarisches Interesse. — In
einem von T h. Wotschke (4143) aus Hochzeitsgedichten für den Oberpfarrer
Johann Rolle und Barbara Chrysander in Meseritz (1653) herausgegebenen Gespräch
zweier Hirten von der tlochzeit Daphnis und Galatheae spricht Mopsus niederdeutsch,
so dass das Gedicht als das einzige bisher bekannte Sprachdenkmal des Nieder-
deutschen im Posenschen betrachtet werden kann. —
Historisches Lied. G. Mehring (4149) bemüht sich, R. M. Werners
bekannten Aufsatz über das Vaterunser als gottesdienstliche Zeitlyrik (Vierteljahrs-
schrift für Literaturgeschichte 5, 1 ff.) zu ergänzen, und P. Beck (4144) bringt
einen Nachtrag dazu in einem Gedicht gegen den auf türkischer Seite kämpfenden
ungarischen Grafen Emerich Tökely; anscheinend einen ähnlichen J. Kraft (4147)
in einem mir nicht zugänglichen Aufsatz. — Auch F. G ö b e 1 s (4152) Veröffentlichung
blieb mir unbekannt. —
Musikgeschichtliches. Lediglich das äussere Leben des Musikers
und Dichters Erasmus Weidmann behandelt S. Graf zu Eulenburg (4155) unter
Benutzung archivalischen Materials und der Forschungen von Kolb (Ausgabe von
G. Widmanns ,, Chronica" in den ,, Württembergischen Geschichtsquellen" 1904); er
kann ein paar Daten richtigstellen. Erasmus Widmann (s. zuletzt L. Fränkel, ADB. 42,
346 ff.), nicht wie bei Goedeke und anderwärts zu lesen steht, Sohn des Achilles
Jason Widmann, auch nicht von Achills Bruder Georg Rudolf, wie Fränkel ver-
mutete, sondern, wie Kolb festgestellt hat, der zweite Sohn Georg Rudolf Widmanns
des Jüngeren, desselben, dem wir das Faustbuch von 1599 verdanken, ein Enkel
jenes Georg Rudolf, des Älteren, Grossneffe des Achilles Jason, Urenkel des
Chronisten Georg, war geboren 1572 in Schwäbisch-Hall, Juli 1596 bis Juli 1597
Organist in Graz, durch die Gegenreformation vertrieben, Juli 1598 zu Vassolsburg
mit Margarete Eheteiber verheiratet, wieder in der Heimat und September 1599
Cantor tertiae classis, 1602—14 Lehrer und Kapellmeister beim Grafen Wolfgang von
Hohenlohe-Langenburg in Weikersheim, 1614—33 Kantor und Präzeptor in Rothen-
burg, zuletzt in sehr bedrängten Verhältnissen, wegen der Kriegsläufte; er starb im
Oktober 1633 an der Pest. Auf eine Würdigung Widmanns geht E. nicht ein. —
C. A. von B 1 o e d a u , Epos des 17./18. Jahrhunderts. 687
Epos.
(111,3 = N. 4157-4185.)
Carl August von Bloedau.
Ep08. — Roman des 17. Jabrbanderts: Sebelmenronian ; Grimmelshmasen; idealiBtitelier Roman. — Roman det
18. Jabrhaaderts und s«ine französischen Vorgänger. -
Epos. C. Battisti (4157) bietet einen lehrreichen Aufsatz über B. H, Brockes'
Bethlehemitischen Kindermord, die Übersetzung" von Marinos „Strage degli innocenti".
B. beginnt mit einer knappen Geschichte der Brockesschen Übertragung, bei der
einige Jahreszahlen sich zu widersprechen scheinen. Es handelt sich wohl um
Druckfehler. Diese Unstimmigkeiten richtigzustellen, ist mir zurzeit nicht möglich,
doch dürfte diese Arbeit mit den von B. angegebenen bibliographischen Hilfsmitteln
leicht sein. Es folgt eine stilistische Vergleichung des Kindesmordes mit der gleich-
zeitigen Brockesschen Lyrik. Als wesentliches Resultat erscheint mir, dass die Über-
setzung der Strage eine entscheidende Stellung einnimmt auf Brockes' Wege von
gekünstelter Ausdrucksweise zu eigenem, originalem Stil. Bei dem Vergleich mit
anderen epischen Übersetzungen, wie denen von Harsdörfer, Dietrich von dem Werder,
Ludwig von Anhalt, Seckendorff, schneidet Brockes* Arbeit glücklich ab, wenngleich
B.s Gesamturteil mit Recht nicht günstig lautet. In zwei Kapiteln untersucht B. sodann
die stilistische und metrische Stellung der Übersetzung zum Original. Stilistisch über-
trumpft Brockes die grellsten Farben seiner Vorlage, und B. analysiert einige Ajten
solcher Überbietungen psychologisch fein und im allgemeinen auch wohl genau. Die
Beurteilung der Strophe I, 4 trifft meines Erachtens doch wohl nicht ganz zu. B.
nimmt die Strophe aus dem Zusammenhange und findet dann allerdings mit Recht,
dass das durch die Strophe gegebene Gesamtbild im Italienischen ein anderes
und glücklicheres ist als im l3eutschen. Im Zusammenhang gelesen, beruht die
Störung indessen nicht auf den von B. angegebenen Gründen, sondern nur auf
dem Worte „Folterbank". Metrisch untersucht B. Versbau und Reimtechnik in Brockes"
Arbeit und findet beide nicht auf demselben Niveau wie in früheren selbständigen
Brockesschen Dichtungen. Die Änderungen in den verschiedenen Auflagen der
Brockesschen Übersetzung, die B. beiläufig erwähnt, analysiert er nicht. Ich habe
die ersten beiden Gesänge des Bethlehemitischen Kindermords in der ereten und dritten
Auflage verglichen. Es zeigen sich freilich nur wenig Änderungen, meist ohne
Bedeutung, sprachliche Modernisierungen, aber doch auch einmal Veränderung des
Reimgeschlechts und zweimal Tempuswechsel. — Th. Renaud (4158) teilt ein
handschriftlich erhaltenes Gedicht von Johann Georg Schmid mit, betitelt der Spazier-
gang nach Schiltigheim. Für ein Stück aus dem Anfange des 18. Jahrhunderts mutet
uns die kleine Gelegenheitsdichtung seltsam an. Mit Recht vergleicht R. es mit
niederländischen Kirmesbildern von" Teniers und Adriaen van Ostade, Ein für die
damalige Zeit ungewohnter Realismus steckt in dem Werkchen, sprachlich wie inhalt-
lich. Aber R. hätte es meiner Ansicht nach nicht in Beziehung zum Osterspaziergang
im Faust setzen dürfen. Ich halte eine Einwirkung für unmöglich und finde auch,
dass die von R. angeführten Parallelen zu Goethe nicht stimmen. —
Roman des 17. Jahrhunderts: Schelmenroman. Vom Roman
des 17. Jahrhunderts hat die interessantere Form des Schelmenromans natürlich mehr
Beachtung gefunden als der uns unverdauliche historisch-galante Roman. H. Rausses
Arbeit behandelt den Vorfahren des deutschen Schelmenromans, die novela picaresca.
Am stärksten zieht aber Grimmeishausen an. An Ausgaben wie an Untersuchungen
hat er weitaus am meisten veranlasst. Über den historisch-galanten Roman handelt
nur eine einzige Arbeit, nämlich die von Th. Schuwirth über E.W. Happel, und bei
diesem sind schon so viel andere Einflüsse spürbar, dass man ihn nur noch als
blasse Nachblute ansehen kann. — H. Rausse (4179) gibt in seiner erweiterten
Dissertation einen Beitrag- zur Geschichte des Schelmenromans, dessen wesentliche
Verdienste auf bibliographischem Gebiete liegen. An Irrtümern ist mir indes dabei
aufgefallen, dass R. eine deutsche Ausgabe der Landstörzerin Justina von 1620
annimmt. Das Exemplar der Königlichen Bibliothek Berlin stimmt auch im Titelblatt
genau mit der Ausgabe von 1626 überein. Die Jahreszahl MDCXX ist entstanden
dadurch, dass ein Stück des Titelblattes weggerissen ist. Es fehlt die VI und von
dem Namen des Verlegers Weisse ist nur das W erhalten geblieben. Die fehlende
Ecke ist in so geschickter Weise von unten wieder durch ein anderes Stück ersetzt
worden, dass man auf der Vorderseite des Titelblattes die Anstückung nicht bemerkt.
R. bespricht die Bearbeitungen von Mateo Alemans Guzman de Alfarache durch Aegidius
688 C. A. von Bloedaii, Epos des 17./18. Jahrhunderts.
Albertinus, Ulenharts Lazarillo de Tormes und Isaak Winckelfelder und Jobst von
der Schneid und die Landstörtzerin Justina Dietzin, Ficara g-enannt, sowie den
Abenteuerlichen Buscon Quevedos. Vorausgehend erzählt er das Eindringen des
spanischen Schelmenromans in die deutsche Literatur und lässt einen Abschnitt über
Harsdörfers Beziehung zum Schelmenroman folgen. Das Ganze beschliessteineVVürdigung
des Einflusses des Schelmenromans auf Grimmeishausen. Die vier im Mittelpunkte
der Arbeit stehenden Werke vergleicht R. mit ihren Vorbildern, was für diese Be-
arbeitungen noch niemals glücklich ausgefallen ist. Viel Neues ergibt sich nicht.
Dass aus Albertinus einiges Kulturgeschichtliche mitgeteilt wird, wie seine Ansichten
über Theater, ist immerhin dankenswert. Am eingehendsten ist die Untersuchung über
die Ulenhartsche Bearbeitung des Lazarillo und Hinconete y Cartadilla von Cervantes.
Auch Paul Kuefus, der Nachfolger Ulenharts als Lazarilio-Bearbeiter, wird heran-
gezogen. Grimmeishausen wird in einer Reihe von Einzelheiten nach dem Vorgange von
R. V. Fayer, Reinhold Köhler und anderen in Verbindung gebracht mit dem Schelmen-
roman. R. hat an zwei anderen Stellen noch die Ergebnisse seiner Studien über die
Schelmennovelle veröffentlicht. Auch hierbei bringt er nicht viel Neues, fasst aber
hübsch zusammen. Im achten Ergänzungshefte des Euphorion (4180) setzt er die
novela picaresca mit der Gegenreformation in Verbindung, und in den Studien für
vergleichende Literaturgeschichte Band 9 (4181) mustert er die ersten Cervantes-
Übersetzungen in Deutschland. —
Grimmeishausen. Die Arbeit C. A. von B 1 o e d a u s (4162) beschäftigt
sich mit Grimmeishausen und seinen Vorgängern. Ihr Ziel ist, Grimmeishausens
Technik und Komposition im Vergleich mit der sonstigen Erzählungsliteratur des
17. Jahrhunderts zu erkennen. B. mustert zu diesem Zwecke die Stellung Grimmeis-
hausens zum pikarischen Roman. Ich würde heute die spezifisch deutsche Form der
novela picaresca als etwas Selbständigeres ansehen und ihre Wirkung noch weiter
verfolgen. Ein Übergang vom Pikarischen zum Kuriosen vollzieht sich im Guzman
deutscher Bearbeitung, und hier schliesst sich Grimmeishausen mit Buch fünf und
sechs sowie mit den Kontinuationen des Simplizissimus unverkennbar an. Für den
Anschluss an den idealistischen Roman ist vor allem die Verwandtschaft mit einem
recht geringwertigen Machwerk, mit Kindermanns „Unglückseliger Nisette" hervor-
zuheben, der die Figur des Einsiedlers sowie die galanten Pariser Abenteuer ent-
stammen. Die Kritik erkennt im allgemeinen an, dass die Kreuzung von Motiven
des idealistischen und des pikarischen Romans im Simplicissimus richtig gesehen
ist, dass auch für die Romantechnik manches Neue gefunden worden ist, hat sich
aber hauptsächlich mit der Hypothese B.s beschäftigt, dass der Simplicissimus nicht
auf einen W'urf entstanden ist, sondern dass drei verschiedene Pläne noch heute
kenntlich sind. Diese, wie ich selbst zugebe, kühne Hypothese ist nicht unwider-
sprochen geblieben. Doch hat sie durch R. Riemann auch einige recht erfreuliche
Ergänzungen erfahren: R. findet die wiederholte Verwendung gleicher Motive mit Recht
auffallend und leitet aus der doppelten Namengebuug eine Abzweigung des Ein-
siedlers vom Gouverneur her, worin ich ihm beipflichte. Auch ordnet er die Ent-
stehung der wichtigen Gruppe der Nebenpersonen Herzbruder, Vater und Sohn,
Olivier und Profoss anders, als der Referent es getan hat, und ebenso die Aufnahme
der erotischen Motive. — Rieh. M. Werner (4163) untersucht sehr genau die Chrono-
logie der Grimmelshausenschen Romane. Das Resultat ist, dass Grimmeishausen die
Chronologie unbedenklich der poetischen Wahrscheinlichkeit opferte. W. deckt in
allen simplicianischen Schriften Widersprüche dieser Art auf. Er hat nicht unter-
lassen, auch die Kunstromane, den Keuschen Josef, „Dietwald und Amelinde" und
Proximus und Limpide chronologisch zu analysieren. Erheblich sind die Ergebnisse
nicht, aber es ist Arbeit, die einmal geleistet werden musste. — Von Neuausgaben
Grimmelshausenscher Schriften haben mir die R. Buchwaldsche des Inselverlages
(4164) und die, im Frankhschen Verlag in Stuttgart erschienene, von E. Arnold
(4168) vorgelegen. Sie sind nicht wissenschaftlichen Zwecken gewidmet, sondern
wollen dem grossen deutschen Erzähler des 17. Jahrhunderts neue Anhänger werben. —
Dieses Ziel verfolgten wohl auch der mir nicht zugängliche Neudruck des Sim-
plicissimus von Engelbert Hegaur (4165) und die F. Bobertagsche Aus-
wahl in der Sammlung Göschen (4166). — Der Neudruck der Gesamtausgabe
Grimmeishausens von 1683 im Inselverlage (4167) wendet sich an Bibliophilen. Ich
habe ihn nicht zu Gesicht bekommen, würde ihn aber für eine textliche Reproduktion
der Vorlage halten. — Dass der Inselverlag aber Grimmeishausen auch weiteren
Kreisen in einer wohlfeileren und doch vornehm ausgestatteten Ausgabe des Sim-
plicissimus (4164) zugute kommen lässt, ist mit Freuden zu begrüssen. R. Buch wald
hat die Arbeit daran geleistet. Es galt, zu diesem Zwecke die Orthographie Griminels-
hausens, die nach B.s Ansicht der Zeit mehr als dem Dichter gehört, zu modernisieren,
und B. hat diese Arbeit mit glücklicher Hand durchgeführt. Wir vernehmen die Sprache
< . A. von Bloedau, Epos des 17.; 18. Jahrhunderts. 680
des Jahres 1668 und lesen sie in jetziger Schreibung, ohne doch auch hierin den
Hauch des Archaischen zu vermissen. Mit Recht behält B. Formen wie „redte"
oder „teutsch" bei. — Will man nicht einen buchstabengetreuen Abdruck geben,
so erscheint B.s Transkription recht gelungen. B.s Vorlage sind die beiden
Ausgaben des Jahres 1671 (D und I). Doch druckt er sie ab, ohne den einzelnen
Kapiteln die Überschriften in schlechten Versen voranzustellen, wohl aus dem richtigen
Gefühl heraus, dass zwei Zeilen sehr holperiger Verse gegen die geläufige und flotte
Prosa der Erzählung nur unangenehm auffallen würden. Doch stellt ß. die Verse
alle im Inhalt zusammen, so dass sie dem fiCser zugänglich sind. Die knappe Ein-
leitung schöpft aus dem ausführlich mitgeteilten Titel das dreifache Programm des
Buches: ein Kulturbild zu geben, eigene Erlebnisse mitzuteilen und den Leser durch
ein Kunstwerk zu erfreuen. Dies Programm setzt B. jedoch nicht eingehend in
seiner Einleitung auseinander. Vielmehr verzichtet er gänzlich auf Herausarbeitung
des autobiographischen Momentes, wohl weil der autobiographische Wert des Sim-
plicissimus nur sehr bedingt, wenn nicht gar zweifelhaft ist. Neben einem ausführ-
lichen Kulturbild, das seine Farben aus dem Roman entnimmt, betont B. die Stellung
Grimmeishausens zu der ihn umgebenden Well und beschränkt sich bei Besprechung
der Kunstform des Werks richtig auf die ersten fünf Bücher, deren Parallelismus
im Bau gut erkannt ist. Die Beigabe von vier Klingerschen Radierungen in
Reproduktionen ist höcht erfreulich. — Auch der Franckhsche Verlag hat den
E. Arnold sehen Ausgaben der Courage und des Springinsfeld (4168) Reproduk-
tionen beigegeben, doch hat A. die Vorlage aus alten Grimmelshausen-Drucken selbst
entnommen. A. ebenfalls gibt den Grimmelshausenschen Text unverändert. Er spricht
in der Vorrede seine Freude aus, dass er seinen ursprünglichen Plan, auch den
Wortlaut zu modernisieren, als unausführbar erkannt hat. und so ändert er denn
nur die Orthographie. Im übrigen ist auch A.s Ausgabe für den Geschichtsfreund,
nicht für den Germanisten gearbeitet. Er behält im Gegensatz zu Buchwald die
Verse zu Anfang und Ende der einzelnen Kapitel bei. Die Verse sind zwar auch hier
nicht besser als im Simplicissimus, doch sind es meist einige Zeilen mehr, und die
Schlussverse enthalten mancherlei Interessantes. Daneben gibt A. auch noch die
Prosaüberschriften der einzelnen Kapitel und weist mit Recht darauf hin, dass diese
Überschriften in der zusammenfassenden Inhaltsangabe von denen der einzelnen
Kapitel abweichen. Der Einleitung A.s merkt man die Freude an Grimmeishausens
beiden W^erken, denen A. übrigens auch die Gaukeltasche ohne die Bilder beigibt,
an. Aber nach dem Wortlaut der Vorrede könnte man vermuten, dass A. die fort-
setzenden Romane Courage, Springinsfeld und Vogelnest I und II für die „Continua-
tionen" des Simplicissimus hält. —
Idealistischer Roman. Th. S c h u \v i r t h (4169) holt in einer
Dissertation den Roman- und Vielschreiber des 17. Jahrhunderts Eberhard W'emer
Happel aus der literarischen Rumpelkammer, um ihn dem Verständnis näher zu bringen.
Seh. erzählt uns im ersten Teil das Leben Happels in recht hübscher und ansprechender
Form. Er bringt einige neue kleine hessische Archivalien zur Biographie bei, stützt
sich aber sonst im wesentlichen auf Happels autobiographische Skizze des Kirchberg
im Teutschen Carl. Der zweite Teil strebt eine vollständige Bibliographie der
Schriften an. Dabei sind Seh. trotz einer Umfrage bei deutschen Bibliotheken doch
zwei bei Goedeke genannte Romane entgangen: der Bayrische Max (erschienen 1692)
und der Engelländische Eduard (1691). Goedeke nennt noch zwei weitere Romane,
einen Sächsischen W'ittekind und Schwäbischen Ariovist, ohne sie gesehen zu haben.
Von ihnen kann ich den ersteren wenigstens in einem Auszuge von 1709 in der
Königsberger Universitätsbibliothek nachweisen. Im dritten Teil bewertet Seh. die
literarische Produktion Happels kurz, aber im allgemeinen richtig. Neues ergibt sich
freilich wohl nicht. Man hätte gewünscht, die V^erbindungslinie von dem vorhappelschen
Roman zu Happel deutlicher gezogen zu sehen. Sie ist nicht schwer zu finden.
Nach den ausführlichen Inhaltsangaben Sch.s zu urteilen, schliessen sich Happels
Werke nach Form und Inhalt gut an ihre Vorgänger an. Von dem Abenteuerroman
nehmen sie den Inhalt. Die pikarischen Spitzbubenstreiche sind im deutschen
Gewände bei Albertinus, mehr noch bei seinem Nachahmer die Vorgänger des kuri-
osen Reisenden geworden, und Grimmeishausen hat dieser Richtung seinen Beitrag
gezoUt im fünften und sechsten Buch des Simplicissimus. Hier knüpft Happel
an. Abenteuerliche Erlebnisse vielumgetriebener Männer, ohne sichtbare Wirkung
auf das Seelenleben. Genau wie im historisch- galanten Roman. Und darum
auch in dessen von Cholevius episodisch genannter Form. Bei Happel kommt
noch hinzu das Bestreben, Kenntnisse zu vermitteln. Ja, dieses Bemühen ist ihm
wohl die Hauptsache, und er benutzt die Romanform fast nur als Vorwand, wenn
gleich man ihm wohl zugestehen mag. dass er Autobiographisches auch gerne
benutzt, und als Herubardes und Therragam erscheint unser braver Eberhardus mit
690 C. A. von B 1 o e d a u , Epos des 17./18. Jahrhunderts.
seiner Braut Margareth, der Tochter des hamburg-ischen Kaufmanns Glashoff, selbst
im Asiatischen Onogambo. Wenn freilich Seh. für den sonstigen Inhalt Happelscher
Romane eine Quellenliste aus den darin genannten Werken zusammenstellt, so darf
man doch wohl nicht ohne weiteres annehmen, dass Happel all diese Schriften selbst
gelesen habe. Vielmehr ist es wohl möglich, dass er Sammelwerken wie S. Goulart
(Gaulart S. 135 ist wohl nur ein Druckfehler) und ähnlichen auch Quellenangaben
entnommen hat, die nun Happels eigener Belesenheit zugute kommen. —
Roman des 18. Jahrhunderts und seine französischen
Vorgänger. Der Roman des 18. Jahrhunderts steht uns im allgemeinen nicht nur
zeitlich, sondern auch inhaltlich weit näher als der des 17., da aus ihm und teil-
weise in ihm der Roman Goethes erwachsen ist. So ist es nicht wunderbar, wenn
er nach mehreren Seiten hin untersucht wird und wenn die Untersuchungen vielseitiger
sind als die über das 17. Jahrhundert. H. Halm zeigt Schnabels Zug'ehörigkeit zum
18. Jahrhundert. Sie springt beim blossen Lesen nicht in die Augen. Aber Halms
Ausführungen überzeugen. Der Roman des 18. Jahrhunderts in seinem Verhältnis
zu Cervantes ist auch der Hauptinhalt von T. W. Bergers Arbeit. Gellerts eigen-
artige Stellung^ mit seiner schwedischen Gräfin beleuchtet F. Behrend sehr glücklich,
und die französischen Vorgänger des sentimentalen Zeitalters werden in zwei Arbeiten
bis an den Anfang des 17, Jahrhunderts zurückverfolgt. — H. Halm (4174) (in der
Bibliographie irrtümlich Helm genannt) gibt Beiträge zu J. G. Schnabel. Eine biblio-
graphische Untersuchung weist nach, dass das Exemplar der Wiener Hofbibliothek
von Schnabels Roman „der im Irrgarten der Liebe herurataumelude Kavalier" vom
Jahre 1746 einen Einschub von Bogen einer anderen Auflage enthält. Ausserdem
gibt H. aber noch eine Reihe anderer Beobachtungen, so zur Biographie Schnabels.
Er schöpft aus der Erzählung Kramers in der Insel Felsenburg und erschliesst aus
den Kenntnissen des Verfassers eine landwirtschaftliche Tätigkeit. Auch hält H, ein
Abenteurerleben Schnabels zur See für wahrscheinlich. Ferner verknüpft H. die
Insel Felsenburg mit Rousseau, Trotzdem auf Schritt und Tritt Züge aus dem
Roman des 17. Jahrhunderts begegnen, findet H. mit feinem Scharfsinn Vordeutungen
stimmungsgemässer Art auf den sentimentalen Roman, so in dem Ausgleich der
Standesunterschiede, in der feineren Psychologie des Liebeselementes. Zu Geliert
werden interessante Parallelen gezogen, Schnabels leise tastender Sinn für die Natur
weist auf Rousseau hin. Entlehnungen nimmt H. natürlich nicht an, wohl aber
Vorboten eines neuen Genres. In der religiösen Stellung Schnabels in der
Felsenburg erkennt H, einzelne Züge aus dem Pietismus, aber auch aus der
Aufklärung. Einige Bemerkungen über Technik und Stil machen den Schluss. —
T. W. B e r g e r (4183) verfolgt in seiner Dissertation das Fortleben Don Quixotes
in der deutschen Literatur bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Auch er mustert wie
Rausse (s. o. N. 4179) die Übersetzungen des 17. Jahrhunderts kritisch, geht aber auch
auf die Bewertung ein, die man dem Don Quixote in jener Zeit zuteil werden Hess.
Es ergibt sich, dass man im allgemeinen den satirischen Wert verkannte, Harsdörfer,
der doch mehr als das Hauptwerk von Cervantes kannte, sieht doch darin nichts
anderes als in den pikarischen Romanen, und Heidegger, der grimme Feind der
Romane, nennt ihn in der Mythoscopia romantiea sogar einen Possenreisser, Erst
Morhof brachte es über das Verständnis des Komischen hinaus zu einer Würdigung
der satirischen Tendenz. B. erzählt dann kurz von einigen Bearbeitungen des Romans
für die Hamburger Oper. Das 18. Jahrhundert brachte in seinem Anhange auch nur
schlechte Übersetzungen nach französischen Vorlagen, wie es schon die Übertragungen
des 17. Jahrhunderts gewesen waren. Entscheidenden Einfluss erhielt der Don Quixote
auf die deutsche Literatur erst durch englische Vermittlung. In England stand der
Roman in hohem Ansehen. Zahlreiche Übersetzung'en bewiesen es. Der Tatler und
der Spectator stellten ihn als Muster hin. So lernte Bodmer ihn schätzen, der 1741
die erste deutsche kritische Analyse des Romans schrieb. Er konnte sich mit gutem
Gewissen den Engländern anschliessen und die Geschichte des scharfsinnigen Junkers
gleichfalls als Vorbild betrachten. Auch von Lessing wissen wir, dass er dem Werke
des Cervantes über die Hauptzeit seiner Beschäftigung mit spanischer Literatur hinaus
eine hohe Achtung erhielt. Wollte er doch mit Nicolai zusammen die Form des Cervantes
für ein übrigens nicht ausgeführtes burleskes Heldengedicht gegen Gottsched und
Schönaich verwenden. Die deutsche Produktion wurde nachhaltig durch Fieldings
Joseph Andrews und Tom Jones beeinflusst, die sich bewusst als Nachahmungen
,,written in the manner of Cervantes" gaben. B. vergleicht nun ausführlich die
deutschen Don Quixotiaden, Wielands Don Sylvio, Musäus" Grandison IL, seine Physio-
gnomischen Reisen, J. G, Müllers von Itzehoe Siegfried von Lindenberg, sowie
noch eine Reihe Werke von Wetzel, J. G, Schulz und anderen mehr. Danach ist die
Umbildung der Motive des Cervantes durch Fielding das Charakteristikum des 18.
Jahrhunderts. Mit einer Würdigung der Bertuchschen Übersetzung und dem Aus-
F. Homeyer, Drama des 17./ 18, Jahrhunderts. 691
blick auf Tieck, sowie mit Urteilen von Kästner, Lichtenberg, Gerstenberg, Herder,
Goethe, Schiller, schliesst B. seine Arbeit. — Der französische Roman des 17. Jahr-
hunderts bildet das Thema von zwei interessierenden Arbeiten. L. Jordan (4185)
teilt die Resultate der neueren Forschungen über die Gräfin Lafayette mit. Er findet
mit Recht ihre Art, sich für psychologische Themen zu interessieren, in der Memoiren-
literatur der Zeit wieder. Das Bild der Gräfin Lafayette ist in Gefahr gewesen, getrübt
zu werden durch einen Briefwechsel mit der Herzogin von Savojen. Indes La Roche-
foucaulds Ausspruch, der das Wesen der Gräfin bezeichnet: „Vous etes vraie" bleibt zu
Recht bestehen, denn diese Briefe sind nicht als intrigant, sondern als Berichte einer
Freundin aus der Heimat an die andere anzusehen. So fasst sie J. mit dem Grafen
d'Haussonville auf. Auch iu der Beurteilung des Verhältnisses La Rochefoucaulds zur
Gräfin Lafayette schliesst sich der Verfasser d'Haussonville an. Die Gräfin hat uns ein
Bild des Herzogs und seiner Stellung zu ihr hinterlassen in der Person des Alamir
in der Zayde. Damit kommt J. dann zu dem eigentlichen Inhalt seines Aufsatzes,
zur Stellung dieses Romans zu seinem vermeintlichen Vorbild, der Historia de las
guerras civiles de Granada, Paris 1660, als dessen Verfasser Perez de Hita gilt. Den
Inhalt dieses Romans teilt J. mit und beweist damit, dass allerdings von einer
Herübernahme von Stoff in die Zayde keine Rede sein kann. J. untersucht weiter
den Zusammenhang zwischen Zayde und einem handschriftlich erhaltenen Roman-
fragment, das er im 123. Bande des ASNS. mitgeteilt hat. Hat an der Zayde die
schlimmbessernde Hand Segrais mitg^earbeitet, so hat das Romanfragment den
Einfluss La Rochefoucaulds erfahren. — Einige Vorgänger des psychologischen
Romans in Frankreich mustert W. K ü c h 1 e r (4184). Er hebt aus Mareschals
La Chrysolite (1627), auf die bereits Heinrich Körting hinwies, aus d'Audiguiers
Diverses affections de Minerve (1625), Du Verdiers La Floride (1625) und Du Bails
Les Galanteries de la Cour (1644) die Elemente heraus, die der Schilderung
eigenartiger Frauencharaktere dienen, und zeigt an ihnen die Anfänge des realistisch-
psychologischen Charakterroraans. —
Drama.
(III, 4 = N. 4186-4228.)
Fritz H 0 m e V e r.
Geistliches und Schnldrama: Allgemeines und LoValgeschichtliches. — Einzelne Persönlichkeiten. — Weltliehe«
Drama: 17. Jahrhnndert. — IS. Jahrhundert. — Fastnachtsspiele. — Übersetinngen. — Theatergeschichte. — Opemgesehiehte :
Lokalgeschichtliches. — Einzelne Tondichter. —
Geistliches und Schuldrama: Allgemeines und Lokal-
geschichtliches. Zusammenfassende Sonderarbeiten über das vorklassische
Drama liegen diesmal nicht vor. Helene PI öhnk (4189) gibt, dem Charakter
des „Handbuches der Pädagogik" entsprechend, nur eine kurze, ungleich disponierte
Übersicht über Schulkomödien in Deutschland, die für die Neuzeit allerdings völlig
versagt. — H. Fried jung (4190) möchte mit einem flüchtigen Wort die unver-
hältnismässig starke Anteilnahme Österreichs am deutschen Theaterleben teilweise
aus der reichen Blüte des Jesuitendramas herleiten. — Mit der dramatischen
Produktion dieses Ordens befassen sich noch drei weitere Arbeiten, von denen mir
der Aufsatz G. Lührs (4192) leider nicht zugänglich war. — E. Reinhard
(4189 a) druckt aus einem bisher unbekannten Kodex das handschriftlich erhahene
Szenar einer 1748 in Münster aufgeführten Komödie ab, betitelt ,,Bacchi lustiges
Trauerspiel . . . entworfen in dem bezechten zum König verkleideten Bibax". °In
drei Akten wird hier das nämliche Motiv behandelt, das uns aus dem Vorspiel der
„Bezähmten Widerspenstigen" und aus ., Schluck und Jau" geläufig ist. Ausserdem
vermag R. aus derselben Quelle Bahlmanns „Jesuitendramen der Xiederrheinischen
Ordensprovinz" (Leipzig 1896) noch durch Nachweise einiger in Münster aufgeführten
Jesuitendramen zu ergänzen, für die er eine spätere ausführliche Analyse verspricht:
1705 ein „Leontinus". der, vom Zauberer Machiavell verführt, zur Hölle fahren
muss; 1723 der gottgefällige Bulgarenkönig „Trebellius", der seinem frommen
jüngsten Sohn an Stelle des ruchlosen älteren den Thron räumt; 1725 der jüdische
König^„Manasses", den eine assyrische Gefangenschaft bestraft und bessert. Von
dem 1737 aufgeführten „Theomachus" ist nur ein lateinisches, nicht mitabgedrucktes
J*hrMb«richte fttr neuere dentsohe Literaturgesohicht«. XIXXX. «
692 F. Homeyer, Drama des 17 18, Jahrhunderts.
Szenar erhalten. — A. Fritz (4191) macht in der dritten Beilage zu seiner Ge-
schichte des reichsstädtischen Marieng-ymnasiums in Aachen Mitteilungen über zwei
noch nicht beachtete Jesuitendraraen. F. druckt aus einem Sammelband der Aachener
Stadtbibliothek das Szenar des fünfaktigen „Florentinus" ab, der 1690 von einem
Anonymus nach einer Erzählung aus Jakob Bidermanns „Acroamatum academicorum
libri tres" (München 1654) gearbeitet wurde. Es ist die lehrreiche Geschichte des
Jünglings, den sein Austritt aus dem Kloster schliesslich als Vatermörder aufs
Schaffott bringt. Der in der Bibliothek des Aachener Franziskanerklosters erhaltene
„Theophilus" des Pater Paul Aler wurde 1722 aufgeführt. F. vergleicht ihn mit dem
Drama „Absalon und Theophilus" desselben Verfassers vom Jahre 1699, das Bahl-
mann (siehe oben) in Köln fand. ,, Theophilus" erweist sich als eine speziell auf
Aachener Verhältnisse zugeschnittene Kürzung des älteren Stückes, in die aber
wieder deutsche Gesänge und Tanzszenen eingelegt wurden, — K. Brunhuber
(4196) berichtet über eine „Passio Domini Jesu Christi" von 1737, deren Reimtext
nebst Spielerverzeichnis sich im Stadtarchiv von Wasserburg am Inn als Manuskript
erhalten hat. In drei Akten wird Christi Opfertod für die Seele behandelt, die, von
Amor zur Sünde verleitet, gefangen gesetzt ist. Ein Prolog, der Sündenfall, geht
vorher, — Von Schulaufführungen im Gymnasium Rutheneum zu Gera weiss
R. B ü tt n e r (4194) Besonderes nur aus der Glanzzeit der Schule unter dem Rektor
Mitternacht zu sagen. Dieser erfolgreiche Schulmann hat von 1647—67 viele eigene
und fremde, mehr lateinische als deutsche Komödien aufführen lassen. B. nennt uns
unter anderen: Judith; Plildegard, die Gemahlin Karls des Grossen; Markgraf Walther
(nach Petrarca); Hochzeit des Tobias; Herodis Kindermord; Der unglückliche Soldat
und der vorwitzige Barbier, ohne uns über die Aufführungen mehr als den Inhalt
des letzten Stückes mitzuteilen. Aus der Folgezeit erfahren wir nur, dass trotz wieder-
holter Brände bis 1730 Komödie von den Schülern gespielt wurde, aber nichts über
ihr Repertoir, —
Einzelne Persönlichkeiten. IT, Steger (4197) trägt in seiner
Dissertation mit Fleiss und Umsicht allerhand verschollene Einzelheiten über
J. C. Hallmann zusammen und bringt so vor allem etwas Licht in Hallmanns erste
Lebenshälfte. Einigen Nachweisen über die geadelten und bürgerlichen Familien
Hallmann in Schlesien lässt St. solche über J. C. Hallmanns vierzehnjährigen Schul-
aufenthalt (bis 1661) in Breslau folgen. Wir erfahren aus den Programmen des
Magdalenengymnasiums, dass Hallmann häufig zur Mitwirkung- bei den „actus
declamatorici" herangezogen wurde, ehe er von 1665 ab sein Gymnasium mit eigenen
Stücken versorgt. Aus Hallmanns Jenaer Studentenzeit teilt St. das genaue
Immatrikulationsdatum 1662, einen handschriftlich erhaltenen Stammbuchvers für
Hallmanns Freund Walther und, als Abschluss, das Disputationsthema des Jahres 1665
mit. Es werden, wie St, aus verstreuten Bemerkungen Hallmanns schliesst, Reisen
von 1665 — 68 gefolgt sein, dann seine juristische Anstellung und seine Verheiratung.
Nachweisbar sind zwei Kindtaufen 1680 und 1682. In dieser Zeit mag der schon
vom alten Biographen Stolle berichtete Übertritt Hallmanns zum Katholizismus erfolgt
sein, der Hallmanns sozialen Ruin nicht aufzuhalten vermochte. Aus Aufführungs-
daten eigener Werke und Eingaben darum an den Breslauer Magistrat (zuletzt 1704)
ersehen wir, auf welche Weise H. seine Lage zu bessern suchte. An dem von Stolle
angegebenen Todesjahr Hallmanns 1704 hält St. fest und weist andere Daten zurück.
St. gibt in einem weiteren Kapitel eine sorgfältige Bibliographie der zehn in Einzel-
und Gesamtausgaben erhaltenen Dramen Hallmanns, die er, mit „Heraclius" (gegen
R, M, Werner: JBL. 1898/9 1114:4) beginnend, chronologisch zu ordnen sucht. Es
folgen Programmnachrichten von sieben weiteren, aber verloren gegangenen Stücken.
Über Hallmanns Freund, den schlesischen Geschichtsschreiber Naso von Löwenfels,
durch dessen Glückwunschgedichte St. sich bei seiner Chronologie leiten lässt, hätte
St. sich aus Sinapius' Schlesischen Kuriositäten orientieren können. Die Werke
Hallmanns sind an Breslauer, Liegnitzer und Görlitzer Schultheatern gespielt worden,
es finden sich aber auch, davon abgesehen, Aufführungen in Breslau, während die
Wandertruppen Hallmann in ihrem Repertoir wohl führen, aber nicht nennen, wie
das schon früher gezeigt worden ist. St.s „Analyse" der Dramen ist recht unergiebig
und meist nur eine Inhaltsangabe, Liier hätten Vergleiche und Quellenforschungen,
besonders bei der italienischen Oper und ihren Vorbildern, gefördert. Zum Schluss
gibt ein Anhang die genaue Bibliographie der Hallmannschen Gelegenheitspoesie,
bestehend aus zwanzig Einzelausgaben zwischen 1663 und 1677 und zwei grösseren
Sammelausgaben von 1682 und 1686, die fast sechzig Totengedichte enthalten. Auf
bibliographischem und biographischem Gebiet liegt überhaupt das Neue, das St.s
Arbeit bringt; an Hallmanns Stellung zwischen Schul- und Volksdramatiker, wie sie
ihm die neuere Forschung bereits zugewiesen hat, ändert sie nichts. — D^'"
zweihundertjährige Todestag Chr. Weises mag wohl die drei Arbeiten über ihn henor-
F. Honieyer, Drama des 17./ 18. Jahrhunderts. 693
-erufen haben: Über A. Prazäk (4201) orientiert E. Kraus' kurze Charakterisierung
in der Tschechischen Revue. — 0. Karstadt (4199) benutzt die Tatsache, dass Weise
durch Schulrücksichten in der freien Kunstübung' beschränkt wurde, zu einer ganz
amüsanten Polemik gegen die Tendenz in der Kunst, ohne dem Zittauer Rektor
dabei immer gerecht zu werden. — Wenn er ihm z. B. Mangel an Moliere-Kenntnis
vorwirft, so weiss O, Frankl (4200) gleich zwei Beispiele deutlicher Anlehnung
Weises an Moliere. Vielleicht verdankt Weise gerade Moliere die Kraft, in seinen
letzten beiden Lustspielen, den „Nachbarskindem" und dem „Verfolgten Lateiner",
den wichtigen Schritt von der äusserlichen Komik der traditionellen Pickelhering-
.^zenen zur Situationskomik sonst ernsthafter Personen zu tun. Die Komödie „Vom
verfolgten Lateiner", die ihr Hauptmotiv den „Precieuses ridicules" entnimmt, hebt
F. aus Weises übermütiger Jugend- und der fruchtbaren, aber zahmeren Rektorats-
produktion hervor und meint, dass sich Weise hierin dem modernen Lustspiel nähere,
ohne dass von ihm direkte Einflüsse ausgegangen seien. — Aus der umfangreichen
Studie über Johann Klaj von A. Franz (4198) interessiert uns hier das zweite
Kapitel, das sich mit den sechs oratorisch-dramatischen Dichtungen des nach
Nürnberg durch den Krieg verschlagenen Sachsen beschäftigt. Klaj hat diese
Oratorien in den Jahren 1644 und 1(345 (wie F. wahrscheinlich macht) an Festtagen
in einer Nürnberger Kirche selber vorgetragen, und zwar mit Musikbegleitung, wozu
ihn sein italienbegeisterter Freund Harsdörffer angeregt haben mag. Dem lyrisch
allzu reichen, aber wort- und reimgewandten Text wird F. wohl im Verhältnis zu
den Dichtungen der übrigen Pegnitzschäfer, nicht aber immer in seiner barocken
Eigenart gerecht. Mit W'ertungen wie „hässlich" und „niedrig" kommen wir bei
einem Dichter des Dreissigjährigen Krieges nicht weit. Unter den Vorbildern zu
den Oratorien, auf die Klaj in seinen zahlreichen Anmerkungen teilweise selber
verweist, interessiert wohl am meisten Heinsius' „Plerodes infanticida", der, wie
Stachel in seinem ausgezeichneten Buche „Seneca und das deutsche Renaissance-
drama" (JBL. 1908, N. 3201a) nachweist, auf Senecas „Troades" zurückgeht. F., der
Stachels Untersuchungen noch nicht benutzen konnte, hat den Einfluss Opitzischer
Übersetzuiigstechnik auf Klaj nicht bemerkt. Dass Klaj nur dort wirklich dramatische
Züge aufweist, wo er sich eng an ein Vorbild anlehnt, hebt F. als Charakteristikum
auch für die anderen Nürnberger Dichter hervor, die Stachel so hübsch die
., Romantiker der Renaissance" nennt, die „Vorläufer Hallmanns und Lohensteins". —
Weltliches Drama: 17. Jahrhundert. Ein winziges Kapitelchen
Tiroler Literaturgeschichte hat A. P i c h 1 e r (4202) in einem (jetzt in die Ges. Werke
aufgenommenen) Aufsatz über den Grafen Brandis behandelt. P. berichtet von zwei
im Innsbrucker Ferdinandeum handschriftlich erhaltenen Stücken des mittelmässigen
Dilettanten und patriotischen Geschichtschreibers. Von dem ersten Drama „Ge-
stürzter Hochmut und gekrönte Einfalt oder das Grab vor dem Tode", in dem der
Kaiser Zeno auftritt, druckt P. den gereimten Prolog ab, von dem zweiten Stück
,,Alidarci und Selindae Khöniglicher Lustgarten Volkthümender Zufriedenheit" einen
Teil des Arguments und eine Arie. — An G ry p h i u s' „Geliebter Dornrose" hat sich
K. Engelhard (4203) böse vergangen: Das in seiner derben Komik und seinem
urwüchsigen schlesischen Dialekt heute noch frisch anmutende Scherzspiel hat E.
mit häufigen Missverständnissen erst einmal in einen unmöglichen Phantasiedialekt,
Marke: Salontiroler, „übersetzt", wie er sagt. Dann hat E. es, so rühmt der Titel
weiter, „für die Bühne bearbeitet", und zwar derart, dass im zweiten Aufzug
z. B. ein gewandter Regisseur Mühe haben wird, die unbefolgbaren Bühnenanweisungen
E.s durch die sich klar aus Gryphius' Text ergebenden zu ersetzen. Wer freute sich
nicht der phantasievollen Regiekunst, die dem Liebhaber „blondes Haar", dem
Nebenbuhler aber „wildes, schwarzes, langgewachsenes Haar" vorschreibt? Harzer
Bergtheater 1907! —
Ins 18. J a h r h u n d e r t (nicht ins 17., wie die Bibliographie angibt) gehört
R. Payer von Thurns verdienstvolle Veröffentlichung (4204) als zehnter Band
der Schriften des Literarischen Vereins in W^ien. Nicht nur, dass v, P. hier zum
erstenmal sieben wahrscheinlich von Stranitzky herrührende Aktionen nach den
Handschriften der Wiener Hof bibliothek buchstabengetreu abdruckt — wer die Hand-
schriften kennt, weiss was das bedeutet — und so der weiteren Forschung erschliesst,
sondern er bietet in der Einleitung zum Textdruck reiches und teilweise ganz neues
Material zur Biographie Stranitzkys, die F. H o m e y e r (4208) stark vernachlässigt
hatte. W^ir freuen uns, dass es v. P. gelungen ist, Stranitzkys Lebensfäden in
Böhmen und in Graz aufschlussreich anzuknüpfen, und sind ihm dankbar, dass er
das Lebensbild des Wiener Hanswursts durch Heranziehung seiner Neu Jahrsschriften
so farbig und anschaulich gestahet hat. Vielleicht, dass nach Veröffentlichung aller
Aktionen der Nachweis für die bisher noch nicht bekannten Vorlagen Stranitzkys
einem weiteren Kreise leichter gelingt. — Mit einem späteren volkstümlichen Vertreter
55*
691 F. Homeyer, Üraina des 17.; 18. Jahrhunderts.
der Wiener Bühue, mit Ph. Hafner, beschäftigt sich E. B a u m (4206) in Vorbereitung-
einer Biographie. Hier betrachtet B. im wesentlichen Hafners g-rotesken Einakter
„Die reisenden Komödianten oder der g-escheide und damische Impressario", eine
Art Vorspiel zu dem „Von dreyen Schwieg-ermüttern g-eplagten Odoardo". An dem
ulkigen Bild, das Hafner vom Schmierenleben vor und hinter den Kulissen entwirft,
zeigt B. Hafners von den Zeitgenossen nicht erkannte Stellungnahme gegen Oper und
Stegreif komödie. — W. Mühleisen (4207) hebt die bisher nur gestreiften Ähn-
lichkeiten zwischen J. E. Schlegels „Stummer Schönheit" und Destouches' „Force du
Naturel" deutlich hervor und findet auch Berührungspunkte geringerer Art zwischen
Schlegels Stück und Molieres „Ecole des femmes" und „Precieuses ridicules". —
Die Aufsätze über Fastnachtsspiele (4209—10) waren m.ir nicht
zugänglich. —
K. H. Schmid (4211) behandelt die bekannten deutschen Übersetzungen
Corneillescher Dramen von 1641—94, indem er charakteristische Stellen des Originals
denen der ebertragung gegenüber abdruckt und sie miteinander vergleicht. Den
ersten Übersetzer, den Anonymus der Berliner Königlichen Bibliothek, hätte Seh. wohl
aus der Handschrift und nicht nur aus Creizenachs Zitaten kennen dürfen. David
Elias Heidenreichs Horaz-Übersetzung von 1662, von der uns alle Biographen des
Sekretärs der Fruchtbringenden Gesellschaft berichten, deswegen als anonym anzusehen,
weil das Titelblatt des Druckes den Autor nicht nennt, geht doch nicht an. Durch
das trockene Aneinanderreihen der Vergleiche und der aus ihnen gewonnenen Sonder-
resultate und nicht zuletzt durch eine unleidliche, barocke Manier des Fettdrucks ist
das Programm nur schwer lesbar. — Mit dem Thema „Shakespeare in Deutschland"
befassen sich diesmal zwei Arbeiten, von denen A. v. Weilens (4213) Hamlet-
Chronik unsere vorklassische Zeit nur flüchtig streift, v. W. geht nach einer kurzen
Charakterisierung der von Creizenach seinerzeit veröffentlichten Hamlet-Bearbeitung
aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts sogleich auf Wieland über, der den späteren
Bühneneinrichtungen den Weg zeigte. Für die Zwischenzeit verweist v. W. auf Marie
Joachimi-Deges „Deutsche Shakespeare-Probleme", die aber wirklich nicht immer
zuverlässig sind. Die Verfasserin folgert zum Beispiel aus der Tatsache, dass Mylius
Voltaires Umschreibung des Hamlet-Monologs ins Deutsche übertragen hat, dass
Lessing den englischen Originaltext gekannt habe! — Dieses „to be or not to be" ist
auch für C. A. R i c h t e r (4212), der Marie Joachimi-Deges Buch noch nicht gekannt
zu haben scheint, zum Verhängnis geworden: Er schreibt des M^'lius Übersetzung in
den ,,Beyträgen zur Historie und Aufnahme des Theaters" Lessing zu und zieht aus
dieser unerwiesenen Behauptung seine Schlüsse. Sonst bringt R. nichts Neues herbei
zum „Bekanntwerden Shakespeares in Deutschland"; doch ist es interessant, dass R.
in diesem Zusammenhang aus den auch anderweitig wiederholt beachteten Über-
setzungen des „Spectator" (1739 — 43) und des „Guardian" (1745) von Frau Gottsched
und der anonymen Übertragung des ,, Tatler" (1756) zahlreiche Stellen abdruckt, um
die merkwürdige Tatsache zu beleuchten, dass aus Gottscheds eigenem Lager so früh
schon Shakespeares Bedeutung verkündet wurde. Im 541. Stück des „Zuschauers"
bemerkt R. die erste Prosaverdeutschung des eben zitierten Hamlet-Monologs. —
T h e a t e r g e s c hi cht e. Nach vielen mühsamen Vorarbeiten in Archiv-
akten und anderen Manuskripten, auf deren Veröffentlichungen wnr wiederholt hin-
gewiesen haben, bringt R. K r a u s s (4216) nun seine Gesamtgeschichte des „Stuttgarter
Hoftheaters von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart". In der vorklassischen
Zeit herrscht die Oper, deren Pflege eine in Stuttgart schon seit dem 15. Jahrhundert
besonders geschulte Hofkapelle erleichterte, bis hin zu den Reg'ierungstagen des
jugendlichen Karl Eugen, der aber auch das französische Schauspiel und das Ballett
unterstützte. K. zeigt uns das Auf und Ab der Leistungen wie der Anforderungen,
das Überwiegen des italienischen Elements, gegen das auch Keiser 1720 keinen festen
Fuss in Stuttgart fassen konnte. Noch unter Karl Eugen haben Ausländer die
Führung, bis sich der im Alter sparende Fürst billige einheimische Kräfte in eigener
Theaterschule heranzieht, aus der zum Beispiel Zumsteeg hervorging, und an der
Schubart unterrichtete. Weniger Interesse scheinen die Württemberger Herzöge trotz
Weckherlin und einiger Gastspiele englischer Schauspieler für das gesprochene
Drama gehabt zu haben. Bürger veranstalten die ersten Aufführungen biblischer
Komödien in und bei Stuttgart das ganze 16. Jahrhundert hindurch. Die Schüler
spielen Frischlin und Joh. Val. Andrea. Im 17. Jahrhundert überwiegen französische
Wandertruppen die deutschen, die, wie Velthen und Hacke, erst um 1700 häufiger
nach Stuttgart kommen. Auch Karl Eugen bevorzugt noch das französische Schau-
spiel, die Tragödie liebte er überhaupt nicht. Erst seit 1779 finden regelmässige
Aufführungen deutscher Schauspiele im Hoftheater statt, das nun gegen Eintrittsgeld
den Bürgern geöffnet wurde. Man gab Lessing, Leisewitz, Schiller, Goethe,
Gemmingen usw. Die Kräfte rekrutierten sich aus der fürstlichen Theaterscbule. Die
V. Homejer, Drama des 17. 18, Jahrhunderts. (595
Leitung hatte von 1787 — 91 Schubart, nach ihm Schlotterbeck. — K. Höfer (4215) hat
aus den Koburger Theateranfängen den Nachrichten von Beck (JBL. 1906/7, N. 3205)
über dortige Schulaufführungen im 16. und 17, Jahrhundert nur wenig hinzuzufügen:
drei undatierte Marionettenzettel und Mitteilungen über die Begründung einer Oper
unter Weissenfelsischen Auspizien im Jahre 1686. Ein zweiter Teil der Arbeit steht
noch aus. — In der ADB. (Bd. 54) trägt H. A. Li er (4219) aus den Theater-
geschichten Berlins, Frankfurts am Main, Brauschweigs und Stralsunds einige Notizen
über den ersten Chef der Neuberin zusammen, den 1732 in Bergen gestorbenen
Spiegelberg-Denner. — Etwas reicher fliessen die Nachrichten über F. Schuch,
den Älteren, die J. v. Klopfleisch-Klaudius (4218) an gleicher Stelle in
einem rein referierenden Artikel sammelt. — Einen eifrigen Verteidiger des
Marionettenspiels aus der Mitte des 18. Jahrhunderts im Lippischen lässt
ein Anonymus (4220) wieder zu Wort kommen. —
Operngeschichte: Lokalgeschichtliches. Zur Bühnengeschichte
Augsburgs im 18. Jahrhundert liefert W. Nagel (4221) eine Reihe höchst inter-
essanter Daten aus den Akten der Meistersinger-Gesellschaft, denen eine fremde
Truppe jedesmal erst ihr Aufführungsprivileg abkaufen musste. Dem Zeitgeschmack
entsprechend, führten die verechiedenen Truppen meist italienische Opern auf.
H. C. Burmann scheint der beliebteste Direktor und Komponist gewesen zu sein,
dessen Stücke noch dreissig Jahre nach seinem Tode Zugkraft hatten. Hervor-
zuheben ist eine Ergänzung zu E. v. Komorzynskis sorgfältiger Schikaneder-Biographie
(JBL. 1901, IV 4:282): Wir erfahren aus den Meistersinger- Akten nicht nur, dass
Schikaneder 1798 ,, Hamlet" und „Ariadne auf Naxos" in Augsburg gespielt hat,
sondern auch, dass er im Juli 1786 mit einer Truppe dort war und als Attraktion
einen Luftballon steigen Hess. Auch für J. S. Cousser lässt sich ein neues Datum
belegen. — Im gleichen Bande (SBIMusG. S. 336— 424) berichtet A. Einstein über
„Italienische Musiker am Hofe der Neuburger Witteisbacher". In diesen ganz ausser-
ordentlich eingehenden Beiträgen zur Geschichte der Musik am Xeuburg-Üüsseldorfer
Hofe im 18. Jahrhundert finden sich einige Bemerkungen, die nicht nur der Oper,
sondern auch der Komödie der Zeit zugute kommen, — H, H. Borcherdt (4222)
untersucht Opitzens Daphne- Libretto, das von 1627 bis zu Händel (1708) mehrmals
komponiert wurde, unter metrischen Gesichtspunkten, B, möchte aus der kunstvollen
Rhythmik auf eine bewusste Gliederung des Textes in Arien, Rezitative und Chor-
gesänge schliessen und gleiche Resultate aus Opitzens ., Judith" (1635J gewinnen.
Auf dieses letzte Werk führt B. die unebenbürtige „Pierie" Daniel Czepkos
von Reigersfeld zurück. —
Einzelne Tondichter. In seinem hübschen, übersichtlichen Lebens-
bild J, F. Faschs ist es B. E n g e 1 k e (4223) gelungen, frühere Arbeiten und Faschs
Autobiographie aus Archiven und Kirchenbüchern wertvoll zu ergänzen und u. a,
auch die Gerüchte über ein gespanntes Verhältnis Faschs zu Bach zu zerstören durch
Nachweise persönlicher Freundschaft Faschs mit Ph. G. Bach bis in seine allerletzten
Lebenstage hinein. — Ahnliches leistet W. Nagel (4224) für Chr. Graupner, dessen
stürmisch-verheissungsvoller Jugend durch seine Berufung aus Hamburg, wo Keiser
guten und schlechten Einfluss auf ihn übte, nach Darmstadt (1709) ein so schnelles
Ziel gesetzt wurde. Die wachsende Armut des Hofes legt Graupners Opernkompositionen
lahm. Man gestattet ihm aber auch nicht, fremden Anträgen nachzukommen, sondern
venvendet ihn nur noch für Kirchen- und Kammermusik, die ein seltsames Verhängnis
viel zu rasch vergessen liess. — Über das bisher nur dem Titel nach bekannte
Oratorium H. Schütz' „Historia der freudenreichen Geburt Jesu Christi", das sich
unter den Handschriften der Universitätsbibliothek zu Upsala befindet, berichtet
A. Schering (4226) vorläufig summarisch und verspricht, das von ihm sehr hoch
bewertete Alterswerk bald in einer kritischen Ausgabe erscheinen zu lassen, —
A, H e u s s (4228) weist auf den in einer Zachowschen Kantate stark hervortretenden
Zug zum opernartig-dramatischen hin, der für Zachows Schüler Händel so bedeutungs-
voll wurde. —
696 L. Pariser, Didaktik des 17./18. Jahrhunderts.
Didaktik.
(III, 5 = N. 4229—4356.)
Ludwig- Pariser.
Geistliche Didaktik: Mystik. — Orthodoxie. — Pietismus. ~- Gelehrtengeschichte: Philo-
sophen: Allgemeines. — Leibniz, Chr. Wolff. ü. Acosta, Spinoza. — Popularphilosophen. — Pädagogen nnd Philologen. —
Naturforscher und Arzte. — Historiker und Chronisten. — Geogr;iphen. — Verschiedene. Didaktische Dichtung:
Pegnitzschäfer. — Satiriker und Sprnchdichter: 17. Jahrhundert (Abraham a Santa Clara, J. Lauremberg, Chr. Wernioke). —
18. Jahrhundert. — Aufklärnngszeit: Geliert; Gottsched; Schweizer: Bodmer nnd Breitinger, Albr. v. Ualler, —
Geistliche Didaktik: Mystik. Die Bedeutung* der Symbole und
Lehrzeichen von Gesellschaften, die unter dem Decknamen von Akademien, Gewerk-
schaften, Hütten und Gilden humane Ziele verfolgten, insbesondere den Frieden
zwischen den streitenden Religionsgemeinschaften herstellen wollten, versucht
L. Keller (4229) zu erklären. Der Spezialist auf dem Gebiete der Geschichte
jener Geheimbünde bespricht zunächst eine Reihe von Gesellschaftssymbolen, wie
Richtmass, Zirkel und Winkelhaken, die sich in manchen Monogrammen verbergen,
und weist auf Grund der übereinstimmenden Symbolik Zusammenhänge nach zwischen
Kultgenossenschaften, die, zeitlich und räumlich getrennt, für das gleiche Ideal der
Humanität kämpften. Auf Männer wie Conrad Celtes, Harsdörffer, Rist, Val. Andreae
und vor allen auf den Bischof der Böhmischen Brüder Amos Comenius und ihre
irenischen Bestrebungen fällt durch solche von ihnen gepflegte Emblematik neues
Licht. — Die Autobiographie Val. Andreaes, das seiner Mutter errichtete
Ehrendenkmal und eine geschickte Auslese persönlicher Momente aus seinen
lateinischen und deutschen Schriften haben H. Dechent (4230) als Material zu
seinem Lebensbild des tatkräftigen Mannes gedient. Das Hauptg'ewicht hat der
Verfasser auf Andreaes soziale Wirksamkeit und die ihn erfüllenden philanthropischen
Gedanken gelegt. So wird er als sozialer Organisator in seiner Gründung des
Calwer Färberstifts (1621) vorgeführt und aus der Gründungsurkunde der heute noch
blühenden Anstalt der Nachweis geliefert, dass ihr Stifter bereits einen grossen Teil
der Probleme in die Tat umsetzte, die von den gemeinnützigen kirchlichen und welt-
lichen Vereinen unserer Zeit in Angriff genommen werden. Nicht mit Unrecht stellt
D. deshalb Andreae, den er auf kirchlichem Gebiet einen Vorläufer Speners
nennt, in seinem praktischen "Wirken neben Aug. Herm. Francke und den Vater der
Inneren Mission, Joh. Heinrich Wichern. — Von Jacob Böhmes Leben und
Werken handelt eine für theosophische Kreise bestimmte, populär gehaltene Broschüre
E. L u d 0 V i c i s (4233), in der die kühne Behauptung aufgestellt wird, dass selbst
in Böhmes Vaterland seine Schriften, von einem Teil der Theologen abgesehen, nur
wenig gelesen werden, und von seinen Lehren so gut wie nichts bekannt ist. — Die
Vorarbeiten von Franz Strunz über Joh. B a p t. van H e 1 m o n t , die in den
Jahren 1903 und 1907 erschienen sind, bilden die Grundlage einer Untersuchung
F. Gieseckes (4234) über den Entwicklungsgang des als Naturforscher und
Philosoph gleich anziehenden Niederländers. Eine Darstellung der religiösen Be-
wegung in den Niederlanden zu Lebzeiten Helmonts ist vorangeschickt, von
der sich die Selbständigkeit und Kühnheit seiner theologischen und naturwissenschaft-
lichen Theorien, die in seinem Ortus medicinae ausgesprochen sind, besonders deutlich
abhebt. G. betont den unbeugsamen Gewissensmut des von seiner Zeit unverstandenen
Mannes, der in seiner Mj^stik alle philosophischen Beeinflussungen abzulehnen geneigt
war und das Göttliche nicht durch Verstandesgesetze, sondern in unmittelbarer Er-
fahrung in sich aufnehmen wollte. Demungeachtet weist der Verfasser in Helmonts
System Gedankengänge nach, die den mystisch-pantheistischen des Neuplatonisraus
verwandt sind. Zumal der im Neuplatonismus herrschende Emanationsbegriff kehrt
bei Helmont wieder, wie auch sein Gottesbegriff und seine Auffassung des Bösen
auf seine Vertrautheit mit der hierin wesensgleichen Lehre der Neuplatoniker schliessen
lassen. — Ein Aufsatz B. I h r i n g e r s (4235) über Quirin Kühl mann, aus
bibliographischem Interesse entstanden, beschäftigt sich auch mit den Schicksalen
des seltsamen Schwärmers. Etwas Neues über den Prozess und das traurige
Ende Kuhlmanns in Moskau vermag 1. nicht beizubringen. Man darf seiner
Ansicht beipflichten, dass der Kampf Kuhlmanns gegen die protestantische
Theologie seiner Zeit und seine Betonung des Tatchristentums gegenüber dem Wort-
christentum aus seiner Verurteilung der Nüchternheit und Versteinerung der luthe-
rischen Orthodoxie im 17. Jahrhundert herzuleiten sind. — Über den Helmstedter
Theologieprofessor G e r h. T i t i u s , einen Schüler des Calixtus, seinen Synkretismus
L. Pariser, Didaktik des 17. 18. Jahrhunderts. 697
und seine Wirksamkeit als Ordensmeister der Hauptloge Indissolubilis berichtet
L. Keller (4236). Er teilt eine von Titius herrührende Verordnung über Ge-
bräuche und Eidesleistung in der Loge vom Jahre 1671 mit, die im Jahre 1779 noch
in Geltung war. — Nach der 1657 erschienenen Schrift des Comenius „Lux in tenebris"
eraählt Lubenow (4237) von drei Propheten, die um die Mitte des 17. Jahrhunderts
in der Lausitz, in Böhmen und Mähren ihr Wesen trieben. Zwei von ihnen, Chr. Kötter
und Christine Poniatowsky, scheinen von der Wahrheit ihrer Visionen überzeugt ge-
wesen zu sein, während der dritte, ein verkommener ehemaliger mährischer Priester
Nicolaus Drabik, vor seiner Hinrichtung in Pressburg seine Betrügereien eingestand.
L. teilt von ihm — auszugsweise — noch mit, was der Pfarrer Felinus von Pucho
über seinen Verkehr mit Drabik aufgezeichnet hat. Comenius hat die — ausführlich
wiedergegebenen — Weissagungen der drei Propheten noch 1667 als von Gott ein-
gegeben angesehen. Gelegentlich der im „unum necessarium" enthaltenen Rückschau
auf sein Leben kommt er noch einmal auf diese Schwarmgeister zu sprechen, deren
Glaubwürdigkeit er jetzt dem Urteil einer höheren Macht anheimstellt. —
Orthodoxie. Der Orthodoxie des 16. und 17. Jahrhunderts misst
E. S u 1 z e r (4238) die Schuld bei, die Einigkeit der Protestanten untergraben zu
haben. Er legt ihr nicht nur die politischen Einbussen, die Deutschland während
der Zeit des Dreissigjährigen Krieges erlitt, zur Last, sondern auch die in unserer
Zeit fortbestehende unzureichende Fähigkeit, die geistigen Gegner des Protestantismus
abzuwehren. — Ein Lebensbild des streitbaren Hauptpastors an der St. Katharinen-
kirche zu Hamburg Philipp Nicolai (gestorben 1608) hat 0. Jänisch
(HambNachrr. N. 43, 1908) entworfen. Seine Polemik, die J. aus den Verfolgungen
herleitet, die Nicolais Vater im Kirchenamte erlitt, richtet sich vorzugsweise gegen
Kalvinisten und Katholiken. Seinen Predigten und geistlichen Liedern rühmt der
Verfasser religiöse Wärme und „innige Sehnsucht nach dem ewigen Leben" nach.
Sein bedeutendstes polemisches Werk, das aus einem Disput mit dem Jesuiten
Henricus Neverus entstanden war, „De Antichristo Romano", konnte Nicolai nicht
mehr vollenden. — Einige charakteristische Persönlichkeiten aus der Leipziger theo-
logischen Fakultät, ,,von der zu keiner Zeit epochemachende Bestrebungen aus-
gingen", hat J. W' i n t e r (4239) geschildert. Er beginnt mit dem Melanchthonschüler
Nie. Seinecker und schliesst seine Betrachtungen mit Chr. A. Crusius, der um die
Mit^e des 18. Jahrhunderts die theologische Wissenschaft mit der Philosophie
Chr. Wolffs in Einklang zu bringen suchte. — H. Lütkemanns (4240) in den
JBL. schon zweimal (1899, HI 5 : 10 und 1902, S. 401) besprochene Biographie
Joachim Lütkemanns liegt jetzt als Jubiläumsausgabe zum 200. Geburtstag*e
des Braunschweiger Theologen vor, mit Bildern der Stätten geschmückt, an denen er
studiert und gewirkt hat. Der in der zweiten Auflage fortgelassene wissenschaftliche
Apparat ist wieder beigefügt und um einige Briefe und Urkunden aus Schweriner
und Wolfenbüttler Archiven vermehrt worden. Der Text des Buches hat keine
Änderung erfahren. —
Pietismus. H. Stephan (4242) sieht im Pietismus eine kirchen-
geschichtliche Bewegung, die dem Protestantismus zwar förderlich war, aber sich
nicht kräftig genug erwies, eine neue Theologie oder neue Formen des kirchlichen
Lebens zu erzeugen. Der Pietismus habe stets hierzu noch anderer Faktoren bedurft,
wie der Romantik, die sich in Schleiermacher verkörperte, und der Aufnahme von
Elementen der Aufklärung und der kritischen Philosophie. — Von dem Verfasser
der eben erwähnten Abhandlung (4244) liegt S p a 1 d i n g s Bestimmung des Menschen
in einem Neudruck vor, dem er die dem gleichen Gedankenkreis angehörige Schrift
desselben Autors „Wert der Andacht" beigegeben hat. In der Einleitung schildert
der Herausgeber den Entwicklungsgang Spaldings, der von der scholastischen
Bildung, die er auf der Rostocker Universität genossen hatte, durch die Lektüre
Chr. Wolffs und das Studium des englischen Deismus zu einem hervorragenden Ver-
treter der Theologie der Aufklärungszeit wurde. Er trat dem Gleimschen Kreise
näher und war eng mit Lavater befreundet, in dessen Hause er sich 1763 fast ein
Jahr lang aufhielt. Seine „Bestimmung des Menschen" ist apologetisch gehalten und
will ein „moralisches" Erbauungsbuch sein; moralisch, im Sinne jener Zeit als ein
Begriff, der auch das Reb'giöse mitumfasst, soweit es sich aus dem Wesen des Menschen
unter Verzicht auf historische und biblische Quellen ableiten lässt. Der erste AngTiff
auf diese Schrift erfolgte noch in ihrem Erscheinungsjahr durch den Hamburger
Hauptpastor Götze in einem anonymen Sendschreiben. In das Französische ist sie —
unter anderen — auch von der Gemahlin Friedrichs des Grossen im Jahre 1776 über-
tragen worden. — Mit S p e n e r s Bedeutung für die Verbesserung des Jugend-
unterrichts, insbesondere für die Katechese, beschäftigt sich in erster Linie eine
Arbeit von E. Schreck (4245). Schultechnische Fragen stehen bei ihm im Hinter-
grund; Anstalten wie das Franckesche Pädagogium erschienen ihm vorbildlich. Die
698 L. Pariser, Didaktik des 17./18. Jahrhunderts.
Beschäftigung mit der Philologie auf der Schule wertet er nur insofern, als sie ein
Hilfsmittel für die lectio biblica abgibt; ähnlich ist sein Verhalten gegenüber den
Naturwissenschaften. Eine fortwirkende Tätigkeit hat Spener nur auf dem Gebiet des
Religionsunterrichts ausgeübt durch die andauernde Aufmerksamkeit, die er dem
Unterricht in der kirchlichen Katechetik widmete. Die stofflichen Grundlagen für
dieses Fach: Erklärung des Kleinen Katechismus und Lektüre des Neuen Testaments
lassen sich aus seiner Lehrtätigkeit ableiten, obwohl er selbst kein Lehrbuch dieser
Disziplin verfasst hat. — Mit Benutzung der umfangreichen Literatur, die anlässlich
des 200. Geburtstags Zinzendorfs erschienen ist (vgl. JBI^, 1900, III 5:23—51),
hat J. T h. Müller (4247), der im Jubiläumsjahr den Grafen als Erneuerer der
alten Brüderkirche gefeiert hatte, einen zusammenfassenden, gut orientierenden Artikel
über ihn und seine organisatorische Wirksamkeit veröffentlicht. Er gedenkt des
freundlichen Verhaltens, das Lessing — im theologischen Nachlass — und Herder
— in der Adrastea — den Herrnhutern gegenüber bewahrten. Eine ausführliche
statistisch belegte Darstellung der heute von der Brüderunität in Deutschland,
England und den Missionsgebieten ausgeübten Tätigkeit bildet den Abschluss der
Arbeit. — Die in dem Organ der Brüdergemeinde veröffentlichten Tagebuchaufzeich-
nungen (4249) konnte ich nicht einsehen; nach ihrem Abschluss soll auf sie zurück-
gekommen werden. —
Gelehrtengeschichte: Philosophen: Allgemeines. Ein klar
disponiertes Kompendium zur Einführung in die Geschichte der neueren Philo-
sophie rührt von B. B a u c h (4250) her. Er erörtert die philosophischen Probleme
in Zusammenhang' mit den geistesgeschichtlichen Tendenzen der einzelnen Epochen.
Namentlich das dritte Kapitel, ,,Die vorwiegend rational gerichtete Philosophie", das
die Zeit von Galilei bis Christian Wolff umfasst, dürfte jedem über den hier be-
handelten Zeitraum Arbeitenden gute Dienste zur schnellen Orientierung' leisten.
Sparsame, aber gut gewählte Literaturangaben erhöhen die Brauchbarkeit des kleinen
Buches. — Eine ziemlich einseitige Kritik der Entwicklung des englischen
Deismus seit John Locke und seinem Schüler Anthony Collins bis zum „ödesten
Rationalismus, kurzsichtigen Naturalismus und krasser Freidenkerei, an der das
ganze 18. Jahrhundert krankte", enthält ein Aufsatz von A. Wolfstieg (4251).
Tolands Versuch, einen die Anschauungen des Deismus zum Ausdruck bringenden
Kult zu begründen — er ist in seinem 1720 erschienenen Pantheisticon enthalten —
wird in seiner unfreiwilligen Komik geschildert. Trotz Shaftesburys wahrhaft ethischer
Forderungen sei das ganze deistische Freidenkertum den unteren Volksschichten
ferngeblieben und erst seit 1709 durch die moralischen Wochenschriften dem Bürger-
tum bekannt und auf den Kontinent übertragen worden. ,, Infiziert" worden sei
zunächst Frankreich, wo die aus England importierte Weltanschauung durch die
gesellschaftlichen Zustände eine wesentlich politische Färbung angenommen und sich
in Gegensatz zu den herrschenden Mächten in Staat und Kirche gesetzt hätte. Was
von englischem Deismus beim Auftreten Rousseaus in Frankreich noch übrig-
geblieben war, sei nur seine rationalistische Grundlage gewesen. Deutschland habe,
trotz der von beiden Kulturzentren ihm zuströmenden deistischen Einflüsse, seine
Selbständigkeit bewahrt; die deutsche Aufklärung, aus der Leibnizschen Philosophie
hervorgegangen, sei „kerndeutsch" gewesen, mit einem „Januskopf versehen, von
dem die eine Seite in den Rationalismus, die andere in die deutsche Mystik schaut". —
Leibniz. Über Leibniz als Historiker liegt eine Arbeit von L. Daville
(4252) vor. Sein ganzes Leben hindurch gehörte dit Geschichtswissenschaft zu den
bevorzugten Disziplinen innerhalb seiner vielseitigen Geistestätigkeit. D. verfolgt
nicht nur die Entwicklung seiner rein historischen Arbeiten, sondern zieht auch die
zahlreichen von Leibniz bei seiner Beschäftigung mit anderen Wissensgebieten ein-
geflochtenen historischen Exkurse in den Kreis seiner Betrachtung. — W^ K a b i t z
(4254), den wir im letzten Bericht (3268) als Kritiker der Gerhardtschen Ausgabe
von Leibniz' philosophischen Schriften erwähnten, hat eine Entwicklungsgeschichte
des Leibnizschen Systems verfasst, die teilweise auf noch ungedrucktem Material
beruht, das den Leibniz-Handschriften der Königlichen Bibliothek in Hannover
entnommen ist. Seine Darstellung beschränkt sich bis jetzt auf die „erste Phase des
Leibnizschen Denkens", die K. bis zum Aufenthalt Leibnizens in Paris ansetzt. —
Ein Aufsatz W. Pastors (4255), der in erster Linie auf der im letzten Bericht
besprochenen Arbeit von P. Pietsch (3264a) beruht, verbreitet sich über Leibniz' Eintreten
für die anderen Sprachen überlegene Ausdrucksfähigkeit der deutschen Sprache und
die von ihm entwickelten seiner Zeit vorauseilenden Gedanken über den Gewinn, der
für die „Erklärung des Altertums und der Historie" aus systematischer Sprach-
forschung zu ziehen wäre. Die Absätze 42 — 48 der „unvorgreiflichen Gedanken", in
denen sich Leibniz in diesem Sinne ausspricht, werden von P. im Wortlaut
wiedergegeben. — Über drei Briefe von Leibniz, zwei lateinische und einen französi-
L. Pariser, Didaktik des 17. 18. Jahrhunderts. 699
sehen — an J. W. Imhof, Bossuet und Chr. Wolff - gibt P. Ri tt e r (4257) Auskunft.
Der an Bossuet gerichtete, aus dem Jahre 1701, ist in dessen Oeuvres posthumes und
in der modernen Ausgabe von Lachat bereits abgedruckt; die beiden anderen sind
neu. Der an Imhof vom Dezember 1696 handelt von der Verwandtschaft der fürst-
lichen Familien von Braunschweig und Este, der an Chr. Wolff von mathematischen
Fragen. — P. W ü s t (4258 9) bespricht die von A. Buchenau, C. Schaar-
schmidt und J. H. von Kirchmann besorgte Übersetzung der philosophischen
Werke von Leibniz; er hält den Vorwurf für ungerecht, den Halpern dem Heraus-
geber und Erklärer des dritten Bandes Ernst Cassirer gemacht hat, er suche
Leibniz unhistorisch dicht an Kant heranzubringen, weil er den „metaphysischen
Standpunkt mit dem apriorischen verwechsle". W. wendet sich femer gegen Halperns
Ansicht, dass, solange nicht alle Schriften Leibnizens veröffentlicht seien, jede Auf-
fassung und Beurteilung seiner Philosophie als provisorisch gelten müsse. Die in
der neuen Ausgabe getroffene Auswahl mit den trefflichen Einleitungen Cassirers
zur Erkenntnis von Leibnizens wissenschaftlichem Idealismus erfülle durchaus ihre
Aufgabe, in die Welt seiner Philosophie einzuführen. — John Tolands 1696
ei-schienene Schrift „Christianity not mysterious" hat L. Zscharnack (4260) in
der deutschen Übersetzung seines Schülers W^ Lunde herausgegeben und ihr die
Kritik Leibnizens, die in den Anuotatiunculae von 1701 niedergelegt ist, beigefügt.
In der gehaltvollen Einleitung des Herausgebers wird zunächst die Entwicklung
Tolands — den Windelband für den charakteristischen Vertreter der aufklärerischen
Religionsphilosophie hält ■ — bis zur Abfassung des Buches verfolgt imd die Um-
wandlung des strenggläubigen irischen Katholiken in den späteren Freidenker zu
erklären versucht. Seine Leidener Studienzeit, in der ihn Quellenstudien zur alt-
römischen Geschichte und streng philologische Untersuchungen beschäftigten, scheint
hier mitbestimmend gewesen zu sein. Tolands in der „Christianity not mysterious"
befolgte theologische Denkweise, die sich Locke und Leibniz anschliesst, wird von
Z. als rationaler Supranaturalismus bezeichnet. Seine religionsgeschichtliche Stellung,
die seiner Schrift gegenüber von den englischen Bischöfen geübte Toleranz im
Gegensatz zum Unterhaus, das sie als atheistisch unterdrücken wollte, wird in den
folgenden Abschnitten erörtert. Tolands Verhältnis zu dem in religiösen Fragen
zurückhaltenden Leibniz und seinen königlichen Schülerinnen, seinen Besuch an den
Höfen von Berlin und Hannover, den offenbaren Sieg, den Leibniz über den
englischen Gegner in den philosophischen Disputen eiTang, schildert der Heraus-
geber mit genauer Angabe der von ihm benutzten Quellen. Die Kurfürstin Sophie
empfing nur einen unbedeutenden Eindruck von Toland, der ihr als Anhänger der
Whigpartei verdächtig war. Am Berliner Hof machte er sich ebenfalls durch die
offene Aussprache seiner theologischen Anschauungen unbeliebt; mit Leibniz blieb
er bis zu seinem Tode in guten Beziehungen. Für die Verbreitung- seiner Schriften
in Deutschland hat Mosheim in den „Vindiciae antiquae Christianorum disciplinae"
(1720) gewirkt. —
Chr. Wolff. Einen Einblick in die Beziehungen Chr. W'olffs zur
Marquise von Chatelet, die sich in dem metaphysischen Teil ihrer „Institutions
physiques" (1741) als seine Schülerin zeigte, verschafft eine Abhandlung von
H. p r o y s e n (4262). Auch das Verhältnis Voltaires zu den Hallenser Philosophen
erfährt durch einen bisher unveröffentlichten lateinischen Brief des ersteren eine
neue Beleuchtung. Voltaires Anteil an Wolffs Ernennung zum Kanzler der Universität
Halle, wie überhaupt die ihm erwiesene Freundschaft lässt sich auf seinen Wunsch
zurückführen, den deutschen Gelehrten als Bundesgenossen in seinen Streit gegen
Maupertuis über das Gesetz der kleinsten Aktion zu gewinnen. Wenige Jahre zuvor
hatte Wolff die Marquise „viel stärker an Verstände" gefunden, als „de Voltaire, der
als ein Poet mehr Imagination als Judicium hat und schlecht philosophiert". —
Aus dem Artikel H. Stephans (4263) über Wolff sei hier das Verhalten der
Theologen seiner Philosophie gegenüber herausgehoben. Sein erster Zusammenstoss
mit ihnen erfolgte an der Stätte seiner Lehrtätigkeit, und seine ersten Gegner waren
die Hallenser Pietisten. Sein Aratsgenosse Lange eröffnete die Polemik. Seine ei-sten
Anhänger fand er unter den Theologen der Universitäten Tübingen und Jena, —
U r i e 1 A c o s t a. Uriel Acostas Exemplar vitae humanae hat A. K 1 a a r
(4264) im Original und in deutscher Übersetzung herausgegeben. K,, ursprünglich
von Studien über Gutzkows Dramatik ausgehend, wurde von der erschütternden
Tragik, die das Leben des historischen Acosta in sich schliesst, dazu
geführt, sein uns von P. von Limborch überliefertes letztes Bekenntnis weiteren
Kreisen zugänglich zu machen und zu kommentieren. Eine merkwürdige Über-
einstimmung übrigens, dass Spinozas Biograph. Colerus und der erste Herausgeber
von Acostas exemplar, Limborch, protestantische Theologen und im schroffen Gegen-
satz zu den Anschauungen der Männer waren, deren Gedächtnis sie der Nachwelt
Jahresberichte fftr neoere dentsche Literaturgeschichte. XIX/XX. p.ß
700 L. Pariser, Didaktik des 17./ 18. Jahrhunderts.
bewahren halfen! Ein geschickt entworfenes Kulturbiid des Judentums in Holland
zur Zeit Acostas geht dem Abdruck der Selbstbekenntnisse voraus; es ist mit sorg-
fältig-er Benutzung^ der Quellenschriften, vor allem des Meinsmaschen Spinoza-Werkes,
o-earbeitet. Herders Stellung- zu Acosta und seine unzureichende Kenntnis des
exemplar wird nach den Briefen zur Beförderung- der Humanität erörtert. Einzelne
Gedankenreihen Acostas — am Schluss der Autobiographie — werden nicht un-
zutreffend mit Rousseauschen Ideen verglichen. — Ein Zeitungsartikel A. Klaars
(42(>4) wiederholt das in dem Vorbericht zum exemplar Gesagte in knapperer Fassung-
und bringt eine mit psychologischer Feinfühligkeit geschriebene Analyse der modern
anmutenden Persönlichkeit Acostas. —
Spinoza. E. Altkirch (4265/6) hat die Bildnisse Spinozas einer
kritischen Untersuchung unterzogen. Ein bisher unbekanntes, im Besitz des General-
konsuls Franz Philippson in Brüssel — aus dem Jahre 1660 — befremdet zuerst durch
seine von dem Haager, Wolfenbüttler und van der Spijckschen Porträt abweichende
Haar- und Barttracht. Der Verfasser, dem ein Gutachten Constantin Brunners bei-
pflichtet, begründet aber seine Echtheit und erklärt den auffälligen Unterschied
dadurgh, dass hier der noch im Besitz seines Haarschmucks gewesene Spinoza vor
seiner Erkrankung vom Maler dargestellt sei. — E. Altkirch hat (im November-
heft 1907 der gleichen Zeitschrift) auch die Wohnstätten Spinozas vom Amsterdamer
Judenviertel bis zur Paviljoeusgracht im Haag anschaulich beschrieben und in guten
Abbildungen vorgeführt. — E. G. K o 1 b e n h e y e r (4268) hat Spinoza zum Helden
seines Romans „Amor dei" gewählt. Die dichterische Behandlung des Stoffes mag
dem, der Meinsmas und Freudenthals Spinoza-Schriften kennt, überflüssig erscheinen;
denn sein Leben, wie es die Männer der Wissenschaft geschildert, bietet schon über-
reiche Nahrung für Gemüt und Phantasie. Und doch versteht man, wie es den
Poeten reizen musste, dieses Leben noch einmal vorzuführen und die von der
Forschung belassenen Lücken auszufüllen. Von den uns bekannt gewordenen Spinoza-
Romanen, von Auerbachs 1837 erschienenem angefangen, ist der K.s am meisten
geglückt. Eine des Gegenstandes würdige Sprache, gute Kenntnis der überlieferten
Tatsachen, plastische Wiedergabe der altholländischen Kulturwelt, sowie ein weit-
gehender Verzicht auf romanhafte Zutaten zeichnen das Buch aus, dem man die Liebe
des Autors zu seinem Helden nachfühlt. — Von grösseren Werken über Spinoza,
die das Berichtsjahr brachte, ist vor allem die vortreffliche Übersetzung der
Meinsmaschen, 1894 erschienenen historisch-kritischen Studien: ,, Spinoza en zyn
kring" von Lina Schneider (4270) zu begrüssen. Neben Freudenthals Quellen-
sammlung- (1899) wird M.s Buch die sichere Grundlage für das Verständnis
der politischen und religiösen Zustände in den Niederlanden bleiben, innerhalb derer
Spinozas geistige Entwicklung sich vollzog. Seit seinem Erscheinen ist kein Jahr
vergangen, in dem wir nicht Spinoza-Schriften zu registrieren hatten, die aus ihm
geschöpft und den historischen Hintergrund aus ihm entnommen haben. Mit Recht
hebt C. Brunner in seinem schönen Geleitwort zu M.s Studien — es ist
sein philosophisches Bekenntnis zu Spinoza — hervor, dass M. uns Farbe und
Gestalt jener Welt nicht nur lebendiger, als sie sich uns zuvor gezeigt, vorgeführt,
sondern auch wesentlich berichtigt hat. Sein „Kulturgemälde" macht uns mit den
Verhältnissen der Amsterdamer Juden, mit den Glaubensrichtungen der verschiedenen
Sekten Hollands bekannt und belehrt uns, dass wir die dort zu Spinozas Zeiten vom
Staate geübte Toleranz allzu hoch eingeschätzt haben. Und wie nahe wird uns Spinoza
selbst gerückt, den wir von seinen Studien bei Morteira bis zu seinem Tode, dem
M. das einsame Lebensende des vornehmen Leibniz gegenüberstellt, begleiten
können. — Von sonstigen hierher gehörigen Werken erwähnen wir noch F. Erhardts
(4267) Buch über Spinoza im Lichte der Kritik, das auch für die Geschichte des
Spinozismus vom 17. Jahrhundert bis in die neueste Zeit von Bedeutung ist. —
M. Kronenberg (4274) sucht Spinozas Ethik für die „weiteren Kreise der Ge-
bildeten" durch wesentliche Kürzungen und durch die Umarbeitung des zweiten
Hauptteils („von der Natur und dem Ursprung des Geistes") in eine kursorische
Darstellung verständlich zu machen. Die Beigabe von erklärenden Anmerkungen
hielt der Herausgeber für unnötig, da die einzelnen Teile des Werkes mit so
zwingender Logik aneinandergefügt seien, dass sie sich gegenseitig erklärten. —
Auch die neue Übersetzung der Ethik von C. V o g 1 (4275) verzichtet auf An-
merkungen und eine historische Einführung; sie begnügt sich mit ganz kurzen
erläuternden Umschreibungen einzelner mehrdeutiger Ausdrücke des deutschen
Textes. — Eine mit ausgiebigen Anmerkungen versehene Übertragung des theologisch-
politischen Traktats verdanken wir C. G e b h a r d t (4276), der in der Einleitung die
politischen Verhältnisse in Holland zur Entstehungszeit der Schrift auseinandersetzt.
Der Traktat ist eine politische Tendenzschrift, in der Spinoza in religiösen und
kirchen politischen Fragen ganz auf dem Standpunkt der Regentenpartei steht; in der
L. Pariser, Didaktik des 17. 18. Jahrhunderts. T'il
Keligionslehi-e des Traktats erscheint er mehr als holländischer Neutralist wie als
Philosoph, woraus sich manche Inkonsequenzen des Buches ergeben, dessen neutra-
listischen Begriffe er seinem System anzunähern suchte. Für die hier entwickelte
Staatslehre war der „Leviathan" des Hobbes mitbestimmend, der in den Kreisen
lan de Witts massgebend war und von Spinoza „im Geist eines konsequenten
Naturalismus und seines Persönlichkeitsgedankens weitergebildet wurde'". G. macht
darauf aufmerksam, wie sich der Traktat formal von den holländisch-lateinischen
Schriften seiner Zeit durch die Vermeidung der Unsitte unterscheidet, seinen Stil
liurch klassische Zitate zu „schmücken". Was er an Ergebnissen der Bibelkritik
enthält, ist heute veraltet, während die von Spinoza hier befolgte Methode von der
Wissenschaft beibehalten wurde. Sein philosophischer Gehalt dagegen, die Lehre
vom Recht und der Freiheit der Persönlichkeit, gehört zu den „aeternae veritates
des Menschengeschlechts". Ein Verzeichnis der Übersetzungen, Gegenschriften und
der Literatur über den Traktat schliesst die Einführung in das Werk. —
Popularphilosophen. Ein ungemein reichhaltiges Material hat
H. Ullrich (4277) in seiner Monographie über J. F. B a c h s t r o m verarbeitet
und zum ersten Male zugänglich gemacht, so zum Beispiel eine Anzahl seiner Briefe
auä dem Fürstlich Radziwillschen Hausarchiv. Bachstrom gehört zu den in der ersten
Hälfte des 18. Jahrhunderts nicht seltenen Männern, deren wissenschaftlicher und
menschlicher Charakter durch den Hang zur Vielseitigkeit und zum Abenteuerlichen
gefährdet wurde. Vom Hallenser Pietismus und der starren Dogmatik Val. Löschers
in gleicher Weise abgestossen, wird er ein Schüler des J. F. Buddeus in Jena. Allzu-
scharfe Kritik an seinen Thorner Amtsbrüdern treibt ihn dann von der Kanzel.
Ein damals oft missglücktes Vorhaben: der Versuch, die Hauptreligionen zu ver-
einigen, dem ein 1731 anonym herausgegebener Traktat dienen sollte, wie seine wohl
die gleiche Tendenz verfolgenden Pläne in Konstantinopel blieben erfolglos. Nach
U. hat ihm in Polen, Litauen und in der Türkei der Hass der Jesuiten das Leben
verbittert und sein Vorhaben gestört. Neben seinen medizinischen und technischen
Versuchen ist seine Tätigkeit auf dem Gebiet der Frauenemanzipation bemerkenswert.
Seine Robinsonade „das Land der Inquiraner" will der Verfasser später ausführlich
auf ihre Quellen hin untersuchen. Ganz romanhaft klingen die Berichte über die
Verwicklungen, die seinen freiwilligen Tod im Gefängnis herbeiführten, in das er
durch die Willkür des Fürsten Hierouymus Radziwill geraten war. — Auf eine mehr
in die Geschichte der Volkswirtschaft gehörende Schrift über den Schweizer Physio-
kraten Isaac Iselin (1728—82) sei hier hingewiesen, weil seine 1764 begonnene
„Geschichte der Menschheit" von Herder als eine Vorarbeit zu seinen ,, Ideen zur
Philosophie der Geschichte" bezeichnet wurde. Iselins Biograph K. K. B r e t -
Schneider (4278) hat in seiner nationalökonomischen Abhandlung auch die Ent-
wicklung der literarischen Anschauungen des empfindsamen jungen Schweizers
berücksichtigt. Besonders förderlich war ihm ein Aufenthalt in Paris, wo er mit den
Enzyklopädisten in Beziehung trat. Bei Grimm lernte er Rousseau kennen; seine
ursprüngliche Begeisterung für ihn weicht bald einer kühleren Betrachtung. Während
er ihn zuerst einen Diogenes, einen bewunderungswürdigen Mann nennt, scheint ihm
später der „Emil" ein „Gemisch von erhabenen und nichtswürdigen Sachen", und
schliesslich ist ihm Rousseau mehr ein Deklamator als ein Philosoph. —
Pädagogen und Philologen. Ein Aufsatz R. Windeis (4280)
handelt von der 1634 in Koburg erschienenen „Teutschen Rhetorica" J o h. Matth.
Meyfarts. W. der eine Inhaltsangabe des selten gewordenen Lehrbuches
gibt, nennt den bekannten Gegner der Hexenprozesse und des pennalistischen
Unfugs einen „Fanatiker der Rhetorik". — W. D i e h 1 (4282) veröffentlicht zwei
Briefe von J. B. Schupp aus dem Giessener Stipendiatenarchiv vom Jahre 1634;
sie sind an seine Gönner, den Kanzler Wolff von Todenwart und an den Ephorus
der Stipendiatenanstalt in Marburg, gerichtet, an der Schupp die Stelle des director
exercitii oratorii bekleidete. Beide Briefe bitten die Adressaten, beim Landgrafen die
Entlassung Schupps zu befürworten, der eine ihm in Aussicht gestellte Professur in
Rostock annehmen wollte. — Vier weitere Schreiben von ihm an Herzog August den
Jüngeren von Braunschweig- Wolfenbüttel aus den Jahren 1657— 58" werden von
0. Lerche (4283) bekanntgemacht. In ihnen tritt Schupp für die Rechtgläubig-
keit des als Atheisten verschrienen Val. Andreae ein; diese Schreiben sind charak-
teristisch für den mit Fremdwörtern überladenen Briefstil der zweiten Hälfte des
17. Jahrhunderts. — Von ungewöhnlicher Beherrschung der einschlägigen Literatur
zeugt die Materialiensammlung über den gleichen Autor, die C. ''v'o g t (4284)
publiziert. Die kritische Sichtung dieses Apparats, die minutiöse Vergleichung
differierender Ausgaben stellt allein ein respektables Stück Arbeit vor. Es°ist nicht
ganz verständlich, warum der Verfasser sich auf die Herausgabe dieser Materialien
beschränkt hat und nicht schon jetzt eine Biographie Schupps bringt, zu der er wie
56*
702 L. Pariser, Didaktik des 17./ 18. Jahrhunderts.
kein anderer berufen erscheint. Dass er bei der Frag-e nach Schupps Quellen und
Vorbildern noch immer auf „neues Material" gerät, ist bei der erstaunlichen Belesen-
heit und Rezeptivität Schupps nicht überraschend; das Gesamtbild des Mannes kann
aber durch weitere Nachweise über seine F^iteraturkenntnis kaum eine Änderung-
erleiden. V.s Arbeit schloss im Berichtsjahre mit der Untersuchung- des Einflusses
der Antike auf Schupp, insbesondere Lukians, der ihm in seiner Corinna zum stark
benutzten Vorbild diente. — Von C. Vogt (4285) rührt auch eine kritische
Würdigung der von M. Becker, J. Lühmann und W. Diehl gelieferten Beiträge zur
Biographie Schupps her. — Ein Artikel über den Freiherrn B. Skytta (428H)
— wohl des Helden in W. Alexis' Roman „Dorothea" — war mir nicht zugänglich. —
Naturforscher und Ärzte. Ein Lebensbild des Magdeburger Bürger-
meisters 0. von Guericke, das einen Überblick über seine physikalischen
Erfindungen gibt und einige Abbildungen aus seinen „experimenta nova" bringt, hat
E. R e g e n e r (4287) entworfen. Besonderer Nachdruck gelegt ist auf Guerickes
politische Tätigkeit zugunsten Magdeburgs in der Zeit nach dem Westfälischen
Frieden. — Wie wenig sich ein Mann wie Kepler dazu eignet, den Namenspatron
eines von kirchlichen Kreisen und im kirchlichen Sinne begründeten Bundes ab-
zugeben, beweist ein Schreiben Val. Andreaes (vom 15. Juni 1653) an den Herzog
August von Braunschweig, das ein Anonymus (4288) mitteilt. Darin heisst es
u. a. von Kepler: vir admirandi ingenii, sed in Religione vagus et perplexus, fast
Plugoni Grotio gleich. — Ein im Königlichen Geheimen Hausarchiv aufgefundener
Faszikel enthält die Korrespondenz zwischen Joh. Kepler und dem Pfalzgrafen Wolf
Wilhelm von Neuburg. Der Herausgeber der grösstenteils deutsch geschriebenen
Briefe, G. M. J o c h n e r (4289), führt die Bekanntschaft der Korrespondenten auf
eine Begegnung in Prag zurück, wo Kepler seit 1601 kaiserlicher Mathematikus war.
Die Briefe, die aus den Jahren 1604/5 stammen, behandeln astronomische Fragen. —
Von dem Hamburger Anatomen Werner von Rollfink (1599 — 1673), der in
Jena als Universitätslehrer seine noch in den Anfängen stehende — unpopuläre —
Wissenschaft förderte, berichtet M. M u r 1 a n d (4290). Der vom Jenenser Pöbel mit
seiner Familie wegen der Ausübung seiner Wissenschaft verfolgte Gelehrte hat der
Volkssprache ein neues Wort geliefert; in Hinblick auf seine Tätigkeit wurde das
ominöse Zeitwort „rollfinken" = zergliedern geschaffen. — Der Arzt, Kalenderheraus-
geber und Astrolog T. Schellenberg-, aus dessen „Medizinischen Poesien und
Wetterbüchlein" (1549) F. T e tz n e r (4291) Proben mitteilt, gehörte von Rechts wegen
als Gastfreund Luthers und Lucas Cranachs in die Didaktik des 16. Jahrhunderts.
Da seinen Werken aber ein Nachleben im 17. Jahrhundert vergönnt war, mag er
hier erwähnt w^ erden. —
Historiker und Chronisten. Von F. Israels (4293) Schrift über
Adam Adami ist bisher nur der die „arcana pacis" behandelnde Teil erschienen;
die erste Hälfte der Arbeit, die über Adamis Bildungsgang und literarische Tätigkeit
unterrichten soll, wird in E. Eherings Historischen Studien erscheinen. — Der König-
grätzer Jesuit Bohuslav Baibin, dessen Wirksamkeit als Geschichtschreiber
seiner böhmischen Heimat in die Zeit der Gegenreformation und des Dreissigjährigen
Krieges fällt, hat zuerst im Jahre 1788 in Stan. Vydra einen in deutscher Sprache
schreibenden Biographen gefunden. Jetzt liegt eine umfangreiche tschechische Arbeit
von Ant. Rejzek (4294) über ihn vor, die auch die Korrespondenz des Ordens-
generals in bezug auf seine Studien und seine seelsorgerische Tätigkeit enthält und
seine — schon früher gedruckten — Briefe verwertet. Einer Besprechung des
Buches, das der des Tschechischen unkundige Referent ungelesen lassen musste, ist
zu entnehmen, dass in den Schreiben des Ordensgenerals die Schwierigkeiten zum
Ausdruck kommen, welche die schon damals bestehende Rivalität zwischen Böhmen
und Deutschen der Ordensleitung bereiteten. — Aus der barocken Geisteskultur der
Pegnitzschäfer heraus erklärt W. H a u s e n s t e i n (4296) die „sachlich nicht
bemerkenswerten, aber formal merkwürdigen" Leistungen S. von Birkens auf
dem Gebiet der Geschichtschreibung. Charakteristisch für ihn sei eine sein Leben
lang bewahrte Scheu vor einem eindringenden Fachstudium und der Mangel an
Energie, der ihn dem Dilettantismus zuführte und ihn eine grosse Anzahl bedeutungs-
loser historischer Werke verfassen Hess. Sie sind ohne innere Komposition und in
der Anordnung des Materials lediglich von chronologischen und genealogischen
Gesichtspunkten ausgehend. H. analysiert — nachdem er eine Biographie
Birkens vorausgeschickt hat — dessen Friedensrede, die Geschichtsschrift
und den „Ehrenspiegel", eine Kompilation, deren Wertlosigkeit bereits Ranke end-
gültig festgestellt hat. Des näheren geht der Verfasser auf Peter Lambecks nicht
immer rein wissenschaftliche Gegnerschaft gegen Birken ein, die ihn als Direktor
der V.'iener Hofbibliothek sogar die Zusendung des von Birken für seine Arbeit
erbetenen Materials hintertreiben liess. Im Gegensatz zu H.s Ansicht, dass es
L. Pariser, Didaktik des 17. IH. Jahrhunderts. 703
Birken in seinen historischen Schriften zunächst darum zu tun war, seine
„formale Beg-abung- an das Licht zu stellen", steht die freilich auf den Poeten
Birken zielende Beurteilung- Justinus Kemers, deren Wiedergabe der Abschluss der
von individueller Auffassung- des Stoffes zeug-enden Abhandlung- bildet. — Über den
bayerischen Historiog-raphen Andreas Brunner (1589—1659), dessen Hauptwerk,
die „Annales virtutis Bojorum", 1710 von Leibniz neu aufg-eleg-t wurde, liegt ein
Aufsatz seines Ordensbruders B. D u h r (4297) vor. Sein Urteil über ihn als
kritischen Historiker, als Prediger und als Mensch lautet gleich günstig; einzig sein
überladener Stil wird — nach dem Vorgange Ludwig Wachlers — gerügt. Brunner
hat sich auch als Dichter von geistlichen, für das Volk bestimmten Spielen betätigt;
sie wurden in der Jesuitenkirche zu Innsbruck acht Jahre lang* während der Fasten-
zeit aufgeführt. — Von dem Haller Stiftsarzt Hippolytus Guarinoni, der
für die Kulturgeschichte Tirols von Bedeutung ist, erzählt A. P 1 c h 1 e r (4298).
Über seinen Lebensgang und seine — zum Teil noch ungedruckten — Schriften lag
bereits eine Abhandlung L. Rapps vor, die wir JBL. 1903, N. 7318 besprochen haben.
P. betont den tiefen Hass, der dem Jesuitenzögling von seinen Meistern gegen
die Protestanten eingepflanzt wurde, und die „grobianische" Art seiner Polemik, von
der er einige bisher ungedruckte Proben mitteilt. Auch Guarinonis Romfahrt, die
sein erster Biograph, der Jesuit Schmidt, geschildert hat, und mehrere von ihm ver-
fasste Lebensbeschreibungen Tiroler Lokalheiliger bewähren ihn als treuen Anhänger
der alten Kirche zur Zeit der Gegenreformation. Das Hauptwerk des auch auf
politischem Felde tätigen Arztes: „Die Grewel der Verwüstung des menschlichen
Geschlechts" ist für die Theatergeschichte nicht ohne Interesse. In seinem behag-
lichen Unterinntaler Dialekt erzählt Guarinoni hier von einer in das Jahr 1650
fallenden Aufführung einer Jesuitenkomödie in Ingolstadt, die den Don Juan-Stoff
behandelt. — Ein Aufsatz P. Heidelbachs (4299) handelt von dem hessischen
Chronisten F. L u c a e , der wegen seiner historischen und genealogischen Studien
in brieflichem Verkehr mit Leibniz stand. Auf der Kasseler Landesbibliothek befinden
sich Lucaes Chronik der Stadt Rotenburg, eine Abschrift seiner 1854 durch einen
Nachkommen Karl Aug. Fr. Lucae herausgegebenen Lebensbeschreibung und acht
Briefe Leibnizens an ihn. Eine von ihm geplante Geschichte aller europäischen
Universitäten gelangte nicht zum Abschluss. — Ein Verzeichnis der zahlreichen
„kui'iosen" Schriften des Johannes Praetorius — eigentlich Schnitze — aus
Zeltlingen hat H. Hajn (4301) für die Bibliophilen zusammengestellt und die bei
Goedeke III, 237 verzeichnete Literatur beträchtlich vermehrt. Die verschiedenen
Fassungen seines ausführlichen Berichtes über den schlesischen Berggeist Rübezahl,
der zuerst 1662 von ihm herausgegeben wurde, erstrecken sich bis zur Mitte des
18. Jahrhunderts. — Zwei nicht gerade bedeutende Briefe Sam. Pufendorfs an
J. Gronovius aus den Jahren 1662—65, von Heidelberg datiert, hat J. H e e g (4303)
aus den Handschriften der Münchener Universitätsbibliothek herausgegeben. Der
ältere empfiehlt einen nach Leiden reisenden gelehrten Freund an Gronovius, der
zweite, ebenfalls eine Art Empfehlungsschreiben, ist insofern interessanter, als ihm
zwei lateinische Satiren Laurembergs (S. 79 und 92 ff. bei Lappenberg) beigefügt
waren und er sich über Ez. Spanheims Arbeit an seinem berühmten numismatischen
Werk verbreitet. Ein Briefentwurf Gronovs, der vielleicht seine Antwort auf Pufen-
dorfs Schreiben enthält, aus dem Jahre 1665, ist der Publikation beigegeben. —
Geographen. Das im Landesarchiv zu Detmold liegende Testament des
Lippeschen Hofmedikus Engelbert Kämpfer hat H. Schwanold (4304)
veröffentlicht. Es enthält eine bewegliche Schilderung der misslichen Erfahrungen,
die dem Japanreisenden und Erforscher Persiens nach seiner Heimkehr in der
Ehe beschieden waren. — Joh. Weikhard, Freiherrn von Valvasor,
dem kraiuischen Forscher und Verfasser des die Geschichte seiner Heimat, ihre
Topographie, Fauna ' und Geologie behandelnden Riesenwerkes „Ehre des Herzog-
tums Krain" (1689), Hat P. von Radios (4305) eine auf sorgfältiger Quellen-
benutzung beruhende Biographie gewidmet. Ausser österreichischen und reichs-
deutschen Archiven, kraiuischen Schloss- und Klosterbibliotheken hat auch die
„Royal Society" in London, deren Mitglied Valvasor war, ihm urkundliches Material
für seine Arbeit geliefert. Sie legt in jedem Abschnitt Zeugnis von der Universalität
des ritterlichen Polyhistors ab, dessen Interessen ebenso der Kriegsgeschichte wie
der klassischen Philologie zugewendet waren. Typisch für den Charakter des aus-
gehenden 17. Jahrhunderts ist seine Bilderausgabe der Metamorphosen des Ovid
(1680), zu der er unbehilfliche deutsche Verse beisteuerte, während Andreas Trost,
Matthias Greyscher u. a. die Fabeln zwar in verechnörkelter Weise, aber nicht ohne
Anmut illustrierten. Ein ausführliches Programm über alle in seinem Hauptwerk zu
berührenden Themen entwickelt Valvasor in einem Schreiben an die Londoner Royal
Society (1687), in dem er die Sozietät um ein Lobgedicht angeht, „weil in diesen
704 L. Pariser, Didaktik des 17./ 18. Jahrhunderts.
Gegenden ähnliches hochg-eschätzt wird". Valvasor, selbst ein eifriger Sammler von
Kunstwerken, hat sich auch als Bildhauer versucht und für die Stadt Laibach eine
Marienstatue in Barockstil modelliert und gegossen. —
Verschiedene. Von dem Autodidakten J o h. Ludwig aus Cossebaude
(f 1760), der trotz seiner Armut und ungelehrten Umgebung tüchtige Kenntnisse in
der Feldmesskunst, Astronomie und Philosophie erwarb, erzählt in anspruchsloser
Weise sein Landsmann M. Zimmer (4307). Ludwig war ein besonderer Verehrer
Gottscheds, den er persönlich im Jahre 1754 in Dresden kennen lernte. Er fühlte
sich ihm zu Dank verpflichtet, weil er durch das Studium der Gottschedschen
Schriften gelernt hätte, „sich deutlich auszudrücken". In der Lobschrift auf Christian
Wolff erwähnt Gottsched den gelehrten Bauer, über dessen Wissen und hellen
Verstand er sich „ungemein habe wundern müssen". — Das Leben von F. D. Pastorius
(1651 — 1719), dem deutschen Gründer der amerikanischen Stadt Germantown, hat
M. D. L e a r n e d (4309) beschrieben, der die Geschichte des Deutschtums in Amerika
zu seinem Spezialstudium gemacht hat. Pastorius war als Jurist in Windheim und
Frankfurt a. M. tätig gewesen; in letzterer Stadt empfing er pietistische Anregungen,
die ihn für seinen in Amerika erwählten Beruf vorbereiteten und später mit W. Penn
in Verbindung brachten. Er hat sich als Dichter in englischen und lateinischen
Versen versucht. —
Didaktische Dichtung: Pegnitzschäfer. Auf wenigen Seiten
weiss Th. Bisch off (4310), der durch seine abschliessende Arbeit über Ph. Hars-
dörffer sich den gesamten Stoff zu eigen gemacht hat, eine treffende Charakteristik
des betriebsamen Mannes und der seine menschliche und dichterische Entwicklung
bedingenden Faktoren zu geben. — Allzu grosse Knappheit, die A. Franz (4312)
an den älteren Biographien J o h. Klajs tadelt, insbesondere an der Creizenachs
in der ADB., wird man der seinigen nicht vorwerfen. Während bisher M. E. Neu-
meister, G. A. Will und Joh. Herdegen fast die einzigen Autoren waren, aus denen
man biographische Angaben für diesen Zweck schöpfte, hat F. für seine Arbeit die
poetischen Werke Klajs, deren Widmungen und die beigefügten Lobgedichte mit
herangezogen; ferner Briefe Klajs aus dem Kreisarchiv in Würzburg und
einiges Handschriftliche aus dem Ordensarchiv der Pegnitzschäfer. Über seine
Familienverhältnisse und die in Meissen verbrachten Jugendjahre, über seine Studien-
zeit in Leipzig und Wittenberg konnte nicht viel Neues gesagt werden. Reichlicher
fliessen die Quellen über seinen Nürnberger Aufenthalt, wo Harsdörffer und J. M.
Dilherr sich des armen Kandidaten der Theologie annahmen. Hier — und nicht in
Wittenberg durch Buchner — wurde er 1645 zum poeta laureatus caesareus gekrönt.
Seine Armut bezeugt eine Supplikation an den Nürnberger Rat vom Jahre 1647. Im
Jahre 1648 vermählt er sich mit Marie Elis. Rhumelius; die von den Freunden
gewidmeten Hochzeitskarmina ergeben einige biographische Daten. Während Sigm.
Birken nach dem Westfälischen Friedensschluss Octavio Piccolomini andichtete, war
Klaj als „Lieferant" für Karl Gustav von Pfalz-Zweibrücken und den General Gustav
Wrangel poetisch beschäftigt. Seine dichterische Laufbahn ist um 1650 abgeschlossen,
da er in diesem Jahre als Pfarrherr nach Kitzingen a. M. auf Dilherrs Empfehlung-
berufen wurde. Aus dem Nürnberger Briefbuch teilt F. die Einzelheiten dieser
Berufungsangelegenheit mit, desgleichen Näheres über die unerquicklichen Verhält-
nisse, in die der an das festfrohe Nürnberger Ijeben gewöhnte, bequem gewordene
Klaj zu seinen Pfarrkindern geriet. Er gewann zwar in diesen Streitigkeiten die
vorgesetzte Behörde und den Kurfürsten für sich, erregte aber den Zorn seines
alten Gönners Dilherr, der von der Aufführung seines Schützlings wenig erbaut
war. Den umfangreichsten Teil des F.schen Buches beanspruchen eingehende
Analysen der dramatisch-oratorischen Dichtung Klajs, seiner pastoralen Poesien,
von denen das erste Pegnesische Schäfergedicht in Gemeinschaft mit Harsdörffer
geschrieben ist, und seiner Friedensgedichte. In der ,, Lobrede der teutschen Poeterey"
weist der Verfasser neben der schon von Borinski festgestellten Abhängigkeit von
Buchners Poetik auch Einflüsse Schotteis nach. Das Wertvollste an der gründlichen,
etwas weitschweifigen Untersuchung bilden die Kapitel über Klajs Sprachstil una
Metrik, aus denen nicht nur die vollkommene Vertrautheit des Verfassers mit den
Dichtungen Klajs, sondern auch mit den gesamten poetischen Bemühungen jener
Epoche ersichtlich wird. —
Satiriker und Spruchdichter: 17. Jahrhundert. Der 200.
Todestag Abrahams a Santa Clara hat eine Reihe von Aufsätzen zu seinem
Gedächtnis entstehen lassen, Sie bieten keinen Anlass zur Besprechung, da sie der
längst festgestellten literarischen Eigenart des Satirikers keine neue Seite abgewinnen
und durchweg von den Arbeiten Karajans, Scherers, Bobertags und Zoozmanns ab-
hängig sind. Als die wertvollsten seien die von H. Brenner und A. E. Schoen-
bach (4313) genannt. —
I.. l\iiisci-, Didaktik des 17. 18. Jahrhunderts. 705
J. Lauremberg-. E. W i 1 1 e (4318) nimmt für den mecklenburgischen
Dichter das Verdienst in Anspruch, als einer der ersten zur Beseitigung- des franzö-
sischen Einflusses in unserer Literatur mit beigetragen zu haben. Der anlässlich des
250. Todestags Laurembergs geschriebene Artikel hebt seine Unabhängigkeit von den
Kunstrichtungen und dichterischen Schulen seiner Zeit hervor und beklagt die durch
sein langes Siechtum bedingte geringe Produktivität des Satirikers. — Eine weitere
Arbeit über Lauremberg, die dem Titel nach sich mit der handschriftlichen Fassung
der Scherzgedichte beschäftigt (4319), konnte ich in München nicht erhalten, —
Chr. Wern i c ke. John Drydens 1682 herausgegebene Satyre auf seinen"
literarischen und politischen Gegner Thomas Shadwell „Mac Flecknoe" wird von
F. E i c hie r (4320) mit ihrer Kopie, dem „Hans Sachs" Wernickes, verglichen. Der
Gang der Handlung in dem deutschen Gedicht ist der englischen Vorlage nach-
gebildet; aus E.s Gegenüberstellung beider gewinnt man sogar den Eindruck, dass
ein grosser Teil von Wernickes Versen direkt aus dem Englischen übersetzt ist.
Dass ein Dichter von seinem Range die von Dryden übernommenen Motive Ham-
burger Verhältnissen und der Persönlichkeit Posteis anzupassen wusste, versteht sich
von selbst, desgleichen dass eine Anzahl der von ihm gegen den letzteren gerichteten
Pfeile aus seiner eigenen Rüstkammer entnommen ist. E. erblickt in Wernickes
„Hans Sachs" eines der frühesten Beispiele literarischer Kritik in Deutschland
und in dem Cliquenwesen, das er in Hamburg beseitigen wollte, die „Kehrseite
aller prinzipiellen Kritik": den Zusammenschluss schwächerer oder stärkerer
Talente zu einer Partei — eine Auffassung, der wir bereits im Programm, das der
Biographie Wernickes von Elias über die noch ausstehenden Teile seiner Arbeit bei-
gegeben ist, begegnen. — Die von dem letztgenannten Autor vor zwei Dezennien
vorbereitete Ausgabe der Epigramme Wernickes gelangte nicht zum Abschluss; statt
seiner hat jetzt R. P e c h e 1 (4322) den Neudruck besorgt und eingeleitet. Die
Materialien, die Elias zu diesem Behuf gesammelt hatte — sie sollten den beiden
letzten Teilen seiner grundlegenden Biographie (1888), „die Anfänge der literarischen
Kritik" und „das deutsche Epigramm bis Wernicke", dienen — wurden von dem
jetzigen Herausgeber mitverwertet. Seiner kritischen Ausgabe der „Überschrifften"
hat P. den Text des Druckes von 1704 zugrunde gelegt und die Varianten der beiden
älteren dazu vermerkt. Für seine „Prolegomena" hat er sich die gleiche Aufgabe
wie sein Vorgänger gestellt: neben der Textgeschichte ein Abriss der Theorie des
Epigramms von Scaliger bis auf Wernicke, dessen Streit mit Postel und Hunold ein-
gehend dargestellt und dessen kritischer Standpunkt gekennzeichnet wird. Für be-
sondere aufschlussreich möchten wir die Kapitel erklären, in denen über die von
Wernicke behandelten Stoffe, über seine Metrik und seine Abhängigkeit von klassischen
und neulateinischen Epigrammatikern gesprochen wird. K. B o r i n s k i vennisst in
P.s Einleitung Erläuterungen biographischer Art zu einzelnen Epigrammen, bei denen
Wernicke den Namen desjenigen nicht genannt hat, dem es zugedacht war, und hält
die Geschichte der Epigrammtheorie seit Scaliger für fragmentarisch und nichts Neues
bietend. Auch die Erklärung von sprachlichen Wendungen bei Wernicke, die vom
sprachgeschichtlichen Standpunkt aus auffallend sind, hätte er für wünschens-
wert gehalten. —
18. Jahrhundert. Rudolf Eckart (4323) hat A b r. Kästners
Selbstbiographie aus Baldingers „Biographien jetzt lebender Ärzte und Xaturforecher"
(1768) wieder abgedruckt und die nur bis zum Jahre 1764 reichende mit weiteren
Daten — nach Rotermund, „Gelehrtes Hannover" — bis zu Kästners Tode (1800)
versehen. Ein Verzeichnis seiner wissenschaftlichen und poetischen Schriften, sowie
Chr. G. Heynes Lobrede auf ihn ist dem Neudruck beigegeben. — K. Beckmanns
(4324) Schrift über den kölnischen Journalisten und Satiriker Heinrich Linde-
born, die wir im letzten Bericht (N. 3297) als bedeutsam für die späte Verbreitung
nord- und mitteldeutscher Literatur in Westdeutschland hervorhoben, liegt jetzt ab-
geschlossen vor. Die Seltenheit der Lindenbornschen Satiren und das Interesse, das
sie durch das Hineintragen aufklärerischer Tendenzen in die Rheinlande besitzen,
haben den Verfasser zu sehr ausführlichen Inhaltsangaben veranlasst. Lindebom hat
sich auch als Theaterschriftsteller versucht und u. a. die Oper Pietro Metastasios
„L'Artaserse" übersetzt und für das Kurfürstliche Theater in Poppeisdorf eingerichtet.
B.s Arbeit ist mit Quellennachweisen und einer reichaltigen Bibliographie über Linde-
born ausgestattet. — Über G. W. R a b e n e r liegt eine gewissenhaft gearbeitete
L^ntersuchung von J. M ü h 1 h a u s (4326) vor. Sie bringt weder im Biographischen
noch in der Analyse seiner Satiren gerade viel Neues, weiss aber in geschickter
Weise kulturgeschichtliche Daten — zum Teil Biedermanns Werk über Deutschland
im 18. Jahrhundert entnommen — zur Erklärung einzelner Satiren heranzuziehen.
Als Beispiel dafür, dass Rabener auch die persönliche Satire gepflegt habe, werden
mit nicht ganz überaeugendeu Gründen spottende Bemerkungen des Dichters auf
706 L. Pariser, Didaktik des 17./18. Jahrhunderts.
Gottsched bezogen, dessen Bedeutung der Verfasser doch zu gering- einschätzt. Die
formale Seite der Rabenerschen Satire hält M., wie schon K. Aigner angenommen
hatte (vgl. JBL. 1905, N. 1727), für stark unter dem Einlluss älterer Autoren — nament-
lich englischer — der gleichen Gattung stehend. Dankenswert sind die biblio-
graphischen Angaben in dem Kapitel über die Wirkung von Rabeners Satiren, das
über ihre Übertragung in fremde Sprachen unterrichtet. Im Anhang ist ein
ungedruckter Brief von ihm an Bodmer vom 28. April 1752 mitgeteilt, dessen Original
sich auf der Stadtbibliothek in Zürich befindet. —
Aufklärungszeit: Geliert. „Einige Ausarbeitungen beim Professor
Geliert" ist ein Quartheft im Besitz der Leipziger Stadtbibliothek betitelt, aus dem
G. W u s t m a n n (4329) die Methode ableitet, die Geliert in seinem Praktikum über
deutsche Stilistik an der Leipziger Universität befolgte. Seine Korrekturen beziehen
sich auf orthographische, syntaktische und logische Fehler. Das in diesen Stilübungen
Erlernte hat der junge Goethe bekanntlich seiner Schwester wieder beizubringen
gesucht. Die von Geliert aufgestellte Regel: „Schreibe wie du sprichst" hat auch der
fünfzehnjährige Lessing seiner Schwester empfohlen. Aus dem Umstand, dass sowohl
Geliert wie Lessing die Meissener Fürstenschule besucht haben, schliesst \V., sie
hätten beide diese dem ,,Kanzleystil", in dem der „teutsche Brief" abgefasst werden
sollte, widersprechende Vorschrift einem Lehrer der Fürstenschule zu verdanken. —
J. Bleyer (4330) hat in ungarischer Sprache den ersten Teil einer Studienfolge
über den Einfluss der deutschen Literatur auf die ung'arische veröffentlicht, der den
Wirkungen nachgeht, die Gottsched im ungarischen Geistesleben hervorgerufen
hat. B.s Monographie behandelt — wie der vom Verfasser seiner Arbeit beigegebene
deutsche Auszug angibt — Gottsched als Verbreiter der Wolffschen Philosophie,
als Haupt der nicht wenige Anhänger in üng'arn zählenden deutschen Gesellschaft in
Leipzig, als deutschen Grammatiker, als Bühnenreformator und Verbesserer des Schul-
unterrichts. Von Interesse für den deutschen Literarhistoriker, der des Ungarischen
nicht mächtig ist, bleiben noch die im Anhang der B.schen Abhandlung enthaltenen
deutschen und lateinischen Briefe an Gottsched. Sie rühren meist von seinen ehe-
maligen Schülern her und sind durchweg von einer ungeheuchelten Anhänglichkeit
an ihn erfüllt. In seiner Eigenschaft als Vorstand der deutschen Gesellschaft und
als ehemaliger Lehrer werden ihm die mannigfachsten Gefälligkeiten zugemutet.
Mehrere Beispiele zeigen, wie Gottscheds ,, Deutsche Schaubühne" auf die ungarischen
Dramatiker des 18. Jahrhunderts eingewirkt hat. Th, J. Quistorps „Aurelius" (N. 22
der ,, Schaubühne") wird mit einem gleichnamigen ungarischen Schuidrama verglichen,
ebenso der ,,Darius" von Fr. Leb. Pitschel (N. 9 daselbst) mit dem lateinischen Drama
des Piaristen St. Pällya usw. Die Lustspiele des letztgenannten Autors stehen unter
dem Einfluss von Destouches' „Verschwender" (N. 8 ebendort) und der ,, Hausfranzösin"
der Frau Gottsched. Die von den ung-arischen Schülern Gottscheds verfassten Oden
und sonstigen Gedichte unterscheiden sich kaum von den steifen und langatmigen
Erzeugnissen reichsdeutscher Provenienz. B.s Mitteilungen sind geeignet, den Umfang-
und die Verbreitung der von Gottsched ausgehenden reformatorischen Bestrebungen
zu illustrieren und bezeugen, dass unter ihm Leipzig sich zu einer Bildungsstätte
entwickelte, von der auch Siebenbürgener Sachsen und Angehörige der ungarischen
Kronlande Gewinn zogen und der sie, in ihre Heimat zurückgekehrt, die Treue be-
wahrten. — E. Reicheis Gottsched-Biographie (4332), deren ersten" 'bis zum
Jahre 1735 reichenden Band das Berichtsjahr brachte, nimmt durch leidenschaftliche
Parteinahme für ihren Helden und die Tendenz des Verfassers, seine Darstellung auf
die Person Gottscheds und seine weitverzweigte Geistestätigkeit zu beschränken,
während das literarische Treiben seiner Gegner und Anhänger mehr in den Hinter-
grund gedrängt wird, eine Sonderstellung unter den Werken ein, die bisher unter-
nahmen, Gottscheds Leben zu schildern. Die Einseitigkeit des temperamentvollen
Autors, die untrennbar mit der Rolle eines Verkünders von Anschauungen verknüpft
zu sein scheint, die den bisher gültigen den Krieg erklären, führt ihn oft zu einer
Polemik gegen anders Urteilende, welche die in Werken wissenschaftlichen Charakters
zulässigen Grenzen überschreitet. Der Referent hat seine Ansicht über die von R.
ins Leben gerufene Gottsched-Bewegung des öfteren in diesen Berichten ausgesprochen
— am ausführlichsten JBL. 1901, III 5: 101 — 104 — und hält es für überflüssig, das
dort Gesagte zu wiederholen. Er bekennt gern, für seine Person aus den Gottsched-
Büchern R.s, zumal aus dem vorliegenden, viel gelernt zu haben, so oft er sich auch
genötigt sah, ihm in seiner Beurteilung der treibenden Kräftt in der deutschen
Literatur des 18. Jahrhunderts zu widersprechen. W'ie schon in früheren Phasen
seines Kampfes für Gottsched ist es R. aber in seiner letzten umfassendsten und
von aufrichtiger Begeisterung diktierten Bekenntnisschrift weniger um die An-
erkennung der rein literarischen Verdienste Gottscheds oder seiner dichterischen
Qualitäten zu tun, die er selbst nicht allzuhoch, wenn auch höher, als es uns möglich
L. Parisor, Didaktik des 17. IH. Jahrhiiiidorts. 707
ist, einschätzt — er will ihn vielmehr als „den ei-sten, den einzigen wirklichen
Reformator unseres gesamten geistigen Kulturlebens" verehrt wissen. Von dieser
ihm zugedachten Stellung hat uns auch die neueste Publikation R.s nicht überzeugen
können, soviel Gottsched auch für die Kräftigung des Nationalgefühls, für Schätzung
und Säuberung der deutschen Sprache, für Bühnenreform und andere Gebiete des
geistigen Lebens geleistet hat. Was Gottsched insbesondere dazu beigetragen hat,
die Freude der Deutschen an ihrer vaterländischen Kultur wachzurufen, scheint uns
R. in seinem Buch „Gottsched der Deutsche" am eindringlichsten gesagt und belegt
zu haben. Diese -Seite seines Wesens tritt in dem ersten Band der Biographie natur-
gemäss hinter der verwirrenden Menge der biographischen Details und Ausführungen
historischer beziehungsweise lokalgeschichtlicher Art zurück. Auch R., der an
früheren Gottsched- Biographien überscharfe und oft ungerechte Kritik übt — wiewohl
er den Leser gelegentlich bei ihm unwichtig dünkenden Einzelheiten an sie verweist —
hat künstlerische Mängel, die er nicht ohne Grund Waniek vorwirft, nicht immer in
seiner Darstellung vermeiden können; sie erklären sich zum Teil aus der Vielseitig-
keit Gottscheds, der nachzugehen die Einheitlichkeit der Komposition leicht gefährdet,
teils aus R.s Hang zu einer in die Breite gehenden Vortrag'sweise. Das Auftreten
des Helden wird in der Einleitung durch einen historischen Rückblick wirksam vor-
bereitet. Dem Leser werden hier alle Gebrechen gezeigt, an denen das deutsche
Geistesleben in der Zeit nach dem westfälischen Frieden krankte: Verknöcherung* in
Politik, Religion, im Betrieb der Wissenschaften, mangelhafte Volksbildung und ein
kläglicher Zustand der deutschen Sprache, die von der Höhe, die sie durch Luther
erreicht hatte, herabgesunken war. Dass Gottsched der berufene Arzt für dieses
Siechtum gewesen ist, wird R. zum thema probandum seiner Biographie, bei der man
es sich gefallen lassen muss, dass er die Bedeutung der neben und vor Gottsched am
W^erk gewesenen geistigen Potenzen herabdrückt. Sympathisch berührt die Erzählung
von Gottscheds Jugend- und Lehrjahren — sie ist am wenigsten mit Polemik durch-
setzt. Auch die Schilderung des Leipziger Milieus imd die Charakteristik der dortigen
Kapazitäten, zum Beispiel B. Menckes, spricht für R.s schriftstellerisches Können. Es
ist nicht möglich, hier aus dem umfangreichen ersten Band — für dessen bequemere
Ausnutzung wir schon jetzt ein Inhaltsverzeichnis gewünscht hätten — alles, was uns
Zustimmung oder Widerspruch abnötigte, zu besprechen. Hervorheben möchten wir
nur die Kapitel über Gottsched als Senior der deutschen Gesellschaft, über die Ent-
stehung der „Kritischen Dichtkunst" und die Bühnenreform Gottscheds, wenn wir
auch in der Behandlung von Abhängigkeits- und Prioritätsfragen und über die den
„Schweizern" gebührende Stellung anderer Ansicht sind wie R. Seine Behauptung,
dass vor Gottsched „nie etwas Gescheidtes" in den Schriften der alten Klassiker
entdeckt wurde, dürfte bei den Kennern der Geschichte der Philologie einiges Be-
fremden hervorrufen. Weitere Einzelheiten, an denen man Anstoss nimmt, heraus-
zugreifen, ist zwecklos. Man muss versuchen, die Gesamtauffassung R.s, wenn auch
nicht zu teilen, doch zu verstehen. Es ist ein opus sui generis, in dem der Dichter
R., der alle Kulturtaten, die er für die Gesundung deutschen Wesens für nötig er-
achtet, schon von Gottsched vorbereitet sieht, mitunter an die Stelle des Historikers
getreten ist. Einige Besprechungen des Werkes sind in der Bibliographie ver-
zeichnet; von denjenigen, die R.s Anschauungen teilen, sei die von M. Nordau
genannt, von den ablehnenden die von R. M. W e r n e r und R. Buchwald. — Auch
an dieser Stelle sei auf eine andere Arbeit Reicheis (4333a) hingewiesen, welche von
ier unermüdlichen Hingabe an sein Lebenswerk und zugleich von seiner erstaunlichen
Arbeitskraft Zeugnis ablegt: auf den jetzt abgeschlossenen ersten Band seines grossen
Gottsched- Wörterbuches, dessen Bedeutung für die Sprachgeschichte das Vorwort
Friedrich Kluges, eines ihrer besten Kenner, anerkennt. — Eine fesselnde Darstellung
der Erziehungsideale, die Gottsched vorschwebten, mit wörtlichen Wiedergaben seiner
durchaus modern anmutenden Besserungsvorschläge für den Schulbetrieb rührt eben-
falls von R e i c h e l (4333) her, der in der Abhandlung auch die Tätigkeit von
Gott.scheds Schülern J. F. Jerusalem, Chr. Baumeister und anderen unter seinem Ein-
fluss arbeitenden Männern auf dem Gebiet des Unterrichtswesens würdigt. —
Schweizer: Bodmer und Breitinge r. Eine mir nicht zugängliche
Arbeit über den Phantasiebegriff bei Bodmer und Breitinger (4336) muss der Be-
sprechung im nächsten Bericht vorbehalten werden. —
Albrecht von Haller. Von dem Besuch, den Joseph 11. im Sommer
1777, auf der Heimkehr von seiner französischen Reise, bei dem alten Haller in Bern
abstattete, erzähh E. Castle (4338). Auf Wunsch seiner Mutter hatte der Kaiser
eine Unterredung mit Voltaire in Feraey vermieden, obwohl letzterer fest auf diese
Ehre gerechnet und mit Friedrich IL schon darüber korrespondiert hatte. Haller
berichtet in seinen Tagebüchern „von dem Mittelmass zwischen Stolz und Schmeichelei",
das Joseph II. ihm gegenüber eingehalten habe. Die Unterhaltung lenkte der Fürst
Jalue8l>«rieht« für nesere deaUehe LiUraturgeschichte. XIX, XX. F.7
708 L. Pariser, Didaktik des 17./18. Jahrhunderts.
zumeist auf naturwissenschaftliche Fragen, speziell auf Hallers Meinung- über neue
Schutzmittel geg-en die Pocken. Der greise Gelehrte legte, schon im Vorgefühl seines
herannahenden Todes, dem kaiserlichen Besuch wenig Gewicht bei und antwortete
einem ihn dazu beglückwünschenden Prediger mit dem Bibelwort: „Freut euch, wenn
eure Namen im Himmel angeschrieben sind." — Ein Vortrag, den O. von Greyerz
(4341) gehalten, reiht die Elemente aneinander, aus denen sich die dichterische
Persönlichkeit A. von Hallers zusammensetzt. ,, Nicht künstlerische Schöpferlust,
sondern sittliches Fühlen" gab dem Gelehrten Anlass zu poetischer Betätigung. Der
frühe Abschluss seiner Jugendzeit, in der allein ihm ein bescheidenes Alass von
Phantasie zu Gebote stand, war zugleich das Ende seiner Poesie; der alte Haller
betrachtete sie, wie er zu Joseph H. sagte, als eine Jugendsünde, und hat in seiner
letzten Epoche nur noch in seinen Staatsromanen, in denen der Volkserzieher zum
Worte kommt, das Feld der rein wissenschaftlichen Arbeit verlassen. Unter dem
Einfluss von Beat L. Muralt (v^gl. JBL. 1895 Hl 5:8), der vor Rousseau die Rück-
kehr zur Natur verlangte, hat der aristokratische Haller als erster deutscher Dichter
in seinen ,, Alpen" die staatserhaltende Kraft eines unverfälschten Volkstums an-
erkannt und in seiner Achtung vor dem bodenständigen Landvolk gleichen Tendenzen
als Poet gehuldig't wie nach ihm Gottfried Keller, — Hallers Verhältnis zur Religion
sucht M. Hall er (4342) auf Grund seiner „Briefe über die Offenbarung" (1772),
seiner ,, Briefe wider die Freigeister" (1775), seiner Korrenspondenz mit dem Genfer
Philosophen Charles Bonnet, seiner Gedichte und Tagebücher festzustellen. Die Auf-
gabe war nicht leicht zu lösen, da sich in seinem religiösen Empfinden zwei scheinbar
widersprechende Richtungen vereinigen; einmal ein Festhalten an der orthodoxen
kirchlichen Tradition, anderseits eine völlige Hingabe an die Errungenschaften der
modernen exakten Wissenschaft. Auf seine geistige Verwandtschaft mit Pascal wird
deshalb zutreffend hingewiesen. Er, dem von seinen Landsleuten bald nach seinem
Tode Kryptokatholizismus vorgeworfen wurde, war sowohl in seinem Verhalten zu
den französischen Aufklärern wie in seiner autoritätsfremden Apologetik durchaus
protestantisch gesinnt; seine P>ömmigkeit entbehrte jeder M3'stik; sie war, wie die
wohlbegründeten Ausführungen des Verfassers beweisen, rein ethischer Natur. — Eine
in die Geschichte der Physiologie gehörende Arbeit F. Heinemanns (4343)
sammelt die Ergebnisse, die Haller durch seine Tierversuche für diese Wissenschaft
gewonnen hat. Gleich seinem englischen Fachgenossen Thomas Reid hat auch er
gegen sein Lebensende an schweren Gewissensbedenken über die Zulässigkeit solcher
Versuche an empfindenden Wesen gelitten; er sprach sie seinem Freunde August Tissot
gegenüber aus und suchte sich durch geistlichen Zuspruch von ihnen zu befreien. —
Die erst kürzlich aus Züricher Privatbesitz der Forschung zugänglich gemachten
lateinischen Briefe Hallers an seinen Jugendfreund Johannes Gessner hat
F.Vetter (4348) zu einer Geschichte der Jugendzeit des ersteren benutzt. Von
Hallers erster Alpenreise (1728) bis zum Jahre 1738, in dem sein Kind Ludwig Albrecht
seiner anderthalb Jahre zuvor verstorbenen Gattin Marianne im Tode gefolgt war, hat
V. unter beständiger Ausnutzung- der Briefe seinen Lebensgang geschildert. Hallers
Übersiedlung nach Göttingen im Jahre 1736, nach der er bald den Tod seiner Marianne
zu beklagen hatte, bildet eigentlich den Abschluss der von V. aus seinem Leben
herausgegriffenen Periode. Für den Literarhistoriker sind besonders wichtig die
Briefe aus den Jahren 1732 und 1733, in welche die Anknüpfung seines Verhältnisses
zu Bodmer fällt und in denen er sich auch ausführlicher über seine Dichtungen und
ihre Herausgabe ausspricht. Im Gegensatz zu dieser Publikation V.s bringen die
meisten im Berichtsjahre gelegentlich des 200. Geburtstages Hallers erschienenen
Gedächtnisschriften (4352,4) vorwiegend Charakteristiken des Dichters sowie Auszüge
aus seinen Poesien und Tagebüchern, die seine Eigenart dem Publikum verständlich
machen sollen. Wir heben aus ihnen die Artikel von F. W i 1 h e 1 m und E. WM 1 1 e
heraus. Ersterer weist darauf hin, dass Haller, so fern auch seine Dichtung unserem
modernen Gefühl liege, das Verdienst gebühre, die deutsche Poesie mit philosophischem
Geist getränkt zu haben und in dieser Hinsicht ein Vorgänger Schillers gewesen sei;
Witte erinnert an die erstaunliche Arbeitskraft des Forschers Haller, der ausser
seinen naturwissenschaftlichen und medizinischen Werken noch die Zeit zu einer
umfassenden kritischen Tätigkeit in den Göttinger Gelehrten Anzeigen gefunden habe. —
In einer Berner Festschrift (4355) erörtert E. B ü r g i ebenfalls das Problem der
Vielseitigkeit der Hallerschen Begabung und gelangt zu dem — wohl unbestreitbaren —
Ergebnis, dass er auch bei vollständiger Konzentration auf die Poesie kein grosser
Dichter geworden wäre, da er zu sehr Verstandesmensch gewesen sei. Aus den 1883
von L. Hirzel herausgegebenen Tagebüchern Hallers enthält diese ,, Haller-Nummer"
u. a. den Bericht über die Begegnung des Dichters mit Friedrich Wilhelm I. von
Preussen in Cleve. J. Bolte druckt ein Reimgespräch zwischen dem duc
de Villeroy und Prinz Eugen von Savoyen aus dem Jahre 1702 ab. Um den Franzosen
r.. Pariser, Didaktik des 17./18. Jahrhunderts. 709
zu verspotten, sind die ihm in den Mund gelegnen Alexandriner in eine deutsch-
französische Mischsprache gekleidet, eine Manier, die in Troemer— vergleiche E. Schmidts
Artikel über ihn in der ADB. — ihren Spezialisten gefunden hat. — Aus dem Lehr-
gedicht des Duderstädter Stadtphysikus Joh. Jac. Rosenstengel über die
Apothekerkunst (1718) teilt Stocker (4356) einige ergötzliche Proben mit, die
grösstenteils in stolzen Alexandrinern abgefasst sind. — P. Hentzschel hat
einen Neudruck der „Kurzen, doch gründlichen Beschrevbung des Voltesirens" von
Joh. Georg Paschen (Leipzig, Paul Eberhardt 1907. VIII, 22 S. Mit 17 Tafeln.
M. 2,00) herausgegeben ; als Vorlage diente das Exemplar der Leipziger Stadtbibliothek
vom Jahre 1661. Das Büchlein unterrichtet über eine in vornehmen Kreisen des
17. Jahrhunderts beliebte Art der Gymnastik. —
57*
IV. Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis
zur Gegenwart.
Allgemeines.
a) Literaturgeschichte.
(IV, la = N. 4357—4702.)
Kurt Jahn.
Allgemeines und Gesatntdarstellnngpen. — Denfsche Literatur und das Ausland. Ausländische Literatur in
Deutschland. — Literaturgeschichte in Werken verwandter Wissenschaften: Weltgeschichte. Kuliurgeschichte. — Einzelne
Epochen: 18. Jahrhundert. 19. Jahrhundert: Zeitalter der Befreiungskriege. Zeit von 1815 — 1871. — Literatur der Gegen-
wart (Allgemeines und Gesamtdarstellungen. Einzelnes). — Religiöse Strömungen: Allgemeines. Katholizismus. Judentum. —
Kulturelle und soziale Strömungen. — Lokale Literaturgeschichte. — Stammbücher. — Literarhistoriker und Essayisten. —
R. U n g e r (4359) g-eht in einem Vortrag- den „philosophischen Problemen in
der neueren Literaturwissenschaft" nach. Nicht ohne polemische Spitze g'eg-en Wilhelm
Scherer und seine Schule, da sie, die Existenz philosophischer Probleme in der Literatur-
g-eschichte leug-nend, sie zu einer durchaus philologischen Wissenschaft umg-ebildet habe.
Die philologische Methode wird charakterisiert, ihre Herkunft aus der älteren deutschen
Philologie und der Philosophie Cointes behauptet, die heilsam Wirkung nicht durchaus
verneint. Doch habe die Methode allen tieferen und schwierigeren Problemen der
Literaturwissenschaft gegenüber versagt und durch irrige Anwendung von Analogien
sowie durch Reminiszenzenjagd sich kompromittiert. Im Gegensatz dazu sei unsere
Wissenschaft wieder mit ihren Anfängen, die auf der philosophischen Gedankenbildung
der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts beruhten, fester zu verknüpfen, mit Herder
also und den Schlegel, ihren Begründern. Auch im neunzehnten Jahrhundert ent-
stamme eine Reihe von Hauptwerken philosophisch geschulten Männern. Die Literatur-
geschichte sei ihrem Stoffe nach in naher Berührung mit dem Gebiet der Welt-
anschauungsgeschichte, sie sei ihrem Wesen nach für psychologische Fragestellung
geeignet oder als Volksdichtung ein Objekt sozialpsychologischer Betrachtungsweise.
Sodann unterliegen die Kunstwerke ästhetischer Auffassung und ästhetischer Beurteilung,
da ohne sie die Auswahl aus der unübersehbaren Masse der Schriften unmöglich sei.
und diese Ästhetik müsse als Normwissenschaft, ähnlich der Ethik und Logik gehand-
habt werden, auf hyperempirischem Grunde ruhend, zeitlos gültig. Psychologie wie
Ästhetik besässen gegenwärtig einen ausreichend grossen Kreis gesicherter Ergebnisse,
um nicht gegen den Einw^and, ihre Prinzipien seien für die Anwendung auf fremde
Wissenschaftsgebiete noch zu umstritten, gefeit zu sein. Schliesslich sei es die Aufgabe
der Literaturwissenschaft, an ihrem Teil mitzuarbeiten an der Lösung der geschichts-
philosophischen Fragen, deren Aufhellung wiederum der Literaturgeschichte zugute
kommen müsse. „Nicht auf empirisch-psychologischem, sondern auf transzendentalem
Boden müssen diese Fundamente der geschichtlichen Wissenschaft gelegt werden."
Man sieht, der Vortrag stellt ein Programm dar, und zwar ein grosses. Vielleicht
hätte die Notwendigkeit exakter Grundlagen aller literarhistorischen Arbeiten noch
stärker unterstrichen werden können, dann wären gewiss auch die entschiedensten
K. Jahn, Allgemeines des 18./19. Jahrhunderts: Literaturgeschichte. 711
Schererianer zufrieden gewesen : ich wenigstens habe bei ihnen immer nur Abneigung
gegen philosophische Konstruktionen auf unsolider Basis gefunden, nie aber bemerkt,
dass ein wirklich gutes Buch eines philosophischen Historikers abgelehnt worden wäre.
Mir scheint über Undankbarkeit des Vortragenden im ganzen weniger die Philologie,
als die Geschichte klagen zu müssen, wie überhaupt die Grenze zwischen ,,Literatur-
geschichte" und „Literaturwissenschaft" schwimmend bleibt. In der Literaturgeschichte
als solcher kann man ebenso ohne die Ästhetik auskommen, wie in der politischen
Geschichte ohne die Ethik, als Normwissenschaften wenigstens, und nur die Un-
möglichkeit, alle wirkenden Ursachen wirklich beizubringen, wird mit der Subjektivität
des Verfassers auch Werturteile eindringen lassen. Erst wer den Wunsch hat, mehr
zu geben, als nur Geschichte, wer Prinzipien und Normen entdecken will, muss zu
Hilfsmitteln greifen, die ausserhalb des philologisch-historischen Arbeitskreises ent-
standen sind. PYeilich möchte ich hier betonen, dass mir die Vertreter der Geschichte
der Philosophie nach dieser Seite ihrer Wirksamkeit durchaus zu den Historikern zu
gehören scheinen, und nicht zu den Philosophen, während die reine Philosophie zur
Literaturgeschichte nicht mehr und nicht weniger Beziehung hat, als zu allen anderen
Wissenschaften. —
Gesamtdarstellungen: Weltliteratur. Eine europäische
Literaturgeschichte des neunzehnten Jahrhunderts für 40 Pfennig versucht P.
Zschorlich (4360). Die Aufgabe ist ja schwierig, da der Käufer nicht bloss
von Richtungen hören, sondern auch Namen wiederfinden will, und dazu der Umfang
auch bei bescheidensten Ansprüchen nicht annähernd reicht. Aber so kläglich hätte
das Bändchen doch nicht zu geraten brauchen: Immermann gehört dem neunzehnten
Jahrhundert nur zeitlich, aber nicht geistig an, Zacharias W^'erner ist ein Wiener;
George Sand wird folgendermassen charakterisiert: „Sie pflegte Männerkleidung zu
tragen und stand in dem Ruf einer liebevollen Mutter und hervorragenden Erzieherin
ihrer Kinder." —
Deutsche Literatur. Das 26. Heft von Goedekes Grundriss, bearbeitet
von A. R 0 s e n b a u m (4361), verweilt in behaglicher Breite bei einer Reihe zwar
ephemerer, aber leider überaus fruchtbarer Kleinheiten, als da sind Saphir, K. J.
Weber, Ritter v. Lang, G. Döring, F. Kind und HeU- Winkler. Um mehr als Hauptes-
länge überragt sie alle Wilhelm Hauff, so ist es nur billig, dass ihm auch die meisten
Seiten zugestanden sind (188 — 216). .Der Wunsch nach grösserer Vollständigkeit
macht sich diesem Werke gegenüber schwerlich geltend, die Zuverlässigkeit der
neuen Hefte ist unbestritten. — I. Goldfriedrichs Geschichte des deutschen
Buchhandels ist bis zum Beginn der napoleonischen Herrschaft fortgeschritten (4362),
so sei auch an dieser Stelle auf das dem Literarhistoriker werte Buch hingewiesen,
das die materiellen Fundamente der Schriftstellerei unserer klassischen Periode
aktenmässig darstellt. — K. F. Kummers Literaturgeschichte des neunzehnten
Jahrhunderts nach Generationen (4364) ist keineswegs so schlecht, wie eine zeternde
Rezension W. Herzogs behauptet, die sogar vor der sicherlich sehr schwer
gemeinten Beleidigung, K. sei ein Professor, nicht zurückscheut, freilich auch nicht
so bedeutend, wie ein enthusiastischer Artikel J. Sahrs glauben machen möchte. Sie
ist kenntnisreich, sachlich, einen weiten Horizont des Kulturlebens umspannend, freilich
auch kühl und für eine Gegenwartsschilderung nicht selten ein wenig temperamentlos.
Erstaunlich bleibt, wie fest die Urteile über den bleibenden Wert der einzelnen dich-
terischen Persönlichkeiten doch schon sind: irgendwelche nennenswerten Umwertungen
sind trotz aller sorgfältigen Nachprüfung- des einzelnen nicht mehr vollzogen. Das
Buch wendet sich an ein weniger literarisches Publikum als R. M. Meyer, es ist un-
parteiischer als A. Bartels und unvergleichlich solider als Ed. Engel, also ein sehr
gutes Lehr- und Hilfsbuch für den Unterricht und den Selbstunterricht nicht litera-
rischer Kreise. Das allerdings, was dem Verfasser das Ausschlaggebende seines
neuen Versuchs schien, die Generationeneinteilung, ist durchaus überschätzt. In Wahrheit
handelt es sich um eine, aus den Resultaten gewonnene, innerlich und zeitlich Ver-
wandtes zusammenordnende Gruppenbildung-, die nur einen neuen Namen erhalten
hat. Die natürlichen Generationen schieben sich dachziegelartig übereinander, jedes
Jahr bringt eine neue, und jede empfangt von ihrer Zeit neue entscheidende Ein-
drücke. Würde man sachlich disponieren, so könnte man in der neuesten Zeit nur
ganz kleine Gruppen aufstellen: setzt man etwa die Studenten jähre als die eigentlich
für das Leben entscheidenden an, so würde man nach historischen Gesichtspunkten
disponierend, von 1860—75 allein drei unter völlig verschiedenen Eindrücken heran-
wachsende Generationen erhalten: 1. die bis 1864 unter der Herrschaft eines selbst-
gewissen Liberalismus heranwachsende, 2. die bis 1870 unter dem Eindruck steigender
nationaler Erregung in ihrem Glauben an das alleinseligmachende Parlament erschütterte,
3. die bis 1875 unter dem überwältigenden Eindruck der deutschen Siege und der
neuen Reichsherrlichkeit stehende erhalten. Nun mache man ähnliche Gruppen nach
712 K. Jahn, Allgemeines des 18./19. Jahrhunderts: Literaturg-eschichte.
den grossen Umwälzungen auf sozialem, musikalischem, malerischem und vor allem
schriftstellerischem Gebiet, und man wird sehen, dass, rein genetisch betrachtet, alle
Jahre auch geistig eine neue Generation anfängt, ein Einteilungsprinzip also über-
haupt nicht gewonnen ist. Geht man aber umgekehrt von den gereiften Männern und
ihrer Kunstübung aus, und schliesst man sie zu Gruppen zusammen, so ist man beim
alten System angelangt, und es bleibt nur der neue Terminus, der noch dazu blasser
ist als der alte von irgendeiner charakteristischen Eigenschaft entlehnte. Aus den
Besprechungen sei, wegen ihrer Gründlichkeit A. R. H o h 1 fe 1 d s herausgehoben; er
begrüsst das Werk im Namen des Deutsch studierenden Auslands. R. M. Meyer
äussert sich ebenso wohlwollend wie 0. Hai*nack, der freilich, mit den meisten
Kritikern, Heine ungerecht beurteilt findet, K. Strecker ist um mehrere Grade
wärmer. K. Bleibtreu äussert sich rnit amüsanter Subjektivität, die doch auch diesen
Einzelgänger auf weiten Strecken in Übereinstimmung mit der von K. formulierten
Meinung der gegenwärtigen modernen Kritik zeigt, ausgenommen natürlich das Urteil
über K. B., das zwar günstiger als das landläufige, aber längst noch nicht günstig
genug' sei. — Neu aufgelegt ist der seit einigen Jahren vergriffene H. Hettner (4363)
sowie, mit weiterreichenden Ergänzungen R, M. Meyers nun zweibändiges Buch
(4366), schliesslich C. Weitbrechts für Göschen besorgte Übersicht (4370) der
deutschen Literatur des vorigen Jahrhunderts, deren charakteristische Frische durch
die Ergänzungen des Bruders nicht gelitten hat. — In einer umfangreichen Publikation
berichtet R. G o e h 1 e r (4371) über Geschichte und Verwaltung der Schillerstiftung.
Das Buch würde unzweifelhaft gewonnen haben, wenn alles Aktenmässige und
Statistische, in Anhängen vereinigt, auf eine lebendige Skizze der nicht immer er-
freulichen Vereinsgeschichte folgte. Eigenwille der Zweigvereine, Kompetenz-
streitigkeiten mit dem Generalsekretär Gutzkow, seltsame Bedingung'en einzelner
Stifter fügen sich, zu einem des Humors nicht entbehrenden Gesamtbilde menschlichen
und literarischen Wesens, und über allem Lächerlichen und Kleinlichen erhebt sich
doch guter Wille und schaffende Energie zu versöhnlicher Grösse. Vor allem die
Reihe der Generalsekretäre, die Karl Gutzkow, hier durchaus erfreulich, eröffnet, die
Hans Hopfen kurze, Ferdinand Kürnberger etwas längere Zeit fortsetzt, bis in
Julius Grosse sich (1870 — 1902) ein Mann fand, der mit Liebe und Sorgfalt das
schwierige Amt bis zu seinem Tode ohne Parteilichkeit zu führen verstand. Voll-
gültigen Ersatz fand er in dem prächtigen Hans Hoffmann, der in seltener Weise für
die Stellung begabt, auch die schwierigen, durch die Moderne geschaffenen
literarischen Parteiverhältnisse mit Humor und Ernst zu überwinden wusste. Die
Empfängerlisten und die Geschichte der Stiftung in den einzelnen Landesteilen
g-eben vorzügliches Material zu einer Geschichte der materiellen Grundlage und der
Bewertung' der deutschen Schriftstellerei ; wichtiger aber für die Literaturgeschichte
ist die Zusammenstellung der Gutachten der Generalsekretäre, in denen eine bewun-
dernswürdige Belesenheit mit einem zumeist frappant sicheren (wenn auch sehr wohl-
wollend gehaltenen) Urteil zusammen geht. 150 derartiger Auseinandersetzungen über
verstorbene Schriftsteller der jüngsten Zeit bilden einen wertvollen Beitrag zur
neuesten Literaturgeschichte. Kürnbergers Geist, Grosses warme Sachlichkeit, Hoffmanns
heitere Überlegenheit lassen auch auf vergessene Namen einen gewissen Glanz fallen,
und vielleicht gelangt auf diesem Umwege noch ein oder der andere verschollene
Poet in die Literaturgeschichte. Zusammen mit den Gesuchen, den eingesandten
Werken und den Empfehlungsschreiben namhafter Dichter und Kritiker sammelt sich
in dem Archiv der Schillerstiftung eine bedeutende Quelle für künftige biographische
Forschung, da ja leider ein sehr grosser Teil der deutschen Dichter und Schriftsteller
eines Tages an diese Tür zu klopfen gezwungen ist. — Auch eine neue Lieferung von
K. Leimbach- K. Bojungas lyrischer Anthologie liegt wieder vor (4365), die
die Vorzüge der früheren Lieferungen teilt (JBL. 1906/07 N. 3323). Es reicht von
R. Schmidt-Cabanis bis Marie Scholz, der bekannteste Name ist der M. Schnecken-
burgers. — Nationale Überheblichkeit ist sicher keine Tugend. Man wird aber nicht
in den Verdacht kommen, sie zu betätigen, wenn man ausspricht, dass bei uns
glücklicherweise ein Mann von der Unwissenheit G. Saintsburys (4368) in
allen ausserenglischen Fragen niemals Professor an einer angesehenen Universität
werden würde, geschweige denn seine mangelnde Kenntnis noch öffentlich zu Markte
zu tragen wagen dürfte. —
Deutsche Literatur und das Ausland: England und
Amerika. K. Bleibtreu (4372) möchte in seinem Buche über ,, Deutschland
und England" uns „die nationalen Scheuklappen" abbinden und „die volle Realität
vor Augen" führen, eine Tätigkeit, die ihm zum Zwecke gegenseitiger Annäherung
erforderlich scheint, wenn er auch bei den Engländern ein weit höheres Mass von
Voreingenommenheit als bei den Deutschen wahrnimmt. Ob freilich B.s politisch-
historische Paradoxe das rechte Heilmittel sind, möchte ich bezweifeln, soviel Richtiges
K. Jahn, Allgemeines des 18./19. Jahrhunderts: Literaturgeschichte. 713
auch unter der barocken Hülle verborgen ist. Die Methode des Buches ist die, dass
zunächst in jedem Abschnitt die Meinung des üurchschnittsengländers der des Durch-
schnittsdeutschen gegenübergestellt wird, worauf der Verfasser im Kostüm der Wahrheit
jedem sein relatives Recht zuwägt. Was dabei über die deutsche und die englische
(von ihm sehr hoch gestellte) Literatur zutage kommt, braucht dem Kenner früherer
B.scher Hchriften nicht erst verraten zu werden. Die Fülle der bestimmten Be-
hauptungen, absprechenden Urteile, schonungslosen Angriffe steht denn doch in
allzu schreiendem Missverhältnis, nicht zu seiner Belesenheit, aber zu seiner fundierten
Kenntnis, um nicht ungeduldig zu machen. Bedauerlicherweise, denn im letzten
Grunde hat B. das ehrliche Bestreben, beiden Ländern gerecht zu werden, und einen
guten Blick lür die beiderseitige Verkennung. — Von englischer Seite wiederholt
A. Harrison den Versuch (4373), seinen Landsleuten das gegenseitige Verhältnis
der beiden Länder objektiv klarzumachen. Nach der Besprechung von 0. Hötzsch
ist die Arbeit, die natürlich wesentlich politisch orientiert scheint, zu feuilletonistisch,
um viel zu lehren. — Seine wichtigste These, die der nahen Verwandtschaft des
Deutschen und Engländers, teilt durchaus R. Müller-Freienfels (4374). Er
sieht in England eine Entwicklung, der auch wir zustreben, weiter fortgeschritten,
und seine Kultur scheint ihm daher in manchem Sinne vorbildlich. Vor allem die
literarische, die sich in England in R. Kipling und H. G. Wells ihre zeitgemässen
Dichter geschaffen hat. Auch England besitze freilich seine kulturellen „Revers-
poeten", Leute, die sich bewusst von der Gegenwart abkehren, zumeist keltischer
Herkunft. Bei uns herrsche diese Abneigung gegen die Entwicklung der Zeit
durchaus, was sich aus dem starken Beisatz jüdischen Volkstums in unserer literarischen
Kultur erkläre. Ohne ihn besässen wir freilich gegenwärtig überhaupt kaum ein
literarisches Interesse. — H. G. Fiedler verfolgt in englischen Briefen des LE.
sorgfältig die Beschäftigung der Engländer mit der deutschen Literatur (4375). Das
sich hiemach ergebende Bild ist nicht so trübe, wie es sich der Deutsche im all-
gemeinen vorstellt, wenn es auch nur engere Kreise sind, die deutschem Geistesleben
ihre Aufmerksamkeit schenken. F.s Zusammenstellungen sind von ebenso grosser
Vollständigkeit, wie seine Urteile gemässigt; man findet in diesen Blättern Be-
sprechungen aller wichtigen Fragen der gegenseitigen Beziehungen bedachtsam
erörtert und die umfangreiche jährlich erscheinende Literatur registriert. — Von
demselben Autor wird (4377) J. Harris Bibliographie der frühesten englischen Über-
setzungen fremder Klassiker wegen gröblicher Versehen beanstandet. — Im zweiten
Jahrgang der verdienstvollen Rivista di Letteratura Tedesca erörtert auf Grund guter
Kenntnis der poetischen W' erke, Vorlesungen und Gespräche F. 0 1 i v e r o das Ver-
hältnis Coleridges zur deutschen Literatur (4378), sowohl seine Meinungen darüber,
als Nachahmungen einsichtsvoll besprechend und beurteilend. — Ein Nachruf H. G.
Fiedlers (4379) gilt dem Biographen des Prinzgemahls Sir Theodore Martin, der
ein verdienstvoller Vermittler deutscher Literatur für England gewesen ist. — In
eineni umfänglichen Bande stellt der amerikanische Geistliche G. v. Bosse (4380)
den Einfluss dar, den das deutsche Element auf die amerikanische Kultur ausgeübt
hat. Von der Frankfurter Kolonie unter Pastorius (1683) den Salzburger Protestanten
am Savannah (1734) bis in die Gegenwart hinein verfolgt der Verfasser die Aus-
wanderungsbewegung, die sich bis auf die neuere Zeit stark von religiösen Motiven
beeinflusst zeigt, bis an ihre Stelle die politische Auswanderung tritt. Das biographische
Elemement ist so ausführlich berücksichtigt, dass einzelne Abschnitte geradezu
deutsch-amerikanische Familiengeschichte geben. Von geistigem Einfluss der Ein-
wanderer kann man eigentlich erst seit der Zeit der Achtundvierziger reden, und
auch damals scheint die von Hause mitgebrachte politische Phrase zunächst nur
wenig auf den nüchternen und wahrhaft politisch denkenden angelsächsischen Volks-
teil gewirkt zu haben. Aber langsam vollzog sich doch eine Angleichung, bei der
die deutschen Utopien zugunsten nützlicherer Eigenschaften drangegeben wurden.
Die deutsche Wissenschaft als solche ist natürlich erst im neunzehnten Jahrhundert
für Amerika wichtig geworden. Ohne den — allerdings sehr schwierigen — Versuch
zu machen, den Einfluss deutscher Philosophie, deutscher Kunst, deutscher Methoden
auf den amerikanischen geistigen Typus zu erforschen, geben doch die zahlreichen
Personalnotizen einen Blick, wenigstens der Breite, wenn auch nicht der Tiefe des
befruchtenden Stroms deutscher Bildung; auch der Abriss einer deutsch-amerikanischen
Literaturgeschichte ist mehr Namensregister mit empfehlenden Worten und Zitaten,
als eine zusammenfassende Darstellung der interessanten Probleme, die solche ko-
loniale Literatur naturgemäss bietet. Die Arbeit verdankt ihre Entstehung einem
Preisausschreiben, das Frau Katharina Seipp in Chicago zur Erinnerung an den
verstorbenen Gatten auf Veranlassung des früheren deutschen Generalkonsuls Dr.
Wevers veranstaltet hat. Die mit den beiden ersten Preisen gekrönten Arbeiten
(A. B. Faust, The Germau Element in the United States, 2 Bde.; Boston, New York
714 K. Jahn, Allg-emeiues des 18. /19. Jahrhunderts: Literaturg-eschichte.
1909 und R. Gronau, Drei Jahrhunderte deutschen Lebens in Amerika, Berlin 1909)
können erst im nächsten Berichtsjahre besprochen werden. — ü. v. Skal beschäftigt
sich in der „Zukunft" (4381) mit der Missachiung' des Autorenrechtes in Amerika, die
er nicht auf mangelndes Gefühl für Ehrlichkeit, sondern auf wirlschaftspolitische
Tendenzen zurückführt; der amerikanische Arbeiter und Industrielle solle in der
technischen Produktion geföi^dert werden. Daher sei eine Abänderung der Gesetze
erst von einer Umwälzung der wirtschaftlichen Anschauungen zu erwarten. —
Belgien und Frankreich. Über ein paar neueste Übersetzungen aus
dem Deutschen von Belgiern berichtet im LE. H. Bischoff (4383). — E. Meyer
(4384) registriert mit Bedauern die Tatsache, dass die gegenwärtige französische
Literatur durch ihre karikierende und unwahrhaftige Zeichnung- deutscher Menschen
und Zustände zur Entfremdung- der Nationen einen ständigen Beitrag liefere. Die
Brüder Margueritte und Bazin gehen voran, M. Barres schliesst sich mit seiner heim-
tückischen Objektivität an, den Schluss bildet M. Prevosts alberner Moloch. Barres
scheint mir missverstanden; er hat gar kein Kunstwerk liefern wollen, auch kein
Lebensdokument, sondern ein diplomatisches Meisterstück: er will die zahlreichen
wankenden Bataillone von Lothringern, die nicht abgeneigt sind, sich der deutschen
Kultur anzuschliessen, wieder um die französische Fahne sammeln. Daher das
Arbeiten mit demagogischen Mitteln: niedrigste Schmeichelei für die — einst von den
Franzosen wenig geschätzten — Lothringer, groteske Reklame für die französische
Kultur, intimster Hass gegen alles Deutsche, mit der kühlen Versicherung ausgestattet,
dass er die Wahrheit schildere, wie er sie mit eigenen Augen gesehen. Wahr ist
nichts an dem Buche, nicht einmal die Versicherung des Verfassers, dass er Lothringer
sei. — E. Tissot hat in der richtigen Einsicht, dass eine deutsch-französische An-
näherung erst dann möglich sein wird, wenn man die gegenseitigen Stimmungen der
massgebenden Männer kennt, wieder einmal eine Umfrage veranstaltet (4385), die das
herkömmliche Ergebnis ziemlicher Unkenntnis deutscher Verhältnisse in Frankreich
als offensichtliches Resultat ergibt. In einer Zeit, in der ein fühlbarer französischer
Einfluss auf unsere Literatur kaum vorhanden ist, versichert Ernest-Charles, dass
Frankreich das gesamte literarische Leben Deutschlands beherrsche, und eine Er-
kenntnis der wirklichen augenblicklichen Lage tritt bei keinem der Befragten hervor.
Übrigens haben sie wohl darin recht, dass ein systematischer Ausbau der
literarischen Beziehungen keinen Wert habe, da sich diese Dinge von selbst ent-
wickeln, und ebenso recht, wenn sie einen Einfluss auf wirtschaftliche und politische
Fragen von einer literarischen Annäherung nicht erwarten. — Seit dem Mittelalter
hat es nur eine Epoche wirklich internationaler Literatur gegeben, die der Romantik.
Fäden spannen sich von Land zu Land, und Goethe konnte das Idealbild einer Welt-
literatur schauen, das so bald nach seinem Tode wieder zerrinnen sollte, in einem
Masse, dass gegenwärtig die einzelnen Völker in fast völligem gegenseitigen Abschluss
schaffen. Einer der frühesten und fähigsten Vermittler deutschen Geistes für Frankreich,
Benjamin Constant, hat in J. Ettlinger (4385a) einen unterhaltenden Biographen
gefunden, der diesen wahrhaft romantischen Lebenslauf in bunten Bildern vor uns
abrollt. Eine derartige Biographie muss mit menschlichem Wohlwollen und vielem
Mitempfinden geschrieben sein, sonst wird die romantische Willensschwäche dieser
Stimmungsmenschen, bei denen das romantische Streben zur Verwischung der seelischen
Geschlechtsunterschiede sehr weit fortgeschritten war, leicht ungeduldigen Zorn
erregen; hinter dieser glücklich gelösten Aufgabe ist die eigentlich literarhistorische
Darstellung des Inhalts, Umfangs und Erfolges seiner Mittlertätigkeit völlig zurück-
getreten, und für weitere Darstellung bleibt Raum.- Ein Vorwurf soll damit dem
Verfasser, der nur die Wallenstein-Bearbeitung und den ,, Adolphe" charakterisiert
(nicht ableitet), nicht gemacht werden, da schon der Zusatz zum Titel „Der Roman
eines Lebens" das eigentliche Ziel des Buches kennzeichnet. In WIDM. hat
J. Ettlinger selbst den Inhalt kurz umrissen, im Türmer paraphrasiert A. Geiger
geschickt das Werk. — Florian hat das Glück gehabt, in einer Epoche des Tief-
standes der französischen Literatur zu leben und so nach dem Erbrecht des Einäugigen
durch seine Harmlosigkeiten Weltruf erlangt. P. Schwenke stellt sich (4386)
die Aufgabe, die internationalen Beziehungen seiner Kunst in Rücksicht auf Deutsch-
land zu untersuchen, indem er zunächst den Dichter als Nachahmer Gessners
charakterisiert. Douceur und simphcite fand er in diesem Schriftsteller, Vorzüge
also, die seit und durch Rousseau Mode geworden waren; und von dieser menschlichen
und schriftstellerischen Bewunderung zeugen seine Schriften, wie in einer ganzen
Reihe sorgfältig registrierter älterer Arbeiten bereits nachgewiesen ist. Seh. stützt
diesen allgemeinen Nachweis durch Sammlung von Parallelen, deren Einzelheiten
wohl bestreitbar, deren Gesamtheit aber überzeugend ist, und zeigt, dass die Ent-
lehnungen wesentlich technischer Natur sind: Natur und Menschen (resp. Schäfer-)
ideale, während die Einflüsse stofflicher Natur sich auf vereinzelte Motive und Nach-
K. Jahn, Allgemeines des 18./19. Jahrhunderts: Literaturgeschichte. 715
dichtungen erstrecken, abgesehen von den Fabehi, für die auf Günthers Plauener
Programm von 1900 verwiesen wird. Den zweiten Teil der Arbeit nimmt die Be-
traclitung des Einflusses ein, den der Dramatiker Florian auf das deutsche Theater
gehabt hat. Er war der Erfinder des sentimentalen Harlekin, der in seinen Deux
Billets (1779) in freilich energisch eingedeutschter Form seinen Siegeszug über die
deutschen Bühnen gehalten hat, und im Bürgergeneral auch Goethe zu inspirieren
vermochte. Die bezüglichen Tatsachen waren ja bekannt; glücklich ist aber, wie der
Verfasser den weiteren Stücken Florians, die der Erfolg des ersten nach Deutschland
zog, nachgeht, und besonders dankenswert die tabellarisch angelegte Bühnengeschichte
dieser Übersetzungen; ein wertvoller Beitrag zum Repertoire der deutschen Theater.
Eine sorgfältige Bibliographie sonstiger Übersetzungen und Bearbeitungen nach
Florian eröffnet zum Schluss die Perspektive auf ein weiteres Thema. — Über A. de
Mussets Beziehungen zur deutschen Literatur handelt W. H a a p e (4387) mit deutscher
Gründlichkeit. Nach kurzer Erledigung der Zusammenhänge des Dichters mit
englischer und französischer Literatur folgt die Betrachtung der Abhängigkeit von
Goethe, Schiller, Jean Paul, Hoffmann und Heine, die relativ leicht zu übersehen ist,
da der Dichter das Deutsche nie begriffen hat und auf Übersetzungen und Essays
angewiesen blieb. Die grossen Gesichtspunkte treten in der Arbeit stets in den
Hintergrund, und nur in der Anhäufung von (nicht immer überzeugenden) Parallelen
wird die weitreichende Abhängigkeit des geistreichen Franzosen festgestellt. Auch
Mussets deutsche Reise (an den Spieltisch von Baden) mit ihren literarischen
Konsequenzen ist berücksichtigt, ebenso wie seine durch keinerlei Sachkenntnis
getrübten, darum nicht weniger bestimmten Urteile über Land und Leute in Deutsch-
land, die er, trotz der bekannten Rheinlied-Episode, im ganzen sympathisch (wie seine
Zeitgenossen überhaupt) beurteilt. — Dass Gerard de Nervals hundertster Geburtstag
in Deutschland fast vollkommen unbemerkt vorübergegangen sei, beklagt das LE.
(4389) bei einem Hinweis auf den einzigen, kurzen Erinnerungsartikel M. Werners.
— um so ergiebiger ist der Ertrag des Jahres für seinen Gesinnung'sverwandten
Charles de Villers gewesen, der endlich in einer aus der Schule Bouviers hervor-
gegangenen Genfer These L. W i 1 1 m e r s (4388) eine seiner würdige Biographie
gefunden hat. (Die Bibliographie verwechselt in der Titelangabe die beiden Deutsch-
freunde miteinander.) Die Arbeit liefert über den engeren Zweck hinaus zugleich
eine sehr wertvolle Vorarbeit für eine wirkliche Biographie der Frau von Stael, wie
sie die Franzosen, hauptsächlich wegen ihrer Bevorzugung der anah'tischen Literatur-
betrachtung vor der genetischen, noch keineswegs besitzen. Aus dem Werk der
grossen Schriftstellerin ist nun wenigstens der Anteil eines ihrer Vorgänger abgegrenzt;
ich glaube, dass unser scharfsinniger Kritiker die Selbständigkeit der klugen
Französin doch noch überschätzt hat, wie sich herausstellen wird, wenn erst jeder
ihrer gewandt in den Dienst der Sache gestellten Berater seinen Anteil zurückerhalten
hat. Ihre geschickte Hand wird darum stets bewundernswert bleiben. Von unserem
Autor hat sie vielleicht das für den Franzosen Schwierig-ste gelernt, nämlich das
Abstreifen aller anerzogenen Ideen und Vorurteile, und die Betrachtung der deutschen
Literatur aus ihrem und nicht aus französischem Gesichtswinkel. Nach zwei weiteren
Richtungen hin gibt das Buch sehr gute Übersichten: zunächst über Kenntnis und
Beurteilung Kants in Frankreich vor Vülers' Eingreifen, sodann über die öffentliche
Meinung des Landes gegenüber der deutschen Literatur bis auf Frau von Stael.
W., der auch ein guter Erzähler ist, lehrt in den übrigen Kapiteln seines Buches
den Lebenslauf des interessanten Mannes kennen, der aus dem Glanz eines eleg-anten,
literarisch und gesellschaftlich hervorragenden Offiziersdaseins bald in die bedrückende
Atmosphäre des Emigrantentums hinüberführt. Im Gegensatz zur Mehrzahl seiner
Landsleute zieht er aber aus seinem Unglück Nutzen, indem er das Volk, das ihn
beherbergt, auch kenneu zu lernen sich bemüht, angeregt vielleicht schon durch
Sprachstudien in seinen alten Lothringer Garnisonen. Auf dem wunderlichen Umweg
über den Magnetismus hatte er sich auch schon im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen
die Basis einer quasi-idealistischen Weltanschauung geschaffen, auf der der echte
Idealismus später Fuss fassen konnte. Trotzdem ist es nach ihrer Versicherung
Fräulein Dorothea Schlözer nicht ganz leicht geworden, die französischen Vorurteile
ihres Schülers zu überwinden, bis er schliesslich jener begeisterte Apostel der
Gedankenwelt des deutschen Idealismus wurde, als der er zuerst in den Lettres
Westphaliennes auftritt, einem interessanten Nachfolger von Voltaires Versuch, den
Franzosen englisches Denken und Fühlen zu vermitteln. Freilich war sein Kampf
im wesentlichen vergeblich, mit so vielem guten Willen und so unbeirrbarer Über-
zeugungstreue er auch geführt worden ist. W. sieht dafür zwei Gründe; zunächst
einen persönlichen: Villers schmeichelt seinen Landsleuten nicht, sondern verletzt
im Gegenteil geflissentlich ihr Gefühl von Superiorität, sodann einen sachlichen: die
Zeit war noch nicht erfüllt, und die Weltbegebenheiten liessen keinen Raum für neue
Jahresberichte für neuere deutsche Literaturgeschichte. XIl/XX. to
716 K. Jahn, Allo-emeines des 18./19. Jahrhunderts: Literaturg-eschichte.
Gedanken. Das, was heute noch an seinen Werken auffällt, ist die sehr klare
Erkenntnis der verschiedenen Bedingungen, unter denen die deutsche und französische
Kunst entstanden ist und lebt, sodann der Blick für die charakteristischen Unter-
schiede, die mit glücklicher Hand gerade an der Lyrik nachgewiesen werden, wo
damals auch dem Seh werf äUigsten die Grundverschiedenheit der Völker aufgehen
musste. Was der Arbeit neben den neuen der Ausbeutung des reichen archivalischen
Materials zu verdankenden Ergebnissen ihren besonderen Wert verleiht, ist das
Herausarbeiten des prächtigen Charakters dieses Mannes, der aufrecht blieb zu einer
Zeit, wo auch die Besten seiner Landsleute sich bücken mussten, — Im engen Anschluss
an Wittmer sucht N. Sevenig (4391) Charles de Villers nicht nur als Vorläufer,
sondern auch als den eigentlichen Veranlasser von Frau von Staels Buch zu erweisen,
ja, er meint in der Persönlichkeit des Franzosen das ideale Vorbild der Charakteristik
zu erblicken, die die geistreiche Verfasserin vom deutschen Typus gab. Der Miss-
erfolg des einen und der Erfolg des anderen sei in der verschiedenen Haltung zu
finden, die beide ihrem Vaterlande und ihrem Volke gegenüber einnahmen. — In
einem Artikel der Literarischen Beilage der Kölnischen Volkszeitung (50. Jahrgang
1909, No. 46 V. 18. November) fasst K a s s den Inhalt des Programms kurz zusammen. —
Italien und Spanien. Laut LE. ist G. C a p r 1 n s Aufsatz (4392) eine
bewegliche Klage über das schnelle Verrauschen des literarischen Interesses an
Deutschland in Italien. Der Verfasser meint, dass ein Land, das allem Nationalismus
so absolut fern stehe wie Italien, darin von dem blind chauvinistischen Deutschland
beschämt werde, das jederzeit die italienischen Schriftsteller gastlich aufnehme.
Hoffentlich sind seine literarischen Einsichten bessere als seine politischen: ich habe
wenigstens den Eindruck, dass die am internationalsten gesonnenen Italiener ungefähr
auf dem nationalen Standpunkt stehen, wie unsere extremsten Alldeutschen. — Während
dieser Kritiker das Interesse für deutsche Literatur geradezu im Rückgange sieht,
meint A. Pellizari (4395) weniger pessimistisch in der Begründung der RLT. und
dem Versuch G. Lescas, Karl Storcks Deutsche Literaturgeschichte zu übersetzen,
Symptome der Besserung erblicken zu dürfen. — In einer prächtigen Skizze entwirft
P. H a z a r d das erste Eindringen der nordischen Literaturen in das Bereich des
Italienischen (4394). Nachdem er gezeigt, wie, nicht ohne Zutun der britischen
Reisenden, im Laufe des achtzehnten Jahrhunderts die englische Literatur, unter
Vorantritt Popes, sodann die deutsche mit Klopstock, Gessner, Haller ihren Einzug
gehalten hat, entwirft er das Bild des klassizistischen Italien jener Zeit. Von älterer
Zeit her herrscht die unbegrenzte Verehrung des Altertums, die die italienische
Poesie schliesslich zu einer rein imitatorischen herabgedrückt hat; die neuerdings
Einfluss gewinnende französische hat das romanische Element noch in zwei Epochen
gestärkt, zunächst durch den Import des Geistes der Regel, sodann durch den
„philosophischen" Zug, der die Logik über alles schätzen lehrt, freilich im acht-
zehnten Jahrhundert seinerseits schon leicht von englischen Einflüssen berührt war.
Als man mit den ersten deutschen Werken vor dem Publikum experimentierte, da hat
man weniger den lateinischen Geist durch den fremden umgebildet, als den fremden
ins Italienische umstilisiert, wie sehr hübsch an der von Giovanni Fantoni gelieferten
Bühnenbearbeitung von Brands Monodrama „Ariadne" gezeigt wird. Gekürzt, der
Sentimentalität entkleidet und logisch umkonstruiert, von dem allzu Individuellen,
allzu Sinnlichen, Wiederholungsreichen des Stils befreit, ist es ein Werk des regulären
Klassizismus geworden, das der italienische Horaz seinen Landsleuten vorführt. —
Als Norditalien' der österreichischen Herrschaft unterstand, war die Kenntnis des
Deutschen verbreiteter, als man gemeinhin annimmt. So ist für Aleardi der Beweis
von Entlehnungen aus der deutschen Poesie bereits früher geführt worden: Uhland,
Lenau, Freiligrath, Bürger und Alexander von Humboldt haben Motive zu seiner
Poesie beigesteuert. Nach einer Aufzählung dieser Nachweise druckt G. Bolognini
(4396) einen Brief des Dichters vom 4. Juni 1855 ab, in dem er Hölty und Karl Beck
zitiert, ein Beweis einer ungewöhnlichen Belesenheit. — Über einige Übersetzungen
V. Imbrianis (statt revisioni der Bibliographie muss es versioni heissen) aus dem
Deutschen handelt mit Anführung der Texte E. M e 1 e (4397). Imbriani gehört zu
jenen Anhängern des „lateinischen Geistes", die die germanische Kunst mit den
schärfsten Mitteln bekämpfen (wir besitzen deren glücklicherweise umgekehrt nicht!);
es überrascht daher, ihn auf den Pfaden Heines und gar Karl Meyers zu finden,
und wir beruhigen uns erst, wenn wir sehen, dass weder sie beide, noch Immanuel
Kants „Ehrendenksprüche auf verstorbene Kollegen", die er wunderlicherweise über-
setzt hat, allzu zart behandelt worden sind. — Über G. Mazzini und die deutsche
Literatur unterrichtet ein beredter Aufsatz F. Momiglianos (4398), der den
Anhänger des deutschen Idealismus, den Verehrer Herders, des Carlos-Dichters und
Goethes in seiner inneren Verwandtschaft mit den Dichtern schildert; übrigens
durchblicken lässt, dass Mazzini die Dichter doch mehr nach ihrem Wert für Lebens-
K. Jahn, Allgemeines des IS./IU. Jahrhunderts: Literaturgeschichte. 717
und Kampfesfreude bewertet habe, als nach rein künstlerischen Gesichtspunkten;
daher musste ihm im späteren Leben Goethe hinter Dante zurücktreten. — J. F asten-
rat h erzählt (4399) von einem kubanischen Revolutionspoeten F. Seilen, der sich
als Übersetzer Heinescher und neuerer deutscher Lyrik einen Namen gemacht hat. —
Russland. In einem heftigen Artikel polemisiert P. B a r c h a n (4400)
uegen die meisten gegenwärtig erscheinenden deutschen Übersetzer russischer Schrift-
stetler, die entweder als schlecht oder als überflüssig charakterisiert werden.
Russischen Geist hätte man aus den kaum gelesenen Erinnerungen A. Herzens
oder aus der stecken gebliebenen Tschechow-Übersetzung kennen lernen können, wenn
man gewollt hätte. Nur die Versuche Ssologub wiederzugeben, findet Gnade vor
seinen Augen, während er warnt, mit den gegenwärtigen Übersetzerkräften sich an
russische Poesie zu wagen. — Über einen um die russische Literatur verdienten
Übersetzer, P. Weinberg (1830— 1907), berichtet A. Luther (4401). Neben Arbeiten
aus dem Englischen und Französischen hat der Verstorbene Bedeutendes geleistet
für die Verbreitung der deutschen Klassiker; seine letzte derartige Arbeit war eine
Prosaübertragung beider Teile des Faust. —
Skandinavien. Über „Deutsches Leben in Dänemark" im Verlaufe
der Jahrhunderte verbreitet sich R. Kays er (4402) in einem anregenden Aufsatz
der PrJbb. Sehr spät entsteht ein eigenes geistiges Leben in Dänemark, noch später
folgt der Hof in Sprache und Wahl seiner Umgebung dem aufkommenden dänischen
Nationalgefühl. Natürlich stehen die Dichter und Geistlichen der zweiten Hälfte des
18. Jahrhunderts im Mittelpunkt der Betrachtung, Elias Schlegel, Klopstock und
Gerstenberg, Gramer und Balthaser Munter, der Bekehrer Struensees. Und ebenso
sehen wir Klopstocks Deutschtum und Gerstenbergs Bardenpoesie in eigentlichem
r^inne erst hier, in fremdem Lande entspringen. Flüchtiger ziehen Basedow, Claudius,
Schönborn an unserm Auge vorüber, und alles gruppiert sich um die vornehme Gestalt
des Grafen Bernstorff, des vorurteilslosen Trägers dieser eigenartigen Kultur. Mit
Berustorl^'s Fall, nach 1770, löste sich der Kreis auf, und ein Gesetz von 1776
verhalf dem eigentlichen Nationalismus zum Siege, indem es Fremde von Ämtern
ausschloss. —
Ausländische Literatur in Deutschland. 0. F. Walzel ent-
wickelt (4404) im Anschluss an die neuere Literatur über Shaftesbury den Einfluss
des Engländers auf das deutsche Geistesleben des achtzehnten Jahrhunderts. Den
Kern bildet eine kurze Darstellung seiner Weltanschauung. Vorangestellt ist eine
Übersicht über seine frühere Bewertung, nachgeschickt eine Diskussion mit den
Autoren über Umfang und Tragweite dieser Einflüsse bei den einzelnen Schrift-
stellern von Haller bis zu den Romantikern: also mehr eine Übersicht über den
Stand der Forschung, als eine Entwicklung des Problems. Eine irgendwie ab-
schliessende Darstellung ist freilich längst noch nicht möglich; denn zunächst müsste
für eine Menge grosser Namen der Vergangenheit die gleiche Aufgabe geleistet sein
(ich erinnere nur an den so unendlich wichtigen und so spärlich beobachteten
Einfluss Montaignes auf das gesamte achtzehnte Jahrhundert], ehe sich die Einfluss-
sphären für die Epochen und die Individuen zuverlässig werden bestimmen lassen. Zu
einem wird man sich ausserdem entschliessen müssen, nämlich das Problem Goethe
und Shaftesbury neu aufzurollen: es ist doch wohl unzulässig, das „Fragment über
die Natur" für die Entwicklung der Goetheschen Meinungen heranzuziehen. Das
Fragment ist für Tobler dokumentarisch so gesichert, dass man es nicht ohne weiteres
für Goethe in Anspruch nehmen darf, und Tobler stand dem Herderschen Gedanken-
kreise sicher näher, als dem Goetheschen. Selbst wenn Goethe es bearbeitet haben
sollte, so sind diese Änderungen wohl nur oberflächlicher Natur gewesen. Der Beweis
ist keineswegs unmöglich: es steht chronologisch zwischen zwei echt Goetheschen
Hymnen, der auf den Dichter von Wilhelm Meister <II, 2) und der auf den Granit; zu
keiner von beiden führt stilistisch eine Brücke. Auch das Geheimnis, mit dem Goethe
den Namen des Verfassers umgab, ist keineswegs verwunderlich: einem Theologen
hätte die Abfassung dieser pantheistischen Dichtung sehr übel bekommen können! —
Unser Thema, nämlich die DarsteUung der kosmopolitischen Beziehungen der Literatur
ist nur verhältnismässig flüchtig gestreift in den Arbeiten L. Kellners (4405)
zum englischen und W. K ü c h 1 e r s (4406) zum französischen Schrifttum des neun-
zehnten Jahrhunderts. — Auch aus dem hauptsächlich der französischen Literatur
gewidmeten Hefte des LE. (4407) ist für unsere Zwecke nichts zu gewinnen, da
die beiden Goethe-Referate über L. Morels Aufsätze besser an anderer Stelle zu
besprechen sind (9035 und 9043). — Eine kurze Übersicht über die Entwicklung
der skandinavischen Dichtung, wie sie J. H. E. Schuck gibt (4410), war dagegen
ohne Betrachtung der parallelen deutschen Strömungen undenkbar, wenn es auch
nicht eigentlich eine Arbeit zur vergleichenden Literaturgeschichte ist. — Sven Lange
ergeht sich in lyrischen Skizzen über sein dänisches Vaterland (4411), das ihm
58*
718 K. Jahn, Allg-emeines des 18./19. Jahrhunderts: Literaturgeschichte.
gegenwärtig- und für längere Zeit der englischen Poesie und Kultur tributpflichtig
scheint, und über Holger Drachmann, der ihm der eigentliche Vertreter der dänischen
Poesie der Gegenwart ist. — Das LE. rühmt (4414) einen (magyarischen) Essay über
ungarische Elemente in der deutschen Poesie von Q. Heinrich, den leider nur
wenige Deutsche werden würdigen können. —
Literaturgeschichte in Werken verwandter Wissen-
schaften. Weltgeschichte. W. H. Dawson (4415) beschäftigt sich in
seinem Werk über die „Entwicklung des Deutschland der Gegenwart" fast aus-
schliesslich mit Fragen des staatlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens.
Flöchstens die Einleitung bringt allgemeine Worte über die Entwicklung deutscher
Kultur. Sie will ihm nicht ganz gefallen, die Verwandlung des Landes der Dichter
und Denker in ein Land der Weltinteressen, was ja vom Standpunkt des englischen
Kaufmanns besonders begreiflich ist; aber wenn er mit Alissbilligung den Kultus
der Gewalt im gegenwärtigen Deutschland notiert, so ist wirklich eine abnormale
Überhebung dabei seitens des Angehörigen eines Volkes, das die Geschichte des
neunzehnten Jahrhunderts hinter sich hat. — Dass 0. Jäger, als er im achtzigsten
Lebensjahre noch einmal die reiche Lebensarbeit in einer zweibändigen Übersicht
der deutschen Geschichte zu kondensieren versuchte (4416), nur wenig Raum für
literarische und kulturelle Fragen bleiben würde, war bei der Enge des zur Ver-
fügung stehenden Raumes, wie bei seiner Auffassung von dem Wesen der Geschichte
selbstverständlich. — K. Lamp rechts völlig entgegenstehende Auffassung, die
den kulturellen Vorgängen unvergleichlich mehr Raum lässt, als den politischen,
kann hier nur genannt werden (4417), ebenso wie an dieser Stelle nur mit Befriedigung
vermerkt werden kann, dass der j. Pflugk-Harttungsche Versuch einer
neuen Weltgeschichte den geistigen Entwicklungen einen angemessenen Platz ein-
räumt (4418). —
Kulturgeschichte. Die Leser unserer Tage möchten auch in der
Geschichte lieber von der jüngstverflossenen Zeit, als von der Vergangenheit unter-
halten werden. 0. Henne am Rhyn (4419) kommt diesem Wunsche in einem
achten Bande seiner Allgemeinen Kulturgeschichte mit einer Darstellung des
Übergangs vom neunzehnten zum zwanzigsten Jahrhundert entgegen. Eine derartige
Übersicht, die von der Geschwindigkeit des Sirius bis zur Ansichtspostkarte reicht,
kann natürlich nur ganz obenhin gegeben werden, aber auch unter dieser Voraussicht
verblüfft die Darstellung noch oft durch ihre Oberflächlichkeit. Als Standpunkt ist
ein o-emässigter Liberalismus, von gleicher Abneigung gegen Klerikalismus wie
gegen Sozialismus erfüllt, genommen, als Weltanschauung der Monismus empfohlen,
bei d^m man an nichts mehr zu glauben verpflichtet sei, nicht einmal an Haeckels
Welträtsel; Hauptquelle ist die Beilage der Allgemeinen Zeitung, wie das Vorwort
offenherzig verrät. Für die politische Weisheit ein Zitat (S. 48) über die Zustände
in den deutschen Kolonien: „Ob die Schutztruppen von vornherein notwendig, oder
nicht vielmehr Anreizungen zu Unruhen und Aufständen seien, darüber erlauben wir
uns keine Ansicht zu äussern." Und auch eins für die Literarhistorie (S. 201): „Hugo
von Hofmannsthal aus Wien (geb. 1874) ist weniger durch seine dekadenten Dramen,
als durch seine Nachdichtung der Elektra des Sophokles bekannt geworden. Die
übrigen Dichter gleichen Schlages vermögen wir nicht zu bewältigen." — Die
Besprechung der Werke von A. v. G 1 e i c h e n - R u s s w u r m (4420) und
Gh. Seignebos (4422) sei auf das nächste Jahr vertagt, dagegen sogleich auf
die reizend ausgestatteten Modeschilderungen, die 0. Fisch el (4421 und 4421a)
herausgab, hingewiesen. Mit den lebhaft geschriebenen Texten von M. v. Boehn
kann ich mich dagegen weniger befreunden, da sie mit einer recht unhistorischen
Lebhaftigkeit, ja Einseitigkeit, gegen und für Zeiten und Menschen Partei nehmen,
und wenig Sinn für das Beste und Innerlichste der Epochen verraten. —
Einzelne Epochen: 18. Jahrhundert. PL Droysen (4423)
erhebt in einem Programm schwerwiegende Einwände gegen die allgemein an-
genommene Behauptung des Staatsministers Gr. v. Hertzberg, dass die Schrift Friedrichs
des Grossen über die deutsche Literatur aus Gesprächen mit ihm erwachsen sei.
Er bespricht die Entstehung von dessen: „Histoire de la dissertation", in der die
Behauptung verfochten wird, und möchte wahrscheinlich machen, dass der Minister
sich eine Bedeutung gegenüber Friedrich dem Grossen in den Augen des Publikums
geben wollte, die ihm in Wahrheit nicht zugekommen sei. Er habe schwerlich etwas
mit der Entstehung der Schrift zu tun, deren Druck er zu besorgen hatte. Sie sei
vielleicht schon dreissig Jahre älter, einst an den Baron Bielefeld gerichtet gewesen,
und Ende 1780 aus unbekanntem Anlass umgearbeitet oder niedergeschrieben. Ich
finde D.s Nachweise nur darin überzeugend, dass Hertzberg seinen x\nteil wohl
überschätzt hat, dass er aber aus früheren Unterredungen wohl den Eindruck haben
konnte, Friedrich des Grossen Polemik richte sich gegen seine Einwände, die im
K. Jahn, Allgemeines des 18.. 19. Jahrhunderts: Literaturgeschichte. 719
wesentlichen denen früherer Unterredner gleich gewesen sein werden. Eine hewusste
Irreführung der öffentlichen Meinung lässt sich aus den vorgelegten Dokumenten
für diesen Fall nicht folgern. Der kritische Abdruck der Histoire in ihren ver-
schiedenen Entwicklungsstufen ist dankenswert. — Ch. Muffs Vortrag über
Friedrich des Grossen Stellung zur deutschen Literatur (4424) ist bereits JBL. 1906/7
zu N. 3353 besprochen worden. — M. N. R o s a n o w s Lenz-Biographie (4427) sei
auch an dieser Stelle erwähnt, da sie einleitend die Grundlagen der Sturm- und
Drang'-Literatur zu skizzieren versucht, indem er als ihre Tendenzen Individualismus,
Sentimentalität und Naturalismus (im weitesten Sinne verstanden) feststellt, und den
Triebkräften dieser neuen Richtungen in der Vergangenheit und im Ausland nach-
forscht. Das Thema ist nicht erschöpft, aber im Grundriss bezeichnet. — W. Montag
schildert in einer durch Sorgfalt der Materialsammlung ausgezeichneten Arbeit (4428)
Leben und Werke des durch Friedrich den Grossen berühmt gewordenen öster-
reichischen Feldmarschalls und Poeten Kornelius v, Ayrenhoff. Das Heft gibt neben
verständigen Analysen der Stücke und der theoretischen Schriften (vor allem seines
Briefes über Friedrichs Schrift) schätzenswerte Beiträge zur Stoffgeschichte und
zahlreiche bibliographische Korrekturen, die Goedekes dürftige Paragraphen (auch
im umgearbeiteten Neudruck: 215, I, 16) völlig umgestalten. Kulturgeschichtlich inter-
essant sind nicht nur die mehr als altmodischen Ansichten des Dichters über seine
Zeitgenossen, sondern auch die Schriften zum Wiener Ballettstreit, in denen Ayrenhoff
nicht weniger rüstig die verlorene Sache vertrat. Die Parteinahme des Verfassers
für den wirklich vornehmen Menschen Ayrenhoff ist sympathisch, den Dichter stellt
er — das Recht des Eintretens für den Helden seiner Darstellung zugegeben —
denn doch zu hoch, und dem Theoretiker gelegentlich selbst gegen Lessing
recht zu geben, heisst ihn grenzenlos überschätzen. — Über ein wichtiges, nur zum
Teil in unseren Abschnitt fallendes Problem handelt 0. P. Trielaffs (4431) Disser-
tation: „Die Entstehung der Rezensionen in den Frankfurter Gelehrten Anzeigen",
insofern er nämlich für 46 meist die englische Literatur betreffende Rezensionen
wörtliche Übersetzung oder freiere Paraphrase aus Gentlemans Magazine und
Monthly Review nachweist und diese Arbeit mit einiger Wahrscheinlichkeit Merck
zuschreibt. Für den einen Teil des Französischen hält er ähnliche Herkunft aus
französischer Quelle für wahrscheinlich. In eine Diskussion über den ersten Teil der
Arbeit, der für Goethe relativ viel Rezensionen in Anspruch nimmt und sogenannte
Protokoll-Rezensionen (nach dem Bericht in Dichtung und Wahrheit) nachweisen
möchte, mit T. zu treten, ist hier nicht der Ort. Doch sei im Vorbeigehen darauf
hingewiesen, dass, seit wir von Mercks 1 ',2 jährigem Dresdener Aufenthalt wissen,
kein Grund mehr vorliegt, an einem, wenn auch flüchtigen. Besuch in Gellerts
Vorlesungen zu zweifeln. — Die Entwicklung der „Literatur seit den Zeiten unserer
Dichterfürsten" will H. A 1 b r e c h t durchaus nicht gefallen (4436). Er sehnt sich
nach einer Kunst, die unser wahres Leben veredelt widerspiegele, und glaubt an ihr
Kommen. Das ganze Problem ist hier erstaunlich vereinfacht. —
19. Jahrhundert* Zeitalter der Befreiungskriege. Eiue
Übersicht, inwi^eweit die F. K i rch e i s en sehe Bibliographie des napoleonischen
Zeitalters (4437) auch für den Literarhistoriker von Wert sein wird, kann erst
gelegentlich des zweiten Bandes gegeben werden. — K. M. B r i s c h a r s Aufsatz
(4438) über den Einfluss der napoleonischen Zeit auf die deutsche Literatur ist von
grösster Oberflächlichkeit. — Das Programm des Dramburger Gymnasiums „über den
Einfluss der klassischen Bildung auf die Entwicklung unseres Nationalgefühls bis
zum Jahre 1813", verfasst von Professor P. Hönicke (4439), überragt das gewöhnlich
bei solchen Gelegenheiten Geleistete ganz erheblich. Zunächst geht der Verfasser
den psychologischen Grundlagen der Vaterlandsliebe nach, um "sodann den histo-
rischen Beweis anzutreten, dass das angestammte Gefühl des deutschen Volkes wohl
ein Treuverhältnis zum Heri-scher, nicht aber ein solches zum eigenen Volke kenne.
Für das Mittelalter bedarf diese Anschauung doch wohl noch einer Revision, für den
Beginn der Neuzeit wird dagegen aus selbständiger Kenntnis des Volkslieds der
Beweis erfolgTeich geführt, dass das Vaterlandsgefühl sich aus humanistisch
gebildeten Gruppen (an der Spitze natürlich die Ulrichs von Hütten) langsam im
Volke verbreitet habe, so dass man erst seit den Revolutionskriegen von einer Art
patriotischen Volkslieds sprechen könne. Die Kultureinflüsse der letzten Zeit, vor
allem die der Romantik, treten in dieser Darstellung wohl zu sehr zurück. — Die
deutsche Literatur, vorzüglich Schlesiens, von 1806—13 überblickt M. Koch in einem
lehrreichen Vortrag (4440), in dem hypothetisch Eichendorffs Kampfschilderungen in
seinem Zeitroman auf Kämpfe in den Glatzer Gebirgen (im Gegensatz zur bisherigen
Auffassung, die Tiroler Verhältnisse darin widergespiegelt sieht) zurückgeführt werden,
und eine kurze Übersicht über die Dichtung der romantischen Vaterlandsfreunde
gegeben ist. Die Betrachtung der schlesischen Lokalpoesie dieser Neupreussen zeigt
720 K. Jahn, Allg-emeines des 19. 19. Jahrhunderts: Tjiteraturgeschichte.
braves Wollen ohne allzu ersichtliche Erfolge. — Auf die Auswahl zur Literatur aus
H. V. Treitschkes Deutscher Geschichte (4441, 4450 u. 4452) sei an dieser Stelle ein
für allemal hingewiesen. — Die Schriften, die die Erinnerung an Deutschlands Erhebung
wachzurufen bestimmt sind, beginnen die der Niederlage gewidmeten abzulösen. Von
den zwei grossen Bänden von I. Hirn (4443) und H. Schwick (4444) liegt mir
nur ersterer, der „Erhebung Tirols 1809" gewidmet, vor. In Anbetracht des Stoffes,
der ja für die deutsche Literaturgeschichte von grösster Bedeutung ist, ein auch für
unsere Ziele wertvolles Buch, wenn auch für die Poesie in engerem Sinne nichts
gewonnen wird. Die vom patriotischen Gefühl durchwärmte Darstellung bringt in Ver-
arbeitung archivalischen Materials wesentlich Neues, namentlich für die Geschichte
der bayrischen Verwaltung und für die Organisation des Aufstandes, eine Karte von
Innsbruck vergeg'enwärtigt den Schauplatz der Ereignisse. — Nach den mir vor-
liegenden Heften ist die Geschichte der deutschen Befreiungskriege von H. Müller-
Bohn (4445) in gut volkstümlichem Sinne gehalten und ihrem Zwecke durchaus
angemessen illustriert mit farbigen Bildern, die sich durchaus in einfachem Rahmen
auch als Wandschmuck für Schule, Haus und Amtszimmer verwenden lassen. —
Volkstümlichkeit verbindet mit recht guter historischer Kenntnis die Geschichte der
Befreiungskriege von Th. Reht wisch (4446), deren billiger Preis gleichzeitig eine
grössere Verbreitungsmöglichkeit gibt. — Demselben Verfasser verdanken wir eine
warmherzige Biographie der Königin Luise (4448), die sich bereits auf P. Bailleus
(4447) grundlegendes Buch stützen kann. — Nach dem handschriftlich vorhandenen
Katalog der Bibliothek der Königin Luise referiert M. Herrmann in einem Vor-
trag über die Beziehungen der Königin zur deutschen Literatur (4449). Es stellt
sich dabei heraus, dass die literarischen Interessen der hohen Frau weiterreichend
gewesen sind, als man gemeinhin annimmt, wenn ihr Geschmack auch eine etwas
altertümliche Richtung nahm und Klopstock mit mehreren Ausgaben offenbar zu den
geschätztesten Autoren gehörte, während die Romantik auffallend zurücktritt.
Literatur der Gegen w^art. Zusammenfassende Dar-
stellungen und Essay Sammlungen. Einen Überblick über die moderne
deutsche Kultur zu geben, versucht, wie so viele andere, F. Berolzheimer (4456),
und zwar, im Gegensatz zu so vielen andern, von bestimmtem philosophischen Ge-
sichtspunkt aus, als Neuhegelianer. Freilich ist dieser Standpunkt nur für juristische,
soziale und allenfalls naturwissenschaftliche Fragen festgehalten, während die übrig-en
Skizzen tatsächliches Material an Namen und Ereignissen nicht ohne Irrtümer
skizzenhaft häufen, so dass, im ganzen genommen, das Buch eines Ausländers,
H. Lichtenbergers (4459, vgl. JBL. 1906/07 N. 3395) ein sehr viel reicheres
und tieferes Bild unseres Vaterlands gibt als das des Deutschen. — Die Übersichten
über die literarische Entwicklung- Deutschlands in der jüngsten Vergangenheit
vermehrt 0. Gramzow um eine Studie (4458), in der er eine wissenschaftlich vertiefte
Literaturanschauung vermitteln möchte. Der Wechsel von Materialismus und Idealismus
wird auf psychologisches, ja physiologisches Bedürfnis zurückgeführt, der Naturalis-
mus mit dem Materialismus in enge Beziehung gesetzt, die Neuromantik als selbst-
verständliche Reaktionserscheinung aufgefasst. Sie wird in ihrer gegenwärtigen
Erscheinung fast ausschliesslich als Folge des Auftretens von Nietzsche, Hamsun,
Maeterlinck dargestellt. Ausführlicher wird, nach den bekannten Quellen, das Vor-
dringen des Naturalismus bis auf G. Hauptmanns erstes Drama verfolgt. Es ist
gewiss nicht leicht, ganz ohne Ironie die etwas theatralisch inszenierte und mit
sehr unzureichenden Kräften begonnene Revolution der Literatur zu schildern, doch
scheint mir G. darin sehr weit zu gehen. Befremdliche Urteile (Tolstois Schriften „atmen
grossenteils die Langweiligkeit der russischen Steppe") und eine Neigung, Entwicklungen
zu schematisieren, lassen mir den Wert des Heftes für die Fortbüduno" des Lehrers
etwas problematisch erscheinen. — Was im vorigen Jahr der Globus- Verlag mit
unzureichenden Mitteln versuchte (JBL. 1906/7 N. 3393, vgl. 4457) nimmt Ed. Loewen-
thal mit noch geringeren auf (4460): er will auf 44 Seiten in alphabetischer Folge
zeitgenössische Dichter und Denker aufzählen, ,^die sich entweder auf belletristischem
Gebiet irgendwie hervorgetan, oder solche, die zur Erweiterung des menschlichen
Wissens Wesentliches beigetragen haben". Den längsten Artikel im ganzen Buch
beansprucht Ed. Loew^enthal, womit die Existenz des Heftes ihren zureichenden
Grund nachweist. Für unser Fach sei angemerkt, dass die Literarhistorie nur
zwei Namen aufweist, E. Engel und 0. Weddigen. — Als Ergänzung und zugleich
als Berichtigung lässt S. Lublinski seiner „Bilanz der Moderne" (JBL. 1904
N. 2186) nunmehr ein Buch: „Der Ausgang der Moderne" folgen (4461). Bekannt-
lich ist L.s Grundthese die, dass eine grosse Literatur nur auf dem Boden einer
grossen Kultur als ihr reinster Ausdruck gedeihen könne; so sucht er ganz folg'e-
richtig nach der Basis dieser Zukunftskultur. In dem vorigen Buch fand er sie in
der sozialdemokratischen Klassenbewegung; nun ist ihm diese x^nschauung über-
K. Jahn, Allgemeines des 18./19. Jahrhunderts: Literaturgeschichte. 721
wunden: auch sie ist nur Teilbewegung, die ihr Stückchen für das Ganze nahm: erst
eine grosse Synthese aller gegenwärtigen Bestrebungen wird die Zukunftskultur
begründen können, auf der sich dann eine wahrhaft monumentale Kunst aufbauen
wird. L. ist vom Sozialdemokraten und Marxisten zum Liberalen (Xaumannscher
Observanz) und zum Kantianer fortgeschritten. Natürlich ändern sich damit seine
Wertungen der Gegenwartskunst, wenn sein ausgesprochener Intellektualismus ihm
auch den Naturalismus immer noch sehr viel sympathischer erscheinen lässt, als die
Neuromantik, so verliert doch A. Holz einigermassen an Ansehen, und das Wollen
der Neuromantiker wird freundlicher anerkannt, wenn auch die Abneigung gegen
den Ästhetizismus natürlich bestehen bleibt. In der Kritik liegt die starke Seite
auch dieses Buches, vieles einzelne ist scharf, auch in seiner inneren Notwendigkeit
erkannt; der schwere Fehler ist nur, dass L. ganz genau weiss, was Drama, Lyrik
und Epos sollen. Für das Drama hat Hebbel theoretisch die rechte Formel gefunden
(wenn er ihr auch nicht nachzudichten verstand), und W. v. Scholz hat sie richtig
interpretiert. An dieser Formel gemessen, genügen alle Dramatiker nicht, von
Shakespeare bis Goethe fallen Hekatomben der alleinseligmachenden Wahrheit zum
Opfer. Wenn sie wenigstens die Entschuldigung hatten, dass sie die richtige Formel
noch nicht kennen konnten, so geht es den Modernen um so schlimmer, und L.s
Grimm entlädt sich nicht seilen gegen recht kleine Leute in recht grossen Aus-
brüchen. Wie den meisten Propheten fehlt ihm das Talent zum Fluchen keineswegs.
Zu lernen ist von ihm eigentlich nur auf der Negativseite. Wo er Männer und
Werke der kommenden Zeit empfehlen will, wird er unbegreiflich. Wer ein ganzes
Buch hindurch das ., Bilde Künstler, rede nicht" eingeschärft hat, sollte sich enthalten,
eine eigene Tragödie auf mehreren Seiten lobpreisend zu empfehlen; ich finde das
geschmacklos, wenn auch L. durch eine grobe Anmerkung der Kritik vorbeugen
möchte. Im übrigen finden die Werke von Paul Ernst und W. v. Scholz seine
Zustimmung, dazu als Philosoph ein Kantianer Ernst Markus: „Die Kugel aus
seinem Maschinengewehr durchschiesst beinah mit Eleganz gerade dort das Brett,
wo es am dicksten ist, und unter diesem Kreuzfeuer muss alles niederstürzen, wenn
es nicht gepanzert und kugelfest ist." Ich zitiere den Passus, damit der Leser mir
glaube, dass das Geschmacksmanko bei L. wirklich nicht gering ist, wie manche
der allzu begeisterten Kritiker gemeint haben. W. Rath zum Beispiel oder
Th. Achelis, der eine empfehlende Paraphrase des Buches gibt. Dag"egen erhebt
A. Sakheim aphoristischen Widerspruch. An das Buch knüpfen mehrere unerfreuliche
Polemiken. L. selbst wehrt sich in einem Artikel des Tag (N. 14) und der Xenien
(2,1) gegen einen Angriff W. Hegelers, der den Weimarer Neuklassizismus der
L. und Ernst kräftig angegTiffen hatte (Tag N. 7). Für den Verstorbenen peinlicher
noch ist die Auseinandersetzung, in der Th. Mann (LE. 12, S. 821 und 977) mit
T h. L e s s i n g (Schaubühne 1910'N. 3 und N. 10, LE. 12, S. 975) abrechnet, weil dieser
im überpfeffertesten Stil L. verhöhnt hatte; wenn dieser überaus gehässige Streit
dazu führen sollte, dass sich Schriftsteller und Journalisten darüber klar würden,
dass man Literat und Gentleman gleichzeitig sein soll, so würde er wenigstens eine
gute Folge habe. — Eine beinahe vollständige Charakteristik aller irgendwie mehr
genannten Schriftsteller des gegenwärtigen Deutschland gibt M. Muret (4462), ein
interessantes Symptom für ein gewisses Interesse an deutscher Literatur im gegen-
wärtigen Frankreich, wenn auch für uns aus durchschnittlich 10 — 15 Seiten auf den
Schriftsteller nicht viel zu lernen ist, zumal eine sachliche Gruppierung nur von
fern angestrebt ist. — Wenig gut abgeschnitten hat bei der Kritik R. Urbans,
von M. Kretzer eingeleitetes Buch: Die literarische Gegenwart 1888—1908 (4466).
Es ist wahr, es gibt bereits eine Reihe besserer und tiefer schürfender Übersichten
über das Werden der gegenwärtigen Richtungen. U. hat weder rechten historischen
Sinn, der die kausale Aufeinanderfolge der Dichtungen sichtbar macht, noch philo-
sophischen, die psychologische Bedingtheit analysierenden. Aber er gibt ein gutes
und unparteiisch-wohlwollendes Referat über das Geleistete mit zahlreichen Zitaten
aus Werken und literarischen Programmen, so dass auch der krasse Laie sich einen
Begriff von Inhalt und Umfang der modernen literarischen Richtungen verschaffen
kann, das ist nicht viel, aber etwas. — K. W. Goldschmidt tritt mit einem ganzen
Band hervor: „Zur Kritik der Moderne" (4468). Auch G. wertet die Literatur der
Gegenwart nur als Vorbereitung auf das kommende dritte Reich, aber er bevorzugt
entschieden die Symbolisten vor den ihre Bedeutung masslos überschätzenden
Naturalisten, Er trägt eine ganze Reihe mehr oder weniger beachtenswerter Meinung-en
in Nietzschescher Stilisierung vor, er betrachtet den Künstler unter dem Gesichts-
punkt des produktiven Genies, er bekämpft den historischen Relativismus der
Wissenschaft zugunsten einer subjektiv gefärbten W'ahrheit, er möchte in der Ge-
schichte wieder den Kultus der grossen Persönlichkeit gepflegt sehen, er sucht die
Grenzen der Rassenpsychologie und den Inhalt ehier (meines Wissens zuerst von
722 K. Jahn, AUg-emeines des 18./19. Jahrhunderts: Literaturgeschichte.
F. Lienhard geforderten) „Höhenkunst" zu bestimmen und setzt sich mit der Frage
nach der Tragweite der Kritik und der Reform des Theaters auseinander, alles
schöne Dinge, die sich aber sehr viel erfreulicher hören und lesen Hessen, wenn
sie nicht mit einem unbegrenzten Orig-inalitätsbewusstsein vorgetragen würden,
obgleich ich in dem ganzen Buche auch nicht einen wahrhaft originellen Gedanken
g'efunden habe, am wenigsten da, wo er der Kunst den Weg über Shakespeare
hinaus weisen möchte, und einen „Shakespeare mit einem Zuwachs antiken Stils"
und einen ,, härter gewordenen, ins Dramatisch-Tragische gewandten Goethe" ersehnt. —
K. Hoffmann sammelt ältere Aufsätze (4469) über mannigfache Themata. Die
Kulturwerte (JBL. 1905 N. 529) sind bereits früher registriert, im „Deutschen Element
in der modernen Literatur" sucht H. nachzuweisen, dass der sogenannte konsequente
(entpersönlichte) Naturalismus ein spezifisch deutscher Gedanke sei, ebenso wie seine
seltsame Konsequenz, die reine brüderliche Liebe zur Natur, die in Schlaf zuerst
neu hervortritt. Auch entwickele sich der deutsche Symbolismus, der mit dem
französischen nur den Namen gemein habe, selbständig*. Weltbewusstsein und Lebens-
rausch seien die beiden bewegenden Kräfte des Symbolismus, wie er sich in
Deutschland — widerspruchsvoll genug — entwickelt hat. Den innerlichen Wider-
spruch im Denken der gegenwärtigen Dithyrambiker des Lebens deckt der Essay
über den ,, Irrtum im Ideal der Moderne" auf. Höchste Steigerung der sich aus-
lebenden Individualität und Gefühl der grossen Einheit nebst Bedürfnis zur all-
gemeinen Beglückung sind Dinge, die sich schlechterdings aufheben. Sozialismus
und Individualismus sind polare Gegensätze, die nur Unklarheit zusammenrühren
kann. —
Einzelstudien. Eine Ergänzung zu der angeführten Arbeit K. Hoff-
manns bildet A. Bartels' Versuch, in der modernen deutschen Literatur auf histori-
schem Weg'e die nationale Eigenart nachzuweisen (4471). Er bestimmt in Überein-
stimmung mit seiner Literaturgeschichte als charakteristisch deutsche Züge:
Individualismus (und zwar in doppelter Form, als Stamm- und als Einzelindividualismus)
Männlichkeit, Sittlichkeit und metaphysisches Bedürfnis. Diese Züge machen der
Mittelmässigkeit das Emporkommen in Deutschland besonders schwer. Historisch
möchte er den Strom deutscher Eigenart, den die in den Vordergrund sich drängenden
Richtungen des Jungen Deutschland und der Münchener Klassizisten fast verdeckt
hatten, in jenen Realisten im Fluss sehen, die der Zukunft der Literatur des
neunzehnten Jahrhunderts ihr charakteristisches Aussehen geben werden. Diesen
gemässigten Naturalismus erkennt er denn auch in der jüngsten Poesie als berechtigt-
national an, während ihm der Symbolismus international und daher ungesund
scheinen will. — Über die alte Streitfrage, ob eine Umarbeitung eines einmal in
den Händen des Publikums befindlichen Werkes ratsam sei, hat das IjE eine
Umfrage bei anerkannten deutschen Schriftstellern veranstaltet (4473). Es ergab
sich das merkwürdige Resultat, dass die drei befragten Damen (Ilse Frapan, Ricarda
Huch, Clara Viebig) entschieden gegen, die Herren allesamt, den einen E. Zahn aus-
genommen, dafür waren, ohne dass übrigens besonders neue Gründe ins Feld
geführt wurden. Ich weiss nicht, ob die angeführte Tatsache sich als Beitrag zur
Psychologie der Geschlechter verwerten lässt. Doch wird der künftige Literar-
historiker hier manchen Hinweis auf wirklich geschehene Umarbeitungen bequem
zur Hand haben. — F. Lienhard sieht die Wandlung eines verg-eistigenden
Klassizismus zum animalischen Naturalismus unserer Tage in der Ablösung des Fanny-
Typus (Klopstockischen Angedenkens) durch den der Elektra Hofmannsthals (4482),
ein Wandel, der ihm durchaus nicht gefallen will, den er bei den Literarhistorikern
auch noch keineswegs genügend herausgearbeitet findet. Er hofft auf einen neuen
siegreichen Verstoss der alten idealistischen Betrachtungsweise, ohne die bisherigen
Versuche in ihrer Wirkung zu überschätzen. — S. Lublinski rekapituliert noch
einmal den Inhalt seines oben besprochenen Buches unter Empfehlung seiner neu-
humanistischen Richtung (4483). — Erdmut he v. Wels (4485) möchte, wie
andere auch, im ausgesprochenen Individualismus das eigentlich Charakteristische
der modernen Literatur sehen, gelangt aber mit dieser Anschauung nur bis zu
einigen optimistischen Halbwahrheiten. — Die Bonner „Literarische Gesellschaft" hat
auch in diesem Jahre (4486) ihre Bemühung fortgesetzt, von lebenden Schriftstellern
Äusserungen über ihre jüngsten Werke zu erhalten (vgl. JBL. 1906/7 N. 3383). Auch
diesmal liegt Belehrendes und Seltsames nahe beieinander. Von der Wollust des
Schaffens wissen zu berichten Elisabeth Dauthendey (die aber auch vielen Sinn für
das Gelesenwerden hat), Hans v. Kahlenberg, von der Qual des Dichters H. H. Ewers,
der sich, wie man nebenbei erfährt, für reicher an Erfindung und stofflicher Phantasie
hält, als irgendein anderer lebender deutscher Dichter. Im übrigen gibt Victor
Blüthgen mit grosser Selbstgewissheit eine sehr materialistisch geratene Psychologie
des Schaffens, Ida Boy-Ed Auskunft über die Entstehung- mehrerer Romane, Erich
K. Jahn, AUg-emeines des 18./19. Jahrhunderts: Literatnrg-eschichte. 723
Schlaikjer biographische Aphorismen, W. Schmidtbonn einig-e Bemerkungen über
seinen Grafen von Gleichen, M. Schwann Bericht von g-eschriebenen, hauptsächlich
aber von ungeschriebenen Büchern und, am interessantesten, Carl Spitteler eine aus-
führliche Darstellung des grossen Einflus^ses, den die Musik, und des geringen, den
die Literatur auf sein Schaffen gehabt habe, wobei er nicht den musikalischen
Klang, sondern die musikalische Kompositionstechnik als vorbildlich nennt. — Zwölf
neuere literarhistorische Arbeiten auf einmal bespricht C. E n d e r s (4487). Da sie
in der Bibliographie aufgezählt sind und zumeist an anderer Stelle der JBL. eben-
falls angeführt werden, so erwähne ich hier, dass nur W. Koschs Greif-Biographie,
V. Klemperers Heyse, W. Brandes' Raabe, K. H. Strobls Mombert und R. Franks
Dehmel in der sehr wohlwollenden Rezension als fördernd angesprochen werden
können. Besonders eignen sich die beiden letztgenannten Schriften zur Einführung
in die Gedankenwelt der Dichter. —
Symbolismus und Xeuroraantik. K. W. Goldschmidt hält
für nötig, noch einmal zu versichern, dass die an sich notwendige romantische
Reaktion Gefahr laufe, in koketten Snobismus und hohlen Formalismus auszuarten
(4492). — L. S t e i n bekeqnt sich als entschiedenen Gegner der Romantik, die er
immerhin als historisch begründetes Phänomen anerkennt (4492a). Sie ist ihm die
Gegnerin der echten Wissenschaft und Philosophie, die Führerin auf dem Wege
nach Rom. Die klassische Wissenschaft hat es mit der Gattung, die romantische
Kunst mit dem Individuum zu tun, und die Generationen lösen einander ab mit
ihrem Bedürfnis nach Wissen und nach Glauben, nach Fühlen und nach Denken. —
Religiöse Strömungen. Allgemeines. Lizentiat Dunkmann
mustert die moderne Literatur auf die in ihr wirksamen religiösen Strömungen (4495);
da er religiös und protestantisch ziemlich gleichsetzt, so ist die Studie nicht allzu
ergiebig nach der positiven Seite, wie etwa die Bemerkung zeigt, dass Tolstoi sich
selten zu religiöser Höhe erhebe. Eine weniger äusserliche Erfassung der Literatur
würde ganz andere Resultate geben.
Katholizismus. Über beachtenswerte Vorschläg'e, im katholischen
Volksteile, etwa durch den Volksverein, ästhetische Kultur zu verbreiten, berichtet
M. Fassbender (4498). — Da. die Schrift J. Forbergers (so) (4499) an des
katholischen Statistikers H. Rost (4505) bedeutsame Arbeit: „Die Katholiken im
Kultur- und Wirtschaftsleben der Gegenwart'' anknüpft, so sei die Besprechung
beider hier zusammengefasst. Rosts nüchternem Werk ist ein Vorwort des Kanonikus
A. Meyenberg vorangeschickt, in dem aus der Bibel und den Aufforderungen der
Päpste der Beweis geliefert werden soll, dass es Pflicht der Katholiken sei, in
Wissenschaft sowohl als in Besitz sich aus jener Inferiorität zu erheben, die in dem
Buche selbst als bestehend nachgewiesen wird. Als moderner Xationalökonom fasst
Rost sodann die Frage der kulturellen Rückständigkeit bei den materiellen Grundlagen
der Kultur an, auf die er die sonstigen kulturellen Bedingungen sich aufbauen
lässt. Und da zeigt jede Untersuchung ein starkes Zurückstehen der Katholiken in
Besitz und Erwerb. Sodann wird das ausserordentliche Zurückbleiben im höheren
Schul- und Universitätswesen gezeigt. Weiterhin untersucht der Verfasser die
Gründe der materiellen und geistigen Inferiorität. Er findet zunächst eine Reihe
geographischer Gründe: die katholischen Erwerbsquellen sind nicht so ergiebig, wie
die protestantischen, die katholischen Gegenden ärmer an Höheren Schulen; zweitens
historische Gründe: die Auflösung des alten Reichs und die Säkularisationen haben
den Katholiken Quellen materiellen und ideellen Wohlstandes genommen; drittens
soziale und politische: die Mehrzahl der deutschen Staaten bevorzuge augenscheinlich
den Protestantismus; schliesslich: der katholische Bevölkerungsteil besitze nicht die
rechte Wertung weltlichen und geistigen Besitzes. Nebenbei wird als ein für allemal
gültig behauptet, die strengere Gewissenhaftigkeit der Katholiken hindere an
allzu rücksichtslosem Gelderwerb. Gegen den Schluss mündet die Schrift in einen
lauten Appell an alle katholischen Kreise, aus allen Kräften diesen Übelständen
entgegenzuwirken in einer Zeit, wo eine offensichtliche Besserung der Verhältnisse
sich vollziehe. Zwei Punkte fordern zu lebhaftem Widerspruch heraus: die historische
Behauptung von dem Niedergang der katholischen Kultur durch den Untergang des
alten Reichs. Wo gab es denn im 18. Jahrhundert eine wirkliche katholische Kultur?
Die Inferiorität war damals noch unvergleichlich grösser als heute. Sodann die von
der grösseren katholischen Gewissenhaftigkeit im Gelderwerb. Wer hat je gefunden,
dass er bei katholischen Kaufleuten reeller bedient wurde, als bei protestantischen?
Zwei Punkte, die von einer so bedenklichen Voreingenommenheit des Autors zeugen,
dass dadurch seine ganze Sclirift Misstrauen gegen ihre Objektivität einflösst.
Forberger gibt zunächst eine sehr gute Übersicht über die katholische Kritik dieser
Schrift, die sie teilweise als irrig ablehnte, teilweise in ihrer Tendenz verwarf (weil
dem Katholizismus an materieller Konkurrenz und moderner Kultur nichts liegen
Jahresberichte für neuere deutsche Literaturgeschichte. X1X,XX. rq
724 K. Jahn, Allgemeines des 18./ 19. Jahrhunderts: Literaturg-eschichte.
könne), zum Teil aber auch zustimmte. Nachdem Forberger sodann über den statistischen
Inhalt des Buches referiert hat, sucht er auf demselben Wege die Rückständigkeit
des Katholizismus als internationale Erscheinung nachzuweisen. Abgesehen von den
zwei oben angeführten Haupteinwändengegen Rosts Aufstellungen, gibt sodann Forberger
eine Kritik aller Behauptungen des Katholiken, um sodann eine ganze Reihe von
ihm nicht bewussten Gründen ins Feld zu führen: die Weltverneinung des Katholizismus,
die zu Missachtung der Arbeit, Passivität, Missachtung von Besitz und Bildung
geführt habe, anderseits das Weltherrschaftsstreben Roms mit seiner Unterdrückung
der geistigen Freiheit, seinem Index, seiner Inquisition. Und dazu kommt, schon
von Rost hervorgehoben, die Bevorzugung von Kultusstiftungen vor sozialen. — Eine
kurze, historisch begründete Übersicht über die Beteihgung der Katholiken an der
deutschen Literatur versucht H. Herz (4501). Wenn er dabei für die Zeit von der
Reformation bis 1700 von den sechs Grössen ersten Ranges fünf Katholiken oder
Konvertiten sein lässt, so gelingt ihm diese Rechnung nur durch Ausschaltung
Martin Luthers als Dichter und grenzenlose Überschätzung des guten Abraham
a Santa Clara, der sich wohl nie hat träumen lassen, dass er am Himmel der
deutschen Nationalliteratur als Stern erster Grösse stehen würde. Auch hat der
Verfasser übersehen, wie wenig schmeichelhaft für das katholische Bildungs- und
Erziehungswesen eigentlich die Tatsache ist, dass in älterer Zeit und in der Epoche
der Romantik ein so hoher Prozentsatz von Konvertiten früher und auf anderen
Wegen erworbene Kunst später religiös ausgebeutet hat. Auch die Übersicht über
die literarische Gegenwart zeigt dem Verfasser wohl ein verheissungsvolles, aber
kein ganz befriedigendes Resultat, vor allem auf dem Gebiete des Dramas versagt
der Katholizismus vollständig, und H. kann nur zum Teil die Entschuldigung gelten
lassen, dass die grossen Bühnen vorläufig katholischer Dramatik sich verschliessen
würden. Der Roman müsse aus der Enge der Heimatliteratur in die Weite und die
Höhe hinausstreben. — O. Katann (4502) beklagt, nach dem LE, obenein die
(xleichgültigkeit der Katholiken gegen ihre literarische Vergangenheit, die sogar die
Neuausgabe der Klassiker akademischen und liberalen Kreisen überlasse. — Herz
hatte die Verdienste der eingegangenen Literarischen Warte für die Erweckung der
katholischen Schriftsteller aus selbstzufriedener Betriebsamkeit durchaus anerkannt,
nun ergreift ihr ehemaliger Herausgeber A. L o h r selbst das Wort (4503), um das
stockende Vorwärtskommen der katholischen Literaturbewegung zu motivieren. Er
schildert den Zusammenbruch seines Unternehmens, das auf die Heranziehung der
Katholiken zur Teilnahme am modernen deutschen Geistesleben rechnete, durch eine
Reaktion der Gemütslage des Durchschnittskatholiken, der gegenwartsfeindlich
gestimmt sei. Der Gral habe dann mit grösstem Erfolg dieser Seite des katholischen
Glaubenslebens Ausdruck geliehen, was am deutlichsten in der Lyrik des Heraus-
gebers, F. Eichert, zutage tritt. L. hofft höchstens aus der Tatsache, dass auf
ökonomischem und naturwissenschaftlichem Gebiet eine lebendigere Anteilnahme der
Katholiken stattfindet, vielleicht schliessen zu dürfen, dass der fortschrittliche Katho-
lizismus auch der w-eltabgewandten Stimmung Herr werde. — J. M u m b a u e r gibt,
gegenüber sehr ungenauen Darstellungen der Presse, den authentischen Text seiner
Rede auf der Generalversammlung der Katholiken Deutschlands: ,,Die deutschen
Katholiken und die Literatur" (4504). Der Vortrag sucht zwischen den Parteien zu
vermitteln; er warnt vor überscharfer und allzu milder Kritik, meint, leidliche Schrift-
steller seien in genügender Menge vorhanden, aber keineswegs ein ausreichendes
Interesse des katholischen Publikums; der Katholizismus enthalte kein Element der
Inferiorität in sich, sondern die höchsten künstlerischen Bedingungen; E^ichendorff
lehre uns, wie ein Poet ganz katholisch sein könne, ohne Katholizismus zu predigen,
und ganz national: die beiden Grundbedingungen aller künftigen Kunst; dazu
bedürfe es al er noch eines gewissen Masses von Schaffensfreiheit, da die Kunst ihre
eigenen Gesetze habe, und man nicht nur religiös-didaktische Forderungen an sie
stellen dürfe; auch das Dichterbund wesen sei nicht ohne Gefahr, da das eigentlich
Poetische aus der Individualität hervorwachse und nicht überlieferbar sei. Der
Vortrag ist eine sehr vorsichtige, ausgleichende Auseinandersetzung in den literarischen
Streitigkeiten der letzten Jahre katholischen Literaturlebens, die zu beenden er
freilich auch nicht vermocht hat. — Ebenfalls einen älteren Vortrag (zuerst im
Katholischen Pressverein in Landshut 1903 gehalten) gibt überarbeitet P. E x p e d i t u s
Schmidt (4506) über das gleiche Thema wieder. Der gelehrte Franziskaner
steht auf einem weit entschiedeneren Parteistandpunkt, und zwar gegen die Tendenz-
poeten des Grals: das, was den Dichter zum Dichter seines Volkes macht, ist in
erster Linie der nationale Zusammenhang, erst in zweiter der religiöse. Er sucht
aus der Geschichte diese Ansicht so gut zu rechtfertigen, wie aus der Betrachtung
der Gegenwart: „wir gelten auch auf literarischem Gebiete nur das, was wir vor
dem Gesamtvolke gelten"; Schiller und Goethe stehen als Künstler dem deutschen
K. Jahn, Allgeraeines des 18./19. Jahrhunderts: Literaturgeschichte. 725
Volke näher als Dante und Calderon. Kein kleinliches Hervorziehen wirklich oder
angeblich anstössiger Stellen kann ein Kunstwerk diskreditieren, das im ganzen
ein künstlerisches Weltbild überliefert; nur lesen muss der Leser erst gelernt haben,
und daran fehlt's im katholischen Lager noch oft, das seit den Kulturkämpfen des
19. Jahrhunderts sich in unberechtigter Isoliertheit gefallen hat. —
Zur K r a 1 i k - M u t h - K 0 n t r o V e r s e. Wenn ich im Vorhergehenden
und Folgenden die Diskussion im katholischen Lager verhältnismässig eingehend be-
rücksichtige, so leitet mich dabei der Gedanke, dass die Möglichkeit prinzipiellen
Anschlusses der bisher isolierten spezifisch katholischen Literatur für die gesamt-
deutsche Literatur von grosser Bedeutung scheinen will. Und dieser neue Literatur-
streit bedeutet einen Schritt zu dem bezeichneten Ziel. Probleme, die schon in den
bisher besprochenen Arbeiten gestreift wurden, kommen hier zu prinzipiellem Aus-
trag. Zum Verständnis der Lage sei daran erinnert, dass Karl Muth 1898 mit einer
Flugschrift: „Steht die katholische Belletristik auf der Höhe der Zeit?" die literarische
Inferiorität zuerst behauptet hatte; 1899 hatte er die erste Schrift, vor allem gegen
Kreitens Rezension (Stimmen aus Maria f^aach Bd. 55 S. 506—530) energisch ver-
teidigt. So gross der Widerspruch im katholischen Lager auch gewesen war, so ent-
.schieden stellte sich ein hterarischer Kreis auf die Seite des Angreifers. Man schuf
in der Literarischen Warte 1899 ein Organ, in dem im Sinne Muths scharfe Kritik
geübt wurde. Gegen diesen Negativismus schloss sich nun ein Kreis vorzüglich
österreichischer Dichter zum „Gral" zusammen (1906). Zwei Forderungen bilden den
Kern der mehreren Programme dieses Kreises: positives Schaffen und positive Kritik,
sodann Ablehnung des Vergleichs mit allem Akatholischen. Man verzichtet auf die
Vorbilder im andern Lager, von denen man glaubt, dass, soweit sie etwas Gutes haben,
es aus der katholischen Weltanschauung und Kunst entlehnt sei, und identifiziert sich
mit einer rein katholischen Weltanschauung, die man auch die Werke durchdringen
und beherrschen lassen will. Die Richtung Muths setzt sich dagegen in des Pater
Schmidt Zeitschrift „Über den Wassern" (seit 1908) fort. Bevor noch die beiden
Hauptgegner die Khngen kreuzten, erschien ein bei Freund und Feind Verwunderung
erregendes Buch H. Falkenbergs (4507). Der Verfasser war 1903 mit einer
Schrift: „Katholische Selbstvergiftung" hervorgetreten, die auf protestantischer, wie
auf katholischer Seite in dem Sinne einer unbedingten W^arnung vor aller irgendwie
protestantisch oder vielmehr unkatholisch geiärbten Lektüre verstanden worden ist
und wohl auch verstanden werden musste. Der Verfasser versichert nunmehr, da-
mals missverstanden zu sein ; er zeige in seinem gegenwärtigen Buch nur die andere
Seite der Sache. Wie dem auch sei, F. nimmt hier schroff Stellung gegen die katho-
lische Exklusivität der Gralbündler, wie gegen alle Theorien, die mit den gegen-
wärtigen Leistungen der Katholiken zufrieden sind, er nimmt die schärfsten Vorwürfe
der Inferioiitätstheoretiker auf, ihm genügen die geistigen und künstlerischen Lei-
stungen der Katholiken weder dem Inhalt noch der Form nach, ihm genügt das
katholische Volksbibliothekswesen so wenig, wie der katholische Buchhandel, die
Gebetbücher- Literatur so wenig wie die eigentlich asketische; er vermisst auf den
meisten Wissenschaftsgebieten Leistungen katholischer Autoren, die den protestan-
tischen ebenbürtig wären, und er zieht daraus die Konsequenz, dass die Katholiken,
die ein Recht auf Teilnahme am modernen geistigen Leben haben, sich noch in
grossem Umfang an akatholischer Lektüre, interkonfessionellen Bücherhallen und
Kulturbestrebungen werden beteiligen müssen. Er wünscht nur, dass recht zahlreiche
und gute Führer den Weg in diesen gefährlichen Gegenden weisen mögen, da den
unberatenen Gläubigen allerernste Gefahren drohen. Für protestantischen Geschmack
haben seine ethischen Kriterien (die neben den ästhetischen für alles Volksbibliotheks-
wesen ihr selbstverständliches Recht haben) einen zu stark kasuistischen Anstrich,
seine positiven Ausführungen verraten zu grosse Ängstlichkeit in der Bewahrung
vor doch unvermeidlichem Schmutz, aber auch vor abweichenden Theorien, an denen
ebensowenig jemand vorbeikommt, — doch im ganzen ist es ein sehr einsichtiges
Buch, vor allem in seiner Kritik des alles Katholische verhimmelnden literarischen
Normalkatholizismus und des absperrungswütigen Asketentums. Bemerkenswert bleibt
immerhin, dass in diesem Buch das Wort national nicht vorkommt. — Ebenfalls vor
den Kampf fällt eine neue Broschüre des allezeit schreiblustigen R. v. Kralik (4508),
des ungekrönten Königs am Gral. Das katholische Kulturprogramm ist das beste, einzig
vernünftige und mögliche; das wird auf 31 Seiten bewiesen. Zunächst werden alle übrigen
Kulturideale als einseitig' abgetan, die unreligiösen von Rousseaus Naturevangelium
bis zur ethischen Kultur, dann die religiösen, vom Buddhismus bis zum Protestan-
tismus. Hauptargument gegen den letzteren ist Gespaltenheit, wobei dem Autor ent-
fällt, dass es neben dem römischen doch auch einen griechischen Katholizismus gibt.
Der Beweis ist auch sonst der denkbar einfachste: alle sonstigen Kulturprogramme
sind Teilprogramme, nur der Katholizismus gibt ein abgeschlossenes. Der etwas un-
59*
726 K. Jahn, Allgemeines des 18./19. Jahrhunderts: Literaturgeschichte.
angenehme Punkt, dass das katholische Kulturideal doch asketisch und weitabgewandt,
also der Kultur in dem Sinne der Broschüre entgegengesetzt ist, wird umgangen.
Die asketische Vollkommenheit darf nach katholischer Lehre nicht von jedem ge-
fordert werden. Aber das Ideal bleibt sie doch! — Da jeder Katholik an die Kultur-
mission des Katholizismus glauben muss, so fand der Verfasser kaum Widerspruch,
so unhaltbar auch seine Ableitung Shakespeares und unserer klassischen Kunst aus
dem Katholizismus offenbar war; aber im nächsten Jahr ging der unermüdliche Autor
weiter: „Die katholische Literaturbewegung der Gegenwart" (4509), Bevor wir uns
jedoch zu dieser Schrift wenden, sind noch einige unmittelbare Sturmzeichen zu
registrieren. Falkenbergs Name hat von früher her einen so guten Klang in Deutsch-
land, dass die, im übrigen dem Gralstandpunkt sehr nahestehenden Dichterstimmen
der Gegenwart, von L. T. van Heemstede herausgegeben, eine achtungsvolle Rezension
E. Thrasolts, wenn auch mit leisem Vorbehalt, brachten (23. Jg. S. 309). Liegt hierin
schon eine zwar indirekte, a^er fühlbare Kritik gralritterlichen Überlegenheitsgefühls,
so gingen auch unmittelbare Angriffe dem Broschürenkampf voraus, indem K. Muth in
einem scharfen Abwehrartikel (Hochland 5*, S. 603—610) sich dagegen verwahrte, dass
jede Kritik von Männern der Gralkreise als gegen die katholische Wahrheit gerichtet
aufgefasst werde, und aus Briefzitaten den Nachweis zu führen suchte, dass gekränkte
Poeten- und Führereitelkeit bei Kraliks Stellungnahme stark mitsprächen. Kralik
wehrte sich scharf, seinerseits Muth des Konkurrenzneides und der kritischen Un-
fähigkeit bezichtigend (Gral H. 6), worauf Muth seinen Standpunkt noch einmal prä-
zisierte (Hochland S. 217—220), vor allem die auch den Aussenstehenden besonders
unangenehm berührende Methode der Verketzerung des Gegners brandmarkend.
Noch sei eines Rückblicks auf den Verlauf älterer Kämpfe, in deren Mittelpunkt ein
Vortrag Mumbauers stand, im „Türmer" gedacht, wo von katholischer Seite (4525)
(das Referat ist von Falkenberg, nicht, wie die Bibliographie irrig angibt, von Zschor-
lich) die Bedenklichkeit des Gralprogramms entwickelt wird, nicht ohne dass R. von
Kralik selbst im Gral mit einem hohen Lied auf die Superiorität der katholischen
Kunst antwortet (4526). — Alle diese Plänkeleien fasst er selbst dann noch einmal
programmatisch zusammen in einem Buche, das sich in seinem Schlusskapitel bereits
auf K. Muths „Wiedergeburt der Dichtung aus dem religiösen Erlebnis" beziehen
kann. Daher sei dessen Besprechung vorangestellt (4510). M. versucht gegen alle
Missverständnisse noch einmal sein Programm dahin zu formulieren, dass eine mit
der gegenwärtigen akatholischen auf gleicher ästhetischer Höhe stehende katholische
Literatur nur dann zu erzielen sein wird, wenn man prinzipiell verzichte, konfessio-
nelle Literatur machen zu wollen, sondern sich bemühe, nach ästhetischen Prinzipien
zu schaffen; dass sie dabei auch katholisch werden würde, dafür werde schon von
selbst die katholische Seelenhaltung des Dichters sorgen. Also unbewusste Religiosität
und Anschluss an die Kunst unserer Zeit und nicht an die vergangener Epochen;
schliesslich Kunst als Selbstzweck und nicht als Zweig seelsorgerischer oder apo-
log'etischer Tätigkeit. Das ist im Grunde alles so selbstverständlich, von M. übrigens
in durchaus überzeugender Form vorgetragen, dass man erstaunt ist, dass so primi-
tive Fragen noch umstritten werden müssen: auf protestantischer Seite sind diese
Fragen im achtzehnten Jahrhundert erledigt worden. Das Verdienst M.s ist nach
dieser Seite hin also eigentlich nur für den katholischen Volksteil vorhanden. Trotz-
dem wird auch jeder andere Literaturfreund viele schöne Einzelbemerkungen in dieser
Schrift finden, vor allem über produktive Kritik, leider auch manches gedankenlos
Nachgesprochene, vor allem die nachgerade ungeduldig machende katholische Legende,
dass die grössten Werke Shakespeares, Schillers, Goethes und gar Lessings aus
dem Katholizismus schöpften, oder katholisches Gepräge trügen. Hier wird eine
ästhetisierende Verwendung katholischer Glaubenssymbole, deren Greifbarkeit sie,
vor allem fürs Theater, verwendbar machte, mit katholischem Geiste verwechselt,
während in W^irklichkeit solch ästhetisches Spiel mit dem Äusseren einer Religion
keineswegs für besondere innere Hochachtung zeugt, M. Spahn tr'tt im Hochland
entschieden auf die Seite Muths, für die Gralbewegung nationale Motive neu hinzu-
bringend. Er meint, im katholischen Österreich habe man vielleicht das Augenmass
für das verloren, was Deutschland nottue. Die österreichische Vergangenheit sei
katholisch, und daher könnte der Gedanke an eine rein katholische Renaissance ent-
stehen. Umgekehrt nimmt sich A. B a u m g a r t n e r, S. J. auch diesmal Muth gründ-
lich vor. Dass jener nicht, wie er, in K. F. Meyers Heiligen nur einen Schauer-
roman zu sehen vermag, dass er sich national den Protestanten einigermassen ver-
wandt fühlt, dass der Papst nur sehr bedingt als Herr über die Ästhetik anerkannt
wird, sind Dinge, die ihm, nicht zu verzeihen sind. Da sind die Gralritter doch andere
Männer, und die Formen ihrer Polemik scheinen dem berühmten katholischen Literar-
historiker und berüchtigten Goethe-Biographen durchaus nicht anstössig. Zum Schluss
kann er sich bereits auf eine Erklärung einer Anzahl sich nicht inferior fühlender
K. Jahn, Allg-emeines des 18./19. Jahrhunderts: Literaturgeschichte. 727
Schriftsteller berufen, auf die noch zurückzukommen sein wird. L. v. H e e m s t e d e
(4517) schliesst sich, im Gegensatz zur milden Falkenberg-Besprechung seiner Zeit-
schrift, diesmal aus voller Seele dem Jesuitenpater an und verteidigt nebenbei seine
eigenen dramatischen Werke, die bei der Muthschen Polemik etwas mitgenommen
waren. — R. v. K r a 1 i k s Gegenschrift (4509) ist, wie bereits erwähnt, in grossen
Partien bereits vor der Muths abgeschlossen gewesen. Sie gibt sich im Hauptteil
als historische Darstellung der neuen katholischen Literaturbewegung im Lichte Kraliks.
Er beginnt mit einer Erzählung, wie er sich vom Sozialdemokraten, Religionsstifter
und Mitarbeiter der „Modernen Dichtercharaktere" durch Vermittelung der griechi-
schen Kultur zum katholischen Poeten und Manne entwickelt habe. Die Einsicht, dass
die katholische Kultur für die Neuzeit ebenso die einzige Grundlage aller Kultur sei,
wie es die hellenische, Religion, Kunst und Philosophie gleichmässig umspannende,
für das Altertum gewesen sei, habe ihn für den Katholizismus gewonnen und ihm den
Weg ziu- katholischen Literatur gewiesen. Er tritt in den nächsten Kapiteln den
Beweis an, dass Muth mit seinen Broschüren die fröhlich keimende Entwicklung ge-
stört und verwirrt habe, sodann, und hier kommen wir zur peinlichsten Seite der
Polemik, dass sie modernistisch, also antireligiös (im kirchlich-katholischen Sinn) sei.
Und zwar wird das dadurch erreicht, dass K. das Wort modernistisch zunächst nur
übertragen für die Literaturbewegung braucht (S. 97), um es dann doch in allen
Farben spielen zu lassen. Hier feiert denn auch Kraliks Selbstdurchdrungenheit die
höchsten Triumphe: „Wir haben sie („die Modernisten") mit ihren eigenen Waffen,
mit den Waffen der Kultur geschlagen, wir haben ihnen bewiesen, dass sie die In-
ferioren, die Rückständigen, die Unmodernen, die Ungenialen, die Philister, die Un-
fähigen, die Dilettanten sind. Wenn wir übermütig wären, so könnten wir uns etwas
darauf einbilden, dass es uns gelungen ist, was den päpstlichen Kundgebungen nicht
sogleich gelang. Gegen den Papst, gegen seine angeblich schlechten Informationen
wagte man ungeniert weiter zu remonstrieren, solange der Streit auf theologischem,
auf klerikalem Gebiet geführt wurde. Erst als wir die Modemisten auf dem Gebiete
weltlicher Kultur der Torheit oder der Preisgabe überführt hatten, schwiegen sie."
(S. 105). „Zur Zeit der Reformation hat es keine katholische Literaturbewegung mehr
gegeben, darum hat sie siegen können" (S. 132) . . . Nebenbei wird Muths Vorgehen
wesentlich auf geschäftliche Gründe zurückgeführt, C. F. Meyers „Heiliger" heisst
zur Abwechslung ledern, und über alles erhebt sich Kraliks Dichterpersönlichkeit in
so impulsiven Exkursen, dass er im Abstände von fünfzehn Zeilen schreiben kann:
„Ich kümmere mich nicht mehr um meine gedruckten Bücher" und „Ich liebe meine
Bücher, weil ich sie zu Schatzkammern alles Schönen . . . gemacht habe . . ." Be-
sonders scharf werden natürlich des Pater Expeditus Schmidt Nationalliteraturpläne
mitgenommen und gar der Fürsorge seiner kirchlichen Oberen empfohlen. Ich werde
so ausführlich, um das Unbegreifliche lecht ins Licht zu stellen, dass sich solcher
Schriftstellerei gerade sehr streng denkende Katholiken angenommen haben, z. B.
Baumgartner (4512). der das Buch beifällig analysiert. Im Hochland erhebt
M. Spahn um so energischer Widerspruch (4510), der pikant wird dadurch, dass Sp.
den tieferen Quellen des Kralikschen Katholizismus, auf Grund von dessen eigenen
Angaben, nachgräbt und darauf hinweist, dass ihm sein Kulturideal der eigentliche
Zweck, der katholische Glaube aber nur das Mittel dazu ist, eine ins Auge springende
Tatsache, die erstaunlicherweise keiner seiner Freunde gegen diese Form des be-
wussten Katholizismus misstrauisch gemacht hat. Und sehr verdient ist deshalb auch
die scharfe Schlusswendung gegen Baumgartner, der beständig ein sittliches Zartgefühl
bei anderen erwartet, dessen gänzliches Fehlen sein Goethebuch jedem geschmack-
vollen Leser so widerwärtig macht. Auch wird seine und seiner Genossen Methode alles,
was sich gegen sie richtet, als gegen die katholische Religion (oder gar die Jesuiten !)
geschrieben aufzufassen, gebrandmarkt. — Dass sich die „Deutsche Wacht" auf den
entgegengesetzten Standpunkt stellt, ist wohl selbstverständlich (4528); anzuerkennen
aber bleibt, dass die „Kölnische Volkszeitung" sich schliesslich auf die Seite Muths
stellte (4513 a) und sich auch durch eine Entgegnung des Gralredakteurs F. Eichert
nicht von ihrem Standpunkt abdrängen liess. Inzwischen war nämlich den Gral-
rittem eine Erklärung einer ganzen Anzahl vorzüglich österreichischer Schriftsteller
beigesprungen, in der die überscharfe Kritik für die Niederhaltung des katholischen
Schrifttums verantwortlich gemacht wird. Bei einer ganzen Anzahl der Unterzeichner
wäre ein missvergnügtes Verstummen sicher nur wünschenswert, doch haben sieh
auch im katholischen Lager anerkannte Poeten angeschlossen. — Die bedeutendsten,
so Enrica von Handel-Mazetti, fehlen freilich. Sehr scharf ist begreiflicherweise die
Ablehnung, die die Beschuldigung einseitiger Bevorzugung akatholischer Schriftsteller
durch Expeditus Schmidt erfährt (4516), nicht weniger scharf, aber auch sehr
geschickt formuliert, desselben Verfassers Zurückweisung von Kraliks Broschüre.
Vor allem wurden hier in verdienter Weise die Behauptungen zurückgewiesen, dass
728 K. Jahn, Allgemeines des 18.,'19. Jahrhunderts: Literaturgeschichte,
eine förmliche Verschwörung- gegen die Nichts-als-Katholiken existiere. Eine gute
Ergänzung finden diese Nachweise durch M Ettlinger in der „Allgemeinen
Rundschau" (4519), wo eine von Kralik entdeckte konzentrische Aktion der Ver-
schwörer auf dem Würzburger Katholikentage eine sehr harmlose Aufklärung findet.
Der Herausgeber selbst, A. Kausen, stellt sich übrigens weniger unbedingt auf
die Seite Muths, findet manche seiner Kritiken allzu entmutigend, vermag aber trotzdem
Kraliks Kampfesart keinen rechten Gesjhmack abzugewinnen und rät zum Frieden. —
Judentum. Eine umfangreiche „Geschichte der badischen Juden" seit
1738 legt A. L e w i n vor (4535). An der Hand der Akten sehen wir die Entwick-
lung der bürgerlichen Gleichstellung sich etappenweise vollziehen, hören von der
Organisation des Gottesdienstes und der Gemeinde, auch von den Streitigkeiten alt-
gläubiger und reiormerischer Kreise, ohne dass neben diesen organisatorischen die
kulturgeschichtlichen Fragen voll zu ihrem Rechte kämen. Die BerufoStatistik gewinnt
einiges, auch die Famihengeschichte kann wohl aus den zahlreichen angeführten
Namen Vorteil ziehen, den Nationalökonomen wird der Abdruck des Budgets S. 454
interessieren, der Kunst- und Literarhistoriker geht leer aus. —
Kulturelle und soziale Strömungen. Therese Leo referiert
über neue Frauenliteratur, hauptsächlich sozialer Natur. Hier interessiert ein lebhafter
AngTiff auf die immer oberflächlicher Buch auf Buch häufende Ellen Key, deren
anthologische Schriftstellerei gerecht verworfen wird (4539). — F. Andrae skizziert
auf den grünen Blättern des Frühling ,,die Frauentypen des achtzehnten Jahrhunderts"
(4540) zunächst, auf Grund der bildenden Kunst, die Wandlung des französischen
Frauenideals darstellend, um dann die englischen und deutschen Frauen damit zu
konfrontieren. Das deutsche Rokoko erscheint ihm hölzerner als das Französische,
erst zur Wertherzeit finden sich dann die Frauen lebendiger gestaltet. Warum Goethe
seine Lotte nicht ausführlicher schildert, scheint A. merkwürdigerweise verwunderlich.
In den Wahlverwandtschaften sieht er in Luciane die Vertreterin der Vormoderne, in
Charlotte die Frau aus der Rousseauzeit, in Ottilie das Ideal des Klassizismus. —
Lokale Literaturgeschichte. Deutsche Länder und Städte
Baden. Bayern. In seiner Geschichte der „Kaiserlich Franciscischen Akademie
der freien Künste und W'issenschaften in Augsburg" liefert F. F r e u d e einen
schönen Beitrag zur Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts (4545). Er erzählt nicht
so sehr die Geschichte des mehr kommerziellen als artistischen Unternehmens, als
die seines Begründers, des Projektenmachers und Prozesshansen Joh. Daniel Herz,
der mittels einer Rentenlotterie nicht nur einen Kunstverlag, sondern auch eine
Kadetten- und Kunstschule und schliesslich eine Reichsuniversität begründen wollte.
Als er dann gar ein kaiserliches Regiment in Augsburg aufstellen wollte, um damit
den ihm feindlich gesonnenen Rat seiner Vaterstadt zu bedrängen, brachen seine
Pläne denn doch vor der rauhen Wirklichkeit zusammen, und er wanderte ins
Gefängnis, ohne dadurch in seinen Neigungen zu Spekulationen und Reichshofrats-
prozessen gebessert zu werden. Für die Literarhistoriker ist die Arbeit bedeutsam
durch die Versuche des Gründers der Akademie, mit Gottscheds Deutscher Gesell-
schaft Fühlung zu nehmen, sodann durch einen schönen, patriotischen Brief Winckel-
manns (28. Nov. 1756), schhesslich durch mehrere Zeitschriften, die die Gedanken
der Akademie vertreten sollten. Auch der von Goethes römischem Aufenthalt her
bekannte Joh. Fr. Reiffstein (wie er sich hier stets unterzeichnet) tritt in unseren
Gesichtskreis. — W. Raths „Münchener Boheme" ist nur eine leichte Plauderei
(4548); vorzüglich über das Cafe Stefanie oder die „Dichtelei". —
Berlin und Umgebung. Reclams Universum schildert in Bild und
Wort die Reichshauptstadt. Das geistige Berlin ist dabei allerdings zu kurz ge-
kommen, und nur ein Artikel L. Pietschs über die Berliner Theater der Ver-
gangenheit und Gegenwart lässt sich allenfalls hier nennen (4551). — K. W. G o 1 d -
Schmidt verrät (4554) seinen schlesischen Landsleuten, dass man Berlin kulturell
nicht zu überschätzen brauche, wenn er selber dort auch „für seine wissenschaftliche
und philosophische Leitidee einer Zentralisierung und KristalHsierung aller Geistes-
wissenschaften um die Psychologie", sowie für seine .,ethisierenden Reform-
bestrebungen" teilweise den verwandten und bestätigenden Widerhall gefunden habe.
Die Provinz könne sich aber sehr wohl in ihrer Bedeutung behaupten, wenn sie
nicht ihre Genies fortekele und ihre Eigenart entwickele. Natürlich nicht durch
„Heimatkunst-Reaktion" und „Volkstum- Simpelei". — E. Grünwald (4555) lässt
uns das Berhn der zwanziger Jahre durch die Augen eines reisenden Engländers
sehen, eines Arztes A. Bazzi. Während man immer wieder den Hinweis findet auf
die grosse Jugend Berlins als sehenswerter Stadt, findet sich hier der grosse Eindruck
bestätigt, den die preussische Hauptstadt seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts
regelmässig auf Fremde zu machen pflegte. Der Gelehrte hatte wohl Sinn für
gelehrte Institute, der Musikfreund analysiert die Fähigkeiten Henriette Sontags,
K. Jahn, Allgeraeines des 18./U). Jahrhunderts: Literaturgeschichte. 720
l'Qr den Literarhistoriker fällt nichts Bemerkenswertes ab. Immerhin sei krmstatiert,
dass damals noch die Theater um 9 Uhr aus waren, und um 10 Uhr die Strassen
Berlins so verlassen, wie die Londons „um 2 Uhr morgens". — Die süddeutschen
Blätter scheinen sich R. M. Meyers Mahnung zu grösserer Gerechtigkeit gegen Berlin
ein wenig zu Herzen genommen zu haben, wenigstens ist R. Hessens Aufsatz im
März (4558) ein sehr sympathischer Versuch, den Charakter des Berliners zu
begreifen; mit dem natürlichen Ergebnis, dass es den Berliner der süddeutschen
Voiksphantasie nicht gäbe, und dem statistischen Nachweis, wie wenige Berliner
eigentlich Berliner seien. Die Zurückführung des Berliner Witzes auf die Armee
Friedrichs des Grossen ist sehr gewagt: die Niederdeutschen, insonderheit die
Märker, Pommern und Mecklenburger besitzen allesamt sehr viel Humor, wohl am
meisten von allen deutschen Stämmen. — Über J. Huret (4560) ist bereits im
vorigen Jahrgang gesprochen worden (JBL. 1906/7 S. 685). Nicht so Böswilligkeit,
als schlechte Beobachtung und geringe Bildung wurden da als Mängel seiner Reise-
berichte hervorgehoben, Eigenschaften, die den Verlag A. Langen nicht gehindert
haben, das Buch in seiuen Verlag zu übernehmen. Die Übersetzerin Nina Knobloch
hat keineswegs vermocht, Irrtümer in nennenswertem l'mfang zu korrigieren, und
scheint, nach Einzelproben zu urteilen, Berlin nicht ausreichend zu kennen. —
A. Möller v. d. Brück ist ein scharfer Kritiker der Architektur Berlins (4565),
die ihm in Vergangenheit und Gegenwart nicht gefallen will, für die er aber von
der Zukunft um so mehr erhofft. — Einen historischen Rückblick auf die literarische
L'nbeliebtheit Berlins wirft M. Pollaczek (4566), unzufriedene Äusserungen von
Gleim und Heine bis J. C. Heer sammelnd. Zum Schluss findet er den Grund der
Unbeliebtheit in dem Gefühl des herrschenden Borussentums und Militarismus,
obwohl davon in all den angeführten Aussprüchen gar nichts steht. Dafür schreibt
er auch in der Berliner Morgenpost, neben „Rentier Mudicke". — 0. P n i o w e r
("gegenwärtig Kustos des Museums) berichtet über den Neubau des Märkischen
Museums (4568) unter besonderer Hervorhebung des Dichterzimmers, das dem
Andenken Th. Fontanes geweiht ist. — Das Stadtschicksal Berlins möchte
K. Scheffler in einem Bande von wenig über 250 Seiten al fresco entwerfen
(4570). Man möchte, wenn man von seiner eigenen Charakteristik ausgeht, das Buch
für das Werk eines Urberliners halten, so grotesk ist der Widerspruch zwischen der
Sicherheit des Urteils und der tatsächlichen Kenntnis des Verfassers. Was hier an
historischen und kulturpsychologischen Urteilen geleistet wird, geht noch weit über
Huret hinaus. Auf das eine Wort: Kolonisten wird der Charakter der Stadt zurück-
geführt, die an der Peripherie der deutschen Kultursphäre liege. Dahinter fängt
bald die russische Steppe an. Natürlich müssen die Provinzen Preussen und
Schlesien (in denen, und nicht in Schefflers alten Kulturgegenden, die Grundlagen
unseres gegenwärtigen geistigen Lebens gelegt worden sind) aus dem Osten heraus-
interpretiert werden, um die lächerliche Behauptung zu rechtfertigen. Noch ein
Beleg für die literarischen Kenntnisse des Verfassers: „Berlin hat nicht nur nicht
grosse Dichter hervorgebracht, sondern nicht einmal die im Reiche wirkenden zu
sich hinziehen können." „Es gibt kein wertvolles Werk in unserer Literatur, das
im geistigen Milieu Berlins wurzelte", also wird Willibald Alexis weginterpretiert,
Fontane als Feuilletonist beiseite geschoben; dass der Don Carlos und die Iphigenie
nicht in Berlin spielen, wird den Verfasser schwerlich wundern, die „Minna von
Barn heim" und den „Prinz v. Homburg" hat er vergessen; Lessing überhaupt. Es ist
schade um d"s Buch, da durch diese auf der Hand liegende Drauflosschreiberei auch
die wertvolleren Partien vermutlich unbeachtet bleiben werden, die nämlich, in denen
über die Architektur viel Feines, wenn auch sehr Subjektives, gesagt wird. Aber
da, wo man Kenner ist, darf man auch subjektiv sein, ohne sich lächerlich zu
machen. — J. Schlaf weiss von einem vielversprechenden französischen Poeten zu
berichten, der, im Sinne Widmanns, Berlin zum Gegenstand seiner zwar impressionisti-
schen, doch unraffinierten, modern-klassischen Gedichtsammlung gemacht hat (4571).
Henri Guilbeaux geht in Freiheit der Form über Verlaine und Verhaeren heraus,
er ist inhaltlich schlicht und unvoreingenommen, ganz Europäer, das ganze Berlin
sei in seinem Werk. — E. Schur (4572) findet alle Versuche, Berlin als Kunststadt
darzustellen, verfehlt. Seine Kulturaufgabe liege in der Zukunft; freilich hätten die
Träger der Zukunftskultur die moderne Kunst und ihre Möglichkeiten noch keines-
wegs begriffen. — E. v. W i 1 d e n b r u c h seheint anderer Meinung zu sein (4576),
denn er plaudert von den Erinnerungen des Berlin in der Umgebung des Opern-
hauses mit Enthusiasmus. Von seinem Schulbesuch des alten Französischen Gym-
nasiums erfahren wir da, und auch, wie Moltkes Name unter eine Huldigungsadresso
an Gottfried Keller kam, obwohl der Dichter dem belesenen Feldmai-schall selbst dem
Namen nach unbekannt war; ein neuer Beweis, wie langsam sich unser grösster
Erzähler durchgesetzt hat. —
730 K. Jahn, Allg-emeines des 18./19. Jahrhunderts: Literaturg-eschichte.
Elsas s. A. BabiUotte meint das Ende des Nur-Elsässertums in der
Literatur feststellen zu können. Die neue Generation strebe einer g-esamtdeutschen
Literatur zu, voran F. Lienhard und Alberta von Puttkamer (4579). Einer kurzen
Charakteristik ihrer neuesten Werke schliessen sich skizzenhafte Besprechung'en von
Reue Schickeies „Fremden", H. K. Alberts Drama „Michelangelo", das dem Kritiker
„als Verkörperung- unserer Zeit mit ihrem Suchen und Fragen erscheint", schliesslich
von Gustel Bretzings sinnlich-empfindsamer Lyrik. — K. Gruber betrachtet das
Übertragen französischer Meisterwerke ins Deutsche als eine spezifisch elsässische
Aufgabe (4580), so dass er R. Schickeies Madame Bovary freundlich begrüssen
kann. Nur scheint ihm die sorgfältige Stilisierung des Franzosen nicht immer aus-
reichend reproduziert. Doch möchte ich nicht verhehlen, dass ich in einer Reihe
von Fällen Schickeies Deutsch für besser halte als G.s Vorschläge und ihm Dank
sage, dass er dem deutschen Leser „das Weiss ihrer Nägel", um nur ein Beispiel zu
nennen, erspart hat. Ein paar andere Dichter des jungen Elsass sind angeschlossen:
des Joh. Leonardus hypernaturalistische „Proleten", Dinters und Müntzers gemässigtere,
realistische Arbeiten. Lienhard wird den Landsleuten aufs neue empfohlen und auf
Th. Seltz' Artikelreihe im Elsässer verwiesen (1908 N. 113, 125, 143, 165, 183), in der
völlig neues Material über die literarischen und kulturellen Zustände des gegen-
wärtigen Elsass beigebracht sei. — An anderer Stelle (4581) berichtet derselbe Ver-
fasser über zwei neue Vogesenbücher, nämlich über Ed. Gruckers „Vogesen", die
ihr wohlverdientes Lob doch nur mit der Einschränkung erhalten, dass die deutsche
Gesinnung des Verfassers „zu stark aufgetragen" sei, ein Vorwurf, der gegen
0. Flakes „Strassburg und das Elsass" nicht erhoben wird. Beiden Büchern wird
die gute Kenntnis des elsässischen Stammescharakters nachgerühmt. — F. Lienhard
(4582) verfolgt elsässisch-thüringische Beziehungen des Pfeffelkreises an der Hand
seines Stammbuches und verweist auf die Familie Berckheim, aus der die älteste
Tochter (von der wir interessante Tagebuch aufzeichnungen besitzen) einen Angehörigen
jener Freiherrn von Stein zu Nord- und Ostheim heiratete, zu denen der edle Philosoph
Heinrich von Stein gehörte. Auch die bonne et charitable fille Friedrike Brion
taucht flüchtig auf. —
Hamburg und Schleswig-Holstein. B. Diederich gibt eine
Sammlung trefflicher Charakteristiken von in Hamburg geborenen oder dort ange-
siedelten Schriftstellern (4586). Die historische Einleitung freilich hätte, trotz des
beabsichtigt Skizzenhaften etwas ausgiebiger ausfallen können, namentlich betreffs der
neueren Zeit. Hebbel verdankt der Stadt denn doch schliesslich mehr, als die Anreg'ung
zur Beschreibung des Brandes von Karthago für den Moloch, und eine gewisse boden-
ständige Eigenart des Hamburgertums in der Literaturgeschichte lässt sich wohl um-
schreiben, auch ohne dass man das Gras wachsen zu hören braucht. Die Zusammen-
fassung des gemeinsamen Elements ist wohl auch sonst das wenigst Gelungene des
sonst so glücklichen Buches, das wie kaum ein zweites geeignet ist, einen weiteren
Leserkreis in die Eigenart sehr verschieden geschaffener Individualitäten einzuführen.
Ganz seinem Zwecke angemessen, arbeitet der Verfasser gern mit erläuternden Proben,
und sparsamer, aber nicht weniger nützlich, auch mit Zitaten und persönlichen Erinne-
rungen. Er beginnt, wie es sich für den Hamburger Hörerkreis geziemt, mit
Liliencron, dessen Persönlichkeit, wie man sofort fühlt, D. besonders gut liegt, und
schliesst mit Dehmel, der nicht weniger zu seinem Recht kommt, obwohl keine solche
innerste Sympathie beide verbindet. Auch die ablehnenden Besprechungen sind wohl
motiviert und geeignet, das Publikum zu belehren, mit was für Augen man Kunst
ansehen soll; dazu eignet sich etwa eine Besprechung wie die der Werke Johanna
Wolffs. Plier wird versucht, interpretierend aus dem W^erk die Lebensanschauung, oder
das Weltgefühl, zu gewinnen, und man braucht das enthusiastische Resultat nicht
anzunehmen und kann doch die feinfühlige Art des Darstellers anerkennen. Und
dass diese Art der Analyse der rechten Erkenntnis nahe bringt, beweist das
Kapitel Otto Ernst, in dem auch voreingenommenen Lesern ihr Ideal Stück für
Stück mit kühler Wahrheitsliebe in seiner Wesenheit zergliedert wird. — Von
der historischen Seite betrachtet, ist dieser kunstpädagogischen Schrift gegenüber
Adolph Köster in entschiedenem Vorteil; sein Aufsatz (4588) über die „Auf-
klärung und ihr Widerspiel in Hamburg" sucht den Hamburger Charakter in
seiner Verwandtschaft mit dem Geiste der Aufklärung zu zeigen, wobei ihr die
Sympathie des Verfassers offensichtlich gehört. Die Kreise der Aufklärer, ihre religiösen,
politischen, pädagogischen Prinzipien sind glücklich dargestellt, aber im Interesse
der guten Sache ein wenig weit gezogen. Klopstock ist in letzter Linie nur aus dem
Pietismus zu begreifen: er ist nur eines der frühesten Beispiele, dass politisch-demo-
kratische Gesinnung sich mit mystischer Naturanlage durchaus vereinigen lässt.
Wenn er den Anschluss an die spätere Mystik nicht finden konnte, so lag das nur
daran, dass er seit dem 25. Lebensjahre überhaupt nicht mehr wandlungs- oder an-
K. Jahn, Allg-emeines des 18.;'19. Jahrhunderts: Literaturgeschichte. 731
passungsfähig- war. Die neue Mystik der Hamann und Jacobi wird von K. gegen-
über dem echten Haniburgertum der Aufklärer auf die Schleswiger Güter verwiesen
und fährt so entschieden schlechter, zumal sie dadurch in eine prinzipielle Verbindung
mit der politischen Reaktion gebracht wird. Der Bund ist nur zeitlich und zufällig. —
Hessen. Hessen- Nassau. V. Valentins Buch über Frankfurt a. M.
und die Revolution von 1848/49 (4593) stellt wohl die bedeutendste Erscheinung des
Berichtsjahres dar. Ein Muster von Kulturgeschichtschreibung, das soziale Leben
eines grossen Gemeinwesens meisterhaft zergliedernd. Frankfurt war längst mehr
eine politische als eine literarische Stadt, so werden auch Schriftsteller hier über-
wiegend nach der politischen Seite charakterisiert: Gutzkow und Börne. Aber die
kulturelle Basis der jungdeutschen Literatur und ihrer romantischen Gegner ist in
klaren Linien entworfen, Zeitschriftenwesen und Journalismus werden an den lokalen
Beispielen deutlich, die religiösen und pädagogischen Bestrebungen werfen ihren
Schatten. Es ist E. Marcks zu danken, dass ein Historiker sich diesem vielfach im
Interesse der politisch-diplomatischen Fragen vernachlässigten Gebiete zugewandt hat.
Dass R. Jung den Stil etwas zu feuilletonistisch und das Ganze offenbar zu wenig
fraukfurtisch findet, ändert an dem oben ausgesprochenen Urteil nichts. — Anspruchs-
los stellt sich neben diese Stadtgeschichte ein Büchlein von C. K i s s e 1 „Aus dem
alten Mainz" (4594). Halb Chronik seit 1854', halb Plauderei, getragen von einer
erstaunlichen Personalkenntnis, die vom Bürgermeister und Stadtkommandanten bis
zum Rheinschiffer reicht, gewürzt mit Anekdoten und ergänzt durch Preiskurante und
Wetterberichte, rollt das Büchlein doch ein halbes Jahrhundert bunten rheinischen
Lebens vor dem Freunde der Vergangenheit auf Von literarischen Porträts sei eine
Schilderung Philipp Veits, der 1853 — 77 Direktor der Galerie war, erwähnt. —
Ost- und Westpreussen. Die Preussen halten von jeher zusammen,
und kaum eine Provinz ruft so oft seine Geister zu literarischer Parade auf Ein
umfangreicher Artikel J. Sembritzkis aus der Altpreussischen Monatsschrift
erscheint nun auch als selbständige Schrift über die ostpreussischen Dichter 1770—1800.
Der Band (4597) hat hervorragendes lokalgeschichtliches Interesse, da er die provinzielle
Spiegelung der grossen deutschen Literaturbewegungen klar und ausführlich darstellt,
kommt aber für die allgemeine Literaturgeschichte weniger in Betracht, da die grossen
Namen: Hamann, Herder, Hippel, Scheffner (für den immerhin ein paar bibUogTaphische
Ergänzungen gegeben werden S. 323 und 435) prineipiell ausgeschlossen blieben.
Ausführlich erörtert ist das Werk C. G. Bocks, des Jugendfreundes von Reichardt,
ergänzt die Jugendgeschichte Zacharias Werners und die Gedichtsammlung F. A. Stäge-
manns, die übrigen Namen sind in einem Register vereinigt. — W. H e y m a n n
berichtet über gegenwärtige ostpreussische Dichter (4598), seine Betrachtungen in
eine Schneewolke etwas preziöser Stimmungen einhüllend. In einem Stil, der so
wenig vor kühnen Neubildungen zurückschreckt, wie vor der Bezeichnung von Agnes
Miegel als ,,ostpreussischer Sappho", werden die bekannten neueren Dichter des Landes,
manchmal ganz treffend charakterisiert. Etwas ausführlicher sind nur Arno Holz'
rhythmische Bestrebungen gewürdigt, alles übrige verdient kaum Erwähnung, der
neu entdeckte F. Rodthoff verwechselt, nach den gegebenen Proben zu urteilen Ori-
ginalität ebenso mit Affektation, wie der Verfasser selbst. — In den umgekehrten
Stilfehler verfällt gelegentlich B. P o m p e c k i , der seinen westpreussischen dichtenden
Landsleuten ein Denkmal setzt (4599), dabei auch auf die Vergangenheit zurück-
greifend. Von der Gottschedin an begegnen wir der Reihe bekannter Gestalten im
westpreussischen Dichterhain, J. D. Falk und Johanna Schopenhauer gehen vorüber,
R. Reinick, O. Gruppe und Bogumil Goltz vermitteln den Übergang zur neuen Zeit,
in der Max Halbe als Stern erster Grösse glänzt. Johannes Trojan, Ludwig Pietsch
und Paul Scheerbart bilden ein merkwürdiges Kleeblatt, eine Anzahl Neuerer stehen
noch vor den Pforten der Literaturgeschichte; mit Recht erläutert auch dieser Verfasser
ihr Können au einer Anzahl von Proben, die wenigstens gewandten Ausdruck verraten.
Die Masse der Namen bleibt daneben ohne Eindruck. —
Posen. G. Kussmann berichtet in der Deutschen Welt (No. 36 und 37!)
zusammenfassend über alle Bestrebungen, die geeignet sind, das vielfach mangelnde
Heimatsgefühl der Posener Deutschen zu heben (4601). Das Gesamtbild ist überaus
erfreulich: die Heimatkunde wird mit Eifer gepflegt, die Kaiser-Wilhehn-Bibliothek
und die ländlichen Wanderbibliotheken erfreuen sich eifriger Benutzung, Kaiser-
Friedrich-Museum und Akademie sind gut besucht, die Gesellschaft für Kunst und
Wissenschaft ist in stetem Aufblühen. Das Posener Theater freilich hälts mehr
mit dem Geschmack des Publikums als mit der Kultur, aber die Literatur wendet sich
dem Lande zu: Clara Viebigs „Schlafendes Heer", mehr noch M. von Wittens „Nach
Ostland wollen wir reiten", werden gelobt, volkskundliche Bücher erwähnt, und
schliesslich die Geschichte eines mutigen Verlegers (Oskar Eulitz in Lissa) skizziert. —
M. Lauberts Skizze schliesst sich hier passend an (460<i). Sie schildert auf Grund
Jahresberichte für neuere deutsche Literaturgeschichte. XIX, XX. ^^
732 K. Jahn, Allg-ememes des 18./19. Jahrhunderts: Literaturgeschichte.
(Jer Akteu die laugsame Eutlaltungf des Buch- und Druckwesens der Provinz; die
ständige Kontrolle der Behörden war dem Geschäft recht hinderlich, aber wie die
Akten zeigen, unentbehrlich, denn auch deutsche Buchhändler schämten sich keines-
wegs, im Geschäftsinteresse Bilder und Musikalien zur Verherrlichung polnisch-
revolutionärer Bestrebungen zu vertreiben, von den Polen gar nicht zu reden. Leih-
bibliotheken bedurften nicht weniger der Überwachung, während Verleger im ganzen
fehlten. Nur Zeitschriften sind im Jahrhundert der Presse überreich vertreten
gewesen. —
Rheinland. Eine breit angelegte Schilderung einer Epoche, wie sie
Veit Valentin gab, versucht J. Hashagen in seinem „Rheinland und die französische
Herrschaft" (4603), freilich in ganz anderer Art. Dort eine abgeschlossene Dar-
stellung, die ein abgerundetes Bild erstrebt, hier ein Bemühen, das önabgeschlossene
des Ganzen, das Ergänzungsbedürftige stark zu betonen. Überall Hinweise auf weitere
erst zu erledigende Vorarbeiten, auf Akten und auf Menschen, und dazu im ganzen
die Versicherung, absichtlich nur unter einen Gesichtswinkel zu sehen: den des
Widerstandes nämlich gegen das Franzosentum. So wird hier unvergleichlich mehr
Mitarbeit des Lesens gefordert, auch viel Vorkenntnis der politischen, nationalen,
sozialen, literarischen Faktoren; aber unter dieser Voraussetzung ein äusserst
belehrendes Buch. Wir sehen, dass die Franzosenbegeisterung sich auf recht kleine
Kreise beschränkte, und dass selbst in ihnen das traditionelle Deutschtum unbewusst
das Denken aufs stärkste beeinflusste. Das eigentlich Verwunderliche bleibt dabei,
dass eigentlich nationale Anhänglichkeit auf diesem Boden fast völlig fehlt. Für
Deutschland bestehen kaum Sympathien, allenfalls für das angestammte engere
Vaterland; vor allem treten diese in den ehemaligen preussischen und reichsstädtischen
Territorien hervor, sehr viel schwächer in den geistlichen. Im ganzen herrscht das
Weltbürgertum der Aufklärungsepoche, hier, wo man es aus zweiter Hand hatte,
noch mehr zur Phrase karikiert, und ferner von den nationalen Gegenströmungen,
die in den Stammländern der Aufklärung seit den Zeiten des -Sturmes und Dranges
fühlbar wurden. Hier ist Kant der Name, um den sich die Jugend schart, und
Herder und Goethe treten weit zurück. Was war es nun, das die Rheinländer zu
einem Widerstand gegen das Neufrankentum ermutigte, wenn wir von der Korruption
der späteren Republik absehen, die auch das Ihre tat, sich die Geister zu entfremden?
In erster Linie der Bilduugsstolz, der sich in geistigen, pädagogischen, literarischen
Dingen dem gegenwärtigen Franzosentum überlegen fühlte. Gerade die Schul-
reformen fanden in Frankreich absolut nichts Vorbildliches, so wenig wie die Philo-
sophen geneigt waren, die französische Aufklärungsliteratur für ihren Kant und Fichte
einzutauschen. Sodann die Liebe für die gewohnten Lebensformen, unter denen am
stärksten die religiösen Motive hervortraten. In den geistlichen Territorien vertrat
zur Kräftigung des Widerstandes gegen das Neufrankentum der Katholizismus die
patriotischen Regungen der anderen Gebiete, und auch überzeugte Republikaner
zeigen eine ethisch-religiöse Grundfärbung ihrer politischen Theorien, die sie weit
abrückt von der politischen Praxis der Franzosen, Die Idee der Volkssouveränität
hat im Gegensatz dazu wenige nennenswerte Vertreter gefunden: selbst der zum
Radikalismus neigende Rheinländer ist gegenüber dem Franzosen doch noch immer
gemässigt und Vermittlungsstandpunkten geneigt. Für den Literarhistoriker sind
die behandelten Fragen von Wichtigkeit, da in diesen Anschauungskreisen Georg
Forster seine Schriftstellerei entfaltete, Joseph Görres sich bildete. Über beider
Männer politische Entwicklung enthält das Buch wichtige Abschnitte, am Schluss ist
eine alphabetische Übersicht über die Verbreitung der wichtigsten deutschen Schrift-
steller im Rheinlande zur Franzosenzeit versucht: auch hier fällt auf, wie langsam
die moderne Kunst vordringt im Verhältnis zur aufklärerischen Publizistik. — In
kurzer Skizze sucht F. Schultz das Wesen rheinischer Dichtung zu erfassen (4605),
mutig der epigonenhaften, noch jetzt dem Rheinländer so lieben verdünnten Rhein-
romantik entgegentretend, um für neuere ihren eigenen Weg gehende Dichter die
Bahn frei zu machen, W, Schäfer wird in seiner Einfachheit und Unsentimentalität
dem Publikum nahegebracht, Clara Viebig ihr Lob bedächtig zugewogen, Herbert
Eulenburg in seiner rheinischen Fruchtbarkeit, Lustigkeit und Derbheit dargestellt,
W. Schmidtbonn nach seiner Eigenart, vielleicht doch zu hoch, gewürdigt; ich
wenigstens rauss bekennen, dass der Tod im ,, Grafen von Gleichen", mir als ein
Beispiel äusserlicher Theaterei erscheint, die dem Geschmack des Publikums entgegen-
kommt, wie nur möglich. Solch Symbol musste ins Stück, wie die Germania in die
Aufführungen der Kriegervereine; und wenn sie plötzlich bei Lehmanns an den
Morgenkaffeetisch tritt. — Unter dem Titel: „Niederrheinische Dichtung" charakterisiert
W.. Stein ert drei Schriftsteller, „die der Welt des Niederrheins künstlerische
Probleme abzugewinnen gewusst haben" (4607), und zwar ausschliesslich unter dem
Gesichtspunkt, inwieweit ihnen die Schilderung der Landschaft und der N^enschen
^
K. Jahn, Allgemeines des 18./19. Jahrhunderts: Literaturgeschichte. 733
geglückt sei, seine Darlegungen mit reichlichen Zitaten belegend. J. Lauff rückt so
an die erste Stelle: seine Landschaftsschilderungen seien ins Grosse stilisiert, seine
Menschen liebe er, ins Drollige zu karikieren oder ihre Eigenart in der Enge ihres
Gesichtskreises zu zeichnen. Clara Viebig und Rudolph Herzog sind dagegen
gesunde Realisten, die den rheinischen Charakter realistischer zu belichten wissen.
Die gleichmässige Bewertung der drei Schriftsteller fand in der Versammlung, vor
der der Vortrag gehalten wurde, vielfachen Widerspruch, auch wurde Lauffs Menschen
das spezifisch Niederrheinische energisch abgestritten. —
Schlesien. Eine poetische Revue Schlesiens veranstaltet die Zeitschrift
„Der Osten" zum 50jährigen Jubiläum der „Breslauer Dichterschule", deren Geschichte
L. Sittenfeld einleitend skizziert (4610). Sie hat ihre Anfänge in der politischen
Bewegung der fünfziger Jahre und scheint ursprünglich mehr als Rednerklub
gedacht zu sein, bis die Verwandlung in einen ausg-esprochenen Poetenbund allen
einseitigen Tendenzen ein schnelles Ende bereitete. In der Fülle von Namen, die
in ihren (in mehreren Jahrbüchern gesammelten) Gedichten ein achtungswertes Mittel-
mass selten überschritten, taucht vereinzelt auch einmal ein über Schlesiens Gaue
berühmt gewordener auf: Johji Henry Mackay, Detlev v. Liliencron, Hermann Stehr.
1889 — 92 bildet die Glanzzeit des Vereinsorgans der Monatsblätter: fast die gesaraten
Dichter Deutschlands, von Carl Busse bis Richard Dehmel, sind darin vertreten, doch
liess das Ausbleiben des erwarteten materiellen Erfolges den Verein bald zur alten
lokalen Beschränkung zurückkehren. So zeigt die Jubiläums-Anthologie wieder
achtungswertes Mittelmass mit ein paar originalen Tönen, und das Mitglieder-
verzeichnis eine Reihe von Namen kunstliebender Dilettanten und einiger Schrift-
steller von Beruf. —
Thüringen. Das klassische Weimar, die nationale Weihestätte, das
romantische Bayreuth, dessen Aufgabe es ist, germanischen Geist der ganzen Welt
vertraut zu machen, und das moderne München, die Heimat der angewandten Kunst
stellt A. V. Gleichen-Russwurm in einer sehr kurzen Charakteristik nebeneinander
(4614). — J. R. Haarhaus referiert nach dem Buche W. Bodes (JBL. 1906/7
X. 3481) über das vorgoethische Weimar (4616). - P. K ü h n plaudert in einem,
die bekannten Gedenkstätten bildlich wiedergebenden Artikel über das klassische
Weimar (4618), worunter er übrigens nicht nur das Weimar der Klassiker versteht.
Auch in einer so leicht zu bewertenden Skizze braucht er nicht gerade Lessing nach
Schulpforta zu versetzen. —
Württemberg (Schwaben). Aus dem bereits im Vorjahre registrierten
(JBL. 1906/7 N. 3471) grossen Werke des Württembergischen Geschichts- und Alter-
tumsvereins über Herzog Karl Eugen von Württemberg interessiert hier der Abschnitt
über die schöne Literatur, den R. Krauss beigesteuert hat (4624). K. behandelt
vor allem das Problem, wie sich in dem von der deutschen poetischen Entwicklung
fast völlig isolierte Schwaben die neue Poesie so schnell zu so stolzer Höhe ent-
wickelt habe. Anfang der fünfziger Jahre begann man sich über die Lage klar zu
werden: J. L. Huber und Freiherr Eberhard von Gemmingen beklagen in gleicher
Weise die absolute poetische Dürre des Bodens, der nur die spärlichen Früchte des
Kasualgedichtes und der Gesangbuchpoesie tragen zu wollen schien. Die beiden Ge-
nannten begnügten sich nicht mit Klagen, sondern griffen selbst zur Feder, um eine
im ganzen recht altmodisch anmutende Poesie zu pflegen, in der höchstens Hubers
P>eiheitspathos auf Schiller vordeutet; noch Kleinere schlössen sich an. Karl Eugen
selbst hat sich ohne Talent in geleg-entlichen Reimereien vereucht, seine Neigung für
die Poesie anderer beschränkte sich aber zunächst auf höfische Dichtung, deren
Huldigungen er in französischer und deutscher Sprache gern entgegennahm. Auch
später, als er der deutschen Literatur sorgfältigere Aufmerksamkeit widmete, überwog
das Interesse für Gelehrtes und Halbgelehrtes das poetische bedeutend. So scheint
er auch Goethe bei seinem bekannten Besuch nicht sonderlich beachtet, eher mit
Misstrauen angesehen zu haben. Wenn aber seine Verfolgung vorzüglich Dichter
traf, so ist das Zufall, und die poetische Seite ihrer Tätigkeit war nicht l'rsache seines
Grimmes. Sein Verhältnis zu Schiller wird in diesem Sinn mit glücklicher Hand
dargestellt, und das relative Recht des Herzogs zu seinen Massregeln gerecht ab-
gewogen, ohne da.ss Schiller in seinem Bedürfiiis, seine Individualität gegen einen Mann
zu behaupten, dem die Achtung vor dem Genie — selbst wenn er es hätte erkennen
können — nun einmal fehlte, zu kurz kommt. Die spätere Haltung des Herzogs findet
verdiente Anerkennung. Die schwäbische Poesie musste sich also im ganzen ohne den
Herrscher behelfen, zunächst altmodisch hinter den neueren literarischen Bewegungen
einhertrottend (Balthasar Haug wird hier charakterisiert), sodann in den Kreisen des
Stiftes wie in denen der Militärakademie jugendliche Versuche in modernen Formen
erzeugend. K. F. Reinhard und K. Ph. Conz gingen neben einer Anzahl kleinster
Poeten aus dem Stift hervor, Gotthold Friedrich Stäudlin, unabhängig von ihm er-
60*
734 K, Jahn, Allgeraeines des 18./ 19. Jahrhunderts: Literatnrg-eschichte.
wachsen vereinigt in seinem Schwäbischen Musenalmanach Stiftler mit den Lehrern
und Zöglingen der Militärakademie, B, Haug und F. A. C. Werthes einerseits, und den
bekannten Schillerfreunden andererseits: W. v. Hoven, P. Scharffenstein, W. Petersen.
Schillers schwäbische Jugendjahre werden natürlich nur gestreift, etwas ausführlicher
dafür sein Konflikt mit Stäudlin dargestellt, der ja schliesslich zur Versöhnung mit
dem unglücklichen Konkurrenten, noch bevor der vom Leben Enttäuschte den Tod im
Rhein suchte, geführt hat. Nach Schillers Flucht aus der Heimat waren die
literarischen Sturmjahre vorüber. Christian Schubart, der ja als Nichtwürttemberger
nur eine beiläufige Charakteristik in der Darstellung finden konnte, ist weniger
aus literarischen, als aus persönlichen Gründen das Opfer der pädagogischen Ex-
perimente des Herzogs geworden. Seine seltsame Gefangenschaft auf dem Hohen-
asberg' ist natürlich trotzdem in den Kreis der Darstellung einbezogen worden, ebenso
sein Lebensausgang, der zwanglos zu einem flüchtigen Überblick über die schwäbische
Journalistik und zur Charakteristik ihres einzigen namhaften Vertreters, Ludwig
Wekhrlins, hinüberleitet. Schillers Besuch in der Heimat 1793/4 bildet den passenden
Schluss, ein Nachtrag schildert in wenigen Worten den Stand der geistlichen Poesie
im Schwaben des 18. Jahrhunderts, — In einem Aufsatz von G. E. Pazaurek (4626)
über schwäbische Silhouetten wird eine hervorragende Silhouettenkünstlerin aus der
Zeit um 1800 unverdienter Vergessenheit entrissen: Christiane Luise Duttenhofer
geborene Hummel. Ein realistisch-humoristisches Talent ersten Ranges, die begabteste
Vorläuferin Konewkas, tritt uns mit einer ganzen Reihe literarischer Porträts und
Genrebilder entgegen, von denen ich hier nur: „Goethe im Hause G. H. Rapps",
„Ludwig Uhland als junger Advokat", „Friedrich Rückert als Redakteur", hervor-
heben möchte, neben denen fast alle schwäbischen Poeten der Epoche in äusserst
charakteristischer Auffassung vertreten sind. Mit entschiedener Abneigung verfolgt
ihre spitze Schere Matthison, den Liebling des Hofes. Ihr bedeutendes dekoratives
Talent ist hier nicht zu würdigen. — Einen ganz kurzen Überblick über die neueren
Werke zur schwäbischen Literaturgeschichte und wenige verwandte Fragen versucht
Th. Schwabe zu geben (4627). — Entschieden am meisten lernen wir aber über
das gegenwärtige Schwaben aus einem Dichterbuch, das herauszugeben ein schwä-
bischer Verlag sich entschlossen hat (4628), während bisher keine Klage in Schwaben
lebhafter war als die über die Gleichgültigkeit der druckenden und lesenden Schwaben
gegenüber ihren Landsleuten. Der Herausgeber T h. Heuss leitet die Sammlung
ein mit einer Betrachtung, die ihren Ausgang von der angeführten Tatsache nimmt,
die lange fühlbare Rückständigkeit der schwäbischen Hauspoesie aus der Macht der
grossen Vergangenheit erklärt und das Ausfallen einer schwäbischen „Moderne"
naturalistischer Stimmung in den wirtschaftlichen Verhältnissen begründet sieht.
Auch liegt dem subjektiven und idealistischen Schwaben objektive Wirklichkeitskunst
weniger, als anderen Stämmen. Jetzt steigt die süddeutsche Welle in der Literatur
wieder und nimmt die Schwaben mit empor; ohne bewusstes Zusammenarbeiten und
ohne gemeinsames Programm (auch ohne heimatkünstlerisches) haben sich junge
Schwaben gefunden, die der Gegenwart wieder etwas zu sagen haben. Die Sammlung
soll in ihrer Eigenart für sich selber sprechen. Nur eine kurze Charakteristik geht
voran, die ursprünglich lyrische Talente, den didaktischen Caesar Flaischlen, den
ästhetisch-intellektuellen H. Hesse und den derberen L. Finckh scharf trennt von dem
dramatisch empfindenden H. Lilienfein und dem prachtvollen Prosaiker W. Schüssen.
Mehr örtlichen Charakter tragen die Erzählungen der beiden in der Sammlung ver-
tretenen Frauen, der unsentimentalen Schwarzwälderin Auguste Supper und der
weichen Darstellerin des Albtals, Anna Schieler. Karl Bauer hat den Band mit
vorzügiichen Bleistiftskizzen der Verfasser ausgestattet. —
Österreich, Allgemeines. R, C h a r m a t z skizziert die Renaissance
des Österreichertums hauptsächlich vom politischen Standpunkt (4633), Er zeigt,
wie auf die Zeit hoffnungslosen Hindämmerns und die Zeit leidenschaftlichen,
Österreich verachtenden Alldeutschtums in der Gegenwart der Glaube an die
Existenzmöglichkeit eines auf die Autonomie der Völker aufgebauten ()sterreich
unter Vorherrschaft des deutschen gefolgt sei und wie dieser Traum, hauptsächlich
durch den serbischen Konflikt, Wirklichkeit geworden sei. Neben der politischen
Quelle dieses Neuösterreichertums gedenkt er ehrend des Geschichtswerkes von
Friedjung („Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland") und als schöne Blüten des
gegenwärtigen Vertrauens der Namen von R. II. Bartsch und E, Ertl. — Auf den
gleichen Ton gestimmt ist die Charakteristik des letztgenannten in E. v. S c h r ö 1 1 e r s
Essaysammlung „Österreicher" (4636 a), die auch an dieser Stelle genannt sei als
Übersicht über neuere Dichter des Kaiserstaates seit F. Kürnberger bis herab zu
Max Brod, dem Formulierer der Weltanschauung des Indifferentismus. —
Böhmen. Bekanntes stellt in übersichtlicher Schilderung A. K 1 a a r in
seinem Aufsatz über die böhmischen Bäder im Lichte der literarischen Erinnerungen
K. Jahn, Alljremeines des 18.10. Jahrhunderts: Literaturgeschichto. 735
zusammen (4642) mit persönlichen Erinnerung-en, die bis zu Georg Herwegh hinauf-
reichen; der Dichter trat ihm hier als berühmter schöner Mann entgegen, während
Alfred Meissner dem Verfasser auch menschlich nahegetreten ist, mehr noch Heinrich
Laube, dessen kerniges Wesen mit Liebe geschildert wird. —
Tirol. Beiträge zur neueren deutschen Dichtung in Tirol liefert
A. Pichler (4648), das literarische Schaffen von ungefähr 1750 bis 1848 über-
schauend. Auf geistliche Vorläufer folgen K. F. Zeller (1748 bis 1829) und
J. F. Primisser (1757 bis 1812), zwei patriotische Vertreter des Tirolertums. An sie
schliessen sich Kleinere an, ein erster Kunstdichter im eigentlichen Sinne ist
A. Weissenbach (1766 bis 1821), ein Nachahmer Klopstocks, dem J. Senn (geb. 1792)
der Dichter des „Tiroler Adler", bedeutend überlegen ist. 1828 bis 1831 konnte man
l>ereits einen Almanach „Alpenblumen aus Tirol" aus Eigenem bestreiten. Beda
Weber ist der bekannteste der Mitarbeiter, neben ihm ist J. Schuler und J. Streiter
führend. Die drei einstigen Freunde überwarfen sich freilich gelegentlich der kirch-
lichen und politischen Kämpfe gründlich. Das Lebenswerk der drei Dichter bildet
den Mittelpunkt des Aufsatzes. H. v. Giltn, der billig beurteilt wird, ist der einzig
bekannte Name des Schlussabschnittes. —
Wien. Eine Schilderung des Wiener Kaffeehauslebens ergänzt P. B u s s o n
durch eine Liste von Cafes, geordnet nach der Berühmtheit ihrer Stammgäste, wo
denn das Cafe Griensteidl seligen Angedenkens Verdientermassen an die Spitze
marschiert (4653). — F. Servaes lobt R. E. Petermanns „Wien im Zeitalter Kaiser
Franz Josef L" als eine glückliche Schilderung einer modernen Weltstadt (4662)
wobei er freilich einige Einwände gegen das Hervorkehren des christlich-sozialen
Standpunktes des Verfassers nicht zurückhält. — F. W i 1 1 e 1 s kleiner Essay (4665)
ist eine bittere Satire „Die Jungwiener Dichter sind also Appreteure wie ihre Väter.
Das Material wird aus Frankreich, aus Griechenland oder anders woher bezogen, in
Wien wird es in Lebensfremdheit und Asthetizismus verpackt und verschickt.'" —
Schweiz. H. E. Jenny gibt einen g-edrängten überblick über neuere
deutschschweizer Dichter seit Kellers und Meyers Zeiten (4670). Da kommen natür-
lich J. V. Widmann und C. Spitteler zu Ehren, deren Isoliertheit stark betont, deren
schwächere Seiten freundhch verhüllt werden. Die Zwischenzeit bringt schnell ver-
schollene Namen, wie jenen W. Siegfried, der mit „Tino Morald" einen vorübergehenden
Erfolg erzielte, oder anlehnungsbedürftige Talente, wie A. Vögtlin. E. Zahns schreib-
frohe Natur und J. Ch. Heers gewandte Manier werden zuungunsten des letzteren
verglichen, H. Bosshart an Ernst und Weichheit über ihn gestellt. Die Schar jüngerer
Poeten braucht unser Register vorläuGg* noch nicht zu beschweren. — O. Walzel
macht in seiner Dresdener Antrittsvorlesung den Versuch, ein gemeinsames Element
der Schweizer Poesie in der „Wirklichkeitsfreude" der Dichter nachzuweisen (4672).
Es ist ja eines der schwierigsten Probleme, die deutlich empfundenen landschaftlichen
Unterschiede eindeutig in Worten zu erfassen, und ich glaube, dass man mehr in den
Misch ung-sverhältnissen überall vorhandener Eig-enschaften das Wesen nationaler und
lokaler Poesie wird finden können, als in einem einzelnen Charakterzug, wie denn
auch W. vorsichtig die Vermutung, er wolle das Schweizertum auf diese Eigenheit
reduzieren, sofort zurückweist. Von Hadlaub über Haller und sogar Bodmer wird
dieser Zug verfolgt über Pestalozzi, U. Bräker und J. Gotthelf, der ihn in Reinkultur
verkörperte. G. Keller gibt Gelegenheit zu einem Exkurs über die Poesie der Technik,
wodurch dann selbst K. F. Meyer eine Pforte zu dieser Betrachtung geöffnet wird,
während W. Siegfried und J. C. Heer als moderne Vertreter technischer Poesie-
Probleme durch das Haupttor einziehen dürfen. Und auch Karl Spittelers moder-
nisierte Mythologie kann für die Wirklichkeitsfreunde der Schweizer Dichtung Zeugnis
ablegen. — E. Platzhoff-Lejeune orientiert in fortlaufenden Berichten über
die Dichtung der französischen Schweiz (4675/6). Da ich seinen Glauben an eine
Schweizer Dichtung und Kultur, gewissermassen eine germanisch-romanische Misch-
kultur, nicht teilen kann, sondern im Gegenteil finde, dass sich in den Grenzgebieten
die nationale Eigenart aller wirklichen Künstler unvergleichlich schroffer ausbildet
(man denke an G. Keller und E. Rod), sich ins Extremnationale steigernd, so darf
ich diese Betrachtungen aus unserem Berichtskreise ausschalten, so reizvoll immer
die französische Poesie der Schweiz vom Standpunkt der Dichtung ist. —
i
736 P. Wie gier, Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren.
b) Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren.
(IY,1I» = N. 4703—4973.)
Paul Wiegler.
Sammlnngen. — Färstliche Persönlichkeiten, Diplomaten und Hofleute. — Militärisches und Kriegserinnerungen. —
Pablizisten. Politiker nnd Juristen. — Gelehrte. — Industrielle, Landwirte, Techniker. — Künstler. - Musiker. — Theater-
leute. — Dichter nnd Schriftsteller. — Frauen. — Keiseliteratur. — Kulturhistorisches. — Arbeitermemoiren. —
S a m m 1 u n g" e n. Der Anfang- ist billigerweise mit einer Studie zu machen,
die über die eine Hälfte unseres Berichtsgebietes einen umfassenden Überblick gibt.
Auf sechs Seiten erörtert Th. Klaiber die Entwicklung der deutschen Memoiren-
literatur (4703). Er bedauert das Fehlen einer Monographie. Was er selbst vorläufig
liefert, ist nur eine ganz kursorische Schilderung des einst von Freytag durch-
messenen Weges, den die deutsche Selbstbiographie seit den ersten Bekenntnissen
von Mönchen und Nonnen, seit den ersten Aufzeichnungen von Rittern und Bürgern
zurückgelegt hat. Die Epoche des Humanismus wird als erster Höhepunkt gewürdigt,
der Verfall im siebzehnten, der neue Aufschwung im achtzehnten Jahrhundert
(Pietismus, fridericianische Zeit, Sturm und Drang, „Wahrheit und Dichtung")
hervorgehoben. Im neunzehnten Jahrhundert überwiegt zuerst die ans Gesinnung
und Gemüt heraus individualisierte Darstellung (Arndt, Boyen, Nettelbeck, Leo,
Menzel, Haase, Steffens, Körner, Richter, Kügelgen, Holtei, Goltz, auch Varnhagen,
der seinen Memoiren eine Kindheits- und Jugendgeschichte voransetzt). Dann
kommen die auf das Weltleben sich beziehenden Memoiren der Jungdeutschen und
sonstiger oppositioneller Geister (Laube, Meissner, Dingelstedt, Fanny Lewald,
Meysenbug, Fröbel), die Memoiren der Politiker, Diplomaten und Militärs (A. von
Hohenlohe, Graf Dürkheim, Vitztum von Eckstädt) und als deren grösste Bismarcks
„Gedanken und Erinnerungen". Man empfindet den vorschnellen Abbruch dieser
Darstellung, die jedoch als neuer Versuch eines Resümees der Beachtung wert ist.
Von den Anthologien dieses Jahrgangs sind die F. v. Zobeltitz'schen Frauenbriefe
(4706) mit Geschmack geordnet und bis auf Lücken in der romantischen Zeit etwa
vollständig. — J. Z e i 1 1 e r hat das Verfahren seiner „Deutschen Liebesbriefe" und
,, Kleinen Liebesbriefe" nun auch in seinen „Deutschen Freundesbriefen aus sechs
Jahrhunderten" angewandt (4704). Statt der chronologischen Folge ist die Verteilung
auf ,, Bündel" literarisch-historischer Freundschaftsgruppen mit jeweils einer zentralen
Persönlichkeit gewählt. Benutzt sind hier und da Steinhausen, Düntzer, vielfach das
x\rchiv für Literaturgeschichte und, was zu betonen ist, in ganz beträchtlichem Mass
die Original-Editionen. Die Auswahl schliesst mit Scheffel, Wagner und Anzengruber
und umfasst 345 Nummern. —
Fürstliche Persönlichkeiten, Diplomaten und Hofleute.
Unter den Briefen und Denkwürdigkeiten fürstlicher Provenienz stehen die von drei
auch der grossen Menge vertrauten Herrscherinnen voran. Einige Briefe der Maria
Theresia, zu deren exaktem historischem Bildnis das Tagebuch von Khevenhüller-
Metsch unbekannte Züge beigetragen hat (4709, s. JBL. 1906/7, No. 3548), und deren
spezielle Korrespondenz mit Maria Antonia von Sachsen W. Lippert zugänglich macht,
(4708) bietet mit allzusehr „huldigender" Vorrede 0. Krack (4707). Da zumal das
Muttergefühl der Habsburgerin vergegenwärtigt werden soll, nehmen die Briefe an
die Kinder fast den ganzen Raum der von den vier Bänden Arneths und Geffroys
abhängigen Publikation ein. Die zweiunddreissig folgenden Briefe an die Dauphine
und Königin von Frankreich finden in siebenundzwanzig unruhigen Antwortschreiben
ihr Korrelat, die Brandus in seiner nach verwandten Gesichtspunkten redigierten
Übertragung von Maria Antonine ttens Briefwechsel mitteilt (4708a). Zu-
grunde liegt dieser Auswahl die gegen die Fälschungen misstrauische Edition der
Societe d'Histoire Contemporaine. Die Briefe an Mercy unterrichten vortrefflich über
die Staatsaktion und die Beziehungen zu Fersen werden aufs hellste beleuchtet. Die
fünfzig Briefe, die L. Wülker vor dem hundertsten Todestage der Königin Luise
von Preussen aus den überholten Sammlungen von Martin und Luise Braun, aus
der Deutschen Rundschau und den Archivpublikationen Bailleus ausgezogen und
erläutert hat (4724), sind auch für den wissenschaftlichen Gebrauch zu empfehlen.
Denn der Herausgeber hält sich von den Manieren des patriotischen Dilettantismus
frei und respektiert Brakes zuverlässige Sachlichkeit. — Eine wertvolle Sicherung
wird der friderizianischen Briefliteratur durch R. Kosers und H. Droj'sens jetzt zwei-
bändige Ausgabe des Briefwechsels Friedrichs des Grossen mit Voltaire zu-
teil (4711), die die Bände 21 bis 23 der Akademieausgabe nachmals ersetzen wird.
P. Wieg-ler, Briefwechsel, Tag-ehücher, Memoiren. 737
Es handelt sich nicht um neu ausg-egrabene Schätze, nicht um einen besonderen stoff-
lichen Gewinn für die Kenntnis jener Kultur und ihrer beiden schärfsten Geister,
aber um die endg-ültigfe Feststelluno- der originalen Texte, die Voltaire nach den
skrupellosen Gewohnheiten seiner Zeit, ganz wie er wollte, post festum, abgeändert
hat. Seine Flunkereien gingen auf die Kehler und Basler Gesamtausgabe über.
Koser und Droysen haben an ihre Säuberungsarbeit erst denken können, als im
Jahre 1906 der Deutsche Kaiser 162 von Voltaires Erben dem preussischen Staats-
archiv angebotene Briefe Friedrichs kaufen Hess. Schon vorher hatte die preussische
Krone 61 Stück ePRorben ; der Rest ist durch die grosse Katharina in die Kaiserliche
Bibliothek zu Petersburg gekommen oder durch die AutogTaphenhändler nach Eng-
land, Schweden und Nürnberg veräussert worden. Natürlich ist also die unbedingte
Echtheit nur für die Briefe Friedrichs selbst verbürgt; die Antworten Voltaires, die
des Zusammenhanges wegen eingeschaltet sind, konnten meist nicht mit den Originalen
verglichen werden. Am interessantesten ist die Beobachtung, wie sehr in den ersten
Jahren der Freundschaft die Konzepte Friedrichs, die in seinen „Oeuvres posthumes"
(Berlin 1788) überliefert sind, von den Ausfertigungen sich unterschieden. An
399 Nummern vermag man nunmehr die Geschichte dieser witzigen Sympathien und
Antipathien zu verfolgen, vom ersten Briefe des einundzwanzigjährigen Kronprinzen,
der Voltaire apostrophiert: „Monsieur, quoique je n'aie pas la satisfaction de vous
connaitre personnellement" bis zu der siebzehn Jahre später von dem Franzosen aus-
gesteUten Quittung über 3000 Ecus Gehalt, dem vorläufig letzten Aktenstück dieses
Schrifttauschs, der dann bald wieder auflebte und bis zu Voltaires Tode dauerte.
Schade nur, dass das „massige Paket" verloren gegangen ist, das Voltaire 1753 nach
Frankfurt mitschleppte, und das der Resident Frey tag ihn herauszugeben zwang. —
Zur Familiengeschichte der friderizianischen Ära gehört eine Publikation, die man
noch E. Bemer verdankt und die nach seinem Tode durch B. Volz zu Ende geführt
worden ist. Es ist das „Journal intime" von Friedrichs Schwägerin, der Prinzessin
Heinrich, geborenen Prinzessin Wilhelmine von Hessen-Kassel (4715). Dieses
Journal ist im Königlichen Hausarchiv zu Charlottenburg aufbewahrt. Dazu hat B.
Briefe genommen, die die Urheberin von ihren Schwägern, den Prinzen August
Wilhelm und Ferdinand empfing, und dann noch ihre eigenen vertrauten Schreiben
an ihren Oheim, den Landgrafen von Hessen-Kassel. Auch die Korrespondenz der
Königin Elisabeth Christine mit ihrem Bruder, dem Herzog Ferdinand von Braun-
schweig, ist beigefügt. Man blickt in eine Ehe, die ganz dem von H. v. Lehndorff
in seinem Tagebuche (4714, s. JBL. 1906/7, No. 3546) entworfenen Gemälde der häufigen
Bosheiten, der Langeweile, der kleinen und grossen Querelen entspricht. Denn auch
dieses Paar war ganz wie das andere nicht im geringsten einander zugetan. Man
zeigte sich Kühle und Reizbarkeit, man wich sich aus, und nach dem Tode der
Königin-Mutter gab es sog'ar einen Eclat, in dem Herr von Kalckreuth, dem die
weiblichen Hofmitglieder anhingen, die Hauptrolle spielte. Die Prinzessin Heinrich
gerät unter seinen Einfluss, der Prinz schneidet Kalckreuth, Kalckreuth wird zum
Dragonerregiment Platen nach Ostpreussen versetzt, die Prinzessin ist verzweifelt,
man ignoriert sich. In Potsdam bei ihrem Schwager war unsere Autorin einiger-
massen wohlgelitten; später kam es noch zu einer Rückkehr Kalckreuths, mit dem
Heinrich in aller Form seinen Frieden macht; aber mit seiner Gattin spricht er kein
Wort mehr. Sie wohnen in ihrem Berliner Palais, das ja dann das Universitäts-
gebäude wurde, zusammen, er auf dem rechten, sie auf dem linken Flügel, und es
trifft sich famos, dass man sich nie zu begegnen braucht. Im Oktober 1808, sechs
Jahre nach ihrem Gatten, starb die Prinzessin. Das „Journal" ist nicht in erster
Gestalt vorhanden, sondern die Prinzessin hat ursprünglich auf lose Blätter ihre täg-
lichen Eintragungen gemacht, die sie dann abschrieb nnd in einigen Foliobänden
sammelte. Das seelische Porträt, das sie unbewusst von sich selbst gibt, widerstrebt dem
Urteil Lehndorffs nicht, der von ihr sagte: „Niemals erscheint sie, wie sie wirklich
ist, stets ist sie wie in eine Maske gehüllt" usw. Sie ist äusserst gelassen, sie führt
ein Protokoll nur über dasjenige, was sie berichten will, das andere verschweigt sie.
„Rien de nouveau", das ist der Kehrreim dieses innerlich gelangweilten Daseins, und
so viel sie auch von Zerwürfnissen erzählt, ist es doch sehr bezeichnend, dass sie
auch nach einem sehr stürmischen Tage dem „Journal" nur die Bemerkung einver-
leibt: „Rien de nouveau, ni d'interessant aujourd'hui." Natürlich finden auch die
Erregungen der grossen Kriege, die der König führt, in den Frauensalons dieses
manchmal etwas seltsamen Hofes ein Echo, die Nachrichten von Siegen und Nieder-
lagen gehen als Neuigkeiten von Tür zu Tür. Im Hofstaat der Prinzessin sind die
Oberhofmeisterin Gräfin Dönhoff, die Baronesse von Forcade, die familiär Forcadine
genannt wird, und einige Kammerherren gewichtige Personen. Von den Briefen sind
die, die der frühverstorbene August Wilhelm ihr geschrieben hat, eine Kundgebung-
echten Freundschaftsbedürfnisses, und die Klage über die Willkür des Königs ist daä
738 P. Wieg-ler, Briefwechsel, Tag-ebücher, Memoiren.
interessanteste Thema. Die Briefe Ferdinands zeigen, wie sehr auch er zur Oppo-
sitionspartei unter den Brüdern sich rechnete; später trat er infolge irgendwelchen
Klatsches auf die Gegenseite. Die Briefe der Prinzessin Heinrich an ihren Onkel in
Kassel (sie liegen im Marburger Staatsarchiv) geben Daten aus dem Siebenjährigen
Krieg. Die Briefe der Königin an ihren Bruder fallen in die Jahre 1756 — 1763 und
füllen die Lücken des bisher bekannten Materiales. — Der Briefwechsel des Herzogs
Friedrich Christian von Sonderburg- Augustenburg mit Friedrich VI. von
Dänemark und dem dänischen Thronfolger Christian Friedrich ist im Auftrage der
Gesellschaft für Schleswig-Holsteinsche Geschichte von H. Schulz herausgegeben
worden (4717). Er führt in jenen Kreis deutscher Fürstlichkeit, den man aus der
Biographie Schillers kennt. Denn dieser ürgrossvater der Kaiserin Augusta Viktoria
war der Gönner des Dichters, und sein Name steht unter jenem Brief vom November
1791, in dem er zusammen mit Baggesen und dem Grafen Schimraelmann dem Welt-
bürger Schiller ein jährliches Geschenk von 1000 Talern anbietet. Auch was jetzt
der verwertenden Forschung übergeben wird, gereicht diesem Fürsten, der keinen
Stolz höher schätzte, als den, Mensch zu sein, zur Ehre. Er beschäftigt sich mit
praktischer Humanität, mit der Abstellung von Missbräuchen, warnt vor der Berufung
eines orthodoxen Predigers, spricht über seine eigenen Lebensziele, über Staats-
prozesse, über Universitäten, über das Monopolisieren der Wissenschaft, über die
Gefahren eines zynischen Demokratismus, über den besten Soldatengeist, über die
Organisation der Verwaltung, über kriegsgerichtliche Urteile, über die Ereignisse der
europäischen Politik, über die Einverleibung Holsteins, über die Auflösung des Deut-
schen Reiches. Er protestiert im Namen der Sonderburgischen Linie, er nennt den
Frieden, den Preussen 1807 abschliesst, schimpflich und fürchtet, als die englische
Flotte in die Ostsee entsendet wird, für Kopenhagen; er entwirft ein Promemoria an
den König über die nordischen Fragen, bezweifelt die Gerüchte, wonach er selbst als
Thronfolger in Schweden gewünscht wird, bittet um seine Entlassung aus dem dä-
nischen Dienste und stirbt 1814, bevor er das Ende der Napoleonischen Wirren er-
lebt hat. Im Anhange sind Dokumente seines hohen geistigen Strebens zu lesen,
eine Universitätsrede, die er bei der Austeilung von Prämien gehalten hat, eine be-
sonnene, im Stil an die Prosa der deutschen Dichter jener Zeit gemahnende Denk-
schrift über die Pressfreiheit, und überall sind grössere und kleinere Archivstücke
eingefügt, die diese Monographie des aufgeklärten Despotismus ergänzen. — Das
Leben der Komtesse Sophie Schwerin (4719 und 4720), das einst deren jüngere
Schwester Amalie von Romberg aus dem Nachlass zur Erschemung brachte, erlebt jetzt
eine literarische Auferstehung. Zwei populäre Ausgaben, darunter die des Werdandi-
Bundes, erneuern das Andenken an diese preussische Frau, die die Zeiten der Not
und des Heroismus als eine feine und klare Zeugin durchgemacht hat und, von allen
Schlägen des Schicksals ungebeugt, immer grösseren Trost in den Gütern der Idealität
fand, als ein Beispiel für Generationen von Frauen, und auf einer Kulturhöhe, die
auch damals zu den Seltenheiten gehörte. — Das Tagebuch der Gräfin Luise Thür-
heim, das Rene van Rhyn (Baron Blittersdorf) herausgibt, verspricht, die aus der
österreichischen Aristokratie hervorgegangenen Darstellungen der Zeit zwischen
Aspern und Wagram und den W^iener Kongress, der Zeit zwischen der Erschütterung
()sterreichs durch Napoleon und der Rehabilitation der alten Prinzipien, in schätzens-
werter Weise zu vermehren (4721). Zunächst bietet Blittersdorf die Notizen aus dem
Jahre 1809; sie gehen ins Detail, und sie sind anschaulich genug. Man sieht daraus,
dass im Adel von Wien, wo man um Pepi Chotek bangte, das Heldentum des Erz-
herzogs Karl ganz wie im Volke mit fieberndem Interesse verfolgt wurde, und was
die Baronin, die aus, wie sie selbst sagt, „lächerlichem patriotischem Fanatismus" es
vermieden hat, sich Napoleon in Schönbrunn bei der Parade anzusehen, über die
Franzosentage in Wien erzählt, das könnte Zug um Zug in historisch-dramatische
Pastelle nach Art von Schnitzlers „Medardus" übernommen werden. — Das Werk
über den Grafen Karl von Brühl, den Generalintendanten der Königlichen Schau-
spiele in Berlin, das H. v. K r o s i g k nach den Hauptschriften des Archivs zu Schloss
Seifersdorf zusammengestellt hat (4725), hat sächsiche, weimarische und preussische
Kapitel; es handelt vom Königreiche Polen, von Karl August und Goethe, von
Friedrich Wilhelm IL, vom Prinzen Heinrich, dessen Kammerherr der Graf zwei
Jahre lang gewesen ist, von Preussens Untergang und Aufschwung und dann von
den Theatern und Museen der Residenz an der Spree. Der Minister, nach dem die
Brühische Terrasse benannt ist, ist der Grossvater des Mannes, dem die neue Bio-
graphie gilt. Krosigk möchte das Andenken des prunksüchtigen Höflings, gegen den
die sächsische Dynastie einen posthumen Zorn an den Tag legte, gegen die Kritik
in Schutz nehmen, und was über das Verhältnis des Grafen Heinrich Brühl zu Fried-
rich dem Grossen gesagt wird, ist klug und nicht ohne politische Pikanterie. Vier
Söhne hat der Minister gehabt. Alois Friedrich kam zur österreichischen Armee und
P. W i e g 1 e r , Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren. 739
heiratete die Gräfin Potocka, Charles wollte g-anz Franzose werden, woran ilin
die Gräfin Brühl mit den Worten „Du bist ein ehrlicher Teutscher!" verhindern
musste, Heinrich war geschäftig" und dissolut, Hans Moritz, der Jüngste, der nachmals
Karls Vater wurde, übernahm Seiferedorf, quittierte den französischen Dienst und
heiratete im elsässischen Bade Niederbronn das Fräulein Christine Schleyerweber, die
Tochter eines ergrauten Premierleutnants, die er, an ihrem offenen Fenster vorbei-
reitend, erblickt hatte. Es war eine Ehe aus Schwärmerei mit viel Sinn für häus-
liche Idylle und für Xatur. Karl, der als Knabe Charlot oder Lolot hiess, lernte 1781
bei Übungen der sächsischen Truppen in Leipzig den Herzog Karl August kennen
und fuhr nach Weimar. „Goethe ist noch immer nicht zurück", bedauerte er in den
Briefen, die er, ganz goethisch, an sein „Herzens-Misele" nach Seifersdorf schrieb;
dann kam ein gemeinsamer Besuch in Weimar. Die Gräfin, oder wie sie einfacher
sich zu nennen pflegt, Tina, wird von Wieland besungen und schliesst mit dem
bissigen Fräulein von Göchhausen Freundschaft. Nur Goethe ist sehr ungnädig
und schreibt über die Brühls unter dem 31. März 1782 an Frau von Stein die be-
kannten bösen Worte. Aber die Güte der Herzogin Amalia steht dazu in schroffem
Gegensatz. Nachher tritt Elsa von der Recke, die schöne Seele aus Kurland, die in
Cagliostros Netze ging, mit den Brühls in Verkehr. Im Juni 1785 begegnen sie sich
in Karlsbad mit Goethe, der ihnen nun aufs reizendste huldigt, und aus Weimar
kommen von Herrn und Frau Herder wahre Freundschaftsbriefe. Im Oktober 1786
schon wird Brühl durch Bischoffswerders Vermittlung nach Berlin geholt und preussi-
scher Staatsbeamter. Der Sohn, den Goethe durch sein Interesse fast so auszeichnet
wie den jungen Fritz von Stein, tritt seine Lehr- und Wanderjahre an. Er hat seinen
Herzensroman mit Fräulein Auguste von lüwenstem und verlobt sich mit einer ihrer
Kusinen, ein Verlöbnis aus Enttäuschung, das bald zurückgeht. Er kommt nach
Paris, wo er bei Napoleon Audienz hat, der sich von ihm sagen lässt, dass er Dom-
herr, also kein richtiger Geistlicher sei, und dann scherzend meint, so habe er wohl
alle Vorteile des geistlichen Standes und nicht seine Nachteile. Er wird Kammerherr
bei der Königin Luise und sehnt sich dabei nach Musik und Theater. Er tritt als
Leutnant in der neuen Armeeuniform ins Hauptquartier unter dem Staatskanzler
Hardenberg, wird Statthalter in Neufchätel, heiratet dort in einer Dorfkirche die
hübsche 19jährige Jenny von Pourtales und kehrt als Schauspieldirektor nach Berlin
zurück, wo Iffland, als ein Mann, der abgewirtschaftet hat, verdrossen aus Amt und
Leben geschieden ist. Brühls eigene Direktionsführung in Berlin scheint gewissenhaft,
aber frostig g'ewesen zu sein. Pius Alexander Wolf wurde von ihm aus Weimar
fortengagiert, weswegen Goethe pikiert war, Ludwig Devrient wurde die Stütze des
Ensembles, aber an der Beliebtheit Spontinis brach sich Brühls Arbeitslust. Sein
Entlassungsgesuch reichte er 1828 nach dem Tode eines Kindes und nach schwerer
Nervenkrankheit ein. Die Verwaltung der Preussischen Museen war sein letzter
Wirkungskreis. — Altösterreichisch wiederum sind die von M. N e c k e r heraus-
gegebenen Tagebücher des Freiherrn v. Kübeck (4730), die die Jahre 1795 bis 1850,
also die Zeit vom absoluten Regime bis nach der Märzrevolution umfassen. Kübeck,
Freiherr von Kübau, der Staatsrat und Reichsratspräsident, dem auch Grillparzer ein
paar ehrfürchtige Verse gewidmet hat, war der Sohn eines Iglauer Schneiders. Sein
Glück machte er dadurch, dass eine mit seiner Mutter bekannte Gräfin ihn nach
Wien mitnahm und ihn dem guten Kaiser Franz voi-stellte. Er verdiente sich sein
Brot als Klavierlehrer, hatte eine leidenschaftliche, doch aussichtslose Jugendliebe
zur Tochter eines Marchese, kam zu den Kreishauptmannschaften in Znaim und
Olmütz, fiel dem Grafen Dietrichstein auf, der ihn nun endgültig nach Wien holte,
und schaffte sich seine Position durch seine Kenntnisse der Wirtschaftspolitik. Seine
Tagebücher sind gedankenreich, sie unterscheiden zwischen öffentlichem und innerem
Leben, sie geben Rechenschaft über Lektüre, sie zeigen Reinheit der Grundsätze,
fieissige Tätigkeit, Gemüt und Geist und erweitern sich oft zu Abhandlungen, von
denen einige sehr ausgedehnte Stücke religiösen und staatswissenschaftlichen Inhalts
dem eigentlichen Tagebuche nachgeschickt sind. Dieser Charakter hat bis zuletzt das
Gepräge behalten, das die edlen Stimmungen seiner Jugendjahre angaben, er war
menschenfreundlich, ernst, gerecht und dem Ewigen zugewandt. —
Zeitalter Bismarcks. Zur Bismarckbiographie, die durch die Werke
von Marcks und Klein-Hattingen in das zweite Stadium eingetreten ist, gibt es, so-
lange H. V. P o s c h i n g e r noch über Material verfügt, kleinere stoffliche Nachträge.
Diesmal bietet er Aufzeichnungen und Briefe, die sich auf Bismarcks Verhältnis zu
dem Göttinger Rechtslehrer Jhering beziehen (4733). Es ist ein Bericht über drei
Stunden, die der Professor beim 70. Geburtstage des Fürsten an dessen Tafel ver-
bracht hat. Schon 1889 hatte P. von der kleinen Studie erfahren. Aber von einer
Veröffentlichung zu seinen eigenen Lebzeiten sah Jhering imter Berufung auf den
^olksvers: „Es ist keine Liebe so heiss, als von der niemand nicht weiss", mit Be-
Jahresberiehte för neuere deutsche Literatargeschichte. XLX/XX. q^
740 P. Wiegler, Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren.
scheidenheit ab. In dem Berichte, den man nunmehr kennen lernt, ist das merk-
würdigste das Gefühl der Unnahbarkeit Bismarcks, das Jhering trotz aller nieder-
sächsischen Jovialität, die Bismarck gerade damals an den Tag legte, nicht verlieren
konnte. Beigefügt ist der Brief des Fürsten an Jhering zu dessen 70. Geburtstags-
feier und Jherings schöne Antwort, die den Satz enthält: „In meiner Natur liegt der
Drang, mich an der menschlichen Grösse aufzurichten", zuletzt noch die bekannten
genialischen Anekdoten aus Bismarcks Göttinger Studentenzeit. — Auch das Buch
von W. Howe über Bancrofts, des amerikanischen Geschichtschreibers und Ge-
sandten, Leben und Briefe bringt Erinnerungen dieses Ausländers an Göttingen und
den Kanzler, dem Bancroft im September 1870 auf eine Gratulation zu seinem Doktor-
jubiläum mit einem Lob der Taten des Alters erwidert hat (4735). — Der württem-
bergische Staatsminister Freiherr von M i 1 1 n a c h t, der inzwischen auch verstorben
ist, hat seinem kleinen Bändchen von Bismarck-Erinnerungen, die zur Geschichte des
Deutschen Bundes und des neuen Deutschen Reiches aktenmässiges Material lieferten,
und von Zusammenkünften in Kissingen, Varzin und Berlin Zeugnis ablegten, ein
umfassenderes Bändchen mit ,, politischen Rückblicken" (4736) folgen lassen. Diesmal
ist der Inhalt nur diplomatisch-historisch und die ganze Publikation durch den
Wunsch des Autors veranlasst, kleine Unrichtigkeiten in Sybels Monographie über
die Begründung des Deutschen Reiches und die süddeutschen Vorgänge von 1867
bis 1870 zu korrigieren. Der Fall Varnbüler wird sachlich gewürdigt, und auch
über die Unterhandlungen in Versailles ist von Mittnacht Authentisches zu erfahren.
— Die Memoiren des ersten Botschafters der Französischen Republik in Berlin, des
Vicomte de Gontaut-Biron (4738), setzen sich aus zwei Teilen zusammen.
Der erste Teil rührt von Gontaut selbst her und sollte über die Ereignisse zwischen
1872—1877 referieren, geht aber nur bis zum Schlüsse des Jahres 1873. Mit Hilfe
der Papiere, die der Botschafter hinterlassen hat, hat dann Andre Dreux den zweiten
Teil, die „Dernieres Annees" verfertigt. Man sieht, dass das abgeschlossene Buch
vor allem als französische Aussage über die Kriegspanik des Jahres 1875 zu werten
ist, und wenn Gontaut sich Mühe gibt, die alte Legende von Bismarcks teuflischen,
nur durch die Liebe des Zaren zu Frankreich vereitelten Absichten aufzuwärmen, so
liest man doch mit viel grösserer Spannung den Bericht über eine Unterredung, die
sieben Monate später, im September, stattfand, und wo Bismarck sich als Meister
der Strategie benahm. Seine Überlegenheit über diesen Botschafter, der sich in Berlin
einführte, indem er in des Kanzlers Abwesenheit seine Karte abgab, ist unnachahmlich.
„Die Furcht ist wirklich recht unnütz", sagt er, als er Gontaut an der Tür verabschiedet,
und dabei geht er aus einem scharfen Tone zum höflichsten der W'elt über. Mit
Staunen liest man auch, wie offen sich Bismarck selbst zu diesem Vertreter des Feindes
über seine Amtsmüdigkeit, über die Gefahr des physischen CoUapses, über den Ein-
fluss weiblicher Zwischenträgerinnen, die dem Kaiser im Ohr lagen, äusserte und die
Antwort, die er dem alten Wilhelm gab, als dieser zu ihm meinte: „Sehen Sie, ich
bin 18 Jahre älter als Sie, und doch halte ich aus." — „Das wundert mich nicht",
versetzt Bismarck, „in der Regel ist das Pferd müder als der Reiter." Für Bismarcks
Politik unmittelbar nach dem Kriege ist die Schroffheit charakteristisch, womit er die
Französische Republik abkanzelte, als die französischen Bischöfe sich in den deut-
schen Kulturkampf einmischten und in jenen Hirtenbriefen die deutschen Katholiken
aufhetzten. —
Militärisches und Kriegserinnerungen. Unter den militä-
rischen Memoiren stehen die Denkwürdigkeiten des Generals Friedrich von Eisenhart,
herausgegeben von E. Salzer, voran (4741). Die Familie stammte aus Böhmen, aber
dann wurden die Eisenbarts gute brandenburgische Amtspächter. Den Adel bekamen
sie erst nach dem Tode Friedrichs des Grossen. Der Verfasser der vorliegenden
Memoiren hat den grossen König noch auf dem Exerzierplatz vor dem Halleschen
Tor gesehen und wollte durchaus Offizier werden. Er kam in ein Husarenregiment,
musste in Oberschlesien garnisonieren, nahm am ersten Koalitionskriege gegen Frank-
reich teil, stand 1805 und 1806 in Hannover, überrumpelte Koburg und schlug sich
nach der Schlacht bei Jena mit Bravo ur durch. Er kam von Lübeck ab in die nächste
Nähe Blüchers und nach der Kapitulation von Ratkau in Kriegsgefangenschaft.
Blücher schrieb an ihn vertrauliche Briefe und nannte ihn in Briefen an Frau von
Eisenhart einen drolligen „Paltz Graff"; aber mit Franz von Blücher, dem ältesten
Sohne des Marschall Vorwärts, geriet Eisenhart heftig aneinander, und in einem
Hamburger Kaffeehause musste der Alte sie trennen. Eisenhart wollte aus der
Gefangenschaft desertieren, aber Blücher sagte: „Ein Hundsfott, der mich jetzt ver-
lässt!" Vor dem Befreiungskriege und in diesem selbst erwarb Eisenhart sich mili-
tärische Verdienste. Im Jahre 1815 hingegen wurden ihm die beiden Brigaden, an
deren Spitze er stand, abgenommen. In Trier, wohin er als Kommandierender der
vierer Ulanen entsendet wurde, bekam er wegen einer Ehrenaffäre zwischen Offizieren,
P. Wiegler, Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren. 741
die er nicht gehindert hatte, eine mehrmonatliche Festungshaft. Er diente bis 1831
und starb 1839 auf seinem Gute Lietzow. Nicht bloss mit seinen Denkwürdigkeiten
hat er literarische Ambitionen bekundet. Auch eine poetische Epistel von ihm ist
erhalten, ein deutsches Vaterlandsgedicht, das sich getrost mit den ähnlichen Bieder-
mannsversen von Ernst Moritz Arndt messen kann. Was er erzählt, sind zum Teil
Expeditionen, Kapitulationen und Schlachten, und Blüchers Figur steht im Vorder-
grunde. Aber es ist auch ein kleiner Ausblick auf die klassizistische Kultur da:
In Teplitz bei der Badekur hat Eisenhart Goethe gesehen und mit Bettina von Arnim,
den Savignys, Beethoven und Brentano verkehrt. Es hat auch dem Könige von
Preussen Frau von Arnim vorgestellt, über die Goethe damals an Christiane geschrieben
hat: „Von Arnims nehme ich nicht die mindeste Notiz; ich bin sehr froh, dass ich
die Tollhäusler los bin." — Hans_ Groth Hebbel hat Erinnerungen an den Holstein-
schen Krieg von 1848—1851 verfasst, 30 Foliobogen, die nun der Hebbel-Spezialist
Adolf Bartels veröffentlicht (4742), schon weil Hans Groth, der Weissbart, den er im
Bade Büsum kennen lernte, vielleicht mit Friedrich Hebbel verwandt ist, und weil
sein Name auch an Klaus Groth erinnert. Hans Groth Hebbel hat rechtschaffen und
treu zu Papier gebracht, was er erlebt hatte; dass Bartels seine Schilderungen mit
,,Jörn Uhl" vergleicht, ist nicht weiter erstaunlich. Am hübschesten ist eine Episode
vor Alsen. Es bricht ein Sturm aus, und die Soldaten werden seekrank. Da sagt
einer der Matrosen zu ihnen: „Ihr habt so oft Schleswig-Holstein meerumschlungen
gesungen, und nun ihr vom Meer umschlungen seid, seid Ihr alle im Buddel." —
Die Briefe M o 1 1 k e s an seine Braut, Mary Burt, die dann seine Gattin geworden ist,
liegen in einer Ausgabe vor, die man stets benutzen mag, weil sie alles irgendwie
Wesentliche enthält (4745). In einem Bande ist nun der Roman dieser Liebe und
Ehe zusammengedrängt, der Moltkes tiefe Natur offenbart und seine äusseren Erleb-
nisse als eine vollendete Biographie darstellt. — Die Überarbeitung von Nettelbecks
Lebensbeschreibung, die M. Schmidt-Hartlieb giebt, ist willkommen, weil sie die
Hakensche Ausgabe für allgemeineren Gebrauch exzerpiert und stillschweigend ver-
bessert (4746). Nettelbeck, der Seemann, der Kolberger Pfahlbürger und Branntwein-
brenner, Nettelbeck der Patriot und bürgerliche Held, steht nun in seiner Leibhaftig-
keit vor uns, und auch im Kolberger Archiv hat der Herausgeber zur Verifizierung
des Bildes sich umgesehen. —
Politiker, Publizisten, Juristen. Der faszinierenden Pereönlich-
keit des Staatsmannes Friedrich von Gentz gilt die weitangelegte, mit Unterstützung
der Göttinger Wedekind-Stiftung herausgegebene Briefpublikation von F. C. W i 1 1 i -
chen, der das fortsetzt, was sein in Rom vom Tode ereilter Bruder Paul Witti-
chen angefangen hat (4152). Eine Gentz-Biographie war geplant, eine Sammlung
von Quellen zu einer solchen ist das Resultat gewesen, Gentzens Briefe in ihrer
Totalität kommen allerdings nicht mehr in Betracht, da die an Adam Müller, Rahel,
Johannes von Müller, Prokesch und Wessenberg in gesonderten Ausgaben vorliegen.
Dafür gibt der erste Band die Briefe an Elisabeth Graun, die nachmalige Frau von
Stegemann, der Gentz zuerst in überschwenglicher Freundschaft, dann, als es zu spät
war, in leidenschaftlicher Liebe huldigte, ferner Briefe an den Philosophen Garve und
an den Magister Böttiger. Der zweite Band enthält die Briefe von Brinckmann, dem
Korrespondenten auch der Rahel, dem schwedischen Freund Schleiermachers, der ihm
die zweite Auflage der „Reden über die Religion" gewidmet hat, dem späteren Ver-
treter Schwedens im Paris der Direktoriumszeit, einem begabten, aber weichlichen
Menschen, den Marwitz einen schwächlichen Dichterling, Gneisenau einen witzigen
Schwätzer, Arndt eine kleine politische Hohlfigur, ein Männchen genannt hat. An-
geschlossen wird eine Ergänzung der seit 1857 bekannten Korrespondenz zwischen
Gentz und Adam Müller, dem Staatsphilosophen der Romantik, der dritte Band wird
mehreren Korrespondenzen eingeräumt sein, der vierte Band dem Briefwechsel mit
Metternich allein. Jeder der bisher gedruckten Teile beweist aufs neue die Unruhe
und die Eitelkeit dieses korrupten Ehrgeizigen, aber auch das geniale Vermögen von
Gentzens Geist und Seele. Wie er in seinen Beziehungen zu Elisabeth der ver-
flossenen Sentimentalität der Klopstock- und Wertherzeit allmählich sich entfremdet,
und wie die Verirrungen und Wirrungen, in die er gerät, in einem passionierten
werbenden Brief ihren Epilog erhalten, den Gentz erst absendet, als er mit Minna Gilly
vermählt ist, das ist ein schon in Elisabeths Buch „Erinnerungen für edle Frauen"
mit Verschleieining des Persönlichen vorgezeichneter, norddeutscher „Adolphe". Auch
als Schüler Garves wandelt er, dessen Grundtrieb die Sucht nach Wandlung ist, sich
aus einem demütigen Anhänger zu einem kantianischen Opponenten. Später einigten
sie sich wieder in ihrem Urleile über die Zeit, in ihrer Verwerfung des französischen
Revolutionsrechtes und im Lob der englischen Freiheit. An dem Magister Böttiger,
der Gentz die Verbindung mit Johannes von Müller verdankte, fesselt ihn dessen
literarische Geschäftigkeit, aber erst als Böttiger auch seinen Freund Adam Müller
61*
742 P. W i e g" 1 e r , Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren.
zu lästern wag-te, sagte er sich von dem dienstfertigen Klatschmaul los. Solange er
von ihm Nachrichten über die neueste Literatur bezog, war sein journalistisches
Temperament angeregt. Von Humboldt an Goethe empfohlen, trifft Gentz in Weimar
ein. Er verliebt sich in die Hofdame Amalie von Imhof, die er den „Helm" nennt,
weil sie in einer Aufführung bei Kotzebue die Jungfrau von Orleans gespielt hat.
Ihr Gedicht „Die Schwestern von Lesbos" steht im Musenalmanach. Gentz scheidet
von Weimar mit den Worten: „Keine Kalypso ist mächtig genug, mich länger zurück-
zuhalten. Tu autem vale et fave!*' Er beklagt sich in einem Briefe aus Wien über den
despotischen Geist der Schlegelschen Schule. Doch auch in der ,, Braut von Messina"
ist nach seinem Urteil Alarcosluft. „Der Faust", schreibt er, „ist, wie Sie sagen;
aber welch ein vortreffliches Buch sind Fichtes Reden an die deutsche Nation." Vor
der „Natürlichen Tochter" erklärt er Furcht zu haben. Unter den Einzelkorrespon-
denten ist Mallet du Pan, der Gegner der Nationalversammlung. Hier lässt Gentz
sich über die antirevolutionären Tendenzen aus. Er fertigt die revolutionären Lite-
raten und Beamten mit einer Gebärde unendlicher Verachtung ab. Die Briefe an
Brinckmann sind aufgeregt und anfangs fast so heiter wie die libidinösen an Rahel.
Auf Humboldt werden Seitenblicke geworfen, dann sagt Gentz, dass er diesen grossen
Kopf verehre. Pauline Wiesel, für die Brinckmann exaltiert ist, tritt auch hier hervor.
,,Ich hielt es," sag-t Gentz, „nur für Scherz, dass eine so eigentlich seelige Natur so
unglücklich werden könnte." Später stehen die Briefe im Zeichen der trüben Stunde
der Vernichtung, und noch später ist Gentz der Beichtvater der Heilig-en Alliance.
Die neuen Briefe an Adam Müller zeigen den alten Gegensatz zwischen Gentzens
praktischer Weisheit und Müllers Salbung, den Gegensatz des Rationalisten und des
katholisierenden Phantasten. — Ebenfalls bis in die französische Direktoriumszeit
führt das kleine Posener Tagebuch, das Christian Meyer dem im Provinzstaats-
archiv deponierten Archiv der dortigen Kreuzkirche entnommen hat (4757). Der
Verfasser war ein evangelischer Bürger der Stadt, vielleicht ein Kaufmann namens
Ackermann. Sein Bericht lehrt, wie schwer die Stadt während des blutigen polnischen
Bürgerkrieges gelitten hat, und wie erst die Teilung Polens der Barbarei ein Ende
machte. — Der österreichische Reichsratsabgeordnete Professor J. Redlich veröffent-
licht aus den Papieren des Freiherrn von Lasser Briefe Schmerlings (4755). Sie sind
während der gemeinsamen Ministerschaft und unmittelbar nachher entstanden, und
sie sind für die Geschichte von 1862 — 1870 von erheblicher Bedeutung. Man erhält
Aufschlüsse namentlich über Lassers Konflikt mit dem Grafen Taaffe, der zuerst mit
Lasser durch politisches und persönliches Vertrauen verbunden war, aber dann gerade
durch den Zusammenbruch des deutschliberalen Systems seinen Weg" machte. —
Zwei Biographien von Männern liegen vor, die im neuen deutschen Kulturkampfe
führende Rollen gespielt haben: die „Lebenserinnerungen" des Kirchenrates J. Fr.
V. Schulte (4761), der in den Kampfjahren Vorsitzender der altkatholischen Spezial-
repräsentanz war und als nationalliberales Mitglied des deutschen Reichstages durch
seine wissenschaftliche Polemik gegen den Ultramontanismus hervorragte, und an
zweiter Stelle die von der Witwe herausgegebenen Erinnerungen des Kultusministers
H. von Mühler, der 1872 seinen Abschied nahm und 1874 starb (4758). Das drei-
teilige Werk Schuhes entspricht in dem mannigfachen Wechsel der Eindrücke der
mannigfachen Tätigkeit des Verfassers, der auch lange Jahre als Prager Professor
am öffentlichen Leben Österreichs teilnahm. Er stammte aus Westfalen, besuchte in
jungen Jahren Rom, um im Einverständnis mit dem Bischof von Münster ein aus
Freiwilligen zusammengesetztes päpstliches Heer ins Leben zu rufen, machte sich
damals mancherlei Aufzeichnungen über das römische Volksleben, aber der einzige
Ertrag seiner papistischen Schwärmerei war die Erkenntnis, dass alle Pläne nur be-
trieben wurden, um dem Papste Gelder zuzuführen. So sehr Schulte von Pius IX.
geliebt wurde, so sehr haben ihn seine Erfahrungen nachher zum Gegner des Papst-
tums gemacht, was er durch seine wuchtige Opposition auf dem Vatikanischen Konzil
am meisten bezeugt hat. In Prag erlebte er vor allem die Versuche zur Tschechi-
sierung' der Universität. Von dort ging er nach Bonn. Unter den Parlamentariern
stand ihm Bennigsen am nächsten. Im Dezember 1892 hatte er eine Audienz bei
Bismarck, der ihn als rheinländischen Kampfgenossen begrüsste. Der autobio-
graphische Bericht schliesst mit einem Expose über die kirchenpolitische Gesetz-
gebung, mit der er wenig einverstanden war, schon deshalb, weil er es für ein Un-
glück hielt, dass Falk von der katholischen Kirche nichts verstand. Er erklärte ihn
für einen landrechtlichen Juristen, der mit den Gesetzparagraphen den archimedischen
Punkt zu besitzen glaube, und er meinte, dass es Falk nicht um die Vernichtung des
Ultramontanismus in der katholischen Kirche, sondern auch um den Sieg' des Pro-
testantismus über den Katholizismus zu tun gewesen ,sei. Bd. II enthält Schultes
kirchenpolitische Aufsätze aus den Jahren 1874 — 83, Bd. III seine geschichtlichen, sozialen
und politischen Essays, kleine meisterhafte Charakteristiken, darunter solche von
P. Wie 2" 1fr. Rriefwechsel, Tagebücher, Memoiren. 743
Papst Leo IlL, Antonelli, dem Kardinal Schwarzenberg, Ketteier, Döllinger, Falk,
Windthorst, endlich Nachträge, Erinnerungen an Bismarck, Caprivi u. a. ^Iühle^8
Lebensgeschichte ist nach dem Vorwort der Witwe mit Absicht zurückgehalten
worden, aber jetzt, wo seit dem Rücktritte des Ministers 40 Jahre verflossen sind,
glaubt sie den Zeitpunkt der Veröffentlichung gekommen. Dabei tritt eine polemische
Tendenz gegen Bismarck stark hervor. Frau von Mühler nennt sogar Bismarcks
Behauptung in den „Gedanken und Erinnerungen", sie habe ihre politischen Direk-
tiven von der Kaiserin Augusta erhalten und ihren Gatten in diesem Sinne beein-
ilusst, völlig aus der Luft gegriffen. Der Konflikt zwischen Bismarck und Mühler
wird mit starker Betonung der christlich-konservativen Weltanschauung erzählt, und
über dem Ganzen liegt der Hauch der Orthodoxie, als deren Anhänger sich Mühler
auch in den beigelegten Gedichten zeigt. Am belangreichsten sind kleine, von Mühler
geschriebene Notizen aus dem Sommer des Jahres 1870. — Das Buch des Grafen
P. II o e n s b r o e c h über seine Befreiung vom Jesuitismus ist das persönlichste und
vom Denken in Schlagworten fernste Buch, in dem dieser unerbittliche Renegat mit
den Mächten abgerechnet hat, die nach seiner Überzeugung ihm das Recht auf sein
inneres Leben nahmen, bis er 1892, ein 40jähriger Mann, sich vom Jesuitenorden
und der römischen Kirche für immer lossagte (4754:). Ausgezeichnetes und aus-
gezeichnet vorgetragenes Material enthält der Abschnitt über Hoensbroechs Jugend-
jahre, über sein Elternhaus und dessen Geist, sodann der über das pädagogische
System von Feldkirch. Der alte Hoensbroech, ein echter Repräsentant des dem
Preussentum abgeneigten katholischen Adels, die ^lutter eine Wundergläubige voll
leidenschafticher Religiosität. Überall wirkt der Mystizismus auf die kindliche Seele
ein. Was über den Unterrichtsplan der Jesuitenanstalten gesagt wird, ist unerschöpflich
an kulturhistorischen Details. Gewaltig war auf Hoensbroech der Einfluss Kettelers.
Noch später hat er in Lourdes eine Zeit des religiösen Paroxysmus durchgemacht
Damals überschritt er zum erstenmal die Schwelle des jesuitischen Xoviziathauses zu
Exaeten, um bald auf 14 Jahre hinter der Klosterpforte zu verschwinden. Den intim-
sten Teil seiner Aufzeichnungen hat er im Reiche des Ordens zurücklassen müssen.
— In ein ganz anderes Leben lassen die Memoiren Fritz Fried raanns schauen,
deren erster Band uns hier beschäftigt (4151). Er gehörte in allem zu dem wohl-
habenden Berliner Judentum der Bismarckschen Zeit und hat deswegen auch für den
Beginn des Antisemitismus offene Augen gehabt. Früh schon versuchte er sich in
der Literatur, wurde preussischer Kammergerichtsreferendar, und dann trat er seine
Verteidigerkarriere an, die mit einem so jähen Absturz enden sollte. Das alles be-
richtet er in dissolutem Ton, aber noch immer mit reichlichen Spuren jener Menschen-
kenntnis, die Harden einmal Friedmanns gewürzten Zynismus genannt hat. —
Gelehrte. Unter den Publikationen, die Gelehrtenprofile ins Licht rücken,
ist ein kleiner Fund das Tagebuch des Historikers F. B. v. Buchholtz aus dem Jahre
1814. herausgegeben von F. Menck, das in der Autographensammlung der Wiener
Hofbibliothek sich befand (4765). Es sind Notizen aus Frankfurt, und auch Goethe
tritt auf, der damals nach 20jähriger Abwesenheit seine Vaterstadt wieder besuchte
und in Schlossers Haus verkehrte. —
Philosophen. In der Nietzsche-Literatur ist die Veröffent-
lichung der Briefe des Philosophen an seine Mutter und Schwester durch das Leben
Nietzsches von BernouUi provoziert (4770). Frau Förster-Nietzsche will den Familien-
sinn ihres Bruders beweisen, und das gelingt ihr. Die Briefe an Gast haben einen
Ton bezwingender Güte und einen Grad der Selbstoffenbarung, wie ihn Nietzsche nur
diesem seinem Schüler gegenüber angeschlagen hat (4771). — F. Paulsens Auto-
biographie ist ein Torso. Er ist gestorben, ehe der erste Teil dieser Denkwürdig-
keiten fertig war, und ob sie jemals auf Grund der von Paulsen geführten Jahres-
hefte abgeschlossen werden wird, scheint den Herausgebern noch unsicher (4773).
In seinem ganzen Fühlen ist Paulsen Nordfriese, der Dörfler aus Langenhorn ge-
blieben. Ein starkknochiger Mensch spricht hier, der sich stets in der Zucht hatte,
und dennoch niemals die Herzlichkeit verlor. Vorläufig macht er bei seinen ersten
Dozentenjahren halt, in denen er bereits jenen geistigen Habitus hat, der ihn zu
einem Jugendbildner von erstem Rang gemacht hat. Er spricht von seinem propa-
gandistischen Triebe, von dem Bekenntnis zum Staatssozialismus und von seinem
Abscheu gegen den Vulgärliberalismus, worin er sich Nietzsche, dem Unzeitgemässen,
geistig verwandt fühlt. —
Theologen und Schulmänner. Stattlich, wie in jedem Jahrgang,
sind auch diesmal die autobiographischen Leistungen der Pastoren. Aus der Serie
fällt ein einziges Buch heraus, das keine Selbstdarstellung eines Theologen ist,
sondern die Erinnerung eines anderen an den Grössten unter ihnen. Ehren fr ied
von W i 1 1 i c h war der Stiefsohn Schleiermachers und starb 1880 als Ober-
regierungsrat in Breslau (4786). Bei der Krankheit und dem Tode seines Sohnes hat
744 P. Wiegle r, Briefwechsel, Tag-obücher, Memoiren.
er die Verse: „Wem der Herr ein Kreuze schickt" gedichtet, die Radecke komponiert,
und die Kaiser Friedrich zu seinem Liebling-slied g-ewählt hat. W. spricht nur
von seiner Jugend und von dem gemeinsamen seelischen Leben seines Stiefvaters
und seiner begabten, gemütstiefen Mutter. Dann setzte eine Tragik ein, die auch
Ehrenfried aufs schmerzlichste empfunden hat, Die Mutter gerät unter den Einfluss
einer Somnambule, der Frau Karoline Fischer, die zu ihrer unheilvollen Gebieterin
wird, und es ist rührend zu sehen, wie Schleiermacher in seiner grossen Duldsam-
keit auch über diese Erschütterungen hinwegkommt und fortfährt, seine Gattin zu
schonen. Auch Bettina, die zu Schleiermacher kam, war gegen die Fischer aufs
äusserste erbost. Aber auch am Sterbebette der Mutter ist die Fischer da und
macht dem zu Tode betrübten Sohn Vorwürfe wegen seiner Undankbarkeit. — Die
Erinnerungen von J. Hashagen sind pommeranisch (4776), die des Kirchenrates
R. Kittau, der einen Bericht über innere Kämpfe ausdrücklich ausschliesst, sind
bis auf sieben Jahre, die K. als erster Pfarrer der deutschen Sankt Gertruds-
gemeinde in Stockholm verlebt hat, sächsisch (4778). — Claus Harms, Pastor
und Propst (von H. Zillen herausgegeben), gehört der schleswig-holsteinschen
Kirchengeschichte an und hat sich bis zu seinem Tode im Jahre 1855 an den kirch-
lichen und politischen Kämpfen seiner Heimat beteiligt (4779). — Der schwäbische
Pfarrer, der den beziehungsvollen Namen Moser trägt, ist in der altwürttem-
bergischen Stadt Leonberg im Helferhaus geboren worden, und zwar in demselben
Zimmer, in dem auch Schellings Wiege stand (4780). Sein Büchlein hat Wert als
Beitrag zur Geschichte des Tübinger Theologentums und des schwäbischen Vikar-
typus und eine besondere Kuriosität dadurch, dass M. drei Jahre lang Hof-
meister bei dem Grafen Karl Ferdinand von Zeppelin war. — Der sächsische
Kirchenrat E. S i e d e 1 gibt seinen Erinnerungen die Devise „Wie einer jung war
und jung blieb" (4788). Aus einem Dorfjungen wurde er, wie er sagt, Residenzler,
was heissen will, dass er nach Dresden kam. Sein Bericht hat einige Farbe durch
Kapitel über seinen Aufenthalt in Rom, in den ersten Jahren des Papstes Pius IX.
Als emeritierter Geistlicher in Dresden hat S. den Bund der Ritter vom Weissen
Kreuz organisiert. — Alban Stolz, der Volksschriftsteller des Katholizismus, hat
mit Julie Meineke, der Tochter des Philologen August Meineke, drei Jahre hindurch
einen von Jul. Mayer herausgegebenen Briefwechsel geführt, ohne sie jemals persön-
lich kennen zu lernen (4791). Sie fühlte sich im protestantischen Glauben unglück-
lich und wurde durch die Beredsamkeit dieses ihres Gewissensdirektors Konvertitin,
Julie starb an Ijungensch windsucht, von einem Kaplan mit den Sterbesakramenten
versehen, 33 Jahre alt. St. spricht in seinen Briefen kaum von ihr. Er hängt ihr
Bild nicht in sein Wohnzimmer, sondern in sein Schlafzimmer, um die Fragen neu-
gieriger Besucher zu vermeiden: aber er hat sie stets mit dem Gefühl eines
Trium^Dhes als seine geistige Tochter betrachtet. — Fritz Peter, ein Dorfschul-
lehrer aus dem Harz, hat die einsamen Kämpfe, von denen er im Titel seines
Buches spricht, erlebt, als er die Unhaltbarkeit des kirchlichen Dogmas von Christus
erkannt hatte (4793). —
Naturforscher und Ärzte. A. Kussmaul, der grosse Arzt, der
1902 gestorben ist, hat in Fortsetzung seiner „Jugenderinnerungen eines alten
Arztes", die vor elf Jahren erschienen, an einer Chronik seiner Heidelberger
Dozentenzeit geschrieben, wobei er auch deswegen innehielt, weil er, seiner damaligen
experimentellen Arbeiten gedenkend, sich wiederum in das Kapitel von der Epilepsie
vertiefte. Was in seinem Nachlass gefunden wurde, hat V. C z e r n y herausgegeben
(4798). Es sind neben den Abschnitten über die wissenschaftliche Tätigkeit auch
Reminiszenzen an das gesellschaftliche Leben in Heidelberg und an den „Engeren",
über dem der Geist Scheffels schwebte, auch dann, wenn er körperlich abwesend
war, und in dem Häusser, der weinfrohe Historiker aus der Pfalz, den Vorsitz führte.
Dramatisch ist eine Episode, ein Erlebnis mit einem Wahnsinnigen, der Kussmaul
mit einem Dolche auflauert und nur durch sein unwillkürliches Gelächter von der
Mordabsicht abgebracht wird. —
Kaufleute, Landwirte, Techniker. Unter den Büchern des
Lebens nimmt das Buch des 64jährigen Karl Hagenbeck den ersten Platz ein
(4800). Er war der Sohn eines Fischhändlers, der nur deshalb auf den Tierhandel
verfiel, weil einmal die Fischer durch Zufall ein paar Seehunde in ihren Netzen
gefangen hatten und sie mit der übrigen Beute ablieferten. H. erzählt von
Dressuren und von der Akklimatisierung der Tierarten und schildert, wie endlich
die grosse Weltfirma entsteht. — J. v. Hessinghausen, der Sohn eines Wirtes,
ist vielfach herumgekommen (4800a). In Korbach studierend, hat er die Revolutions-
jahre erlebt, und weil in Kassel österreichische Exekutionssoldaten waren, die
Hassenpflug ins Land gerufen hatte, trat er als Kadett in das Grazer Feldjäger-
regiment ein. Er machte den lorbeerlosen Türkenfeldzug mit, den Österreich während
P. Wie^ler, Briefwechsel, Tag-ebiicher, Memoiren. 745
des Krimkriegss inszenierte, und bereiste nachher von Konstantinopel aus, als
Bontoux, den dann der Baron Hirsch verdrängte, sein Bahnprojekt fasste, die
projektierten Bahnstrecken, Er gibt eine lesenswerte Charakteristik des Herrn
V, üfenheim, gegen den man 1873 den Gründerprozess einleitete, und auch des
Direktors der russischen Südwestbahnen, Witte, den Hessinghausen bei einer Eisen-
bahnkonferenz in Odessa kennen gelernt hat. — W. Z a c h m a n n s Erinnerungen
von einem Bauernhofe (4801a) führen in die sächsische Oberlausitz und erfüllen in
ihrer bescheidenen Kleinmalerei die Absicht des Verfassers, zu zeigen, wie die Leute
auf dem Lande um die Mitte des 19. Jahrhunderts lebten. —
Künstler. Die Notizen von K. v. Pidoll aus der Werkstatt des Malers
Hans von Marees entsprechen Flörkes Buch über Böcklin (48(M). Es sind Be-
trachtungen über die Malweise des Dichters, über seine Studienzeichnungen, seine
Zeichnungen nach der Natur, sein Skizzieren, sein Arbeiten an der Bildtafel. Eine
zusammenfassende Charakteristik seiner Malerpersönlichkeit, die allzu spät sich
Durchbruch verschafft hat, ist angeschlossen. Statt der Anweisungen, die er selber
hatte geben wollen, soll P.s Büchlein eine Art von Brevier einer authentischen
Mareestradition geben. — Die Selbstbiographie des Malers Ferdinand Waldmüller,
der seine Auferstehung der Berliner Jahrhundertausstellung verdankt, datiert aus
dem Jahre 1847 und gipfelt in der Erkenntnis, dass die Natur die einzige Quelle
des Studiums sei (4813). — Ludwig Gurlitt, der Sohn Louis Gurlitts, hat bei
den Nachkommen Franz Stohls nach Schwindschen Erinnerungen und Nachlässen
geforscht und berichtet über Zeichnungen, die namentlich bei den Geschwistern
Schrotzberg in Steglitz gefunden wurden (4809) — Der Nestor deutscher Kunst, aus
dessen Leben der Professor Karl Oesterley, ein Maler der norwegischen Fjordwelt,
berichtet, war der Historienmaler und hannoverische Hofmaler Karl Oesterley.
ein Freund Führichs und Schwanthalers (4806). Aus den Erinnerungen einer
Italienreise sind Poi'trätzüge Ludwigs 1. von Bayern zu erwähnen, der sich von
Oe. über den unterschied des Halsansatzes bei deutschen und italienischen Frauen
belehren Hess, und des Königs Ernst Aug'ust von Hannover, den Oe. in seinem
Rollsessel durch das Zimmer hindurch in ein günstiges Licht rollte, worauf der
Monarch, der früher ungnädig* g-esagt hatte: „Nu, so malen Sie mir" ihm einen
wütenden Blick zuwarf. — Peter Halm schreibt über Stauffer-Bern und seinen
Berliner Kreis (4810). Vereinsamung, eifriges Arbeiten im Atelier Yorkstrasse 10
und Versuche im Radieren, wobei Stauffer auch seinen Freund Max Klinger die
Vorzüge des Stichels lehrte, sind das Thema dieser anspruchslos geschriebenen
Notizen. — Menzels Briefe aus Kassel sind, wie der Mann selbst war: barock,
verschnörkelt, ironisch, sachlich, manchmal von wärmerer Temperatur und im Grunde
von der Wut dessen erfüllt, dem das ganze Briefschreiben verhasst ist (4807). —
Hans Thomas Lebensbuch ist kein in sich abgeschlossenes Werk, sondern eine
Zusammenstellung (4811 2). Vieles x\utobiographische ist darunter, so die in ihrer
Einfachheit ergreifenden „Anfänge der Kunst" oder die Berichte über italienische
Reisen, dann sehr viel Kunsttheorie, bei allen möglichen Gelegenheiten entstanden,
Kunstreden und Reden in der Ständekammer (so eine Rede im Namen der Sing-
vögel), Blätter und Sprüche, die aus alten Skizzenbüchern ausgerissen sind. — Die
Selbstbiographie von L o v i s C o r i n t h (4803) verweilt bei den ostpreussischen
Jugendjahren des Künstlers, der von sich sagt, ihm sei alles Blendende in der
körperlichen Erscheinung und im Verkehr abgegangen, aber gerade dadurch sei er,
eine langsam reifende Natur, vor der Selbstüberschätzung gewarnt worden. —
M u s i k e r. Die Künstlerbriefe, die E. Friedegg aus dem Nachlasse
des Komponisten Adalbert von Goldschmidt mitteilt (4831a), stammen von Franz
Liszt, Marie Wilt, Eveline Fürstin Wittgenstein, Hamerling, der Weingartner als
„prächtigen jungen Menschen" empfiehlt, Hans von Bülow, der süsser als sonst
ist, und von Peter Altenberg, der sich für Goldschmidts „Idealmenschlichkeit"
bedankt. — Der neue Beethovenschatz, von dem A. Hajdecki spricht (3819).
besteht in einigen Briefen, die im Besitze von Josef Karl Bernard, dem ehemaligen
Redakteur der Wiener Zeitung, sich befanden. An Bernard hatte Beethoven auch die
berühmte Denkschrift in Sachen seines Mündels und Neffen Karl gegeben. —
Kalischers Ausgabe von Beethovens Briefen wird durch Leitzmann verworfen (4821),
woran eine definitive Untersuchung der Frage nach dem berühmten Liebesbrief
geschlossen wird: dass möghcherweise Therese Brunswick die Adressatin gewesen
sei, ist alles, was Leitzmann als feststellbar erklärt, während La Mara eine Ab-
handlung auf dieser Hypothese aufbaut (4827). Dieselbe Herausgeberin hat die
Korrespondenz L i s z t s mit dem Grossherzog Karl Alexander, die im grossherzog-
lichen Hausarchiv zu Weimar aufbewahrt ist, ediert (4833). Bisher waren nur einige
Stücke aus dem Besitze des Liszt-Museums bekannt. Der Briefwechsel beginnt 1845
und schliesst 1886 mit der Versicherung einer vollkommenen „Harmonie unserer
746 P. W i e g- 1 e r , Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren.
Herzen". Der Grossherzog- bekennt sich durch Liszts Freundschaft um so mehr ge-
schmeichelt, als er weder eine schöne Frau, noch eine musikalische Berühmtheit
sei. — Die Briefe des ehemaligen Dessauer Hof kapellmeisters Friedrich
Schneider, des Komponisten des „Weltgerichtes" und von „Gethsemane und
Golgatha", lassen in die Seele eines Künstlers blicken, der erleben muss, wie sein
schon allg'emein anerkanntes Werk wieder kraftlos wird und in Vergessenheit
gerät (4836). -
Theaterleute. Unter den Biographien von Theaterleuten ist die auf-
fälligste die noch unfertige der Sarah Bernhardt, die dem Stil ihres Lebens
getreu, über kleine und grosse Torheiten ihrer Kindheit und ihrer Jugendjahre, über
Kulissengezänk und erste Siege berichtet (4842). Sie oder ihr literarischer Helfer
hält im ersten Band kurz vor ihrer Glanzperiode inne, beim Jahre 1881, als sie aus
Amerika zurückkehrt und abseits von der Comedie begann, den Parisern ihr Irrlicht
zu spenden. Den Akzent der Wahrheit haben diejenigen Stellen, an denen sie
darauf zu sprechen kommt, wie sie ihre Schwäche zur Energie umgewandelt habe,
und ihre verzehrende Neigung zu allen Extremen bekennt. — Weit niedriger steht
das Buch der Helene Odilon (4841), in dem vor allem das, was über die Ehe
mit Girardi gesagt wird, unsympathisch genug klingt. — Loie Füller, die
Serpentintänzerin, plaudert gescheit und anmutig von ihrem mühsamen Kampfe um
die Spezialität (4843), und ein Vorwort von Anatole France preist die tapfere Ameri-
kanerin, die er ein wenig mystisch, aber sehr frohgemut und sehr edel nennt. —
Dichter und Schriftsteller. Das Buch des Magisters Laukhard,
der Sohn eines Pastors war und in das Vagabundentum hinuntersank, hat, von
Victor Petersen neu bearbeitet, grosses Aufsehen hervorgerufen (4848). Es zeigt
die Untergründe der deutschen Kultur gegen 1800 und ist eine ständige Empörung
gegen die Barbarei, so plebejisch und zynisch L. auch selbst in seinen
Erlebnissen war. Zweierlei Kulturkreise werden besonders scharf beleuchtet: der
des Studententums von Giessen, Halle und Jena und der des Landsknechtstums.
Denn noch L. hat zuerst i)eim preussischen Heer gegen die Franzosen
gedient und ist dann bei den Sansculotten eingetreten. — Angelika Rosa,
deren Lebensbeschreibung ihr Urenkel, ein Pastor V. Kirchner mitteilt (4850),
stammte aus einer italienischen Familie, die dann nach Deutschland übersiedelte.
Sie war Protestantin und hat auch einen protestantischen Pastor in Brandenburg
geheiratet. Ihre Schicksale hat sie in 20 Briefen an eine vielleicht imaginäre
Freundin erzählt. Bemerkenswert ist, dass ihre Mutter sie zur Welt brachte, als sie
in der Gefangenschaft eines Fürsten Sayn-Wittgenstein war. Ihr Vater, ein refor-
mierter Geistlicher, hatte Opposition getrieben. Nach phantastischer Erniedrigung
wurde sie von einer Türkin erzogen und kam an den Hof von Hildburghausen, wo
der Landesfürst sich für sie erwärmte. Sie heiratete zuerst einen weitaus älteren
Mann, den Llofmusiker Kirchner, der während des Siebenjährigen Krieges in Böhmen
ertrank, nachher den Pfarrer Rosa. Dazwischen empfängt man Aufschlüsse über
das Privatleben in kleinsten deutschen Städten: Reiseepisoden, Prüfungen, Gefahren
werden fein und lebensklug kommentiert. —
19. Jahrhundert. Klassische und romantische Zeit. Jo-
hannes Falk, der Danziger, der als Kinderfreund in W'eimar Notabilität gewann,
hielt sich sechs Jahre lang in Halle auf und hat mit den meisten Autoren und Ge-
lehrten der Universitätsstadt verkehrt (4851). Als er 1803 auf einer Reise nach Wien
noch einmal dort eintraf, hat er Charakteristiken seiner Bekannten verfasst, darunter
eine des Professors Meckel, der eine sonderbare anatomische Küche besass, ferner eine
Silhouette des Romandichters Lafontaine, der im Schlafrock auf die Strasse ging und,
wenn seine B'rau etwas Törichtes bemerkte, zu sagen pflegte : „Das ist wieder einmal
lauter Satire", dann Charakteristiken des Kapellmeisters Reichardt, bei dem alles Schein
und Prunk sei, des Demagogenriechers Schmalz und des klassischen Philologen
Friedrich August Wolf, der auch mit F. sein Lebensproblem, die Homerfrage, er-
örterte. — A. F. Seligmann gibt 30 Briefe heraus, die Ernst Frhr. von Feuchters-
ieben, der Verfasser der „Diätetik der Seele", an ihren Vater Romeo Seligmann ge-
richtet hat, wenn jener von Wien abwesend war (4852). Beide studierten damals
Medizin und suchten überall Anregungen in wissenschaftlichen und künstlerischen
Kreisen. Das „Silberne Kaffeehaus" war damals ein beliebter Treffpunkt. Als der Brief-
wechsel beginnt, ist Feuchtersieben 20 Jahre, S. 18 Jahre alt. Feuchtersieben schreibt noch
etwas jugendlich und überschwenglich, aber mit allen Kennzeichen eines ausserordent-
lichen Verstandes. Das Persische und das Türkische, überhaupt der ganze Orient,
ziehen die beiden Freunde besonders an. Auch in der Goethe- Verehrung begegnen
sie sich, — Lily Braun hat eine Biographie ihrer Grossmutter, der Baronin Jenny
von Gustedt, herausgegeben, die als Tochter von JerOme Bonaparte und der Anna
von Pappenheim vorgestellt wird (4854). Auch die Weimarer Goethetradition wird
P. Wieg-ler, Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren, 747
für sie in Anspruch genommen, auf dass die Devise des Buches, die sie in den
„Schatten der Titanen" stellt, g-anz erfüllt werde. — Der Briefwechsel zwischen Wil-
helm und Karoline von Humboldt, herausgegeben von Anna von S y d o w, ist bis
zum dritten Band gediehen, der die Briefe aus Kom, Berlin und Königsberg enthält
(4855). Es sind Jahre der Trennung, und da dieser Teil bis 1810 reicht, geben auch
die demütigendsten Bedrängnisse des Freussischen Staates diesem Austausch von
Gedanken den Hintergrund. An der Königin Luise nimmt Humboldt „nur so viel
Spur der Zeit und des Kummers" wahr, als den Ausdruck rührender und interessanter
macht. Am markantesten sind Humboldts Briefe über Besuche bei Goethe, dessen
Unterredung mit Napoleon hier in einer neuen Fassung rekapituliert wird, und auf
dessen „Wahlverwandtschaften" helles Licht fällt. Sonst treten Zacharias W'erner,
Karoline von Wolzogen, Johanna Schopenhauer und Humboldts Mitarbeiter hervor.
Die Sprache der beiden Gatten hat auch nach 15 Jahren an Expansion nichts ein-
gebüsst, und noch immer legt Humboldt Wert darauf, seiner Gattin als einer höheren
Natur zu huldigen. — Humboldts Briefe an eine Freundin, die 1847 erschienen waren,
wurden damals von der Adressatin selbst, Charlotte Diede, herausgegeben (4857).
Aber man misstraute der Echtheit des Textes. Einen grossen Teil der von ihr em-
pfangenen Originale hat Charlotte nach der Bearbeitung verbrannt, und fast alle sind
verloren gegangen, die in die Jahre 1814 — 1828 fallen. A. Leitzmann hat nun im
Inselverlag eine kritische Neuausgabe besorgt, und zwar auf Grund der 93 erhaltenen
Nummern. Überall zeigt sich, dass Charlotte kein Bedenken trug, zu retouchieren,
wo sie mit Humboldts Ansichten nicht einverstanden war, oder wo Humboldt einen
scharfen Tadel, der auch sie persönlich traf, für notwendig' befunden hatte. Mehr-
fach kommt hier das kleinliche urteil Charlottens über Goethe in Betracht, und auch
an seinen Urteilen über Frauen des romantischen Kreises macht sich ihre korrigierende
Intervention bemerkbar. Die beträchtlichste Fälschung hat sich Charlotte zuschulden
kommen lassen, wo der Briefwechsel den polnischen Aufstand vom Jahre 18.31 be-
rührt, dem sie selbst eine unklare, frauenzimmerhafte Sympathie entgegenbrachte,
während Humboldt diese Sentimentalitäten energisch ablehnte. So wird das Urteil
Varnhagens nach der Lektüre der Briefe g-anz verständb'ch: „Die Seiten, von denen
sich Humboldt hier zeigt, sind mir nicht neu, doch spricht mich vieles ganz neu an.
Seltsame Mischung in diesem Menschen von Grösse und Kleinheit. Die Charlotte
Diede ist doch gar zu unbedeutend." — Aus Berlin und zum Teil von Schloss Tegel
aus hat Karoline von Humboldt eine Anzahl Briefe an Bunsen gerichtet, worin
sie des gemeinsamen Aufenthaltes in Rom, in dem für sie entschwundenen „Lande
der Schönheit und meiner ewigen Sehnsucht" gedenkt (4859). Es handelt sich um
persönliche Aufträge und die gemeinsamen Bekannten. Mit Niebuhr spricht Frau von
Humboldt viel über Rom, und sie dankt Bunsen für seine Sorge um die Grabstätte
ihrer Angehörigen am Testaccio. — Eine Anthologie aus Humboldts Briefen, die auch
Leitzmanns Neuausgabe noch berücksichtigt, legt K. Seil vor (4860). Vom Brief-
wechsel mit Karoline ist nur weniges aufgenommen, um Raum für eine möglichst
erschöpfende Würdigung des handelnden Menschen und seiner Stellung im geistigen
Leben der Zeit zu gewinnen. — Theodor Körners Briefwechsel mit den Seinen wird
von Dr. A ugu s t a Weld l er neu unterbreitet (4861). Sie hat aus dem Dresdener
Körner- Museum ausserordentliches Material bekommen und geht auf frühere bekannte
Briefe nur da ein, wo es notwendig ist. Auch die Veröffentlichungen von Adolf
Wolff und Rudolf Brockhaus hat sie zu Rate gezogen, Vater Kömer, Minna
Körner und Emma, deren Verhältnis zu Theodor Christian Gottfried sie dem
Verhältnisse der Iphigenie zu Orest vergleicht, stehen in dieser Beleuchtung,
in Liebe verbunden, nebeneinander, und es ist seltsam, wie Emma zwei Jahre
nach Theodor von einem tödlichen Fieber hinweggerafft wird und wie dann
der Tod dieses unreife, hitzige und vielleicht nur am Äusseren hängende
Dichtertum verklärt. — Adele Schopenhauer ist die hässliche Schwester des häss-
lichen Philosophen (4863). Levin Schücking hat von ihrem Tartarenkopf gesprochen,
aber zugleich von ihren ernsten Frauenaugen sich angezogen gefühlt. Pückler-
Muskau rühmt ihre stille Herrschaft über sich selbst. Adele hat wohl noch mehr als
Arthur an den trostlosen Verhältnissen, in die ihre Mutter die Familie brachte, gelitten.
Johanna hat sogar eine Verbindung der Tochter mit Gerstenbergk, ihrem Hausfreund,
geplant. Mit neun Jahren kam Adele nach Weimar. In ihrem Tagebuch schwärmt sie
vor allem für ihre Freundin Ottilie von Pogwisch, die für einen Lützower Jäger, den
die Franzosen verfolgten, und zu dessen Schutz sich in Weimar ein Mädchenbund
bildete, den späteren Breslauer Polizeipräsidenten Henke, eine aussichtslose Leiden-
schaft fasste. Dann wurde Ottilie die Frau Augusts von Goethe. In einer aus dem
Bewusstsein ihrer körperlichen Unzulänglichkeit zu erklärenden Schwäche ordnete
sich Adele fremdem Gefühlsleben unter, Sie besass eine tiefere Bildung, schnitt feine
Silhouetten, die Goethe in wohlwollenden Versen gelobt hat, und hatte auch für die
Jahresberichte für neuere deutsche Literaturgeschichte. XIX XX. go
748 P. Wieg-ler, Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren.
grossen Maler viel Verständnis. Ihr Tagebuch ist handschriftlich erhalten und im
Besitz der Bonner Universitätsbibliothek. Meist schreibt sie über die Menschen in
Weimar. Aber auch Reisen nach Frankfurt, nach dem Rhein und Neckar sind Adele
in diesem trotz alledem einsamen Leben verg-önnt g-ewesen, dessen Weh sie selbst in
die Worte fasst: „An wen soll ich mich denn eng-er anschliessen, auf wen vertrauen?"
— Die Jug-endbriefe Emanuel Geibels sind fast ausnahmslos an dfe Mutter gerichtet,
und nur derjenige, der über den grossen Plan einer Reise nach Athen Rechenschaft
g-ibt, hat zum Adressaten den Vater (4784). Geschrieben sind sie aus Bonn und
Berlin, wo Geibel studierte, und dann aus Griechenland, wo er mit Curtius die ent-
scheidenden Jahre verbrachte. In Bonn schwärmt er für den Rhein, seine Berge und
Ruinen und für die Romantik des Studentenlebens. In Berlin besucht er den weiss-
lockigen Chamisso, der in seinem Schlafrock dasteht wie im Talar eines Zauberers,
Bettina, die so zwanglos spricht, wie ihr das Haar zwanglos um den Kopf hängt, und
er verkehrt im Kuglerschen Kreise, in dem er hauptsächlich die berühmten Maler
und Bildhauer Berlins trifft. - In Griechenland ist sein Wohnort Kephissia. Er sieht
die Akropolis über den Wipfeln der Oelbäume im verklärenden Abendlicht, und er
bewundert den Rost der Zeit auf den Tempelruinen. Es geht ihm auf, dass man nur
in Griechenland selbst in das Wesen der griechischen Mythologie eindringen könne,
und dass die Dichter nur ausgesprochen hätten, was ahnungsvoll im Herzen des
Volkes klang. Aus Bremen kommt Gildemeister nach Athen, Brandis ist dort und
Otfried Müller wird erwartet. Geibels Entzücken erreicht den Höhepunkt bei einer
Reise durch den Archipelagus. Auf Naxos träumt er vom verblichenen fürstlichen
Glanz der wechselnden Eroberer. Der Ertrag des Aufenthaltes sind, wie er beim
Verlassen Athens der Mutter anzeigt, die ,, Klassischen Studien", die er gemeinsam mit
Curtius herausgibt. — Marcel Herwegh und Ludwig Feuerbach haben sich in Heidel-
berg 1845 kennen gelernt, und die Beziehungen wurden durch Besuche, die Frau
Emma Herwegh dem Philosophen in Freiburg und Bruckberg abstattete, erweitert
(4881). Der Autor der „Gedichte eines Lebenden" und der „Freidenker" fassen
füreinander die grösste Sympathie. Feuerbach ist in diesem Austausch der eigent-
lich Gebende. Er meint zwar, dass er in Herweghs Atmosphäre den poetischen Duft
bekommen habe, den er in seinen Xenien erkennen will, aber seine selbstlose Hin-
gabe an den Gedanken ist das heroische Thema der Korrespondenz. Er weiss, dass
es ihm an Anschauung fehlt, aber er muss einer Reise nach Paris, wo er die Natur-
wissenschaften studiereu zu können hofft, entsagen. Er hat sich das Los der Ver-
borgenheit erwählt. Kennzeichnend für den verbitterten Kämpfer der Vernunft ist,
dass er einmal schreibt, er halte die Satire für den einzigen zeitgemässen Ausdruck
der Poesie. Emma Herwegh, die an dem Duzverhältnis teilnimmt, ist gegen die
„feierlich Niederträchtigen" erbost, gegen die Philisterseelen, und verzweifelt über die
Notwendigkeit des unausgesetzten Lavierens. — Armand Freiherr von Dumreicher
hat Erinnerung'en an seine Studentenzeit hinterlassen (4869). Es ist der Anfang der
sechziger Jahre, wo an der Wiener Universität ein neues geistiges Leben erwacht
und der grossdeutsche Gedanke sich der Studentenschaft bemächtigt. Jetzt, im Alter,
hat D. eingesehen, dass der deutschvölkische Drang sich 1870 in der Haupt-
masse gesättigt habe, so dass die von Kleindeutschland ausgeschlossene südöst-
liche Ländergruppe dem slawischen Geg'ner ausgeliefert worden ist. D. war Mit-
begründer der schwarzrotgoldenen Burschenschaft Silesia, die 1863 den grossen
Wiener Hebbel-Kommers veranstaltete, nicht allein um Hebbel und seine ,, Nibelungen"
zu feiern, sondern auch im Namen Schleswig-Holsteins, der Heimat des Dichters.
Auch Laube war zu diesem Kommers eingeladen. Er war durchaus nicht bärbeissig,
nahm eine schwarzrotgoldene Mütze in die Hand und sagte: „Dass diese Sache nicht
sterben will! Ihretwegen habe ich vor 30 Jahren Gefängnisstrafe erlitten, und jetzt
lebt sie hier in Österreich wieder auf" — Der Wiener Verleger Leopold Rosner,
ein Jude aus Budapest, der dann in Wien zum Katholizismus übertrat und Vollblut-
Wiener wurde, hat zwei Jahre lang sich im Theater versucht und ist im Karltheater
mit Nestroy in persönliche Berührung gekommen (4894). Dann wurde er Verleger
Anzengrubers und Wilbrandts, sowie anderer österreichischer Autoren. Er starb 1903.
Die Briefe in seinem Nachlass sind bis auf einige Stücke, die des x\utographen wertes
halber veräussert wurden, erhalten. Sie reichen von den 50er Jahren bis zum Ende
des Jahrhunderts. Die meisten sind von Theaterleuten geschrieben, von Hendrichs,
dem letzten Romantiker, der mehrfach in Wien gastierte und dabei ,,von den Hunden
zerfleischt" wurde, von der Grobecker, von Knaack, von Blasel, von Treumann; ein
kleiner Teil entstammt der Literatur. Anzengruber ruft dem Buchhändler zu: „Lassen
Sie sich nicht unterkriegen, habs auch nicht getan." Kürnberger schreibt im Tone
der grössten Herzlichkeit. Und um diese Grösseren herum ist das Gewimmel der
Kleinen und Gedrückten. — Friedrich Uhl, der Vater von Frieda Uhl, der ehemaligen
Gattin Strindbergs, der Chefredakteur der Wiener Zeitung, hat während seiner jour-
k
P. W i 0 g 1 e r , Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren. 749
nalistischen Tätigkeit auch vieles geschrieben, was den Charakter von Denkwürdig-
keiten hat (4897). Man hat diese Studien nun in sechs grosse Abschnitte eingeteilt.
Der erste betrifft Wien und die Wiener, die aus ihrer Geschichte für Eklektiker er-
klärt werden. Der zweite enthält Schilderungen des Burgtheaters und seiner Zele-
britäten während der Zeiten von Laube und Dingelstedt, dann Reminiszenzen an
Wagner, Offenbach, an das Wiener Volksschauspiel und fremdländische Schauspiel-
gäste, wie die Rachel, die Ristori, den Neger Aldridge. Die Phj'siognomie der Wiener
Gesellschaft nach 1848 und ihre markantesten Typen werden umrissen, über Wiener
Salons und das Wiener Pressewesen wird gehandelt. Es folgen Aufsätze über das
Ministerium Schmerling, Briefe vom böhmischen Kriegsschauplatz, bis in das Lager
von Olmütz, Impressionen aus dem Paris Napoleons IIL, in denen alles aufmarschiert,
was im Weltausstellungsjahre zu dem glänzenden Tableau gehörte. — A. Bettelheim
gibt den Briefwechsel des Dichters Ferdinand von Saar mit der Fürstin Marie zu
Hohenlohe heraus, die ihn in Blansko bei der Altgräfin Salm kennen gelernt hatte
und namentlich von seinem „Innozens" aufs tiefste bewegt worden war (4895), aber
auch für S. deutsches Trauerspiel „Kaiser Heinrich IV," in Weimar durch Liszt
und viele Jahre später in Wien beim Burgtheater agitierte. Die Fürstin hat S. zu
fördern versucht, wo sie als Gattiji des Obersthofmeisters es konnte. Sie hatte die
feinste Intuition für seine Prosa und für seine h-rischen Gedichte. Manchmal wurde
das Tempo der Korrespondenz zögernd, wenn die Fürstin durch ihre gesellschaftliche
Rolle zu sehr abgelenkt war, wenn S., der Langsame und Melancholische, sich in
einer seiner seelischen Krisen befand, wo er, wie er es einmal gegen die Fürstin be-
scheiden und möglichst unauffällig ausdrückte, durch ein Zusammentreffen widriger
Umstände an allem und jedem verhindert wurde. Man sieht, wie von Jahr zu Jahr
dieses zarte Künstlertum mehr verföllt, und als zu Neujahr 1897 S. überhaupt ver-
stummte, wusste die Fürstin den tiefen Grund nicht und war schwer gekränkt. Erst
sein grauenhafter Tod öffnete ihr die Augen. — Dagobert von Gerhard berichtet
über sein Leben vom 70. Geburtstag ab (4875). Es sind wenig* äussere Ereignisse
mehr und dafür viele Reflexionen. Nur eine Individualität wird noch schärfer hervor-
gehoben, die Eduards von Hartmann, dessen G. freundschaftlich gedenkt, und
auch dem Professor Lassar, dessen tragisches Ende den alten Herrn tief erschütterte,
widmet er einen Nekrolog. — Gustav v. Moser hat Lebenserinnerungen geschrieben,
die Paul Lindau mit einem kurzem Vorwort einleitet, worin er den Dichter des
„Veilchenfresser" als ein grosses, liebes Kind, einen naiven, gütigen Menschen charak-
terisiert (4890). M. erzählt von Berliner Hoffesten, bei denen er als Kadett und
Hofpage t'ngeschicklichkeiten beging, von Begegnungen mit Liszt. vom Dienst in
Nordhausen, von Zahnschmerzen, vom Gefecht bei Düppel, von dem kuriosen Pückler-
Muskau, der in seinem Garten stand, einen hellgrauen Zylinder auf dem Kopf, eine
Damenmantille umgehängt und einen gelben Stock mit daran befestigtem Lorgnon
in der Hand, vom Tischrücken und von Carl du Prel, und wie er dazu gekommen
sei, sein erstes Stück zu schreiben. Er stand als Leutnant in Görlitz. Ottüie Genee,
später Frau von Rakowitza, traten in jenem Einakter in den Hosen eines Husaren-
offiziers auf. Dann erhält M. Verbindung mit Wallner, geht zu Benedix, der ihm
Ratschläge gibt, wie man eine komische Person erfindet, und erfährt, wie man an
Hen-n von Hülsen nicht schreiben darf M. hatte nämlich in einem Begleitbriefe
zu „Ultimo" gemeint: „Ich glaube, dass es in seiner jetzigen Form für das kgl.
Theater geeignet ist." Hülsen en^iderte: „Ich glaube nicht, dass das Stück für das
kgl. Theater geeignet ist. v. Hülsen." — Die Lebenserinnerungen von August Nie-
mann (4892) beginnen im Hannover Ernst Augusts, dann spielen sie auf der Ka-
dettenanstalt zu Goslar, in Minden und Göttingen, wo N. Offizier wird und zum
Studium übergeht, dann wieder in Hannover, wo man auf das Energischste zu Öster-
reich hinüberneigt. Dann, nach Hannovers Sturz, wird N. Sprachlehrer in einem
Erziehungsinstitut bei Genf, darauf Redakteur des Gothaischen Hofkalenders, wo er
dem Herzog Ernst nahekommt. Später vertieft er sich in allerlei Studien. — Von
Wilhelm Busch, der auch in der Schriftstellerwelt seinen Platz hat, sind zwei
grössere Briefwechsel bekannt geworden. Den einen unterhält er mit der holländi-
schen Briefstellerin Maria Anderson, die Multatulis Freundin war und 1875 an B.
geschrieben hat, damit er ihr eine Stelle in einem seiner Gedichte erkläre (4867).
Die Holländerin schrieb Holländisch, Busch schrieb Deutsch, imd zwar nicht allzu-
liebenswürdig. „Kurzum, der natürliche, unverdorbene Mensch, also besonders das
Kind, muss überwiegend böse sein, sonst ist seines Bleibens nicht in dieser Welt."
Das ist eine Devise, die dem Schöpfer von „Max und Moritz" wohl ansteht. Busch
interessiert sich für Darwin und ist gegen die Kirche sehr erbost. Als die Hollän-
derin ihm etwas peinlich wird, brummt er: „Ich ziehe meine Havanna etwas stärker
an und hülle mich in eine schützende Dampfwolke." Ganz anders ist der Briefwechsel
mit Frau H. („Briefe an eine Freundin", im „März", passim). Da ist Busch der Einsiedler
62*
750 P. Wieg-ler, Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren.
von Wiedensahl, wohin er aus dem Münchener Trubel zurückkehrt. Er hört die Lerchen
quinkelieren, sieht, dass Kohl, Bohnen und Rüben wachsen, und ist ohne Falsch
und Vorbehalt, und auch wie kinderlieb er war, zeigen diese Briefe. — Die Briefe
in der zweiten Sammlung der Briefe Th. Fontanes sind Bekenntnisse der Jugend-
jahre, aber sie verzichten auf jeglichen Pedalgebrauch (4870). So sparsam Fontane
mit seinen wirtschaftlichen Mitteln umgeht, so vorsichtig ist er auch mit seinen
literarischen, weil er weiss, dass „unsere, besonders jenseits des Gewöhnlichen liegende
Fähigkeit nur auf einer oft haarbreiten Linie zu Hause ist". Er will sich vor allem
eine gesicherte Existenz und die daraus fliessende Unabhängigkeit verschaffen. Sein
Urteil ist auffallend reif, konservativ gefärbt und auch da, wo er sich zu beschweren
hat, ohne Ungerechtigkeit. — Die Briefe B. v. L e p e 1 s an Fontane sind nur ein
Fontane- Echo, weil die ergänzenden Schreiben Fontanes selbst durchgängig fehlen
(4871). Aber es imponiert, wie willig L. stets auf Fontane eingeht. — Um das,
was an Otto Erich Hartleben sterblich war, streiten sich die Frau und die
Freundin (4877 und 4878). Die Briefe an die Frau, an die treue Pflegerin „Mopp-
chen" sind aus F. Heitmüllers Redaktion hervorgegangen. Sie beginnen mit
den Grüssen des Leipziger Studenten an sein herzliebes Mädchen, dessen auto-
graphische Besonderheiten er nachsichtsvoll korrigiert, und gegen das er nur einmal
heftig wird, als es sich darum handelt, M. das Korsetttragen abzugewöhnen, und sie
führen hinein in die Alltagstragödie der späteren Jahre, wobei stets die Briefe der
Gattin in die des Gatten geschoben sind. Den Schluss bilden H.s lakonische
Antwort: „Das war kein guter Brief" und die lakonischen, von fremder Hand ver-
fassten TelegTamme aus Salö: „Sofort kommen, Erich schwer krank" und „Erich tot".
Der Herausgeber der Gegenpublikation ist Herr Fred B. Hardt, der in Villa Halkyone
zu Besuch war und mit Frau Ellen Birr die Veröffentlichung der Briefe, die sie von
1897 ab empfing, verabredet hat. Ellen von Döhn hatte sich 1885 in Berlin mit dem
damaligen Studenten H. verloben sollen, aber es wurde nichts daraus. Sie
sahen sich 1896 im Wallner-Theater wieder und wohnten in Halkyone seit 1902.
Dem ,,Moppchen" entsprechen in dieser Sammlung das „Badepüppchen", das „Küken"
und der „Tiger". Der Ton ist im zweiten Band degagierter, als in der zweiten
Hälfte des ersten. Der mesquine Konflikt macht sich überall geltend, und überall
sieht man, wie die Sorge näher schleicht und der Widerstand eines Morschen, Aus-
gehöhlten nachlässt. — Hermann Conradi, das erste Opfer in der literarischen
Revolution der 80er Jahre, hat mit der Schriftstellerin Frau Margarete Halm korre-
spondiert (4868). Zwölf Briefe und zwei Postkarten hat die Dame, die dann nach Wien
zog und einer literarisch- erotischen Tafelrunde präsidierte, von dem jungen, zu frühem
Tode bestimmten Studenten, der sie niemals gesehen hat, empfangen. Seine Worte
sind wie in der Raserei hingeworfen, doch hat dieses Pathos bereits eine so hoch
gespannte Kurve, dass es über die Grenze des Lächerlichen herausgeht. C.
macht Liebesgeständnis auf Liebesgeständnis, schleudert Hyperbeln auf Hyperbeln
heraus, und dann endet dieser unmögliche Briefwechsel mit einem plötzlichen Fiasko.
C.s Roman „Adam Mensch" ist erschienen, und er bittet Frau Halm um eine
Rezension. Als sie Ausflüchte macht, wird er so grob, wie man nur werden
kann. „Sie sind ein Weib", schreibt er in seiner besinnungslosen Hj-sterie, „und
nicht mehr so ganz jung, als dass die Zukunft eine künstlerisch sehr spärlich ge-
wesene Vergangenheit rehabilitieren wollte. Verzeihen Sie meine Offenheit, aber ich
verzeihe Ihnen auch . . . ich will nur sagen Ihre Kühnheit." Das war sein letztes
Wort. — Der Dichter des „Hohen Scheins", L. Ganghofer, hat es unternommen,
seinen Lebenslauf als den Lebenslauf eines Optimisten zu schildern, und bietet im
ersten Bande Erinnerungen an seine Kinderzeit in Kaufbeuren, an die Lateinschule,
an die ersten literarischen Träume des 13jährigen, der Brutus, Catilina, Alba bedichten
will, und an die erste Liebesbegegnung im Schwarzbrunnwalde (4873). Dann geht's
nach Augsburg aufs Gymnasium. — Otto Julius B i e r b a u m (4866) gedenkt seiner
Knabenjahre in Leipzig, wo er die Thomasschule besuchte. Dann ist er als seltener
Besucher der Alma mater nach liCipzig zurückgekehrt. — Hermann Bahr hat das
Tagebuch, das er 1905 für die Wiener Zeitschrift „Der Weg" begann, als Buch drucken
lassen (4865). Seine Eintragungen haben noch die Farbe und Nervosität der ersten
Stunde. Es ist von allem die Rede, was diesen Europäer aus Linz bewegt. Ganz
reizend die kleine Adriareise. In Berlin wird B. in den Reinhardtkreis hinein-
gezogen. Er zeichnet die Welt am Lido, in Levico und am Semmering, und er baut
sich aus Enthusiasmen für Moser, Roller, Mahler, Reinhardt und die Mildenburg die
Kultur, die er sich erträumt. — Erich Schlaikjer, der in einem zur Hälfte schon
dänischen Sprachgebiete aufgewachsen ist, gibt Erinnerungen aus seiner Schulmeisler-
zeit (4896). Er hat ein Seminar besucht, das in der nördlichsten Stadt Deutschlands
lag. Dort hat er, weil in der individuellen Ausbildung weitgehende Freiheit herrschte,
der Lektüre frönen können. Von dieser entlegenen Region kommt er nach Kiel,
P. Wipw-Ior, Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren. 751
wo er zum erstenmal ein richtiges Theater kennen lernt, und von dort nach Altona.
El* will dann selbst Schauspieler werden und beginnt eigene literarische Arbeiten.
Mit seinem Übertritt zum Beruf eines wandernden Schauspielers schliesst der Bericht. —
Ausländer. Die Erinnerungen von Georg Brandes (4899) setzen
die Jugenderinnerungen fort. B. weilt in Dresden, wo zugleich auch Ibsen wohnt.
Sie besuchen zusammen die Vorträge des Literarischen Vereines und machen eine
I^artie in die Sächsische Schweiz. B. lernt Hermann Hettner kennen, der sich mit
ihm über die Ästhetik unterhält. In Berlin öffnen sich B. viele Häuser. Er findet
weniger politische Vorurteile, als er gefürchtet hatte. Er verkehrt in den Salons des
Freisinns, so bei Franz Duncker. Auf der Strasse sieht er Bismarck, der persönlich
auf ihn, den Bismarckhasser, grossen Eindruck zu machen beginnt. Der alte Kaiser
ist beliebt, die Kaiserin unbeliebt. Den Grafen Moltke sieht B. täglich, da er nahe
dem Generalstabsgebäude in den Zelten wohnt. Er schreibt eine Charakteristik
Moltkes, die er ihm schickt, Moltke antwortet mit einem artigen Brief Ramberger
interessiert ihn, der hässliche, aber geistvolle Weltmann. Lasker ist lehrreich, aber
nicht unterhaltend; „er hatte nie den Grazien ein Opfer gebracht", sagt Brandes.
Mommsen warnt ihn vor Bismarck: „Achten Sie auf ihre Umgebung, solche Männer
lassen sich am besten nach ihrer Umgebung beurteilen. Bei Gambetta ist es die
Boheme, bei Bismarck eine noch schlimmere Sorte.'.' Mommsen kann den Wein nicht
vertragen und ist sofort benebelt. Als er im Reichstag spricht, müssen seine Freunde
die Stenographen bitten, nicht mitzuschreiben. Eingehender spricht B. auch über
Heinrich Kruse, Schneegans, Dühring und Hartmann, der bewegungsunfähig auf seinem
Bett liegt, während sein dichter brauner Bart ihm über die Brust fliesst. — Der
Kriegsrat Erik L i e , der Sohn von Jonas Lie, hat seinem Vater eine Biographie
gewidmet, in die er möglichst viel authentisches Material hineingesteckt hat (4902).
Seine Eltern, so sagt er, kannten seine Sammelwut und schenkten ihm den gTÖssten
Teil der von ihnen empfangenen Briefe bedeutender Männer und Frauen. Die
Ereignisse dieses Lebens sind bereits sämtlich bekannt, aber Lie bereichert das Bild
noch durch viel Familiäres. Er erzählt aus den Studentenjahren des Vaters, die
Geschichte seiner Hochzeit, seiner Rechtsanwaltzeit, die mit einem Krach schliesst,
die Einzelheiten des Aufenhaltes in Rom, in Deutschland, in Paris und in Berchtes-
gaden, dann die innere Geschichte des späten künstlerischen Durchbruches und den
Tod. Eine ganze Reihe von Briefen von Björnson und Kielland wird mitgeteilt imd
das Verhältnis zwischen Brandes und Ibsen beleuchtet. Sehr pittoresk sind die
Anekdoten aus der skandinavischen Kolonie. So sagt einmal der alte Lie seinem
Freunde Björnson, man müsse immer ein Goldstück in der Tasche haben, damit die
Leute, wenn man auf der Strasse tot umfalle, sehen, dass man wer sei. Dieser
Einfall imponiert Björnson gewaltig, und er teüt ihn seiner Frau mit, die entrüstet
ausruft: „Wenn Jonas dich aufhetzt, dürft ihr nicht miteinander verkehren."
Strindberg ist in Verzweiflung, weil er kein Geld hat, und Björnson und Lie wollen
ihm 1000 Frs. verschaffen. Am nächsten Tage jedoch erhält Strindberg 1000 Frs.
aus Schweden. „Von jetzt an glaube ich an einen Gott'-, ruft er aus tiefer Über-
zeugung. Ibsen, der in Berchtesgaden jeden Samstag bei Lies verkehrt, studiert
Lie, um ihm Züge für den Dr. Stockmann im „Volksfeind" abzugewinnen. Amüsant
ist auch, wie er sich von Frau Lie die Kunst, eine Nadel einzufädeln, zeigen lässt.
Aber er beharrt darauf, den Knopf sich selber anzunähen, und er nimmt einen so
langen Faden, dass er mit diesem auf ewig ausreicht. —
Frauenbriefe und Memoiren. Unter den Briefen und Memoiren
von Frauen ist eine Sammlung, für die Vollständigkeit erstrebt worden ist, die von
H. Cardauns herausgegebenen Briefe der Annette Droste-Hülshoff (4908). Es ist
eine der durch Hermann Hüffers Tod unerledigten Sorgen dieses Forschers. C. be-
mühte sich alle Originale zusammenzubringen, aber er begegnete unüberwindlichen
Schwierigkeiten. Mit den Briefen an Christof Schlüter, die 1877 gedruckt worden
sind, hatte er Glück. Die Originale sind in seinen Besitz gelangt. Ferner hat er
vollständig die Briefe an Annettens Schwester Jenny von Lassberg erhalten, von
denen Hüffer nur einen Teil für seine Annette-Biographie benützt hat. Aber weder
die Familienbriefe waren für ihn erreichbar — nur 15 hat er bekommen, 22 sind an
einen Herrn verliehen, der alle Anfragen ignorierte — noch die Originale der
28 Briefe an Levin und Luise Schücking, die Theo Schücking herausgegeben hat.
Auch die Originale der Briefe an Elise Rüdiger fehlen. Im ganzen hat C. 170 Stück
zusammengebracht. An einen unversehrten Komplex hat sich vielleicht schon des-
wegen nicht denken lassen, weil Annette zwar ihre Briefe abschrieb, aber keine
Briefschreiberin von Berechnung war. Sie brachte alles zu Papier, was ihr eben
einfiel. Am wertvollsten ist wohl der Brief aus dem Jahre 1820, den Hüffer vor
einigen Jahren im Auszug bekanntgegeben hat, der Brief an Anna von Harthausen
mit dem Geständnis ihrer Jugendliebe zu dem damaligen Studenten, späteren Kasseler
752 P. Wiegler, Briefwechsel, Tag-ebücher, Memoiren.
Oberappellationsrat Straube. „Ich schreibe das alles so hin", heisst es dort, „als ob
es mich keinen Schmerz kostete, und doch löst es sich mir aus der Brust wie
Stücke vom Herzen." 19 Jahre danach ist sie ein schwer leidendes altes Mädchen.
Sie hat eine Rezension ihrer Gedichte in der Kölnischen Zeitung: gelesen, worin sie
des unreifen Dilettantismus beschuldigt wird, aber sie lässt ihren Kummer nicht
merken. „Vor einem Jahre", äussert sie sich in einem Brief an Junkmann, ,, würde
mich dieses Blatt wahrscheinlich verstimmt haben, jetzt komme ich mir wie eine
Tote vor und habe es ohne den mindesten Eindruck aus der Hand gelegt. Beten
Sie für mich, damit ich nicht gar zu unreif hinweggenommen werde. Es hat grosse
Gefahr." Zuletzt ist sie körperlich ganz herunter, sie muss „Medizindreck" schlucken
und ist bedrohlich schwach. Ihr letzter Brief ist aus Meersburg an die Mutter ge-
richtet. Annette erzählt, wie man in den Sonderbundskantonen wegen des nahe
bevorstehenden Sonderbundskrieges erregt ist. Sie bittet ihr „liebes Mütterchen",
doch allen das Herzlichste von ihr zu sagen und schhesst: „Adieu, ich küsse Deine
liebe Hand, Deine gehorsame Tochter Nette." — Die Memoiren einer Grossmutter
von Pauline Wengeroff sind als Dokument aus dem jüdischen Leben in
Russland vor dem Ende der alten Ära und dem Beginn europäischer Kultureinflüsse
zu werten (4913). Frau W. wurde zu Anfang der dreissiger Jahre in der litauischen
Stadt Obrinsk geboren. Ihr Vater hat zahlreiche Talmudfolianten an den Wänden
stehen und achtet noch streng darauf, sich nicht vier Ellen von seinem Bette zu
entfernen, ohne sich die Hände zu waschen. Die jüdischen Kinder haben ihre
Freude an den Lidelach, den Liedern der östlichen Juden, die ihnen eine Kinder-
wärterin singt, so: „Schlaf mein Kind in Ruh, mach Deine koschere Äugelach zu."
Beim Essen des ungesäuerten Brotes bricht der Vater in Tränen aus, als die vier
Fragen gesprochen werden. Einer der Juden, die unter ihren Stammesgenossen
westliche Bildung verbreiten, ist der Inspektor der Rigaer Volksschulen, Dr. Lilien-
thal. In Brest sieht man bereits die Kinder des niederen Volkes wie auch die der
jüdischen Handwerker auf den Schulbänken. Der Kaiser Nikolaus mit seiner Suite
erscheint, und neben ihm sitzt auf dem Pferde der Kronprinz Alexander,
dessen mildes Antlitz von dem militärischen Selbstbewusstsein seines Vaters absticht.
Unter Seufzen, Klagen und Schreien ziehen die Jüdischen Familien aus der alten
Stadt in die neue Stadt. Damit nimmt das Leben andere Formen an. Auch die
Tracht wird verändert, und wenn ein Polizist einem Juden im langschössigen Kaftan
begegnet, so schneidet er ihm mit einer Schere die Schösse und auch in brutaler
Weise mit der Schere oder mit scharfen Steinen die „Pejes" dicht neben dem Ohre
ab. Diese kleinen Umwandlungen sind Vorboten der grossen. — Helene von
Rackowitza, Lassalles ,, Goldkind", hat den rumänischen Gutsbesitzer v. Racko-
witza, der Lassalle im Duell erschoss, schon nach wenigen Monaten durch Schwind-
sucht verloren und ist in neue Abenteuer verstrickt worden (4911). Sie wurde eine
schöne \^'itwe, heiratete Siegwart Friedmann, suchte bei der Bühne Zuflucht, sass in
Wien dem seltsamen Hans Makart Modell, durfte dem Abbe Liszt nahen, reiste nach
Petersburg zur luxuriösen russischen Aristokratie, heiratete den Russen von
Schewitsch, einen Gutsbesitzer und revolutionären Journalisten, erlebte in Amerika
Jahre der Not, wurde Theosophin und Romandichterin und fand in Europa ein
einigermassen ruhiges Alter. Aus all diesen Erlebnissen hat sie jetzt einen Band
mit dem Titel ,,Von Anderen und mir" zurechtgemacht. Schon 1879 hat sie ihre
Broschüre: „Meine Beziehungen zu Ferdmand Lassalle" geschrieben, die Brandes
für seine Biographie benützt hat. In dem neuen Buch nimmt die Lassalle-Episode
den grössten Raum ein. Frau von Rackowitza erinnert sich, dass Lassalle berauscht
geäussert habe: „Was würde mein Goldkind sagen, wenn ich es einmal im Triumph
nach Berlin führen würde, von sechs Schimmeln gezogen, die erste Frau Deutschlands,
hoch erhaben über alle." Bei dem Konflikt in Genf ist Herr von Dönniges, der
Vater der Erzählerin, ausser sich. Er wiU sich mit dem Hirschlänger auf seine
Tochter stürzen und unterschlägt die Briefe, in denen Lassalle sie anfleht. Auch
ein Berliner Freund, Papa Holthoff, verhält sich zweideutig. Aber das eigentliche
Motiv für Helenens Abfall ist der Hass gegen die Gräfin Hatzfeld, die nach Genf
kommt und arrogant sich einmischt. — Der Vortrag in den „Memoiren einer
Sozialistin" ist ähnlich. Lily Braun, oder wie sie früher hiess, Lili v. Kretsch-
mann, nennt sich hier Alix von Kleve (4907). „Die Phantasie war das Unglück
meines Lebens", lässt sie ihre Doppelgängerin sagen, die sogar von einem Prinzen
zum Weibe begehrt wird. Aber der Prinz ist arm. Dann, ganz allmählich verstärken
sich in Alix die geistigen und die sozialen Interessen. Ihr Vater, der General, ist
pensioniert, und sie muss selbst arbeiten. Durch Egidy lernt sie den kranken
Professor v. Glyzinski, der als Dozent der Berliner L^niversität nur wenig anders
hiess, kennen. Ihre Verinählung mit ihm führt zum Familienskandal. Am flottesten
sind die Schilderungen aus dem Berlin in den ersten Jahren Wilhelms IL, aus der
{
P. W i e g 1 e r , Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren. 753
Zeit des westfälischen Bergarbeiterausstandes und nach der Entlassung Bismarcks. Auch
Sudermann tritt unter dem Namen Sindermann auf, und L. B. erinnert sich an seinen
schönen Bart. Er weiht sie in die Handlung- der „Heimat" ein, die im nächsten
Winter die Premiere erleben soll, und als sie von den Schicksalen Magdas hört,
denkt sie an sich: „Ich selbst war dieses Weib, das sich endlich losriss, um die
Heimat seines Wesens zu finden. War nicht am Ende der alte Oberst, der in der
Verzweiflung zur Pistole griff, mein Vater?" — Babette von Bülow gibt
novelhstische Reminiszenzen aus ihrer Kinderzeit (4905). Sie führt zwar auch dabei
noch ihr Pseudonym Hans Arnold, aber sie erklärt dem Leser, dass sie eine alte
Frau ist. Sie wird in Warmbrunn als Tochter des Assessors Eberty 1830 geboren.
Ihre Schuljahre verbringt sie in Breslau, wo Handel und Wandel, namentlich der
alljährliche Wollmarkt, mit den Schilderungen in „Soll und Haben" sich berühren. —
Reiseerinnerungen. Robert Philipps thal stellt die Berichte
deutscher Englandreisender im 18. Jahrhundert zusammen (4915). Platt sind die
Urteile Uffenbachs, Haller und Hagedorn empfinden den Reichtum des englischen
Lebens, Moser erfährt einen Zuwachs an wirtschaftspolitischen Kenntnissen. Lichten-
berg ist entzückt über die Kenntnis der Welt, die ihm in London zugeflossen ist,
und schreibt über das englische Theater. Sturz plaudert über Garrick, aber er
findet in England Üppigkeit und Hochmut, eine Reife, die an das Verwelken grenzt.
Moritz reist wie in einem Roman, Archenholz lobt Englands Freiheit, Sophie La Roche
ist voll schwärmerischer Bewunderung-, Forster prüft Sitten und Charaktere. Die
Betrachtung hebt mit Begeisterung an und geht zu nüchterner Erkenntnis über. —
Der Kardinal Bartolomäus Pacca ist von 1786 — 94 in Deutschland gewesen. Er hat
Süddeutschland und die Rheinlande durchreist. Sein von A. S l e u m e r heraus-
gegebener Bericht ist im Sinne der vatikanischen Diplomatie verfasst und entbehrt
durchaus der Anschaulichkeit (4922). — Der Fabrikant x\ugust Brückner, der
Sohn eines Webereibesitzers in Mylau im sächsischen Vogtland, hat im Jahre 1815
eine kaufmännische Ausbildungsreise nach Frankreich und England unternommen,
über die sein Magister Crusius Berichte hinterlassen hat (4917). Sie fuhren über
Toulon und Bordeaux nach London und B. freut sich im Geiste, wie seine An-
gehörigen voll Liebe, Teilnahme und Erwartung über seine Schrift gebeugt sind.
In Montpellier sieht er sich nicht bloss die medizinische Schule, sondern auch eine
Baumwollspinnerei an. In Bordeaux sieht B. gerade, wie die Herzogin von
Angouleme mit den Rufen: „0 mein armes, armes Frankreich!" sich einschifft: denn
Napoleon ist zurückgekehrt, und der Süden ist für die Sache des Königs verloren.
Crusius will die Erhebungen für das Gemüt mit technischen Akquisitionen verbinden.
Es folgt eine Reise durch das innere England zu dem Fabrikzentrum Birmingham
und Leeds. — Schinkel ist 1803 als 22 jähriger zum erstenmal nach Italien gereist
(4921), worüber W. v. 0 e 1 1 i n g e n berichtet. Er wird von der Kunst und Landschaft
Italiens ergriffen und macht eingehende Architekturstudien. In Rom ist seine Hoff-
nung erfüllt, und über den Anblick der ewigen Stadt kann er nur sagen: „Es ist
weise zu schweigen, denn über das Erhabenste khngi; jedes Wort gemein." —
Gegenwart. Der Pariser Philologe Michael Breal gibt seine Er-
innerungen an Deutschland (4928). Er ist selbst Deutscher von Geburt, der Sohn
eines Landauer Advokaten, nach dessen Tode die Mutter in die Stadt Weissenburg
zieht, wo der Gymnasiast ganz französisch unterrichtet wird. — Marie von
B u n s e n hat auf der Werra und Weser eine Bootfahrt unternomnen und berichtet
wie über die wechselnde Landschaft auch über die geschichtlichen Vorstellungen,
die all diese Schlösser und Berge in ihr wachrufen (4929). In Hessisch- Ollendorf,
wo der Schauplatz der grossen Weserschlacht zwischen Germanicus und Armin sich
befinden soU, und dann wieder bei der Porta westfalica liest sie im Tacitus. In
Enger sucht sie Wittekinds Heimat. Die Bauern dieser Gegend scheinen ihr der
älteste auf ererbter Scholle wohnende Adel Europas. — Rudolf Bräutigam
war als Kind ein Dorfjunge von Breitingen im Kreise Leipzig und hat als Schul-
professor Jahre im Oberelsass verlebt (4927). Es war noch kein Jahr seit der
Annexion durch Deutschland verflossen. B. selbst heiratete eine Elsässerin
französischer Herkunft. Er versenkte sich in die elsässische Stammesart, aber gerade
deshalb schwankte er zwischen dem deutschen und französischen Element. Er ist
nach Mülhausen nur zurückgekehrt, um dort zu sterben. — Ein Vollblutelsässer,
Karl Gruber, hat das Buch vom .,Wasgau-Herbst" geschrieben (4931). Es
handelt sich um das Bitscher Ländchen, die Gegend zwischen Elsass, Lothringen
und der Schweiz. G. ist ein Wanderer mit andächtiger Vertiefung in die Natur,
und überall unternimmt er Exkurse in Geschichte und Dichtung. Man empfindet
das Leben und Weben einer eigenen Persönlichkeit, die über Fidus ebenso beziehungs-
voll zu sprechen weiss, wie über das Waltharilied, über Rossetti und GabiUon, und
stets ist der Ton unverkünstelt und voll. — Johannes Trojan ist Ostern 1859
754 P. Wiegler, Briefwechsel, Tagebücher, Memoiren.
zum erstenmal an den Rhein gekommen (4948). Er hörte ein Kolleg bei Simrock
und sprach mit Ernst Moritz Arndt. Eine Moseltour schloss sich an, und der Wein
gefiel Trojan schon damals so gut, dass er ihn bedichtete: „Moselwein, du Wunder-
blume." — Der schwäbische Pfarrer Hansjakob spricht von einer Reise nach den
österreichischen Stiftern Kremsmünster und St. Florian als von seinen „letzten Fahrten",
weil er dorthin mit der Eisenbahn fuhr und er diese seit zehn Jahren nicht mehr
benützt hatte (4933). Dabei machte er einen Abstecher nach Südböhmen. Die
„Sommerfahrten" sind eine Wagenfahrt nach dem Odenwald, in die Pfalz und ins
Elsass, auf Wegen, die H. noch nicht kannte. „Alpenrosen mit Dornen" enthalten
einen Ausflug ins Schweizerland, und dabei meint er die Dornen symbolisch; er
versteht die stachligen Ausfälle darunter, von denen er als eigenwilliger Land-
pfarrer nicht lassen will. „Sonstige Tage" endlich hat H. in Altbayern zugebracht,
und zwar die Donau entlang bis Passau und am Alpenrand vorbei bis zum Bodensee.
H. stellt jedesmal die Nachtstationen von vornherein fest und sorgt für Quartier bei
Pfarrern und in Klöstern. — Auf Süddeutschland, Nürnberg und Schwaben hat sich
auch der halb nach Deutschland gehörige Pariser Maler und Zeichner F. B a c
beschränkt, der seine Studien ,,Vieille Allemagne" nennt und mit ihnen dafür
Zeugnis ablegt, dass das romantisierende Interesse für das Deutschland von einst
trotz Huret noch nicht erloschen ist (4923). Auch B. kann sich nicht enthalten, den
grossschnauzigen Deutschen, die ihren Patriotismus im Munde führen wie ihre
neueste Zigarrenmarke, die Wahrheit zu sagen. Er geht nicht nur ausgetretene
Wege, denn er sucht das deutsche Rokoko in Ludwigsburg bei Karl Eugen und der
despotischen Wilhelmine von Grävenitz. Von da aus pilgert er nach Marbach zur
„Wiege des Idealismus". Er spricht mit einer Dame aus Galizien, deren Grossmutter
1803 die Braut von Messina kreiert habe. Schiller als Liebenden und Freund würdigt
er, ohne allzu oberflächlich zu urteilen. — Karl Eugen Schmidt, der deutsche
Journalist in Paris, wollte zeigen, dass der Glaube an die französische Republik als
das Land der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit ein Unding sei, dass in Paris
die Polizei grassiert, dass man vor dem Adel auf dem Bauch rutscht, und dass der
Staat den Armen der privaten Grossmut überlässt (4944). — F. K. Benndorf
gibt kurze Skizzen aus ungefähr allen Teilen Europas, mit Aufenthalten in Dänemark,
Algier und Tunis (4925). — Hermann Bahr hat Dalmatien bereist und gibt nun
den österreichischen Politikern Lehren, wie man die südslavischen Nationen seelisch
der Monarchie gewinnen könne. Er spricht vom Zauber der Adria, und dazwischen
steht hie und da ein Capriccio über persönliche Launen und Begegnungen (4924). —
Gerhart Hauptmann hat eine Frühlingsreise nach Griechenland unternommen,
die schon auf Korfu unter das Zeichen der Odyssee gestellt ist (4934). In die
attischen Träume mischen sich deutsche Klänge, und die zarte Gegenständlichkeit
der Bilder macht niemals vergessen, dass ein Dichter von Rang das Wort führt; nur
schadet ein Zuviel der Ergriffenheit der Plastik. — Das Tagebuch von A. L e i s t
(4937) hat sein Verdienst, wo man über die Menschen von Tifhs und über die
sozialen Dinge in Armenien und Georgien Kunde erhält. — B. Wieman hat ein
bosnisches Tagebuch geführt, das in Banjaluka anfängt und von da aus zum
Sandschak auf Montenegro und die Herzegowina übergeht (4950). Die Notizen sind
unmittelbar und belehrend. — Der deutsche Professor H. Kraeger hat in Amerika
Vorlesungen gehalten und bei dieser Gelegenheit sich mit dem amerikanischen
Kunstleben befasst (4936). Er setzt derart die Beobachtungen fort, die Lamprecht
in seinen „Amerikana" gegeben hat. Alles Äussere ist mit grossem malerischen
Sinn gesehen und auch die Intimitäten sind K. nicht fremd geblieben. Hervorzuheben
ist sein Besuch in Brooklyn bei dem deutschen Dichter Bertsch. —
Kulturgeschichtliches. Von kulturgeschichtlichen Einzelschilde-
rungen sind zwei Stadtbilder zu erwähnen. Emilie Sasse erinnert sich, wie es
in Alt-Berlin in trüber Zeit, nämlich in den Märztagen des Jahres 1848 ausgesehen
habe (4958). Sie erzählt dann von den Berliner Volkstheatern und von dem Gauner-
stück des Schneidermeisters Tomaschek, der, um sich von einer Lebensversicherungs-
gesellschaft 2000 Taler zu verschaffen, sich für tot ausgab und sich in den Sarg ein
Plättbrett, einige Stücke Eisen und verfaulte Eingeweide eines Rindes legte. Im
Jahre 1862 wird die Berliner EvOkalposse mit „Berlin bei Nacht" glorreich ge-
boren. — C. Renuart gedenkt des alten Frankfurt, in dem es noch keine preussi-
schen Steuerzahler gab sondern freie „Berger" und Bürgerwehren (4957). Der
Lokaldichter der Stadt war Friedrich Stolze, der Höhepunkt des Volkslebens der
Wäldchestag. —
Die A r b e i t e r 1 i t e r a t u r ist um einige Veröffentlichungen bereichert
worden. P. G ö h r e lässt den Denkwürdigkeiten von Carl Fischer und William
Bromme die eines dritten Arbeiters folgen, nämlich des deutschtschechischen Hand-
arbeiters Wenzel Holek, der als Sohn eines Arbeiters in einer nordböhmischen
L. Krähe, Lyrik des i8./19. Jahrhunderts. 755
Zuckerfabrik geboren wurde (4963). Auf diesem Leben liegt beständig der harte
Druck der Not, und auch die Liebe hat ein Gepräge von Traurigkeit. Am bild-
haftesten wirken die Szenen auf dem Abraum in Dux. H. geht mehrmals nach
Sachsen hinüber und wird in Aussig zum Sozialdemokraten erzogen. Er ist sogar einer
der Träger der tschechisch-sozialistischen Bewegung, die nur in schwerem Kampfe
gegen Bezirkshauptmannschaften und Gendarmerie aufkommt. Er verliert seine
Arbeit, verliert sogar eine Anstellung bei dem sozialistischen Konsumverein und
schlägt sich als Buchhandlungsreisender durch. So kommt er nach Dresden. In
Aussig 1904 wohnt er einem grossen sozialdemokratischen Fest bei. „18000 sind
es", sagt ein Genosse zu H., der weinend zuschaut. — Ad. Levinstein ver-
öffentlicht Arbeiterbriefe, Gedichte und kurze Biographien, in denen bald das
naturalistische Detail überwiegt, bald Spekulationen eines unersättlichen und wahl-
losen Wissensdurstes sich vordrängt (4966). — August Bebel leitet die Biographie
einer Arbeiterin ein, die mit ihren Kolleginnen sich durch den Sozialismus ver-
wandelt und stark gemacht glaubt. Sie ist eine rechtschaffene Gattin und Mutter
(4968). — Auf die Erinnerungen der Kellnerin Mieze Biedenbach folgen die Jugend-
erinnerungen des Dienstmädchens „Marie Sans Gene", einer Danzigerin, die aber
irgendwie durch ihren Grossvater von einem südfranzösischen Grafen abstammen
wül und auf ihren südlichen Typus, ihre schwarzes Haar und ihre dunklen Augen
stolz ist (4969). „Marie" (der Leser hat den Eindruck der Echtheit) erzählt, wie sie
von ihren Brotgebern schikaniert worden sei, nicht im Stile von Mirbeaus ,.Femme
de chambre", aber mit plebejisch dreistem Mutterwitz. — Marie Hoff hat neun
Monate Untersuchungshaft verbracht, weil sie, wie sie sagt, sich zugunsten anderer
gegen das Gesetz vergangen hatte (4971). Sie schildert die Torturen, die man im
Landgerichtsgefängnis ausstehe, und fordert, dass dem Häftling vor seiner Verurteilung
jede Erniedrigung erspart werden müsse. In „Drei Jahre Weiberzuchthaus" (4972)
gibt sie ihr Delikt an. Es war Verleitung zum Meineid. Auch hier ist Roheit an
der Tagesordnung und jede philantropische Regung reglementwidrig. Nach der
Entlassung kommt der Bericht an die Heimat und die Ausweisungsorder. — Sepp
Oerter (4973), der Sohn eines Pedells an der Realschule zu Fürth in Bayern, hat
acht Jahre im Zuchthaus gesessen und bekennt sich als Anarchisten. Die Vernichtung
der gesellschaftlichen Ordnung erscheint ihm als edles Ziel und die Abschaffung des
heutigen Strafvollzuges als ein Gebot der Menschlichkeit. Er hat, wie er angibt,
seit seinen Zuchthausjahren keine Arbeit mehr erhalten können, weil die Polizei
sich an seine Fersen heftete. —
i
Lyrik.
a) Ton der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zu Goethes Tod.
(IY,2a = N. 4974—5166.)
L u d w i g K r ä h e.
All^emeiiies: Ästhetisches; Oesamtdarstellnngen; Anthologieo: Allgemeiner Art. Liebeslieder. — Id. Jahr-
hundert: Oden- und Idyllendichter: Friedrich der Grosse, E. t. Kleist. Klopstock. Maler Maller, Andere Oden-
dichter. — Anakreontik. — Qöttinger Hain: Allgemeines: Einzelne Dichter: H. Gh. Boie. Q. A. Bürger. L. F. ö.
T. (Joeckingk. L. H. Ch. Hölty. — Stnrm und Drang: J. M. R. Lenz. Schnbart. Verschiedene. — Dichtung der
Freiheitskriege: Allgemeines nnd Sammlungen; Einielne Dichter: E.M.Arndt, H. T.Kleist. Tb. Körner. J. F. Primisser,
M. T. Schenkendorf. — Klassizismus und Romantik : Allgemeines und Sammlungen: Einzelne Dichter: Hölderlin,
Mörike, Wilhelm Müller. Ä. r. Platen, F. Bückert, Alexander t. Württemberg. J. Chr. t. Zedliti, Verschiedene. —
Allgemeines: Ästhetisches. Unter den zu diesem Abschnitt mir
zugängig gewesenen Aufsätzen bedürfen nur die E. Reinhards (4978/9) eines
Hinweises an dieser Stelle. Beider Besprechung gehört dagegen in Abschnitt I, 7.
Denn auch der erste berichtet von spezifisch experimentell-psychologischen L^nter-
suchungen: „Gelänge es, durchgängige unterschiede formaler^ Art zwischen lust-
betonten und unlustbetonten Gedichten festzustellen, so wäre der Zweck der vor-
liegenden Arbeit erreicht: die Konstatierung eines tatsächlichen Zusammenhanges
zwischen Form und Inhalt lyrischer Produkte, und die Auswertung des Ergebnisses
im Sinne einer Charakterisierung von Lust und Unlust." —
Gesamtdarstellungen. In der Teubnerschen Sammlung wissen-'
schaftlich-gemeinverständlicher Darstellungen skizziert H. S p i e r o (4982) eine Ge-
Jkbreiberiohte für neuere deutsche Litenturgesobichte. XII/H. gq
756 L. Krähe, Lyrik des 18,19. Jahrhunderts.
schichte der deutschen Lyrik neuer Zeit. Er lässt sie mit Claudius einsetzen, indem
er Klopstock jenseits lässt, da er „als Lyriker nicht gross genug- war, um den letzten
Schritt zu tun: der Natur ganz allein gegenüberzutreten". Das Büchlein erfüllt
seinen Zweck. Sp. zeigt für die Art der Darstellung, wie sie durch den Charakter
der erwähnten Sammlung geboten war, Begabung: er schildert geschickt, flott, per-
sönlich. Das letzte Element tritt in der F'orm an Stellen zu sehr hervor, die mehr
den Eindruck der Wiedergabe solcher eines Vortrages als den geschichtlicher Dar-
stellung machen. Erfreulich sind im einzelnen manche gute Beobachtung und,
gerade in dem bezeichneten Rahmen, die Hinweise auf manche der Allgemeinheit
unbekannt Gebliebene, wie Joh. Georg Fischer und Christ. Fr. Scherenberg, schliesslich
das gerechte Abwägen Georges und Liliencrons. Der ganze Stoff ist in fünf Ab-
schnitte geordnet: ,,Die Rückkehr zur Natur und der Klassizismus", „Romantik",
„Herrschaft der Tendenz", „Realismus und Formfreude", „Der Impressionismus". —
Anthologien: Allgemeiner Art. Über eine Anthologie vom
kulturhistorischen Standpunkt aus, eine „objektive Anthologie", spricht G. Koepper
(4996): sie vermerke das, was für die Zeit seiner Entstehung jeweils von grösster
Bedeutung war, und führe so ein Jahrtausend deutscher Kulturgeschichte vor. —
Die ältesten deutscher Dichtungen, vom Hildebrands- bis zum Ezzolied, haben, zum
Teil in Bruchstücken, Frdr. von der Leyen und K. Wolfskehl (5004) in vor-
nehmer Ausstattung des Insel -Verlags herausgegeben. Urtext und Übersetzung
stehen einander gegenüber. L. zeichnet für jenen, W. für diese verantwortlich. —
Liebeslieder. Zwei umfängliche Sammlungen legen P. Seliger und
J. Zeitler vor. Der erste (5017) bringt in weiter Umschau eine Auswahl der
Liebeslieder Asiens, Afrikas, Ozeaniens, Amerikas und Europas; der zweite (5018)
die dort ausgeschlossenen deutschen Ursprungs. Der historische Gesichtspunkt war
hier für die Anordnung massgebend; wo mehrere Fassungen vorlagen, wurde auf
die ältere zurückgegriffen; die Orthographie fast durchgängig originalgetreu wieder-
gegeben. —
18. Jahrhundert: Oden- und Idyllendichter: Friedrich
der Grosse. R. Koser (5024) teilt in deutscher Übersetzung eine Reihe von
Strophen der bisher verschollen geglaubten Ode des Königs mit, die dieser am 25. Juli
1742 an Voltaire als Antwort auf dessen doppelzüngigen Brief vom Beginn des
Monats sandte: „Sur les jugements que le public porte sur ceux qui sont charges
dans la societe civile du malheureux emploi de politiques". K. nennt sie in ein-
gehenden geschichtlichen Erläuterungen eine „Verteidigung der Berufspolitiker",
„ihrer allgemeinen Tendenz nach ein Seitenstück zu der poetischen Epistel von 1749",
die unter dem Titel „Apologie des rois" in den „CEuvres du philosophe de Sanssouci"
erschien, „im Tone des Antimachiavell gehalten, doch schon eine Abkehr von ihm".
Die Veröffentlichung des Originaltextes musste der neuen Ausgabe des Brief-
wechsels zwischen dem König und Voltaire in den „Publikationen aus den preussischen
Staatsarchiven" vorbehalten bleiben. —
E. V. Kleist. Bei der 150. Wiederkehr seines Todestages wurde des
Dichters in zahlreichen Aufsätzen gedacht (5025). — Ein gedrucktes, aber unbeachtet
gebliebenes Blatt, das u. a. mehrere Worte des sterbenden Dichters überliefert, hat
F. Jonas (5026) aufgefunden und veröffentlicht. Der Verfasser der Mitteilungen
ist G. W. Burmann. —
Klopstock. M. Schneiderwirth (5028) hat ein umfangreiches
Material katholischer Gesangbücher daraufhin durchgeprüft, inwieweit es sich im
Banne von Geliert, Klopstock und ihrer Schüler findet. Das Ergebnis der Prüfung
sind viele Beispiele für eine bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts unverändert
gebliebene Einwirkung der protestantischen Dichtung einerseits, für ein nach diesem
Zeitpunkt beginnendes Nachlassen derselben anderseits, das, was Geliert betrifft, am
raschesten zunimmt; Klopstocksches Eigentum weisen noch heute hie und da
katholische Gesangbücher auf —
Maler Müller. Über Korrektureintragungen zu der unter dem Titel
„Der Thron des Lebens" bekannt gewordenen und seinerzeit vielgepriesenen
grossen Liebesode aus der „Schaaf-Schur" in ein in seinem Besitze befindliches
Exemplar des Werkes berichtet Edw. Schröder (5032). Nähere Untersuchung
der Eintragungen hat Seh. die Überzeugung gewinnen lassen, dass sie vom Dichter
selbst herrühren. Er erkennt in ihnen den Ansatz zu einem dritten Stadium der
Gestaltung der Ode. In den anschliessenden Erörterungen klärt er die Druck-
geschichte des Werkes. Mit einem vollständigen Abdruck der auf der Berliner
Königlichen Bibliothek liegenden handschriftlichen Fassung werden die Ergebnisse
von Seufferts knapper Kollation überholt. — A. Luntowskis (5029) Arbeit über
Müller, „die vornehmste und begabteste Erscheinung der Sturm- und Drangperiode",
erstrebt Wirkung in die Breite. —
\
L. Krähe, Lyrik des 18./ 19. Jahrhunderts. 757
Andere Odendichter. J. Sembritzkis (5033) Mitteilung, „Zu
den Anfängen der literarischen Tätigkeit J. J. Mniochs", ist bibliographischer Art.
Sie betrifft die Vorbereitung der neuen, 1789 erschienenen Ausgabe der Gedichte. —
Anakreontik. A. Pick (5036) beendet seine „zwanglosen" „Studien
zur Geschichte der deutschen Anakreontiker des 18. Jahrhunderts, insbesondere
J. W. L. Gleims" (vgl. JBL. 1906/7, S. 715), die, straffer Zusammenfassung ermangelnd,
mit Sorgsamkeit auf viel einzelnes hinweisen, das hier nicht näher bezeichnet werden
kann. — An der Hand ungedruckter Briefe beschreibt F. von Kozlowski (5037),
welche dauernden Sympathien sich Gleim bei seinem Aufenthalt im Darmstädter
Kreise um Merck 1771 gewonnen hatte. Merck selbst, der gleich noch im Sommer
des Jahres, nach dem Bruch zwischen Spalding und Gleim, sich auf dieses Seite
geschlagen, bezeugt sie durch ein für seine Persönlichkeit sehr interessantes Schreiben
vom 8. Oktober 1783, in dem er über seine Studien auf dem Gebiete der Naturkimde
näheres nach Halberstadt meldet. — Über J. Boltes (5038) Beitrag zu J. P. Uz
vergleiche oben zu N. 4141. —
Göttinger Hain: Allgemeines. Die Monographien über periodische
literarische Unternehmen mehren sich rasch. Auf unserm Gebiete liegen im
Berichtsjahre zwei vor: H. Grantzows „Geschichte des Göttinger und Vossischen Musen-
almanachs" und W. Hofstaetters Arbeit über „Das Deutsche Museum (1776—88) und das
Neue Deutsche Museum (1789—91)". Beide schildern sorgfältig und fleissig die einzelnen
Entwicklungsstadien der behandelten Organe. H. Grantzow (5039) konnte manch
unbekanntes Material, so den Goeckingkschen Xachlass, verwerten; doch wird unser
Wissen über die Dinge dadurch nur im letzten Abschnitt, „Der Göttinger Almanach
für das Jahr 1803", belangvoll gefördert: der auf der Königlichen Bibliothek in
Berlin ruhende Xachlass Sophie Mereaus zeigt, dass Steig (Euphorien II) ihr zu viele
der in dem Almanach erschienenen Gedichte zu eigen gegeben hat. G. schränkt die
Zahl der ihr tatsächlich zugehörigen ein, wobei er mehrfach die rechtmässigen
Eigentümer feststellt. Auch andere falsche Zuschreibungen werden berichtigt. Hervor-
gehoben sei, dass G. einen Abschnitt der Betrachtung der musikalischen Almanach-
beiträge widmet. Vermissen muss man anderseits ein zusammenfassendes Schluss-
kapitel, wie es W. Hofstaetter (5040) gibt, der auch durch die Lebendigkeit
seiner Darstellung einen Vorsprung vor Grantzow gewinnt. H. darf mit Recht seine
Arbeit, die er selbst bescheiden als Versuch auffasst, einen „Beitrag zur Geschichte
der deutschen Zeitschriften im 18. Jahrhundert" nennen. Denn sie verliert über sorg-
samer, kritischer Betrachtung aller Einzelheiten ihres eigenen Gebietes nicht den
Umblick auf die angrenzenden. In klarer Gliederung des Themas wird erst die
äussere, dann die innere Geschichte der beiden Museen — diese bereits als Leipziger
Dissertation veröffentlicht — gegeben. I'nd klar ist innerhalb ihrer wieder die
Charakteristik der Herausgeber gelungen: das merkwürdige Gemisch von rühmens-
werter Diskretion, ängstlicher Vorsicht, bedenklicher Neigung zu nicht unparteiischer
Bevorzugung (Voss gegenüber) und tadelnswerter Unehrlichkeit bei Boie, der obenein
allenthalben gern sein eigenes Reis den Beiträgen der andern aufpfropfen wollte,
und das einheitlich -vornehme, weiter umschauende, energischere Wesen Dohms.
Das Buch macht übrigens von neuem den Mangel eines solchen über Schlosser und
seinen Kreis fühlbar. H. zeigt sich in der Literatur gut beschlagen, nur die als ein
Band der Berliner Literatur-Archiv-Gesellschaft erschienenen Briefe an Boie, unter
denen der im Julistück 1776 des „Deutschen Museums" mit bedeutungslosen Wort-
umstellungen abgedruckte Schlossers sich findet, sind ihm entgangen. —
Einzelne Dichter: H. Ch. Boie. Ein umfänglicher Aufsatz K. und
K. B o i e s (5040a) verfolgt die Geschichte der Familie durch 700 Jahre hindurch. —
G. A. Bürger. Eine neue vortreffliche, in sorgfältiger Vergleichung aller
Texte zustande gekommene Ausgabe der Gedichte hat E. Consentius (5050) ge-
liefert. Der erste Teil wiederholt die Gedichte der Ausgabe vom Jahre 1789; der
zweite enthält die Nachlese. Hier ist nach Möglichkeit jeweils der letzte vom Dichter
besorgte Druck zugrunde gelegt, die Anordnung den für die Ausgabe von 1789 mass-
gebend gewesenen Grundsätzen entsprechend getroffen worden. Eine letzte Gruppe,
„Anhang", bringt „Zweifelhaftes und Unechtes". Sie ist umfangreicher als in den
Ausgaben Sommers und Bergers gediehen. C. mehrt sie von zwei Seiten aus. Ein-
mal zeigt er sich vorsichtiger als Berger: ihm gilt nicht das Vorhandensein eines
Gedichts in den Berliner Manuskripten als Sicherung für Bürgersche Vaterschaft;
dann hat C. aber Lieder hier aufgenommen, die bei Berger und den anderen Heraus-
gebern überhaupt fehlen. Die Interpunktion ist mit Recht gewahrt geblieben. Ein
ausserordentlich umfangreicher Anmerkungsteil gibt zu jedem Gedicht die Druck-
geschichte und zeugt in den übrigen Bemerkungen von reicher Kenntnis der ein-
schlägigen Literatur. Auch hier sind die Berliner Manuskripte fruchtbar benutzt
worden. Dankbar muss ein Register der Worterklärungen begrüsst werden, die C.
63*
758 L. Krähe, Lyrik des 18./ 19. Jahrhunderts.
seinen Anmerkung-en zahlreich eingestreut hat. An der Spitze des Ganzen steht ein
ausführliches, 125 Seiten starkes „Lebensbild". C. hat den Stoff frisch angepackt, der
Sanguiniker Bürger kommt g-ut heraus. Manche Episode wird behaglich ausgesponnen,
und auch die engere wie weitere Umgebung des Dichters empfängt eine liebevolle
•Detailschilderung. — F. K i e s e l s (5048) Schrift bietet nichts Neues. — Über
Gh. Janentzkys (5046) fleissiges Buch und seine wertvollen, zum Teil über-
raschenden Erg-ebnisse ist oben, unter N. 2372, berichtet. — Einen Brief Bürgers an
Friederike Brun vom 29. Oktober 1789, auf dessen Inhalt wir nicht einzugehen brauchen,
veröffentlicht L. B o b e (5043). Die Notiz der Adressatin dazu erzählt u. a. von
Bürger als Gelegenheitsrezitator eigener Dichtungen. — Zwei ungedruckte Briefe
Bürgers und Müllners teilt M. Eckardt (5045) mit. Nach dem Bericht im „Lite-
rarischen Echo" handelt es sich um „ein burschikos-renommistisches Schreiben des
neunzehnjährigen Schicksalsdramatikers an Bürgers Tochter Marianne Friederike
und die scheinbar von dieser, in Wirklichkeit von dem ziemlich erbosten Papa Bürger
selbst verfasste zurechtweisende Antwort". — N. 5047 enthält, nach dem Referat an
gleicher Stelle zu schliessen, nur eine Wiederholung v^on Bekanntem. — H. G. Graf
(5049) erzählt von einem Nachfahren Bürgers, den er 1888 angetroffen hat. —
F. Cipollas (5044) Aufsatz „Aleardi e Bürger" war mir nicht zugängig. —
L. F. G. v. G 0 e c k i n g k. Die Monographie F. K a s c h s (5054) geht mit
Fleiss den Quellen für Goeckingks Lebenslauf nach. Alle seine Einzelheiten sind
sorgfältig untersucht und getreulich gebucht. Werke und Darstellungsmittel werden
beschrieben, die literarischen Abhängigkeiten beobachtet. Mehr ist aber auch nicht
an dem Buch zu loben, denn es fehlt ihm jede Fähigkeit der Darstellung, so dass
man nur den Eindruck einer tüchtigen Seminararbeit empfängt. Auf Seite 121/2 wird
eine Zahl Goeckingkscher Epigramme mitgeteilt, die laut K. noch nicht bekannt
geworden sind. —
L. H. Ch. Hölty. Überlieferung und Reihenfolge der Gedichte mustert
umsichtig W. Michael (5055). Viele neue Resultate werden dabei im einzelnen
gewonnen. Hier kann nur auf die Hauptsachen eingegangen werden. Was die
Geislersche Ausgabe betrifft, werden mehrere Stücke als unecht, das Ganze als für
die Kritik Höltyscher Gedichte wertlos erklärt. Halems Ausgabe erfährt den Vorwurf
der Voreingenommenheit gegen Voss und daraus entsprungener persönlicher Färbung.
Minuziöse Sorgfalt zeigt M. in der Beschreibung der Münchener Handschriften wie in
der chronologischen Anordnung der verschiedenen Niederschriften. Der Chronologie
der Gedichte nach ihrem Entstehen gilt ein eigenes Kapitel, desgleichen eins der
Entwicklung der Handschrift des Dichters. Die Quellengeschichte wird bereichert,
Unbekanntes mitgeteilt, zuletzt der Versuch einer Chronologie aller bekannten Gedichte
Höltys gemacht. Erwähnt muss auch werden, dass M. neue Ansichten über die
Bundesbücher vorbringt: u. a. sieht er als Bundesbuch das schwarzvergoldete
Oktavbuch an. Wie M. früher von ihm über sein Thema Veröffentlichtes (5056) be-
richtigen kann, berichtigt er auch 0. Schissel v. Fieschenbergs Arbeit
„Hölty-Handschriften", die 1908 in den „Mitteilungen des Vereins für österreichisches
Bibliothekswesen", Band XH, Heft 2 und 3, erschienen ist. — Der Letzte (5057)
bringt ein neues Zeugnis für die Rezeption des Minnesangs durch die Göttinger bei:
er zeigt, dass Hölty im „Anger" Kristans von Hamle „Ich vvolte das der anger
sprechen solte" (Bodmer I, 46b, 29 ff.) nachgeahmt hat. —
Sturm und Drang: J. M. R. Lenz. Von der Lenz-Monographie des
Moskauer Literarhistorikers M. N. R o s a n o w (5058) fällt nur Kapitel XIII, die
Würdigung des Lyrikers, in unser Gebiet. R. findet manches treffliche Wort für die
starken Seiten der Dichtung, zieht anregende Vergleiche mit Burns und Heine, bringt
aber nicht, was als Mangel bezeichnet werden muss, das ganze Bild im Zusammen-
hang, da er die Schwächen im eigentlichen Teil seiner Arbeit unerwähnt lässt, um
sie im Anmerkungsteil allzu rasch zu streifen. — Neben den neuen Ausgaben der
Gedichte bleibt die Weinholds unentbehrlich. Alle zehren von ihr, ohne über ihre
Ergebnisse hinauszugelangen. In der F. Blei sehen (5059) Ausgabe der „Ge-
sammelten Schriften" nehmen die Gedichte einen Teil des ersten Bandes ein. Die
Gedichte aus der Knabenzeit und den Jahren des Irrsinns sind in eine Abteilung
„Beilagen" verwiesen. Die Anordnung der Gruppen folgt der Weinholds. Der
Kommentar will ausdrücklich „nichts als das beibringbare Sachliche" geben; Varianten
sind nur dann verzeichnet, wenn sie anderer als orthographischer Art sind. Beides
ist wiederum ein Auszug aus Weinhold. Neu sind allein Mitteilungen über eine
noch nicht erschienene zweite Schrift P. Th. Falcks, die den gleichen Titel führt wie
seine unnütze Streitschrift gegen Edward Schröder vom Jahre 1907: „Der Lenz-
Nachlass Jerzembskys". Nach den Ausführungen und Zitaten B.s, dem die Druck-
bogen zur Verfügung standen, kann sie schon jetzt als wertlos bezeichnet werden.
„Alles dumme Falsikate" nach B.s Urteil; Fälschungen, wie sie zuerst eben Schröder
r.. Krähe, Lyrik des 18./19. Jahrhunderts. 759
in den Götting-er Gelehrten Anzeigen aufw-edeckt hat. — Den „geniesserischen"
Standpunkt betont E. Oesterhelds (5061) nach stofflichen Zusammenhängen
gruppierte Auswahl. Vorangestellt hat ihr 0. ein halbes Hundert Seiten eigenen
Textes in unerträglich geblähtem Stil, auf denen er sich als neuer Bleibtreu bewährt.
Über ihren Inhalt braucht an dieser Stelle kein Wort weiter verloren zu werden.
G. W(itkowski)s Besprechung mit ihrer hier gebotenen Ironie wird den, der
solches begehrt, zur Genüge aufklären. — E. L e w y (5060) hat im Anschluss an
Rosanows Ausführungen auch „Die Erschaffung der Natur" in seine Ausgabe der
Gesammelten Werke aufgenommen. —
S c h u b a r t. K. M. K 1 o b s (5064) Buch ist nach dem G. Hauffs die zweite
zusammenhängende Darstellung von Schubarts Leben und Werk. Was inzwischen
von der Forschung zum Thema beigebracht worden ist, hat K. zum grössten Teil
verarbeitet. Die Art der Darstellung selbst zeichnet sich vor der Hauffs durch eine
kritische Auffassung der Schubartschen Selbstbiographie und besonders durch den
Gesichtspunkt aus, von dem die ganze Persönlichkeit gemessen wird: ,, Schubart ist
nicht als Dichter allein zu betrachten. Weit mehr Interesse flösst er uns heute als
Journalist, Erzieher, Volksaufklärer, kurz als kulturelle Erscheinung ein." Der
Forscher wird in dem Buch nicht viel für sich finden. Den Anspruch auf den Titel
einer streng wissenschaftlichen Arbeit lehnt der Verfasser ja auch ausdrücklich ab.
Er will volkstümlich sein, „im besten Sinne des Wortes". Seinem Stil darf dieses
Prädikat freilich nicht durchweg zuerkannt werden. Dazu fuchtelt K. zuviel herum
und hat zu häufig die Feder des Biographen mit der des Dramatikers K. — K. hat
ein Schauspiel „Christian Schubart" verfasst — ver\\'echselt. — Wertvolle Ergänzungen
und Berichtigungen zu Klobs Schrift liefert A, Wohlwill (5067). Er weist auf
manches hin, das Klob nicht hätte unbenutzt lassen dürfen. — K. M. K 1 o b s (5065)
neue Beiträge „über den deutschen Patrioten von Hohnasperg" waren mir nicht zu-
gängig. — Auf die bislang unentschiedene Frage nach dem Verhalten der Stadt Ulm
gegenüber Schubarts Vergewaltigung kann jetzt E. H o 1 z e r (5063) auf Grund
des Studiums zahlreicher Aktenstücke aus dem Ulmer Ratsarchiv, darunter
einer Erklärung Schubarts selbst, und durch den Abdruck eines bedeutenden
Teils ihrer „eine runde Antwort" geben. Sie lautet dahin, dass der Dichter Ende
Dezember 1776, genau vier Wochen vor seiner Verhaftung, in aller Form vom Rate
der Stadt ein „Ultimatum" erhielt. In ihm wurde angedroht, „auf die einlaufende
erste Klage den Druck seiner Chronik allhier nicht mehr zu gestatten und, nach
Umständen, weitere Vorkehrungen gegen ihn zu machen". Zum Schluss reiht H. den
ersten Akten solche im Abdruck an, die die Situation der Gattin Schubarts ergreifend
aufzeigen. — t}ber W. Feldmanns (5062) Untersuchung ist bereits oben (unter
N. 1989) berichtet worden. — G. H. Xeuendorffs (5066) Aufsatz enthält nichts,
das Anlass gäbe, sich hier mit ihm zu beschäftigen. —
Verschiedene. J. Sembritzkis (5071) Bemühungen gelten ge-
nauerer Feststellung der Verfasserschaft Scheffners für den ersten Band der
„Natürlichkeiten der sinnlichen und empfindsamen Liebe" und dem Beweise ihrer
für die übrigen drei. S. hebt nicht nur das allen vier Bänden Gemeinsame in be-
sonderen, namentlich ostpreussischen, wie Scheffner ganz spezifischen Wendungen
hervor, sondern zieht auch, um den Beweis zwingender zu gestalten, die nach S.
zweifellos Scheffner zugehörigen, anonym erschienenen „Spätlinge" wie die zwei in
Schenkendorfs „Studien" herausgegebenen zwei Gedichte heran. Als ein Beweis-
mittel für Scheffners Eigentumsrecht an Band 2 und 3 dient weiter ein biographisches
Dokument: der wenig beachtete Roman des Verheirateten mit einer verheirateten
Jugendfreundin. Diese ist die Doris des zweiten und die Minna des dritten Bandes.
An das Verhältnis zu ihr denkt Scheffner, wo er, Seite 154 seines „Lebens", von der
„zweyten Ursache seines Abdankungsbeschlusses" spricht, von dem „Jugendstreich"
seines Herzens und „dessen unangenehmen Folgen". Für beide Bände hat S. viel
Lob übrig. Bei der grossen Seltenheit gerade des dritten Bandes sei bemerkt, dass
S. ein Exemplar der Elbinger Stadtbibliothek benutzte, und dass er u. a. Verse
aus ihm abdruckt, die, den Eindruck von „Werthers Leiden" schildernd, für den
Menschen Scheffner das Interesse rege halten, aus dem S.s Beitrag erwachsen ist. —
E. G o e t z e (5076) zeigt, dass das in Goedekes Grundriss als selbständige Schrift
aufgeführte Gedicht „Der heilige Kilian und das Liebes-Paar" identisch ist mit dem
„Erdbeben von Messina". — Die Dissertation G. Schmidtmanns (5075) über
Schiebeier war mir nicht zur Hand. —
Dichtung der Freiheitskriege: Allgemeines und Samm-
lungen. J. Gugler (5081) hat sich für sein Thema, die national-politische
Dichtung in Schlesien von der Thronbesteigung Friedrich Wilhelms IlL bis zum
Tilsiter Frieden, rührig in der schlesischen Zeitungs-, Zeitschriften- und Bücher-
Uteratur umgetan. Es ist damit ein deuthches Bild von dem Volksempfinden und
760 L. Krähe, Lyrik des 18./19. Jahrhunderts.
manche Erg"änzung zu Kochs Vortrag „Die deutsche Literatur im Zeitraum von dem
Zusammenbruch bei Jena bis zum Beg-inn der Freiheitskrieg-e, mit besonderer
Berücksichtigung" Schlesiens" wie zu A. Kahlerts und E. W. Springaufs Arbeiten
gewonnen worden. — „Die Entwicklung der Affekte in der Lyrik der Freiheitskriege"
nennt S. Stahl (5083) ein Buch, dessen Terminologie rasch die Worte des Verfassers
bestätigt, dass er den persönlichen Ratschlägen Lamprechts viele Anregungen danke.
S. ist bemüht, das Auf- und Absteigen der Affektkurve der Dichtung jener Zeit zu
registrieren. Die psychologische Präzisierung des Themas bedang Aufsammlung und
Mitberücksichtigung auch des dem ästhetischen Standpunkt fernliegenden Materials.
Dass S. dabei mit anerkennenswertem Fleiss verfahren ist, zeigt allein schon ein Blick
auf die in den Fussnoten angemerkten Werke. Sie alle werden von S. unter dem
eingestellten Gesichtswinkel sondiert, so dass sein Ziel, einen „Beitrag zur Entwicklungs-
geschichte der psychischen Vorgänge in der Zeit des erwachenden vaterländischen
Empfindens seit dem Untergange des alten deutschen Reiches" zu liefern, erreicht
wird. Dass der Aufwand der spezifischen Terminologie dabei zuletzt aufdringlich-
störend wirkt, ist ein Einwand äusserer Art gegen S.s Buch. Besondere Beachtung
hat S. der österreichischen Freiheitsdichtung des Jahres 1809 zuteil werden lassen. —
In ihrem ganzen Umfang führt diese der elfte Band der Schriften des Wiener
,, Liter arischen Vereins" vor. Ein stattliches Werk, das überall von der „mehrjährigen,
redlichen Mühe" seiner Herausgeber, R. F. Arnolds und K. Wagners (5084),
zeugt. Von dem mehr als 170 chronologisch geordnete Lieder zählenden Inhalt war
der bei weitem grösste Teil, in Einzeldrucken oder auch nur handschriftlich bewahrt,
völlig vergessen. Die historische wie die literarhistorische Bedeutung misst A.s
Vorwort besonnen ab. Collin erhält hier, wie bei Lamprecht im neunten Bande
seiner „Deutschen Geschichte", den ihm gebührenden Platz; der Wandsbecker Bote,
Schubart mit dem Kaplied, Matthisson finden ihre Schüler; die Romantik erscheint
mit F. Schlegel, dem naturalisierten Österreicher, auch im Textteil. Aber „nirgendwo
Spuren des so charakteristischen romantischen Stils, fast nirgend ein gedanklicher
Zusammenhang mit Arndts , Geist der Zeit' oder ,Fichtes Reden an die deutsche
Nation'". Und es erscheint allerdings als „bezeichnend genug, dass inCollins Wehrmanns-
liedem das W^ort ,deutsch' nicht vorkommt". Der besondere, rauhere Charakter der
Lieder tirolischer Herkunft bestimmte die Herausgeber, sie in einem eigenen Abschnitt
zusammenzufassen. Den Kommentar zu ihm hat A. allein geliefert, während er
sich zu dem zum anderen Teil gehörigen mit W. verbunden hat, der seinerseits
wiederum allein verantwortlich für die Bibliographie zeichnet. Nur rastlosem Eifer auf
beiden Seiten konnte, neben den Erläuterungen von Sachlichem, dialektischen Eigen-
tümlichkeiten, Mitteilungen von Lesarten, Zeugnissen kritischer Textbehandlung und
den Goedekes Grundriss öfter berichtigenden und ergänzenden Literaturübersichten,
Aufklärung über alle die verschiedenen Begebnisse gelingen, denen die Lieder
entsprossen sind. Unter dem, was der Kommentar an Ergänzungen und Nachträgen
enthält, muss besonders eine Reihe an Volk und Heer gerichteter Manifeste genannt
werden, die die Herausgeber, zum Teil mit Bestimmtheit, Fr. Schlegel zuweisen;
es sind vier „Erzherzog Karl, Generalissimus" unterzeichnete und vier anonyme. —
A. Chuquets (5079) Aufsatz bringt nichts Neues. — Die Dissertationen von
S. Engelmann (5080) und 0. Richter (5082) blieben mir leider unerreichbar. —
Einzelne Dichter: E. M. Arndt, Der Herausgeber der Gedichtteile
der Ausgewählten Werke Arndts (5089), H. M e i s n e r , konnte zum ersten Male drei
handschriftliche Gedichthefte verwerten. Ihre Benutzung wie die Durchsicht einer
nicht geringen Anzahl älterer Gedichtsammlungen hatte, wie M. berichtet, das Ergebnis,
dass „fast dreihundert Gedichte Arndts noch vorhanden sind, die er selber wahr-
scheinlich nicht mehr gekannt hat". Da der Zweck der Auswahl war, den vater-
ländischen und geistlichen Dichter zu zeigen, blieben die philosophischen Jugend-
gedichte wie die Gelegenheitsgedichte der spätem Zeit fort. Demgegenüber sind
mehrere vaterländische und geistliche Lieder neu aufgenommen worden. Die Reihen-
folge der Gedichte wurde chronologischen Grundsätzen gemäss geändert. Unter dem
Text werden vom Herausgeber die nötigen sachlichen Erläuterungen gegeben. —
P. M e i n h 0 1 d (5087) widmet einige Seiten seiner Biographie Arndt als Dichter.
Er definiert ihn, gleich Luther, als den „objektiven Dichter", der nur aus äusserem,
objektivem Anlass dichtet. —
H. V. Kleist. Zur Geschichte der Ode „Germania an ihre Kinder" haben
sich S. R a h m e r (5090), F. von Zobeltitz (5093) und, beider Betrachtungen
zusammenfassend und kritisch beleuchtend, 0. Bachmann (5091) geäussert.
Nach B. ist des ersten Aufstellung, Pfuels Flugblatt sei noch nicht aufgefunden, irrig:
es müsse als identisch gelten mit dem in der Erich Schmidtschen Ausgabe beschriebenen
Sonderdruck; die am gleichen Ort, im Lesarten- Apparat, herangezogene vierseitige
Handschrift, stelle vielmehr die Fassung letzter Hand dar. Eine das Verhältnis der
L. Krähe, Lyrik des 18./19. Jahrhunderts. 761
einzelnen Redaktionen im einzehien darlegende Erörterung- kündigt B. für die nächste
Zeit an. — Der Erich Schmidtschen Interpretation des Verses 724 der „Familie
Schroffenstein" setzt A. Dombrowsky (5092) eine andere erwägenswerte entgegen.
Danach schwebte hinter der Sentenz die Vorstellung eines sich selbst flechtenden
Kranzes, Aus dem, was D. zum Phöbus-Prolog vorbringt, sei erwähnt, dass er zu
dem Bild von der Warte eine direkte Beziehung zu dem in F. G. Wetzeis „Gedichten",
1838, Seite 413, gebrachten für vorliegend häh, und zu Vers 9 Schillers „Tanz"
als Vorbild heranzieht. —
T h. Körner. Eine Auswahl der Werke und Briefe hat A u g u s t a
Weldler-Steinberg (5100) herausgegeben. Die Gedichte sind, mit Ausnahme
natürlich der für sich wiederholten Sammlung „Leyer und Schwert", nach inhaltlich
zusammengestellten Gruppen geordnet. Lebensbild und Einzel-Einleitungen genügen
den Zwecken der „Goldenen Klassiker-Bibliothek". In den Anmerkungen wird
Arnims „Halle und Jerusalem" als Roman ausgegeben! Zu den Briefen wäre ein
Register am Platze gewesen. — C. Rüger (5098) veröffentlicht und erläutert ein
Stammbuchblatt Körners aus der letzten Zeit des Leipziger Aufenthalts. — Auf die
anderen in der Bibliographie an dieser Stelle verzeichneten Nummern einzugehen,
erübrigt sich. —
J. F. Primisse r. O. Schissel von Fieschenberg (5101) ver-
öffentlicht das Abschiedsgedicht, das Primisser am 20. Mai 1802 an den Grafen
F. von Bissingen-Nippenburg richtete. —
M. v. S c h e n k e n d o r f. Was ElsaKlein (5103) stolz eine „Biographie"
nennt, ist in Wirklichkeit nicht mehr als eine trockene Aneinanderreihung der
Daten des äusseren und inneren Lebens Schenkendorfs. Die unbeholfene Skizze
krankt vor allem an dem Mangel eines bindenden Gedankens, im besonderen an einer
wahren Anmerkungsmanie. Dazu kommt, dass K. sich mehrfach über die einfachsten
Geschichtstatsachen bedenklich schlecht unterrichtet zeigt, und dass ihr jegliche
Kenntnis der neueren Schenkendorf-Literatur fehlt. Als Gewinne im einzelnen sind
ein paar Neu-Datierungen und -Adressierungen von Gedichten zu verzeichnen. Besser
ist K. eine Lesartenmusterung, eine Beobachtung literarischer Einflüsse, wie der der
Dichtung des 17. Jahrhunderts, der Halberstädter Anakreontik, Klopstocks, Schillers,
Goethes, der Romantiker und der Dichter der Befreiungskriege, und eine Unter-
suchung des Stils und der Metrik geglückt. E. Knaake weist auf Mäng'el und
Verdienst in gleicher Weise hin. — Eine Exegese des Gedichts „Freiheit, die ich
meine", unter besonderer Berücksichtigung einer gewissen Verwandtschaft der
Schenk endorfschen Anschauung mit der Fichtes über den nationalen Staat, liefert
A. Döring (5102). — Über einen bisher unbekannt gebliebenen Druck, in dem
die Kriegslieder „Lobgesang nach der Schlacht bei Leipzig", „Soldatenmorgenlied"
und „Ronzevall" zum erstenmal veröffentlicht wurden, berichtete J. S a s s (5104) in
der Berliner „Gesellschaft für deutsche Literatur". Einige frühere Vermutungen Hagens
und Sprengers zu den Gedichten kann S. jetzt als irrig bezeichnen. Das Morgen-
lied zählt eine, in der „Literatur-Zeitung" wiedergegebene, Strophe mehr als in den
späteren Ausgaben. —
Klassizismus und Romantik: Allgemeines und Samm-
lungen. Die fleissige Arbeit E. F. Kossmanns (5108), die viel imbekanntes
Material verwertet, gehört ihrem Inhalt nach in das Kapitel Romantik. Hier genüge
deshalb der Hinweis, dass K.s Buch die Redaktionskorrespondenz des Weidmannschen
Deutschen Musenalmanachs wie eine bibliographische Zusammenstellung seines Inhaltes
bringt. Am Schluss druckt K. eine Parodie Gaudys auf die Redaktionsarbeit am
Deutschen Musenalmanach aus der Handschrift ab. —
Einzelne Dichter: Hölderlin. In ihrer Ausgabe der Werke
Hölderlins gruppiert Marie Joachimi-Dege (5114) die sämtlichen Gedichte
nach stofflichen und inneren Zusammenhängen; den chronologischen Gesichtspunkt
hat sie nur für die Hauptgruppen festgehalten. Bei Gedichten, die in doppelten
Fassungen vorliegen, hat sie das ästhetische Urteil entscheiden lassen, welche in den
Text, welche in die „Nachlese zu setzen seien. Auch die Anmerkungen lassen den selb-
ständigen Charakter von J.-D.s Arbeit hervortreten. Manche überflüssige Erläuterung
hätte gestrichen werden sollen. — L. Böhmes (5109) Dissertation steht mit dem
grösseren Teil ihres Inhalts, „Die Landschaft in den Werken Jean Pauls", unten,
in Abschnitt IV 10, zur Besprechung. Die Einleitung betrachtet kurz beide, Hölderlin
und Jean Paul, als Übergangsnaturen der Romantik: .,das Gefühl der Unwirklichkeit
dieser Welt, jenes Grundverhältnis, das die Romantik von den trüberen Epochen
unterscheidet, macht sich schon bei ihnen geltend"; daneben treten aber „sehr un-
romantische Elemente" auf. Der bei weitem grösste Teil des in unser Kapitel gehörigen
Abschnitts ist dem „Hyperion" gewidmet. B. legt ausführlich, aufmerksam und zu-
treffend dar, welche Bedeutung die Landschaft im Verlauf des Werkes einnimmt. Im
762 L. Krähe, Lyrik des 18./19. Jahrhunderts.
Beginn ist sie „Darstellungsmittel", auch da noch, wo sie bereits zum Erlebnis für
Hyperion wird; dann wird sie „Handlungsfaktor". Der Charakter der Landschaft ist
Vergeistigung, Typisierung; das spezifisch Romantische fehlt indessen. Ein rascher
Überblick über die Landschaft in „Empedokles" zeigt dieses Ergebnis in gesteigertem
Masse. Und auch die Lyrik entbehrt auf dem Gebiet von ß.s Betrachtung bei allem
Romantischen der Grundanschauung des Romantischen im Sinne Tiecks, Novalis',
Eichendorffs. — Dem im letzten Berichtsband besprochenen Aufsatz van Vleutens
über die Krankheit Hölderlins (vgl. JBL. 1906/07, S. 719) ist im Berichtsjahr- 1909 eine
umfängliche, treffliche Schrift des Tübinger Psychiaters W. Lange (5110) über das
gleiche Thema gefolgt. Ihre Resultate decken sich in allem Wesentlichen mit denen
ihres Vorgängers. Die Diagnose lautet hier wie dort: dementia praecox catatonica;
und hier wie dort wird der Beginn der Erkrankung vor den Aufenthalt in Bordeaux
gesetzt. Vorzüglich zeigt L. die allmähliche „Ermüdung" auf: einer Beschreibung
der Psychopathie des Dichters folgt die erster Anzeichen der Psychose, ihr die
der „ausgesprochenen Geisteskrankheit". Der medizinisch Unerfahrene erhält vor
der Erörterung des eigentlichen Themas, an der Spitze der bezüglichen Abschnitte,
das zur Orientierung im allgemeinen notwendige Wissen über die Begriffe Geistes-
gesundheit und Psychopathie wie über die Geschichte der Katatonie. Die Haupt-
merkmale der beginnenden Verblödung (Negativismus, Vorbei-Antworten, Stereotypien,
Sprachverwirrung) werden immer wieder betont, so dass dem Leser das Bild der
Entwicklung der Krankheit nach und nach ganz fest wird. Von der sicheren Hand
des die Dichtungen mit gleicher ästhetischer Sicherheit wertenden Arztes geleitet,
erkennt man am Ende mit ihm, dass, sobald die literarhistorische Forschung in
eine nähere Erörterung der Krankheit sich begab, ihr Fehler war, als Ursache
anzusehen, was schon Folge war. Wie die Heimreise von Bordeaux nicht Erreger
der Krankheit, sondern Symptom ihrer war, war sieben Jahre zuvor ein Sj^mptom
der Psychose die plötzliche Rückkehr von Jena nach Hause. Eingehend zeigt L.
das noch geheime Wuchern der Krankheit in der Ali der Arbeit Hölderlins an
seinen W^erken, beziehungsweise in der Sprache der Werke. „Der Hyperion enthält
weder im einzelnen noch als Ganzes in Form oder Inhalt irgendwelche Anzeichen,
die auf eine Geisteskrankheit des Verfassers schliessen lassen könnten. Fällt die
Beendigung des Romans doch in das Jahr 1799, vor den Beginn der Geistes-
krankheit" (S. 65). Doch „spiegelt sich in der Art, w i e Hölderlin am Hyperion
gearbeitet hat, die äusserst labile, bewegliche Seele des Psychopathen". Eine Steige-
rung der Nervosität zeigt dann die Arbeitsart am „Empedokles", an dessen Nicht-
vollendung „einen Teil der Schuld" die nahende Krankheit trägt. Die unter N. 2
in B. Litzmanns Ausgabe zusammengefassten Fragmente erscheinen dagegen selbst
bereits, nach Vergleich mit den Stuttgarter Manuskripten, als krank. Was die Ge-
dichte betrifft, findet L. schon bei einigen, die der von van Vleuten als erstes
krankes Werk bezeichneten Ode „An Landauer" vorangehen, Krankheitszeichen;
doch fallen auch sie nicht vor den Beginn der Jahres 1801. Als erstes wirklich
krankes Gedicht stipuliert L. die Ode „Unter den Alpen gesungen". Die Kritik des
Stils geht auch bei Betracht der Gedichte zusammen mit der der Stuttgarter Hand-
schriften, und die Handhabung' der doppelten Sonde weckt der Diagnose L.s überall
Vertrauen, so dass auch seine Einwendungen der Böhmschen Gedichtgruppierung
gegenüber Beachtung finden dürften. Den „neuen Stil", den „man in den kranken
Gedichten hat finden w^ollen", erklärt der Arzt aus der bei Hölderlin eingetretenen
„Unfähigkeit zur Abstraktion", die ihn „gerade am unmittelbaren sinnlichen Eindruck
haften Hess" (S. 121). Die Reihe der aus der Zeit der „ausgesprochenen Geistes-
krankheit" bekannt gewordenen Gedichte mehrt L. durch die Veröffentlichung von
dreien, die den Stuttgarter Papieren entstammen. In dem Abschnitt, der die Ver-
erbungsfrage erörtert, bringt er weiter über die Familiengeschichte ein ausserordent-
lich reichhaltiges Material bei. Wie ,, mühsam und zeitraubend" dieser Teil der Arbeit
gewesen ist, zeigen deutlich die Stammtafel und die Anmerkungen zu ihr, in der
151 Mitglieder der Familie aufgezählt, beziehungsweise kurz charakterisiert werden. Ihr
Ergebnis ist das Offenbarwerden des Fortwirkens einer ererbten Anlage in Hölderlin,
das in der Familie bis heute nicht Halt gemacht hat: hundert Jahre nach seiner
Erkrankung wiederholt sich dort die Katatonie unter den gleichen Symptomen. Zum
Schluss sei erwähnt, dass L. zwei Briefe des Tischlers Zimmer an Hölderlins Mutter
wie mehrere Proben der gesunden und der kranken Schrift Hölderlins wiedergibt.
Literarhistorisch bleibt nachzuprüfen, ob L.s Vermutung, die „Ode an die Erb-
prinzessin Amalie von Anhalt-Dessau" „scheine (als ein gleichsam offizielles Gedicht)
von Freundeshand überarbeitet zu sein", tatsächliche Unterlagen hat. Die Kenntnis
der Hölderlin-Literatur ist vollkommen, nur Reuss' Dissertation (vgl. JBL. 1906/7,
S. 719) ist nicht aufgeführt. Alles in allem, haben medizinisches und literarisches
Wissen, vorsichtiges Abwägen des Urteils und ästhetisches Feingefühl eine Patho-
i
\j. Krähe, I.yrik des 18./19. Jahrhunderts. 763
trraphie geschaffen, die wir als ein Muster solcher Arbeiten aufzustellen berechtigt
sind. — N. 5111/2 waren mir nicht zur Hand. —
Mörike. Seiner Biographie des Dichters hat H, Maync (5131) nun die
seit längerem erwartete Ausgabe der Werke folgen lassen. Band 1 bringt, vortreff-
lich eingeleitet und bearbeitet, die Gedichte; in einem ersten Teil die von Mörike
selbst unter dem Titel „Gedichte" zusammengefassten, unter Zugrundelegung der
vierten Auflage, im zweiten eine Nachlese. Sie enthält die in jener Sammlung vom
Dichter ausgeschlossenen; die überhaupt von jeder Sammlung ausgeschlossenen,
einzeln veröffentlichten; endlich eine Auswahl von bisher lediglich handschriftlich
vorliegenden. Eingehende, die Handschriften verwertende Textrevision konnte viele
eingeschlichene Textentstellungen beseitigen. Diese Tatsache, jene Mitteilung
neuen Materials, dann der Lesartenapparat und der reiche Kommentar machen M.s
Ausgabe zu der jetzt massgebend-wissenschaftlichen. Bemerkt sei noch, dass M.. als
einziger Mörike-Herausgeber, auch die Übersetzungen aus der antiken Lyrik auf-
genommen hat, sowie, dass er erst zuletzt von der Existenz einer bisher gänzlich
unbekannten Sammelhandschrift in der Königlichen Hausbibliothek zu Charlottenburg
erfuhr, der er für eine vollständige und abschliessende historisch-kritische Ausgabe
der Gedichte grosse Bedeutung zuspricht. — Nach Mayncs Ausgabe bleibt hier noch
die von A. Leffson (5130) bedachtsam eingeleitete, gleichfalls mit Anmerkungen
umsichtig versehene zu erwähnen. Ihr Förderndes besteht in dem Versuch einer
chronologischen Anordnung der Gedichte, die Mörike durch den Druck für die
Öffentlichkeit bestimmt hat. Alle übrigen hat L, ausgeschlossen. — K. Fischers
(5129) im vorigen Band (vgl. JBL. 1906/7, S. 720/1) beschriebene Gedichtausgabe hat
inzwischen die kritische Kontrolle erfahren, von der dort gesagt wurde, dass sie
einem Kenner der Handschriften vorbehalten bleiben müsse: H. Maync spricht ihr
jegliches Recht auf den Charakter historisch-kritisch ab. Er fällt das vernichtende
Crteil, die Ausgabe sei ein „non plus ultra unberufener Editorenarbeit", mit der
F. einen „Schlechtigkeitsrekord" geschaffen habe. — W. Camerer (5119) ist es
in seinen unbekannte Urkunden benutzenden Untersuchungen „Eduard Mörike und
Klara Neuffer" ergangen wie manchem andern, der eine neue, einen zutreffenden Kern
bergende Anschauung vorbrachte: er ist blind gegen andere begründete geworden
und sucht einseitig alles aus dem neuen Gesichtswinkel zu bestimmen. Jene An-
schauung C.s ist, dass Mörike „die ganze Zeit von 1819 bis 1827 erfüllt war von der
Liebe zu Klara Neuffer". Die in unliebsamem Ton polemisierende Arbeit wird im
ganzen von R. Krauss (LE. 11. S. 296), A. Leffson (Bd. 4. S. 226 der oben an-
geführten Ausgabe), H. Maync (N. 5134 und Bd. 1, S. 408 der oben besprochenen
Ausgabe) abgelehnt. Wie ich Mayncs Mitteilung am letzten Orte entnehme, hat C.
übrigens sich selbst bereits im „Staatsanzeiger für Württemberg" (Jahrgang 1908,
N. 18/9 der „Besonderen Beilage"; auch separat: Stuttgart 1908) und im .„13. Rechen-
schaftsbericht des Schwäbischen Schiller- Vereins" (Marbach 1909, S. 101—14) be-
richtigt. — Der Beitrag Hauptmann Schmitts (5124) bringt nach dem Bericht des
„Literarischen Echo" Mitteilungen zur Biographie von Mönkes Schwiegervater. —
Auch durch sachliche Förderung wertvolle kritische Musterungen der neueren Mörike-
Literatur bieten H. Maync (5134, vgl. oben) und J. Minor (5135). —
Wilhelm Müller. Zwei Dissertationen liegen zu Müller vor. Die
A. J. Beckers (5136) bestrebt sich, alle Äusserungen des „gottbegnadeten Dichters
und Sängers", die „Allgemeines über Kunst", „Die Dichtkunst im besonderen", „Die
Gattungen der Dichtkunst" und „Die Übersetzungskunst" betreffen, zu sammeln und
systematisch zu ordnen. B. selbst tritt hinter sie fast gänzHch zurück. — B. H a k e s
(5138) Dissertation enthält nur Kapitel IV („Die schöne Müllerin") der ganzen Arbeit,
die „Wilhelm Müller. Sein Leben und Dichten" behandelt. Es sei deshalb mit der
Besprechung bis zum Erscheinen der letzten gewartet. — Z. Flamin is (5137)
italienische Beiträge zu Müllers Aufenthalt in Italien waren mir nicht zugängig. —
A. V. Platen. Hier verlangt die lang vorbereitete grosse, von M. Koch
und E. Petzet besorgte Ausgabe der Sämtlichen Werke (5148) an erster Stelle
genannt zu werden. In unsren Abschnitt fallen die Bände 1—6. Den ersten, den
stärksten Band der ganzen Ausgabe, füllt K. mit nur eigener Arbeit: mit einer
Monographie „Platens Leben und Schaffen". Man legt sie mit einiger Enttäuschung
aus der Hand. K. hat mit viel Fleiss alles Material zusammengestellt, er folgt als
getreuer Knappe dem Dichter auf Schritt und Tritt, er kann ihn in wertvollen un-
gedruckten Briefzeugnissen oft selbst sprechend einführen; aber diese life and letters
sind über den Charakter einer Arbeit, aus der man sich über alle Einzelheiten aller
einzelnen Lebens- und Schaffensperioden ihres Gegenstandes zulänglich unterrichten
kann, nicht hinausgekommen. Man sieht „Pinselstriche statt des Gemäldes". Denn
auch Abschnitt 11, „Werke und Wirkungen", vermag als ästhetische Charakteristik
keinen Platz neben R. M. Meyei-s und Erich Schmidte Aufsätzen zu behaupten, die
Jahresberichte für neuere dentsche Litenitargeschichte. XIX XX. /><
764 L. Krähe, Lyrik des 18./19. Jahrhunderts.
überdies K. hätten bedenken lassen sollen, ob er stipulieren dürfe, dass in der neuen
Ausgabe „vor unsern Aug-en ein anderer Platen auftauche, als der durch die her-
kömmlichen Schlagworte der Literaturgeschichte in das Fach der formalen Klassizisten
verwiesene Formenmeister". Die Lyrik Platens haben die Herausgeber in zwei grosse
Abteilungen zerlegt: von der reifen Menge ist die „Jugendlyrik" abgetrennt worden.
Wie umfangreich die letzte geraten ist, mag daraus entnommen werden, dass die
Abreise Platens nach Italien im Herbst 1826 als terminus ad quem gewählt wurde.
Diese Wahl und anderseits der Grundsatz der Herausgeber, die vom Dichter in
den letzten Ausgaben getroffenen Anordnungen nach Möglichkeit zu wahren, haben
es mit sich gebracht, dass innerhalb der „Jugendlyrik" wiederum auf den Abdruck
manches von Platen selbst in die letzte Auswahl aufgenommenen Gedichts verzichtet
wurde, um es in seinem ursprünglichen Rahmen zu belassen. In diesen Fällen arbeitet
die Ausgabe mit Verweisen, an die der Benutzer bereits von der Einrichtung* des
Ghaselen- Bandes her gewohnt ist. Denn auch hier sollte der Aufbau der ver-
schiedenen Sammlungen jeweils deutlich bleiben. Ein Vermittlungsverfahren, das
dem Forscher die Ausgabe empfehlenswert erscheinen lassen wird. Er wird dagegen
manches auszusetzen haben, wo er, wie das bei den von K. herausgegebenen Gedicht-
teilen oft möglich ist, die Arbeit nachprüfen kann. Eine „historisch-kritische" Aus-
gabe, die einen umfänglichen Lesartenapparat mit sich führt, darf nicht Lesarten
fallen lassen, wenn dafür kein anderer Grund zutage tritt als Flüchtigkeit des Heraus-
gebers. Belege dafür habe ich an anderer Stelle, im „Literarischen Echo", bei-
gebracht. P. wie K. können im übrigen mit einem beträchtlichen Teil unbekannten
Materials aufwarten. Von besonderem, persönlichem Interesse sind die Ergänzungen
zum Buch der „Epigramme": Distichen über Goethe und Byron, eines gegen Immer-
mann und mehrere, von blindestem Hass geradezu strotzende, gegen den „israelitischen
Bauchphantasten", gegen Heine. Alles in allem, sei zum Schluss zusammengefasst,
machen die ausführlichen Einzeleinleitungen, von denen die P.s — der dabei gegen die
im letzten Berichtsband (vgl. JBL. 1906/7, S. 721) erwähnte Hypothese L.s von
Scheffler, „Die Jugendgeliebte Platens", gewichtige Bedenken vorbringt (Bd. 5,
S. 15f., 36, 84 f. — sich vor denen K.s durch einen Einschlag persönlicher Bestimmt-
heit auszeichnen, die Apparate, die Anmerkungen und die besonders wertvolle
„Chronologie", die alle von langer Mühe der Bearbeiter zeugen, die Ausgabe zu der,
die fortan von der Forschung statt der Redlichschen benutzt werden muss. —
Von Einzelstudien seien zunächst die Veits und Schlössers, die beide noch in
der neuen Ausgabe verarbeitet wurden, hervorgehoben. F. Veit (5151) gibt den
Schluss seiner Arbeit über „Graf Platens Nachbildungen aus dem Diwan des Hafis
und ihr persisches Original" (vgl. JBL. 1906/7, S. 722). Er bietet Übersetzungen der
Stellen, denen Platen seine Hafis-Übersetzungen nachgebildet hat, mit einem
reichen erläuternden Anmerkungsapparat. Als jenes Original erweist sich V. die von
Platen im ersten Viertel des Jahrs 1822 angefertigte Abschrift des Münchener Kodex
Pers. 76. Auch der Orientalist zollt dem Werk des Dichters als wissenschaftlicher
Leistung seine Hochachtung. Er vergleicht es nicht nur mit dem vorangegangenen
J.s V. Hammer, sondern auch mit den späteren G. F. Daumers, F. Bodenstedts,
V.s V. Rosenzweig und findet einsichtig in Platens geschlechtlicher Veranlagung und
einem aus ihr entsprungenen Antinomismus das, was seiner Leistung zu dem Vorrang
verhalf, den sie vor denen der anderen einnimmt. — R. Schlösser (5149) bringt
in seinen „Kleinen Platen-Studien" zu den in der Bibliographie aufgeführten Themen
Revisionen und Ergänzungen zu eigener früherer wie fremder Forschung sowie
neue anregende Beobachtungen und Aufklärungen. — Helene Kallenbach
(5145) legt sich die Fragen vor: „Wie urteilt Platen über Shakespeare?" und „In-
wieweit ist ein Einfluss Shakespeares auf Platen bemerkbar?" Die erste beantwortet
sie dahin, dass Platen Shakespeare als Romantiker verehrte. Für die Erledigung
der zweiten haben Heintze und Petzet bereits fast alles getan. Immerhin weiss K,
noch ein paar Hinweise hinzuzufügen, wobei sie aufmerksam Einflüsse Shakespeares
von denen Calderons abgrenzt. Den Widerhall der Shakespeareschen Sonette in
den Sonetten Platens und einzelnen seiner Ghaselen erklärt sie als einen, dessen
sich der Dichter nicht bewusst war, im Gegensatz zu dem Verhältnis, das zwischen
beiden auf dem Gebiete des Dramas waltete, einem bewussten Schülerverhältnis. An
der gleichen Stelle kommt es noch zu einer Diskussion zwischen R. Schlösser
und K. über ein paar Einwände, die Seh. (5149) gegen K.s Aufstellungen über die
Shakespearesche Einwirkung auf die Sonette Platens erhoben hatte. — Die Be-
sprechung von M. Rencks (5146) Schrift über Platens politische Anschammgen
sei bis zu ihrem vollständigen Erscheinen, das der Verfasser für die nächste Zeit
ankündigt, zurückgestellt. In der Dissertation liegen zunächst die Kapitel vor: ,,I. Erste
Spuren politischen Interesses und Anteil an den Freiheitskriegen (1805 bis Ende
1815)"; „II. Ausbildung eines jugendlichen Radikalismus (1816-1819)"; ,.III. Übergang
K. Freye, Lyrik des 18./ 19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwart. 765
zu »historischer' Anschauungsweise und zunehmende Abkehr von der Zeit (1820 bis
Anfang 1825)". — In einer Kritik des Buches von H. Tschersig (vgl. JBL. 1906/7,
S. 721/2), in der T. viel Anerkennung gezollt wird, bringt E. Petzet (5150) mehrere
Berichtigungen und Ergänzungen. Er bedauert, das T. nicht auch eine chronologische
Liste der Ghaselen vorgelegt habe, wie sie von Schlösser zu den Sonetten geliefert
worden ist. — 0. 11 u f f s c h m i ed (5144) zieht lediglich die Mannheim betreffenden
Stellen aus den Tagebüchern aus. — Die beiden Briefe Platens an Kopisch aus dem
Januar 1828 und April 1829, die S. Herrlich (5143) veröffentlicht, sind bereits in
der neuen Ausgabe Koch-Petzets verwertet worden. —
F. Rückert. F. Reuter (5155) beendet seine Mitteilungen ,,Aus F. Rückerts
Leben. Nach Akten". Zur Anlage der Arbeit sei ausdrücklich auf den Bericht über
den ersten Teil (vgl. JBL. 1906/7, S. 722) verwiesen. — Zwei Briefe Rückerts, die
sich nur mit Familienereignissen beschäftigen, veröffentlichte A. Becker (5152).
Sie sind an seine Nichte und deren Gatten anlässlich beider Verlobung und des
Todes der ersten, 1855 und 1857, gerichtet. — Der Brief Rückerts an ScheUing (5156)
war mir nicht zur Hand. — Über den Berliner Aufenthalt des Dichters berichten aus
eigenen Erinnerungen R. Genee und L. Pietsch (5153). Der erste teilt dabei
einen ungedruckten Vierzeiler mit. — Susanne Engelmann (5157) bringt
einen Beitrag zur Entwicklungsgeschichte des Gedichtes „Marschall Vonsärts". —
Alexander von Württemberg findet A. Depinyi (5158) am
nächsten Lenau verwandt. —
J. Chr. v. Zedlitz. Die autobiographische Skizze, die Ludw. Schmidt
(5199) aus den Handschriften der Dresdener Königlichen Bibliothek veröffentlicht,
hatte Zedlitz im Juni 1833 an Karl Förster in Dresden gesandt. Sie ist wichtig- durch
das in ihr abgelegte politische Glaubensbekenntnis, das einen „ordnungsliebenden
Liberalismus" proklamiert: „Nur auf dem Wege gesetzlichen Fortschreitens müssen und
werden wir die Freiheit erhalten, die uns not thut." Vom „Stern von Sevilla" sagt
Zedlitz: „Meine Bearbeitung ist nach dem Szenarium, das Lord Holland mitteilt, ent-
worfen. Der Stoff allein war gegeben, die Bearbeitung war ganz mein Eigenthum." —
Verschiedene. M. Rubensohns (5160) Arbeit, „Ernst Koch-
Funde", besteht in der Hauptsache in einer Mehrung der Koch-Bibliographie durch
Verzeichnung der in den ,, Kasseischen Blättern für Geist und Herz" und den
„Wöchentlichen Unterhaltungen des , Verfassungsfreundes'" erschienenen Gedichte
und Prosaarbeiten Kochs (der letzten, soweit sie Henrion entgangen sind). —
(
b) Von Goethes Tod bis zur Gegenwart.
(IT, 2b = N. 5167— 5715a.)
Karl Freye.
Allgemeines. — Politische Lyrik. — Religiöse Dichtang. — Lyriker einzelner Länder: Deutschland. — Öster-
reich. — Schweiz. — Hnmoristen. — Moderne Lyrik: Allgemeines. — Sammelbesprechangen. — Einzelne Dichter. — Frauen-
lyrik: Ältere Zeit. — Neuere Franenlyrik. — Ausländische Lyrik. - Volkslied und yolkstümliches Lied. —
Ein grosser Teil der hierher gehörigen Nummern hat mehr den Charakter
flüchtiger Tageskritik als gültiger literarhistorischer Betrachtung. Die Zahl der wert-
voll bleibenden Würdigungen zeitgenössischer Lyrik ist in jeder Periode nicht allzu
gross gewesen, und so gibt es auch hier eine Menge Artikel, in denen sich weiter
nichts als liebevolle Lrteilsunfähigkeit oder lieblose Crteilsschnelligkeit ausspricht.
Immerhin geben auch solche Arbeiten mit all ihren Widersprüchen Auskunft, wie
die Dichter in ihrer Zeit wirken, und andere wird man auch an sich gelten lassen
müssen. Neben den Kritiken stehen Sammlungen und Ausgaben älterer Lyrik und
Lyriker, wissenschaftliche Werke über die Dichter sind selten. —
Allgemeines. H. Spieros (4982; vgl. oben S. 755/6) volkstümliche
Schrift gibt für die neuere Zeit einen guten Überblick. — Die von 0. Helling-
haus (5167) im Herderschen Verlage herausgegebene Sammlung neuerer Lyrik
beginnt mit Heine und schliesst mit Fontane; trotz ihrem Titel sieht sie ab von noch
lebenden Dichtern. Die Einleitung berücksichtigt auch nichtlyrische Werke und
Autoren; sie betont das religiöse Element. In der Auswahl wird z.B. Redwitz im
Gegensatz zu dem in der Einleitung gefällten L'rteil berücksichtigt; auch kommt
neben einer guten Auswahl aus echten Dichtern das erbauliche Element zu Worte. —
64*
766 K. Freye, Lyrik des 18./19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwart.
P o 1 i t i s c h e L y r i k. H. M i c h e 1 beurteilt A. V o 1 b e r t s Arbeit über
Freiligrath (5174) als politischen Dichter sehr scharf. Sie sei sachlich unvollständig-
und g-ehe auf Metrik und Sprache so g-ut wie g^ar nicht ein. — In der „Deutschen
Rundschau" (5176) wurde im voraus eine Auswahl aus den von Freihgraths Tochter
(5175) veröffentlichten „Freilig-rath-Briefen" g-eboten. — J. Schwering- (5178) hat
für seine Ausg-abe den handschriftlichen Nachlass Freiligraths zum erstenmal benutzen
können. Der Text der Gedichte ist dementsprechend nachg-eprüft und teilweise be-
richtigt. Auch eine Anzahl bisher ungedruckter Stücke bringt Seh. Sämtliche Über-
setzungen sind aus den einzelnen Veröffentlichungen Freiligraths losgelöst und dem
zweiten Band (= Teil 4—6) zugewiesen. Das Lebensbild verwertet bisher ungedruckte
Briefe. Der sechste Teil bringt die Erzählung „Der Eggerstein" und „Ausgewählte
Briefe". — Die in Freiligraths Nachlass aufgefundenen Übersetzungen aus dem
Englischen aus den Jahren 1829—34 sowie später vom Dichter unterdrückte sind
im Anhang der Dissertation W. Erbachs (5179) abgedruckt. — J. Moses (5180)
druckt als „Erinnerung an R. von Gottschall" eine autobiographische Studie dieses
Autors aus dem Ende der fünfziger Jahre nebst einigen Strophen aus stürmischen
Jugendgedichten ab, erwähnt die Wandlung in Gottschalls Leben, nimmt aber auf
keine Weise Stellung zu diesem Zwiespalt. — Die Sammlung G. Ilerweghscher Werke
(5185) bringt beide Teile der „Gedichte eines Lebendigen", die nach dem Tode des
Dichters erschienenen und seit 1877 nicht wieder veröffentlichten „Neuen Gedichte"
und die 1845 gesammelten „Gedichte und kritischen Aufsätze aus den Jahren 1839
und 1840". H. Tardel gibt hier die erste Ausgabe von „Werken" des Freiheits-
dichters; die „Gedichte eines Lebendigen" sind gedruckt nach der neunten Auflage
von 1871, die indes den gegebenen Varianten nach nur wenig Unterschiede von den
aktuellen Erstausgaben von 1841 und 1844 zeigen. — Die der Ausweisung Herweghs
aus Preusseu sich anschliessende Ausweisung aus Zürich belegt AI fr. Stern
(5182) mit dem Aktenmaterial, das aus Gesuch und Verhör Herweghs, Bittgesuchen
für ihn und dem Bericht über die EntSchliessung des Grossen Rates besteht. — In
Herweghs Briefen an seine Frau (5183) aus der späteren, verschollenen Zeit spricht
sich eine im ganzen gesunde Lebensstimmung aus; die Herausgeber betonen dies
stark. — Nach dem Bericht des LE. wirft A. Petrenz (5186) Ploffmann von
Fallersieben, wie er sich in seinen durch H. Gerstenberg veröffentlichten Briefen
zeige, Selbstüberschätzung und Nörgelsucht vor. —
Relig'iöse Dichtung. Aus der Meng-e der Aufsätze über religiöse
Dichter hebe ich die klare Übersicht hervor, die LuluvonStraussundTorney
(5201) über das dichterische Schaffen ihres Grossvaters Viktor von Strauss und
Torney gibt. —
Lyriker einzelner Länder: Deutschland. Die drei im Brief an
Auerbach bruchstückweise mitgeteilten patriotischen Gedichte Bodenstedts (5220)
sind keine Meisterwerke der Poesie; zwei entstammen dem Jahr 1870, eines ist
nach Angabe Bodenstedts elf Jahre älter. — Innere Harmonie erklärt Herrn. Graef
(5221) für den Gruudton der Geibelschen Dichtung. Das Büchlein G.s enthält
offenbar den Wortlaut eines Vortrags (vgl. S. 39 „mit unserm Landsmann, Heinrich
Leuthold" und S. 43 „für Züricher"); es bringt eine warme, nicht bedeutende
Charakteristik Geibels, hauptsächlich des L3'rikers. — Kritischer und wesentlich
bestimmter behandelt F. Schönemann (5225) den Dichter. — Geibels Jugend -
briefe bespricht vom richtigen Standpunkt Lulu von Strauss und Torney
(5229). — In den durch Martin Greifs 70. Geburtstag veranlassten Aufsätzen (5236)
kommt so ziemlich jede Ansicht zu Wort, die man über einen Dichter haben kann. Nur
ein Charakteristikum sprechen ihm wohl alle Beurteiler vereint zu: schlichte Deutschheit.
An der Spitze stehen mag W. Kosch, dessen Buch über Greif in zweiter Auflage
vorliegt (5234; vgl. JBL. 1906/7, S. 724), der ihn auch in der „Gegenwart" zu den „Ewig-
keitsdichtern" rechnet; seine Hauptbedeutung liege im volkstümlichen Drama und noch
mehr in der Gattung des 13'rischen Stimmungsbildes. Auf der künftigen Schaubühne
des Volkes würden seine Stücke gespielt werden; auch von der Prosa des Dichters
spricht K. mit grosser Wärme. — Den Dramatiker Greif erkennen noch an
L. K i e s g e n (5233), Chr. Flaskamp, J. Nadler (5236). — Manche der unter
N. 5236 vereinten Aufsätze schätzen den Bühnendichter weniger hoch ein. Greifs
eigener Überzeugung, dass er kein Buchdramatiker sei, setzt K. Berg er Bedenken
entgegen, und andere, ebenfalls sonst warme Beurteiler sind darin noch entschiedener.
Auch E. Warburg meint, nur für die Natur- und Freilichtbühnen kämen Greifs
Dramen mit ihrer primitiven Technik als Festspiele in Betracht, und H. Benzmann
vermag ihnen im ,, Türmer" „keine besondere Bedeutung zuzusprechen"; dasselbe
spricht so höflich wie möglich W. R a t h aus. Alle drei haben aber wie K. Berger
fiir das Beste aus der Lyrik hohes Lob, ebenso beachtenswerterweise M.G.Conrad.
Im „Eckart" erwähnt H. B e n z m a n n neben dem Lob des Volkstümlichen und
K. Freye, Lyrik des 18./19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwart. 767
Klassisch-Einfachen, dass Greif dabei keine grosse Persönlichkeit sei. T h. H e u s s
vermag- nun schon fast gar nichts in seiner Lyrik zu finden und verg-leicht ihn mit
einem Dilettanten. — Ganz andere Urteile hört man in dem Greif-Heft der „Zeitschrift
für den deutschen Unterricht" (5237); hier wird ihm S. .383 der „Reichtum einer
bedeutenden Persönlichkeit" zugesprochen, hier wird er von K. Kinzel als „Künstler
in der Lyrik" dem „Dilettanten" entgegengestellt, hier sagt Julius Sahr mit
Kosch, Greif sei zum deutschen Volksdrama gehobenen Stils g-elangl, und nennt ihn
eine starke und grosse Xatur, die als solche weiter komme als Otto Ludwig (Kosch
spricht von der Linie Shakespeare-Ludwig'-Greif). Greif wohnt in München. Erwähnt
sei die in einigen Aufsätzen herrschende Unklarheit, ob er literarhistorisch zur
Münchener Schule gerechnet wird. M. G. Conrad äussert demg-egenüber, dass die
eigentlichen „Münchener" von ihm wenig haben wissen wollen; Benzmann zitiert das
den Richter ziemlich kompromittierende Todesurteil Geibels über Greif. — Der erste
Band der zum zweitenmal aufgelegten „Gesammelten Werke" Greifs (5238) bringt
die „Gedichte" (achte, verbesserte und vermehrte Auflage) und die „Neuen Lieder
und Mären" (zweite Auflage) zusammen als „Buch der Lyrik". — Die mir nicht
vorliegenden ..Ausgewählten Werke" Julius Grosses werden in ihrem Gedichtbande
(5240a) hoffentlich den wichtigen Zyklus „Phantasiestücke aus den Memoiren des Todes"
wiederbringen, der in der letzten bei Grote erschienenen Gedichtsammlung fehlte. —
Mit den Münchener Dichtern kann man sich jetzt schon historisch-objektiv beschäftigen.
M. Koch (5243) behandelt den Grafen Schack in der „Allgemeinen Deutschen
Biographie", will ihn freilich als Gesamterscheinung- lieber mit dem Grafen Gobineau
als mit Mitgliedern des Geibelschen Kreises vergleichen. — A. Sonntags (5242)
Arbeit ist die erste ausführliche Schrift über den Lyriker H. Lingg. Für den Epiker
und den Dramatiker stellt der Verfasser Einzeluntersuchungen in Aussicht. S. konnte
einzelnes aus dem handschriftlichen Xachlass des Dichters verwerten. Mit der
Betrachtung des Lyrikers verbindet er die Umrisse der Biographie. Die Entwicklung*
des imponierenden, aber ungleichen und kritiklosen Münchener IDichters, seine Vorzüg'e
und Schwächen charakterisiert das Buch gut und klar. Erschöpfend ist es wohl
noch nicht. — Aus den Ausserung-en zu Heinrich von Reders Tod (5246) hebe
ich die im „Kunstwart" hervor. F. Avenarius setzt den Mann, der den „Jungen"
so viel war, über den Dichter, dessen Bücher er frisch und liebenswert nennt. —
J. V. von Scheffels „Nachgelassene Dichtungen" (5249) schliessen sich an die
„Gesammelten Werke" als Supplement und bringen den wesentlichen Inhalt der
früher von Scheffels Sohn herausgegebenen drei Bände nachgelassener Dichtungen;
über Anordnung und Änderungen in der Auswahl gibt vorn J. Prölss Auskunft. —
E. Linse (5251; die Bibliographie druckt irrtümlich Linde) veröffentlicht als
Faksimile drei Briefe Scheffels aus den Jahren 1848 und 1875 zum Gedicht von der
Teutoburger Schlacht, ausserdem die handschriftlichen Korrekturen zu dem Druck
des Gedichts als Festlied (zum 16. August 1875"). Er spricht die zwei angezweifelten
Strophen vom Bier nebst westfärschem Schinken und von dem Studenten, der das
I^ied gesungen, Scheffel zu, bestimmt die Herkunft der Strophen mit den Schlüssen
,, Mögen sie nur kommen" und ,Jn dem Lippschen Reiche" und beansprucht, als
erster die jetzige Melodie auf Gungls „Sturmmarsch" (1860) zurückgeführt zu haben.
Die Bedeutung des von Scheffel richtig eingeschätzten Liedes nimmt L. wohl etwas
zu hoch an. — In Fontanes „Namenversen" (die Aufzählung von charakteristischen
und oft zum Reim brauchbaren Personen- und Ortsnamen in Gedichten ist gemeint)
findet R. M. Meyer (5258) ein Echo altschottischer Volkspoesie — des ersten der
von Fontane übersetzten Jakobitenlieder. — Fontanes humoristisches Gedicht ,.Fritz
Katzfuss" behandelt hübsch O. P n i o w e r (5259). Er weist als äussere Quelle
Helene Böhlaus Erzählung „Die alten Leutchen" nach und bringt einen interessanten
Brief Fontanes, der nach Lektüre der Böhlauschen Erzählung, aber vor Entstehung
des „Katzfuss" ^geschrieben ist. Der Brief zeigt, wie sich im Dichter die Erinnerung
an das Gelesene bereits mit Persönlichem vermischt hat. und offenbart den ganzen
Persönlichkeitsgehalt des späteren Werkchens. — In Paul de Lagardes Gedichten
erkennt H. Spiero (5260) keinen grossen Lyriker, aber doch den vollen Klang
eines gross empfundenen Menschenlebens. — In W. Brandes' (5263) Aufsatz über
den Lyriker W. Raabe erfahren wir viel Neues; nicht nur bringt B. als Zugabe
verschollene und ungedruckte Gedichte Raabes und sammelt die in den Prosawerken
verstreuten, sondern er vermag auch aus persönlichem Umgang und Mitteilungen des
Dichters (einem Taschenbuch 1861—64) die lyrische Zeit Raabes (von ca. 1858 bis
weit in die sechziger Jahre) zu beleuchten, ß.s Endurteil ist: Raabes Seele hing
nicht am Vers; er hält es deshalb für eine Tat des Dichters, dass er die Verspoesie
ganz beiseite warf. — V. Klemper*r (5265) meint, Spielhagen leiste in der
naiven t/yrik nicht viel, bringe aber in der mehr reflektierenden oder erzählenden
Versdichtung seine eigenartig bedeutende Persönlichkeit zur Geltung. — Die Schrift
768 K. Fr eye, Lyrik des 18./19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwart.
über E. von Wildenbruch (5266) gehört in ihren Hauptteilen anderen Abschnitten
zu. ~ K. Engelhard (5275) spricht über Karl Ernst Knodt sehr herzlich, aber
er gibt noch nicht einmal einen Ansatz zu literarhistorischer Betrachtung, und sein
Heft gehört doch den „Beiträgen zur Literaturgeschichte" an. Er begeistert sich für
einen „Neuidealismus", aber was er von seinem Helden zitiert, ist alles unbedeutend. —
Kinkels erste Gattin Johanna, schriftstellerisch hauptsächlich als Erzählerin bekannt,
behandelt J. F. Schulte (5286) biographisch, nicht literarhistorisch. In den Ab-
schnitt über Lyrik gehört eine eingehendere Besprechung nicht; erwähnt sei, dass
Seh. den Gedanken an Selbstmord Johannas zurückweist. — 0. Maussers (5284)
längerer Auisatz stellt den Politiker, Gelehrten, Prosaisten und Journalisten Gottfried
Kinkel weit über den Versdichter. — Der im „Zeitgeist" (5283) veröffentlichte Brief
Kinkels an seine Frau schildert sein Leben im Zuchthause zu Naugard. —
V. Klemperer (5298) rühmt Richard Leander besonders als den „echtesten
Märchen- und Kinderdichter der letzten Jahrzehnte". — Von seiner kurzen, aber
nahen Bekanntschaft mit Klaus Groth plaudert hübsch Timm Kroger (5303). —
Die persönlichen und literarischen Beziehungen der drei bekanntesten plattdeutschen
Dichter untereinander bespricht A. Römer (5304), bringt auch Stellen aus un-
gedruckten Briefen. — Die wohl wertvollen Briefe Klaus Groths an 0. Speckter
(5305) sind mir leider zurzeit nicht zugänglich. — P. Bornstein veröffentlicht
in der VossZg. (6769) Jugendbriefe Hebbels an den Wesselburener Freund Gehlsen
mit Gedichteinlagen und verweist auf das am gleichen Ort (5309a) veröffentlichte
Jugendgedicht „Die Toten". — In K. Engelhards (5310) Schrift über Hebbel
als Lyriker ist die Begeisterung schon eher dem Gegenstande angemessen
als oben in desselben Schrift über Knodt. Auch gibt E. mehr ein Bild von
dem besprochenen Dichter, zieht aber ziemlich nutzlos Gedichte neuerer Poeten
zum lobenden oder abschreckenden Vergleich heran. Er erkennt Hebbel im Grunde
trotz Heyse die Fähigkeit zu, Natur und Geist auf ungetrennter Spur zu vereinen,
wenn auch nicht überall. Wertvoll ist auch diese Schrift nicht. — H. M ö 1 1 e r
(5311) behandelt das gleiche Thema weit eingehender. Er nennt freilich das Drama
das eigentliche Feld für Hebbels Kunst, charakterisiert aber die Art seiner Lyrik
liebevoll und im ganzen klar. M.s Arbeit lässt sich etwa in folgende Abschnitte
teilen : Einflüsse anderer Lyriker auf Hebbel — Entstehungsart und Themen der Hebbel-
schen Lyrik — Art des Hebbelschen Schönheitsbegriffes — Häufige Motive —
Symbolische Naturdarstellung — Die formelle Seite der Lyrik — Innere Anordnung
der Gedichte in der Ausgabe von 1857. Epigramme sowie Balladen und Romanzen
werden nur gelegentlich herangezogen. M. meint mit Recht, man dürfe Uhlands
Einfluss auf Hebbel nicht überschätzen, da beider Naturen zu verschieden waren. —
Gleichwohl sind für eine Anzahl von Fällen W. Wustmanns (5314) Ausführungen
über die Beziehungen der Dichter von zwingender Beweiskraft. Es handelt sich in
erster Linie um Beeinflussung auf dem Balladengebiet. Hauptstützpunkt ist für
W, das rhythmische Element. — Über P. Zinckes (5315) eingehende Arbeit hat
sich der Referent ausführlicher im ADA. LH, S. 281/3 geäussert. Z. lehnt die
Ansicht ab, dass Hebbels philosophische Jugendlyrik Schellingschen Einfluss zeige. —
E. Schlaikjer (5313) greift den „spekulierenden" Lyriker Hebbel heftig an, während
er den Balladendichter rühmt. — A. Scheunerts (5312) Buch wird an anderer
Stelle gewürdigt. Seh. will die Weltanschauung des jungen Hebbel vor der Ent-
wicklung des Systems, das Seh. selbst Pantragismus genannt hat, zeichnen; dabei
wird vielfach auf das spätere System Bezug genommen. Auch die Lyrik wird für
das Hauptziel verwertet. Ob dabei nicht manches Gedicht vergewaltigt wird? Mir
wollen schematisierende Ausdeutungen, wie die S. 172 f. („Ein Bild aus Reichenau" —
„Sommerbild") nicht in den Kopf. Ich würde mich vor der Lektüre Sch.s bei dem
„Sommerbild" niemals an die Tagebuchstelle erinnert haben: ,,Der Tod ist ein Opfer,
das jeder Mensch der Idee bringt." Der weisse Schmetterling des Gedichts wäre
mir niemals zur Allegorie geworden. Vielmehr sehe ich bis zum Schluss ein
wirkliches Geschehnis vor mir, dessen ja vorhandene Symbolik ich noch nicht
einmal zu erkennen brauche, um einen Genuss zu haben. Ein L'rteil über das Buch
will und kann ich hier nach einem kurzen Einblick in letzter Stunde nicht geben. —
Als wichtige Quelle für Reuters „Läuschen und Rimels" führt E. Brandes (5316)
die im Selbstverlag erschienene Anekdotensammlung ,,Das Parlament zu Schnappel"
(1850) von Hoffmann von Fallersleben neu auf. — Hauptsächlich das „Liederbuch
dreier Freunde" und die Gedichtausgabe Storms von 1852 bespricht J. H. Eckardt
(5317), daneben auch Erstlingsdrucke der Novellen. Er reproduziert die Umschlag-
bilder der „Gedichte" von 1852. — L. Lorenz (5321) erklärt A. Bartels für einen
guten Lyriker, wenn auch die äussere Anschauung bei ihm nicht zur höchsten
Entfaltung gekommen sei. — W. B r a n d e s (5334) gibt willkommene Ergänzungen zu
A. K. T. Tielos Arbeit über Strachwitz, Materialien zu einer früher geplanten Strachwitz-
i
K. Freyo, Lvrik des 18./19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwart. 760
Hiographie. Zwar das nach dem Willen von Slrachwitz' Vater verschlossene Famüien-
archiv durfte er nicht benutzen, aber Mitteilungen von Freunden des Dichters und
von ihnen überlassene Briefe nebst Gedichtbeilagen. B, beweist u. a. durch sein
Material, dass wir nur Strachwitz, nicht auch Geibel als Mitarbeiter, das Gedicht
„Germania" verdanken. — Das Heft des „Osten" (5335) macht nicht darauf Anspruch,
ausser einem Spruch aus Strachwitz' Gymnasialzeit Neues zu bieten. — Der ,. Kunst-
wart" bringt eine Auswahl Gedichte von David Friedrich Strauss zu dessen hundertstem
Geburtstage und betont, dass Strauss' lyrischer Band durch seinen I^bensgehalt
Beachtung erzwinge. — R. Krauss (5351) findet zwar in Strauss' Gedichten
Zeichen von „aufklärerischer Nüchternheit", in eingeschränkter Sphäre sei ihm aber
Ausgezeichnetes gelungen. —
Österreich. J. E. Wackernell (5358) benutzt für Gilms Sommerfrisch-,
oder Mädchenlieder wenig oder gar nicht bekannte Handschriften und kritisiert die
Gestalt, die Greinz in seiner Sammlung dem Zyklus gegeben hat. Als Entstehungs-
zeit legt er den Sommer 1837 fest. — A. Sonntags (5357) Buch über Gilm bespricht
J. E. \V a c k e r n e 1 1 mit vielfachem Widerspruch im einzelnen, obwohl er S.s Gesamt-
auffassung teilt; er berichtigt Datierungen und Urteile und ergänzt vieles. — Wir
erfahren in N. 5360, dass Grillparzers Gedicht „Die Ruinen des Campo vaccino in
Rom", trotz der früheren Unterdrückung in Wien, kurz darauf 1820 in der zu Pest
erscheinenden Zeitschrift „Pannonia" abgedruckt ist, und lesen die dadurch hervor-
gerufenen amtlichen Schreiben. — Das zweifach, (1819 und 1828) von Chr. Loyson und
Jean Reboul, französisch nachgebildete Gedicht Grillparzers (5361) ist das 1817 verfasste,
1819 erschienene „Des Kindes Scheiden". — Die Briefe des Redakteurs der „Pannonia"
(5365), der von Bäuerle des Nachdrucks beschuldigt war, bitten Grillparzer um öffent-
liche Klarstellung und um Mitarbeiterschaft. — E. C a s 1 1 e (5372) gibt in der Goldenen
Klassiker-Bibliothek mit einer umfangreichen biographischen Einleitung die Werke
Anastasius Grüns nach den letzten vom Dichter selbst besorgten Auflagen der einzelnen
Bücher und tadelt die Textgestalt der bisher erschienenen Sammlungen, die auf
A. Frankls Ausgabe von 1877 beruhen. Auersperg-s Nachlass wird noch bis zu einer
Gesamtbearbeitung verschlossen gehalten. — F. R i e d 1 (5367) überblickt das Schaffen
desselben Dichters, ohne gerade Neues bieten zu wollen. — P. Rosegger (5368)
veröffentlicht die freundschaftlichen Briefe Auerspergs an ihn (geplante Mitarbeit am
„Heimgarten") und weist auf eigene Schriften hin, in denen er Erinnerungen an
Anastasius Grün verwertet habe. — Teile der 19 herzlichen Briefe Auerspergs an seine
Gattin aus den Jahren 1850 und 1854 brachte A. Schlossar (5371) schon in der
Einleitung seiner Grün-Ausgabe, jetzt bietet er sie ganz. — H. Blume (5366) sieht
in zwei durch Baechtold veröffentlichten Gedichten Kellers aus den Jahren 1843 und
1844 Einfluss Anastasius Griins (besondere „Schutt"), weiss freilich nur Tagebuchstellen
von 1843 und eine spätere Äusserung Kellers in der „Gegenwart" als Zeugnisse für
Kellers bewusste Schülerschaft anzuführen. Dass die zwei Zyklen „Lebendig be-
graben" und „Feuer-Idylle" auffälligerweise dasselbe Versmass und dadurch dieselbe
Anlage wie Grüns „Schutt" zeigen, erwähnt B. nicht, und auch A. Frey (5432) will
wenig Wert darauf legen. — An Ö. Wittners (5377) grosser Biographie Moritz Hart-
manns tadelt R. Fürst besonders die Weitschweifigkeit in der historischen Betrachtung,
bei der der Held oft in Verlust gerät; R. M. Meyer wendet sich gegen denselben
Fehler, dann auch gegen einseitige Parteinahme, so dankenswert Wittners Unternehmen
sei. — E. Castles Veröffentlichung „Lenau und die Familie Löwenthal" hat mehrere
Aufsätze hervorgerufen (5379, 5382). Die von Castle nur teilweise berücksichtigten
Notizen Sophie Löw^nthals in einem auf der Wiener Stadtbibliothek befindlichen
Lenauschen Gedichtbande (Gedichte, Zweiter Band, siebente Auflage, Stuttgart und
Tübingen 1844) bringt H. B i s c h o ff (5392) vollständig und kommentiert jede einzelne.
— J. Sadger (5388), ein Wiener Nervenarzt, behandelt besonders die Beziehungen
Lenaus zu Sophie Löwenthal. Er konstatiert anfangs, dass es zwischen beiden zum
Aussersten nicht gekommen sei. Er erklärt die Tugendhaftigkeit Sophies und die im
übrigen weitgehende Duldung ihres Mannes: sie hat dem Geliebten das Äusserste
verwehrt, weil ihr dies kein Vergnügen machte, weil sie an und für sich und zumal
als Mutter anästhetisch für den Geschlechtsakt war; sonst mag- sie dem Heissgeliebten
alles erlaubt haben, was ihr nur selber Lustempfindung schuf Der Gatte aber wusste
aus eigener Erfahrung, wie wenig Sophie beim Verkehre empfand, und dass er darum
auch von seinem Freunde nichts zu fürchten habe. Der Verfasser ist ein kluger
Mann, der weiss, was er sagt und tut. Meine Abneigung gegen solche heute häufigen
Untersuchungen ist so entschieden und persönlich, dass ich nur berichten, nicht urteilen
will. — Die Gedichtbände der „Sämtlichen Werke" F. von Saars (5397) bringen ausser
den „Gedichten" fnach der 3. Auflagej, dem Lyrischen des Bandes „Nachklänge"
und den „Österreichischen Festdichtungen" noch eine sehr starke „Nachlese'-, die auch
viel bisher Ungfedrucktes enthält. — Als bedeutendstes Talent unter den jüngeren
770 K. Fr eye, Lyrik des 18./19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwart.
Dichtem Deutsch-Österreichs wird A. von Walipach durch O. Stauf von dei'
March (5427) gefeiert; auch K. Bienenstein nennt ihn die stärkste lyrische
Natur, die Tirol heute besitzt. —
Schweiz. A. F r e 3^ (5432) veröffentlicht im Faksimile nach des Dichters
Handschrift Jugendg-edichte G. Kellers (Feueridylle, Liebeslieder, Naturgedichte, Zeit-
gedichte); die Entstehung der Vorlagen setzt er in die Zeit April 1845 bis Februar 1840,
zwischen die auf der Züricher Stadtbibliothek bewahrten Manuskriptbände und die
Drucksammlung von 1846. Druckvorlage für diesen Band sind die Handschriften und
Blätter aber nicht gewesen. Sie tragen zum Teil von Keller berücksichtigte Korrektur-
vorschläge A. A. L. Follens. Ein Abschnitt der F.schen Einleitung behandelt dessen
Beirat, ein anderer „Vorbilder und Einflüsse". — V. Klemperer (5433) verteidigt
H. Leuthold gegen den Vorwurf blosser Formkunst und tadelt vor allem J. Baechtold
als lieblosen Herausgeber Leutholdscher Gedichte. A. W. Ernsts IjCuthold-Studien
findet K. zu trocken und farblos. — A. Freys (5435) Biographie C. F. Meyers hat
in zweiter Auflage einzelne Zusätze erfahren. — PI. B e n z m a n n (5438c) bespricht
die Sammlung A. Schaers „Deutschschweizerische Lyrik der neueren Zeit". Er findet
darin nur „wenige originelle Köpfe"; für „viel bedeutender als Leuthold" hält er
Dranmor (Ferd. Schmidj, über den auch ein biographisch-kritischer Aufsatz D. Ja-
cob y s (5437) vorliegt. —
Humoristen. Dass Wilhelm Busch das üble Commis-Voyageur-Gedicht
vom Mummelgreis (5439) nicht verfasst hat, ist inzwischen auch in der Biographie
seiner Neffen betont. — Der Dichter des „Struwwelpeter", Heinrich Hoffmann-lJonner,
hat zum 100. Geburtstage Würdigungen (5440) erhalten, die auch auf seine übrigen
Schriften eingehen. — ü. J. Bierbaum (5441e) rühmt die humoristischen Gedichte
„Schorlemorle" von Konrad Weichberger. —
ModerneLyrik: Allgemeines. Chr. Flaskamps (5442) Aufsatz
gibt als dauerndes Verdienst der Neueren an: „Die Überwindung der Schablone, die
Neubegründung des individualistischen Schaffensprinzips, die Kunst als Ausdruck
inneren Erlebens nach dem Gesetze des immanenten Rhythmus, des Prinzips der
deutschen Kunst seit je, das nur zeitweise verdunkelt ward." Zunächst freilich sieht
er noch viel gärende Unreife. Richard Dehmel nennt er den Repräsentanten der
lyrischen Bestrebungen der beiden letzten Jahrzehnte, Liliencron gilt ihm mehr als
Schüler der Alten, der „das erstarrte rhythmische Schema" „mit Freiheit handhabte".
Den wünschenswerten deutschen lyrischen Ton findet F. bei Martin Greif vielfach
vorweggenommen. Dem Satze: „Das W'ahre war schon längst gefunden" gesteht er
überhaupt viel Geltung zu. Nicht immer scheint der Aufsatz mir klar zu sein. Die
anfangs ausgesprochene Meinung, dass die neue Kunstbestrebung sich erst der Lyrik
zugewandt habe, nachdem sie im Roman und im Drama ausgetobt habe, ist jedenfalls,
auf Deutschland bezogen, falsch. — Der Pater A. Pöllmann (5443) beweist in
seinem Aufsatz keine schlechte Urteilsgabe; aber er macht dann nach scheinbar
freisinnigen Erörterungen die bekannte Wendung: im Grunde war die ganze deutsche
lyrische Moderne unnötig; die grossen katholischen Lyriker Annette von Droste,
Brentano, Eichendorff, Fr. W. Weber und Martin Greif hatten alle scheinbar neu er-
rungenen Vorzüge schon längst. — E. L. Schellenberg (5445), selbst Lyriker,
scheut fortwährend vor bestimmten Definitionen zurück: „Was nutzen alle Erörterungen?
Was dem einen eine Feierlichkeit ist, das belächelt vielleicht der andere." Von den
einschachtelnden Literarhistorikern und Kritikern denkt er daher sehr schlecht. —
0. Trübe (5446) meint, Liliencron und Dehmel gestalteten Ideen Nietzsches; der
eine täte es unbewusst, der andere aber sei bewusst der Dichter des Egoismus, der
allem Idealismus den Krieg erkläre und bis zu den letzten W^urzeln des Trieblebens
hinabstürze. Pantheistisch-mystische Lyrik sieht er bei den Brüdern Julius und Heinrich
Hart. Christliche Herzenstöne und Gedanken, oder doch tiefen ethischen Gehalt, findet
er bei Martin Greif, Gustav Falke, Prinz Emil Schönaich-Carolath, Ferdinand Avenarius,
J. E. von Grotthuss. Und so recht seine Leute sind K. E. Knodt und Gustav Schüler,
„zwei religiöse Lyriker der Gegenwart". — Der Abschnitt aus S. M eis eis'
„Westöstlichen Miszellen" (5447) betrachtet junghebräische Lyrik, moderne jüdische
Jargonlyrik, deutsche jüdische Lyrik, d. h. lauter Lyrik nationaljüdischen Charakters. —
Sammelbesprechungen. Von den Sammelbesprechungen kann ich
mir die von J. B a b (5454 5) und die im „Kunstwart" (5461) zurzeit nicht verschaffen. —
C. Busses (5456) Rezension zeigt das frische, manchmal zu wenig tiefe Charakteri-
sierungstalent dieses Mannes. Da wird 0. Ernst geradezu neben Keller gestellt
wegen einer viel zu allgemeinen Ähnlichkeit. Hofmannsthals „Vorfrühling" vergisst
B. zu loben. Den Kranz erhält Agnes Miegel. Doch sind mir die Frauen zu sehr
nach persönlicher Kenntnis charakterisiert. — Sehr böse bespricht H. E i c k (5457)
eine grössere Anzahl neuerer Gedichtbände (die Verfasser siehe in der Bibliographie).
Einen Vers von Agnes Miegel lobt er und einiges aus Büchern von George-Schülern. —
K. Fr eye, Lyrik des 18./19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Geg-enwart. 771
F. Greofori (5458) lässt die als Band erschienenen Gedichte des aus dem Simpli-
cissimus bekannten W. Schulz ohne die Zeichnungen nur zum geringen Teil gelten,
an des sonst geschätzten Bierbaum neuem Band „Maultrommel und Flöte" tadelt er
vieles als platt, Fritz von Ostinis Verse sind ihm sympathisch, ohne Ewigkeitswerte
zti versprechen, den hauptsächlich durch die „Jugend" bekannten Franz Langheinrich
charakterisiert er als echten I^yriker. —
Einzelne Dichter. H, Wegener (5462) behandelt den Lyriker
F. Avenarius mit Wärme, ist aber ein ausgesprochener Feind der „trockenen literar-
historischen Betrachtung" und sagt uns wenig. — Die autobiographische Skizze
E. von B 0 d m a n n s (5464) bringt absichtlich nur wenige Daten und Angaben,
dazu eine Polemik gegen sezierende ,, Literaturklatschgeschichte". — W. Lennemann
(5465) und E. L. Schellenberg (5466) vergleichen Martin Boelitz beide mit
Gustav Falke. Fast mit denselben Worten nennen sie ihn ,, eigentlich keinen modernen
Poeten", finden sie keine gedankliche Tiefe bei ihm; doch sei er ein echter Dichter. —
G. Schulz (5470) preist den Lyriker Karl Busse, von dem er noch die beste Samm-
lung erwartet. Er sieht übrigens nicht, dass gleich die ersten zwei Strophen Busses,
die er zitiert, Anklänge zeigen an Gustav Falke und Liliencron. Die „Neuen Gedichte"
stellt Seh. über die ersten „Gedichte". — R Schaukai (5473) erklärt das tragische
Ende des jungen W. Cale aus seiner Natur und streitet dem „überreichen und hoch-
begabten Ingenium" die dichterische Schöpferkraft ab, die Erkenntnis dieses Gebrechens
habe ihn getötet. — Helene Tu sc hak (5474) will den in IV, l b zu besprechenden
Briefen H. Conradis an Margarete Halm in einem ziemlich geschwätzigen Aufsatz
nur wenig Bedeutung zuerkennen. — M. Dauthendeys „Singsangbuch" benutzt
W. Rath (5475), um Betrachtungen über die formgebenden Kunstmittel zu gewinnen.
Er erklärt Dauthendeys Einfachheit für eine innerlich komplizierte, oft mit künst-
lichen Elementen durchsetzte, seine Kunst für eine Art reizvollen feinsten Kunst-
gewerbes. R.s Bemerkungen sind meist gut und richtig, doch sein Prinzip ist keines-
wegs neu. Darum wirkt auch der selbstbewusste Titel des Aufsatzes höchst schul-
meisterhaft. — W. Vesper (5476) bespricht die Gedichtbände Dauthendeys bis
„In sich versunkene Lieder im Laub" und spricht ihm zunehmende Reife, Ruhe und
Sicherheit zu. — H. F r a n c k (5477) behandelt den ereten Band der „Gesammelten
Werke" J. J. Davids, der auch die Gedichte bringt. Für einen wirklichen Lyriker
könne J. J. David nicht gelten, aber die Gedichte fesselten als Persönlichkeitsausdruck.
— Dem Versdichter J. J. David gilt nur zum geringen Teile A. Casparys Denk-
schrift (5478); er rühmt ihn als solchen indes hoch. — J. Bab bespricht Band 3
und 4 der Dehmelschen „Gesammelten Werke" (5479). In „Weib und Welt" findet
er Dehmels reinste Lyrik; in den zum Band erweiterten „Verwandlungen der Venus"
sieht er mancherlei Konstruiertes, fühlt sich aber doch durch die sprachlichen Höhe-
punkte an das Ganze gefesselt. Gegen Dehmel gerichtete sittliche „Anwürfe" lehnt
er ganz ab. — K. Ploffmann (5480) hebt aus dem ,, Roman in Romanzen" „Zwei
Menschen" die leitenden Gedanken heraus, indem er Parallelstellen aus früheren
Gedichtbüchern Dehmels danebenstellt. Der Gipfelgedanke des Schlusses scheint ihm
freilich wenig neu. — R. Schaukai (5481) hält sich in seiner Abhandlung an die
„.•Yusgewählten Gedichte" Dehmels von 1905 und gibt eine, wie mir seh eint," strenge
und gerechte Charakteristik des Dichters, trotz scheinbarer Widereprüche (S. 42 nennt
er Dehmel einen .,grossen Künstler", S. 24 spricht er dem Gedicht, das er für das
beste (?) erklärt, nicht das Prädikat „grosser" Kunst zu). Hier schreibt doch ein
Dichter über einen Dichter, nicht ein Literat über den andern. — Im „Kunstwart"
bespricht W. R a t h (5482) warm die Gedichtbände der „Gesammelten Werke" Dehmels,
vergleicht auch mit den früheren Fassungen. Er tadelt die Ausgestaltung der „Ver-
wandlungen" zu einem Bande. Die künstlerische Schwäche Dehmels sieht er (wie
Schaukai) im Rhetorischen. Sagt R. von Dehmel in seinem Sinn sicher mit Recht:
„Von Grund aus ist er ein Frommer!" — so reizt das B. Stein zum Lachen. Doch
irrt er sehr, wenn er meint, für seinen verständnislosen Aufsatz sich aus Schaukais
Arbeit scheinbar beistimmende Urteile zusammenlesen zu dürfen, deren Herkunft er
auch durchweg angeben sollte. Unter den sämtlichen Besprechungen Dehmelscher
Lvrik überwiegen bei weitem die günstigen Urteile, in die sich nur im einzelnen
Widerspruch mischt. Auch der Aufsatz in der „Christlichen .Welt" ist an-
erkennend. — C. Enders (5483) konstatiert, dass Otto Ernst in der Ballade „Der
Grenzlauf" offenbar Martin Greifs „Rätischen Grenzlauf" benutzt habe, den er aber
entschieden übertreffe. — Gustav Falke, der auch unter Max Hesses ,, Modernen Lyrikern"
durch eine von Fr. Castelle herausgegebene kleine Auswahl mit Besprechung a-e-
würdigt ist (1909. 125 S. M. 0,40), wird in den mir vorliegenden Aufsätzen nicht'^sehr
charakteristisch behandelt. Auch E. L. Schellenbergs (5485) Heft, das den Prosaiker
Falke mitbespricht, ist wenig bedeutend. — Sämtliche Veröffentlichungen Stefan
Georges bespricht F. D ü 1 b e r g (5490) und will einen „Führer zu seinem Werke"
Jahr«sb«richte für neuere deutsche Liter«turgeschichte. X1X;XX. g^
772 K. Preye, Lyrik des 18./19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwart.
geben. In seinem Schaffen vermag er George fast imm.er zu folgen, nicht aber in
seiner Ablehnung zahlreicher Erscheinungen unserer Zeit. Die Begeisterung für den
Helden lässt hier immerhin noch zu, ihn mit zeitgenössischen Dichtern zu vergleichen;
wodurch mancher Jünger sich nicht beflecken würde. Die Schrift bietet auch zwei
Bildnisse Georges von Karl Bauer. Übrigens gibt D. an, George sei 1868 im
rheinischen Büdesheim geboren, während ich bei H. Verheisser (5491) 1865 und
Bingen am Rhein genannt finde. — Für das Beste, was bisher über Georges Kunst
gesagt sei, erklärt E. B e r t r a m. (5491) einen Aufsatz Georg Simmeis in der ., Zu-
kunft" 1898 und knüpft seine bewundernden Ausführungen an ihn. Der nur teilweise
anerkennenden Partei gehören W. Rath und H. Eick an, die beide in dem Urteil
gipfeln, dass George die Lebensschwäche zur Künstlerstärke mache. Rath, der haupt-
sächlich den besonderen Charakter des „Siebenten Rings" behandelt, spricht dem
Dichter aber zähen Künstlerernst, wahren Sinn für erlesene Grösse zu; er möchte
Dante von ihm übertragen sehen. — Dem „Siebenten Ring" Georges (5492) spricht
G. S i m m e 1 besondere Bedeutung zu, nicht nur weil dieses Werk etwa reicher und
reifer als Früheres sei, sondern weil es eine geheime Planmässigkeit in der Folge der
Worte Georges offenbare. Und nach Fr. Gundelfingers Meinung gibt das
diesem Werk seine einzige Stellung, dass hier ein fester, ja unerbittlicher Mensch,
vom Herzen, nicht von den Nerven aus, die Erde ergreift. Diese Betonung des
Menschen, nicht des Künstlers ist deutlich gegen bekannte Vorwürfe gerichtet. — Mit
zum Teil wohl berechtigter, aber gehässiger Kritik bespricht R. A. Schröder
(5493) die 1909 erschienene Auslese aus den „Blättern für die Kunst" (1904/9)
Her. von C. A. Klein. Bd. 3. (Berlin, Georg Bondi, 1909. 176 S. M. 3,00). — In
der „Diskussion" über A. Faches (5494) Vortrag wird Hartlebens Lyrik als
die zweifellos bedeutendste Leistung dieses Autors bezeichnet. — W. Lenne-
m a n n s (5497) Arbeit über Peter Hille ist unter den mir vorliegenden
Nummern der „Beiträge zur Literaturgeschichte" immerhin eine von den besseren,
obwohl sie auch kein festes Bild bringt. — Eine hübsche Charakteristik dagegen gibt
Julius Hart (5500) zu Corinths Gemälde; hier wird auch ausgesprochen, was Hille
eigentlich seinen Freunden bedeuten konnte: „Als poeta laureatus wirst du nicht durch
die Zukunft gehen . . . Aber du selbst bist uns ein Lied und ein Vagantensang ge-
worden." — H. Bethges (5502) Aufsatz handelt über die gesammehen Gedichte
H. von Hofmannsthals. Er findet ihn „dem romanischen Geist im Grunde verwandter",
spricht von edler „Goldsohmiedekunst". Volkstümlicher Klang, schlichte Liebeslieder
seien dem Dichter versagt. — R. K u r t z (5504) nennt den Lyriker Hofmannsthal
einen „Schöpfer", den das ,, Erlebnis" zum Ausströmen bringe, den Lyriker Wilde
einen „Nachahmer", der Materielles, „Anekdoten", verwerte. — R. Weitbrechts
(5506) Aufsatz behandelt F. Lienhard auch als Lyriker, gilt aber der Bedeutung seines
ganzen Schaffens. — H. F. Bachmairs (5507) Schrift ist noch zu Liliencrons Leb-
zeiten erschienen, hat ihm aber wenig Freude mehr machen können, falls er sie
gelesen hat. — 0. J. Bier baum (5509) hat in seinem ,,Liliencron" benannten Buche
vereinigt, was er von 1888 bis 1909 über den Befreundeten veröffentlicht hat. Man
findet hier auch die 1892 erschienene Monographie. Der Michael Georg Conrad ge-
widmete Band zeigt, dass B. wirklich viel für den grösseren Freund getan hat, und
diese ehrliche Freundschaft macht es begreiflicher, dass Uliencron den Verfasser des
„Irrgartens der Liebe" wie einen Gleichberechtigten behandelt hat. B. weiss viel von
ihm; und der sich selbst gegenüber leichtfertig Kritiklose zeigt hier auch Kritik.
Interessant ist der Seite 214 mitgeteilte Zug, dass Liliencron in München in Versuchung
gewesen sei, W^ilhelm Jensen zu besuchen, obwohl dieser die „Jungen" gerade damals
gelästert habe. In den inzwischen veröffentlichten Briefen an Wilhelm Friedrich
widersprach Liliencron der Paul- Pleyse-Feind schaff seiner Bundesbrüder, und sein von
B. Seite 261 überlieferter Traum erscheint mir fast als Zeichen eines schlechten Gewissens.
Er war eben doch unter den Jungen der Ältere, der auch mehr als die anderen zu
fühlen vermochte, dass nicht alles Gute auf einmal erst vom Plimmel gefallen war. —
Unter den Freundschaften des Dichters mit Jüngeren kommt in der mit Gustav Falke
die konservative und in der mit Richard Dehmel die vorwärtsdeutende Seite seines
Wesens zum Ausdruck. — G. F a 1 k e (5524) erzählt in „Nord und Süd" schlicht Er-
innerungen anöden Dahingegangenen, der ihn einst erweckt habe, und ohne den er
sich sein Leben nicht denken könne. F. meint bescheiden, früher Bierbaum und
später Dehmel hätten ergänzt, was er selbst Liliencron nicht habe sein können. —
R. Dehmel (5512) hat in seiner schönen Grabrede ausgesprochen, wie er von dem
Freunde dachte. — Edgar Steiger (5524) versucht, Liliencron als „Saul unter den
Propheten", das heisst als Naiven unter theoretisierenden Stürmern und Drängern zu
zeichnen. Auch die verlockende Parallele Goethe-Schiller und Liliencron-Dehmel wird
hier gezogen. Ebenfalls aus persönlicher Kenntnis spricht F. Avenarius über Lilien-
cron mit guter Kritik. — Diese Stimmen reden in der Hauptsache von dem anerkannten
K. Freye, Lyrik des 18./19. Jh.: Von Ooethes Tod bis zur Gegenwart. 773
Mann Liliencron. Aber Bierbaurn widerspricht durchaus der Legende vom ewigen
Heiterling und Halli- und Hallorufer; C. Bulcke (5511) legt auf die äussere Not
des Dichters stärkstes Gewicht; Falke betont, durch welch lange harte Zeit der Freund
äusserlich und innerlich sich habe durchkämpfen müssen, und Dehrael sagt uns noch
weit mehr, sagt, dass der Dichter „den furchtbaren Ernst unseres Lebens aus innerster
Erfahrung begritT". — Damit auch die gegenseitige Meinung nicht fehle, spricht
A. Babillote (5524) von dem „verhätschelten Naturkind": „Er ging seinen Weg,
lachend wie ein Leichtsinniger." — Eine ganze Anzahl „Liliencron-Legenden" widerlegt
H. Spiero (5520). Erstlich die vom Bruder Leichtfuss und Bohemien; auch sei Lilien-
cron nicht kritiklos, kein schlechter Beamter gewesen und habe hauszuhalten gewusst.
Überhaupt ein lesenswerter Aufsatz. — Aus den übrigen kritischen Nachrufen hebe
ich noch den sehr frischen R. M.Meyers (5524) hervor; unter den persönlich ge-
haltenen birgt der von P.Stefan (5521) hübsche charakteristische Züge. Verurteilt
sehe ich Liliencron nirgends mehr, auch das „Pfarrhaus" (5524) nennt ihn einen
„Dichter von Gottes Gnaden". Die Zeiten haben sich doch im Lauf von zehn, zwanzig
Jahren sehr geändert. Eins ist fast allen Beurteilern gemein: sie bezeichnen Lilien-
crons Dramen und Romane als Versuche, legen den Ton zuerst auf den Lyriker,
dann auf den Dichter des „Poggfred", auch auf den Novellisten; Bierbaum steht ver-
einzelt, wenn er auch in den Gedichten oft den „zurückgedrängten Dramatiker" ver-
nimmt. — P. Friedrich (5531) weist J. H. Mackay eine Zwischenstellung zwischen
Sozialismus und dem individualistischen Aristokratismus Nietzsches zu. Einzelnen
seiner Gedichte sowie seinen ,. Anarchisten" verspricht er ein Fortleben. — S, Schmitts
(5536) Vortrag versucht eine kurze Darstellung der Entwicklung Nietzsches und knüpft
daran die Betrachtung ausgewählter Gedichte und Sprüche. Die mitabgedruckte
„Diskussion" betont, dass die „Gedichte und Sprüche" benannte Sammlung sich schlecht
zur Grundlage für eine kritische Untersuchung eigne. — E. L. Schellenberg (5538)
behandelt die einzelnen Bücher R.M.Rilkes, recht hübsch plaudernd. — Literarhistorisch
gesicherter und weit gewinnbringender scheint mir der Aufsatz von F. von Oppeln-
Broniko wski (5539), dem teilweise ein in der Literarhistorischen Gesellschaft zu Bonn
gehaltener Vortrag (vgl. JBL. 1906/7, N. 4225a) zugrunde gelegt ist. — R. Schaukai
(5539) bespricht drei Bücher Rilkes, das „Buch der Bilder", das „Stundenbuch", „Ge-
schichten vom lieben Gott"; sie stellten den Verfasser ,,in die Nähe unserer grössten
Lyriker". Trotz Spielerischem will er in Rilke einen rasch sich Entwickelnden (im Gegen-
satz zu Hofmannsthal, dem „sterbenden Frühling") sehen. — H.M. Elster (5544) findet
in dem 1908 erschienenen „Buch der Seele" (überraschenderweise Wilhelm Raabe ge-
widmet) R. Schaukais beste Lyrik; der Aufsatz gilt auch den nichtlyrischen Werken
des Autors. — E. L. Schellenberg (5547) hebt in J. Schlafs lyrischem Schaffen
das deutsche Element hervor, ohne gerade alles anzuerkennen. — Der Tod des Prinzen
Emil Schönaich-Carolath hat eine grosse Anzahl von Aufsätzen hervorgerufen, deren
Tendenz zum Teil antimodern ist. Da vergleicht ihn V. Klemperer (5549) mit
Liliencron und B. von Münchhausen und scheint ihn gleich über beide zu stellen; da
findet L. Krapp (5550) bei ihm den grossen Zug, den er sonst in einer Zeit ver-
misst, die sich durch Gottfried Keller faszinieren lasse. — Auch der Held religiös
gestimmter Arbeiten ist Carolath, über ihn schreiben der Pastor H. Sey f arth (5552)
und Gustav Schüler (5551). Hinsichtlich der biographischen Daten berufen sich
diese Autoren zum Teil auf die 190.3 erschienene Studie H. Friedrichs, die übrigens
durch Klemperer angegriffen wird. Kraj)p stellt ein grösseres Werk in Aussicht. —
Viel geben diese Schriften über Carolath nicht, unvergleichlich Interessanteres die
„Erinnerungen" C. Busses (5548). — Auch G. Falk es (5553) kleinen Aufsatz
hebe ich heraus. — D. von Liliencron (5553), von dessen Art Carolath hier und
da etwas zeigt, hat sich in einem kurzen Nachruf geäussert. Den edlen, ringenden
Menschen im Dichter erkennt übrigens auch der ästhetisch urteilende „Kunstwart"
an. — A. Petrenz (5557 8) meint: wenn B. von Münchhausen in seinen Balladen
das deutsche Rittertum darstelle, so Gustav Schüler das Bauerntum. — Über B. Willes
Gedichtsammlung „Der heilige Hain" (5563) schreibt J. Hart als liebevoller Weg-
bereiter, J. E. Anders als weit kühlerer Kritiker. —
Frauenlyrik: Ältere Zeit. Leider liegen mir über Annette von
Droste-Hülshoff nur Aufsätze vor. E. A r e n s nennt Bertha Badts (5567) Disser-
tation eine ausgezeichnete Arbeit. Nach seinem Referat konstatiert die Verfasserin
in Annettes zweiter Periode hauptsächlich Abhängigkeit von Scott und Byron. Die
reife, ganz selbständige Zeit beginne dann mit der „Schlacht im Lonner Bruch", und
nun lasse sich nur noch Verwandtschaft mit den Engländern in Stoff- und Gedanken-
kreisen konstatieren. A. bietet dann noch Ergänzungen zu der Frage, woher Annette
ihre Kenntnis der englischen Literatur geschöpft haben könne. — Die von
H. Cardauns (5572) herausgegebenen Briefe der Dichterin begrüsst A. Schulte.
Er bedauert freilich, dass hier noch keine definitive Gesamtausgabe zustande
65*
774 K. Freye, Lyrik des 18./19. Jh.: Von Goethes Tod bis zur Gegenwart.
g-ekommen sei, da die Manuskripte mancher Briefe unzug-änglich blieben. Der
Gewinn der neuen Sammlung- sei aber namentlich für die frühere Zeit sehr gross.
Gleichwohl hofft er noch auf neue Funde. Seh. tadelt scharf die Schilderung, die
C. Busse in seiner Biographie von der Stellung Annettes in ihrer Familie gegeben
habe. — Auch L. L. Schücking (5571) meint, dass Busse den Angehörigen zum
Vorwurf mache, was Anschauung der ganzen Zeit gewesen sei. Im übrigen aber
stimmt Seh. Busses psychologischer Erklärungsart vielfach zu. I^Iauptsächlich gibt er
eine Charakteristik seines Grossvaters Levin Schücking und erklärt dadurch die
Beziehungen Annettes zu ihm. Als absolut irrig weist er die Auffassung von Levins
Unglauben und seichtem Liberalismus zurück. Die hier gegebene Darstellung, die
auch durch unveröffentlichte Briefstellen anschaulich gemacht ist, scheint mir zutreffend
und wird weiterhin beachtet werden müssen. — E. Arens' (5573) Ausgabe der Droste-
Hülshoffschen Werke ist bereits 1904 erschienen und in den JBL. verzeichnet worden.
Die Seitenzahlen in der diesjährigen Bibliographie stimmen mit denen der damaligen
x\nzeige überein. — Helene Bettelheim-Gabillon (5580) veröffentlicht in
ihrem Aufsatz interessante Briefe Betty Paolis an den Fürsten Fritz Schwarzenberg
aus den Jahren 1843 — 70. — Auf die Briefe derselben Dichterin an L. Kompert (5581)
kann ich nur hinweisen. — Im „Literarischen Echo" (5583) wird anlässlich der
Herausgabe der „Gesammelten Aufsätze" Betty Paolis deren Leben kurz skizziert. —
Neuere Frauenlyrik. Lulu von Strauss und Torney (5586)
richtet einen längeren Aufsatz gegen das Prinzip subjektiver, erotisch „weiblicher"
Lyrik, das sie für unkünstlerisch erklärt. Sie begründet ihre Arbeit in jeder Weise
theoretisch; ihre Urteilsart scheint mir im einzelnen nicht immer sicher, in den Haupt-
zügen aber richtig zu sein. — Ricarda Huchs (5591) ersten Gedichtband stellt
H. Böhm noch über die „Neuen Gedichte" derselben Dichterin. Er findet, dass sie
sich am Volkslied und an der Antike geschult habe. C. Busse bespricht die zweite
Auflage der „Gedichte"; er hält R. Pluch nicht für eine spezifisch-lyrische Persönlich-
keit, vergleicht mit C. F. Meyer und Keller und redet von „den paar guten Gedichten",
die sie zum Schatz unserer Lyrik beigesteuert habe. Das eigentlich schöpferische
Vermögen der Dichterin hält B. überhaupt für gering. — Alberta von Puttkamer
nennt H. Benzmann (5597) eine Renaissancenatur. In ihren historischen Gedichten
findet er auffallende Plastik; die Häufung packender Vergleiche sei Stärke und
Schwäche der Dichterin. — Frida Schanz (5599) erzählt von ihrer eigenen Ent-
wicklung, von Lieblingsdichtern unter den Zeitgenossen, von Erlebnissen in redak-
tioneller Tätigkeit mit ehrlicher Frische und ehrlichen Irrtümern. — Der mir vor-
liegende sehr anspruchslose Aufsatz über Frida Schanz von Luise Koppen (5598)
erwähnt die intensive letzte Entwicklung der Lyrikerin nicht. —
Ausländische Lyrik. Eine Anzahl wichtiger Übertragungen sind
erschienen, unter denen ich St. Georges (5619) Shakespeare-Sonette und die zwei
C. M. Bellmann-Bearbeitungen von F. Niedner (5644) und H. von Gumppen-
berg (5645) hervorhebe, — Dann weise ich auf R. Schaukais (5625) kritische
Auseinandersetzungen „Baudelairiana", sowie auf L. Kiesgens (5637) wohl noch
ergänzbare bibliographische Zusammenstellung für deutsche Verlaine-I^iteratur und
Verlaine-Übersetzungen hin. —
Vo Ikslied und volkstümliches Lied. Der Abschnitt ordnet sich
(wie der vorige) dem grösseren Teil „Lyrik von Goethes Tod bis zur Gegenwart"
eigentlich nicht unter; zudem decken sich viele Nummern mit solchen früherer Teile,
und nur wenige der grösseren Werke liegen mir vor. — 0. Böckeis (5665) „Psychologie
der Volksdichtung" lobt trotz Widersprüchen F. P a n z e r. — J. W. B r u i n i e r s
(5666) Büchlein zeigt sich um ein Kapitel über das geistliche Volkslied vermehrt. —
Für E. H. H. Johns (5680) landschaftliche Sammlung ist der Titel bezeichnend;
Volkslieder und volkstümliche Lieder sind vermischt gegeben, ,,zumal zwischen beiden
zahllose Berührungen, Mischungen und Übergänge vorhanden sind". Über eine
ältere Sammlung A. Müllers meint J. durch viele neue Lieder und Zugabe der
Weisen hinauszugehen. — Die von E. K. B 1 ü m m 1 (5684) herausgegebenen „Beiträge
zur deutschen Volksdichtung" bringen mannigfache Volkslieder, Märchen, Sagen,
Schwanke usw. aus Österreich, Böhmen, Tirol, Bayern, Baden. — F. F. Kohls (5687)
., Echte Tiroler Lieder" sind bereits 1899 erschienen, es scheint mir in der Bibliographie
eine Verwechslung vorzuliegen mit F. F. Kohl, Heitere Volksgesänge aus Tirol.
Mit Singweisen (JBL. 1906/7, N. 4319). — K. Wehrhans (5693) Buch will „in
gedrängter und übersichtlicher Form" „das für weitere Kreise Wissenswerte" aus
dem Gebiet des Kinderliedes und Kinderspieles bringen. Sachlich und geographisch
o-eordnete Literaturverzeichnisse sind sehr reichlich beig-egeben. — E. L a n g e r s
(5686) „Deutsche Volkskunde aus dem östlichen Böhmen"," 9. Band, bringt Sagen,
Lieder und Melodien. — E. Bohns (5714) Arbeit enthält im Anhang die Melodien
und Originaltexte der europäischen Nation alb.ymnen. —
1\. K i e m a n n , Kpus dvs l«.. l'j. Jahrhunderts. 775
c) Liederkomponisten.
(IT, 2c = N. 5716-576S.)
Ludwig- Krähe.
[Der Bericht über die Erscheinungen der Jahre 1908 und 1909 wird mit
dem Referat über 1910 verschmolzen werden.]
Epos.
a) Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zn Goethes Tod.
(IT, 3 a = X. 5769— 5S78.)
i
Robert Riemann.
Epos: F. G. Klopstocic. — Andere Epiker. — Komisches Epos. — Übersetzangen ' J. H. Voss). — Roman:
Allgemeines. — Anfklärnngsieit : Chr. SI. Wieland. — J. J. W. Heins«. — K. Ph. Morits. — Andere Dichter der Aafkl&rnngs-
zeit. — Sturm and Drang. — Zeitalter der Bomantik: F. Hölderlin. Jean Paul: Biographisches and Charakteristiken; Briefe
und Werke. H. Ton Kleist. Ernst Koch ncd andere. — Ausländische Literatur. —
Epos: Klopstock. Dass Klopstocks Belesenheit beim Verlassen der
Schule keine grosse war, zeig-t F. Muncker (5770). Voltaires „Henriade" und
Fenelons „Telemaque'', Homer, Vergii, die orundlegenden Werke Gottscheds, Bodmers
und Breitingers kannte er gründlich, aber oereits Milton nur in der Prosaübersetzung-
Bodmers, die älteren französischen Epiker nur aus Morhofs „Unterricht" und
Gottscheds .,Kritischer Dichtkunst". Sein Urteil über Pope ist einfach das seines
Lehrers am — Ende, der in Popes Todesjahr (1744) sicherlich oft über ihn im
Unterrichte gesprochen hat. Andere Sätze Klopstocks stützen sich auf Artikel in
den Züricher „Freimütigen Nachrichten" und Gottscheds „Neuem Büchersaal".
Marini kannte er nur aus gelegentlicher Erwähnung im Unterricht, und selbst Tassos
„Befreites Jerusalem", das auf dem Schauplatze des „Messias" spielt, hat Klopstock
nicht einmal in Koppes 1744 erschienener Verdeutschung gelesen. Vielmehr ist
Milton der Vermittler zwischen Tasso und Klopstock. Findet sich eine Darstellung
in ähnlicher Weise bei allen drei Epikern, so kehren die kleinen Abweichungen
Miltons bei Klopstock wieder. So widerlegt M. Hedwig Wagners Behauptung.
Klopstock habe Tasso schon in seiner Gvmuasialzeit gekannt. Was er in seiner
Abschiedsrede über ihn sagte, waren von Morhof, Voltaire und Gottsched über-
nommene Urteile. So war es kein Wunder, dass sich Bodmer 17.50 über die schwache
Belesenheit seines Gastes beklagte. Unter den biblischen Trauei-spielen scheint der
.,Tod Adams" in der Anlage der Handlung von Wielands „Geprüftem Abraham", der
„Salomo" von Shakespeares „Hamlet" beeinflusst zu sein. In Johann Samuel Patzkes
„Tod Abels", der 1771 mit der Musik Joh. Heinr. Rolles erschien, hat Klopstock
nach der Vorbemerkung eines Salzburger Druckes von 1778 vieles geändert. Aber
eine ganze Szene, die sich nur im Salzburger Druck findet, zeigt so ungeschickt
gereimte Verse und ist derart mit bayerischen Sprachformen durchsetzt, dass sie
nicht von Klopstock sein kann. Also haben zwei Dichter Patzkes Text verbessert,
und auf Klopstocks Rechnung kommt vermutlich nur das Gute. —
Andere Epiker. Authentischen Aufschluss über den Selbstmord Franz
von Sonnenbergs geben die aus dem Nachlasse des Dichters Sprickmann von
S p. Wukadinovic (5773) veröffentlichten Briefe J. G. Grubers. Sonnenberg litt
an religiösem Irrsinn, nicht an „sogenanntem Nervenfieber", wie W. meint, der seinen
wertvollen Fund nicht in der richtigen Weise deutet. Die hoffnungslose Liebe zu
Herdere Tochter Luise, die Aufregung über Galls Schädellehre, durch die Sonnenberg
charakteristisch genug „Gottheit und Unsterblichkeit verloren glaubte", schliesslich
die Nachrichten von der schmachvollen Kapitulation Macks"^ und dem Einzüge
Napoleons in Wien führten um 22. November 1805 zur Krisis. — Dass Ewald von
Kleists „Frühling" heute noch in weitesten Kreisen fortlebt, möchte ich nicht mit
V\ . F. Mittelmann (.5773a) behaupten; richtig ist es, dass der Dichter „über
Brockes" kleinliche Naturmalerei hinaus, auch Hagedorn übertreffend, mit Haller den
776 R. Riemann, Epos des 18./19. Jahrhunderts.
Grund zu echter und wahrer Naturdichtung leg-te". — Salomon Gessners „Inkel und
Jariko", die Fortsetzung einer Erzählung des „Spectator", die Geliert in sechs-
füssigen Jamben, Bodmer in Hexametern behandelt hatte, knüpft, wie P. U s t e r i
(5773 b) ausführt, an Bodmers Bemerkung an, dass seiner Dichtung der befriedigende
Abschluss fehle. Gessners Fortsetzung erschien 1756, wurde bereits 1761 ins Fran-
zösische übersetzt und noch 1799 in Lucien Bonapartes Roman ,,La tribu indienne"
nachgeahmt. Die beste französische Übersetzung ist die 1790 erschienene Heinrich
Meisters, die ü. mit Gessners Text abdruckt. In Deutschland hat die reichlich
sentimentale Geschichte von dem „orangenroten Mädchen" weiter keine Nachfolge
gefunden. — Der in der gleichen Zeitschrift (ASNS. 120, S. 341—75) von P. Usteri
veröffentlichte Briefwechsel Meisters und Gessners (1770—79) gibt ein sehr lebendiges
Bild von der Persönlichkeit des schweizerischen Idyllendichters, der grossen Wert
auf den Beifall seiner Pariser Leser legte. Zu seinen Bewunderern gehörten
Rousseau, Melchior Grimm und Diderot, der sogar zwei Erzählungen mit Gessners
Idyllen erscheinen Hess und ihn dadurch in Zensurschwierigkeiten verwickelte. Ur-
sprünglich sollte Meister die Übersetzung des Bayern Michael Huber (1727 — 1804)
nur verbessern, gestaltete sie aber dann völlig um. Meister war als Freidenker aus
der Schweiz verwiesen worden, bekam aber 1772 durch die Bemühungen Gessners,
der ihm zu einem „bussfertigen Gesicht" riet, seine bürgerlichen Rechte wieder.
Muss Gessner als Obervogt einen Pfarrer der Gemeinde vorstellen, so lacht und flucht
er über „das Widrige dieser Szene". Verschiedene Stellen zeigen die geringe Ent-
wicklung des internationalen Buchhandels und des Zeitungswesens. Ein Ratsherr will
sechs Louisdor für einen monatlichen Briefwechsel aufwenden, ,,der mit den täglichen
Histörchen von Paris und Versailles, mit politischen, theatralischen etc. etc. Neuig-
keiten angefüllt wäre", und wird natürlich auf Grimms Korrespondenz verwiesen.
Leuchsenring wird als „unser Liserin" erwähnt. Malesherbes, der spätere Verteidiger
Ludwigs XVI., besucht Gessner. Ironisch wird dieser, als Grimm Baron wird: „Ich
wünsch' ihm (jrlück darzu, wenn's ihm mehr Vergnügen macht, als es mir machen
würde." Lavaters Physiognomik erklärt Gessner summarisch für „Unsinn" und nimmt
Musäus' ,,Physiognomische Reisen" mit Entzücken auf: „Der Mann ist voll Laune,
voll Witz und voll wahrer solider Kenntnisse." So nahe steht der empfindsame
Gessner der Aufklärung. —
Komisches Epos. Die schriftstellerische Persönlichkeit Alois Blumauers
erklärt G. G u g i t z (5774) aus den Tendenzen des Josefinismus, der den öster-
reichischen Buchhandel durch die Aufhebung der Zensur finanziell zu fördern suchte,
aber für geistige Werte kein Organ hatte. Blumauers Travestie ist der deutliche
Ausdruck der allgemeinen Verflachung und des groben Materialismus der Zeit. Dieser
recht düsteren Darstellung folgen biographische und bibliographische Ergänzungen
der grundlegenden Arbeit P. v. Hoffmann- Wellenhofs. Im (Gegensätze zu ihm sucht
G. den Anlass zur Dichtung in dem erfolglosen Besuche Pius' VI.: „Man erwartete
den Papst in Wien, als das zweite Buch der Travestierung erschien, man hatte ihn
gesehen, als die Fortsetzung kam." Da Blumauer zu träge war, um das Werk rasch
zu Ende zu führen, solange ihm die Zeitumstände noch günstig waren, blieb es ein
Torso. Immerhin parodiert es fast alles, „was auf dem Index der Aufklärung stand".
Dass Blumauer auf Grillparzers „Ruinen des Campo vaccino" eingewirkt hat, glaube
ich nicht. Sein l3^risches Gebiet schränkt G. auf das witzig pointierte Gedicht sati-
rischen Inhalts ein. Sein Streit mit Nicolai, .,der in seiner Art intoleranter als katho-
lische Fanatiker war", zeigt beide nicht von ihrer besten Seite. Blumauers „Glaubens-
bekenntnis" erschien nicht 1782, wie Hoffmann- Wellenhof angibt, sondern 1784 im
„Journal für Freymaurer". Den Verdacht, dass Blumauer in seinen letzten Lebens-
jahren Geheimagent der reaktionären Regierung gewesen sei, lehnt G. ab, weil sich
nichts darüber in den Polizeiakten findet. Trotzdem hat das Porträt keinen einzigen
sympathischen Zug: „Blumauer wäre vielleicht unter anderen Verhältnissen ein ebenso
guter Jesuit geworden, als er unter Josef IL eine Grösse der Aufklärung wurde." —
Von dem alten Wahn, dass die „Jobsiade" aus Bochumer Zuständen herausgewachsen
sei, befreit uns eine sehr gewandt geschriebene Studie von H. D i c k e r h o f f (5775),
der die gründlichen Forschungen R. Schwingers über den „Sebaldus Nothanker" in
ganz unerwarteter Richtung fortführt. An Nicolais Roman schloss sich eine ganze
Reihe von „Kandidaten-Geschichten", die sich aber zum Teil auch an den humoristi-
schen Roman „Fray Gerundio" des spanischen Jesuiten Franz Joseph Isla (1703 — 81)
anlehnen, an eine Satire gegen geschmacklose Prediger, die von der Inquisition in
Spanien verboten wurde. Sie erschien 1773 in der deutschen Übersetzung Bertuchs,
der 1775 und 1776 Joh. Moritz Schwagers „Leben und Schicksale des Martin Dickius"
folgen. Nicolais Sebaldus und Islas Gerundio verschmelzen in der Persönlichkeit
des Dickius. Sein Entwicklungsgang ist das unmittelbare Vorbild zu dem des Kan-
didaten Jobs, der 1784 vor das Publikum tritt. Der Traum der Mutter vor der Geburt,
R Riemann, Epos des 18./19. Jahrhunderts. 777
die Schulerlebnisse, die Heimkehr von der Universität mit mächtigem Degen und in
gelben Hosen, selbst das berühmte Examen des albernen Jobs vor dem Konsistorium
und die Unterbringung als Schulmeister finden sich in überraschend ähnlicher Form
bereits im „Dickius". Dass die Jobsiadenstrophe dort schon in poetischen Einlagen
vorgebildet ist, geht aus der mitgeteilten Probe nicht hervor, da sie aus regelrechten
Alexandrinern besteht. Kortums Werk bleibt trotz des Nachweises der Quelle eine
literarische Tat: „Während Dickius unter seinem mit theologischem Ballaste gefüllten
Rucksacke sich keuchend fortschleppt, hat Kortum seinem Jobs nichts aufgeladen,
was einem leichten und raschen Gange hinderlich sein konnte." — Den Einfluss
Popes, Miltons, Thomsons und Youngs auf J. F. W. Zachariä erörtert kurz J es sie
C r o s 1 a n d (5776). — Der in reizender Ausstattung bei Eugen Diederichs zwischen
dem Jenaer und dem Leipziger Univei-sitätsjubiläum erschienene Neudruck des
„Renommisten" (5777) enthält ein Nachwort von B. Golz, der den Zusammenhang
zwischen Zachariä, Thüramel und Wieland betont: „Von Wieland als dem eigent-
lichen Gipfel lief dann die Entwicklungslinie weiter bis zu Blumauers travestierter
Äneis und zu Kortums Jobsiade, dem Schlussstück der durchaus organischen Ent-
wicklung." Hier wäre nunmehr Schwagers „Dickius" einzuschieben. —
Übersetzungen. Der Neudruck der Vossischen Übersetzung der
„Odyssee" (5779) mit den Illustrationen Genellis bietet in dem „ornamentalen Schmuck",
den" der Titel pleonastisch verspricht, die Zahlen der Verse sehr geschickt im Rahmen
der Randleiste, so dass der Text frei dasteht. Die Einleitung bietet einigermassen
altmodisch die 1881 von M. Bernavs gelieferte Rechtfertigung des Abdruckes der
ersten Ausgabe und einige Notizen über die Homerische Frage. — Auch P. Brandt
(5780) gibt in seiner ungemein sorgfältigen Ausgabe den Text von 1781, dazu jedoch
ausführliche Auseinandersetzungen über Homer und die Homerische Frage, F. A.Wolf,
das Urteil Goethes, Herders, Schillers, die Auffassung Gottfried Hermanns und Karl
Lachmanns, die Geschichte Homers bei den Römern, Engländern und Deutschen,
endlich die „Odyssee" selbst, „das schönste Märchenepos, das sich denken lässt". In
den Anmerkungen wird häufig die Vossische Übersetzung berichtigt. Zur „Nausikaa"
wird unter den „Nachdichtungen Späterer" wenig achtungsvoll auch „das Dramen-
fragment Goethes" genannt, das doch im Monologe des erwachenden Odysseus
zweifellos das griechische Vorbild weit hinter sich lässt. —
Roman: Allgemeines. Die Kenntnis unseres Gebietes ist nicht die
Stärke H. Mielkes (5782), dessen kurzer Abriss In zweiter Auflage vorliegt. Ich
merke nur einiges an. Engels „Lorenz Stark" erschien nicht 1795, sondern erst
1801 vollständig. In der Charakteristik des „Siegwart" werden die realistischen
Elemente übersehen. Arnims Kronenwächter suchen nicht „die Abkömmlinge des
alten Hohenstaufengeschlechtes, von denen der Roman handelt, zugrunde zu richten",
sondern kämpfen für sie. Das Gespensterhafte verliert bei E. Th. A. Hoffmann
keineswegs das Glaubhafte, da sich der Dichter selbst vielmehr vor seinen Gestalten
fürchtet und der Leser ihm folgt. Hauffs „Phantasien" sind nicht „sein schönstes
dichterisches Erzeugnis", sondern ganz von Tiecks „Gemälden" abhängig. Die
Technik des deutschen Romans hat sich nicht erst seit 1815 in der Nachahmung
Scotts entwickelt, sondern in den siebziger Jahren des 18. Jahrhunderts. Tieck
schildert in seinen literarhistorischen Novellen nicht „den romantischen Dichter über-
haupt", sondern ihm schwebt immer wieder Goethes Entwicklung vor. Sehr viel
besser ist M.s Behandlung der jungdeutschen Epoche. — Aus einem Seminar-
vortrage über Tiecks „Lovell" ist F. Brüggemanns (5782a) Buch über die
Ironie herausgewachsen. Sie „stellt sich uns als eine subjektive Auffassung der
Dinge dar, sei es nun der Aussenwelt oder der eigenen Innenwelt des Subjekts, in
der die Wirklichkeit dieser Aussen- oder Innenwelt als unwirklich und deshalb
ironisch erfasst wird". Eine vortreffliche Erklärung, in der am Schlüsse das zu
Definierende wieder als Erklärung vorkommt! Streichen wir die Worte „und deshalb
ironisch", so bleibt die subjektive Auffassung, welche die Wirklichkeit als unwirklich
erkennt. Sie nennt man aber nicht Ironie, sondern Skepsis. Setzen wir für „Ironie"
durchgängig „skeptische Stimmung", so werden wir uns nicht mehr wundern, ausser
dem „Lovell" hier auch den „Werther", „Woldemar" und „Anton Reiser" behandelt
zu finden. Zur Ironie gehört ein Gefühl souveräner Überlegenheit, ein kräftiges,
siegreiches Bewusstsein des Wertes der eigenen Persönlichkeit, das diesen Helden
gerade fehlt. Irreführender konnte die Terminologie nicht sein. Es ist keine an-
genehme Aufgabe, ein fast 500 Seiten starkes Buch zu lesen, wenn man die
Ausdrücke fortwährend übersetzen muss. Die skeptische Stimmung führt Lovell
zunächst zur Gleichgültigkeit gegenüber den Gesetzen der Moral. Er erlaubt sich
alles. Im zweiten Stadium sind ihm seine Handlungen und die der anderen Menschen
total gleichgültig. Im dritten verliert er den Glauben an seine skeptische Stimmung;
sie wendet sich gegen sich selbst („Ironie der Ironie"). B. sieht darin eine Offen-
778 R. Rieinann, Epos des 18./19. Jahrhunderts.
barung des Seelenlebens der Zeit. Die Generation der Frühromantiker vertritt eine
unmittelbare Fortsetzung- der Tendenzen des frühen Subjektivismus der sechziger
und siebziger Jahre. Dieser wird durch den „Werther", jene durch den „Lovell"
repräsentiert. Vermittelnd stehen zwischen beiden der „Woldemar" und der „Anton
Reiser". Im „Werther" vermag- sich das subjektivistische Gefühlsleben nicht mehr
mit der Wirklichkeit abzufinden, sondern legt an sie den verkehrten Massstab seiner
Traumwelt und findet sie überall unzureichend: „Lotte ist für Werther die W'irklich-
keit, da er sie verliert, muss er sich selbst in der ünwirklichkeit verlieren." Das
klingt recht g-ekünstelt, aber dazu kommt noch ein methodischer Fehler. Aus B.s
Zitaten ergibt sich, dass er nicht die erste Fassung- des „Werther", sondern die
zweite analysiert, die bekanntlich erst in den achtziger Jahren entstand. Aber der-
gleichen ist offenbar auf der hohen philosophischen Warte, von der B. die Dinge zu
sehen glaubt, ganz gleichgültig. VVir sind philologische Pedanten, und er ist ein
ästhetischer Interpret, Beim „Woldemar" konstatiert er, dass die 1794 ,,neu aus-
gesprochenen Ideen" in der Fassung von 1779 der Handlung „schon gefühlsmässig
zugrunde gelegen haben", und folgert daraus, „dass wir den ganzen Roman mit
Recht in das Jahr 1779 zurückdatieren können". Das ist des Landes nicht der
Brauch! Aber hören wir, was nach dieser Art von „Entwicklungsgeschichte" der
mit den Bestandteilen von 1794 ins Jahr 1779 zurückdatierte „Woldemar" gegenüber
der ins Jahr 1774 zurückverpflanzten zweiten Fassung des „Werlher" Neues bringt!
„Auch im Woldemar finden wir das subjektivistische Gefühl wieder, aber es hat
sich zu bestimmten Anschauungen verdichtet." Dieser Ansicht war Goethe nicht,
als er seine Woldemarparodie in Ettersburg vom Stapel liess. Woldemar soll der
erste „Drübersteher" unserer Literatur sein, er, der sich über seine Gefühle so
wenig klar ist wie sein Dichter! Wenn Woldemars Satz, dass die Natur der Kunst
durch das Genie die Regel gibt, einfach so zitiert wird, als ob Jacobi diese Er-
kenntnis gewonnen hätte — sollen wir sie auch auf 1779 zurückdatieren? — so geht
das schon etwas weit. Nach B. malt Jacobi mit „michelangelesker Grossartigkeit",
wandelt Woldemar „das Tschandalagefühl des Übermenschen an", ist er ,,dtr erste
komplizierte Charakter, der uns in der deutschen Literatur begegnet". In Wahrheit
ist der „W^oldemar" völlig verfehlt als Kunstwerk, nichts als ein schwacher Nach-
klang des „Werther", interessant nur durch seine persönlichen Beziehungen. Beim
,, Anton Reiser" beschliesst B., die geschilderten Seelenzustände, die in eine sehr
viel frühere Epoche als in die Entstehungszeit des Romans fallen, dennoch „als
charakteristisch für die Zeit von 1785 — 90 einzuschätzen". Sehr gewagt! Warum
wurden hier nicht einfach Schillers „Geisterseher" und Heinses „Ardinghello"
analysiert? Wir haben glücklich zum dritten Male Datierungsschwierigkeiten und
eine willkürliche Lösung, und das soll zu entwicklungsgeschichtlichen Resultaten
führen! Es ist mir kaum noch ein Buch vorgekommen, das von einem derartigen
Mangel an methodischer Begabung zeugte. Im „Reiser" wird ,,bei einem Verlust
realer Beziehungen die Einbildungskraft eine Zuflucht zur Erhaltung des Selbst-
gefühls, bis durch die fortschreitend depositiven Wirkungen dieses Mediums schliess-
lich der letzte Rest von Beziehungen zur Wirklichkeit verloren gegangen ist". So
konstruiert sich B. aus Moritz' Gewohnheit, für die Härten des l3aseins Trost in
einer Phantasiewelt zu suchen, also aus der natürlichsten Sache, die es geben kann,
eine wellenförmige Entwicklung, die er sogar in einer Zeichnung festlegt. Aber
nicht die veränderte Epoche, sondern die Kindheit des Dichters hat diesen Zug aus-
gebildet, der Goethe und Jacobi fehlt, weil sie in einem ganz anderen Milieu auf-
wuchsen. Evident ist es auch, dass es sich nicht nur um Bekenntnisse, sondern
zugleich um bewusste Übertreibungen, um Polemik gegen die Pietisten handelt,
wenn Moritz die Eitelkeit kennzeichnet, mit der Anton sich immer wieder in selt-
same „Seelenzustände" hineinphantasiert. Schliesslich war Moritz überhaupt nicht
das normale Produkt seiner Zeit, sondern ein krankhafter Mensch, der sich nur ganz
allmählich in einen relativ gesunden verwandelt hat. Der Pietismus hatte das Krank-
hafte in ihm genährt; die Aufklärung machte ihn gesund. Ein Rückfall war es, als
er 1786 in der Liebe zur Bergrätin Standtke noch einmal am „furor Wertherinus"
erkrankte. Im letzten Kapitel kehrt B. zum „Lovell" zurück. In ihm findet er „die
Entmündigung des Subjekts von der beherrschenden Gestaltung seines Lebens
gemäss der Steigerung des Gefühlscharakters zum vollen Enthusiasmus in erhöhtem
Grade". Das redselige Buch variiert den Satz noch auf mehr als 100 Seiten,
doch schreibt sich der Autor wenigstens allmählich zu wachsender Klarheit im Aus-
drucke durch. Dass Tieck die Enthüllung der Heuchelei nicht an Lovell, sondern
durch Lovell vollziehen will, wird man als richtig gelten lassen. Wenn sich B. aber
häufig in Reflexionen über das Wesen der Romantik verliert, so hätte er die Pflicht,
sich mit Walzel auseinanderzusetzen, nicht nur mit Haym, gegen den er unter
Verunstaltung des Namens in „Heym" und „Heim" polemisiert. —
k. tliemann, ßpos des 18./19. Jahrhunderts. 779
Aufklärungszeit: Chr. M. Wieland. Nach R. Binder (5784)
oliederte Wieland in seiner Übersetzung" die „Acharner" des Aristophanes zwar in
lünf Akte, wusste aber sehr wohl, dass er damit nicht den Intentionen des Autors
folgte. Über die szeuische Verwendung- des Chors war er nicht genau unterrichtet.
Irrtümlich nahm er einen zweimaligen Szenenwechsel an, hatte „eine ausreichende
Vorstellung" vom Ekkvklema und dachte sich die Bühne erhöht über die Orchestra,
Das Auftreten und Abgehen der Personen hat er häufig nicht angemerkt, den
Bewegungen der Schauspieler „nicht die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt",
dagegen die Veränderungen der Stimme richtig angedeutet. — Bei der Einweihung
des Wieland-Museums in Biberach sprach P. Weizsäcker (5789) über den
Einfluss der Natur und der Liebe auf Wielands Poesie, während B. Seuffert in
grossen Zügen den Entwicklungsgang des Dichters bis zur Übersiedlung nach Erfurt
zeichnete: „Es ist bewundernswert, wie sicher Wieland allzeit die jüngste Be-
wegungen der literarischen Kunst aufgriff, selbst ihm gegnerische Mächte in
ihrem Wert erkannte, sobald er nur auf sein eigenes Urteil gestellt war." Ungemein
knappe Analysen der Werke enthüllen die persönlichen Beziehungen. Agathon findet
„die geliebte Psyche-Sophie im Hause Archytas-Stadions als Gemahlin des Kritolaos-
La Roche'". — V. Tornius (5790) veröffentlicht das Gespräch, das Wieland und
der „russische Reisende" Karamsin am 21. Juli 1789 führten, nachdem sich der
Dichter vergeblich bemüht hatte, den ihm lästigen Besucher nicht gerade sehr
höflich hinauszukomplimentieren. Bereits damals ein laudator temporis acti, spricht
Wieland von dem „Dichterfeuer, das in Deutschland schon erlischt", von Bonnet,
Kant und den Übersetzern, die seine Werke verunstaltet haben. In Wielands
Äusserem fallen Karamsin die vom vielen Lesen geröteten Augen auf, „die einmal
grau gewesen sein müssen". Sie waren aber blau. — Die freimaurerischen Be-
ziehungen des greisen Wieland behandelt A. von Reitzenstein (5792). Er
druckt das Aufnahmegesuch, das Wieland 1809 an Bertuch richtete, Goethes Gedächtnis-
rede, das Gebet der Trauerloge,' die Charakteristik im „Maskenzug 1818" und Wielands
Logenreden mit bescheidenem Kommentar ab. — Wielands Brief an Sal. Gessner
vom 24. Juni 1762 liegt in ausgezeichneter Reproduktion mit recht dürftiger biographi-
scher Erläuterung (5795) vor. — B. Seuffert setzt seine ,,Prolegomena zu einer
Wieland-Ausgabe" (5797; vgl. JBL. 1904, N. 2885; 1905, N. 2323) fort. Er wiU auch
einzelnes aus Wielands amtlicher Tätigkeit aufgenommen wissen, weil die Amts-
sprache auf seinen Stil gewirkt haben muss. Das chronologische Verzeichnis der
Werke wird von 1762 — 1812 fortgeführt. Da die verschiedenen Auflagen besondere
Nummern bilden, ausserdem Rezensionen, Anzeigen, Besserungen an fremden
Arbeiten und Anmerkungen zu den Artikeln im „Merkur" mitgezählt werden, schwillt
die Zahl der Schriften auf 1258 an. Zu jedem Werke verzeichnet S. die wichtigste
Literatur und die Belege für die Richtigkeit der Datierung. Bei allen Drucken der
Firma Weidmann muss auf Doppeldrucke geachtet werden, da sie über angekaufte
Manuskripte ein unbedingtes V^erfügungsrecht zu haben glaubte, sich aber in dieser
Auffassung nicht ganz sicher fühlte und deshalb bei Neudrucken die alte Jahreszahl
beibehielt. In Fällen, wo die Autorschaft fraglich ist, wird häufig Düntzer berichtigt.
So rühren die „Briefe über die Vossische Übersetzung des Homers" zweifellos von
Wieland her, da er sich 1797 im „Merkur" selbst zu ihnen bekannt hat. In der
peinlich genauen Durchforschung der Zeitschrift besteht S.s Hauptverdienst. Auch
nachdem Böttiger im Mai 1796 die Redaktion übernommen hatte, lieferte Wieland
noch zahlreiche Beiträge, den letzten nicht 1803, wie Düntzer irrig annahm, sondern
1810, also im letzten Jahrgange. Zum Bilderschmuck von 1764—1808 bestimmt S.
die Zeichner und fordert eine Untersuchung der Anregung, die ihnen Wieland durch
„gesprochene Gemälde" gab. Man kann hinzufügen, dass auch die Rückwirkung
der Bilder auf den Dichter untersucht werden muss, die beispielsweise bei Hermes
sehr gross gewesen ist. An der chronologischen Anordnung der Prosaschriften will
S. jetzt doch festhalten und verzichtet auf die Gruppenbildung, die er früher
(Prolegomena I, S. 9) empfohlen hatte, um den „Merkur" als Einheit erscheinen zu
lassen: .,Es macht keinen wesentlichen Unterschied, ob Wieland den Merkurbeitrag
eines Fremden oder das Buch eines andern einführt und erläutert, ob er Vorberichte
zum Merkur oder zu seinen Sammlungen, ob er für jenen oder für eine andere
Zeitschrift schreibt." In kleinerer Schrift sollen dem Texte Mitteilungen vorgedruckt
werden, die zum Verständnisse Wielandscher Zusätze und Anmerkungen nötig
sind. Die Bände 6 — 25 sollen die Schriften seit 1762 bringen; die innerhalb
der einzelnen Bände zu treffende Anordnung wird abgedruckt. Die Anhänge sollen
auch Musikproben, das Verzeichnis der nachgelassenen Bibliothek Wielands und die
chronologisch gereihten Daten aus den Ausleihbüchern der W'eimarer Bibliothek
bringen. — In der Einleitung zu einem gekürzten Abdruck des „Sommermärchens"
versichert F. Lienhard (5799) geschmacklos, es handele sich bei W^ieland „um
Jahresb«ricbt« f&r neuere deutsche Liieratnrgeschiehte. JlXjl^ gg
780 n. Riemann, Epos des 18./19. Jahrhunderts.
Haut- und Formreize, nicht um Seelen-Ideale", um Liebe nur „als Gelüst, nicht als
jene umfassende Natur- und Seelenkraft, die durch alle Weiten, Schranken und
Formen innerlich Zusammeng-ehörig-es miteinander verbindet". Schliesslich wird dem
„etwas schwatzhaft-pikanten Papa Wieland" wenig'stens der g'lückliche epische Plauder-
ton zugestanden. — Ein Programm von K. Raab (Prag-Altstadt, Staats-Gymnasium,
1909) sieht im „Peregrinus Proteus" nicht eine Konfession, sondern die Behandlung
eines Problems und stützt sich mit dieser Auffassung auf die 1786—88 im „Merkur"
erschienenen Abhandlungen über Cagliostro, Lavater. Magnetismus, Somnambulismus
und Religionsphilosophie. Wieland hielt seit seiner Bekehrung die platonischen
Schwärmer für abergläubische Narren, bewusste Betrüger oder eine Mischung von
beiden, die sich und andere betrügt. Seine persönliche Beichte war der „Agathon";
um andere zu heilen, schrieb er den „Peregrinus Proteus". In ihm soll er nicht
einen betrogenen Betrüger, sondern einen schwärmerischen Phantasten, dessen Ent-
wicklungsgang er in freier Umgestaltung der Nachrichten fjukians schilderte. Ausser-
dem sucht R. eine Abhängigkeit von Rousseaus „Confessions" wahrscheinlich zu
machen, aber die angeführten Ähnlichkeiten überzeugen mich nicht. —
J. J. W. H e in s e. Im Insel- Verlage gibt C. Schüddekopf (5804) Heinses
Beiträge zur „Iris" und zum „Merkur", den Vorbericht zur Tasso-Übersetzung und
die auf der Frankfurter Stadtbibliothek befindlichen kleinen Schriften heraus, „die
von Heinse selbst druckfertig hinterlassen, aber nicht zur Veröffentlichung gelangt
sind". Auf Übersetzungen aus dem Italienischen folgt eine ,, Erinnerung bei Lesung
der Gedichte Ossians", die Pleinse schon 1788 für gefälscht hielt. Er suchte nur
noch den Grund, aus dem Macpherson gerade in Deutschland „so unschuldig
enthusiastisch" aufgenommen wurde: „Wir sehnen uns aus allen den Fesseln der
bürgerlichen Gesellschaft wieder in den Stand der Natur, und meynen denselben
unter den Wilden und alten Gelten, unsern Vorfahren, zu finden." Ein interessantes
Zeitdokument ist Heinses im Januar 1794 geschriebener Aufsatz: „Ueber einige
Grundsätze der Französischen Drakonen". Die Menschen sind nicht gleich, sondern
ein grosser Mann „wiegt ein ganzes Volk auf. Dazu kommen humoristische Hin-
weise auf die Verschiedenheit der Weine, der weiblichen Schönheit usw. Ein
erbitterter Gegensatz gegen alle demokratische Nivellierung gibt den Grundton.
1799 polemisiert Heinse gegen Sömmerings Gehimphysiologie, misst der Qualität
grössere Bedeutung bei als der Quantität, hält die Gehirnfeuchtigkeit für sehr wesent-
lich und behauptet allen Ernstes, es gebe in südlichen Ländern mehr Verrückte,
,,weil die grosse Hitze dort das Hirn leicht zu fest trocknet". Diesen Aufsatz Heinses
hat Sömmering nach dem Tode des Dichters auf Grund des Sektionsberichtes mit
der Bemerkung versehen, dass Heinses „eigenes Hirn die Wahrheit dieser ingeniösen
Vermutung besiegelte". Es war „zwar voluminös, aber weich". Der siebente Band
der Ausgabe bringt nach Heinses Bleistiftmanuskript die Reisetagebücher von
1780 — 1800, die teilweise schon 1905 in der „Neuen Rundschau" und 1908 im
„Hyperion" erschienen waren, und im kritischen Anhang einen nicht genau datierbaren
Bericht Heinses über einen Besuch bei der Fürstin Gallitzin in Münster. Sehr viel
entsagungsvolle Arbeit verbirgt sich hinter Sch.s einfacher Gegenüberstellung der
Seitenzahlen des ,,Ardinghello" und der Tagebücher. Hier sieht man, wie Heinse
seine Erlebnisse dichterisch verwertete. Einiges ist auch in die „Anastasia" und
die „Hildegard" übergegangen. Die sorgfältige Ausgabe ist ungemein wertvoll.
Heinse kam einige Jahre vor Goethe nach Italien und gibt das beste Material zur
Beurteilung seiner Berichte. Kein Kommentar zur italienischen Reise kann ohne
Sch.s Publikation auskommen. Auch für die „Venetianischen Epigramme" ist sie
sehr wichtig, weil Heinse gerade über die Dinge, die sonst kaum angedeutet werden,
mit absoluter Ungeniertheit spricht. Aber auch abgesehen von ihrem Werte für den
Philologen, bietet die Lektüre der Tagebücher einen hohen Genuss. Vor Heinse
liegt der Rhein „wie ein lichtheller Greis im Silberhaar, von lustigen Rebenhügeln
gleich jungen Liebesgöttern umwimmelt". Die Architektur Mannheims scheint ihm
„despotisch". Die Bewohner Basels „sind vor Langenweile sehr zum Pietismus
geneigt". Der Rheinfall bei Schaff hausen erregt Heinse zu wahren Dithyramben:
„Das Herz und die Pulse schlagen dem Wassergotte, wie einem Alexander nach
gewonnener Schlacht." Bodmer ist nur noch „ein altes Greislein mit kahler Stirn
und grauen Augenbraunen." Lavater „hat eine Gemssprünge machende Einbildungs-
kraft", von Verstand „kaum den ersten Pflaum am Kinn", Gessner dagegen „viele
Klugheit und Freyheit in seinen Reden, wenn man gegen ihn fre}' ist". Der Zuger
See lässt Heinse „für himmlischer Freude fast vergehen". Diesen Ausbrüchen folgt
dann aber jedesmal eine detaillierte Beschreibung; der Dichter schwelgt nicht in
Phrasen, sondern fühlt sich intensiv, zuweilen allerdings auch grotesk, in die Einzel-
heiten ein: „Der wilde Rhodan, in dem Zaubersee zahm gemacht, belekt der Königm
der Schweizerstädte bey seinem Ausfluss die Füsse." Lyon ist „ein alter Lac des
R. R i e m a n n , Epos des 18./19. Jahrhunderts. 781
menschlichen (leschlechts." In Neapel (1782) ist Heinse zumute, als ob er immer
einen Venusleib nackend vor sich hätte. Sorrent scheint ihm vor Heyse „ein kleines
Paradies". Die jetzigen Schönen Capuas würden, wie er frivol bemerkt, „schwerlich
einen Hannibal mehr fesseln". Die Schilderung- Roms (1783) beschränkt sich nicht
auf die Kunstwerke, sondern bringt auch eine Charakteristik des Papstes und der
bedeutendsten Kardinäle. Auf der Reise durch Etrurien sinnt Heinse über Hannibals
Marschstrasse nach. In Florenz, dem „menschlichen Ameisenhaufen", stört ihn die
Vorherrschaft der Industrie: „Maul und Magen, denn dieserwegen geschiehts doch,
ist warlich nicht was die Menschen über das Vieh setzt." Auch die Vertiefung
in die Geschichte der Medici, Bianca Capellos und Machiavells liefert nur das Resultat,
dass Nero und Heliogabalus in ihren Ausschweifungen grossartiger erscheinen. Im
päpstlichen Ferrara „sieht jedermann betrübt und ärmlich aus". Da nur das Groteske
und Gigantische Heinse anzieht, entzückt ihn Venedig keineswegs: „Schön ist es
nicht; die spitzen Thürme und paar Kuppeln sind ein Elend gegen Rom, Neapel
und Genua." Wenn die reizenden "V^enezianerinnen einen Jüngling ansehen, geht
eine bräutliche Schamröte um ihren Mund herum in einem wollüstigen Lächeln auf,
„als ob man sie schon vor dem Bette halb entkleidet vor sich hätte". In Verona
bemerkt Heinse in der Bevölkerung den deutschen Einschlag. Ein „wahres Rindvieh-
paradiess" scheinen ihm die wohlbewässerten Wiesen des Herzogtums Mailand: „Ein
Ochse, der da durch wandert, rauss vor Entzücken ganz ausser sich kommen." In
Mailand selbst bedauert Heinse die Abnahme der Religiosität: „Sie ist doch immer
das leichteste Mittel gewesen, wodurch die Gescheidten den grossen Haufen im
Zaum hielten, und auf dessen Kosten lebten." Durchs Etschtal kehrt der Dichter
zurück und sieht in Bozen seit drei Jahren zum ersten Male wieder „Fussböden von
Holz und grosse Stubenöfen." Auch die Reise nach den Niederlanden, dem „unreifen
Erdreich für Menschen", bietet manches interessante Urteil. Die deutsche Tagesreise
kostet nach einer ärgerlichen Berechnung Heinses das Dreifache der italienischen. —
K. P h. Moritz. Auch abgesehen von F. Brüggemanns Arbeit (5782a) zog
der Verfasser des „Anton Reiser" wieder (vgl. JBL. 1905, N. 2341) mehrere Forscher
an. H. Henning (5806), der den Roman 1906 bei Reclam herausgegeben hat,
konfrontiert Klischnigs und Wegeners Zeugnisse über Moritz' Berliner Lehrtätigkeit,
ohne den gegensätzlichen Inhalt weiter zu beleuchten. „Den typischen Vertreter der
Sturm- und Drangzeit" würde ich den Grübler Moritz nicht nennen. Beim „Reiser"
übersieht H. die überreizten Züge, wenn er ihn als „eine auf streng psychologischen
Grundsätzen beruhende, genaue Wiedergabe der wirklichen Verhältnisse" bezeichnet.
Nicht die Wirklichkeit, sondern ihr Reflex bildet den Inhalt. Goethe riefen nicht
„ähnliche Schicksale" wie Moritz nach Italien. Er hatte seit vielen Jahren das
Reiseziel im Auge, während Moritz durch äussere Gründe bestimmt wurde. Bei der
„Büdenden Nachahmung des Schönen" hätte im Anschluss an Moritz' Besuch in
Weimar der Einfluss auf Schillers „Künstler" untersucht werden müssen. Moritz'
Anteü an der „Versifizierung des Tasso", wie sich H. etwas sonderbar ausdrückt,
schätze ich nicht so hoch ein wie er. Mit Recht wird betont, dass die Entwicklung
des Goethekultus der Romantiker zum grossen Teile von Moritz ausgeht. Den Brief-
wechsel mit Jean Paul druckt H. ganz ab, gibt aber keine Analyse von Moritz"
Charakter. — Dagegen formuliert H. E y b i s c h (5808) seine Aufgabe dahin, Moritz'
Jugendgeschichte aus dem Quellenmaterial aufzubauen, „als ob wir die Autobiographie
gar nicht hätten", sodann den umgestaltenden Einfluss späterer Erlebnisse auf die
Erinnerungen und endlich „die Bewusstseinslage des Schreibenden" festzustellen.
Dieses Programm wird tatsächlich unter Benutzung von Akten und gedruckten
Urkunden, Theaterzetteln, Reiseberichten, Schulgeschichten und zahlreichen Vorarbeiten,
besonders auch mit Hilfe des von Gotthilf Weisstein gesammelten Materials durch-
geführt. Die Vererbung wird berücksichtigt, Skrofulöse oder Anlage zur Schwind-
sucht bei Moritz vermutet, die quietistische Mystik des Vaters und seiner Freunde
ohne weiteres „verworren und befangen, krankhaft und hysterisch" genannt. Es
war ein Glück für Moritz, dass er auf die Hohe Schule in Hannover kam; es war
sein Unglück, dass sie ihm weniger als anderen gewährte. Die Methode der Lehrer
stand durchaus auf der Höhe der Zeit, rechnete aber beim Schüler auf Arbeitslust
und Energie, die Moritz nicht besass, weil sie der Quietismus von vornherein
„geknebelt und niedergehalten" hatte. Deshalb war er ein schwieriger Schüler,
dem es auch nicht gelang, die Achtung seiner Kameraden zu gewinnen. In Erfurt
finden wir ihn ganz im Banne des „Siegwart"; in Barby ist er nicht offen gegen
die Hermhuter; in Wittenberg „vertrinkt er die Nächte, verschläft die Tage und
sucht immer neue Betäubungen, um die Reue los zu werden". In Berlin gerät er
unter den Einfluss der Aufklärung, obwohl ihre Vorzüge seinem Wesen ganz fem
liegen. Als Pädagoge war Moritz nicht, wie W. Altenberger (JBL. 1905, N. 2341)
meint, von Rousseau, sondern von deutschen Philanthropen und englischen Moral-
66*
782 R. Riemann, Epos des 18./19. Jahrhunderts.
Philosophen, von Gedike, Herder, Pope und Shaftesbury, abhängig-. Besonderes
Gewicht legt Ey. auf die geistige Verwandtschaft Biesters mit Moritz, dessen Grundzug
„die ausgesprochene Passivität, die Schwäche des Selbstgefühls und die Neigung zu
weichlichem Erinnerungskult, zu Innenschau und Selbstzerfaserung" ist. Aber liegt
in dieser nicht eine Grausamkeit gegen das eigene Ich, deren ganz schwache
Naturen nicht fähig sind? Ich glaube Ey. nicht, dass die Aufklärung nur von aussen
über Moritz kam. Es leuchtet mir nicht ein, dass er unrecht hatte, wenn er seine
eigene Eitelkeit als typisch betrachtete. Ey. ist nicht weit davon, mit Nicolai in
Moritz „einen gutmütigen, aber halbverrückten Menschen" zu sehen. Seine Abhängig-
keit von den Verlegern beim Antritt der italienischen Reise wird wenig teilnehmend
geschildert. Ey. nimmt eher für Campe Partei, der erst nach anderthalb Jahren ,,die
ersten Blätter eines brauchbaren Manuskripts" erhielt, und macht Moritz ,, lässige
Säumigkeit und Sorglosigkeit" auf der Reise zum Vorwurf. Er hält es für nötig,
Goethes Worte über Moritz „als Gelegenheitsäusserungen stark einzuschränken",
schätzt aber das Schriftchen „Über die Nachahmung" mit Recht sehr hoch ein.
Moritz folgte jetzt Goethe „wie vorher der Berliner Aufklärung". Dass Ey. schliess-
lich dahin kommen rauss, Moritz als Modell für Tassos Charakter aufzufassen, ahnt
man längst, bevor es geschieht. Er sieht ihn eben mit den Augen Antonios:
„Zwingende Einbildungen und quälende Wahnvorstellungen verfolgen ihn und
bestimmen sein Tun." Der Biographie folgt eine Zusammenstellung dessen, was
Moritz im „Anton Reiser" richtig angegeben hat, während die Fehler einer Sonder-
untersuchung vorbehalten bleiben. So erhebt sich aus den Akten wieder das
objektive Urteil, gegen das Moritz sein Leben lang vergeblich gekämpft hat. Das
in erdrückender Brülle beigebrachte Material muss mit Dank aufgenommen werden,
aber die abschliessende Arbeit ist das noch nicht; in ihr muss Moritz gerechter
behandelt werden. Im Anhange gibt Ey. 73 Briefe von Moritz, Nachweise über
Briefe an ihn, schliesslich solche über ihn, initer denen die seines Bruders an Jean
Paul die interessantesten sind. Völlig wie Vischers ,,Auch Einer" wirft Moritz die
Schuhschnalle, an der er sich geritzt hat, auf den Boden und tritt sie mit Füssen:
,,Die verfluchten kleinen leblosen Dinger, wenn die sich auch noch gegen einen
auflehnen wollen!" —
Andere Dichter der Aufklärungszeit. G. A. Bürgers „Münch-
hausen" nimmt M. Süd (5809) viel zu tragisch, wenn er ihn als die Flucht des
enttäuschten und verzweifelten Dichters in das Reich der Lüge betrachtet. — Ein
Anonymus, v. F., (5810) erzählt in einfacher Weise den Lebenslauf J. H. Campes
und druckt seine witzlosen Xenien über Sprachreinigung mit überflüssigem Lob
ab. — Die „Biblische Geschichte" J. P. Hebels betrachtet 0. F r o m m e l (5815) als
ein Ergebnis der Aufklärungszeit, in der sich die lutherische und die reformierte
Kirche Badens vereinigten. Nahezu sechzigjährig, begann Hebel 1818 das Werk.
Obwohl überall der alemannische Sprachcharakter durch die hochdeutsche Fassung
scheint, handelt es sich keineswegs um eine Trivialisierung ins Bäurische, sondern
die Schlichtheit des Kalendererzählers eint sich mit der Kultur des Hochgebildeten,
der den grossen geschichtlichen Stoff genial in die Sprache des Kindes transponiert,
das Alte Testament freilich besser als das Neue; Hebels Liebling ist David. Seine
erklärenden und ermahnenden Bemerkungen hält F. für berechtigt, weil sie den
Kindern den Stoff nahebringen wollen. Geschmackvoll sind sie aber nicht. — In
Th. G. von Hippels „Lebensläufen" erkennt T h. Hönes (5817) eine idealisierte
Autobiographie, die ,, reichlichen Gebrauch von Feigenblättern macht". Hippel-
Alexander hat eigentlich überhaupt keine schlechten Eigenschaften. Ahnlich steht
es mit der Selbstbiographie, die Hippel nach dem Roman für seine Verwandten
schrieb. Die Mutter erhält Züge, die sie nie besessen hat; der Vater wird aus einem
Schulmeistor zum Pfarrer: „Hippel will sich um jeden Preis über das kleinbürger-
liche Niveau des ärmlichen Schulhauses, dem er entstammt, hinausheben." Er wühlt
sich in seine Phantasiegebilde ein, bis er sie selbst für wahr hält. Die Gründe
dieses seelischen Zwiespaltes liegen in seiner Entwicklung. Während seine An-
schauungen auf dem Boden der Aufklärung erwuchsen, war sein Verhältnis zum
Leben das eines Menschen von krankhafter Sentimentalität. Daher hat er das
Bedürfnis, sich rückhaltlos hinzugeben, wagt es aber nicht, sondern zieht sich ver-
schlossen und misstrauisch zurück. Er schreibt einem Freunde einen Brief und
lässt ihn durch eine Stafette zurückholen. Ähnlich benimmt er sich als Liebhaber.
Durch ätzenden Spott sucht er „die W'unden seines verzärtelten Herzens zu stillen".
Während Moritz im „Anton Reiser", wie H. glaubt, „die schlichte Wahrheit ohne
jede Beschönigung" gibt, nimmt Hippel „sich selbst viel zu ernst" und hat nur
gegenüber anderen Personen Humor. Er ist „eine komplizierte Persönlichkeit, voll
von Widersprüchen und zugleich ausgestattet mit einer ausserordentlichen Fein-
fühligkeit für die geistigen Mächte seiner Zeit". Das Resultat enttäuscht. Die Aus-
R, R i e m a n n , Epos des 18./19. Jahrhunderts. 783
fiihrungen am Anfange Hessen erwarten, dass H. die Diagnose auf Pseudologia
phantastica stellen würde. — „Wie kommt das rationalistische Jahrhundert zu Feen-
raärchen?" fragt E. Bleich (o820a). Sie zogen Wieland an, weil sie ihm „ein
schrankenloses Sichergehn" erlaubten. Xur im Stoff ist er abhängig; die Form, dei-
launige Ton und die liebenswürdige Haltung sind sein Eigentum. Musäus opfert
die frische Natur und bietet „satirisch gefärbte, launige, anspielungsreiche, auch
wohl überwitzige Novellen dar". Tieck motiviert sorgfältig und liefert im „Gestiefelten
Kater" eine glückliche Satire auf den theaterbesuchenden Hildungsphilister. Brentanos
gelegentlich doch recht geschmacklose literarische Satire findet B. „launig und
immer liebenswürdig". An Hauffs Märchen bewundert er besonders die künstlerische
Anordnung. — Ohne rechte Fühlung mit den zahlreichen letzthin erschienenen
Arbeiten über den Roman des 18. Jahrhunderts untersucht R. Kyrieleis
(5823) M. A. von Thümmels „Reise". Das Herauswachsen der einzelnen' Teile des
Romans aus der jeweiligen Stimmung Thümmels und die Abhängigkeit von Voltaire.
Rousseau, Sterne, Smollet und Fielding werden gut beleuchtet, aber die zeit-
genössischen Dichter mit Ausnahme Wielands viel zu kurz abgetan. — Eine
Biographie J. K. Wezeis gibt G. L u t z e (5825). Nicht recht verständlich ist es
mir, dass die Frage der Vererbung offenbleiben soll, obwohl ein Bruder der Mutter-
„als Irrsinniger gestorben ist". L. sucht den Grund für Wezeis Geisteskrankheit haupt-
sächlich in der ., einseitigen Erziehungs- und Unterrichtsmethode, welche die Aus-
bildung des Kopfes der des Gemütes voransetzte". Da diesen Unterricht andere
Schüler ungefährdet passierten, muss der Grund doch in der Anlage Wezeis liegen.
Seine krankhafte Eitelkeit verrät sich schon in den Schuljahren; auf der Universität
gilt er für einen „empfindlichen Purschen", der sich von den Kommilitonen fernhält.
Nach dem Erfolge des „Tobias Knaut" kann er weder in Leipzig noch in Weimar
noch in Gotha Fuss fassen, weil er überall schon bedeutende Persönlichkeiten vor-
findet. Das ist ihm unerträglich. Sein rastloses Wanderleben scheint in Wien zu
enden, wo er Theaterdichter wird und die Gunst des Kaisers gewinnt. Aber eine
kleine Korrektur an einem seiner Lustspiele treibt ihn hinweg. Als Irrsinniger
kehrt er schliesslich nach Sondershausen zurück. Er hält sich für einen Sohn des
Fürsten Heinrich, will Sondershausen zum Mittelpunkte des Buchhandels machen
und schreibt Gedichte auf den „Gott Wezel" oder die Götter Wez und El. Der Ver-
fasser gibt eine interessante Probe aus dem Nachlass. Dass sich Sondershausen nicht
um den Dichter bekümmert habe, ist eine Verleumdung. Die Regierung erliess
sogar 1810 ein Verbot, den Irren zu belästigen, der in phantastischer Kleidung die
Wälder durchwanderte. Der Fürst zog ihn sonderbarerweise zu den Hofkonzerten
und verbot das Applaudieren, weil es den Unglücklichen störte und erregte. Wezel
Hess dagegen den Erbprinzen nicht in seine Stube, sondern erklärte, aUe Sonders-
häuser seien Idioten. —
Sturm und Drang. Zum Teil aus recht entlegenen QueUen trägt
E. Lewy (5827) die Erzählungen, Aufsätze, Rezensionen und Notizen von
J^. M. R. Lenz zusammen. Aus den Handschriften der Königlichen Bibliothek zu
Berlin werden der die Gewähr der Willensfreiheit im bewussten Denken und
energischen Handeln suchende Aufsatz „Über die Natur unseres Geistes" und die
in seltsamem Predigtstil gehaltenen „Lebensregeln" stark vermehrt; ebendaher und
aus dem Weimarer Goethe- Archiv stammen die ,, Notizen", in denen Lenz versichert:
.,Goethe war nie ein anderer Wohltäter von mir, als von Seiten des Herzens und
Geistes," Über Lenz als Philosophen und Kritiker urteilt L.: „Er beobachtet, hat
Einfälle, ist aber nicht imstande, Gedanken ruhig und logisch weiterzuführen, wie er
selbst gut weiss." Er hat diese Eigenheit also bewusst kultiviert und das wohl
unter dem Einflüsse Sternes und seiner deutschen Nachahmer. —
Zeitalter der Romantik: F. Hölderlin. Die dichterische Ofifen-
barung des Pessimismus in HölderHns „Hyperion" stellt H. von Berger (5829)
hoch über „Schopenhauers Wortgebäude mit seinem Gewirr von wahren und trüse-
rischen Schlüssen". Untersuchungen über die historischen Bedingungen der Ent-
stehung der Dichtung lehnt er ab, weil das mit dem „lebendigen^Interesse" nichts
zu tun hat. Nur ihm entspringt sein subjektiver Gefühlserguss, der die Wissenschaft
denn auch nicht weiter bereichert. —
Jean Paul: Biographisches und Charakteristiken. E.Berend
(5833) legt in einer Dissertation von dem neuerdings üblichen kolossalen Umfanse
seine Forschungen über die Ästhetik Jean Pauls vor. Da er bei jeder Ansicht des
Dichters die abweichenden oder ähnHchen der Vor-, Mit- und Nachwelt anführt, wird
die Hauptsache oft von Anmerkungen erdrückt, die nicht nur unter dem Texte
stehen. B. gliedert Jean Pauls Entwicklung in vier Perioden: den Rationalismus
(bis 1790), die Sentimentalität (bis 1797), die Reife (bis 1804) und die Ruhe (bis 1825).
Statt der beiden letzten Bezeichnungen erwartet man, da vorher literarische Epochen
784 R. Riemann, Epos des 18./ 19. Jahrhunderts.
g-enannt sind, etwa „Hinwendung* zur Romantik" und „Zurücktreten der romantischen
Elemente". In der „Vorschule" will Jean Paul „zwischen Schlegelismus und
Nicolaitismus" vermitteln, weil er die Romantik und die x-^ufklärung fortwährend in
sich trug und die Gegensätze zwar ins Gleichgewicht, aber nicht zum Ausgleich
brachte. Ohne Verständnis für das Prinzip der Goethe-Moritzschen Ästhetik, dass
der Künstler an die Wirkung auf andere gar nicht denkt und denken darf, verlangt
Jean Paul, dass der Autor seinen Leser auf den Händen trage, und befolgt selbst
in der Praxis diesen Grundsatz am allerwenigsten. Da er kein Organ für bildende
Kunst hat, gibt er keine Definition der Schönheit, sondern leitet das Gefallen an
der Dichtung aus der „Magie der Phantasie" ab, die schon das Wirkliche poetisch
macht. Am besten schildert der Dichter, was er nie gesehen hat; denn danach sehnt
er sich. Dem leeren Phantasten zieht Jean Paul aber trotzdem den getreuen Nach-
schreiber der Wirklichkeit vor. Sein Ideal ist der Dichter, der zwar die Gestalten
erfindet, sie jedoch mit Zügen bekleidet, die er der Wirklichkeit entnimmt. Die
Phantasie stellt anschaulich dar, was die Vernunft als absolut und unendlich begreift,
und befriedigt dadurch die Sehnsucht nach der übersinnlichen Welt. Die äussere
Form erklärt Jean Paul für unerheblich. Jeder Stoff ist poetisch, wenn er aus der
Seele des Dichters quillt, der aber nicht in einem Charakter, sondern in der Ver-
einigung aller sein Höchstes geben soll. Freilich hat sich Jean Paul selbst nur
theoretisch von seiner angeborenen lyrischen Subjektivität zur epischen Objektivität
durchgerungen. Die typische Allgemeinheit, die er von den Charakteren der ernsten
Poesie verlangt, sucht er in der Erhebung zum Ideal, das zugleich ein ästhetisches
und ein sittliches sein soll. Die komische Poesie darf individuell, muss aber zugleich
allgemein sein und ist es, wenn sie genial ist. Die Wahrscheinlichkeit soll angestrebt
werden, doch sind die Charaktere als etwas Gegebenes anzusehen, das keiner weiteren
Motivierung bedarf. Zur Verwerfung der moralischen Tendenz hat sich Jean Paul
nur langsam durchgerungen und ist nie recht fest darin geworden. Philosoph und
Dichter scheinen ihm nahe verwandt und meist in einer Persönlichkeit verbunden.
Die völlige Rückkehr zur Antike ist weder möglich noch wünschenswert, wohl aber
ist nach einer Verschmelzung der griechischen Heiterkeit mit der romantischen
Sehnsucht zu streben. Der epische Sinn und das tiefere Verständnis des Tragischen
fehlten Jean Paul. Da ihm die Charaktere höher stehen als die Handlung, ist die
Charakterentwicklung seine Schwäche. Vor Bekehrungen warnt er ausdrücklich.
Am originellsten ist er in der zuvor fast völlig vernachlässigten Theorie des Komi-
schen. Das Lächerliche ist der Gegensatz des Erhabenen. Der Kontrast muss sich
in einer Handlung offenbaren. Sie erscheint uns als lächerlich, weil wir dem
Handelnden unsere bessere Einsicht unterschieben. Der Humor ist ein tolerantes
Lachen. Wir empfinden die Narrheit und fühlen zugleich, dass sie eine allgemeine
Eigenschaft ist, von der wir selbst nicht frei sind. Also entspringt der Humor einer
ernsten Weltanschauung, setzt einen philosophisch gebildeten Geist voraus und kann
niemals unbewusst sein. Der naive Leser bildet sich das nur ein, weil er die Selbst-
parodie des Dichters* nicht versteht. Im Anhang zeigt B., dass Jean Paul die „Vor-
schule" schrieb, weil er sich von seinen Kritikern nicht verstanden, sondern besten-
falls „lobend entstellt" fühlte. Demnach ist sie „eine zusammenhängende Darlegung"
der Prinzipien, nach denen Jean Paul seine Werke beurteilt wissen wollte". Zum
Schlüsse werden bisher ung-edruckte Stellen aus den „Ästhetischen Untersuchungen"
mitgeteilt. — Das Naturgefühl Jean Pauls ist, wie L. Böhme (5834) ausführt, nur
ganz selten pantheistisch g-elärbt. Vielmehr steht der Mensch hier der Natur selbständig-
gegenüber und entwickelt aus ihren allgemeinen Stimmungsanregungen etwas Höheres;
an den Landschaftselementen beruhigen oder steigern sich seine Gefühle. Andere
Schilderungen trag'en symbolischen Charakter und wirken in diesem Sinne auf die
Personen oder nur auf den Leser. Bisweilen ändert sich die Landschaft nicht, aber
ihr Bild wechselt mit der Stimmung in der Seele des Beschauers. Oft lässt Jean
Paul neu auftretende Personen im Rahmen einer Landschaft erscheinen, die sym-
bolisch auf ihren Charakter deutet. Das Idyllische spielt keine Rolle, obwohl der
Dichter sonst doch gern zur Enge und Beschränktheit herabsteigt. Vielmehr lässt
er uns den Reichtum der Landschaft, ihre Farbenfülle, die massenhaft gehäuften
Eindrücke, die rasch wechselnde Szenerie fast immer mit den Augen von Personen
sehen, denen die gewaltig-e Gefühlserhebung ein Bedürfnis ist: Victor, Fixlein,
Siebenkäs, Albano, Walt usw. Nur ganz vereinzelt taucht das Gespensterhafte im
„Titan" auf; die Natur hat für Jean Paul nichts Unheimliches und Dämonisches.
Von den Jahreszeiten überwiegen Frühling und Sommer. Die Klänge spielen keine
so grosse Rolle wie die gern in Verbindungen auftretenden Farben und das Licht,
vor allem das des Mondes und des Sonnenauf- und -Untergangs, die zum romantischen
Landschaftstypus gehören. Gern wird auch das Widerspiel des Lichts auf dem Wasser
geschildert. Der Himmel ist oft der intensiver gemalte Teil der Landschaft, die fast
R, R i e m a n n , Epos des 18,/19. Jahrhunderts. 785
stets Gebirge oder Hügel aufweist und nur selten unbewegt ist. Sogar die Strassen
„laufen hinauf, und der Frühling „wirft blühende Juwelen in die Täler". Eine
Reihe von schönen Analysen belebt die klar und sicher geschriebene Studie. — Die
Bier- und Tabakatmosphäre, in der Jean Paul lebte, schildert geschmacklos H. Eulen-
berg (5836). — Die Lektüre des „Katzenberger" sucht E. Schlaikjer (5844)
durch eine interessante Plauderei über den Charakter des Helden zu empfehlen,
„der den Zynismus nur braucht, um als Sonderling zu einer Sonderlingsfreiheit au
kommen, die ihm gestattet, uneingeschränkt dem Kultus seiner Wissenschaft zu
leben". Seh. bedauert, dass die humoristischen Einfälle sich im „Schmelzle" jagen,
betont aber, dass gerade dadurch die Gestalt des couragierten Feldpredigers erst
greifbar wird. —
Briefe und Werke. Einen Brief, den Jean Paul am 13. April 1824 an
Gottfried Weber schrieb, veröffentlicht W. A 1 1 m a n n (5845). Der Dichter lehnt es
ab, in Webers Hause zu wohnen, da er als Sechziger zuviel „eigensinnige Bedürf-
nisse" hat, bittet aber, ihm den Zugang zu den Bibliotheken in Darmstadt zu ver-
mitteln. — R. W'ustmann vereinigt in seiner Jean Paul-Ausgabe (5846) mit dem
„Wuz" die in den Wanderjahren von Weimar bis Koburg entstandenen Hauptwerke.
Die Einleitung gibt eine anfänglich allzu konzentrierte Biographie, die mit dem
Jahre 1795 mehr in die Breite, geht und die Ursachen der Hinwendung zu Herder
anschaulich entwickelt: „Es war eine Art persönliches Sichgefangengeben eines
Gemütes, das auf das Wertbewusstsein seiner jugendlichen Güte nicht verzichten
wollte, die es an dem reiferen Goethe nicht mehr sah." Die Bedrängnis des Dichters
unter den heiratslustigen Damen fühlt man nach. Die Bayreuther Jahre kommen
wieder knapper weg, aber in der Besprechung der Schriften finden sich Sätze, die
in epigrammatischer Kürze die Ergebnisse langer Studien zusammenfassen: „Das
idyllisch-humoristische Werk war jedesmal nach dem idealen Überfliegen der Ausdruck
des Sichselbstwiederfindens des Dichters." W. rechnet Jean Paul zu den „ent-
schlossensten Verzichtern auf antike Mitgift", bewundert wie Ratzel seine realistische
Naturschilderung, geht aber dabei nicht auf den ekstatischen Charakter ein. In
Lamprechtscher Terminologie rechnet er den Dichter zu den Subjektivisten. Seine
Kompliziertheit führt er auf die Fülle des Beobachteten und die Mischung der
poetischen Elemente zurück. Jean Paul schlug die Brücke von der Empfindsamkeit
zur Romantik; der Genuss seiner Werke ist ein momentaner, berauschender. Dass
er auch die Ausmalung des Unheimlichen beherrschte, wird im Gegensatze zu
Böhme mit Recht betont. Josef Müllers Bestreben, den Dichter „als eine vorbildliche
Persönlichkeit aufzustellen", lehnt W. ab. Sehr glücklich spricht er über das
„moderig Gemütliche" im „Wuz". Zur „Vorschule" betont er, wieviel ihr Vischers
„Ästhetik" verdankt. — Die anfangs dreibändige, dann durch Hinzutreten der „Vor-
schule", der „Levana" und der „Selbstbiographie" auf fünf Bände (acht Teile)
erweiterte Auswahl von K. Fr eye (5847) bringt eine ausführliche Biographie. Die
Jugend des Dichters erklärt das „Stück bunten Dorfgeschmacks", das er nie wieder
los wurde, obwohl er seit dem „Hesperus" die ganze gebildete Welt seiner Zeit
kennen lernte. Jean Pauls Gesundung zeig-t sich, als er die Züge seines Wesens,
die er abstossen will, in Roquairol unterliegen lässt. Wirklich „gesund-ironisch" aber
wird er erst in den „Flegeljahren", später unter dem Einflüsse von Spannungen in
der Ehe sogar herb. Schliesslich steht er zu Marggraf im „Kometen" wie Cervantes
zu Don Quichotte. Eine liebevolle Einleitung zum „Siebenkäs" zeigt, dass die Vor-
züge des Werkes nicht in der äusseren Handlung, sondern in der von ihr ein-
gerahmten Seelenschilderung liegen, in dem „halsbrecherischen und höchst eigen-
willigen Losringen einer freien Seele". Die zweite Auflage des Romans vertieft
durch Hinzufügung einer grossen Zahl anschaulicher Züge die Charakteristik. Der
„Titan" schildert im Gegensatze zum frevelhaften Titanismus „die echte, durch wahren
Willen zur Harmonie gelangende Kraft". Jean Pauls Erbitterung über die Ichsucht
und Kunstkälte in Weimar durchzieht das Werk, das nur durch das phantastische
„Brimborium" entstellt wird, durch die „Zurückführung der Geistererscheinungen
und Geisterstimmen auf Bauchrednerei und Wachspuppen". — Gestützt auf seine
Studien über die „Flegeljahre" (5849), führt K. Freye aus, dass von 1798—1802
der Roman nur einen Helden hatte, Gottwalt. Dann erst kamen Vult und das
Testament hinzu, das den „romantischen Geist" über das ganze Werk verbreiten
sollte. Es gelang nicht, weil die Erfindung zu grotesk ist und vom Dichter selbst
nicht ernst genommen wird. Gleichwohl aber „geht von keiner Dichtung Jean Pauls
so sehr der Eindruck gesunder Kraft aus wie von dieser". Walt und Vult sind die
unmittelbaren Vorläufer Wohlfarts und Finks in „Soll und Haben". Den V^orwurf,
es sei nicht glaublich, ,,dass Schmelzle seine Lächerlichkeit so systematisch vor uns
entwickelt", weist F. zurück, weil eben jede Einkleidung ihre besonderen Un Wahr-
scheinlichkeiten hat, und rühmt die Gedrängtheit des Stiles. Der „Katzenberger"
786 R. Riemann, Epos des 18./19. Jahrhunderts.
ist am meisten im gewöhnlichen Sinne „gelungen", vollkommen abgerundet, ;cudem
das Vorbild von Wilhelm Raabes „Wunnigel", aber ein sehr keckes Buch, da der
empfindsame Jean Paul hier „eine Idealgestalt der Empfindungslosigkeit" zeichnet.
Das Gebundensein des g-eistigen Menschen an körperliche Bedingungen erweist sich
als eine unerschöpfliche Quelle der Komik. Die „Vorschule" übernimmt in Freyes
Ausgabe E. B e r e n d und wiederholt kurz in der Vorrede die schönen Resultate
seiner w^eniger kurzen Dissertation (5833), hebt auch hervor, dass Jean Paul „als
einer der ersten das üenie Schopenhauers erkannte und verkündete". Die „Levana"
l'asst Freye als „ein Buch vom Menschen" auf, als abschliessende Niederschrift von
Erfahrungen Jean Pauls und als Vc^bereitung zum Erziehungswerk an den eigenen
Kindern. Die ,, Selbstbiographie" macht die Kindheitsgeschichte zu der des künftigen
Dichters und Denkers und deutet an, wie sich die Werke aus den frühen Eindrücken
entwickelt haben. — Die unverkennbare Verwandtschaft der lyrischen Ekstase Jean
Pauls mit dem Impressionismus der „Blätter für die Kunst" hat vor zehn Jahren
St. George und K. Wolfs kehl (5848) veranlasst, die Streckverse, Träume,
Gesichte und „Abschlüsse" aus seinen Romanen herauszulösen und in der bekannten
seltsamen Orthographie und Druckausführung vorzulegen. Die zweite Auflage betont,
,,dass der noch ungesehene Jean Paul der Töne und Träume, durch diese Seiten
offenbart, zum erstenmal von einer Gemeinschaft gesehen wurde, und dass die
grösste dichterische Kraft der Deutschen (nicht der grösste Dichter; denn der ist
Goethe) nun nicht mehr gänzlich ungenutzt daliegen muss." Den richtigen Platz
konnten ihm „die falsch überblickenden (jeschichtschreiber" nie anweisen. Ich über-
blicke resigniert weiter falsch. — Jean Pauls Studien zu einer Fortsetzung des
„Siebenkäs" legt K. Freye (5850) vor und erklärt den Torso daraus, dass Jean
Paul selbst in unglücklicher Ehe lebte: „So verschob sich ihm wohl auch unbewusst
der Plan so häufig, dass er immer wieder vor der Ausführung zurückscheuen
musste." Eine grosse Anzahl von Notizen gehört eigentlich gar nicht zum Plan,
sondern stellt nur Versuche dar, die eigenen Nöte künstlerisch zu beherrschen und
einzuordnen, so der durchstrichene Titel: ,,Jean Pauls Ehe mit seiner Frau, einer
geborenen Maier." Der Held ist ein Schriftsteller, der mit seiner unpraktischen Frau
fortwährend in kleinen Differenzen lebt und sich besonders aufregt, wenn sie seiner
Einsicht in Erziehungsfragen misstraut. Über das Ende ist sich der Dichter nicht
klar gewesen, hat bald an Scheidung, bald an einen versöhnlichen Ausgang gedacht
und diese in der verschiedensten Weise, durch Scheintod der Frau, Erkranken des
Mannes usw., motivieren wollen. Der Gesamteindruck ist auch hier der, dass die
Handlung Jean Paul vollkommen gleichgültig- ist, dass sie nicht notwendig aus den
Charakteren hervorgeht, sondern spielerisch behandelt wird. — Das Geleitwort, dass
V. Gold Schmidt (5851) seiner Prachtausgabe des „Katzenberger" mitgibt, feiert
den Humoristen als „den letzten, der noch nichts weiss von Heine, dem grossen
Juden mit der nach Gallien sehnenden Seele", und empfiehlt ihn den Kennern
Nietzsches. Die V^orreden werden an den Schluss gestellt, weil „vorderhand nur die
allerwenigsten sich durch eine Jean Panische Vorrede nicht verstimmen lassen". —
W. M ünchs Werk über die „Levana" (vgl. JBL. 19Ü6/7, N. 4517) besprechen J. von
Müller und A. Brausewetter (5853). Müller zollt ihm warme Anerkennung,
lehnt aber die Ableitung der dichterischen Begabung Jean Pauls aus der musika-
lischen des Vaters ab, ebenso die der geselligen Talente, und betont, dass sie den
Bewohnern des Fichtelgebirges überhaupt eigentümlich sind. Brausewetter rühmt
die Gegenüberstellung des „Emile" und der „Levana" und dankt Münch für die
Hervorhebung der „auch durch unsere Moderne nicht eingeholten eigenartigen Ge-
danken Jean Pauls". —
H. von Kleist. Durch Druck und Ausstattung zeichnet sich unter den
verschiedenen Kleist-Ausgaben die des Tempel- Verlags aus (5856). A. Eloesser
vereinigt in einem vornehmen Bande die Erzählungen, kleinen Schriften, satirischen
Briefe und Beiträge zu den „Abendblättern". Der Kommentar liegt noch nicht vor. —
Ernst Koch und andere. Der hundertste Geburtstag Ernst Kochs,
des ,, Prinz Rosa-Stramin"-Dichters, rief zum 3. Juni 1908 eine ganze Flut von Ge-
dichten, Reden und Artikeln zu Ehren dieses sonst recht selten behandelten hessischen
Poeten hervor. F. Wippermann (5867) erzählt in einer mageren und nicht
immer klaren Lebensskizze, wie Koch dem reaktionären Minister Hassenpfiug diente,
dann furchtbare Leiden in der Fremdenlegion durchmachte, endlich 1837 in Pamplona
zum Katholizismus übertrat und 1858 in Luxemburg als Lehrer am Athenäum starb.
Das „planlose Buch", das nach einem von Kochs Braut auf Stramin gestickten Notiz-
buchdeckel heisst, vergleicht W. mit Andersens ,, Bilderbuch" und Eichendorffs
„Taugenichts". Die ausgeprägt katholische Grundanschauung der späteren Er-
zählungen Kochs bestreitet er, macht ihnen aber die Häufung von Unwahrscheinlich-
keiten zum Vorwurfe. — Die Entstehung des Prinzen behandelt H. K ra n z (5867a).
R. Riemann, Epos des 18. 19. Jahrhunderts. 787
Kochs Vater holte den Freund des Sohnes, den Redakteur Saloraon Hahndorf, aus
der hessischen Ständeversammlung-, nannte ihn den „würdigen Kumpan" des Dichters
und zwang- ihn zu dem Versprechen, im nächsten Jahre (1832) nichts von ihm zu
drucken. Koch fand Trost in der Liebe zu Henriette von Bosse und vollendete im
Herbst 1833 den „Prinzen", Als er 1834 erschien, verliess der Dichter die Heimat. —
Die skizzenhafte Form des Prinzen leitet H. Altmüller in einem Koch-Heft des
„Hessenland" (5868) aus der „literarischen Bierstimm ung-" ab, die sich unter dem
Einflüsse der Jungdeutschen verbreitet hatte, betont aber, dass Koch im Gegensatze zu
ihnen kindlich fühlt und kein Witzler, sondern ein echter Humorist ist. Die bisher
ungedruckten Gedichte Kochs, „Zueignung" und „Mein Asyl", sind unbedeutend.
Die unter dem Pseudonym Leonhard Emil Huber von Koch 1831 und 1832 ver-
öffentlichten herzlich matten „Vigilien" gefallen einem Anonymus. Er versichert,
dass sie mit „feiner Satire und frischem Humor die damaligen politischen Zustände
streifen", und widerlegt sich selbst, indem er die letzte zur Probe abdruckt.
E. Schröders Rede hebt scharf hervor, dass Koch „aus einem enthusiastischen
Liberalen ein Gehilfe des Ministers Hassenpflug wurde", das Vertrauen seiner Eltern,
die Liebe seiner Braut und die Gunst des Publikums verlor, jeden sittlichen Halt
einbüsste und nun in Algier und Spanien dafür litt, „dass eine ernste Zeit den
Jüngling nicht als Mann gefunden hatte". Das deuten die übrigen Jubiläumsartikel
freilich aus falscher Pietät nur verschwommen an. Den „Prinzen" stellt Seh. in die
Zeit ein, in die Abhängigkeit von Heines „Reisebildern" und sogar von Clauren:
„Es bleibt doch immer der Eindruck einer sprudelnden Phantasie: ein reger Wechsel
der Bilder, Farben und Töne, der weder ermüdet noch beunruhigt." Natürlich ist
mit einer solchen Charakteristik dem Dichter sehr viel be.sser gedient als mit einer
kritiklosen Loberei, die das Gute nicht heraushebt, sondern begräbt. — Friedrich
von Sallets phantastischen Roman „Kontraste und Paradoxen" (5869) bringt der
Hyperion- Verlag mit kongenialen Illustrationen von A. Woelfle heraus. — Über eine
in der „Rivista Viennese" (1838 — ^40) erschienene italienische Übersetzung von
E. Zschokkes „Loch im Ärmel" spricht U. C h i u r 1 o (5871). — Die Märchenausgabe
L. Kiesgens (5874a) gibt ein kleines Lexikon der nötigsten Erklärungen und
schneidet den Text für Kinder zu. —
Ausländische Literatur. Über Milton, sowie auch über Bodmer
und Klopstock handelt wenig originell ein Ungenannter (5876). — Wilh. und Fritz
Miessners Übertragung der „Clarissa" Richardsons (5877) gibt L. Geiger, der
den Rom au vorher nicht gelesen zu haben bekennt, Anlass zu einer starken Ent-
täuschung. Richardson lässt zwar mehrere Personen schreiben, wechselt aber nicht
im Stile. Man hört von Clarissas guten Eigenschaften, sieht sie aber nicht. Der
Aufbau der Handlung ist kindlich, die Inszenierung der Katastrophe erbärmlich: die
Charaktere sind sämtlich outriert. Wie Lovelace die bestrickende Anmut, so fehlt
Clarissa die Würde. Den ungeheuren Erfolg des Romans kann man sich nur daraus
erklären, dass die Sentimentalität hier Triumphe feiert, die englischen Sitten treu
geschildert sind, die Spannung unendlich lange erhalten bleibt und Tugend und
Lüsternheit in einer ]?merk würdigen Mischung erscheinen. Hier darf ich einmal
wieder auf Blankenburg hinweisen^ der in seinem „Versuch über den Roman" auch
für die Mängel der „Clarissa" ein offenes Auge gehabt hat. —
JfthiMlMrielite tit uueia dtatsolie Litomturgatchiclil«. XIZ^XX.
67
788 G. Pfeffer, Von Goethes Tod bis zur Gegenwart.
b) Von Goethes Tod bis zur Gegenwart.
(IV,31> = N. 5879-6511.)
Georg- Pfeffer.
Epos (B. Hamerling, N. Lenau, J. V. von Snheffel, 0. von Redwitz). — Ilumoristisches Epos (W. Busch). —
Modernes Epos (K. Spitteler). — Übersetznngsliteratar. — Koman und Novelle: Allgemeines und Ästhetisches. — Gesamt-
darstellungen. — Sammlungen. — Historischer und kulturhistorischer Roman und Novelle (C. F. Meyer). — Yolkstümliche
Erzählung und Dorfgeschichte: Einzelne Länder: Hannover; Schleswig-Holstein; Mecklenburg; Plattdeutsche
Erzähler (J. H. Fehrs, F. Beuter); Österreich (Ad. Stifter); Thüringen und Sachsen. — Neuerer Boman und Novelle: J. Groste;
Hans Hoffmann; G. Keller; Eud. Lindau; F. von Saar; Th. Stürm. — Moderner Roman und Novelle (W. von
Polenz). — ünterhaltungsschriftsteller. — Frauendichtung: Ältere Zeit; Gegenwart. — Ausländische Romandichter
in Deutschland: England-Amerika ; Frankreich ; Russland. —
Epos. H. Schierbaums (5888) anspruchsloses Büchlein behandelt das
Wesen von R. Hameriings „Ahasver in Rom", die Entstehung des Gedichts, das
Verhältnis des Dichters zu dem Stoff, den Inhalt des Epos, die Hauptgestalten der
Dichtung, die kritische Behandlung des Werkes und endlich seinen ästhetischen und
ideellen Wert. Seh. schöpft viel aus fremden Quellen und tritt verhältnismässig
wenig mit Eigenem hervor. Nützlich ist die beigegebene Hamerling-Bibliographie. —
Der zweite Band der Deutsch-österreichischen Klassikerbibiiothek enthält N. L e n a u s
(5893) Savonarola und Don Juan. Kurze Einleitungen orientieren über das Leben
des Dichters und die Entstehung der beiden Werke. — Eine reiche biographische
und literarische Ausbeute ergaben die von J. Prölss (5897) veröffentlichten Briefe
J. V. von Scheffels und seiner Mutter an Friedrich Eggers. Früher Erforschtes
wird durch diese Jugendbriefe Scheffels bestätigt und ergänzt, wohl auch berichtigt,
andrerseits wird die in den letzten Jahren mit so vielem Für und Wider aufgebauschte
Legende von Scheffels erster und einziger Liebe zu Emma Heim „gründlich zerstört",
was übrigens in der neueren Literaturforschung nachgerade eine Mode geworden zu
sein scheint. Für die Zerstörung dieser Legende kommt vor allem Scheffels Be-
kenntnis in seinem Brief vom 17. Oktober 1847 in Betracht. Da lesen wir, dass ,,die
schöne kleine Julie von SchlichtegroU" ihm „merklich gefallen hat", dass „das kleine
Engelsköpfchen" ihn „in der Erinnerung durch allen Saus und Braus des Studenten-
lebens begleitet und mehrfach in seinem Herzen herumspukt". Ja, seine Neigung
wird so stark, dass er daran denkt, seinen Vater um Julie für ihn werben zu lassen.
Da muss sie auf den Wunsch ihrer Eltern, wie Scheffel meint, einen alten Hausfreund
heiraten. P. glaubt auch, dass das tatsächliche Verhältnis zu Emma Heim in seiner
Bedeutung für das Liebeselement im „Trompeter von Säkkingen" noch mehr ein-
geschränkt werde, wenn man die humoristische Schalttagsepistel vom 29. Februar
1852 berücksichtige. Da wird allerdings die Liebe zu dem „holdseligen Freifräulein
Julia von Schlichtegroll" vor jeder anderen hervorgehoben, und P. schliesst daraus,
dass er wohl an diese gedacht habe, „als damals die Gestalt des Freifräuleins von
Schönau, der Geliebten Werner Kirchhofs, in seiner Seele immer mehr Leben
gewann". Die Persönlichkeit des Friedrich Eggers, der als Journalist, Literar-
historiker und Dichter Hervorragendes geleistet habe, wird von P. liebevoll skizziert,
und die Genesis und Entwicklung der Freundschaft zwischen ihm und vScheffel
bietet mancherlei literarische und künstlerische Einblicke. P. betont mit Recht, dass
nicht politische Verbindungsideale, sondern die gemeinsame Liebe zur Kunst die
beiden zusammengeführt habe. Wie sehr Scheffel den glücklichen Einfluss Eggers'
anerkannte, zeigt besonders sein schönes Bekenntnis in dem Brief vom 17. Oktober
1847: „Mein lieber Fritz! Ich habe Dir einen Satz schon oft wiederholt und Du
sollst ihn jetzt wieder zu hören bekommen, das ist der, dass ich ein gut Theil von
dem, was ich bin, Dir zu verdanken habe; Du hast mir geistige Anregung und
Form, und, was noch mehr ist, Du hast meinem Herzen einen Inhalt gegeben, den
ich zeitlebens nicht vergesse. Darum zieh Dich nie von mir zurück, lieber Fritz, —
und wenn ich Dich in Berlin hie und da gekränkt habe, so vergiss das und denk
an München und unser dortiges Leben." Solche schönen menschlichen Züge Scheffels
bekunden die Briefe noch oft, und sie treten auch in dieser Beziehung ebenbürtig
neben die vor einigen Jahren zuerst veröffentlichten Briefe Scheffels an Schwanitz
(vgl. JBL. 1905, N. 2422; 1906/7, N. 4569). — S. G. Mulerts (5900) Buch über
Scheffels Ekkehard als historischen Roman ist auf den Satz gestimmt: „Die wichtigsten
Momente des Romans sind kaum geeignet, ein getreues Spiegelbild des 10. Jahr-
hunderts zu geben. Was in der Erzählung widerklingt, ist ein Echo aus dem
Innenleben des Dichters. Seine Liebe, sein Leid, seine Kämpfe und Zweifel, seinen
Übermut und seinen Unmut bringen sie zum Ausdruck." Man sieht: wie wenig M.
G. Pfeffer, Von Goethes Tod bis zur Gegenwart. 789
auch geneigt ist, den Ekkehard als historischen Roman anzuerkennen, die wirklichen
Vorzüge des Werkes will er durchaus gelten lassen. Selbst der jugendliche Über-
mut im Roman, an dem so mancher Kritiker Anstoss genommen hat, erscheint ihm
als unerlässlich für das eigenartige Leben in der Dichtung. Im ganzen scheint mir
die Basis, auf der M. seine Untersuchung aufbaut, zu breit angelegt. Wozu die
langen Auseinandersetzungen mit Lessing und die Polemik gegen Spielhagen und
Vischer! Da Scheffel ja selbst in der Einleitung zum Ekkehard und in einem Brief
wesentliche Richtlinien für den historischen Roman gegeben hat, so hätte es genügt,
in aller Kürze die Theorie des historischen Romans zu entwickeln und dann, wie es
M. mit vielem Verständnis tut, sie praktisch an Scheffels Roman zu erproben, M. geht
die wichtigsten Momente des Romans durch, um zu sehen, ob sie „das künstlerisch
gezeichnete Wirklichkeitsbild einer bestimmten deutlich hervortretenden geschicht-
lichen Epoche" sind. Zunächst der Hauptheld. M. zeigt uns den Charakter des
historischen Ekkehard und stellt den Scheffeischen daneben. Dort ein zielbewusster,
mannhafter Mönch, Lehrer und Hofmann, hier ein schwankender, liebeskranker
Träumer. Mit feinem Verständnis zeigt M., wie infolge der inneren Lebenserfahrungen
des Dichters die Umwandlung des historischen Charakters sich vollzog. Er zieht
— freilich nicht mit vollem Recht — Scheffels Liebe zu Emma Heim und seine
Stellung zur Religion heran, um die starke Vermischung des Subjektiven mit dem
Objektiv-Historischen verständlich zu machen. Im Anschluss hieran gibt M. eine
Charakteristik der Herzogin nach der Geschichte und nach dem Roman und beklagt
auch hier, dass Scheffel sie nicht konsequent in der Eigentümlichkeit ihrer Zeit dar-
gestellt habe. Sehr fleissig behandelt M. schliesslich die Kulturschilderungen. Er
konstatiert überall Scheffels reiche Kenntnisse und seine Geschicklichkeit in ihrer
Ver\^erlung, aber er findet doch auch hier Irrtümer. So vermisst er das rechte Bild
von einer herzoglichen Burg, und besonders tadelt er Scheffels Darstellung des
Klosterlebens. Hier habe der Dichter vorzugsweise unsympathische Züge ausgewählt
und manches im Extrem oder direkt falsch dargestellt. Gewissenhaft sucht M. auch
hierfür aus der seelischen Verfassung des Dichters eine Erklärung zu geben. —
Unter Aufbietung von vielem nebensächlichen und ganz überflüssigem Requisit hat
B. Lips (5918) eine recht umfangreiche Schrift über O. von Redwitz' Amaranth
veröffentlicht. Die Literaturgeschichte wird von ihr schwerlich grossen Nutzen haben,
und L.s Versuch, O. von Redwitz' Epos zu neuem Leben zu erwecken, ist im g-anzen
als gescheitert anzusehen. Weder die Darstellung noch die angezogenen literarischen
Beziehungen vermögen irgendeine eindrucksfähige Folie für den Dichter und sein
Werk zu geben. —
Humoristisches Epos. Das Werk der drei Brüder Nöldecke (5922)
über W. Busch war mir nicht zugänglich, ich verweise auf die in der Bibliographie
verzeichneten Besprechungen. — Trotzdem 0. F. V o 1 k m a n n s (5923) Untersuchung
über die Motive und Quellen von W. Busch keine absolut sicheren Resultate gezeitigt
hat, so hat sie doch in geschickter Weise die Sphäre gekennzeichnet, in der des
Dichters Motive zu suchen sind. Freilich wird man sich gerade bei Busch am aller-
wenigsten gern mit Quellensucherei befreunden wollen. Aber V.s Arbeit bietet der
Hinweise genug, die der Beachtung wert sind und der Originalität des Dichters
durchaus keinen Eintrag tun. Busch selbst hat in einem von V. zitierten Brief
bestätigt, dass Volkslied, Märchen und Sage an ihm ,,nicht lautlos vorübergegangen
sind''. Nach dieser Richtung bewegt sich vorzugsweise V.s Untersuchung. Aber
auch mit Kortum und Reuter setzt der Verfasser Busch in interessante Parallelen.
Wenn auch eine Abhängigkeit von Reuter bei Busch schwer nachzuweisen ist, so
zeigen die von V. beigebrachten Vergleiche jedenfalls, wie fest beide Dichter im
Volksleben wurzelten, und wie sie aus ihm mit Geschick ihre Motive zu nehmen
verstanden. —
Modernes Epos. Das Verhältnis zwischen Nietzsche und K. Spitteler
hat seit der Zeit, wo Spitteler bekannter wurde, seine Freunde und Feinde lebhaft
beschäftigt. Veranlassung dazu bot ihnen eine gewisse Ähnlichkeit zwischen Nietzsches
„Zarathustra" und Spittelers „Prometheus und Epimetheus" (vgl. unter anderen
F. Weingartner JBL. 1904, N. 2964; H. Kesser JBL. 1905, N. 2379). Verhältnismässig
spät und nur veranlasst durch wegwerfende Bemerkungen der Frau Förster-Nietzsche
(in dem Aufsatz „Nietzsche und die Kritik" in der Zeitschrift „Morgen") tritt
K. Spitteler (5939a) jetzt selbst hervor. Und wie herzlich unbedeutend sind seine
Beziehungen zu Nietzsche! Er hat ihn nicht einmal persönlich kennen gelernt oder
überhaupt gesehen. Im Sommer 1887 begann Nietzsche nach Sp.s Bericht sich
für ihn zu interessieren und war bemüht, dem „vergessenen und verlassenen Schrift-
steller" einen Verleger zu verschaffen. Der nach Sp.s Angabe magere und
geistig wenig ergiebige Briefwechsel, den er mit Nietzsche pflog, drehte sich haupt-
sächlich um dieses leidige Thema. Auf Veranlassung J. V. Widmanns musste Sp.
67»
790 G. Pfeffer, Von Goethes Tod bis zur Gegenwart.
„zehn dicke philosophische Bände" von Nietzsche besprechen, was dieser „mit heller
Freude" aufnahm. Nach der ung-ünstigen Wirkung des ,, Falles Wagner", dem
Sp. als der einzige „frohlockend" zugestimmt hatte, wollte Nietzsche Sp.
ins Treffen schicken und ihm heimlich die Waffen liefern. Sp. lehnte das ab.
Nietzsche konnte es ihm nicht verzeihen und machte seinem Groll in Bemerkungen
über Sp. Luft. Was die Ähnlichkeit zwischen „Zarathustra" und „Prometheus
und Epimetheus" betrifft, so erklärt Sp., dass er, wie die meisten Werke Nietzsches,
auch den „Zarathustra" nie gelesen habe. Im übrigen möchte er der Frage ganz
objektiv gegenüberstehen. —
Ubersetzungsliteratur. Gegenüber den vernichtenden Kritiken, die
R. Zoozmanns Dante- Übersetzung (5949) bei B. Wiese und R. Borchardt
(5944) fand, kann ich als Nichtfachmann über die äusserlich so ungemein schöne
Ausgabe nichts weiter sagen. —
Roman und Novelle: Allgemeines und Ästhetisches.
Eine fleissige Arbeit schrieb H. Bracher (5960) über Rahmenerzählung und Ver-
wandtes bei Keller, C. F. Meyer und Storm. Ihrem Titel entsprechend, bringt die
Arbeit keine historischen Entwicklungslinien, sondern sie legt das Schwergewicht
auf das ästhetisch-ethische Moment; d. h. B. weist nach, „wie neben der rein prak-
tischen Tendenz in der Rahmenfiktion das Streben nach ästhetischer Wirkung mehr
und mehr sich geltend macht, und wie in der Folge die Rahmenerzählung ersetzt
wird durch die umrahmte Einzelnovelle." Zunächst beschäftigt sich B. mit Kellers
Rahmenzyklen, den „Züricher Novellen" und dem ,, Sinngedicht", die er einzeln
betrachtet, um festzustellen, welche technischen Mittel der Dichter angewandt hat.
Im Schluss des Kapitels stellt er einen kurzen Vergleich zwischen den alten und
diesen neuen Rahmenzyklen an. Die „Züricher Novellen" bezeichnen nach B. nur
eine Vorstufe zu der kunstvollen Geschlossenheit des „Sinngedichts", dessen um-
rahmende Fabel durch spannende Fülle und Reichtum der Motive sich aus-
zeichne. Beide Zyklen haben mit ihren Vorgängern, die ihrer Fiktion und ihrem
Aufbau nach nur Sammelwerke sind, nichts zu tun und stehen auf eigenem Boden.
Im zweiten Kapitel untersucht B. die Rolle, welche die Manuskriptfiktion in der
Rahmenerzählung spielt. Ein kurzer literarhistorischer Rückblick bezeichnet den
Gegensatz zwischen der früheren Manuskripttechnik, die nur „eine Stimmungsberech-
nung und eine Neckerei den Lesern gegenüber" beabsichtigte, und derjenigen der
modernen Novellistik, wo sie künstlerisch von Bedeutung wird. Den Begriff Manu-
skript fasst B. ziemlich weit: er bezieht auch den Brief und die eingeschobene Ich-
erzählung, soweit sie sich als etwas ausserhalb der Erzählung selbst Entstandenes
geben, mit ein. Auch da, wo von nachgelassenen Briefschaften oder Tagebüchern
Verstorbener die Rede ist, spricht B. von Manuskripttechnik. Am glücklichsten ist
das dritte Kapitel über die umrahmte Einzelnovelle. B. behandelt da alle in Betracht
kommenden Fragen: die Situation des Rahmeneingangs, die Identität und Eintührung
des Erzählers, die Zuhörer, die Komposition und Vortragsweise der Innenerzählung.
Sehr schön lässt B. in diesem Kapitel die besondere Kunst eines jeden der drei
Dichter hervortreten, so etwa wenn er darauf hinweist, mit welchen Vorteilen Meyer
grosse und hervorragende Männer zu seinen Gewährspersonen macht, oder wenn er
betont, wie es übrigens auch schon A. Frey getan hat, dass Meyer durch seine
Rahmenkunst ein Porträt Dantes von monumentaler Wirkung zeichnen konnte. Hat
B. in seinem Buch auch nicht alle Fragen lösen können — er gibt eine Reihe solcher,
die noch zu lösen sind, im Schlusswort an — so hat er jedenfalls gezeigt, wie tief
die uns zunächst nur äusserlich bedeutungsvoll erscheinende Technik in das Wesen
der Dichter selbst hineinführt. — E. Bertram (5966) hat eine Reihe von Romanen
zusammengestellt, in denen der spezifisch wienerische Geist in seinen verschiedenen
Nuancen zum Ausdruck kommt. Es handelt sich um Romane von Adrian, Beer-
Hofmann, Schaukai, Lucka, Bahr, Schnitzler und Bartsch. Ihr individueller Aufbau,
ihre persönlich bedingte Sonderart und ihre Stellung innerhalb des ganzen Kreises
wird eingehend dargelegt. —
Gesamtdarstellungen. Das bekannte, von der Kritik nicht besonders
freundlich aufgenommene Buch von H. Keiter-Kellen (5971) über den Roman
(vgl. JBL. 1904, N. 2970; 1905, N. 2384) bringt in der vorliegenden dritten Auflage
als Erweiterung eine kompendienhaft gehaltene und deshalb wissenschaftlich bedeu-
tungslose Geschichte des Romans seit den ältesten Zeiten bei den verschiedenen
Kulturvölkern. Wie in den beiden anderen Abschnitten („Der Inhalt des Romans"
und „Die Form des Romans und der Erzählung") ist auch hier der Standpunkt des
Verfassers so einseitig, dass er der künstlerischen Bedeutung einzelner Romandichter
nicht gerecht werden kann. — In vermehrter und verbesserter Auflage, bis auf die
jüngste Vergangenheit fortgeführt, liegt H. Mielkes (5972) Geschichte des deutschen
Romans vor (vgl. JBL. 1904, N. 2975). —
G. Pfeffer, Von Goethes Tod bis zur Gegenwart. 79^
Sammlungen. Von den in der Bibliographie verzeichneten Sammlungen
seien die mir vorliegenden von N. Falk (5976), O. H e 1 1 i n g h a u s (5978) und
die unter dem Titel „Das Siebengestirn" (5982) herausgegebenen auch hier noch
einmal besonders genannt. —
Historischer und kulturhistorischer Roman und Novelle.
Für die in zweiter Auflage erschienene C. F. M e y e r - Biographie von A, Frey
(6000) verweise ich auf das Lob, das R. Fürst der ersten Auflage ausgesprochen hat
(JBL. 1900, IV 3: 141). Frey erklärt im Vorwort zur neuen Auflage, dass er von
der im Laufe des letzten Jahrzehnts erschienenen Meyer-Literatur beinahe nichts
benutzt habe und dass er eine Auseinandersetzung mit irgendwera, „obgleich ich
nicht wenig auf dem Herzen und auf der Zunge hätte", vermied. Ob dieser Stand-
punkt richtig ist, wage ich nicht zu entscheiden. Jedenfalls ist so der Grundcharakter
des Buches in jeder Weise gewahrt geblieben, anderseits aber wäre vielleicht manches
noch geklärt worden, wenn F. diese vornehme Zurückhaltung nicht geübt hätte. Ich
habe hier also nur über die Zusätze in dieser zweiten Auflage zu berichten. F. legt
in dem Kapitel „Das Bild des Dichters'- das Verhältnis Meyers zur Geschichte
energischer dar. Er sagt: „Meyer war ein hervorragender Erfinder, der seinen
Fabeln nur deswegen das Gewand vergangener Jahrhunderte überwarf, weil seine
grosse stilisierte Kunst die Gegenwart nicht verträgt." Zahlreicher sind die Zusätze
im Kapitel „Die grosse Ernte". F. bietet eine kurze, glänzende Charakteristik der
Gedichte, er berichtet über die Entstehung des „Pagen Leubelfing", er analysiert
ausführlich die drei Aufgaben, die in der „Hochzeit des Mönchs" nebeneinander und
zum Teil durcheinander gelöst werden, und spricht eingehender als früher über die
Bedeutung der „Richterin" und die „Versuchung des Pescara". Endlich berichtet
F. im Kapitel „Dunkle Vorboten", wie der Gedanke an eine poetische Behandlung
des „Komtur" den Dichter von Jugend auf bewegt habe. Umfangreicher ist auch der
Anhang geworden, und ein Sach- und Personenregister erleichtert die Orientierung. —
Die von A. F r e y herausgegebenen Briefe C. F. Meyer-s (6004) waren mir nicht
zugänglich. Ich verweise auf die in der Bibliographie verzeichneten Besprechungen,
besonders auf die von Erich Schmidt in der „Deutschen Literaturzeitung". —
Volkstümliche Erzählung und Dorfgeschichte: Einzelne
Länder: Hannover. Eine Festgabe zum 50. Geburtstag erhielt H. Sohnrey in
einem von E. K ü c k herausgegebenen Sammelbande (6075). Die Beiträge beschäftigen
sich mit den sozialen Bestrebungen Sohnreys. Wichtig in literaturgeschichtlicher
Beziehung ist der Aufsatz H. von Lüpkes über den inneren Zusammenhang des
Dichters und Reformators Sohnrey. —
Schleswig-Holstein. Ein kurzes Lob mag auch hier dem fleissigen
Büchlein von W. Lobsien (6080a) gesagt werden. Lobenswert ist sein Streben,
die ausgeprägte Heimatliebe und Stammeseigentümlichkeit als das allen Dichtern
Gemeinsame immer wieder in den Vordergrund zu stellen. Th. Storm ist L. der
Ausgangspunkt, von dem aus die erzählende Kunst Schleswig-Holsteins zu betrachten
ist, und was L. über Storm zu sagen hat, zeigt vor allem, wie tiefes Verständnis er
für das Wesen seines Heimatlandes besitzt. Neben Storm stehen ihm W. Jensen,
T. Kroger und auch H. Heiberg am höchsten, und gegenüber den jüngsten Erzählern
mit ihrem zum Teil beispiellosen Erfolg bewahrt sich L. erfreulicherweise sein ruhiges
Urteil. Erwähnt mag noch werden, dass auch die Dichter Hamburgs und Lübecks
mit in die Betrachtung einbezogen sind. —
Mecklenburg: Plattdeutsche Erzähler. Hier und da mit
begeistertem I^b vielleicht zu weit gehend, fixiert Ch. B o e c k (6094a) in einer
kleinen Schrift das literarische Porträt von J. H. F e h r s , eines plattdeutschen
Dichters, der, wie aus B.s ansprechender Arbeit hervorgeht, in weit höherem Masse
Beachtung verdient, als es bisher geschehen ist. B. führt uns den LjTLker und Er-
zähler Fehrs vor und überzeugt uns auf Grund eingehender Analysen von seiner
durchaus gesunden und gediegenen Kunst und von seiner hohen Bedeutung für die
plattdeutsche Kulturgeschichte. — Nicht sehr zahlreich waren auch in diesen Berichts-
jahren die Beiträge zur Reuter- Literatur. An erster Stelle haben die Briefe zu
stehen, die W i 1 h. Meyer (6098) veröffentlicht hat. Nach einer kurzen Einleitung
über die literarische Tätigkeit Ed. Hobeins teilt M. aus dem reichen Briefwechsel
Hobeins 6 Briefe Reuters aus den Jahren 1860—63, 16 Briefe Groths aus den Jahren
1860 — 74, die zum Teil nur in Auszügen gegeben werden, und einen Brief J. Brinck-
manns aus dem Jahre 1870 mit. Des letzteren Brief gibt ein anmutiges Zeugnis von
Brinckmanns liebenswürdigem und bescheidenem, aber fest in sich gegründetem
Wesen und könnte als Vorrede zu seiner Erzählung „Uns' Herrgott up Reisen" dienen.
Zugleich mit diesem Brief wird ein Blatt veröffentlicht, das Erklärungen von 15 in
der genannten Erzählung vorkommenden Wörtern enthält. Groths Briefe, im aU-
gemeinen nicht sehr erfreulich, bringen lehrreiche Erörterungen über die Schreib-
792 Gr. Pfeffer, Von Goethes Tod bis zur Geg-enwart.
weise der plattdeutschen Sprache. Sehr wertvoll sind die sechs Reuter-Briefe.
Sie enthalten Äusserungen über „Hanne Nute", über die Urg-eschichte von Mecklen-
burg, über die Gebrüder Boll und über Reuters Übersiedlung nach Eisenach, Mit
dem in den letzten Jahren häufig erörterten Verhältnis Reuters zu Groth beschäftigen
sich die zwei ersten Briefe. Diese Briefe Reuters und die drei ersten Briefe Groths
beweisen, dass schon Ende des Jahres 1860 durch die Vermittlung Eduard Hobeins
zwischen Reuter und Groth ein ehrenvolles Verhältnis hergestellt worden ist. Die
Sache ist wichtig genug, dass hier eine Stelle aus Reuters Brief vom November 1860
abgedruckt werden muss: „Mit wirklichem Vergnügen vernehme ich durch Ihre Güte,
dass Groth an eine Aussöhnung denkt; wer mich irgendwie genauer kennt, der weiss,
dass ich gerne mit aller Welt in Frieden lebe und keinen Groll nachtrage. Hat
Groth mich einmal, wie ich gestehen muss nach meiner eigenen auch noch bestehenden
Ansicht, ungerechter Weise tief verletzt, so hat er später sich in so freundlicher Weise
gezeigt, dass ich vollständig ausg-esöhnt bin. Nur eine Bitte habe ich bei einem etwa
mit der Zeit eintretenden Verkehr: auf den Grund des Zerwürfnisses darf nicht zurück-
g-egangen werden, er sei nicht allein vergeben, sondern auch vergessen." Merk-
würdigerweise hat K. Th. Gaedertz diesen Irrtum, den in neuerer Zeit auch W. Seel-
mann (JBL. 1905, N. 2461) und C. F. Müller (JBL. 1905, N. 2457) in ihren Reuter-
Biog-raphien wiederholen, nicht aufgeklärt, trotzdem er diesen Reuter-Brief, wie M.
versichert, im Jahre 1900 lange Zeit in seinem Hause gehabt hat und 1901 den Brief
im dritten Teil seiner Sammlung „Aus Fritz Reuters jungen und alten Tagen" hat
abdrucken lassen. Gaedertz, der 1890 in seinen „Fritz Reuter-Studien" recht selbst-
bewusst die Abweisung von Groths Versöhnungsversuchen betont hatte, lässt im
Jahre 1901 diese ganze prächtige Stelle aus dem Reuter-Brief weg und ersetzt sie
durch Punkte! M. kennzeichnet dieses gerade nicht ehrliche Verhalten Gaedertz' mit
dem gebührenden Nachdruck. Im übrigen stellt M. den Grund des Streites zwischen
Groth und Reuter in durchaus objektiver Weise dar. In seiner Besprechung der
M.schen Veröffentlichung will C. F. Müller trotz der vorerwähnten Briefstelle die
Aussöhnung zwischen den beiden Dichtern nicht gelten lassen. — Eine neue Reuter-
Ausgabe, die von H. B. G r u b e (6101), erschien im Berichtsjahr. In der Einleitung
erzählt der Herausgeber Reuters Lebensg-ang mit besonderer Berücksichtigung des
Verhältnisses zwischen Vater und Sohn. Ohne sich auf literarische Einzelausführungen
einzulassen, würdigt G. hier auch den dichterischen, kulturellen und historischen Wert
von Reuters Werken. Die Einzelheiten sind den Einleitungen zu den einzelnen
Werken vorbehalten. So widerspricht G. in der Einleitung zu den „Läuschen und
Rimels" der genugsam widerlegten Legende, dass Reuter durch Groths „Quick-
bom" verlockt worden sei, es ihm gleichzutun. Ebenso verurteilt G. die These von
W. Seelmann (vgl. JBL. 1906/7, N. 4748a), dass Reuter den Stoff zu seinen „Läuschen
und Rimels" zum Teil aus älteren Jahrgängen der Münchener „Fliegenden Blätter"
bezogen habe. Überhaupt tritt G. gegen die Pedanterie zahlreicher Literaturhistoriker
auf, die überall nach Vorbildern Reuters forschen. Die Ausgabe selbst bietet nichts
besonders Neues. Vier Läuschen, die Reuter in der zweiten Auflage als „schwächere
und unpassendere" ausgeschieden hatte, sind im Anhang wieder beigefügt. In der
Ausgabe von „Kein Hüsung" hingegen fehlen die vier von C. F. Müller (vgl.
JBL. 1905, N. 2457) aus der ersten Auflage wieder hinzugefügten Strophen. Der
Schluss von G.s Ausgabe enthält Reuters sogenannte „Kleinere Schriften". Dem
Ganzen folgen Anmerkungen, und ein Wörterbuch ist beigegeben. —
Österreich. Nach einer Pause von drei Jahren sind zwei weitere Bände
der grossen Gesamtausgabe Ad. Stifters (6129) erschienen. Über Zweck und
Aufgabe dieser Ausgabe hat sich A. Sauer (vgl. JBL. 1904, N. 3042) ausgesprochen.
Der unter Mitwirkung von F. H ü 1 1 e r von R. F r i e b , H. H a r t m a n n , J. Taub-
mann herausgegebene zweite Band der Gesamtausgabe bringt den zweiten Band der
„Studien", die „Narrenburg" und „Die Mappe meines Urgrossvaters". Nach dem von
allen Herausgebern festgehaltenen Schema behandelt R. Frieb in seiner Einleitung
die Entstehung der „Narrenburg", die literarischen Anregungen und die persönliche
Grundlage, die Wandlungen, die das Werk bei der Bearbeitung für die einzelnen
Auflagen erfahren hat, und endlich die Aufnahme, die es bei den Zeitgenossen fand.
H. Hartmann und J. Taubmann behandeln in ähnlicher Weise „die Mappe". Die
Einleitungen gehen in gründlicher Weise auf die gestellten Probleme ein und er-
örtern sie kritisch und philologisch. Will man ein Kapitel besonders hervorheben,
so müsste es das über die beiden Fassungen der „Narrenburg" sein mit dem inter-
essanten Einblick in die Entwicklung von Stifters Stil. Ebenfalls verdienen die
Bemerkungen über Stifters Darstellung der Natur, die in strengem Gegensatz zur
Novellentechnik der Zeit stand, besondere Beachtung. Der andere der mir vor-
liegenden Bände, der fünfte Band der Gesamtausgabe, ist unter Mitwirkung von
F. H ü 1 1 e r und H. Sturm von F. E g e r e r und A. Raschner herausgegeben
G. Pfeffer, Von Goethes Tod bis zur Gegenwart. 793
und enthält die „Bunten Steine". Nach einer zusammenfassenden Darstellung- der
Entstehungsgeschichte dieser Erzählungen und des Einflusses des Volksmärchens
auf das Werk werden die einzelnen Dichtungen nach den oben angeführten Gesichts-
punkten besprochen. Das poetische Manifest, die berühmte „Vorrede", erfährt eine
gründliche Analyse und wird als ein stilles, ernstes Bekenntnis den leidenschaftlichen
und zum Teil umwälzenden Produkten einiget Zeitgenossen gegenübergestellt. Der
Text in beiden Bänden ist ausserordentlich genau, die Ausstattung und Orientierung
in jeder Beziehung mustergültig. In seiner ausführlichen Besprechung weist F. Hüller
vor allem auf das bedeutsame Resultat der Herausgeber des zweiten Bandes hin:
Das Märchen von der Weltabgeschiedenheit und Waldesstille Stifters habe sich in
eine entgegengesetzte lachende Wahrheit verwandelt. H. führt das im einzelnen
näher aus. —
Thüringen und Sachsen. Das Buch von R. Müller-Ems (6152)
über O. Ludwigs Erzählungskunst ist in einer neuen, unveränderten Ausgabe er-
schienen (vgl. JBL. 1905, N. 2481). — Eine sehr geschmackvolle Ausgabe von
Ludwigs „Heiteretei" (6154) erschien im Insel-Verlag. Der Herausgeber, P. Merk er,
gibt einleitend eine kurze Entwicklungsgeschichte der Dorfdichtung, weist dann auf
die besondere Stellung der „Heiteretei" in dieser Entwicklungsreihe hin und be-
schäftigt sich schliesslich mit der Erzählungstechnik im einzelnen. Der Text der
Ausgabe ist von M. nach den ersten Drucken sorgfältig* verglichen und weist, soweit
ich nachprüfen konnte, keine Ungenauigkeiten mehr auf. —
Neuerer Roman und Novelle: Julius Grosse. Es war ein
pietätvoller Gedanke von Julius Grosses Tochter, zum 80. Geburtstag ihres Vaters,
den er selbst nicht mehr erlebt hat, eine würdige Auswahl und Ausgabe seiner
Werke zu veranstalten und damit dem deutschen X^olke die Kenntnis eines Dichters
zu ermöglichen, der längst nicht die Vergessenheit verdient, in der er lebte und
noch lebt. Unter Mitwirkung- von A. Bartels, J. Ettlinger, H. von
Gumppenberg und F. Muncker hat Antonie Grosse (6199) die wert-
vollsten Schöpfungen der Jugend- und Mannesjahre gesichtet und zu einem einheit-
lichen Ganzen vereinigt. Den äusserlich überaus stattlichen drei Bänden der Auswahl
hat A. Bartels eine Lebensskizze Grosses vorausgeschickt. Auf Grund von Grosses
eigenen Lebenserinnerungen, die er im Jahre 1896 unter dem Titel „Ursachen und
Wirkungen" schrieb, und unter Benutzung von anderen biographischen Quellen fasst
B. die Hauptzüge von Grosses menschlicher und dichterischer Entwicklung zu-
sammen und gibt zum Schluss eine sorgfältig abgewogene Charakteristik des Dichters
Grosse. In höchst beachtenswerter Weise und im Gegensatz zur bisherigen Be-
urteilung von Grosses literarischer Pereönlichkeit sucht B. hier den Grundzug seiner
Begabung festzustellen. Da alle, die Grosse gekannt haben, besonders Prutz, Roquette
und Heyse, von einem Vorherrschen der Phantasie bei ihm sprechen, so gibt B.
zunächst eine bestimmte Erklärung vom Wesen der Phantasie, vergleicht damit
Grosses Phantasiekunst und komml zu dem Schluss, dass man nicht, wie es oft
geschieht. Grosse einfach einen Romantiker nennen dürfe, so sicher auch seine
Dichtungen im allgemeinen romantisch erschienen. Auch möchte ihn B. nicht, wie
es W. Kirchbach (vgl. JBL. 1905, N. 2363a) getan hat, mit einem Skalden oder alt-
hermundurischen Barden vergleichen, wie er denn überhaupt nicht so viel Gewicht
auf das Ahnungsleben gelegt haben will. Grosses Phantasieleben erinnert ihn viel-
mehr an die phantasievollen Epen der fahrenden Spielleute des 12. Jahrhunderts,
deren volksmässige Epen Grosse jedoch deshalb weit an Kunst überrage, weil er als
Dichter vollkommen auf der Höhe moderner Kultur stehe und die dichterische
Technik seiner Zeit in ungewöhnhchem Masse beherrsche. Bei dieser Fassung von
Grosses Wesen schätzt B. die epischen und vor allem die lyrischen Dichtungen als
des Dichters Bestes ein. Den lyrischen Teil der Auswahl hat er darum wohl auch
selbst bearbeitet. Die von ihm gebotene Auswahl gibt ein vollständiges Bild von
Grosses Lyrik überhaupt. B. charakterisiert sie in der Einleitung richtig: die Tiefe
der phantasievoll verklärten Empfindung werde durch eine freie pathetische Kraft
ergänzt, wenn es gelte, in politischen Dichtungen, in episch-lyrischen Gemälden, in
historischen Anekdoten mit breiten Pinselstrichen fortzureissen. Die Sprachvirtuosität
versage sich auch dem L^Tiker Grosse nirgends. B. charakterisiert dann die einzelnen
Zyklen. Der Zyklus „Emma" ist ihm das Wertvollste und Ergreifendste, was Grosse
in seiner Jugendzeit auf lyrischem Gebiet geschaffen hat, und B. behauptet, dass
einem Chamissos „Frauenliebe und -Leben" daneben fast prosaisch vorkäme. Den
Höhepunkt der Ausgabe bilden ohne Zweifel die epischen Verserzählungen Grosses.
Wenn auch manches fehlt, vor allem das Volkramslied, das nach einer Bemerkung
von B. neben anderem in einem Nachtragsband erscheinen soU, so ist die Aus-
wahl reichhaltig genug und erschliesst vollkommen den Reichtum von Grosses epischer
Kunst, Wir finden aus der Sammlung „Episoden und Epiloge" die wichtigsten Stücke,
794 G. Pfeffer, Von Goethes Tod bis zur Geg-enwart.
4ann die episch-lyrische Dichtung „Das Mädchen von Capri", die unheimlich wirkende
Erzählung- „Des Ketzers Beichte", das Waldidyll „Der g-raue Zelter", die morgenländische
Erzählung- „Tamarena",^ die Alpengeschichte „Gundel vom Königssee" und endlich
Grosses tiefsinnigstes Werk „Abul Kazims Seelenwanderung". Zu dieser Auswahl hat
F. M u n c k e r die Einleitung geschrieben, die klar und umfassend über Grosses
Verserzählungen unterrichtet. Den Epiker Grosse mit Geibel und den Dichtern seines
Münchener Kreises vergleichend, meint M., dass ihn dicht neben Heyse die novellistischen
Vorzüge seiner Verserzählungen, die Kunst der Seelenmalerei und der zwanglos-leichte,
anmutig fesselnde Vortrag stellten. An H. Lingg und den Grafen Schack erinnere
die Kraft seiner Farben bei Bildern aus längst vergangenen Zeiten, und mit Geibel
habe er die Herrschaft über die äussere Form der Sprache und die Begeisterung für
die Grösse und Einheit des deutschen Vaterlandes gemein. Aus der ungewöhnlich
grossen Zahl der Dramen bietet die vorliegende Ausgabe nur zwei: ,,Die Ynglinger"
und „Tiberius". Ich kenne den Dramatiker Grosse nicht und vermag deshalb nicht
zu beurteilen, ob gerade diese beiden Stücke besonders bezeichnend für Grosses dra-
matische Kunst sind, H. von Gumppenberg, der mit der Auswahl der Dramen
betraut war, erklärt, dass „Tiberius" schon deshalb ein unbestreitbares Recht auf
Berücksichtigung an erster Stelle habe, „weil er sich seinerzeit eines wirklichen, kräf-
tigen Bühnenerfolgs erfreute und die praktische Berechtigung des Dramatikers Grosse
der breiten Öffentlichkeit gegenüber am schlagendsten erwies". G. beschäftigt sich
dann näher mit den beiden Dramen und erörtert auch die Frage, weshalb der Dra-
matiker Grosse kein besonderes Glück hatte. Den dritten Band der Ausgabe bilden
die Prosaerzählungen Grosses. Ist die Auswahl, verglichen mit der Menge Grossescher
Erzählungen, verhältnismässig recht klein, so geben die hier gebotenen Erzählungen,
die kleine Skizze ,,Der tolle Heinze", die Kriminalnovelle „Ravensbeck", die beiden
historischen Romane ,,Das Bürgerweib von Weimar" und „Der Spion", doch ein an-
schauliches Bild davon, wie gross Grosse war im Ersinnen und Verweben des Stoffes
und wie er historische Gegenstände und tiefere Zusammenhänge im menschlichen
Leben mit künstlerischem Ernst zu behandeln weiss. J. Ettlinger, der Heraus-
geber dieser Auswahl, meint sogar in der Einleitung, und meines Erachtens mit einem
gewissen Recht, dass „Das Bürgerweib von Weimar" den besten historischen Volks-
romanen zuzuzählen sei und dass Grosse mit diesem Kulturgemälde mehr Anspruch
auf Volkstümlichkeit habe als der Verfasser der „Ahnen". Der Zeitroman ,,Der ge-
treue Eckart", der nach einer Bemerkung J. Petersens Grosses persönlichstes Werk
auf dem Gebiet der Prosaerzählungen ist, bleibt einem Nachtragsband vorbehalten. —
Hans Hoffmann. In seiner Skizze über Hoffmann behandelt
W. Arminius (6201) vorzugsweise den Charakter und die Bedeutung seiner
Werke. A. betont vor allem den Reichtum, den Hoffmann in bezug auf Stoff
und Charaktere besitze, und sein inniges deutsches Gemüt. — Viel bedeutender ist
O. Ladendorfs (6202) Buch über Hoffmann. Bei aller freundlichen und freund-
schaftlichen Gesinnung gegenüber dem Dichter hat sich L. ein unbefangenes und
selbständiges Urteil gewahrt, und es ist ihm gelungen, Hoffmann als eine durchaus
individuelle Künstlernatur darzustellen. L. hat die persönlichen Lebensverhältnisse
nur insoweit herangezogen, als sie auf die dichterische Entwicklung Hoffmanns von
Einfluss waren. So steht schon gleich die Schilderung der Heimat und Jugendzeit
in enger Beziehung zur Entwicklung von Hoffmanns praktischer Begabung, und
mit Interesse hört man, dass sich schon der Primaner an Raabes Erstlingswerken von
ganzer Seele erquickte. Besonders reizvoll weiss L. die Zeit darzustellen, wo HofT-
mann zur Erkenntnis seines Dichterberufs gelangte. Durch die erschöpfenden Ana-
lysen der Erstlingsuovellen erleichtert es sich L., zu beurteilen, in welches Verhältnis
Hoffmann etwa zu Eichendorff, Heyse und Keller zu setzen ist. Den weiteren Ent-
wicklungsgang des Dichters zeigt uns L. durch seine gehaltvolle Besprechung des
zweiten Novellenbandes mit dem lehrreichen Vergleich des ersten und zweiten Druckes
der Novelle „In den Schären". Die Novelle „Der Hexenprediger" ist mit ihrer
strengen Folgerichtigkeit der psychologischen Entwicklung nach L.s Urteil eine der
vollendetsten Arbeiten des Dichters. Die Beziehungen zwischen Hoffmanns Novelle
„Brigitta von Wisby" und dem gleichnamigen Trauerspiel von Richard Voss und die
freiere Gestaltung desselben Stoffes durch W. Jensen werden von L. angedeutet.
Die literarischen Beziehungen zu G. Keller verfolgt L. auch in der Besprechung des
Novellenbandes „Im Lande der Phäaken". „Die hier behandelten Probleme und
Gestalten werden durch eine ähnliche Ortseinheit zusammengehalten wie die Seld-
wyler Novellen und erzeugen dieselbe Stimmung wie die ,Sieben Legenden'." An
die Behandlung der Novellen schliesst L. diejenige der humoristischen Romane. In
dem humoristisch-dialektischen Charakterroman „Der eiserne Rittmeister" sieht L. mit
M. Necker den künstlerischen Ausdruck von Hoffmanns Ethik. Den Novellenband
„Pas Gymnasium zu Stolpenburg" hält L. wegen seiner vollendeten Form und tief-
G. Pfoffpr, Von Goethes Tod his zur Gegenwart. 705
innerlichen Erfassung- der Probleme fiiv das Meisterstück Hoffmanns, und mit Hecht
safift er, dass weder Dreyer noch Fontane noch Joh. Schlaf Hoffraann in der
Schilderung- der Poesie und der Schmerzen des Gymnasiallehrerstandes erreicht
hätten. Mit einer kurzen Betrachtung von Hoffmanns Lyrik, seinen geographischen
imd literaturgeschichtlichen Arbeiten — das prächtige Raabe-Büchlein (vgl. JBL.
PjOH/7, X. 4871) wird besonders hervorgehoben — beschliesst L. sein gründliches
Buch. —
(j. Keller, Die sogenannte Kleine Ausgabe von J. Baechtolds (6208)
Keller-Biographie liegt in zweiter Auflage vor. Die Bedeutung des Werkes ist zu
bekannt, als dass eine nähere Würdigung hier vonnöten wäre. Es sei daher nur auf
die früheren Besprechungen hingewiesen: Grosse Ausgabe: JBL. 1894 IV3:367;
1897 IV 3: 223; Kleine Ausgabe: JBL. 1898 IV 3: 145. —
R u d. Lindau. Ein S3mpathisches Bild von Rud. Lindau zeichnet
H. S p i e r o (6232). Er schildert seinen Werdegang und seine Schicksale, die völlig
aus dem Rahmen der in Deutschland sonst geläufigen Bildung eines Dichters und
Schriftstellers herausfallen, spricht von seinen literarischen Neigungen und Ab-
neigungen und betont seine ernste, jedem Sensationellen abgeneigte Lebensanschauung.
Aus dieser Lebensanschauung heraus erklärt Sp. das innerste Wesen von R. Lindaus
Dichtungen. Hinsichtlich der kulturgeschichtlichen Romane hat Sp. sein früheres
absprechendes Urteil revidiert. In seinem Gesamturieil nennt er Lindau einen Dichter,
dessen immer neues Bemühen bis zum Ende vorzudringen, besonders auffalle. „Die
vornehme Ruhe, die nie mit schielender Miene ein Wort zuviel sagt, auch im
heikelsten, ist ein unverwischbarer Charakterzug dieser Kunst." Am nächsten ver-
wandt sei Lindau mit Saar, nur fehle ihm dessen starke lyrische Ader. —
F. von Saar. Grosszügig aufgebaut und doch bis ins kleinste F. von Saars
Wesen und Schaffen nachgehend, vermag A. Bettelheims (6247a) Biographie
allen Ansprüchen zu genügen, die Literaturhistoriker füglich an ein biographisches
Werk stellen können. Saars Persönlichkeit wird in ihrer Entwicklung von B. hinein-
gestellt in die Zeit und unter die Menschen, die sie umgaben, die sie stützten und
beeinflussten und denen wiederum Saar als Mensch und als Dichter unvergängliche
Dienste geleistet hat. So erweitert sich das Bild vom Menschen und Dichter Saar
zu einem ungewöhnlich reizvollen Bild seiner Zeit. Ich denke da vor allem an die
schöne Schilderung' der Zeit, wo sich dem unglücklichen Dichter die Villa Wertheim-
stein und Schloss Blansko öffneten, an die Charakteristik der Josephine von Wertheim-
stein und ihres Kreises, an die Beziehungen der Fürstin Marie zu Hohenlohe und
der Altgräfin Salm zum Dichter, Mit feinen Strichen zeichnet B. diese eindrucks-
vollen Bilder, aber niemals verlieren wir trotz der schönen umgebenden Farben das
Hauptbild aus den Augen. Wir hören von den literarischen Eindrücken der Jugend-
zeit, von den dichterischen Absichten des 21jährigen Leutnants, und es wird uns
gezeigt, wie in den beiden Jugendwerken, „Die Kunst" und „Elsbeth", spätere
Meinungen und Werke Saars sich schon ankündigen. Ausführlich analysiert B. das
deutsche Trauerspiel „Kaiser Heinrich IV.", er erzählt von der lebhaften Zustimmung
der Kenner und der Ablehnung der Bühnenleiter. Das folgende Kapitel widmet B.
der Darstellung der „bösen Jahre" Saars, den sieben Jahren der Brache, und er
spricht hier eingehend über die theoretische Vertiefung des Dichters durch das
Studium Schopenhauers und Turgenjews. Weiter hören wir, wie die italienische Reise
dem Dichter zu einer Art Offenbarung wurde, wie die feinsinnige Fürstin Marie
Hohenlohe um die künstlerische Zukunft des immer an dramatischen Entwürfen
hängenden Poeten besorgt war. B. wendet dann seine besondere Aufmerksamkeit
dem Novellisten und Lyriker zu. Eindrucksvoll behandelt er die meisterhaften
Kritiken Alfred von Bergers über Saar und schildert, wie sich Saars Wirken in den
Äusserungen hervorragender älterer und jüngerer Zeitgenossen spiegelte. Im Schluss-
teil des Werkes zeigt uns B. den Menschen Saar noch einmal mit all seinen kleinen
und grossen Sorgen, und der Dichter Saar wird aus seiner Zeit und in seiner Zeit
zusammenhängend gewürdigt. —
Th. Storm. LI. Eichentopfs (6263) nicht sehr tief schöpfende Arbeit
über Storms Erzählungskunst geht mehr auf das Stoffliche als auf das Technische.
E. untersucht zunächst Storms Verhältnis zu literarischen Vorbildern und stellt aus
den Werken und Selbstzeugnissen fest, dass Heine und Eichendorff, weniger Mörike
Einfluss auf Storms Novellistik gewannen, dass der Einfluss der Romantiker nicht
so gross ist, als man gewöhnlich annimmt. Eingehend würdigt er sodann Storms
Verhältnis zur Heimat, wie es sich in seinen Dichtungen offenbart. Endlich verfolo"t
er die Beziehungen zwischen Storms Erzählungen und Gedichten und stellt als
Ergebnis fest, dass diese häufig die Vorstufe zu jenen bilden. Als entscheidende
Wendepunkte in Storms Poesie nennt der Verfasser die Jahre 1865 und 1873.
G. Ba es ecke in seiner viele Unrichtigkeiten nachweisenden Rezension des E.sclien
Jahresberichte für neuere deutsche Litentturgescliichte. XIX/XX- oo
796 vj- Pfeffer, Von Goethes Tod bis zur Geg-enwart.
Buches meint, dass E. wohl eine richtige Anschauung' von Storni habe, dass diese
aber an der merkwürdigen Disposition des Buches zuschanden werde. —
Moderner Roman und Novelle: W. von Polen z. Als einziger
wichtigerer Beitrag zu diesem Gebiet ist hier die Schrift von A. Bartels (6325)
über W. von Polenz zu nennen. Die Schrift beruht auf durchaus richtiger Erfassung
des Menschen und Dichters Polenz, sie ergänzt und berichtigt die urteile von H. Ilgen-
stein (vgl. JBL. 1904, N. 3165) und Ad. Stern und bietet eine selbständige und er-
schöpfende Gesamtcharakteristik der literarischen Bedeutung von Polenz. Sehr fein
skizziert B. den Bildungs- und Entwicklungsgang Polenz' bis zu seinem Erstlings-
roman ,, Sühne", und er betont den offenbaren Unterschied zwischen diesem
Roman und der gleichzeitigen feineren Unterhaltungsliteratur: er gebe keine
blosse Leidenschaftsgeschichte, sondern er gehe auf das Ganze des Lebens aus, er
verknüpfe seine Handlung und seine Menschen soviel wie möglich mit allgemeinen
Zuständen und Zeitbestrebungen, damit ein Zeitbild entstehe, ferner bleibe er immer
auf der Seite der Sitte. Die Darstellung eines gewaltigen Zeitbildes und das mächtige
Bestreben, das moderne lieben zu beeinflussen, sieht B. auch im weiteren Verlauf
seiner Studie als die stärkste Seite von Polenz' Kunst an. Die Romantrilogie „Der
Pfarrer von Breitendorf", „Der Büttnerbauer" und „Der Grabenhäger" hat, wie das
auch schon Ilgenstein hervorgehoben hat, in diesem Sinne als etwas Einzigartes in
der deutschen Literatur zu gelten. B. stellt den „Büttnerbauer" am höchsten, und
ähnlich wie Tolstoi es getan, weist er die Ansicht ab, als sei das Werk aus literarischen
Anregungen entstanden. Im einzelnen ist hier auf B.s prächtige Charakterisierung
des Büttnerbauern hinzuweisen und auf seine äusserst lehrreichen Ausführungen über
die strenge Notwendigkeit in der Entwicklung seines Schicksals. Auch scheint mir
B. mit seiner Hervorhebung des Problems recht zu haben: „Hier ist nicht der Kampf
zwischen Natur und Kunst, hier ist weiter nichts als ein durch eine überstürzte Ent-
wicklung entstandener Sumpf, in dem tüchtige Elemente durch Schuld ihrer Volks-
genossen versinken." In der Beurteilung des Helden im „Grabenhäger" geht B. eben-
falls tiefer, als es Ad. Stern und andere getan haben. Die Besprechung der übrigen
Werke dagegen bringt nichts, was hier besonders hervorgehoben werden müsste. In
dem unvollendet hinterlassenen Roman „Glückliche Menschen", denB. eine „Konfession''
nennt, zeigt sich ihm Polenz als konservativer und religiöser Mensch, dessen Mission
wesentlich eine soziale gewesen sei. Aber B. setzt die Wendung zum Konservatismus
nicht bloss auf Rechnung des Landbaus, sondern sie ist nach ihm „nichts weiter als
das Durchbrechen der von Grund auf konservativen deutschen Natur". —
Unterhaltungsschriftsteller. So sympathisch das Buch von
H. Spiero über Rud. Lindau war, so wenig sympathisch ist die Studie von V. K 1 e m -
p e r e r (6361) über den Bruder, Paul Lindau, wenig sympathisch deshalb, weil hier
in geistreicher Weise der Versuch g^emacht wird, den Leser mit der „dominierenden
l>eichtlebigkeit und sinnenfrohen Genussliebe" des Menschen in ein freundliches Ver-
hältnis zu setzen und die literarischen Frivolitäten des Dichters als wahre Kunst aus-
zugeben. —
Frauendichtung: Ältere Zeit. Das Buch von EliseGründler
(6395) über Marie Nathusius folgt in allem Wesentlichen dem früher erschienenen
ziemlich umfangreichen Lebensbild, das Phil. Nathusius von seiner Gattin Marie ge-
wissermassen als Nachtrag zu ihren Werken entworfen hat. Da die vorliegende
Ausgabe wohl von einer tief frommen und in christlicher Nächstenliebe un-
ermüdlich tätigen Frau Kunde gibt, aber in literarhistorischer Hinsicht bedeutungs-
los ist, so wäre eine eingehendere Besprechung in diesem Zusammenhang' nicht
angebracht. —
Frauendichtung der Gegenwart. Auch das Buch von Sophie
Höchstetter (6402) über Frieda von Bülow ist kein Buch für Literarhistoriker,
auch kein Buch, das von einer Dichterin erzählt, sondern ein Buch, in dem die vom
Menschentum Frieda von Bülows im tiefsten ergriffene Verfasserin die Grösse dieser
Persönlichkeit in unübertrefflicher Form dem andächtigen Leser übermittelt. Es ge-
nügt daher, hier auf die in dem Buch veröffentlichten Tagebuchblätter und Briefe
Frieda von Bülows, letztere an Toni Schwabe gerichtet, hinzuweisen. — Das in formeller
Beziehung nicht ganz befriedigende Buch von E. Korrodi (6417) über Enrika von
Handel-Mazzetti erhebt sich besonders in der Darstellung der Jug^end und Werdezeit
der Dichterin nicht über das Durchschnittsmass einer literarhistorischer Monographie.
Interessanter wird K. da, wo er den Inhalt, die Entstehungsgeschichte, den Stil und
die Charaktere in den beiden grossen Romanen behandelt. K.s Satz im Epilog, dass
im neueren deutschen Schrifttum keiner Enrika von Handel-Mazzetti verdränge und
dass sie in der Gegenwart auf dem Gebiete des historischen Romans ihresgleichen
nicht habe, zeigt übrigens, dass K. eine durchaus richtige Anschauung von ihrer
künstlerischen Bedeutung hat, —
(t. Pfeffer, Von Uoethes Tod bis zur Gegenwart. 797
Ausländische Romandichter in Deutschland: England-
Amerika. Da E. Walters (6466) umfangreiche Schrift über die Entstehungs-
geschichte von Thackerays „Vanity Fair" etwas abseits liegt, muss sich der
Bericht auf W.s eigene Angaben über die Ergebnisse seiner Untersuchung beschränken.
W. nennt als Hauptergebnis die Feststellung, dass „Vanity Fair" sich in einer Weise
an die früheren Arbeiten des Dichters anlehne, die die bisherige Thackeray-Forschung
nicht habe vermuten lassen. Nicht nur als Ganzes lehne sich „Vanity Fair" an zwei
frühere Werke Thackerays an, sondern auch jede wichtigere Figur, viele Begeben-
heiten und Umgebungsdinge hätten Modelle in früheren Werken. Ja, ganze Kapitel
habe Thackeray mit geringen Änderungen aus seinen vorher veröffentlichten Arbeiten
in „Vanity Fair" hinübergenommen. Bei dem Aufbau des Romans habe Thackeray
hauptsächlich Fielding als Muster vor Augen gehabt. Über Fielding hinausgegangen
sei er, indem er die Menschen einer schärferen Kritik unterzog und an die Stelle des
gemischten Charakters den Snob zum Hauptgegenstand wählte. Französischer Einfluss
habe sich dazugesellt und wesentlich dazu beigetragen, die Snobstudien zu einem
realistischen Weltbild auszuweiten. —
Frankreich. J.Jörgensen (6474) schildert auf Grund der betreffenden
Werke J. K. Huysmans' Entwickkmg zum Katholizismus und widerspricht lebhaft
der Auffassung, dass Huysmans ein Mann aus dem Mittelalter sei, der sich in
unsere Zeit verirrt und sich nie in ihr heimisch gefühlt habe. Dass Huysmans kein
grosses Verständnis für die Bedürfnisse des modernen Denkens zeige, gibt J. ohne
weiteres zu; aber er betont, dass sein Sehnen nach Einheit und Einheitlichkeit, sein
misanthropischer Pessimismus und sein Drang nach Schönheit ganz und gar modern
waren. Dieser Drang nach Schönheit wird ganz besonders als Huysmans' hohes
Lebensprinzip von J. dargestellt. —
R u s s 1 a n d. Ausser der ruhigen und sachlichen Würdigung Tolstois durch
F. Lorenz (6490) lag mir noch die umfangreichere Schrift von K. J. Staub (6491)
vor, die schon JBL. 1906/7 unter N. 5108 (nicht 7108!) erwähnt worden ist. St.s
lleissige Arbeit beschäftigt sich mehr mit dem Philosophen als mit dem Dichter Tolstoi.
Sie ist in vier Teile gegliedert: 1. Tolstois Leben und Werke. 2. Seine Weltanschauung.
3. Die Entwicklung der Weltanschauung. 4. Kritik der Lehren Tolstois. Im ersten Teil
zeigt St. eine bemerkenswerte Fähigkeit, mit wenigen Strichen den Entwicklungsgang von
Tolstois Leben vorzuführen und mit ihm sein Schaffen in Einklang zu bringen. Allerdings
tritt schon hier die Betonung der Weltanschauung allzusehr hervor, und es fehlt eine
ausführliche Darstellung von Tolstois eigener Lebensweise, durch die eben seine Lehre
schon verdeutlicht und in ihren Schwächen gezeigt werden könnte. Ganz besonders
verdienstvoll ist St.s Buch in seinem zweiten und dritten Teil, wo die Weltanschauung-
Tolstois systematisch dargestellt wird. Von Tolstoi selbst fehlt ein geschlossenes
System seiner Weltanschauung'. St. erweist sich als ein gründlicher Kenner der Tol-
stoischen Lehren durch die Art, wie er sie aus einer langen Entwicklungszeit heraus
ableitet und als Frucht einer langjährigen Gedankenarbeit zusammenfasst. St. be-
handelt nacheinander die Religionsphilosophie, die Ethik und die Pädagogik. Er ge-
währt mit Recht der Ethik den breitesten Raum und betrachtet sie unter folgenden
Gesichtspunkten: 1. Das Lebensideal. 2. Die Lehre vom Leben; der Altruismus.
3. Die Lehre vom Recht. 4. Die Lehre vom Eigentum. 5. Die I^ehre vom Staat.
6. Das Programm der Tätigkeit und der neue Zustand. Sodann weist St. diejenigen
philosophischen Lehren und politisch-sozialen Strömungen nach, die auf Tolstois
Weltanschauung entscheidenden Einfluss gewannen. Er nennt vor allem Schopen-
hauer, dann Rousseau und die Lehren des Sozialismus. Er untersucht Tolstois
Stellung zum Evangelium und zur chinesischen und indischen Religion. Die Objek-
tivität, mit der der Verfasser Tolstois Weltanschauung in ihrem inneren Zusammen-
hang darstellt, bewährt sich namentlich im letzten Teil seines Werkes, w^o er einzelne
wichtige Anschauungen einer kurzen Kritik unterzieht. Mit vollem Verständnis für
das Werden und die objektive Gültigkeit Tolstoischer Ideale spricht er den bedeutungs-
vollen Satz aus: „Tolstois religionsphilosophische und sozialpolitische Schriften sind
mehr geeignet, die Massen zu ergreifen, als einem nach Wahrheit Strebenden volle
geistige Befriedigung zu gewähren." Die Persönlichkeit Tolstois als solche ist ihm
ein Gegenstand der Bewunderung, und er erkennt die weittragende intellektuelle und
sittliche Bedeutung seiner Schriften an ; aber er warnt mit Recht davor, dem Dichter-
Philosophen überall zu folgen. Zahlreiche bibliographische und erklärende An-
merkungen erhöhen den Wert von St.s Buch. —
68«
798 M. Jacobs, Drama des 18./ 19. Jahrhunderts: Älteres Drama.
Drama und Theatergeschichte.
a) Geschichte des Dramas:
1. Älteres Drama.
(IV, 4 = N. 6512— 68S9.)
M 0 n 1 3" Jacob s.
Estaysamnilungen. — Theoretisches tind Dramatnrgisches. — Kritik. — Geschichte des Dramas: 18. Jahrhundert:
Ältere Zeit. — Sturm und Drang. — 19. Jahrhundert; Zeitalter der Romantik: H. von Kleist. — Andere Dichter desselben
Zeitraums. — Ch. D. Grabbe. — F. Hebbel. — 0. Ludwig. — Verschiedene. — Drama in Österreich: F. Grill|jarzer. —
F. Halm. — Andere Osten eichische Bühnendichter. — Volkstümliches Drama in Österreich: Ältere Zeit. — F. Raimund und
J. Nestroy. — L. Anzengrnber. —
Essay Sammlungen. Drei Sammelbände mög-en lehrreich erscheinen,
weniger für die Geschichte des deutschen Dramas als für die Geschichte der deutschen
Theaterkritik. Sie stellen drei Entwicklungsstufen auf dem Wege dar, den die Kritik
vom Ideal des Lehrhaften bis zum Ideal der Subjektivität zurückgelegt hat. Der
Wiener Veteran J. Bay er (6522) formt seine Bühneneindrücke bewusst zu populären
Vorlesungen um. Am interessantesten wirkt in der Einleitung die wehmütige Rück-
schau eines Hochbetagten auf das „zerstückelte Leben" eines „Fraginentisten ohne
Einfluss". — Ad. Sterns (6529) Wunsch, seine Rezensionen für das ,, Dresdner
Journal" (1894 — 1907) zu einer Dresdner Dramaturgie zusammenzufassen, ist nach
seinem Tode erfüllt worden. Sie ähneln in Ton und Tendenz dem Lebenswerk
K. Frenzeis, während sich die literarischen Kämpfe des gleichen Zeitraums bei
V. Mamroth (6527) in einem minder akademischen Temperamente spiegeln. Der
Rezensent der , »Frankfurter Zeitung'" beginnt seine Tätigkeit im revolutionären Jahre
1889 und verfolgt die Entwicklung einer neuen Bühnenkunst als ein Unabhängiger
mit dem Mute, eine eigene Meinung auszusprechen und auch umzubilden. Er neigt
sich vor Ibsen in einem Respekt, der nie zur Anbetung wird; Hauptmanns Kunst
wird ihm schon seit den „Einsamen Menschen" zur schmerzlichen Enttäuschung, Aus-
gang und Bedeutung der literarischen Krisis prophezeit er gleich bei ihrem Beginn
als ein einsichtiger Beobachter. Ein politischer Eifer, der auch von der Kunst das
B'arbebekennen fordert, gehört zum Bilde dieser überall aus ästhetischer Einseitigkeit
herausstrebenden Persönlichkeit. Als seine wichtigste Mission betrachtet M., ein Pro-
phet des kühlen Menschenverstandes, die deutschen Bühnendichter vor der Vernach-
lässigung der dramatischen Technik zu warnen. --
Theoretisches und Dramaturgisches. Wesentlich praktischen
Zwecken bestimmt H. Schlag (6533/4) sein umfangreiches dramaturgisches Werk.
Es soll angehenden Dramatikern als Lehr- und Rezeptbuch dienen, während die un-
belehrbaren, die solche Unterweisung verschmähen, „ruhig weiter in der Finsternis
tappen mögen". Auf allen Seiten verteidigt diese wunderlich verrostete Dramaturgie
die Unfehlbarkeit des Aristoteles. An seiner Hand, dem als Ratgeber noch Lessing-,
Freytag, Bulthaupt beigesellt werden, erörtert Seh. die unverbrüchlichen Gesetze der
Handlung, der Charaktere, der Sprache, der Anpassung an die Bühne. Er trägt die
Scheuklappen seiner Schulweisheit mit dein Selbstgefühl eines Mannes, für den es
keine Zweifel gibt. Ob seine Jünger der deutschen Dramenproduktion nun endlich
aufhelfen werden, steht dahin. Aber sie lernen immerhin, dass Shakespeares Richard III.
die Zensur „durchaus unbefriedigend" verdiene, dass Hebbel „mehrfach gegen die
Regel der Idealisierung" Verstösse, und dass das Geheimnis seines Misserfolgs leicht
aufzuklären sei: er erweckt weder rechtes tragisches Mitleid noch rechte tragische
Furcht. Ibsen wird dagegen abgelehnt, weil er seine „zersetzende Kritik selbst an
hohen Moral- und Ordnungsgesetzen" übt. — Wie es um die Praxis dieses Theoretikers
bestellt ist, lehrt ein Notschrei F. Kaibels (6662) gegen eine in Weimar 1908 auf-
geführte „Penthesilea"-Bearbeitung Schlags. Sie wird als eine Banausentat, als eine
Vergewaltigung Kleists bezeichnet — starke Ausdrücke, die jedoch eine Übersicht
der veränderten wie der hinzugedichteten Szenen rechtfertigt. — K. Strecker (6544)
fasst noch einmal die Gründe fijr das Schwinden des Interesses an grosser, ernster
Bühnenkunst zusammen. Neben äusseren Motiven vermerkt er innere Wandlungen:
die Bretter bedeuten die Welt nicht mehr, da die Welt selbst einem veränderten Inter-
esse zum Schauplatz geworden ist; die alten Konflikte sind abgenutzt, da die Begriffe
von Schuld, Sühne und Lebenssatzung gewechselt haben. — P. E r n s t (6537) plädiert,
um dem Unheil zu steuern, für eine Trennung' der Amüsierbühne und der Stätte
i\l. Jacobs, Drama des 18./ 19. Jahrhunderts: Älteres Drama. 799
dramatischer Kunst. Als Mittel empfiehlt er eine Hebunsr der Volksschauspiele und
eine reichere Pfleije der dramatischen Vereine unter den Gebildeten. — Derselbe Autor
(6547) verteidigt die Bühneneinheiten von Ort und Zeit, die das „absolute" Drama im
Gegensatz zur dramatischen Programmusik fördern. In der Konzentration auf das
Wesentliche, bei der die Sinne möglichst wenig beschäftigt werden, sieht er das Heil.
— J. Hart (6549) eifert gegen die Anschauung, dass ein unaufgeführtes Drama nur
ein halbes, unfertiges Kunstwerk sei. In ihrer Sprache ruhe die ganze Sinnlichkeit
der dramatischen Schöpfung, und deshalb sei sie mit ihrer sprachlichen Gestaltung
als Kunstwerk abgeschlossen. — Die Einwirkung des Darwinismus auf das Drama
schlägt R. M. M e y e r (6552) hoch an. Die neue Tragödie erkennt nicht mehr als
siegreiche Herrscher die Prinzipien an, denen sich noch das Drama der Klassiker
beugte. Sie steht mitten im ewigen Kampfe, sie prägt eine fast wissenschaftlich
arbeitende Technik des Motivierens aus, sie sieht in der Vererbung das moderne
Fatum, in der Entwicklung der Charaktere ihre Hauptaufgabe. — Ähnliche Gedanken-
gänge führen E. Friedell (6539) zum Zukunftsbilde der darwinistischen Tragödie.
Sie ist von naturwissenschaftlichem Geiste erfüllt, die Kontraste des Guten und Bösen
verwischen sich, die Wurzel des Tragischen senkt sich vom Individuum tiefer hinab
zur Gattung. — Am interessantesten erfasst E. Bacmeister (6555) das Problem,
indem er die Tragödie im Lichte der Anthropogenie betrachtet. Der Begriff des Tra-
gischen ist bisher von den Ergebnissen der biogenetischen Forschung unberührt ge-
blieben. Die Erkenntnis der natürlichen Entwicklung muss jene Starrheit des Gegen-
satzes zwischen dem ewigen All-Einen und dem vergänglichen Einzelnen lösen, wie
sie noch Hebbels Auffassung bedingt. Die Individuatio kann nicht mehr als Schuld
erscheinen. Die Tragik beginnt erst, wenn das Individuum sich bewusst um der
Gattung willen aufgibt. — Rückwärts lenkt die letzte Arbeit des Heidelberger Forschers
A. D i e t e r i c h (6556) den Blick. Die Entstehung der hellenischen Tragödie wird
in ihren Etappen skizziert, und neues Licht fällt auf die entscheidende Anregung, die
das werdende Drama der eleusinischen Liturgie verdankt. Die Trauer der Demeter,
zum Jubel umgewandelt, ist das Vorbild der Peripetie, und Aischjlos übernimmt als
tiefste Grundlage der eleusinischen Religion den Glauben an die alles gebärende
Mutter Erde. —
Kritik. Der theoretische Streit um die Kritik scheint vorläufig ver-
stummt. Desto mehr kommt der Kritiker zur Geltung. So findet A. Kerr in
R. F a e s i (6579) einen begeisterten Propheten, der ihn ohne Einschränkung als einen
Verfeinerer der Analyse und der Sprachkunst preist. — An seinem 60. Geburtstage
wird F. Mauthner, in dessen Lebenswerk die Theaterkritik nur eine Nebenarbeit be-
deutet, von seinem böhmischen Landsmann L. Steiner (658.2) gefeiert. Prager Er-
innerungen aus Mauthners Werdezeit geben der Darstellung ein persönliches Gepräge.
— Ein vortrefflicher Nekrolog von L. H e v e s i (6587) zeigt in anschaulicher Frische
das Bild Speidels. Aus intimster Kenntnis wird der Heimgegangene als Mensch und
als Autor geschildert. Sogar der ängsstlich behütete Nachlass des heimlichen Lyrikers,
der sich auch einmal an einem Jambendrama „Hasdrubal" versuchte, hat sich dem
Biographen erschlossen. H. hält die Literaturkritik, nicht die Theaterkritik für Speidels
eigentliche Stärke, erklärt seinen Kampf gegen Wagner als das Austoben einer nach
würdigen Widersachern lechzenden Vollnatur und die Schreibfaulheit dieses „unermüd-
lichen Aufnehmers und verdrossenen Mitteilers" als ein Symptom der Selbstkritik.
Speidels Stil, einfach, sinnlich, deutsch, spiegelt den Charakter des sesshaften
Schwaben. —
Geschichte des Dramas: 18. Jahrhundert: ÄltereZeit. \Me
G, P e i s e r (6594) im Vorjahre dem Lustspiele Friedrichs des Grossen „Die Schule
der Welt" eine Studie widmete (JBL. 1906/7, N. 5234), so betrachtet er jetzt einen
Vorläufer dieser Komödie, den Schwank ,,Le Singe de la Mode", den der König im
Jahre 1742 zur Hochzeit seines „Caesarion", seines Freundes Dietrich von Keyserlingk,
dichtete. In der starken Anlehnung an Moliere, in der satirischen Tendenz gegen
allerlei Zeitschrullen, in der eingeflochtenen Selbstironie zeigt sich die Verwandtschaft
des Schwanks mit der „Schule der Welt". — Einen interessanten Herzensroman
J. Fr. von Cronegks entschleiert Hanny Brentano (6595) aus dem handschrift-
lichen Nachlasse eines bayerischen, mit dem Dichter befreundeten Arztes. Als Leip-
ziger Student verliebt sich Cronegk 1750 in seine filia hospitalis, in die Kaufmanns-
tochter Christiane Aschaff, die er nach der Heldin eines Schlegelschen Trauerspiels
als Estrithe anredet. Die Standesunterschiede verwehren ihm die Ehe, das Mädchen
heiratet einen Bürgersmann, der Dichter besucht sie und bewahrt sein Gefühl bis zu
seiner frühen Verklärung. Estrithe, im Alltagsleben die Kaufmannsfrau Hahn, wird
die Mutter jenes ,, Schwabenmädchens", dass so verhängnisvoll in Bürgers Dasein
eingreift. Beachtenswert ist der Hinweis der Studie auf einen der Forschung ent-
gangenen Privatdruck, das Reisetagebuch des Hofkammerrats Hirsch (1808) auf Cro-
800 M. Jacobs, Drama des 18./ 19. Jahrhunderts: Älteres Drama.
neg-ks Kavalierstour durch Tirol, Italien, Frankreich in den Jahren 1752/3. —
W. Montag- (6596) beschreibt K. von Ayrenhoffs Leben, versucht die Husarenritte
des Klassizisten gegen Shakespeare, Goethe, Schiller zu motivieren und begnügt sich
bei den Dramen mit kahlen Inhaltsangaben. Alle bedeutsamen Fragen beantwortet
die Darstellung durch den Mund des Vorgängers E. Homer. Wieviel ihr an
lebendiger Beziehung zu Ayrenhoffs österreichischer Welt mangelt, hat A. vonWeilens
Rezension nachgewiesen. —
Sturm und Drang. Ein wichtig-es Briefmaterial des Frankfurter Goethe-
museums schöpft R. Hering (6600) aus: Schreiben von Boie, Voss, F. Jacobi,
Gramer, von den Geschwistern Stolberg an Gerstenberg aus dem siebenten und achten
Jahrzehnt des Jahrhunderts. Gerstenberg wird als Kenner der Antike und der nor-
dischen Mythologie besonders von den Stolbergs konsultiert. Interessant ist Graf
Christians Urteil über Lessings „Nathan", dessen „Pfeile, in Gift getaucht, das Heilig-ste
unserer Religion" zum Ziele wählen. Sein Bruder Friedrich Leopold, den „das Be-
wusstsein des Genies selbst in den Verdauungsstunden nicht verlässt", will als „Seher"
nichts von einer Technik der Kunst wissen. Am wichtigsten sind die als verschollen
geltenden Briefe C. F. Cramers, Antworten auf die in Kiel verwahrten Schreiben
Gerstenbergs, die ausführlich zitiert werden. Sie erörtern Musikprobleme, literarische
Versuche der Korrespondenten, vor allem das W^erden des Dramas „Minona", das
Gerstenbergs Ideal von lyrisch-dramatischer Musik darstellen soll. Gramer wirkt
auch als Fürsprecher einer Bühnendarstellung' bei Schroeder. Gerstenbergs Ver-
bitterung über den Misserfolg' begleitet seine Abwendung zur Philosophie, ohne dass
er zum „Grossvezier des Sultans Kant" werden will. Gramer, der auch als Heirats-
vermittler dem Ugolinodichter über seine Finanznot hinweghelfen will, verstummt,
soweit das Frankfurter Material reicht, mit seiner Amtsentsetzung. — R. Philipp
(6602) bietet fleissige Sammlungen zum Sprachgebrauch des jungen Klinger in seinen
Dramen „Die Zwillinge", „Die neue Arria", „Sturm und Drang". Die Untersuchung
der dramatischen Technik beschränkt sich auf wenige Gebiete, eine Scheidung des
Kling-erschen Eigentums vom Gesamtgut der Geniezeit scheint nur selten geglückt. —
A. Nutzhorn (6604) klärt die Frage, warum Leisewitz für seinen „Julius von
Tarent" den Hamburger Preis nicht bekam, durch einen Brief J. H. Voss' an Hölty
vom 14. November 1775 auf. Das Manuskript, von Voss durch eine Nachlässigkeit
verbummelt, kommt erst nach Klingers stoffverwandten „Zwillingen" in Schroeders
Hand. Diese Darstellung, eine Bestätigung der F. L. Schmidtschen Angabe, kommentiert
Leisewitz' Tagebuchnotiz von dem „Unstern", der ihn um den Preis gebracht habe.
— J. M. Lenz ist in den Berichtsjahren ausserordentlich in den Vordergrund getreten.
Wir besitzen jetzt in einer deutschen Übersetzung die umfassende Darstellung seines
Lebens und seiner Werke aus der Feder des russischen Forschers M. N. Rosanow
(6606). Die Biographie ist für ausländische Leser bestimmt, bei denen nur eine ge-
ringe Kenntnis unserer Literaturgeschichte vorausgesetzt wird. Eine geschickte Be-
arbeitung hätte also dem deutschen Leser die Lektüre durch mannigfache Kürzungen
erleichtern, hätte auch die Forschungsergebnisse der letzten Jahre — R.s W>rk er-
schien im Jahre 1901 — berücksichtigen können. Aber auch die unveränderte Über-
tragung des Buchs bedeutet eine wichtige Bereicherung unserer Kenntnis. Besonders
für die Lebensgeschichte des Dichters, dessen Dasein auf russischem Boden beginnt
und endet. R. hat für die Schicksale dieses „t3'pischen Unglücksmenschen" die Hand-
schriften der Rigaer Stadtbibliothek zu Rate gezogen. Sie versetzen ihn in die Lage,
die pietistische Atmosphäre aufzufang-en, in der Lenz erwuchs, seine militärischen
Neigungen aus Jugendeindrücken zu erklären und die Unduldsamkeit des Vaters
gegen den entgleisten Sohn ins rechte Licht zu setzen. Eine Reihe von Familien-
briefen, im Anhange abgedruckt, erläutern die Darstellung der livländischen Jugend-
jahre. Klopstocks Einfluss auf Lenz Erstlinge wird gewürdigt, Kants Wirkung gegen
K. Weinhold verteidigt. Weit ausholende Exkurse orientieren über die Anregungen
der Engländer und Franzosen. Eine besonders ausführliche Erörterung gilt Mercier,
der durchweg als Lenz' Lehrmeister auftritt. In ähnlicher Breite behandelt R. das
Verhältnis des umnachteten Dichters zu russischen Freimaurern und zu dem jungen
Karamsin, in der Moskauer Zeit. Für das Rätsel der weimarischen ,, Eselei" ist auch
er auf Vermutungen angewiesen. Ein Pasquill auf Goethe scheint ihm als Ursache
des Bruchs plausibel. In der Neigung zu Friederike sieht R. eine Liebe, deren Echt-
heit er gegen die Zweifler verteidigt. Die biographische Verwertung eines bereicherten
Materials bedeutet die Stärke der Darstellung, die Betrachtung der Werke ihre Schwäche.
Denn R. verfährt stets nach dem gleichen Schema: breite Inhaltsangaben, knappe Auf-
weisung der „Fehler", unverkürzte Wiedergabe aller zeitgenössischen Rezensionen.
Am wärmsten würdigt er die Lyrik, die an Burns und Heine gemessen wird. Im
Widerspruch gegen Weinholds Datierung verlegt er die „Sizihanische Vesper" in die
späteste russische Zeit. Zwei Handschriften Lenz' aus der Berliner Bibliothek, „Meine
M. Jacobs, Drama des 18./19. Jahrhunderts: Älteres Drama. 801
1 .übensreofehi" und eine Predigt über „Die Natur unseres Geistes", werden als Beilagen
veröffentlicht. — Neben dieser g-ewichtigen Biographie werden uns nun zwei Gesamt-
ausgaben der Lenzischen Schriften auf einmal beschert, nachdem wir uns so lange
mit Tiecks Sammlung begnügen mussten. F. Blei (6609) legt in den ersten beiden
Bänden seiner Ausgabe die Lyrik, den Hofmeister, den Neuen Menoza, die Lustspiele
nach dem Plautus, die Anmerkungen übers Theater vor und gibt in den Beilagen
die Gedichte aus der Knabenzeit und aus den Jahren des Irrsinns, den dramatischen
Erstling „Der verwundete Bräutigam", die Studien zum Plautus, die Menoza-Umarbeitung
hinzu. Wie wenig sein prächtig ausgestatteter Versuch philologischen Ansprüchen
genügt, hat E. Schroeder nachgewiesen. Denn der Rezensent musste feststellen,
dass B. nicht einmal die Originaldrucke, geschweige denn die Handschriften zu-
grunde gelegt habe. So erscheinen z. B. die „Anmerkungen übers Theater" in Tiecks
willkürlicher Fassung mit allen ihren Druckfehlern aufs neue. — An Wissenschaft-
lichkeit und Takt ist seinem Rivalen Blei der Herausgeber E. Lew y (6610) nach
den Worten desselben Kritikers (GGA. 172, S. 144—50, 786/8) entschieden überlegen.
Seine Ausgabe bietet die dramatischen und lyrischen Werke, ferner die Erzählungen
und Aufsätze, darunter die von Rosanow publizierten „Lebensregeln" und die Predigt,
sowie die ,, Notizen", nach den Berliner Handschriften revidiert und vervollständigt.
Die wortkargen, aber auf umfassender Sachkenntnis beruhenden Einleitungen müssen
dafür entschädigen, dass der Herausgeber auf die Komraentierung seiner Textbehand-
lung verzichtet. Sein gewissenhaft überwachter Text geht überall auf die ersten
Drucke, in einzelnen Fällen, wie bei den „Soldaten", auf die Handschrift zurück. —
Eine hallische Dissertation von W. Stammler (6611) ist dem Lenzischen „Hof-
meister" gewidmet. Die umsichtige Arbeit beansprucht ein besonderes Interesse durch
eine Kollationierung der Berliner Handschrift mit A. Sauers Abdruck und durch einen
Fund. Denn St. hat in Mannheim die von Tieck und B. Litzmann vergeblich gesuchte
Bühnenbearbeitung entdeckt, die F. L. Schroeder und J. Ch. Unzer für die Hamburger
Aufführung des ,, Hofmeisters" im Jahre 1770 herstellten. Die im Anhang gedruckte
Kollationierung ergibt, dass Schroeder eine vieraktige Fassung aufführte, bei der unter
anderen die Studentenszenen fortfielen. Fritz von Berg tritt nicht auf und am Schlüsse
wird ein ,, guter" Ausgang erzielt, indem der Major dem Hofmeister einen Adelsbrief kauft
und ihn zum Schwiegersohne annimmt. In Hamburg und Berlin fiel diese Bearbeitung
durch, nur in Mannheim fand sie den Erfolg von elf Aufführungen in ebensoviel
Jahren. — Die Streitfrage, wann Lenz' ,, Anmerkungen übers Theater" entstanden sind,
beantwortet Th. Friedrich (6612) mit einer neuen und einleuchtenden Meinung.
Er findet den Mittelweg zwischen Lenz' und Goethes Angaben, indem er aus inneren,
methodisch wohlfundierten Gründen verschiedene Entstehungsschichten der Abhand-
lung nachweist. Sie zerfällt demnach in vier selbständige Abschnitte, von denen zwei
vor Herders Blättern von Deutscher Art und Kunst, eine unmittelbar nach dem Er-
scheinen dieser Schrift und eine kurz vor dem Druck entstanden ist. Diese vier Ab-
schnitte sind zweimal in den Jahren 1773 und 1774, redigiert worden. Durch einen
Neudruck der Lenzischen Abhandlung in vier verschiedenen Drucktypen sucht F.
sinnfällig seine Resultate darzulegen. Auch wenn man ihm nicht in allen Einzelheiten
folgt, kann man sich seinem Grundgedanken nicht verschliessen : Lenz hat seine im
Protest gegen Lessings Dramaturgie vor dem Erscheinen des „Götz" verfasste Streit-
schrift unter dem Eindruck der Herderschen Abhandlung überarbeitet. — Eine Re-
zension der Wagnerschen „Kindermörderin" aus der Königsberger Kanterschen Zeitung,
Oktober 1777, von H. Jantzen (6613/4) ans Licht gezogen, lobt die Tendenz des
Dramas auf Kosten der „seelenverderblichen Moral" in Goethes Schriften. —
19. Jahrhundert: Zeitalter der Romantik: H. von Kleist.
Geistreich und prätentiös zugleich sucht Hanna Hellmann (6626 a) auf neuen
Wegen die Lösung des Kleist- Problems. Sie glaubt, den Schlüssel in dem Aufsatze
über das Marionettentheater gefunden zu haben. Die dort entwickelte Theorie von
den drei Stufen des Bewusstseins: Gliedermann, Mensch, Gott bietet ihr Schema und
Symbol für Kleists Leben und Schaffen. Der von Kant seiner Naivität beraubte
Dichter habe den Aufstieg zur höchsten Stufe, zum Unendlichen, durch die Kunst
vergebens gesucht und es sei ihm nur ein Absolutes, der Tod, geblieben. Die Über-
tragung des allzu starren Schemas auf Kleists Schöpfungen führt u. a. zu einer neuen
Auffassung der Alkmene. Wenn der Prinz von Homburg gewaltsam in dieses System
gepresst, wenn der irdisch-derbe Achill gar um der Dreistufenlehre willen zum Gott
erhöht wird, so verliert sich die anregende Schrift ins Doktrinäre. Sie zwängt den
unabhängigen Kleist allzu streng in die romantische Ästhetik hinein, wenn sie
F. Schlegels Transzendentalpoesie in seinen Werken aufspüren will. Vor allem steht
und fällt die H.sche Theorie mit der Behauptung: Kleist war ein Metaphysiker, wie
es nur je ein Dichter war. Wer diese These ablehnt, wird der Verfasserin nicht den
Respekt, aber den Glauben versagen, — Bausteine zu einer Kleist-Biographie der
802 M. Jacobs, Drama des 18./19. Jahrhunderts: Älteres Drama.
Zukunft will S. R a h m e r (6627) in seinem neuen Buche herbeitrag-en. Er bietet
eine Fülle ungleichwertig^er Miszellen, ohne sie zu sichten und zu verarbeiten, in einer
Darstellung", die mit ihren häufigen Verweisen „weiter unten", ,,an anderer Stelle"
die Lesbarkeit hemmt. Öffentliche und private Archive haben seinem Spüreifer das
Material geliefert, dessen Ausbeute ihn freilich selbst enttäuscht. Bedeutungs'* . sind
besonders die neuen Aufschlüsse über Kleists Werke. Die Dramen werden ,. nur
mit einer Nachlese von Rezensionen und Bühnennotizen bedacht. Als eine neue
Quelle zum Kohlhaas wird mit grosser Bestimmtheit die Chronik der Berliner Familie
Wedding- bezeichnet, ohne dass Kleists Beziehungen zu einem Mitgliede dieses
Geschlechts über eine blosse Vermutung hinaus gesichert werden. Für das „Bettel-
weib von Locarno" ergibt das Pfuelsche Archiv die Notiz, dass die Novelle einer
dem Bruder Pfuels passierten Spukgeschichte ihre Entstehung verdankt. Das Scheitern
der Guiscard-Pläne wird mit der Einsicht motiviert, dass Kleist für diese aus dem
Geiste der Musik geborene Tragödie die Intensität seines musikalischen Könnens
bezweifelt habe. Auf festerem Boden schreitet R. vorwärts, wenn er die Beziehungen
Kleists zu seinen Zeitgenossen untersucht. An urkundlichem Material bietet er neben
den militärischen Dienstakten des Dichters interessante Briefe Pfuels über Kleists
Tod, Aufklärungen über die Zeit der französischen Festungshaft, Streiflichter aus
einer Korrespondenz zwischen Fouque und Varnhagen. Adam Müller wird im An-
schluss an eine bisher unbekannte Darstellung Rudolf Köpkes aufs neue als Kleists
böser Genius dargestellt. R. leugnet im Gegensatz zu R. Steig eine politische Beein-
flussung Kleists durch Müller, der indessen als Hardenbergs Söldling die Abendblätter
ruiniert habe. Dem Liebesleben des Dichters gilt der letzte, abgerundetste Abschnitt
des Buches. R. lehnt alle Vermutungen ab, die an der Normalität des Kleistischen
Sexualempfindens zweifeln. Zur Bestätigung seiner Anschauung konstruiert er eine
Art chronischer Verliebtheit, die zu drei Verlöbnissen geführt habe. Die Verbindung
mit Wilhelraine erscheint freilich als belanglose Episode. Als desto wichtiger gelten
die Beziehungen zu Henriette von Schlieben und besonders zu Emma Kunze. Körners
Mündel ist für R. schlechthin die Liebe Kleists, und er neigt zu der Ansicht, den
Selbstmord als letzte Konsequenz der Enttäuschung zu betrachten. Seltsamerweise
beruft er sich hierbei im wesentlichen auf das Zeugnis Pfuels, dessen Glaubwürdigkeit
gerade von ihm auf allen Seiten angezweifelt wird. — Das Lebensbild, mit dem Erich
Schmidt (6630) seine Kleist-Ausgabe bereichert hat, wird nun erfreulicherweise
in einem Sonderdruck dem Publikum der Meyerschen Volksbücher zugänglich gemacht.
— Den Beziehungen zur Stadt Basel ist A. G e s s 1 e r (6640) nachgegangen, ohne
mehr als einen Torschreiberrapport über die Ankunft der „Citovens Kleist und Lohse,
Mahler de paris" am 12. Dezember 1801 und einen Eintrag Kleists in ein Museums-
gastbuch vom 21. Dezember zu finden. — Der wichtigste urkundliche F'und ist
B. H e n n i g (6647) geglückt. Seine Mitteilungen öffnen einer bisher fast stummen,
bedeutsamen Gestalt der Kleist-Tragödie den Mund: es sind Briefe und Aufzeich-
nungen jener Marie von Kleist, die wir bisher nur als Adressatin der innigsten
Schreiben des Untergehenden kannten. H. entwirft zunächst ein anschauliches
Charakterbild der Lebenskünstlerin, die ihre Herzensgabe, Freundschaft zu halten,
dem um 16 Jahre jüngeren Dichter schenkte. Ihre unglückliche Ehe veranlasste sie,
die Heimat häufig zu verlassen, und ihre entscheidenden Beziehungen zu Kleist
konzentrieren sich auf den Winter 1810 — 11. Eine schwere Krankheit verhindert sie,
Mitte November 1811 heimzukehren, ein neues Glied in der Verkettung schlimmer
Zufälle, von denen die Katastrophe bedingt wurde. Fünf Briefe aus dem Unglücks-
jahre an ihren achtzehnjährigen Sohn, von einem mecklenburgischen Gute aus
geschrieben, erwähnen den Namen ihres Freundes. Sie lässt Heinrich um Antwort
auf ihre Briefe, um Zusendung seiner Schriften bitten. Sie fleht (24. Oktober) in
grosser Besorgnis um Nachrichten über den Verschollenen, sie will ihm, „s'il etoit
trop raalheureux", das Geld ausliefern, das seine Schwester ihr, wahrscheinlich für
die Equipierung, anvertraut hat. Ihre Furcht knüpft sich an die Vorstellung, er
könne „dans son desespoir . . . ä pied et sans argent" nach Wien gewandert sein.
Auf die dringlichen Bitten folgt dann die erschütternde Klage um den Toten (10. De-
zember). Sie hat einen Freund verloren, wie ,, wenige Frauen sich rühmen können,
einen zu haben", den „Poetischsten, den Romantischsten Menschen", einen „würklich
Genialischen". Diese Trauer hallt noch einmal in zwei Aufzeichnungen der Siebzig-
jährigen wieder. Ihr Dasein scheint geweiht: „die intimste und beste Freundin
Heinrichs kann nicht leichtsinnig durchs Leben wallen." Der Verlust des einzigen
verständnisvollen Freundes hat ihr Herz zerrissen. Sie (also nicht ihr Sohn; vgl.
G. Minde-Pouets Briefband S. 445) hat Kleists Briefe verbrannt, aus denen seine
„glühende Leidenschaft" sprach, ein Feuer, wie es „nur in seinem Busen lodern
konnte". — Paul Hoffmann (6649) kommentiert das briefliche Bekenntnis
Wilhelmines von Zenge (vgl. JBL. 1906/7, N. 5262). — Die merkwürdigen Schrift-
M. Jacobs, Drama des 18./ 10. Jahrhunderts: Älteres Drama. 803
stücke Kleists und seiner Todesgefährtin, nach Erich Schmidts Ansicht einen an
Irrsinn grenzenden Austausch von Kosenamen, untersucht A. Sauer (6650) in
einer Studie mit überzeugenden Resultaten. Die verstiegenen Wendungen Kleists
erscheinen als Spiegelungen seiner aus den Briefen bekannten Lebensideale in wohl-
überlegter Gliederung, und sie wirken minder erstaunlich, wenn sie an Anreden, etwa
aus Brentanos Briefen, gemessen werden. Das Ganze aber ist nur als eine Nach-
bildung der katholischen Litanei in Ton und Form verständlich. S. belegt die ein-
zelnen Elemente aus der Marien-Literatur und zeigt, dass der sehsame Wortschatz
beider Dokumente aus dem Cherubinischen Wandersmann des Angelus Silesius und
aus Spes Trutznachtigall bestritten ist. Er folgert daraus als einen neuen Zug in
Kleists letzter Lebenszeit eine „entschiedene Hinneigung zur katholischen Mystik", die
er nun auch, in gewaltsamer Konstruktion, aus den letzten Briefen nachweisen will.
Jedenfalls schreibt er den Schriftstücken, die als irres Gestammel galten, endgültig die
Bedeutung eines mystischen, von frommen Vorbildern abhängigen W'echselgesangs
zu. Er bestätigt also R. Steigs Auffassung vom „poetischen Wettspiel", verlegt es
jedoch gegen Steigs Meinung in die letzten Lebenstage. — Als Festgaben für eine
Feier in Frankfurt a. 0. legt G. Minde-Pouet (6653) eine zum ersten Male dem
Originalporträt getreu nachgebildete farbige Wiedergabe, sowie ein Faksimile des
letzten Briefes an Ulrike vor. — Drei neue Gesamtausgaben sind auf der sicheren
Grundlage des Erich Schmidtschen Textes aufgebaut worden. Die populärste, von
H. Gilow, W. Manthey, W. Waetzoldt (6656) besorgt, begnügt sich in
übertriebener Bescheidenheit mit Ad. Wilbrandts altem Lebensbilde, das an der
Spitze der Anmerkungen von Waetzoldt mit den Resultaten der neueren Forschung
ergänzt wird. — Im vornehmsten Gewände erscheint die von W. Herzog (6655)
herausgegebene Ausgabe. Ihr Ehrgeiz, neue Bahnen einzuschlagen, kann erst nach
der Vollendung des Ganzen geprüft werden. Vorläufig sei auf G. Minde-Pouets
(6674) Emendationen verwiesen. — A. Eloesser (6654) rundet seine Ausgabe mit
einem Ergänzungsbande ab, der nach den Prinzipien der „Tempel"-Sammlung eine
Auswahl der Briefe in den Text einer biographischen Darstellung hineinflicht.
Diese Mischung erweist sich beiden Elementen als gefährlich. Denn sie raubt dem
Lebensbilde die Möglichkeit, Akzente zu setzen, und sie trübt den Genuss der Briefe,
etwa wenn die Schreiben aus Paris der Schilderung des Zusammenbruchs in der
Schweiz nachhinken. Über diese Ungunst der äusseren Anordnung hilft freilich die
kluge und besonnene Urteilsreife des Biographen hinweg, der aus einer anfangs
spürbaren Kühle zu einem intimen Verständnisse des Menschen und des Werks auf-
steigt. In der Sicherheit des Aburteilens über den Jüngling verstösst E. freilich
gegen seine eigene Warnung vor dem „Zuvielwissen". Sonst jedoch hält er sich
erfreulich von dem alten wie von dem neuen Extrem frei, aus Kleist einen Deliranten
oder einen Dutzendphilister zu machen. Das Sexualempfinden Kleists wird mit einer
auf diesem heiklen Gebiete nur allzu seltenen Feinfühligkeit gestreift. Förderliche
Ausblicke auf den geistesverwandten Hölderlin klären die Neurasthenie eines Fried-
losen auf. Die trefflichen Analysen der Schöpfungen werden von einer ihres Gegen-
standes würdigen Guiscard-Darstellung gekrönt. Die Lebenskrisis Kleists erscheint
von innen her gedeutet: sein Gemüt war sein Schicksal. — W. K o s c h (6660)
führt eine Anregung von A. Fries durch, indem er den Einfluss der Ilias auf Situa-
tion und Diktion des Guiscard-Fragments feststellt. — Das langgesuchte Bild
J. K. H. Kretschmars, die Begegnung des Grossen Kurfürsten mit dem Prinzen
von Homburg nach der Schlacht bei Fehrbellin, das bei der Berliner Ausstellung
1800 den Akademiepreis erhielt, ist nun gefunden worden. Nachdem H. Gilow
(6664) einen Stich Freidhofs entdeckt und publiziert hatte, fand sich das Original
nach einem Hinweise des Kaisers im Kronprinzlichen Palais zu Berlin. Das Bild
stellt einen demütigen jungen Prinzen vor seinem Feldherm im Zeltlager dar, konnte
also Kleist nur auf den Rohstoff seines Dramas hinweisen. — Als ein Exempel schul-
meisterlicher Versteinerung muss der Aufsatz von A. Witt neben (6666) niedriger
gehängt werden. Kleist erscheint hier immer noch als das „abschreckende Beispiel",
dessen Leben den Gymnasiasten nicht geschildert werden darf, „um den jugendlichen
Lesern nicht von vornherein den Geschmack an seinen Werken zu verderben".
Neben ein paar gönnerhaft zugestandenen Vorzügen des „Prinzen von Homburg"
werden die Bedenken nicht verschwiegen: der , .holperige Versbau", die Stellung
einer pathologischen Persönlichkeit auf einen verantwortlichen Kommandoposten und
endlich die Todesfurchtszene, die weder Furcht noch Mitleid auslöst, sondern nur
abstösst! — Die ergebnisreichen mimischen Studien zu Kleist von 0. Fischer (6670)
weisen nach, wie die Einbildungskraft des Dichters stets von einer durch bezeichnende
Mimik bestimmten Situation ausgeht. Innerer Zustand und Gebärde gehören bei ihm
unzertrennlich zusammen, und die Charakteristik beruht oft auf der Wiedergabe von
Gesten. Als Ausgangspunkt dient Penthesüeas stumme Szene nach Achills Tötung
JaluMberielit« f&r ntuar« deutsche Litenturgesohicht«. XU/XX. gg
804 M. Jacobs, Drama des 18./19. Jahrhunderts: Älteres Drama.
und ihre Abhängigkeit von Lady Macbeths Auftritt als Nachtwandlerin. Das
Bekränzungsmotiy, von Drama zu Drama fortgeerbt, in Briefen und Gedichten häufig,
zeigt wörtliche Übereinstimmungen der „Familie Schroffen stein" mit „Penthesilea"
und wird im „Prinzen von Homburg" zum Leitmotiv. Die Mimik des Gesichts wird
vom Lächeln, Küssen, Zucken der Lippen, bis zu den besonders reich nuancierten
Gebärden des Weinens und der Farbenveränderung- bei Männern und Frauen verfolgt.
Der reichste Wortschatz bezeichnet die ungemein häufige Geste des Niederkniens
in allen erdenklichen Gruppierungen. Eine slawisch-weiche Stimmung der Buss-
fertigkeit klingt besonders aus zwei Szenen mit doppeltem Kniefall der Beteihgten
voreinander hervor, aus dem „Käthchen" Akt III, 1 und aus der „Marquise von O . . ."
(E. Schmidts Ausgabe III, S. 285). Die Statistik der mimischen Gesten weist gerade
bei dieser Novelle in einer peinvollen Unruhe aller Gestalten nach, dass Kleists
Menschen schwächer sind als die Affekte, die sie durchtoben. Als „Ironie der
Gebärdensprache" wird eine Kleistische Eigenart, die Mehrdeutigkeit der Gesten
beobachtet. Sein x\ufsatz über das Marionettentheater gilt wie Hanna HeUmann (s. o.
6626a), so auch F. als Kleists intimstes Credo: die Unversöhnlichkeit von Instinkt
und Intellekt wird an der Spiegelanekdote dieser Abhandlung dargetan. — Lediglich
Material, ohne den Versuch einer Verarbeitung und ohne P^ühlung mit der Literatur
über das gleiche Thema bietet J, H. Sengers (6671) Zusammenstellung der
Kleistischen Metaphern, in lexikalischer Gruppierung. —
Andere Dichter desselben Zeitraums. Dem , .süddeutschen
Raupach", J. Freiherrn von Auffenberg (1798—1857) will E. L. Stahl (6677) eine
Monographie widmen. Seine Absicht ist vornehmlich, am Beispiel Auffenbergs den Begriff
des Schiller- Epigonen klar herauszuarbeiten. Als Vorbereitung auf dieses Thema
stellt die Dissertation zunächst das Leben und die W^erke des dichtenden Kavaliers
dar. Die Biographie lehrt das an merkwürdigen Episoden reiche Dasein eines vom
Leutnant zum Hofmarschall avancierten Dramatikers kennen, der als Knabe zur
Befreiung Griechenlands durchbrennt und als Mann durch einen Saufscherz in Un-
gnade fällt. — P. Hoffmann (6679) publiziert Urkunden über die Vorfahren
M. Beers aus den Archiven der Stadt Frankfurt a. 0., wo sein Grossvater und sein
Vater geboren wurden, ferner das Testament des Dichters aus dem Jahre 1826, sieben
Jahre vor seinem Tode. — Dem Dramatiker F. von Uechtritz gilt eine lehrreiche
Studie von W. Steitz (6685). Das Lebensbild der üechtritzschen Jugend, die allein
dramatische Bestrebungen aufweist, bringt den W'^erdenden in Berührung mit Tieck,
Adam Müller, Grabbe, Heine, mit Chamissos Berliner Kreis, in Düsseldorf mit Immer-
mann und den Malern der Schadowschen Schule. Aus Opposition gegen die Jung-
deutschen geht der orthodox Religiöse am Ende dieser Epoche zum Roman über,
der seiner Neigung zur Rhetorik besser als das Drama entspricht. Als Bühnendichter
passiert er den Einfluss Schillers, Tiecks, Shakespeares, um mit „Alexander und
Darius" 1826 allgemeine, aber schnell vergehende Aufmerksamkeit zu erregen,
während seine letzte Tragödie „Die Babylonier in Jerusalem" sein Können auf der
Höhe zeigt. St. betrachtet das Drama seines Autors, ohne es zu überschätzen, als
typisches Produkt der zwanziger Jahre mit der Halbheit und Müdigkeit ihrer Sehnsucht
und ihrer Zweifel. Als persönliches Element kommt eine religiös-träumerische
Stimmung und die Neigung zum Selbstporträt hinzu : das Porträt eines weichen,
pessimistisch resignierenden Mannes mit ethischem Feingefühl und mit der naza-
renischen Tendenz, die Neigung der Pflicht, die Grösse der Geduld zu opfern. —
Ch. D. Grabbe. Eine breit angelegte Biographie von 0. Nieten (6687)
ist das Werk eines emsigen Forschers, dessen Blick nicht über die Detailarbeit hinaus-
reicht. Ohne alle Gaben des Darstellens und Erzählens, bietet er Miszellen, Notizen,
Parallelstellen in unkritischer Breite, überall am Kleinen und Nebensächlichen haftend.
Am wohlsten fühlt er sich offenbar auf dem sicheren Boden der metrischen Statistik,
und die Tatsache, dass in „Nannette und Marie" 85 mal das e, 17 mal das i ausfällt,
glaubt man ihm ohne Nachprüfung. Das Marius-Drama wird Szene für Szene mit
dem Plutarch, „Hannibal" mit Livius verglichen, „Don Juan und Faust" erscheint
als Entlehnung aus Bernards Libretto zu Spohrs Faust-Oper. Ein zusammenfassender
Rückblick, der all diesem entbehrlichen Kleinkram nachgeschickt wird, stammt von
einer höheren Warte. N. sucht hier Grabbe als Opfer seiner Zeit darzustellen, weist
die zahlreichen Selbstporträts in den Gestalten der Dramen nach, erörtert den epischen
Bau der historischen Tragödien und zeigt, wie die Technik von malerischen Im-
pressionen ausgeht. Am Lebensbilde eines Bohemiens versagt dag'egen eine philiströse
Betrachtungsweise, hilflos in der Quellenkritik und verständnislos für einen dichtenden
Auditeur, der trotz amtlicher Anstellung und Gehaltszulage immer noch nicht glücklich
ist. — Am Beispiel der Grabbeschen Bühnenwerke entwickelt A. P e r g e r (6688)
ein System der dramatischen Technik, das „alle Formen des Dramas auf einheitliche
Weise untersuchen" soll. Dieses Allerweltsschema in der forcierten Übersichtlichkeit
M. Jacobs, Drama des 18., 19. Jahrhunderts: Älteres Drama. 805
seiner ästhetischen Formeln und Log-arithmen kann naturg-enüiss nur seinen Urheber
glücklich machen. Zum Glück gibt P. in den sachlicheren Abschnitten seines Buchs
Wertvolleres, z. B. den Nachweis, wie Grabbe alle seine Helden „grabbisiert", wie
sein Realismus spät einsetzt, ohne konsequent zu werden, wie sein Verhältnis zur
Bühne sich aus der Neutralität zur Rücksichtslosigkeit, endlich zur Verachtung des
Theaters entwickelt. — Für G. Renner (6693) ist Grabbe überhaupt kein Dramatiker,
ßondern ein pathetischer Lyriker, der sich der Bühnenform bedient. — Eine förder-
liche Dissertation von S. Theilacker (6695) untersucht die Bedeutung des Volks
imd der Masse in Grabbes Dramen. Von einer blossen Begleiterscheinung entwickelt
sich die Masse allmählich zum gleichbedeutenden Faktor des Dramas. Im „Napoleon''
wird sie stark und eigenartig differenziert, später wird das Zuständliche auf wenige
typische Züge eingeschränkt, damit das Volk im „Hannibal" zum entscheidenden
Gegenspieler, in der „Herrmannsschlacht" zur Richtschnur des Helden wird. Der
Ausgangspunkt ist Shakespeare, von dem Grabbe jedoch in der Auffassung der Masse
und ihrer Stellung zum Individuum erheblich abweicht. — Byrons Einfluss auf Grabbe
studiert J. W i e h r (6696). Er hält Lucifer im „Kain" für das Urbild Gothlands
und führt im „Don Juan und Faust" die Romschilderung auf „Childe Harold", die
Gestalt des Faust auf „Manfred" zurück. „Napoleon" V, 1 scheint ihm von der
Beschreibung des Brüsseler Balles im dritten Kantus des „Childe Harold" abhängig. —
F. Hebbel. Wenn Liebe und Wärme nötig sind um einen Dichter dem
grossen Publikum vorzuführen, so hätte Anna Schapire-Neurath (6707) diese
Aufgabe ablehnen müssen. Denn sie richtet Hebbels Leben mit liebloser Strenge, und
sie betrachtet seine Werke mit frostiger Kritik. Ihrem Blick, der nach einer „einheit-
lichen Idee" sucht, scheinen die Verse im „Herodes" schlecht, die Motive im „Gyges"
unbedeutend und die „Nibelungen" schlechthin misslungen. Nur dem Philosophen,
nicht dem Menschen und dem Künstler Hebbel ist dieser eiskalte Verstand zugänglich.
So ist der Abschnitt „Weltanschauung" am besten geraten, der eine bereits (JBL,
1906/7, N. 5317) gerühmte Abhandlung der Verfasserin erweitert. — Das Gegenstück
zu diesem Versuche stellt die Hebbel-Biographie A. von Winterfelds (6710) dar.
Sie wehrt gleich im Vorworte den peinlichen Verdacht der Gelehrsamkeit ab und
will sich nur an das Gemüt des deutschen Volkes wenden. Der Autor lässt seinen
Dichter meist selbst erzählen, klebt allerlei Zufallszitate dazu, bestaunt Hebbels ihm
unbegreifliche Vorliebe für Uhland und umrahmt das Ganze mit Betrachtungen, die
für ihren Mangel an Reife durch gute Gesinnung entschädigen. — Beachtung er-
zwingen sich die Studien O. F. W a 1 z e 1 s (6709) schon durch ihre eigenwillige Auf-
fassung der Hebbel-Probleme. Denn W. will den Dichter von dem Vorwurf befreien,
dass er Ideen als Selbstzweck im Drama verkörpert habe. Im Gegenteil sei Hebbels
einzige Absicht die Darstellung des Menschen, des Menschenglücks und Menschen-
leids gewesen. Alles Abstrakte und Ideelle wird aus Hebbels Tragik verbannt, die
den Konflikt des einzelnen mit der Gesellschaft im Kampf um eine höhere Stufe der
Entwicklung darstellt. Diese temperamentvoll verteidigte These scheint übers Ziel
hinauszuschiessen, wenn sie den Gegensatz zwischen Hebbels Theorie und Praxis
einfach leugnet. Aber als wohltätige Reaktion gegen die Auffassung Hebbels als
Doktrinär muss sie willkommen erscheinen, wenn sie das unbewusst-visionäre Schaflen
des Dichters auch allzu willfährig seinen Bekenntnissen glaubt. Der früher oft flüchtig
angedeutete Nachweis, wie Hebbel selbst in der Opposition gegen Hegel von Hegels
Geist befangen scheint, wie Solgers Ästhetik ihn beeinflusst, wird hier gründlich durch-
geführt. W. übernimmt Anna Schapires Theorie: Hebbels Entwicklung von der Meta-
physik zur Empirie und zeigt am Beispiel der letzten Dramen den Umschwung. Die
Verschlossenheit der Hebbelschen Gestalten wird im Vergleich mit Grabbes und
0, Ludwigs Menschen dargetan. Aus dem Herodes-Drama liest W. Hegels Grund-
linien heraus, und der Grundkonflikt der zeitlich bedingten Sittlichkeit erscheint in
seiner reinsten Spiegelung, im „Gyges". — Dem wachsenden Hebbel-Kultus der Zeit
konnte der Rückschlag natürlich nicht versagt bleiben. Die Neunmalweisen erheben
warnend ihre Stimme. P. Ernst (6712) begnügt sich noch damit, den Dichter als
Romantiker zu brandmarken, während H. Eulenberg (6713) seine dramatischen
KoUegen beschwört, sich von Hebbels ,, hyperdramatischen" Forderungen nicht ins
Garn locken zu lassen. Er protestiert ferner gegen die stumpfsinnige Tyrannei des
Normaldramas, wie sie von den Rezensenten unter Hebbels Einfluss gepredigt werde,
gegen die überdeutlich motivierende Technik und gegen die „regeldetrimässige
Kausalität" des Meisters aus Wesselburen. — Vergebens verteidigt J. B a b (6714) den
Dichter, in dem die Dramatiker statt einer Gefahr einen Erzieher zu wachem Welt-
uiid Kunstbewusstsein erblicken sollten — er wird in ganzen Broschüren massakriert.
P. Friedrich (6715) schimpft Hebbel gleich einen Epigonen, Barbaren, Philister,
in einer oberflächlichen Polemik alle banalen Einwände aufwärmend, ohne sich die
Mühe zu geben, ihm ins Innerste seiner Welt zu folgen. — J. Schlaf (6722) sucht
69»
806 M. Jacobs, Drama des 18./19. Jahrhunderts: Älteres Drama.
das Idol Hebbel zu stürzen, indem er das Herodes-Drama kleinlich schulmeistert, ohne
Blick für sein Weltproblem, während H. Schnabel (6723) in dem Dichter den
Vater alles Bösen, des Individualismus wie des Symbolismus, in seiner Ercheinung"
eine „fürchterliche Krankheit unserer Kunst" erblickt. Diese Krankheit möchte er
nach Dr. Eisenbarts Rezepten mit einer Überwindung des „absolut unkünstlerischen"
Hebbel kurieren. — Diskutabler als diese Ausschreitung-en sind H. Eulenberg-s
(6733) Betrachtungen über Hebbels Frauen. In seiner forschen Unbefangenheit geht
er diesen Neutren zu Leibe, diesen „riesigen Kriegsmaschinen, immer armiert, jede
Verletzung ihrer Ehre blutig zu rächen". Nichts scheint ihm unsinnlicher als Hebbels
„Frauen ohne Unterleib", die Ahnfrauen der Frauenrechtlerinnen, ersonnen von einem
auf den Dualismus eingeschworenen Denker, der in Adam und Eva stets nur den
Kampf der Geschlechter wahrnehme. — Der. Schule gilt ein sehr einsichtiges, vor-
bildlich unbefangenes Buch F. Stodtes (6727), das die oberen Klassen für Hebbel
erobern möchte. In warmherzigem Tone, im klugen Streben, den Dichter am eigenen
Massstabe zu messen, deutet es Hebbels Absichten meist mit Hebbels eigenen Worten
aus. — E. Lahnstein (6728) verfolgt Hebbels Entwicklung von Wesselburen
bis München, um nachzuweisen, wie ihm die Tragik des Menschenloses als Problem
aufgegangen sei. Er schlägt Schellings Einfluss hoch an, findet seine Spuren
besonders in der Lyrik und konstatiert Solgers Wirkung auf Hebbels religionsphiloso-
phische, ästhetische, literarhistorische Überzeugung. — Shakespeare wird als Vor-
bild des Hebbelschen Schaffens von W. Alberts (6737) mit dem negativen Resul-
tate betrachtet, dass die Entwicklungslinie nicht von Stratford, sondern von Corneille
und Schiller nach Wesselburen führt, während K. Witt mann (6738) die konven-
tionellsten Motive aufmarschieren lässt, um einen Einfluss E. T. A. Hoffmanns
über die frühesten Jugendwerke hinaus zu registrieren. — Seine frühere Arbeit,
deren glückliches Schlagwort Pantragismus immer häufiger von der Forschung
übernommen wird, ergänzt A. Scheunert (6742) nunmehr durch eine Dar-
stellung des jungen Hebbel. Führte der „Pantragismus" von München bis zum
Lebensende des Dichters, so begnügt sich Seh. nun mit der Wesselburener Zeit.
Zunächst prüft er die Weltanschauung des Werdenden, wie sie sich in den Gedichten
und Aphorismen offenbart, um dann in einer Betrachtung der Wesselburener Dramen
und Erzählungen die Probe auf das Exempel zu vollziehen. In mustergültiger
Klarheit, aber mit einer geduldigen Andacht, der nicht jeder folgen mag, werden die
Anschauungen eines Unreifen gemustert. Nur die ständigen Hinweise auf das „System"
des Mannes lassen diese breiten Ausführungen über die Meinungen des Knaben
geniessbar erscheinen. Gott und Weltall sind noch getrennte Faktoren, die Schuld-
auffassung nähert sich noch dem christlichen Sündenbegriffe, als böses Element
figuriert die Leidenschaft, die Wollust. Für die Entwicklang der Hebbelschen Dok-
trin sind diese frühen Versuche gewiss lehrreich. Aber eine symbolisch-ethische
Ausdeutung des Fragments „Mirandola" auf fünfzig Druckseiten steht nicht im Ver-
hältnis zur Wichtigkeit einer Periode, deren Produkte niemand weniger als Seh.
selbst überschätzt. — Seine Methode, unreife Anfängerarbeiten als „realisierte Philo-
sophie" zu interpretieren, lehnt P. Z i n c k e (6744) energisch ab. Er sieht in der
Weltanschauung des jungen Hebbel keinen M3'stizismus, sondern eine durchaus
unoriginale, von den Einflüssen der Christenlehre und der Schiller-Lektüre abhängige
Auffassung. — Unter dem Titel „Hebbel uud die Religion" bietet W. Wolff (6743)
nicht die übliche Zitatenreihe, sondern die Meinung eines freien Theologen, was
der Dichter für den Zeitenkampf der Kirche bedeute. Aus der Tiefe des persön-
lichen Lebens ist Hebbels Religiosität, bei aller Entfremdung vom geschichtlichen
Christentume hervorgewachsen, und sie wird von einem sittlich ernsten Idealismus
bedingt. Religion ist für ihn nicht Illusion, sondern Symbol, Mysterium, Mythologie.
Nur von der Verbreitung dieses Idealismus erwartet W. ein Fortleben der Religiosität.
— Hebbels Stellung zu politischen und sozialen Problemen schildert H. Steves
(6746). Für das Referat kommt vor allem das Revolutionsjahr 1848 in Frage, das
Hebbel zunächst zum Wahlkandidaten, Mitglied der Kaiserdeputation, Redakteur werden
lässt, bis die radikalen Übergriffe ihn zum Umschwung veranlassen. Sein Gedicht
an König Wilhelm, die Forderung der deutschen Einigung, trägt ihm den Zorn der
tschechischen „Bedientenvölker" ein und verletzt zudem den Wiener wie den Berliner
Hof. Im Hamburger Hafen früh vor soziale Fragen gestellt, neigt sich Hebbel dem
Malthusianismus zu. Das Problem der Übervölkerung beschäftigt ihn im Gedichte
„Die Erde und der Mensch". St.s fleissige Zusammenstellungen versagen erst im
Schlusskapitel, wenn es gilt, in Hebbels Dichtungen das politisehe Element heraus-
zufinden. — Dem Verkehr Hebbels mit den grossen Musikern seiner Zeit hat
P. Bornstein (6751, 6752, 6761, 6763,6764) erfolgreich nachgespürt. Er erzählt,
wie die flüchtigen Beziehungen zu Wagner mit dem Rivalisieren um den Nibelungen-
stoff ihr Ende finden, nachdem Hebbel früher nur die Theorie, nicht das Schaffen
M. Jacobs, Drama des 18./19. Jahrhunderts: Älteres Drama. 807
des Bayreuther Meisters gemissbilligt habe. Die Wandlung im Urteil der Wagneri-
aner zeigt sich am besten in der Haltung des Bülowschen Ehepaares. Der jugend-
liche Bülow begrüsst in einer Weimarischen Zeitung enthusiastisch „Agnes Bernauer",
Cosima übersetzt im Mai- und Juniheft der Revue Germanique 1858 „Maria Magda-
lene", und erst seit Liszts Übersiedlung nach Rom beginnt das Ausspielen Wagners
gegen Hebbel, den Bülow endlich als „Taschentitanen" abtut. Aus ähnlichen Motiven
erfolgt der Abfall des jungen Peter Cornelius. Die durch f.iszt vermittelte
Bekanntschaft wird in Wien erneuert, überdauert mehrere Zerwürfnisse, führt zu
begeisterten Huldigungen des Dichterkomponisten und lockert sich, mit seiner Hin-
neigung zu Wagner, bis im Jahre 1863 der endgültige Bruch erfolgt. Reiner klingen
Hebbels Beziehungen zu Schumann aus. Die einzige Begegnung der beiden Männer,
in Dresden 1847, scheitert zwar an Schumanns Einsilbigkeit. Aber ihr brieflicher
Verkehr wird durch den gemeinsamen Jünger Debrois gefördert und Schumann, der
einst die Genoveva umwarb, komponiert den „Heideknaben", „Schön Hedwig", das
„Nachtlied". Seine Erkrankung macht freilich den Wunsch zunichte, ihn zum Kom-
ponisten des „Moloch" zu gewinnen, aber in Dankbarkeit widmet Hebbel dem Um-
nachteten seinen ,, Michel Angelo". — Einen schönen Brief an Kuno Fischer aus
Wien, 25. November 1858, publiziert H. Falkenheim (6754). Hebbel erbittet
darin ein Urteil über „Mutter und Kind", das ein Epos sein und nicht zur zweifel-
haften Gattung der versifizierten Novelle herabsinken wolle. Es wäre ein modernes
Weltbild voll allgemeiner epischer Gültigkeit ohne die schärfere Individualisierung
des Dramas. — L. Gurlitt (6756) klärt den Verkehr seines Vaters Louis Gurlitt
mit Hebbel auf, indem er eine Aufzeichnung des Malers und seine Briefe an den
Dichter abdruckt. Aus der Erinnerung skizziert der Hochbetagte sein römisches
Zusammenleben mit Hebbel 1845, dessen Tyrannis und Stolz in Geldsachen, die
Kreuzigung eines Gutzkowschen Buches an der Zimmerwand, das Zerwürfnis mit
A. Statu-. — Den Briefwechsel mit dem Privatsekretär der Grossherzogin von Weimar,
mit John Marshall, aus Hebbels letzten Lebensjahren veröffentlicht R. M. Werner
(6758). Die Korrespondenz dreht sich hauptsächlich um die Pläne des Ehepaares,
nach Weimar überzusiedeln, enthält Urteile über Gutzkow, Freytag, Spielhagen und
ein scharfes Wort gegen die Schillerstiftung, die sich als Armenhaus konstituiert
habe und literarische Bettler grossziehe. — Der dänische Forscher K. Behrens
(6759) hat in Oehlenschlägers Nachlass drei Hebbel- Briefe gefunden. Ein Schreiben
aus Hamburg, Juli 1843, berichtet über die Abfassung der Streitschrift „Mein W'ort
über das Drama"; eins aus Paris, Mai 1844, zeigt Hebbel verletzt über Oehlen-
schlägers Antwort auf seinen Brief nach dem Tode des Sohnes und zollt Elise Lensing
die höchste Verehrung; ein letzter Brief aus Wien, April 1846, meldet die Verlobung
mit Christine Enghaus. — In die Wesselburener Zeit führt der Briefwechsel mit dem
Jugendfreunde J. B. Gehlsen, dessen Kenntnis wir P. Bornstein (6770) verdanken.
Ein burschikoses Stammbuchblatt, April 1832, verwirft die Meinung der Welt ver-
ächtlich, ein Gedicht „Die Toten" aus demselben Jahre, variiert das „Lied der Geister"
schlicht volksmässig; drei Reim- und Prosabriefe aus den Jahren 1832 und 1833,
berichten stolz über die Korrespondenz mit Uhland und Amalie Schoppe, zählen als
Produkte des Sommers 1832 u. a. den ersten Gesang eines Heldengedichts „Fortunat"
in 50 Stanzen und eine Posse „Dichterwut" fürs Liebhabertheater auf und ersuchen
schliesslich Gehlsen im befehlshaberischen Tone, mit dem Briefschreiber nach
Griechenland auszuwandern. — Ein Schreiben an F. Eggers aus Wien, Januar 1854,
von H. W. Seidel (6771) gefunden, weist dem „Michel Angelo" eine Stellung an
der Spitze seiner Produktionen an. — In seiner Ausgabe der Werke Hebbels, die er
in gediegener Kenntnis kommentiert, macht Th. Poppe (6775) aus der Not, die
Tagebücher in verkürzter Form vorzulegen, eine Tugend. Indem er nämlich alle
Exzerpte, Lesefrüchte, Kuriosa, Alltagsnotizen, ferner alle Eintragungen von rein
subjektivem Interesse tilgt, meint er den ,, Glanz und die Schärfe" zu steigern, mit
denen „das geistige Hauptbild der Tagebücher in den Vordergrund tritt". — A. von
Berger (6786) verweist auf die , .unberührte Witwe" Sara aus dem Buche Tobias,
eine biblische Anregung zum Motive der jungfräulichen Ehe Judiths. — Den Stil der
„Judith" und der „Genoveva" versucht E. Wallberg (6789) aus einem viel zu
engen Gesichtskreise heraus, nämlich ohne Ausblick auf die späteren Werke zu skiz-
zieren. Die Kunstmittel des Anfängers, seine Metaphern, Symbole, Antithesen usw.
werden schulmässig rubriziert. Die gewonnenen Resultate mögen als Ergänzungen
zu dem minder svstematischen, aber aufschlussreicheren Versuche von Saladin Schmitt
(JBL. 1906/7, N. 5309) dienen. — S. W er nicke (6790) hat das Gemälde des Giulio
Romano in der Münchener Galerie gefunden, das Hebbel als „Anlehnungspunkt" bei
der Konzeption der „Judith" bezeichnet. Heute besitzt die Pinakothek kein W^erk
des römischen Meisters. Aber W. weist nach, dass ein unbedeutendes Brustbild einer
weiblichen Gestalt, jetzt dem Floris de Vriendt zugeschrieben, in den Katalogen aus
808 M. Jacobs, Drama des 18./19. Jahrhunderts: Älteres Drama.
Hebbels Münchener Zeit den Vermerk trug: „Giulio Romano, wahrscheinlich zur
Darstellung einer Judith". — In seinen Briefen an Gr. Keller führt J. N. Bach-
mayr eine höhnische Rezension seines Volksdramas „Der Trank der Vergessenheit"
auf Hebbel zurück. K. M. Werner (6798) druckt die Kritik ab, die in ihrer Bana-
lität schlagender als alle Argumente beweist, dass W. sie mit Recht aus Hebbels
Werken verbannt hat. — Als eine Ergänzung dieser Ausgabe bezeichnet R. M. Werner
(6802) dagegen das Märchen „Die einsamen Kinder", 1835/6 in der Jugendzeitschrift
Iduna erschienen und im Hebbel-Bändcheu der Hamburgischen Hausbibliothek 1906
neu gedruckt. An gleicher Stelle gibt W. eine Liste verschwundener Hebbelscher
Zeitungsbeiträge. —
0. Ludwig. Die Erinnerungen Betty Paolis (6807) an ihren Verkehr
mit Ludwig in seinen sieben letzten Lebensjahren sind nun aus den Zeitungsspalten
in eine Essaysammlung übergegangen. Ihr Wert beruhte in erster Reihe in der
Vorbereitung des Publikums auf die posthume Gabe der Shakespearestudien, die der
Dichter im Gespräche mit seiner Besucherin das „Tagebuch seiner dramatischen
Bildung" nannte. Darüber hinaus sind sie auch dem Leser, der eine solche An-
kündigung nicht mehr braucht, interessant durch intime Schilderungen aus der
Krankenstube eines mehr Ehrfurcht als Mitleid weckenden Märtyrers. Die wieder-
gegebenen Gespräche schärfen die Wichtigkeit des Jahres 1848 für die Grundstimmung
des „Erbförsters" ein, beklagen den Tod des Rivalen Hebbel schon um des heiligen
Ernstes seiner Berufsauffassung willen und vermehren Ludwigs Konfessionen über
den Prozess seines dichterischen Schaffens. — Erich Schmidt (6809) berichtet
über ein Studienheft aus dem Nachlasse des unermüdlich skizzierenden Dichters in
einer vornehmlich dem dramatischen Inhalt gewidmeten Übersicht. Es enthält Notizen
zu einem Zeitroman mit vielfach gewandeltem Titel im Tone des „Münchhausen",
der das „Schulmeisterleben" einschliessen sollte wie Immermanns Werk den „Ober-
hof", ferner einen Opernentwurf, eine auf Richard Wagner gemünzte Satire, Humoresken-
pläne. Als Helden aufkeimender Dramen erscheinen Schärtlin von Burtenbach,
Masaniello, Maria Stuart, Armin, Brutus, Cromwell, Andreas Hofer. Vor allem wird
unsere Kenntnis durch einen Urentwurf der „Makkabäer" bereichert. Diese „Makka-
bäerin" aus dem Jahre 1850 ist die Tragödie der weiblichen Hybris. Lea, „über-
mütig bis zum Frevel", Judahs Verwandte, nicht seine Mutter, verschuldet die Ver-
nichtung einer durch ihr Glück demoralisierten Familie. Wie gewissenhaft der
Erzähler Ludwig sich durch praktische Studien der Volkskunde vorbereitet, verrät
das von ihm zusammengetragene Material zu seiner Episode „Aus einem Schulmeister-
leben". — In dem trefflich formulierenden Lebensbilde seiner Ausgabe sucht
A. Eloesser (6811) den Dichter aus seiner thüringischen Heimat zu erklären, auf
die er ihn freilich auch streng als auf den einzigen Nährboden seiner Poesie verweist.
E. stellt sich auf die Seite der Betrachter, die Ludwig als einen undramatisch
empfindenden Künstler ansehen, um seine Erzählungen desto höher zu bewerten.
„Zwischen Himmel und Erde" erscheint ihm als das gewaltigste und persönlichste
Werk des Dichters, während ihn die „Makkabäer" an die historischen Oberlehrer-
dramen erinnern. Hier werde der Belauerer Schillers zum Schiller-Epigonen, wie sich
denn auch in den Skakespearestudien der Kampf gegen Wallensteins Schöpfer aus
dem Unterbewusstsein einer geheimen Blutsverwandtschaft erkläre. —
Verschi edene. Brachvogels „Narziss" nimmt eine Dissertation W. F.
Mittelmanns (6814) feierlich genug, um sogar einen „Ür-Narziss" aus dem
Archiv der Berliner Hof bühne zu produzieren. Diese Fassung, die der Entdecker
gegen einen von R. Schlösser publizierten Karlsruher Text ausspielt, zeigt einen
veränderten Schluss: Narziss wird nicht wahnsinnig, sondern er trinkt das Gift, das
ihm die sterbende Pompadour unter empfindsamen Reden reicht. — G. Kellers
dramatische Versuche werden von M. Preitz (6817) studiert. Von der Zeit kind-
licher Theaterspiele bis ans Ende verstummt der Wunsch, als Bühnendichter Geltung
zu gewinnen, niemals. Ganze Lebensperioden, wie die Berliner Zeit, sind ihm
geweiht. Diesem intensiven Drange entspricht nur eine dürftige Ernte. Ausser
einem Züricher Festspiel kam kein dramatischer Plan zur Abrundung. P. verfolgt
die Entwürfe von einer unreifen Emilia Galotti-Kopie des Sechzehnjährigen bis zu dem
wichtigsten Fragment „Therese", das er auf Familienerlebnisse zurückführt, und
dessen Verhältnis zum „Grünen Heinrich" er beleuchtet. Den Berliner Lustspielplan
„Jedem das Seine" bereichert er durch einige aus handschriftlichem Material
gewonnene Dialoge, die das Bild der Charaktere aufhellen, ohne die Intrige der
Komödie erschliessen zu lassen. Etwas unvermittelt wird mitten in die Darstellung
hinein eine wertvolle Sammlung der dramaturgischen Glaubensbekenntnisse Kellers,
meist aus dem Briefwechsel mit Hettner, gestellt. —
Drama in Österreich: F. Grillparze r. Die Schaffensweise des
Dichters bis zur Mitte der zwanziger Jahre verfolgt ein Vortrag von Stef. Hock
M. Jacobs, Drama des 18./19. Jahrhunderts: Älteres Drama. 809
(6826). Drei Epochen werden unterschieden. Die erste umfasst die „Ahnfrau" und
den „Traum ein Leben": blosses Wahen der Inspiration, Arbeit ohne Szenarien, die
dramatische Situation als Keimzelle des Werdens. Die zweite Epoche der Griechen-
dramen setzt sich das Problem, Charaktere zu objektivieren, die dramatische Situation
wird zum Abschluss, nicht zum Keim der Handlung-, eine seltsame Mischung- aus
bewusstem Streben und dumpfer Hingabe an die Intuition beherrscht die Arbeitsweise.
In der letzten Epoche („Oltokar", „Ein treuer Diener") setzt dagegen die vollbewusst
arbeitende Kunst ein, die für ihr vorhandenes Thema eine historische Einkleidung
sucht. Der Ideengehalt tritt stärker hervor, und eine reifere, aber müdere Kunst
wendet sich zum Problemstück. — Francis Wolf-Cirian (6828) betrachtet
Grillparzers Frauengestalten im breiten Nacheinander ohne die Gabe, Verwandtes
zusammenzufügen, aber mit einer in vielseitigen Studien gerüsteten Kenntnis ihres
Themas. Überzeugend wird ihre Behauptung erwiesen, dass die Wienerin den Frauen-
typus Grillparzers bedeute. Sechs Porträts bekannter Darstellerinnen von Sophie
Schroeder bis Rosa Retty schmücken das Buch. — Als Schöpfer der Idstorischen
Entwicklungstragödie in Deutschland, als Begründer des Wiener Romans durch den
„Armen Spielmann" wird Grillparzer von J. J. David (6829) gefeiert. — Die
Beziehungen zu Mettemichs Leibarzt F. Jäger beleuchtet ein vornehmer Brief des
Dichters, von Stef. Hock (6833) publiziert, aus dem Februar 1852. Einen politischen
Streit legt der Dichter darin mit der Versicherung bei, dass nur die unglückliche
Zeit solche Dispute verschärfe und dass er an Patriotismus und Loyalität niemand in
Österreich nachstehe. — Interessanter als die persönlichen Erinnerungen des Tiroler
Politikers J. Streiter an Grillparzer, die A. P i c h 1 e r (6836) wiederg-ibt, ist ein
Urteil, das L. Tieck, 1841, im Gespräche mit dem Bozener Advokaten fällte: die
„Ahnfrau" sei das Beste von Grillparzer, während „Ottokar" mit seinen Personen
ohne deutliche historische Charakterr „völlig schwach" wirk#. — R. Backmann
(6840) zerpflückt die textkritische Arbeit J. Kohms am ,, Goldenen Vlies" und beweist u. a.
mit grossen Tabellen von Lesefehlern seine Einwände. — Im Czerninschen Archive zu
Neuhaus fand E. Kraus (6845) einen lustigen Ludlambeitrag Grillparzers, ferner
einen Stammbuchvers, die Handschrift des Gedichts auf die Genesung des Thron-
folgers, einen verehrungsvollen Empfehlungsbrief Heines und Schreyvogels Bericht
über „Des Meeres und der Liebe Wellen". — R. B a t k a (6846) fügt zu den drei
bisher bekannten Kompositionen des Dichters eine vierte auf den Text Homerischer
Verse, die er vom Standpunkte des Musikers aus als dilettantische Stümperei kenn-
zeichnet. Interessante Bemerkungen über die Rolle der Musik in Grillparzers Leben
knüpfen sich an diesen Fund. —
F. Halm. Mehr, als ihr Titel verspricht, bietet die wertvolle Dissertation
von H. Schneider (6848). Die Einleitung mustert die Geschichte des spanischen
Dramas in Deutschland vom 16. Jahrhundert bis zu dem schnell aufschiessenden
und ebenso schnell verfliegenden Calderon-Kultus, den die Romantik inauguriert.
Die beiden österreichischen Propheten der Spanier werden in einer hübschen Gegen-
überstellung aneinander gemessen : der Kenner und Richter Grillparzer, der Enthusiast
und Advokat Enk. Für das eigentliche Thema der Darstellung wird Halms Nachlass
aus der Wiener Hofbibliothek verwertet. Halms spanische Studien beginnen unter
Enks Einfluss, führen zu einer immensen Belesenheit in Lopes Werken, zu Plänen
philologischer Ausgaben in Gemeinschaft mit Ferd. W-olf bis sie durch Enks tragisches
Ende gelähmt werden. Erst kurz vor dem Tode des Dichters blüht das Interesse
noch einmal auf, ohne dass die kühle Objektivität dieses Protektors sich zur Be-
geisterung seiner Lehrmeister erwärmt. Halms Bemühungen, die Spanier der
deutschen Bühne zu gewinnen, ergeben als einzige ausgereifte Frucht die Bearbeitung
des Lopeschen „König und Bauer", während Tirso de Mohnas „Königin" schnell als
Paraderolle für Julie Rettich übertragen wird und Lopes „König Wamba" als
Fragment stecken bleibt. Eine gründhche Vergleichung dieser Versuche mit den
Originalen zeigt überall den feinfühligen, aber sentimentalen und aller Naivität aus-
weichenden Geist des Nachdichters. Dieses Bild bestätigen die im Anhange ab-
druckten Fragmente aus dem Nachlasse, darunter eine verweichlichende Bearbeitung
des „Richters von Zalamea". Die Untersuchung des spanischen Einflusses auf
Halms eigene Werke ergibt als Resultat, dass über technische und metrische Detaüs
hinaus keine Befruchtung seines Schafiens durch die emsige Lektüre festzustellen
ist. Nur das Lustspiel „Verbot und Befehl" atmet spanischen Komödiengeist. —
Andere österreichische Bühnendichter. Interessante, aus der
Züricher Stadtbibliothek stammende Briefe des unglücklichen Dramatikers J. N. Bach-
mayr (1819—1864) publiziert A. Sc ha er (6850). Sie sind in den Jahren 1850 bis
1852 aus Wien an G. Kefler gerichtet, den Bachmayr in Berlin kennen gelernt hatte.
In ihnen spiegelt sich das Ringen eines Verbitterten um die Durchsetzung seines
Volksdramas „Der Trank der Vergessenheit". Die mittelalterlichen Zustände Öster-
810 M. Jacobs, Drama des 18./19. Jahrhunderts: Älteres Drama.
reichs werden für persönliches Missgeschick verantwortlich g-emacht. Am wichtigsten
erscheint die Stellungnahme Hebbels. Auf sein Urteil ist „alles gespannt", sein Ein-
fluss ist „grösser, als Bachmayr ahnte", er ist der Abgott aller Kunstjünger. Desto
kräftigere Flüche werden ihm zugedonnert, da Bachmayr ihn mit Unrecht (vgl.
N. 6798) für den Inspirator einer höhnischen Kritik im „Wanderer" hält. —
VolkstümlichesDramainÖsterreich: Ältere Zeit. Ph. Haf-
ners Anfänge bis zum Übergang zur Charakterkomödie schildert E. Baum (6856).
Als Geburtsdatum des Schöpfers der Wiener Volksbühne wird der 27. September
1735 ermittelt. Eine Analyse seiner Werke zeigt den ersten parodistischen Darsteller
der Zauberwelt am Werke, bei dem die Märchenromantik und ihr travestiertes Wider-
spiel sich verschmelzen. — 0. Rommels (6857) Sammlung ausgewählter Werke
von K. Meisl, die sich in einer Klassiker-Bibliothek wunderlich genug ausnehmen,
bringt zunächst drei Possen zum Abdruck: Das Gespenst auf der Bastei, Das Gespenst
im Prater, Die Geschichte eines echten Schals in Wien. — O. Menghin (6859)
publiziert ein im Jahre 1780 zu St. Martin in Passeier aufgeführtes Fastnachtspiel
von einem unbekannten Verfasser. Die einfache Intrige (bäuerische Ratsherren, von
einem Aprilscherz genarrt, wählen einen der Ihrigen zum König) ergibt ausserordent-
lich lustige Wirkungen. Jeder der drei Akte wird von einer allegorischen Szene
eingeleitet, bei der die antike Götterwelt bemüht wird. Zwei Intermedien mit Gesangs-
einlagen unterbrechen die in flotten Reimversen geschriebene Komödie, die der Tiroler
Mundart ihr Recht gewährt. —
F. Raimund und J. Nestroy. Aus dem Nachlasse des mit Raimund
befreundeten Tenoristen L. Cramolini veröffentlicht H. K n i s p e 1 (6865) Erinnerungen
an die Erstaufführung des „Verschwenders". — Gebiet und Mittel der Nestroyschen
Satire umschreibt ein instruktives, mit vielen Proben gewürztes Programm L. Langers
(6866). Als Grundtendenz des aufgeklärten Josephiners, der bei aller fortschritt-
lichen Tendenz das wienerische Misstrauen gegen Neuerungen bewahrte, erscheint
die Forderung der goldenen Mittelstrasse. Als Fluch seines Wesens empfindet L.
den Glauben an die Unveränderlichkeit der von Glück und Unglück unbelehrbaren
Menschen. — Zwei als verschollen im Verzeichnis der neuen Ausgabe von 0. Ro mmel
(6868) erwähnte Werke Nestroys bringt F. Brückner (6869) zum Abdruck, ohne
ihren Rang zu überschätzen. Das Erstlingswerk, ein Vorspiel ,,Der Zettelträger Papp",
in Graz 1827 entstanden, verwertet eine alte Possenfigur zu allerlei salzlosen Zeit-
spässen. Die zweiaktige Posse „Moppels Abenteuer im Viertel unter dem Wiener-
wald, in Neuseeland und Marokko" wurde 1837 für das Gastspiel englischer Mimiker
geschrieben, deren Produktionen das Spiel krönten. Der Spass, Hanswurst unter
exotischen Völkern umherzutreiben, lehnt sich an Bäuerles „Wien, Paris, London
und Konstantinopel" an. —
L. A n z e n g r u b e r. Das Register wienerischer Sünden an Anzengruber
wird noch einmal von Stef. Grossmann (6876) aufgestellt. Trotz, nicht dank
der Wiener Theaterzustände habe sich ein Meister durchgesetzt, der bei Lebzeiten und
nach seinem Tode ein Volksdichter ohne Volksbühne war. — Gegen den Vorwurf
der Tendenzdichtung glaubt A. Müller-Guttenbrunn (6879) Anzengruber ver-
teidigen zu müssen, dessen Lehre er als ,, aller christlichste Opposition gegen die Kirche"
formuliert. — In Anzengrubers Schmierenzeit führen die aus den Jahren 1861 und
1862 stammenden Manuskripte, die O. E. Deutsch (6883) im Nachlass des Schau-
spielers Gürtler fand. Es sind satirische Beiträge zur Zeitschrift eines von Gürtler
gegründeten Narrenbundes, die der Dichter während seines Engagements in Krems
verfasste. — A. Klaars (6886) Erinnerungen beginnen mit einem Besuche des
Dichters in Prag 1882 und setzen sich mit der Schilderung Wiener Begegnungen bis
zum Todesjahre fort. Sie verzeichnen Anzengrubers Reichtum an Interessen, besonders
für soziale Dinge, seine Freude an häuslicher Behaglichkeit, seine Ungeduld beim
Einreichen des fragmentarischen „Pfarrers von Kirchfeld", dem er einen hastig an-
gefügten Schlussakt nachschickte. In Wien findet K. einen Resignierenden, der in
innerer Vornehmheit über die Bitternisse seiner Erfolglosigkeit hinwegkommt. —
.B»
H. Daffis, Drama des 18./ 19. Jahrhunderts: Neueres Drama. 811
2. Neueres Drama.
(IV, 4a = N. «890— 7383.)
Hans Daffis.
Allgemeine«. — Historisches Drama und Tragödie: Allgemeines; einzelne Dichter: E. tou Wildenbrneh. - Lost*
spiel- und Eomödiendichter. — Modernes Drama: H. Bahr, P. Ernst, H. Enlenberg. L. Qreiner, M. Halbe. — E. Hardt,
0. E. Uartleben. — G. Hauptmann: Zusammenfassende Darst«llangen; Charakteristiken: Werke. — H. Ton Hofmannsthal. —
W. Schmidtbonn, A. Schnitzler, K. Schönherr. — H. Sadermann, K. 6. Yollmöller, F. Wedekind, St. Zweig. — Aasl&ndisehes
Drama in Deutschland: Drama der Antike. — 16. Jahrhandert: Shakespeare. — Drama der Gegenwart: B. Shaw, 0. Wilde,
M. Maeterlinck, V. Sardon. — B. Björnson. — H. Ibsen: Nachgelassene Schriften und Gesamtdarstellangen ; Eiacelstadien. —
Allgemeines. Das schon im letzten Berichte gewürdigte Werk R. F.
Arnolds über „das moderne Drama" (6890) bespricht ausführlich in einem „Leit-
artikel" der DLZ. G. W i t k o w s k i , den eigene, erfolgreiche Bemühung um die
Darstellung des gleichen Stoffgebietes zu solchem Richteramt besonders befähigte.
Mit „freudiger Anerkennung" begrüsst er das Buch „als die beste Darstellung eines
grossen Gebietes der zeitgenössischen Poesie", lobt die Sorgfalt und den Ernst der
Arbeit, die Vorsicht des Urteils, wodurch freilich eine gewisse Temperamentlosigkeit
erzeug! wird. Im Lob und Tadel der einzelnen Künstler ist er nicht immer mit ihm
einig. So scheinen ihm R. Wagner und Wilhelm Jordan, Wilbrandt und Wildenbruch,
vor allem aber Sudermann in Arnolds Gruppierung mit Recht nicht am richtigen
Platze. Auch darin vermag ich W. nur beizupflichten, dass er mit Zola gegen Arnold
die Grenzen des für die Geschichte des modernen Dramas so wichtigen Begriffes
„Naturalismus" enger zieht und weiterhin folgerichtig die symbolistischen, neu-
romantischen und rein artistischen Bestrebungen unserer Tage nicht als blosse
Reaktionserscheinungen ansehen will. Einig wird jeder Beurteiler des Arnoldschen
Buches mit W. darin sein, dass die reiche Materialsammlung auch einem späteren
Geschichtsschreiber des modernen Dramas von grösstem Nutzen sein dürfte. — Aus
der grossen Schar der Bühnendichter, die Arnold in Reih und Glied aufmai'schieren
liess, wählt J. B a b (6892) nur einige wenige, die ihm gleichsam Entwicklungsstufen
der künstlerischen Bildung des Dramatikers sind. Auf der ersten Stufe bleibt für
ihn Emanuel von Bodmann in seinem „Donatello" stehen. Bei aller Anerkennung
seines lyrischen Vermögens wirft er ihm den „Mangel eines einheitlichen suggestions-
fähigen Sprachbildes" vor. Bei dem auf der zweiten Stufe solchen „dramatischen
Unvermögens" stehenden Ernst Hardt („Tantris der Narr") „erzeugt die Sprache
wohl die Illusion für die direkt abgespielten Vorgänge, aber sie ist nicht eigenkräftig
genug, durch diese Vorgänge hindurch die Seele eines Künstlers leuchten zu lassen:
sie entbehrt der Persönlichkeit." Diese spricht B. dem „Ulrich Fürst von Waldeck"
H. Eulenbergs zu, aber es fehlt nach ihm auch diesem Künstler die „MögHchkeit zu
innerstem Mitfühlen" zu zwingen. So hält Eulenberg eine dritte, „durch sprachliche
Illusionskraft und persönlichen Reiz erhöhte und doch in ihrer lyrischen Subjektivität
gar gipfelferne Stufe dramatischer Unzulänglichkeit". Auf einer vierten, immer noch
unzulänglichen, von der ein letzter Schritt zur Höhe führt, wo der Dichter den Mut
hat, „seinen persönlichsten Willen zur Welt in den dramatischen Stoff zu senken, und
die Kraft, ihn durch die dramatische Form zum völhgen Gleichmass des Bildes zu
bändigen", sieht B. das „ausgezeichnete Werk" Emü Ludwigs: „Die Borgia", „als
Ganzes doch nur ein Spiel". — Wählte so Bab aus dem grossen Heerbann der
neueren Dramatiker gleichsam vier Bannerträger aus, deren Parole er sorgsam prüft,
so lässt K. Bleibtreu (6893) einen recht ungeordneten Haufen von Vorkämpfern
und Mitläufern Revue passieren. Anzengruber und Sudermann, Halbe und Schnitzler,
Hofmannsthal und Hauptmann heben sich deutlicher heraus, ziehen aber, mit Aus-
nahme Hauptmanns vielleicht, doch allzu rasch vorüber. Der temperamentvolle Feld-
herr B. hält die Parade ab und ruft jedem der Vor übereilenden ein schnelles Wort
hastiger Kritik nach, meist tadelnd, ja gelegentlich einen Fusstritt austeilend, zu-
weilen, wie etw^a bei Wedekind oder bei Hauptmanns „Webern", mit grossmütigem
Lobe. Ganz schlimm kommen die bösen Literarhistoriker fort, sogar unbeschadet
ihrer Konfession, die B. nicht vergisst jedesmal anzugeben. Nur der einzige Max
Koch darf sich „verbitten, in dieser Gemeinschaft genannt zu werden". Da B. es
heftig ablehnt, pro domo zu schreiben, kann die warme und anerkennende Be-
urteilung seiner Persönlichkeit und seiner Sache durch Koch in seiner grossen
, .Geschichte der deutscheu Literatur" nicht d.r Grund hierfür sein. Die Schrifüeitung
des „Neuen Weg", wo B.s Arbeit erschien, bemerkt zum Schluss ausdrücklich: „Wir
veröffentlichen diese anregenden Ausführungen Bleibtreus, ohne den Anschauungen
des Verfassers zu folgen." — H. F r a n c k (6896) beschränkt sich darauf, aus der
Jahieiberieht« fOi Dtatr« dtatioh« LiteratargeKhioht«. UX/XX, r'Q
812 H. Daffis, Drama des 18./19. Jahrhunderts: Neueres Drama.
Fülle der Gesichte drei charakteristische Gestalten, Wilhelm von Scholz, Paul Ernst,
Julius Bab, herauszuheben, die ihm „Wegbereiter des neuen Dramas" scheinen. Aber
nicht durch ihre eigene Produktion, sondern durch W^eg und Ziel ihrer kritischen
und dramaturgischen Tätigkeit, Die Betrachtung des reizvollen Problems, wie weit
hier Richter und Dichter, Theorie und Praxis Hand in Hand gehen, versagt sich F.,
gibt aber dafür eine umfängliche Darstellung, wie Scholz das Schaffen Hebbels
spiegelt und zergliedert, wie Ernsts Ästhetik der neuen Tragödie von einem ,, starken,
sittlichen Idealismus" bestimmt wird, wie Bab, der ,, geborene Theoretiker", in seiner
„Kritik der Bühne" einen erfolgreichen Versuch zu systematischer Dramaturgie macht.
Ein warmer Enthusiasmus für Hebbel und seine Propheten gibt dem Aufsätze F.s
eine besondere Note. — Er begegnet sich hierin zum Teil mit der Arbeit von
Gertrud Prellwitz (6899), die ungefähr darauf hinaus will, dass „die Ent-
wicklung unserer heutigen Dichtkunst durch Naturalismus und Dekadenz recht eigent-
lich eine Erziehung bedeutet, die das deutsche Publikum empfängt, um sehen zu
lernen, was ihm schon geschenkt war: Otto Ludwig, Hebbel, Kleist. Unsere Zeit,
„zwischen Winter und Frühling ringend", ist ihr ein Übergang mit seinen „April-
wettererscheinungen", die dekadente Kunst des Tag'es (vor allem Wedekinds) not-
wendige „Verwesung'sarbeit", „Es duftet nicht angenehm auf den Beeten im Früh-
ling, wenn sie mit Verwesungsstoffen genährt werden! Aber es werden einst dafür
die Blumen um so reicher und leuchtender blühen!" Und noch einen guten Rat
gegenüber den „Fäulniskräften" der bösen „Dekadenten", gegenüber dem ehrfurchts-
losen, ja frechen Sinn der „Neuromantiker" gibt sie uns: ,,Wir sollten unsere Augen
auf die ewigen Sterne richten, damit wir Grosses und Kleines, das Ewige und das
nur zeitlich Bedeutende unterscheiden lernen," Dieses Grosse und Ewige wird nach
ihr stets „den tiefen, unausgesprochenen, aber nie fehlenden Zusammenhang- aller
echten Kunst mit der Religion" erkennen lassen, — Darin berührt sie sich auf das
engste mit der Anschauung G. Grützmachers (6900), der im modernen Drama
„neben vielem Negativen und Unerforschlichen auch manches Positive, der christ-
lichen Welt- und Lebensanschauung Verwandtes" erkennt. Am schlechtesten kommt
auch bei G. die erbärmliche und sinnlose Welt- und Lebensauffassung Wedekinds
fort, Sudermann „hat uns nichts Neues zu sagen", Hauptmann ist „das zukunfts-
reichste Talent unserer Tage". — Auch für H. K i e n z 1 (6901) hat das religiöse
Empfinden dieselbe „Mutterquelle" wie das Kunstempfinden. Und so sind ihm
„Gottsucher" die Kämpfer um die Kunst, Not und Bedürfnis (nicht im ökonomischen
Sinne gemeint) Voraussetzung dieses Suchens und Kämpfens, Nietzsche, Wagner,
Ibsen die Führer. Die Tragikomödie, wie sie in der ,, Wildente" und ,,Hedda Gabler"
geschaffen, ist die „Gipfelgestalt" der Menschendichtung'. Aber Ibsen und seine
Epigonen, mögen sie ihn in falschem oder richtigem Sinne verstehen und weiter-
führen, sind immer wieder Propheten vor dem Messias, Unzufriedene, die einen
neuen Gott suchen, nicht auf „fernen Idealgestirnen, sondern in unseren Tiefen, im
Innern des wahren Menschen. — A. Merbach (6902) weist auf die Bedeutung hin,
die Taines und Zolas Lehren für das naturalistische Kunstprinzip in Deutschland
hatten, das auf dem Theater darin gipfelt, dass die naturalistischen Dramatiker die
Handlung durch das zum dramatisch -technischen Mittel gewandelte Wort bewirken
und innere Vorgänge und Voraussetzungen durch das szenische Bild gestalten, in
geradem Gegensatz zu den Bühnendichtern älteren Stils. — Der andere Aufsatz des-
selben Verfassers (6903) ist ein genauer Abdruck des eben erwähnten. — K, Fr.
Nowak (6904) gibt aus Anlass der Neueinstudierung von Hauptmanns „Vor Sonnen-
aufgang" im Berliner Lessingtheater, ein paar Notizen aus der Frühzeit der „Freien
Bühne" und zu Brahms Anfängen im „Deutschen Theater". — Nicht uninteressant
sind E, Engels (6895) aphoristische Bemerkungen über das Drama der Gegen-
wart, die er von der Mitte der achtziger Jahre an rechnet. Er zeigt an der Hand
der Statistik, die für die Geschichte des Dramas und Theaters noch viel mehr nutz-
bar gemacht werden müsste, dass der Spielplan der deutschen Bühne von den be-
rüchtigten Gründerjahren 1871—73 bis zum Auftreten der Naturalisten durchaus nicht
so minderwertig war, wie meist behauptet wird, zeigt weiterhin, von wie kurzer
Dauer die eigentliche Herrschaft des Naturalismus auf dem Theater gewesen ist, und
wie in den Stilrichtungen niemals ein scharf abgegrenztes Nacheinander, sondern
immer nur ein buntes Durcheinander zu beobachten sei. E. weist ferner darauf hin,
wie das moderne Drama Blut und Lebenskraft nur den Darstellern verdanke. Daran
reihen sich Bemerkungen über Berlins Bedeutung als „Theaterhauptstadt der Welt".,
gegen die Verdammung des „Theatralischen", gegen Effekthascherei und Mode
im Äusserlichen des neuen Dramas (Titel, Akteinteilung usw.), über das Darniederliegen
des Lustspiels und schliesslich über den „Kampf zwischen Kunst und Dilettantismus".
— Bei weitem am umfassendsten und erschöpfendsten sind die vier Kapitel eines
grösseren Werkes, die S. L u b 1 i n s k i (6897) dem neueren Drama widmet. Das
H. Daffis, Drama des 18 19. Jahrhunderts: Neueres Drama. 813
erste gilt einer ausführlichen Würdigung Plofmannsthals, in dem er den „typischen
Neuromantiker" unserer Tage und „üppigen Meister des wollüstigen Wortes" und
(im Goetheschen Sinne: „Bilde, Künstler, rede nicht") das „Gegenteil eines Dichters"
sieht. Das nächste Kapitel ist „Das Drama und seine Führer" betitelt, und behandelt
nächst Otto Ludwig und Grillparzer, die in diesem Zusammenhang mit Recht kurz
abgetan werden, sehr ausführlich Hebbel, kürzer Kleist, Ibsen und Shakespeare unter
dem Gesichtspunkt, ob sie vielleicht als Führer zum neuen Drama dienen könnten.
Das wird nur dem Dramaturgen, nicht dem Dichter Hebbel zugestanden. Mit den
gegenwärtigen Zuständen beschäftigt sich ein drittes Kapitel: Die Krisis im Drama.
Weder das naturalistische noch das neuromantische Drama konnte nach L. der
Forderung genügen, „unser gegenwärtiges Dasein dadurch zu erhöhen, dass es zur
Tragödie erlöst wird." Drei Repräsentanten der Bestrebungen des Tages lässt er an
uns vorüberziehen: Julius Bab, als Epigonen Hofmannsthals und Schöpfer des
modernen Kostümstückes, der ihm ein „trostloser Nachahmer" ist; Shaw, „diesen
possierlichen Sprössling aus den Lenden Ibsens", und Wedekind, den er als
Parodisten abtut. Das vierte Kapitel will neue Wege aufweisen, die Paul Ernst,
Wilhelm von Scholz und Lublinski selbst bereits beschritten haben. Den Gedanken-
gängen L.s wird man niemals ohne Nutzen, auch im Widerspruch, folgen. Bedauer-
Sch ist die Form seiner Ausfälle gegen Feindliches und Widriges. Besonders
schlimm kommen der , .grosse Feuilletonist und Kulturelle" Alfred Kerr, der „per-
verse Pestalozzi'" Wedekind, der auch als ,. greinendes altes Weib" erscheint, fort.
Um so freundlichere Worte der Anerkennung und Erinnerung findet er für die
Freunde Paul Ernst und Wilhelm von Scholz und für sein eigenes Schaffen. — Eine
ältere Arbeit der Frau G. Litzmann (6905) sei hier nachgetragen. Was sie über
die Entstehung des naturalistischen Dramas gibt, ist bekannt und oft gesagt, dagegen
ist der Versuch, scharf abgegTenzte Leitsätze über die Technik desselben aufzustellen,
wobei sie allgemein künstlerische und speziell dramatische Technik scheidet, recht
gut geglückt und auch gegen die AngTiffe der Diskussionsredner (die Arbeit ist aus
den Vorträgen in Berthold Litzmanns Literarhistorischer Gesellschaft zu Bonn her-
vorgegangen), welche die starre Formulierung und die Begrenzung des Materials
tadeln, in Schutz zu nehmen. Wer Gesetze aufstellt, muss notwendigerweise einen
Querschnitt durch die bunte Fülle der Erscheinungen legen. —
Historisches Drama und Tragödie: Allgemeines. Das oft
erörterte Thema nach Wesen und Berechtigung eines historischen Dramas behandelt
P. Expeditus Schmidt (6907) mit der ihm eigenen Unbefangenheit vom Stand-
punkt des Katholiken. Dabei wirft er, nicht ohne Berechtigung, besonders Wilden-
bruch starren und unkritischen Protestantismus vor und vervs'ahrt sich etwa geg-en
das „Zerrbild" des Papstes in „Heinrich und Heinrichs Geschlecht". Er fordert vom
geschichtlichen Drama eine gewisse Aktualität, Treue des Milieus, definiert den
„Helden" als die Menschheit im Einzelwesen gesehen und zeigt die grosse Schwierig-
keit für den Dichter, religiöse, politische und soziale Überzeugungen mit der histo-
rischen Gerechtigkeit in Einklang zu bringen und den kosmopolitischen Tendenzen
der Zeit gegenüber das nationale Drama zu behaupten. — Auch E. Wachler (6908)
diskutiert die Frage, warum wir gegenwärtig kein geschichtliches Drama grossen
Stils haben. Er sieht die Widerstände in dem umständlichen und schwerfälligen
Ausstattungssystem auf der einen, in der äng-stlichen Hochschätzung der Gelehrsamkeit,
die den Autor lähmt, auf der anderen Seite. So müsse der naturalistische Dichter an
der Historie scheitern. —
Einzelne Dichter. Mit am eifrigsten, in Wort und Schrift, für die
Neubelebung historischer Stoffe durch die Bühne kämpft Ad. Bartels. Die dichterische
Tätigkeit Bartels mustert L. Lorenz (6910) mit eindringlicher, warmer Anteilnahme,
jedoch ohne jede Voreingenommenheit. So sieht er in dem, was Bartels bisher gab,
„erst Versuche, Ansätze zu einem wahrhaft grossen historischen Drama, wie es die
Zukunft bringen soU, aber die besten, die wir haben". — Sehr hübsch erhellt
Lynkeus (6911) das Wesen der Dichtung A. Fitgers durch sein gleichzeitiges
Wirken als Maler. Dort wie hier gibt der Trieb zum Dekorativen den Ausschlag. —
Aus den zahlreichen grösseren und kleineren Studien zum 70. Geburtstage Martin
Greifs sei nur einiges herausgehoben: Mit Nachdruck betont F. Christel (6917),
dass der Dramatiker Greif allzusehr über dem L^Tiker vergessen sei, und dass die
Theaterdirektoren seine Werke ein wenig mehr berücksichtigen sollten. — Dafür
tritt auch W. Kosch (6918) energisch ein und sammelt in einem ,, Offenen Briefe"
an Bernhard Baumeister eine Reihe von Gutachten namhafter Theoretiker und Prak-
tiker der Bühne zu dieser Frage. — A. Müller-Guttenbrunn fasst sein Urteil
dahin zusammen: „Er war nicht, er wird sein." Emil Claar ist skeptischer und
bezweifelt (worin ich ihm gegen Kosch beipflichten möchte), dass Greif zurzeit ein
geneigtes Publikum finden möchte. Die Stimmen der Schauspieler, die mehr vom
70*
814 H. Daffis, Drama des 18./19. Jahrhunderts: Neueres Drama.
Standpunkt der „Rolle" urteilen, sind verständlicherweise enthusiastischer. Auch
M. M a r t e r s t e i g- und Arthur Seidl, der Greif gegen Wildenbruch ausspielt,
nehmen bündig seine Partei. Besonders ausführlich urteilt J. Savits, der die
einzelnen Dramen charakterisiert. — In demselben Hefte der ZDü. analysiert Marie
Speyer (6922) eingehend Greifs „Prinz Eugen" im Anschluss an eine Schulausgabe
von Josef Nadler. — Die in der Bibliographie erwähnte Studie von J. Savits (6919)
deckt sich inhaltlich völlig mit dem eben besprochenen Beitrag zu Koschs Umfrage
(6918). — Das schönste Jubiläumsgeschenk für Martin Greif ist jedoch ohne Zweifel
die zweite „durchgesehene und stark vermehrte" Auflage seiner Gesammelten Werke
in vier stattlichen Bänden. Die Dramen umfassen die beiden letzten Bände. Der
erste von ihnen gibt Corfiz Ulfeldt, Nero, Marino Falieri, Prinz Eugen, Franzeska
da Rimini, Liebe über alles, Hans Sachs; der zweite den Prolog zu den drei Hohen-
staufendramen, sodann Heinrich der Löwe, die Pfalz im Rhein, Konradin, Ludwig
der Bayer, Agnes Bernauer, General York. „Vorsprüche", Festgedichte, Theater-
prologe und Bühnenfestspiele (unter ihnen das zum Besten eines Denkmals Walters
von der Vogelweide 1874 in Innsbruck gespielte: Walthers Rückkehr in die Heimat)
sind in dem vorhergehenden, Greifs Epik vorzugsweise gewidmeten Bande mit ent-
halten. — Das vergebliche Ringen mit der lebendigen Bühne, das Greifs Werke nur
allzuoft deutlich spiegeln, wird zu fast tragischer Empfindung gegenüber den Dramen
Karl Köstings, die nun nach dem Tode des Dichters, F. Kummer (6925/6) gleich-
zeitig mit einem liebevollen Lebensbilde, das auch separat erschienen ist, vorlegt.
„Ein Fremdling auf Erden", wie ihn eine kritische Stimme früh nannte, ist er als
Mensch ebensosehr wie als Gestalter geblieben, und die Bühne hat sich ihm trotz
des Erfolges seines „Kolumbus" (einer Glanzrolle Barnays), nicht ohne Berechtigung
spröde versagt, mit wie rührendem Bemühen er auch in immer neuen Umarbeitungen
seiner Dramen (neben „Kolumbus" hauptsächlich „Ein Weltgericht", „Das gelobte
Land", „Hermann der Befreier", „Das neue Weltalter") sie zu meistern suchte. Als
Zwanzigjähriger hatte er 1862 eine Abhandlung: „Über die messianische Hoffnung auf
einen deutschen Shakespeare" geschrieben, und diesem Messias wollte er mit seinem
Lebenswerk, das er, reifer geworden, gewiss nicht überschätzte, den Weg bereiten
helfen. Wie er regen Anteil an der fortschreitenden Erkenntnis der Naturwissen-
schaften nahm, wollte er, wie sein Biograph treffend zusammenfasst, „das Streben und
Ringen der Menschheit, ja das gesamte Weltwesen als einen Entwicklungsprozess in
einem Dramenkreis darstellen". — Ahnlich wie sich Kösting selbst als einen Vor-
läufer betrachtete, gilt auch Fritz Lienhard seinem Betrachter F. Herwig (6928)
als ein „Johannes" der Dichter, „welche mit all der neugelernten Vollkommenheit
der technischen Mittel die tiefen und ewigen Fragen der Menschheit gestalten". So
hoch H. Lienhards „Heinrich von Ofterdingen" und „Wieland der Schmied" stellt, so
klar glaubt er zu sehen, dass in seiner neueren Produktion „die Künstlerhand un-
sicher wird, die Linien gebrochen erscheinen, die Gestalten blutlos, die Ausdrucks-
weise oft kindlich ist". — Ungleich günstiger ist K. Engelhards (6929) Urteil
über Lienhard, der auch diesem Kritiker „der Bahnbrecher einer neuen deutschen
Kunst" ist und „im Gegensatz zur gesamten Dekadenz", „der Herold eines unab-
hängigen Idealismus auf unbefangen nationaler und menschlicher Grundlage". —
Zieht der Dramatiker Lienhard so als ein Standartenträger den Jungen vorauf, so
wollen wir auch der Alten nicht vergessen, die heute gemächlich Rast halten, einst
aber selbst mit in vorderster Reihe kämpften und noch jetzt mit weisem Rat nicht
kargen. Das Werden des neuen Dramas hat der Dramaturg Friedrich Spielhagen
stets mit wachem Eifer verfolgt. Seine theoretischen und kritischen Arbeiten über
das Drama wie seine eigenen Leistungen als Dramatiker würdigt V. Klemperer
(6939). So warm er jene mit Recht anerkennt, so wenig überschätzt er diese. Spiel-
hagens sechs Dramen, die das grosse Publikum kaum dem Namen nach kennt, ent-
sprechen nicht, bis auf die Tragödie „In eiserner Zeit" vielleicht, den Forderungen,
die der Dichter selbst an das Drama stellt. So waren seine Bühnenerfolge, zwischen
den sechziger und achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts sehr bescheidene.
Die dramatische Idylle „Hans und Grete" würde, wie ich mit K. glauben möchte,
noch heute ein freundliches Publikum finden. —
Ernst von Wildenbruch. Kurz bevor der Tod Ernst von Wildenbruoh
die Feder aus der Hand nahm, ist eine umfangreiche Arbeit über seine Dramen von
J. Röhr (6943) erschienen. Leider entspricht die trockene Darstellung mit ihrer
mechanischen Aufzählung und dürren Aneinanderreihung langatmiger Inhaltsangaben
nicht dem Aufwand von Fleiss, der auf sie verwandt ist. Auch der „Endzweck" des
Verfassers, den das Vorwort betont, durch Analyse der Werke Wildenbruchs, „des
letzten erfolgreichen Vertreters der alten, vor dem Siege des Realismus üblichen
Dichtung Wert und Wesen des Realismus näher zu beleuchten", scheint mir nicht
erreicht, konnte meines Erachtens auch nicht erreicht werden, da „der Grad der er-
H. Daffis, Drama des 18./19. Jahrhunderts: Neueres Drama. 815
reichten Wahrscheinlichkeit oder Illusion" für K. zu Unrecht „den Kern der Unter-
suchung-" bildet. Mit trockenem Rationalismus legt er an Wildenbruch den Masstab
einer veralteten normativen Ästhetik. Im sechsten und letzten Kapitel seines Buches
zieht er „das Fazit" aus des Dichters Streben, das fast überall zu einem Defizit wird.
Sachlich ist R. oft dabei im Recht, aber man sieht das hochg-espannte Werk eines
Menschenalters nur mit Bitterkeit derartig- schulmeisterlich abgekanzelt! Als kleine
Mehrung- unserer Kenntnis Wildenbruchs kann man höchstens einige Mitteilungen
über seine dramatischen Anfänge betrachten, die Wildenbruch selbst dem Verfasser
beigesteuert hat, und etwa noch eine Analyse des „Bernhard von Weimar"
nach dem Weimarer Soufflierbuche, Auch G. Witkowski schreibt in einer
Besprechung des Buches : „So wird das Buch zu einer unerfreulichen, nüchternen
und ungerechten Anklageschrift des Verstandes gegen ein starkes, freudig bejahendes
und von echter Leidenschaft durchlohtes Temperament." — Der krittelnden Ver-
neinung Rohrs gegenüber ergibt die stimraenreiche, eindrucksvolle Totenklage um
den entschlafenen Dichter (6955), die auch angesichts des frischen Grabes nicht mit
berechtigter Kritik zurückhält, ein gewichtiges Zeugnis für Wildenbruchs dichterische
Persönlichkeit, für die Lauterkeit seines Wollens. Nirgends vielleicht ist das Für
und Wider wärmer und unbefangener zugleich ausgesprochen, als in Erich Schmidts
prägnanten Gedenkworten. Bei der literarischen Würdigung des Entschlafenen
schlägt überall, um J. Harts Worte zu gebrauchen, „das Zünglein der Wage hin
und her", der Mann und der Mensch Wildenbruch findet bei alt und jung, bei
Freunden und Gegnern reinstes, höchstes Lob. Überall wird das ach so seltene
„Theaterblut" des „geborenen Dramatikers" hervorgehoben, überall die frohe, frische
Kämpfernatur eines „getreuen Eckart" seines Volkes in hellstes Licht gestellt. Als
Stimmführer der Bühnenleiter weist M. Martersteig auf den „Lenzsturm nationaler
Wärme" hin, mit dem der Dichter ,,das deutsche Theater aus seiner Lethargie erweckt
hat", betont Alfr. von Berger, dass er, kein Grosser zwar, „von der edlen Rasse
war, aus der die Grossen kommen". Persönliche Freundschaft, die nicht blind macht,
führt J. Rodenberg, K. Frenzel, B. Litzmann die Feder. Sie alle haben
das Werk Wildenbruchs werden und wachsen sehen, haben mit erlebt, wie „der
Prinz aus Genieland" das lang vernachlässigte historische Drama, „das halbwegs zum
Aschenbrödel erniedrigt war" mit neuem, heissem Leben erfüllte. Aus der Schar der
undankbareren Nachgeborenen tönt M. H o c h d o r f s schrille Stimme, die ihn einen
„Lügner" heisst, „einen Lügner allerdings von edelster Absicht und sogar von
kühner Sehnsucht, zu beglücken". Allerlei Warm-Menschliches, das den Liebens-
werten getreulich spiegelt, wird laut (6944—55). — Für die Literaturgeschichte von
bleibendem Werte sind die Erinnerungen B. Litzmanns (6958), der als junger
Student dem Aufstrebenden nahe trat. In greifbarster Deutlichkeit zeichnet er die
Irrungen und Wirrungen bei Gelegenheit der Erstaufführung des „Mennoniten" und
die Begeisterung, mit der damals die akademische Jugend ihren Dichter auf den
Schild erhob. — Auch die Briefe Wildenbruchs, die B. L i t z m a n n (6959) mitteilt,
sind für die intimere Kenntnis seiner literarischen Frühzeit unentbehrlich. — Gleich-
falls studentische Erinnerungen sind es, welche sich an Wildenbruchs ,, ersten drama-
tischen Erfolg", die Aufführung seines Einakters „Die Eroberung von Mainau"
(später „Svanhild" genannt), im Berliner „National-Theater" 1880 knüpfen (6957). —
Lustspiel- und Komödiendichter. Bei dem Tiefstand, den Lust-
spiel und Komödie im höheren Sinne seit langem in Deutschland behaupten, ist es
wohl verständlich, dass von der Flut, die von hier aus die Bühnen überschwemmt,
sich so überaus weniges in die Literaturgeschichte gerettet hat. Von den älteren
Lustspieldichtern stehen Ad. L'Arronge und P. Lindau im Mittelpunkt des Interesses,
das die Feier ihres siebzigsten Geburtstages neu belebt. Beiden gemeinsam ist die
Personalunion des Autors und Bühnenleiters, die ihren dramatischen Schöpfungen
jenes lebendige Element intimster Kulissenkenntnis gab, das über die Mängel seelischer
Vertiefung kürzere oder längere Zeit hinwegtäuschen konnte. Das, was von L'Arronges
reicher Produktion heute noch einigermassen der Wirkung sicher ist, kann man an
den Fingern einer Hand herzählen; was er dagegen durch die Gründung- und elf-
jährige Leitung des Berliner „Deutschen Theaters" geleistet hat, wird unvergessen
bleiben. So wendet sich auch jede Betrachtung von L'Arronges Lebenswerk (6971 — 72)
sehr bald von der Würdigung des Literaten zu der des Dramaturgen, und der
merkwürdige Zwiespalt wird etwa von F. Engel scharf hervorgehoben, „dass der-
selbe Mann, der als Autor nie aus dem sanften Hügelgelände des Familienlustspiels
herauskam, zugleich als Theatergründer und Theaterleiter einen so starken Höhen-
ehrgeiz hatte und erfüllte. Dieser grössten Tat L'Arronges wird im Kapitel „Theater-
geschichte" (7773—79 und 7863), anlässlich des fünfundzwanzigjährigen Jubiläums des
„Deutschen Theaters" ausführlicher zu gedenken sein. — Unter L'Arronges Nach-
folgern war auch Paul Lindau für eine Saison Direktor des Deutschen Theaters, wo
816 H. Daffis, Drama des 18./19. Jahrhunderts: Neueres Drama.
er seine reiche dramaturgische Einsicht nicht so glücklich betätigen konnte, wie an
den Hoftheatern in Meiningen und Berlin oder dem „Berliner Theater". Diese prak-
tische ßühnentätigkeit war aus Lindaus Wirksamkeit als Theaterkritiker und vor
allem als dramatischer Schriftsteller organisch erwachsen. Denn seine Stücke mit
all ihren Fehlern und Vorzügen hatten niemals sicheren und reifen Instinkt für das,
was die eigentümliche Optik der Bühnenwelt forderte, verleugnet. Lindau hat in
einer Zeit, wo im sozialen und ökonomischen Leben der jungen Reichshauptstadt
alles im Gären und Werden war, das neue deutsche Gesellschaftsstück mit glück-
lichem Griff geschaffen, wobei er auf die Technik des französischen Thesenstücks, in
dem eine alte Kultur sich spiegelte, zurückgriff. Diese Schöpfung Lindaus, die
A. Kl aar s (6974) eingehende Würdigung in allen ihren Voraussetzungen bloss-
legt, ist in den letzten Jahrzehnten „in einer Art theoretischen Rausches" mehr als
billig unterschätzt worden. Gegen diese Unterschätzung wendet sich auch F. Engels
Jubiläumsartikel, der mit Recht den unbesiegbaren Optimismus Lindaus, wie er bald
als Sporn, bald als Hemmung seiner literarischen Arbeiten erscheint, vor allem auch
in seiner dramatischen Tätigkeit aufzeigt. — Durften L'Arronge und Lindau den
vollen Tageserfolg ihrer Bühnendichtungen ernten, so war das einem „der eigen-
artigsten und schweigsamsten Talente", die das deutsche Theater besessen, Emil Gott,
nicht beschieden. Dem grossen Publikum war er nur durch ein Verslustspiel „Ver-
botene Früchte" bekannt, das über viele Bühnen ging. Nach längerer Pause folgte
1901 das Drama „Edelwild", in dem W. W^ e t z (6966) Partien findet, ,, denen an
dichterischer und dramatischer Kraft wenig gleichkommt, was das letzte Jahrzehnt
des vorigen Jahrhunderts bei uns hervorgebracht hat, das aber der Dichter in über-
grosser künstlerischer Gewissenhaftigkeit kurz vor einer geplanten Berliner Auf-
führung zurückzog. Sein letztes Lustspiel „Mauserung" (6967) ist erst nach seinem
Tode mit Erfolg in Karlsruhe gespielt worden. W. rühmt den gedankenschweren Versen
neben ihren inneren Gehalt auch Bühnenwirkung nach. — In der bedächtigen, ab-
wartenden Art des Produzierens ist Gott Josef Ruederer verwandt. Auch nach dem
Misserfolg seines ,, Wolkenkuckucksheim", der sogar einen streitbaren Kämpen gegen
die Widersacher auf den Plan rief (6978), gibt die Kritik dem Dichter der pracht-
vollen „Fahnenweihe" ein ausdrückliches Vertrauensvotum. W. R a t h (6979) be-
zeichnet das Werk, „das von satirischem Gestrüpp wild-üppig überwuchert ist",
als „vom innersten Nerv heraus buchmässig", das ihm wie A. K e r r in all seinen
Verästelungen bei den Darstellungen unverständlich blieb. K. sagt bündig: „Ruederer
hat ein Drama geschrieben: die , Fahnenweihe'. Diese erste Komödie war ein Wurf;
die von Lola Montez eine Erwartung; die vom Wolkenkuckucksheim eine Ratze . , .
Er mache nun wirklich sein zweites Drama." — Trotzt so Ruederers letztes Drama
aller künstlerischen Ökonomie, die seinen Erstling so verheissungsvoll auszeichnete,
so gilt das noch weit mehr von Paul Scheerbarts Bühnenwerken, die aller Fesseln
von Raum und Zeit spotten. Den sechs Bänden seiner ,, Revolutionären Theater-
Bibliothek" fehlen nach R. B 1 ü m n e r (6980) die Kunstdimensionen: „Das vollzieht
sich alles in der vierten Dimension der Kunst, Weil Scheerbart wirklich kein Plastiker
ist. Weil seine Stücke witzige Einfälle mit verteilten Rollen sind . . . Und doch wird
er vielleicht ein Bahnbrecher werden auf dem Gebiete des Szenarischen. Dessen
Wesen ist ihm klar geworden wie keinem Dramatiker vor ihm. Alles, was zünftige
Ästheten, Tagesschriftsteller, anerkannte Bahnbrecher in den letzten Jahren gegen
Bühnenausstattung geschrieben und als Reformen vorgeschlagen haben, steht längst
in Scheerbarts ,Revolutionärer Theater-Bibliothek'." —
Modernes Drama: Wenn Hermann Bahr nach eigenem Zugeständnis
das, was er für die Bühne geschrieben, mit H. Lands Worten (6985/6) lediglich
den Alltags- und Unterhaltungsbedürfnissen genügend erachtet, so unterschätzt er sich
dabei mit einer gewissen, ihm eigenen Koketterie. Denn das Theater ist ihm seit
jeher so der Gegenstand „brünstiger Liebe" und des tiefsten Ernstes ästhetischer Be-
trachtung, dass auch der Schaffende hier höheren Zielen zustrebte. Bisher freilich
ohne volles Gelingen. Doch schon zieht 0. Neumann-Hofer („Das nationale
Deutschland" 1908, Heft 10) aus einer Analyse von Bahrs theoretischen und prak-
tischen Bemühungen die Hoffnung vertieften, erfolgreicheren Wirkens. — Gegen einen
Aufsatz von Rudolf Kurtz: „Die junge Generation" in der „Zukunft", der
Paul Ernst angriff, nimmt an derselben Stelle K. Scheffler (6992) das Wort
und verteidigt Ernsts „durch besonnene Selbstzucht zu persönlicher Edelkultur" ge-
langtes Können, den „Willen zur Architektur" in seiner Dramatik und die Einheit von
Kunst und Menschentum bei ihm, — Für die Kenntnis Herbert Eulenbergs
ist die umfassende, die literarhistorischen Fäden klar entwirrende Darstellung R. M.
Meyers (6993) sehr bedeutsam. Wenn er die Reihe von Eulenbergs Dramen mustert,
kommt er zu dem Schlüsse, dass „dieser in das Zeitalter des Naturalismus verschlagene
Stürmer und Dränger" eigentlich „immer dasselbe Drama, nur mit immer neuer Leiden-
H. Daffis, Drama des 18./16. Jahrhunderts: Neueres Drama. 817
Schaft, mit wachsender Kunst, mit erstarkendem Stilgefühl geschrieben hat". Eigent-
lich, mit Ausnahme des Dramas „Leidenschaft", sind alle seine Stücke nach M. nur
„dramatisch bewegte Monologe", in denen der Dichter stets nur eine Gestalt sieht
und durch ihr Medium und mit ihren Augen nun die Welt betrachtet. „Jene eine
aber ist überall mit merkwürdiger Kraft gesehen und verkörpert, und sie tritt immer
deutlicher ins Licht." In „Ulrich Fürst von Waldeck" sieht M. einen Fortschritt nur
in dramaturgischer Hinsicht, das psychologische Rätsel der Hauptfigur bleibt auch
ihm dunkel. — Auch für W. H a n dl (6994) ist es nicht gelöst und bleibt ein „un-
behaglich grosses W'arum" zurück, wie auch P. Mahn vergeblich den „eigentlichen
Seelengrund" zu enthüllen strebt. — Für R. Brunhuber (6993) ist Eulenberg
heute „der einzige Dramatiker, der die deutsche Schaubühne wieder zum obersten
Tribunal des menschlichen Geistes umzugestalten strebt, aber es fehlt ihm die Leiden-
schaft für seine Zeit, um das Sehnen, Wünschen und Schauen unserer Tage im Dicht-
werk dramatisch zu gestalten. — Am schärfsten urteilt 0. Neumann-Hofer
(6994), der bei Eulenberg nur ein „schwaches, nervöses Wollen" sieht, in seinem
letzten Stück „eine tragische Falschmünzung von Lustspielmotiven". Einen ausser-
ordentlichen Fortschritt hat dagegen nach N.-H. seine Sprache gemacht. — So stark
umstritten wie Eulenberg ist auch der ihm in vielen Wesenszügen nicht unverwandte,
aber kräftigere Leo G r e i n e r. Seiner Aristophanes-Bearbeitung (6995) wird Feinheit
der Sprache nachgerühmt, Mangel an Originalität vorgeworfen. Seiner selbständigen
Schöpfung fehlt vor allem, auch darin ist er Eulenberg ähnlich, Konzentration und
Plastik. — Waren die kritischen Stimmen für und wider jene beiden geteilt, so gab
es für Max Halbes neuestes Bühnenwerk (6998) nur einhellige Ablehnung. —
Die umfängliche Studie K. Mennes (6997) über den Dichter bringt nichts Neues
und kommt zu dem alten Schluss: „Halbe ist über vielverheissende Jugendanfänge hin-
aus nicht fortgeschritten." — Bei diesen Anfängen setzt R. Eisner (6999) ein,
wenn er Halbes „Jugend" kritisch beleuchtet. Der Inhalt des Stücks wird umständ-
lich erzählt, die einzelnen Personen werden nachgezeichnet, alle „Fehler" dick mit
schulmeisterlicher roter Tinte angestrichen. Neu, wenn auch naheliegend, ist der
leider nicht im Detail durchgeführte Vergleich mit Wedekinds „Frühlings Erwachen". —
Der Mittelpunkt literarischer Polemik in diesem Berichtsjahre ist der Träger
des zweifachen Schillerpreises Ernst Hardt. Von den allgemeinen Charakteristiken,
die das Gesamtschaffen des so plötzlich in den Brennpunkt des Interesses Gerückten
schildern, ist F. Deibels ausgezeichnete Studie (7000) am beachtenswertesten, die den
Wurzeln von Ha'rdts Schaffen sorgsam nachspürt und die Grenzen seiner Kraft festlegt. —
Daneben muss, in einigem Abstand freilich, B. Pompeckis Schrift (7003) genannt
werden, die vor allem den ausgesprochen lyrischen Zug sowohl in Hardts Prosa wie
in seinen Dramen betont und in dem ,, Suchen nach Bildkraft" den Schlüssel zu des
Dichters Formentwicklung findet. In der Entwicklung des Dramatikers sieht er von
dem Erstling „Tote Zeit" bis zum „Tantris" eine stetige Weiterentwicklung, während
E. Faktor (7002), der nur die vier Dramen Hardts kurz, mehr in Hinsicht auf
ihre Mängel als auf ihre Vorzüge, betrachtet, in dem Schauspiel „Der Kampf ums
Rosenrote", wie mir scheint, mit vollem Recht, einen Abfall gegen das erste Stück
erblickt. Einig sind beide Kritiker, ohne sich die schweren Mängel des ,, Tantris"
im Psychologischen wie im Ästhetischen zu verhehlen, dass hier ein vorläufiger Gipfel
von Hardt erreicht ist. Für P. setzt Hardt zuviel literarhistorische Kenntnisse voraus,
was noch dadurch gesteigert wird, dass der Dichter nicht die populäre Fassung der
Tristansage wählt. Mit guten Gründen zeigt er ferner die Unklarheit und Verworren-
heit der beiden letzten Akte und den unbefriedigenden, „fast das Komische streifenden"
Abschluss. Auch F. tadelt die „neue Fabel" der alten Sage und wirft die geistreiche
Möglichkeit hin, in dem Ganzen nur einen „beklommenen Traum" Isoldens zu sehen.
Die Gestalten des Dramas erscheinen ihm in voller Körperlichkeit, während P. dies,
allzu scharf, nur von König Marke und Isolde gelten lassen will. — Allen Beurteilern
ist die üppige, farbenprächtige Sprache das Bemerkenswerteste, die für Pompecki
freilich, wie für die meisten anderen, nicht selten in Geziertheit verfällt und die
Handluno- oft mehr zu „überwuchern" als zu „umranken" scheint. Dagegen scheint
es mir Übertreibung, wenn F. Christel (7001) sich in die Zeit der Hofmanns-
waldau und Lohenstein zurückversetzt wähnt. — A. Waldhausen (7006) sieht
den „Kardinalfehler" des dra m ati s ch e n Kunstwerks darin, „dass die Tragik von
Markes Schicksal zugleich mit der tragischen Schuld und Sühne Tristans zur Dar-
stellung kommen soll". — Aus der grossen Zahl der übrigen Kritiken des Tantris,
die unsere Bibliographie (7004) verzeichnet, sei nur einiges besonders Markantes
hervorgehoben. W. G o 1 1 h e r , der beste Kenner des Tristan und Isolde-Stoffes in
seiner Wanderung durch die Literatur des Mittelalters und der Neuzeit, kommt in
seiner historischen Skizze zu dem Schluss, dass Hardts Werk keinen wertvollen
Zuwachs hier bedeutet und der Schillerpreis in diesem Falle den „reinsten Hohn" be-
818 H. Daffis, Drama des 18./19. Jahrhunderts: Neueres Drama.
zeichne. Noch schärfer womög-lich urteilt ein anderer Germanist von Ruf, M. Koch,
wenn er die Preisverleihung" als „eine Entweihung- von Schillers Namen und Werk"
brandmarkt. P. Expeditus Schmidt erinnert an die herben Worte Lessings,
bei Gelegenheit der Krönung von Cronegks „Codrus": „Wenn Hinkende um die
Wette laufen, so bleibt der, welcher von ihnen zuerst an das Ziel kömmt, doch noch
ein Hinkender." Für A. Bartels, der in Hardts Erfolg, mag er von Konfession
Jude sein oder nicht, einen „offiziellen Sieg des Judentums" erblickt, ist der Tantris
eine „sadistische Hofmannsthaliade". So wird die Beurteilung des einen Dramas
allzu häufig zum erregten Kampf um den Schillerpreis. Jenseits dieses Getümmels
steht etwa die meisterhafte, tief eindringende Studie J. Minors und die sachlich-
vornehme, das Für und Wider geruhig abwägende Kritik von F. Servae s. — Die
umfänglichste Arbeit dieser Berichtsjahre über O. E. H a r t le b e n , der Essay
A. Faches (7012), beschäftigt sich, nach einer biographischen Charakteristik, die
nichts Neues bringt, nur mit dem Lyriker und Epigrammatiker und tut den Drama-
tiker kurz als „unschöpferisch und stillos" ab. — Die übrigen Beiträge knüpfen zum
grössten Teil an die Veröffentlichung seiner „Gesammelten Werke" und die meines
Erachtens recht überflüssige seiner Briefe an seine Frau und Freundin an. Mit
Recht bemerkt J. Hofmiller (7016), dass man bei einer Auswahl von Hartlebens
Schriften, die jetzt drei Bände umfassen, wenn man nur das Bleibende und Eigen-
tümliche hätte bewahren wollen, kaum einen schmalen Band füllen könnte. Im
Dramatiker Hartleben betont H. sehr gut den durchgehenden parodistischen Zug,
meint, das „der grosse Wurf" ihm weder im Trauerspiel noch in der Komödie ge-
lungen sei, erklärt „Rosenmontag" nur für sein bestes Geschäft, glaubt aber, dass
seine kleinen Sachen, selbst darin für mich noch zu weit gehend, die er „sauber, zierlich
und voll Geist" findet, gespielt würden, „solange es in Deutschland intelligente
Direktoren, intelligente Schauspieler und ein intelligentes Publikum gibt". — Auch
H. Franck (7014) ist der Meinung, dass der Künstler Hartleben keine Zukunft
hat: „In zehn Jahren wird nicht mehr übrig sein, als ein halbes Dutzend Gedichte,
die Erinnerung an eine Gestalt: die Lore, und zwei, drei Dramenakte." Um so
höher wertet er den Menschen und begrüsst die Briefpublikationen. — Dies tut
auch 0. J. Bierbaum (7014), der eher das eine oder andere Theaterstück Hart-
lebens missen möchte als nur eine Zeile dieser Briefe. B. wendet sich temperament»
voll gegen „die mit dem Federhalter", welche sich über die Briefsammlungen
„moralisch empörten" oder „literarisch enttäuscht" waren. Trotzdem wage ich es,
mit dem Rezensenten der Wiener „Zeit" (7015) bei Hartlebens „Briefen an seine
Freundin" zu fragen: „Wozu dieses Buch? Es ist eine Revanche. Eigentlich eine
Privatangelegenheit zwischen des Dichters Frau und der , Anderen'. So bedeutend
war Otto Erich Hartleben nicht, dass man jede Manifestation seiner Persönlichkeit
festlegen müsste." — Ebensowenig vermag ich dem Abdruck eines Primaneraufsatzes
Hartlebens (7018) über ein Wort aus Schillers ,, Jungfrau" irgendwelche Berechtigung
zuzuerkennen. —
G. Hauptmann: Zusammenfassende Darstellungen.
E. Sulger-Gebings (7021) klar, besonnen und geschmackvoll geschriebene
Studie über Hauptmann gibt zum erstenmal nach Jahren wieder eine Würdigung"
seines gesaraten Schaffens. In der Auffassung der Persönlichkeit und der ganzen
Anlage nähert sie sich der älteren Arbeit von U. C. Woerner (2. Aufl. 1901), auf die
sie sich auch gern stützt, und der sie nur selten zu widersprechen hat. S.-G. bringt,
bei durchaus selbständigem Urteil, ungefähr das zum Ausdruck, was heute in weiten
Kreisen, gleich weit entfernt von den extremen Nein- und Jasagern, als die Meinung
über Hauptmann im ganzen wie im einzelnen, zu gelten pflegt. Dem populären
Zweck der aus Münchener Volkshochschulvorträgen entstandenen Aufsätze entsprechend,
nehmen eingehende Inhaltsangaben den Hauptraum ein, die aber niemals um ihrer
selbst willen, sondern stets im Dienste kritischer Analyse und Synthese gegeben
werden. Gewissermassen als Leitsatz zieht sich durch die Darstellung die durch
Beweise reichlich erhärtete Behauptung, dass Hauptmanns ,, grosse und starke Be-
gabung eine wesentlich epische ist". Besonders fein wird das an den ,, Webern" und
dem „Florian Geyer" gezeigt. Überall wird die sichere, subtile Psychologie seiner
Menschenschöpfung als der Gipfel seines Könnens nachgewiesen. Das Ergebnis von
Hauptmanns Schaffen im letzten Dezennium ist im ganzen nur gering bewertet, so
dass mit Recht eine „Zeit der Ruhe" für den Dichter gefordert wird, vor dem sein
Biograph noch „viele Möglichkeiten" liegen sieht. — Im Gegensatz zu Sulger-Gebings
flüssiger, weit ausholender, aber durchaus nicht oberflächlicher kleiner Schrift, be-
schränkt sich S. Bytkowskis (7019) schwer schreitende Untersuchung auf das
naturalistische Drama Hauptmanns, „an dem die Anwendbarkeit des Naturalismus
im Drama geprüft werden soll". B. begegnet sich mit Sulger-Gebing darin, dass er
die „Eigentümlichkeiten, Schwächen und Mängel" des Hauptmannschen naturalistischen
H. Da f Tis, Drama des 18./19. Jahrhunderts: Neueres Drama. 819
Dramas in der epischen Grundstimmung- sieht, die er aber nicht, wie dieser, als die
Folge individueller Anlage, sondern als die notwendige Konsequenz einer Kunsttheorie
fasst, die, „von den bildenden Künsten kommend, einseitig auf eine besondere Gattung
der epischen Dichtung, eben jene naturalistisch-impressionistische Erzählung zu-
geschnitten, dann irrtümlich auf das Drama angewendet worden ist". Auch die Dar-
stellung der Charaktere ist ihm, ungeachtet der genauesten äusseren Zeichnung, im
Gegensatz zu Sulger-Gebing, unzureichend zur Motivierung ihrer Handlungsweise.
„Der Naturalismus muss sich deswegen im Drama auf seine Funktion, Mittel der
Darstellung zu sein, beschränken. Die Errungenschaften des Naturalismus und Im-
pressionismus, Intimität, Kompliziertheit und Fülle der Probleme, das Verteilen des
Lichtes auf das Nebeneinander, das Milieu — sind schöne Dinge ... Es ist nur die
Frage, ob die Opfer hier nicht zu gross sind im Hinblick auf den Gewinn." Der
Naturalismus erzielt nach B. zum grossen Teil „Eintagsliteratur". So fein im ein-
zelnen viele Beobachtungen B.s sind, so sehr er sich müht, den Einzelfall zum
ästhetischen Schulbeispiel zu gestalten, so wenig ergibt sich am letzten Ende für die
lebendige Bühne und für den schaffenden Dichter. — Die „Kritischen Studien" (7023)
über Hauptmann, zu denen eine stattliche Reihe von Verfassern beigesteuert hat,
waren mir leider nicht zugänglich. E. Sulger-Gebing (s. o. 7021) setzt sich
bereits in seinen „Literaturangaben" kurz mit ihnen auseinander und meint, nachdem
er „die geistvolle, wenn auch vielfach anfechtbare Auseinandersetzung" A. Kutschers
„Über den Naturalismus und Gerhart Hauptmanns Entwicklung" gekennzeichnet hat:
„Im allgemeinen sind die Aufsätze auf einen allzu lobrednerischen Ton gestimmt und
lassen die Kritik nur selten und ungenügend zu Worte kommen." —
Charakteristiken. Karl Hoffmann (7026) versucht mit fein-
sinnigster Interpretation die Symbolik von Hauptmanns Glashüttenmärchen „Und
Pippa tanzt" zu deuten. Der Stoff ist nach ihm durchaus naturalistischen Ursprungs.
Damit fällt Hauptmanns Werk in die Kategorie von Ibsens Altersstücken, besonders
„Baumeister Solness" und „Wenn wir Toten erwachen". Das innere Wesen dieser
Kunstgattung fasst H. wie folgt: „An die unmittelbar wahrgenommenen Gestalten und
Dinge ist im einzelnen der Sinn bestimmter Abstrakta geheftet, die logisch aus-
einander abgeleitet sind und vom ästhetisch Geniessenden, soll er sie anschauen
können, zuerst mit dem denkenden Verstände erkannt werden müssen." Das ist
unzweifelhaft richtig, wie weit aber eine solche „Arbeit" vom Zuschauer und Zuhörer
eines schnell dahingleitenden Theaterabends geleistet werden kann, ist mir, wie
übrigens auch H., zweifelhaft. H. freilich glaubt, dass Pippa die „ganze Kraft der
Wirkungsmöglichkeiten" nur bei der Aufführung ausüben kann, während ich
bekennen muss, gerade erst bei der ruhigen Lektüre „die wachsende Macht des
Gedanklichen und der Gefühle mitgelebt" zu haben. — An Worte anknüpfend, die
Gerhart Hauptmann am Grabe seines Freundes Walter Leistikow gesprochen, zeigt
K. K ü c h 1 e r (7027), wie sich des Dichters Stellung zum Tode so im Leben wie in
seinen Werken in derselben Weise äussert und sich etwa sein eigenes Bekenntnis
mit dem Michael Kramers am Sarge des Sohnes deckt. In seiner Anschauung von
Tod und Sterben sieht K. nichts absolut Mystisches, sondern vielmehr einen reinen
„Psychomonismus", den Glauben an die Allbeständigkeit des Geistes. Die „echte
Mystik" mischt sich erst bei der „grossen Frage nach der Zukunft aller Dinge" ein.
K. zeigt zum Schluss, wie „alle Gestalten des Dichters Gerhart Hauptmann, die um
die tiefste Erkenntnis des Lebens ringen, in dieser Frage endigen". — F. Ohmann
(7028) sieht in dem Ertrag der Gesamtausgabe von Hauptmanns Werken eine ab-
geschlossene Entwicklung von 1887 — 1906, die er unter dem besonderen Gesichts-
punkt des Tragischen zu verstehen sucht. Dabei kommt es ihm weniger, soviel er
auch von Volkelt und Lipps hier gelernt zu haben gesteht, auf die künstlerischen
Mittel der Darstellung als auf die „Materie des Tragischen" an, die zur Ergründung
von Hauptmanns menschlicher Individualität dienen soll. Ich vermag 0. nicht zu
folgen, wenn er auf Grund einer rasch zusammenfassenden, äusserlichen Statistik,
meint, „dass der Dichter nur in der Darstellung leidvoller Schicksale sein Wesen
ganz auszusprechen vermag und seine spezifische dichterische Anlage der tiefsten
Schwermut verwandt ist". Vor allem scheint mir aber das „Traurige" vom „Tragischen"
nicht scharf genug geschieden zu sein. Dagegen sind wohl die beiden Gruppen der
,, Mitleidsdramen" und „Bekenntnisdramen" zu Unrecht auseinandergerissen; hier
wie dort spricht neben und vor dem gestaltenden Künstler der soziale Theoretiker.
0. gibt dann selbst zu, dass die beiden Typen sich einander nähern und gegenseitig
beeinflussen. Im zweiten Teil der Arbeit versucht 0., diese Gestaltungen tragischen
Leidens nach ästhetischen Kategorien zu gruppieren. Ich muss gestehen, so fleissig
und gescheit hier auch zusammengetragen und auseinandergezogen wird, es scheint
mir nicht sonderlich viel für die tiefere Erkenntnis von Hauptmanns Art und Kunst
bei diesem sauberen Etikettieren herausgekommen zu seini — Um so mehr ergibt
Jahresbericht« f&r neuere dentiche LitereiargeBchichte. XIX/XX. 71
820 H. Daffis, Drama des 18./19. Jahrhunderts: Neueres Drama.
sich für den Menschen und Dichter aus der bedeutsamen Studie R. Petschs (7029).
Im Gegensatz zu Ohmann, der Hauptmann vom Leben seiner Zeit fast völlig- isoliert
darstellt, zeigt P. gleichfalls dem Tragiker als wertvolles Glied einer langen Entwick-
lung auf der einen, als Produkt seiner persönlichen und allgemeinen Umgebung auf
der anderen Seite. Der leitende Gedanke P.s ist, „dass die Entwicklungsgeschichte
der modernen deutschen Tragödie im Spiegelbilde zeigt, wie sich während der beiden
letzten Jahrhunderte der Begriff von der menschlichen Persönlichkeit im engeren
oder loseren Zusammenhange mit den grossen Umwälzungen der politischen Verhält-
nisse und des philosophischen Denkens bei uns gewandelt haben". So nimmt fast
die Hälfte der Abhandlung eine gedrängte Betrachtung dieser Entwicklung von
Gottsched bis auf die Gegenwart ein. Er geht dann auf Hauptmanns Welt- und
Lebensanschauung ein und sieht ihn, als Jünger Häckels, „zwischen zwei Feuern":
„Auf der einen Seite musste in ihm der neue Individualismus leidenschaftliche Sehn-
sucht nach der Schönheit und Pracht des Herrendaseins im Sinne der Renaissance
erwecken und bestärken; auf der anderen Seite aber war ihm . . . auch die Gewissheit
von der Relativität, ja der objektiven Wertlosigkeit des Individuums in Fleisch und
Blut übergegangen." So wird und bleibt die „soziale Frage" Mittelpunkt seiner
Arbeiten. Bald sich zum Familiendrama verengend, bald Massen bewegend, heute
sich im Brennpunkt eines „Helden" sammelnd und morgen als Zukunftshoffnung zu
Träumen, Visionen, Sagen und Legenden führend. — Nach dem Muster Jherings,
Kohlers, Golls und anderer hatte bereits früher E. Wulffen Ibsens „Nora" und
Schillers ,, Räuber" vom Standpunkt des Kriminalpsychologen und Psychiaters be-
trachtet. Nun (7030) zieht er Gerhart Hauptmann vor sein Forum. Und der „Dichter
des sozialen Mitleids", der nicht nur naturwissenschaftlich geschult ist, sondern als
grosser Seelenkünder den Irrwegen des menschlichen Herzens nachzugehen weiss,
besteht vor dieser Instanz. Die „Weber" sind naturgemäss hier das dankbarste
Objekt: ,, Moderne Politik, Sozialismus, Kriminalpsychologie und Psychopathologie,
alles historisch und wissenschaftlich wahr, werden in den Webern in einer vollendeten
Kunstform, in höchster Objektivität, erfüllt von tiefster Innerlichkeit gegeben." Das
„Friedensfest" und „Michael Kramer" sind „feine psychologische Studien auf natur-
wissenschaftlicher Grundlage". „Kollege Krampton" und vor allem „Der Biberpelz"
sind „kriminalpsychologische und kriminalistische" Darstellungen. Dabei liegt es
W., wie er selbst in der Einleitung betont, fern, wissenschaftliche Analysen an
Dichtwerken zu geben, was auf eine Spielerei hinausliefe. Er will vielmehr Haupt-
mann ,,als Vorkämpfer einer Geistesrichtung erweisen, die eine neue Kultur trägt". —
Werke. Für Hauptmanns „jüngste Dramen", d. h. für ,,Und Pippa tanzt",
die „Jungfern vom Bischofsberg", „Kaiser Karls Geisel" bricht H. Lindau (7032)
eine Lanze. Er tritt mutig, wenn auch, zumal für die „Jungfern vom Bischofsberg",
nicht ganz überzeugend, der Meinung der Mehrheit entgegen, die in Hauptmanns
letztem Schaffen nur ein Versagen und Bergabgleiten sehen wollen. Nicht immer
glücklich und treffend sucht er die Psychologie der einzelnen Gestalten des Dichters
zu enträtseln, was nach seinen eigenen Worten nicht allzu selten einem „nacht-
wandlerischen Erraten" gleichkommt. Darüber kommt meines Erachtens das, was
L. „den sicheren, trockenen Händedruck der wirklichen Begebenheit" nennt,
entschieden zu kurz. Wenn er schliesslich meint, dass Pippa, ,,wie alle Elfen tanzen
müssen, in den tiefen blauen Lüften tanzt", so hätte ich ihr gern ein wenig festeren
Boden unter den Füssen gewünscht. Völlig widersprechen muss ich L. aber, wenn
er sich gegen die „täppische Berliner Premieren- Wirklichkeit" wendet, die sich
gegen das „zierliche Lustspiel" von den „Jungfern vom Bischofsberg" erhob. Auch
Grillparzer, Kleist und Goethe als „Ahnherren" von „Kaiser Karls Geisel" zu nennen,
erscheint mir allzu kühn. — Auch die „Griselda" Hauptmanns hat in J. Bab (7024)
einen warmen, beredten Fürsprech gefunden. Er gibt freilich zu, dass es kein
Drama, sondern nur „szenische Lyrik" sei: „aber das rein Dichterische, der Gefühls-
ausdruck scheint mir hier so leuchtend rein, so erschütternd stark, dass ich es als
hellen Undank empfände, wollte ich mein dramaturgisches Nein voranstellen". — Da-
gegen empfindet K. G. W e n d r i n e r (7033) in der „Griselda" nur ein „Intermezzo" in
Hauptmanns „Schaffen", von dem er am liebsten schweigen möchte. — Der über-
wiegende Teil der Tageskritik (7038) muss ihm recht geben. Nur einiges sei hier
angemerkt: Für M. Harden ist „dieses Bilderbündel" als ein „Drama, das zu
ernstem Menschengefühl sprechen will", unmöglich. J. Hart sagt am Schluss
seiner tiefdringenden Besprechung: „Ross und Reiter, Kunst und Künstler jagen an
uns vorüber, kreuz und quer, nur wild und scheu geworden, kopflos, besinnungslos;
ein Todesritt, in Todeskämpfen und Todeskrämpfen. Ein Abgrund verschlingt sie . . ."
J. Minors gewichtige Stimme findet in „diesem Drum und Dran vielmehr eine
gewisse souveräne Willkür, die das Schwere leicht und das Leichte schwer nimmt,
als einen neuen Stil". Eine „Stufe in der Entwicklung" des Dichters bedeutet für
H. Daffis, Drama des 18./19. Jahrhunderts: Neueres Drama. 821
ihn das Werk nicht. Nicht einmal Schönheiten der Sprache, die R. Eisner (7037)
empfindet, will er gelten lassen. A. Kerr freilich, der Getreuesten einer, sieht auch
hier „Probleme", ein „Leuchten" und den „ersten Schritt zur alten Kraft". — Noch
umstrittener fast als die „Griselda" ist Hauptmanns Legendenspiel „Kaiser Karls
Geisel" (7042). Treffend scheint mir M.Jacobs' ruhiges Urteil: „Unermesslich
schade, dass diese Schöpfung der Liebe, warmen Blutes voll, im Bannkreis eines
hilflosen Dramas erstarren musste. Ein Sonntagskind, dem sie gelang, dürfte sich
fürwahr nicht von den Alltagsdramatikern an Geduld und Ausdauer beschämen
lassen. Gerhart Hauptmann legitimiert sich auch in diesem Werk des Zwiespalts
durch den Adel und die Wucht seiner Verssprache als ein Auserwählter." L'nd von
der Figur des Kaiser Karl sagt J. : „Nie ist ihm eine Gestalt, aus edlerem Metall
gegossen, geglückt." Darin ist J. völlig einig mit W. H a n d 1 , der Hauptmanns
Welt in einem Essay von feinster Nachempfindung umschreibt: „Dieser Karl gehört
zu dem Maskulinsten, was der so wunderbar weiblich begabte Gerhart Hauptmann
geschaffen hat. Ein Mann, ein grosser, stolzer, weicher und starker, ein ganzer und
deutscher Mann." Ausserdem preist er die „stille und tüchtige Schönheit" der
Verse. 0. Neumann-Hofer sieht in seiner — namentlich dem Psychologischen
sorgsam nachspürenden — Besprechung die Kardinalfehler des Stückes darin, dass
auch hier wieder vom Dichter lyrische Entwicklung statt dramatischen Geschehens
gegeben ist, und dass Hauptmanns künstlerische Absichten nicht deutlich genug
hervortreten. F. Poppenberg muss dem Werk den Vorwurf machen, dass sich
Hauptmann nicht Zeit und Ruhe zu einem „inneren Austragen" seiner Geschöpfe
genommen hat: „Ein herbes Stückwerk nur ist dies, und da der irdene Ton und
Grundstoff, aus dem es gemacht ist, so leuchtend ist, wirkt's um so verstimmender,
dass statt eines Gebildes ein geflickter Scherben zutage kam." —
H. von Hofmannsthal. Der „rechten Verliebtheit" in ihren Gegen-
stand, die ein Biograph für seinen Helden haben muss, ohne dabei unkritisch zu
sein, ermangelt die Studie A. Köllmanns (7057) über Hofmannsthal. So fehlt ihr
die nötige Wärme und Intensität. K. misst seinen Dichter fortwährend an Massstäben,
die für ihn nicht gemacht sind, und für die er nicht geschaffen ist, und zupft ihn
recht unsanft am Ohr, wenn er in sein ethisch-ästhetisches Programm sich nicht
hineinzwängen lässt. Dabei ist er gegen seine Vorzüge durchaus nicht blind, wenn
er auch seine Mängel schärfer als jene beleuchtet. Hofmannsthal eigenstes Wesen
hat er nicht recht erfasst, mag er auch gelegentlich ihn als ,, Impressionisten" oder
„Neuromantiker" bezeichnen oder hübsch das von Hofmannsthal so gern gewählte
Bild des Springbrunnens als charakteristisch für seine ganze Kunst erkennen. Dass
K. merkwürdigerweise „Der Tor und der Tod" als Hofmannsthals reifstes Werk gilt,
sei nur nebenbei bemerkt. — Die Kunst, den Dichter aus seiner individuellen Anlage
und seiner Umwelt zu verstehen, beweist vortrefflich die feinsinnige Arbeit J. Babs
(7060). Die Begrenztheit des Menschen: „sein enges Verflochtensein mit tausend sicht-
baren und unsichtbaren Mächten", wird als das „grosse Thema" aufgezeigt, „dessen
immerwährende Melodie alle Kompositionen Hugo von Hofmannsthals durchzieht".
Seine Blutsverwandtschaft mit den Romantikern von 1800, von denen ihn doch die
Erkenntnis und das Wissen eines vollen Jahrhunderts deutlich scheiden, wird bis in
die letzten Verästelungen verfolgt. Vor allem aber geht B. dem Geheimnis von
Hofmannsthals einziger Wortkunst mit reichstem Verständnis nach. Was die Dramen
im besonderen betrifft, so weist B. als die „Zentralgestalt" von Andrea (in dem
Erstling „Gestern") bis zu Kreon den „ewigen Zuschauer", den „tatlosen Helden"
nach. Und schon sieht B. in des Dichters jüngstem Schaffen die Sehnsucht nach
dem, was ihm bisher fehlte — nach der Tat. — Ein leitendes Prinzip in Hofmanns-
thals Entwicklung aufzuspüren, will im Gegensatz zu Bab A. Schur ig (7060)
nicht gelingen. Für ihn ist der Dichter ein „ästhetischer Proteus", dessen „er-
sterbende Schöpfungskraft" ihn zum ,, raffinierten Artisten, zum kühlen Virtuosen des
Wortes wandelt. Wird, für mein Urteil, für die tiefere Erkenntnis Hofmannsthals
durch Seh. nicht sonderlich viel gewonnen, so bringt die Arbeit dagegen eine ganze
Reihe von Daten und Notizen zum äusseren Lebensgang, die bemerkenswert sind. —
F. Fassbender (7056) weist die „theatralischen Übermenschen" Hofmannsthals
Ödipus und Elektra als Gestalten von „ausgesuchtem Raffinement" und „unmensch-
licher Gier" zurück. —
Unter den Arbeiten, die sich mit W. Schmidtbonn befassen, sei
P. Hamechers (7081) feinsinnige, gedrungene Charakteristik ausdrücklich hervor-
gehoben. — Für Arthur Schnitzler ist die Berichtszeit nicht sehr ergebnis-
reich gewesen. Sehr fein zieht Th. Antropp (7088) die vielfach verschlungenen
Fäden im „Ruf des Lebens" auseinander und zeigt die starken Schönheiten wie die
dramaturgischen Schwächen des Stückes auf. — Dagegen ist die Ausbeute bei Karl
Schönherr, der als Mitträger des einen Schillerpreises die Debatte lebhaft an-
822 H. Daffis, Drama des 18./19. Jahrhunderts: Neueres Drama.
regte, naturgemäss ziemlich bedeutend. Eine umfassende Betrachtung- des Dichters
liefert freilich nur A. von Weilen (7090), der vcr allem die stetige Aufwärts-
entwicklung des Dramatikers klar und besonnen darlegt. — Sonst wendet sich das
Interesse vor allem der preisgekrönten „Erde" (7091) zu. Auch hier sind die
kritischen Stimmen g-eteilt. Freilich nicht in dem Masse wie bei Ilardts „Tantris".
H. F r a n c k sieht in Schönherr den legitimen Nachfahren Anzengrubers und findet
an urwijchsig-er Kraft nicht seinesgleichen unter den heutigen Dramatikern. Dem-
entgegen vermag" etwa R. Schickele nur „ein Bühnentalent von geringem Tief-
gang*" zu entdecken. L. Krapp meint, „dass das Prog-ramm des Materialismus
schärfer in der neueren Dramatik überhaupt noch nicht formuliert worden ist". Für
ihn ist Schönherr „ein paar Jahrzehnte zu spät gekommen". Und F. Saiten
kann für Schönherrs Werk „nur mühsam eine kühle Hochachtung erübrig-en", obwohl
er zugeben muss, dass es voll männlicher Energie und in seiner Art fehlerlos ist. —
Auch Schönherr hat, wie so mancher naturalistische Dramatiker vor ihm, den Weg
zum Märchenspiel gefunden. „Das Königreich" (7092), so wenig dramatisches
Empfinden ihm die Kritik nachrühmen kann, wird trotzdem von ihr als eine über-
raschende Wendung und neue Perspektive im Bilde des Künstlers empfunden. —
Um H. S u d e r m a n n ist es innerhalb der „verrohten Kritik" in den letzten
Jahren merklich stiller geworden. Auch J. Hennings (7096), so freundwillig er
im allgemeinen ihm gegenübersteht, vermag von seinem Werke nicht viel in die
„Literatur" hinüberzuretten: „Er hat nichts getan, als das Gesellschaftsdrama fran-
zösischen Stils für die deutsche Bühne flüssig gemacht, und das hat die deutsche
Literatur nie gebraucht und wird es auch nie nötig haben." Freilich ist auch Haupt-
manns Bedeutung für H. nur „sekundärer Art", und er sagt „ruhig" von ihm, dass
er weder Lyriker noch Dramatiker ist. Wie das wirkliche Drama der Zukunft aus-
sehen „soll", weiss H. ganz genau am Schluss seiner Betrachtung anzugeben. —
Völlig belanglos ist die breitspurig und anspruchsvoll auftretende Arbeit von
K. K n o r t z (7097). Der Naturalismus ist für ihn eine „alle Scham und Sitte frech
verhöhnende Bewegung", Sudermann ihr „talentvollster und erfolgreichster deutscher
Vertreter". Den Hauptteil der Betrachtung bilden unendlich langatmige und langweilige
Inhaltsangaben, denen stets ein moralischer langer Zopf angehängt wird. Mit dem
„Sturmgesellen Sokrates" brechen auch diese ab. K. übergeht die weiteren Dramen,
„da sie alle über den naturalistischen Leisten geschlagen sind". Goethe und Schiller
(die man doch wahrlich in diesem Zusammenhange nicht als Kronzeugen beschwören
sollte) geben K. den Massstab seiner „idealen" Forderungen an die Bühne, der arme
Karl Frenzel (!) hat in seiner „Berliner Dramaturgie" schon Irrwege gewiesen. Auch
Sudermann ist schliesslich für K. in gewisser Beziehung ein Moralprediger, da er
dafür sorgt, „dass alle Schuld auf Erden gerächt wird", aber er „malt den Teufel zu
deutlich an die Wand". Dass Sudermann für K. an Halbe, Bahr, Dreyer, Wedekind,
Schnitzler „Schule gemacht" hat, sei nebenbei erwähnt. — Auch B. Stein (7098)
lehnt den Naturalismus als Kunstform ab, aber er wirft nicht wie Knortz alle seine
Vertreter in einen Topf und wehrt sich gegen einen Vergleich Hauptmanns mit
Sudermann, dessen Schaffen für ihn zu „völliger Bedeutungslosigkeit" gesunken ist.
— Hier trifft er mit sämtlichen Beurteilern von Sudermanns neuestem Bühnenwerk
„Strandkinder" (7100) zusammen. Für H. K i e n z 1 ist er nun gar zum „Epigonen
des gealterten Wildenbruch" geworden. — Ist man so rechts und links im literari-
schen Lager über Sudermann als Theaterdichter ziemlich einig, so halten leise Hoff-
nung und Erwartung trotz vieler Enttäuschungen immer noch an K. G. Vollmöller
fest. A.W. H e y m e 1 (7102) weist die Bühnenleiter nachdrücklich auf „Assüs, Fitne
und Sumurud" hin, von dessen Aufführung er sich mehr als von „Catherina, Gräfin
von Armagnac" und dem „Deutschen Graf" verspricht. — Dieses letzte Stück (JBL.
1906/7 N. 5609) beschäftigt die Kritik noch weiter (7103). A. Kerr meint: „Voll-
möller schrieb zwar drauflos: wie der deutsche Dramatiker, üblicherweis, der keinen
Schimmer von Drama hat. Breites und Langes. Doch ist aus diesem Werk ein
Drama zu pflücken: bloss nach etlichem Abhauen, bloss nach ein paar aufgesetzten
Lichtern". — Wie immer besonders vielgestaltig und in seinen Extremen erbittert ist
der Kampf für und wider Frank Wedekind. Zwei ausführliche Arbeiten suchen
sein gesamtes Schaffen einem grösseren Publikum zu vermitteln. Beides sind
„Rettungen" warmer, ja begeisterter Anhänger. Die Studie J. Kapps (7104) über-
trifft die Hanns Kerrs (7105) nicht nur bei weitem an äusserem Umfang, sondern
auch an innerem Wert. Kapp gibt eingehende Inhaltsangaben der einzelnen Werke,
interpretiert sie nach Absicht und Ausführung, wertet sie nach ihrem künstlerischen
Vermögen und verfolgt ihre Bühnenschicksale. Im einzelnen liest sein Enthusiasmus
manches heraus, was der Aussenstehende vergeblich suchen wird oder nicht un-
widersprochen lassen kann, seinem zusammenfassenden Endurteil wird man mit
einigen Einschränkungen zustimmen können. Skeptizismus, Sarkasmus und Ironie
H. Daffis, Drama des 18./19. Jahrhunderts: Neueres Drama. 823
sind für Kapp die Grundpfeiler von Wedekinds literarischer Persönlichkeit. Wie
diese drei, teils fördernd, teils hemmend, sein W^irken bestimmen, wird anschaulich
dargelegt. Dass Wedekind „Neuland erobert" hat, wird man zugestehen können,
zumal sich Kapp, im Gegensatz zu H. Kerr, nicht darüber täuscht, dass diese neuen
Wege nicht ohne Gefahr und für Nachtreter verhängnisvoll sind. Auch das mag
Kapp zugestanden werden, dass einer vorurteilsfreien Auffassung des Dichters, die
freilich am meisten die krausen Verrenkungen seiner Werke hindern, eine gewisse
Konvention unseres Theaters entgegensteht. So ist Wedekind schliesslich für Kapp
weder „mit den Philistern ein Greuel" noch „mit den Extremsten ein weihrauch-
umräucherter neuer Messias". Dies ist er aber für H. Kerr. Wedekind und sein
Schaffen tragen für ihn schlechthin „den Stempel der Ewigkeit" an sich. „Ein Gott",
„ein überirdischer Puppenspieler", dem unter den Dichtern nur Goethe zu vergleichen,
erscheint er ihm. Er weiss nicht recht, ob er Wendla Bergmann in „Frühlings Er-
wachen" nicht über Fausts Gretchen setzen soll und fragt beim „Marquis von Keith":
„Ist dieses gewaltige Drama nicht geeignet, uns zu den höchsten Höhen tragischer
Wirkung zu erheben? Empfinden wir nicht dabei unsere Grösse in unserer Klein-
heit? und haben wir nicht in seinem Helden, der Verkörperung der egoistischen
Lebenskraft, eine Gestalt, an der wir, nnsere Kinder, Enkel und Urenkel sich be-
geistern und erheben können, wie an den Figuren eines Faust und eines Teil?" Und
gerade darin, worin der Unbefangene den Hauptmangel der Wedekindschen Kunst
erblicken wird, in dem Darüberstehen über den Dingen, sieht Kerr das Grosse an
ihm. So ^ommt neben dieser raasslosen Überschätzung Wedekinds, die jede Kritik
wie mit Posaunenstössen übertönt, von dem, was bei Kerr hie und da etwa richtig
beobachtet ist, nichts zu seinem Recht. — Unter den kleineren Artikeln über Wede-
kind (7106) sei 0. Gellers besonders angemerkt, weil er interessante und auf-
schlussreiche Notizen über den äusseren Lebensgang des Dichters bringt. Sehr
fördernd ist die klare, feine Studie von T h. H e u s s. Ich stehe nicht an, sie dem
Besten zu gesellen, was bisher über Wedekind geschrieben ist. H. lehnt Wedekinds
oft behauptete Beziehungen zum Naturalismus ab und rechnet ihn zu den ent-
schiedenen Romantikern, dessen Romantik freilich eine „fast sentimentale, bankerotte"
ist. Seine Stücke sind um Ideen, um Einfälle geschrieben, seine Menschen „sprechen
Nachrichten, Leitartikel und Feuilleton", reden dabei überdies aneinander vorbei,
statt miteinander. So ist „fortgesetzte Verblüffung" für seine Technik das Werkzeug.
Diese technischen Dinge mischen sich nun mit Wedekinds Gestaltenwelt. Er hat
ohne Zweifel das deutsche Drama um ein paar neue Typen bereichert, die aber er-
funden, nicht gebildet sind, und vor allem keine Entwicklung haben. So fesseln
uns diese Menschen weniger als das, was sie aussprechen, als die Idee, der sie
dienen. So ist Wedekind Tendenzdichter, so werden seine Werke, zumal die, welche
den sexuellen Radikalismus predigen, literarisch genommen, Grotesken, Mit „Hidalla"
beginnt nach H. bereits ein Schwanken bei Wedekind, ob nicht vielleicht das Tüch-
tige bereits an sich das Schöne sei. „Totentanz", „Zensur", „Musik" muten H. „wie
ein Kater nach berauschter Ekstase" an. In dem Spiel „So ist das Leben" glaubt H.
die Formel von Wedekinds künstlerischem Wesen zu finden: „Das ist die Geschichte
des verjagten Königs, der zum Gaukler wird und als Narr an seinen eigenen früheren
Hof zurückkehrt: es ist Romantik". So hat Wedekind „kein rechtes und offenes
Verhältnis zum Leben gewonnen; nun brütet sein Hirn und schwärmt sein Gemüt
und gibt sich Träumen hin ... Er verlor sein ursprüngliches und nicht geringes
Talent an etwas verhockte Geschlechtssentimentalität und wurde darüber zum
ethischen Romantiker. Das lockerte auch seine Form und zersprengte seine reiche
und lebendige Einbildungskraft ins Kleine und Willkürliche." Im Anschluss an den
Aufsatz von Heuss gibt der „Kunstwart" charakteristische Proben des für Wedekinds
„Kraft und Eigenschaft" bezeichnenden, ein Gedicht „Der Taler", eine Szene aus
dem „Kammersänger" und als das dichterisch Wertvollste die „Elendenkirchweih"
aus „So ist das Leben". Für R. Schaukai bedeutet die „schwerfällige Bühnen-
formel" „Wedekind" eine der bedeutsamsten Entwicklungsphasen der Bühne über-
haupt: „Sie ist ein Übergang, keine Erfüllung, sondern eine Zerstörung, offenbart
gegen ihre eigentliche Absichtlichkeit, eine technische Tendenz". In „Frühlings
Erwachen" lebt für ihn neben dem 'Sexualethischen das Dichterische sinnfällig,
N. Trotzky zeigt, warum gerade auf die russische Intelligenz Wedekind in seiner
Kombination von sozialem Nihilismus und erotischer Ästhetik so stark wirken musste.
— J, Hofmiller (7107) betrachtet Wedekinds Dramen nach ihrem autobiographi-
schen Gehalt. Für ihn hat der Dichter „nur eine Walze": „Wenn er sie langsam
dreht, wird es ein Trauerspiel; wenn rasch, eine Komödie". Im besonderen knüpft
H, an „Zensur" und „Oaha" an und fasst zusammen: „Ein Stück von Frank Wede-
kind wird uns nur mehr interessieren, wenn Frank Wedekind nicht darin vorkommt.
Nicht als Held und nicht als Prügeljunge, Nicht als König und nicht als Clown.
824 H. Daffis, Drama des 18./19. Jahrhunderts: Neueres Drama.
Nicht als Hetman noch als Lindekuh noch als Buridan noch als Bouterweck. Gar
nicht mehr darf er darin vorkommen. Denn wir haben Frank Wedekind satt. Wir
wollen nichts, aber auch g-ar nichts mehr von ihm wissen. Wenn er uns als Dichter
(Btwas zu sagen hat, ist er willkommen." — R. Eisners (7108) „kritische Beleuch-
tung" von „Frühlings Erwachen" im Ton spöttelnder, witzelnder Überlegenheit ist
völlig belanglos. — Stefan Zweigs Thersites- Tragödie (7116) wird von der
Kritik überwiegend wohlwollend besprochen. Selbst den gewaltigen Schatten Homers
und Shakespeares, die natürlich beschworen werden, vermag sie Stand zu halten.
F. Servaes („Der Tag", Literarische Rundschau vom 10. Mai 1908) gibt nach dem
Eindruck des Buches eine kurze Charakteristik der Handlung und Personen. Schon
da ergibt sich ihm viel Bühnenmässiges, was F. Engel nach der Aufführung am
Dresdner Hoftheater bestätigen kann, das freilich erst ,, unter einer Schicht klügeln-
der Gedanken" („Dieser Thersites könnte beinahe von Hebbel sein") gesucht werden
muss. Die dramatische Form lässt für E. manches zu wünschen übrig, dagegen
'findet er Metrik und Sprache ausgezeichnet, während für Servaes die Jamben allzu
schönrollend, bilderreich und etwas platt wirken. —
Ausländisches Drama in Deutschland: Drama der An-
tike. Auf dem weiten Wege, dem in der Zucht des Naturalismus ein wenig ver-
wilderten deutschen Drama einen neuen Stil zu finden, liegt als erstes, deutliches Ziel
der Versuch, das Drama der Antike mit neugeschulter Sprachkunde zu verdeutschen.
Neben Ächylus und Sophokles stellt sich nun Menander, der von Goethe Verehrte,
der daher mit Fug und Recht im wiederhergerichteten alten Lauchstädter Goethe-
Theater eine würdige Stätte fand. F. Litten (7148) urteilt nach der Aufführung:
„Man lese und höre die Szenen selbst, und mit uns wird man des genialen Atheners
Werk bewundern, mit uns beklagen, dass diese einzige Kunst, ein wahrhaftes Lustspiel
zu schreiben, unseren Modernen verloren gegangen ist." —
16. Jahrhundert: W. Shakespeare. Das „Jahrbuch der Deutschen
Shakespeare- Gesellschaft" (7152/53) ist in fast fünfzig Bänden zum unbestrittenen
Mittelpunkt der Forschung und Sammlung geworden. Von berufenster Seite werden
hier alle irgendwie bemerkenswerten literarischen Erscheinungen, die Shakespeare
betreffen, eingehend besprochen. Daher erübrigt sich auch in diesem Zusammenhange,
auf die zahlreichen, in unserer Bibliographie (7154—7244) verzeichneten Arbeiten im
einzelnen genauer einzugehen. Der spezielle Interessent sei ein für allemal dorthin
verwiesen! Hier soll nur das hervorgehoben werden, was in besonderer Beziehung
zum neueren deutschen Drama und Theater steht. In der immer von neuem auf-
geworfenen Frage der deutschen Shakespeare-Übersetzung ist A. Schröer (7185)
so sehr er im Schlegel-Tieck Besserungsbedürftiges findet, im ganzen konservativ
und warnt vor Überstürzung. Er tritt ferner dafür ein, Shakespearesche Dramen
für die veränderten Verhältnisse unserer Bühne zu bearbeiten, setzt dabei aber wirk-
lich künstlerisches Verständnis voraus. — An anderem Orte (7186) zeigt A. Schröer
an zwanzig Versen aus „Othello", wie schwierig allein die genaue Ermittlung des
Wortsinnes ist, die eine selbstverständliche Voraussetzung jeder erfolgreichen Revision
des Schlegel-Tieckschen Textes bildet. — Nicht ganz dieser idealen Forderung, die
auch Schröer als Leistung eines einzelnen unmögiich erscheint, entspricht die rüstig
fortschreitende deutsche Neuschöpfung Shakespeares durch F. Gundolf (7190).
Wie viel auch im grossen und ganzen von der Kritik an dieser Riesenarbeit aus-
gesetzt wird, das grosse Verdienst G.s, im einheitlichen Geiste, unter möglichster
Schonung des uns vertraut und liebgewordenen, mit feinster künstlerischer und
sprachlicher Kultur, Shakespeare den Sinnen unserer Zeit von neuem zu erobern,
muss unbestritten bleiben. — Von den Arbeiten, die einem einzelnen Shakespeare-
Drama gelten, stehen die Darstellungen von A. von W'eilen und A. Winds, die
Hamlets Schicksale auf der deutschen Bühne betrachten, obenan. Von vornherein
musste es klar sein, dass für dieses so reizvolle wie vielseitige Thema, das einen in
englischer wie in deutscher Literatur- und Theatergeschichte gleich bewanderten
Bearbeiter fordert, keiner geeigneter sein konnte, als A. von Weilen (7207), dem
seit seinen literarischen Anfängen Probleme dieser Art im weitesten Umfange nahe-
gestanden hatten. Aus strenger Philologenschjile hervorgegangen, hielten ihn Neigung
und der Nebenberuf als zünftiger Theaterkritiker in steter Fühlung mit der lebendigen
Bühne. Nur ein Forscher, der viele Jahre lehrend und lernend ein so weitschichtiges,
schwieriges Material gleichsam umkreist hatte, konnte auf kaum 200 Seiten bündige
Rechenschaft von dieser grossen verwirrenden Entwicklung geben. Mit Recht hebt W.
in seinem Vorwort hervor, wie schwer es bei einer solchen Arbeit sei, über die lokale
Begrenztheit des zufälligen Wohnsitzes, d. h. Wiens, hinauszublicken. Ganz ist
das auch W. nicht gelungen, wobei es ihm freilich zustatten kam, dass eben Wien
mit die wichtigste Rolle in den Bühnenschicksalen Hamlets, in älterer wie in neuerer
Zeit spielte, aber er beherrscht dabei, auch für die hauptsächlichsten Theater des
H. Üaffis, Drama des 18./19. Jahrhunderts: Neueres Drama. 825
Deutschen Reiches, mit erstaunlicher Sicherheit und Bereitschaft ein unendlich weites
Gebiet. Die Gliederung- des Stoffes in neun grössere und kleinere Kapitel ist eine
o-lückliche und scheinbar selbstverständliche. Das erste Kapitel zeigt, wie die eng-
lischen Komödianten ihren arg verstümmelten Hamlet, den „bestraften Brudermord"
(warum nennt W. übrigens nicht diesen so kennzeichnenden Titel?) nach Deutschlantl
bringen und ihn zuerst 1625 aufführen (ich vermag ebensowenig wie W. an eine von
Honig seinerzeit für 1616 angesetzte Aufführung zu glauben). Auf die schwierige
Frage des Verhältnisses dieses deutschen Spektakelstücks zu Shakespeare oder dem
sogenannten „Urhamlet" (Kyd ?), geht W. mit gutem Grunde in diesem Zusammen-
hange nicht ein und verfolgt dann das allmähliche Eindringen Shakespeares in die
deutsche Literatur, wobei er sich, mit Rücksicht auf zahlreiche ältere und neuere
Publikationen, vor allem die Arbeit von Marie Joachimi-Dege, kurz fassen darf. Sehr
fein zeigt \V., wie von Lessing, über Gerstenberg, Herder, bis zu den Stürmern und
Drängern, wo es sich um Hamlet handelt, fast immer das Buch und nicht das Theater-
stück gemeint ist. Die Erkenntnis des Bühnendichtere wird erst seit der Übersetzung
Wielands möglich. Auf dieser beruht Franz Heufelds Bearbeitung, von der W. zwei
Fassungen, Wien 1772 und 1773 nachweist und die er als „Produkt einer unvoll-
kommenen, vom Publikum abhängigen, höherer Ziele baren Theaterpraxis" charak-
terisiert. Die französische Bühnenpraxis zwingt Heufeld die Enge von Raum und
Zeit, das Familienstück, wie es in Deutschland im Schwange war, die Nüchternheit
und Kahlheit des Gesichtspunktes auf. Auf Heufeld geht Friedrich Ludwig Schröders
überragende Neuschöpfung zurück, der Wielands und, in späterer Lmschmelzung,
Eschenburgs Übersetzung von neuem dienen musste. Das vielfach verknüpfte
Gewebe der einzelnen Bearbeitungen Schröders, der sich nicht genugtun konnte,
und ihrer Neu- und Nachdrucke, sowie Entstellungen hat W. ausgezeichnet entwirrt.
In der Bereicherung der Figur dos Hamlet aus dem Original sieht W. mit Recht den
grössten Gewinn der Schröderschen Arbeit gegenüber Heufeld. Die interessante
Frage, wer Schröder die prägnante, von reichem Sprachgefühl zeugende neue Über-
setzung des grossen Monologs „Sein oder Nichtsein" geliefert hat, vermag auch W.
nicht zu lösen, lehnt aber mit E. Schmidt und Minor eine etwaige Autorschaft
Lessings ab. Die Bühnenschicksale des Schröderschen „Hamlet" verfolgt das vierte
Kapitel. Die Auffassung Brockmanns als Hamlet wird nach zeitgenössischen Zeug-
nissen ausführlich analysiert und ihr Schröders eigene Leistung mit der erst der
Erfolg endgültig entschieden war, gegenübergestellt. Wie „Hamlet" von 1780 bis
1790 geradezu Mode wurde, legt W. ausführlich dar. Dann ist ein deutliches Ab-
flauen zu bemerken, vor allem deshalb, weil Schröders Text den Ansprüchen einer
neuen Generation nicht mehr genügte. Goethe und die Romantiker waren hier ein-
mal im letzten Grunde einig, ihre Wege freilich trennten sich bald. Der Theater-
direktor Goethe wahrte als erster bei einer Weimarer Aufführung von 1792 den
tragischen Ausgang und sein „Wilhelm Meister" brachte die Hamlet-Kontroverse, die
nun nicht mehr ruhen sollte, ins Rollen. Goethes Theorie und Praxis und
A. W. Schlegels Übersetzung wurden der Ausgang" einer neuen Entwicklung, die bis
in unsere Tage reicht. Mit ihren Anfängen beschäftigt sich das fünfte Kapitel, mit
der Rezeption und Weiterführung Schlegels auf der Bühne, das sechste. Nicht aus-
reichend scheint mir von W. das Verdienst Schlegels um Hamlet nach seinen inneren
Bedingungen und seinem bleibenden Wert gekennzeichnet, die heute noch nicht er-
setzte Studie von M. Bernays „Zur Entstehungsgeschichte des Schlegelschen Shake-
speare" von 1872, ist, soviel ich sehe, nicht einmal genannt. Dagegen zeichnet W.
sehr anschaulich den zähen Kampf, den Schlegel Jahrzehnte gegen die Tradition
Schrödere auf der aus vielen Gründen in diesen Dingen so konservativen Bühne
führen musste. In Berlin wird Schlegel schon 1799 so gut wie „ungestrichen"
gespielt — ohne tiefen Eindruck, was die Notwendigkeit einer nach künstlerischen
Gesichtspunkten arbeitenden Beschneidung und Zusammenlegung, die W. mit Recht
immer wieder betont, schon jetzt zeigte. Das war auch Goethes Praxis 1809 in
Weimar. Die Textgestaltung hatte P. A. Wolff übernommen, Goethe überwachte das
Ganze und steuerte aus Eigenem bei. Die von mir gelegentlich (VossZg^- 1907,
N. 41) geäusserte Vermutung, dass das heute noch in Gebrauch befindliche
Weimarer Bühnenmanuskript (das ureprüngliche war 1825 beim Theaterbrand ver-
nichtet worden) im grossen und ganzen die Tradition der Goethe-Zeit festhält und
auch vielleicht in den Zusätzen einige Verse Goethes enthält, ziehe ich bei diesem
willkommenen Anlass gern gegen die beweiskräftige Argumentation W.s zurück, der
sich für eine Beeinflussung Weimars durch Franz Horns Berliner Bearbeitung aus-
spricht, wobei freüich der nach Berlin übergesiedelte Schüler Goethes P. A. Wolff
den Vermittler gemacht haben mag. Jedenfalls ist Horns Text für lange Zeit bei
einer ganzen Reihe deutscher Bühnen massgebend oder wenigstens anregend gewesen.
W. hat das mit scharfer, mühsamer Entzifferung einer grossen Anzahl von Manu-
826 j H. Daffis, Drama des 18./19. Jahrhunderts: Neueres Drama.
Skripten nachg-ewiesen. Das nächste Kapitel behandelt neuere Bearbeitungen, die an
Laubes nachdrückliche Mahnung- anknüpfend, stärker streichen und zusammenziehen.
Die unter den Auspizien der ,, Deutschen Shakespeare-Gesellschaft" glücklich ein-
setzende philologische Forschung mahnt daneben zur Textbesserung, die an Tieck
anknüpfende szenische Reform zu neuen, an die vermeintliche Shakespeare-Bühne,
anknüpfenden Inszenierungen. Diese Versuche einer Belebung der Hamlet-Auf-
führungen von aussen, bis auf Beerbohm-Tree und Hagemann, kommen entschieden
bei W. zu kurz, da er sie meines Erachtens zu gering als „rückläufige, bedeutungs-
lose Bewegungen" wertet. Das vorletzte, achte Kapitel gibt die Darstellung des
Hamlet mit der Schlegelschen Übersetzung von Maximilian Korn und Anschütz bis
auf Kainz, Lützenkirchen und P. Wiecke. So sorgsam und belesen hier W. Steinchen
für Steinchen beibringt und aus entlegenen Quellen kritische Stimmen sammelt, so
wird, trotz oder vielleicht wegen der Fülle des Details kein rechtes, klares Bild der
schauspielerischen Leistung* erzielt. Dann bespricht W. in wenigen Worten das
Kostüm und Alter des Hamlet. Auch die äussere Ausstattung" des Stückes, die ein
Stiefkind der deutschen Bühne war und bleibt, wohl, wie W. richtig vermutet, weil
die Meininger ihn nicht auf ihrem Repertoire hatten, wird nur flüchtig, allzu flüchtig-
gestreift. Zum Schluss bringt W. sehr interessante statistische Belege für Hamlets
Stellung- zum deutschen Spielplan und beachtenswerte Winke für eine Bühnenein-
richtung, die Treue gegen die Dichtung mit der nötigen Rücksicht auf Theater-
wirksamkeit g-lücklich verbindet. Alles in allem ist W.s Buch eine vorbildliche
Leistung, die in ihrer Methode die immer noch etwas unsicher tastende theater-
geschichtliche Forschung nachhaltig beeinflussen sollte! — Die Arbeit Weilens hatte
bei einem von der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft ausgeschriebenen Preisaus-
schreiben den Preis davongetragen, eine mit einer Ehrengabe bedachte Studie von
A. Winds (7209) liegt nun auch gedruckt vor. An sich fordern derartige wissen-
schaftliche Konkurrenzen eine höchst bedauerliche und unökonomische Zersplitterung-
der Kräfte heraus, trotzdem ist der Druck der Arbeit von W.s, wenn sie auch natur-
gemäss in vielen Punkten von W^eilen Gesagtes lediglich wiederholt, nicht überflüssig
g-ewesen. Im philologischen und auch literarhistorischen Detail, in der Strenge und
Klarheit der Gliederung, steht sie Weilens Schrift nach. So kennt W. z. B. nur eine
Fassung der Heufeldschen Bearbeitung-, unterschätzt Schröders Tat dieser gegenüber
und überschätzt auf der anderen Seite etwa die Bedeutung des „Bestraften Bruder-
mords", vor allem aber bringt die etwas verworrene Einteilung von W. es mit sich,
dass in dem Kapitel „Geschichte" Dinge erörtert werden, die in den Abschnitten
„Darstellung" oder „Bearbeitungen" weiter ausgeführt sind, so dass Verweisungen
hin und her erforderlich werden. So verblüffend reich für einen nicht Zünftigen die
Literaturkenntnis und Belesenheit von W. ist, so sind die Kapitel, in denen der
Schauspieler, der den Gesetzen seiner Kunst nachzugrübeln gewohnt ist, das Wort
führt und die „Darstellung" sowie ,, Inszenierung und Tradition" der Hamlet-Auf-
führungen betrachtet, am fruchtbarsten. Sehr geschickt behandelt W. die jeweilige
szenische und schauspielerische Leistung im Vergleich zu der herrschenden Zeit-
stimmung und literarischen Mode und verfolgt Einzelheiten der Hamlet-Regie, die
noch heute gelten, bis auf die Anfänge zurück. Hier bedeutet die Arbeit von W.
ohne Frage eine wesentliche Bereicherung unseres Wissens über Weilen hinaus. —
Noch mehr als „Hamlet" fordert „Othello" für den Träger der Hauptrolle nach
E. Zabel (7226) einen „mächtigen Darsteller" und „jedes Abgleiten von der Höhe
entstellt sofort das ganze Werk". Deshalb hat „Othello" sich immer nur schwer auf
der Bühne behauptet. Das musste schon Fr. L. Schröder erleben, als er 1776, zwei
Monate nach jener denkwürdigen „Hamlet"-Aufführung, den „Othello" brachte. Erst
1788 gelang es Fleck in Berlin, der Rolle glaubhafte Verkörperung zu geben, die
später Ludwig Dessoir und Bogumil Dawison zu klassischer Vollendung brachten.
Den romanischen Völkern blieb das Werk völlig lange Zeit verschlossen, Voltaires
Zaire, mit der äusseren Ähnlichkeit der Fabel, musste den Vermittler machen.
Später haben dann gerade Salvini und Rossi die Darstellung des „Othello" auch in
Deutschland stark beeinflusst. — Sehr lehrreich ist der Festvortrag, den C. H a g e -
mann (7235) bei der Jahresversammlung der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft
1909 gehalten hat. Berührt er doch Probleme, die in den Arbeiten von Weilen und
Winds etwas zu kurz gekommen sind. H. stellt entschieden in Abrede, dass
die moderne Illusionsbühne so beschaffen ist, dass wir mit ihren Mitteln und unter
ihren Verhältnissen auch Stücke der Vergangenheit (speziell Shakespeare) aufführen
können. Er verfolgt dann die verschiedenen Reformversuche seit Ludwig Tieck und
fasst seine Meinung so zusammen: ,,VVir wünschen, dass die Shakespeareschen Dramen
auch als Dramen Shakespeares auf der modernen deutschen Schaubühne gegeben
werden : das heisst möglichst im Sinne der englischen Vorlage, also in möglichst
getreuer, aber auch dichterisch gehobener Eindeutschung und möglichst in der
H. Daffis, Drama des 18.,19. Jahrhunderts: Neueres Drama. 827
dramaturgischen Struktur der Originale, ohne allzuviel tiefer greifende Kürzungen
und mehr oder weniger willkürliche Änderungen der Szenenführung." Die Münch-
ner sogenannte Shakespeare-Bühne gehört nach H. „ins Museum". Einen grossen
Teil seiner Studie nimmt dann die genaue Schilderung der neuen „Idealbühne" ein,
die er dem Mannheimer Nationaltheater schuf und zuerst am „Hamlet" erprobte :
„Was hier für jeden einzelnen Fall gewünscht wird, ist eine bühnenmässig empfundene
malerische Impression voller Grosszügigkeit, Würde und Schlichtheit für bestimmte
dramatisch-künstlerische, symbolisch-bedingte Vorgänge." So erstrebt H. im Gegen-
satz zum alten Shakespeare-Theater ,, einen durchaus malerischen Gesamteffekt, aller-
dings in ausgesprochen stilmässiger Durchbildung, eine Bühne, die uns in erster
Linie das zu retten versteht, worauf es ankommt : Shakespeares Worte." —
Drama der Gegenwart. In bezug auf B. Shaw, besonders unter-
richtend für uns Deutsche, die wir von seiner menschlichen Persönlichkeit so gut
wie nichts, von seiner literarischen nur seine Dramen kennen, die ohne Kenntnis
seiner journalistischen und sozialpolitischen Tätigkeit schwer verständlich bleiben, ist
die Arbeit von Fr. Brie (7265), die, im Anschluss an eine neuere Biographie
Shaws von A. Jackson, den Werdegang des Menschen und Schriftstellers schildert:
B. bezeichnet Shaws Stücke als kritische Satiren, die seine berühmten dramatischen
Besprechungen in der Saturday Review in die Tat umsetzen. Eine besondere Note
geben ihnen dann ausgesprochen moralische und belehrende Absichten. Man hat
ihn nicht mit Unrecht einen „lachenden Ibsen" genannt, der es seinem Humor ver-
dankt, wenn es ihm leichter als jenem wurde, Problemstücke auf die ihnen so
widrige englische Bühne zu bringen. Neue Wege hat Shaw der dramatischen Kunst
nicht gewiesen. Seine schwächste Seite ist, im Gegensatz zu Ibsen, die Technik
seiner Dramen, und so stehen und fallen seine Werke mit seiner Persönlidikeit. —
Eine willkommene Ergänzung der Arbeit von Brie sind die Ausführungen J. B a b s
(7263), die Shaws Eindringen in Deutschland, auf der Bühne und in der literarischen
Kritik, betrachten. Indem B. zu entwickeln sucht, wie man bisher in Deutschland
auf Shaw reagierte, hofft er nicht nur zur Erkenntnis des Dichters beizutragen,
sondern auch für das Verständnis unserer deutschen dramatischen und dramaturgischen
Zustände etwas zu leisten. Auch nach den ersten Aufführungen Shaws in Deutsch-
land (Februar 1903 in Wien, Ende 1904 in Berlin) dauerten die Schwierigkeiten der
Orientierung über diesen bizarren Fremdling fort. Sein Übersetzer, S. Trebitsch,
hatte mitten aus dem Werke Shaws die besten, wenigstens „dichterähnlichsten" Stücke
gegriffen und musste nun sowohl nach rückwärts wie vorwärts erg-änzen. Das er-
forderte fünf Jahre, so dass etwa 1909—10 erst Shaws erstes Bühnenwerk „Widower's
house" (entstanden 1893) gespielt wurde. B. entnimmt seine Skizze einem in Vor-
bereitung begriffenen grösseren Werk über den Dichter, in dem „das tiefe Ineinander-
gebundensein von Ästheten-Sensibilität und ethischer Realistenhärte, von Skepsis
und Tatkraft, Ironie und Glauben, Fatalismus und Willensfreudigkeit sich als das
Neue, Eigene, Grosse dieses Mannes vor uns enthüllen soll". — Hatte so Bab das
Verdienst Trebitschs um Shaw anerkannt, so wird es in wiederholten Kontroversen
lebhaft von M. Meyerfeld (7269) bestritten, für den Trebitschs Verdeutschungen
den „Rekord des Unzulänglichen" bedeuten. M. gibt eine Würdigung des Theater-
kritikers Shaw, der, wie Brie gezeigt hat, notwendige Voraussetzung für den Dramatiker
ist, an der Hand der unter dem Titel „Dramatic opinions and essays" gesammelten
Rezensionen Shaws aus der „Saturday Review". — S. T r e b i t s c h (7269) nimmt
gewissermassen Revanche an Meyerfeld, indem er ihm sein unleugbares Verdienst
um die Vermittlung Oscar WMldes zu schmälern sucht. — Aus den verschiedenen
grösseren und kleineren Veröffentlichungen über Wilde sei die ausführliche Charakte-
ristik A. Stockmanns (7284) hervorgehoben, die bei dem ausgesprochen religiösen
Standpunkt des Verfassers ausserordentlich unbefangen ist und die künstlerische
Begabung, die ästhetische Kultur und das begeisterte Suchen nach dichterischen
Idealen Wildes betont. — Mit feinem Verständnis umschreibt die ansprechende Studie
J. Buschmanns (7291) das Wirken M. Maeterlincks. Sein sympathisches
Nachempfinden gilt vor allem den ersten „Alltagsdramen" und „mystischen Spielen".
Den Angelpunkt für ihr Verständnis findet er in einem fatalistischen Pessimismus
des Dichters, der sich dem Walten des Schicksals, das er in den „unaussprechlichen
Bedeutungen" und „inneren Wundem" jeder Stunde empfindet, willenlos beugt. Die
Wandlung zu einem „milden Skeptizismus", der für den späteren Maeterlinck be-
zeichnend ist, sieht B. mit „Aglavaine und Selysette" vollzogen, welches Stück für
ihn vielleicht die Höhe von Maeterlincks Schaffen bildet, und das ihm rein technisch,
abgesehen von seiner „traumhaft leuchtenden Schönheit", als ein Meisterwerk gilt.
In den darauf folgenden Dramen sieht er immer wieder erneute Versuche, ethisch-
sexuelle Fragen zu lösen. — Schon für Buschmann sind Maeterhncks Prosaschriften
und kunsttheoretische Erörterungen der willkommene Schlüssel zum Verständnis
Jthxeiberichte f6r oeoer« deatsobe Literaturgescbicht«, XXX, XX. -70
828 H. Daffis, Drama des 18./19. Jahrhunderts: Neueres Drama.
seiner Dramen. Noch stärker ist dies, wie schon der Titel besagt, der Fall in der
Studie L. Sehring-s (7293). Für S., der offenbar geschulter Philosoph ist, wird
Maeterlincks „Philosophie der Innerlichkeit" die notwendige Vorstufe seines literari-
schen Schaffens. Sein Verhältnis zur Mystik, in die er sich mit wahlverwandtem
Fühlen eingelebt hat, lehrt ihn die Worte und nicht die Handlungen als das
dramatisch Bewegende empfinden und vor allem in den ungesprochenen Worten, im
Schweigen die „tiefsten Relationen, die zwischen Menschen bestehen können", er-
fassen: „Wir schweigen nicht mit jedem, wir geizen mit dem Schweigen." So stellt
sich für . Maeterlinck neben die „gewöhnliche" Vernunft die mystische, die alles
Äussere als irrelevant für die wirkliche Lebenssphäre der Menschen vernachlässigt
und alles Glück und Unglück der Welt von der Intensität unserer Innerlichkeit ab-
hängig macht. In der Natur findet er den Geist, der alle Dinge belebt, ein Ideal
von Schönheit und Heiterkeit. All das, Lebensphilosophie und mystische Schauer,
Traum und Andacht helfen ihm nun in seinen Dramen die „seelische Struktur" des
Menschen blosszulegen. Ähnlich wie Buschmann betrachtet S. die Stücke, die vor
„Aglavaine und Selysette" erschienen, als „Versuche", denen nun Werke von reifer,
sicherer künstlerischer Potenz folgen. Im Gegensatz zu sonstigen Anschauungen, ist
für S. „Monna Vanna" selbst unentbehrliches Glied einer Entwicklungsreihe. —
Auch Helene Stöcker (7294), die Maeterlinck als „Dichter der neuen Frau"
schildert, sieht, ganz wie Buschmann und Sehring, mit ,, Aglavaine und Selysette"
eine entscheidende Wendung in den Anschauungen des Dichters sich vollziehen, der
nun zum Künder des Lebens, des Mutes und der Freude wird: „Und es sind die
Frauen in seinen Dichtungen, in denen sich dieser Mut, diese Freude verkörpert." —
Unter den Gedenkartikeln, die bei V. Sardous Tode erschienen, verdient neben
dem Aufsatz 0. Blumenthals (7296), der in nicht wenigen Wesenszügen als
literarischer Doppelgänger des Franzosen erscheint, die umfangreichere Studie
E. Zabels (7300), der die der heutigen Generation fast unbekannten Jugenddramen
des Entschlafenen charakterisiert, Beachtung. In vierundfünfzig Jahren hat Sardou,
mit Einschluss der Operntexte, sechzig Stücke verfasst. Das, was sein Schaffen von
Anfang bis Ende am meisten charakterisiert, seine lebendige Anschauung von den
Forderungen der Szene, hebt Z. nachdrücklich hervor: „Vielleicht ist niemals ein
Theaterschriftsteller mit der Bühne, wie sie nun einmal ist und im wesentlichen
auch bleiben wird, mit der Kunst der Menschendarstellung, der Optik des Dekorations-
malers, der Fertigkeit des Kostümzeichners und Beleuchters, der Betriebsamkeit auf
dem Schnürboden und im Versenkungsraum so innig vertraut gewesen wie Sardou. —
B. Björnson. Wenig zahlreich sind in diesen Berichtsjahren die Publi-
kationen über Björnson. Sehr beachtenswert sind die beiden Kapitel: „Björnstjerne
Björnsem als vaterländischer Dichter" und „B. Björnson als Problemdichter", die
B. Kahle (7302), einer der besten Kenner der nordischen Literaturen alter und
neuer Zeit, beisteuert. Da bei uns Björnson hauptsächlich als Problemdichter gekannt
ist, so ist die eindringliche Würdigung seiner norwegisch-patriotischen Dichtung
besonders dankenswert. Hier ist auch der Schwerpunkt seines Einflusses auf die
Kultur und Literatur seiner Heimat zu suchen. Und von hier aus ist es zu ver-
stehen, wie er unbeirrbar seinen eigenen, heimischen Stil sucht und findet, von dem
eine gerade Linie zur isländischen Sage führt und durch den er Ibsens Sprache die
Wege wies. So ist ihm der norwegische Bauer in seinen Erzählungen ein „Sohn
der Sagazeit". Alle die Motive, die Björnson später zu Problemen unserer Zeit
werden, der Konflikt zwischen den Pflichten gegen die Familie und gegen sich
selbst, die Frage der Vererbung und anderes, klingen schon hier an. Ihnen gesellt
der moderne Dramatiker Björnson dann später politisch-soziale, religiöse und sittliche
Fragen, die er zur Diskussion stellt. Im „Anhang" gibt K. (S. 135/7) eine hübsche
Zusammenstellung der deutschen Übersetzungen Björnsons. — H. Weineis (7303)
im Rahmen der „Lebensfragen" erschienene Studie über den Dichter greift die
„christlichen Reformgedanken" Björnsons heraus und kommt zu dem Ergebnis, dass
seine positive Mitarbeit das Beste bleibt, was die individualistische Bewegung vom
„Ende des Jahrhunderts geschenkt hat". An diese allgemeine Betrachtung knüpft
W. eine Analyse von „Über unsere Kraft". Die Tragödie des Wunders ist keine
Tragödie des Christentums. Nicht dieses, sondern nur eine Fehlbildung desselben
will sie widerlegen und verweist statt auf den Wunderglauben, auf den Glauben an
die Zukunft als an eine neue Erziehung der Menschen. —
Henrik Ibsen: Nachgelassene Schriften und Gesamt-
darstellungen. Keine Charakteristik Björnsons vermag auch nur einen Schritt
zu tun, ohne wieder und wieder den Namen „seines grossen Nebenbuhlers um die
Krone norwegischer Dichtung" zu nennen, Henrik Ibsens. Wieviel grösser sein
Einfluss auf unsere literarische Entwicklung gewesen ist, als der Björnsons, zeigt
ein Blick auf die zahlreichen Federn, die er in Bewegung gesetzt hat (7305—68).
H. Daffis, Drama des 18./19. Jahrhunderts: Neueres Drama. 829
Die interessanteste und wertvollste Gabe, welche die Ibsen-Literatur dieser Berichtszeit
zu verzeichnen hat, ist die Reihe seiner „Nachgelassenen Schriften*', welche Julius
Elias und H. K o h t in vier stattlichen Bänden vorlegen (7360). Ist es uns oft bei
anderen Dichtern erst nach Jahrzehnten des Sammeins und Forschens vergönnt,
einen Blick in ihre Werkstatt zu tun, so öffnet sie sich hier weit und einladend
wenige Jahre nach dem Ableben des Dichters. Nicht das ganze ungeheure Material,
das den Herausgebern zugänglich war, ist verarbeitet worden, und auf manchen
glücklichen Fund dürfen wir noch gefasst sein. Alles irgendwie Erreichbare zu ver-
werten, kann nur der Zweck und die Aufgabe einer künftigen grossen historisch-
kritischen Ausgabe von Ibsens Werken sein, die mit ihrem gesamten Apparat zu
übersetzen, schlechterdings unmöglich sein wird. Der eigentliche Ibsen-Forscher
wird ja überdies (was freilich noch nicht allgemein Brauch zu sein scheint) stets auf
die Originale zurückgehen müssen. Für die grosse Gemeinde der Ibsen-Freunde,
auch die tiefer schürfenden, ist in den vorliegenden vier Bänden des Dichters Art,
zu arbeiten, überreich und lebendig veranschaulicht. In dankenswerter Weise sind
den einzelnen Vorstudien und Entwürfen stets die genauen Verweisungen auf Band,
Seite und Zeile der grossen deutschen Ausgabe und sogar der kleineren Volks-
ausgabe beigefügt, so dass auch der Bequemere fast mühelos vergleichen kann. Die
Aufzeichnungen zu den nationalhistorischen Stücken sind vorläufig unauffindbar,
dagegen können die Herausgeber den Werdeprozess der modernen Dramen des
„europäischen" Ibsens, mit Ausnahme des „Volksfeindes" fast lückenlos belegen,
Ibsen selbst hatte sich gelegentlich, so sehr er im Grunde Konfessionen dieser Art
verschmähte, zu Henrik Jaeger, William Archer oder M. G. Conrad über sein Schaffen
geäussert. Diese Bekenntnisse finden nun, auch in ihrem scheinbaren Widerspruch,
ihre volle Bestätigung. In einer dem vierten Bande angeschlossenen „Einführung
in die Nachgelassenen Schriftea" geben die Hepausgeber, auf Grund des von ihnen
vorgelegten Materials, eine zusammenfassende Darstellung der einzelnen typischen
Prozesse, die in Ibsens Schöpfung stattfinden, und zeigen sodann, wie die stolze und
fast ungebrochene Einheit und stetige Entwicklung von Ibsens Leben und Dichten
durch die intimere Kenntnis ihrer Vorbedingungen nur noch unerschütterlicher wird.
Erlebnis, Inneres und Äusseres, wurde ihm zur Idee, diese verdichtete sich sehr bald
zu Menschen und dramatischen Handlungen. Ibsens Hauptziel beim Umarbeiten
blieb stets, jene Idee nicht als isolierte Gedanken stehen zu lassen, sondern stets in
Gestalten zu verkörpern, die nur ihren eigenen Gesetzen gehorchen. Wie er dies
im einzelnen durchführte, wie er bald Akt für Akt in immer neuem Anlauf umformte
und erst zum Schlüsse in ein Ganzes fügte, bald in einem grossen Wurf das voll-
ständige Drama niederschrieb, um es sodann wieder und wieder zu ändern, kann
natürlich an dieser Stelle nicht gezeigt werden. Besonders reizvoll ist es, zu ver-
folgen, wie sich in den modernen Dramen der so von innerster Notwendigkeit
getragene Dialog Ibsens unter harter Arbeit mühsam entwickelt. Da der Dichter
sehr häufig seine Ausarbeitungen genau datierte, so lässt sich das Fortschreiten fast
Tag für Tag verfolgen. Ohne Zweifel wird durch diese Nachlassbände die literar-
historische Forschung und Darstellung an Präzision ungemein gewinnen. — Das
erkennt R. Wo er n er (7311), der für den seit zehn Jahren mit Spannung er-
warteten zweiten Band seiner grossangelegten Biographie den Nachlass schon ver-
wenden konnte, dankbar an. W.s erster Band schloss mit , .Kaiser und Galiläer" ab,
der zweite führt vom „Bund der Jugend" bis zu „Wenn wir Toten erwachen". Unter
der gesamten deutschen Ibsen-Literatur stehe ich nicht an, W.s Buch den ersten
Platz zuzuweisen. Für flüchtige Leser, die mühelos rasche Urteile in bequemer und
äusserlich glänzender und blendender Form einsammeln wollen, um sie kritiklos
weiterzugeben, ist es freilich nicht geschrieben. Wie W. in langjähriger Arbeit
seine Stellung zu Ibsen gefunden und befestigt hat, muss auch der an seiner Hand
Schreitende den ernsten Willen zur Mitarbeit bekunden. Eine niemals aufdringliche,
aber immer bereite, tiefbohrende Kenntnis der W'eltliteratur lockt W. auf Schritt und
Tritt zu Vergleichen und Gegenüberstellungen. Das Prinzip „gegenseitiger Erhellung"
ist hier geradezu meisterhaft in lebendige Darstellung umgesetzt, die ihr Licht von
allen Seiten einströmen lässt. Auf dem weiten Wege wird jeder Stein, der ihn zu
versperren scheint, sorgsam gewendet, jeder Seitenpfad auf seine Gangbarkeit unter-
sucht, jeder Blick in die Weite zu willkommener Rast benutzt, dabei das Ziel auch
nicht einen Augenblick verloren. So schreitet W. mit gewichtigem Schritt, zwar be-
dächtig, aber unaufhaltsam vorwärts, „vorsichtig", aber furchtlos", wie er selbst ein-
mal (S. 183) bei der Besprechung von „Rosmersholm" sagt. Die Forderung, die er
(S. 194) aufstellt, dass ,, jeder Forschende aufs neue sein Tiefseenetz nach
den Abgrundsheimlichkeiten in Ibsen senken" müsse, hat er peinlich erfüUt. Dabei
ist die Besorgnis, die er ironisch (S. 98) äussert, dass „Sorgfalt und Gründlichkeit
ein Buch reüa philologisch, unzeitgemäss, ungeniessbar machen", wahrlich durch ihn
72*
830 H. Daffis, Drama des 18. /19. Jahrhunderts: Neueres Drama.
widerlegt. Hatte er im ersten Bande den „norwegischen" Ibsen geschildert, stellt er
jetzt den „europäischen" dar. Klar grenzt er die beiden, getrennten, doch einigen,
nach Wollen und Vollbringen ab: „Der norwegische Ibsen ist mit sich selbst noch
nicht im reinen, kehrt die gebieterische Wahrheitsliebe hauptsächlich noch gegen die
eigene Person; während der europäische, der eigenen Bestimmung sicher und ihrer
Gebote ruhig gewärtig, die scharfe Leuchte seiner Wahrheitsliebe wie einen Schein-
werfer langsam suchend über die Gresellschaft hingleiten lässt." Mit dem „Bund der
Jugend" setzt W.s Detailbetrachtung ein. Er wird als ewiggültige „Komödie der
Parteipolitik" mit den „Stützen der Gesellschaft" zusammengefasst, die ein gewolltes
Gegenbild zu Björnsons „Fallissement" zeigen. In zwangloser Zusammengehörigkeit
werden dann das „Puppenheim" und die „Gespenster" gruppiert und überall Ver-
zahnungen und Verkettungen von Ideen und Gestalten glücklich herausgeschält.
Die „drei Worte des Glaubens" Ibsens, dass nicht die Mehrheit, sondern die Minorität
Recht und Wahrheit auf ihrer Seite habe, dass nicht die Masse der Kern des Volkes
sei, und dass die Kultur nicht demoralisiere, die sich deutlich bis zum Epilog- „Wenn
wir Toten erwachen" verfolgen lassen, führt der „Volksfeind" in scharfen Thesen vor.
Die „Wildente", im Psychologischen wiederum ein Gegenstück zu diesem, zeigt den
Dichter technisch auf neuen Wegen. Freilich ist der Symbolismus der ,, Wildente"
noch lediglich Kommentar, Rhetorik. Ich vermag W.s Auffassung von Ibsens sym-
bolistischer Kunst völlig beizustimmen, wenn er sagt (S. 165): „Der neue Weg, auf
den Ibsen, noch im Besitz seiner vollen künstlerischen Kraft, hier schon den Fuss
setzte, war kein Weg zu neuen Höben, war der Weg niederwärts des Alters, der
sich verringernden Schöpferkraft." Vorerst freilich verlässt der Dichter noch einmal
diese Pfade und nimmt in „Rosmersholm", an die ,, Gespenster" anknüpfend, „das
grosse und eigentlich das einzige Moralproblem der Gegenwart" wieder auf, ,,den
Kampf der neuen Erkenntnis mit dem tief eingewurzelten, das Gefühl oft streng be-
herrschenden Anderswissen, dem Gewissen". Dort ein Erliegen, hier ein tragischer
Sieg. In „Hedda Gabler", die wiederum Probleme aus „Rosmersholm" anders ge-
wendet zeigt, sieht W. noch einmal Ibsens „ermattende Natur ihr Vermögen zu voll-
kommener Tatleistung sammeln", während er im „Baumeister Solness" „von neuem
auf halbe Höhe herabsinkt — endgültig, wie die folgenden Werke dartun". Solness
wie Rosmer, der Egoist und der überselbstlose Idealist, gehen zugrunde am Mangel
des robusten Gewissens, nicht an eigentlicher Schuld, sondern an Schuldgefühlen.
„Baumeister Solness', bildet sodann mit den drei letzten Dramen eine geschlossene
Einheit. Sehr fein betont W. ihren stark lyrischen Einschlag und nennt sie „Lieder
der Enttäuschung". Ihnen allen ist das „Schema" gemein: Der Mann zwischen zwei
Frauen, der sie und ihr Liebesleben dem eigenen Lebenswerke opfert, zu seinem
Unheil und geistigen Unterliegen. Es sind Ehetragödien des Schaffenden. Endlich
verbindet sie ferner eine neue Darstellungsweise, die vorher ohne volles Gelingen in
der „B>au vom Meere" erprobt war. So zeigt die Entwicklung von Ibsens Sym-
bolismus deutlich drei „Stufen" (S. 201). Zunächst wird der dramatischen Handlung
eine gleichlaufende Tierfabel als Kommentar eingefügt (Wildente). Dann ward Per-
sonen zu ihrem menschlichen Charakter noch ein zweiter mystisch -dämonischer hin-
zuverliehen (Frau vom Meere, Klein Eyolf). Bei den Menschen der dritten Stufe
(Baumeister Solness, Wenn wir Toten erwachen) klaffen Gestalt und Bedeutung aus-
einander. Lediglich durch zu starkes Betonen des im Werk vorhandenen Symboli-
schen entsteht hier Symbolismus. Trotz allen Verschiedenheiten und Abbiegungen
im Technischen und Kunstfertigen schliesst sich der Ring von Ibsens Werk (S. 338):
„Mit Männertragödien, gewonnen durch Selbsterforschung, hebt der ringende Drama-
tiker an. Mit Männertragödien gleicher Herkunft endet der Ermattende. Die beiden
Schaffenszeiten trennt das Interregnum der Frau." Eine übersichtliche Bibliographie,
die auf Vollständigkeit keinen Anspruch erhebt, hat der kundige Bearbeiter der
Bibliographien unserer JBL., O. Arnstein, beigesteuert. — Im guten Sinne
populär schildert B. Kahle (7305) einem weiteren Kreise Ibsen den Norweger und
den „Dichter der Weltliteratur". Wie für Woerner beginnt auch für K. dieser mit
dem „Bund der Jugend". Er scheidet die modernen Dramen in zwei grosse Gruppen.
Eine erste, die mit „Rosmersholm" abschliesst und allgemeine soziale und ethische
Probleme der Menschheit behandelt, die Werke, die ihm seine weltliterarische
Stellung sichern, und eine zweite Gruppe, die mehr die Erlebnisse einzelner, bestimmter
Menschennaturen gibt. So wertet also K., wie mir scheint, zu Unrecht, nach stoff-
lichen Gesichtspunkten im Gegensatz zu Woerner. Die grosse Einheit von Ibsens
Lebensarbeit zu erweisen, ist ihm nicht gelungen. — Neben Woerners Buch, das
schon reichliche Mitarbeit des Lesenden voraussetzt und dem Oberflächlichen nicht
viel geben wird, stellen sich als die empfehlenswerteste Einführung in des Dichters
Werk nun E. Reichs von Ibsen selbst „geistreich und verständnisvoll" genannten
„Vorlesungen" (7307) für die grosse Schar der deutschen Ibsen-Freunde in achter Auf-
H. Daffis, Drama des 18.19. Jahrhunderts: Neueres Drama. 831
läge. In mehrfacher, unverdrossen bessernder Umarbeitung ist R.s Buch ein stattlicher
Band von über 500 Seiten geworden. Der Verfasser darf mit Recht in der nun vor-
liegenden Fassung eine im ganzen definitive sehen. Von Anfang an erschien ihm
das soziologische Problem wichtiger als das artistische, und sein Ziel war zu zeigen,
„wie Ibsens Individualität zum Teil gegen ihren Willen durch den Eindruck ihrer
Werke zur Begründung einer sich neu gestaltenden sozialen Weltansicht beiträgt".
Innerhalb dieser gewollten Beschränkung ist ihm seine Absicht vorzüglich gelungen
und musste bei einem Dichter wie Ibsen gelingen, ohne allzu schiefe Urteile zu be-
dino-en. Dabei hat R. die neuere Literatur durchaus berücksichtigt und sie, bis zu
den Nachlassbänden, ohne philologisch-historische Ambitionen, in sein Buch hinein-
gearbeitet. — Vom protestantischen Standpunkt betrachtet H. W e i n e 1 (7310) Ibsens
Dramen. Vier Hauptprobleme zeigt er in ihnen auf, das der unbedingten Forderung,
der sozialen Ethik, der Willensfreiheit, der sittlichen Forderung. Diese Verzweiflung
Ibsens an der sittlichen Forderung vermag, nach Ansicht des Verfassers, nur das
Christentum zu überwinden. —
Einzelstudien. In gedankenreichen Sätzen zeigt L. Berg (7314)
Ibsen als den grossen Vermittler, Vorbereiter und Wegfinder in dem Kampf um die
persönliche Freiheit des Geistes, dessen Ziel ist, „den religiös wie politisch ver-
knöcherten modernen Menschen, die Reformation und den Liberalismus zu über-
winden". Scheint mir B. hier allzu enge und zu definierte Forderungen zu stellen,
so scheint er andererseits Ibsens Symbolismus doch in seiner Restlosigkeit zu über-
schätzen, wenn er ihn ein „Mysterium der Seelenentschleierung" nennt. Auch das
leuchtet nicht recht ein, wenn er schliesslich den Dichter als den Abschluss einer
grossen, geistigen Entwicklung der Geschichte, des ethischen Individualismus,
empfindet, da er ihn doch überall neue Pfade beschreiten lässt. — Mit einem schweren
Schulsack voll literarhistorischer Gelehrsamkeit rückt R. Franz (7322) an, um
Ibsens Stellung zum Monolog darzulegen. Mehr als die Hälfte seiner umfangreichen
Schrift freilich wird durch die Betrachtung der Praxis vor Ibsen ausgefüllt. Eine
stattliche Reihe von „Exkursen", die mehr oder minder lose mit dem eigentlichen
Problem zusammenhängen, verwirren unnötig die an sich nicht übermässig klare
Auseinandersetzung. In Ibsens Dramen scheidet der Verfasser, nicht immer mit
zwingender Notwendigkeit, drei Perioden, in denen der Dichter zunächst den Monolog
anwendet, dann in seinem Gebrauch schwankt, um ihn endlich ganz zu meiden.
Wie weit der Verfasser hierin eine konsequente Entwicklung Ibsens sieht, ist mir
freilich nicht ganz klar geworden. — B. M ü n z (7324) sieht in seinen schlichten,
ein wenig hausbackenen Deutungen von Ibsens Wollen überall ein bewusstes und
konsequentes Hinzielen des Dichters auf das Recht der Persönlichkeit, die allein die
geistigen, sittlichen und körperlichen Kräfte des Volkes „erlösen" kann. Der wahre
Individualist ist ihm der vollkommene Universalist. — R. Woerners (7329) Dar-
stellung Ibsens im Gefolge Nietzsches und auch als sein Wegweiser ist ein Vor-
abdruck aus dem „Hedda Gabler"-Kapitel seiner Biographie. — G. Brandes (7337)
zeigt, wie sich in dem Grimstader Apotheker Ibsen der werdende Dichter regt
(frappant ist bis ins einzelne die Ähnlichkeit mit Erlebnissen unseres Th. Fontane!)
und fordert zu einer Sammlung auf, um die alte Grimstader Apotheke vor dem Ab-
bruch zu bewahren und als Erinnerungsstätte zu erhalten. — Die Interpretation ein-
zelner Werke des Dichters (7346—59) will nicht recht fördern, was wohl verständlich
ist, da eine Isolierung hier immer einen Verzicht auf die festesten Stützpunkte be-
deuten muss. Vor allem lockt „Brand" die Deuter, die sich nicht recht einig sind
und über ein Herumtasten nicht hinauskommen. — Von pathologischen Studien über
Ibsen kann ich mir von vornherein nicht viel versprechen, da der Dichter ja klinische
Krank heitsbilder weder liefern wollte noch konnte. So scheint mir auch O. Aronsohns
(7352) Schrift über die „Gespenster" nicht, wie der Verfasser wünscht, eine „lebendige
Interpretation" für den Dareteller, den „Literariker" (!) oder den „gebildeten Laien"
zu sein. — Am weitesten führt noch K. F a 1 k e (7359), der zwar an Ibsens „Epilog"
äusserlich anknüpft, seine Grundgedanken aber bis zum „Prolog", dem dramatischen
Erstling „Catilina" zurückverfolgt. — Eine restlose Kommentierung Ibsenscher Dramen
wird nur immer die Bühne, niemals das gedruckte Wort liefern können. Die drei-
zehn modernen Stücke des europäischen Ibsen in stolzer Geschlossenheit und im
Gesamtbilde meisterhafter Interpretation, den Berlinern vorgeführt zu haben, bleibt
das starke Verdienst Otto Brahms. Die Erinnerung an diese unvergesslichen Abende
halten F. Engel (7365) in einem stimmungsvollen Rückblicke und A. P o 1 g a r
(7367) in feinen Einzelstudien fest. —
832 L. Krähe, Wagner.
Wagner.
(IV, 4b! N. 7454-7596.)
Ludwig- Krähe,
OesamtdarBtellnngen. — Charalcteristiken. — Biographische Einzelheiten. — Lokale Beziphnngen. — Fersönlioh«
Beziehnngen. - — Briefe. — Werke: Allgemeines, Einzelnes. — Bayrenther Festspiele. —
Das Missverhältnis zwischen Umfang und Gehalt der Wagner-Literatur tritt
in den Berichtsjahren in erschreckendem Masse hervor. Bei ihrer Musterung wird
deshalb der Referent mit grösseren Schritten als in den Vorjahren vorgehen, ohne
erst immer den gleichen Grund zu wiederholen, dessen wegen er an vielen Stationen
der Bibliographie nicht zu verweilen hat. —
Gesamtdarstellungen. Drei in ihrem Wesen und Wert bekannte
und akkreditierte Werke erschienen in neuen Auflagen: der vierte Band der C. F.
Glasenapp sehen (7457) Biographie, W. K i e n z 1 s (7458) „Charakterbild" (vgl.
JBL. 1905, S. 508) und F. Munckers (7460) sorgfältige „Skizze". M. hatte die
grösste Arbeit, eine völlig neue Bearbeitung, zu leisten: galt es doch nicht weniger
als die Ergebnisse einer Literatur von achtzehn Jahren und einer die gleichen Jahre
hindurch fortgesetzten eigenen Forschung dem festgelegten Grundriss einzuordnen!
Überall zeigt sich, wie geschickt der Umbau gelungen ist. — Als ein seiner Art
nach Mtmckers Buch verwandtes stellt sich das E. Schmitzs (7462) dar. Es ist
das musikhistorisch bestimmte Gegenstück zu jenem literarhistorisch bestimmten.
Wie jenes zeichnet es sich durch Sachlichkeit und doch Wärme der Schilderung aus.
Auch Seh. pflügt, bei Verwertung aller von anderer Seite beigebrachten Mittel, mit
eigenem Kalbe. Im einzelnen sei auf Sch.s auf ein Studium der Münchener Original-
Partitur gegründete Ausführungen über das „Liebesverbot" und auf die präziser als
bei Muncker gefasste Formulierung der leitenden Idee des „Parsifal" hingewiesen. —
Von W. A. E 1 11 s' (7456) Werk, das bereits in den zuletzt ausgegebenen Bänden
über seinen ursprünglichen Charakter einer Übersetzungsarbeit (der Glasenappschen
Biographie) hinausgewachsen war, liegt der 6. Band vor. Inhaltlich entspricht er
dem dritten Glasenapps. Leider war er mir ebensowenig zur Hand wie das dänische
Werk G. Schjelderups (7461) und das neue französische H. Lichtenbergers
(7459), über dessen Verhältnis zu L.s erstem bekannten, vorzüglichen Buch daher
nichts gesagt werden kann. — Die aus H. v. W o 1 z o g e n s (7463) Sammlung
hierhergehörigen, in die Breite zerfliessenden Aufsätze halten manchen mündlichen
Ausspruch Wagners fest. Was des näheren erwähnenswert ist, führe ich unten, im
Absatz „Werke", an. —
Charakteristiken. Resigniert gedenkt H. A b e r t (7464) in einem
Artikel „Das Erbe Wagners" dessen, wie wenig noch die eigentlichen Absichten
Wagners begriffen worden sind. — H. Wein eis (7485) Ausführungen gipfeln in
den merkwürdigen Sätzen, der Schöpfer des „Jesus von Nazareth" habe seinen
Helden besser verstanden als der Sänger des „Parsifal", denn Jesus habe nicht eine
Welt des Mitleids, sondern eine Welt der Liebe gewollt. — Manche feine Bemerkung
enthält E. Schures (7481) Aufsatz, dessen Thema aber nicht so neu ist, wie er
glaubt: „ce contraste, demeure inapergu jusqu'ä ce jour, entre le penseur et le
poete". — Nur eine Literatur-Übersicht bringt H. Lichtenberger (7478). —
Die Schrift F. Jaskowskis (7472) ist ein Aufruf zur Einfügung Wagners in den
Lehrplan der Schulen. —
Biographische Einzelheiten. Wichtig ist C. F. Glasenapps
(7488) „Tabellarisch geordneter Überblick über die Familiengeschichte des Hauses
Wagner, unter Berücksichtigung der Vorfahren mütterlicherseits wie auch derjenigen
des Stiefvaters Ludwig Geyer". Die Familienchronik wird darin um eine Generation
weiter zurückgeführt. — Gleichzeitig beschäftigte sich mit der Abstammung und den
Vorfahren Ludwig Geyers St. Kekule v. Stradonitz (in N. 7590a, wo es aber
Heft 20/21 heissen muss). Beide Arbeiten stellen die Familie, der Geyer entstammte,
als „eine ausgesprochen evangelische Küster-, Kantoren- und Organistenfamilie" fest. —
Lokale Beziehungen. Für seine manche neue These enthaltenden
Zusammenstellungen über das Thema „Wagner in Prag" konnte R. B a t k a (7492)
den noch unveröffentlichten Teil von E. Rychnovskys Kittl-Biographie benutzen,
wodurch mehrere Details zum Kapitel Wagner-Kittl gewonnen wurden. — H e i n r.
Schmidt und U. Hartmann (7489) haben Einwohner Bayreuths, die über ihre
Beziehungen zu Wagner noch unbefragt waren, ins Verhör genommen und legen in
L. Krähe, Wagner. 833
ihrem Büchlein dessen Ergebnisse, kritisch geprüft, vor. Für das Bild des Menschen
Wagner springt dabei mancherlei heraus. Auch des Buchbinderraeisters Senfft Aus-
sagen, die nebst anderen kleinen Dingen von F. J. Kleemeier (7473) mitgeteilt
werden, hätten hier Platz finden sollen. —
Persönliche Beziehungen. Allerlei Äusserungen Wagners bei
Gelegenheit der Berliner Einstudierung des ,,Tristan" hat W. Tappert (7511) auf-
gezeichnet. — Erinnerungen aus der Vorbereitungszeit der ersten Festspiele und dem
ersten Festspieljahr selbst bringt H. Ritter (7512). — G. Bizets (7495) briefliche,
persönliche Bemerkungen über Wagners Persönlichkeit und Musik sind von Be-
deutung für die Beurteilung des Schreibers. — H. Reimanns (7496) Buch über
H. v. Bülow ist als Plagiat erwiesen worden; das von J. Kapp (7502) war mir
nicht zur Hand. — N. 7513, ein Teil des unter N. 7515 verzeichneten Buches, bringt
lediglich einen Auszug aus Schemanns Erinnerungen. —
Briefe. Diese Abteilung enthält die drei wichtigsten, allen anderen un-
vergleichbaren Stücke der ganzen Literatur der Berichtsjahre: die Sammlungen der Briefe
Wagners an Minna, an seine Künstler und an ,, Freunde und Zeitgenossen". Ihr überreicher
Gehalt, der Umfang ihrer Bedeutung für die innere und die äussere Geschichte vom
Wesen und Werk Wagners kann im Rahmen dieser Berichte nur angedeutet werden,
und auch das nur unvollkommen. Ein erhaben-tragisches Zeugnis unendlicher mensch-
lischer Güte und Duldsamkeit ist die erste (7527), ein einziges seelischer Langmut, wie
sie in gleich ergreifender Weise aus den Briefen an Cornelius (vgl. JBL. 1905, S. 451
und 510) und an Pusinelli (in N. 7523) über Minna spricht. „Der Mensch, der Erden-
bürger Wagner, ist nirgends sonst noch so klar und tief zu erkennen gewesen wie
hier," sagt C. Krebs zutreffend über die Sammlung. Für die Geschichte des inneren
Lebens ist sie ein gleichwertiges Gegenstück zu den Briefen an Mathilde Wesendonk.
Während dort liebende Teilnahme an Werk und Schöpfer tiefe Aufschlüsse über jenes
hervorrief, verursacht hier niederdrückendes Verkennen, dass nur flüchtiges Berühren
desselben, tatsächlicher Art stattfindet. Was die Herausgabe selbst betrifft, muss bedauert
werden, dass ihre Veranstalter sich aller Mühewaltung, die über die Textarbeit hinaus-
geht, aber bei einer solchen Sammlung durchaus erwartet werden kann, begeben haben.
Weder ein Namenregister, noch eins der Briefe selbst, noch irgendwelche erklärenden
Zutaten sind vorhanden; „endlich ist", wie C. Krebs mit Recht bemerkt, „auch nicht
gesagt, warum die Briefe mit dem Jahre 1863 abbrechen; gerade was Wagner aus
München an Minna geschrieben hat, wäre recht interessant zu wissen". — An Be-
deutung* neben diese Sammlung zu stellen ist gleich der starke Band der Briefe „an
Freunde und Zeitgenossen" (7523). Neben allen persönlichen Werten ist er ganz
besonders durch solche allgemein-künstlerischer Art ausgezeichnet. Mit ihnen tritt
er in die Reihe der hervorragenden Dokumente künstlerischen Wesens. Eine statt-
liche Auswahl von Kernsätzen liesse sich aus ihm veranstalten. Hingewiesen sei be-
besonders auf die über die „Art seiner Produktion" (S. 45f.), über die Notwendigkeit
der dramatischen Entwicklung des „Lohengrin" (S. 71 ff.), über die des Ausdrucks
von Gegenständen durch „harmonische Momente, die dem Ohre des musikalischen
Philisters verletzend vorkommen müssen" (S. 162). Der wichtigste Beitrag zur inneren
Autobiographie steht vielleicht in einem Briefe an die Prinzessin Marie Wittgenstein
(S. 218): „Ich gestehe, dass ich eigentlich das Höchste, im Leben erreichbare, darein-
setze, gränzenlos wahr und aufrichtig sein zu können. Diese Bedeutung hat für mich
jedes mir theure Verhältniss, und die Grösse seines Werthes misst sich mir einzig nach
dem Gefühl der Möglichkeit rückhaltslos wahr sein zu können; wogegen meine stärkste
Qual in der Nöthigung besteht, wenn nicht durch Verstellung, so doch durch Ziu-ück-
haltung im Unklaren über mich lassen zu müssen; und diese Nöthigung ist doch eben
der charakteristische Inhalt aller unserer eigentlichen Lebensbeziehungen, denn hierzu
haben wir ja zunächst von der Natur nur die Vernunft erhalten, als eine täuschende
Schutzwaffe." Die Auswahl der Briefe (1834 bis zum Tode) ist eine sehr glückliche.
Es grosser Teil war ja bereits bekannt, doch nur im engsten Kreise, unter den Lesern
der „Bayreuther Blätter" (vgl. 7529-31, 7533); Hauptstücke der unbekannten Teile
sind die Briefe an H. Porges, K. Klindwortb, J. Standhartner und die Prinzessin
Marie Wittgenstein. Die Briefe an Nietzsche lesen sich in den „Bayreuther Blättern"
(7530) noch lebendiger, da sie dort mit denen Nietzsches, auf die sie antworten, ver-
einigt stehen. Zur Erläuterung anderer sind die unter N. 7525 verzeichneten Briefe
an Wagner heranzuziehen. — Die drittgenannte Sammlung, „Richard Wagner an
seine Künstler" (7526), ist in ihrem Untertitel als zweiter Band der im letzten Berichts-
band (JBL. 1906/7, S. 798/9) besprochenen „Bayreuther Briefe" bezeichnet. Mit Recht
und notwendiger Weise: denn „es werden nur Briefe geboten, welche in die Bayreuther
Epoche, also in die Zeit von 1872—83 fallen, in denen es sich also um Bayreuther
Künster und Bayreuther Kunst handelt". Sie ergänzen jenen Band, indem sie die
Entstehungsgeschichte des Festspiel Werkes auf der Bühne in authentischen Worten
834 L. Krähe, Wagner.
bringen. Eine Last unendlicher Mühseligkeiten steigt hinter ihnen auf, „ein ganz
guter, aber viel geplagter Richard Wagner," wie er selbst sich einmal an Amalie
Materna unterzeichnet, an die ein andermal auch die bezeichnende, begreifliche ,, Bitte"
geht (16. März 1877): „!! Bedauern Sie mich!!" Welche Anforderungen an Spann-
kraft, Geduld und Diplomatie, vielen der Trabanten erst klar machen zu müssen, worauf
es ankommt, Kleinmütige mitzureissen, andere zu beschwichtigen, unter den einzelnen
zu vermitteln! Auch hier stellt nur ein Teil des Ganzen neues Material, darunter die
Briefe an K. Klindworth, H. Porges, Ed. Dannreuther, Lilli Lehmann und die am Ende
des Bandes in einer Sondergruppe zusammengefassten an Hans v. Wolzogen, 27 an der
Zahl. Von hoher Bedeutung für Wagners Weltanschauung ist unter ihnen der vom
17. Januar 1880. Er berührt die Frage, „was uns für alle Zukunft der wahrhaft erkannte,
von aller alexandrinisch-judaisch-römisch despotischen Verunstaltung gereinigte und
erlöste, unvergleichlich erhaben einfache Erlöser in der historisch erfassbaren Gestalt
des Jesus von Nazareth bedeutet und ist". Die Antwort wird im anschliessenden
Satze so formuliert: „indem wir Kirche, Christentum, ja die ganze Erscheinung des
Christentum's in der Geschichte schonungslos daran geben, sollen unsere Freunde
immer wissen, dass diess jenes Christus' willen geschieht, den wir in seiner vollen
Reinheit, seiner absoluten Unvergleichlichkeit und Kennllichkeit wegen, uns erhalten
wollen, um — wie vielleicht die sonstigen erhabensten Produkte des menschlichen
Kunst- und Wissensgeistes — ihn mit hinüberzutragen in jene furchtbaren Zeiten,
welche dem nothwendigen Untergange alles jetzt Bestehenden folgen dürften." Auch
hier ist die Art der Herausgabe nicht einwandfrei: da und dort, sehr verstreut, findet
sich zwar eine Anmerkung des Herausgebers E. K 1 o s s , aber es ist durchaus kein
Grundsatz zu ersehen, nach dem erläutert oder vielmehr nicht erläutert wird; es
scheint recht ad libitum verfahren worden zu sein; gleichfalls mangelhaft ist das
Register, — Wichtige unbekannte Briefe W^agners werden im „Wagner-Jahrbuch"
veröffentlicht (7524): einer an den Hofrat G. Klemm (aus dem Juni 1848 oder 1845),
der in der Tat von der „epochemachenden Bedeutung" ist, die sein Herausgeber und
Erklärer, R. Sternfeld, ihm zumisst, da in ihm Wagner sich zum erstenmal ganz
präzise über die Art seiner „dramatischen Arbeiten" ausspricht; einer vom 20. September
1830 an die Mutter, „recht von ganzem Herzen und mit aller Innigkeit" (wie die ersten
Worte lauten) geschrieben, der in eine neue Auflage der „Familien-Briefe" einzureihen
ist; einer an Kietz aus dem Februar 1846, ein Bild äusserer Not aus der Dresdener Zeit;
schliesslich ein den Druck der Autobiographie betreffendes, an den Baseler Drucker
des Werkes, G. A. Bonfantini, gerichtetes Schreiben (nach dem ersten Abdruck in Marry
Burreis Prachtwerk: s. JBL. 1906/7, N. 5938), das M. Kochs frühere Mitteilungen
zur Autobiographie (vgl. JBL. 1906/7, N. 5941) wertvoll ergänzt. — Die zweite, in
Einzelheiten, besonders auf Grund von W. A. Ellis' Londoner Forschungen vermehrte
Auflage von H. St. Chamberlains (7532) gewichtiger Broschüre „Richard
Wagner an Ferdinand Praeger", die seiner Zeit, 1894, der Firma Breitkopf & Härtel
gebot, Praegers Buch aus dem Handel zurückzuziehen, bringt zu der Überfülle der
alten Beweisstücke von Praegers Erfindungs- und Fälschungskunst einige neue.
Das wichtigste darunter ist die Veröffentlichung des lange gesuchten, von H. Dinger
endlich in den Dresdener Untersuchungsakten aufgefundenen Schreibens Wagners
an A. Röckel vom 2. Mai 1849, das der Anlass zu Wagners Verfolgung „wegen
Anteilnahme an der aufrührerischen Bewegung" wurde. — Die fünf in den Jahren
1872 und 1873 an R. Schnürdreher, den damaligen Sekretär des Prager Wagner-
Vereins, gerichteten Briefe (7534) beschäftigen sich mit Konzert-Absichten des Vereins.
— Endlich sind ein paar Briefe nachzutrag'en : ein unter den Eindrücken des Pariser
Tannhäuser-Skandals am 25. März 1861 an V. Cochinat, den Herausgeber der Revue
„Causerie", gerichteter Brief, den die „Zeitschrift der Internationalen Musikgesellschaft"
(9, S. 71/2) aus dem „Gil Blas" abdruckt, ein an der gleichen Stelle beigefügtes,
ebenfalls bisher unveröffentlichtes kurzes Schreiben an J. Noriac aus derselben Zeit
und das ebenda wiederholte, seiner Zeit in der „Causerie" veröffentlichte an Cochinat
vom 29. März 1861; ferner zwei Briefe an einen Frankfurter Bankier, vom 28. August
und 22. Oktober 1862, in denen Wagner aam 3000 Gulden bittet (AMusZg. 33, S. 527/8). —
Werke: Allgemeines. Einen wertvollen Beitrag zur historischen Ein-
ordnung von Wagners Theorie des Musikdramas bringt R. P e t s c h (7594). Er
mehrt die Liste derer, die das Kommen des letzten als eine Folge gegebener
Bedingungen voraussagten, um den Namen H. J. v. Collins, aus dessen Auslassungen
„Über das gesungene Drama" die bezüglichen Stellen abgedruckt werden. —
Einzelnes. Besonders wertvoll sind die Mitteilungen, die in den Berichts-
jahren zu den Jugend werken gemacht worden sind. Von dem grotesken
Trauerspiel „Leubald", das W^agner als Schüler verfasst hat und von dem er in der
„Autobiographischen Skizze" erzählt, hatte Marrv Burrel (s. oben) zuerst Stücke
abgedruckt. M. Koch konnte in .seiner Arbeit' (JBL. 1906/7 N. 5941) aus dem
L. Krähe, Wagner. 835
Material des Genannten Ergänzungen bringen; jetzt (7541) lässt er ihnen neue
folgen in Gestalt eines Abdrucks mehrerer Stellen des Werks und mancher Hinweise
auf literarische Bezüge. — Aus derselben Quelle schöpft R. B a t k a (7544) mit
seinen Mitteilungen des Textes (zur Bibliographie zu ergänzen: ib. S. 30/5; wiederholt
in N. 7492) und einiger Partiturseiten des „Hochzeif'-Fragments. — Endlich haben
wir auch eine ausführliche Beschreibung der Partitur des „Liebesverbots", über
die bisher nur kürzere Mitteilungen Chamberlains und Sternfelds vorlagen. Auf
Grund eingehenden Studiums des im Besitz König Ottos von Bayern befindlichen
Werkes hat sie E. Istel (7543) verdienstvoll geliefert: eine reich mit wertvollen
Zitaten aus Text und Musik versehene Darstellung des Werkes, gegen dessen
Bekanntgabe man sich in Wahnfried bedauerlicherweise noch immer sträubt. — Mit
dem „Rienzi" beschäftigt sich einsichtig, doch breit H. Dinger (7547). Er
polemisiert dabei des öfteren gegen R. Petschs (vgl. JBL. 1906/7, S. 795) Darlegungen,
mit denen er zu anderen Malen wieder zusammentrifft. — Zum „Fliegenden
Holländer" ist der Aufsatz von R. P e t s c h (7550) über die Tragik des Werkes
und der Bericht E. I s t e 1 s (7549) über seine Urgestalt, d, h. die in der Münchener
Residenz liegende Instrumentationsskizze zu nennen. Die Handlung spielt hier in
Schottland. Das Ganze trägt zwar eine Bezeichnung nach Akten, geht aber in
einem durch: es gibt keine Pausen zwischen den Orchesternach- und -vorspielen.
Bemerkenswerte musikalische Varianten weisen die Schlüsse der Ouvertüre und des
letzten Aktes auf; beide enden konventionell: das musik-dramatische Element, das
Erlösungsmotiv, fehlt ihnen. — In einer zusammenfassenden Übersicht der Quellen-
geschichte des „T a n n h ä u s e r" nimmt F. Panzer (7593) auch Einflüsse von
Tieck und Fouque auf das Werk an. — Auch zum „Lohengrin" legt R. Petsch
(7556) eine Arbeit über das tragische Problem des Werkes vor; wie die beiden
anderen (s. oben) klar und die verschiedenen Fragen nach allen Seiten hin ab-
wägend. — Gleichwertig reiht sich ihr die Analyse von H. P o r g e s (7557) an, in
der Art ihrer Beschreibung der dichterischen und musikalischen Vorgänge ein
würdiges Seitenstück zu der im letzten Berichtsband besprochenen „Tristan"- Analyse
(vgl. JBL. 1906/7, S. 796). Wie die letzte war sie für König Ludwig bestimmt. Sie
ist so gut, dass zu bedauern bleibt, dass die „Bayreuther Blätter" nicht schon im
Jahre 1908, in dem die W^iederaufnahme des „Lohengrin" in Bayreuth erfolgte,
die Veröffentlichung brachten, so dass sie als selbständige Broschüre, wie die
„Tristan"-Arheit, 1909 vorliegen konnte. Jetzt steht der letzte Teü noch aus. Zur
Einleitung sind die von Wagner über den Aufsatz zu Borges gemachten wichtigen
Bemerkungen mitgeteilt, aus denen die folgende herausgehoben sei: ,,Von
besonderem Interesse war mir [Borges] eine Bemerkung Wagners über Friedrich
und Ortrud, die zeigte, mit welch tiefer Sympathie er auch diese Gestalten
geschaffen. Er sagte, wie in ihnen das Elend der Ausgestossenen zur er-
greifenden Darstellung gelange, und wies dabei auf die tiefsinnige Anschauung der
Inder hin, nach der (durch die Seelenwanderuug) ein jeder Mensch alle verschiedenen
Lebenslagen im Laufe der Zeiten durchmache, so dass der, welcher heute glücklich
und gut, vor Zeiten auch unglücklich und böse gewesen sei." Eine neue Ausgabe
der^Zusammenstellung der Aussprüche Wagners über ,, Lohengrin" durch E. K 1 o s s
(7555) hätte diese Bemerkungen ebenso zu berücksichtigen wie die in einem Briefe
an Tichatschek gelegentlich der Vorbereitung der Dresdener Aufführung betreffs des
Vortrags einiger Orchesterstellen ausgesprochenen Forderungen (7554). — Aus
E. Reuss' (7558) Aufsatz „Über die Notwendigkeit der Ba;yTeuther ,Lohengrin'-
Aufführung" sei auf S. 210;4 verwiesen, wo R. berechtigten Zweifel in die völlige
Richtigkeit einer Stelle in A, Neumanns „Erinnerungen" setzt, wo dieser die Wiener
„Lohengrin"-Einstudierung unter Wagners Leitung schildert. — Emma v. Sichart
(7560) schöpft ihr Thema, „Die Idee des Liebesverhängnisses in Wagners ,T r i s t a n
und Isolde' und Ibsens Epilog", nicht aus. — Unter den in der Bibliographie zu
den „Meistersingern" aufgeführten Beiträgen sind hier allein die R. Schlössers
(7564), im besonderen der erste „Zur Szene unter der Linde und Beckmessers Ständchen"
zu nennen. Seh. erinnert zu ihr an den vierten Akt der „Deutschen Klein-
städter" Kotzebues wie an Körners „Nachtwächter" und stellt einleuchtend eine
Anregung Wagners von beiden Seiten her als durchaus möglich hin; eine Annahme,
die besonders, was die Einwirkung von dem erstgenannten Werke her betrifft,
zwingender erscheint als die R. B a t k a s (7594), der die Konzeption der Handlung
im letzten Grunde aus einer Erinnerung an den ersten Akt des Perinet-
Müllei-schen Singspiels „Die Schwestern von Prag" herleiten will. — In Erinnerung
gebracht sei auch H. v. Wolzogens (7463; s. oben) plausible Deutung des
„Fünften" (2. Akt) in seinem Aufsatz „Die Fünften -Frage". — K. S. Uhligs
Broschüre „Richard Wag-ners ,Ring des Nibelungen' in seiner esoterischen
Bedeutung" (Berlin: P. Raatz, o. J. 47 S. M. 1,00) deutelt das ganze Werk theosophisch
Jfthreiberiohte fftr nanwe demtMha UtemturgesoWohte. lU/XX. lyg
836 L, Krähe, Wag-ner.
aus und um. — F. Gross (7568) setzt seinen „Versuch einer vollständigen philo-
sophischen Deutung des Ringmythos" (vgl. JBL. 1906/7, S. 797) mit einem zweiten
und dritten Vortrag-, „Das Brahman im ,Ring"' und „Die mythischen Gruppen im
,Ring"', fort. Da der Abschluss noch fehlt, die Vorträge aber im Zusammenhang
besprochen werden müssen, reg-istriere ich einstweilen nur. — Zu ergänzen ist die
Bibliographie an dieser Stelle durch Einreihung einer Studie V. Koczians
(BayreuthBll. 31, S. 205-11), die unter dem Titel „Wotans Zoll" die Begebnisse, die
zum Verlust des einen Auges Wotans führen (Rheingold: 2. Szene; Götterdämmerung:
Vorspiel), in dieser Verknüpfung sieht: „Wotan wirbt um Fricka, wird von ihr
veranlasst, aus dem Quell der Weisheit zu trinken, wobei er sein Auge einbüsst,
und gewinnt sie hierauf zum Weibe." Auch Frickas Persönlichkeit gewinnt in dieser
Auffassung" einen neuen menschlich-typischen Zug. — In Erinnerung zu bring-en ist
gerade dabei H. v. Wolzog-ens (7463) verdienstvolle Analyse, die ihre Überschrift
„Die Hexe Fricka" ganz mit Recht von der Art der „Darstellung" hernimmt, die
sich die Figur noch immer auf den Opernbühnen von ahnungslosen Nur-Sängerinnen
gefallen lassen rauss. — An gleicher Stelle erscheint von neuem auch H. v. Wolzogens
langatmiger Aufsatz „Wie steht's mit dem Schwert?" W'eil diese Frage im Lauf der
Zeiten schon einen Schwall von Erörterungen hervorgerufen hat, sei auch hier bei ihr
noch einmal kurz Halt gemacht. W. übersieht wie andere völlig, dass es sich in
der betreffenden „Rheingold"-Stelle um einen Vorgang handelt, dessen Bedeutung
vollständig nicht anders als a posteriori, aus einer Kenntnis der folgenden Tage des
Festspiels, verstanden werden kann, Wagner empfand, als er seinem auf der Bühne
liebhaft gewordenen Werke gegenüberstand, es offenbar, sehr begreiflicherweise, als
notwendig, jenen inneren, im Grunde nur musikalisch wiedergegebenen Gedanken
Wotans nach Möglichkeit zu verdeutlichen. So wurde nachträglich eine Bühnen-
anweisung eingefügt, zu deren Ausführung das Mittel aus der Art der Umstände
heraus, besonders vom Wesen der Person Fafners, verweigert ist. Die Schwert-
zeremonie bleibt ein gewaltsamer Appell an die Aufmerksamkeit des Zuschauers,
d. h. desjenigen, der nicht zugleich genauer Zuhörer ist; sie bleibt ein Notbehelf,
ein unzulänglicher, und, wie sie von W. betrachtet wird, bleibt sie mit M. Wirths
Worten, der vor vielen Jahren die Haltlosigkeit der W.schen Ausführungen gezeigt
hat, „ein Stück Meyerbeer, in Wagners deutsche ,Ring'-Dichtung hineinkomponiert
vom Redakteur der ,Bayreuther Blätter'". — N. 7572 enthält Angaben über be-
ziehungsweise aus B. Shaws mixtum-compositum eines „Kommentars" zum „Ring"
(JBL. 1906/7, N. 6018) und E. Newmanns Monographie (JBL. 1906/7, N. 5943). Die
Redaktion der Zeitschrift die sie abdruckt, begründet das mit dem Interesse, das es
habe, „zu sehen, wie weit in England das Verständnis für Wagner gediehen sei".
Dem wird allerdings dadurch genügt. — Th. Sommerlad (7592) weist auf die
Ähnlichkeit der Worte Wotans „Wen ich liebe . . ." (Siegfried, 2. Akt) mit Sätzen
des älteren Milton, in der „Christenlehre", hin. —
Bayreuther Festspiele. G. Braschowanoffs (7581; vgl. JBL.
1906/7, S. 790) Aufsätze sind inzwischen als Buch erschienen, das im nächsten Band
zur Besprechung steht, — In neuer, vollständig umgearbeiteter und stark vermehrter
Auflage ist A. Prüfers (7585) Vortragssammlung ausgegeben worden. Da die
erste Auflage mir nicht zugängig ist, muss ich eingehendere Bemerkungen über die
Umarbeitung für den nächsten Berichtsband mir vorbehalten. —
Unter die wertvollen Erscheinungen der Berichtsjahre zu unserm Kapitel ist
schliesslich die Sammlung der photographischen Bildnisse Wagners zu zählen (7588);
eine neue Auflage wird einige diesmal übersehene nachzutragen haben. —
H. Daffis, Theatergeschichte des 18./19. Jahrhunderts. 837
c) Theatergeschichte.
(IY,4o = H. 7623—8050.)
Hans Daffis.
Biblio^aphische«. Kalender. — Du Theater: Allgemeines. — TheateristbetiV. — TheaUnnhonft und Tlieater-
refera. Freilichttheater. - Volksbühne (National- nnd Feetbühnei. — Bahnenkanit und Theatertechnik: Regie. — Ant-
•tsttnn^. — Theaterpablikam. — Theaterrecht (Reicbstheatergesetz). - Theaterbao. — Schanipielkantt nnd BchaDipteler:
Allgemeines. — Tbeaterichalwesen. — Theatergeschichte: Gesamtdarstellungen. Einzelne Epochen. Lokale Theater-
geschichte: Berlin nnd Brandenbarg; Ueiningen: Mfinchen; Wien; andere Städte. Persönlichkeiten de« Theaters: ThMter-
leiter. — Darsteller: Allgemeines; einxelne. —
Bibliog-raphisches, Kalender. Einen dankenswerten, wenn auch
freilich erst bescheidenen und nicht durchaus glücklichen Anfang mit der so not-
wendigen Bibliographie des deutschen Theaters macht R. F. Arnold (7624). Ur-
sprüngUch ein erweiterter Abdruck aus den „Mitteilungen des Österreichischen
Vereins für Bibliothekwesen", erschien die Arbeit bereits nach Jahresfrist, wiederum
um fast das Doppelte vermehrt und berichtigt, in zweiter Auflage (Strassburg,
Trübner 1909). Sie hat gegenüber der ersten Fassung entschieden vielfach gewonnen.
Die allgemeine Literatur des Theaters ist ziemlich eingehend berücksichtigt, die
spezielle einzelner Bühnen vor allem um Biographien usw. ihrer Hauptdarsteller ver-
mehrt worden, die Druckanordnung ist klarer, wenn auch immer noch nicht befriedigend,
ein Personenverzeichnis, das sehr erweiterungsbedürftig wäre, hinzugefügt. Ein
Hauptmangel dagegen bleibt das fast völlige Fehlen der gerade für die Theater-
geschichte so wertvollen und schwer zugänglichen Zeitschriften- und selbst Zeitungs-
literatur. Auch Memoiren, Briefwechsel usw. sind in weitem Umfange heranzuziehen,
Monographien über die Dichter und Darsteller, Dramaturgen und Bühnenleiter noch
mehr auszuschöpfen. So bliebe noch manches zu wünschen. Trotzdem ist A.s Ver-
dienst einem spröden und weitschichtig*en, bisher wenig gesichteten Material gegenüber
keineswegs zu bestreiten. — An alte, gute Tradition einer im ganzen theaterfreudigeren
Zeit knüpft der von H. Lands berg und A. Run dt herausgegebene „Theaterkalender
auf das Jahr 1910" an (7629). Mit seinem bunten Inhalt, seinem glücklichen Wechsel
zwischen wissenschaftlichem Ernst und leichterem Geplauder, ist er wohl geeignet, das
Interesse an der Kunst der Bühne über den flüchtigen Eindruck der Stunde hinaus zu
vertiefen. Gegenüber den allzu nivellierenden sozialen Bestrebungen der Schauspieler in
der jüngsten Zeit mahnt A.Heine seine Berufsgenossen an den Ehrentitel „Komödianten",
mit warmer Eindringlichkeit predigt Irene Triesch das menschliche Recht der Frau
auf der Bühne. Die historischen Beiträge führen von Berlin nach Weimar und Wien,
von Bremen nach Bamberg". Der wertvollste scheint mir H. Landsbergs schon aus
der ,, Zeitschrift für Bücherfreunde" bekannter, schöner und ergebnisreicher Aufsatz
über den ,,Hund des Aubri" zu sein. Auch die Arbeit von H. Daffis über das Berliner
„Deutsche Theater", welche anlässlich des fünfundzwanzigjährigen Bestehens dieser
Bühne ihre Geschichte aus wirtschaftlichen, kulturellen und literarischen Voraus-
setzungen zu entwickeln sucht, war schon an anderem Ort (vgl. N. 7775) gedruckt,
hat aber in ihrer Stellung zu Reinhardt nicht unwesentliche Korrekturen erfahren. —
Das Theater: Allgemeines. M. Burckhards (7632) „sozial-
psychologische" Monographie gibt in sechs, der Länge und dem Werte nach sehr
verschiedenen Kapiteln eine Fülle von Gedanken und Anregungen, die B. zum grossen
Teile schon in früheren Arbeiten niedergelegt hatte. Überall beleben und korrigieren
die eigenen Erfahrungen als Bühnenleiter, Kritiker und Dramatiker die theoretischen
Abstraktionen, in denen er sich allzu abhängig von der sensualistischen Ästhetik des
Dänen Karl Lange zeigt. So sind auch die vier kurzen letzten Abschnitte (Das
Publikum und die Claque; Der Autor und die Zensur; Die Darsteller und die Aus-
stattung: Die Kritik und die Reklame), in denen B. mehr aphoristisch losere Gedanken-
reihen verknüpft und neben vielem Selbstverständhchen (Kritik, Reklame) oder gar
Unbegreifhchen (sein gewisses Wohlwollen der Claque gegenüber) sehr viel Gutes
und Richtiges (Zensor, Ausstattung usw.) vorbringt, die gelungensten Partien des
Buches. Dagegen leiden die ersten beiden Kapitel über die Funktion der Kunst und
weiter im speziellen des Dramas und Theaters unter vielen Unklarheiten und Wieder-
holungen oder unnötiger Breite, wie etwa in der völlig von Wilamowitz abhängigen
Darstellung der attischen Tragödie. Es ergibt sich für B. eine doppelte Funktion der
Kunst, indem sie einmal entwicklungsgeschichtlich ein Kampfmittel im Dienste der
Ideen und dann zugleich Selbstzweck ist. — Hat schon ein so erfahrener Kenner von
Theorie und Praxis des Theaterwesens wie Burckhard in dem Labyrinth seiner viel-
fach verschlungenen Probleme nicht überall den Ariadnefaden gefunden, so gilt dies
73*
838 H. Daffis, Theatergeschichte des 18./ 19. Jahrhunderts.
in weit geringerem Grade noch von M. J a c o b i s Erlanger Doktordissertation (7646).
J. sucht den „Kulturwert der Schaubühne" am Ende lediglich in der ästhetischen
Bildung der Menschen und gelangt zu diesem bündigen Ergebnis, weil für ihn
ästhetische Wirkungen auch erzielt werden durch die „rein geistigen", „politischen",
„sittlichen" und „religiösen" Anregungen des Theaters. J. hat sich, in blasser Theorie
befangen, seine Arbeit, die freilich von vornherein des Anfängers spottete, allzu leicht
gemacht. Das so dankbare wie schwierige Thema harrt noch weiter des Bearbeiters,
der die Ergebnisse und Winke einer Rundfrage von „Nord und Süd" mit Vorteil
verwerten dürfte (7647). Freilich wird er auch aus dem verwirrenden Hin und Her
der Antworten bereits die Schwierigkeiten seines Unternehmens beurteilen können.
Soviel Köpfe, soviel Sinne! Aber einige Leitlinien lassen sich doch mehr oder
minder deutlich verfolgen. Vor allem wird es, für den Kundigen freilich nicht über-
raschend, klar, wie wenig heute im letzten Grunde die Schaubühne dem reifen, in
irgendeinem Betracht produktiven Manne bedeutet, und fernerhin, wie nachdrücklich
die Ernsthaften zwischen Drama und Theater scheiden zu müssen glauben. Mehr
als für sich selbst erhofft der Einzelne freilich von der Wirkung auf die gi*osse Menge,
vorausgesetzt, dass sich die Bühnenkunst an das „Volk" im guten Sinne nach Absicht
und Voraussetzungen wendet und man von ihr in ethischer und ästhetischer Hinsicht
nicht allzuviel erwartet. Von einer Reform der Szene, wie sie uns die jüngste Ent-
wicklung gebracht hat, scheint den meisten ein steigender Kulturwert ziemlich unab-
hängig zu sein, im Gegenteil, man sieht in ihr eine Minderung der Illusionsfähigkeit,
auf deren Erweckung und Erhaltung die Triebkräfte des Theaters hinzielen sollten.
Es steckt eine Fülle von zeitgeschichtlich und biographisch wichtigem Material in
dieser Enquete, so dass sich der Verlag von „Nord und Süd" durch eine besondere
Sammlung und Ausgabe sehr verdient machen würde. Vor allem bemerkenswert
sind die Beiträge von E. von Wolzogen, J. Bab, G. Engel und G. F u c h s
und weit über ein persönliches Bekenntnis hinaus gibt Th. Mann Dokumente von
grösstem Werte für die Psychologie der modernen Bühne. —
Theaterästhetik. Im Gegensatz zu den überwiegend pessimistischen
Stimmen der geistigen und künstlerischen Führer in der Frage einer Reform des
Theaters nach innen und aussen, war schon in jener Rundfrage nach dem Kultur-
wert der Schaubühne ein um so deutlicherer Optimismus bei dem engeren Kreis der
Leute „vom Bau" hervorgetreten. Von einem ihrer Führer, F. G r e g o r i (7655/6)
geht auch die Anregung zu einem „Kongress für Theaterästhetik" aus. Auch hier-
über kommt es zu lebhafter Diskussion (7657), bei der die Meinungen aufeinander-
platzen, aber neben grauer Theorie auch eine grosse Reihe von lebendigen, frucht-
baren Anregungen zeitigen. —
Theaterzukunft und Theaterreform. Recht schwarz malt
J. Schlaf (7659) die Zukunft des deutschen Theaters. Die neuroraantischen und
neuklassischen Bestrebungen sind für ihn gescheitert und mit Zola ruft er: Le theätre
sera naturaliste ou il ne sera pas. Damit scheint mir nicht recht im Einklang, dass
er die endgültige Entscheidung vom Ausgang der „heutigen grossen religiösen Krise"
erwartet. — Auf mehr realem Boden bewegen sich theoretische und praktische Er-
wägungen und Vorschläge anderer (7660 — 65). Unter ihnen scheinen die Gedanken-
gänge A. Rollers (7662) besonders bemerkenswert. R. erwartet eine Lösung
der schwebenden Fragen nur von vielen Experimenten, nicht von papiernen Debatten.
Die Inszenierung ist ihm durchaus eine Rahmenkunst, niemals Selbstzweck. Es
kommt ihm nicht darauf an, dass irgendein Künstler eine neue Ausstattung für
unsere alte Bühne erfindet, sondern dass Dichter, Publikum und Regisseur sich
gemeinsam auf den ursprünglichen Sinn des ganzen Theaters als eines Spieles
besinnen. So fordert er Theaterreform, nicht Bühnenreform. —
Freilichttheater. Es ist wohlverständlich, dass gerade in der Schweiz,
wo seit Jahrhunderten theatralische Vorstellungen im Freien stattgefunden haben,
bei denen weite Volkskreise mitwirkten, auch die neue Bewegung der Freilichtbühne
nach künstlerischen Gesichtspunkten dankbaren Boden fand. H. Kesser (7667a)
setzt sich mit diesen Bestrebungen auseinander. Er ist freilich nicht ganz konsequent,
wenn er meint, dass nur mit den bleibenden Errungenschaften des „Realstils" sich
der Stil für die Schaubühne der Zukunft finden lassen wird und, gleichzeitig für das
Naturtheater mit Recht vor dem „Panoramaprinzip" warnt. Seine praktischen
Forderungen fasst er in folgende Leitsätze zusammen: 1. Anordnung des szenischen
Bildes nach künstlerisch-malerischen Gesichtspunkten mit gleichzeitiger Berück-
sichtigung der durch den Inhalt des Dramas geforderten verschiedenen Schauplätze.
2. Verteilung der in Bewegung befindlichen Massen, der Chöre innerhalb dieses
Bildes. 3. Farbige Ausschmückung (Kostüme, Architektur, „Requisiten") mit Ver-
meidung greller Töne und Berücksichtigung des freien Lichtes und des natürlichen
Kolorits. K. verkennt nicht die Schwierigkeiten, seine erste und dritte Forderung
n. Daffis, Theatergeschichte des 18./10. Jahrhunderts. 839
zu erfüllen, ja, er betont die Unmög-lichkeit, Naturstimmungen und Tageszeiten wieder-
zugeben. Schon damit scheint mir der Kreis von Stücken, die für die Freilichtbühne
geeignet sind, sehr beschränkt zu sein. In dieser notwendigen Begrenztheit des
Repertoirs erblicke ich den hauptsächlichen Übels-tand der ganzen Bewegung. Für
festliche Sommerspiele grossen Stils mag sie hin und wieder anregend wirken, eine
Bereicherung für unsere moderne Regiekunst kann sie höchstens in der Richtung
von Massenszenen bringen, wie sie es z. B. in der Einstudierung des „Ödipus" durch
Reinhardt in jüngster Zeit bewiesen hat. Aus ähnlichen Erwägungen heraus protestiert
auch E. Bovet gegen den Plan einer Freilichtbühne auf der Lützelku bei Zürich
und verlangt mit Recht zunächst einmal die hierfür geeigneten Kunstwerke, die sich
ihren Rahmen dann schon schaffen würden. — Der unermüdliche Vorkämpfer der
Freilichtbühne, E. W a c h 1 e r (7669), fasst, sich vielfach wiederholend, seine Ansichten
und Absichten zu einer Sammlung von 15 kleineren Aufsätzen zusammen. W.
behauptet zwar (S. 40), „dass die Einwände, die gegen das Theater unter freiem
Himmel in Deutschland geltend gemacht worden sind, sich als Vorurteile erweisen,
die einer genauen Prüfung nicht standhalten" und meint fernerhin (S. 32), „dass
solche Urteile zum Teil mangelnder Anschauung oder unlauteren Beweggründen ent-
stammen". Trotzdem wage ich es, die wichtigsten Gegenargumente noch einmal
zusammenzustellen, die mir durch W.s Darlegungen keineswegs entkräftet scheinen.
Zunächst muss ich gegen die „enge Verwandtschaft" der alten Griechen und Deutschen
protestieren, die für \V. schlechthin Dogma ist, dessen Beweis er freüich schuldig
bleibt. Wie gar weiterhin durch ein Zurückgehen auf Form und Stil der griechischen
Bühne ein „nationales" Theater der Deutschen, ein „wahres Volkstheater" entstehen
soll, ist mir gleichfalls unerklärlich. Auch ein Hinweis auf Bayreuth scheint mir in
solchem Zusnmmenhang unangebracht. Die Repertoirefrage ist auch für W. ein Pro-
blem, das er meines Erachtens vergeblich wegzudisputieren sucht. In der Aufführung
älterer Werke durch die Freilichtbühne, sieht er nur einen „Notbehelf", eine „vor-
läufige Massnahme", Aus diesem Dilemma soll ihm eine Utopie helfen: „Das Wichtige
und Wesentliche ist durchaus die Auffindung und Aufführung neuer Dichtungen;
und an ihrem Dasein verzweifeln, heisst ein schlechtes Vertrauen in den Genius des
Volkes setzen. Die Meisterwerke der Früheren — mit ihrer Akteinteilung und dem
häufigen Wechsel des Schauplatzes — sind zudem von ihren Verfassern für die her-
gebrachte Bühne bestimmt und zumeist nicht ohne Zwang den Bedingungen der
Freilichtbühne anzupassen." Damit steht und fällt, wie ich glaube, trotz aller
Begeisterung und allem guten Willen, W.s Projekt. Dass Volkskunst, Volkstum und
Volksbühne schliesslich und vor allem durch sozialpolitische Faktoren bestimmt
werden, streift W. nur, scheint mir aber das Problem (S. 23) völlig umzubiegen, wenn
er meint, dass jede Zeit die Kunst hat, die sie „verdient". Auch die für die Freilicht-
bühne so überaus wichtige Witterungsfrage schiebt W. (S. 24) allzu sorglos beiseite.
Dass das Naturtheater ,,die dramatische Kunst an die alte Fest- und Kultusstätte des
Volkes, in das Waldheiligtum zurückführt, woher sie ihren Ausgang nahm", ist
historisch nicht zu halten. Recht interessant scheint mir das Kapitel (S. 40/5) in dem
W. zeigt, wie Ideen Klopstocks in den Bestrebungen des Harzer Bergtheaters ver-
wirklicht sind. Auch die Aufzählung des bisherigen Spielplans dieser Bühne (S. 50/2)
ist lehrreich und zeigt einen immerhin ganz reichen Bestand von freilich recht ver-
schiedenem Wert. — Angesichts der lebhaften Diskussion, die das Problem der Frei-
lichtbühne angeregt hat, glaubte ich mich ausführlicher mit ihm auseinandersetzen
zu sollen. Aus demselben Grunde sei auch gleich eine Studie von J. Savits „Das
Naturtheater. Mit besonderer Berücksichtigung der Naturtheater in Thale am Harz
und in Hertenstein bei Luzern. München, R, Piper & Co, (1909. 44 S. M. 1,00)" hier
angereiht. S. ist ein warmer Fürsprech Wachlers und verficht dessen Pläne mit
ungefähr der gleichen Argumentation, der man mit denselben Gegengründen erwidern
könnte. Ausführlicher als Wachler geht S. auf die Beleuchtungsfrage ein, lässt aber
ausser acht, dass doch nur ganz selten die Zeiten des betreffenden Theater-
stücks mit der jeweiligen Tageszeit in Einklang sein werden. Gegen die Unbilden
der Witterung fordert S. einen Gedanken Wachlers weiter ausführend, eine Schutz-
halle mit dem gedeckten und geschlossenen Theatersaal neben der Bühne im Freien.
Damit betritt S. einen mittleren Weg, auf dem auch Widerstrebende williger folgen
werden. Denn so sieht S. in der Freilichtbühne eine Ergänzung der geschlossenen
Bühne, der sie manches dramaturgische Problem zu lösen helfen mag. Allerdings
meint dann S. weiterhin (S. 43) in einem gewissen Widerspruch damit, dass „alles,
was ein echter dramatischer Dichtergeist geschaffen hat, auf der Freilichtbühne auf-
geführt werden kann". —
Volksbühne (National- und Festbühne). Sehr eng mit den
Fragen, die sich an die Freilichtbühne knüpfen, verbindet sich naturgemäss die
Forderung einer National- und Festbühne. Sie war für Wachler, wie wir sahen, ein
840 H. Daffis, Theatergeschichte des 18./19. Jahrhunderts.
Ziel seiner Bemühungen, auch Savits trug ihr Rechnung, indem er ihre Einrichtung
neben der regulären Bühne forderte. In dieser Einschränkung halte auch ich sie
für sehr erwünscht, vermag aber nicht das Naturtheater als notwendige Vorbedingung
zu erkennen. Die Volksbühnenbewegung hat sich ein eigenes Organ (7673) ge-
schaffen, in dem sie, weitherzig und einsichtig, ihren Bestrebungen einen breiten
Boden zu gewinnen weiss. Die zahlreichsten und lautesten Stimmen tönen auch hier
bezeichnenderweise wiederum aus der Schweiz (7675-78) zu uns herüber. Ist doch
dort seit langem eifrig und glücklich ein B'eld bestellt, das nun keimkräftige neue
Saat aufzunehmen vermag. —
Bühnenkunst und Theatertechnik: Regie. Nachdem Bühnen-
leiter und Darsteller sich zu festen Verbänden zusammengeschlossen haben und Weg
wie Ziel in künstlerischer und sozialer Beziehung hier abgesteckt sind, kommt es
nun in der Frage der Regie und des Regisseurs, der allzu lange hinter Direktoren
und Schauspielern im Schatten stand, zu lebhaftem Meinungsaustausch (7679-87). —
Berufener Wortführer ist A. von B e r g e r (7679). Als Vorschmack eines ge-
planten grösseren dramaturgischen Werkes, das den Niederschlag von B.s Hamburger
Erfahrungen bilden wird, erbalten wir eine Fülle von Beobachtungen und Gedanken,
die in der Frage gipfeln, „ob und durch welche Mittel der alte Burgtheaterstil den
modernen Anforderungen hätte angepasst werden können, ohne durch diese Moderni-
sierung seine charakteristischen und der Dauer würdigen hohen Eigenschaften ein-
zubüssen". Gleichsam als Anhang schliesst sich daran eine sehr interessante Dar-
legung, in welcher Weise „Hamlet" durch B. in Hamburg „eingerichtet" wurde. Im
Regisseur sieht B. den Stellvertreter des Dichters, vor dem er freilich in der Regel
den Vorteil grösserer Unbefangenheit dem betreffenden Drama gegenüber, und
grösserer Beherrschung der Kunst theatralischer Reproduktion voraus hat. So ist
für B. weder der nur philologisch und literaturwissenschaftlich oder ästhetisch Vor-
gebildete noch der Schauspieler der ideale Spielleiter, der vielmehr von beiden ein
gut Teil besitzen muss und ausserdem „etwas wie ein Dichter sein, der auf eigene
dichterische Leistung schweigend verzichtet". Auch ein solcher Regisseur wird seine
Absichten nur mit geeignetem Material erreichen können. W^ie dieses heranzubilden
ist, führt B. weiterhin sehr ausführlich an einigen Hauptproblemen aus, der „Text-
sicherheit", Deklamation, geistigen Vertiefung der Rolle, der menschlichen Rede als
Mittel seelischen Ausdrucks, Weltanschauung und Darstellungsstil, Rede- und Spiel-
tempo, Gefühlsausdruck, dem Akzent der Rede und anderem, immer unter Beziehung
auf das alte Burgtheater. —
Ausstattung. Hatte Berger, wie es ja auch im Charakter und der
Tradition des älteren Burgtheaters liegt, mehr die Wort- und Innenregie betont, so
wird sonst (7688-7702) gerade die Aussenregie lebhaft diskutiert. Neues und Be-
achtenswertes bringt W. Michel (7693), der die Bestrebungen des Kunstgewerbes
im Münchener Künstlertheater von 1908 eindringlich interpretiert: „Träger der Raum-
idee, Gipfelpunkt des szenischen Gedankens ist in den meisten Fällen das, was bis-
her der Prospekt, der Hintergrund genannt wurde . . . Die Vorbedingungen zu dieser
dominierenden Stellung des hinteren Prospekts sind in der Entwicklung unserer
neueren Malerei gegeben; sie sind gegeben in der starken Richtung auf Fern-
wirkung, die die Kunst seit Jahrzehnten fast unbestritten beherrscht. Die Maler
bleiben hier also der Hauptsache nach auf ihrem eigentlichen Gebiete; sie dichten
bewegte Bilder von einem im wesentlichen zweidimensionalen Gepräge. Das ist der
Sinn des so vielfach missverstandenen Wortes von der Reliefwirkung der Reforra-
bühne. Man hat daraus gefolgert, diese neue Bühne wolle auf Tiefenwirkung der
Räume völlig verzichten. Das trifft nicht zu. Richtig ist nur, dass die Tiefenwirkung
nicht durch buchstäblich vorhandene Räumlichkeit erreicht werden soll, sondern
durch reine, künstlerische Reizmittel der Phantasie. Und richtig ist ferner, dass bei
der Abwesenheit alles übei'flüssigen Requisitenplunders, bei der Abwesenheit der
Seitendekorationen die menschliche Gestalt so deutlich, so beherrschend hervortreten
wird, wie es beim Relief oder besser beim Gemälde die Regel ist." — Auch
H. Oberländer (7694) knüpft an das Münchener Künstlertheater und speziell an
die Faustinszenierung auf demselben an. Als praktischer Regisseur und zugleich
als historisch geschulter Beobachter sieht er sich genötigt, nachdrücklich das Recht
des Dichters gegenüber dem bildenden Künstler zu betonen: „Es ist sehr schön, die
vornehme künstlerische Resignation predigen, und die Beschränkung, in der sich
der Meister zeigt, wenn versagende Kleinheit in dieser Absicht zu vermeiden ist. Ist
sie aber unvermeidlich trotz allen geistigen Aufwandes, der im Verhältnis zur Total-
wirkung lediglich Nuance bleibt, dann heisst es eben : zu den grossen Mitteln greifen
und den ganzen Apparat moderner Bühnentechnik in Bewegung setzen, um das
Mögliche zu erreichen." So wird der Gegensatz zwischen dem Regisseur als Sach-
walter des Dichters und dem bildenden Künstler, der, je stärker seine Individualität
H. Daffis, Theatergeschichte des 18./19. Jahrhunderts. 841
ist, desto selbständiger dem Selbstzweck bildnerischer Wirkung nachgeht, nicht zu
überbrücken sein. So kommen künstlerische Missgeburten zustande, für welche es
im Rahmen kritischer Betrachtung leider kein Wort der Züchtigung gibt ~ aber
gewarnt sei vor ihnen, wenn die gemeinsame Sache der bildenden und dramatischen
Kunst, vertreten von Männern, die in der Sucht, die Elemente des modernen Zeit-
geschmacks unserer Tage auf ihren höchsten Gipfelpunkt zu tragen, sich in die
Sphäre künstlerischer Perversität verlieren, überhaupt in Zukunft eine ernst zu
nehmende Seite gewinnen soll." Dabei übersieht 0. durchaus nicht den bleibenden
Ertrag des Münchener Künstlertheaters, dem es, freilich nicht ohne Vorgänger, ge-
lungen ist, eine „schlagende Wirkung" durch raassvolle Einschränkung der deko-
rativen Mittel etwa in der Kerkerszene zu erzielen, während diese Methode allzu oft,
wie im ,, Prolog im Himmel" oder in der „Walpurgisnacht" versagen musste. —
Zeigte Oberländer die szenische Kunst Max Reinhardts nur in einer ihrer jüngsten
Taten, so weiss M. O s b o r n (7695) aus ihrer sechsjährigen Geschichte Vollbringen
und Versagen wärmer lobend, milder tadelnd, herzuleiten: „Gorkis Nachtasyl
(Januar 1903) zeigte ein selbständiges Durchdenken und Durcharbeiten der realisti-
schen Manier, Wildes „Salome" (im Monat darauf) die neugewonnene Freiheit im
Auftragen eines Historienkolorits . . . Dann aber folgte im April 1903 „Pelleas und
Melisande", das erste grosse Dokument der jungen Stilphantasie . . . Inzwischen hatte
man sich in eine Art Dekorationsrausch eingelebt. Die Lust zur Farbe, zum Licht,
zur letzten Ausnutzung moderner Techniken in der Kulissenfabrikation wie im
Bühnenbetrieb, zur artistisch- spekulativen Verwendung der Drehbühne, die Freude
am leuchtenden, blendenden, hinreissenden Märchenprunk feierte Orgien . . , Aber
man geriet hier an die Grenze des Möglichen. Der plastischen Bäume, der Seiden-
stoffe, der pomphaften Gemächer wurden zu viel. Und man suchte Zuflucht zur Ein-
fachheit strenger Stilrahmen, die sich von der Augentäuschung zur Phantasieanregung
wandten." — Der letzte Grund, warum Reinhardts starkes, glückliches Wollen nicht
immer sein Ziel erreicht, liegt, wenn man K. Schefflers (7697a) sehr lehrreichen
Ausführungen folgt, darin, dass Reinhardt von einer äusseren Stilidee, von der
Dekoration aus denkt, statt vom Schauspieler aus, wie das Otto Brahm im Lessingtheater
tut. So kann es geschehen, dass hier ein „höherer Grad" erreicht wird, obwohl bei
Reinhardt ohne Frage die „höhere Art" ist. Da der Stil der Bühnenerscheinung
sich nur aus der Idee des Dramas ergibt, so muss Reinhardt nach Seh. nicht von
einer neuen Malerkultur, sondern von einer starken Schauspielerkultur aus refor-
mieren. — Zu ähnlichen Ergebnissen kommt E. Schlaikjer (7698), dem sie
freilich sich schon aus der gewohnten „Illusionsbühne" einstellen, und der nach-
drücklich darauf hinweist, dass Täuschung geradezu Beruf der Bühne ist, und dass
dieser Täuschung die Grenzen der Bildwirkung (die nicht plastische, sondern
malerische Wirkungen zu erstreben hat) und der dramaturgischen Ökonomie (die
darauf zu halten hat, dass das Theater dem Drama, nicht der Malerei dient) unerbitt-
lich Halt gebieten. ^ Auch ein Vertreter der bildenden Kunst, O. Starke (7700),
sieht die Möglichkeit einer „Bühnenbildreform" nur aus der Praxis und dem Ausbau
der vielgeschmähten Kulissenbühne erblühen und warnt vor der Proklamierung des
„Gesamtkunstwerkes", das zu erreichen uns nach seiner Meinung allerdings nur „das
zielbildende Dogma" fehlt. — Dieses ist für W. W^ a u e r (7702) in der Person des
Regisseurs verkörpert, der ihm als der eigentliche „Künstler" der „Theaterkunst"
gilt. Er tritt als gleichberechtigter Dritter in den Bund von Dichter und Darsteller.
Weder ihr Anwah noch ihr Diener, ist ihm das Dichtwerk nur Motiv und Vorwand,
seine ureigene Kunst zu produzieren. —
Theaterpublikum. Eigene, zum Teil bittere Erfahrungen, sprechen
aus G. Hirschfelds (7707) resignierter Definition des „Theaterverstandes" als
der Maschine, die der „kalte Techniker" handhabt und die dem Dichter die Flügel
stutzen würde. So wird für H. der Theaterverständige zum Geschäftsmann, der Poet
zum Märtj-rer, aber in Frohsinn zuletzt und ohne Bitterkeit: „Das Theater nimmt ihn
immer wieder in Ehren auf und macht, was über sein Erdenleben hinausreicht, zum
Hausgeist. Aber es kann ihm ebensowenig ausschliesslich gehören, wie es nur
Kunstgeniesser im Tempel dulden darf. Bankerott droht sonst auf beiden Seiten —
dem Theater, das dem Idealismus, dem Dichter, der dem Theaterverstande verfällt."
— Diesen Zwiespalt sucht P. Ernst in einem bemerkenswerten Aufsatze: „Das
Theater der Gebildeten" („Der Tag", 27. August 1908) durch eine entschlossene
Trennung von „Erwerbsbühne" und „Literaturbühne", der er Volksschauspiele und
dramatische Vereine Gebildeter dienstbar machen will, zu klären. —
Theaterrecht. Gehen alle eben besprochenen Reformvorschläge aus
der Unzufriedenheit mit dem gegenwärtigen Theater überhaupt hervor, so nehmen
die Stimmen, die auf eine Kodifizierung der unsicheren und arg verzettelten Rechts-
normen der Bühne abzielen (7709-22), das Bestehende als etwas Gegebenes an und
842 H. Daffis, Theaterg-eschichte des 18./19. Jahrhunderts.
wollen nur die juristische, soziale und wirtschaftliche Lage der beim Theaterbetriebe
Beteiligten nach Möglichkeit klären. Nicht überall freilich findet der Plan eines
Reichstheatergesetzes, das Theaterleiter und Darsteller, „Bühnenverein" und „Ge-
nossenschaft" unermüdlich fordern, hoffnungsfrohen Beifall. C. Haussmann (7711)
darf einer starken Gefolgschaft sicher sein, wenn er die ,, Theaterschmerzen" im
wesentlichen nicht im Mangel eines Gesetzes, sondern im Mangel von — Geld be-
gründet findet und meint, dass „die schöne und wichtige Aufgabe der Festigung und
Verfeinerung des Bühnenrechts" besser nicht durch den Reichsgesetzgeber, sondern
durch gemeinsame friedliche Arbeit von Bühnenvorständen und Mitgliedern geleistet
würde. — Stimmführer dieser beiden grossen Gruppen sind J. Baron zu Putlitz und
M. Pfeiffer. Mit sprühendem Enthusiasmus gibt M. P f e i f f er (7717) auf Grund
ihm von Schauspielern gelieferter Belege ein buntes Biid ihrer sozialen Not und
stellt als Richtlinien eines Reichstheatergesetzes folgendes auf (S. 39): „Das Theater
darf für die Städte nicht die melkende Kuh sein, sondern die hehre Göttin . . . Wir
haben zu viel Theater . . . Man reduziere sie in Städtebünden . . . Der Staat aber
dehne die Wahltat der Gesetzgebung für andere Stände auch weiter auf die Theater
aus." Daran knüpft Pf. eine Reihe von Einzelforderungen, die Kündigungsfrist,
Krankheitsfälle, Urlaub, hygienischen Schutz, Proben, Ruhezeit, Ordnungsstrafen,
Agentengebühr usw. betreffen. — In sehr vielem stimmt J. Baron zu Putlitz (7718)
mit Pfeiffer überein. Freilich muss er ihm entgegenhalten, dass ein gut Teil seiner
W^ünsche schon der in langer, gemeinsamer Arbeit des „Bühnenvereins" und der
„Bühnengenossenschaft"- beratene Entwurf eines Normal Vertrages, den im letzten
Augenblick das Schauspielerparlament zu Fall brachte, erfüllt hätte, und dass Pfeiffer
weiterhin seine statistischen Unterlagen nicht vorsichtig genug- verwerte und besonders
Einzelfälle verallgemeinere. Zum Schluss stellt er 15 „im Augenblick erreichbare"
Programmpunkte auf, die ausser den Pfeifferschen besonders folgende Forderungen
stellen: Erteilung der Konzession nur auf Grund moralischer Tüchtigkeit, künst-
lerischer Befähigung und finanzieller Leistungsiähigkeit des Bühnenleiters; Errichtung
einer Bühnenakademie und obligatorischer Schauspielerschulen und Konservatorien;
Einwirkung auf die städtischen Gemeinwesen im Sinne der Übernahme der sub-
ventionierten Theater in Selbstregie; die Vermittlungsgebühr an den Agenten ist aus-
schliesslich von den Bühnenleitern zu bezahlen; Verträge mit möglichster Parität für
Bühnenleiter und Bühnenmitglieder; Rechtsschutz durch Einrichtung paritätisch be-
setzter Bühnengerichte; Aufstellung von geeigneten Kontrollorganen. — Auch von
anderer Seite sucht man zwischen „Arbeitgebern" und „Arbeitnehmern" im Bühnen-
staat zu vermitteln. So stellt einer der besten Kenner des geltenden „Theaterrechts",
der Kieler Jurist O. Opet (7715) an der Hand eines der üblichen Vertragsformulare
den rechtlichen Inhalt der einzelnen Bestimmungen de lege lata zusammen, während
A. Osterrieth (7720) auf der Grundlage eines grossen Materials de lege ferenda
die Hauptaufgaben eines künftigen Reichstheatergesetzes formuliert. —
Theaterbau. Ganz allgemein g-ehalten sind die Ausführungen von
G. Petersen (7723), die eine sehr dürftige historische Übersicht über die Ent-
wicklung der Theaterbaukunst bringen und die wichtigsten Forderungen der Feuer-
und Verkehrssicherheit zusammenstellen. — W. Golther (7724) sieht von diesen
technischen Fragen ab und zeigt an dem Musterbeispiel des neuen von Prof. M. Litt-
mann erbauten Weimarer Theaters, was die Kunst bei diesem Neuen gewonnen hat,
und wie auch ältere Bauten ohne grosse Schwierigkeiten wenigstens einen Teil dieses
Gewinstes ernten könnten. —
SchauspielkunstundSchauspieler: Allgemeines. In einer
sehr bemerkenswerten kleinen Arbeit zeigt J. Bab (7727), dass es „eine absolute
Verschiebung der Diskussion" bedeutet, wenn man in neuerer Zeit die Gestaltung
des Bühnenhauses als ein Problem an sich betrachtet, statt die Frage so zu stellen:
„Wie sollen die Dekoration und die Kulissen beschaffen sein, damit der Schauspieler
einen würdigen Rahmen hat, damit der grosse Schauspieler leicht und ohne Hemmung
seine grosse Natur entfalten kann?" Die „Verfechter des artistischen Beiwerks" ver-
wechseln nach B. Absicht und Wirkung der Oper mit dem Schauspiel, bei dem das
mimische Erlebnis das „innere Mysterium" und der „Zentralvorgang" ist. Der Schau-
spieler verhält sich zu seinem Hause etwa wie der Mann zu seinem Schwerte: „Gewiss
soll man einem Manne, der etwas leisten will, der kämpfen muss, auch ein Schwert
in die Hand geben, und es wird vorteilhaft sein, wenn dieses Schwert scharf ge-
schliffen und fest gefügt ist. Aber es wird niemals die Hauptsache sein, dass das
Schwert glänzend und schön sei, dass es ein auserlesenes Produkt des Kunstgewerbes
sei." — Dass man bei allen diesen Reformplänen, die in jüngster Zeit auf eine Neu-
belebung der Schaubühne abzielen, die Umwelt des Schauspielers im Verhältnis zum
Schauspieler selbst allzu stark betont, mag auch darin einen Hauptgrund haben, dass
der „grosse" darstellende Künstler in unseren Tagen selten geworden ist. Nicht der
H. Daffis, Theatergeschichte des 18./19. Jahrhunderts. 843
einzige, der geradezu von einer „Dekadenz" spricht, ist H. Bang (7729). Aber
B. stellt die kühne These auf: „Das moderne Leben selbst raubt der Schauspielkunst
langsam aber unwiderstehlich ihre Ausdrucksmittel." Eine mögliche Renaissance
sieht B. nur darin, dass die neue Schauspielkunst die „Allerweltsmaske" des modernen
Menschen zu durchbrechen und zu erleuchten versteht. Das ist ihm nur in einem
„Intimen Theater" möglich, in Räumen, „wo man all das Kleine verfolgen und
beobachten kann, wo uns von neuem die menschliche Seele offenbart wird". — Diesem
Ziele nähern sich auf verschiedenem Wege auch diejenigen (7730—49), die den
Mangel an Persönlichkeit oder Religiosität betonen, die Talent und Routine scheiden,
die ,. klassische" Rollen als ungeeigneten Prüfstein moderner Kunstübung hinstellen,
die von der geistigen Emanzipation der Frau eine Wandlung im gesamten individua-
lisierenden Betriebe der neuen Bühne datieren, die den Begriff der „Versinnlichung"
als psychologischen Brennpunkt der Schauspielkunst erkennen, die schliesslich alles
in allem eine einheitlichere, umfassendere, tiefer dringende Vorbereitung des Schau-
spielers für seinen Beruf fordern. —
Theaterschule. Hatten die Rufer im Streit um ein Reichstheatergesetz
vor allem aus sozialökonomischen Gründen staatliche Theaterschulen verlangt, so
gesellen sich ihnen jetzt Verbündete, die es zunächst aus künstlerischen Gründen
tun. F. Gregori (7750), der in unermüdlicher Arbeit sich um die erste „Staats-
schauspielschule" bemühte, die nun in Wien das Erbe der „Gesellschaft der Musik-
freunde" angetreten hat, skizziert den reichhaltigen, glücklich organisierten Studien-
plan der neuen Anstalt, der natürlich für den schauspielerischen „Mittelstand"
berechnet ist. — Auch K. Vogt (7751) fordert eine staatliche Hochschule, die er
aus der geschichtlichen Entwicklung als notwendig erweist, und die er auf den
künstlerischen Grundsätzen W. Wauers aufbauen will. —
Theater geschichte: Gesamtdarstellungen. Solange uns die
dringend gefordeirte, wissenschaftlich fundierte Geschichte des Theaters noch fehlt,
ist die rasche Skizze von Ch. Gaehde (7758) als zuverlässiger, geschmackvoller
Führer willkommen zu heissen. Für uns kommen insbesondere die drei letzten
Kapitel S. 86 ff. in Betracht, die das deutsche Theater von den Prinzipalschaften bis
zur Gegenwart schildern. In gedrängter Kürze, die niemals zur blossen Aufzählung
wird, gibt G., ohne irgend etwas Wesentliches vermissen zu lassen, eine abgerundete
Darstellung der Entwicklung. —
Einzelne Epochen. Die Wiederkehr des Gleichen im Theaterbetriebe
belegt in geradezu frappanter Weise die vor 50 Jahren erschienene Schrift von
Fr. C. Paldamus: „Das Theater der Gegenwart", aus der H. Stümcke (7763) sehr
lehrreiche Einzelheiten mitteilt. Fast alle die Klagen, Probleme und Besserungs-
vorschläge, wie das Konzessionsunwesen der Staditheater, die gleichzeitige kost-
spielige Pflege der Oper an mittleren und kleinen Bühnen, das Auseinandergehen
von Theater und Literatur, die dramatische Schriftstellerei als Gewerbe, die Novitäten-
jagd, die Theatermüdigkeit einer geistigen Oberschicht, der Ich-Kultus gewisser Re-
zensenten, die Forderung staatlicher Theaterschulen, die Mangelhaftigkeit der recht-
lichen Stellung der Schauspieler, der Vorschlag einer Bildung von einzelnen Bezirken
zu gemeinschaftlichen Bühnengründungen — all das ist heute lebendige Tagesfrage
wie vor einem halben Jahrhundert. — Eine solche Frage, das Theater der deutschen
Mittelstadt, stellt Eugen Wolff (7765) zur Diskussion, indem er an das neu
begründete Kieler Stadttheater grundsätzliche Erwägungen knüpft. W. sieht gerade
in den mittleren Stadttheatem einen Hauptfaktor theatralischer Kultur in Deutschland.
Er fordert für sie vor allem ein wohlerwogenes künstlerisches Programm als un-
erlässliche Voraussetzung, eine massvolle Sparsamkeit beim Bau und beim Fundus,
eine ökonomische Regelung der Opernfrage, Beschneidung des Luxus in der Aus-
stattung, eine ständige Theaterkommission, in welcher künstlerische, besonders
theatralische und literarische Sachverständige vorherrschen, und vor allem einen be-
fähigten Dramaturgen als Leiter oder wenigstens als Berater. —
Lokale Theatergeschichte: Berlin und Brandenburg.
Eine gute Übersicht über die Theater Berlins, ihr Repertoire, ihre treibenden Kräfte,
ihre Leistungen, gibt H. Stümcke (7770). Im allgemeinen wird man seinem Lob
und Tadel wie seinen Charakteristiken durchaus zustimmen können. — Die geschicht-
lichen Grundlagen des gegenwärtigen Zustandes, die für Stümckes Absicht einer
populären Orientierung nicht in Betracht kamen, liefert E. Zabel (7771). Über die
ephemere Bedeutung eines Feuilletons hinaus sind besonders wertvoll die Notizen
und Betrachtungen, die Z. für die Frühzeit der Berliner Bühne, vor Begründung des
Nationaltheaters, beibringt, aber auch für die weitere Entwicklung, bis etwa 1870,
bringt er eine Fülle unbekannteren Details. Der Geschichtschreiber des Berliner
Theaters wird an Z.s anspruchsloser Arbeit nicht vorübergehen dürfen. — Eine
hübsche Ergänzung in gewissem Sinne hierzu bildet die Charakteristik, die E.Zabel
JahrMbcrlehtc ffir naoere dtntioh« LitentarKesohicbte. XIX/XX. 7^
844 H. Daffis, Theatergeschichte des 18./19. Jahrhunderts.
(7772) von Berliner Don Carlos-Aufführungen im Wandel der Zeiten und Persönlich-
keiten, bis zu rj'Arrong-e und Reinhardt, entwirft. — Was diese jüngste Periode
Berliner Theatergeschichte, der Max Reinhardt den Stempel aufdrückt, erstrebt hat,
wird von allen Seiten durch die schöne Gedenkschrift (7773) hell beleuchtet, die
Reinhardts Mitarbeiter und Freunde seinem Werke widmen. Aus dem reichen Inhalt
seien besonders hervorgehoben die bündige Skizze P. Legbands vom Werden
und Sein der Reinhardtschen Bühnen, J. Babs Charakteristik von Reinhardts
„Chorregie", W. Handls Porträts seiner Hauptdarsteller, M. Osborns schon
weiter oben (vgl. N. 7863) besprochene schöne Untersuchung des Verhältnisses von
Bühne und Bild. Sehr verdienstlich sind auch die am Schluss beigefügten Tal)ellen
der ersten Aufführungen dui'ch Reinhardt und ein Verzeichnis der von ihm gespielten
Dichter. — Spiegeln all diese Arbeiten im wesentlichen nur den gegenwärtigen Zu-
stand des ,, Deutschen Theaters", so gibt die Feier seines fünfundzwanzigjährigen
Bestehens im September 1908 auch vielfache Gelegenheit zur Rückschau. Eine um-
fassende Darstellung der gesamten Entwicklung in diesem Vierteljahrhundert Ber-
liner Theatergeschichte bringt H. Daffis (7775): die Gründungsgeschichte des
„Deutschen Theaters", das nach dem Muster des Pariser Theätre frangais zunächst als
gemeinsames Unternehmen verschiedener Sozietäre geführt wurde. — Von diesen „Paten"
des „Deutschen Theaters" nehmen jetzt zum Jubiläum (7779) Friedrich Haase,
Sieg wart Fried mann, Ludwig Barnay das Wort. Bemerkenswert ist an
den Ausführungen Haases, dass er sich als den eigentlichen „Vater des Gedankens"
einer Berliner Musterbühne bezeichnet, und dass sein Austritt aus dem Kollegium
sich nicht ohne Mitwirkung eines von Ad. L'Arronge, dem technischen Direktor, ge-
sandten Psychiaters, der Haase freilich als völlig ,, normal" erklärte, vollzog. Sehr
interessant und für den künftigen Plistoriker wichtig sind die Darlegungen Fried-
manns, die überzeugend dartun, dass die erste Organisation und das weitere ur-
sprüngliche Programm auf seine Rechnung kommen und jener erwähnte Plan Haases
lange nicht so weit ging. Bemerkenswerte „Grundzüge zum Statutenentwurf" (von
1881) fügt F. bei. Barnays Beitrag ist die Feststellung zu entnehmen, dass Possart
als Direktor anfangs in Aussicht genommen war und der Plan einer Sozietätsbühne
grossen Stils von ihnen gemeinsam bereits früher hin und her erwogen wäre. So ist
heute nach einem Vierteljahrhundert, bereits die Gründungsgeschichte des „Deutschen
Theaters" in ein gewisses mystisches Dunkel gehüllt, in das Licht zu bringen einer
künftigen, dringend notwendigen umfassenden ,, Geschichte des Berliner Theaters"
vorbehalten bleibe. In ihr wird auch der Alann den gebührenden Platz einnehmen,
der in den Berichten seiner Schauspieler-Partner in die zweite Reihe gedrängt wird,
Adolf L'Arronge. Für ihn, den Verstorbenen, gibt sein Sohn, Hans L'Arronge,
das bemerkenswerteste Zeugnis ab: „Die Gründung des Deutschen Theaters erschien
meinem Vater bis an sein Lebensende als eine gute Tat, aber bei weitem höher
schlug er den Mut und die Einsicht an, dass er das Deutsche Theater im rechten
Augenblick der zeitgemässen Direktion übergab." — Dieser „rechte Augenblick"
schien L'Arronge gekommen, als der Naturalismus die dramatische Kunst triumphierend
beherrschte, und für die ,,zeitgemässe Direktion" war ihm einer seiner glücklichsten
Heerführer, Otto Brahm, der berufene Leiter. Schon seit 1889 hatte er als Mit-
begründer und artistischer Führer der „Freien Bühne" einen zähen und siegreichen
Kampf um die neue Kunst in Berlin geführt. Über Weg und Ziel dieser Bestrebungen
gibt 0. Brahm (7780) nun Rechenschaft. Er erinnert daran, dass er schon 1884
in der ,, Vossischen Zeitung" eine Aufführung von Ibsens „Gespenstern" dringend
gefordert hatte, also hier bereits der Anreger war und, dass er ferner bereits 1890
ein Programm von grösster Weitherzigkeit und Unbefangenheit ausgegeben hatte:
„Dem Naturalismus freund, wollen wir eine gute Strecke Wegs mit ihm schreiten,
allein es soll uns nicht erstaunen, wenn im Verlauf der Wanderschaft, an einem
Punkt, den wir heute noch nicht überschauen, die Strasse plötzlich sich biegt und
überraschend neue Blicke in Kunst und Leben sich auftun." Diese beiden Punkte
scheinen mir für die geschichtliche Würdigung der Tätigkeit Brahms sehr bedeutsam.
Wichtig ist auch der Hinweis, wie die „Freie Bühne" gleichsam Schrittmacherin für
den Theatererfolg Sudermanns wurde, und wie sie vor allem in Rudolf Rittner und
Else Lehmann, diese durch Paul Schienthers Verdienst, ihre glücklichsten Interpreten
zu finden wusste. — Eine wichtige Ergänzung von Brahms Darstellung ist J. Harts
(7781) Schilderung, die aus persönlichen Erinnerungen ein lebendiges Bild des
Berliner Literaturlebens der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts und damit
die Vorgeschichte der „Freien Bühne" gibt. Der Dichterverein ,, Durch", den wir
schon aus A. von Hansteins ,, Jüngstem Deutschland" kannten, ist durch seine mar-
kantesten Mitglieder vertreten. Von besonderem Interesse ist die Mitteilung Harts,
dass die „Freie Bühne" doch nicht nur eine blosse Nachahmung von Antoines
Pariser Theätre libre gewesen sei, sondern in einer aus dem alten Berliner Theater-
H. Dciffis, Theator-üopchichtp do^ IR in. JahrhiinHorts 845
verein „Trania" hervorgecran^enen Helbrnidilettamenbiitine, welcher auch die Brüder
Hart angehörten, eine „freilich bescheidene" tältere Schwester gehabt hat, von der
auch Theodor Wolff und Maximilian Ilarden, die Paten der neuen Gründung, Kennt-
nis hatten. — War die ,, Freie Bühne" alles in allem nur für eine geistige und materielle
Oberschicht gedacht, so ist die ihr schon nach Jahresfrist gefolgte sozialere „Freie
Volksbühne" von vornherein auf breitere Massen gestützt worden, die eine 1892 ge-
gründete „Neue Freie Volksbühne" forderten und erhielten. B. Wille (7786 d) gibt
eine knappe Skizze ihres Wesens und Werdens mit lehrreichen statistischen Bei-
gaben und skizziert den Plan eines eigenen „Volkskunsthauses", das nunmehr der
verwii'klichung entgegengeht. —
Meiningen. Unter den Stimmen, die das neu erstandene Meininarer Hof-
theater festlich begrüssen, verdient die C. von Steins (7791) vor allem Beachtung.
Zwar bringt St. für die sechzehn Triumph- und Wanderjahre (1874 — 90) der Meininger,
die ihre Kunst der W'elt zeigten, nichts Neues; wohl aber gibt er über die Erziehung
und künstlerische Enwicklung des Herzogs Georg H., über seine Reisen vor allem,
die ihn mit dem Theater von Paris, London und Berlin vertraut machten, aufschluss-
reiche Notizen. Auch die Frühzeit der Meininger Bühne (1831 — 66), die sonst zu
kurz zu kommen pflegt, findet in St. einen kundigen Historiker, der auch schliesslich
über die Musikpflege am Meininger Hofe unter Dirigenten wie Bülow, Mannstädt,
Steinbach, Berger kenntnisreich berichtet. — Aus eigenen Erinnerungen als „alter
Meininger", der nun wieder dem neuen Meiningen gewonnen ist, schöpft M. Grube
(7788), der in knappen Umrissen die Entwicklung zeichnet und länger bei der denk-
würdigen Berliner Julius Caesar-Aufführung vom Frühling 1874 verweilt. — E. von
Wildenbruch (7793) knüpft an die ]SIeininger Festfeier die Mahnung, die bii-
dungs- und begeisterungsfähige Jugend dem Theater zu gewinnen und den Gedanken
der Weimarer Nationalspiele (vgl. N. 78.56) zu fördern. —
München. Als „Festspielhaus für künstlerisch ausgestattete Schauspiele"
will G. Fuchs (7801) das Münchener Künstlertheater erhalten wissen. In einem
fast 300 Seiten starken Buche gibt F. ein reiches, im Detail beinahe ermüdendes
Material zum Werden, Wesen, zur historischen und stilistischen Begründung dieser
Bühne. Wo er Prinzipielles erörtert, wiederholt er vielfach nur Darlegungen aus
seiner älteren, kleinen Schrift „Die Schaubühne der Zukunft", deren Forderung-en
er zum grossen Teil im Künstlertheater erfüllt sieht. Da für F. die Frag-e eines
künstlerischen Theaters zunächst ein Weltanschauungsproblem ist, so widmet er vier
umfangTeiche Kapitel den kulturellen Grundlagen der Bühne, drei weitere dem
Drama, der Oper, dem Variete im besonderen. Auf diesem breiten massigen Unterbau
erscheint dann das Künstlertheater als notwendige Krönung. Seine Vorgeschichte
erzählt ein weiterer Abschnitt, seine prinzipiellen Ergebnisse zeigt ein Anhang im
Spiegel der Kritik. Unter dem Wahlspruch: ,.Retheatraliser le theätre" stellt F.
seine Schrift zur Diskussion. Sein Ziel ist, zu beweisen, „dass unsere allgemeine
kulturelle Erneuerung nun zuletzt auch die theatralische Kunst zur Revolution treiben
muss, zu jener grossen Revolution, die alle anderen Künste schon siegTeich durch-
gekämpft, indem sie sich befreiten vom Joche der Literatur und von allen äusseren
Pflichten, welche nicht in ihrer besonderen reinkünstlerischen Gesetzmässigkeit be-
gründet sind". Das Buch von F. scheint mir das bedeutsamste Dokument für die
Reformbestrebungen der modernen Bühnenwelt zu sein. Leider fehlt ihm schlagende
Eindringlichkeit, da der Verfasser den Reichtum seiner Argumente nicht zu präg-
nanter Kürze zu konzentrieren wusste. — Hat so Fuchs oft mehr wortreich als über-
zeugend im wahrsten Sinne „pro domo" gekämpft, so ist für A. E 1 o e s s e r (7796)
das Künstlertheater, trotz mancher Anerkennung im einzelnen, im ganzen nur ein
„totes Kind", ein Experiment, „auf das man sich ohne grosse Befürchtungen ein-
lassen kann, weil das ewig' leidende Theater gegen die Gewaltkuren der reformierenden
Eisenbärte immer noch seine ausserordentlich zähe Konstitution bewahrt hat". —
Den deutlichen Niedergang Münchens als Theaterstadt vermag für K. Ära m (7795)
auch das Künstlertheater nicht aufzuhalten, das ihm lediglich einige szenische und
malerische Anregungen verspricht. —
Wien. Neben den hübschen Erinnerungen B. Baumeisters (7814) an
das alte Burgtheater sei auf die Umfrage (7817) hingewiesen, die eine Wiener Tages-
zeitung veranstaltet. Hier nehmen einmal, ein nachahmenswertes Beispiel, ^Ite
Stammgäste des Burgtheaters als Laienkritiker das Wort. Freilich, viele Köpfe,
viele Sinne, aber die Hauptmängel der gegenwärtigen Regie, das Fehlen eines wirk-
lichen Ensembles und Repertoires treten klar hervor. —
Andere Städte. Hier sei nur das Wichtigte hervorgehoben, da der
lokale Interessent an der Hand unserer Bibliographie sich selbst informieren wird und
nur die wenigsten der hier in Betracht kommenden Schriften über eine chronikartige
Aufzählung des rohen Materials hinauskommen. Auch L. Sittenfelds (7825)
74*
846 H. üaffis, Theatergeschichte des 18./ 19. Jahrhunderts. •
Fortsetzung- von M. Schlesingers „Geschichte des Breslauer Theaters" ist schrift-
stellerisch dürr und reizlos, da S. auf kultur- und literarg'eschichtliche Vertiefung-
und Belebung' völlig- verzichtet. Vollständig-keit strebt S. nicht an, Statistisches ist
ganz vernachlässigt, aber gute Register erleichtern die Benutzung. — Das zu neuem
Leben gerufene Goethe-Theater in Lauchstädt löst manche theatergeschichtliche
Reminiszenzen aus. Neben der ausführlichen detaillierten Studie G. Wolffs (7839),
welcher die Konstruktion in allen Einzelheiten schildert, gibt 0. Francke (7838)
das Wichtigste aus Bau- und Bühnengeschichte alter und neuerer Zeit. Dass das neu
erstandene Lauchstädter Theater als Stütze von Fest- und Musterspielen eine dauernde
Einrichtung werden könnte, glaubt auch F. nicht recht. — Wohl aber wünscht
G. Richter (7843) aus dem neuen Posener Stadttheater eine deutsche National-
bühne, ein Bayreuth des Schauspiels in der Ostmark erstehen zu sehen, das neben
und über Museum, Bibliothek und Akademie das gefährdete Deutschtum stärken
solle. Krone, Staat, Provinz, Stadt müssten zur Subventionierung beitragen. Den
Jahresgesamtetat von etwas über eine halbe Million schüttelt R. so aus dem Ärmel,
und auch für Organisation und Verwaltung' stellt er rasch eingehende Pläne auf. —
Den besten, bisher vorhandenen, lokalen Theatergeschichten gesellt sich die schöne
Monographie von R, Krauss (7846) über das Stuttgarter Hoftheater. K. geht
durchweg auf die Quellen zurück, weiss aber über sie hinaus, namentlich für die
ältere Zeit, zu lebendigster, durch würdiges Illustrationsmaterial gestützter Darstellung
zu gelangen, während er sich mit Recht in der Schilderung- der jüngeren Ent-
wicklung etwa seit dem Tode König Karls kürzer fasst. Bibliographische Nach-
weisungen und Register genügen allen Ansprüchen. Den Kulissenklatsch hält K.
geflissentlich fern. — Für die Regierungszeit des Herzogs Karl gibt gleichfalls
R. Kraus s (7847) eine in ihren Ergebnissen identische, im Detail nicht selten
weiterführende geschmackvolle Darstellung. — Unter den pia desideria der deutschen
Theatergeschichte steht obenan die Forderung einer umfassenden, quellenmässigen
Geschichte des Weimarer Theaters, aus der bisher nur die Goethezeit, vor allem
durch 0. A. H. Burkhardt und J. Wähle, wirklich wissenschaftlich behandelt wurde.
Burkhardts Repertoirelisten führt nun A. Bartels (7849) von 1817 — 1907 in will-
kommener Weise fort. B. selbst betrachtet seine mühevollen Zusammenstellungen
nur als Vorarbeit zu jener grösseren Darstellung, die freilich das Aktenmaterial noch
einmal durchgehen müsste, da B. absolute Vollständigkeit nicht angestrebt hat. Aber
auch schon so bietet die Arbeit reiche und anschauliche Belehrung. Sie war als
Festschrift zur Eröffnung des neuen Hoftheaters gedacht. — Die Baupläne legt der
Erbauer des schönen Hauses, M. Littmann (7855) vor und kommentiert sie
auf das eingehendste. — Ob der Neubau den oft erwogenen Plan, in Weimar ein
Baj^reuth des Schauspiels ins Leben zu rufen, verwirklicht sehen wird, mag- dahin-
gestellt bleiben. Den bescheideneren Vorsatz, der deutschen Jugend eine Stätte für
Nationalfestspiele zu bereiten, hat man durch ihn schon erreicht. A. Bartels
(7856), der eifrigste und erfolgreichste Vorkämpfer dieses Gedankens, gibt von den
ersten Erfolgen Rechenschaft und sammelt die Berichte von Leitern der einzelnen
Schülerfahrten. —
Persönlichkeiten des Theaters: Theaterleiter. G. Alt-
manns (7864) Schrift über Laube will kein Beitrag- zur Theatergeschichte, sondern
zur Ästhetik der dramatischen Kunst sein und Bausteine zu einem künftigen System
der Regiekunst- Wissenschaft beibringen. In einer Musterung der Vorgänger Laubes,
stellt A. fest, dass die Männer, die entscheidend eingriffen, entweder (wie Schröder)
Praktiker ohne theoretische oder (wie Goethe) Theoretiker ohne praktische Fähig-
keiten waren. Dagegen fand sich in Laube der Mann, der, nach seiner eigenen
Begriffsbestimmung des geeigneten Bühnenleiters, „zwischen Kritik und Produktion
mitteninne steht". Als Laubes grosses und bleibendes Verdienst ergibt sich für A.
die Tatsache, dass er es verstand, die abstrakten Werke der Dichter konkret in
Erscheinung treten zu lassen in bühnengemässer Einrichtung und in einer Dar-
stellung, die auf systematisch geleiteten Proben beruhte, die wiederum das Zusammen-
spiel der Schauspieler in den Vordergrund stellten. Innerhalb des Zusammenspiels
aber war der Hauptfaktor das gesprochene Wort." Laubes Tätigkeit hat die weitere
Entwicklung stark beeinflusst, die jene von Laube begründete ausschlaggebende Be-
deutung des Regisseurs weiter befestigte. Die leitenden Grundsätze Laubes fanden
in Otto Brahm ihre höchste Blüte. Zu diesen Prinzipien ist dann in unseren Tagen
die Arbeit moderner Inszenierungskunst hinzugetreten. — Diese Arbeit, die sich in
dem Namen Max Reinhardts verkörpert, wird von W. Turszinsky (7880) über-
sichtlich und eindrucksvoll geschildert. —
Darsteller: Allgemeines. In glücklichstem Gelingen haben sich
J. Bab und W. Handl (7885) zusammengetan, um uns die treibenden Kräfte in
der Schauspielkunst Berlins und Wiens in der Gegenwart und jüngsten Vergangenheit
H. Daffis, Theatergeschichte des 18./19. Jahrhunderts. 847
gleichsam an Musterbeispielen aufzuzeigen. Einer geistigen Kultur und Generation
entstammend, hat der eine liier, der andere dort mit Leidenschaft und wiederum mit
Kühle die letzte Entwicklung des Theaters mit nachdenklicher Andacht verfolgt, nicht
ohne auch gelegentlich nach dem anderen Brennpunkt des deutschen Bühnenlebens
hinüberzublicken. Bleibt auch dieser der spezifisch Norddeutsche, jener der Oster-
reicher, so gehen doch deutliche Fäden von einem zum andern. Beiden ist eine un-
gewöhnliche Kraft der Charakteristik und des lebendigsten Sicheinfühlens eigen,
beiden eine sichere, aber niemals überscharfe Präzision des Stils. So entstehen
Schauspielerporträts aus vielen Strichen und Strichelchen, unendlich sauber und
mühevoll gestaltet und doch von einheitlicher, nicht selten geradezu plastischer
Wirkung. Für den künftigen Historiker des Theaters unserer Tage sind hier wich-
tige und beweiskräftige Dokumente der vergänglichsten aller Künste geschaffen.
Gute Photographien der einzelnen Schauspieler sind eine willkommene Beigabe. — Sie
bilden dagegen den Mittelpunkt in der Bildnissammlung von deutschen Schauspielern
aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die P h. Stein (7886) als Fortsetzung
einer ähnlichen Publikation aus dem 18. Jahrhundert herausgibt und mit kurzem
Kommentar begleitet. Die Gruppe Berlin eröffnet den Band, dann folgen Hamburg,
Frankfurt, Stuttgart, München, Dresden, Weimar, Wien mit ihren wichtigsten Re-
präsentanten, — Dienten die beiden letzten Veröffentlichungen nur dem deutschen
Theater, so zieht H. Bang (7887) auch romanische Schauspielkunst mit drei ihrer
grössten weiblichen Vertreter, Sarah Bernhardt, der Düse, der Rejane, in den Kreis
seiner Betrachtung. Die Gabe bündiger und treffsicherer Charakterisierung, wie sie
etwa Bab und Handl besitzen, fehlt ihm, aber er gibt breit ausgeführte Beschreibungen
von Rollen, namentlich der Wolter und Kainzens, die als Zeugnisse eines scharf auf-
merkenden und geschmackvollen Zuschauers nicht ohne Interesse und Nutzen sind. —
Einzelne. Hier sei nur ganz weniges aus dem reichen Material, das
unsere Bibliographie (7890-8033) darbietet, noch einmal besonders hervorgehoben,
weil es aus irgend einem Grunde erhöhte Beachtung verdient. K. von La Roche (7907)
und L. Gabillon (7928) finden durch den besten Kenner der Wiener Theatergeschichte,
A. v o n Weilen, in der ADB. eine nach vielen Richtungen abschliessende Wür-
digung. — Ihnen gesellen sich die meisterhaften Charakteristiken, die J. Minor
F. Krastel und dem alten Burgtheater (7956), J. Lewinsky (7960), Wilhelmine Mitter-
wurzer (7971) widmet. — Mit weniger Glück und Geschick scheint mir W. Tur-
szinsky (7915) den Kreis von A. Bassermanns Wollen und Können zu umschreiben.
Aber immerhin gibt seine kleine Studie neben allerlei Anekdotischem eine dankens-
werte Schilderung von Bassermanns äusserem und innerem Werdegang und eine Reihe
wohlgelungener Momentaufnahmen seiner Hauptrollen. — Ist es nicht leicht, in Basser-
manns schillernder Wandlungsfähigkeit den ruhenden Pol zu finden, so sind Künstler
von der festen Prägung etwa A. Girardis ein dankbarer Gegenstand für den Bio-
graphen. So gelingt es auch K. F. Nowaks (7934) feinfühliger Nachempfindung,
ein graziöses und ungemein treues Bild seines Helden zu zeichnen, das ihn auch als
Interpreten Raimunds und Nestroys zeigt. N. sieht für Girardis Gestaltungskraft
noch weitere Ziele in der Zukunft, zu denen die grossen Humoristen der deutschen
Bühne den Weg gewiesen haben; ihnen allen voran Georg Engels, von dem
A. Eloesser (7923) feinsinnig und aufschiussreich erzählt. — P. Schienther (7988)
zeigt seine so oft bewiesene Gabe bündigster Wiederenv-eckung verklungener Schau-
spielerleistung in der schönen tiefdringenden Gedenkrede auf A. von Sonnenthal. —
848 W. Olshausen, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jharhunderts.
Didaktik.
(IV, 5 = N. 8051-8489.)
Waldemar Olshausen.
Didaktik, Philosophie, Popnlarphilosophie: Gesamtdiirstelliingen. — 18. Jahrhundert:
Allgemeines. — Einzelne Persönlichkeiten Friedrich der Grosse, Hamann, Jacobi, Lavater, Lichtenberg, Mendelssohn, Moser,
Jnng-Stilling. Verschiedene, Franen. — 19. Jahrhundert: Allgemeines. — Zeit von 1800-1850: Kant, Fichte, Schelling,
Hegel, Schleiermacher, Humboldt, Arndt, Gentz, B'rau von Krüdener. — Zeit Ton 1850 bis zar Gegenwart : Fechner, Feaerbiich,
Schopenhauer, Stirner, Stranss, Nietzsche. —
Didaktik, Philosophie, P o p u lar p h i 1 o s o p hi e: Gesamt-
darstellung-en. Die beiden, die systematische Philosophie wie ihre allgemeine
Geschichte behandelnden Bände des grossen enzyklopädischen Unternehmens der
,, Kultur der Gegenwart" (8051, 8051a) gehören um so mehr zum mindesten in die
Bibliographie der JBL., als sie bis auf die jüngsten Erscheinungen unserer
Tage herabgeführt sind und also die gesamte Zeitspanne berücksichtigen, deren all-
gemeinwissenschaftliche Arbeitsergebnisse in diesem Abschnitt, wenn auch nur in
schnellstem Überblick und allein mit Rücksicht auf ihre Bedeutung für den Literatur-
historiker, betrachtet zu werden pflegen. Im allgemeinen muss aber für derartig
umfassende Werke der Hinweis auf die Bibliographie genügen; denn eine Besprechung
ihrer Ergebnisse, die auch nur im entferntesten der Bedeutung der in ihnen nieder-
gelegten Fülle des Wissens gerecht würde, erscheint von vornherein ausg'eschlossen.
Ich mache hier daher nur auf die Beiträge W. Wundts aufmerksam, die sich in
beiden Bänden finden. Die „Allgemeine Geschichte der Philosophie" wird durch seine
Abhandlung über „Die Anfänge der Philosophie und die Philosophie der primitiven
Völker" eingeleitet. Sie kann den Literarhistoriker, der sich mit dem Aufklärungs-
zeitalter beschäftiget, dessen Horizont sich ja zum erstenmal bewusst bis zu den Natur-
völkern femer Erdteile erweiterte, die man nun auch in die philosophische Betrachtung
zu ziehen liebte, lehren, worin die Fehler der intellektualistischen Anschauungsweise
jener Zeit bestanden, die den Geisteszustand des damaligen Europäers ohne weiteres
auch zur Grundlage der Beuiieilung solcher Völker und Menschen machte, deren
Denken den Gesetzen wissenschaftlicher Logik noch nicht folgt, deren Psychologie
eine ganz andere ist als die unsere. Und W.s Darstellung der Metaphysik im Abschnitt
„Die einzelnen Teilgebiete" des die ,, Systematische Philosophie" umfassenden Bandes
erwähne ich deshalb, weil sich hier im Kapitel „Die Metaphysik in der Naturwissen-
schaft der Gegenwart" eine kurze, klare Beurteilung der philosophischen Bemühungen
E. Haeckels, W. Ostwalds und E. Machs findet, die in ihrer überlegenen und leiden-
schaftlosen Objektivität dem Orientierung Suchenden, der nicht selbst diese Fragen
zu prüfen in der Lage ist, als sicherer Anhalt der Beurteilung dienen kann. Es ist
ja von diesen drei Forschern, die sich mutig auf das unsichere Meer philosophischer
Spekulation hinauswagten, ihr sicheres Haus, in dem sie unbestritten walteten, ver-
lassend, seit Jahren in unserem Bericht die Rede, und zumeist unter Hinweis aui
halbpopuläre Schriften eifriger Schüler, die naturgemäss von kritischen Ausstellungen
absehen. In solchen Darstellungen verwischt sich aber leicht das schon nicht allzu
klar und scharf umrissene Bild der Gedankenwelt dieser mehr kühnen, als konsequenten
' Denker, denen vor allem die Einsicht in die vorangegangenen philosophischen
Leistungen fehlt. Sie stellen sich deshalb alle drei für den kritischen Betrachter mehr
oder minder als irgendwelche redivivi dar, die längst abgetane Phasen philosophischen
Denkens in naiver Unbekümmertheit von neuem aufleben lassen. So findet W^. für
Haeckel den nächsten Geistesverwandten in der Region der jüngeren ionischen Physiker,
für den dialektischen Metaphysiker Ostwald aber in Aristoteles. Bei Mach, der, im
Unterschied von Haeckel und dem ihm vielfache Anregung verdankenden Ostwald,
von der Erkenntnistheorie ausgeht, liegen die Dinge nicht so einfach. W. bezeichnet
ihn als kritischen Metaphysiker und nennt ihn im Vergleich zur älteren Form des
Kritizismus einen „umgekehrten Kant", da Mach als letzte Elemente der Erfahrung
die von Kant gerade beiseite gelassene Materie der Empfindung ansieht. — M. K r o -
nenbergs (8052) auf mehrere Bände angelegte Geschichte des deutschen Idealismus,
deren erster Band vorliegt, will nicht bloss historisch die Zeit von der Mitte des 18.
Jahrhunderts bis zu Goethes und Hegels Tode darstellen, sondern hat auch „konstruk-
tive" Absichten. K. wird im weiteren Verlauf ,,auch Probleme der unmittelbaren
Gegenwart aufwerfen" und versuchen, deren Lösung mit vorzubereiten. Er möchte
dem werdenden Neuidealismus die sichere und vertiefende historische Grundlage
schaffen helfen. Der erste Band führt die Darstellung bis zum vollen Durchbruch des
W. Olshausen, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts. 849
eigentümlichen Ideengehaltes des deutschen Idealismus, den K. in die Sturm- und
Drangperiode setzt. Kr ist in drei Teile gegliedert. Die beiden ersten : „Die geschicht-
lichen Vorstufen" und der „Übergang von der Naturphilosophie zum Idealismus" sind
geradezu als eine allgemeine Geschichte der Philosophie in kurzem Abriss anzusehen.
Von der antiken Philosophie über die Scholastik und die Naturphilosophie der
Renaissance führt der Weg zu Spinoza, Leibniz und der deutschen Verstandesaufklärung.
Der dritte Teil beginnt das eigentliche Thema des Werkes, nachdem in einem ein-
leitenden Kapitel die deutsche Mystik abgehandelt ist. Dieser Teil ist der für den
Literarhistoriker wichtige: in ihm finoen Hamann und Jacobi, Winckelmann und Lessing,
Herder und die Sturm- und Drangperiode eingehende Behandlung. K. macht jedoch
im Vorwort bereits ausdrücklich darauf aufmerksam, dass es sich für ihn um eine
„Geschichte von Ideen, Kulturströmungen und historischen Begriffs Verbindungen, nicht
um eine Geschichte der Persönlichkeiten" handle. Ein bequemes Nachschlagebuch zu
rascher Orientierung ist sein Werk, das im übrigen knapp und klar abgefasst ist, also
keineswegs. Der nächste Band (ich glaube nicht, dass K. mit nur einem weiteren
wird auskommen können) wird mit Kant einsetzen, das heisst, dem Kant des kritischen
Idealismus, denn Kants vorkritische Philosophie ist bereits in diesem Band berück-
sichtigt, gemäss den pragmatischen Absichten des Verfassers, die es ihm gestatten, bio-
graphische Rücksichten beiseite zu lassen. — In zweiter Auflage, die als verbesserte
und vermehrte bezeichnet ist, liegt 0. W i 11 m a n n s (8052a) umfangreiche, drei starke
Bände ausmachende Geschichte des Idealismus vor. Sie ist aus einem sehr anderen
Geiste geschrieben, als die nur ein Teilgebiet behandelnde Kronenbergs, obwohl auch
dieser ja seine konstruktiven Absichten nicht verleugnet. Dass ein Historiker einen
festen, systematischen Gesichtspunkt seiner Schilderung philosophischer Ideenentwicke-
lung zugrunde legt, wird man ihm an sich natürlich niemals verdenken dürfen.
Es scheint mir sogar besser, dass der Historiker den eigenen Standpunkt möglichst
klar zum Ausdruck bringt, denn auch wo das nicht geschieht, und wo der Verfasser
einen eigenen Standpunkt geradezu leugnen möchte, dürfte ein solcher, wenn auch
unbewusst, doch wohl von ihm vertreten werden. Die Art, wie W. seine eigenen iVnschau-
ungen massgebend sein lässt, macht ihn jedoch — zum mindestens für grosse Teile des
geschichtlichen Gebietes — zu einem schlechten Historiker. x\uch für die zweite Auflage
gilt die kurz gefasste Kritik, die Wundt der ersten widmete: Der zweite Band, der die
„Neubegründung der Philosophie durch das Christentum", und ihre weitere Ent-
wickelung bis zum Ausgang der Scholastik behandelt, ist „sehr brauchbar"; der erste,
der die antike Philosophie und den Hellenismus umfasst, in dem aber schon das Leit-
motiv: „Die Theologie als Grundlage der Philosophie und des Idealismus im besonderen"
energisch anklingt, ,, steht zurück"; der dritte ist ,,eine ultramontane Parteischrift".
In der ersten Auflage erregten W.s Äusserungen über Kant berechtigtes Aufsehen.
Wie die katholische Wissenschaft über Kant urteilt, ist durch eine frühere Anführung des
Jesuiten H. Hoffmann (JBL. 1905, N. 3428) bekannt. Dass sich W. diesem geradezu kirchlich
festgelegten Urteilimallgemeinenzu fügen hat, ist selbst verständlich. Aber man durfte doch
ein wenig verwundert sein, dass auch er sich Ausdrücke erlaubte, aus denen man „Zweifel
an Kants Aufrichtigkeit und Ernst herauslesen konnte". Diese „Jesuiterei" hätte er
den offiziellen Vertretern des Jesuitismus überlassen sollen. Es ist erfreulich, dass
er in der neuen Auflage solche Ausdrücke „vermieden" hat. Dass er sich aber
wirklich eines besseren überzeugt haben sollte, wird man deswegen kaum annehmen
brauchen. Im übrigen ist denn auch die Polemik gegen Kant „in der Sache" voll-
kommen bestehen geblieben. Ein Paragraph trägt die Überschrift: „Der unwissen-
schafdiche Charakter von Kants Philosophie", und in ihm wird nachgewiesen, dass
Kant nicht einmal die elementarsten Regeln eines wissenschaftlichen Verfahrens be-
obachtet habe. Die Aufklärung wird unter der Spitzmarke behandelt: ..Die falschen
Ideen der Aufklärung". Das ganze Kapitel, in dem auch Descartes, Leibniz, Spinoza
abgeurteilt werden, trägt die Überschrift des ,, unechten Idealismus". Immer wieder
kündet der unfehlbare Philosophiepapst sein Verdikt, dessen Fürchterlich keit aller-
dings dadurch eine leicht humoristische Nuance bekommt, dass der gestrenge Richter,
wie der Ton seiner Zensuren lehrt, statt auf der Kathedra höchster Wissenschaft, auf
dem minder massgebenden Kathederchen des Schulmeisters thront. Vollends als
sonderbarer Schwärmer erscheint W. aber in dem, was er am Schlüsse seines Werkes
ausspricht. Man habe mehrfach die Lage der Gegenwart mit jener der ausgehenden
antiken Welt verglichen, und Analogien fänden sich vielfach. „Aber heute so wenig
wie damals fehlt die Segensmacht, welche das Gewirre zu lichten, die wilde Kraft zu
zähmen, die alternde Kultur zu verjüngen, den Staats-Leviathan zu beschwören, die
Bande der Gesellschaft neu zu knüpfen weiss . . .: die Trägerin der Last der Ge-
schichte während dreier Weltalter, die Kirche." W. meint, es sei nicht ausgeschlossen,
dass sie noch einmal die Arche werde, welche Wissenschaft und Kultur rettend über
die Fluten dahin trägt. Die Erfahrungen gerade der jüngsten Zeit lassen das wohl
850 W. Olshausen, Allgemeine Didaktik des 18 /19. Jahrhunderts.
als „ausgeschlossen" erscheinen. — Mit wahrem Vergnügen schliesse ich, der Biblio-
graphie folgend, an Willmanns Werk den Hinweis auf die neue Auflage von F.
A. Langes (8053) Geschichte des Materialismus. Irgend ein Wort über ihi^e Be-
deutung zu sagen, ist nachgerade unnötig. Jeder Gebildete weiss, welche Fülle
wissenschaftlichen Ernstes und echt kritischen Geistes hier geborgen liegt. Verborgen
ist sie nicht geblieben. Seine historische W^irkung hat das Buch durch die Anregung,
die es dem Neu-Kantianismus gab, getan, und es wird gewiss noch lange Zeit weiter
wirken. Die neue Auflage ist der vorangehenden gegenüber nicht verändert. Am
Ende des ersten Bandes findet sich wieder H. Cohens „Einleitung mit kritischem
Nachtrag", die gelegentlich der vorigen Auflage erweitert, und selbst neu aufgelegt
wurde. — Auch K. P, Hasse (8053a) will nicht reiner Historiker sein, sondern
eine Weltanschauung propagieren. Der Weg von Plotin zu Goethe soll über Schelling
und Hegel weiter führen ,,zur Weltanschauung der Neuzeit", zu einem höheren
Monismus, der den materialistischen Haeckels ebenso überwindet, wie er die Schranken
kirchlichen Vorurteils sprengt. H. lässt in seiner Darstellung die Autoren „so viel
als möglich selbst reden", da er durch keine „doktrinären Erörterungen oder tief-
sinnig sein sollenden Orakelsprüche" seine Ausführungen „verdunkeln" will. Solches
soll man freilich stets vermeiden. Aber man kann trotzdem sehr gut eine andere
Form des Vortrages wählen. In einer freieren Behandlung wird aber wohl zugleich
ein Zeichen dafür erblickt werden dürfen, dass dem Verfasser die Gedankenwelt, die
er darzustellen hat, wirklich ganz vertraut geworden ist, und jedenfalls mehr in
Fleisch und Blut überging, als es bei H. der Fall zu sein scheint. Der letzte Ab-
schnitt handelt auf 26 Seiten „die Philosophie der klassischen deutschen Dichter" ab.
Gemeint sind Schiller und Goethe, in dessen „universellem Schaffen" H. die Zu-
sammenfassung der verschiedenen spekulativen Fiichtungen der voraufgehenden
Philosophie erblickt. Er will Goethe unter dem besonderen Gesichtspunkt der „philo-
sophischen Spekulation" betrachten; denn er meint, dass Goethe in Wahrheit eine
höchst spekulative Natur gewesen sei, wenn sie sich auch nicht in abstrakten
Gedankenbildungen aussprach. Man kann diesen Versuch, der durchaus an der
Oberfläche bleibt und eigentlich nur Materialien und Daten anführt, keineswegs für
gelungen ansehen. Und spricht wirklich aus den Worten des Erdgeistes: „In Lebens-
fluten, im Tatensturm" Spinoza? — Ein gross angelegtes populär -wissenschaftliches
Unternehmen ist C. Albertis (Sittenfeld) (8053b) Darstellung der Entwick-
lung der ethischen Werte der Menschheit in Form einer mehrbändigen kultur-
geschichtlichen Anthologie. Nachdem im ersten Bande, der indessen seine zweite
Auflage erlebte, der alte Orient, d. h. Ägypten, Indien, Babylon, Persien, China, dann
Israel und Griechenland und schliesslich Rom, dies unter dem Gesichtspunkt
„Nationalstaat und Weltreligion", abgehandelt waren, folgt nun im zweiten dick-
leibigen Bande der Überblick über die ganze, lange Entwicklung christlichen Denkens
in Europa von der Offenbarung Johannis bis zu Kant. Ein noch ausstehender Er-
gänzungsband wird der Darstellung der Hauptphasen der planmässigen Natur-
forschung und der Ausbildung des sozialen Gewissens gewidmet sein. Ihm ist das
19. Jahrhundert vorbehalten. Es ist zu hoffen, dass er auch ein sorgfältig gearbeitetes
Register bringen wird, das die Benutzung des so reiches und umfängliches Material
enthaltenden Werkes wesentlich erleichtern dürfte. Für das erste christliche Jahr-
hundert führt A. beispielsweise folgende Autoren in Auszügen an: Fiavius Josephus
über den Tempelbrand; des jüngeren Plinius Bericht über den Ausbrach des Vesuv;
des älteren Schreiben an Trajan über die Christen in Bithynien; Seneca, Mark Aurel
und Epiktet; Abschnitte aus der Offenbarung und dem Evangelium Johannis. Kurze
Überlei tung-en stellen die Verbindung zwischen den einzelnen Stücken her. Seltsam
ist es, dass Aristoteles aus der antiken Umgebung herausgenommen wurde und erst
im zweiten Bande, der Scholastik vorangestellt, erscheint. So liegt es denn doch
nicht, dass er „nur biographisch ins Altertum gehört". Des Verfassers Absicht, einem
grossen und nicht sonderlich vorgebildeten Leserkreis „Anregung" zu geben, wird
ja wohl erfüllt werden; ob er aber „den denkenden Menschen von heut" bei Lösung
der Frage, die immer dringender werde, behilflich sein kann, wie weit nämlich „die
bisher gültigen ethischen Wertabschätzungen noch ferner anerkannt werden sollen,
und was etwa an ihre Stelle gesetzt werden müsste", möchte ich bezweifeln, zumal
soweit der letzte Teil dieser kritischen Frage in Betracht kommt. —
18. Jahrhundert: Allgemeines. S. Merkles (8054a) kleine
Schrift gibt in der Tat mehr eine Übersicht über den Stand der katholischen Be-
urteilung des Aufklärungszeitalters, als dass sie die Zeit selbst erschöpfend charak-
terisierte. Man versteht nicht recht, warum seine Ausführungen, die in der Form
eines Vortrages gelegentlich des internationalen Kongresses für historische Wissen-
schaften in Berlin zuerst an die Öffentlichkeit traten, ein so grosses Aufsehen erregten
und zu heftigen Kämpfen im katholischen Lager Anlass gaben. Mit Nachdruck be-
W. Olshausen, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts. 851
tont M., dass sich die aufklärerische Tendenz innerhalb des Katholizismus sehr
anders und keineswegs ähnlich radikal äusserte, wie im Protestantismus, und es will
mir fast scheinen, dass er sich in der Darstellung dieser Dinge allzu vorsichtig aus-
drückt. In der früher angezeigten Biographie des Weihbischofs Zirkel in Würzburg
von A. F. Ludwig (JBL. 1905, S. 513) schienen mir die Bestrebungen katholischer
Aufklärung, zumal in ihrer Bestimmtheit durch Kant, schärfer hervorzutreten. Aller-
dings nimmt wohl M. diesen Fragen gegenüber einen objektiveren und gerechteren
Standpunkt ein, während Ludwig sich von vornherein in feindlichem Gegensatz zu
dem ganzen Zeitalter befindet. Die energische Ablehnung der Scholastik ist auch
bei M. zwar erwähnt, tritt aber nicht sonderlich in den Vordergrund, M. kommt zu
dem Ergebnis, dass sich auch die heutige Anschauung vom Zeitalter der Auf-
klärung, wobei er, wohlgemerkt, nur von der katholischen Seite derselben spricht,
zumeist noch im Schlepptau von deren zeitgenössischen (iegnern befinde, die die
Fehler ihrer Rivalen ins Groteske steigerten oder frei erfanden. So seien weder die
Zustände in den Generalseminarien, noch an den katholischen Universitäten so
schlimm gewesen, wie sie von den Gegnern der modernen Bestrebungen gemacht
wurden. Im ganzen sieht M. in der Aufklärung keineswegs eine bedauerliche „Ver-
irrung" und scheint auch nicht zu meinen, dass durch sie die Kirche in sonderlich
grosse Gefahr geraten sei, vielmehr betrachtet er sie als das „natumotwendige Pro-
dukt der vorhergebenden Entwicklung" und als „Mittelglied zwischen dem stag-
nierenden Traditionalismus ihrer Vorgängerin, der ermatteten Scholastik, und der
heutigen in engerer Fühlung mit Natur und Geschichte arbeitenden Wissenschaft".
Sie ist ihm also im Grunde eine Zeit notwendiger „Reform". So sehr das auch in
den letzten Worten vorsichtig wieder eingeschränkt wird. — Als Ergänzung zur
Kenntnis von S. Merkles Auffassung der katholischen Aufklärung kann seine
kritische Abhandlung über J. B. Sägmüllers Werk dienen, das die kirchliche Auf-
klärung am Hofe des Herzogs Karl Eugen von Württemberg schildert und die Dinge
weit schwärzer sieht, als es M. berechtigt erscheint (8054b). Zweifellos ist M. auch
Sägmüller gegenüber als der weit objektivere Beurteiler der fraglichen Zeit anzu-
sehen. Eine Polemik mit ihm, anschliessend an Bemerkungen Sägmüllers über den
Vortrag M.s auf dem Historikerkongress, findet sich übrigens auch im Anhang des
M. sehen Büchleins. — Zu der ausgezeichneten Geschichte der Freimaurerei von
H. Boos, in der hauptsächlich ihre Entstehung und langsame Entwicklung* aus den
alten Werkbünden dargestellt wurde, hat sich als äusserst erfreuliche Ergänzung
J. Schneiders (8055) tiefgreifende Schilderung der kulturellen Bedingungen ihrer
Ausbreitung und ihres eminenten Einflusses auf das Geistesleben in Deutschland am
Ende des 18. Jahrhunderts gesellt. Seh. behandelt das Thema nicht als an der Frei-
maurerei als solcher interessierter Historiker, sondern aus literarhistorischen Absichten.
Er bezeichnet seine Arbeit daher als Prolegomena zu einer Geschichte der deutschen
Romantik. Erst im Schlusskapitel, das relativ kurz ist, werden diese Absichten ganz
klar. Es behandelt die Frage der romantischen Schicksalsidee, auf die auch Minor
im Grillparzer- Jahrbuch schon einmal zu sprechen gekommen ist. Er hat dort, wie
Seh. meint, vortrefflich die Frage beantwortet, „wann" der romantische Schicksals-
glaube entstand, die nach dem „Wie" und „Wodurch" jedoch offengelassen. Seh.
glaubt in dem Einfluss des überall üppig wuchernden Logenwesens den Grund seiner
Entstehung und grossen Ausbreitung finden zu dürfen. Darauf weist auch die neben
dem Wort „Schicksal" gleich oft auftretende Bezeichnung „Genius" oder „Schutzgeist"
hin, die beide in der damaligen Literatur eine enorme Rolle spielen. Seh. sieht in
diesem Schicksalsglauben des ausgehenden 18. Jahrhunderts kein zufälliges Symptom,
sondern hält ihn vielmehr für eine „beständige Begleiterscheinung jener gärenden
Kulturzustände, die Epochen eines grossen nationalen Niederganges anzukündigen
pflegen". Er verweist dabei auf die Analogie Griechenlands, Gerade dieser Schluss-
gedanke seines Buches scheint mir jedoch einigermassen angTeifbar. Kann man
wirklich den Ausgang des 18. Jahrhunderts als eine Zeitspanne ansehen, in der sich
eine Epoche grossen nationalen Niederganges in Deutschland ankündigt? Und ist,
wenn man jene Entwicklungsphase deutscher Geschichte, die in Jena ihren ärgsten
Ausdruck fand, als eine Periode „grossen nationalen Niederganges" ansehen will, die
aber dann doch nur von sehr kurzer Dauer war, wirklich die Möglichkeit vorhanden,
diese Phase deutscher Entwicklung mit der Griechenlands zu vergleichen? Dort gab
es doch wohl keine Reaktion auf den Niedergang wie sie in Deutschland in den
Freiheitskriegen erfolgte, und eine ähnliche Entwicklung zum Nationalstaat, wie sie
im 19. Jahrhundert alle europäischen Völker durchmachten, ist in Griechenland doch
auch ohne Analogie. Ich vermute, dass Seh. gerade diesen Schlussgedanken zum
Ausgangspunkt seiner weitereu, wohl mit Bestimmtheit zu erwartenden Darstellung
der romantischen Geistesperiode in Deutschland nehmen wird und äussere deshalb
meine Zweifel an seiner Richtigkeit, Besonders wertvoll sind, abgesehen von der
Ja]iTetb«rieht« ffir neuere dentsehe Literaturgeaohiohte. XlX/Xl. jg
852 W. Olshausen, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts.
bis ins einzelnste hinein zuverlässig* unterrichtenden Geschichte der Freimaurerei
und namentlich ihrer Entartung im 18. Jahrhundert in Deutschland, besonders das
zweite Kapitel, das die Renaissance neuplatonischer Weltanschauung in den geheimen
Gesellschaften darstellt, und den Gegensatz dieser alten mystischen Naturphilosophie
zur modernen Wissenschaft klarlegt, der im geisteswissenschaftlichen Gebiet sein
Gegenstück findet im Kampf des mystisch-pietistischen Wunderglaubens gegen die
religiöse Aufklärung des Rationalismus. Sch.s Arbeit kann somit als einer der wert-
vollsten Beiträge für die allgemeine Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts angesehen
werden, die uns in letzter Zeit beschert worden sind. Als Maurer, der die Geschichte
seines Bundes sehr genau kennt und zum Teil selbst geschrieben hat, worauf er in
seinem kritischen Referat verweist, beurteilte W. Begemann Schneiders Buch.
Er scheint mir mit Recht auszustellen, dass Schneider von dem Anfang und der
ursprünglichen Freimaurerei in England und auch in Deutschland eine zu hohe Vor-
stellung habe. Ich glaube, dass Schneider hierin L. Keller zu sehr gefolgt ist. Doch
ist dieser Punkt für das Ganze unwesentlich. Dann polemisiert B. gegen Schneiders
Schlussurteil über die Freimaurerei im 18. Jahrhundert, der er allerdings wenig
Gutes nachsagen konnte, da sie in immer zunehmendem Verfall war, und meint auf
Stein, Hardenberg, Blücher und noch viele andere hinweisen zu können, als auf
Männer hervorragenden Grades, die Maurer waren. Ob es aber nicht bei ihnen allen
so liegt, dass die Maurerei den Eintritt dieser Männer in ihren Bund nur als einen
Beweis dafür ansehen kann, „welch grosse Hoffnungen man in sie setzte" d. h. in die
Freimaurerei, nicht aber dafür, dass sie wirklich ihnen etwas zu geben in der Lage
war, möchte ich mit Schneider zum mindesten dahingestellt sein lassen. „Aus der
Bildungsstätte der Loge hervorgegangen" sind die Stein und Hardenberg denn doch
wohl kaum. — K. Seils (8056), wohl aus einem Publikum für Hörer aller Fakul-
täten hervorgegangene, treft liehe Darstellung der „Religion unserer Klassiker",
worunter Lessing, Herder, Schiller und Goethe zu verstehen sind, liegt in zweiter
Auflage vor. Die alte Grundanschauung ist natürlich beibehalten worden; im ein-
zelnen wurden jedoch durchgängig Verbesserungen vorgenommen. Auch jetzt will
S. unsere Klassiker keineswegs zu „Klassikern der Religion" stempeln; er legt viel-
mehr Nachdruck darauf, sie aus der Nachbarschaft mit den Religionsgründern weg-
zurücken. Und das mit vollstem Recht. Mir scheint, dass S.s Definition ihres „Gottes-
erlebnisses" allzu weit geht. Nur hierin vielleicht macht es sich bemerkbar, dass ein
Theologe das heikle Thema behandelt. Die ruhige Objektivität der Darstellung ist
sonst ein Hauptvorzug des Buches. —
Einzelne Persönlichkeiten: Friedrich der Grosse. Des
Pfarrers J. L o r c h (8057) Auswahl aus Büschings Büchlein „Charakter Friedrichs IL"
vom Jahre 1788 enthält die Kapitel von der „grossen Geringschätzung der Theologen
und Prediger", „Verhalten zu den Universitäten", „Vorschrift in Ansehung der
Studierstipendien" und „Religion des Königs". Eine knappe Einleitung von zwei
Seiten weist auf die Bedeutung und aufrechte Persönlichkeit Büschings hin. —
In der bekannten Sammlung illustrierter Einzeldarstellungen „Die Literatur", deren
Pierausgeber G. Brandes ist, erschien auch sein aphoristisch pointierter Essay
„Voltaire in seinem Verhältnis zu Friedrich dem Grossen und J. J. Rousseau" (8058).
Es ist von dem grossen König nur in zweiter Linie die Rede. Im Mittelpunkt steht
die geschickt von allen Seiten beleuchtete, schillernde Persönlichkeit Voltaires. Als
kulturhistorische Studie bietet das Büchlein mancherlei Anregung. Der Wert der
beigegebenen Porträts und sonstig'en Stiche wird dadurch gemindert, dass über Zeit
und Autorschaft nur gelegentlich eine Angabe gemacht ist. — W.Görischs (8059)
umfangreiche Dissertation stellt sich als eine fleissige Materialiensammlung dar, die
eine gute Grundlage ^um Weiterbau abgeben kann und als solche vermutlich vom
Verfasser selbst benutzt werden wird. Zunächst bietet sie eine grosse Zahl, wenn
auch ausführlicher, so doch noch nicht recht miteinander verbundener Stichproben
aus einer Reihe von Zeitungen für einige ausgewählte Abschnitte der friderizianischen
Regierung. Es sind in erster Linie die unter Zensur stehenden Berliner Zeitungen,
nämlich die Spenersche und die Vossische, weiterhin die Gazette de Cologne als
feindlich gesinntes Blatt, die Frankfurter Postamtszeitung als zwar von Wien
inspiriertes, aber doch leidlich objektiv berichtendes Organ, und endlich der un-
abhängige und wirklich auch unparteiische Hamburger Korrespondent berücksichtigt.
Daneben werden das Wienerische Diarium, die l3anziger Beiträge, die Hallische
und Stralsundische Zeitung herangezogen. Folgende Ereignisse werden in ihrem
zeitungsmässigen Spiegelbilde vorgeführt: Friedrichs Regierungsantritt, der Erste
Schlesische Krieg, das Kriegsjahr 1757, der Hubertusburger Friede und des grossen
Königs Tod. Ein Schlusskapitel handelt von Friedrichs Verhalten zur öffentlichen
Meinung seiner Zeit und streift auch des königlichen Journalisten eigenes Mit-
wirken bei der Beeinflussung dieser „öffentlichen Meinung". —
W. Olshausen, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts. 853
J. G. Hamann. Als „Versuch einer ersten Einführung- in seine Autor-
schaft" bezeichnet E. Kühn (8060) seine Auswahl aus Hamanns Schriften, die in
der Tat nur sehr populären Zwecken dienen kann. Ein Bedürfnis für diese neue
Kostprobe Hamannscher schwer verdaulicher Küche lag^ wohl kaum vor. Jedenfalls
erfüllt Ungers Büchlein vom Jahre 1905 den Zweck solcher Einführung' besser. Für
das letzte Kapitel „Hamanns Grab" verweise ich auf JBL. 1905, N. 3315. —
F. H. J a c o b i. Teile der nun abgeschlossen vorliegenden Monographie
F. A. S ch m i d s (8061), die eine wirkliche Lücke unseres Wissens von den kleineren
Gestirnen um das leicht alle benachbarten verdunkelnde zentrale Kants ausfüllt,
waren schon 1905 im „Hochland"' erschienen. Sch.s Darstellung ist im grossen
ganzen erschöpfend und abschliessend. In ihrem ersten Teil wird Leben und Per-
sönlichkeit Jacobis behandelt. Der umfangreiche zweite Teil bringt eine wohl-
disponierte klare Entwicklung seiner Philosophie, wobei es allerdings nicht ohne
einige Wiederholungen abgeht. Das liegt jedoch an dem Dargestellten selbst: „Denn
nach dem festen Mittelpunkt einer persönlichen Gottesvorstellung, die im religiösen
Glauben ergriffen werden soll, laufen die mehr oder minder ausgebildeten und fein
abgeschatteten Gedankenreihen aller philosophischen Disziplinen bei Jacobi, gleich
engausstrahlenden Radien, immer zurück." Seh. zeigt, das Jacobis Denken des
kritischen und des systematischen Triebes keineswegs entbehrte. Die Grundgedanken
schliessen sich vielmehr trotz des rhapsodischen Charakters der philosophischen
Arbeiten Jacobis zu einem festgefügten Ganzen zusammen. Das Resultat bezeichnet
Seh. als kritisch-realistische Religionsphilosophie. Der dritte Teil: „Jacobi der
Kritiker und die Kritik" enthält, zumal in seinem 1. Kapitel, allerlei für den Literar-
historiker nicht zu Übersehendes: so die Erörterung über Jacobis Stellung zur Auf-
klärung, den Streit mit Mendelssohn über Lessings Spinozisraus und Jacobis Ver-
hältnis zur Romantik. Schon am Ende des ersten Teiles stellt Seh. die These auf:
„Wer die Romantik in ihrem philosophischen Wesen und in ihren kulturellen
Elementen recht begreifen will, der kann vor allem an Jacobi nicht vorbeigehen."
Sie wird hier im dritten Teil begründet; mit dem Ergebnis, dass Jacobi, „was er
auch immer mit diesem oder jenem und zuletzt mit allen seinen Zeitgenossen
Gemeinsames gehabt haben mag, mit ihnen nur geraeinsam hatte, sofern in ihnen der
Geist der Romantik entweder sich regte oder mächtig war". Erwähnt sei, dass Seh.
Anregung für eine ausführliche Schilderung Pempelforts als einer Monographie zur
deutschen Kultur gibt: „Eine Schilderung dieses Lebens eines auf höchste kulti-
vierten Kreises vornehmer Menschen verdiente für sich zu bestehen als ein Denkmal
des edelsten Deutschtums im 18. Jahrhundert." — F. Warneckes (8063) kleine
paragraphierte Schrift, die sich in anderer Form sicher bequemer lesen würde, gehört
nicht eigentlich unter die Spitzmarke „Jacobi", denn sie handelt von Goethes Ver-
hältnis zu Spinoza. W. kommt zu dem Ergebnis, dass Goethe mehr durch die
naturwissenschaftlichen Studien auf die Lehre Spinozas vorbereitet wurde, als durch
die flüchtige Bekanntschaft mit den Werken des Philosophen in Frankfurt oder
während des Mendetesohn-Jacobischen Streites. Seinen Höhepunkt erreicht der
Goethesche Spinozisraus erst zur Zeit des späteren Streitfalles Jacobi-Schelling, der
durch die Schrift Jacobis „Von den göttlichen Dingen und ihrer Offenbarung" und
Schellings Antwort „Denkraal der Schrift Jacobis usw." gekennzeichnet ist. W. weist
nach, dass zum Verständnis des dritten und vierten Teiles von „Dichtung und
Wahrheit" auf Jacobis Auseinandersetzung mit Schelling zurückgegriffen werden
muss. Zum Vergleich werden „Der ewige Jude", „Prometheus", „Mahomet" heran-
gezogen. Goethe habe sein Verhältnis zu Spinoza in „Dichtung und Wahrheit" nicht
historisch dargestellt. „Der Dichter benutzte seine Jugend werke zur Spiegelung des
letzten Spinozastudiums, das durch den Schelling-Jacobischen Streit angeregt worden
war." Angefügt sind die Spinozazitate in den Briefen Goethes und ein Auszug aus
Breguets „Essai sur la Force animale, et sur le Principe du Mouvement volontaire".
— Jacobi schrieb am 3. Dezeraber 1780 an Hippel, den anonymen Verfasser der
„Lebensläufe in aufsteigender Linie", offenbar durch Vermittluno- von dessen Verleger.
Hippels Antwort war bisher unbekannt. A. W a r d a (8062)" teilt sie nach einer
Abschrift von Hamanns Hand mit, den Jacobi um weitere Verraittlung angegangen
hatte. Ausserdem bringt er das zum Verständnis der Angelegenheit Notwendige
aus Jacobis Briefwechsel mit Hamann bei. Zur Aufnahme direkter Beziehungen
zwischen Jacobi und Hippel kam es nicht, wie W. meint, wohl deshalb nicht, weil
Jacobi aus Hamanns Berichten sah, dass Hippel sein Inkognito um jeden Preis
wahren wollte. —
J. C. Lavater. Aus dem Teil des Nachlasses B. R. Abekens, den
Albr. Wagner in London auffand, und der im Besitz Friedrich Broichers ist,
veröffentlicht der glückhche Entdecker jetzt sechs Lavater-Briefe (8069), nachdem
anderes daraus schon früher mitgeteilt wurde. Die Briefe gehören den letzten
75*
854 W. Olshausen, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts'
zehn Monaten Lavaters an; sie umfassen die Zeit vom 16. April bis 10. Dezember 1800.
Gerichtet sind sie an den Pfarrer Mertens in Osnabrück. Die Briefe sind zum aller-
grössten Teil diktiert, nur der dritte und die ersten Zeilen des kurzen letzten
Schreibens, das über gesandte Unterstützungsgelder für die „armen kriegsbeschädigten
Schweizer" dankend quittiert, sind eigenhändig geschrieben. Die Korrespondenz ist
durch die Kriegsnöte überhaupt erst veranlasst worden. Der erste Brief ist ein
Bittschreiben für die schw-er bedrückten Landsleute. Lavater sollte nicht vergebens
angeklopft haben. Schon Abeken hatte die Absicht, diese Dokumente tätiger
Menschenliebe aus Lavaters letzten Zeiten der Öffentlichkeit zu übergeben. Bruch-
stücke einer kurzen Einleitung von seiner Hand fanden sich vor. Sie sind von W.
mit abgedruckt. Man sieht daraus, dass Abeken kein Freund der Lavaterschen
Schwärmereien war. — Der Lavater, von dem die Briefe J. R. Füsslis, die L, Gerhardt
(8067) auffand, Nachricht geben, ist nicht unser Züricher J. C. Lavater, sondern ein
sonst unbekannter Namensvetter. G. wurde zu dem Missverständnis dadurch verführt,
dass dieser J. R. Füssli ein naher Verwandter des Malers Heinrich Füssli war, mit
dem unsern Lavater bekanntlich eine innige Freundschaft verknüpfte. So glaubte
er, Lavater sei von Heinrich dem Schutze des Vetters in Petersburg an-
empfohlen worden. Lud diesen hatte der Namensvetter denn allerdings auch
bitter nötig, denn er geriet dort und in Moskau in ärgste pekuniäre Be-
drängnis, aus der ihn Füssli mit Hartknochs Hilfe zu befreien suchte. J. C. Lavater
ist nie in Russland gewesen. Eine Reise dorthin hat daher auch in seinem
Tagebuch nirgends Erwähnung finden können. — Die von A. Graf zu
Fürstenberg-Fürstenberg (8065) mitgeteilten Briefe Lavaters an Goethe
und Herder sind bereits an anderen Orten und zum Teil schon vor langer Zeit
publiziert worden. H. Funck macht darauf aufmerksam, dass die Briefe an Goethe
1898 von ihm veröffentlicht wurden (AZg^. N. 131), von wo sie 1901 in sein Buch
,, Goethe und Lavater" übergingen. Die Briefe an Herder sind sogar schon seit 1857
bekannt. Sie finden sich im zweiten Bande von Düntzers „Aus Herders Nachlass".
Der S. 96/7 mitgeteilte Brief vom 21. August und 2. September 1773 endlich wurde
von Funck nach dem Berliner Original 1900 abgedruckt (AZg^. N. 179). Auch das
Goethe-Jahrbuch 1910 hat sich übrigens täuschen lassen und führt die lang bekannten
Briefe als neue Funde auf. — Der Obrist Rieger, an den Lavater am 25, November
1772 durch Vermittlung des Pfarrers Sigel von Hohentwiel schrieb, ist, wie
G. Fliedner (8066) in der Vorbemerkung seiner Briefpublikation mitteilt, derselbe,
dessen Geschichte Schiller in der 1789 im „Teutschen Merkur" erschienenen Erzählung
„Spiel des Schicksals" behandelt. Nur den Namen und einige chronologische Angaben
habe Schiller geändert. Sigel schrieb den Briefwechsel in ein Heft sauber zusammen,
das er seinem Enkel H. Hupfeld hinterliess. Lavaters Briefe stammen aus der Zeit,
da Rieger die Rückkehr nach Stuttgart erlaubt worden war. Er sah richtig
voraus, dass Rieger bald in die Fehler seiner alten herrischen Grausam-
keit zurückfallen werde. Auch Schubart sollte unter ihr später zu leiden
haben. — Der nun bereits abgeschlossen vorliegende Neudruck der Lavaterschen
Physiognomischen Fragmente (8064) ist auf anastatischem Wege original-
getreu nach der ersten Ausgabe hergestellt. Die einzige moderne Zutat
ist der Druckvermerk auf dem letzten Blatte des vierten Bandes. Es wurde
eine Auflage von 510 numerierten Exemplaren gedruckt. — Ich verweise ferner
auf N. 9085. —
Lichtenberg. Von A. Leitzmanns (8071) neuer chronologischer
Ausgabe der Aphorismen Lichtenbergs liegen nunmehr die beiden Schlussbände
vor. Der vierte setzt nach der grossen Lücke von zehn Jahren erst 1789 wieder ein
und führt bis 1793; der letzte lässt dann wieder einen bedauerlichen Verlust
beklagen, denn es fehlt der allergrösste Teil des Manuskriptbuches k, das fast
vier Jahre umfasst. Nur 21 Nummern sind für die Zeit vom Frühjahr 1793
bis Herbst 1796 erhalten. Es gelang L. auch nicht, durch Aufnahme der
,vMiscellanea" aus dem Studienheft zu Hogarths „Industry and idleness" einen
gewissen Ersatz zu schaffen, denn die seinerzeit von Grisebach benutzte Hand-
schrift war auch nicht aufzufinden. Gespannt war ich, was sich hier etwa
Weiteres an Äusserungen über Jakob Böhme finden werde. Ich habe nämlich
an Lichtenbergs „hohe Schätzung" dieses „Unsterblichen", von der L. im
„Nachlass" S. 209 und im zweiten Heft der „Aphorismen" S. 266 spricht,
nie recht glauben wollen. Auch die geplante Verteidigungsschrift wäre
meines Erachtens schwerlich eine ernsthafte Verteidigung im Sinne einer
., Rettung" geworden. Es findet sich aber nur im vierten Heft noch eine einzige
Anführung Böhmes im negativen Sinn. Als „Vorläufer Jacobis, Hegels und Schellings"
(warum nicht auch Schlegels?) möchte ich Lichtenberg also doch nicht ansehen.
Lichtenberg sass auch hier der Schalk im Nacken, und L. hat sich, wie ich glaube,
W. Olshausen, Allgemeine Didaktik des 18/19. Jahrhunderts. 855
vexieren lassen. Durch den, wie es scheint, unwiederbring-lichen Verlust der
Aphorismenbücher G und H wird dem Biographen Lichtenbergs, der nun wohl
bald auftreten wird — denn alle wichtigen Dokumente liegen jetzt über-
sichtlich geordnet vor — die Arbeit sehr erschwert. Das Dezennium von 1779—88
war für die Geistesentwicklung Lichtenbergs von grösster Bedeutung. L. weist
darauf hin, dass in diese Zeit die Wandlung des Urteils über Goethe und
die Bekanntschaft mit Kant fällt; an literarischen Arbeiten gehören ihr das
Alexandrinergedicht und die ältesten Notizen zum Roman vom doppelten Prinzen
an. Auch persönliche Erlebnisse von höchster Bedeutung ereigneten sich: so
der Tod der „kleinen Stechardin" und die Anknüpfung der neuen Beziehung
zu der späteren Gattin. — A. Leitzmann (8071b) kommentiert aus der früher
(vgl. JBL. 1905, N. 3318) erwähnten Publikation E. Ebsteins die Korrespondenz
Lichtenbergs mit Hindenburg und bestimmt auf Grund seiner umfassenden Einsicht
die genauere Chronologie der Briefe, soweit hier Berichtigungen notwendig schienen
oder die Datierung offengelassen werden musste. Angefügt ist ein bisher unbekannter
Brief an Boie, der mit dessen Nachlass in den Besitz der Berliner Literaturarchiv-
gesellschaft gekommen ist. Zwei andere vom 30. Dezember 1770 und 22. Juli 1771
seien ohne literarischen oder psychologischen Wert. Der mitgeteilte ist aus Stade
vom 19. Mai 1773 datiert. — Auf die von E. Ebstein (8071a) veröffentlichten
Briefe Lichtenbergs ist schon im vorjährigen Bericht hingewiesen worden (JBL.
1906/7, N. 6388). Ausser dem zweiten an Marie Tietermann gerichteten, waren alle
anderen zehn Briefe bisher unbekannt. Sie lagen E. nur in Abschriften vor, doch ist
ihre diplomatisch genaue Kopie verbürgt. Aus dem Besitz L. Saengs stammt der
Brief an Blumenbach vom 9. Juni 1785. Der übrige Briefwechsel Lichtenberg-
Blumenbach harrt noch im Goethe-Archiv zu Weimar seiner Publikation, die aller-
dings sehr wünschenswert ist. Zwei grössere Schreiben wenden sich an den dem
Literarhistoriker aus Novalis bekannten Freiberger Mineralogen A. G. Werner und
beziehen sich auf dessen 1788/9 erschienene Abhandlungen: es dreht sich um den
bekannten Geologenstreit des Neptunismus und des Vulkanismus. Zwei weitere
Briefe, aus den Jahren 1794 und 1796, sind an den Hamburger Kaufmann Wattenbach
gerichtet. Die beiden letzten an einen jungen Physiker, der in Göttingen studierte,
H. W. Brandes. Auch in dem Brief N. 9 an Wattenbach ist ein Brandes erwähnt,
aber wohl kaum derselbe. — E. Friedells (8072) „verkleinertes Bild" des
Gedankenlebens Lichtenbergs ist eine der heute so beliebten und auch für Lichten-
berg schon sonst unternommenen Auswahlsammlungen aus seinen Werken und
Briefen. Seltsam berührt in der Einleitung des Herausgebers die Wendung, dass
„Lichtenberg imstande war, den Idealismus vollkommener zu Ende zu denken, als
selbst Kant dies vermochte". Ist denn „der Phänomenalismus bis an seine äusserste
Grenze gedacht" das Nonplusultra philosophischer Erkenntnis? Andere sehen in
Kants Überwindung desselben sein grösstes Verdienst. Auch lebte ja wohl vor
Lichtenberg schon ein Berkeley. — R. Schmidt-Grubers (8076) kleiner
Aufsatz verspricht in seiner Überschrift: „Lichtenberg im 20. Jahrhundert"
mehr, als er hält. Nach einigen allgemeinen Bemerkungen über Lichtenbergs
Persönlichkeit unter Hinweis auf die Ausgabe seiner Tagebücher und der
Briefe wird die Nutzanwendung für heute in dem Sinne gezogen, dass
Lichtenberg als der Mann hingestellt wird, der geeignet sei, unserer allzu
philologischen Wissenschaftlichkeit ähnlich wie der seiner eigenen Zeit den
energischen Hinweis auf das Leben zu geben. In diesem Sinne lässt ihn Sch.-G.
den Heutigen zurufen: „Zerbrecht euch nicht den Kopf über Goethes Hutschachtel
und Heines Urgrossmutter! Seht her, was euch das frische, blühende Leben
bietet!" —
M. Mendelssohn. Die Frage eines Mendelssohn-Denkmals in Berlin
hat eine Reihe von Aufsätzen und Erörterungen veranlasst, zu denen auch S. M eis eis'
(8079) Arbeit gehört. In ihr spielt als Leitgedanke das Paradoxon eine führende
Rolle, dass Mendelssohn als „Vater des liberalen Judentums" gefeiert wird. Mendels-
sohn war aber bekanntlich alles andere als religiös-freisinnig. Er hielt vielmehr so
streng an den Traditionen seiner Väter fest, dass er sich am Sabbat in keine Kutsche
setzen mochte, selbst wenn Gefahr war, dass er deshalb auf einer Reise durch Braun-
schweig den Freund Lessing nicht zu Gesicht bekam. Es waren daher weitere und
nur indirekte Wirkungen des aufklärerischen Strebens Mendelssohns, die ihn zum
Befreier des Judentums von den engen Fesseln strengster Recbtgläubigkeit machten.
Erst durch Lavater übrigens begann er sich recht auf sein Judentum zu besinnen;
nun erst, nach dem aufdringlichen Bekehrungs versuch des übereifrigen Schwärmers,
beginnt seine sozialpolitische und jüdisch-reformatorische Tätigkeit. Es ist ein eigen-
tümlicher Zug im Leben Mendelssohns, dass er in so vielem mehr erreichte und
weiter wirkte, als die ursprüngliche Absicht seines bescheidenen Wollens war. So ging
856 W. Olshausen, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts.
es auch mit seiner Bibelübersetzung-, die er für seinen Sohn unternahm, und die für
mehr als ein Jahrhundert „die Bild ung-squ eile der Juden Deutschlands und des
Ostens" wurde. —
J. Moser. Die Arbeiten über Moser kranken meist daran, dass sie nur
einen Ausschnitt aus seinem vielseitigen und eng ineinandergreifenden Wirken be-
handeln, wodurch seine Tätigkeit leicht in falsches Licht gerückt wird. Es ist vor
allem wichtig, den Zusammenhang des Ganzen nicht aus den Augen zu verlieren.
Die schriftstellerischen Arbeiten Mosers „wurzeln aber in der Breite seiner öffent-
lichen, besonders der staatsmännischen Tätigkeit". Aus diesem allgemeinen Gesichts-
punkte ist 0. H atz ig (8081) an die Aufgabe herangetreten, Moser als „Staatsmann
und Publizist" zu behandeln. Auch er übt allerdings einige Beschränkung. Aber
er hat nicht einen Längsschnitt, sondern einen Querschnitt gemacht. Nur auf die
Jahre 1764 bis 1783 begrenzt H. seine Darstellung, jene Zeit also, in welche die
vormundschaftliche Regierung für den minderjährigen Osnabrücker Bischof Friedrich
von York fällt und Mosers Direktion und Mitarbeit an den Intelligenzblättem. Nur
während ihr ist Moser „Staatsmann und Publizist". Dies „und" wird aber so stark
betont, dass sich H. innerhalb dieses Zeitabschnittes wieder nur auf die Osnabrücker
„Landtagshandlungen" bezieht; „denn zu der ausserhalb derselben stehenden Ver-
waltungstätigkeit der Regierung oder Mosers nimmt auch des letzteren Publizistik
kaum Stellung". Diese fast allzu strenge Auffassung des Titels der Arbeit ist viel-
leicht zu bedauern. Sie hat im ganzen wesentlich fachwissenschaftliches Interesse,
bedeutet aber natürlich auch für den Literarhistoriker einen sehr erwünschten Beitrag
zur Biographie Mosers, — Das Ergebnis seiner Dissertation formuliert F. R i n c k
(8082) dahin: „Das bleibend Neue in der Möserschen Geschichtsbetrachtung . . .
liegt in dem Versuche, alle gegebenen Formen des rechtlichen Gemeinschaftslebens
nach einem einheitlichen Gesichtspunkte historisch zu begreifen. Dieser Gesichts-
punkt ergibt sich aus dem bürgerlichen Staatsideale des einheitlichen öffentlichen
Verbandes, des gedeihlichen Zusammenwirkens zur Erreichung derjenigen Güter, die
dem Menschen nur in staatlicher Gemeinschaft erreichbar sind, und des gleich-
massigen Anteils aller an diesen Gütern." — Die Dissertation von G. K a s s (8083)
behandelt in zwei Teilen die „Tendenzen und Stimmungen der Aufklärung und des
Sturmes und Dranges bei Moser und Goethe" und die „politischen Ansichten"
beider. Da im Mittelpunkt des Interesses natürlich die Persönlichkeit Goethes
steht, und die Frage im Grunde überall dahin lautet, wo sich in seine'n
Werken Spuren Möserschen Einflusses finden, ist die Arbeit mit Recht
nochmal unter "N. 8906 in IV, Bb aufgeführt, wo auch des näheren auf sie ein-
zugehen wäre. —
J. H, Jung -Stillin g. F. Poppenbergs aus feinsinniger Nach-
empfindung geschriebener Aufsatz (8087) bezieht sich auf zwei Publikationen:
A. Vömels Ausgabe der Briefe J ung-Stülings an seine Freunde, zu denen natürlich
auch Lavater zählte, und F. Deibels Neudruck von „Heinrich Stillings Jugend".
Dieser Insel-Ausgabe ist nun noch die von M. Mendheim besorgte Lebens-
geschichte bei Reclam gefolgt (8084). — T h. Zink (8086) teilt einen Brief Stillings
an Lerse, den Freund der Strassburger Tage, mit; vom 6. März 1780, also aus dem
zweiten Jahre seines Aufenthaltes in Kaiserslautern, wo er an der Kameral-Hohe-
Schule, die später nach Heidelberg verlegt wurde, wirkte. Im Brief wird ein Rück-
blick auf den alten Strassburger Kreis der Tischgenossen geworfen. Nur Lerse,
Goethe und er selbst seien „noch übrig", will sagen, nicht hoffnungslos dem
Philistertum verfallen oder untergegangen. Was Goethe betrifft, so isfs aber
eigentlich nur eine Hoffnung, die Stilling hegt. In Strassburg schien er
doch allzuwenig „Stetigkeit" und „Schwerkraft" zu besitzen. „Doch glaub
ich noch immer, er wird noch ein brauchbarer Mann werden." Einstweilen
allerdings habe er „noch nichts getan, als dass er wie ein wilder un-
geheurer Mastochse auf der Wiese herumgeeilt und vorne und hinten in die Höhe
sprang". —
Verschiedene. L. Hirschberg (8088) lenkt die Aufmerksamkeit auf
den 1767 geborenen Chr. E. Grafen von Benzel-Sternau, der 1849 als
badischer Ministerialdirektor starb und in seinem 1805 erschienenen Werke „Publikola,
Gesammelte Blätter guter Absicht" für die Rechte der illegitimen Kinder eintrat, in
ähnlicher Weise, wie es sich heute der Bund für Mutterschutz und andere Vereine
der Art zur Aufgabe gemacht haben. Der Abschnitt „Natürliche Kinder" jenes zwei-
bändigen Werkes wird im Auszuge mitgeteilt. Benzel-Sternau ist auch als Dichter,
meist anonym, hervorgetreten. Er schrieb Dramen, an Jean Paul erinnernde humo-
ristische Romane und Märchen. — Wie der Ruf nach dem Recht für die unehelichen
Kinder nichts Neues ist, und der Mutterschutz, soweit er auf eine sexuelle Emanzi-
pation der Frau ausgeht, desgleich nicht, denn sie wurde von den Romantikern
W. Olshausen, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts. 857
gleichfalls schon gefordert und zum Teil auch in die Praxis umgesetzt, so sind auch
die Bestrebungen der allgemeinen Frauenemanzipation und zumal die Wünsche nach
einer dem Manne gleichen Bildung schon früher rege gewesen. Der Hinweis darauf,
dass diese sogenannten „modernen" Erscheinungen unserer Zeit ihre Vorbilder und
Vorläufer in der Geschichte haben, so dass sie in Wahrheit also nur die Wiederauf-
nahme alter Gedanken bedeuten, ist immer verdienstlich. In diesem Sinne kann auch
A. von Winterfelds (8090) kleine Auslese aus Th. von Hippels Buch vom
Jahre 1792 „Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber" nur mit Genugtuung
begrüsst werden. Sie bildet eine Ergänzung zu dem bei Reclam erschienenen Werk
Hippels „über die Ehe". Der erste Druck ist im Buchhandel fast vergriffen und
war daher nur in der Gesamtausgabe zugänglich. — Die neuerlichen Rettungsver-
suche, die von Männern der exakten Wissenschaften zugunsten des vielgeschmähten
Andenkens Swedenborgs unternommen wurden und die Aufmerksamkeit wieder
auf den merkwürdigen Mann lenkten, haben die Lady Charlotte Blennerh ass e tt
veranlasst, sich in einer anspruchslosen Skizze über sein Leben und Wirken Rechen-
schaft zu geben (8094 a). Schon vor einem halben Jahrhundert hatte der französische
Chemiker Dumas Swedenborg für den Begründer der modernen Kristallographie er-
klärt; auf dem Naturforschertage zu Hamburg 1901 wurden durch M. Neuburger
seine Verdienste um die Gehirnphysiologie auf Grund einer damals nur im Manu-
skript vorliegenden Untersuchung von 1744 anerkannt. Bald darauf Hess man auch
dem Gehirnanatomen Gerechtigkeit widerfahren. B. gibt auch einen Überblick über
die mystische Seite der Lehren des schwedischen Sehers und streift am Schluss in
Kürze Swedenborgs Beziehungen zu Klopstock, Wieland, Jung-Stilling, Lavater und
vor allem zu Goethe, wobei für die Einflüsse auf den „Faust" auf Erich Schmidt und
M. Morris verwiesen wird. Endlich wird Möhlers und Görres' Stellungnahme er-
wähnt. — Die Forschungen für seine Biographie des Herzogs Friedrich Christian
von Schleswig-Holstein führten Hans Schulz (8097) auf Adam Weishaupt,
den Gründer des lUuminaten-Ordens. Es fand sich eine durch lange Zeit fortgesetzte
Korrespondenz, die, soweit sie Briefe des Herzogs enthält, in dessen Biographie Auf-
nahme fand, während die Briefe Weishaupts in Auszügen hier mitgeteilt werden.
Vom August 1793 an sind Weishaupts Briefe fast vollständig erhalten. Bis 1813 er-
hielt er regelmässige Unterstützung vom Herzog. Die Briefe geben Aufschluss über
Weishaupts Schicksale und seine schriftstellerische Tätigkeit, für die diese Selbst-
zeugnisse wohl die einzigen seien, die auf die Nachwelt gekommen sind. — Zu
K. Lux, „Manso, der schlesische Schulmann usw." (8091) ist noch eine Besprechung
nachzutragen, von W^ Nickel in ASNS. 122, S. 129-30. N. bedauert, dass sich Lux
allzusehr auf die objektive Würdigung der Werke Mansos beschränkt hat und
darüber den Mann selbst vergass. Dieser Teil der Aufgabe bleibt also noch zu
lösen. —
Frauen. Eine kurzgefasste Biographie der durch freundschaftliche Be-
ziehungen mit einer stattlichen Zahl der bedeutendsten Erscheinungen der Literatur
des ausgehenden 18. Jahrhunderts verbundenen Fürstin von Gallitzin kann nur
willkommen geheissen werden, um so mehr, wenn sie von einer gleichgestimmten
Religionsgenossin wie Hanny Brentano (8100) herrührt. Denn liest sich ihr
Büchlein auch hier und da wie eine Heiligen-Legende, so dass man fast meinen
könnte, es sei bis zur Seligsprechung des Schutzgeistes der Münsterschen ,,familia
Sacra" nicht mehr lange hin, zumal die Fürstin doch so eifrig und zähe am Seelen-
heil all ihrer Freunde und Besucher zu arbeiten verstand, so wird dadurch die
Stimmung jenes übersinnlich-heiligen Kreises erst recht lebendig. Merkwürdig ist es,
zu sehen, wie um diese Frau so verschiedenartige Männer wie Lavater, Herder und
Goethe werben und wie sie alle drei ohne Antwort auf ihre Briefe bleiben. „Einen
ganzen Winter" blieb die Fürstin im Kampf, ob sie Goethe antworten solle
oder nicht. Als sie später dann doch einander näher treten, entlässt sie ihn
auch nicht, ohne ein wenig „an seinem Seelenheil zu arbeiten", wenn es
auch erst am Tage des Abschieds auf der Fahrt bis zur nächsten Poststation
geschah. —
19. Jahrhundert: Allgemeines. Die Vorlesungen W. Windel-
bands (8102) geben in ihrer kurzen und überaus klaren Fassung ein vortreffliches
Bild von der „Wandlung des deutschen Geistes im 19. Jahrhundert". Unter diesem
sehr bezeichnenden Titel erschienen sie in einem gedrängten Auszug (8103) schon
vor der Buchpublikation. Man wird heute natürlich nur zu dieser greifen. W. er-
blickt in dem Psychologismus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit seiner
Gleichgültigkeit gegen metaphysische Grübeleien, seinem Sinn für das Tatsächliche
und Praktische, der Vorliebe für das empirisch-psychologische Studium des Menschen
im Rahmen naturwissenschaftlicher Denkweise eine Art Erneuerung der Grund-
gedanken des grossen 18. Jahrhunderts. Mit ihm sei der breite Strom der auf-
858 W. Olshausen, Allg-emeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts.
klärerischen Prinzipien wieder an die Oberfläche g-etreten. Wir seien aber heute in
vielen Beziehung-en genötigt, für die Errungenschaften der Aufklärung an Klarheit
und Freiheit des geistigen Lebens noch einmal in einen vielleicht schwereren Kampf
zu treten, als er damals auszufechten war. In solchem Sinne erkennt W. auch den
Psychologismus, den er im übrigen ablehnen muss, „in seiner Wirkung auf das all-
gemeine Bewusstsein als etwas Berechtigtes und Erfreuliches" an. —
Zeit von 1800—1850: I. Kant. Die Berliner Akademieausgabe ist
in den Berichtsjahren um einen weiteren Band fortgeschritten, den fünften der
Werke, der die „Kritik der praktischen Vernunft", bearbeitet von P. Natorp, und
die „Kritik der Urteilskraft", herausgegeben von W. Windelband, umfasst (8126).
Ich verweise dafür auf E. von Asters Anzeige in den Kant-Studien; sie
referiert auch über die Einleitungen. — Im 13. Band dieser allein Kant gewidmeten
Zeitschrift (8128) findet sich unter anderem eine kritische Würdigung einiger neuerer
ultraraontaner und liberal-katholischer Arbeiten über Kant. Dazu zählt auch 0. Will-
manns oben behandelte „Geschichte des Idealismus", über die B. Bauch hier ganz
in unserem Sinne urteilt. An erster Stelle wird ein Aufsatz M. Glossners (JbPhSTh. 22,
Heft 1) scharf beleuchtet, der seine Weisheit über den „Philosophen des Protestantis-
mus" nicht einmal aus den Werken selbst schöpfte, sondern sich allein auf sekundäre
Quellen bezieht, die natürlich ganz willkürlich ausgeschlachtet werden. Von Falcken-
berg und Eucken nahm er noch dazu nur die kleineren Schriiten zur Hand, Hess
aber ihre grösseren Arbeiten beiseite. E. Spranger fasste die in seinem Werke
über Humboldt enthaltenen auf Kant bezüglichen Untersuchungen zu einer hier ver-
öffentlichten Monographie zusammen. Die von P. Menzer mitgeteilten fünf Briefe
Kants sind zum grössten Teil schon sonst veröffentlicht worden, aber zumeist an ent-
legenen Orten, wo man sie schwer findet: so der an den Hofrat J. D. Metzger vom
31. Dezember 1782 in der „Deutschen medizinischen Wochenschrift", ein anderer gar
in einer bibliophilen Festschrift. Unvollständig bekannt war der erste der beiden
Briefe an Hufeland vom 19. April 1797. Im Falle des Briefes an Biester vom 31. De-
zember 1784, den A. Kohut nach der allein enthaltenen Abschrift der Dresdener Bib-
liothek publizierte (JBL. 1906/7, S. 808), ist jetzt erst ein getreuer Text hergestellt,
denn des immer etwas eiligen Finders Wiedergabe war inkorrekt und lückenhaft, wie
es auch in seinen erläuternden Anmerkungen geradezu von Fehlern wimmele. Aus
dem 14. Band der Kant-Studien mache ich noch in Ergänzung der unter Strauss an-
geführten Literatur auf B. Bauchs Aufsatz aufmerksam : „Zwei Gedenkschriften zu
D. Fr. Straussens 100. Geburtstage", unter denen N. 8191 und 8188 verstanden sind.
— F. Jünemanns (8130) ,,Kantiana" vereinigen vier schon früher veröffentlichte
Arbeiten, jedoch nicht unerheblich erweitert und mit den Quellennachweisen versehen,
die bei ihrem Erscheinen in Zeitschriften fortblieben. Die Titel der Aufsätze sind in
der Bibliographie aufgeführt; für den ersten, der „Kant als Dichter" behandelt, ver-
weise ich auf JBL. 1905, S. 523 und auf N. 8133 dieses Bandes. Kulturhistorisch
von Interesse ist der Aufsatz über „Kant und den Buchhandel". — Nur an die Fach-
wissenschaft wendet sich die Fortsetzung der Nachlasspubhkation E. Arnoidts (8129),
von der die weiteren Bände 5 und 6 in unsere Berichtsjahre fallen. — 0. Külpes
(8131) Darstellung dagegen, die in zweiter Auflage herauskam, ist für einen grösseren
Kreis und auch für nicht philosophisch Vorgebildete bestimmt. — Nicht uninteressant
ist ein Vortrag J. Guttmanns über ,,Kant und das Judentum", der Kants Urteil
über die jüdische Religion zu erklären und gleichzeitig richtig zu stellen versucht.
(L., Fock.'l908. 18 S. M. 1,50. In: „Schriften her. von der Gesellschaft zur Förderung
der Wissenschaft des Judentums".} — Auch dies Jahr fehlt natürlich eine „Auswahl"
nicht, sie ist als „Laienbrevier" von F. Gross (8127) zusammengestellt. —
Fichte. Zwei der verschiedenen Fassungen der Wissenschaftslehre,, ihre
„Darstellung" vom Jahre 1801 und die 1804 vorgetragene, gibt F. Medicus (8104)
ohne irgendwelche weiteren Zufüguugen, ausser den wenigen sich auf den Text selbst
beziehenden Anmerkungen, neu heraus. In einer Notiz wird allein mitgeteilt, dass
sich die am Kopf der Seiten in Klammern stehenden Zahlen auf die Paginierung der
Gesamtausgabe von 1834—46 beziehen, die nicht eingeklammerten auf die Auswahl
in sechs Bänden von 1908/9, die im gleichen Verlage auch von Medicus besorgt
herauskam. Auf sie sei im Vorübergehen hingewiesen. Sie ist natürlich mit einer
Einleitung versehen. Hier konnte umso eher auf eine solche verzichtet werden, als
der Herausgeber in einem früher angezeigten Buche (JBL. 1905, N. 3385) eine vor-
treffliche Einführung in die Probleme der Wissenschaftslehre gegeben hat. — Das
Jubiläumsjahr der „Reden an die deutsche Nation" hat natürlich, abgesehen von
R. Euckens dem ersten Druck folgender und nach den Zensurakten revidierter
Neuausgabe (8105), eine grosse Reihe von Gedächtnisschriften gezeitigt, von denen
einige unter der gleichen Ziffer in der Bibliographie aufgeführt sind, ohne dass sie
natürlich im besonderen etwas mit Euckens Ausgabe zu tun haben, wie sich das von
W. Olshausen, AUg-emeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts. 859
E. Schmidts f^rossangelegter Festrede von selbst versteht. — Ich mache ausserdem
noch auf F. Fröhlichs „Jahrhundertbetrachtun<j" aufmerksam (VossZg^. 1907, N. 49),
die ich schon voriges Jahr erwähnte, die aber in der Bibliographie übersehen ist. —
S c h e 1 1 i n g. Die Schelling- und Idealismus-Begeisterung 0. Brauns (81 39)
scheint mir ein wenig zu weit zu gehen. Vielleicht aber ist auch nur der Gegensatz
unserer Weltanschauung allzu gross, als dass ich solchem Enthusiasmus zu folgen
vermöchte. So kann ich auch nicht einen Beweis dafür, dass unsere Zeit nicht „de-
kadent" sei, in der Existenz des „prachtvollen Werdandi-Bundes" erblicken. Wie dem
auch sei, man wird jedenfalls in B.s Publikationen, ich verweise auch auf N. 8138,
die in IV, 10 als N. 9625 wiederkehrt, eine typische Erscheinung unserer Tage er-
blicken dürfen. Er repräsentiert jene Sehnsucht nach einem idealistischen, über-
empirischen Lebensziel, die heute manche Seele beherrscht. Wenn man aber nach
Anzeichen einer gewissen Dekadenz unserer Zeit suchen will, so möchte ich meinen,
dass man sie gerade in diesen Kreisen am ehesten finden dürfte. — Der unter N. 8143
aufgeführte Aufsatz Brauns ist in N. 8139 enthalten. — Die unter N. 8140 und 8141
vermerkten Arbeiten von A. D r e w s sind identisch und finden sich überdies als
Geleitwort in der Schelling- Ausgabe von 0. Weiss, die früher angezeigt wurde (JBL.
1906/7, N. 6418 a). -
Hegel. Hier ist zunächst ein sehr erfreuliches Unternehmen anzukündigen,
nämlich der erste Band einer neuen sorgsam bearbeiteten Gesamtausgabe der Werke
und Vorlesungen Hegels (8109). Herausgeber ist 0. W^eiss, der im gleichen Ver-
lage die eben erwähnte gute Auswahl aus Schellings Werken in drei Bänden
erscheinen Hess. Es liegt bisher nur Band 2 vor, der die „Phänomenologie" enthält.
Da der erste Band mit der Biographie und der zusammenhängenden Darstellung der
Hegeischen Philosophie noch aussteht, wird man guttun, ein Urteil über die Ein-
leitung des Herausgebers, die sich auf eine sachliche Einführung von allerdings statt-
lichem Umfang beschränkt, zurückzuhalten. Sie wird durch die Ausführungen im
ersten Bande ihre systematisch wichtige Ergänzung finden. Im Gegensatz zu G. Lassou
hat sich W. streng an das Hegeische Textbild gehalten und alle Sperrungen aus dem
Original übernommen. Lasson hatte hier pädagogische Gesichtspunkte massgebend
sein lassen und gesperrt, was ihm für das heutige rechte Verständnis wesentlich
erschien. Manches also auch, was von Hegel selbst nicht unterstrichen wurde. Die
neue Ausgabe hat im allgemeinen auch die Orthographie Hegels beibehalten, „wo sie
irgend individuelle oder sachliche Bedeutung hatte". Selbst die Interpunktion hat
nur gelegentlich Ergänzungen erfahren, soweit das Verständnis solche wünschenswert
machte. Bibliographie und Lesarten sind in einem Anhang verzeichnet. Angenehm
ist es, dass Seitenzahl und Einteilung bei den Druckwerken durchg-ehends mit der
ersten Ausgabe der sämtlichen Werke von 1832—40 übereinstimmen. Es sind am
Rand aber auch die Seitenzahlen der Originalausgabe beigedruckt. Für die Ausgabe
der Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie bleibt vielleicht die von G. Lasson
gegebene Anregung (DlLZ. 30, S. 2001 f.) nicht unbeachtet. — Der verdiente holländische
Hegel-Forscher G. J. P. F. Bolland (8110) liess den zahlreichen früheren Hegel-
Editionen seiner Hand als neueste die in einem sehr starken Band vereinigten „Vor-
lesungen über die Geschichte der Philosophie" folgen. Sie ist nach den gleichen
Grundsätzen gearbeitet wie die vorausgegangenen Ausgaben. G. Lasson, einer
unserer deutschen Hegel- Spezialisten und besten Kenner der schwierigen Materie,
widmet der Erscheinung eine von allgemeineren Gesichtspunkten ausgehende
Besprechung in der DLZ., die auch Einzelheiten der Anmerkungen erörtert. — Zu
der Hegel-Biographie, die ß. Croce (8111) seinem Buche angefügt hat, bringt
Ad. Kost er einige Ergänzungen bei. So hat C. die Arbeiten gerade des
Autors übersehen, der ähnlich wie er selbst in der Hegeischen Dialektik das noch
lebendige seiner Philosophie sieht, nämlich die M. Adlers. — G. Lasson (8114)
publiziert einige bisher unbekannte Rezensionen Hegels aus seiner frühesten Jenaer
Zeit, die in der Erlanger Literaturzeitung erschienen. Er wurde auf sie aufmerksam
durch ihre Erwähnung in einem Brief Hegels vom 26. März 1802, der neuerdings in
Besitz der königlichen Bibliothek gelangte, und der hier auch mitgeteilt ist. Aus
dem Schlussworte des Briefes ergibt sich, dass Hegel vorher schon zum mindesten
einen Beitrag eingesandt hatte, denn er quittiert über das Honorar. L. hat versucht
festzustellen, welche der Rezensionen der Erlanger Zeitung wohl in Betracht kommen
könnten, was schwierig genug ist, da Hegels Stil damals noch keinen eigentümlichen
Charakter besitzt. L. hat nur eine als vermutlich Hegel angehörige herausgehoben,
über die nun der kleine Kreis der Hegel-Forscher ihr Urteil abzugeben hat; sie
behandelt Bouterweks Anfangsgründe der spekulativen Philosophie. Der den zweiten
Teil seiner „Beiträge" ausmachende Interpretationsversuch bezieht sich auf eine dunkle
Wendung im Vorwort der HegelSchen Rechtsphilosophie, wo er den Gewinn, den die
Philosophie ihren Jüngern bringe, sinnbildlich mit den Worten als den bezeichnet:
Jahresberichte für neuere deutsehe Literaturgeschichte. XIX, XX. ~ß
860 W. 0 1 s h a u s e n , Allgemeine Didaktik des 18./19, Jahrhunderts.
„die Vernunft als die Rose im Kreuze der Gegenwart zu erkennen". Als man zu
Hegels 60. Geburtstag eine Medaille schlagen liess, schmückte man den Revers mit
dem Symbol einer Rose inmitten eines Kreuzes. Zelter sowohl wie Goethe, die die
Beziehung auf jene Stelle in Hegels Schriften nicht kannten, sprachen über die Wahl
dieses Motives ihre Verwundrung und Missbilligung aus, denn sie mussten das
Kreuz natürlich im christlichen Sinne auffassen. Hegel verstand darunter aber ganz
etwas anderes. Das Kreuz der Gegenwart war ihm die tiefe innere Entzweiung des
Denkens, „der das Bewusstsein seiner Zeit durchwühlende Schmerz des Zerfallenseins
mit der Wirklichkeit", und er wählte die symbolische Bezeichnung des Kreuzes,
„weil dieser Schmerz selbst die Verheissung in sich trägt, dass der Geist aus ihm zur
Freiheit und Versöhnung auferstehen werde". Das kann aber nur mit Hilfe der
Philosophie geschehen, die uns die Vernunft als die „Rose" erkennen lässt, und zwar
„die absolute Vernunft, die absoluter Geist und die Seele des gesamten Prozesses
der W^irklichkeit ist". In solchem Sinne sei die Vernunft die „Rose im Kreuze der
Gegenwart" : das „wahre Leben als die Einheit der geistigen Totalität, das aus dem
Kreuze des Zwiespaltes der Reflexion emporblüht". Das „dunkle W'ort" führt also,
wie L. wohl zweifellos richtig annimmt, in die tiefsten Zusammenhänge der Hegeischen
Gedankenwelt hinein. — Als Historiker tritt F. Dittmann (8112) an die Hegeische
Philosophie heran, in der Absicht, diejenigen Momente seiqer Lehre, die ihn als
„praktischen. Historiker" zeigen, hervortreten zu lassen und sie in systematischem
Zusammenhange darzustellen. Er ging dabei vom Begriff des Volksgeistes aus, weil
sich an seiner Entwicklung am besten „alle Vorzüge (und auch» Schwächen)" der
Hegeischen Bemühungen auf dem Gebiet der Historie aufzeigen lassen. Das Haupt-
gewicht legt D. nicht auf den einleitenden, theoretischen ersten Teil, der den „Volks-
geist im Hegeischen System" darstellt, sondern auf den zweiten, der die Rolle dieses
Begriffs in der „geschichtlichen Praxis" Hegels erörtert, und auf den Schlussteil, der
das Fazit zieht und Hegels Auffassung von der Weltgeschichte darlegt, im Vergleich
zur Geschichtsauffassung Herders und Kants. W'ährend Kants Einfluss mehr für
Hegels systematische Geschichtsauffassung wirksam war, bemerkt man Herders Ein-
wirkung in den einzelnen Anschauungen der historischen Praxis. D.s Arbeit bezeichnet
sich zugleich als einen Beitrag zur Geschichte des Begriffs der Entwicklung im
19. Jahrhundert. —
Schleiermacher. J. Bauers (8144) Werk interessiert hier in erster
Linie, soweit es als Beitrag zur Geschichte der nationalen Erhebung Deutschlands
angesehen werden kann. Allerdings gehören die gedruckten Predigten Schleiermachers
ja auch in gewissem Sinne der Literaturgeschichte an. Insofern ist für den Literatur-
historiker gerade die spezielle Untersuchung des zweiten Abschnittes, eine eingehende
Analyse der Predigt über Friedrich den Grossen, die am 24. Januar 1808 gehalten
wurde und den Titel trägt : „Über die rechte Verehrung gegen das einheimische
Grosse aus einer früheren Zeit", nicht zu übersehen. B. teilt Schieiermachers Prediger-
tätigkeit in drei Perioden. Die erste als Zeit seiner Ausbildung zum Prediger reicht
bis 1804, die zweite hier allein in Betracht kommende bis 1819, die dritte vom
Beginn der Studien für die Glaubenslehre ab bis zum Tode. Schleiermachers poli-
tisches „Glaubensbekenntnis" ist geradezu das spätere Bismarckische. Er erwartete
die Befreiung Deutschlands durch Preussen mit Russlands Hilfe und erhoffte die
Wiederherstellung eines neuen deutschen Kaisertums ohne Österreich unter preussischer
Führung. Als Material zur Vergleichung mit den gedruckt vorliegenden Predigten
sind im Anhang 18 bisher nicht veröffentlichte Predigtentwürfe beigegeben, aus dem
Besitz des Literaturarchivs in Berlin. Es sind hierunter auch solche aus früherer
Zeit soweit sie patriotischen Gehalts sind oder Texte behandeln, die später
bei den patriotischen Predigten nochmals zugrunde gelegt wurden, ferner
einige Entwürfe für die ersten akademischen Predigten im Jahre 1806. — Der
späteren Zeit gehören gleichfalls von J. Bauer herausgegebene Predigten aus
dem Fürstlich Dohnaschen Hausarchiv an (8145). Die Nachschriften oder
vielmehr Abschriften von Predigten Schleiermachers gelangten nach Schlobitten, teils
durch ihn selbst, teils durch Henriette Herz. Sie sind nicht alle von einer Hand
geschrieben. B. führt auf, was sich sonst noch an derartigen Nachschriften und anderen
auf Schleiermacher sich beziehenden Handschriften und Drucken in Schlobitten befindet.
Er macht darauf aufmerksam, dass eine genauere Vergleichung der Glaubenslehre
Schleiermachers mit den Predigten noch nicht unternommen wurde. Eine solche wäre
jedoch für das Verständnis des „christlichen Glaubens" sehr wertvoll. Wichtig sind
die im Anhang mitgeteilten, ungedruckten Briefe Schleiermachers und der Henriette
Herz. Von dieser befinden sich 50 Briefe im Schlobitter Archiv. B. druckt sie nur
auszugsweise mit verbindenden Erläuterungen ab. Die Schilderung der Persönlichkeit
Henriettes, die Dilthey gegeben hat, wird durch diese Briefe bestätigt. Die Haltlosig-
keit der Urteile eines Varnhagen werde durch sie aufs neue bezeugt. — In der Ein-
W. Olshausen, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts. 861
leitung zu seiner kritischen Ausgabe der „Weihnachtsfeier" Schlei erra achers untersucht
H. Mulert (8146) hauptsächlich die Frage, ob einer der Redner dieses einzigen
Dialogs unter den Arbeiten Schleiermachers insbesondere als Vertreter der Auffassung
des Verfassers angesehen werden darf, oder ob sie etwa alle zusammen jeder ein
Moment der damaligen Schleiermacherschen Theologie zur Darstellung brächten.
Diese Meinung wird als die richtige erkannt. Schleiermacher habe aber wohl die
Gedanken vorläufig noch in einer gewissen Unbestimmtheit lassen wollen. Es ist
schwer, seinen damaligen Standpunkt ganz klar zu umreissen, solange die älteste
Bearbeitung der Glaubenslehre im Dunkel bleibt. So ist man in erster Linie auf eine
Analyse der Predigten angewiesen, die aber so gut wie versagt. Und auch auf Grund
der neuen Ausgabe der Reden von 1806 ist eine strikte Entscheidung darüber, ob
Schleiermacher um jene Zeit eine mehr spekulative Christologie anstrebte, nicht zu
fällen. Der Ausgabe liegt der erste Druck von 1806 zugrunde, die Textänderungen
der zweiten Auflage von 1826 sind beigegeben. — In den „Studien zur Geschichte des
neueren Protestantismus" ist als zweites Heft, gleichfalls von H. M u 1 e r t herausgegeben,
Schleiermachers Sendschreiben über seine Glaubenslehre an Lücke erschienen, auf das
hier doch auch aufmerksam gemacht werden mag, da es eine kurze Orientierung über
den letzten Standpunkt Schleiermachers gibt und zugleich historisch wertvolle Ausblicke
auf die Entwicklung derTheologie des 19, Jahrhunderts eröffnet. Nirgends sonst sehe man
so deutlich die Linie, die von Schleiermacher zu A. Ritschi führe, „Und wer über-
zeugt ist, dass in und mit der theologischen Arbeit des 19. Jahrhunderts das Ver-
hcältnis der Religion zum theoretischen Denken, zur Spekulation, zur Wissenschaft
eins der Hauptprobleme geworden ist, an dem auch in nächster Zeit kräftig gearbeitet
werden muss, wird für diese Schrift Schleier m achers ein besonderes Interesse haben."
(Giessen, Töpelmann. 1908. 68 S. M. 1,40.) — Der anspruchslose Gedächtnisartikel
K. Frenzeis (8148) bringt nichts Xeues, sondern will nur vor allem an die Verdienste
des Patrioten Schleiermacher erinnern. Der Volksprediger und Volks erzieh er, der zu
seinem Teil an dem Wiederaufbau Preussens erfolgreich mitwirkte, scheint ihm über
dem Theologen und scharfsinnigen Dialektiker zu stehen. —
Humboldt. Für die in den Berichtsjahren erschienenen Bände der in dieser
Abteilung von A. Leitzmann besorgten Akademie- Ausgabe der Gesammelten Schriften
(8117) verweise ich im allgemeinen auf die in der Bibliographie angeführten eingehenden
Anzeigen F.N.Fincks und 0. F. Walz eis. Mit Band 7, 2. Hälfte, die als „Paralipomena"
allerlei Fragmentarisches und Skizzenhaftes oder sonst nicht gut Unterzubringendes
geringeren Umfangs und nebensächlicherer Bedeutung enthält, schliesst die Abteilung
der „Werke" ab. Bis auf zwei Stücke sind alle hier vereinigten Brocken des handschrift-
lichen Nachlasses bisher ungedruckt und auch unbekannt gewesen. Sie gehören allen
Zeiten der Entwicklung Humboldts an: das erste Stück trägt das Datum des März 1785
am Rande, das letzte stammt aus der Mitte der zwanziger Jahre des folgenden Jahr-
hunderts. Ein Namenregister, die Bände 1—7 und 10—12 umfassend, diese enthalten
die von Br. Gebhardt herausgegebenen politischen Denkschriften, beschliesst den
Band. Mit Band 8 beg-innen die Übersetzungen.' Sie sind gleichfalls von A. Leitzmann
ediert und mit Anmerkungen versehen. — H. Graefs (8118) Heftchen enthält eine
sich auf die gröbsten Umrisse beschränkende, flüchtige Schilderung des Lebens-
ganges der beiden Humboldts und führt ihre Hauptarbeiten auf — Den Kern von
R F. H e 1 m 0 1 1 s (8119) Essay macht der Hinweis auf W. von Humboldts staatsmännische
Wirksamkeit während der Zeit des Wiener Kongresses aus, in der er im Gegensatz zu
Humboldts eigener Schätzung, die aber wohl Hardenbergs Empfindlichkeit schonen
wollte, den Höhepunkt seiner politischen Leistungen sieht. Er verweist auf Br. Gebhardts
„treffliche" Arbeit „Wilhelm von Humboldt als Staatsmann". — Vom pädasrogischen
Gesichtspunkt aus betrachtet F. Müssler (8121) — nicht Mussler, wie die Biblio-
graphie sagt — Humboldts Anschauungen. Es ist ein schlecht und recht geschrieben
Büchlein, wie tausend andere auch. Sonderliche Belehrung ist nicht daraus zu schöpfen.
— Aber vielleicht sehe ich es bereits zu sehr aus dem hohen Standpunkt des vor-
trefflichen Werkes E. Sprangers (8124), das W. von Humboldts geistige Entwicklung
bis 1820 im Zusammenhang mit einer systematischen Darstellung der Humanitätsidee
zu schildern unternimmt. Ich muss mir eine eingehendere Würdigung des umfangreichen
Buches, auf das jeder Forscher der einschlägigen Zeit wird zurückgreifen müssen,
für das nächste Jahr vorbehalten. Für jetzt verweise ich nur auf O. F. W a 1 z e 1 s
Anzeige, die über den historischen Teil der Arbeit hinreichend orientiert und voll der
Anerkennung ist. Einige Sonderthemata hat Sp, an anderen Orten behandelt oder in
monographischer Form für sich erscheinen la.ssen: N. 8123. 8125 und auch N. 8128. —
E. M. A r n d t. Die drei Briefe Arndts, die C. K r o 1 1 m a n n (8153) aus dem
Fürstlich Dohnaschen Hausarchiv in Schlobitten veröffentlicht, sind Zeugnisse der
herzlichnahen Beziehungen, in die Arndt teils in Schlesien schon im Sommer 1812.
teils später in Petersburg, im Herbst und Winter, mit den jungen Dohnas getreten war!
76*
862 W. Olshausen, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts.
Burg-graf Helvetius vermittelte während des Krieg-es die Korrespondenz Steins und
natürlich auch Arndts mit der Heimat über Kopenhag-en, wo sein älterer Bruder Wilhelm
preussischer Gesandter war. Arndts erster Brief vom 23. Aug-ust 1812 dankt für
solche Nachrichtenübermittlung-. Der zweite g-ehört einer weit späteren Zeit an: Arndt
ist seines Amtes enthoben und politisch g-eächtet. Der nach der Heimat zurückgekehrte
Helvetius Dohna hört erst spät von dem Unheil und spricht Arndt seine schmerzliche
Teilnahme und Entrüstung aus. Am 2. Dezember 1820 dankt Arndt für dieses Ge-
denken. Der letzte Brief ist das Geleitschreiben zu dem Kondolenzbrief Arndts zum
bald darauf eingetretenen Tode des Burggrafen Helvetius. Er wagte nicht, direkt nach
Schlobitten zu schreiben, da seine Korrespondenz geöffnet wurde. Er wendet sich
darum an die Tochter Scharnhorsts, verehelichte Julie zu Dohna, um Vermittlung. Der
Brief ist vom 21. Mai 1821, — Einen weiteren Brief Arndts druckt E. Müsebeck
(8154) zum erstenmal ab. Er ist an Jahn gerichtet und liegt noch immer in dem-
selben vergessenen Aktenstück des Geheimen Staatsarchivs, in das er nach der
Beschlagnahme der Papiere Jahns in der Nacht zum 14. Juli 1819 geraten war, mit
anderen harmlosen Briefen und Stammbuchblättern aus den Jahren 1798—1809. Er
stammt vom 12. November 1811, also aus jener Zeit, in der Arndt nach Niederlegung
seiner Greifswalder Professur in der Heimat bei dem Bruder Ludwig weilte, noch
unentschieden, was er nun beginnen solle. Nach Berlin zu kommen, wo er sich bereits
Ende 1809 für einige Monate aufgehalten hatte, bezeigt er wenig Neigung. „Es ist
da herum zu arm an dem Hohen und Grossen, selbst an dem Üppigen fehlt es; Reize
von aussen sind zu künstlich dort. Wie soll das Kühne und Fromme sich da
behaupten? Es gibt eine gewisse angeborne Sündlichkeit, die sich im Schnattern und
Plappern Luft macht, und diese ist berlinisch." M. schliesst hieraus mit Recht, dass
Arndt Anfang 1812 nur mit geringen Hoffnungen für die zukünftige Gestaltung der
Dinge nach Berlin gekommen sein könne. Problematisch bleibe, ob Jahn mit seiner
Nachricht, auf die Arndt hier antwortet, recht hatte, dass es in Berlin seit Arndts
erstem Aufenthalt „merklich deutscher" geworden sei. M. bittet um Mitteilung etwaiger
in Privatbesitz befindlicher Korrespondenzen, die zur Aufklärung dieser Frage bei-
tragen könnten. — P. Czygan (8156) macht Mitteilungen aus den Zensur berichten
Renfners an Hardenberg über Schriften Arndts aus der Zeit von Oktober 1813 bis
Mai 1815. Er hielt diese Erscheinungen für so wichtig, dass er Spezialberichte über
sie erstattete. Sie sind gleichfalls im Geheimen Staatsarchiv aufbewahrt. Renfner
machte sich sogar gelegentlich die Mühe, einige Schriften Arndts ins Französische zu
übersetzen, damit man besser beurteilen könne, welche Wirkung sie in der Sprache
der Nation hervorzurufen geeignet seien, gegen die sie gerichtet waren. Das im
Januarbericht 1814 angeführte „Historische Taschenbuch auf das Jahr 1814" wird
sogar Gegenstand eines Konfliktes zwischen der Behörde in Königsberg und dem
Minister des Auswärtigen Graf von Goltz, in dessen Schreiben an Hardenberg sich
Anschuldigungen gegen Arndt finden, die den späteren wegen Hochverrates kaum
nachständen. —
F. von G e n t z. Der Brief Gentzens an Johannes Müller vom 3. Februar
1806, den A. Dombrowsky (8164) veröffentlichte, fehlt in der Sammlung Schlesiers,
da er vermutlich von Müller der Frau von Berg geschenkt wurde, aus deren Besitz
er in den des Generals von Radowitz überging. Gentz legte Wert darauf, Müller,
der in der Jenaer Zeitung in seinem Sinne schrieb, an sich zu fesseln, um ihn wo-
möglich an sichtbarerer Stelle und an seiner Seite den Kampf gegen das Napoleonische
Regime aufnehmen zu lassen. Persönlich war ihm Müller keineswegs sympathisch. —
Einen überraschenden Einblick in das Verhältnis Gentzens zu Amalie von Imhof, der
Hofdame der Herzogin Luise von W^eimar, der Malerin und Dichterin, und späteren
Gattin des schwedischen Artillerieoffiziers von Helvig, gibt der von F. C. Wittichen
(8166) mitgeteilte Bericht Gentzens an K. G. Brinkmann vom 9. November 1804.
Die Imhof wusstein ihren Briefen dem Verlobten und Gatten gegenüber die Dinge in sehr
anderem Lichte erscheinen zu lassen. Allerdings durfte man von ihrer tiefgekränkten
Weiblichkeit kaum eine offene und ganz wahrheitsgemässe Erklärung erwarten. Gentz
hatte sie gerade zur kritischen Zeit seines Lebens kennen gelernt. Vielleicht, dass
sie an der „grossen Revolution" seines Innern nicht ganz unbeteiligt war. —
Frau von Krüdener. Der Essay K. Schirrens (8171) fusst auf der
Biographie Gh. Eynards von 1849. —
Zeit von 1850 bis zur Gegenwart: G. Th. Fechner. Neben der
obligaten „Auswahl" O. R i c h t e r s (8172) ist allein auf W. W i n d e 1 b a n d s (8173)
Artikel zu verweisen, der in knapper Sachlichkeit über Leben und Schriften unter-
richtet. Aus Fechners Psychophysik entwickelte sich bekanntlich die moderne
experimentelle Psychologie, als deren Begründer also Fechner in gewissem Sinne an-
gesehen werden darf, sofern man nicht W. Wundt, der ihre Methoden wissenschaftlich
durchbildete und die systematische Einheit schuf, diesen Ruhm allein lassen will. —
W. Olshausen, Allgemeine Didaktik des 18./ 19. Jahrhunderts. 863
L. Feuer b ach. Die Biographie A. Kohuts (8174) kündet sich gleich
auf dem Titel etwas marktschreierisch als „nach den besten, zuverlässigsten und
zum Teil neuen Quellen" gearbeitet an. Trübe Quellen pflegt man in der Wissen-
schaft wohl allgemein unausgeschöpft zu lassen; die neu erschlossenen aber fliessen
nicht sonderlich reichlich. Es handelt sich zumeist um bisher ungedruckte Briefe
Anselm Feuerbachs, des Vaters, dessen Rede gelegentlich seiner Einführung als
Chefpräsident des Ansbacher Appellationsgerichts auch wiedergegeben ist. K. ver-
dankt ihre Kenntnis einer Nichte Feuerbachs, deren „persönliche Erinnerungen an
die Familie Ludwig Feuerbach" verwertet und teilweise mitgeteilt wurden. Von ihr
stammt auch ein Gedicht auf die Gattin Feuerbachs, das gleichfalls hier zum ersten-
mal an die Öffentlichkeit tritt. Interessant ist einer der Briefe des Vaters auch deshalb,
weil in ihm Mitteilungen über Caspar Hauser enthalten sind, zu dessen Gunsten er
seine 1832 herausgekommene kleine Schrift erscheinen lassen wollte. Seite 112 f. ist
ein biographisch wichtiges Schreiben des Philosophen selbst, „das gewiss nicht ver-
fehlen wird, Aufsehen zu erregen", abgedruckt, in dem er sich an den Vortragenden
Rat im preussischen Kultusministerium J. Schulze wendet, um eine Anstellung als
ausserordentlicher Professor an einer preussischen Universität zu erlangen. Wenn
die Antwort Schulzes auch nicht erhalten ist, so ergibt sich aus dem auch mit-
geteilten Briefe L. von Hennings doch mit Bestimmtheit, dass Feuerbach ganz gewiss
nicht ohne Bescheid gelassen wurde. Endlich ist K. noch in der Lage, einen bisher
unbekannten Ausspruch, der im Faksimile wiedergegeben ist, zu veröffentlichen: er
fordert zur Toleranz auf, und zwar nicht nur gegen Ajidersgläubige, sondern auch
gegen die Gläubigen überhaupt. Er wendet sich also gegen die „Intoleranz der
Aufgeklärten". „Man muss auch gegen die Unfreiheit und Dummheit tolerant sein."
K.s Arbeit ist breit angelegt. Es wird zunächst von Vater und Mutter des Philosophen
berichtet. Als Episode findet sich hier eine Charakteristik Elisa von der Reckes,
der Entlarverin des Schwindlers Cagliostro, mit der Anselm Feuerbach 1815 bekannt
wurde und in Briefwechsel trat, der oft seltsam sentimentale Färbung annimmt. Mit
ausführlicher Sorgsamkeit werden dann alle Phasen des äusseren Daseins des
Philosophen geschildert, die inneren Erlebnisse seiner Entwicklung jedoch treten
dagegen stark zurück. Die Analyse der Schriften und voUends die im letzten
Kapitel enthaltene Würdigung seiner „Philosophie" ist oberflächlich und unzureichend.
Sehr unangenehm wirkt auch das entsetzliche Deutsch. Geist und Stil sei durch
eine Probe" charakterisiert: „Das Wesen des Christentums selbst anlangend, so zer-
fällt dasselbe in zwei Teile, einen bejahenden und einen verneinenden." Die „schlichte
literarische Blume", die K, auf das Grab Feuerbachs legte, ist also keineswegs als
„die längst sehnlichst erwartete, ausführliche und der überragenden Bedeutung des-
selben entsprechende Biographie" anzusehen, und wir werden weiter auf sie warten
müssen. Einstweilen aber wird man guttun, lieber zu Jodls kurzer, klarer Dar-
stellung zu greifen, wenn man eine rasche Orientierung über den Philosophen sucht,
als zu der Arbeit K.s, die übrigens nicht bei Kröner, sondern bei Eckardt erschien. —
Schopenhauer. Der eigene, früh ausgesprochene Wunsch des Philo-
sophen nach einem ausführlichen Register zu seinen Werken ist nun endlich durch
G. F. Wagners (8176) Arbeit in mustergültiger Weise erfüllt worden, denn die
früheren Versuche Frauenstädts und Hertslets können, von dem jetzt erreichten
Standpunkt aus, nur noch als erste Vorarbeiten betrachtet werden. Ob die Hoffnungen
des Verfassers in Erfüllung gehen werden, die sich in dem auf den Titel gesetzten
Zitat aussprechen: „Einst wird eine Generation kommen, die jede Zeile von mir
freundlich aufnehmen wird," ein Wort, das aus dem Jahre 1843 stammt, darf aller-
dings fraglich erscheinen. Denn wenn ich auch annehme, dass Schopenhauer nur
zeitweilig hinter Nietzsche zurücktreten musste und vermutlich bald wieder häufiger
genannt werden wird, nachdem das Gestirn Nietzsches doch wohl über seinen Kul-
minationspunkt hinaus ist, so scheint es mir doch allzu kühn, noch „dereinstige
Schüler" zu erwarten. Mit mehr Berechtigung wendet sich das Lexikon an die
„Freunde des Philosophen"; ihr Kreis wird mit der Zeit wieder grösser werden und
noch lange stattlich bleiben. Überraschende Mitteilungen macht W. über Grisebach,
der bekanntlich der Vemichter des Herausgeber- Rufes Frauenstädts war. Es stellt
sich nunmehr heraus, das Grisebach sich sehr zu Unrecht zum Richter über die Fehler
seines Vorgängers aufwarf. Ja, er hat sogar gegen seine ausdrückliche Erklärung;
„ausschliesslich die Ausgaben letzter Hand" benutzt zu haben, tatsächlich nur die
Frauenstädtische Ausgabe von 1877 abgedruckt und sie flüchtig nach den Ausgaben
letzter Hand korrigiert. So gingen eine grosse Zahl der Fehler der Frauenstädtischen
Ausgabe in die neue über, dazu kamen aber noch „eine Unzahl der schwersten
eigenen Druckfehler, denen gegenüber die Frauenstädtischen an Zahl und Bedeutung
geringfügig erscheinen". Wenn auch in den zweiten revidierten Auflagen die meisten
eigenen Fehler, „aber lange nicht alle", ausgemerzt wurden, so bheben doch alle
864 W. Olshausen, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts.
von Frauenstädt übernommenen auch in diesem Text stehen. Die Korrektur der
Revision wurde daher zweifellos nicht nach den Ausgaben letzter Hand gelesen.
Grisebach steht also keineswegs besser da, als Frauenstädt; und man kann in der
Tat nur überrascht sein, dass dieser Nachweis erst heute öffentlich geführt wurde.
Das Endresultat seiner Vergleich ungen formuliert W. dahin: Die erste Ausgabe
Grisebachs von 1891, auf Grund deren dieser „im Verein mit Kuno Fischer und den
journalistischen Präkonen" die Frauenstädtische Ausgabe für unbrauchbar erklärte,
ist „weit unzuverlässiger, als die verurteilte Frauenstädtische, und die revidierten
Ausgaben stehen ihr an Genauigkeit höchstens gleich". Der Anhang enthält: ausser
dem Verzeichnis der wichtigeren Druckfehler der Frauenstädtischen Gesamtausgabe
von 1877, in dessen Vorbemerkung sich die Auseinandersetzung mit Grisebach findet,
ein Verzeichnis der Druckfehler der Ausgabe letzter Hand; den Schlüssel zur Be-
nutzung des Registers, das sich selbst auf die Frauenstädtische Ausgabe bezieht, für
Grisebachs bei Reclam erschienene; ein Verzeichnis der Anekdoten und Fabeln, ein
anderes sämtlicher Sprichwörter, Redensarten, Sentenzen usw. wie der bekanntesten
Zitate aus Schopenhauers Werken. Vor allem aber findet sich hier auch ein Abdruk
der Dissertation von 1813 und einige Stellen aus der ersten Auflage des Hauptwerkes
von 1819, die in der zweiten gestrichen wurden. — Eine Beurteilung der Textbehand-
lung der neuen Gesamtausgabe der Werke Schopenhauers (8175) würde von den
Feststellungen Wagners über, die Druckfehler und Lesarten der früheren Ausgaben
auszugehen haben. — Aus Vorlesungen hervorgegangen, die es nur allzu wenig
überarbeitet wiedergibt, ist A. Kowalewskis (8179) Büchlein, das in dieser un-
fertigen Form wohl unveröffentlicht hätte bleiben können. Es schliesst ein Kapitel
in sich, das nur in sehr lockerem Zusammenhange mit dem Thema steht. Anknüpfend
nämlich an die Darstellung von Schopenhauers Pessimismus wird untersucht, wie
sich die Erinnerung zum Problem des Pessimismus verhält, ob ihr ein affektiver
Charakter eigene, und ob in optimistischer oder pessimistischer Färbung. Schopen-
hauer selbst habe hierüber verschiedene Ansichten geäussert; er schwanke zwischen
der Annahme eines Erinnerungsoptimismus und der eines Erinnerungsindifferen-
tismus. Zur Entscheidung der Frage hat K. „empirische Sondierungen" vorgenommen,
in die er durch tabellarische Mitteilungen Einblick gewährt. Er hat einige psycho-
logische Experimente in Schulklassen anstellen lassen, mit dem Ergebnis, dass die
optimistische Tendenz in der Erinnerung vorherrscht. Für Schopenhauers „Welt-
anschauung" sind solche Untersuchungen durchaus unwesentlich; es handelt sich
hierbei nur um die Nachprüfung der Richtigkeit einzelner Äusserungen des Philosophen,
die durchaus keine prinzipielle Bedeutung beanspruchen. In dem nicht umfang-
reichen Buch nimmt die Behandlung dieser Einzelfrage vierzig Seiten in Anspruch.
Von Schopenhauer selbst aber ist eigentlich nur recht obenhin die Rede. Durch-
aus unorganisch angefügt ist eine allgemeine Schlussbetrachtung über den Be-
trieb der Philosophie und ihr Verhältnis zu den Einzelwissenschaften. Es wird
Wundts Anschauung berührt und abgelehnt. Die Psychologie, die Wundt als
Grundlage der Geisteswissenschaften überhaupt betrachtet, will K. insbesondere
zum Ausgangspunkt der Philosophie machen und meint, dass es mit ihrer
Hilfe den Philosophen wohl möglich sein werde, ,, selbständig exaktes Erfahrungs-
material zu ihren Spekulationen zu beschaffen", d. h. unabhängig von den Resultaten
der Einzelwissenschaften, zu denen die Philosophie bisher in einem gewissen Ab-
hängigkeitsverhältnis gestanden habe. Gegenwärtig lägen für einen solchen Philo-
sophiebetrieb allerdings nur spärliche Ansätze vor. Man versteht nicht recht, was
diese flüchtig hingeworfenen, halbreifen Ideen in dem Schopenhauer-Buch sollen. —
M. Kronenberg (8180) macht darauf aufmerksam, dass in Schopenhauers Philo-
sophie neben dem pessimistischen Grundzuge ein ebenso extremer optimistischer vor-
handen sei, ausgedrückt in der gegensätzlichen Stellung der Welt des Willens zu der
Welt der Erkenntnis. Überraschend kann K.s Behauptung erscheinen: der Pessimis-
mus Schopenhauers sei eine ,, Gedankenrichtung", ,,eine bestimmte Anschauung, nicht
Erlebnis", „ein Gedanke und nicht eine Tat" gewesen. Wenn unter dem Wort „Er-
lebnis" überhaupt etwas wissenschaftlich Fassbares verstanden werden soll, so ist es
unmöglich, zu bestreiten, dass der Pessimismus Schopenhauers gerade ein durchaus
ursprüngliches Erlebnis seiner Persönlichkeit sei. Er entsprang keineswegs der
Theorie, sondern war .tief begründet in seiner Persönlichkeit, man kann sagen in der
Pathologie seiner Persönlichkeit, und äusserte sich ebenso früh wie der mystische
Hang, längst ehe die theoretischen Gedankengebilde systematische Form gewonnen
hatten. Vielleicht wollte K. aber auch nur sagen, dass Schopenhauer nicht durch
,, trübe Erlebnisse" zum Pessimisten geworden sei, was allerdings eine merkwürdige
Auffassung wäre. Im ganzen scheint mir K. allzu sehr von der Auffassung K. Fischers
abhängig. Das Zerwürfnis mit der Mutter wird als ein aus dem prinzipiellen Gegen-
satz ihrer Weltanschauungen heraus notwendiges bezeichnet. Die Mutter war für
W. Olshausen, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts. 865
Schopenhauer die Verkörperung des Willens zum Leben. — E. L. Schmidt (8182)
macht den Versuch nachzuweisen, dass sich die Übereinstimmung- Schopenhauers mit
den Lehren der Mystik auf alle wesentlichen Positionen des Systems erstrecke. Er
geht dabei allerdings sehr summarisch vor. — Rud. Lehmanns (8181) Aufsatz
behandelt zum Teil Erscheinungen, die hier auch erwähnt wurden, wie N. 81705,
8179, 8182. Andere liegen schon weiter zurück. Ins Jahr 1908 jedoch gehört
die Studie St. Rzewuskis „L'optimisme de Schopenhauer", für die ich auf L.
verweise. —
M. S t i r n e r. „Uugedruckt", wie die Bibliographie angibt, sind die acht
Aufsätze Stirners, die sein Biograph J. H. M a c k a y (8183) mitteilt, nicht. Sie er-
schienen 1848 im Triester „Journal des österreichischen Lloyd". Ein vollständiges
Exemplar dieses Jahrganges der Zeitschrift findet sich allein auf der Bibliotheca
civica in Triest. M. wurde durch eine Stelle in Friedrich Bodenstedts „Erinnerungen
aus meinem Leben" auf die Spur geleitet. Bodenstedt übernahm 1848 die Redaktion
jenes Journals und erzählt, dass er durch regelmässige Beiträge des befreundeten
Willibald Alexis und durch „vortrefflich geschriebene" Aufsätze, mit denen ihn der
ihm persönlich unbekannte Stirner überraschte, dankenswerte Unterstützung erfuhr.
Er war verwundert, den spitzfindigen Dialektiker sich so gut in der wirklichen Welt
auf historischem Boden zurecht finden zu sehen. Bodenstedt charakterisiert die Auf-
sätze als „auf gründlichen Studien beruhende Betrachtungen über die Aufgaben
Österreichs im Osten und die Notwendigkeit seines ehrlichen, nicht diplomatischen
Zusammenhalts mit Deutschland als Grundbedingung seiner Selbsterhaltung". Die
sachlichen Erwägungen Stirners erschienen ihm wie ein „Protest gegen Bruno Bauers
Geschichtsphantastereien, die dem in Auflösung begriffenen Germanentum l-iussland
als eine urkräftige Nation gegenüberstellten, in deren Händen die Zukunft Europas
ruhe". Es ist zwar keiner der Aufsätze gezeichnet, und selbst die vorangestellte
Chiffre findet sich nicht allein vor den Stirner durch M. zugeschriebenen Arbeiten,
trotzdem glaubt er sich für ihre Echtheit verbürgen zu können. Geisteshaltimg und
Stil scheinen ihm unverkennbar. Interessant ist die Mitteilung, dass in Amerika eine
zweite Auflage von M.s Biographie Stirners zum Druck vorbereitet werde, während
der Abruf in Deutschland noch keine solche ermögliche. M. glaubt nicht, dass noch
weitere Arbeiten Stimers aufgefunden werden würden. — H. Romundt (8184)
macht in seinem schwer lesbaren, aphoristischen Aufsatz einen für die grosse Mehr-
zahl der Leser sicher vergeblichen Versuch, in das rechte Verständnis Stirners ein-
zuführen. Die Absicht des sich dunkel und ohne rechte Ordnung ausdrückenden
Denkers werde erhellt durch den am Ende seines Werkes stehenden Satz: „Sind einst
die Dinge der Welt eitel geworden, so müssen auch die Gedanken des Geistes eitel
werden." Von diesem Gesichtspunkte aus habe Stirner sich die Aufgabe gestellt,
die ganze Geschichte des allgemeinen menschlichen Denkens im Abendlande von den
alten Griechen bis zu den Schülern Hegels vorzuführen. —
D. F. S t r a u s s. Das erste Berichtsjahr, 1908, war ein Jubiläumsjahr, in dem
es den 100, Geburtstag Straussens zu feiern galt. Die Erscheinungen dieses und des
folgenden Jahres, die sich auf Strauss beziehen, sind infolgedessen zahlreicher als
früher, abgesehen auch von den üblichen Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln, die in
N. 8200 zum grösseren Teil vereinigt aufgeführt sind. Die wichtigste Erscheinung
ist T h. Z i e g 1 e r s (8191) umfängliche Biographie, auf die hier nur verwiesen werden
kann. Unter den Besprechungen, die sie gefunden hat (sie sind unter der gleichen
Nummer in der Bibliographie vermerkt), ist die A. Hausraths hervorzuheben, da
sie nicht unwichtige Ergänzungen enthält. H. fühlt sich offenbar mehrfach durch
Zieglers Polemik getroffen, und sieht sich daher zu Richtigstellungen veranlasst. Vor
allem will er nicht zugeben, dass Straussens Unglück nur „den Pfaffen und Weibern"
zuzuschreiben sei. Auch Strauss trug* den Stern seines Schicksals in sich selbst.
Er musste seinen Weg einsam durchs Leben suchen und wurde nicht etwa erst durch
die Theologen zum Märtyrer. Dasselbe gilt von seinem ehelichen Missgeschick.
„Ein in den württembergischen Klosterschulen erzogener Magister muss keine grosse
Opernsängerin heiraten, die vom 13. Lebensjahre an hinter den Kulissen steckte, und
an rauschenden Beifall des Parterres gewöhnt ist." Gerade zu der Ehegeschichte
bringt H. briefliche Dokumente bei, die er seinerzeit aus Rücksicht auf noch Lebende
nur unvollständig mitteilen konnte. Es sind Schreiben der Gattin von Straussens
Freund Kauffmann an Emilie Siegel, die Tochter eines schwäbischen Prälaten, die
eine Verbindung mit Strauss erhofft hatte und später als Freundin des Hauses den
Kindern und ihm selbst beistand. Im ganzen wird man auch hiernach eher die
Partei des Gatten zu nehmen haben. Auch die Anschauung von der „absolut grad-
linigen Entwicklung" verweist H. in das Gebiet des Mythos und belegt das durch
den Wandel in der Auffassung Jesu, den Strauss selbst früher in seiner individuellen
Lebens- und Liebesstimmung zu charakterisieren versucht hatte, während er später
^66 W. Olshausen, Allg-emeine Didaktik des 18./ 19. Jahrhunderts,
ein derartiges Unternehmen als Humbug bezeichnete. Straussens schliessl icher Über-
tritt von Hegel zum Materialismus sei gleichfalls nicht gut als folgerichtiger Abschluss
seiner seitherigen Entwicklung anzusehen. Er sei kein selbständiger, schöpferischer
Geist gewesen, sondern wesentlich ein Formtalent der sichtenden Kritik sowohl, wie
des künstlerischen Aufbaues. Wenn aber Strauss in einer Einladung zu seiner
Beerdigung, die er auf seinem Schmerzenslager dichtete, von Buben spricht, die nach
ihm zielten, „mich von dem Stuhle rissen und in die Gosse schmissen", so hat er
hierbei wohl weniger an seine theologischen Gegner gedacht, als an den Angriff
Nietzsches; denn er widmet die Einladung „Landsleuten, deutschen, werten, die stets
mich freundlich ehrten, sich jüngst die Bäuche hielten, als Buben nach mir zielten".
„Jüngst", heisst es. Offenbar hat er also ein neueres Ereignis im Sinne, als die
längst zurückliegenden Kämpfe um den Lehrstuhl. — In dem Aufsatz von R. K r a u s s
(8198) ist eine Briefstelle Straussens aus jener Zeit zitiert, die für diese meine Annahme
spricht: „Der Nietzsche hat es ja den Leuten förmUch angetan. Es ging mir hier wie es
in der Entführung heisst: Erst geköpft, und dann gehangen." Man sieht hieraus, dass sich
die werten Landsleute über Nietzsches Streich in der Tat vor Freude die Bäuche hielten
und Strauss dies auch reichlich merken Hessen. K. schildert nicht nur die Ehetragödie mit
Agnese Schebest, sondern behandelt auch Straussens Beziehungen zur dramatischen
Literatur und dem Theater, für das Strauss gelegentlich als Kritiker tätig war. — In
einem anderen Artikel erzählt R. K r a u s s (8197) von Strauss als Patriot und
Politiker. — E. Günther (8193) gibt einen raschen Überblick über Straussens
literargeschichtliche Arbeiten. — Eine dieser, seine sechs Vorträge über Voltaire,
liegt in der Volksausgabe H. Landsbergs neu vor (8201). — Eine schöne Gabe
zum Strauss-Jubiläum hat H. Falkenheim durch die Herausgabe der Aufsätze
Kuno Fischers (8188) über Strauss dargebracht, denen eine lateinische Epistel
Straussens im Tone der virorum obscurorum aus dem Jahre 1856 beigegeben ist, als
in der Tat „köstliches Probestück" seines Humors. Fischer wollte die hier vereinten Auf-
sätze zu einer Gesamtdarstellung von Straussens Lebenswerk erweitern, wie er auch
in seinen Lebenserinnerungen Strauss einen eigenen Abschnitt zu widmen gedachte.
Es sollte zu beidem nicht mehr kommen. — Als resümierendes Schlusswort zur
Jahrhundertfeier kann J. Wellhausens kleiner Aufsatz (8202) angesehen werden,
der sich allein auf die Hauptleistung Straussens bezieht, seine Darstellung des Lebens
Jesu. Ihren eigentlichen Wert sieht W. nicht in der philosophierenden Einleitung
und Schlussabhandlung, sondern in dem mittleren Hauptteil, der ein synoptischer
Kommentar zu den vier Evangelien ist. Am besten sei die Kritik des Johannes
gelungen, gross seine heute ziemlich selten gewordene Kunst zu referieren. Wenn
das Leben Jesu jetzt nicht mehr auf dem Programm der theologischen Literatur und
der Vorlesungen stehe, sondern lieber nur von „Problemen aus dem Leben Jesu"
gesprochen werde, so sei das ein Erfolg Straussens, und er könne damit zufrieden
sein. Es war des jungen Harnack Doktorthese, die lautete: „Eine Biographie Jesu
ist unmöglich." Renans Arbeit bedeute gegenüber der von Strauss ein Fiasko und
sei mit Recht völlig vergessen. — Nur in sehr weitem Abstände hinter Zieglers
Werk ist A. Kohuts (8190) eher als Fragmentensammlung denn als Biographie
anzusprechendes Buch zu nennen, das Strauss als „Denker und Erzieher" behandelt.
Eine konsequente Entwicklung der Geistesgeschichte Straussens findet sich in ihm
nicht. Es ist mehr eine umfangreiche Zusammenstellung unter einzelne Gesichts-
punkte geordneter Zitate: wie Religionsphilosophie und Ethik, Natur und Welt,
Mensch und Leben, Geschichte und Geschichtschreiber, Frauen und Ehe usw. Zur
fortlaufenden Darstellung ist all das aber nicht verarbeitet. Ausserdem wird Strauss
allzusehr aus dem Haeckelschen Gesichtspunkte gesehen, der ganz gewiss zum
mindesten ein sehr einseitiger ist; denn der Autor des „Neuen Glaubens" darf nicht
ohne weiteres als der wahre Strauss auf der Höhe seiner Entwicklung betrachtet
werden. Das Problematische in ihm, das gerade auch in der überraschenden
Wendung seiner letzten Entwicklung hervortritt, die im übrigen wohl beweist, dass
er kein ,, ursprünglicher und originaler Denker" war, hat K., wie es scheint, nirgends
recht bemerkt; geschweige denn, dass er in der biographischen Erklärung dieser
Zwiespältigkeit seine eigentliche Aufgabe erblickt hätte. Allerdings ist nicht zu
vergessen, dass er sich an ein grösseres Publikum wendet und bis zu einem gewissen
Grade die populärwissenschaftliche Absicht einer ersten Orientierung über Leben und
Wirken Straussens hat. Wenig sympathisch aber ist seine oft recht nichtssagende
Phraseologie, die allgemeine Wendungen liebt, wie „Strauss gehört entschieden zu
den genialsten und bahnbrechendsten Religionsphilosophen des 19. Jahrhunderts".
„Das vielberufene Wort, dass die Spuren seiner Erdentätigkeit selbst in ri.onen nicht
untergehen werden, findet kaum auf einen Zweiten, wie auf ihn volle Anwendung."
„Der Geschichtschreiber des Urchristentums, der über die historischen Vorgänge
aus den Quellen sich gründlich unterrichtete, hatte einen weiten historischen Bhck
W. Olshausen, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts. 867
und über die Triebfedern, g-leichsam die Seele der Weltgeschichte, viel nachgedacht."
Das sind so Plattitüden, die selbst einer populärwissenschaftlichen Darstellung einen
unangenehmen Beigeschmack geben. Auch klingt es seltsam, wenn K. einem Strauss
bescheinigt, dass er „auch als Philosoph, Literar- und Kulturhistoriker" usw. „Vor-
zügliches geleistet" habe. ~
F. Nietzsche: Gesamtdarstellungen. Obwohl die Bibliographie
wieder annähernd die gleiche Zahl von Nummern unter dem Stichwort „Nietzsche"
aufführt, kann ich mich doch dieses Jahr ungleich kürzer fassen, als das vorige Mal.
Denn manches, was erst heute zu sagen gewesen wäre, wurde aus praktischen Gründen
bereits vorweggenommen, wie vor allem die Anzeige des Nietzsche-Buches C.
BernouUis (8212), dessen zweiter Band in das Jahr 1908 gehört. Gleichzeitig wurde
fast die ganze, sich an dies Werk schliessende Debatte bereits berücksichtigt. Die
Bibliographie trägt einige Besprechungen nach, die sich auf den zweiten Band beziehen.
Ich hebe aus ihnen nur die durchaus anerkennende von C. Jentsch hervor, der
gegen den Vorwurf protestiert, dass Bernoulli Nietzsche „herabgesetzt habe". Im
Gegenteil habe er das mögliche getan, ihm den „höchsten Rang zu sichern". —
In unmittelbarer Beziehung zu dem W>rk BernouUis steht ein polemischer Aufsatz
Elisabeth Förster- Nietzsches (8213b), der sich gegen Ch. Andler wendet.
Zum grössten Teil ist sein Inhalt irrelevant: es ist zunächst vom Prozess um die
Gast-Briefe und die Nietzsches an Overbeck die Rede, dann kommt sie auf die
„Geheimexzerpte" zu sprechen (JBL. 1906/7, S. 823), die von ihr als „empörende
Erfindungen" und „erbärmliche Fälschungen" bezeichnet werden. Trotz der erneuten
Erklärung aber sind diese Dokumente keine Fälschungen und kann an ihrer Echtheit
nicht gezweifelt werden, wie ich schon im vorigen Jahre gesagt habe. Nach der
Behauptung E. F.-N.s liegen die Exzerpte allein in einer „Schreibmaschinen-Handschrift"
vor, und niemand wage es, mit seiner eigenen Plandschrift für ihren Wortlaut
einzustehen. — J. Hofmiller (8285) besitzt einen Teil der „Geheimexzerpte", und
zwar in der „Niederschrift Kögels", der damit als ihr Kopist erwiesen ist. H. ver-
öffentlicht sie, ,,um den toten Kögel von dem Vorwurf dreister Erfindung zu reinigen".
Er meint allerdings, dass sie ohne jeden Wert für die tiefere Erkenntnis des Ver-
hältnisses der Geschwister zueinander seien. — Keineswegs so wertlos sind die von C.
Bernoulli (8213) publizierten Fragmente aus Nietzsches Briefen an F. Overbeck. —
Der Aufsatz Elisabeth Förster- Nietzsches (8213b) enthält ferner eine interessante
Mitteilung über die Haltung der Briefe Nietzsches an Overbeck, die in den Entwürfen
(und bekanntlich schrieb Nietzsche fast alle seine Briefe erst in die Notizbücher) dem
Archiv vorliegen. Danach unterscheiden sich die Entwürfe der Briefe an Mutter und
Schwester im Ton kaum von denen an Overbeck, die nur feiner stilisiert seien,
während die Familienbriefe etwas vertraulicher klängen. — Ohne näher auf E.
Horneffers (8215) erweiterte Vorträge und A. Riehls (8222) bekanntes Büch-
lein, das gleichfalls in neuer Auflage erschien, einzugehen, wende ich mich
zu R. Richters (8221) Vorlesungen, die gewisse Modifikationen erfuhren.
Sie beziehen sich vornehmlich auf die Darstellung der Anschauungen Nietzsches von
der Entwicklungslehre, zu der er eine wechselnde Position einnahm. Hierdurch
w^urde auch sein Begriff des Übermenschen schwankend. R. hat diese Probleme
schon früher in einer besonderen Abhandlung erörtert, die im vorigen Jahre auf-
geführt wurde (JBL. 1906/7, N. 6491). Sie ist teilweise in die neue Auflage der
Vorlesungen übergegangen. Es galt aber zu erwägen, ob nicht dem Vorgange
Orestanos zu folgen war, und mit ihm vier Phasen in Nietzsches Denken anzunehmen
wären. Denn auch R. sah sich nach den indessen bekannt gewordenen Nachlese-
fragmenten zu einer sehr viel energischeren Betonung des antievolutionistischen
Zuges in Nietzsches letzter Philosophie genötigt. Trotzdem ist R. im grossen ganzen
bei seiner früheren Auffassung geblieben und hat den Entwicklungsgedanken im
Zentrum des „gewordenen Werkes" Nietzschescher Philosophie belassen. Er glaubte
das um so eher tun zu dürfen, als er es nicht so sehr auf eine historisch treue Dar-
legung der Entwicklung des Nietzscheschen Denkens absah, als vielmehr auf die
systematische Darstellung der Philosophie Nietzsches im Ganzen. Für diesen Zweck
war nun aber der Gesichtspunkt auszuwählen, der am leichtesten eine systematische
Zuordnung der Hauptideen Nietzsches gestattete. R. wurde dadurch allerdings genötigt,
sich im wesentlichen an ein Entwicklungsstadium Nietzsches zu halten, das, wie er
selbst zugeben muss, zwar als entscheidend angesehen werden darf, weil es die
grösste Geschlossenheit der Nietzscheschen Gedankenwelt repräsentiert, das aber
vielleicht, oder sogar höchst wahrscheinlich, nur von äusserst kurzer Dauer war.
Jedenfalls kann kein Zweifel darüber bestehen, dass Nietzsche schliesslich in vielen,
unzweideutigen Wendungen erklärte, von einer Aufwärtsentwicklung des Menschen-
geschlechts zu einem Übermenschen der Zukunft könne keine Rede sein. Ja, R.
konstatiert, dass die Evolutionstheorie in den Schriften der letzten Zeit in allen Teilen
Jahresbenohto far neuere deutsche Literaturgeschichte. XIX/XX. 77
868 W. Olshausen, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts.
strikt abgelehnt wird. Trotzdem bleibt er im Recht, wenn er für seine systematische
Entwicklung- der Gedankenwelt Nietzsches an der Evolutionsidee festhält, auch historisch
im Recht, denn zu ihrer so ganz unzweifelhaften Ablehnung ist es doch wohl nie
gekommen, und zwar aus dem einfachen Grunde nicht, weil Nietzsche sein Gedanken-
schiff dann steuerlos hätte treiben sehen müssen. Faktisch hatte er bis zum Ende
seines bewussten Lebens keine andere systematische Zentralidee als die der Ent-
wicklung und sah sich, so oft er an ihr zu zweifeln begann, was häufig genug geschah,
ziellos, „und ohne Antwort auf die Frage: Wohin?" Noch im Ecce homo übrigens ist
gelegentlich von der ,, Höherzüchtung der Menschheit" als der „grössten aller Auf-
gaben" die Rede. In dem Kampf der beiden Ideen vom Übermenschen und der
ewigen Wiederkunft liegt aber wohl das Problematische der Entwicklung Nietzsches
in den letzten Jahren seines Schaffens. In seiner Kontroverse mit Möbius hält R. die
alte Feststellung aufrecht, dass man kein Recht habe, „irgendeines von Nietzsches
zum Druck bestimmten Werken als das WVrk eines bereits Geisteskranken anzusehen".
Mit der Ablehnung der Möbiusschen Untersuchung kann man sich im allgemeinen nur
einverstanden erklären. Immerhin möchte ich die Frage offen lassen, ob wir nicht hier
und da in den Schriften, wie namentlich in den Briefen, Indizien für eine psychische
Erkrankung finden dürfen. Wie es neuerdings scheint, hat es auch an physischen
Symptomen nicht ganz gefehlt. Vollkommen dahingestellt lasse ich dabei die Frage, ob
PS sich wirklich um eine Paralyse gehandelt hat. Weshalb aber R. von Möbius den Nach-
weis körperlicher „Lähmungserscheinungen" erwartete, ist mir nicht recht verständlich. —
Charakteristiken. Auffallend ist die grosse Zahl französischer Publi-
kationen, für die ich auf die Bibliographie verweise. Ich korrigiere nur die Schreibung
des Autors von N. 8233, der G. Dwelshauvers ist. (Es referiert kritisch über
ihn R.Richter in DLZ. 31, S. 3035/6.) — Und zu N. 8261 bemerke ich ergänzend,
dass Ch. Andlers Arbeit in Band 18, S. 137 — 71 ihren Abschluss fand: er gehört
auch noch dem Jahre 1909 an. — Auch R. 0 e h 1 e r (8277) hat das Thema Nietzsche-
Burckhardt behandelt. — Über das in England den Schriften Nietzsches entgegen-
gebrachte Interesse unterrichtet in einer knappen Mitteilung- H. G. Fiedler (8302a)i. —
Briefe. Nachträglich mache ich auf die Briefe aus Nietzsches Lehrjahren
aufmerksam (vgl. JBL. 1906/7, N. 6500), die A. Messer veröffentlicht hat. Sie sind
an den Bonner Studiengenossen H. Mushacke gerichtet und sind für den jungen
Nietzsche sehr charakteristisch. — Unmittelbar an die Briefe des Studenten schliessen
sich die des jungen Professors an Wagner (8286a). — Zugleich sei auf die
beiden Briefe Wagners an Rhode (7533) hingewiesen, deren zweiter für den
Nietzsche-Biographen nicht unwichtig ist. Übrigens ist dieser Brief vom 29. Oktober
1872 durch das Fragment zu ergänzen, das bei Crusius (E. Rohde, S, 61) abgedruckt
ist: die kleine Malice über Pohl, Nohl und Porges ist in den Baj'reuthBll. gestrichen.
— Zu erwähnen ist hier ferner die von 0, Crusius (4772) veröffentlichte Korre-
spondenz Nietzsches mit K. Hillebrand, die, wie der Herausgeber wohl mit Recht
vermutet, kaum vollständig erhalten ist. Im Januar 1874 fordert Hillebrand, vermut-
lich nach voraufgegangener persönlicher Bekanntschaft, Nietzsche zur Mitarbeit an
seiner neu zu begründenden Italienischen Revue auf, ein Anerbieten, das dieser in
einem einstweilen verschollenen Schreiben ablehnte. Der erste vorhandene Brief
Nietzsches von Mitte April 1878 dankt für den vierten Band der „Zeiten, Völker und
Menschen".. Hillebrand antwortet bereits am 22. April und rät Nietzsche, bei dem
„die Erkenntnis mit dem Temperament im Streit" liege, zur Flucht „ins Reich der
reinen Formen mit Schiller". „Sie haben ja den ungeheuren Vorteil, Musik er-
kennend zu g-eniessen. Dahin flüchten Sie, wenn Sie das Weltwirrwesen nicht ohne
Indignation anzusehen sich im Stande fühlen." Ebenso macht Hillebrand im folgenden
Dankbrief auf die Zusendung der „Vermischten Meinungen und Sprüche" Nietzsche
Mut: auch die Gesundheit werde wiederkehren, wenn er „innerlich befriedigter"
werde. In der Tat „seltsam ergreifend" ist der Begleitbrief Nietzsches bei Über-
sendung des ersten Teils vom Zarathustra, auf den Hillebrand, der sich bei seinem
Empfang der Tränen nicht hatte enthalten können, wiederum sofort antwortet, und
zwar abermals im Sinne des früheren Zuspruchs. „Möchten Sie die Kraft finden,
alles Selbstgrübeln aufzugeben, sich selber in der Anschauung der Dinge zu ver-
gessen . . ." Hillebrand las das Werk erst später und schrieb darüber an Bülow am
16. September 1883. Nietzsche selbst wird von ihm nichts mehr über das Buch gehört
haben. Die beiden Schreiben Nietzsches haben in der neuerlichen Auswahlsammlung
der Briefe als N. 78 und 110 Aufnahme gefunden. In dem Begleitwort regt C. an,
einmal dem „wechselseitigen Geben und Nehmen bei Nietzsche und Hillebrand" nach-
zugehen. Ihm scheint, dass manche gerade der Hauptideen Nietzsches auch bei Hillebrand
eine Rolle spielen, „ohne dass man hüben oder drüben von Beeinflussung und Ent-
lehnung zu reden brauchte". Hier findet sich auch der Satz: Mit der trockenen Formel
jVersetzter Musiker' könne man Nietzsches Persönlichkeit gewiss nicht beikommen . . .
W. Olshausen, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts. 869
Die Wendung richtet sich gegen mich. Ich habe aber, als ich von diesem Wort
bei einer Anzeige der Briefe Nietzsches an P. Gast (8282) ausging, mit ihm natür-
lich ebensowenig der Persönlichkeit Nietzsches in ihrer ganzen Fülle „beikommen"
wollen, wie dieser selbst etwa Schiller oder Wagner mit den ähnlichen Formeln vom
versetzten Redner oder Schauspieler. Ich wollte nur den Gesichtspunkt klar hervor-
treten lassen, von dem aus mir ein interessantes Licht auf die Gast-Briefe zu fallen
schien, und darauf hinweisen, wie sehr in ihnen künstlerische Aspirationen Nietzsches
zutage treten; wie sehr Nietzschen selbst danach verlangte, als Künstler und ins-
besondere „ein wenig als Musiker" betrachtet zu werden, und zwar nicht im Hinblick
auf die Kompositionen, sondern in seinen „Büchern", die er gelegentlich mit zu seiner
„eigenen Musik" zählte. Ich halte den Gedanken auch heute nicht für verfehlt, zumal
auch Crusius zugibt, dass „die Musik mit all den Kräften, die sie bindet und ent-
fesselt", Nietzsches „Genius oder sein Dämon blieb". Aus ihrem Geiste sei im Grunde
auch sein Stil geboren. In seinem Rohde-Buch aber macht Crusius gerade gelegentlich
des „Wanderer und sein Schatten" die Bemerkung: auch für Nietzsche den Schrift-
steller sei es bedeutsam, dass er ausübender und produktiver Musiker war (S. 113),
und findet es weiter sehr merkwürdig, „wie sich für Nietzsche die kühnsten meta-
physischen Spekulationen in die musikalische Stimmung des Mitternachtsliedes um-
setzen". Hier handelt es sieh schon um sehr viel mehr als eine Frage des Stils. Ich
meine aber gerade, dass der „Musiker" Nietzsche nicht nur im „Stile" zu erkennen
sei, und dass nicht nur sein Aphorismus „aus dem Geiste der Musik geboren" wurde. —
Dageg'en muss ich in einem anderen Punkt die Möglichkeit eines Irrtums zugeben.
K. G. W e n d r i n e r (8282) fasst eine Briefstelle vom 9. Oktober 1879, auf die ich
grosses Gewicht legte, anders auf als ich und bezieht ihre Pointe auf Gast statt auf
Nietzsche. Die endgültige Entscheidung kann freilich nur P. Gast nach den eigenen
Briefen fällen. Seine sorgfältig gearbeiteten, reichlichen Anmerkungen geben in
diesem Falle leider keinen Aufschluss. Manches in ihnen ist dagegen sehr überflüssig,
so der lange Kommentar zum ersten Absatz von Brief 50. Möglich enteise ist hier
an Selbstmordabsichten zu denken. Zu Unrecht zitiert G. (S, 4:60), gelegentlich der
Wendung vom „werden was man ist", eine Stelle aus „R. Wagner in Bayreuth".
Denn dort schaut Wagner in seherischem Blick „wie er wurde, was er ist, was er sein
wird". Das Wort „die Maschine geht wieder" zu Anfang von Brief 197 bezieht sich
schwerlich auf die zum Druck gegebene Vorrede zur „Morgenröte", sondern wohl
eher auf Nietzsches Gesundheit. Bei dem schönen Wort über den „schwermütigen
Blick der Liebe" in den letzten Akzenten des Parsifal- Vorspiels wird man doch mit
der Möglichkeit rechnen müssen, dass es Nietzschen zeitweilig total entfallen war,
dass das Glaubensmotiv identisch sei mit dem „Dresdner Amen" und nicht Wagner
angehöre. In der Anmerkung zu Brief 266 wäre ein Hinweis darauf wünschenswert
gewesen, dass die Schlussbemerkung zum Briefwechsel mit H. von Bülow zu korrigieren
sei (Briefe,Bd.3, S. 368). Dort wurde ein letzter, nicht mehr vorhandener Brief Nietzsches
an Bülow auf Anfang September 1888 datiert. Schon damals hätte G. aus den an ihn
selbst gerichteten Briefen feststellen können, dass zum mindesten zwei „letzte" Briefe
verschollen sind: einer vom 10. August 1888, ein anderer von Anfang Oktober 1888,
der vermutlich der endgültig letzte war. G. datiert ihn auf den 9. Oktober. Endlich
ist noch ein kleines Versehen zu erwähnen: in den Anmerkungen korrigiert G. das
Datum von Brief 272; statt 9. Dezember müsse es 8. heissen. Dann nennt er den
10. Dezember aber zu Unrecht den „nächsten Tag". In der Anmerkung zu Brief 184
endlich scheint mir G. allzu kritiklos der Darstellung Elisabeth Förster-Nietzsches zu
folgen, deren von O. Crusius (E. Rohde, S. 281) wiedergegebene Nachricht über
Nietzsches eilige Reise nach Naumburg im Frühjahr 1886 auch nach den Briefen an
G. (S. 249) und an Mutter und Schwester (S. 672) korrigiert werden muss. Es ist,
wie mir scheint, nicht die Sehnsucht nach einem Wiedersehen mit Rohde, die Nietzsche
nordwärts treibt; und er macht wohl auch nicht zunächst in Leipzig Station, um dort
Rohde zu sehen, sondern fuhr offenbar mit dem nächsten Zug direkt nach Naumburg
weiter, wo er anscheinend bis erste Tage des Juni 1886 bleibt, wenn er auch
wohl zwischendurch einmal nach Leipzig einen Abstecher machte, denn er meldet
schon am 31. Mai, dass er Rohde im Kolleg gehört habe. — Nicht im entferntesten
das gleiche Interesse wie die Briefe an Gast beansprucht die Korrespondenz Nietzsches
mit Mutter und Schwester (8283); das muss ich dem Rezensenten des LCBl. zugeben,
so geschmacklos auch die Schlusswendung seiner Anzeige ist. In der Tat hat dieser
Doppelband von 810 Seiten wenig Widerhall geweckt. Ihm sind im vorjährigen Bericht
schon einige Bemerkungen gewidmet gewesen, die auf eigentümliche Varianten im
Text der Briefe hinwiesen (JBL. 1906,7, S. 817). Hiergegen hat das Archiv polemisiert
und die Textabweichungen in den Briefzitaten der Taschenausgabe teils auf .J^ese-
fehler" der früheren Herausgeber, die in der Briefausgabe korrigiert wurden, zurück-
geführt, teüs von einem versehentlichen „Ausfallen" von W'orten gesprochen
77*
870 W. Olshausen, Allg-emeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts.
(Euph. 17, S. 735 f.). Da diese Angaben, denen von vornherein keineswegs
eine sonderliche Bedeutung zukommt (wie ich noch an einem besonderen Falle
erweisen werde), nicht nachgeprüft werden können, mögen die Lesarten auf sich
beruhen, Dass sie da sind, ist schlimm genug; mögen sie veranlasst sein, wodurch
sie immer wollen. Ich trage hier zunächst einiges nach als Ergebnis von Stichproben,
die ich gelegentlich einer Kollationierung von gesondert erschienenen Briefen Nietzsches
aus dem Jahre 1888 (vgl. JBL. 1906/7, N. 3599) mit den im fünften Briefbande enthaltenen
nahm. Anderes folgt weiter unten. Da ist beispielsweise Brief 502 in der Ausgabe auf
„Ende Oktober 1880" datiert, in der NRs. findet sich das bestimmte Datum des 20. Oktober.
Hier wie dort ist Elisabeth Förster-Nietzsche die Herausgeberin. Es heisst im
Brieftext des fünften Bandes: „ . . Turin, diese Stadt", in der NRs.: „ . . Turin, in dieser
Stadt". Nicht in Klammer steht in der Ausgabe der Satz: „Mach es ebenso, mein tapfres
Lama!" Die NRs. hat keinen Punkt vor „niemand soll es lesen". In ihr ist aber namentlich
der Satz: „Es ist nichts für deutsches Hornvieh" usw. gemildert und verstümmelt.
Es heisst dort einfach: „. . . nichts für Deutsche". Auf die Absätze und die Inter-
punktion gehe ich nicht ein. (Der Brief ist übrigens auch im ßerlTBl. abgedruckt
worden, und zwar völlig korrumpiert: die gleichfalls verstümmelte Ecce homo-Stelle
ist auf die Umwertung bezogen.) Differenzen in den Sperrungen, gelegentlich ein e
zuviel (unvollkommene), ein ausgefallenes „noch" fanden sich bei Vergleichung von
N. 499 der Ausgabe und der NRs. Ein ärgeres Beispiel von Liederlichkeit weist
N. 496 auf. Hier ist der kleine Zwischenabsatz, der in seiner verlegenen Lücken-
büsserroUe sehr charakteristisch für den Brief an die Mutter ist: „Sils hat sich neue
(ilocken angeschafft, deren Klang sehr weich und voll ist" im fünften Briefband
einfach „ausgefallen". — Diese Nachweise bilden eine Ergänzung zu den Fest-
stellungen C. Bernoullis (8276), der von einer anderen Seite her an die Kritik
der Archiv-Publikationen und insbesondere, des fünften Briefbandes herantreten
konnte; auf Grund nämlich der „ausserordentlich umfangreichen" Kopien F. Kögels.
Danach finden sich „grundstürzende Auslassungen und Verschweigungen" und
wurden die „Briefentwürfe" künstlich aus einzelnen Notizen zusammengesetzt.
Mau Hess aber fort, was nicht in das Programm passte. So in dem ,, Entwurf
an Lou, S. 500, bei der Stelle: „Hätte ich Lou geschaffen, so . . ." die nicht
ganz bedeutungslose Wendung: hätte ich ihr „vielleicht auch ein bisschen mehr
Liebe zu mir, obwohl gerade daran am wenigsten liegt, gegeben". Ähnlich zusaramen-
gestückt ist offenbar der Briefentwurf an Paul Ree (N. 346), den B. überdies für vor-
datiert hält. Die eingeklammerte Bemerkung: „Meine Schwester erzählte hundert
Geschichten" ist beiseite gelassen. Doch wohl nicht der Klammer wegen? B.s Mit-
teilungen sind darum von grösster Bedeutung, weil sie sich auf dokumentarisches
Material stützen und, abgesehen von persönlichen Erinnerungen Lebender, beispiels-
weise auch die damaligen Briefe E. Förster-Nietzsches verwerten; natürlich aber
auch die Nietzsches selbst an F. Overbeck. Nietzsche hat demnach im Mai 1882
Lou Salome einen rechtschaffenen Heiratsantrag gemacht. Er war im übrigen, wie
nunmehr erwiesen ist (auch früher zweifelte kein Verständiger daran, während die
Krankheit keinen strikten Beweis dafür liefert), durchaus der „Heilig'e" nicht, zu
dem ihn die Schwester machen möchte. Amüsant ist dabei, dass er in Sorrent den
Freund Ree ersuchte, das Odium eines mit einer gewissen Regehnässigkeit wieder-
kehrenden Besuches auf sich zu nehmen. Aber auch ohne B.s wertvolle Feststellungen,
wäre man in der Lage gewesen, die Unzuverlässigkeit der Angaben E. Förster-
Nietzsches in ihren Noten zum fünften Briefbande nachzuweisen. Ich habe schon
voriges Jahr auf die Differenz hingedeutet, die zwischen ihrer Darstellung' und
Nietzsches eigenem Bericht an Frau Overbeck besteht in betreff des neuen Kampfes
gegen Ree und Lou im Sommer 1883 (JBL. 1906/7, S. 827: wo es Briefe, Bd. 5, S. 5 18 f.
heissen muss). Ähnlich verhält es sich mit den Angaben auf S. 544, die aus den Brief-
fragmenten an Overbeck (vgl. N. 8213) richtigzustellen sind. Erst der Brief 125
an Overbeck setzt den Brief 369 des fünften Bandes in das rechte Licht. Overbeck
war aber damals so entfernt, den Geschwisterzwist zu schüren, dass er Nietzsche
vielmehr zu einer Reise nach Naumburg zuredete, von der Nietzsche selbst nichts
wissen wollte. Er erklärt vielmehr, einen „wahren Hass" auf die Schwester zu haben,
so dass es zu Haus möglicherweise, und zwar erneut, zu ,, schauderhaften Augen-
blicken" kommen könnte, wenn nicht gar Tätlichkeiten zu befürchten seien. Dies ist
keineswegs eine momentane Stimmung, die auf Overbecksche Hetzereien zurück-
geführt werden darf; das beweisen die Briefe 102 und 115 an Overbeck und schliess-
lich auch N. 223 von Weihnachten 1888. Vielleicht sind einige Datierungen nicht recht
gelungen: so gehört wohl N. 362 vor 360 und 363 vor 361. Das scheinen auch die
Angaben über die Fundstellen zu bestätigen: 363 in Z. IV, 5— 7; 361 in Z. IV, 9— 10.
Allerdings hat Nietzsche, wenn ich nicht irre, gelegentlich seine Notizbücher rück-
wärts paginiert. Für die Krankheitsgeschichte ist auch dieser Briefband nicht ohne
W. Olshausen, Allgemeine Didaktik des 18./19. Jahrhunderts. 871
Wert, obwohl die an die besorgten Verwandten gerichteten Mitteilungen natürlich
nicht gleich ungeschminkt sind wie etwa die an Gast. (Janz neu ist die zuerst am
7. November 1884 auftauchende, dann am 12. Februar 1885 direkt ausgesprochene
Klage über einen „beständigen" oder „fast beständigen" Schmerz im Kreuz, „mit
einer Ausstrahlung nach der rechten Hüfte zu". „Derselbe ist so lästig, dass er mir
immer und immer wieder die Frage vorlegt: ob ich überhaupt dies Jahr nach
Deutschland kommen kann"; denn das „steife Sitzen" im Coupe ist seinem Rücken
„eine unbeschreibliche Quälerei". Dies spricht für eine Affekjtion des Rücken-
markes und ist für die ärztliche Diagnose ein nicht zu übersehender Wink: trotzdem
braucht es sich natürlich um keine Tabes gehandelt zu haben. Nur aus den polemischen
Absichten der Herausgeberin erklärt es sich, dass in dem fünften Brief band die zum
Teil schon erwähnten fremdartigen Bestandteile enthalten sind, Briefentwürfe an
Paul Ree und den Bruder Georg, an Lou Salome und ihre Mutter, an Malvida von
Meysenbug, Overbeck und den Verleger, und endlich einige offizielle Urkunden, die
die Niederlegung der Baseler Ämter betreffen. Auf meine vorjährige Notiz über das
Fehlen eines auch auf die „Lou-Affäre" sich beziehenden Briefes an die Meysenbug
(JBL. 1906/7, S. 824) hat das Archiv zunächst eingewandt, dieser Brief gehöre natürlich
in den dritten Band, wie ich mir ohne „allzuviel Scharfsinn" wohl selbst hätte
sagen können (Euph. 17, S. 737). Ich habe darauf bemerkt, dass man bei anderen
an die Meysenbug gerichteten brieflichen Äusserungen oö'enbar nicht der gleichen
Meinung war; aber man habe diese wohl in dem dicken fünften Band der Briefe
übersehen. Der Sprecher des x\rchivs hat das bestritten und erklärt, er habe sogar
„ausdrücklich gerade dieser Fragmente" in einer Anzeige des Brief bandes „Erwähnung"
getan (Euph. 18, Ö. 268). R. Oehler (8283) führt sie aber in der DLZ. nicht auf.
Alle anderen nennt er. Seine Erklärung ist also wahrheitswidrig. Wie es denn auch
den Tatsachen nicht entspricht, dass der fünfte Briefband über die Lou-Affäre nur
„Briefentwürfe" enthalte: gerade an Malvida von Meysenbug wendet sich Nietzsche
in einem dort S. 504 mitgeteilten Fragment, das, im Gegensatz zu den sonst als ,, Ent-
würfen" bezeichneten, „Bruchstück" genannt ist und keine Angabe der Fundstelle
aufweist. Hier handelt es sich offenbar um das Teilstück eines wirklich abgesandten
Schreibens. — Briefe Nietzsches an seine Angehörigen aus dem Jahre 1885 sind auch
besonders erschienen (8287).' Eine Vergleichung mit den Briefen des fünften Bandes
ergibt Folgendes. N. 402 der offiziellen Ausgabe ist einmal auf den 20., das andere
Mal auf den 21. März datiert; da der Wochentag angegeben ist, war die Feststellung
ungemein einfach. Im selben Brief fehlt in der ÖsterrRs. das „Ihr seht" zu Beginn
des letzten Absatzes auf S. 603 des fünften Brief bandes. Desgleichen fehlt dort die
Nachschrift des Briefes. Brief 417 ist statt auf den 6. September in der ÖsterrRs,
unbestimmt auf „Anfang" des Monats datiert. Die am Schluss angegebene Adresse
und die Nachschrift dieses Briefes vermisst man dort gleichfalls. — Sehr viel Schwer-
wiegenderes ergab eine Kollationierung mit den in den SüddMhh. gesondert publizierten
Briefen, für die Elisabeth Förster-Nietzsche (8283a) verantwortlich
zeichnet. Zunächst zwei Kleinigkeiten: in Brief 425 der Ausgabe ist das Nizzaer
Bett „zwei Mal" so gross als das Naumburger, am anderen Ort liest man „drei Mal";
in N. 427 finden sich die Lesarten „Geranien" und „Geranium". Beim Brief 431
aber beginnt der vorletzte Absatz in den SüddMhh.: „Weisst Du nicht, wann Heinzes
nach Nizza kommen wollen? Es werden überall die Vorbereitungen zum Carneval
gemacht, der ungefähr den Monat März einnimmt. Ich fürchte mich davor , . ."
Die Briefausgabe dagegen bringt den redigierten Text: „Ich fürchte mich vor dem
Carneval . . ." und lässt die Erwähnung Heinzes weg, die sonst mehrfach genannt
werden. Eine weitere Auslassung weist die Nachschrift zu Brief 432 auf Nietzsches
Ankündigung, „im Herbst zur guten Mämms" nach Naumburg gehen zu wollen, und
die Meldung: „Mit Credner und Schmeitzner gibts Unannehmlichkeiten aller Art"
sind fortgefallen, obwohl vorher und nachher von den Verlegerfatalitäten unter
Nennung beider Namen vielfach die Rede ist. Bei der Karte N. 436 fehlt wieder die
Nachschrift: „Nein! Ich komme erst Donnerstag früh." In N. 438 ist in der Aus-
gabe aus dem: „Die Einzigen, die es . . . versucht haben" ein: „Die Einzige, die es
. . . versucht hat" geworden. Ganz beiseite gelassen endlich ist die Karte an die
Mutter vom 21. Juni 1886, die meldet, dass das Wetter noch zu frisch sei, um inß
Gebirge zu gehen, so dass er wohl noch eine Woche in Leipzig bleiben werde, wo
er die beiden vorangehenden Tage übrigens wieder „heftig krank" war. Dankbar
ist er des Zusammenseins mit der Mutter eingedenk. Die Forderung des alten Ver-
legers von 12000 Mark scheint dem neu zu gewinnenden Fritzsch zu hoch. Warum
aber fehlt diese Karte im fünften Brief band? Fehlt, obwohl die Herausgeberin aus-
drücklich erklärt, dass „vom Sommer 1881 an bis 1886 das Material unverkürzt (auch
das ist, wie gezeigt, nicht der Fall), soweit es überhaupt vorhanden, wiedergegeben"
sei? Für die vorangehende Zeit gibt sie ein Ausscheiden von manchen in ihrer
872 W. Olshausen, Allgemeine Didaktik des 18/19. Jahrhunderts.
Wiederholung" monotonen Gesundheitsnachrichten zu; für die Zeit von 1886 bis 1888
aber spricht sie vom „Fehlen" nur im Sinne des Verschollen- und Verloren-Seins.
Es ist dies ein weiterer Beweis dafür, mit wie grosser Vorsicht selbst offizielle Er-
klärungen des Archivs, seiner faktischen Leiterin wie seiner Mitarbeiter, aufzunehmen
sind. — Die von B. bcharlitt (8288) veröffentlichten Briefe habe ich nicht
kollationiert. —
Werke, Hier ist in aller Kürze des Ecce homo Erwähnung zu tun, das
R. Richter (8290) herausgab, wie er ihm auch noch an anderer Stelle den Weg
zu bahnen versuchte (8292). Auch eine französische Übersetzung liegt bereits vor
(8291). Ich habe Gelegenheit gehabt, einige Stichproben für die Textbehandlung des
Ecce homo durch Vergleichung mit der Handschrift zu nehmen, und zwar kollationierte
ich drei beliebig herausgegriffene Seiten, so zwar, dass ich übergreifende Absätze
mit berücksichtigte. Das ganze Manuskript blätterte ich durch, wobei mir gleichfalls
einige Versehen auffielen. Als erstes stellte sich heraus, dass die im Nachwort, in
Sperrdruck, abgegebene Erklärung des Herausgebers: abgesehen von dort auf-
geführten besonderen Fällen sei „das Originalmanuskript von der ersten bis zur letzten
Silbe wortgetreu reproduziert" worden, nicht zutreffend ist. Seite 37, Zeile 9 von unten
beginnt der Satz: ,,Eine kleine Anzahl ... ist es." Er lautet in der Handschrift: „Im
Grunde ist es eine kleine Anzahl . . ." Es handelt sich um eine vom Herausgeber
beibehaltene stilistische Verbesserung von Gasts Hand. Es ist also nicht, wie es
gleichfalls im Nachwort heisst, „an Stelle aller nachweishch von Peter Gast in das
MS. . . eingetragenen Änderungen . . . wieder die ursprüngliche Fassung getreten".
Seite 38, Zeile 14 muss es heissen die „Herrn", Zeile 19 „allesammt"; die Klammer von
Zeile 20 bis 22 stammt von Gast. „Spezies" auf der letzten Zeile ist im Manuskript
klein antiqua geschrieben; doch schwankt hier Nietzsches Brauch. Seite 55, Zeile 3
von unten ist das „so" auch zu sperren. Auf Seite 116 fanden sich nur eine Differenz
in der Interpunktion und ein zweifelhafter Anführungsstrich. Beim Blättern aber
ergab sich der vollständig sinnlose Absatz, mitten im Gedankenzusammenhang, auf
Seite 88 als nicht in der Handschrift begründet. Ferner muss ich es für ganz aus-
geschlossen erklären, dass die in der Note auf Seite 148 nachgetragene Stelle, die
auf Seite 115 das Kapitel schliessen würde, von Nietzsches Hand durchgestrichen wurde.
Sie ist ein späterer Zusatz und passt iibrigens sehr gut in den Zusammenhang,
denn sie leitet über zum nächsten Kapitel: „Warum ich ein Schicksal bin."
Beweisend ist für mich aber die Art der Durchstreichung. Ein arges Versehen ist
schliesslich noch beim „Inhalt" zu registrieren: die Überschrift-en der ersten beiden
Kapitel sind verwechselt, und diese Verwechslung findet sich auch im Nachwort des
Herausgebers wieder. Ganz deplaciert aber sind R.s Mystagogenallüren in diesem
Nachwort, wo den sehr wenigen und doch wohl leidlich gebildeten Lesern des bibliophilen
Druckes auseinandergesetzt wird, welche ,, Aufgaben" die „Lektüre" des Ecce liomo
stelle, „an die wir nur in den Stunden ernster Sammlung herantreten sollten". „Dann
bringen wir den guten Willen und den klaren Blick dafür mit . . . Dann sind wir
reif für den hohen tragischen Stil dieses Werkes . . ." Vollends unverständlich ist
mir, dass R. ein W^ort wie dies: „ich bin kein Mensch, ich bin Dj^namit" als titanen-
hafte Formel hinstellt, die an die Psychologie der Prophetenseelen denken lasse.
Abgesehen davon, dass die apodiktische Form: „ich bin Dynamit" ohne die voran-
gehende Erklärung: „ich bin kein Mensch" ungleich stärker klingen würde, und vor
allem nicht den leicht banalen Unterton hätte, der nun die Wirkung beeinträchtigt,
ist doch zu bedenken, dass wir es hier mit einem Bonmot zu tun haben, das Nietzsche
von seinem Kritiker Widmann einfach übernommen hat. Warum das Ecce homo
erst jetzt erschien, warum in dieser Form und gewissermassen unter Ausschluss der
Öffentlichkeit, warum es noch immer nicht zum mindesten die Taschenausgabe der
Werke endlich kompletieren darf, und weshalb die angekündigten Lesarten und
die Streichungen noch nicht publiziert wurden, all das sind Fragen, die hier nur gestellt
werden können. Ohne Apparat und Lesarten ist eine Ausgabe dieses zwiespältigen
Werkes in der Tat nur eine Liebhaberei. In Summa ist die Ausgabe R.s also ab-
zulehnen, wie auch ihre Ausstattung im höchsten Masse unglücklich ist. Ich verweise
hierfür auf F. Bleis „Zwiebelfisch" (München, H. v Weber. 1909. Heft 1, S. 13/5),
WO auch von dem van de Veldeschen „Zarathustra" (8293) die Rede ist. — In H.
Weichelt (8296) hat dies Rätselbuch übrigens einen neuen Kommentator gefunden.
— Wegen der in ihm enthaltenen Randbemerkungen Nietzsches ist mit Recht auch
J. M. G u y a u s (8299) Buch in der Bibliographie unter den ,. Werken" aufgeführt. —
Soweit die sonstigen Erscheinungen der Jahre 1908/9, die in der Bibliographie
Aufnahme fanden, einer besonderen Anzeige an diesem Ort zu bedürfen scheinen,
soll sie im nächsten Jahrgange nachgeholt werden. —
E. Schmidt, Lessing. 1906/7, 1908/9. 873
Lessing. 1906,7, 1908,9.
(JBL. 190« 7 IV, (J = X. 84f)0-8537; JBL. 1908/9 IT, 6 = N. 6715—6792.)
(Die Nummern der Bibliographie für 1906/7 sind im folgenden Text mit einem Sternchen versehen.)
Erich Schmidt.
Gesatnidiirstellnngen, Biographisches, Persönliche Beziebnngen. — Literarische Bcziehnngen. — Briefe. — WerVe. —
Lyrik. — Drama: Allgemeines. — Einzelne Dramen: Philotas; Minna von Barnhelm, Emilia; Nathan; Fragmente. — Ästhetik:
Laokoon. — Philosophie und Theologie. — Misiellen. — Spra'jhe. —
Gesamtdarstellung-en, Biographisches, persönliche Be-
ziehungen. Seinen für alle Zeiten grundlegenden und anregenden frühen Aufsatz
hat W. Dilthey (6715 a*) um die Würdigung des „Nathan" bereichert, so dass
nun die drei Hauptdramen als Getässe des Lebensgehaltes ihrer Epoche erscheinen,
das letzte ein Gipfel pädagogischer Energie und aufgeklärter Charakterfestigkeit, im
dramatisch fruchtbaren Gegensatz zwischen Geistesfreiheit und Kirchenzwang, ohne
Wendung aber von äusserster Gefahr zum höchsten Glück, sondern mit klaren Um-
rissen dieser neuen freien Menschen und idealem inneren Zusammenhang, mit vollem
Werte der Persönlichkeit und symbolischem Abschluss der Harmonie einer gleich-
gesinnten Familie. — Erich Schmidt (8491) hat sein zweibändiges Werk in dritter
Auflage, ohne die sehr eingreifenden Änderungen der vorigen, formal und inhaltlich
revidiert. Hervorgehoben sei nach gelinderen W^orten über den Vater die besonders
durch Consentius geförderte Charakteristik mehrerer Jugendgenossen (Mylius, Ossen-
felder, Naumann), manches zu ,,Henzi" und „Faust", zum Zeitgehalt der ., Minna",
über Berührungen des Ästhetikers mit Mendelssohn (Goldstein), Diderot und anderen, viel
zum „Laokoon" im Hinblick teils auf Bryant, Howard, Spitzer, teils auf Th. A. Meyers
bedeutendes Stilgesetz, für Shakespeare mit und gegen Kettner, für den Briefwechsel
über die Tragödie bis zur Dramaturgie unter Berücksichtigung Walzels. Auf theo-
logischem Felde musste Reimarus und die jüngste Evangelienkritik nachgeprüft werden,
auf philosophischem, mit Spitzers bewährter Hilfe, besonders Schrempfs frisches
Studium, Dem Braunschweiger Kreis lieferten Leisewitzens Briefe neue Züge. Munckers
glücklicher Fund der „Efemeridi" kam dem italienischen Tagebuch zugute. Die An-
merkungen sind durchgearbeitet worden. Der Umfang ist um etwa dreissig Seiten
gewachsen. — R. M. Werner (8492). unschuldig an dem bösen PhantasiebiJdnis
vom, stellt in anspruchsloser populärer Kürze gewandt und zuverlässig Leben und
Werke dar. — Richter von der Rother (6723*) hetzt uns mit atemloser
Rhetorik durch Lessings Welt, diese Vorträge haben jedoch laut den angehängten
Zeitung'surteilen in mehreren Städten viel Beifall gefunden. — Dem Andenken des
verdienten Kant-Forschers E. Arnoldt (6715*, 6745a*) hat die Pietät seiner Freunde
wahrlich keinen Dienst efwiesen, indem sie unsagbar dürre Blätter zu Markte brachte,
verstandesmässige Rubriken eines ganz unästhetischen Menschen, der etwa für
Nathans Recha das „W^under" bis zu III 2 a / subdividiert! — Gegen Rösslers törichten
Lessing für Kinder wendet sich triftig Chr. P ö n i t z (6722*). — Th. Kappstein
(6743*) gibt nach flott hingeworfener Einleitung eine Auswahl „Religion und
Theologie" . . . „Persönliche Eigenart", mit einem Register, in dem z. B. die Prägung
„Neidhammelei" erscheint. — Ed. Engel (6715b*), dessen Enthusiasmus für
Lessing schon das vorangestellte Porträt bezeugt, und der sehr warm und lebhaft,
aber auch eilig, unökonomisch und bei aller Bildung manchmal unselbständig schreibt,
macht „Laokoon" und „Dramaturgie", „Ernst und Falk" und „Erziehung" auffallend
kurz ab. Seine Liebe gilt den grossen Dramen, der Persönlichkeit, dem Prosameister.
Seltsam, dass dieser feurige Mann in ein paar Worten über die „Rettungen" gerade an
Lemnius vorbeieilt oder beim „Kleonnis" und dergleichen nur den Blankvers anmerkt. —
M. Kronenberg (8494) behandelt im elften Kapitel seines ersten Bandes zur
„Pragmatik des Geistes", der die deutsche idealistische Entwicklung von ihren An-
fängen bis zu Kant verfolgt, Lessing den Aristoteliker, wie er mit allen Verstandes-
kräften neben den Platoniker Winckelmann tritt, doch wird seine Gewinnung und
Bestimmung ästhetischer Begriffe im „Laokoon", auch in der „Dramaturgie" — der
Verfasser beschränkt sich sehr — mehr zitatenmässig referierend als urteilend vor-
geführt. — A. Möller-Bruck (6716*) sprudelt temperamentvoll sein altes all-
deutsches Bekenntnis, das einer Inhaltsangabe trotzt. — A. Buchholtz (8500) hat
im Auftrag und auf Kosten des von schönem Familienstolz erfüllten Carl Robert
Lessing kraft ungeheurer und doch sehr rascher fruchtbarster Arbeit zwei
herrliche Folianten geschaffen, die in meisterlicher Ausstattung verschenkt worden
Ö?4 E. Schmidt, Lessmg-. 1906/7, 1908/9,
sind. Für den Grössten beschränkt sich das monumentale Werk weislich, ohne irgend
Neues bieten zu wollen, auf eine knappe Zusammenfassung-, aber die Reihe der
Vorfahren, besonders Grossvater und Vater, tritt in helles Licht mit vielen neuen Nach-
weisen, und wir verfolgen gern weiterhin die Linie Karl Gotthelfs, aus der sich nicht
bloss der berühmte Maler hervorhebt, sondern auch dessen Vater und ein interessanter
Optionsrusse. C. R. Lessing selbst ist mit würdigem Takt dargestellt. Die Bände
bringen vorzügliche Illustrationen: farbig sind das für jene Zeit und Stadt ausser-
ordentliche Porträt des Grossvaters und Graffs Bildnis wiedergegeben; 1, 179 Fak-
similien der Briefe an Eschenburg bei Evas tödlicher Entbindung; 1, 188 ff. über
Lessings Porträts und Standbilder. Von seinem Vater erhalten wir wenigstens einen
Schattenriss. — H. Peter (6730*) wiederholt auf Wunsch seinen trefflichen Aufsatz
über Lessings Afraner Schulzeit aus der Deutschen Rundschau 1881. — Nochmals,
und gewiss nicht zum allerletzten Male, wärmt T h. Distel (6728* und wiederum
6729*) Dillers erfundene Rezeptionsarbeit des Meissner Novitius auf, an erster Stelle
mit einem anderen Notizchen über das preussische Lazarett in Meissen nach der
Kesselsdorfer Schlacht; er gibt (6734*) eine nichtige bibliographische Notiz über zwei
Schriften des Vaters und will (8505) auf flüchtigste Ähnlichkeit hin ein Gemälde im
Dresdener Schlosse zum Jugendbildnis Lessings stempeln! (Eine Silhouette ist auf
dem Rückenumschlag des Meyer-Cohnschen Auktion skataloges 1906 II wiedergegeben.)
— „Lessing und die Frauen", in Leben und Dichtung, behandelt warmherzig, ohne
neuen Ertrag K. Hirzel (Besondere Beilage des Staatsanzeigers für Württemberg
1907, N. 17 — 18). — Mylius, zunächst in der Allgemeinen deutschen Biographie über-
gangen, erhält nachträglich volle 14 Seiten durch E. Consentius (6737*), die
alles Lob verdienen. — Über die Gründung eines Museums im Berliner Lessing-Haus
am Königsgraben berichtet der Retter dieser Räume G. R. Kruse (6725*). — Das
Werk von D. Kaufmann und M. Freudenthal „Die Famihe Gomperz" (Frank-
furt a. M., Kommissionsverlag Kauffmann. 1907. Zur Geschichte jüdischer Familien III.
XIX, 437 S. M. 12,00) interessiert uns besonders durch den Abschnitt S. 168 ff. über
Aron Gumpertz, seine Beziehungen zu Gottsched, Maupertuis usw., und die S. 289 ff. über
den Danziger Leon Goraperz, der ja auch brav gegen Friedrichs des Grossen „Litte-
rature allemande" geschrieben hat. — Den Dolmetsch des Hafris Müchler vergegen-
wärtigt D. J a c 0 b y (6736*) mit gewohnter Sauberkeit. — Die zwei oder drei Bücher-
versteigerungen — leider hat sich kein Katalog erhalten — erörtert zuverlässig der
Göttingische Bibliophile 0. D e n e k e in einem 13 Seiten umfassenden Privatdruck
vom Februar 1907 ,, Lessing als Büchersammler". — E. K u n d t (6724*) kann die
utopischen Pläne und Hoffnungen Lessings für Selbstverlag und dergleichen leicht in
das rechte Licht setzen, denn darin sind alle einig; aber er hat die Tendenz, Deutsch-
lands damalige Buchhändler herauszustreichen, und findet, es habe Lessing eigent-
lich gar nicht besser ergehen können. Seiner Schrift fehlt auch die wünschenswerte
Umschau in verwandten Emanzipationsbestrebungen Deutschlands und Frankreichs,
dafür lernt man aus der nicht eben gewandten Arbeit allerlei für die Verhältnisse
des Buchhandels und Druckes zu Lessings Zeit, für Schriftstellerhonorare im all-
gemeinen und einzelnen. — R. Henneberg (8501) veT:"öff'entlicht Beileidsbriefe
Gleims, J. G. Jacobis, Campes an Lessings Stieftochter, die wir näher kennen lernen
samt Eltern und Geschwistern in der 1909 zu Giessen als Handschrift gedruckten
„Geschichte der Familie Henneberg (Braunschweig)", einem gehaltvollen Denkmal,
das zu S. 202 das sehr ansprechende Porträt Engelbert Königs bringt, während
„Malchen" als alte Dame schlecht weggekommen ist. —
Literarische Beziehungen. Anderes für das Drama aufsparend,
bemerken wir nur, dass C. Pi tollet (8499) Lessings nie überschätzte Beschäftigung
mit spanischer Literatur als Dolmetsch und Kritiker bis ins letzte Mauseloch sehr
gelehrt verfolgt, aber so mikrologisch breit, wie es gerade dieser relativ unbedeutende
Gegenstand wahrlich nicht fordert, und so gehässig gegen deutsche Forscher, die
kein Spanisch verstehen, wie wir es ebenfalls an französischen Arbeitsgenossen gott-
lob nicht gewohnt sind. —
Briefe. Nach diesen Bänden 18 und 21 (6740*) haben wir von
F. Munckers hingebender, jedes Dankes werter Mühewaltung nur noch den 22.,
Nachträge, Besserungen, Register, zu erwarten. Die hin und her gegebenen Verweise
zu den Nummei-n und die Angabe aller verlorenen sind wieder sehr erwünscht. Was
Redlich vorgearbeitet, empfindet man von neuem. — Den menschlichen Ertrag der
Briefe würdigt beredt 0. Pniower (8506). Der Zuwachs hegt in den vielen, bisher
nur auszüglich und wie manche denken: sattsam bekannten amtlichen Schriftstücken des
Tauentzienschen Sekretärs, die A. F r e s e n i u s als donum superadditum aus dem
Berliner Geheimen Staatsarchiv beigesteuert hat. Erich Schmidt 2, 635 konnte den Brief
an Wieland über Goethe und den Werther überraschend aus dem Petersburger
Original ergänzen. — M. Wagner (8508) trägt nach ein Briefchen an Claudius, das
E. Schmidt, Lessing. 1906/7, 1908/9. 875
einzig-e gerettete dieser Korrespondenz, vom 21. Mai 1777, freundschaftlich mit Er-
wähnung des an Lessings „Prozess" teilnehmenden Merck. —
Werke. Neben Lachraann-Muncker ist unter den nicht historisch-kritischen,
aber sachlich erläuternden Editionen auszuzeichnen die auf Grund der alten, teils
wertlosen, teils vortrefflichen Hempelschen in Bongs „Goldener Klassiker-Bibliothek"
(8509) erscheinende, vorläufig nur eine Auswahl in sechs, respektive drei Bänden,
mit guter kurzer Biographie von dem Leiter J. Petersen: 1. — 3. Dichtungen, ohne
dramatische Entwürfe, von W. Oehlke und E. Stemplinger (der auch die lateini-
schen Epigramme hinten übersetzt) besorgt; 4. Literaturbriefe und Laokoon (mit An-
hang) von F. Budde und W. Riezler; 5. Hamburgische Dramaturgie (mit Anhang)
von J. Petersen; 6. nur „Ernst und Falk" und „Erziehung" von W. Olshausen,
samt sorgsamen Anmerkungen zu allen Teilen und Register. Zwei gute Porträts,
eine Abbildung der Laokoongruppe. Wir werden seinerzeit die grosse Ausgabe ge-
nauer betrachten. Die Vorläufer verheissen Gutes. — Scharf abzulehnen ist der 1906
in Loth. Schmidts Privatdruck (mit Zeichnungen des berüchtigten Pomo-
graphen v. Bayros) gewagte Versuch, eine alte Übersetzung von Diderots Bijoux
indiscrets, Die geschwätzigen Kleinode, auf Lessings Konto zu schreiben. —
Lyrik. H. D r o y s e n (6789*) erläutert in Lessings Spottversen auf
Voltaire und Hirschel die „Montperniaden" durch Abdruck der unsauberen Blasphemie
Voltaires von 1750 „Monperni, en bon catholique-' usw., Reime über eine Verwechslung
zwischen Klystier und letzter Ölung. — Zu der bösen Polyglotte für Nicolai „Jungfer
Lieschens Knie" (8510) bringt 0. Schissel von Fieschenberg einen Brief
Bretschneiders bei mit französischer und italienischer Übersetzung des Gassenhauers,
was H. Klenz freigebig von Picander bis zu Demokritos- Weber ergänzt. — Zu
höhern Sphären heben wir uns mit E. Stemplinger (8536), dessen gediegener
Aufsatz viel mehr leistet, als der Titel verspricht, denn er würdigt nicht nur weit
ausholend die „Rettungen des Horaz" gelehrt im Zusammenhange mit damaliger
— und neuer — Philologie und Literatur, sondern weist auch manche Reminiszenz
an Horaz in Lessings Liedern, Oden usw. auf. —
Drama: Allgemeines. 0. Walzel (8523) prüft eindringlich und
geistvoll Lessing's Theorie des Tragischen vom Briefwechsel mit Moses und Nicolai
bis zur Hamburgischen Dramaturgie und entwickelt vor allem statt der älteren Mitleids-
theorie den Grundsatz des tiefen Miterleidens, Miterlebens, was Lessing so nicht
gerade formuliert hat, aber gutheissen würde. — A. Volkmer (6763*) stellt in
engem Rahmen, auch zu sehr auf die Berliner und Wiener Vorlesungen beschränkt,
Übereinstimmendes und Abweichendes in Lessings und W. Schlegels Ansichten von
der Trag'ödie zusammen, wobei er für die Fragen der bürgerlichen Prosa, der
Katharsis, des Schicksals dem Romantiker beipflichtet. — F. Rosiger (6776*),
philologisch geschult und feinsinnig, knüpft, über Lessing' hinausgehend, an den
Laokoon und die dort vollzogene antistoische Polemik gegen Cicero an. —
G. Belouin (8490) beschert uns ein an ausserordentlicher, aber manchmal etwas
zufälliger und unökonomisch vorgetragener Belesenheit überreiches Buch, das leider
nicht hinter das 18. Jahrhundert zurückgreift und sich, wie mit liebenswürdiger
Ironie eingeräumt wird, um ganz England nur für die „Sara" kümmert. Gelehrt
und flott zugleich, ist das Werk ein neues Zeichen für den unbefangenen, frucht-
bringenden Betrieb unserer Studien in Frankreich. Auf wirtschaftlich-geselligem
Hintergrund, im Hinblick auf die Bühnenverhältnisse und mit besonderem Augen-
merk für das Gottschedsche Leipzig macht B. das Kapitel „Melpomene" (J. E. Schlegel)
viel rascher ab als die ihm reizendere „Thalia": König, Picander, sehr ausführlich
und gut die Gottschedin, Krüger, gerecht Geliert . . . Mit einem gesuchten Thalia-
Schluss eilt er, die Jugendlustspiele überhaupt nur streifend und gleichgültig gegen
die tragischen Entwürfe, zur „Sara". Diderot soll S. 321 gegen neueren Zweifel zu
seinem Recht kommen. Der Abschnitt über die „Minna" erfreut, wenn nicht durch
Originalität, so doch durch Wärme. Die Abgrenzung des Gegenstandes ist anfechtbar;
jedenfalls muss das Werk bei uns studiert werden. — R. Petsch (6746*) äussert
sich Verdientermassen sehr anerkennend, aber auch widersprechend über Kettners
Buch; seinen eigenen Urteilen, Nathan sei ein „blasser Normalmensch", Saladin der
,, wundeste Punkt", wird sich wohl auch etwas abdingen lassen. — K. Pekelmann
(6744*) ergeht sich zum 125. Todestag des Dramaturgen drei fortzusetzende Heftchen
hindurch in etwas verworrenen reformdurstigen Anklagen gegen heutige Theaterzustände,
unter häufiger Berufung auf Lessing. — Erwähnt sei auch das wesentlich dem Drama,
mit Einwänden nur gegen die zu straffe „Emilia" gewidmete Büchlein „Lessing"
eines Dramatikers, der selbst mit Lessing recht wenig gemein hat, Otto Ernsts
(= Die Dichtung, Bd. 35. JBL. 1905, N. 3475). — A. Borinski (6745*) benutzt
Lessings Briefwechsel zu einem „dramaturgisch physio- und biologischen" Blick auf
die einstige Werdezeit, zu Protesten gegen moderne Sensation, nebst ein paar guten
Jahresberiolite für ntnera deutaclie Litoiatargesctüoiite. in,IX. 'ja
876 E. S c h m i d t , Lessing. 1906/7, 1908/9.
Winken für die Emotions- und Illusionsdebatte mit Mendelssohn. — Während
A. Böhtling"k (8498), kritiklos trotz seinen unbarmherzigen Protesten gegen den
armen Stimiper Erich Schmidt, in langer Strudelei dem grossen Thema nur die
absurdeste Motivjagd widmet, wenn er etwa Teilheim zum weissen Othello, Orsina
zum weiblichen Hamlet stempelt und die drei Ringe Nathans mit Porzias drei
Kästchen zusammenschweisst, zeigt G. Kettner (6764*) die gewohnte Verbindung
von voller Herrschaft über nahe wie fernere Urkunden und einem sich gern in
Hjperkritik verbohrenden Scharfsinn. Seine Studie, durch die alles bisher Geschriebene
in den Schatten gedrängt wird, ist ungemein lehrreich durch tiefe Rücksicht auf
englische Shakespeare-Auffassung und Genieansicht, ungemein anregend auch da,
wo sie Lessings Urteile über Richard III., Romeo und Julia, Hamlet zerfasern
möchte. — J. G. Robertson (6732*, nach H. G. Fiedlers Referat im LE.) findet nicht
nur in Farquhars Lustspiel „The Beaux's Stratagem" überraschende Ähnlichkeiten mit
der „Minna" (Exposition im Gasthaus, schwatzhafter Wirt und anderes), sondern
misst dem Engländer für die Komödie seiner Heimat eine Lessingsche Reformator-
rolle bei. — E. Maddalena (6733*) hat Wihans Überschätzung des Curioso
impertinente für die „Minna" chronologisch und durch weitere Musterung des
Goldonischen Theaters widerlegt, auch den Wert der von Lessing bearbeiteten Erede
fortunata triftig herabgesetzt. — Schriften, die Lessing kaum streifen, können nicht
hier besprochen werden. Da wegen des „zur Zeit Lessings" im Titel eine theater-
geschichtliche Arbeit nun einmal diesem Referat zugeschoben ist, so sei gesagt: der
von J. Klop fleisch (6731*), Schauspieler unter dem Namen Klaudius, fleissig
und verständig behandelte Brandes erscheint als schwacher Biedermann, darstellerisch
als eine „utilite", nicht mehr; aus seinen hier nicht literarhistorisch, sondern nur
bühnengeschichtlich untersuchten zahlreichen Dramen werden schauspielerische
Qualitäten hervorgehoben für ihn und die Zeit — dieser Teil soll fortgesetzt und auf
Einzelspiel und Ensemble in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erstreckt werden.
Die Arbeit berührt Lessing nur sehr mittelbar. — H. Kinkel (8512) kann über
die Aufnahme der „Sara" in Paris oder über Rochon de Chabannes oder über den
sehr verweilend besprochenen J. Chenier kaum erheblich Neues sagen, doch seine
Dissertation beleuchtet einzelne verschollene Ausläufer wie Duvals „Courtisane" (Sara),
Friedeis Dolmetschtätigkeit, die Aufführungen Lessings in Frankreich, die Kritiken
und gibt endlich eine willkommene genaue Bibliographie. —
Einzelne Dramen. Eine Bühnenbearbeitung des „ P hilo t a s " gibt
P. Schienther (6749*), mit warmem Vorwort zu C. R. Lessings 80. Geburts-
tag, mit wohlerwogenen, den grossen Monolog der Krisis schonenden Strichen und
guten Winken für die Darsteller; die Wiener Tageskritik nennt die Aufführung eine
„verdiente" Ehrenbezeigung für den Dichter, aber keinen sonderlich hoch einzu-
schätzenden Zuwachs für das künstlerische Kapital des Burgtheaters. Der kindliche
Held ist denn auch bald verschwunden und hat, scheint es, keine andere Bühne
erobert. —
Minna von Barnhelm. A. Zeh m es Zutaten zum Abdruck der
„Minna" (6750*), nebst Übersetzung des Riccautschen Französisch und einem
Wörterverzeichnis, sind sparsam und verständig. — An die Stellen über Justs und
Werners Tränen knüpft A. A n d r a e (6752*) nähere und sehr ferne Parallelen und
bemerkt dann zu einer angehängten französischen Anekdote von 1768, die Lessings
Färberversen „Die blaue Hand" entspricht, treuherzig: Ich bin für Volksüberlieferung!
— B. Volz (8513) frischt aus des Feldmarschalls von Kalckreuth Alterserinnerungen
Berichte auf über die allerdings an Tellheim mahnenden höheren Offiziere v. Röder
und besonders v. Kleist; er deutet ferner Riccauts Ortsangabe auf Schlossplatz und
Schlossfreiheit, wozu ein P. G. in der VossZg. 1908, N. 182 einwendet, der Kriegs-
minister habe vor dem Königstor in der langen Contreeescarpe auf freiem Platze
gewohnt. — G. Kettners kleiner Neudruck der „Emilia" (8514) gibt, wie zu er-
warten, ein gutes Extrakt seiner älteren Studien und zeigt auch in Worterklärungen
Qi p sich PF f^ 1^371 f]
Nathan. B. H e 1 1 e r (ZVLR. NF. 16, S. 479—85) gibt Beiträge „Zur
Geschichte der Parabel vom echten Ringe": der Dis dou vrai aniel war wohl schon
erledigt, dagegen Steinschneiders hebräisch verfasster Nachweis eines Gleichnisses des
Abraham Abulafia von der Perle unbeachtet geblieben, das die Juden, doch nicht
unversöhnlich, privilegiert. H. will dann Erich Schmidts Urteil über Swifts Tale
berichtigen, denn auf dem Schutt solle sich ja ein lutherischer Glaubenstempel er-
heben? Endlich mustert er ein paar erdichtete Religionsgespräche. — S. Fränkel
(8519) erklärt Friedländers Note zu Lessings Brief vom 19. März 1779 — Streichung
ursprünglicher Worte des Tempelherrn: nicht seine Mutter sei im Morgenlande
gewesen, wohl aber sein Vater — aus einer alten Anekdote, die von Valerius
Maximus IX, 14 her bei Macrobius II, 4 näher zu Lessing stimmt. — Schillers
E. Schmidt, Lessing. 1906/7, 1908/9. 877
Theaterbearbeitung, die Köster erschöpft hat, bespricht K. F. N (o w a k) (6759*) selb-
ständig und klug. — D. F. S t r a u s s' bekannten Vortrag versieht F. S t e u d e 1
(8521) mit einem klaren Geleitwort über seine Entstehung. — F. Kortz (782/3)
wendet sich in seinem leeren Programm warnend an eine christliche Schuljugend. —
Das Frankfurter Verbot des Verkaufs von Exemplaren wird urkundlich genauer
belegt (6758*, vgl. ferner VossZg. 1906, N. 380). — Den Arbeitern legt für den
sozialdemokratischen Bildungsausschuss F. Mehring (8520) das Stück als Zierde
der Volksbühne warm, nicht agitatorisch, vielleicht mit zu vielen historischen Notizen
ans Herz; über Fragen, die im Anschluss an drei Nathan-Vorträge zu Karlsruhe
Arbeiter, des Dramas gedankenweckende Kraft bezeugend, an ihn stellten, berichtet
interessant K. Wollf (8522). —
Fragmente. Den sogenannten „Comischen Einfall" : „Den Medicum um
Verzeihung bitten, dass man so lange nicht krank gewesen ist", will W. Weyh
(8535a) aus der spätgriechischen Schwanksammlung Philogelos herleiten; er stammt
aber, laut Albrecht und Erich Schmidt, wörtlich von Hierokles. — Der kurze erste
Abschnitt von R. P e t s c h s „Fauststudien" (6760*) ist ertraglos. — Lehrreich ist
J. Muszkat-Muszkowskis (8517) stoffgeschichtliche Arbeit über Spartacus
in der Dichtung für Lessing, mit beachtenswerten Einwänden gegen Erich Schmidt
und Rücksicht auch auf plastische Darstellung, für den hier doch überschätzten jungen
Grillparzer, für Üchtritz usw.; nicht ohne Lücken, wenn denn einmal leutselig bis zur
Gegenwart aufgeräumt werden sollte. Der keineswegs unkritische Verfasser wirkt
da durch Breite ermüdend, eine Gefahr aller Stoffgeschichten. Von Ausländern wird
nur der unumgängliche Saurin herangezogen. M. verspricht, statt das gleich abzu-
machen, ihnen in einer besonderen Schrift nachzugehen; auf Manzoni macht eine An-
merkung Erich Schmidts aufmerksam. —
Ästhetik: Laokoon. Schillers Urenkel A. von Gleichen-Russ-
wurm (6765*) gibt nach begeisterter Einleitung eine doppelte Auslese, die sich nicht
streng an das Leitwort „Klassische Schönheit" bindet. Dem ausschliessenden Schön-
heitsevangelium opponiert G. Haar (6767*) vom Standpunkt des modern gebildeten
Liebhabers. — Gegen A. Schmarsows (8529) Kürzungen in der kleinen Schul-
ausgabe erheben sich starke Bedenken, denn es werden auch sehr bedeutende all-
gemeine Darlegungen verstümmelt, die Kunstform, der Gedankengang schwindet
[A. Frey, vgl. R. M. Meyer (6768*), A. Rausch (6769*) über Laokoon als
Muster didaktischer Darstellung einer wissenschaftlichen Frage]. Dazu ersetzt der
Herausgeber nicht bloss „furchte" durch „fürchtete", sondern auch „wechselsweisen"
durch „wechselseitigen", „einen Waffenstillstand getroffen" durch „ . . . geschlossen".
Sein Kommentar (8528) hat hinten populäre Anmerkungen, im vorderen Hauptteil
aber behandelt ein berufener Kunstforscher, auch wohl über das Verständnis der
Jugend hinaus, Körperschönheit (Nacktheit, Gewand) — immer Plastik und Malerei
scheidend und reichlich exemplifizierend, wie heut alle Welt die Laokoongruppe einer
Krisis der Antike zuweisend — höhere Machtvollkommenheit der Malerei nach ihren
besonderen Mitteln, danach „Schönheit" und „Hässlichkeit". — Sehr wichtig sind
neue amerikanische Forschungen. F. E. B r y a n t (6772*) verwirft experimental-
psychologisch, auch indem er die Ilias und die bekanntlich anders schildernde
Odyssee durchgeht, Lessings Meinung vom Sehen und die mit seiner irrigen
„psychology of vision" zusammenhängende Theorie genetisch-successiver Darstellung;
seinen folgenden Kapiteln ist H. S p i t z e r in der angegebenen trefflichen Beurteilung
skeptisch gegenübergetreten. — W. G. H o w a r d (6771 *) zeigt, dass Burkes von Lessing
wohlgekannte Enquiry nachdrücklich die Armut blosser Malerei in Worten betont,
aber, ohne mit Succession und Handlung zu rechnen, da keine Affektion des Gemütes
findet; die Poesie, die nicht Nachahmungskunst sei und bildliche Vorführung nicht
ersetze, biete den „stimulous of a transscendent sublimity subsisting largely in scenes
and pictures as they are not". Derselbe H. (PMLA. 24, S. 286—93: „Reiz ist Schön-
heit in Bewegung") wendet sich von Webb zu dem im Laokoon übel mitgenommenen
Spence, dessen pseudonymer Crito für Anmut und Bewegung fein genannt werden
müsse. So hat H. vor allem in dem grossen gelehrten Aufsatz „Ut pictura poesis"
(PMLA. 24, S. 40 — 123), auch hier besonders gegen Blümner polemisierend, diesen
vi elberufen en unglückhchen Halbsatz von du Fresnoy, de Piles, Dryden bis zum
Laokoon klar geleitet. —
Philosophie und Theologie. Höchst erfrischend istChr. Schrempf
(6773*), ein auch schriftstellerisch sehr begabter Defroque, in seiner für weitere
Kreise bestimmten, aber durchweg fesselnden und namentlich gegen Ende aufschluss-
reichen, mindestens sehr anregenden Schrift. Sie zeigt auf schon oft begangenen
Wegen die unreifen Skrupel des Gedichtes „Die Religion", den Optimismus im „Pope",
untersucht vom Standpunkt gegenwärtiger Ästhetik scharf, doch in manchen Punkten
anfechtbar die Kunstphilosophie und hat dann ihre Lust daran, die Taktik des Wolfen-
78*
878 E. Naumann, Herder.
büttler Theolog-en gegenüber dem Offenbarungsglauben und der ganzen Orthodoxie
glänzend zu beleuchten. Mit Recht preist H. Spitzer (DLZ. 1908, S. 3221/6) die kühne,
aber überzeugende Auslegung des § 84 der „Erziehung", wonach ,,Gott" und „Natur"
beliebig füreinander gesetzt seien, also auch die persönliche Gottheit nur exotisch gemeint,
während er Schrempfs nicht zum erstenmal gegebene, aber scharfsinnig verfochtene
Deutung, das „zweite, für gemeine Augen befremdende System" meine nicht die
Metempsychose, sondern Spinozismus samt Determinismus, zwar für möglich, aber nicht
für durchschlagend hält. In Erich Schmidts zweitem Band wird darauf eingegangen. —
Demgegenüber erscheint Aurelie Horovitz (6775* und 8530) im specimen
diligentiae ihrer Dissertation dem für eine Anfängerarbeit überhaupt ungeeigneten
grossen Vorwurf gar nicht gewachsen. — P. Lorentz (8531) gibt nach längerer
anspruchsloser Einleitung ausgewählte Abdrucke, zu dünn für die Kunstlehre, und
zieht im Anhang Nachlass, Dichtung, Briefe heran; die Anmerkungen sind elementarer
Art. — [Das Kopfschütteln des Referenten beim „Ding an sich" (6777*) führte rasch
zu der Aufklärung, dass A. Löwenstamm es nicht mit Lessing, sondern mit Lotze
zu schaffen hat!] — A. von Reitzenstein druckt die F r e i m a u r e r gespräche
(6778*) ab mit historischen Noten zu jedem nach Merzdorf, Eckstein und anderen
Logenschriftstellern. — Die engere theologische Literatur — abgesehen von dem
geschichtlichen Gewinn, den 1908 P. Merk er s (3940) nur als Würdigung des
humanistischen Poeten zu magere Schrift über Simon Lemnius bietet, oder von
F. Thudichums lebendigem Aufsatz zur letzten „Rettung" des Adam Neuser
(6788*) — hat -es besonders mit Semler (6781*ff.) zu tun, was wir hier unmöglich
verfolgen können, und immerfort mit den „Fragmenten". — B. Brandl scheidet
selbständig forschend die älteren Redaktionsphasen der Reimarischen „Schutz-
schrift" (6781a*), kümmert sich aber in der Darstellung des Kampfes (8532) so wenig
um seine letzten Vorgänger, dass man keine Lust haben kann, das wenige ihm etwa
Eigene herauszuklauben. — Der Tierpsycholog oder der Schulphilosoph Reimarus geht
uns hier nichts an. — Die theologische Zeitschrift „Aufwärts" mit dem verteilten
Aufsatz des katholischen Religionsphilosophen C. B r a i g (6779*) war unzugänglich.
— Unbefangen, freimütig, ohne jeden auf diesem Gefilde so häufigen flachen Liberalismus,
wie das von dem Führer der „Christlichen Welt" zu erwarten war, und in durch-
sichtiger Gliederung charakterisiert M. Rade (6780*) Lessing als einen Bahnbrecher.
— Der Pfarrer Schmidt (-Aufhausen) (8533) kann in seinem gut geschriebenen
kleinen Aufsatz, dessen zweiter Teil ein sehr positives Bekenntnis bringt, der Frage
nach dem „Beweis des Geistes und der Kraft" keinen neuen Gesichtspunkt abgewinnen,
aber er schilt und warnt nicht, sondern geht dem Exoterischen und Esoterischen
dieser die Wunderoffenbarung leugnenden „diplomatischen Retouchen" nach. —
Miszellen. Den Titel einer von Lessing mit Moses 1755 geplanten
Sammelschrift „Das Beste aus schlechten Büchern" führt R. M. Meyers neidens-
werte Belesenheit (6790*) auf des Abbe Trublet 1754 in seinen Essays getanen
Vorschlag eines „Extrait des livres qu'on ne lit point" zurück. — Im Nachtrag zu
einem Verzeichnis von Frau Evas Nachlass (6791*) vermerkt Lessing einen „halben
goldnen Rauler" oder „Reuler", was Einsender von „Royal" ableiten wollen, doch ist
nach Nuijs „Reuter" zu lesen und ein holländisches Goldstück gemeint. —
Sprache. In wohltuendem ausgesprochenem Gegensatze zu Brandstäters
Kesseltreiben, hier und da doch zuviel aufgreifend, bringt F. Juvancic (6792*,
vgl. die Anknüpfung 8537) nach einer gescheiten Einleitung Sammlungen „lexikalischer"
und „grammatischer" Gallizismen. —
Herder.
(lY, 7 = N. 8538-8574.)
Ernst Naumann.
Allgemeines. — Persönliche nnd literarische Beziehungen. — Werke: Ausgaben; Poesien. — EinzelgeWete
seiner Wirksamkeit: Ästhetisches und Kritisches. — Philosophie. —
Allgemeines. Die tief greifende Umwandlung, welche die Beurteilung
Herders in der neueren Zeit erfahren hat, legt R u d. U n g e r (8538) in einer Be-
sprechung der neueren Herderforschung dar. Herders Geist ist unter uns wieder
lebendig geworden, weil er überall Beziehungen zu den die Gegenwart erfüllenden
E. Naumann. HphIpi-. 879
Fragen hat; man lernte sich allraähUch von dem beengenden Einiiuss des Urteils
der Romantiker und neukantischer Massstäbe befreien und Herders Wesen und
Wirken vom höheren geschichtlichen Standpunkt aus erfassen. Das gilt nicht bloss
auf theologischem Gebiete, sondern ganz besonders auf dem Felde der Philosophie,
auf dem ein zusammenhängendes Bild von Herders Gedankenarbeit gewonnen und
der Erweis der Einheitlichkeit seiner Weltanschauung geliefert worden ist. Die
Herderforschung hat in G. Jacoby einen Fortschritt über Kühnemanns und anderer
Kantianer Parteinahme gegen Herder hinaus in der Würdigung von Herders Ästhetik
vollzogen.- Die Betrachtung der seit 50 Jahren reichentwickelten Herderliteratur
zwingt zu der Überzeugung: Herder hat auch uns noch viel zu sagen. Sein Geist
ist im Besten seines Wesens und Werkes auch uns Heutigen noch lebendig. — Der
Festvortrag, den der Stadtbibliothekar Georg Berkholz am 25. August 1864 zu
Riga bei Enthüllung des Herderdenkmals gehalten hat, ist aus dem Werke „Herder
in Riga" von Jegör von Sivers (Riga 1868) wieder abgedruckt (8539). — Otto
Baumgarten (8540) wiederholt seine bekannten Urteile über Herders Stil, Dar-
stellungsform und das Unkünstlerische seiner Schriftstellerei als Ausflüsse seiner
unabgeschlossenen Charakterbildung. Aber er weist auf die Bückeburger Zeit hin,
in der Herder eine Konzentration auf das Christliche seines Wesens gewann, und
geht diese Periode im Anschluss an Horst Stephan (JBL. 1906,7, N. 6814) durch,
schliessend mit dem Gefühl, dass Herder trotz seines Mangels an Gedankenzucht
durch die unendliche Lebendig'keit und sinnliche Fülle seiner Einsichten noch immer
tiefe und warme Geister fesselt und befruchtet. — Aus Herders Äusserung, dass er
mit seinem Eintritt in die Freimaurerloge zu Riga denselben Schritt zu tun glaubte,
den vor 100 Jahren Leibniz getan, schliesst L. Keller (8541), dass Leibniz im
Jahre 1667 durch den Eintritt in die „Gesellschaft Chymiker" zu Nürnberg einer
Loge beigetreten sei. —
Persönliche und literarische Beziehungen. Eine sorgfältige
Studie über die Beziehungen zwischen Herder und seinem Verleger Hartknoch bietet
auf Grund des Briefwechsels J. H. Eckard t (8547). — Aus Herders Xachlass ver-
öffentlicht L. Keller (8545) sechs bisher ungedruckte Briefe der Herzoginnen
Amalia und Luise von Sachsen- Weimar an Herder, die sich sämtlich auf die italienische
Reise beziehen. — Herders Abneigung gegen Kant erkennt G. Jacob}' (8549)
schon in Herders frühesten Schriften, in denen er bereits gegen alle Doktrinen, die
später bei Kant wichtig wurden, ankämpft als im Zusammenhange stehend mit der
Schulphilosophie seiner Zeit; sie war seinem Versuche, eine biologische Betrachtungs-
weise in der Philosophie einzuführen, von Grund aus entgegengesetzt. So nahm
Herder in seinem Tadel das spätere Kantische Verfahren vorweg, und er hat damit
Eindruck — nicht nur unter Kants Gegnern — gemacht. Der neue Idealismus, der
nachmals Kants Kritizismus ablöste, ist in die Wege eingelaufen, die Herder ge-
wiesen hatte. — Über die Beziehungen Pestalozzis zu Herder berichtet K. Muthesius
(8552a). Sie begannen 1797 mit Herders Rezension der Schrift Pestalozzis: ..Nach-
forschungen über den Gang der Natur in der Entwicklung des Menschengeschlechts".
Pestalozzi schrieb einen Dankbrief an den Rezensenten; sechs Jahre später sucht er
ihn für den Plan einer Pränumeration auf seine Unterrichtsbücher zu gewinnen;
Versuche mit diesen sind am Weimarer Gymnasium gemacht worden. —
Werke: Ausgaben. Die monumentale Herderausgabe von B. S u p h a n
(8553), deren erster Band 1877 erschien, gelangt mit der Ausgabe des lang ersehnten
vierzehnten Bandes zum Abschluss. Er enthält den dritten und vierten Teil der
„Ideen" und empfängt seinen besonderen W'ert durch die beiden Beigaben des
Herausgebers, den Anhang mit Zusätzen und Nachträgen aus Herders Handschriften
(156 Seiten) und das Schlusswort zu Band 13 und 14 (57 Seiten). In den reichen
Mitteilungen aus verschiedenen Schichten der Vorstufen und Vorarbeiten eröffnet
sich ein Einblick in die rastlose Arbeit Herders und in das allmähliche Werden des
Werkes. Vieles erhält durch die Mitteilungen neues Licht, weiteren Hintergrund,
eingehenderes Verständnis. In dem Schlusswort wird nicht eine äussere Entstehungs-
geschichte der Ideen gegeben, solche ist von anderen dargelegt, der tiefer grabende
Verfasser erweist hier, von hoher Warte aus die Lebensarbeit Herders überschauend,
dass die Ideen, im höchsten Sinne des Wortes, dessen Lebenswerk und ., seines Lebens
Hauptgewinn" sind. „Herder und die Ideen sind Wechsel- und Denkbegriffe, wie
Goethe und Faust." Das bedeutungsvolle Schlusswort des Herausgebers ist, seinen
Mitarbeitern gewidmet, in 100 Exemplaren noch besonders erschienen; einzelne
Abschnitte daraus waren schon kurz vorher in der Deutschen Rundschau mitgeteilt
(8544). — Eine neue Ausgabe von Herders Werken von E. Naumann (8554) ist
bestimmt, den Schriftsteller, der dank der seit einem halben Jahrhundert ihm
gewidmeten Forschungen und bei dem Wandel des deutschen Geisteslebens für die
jetzt lebenden Geschlechter einen hohen Gegenwartswert gewonnen hat, als eine
880 E. Naumann, Herder.
lebendige Persönlichkeit mit ihrem unserer Zeit nahestehenden F'iihlen und Denken
den am Geistes- und Kulturleben unseres Volkes teilnehmenden Kreisen vertraut zu
machen. Diesem Zweck dient zunächst das dem ersten Bande vorang-estellte Lebens-
bild, das die Ergebnisse der Forschung auch über Haym und Kühnemann
hinaus verwertet und eine allseitige Würdigung des Schriftstellers wie des Menschen
anstrebt; auch in dem seit Jahren entbrannten Kampfe, ob Herder, ob Kant, findet
der Verfasser auf Grund geschichtlicher Betrachtung — und niemand verdient mehr
als gerade Herder nach dieser von ihm begründeten Methode beurteilt zu werden —
eine Lösung. Den einzelnen Schriften sind jedesmal kurz orientierende Einleitungen
vorausgeschickt, in denen die innere und äussere Geschichte der Entstehung zu-
sammengefasst und die Hauptgesichtspunkte für ihre Bewertung angedeutet sind.
Wenn die Ausgabe sich äusserlich auch als eine Erneuerung der Hempelschen, die
einst Düntzer bearbeitet hat, darstellt, so sind doch Lebensbild und Einleitungen
durchweg' neu geschrieben, wozu schon der veränderte Standpunkt in der Beurteilung
Herders und das seither an den Tag geförderte wissenschaftliche Material führten.
Die Anmerkungen sind etwas reichlicher als in den übrigen Herderausgaben; es
galt, in ihnen die mit der Zeit immer mehr der Vergessenheit anheimfallenden
literarischen Beziehungen zu den Zeitgenossen festzuhalten, besonders auch die Gedanken-
zusammenhänge mit Goethe und mit Schiller aufzuzeigen, letztere erweisen sich
viel zahlreicher, als man allgemein annimmt; vor allem aber musste, soweit möglich,
das Verständnis Herders aus Herder selbst erschlossen werden. Für die Auswahl
der darzubietenden Werke mussten die kritisch-ästhetischen Jugendschriften, die
literarischen Abhandlungen aus den Blättern von deutscher Art und Kunst und die
Volkslieder nebst Cid als die allgemein bekanntesten Werke, die dem weitesten
Kreise der Gebildeten eine Einführung- in das Studium Herders darbieten, in Betracht
gezogen werden; aber sie erscheinen doch nur als der Rahmen für das Hauptwerk
seines Lebens, das Werk, in dem die ganze Gedankenwelt Herders in ihrer
Tiefe sich offenbart, die „Ideen"; diese sind vollständig aufgenommen und in
die Mitte der ganzen Ausgabe gerückt. Von der Kritik ist diese günstig auf-
genommen worden; G. Jacoby (KönigsbBll. 1909, 25. Juni), A. Matthias,
Th. Matthias, R. Unger (MünchenerNN. 5. Febr. 1910) haben sich freundlich
zustimmend geäussert. Eine erweiterte Ausgabe, deren Notwendigkeit von Anfang
an empfunden wurde, ist in Vorbereitung begriffen; in dieser wird auch G. Jacoby
die von ihm geäusserten Wünsche in umfassendster Weise erfüllt sehen. —
Als freimaurerischen Klassiker stellt A. von Reitzenstein (8555) Herder durch
x\bdruck der Gespräche über eine unsichtbar-sichtbare Gesellschaft und über „Frei-
mäurei" dar. Ein einleitendes Kapitel berichtet über Herders Beziehungen zur
Loge, wobei indessen seine vorübergehende Zugehörigkeit zum Illuminatenorden
nicht berücksichtigt ist. Von den drei angehängten Herderschen Gedichten enthält
nur das erste in der Anrede Brüder eine Beziehung auf maurerische Kreise, das
zweite ist eine Umdichtung von I. Kor. 13, das dritte in seiner biblischen Ausdrucks-
weise ist nicht nachweisbar maurerischen Ursprungs. — A. Ott (Hamburger Logen-
blatt 1909 S. 102 — 11: Aufklärung und Freimaurerei) berichtet, dass Aufnahmereverse
von Karl August, Goethe, Herder und anderen Mitgliedern der weimarischen Hof-
gesellschaft sich im Archiv der Loge Ernst zum Kompass in Gotha befinden, und
weist maurerische Versammlungen in Weimar nach, an denen Herder teilgenommen
hat. — G. Lennarz (770) berichtet über einige wichtige Prosaschriften Herders als
Einleitung zu einer Auswahl von Stellen aus den Fragmenten, Kritischen Wäldern,
Reisejournal, Von deutscher Art und Kunst, Zerstreuten Blättern, Ideen und Schul-
reden; es sind nur sehr kurze Proben, die den Zweck haben, die hervorstechendsten
Züge der reichen, jedoch von einer „einheitlichen Grundanschauvmg" zusammen-
gehaltenen geistigen Lebensarbeit Herders zu zeigen. —
Poesien. In einem Sammelband, der ausser Herder noch Claudius,
Bürger und Jean Paul umfasst, gibt Otto Hellinghaus (JBL. 1906/7, N. 522),
Vers- und Prosadichtungen Herders in trefflicher Auswahl mit kurzen Einleitungen
und Anmerkungen. — Zu Herders „Brutus" und der Übersetzung der Vorrede von
Sadis „Rosental" veröffentlicht Otto Müller (8556) eingehende Untersuchungen von
Handschriften, die sich im Fürstlichen Hausarchiv zu Bückeburg befinden und für
die Textgestaltung von Wichtigkeit sind. —
Einzelgebiete seiner Wirksamkeit: Ästhetisches und
Kritisches. Dass Herder einen bedeutenden Anteil an dem Jahrgang 1772 der
Frankfurter Gelehrten-Anzeigen hatte, war bekannt; der ganze Umfang seiner Beiträge
ist nunmehr durch M. Morris (8560) ermittelt worden. Bei der strengen Beobachtung
der Anonymität seitens der Mitarbeiter und des Verlegers, war es schon den Zeit-
genossen schwer, die Verfasser der einzelnen Beiträge zu erkennen. Die Gesichtspunkte,
nach denen die Zugehörigkeit festzustellen ist, werden auf S. 388ff. entwickelt; dazu
E. Naumann, Herder. 881
gehören vor allem Schreibgewohnheit und Sprachsehatz, der Gebrauch von Lieblings-
wendungen und wiederkehrenden Gedanken; alles das ist in einem sorgfältig zu-
sammengetragenen Stilglossar (S. 400 — 31) vereinigt. Mit Hilfe dieses stilistischen
Materials und der erreichbaren Zeugnisse und Nachrichten werden 250 Beiträge des
Jahrganges 1772 als von Herder herrührend erwiesen, von denen bisher nur ein
kleiner Teil gesichert war; neun im Jahrgang 1773 sind nicht mit Sicherheit Herder
zuzuschreiben. Seine Beiträge erstrecken sich auf die Gebiete der Theologie, Päda-
gogik, Philologie, Literaturwissenschaft, Geschichte und Biographie; eine eigene
Gruppe stellen die moralisch-psychologischen Schriften dar; ferner Philosophie,
bildende Kunst, deutsche Literatur, französische Literatur und Zeitschriften. Es sind
im ganzen 216 selbständige und 34 aus englischen Zeitschriften entnommene Beiträge,
dazu kommen noch einige zweifelhafte Stücke. Wir gewinnen also aus diesen Unter-
suchungen einen umfangreichen, aber auch innerlich wertvollen Zuwachs zu Herders
Werken; denn er ist der eifrigste und fruchtbarste Mitarbeiter an diesem Bande
gewesen, der für das Jahr 1772 nur eigentlich Herderisches Organ wurde und auch
seine schriftstellerische Tätigkeit fast allein in Anspruch nahm. Goethes Anteil an
demselben Jahrgang, der gleichfalls ermittelt ist, stellt sich weit weniger umfangreich
heraus; einigemal finden sich Einschaltungen von Goethe in Beiträgen anderer Ver-
fasser, auch Herders, Von einigen Besprechungen bleibt auch jetzt noch unsicher,
ob Goethe oder Herder ihr Verfasser ist. —
Philosophie. G. Jacoby (8564) rechnet Herder zu den grossen Philo-
sophen, weil er gelehrt habe, sich von dem Blick nach rückwärts loszureissen und
den Entschluss vorwärtszusehen verlangt. Die Kraftquellen im Denken des
19. Jahrhunderts stammen von Herder, nicht von Kant. Die treibende Kraft in
Herders Philosophie ist das Problem des Lebens, in Kants Philosophie ist sie das
Problem des Rationalismus. — Den Inhalt der Herderschen Philosophie hat K. Siegel
(JBL. 1906,7, X. 6813) überall mit Zuverlässigkeit behandelt. Um Herders Philosophie
zu verstehen, muss man erwägen, dass er überall Einzelprobleme behandelt hat; den
tiefsten Quell seiner Gedanken kann man nur aus seiner Art, die Fragen zu beantworten,
entwickeln. Eigen ist ihm die Erkenntnis von der Eigentümlichkeit des Lebens und die
Anwendung dieser Erkenntnis auf fast alle philosophischen Arbeitsfelder. — In dem
Streit zwischen Herder und Kant tritt H. Baer (8565) (vgl. JBL. 1906 7, N. 6815) als
Vorkämpfer Kants auf Er gibt einen kurzen Überblick über Herders metaphysische und
psychologische Voraussetzungen und bezeichnet dessen Standpunkt als einen meta-
physisch-dogmatischen, in welchem Herder kraft seiner religiösen Grundstimmung
eine Bindung zwischen Leibniz und Locke herstellte. Im Verlauf der Untersuchung
ist der Verfasser mehrfach genötigt, anzuerkennen, dass in manchem Gedanken Herder
Kant näher stehe, als es auf den ersten Blick scheint. — P h. K n e i b entwickelt
im Anschluss an A. Hansens Schrift: Haeckels Welträtsel und Herders Weltanschauung
(JBL. 1906/7, N. 6820) des letzteren Verhältnis zum Darwinismus. Herder habe, ohne die
Unsterblichkeit zu leugnen, eine Entwicklung alles Lebenden aus emer Urform bis
zum Menschen einschliesslich angenommen; Herder wolle, viel bescheidener als die
modernen „Monisten", nicht das Weltall erklären, sondern nur auf die Probleme und
den Weg richtiger Überlegung hinweisen; den „Monismus" Herders habe aber Hansen
noch nicht herausgearbeitet und auf seine Stichhaltigkeit hin geprüft. — Edgar Quinet,
von Chateaubriand als der beredte Übersetzer Herders gerühmt, ist der Gegenstand
einer gehaltvollen Studie von 0. Wenderoth (8571a), in der Quinets Entwicklung
vor der Bekanntschaft mit Herder, dann der Umschwung durch Herder, sein durch
die Übersetzung der Ideen erfolgter Eintritt in die geistig führenden Kreise Frank-
reichs und endlich die Wirkung seiner Übersetzung auf die Zeitgenossen dargelegt
und die Fäden sorgsam beachtet werden, die ihn mit Frau von Stael verbinden. —
882 M. Morris, Goethe: Allgemeines.
Goethe.
Allgemeines.
(IV, 8 a = N. 8575—8739.)
Max Morris.
Gesamtdarstellungen nnd Eisaysiimmlangen. — Kritik und Nachwirkung. — Philosophie. — Ethik und Beligion. —
Pädagogik. — Naturwissenschaft. — Bildende Kunst. — Literaturgeschichte. — Sprache nnd Metrik. — Verhältnis zu einzelnen
Lebenskreisen. — Werke. — Einzelnes. — Goethe- Pliilologie. — Bildnisse. —
Gesamtdarstellung-en und Essaysammliing-en. Mit einem
Bande „Goethe" g-elangen F. Lienhards (8576) „Wege nach Weimar" zu ihrem
Ziel. Das ganze Werk will das Unvergängliche aus dem deutschen Geistesleben für
die Gegenwart lebendig machen, und dazu dient in dem vorliegenden Bande eine
locker gefügte Folge von Aufsätzen, Betrachtungen, durch neuere Bücher
angeregten Gedanken und endlich Proben aus Goethes Werken. Ein „Lebens-
bild" Goethes setzt sich zusammen aus den Kapiteln: 1. Grundzüge, 2. Der
Naturforscher, 3. Plastik und Politik, 4. Der Dichter, 5. Goethe und die Frauen,
6. Gretchen und Beatrice. Den Anspruch auf Ermittlung von neuem Wissensinhalt
erheben diese Betrachtungen nur ganz gelegentlich, z. B. S. 266 in dem ohne Kenntnis
der bisherigen Forschung unternommenen Versuch, Einwirkungen Swedenborgs
auf Goethes Faust zu erweisen, aber sie sind warm empfunden und würdig
geschrieben. — Eine geschlossenere Gesamtdarstellung von Goethes Leben
und Dichten bietet A. C h u q u e t (8581) in einem trefflichen Essaj^, worin die für
ein französisches Publikum erforderlichen Inhaltsangaben der Werke sich glücklich
mit Analyse und Charakteristik verbinden. In dem schönen Schlussakkord fällt nur
der Satz auf: „Dans ses vers et dans sa prose il nous apprend l'art de se conduire
avec art." Aber Goethe spricht ja vielmehr wegwerfend von der „armen Kunst,
mich künstlich zu betragen!" — E. Traumann (8577) sammelt eine Anzahl von
Aufsätzen und Rezensionen, die meist im Feuilleton der Frankfurter Zeitung er-
schienen sind. Einige Arbeiten über Faust, die Neues zu bringen suchen, werden
im Kapitel ,, Goethes Drama" besprochen. — E. Delerot (8575) druckt vier ältere
Arbeiten über Goethe wieder ab: 1. Notice biographique, 2. Les conversations de Goethe,
3. La Philosophie de Goethe, 4. Goethe et Dante. Die beiden letzten würden in
unseren Bericht gehören, aber es sind nur unselbständige veraltete Aufsätze über
zwei 1866 erschienene Bücher von Caro und Daniel Stern. —
Charakteristiken. „Gedanken über Goethes Werdegang" nennt B. Golz
(8586) eine Folge von Zitaten, die zeigen sollen, „dass sich das Harmonische und
das Dämonische in seiner Natur in einer höheren Synthese vereinigten". —
R. D e h m e 1 (8582) hat Goethes Gedichte „von A bis Z" wiedergelesen, um daraus
eine Auswahl für eine öffentliche Rezitation zu treffen, und dabei hat er entdeckt,
dass die Formel vom „Olympier Goethe" falsch ist, und dass Goethe dauernd mit
Schmerzen, Zweifeln und Leidenschaften zu ringen hatte. Aus dem Lager der
„Literaturprofessoren und sonstigen offiziellen Kulturpastoren", die angeblich das
Bild vom weisen Geheimerat hergerichtet haben, tönt mehrstimmig die Antwort
zurück, dass D.s Entdeckung nur für ihn selbst neu ist. — Das Ewig- Weibliche bei
Goethe feiert Johanna Ilberg (8587) in einer Überschau von Goethes Frauen-
gestalten. —
Kritik und Nachwirkung. Die verbreitete einseitige Meinung, dass
Goethe das Publikum durchweg geringgeschätzt habe, ergänzt W. R. R. Pinger
(8595) durch eine Sammlung der entgegenstehenden Zeugnisse und würdigt dann
den Einfluss von Behrisch und Merck auf Goethe. — Tiefer greift die Festrede von
A. K ö s t e r (8594). Der junge Goethe verlangt und erwartet die gleiche selbst-
vergessene Hingabe, wie er sie beim Schaffen empfunden hat, gewöhnt sich
aber in den achtziger Jahren daran, ein solches Publikum nur in seiner
nächsten Umgebung zu suchen. Als gereifter Mann bemüht er sich im Bunde
mit Schiller, das deutsche Publikum zu erziehen, und verschmäht dabei
auch unschädliche Reizmittel nicht. Um die Zeit von Schillers Tod lockert und
erfrischt sich diese zuletzt etwas starr-didaktische Richtung, und Goethe begnügt
sich mit einem kleinen Kreise von Empfänglichen, wie Christiane, Boisseree, Riemer,
Marianne Willemer. Der Greis endlich spricht über die Lebenden hinweg zu den
Enkeln. Diese vier Einschnitte, deren vermittelnde Übergänge K. sorgfältig beachtet,
werden zuerst an Goethes Balladen aufgezeigt und dann in einer Überschau von
M. Morris, Goethe: Allgemeines. 883
Goethes gesamtem Leben und Dichten ausführlicher dargestellt. Wie jede gute Rede
enthält auch K.s Vortrag ein lebendig-persönliches Element, das sich dem Referat
entzieht. — Die sich überschreiende Rhapsodie von L. Wolff-Cassel (8596)
predigt eine künftige Goethe-Kultur und verlangt für die deutschen Universitäten eine
fünfte Fakultät, an der man zum „Dr goeth." promoviert wird. Der Verfasser ist
nicht etwa ein Spottvogel, sondern ein argloser Phantast, der „vermöge dieser
Schrift" erreichen will, dass die Goethe-Kultur „zur öffentlichen Angelegenheit erklärt
und, so Gott will, gemacht" wird. Die fünfte Fakultät wird es hoffentlich als ihre
Ehrenpflicht empfinden, den Verfasser zum Dr. goeth. honoris causa zu ernennen,
sobald sie nur erst eingerichtet ist. — Das- allmähliche Anwachsen der Goethekunde
in Italien stellt C. F a s o 1 a (8604) kundig dar. Die ersten bedeutenden Italiener,
die Goethe würdigten und für ihn eintraten, sind Manzoni, Mazzini und Carducci.
In den letzten Jahrzehnten hat sich auch in Italien eine wissenschaftliche Goethe-
Literatur entwickelt, wie die umfangreiche Bibliographie zeigt, die F. seinem Aufsatz
anfügt. —
Philosophie. Die subjektive Art von Goethes philosophischen Anschau-
ungen betont G. Schneiderreit (8610) : „Goethe hat sich also ohne das Studium
philosophischer Systeme aus seiner eigenen Individualität eine originale Philosophie
geschaffen, die uns das Verständnis seiner Eigenart erleichtert." — Goethes Verhältnis
zu Spmoza überschaut G. Schneege (8609) in ruhiger Würdigung der Zeugnisse.
Das bei diesem vielbehandelten Stoff begreiflicherweise nicht ganz neue Resultat
lautet: „Der unpersönliche Gott Spinozas, den sich Goethe mit dem All identisch
setzte, ist auch sein Gott geworden, ohne dass doch Goethes Gottnatur in ihrem
naturalistisch-dynamischen Gepräge mit der Substanz Spinozas identifiziert werden
dürfte. Von den dem System Spinozas mehr äusserlich angepassten, ursprünglich
cartesianischen Attributen und den wesenlosen Modis hat er kaum ernstlich Notiz
genommen . . . Monistisch blieb zwar das metaphysische Grundprinzip des Seins an
sich, das Ein und Alles, aber die mathematisch-logische Notwendigkeit des göttlichen
Seins, wie sie bei Spinoza herrscht, verwandelte sich für Goethe in eine dynamische
Kausalität der göttlichen Kraft. Die Entfaltung des Seins durch das Werden in sich
steigernden organischen Wesenheiten, seine reine Naturteleologie und sein lebens-
voller Individualismus trennen den Dichter und Naturforscher Goethe von dem streng
geschlossenen, mathematisch-logischen Monismus Spinozas." — Aus einem geplanten
Goethe-Buch bietet G. S i m m e 1 (8617) das Kapitel über Goethe und Kant, worin
er frühere Gedanken über denselben grossen Gegenstand (JBL. 1899 IV 8 a: 95 ;
1902, S. 564) weiter ausführt. Goethe lebt von innen heraus, nach eigenen Ent-
wicklungsnotwendigkeiten, Kant steht von vornherein unter der Herrschaft objektiver
Ideen, der Erkenntnis oder der Moral. Die Einheit des Daseins wurde so bei beiden
von entgegengesetzten Seiten her gewonnen. Goethe geht von einem Ideal des
persönlichen Seins aus, das dann sich spaltend seinen Akzent an das Erkennen und
das Handeln abgibt. Bei den meisten Menschen bedeutet dieser Prozess einen inneren
Bruch, bei ihm blieb in jedem der beiden Zweige seiner Idealbildung die Einheit des
Gesamtlebens in glücklicher Weise erhalten. Kant und Goethe fühlen die Welt oder
das Leben als ein Allumfassendes, Einheitlich-Gesamtes mit derselben Unmittelbarkeit,
mit der die Durchschnittsnaturen singulare Dinge und Ereignisse aufnehmen. Daher
ist bei Goethe das einzelne Werk weit weniger aus der Gesamtheit der Lebensleistung
gelöst, als es sonst bei irgendwelchen Kunstwerken vorkommt. Er hat die Welt
organisch verstanden: die organische Form, d. h. das Leben des Teils aus dem
Ganzen heraus, ist ihm der Sinn der Welt überhaupt. Dagegen ist die Einheit des
Weltganzen, als die Wechselwirkung seiner Teile, bei Kaut nicht wie bei Goethe das
Erste, Absolute, Schöpferische, aus dem die Beziehungen der Teile erst als sein
Lebensprozess folgen. Dem Organismus gegenüber sehnt sich Kant nach einem
mechanistischen Verständnis, während Goethe das Prinzip des Organischen: „Alles
ist Frucht und alles ist Samen" für den Gesamtzusammenhang der Welt, der auch
alles Organische einschliesst, gelten lässt. Goethe hat vielleicht in der Kritik der
Urteilskraft diese Kluft zwischen sich und Kant übersehen und ihm freudig bei-
gestimmt, indem er die Kantischen Begriffe von vornherein in seinem eigenen, der
Grundtendenz nach völlig entgegengesetzten Sinne auffasste. Für ihn ist der Zweck-
begriff etwas viel zu Kleinmenschliches, um ihn zur Deutung der Natur zu verwenden;
viel eher kann der Zweck selbst eine einzelne Ausgestaltung oder Auffassung der
Struktur des Daseins überhaupt sein, die jedes aus dem absoluten Ganzen heraus
bestimmt. Gerade dieses Ganze ist für Kant rein mechanistisch geordnet und die
Betrachtung des Organismus als einer zweckbestimmten Struktur ist ein not-
gedrungener Ersatz des Mechanismus für einen kleinen Teil des Daseins, an dem er
versagt. Von dem gleichen Ausgangspunkte her: für die Erscheinungen, in denen
die Teile durch das Ganze bestimmt werden, reicht die mechanistische Erklärung
Jahresberichte f&r neuere dentsehe Literaturgeschichte. XIX/XX. 29
884 M. Morris, Goethe: Allgemeines.
nicht aus — geht Kant gleichsam abwärts und schliesst, dass sie infolgedessen über-
haupt nicht begriffen werden können; Goethe aber geht aufwärts, zu dem, was über
den Lebewesen als einem einzelnen Zweige des allgemeinen Daseins liegt, zu der
Einheit der Natur überhaupt, deren Sinn die organische Form ist, das Durchdrungen-
werden des Teiles durch das Ganze. — Diesen allgemeinen Gegensatz von Goethe und
Kant legt G. S i m m e 1 (8614) dann auch noch an ihrer moralischen Weltanschauung
dar. Beiden ist das Handeln entscheidend für den Weti des Menschen, aber für
Kant ist es der an sich gleichgültige Träger des sittlichen Wertes, für Goethe hat es
den selbständigen Wert der Bewährung, der Wesensentfaltung, es ist der uns
beschiedene Teil im Kosmos der W'eltkrafte. Alles Wirken und Leisten ist für Goethe
ein Symbol einer tieferen Realität und befriedigt so sein Bedürfnis, das Leben als
eine Einheit zu fühlen. Eine solche tiefere Realität zeigen auch die Gestalten seiner
Dichtung als geheimnisvoll reiche Persönlichkeiten, die in allem, was sie tun und
sagen, uns die Ganzheit eines unmittelbar nicht ausgesprochenen und nicht aus-
zusprechenden Lebens mitklingen lassen. — Auch F. Lienhard (8608) zeigt bei
Goethe (und Schiller), was über Kant hinausführt : „Hier ist eine Fähigkeit, die sich
etwa zu Kant stellt wie das Neue Testament zum Alten ... es ist Gegenwart und
Besitz geworden, was für den Philosophen nur gesuchter Begriff und für den Ethiker
sittliche Forderung ist. Das Ideal tritt in plastische Gestalt und Erscheinung, die
sittliche Forderung vollendet sich zu sittlicher Wesensart. — In einem gut geschriebenen,
aber nicht gerade etwas Neues bietenden Aufsatz entwickelt F. Thill}- (8618) einige
Grundlinien von Goethes Weltanschauung und legt ihren Gegensatz zu dem logisch-
mathematischen Rationalismus der Aufklärung dar. — Dagegen ist die Schrift von
B. Förster (8606) über dasselbe Thema ebenso wertlos wie anspruchsvoll. — Aus
einer geplanten „Geschichte des Symbols" druckt M. Schlesinger (8589a) einst-
weilen ein Kapitel: Schiller und Goethe in ihrer Stellung zum Symbolbegriff. Ab-
gesehen von der Zusammenstellung des Materials werden wir aber hier nicht gefördert,
wie der folgende arglose Satz zeigt: ,,Nach H. von Stein soll Goethe ... mit den
Worten des weisen und gerechten Chiron im Tatenhelden Herkules das Symbol
für Schillers Persönlichkeit geprägt haben." — Die Grundzüge von Goethes Un-
sterblichkeitsglauben legt W. B 0 d e (StGoethe. 5, S. 191—200) kurz und eindring-
lich dar. —
Ethik und Religion. Th. Achelis (8620) hat seinen Aufsatz über
Goethes religiöse Anschauungen schon öfter zu Markte gebracht, vgl. z. B. JBL. 1903,
S. 747; 1904, S. 437. — In einem umfangreichen Aufsatz stellt Grabenhorst (8624)
Goethes Verhältnis zur Bibel kundig dar, ohne g'erade neue Ergebnisse zu bieten. —
Die Schrift von S p a e t h (8628) gruppiert mit Liebe eine Anzahl von Äusserungen
Goethes zu einem Gesamtbilde des Christen Goethe, gleitet aber über entgegen-
stehende Zeugnisse hinweg. — Über die Vorlesungen von R. Strecker (8629) vgl.
JBL. 1906/7, S. 852. — Der treffliche Aufsatz von O. Pfl ei derer (8626) ist schon
1883 erschienen. —
Pädagogik. A. Nebe (8632) stellt die Entwicklung von Goethes päd-
agogischen Anschauungen dar. In seinen Jugendwerken „wird die Persönlichkeit,
losgelöst von allen Beziehungen, auf sich selbst gestellt", in den Wanderjahren und
im zweiten Teil Faust ,, eingeordnet und eingegliedert in den grossen Zusammenhang
der Geschichte und der Gesellschaft". Dieser Wandel findet in dem Entwicklungs-
gang P^ichtes und W. von Humboldts seine Gegenstücke. —
Naturwissenschaft. H. Hoppe (8636) verspricht, uns über Goethe
als Naturforscher zu belehren, bietet aber nur einige wertlose Tagebuch-Auszüge. —
Auch der Aufsatz von E. Wasserzieher (8641) wiederholt Bekanntes. —
R. Otto (8639) zeigt die Kluft zwischen der Geistesart und Lehre Goethes und
Darwins, aber er unterschätzt wohl bei Goethe die doch schon um 1795 einigemal
überraschend deutlichen transformistischen Vorstellungen und bei Darwin das
Element von Idee und Phantasie, ohne das die exakte Forschung nicht auskommt.
— An eine vergessene Dissertation von Hermann Lövy („über Polarität", Prag 1831)
erinnert B. Münz (8640). Goethe erhielt die Schrift, in der seine Farbenlehre ver-
teidigt wird, von Grüner; vgl. das Tagebuch vom 2. Februar 1831. — Für Goethes
Aufsatz „Bildung der Erde" (Werke II, 9, 268 ff.) schlägt M. Sem per (8640a) eine
Anordnung vor, die den Dispositionen (Werke 11, 13, 297 ff.) besser entspricht. —
Ad. May er s (8638) Aufsatz über Goethe und Helmholtz bringt nichts Neues und ist
auch als populäre Darstellung nicht glücklich geraten. —
Bildende Kunst. A. Peltzer (8647) bestreitet wortreich gegenüber
Th.Volbehr, dass Goethes klassizistische Kunstanschauung heu'mend auf die Künstler
gewirkt habe. — Der Aufsatz von Marie Schuette (8648) über Goethe als
Zeichner beruht auf genauer Kenntnis der grossen Masse von Zeichnungen, die das
Goethe-Nationalmuseum bewahrt, und ist mit neuen Abbildungen ausgestattet, unter
M. Morris, Goethe: Allgemeines. 885
denen ein g-rosses, den Brocken im Schnee darstellendes Blatt hervorragt. Die in
der Abbildung 5 wiedergegebene Zeichnung zeigt nicht das Weimarer, sondern
das Höchster Schloss, wie die Verfasserin inzwischen selbst festgestellt hat. —
A. Geiger (8585) überschaut zunächst die Entwicklung des Zeichners Goethe und
seine Kunsttheorie, wobei die naturalistische Jugendzeit weitaus den Vorzug erhält
vor dem Klassizismus der Propyläen („Statt Einheit des Schauens und Schaffens ein
höchst unglücklicher, hemmender Dualismus''), und bietet dann eine hübsche Samm-
lung von malerisch geschauten Landschaften, Stadtbildern und Menschenszenen aus
Goethes Dichtung. — Eine feine, bisher unbekannte Zeichnung Goethes (8650)
stammt von der italienischen Reise und stellt eine Gebirgsszenerie dar. —
Literaturgeschichte. K.Jahn (8657) gewinnt aus seinem Studium
von „Dichtung und Wahrheit" einige allgemeine Gedanken über Goethes Stellung
zur Geschichte und Literaturgeschichte. Die pragmatische Geschichtschreibung be-
trachtete Goethe mit Unbehagen, nicht bloss, weil ihm die zeitgenössischen Historio-
graphen nichts bieten konnten, sondern vor allem wegen der anscheinenden Sinn-
und Ziellosigkeit des historischen Geschehens. Die frohgemute Überzeugung der
Aufklärungszeit von einem unablässigen Aufsteigen der Menschheit teilt er nicht,
und sein Lieblingsbild für grosse Entwicklungsreihen ist das des Kreises oder der
Spirale. In der geschichtlichen Überlieferung ziehen ihn nur die grossen Individuen
und Volksindividualitäten an. In dieser Abneigung gegen das pragmatische Detail
hat er auf die geplante Bearbeitung der Geschichte Bernhards von Weimar verzichtet,
aber in der Kunst-, Wissenschafis- und Literaturgeschichte war viel weniger der-
artiges der Gestaltung widerstrebendes Material zu überwinden, und hier hat Goethe
denn auch echten historischen Sinn gezeigt und neue Wege eröffnet, wie J. im ein-
zelnen an der Geschichte der Farbenlehre, Cellini, Winckelmann und den Noten zum
Divan zeigt. — L. (nicht H.) B a u m g a r t e n (8663) leitet Goethes Traum einer
durch das Deutsche zu vermittelnden Weltliteratur aus dem Universalismus in Studium
und Produktion her, dem sich Goethe in der Zeit der Freiheitskriege hingab. An-
regungen von Ruckstuhl und Uwarow beförderten diese seit 1817 von Goethe mit
Liebe gepflegte Idee, die sich nur in bescheidenem Masse erfüllt hat. B. weist dann
noch auf eine 1842 entstandene Gegenschrift von E. M. Arndt hin: „Lasset euch nicht
verführen oder die Weltliteratur". — Über Goethes Verhältnis zum Hellenismus liegt
ausser einem ansprechenden, aber nicht gerade etwas Neues bietenden Aufsatz von
H. Bauer (8651) noch das Werk von G. Dalmey da (8653) vor, das S. 929-30 be-
sprochen wird. — Die Schrift von A. Boehtling'k (8652) über Goethes Verhältnis
zu Shakespeare ist ganz wertlos. B. schreibt darauf los, ohne sich um wertvolle
Vorarbeiten wie die von Minor-Sauer über Götz oder die von Hauschild und Wend-
ling über (loethes Bearbeitung von Romeo und Julia (vgl. JBL. 1906/7, S. 871) zu
kümmern, häuft schiefe Behauptungen und arge Fehler, und am Schlüsse ist weder
etwas Neues ermittelt, noch das bisher Bekannte redlich dargestellt. Als Probe wird
der folgende Satz genügen: „In Goethes Götz wird man eine greifbare Anlehnung
oder gar Entlehnung aus Shakespeare im einzelnen schwerlich nachweisen können."
— Die Dissertation von N. T u m p a ro f f (8661) gehört nach ihrer Jahreszahl in
den nächsten Bericht, für den sie auch deshalb zurückzustellen ist, weil T. seine
Untersuchung erst in einem besonderen Buche vollständig niedergelegt hat. — Die
von O. Heuer (8695) mitgeteilte Ossian-Übersetzung Goethes steht in seinem Brief
an Herder vom September 1771. Beim ersten Abdruck dieses Briefes (Aus Herders
Nachlass 1, 31) hatte Düntzer die Übersetzung fortgelassen, und die Handschrift war
seitdem verschollen. Jetzt ist sie in das Frankfurter Goethe-Museum gelangt und
wird nun hier in einem schönen Faksimile dargeboten. Goethe hat sich mit Hilfe
des englischen Textes so weit in die gälischen Stellen aus dem Buche Temora ein-
gefühlt, die er in Macphersons Ossian- Ausgabe von 1765 fand, dass er eine Über-
setzung im Tonfall des Originals und mit vielen Elisionen und sprachlichen Kühn-
heiten versuchen konnte. Er stellt seine Wiedergabe neben die gälischen Worte
und setzt Macphersons englischen Text darunter. Aus dem Schriftstück weht der
Hauch liebe v^oll er Begeisterung für diesen vermeintlichen Urquell von Volkspoesie. —
Sprache und Metrik. Die Bücher von G. Rausch (8667) und
J. Seiler (8668) sind aus einem Preisausschreiben des Allgemeinen deutschen
Sprachvereins hervorgegangen. Der Kern beider Arbeiten ist eine aus der Weimarer
Ausgabe gewonnene Sammlung von Goethes Äusserungen über die deutsche sowie
über andere lebende und tote Sprachen und über Sprache und Sprachwissenschaft
im allgemeinen. Mit Rücksicht auf die Interessen der preisausschreibenden Gesell-
schaft haben beide Verfasser Goethes Stellung zum Purismus besonders eingehend
behandelt. G. Rausch verdeckt den Charakter des Buches als Zeugnissammlung
nicht, hebt die Zitate durch Kursivdruck hervor und behandelt seinen verbindenden
Text als eine dem geschickt gruppierten Stoffe sich dienend anschmiegende Er-
79*
886 M. Morris, Goethe: Allgemeines.
läuterung. J. Seiler sucht dageg-en mehr das Wort zu führen und verwendet die
Zitate als bestätigende Erläuterungen seines Textes. Als Materialsammlungen er-
gänzen die beiden preisgekrönten Bücher einander und man wird nun keines von
ihnen missen wollen. — 0. Pniower (8701) legt in einer Anzahl gut gewählter
Beispiele die Eigenheit Goethes dar, zwei relative Synonyma durch kontrastierende
Verwendung zu nuancieren, dem einen das stärkere Gewicht, die eindringlichere Be-
deutung zu verleihen, und zwar so, dass diese Unterscheidung oft nur für diese Stelle
gilt und in einem anderen Zusammenhang die Gewichte sich anders verteilen: nicht
ruhig, aber still; wahrscheinlich mehr, um die darin vorkommenden Stellen zu er-
läutern als zu erklären; so lange ich abwesend war, glaubte ich an die Trennung,
glaubte nicht an die Scheidung (umgekehrt in Stella: wir wollen scheiden ohne
getrennt zu sein); ich habe niemals Gegner gehabt, Widersacher viele usw. —
Die auf die Anschauungen von Sievers gestützte Untersuchung von E. F e i s e (8702)
über Goethes Knittelvers ist klar und vornehm geschrieben, aber ihr reicher Inhalt ist
für den in feineren metrischen Fragen Unbewanderten nicht bequem zu erfassen. Die
Knittelverse des jungen Goethe definiert F. als „paarig gebundene, meist in sich abge-
schlossene, durchaus dipodische, rhythmische Reihen von vier Hebung-en und idealer
Taktgleichheit, aber freiester Taktfüllung und freiester rhythmischer Beweglichkeit".
Bei seiner Untersuchung scheidet er demnach ganze Komplexe im Jahrmarktsfest, Satyros
und Urfaust als regelmässige vierfüssige Jamben, Alexandriner und vers irreguliers aus.
Mit geübtem Ohre lauschend, spürt er dem Geheimnis der Versgestalfung nach und
enthält sich zuletzt beim Urfaust aller autoritativen Entscheidung: „Scheint es nicht,
als ob nicht mehr der Vers die Sprache stilisiere, sondern der Urrhythmus dessen,
was die Menschen denken und sprech"fen, wie mit Zauberhänden aus der Fülle rhyth-
mischer Formen die geeignetste- herausgreift und sie nach seinem Sinne biegt und
modelt?" Die zarten und liebevollen Ausführungen über Bindung, Periodisierung,
Enjambement, dynamischen und tonischen Akzent, Rhythmus, Taktfüllung, schwebende
Betonung und über die Mischung des Knittelvei'ses mit anderen rhythmischen Ge-
bilden können hier nicht im einzelnen wiedergegeben werden. Lehrreich ist die
S. 59 gebotene Analyse der Verse 94—119 im Satyros, die es auch dem weniger Ge-
übten ermöglicht, sich in F.s Darlegungen hineinzufinden. Als Beilagen bietet F.
eine inhaltreiche statistische Tabelle von 22 Kolumnen und eine Kurventafel, die drei
dieser Kolumnen in anschauliche Form umsetzt. — Bescheidener und also leichter
zu erfassen ist die Schrift von W. C. Haupt (9141), der die mehr als acht-
oder bei klingendem Schluss neunsilbigen Verse in Goethes Knittelversdichtungen
daraufhin untersucht, ob sie wirklich fünf- und sechsfüssig sind. Vielfach handelt
es sich hier um echte vierhebige Knittelverse mit mehrsilbigen Senkungen,
und die von H. vorgeschlagene Betonung ist gewiss fast durchweg die richtige. —
— H. Königsbeck (8666) bespricht Goethes Vorschlag (Werke 42 11, 18 ff.), die
deutsche Sprache in Polen durch Wandertruppen auszubreiten, die in kleinen volks-
mässigen Stücken der polnischen Bevölkerung das Alltagsleben in deutscher Sprache
darzustellen hätten. Die breite Masse der Polen war damals für ein solches
Erziehungsmittel zu tief in Elend und Rohheit versunken, aber gegen-
wärtig werden deutsche Theater in Polen von der preussischen Regierung unter-
stützt. —
Verhältnis zu einzelnen Lebenskreisen. Der praktische Jurist
A. Wieruszowski (8669a) schildert kundig Goethes juristische Ausbildung und
seine Tätigkeit als Rechtsanwalt. Goethes Schriftsätze erheben sich öfter durch eine
lebhafte und musterhaft klare Darlegung des Sachverhalts über den Durchschnitt der
damaligen Prozessschriften, namentlich zu Anfang seiner Tätigkeit. Weiterhin
kommen solche mit innerer Teilnahme geschriebene Eingaben seltener vor, und
Goethe betrieb, von seiner Dichtung ausgefüllt, die Anwaltspraxis etwas weniger eifrig,
aber W.s Angabe, dass bei Goethes Fortgang nach W^eimar die Praxis eingeschlafen
war, trifft doch nicht zu. Er hatte vielmehr damals noch verschiedene Prozesse
in Händen. — Aus den Akten der Oberaufsicht über die Museen und anderen wissen-
schaftlichen Anstalten in Jena bietet J. Wähle (8672) einen sehr schönen, umfang-
reichen Bericht Goethes au Karl August vom 22. November 1812. Goethe legt hier
den Zustand der einzelnen Anstalten anschaulich dar und benutzt mehrfach die Ge-
legenheit zu grossen Ausblicken auf die geschichtliche Entwicklung der Naturwissen-
schaften. — G. D e i 1 e (8621) hat seine dürftige Kompilation über Goethe als Frei-
maurer durch massenhafte Zitate und überflüssige Anhänge (wie z. B. Goethes Logen-
rede auf Wieland und Kanzler Müllers Gedächtnisrede auf Goethe) zur Buchform
aufgeschwellt. Da er nun aber doch auch etwas verbindenden Text liefern muss, so
greift er getrost zum Plagiat, vgl. LE. 13, S. 687. —
Werke. Die W'eimarer Ausgabe (8679) ist um drei Bände fort-
geschritten, die im Kapitel „Goethes Leben" besprochen werden. —
M. Morris, Goethe: Allgemeines. 887
Ausg-abe des Bibliog'raphischen Instituts (8681). über
Band 24 vgl. JBL. 1906/7, S. 855. — W. Bölsche beendet mit Band 30 seine Aus-
gabe der morphologischen, geologischen und allgemein-naturwissenschaftlichen Schrif-
ten, vgl. JBL. 1906/7, S. 856. Die sorgfältigen und inhaltreichen Anmerkungen
zeigen, dass B. das Material auch philologisch vollkommen beherrscht, und enthalten
manches neue Ergebnis, wie z. B. die überzeugende Umdatierung des Aufsatzes
„Herrn von Hoffs geologisches Werk" von 1827 auf 1823. — Damit ist also auch diese
Ausgabe beendet, nachdem schon der vorige Bericht den Abschluss der Jubi-
läumsausgabe melden konnte. Ein Zeugnis für die rührige Unternehmungslust auf
diesem Gebiete sind zwei neue und eine ganz erneuerte Ausgabe, die ungefähr
gleichzeitig zu erscheinen beginnen. In der auf vierzig Bände und drei Bilder-
supplemente angelegten Propyläen-Ausgabe (8679a) werden die Werke sowie
eine Auswahl aus den Briefen, Tagebüchern und naturwissenschaftlichen Schriften in
zeitlicher Folge geboten, und die Verlagsbuchhandlung hat der Ausstattung ihre
geschmackvolle Sorgfalt gewidmet, so dass die Bände sich äusserlich sehr schön dar-
stellen, aber die Leistung des anonymen Herausgebers lässt sich nicht durchweg rühmen.
Da es nicht* angeht, hier Band für Band durchzunehmen, so greife ich den zweiten
heraus und betrachte die Reihenfolge der darin enthaltenen Dramen: Prometheus,
Mahomet, Götz, Prolog zu den neuesten Offenbarungen Gottes, Götter Helden und
Wieland, Puppenspiel, Clavigo, Erwin und Elmire, Satjros. Das ist eine seltsame
zeitliche Folge. Götter, Helden und Wieland stammt vom Oktober 1773, durfte also
nicht hinter dem „Prolog" vom Anfang 1774 stehen. Satyros ist im Sommer
1773 entstanden, wie wir aus dem berühmten Gespräch Goethes mit Johanna Fahimer
sicher wissen, steht aber hier hinter dem Singspiel Erwin und Elmire, das
im Februar 1775 fertig wurde. Die Fragmente des „Mahomet" sind im Oktober
1773 im Göttinger Musenalmanach erschienen und also spätestens im Sommer
an Boie abgegang-en, aber sie folgen hier auf „Prometheus", an dem Goethe
im Oktober 1773 arbeitete. Eine so willkürliche Reihenfolge ist ganz wertlos. — Der
Tempel- Verlag, eine Vereinigung von sechs Verlegern zur Herausgabe der
Klassiker, bietet (8680) Goethes Werke in dreissig Bänden, von denen der letzte „unter
planmässiger reichlicher Benutzung von Briefen in einem biographisch- monographischen,
Zusammenhang- das Leben und das literarische Wirken des Autors" darstellen
soll. „In dem Programm der Tempel- Ausgaben, das insonderheit für die Goethe-
Ausgabe gilt, liegt es, dass ihre Textfassungen zum Unterschied von mehr
oder weniger traditionell gewordenen Altersgestaltungen in allen wichtigen Fällen
die lebensvolleren früheren Formen in möglichster Quellfrische, Uuverfälschtheit
und Unabgeschwächtheit zu ihrem Recht kommen lassen. Die kennzeichnende Eigen-
schaft der Tempel-.^usg-aben ist, dass sie von allem philologischen oder kritischen
Apparat, Lesarten, Anmerkungen, Einführungen, Nachworten absehen." Die beiden
einstweilen vorliegenden Bände bieten noch keine Gelegenheit, die verheissene Her-
stellung der ursprünglichen Texte zu beobachten, und es ist also vorläußg nur zu
sagen, dass das Druckbild in neuen, aber der ünger-Fraktur recht ähnlichen Lettern
ebenso wie bei der Propyläen-Ausgabe ein sehr schönes ist. — Die Hempelsche
Ausgabe, die vor einem Menschenalter die Reihe der wissenschaftlich revidierten
und erläuterten Goethe-Ausgaben so glücklich eröffnete, ist in einen anderen Verlag
übergegangen und wird gänzlich erneuert in einer kleinen (8683), mittleren (8682) und
grossen Ausgabe, von der einstweilen erst ein im Kapitel „Goethes Drama" zu
besprechender Band (9113) vorliegt. — Nicht alle diese neuen Ausgaben sind so
unentbehrlich wie der Vo 1 k s - G o e th e (8684), für den die Goethe-Gesellschaft
einen beträchtlichen Teil ihres Vermögens und Erich Schmidt seine beste Kraft
aufgewendet hat. So erhalten wir nun hier als die duftende Essenz von Goethes
Schaffen ausser den grossen Werken auch eine Anzahl kleinerer Dichtungen und
Aufsätze, die mit sicherem Griff aus ihrer Umgebung herausgehoben sind, wie das
Famiiiengemälde aus den Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten und die zwei
Novellen aus den Wanderjahren. Die Gedichte erscheinen in zeitlicher Folge (die
Balladen als eine besondere in sich zeitlich geordnete Gruppe), Dichtung und Wahr-
heit und die Italienische Reise in geschmackvoller Verkürzung, die Dramen voll-
ständig bis auf die Revolutionsstücke und Pandora. Die Aufsätze zur eigenen
Lebensgeschichte und zur Literatur, Kunst und Naturwissenschaft füllen den Schluss-
band. Zu allen diesen Werken bietet Erich Schmidt knappe, inhaltreiche Ein-
führungen und Kommentare, sowie eine Gesamteinleitung, deren gebotene Kürze
ihrer Eindringlichkeit und ihrem Reize nur zugute kommt. Die schöne Ausgabe hat
denn auch gewirkt, wie sie sollte: sie ist gekauft worden wie ein Sensationsroman. —
Den „Jungen Goethe" von Hirzel-Bernays erneuert M. M o r r i s (8687) auf breiterer
Grundlage. Ausser den Briefen und Dichtungen, zu denen als Zuwachs in dem
inzwischen verflossenen Menschenalter eine Reihe kleiner und grosser Funde
888 M. Morris, Goethe: Allg-emeines.
g-etreten ist, bringi; die neue Ausg'abe auch Goethes Zeichnung-en (darunter viele
bisher unbekannte), Stammbucheinträge, Rechtsanwaltseingaben, Inserate, Ge-
spräche usw., also alles von Goethe bis zur Abreise nach Weimar Geschriebene,
Gezeichnete und Gesprochene, das sich erhalten hat. Die zeitliche F'olge ist möglichst
streng durchgeführt und die ganze Masse nach Goethes Aufenthaltsorten gegliedeit
worden. Der Text beruht auf einer Neuvergleichnng der Handschriften. Die Aus-
gabe ist auf fünf Bände Text und einen Band Kommentar angelegt. Die Einleitung
von M. Bernays wurde durch eine Überschau über die Entwicklung und die
Leistungen des jungen Goethe ersetzt. —
Einzelnes. Die alte Frage nach den Verfassern des Jahrgangs 1772 der
Frankfurter Gelehrten Anzeigen untersucht M. Morris (8692) aufs neue. Danach
ist Herder der Hauptverfasser, und Goethe hat nicht viel mehr geliefert, als ohnehin
durch Zeugnisse für ihn gesichert ist. Unter dem bescheidenen Zuwachs von Goethes
Anteil sind zwei juristische Rezensionen hervorzuheben, von denen die eine das
lateinisch-deutsche Juristenkauderwelsch des Autors köstlich nachbildet. Goethe hat
diesen Rezensentenspass wahrscheinlich gemeinsam mit Höpfner verführt, dessen
Anteil an dem Jahrgang genau ermittelt werden konnte, da er vielfach dieselben
Bücher in Nicolais Allgetneiner Deutscher Bibliothek noch einmal angezeigt und sich
dabei mehr oder weniger wörtlich wiederholt hat. Auch .der Anteil von Merck,
Schlosser, Raspe ist genauer als bisher bestimmt worden. Über den Anteil Herders
ist an dieser Stelle nicht zu berichten. M. erklärt seine Arbeit nicht für abschliessend
und berichtigt im Euph. 16, S. 834 einen begangenen Missgriff. — Einen amüsanten
Fund hat K. Schüddekopf (8699) gemacht. Goethes Parodie von F. Jacobis
Woldemar, die als eine verklungene mündliche Improvisation für immer verloren
schien, ist im Kreise der Herzogin Anna Amalie in einem kleinen Privatdruck fest-
gehalten worden, von dem jetzt ein Exemplar in Goethes Bibliothek und ein zweites im
Besitz von A. Kippenberg aufgetaucht ist. Einige Blätter des Heftchens hatte schon
F. Schnorr von Carolsfeld 1870 im Archiv für Literaturgeschichte 1, 316 bekanntgemacht,
ohne die Bedeutung seines fragmentarischen Fundes ganz zu erkennen. Goethe hat
im Sommer 1779 im Ettersburger Park vor einer Gesellschaft des Weimarer Hofs das
leidenschaftliche Gespräch zwischen Woldemar und Henriette am Schluss des Romans
vorgelesen und dabei durch kleine, immer nur wenige Worte von Jacobis Text be-
rührende Änderungen den Sinn dahin verdreht, dass Woldemar vom Teufel geholt
wird. Er selbst hat die Parodie weder aufgeschrieben noch drucken lassen, sondern
das ist geschehen, während er in der Schweiz war, aber der Druck bietet sie offenbar
so treu, wie eine nachträgliche Fixierung durch einen oder mehrere Hörer eben sein
kann. L)er Scherz ist jetzt nicht ganz bequem zu geniessen, denn die erste Auflage
des Woldemar ist sehr selten geworden, und so rauss man sich Jacobis Text erst aus
den Anmerkungen von Seh. herstellen. W^er sich aber diese kleine Mühe nicht ver-
driessen lässt, wird an der treffsicheren Schelmerei des Parodisten seine helle Freude
haben. — Zu M. Heckers Kommentar der Maximen und Reflexionen (JBL. 1906/7,
S. 856) bieten 0. Francke (8693) und M. Heck er selbst (8693) eine Anzahl
wertvoller Nachträge. — In einer sorgfältigen [Jntersuchung der Frage nach Goethes
und Toblers Anteil an dem Prosahymnus ,, Natur" gelangt H. Schneider (8694)
zu der ansprechenden Vermutung, dass Goethe einen von Tobler für das „Journal in
Tiefurt" eingesandten Aufsatz umg-efurmt und dann dem Einsender die Ehre der Ver-
fasserschaft ung'eschmälert überlassen habe. Diese Umformung müsste dann aller-
dings sehr eingreifend gewesen sein. Von den literarischen Zusammenhängen des
wunderbaren „Fragments", die Seh. nachweist, ist besonders der mit Shaftesburv und
mit dem von Tobler übersetzten orphischen Hymnus an die Natur hervorzuheben. —
In einer Anmerkung zu B3Tons Childe Harold IV 3 zitiert Hobhouse eine Stelle aus
Goethes Aufsatz über den Volksgesang in Venedig, die Isaak d'Israeli aus Wielands
Merkur vom März 1789 für seine Curiosities of Literature übersetzt hatte. Ebenso
wie Hobhouse hielten nun einige deutsche B3'ron-Übersetzer d'Israeli für den Ver-
fasser dieser Stelle und übersetzten also mit der Anmerkung auch Goethes Text aus
dem Englischen ins Deutsche zurück. Diesen nicht eben erschütternden Sachverhalt
legt J. Jezower (8696) sehr ausführlich dar. — Der Aufsatzentwurf „Über Volks- und
Kinderlieder" (Werke 42 II, 457) geht von einer bisher nicht nachgewiesenen fremden
Arbeit aus, zu der Goethe Nachträge bietet. 0. Rothbarth (8698) weist jetzt
diesen Anlass nach. Karl Zell hatte zu Anfang Januar 1826 sein Buch „Ferien-
schriften", Freiburg 3826, an Goethe gesandt, der daran einen für „Kunst und Aher-
tum" bestimmten Aufsatz knüpfte mit hübschen Erinnerungen aus seiner Frank-
furter Kinderzeit. R. bringt zu dem Entwurf die erforderlichen Erläuterungen bei.
— Aus einem Faszikel „Weimarischer Theaterbau 1825" teilt J. Wähle (8990a)
eine Anzahl von Schriftstücken mit, von denen Goethe zwei verfasst hat, die nominell
von seinem Sohne August herrühren. Die von Coudray unter dem 29. März 1825
J. P o t p r s e n , Goethes Leben. 1906/7. 889
mitgeteilten Grundsätze für den Neubau stammen nach Coudrays eigener Erklärung
der Sache nach ebenfalls von Goethe. —
Goethe-Philologie. Ein treffliches Hilfsmittel ist der Katalog von
Friedr. Meyers (8729) Goethe-Bibliothek. Er ist äusserlich nach dem Muster von
Hirzels Verzeichnis einer Goethe-Bibliothek gearbeitet, mit Namen- und Sachregister
versehen, und führt auf 708 Seiten 7683 Nummern auf. — 0. D e n e k e (8733) fasst
alles zusammen, was wir von der achtbändigen Ausgabe der Schriften wissen, und
deutet auf die handschriftlichen Quellen für die Kenntnis dieser Ausgabe hin, denen
sich allenfalls noch weitere Einzelheiten entnehmen lassen werden. — Über die Einzel-
drucke aus dieser Ausgabe laufen bisher vielfach schwankende Notizen um, die
0. D en e k e (8732, 8734) sorgfältig nachprüft. Die Resultate seiner kundigen Unter-
suchung können hier nicht im einzelnen wiedergegeben werden. Sämtliche echten
Einzeldrucke sind aus dem gleichen Letternsatz hergestellt wie die Gesamtausgabe
und unterscheiden sich nur durch ihre Titelblätter und teilweise durch die fehlende
Bogennorm. Sie haben also nur für Bibliophilen Wert, und die Textgeschichte kann
sie getrost ignorieren. Daneben existieren noch Nachdrucks- Einzelausgaben und
auch Kunstprodukte aus Göschenscher Makulatur sowie aus zerstückelten Bänden der
Werke, mit gefälschten Titelblättern, die bis in die neueste Zeit hinein dazu her-
gestellt worden sind. —
Bildnisse. Die mir nicht zugängliche Publikation von 0. H e u e r (8711)
bietet 14 grosse Kunstblätter nach Originalen des Frankfurter Goethe-Museums:
Goethe- Porträts von Lips, Kügelgen, Kolbe, Schmeller, Seekatz, Porträts seiner Eltern,
des Grafen Thoranc, Schillers, Wielands, ferner zwei Federzeichnungen Goethes
(Hexenbeschwörung und eine andere, vielleicht zum „Zauberlehrling" gehörige Be-
schwörungsszene) und drei jener Bilder, die der Königsleutnant bei Seekatz und
Trautmann für sein Schloss bestellte, und die jetzt nach Frankfurt zurückgekommen
sind. — Die Silhouetten aus der Goethezeit, die L. Grünstein (8703) in einem
gefällig ausgestatteten Bande herausgibt, stammen aus Mercks Nachlass. G. hat 85
der hier wiedergegebenen 100 Silhouetten bestimmt und bietet in seiner Einleitung
kleine ergänzende Porträts in Worten. —
Leben. 19067.
(JBL. 1906,7 iy,8b = N. 6996-7226.)
JuliusPetersen.
GesamtdarstelloDgen. — Genealngisches und Anthropologisches. — Biographische Einzelheiten. — Briefe; einzelne
Briefe; Biiefe an Goethn; Briefe über Goethe. — Unterhaltungen. — Autobiographische Werke. — Persönliche und literarische
Beziehungen. — Guethegegner. — Lokale Beziehungen. —
Neue Gesamtdarstellungen sind nicht erschienen. — Der historisch-
kritische Überblick H. M a y n c s (6996) bietet, mit den schon zu Lebzeiten Goethes
erschienenen Büchern Schubarths, Zaupers, Eckerraanns beginnend, einen Beitrag zu
dem Thema „Goethe und das Publikum'' und damit eine Weiterführung von Viktor Hehns
grundlegendem Aufsatz. Aus der Zeit der Polemik und Apologetik hebt M. namentlich
Menzel, Rosenkranz, Gervinus heraus; hierzu gibt H. Lands bergs (7000) Hinweis
auf das im Todesjahr zu Penig erschienene „Büchlein von Goethe" eine Ergänzung,
ohne dass die Verfasserfrage (die Tradition weist das Büchlein dem Improvisator
O. L. B. Wolff zu) erörtert würde. Mayncs Interesse gilt vor allem der modernen
Goethe-Biographie. Eine glänzende Charakteristik Herrn. Grimms steht im Mittelpunkt;
R. M. Meyer und Bielschowsky werden gleichfalls treffend beurteilt. Das Ergebnis
lautet, dass wir nur von den Goethe-Biographien zu sprechen haben und dass die
Goethe-Biographie noch immer fehlt. „Grimms weiter, welthistorischer Blick, Meyers
geistvoll verarbeitetes Detailwissen, Bielschowskys psychologische Einsicht und seine
massvoll edle Formgebung, das zusammengenommen wäre ein Ideal der zukünftigen
abschliessenden Goethe-Biographie, ein Ideal freilich, das man sich nicht durch einfaches
Zusammenarbeiten des Besten aus den genannten drei Werken erfüllt denken kann." —
Unwichtiges und Pseudowissenschaftliches vermengt sich auf dem Gebiete
der genealogischen und anthropologischen For.schung. L. W o 1 1 m a n n
(7014) stellt die Angaben über Goethes äussere Erscheinung unter genauer Berechnung
der einzelnen Masse zusammen. Goethes hinterlassener Zylinderhut beispielsweise
890 J. Petersen, Goethes Leben. 1906/7.
würde auf eine Kopfweite von 60 cm hinweisen. Doch nimmt W. sie als noch grösser
an, ,,da Hutgrösse und Kopfgrösse nur in den seltensten Fällen ganz gleich sind".
Dieser Schluss scheint mir weder logisch noch anthropologisch, es müsste denn
gerade eine Neigung Goethes für zu enge Zylinderhüte sich nachweisen lassen. In
der Hauptsache kommt es für W. darauf an, Möbius' Behauptung von Goethes
Brachjkephalie zu widerlegen. Er kommt nun zu dem Schluss, dass Goethe Statur,
Kopf und Gesichtsbildung der germanischen Rasse besass, dass dagegen die Pigmen-
tierung von Plaut, Haar und Auge durch Kreuzung mit brünetter Kasse einen misch-
farbenen Charakter angenommen hatte. Und zwar hätte Goethes Vater den blonden
rein germanischen Typus dargestellt, während seine Mutter ihm die Merkmale der
Mischrasse überlieferte. — Gründlicher geht R. Sommer (7073) vor, der auf die
auffallende Übereinstimmung der morphologischen Gesichtstypen Goethes und seiner
Grossmutter Textor, geb. Lindheimer, hinweist. Während die Gesichtszüge der Frau
Rat in die Familie Textor einschlagen, hat Goethe das charakteristische Äussere der
Familie Lindheimer geerbt, wie eine Gegenüberstellung des im Frankfurter Goethe-
hause befindlichen Bildes der Grossmutter und des Raabeschen Goethebildes aus dem
Jahre 1811 ziemlich überzeugend dartut. S. glaubt nun auch nachweisen zu können,
dass die angeerbte Lust zum Fabulieren auf die Lindheimersche Familie zurückgehe.
Als Beleg druckt er das scherzhafte „Diarium obsidionis Wetzlariensis" ab, das
Goethes Urgrossvater Cornelius Lindheimer mit einigen anderen Witzlingen zusammen
verfasst haben soll. Die Satire ist belustigend und kulturgeschichtlich wertvoll, aber
Lindheimers Anteil daran ist nicht sicher genug erwiesen, um Schlüsse von solcher
Tragweite, wie S. zie zieht, zuzulassen. Glaubt er doch sogar den Grund des Er-
löschens der F'abuliergabe bei Goethes Nachkommen in einem Vererbungsgesetz
erkennen zu dürfen, wonach die von einem männlichen Stamme ausgehende, durch
zwei weibliche Glieder in fremde Stämme hinübergetragene Veranlagung keine Fort-
dauer haben könne. Schliesslich bedeuten uns aber die Poesien des Enkels Wolfgang
immer noch mehr als die des Urgrossvaters Lindheimer. — Goethes Ahnentafel bildet
den Gegenstand mehrerer Aufsätze in der führenden heraldischen Zeitschrift „Der
Deutsche Herold". Die in der Bibliographie unerwähnt gebliebenen Beiträge seien
hier nachgetragen. Jahrgang 1906 N. 3 bringt eine bildliche Darstellung der
Goetheschen Genealogie in drei Wandteppichen, gemalt von A. von den Velden.
Dadurch angeregt, gibt W. C. von Arnswaldt im Jahrgang 1907 N. 1 Bei-
träge zur Vervollständigung, die aber nichts Neues bringen und in N. 3 durch
K. Knetsch (Neue Beiträge zu Goethes Ahnentafel) wertvoll ergänzt werden. Acht
ausführliche Ahnentafeln mit mancherlei Vermehrungen unserer Kenntnis gibt sodann
Karl Kiefer in N. 9. In der achten wird Goethes Verwandtschaft mit Char-
lotte Buff dargestellt, die zurückgeht auf einen gemeinsamen Urahnen im achten
Gliede, den Reitz Kommann, Bürgermeister in Kirchhain, der 1500 sich mit Gela
Menchen vermählte. Dazu gibt nun St. Kekule von Stradonitz (7074) noch einen
kurzen Nachtrag. Ausser der Blutsverwandtschaft zwischen Goethe und Lotte lässt
sich nämlich noch eine nachträgliche Verschwägerung nachweisen : Lottes ältere
Schwester Karoline heiratete 1776 den Reichskammergerichtsadvokaten Joh. Jak. Dietz,
dessen Mutter eine Schwester von Goethes Grossmutter Anna Margaretha Lindheimer
war. — Für die Darstellung des Stammbaumes befolgt P. T h. F a 1 c k (7015) ein neues
Prinzip, nämlich die Einordnung in konzentrische Kreise, deren Mittelpunkt der älteste
nachweisbare Ahne ist. Die Ausbreitung der Familie Goethe wird in Form einer meer-
umspülten Insel dargestellt. Aber nur die Beschränkung auf den ausgestorbenen
Frankfurt-Weimarer Zweig, der von Goethes Gross vater ausgeht, ermöglicht diese
Abrundung. Es ist deshalb keineswegs berechtigt, den singulären Fall, wie es F.
tut, als Beweis gegen die Malthussche Übervölkerungstheorie anzusprechen. —
Biographische Einzelheiten. Abgesehen von der mir unzugänglich
gebliebenen Reproduktion der Taufanzeige (7001) und Elisabeth Mentzels
Nachweis (7197), dass Goethe in Frankfurt a. M. der Gesellschaft der Graduierten
angehörte und am 15. Juni 1773 eine ihrer Sitzungen besuchte, sind nur Ereignisse
des 19. Jahrhunderts behandelt. Von sehr verschiedenem Standpunkte aus betrachten
H. Albert (7002) und W. Bode (7003; vgl. auch Propyläen 4 N. 2) Goethes
Verhalten im Jahre 1806. W^as der Deutsche zu entschuldigen versucht, ist dem
Franzosen selbstverständlich. Einseitigkeiten, wie die Behauptung A.s, dass mit Aus-
nahme des Herzogs und seiner Mutter damals ganz Weimar an die zivilisatorische
Mission Frankreichs glaubte und Napoleons Einmarsch begrüsste, oder die Begründung,
die folgenden Jahre seien für Goethe die harmonischsten seines Lebens gewesen, weil
der Erfurter Fürstentag ihn mit der höchsten Glorie bestrahlte, verdienen Zurück-
weisung. Ebenso Bodes schwächlicher Versuch, Goethe als Wohltäter der Mitbürger
zu preisen, weil er am Vorabend der Schlacht bei Jena eine leichte Operette aufs
Theaterrepertoire setzte, oder seine kluge Gefügigkeit gegenüber den Eindringlingen,
,]. F^etersen, Goethes LpIhmi. I90fi'7. 891
die ihn allerdings einmal das Paulinische: „Jedermann sei Untertan der Obrigkeit"
zitieren lässt, als Christentum aufzufassen. — Die Säkularerinnerung an das Jahr 1806
brachte ferner zwei Aufsätze über das Thema „GoethensOewissensehe". Julie Jolowicz
(7005) nimmt Christiane gegen Weimarer Vorurteile in Schutz; ebenso L. Schmidt
(Zeit 5, N. 1462), der sich dabei die üblichen Ausfalle auf die angebliche Fleuchelei der
Goethe- Philologie und des Frau von Stein-Kultus nicht versagen kann. — Die Verhand-
lungen, die in den Jahren 1808 und 1809 Friedr. 1mm. Niethammer im Auftrag der
bayerischen Regierung mit Goethe führte, sind ergebnislos geblieben. Aber Niethammers
Antrag, „Das Bedürfnis eines Nationalbuches als Grundlage der allgemeinen Bildung
der Nation betr." und Goethes dadurch veranlasstes Gutachten sind wichtig genug, um
eine ausführliche Mitteilung aus den Akten, wie sie E. P e t z e t (7004) gibt, zu recht-
fertigen. Vollständiger sind alle das „Deutsche Volksbuch" betreffenden Vorarbeiten
nunmehr in der Weimarer Ausgabe 1, 42,2 Seite 395—428 (6947) vereinigt. — Von
den beiden medizinischen Arbeiten (7008, 7009) ist mir nur die H. Cohns zugäng-
lich; auf Grund der Berichte Friedr. Försters und Vogels wird festgestellt, dass
Goethe im Herbst 1829 an einer Sehnerventzündung litt, als Folge von Augen-
anstrengung bei schon in früher Zeit aufgetretener Kurzsichtigkeit. W^ährend der
mehrwöchigen Dunkelkur behielt Goethe seinen guten Humor. — Aus Anlass von
Goethes 74. Todestag hat J. von Negelein (7007) ein aus Gemeinplätzen zusammen-
gesetztes „Charakterbild des Meisters" gegeben. — Zur 75. Wiederkehr des Tages
bearbeitete C. Schüddekopf (7011) die Dokumente und Berichte über Goethes Tod
in einer gut orientierenden und kritisch sichtenden Darstellung, die durch bildliche
und textliche Beilagen, z. B. die Todesanzeige, Erinnerungsmedaille, Text der Grab-
gesänge, der Leichenrede, der Bühnenfeiern, Trauergedichte und Nachrufe, illustriert
und durch gründliche Anmerkungen kommentiert wird. Auch die neuerdings auf-
getauchten Berichte (7012/3) konnten noch in dem Sammelwerk abgedruckt beziehungs-
weise erwähnt werden. Auf Vollständigkeit der Zeugnisse kam es dabei weniger an als
auf Abwägung ihrer Zuverlässigkeit. Wichtig ist die Feststellung, dass in der ursprüng-
lichen Niederschrift Coudrays die letzte Aufforderung zur Öffnung der Fensterläden
ebensowenig erwähnt ist, als in den unmittelbaren Berichten der anderen Zeugen der
Todesstunden. Diese Stelle, die nachmals die Grundlage des legendarischen „Mehr
Licht!" wurde, ist vielmehr erst in einem späteren Berichte Coudrays eingefügt
worden. Die letzten Worte des Sterbenden werden, wie drei Belege übereinstimmend
melden, der Schwiegertochter gegolten haben, scherzhaft, wie es der Ton zwischen
beiden war: „Komm, mein Töchterchen, und gib mir ein Pfötchen." G. Witkowski
in einer Anzeige des Seh. sehen Buches (Zeit 6, N. 1769) möchte die Aufforderung
an den Diener, das Licht hereinzulassen, gleichwohl für keine Erfindung halten.
Es bleibt dann die durch Familientradition wachgehaltene Erinnerung des Enkels
Walter (Schüddekopf S. 167) zu beachten, wonach der Grossvater drei Tage vor
seinem Tode das Verlangen ausgesprochen habe, nach Wegziehen des Vorhanges
das Spiel der grünen Lichtreflexe an der Zimmerdecke zu beobachten. — In einem
Aufsatz „Athanasie und Goethes Tod" lehnt H. Steinhausen (Tag 1907, N. 659)
auf Grund der überlieferten Zeugnisse die Behauptung einer vorbildlichen Sterbekunst
ab, um gleichwohl Goethes Unsterblichkeitshoffnungen und seine Überzeugung von
der Unzerstörbarkeit des Geistes zu betonen. —
Briefe. Mit elf neuen Bänden ist die Weimarer Ausgabe in ihrer vierten
Abteilung rüstig vorwärtsgeeilt. Nur der 30. Band schaut rückwärts und gibt zu
den 29 vorausgehenden nahezu 300 Nachträge, deren grösserer Teil nach Einzel-
drucken bereits in früheren JB. aufgeführt ist. Bd. 34—43 reichen vom 1. November
1820 bis zum 29. Februar 1828, bewältigen aber pro Band kein ganzes Lebensjahr
und beweisen somit die ungeheure Ausdehnung, die Goethes Korrespondenz in seinen
letzten Lebensjahren genommen hat. Diese Ausdehnung macht es unmöglich, nach
bisher übUcher Weise auf den Inhalt der Bände einzugehen. Es muss auf die aus-
führliche Rechenschaft verwiesen werden, die die Herausgeber Graf, Hecker, Morris,
Schüddekopf in den GJb. 28, S. 284 ff. und 29, S. 218ff. gegeben haben. Aus den neu
erschienenen Bänden hat ferner L. Geiger (7006, 7187, 7196) bestimmte lokale und
familiäre Beziehungen geschickt herauszuheben verstanden. — Eine andere Form
populärer Ausbeutung der zusammengetragenen Schätze, die durch das unüberseh-
bare Anschwellen der Masse mehr und mehr Berechtigung gewinnt, ist die Ver-
anstaltung von Auslesen. Auf von der Hellen und Stein folgen jetzt W. B o d e (7019) und
W. Langewiesche (7020) mit einer zweiten kaum mehr auf die Gesamtausgabe
zurückgehenden Filtrierung; der eine in einem etwas zu eng bemessenen Rahmen,
der andere in bekannter reklamemässiger Aufmachung. — Mit dem zunehmenden
Interesse des Buchhandels für die Goethe-Literatur wird das gleichzeitige Erscheinen
mehrerer Konkurrenzneudrucke beinahe zur Regel, und der gesteigerte Wettbewerb
spornt nicht nur zu äusserster Anspannung der Leistungsfähigkeit, sondern auch zu
Jukiesbericht« für neuere deateche Literatargescbiohte. XIl/XX qa
892 J. Petersen, Goethes Leben. 1906/7,
«^'efÜhiiiclK r Überhastung an. Die jcwei diesmal zusammentreffenden Nenausgaben
«e.-! „Briefwechsels mit einem Kinde" lassen diese Gefahr noch wenig erkennen.
Während die Cottasche Ausgabe (7021) als wohlfeile Neuauflage des alten Textes
(las schöne Lebensbild H. Grimms vom Jahre 1880 voranschickt, zeigt J. Fränkel
(7022) das Bestreben, über das bisher Geleistete hinauszukommen durch sorgfältige
Textrevision und Anmerkungen, namentlich aber durch einen Anhang, der die
authentischen Stücke des Briefwechsels enthält, darunter sechs bisher unbekannte
Briefe Bettinas, die in Abschriften des Kanzlers von Müller das Weimarer Goethe-
Schiller- Archiv verwahrt. — Für die von J. Petersen (7025) veranstaltete Neuausgabe
der Briefe an Frau von Stein waren die dortigen Originale nicht zugänglich; sie
musste sich also auf die letzten Kollationen von Wähle und von der Hellen stützen,
konnte aber gelegentlich in Einleitung, Datierung und Kommentierung einen eigenen
Standpunkt einnehmen. Briefe Charlottens sind im Anhang des ersten und dritten
Bandes gegeben; darunter die von Suphan CJBL. 1904, N. 4300a) zuerst veröffent-
lichten Briefe an Zimmermann, die auch J. Fränkel (7168) nochmals abdruckt.
— J. Vogels (7026) Ausgabe der Briefe aus Itahen beruht auf dem Abdruck
E. Schmidts. —
Einzelne Briefe. Nicht alle in der Bibliographie aufgezählten Ver-
öffentlichungen bringen üngedrucktes. So gibt W. B o d e (7030a) seinem Jubiläums-
artikel zu Ehren Karl Augusts den längstbekannten schönen Brief vom 25. Dezember
1806 bei. — Auch der Brief an Göschen vom 22. Juni 1789, der den Anfang des
Druckmanuskripts zum Tasso begleitet, steht schon in der Weimarer Ausgabe, die
durch D. J e s s e n (7030) nach dem in Amerika befindlichen Original belanglos berich-
tigt wird. — Wichtiger sind die Varianten, die sich für den Brief an den Herzog vom
3. September 1815 nach dem jetzt in der Frankfurter Stadtbibliothek befindlichen
Original (7031) ergeben. Dem bisher allein bekannten Konzept fehlt der Schluss,
der von den Frankfurter Kunstliebhabern und Sammlern handelt und die Namen
Stadel und Grambs erwähnt. — Die bisher unbekannten Briefe ordne ich nach den
Daten. Das dreizeilige Billett an den Steuerrat Ludecus vom 8. Mai 1787, das die
Unterstützung des Maler Müller in Rom betrifft, geht zeitlich voran (7032). — Es folgt
das von E. Petzet (7033) veröffentlichte Schreiben an den Münchener Galeriedirektor
Mannlich vom 27. Juni 1806 (Dank für Übersendung von Medaillen). — Aus dem
Jahre 1822 stammen die drei durch E. von der Hellen (7036) ans Licht gezogenen
Briefe an den Major von Staff in Erfurt. Der erste enthält den Dank für das aus
Italien mitgebrachte, durch Adele Schopenhauer vermittelte Geschenk eines bronzenen
Bacchus; als Gegengabe schickt Goethe seine „Italienische Reise", um „später fühlbar
zu machen, welch ein Unterschied es sei, als Pilger oder als Ritter Italien zu be-
treten". Der dritte Brief ist aus Eger vom 11. August 1822 datiert und enthält eine
Nachschrift des Empfängers, der zwei sehr interessante mit Goethe und einem Scharf-
richter (dem Altertumssammler Huss) verbrachte Tage hinter sich hat. — Vierzehn
bisher unbekannte an Frommann Vater und Sohn gerichtete Briefe (7023a) setzen
die bereits im GJb. 8 mitgeteilte Reihe der Geschäftsbriefe fort. Sie fallen in die
Jahre 1822—1831 und betreffen grösstenteils die Drucklegung von Kunst und Alter-
tum und Farbenlehre; einmal auch den Druck eines Kalenders, auf dem Goethe den
Namen des verstorbenen Karl August wie bisher durch rote Farbe bezeichnet wünscht.
„Diese einzige Art, wie wir Protestanten einen Mann canonisieren können, sollten
wir nicht ausser Acht lassen." — Vom 22. August 1823 stammt der in den Papieren
Annettens von Droste-Hülshoff gefundene Brief, als dessen Empfängerin der Heraus-
geber W. 0 e k e (7035; lies Hochland 4') Adele Schopenhauer vermutet, während
K. Borinski mit Sicherheit den rheinischen Regierungsrat Werner von Haxthausen,
der eine Sammlung neugriechischer V^olkslieder plante, als Adressaten nachweist. —
Fünf neue von L. G e i g e r (7024a) mitgeteilte Briefe aus den Jahren 1825 — 29 sind an
den Münchener Botaniker von Martius gerichtet, einen schwärmerischen Verehrer des
Dichters, dem auch dieser mit ungewöhnlicher Wärme in „mentaler Geselligkeit" begegnet.
Während sich Goethe namentlich für Martins' Lehre von der Spiraltendenz der Pfianze
interessiert, sind die beiden umfangreichen Antwortbriefe des Freundes mit inter-
essanten Mitteilungen über Münchener Kunstleben (Cornelius-Langer) gefüllt. — Das
zeitlich an letzter Stelle stehende Schreiben an den Heidelberger Mineralogen von
Leonhard (7033) ist auch inhaltlich nicht bedeutend (Bestellung eines Hippuriten für
die Sammlung). —
B r i e f e a n G o e t h e. 37 neue Briefe von F. A. Wolf, herausgegeben und
sehr ergiebig kommentiert von S. Reiter (7029a), erstrecken sich über die Jahre
1795—1822 und geben mancherlei Aufschluss über das Verhältnis zur Allgemeinen
Literatur-Zeitung, über Wolfs Anteil am Winckelraann, an Goethes Plotinlektüre und
anderem. — Die Briefe des Sohnes und der Schwiegertochter über ihren Berliner
Aufenthalt im Mai 1819 sind für die Geschichte des damaligen Berlins er-
J. Petersen, Goethes Leben . 1906/7. 893
g-iebig-er als für die Goethes und enthalten zum Teil so trocken chronistische
Berichte, dass sich der Herausgeber L. Geiger (7028a) mit Auszügen begnijgen
kann. Interessant ist die Beschreibung der Faustprobe und -Aufführung im
Palais Kadziwill und in Monbijou. — Vier Briefe von Michael Beer aus dem
Jahre 1824 hängen mit seinen zwei Weimarer Besuchen in diesem Jahre,
mit der Überreichung des Paria und mit der Aufführung, deren Erfolg
Goethe dem Dichter durch Nees von Esenbeck nach Bonn melden lässt, zu-
sammen. Der fünfte vom 20. Februar 1828 begleitet die Übersendung des „Struen-
see". Der Herausgeber J. Wähle (7028b) fasst in seinem Nachwort die Beziehungen
zwischen Goethe und Beer knapp zusammen. — Die beiden Briefe Eckermanns, die
H. Gerstenberg (7029) ans Licht gezogen hat, stellen das „umständliche Reise-
diarium" dar, dessen Goethe in seinem Tagebuch am 28. und 29. Juni 1826 g-edeukt.
Eckermann reist bis Eisenach in Gesellschaft des jungen Preller und erfährt von
diesem die Mahnung, die ihm Goethe auf den Weg gegeben hat: sich an die Meister
Poussin und Claude Lorrain zu halten und bei seinen eigenen landschaftlichen
Studien niemals herausgerissene Einzelheiten, sondern immer kleine geschlossene
Bilder zu zeichnen. Eckermanns eigenes Nalurgefühl ist, wie er bei der Weiterfahrt
bemerkt, nicht mehr das alte innige; sein Interesse ist, seit er Goethes Einfluss er-
fahren hat, mehr auf Menschen und Kunstbestrebungen gerichtet. Wo er auch hin-
kommt, zum Kasseler Dekorationsmaler Beuther, der sich als Anhänger der Farben-
lehre und des Weimarer Schauspielstiles bekennt, oder zu fremden Mitreisenden,
immer ist Goethe Mittelpunkt der Gespräche. —
Briefe über Goethe. In seine Sammlung der Briefe an Fritz von Stein
hat L. Rohmann (7027) fast nur Ungedrucktes aufgenommen; die Briefe Goethes
und seiner Mutter, die sich schon in der Ausgabe von Ebers und Kahlert finden,
sind demgeniäss hier ausgeschieden. Dagegen war der Herausgeber bedacht, aus
den Familienbriefen, die nicht vollständig zu geben waren, nichts Goethe Betreffendes
wegzulassen. Der hauptsächliche Korrespondent aus Weimar und Kochberg ist
Karl von Stein; mit vielen, aber nicht allen Briefen (manche sind bruchstückweise
schon in Düntzers Biographie mitgeteilt) ist auch die Mutter Charlotte vertreten;
nächst ihr die kleine Tante Sophie von Schardt, ihr Gatte, Frau von Ahlefekl usw. Die
Korrespondenz ei-streckt sich vom Jahre 1785, da Fritz von seinem Vater als „Schloss-
voigt von Goethes Behausung" begrüsst wird, bis 1843, und bringt neben Weimarer
Klatsch auch wichtigere Einzelheiten. Nicht nur in den Briefen Charlottens nach
1789, sondern auch in denen der andern werden Goethe und namentlich Christiane
ziemlich despektierlich behandelt; aber auch die Mutter Charlotte selbst kommt in
den Briefen ihres Sohnes nicht immer aufs beste weg. — In die Zeit vor ihrer Ver-
mählung fällt der Brief von Cornelia an Sophie von Laroche (7072), der von einem
prachtvollen Gartenfest beim Dechanten Du Meiz berichtet, an dem jedenfalls auch
(ioethe teilnahm. — Eine wertvolle Veröffentlichung aus dem Boissereeschen Nach-
lasse bringt Franz Schultz (7181). Fünf Briefe Mariannens von Willemer an Sulpiz
Boisseree und ein Briefentwurf Boisserees an sie erstrecken sich über die Jahre 1815
bis 1840 und zeugen von dem innigen Freundschaftsverhältnis, das 1815 durch Goethe
geknüpft ward und noch länger als ein Jahrzehnt über Goethes Tod hinaus in seinem
Gedächtnis fortbestand; stammt doch der letzte Brief Suleikas aus dem Jahre 1843
und berichtet über die Anstalten zur Errichtung des Schwanthalerschen Denkmals in
Frankfurt a. M. Ihr erster Brief ist vom 9. Oktober 1815 datiert und meldet unter
anderem, der Westwind habe sein Amt angetreten und Regen gebracht. Wenn Seh.
in dieser Stelle den blossgelegten Keim des Liedes .,Ach um deine feuchten Schwingen,
West, wie sehr ich dich beneide" erblicken möchte, das durch Goethes Reinschrift
bisher auf den 26. September festgelegt schien, so ist damit vielleicht doch etwas zu
viel gefolgert. Eine beachtenswerte Stütze der Hypothese ist allerdings der Hinweis
darauf, dass Marianne gerade am 9. Oktober durch Goethes Brief vom 6. erfuhr, dass
sich der Freund genau östlich von Frankfurt, zwischen Würzburg und Meiningen,
auf der Heimreise befinde. Aber die Wahl des Westwindes musste sich eigentlich
schon aus der Korrespondenz zu dem Ost, der im Lied vom 23. September frohe
Kunde brachte, ergeben, und der auffallende Satz im Brief vom 9. Oktober würde
sich auch als bestätigender Nachklang des Gedichtes ungezwungen erklären. — Auf
einen noch wertvolleren Schatz weist R. Steigs (7180) Frankfurter Festvorlrag
hin: die Briefe Mariannens an Herman Grimm in den letzten zehn Jahren ihres
Lebens. Die bei wachsendem Vertrauen immer reicher fliessenden Aufschlüsse über
die Entstehung des Divan, die Grimm 1869 in seiner Enträtselimg des Suleika-
geheiranisses verwerten durfte, lassen es bedauern, dass diese herrlichen Briefe nicht
in vollem Cmfange der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. — Drei Briefe Ecker-
manns an Zauper hat H. G. Graf (71&8) im Stift Tepl gefunden; er druckt nur den
ersten vom 15. März .1824 ab, der beweist, wie Goethe darauf bedacht war,, den J.ingen
80*
894 J. Petersen, Goethes Leben. 1906/7.
Freund auch in seinem dichterischen Schaffen anzuregen und zu fördern. — Aus
der gleichen Zeit, vom 12. November 1823 bis zum 31. Dezember 1824, stammen die
Briefe des Kanzlers von Müller an Reinhard, die J. Minor (7141) veröffentlicht hat
Spätere Jahrgängie bringen die Fortsetzung. — Abekens Briefe an Kestner (7087)
enthalten Reiseschilderungen aus dem Orient und stehen in keinerlei Beziehung
zu Goethe. — Ein Brief Heines aus Boulogne vom 15. Juli 1834, als dessen
Adressaten H. Daffis (7115) Toussenel vermutet, zeigt, dass der deutsche
Dichter noch nach Abfassung der Romantischen Schule von französischer Seite
zur Goethelektüre angeregt wurde. Das geliehene Buch (Dichtung und Wahr-
heit IV) sendet er mit der abweisenden Charakteristik zurück: „l'intention de
Goethe est de cacher les vrais motives de sa rupture avec Lili et avec quelques
autres femmes dont il etait epris et qu'il a cependant sacrifiees a son orgueil,"
Unterhaltungen. Das Werk von F. Deibel und F. Gundelfinger
(7039) ist mehr als eine blosse Auswahl aus Biedermanns Sammlung. Unter Weglassung
der Eckermannschen Gespräche, die als ein in sich geschlossener Organismus jeder
Zerstückelung widerstreben, ist hier der Versuch gemacht, aus der Vielheit der
anderen Überlieferung ein ebenso einheitliches plastisches Gesamtbild zu gewinnen.
In der Tat wird durch die Ausscheidung alles Nebensächlichen, Anekdotenhaften,
Unpersönlichen für jeden Leser, dem es nicht auf Vollständigkeit ankommt, ein kon-
zentrierter und nicht minder mannigfaltiger Eindruck gewonnen. Die Verschieden-
heit der Auffassung bei den einzelnen Berichterstattern sucht das Buch dabei nicht
zu verwischen; vielmehr weist die Einleitung in einer treffenden Gegenüberstellung
der Haupttypen, des jungen Voss, Riemers, Müllers, Falks, Boisserees, auf dieses
Problem hin. Die Anmerkungen wären, wie M. Morris hervorhebt und mit Beispielen
belegt, hie und da zu vervollständigen. — Während C. A. H. Burkhardt (7041)
seine Neuauflage der Müllerschen Unterhaltungen durch nochmalige Heranziehung
der Manuskripte und Tagebücher, sowie aller neu hinzugekommenen Hilfsmittel in
kritischer Weise vervollkommnete, hat die Eckermann-Ausgabe von A. Bartels (7040)
nicht nur allen Gewinn der letzten Jahre, vor allem die Veröffentlichung aus dem
Eckermannschen Nachlasse und die Soretgespräche, spurlos an sich vorübergehen
lassen, sondern sich auch um die Reinigung des Textes nicht im mindesten bemüht.
— Wie wichtig die Soretschen Gespräche für die Kritik der Eckermannschen werden
könnten, hebt 0. Walzel (7042) hervor, der auf die Subjektivität der von Eckermann
getroffenen Auswahl aus Soret hinweist. — Die neu veröffentlichten Aufzeichnungen
von Besuchern ordne ich chronologisch. Nicht ein völlig unbekanntes Gespräch
Goethes, sondern die bisher unbekannte unmittelbare Aufzeichnung eines solchen ist
es, die H. U r t e 1 (7043) bekannt gibt. Es handelt sich um den Besuch bei dem
tollen Hagen in Nienburg, den Goethe selbst in den Tag- und Jahresheften 1805 er-
zählt. Ein damaliger Ohrenzeuge, der Hauslehrer Hagens, Friedrich Weitze, hat in
seinen 1841 erschienenen Memoiren gleichfalls von jenen Gesprächen berichtet. Diese
Memoiren sind von Weitzes Sohn überarbeitet; nunmehr treten die ursprünglichen
Niederschriften, die viel reichhaltiger und charakteristischer sind, ans Licht. Manches
hat der Sohn ganz weggelassen, so den in zwei voneinander abweichenden Fassungen
aufgezeichneten Disput Goethes mit dem Kantianer von Hagen, der allein die sittliche
Grösse gelten lässt, während Goethe ihr eine dämonische, ja diabolische Grösse gegen-
überstellt, die auch dem sittlich Abnormsten eigen sein könne. — J. V. Widmann
(7113), der den Besuch beim tollen Hagen in einen novellistischen Rahmen einfasst,
bezieht sich ausser Goethes eigenem Bericht rur auf die redigierte Darstellung Weitzes,
die schon Varnhagen in seinen Denkwürdigkeiten heranzog. — Mit seinem Lands-
mann Oehlenschläger weilte im Oktober 1806 der dänische Archäologe H. C. Koes (7128)
in Weimar. Am 13. Oktober, dem Tage vor der Schlacht bei Jena, machte er mit
Goethe und dem Major Plinrich (Hendrich?) einen Spaziergang zum preussischen
Lager. Goethes Gemüt schien niedergedrückt durch die kritischen Umstände. — Im
Mai 1810 hat der Pestalozzijünger Theodor Schacht Goethe aufgesucht und von ihm
Grüsse an Pestalozzi mitgenommen. K. Muthesius (7157) druckt den Bericht, der
auch von Schillers Totenfeier auf dem Weimarer Theater erzählt, aus der kleinen
Schacht-Biographie von Gust. Schulz ab. — Der spätere Judenmissionar Joseph Wolff
ist 1812 als 16jähriger Gymnasiast durch Falck mit Goethe bekannt geworden. Auf
seine Erinnerungen weist" L. Martens (6976) hin. — L. Geiger (7182), der sich
darauf bezieht, wendet sich gegen die Annahme, dass Goethe mit seiner Aufforderung,
dem Trieb des eigenen Herzens zu folgen, den seiner väterlichen Religion bereits
entfremdeten Knaben zum Übertritt habe veranlassen wollen. — In den Lebens-
erinnerungen des Remscheider Grosskaufmanns Josua Hasenclever (7114), eines
Freundes der Familie Schlosser, ist ein zweimaliges Zusammentreffen mit Goethe er-
wähnt: 1814 in Frankfurt a. M., als Goethe im Schlosserschen Hause wohnte, und am
ersten Weihnachtstag 1822 in Weimar. Das erstemal sprach Goethe höchst interessant
J. Petersen , Goethes Leben. 1906/7. 895
von seiner italienischen Reise, von seinem Verhältnis zu Schiller, von der Macht der
Mode. Über den Weimarer Besuch, bei dem Kunstsachen und Mineralien vorgelegt
wurden, hat Hasenclever wenig aufgezeichnet. — Ebenfalls in Frankfurt hat Ludwig
Grimm, aus dessen Lebenserinnerungen H. B r u n n e r (7198) Mitteilungen macht,
Goethe gesehen, und zwar am 5. September 1815 im Brentanoschen Hause. Goethe
beurteilte Grimms Zeichnungen in freundlicher Weise; die Gespräche handelten von
Kunst und Mythologie. — Einen enthusiastischen Bericht, den L. B o b e (7093) ins
Deutsche übertragen hat, gab der schwedische Schriftsteller Beruh, von Beskow von
seinem Besuch im Goethehause. Der Empfang fand am 21, November 1819 statt;
Beskow bewundert die Leichtigkeit der Gesprächskunst, ohne durch zeremonielle
Zurückhaltung abgestossen zu werden. — Ebenso glücklich trafen es im folgenden
Jahre mehrere Besucher in Jena. Am 25. Juli war der Österreicher Prokesch (7151)
Goethes Gast, liess sich von ihm durch Jena führen, von seiner Jugend, seinen
Schöpfungen, seinen Verhältnissen erzählen und bis Mitternacht aus dem Divan vor-
lesen. — Einen Monat später, am 24. August, kam der mecklenburgische- Staatsmann
Karl Friedrich von Both mit seiner Gattin nach Jena. Der bisher nur bruchstückweise
bekannte Bericht Rudolphinens von Both ist nunmehr vollständig veröffentlicht (7126).
Die Begegnung fand bei einer bis zum Abend ausgedehnten Kaffeevisite im Knebei-
schen Hause statt. Zu der ergötzlichen Komik, mit der das Knebeische Ehepaar ge-
schildert wird, kontrastiert der lautere Enthusiasmus für Goethe, der sich später ein-
fand und das Ehepaar in seiner engen Droschke nach Hause fuhr. Seine Äusserungen
über den Harz, das Grabmal im Dom von Magdeburg, über Hebel und die platt-
deutsche Sprache sind aus Biedermann bekannt. Aus den Gesprächen mit Frau
von Knebel ist deren sehr günstiges Urteil über Christiane bemerkenswert; sie erinnert
sich, zu Christianens Lebzeiten oftmals von Goethe gehört zu haben, er pflege, wenn
er sich im Drang der Ideen nicht zurechtfinde, die Sache Christianen vorzulegen, und
müsse oft erstaunen, wie sie mit einfachem natürlichen Scharfsinn das Richtige treffe.
— W-'ährend Frau von Both eine leichte Schwerhörigkeit des Einundsiebzigjährigen
bemerkt, fand vier Jahre später der Maler Georg Friedr. Kersting den Dichter zwar
sehr gealtert, auch etwas zittrig an den Armen, aber an Geist stark und jung.
Kersting, dessen Lebenslauf J. Gensei (7122a) skizziert, hatte sich bei seinem ersten
Aufenthalt, elf Jahre früher, als junger Maler der Anerkennung und tätigen Förderung
Goethes erfreut. — Undatiert ist die Erinnerung Seebecks (7162), der in Jena im
Knebeischen Hause für seinen Bericht über zwei Nürnberger Freunde namens Faust
und Teufel durch ein lächelndes „Hübsch, hübsch, hübsch!" von Goethe belohnt
wurde, und die problematische Schilderung des Bayern von Lang (7129), der in Goethe
nur einen „eiskalten steifen Reichsstadtsyndikus" fand. — Den Namen des jungen
Engländers, der 1827 im Goethehause zu Gast weilt und aus dessen Tagebuchnotizen
spärliche Mitteilungen gemacht werden, nennt C. A. Kellermann (7217a) nicht. —
Autobiographische Werke. Für Goethes Reisebeschreibungen zeigt
sich namentlich im Auslande Interesse. Aus dieser zahlreichen Literatur konnte ich
mir nur das Werk von C. von K 1 e n z e (7051) zugänglich machen, das mit den Aus-
läufern der Renaissance, mit Montaigne und Coryate beginnend, die französischen,
englischen und deutschen Reisebeschreibungen Italiens bis zu Gregorovius, Taice,
Maupassant und V. Hehn überblickt und aus dem Vergleich der verschiedenen Be-
obachtungsarten Gesichtspunkte für die Würdigung Goethes gewinnt. Seine italienische
Reise steht im Mittelpunkt, und zwar werden die Tagebücher und das ausgeführte
Reisewerk in zwei getrennten Kapiteln behandelt. Zwischen beiden steht das Kapitel
„Romanticism", das neben Chateaubriand, Mme. de Stael, Lamartine, Wackenroder
merkwürdigerweise auch Heinr. Meyer bespricht, der unter dieser Überschrift nicht
ganz an seinem Platze steht. Er ist anderseits der einzige, der auf die spätere Aus-
gestaltung des Goetheschen Reisewerkes von Einfluss sein konnte. — Die psychologischen
Grundlagen der späteren Sehnsucht, die teils bewusste, teils unbewusste Beschäftigung mit
Italien von Jugend auf untersucht G. von Graevenitz (7055), indem er auf die Italien-
reise des Vaters, auf die mitgebrachten Kunstschätze, die vor den Augen des Knaben
standen, auf die zeichnerische Ausbildung, den italienischen Musikunterricht usw.
eingeht. — Die im Jahre 1905 durch mehrere Zeitungen gehende Feststellung, dass
Goethe nicht auf dem Brenner übernachtet habe, sondern von Mittenwald bis Trient
durchgefahren sei, widerlegt S. M. P r e m (7189) durch den sehr einfachen Hinweis auf
die Tagebücher. — An einer vielbesuchten Goethestätte, in Malcesine am Gardasee,
hat O. Piltz (7057) erfolgreiche Nachforschungen angestellt. Es gelang ihm, durch
persönliche Erkundigung und Befragung der Kirchenbücher die Namen der bei
Goethes bekanntem Abenteuer beteiligten Personen festzustellen: der Wirt hiess
Giovanni Battista Testa, der Bürgermeister Domenico Turazza, der Retter Gregorio
aber gehörte einer eingewanderten Familie FoUi an. — „Poetry and truth from my
own life" heisst eine preiswerte, praktisch eingerichtete englische Übersetzung der
896 . J. Petersen, Goethes Leben. 1906/7.
Autobiographie, die mit einer gut orientierenden Einleitung von K. Breul (7065),
einer ausführlichen Bibliographie, die nur die ersten Ausgaben übergeht, einem
Register, aber keinem Einzelkommentar versehen ist. — Über A. Kost er s (7066)Bericht
von der ersten Niederschrift der israelitischen Urgeschichte im vierten Buche, die
sich in Riemers Nachlass erhalten hat, ist schon JBL. 1905, S. 552 gesprochen. —
E. Bü rgi (7067) bestreitet im Widerspruch zu Lombroso, Krafft-Ebing und Möbius die
Berechtigung, aus der in Dichtung und Wahrheit III, 11 erzählten Visionrl eine hallu-
zinatorische Veranlagung Goethes zu folgern. Man wird ihm recht geben müssen,
wenn er in diesem Abschluss der Sesenheimer Erzählung ein episches Kuustmittel,
eine feine tröstende Abdämpfung des unangenehmen Eindrucks erblickt. H. Trogs
Ausführungen, die auf Schopenhauers „Versuch über das Geistersehen" verweisen
und ein Gedicht <Iak. Burckhardts als gleichartiges psychisches Erlebnis in dich-
terischer Fassung namhaft machen, sind nur Ergänzungen, keine Widerlegung des
Bürgischen Aufsatzes. — Entwürfe zu einer Fortsetzung von Dichtung' und Wahrheit,
über die ersten Weimarer Jahre hinaus bis zur Rückkehr von der Schweizer Reise
1797 hat K. Jahn (7068-68 a) unter den Papieren zu den Tag- und Jahresheften
entdeckt. Sie gehören dem Schema an, das Goethe in Karlsbad im Mai 1810 Riemer
diktierte. Eine ausführliche Selbstcharakteristik des Hofmannes und Beamten, be-
gleitet von weiten kulturhistorisch -politischen Ausblicken, sollte den Hauptinhalt
bilden; persönliche Beziehungen, wie die zu Frau von Stein oder die beginnende
B^reundschaft mit Schiller, sind in der Skizze unberührt geblieben. —
Persönliche und literarische Beziehungen. Ein guter Teil
der Aufsätze ist aus dem Bedürfnis der Tagespresse nach Jubiläumsartikein hervor-
gegangen; es genügt also die Feststellung, dass im Jahre 1906 der hundertjährige
Todestag der Fürstin Gallitzin (7107/9) und des Malers G. M. Kraus (7127)'; 1907
der hundertste Todestag der Herzogin Anna Amalia (7076/7), der Angelika Kauff-
mann (7121), des Philipp Hackert (7112) und der hundertundfünfzigste Geburtstag des
Herzogs Karl August (7078—83), seiner Gemahlin (7084/5), sowie des Karl
Phil. Moritz (7139) zu bedenken waren. Viel Neues pflegen solche Gelegenheits-
arbeiten nicht zu enthalten; auch das dreibändige Anna Amalia- Werk von W. Bode
(7076a) ist mehr ein kommentiertes Bilderbuch als eine lebensvolle Herausarbeitung
der Persönlichkeit. — Dagegen wirft der Aufsatz von H. von Egloffstein (7080) ganz
neues Licht auf Karl Augusts Zusammensein mit Napoleon in Dresden; er beruht
auf eingehenden archivalischen Studien; im Mittelpunkt steht ein ausführlicher
Bericht des Herzogs über seine Audienz, und viele Auszüge aus bisher unbekannten
Privatbriefen an Herzogin Luise vervollständigen unsere Kenntnis von den Vor-
gängen. — H. G. Grafs (7083) Vorschläge weisen bereits auf das kommende Jubiläums-
jahr 1915; sie befürworten bis dahin die Errichtung eines Karl August-Museums in
Weimar, das, gespeist von den bisher bestehenden Sammlungen, die Bildnisse der
Zeit in würdiger Weise vereinen soll. O. Bulle befürchtet dagegen, dass durch die
Museumsaufstellung die Unmittelbarkeit des historischen Eindruckes von Weimar
geschädigt werden könnte. —
Die übrigen Arbeiten überblicke ich, soweit sie mir zugänglich sind, in
alphabetischer Reihenfolge. Über die Beziehungen zu den Boisserees unterrichtet ein
anonymer Aufsatz (7095; lies Grenzb. 66*) in ausfü)trlicher und anregender Weise;
beachtenswert, wenn auch nicht fest begründet ist die Vermutung, dass Goethe, als er
Sulpiz Boisseree von der Übersiedlung nach Weimar abriet, den Hintergedanken hatte,
der W^erbekraft des romantischen Missionars auszuweichen. — Th. Gesky (7096) macht
einige Angaben über das Brentanosche Haus in W^inckel, das Goethe vom 1. bis
8. September 1814 bewohnte. — Drei Geschwister Brion, darunter Friederike, haben
sich 1787 in das Stammbuch eines elsässischen Theologen eingetragen, von dem
E r i c h S c h m i d t (7213) berichtet. -—Aus den Mitteilungen von 0. F. Gensichen
(7097) sucht J. Froitzheim (7098) neues Wasser auf seine Mühle zu leiten. Es handelt
sich um eine briefliche Äusserung des 1902 verstorbenen Strassburger Theologie-
professors E. Lucius, wonach aus dem Salzmannschen Nachlass seinerzeit sechs Briefe
auf die Strassburger Bibliothek gekommen seien, von denen einer so unzweideutige
Beweise für Goethes conscia mens gegenüber Friederiken enthalten habe, dass er auf
Antrag der Familie Brion vernichtet worden sei. Den ausschlaggebenden Bedenken,
die G. selbst gegen dieses dunkle Gerücht erhebt, ist Froitzheim natürlich nicht
zugänglich; beachtenswert ist indessen sein Zugeständnis: „Überschlägt man den
ganzen Friederiken-Streit, so wird man vernünftigerweise zugeben: es wäre besser
gewesen, historische Untersuchungen beiseite zu lassen und sich mit dem
dichterischen Bilde zu begnügen." — Was L. G e ig er (7098a) mitteilt, ist der Fest-
schrift zum hundertjährigen Jubiläum der Firma F. A. Brockhaus entnommen; es ist
eine Darstellung der Bemühungen, die die Brüder Heinrich und Friedrich Brock-
haus im Jahre 1825 anstrengten, um den Verlag der Ausgabe letzter Hand an sich
J. Petersen, Goethes Leben. 1906/7. 8Ö7
zu bring-en. — 0. Baumgarten (7100) hat in Kieler Vorlesung-en die Bedeutung
Goethes für Carlyle gewürligt. In lichtvoller Weise wird ausjreführt, wie Carlyle sich
erst aus einer kalvinistischon Äbneig"ung- zu Goethe hiiKhirchkürnjiCen musste; wie erdann,
namentlich durch das Studium des „Wilhelm Meister", zum „Ewigen Ja" geführt wurde,
zum Evangelium der Selbstentsagung und der befreienden Tat. Im „Sartor Kesartus"
treten die Goelheschen Einwirkungen, namentlich die der „Pädagogischen Provinz",
am stärksten hervor. Aber auch das Ideal der Helden Verehrung ist dem Goetheschen
Persönlichkeitsideal verwandt. Nur in seiner Sozialpolitik ist Carlyle teils unter Ein-
fluss des Kalvinismus, teils unter dem Fichtes über Goethe hinausgekommen. Zum
Schluss zeigt B., wie sowohl Carlyle als Goethe einer Weiterbildung der
christlichen Religion den Weg weisen. — Die „Erinnerungen an Eger", die
J. B. Rupprecht (7192) als Neudruck eines 1825 in Schickhs Wiener Zeitschrift
erschienenen Aufsatzes wiedergibt, berichten u. a. über einen Besuch bei Goethes
Freund Karl Huss. — Von diesem seltsamen Kurpfuscher und Antiquitätensammler,
der als Scharfrichterssohn durch Vorurteile und Quälereien seiner Mitmenschen wider-
willig in den ehrlosen väterlichen Beruf hineingetrieben wurde, zeichnet A. von Berger
(7119) ein lebensvolles, feinempfundenes Porträt, das trotz Ausschmückung mit
novellistischen Zügen glaubhaft wirkt. „Um sein unbefriedigtes geistiges und ideales
Bedürfnis abzufinden, und seinem leeren Leben, dem sein Blutgewerbe und die Kur-
pfuscherei nicht genügten, einen Inhalt zu geben, hatte sich Karl Huss aufs Sammeln
geleg-t." Nicht nur dies gemeinsame Interesse, sondern auch menschliche Teilnahme
muss es gewesen sein, was Goethe zu dem merkwürdigen Manne hinzog. — Von
Susanne von Klettenberg ist nichts Ungedrucktes, sondern nur Vergessenes ans Licht
gezogen worden. Acht Briefe von ihr aus den Jahren 1763—74, die Trescho in seinen
„Religiösen Nebenstunden" 1787 in redigierter Form zum Abdruck gebracht hat,
waren bisher unbeachtet geblieben. Sechs davon sind an Trescho selbst gerichtet,
einer an Lavater, einer an einen ungenannten, hinter dem J. Sembritzki (7124)
Pfenniuger in Zürich vermutet. Dieser vom 25. Juni 1774 datierte Brief erzählt von
der x\nwesenheit Lavaters in Frankfurt: „Heute macht er mit Goethe eine Tour aufs
Land — drey Stunden habe ich gestern das Vergnügen gehabt, ihn bey mir zu
sprechen." — Die „Neuen Lieder" Susannens sind der Schlossersche Privatdruck von
1809, auf dessen Seltenheit von antiquarischer Seite aufmerksam gemacht wird (7125).
— Zu seinem früheren Aufsatz über Goethe und Langermann (JBL. 1903, S. 763) gibt
L. Geiger (7130) einige Nachträge aus dem inzwischen erschienenen 38. Bande von
Goethes Briefen. — L. Becker (7131) veröffentlicht aus dem Tagebuch des Schweizers
Landolt einen Besuch bei Frau von Laroche 1780, ohne Beziehung auf Goethe. —
In N. 7132 handelt es sich nicht um Lavaters Taschenbuch, sondern um sein Taschen-
tuch, mit dem Marquise Branconi einen ebenso schwärmerischen Kultus treibt, wie
er mit ihren Strumpfbändern. — Goethes Erklärung in Lavaters Namen ist eine
Milderung des scharfen Protestes, den Lavater 1774 dagegen richtete, dass eine fremde
Schrift über den Landvogt Grebel als sein Werk angepriesen wurde. M. Morris
(7133) hat das „Journal in Frankfurt am Mayn" ausfindig gemacht und darin nicht
nur Goethes Erklärung, sondern auch einen kleinen Beitrag zur Erläuterung von
Hanswursts Hochzeit (marktschreierische Inserate des im Personenverzeichnis vor-
kommenden Parfumeurs Behaghel) entdeckt. — A. Hackemanns (7139) Lebens-
liild von K. Ph. Moritz geht über der breiten Wiedergabe des Anton Reiser auf die
Beziehungen zu Goethe verhältnismässig wenig ein, würdigt aber zum Schlüsse auch
das Verhältnis zu Schiller, Tieck, Jean Paul. — Das erste Kapitel von A. Sergels
(7147) Buch behandelt die Entwicklung von Oehlenschlägers Beziehungen zu Goethe
in erschöpfender Weise und weiss namentlich die Verstimmung im Jahre 1809 ohne
Einseitigkeit zu erklären. — A. Schlossars (7151) Aufsatz enthält als interessante
Beigabe die 1822 verfasste Gegenschrift Prokeschs gegen das Gloversche Goethe-
Pamphlet. — Der Elsässer Redslob, dessen Biographie wir Th. Gerold (7153) ver-
danken, hat zu Goethe in keinen direkten Beziehungen gestanden. Er war Hauslehrer
im Türckheimschen Hause und galt bisher als Begleiter Lilis auf ihrer Flucht im Jahre
1793. Tatsächlich sass er aber in dieser Zeit als Kriegsgefangener in Ulm. Zehn
Briefe Lilis an ihn und einer ihres vierzehnjährigen Sohnes, der später aus getrübter
Erinnerung die Abenteuer der Flucht darstellte, sind dem Buche beigegeben. Nach
dem ursprünglichen Berichte kamen die Flüchtlinge durch die Vorposten, ohne dass
ein Hahn nach ihnen krähte. Wie auch E. Traumann (7161), der auf die
Bedeutung dieser Briefe hinweist, bemerkt, ist damit der Bielschowskyschen Hypo-
these, dass Lili das Urbild der Dorothea sei, eine Stütze entzogen worden. — Ob der
Königsberger Dichter und Staatsmann F. A. Staegemann jemals persönlich Goethe
gegen übertrat, ist nicht festzustellen. Dass er trotz mancher Schwankungen
ein Verehrer Goethes war und sich aus Weimar ständig von ihm erzählen
Hess, dafür bringt L. Geiger (7163) aus seinen und seiner Frau Korrespondenzen
898 J. Petersen, Goethes Leben. 1906/7.
Beleg'e. — Für die Wiederherstellung- des Grabes der Frau von Stein tritt
H. Scheide mantel (7166) in einem erfolgreichen Aufruf ein. — Die 86 Bilder von
Seekatz, Schütz und Trautmann usw., die das Gemäldezimmer des Grafen Thoranc
schmückten, sind durch den Antiquitätenhändler Goldschmidt nach Frankfurt zurück-
geführt worden. Aus Anlass ihrer Ausstellung charakterisiert O. Heuer (7173) knapp
die Beziehungen des Königsleutnants zur Familie Goethe und würdigt namentlich
die Verdienste Schubarts um die Wiederauffindung der Bilder. Nachdem diese durch
eine grossartige Stiftung in den Besitz des Frankfurter Goethe-Museums gelangt sind,
widmet ihnen O. Heuer (7174) in einem grösseren Aufsatz eingehende Betrachtung
und sucht namentlich den Anteil, den der junge Goethe sowohl als Modell wie durch
stoffliche Anregungen daran hatte, zu bestimmen. — E. Hildebrandt (7175) charak-
terisiert die Zwischenstellung, die Friedrich Tieck zwischen der Romantik und den
Weimarer Kunstfreunden einnimmt. Hohe Schätzung des Kunstschriftstellers Goethe
verbindet sich mit Ablehnung des Propyläengeschwätzes im allgemeinen. Dem
Aufenthalt Tiecks in Weimar wird ein ausführliches Kapitel gewidmet, das besonders
die Intrigen Kotzebues und Böttigers aus Anlass der Schadowschen Wielandbüste
aufhellt. Einen wertvollen Anhang bildet das Register des Briefwechsels zwischen
Tieck und Goethe mit Mitteilung ungedruckter Briefe Tiecks, und das Register der
von Tieck für Goethe gearbeiteten oder ihm übersandten Originalkunstwerke und
Abgüsse. — Der Mediziner Franz Joseph Schedel aus Pest, der unter dem Namen
Toldy 1828 ein ,, Handbuch der ungarischen Poesie" herausgab, hat dieses Buch an
Goethe g-esandt und ihn im Jahre 1829 besucht; L. Verö (7l76) veröffentlicht seinen
Brief an Goethe und einen Reisebrief an seine Eltern, der über den Besuch in
Weimar berichtet. — Madame Valentin, in deren Pariser Salon Börne und Heine
aus- und eingingen, spielte sich als Goethe- Verehrerin auf, weil sie einmal ein paar
Medaillen und ein Gedicht von ihm empfangen habe. Es ist indessen Alfr. Stern
(7177) nicht gelungen, über ihren Mädchennamen und Goethes an sie gerichtete
Sendung Näheres in Erfahrung zu bringen. —
Goethegegner. Während B. Münz (7183) und H. Kienzl (7185)
im wesentlichen auf dem Buche von M. Holzmann (JBL. 1903, N. 15378)
fussen, behandelt E. Eckertz (7184) zwei nicht in dieser Sammlung enthaltene
antiromantische Satiren, in denen auch Goethe mitgetroffen wird. ,,Die
ästhetische Prügelei oder Der Freimütige im Faustkampf mit dem Eleganten"
(neugedr. v. Geig-er 1885) und „Ansichten der Literatur unseres Zeitalters" (Neudr.
von Witkowski 1903) stammen beide aus dem Jahre 1803. Eckertz weist als Ver-
fasser des ersten Kotzebue, als den des zweiten Garlieb Merkel in überzeugender
Weise nach. —
Lokale Beziehungen. Ein wichtig-es Kapitel Goethe-Biographie kommt
zur quellen massigen Darstellung und Illustration in der 22. Schrift der Goethe-Gesell-
schaft (7046). Goethes Zeichnungen von der ersten Schweizerreise im Juni 1775 haben,
wie der Herausgeber des künstlerischen Teiles, K. Koetschau, in kurzen Begleit-
worten ausführt, wenig-er noch als manches sorgiältiger ausgeführte Blatt späterer Zeiten
Geltung als Kunstwerke. Aber in ihrer von angelernter Manier freien Skizzen-
haftigkeit geben sie in deutlichen Abbildern das bewegte Innere des Dichters wieder
und sind ungezwungene Zeugnisse des grossen, die Persönlichkeit befreienden Er-
lebnisses, das jene Reise für Goethe bildete. Eine notwendige Ergänzung sind
deshalb die gleichzeitigen schriftlichen Aufzeichnungen, die in der schönen Publikation
ihnen zur Seite treten. Nicht nur die Tagebuchblätter werden in Faksimile wieder-
gegeben, sondern auch die auf dieser Reise geschriebenen Briefe und als Tafel 12 sogar
eine bisher unbekannte Niederschrift, die sich auf der Rückseite einer Zeichnung findet.
Sie bezeugt eine schon auf den späteren Goethe vorausweisende systematische Natur-
beobachtung. M. Morris hat zu dem Ganzen einen äusserst sorgfältigen biographischen
Kommentar geschrieben, der ohne jede Trockenheit die Reise von Punkt zu Punkt
verfolgt; durch Vergleich mit den Reiseeindrücken anderer, durch die Charakteristik
der wichtigeren Persönlichkeiten, denen Goethe damals entgegentrat, und durch die
vollständige Heranziehung ihrer Äusserungen über den Dichter wird die Darstellung-
reich und mannig-faltig. Es fehlt aber auch nicht an minutiösen Einzelfeststellungen;
durch Handschriftenvergleichung sind die Teilnehmer an den „bouts rimes" der ersten
Tagebuchblätter nachgewiesen; über den Aufenthalt an den Höfen in Darmstadt
und Karlsruhe sind die Furierbücher befragt, und so ist alles getan, um eine genaue
Datierung der Reise zu gewinnen, durch die auch die Darstellung in „Dichtung und
Wahrheit" gelegentlich berichtigt wird. — Im Anschluss an die Bearbeitung des 37. Bandes
der Goetheschen Briefe hat H. G. Graf (7188) die Schauplätze des Sommers 1823, Marien-
bad, Stift Tepl, Eger aufgesucht. Das Ergebnis der Reise besteht nicht nur in
frischen Lokalschilderungen und Anregungen zur Goethe-Ehrung, sondern auch in
manchem kleinen Fund von Wichtigkeit; z. B. entdeckte G. die Urschrift des Liedes
K. Jahn, Goethes Leben. 1908/9. 899
St. Nepomucks Vorabend. Carlsbad den 15, Mai 1820", mit eig-enhändigen Änderungen,
die' im Druck berücksichtigt wurden. — A. Sau ers (7199) Aufsatz ist eine Anzeige
der gehaltvollen Festschrift A. Johns (6967) zur Enthüllung des Franzensbader
Goethe-Denkmals am 9. September 1906. — O. H e u e r (7195) bestreitet Goethes Ab-
neigung gegen seine Vaterstadt, die immer wieder namentlich aus der Aufgabe des
Bürgerrechtes und dem Verhalten bei Gelegenheit des geplanten Denkmals auf der
Maininsel gefolgert wird. — J. A. Beringer (7210) skizziert die Geschichte des Mann-
heimer Amikensaales unter Hervorhebung der Verdienste der beiden VerschafTelt, zu
denen Goethe in Beziehung stand. Der Bestand der Sammlung im Jahre 1771 wird
festgestellt und daran Goethes Darstellung seines Besuchs in Dichtung und Wahr-
heit kontrolliert. Es ist kaum wahrscheinlich, das Goethe in Mannheim ein Kapital
des Pantheon gesehen hat, wie er bereits 1786 schreibt. Vielmehr wird seine Er-
innerung wohl eher auf ein Kapital vom Löwentor zu Verona oder vom Triumph-
bogen zu Ancona zurückgehen. — Die Eindrücke der Engländerin Vernon Lee
(7218) bei Besuch des Weimarer Goethehauses sind weniger wichtig, als die Ent-
gegnung von W. A. P h i 1 1 i p p s , der als Patenkind Walters von Goethe über das
Leben der beiden Enkel anziehende Mitteilungen zu machen weiss. —
Leben. 19089.
(IT, 8 b = N. 8740—8995.)
Kurt Jahn.
Gesamtdarstelinngen. — Einzelnes. — Typns und Stammbanm. — Briefe: Allgemeines und tiesamtansgaben :
einzelne Briefe. — Gespräche. — Autobiographische Werke: Dichtung und Wahrheit: Italien und die Italienische Reise;
andere Reisen. — Tagebücher. — Persönliche und literarische Beziehungen: Familie; Weimarisches FSrstenhaos; andere. —
Lokale Beziehungen. —
Gesamtdarstellungen. Seit das grosse Publikum der Gestalt Goethes
ein leidenschaftliches Interesse entgeg'enbringt, sucht der Buchhandel sich in Goethe-
Literatur rechtzeitig für alle Geschmacksrichtungen einzudecken. Ein Prozess, dem
der gelehrte Teil der Literarhistoriker nur mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber-
steht. Denn dem Publikum liegt natürlich nur am angenehmen Vortrag, wenig an der
Richtigkeit, garnichts an der Neuheit der Gesichtspunkte: Quantitätsware ist niemals
die Freude des Fachmannes, da sie die Qualität verdrängt. Da ist zunächst ein
Goethe für die reifere Jugend von C. Berg (8740), an dem der billige Preis das
Rühmlichste ist, wofür der Leser freilich neben ein paar guten auch einige schlechte
Illustrationen in Kauf erhält. Ich erinnere mich, in der Sekunda für mich Dichtung und
Wahrheit mit leidenschaftlichem Anteil gelesen zu haben, was wohl nicht geschehen
wäre, wenn ich vorher eine verdünnte Paraphrase kennen gelernt hätte. Das weitere
Leben ist von B. einfach, leider nicht fehlerlos erzählt und mag wohl hier und da
Gefallen erwecken; ein Bedürfnis war auf keinen Fall vorhanden, zumal die Werke
vollkommen hinter dem rein Biographischen zurücktreten, und dieses nur in den be-
kanntesten Umrissen gegeben ist. Höchstens die Vorliebe für Heine, der in einer
Goethe-Biographie für die Jugend auf Grund seiner Begegnung und seiner Be-
merkungen über den Dichter wahrhaftig am allerwenigsten Raum zu beanspruchen
hat, verrät eine individuelle Note beim Verfasser. — Auch L. Geigers Goethe
ist mehr der Initiative des rührigen Verlags als einem Herzensbedürfnisse des Ver-
fassers entsprungen (8743). So ist denn die reiche bildliche Ausstattung durchaus
lobenswert und hinterlässt die reine Freude, dass jener Puritanismus, der von dem
Bilderschmuck fürs Volk bestimmter Bücher nichts wissen wollte, wohl endgültig-
überwunden ist. Weiterhin gefällt, dass Dichtung und Wahrheit im ganzen voraus-
gesetzt wird. Die Darstellung ist sehr knapp und vermag deshalb nicht viel zu
bringen. Da der Verfasser aus der Fülle gehäuften Stoffes schöpft, stören Flüchtig-
keiten (auch schwerer ArtJ mehr, als bei behaglicheren Erzählern; dazu der gänzliche
Mangel an grossen Gesichtspunkten: Goethes Leben ist weder aus seiner Epoche,
noch sind seine Werke aus der Literatur der Zeit heraus beleuchtet, sondern es sind
lediglich die überlieferten Bausteine noch einmal zusammengesetzt. Nimmt man dazu
noch eine Reihe stilistischer Entgleisungen und ein eigentümliches Ungeschick in
der Wahl des Ausdrucks bei der Behandlung delikater Fragen, so wird man be-
greifen, warum das Buch in seiner Gesamtwirkung recht unbefriedigend geraten ist. —
Auch das zweite Buch L. Geigers, dessen Erscheinen in unser Berichtsjahr
fällt (8744), krankt an den Fehlern der Biographie : Zartes, fast Unaussprechliches wird
Jahresberichte f&r neuere deutsche Literaturgeschichte. XIX/XX. Qi
900 K. Jahn, Goethes Leben. 1908/9.
mit derben Fäusten angepackt und es werden Fragen debattiert, über die schon Zeit-
genossen nichts wissen konnten, da sie dem innersten und geheimsten Leben an-
gehören, über die uns aber ein Urteil schlechterdings nicht zusteht. An sich ist das
Thema: ,, Goethe und die Seinen" interessant genug, und über die meisten Fragen
ist auch das Material im wesentlichen beigebracht: nur über Ottilie und die Enkel
war wohl von einem ihrem Kreise Entstammenden auch heute noch Näheres und
Persönlicheres beizubringen. Das Buch schildert nur die Weimarer Zeit nach der
italienischen Reise. Es beginnt mit der Familie und umfasst daneben noch Freunde
und Hausgenossen enger Wahl, von Auswärtigen nur Zelter hinzunehmend. Auch
hier sind die Beziehungen zu Goethe in den Vordergrund gestellt, ein volles Bild der
Persönlichkeiten ist nicht versucht, und über Riemer und Eckermann liesse sich
denn doch selbst in der Begrenzung erheblich mehr geben, als die flüchtigen Zu-
sammenstellungen dieses Buches. — Auch eine Sensation sollten unsere Jahre auf
dem Gebiete der Goethe-Biographie bringen, wenn auch eine kurzlebige: Ed. Engels
Goethe (8742). Nachdem der Verfasser in einer Einleitung, die noch das relativ
Beste an seinem Werke ist, mit der Goethe-Philologie recht unsanft umgesprungen
war, erzählt er in einem zitatenreichen, annalistischen, nicht gerade vornehm aus-
gestatteten, grossen und dicken Buche Goethes Leben so ziemlich im alten Sinne.
Nachdem er uns von dem „unaufhellbaren Dunkel", das das Erlebnis mit Friederike
umgibt, ganz verständig gesprochen, häuft er Zitate aus Briefen und Werken, die eine
Erkenntnis der wahren Beziehungen vortäuschen. Nachdem er zustimmend das
Goethewort zitiert hat: „Die Kritik ist überhaupt eine blosse Angewohnheit der
Modernen. Man lese ein Buch und lasse es auf sich einwirken, gebe sich dieser
Einwirkung hin, so wird man zum richtigen Urteil darüber kommen", leistet er das
Äusserste an nörgelnder Kritik der Einzelheiten. Sogar wie's gemacht werden müsste,
nicht nur, was Goethe verfehlt hat, weiss er: z. B. hätte Orest seine Tat durch Selbst-
mord sühnen müssen. „Götz ist ein schlechtes Theaterstück." „Will man den zweiten
Teil" des Faust „überhaupt retten, so muss man dessen Absicht, ein menschliches
Läuterungsdrama zu sein, auf sich beruhen lassen und sich allein an die Schönheiten
im einzelnen halten." Das Recht zum Urteil soll niemand verkümmert sein ; wohl
aber das Recht eines Gottsched, auf anderer Leute andere Einwände herabzusehen.
Komischer noch berührt es, wenn E. für sein besonderes Recht zu einer Goethe-
Biographie sich auf eigenes schöpferisches Gestalten beruft; nach Herman Grimm! oder
wenn er dem Leser die gelehrte Arbeit anderer zurücktreten lässt, so dass der Leser
glauben muss, nur wesentlich originale . Gedanken vor sich zu haben, auch da, wo
E. nur reproduziert. Die Haupttat des Buches ist die Charakteristik Charlotte von
Steins; für ihre Propaganda hat E. selbst genügend gesorgt. Er hat (nicht als erster!
A. Stahr ist charakteristischerweise sein Vorgänger) die Entdeckung gemacht, dass
Goethes angebetete Freundin nicht viel getaugt habe. Sie ist ihm eigentlich nur
geduldige, wenn auch verständnislose Zuhörerin und Lehrerin im Hofton gewesen!
Der Beweis wird ihren bekannten späteren verbitterten Briefen entnommen : welche
grenzenlose Unkenntnis der Frauenseele aus dieser Beweisführung spricht, braucht
nicht gesagt zu werden, aber am bezeichnendsten scheint mir, dass in dieser zitaten-
reichsten Charakteristik die wundervollen Altersverse: „Lida, Glück der nächsten
Nähe", in denen sie unmittelbar neben Shakespeare gestellt wird, fehlen. E. ist näm-
lich der Überzeugung, dass Goethe selbst sich zur Erkenntnis des Unwerts der Frau,
also zur Plöhe Engelscher Erkenntnis, schliesslich erhoben habe. Als Gegenstück
wird Christiane ebenso unbegrenzt gehoben, wie Charlotte gedrückt; auch sie hat
sich nicht ganz nach der erfreulichen Seite entwickelt: strengster Wahrheitssinn
müsste das anerkennen; hier fehlt nicht das milde Darüberhingleiten, das für Charlotte
nirgends galt. Und so ist's mit dem ganzen Buch: nichts hüft der grösste Fleiss, die
aufrichtigste Bewunderung, nichts eine unleugbare stilistische Gewandtheit, wenn die
ursprüngliche Enge des Geistes sich dem wahren Begreifen entgegenstellt. So ist E.s
Goethe ein in jedem Sinn unerquickliches Buch, doppelt unerquicklich durch den
Hochmut, mit dem es die eigene innere Nichtigkeit verkleidet. W. Nissen ist durch
das Buch enthusiasmiert, G. Witkowski weist milde auf die grosse Fehlerquelle hin,
R. M. Meyer spricht sich in ähnlichem Sinne aus, während der Verfasser selbst in
einer Selbstanzeige und in Polemiken beweist, dass er sich auf die Reklame aus dem
Grunde versteht. — Das Bibliographische Institut hat K. H e i n e m a n n s Einleitung
seiner Goethe-Ausgabe nun auch in einem Heft von Meyers Volksbüchern jedermann
für zehn Pfennig zugänglich gemacht (8745) und dadurch ein in seiner Schlichtheit
volkstümliches Werk zum Gemeingut erhoben. —
Einzelnes. Ende August 1908 erregte die Mitteilung Aufsehen, dass aus
den Registern des Frankfurter Standesamtes die amtliche Eintragung der Taufe
Goethes entwendet worden sei. R. Jung beruhigt nunmehr (8747) die Goethe-
Gemeinde über den Verlust: sowohl das Originalkonzept wie die amtliche Kopie (des
K. Jahn, Goethes Leben. 1908/9. 901
gleichen Schreibers) sind erhalten, so dass man von einem wirklichen Verlust kaum
sprechen kann. — L. Geigers Aufsatz (8748) ist lediglich eine verkürzende
Paraphrase seines Buches über Goethe und die Seinen. — F. Lienhard (8749)
versucht in seiner eindringlichen Art dem Problem „Goethe und die Frauen" Seiten
abzugewinnen, die fern abliegen von der gewöhnlichen Art, Goethes Beziehungen zu
erörtern. Ihm scheint es eine glückliche Fügung, dass Goethe ein Suchender blieb,
so dass sich seine Seele vom Einzelschönen zum Allschönen wandte, für das alles
einzelne höchstens Symbol sein konnte. Und das persönliche Wesen der einzelnen
Geliebten tritt diesem Betrachter zurück hinter der grösseren Frage, was jede für
Goethe gewesen ist. — F. Dernburg plaudert (BerlTBl. 5. April) über Goethe
und die Goetheanerinnen, ein Aufsatz, der hier angezogen sei, weil in ihm in wohl-
tuender Weise, neben der zuletzt von Ellen Key versuchten Überspannung der Bedeutung
Rahel Levins, Bettina zu ihrem Recht kommt, weil sie nicht in stummer Anbetung,
sondern in widerspruchsvoller Lebendigkeit ihren Meister verehrte. — K. Muthesius
hübsches Buch „Goethe ein Kinderfreund" (JBL. 1903, S. 762) erlebte eine neue
Auflage (8750), die trotz mancher Vermehrung an Umfang nicht gewachsen ist. Die
Wissenschaft wird bedauern, dass das zum Teil durch Fortlassung der Fundstellen
erreicht ist. Das Quellenverzeichnis am Schluss ist, für die gesuchte Einzelheit, doch
nur ein unvollkommener Ersatz, und nur die grosse Zuverlässigkeit der Angaben kann
einigermassen über diese Konzession ans Publikum trösten. — Dass das scheinbar
erschöpfte Gebiet der Goetheschen Jugend dem Suchenden noch reiche Ausbeute ver-
heisst, zeigt Elisabeth Mentzels (8752) schönes Buch über „Wolfgang und
Cornelie Goethes Lehrer". Gewiss hat die Verfasserin den Einfluss der Lehrer in
ihrer Gesamtheit überschätzt: tatsächlich pflegt, wie der Dichter wohl wusste, gerade
die Zwangsautorität mehr inneren Widerstand als innere Assimilation hervorzurufen;
aber wir erhalten doch unterrichtenden Einblick in die Lehrmethode der Zeit und
lernen eine Anzahl charakteristischer Individualitäten als Träger dieser Methode
kennen. Der Vater tritt aus seiner den Unterricht beherrschenden Stellung nun doch
etwas zurück, Job. Henrich Thym als Elementarlehrer und Job. Jak. Scherbius als
Humanist rücken in den Vordergrund, und des letztgenannten Methode ist es wohl
gewesen, die ein frühes produktives Verhalten zum Gegenstand des Unterrichts in
den Labores juveniles veranlasste. Freilich, die Frage nach dem Grade der Selbst-
ständigkeit dieser Arbeiten ist hier keineswegs beantwortet — was auf Grund genauer
Kenntnis der damaligen Schul- und Hilfsbücher doch wohl möglich wäre — und die
wichtige Frage der Lehrbücher ist ebenfalls so gut wie ausgeschaltet. Darüber be-
darf es noch weiterer Forschung, da Loepers Angaben — von allen Kommentatoren
einfach übernommen — genauer Nachprüfung nur zum kleinen Teil Stich halten. —
H. Löscher (8753) kann in seinen Streiflichtern „Der junge Goethe" nur sehr
Goethe- Fremden irgend etwas geben; schon wer nur Bielschowsky gelesen hat, ist
jenseit seiner Welt. — C. Camenisch (8754) ergänzt Goethes Reisenotizen über
seine Heimkehr aus Italien durch Graubünden mittels einer Zeitungsnotiz (Zeitungs-
blatt aus Bünden 1788, N. 70), in der als Besucher des Landes „Goethe" und „Hörder"
genannt werden, natürlich hinter den vornehmen Engländern. Dies der tatsächliche
Inhalt, der Verfasser freüich möchte darüber hinaus von einer „unbekannten Episode"
seines Lebens sprechen, in dem begreiflichen Wunsch, dem bescheidenen Resultat
seiner Bemühung mehr Glanz zu geben: der Schwager Chronos hat aber mit fry
Rätias Bergen wirklich nichts zu schaffen. — W. B o d e (8755) erzählt in seiner
unterhaltenden Weise von „Goethes Leben im Garten am Stern". Seine Schriften
haben den Vorzug, allen Anforderungen an Zuverlässigkeit zu entsprechen, und die
amüsanteste Anekdote auf sich beruhen zu lassen, wenn sie nicht ausreichend be-
glaubigt erscheint. Da aber solche Bücher, die die Grossen der Vergangenheit auch
als Menschen und in ihrer natürlichen Alltagsumgebung zeigen, nun einmal gefordert
werden, so ist es dankbar zu begrüssen, dass die älteren Werke zweideutigen Wertes
durch diese lebendigen und wahren Darstellungen abgelöst werden. Eine Behand-
lungsweise, die bei anderen Dichtern ihr Bedenkliches hätte (man denke sich etwa
Victor Hugos Existenz so geschildert!), wird Goethe nie schaden, dessen Grösse zum
guten Teil in der Einheit seiner Existenz beruht, und dessen Formlrieb in seinem
Garten sich ebenso betätigle, wie in seinen Werken. Freilich, die überragende Grösse
tritt bei allem Bemühen, ihr ihr Recht zu wahren, doch nicht heraus, und mancher
Leser wird Goethe nach Lektüre dieser Bücher Bruder nennen, der das gegenüber
der Darstellun^g H. Grimms nicht gewagt hätte. Aber wem schadet das schliesslich?
— P. L.s (8757) kleiner Artikel plaudert graziös über die böhmischen Bäderaufenthalto
Goethes. — Th. Vogel (8758) setzt mosaikartig aus Tagebüchern, Briefen und Ge-
sprächen eine Schilderung des Inhalts von Goethes letztem Lebensjahr zusammen,
als Beweis des Mottos: „Auch im Scheiden gross". Eine Berichtigung dazu gibt der
Verfasser GJb. 30, S. 233/5. — Im Anschluss an die von C. Schüddekopf (JBL. 1906/7,
81*
902 K. J a h n , Goethes Leben. 1908/9.
N. 7011) angereg'ten Nachforschung-en über die Mitteilung" und den Eindruck von
Groethes Tod in den Provinzen gibt W. Andreae (8760) die entsprechenden Notizen
für Magdeburg. Die Zeitung beschränkte sich auf eine kurze Todesnachricht und
eine längere Schilderung des Begräbnisses, damit war für sie der Fall erledigt; das
Theater, das im ganzen Winter kein Goethesches (und nur ein Shakespearesches)
Stück aufgeführt hatte, ignorierte den Tod gänzlich. Grösser war die Beteiligung
Magdeburgs an der Säkularfeier des Geburtstages. Das neue Tivoli-Theater gab eine
Festvorstellung mit Prolog, und der Verein „Athena" veranstaltete eine Feier mit
Abendessen und Tanz, bei der der erkrankte Festredner freilich durch den Primaner
ersetzt werden musste, der im Kloster Unserer Lieben Frauen bereits gesprochen hatte:
„Über den Einfluss der Reise Goethes nach Italien auf seine dichterische Entwick-
lung". Auch das Domgymnasium hatte seine Feier gehabt. Einen Gedächtnisartikel
brachte nur das konservative Organ. — Goethes „amtliche Stellung und amtliche
Tätigkeit" bedarf bekanntlich längst einer erneuten Darstellung auf Grund der Akten.
S. Hausmanns Aufsatz (VossZgB. 1909, N. 24) belehrt mit erstaunlicher Naivität
auf Grund sehr geringer eigener Kenntnis die als noch geringer vorausgesetzte
Kenntnis der anderen; ein Satz über Goethes Anstellung: ,, Meines Wissens hat die
Herzogin-Mutter den erzürnten Minister zu besänftigen gewusst" genügt wohl zur
Charakteristik dieses mehr als überflüssigen Artikels, in der auch keine irgend
originelle Bewertung des unvollständig benutzten Materials hervortritt. — Von ähn-
licher Art ist ein Aufsatz E. B ü r g i s (Berner Rundschau 1907, S. 37) über „Goethes
Vision" auf dem Wege nach Sesenheim. Sie wird für ein Kunstmittel dichterischer
Technik gehalten. Das möchte jeder gern, bekanntlich hat aber Goethe zu Ecker-
mann gerade an diese Erzählung einen Bericht geknüpft, ohne den man über die
Frage nicht urteilen kann. —
Typus und Stammbaum. Über Goethes Kopf und Gestalt handelt in
einer reich illustrierten Arbeit K. Bauer (8761). Das Buch erhält seinen beson-
deren Wert gegenüber der neuesten Beantwortung- der Frage von F. Stahl (JBL.
1904, N. 4148) dadurch, dass hier ein Porträtmaler spricht, der doch Art und Unart
seiner Kollegen besser beurteilen kann, als jeder andere. Zugrunde gelegt sind der
Betrachtung die zwei Gipsabgüsse Weissers und Schadows, und das Modell, über das
seine Kleider passen, alle drei im Goethe-Nationalmuseum, alle drei hier in guten Ab-
bildungen wiedergegeben. B. beurteilt die überlieferten Goethe-Bilder günstiger, als
das neuerdings öfter geschehen ist, wenn auch ein Genie des Realismus unter den
Darstellern nicht gewesen ist. Er sucht in einem ersten Abschnitt auf Grund der
Urkunden Goethes Erscheinung zu erfassen, rekonstruiert dann in einer vergleichen-
den Studie die Formen des Kopfes und Körpers und bespricht schliesslich die ge-
lungensten Wiedergaben kritisch, dabei Tischbeins und Stielers mit besonderer Wärme
gedenkend, während unter den Realisten Klauer vorzügliches Lob erhält. Zwei eigene
Versuche, den jungen und den alten Goethe auch in ihrer geistigen Bedeutung zu
erfassen, sind beigegeben. — Da genealogische Fachblätter zumeist nicht leicht zu
erhalten sind, ist es sehr dankenswert, dass St. Kekule von Stradonitz (8763)
eine Übersicht über die wichtigeren dieser Arbeiten seit Düntzers Buch „Goethes
Stammbäume" (Gotha 1894) zusammenstellt und durch eine diese Forschungen ver-
wertende ,, Ahnentafel zu 32 Ahnen" ergänzt, die bei 31 Vorfahren nur ein, bei 63
nur 13 Fragezeichen aufweist. Es ist ja leider gerade die Familie Goethe selbst,
deren Spuren früh verlöschen. — Die Arbeit wird überholt durch die sorgfältigste
Verarbeitung des gesamten durch eigene Forschung ergänzten Materials von
C. Knetsch (8764). Er kann die obengenannte Zahl der Fragezeichen auf zehn
vermindern, und in der siebenten Generation vor Goethe noch 41 Namen von 128
nachweisen; in einem Fall reicht dies Verzeichnis bis in die 20. Generation herauf
(1199 Theodoricus de Eringeshusen), wenn auch mit einigen Fragezeichen. Von einer
halben Million Ahnen sind laut Vorrede 350 festgestellt, ein scheinbar bescheidenes
Ergebnis, das dem Spürsinn des Verfassers trotzdem zur hohen Ehre gereicht. Wert-
voll ist die in genealogischen Publikationen nicht immer innegehaltene Sorgfalt in
den Quellenangaben. Das Vorwort fasst die landschaftliche Herkunft dahin zusammen,
dass unter den Vorfahren fast zu gleichen Teilen Thüringer, Hessen und Schwaben
vertreten sind; dem Beruf nach überwnegt der Handwerkerstand, ein Kupferstecher
und zwei Maler (der eine ist Lucas Cranach!) vertreten die Kunst; auch Gelehrte,
Geistliche und Beamte sind in nicht geringer Anzahl vorhanden, vor allem Bürger-
meister kleiner Orte. — Über die von Goethe selbst angeregte Frage nach der Her-
kunft seiner Gaben auf dem Wege der Vererbung äussert sich R. Sommer (8766/7)
in zwei Schriften, die die praktische Anwendung auf die einzelnen Fälle seines Buches
über „Familienforschung und Vererbungslehre" (Leipzig 1907) enthalten. Die in der
Bibliographie an zweiter Stelle genannte Schrift ist die ältere. Sie geht von der
These aus, dass die weiblichen Elemente den Typus des männlichen Stammes gerade
K. Jahn, Goethes Leben. 1908/9. 903
nach der genialen Seite zu entwickeln imstande sind; er findet morphologisch
die gTÖsste Ähnlichkeit des Dichters mit seiner Grossmutter mütterlicherseits, der
geborenen I^indheimer aus Wetzlar. Da sich nun, abgesehen von Senckenbergs un-
zuverlässigem Klatsch, nichts Rechtes über die Frau sagen lässt, so fasst S. ihren
Vater ins Auge, der literarisch hervorgetreten war, nämlich mit einer kleinen Satire
auf Wetzlarer Lokalereignisse. S. glaubt in ihnen neben anderen Goetheschen Eigen-
schaften eine besondere Deutlichkeit der „optischen Vorstellungen" wahrzunehmen.
Leider ist als der Mitanstifter dieser Schrift, die übrigens über das Zeituiveau kaum
hinausreicht, der Kammergerichtsprokurator Dr. Ph. von Pulian zu bezeichnen, so
dass diese Spur bei der Dunkelheit der Form der Zusammenarbeit auch kaum weiter-
führt. S. hält in der erstaufgeführten Schrift ,, Goethe im Lichte der Vererbungslehre"
trotzdem seine These entschieden aufrecht, indem er nun das inzwischen erschienene
oben besprochene Werk von Knetsch in den Kreis seiner Betrachtung hineinzieht.
Die Ableitungen werden hier noch phantastischer. Die [jindheimers werden in ihren
Stammort in der Wetterau zurückverfolgt, und da dieser in der Nähe des Limes liege,
eine wahrscheinliche romanisch-germanische Blutmischung der Familie angenommen.
Dass seit den Zeiten des Limes die Welle der Völkerwanderung über diese Gebiete
gegangen ist, scheint vergessen. Im weitereu Verlauf der Untersuchung wird der
deutsch-amerikanische Botaniker Ferdinand Lindheimer, mit Goethe freilich nur durch
einen Scheffel Erbsen verwandt, als Beleg der geistigen Qualitäten der Familie genauer
analysiert, in der zweiten Hälfte sodann die weibliche Aszendenz der Lindheimer in
ihren geistigen Fähigkeiten dargestellt: wir treffen hier auf Gelehrte (Seipps, Steubers)
und Künstler (Soldens, Cranach), womit die These von der Herkunft von Goethes
literarischer Konstitution belegt wird, und Goethes Wesen als eine komplizierte
Synthese von künstlerischer mit der mehr rationellen und systematischen Veranlagung
der Goethes und Textors behauptet wird. —
Briefe: Allgemeines un d G e s am t au sga b en. Eine Einführung
in den zunächst erdrückenden Reichtum der Goetheschen Korrespondenz möchte
T h. Vogel (8768) in der ZDU. geben. — Die neuen Bände der schnell ihrem Ab-
schluss entgegeneilenden Weimarer Ausgabe (8769) sind reich an neuem Material,
ohne dass natürlich in diesen späten Jahren noch überraschende Aufschlüsse über
Goethes Wesen zu erwarten sind. Die ausführlichen Berichte, die die Herausgeber
im GJb. 31, S. 194—204 gaben, überheben mich der Pflicht eingehender Berichterstattung;
so hebe ich nur hervor, was an neuen Briefen hervorsticht: ein charakteristischer
wissenschaftlicher Plauderbrief an Chr. G. d. Nees von Esenbeck vom 2. April 1828
(nicht abgesandt), ein zierliches Billett an Marianne von Willemer vom 17. August 1827,
ein Prinzenerziehungsbrief an den Erbprinzen Karl Anton Friedrich von HohenzoUern-
Sigmaringen vom 12. Mai 1828, der die praktisch-naturwissenschaftliche Bildung der
Genfer Universität für einen Weltmann den gegenwärtigen philosophisch gerichteten
deutschen Bestrebungen der Hegel und Schelling vorzieht, mehrere Ratschläge an die
Herausgeber des Mailänder „Eco" betreffs Einbürgerung seiner Werke in Italien, ein
Schreiben an den König Ludwig über den Dichter Ludwig von Bayern (14. April 1829),
ein weiteres an M. H. C. Lichtenstein (25. Juni 1829) über die Naturforscherversammlung
mit dem Ausdruck besonderer Freude über die lesbaren Unterschriften der Gelehrten
auf einem lithographierten Blatt, ein interessanter Brief an G. A. Ch. Kestner in
Rom (5. April 1830) mit einer Empfehlung für einen jungen Maler unter scharfer
Missbilligung seiner präraffaelitischen Tendenzen, schliesslich ein Dankschreiben an
H. G. Hotho (19. April 1830) für eine Anzeige der Wanderjahre und ein Schreiben
an Rauch (26. März 1829), das glücklich die Korrespondenz vervollständigt. Neben
diesen wichtigen Einzelbriefen gehen Vermehrungen der Korrespondenzen einher, die
nur Nebensächlicheres bringen; doch sind, wie früher, Zusätze zum Zelter-Briefwechsel
anzumerken (auch nicht abgesandte, wie der mit abfälligen Bemerkungen über Menzel
und Jean Paul zu Bd. 46, N. 145), vor allem aber ist die Vermehrung der Familien-
korrespondenz zu erwähnen: regelmässige Berichte an Sohn und Schwiegertochter
1828 aus Dornburg', und ein paar grosse Schreiben an August während dessen
italienischer Reise. Herausgeber sind: Bd. 44 M. Heck er, Bd. 45 H. G. Graf,
Bd. 46/7 K. Schüddekopf. — E. von der Hellen setzt seine Auswahl des
Briefwechsels, die durch ihren massigen Preis und ihren kurzen Kommentar gleich
wertvoll wird, mit einem die Jahre 1807—18 umfassenden fünften Bande fort (8770). —
Während hier das unmittelbare Bedürfnis zu Wort kam, möchte R. M. Meyer mit
seiner Auswahl des Briefwechsels bei G. Bondi (8771) höheren Ansprüchen genügen,
zunächst ästhetischer Natur: nach dieser Seite versagt der Cottasche Verlag ja leider
andauernd in beschämender Weise. Die Ausstattung von M.s in Antiqua (was viele
Leser freilich abschrecken wird; was würde die Frau Rat Goethe gesagt haben,, wenn
sie ihre Briefe in dieser Form gesehen hätte!) gedruckter Ausgabe in einem sehr
grossen Oktavformat, mit Zweispaltentext ist von M. Lechter besorgt und Liebhabern
904 K. Jahn, Goethes Leben. 1908/9.
dieses archaisierenden Künstlers sicherlich eine Augenweide. Das g-elblich g-etönte
Papier und die roten Überschriften und Initialen erhöhen die Lesbarkeit. Einleitend
charakterisiert M. geistreich Goethe als Briefschreiber, den einzelnen Korrespondenzen
gehen Darstellungen der Persönlichkeiten voraus. Für den ersten Band, der über-
wiegend der Jugend des Dichters gewidmet ist, scheint der Ausdruck Briefwechsel öfter
ein Euphemismus, da bis in die neunziger Jahre hinein ja nur verschwindend wenig
Briefe an Goethe erhalten sind: Jacobi, Lavater und Bürger bilden die erfreuliche
Ausnahme, letztere freilich nur, weil sie Konzepte ihrer Briefe zurückbehielten.
Neben diesen enthält der Band die Familien briefe, die Korrespondenz mit den Jugend-
freunden, mit Herder, Klopstock, Wieland und Knebel und als Hauptstück die mit
Karl August in glücklicher Auswahl. Merck und Sophie La Roche sind kürzer,
Kestner ausführlicher berücksichtigt. Die Anmerkungen hätte wohl mancher Leser
etwas ausführlicher gewünscht. — Th. Renaud (8772) gibt in der Erwinia aus der
Weimarer Ausgabe die Briefe Goethes wieder, die „aus und nach dem Elsass" ge-
schrieben sind. Vollständigkeit ist nicht angestrebt, auch die Erläuterungen beschränken
sich auf Bekanntes; Pfeffels ungünstige Äusserung über Goethe nach kurzer Bekannt-
schaft z. B. braucht nicht mehr auf eine alte Anführung L. Geigers zurückgeführt zu
werden, sie ist an mehreren Orten im Original wiedergegeben. — Da sich die Weimarer
Ausgabe ihrem Ende nähert, macht sich das natürliche Bestreben bemerkbar, die
neu gewonnenen Schätze auch den Briefwechseln zugute kommen zu lassen. Es wäre
wohl besser gewesen, wenn die Herausgeber die Vollendung der Briefabteilung abge-
wartet hätten, da man dann die authentischen Texte beisammen gehabt hätte, während
gegenwärtig gegen den Schluss hin die vorliegenden Ausgaben unzuverlässig werden
und nochmaliger Berichtigung bedürfen. Es gilt dies von L. Geigers (8773) Brief-
wechsel Goethes mit den Brüdern (und Karoline) von Humboldt ebensowohl, als von
Ph. Steins Marianne von Wiilemer. Aber die Buchhändler haben es eilig, der Kon-
kurrenz zuvorzukommen, und das Publikum schätzt das Schnellste vor dem Besten.
Um zunächst von der erstgenannten Veröffentlichung zu sprechen, so überholt sie
F. Th. Bratraneks alte Ausgabe von 1876, an neuen Schreiben 35 bietend, teils der
Weimarer Ausgabe, teils dem Goethe-Jahrbuch entnommen. G.s Optimismus in betreff
der Vollständigkeit der Briefe an Goethe ist unberechtigt: den Verlust von zweien
konstatiert er selbst, inzwischen sind aus Frankfurter Privatbesitz zwei weitere ans
Tageslicht gekommen und im GJb. veröffentlicht (Bd. 31, S. 49-59 vom 9. Februar 1796
und 18. August 1800), die eine willkommene Ergänzung bieten. Von Goethes Briefen
fehlt leider noch eine beträchtliche Anzahl. G. begleitet seine Ausgabe mit einer
ziemlich kurzen Einleitung, die mehr Daten als Darstellung gibt und, wo sie diese
erstrebt, sich lieber von Hayms Biographie führen lässt, als selber urteilt. Den An-
merkungen wäre es sehr zugute gekommen, wenn der Herausgeber die Vollendung
des Briefwechsels der Ehegatten Humboldt abgewartet hätte, auch wäre der doch
einmal zu leistende Kommentar der Ideen auch jetzt schon recht wünschenswert
gewesen. Ein ausführliches Register erleichtert die Benutzung. — Da mir augenblick-
lich der „Hyperion" nicht zugänglich ist, so seien Goethes Briefwechsel mit Chr. von
Mannlich auf den nächsten Bericht vertagt, wo er sich mit der Selbstbiographie des
Malers und Galeriedirektors passend vereinigen mag (8773/4). — Die Firma L. W.
Seidel & Sohn in Wien veranstaltet zu Ehren ihres Ahnherrn einen hübschen
revidierten Neudruck der Briefe Goethes an Philipp Seidel, wie sie zuerst, mit
C. A. H. Burkhardts Einleitung, 1871 ,Jm neuen Reich" erschienen sind (8776). —
Eine schöne Ausgabe der Briefe an Frau von Stein bearbeitete für Diederichs
J. Fränkel (8777). Die Ausstattung ist so gut, wie es der Verlag zu leisten
erfreulicherweise gewohnt ist; einen besonderen Schmuck bilden 26 jener Handzeich-
nungen, von denen in den Briefen so oft die Rede ist, und drei Porträts nebst zwei Hand-
schriftentafeln. Abgedruckt ist der gesamte Bestand, dazu das Tagebuch aus Italien
und die ostensiblen Briefe, der Rino und Gedichte der Frau von Stein. Unter den
Seiten sind Belege nach den Tagebüchern gegeben, am Schluss ausführliche An-
merkungen, dazu eine kurze Einführung. Ich möchte immerhin darauf aufmerksam
machen, dass die Angabe der Verlagsanzeige, diese Ausgabe sei die einzige, die die
Tagebücher Goethes aus Italien enthalte, unzutreffend ist, da auch die Cottasche
Bibliothek der Weltliteratur sie enthält. Der Text der Ausgabe beruht im wesentlichen
auf von der Hellens Bearbeitung für die Weimarer Ausgabe. Die Leitung des Archivs
beabsichtigte, eine Revision nach den Handschriften für eine eventuelle Neubearbeitung
der Wahleschen Ausgabe vorzubehalten, doch hat F. für einzelne Fragen Einblick
genommen. Für viele Abweichungen der Ausgaben sind wir also noch im Zweifel.
Auch wird sich über zahlreiche Datierungsvorschläge erst vor den Originalen ein
Urteil gewinnen lassen. Die Einleitung ist wohl der unglücklichste Teil des Werkes:
sie konstruiert den Goethe der zehn Jahre als gescheiterten Sozialreformer, der aus
diesem Grunde nach Italien geht, aus jenen flüchtigen Worten der Unzufriedenheit,
K. Jahn, Goethes Leben. 1908/9. 905
in denen Goethe sich über die Weimarer Regierung^zustande eroreht! Von der Ent-
faltuno" derGoetheschen Natur, von dem unendlichen Reichtum an seelischen Erfahi'ungen,
von dem bunten bewegten Leben verlautet dagegen kaum ein Wort. Scholl hat einst
wohl etwas zuviel getan in der psychologischen Ausdeutung seiner nicht immer richtig
datierten Dokumente; darum brauchte die Gegenwart nicht so durchaus ins Gegenteil
zu verfallen. F. trägt auch einen fremden Ton in die Ausgabe durch eine ständige
Polemik gegen J. Wähle, dessen Verdienste entschieden unterschätzt sind. Beides
Fehler, die leicht gegen die bedeutende Arbeit, die hier im ganzen geleistet ist, un-
gerecht machen könnten. Das gesamte Material ist nämlich noch einmal durchgearbeitet,
und die Resultate sind sowohl dem oft leider sehr knappen Kommentar wie der
Anordnung zugute gekommen. Viele Besserungs vorschlage in dieser Richtung sind
überzeugend, und auch für die ihrem Inhalte nach ganz unfassbaren Briefe sind, wie
bei den früheren Herausgebern, geeignete Plätze gesucht, da ein Nachtrag von
Undatierbarem für ein geniessendes Lesen wertlos schien. Dem Herausgeber war nur
ein flüchtiger Einblick in die Originale gestattet, und selbst mit den wenigen benutzten
Lesungen hat er die ihm von dem Archiv gezogenen Grenzen überschritten. So ist
die Ausgabe leider noch davon entfernt, eine endgültige zu sein, und viele Ansetzungen
haben nur hypothetischen Wert. Erst eine Konfrontation mit den Originalen und
eine unbeschränkte Benutzung der Weimarer Quellen, des Furierbuchs, des Knebeischen
Tagebuchs, und mancher noch nicht herangezogener amtlicher Aufzeichnungen würde
in einzelnen Punkten Sicherheit schaffen können, in anderen vielleicht allzu grosse
Sicherheit erschüttern. G. W i t k o w s k i erkennt die grossen wissenschaftlichen
Verdienste der Ausgabe rückhaltlos an, Verdienste einer grossen Arbeitskraft, deren
Resultate nur zum Teil aus den Anmerkungen ersichtlich sind, während alles nur die
Gelehrten Interessierende in einem besonderen Hefte: „Marginalien" (8778) zusammen-
gefasst ist, das nach der positiven Seite viele Förderung, nach der negativen viel
Polemik bringt. — A. B o n u s spricht im Anschluss an die Briefe an Frau von Stein
über die zentrale Stellung^, die Goethe im geistigen Leben Deutschlands einnehme
(8780), über den Gehalt dieser Briefe, in denen Goethe seine Tendenz, allen seinen
Umgebungen wie seinen Gedanken Form zu geben, am schönsten offenbare, und über
die Art, wie man sie lesen solle. Nämlich nicht unter biographischem Gesichtspunkte,"
das zerstöre den Eindruck. W^em's gefällt, wird sie trotzdem wohl so lesen. —
J. Petersen stellt für den Insel- Verlag eine Auswahl aus den gleichen Briefen
(für die Zwei-Mark-Bände bestimmt) geschmackvoll zusammen (8779). — Schon oben
wurde, als zu früh erschienen, auch Ph. Steins Ausgabe des Briefwechsels mit
Marianne von Willemer genannt (8781). Abgesehen von manchen Besserungen im
einzelnen, hätte bei Erwartung des Abschlusses der Weimarer Ausgabe, auch der dort
neu hinzugekommene Brief Goethes Aufnahme finden können. Übrigens teilt diese
Ausgabe Vorzüge und Mängel mit den anderen Ausgaben des allzu eifrigen Editors,
ganz fleissig im Zusammentragen des Materials, nicht einseitig in der Darstellung,
aber etwas flau in der Zeichnung der Charaktere und der Auffassung der Probleme.
Vertiefung ist selten angestrebt, nie erreicht. Es fehlt die rechte Andacht vor dem
Gegenstand, bei aller Neigung, und deshalb die rechte Treue in der Verfolgung der
einzelnen Frage. Jeder Kommentar zu diesen Briefen musste zu einer Einführung in den
Geist und Ton des West-Östlichen Divans werden. Hier sind nur Ansätze dazu
da. Um so uneingeschränkter sei die Ausstattung, die der Insel- Verlag dem Buch
zuteil w^erden Hess, anerkannt. —
Einzelne Briefe. Einen „neuen Goethe-Brief'' vom 9. Februar 1827
an Reichel faksimiliert die Neue Revue (8782), was für den Schfeiber John etwas
zuviel Ehre bedeutet. Der Brief steht jetzt W 45, S. 151. — H. G. G r ä f referiert
über seinen (45.) Brief band, der oben besprochen wurde, Goethes Tätigkeit und Lebens-
form in diesem Jahre 1828 kurz skizzierend und auf die wichtigsten neuen Resultate
aufmerksam machend (8783). — M. S c h i ff gibt in der RLT. die Reproduktion eines
Schreibens von Goethe an A. Stapfer, den ersten Übersetzer des Faust (8784) ins
Französische. Aus einem Schreiben Stapfers an J. J. Ampere rekonstruiert er die
Bitte an Goethe, für die Neubearbeitung der Übersetzung, die mit Delacroix' Zeich-
nungen ausgestattet werden sollte, doch ein paar ungedruckte Szenen beizusteuern,
da er sonst befürchte, dass seine Ausgabe sofort bei der zu erwartenden Neuausgabe
des Goetheschen Werkes veraltet sein werde. Goethe schlug diese Bitte ab, da der
erste Teil der Dichtung unverändert bleibe, der zweite dagegen durch seine völlig
abweichende stilistische Haltung sich nicht zu einem Zusatz in Auswahl eigne. Er
empfahl dagegen die demnächst erscheinende Helena dem Übersetzer zu gesonderter
Behandlung. Aus dem Aufsatz ist auch sonst mancherlei zu lernen: der Bezug von
Goethes Vers „Ein Gleichnis" auf Stapfer, nach der Widmung des Heftes an den
Übersetzer; doch hat Goethe, nach dem Brief an Zelter vom 21. Mai 1828, wohl in
seiner Altersweise mehrere Adressaten im Auge gehabt. Ausserdem findet sich hier
906 K. Jahn, Goethes Leben. 1908/9.
ein Fragment aus einem Brief A. von Humboldts an Stapfer (Weimar 1827) und
schliesslich die Aufklärung, dass wir in dem bei Eckermann erwähnten ötapfer
(4. Mai 1827) nicht den Faust-Übersetzer, sondern nur einen Vetter Fritz Stapfer zu
sehen haben, worauf übrigens, auf Grund von Goethes Tagebuch, auch H. H. Houben
hingewiesen hat. Bibliographische Bemerkungen zur Faust-Übersetzung verdienen
ebenfalls Erwähnung. Der im Original vorgelegte Goethe-Brief ist in der Weimarer
Ausgabe Bd. 42, S. 118 nach dem Konzept abgedruckt, wesentliche Veränderungen
sind nicht vorgenommen, in den Lesarten ist auch das Schreiben Stapfers an Goethe
im Originaltext, das Seh. unzugänglich war, wiedergegeben. — J. F r ä n k e 1 (8785)
weist das französische Schriftstück, über dessen lästiges Kopieren Goethe in einem
bisher nicht sicher datierten Billett an Frau von Stein (W N. 2458 Schall- Wähle II
N. 322) klagt, mit einiger Sicherheit nach und gewinnt dadurch etwa den 8. Februar
als Abfassungszeit, etwas früher, als Wähle angenommen hatte. Das Resultat ist in
seiner Ausgabe der Briefe (s. o.) bereits berücksichtigt. Der Verfasser der politischen
Denkschrift wird bei dieser Gelegenheit ebenfalls neu bestimmt. — Weitere Datierungs-
versuche und Erklärungen, sämtlich in seiner Ausgabe berücksichtigt, gibt
J. Frank el (8786) für weitere Schreiben an Frau von Stein; er berichtigt das
Datum des Briefes an Karl August (W 5, S. 346f.) auf Montag, den 17. Juni
1782, und erläutert eine gelehrte Anspielung des Briefes an Merck vom
27. Oktober 1782. A. Leitzmann erklärt eine Wendung in dem Briefe an
Schiller vom 30. August 1797, wo von dem Kupferstecher Müller berichtet
war, dass er „auch" mit dem Tode eines Generals beschäftigt sei. Die Be-
ziehung auf das berühmte Bild des B. West wird klargelegt, die zu Wallenstein mit
Recht abgelehnt. —
Gespräche. E. Bröse paraphrasiert den Gehalt der Deibel-Gundel-
fingerschen Anthologie der Gespräche Goethes (JBL. 1906/7, N. 7039), mit besonderem
Interesse bei religiösen, pädagogischen und nationalen Fragen verweilend (8787). —
Von F. Freiherrn von Biedermanns grosser Neubearbeitung der Gespräche-
sammlung des Vaters (8788) liegen zwei Bände vor, von denen sich viel Gutes
sagen lässt. Sie führen bereits bis 1823 hinab. Die Zahl der Gespräche ist mindestens
verdoppelt, was sich auch aus der Erweiterung des Programms erklärt: „Goethes
Leben in Zeugnissen aus seinem Umgang" möchte die Einleitung als Zusatz zum
Titel vorschlagen. Diese Vermehrung des Bestandes ist sehr zu begrüssen, da gerade
derartige Berichte, auch oft angeführte, nicht selten nur an ganz entlegener Stelle
gedruckt und somit fast unzugänglich sind. Aber auch die wirklichen Gespräche
sind ungemein vermehrt worden, Wichtiges scheint nirgends übersehen. Der Text
ist vereinfacht, indem vor den Anfang des Gesprächs nur das Datum und der
Berichterstatter gesetzt ist, während Quellen und Zuverlässigkeitsangaben mit allen
Erläuterungen in den Schlussband verwiesen sind, gelegentlich dessen auf das ganze
Werk zurückzukommen sein wird. Als Mitarbeiter sind auf dem Titel M. Morris,
H. G. Graf und L. L. Mackall genannt, zum Druck ist Antiqua gewählt, der Preis
ist von vorbildlicher Billigkeit, trotz geschmackvollster Ausstattung. — Dass der
Schatz, den wir in diesen Gesprächen besitzen, noch nicht ausreichend genutzt ist,
zeigt das Bestreben, durch Auswahl Bücher für das grosse Publikum daraus zu
machen. Diesmal liegen zwei solcher Auslesen vor, die eine, von E. Korn besorgte
(8789), stellt mehr in der Art von „Lichtstrahlen" unter kurzen Inhaltsbezeichnungen
Goetheworte in chronologischer Anordnung zusammen, ohne eigentliche Einleitung
und Anmerkungen, aber mit gutem Register, die andere, von P. Lorentz heraus-
gegebene, auch ganz hübsch illustrierte (8790), strebt mehr ein Bild Goethes als
Mensch an, wozu eine Einleitung, die Goethe im Verkehr zeichnet, und erläuternde
Anmerkungen helfen sollen. Beide wenden sich an Leser, die im übrigen mit dieser
Seite von Goethes Lebensäusserung wenig Fühlung haben, und berücksichtigen
daher auch Bekanntestes, wie Eckermann denn auch für beide unter den meistzitierten
Quellen ist. — Diese wichtigste aller erhaltenen Sammlungen hat in ihrem alten Verlag^e
durch H. H. Houben eine sorgfältige pietätvolle Neuausgabe gefunden, die ferner-
hin als Grundlage wissenschaftlicher Zitate zu gelten haben wird (8791). Die Aus-
stattung ist überaus ansprechend, als Format ist das der Weimarer Ausgabe gewählt,
reiche illustrative Beilagen erhöhen den Wert: Das Goethehaus und Weimarer Bauten
(mit drei unveröffentlichten Aquarellen von S. Rösel und von Germar), Goethes
unmittelbarer Kreis (meist nach J. Schmeller), eine Reihe von in den Gesprächen
genannten Kunstwerken, schliesslich ein Faksimile von Eckermanns Manuskript des
dritten Bandes. Der Text folgt Eckermann auf das genaueste, auch bis in seine
orthographischen Schrullen, da er grossen Wert auf diese Dinge legte, unter Zu-
grundelegung der ersten Ausgabe für die ersten beiden Bände, des Manuskriptes für
den dritten, was für die letzteren einige Berichtigungen ergab, vor allem die Streichung
eines Sternes (der das Gespräch irrig Soret zuwies) für den 31. Dezember 1823 und
K. Jahn, Goethes Leben. 1908/9. 907
die Berichtig-ung^ des Datums für den 5. Juni 1825 (statt 1826). Korrekturen der
zahlreichen Irrtümer Eckermanns sind dagegen im Text vermieden, dafür sowohl
im Nachwort, wie im Register mehrfach vorgenommen. Das Nachwort enthält in
seinem Hauptteil eine Entstehungsgeschichte des Werkes unter Benutzung der Akten
des Verlegers nach einer kurzen Skizze der Bedeutung der „Gespräche". Sodann
eine wertvolle Tabelle der schon durch irrige Angaben des Wochentags als falsch
sich erweisenden Daten (S. 660/1), die übrigens ohne Verletzung der schuldigen
Pietät ruhig hätten im Text gebessert werden können, sowie eine Besprechung der
sonstigen falschen Zeitangaben, die zurechtzurücken vermieden ist, da Eckermann
bei Anordnung wie Komposition der Gespräche künstlerische Gesichtspunkte mass-
gebend sein liess, die Genauigkeit in diesen Punkten unmöglich machte. Eine voll-
ständige Aufzählung der Abweichungen von der Wirklichkeit, soweit sie aus den
Tagebüchern, Briefen und anderweitigen Unterhaltungen zu gewinnen ist, wird bis zur
Vollendung der W'eimarer Ausgabe aufgeschoben, Unrichtiges und U^nwahrscheiu-
liches aber bereits zusammengetragen, auch auf gewisse Tendenzen Eckermanns hin-
gewiesen, die darauf hinausliefen, dem Gerücht seiner untergeordneten Stellung im
Goetheschen Hause entgegenzutreten. Sorets Schätzung wird, gegenüber neueren
Übertreibungen, auf das richtige Mass zurückgeführt, und Eckermanns Originalität
auch für den dritten Teil sichergestellt. Über manche von Eckermann verschwiegene
Namen wird durch einen Brief an Vamhagen neues Licht verbreitet, schliesslich
Eckermanns Biographie bis zum Tode ergänzt. Dem wackeren Mann ist hier in jeder
Weise sein Recht geschehen, und seine liebenswürdige Natur gegen mancherlei
kleinliche Geringachtung verteidigt. Zu rühmen ist das Namen- und Sachregister,
das, in grosser Übersichtlichkeit hergestellt, zugleich die Anmerkungen ersetzt. Es
bedeutet einen wertvollen Fortschritt in der Erklärung des einzelnen, wenn es auch
naturgemäss in eine Erörterung über die ausgesprochenen Ansichten Goethes im
Verhältnis zu seinen sonstigen Meinungen nicht eintreten kann. Der Herausgeber
deutet an, dass er seine Beschäftigung mit dem Werke noch nicht als abgeschlossen
betrachtet; hoffentlich gelingt ihm noch, Abschliessendes über den positiven Gehalt
des Buches zu sagen; über seinen Gedankeninhalt wird die Diskussion wohl so lange
dauern, wie die über den Dichter selbst! Das Buch hat die verdiente Anerkennung
gefunden : R. M. M e v e r äussert sich denn auch ausserordentlich lobend über
Ausgabe wie Einleitung, während R. P e t s c h den Ertrag von H.s Arbeit zustimmend
analysiert. — Auch der Insel- Verlag vermehrt seine klassischen Ausgaben um Ecker-
manns Gespräche, herausgegeben von F. Deibel (8792). Den Buchschmuck ver-
treten zwei Bilder der Hauptpersonen, von denen das Goethes (von G. Wolf) noch
unveröffentlicht ist. Auch vermag D. aus der Sammlung A. Kippenbergs den ersten
Brief Eckermanns an Kräuter (an ihn, und nicht an Goethe, hat sich Eckermann
zunächst gewandt), sowie nach den Exemplaren des Goethe-Nationalmuseums die
Widmungen der „Gedichte" und der ,, Beiträge" neu beizusteuern. Eine kurze Ein-
leitung charakterisiert das Werk, das durch Hineinarbeiten des dritten Teils, soweit
er von Eckermann stammt, für das grosse Publikum abgerundet ist, und nun mit
Goethes Tod schliesst, während ein Anhang Eckermanns Soret-Bearbeitung bringt.
Eckermann hat sich vorübergehend selbst mit einem Plan solcher Zusammenarbeit
getragen, ihn aber aufgegeben, und vom wissenschaftlichen und künstlerischen Stand-
punkt erheben sich gegen ihn tatsächlich Bedenken, da der abweichende Charakter
des dritten Bandes und die künstlerische Komposition der zwei ersten unleugbare
Tatsachen sind. Die Wochentage und die Daten sind einander angeglichen, Um-
datierungen sonst aber vermieden, auch wo sie nach den Tagebüchern Wahrscheinlich-
keit beanspruchen. Das Gespräch vom 31. Dezember 1823 ist richtig, gemäss der
ersten Ausgabe, Eckermann zugewiesen, die Jahreszahl 1826 (statt 1825) für das
Gespräch mit Preller vom 5. Juni wenigstens noch im Register berichtigt. Die An-
merkungen sind sorgfältig bearbeitet, doch ist noch einiges zu tim: so hat Houben
nachgewiesen, dass die am 5. Juli 1827 besprochene Handzeichnung im Goetheschen
Besitz von Rembrandt und nicht von einem italienischen Meister ist. Auch werden
die letzten Briefbände voraussichtlich noch zur Erläuterung beitragen können. Das
Register führt eine Unterscheidung zwischen Äusserungen* Goethes und seiner Unter-
redner ein. G. Witkowski findet die Einleitung nicht schwungvoll genug, bei
sonstiger Anerkennung, während M. B r o d , durch eine Bemerkung D.s über
Berichtigung von Daten und Zitaten irregeführt, für den unveränderten „Dichter"
Eckermann sich ins Zeug legt; überflüssigerweise, denn Änderungen, wie er sie sich
vorstellt, sind gar nicht vorgenommen. — J. T. Hatfield berichtigt das Datum
eines von Burkhardt an den 26. Januar 1825 angeschlossenen Gesprächs (8793). indem
er aus inneren Gründen für die letzten fünf Abschnitte 1827 als das richtige nach-
weist, eine Feststellung, die sich gegenüber dem Manuskripte bewährte, das das
Gespräch auf den 23. September festlegt. Biedermann hat im dritten Bande der neuen
Jabresbtricbt« f&r neoere denteehe Literaturgtiohieht«. XIX/XX. gO
908 K. Jahn, Goethes Leben. 1908/9.
Ausgabe die Umstellung vollzogen. Im Anhang gibt H. einen Brief Wilhelm
Müllers an Goethe vom 30. November 1820 im Erstdruck. —
Autobiographische Werke: Dichtung und Wahrheit. Im
Insel- Verlag habe ich für die Wilhelm Ernst-Ausgabe „Dichtung und Wahrheit"
ediert (8794). Da für die ersten drei Bände die Korrektur von Goethe ausnehmend
sorgfältig besorgt worden ist, und der vierte in Goethes Auftrag von dem Nachlass-
nerausgeber endgültig redigiert wurde, so war die Aufgabe eine verhältnismässig
sinfache, nur auf die Entscheidung einiger weniger Fragen von untergeordneter
Bedeutung bezügliche. Abweichend von dem Herkommen habe ich gemäss Goethes
Anordnung den Abschnitt aus Lavaters Physiognomik, der Doktor Hotze charakteri-
siert, aufgenommen. Wie die Handschrift lehrt (W I, Bd. 29, S. 241), hat Eckermann
die Stelle damals nicht finden können und deshalb den Text eigenmächtig geändert.
— Sodann habe ich zusammenfassend „Vorgeschichte, Entstehung, Kritik und Analyse"
von Dichtung und Wahrheit zu geben versucht (8795). Mir erscheint das Problem
der Goetheschen Selbstbiographie als ein doppeltes: zunächst: wie kam der Dichter,
der nichts weniger als eine retrospektive Natur war, dazu, sein eig-enes Leben zum
Gegenstand der Darstellung zu machen; sodann: mit welchen Kunstmitteln gestaltete
er es, als er einmal den Entschluss gefasst hatte. Zum ersten Punkte suche ich das
langsame Pieranwachsen des autobiographischen Denkens zu zeigen; Goethes Ab-
neigung gegen die historische Betrachtungsweise wie gegen die Selbstanalyse
schwächt sich im Laufe der Jahre ab. Die entscheidende Wendung bringt die
Abkehr vom klassizistischen Dogma: Die Jugendwerke treten wieder in seinen
Gesichtskreis, und was ihm künstlerisch unhaltbar scheint, begreift er aus den Zu-
ständen der Epoche. So versteht er sich selbst und so wünscht er sich von anderen
verstanden zu sehen. Er erkennt die Berechtigung der BVage nach dem Wesen seiner
Werke an, und fühlt die Verpflichtung, sie als der Berufenste selbst zu beantworten.
Dazu kam ausschlaggebend der Wunsch, in den trüben Tagen deutscher Niederlagen
ein Bild der grossen Vergangenheit erbaulich aufzurichten. Die Abhängigkeit von den
literarischen Vorgängern stellt sich als eine relativ geringe heraus, da er dem Tendenz-
werke ein nach wissenschaftlichen Prinzipien angelegtes entgegenstellen will, eine
Bildungsgeschichte, wie sie seiner Erkenntnis natürlicher Entwicklung entsprach.
Bei der Darstellung der iS^iederschrift des Werkes suchte ich neben den literarischen
und persönlichen Quellen vor allem auch Goethes Gedächtnis in seiner individuellen
Eigenart zu erfassen. Zu den Vorarbeiten ist es mir geglückt, ein für verloren oder
für gar nie vorhanden angesprochenes Schema Riemers in zum Teil umfangreichen,
über 1775 hinausreichenden Fragmenten nachzuweisen als eigentliche Grundlage des
ausgeführten Textes, den ich in seinen Wandlungen und deren Motiven zu verfolgen
versuche. Abschliessend bemühte ich mich, gewisse Grundtendenzen durch den
Verlauf der Schrift zu verfolgen, das entwicklungsgeschichtliche Element herauszu-
arbeiten, Memoirenhaftes und Didaktisches auszuscheiden, und auch das eigentlich
Dichterische zu seinem Recht kommen zu lassen. Ich sehe es im wesentlichen in
der Verknüpfung der Ereignisse und einer gewissen poetischen Milderung und Auf-
lösung der Härten. Eine Übersicht über die Technik und einige stilistische Fragen
schliessen das Buch, das R. M. Meyer mit Wohlgefallen analysiert, wenn es ihm
auch zu sehr auf das „unmittelbar Erklärbare" sich zu beschränken scheint; eine
Meinung, die G. W i t k o w s k i teilt, der im übrigen das Hauptverdienst des Buches
in der Darstellung der Entstehungsgeschichte findet. — Eine Auslese der Frankfurt
betreffenden Stellen aus dem Goetheschen Werke ist in prächtigem modernen Druck
zur Begleitung durch das Goethe-Haus in Frankfurt zusammengestellt worden (8796).
— Ein schätzenswerter Beitrag sowohl zur Quellenkunde von „Dichtung und Wahr-
heit" wie zur Geschichte der Kommentare dieses Werkes gibt W. A. Cooper
(8797) mit dem Nachweis, dass Goethe den Brief Huttens an Pirkheimer im siebzehnten
Buch unmittelbar und ohne Zuhilfenahme einer Übersetzung aus dem Lateinischen
übertragen hat. G. von Loeper hatte eine Stelle in Böckings Ausgabe Huttens miss-
verstanden und daraus W^ agners Übersetzung als Quelle Goethes erschlossen, und
die übrigen Kommentatoren habens einfach nachgeschrieben. Auch bei der Frage
nach der Beziehung Goethes zu Hütten hat Loeper sein Gedächtnis getäuscht, indem
er Herders Erwähnung des Humanisten in „Von deutscher Art und Kunst" suchte,
auch darin nicht ohne Nachfolge bleibend. C. selber möchte frühe Lektüre Goethes,
spätestens nach Herders Merkuraufsatz, vermuten, und den berühmten Faustvers
„was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen" in engere
Beziehung zu Huttens Brief setzen, so dass die Beschäftigung mit dem Faust den
Dichter auch wieder zu dieser Quelle zurückgeführt haben würde. —
Italien und die Italienische Reise. In meiner Ausgabe der
Italienischen Reise im Insel- Verlag (8798), die auch die „Kampagne" und die
„Belagerung" enthält, bin ich von dem Gedanken ausgegangen, dass für eine nicht
K. Jahn, Goethes Leben. 1908/9. 909
ausschliesslich wissenschaftlichen Zwecken dienende Veröffentlichung' das Weiter-
schleppen falscher Namen und Daten ohne Wert ist, soweit die Berichtig-ung- ohne
Störung des Wortlauts möglich ist, und habe daher die gesicherten Ergebnisse der
neuen Forschung hineingearbeitet: ein Kommentar ist ja in der Wilhelm Ernst- Aus-
gabe nicht vorgesehen. — G. von Grävenitz, der die Italienische Reise für die
Pantheon-Ausgabe besorgte, verrät überall den geschmackvollen Kenner Goethes und
Italiens (8799). Leider hat er dem Text nicht diejenige Aufmerksamkeit geschenkt,
die dem Herausgeber heute doch auch neueren Autoren gegenüber anerkannte Pflicht
ist. _ J. Vogel gibt an Stelle der späteren Bearbeitung die Originalquelle von
Goethes „Italienischer Reise'*, was dann auch freilich den Nachteil der Lückenhaftig-
keit des Materials, bei aller anzuerkennenden grösseren Frische der Darstellung, mit
sich bringt (8800/1). — O. Stiller schildert noch einmal Goethes Reisefiihrer
J. J. Volkmann als Quelle der Italienischen Reise (8802), wobei sich herausstellt,
dass vor allem die Mängel von Goethes Betrachtungsweise auf diesen Führer zurück-
gehen. — G. Barzelotti (8804) veröffentlicht einen schwungvollen, bei der Ent-
hüllung des Goethe-Denkmals in Rom entstandenen Aufsatz über Goethe in Italien,
der im Preise der Harmonie ausklingt. — C.Fasola beantwortet die Frage, ob
Goethe in Italien populär sei (8805), mit einer Darstellung der italienischen Goethe-
Studien und -Übersetzungen, die von einer ungemein vollständigen Bibliographie von
187 Nummern und einem Register gefolgt ist. Obwohl der Aufsatz eigentlich nicht
in den Rahmen dieses Abschnittes gehört, wollte ich diese wichtige Zusammenstellung
nicht unerwähnt lassen, die eine überaus wertvolle Ergänzung der bekannten Biblio-
graphie der Übersetzungen Goethes ins Italienische von demselben Verfasser bietet
(GJb. 16, 1895 S. 220f.). — Goethe in Malcesine behandelten zwei Arbeiten: E. Trau-
mann (8806) und eingehender Elisabeth Mentzel (8807). Letztere gibt eine
stimmungsvolle Schilderung des altertümlichen Ortes, um dann in eine Erörterung
einzutreten über alles, was Goethe hier gedacht und gesehen hat und gedacht und
gesehen haben könnte. Wenn die Verfasserin andere Aufzeichnungen neben dem
Tagebuch als Quelle der Italienischen Reise vermutet, so irrt sie wohl, wie sie über-
haupt den Wirklichkeitswert der Erzählung der Italienischen Reise entschieden über-
schätzt. Mit einiger Wahrscheinlichkeit ermittelt sie die Persönlichkeit des Wirtes
der Aquila nera, mit geringerer die jenes Gregorio, der Goethe aus der Verlegenheit
geholfen; ein Bild von Frau Hedwig Hausmann-Hoppe stellt denn auch noch den das
Kastell zeichnenden Dichter in effigie dar. — Unter dem Titel „Reflets de Rome" (danach
ist die Bibliographie zu verbessern) versucht sich G. Vallette (8809) an der
lockenden Aufgabe, Rom zu schildern, wie es die Dichter und Denker verschiedener
Jahrhunderte gesehen haben, von „Montaigne bis Goethe, von Chateaubriand bis
A. France". Goethe ist der einzige Nichtfranzose, und daher etwas isoliert in dieser
Reihe, in der ihn keine Beziehungen mit seinen Vorgängern, wenige mit seinen
Nachfolgern verbinden. Doch wird der Goethe-Freund aus der verschiedenen Art,
in der verschiedene Individualitäten das alte und das gegenwärtige Rom auffassten,
auch für seine Studien Verwendbares mitnehmen, zumal der Goethe gewidmete,
Zitatenreiche Abschnitt durch richtige Auffassung dessen, was Rom für Goethe
gewesen ist, erfreut; der Kontrast mit der unmittelbar nach Goethe einsetzenden
romantischen Rombewunderung tritt besonders im Kapitel Chateaubriand vor Augen. —
Die erste Szene des Tasso in der italienischen Übersetzung V. Montis gibt nach den
verschollenen Drucken E. Zaniboni neu heraus (8810) mit einer an bibliographischen
Notizen zum italienischen Tasso und Werther reichen Einleitung, die eine Verbindung
von dieser Arbeit mit Reiffensteins Plan einer Übersetzung (an Goethe 11. Juni 1790,
Schriften der Goethe-Gesellschaft 5, S. 206 f.) nachzuweisen sucht. —
Andere Reisen. Die Quellen von Goethes erster Schweizer R^ise bei
der eigenen Darstellung waren ein Tagebuch und eine Mappe mit Zeichnungen; für
uns kommen noch einige Briefe von Goethe und eine Reihe von Briefen anderer über
die Reisenden hinzu, dazu einige gedruckte Reiseliteratur. Alles das in einem Band
vereinigt und sorgfältig erläutert den Verehrern des Dichters vorzulegen, war ein
glücklicher Entschluss der Goethe-Gesellschaft, den M. Morris für den literarischen,
K. Koetschau für den künstlerischen Teil der Aufgabe glücklich zur Ausführung
brachten (8812). Das Tagebuch, die Briefe, die Zeichnungen sind sorgfältig reprodu-
ziert, alles Wissbare in der Einleitung beigebracht, zwei kleine Zusätze über den
Basler Aufenthalt Goethes und ein paar Ergänzungen zur Bestimmung der Zeichnungen
sind im GJb. 1908 (Bd. 29) S. 177f nachgetragen. — A. Dre yer schildert kurz den
verschiedenen Charakter der drei Schweizerreisen, und weist auf ihre dichterische
Spiegelung an den bekannten Stellen der Werke, bis zum zweiten Teil des Faust,
hin (8813). Die erste Hälfte der Schweizer Briefe Werthers möchte er nach der
ersten Reise ansetzen, was ich nicht glaube, im übrigen ist seine Darstellung von
zuverlässiger Kürze, ohne dass er natürlich eigentlich Neues zu sagen vermag. —
82*
910 K. Jahn, Goethes Leben. 1908/9.
Tagebücher. Da Goethes Tagebücher nun einmal, von den ersten zehn
Jahren abgesehen, für die Laien keine anlockende Lektüre bilden, wird man
H. G. G r ä f Dank wissen, dass er alles „Anregende und Wichtige" in einem schmalen
und hübsch ausgestatteten Bändchen vereinigt und erklärt hat, damit diesen Schatz
auch für die grosse Gemeinde hebend (8814). — Gleichzeitig war der Versuch in
erheblich kleinerem Massstabe von W. Bode unternommen worden (8815). — Zwei
von Goethe gelesene Bücher identifiziert A. Leitzmann zur Erläuterung von dem
Tagebuch zum 1. Juni 1826, wo ein Hörfehler des Schreibers aus dem alten Widu-
kind von Korvey den Historiker Wedekind gemacht hatte (8815 a). —
Persönliche und literarische Beziehungen: Familie. Über
P. Bastiers Betrachtungsweise der Mutter Goethes (8816) ist dem, was früher an
dieser Stelle gesagt worden ist (JBL. 1902, N. 7850; 1903, S. 619; vgl. 1906/7, S. 763),
nichts hinzuzufügen. Wer nicht fähig ist, den eigenen engen Horizont zu vergessen,
sollte vermeiden, sich in fremde Lande zu begeben. — In einem Festvortrage fasst
A. Biese (8817) zusammen, was Goethe und seiner Mutter gemeinsam war, die
Gabe zu sehen und darzustellen, der Optimismus und die konzib'ante, jedem Streit
abgeneigte Grund Stimmung. Und er hebt mit Recht die pietätvolle Haltung des
Sohnes, gegenüber neuerlichen sentimentalen Klagen, hervor. — Zum hundertsten
Todestage haben sich natürlich auch die Verleger eingestellt. Das verbreitetste Buch
K. Heinemanns (8818) steht in achter, verbesserter Auflage an der Spitze. Die Ver-
dienste dieser ersten umfassenden Darstellung, die die tüchtige Frau und grosse Mutter in
ihrer Eigenart erst recht bekannt gemacht hat, sind genügend oft hervorgehoben ; hier sei
einmal ausgesprochen, dass eine energische Verbesserung ganz zeitgemäss sein würde.
Noch immer werden Publikationen aus dem Anfang der neunziger Jahre als in jüngster
Zeit erschienen bezeichnet, wird von schwer zugänglichen Briefen der Mutter ge-
sprochen, werden überlange Zitate sogar wiederholt, obwohl doch gegenwärtig die Briefe
bequem genug zur Hand liegen. Im ersten Eifer mag man wohl Frau Rat und
Frau von Stael folgendermassen kontrastieren: „Hier das Ideal der deutschen Haus-
frau und Mutter, dort das Vorbild eitler französischer Unweiblichkeit", in einer
achten Auflage dürften solche Dinge nicht mehr stehen, die schliesslich nur den
V^orwaud für Bastiersche Ungezogenheiten abgeben können. Auch dem Pietismus
wäre mehr Verständnis und mehr Darstellung in einem Buche zu widmen, das das
Wesen von Goethes Mutter zu schildern unternimmt; Raum genug würde schon vor-
handen sein, wenn nur alle doppelten Zitate einmal gestrichen wären. Eine gewisse
Modernisierung würde auch einem Teil des Illustrationsmaterials guttun, das meiste
freilich ist anzuerkennen. — Etwas billiger bietet Velhagen & Klasing als zwölften Band
der „Frauenleben" eine Biographie, die wenigstens fünf gute Bilder, in Ermangelung
anderer Eigenschaften, schmücken. Dem Verfasser J. Höffner (8819) ist die Frau
Rat, wie sie sich selbst gibt, viel zu prosaisch, unbedeutend und philiströs; so tut er
einen starken Griff in Bettinens romantische Küche, um die Speise zu würzen. Der
staunende Leser erfährt, dass Wolfgang ein Kind der sehnsüchtigen Liebe (natürlich
nur geistigen) zu Kaiser Karl VII. ist, der ihm auch die „dunklen Augen des schwer-
mütigen Idealbildes" vererbt hat. Am Schlüsse erfährt der Leser freilich zu seiner
Enttäuschung, dass Goethe die Augen von der Mutter habe. So wird Frau Rats
gemütliche Existenz vertieft; freilich nicht überall, sondern seitenweise treten an die
Stelle solcher mühevollen Eigenarbeit zunächst Zitate aus Dichtung und Wahrheit,
sodann aus Bettinas und Frau Rats Briefen. Das Verständnis ist etwas primitiv, und
der Verfasser glaubt ernstlich, Goethe habe eine vornehme Herkunft andeuten wollen
an jener bekannten Stelle des zweiten Buches, wo er von den vordeutenden phantastischen
Knabenträumen, die ihn aus seiner Sphäre emporhoben, berichtet. Auch sonst stehts
mit dem Wissen des Verfassers nicht zum besten: wer eine Biographie von Goethes
Mutter schreibt, braucht sich doch nicht so zu spezialisieren, dass er die Entstehungs-
zeit des Götz und des Werther nicht kennt; seit „Dichtung und Wahrheit" ist doch
über diese Fragen mancherlei geschrieben worden. Wenn H. einmal etwas von
Forschung zugeweht ist, wie die sehr unwahrscheinliche Hypothese von der Spiegelung
Lilis in der Dorothea des Epos, so A^erwertet er diese Wissenschaft um so ausgiebiger.
Wie mit der Vermutung gearbeitet wird, möge noch ein Zitat über Corneliens unglück-
liche Ehe beweisen: ,,Es ist nicht berichtet, aber höchst wahrscheinlich, dass die Mutter
kräftig zugeredet hat", und einige Seiten weiter wird sie auf diese Hypothese hin auf
eine Stufe mit der von ihr so hart verurteilten Sophie La Roche gestellt. Und bei
alldem kommt sich der Autor offenbar ausserordentlich psychologisch-feinfühlig vor.
Es sei hier angemerkt, dass der gleiche Verfasser leider seine anspruchsvolle
Weisheit auch dem grossen Leserkreis des Daheim-Kalenders (1908, S. 202/8) hat im
Auszug vortragen dürfen. — Wieviel angenehmer berührt daneben die ebenso zuver-
lässige wie bescheidene Biographie der seltenen Frau, die Elisabeth Mentzel
(8820), durchaus nicht hohl panegyrisch, aber überall mitverstehend und mitfühlend
K. Jahn, Goethes Leben. 1908/9. 911
gespendet hat. Trotz zweier guter Bilder von Mutter und Sohn ist der Preis ein
ungemein niedriger, eine Auswahl von Briefstellen im Anhang lässt die Heldin der
Darstellung selbst zu Worte kommen, hier und da ist die Forschung bereichert: die
vermutlich besuchte Schule, ihre Theaterinteressen, ihre äussere Lebensführung erhalten
neue Lichter, und Herr Rat zeigt sich durchaus nicht so knickerig, wie ihn die aus
dem Alter herkömmliche Überlieferung macht. — Man wird mir erlassen, die Fülle
der Gedenkartikel zum 13. September 1908 hier auszuschütten (8821). Das Wesen
der Frau Rat ist ja so klar, und die Leichtigkeit, aus ihren prachtvollen Briefen ein
schmackhaftes Ragout herzustellen, so gross, dass hier viel Gutes, aber wenig Be-
sonderes zu erwarten ist. Doch sei als Kuriosität hervorgehoben, dass einer der
Berichterstatter ,,Aristeia der Mütter" (so schreibt er) mutig mit „Beste der Mütter"
übersetzt, sowie, dass sich zwei Artikel, einer in einem der grössten Wiener Blätter
und in einer [leipziger pädagogischen Zeitschrift als im wesentlich identisch heraus-
stellen, eine Vereinfachung, gegen die an sich wenig zu sagen ist, die aber bisher
bei grösseren Organen nicht üblich war. — A. Küsters bekannte verdienstvolle
Sammlung der Briefe der Frau Rat erlebte eine zweite Auflage (8822), die eine Ver-
mehrung um einige Stücke und kleinere sonstige Besserungen brachte. — Ausserdem
hat der gleiche Herausgeber für die Masse derer, denen die grosse Ausgabe uner-
schwinglich ist, eine billige Auswahl im Insel- Verlag veranstaltet, so dass dieses echt
volkstümliche Buch auch in die Hände des Volkes gelangen kann (8823). — Auch
die Cottasche Handbibliothek hat sich beeilt, ihrer Sammlung eine Auswahl, von
E. von der Hellen besorgt, einzuverleiben (8824). — Und zum gleichen Preise gibt
J. R. Haarhaus bei Amelang eine Auslese mit biographischer Einleitung (8825).
— Über Ed. Engel und Christiane Vulpius (8826) ist bereits oben gesprochen
(zu N. 8742), so dass sich Weiteres erübrigt. Nur sei zu Nutz und Frommen
der gewissenhaften Allesleser bemerkt, dass der Aufsatz keine neuen Offenbarungen
enthält, sondern nur ein fast unverkürzter Abdruck aus der Biographie ist. — Über
die drei kleinen Räume, die Christiane im Goethehause einst bewohnte, und über ihren
gegenwärtigen Inhalt plaudert ein Feuilleton des Berliner Tageblattes (8827). Gegen-
wärtig findet man das Notwendige ja im Katalog, den Fräulein Dr. M. Schütte für
das Goethe-Nationalmuseum bearbeitet hat. Er ist im nächsten Jahre zu besprechen.
— Die Enkel Goethes beschäftigen fortgesetzt die Federn der Schriftsteller. Es wäre
gewiss einmal eine interessante Aufgabe, diese dahinsiechende lebensunkräftige
Generation der Spätromantik im Rahmen der ganzen Epoche zu zeichnen, diese
Mutter, die mit ihren Söhnen ein Verhältnis zu den Realitäten des Lebens zu gewinnen
völlig ausserstande ist. Ein Zeitschriftenaufsatz kann das freilich nicht leisten, sondern
muss sich daran genügen lassen, aus den ziemlich zahlreichen Quellen ein Bild
physischer und psychischer Dekadenz, die doch die wahrhaft adlige Herkunft in
keinem Zuge verleugnet, zu zeichnen. Kürzer tut das 0. F r a n c k e (8829), aus-
führlicher Adelheid von Schorn (8830), die auch noch persönliche Erinnerungen
aus dem Altersleben von Mutter und Söhnen im Hause am Frauenplan zu geben
vermag. Beide gleiten zart über die heissen Leidenschaftsstürme, die Ottiliens Leben
erschütterten und zerrütteten, fort. — Der Vertraute Ottiliens während langer Jahre
war ihr Hausarzt Seligmann. Ihre Briefe an ihn, herausgegeben von A. F. Selig-
mann (8828), werfen ein helles Licht auf diese reiche, aber unglückliche und halt-
lose Existenz. —
Weimarisches Fürstenhaus. K. Siegen gibt in einem Vortrage
einen schnellen Überblick über die weimarischen Bestrebungen zur Förderung von
Poesie, Musik und Theater seit den Zeiten Anna Amalias (8831), und wenn er dabei
enthusiastisches Lob für das Fürstenhaus spendet, so ist das sicher angebracht, denn
wo auf der Welt, die Mediceer eingeschlossen, hätte ein Fürst oder ein Volk ein in
dem Verhältnis zu den bescheidenen Mitteln vergleichbares hohes Streben bewiesen?
— G. von Graevenitz' Aufsatz (8832) ist ein nachträgliches Referat über W. Bodes
Anna Amalia (JBL. 1906/7, N. 7076a). — A. Kohut versucht in einer Skizze Karl
August als Politiker zu zeichnen (8834), ohne natürlich auf den wenigen Seiten Neues
sagen zu können. Dafür verleiht er seiner Schilderung einen gewissen besonderen
Wert durch die Veröffentlichung zweier kleiner ungedruckter Schreiben des
Grossherzogs; in deren einem vom 13. September 1813 an den preussischen Prinzen
August gerichteten hat sich der Landesherr nicht ohne einen gewissen Humor über
Ausschreitungen eines preussischen Artilleriehauptmanns beschwert, während im
anderen, vom 24. Mai 1828 datierten der begeisterte Soldat sich an einen un-
bekannten General wegen Verbesserungen an der Zündung der Geschütze wendet. —
Jede Publikation über diesen echten Fürsten von Gottes Gnaden erweckt das lebhafte
Verlangen nach einer brauchbaren Biographie. Hoffentlich erhält ein der Aufgabe
gewachsener Historiker den Auftrag, das im höchsten Sinne des Wortes kultur-
geschichtliche Werk zu schreiben: diese interessanteste ÜTjergangsepoche vom auf-
912 K. Jahn, Goethes Leben. 1908/9.
geklärten Absolutismus zum modernen Staat hat sich nirgends in so exemplarischer
Weise vollzogen, wie in diesem Lande unter einem solchen Herrscher und in dem
Kreis hervorragender Geister, die ihn umgaben. Einen sehr interessanten Beitrag
zur Jugendgeschichte des Herzogs kann 0. Freiherr von Stotzingen (8835) aus
den Papieren des Grafen Johann Eustach von Schlitz, genannt Goertz, seines Erziehers,
geben. Der Graf hat von der Bildungs- und Verlobungsreise des Prinzen regelmässig
Berichte an seine Frau gesandt, die einen tiefen Einblick in die Verhältnisse Weimars
gestatten, und unsere Kenntnis dieser Reise wesentlich erweitem. Der Graf stellt
sich als wohlwollender und aufgeklärter Hofmann des achtzehnten Jahrhunderts dar:
Die Freuden W^rthers gefallen ihm unvergleichlich besser, als die Leiden, Goethe
persönlich scheint ihm nicht sehr imponiert zu haben, wenigstens lässt er nach der
Begegnung nur dem verehrten Freunde Wieland bestellen, dass Goethe ihn hoch-
schätze und nur der Neigung zum Spass nicht immer zu widerstehn vermöge Man
sieht, wie das unglückselige „Prometheus-Deukalion"-Heft Wagners, das den Reisenden
nach Paris nachgesandt wird, gleich einer Bombe einschlägt, und wie der Graf auf
der Überzeugung, Goethe sei der Verfasser, bestehen bleibt. Auch sonst ist er nicht
für das Neumodische eingenommen, und mit geschicktem passiven Widerstände weiss
er die von der Herzoginmutter vorgeschriebene Reise in die Schweiz zu vereiteln, um nach
dem allein seligmachenden Paris zu g'elangen, wo er in den Wonnen des Geistes schwimmt,
von Grimm freundlich begönnert, alle bureaux d'esprit mit seinen Prinzen aufsucht, alle
schönen Geister vom Abbe Raynal, der sein Ideal bleibt, bis zu Diderot besucht, nur bei
Rousseau übel ablaufend: Nachdem er glücklich bis zu dem Einsiedler vorgedrungen ist,
insinuiert er sich ihm durch den Hinweis seiner Schätzung des Emile. Rousseau:
„Davon mag ich nichts hören, und Sie können gehen." Goertz antwortet, dass er ver-
sucht habe, für seinen Erzieherberuf daraus zu lernen. Rousseau: „Schön, und ich
fühle mich nicht zu Ihrer Erziehung berufen; genügt Ihnen das?" Worauf dann dem
guten Grafen nichts übrig blieb, als abzutreten ; glücklicherweise hatte er dieses Aben-
teuer allein unternommen. Man besuchte auch wissenschaftliche (die Karl August
anzogen) und Kunstsammlungen, sowie Wohlfahrtseinrichtungen, besonders fleissig
das Theater, wo Le Cain die Hörer bezauberte, und der Herzog den Grund für seine
Vorliebe für die französische Bühne legte. Karl August wird durchgängig günstig,
der Prinz Konstantin dagegen als ein Geck beurteilt; mit den Begleitern, die er für
überflüssig hielt, mit Knebel und Stein kam der Graf in kein rechtes Verhältnis, ob-
wohl beide ihm sehr weit entgegengekommen zu sein scheinen. Dass Anna Amalie,
bei seinen unleugbaren Vorzügen, kein Vertrauen zu ihm fassen konnte, erscheint
bei seiner ganzen durchaus unenthusiastischen, ja nüchternen Natur sehr erklärlich,
aber seine urteile haben gerade dadurch einen gewissen Wert. So oft er versichert,
dass das Brautpaar gut zueinander passe, so deutlich sind doch schon seine Bedenken
gegen das überaus kühle und unbiegsame Wesen der künftigen Herzogin. Auch
Frau von Stein findet nicht recht Gnade vor seinen Augen, sein Ideal blieb der gute
Wieland und der sanfte Dalberg, in dessen Nähe er denn auch sein weiteres Leben
in Sicherheit bringen möchte, da ihm in Weimar keine Zukunft zu blühen scheint;
mit welcher Ahnung er ja auch im Recht geblieben ist. Es bleibt bedauerlich, dass
das Weimarer Archiv dem Herausgeber, der diese privaten Berichte gern durch die
offiziellen an die Vormundschaft ergänzt hätte, verschlossen geblieben ist, obwohl der
Herausgeber offenbar auch bei dieser Publikation allen möglichen Takt gewahrt hat.
— Den Damen des Weimarer Hofes, voran den Fürstinnen, ist es besser ergangen
als dem Grossherzog: sie besitzen gute Biographien und deshalb auch gute Charak-
teristiken. F. Lienhard (8836) hat eine derartige zarte Schilderung der unglück-
lichen Plerzogin Luise seinen „Wegen nach Weimar" einverleibt, während Frau
F. Bornhak (8837) nicht über eine sehr blasse Apologie der beiden Frauen, die
sie zu charakterisieren versucht, hinaus gekommen ist. — Ganz neues Material zur
Beurteilung der Kaiserin Marie Ludovica von Österreich und der Grossfürstin Maria
Paulowna von Weimar bringt dagegen H. Frhr. von Egloffstein (8838) bei.
Die beiden hohen Frauen und bedeutenden Menschen standen sich sehr nahe, ihre
intime Korrespondenz ist freilich (infolge des W'unsches der Weimarer Erbprinzessin
nach Vernichtung ihrer Briefe) nur zum Teil erhalten und gibt hauptsächlich Aus-
kunft über die schöne Kaiserin, zu der Goethe bewundernd aufschaute; aber hier
lernen wir eine ebenso heroische als liebenswürdige Natur kennen, einen so ernsten
Pflichtbegriff bei einer für Freundschaft und Liebe empfänglichen Natur, dass wir
Goethes unbegrenzte Schätzung nunmehr auch besser verstehen lernen, und sehen, dass
er, durch den Glanz der Majestät nicht geblendet, auch in ihr vor allem den grossen
Menschen bewunderte. Die Übersetzung der französisch geschriebenen Korrespondenz
in ein elegantes, leicht höfisch gefärbtes Deutsch ist eine Leistung feinsten Stilgefühls. —
Andere. Gertrud Bäumers (8839) Buch über Goethes Freundinnen kann ich
leider erst zum nächsten Jahre besprechen. — B. Rieff ert (8840) teilt eine Charakteristik
K. Jahn, Goethes Lehen. 1908/9. 913
von Bettinens Goethe- Verehrung- durch K. Gutzkow aus dem Jahrbuch der Literatur mit,
die, trotz manch treffenden Gedankens, durch die jungdeutsche Phraseologie verdunkelt
wird. — Die Zahl der Einzelartikel, die Goethe in Verbindung- mit Menschen und
Orten bringen, ist Legion; es kann hier nur ausgewählt werden, was irgendwie Neues
oder auch Charakteristisches gibt, während die Relationen wortlos ausgeschaltet sind.
Dieses Schicksal verdiente eigentlich auch Anna Blum-Erhard (8843), die über
S. Boisseree die bekannten Tatsachen ganz nett zusammenstellt, ohne auch nur den
Versuch einer tieferen historischen Begründung seiner Existenz und seines Lebenswerks
zu unternehmen. — Den Weimar betreffenden Abschnitt aus dem Reisewerk des eng-
lischen Arztes A. Bozzi (gen. Gran ville) zieht E. G r ü n w a 1 d aus (8844). Der Reisende
hatte den Vorzug, von Goethe empfangen zu werden, und hat über die Unter-
redung, die sich auf Übersetzungen aus dem Deutschen, Lehrmethode moderner
Sprachen und Goethes Beziehungen zur Philosophie bezog, einen Bericht erstattet, der
bereits in die neue Ausgabe der Gespräche (Bd. 3, S. 484) aufgenommen ist und daher
hier so wenig zu erörtern ist, wie seine guten, aber nicht überraschenden Beobachtungen
aus dem Weimarer Leben. — Auf Grund von W. Rimpaus Aufsatz über Frau von
Brankoni in der Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde
von 1900 gibt W. B o d e ein Lebensbild der schönen Frau, die auf Goethes Herz so
tiefen Eindruck gemacht hat (8846), und die uns schon dadurch merkwürdig ist, dass
Goethe sie, vor seiner Bekanntschaft mit Frau von Stein, in dem berühmten Brief an
Zimmermann mit dieser parallelisierend charakterisiert hat. Mit besonderer Rücksicht
auf die Beziehungen zu Goethe ist denn auch dieser Aufsatz geschrieben, der dadurch
gegenüber seinem Vorbild einen gewissen Selbständigkeitswert erhält. — Die ebenso
ergebnislose als ärgerliche Kontroverse über Friederike Brion will durchaus nicht
zur Ruhe kommen, da J. F r o i t z h e i m , solange er lebte, dauernd neues, nichts
beweisendes Material herbeischleppte, um seinen unhaltbaren Standpunkt zu recht-
fertigen, und nunmehr seine Gattin gar aus dem Nachlass mit weiteren Beweisstücken
auftritt: nämlich der Autobiographie des Pfarrers Karl Christian Gambs (8848), einer
schon früher im Auszug der auf unsere Frage bezüglichen Stellen bekannten Schrift,
die nunmehr vollständig abgedruckt wird. Als kuhurgeschichtliches Dokument ist
dieses Leben eines Elsässers, der von Strassburg nach Paris übersiedelte, um dann
in Bremen eine vorübergehende Heimat zu finden, sicherlich interessant. Die Theater-
leidenschaft hat auch diesen jungen Theologen von der Liebhaberbühne auf die
wirkliche gelockt, wobei er freilich noch rechtzeitig den Heimweg fand. Das, wasihnuns
wichtig macht, ist seine halbe Verlobung mit Friederike, die l'/, Jahre, 1778—80, währte
und mit einem stillen Rückzug seinerseits endete. Der Zwanzigjährige fand das
achtundzwanzigjährige kränkelnde Mädchen völlig verblüht und wurde durch einen
hartnäckigen Hypochondristen gewarnt, sich von einem alternden Mädchen fangen zu
lassen; da schrieb er einen Abschiedsbrief und behauptet in der Selbstbiographie
zu seiner Rechtfertigung, Friederike, in der er ein Ideal reinster Weiblichkeit gesehen,
sei ihm zu sinnlich gewesen. Von einem schlechten Ruf kein Wort, dafür aber die
Versicherung, dass er sich in keine Liebesverbindung* mehr eingelassen habe, bis er
Amt und Brot gehabt habe. Also vielleicht ein wackerer Mann, dessen Neigung als
aussichtsloser Kandidat wohl als unverständig überwunden werden musste, aber ein
Erzspiessbürger, dessen Abenteuer von 1780 mit Goethes Erlebnis von 1770 schlechter-
dings nicht das geringste zu tun hat und höchstens beweist, wie kindisch das Gerede
einer Schwangerschaft Friederikens bei Goethes Besuch 1779 gewesen ist. Aber F.
hält in einer Anmerkung, die ein dauerndes Dokument seiner hartnäckigen und
urteilslosen Rechthaberei bleiben wird, alles Behauptete aufrecht. Nur ein ganz
kleiner Mensch kann in dieser Weise die Dinge zurechtbiegen, um einen Grossen
zu diskreditieren. Ich wenigstens kenne nichts Widerlicheres, als jene Stelle, in der
Goethes wundervoller Brief an Frau von Stein als eitel Lügerei dargestellt und die
Hypothese geäussert wird, dass Goethe „um die Schwangerschaft gewusst und sich in
mephistophelischer Absicht eingefunden" habe (S. 114). In einem Punkte kann freilich
selbst F. eine Behauptung nicht mehr halten: er gibt zu, dass der Brief von Florette
WeiU, den A. Weill 1840 veröffentlicht hat, und der bestimmte Behauptungen über
Fehltritte Friederikens enthält, mindestens zum Teil, eine Fälschung Weills sei. Man
sollte meinen, dass die Tatsache allein, dass man schon in dieser Zeit Briefe fälschte,
um Goethes Geliebte zu kompromittieren, auch F. hätte über seine übrigen Zeugen
sehr bedenklich stimmen müssen. Der Fall liegt doch in W^ahrheit ganz einfach: seit
durch Goethes Autobiographie bekannt geworden war, dass „Brions Riekele" einmal
von Goethe geliebt wurde, war der Fall jedem Altelsässer klar. Denn dass
Goethe ein ganz unsittlicher Mensch gewesen ist, wusste seit Pfeffel jeder echte Strass-
burger, und die Mehrzahl glaubt's noch heute felsenfest. Und wenn die Überzeugung
einmal da ist, finden sich die Tatsachen sofort, und die alten Tanten, die die Sache
so oft erzählt haben, dass sie es selber glauben, auch. Jenseit dieses Schleiers, der
ÖU K. Jahn, Goethes Leben. 1908/9.
sich von 1811 bis 1850 gewoben liat, verschwindet für uns die Wahrheit vollkommen,
und da auch der gute Gambs nach „Dichtung und Wahrheit" geschrieben hat, ist
sein Zeugnis durchaus nicht unbeeinflusst. — Der Streit flammte noch einmal auf, als
E. Martin in seiner Festrede zur Goethefeier am 31. Mai 1908 zu Sesenheim (Erwinia
15, S. 130/6) das Lob Friederikens in schönen Worten aussprach, worauf Froitzheim
natürlich nicht unterlassen konnte, zu antworten. Schliesslich ergriff in den Kontro-
versen noch ein anderer Elsässer A. W. Stephani das Wort, um auf Grund des
letzten Buchs Froitzheims seine Überzeugung, dass dieser im Recht sei, auszusprechen,
ohne auch nur irgendeinen Versuch zur Rechtfertigung dieser Überzeugung zu machen,
während G. von Graevenitz im Gegensatz dazu mit freundlichem Auge die
Stätten betrachtet, an denen Goethes Geliebte ihren Lebensabend zubrachte, und die
wohltätige Erinnerung' hervorhebt, die sie überall hinterlassen hat (8849-52). — Über
den Arzt K. G. Carus (1789 — 1869), der als Korrespondent Goethes wie später als
Schriftsteller über Goethe in unserer Literatur nicht selten genannt wird, verbreitete
sich R. Brück in einem vom LE. ausgezogenen Zeitungsartikel (8854). — Reicher
an Ergebnissen ist die Zusammenstellung von Tatsachen und zeitgenössischen Urteilen
über Ohr. A. Clodius, die Fried r. Meier gibt (8855). Als Tauftag des eitlen Herrn wird
der 5. Januar 1737 (nicht 1738) festgestellt, die Leipziger üniversitätsverhältnisse, in
die der junge Theologie eintritt, werden in ihrer erstaunlichen Rückständigkeit
charakterisiert, seine Lehrtätigkeit und seine erbärmliche Dichterei werden ebenso be-
sprochen, wie seine ästhetisch-moralischen Abhandlungen über klassische Autoren.
Schwerer ist zu einem deutlichen Bild seiner etwas weichlichen Persönlichkeit durch-
zudringen, da er dem einen als Trunkenbold, dem anderen als liebenswürdiger Gelehrter
erschien: über seine grenzenlose Selbstdurchdrungenheit sind alle Beurteiler einig;
auf die interessante Frage nach der Überlieferung der Goetheschen Parodie
ist hier so wenig, wie sonst bisher, eingegangen. — Nach einer kurzen bio-
graphischen Skizze der Bildungs- oder Unbildungsgeschichte H. Crabb Robinsons
bis zu seiner deutschen Reise vervollständigt G. Herzfeld die 1869 gedruckten
Berichte über seine Unterhaltungen mit Clemens und Christian Brentano, Herder und
Goethe (zum Jahre 1804) nach den Briefen an den Bruder, die die Grundlage seiner
Erinnerungen bildeten. Er hat das Wichtigste natürlich bereits ausgezogen, doch
findet man hier noch manch schönes W^ort, wenn nicht von, so doch über Goethe,
was ich hervorhebe, da diese Veröffentlichung von Biedermann nicht herangezogen
ist (8860). — H. H. Houben nimmt einige Ergebnisse seiner oben besprochenen
Eckermann-Ausgabe in einem Aufsatz der Wiener „Zeit" vorweg (8861). — Halb und
ganz Anekdotisches von einem Bekannten Goethes aus der Strassburger Zeit, Jos.
Chr. Ehrmann, berichtet S. M. P r e m (8862) nach mehreren Quellen. Der wunder-
liche Arzt, der noch einmal im Wülemer-K reise Goethe vor Augen trat, hat nicht nur
als Jugendfreund Goethes, sondern auch als frankfurter Original und als Urgross-
vater M. Greifs eine gewisse literarische Bedeutung. — Briefe zweier bedeutender
Pädagogen an Goethe bringt das Goethe-Jahrbuch (8863); Herausgeber ist K.
Muthesius. E. von F'ellenberg freilich hat Goethe nicht viel zu sagen, was bei
dem lebhaften Interesse des Dichters verwunderlich erscheint. Anders steht es mit
einem grossen Schreiben von F. Passow, einem ehemaligen Lehrer des weimarischen
Gymnasiums, dem sich in Jenkau bei Danzig ein Feld unabhängiger Arbeit eröffnete, das
er mit reformatorischem Feuereifer bearbeitete, dadurch in Goethes Brief vom 20. Oktober
1811 ein grosses pädagogisches Bekenntnis veranlassend, das auch auf diesem Gebiete
den Geist weiser Mässigung atmet, der in dieser reformfanatischen Zeit doppelt not-
tat. — Das Buch L. Gerhardts über C. L. Femow (8864) muss leider bis zum
nächsten Bericht warten, da es mir gegenwärtig nicht zugänglich ist. — Aus den
,, Briefen eines ehrlichen Mannes bei einem wiederholten Aufenthalt in Weimar"
(Deutschland 1800), deren Verfasser J. J, von Gerning war, zieht E. Silvester aus,
was für Goethe und seinen Kreis Interesse hat (8867). Ein aufgeklärter Weltmann
alten Stils gibt ein objektives Bild des weimarischen Kreises, erlässt uns nicht seine
Urteile über die neuesten Werke der Schöngeister, aber er beobachtet wenigstens
richtig. Da er Weimar und Goethe von früher her kennt, so ist auch seine Meinung
über die Ähnlichkeit des Porträts von Lips und über Veränderungen im Wesen des
Hofes und Goethes von Wert; grosse tiefblickende Aufschlüsse wird niemand hier
suchen. — Einen ausserordentlichen Erfolg hat die vierte Auflage der Erinnerungen
der Baronin Jenny von Gustedt (vgl. JBL. 1892 IV 8b: 42) gehabt, die ihre Heraus-
geberin Lily Braun (geb. von Kretschmann) in neuer Bearbeitung unter dem zug-
kräftigeren Titel „Im Schatten der Titanen" vorlegte (8869). Hinzugekommen ist ein
Einleitungskapitel, in dem die Abstammung der Jenny von Pappenheim vom König
Jerome nachgewiesen und das menschliche Verhältnis zu der französischen Verwandt-
schaft geschildert wird. Der Versuch, aus dem Unbedeutendsten der Napoleoniden,
der sich hier von ganz sympathischen Seiten zeigt, einen Heros zu machen, bleibt
K. Jahn, Goethes Leben. 1008/9. 915
natürlich bei der Untaiig-lichkeit des Objekts verfehlt. Verändert ist sodann der
Schlussteil, in dem die zweite Hälfte des Lebens des einsti«ren weimarischen Hof-
fräuleins in wesentlich düstereren Farben gemalt wird, als das früher der Fall war.
Ich vermag^ mir über die Berechtigunor dieser Wandlung kein Urteil zu erlauben,
doch habe ich die grössten Bedenken gegen die Charakterisierungskunst der Heraus-
geberin. In den fast gleichzeitigen „Memoiren einer Sozialistin", in dem die Entstehung
unseres Buches geschildert wird, bewegt sie sich mit ihrer Darstellung in Kreisen,
die jedem Goethefreunde vertraut sind; dabei beweist sie ein so verhängnisvolles
Talent, das Kleine gross und das Grosse klein zu sehen, eine so offensichtliche Un-
fähigkeit, Menschen ihrem wahren inneren Gehalt nach zu schätzen, dass man geradezu
von einem psychischen Sehfehler sprechen kann, eine Tatsache, die auch gegen ihre
anderweiten Urteile mindestens sehr misstrauisch macht. Auch der mittlere Teil ist
in eine lesbare Form gebracht, indem die geschlossenen Bilder der Grossmutter jetzt
in einen fortlaufenden Text hineingewoben sind, freilich immer als Zitate kenntlich
gemacht, aber doch in ihrer inneren Struktur aufgelöst. Dass die absolut dilettantische
Schriftstellerei Jennys zum guten Teil beseitigt ist, ist sicherlich kein Verlust, doch
die gleichmässige Behandlung von Skizzen, die zum Teil französisch, zum Teil deutsch
in verschiedenen Epochen niedergeschrieben sind, mag das Buch glatter lesbar machen,
verringert aber seinen Wert, zumal die Abfassungszeiten, wenn überhaupt angegeben,
nur schwer aufzufinden sind. Das Bild Jennys von Gustedt behält seine menschliche
Schönheit, aber auf einen fundamentalen Irrtum ist hinzuweisen: so wenig wie bei
der Familie Goethes kann man bei der Heldin des Buches von Goethescher Atmo-
sphäre in tieferem Sinne sprechen. Es ist ausgesprochene Spätromantik, die die für
diesen Kreis charakteristische Lebensstimmung gibt, die sich charakteristischerweise
für den Ausdruck seelischer Erlebnisse der französischen Sprache bedient, und wenn
man schon einen deutschen Namen nennen will, unter dessen Bann dieser Kreis
innerlich steht, so ist's der Jean Pauls, und nicht der Goethes. Goethe ist durchaus
nur von aussen gesehen, wir betrachten ihn in diesem Buche in manchen Situationen,
als Hausherrn, als Vater, als Gastgeber, in sein Wesen tun wir keinen Blick, weil
seiner Umgebung dieser Blick eben durchaus versagt war. Alle die Gläubigen also, die
das Buch in die Hand nehmen, um über Napoleon oder Goethe etwas zu lernen, werden
das Buch enttäuscht aus der Hand legen; die „Exuvien" sind da, aber die Entelechie
wohnt in anderen Sphären. Hedwig Böhm interessiert das Buch hauptsächlich
vom feministischen Standpunkt (Der Tag, 8. Nov. 1908), wo ihr Jenny von Gustedt denn
natürlich einigermassen verschollen vorkommt, J. Ettlinger (8869a) stellt mit
Recht die Persönlichkeit Jennys in den Mittelpunkt seiner Darstellung, die den Versuch
einer Kritik übrigens nicht unternimmt; A. Gold bewundert an der Verfasserin die Hand
des „Dichters, der die Gabe hat, bei der Wahrheit zu bleiben" (8869b). — Elisabeth
Mentzels Aufsatz (8871) über Marie Magdalene Hoff ist nur ein Kapitel ihres
oben besprochenen Buches (vgl. 8752). — Eine in jedem Sinn zu begrüssende neue,
Erscheinung ist H. P a 1 1 m a n n s Buch über Goethes Jugendfreund J. A. Hörn (8872).
Es ist P. gelungen, in einem anonymen Büchlein, 1766 mit dem Verlagsort Frankfurt
und Leipzig erschienen: „Jugendliche Ausarbeitungen bey müssigen Stunden" ein
Werk Horns nachzuweisen, das seinen Ursprung unzweifelhaft jenen poetischen Ver-
sammlungen verdankt, von denen Goethe in der Autobiographie erzählt. Es enthält
obenein auch die Abschiedsgedichte auf Riese, Moors und Goethe bei ihrem Ab-
gang zur Universität und eins der komischen Heldengedichte, von denen in
Dichtung und Wahrheit, vor allem in den Skizzen dazu, die Rede ist. Es erhellt
ohne weiteres, welchen hohen Wert ein solcher Einblick in den poetischen Betrieb
dieses Kreises für den Goethe- Biographen besitzt. Die hübsche Einleitung stellt
Lebensnachrichten über Hörn mit dessen erhaltenen Briefen zusammen und gibt die
notwendigsten biographischen Erläuterungen zu den Gedichten, daneben enthält sie
aber auch den Versuch, Goethesche Lyrik dieser Frühzeit nachzuweisen, indem zwei
Gedichte des aus den Briefen bekannten „Unsichtbaren" als möglicherweise von dem
jungen Dichter stammend abgedruckt werden. Weiterhin werden aus der Leipziger
Zeitschrift „B^'idibus" ein paar für Hörn in Anspruch genommene Gedichte abgedruckt,
von denen eins unser Interesse erregt durch seine mögliche Beziehung auf Goethes
Liebe zu Käthchen Schönkopf, Während manches Fündlein mit grossem Geräusch
zu Markte getragen wird, berührt bei diesem Buche die Bescheidenheit, mit der wert-
volle Vermutungen vorgelegt werden, überaus wohltuend. So findet denn auch
R. Hering nur Lobenswertes an P.s Buch. — Aus dem vierten Bande von W. von
Humboldts Briefwechsel mit seiner Gattin zieht K. W. die Goethe betreffenden Stellen
aus (8874), auf die auch an dieser Stelle hingewiesen sei, da sie ein charakteristisches
Interesse herausfordern. Humboldts Art, alles an selbstgeschaffenen Idealen zu
messen, die ihm den Blick für die Wirklichkeit oft trübten, tritt auch in diesen
Äusserungen zutage, und man muss neben solchen Worten schon einen Blick in die
Jabrssberiobt« f&r neuere denttohe Lileratnrgesohicht«. XIX/XX. oo
916 K. Jahn, Goethes Leben. 1908/9.
i^leichzeitigen Kraft und Mut strahlenden Schriften Goethes werfen, um zu sehen,
dass das Humboldtsche Bild sehr einseitig' gesehen und mit einer gewissen Vorliebe
für die Schwächen anderer geschildert ist. — Rosa Kaulitz-Niedeck unter-
nimmt aufs neue den Versuch, das Verhältnis von Goethe zu K. W. Jerusalem dar-
zustellen (8876); schwerfällig und wiederholungsreich in der Darstellung, unklar in
der Auffassung, ohne zureichendes ästhetisches und historisches Urteil geschrieben,
wäre das Buch am besten ungedruckt geblieben, wenn es nicht das Material sammelte.
Freilich auch das nicht systematisch und vollständig, aber doch ausreichend sind
die Briefe Jerusalems vereinigt, dazu ist die Lessingsche Ausgabe der Schriften
wieder abgedruckt, was diesem hilflosen Buch denn wenigstens einen Schein von
Daseinsberechtigung gibt. — Günther Jacoby unterzieht auf Grund der Vor-
arbeiten vor allem Vorländers ,, Goethes Verhältnis zur Kantischen Philosophie" einer
umsichtigen Betrachtung (8877), die, gegenüber neueren Versuchen, ihn zu einem
halben Kantianer zu stempeln, wieder zu dem alten Resultat zurückführt, dass Goethe
Kant weder recht verstanden noch genutzt hat, dass ihm weder aus unmittelbarem
Studium, noch durch Vermittlung der jenaischen Kantianer eigentliches Kantisches
Denken geläufig geworden ist, dass er sich gegen einen Teil der Philosophie (reine
Vernunft) indifferent, gegen einen anderen (Moral) ablehnend und gegen den dritten
(Urteilskraft) zwar zustimmend verhalten hat, aber auch hier nur deshalb, weil er
analog dachte, nicht aber, weil er das, worauf es Kant eigentlich ankam, aufgenommen
hätte. — Hübsche Nachträge aus Kestners Tagebuch über das Verhältnis Goethes zu
dem Brautpaare gibt H. G 1 o e 1 (8879). Wir hören da von einiger Eifersucht, manchen
Aussprachen, einem Kuss und Lottes kühl-freundlicher Haltung, aber auch von
Goethes Ansehen in Garbenheim und seiner eiligen Abreise; keine grundstürzenden
Neuheiten, doch anmutiges Detail zur Bereicherung des Bildes. — Die ungedruckten
Briefe Charlotte Kestners (8880) und ihr Ehevertrag (8881), die derselbe Herausgeber
veröffentlicht, vermögen uns weniger zu interessieren. Es sei gleich hier hervor-
gehoben, dass der wertvolle Teil dieser und älterer Veröffentlichungen nunmehr in
die dritte Auflage von A. Kestners „Goethe und Werther" (Cottasche Handbibliothek
N. 162) aufgenommen ist. — Als Goethe nach Weimar kam und mit vielen anderen
Aufgaben auch die der Förderung der bildenden Künste auf sich nahm, war er zu-
nächst auf die vorhandenen Kräfte angewiesen. Der Zeichner und Maler des Kreises
G. M. Kraus hat schon vielfach Beachtung gefunden, der Bildhauer, der von Goethe
geschätzte M. Klauer dagegen blieb halb verschollen. Dank daher W. Bode, der
seinen Werken erfolgreich nachging und nun auch seine Tätigkeit einer eingehenden
Würdigung unterzog (8882), die uns wieder eine Seite weimarischen Lebens erhellt.
Wir schätzen heute den glücklichen Realismus der Graff und Klauer wieder, dem der
Klassizismus ein jähes Ende bereitete, und blicken nicht mehr herab auf das ehren-
werte Handwerkertalent, das seine treue Wiedergabe der Natur ohne den Einfluss
.ästhetisch-literarischer Wichtigtuerei Hess, die künstlerisches Können wohl vorzu-
spiegeln, aber nie zu ersetzen vermag. Klauer ist 1742 in Rudolstadt als Sohn eines
Schneidermeisters geboren und 1801 in Weimar gestorben als Inhaber eines gut
gehenden Geschäftes, das freilich unter den Händen seiner Söhne in der schlimmen
Zeit rasch verfiel. Neben der grossen Reihe von Büsten bedeutender Weimaraner
lieferte er antike und moderne Statuen und Gruppen, alle zur Architektur erforder-
lichen Bildhauerarbeiten, dazu Grabdenkmäler. Ein gewisser industriöser Sinn tritt
in einem weitreichenden Handel mit Gipsabgüssen, dann mit gebrannten Tonfiguren
hervor, welch letztere er im Anschluss an neuere englische und ältere deutsche
Arbeiten wieder in Aufnahme brachte. Seine Porträtbüsten des Weimarer Kreises
sichern ihm für alle Zeiten seinen Ruhm. B. trägt sich mit der, hoffentlich bald
realisierten Absicht, alles Erreichbare in einem Pleft zusammenzufassen und damit
ein schätzenswertes Handbuch Weimarer Kunstübung aus der Frühzeit zu geben. —
P. Hoff mann sucht aus den Briefen H. von Kleists Parallelen zum Wilhelm Meister
heraus (8885) und weist die bekannte Klage, dass er bestimmt sei, was er liebe, zu
verletzen (21. Mai 1801), als Reminiszenz an die Lehrjahre (1, 7) nach. — B. C. Engel
sucht in seinem in der DLZ. skizzierten Vortrag die schöne Seele in den Plan Goethe-
scher Lebensideale einzuordnen (8886), wobei, wie leider häufig bei den Philosophen,
die historischen Voraussetzungen dieses Kapitels vollkommen ignoriert werden. Er
gehört also seinem Wesen nach zum übernächsten Abschnitt. — W. Bode re-
produziert mit verdienten Kürzungen Sophie von La Roches Bericht über ihren
Weimarer Aufenthalt von 1799 aus ihren „Schattenrissen abgeschiedener Stunden in
Offen bach, Weimar und Schönebeck" (Leipzig 1800), aus eigenem nur Goethes wenig
erbaute Brief- und Tagebuchstellen über den Besuch hinzufügend (8888), während
die diplomatische Vorgeschichte der Aktion, aus den Briefen von Goethes Mutter be-
kannt, leider unberücksichtigt geblieben ist. — Die beiden wichtigen Erscheinungen
über Lenz werden besser an ihrer Stelle besprochen, da sie w^esentlich Neues über
K. Jahn, Goethes Leben. 1908/9. 917
das Verhältnis der beiden Dichter nicht beibring-en, und an den mehr sensationellen
als richtigen Versuchen, dem kranken Dichter einen epochemachenden Einfluss
auf Goethe zuzubilligen, sich nicht beteiligen (8890-91). — Die Mannlich-
Literatur (siehe N. 8774/5) war zum nächsten hoffentlich weniger belasteten Jahr
vertagt worden (8894). — A. K o h u t weiss über das Verhältnis Goethes
zu Manzoni nicht mehr zu sagen, als jeder Besitzer einer Goethej- Aus-
gabe eich mittels des Registers allenfalls selbst zusammensuchen mag (8895). —
A. Heilborn gibt da doch für F. Mendelssohn auch dessen Eindrücke ausführ-
licher wieder in seinem Artikel über die Beziehungen dos Dichters zum Tonkünstler
jg896). _ H. F. Oktavios drei Artikel über Merck waren mir leider nicht zu-
gänglich, ich will versuchen, das nächste Mal über die neuen Ergebnisse, die sie
nach der Notiz des LE. vor allem für Mercks industrielle Unternehmungen bringen,
zu referieren. (8898-8900). — Die Literatur über diesen interessanten Freund Goethes
und des weimarischen Hofes ist auch sonst mannigfach bereichert, und das Buch
K. Wolffs, der Mercks Schriften und Briefwechsel sammelt (8903), ist ein wenig
zu früh gekommen, was wohl zu bedauern, ihm aber sicher nicht zum Vorwurf zu
machen ist. Hoffentlich gibt bald eine zweite Auflage Gelegenheit zu Ergänzungen,
namentlich auch der Jugendepoche. Die Ausgabe verfolgt die Absicht, „das Lebens-
fähigste der Schriften, die die Einheit des Produktiven und des Persönlichen bei
Merck zeigen", festzuhalten. Sie gibt daher nach kurzer, nun freilich ergänzungs-
bedürftiger, aber sonst guter biographischer Charakteristik eine Reihe von Schriften,
verhältnismässig viel Poetisches, das ja den Blick in Mercks wichtigste Lebens-
epoche eröffnet, umgekehrt kaum etwas Naturwissenschaftliches, das nach Lage der
Dinge nur noch für wenige Spezialisten Interesse haben dürfte; dafür auch das
Novellistische aus dem „Teutschen Merkur", das sich mit Ehren neben der damaligen
Romanschriftstellerei sehen lassen kann, und vor allem viel Kunsthistorisches, ein
Gebiet, auf dem er, seiner Bildung und seinem Geschmack nach, an erster Stelle zu
nennen ist unter denen, die einen abgelebten Klassizismus zu überwinden halfen.
An erster Stelle natürlich in seinem Albrecht Dürer-Aufsatz von 1780, in dem er
selbständig Goethes Versuch, die altdeutsche Kunst zu retten, fortsetzt. Die Auswahl
aus dem Briefwechsel ist unter dem doppelten Gesichtspunkt erfolgt, die wichtigsten
Beiträge zur genialen Epoche und zur Biographie Goethes beizubringen, andererseits
Merck im Verkehr mit seinen Freunden zu zeigen; der Zweck wird durch einen
guten Kommentar geiördert. Von den 252 Briefen und Brieffragmenten sind 11 ganz
neu (darunter einer von Herder, je einer an Herder, seine Braut und Wieland),
49 nach den Originalen verglichen und ergänzt. Zugegeben sind eine Sammlung
der Zeugnisse Goethes über Merck, drei Bibliographien (Briefe, Schriften von und
über Merck) und ein gutes Register. Wenn also der Fachmann in strengsten! Sinne
auch hier und da über diese Ausgabe wird hinausgreifen müssen, so reicht sie doch
völlig aus, den Mann, sein Wesen und seine Werke selbst kennen zu lernen, was
bisher bei der Seltenheit der Schriften wie der Briefsammlungen keineswegs leicht
war. — Die Dissertation von G. K a s s (8906) kann an dieser Stelle erst im nächsten
Jahre besprochen werden. — Beziehungen Goethes zu dem meiuingischen Prinzen-
erzieher und Dichter F. Mosengeil (1778—1839) gingen schon aus vier Briefen Goethes
an ihn hervor, die in die Jahre 1819 — 21 fallen und in der Hauptsache einen Versuch
Mosengeils betrafen, für den Konzertsaal Beethovens Egmont-Musik eiuen Text unter-
zulegen. Nunmehr gibt W\ B o d e (8909) Auszüge aus seinem Tagebuch während
des Studiums des Erbprinzen in Jena 1818, die den Studentenauszug von 1792 (an
dem er einst sich beteiligt hatte), Jenenser Professoren (Luden, den Nationalökonomen
A. F. Lüder und den nicht gefallenden Oken) und den Geist der Jenenser Studenten-
schaft in der Zeit des Beginns der burschenschaftlichen Bewegung betreffen.
Für unseren Abschnitt kommt der Besuch Goethes bei dem Prinzen und dessen mit
Herzklopfen erwartetes Erscheinen zur Mittagstafel in Betracht, das bei Goethes guter
Laune zu allgemeiner Befriedigung verlief (11. November 1818), ohne dass der Bericht-
erstatter übrigens etwas über den Stoff der Gespräche verriete. — Die Briefe des
Kanzlers von Müller an Reinhard, die in der ChWGV. erschienen (8911), sind wert-
voll als Zeitstimmen zweier an der politischen und kulturellen Entwicklung Deutschlands
beteiligter Männer, ohne dass sie zu unserem besonderen Thema mehr als allgemeine
Nachrichten aus dem Weimarer Kreise brächten, die zudem auch anderwärts her Be-
kanntes beibringen. Die Ernte für die Erkenntnis der Zeit bringt J. Minor (8912)
in seiner Übersicht über die Neuerwerbung in die Scheuer. — Ein paar Briefstellen
eines Weimarer höheren Beamten F. Müller von Gerstenbergks an Therese Huber
legt L. Geiger mit wenigen Notizen vor, aus denen sich ergibt, dass der Heraus-
geber keine Zeit gehabt hat, der Persönlichkeit des Verfassers weiter nachzugehen (8913).
Bemerkenswert ist dabei eigentlich nur die Behauptung, dass seine Poesie ihm den
„wahren" Umgang mit Goethe und die Gnade des Grossherzogs gekostet habe, wobei
63*
918 K. Jahn, Goethes Leben. 1908/9.
dunkel bleibt, ob diese an der Quahtät oder dem Ton der Dichtung Anstoss genommen
haben. Auch der Grad dieses früheren Verkehrs wäre doch noch festzustellen. —
L. Roll gibt zur Jahrhundert-Erinnerung des Erfurter Kongresses eine gute Schil-
derung von Napoleons Gespräch mit Goethe und Wieland, die auf den altbekannten
Quellen fusst (8915), während E. Trau mann (8916) einen Brief W. von Humboldts
neu heranzieht. — 0. K 1 e i n s Pleftchen, dem Andenken Christiaue Neumanns ge-
widmet (8917), sucht aus der älteren Literatur die spärlichen Daten und Charak-
teristiken zusammen. Was sich da findet, reicht freilich eigentlich nur zu einer
Anmerkung zu Goethes Ballade aus und musste daher durch einen Überblick über
die Geschichte des Weimarer Theaterwesens zu einigem Umfang erweitert werden, ein
Punkt, den allerdings auch die Biographien bereits ausgiebig genug behandeln, so dass
ich mir nicht recht ein Publikum für die Schrift denken kann, die, trotz der popu-
lären Absichten, immerhin die Tagebücher und Briefe der Weimarer Ausgabe hätte
zugrunde legen können, an Stelle von Ph. Steins magerer Auswahl der letzteren. —
Der Neudruck (8919) gibt eine der von Klein benutzten Quellenschriften des
Ch. Th. Musculus „Euphrosyne" wieder. — Die Notwendigkeit eines Neudrucks
von 0. Jahns Goethe und Öser könnte sich zureichend aus einer grossen Manuskript-
not einer Zeitschrift erklären (8920), da aber der Verlag gleichzeitig eine Wieder-
holung in Buchform für richtig hält, so müssen doch wohl mir nicht erkennbare
tiefere Gründe für die Wiedererweckung einer seinerzeit gewiss achtungswerten, nun
aber in jeder Hinsicht überholten Schrift vorhanden sein ; denn es handelt sich bei
J. keineswegs um Gesichtspunkte, sondern fast nur um Materialzusammenstellung. —
Eine wirklich einmal fördernde Arbeit verdanken wir K. Muthesius. Sie trägt
den bescheidenen Titel „Goethe und Pestalozzi", während sie den weiter reichenden
,, Goethe und die Bildungstheorien seiner Zeit" verdiente (8921). Das Material ist
mit grösster Sorgfalt gesichtet, reiche in einem Anhang gesammelte Anmerkungen
belegen den geschmackvoll und klar geschriebenen Text, ein Quellennachweis, der
auch Ungedrucktes heranzieht und ein Register fehlen nicht. Um den Bau dieser
Schrift aufzuführen, musste mit manchen alten Anschauungen aufgeräumt werden, die
von begeisterten Verehrern Pestalozzis herrührten, Männern, die sich nicht vorstellen
konnten, dass ein Goethe ihrem Heros kühl und kritisch gegenübergestanden habe.
Sodann bedurfte für diese Gruppe von Pädagogen die Behauptung, Goethes aristo-
kratisches, ja volksfeindliches Empfinden habe ihn zu gelegentlichen Ausfällen auf
Pestalozzis Bestrebungen veranlasst, einer Widerlegung, die wirklichen Goethe-
Kennern gegenüber nicht mehr erforderlich gewesen wäre. So ist die Schrift ein
wenig umfangreich geworden im Verhältnis zu ihrem, im wesentlichen negativen
Inhalt: Goethe hat mindestens zweimal, 1804 (im Anschluss an Spaziers Rezensionen
in der Jenaer Literaturzeitung) und 1814 (beim Besuch der Anstalt de TAspees in
Wiesbaden) Pestalozzis neues System zu objektiver Prüfung auf sich wirken
lassen, und beide Male ist er zu einer radikalen Verwerfung der Theorie und Praxis
gelangt. Die Gründe, aus denen der gegenständliche Geist Goethes an dem Fana-
tismus der Methode notwendig Anstoss nehmen musste, sind in einem Schlusskapitel
überzeugend zusamraengefasst, ebenso ist die Unmöglichkeit hervorgehoben, dass
Goethe hinter diesen abstossenden Äusserlichkeiten das Berechtigte, das sich stark
verhüllte, hätte herauserkennen können. Aber über diesen nächsten Zweck des
Buches hinaus lernen wir hier, wie W'ieland und Herder sich aus sachlichen und
persönlichen Gründen zu der neuen Methode stellten, sehen anderseits auch Goethe
zu den pädagogischen Tendenzen verwandter Art ein Verhältnis gewinnen, ablehnend
gegen R. B. Jachmanns und F. Passows „Provinzial-Schul- und Erziehungsinstitut"
Jenkau bei Danzig (s. N. 8863), in dem der deutsche Idealismus eine wahre Orgie der
Lebensverneinung feierte, zustimmend zu den modern anmutenden Plänen Molitors
in Frankfurt a. M. und vor allem Fellenbergs in der Schweiz. Der innige Zusammen-
hang, den dessen grossartiges Institut mit Goethes pädagogischen Ideen in den Wander-
jahren aufweist, wird hier noch einmal bestätigt und bekräftigt. An Einzelheiten sei
hervorgehoben, dass M. einen Besuch Pestalozzis bei Goethe 1775 mit neueren
Forschern bezweifelt, dass er die ümdichtung des Liedes „der du von dem Himmel
bist" Pestalozzi selbst zuschreibt, der in diesem Punkte recht unbedenklich war, dass
er dagegen einen Besuch des Schweizers bei Goethe 1792 für erwiesen annimmt.
Irgendeine Nachwirkung auf Goethe hat indessen weder dieser Besuch, noch haben
sie ^ie zwei Briefe, trotz des warmen Tons des zweiten, auf den Dichter gehabt: das
Urteil über Pestalozzi stand ihm fest. 0. E. Schmidt gibt eine zustimmende Analyse
des Buches. — G, Pfeffer veröfi"entlicht aus Briefen des Rabelais-Übersetzers
G. Regis an C. G. Carus eine Reihe Goethe betreffender Stellen (8923), die zwar für
Goethe nichts Neues lehren können, da Regis Goethe nie mit Augen gesehen hat und
eine Bewerbung um eine Sekretärstelle bei diesem sehr kurz abgelehnt wurde, dafür
aber in eine tiefe und aufrichtige Goethe-Verehrung hineinblicken lassen, wie sie in
K. Jahn, Goethes Leben. 1908/9. 919
jener Epoche ausnehmend selten gewesen ist. Dieser Mann, der Luise Seidlers Brief
über Goethes Tod beg-rüsst: „So etwas gehört zur Apostelg-eschichte der kleinen
Gemeinde'' ist als einer der ersten zu verehren, die Goethes Bedeutung- nicht nur
für die Literatur, sondern für die Kultur der künftigen Welt erkannten, und man
wird ihm gern eine Stelle im Kreise der älteren Jünger gönnen. — F. N o a c k
setzt seine instruktiven x\ufsätze „Aus Goethes römischem Kreise" (vgl, .JBL. 1905,
N. 3700) fort, diesmal mit einer Biographie J. F. Reiffensteins (8924), die allerdings
nur bis 1776 herabführt, also die Beziehungen zu Goethe bis zur Fortsetzung ver-
schiebt. Doch gibt auch die Vorgeschichte dieses einstigen Gottschedianers, der zu
Winckelmann bekehrt wird, genug des Beachtenswerten. — L. G e i g e r hat in der
Handschriftensammlung des Rätischen Museums in Chur das Original des Briefes
Goethes an U. von Salis gefunden (W IV 198 und 318) und es daraufhin nach
weiteren vergeblich durchsucht. Um nicht ganz ergebnislos gearbeitet zu haben,
gibt er ein paar überaus belanglose Billette G. A. von Halems, C. A. Vulpius', Frorieps
und F. von Müllers, sowie einen gehaltvolleren Herders an K. U. von Salis-Marschlins
(1760—1818) aus dem Anlang 1789, der allerdings nichts mit Goethe zu tun hat
(8926). — VV. W e i s b a c h sucht G. Schadows Stellung in der Entwicklung der
Kunst, insonderheit bei der Überwindung des formalen Klassizismus, in einer
anregenden Skizze zu bestimmen (8928). Der Stellung zu Goethe in Wider-
spruch und Zusammenarbeit ist dabei natürlich auch gedacht, ohne dass über
Bekanntes hinausgegangen wird. — H. Krüger- Westend gibt ein paar belang-
lose Notizen über das Verhältnis Goethes zu Schiller aus einer kurzen, vermutlich
von J. G. Gruber herrührenden Biographie Schillers (von 1805) wieder (8930),
während P. U h 1 e Äusserungen Goethes über Schiller sammelt (8931). —
F. Warn ecke (8932) fasst das Ergebnis einer kurzen Studie über die erste ver-
trautere Unterhaltung Goethes mit Schiller in drei Thesen zusammen: ,,Von den
Berichten der beiden Dichter über ihre Begegnung im Jahre 1794 ist der Schillersche
vorzuziehen"; „Die Gegensätze waren damals noch nicht so gross, wie man nach
Goethe annehmen müsste. Ob über die Metamorphose der Pflanze gesprochen wurde,
ist zweifelhaft"; „Das ,glückliche Ereignis' ist kein historischer Bericht, sondern
Goethes Gesamturteil über Schiller, wie er es erst in späteren Jahren bilden konnte".
Den Beweis macht er sich in ein paar Briefzitaten sehr leicht, indem er zeigen will,
dass Goethe damals selbst noch nicht der gegenständliche Denker gewesen sei, als
der er sich später bewusst fühlte. Eine Differenz zwischen Schiller und Goethe habe
also in dem angenommenen Umfange noch gar nicht bestanden. Es handelt sich
hier natürlich um Grundfragen, denen man nur mit einer sehr genauen Untersuchung
nachkommen kann: die Tatsache eines ungeheuren inneren Abstandes des Ver-
fassers von „Anmut und Würde" und des der „Metamorphose der Pflanzen" soll
doch hoffentlich nicht geleugnet werden? — L. G e i g e r s Auswahl aus Charlotte von
Schillers Korrespondenz (vgl. N. 9319) gibt natürlich auch Goethes Briefe (8933). —
Zur 150. Wiederkehr ihres Geburtstages widmen P. Hausmann und H. Lands-
berg Lili Schönemann Erinnerungsartikel (8934,5). H. gibt in einfacher Erzählung
die Daten des Verhältnisses und meint, aus Dichtung und Wahrheit den Vorwurf
der Koketterie widerlegen zu können, L. exzerpiert eigentlich überhaupt nur Goethes
Autobiographie; zwischen den Zeilen liest keiner von beiden. — W. Bodes Char-
lotte von Stein überragt durch Gabe des Einfühlens seine bisherigen Arbeiten (8940)
und hat als populäre Schrift das besondere Verdienst, in einer Zeit, in der Ed. Engel
engherzig verurteilend das Urteil des grossen Publikums verwirrt, die Verhältnisse
vom einfach-menschlichen Standpunkt darzustellen. Es ist ja bereits hervorgehoben,
dass Goethe in diesem engsten Kreise etwas einseitig sich darstellt, und dass seine
dämonische Grösse in solcher familiären Darstellung nicht ganz zu ihrem Recht
kommt, aber das ist auch der einzige stichhaltige Einwand gegen diese im übrigen
verdienstliche Popularisierung des weimarischen Kreises. Gewiss, vieles ist aus
älteren Schriften wiederholt, und wenn ein paar Bodesche Bücher verschwänden,
würde der inhaltliche Bestand seiner Schriften kaum verringert werden; aber man
muss nun einmal mit dem Bedürfnis des Publikums nach derartigen Schriften
rechnen und kann froh sein, wenn sie nur zuverlässig und einsichtig geschrieben
werden. Frau von Steins Verhalten gegen die Goethesche Familie ist hier endlich
einmal richtig begriffen. Auch Problemen geht B. nicht immer aus dem Wege: so
nimmt er zur Frage des Lieds an den Mond Stellung, indem er nach E. Wolff Goethes
zweite Fassung auf Frau von Steins Umarbeitung zurückführt (S. 247 f., 271 f.). —
So wenig wie seine Auffassung von Christiane Vulpius, meinte Ed. E n g e 1 seine Ent-
deckungen über Charlotte von Steins moralische Minderwertigkeit den Lesern der
VossZg. vorenthalten zu dürfen (8941), indem er den sie betreffenden Abschnitt seines
oben gekennzeichneten Buches (vgl. N. 8742) wörtlich abdruckt. Dass der vielseitige
stürmische Widerspruch, den seine Ansicht fand, ihm ärgerlich sein wird, glaube ich
920 K. Jahn, Goethes Leben. 1908/9.
nicht, diente er doch dazu, die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Buch zu lenken,
was doch auch wohl der Zweck der Zeitungsau szüg-e war. — Eine Vermutung
J. Fränkels (Alnianach des Verlags Eugen Diederichs „Jena und Weimar". 1908, S. 74),
dass Zimmermann einen Brief der Frau von Stein vom 10. Mai 1776 fabriziert habe zur
Mitteilung an Herder, widerlegt H. Funk durch den Nachweis, dass der Brief vorhanden
gewesen und an Frau von Döring gerichtet sei (8942). — L. Reidels Programm über
Goethes Arbeit an Jung Stillings Jugend muss bis zum nächsten Jahr bleiben, da es mir
bisher nicht gelang, mir ein Exemplar zu verschaffen (8944). — Einen an Miller
(wohl J. M.) gerichteten Brief im echten Geniestil von F. L. Stollberg vom 17. Februar
1776 veröffentlicht L. Geiger (8945). Der Reichsgraf, von seiner Thüringer Reise
zurückgekehrt, berichtet dem Freunde von seiner glücklichen Hoffnung auf eine
weimarische Kammerherrnstelle. Er hat Wieland menschlich sehr liebenswürdig ge-
funden, wenn er auch gegen seine Schriftstellerei Vorbehalte macht, ist entzückt von
der Dessauer Humanität in sozialer und pädagogischer Hinsicht und bedauert nur,
seine Schwestern verlassen zu müssen, wofür er sich freilich durch die Heimkehr
ins deutsche Vaterland aus der dänischen Fremde einigermassen entschädigt fühlt.
— F. Landsberger liefert eine durch sachlichen Ton und ruhiges Abwägen der
Probleme sich auszeichnende Biographie Wilhelm Tischbeins (8947), jenes Künstlers,
der eine Zeitlang Goethe so ausserordentlich viel gegeben hat, um dann freilich als
Charakter von dem Dichter gründlich verworfen zu werden, bis sich an seinem
Lebensende wieder ein V^erhältnis freundlicher Achtung herstellte. Der Maler er-
weckt besonderes Interesse durch seine Fähigkeit, sich anzupassen, vom
Rokoko-Realismus durch den Klassizismus zu einem Anflug von Romantik zu
gelangen, ohne doch sein eigentlichstes Wesen aufzugeben. Dass dieser Kern des
Wesens nicht die Seele eines grossen Künstlers war, war freilich sein Schaden. Auch
für den Charakter des Menschen hat L. die glückliche Formel gefunden, dass er
gut gewesen sei, solange nicht seine materiellen Interessen stark in Betracht kamen;
dann kannte er freilich keine Rücksicht, ein Grundzug der Natur, der nicht ver-
fehlt hat, ihm zu einer gesicherten Existenz zu verhelfen, und der bei einem sich
aus niederen Kreisen schwer Emporarbeitenden einigermassen verzeihlich erscheint,
so wenig erfreulich er auch sonst ist. Die eigentlich kunsthistorische Seite kann
hier zurücktreten: ihr sucht der Verfasser auch durch einen sorgfältigen Bilder-
katalog, einen Porträtkatalog, ein Ortsregister, ein Verzeichnis von Stichen nach
und von Tischbein gerecht zu werden; am wichtigsten ist für uns der Abschnitt
über die römischen Beziehungen des Malers zu unserem Dichter, da die späteren ohne
weiteres klar und nicht mehr in ihr Leben eingreifend gewesen sind. L. vermutet,
dass das, was nach Goethes eigenem Bekenntnis seine künstlerische Einsicht ausser-
ordentlich erweitert habe, die Forderung gewesen sei, das Kunstwerk solle nicht
nur schön, sondern auch „bedeutend" sein, es solle von innen heraus das
Wesen der Dinge erfassen, man könnte Schönheit „die eigenste Einheit und un-
vermischte Eigenheit eines jeden Wesens nach Absonderung alles ihm nicht
anpassenden Falschen nennen" (S. 78). Ich möchte diese Vermutung über Tisch-
beins Einfluss für berechtigt halten und in dieser Feststellung einen wesent-
lichen Fortschritt des Buches sehen. Dass das Goethe-Bild nach Entstehung
und W'ert im Mittelpunkt der Darstellung steht, ist selbstverständlich. W. von
Oettingen findet eine g-e wisse Lieblosigkeit in dem Buche und ver-
misst ein geschlossenes plastisches Bild von dem Künstler. — Eine kurze
Biographie des mit Goethe durch menschliche und gesellschaftliche Beziehungen eng
verbundenen Staatsmannes Chr. G. von Voigt gibt G. Lämmerhirt (8949). —
Zwei Annäherungsversuche, die W. Waiblinger vergeblich bei Goethe machte, lernen
wir aus F. Schultz' Veröffentlichung kennen (8950), nebst den begleitenden
Schreiben an die Vermittler S. Boisseree und Bertram und an Goethe selbst. Boisseree
war von dem Auftrag schon nicht sehr erbaut und schwerlich überrascht, dass Goethe
die ihm innerlich widerstrebenden Werke schweigend beiseite legte. — Das Buch
vom schönen Wedel, ein Schwank Einsiedeis von der Schweizer Reise mit Karl
August, gedruckt von der Privatpresse Anna Amalies, legten A. Kost er und
C. Schüddekopfin getreuer Reproduktion und mit Erläuterungen dem Leipziger
Bibliophilentag vor (8951). — Einen Brief Wielands an die Karschin vom 11. Januar 1776
veröffentlicht L. Geiger (8952). Der Dichter ist ganz erschüttert über das Unrecht,
das ein Rezensent einer Berliner Komödiantin getan haben soll und erklärt sich zur
Satisfaktion durch Abdruck des Verteidigungsbriefes der Dichterin bereit, vor allem
gibt er aber seinem Enthusiasmus über den seit zehn Wochen anwesenden Goethe
lebhaftesten Ausdruck. — J. H Öffner schildert Marianne von Willemer und ihr
Verhältnis zu Goethe glücklicherweise mit mehr Verständnis und Kenntnis, als
Goethes Mutter (8954), und das Bittere des Geschickes dieser sich verlassen fühlenden
Frau kommt zu vollem Ausdruck in den wenigen Seiten des Artikels. — Fragmente
K. Jahn, Goethes Leben. 1908/9. 921
aus Briefen Karoline von Wolzogens an Karoline von Flumboldt aus den Jahren
1811—28 veröffentlicht A. Leitzmann (8956). Sie enthalten wertvolle Nachrichten
aus dem CJoethekreise, bei denen einem nur nicht recht wohl werden kann. Der
Schreiberin ist Goethe nun einmal nicht ideal genug- veranlagt, wie unter beständigen
Seitenblicken auf Schiller betont wird. Jean Paulsche Sentimentalität begegnet einem
auch hier, und an diesem Gefühlsmasse gemessen verlieren nicht nur Goethes
Freunde und Familie, sondern auch der Dichter selbst, und Karoline kann sich gar
nicht genugtun, die egoistischen und „gemeinen" Seiten, Erwerbssinn und Genuss-
liebe zu unterstreichen, auch mangelnden Patriotismus; um so seltsamer, als Dalberg,
der Schatz, mit seinem gefühlvollen Herzen Karoline recht gross erscheint. Und das
alles wird unter dem Gebot strenger Verschwiegenheit und beständigen Protestationen
über ihre innige Hochachtung für Goethe geschrieben! — Zum 150. Geburtstag
C. F. Zelters stellten sich die üblichen Erinnerungsartikel ein (8957). F. D e r n -
bürg begnügt sich mit wenigen Strichen den derben und tüchtigen Charakter
des Mannes zu umreissen, C. Krebs geht von einer Schilderung der Gedenkfeier
der Singakademie zu einer Charakteristik des Komponisten Zelter über, den er in
seinen Männerchören hervorragend findet. Es folgt ein kurzer Überblick über den
Ursprung der Liedertafel unter Betonung der Anregung König Friedrich Wilhelms IIL
und schliesslich eine entschlossene Rechtfertigung von Goethes so oft bestrittener
musikalischen Veranlagung, die nur andere, mehr subsidiäre Anforderungen an die
Musik gestellt habe, als die Gegenwart. 0. Tschirch gibt eine biographische
Übersicht, charakterisiert die Kompositionen nicht ungünstig und schildert das Ver-
hältnis zu Goethe in Gegensatz und Verwandtschaft der Naturen. — Als einen kleinen
Beitrag zur Geschichte der Beziehungen Goethes zu Sylvie von Ziegesar veröffentlicht
H. H. H o u b e n noch einmal einen Brief Eckermanns an Varnhagen, in dem Goethes
Amanuensis eine Abschrift des Gedichts an Sylvie vom 21. Juni 1808 mit einigen
erläuternden Bemerkungen übersendet, die die Entstehungsgeschichte des seltsamen
Produktes deutlich machen (8959). —
Lokale Beziehungen. Es wird dem Wunsche der Benutzer ent-
sprechen, wenn ich auch von diesem Abschnitt grundsätzlich ausschliesse, was ledig-
lich Kompilation aus Goethes Werken und Briefen, wie sie mit den Registern jeder
selbst herstellen kann oder demnächst herstellen können wird, darstellt, und mich
auf wirkliche lokalgeschichtliche Studien beschränke. G. A. Müller versucht eine
solche für Emmendingen zu geben (8967a). Da er selbst von der „beschränkten Auf-
gabe der bescheidenen Blätter" spricht, sei nicht zu hart mit ihm ins Gericht ge-
gangen, wenn er ein abgerundetes Bild der Emmendinger Existenz nicht zu geben
vermag, sondern im Kleinkram stecken bleibt. Und selbst hier ist die Zuverlässig-
keit keine unbedingte. Den Hauptteil machen Lenz' verschiedene Aufenthalte aus,
hier ist M. besonders stolz auf den Nachweis des Hauses, in dem Lenz das Schuster-
handwerk zu erlernen begann. Die Hypothese, dass das Städtchen der eigentliche
Schauplatz von Hermann und Dorothea sei, wird mit überflüssiger Breite abgelehnt,
dafür wird Ilmenau der Kranz, der vielumworbene Kranz zugeteilt! So bleiben als
relativ Wertvollstes ein paar Bilder aus dem freundlichen Städtchen, und die Cornelia
und ihre Kinder betreffenden Eintragungen der Kirchenbücher, — Meta Schneider-
Weck erlin gs x\ufsatz über die Gerbermühle (8967c) ist ein Stimmungsbild, dessen
eigentliches Ziel die Darstellung des Verhältnisses Goethes zu Marianne ist; die
gegenwärtig als Gasthaus verpachtete Gerbermühle gibt nur den Hintergrund ab. —
Zu Goethes Aufenthalt in Halle (Juli 1805) zitiert F. Klinkhardt die verschollene
Schrift eines bayerischen Schulmannes J. Röckl (8967d) „Pädagogische Reise durch
Deutschland" (Dillingen 1808). Der für die bayerische Regierung auf einer Studien-
reise begriffene Verfasser war am 14. Juli bei F. A.Wolf zum Essen eingeladen und
sprach da Goethe, in seinen Beobachtungen leider etwas gestört durch die be-
unruhigende Nähe der liebreizenden Minchen Wolf So kann er nur berichten, dass
Goethe ihn nach bayerischen Schulangelegenheiten gefragt habe, und erwähnen, dass
er sich Goethe sehr viel ätherischer vorgestellt, als er ausgesehen habe. Über Goethes
Schriften zieht er vor, ein paar gedruckte lobende Rezensionen zu zitieren. — Aus
der reichen Literatur, die an die Erneuerung des Theaters in dem alten Bade-
örtchen Lauchstädt anknüpft, sei neben K. Burdachs Wiederabdruck eines älteren
Vortrags (8969), A. Doebbers theaterbaugeschichtliche Studie „Lauchstädt
und Weimar" (8970) hervorgehoben, da sie, über das engere Thema hinausgehend,
vom Saaltheater in der Wilhelmsburg bis zum Umbau des Weimarer Theaters durch
Thouret 1798 einleitend das Weimarer Bühnenwesen berücksichtigt, um erst im zweiten
Teil die Geschichte des hübschen Lauchstädter Baues zu skizzieren. Auch in der
Beigabe von bildlichem Material ist D. nicht sparsam gewesen: abgesehen von den
möglichst vollständig gegebenen Baurissen und Ansichten der verschiedenen Theater
hat ias Skizzenbuch Paul Götzes. des früheren Dieners Goethes, späteren Bau-
922 R. R i e m a n n , Goethes Lyrik.
kondukteurs , noch figürliche und landschaftliche Skizzen geliefert, die zur Be-
reicherung unserer Kenntnis der Zeit wertvoll sind. Auch eine kurze Biographie des
treuen Götze ist gegeben. Goethe greift in die Baugeschichte mannigfach ein, wenn
es auch natürlich nicht mehr möglich ist, seine Einwirkungen auf die Bauausführung
genau zu umschreiben. Dafür erhalten wir die grossenteils von ihm geleiteten Ver-
handlungen der Theaterkommission vollständig vorgelegt. Das Verdienst des eigentlichen
Erbauers, eines durchaus modern empfindenden Mannes, H.Gentz, ist in dem ansprechend
geschriebenen Buche klar herausgearbeitet. — Wegen der hübschen, den gegenwärtigen
Zustand des Theaters wie der historischen Stätten Lauchstädts darstellenden Abbildungen
sei daneben noch der Aufsatz von E. Petersilie (8974) genannt. — Das Leipziger
Universitätsjubiläum hat ausser dem überaus überflüssigen (vgl. N. 8920) Neudruck von
0. Jahns Aufsätzen (8976) eine dritte Auflage von J. Vogels hübsch ausgestattetem
Buch „Goethes Leipziger Studentenjahre" gebracht (8977; vgl. JBL. 1899 IV8b:44;
21900 IV8b:101). Der Wert des Inhaltes wie des Illustrationsmaterials ist noch
gesteigert worden. — Das üniversitätsjubiläum gab auch den Anlass zu dem Versuch
einer Leipziger Goethe-Ausstellung, die neben Bildern und Handschriften aus seinem
Kreise vor allem auch Goethesche Zeichnungen in grösserer Anzahl zum ersten Male
einem weiteren Publikum zugänglich machte. Einen kurzen Bericht darüber gibt
A. Wesemüller (8978). — Hans Hoffmanns Plauderei über Goethes Gartenhaus
(8985) empfängt ihren Eigenwert durch die Persönlichkeit des Verfassers, — Ober-
baudirektor Kriesche veröffentlicht nunmehr seinen kenntnisreichen Vortrag vor der
Goethe-Gesellschaft „Die Stadt Weimar zur Zeit Goethes" mit zahlreichen Illustrationen
(8987), die das Bild der alten Stadt lebhaft vor unsern Augen erstehen lassen. Leider
sind dem Verfasser die Wohnungen Goethes chronologisch durcheinander gekommen,
so dass das Heft befremdlicherweise in einer Hauptfrage irrige Angaben enthält,
während es sich im übrigen durch Zuverlässigkeit auszeichnet. — R. Hering berichtet
über die Familie Buff auf Grund von Familienakten (8994), anhebend bei dem Pfarrer
Christoph Buff (geb. 1674), der bereits vom Deutschen Orden angestellt war. So wird
es begreiflich, dass er seinen zweiten Sohn Heinrich Adam als Ordensamtmann in
Wetzlar unterzubringen weiss, eine Stellung, die dann dessen Sohn bis zur Auf-
hebung des Ordens bekleidet. Auch einzelne Erwähnungen Lottes und Briefe von
ihr finden sich in den Akten, darunter nichts in engerer Beziehung zu unserem Kapitel
Stehendes. — Den derselben Quelle entstammenden Ehekontrakt Lottes mit Johann
Christian Kestner veröffentlichte an anderem Orte H. G 1 o e 1 (8993). —
Lyrik.
(IV, 8 c -= N. 8996-9028.)
Robert Riemann.
Ausgaben. — Allgemeines. — • Einzelne Liedgrnppen. — Einzelne Lieder nnd Gedichte. — Epigramme und
Genien. — Kleinere Beiträge. —
Ausgaben. In prachtvoller Faksimilewiedergabe bieten B. S u p h a n
und J. Wähle (8996) das von Goethe etwa 1777 für Frau von Stein eigenhändig
hergestellte Heft, das 28 Gedichte enthält. ,,Aus den charaktervollen, bald hastig
hingeworfenen, bald vornehm-zierlichen Schriftzügen" blicken uns die von 1771 bis
1776 entstandenen, mit wenigen Ausnahmen kraftgenialen Gedichte ganz anders ent-
gegen, als in jeder gedruckten Ausgabe. W. findet den typischen Ausdruck des
Genietums in „Wanderers Sturmlied", das Bekenntnis zum tatkräftigen Optimismus
im „Prometheus", die schwärmerische Sehnsucht, über das Irdische hinauszuwachsen,
im „Ganymed", die Absage an den Geist des Sturmes und Dranges in der „Seefahrt".
Zum „Schwager Kronos" stellt er Egmonts Worte von den Sonnenpferden der Zeit.
„Jägers Nachtlied" hätte Goethe hier nicht nochmals mitgeteilt, wenn es an Frau
von Stein gerichtet wäre. So leitet die feinsinnige Vorrede, frei von gelehrten
Zitaten, zum Genuss der Gedichte Goethes in Goethes Auswahl und Niederschrift. —
Zugleich sucht ein vertrauter Kenner wie Richard M. Meyer (8997) aus der
Lyrik des Meisters die Meisterstücke heraus, und E. Härtung (8998) verbindet
durch biographische Erläuterungen eine Reihe von poetischen Bekenntnissen zu einer
Lebensskizze. — Unter dem Titel „Sprüche in Reimen" vereinigt M. Heck er (9000)
die Zahmen Xenien und Invektiven mit einer Reihe von anderen Sprüchen, die zum
R. R i e m a n n , Goethes Lyrik. 923
Teil in den Schriften an verstecktem Platze stehen. H. betont, dass Goethe nicht
duldsam war, sondern von jeher das Bedürfnis hatte, Groll, Hohn und Verachtung
durch den Mund seiner Kunst auszusprechen. Den Stil der Spruchdichtung" leitet er
aus dem des „Üivans" ab, beide aus Goethes Sprechweise, die Derbheiten und Flüche
keineswegs mied. Die Xenien sind nicht zahm, sondern schon der Titel ist ein
satirischer Scherz, eine romantisch-ironische Mystifikation der Leser. H.s An-
merkungen geben den ersten Druck, die Quelle und in aller Kürze unter geschickter
Heranziehung der „Sprüche in Prosa" auch das zum sachlichen Verständnisse Not-
wendige. Neben Loeper und Burdach ist der ausgezeichnete Kommentar Hellens
nicht genügend ausgenutzt worden (z. B. zu „Den Reichtum muss der Neid beteuern",
„Sie machen immerfort Chausseen", „Alles auch Meinende", „Ich kann mich nicht
bereden lassen"). Eine „Verwechslung mit Kadmus" liegt nicht vor, wenn Jason
Drachenzähne sät (Apollonios, Argonautenfahrt, Ges. III,). Trotz des ominösen Tinten-
kleckses will H. nicht mit Richard M. Meyer und Hellen „Die Dinte macht uns
wohl gelehrt" auf P. L. Couriers Manuskriptverdunkelung beziehen, weil Goethes
Beschäftigung mit Courier erst für 1831 bezeugt ist. Solche Anekdoten pflegen aber
sehr gangbar zu sein. Bei „Den Originalen" hätte Richard M. Meyers Deutung auf
Achim von Arnim (JBL. 1905, N. 3751) herangezogen werden müssen. Wenn von
der Masse die Rede ist, die „den entwicklungsgeschichtlichen Problemen ausweicht",
so sollte auch hier gesagt werden, dass Goethe unter dem Worte Entwicklung etwas
ganz anderes verstand als später Darwin. —
Allgemeines. In Anknüpfung an Burdachs Forschungen über die
Sprache des jungen Goethe untersucht G. F i 1 1 b o g e n (9003) die von 1772 bis
1781 entstandenen Hymnen. Gottscheds Verstandessprache wich in Klopstocks
Dichtungen der Sprache der Phantasie, die Hamann und Herder durch die Sprache
des Gefühls stürzten. Sie ändert die Wortstellung, bringt das, was die Seele leiden-
schaftlich erregt, zuerst zum Ausdruck. Die zahlreichen zusammengesetzten Sub-
stantiva zeigen die Freude an Neubildungen. Goethe schafft in den Hymnen Worte,
die nur an ihre Stelle passen, vom Dichter nicht zum zweiten Male gebraucht werden,
oft auch bis auf den heutigen Tag von keinem anderen. Steht das einfache Verbum
statt des Kompositums, so verstärkt es das Sinnenfällige des Ausdrucks (Herders
Ideal), unbekümmert um das abstrakt Begriffliche (Gottscheds Ideal). Eine Anknüpfung
an die volkstümliche Dichtung ist die Weglassung der persönlichen Fürwörter beim
Verbum. Sie verschwindet rasch, weil sich die Sprache der Hymnen „zu pathetischer,
übers Volkstümliche erhabener Hoheit" steigert. Die „vSprachverstümmelung" weicht
dem Gebrauche voller Formen, die das Pathos verlangt (Gebüsche, Geschlechte,
geschützet). In der Betrachtung der Metrik geht F. von Pyra. aus, der zuerst im
vierten Verse der Strophe die zweisilbige Senkung anwandte, die Lange dann auch
in den übrigen Versen mit der einsilbigen wechseln Hess. Das von Lange schon
häufig gebrauchte Enjambement steigert sich bei Klopstock bis zum Übergang zu den
freien Rhythmen, die nicht mehr Worte enthalten, als bequem in einem Atem
gesprochen werden können. Die Logik und die Atempausen ergeben jetzt die
rhythmische Gliederung, die naturgemäss sehr mannigfaltig ist, während die rhyth-
mische Prosa umgekehrt aus der reinen Prosa zu einer gewissen rhythmischen Festig-
keit strebt. Da Goethe durch die rhythmische Prosa zu den freien Rhythmen kommt,
zeigt er von vornherein die Tendenz nach relativer Regelmässigkeit. Er bevorzugt
die einsilbige Senkung; erst später werden die Verse mit gemischtem Rh^-thmus
zahlreich. Seine metrischen Einheiten werden immer kürzer; die Zahl der
zweihebigen Verse wächst. Der Einsatz mit zweisilbiger Senkung erscheint
keineswegs selten; auch meidet Goethe das Zusammentreffen mehrerer Hebungen
nicht. Der Parallelismus der Glieder ist nur anfangs häufig; später spielt die
Alliteration eine immer grössere Rolle. Dass Goethe sie mit Bewusstsein
anwandte, zeigt die zweite Ossian- Bearbeitung, die einige charakteristische
Alliterationen hinzufügt. Sämtliche Beobachtungen werden in ausführlichen Tabellen
belegt. Im Anhange macht F. es durchaus wahrscheinlich, dass P^\Ta „nicht den Reim
als solchen, sondern nur den Reim als Deckmantel der Scheinpoesie bekämpfte":
Langes geistlose Verfechtung trug zur Büdung der „Legende von Pyra dem Reim-
töter" bei. Ein weiterer Exkurs leitet Klopstocks freie Rhythmen und damit auch
die Goethes nicht aus antiken Vorbildern, sondern aus der hebräischen Lyrik, aus
den Psalmen, dagegen den Gebrauch der Alliteration aus den Edda-Studien Klopstocks
ab. Schliesslich wird Kauffmanns Meinung, Klopstock habe mit Bewusstsein Dipodien
gebaut, aus der Theorie und Praxis des Dichters widerlegt. — O. Heuer (8695)
rollt die Frage nach dem Ossian-Cbersetzer der „Volkslieder" wieder auf Er gibt
ein Faksimile des bisher nur in verstümmelter Form von Düntzer veröffentlichten
Goethe-Briefes vom September 1771. Mit 38 Zeilen des von Macpherson konstruierten
gälischen Textes des Siebenten Buches der „Temora" bringt der Brief die Übersetzung
Jkbieibaiiolit« fbr neutit d«at<oh« LiUiatargaschiobU. HI/XI. q^
924 R. R i e m a n n , Goethes Lyrik.
Goethes, die Herder ergänzt, in metrische Form g-ebracht und als zwei Lieder,
„Fillans Erscheinung" und „Erinnerung des Gesangs der Vorzeit", veröfTentUcht hat.
Am zweiten Liede hat er jedoch fast nichts geändert. Damit endet der Streit um
die Autorschaft in der üblichen Form des Vergleichs. — Eine Giessener Dissertation
von W. M 0 0 g (Darmstadt. 1909) behandelt auf 79 Oktavseiten ein recht weites
Thema: „Das Verhältnis von Natur und Ich in Goethes Lyrik". Die Behandlungs-
weise wird denn auch von den „Venezianischen Epigrammen" ab recht summarisch.
M. fusst auf Biese und Kutscher (vgl. JBL. 1906/7, N. 7228), macht aber gleich
anfangs die gefährliche Bemerkung, „dass die ideelle ps^^chologische Entwicklungs-
linie nie genau übereinstimmt mit der Reihe des äusseren Erlebens und Schaffens".
Er maskiert wohlbekannte Tatsachen mit einer schwülstigen Terminologie, die sicher-
lich keinen Fortschritt gegenüber der Arbeit Kutschers bedeutet. Das „Herbstgefühl"
stellt „das im Sein ruhende Werden" dar. In der ersten Weimarer Zeit ist „das
Gefühl der fluktuierenden Potentialität einem starken Gefühl der Aktualität und
Substanzialität gewichen". Was heisst das? Goethe weiss, was er will, und was er
kann. Aber eine so einfache Ausdrucksweise vermeidet M. grundsätzlich und
nimmt damit jedem die Freude an den hübschen Einzelbeobachtungen, die bisweilen
im Phrasengewimmel auftauchen. Dahin gehört die Tatsache, dass seit der italie-
nischen Reise die Briefe, Dramen und Prosaschriften mehr Naturschilderungen
enthalten als die Lyrik. — A. Geigers (8585) Plaudereien illustrieren durch zahl-
reiche Zitate den Unterschied zwischen naturalistischen und „transponierten", dich-
terisch umgestalteten Landschaften der Lyrik Goethes. Im ,, stufenweis Herabgelingen"
des Faust-Monologs findet G. den „Alters-Aktenstil, der dem ganzen zweiten Teil
angeheftet ist, wie den Bewegungen eines Genius ein mit seltsamen Figuren geblümter
Schlafrock". — L. vonFredrik (9004) zitiert in schauderhafter Entstellung Lessings
Sinngedicht „Kunst und Natur", sieht im „Erlkönig" eine ,, Tragödie der Phantasie,
die sich selbst vernichtet", und tröstet sich über die Lesarten des „Heidenrösleins",
die ihm nicht gefallen, mit dem Satze, dass bisweilen auch der gute Homer schläft.
Solche Aufsätze werden gedruckt! — A. Köster (9005) datiert den „Ganymed"
in den Frühling oder Sommer 1772 zurück. Werthers Brief, mit dem sich die
Ode in vielen Einzelheiten deckt, entstand nicht erst 1774, sondern ist ein echter
eigener Brief Goethes aus den Wetzlarer Tagen. Das beweisen verwandte Stellen
in „Pilgers Morgenlied" und im „Felsweihe-Gesang". Nicht ein Nachhall des
Herderschen Gedichtes vom verwundeten Falken, sondern ein Protest ist ,, Adler
und Taube". Goethes Adler tröstet sich eben nicht. „Mädchens Held" zerlegt
K. in zwei parodistische Eingangsstrophen, ein ernstes Liebeslied und eine
ironische Schlussstrophe. Das Gedicht richtet sich gegen die Jacobis, entstand
1774 und ist vielleicht durch die Indiskretion Buris in die Hände Wielands
gelangt. „An Lottchen" führt K. nicht auf das Offenbacher Mädchen, sondern
im Anschluss an einen späten Brief Goethes an Riese (1814) auf die Aufwärterin
im Forsthause hinter Sachsenhausen zurück. Braucht man diese Vermutung nicht
zu teilen, so leuchtet unmittelbar ein, dass „Nähe" nur hervorgesucht wurde, um in
der Sammlung zwei Gedichte zu trennen, von denen eines an Frau von Stein, eines
an Christiane gerichtet war. „Nähe" entstammt wohl der italienischen Reise, „eine
unkontrollierbare kleine Episode, flüchtig in bequemen Versen festgehalten". Da die
„Nähe des Geliebten" zuerst im Arienbuch (ter „Claudine" erscheint, nimmt K. an,
dass „An die Erwählte", ein inhaltlich nahe verwandtes Gedicht, ebenfalls 1795 ent-
stand. Beide wurden als Einlagen für die Aufführung der „Claudine" gedichtet.
Hier ist aber noch ein inhaltliches Bedenken zu heben. Wenn Pedro auch auf seine
eigenen Güter verzichten will, also mit Claudine unter „diesen Pappeln" wohnen und
wandeln kann, so passt doch der Schluss nicht: „Ach, und hinter allen diesen Wird
doch auch ein Hüttchen sein!" Claudine hat (V. 336) von ihrer „verlassnen Wohnung"
gesprochen. Warum knüpft der Schluss des Liedes nicht vielmehr an diese Wohnung
an, statt nach einer Hütte zu fragen, wenn es sich um eine Arie handelt, die Pedro
hier singen soll? — E. Wolf f (9005a) wendet sich energisch gegen R. Lehmanns
auch an dieser Stelle (JBL. 1905, N. 3725) zurückgewiesene Angriffe gegen die bio-
graphische Erläuterung, natürlich auch gegen I^ehmanns unglückliche Analyse des
Liedes „An den Mond". Man kann den Stimmungsgehalt nur herausholen, wenn
man die Stimmungserreger, die künstlerischen Motive, charakterisiert und die ästhe-
tische Bedeutung der sprachlichen Stilmittel wertet. Gerade die literarhistorische Be-
trachtung bewahrt davor, etwa in Goethes freien Rhythmen „ein bequemes Sichgehen-
lassen" zu sehen (vgl. N. 9003). Das Dogma von der typischen Gestalt der Goethe-
schen Lyrik ist jetzt gründlich erschüttert. W. sagt geradezu: „Je intimer detailliert
Goethes Gefühle in seinen Gedichten auftreten, desto tiefer ihre Wirkung auf uns,"
Der von den Enthusiasten angepriesenen „künstlerischen Erläuterung" droht die Ge-
fahr der Verflachung im subjektiven Dilettantismus. Es wäre allerdings kein Glück,
R. R i e m a n n , Goethes Lyrik. 925
wenn die Spaltung- zwischen Goethe-Enthusiasten und Goethe-Philologen grössere
Dimensionen annähme, aber meines Erachtens sind die Gelehrten stark im Vorteil:
entweder wissenschaftliche Erläuterungen oder gar keine. — G. Herzfeld (9006)
teilt H. C. Robinsons englische Übersetzung des „Prometheus" mit, die den Wortsinn
trifft, aber die freien Rhythmen des Originals nicht nachzubilden vermag, und J.
P. Colliers mangelhafte Übersetzung des „Tischliedes", die statt der Trochäen Jamben
anwendet. Collier war am 5. April 1832 gerade mit der Übersetzung beschäftigt, als
Robinson kam und ihm den Tod Goethes mitteilte. — E. Istel (9007) charakterisiert
kurz und klar die Kompositionen Schuberts von „Gretchen am Spinnrad" (1814) mit
dem rollenden Begleitmotiv des Klaviers bis zu „Mignon" (1826) und rühmt Ijesonders
den „Schwager Kronos". Wie beim Dichter fliessen in der Komposition Postkutschen-
fahrt und Lebensreise ineinander. —
Einzelne Liedgruppen. Den Fortschritt der Balladen Goethes
gegen die Bürgers sucht W. W u s t m a n n (9007) im Hinzutreten des persönlichen
Elements und in der dichterischen Ausdrucks weise der Handelnden: „Bürgers Leute
reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist." —
Einzelne Lieder und Gedichte. K. Rhode (9009) setzt seine
Analyse des Liedes „An den Mond" fort (vgl, JBL. 1905, N. 3737). Er entdeckt in
Frau von Steins Umdichtung Nachwirkungen der Spinoza-Studien mit Goethe. — Im
Neudruck liegt F. Kluges (9011) Aufsatz über die Vorgeschichte der Formel
„Ergo bibamus" vor, die als Schulbeispiel für Trugschlüsse schon im 17. Jahrhundert
belegt ist. — Gegen E. Wolffs Annahme, dass die „Freundin aus der Wolke" nicht
von Lenz, sondern von Goethe sei, wendet Richard M. Meyer (9011a) ein, dass
sich das Gedicht gar nicht auf Friederike, sondern auf eine Gestorbene bezieht.
Auch hätte Goethe schwerlich den eigenen Namen in einem Gedichte von so intimer
Färbung genannt. Die „Freundin" ist von Lenz, der Goethe über den Tod des
Fräuleins von Klettenberg zu trösten sucht. — Die oft angegriffene Lesart des
„Heidenrösleins" in Herders Druck: „Aber er vergass darnach Beim Genuss das
Leiden", stützt E. F. Kossmann (9012). Er gesellt den bisher bekannten Liedern
vom Rosenknöspchen eins aus Weisses Oper „Der Aerndtekranz" (1771). Der Kavalier
will das Röschen brechen, unbekümmert um das Stechen des Gewissens: „Es wird
doch das Vergnügen Die Unlust überwiegen". Der Brief der „Clarissa" regte wie
Weisse auch Herder und Goethe an, bis einen von beiden der alte Volksliedrefrain
in eine ganz neue Bahn drängte. Daher blieben vom englischen Typus des gewissen-
losen Verführers nur die beiden Verse übrig, die Goethe schliesslich auch beseitigte.
— A. Zard o (9016) legt Goethes „Morgenklagen" in neuer italienischer Übertragung
vor. Zur Erläuterung verweist eine Anmerkung auf den „Besuch" und auf „Lehr-
jahre" V, 10 (Wilhelm mit Philines Pantöffelchen). — Dass Brahms nicht die Iphigeni.e
Goethes singen lässt, hebt M. H o l z m a n n (9019) hervor. Der Komponist bringt
nicht die qualvolle Stimmung der Heldin zum Ausdrucke, sondern den subjektiven
Anteil, den er an ihrem Geschicke nimmt. Das „leichte Gewölke" wird bei Brahms
zu einer herrlichen Naturschilderung; in den schmausenden Göttern malt er mit
sonniger Heiterkeit das Ideal des griechischen Lebens, statt bitter zu werden. —
L, Geiger (9019a) macht darauf aufmerksam, dass bereits Rudolf Hilde-
brand und Ludwig Erk vergeblich auf die Suche nach einer volkstümlichen
Melodie gingen, in die Goethe „So ist der Held" als „antwortende Parodie auf ein
Lied verliebter Art, im Wielandschen oder Jacobischen Geschmacke" hineingedichtet
haben sollte. — Nach H. V. Simons (9019b) allzu wörtlicher Interpretation der
Divanstrophen hielt Goethe die Persönlichkeit nicht für das höchste Glück der Erden-
kinder. Suleika gibt nur die Ansicht Dritter wieder, und Hatem widerspricht sogar.
Aber das, was er sagt: „Alles Erdenglück vereinet Find' ich in Suleika nur", passt
schlecht zu S.s Meinung, Goethe habe sich gerade mit Marianne nicht als
Persönlichkeit ausgelebt, sondern sich überwunden und entsagt. Man ist doch nicht
nur im gröbsten sinnlichen Genüsse Persönlichkeit. Vor allem aber widerspricht
jeder rein logischen Interpretation der prachtvolle Schwung, mit dem „die Ansicht
Dritter" verkündigt wird. So hätte Goethe sie nicht ausgesprochen, wäre sie nicht
seine eigene gewesen. Ich gehe durchaus mit Burdach: „Hatem, der Dichter, wider-
spricht, natürlich nur scherzend". — G. von Graevenitz (9021) zweifelt nicht
mehr, ob die biographische Erläuterung auch angebracht sei (vgl. JBL. 1906/7,
N. 7244). Er verfolgt von 1821 an die Beziehungen Goethes zu den Levetzows,
zieht die von Sauer veröffentlichten Lebenserinnerungen Ulrikes heran und lehnt
zwar die von P. J. Möbius vertretene Auffassung ohne jede Gereiztheit ab, lässt
aber doch die Möglichkeit offen, „die ganze letzte Liebesepisode des 73jährigen
Dichters unter den Gesichtspunkt des Pathologischen zu stellen". Sehr schön zeigt G.,
dass alle Teile der „Trilogie der Leidenschaft" in der Liebe zu Ulrike wurzeln und
sich deshalb auch unter völliger Verkehrung der chronologischen Ordnung zu einem
84»
926 K. Alt, Goethes Epos.
Ganzen vereinigen Hessen. — A. Leverkühn (9022) beschäftigt sich mit der
dritten Strophe des Harfnerliedes, ohne die einleuchtende Hypothese Hellens zu be-
rücksichtigen, dass die jetzige zweite Strophe später entstand und die sogenannte
dritte verdrängte. Statt dessen meint L., die dritte Strophe sei bei der Zu-
sammenstellung der Lieder nur durch nachlässige Redaktion weggefallen, dann aber
sei Goethe vielleicht „selbst über sie hinausgekommen", weil sie „zu irdisch, zu aus-
schliesslich diesseitig ist". Das ist sicher falsch. —
Epigramme und Xenien. Sehr eingehend untersucht E. Beutler (9024)
die Beschäftigung Goethes mit der griechischen Anthologie. In Weimar kursierte im
Herbst 1780 Herders Übersetzung von 33 Epigrammen; am 1. Mai 1781 kam der Schweizer
Tobler und übersetzte im Sommer mit Knebel aus der Anthologie. Am 1. Juni dichtete
Goethe seine ersten Distichen; im Herbst 1781 formte er nach Herders Übersetzung den
„Becher". "Weniger eng ist der stoffliche Anschluss in den Epigrammen, die nach der
Sendung Toblers vom März 1782 entstehen. Goethe dichtet im Geiste der Anthologie;
nur ist er eine Nuance subjektiver: „Aber gerade deshalb, weil das Persönliche vor-
wog, weil hier eine künstlerische Form gefunden war für jede Empfindung des Augen-
blicks, deshalb begann das Epigramm eine solche Rolle im literarischen Leben und
in der Hofgesellschaft Weimars zu spielen." Herder übersetzt 1783 weiter, und
Goethe nimmt im nächsten Jahre seine Anregungen auf, studiert seine Übertragungen
noch auf der italienischen Reise. Die Anthologie beeinflusst sogar die Umgiessung
des Leipziger Gedichtes an den Mond, in das plötzlich Endymion eindringt, ebenso
das Lied „Cupido, loser, eigensinniger Knabe" und die „Römischen Elegien". Nach
der Rückkehr liest Goethe auf Knebels Anregung auch die griechischen Originale
mit Reiskes lateinischer Übersetzung. Deshalb kann er „ein Erotikon" und die
Epigramme in „glücklich erotischem Ton" dichten, die er später unter die „Vene-
zianischen" einreihte. Die Stimmung der entsprechenden Teile der Anthologie lag
ihm, als er die Liebe Christianes genoss. Erst zu Anfang der neunziger Jahre
wandte sich Goethe wieder mehr dem Stile Martials zu. Später hat er die Anthologie
nur noch zu archäologischen Zwecken benutzt. — In Luthers Mahnung „An die
Ratsherrn aller Städte deutschen Landes" treibt G. E 1 1 i n g e r (9026) die wörtliche
Vorlage eines Goetheschen Spruches auf: „Die alten Sprachen sind die Scheiden, Darin
das Messer des Geistes steckt." —
Kleinere Beiträge. Aus der Zeitschrift „Fidibus", auf die zuerst
K. E. Gleye aufmerksam gemacht hatte, sind von H. Pallmann jetzt Verse ver-
öffentlicht worden, die Goethes Freund J. A. Hörn gedichtet hat. L. Geiger (9027)
folgert aus ihnen, dass Goethes Freunde sein Verhältnis zu Käthchen Schönkopf
durchaus ernst nahmen. Das von Pallmann aus dem Frankfurter „Unsichtbaren" ver-
öffentlichte Gedicht ,,Der Autor" nimmt G. für Goethe in Anspruch, weil es Lessing
preist, Gottsched verachtet und mit — e unterzeichnet ist. Ausserdem hat sich Goethe
die betreffende Nummer im Dezember 1765 ausgebeten. Das alles zwingt noch nicht
zur Aufnahme des Gedichtes in die Ausgaben. Es ist so schlecht, dass es besser aus-
geschlossen bleibt, bis zwingende äussere Zeugnisse hinzutreten. — Den „Grössten"
in Goethes Rätsel: „Viel Männer sind hoch zu verehren" deutete Düntzer auf den
Mystiker Eckardtshausen, Hellen auf Christus als Verkündiger des ewigen Lebens,
L. Goldschmidt (9028) bezieht das Rätsel, als ob es nicht von Goethe, sondern
von Schiller wäre, auf das Wort Kants vom Dichter, der „Vernunftideen von unsicht-
baren Wesen versinnlicht". —
Epos.
(IT,8d = N. 9029-9060.)
Karl Alt.
Einzelne Dichtungen: Weither. — Reineke Fnchs. — Wilhelm Meister. — Hermann und Dorothea. —
Wahlferwandtschaflen. — Novelle. —
Die schwierigen Fragen, die sich an die sogenannten W e r t h e r - Briefe
knüpfen, werden von F. L. Müller (9034) fördernd behandelt. Er zeigt, dass
Goethe alte Papiere von der Reise des Jahres 1775 benutzt, aber auch Aufzeichnungen
von 1779 herangezogen und anderes auf Grund von Jugenderinnerungen neu verfasst
hat. Mit Hilfe von Stiluntersuchungen sucht M. Altes und Neues zu scheiden. —
K. Alt, Goethes Epos. 927
L. üoldschmidts Studie (JBL. 1906/7, S. 864) ist in einer Sammlung von Auf-
sätzen (9033) neu erschienen. — Eine Besprechung des Werther aus dem Jahre 1775
macht H. Jantzen (9033 a) zugänglich. — F.Schulz-Besser (9037) zieht scharfe
Angriffe J. R. A. Fiderits gegen Goethes Werther ans Licht. — L. M o r e 1 (9035)
macht uns mit den französischen Nachahmungen des Werther bekannt und mit der
Aufnahme, die sie fanden. An der Spitze steht Arkwrights Übersetzung einer eng-
lischen Nachdichtung (1786) und „Le nouveau Werther" des Schweizers J. M. Fleuriot
(1786). Es folgen die sonst nicht bekannten P. Perrin und Gourbilion (1791). Ein
gewisser Gorgy schreibt einen Werther-Roman mit „gutem" Schluss (1794). 1798
verfasst Jacques Lablee eine Heroide: „Werther k Charlotte". Es folgen mehrere Über-
setzungen nach Ugo Foscolo, 1803 Ch. Nodiers „Le peintre de Salzbourg", 1809 das
Werk eines Unbekannten, 1814 der Roman Marie ou les peines de l'amour von Louis
Bonaparte. Zum Schluss behandelt M. zusammenfassend die Beziehungen Frankreichs
zur deutschen Literatur jener Zeit, die Art der Umgestaltungen, die man mit Goethes
Dichtung vornahm, und erkennt die Bedeutung der Nachdichtungen darin, dass sie
den Boden für ein vertieftes Verständnis bereiteten, wie wir es bei den Romantikem
finden. — F. Rosenberg (9036) vergleicht Frau von Staels „Delphine" (1802),
Chateaubriands „Rene" (1802), Frau von Krüdeners „Valerie" (1803), Senancours
„Obermann" (1804), B. Constants „Adolphe" (1807) eingehend mit Goethes Werther. —
Auch nach Schweden fand der Werther seinen Weg, worüber E. W r a n g e 1 (9038)
berichtet. Auf den Jerusalemschwärmer J. Lundblad folgen B. Lidner und Th. Thorild,
deren Dichtungen teilweise unter dem Einfluss des Werther entstanden sind. All-
gemeiner wird in den achtziger Jahren der Einfluss der französischen Literatur durch
die deutsche zurückgedrängt. Die erste Übersetzung des Werther von E. W. Westee
(1783) findet grossen Beifall, doch treten auch Gegner hervor, und deutsche Gegenschriften
und Parodien werden übersetzt. Stark erinnern die Dichtungen von C. B. Lybecker,
C. Livijn und L. Hammarsköld an den Werther (noch 1824). Seit dem zweiten
Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts beginnt eine objektive literarhistorische Betrachtung. —
J. Krejci (9039) bespricht eine tschechische Übersetzung des Reineke
Fuchs. Der Verfasser, der sich J. P. Jordan nennt, hiess eigentlich M. F. Klacel.
Er lässt einiges aus, fügt satirische Angriffe gegen die heimischen politischen
Zustände und den Klerus ein, passt sein Werk überhaupt tschechischen Zuständen an. —
Eine über Gebühr vernachlässigte Aufgabe, die literarhistorische Erforschung
des Wilhelm Meister, hat Eugen W o 1 f f (9046) in Angriff genommen.
Kaum ein Jahr nach dem Erscheinen seines Buches ist die von ihm schmerzlich
vermisste Urgestalt des Romans wieder ans Licht gekommen. J. Petersen hat einige
Ergebnisse W.s nach Biüeters Mitteilungen nachgeprüft. Durch Aufdeckung von
Widersprüchen und von Unterschieden der Technik sucht W. ältere und jüngere Teile
der Dichtung zu unterscheiden und ihr allmähliches Werden im Zusammenhang mit
Goethes Entwicklung zu betrachten. Überzeugend weist W. nach, wie schlecht die
überraschenden Enthüllungen, an denen die letzten Bücher so reich sind, zu der
Auffassung der älteren Kapitel passen, und wie z. B. die entscheidende Formel für
Wilhelms Entwicklungsgang erst spät gefunden wird. Aus der „theatralischen Sen-
dung" ist nach W. zunächst eine ,, italienische Sendung" geworden, d. h. ein Streben
nach künstlerischer Kultur, endlich ein Erziehungsroman mit praktischen Zielen. Weiter
untersucht W. literarische Einwirkungen (Lucians Hetärengespräche, Sternes Empfind-
same Reise und anderes) und persönliche Vorbilder. Beachtenswert ist der Hinweis
auf Karl Philipp Moritz, in dem Goethe ein Zwillingsbruder Wilhelm Meisters ent-
gegentrat; wie er sich Moritz gegenüber als kritisch-überlegener Freund zeigte, sieht
er nun auch den Helden seines Romans mit wohlwollender Ironie an; vielleicht sind
die Eindrücke, die er im Verkehr mit Moritz gewann, für den neuen Plan, die Er-
ziehung Wilhelms zu männlicher Reife, bestimmend geworden. Am ausführlichsten
verweilt W. bei dem Harfner und Mignon. Er zeigt, wie persönliche Erlebnisse und
Stimmungen hier ihren dichterischen Ausdruck finden. Dennoch sucht er auch hier
nach Vorbildern und deutet — mit V. Schweizer — für den Harfner auf Goethes
Schützhng Krafft, für Mignon auf die von Goethe hochgeschätzte Sängerin Frau
Schmeling-Mara. Dass der neue Goethefund dieser Annahme die chronologische
Stütze entzieht, hat inzwischen J. Petersen gezeigt, und R. Buchwald hat auf
ein Wort Goethes hingewiesen, das Mignon als „ganz erfunden" bezeichnet. Die Mög-
lichkeit, ja die Wahrscheinlichkeit, dass Goethe auch hier Züge lebender Vorbilder,
etwa auch der von W. genannten, verwertete, wird man zugeben können, aber die
Bedeutung der Vorbilder ist sicher überschätzt. Ganz unglaublich aber ist das, was
W. über den Gatten der Mara und seine Bedeutung für die Gestalt der Mignon ent-
deckt haben will; nichts als das Wort „Mignon" stellt hier eine Beziehung her; der
Sinn aber, den dieses Wort als Beiname Maras hat, ist doch in der Dichtung
schlechterdings undenkbar. Auch sonst wird vieles von W.s Behauptungen ab-
928 K. Alt, Goethes Epos.
zulehnen sein, aber man kann trotzdem so manches aus dem Buch lernen. —
J. Bödewaldts (9040) Aufsatz ist lediglich eine Wiedergabe von Gedanken
E. Wolffs. — M. Hasenclever (9042) beurteilt Goethes Pädagogik im Wilhelm
Meister vom Standpunkt des praktischen Schulmanns und flicht gelegentlich Be-
merkungen über Goethes Verhältnis zu Plato, Rousseau, Pestalozzi ein. — Gegen
Zaniboui, der den Gardasee als die ,, ideale Heimat" Mignons bezeichnet hatte, und
gegen E. Wolff sagt E. T r a u m a n n (9045), die Heimat Mignons liege einzig im
Herzen des Dichters. Erzählungen, Bücher und Kupferstiche genügten ihm, um
Mignons Lied zu schaffen. — W. Quincke (9043a) stellt einige Äusserungen
Goethes über Schauspieler und Theater aus den Lehrjahren zusammen. — L. Morel
(9043) untersucht das Verhältnis der französischen Kritik und Dichtung zum Wilhelm
Meister. Eine der frühesten Übersetzungen von G. de Sevelinges, die L. Hirsch-
b e r g (9032) genauer bespricht, lässt vieles aus und sucht den Roman dem fran-
zösischen Geschmack anzupassen. Die ältere Kritik (M. Chenier) lehnt ihn ab, Frau
von Stael schätzt nur einzelne Abschnitte. Am schnellsten erobert sich Mignon die
Gunst der Franzosen (1816 Theaterstück von Caigniez, 1839 Bilder von Ary Scheffer,
1866 Oper von Ä. Thomas, zahlreiche Übersetzungen der Lieder). Kritiker beschäf-
tigen sich mit Goethes Urteilen über Racine und Shakespeare. 1827—40 wird
Deutschland Mode, Goethe wird gefeiert, wenn auch nicht immer verstanden (neue
Übersetzungen: 1829—39 von Toussenel, 1843 von Carlowitz). George Sand und
Th. Gautier, der den Roman 1868 übersetzt, erfahren als Dichter seinen Einfluss.
Von den um 1860 hervortretenden ,, Realisten" sind Champfleury und G. Flaubert
Goethe- Verehrer; es entstehen jetzt tüchtige Abhandlungen über Goethe und den
Meister. Von Dichtern der Gegenwart scheint M. Barres unter seinem Einfluss zu
stehen. — A. Richards (9044) macht auf eine günstige Beurteilung von Carlyles
Übersetzung der Lehrjahre aus dem Jahr 1824 aufmerksam. —
J. S a s s (9054) weist auf eine nur in hundert Abzügen hergestellte Ausgabe
von Hermann und Dorothea hin, die Vieweg zu einem wohltätigen Zweck
veranstaltet hat, die sich übrigens nur durch Titelblatt und Titelbild von der Ausgabe
von 1826 unterscheidet. Goethe legte trotz der ,, frommen Absichten" gegen den
Nachdruck entschieden Verwahrung ein. — W. Braubach (9049) glaubt im Streit
von Agamemnon und Achilleus das Vorbild für den Streit des Löwenwirts mit seinem
Sohn gefunden zu haben. — 0. Heller (MLN. 23, S. 9-13) schlägt vor, in V. 251
des neunten Gesanges „er" auf den Apotheker zu beziehen, da die Frage nach dem
Ring im Munde des Pfarrers taktlos sei. — W. T. Hewett (9050) gibt dagegen
eine gute Erklärung des Verses; der Pfarrer hat keine Veranlassung, die früheren
Nachforschungen zu erwähnen; er will durch seine — in scherzendem Tone ge-
sprochenen — Worte ein Bekenntnis Dorotheens herbeiführen; der Dichter erreicht
dadurch zugleich die herrliche Offenbarung ihres hohen Sinnes. — E. Trau mann
(9051) bespricht Ch. J. Kullmers Buch (JBL. 1906/7, N. 7301) zustimmend. — W. K o h 1 -
Schmidt (9050a) zeigt an einigen Beispielen, welche künstlerischen Wirkungen
Goethe durch den Vers erreicht, indem er bald Spondeen, bald Daktylen vor-
walten lässt. —
A. Fran(,'ois-Poncets förderndes Buch (9056) behandelt im ersten Kapitel
die Entstehungsgeschichte der Wahlverwandtschaften. Er deckt den Zu-
sammenhang des Romanes mit Goethes naturwissenschaftlichen Studien der Jahre
1798/9 auf und stellt nach Walzel die Erscheinungen dar, die Goethe zur Kund-
gebung seiner Auffassung vom Wesen der Ehe veranlassten; sehr gering schätzt er
die Bedeutung der Beziehungen zu Minna Herzlieb für den Roman ein, ohne doch
die bekannte Stelle der Tag- und Jahreshefte befriedigend zu deuten. Kapitel II gibt
eine sorgfältige Charakteristik der Hauptpersonen. Dann folgt in Kapitel III — V eine
fein nachempfindende Analyse des ganzen Werkes, des künstlerischen Aufbaues und
der Darstellungsmittel. Kaum gerechtfertigt scheint der Versuch, in der Rede des
Maurers freimaurerische Bekenntnisse zu entdecken. Gut wird der landschaftliche
Hintergrund behandelt und für Eduards Tätigkeit im Park auf Goethes Freude an
der Bewirtschaftung seines Gutes in Oberrossla hingewiesen. Die Bedeutung der
scheinbar nur äusserlich mit der Haupthandlung verknüpften Nebenpersonen, die im
Anfang des zweiten Teiles hervortreten, wird im ganzen schön entwickelt; besonders
nachdrücklich wird die Beziehung der magnetischen Versuche zur Idee der „Wahl-
verwandtschaft" hervorgehoben. Dagegen scheint F.-P. die strenge Geschlossenheit
des Baues zu unterschätzen, wenn er die Gestalten des Gehilfen und des Architekten
lediglich als ein Mittel ansieht, Lieblingsgedanken über Fragen der Erziehung und
der Kunst auszusprechen. Wichtiger ist es doch wohl, dass beide als Gegenbilder
zu Eduards leidenschaftlichem Begehren gedacht sind. Dass Goethe theoretischen
Gesprächen und den Aufzeichnungen Ottiliens so viel Platz einräumt, wird gewiss
richtig auf die Absicht zurückgeführt, den Leser zum Nachdenken hinzuleiten und
M. Morris, Goethes Drama. 929
über die stoffliche Spannung zu erheben. Geistreich sind F.-P.s Ausführung-en über
die „Wunder" des Schlusses; nicht als Wundergläubiger gibt sich der Dichter, eher
als Rationalist, dem die sogenannten Wunder auf einer Stufe mit den wunderbaren
Erscheinungen stehen, mit denen die Naturforschung jener Zeit sich so viel befasste,
mit denen uns frühere Kapitel des Romans bekannt gemacht haben. Zum Schluss
endlich bespricht F.-P. die vielerörterte Frage nach der Bedeutung des Schicksals
im Roman. Die Antwort findet er in den Lehrjahren (1 17), wonach das Notwendige
zwar den Grund des Daseins bildet, der Mensch aber das Zufällige zu lenken und
zu nutzen weiss. Sehr schön heisst es von Ottilie: „Elle ne trouve pas la loi morale
au fond de son coeur. Elle l'elabore spontanement." Nur dass das mehr als kantisch
sein soll, dürfte nicht stimmen. — Band 10 der Tempel-Ausgabe, besorgt von
M. Heimann (9055), enthält ausser den Wahlverwandtschaften noch die Unter-
haltungen deutscher Ausgewanderten, die Guten W^eiber und die Novelle. Da die
Ausgabe keine Einleitungen enthält, genügt die Besprechung an einer Stelle (IV, 8 a). —
H. Grünbaum (9057), über dessen Aufsatz Th. Bokorny (9058) in der AZg^. kurz
berichtet, glaubt Goethes Quelle für die chemischen Beispiele der Wahlverwandt-
schaften in den Schriften J. F. A. Göttlings entdeckt zu haben, den Goethe nach Jena
gezogen hatte, besonders in dem „Versuch einer physischen Chemie" (1792). In der
Tat sind da ähnliche Beispiele gewählt, die aber auch anderwärts angeführt werden;
vgl. GoetheJb. Bd. 27, S. 197 Anm. und Frangois-Poncet S. 12. — L. Hirsch berg
(9032) bespricht Bretons Übersetzung der Wahlverwandtschaften. —
Immer wieder reizt das ungemein sorgfältig gezeichnete Landschaftsbild der
Novelle, ein Urbild in der Wirklichkeit zu suchen. S p, Wukadinovic (9059)
glaubt es in den Schlössern Eisenberg und Hassenstein im nördlichen Böhmen ge-
funden zu haben. Und in der Tat, die Übereinstimmung zwischen der Ruine Hassen-
stein und dem Stammschloss der Novelle ist so gross, dass ein Zufall ausgeschlossen
erscheint. Wichtiger ist übrigens der Nachweis, dass Goethe die Tigerepisode dem
sorgfältig- studierten Roman ,.Die Ansiedler" von Cooper entnommen hat und den
Cooperschen Romanen auch Motive und Stilformen für die Darstellung der Wärter-
familie verdankt. Dass die Bändigung des Löwen durch den Knaben schon der Ur-
form angehört, wie W. annimmt, scheint mir nicht zu Goethes Äusserung zu passen,
dass die Entwicklunsr „auf einem ganz unerwarteten, jedoch natürlichen Wege ge-
schieht" (an Schiller^22. April 1797). —
Drama.
(IY,8e = N. 9061,2—9206.)
Max Morris.
Allgenieineg. — Jngenddramen, Singspiele, Farcen (Die Laane des Verliebten, Die Mitschnldigen, Triumph der
Empfindsamkeit). — Egmont. — Iphigenie. — Tasso. — Fragmente nnd Bähnenbearbeitangen. — Fangt: Ausgaben; Allgemeine?,
Einffihrnngen nnd Kommentare; Gesamtwnrdignngen; Einielstndien; ürfaust; Erster Teil; Zweiter Teil; BöhnengescMchte;
Cbersetznngen. —
Allgemeines. Die grosse Zeugnissammlung von H. G. Graf (9061;2,
vgl. JBL. 1906/7, S. 867) ist mit dem vorliegenden Bande IV, 2 bis zum Abschluss
der Dramen gelangt. Ein überaus sorgfältiges, reich gegliedertes Register macht
den gewaltigen Stoff bequemer zugänglich. „Der Verfasser aber sieht sich", sagt das
Vorwort, ,, infolge der übergrossen, diesem seinem geliebten Schmerzenskinde ge-
brachten pekuniären Opfer, leider genötigt, von ihm Abschied zu nehmen und die
Vollendung des dritten, die lyrischen Dichtungen behandelnden Teiles, wo nicht ganz
aufzugeben, so doch bis auf unbestimmte Zeit zu vertagen". Inzwischen ist durch
das Eingreifen der Goethe-GeseUschaft dafür Rat ^eschajffen worden, und die Voll-
endung des unentbehrlichen Werks steht in naher Aussicht. Die in der Bibliographie
verzeichnete Rezension enthält einige kleine Berichtigungen des Referenten zu dem
vorliegenden Bande, die hier nicht wiederholt werden. — G. Dalmeyda (8653)
will nicht etwa nur die Ergebnisse der deutschen Wissenschaft, die er vollkommen
beherrscht, seinen Landsleuten vermitteln, sondern bietet selbständige Forschung, und
die Rücksicht auf ein französisches Publikum zeigt sich nur in der Darstellimg
mancher Dinge, die bei deutschen Lesern eines solchen Buches als bekannt voraus-
zusetzen sind, wie z. B. die Fabel der einzelnen Dramen. So ist nun das gut ge-
schriebene Buch zu einem stattlichen Umfang angeschwollen. Von den Schülerarbeiten
930 M. Morris, Goethes Drama.
des Knaben bis zur produktiven Teilnahme des Greises an Problemen der klassischen
Philolog"ie begleitet 1). Goethes Bemühungen um das griechische Drama und gewinnt
so die sichere Unterlage, auf der er das griechische Element in Goethes eigenen
Dramen darstellen kann. Auch die Wahlverwandtschaften, „ce roman-tragedie", werden
ausführlich behandelt, denn „de tous les essais dramatiques de Goethe, le meilleur
est peut-etre la tragedie libre des Affinites", und da sogar Götz ein umfangreiches
Kapitel erhält wegen des bewussten Gegensatzes zum französischen und griechischen
Drama, so ist man erstaunt, dass D. die ,, Vögel" in einer Anmerkung beiseite schiebt,
während er doch bei „Lila" und dem „Triumph der Empfindsamkeit" die vagen Be-
ziehungen zum griechischen Drama ausführlich darstellt. Es scheint fast, dass D.
erst bei der Korrektur sich der „Vögel" erinnert hat, wie ja auch das Vorspiel von
1807 und der „Löwenstuhl" wohl nur versehentlich übergangen sind. Das Verdienst
der sorgfältigen Studie liegt in der eingehenden, kundigen und geschmackvollen
Darstellung, und auf bestimmte, leicht herauszuhebende Ergebnisse lässt sich nicht
gerade hinweisen, denn die S. 401 ff. versuchte Rubrizierung der Helena-Chöre nach
antiker Terminologie ist doch wohl etwas künstlich, und Goethe ist sich jedenfalls
nicht bewusst gewesen, dass er hier ein Stasimon, dort ein Epeisodion usw. schuf,
und er hat gewiss nicht die subtilen metrischen Berechnungen angestellt, die ihm D.
S. 404 zuschreibt, sondern er hat die Chöre der hellenischen Tragödie nach ihrem
Gesamteindruck mit herrlichem Gelingen nachgebildet. So wäre auch die Formel
S. 387 zu beanstanden: „l'humanisme, represente par Homunculus", sowie die Auf-
fassung des Deutschen Parnass S. 395, aber solche Einzelheiten verschwinden gegen-
über der tüchtigen Gesamtleistung. Goethes Vorliebe für die Form des griechischen
Dramas erklärt sich nach D. aus dem seiner Natur kongenialen tiefen moralischen
Frieden, in den es ausklingt, und aus der darin so vollkommen dargestellten Ab-
hängigkeit des Individuums, in deren Anerkennung' die wahre Freiheit besteht. D.
stellt drei mögliche Arten der Nachbildung des griechischen Dramas auf: 1. Zurecht-
stutzen eines antiken Dramas für den modernen Leser (Le genre adapte; Beispiel:
Wielands Alceste). 2. Umbilden der Auffassung auf Grund eines modernen Zuges
(der Rassengegensatz in Grillparzers Medea). 3. Umschmelzen des überlieferten Stoffs
auf Grund des gewandelten menschlichen Empfindens (faire entrer dans la matiere
mythique le plus d'observation raisonnable, c'est-ä-dire d'humanite generale: Goethes
Elpenor, Iphigenie in Tauris, Iphig'enie in Delphi, Nausikaa. In dieser Stellung zum
griechischen Drama begegnet sich Goethe mit Racine). Ein allgemeiner Abglanz
griechischer Art ruht auf Tasso, den Wahlverwandtschaften und vielen anderen
Dichtungen Goethes. Er wird besonders sichtbar in dem „tour sentencieux et le
caractere plastique des altitudes (S. 345), wie ihn D. hier im einzelnen entwickelt.
— Den Dramaturgen Goethe behandelt V. Tornius (9069) in einem bequemen und
brauchbaren, wenn auch nicht gerade tief eindringenden Buche. Eine Übersicht über
das Repertoire bringt lehrreiche statistische Zahlen und berichtigt gelegentlich aus
den Weimarer Theaterakten eine Angabe Burkhardts. Dann werden Goethes Theater-
bearbeitungen betrachtet: Alahomet, Tancred, Götz von Berlichingen, Romeo und Julia,
Der Schutzgeist, Die Bestohlenen. Für Götz hätte T. das zuverlässige Material in der
Weimarer Ausgabe zugrunde legen sollen an Stelle von Bächtold und der Hempel-
x\usgabe, und bei Romeo und Julia hat er die zwei trefflichen Arbeiten von G. R.
Hauschild und E. Wendling übersehen (vgl. JBL. 1906/7, S. 871). Zuletzt behandelt
T. Goethes Theorie der Schauspielkunst und seine Tätigkeit als Oberregisseur. Ein
Schlusskapitel würdigt unter reichlicher Heranziehung der älteren Beurteiler Goethes
dramaturgische Gesamtleistung in ihrem überwiegenden Segen und ihren vereinzelten
Missgriffen. — Einen Teil dieser Gesamtleistung, nämlich die Leitung der Weimarer
Oper, stellt E. Segnitz (9068) dar, indem> er nur die Hauptresultate in bequemer
Übersicht zusammenfasst und eine eingehende Arbeit für später in Aussicht stellt.
Goethes Bearbeitungen italienischer Opern (vgl. JBL. 1905, S. 566) sind S. entgangen. —
J u g en d d r a m en , Si n g sp i e 1 e , Farcen. D i e L a un e d e s Ve r-
liebten erweist F. von Kozlowski (9103) als den Gipfel des deutschen Schäfer-
spiels, dessen Entwicklung bis auf Goethe er knapp und kundig darlegt. Goethes
Vorbilder sind besonders Gellerts „Band" und „Sylvia", Gleims „Blöder Schäfer"
und Gärtners ,, Geprüfte Treue", also Stücke, die zwei Jahrzehnte und mehr zurück-
lagen. Dagegen hat Salomon Gessner mit seinen Schäferspielen von 1762 wenig auf
Goethe gewirkt, der ihren erzwungenen Realismus als unwahr empfinden musste. Von
seinen Vorgängern übernimmt Goethe das Handlungsschema, die Motive, den Wort-
schatz und das Metrum, aber er giesst in diese überlieferte Form so viel Wahrheit^
wie sie fassen, und so viel Schönheit, wie nur er ihr geben konnte. — Die Mono-
graphie von A. Doli (9104) über Die Mitschuldigen ist sorgsam gearbeitet und ihre
Resultate sind teilweise abschliessend, aber das Streben nach Vollständigkeit verführt
den Verfasser, auch wertlose Notizen wie die über Söllers und des Wirts theologische
M. Morris, Goethes Drama. 931
Anschauung-en umständlich vorziitrag-en und gerin g-fiig-ig'e l Tnebenheiten als tiefgreifende
Widersprüche zu behandeln. Denkt man sich aber einige Bogen überflüssiger Er-
örterungen aus der Arbeit hinweg, so bleibt eine gute Untersuchung übrig. Ihre Resul-
tate sind: Die einaktige Fassung ist in der Zeit vom Herbst 1768 bis Mitte Februar 1769
entstanden. Den Expositionsakt hat Goethe im Juni 1769 hinzugefügt und den älteren
Text im September 1769 überarbeitet, wie sich beidemal aus den politischen An-
spielungen ergibt. Den Expositionsakt hält D. für überflüssig und meint, Goethe
habe ihn nur geschaffen, um darin seine Verstimmung gegen Kätchen Schönkopf
zu entladen. Aber um die wenigen Züge anzubringen, die sich so deuten lassen,
hätte Goethe gewiss keinen neuen Akt nötig gehabt, und die breitere Exposition
dient vielmehr dem bequemeren Verständnis. Von dem burlesken Stoff unter-
scheidet D. die Bekehrung des Freigeistes als den geistig-sittlichen Gehalt des
Stücks, den er aber doch zu ernstlich betont. Sehr willkommen ist der angefügte
sorgfältige Abdruck der ersten Fassung. — Vom Triumph der Em pfindsam-
keit gibt C. Fasola (9106) für italienische Leser eine bequeme Übersicht, in der
aber die greifbare Beziehung auf die Ehe des herzoglichen Paares übergangen ist. —
Die literarischen Zusammenhänge dieses Stücks legt R. B u c h w a 1 d (9105) dar.
Besonders frappant ist der Nachweis, dass der Mondschein im Reisekasten scherz-
haft auf die verkäuflichen „Transparents'' des Weimarer Malers Melchior Kraus zielt,
über die ein Weimar-Büchlein von 1800 sagt, dass sie meistens Mondscheinszenen und
nächtliche Feuerstücke darstellten, und zwar in einem „tragbaren Kästchen, welches
man auf Reisen bequem bei sich führen kann". — Bei L. Geigers (9100) biblio-
graphischem Kuriosum handelt es sich um die folgende, auf den Grosskophta bezüg-
liche Stelle eines Briefes der Frau von Stein an Charlotte von Schiller vom 27. Februar
1792: „Es ist nur ein Exemplar gedruckt und nicht ganz." Im Zusammenhang des
Briefes bedeutet das aber nur: Von dem noch nicht ausgedruckten Drama ist hier
in W'eimar nur das eine Exemplar vorhanden, das Goethe einigen Freunden geliehen
hat. —
Egmont. E. Zimmermann (9090) eröffnet seine Studie mit einer
fürchterlichen Musterung seiner Vorgänger, von denen nur Chr. Schrempf (vgl. JBL.
1906/7, S. 869) Gnade findet. Seine eigene Leistung besteht zur Hälfte in einer
Charakterschilderung von Egmont, Klärchen, Alba usw., die als eine methodische
Gruppierung der in Handlung und Gespräch erscheinenden Einzelzüge nicht gerade
etwas Neues bringen kann. Aus diesem Material destilliert Z. dann „Goethes Lebens-
anschauung im Egmont", nämlich seine Ansichten über Schicksal, Staat, Kirche usw.
Das Dämonische findet Z. in dem Drama nicht wirklich dargestellt und glaubt mit
Recht, dass Goethe in Dichtung und Wahrheit nur die Gelegenheit wahrnimmt, den
im Alter erfassten Begriff an der Gestalt Egmonts zu entwickeln. Der zweite Teil
der Arbeit behandelt die Entstehungsgeschichte und die Quellen. Das Frankfurter
Egmont- Fragment umfasste nach Z. wahrscheinlich: den ersten Akt ganz, die erste
Szene des zweiten Aktes, den ganzen dritten Akt, die erste Szene und den Auftritt
Alba-Egmont aus dem vierten Akt. Die in diesem Fragment vorherrschende
geschichtlich-politische Richtung weicht bei der weiteren Arbeit bis zum Frühling
1782 dem menschlichen Interesse an der Gestalt Egmonts. Beim Abschluss in Italien
gestaltet Goethe nur die Schlussszene um und begnügt sich sonst mit einer formalen
Überarbeitung. Über die schon von E. Guglia gründlich durchforschten Quellen war
nichts Neues beizubringen, und auch die Revision des Einflusses von Spinoza, Herder,
Lavater, Moser hat kein besonderes Ergebnis. Hier hätte Z. vielleicht auf den ver-
mutlichen Zusammenhang zwischen Egmonts Traumgesicht und der sehr ähnlichen
Vision der Königin in King Henry VIII., Akt IV, 2 hinweisen können. Irrig ist die
Behauptung S. 104, dass die mögliche Einwirkung des Aufstandes der amerikanischen
Kolonien im Jahre 1775 bisher noch nicht beachtet sei, vgl. JBL. 1904, S. 456. —
Auf den Wechsel der Anredeform zwischen Egmont und Oranien, Egmont und Alba
usw. weist E. P i 1 c h (9091) hin. Er sieht darin ein bewusst von Goethe gebrauchtes
Kunstmittel. —
I p h i g e n i e. Dass die in Lavaters Handschrift überlieferte, auf der herzog-
lichen Bibliothek in Dessau bewahrte Umschrift der Prosa-Iphigenie in unregelmässige
jambische Verse als ein Produkt Lavaters anzusehen ist, hat V. Michels 1897 in der
Weimarer Ausgabe angedeutet: „Es muss aber wenigstens die Frage sehr energisch
aufgeworfen werden, ob denn die in H 2 vorliegende Umarbeitung als solche über-
haupt von Goethe herrührt." H. F u n c k (9085), der schon vor 20 Jahren die Her-
kunft der Umarbeitung von Goethe bezweifelte, bringt nun eine Anzahl entscheidender
Beobachtungen bei. Die Handschrift enthält Wortformen, die bei Lavater, nicht aber
bei Goethe gebräuchlich sind, missverständliche Umdeutungen, Lavatersche Lieblings-
wendungen, und endlich zwei Stellen, an denen Lavater den ihm vorliegenden Prosa-
text zunächst versehentlich in der schon gefüllten Verszeile fortsetzte, um dann ab-
Jshrasberichte für neaere deatscbe Literatargeschichle. XIX, XX. o^
932 M. Morris, Goethes Drama.
brechend die überschüssig-en Wörter in der nächsten Zeile zu \viederholen. Man sieht
ihm also beim Umschreiben aus der Prosavorlag-e über die Schulter. — Eine Grund-
anschauung- der modernen Kriminalpsycholog-ie findet der Staatsanwalt E. Wulffen
(9089) in Iphigenie dargestellt: „Ein Spross einer entarteten Generation wird vor
eignen Verbrechen bewahrt durch frühzeitige Verpflanzung in eine gänzlich ver-
änderte Umgebung." — Orests Entsühnung fasst W. Gilbert (9086) mit Recht als
einen natürlichen Vorgang; Iphigeniens Gebet ist für sie selbst wirksam, nicht für
den Verlauf von Orests Seelenzuständen. —
Tasso. 0. Pniower (9092) leitet seine Ausgabe mit einer knappen Ent-
stehungsgeschichte des Dramas und einer fein nachschaffenden Charakteristik Tassos
und der Prinzessin ein. Er zieht die Urteile von A. W. Schlegel, Richard Wagner
und Grillparzer heran und weist auf die Entwicklungslinie hin, die von Goethes
Tasso zu Ibsens Dramen führt. — Der Sinn des Tassodramas ist für A. Denecke
(9093) „die Vorführung eines ungewöhnlichen Lebensschicksals . . . Die Lebens-
bedingungen der den Helden umgebenden und zunächst in sich schliessenden Um-
gebung sind sein eigentlicher Gegner." Goethes Tasso berührt sich nahe mit dem
Drama der Neuzeit, aber der Naturalismus der dramatischen Entwicklung ist hier mit
dem Idealismus der Form und Auffassung verbunden. Die Frage nach dem Schluss
ist für D. eigentlich nebensächlich. In seinem Verhältnis zu der ihn umgebenden Gesell-
schaft ist Tasso gescheitert. Das Weitere geht den Dichter gar nichts an; der Leser
mag sich's nach eigenem Ermessen ausmalen. — Die Studie von Helene Richter
(9094a) begleitet Kainz als Tasso durch die Folge der Szenen. Die schwierige Auf-
gabe, Gebärden und Töne zu beschreiben, ist hier trefflich gelöst. Man sieht und
hört eben diesen Tasso und erlebt aufs neue den Eindruck dieser herben, durch-
gedachten und durchempfundenen Schöpfung. Der Tod des Künstlers lässt uns jetzt
den hohen Wert einer solchen Studie um so stärker empfinden. —
Fragmente und Bühnenbearbeitungen. H. von Berger
(9107) wiederholt den alten Irrtum, Goethe habe „seinen Prometheus unter dem ersten
berauschenden Einfluss des Spinozismus geschrieben". — Goethes Bearbeitung des
Textes von Cimarosas Oper „Le trame deluse" (Werke 12, 255) vergleicht G. M e r e -
g a z z i (9108) mit dem italienischen Original und zeigt, dass Goethe dessen rohen
Ton gemildert und verfeinert hat. Er übersieht aber dabei den Nachweis des
Referenten, dass Goethe einen in Dresden 1788 erschienenen italienisch- deutschen
Doppeltext benutzte, und dass er an einer Anzahl von Stellen dem deutschen Vor-
übersetzer folgt (vgl. GJb. 20, S. 262). — Der Aufsatz von T. de Wyzewa (9111)
gibt nur den Inhalt von V. Junks Buch (vgl. JBL. 1900 IV 8e: 166) für französische
Leser wieder. —
Faust: Ausgaben. Die Faust-Ausgabe von K. Alt (9113) enthält
ebenso wie die von H. G. Graf (9114) ausser dem eigentlichen Text noch den Ur-
faust, das Fragment, die Helena von 1800 und die Paralipomena, also die gesamte
Überlieferung' mit Ausnahme der Lesarten. In der Einleitung begleitet A. das Werden
der Dichtung und zeigt die durch Planwechsel entstandenen Widersprüche, ohne nach
Art der Hyperchorizonten die disjecti membra poetae triumphierend vor den Leser
hinzuwerfen. Die reichhaltigen Anmerkungen bieten den gegenwärtigen Stand des
Wissens, und die ganze Ausgabe kann wie die von Erich Schmidt und Witkowski
als ein Zeugnis gelten, dass die Faust-Forschung sich gereinigt und befestigt hat.
Vielleicht hätte A, seinen Einzelanmerkungen zusammenfassende Abschnitte einfügen
sollen, in denen der Leser Antwort auf solche Fragen findet, die sich nicht an einzelne
Stellen anknüpfen. So wäre z. B. vor der Klassischen Walpurgisnacht der Keim auf-
zuzeigen, aus dem das ungeheure Prachtgebilde erwachsen ist: die Verhandlung
Fausts mit dämonischen Sibyllen in den Bergklüften Thessaliens (A.s Paralipomenon
90), bei Mephistos Maskierung als Phorkyas wäre auf den Artikel Graeae in dem Mytho-
logischen Lexikon von Hederich hinzuweisen, der Goethe zu diesem Einfall verholfen
hat, bei Fausts Ruhen und Träumen am Peneios auf Allans herrliche Schilderung
der „lieblichen einsamen Ruheörtchen" an diesem Flusse, die Goethe in Dodwells
Reise durch Griechenland las. Solche Hauptmotive, deren Aufhellung wichtiger ist
als die Einzelerklärung, kommen bei A. mehrfach zu kurz. Einige Bedenken und
Widersprüche zur Einleitung und zum Kommentar stelle ich im folgenden zusammen.
S. XXVI: Dass Mephisto ohne sichtbaren Anlass zum Aufbruch drängt, eben da Faust
vom Pakt zu sprechen beginnt, geschah nicht, weil „die folgende Szene bereits fertig
vorlag" — was ja gar nicht einmal feststeht — , sondern weil Goethe die eine geplante
Studierzimmerszene in zwei Szenen zerspalten wollte, umzwischen ihnen den Disputations-
akt einzuschieben. S. LI: „Das Flammengaukelspiel [am Schluss des Maskenfestes] soll
wohl vor den verderblichen Folgen des Reichtums warnen." Das wäre aber doch
eine armselige Feuerwerksmoral! Es handelt sich vielmehr um eine poetische Kon-
trastforderung, die Goethe in Dichtung und Wahrheit (Werke 26, 325) so formuliert:
M. Morris, Goethes Drama. 933
„Wie nun aber eine Feierlichkeit dieser Art mit etwas Gefährlichem und Schreckhaftem
schliessen soll . . ." S. LXII: A. nimmt an, dass Faust mit den Worten „Zum Augen-
blicke dürft' ich sagen" bewusst seine Wette preisgibt. Keineswegs! In dem hohen
Schwung seiner Zukunftsvision ist ihm seine Vergangenheit ausgelöscht, und er spricht
die entscheidenden Worte ohne Hinblick auf den Pakt aus. S. 54.3: „Du Spottgeburt
von Dreck und Feuer" erläutert A. nur nach dem Wortsinn: „Eine den Spott heraus-
fordernde Mischung aus Gemeinheit und Zerstörungswut." Wertvoller ist es aber,
dem Leser in die Entstehung der Formel Einblick zu gewähren. Nach Plato, Protagoras
30, schufen die Götter den Menschen: ix y7;s xni nv^ds uilnyrsi. Dieses Rezept hat
Goethe hier sinngemäss umgebildet: bei der Schöpfung des Teufels ist — so meint
Faust in seiner Wut — Dreck statt Erde verwendet worden. S. 551: „Zu bergen uns
in jugendlichstem Schleier" (V. 4714), das heisst: in der morgenfrischen Welt des
jungen Tages — nicht, wie A. erklärt: „Der Schleier deutet auf die Unfähigkeit des
Erkennenden, das Wahre ,rein' aufzunehmen; es wird getrübt durch die eigene Un-
klarheit des Gemüts, die sich besonders stark in der Jugend zeigt." S. 555: Für die
Grazien war statt Herder vielmehr Hederich S. 1180 zu zitieren: „Ihrer sind drey,
weil eine die Wohlthat giebt, die andere sie annimmt, und die dritte sie wieder giebt
oder vergilt." S. 555: In der Maske des Zoilo-Thersites steckt gewiss nicht Mephisto,
der ja gleich danach als der Geiz auf dem Wagen des Plutus erscheint, und der sich
auch nicht als „Lumpenhund" vom Stabe des Herolds treffen Hesse. S. 558: Musst'
ich sogar vor widerwärtigen Streichen Zur Einsamkeit, zur Wilderniss entweichen
(V. 6236/7). Das deutet nicht, wie A. meint, auf ,,die geistige Einsamkeit Fausts, die
ihn nötigt, seine besten Gedanken für sich zu behalten". Die Wendung „zur Einsam-
keit, zur Wilderniss entweichen" bezeichnet vielmehr eine wirkliche, körperliche
Flucht, und wir haben hier eine undeutliche Erinnerung Goethes an die Szene Wald
und Höhle. So liessen sich noch die Erläuterungen zu Vers 4089, 4484, 9052, 10063
und anderen anfechten, aber im ganzen hat A. eine solide Arbeit geliefert. —
F. H. E h m k e (9116) legt die Grundsätze dar, die ihn bei der typographischen Aus-
stattung seiner 1907 bei Diederichs erschienenen Jubiläumsausgabe des Faust geleitet
haben. —
Allgemeines; Einführungen und Kommentare. A. von
B e r g e r (9130) will den Faustleser von dem Papierberg befreien, der den Zugang
zu der Dichtung versperrt, und trägt deshalb ein neues Stück Papier zu diesem
Berg, nämlich „eine einfache Darstellung der Fabel des Faust": „Es war einmal ein
Mann, mit Namen Heinrich Faust" usw. Aber dieses Tons wird der Fabelerzähler
bald satt und lenkt in das Geleise der geläufigen Erörterungen ein: „Der Ausgangs-
punkt des dramatischen Konflikts ... ist die Abmachung* zwischen Gott und dem
Satan" usw. Wir erfahren nun beiläufig, dass Faust durch das Beispiel der Gesellen
in Auerbachs Keller „zu einer epikureischen, ihm ursprünglich fremden Lebens-
auffassung" verführt wird (Siebel als Ei-zieher!), und dass Faust „Diebstahl an Kirchen-
gut" (?) begeht, erfreuen uns an den zu bösartiger Missdeutung einladenden Werten :
„zufällig kam gerade Gretchen Faust mit dem Liebestrank im Leibe in den Wurf
und haben am Schlüsse des anspruchsvollen Aufsatzes als wirklichen Gewinn nur
den einen schönen und treffenden Satz: „Jeder Aufstieg Fausts in höhere Regionen
seiner Entwicklung erfolgt unter Beihilfe einer neuen Inkarnation der Weiblichkeit."
— R. Petsch (9126) bietet in einem kleinen wohlfeilen Heft eine zweckmässige
populäre Einführung ohne Einzelkommentar. — Wen es gelüstet, Goethes Faust mit
Hegels Logik verglichen zu sehen, der möge den Aufsatz^von Jul. Fischer (9136)
nachlesen, denn ein kurzes Referat ist kaum möglich. Eine Reihe apodiktischer,
aber gar nicht immer einleuchtender Sätze erhebt hier den Anspruch, den Gedanken-
kem der Dichtung darzustellen: „Faust ist erfüllt von dem Gotte im Menschen . . .
das ist der Faust . . des ersten Faustplans ... In der zweiten Dichtung erlebt
Faust den logischen Menschen", das heisst nach F.s Definition: den Menschen
„in seinem dreifachen Charakter als Gott, als Naturprodukt und in rüstiger Ver-
einigung dieser beiden als wahrer Mensch". — Der vor einigen Jahren verstorbene
F. A. Louvier, „der erste aller Mystagogen, die treue Neophyten je betrogen", er-
hebt noch aus dem Grabe seine Stimme in zwei Vorträgen (9125) voll wüsten Un-
sinns, die sein Apostel 0. Steinzänger (vgl. JBL. 1906/7, S. 873) in zweiter
Auflage herausgibt. Sie bieten Probestücke zum Erweise des Satzes (S. 9): „Goethes
Faust ist von Anfang bis Ende ein sogenanntes Geheimbuch im allerstrengsten Sinne
des Wortes." Aus der Menge herrlicher Beweise hebe ich zwei heraus. Seite 23:
„Die rationelle Lösung der Rätsel ergab, dass die Persönlichkeiten in dieser Szene
— die Engel, der Pater profundus, die seligen Knaben, der Pater seraphicus, der
Pater ecstaticus, der Doktor Marianus und endlich die Mater gloriosa — sich auflösen
als Stücke (das heisst Kapitel) aus Kants Kritik der reinen Vernunft." Seite 31 zeigt
L., dass der Elefant in der Mummenschanz den positiven Beweis verkörpert. Die
85*
934 ^ M. Morris, Goethes Drama.
beiden Fraueng-estalten ihm zur Seite sind der Trug-schluss und die Hypothese, usw.
Der Pudel aber in der Szene Studierzimmer ist der neg-ative Beweis, denn in ihm
steckt keines der vier Elemente, die den falschen Beweis kennzeichnen: 1. der
falsche Inhalt (Salamander), 2, die falschen Worte (Undene), 3. der falsche Schein
(Sylphe), 4. der falsche Schluss (Kobold). Und so g-eht es weiter. — „Wer zu den
Müttern sich gewagt, hat weiter nichts zu überstehen", und so erscheint es einem,
der von Louvier kommt, beinahe wie eine verständhche Erläuterung, wenn er in
dem „neuen Originalkommentar" von R. Wilhelmi (9127) liest: „Aber der Pudel,
das ist der neu erstehende Gedanke, zieht immer engere Kreise um Fausts Seele . . .
Dieser Zustand, dieser Pudel begleitet den Professor nach Hause . . . Vorzüglich
erscheint die Hexenküche als das Symbol eines Laboratoriums priesterlicher List und
Verschlagenheit. Hier werden die Rezepte bereitet, nach denen man die Massen
regiert. Der Braukessel symbolisiert das psychologische Chaos pfiffiger Einfälle und
Absichten, die, zu phantastischen Bildern gestaltet, als bezauberte Dämpfe daraus
emporsteigen." —
Gesamtwürdigungen. Als einen Zeugen für die Wahrheit des
Evangeliums ruft 0. Hardeland (Goethe in seinem Faust; JBL. 1906/7, N. 7377) den
Faust-Dichter an, aber er muss am Schlüsse seiner schwungvoll vorgetragenen Zitatenlese
bekennen: ,,Dass Goethe dies Wort im paulinischen Sinne gefasst hat, behaupten wir
damit nicht; im Gegenteil, wir wissen sehr wohl, wie sehr ihm das volle Verständnis
der Versöhnung fehlt, und bedauern, dass er im Faust so wenig den evangelischen
Standpunkt vertreten hat." — Dieser Wunsch, die Faust-Dichtung mit der eigenen
konfessionellen Überzeugung auszugleichen, liegt auch dem Aufsatz eines katholischen
Geistlichen zugrunde. ExpeditusSchmidt (9149 — 50) findet mit begreiflicher
Genugtuung in den Versen 11404, 11408f., 12097 „Wirkungen der Reue [Fausts],
wenn auch das innere Gefühl, das sie bedingt, nicht dargestellt ist . . . Das Christen-
tum hat so viel echte und eigene Lebenskraft, dass selbst ein Goethe nicht an ihm
vorbeikommt." — Auch der Pädagog W. Z e i s i n g (9156) würdigt die Faust-Dichtung
vom Standpunkte seines Berufs und betrachtet recht gewaltsam Goethes Faust als
ein Erziehungsschauspiel. Verwundert finden wir in dem Kapitel „Die Erzieher-
gestalten im Faust" neben Faust, Wagner und Mephisto, die hier als Erzieher ge-
würdigt werden, die Namen Basedow, Campe, Hennings, Voss, Lavater, Jung-Stilling,
Kopernikus (vgl. Paralipomenon 47)! Bei diesem Auspressen des pädagogischen
Extrakts gelangt Z. zu so unnatürlichen Sätzen wie: „Diese Doppellektion des
Erdgeists und Mephistos hat Fausten die abstrakte Auffassung des Idealschönen ein-
gebracht . . . Will ihm aber Homunkulus eine lebensvolle Anschauung des wirk-
lichen Schönen geben, so muss er ihm nicht nur einen Kursus in der antiken
Kunstgeschichte erteilen . . . Der Erdgeist überträgt seine Erzieherrolle von hier
an dauernd dem verklärten Gretchen." — Für P. Schulze-Berghof (9151)
wird Faust „vielzuselir von dem femininen Lebensglauben getragen . . . Die Religion
des Mannes aber ist Glaube an das eigene Selbst." Das soll sich nicht gegen Goethe
selbst richten, aber „was für ein Kulturwille verbirgt sich hinter dem übertriebenen
Goethekult unserer Tage, hinter dem müden Lächeln der literarischen Artisten und
Eunuchen?" —
Einzelstudien. 0. F. Walzel (9154) zeigt, wie der Begriff der
faustischen Natur sich für Goethe im Fortgange der Dichtung wandelte. Den
Typus einer faustischen Natur der Sturm- und Drangzeit stellt der junge Herder
dar in der Unbefriedigung und Qual des Denkers, den es nach tätig-wirksEunem
Leben verlangt. Auch Kant ist für W. eine faustische Natur wegen des inneren
Kampfes, unter dem er sich von der metaphysischen Spekulation abwandte. Beide
sind als Idealisten Anwälte der Vernunft und erheben sich dadurch über die Auf-
klärungszeit. Dieser Gegensatz des auf die Forderungen der Vernunft gerichteten
Idealisten zum Realisten, der den Verstand vertritt, stellt sich schon im Urfaust und
Fragment bei Faust und Mephisto dar, aber erst Schiller spricht ihn in seinem Brief
vom 26. Juni 1797 aus und veranlasst dadurch Goethe, nunmehr bewusst auf diesem
Gegensatz die Dichtung neu zu begründen. So gewinnt der Faust-Typus von 1800
den aus Kants und Schillers Denkarbeit stammenden Zug zum Absoluten, der ihn
vom Faust-Typus des Sturms und Drangs unterscheidet, und daraus fliesst jene sehn-
süchtige Unbefriedigung, die für das romantische Empfinden kennzeichnend ist und
als Liebe, Hingabe des eigenen Selbst und seliges Aufgehen im Unendlichen den
grossen Ausklang der Faust-Dichtung durchdringt. — Der Aufsatz von F. War necke
(9155) über „Seele und Leib im Faust" bringt nur eine grosse Anzahl von Zitaten
mit teilweise schiefen Verbindungssätzen. — Die überflüssigen Erörterungen über die
Etymologie des Namens Mephistopheles kommen nicht zur Ruhe. J. H, B o n d i
(9i31) schiebt die von ihm mit arger Unkenntnis der griechischen Sprache aus-
getüftelte Deutung («^ <ft.fii [!] ich verneine — a>(feXr,s [!] von uxpeUco Nutzen schaffen) sogar
ML Morris, Goethes Drama. 935
Goethe zu, der sie im Sinne gehabt habe bei Mephistos Selbstdefinition : „Ich bin . . .
ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft." Wenn
nun der Referent dazu sag-t: Das verneine ich (ftf] tfijfii), weil solche Erklärungen keinen
Nutzen schaffen (a>ye>l/>), dann wird ihn B. wohl auch als einen Mephistopheles ety-
mologisch ausdeuten. — Unter den Erläuterungen, die MariaPospischil (GJb, 29,
S. 71 1) zu den Doppelworten im Faust bietet (Tropfenei, Mitternachts-Geborene, sträubig-
hoch usw.), befinden sich auch solche, die als unzutreffend oder als überflüssig
abzulehnen sind. —
Urfaust. Eine Tabelle der Alexandriner im Urfaust bietet M. Morris
(9158). Die 67 Alexandriner drängen sich auf eine geschlossene Folge von fünf Szenen
— Nachbarin Haus; Faust; Mephistopheles; Garten; Gartenhäuschen; Marthens
Garten — zusammen, wo sie im Verhältnis von 6—20 Prozent vorkommen, während
sie sonst nur vereinzelt auftreten. Von der Gesamtzahl sind 14 unter zwei Sprechende
aufgeteilt, während der einzelne Knittelvers eine Verteilung auf zwei Dialogisten nicht
gut verträgt. Wo der Alexandriner einmal die Knittelverse durchbrochen hat, wirkt
sein Rhythmus fort, und er erscheint gern paarweise, zuweilen in ganzen Nestern. —
Erster Teil. Der umfangreiche, aber nicht gerade etwas Wertvolles
bietende Jubiläumsaufsatz von R. P et seh (9148) mündet in eine Verherrlichung
von Richard Wagners Musikdrama, das aus den in Goethes Faust angelegten Keimen
erwachsen ist. — Auch J. Goebel (9139) feiert das Jahrhundertjubiläum des ersten
Teils in einer schwungvollen Rede, die besonders die Wirkung des Faust auf das
englisch- amerikanische Geistesleben würdigt. — „Goethes ursprünglichen Faust-Plan"
entwirft E. Traumann (8577, 9153) auf Grund von unbewiesenen, zum Teil nach-
weislich falschen Behauptungen. „In Darmstadt las er im Frühjahr 1772 seinen
Freunden bereits aus dem begonnenen Faust vor, von dem er sagt, er sei schon
vorgerückt gewesen." Welcher naive Glaube an die chronologischen Angaben in
Dichtung und Wahrheit steckt in dieser frisch-fröhlichen Konstruktion einer Darm-
städter Faust- Vorlesung von 1772! „Wir gehen wohl nicht irre, wenn wir annehmen,
dass im Laufe des Jahres 1772 von Faust-Szenen folgendes verfasst war: der Eingangs-
monolog und die Erdgeistpartie . . . der Auftritt mit Wagner, die Szene mit dem
Schüler, Auerbachs Keller . . . Noch war kein Gedanke an die Gretchentragödie
erwacht." Die Eingebung zu dieser soll Goethe dann noch 1772 aus der „Erinnerung
an Friederike Brion" geschöpft haben. ,,In keiner anderen Zeit als dieser konnte
ein solcher Verzweiflungsausbruch wie die Szene ,Trüber Tag. Feld' erlebt werden."
Zur frühesten Faust-Dichtung soll endlich noch der Schluss von „Wald und Höhle"
gehören. Hier zitiert T. die Verse, in denen Faust sich selbst mit einem Wassersturz
vergleicht, der über das „Hüttchen auf dem kleinen Alpenfeld" hinbraust, und sagt
dazu : „Wir sehen die Motive der Gretchentragödie aufkeimen." Aber gerade dieses
Bild beruht ja handgreifüch auf den Eindrücken der Schweizer Reise von 1775,
und die Verse sind also erst in den letzten Frankfurter Monaten entstanden. Sogar
der Disputationsaktus gehört nach T. „sicherlich dem allerältesten Entwürfe an".
Wirklich? Aber die Anregung dazu gab doch wohl die Disputation zwischen einem
chinesischen Gelehrten und einem Jesuiten, die Goethe zu Ende 1797 in einem Buche
von Erasmus Francisci fand, und der er den Schlusstrumpf seiner Disputation
entnahm? Diese unhaltbare Chronologie der Faust-Szenen mündet dann in die Kon-
struktion einer im Freien stattfindenden Beschwörung Mephistos in Hundegestalt
durch den zum Selbstmord entschlossenen Faust. — Nicht . besser steht es mit
E. Traumanns (8577) „Neuer Antwort auf eine alte Faust-Frage", nämlich auf
die Frage, welchen Plan die Formel „vom Himmel durch die Welt zur Hölle" andeutet.
Nach T. bezöge sich der Prolog nur auf den ersten Teil des Dramas, und nur an
dessen Ende „spielt die Hölle die Rolle, die ihr der Dichter im letzten Vers des
Vorspiels zuschreibt. Nur hier kann von einem Sieg des Mephisto, wenn auch, wie
erst die Zukunft zeigt, von einem nur scheinbaren, die Rede sein." Also der Schluss
der Kerkerszene entspricht nach T. als „Hölle" dem Himmelsbilde, mit dem das
Drama einsetzt, und diese seltsame Proportion hätte Goethe in seiner Formel ausgedrückt !
Aber wir wissen ja aus Paralipomenon 1, dass um 1800 die Faustdichtung jenseits
des zweiten Teils in einen „Epilog im Chaos auf dem Weg zur Hölle" münden sollte.
T. bestreitet, dass Goethe diesen Epilog mit der „Hölle" meinen könne, denn der
Epilogplan sei nicht ausgeführt, und Goethe habe Faust nicht dem Teufel preisgeben
wollen. Goethe hielt aber doch um 1800, als das Vorspiel auf dem Theater entstand,
noch an dem Epilog im Chaos fest, und als er ein Vierteljahrhundert später statt
dessen den Epilog im Himmel schuf, war die Formel „vom Himmel durch die Welt
zur Hölle" längst gedruckt und blieb nun als ein Rudiment stehen wie manche andere
Spuren aufgegebener Pläne. Und Fausts Verdammnis ergibt sich aus dem Höllen-
lokal keineswegs, vielmehr zeigt Paralipomenon 49 den geplanten Inhalt des durch
Miltons Weltlokal angeregten Epilogs: Christus sollte Faust von dem um dieselbe
936 M. Morris, Goethes Drama.
Zeit in die Faust-Dichtung* eingeführten Satan und von Mephisto befreien. T. stellt
dann noch eine neue Datierung- für das Vorspiel auf dem Theater auf: es soll zu
Anfang 1802 in Jena entstanden sein. Die Anklänge in Goethes Briefen, auf die
sich T. beruft, sind aber ganz vag und beweisen keineswegs die Gleichzeitigkeit des
Vorspiels, das allerdings auch nicht gerade 1797 entstanden sein muss, wie man
gewöhnlich annimmt. — Die Betrachtung von W e h n e r t (9170) über Gottvater,
Erdgeist und Mephisto arbeitet mit kühnen, schneidig vorgetragenen vSchlagworten :
,, Spinoza führte dem jungen Faust-Dichter die Feder . . . Später wurde Goethe christ-
licher Dualist . . . Ein Werk, das solche Gegensätze in sich vereinigt, kann auch
zwei Goethische Philosophien miteinander verbinden oder besser fortschreiten
von der Weltanschauung des monistischen Spinozismus zur Religion des duali-
stischen Christentums . . . der Erdgeist hat mich immer an die Religionsphilosophie
und die mythologischen Systeme der Gnostiker erinnert . . . Die Gnostiker und Goethe,
der Christ vereinen beide Monismus und Dualismus." Solche ebenso flotte wie
schiefe Sätze, die W. hier gänzlich unbekümmert um die Ergebnisse der Faust-
Forschung vorträgt, machen eine Verständigung unmöglich. Dagegen kann man
seinem Schlusssatz gern zustimmen : „Da Gott und Erdgeist bei einigem guten
Willen des Beurteilers zusammen bestehen können, mögen sie bestehen — mit solchen
Gedanken ging Goethe über die Stillosigkeit hinweg, die ihm selbst an dem Bau
bekannt war." — Als die Quelle der Erdgeistszene proklamiert J. G o e b e 1 (9160)
nach wie vor (vgl. JBL. 1906/7, S. 873) die Schrift des lamblichus „De mysteriis".
G.s Theorie steht in ausdrücklichem Gegensatz zu der meinigen über den Einfluss
Swedenborgs auf diese Szene (vg'l. JBL. 1901 IV 8 e : 256), und ich erkläre mich
deshalb für befangen und wende nur mit diesem Vorbehalt ein, dass ich nur in
wenigen der von G. beigebrachten Zitate aus lamblichus einen ganz entfernten An-
klang an die Erdgeistszene finden kann, der sich leicht erklärt, denn Swedenborg
hat ja seine Geisterphantasie aus der neuplatonisch-mystischen Überlieferung geschöpft,
in deren Kette auch lamblichus sich einfügt. Aus manchem verwandten Schrift-
steller, z. B. aus Dionysius Areopagita, Hessen sich noch stärker anklingende Stellen
beibringen, ohne dass deshalb der junge Goethe von diesen Mystikern etwas gekannt
haben muss. — Das erste Gespräch Fausts mit Wagner begleitet R. Petsch (9165)
mit umfangreichen Erläuterungen, in denen sich die Szene als ,,eine geschlossene
Erörterung über den philosophischen Wert der empirischen Forschung" darstellt. Dazu
wird sie aber doch erst durch die ergänzenden Ausdeutungen von P., der die
Geschlossenheit etwas künstlich hineinträgt. Recht dankenswert sind eine Anzahl von
Zitaten aus einem Aufsatz Herders von 1776 (Suphan 9, 497 ff.), in denen sich das
Wort Schwärmer nach dem damaligen Sprachgebrauch vielfach darstellt, so dass wir
von hier aus die Formel ,,der trockne Schwärmer" gut begreifen. — O. von
Lippmann (GJb. 29, S. 163) wiederholt für die Goethe-Gemeinde seine an wenig zu-
gänglicher Stelle erschienene Entdeckung der Quelle von „Encheiresis naturae", vgl.
JBL. 1906/7, S. 874. — G. E. Karsten (9145) stellt einige „unmistakable facts"
zusammen, welche die Sendung Mephistos durch den Erdgeist widerlegen sollen,
und gibt den vermeintlichen Grund an, weshalb die erste Begegnung Fausts mit
Mephisto nicht zum Pakt führt: als Fausts Gefangener könne Mephisto keinen gültigen
Pakt schliessen. Der Grund ist vielmehr ein technischer: Goethe hat zwischen den
beiden Mephisto-Szenen den Raum für die geplante Disputation ausgespart. —
M. Schneidewin (9168) bringt eine neue Erklärung von Vers 1686 und rühmt
sie als ,,eine bisher noch nicht erdachte, aber, wie ich nun fühle, unvergessliche, also die
richtige . . . Zeig mir die Frucht, die fault, eh' man sie bricht, das heisst: eine
Frucht, die also nicht in Menschenland wächst, wo sie vorher gebrochen sein
würde, die also noch nie (zu dem als selbstverständlich vorauszusetzenden Zwecke
des Genusses) gebrochen, die noch neu und unbekannt ist." Seh. hat „das
Schuppenfallen von den Augen selten so in seinen Begleitzeichen in Gebärden und
Worten erlebt" wie bei einem Freunde, dem er diese Erklärung mitteilte. —
E. F. Ko SS mann (9163) zeigt, dass Nicolais Name schon 1770 mit der Walpurgis-
nacht in Verbindung gebracht worden ist. Er vermutet, dass Goethe schon für den
Urfaust einen Hexensabbat mit Darstellung Nicolais geplant habe und dass sich so
Nicolais merkwürdige Vorahnung seines Schicksals in dem Briefe an Zimmermann
vom 15. April 1775 erkläre. Ich kann ihm darin nicht folgen. —
Zweiter Teil. Die Faust-Studien von W. Büchner (9120)
„beziehen sich hauptsächlich auf die drei ersten Akte des zweiten Teiles . . . und
suchen das, was Faust hier erlebt, im Zusammenhang darzustellen." B.s
Erörterungen sind geschmackvoll, ergeben aber keine neuen Aufschlüsse und sind
auch zuweilen irrtümlich (vgl. Euph. 16, S. 551). — Das Heraufführen der Helena aus
dem Hades erfasst W. Hertz (9174) als die Rückführung einer Entelechie ins organische
Leben: „Erst nachdem der Dichter Helenens Entelechie unseren Augen vorgeführt . .-
E. Müller, Schiller. 937
hat . . . zeig-t er uns . . symbolisch am Beispiele des Homunkulus, auf welche Weise
die Verkörperlichung: und darauf die Menschwerdung- der Entelechie zu denken sei.
Tritt nunmehr Helena auf, so ist ihre Rückkehr in die Wirklichkeit genugsam vor-
bereitet und erklärt." Aber der zweite Teil Faust ist trotz manchen g-elehrten Einzel-
heiten kein Lehrkursus. Dass Helena aus dem Hades heraufsteigt, haben wir nicht
zu begreifen, sondern poetisch zu g-lauben. „Unmöglich ist's, drum eben glaubens-
wert!" Wer den grossen Sinn nicht zu empfinden vermag, aus dem dieses Motiv von
der Antike geschaffen und von der Renaissance in die Faustsage eingeführt wurde,
dem hilft auch keine „Erklärung", und so können uns alle von G. herangezogenen
Aussprüche Goethes über Organismen, Entelechie, Unsterblichkeit, Urpflanze hier nicht
fördern. — Auch das Zerschellen der Phiole, in der Homunkulus eingeschlossen ist,
umspinnt W. Hertz (StGoethe. 4, S. 97 — 117) mit solchen weitgreifenden Gedanken,
denen man aber hier eher folgen kann. Er betrachtet es ,, nicht als ein Ende, sondern
als die helfende Tat der durch Galatea verkörperten schaffenden und umschaffenden
Liebe. Durch sie wird der Zwangstrieb, das herrische Sehnen der Entelechie nach
Darstellung und Entfaltung ihrer inneren Form auf die erste Sprosse der Leiter organi-
scher Entwicklung gehoben." — Ernst Müller (9177) bietet statt der verheissenen
Aufklärung über Homunkulus und Euphorien nur eine ungeschickte Sammlung von
Meinungen anderer über diese beiden Gestalten. Die Paracelsus-Stelle, die er wie
einen neuen Fund vorbringt, ist für Homunkulus längst herangezogen worden. —
Euphorien ist nach A. Frederking (9173) „der Genius der neueren Poesie, der sich
bei phantasmagorischem Ablauf der Zeit zuletzt zum Genius der Byronschen Dichtung
entwickelt hat". Sein Sturz darf nicht als ein Missglücken von Byrons Dichtung
gedeutet werden, sondern als das Scheitern seines praktisch- politischen Wollens. In
dem Streit zwischen Klassikern und Romantikern sieht Goethe beide Richtungen in
ihrem Kern als berechtigt an und wählt deshalb als Repräsentanten der neuesten
poetischen Zeit den Genius Byrons, der antike und romantische Art in sich vereinigt.
So weit kann man F.s etwas ängstlich-lehrhafter Darstellung zustimmen, aber der
folgende Satz ist doch arg antipoetisch geraten: ,,An Euphorions Entwicklung aber
erkennt Faust, dass die neue Dichtung sich von seinen Idealen lossagt." Faust
gelangt zu literarhistorischen Erkenntnissen? —
Das Interesse an der Bühnengeschichte und die Bemühungen, auch
den zweiten Teil für die Bühne zu gewinnen, spiegeln sich recht anschaulich in den
Nummern 9179—9197 der Bibliographie. —
Übersetzungen. Als eine Ergänzung zu den Arbeiten von Juliana
Haskeil und Lina Baumann (vgl. JBL. 1906/7, S. 875) bietet F. W. Hauhart (9198)
eine Geschichte der Aufnahme von Goethes Faust in England bis 1850, die ausser
den Übersetzungen auch die Urteile der Zeitschriften und der eijzelnen Schriftsteller
heranzieht und in einer sorgfältigen Bibliographie registriert. —
Schüler.
(IT, 9 = N. 9207— 9r.ö4a.)
ErnstMüUer.
Sammelwerke and Gesamtdarstellungen. — Allgemeines: Charakteristiken. — Bedentasg
f&rdie Gegenwart. — Kritik and Nachwirkung. — Schiller und das Ausland. — Ginzeigebiete
seiner Wirksamkeit: Philosophie. — Ethik and Religion. — Politische Änschaanngen. — Sprache und Literaturgeschichte.
Musik. — Biographisches: Einzelheiten. — Persönliche Beziehungen (Familie, Schiller und Goethe, Andere'. — Lokale
Beziehungen. — Genealogisches. — Briefe. — Werke: Ausgaben und Anthologien. — Lyrik: Allgemeines und Ausgaben. — Einzelne
Gedichte. — Drama: Allgemeines. — Einzelne Gruppen. — Einzelne Dramen: Die Räuber. Fiesko. Kabale und Liebe. Don
Carlos, Wallenstein. Maria Stuart, Jungfrau von Orleans, Braat von Messinu. Huldigung der Künste. Fragmente. Bearbeitungen.
— E p OS. — Prosaschriften. — Sprache und Stil. — Miszellen. — Illustrationen. — Schiller-
Verehrung: Bildnisse; Denkmäler; Schiller-Stiftung; Schiller- Feiern; Jubiläumsliteratur. —
Sammelwerke und Gesamtdarstellungen. Die Aufsätze des
Marbacher SchiUerbuchs, herausgegeben von O. G ü n 1 1 e r (9207), werden im folgen-
den alle einzeln besprochen. — Die Biographie von K. B e r g e r (9208) ist nun
abgeschlossen. Der zweite Band steht hinter dem ersten nicht zurück. Der Verfasser
hat mit demselben erfolgreichen Fleiss gearbeitet. Seine Darstellung, gewandt und
flüssig,^ verrät Selbständigkeit im Urteil und genaue Kenntnis der Literatur, von der
freilich meistens nur die neueste mitgeteilt wird. B. wollte Schiller „in der Ganzheit
938 E. M ü 1 1 e r , Schiller.
und Einheit seines Wesens erschliessen" und den „Bedürfnissen der Gebildeten und
Strebenden weitester Kreise dienen". Dieses Ziel hat er erreicht. Für die eigentlich
gelehrte Forschung* verinisst man freilich, gerade wenn man sein Buch kennen gelernt
hat, den Abschluss der allein völlig' wissenschaftlichen Werke von Minor und Weltrich.
Dass in einem solchen umfangreichen W'erke manches steht, das ein anderer anders
ansieht, ist natürlich; dass auch Irrtümer sich eingeschlichen haben, z. B. S. 152/3,
780, dass ungleiche Behandlung, z. B. bei den Gedichten, sich bemerklich macht, soll
nur leise angedeutet sein. Dem Werk im ganzen, das von hoher persönlicher Be-
geisterung- getragen ist, gebührt uneingeschränktes Lob (vgl. N. 9538 und 9553). —
Es ist immerhin interessant, zu erfahren, wie ein so bedeutsames Werk, wie das von
K. B e r g e r , entstanden ist (9209). Wir lesen hier von Anregungen A. Bartels', der durch
seine Schiller-Gegnerschaft den ersten Anstoss gab. Fr. Langes, K. Weitbrechts und
anderer, die lördernd eingewirkt haben. — Unter den drei Vorträgen von A.E. Berger
(9211) ist der dritte der bedeutsamste. Er führt aus, dass Schiller den innigen Zu-
sammenhang mit dem Christentum stets wahrte, wenn er sich auch abseits von der
Lehre der christlichen Kirche zu religiöser Selbständigkeit emporgeschwungen habe.
— Das Buch von P. Friedrich (9213) bedeutet für die strenge Wissenschaft nicht
viel, es bringt kaum etwas Neues. F. ist zum Teil recht absprechend, z. B. über
Turandot S. 129, Demetrius S. 137 (es sei kein Verlust, dass diese Haupt- und Staats-
aktion unausgeführt bheb), die Künstler S. 78 (kein Kunstwerk). Die vier Vorwürfe,
die er S. 139 — 40 gegen Schiller erhebt, sind nicht neu, aber unbegründet. Und
wenn er S. 143 sagt, Schillers Optimismus sei im letzten Grunde masslos, so ist das
unverständlich. Im übrigen ist aber an dem Buch gerade die ideale Richtung zu
rühmen, die vielleicht, um mit F.s Worten zu reden, für unsere Zeit ebenfalls zu ideal
ist, wie nach seiner Ansicht Schiller. — Zu seinem Schillerbuch bemerkt F. L i e n h a r d
(9214), es sei im ganzen ein wörtlicher Abdruck seines zum Jubiläum erschienenen
Werkes (S. 25). — Das ganze W'erk über Schillers Persönlichkeit, von J. Petersen
(9215) beendet, liegt nun vollständig vor, und man darf sich über diese schöne
Sammlung aufrichtig freuen. Sie zeichnet sich durch grosse Übersichtlichkeit aus;
die beigegebenen Anmerkungen verraten die Belesenheit des Herausgebers. Die
Sammlung enthält auch Ungedrucktes aus dem Goethe- und Schiller-Archiv, dem
Album des Weimarer Schillerhauses, aus dem Marbacher Schiller-Museum und Privat-
besitz. Die Schaurothschen Mitteilungen (vgl. N. 9354) konnte P. leider noch nicht
mit aufnehmen. Soweit als möglich ist er auf die handschriftlichen Originale zurück-
gegangen und im anderen Fall auf die ihnen am nächsten kommenden Drucke. Es
sind also die Materialien, die sich die bisherigen Biographen aus den entlegensten
Stellen zusammensuchen mussten, hier „in ihrer Rohform" vereinigt, und zwar in
chronologischer Anordnung. Einen Anspruch auf Lückenlosigkeit macht P. selbst
nicht. Aus ungedrucktem Material erwartet er mit Recht immer noch Nachträge.
Leider ist ihm auch wertvolles Material nicht zugänglich gemacht worden. Vermisst
wird Goethes Aufsatz über die Wallenstein-Aufführung (III, S. 294 erwähnt) und die
Briefe von Steinhaus-Egberter. — Die Sammlung von Susanna Rubinstein
(9216) enthält verschiedene Aufsätze, die wir schon früher besprachen, und an denen
manches auszusetzen war (vgl. JBL. 1905, N. 3874, 4207, 4231, 4461; 1906/7, N. 7460
und 7468). — Das Büchlein von L. Smolle (9217) ist wohl identisch mit dem in
JBL. 1905, N. 3923 angezeigten Werk, das gleich viel Seiten zählt.* Vermutlich ist
es bloss eine Titelauflage? — An dem Inhalt der zweiten Auflage seines „Schiller"
Wesentliches zu ändern, hatte Th. Ziegler (9219), wie er im Vorwort sagt, keinen
Grund, auch nicht an den paar Stellen, wo seine Ausführungen erheblicherem Wider-
spruch begegneten. —
Allgemeines: Charakteristiken. Unter den 30 Nummern dieses
Abschnittes sind gar manche Arbeiten verzeichnet, die in den Geist und die Ge-
dankenwelt Schülers eingedrungen sind, und die in ihrem Teil zur Kenntnis des
Dichters beitragen mögen, aber für die strenge Wissenschaft haben sie diese Be-
deutung nicht (vgl. den Ausspruch von A. von Gleichen-Russwurm in N. 9537). —
Mit Scharfsinn hat K. Bauer (9220) die trennenden und einigenden Punkte in
Schillers und Luthers Wirksamkeit hervorgehoben. Mit Luther sieht auch Schiller
im Protestantismus eine Kulturmacht — die katholische Kultur hätte ihn ersticken
müssen (vgl. dagegen N. 9254). Gemeinsam ist beiden der sittliche Gehalt ihrer
Dichtungen, der Drang nach Freiheit, das ideale Streben und der nationale Charakter
ihres Werks. Als sittliche Persönlichkeiten können sie Führer durchs Leben sein.
— L. Brieger- Wasservogel (9221) schildert Schillers Streben nach Vervoll-
kommnung. Wenn er dabei sagt, ein anarchistischer Zug gehe durch seine Lebens-
äusserungen und seine Jugendwerke, so ist das falsch. Es ist wohl ein revolutionärer
Zug darin, der sich gegen jede Ungerechtigkeit auflehnt, aber nicht gegen „Ordnung"
und „alles, was Macht hat". — Wichtig sind die beiden Nietzsche-Aufsätze von U.
E. Müller, Schiller. 939
G ä d e (9224) und A. Horneffer. G, nennt Kühnemann den ersten, der sich
mit der Frage Schiller-Nietzsche beschäftigt habe. Dass nach ihm auch andere
diese Frage erörterten (vgl. JBL. 1905, N. 4239 und 4333/4), ist G. entgangen. Er
behandelt seinen Stoff in den fünf Abschnitten: 1. Naiv und Sentimentalisch; 2. Kultur-
kritik; 3. Das Ziel der Menschheit; 4. Die Erziehung der Menschheit; 5. Die tragische
Kultur. Seine Grundauffassung ist insofern falsch, als er Schiller wie Nietzsche
lediglich als Philosophen ansieht. Das ist für Schiller bekanntlich falsch, der vor
allem Dichter war. Die Philosophie diente ihm nur zur Erkenntnis der Grundgesetze
der Ästhetik. Ein philosophisches Lehrsystem hat er nie geplant. Im übrigen ist
anzuerkennen, dass G. zum Verständnis sehr viel beiträgt und zweifellos gewisse
Ähnlichkeiten festgestellt hat, besonders in den Abschnitten 2 bis 4. Wenn er aber
den Schillerschen und Nietzscheschen Idealmenschen als identisch bezeichnet, so irrt
er. Bei Schiller handelt es sich nicht um den einzelnen, um die Erzeugung des
Philosophen, des Übermenschen, demgegenüber alle anderen Menschen wertlos sind.
— Der Aufsatz von A. Horneffer (9227) ist etwas sonderbar. Einerseits hält er
den Dichter für abgetan mit der Schule, anderereeits hebt er die Bühnenwirksamkeit
seiner Stücke hervor, ebenso rühmt er seine ästhetischen Schriften. Das Verhältnis
beider Männer zueinander fasst er nicht unrichtig auf. Mit Recht sucht er Nietzsches
Gegensatz zu Schiller in der Verschiedenheit ihrer Weltanschauung und findet trotzdem
verschiedene gemeinsame Punkte der Übereinstimmung. — Unter Lebensproblem
versteht J. Goldstein (9226) die dauernde Art, sich und die Welt zu erleben. Die
Grundlage für Schillers Auffassung bildet sein Glaube an das Sittengesetz. Danach
wird sein Verhalten zum Leiden und seine Religionsauffassung, letztere kaum richtig
gewürdigt. Schliesslich führt G. aus, wie Schillers ethischer Idealismus zu einem
ästhetischen hinübergleite. Der Typus des Prophetismus und Piatonismus spanne sich
bei Schiller zu kräftiger Rivalität. — Der Aufsatz von H. Kraeger (9228), ein
Festvortrag von 1905, ist ein Dithyrambus auf Schillers ideale Gestalt, die auch heute
noch von höchster Bedeutung- für Deutschland sei. — Ebenderselbe (9229) erörtert
mit Geschick Carlyles inneres Verhältnis zu SchiUer und seine Bemühungen um die
Bekanntschaft Schillers in England. Auch vergleicht er Leben und Anschauung
beider Männer aufs eingehendste. — Die Ausführungen von F. Kuberka (9231)
bilden die Einleitung zu einem im Entstehen begriffenen Buch „Schiller der Dichter
als Denker". K. rühmt an Schiller drei Momente, in denen die Bedeutung und
Wirkung seines künstlerischen Schaffens, sowie die Vorbildlichkeit seines persönlichen
Lebens beschlossen liegt: Das erste ist, dass Schiller ein geborener Dramatiker ersten
Ranges ist; das zweite: die Macht und Hoheit seiner grossen und veredelnden
Persönlichkeit; das dritte: Schiller der grosse theoretische Weisheitslehrer der Nation,
der grösste Lehrer im Ideal, den die Kantische Philosophie kennt. — H. Lilienfein
(9236) wirft einen Rückblick auf die Zeit von 1759 — 1909, wobei er die verschiedenen
Anschauungen und Auffassungen des Dichters schildert und seine Bedeutung erörtert.
— J. M i n n (9238) rühmt die erhebende und erfrischende Wirkung von Schillers
nach Freiheit, Schönheit und Vollkommenheit strebendem Sinn. Sein alle Gegensätze
überragender Genius ist ein Bindemittel für zentrifugale Kräfte, die in der Nation
wirken. — Ähnlich ist der Aufsatz von H. MüUer-Bohn (9239), der eine Lobrede
auf den Idealisten und Freiheitsdichter bildet. — Vom katholischen Standpunkt aus
sucht Expeditus Schmidt (9243/4) Schiller gerecht zu werden. Er rühmt den
trotz allem äusseren Leiden rastlos vordrängenden Dichter. — Ph. Simon (9246 7)
führt aus, dass das Gedicht „Die Ideale" sich von allen Schillerschen Gedichten scharf
als eine durchaus subjektive Bekenntnisleistung, eine Selbstbefreiung in Goethes Sinn,
abhebe, während alle übrigen mehr oder weniger durchgekämpfte Philosophie zur
Dichtung gestaltete. Es sei eine Frucht der Reise nach Schwaben und der damals
durchgemachten Stimmungskrise. — Im Gegensatz zu A. von Gleichen-Russwurm
(N. 9537) ist E. Wolff (9249) der Ansicht, man müsse sorgen, dass die Feier des
150. Geburtstages dauernd wirke. Wie die Feier von 1859 müsse sie ein Merkstein
in unserer nationalen Entwicklung werden. In Literatur, Bühnenwesen, Weltanschauung,
Erziehung, kulturellem und politischem Leben unseres Volkes sei der Einschlag von
Schillers Geist ganz mobil zu machen. Dieses Ziel ist leider unerreichbar. — Der
Aufsatz von P. Zschorlich (9250) gipfelt in dem Satze: Schiller lebt überall da
nicht mehr unter uns, wo wir nicht mehr die Kraft aufbringen, in ihm zu leben. An
Beispielen erläutert er seine Ansicht. —
Bedeutung für die Gegenwart. H. B en z ma n n (9251) sieht
trübe in die Zukunft. Er behauptet, dass jetzt Schillers ernste und wahrhaft sittliche,
den Menschengeist befreiende Ideale leider zu den überwundenen Illusionen eines
egoistischen, begeisterungsunfähigen und gemütlosen Geschlechts gehören. Vergleich
mit Dehrael. Schiller allein könne der Erzieher des deutschen Volkes werden. —
R. von K r a 1 i k (9254) sucht wie schon früher (vgl. JBL. 1905, N. 4686) Schiller
J»hie8b«richt« für neneie destsche Literatargtsehiehto. XIX/XX. oc
940 E. Müller, Schiller.
für den Katholizismus in Anspruch zu nehmen. Was er sag-t, ist aber höchst ober-
flächlich und wirkt fast komisch, so z. B.: „Der Dichter Schiller konnte nicht
Protestant sein, weil er Dichter war" oder „Schillers Erscheinung- ist die grösste
Apologie des Katholizismus". — Der Aufsatz von K. Kraus (9255) ist ein nied-
riges Pamphlet gegen die Schiller-Feier und zugleich ein ganz geringes Produkt. —
Unter allerlei kritischen Bemerkungen über die Dichtungen Schillers bezeichnet
A. Kutscher (9256) es als Aufgabe, mit unserer Kraft aus dem Charakter der
Werke heraus eine besondere Auffassung und Ausdrucksform zu finden. Das sei
die einzig mögliche Art, Schillers Kunst heute noch gemessen und pflegen zu können.
Wie sich K. das denkt, sagt er leider nicht. — A. Ludwig (9257) zeigt, wie ein
Jahrhundert hindurch Schiller und das deutsche Volk zusammengehört haben. Wir
werden durch seinen Aufsatz lebhaft an sein schönes Buch (N. 9261) erinnert, das
er aber nicht einmal erwähnt. — J. Gr. Sprengel (9259) schliesst sich an Bergers
Biographie an. Er entwirft Grundzüge seiner Weltanschauung, Richtlinien seiner
Persönlichkeit. Die Ideale Freiheit und Sittlichkeit, als die grossen Ziele von Schillers
Leben, finden eingehende Würdigung. —
Kritik und Nachwirkung. Das Buch A. Ludwigs (9261), eine
von der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu Wien gekrönte Preisschrift,
unter fördernder Mithilfe verschiedener Gelehrter, besonders J. Minors, entstanden, ist
ein vorzügliches Werk. In acht grossen Abschnitten hat L. den gewaltigen Stoff
untergebracht. Ausgehend von der Beurteilung Schillers durch seine Zeitgenossen
in den letzten Lebensjahren, wendet er sich zu den Totenfeiern und der Schiller-
Verehrung. Darauf lesen wir von der Herrschaft der Romantiker, ihrem Ausgang
und der Neubegründung von Schillers literarischem Ansehen. Dann fasst L. die
Revolutionszeit, die Jahre der Reaktion, die Zeit der Erfüllung ins Auge. Schliess-
lich führt er uns ins neue Reich. Die einzelnen Teile sind ungleich in der Aus-
führung. Die ältere Zeit kommt gegenüber der späteren etwas zu kurz. Dass ein
solches Werk trotz des grössten darauf verwandten Fleisses nicht lückenlos sein kann,
ist selbstverständlich. Etwas schwach sind einzelne Beziehungen geschildert: so vor
allem die schwäbischen, Marbacher und Stuttgarter Schiller-Feiern; Fr. Haugs Fest-
spiel ist nicht erwähnt. Auch Goethes und W. von Humboldts Stellung zur ersten
Ausgabe der Werke ist nicht berücksichtigt. Für die neue Zeit hätten die JBL. noch
manches wertvolle Material liefern können. — W. A. Hammer (9262) erinnert
daran, dass die Republikaner des Jahres 1848 alle in Schiller ihr Vorbild erblickten.
Der Dichter würde damals nicht anders gesprochen haben als 1789. Die republikanischen
Ideen zogen die damaligen Demokraten von Robert Blum zu Schiller hin. — Marie
Joachim i-Dege (9263) sucht das Verhältnis zwischen Schiller und den Gebrüdern
Schlegel als ein Missverständnis darzustellen, das eine einseitige Schuld ausschliesse.
Schillers Urteil über Bürger habe besonders A.W. Schlegel gekränkt, als den besten
Freund und Schüler Bürgers. J.-D. sucht beiden Teilen möglichst gerecht zu werden.
— A. K 0 h u t (9265) bringt Auszüge aus einem scharf absprechenden Artikel „Über
Schillers Trauerspiele", der 1785 in dem von Prof Mich. Engel in Mainz heraus-
gegebenen ,, Magazin der Philosophie und schönen Literatur" erschien. — Als Erbe
Schillers wird von D. K o i g e n (9266) Hegel bezeichnet. Den neuen politischen
Geist mit dem deutschen Leben in Einklang zu bringen, habe Hegel wie Schiller
gesucht. Was K. über Schillers „idealischen Menschen", Schiller als Pessimist und
Pathetiker sagt, ist nicht recht klar, zumal in seiner etwas schwer verständlichen
Sprache. Hegel habe den Versuch gemacht, seinen Lieblingsdichter zu retten, indem
er den ästhetischen Staat platonisch deutete. Die Beziehungen zu Hegel, die noch
wenig geklärt sind, verdienen weitere Untersuchung. — S. A sehn er (9266 a) er-
innert daran, dass H. von Kleists „Aufsatz, den sicheren Weg des Glückes zu finden",
an „gedanklichen" und stilistischen Schiller-Reminiszenzen reich sei. —
Schiller und das Ausland. Der gedankenreiche Essay von R. M.
Meyer (9267) beschränkt sich auf Österreich, die Schweiz, England, Frankreich,
Italien und Russland. Merkwürdigerweise findet M., dass nur die „Räuber" und die
„Glocke" eine internationale Anerkennung gefunden haben. — In seiner Schilderung
der Feier von 1859 bemerkt L. von Schröder (9268), dass das älteste Schiller-
Denkmal, eine Säule mit Inschrift auf zwei Seiten, auf der Insel Bucht, Schloss
Werda in Estland, 1813 von Wilhelmine von Helvig errichtet worden sei. — Die
Nummern 9269-72 standen mir nicht zu Gebote. —
Einzelgebiete seiner Wirksamkeit: Philosophie. B. C.
Engel (9273) tadelt es, dass bisher der Gegenstand zu einseitig chronologisch-
historisch behandelt wurde, und dass das systematische Moment nicht genügend her-
vortrat. Er will zeigen, dass die philosophischen Werke Schillers in ihrer Weise nur
Bruchstücke einer grossen Konfession seien. Er findet es nicht hinreichend, den
zeitgenössischen Anregungen, die Schillers Ideenkreis bestimmten, nachzugehen, weil
E. Müller, Schiller. 941
die Zeitgenossen, von Kant, Fichte und Schelling abgesehen, nur Geister zM-eiten und
dritten Ranges gewesen seien. Man müsse vor allem den Unterschied zwischen den
Grossen und Kleinen gebührend aufdecken. Daran fehle es meistens aus Mangel an
Verständnis für das, was Schillers eigentliche Bedeutung ausmache. Diese Vorwürfe
von E. sind unbegründet, denn was er will, findet sich in der ausführlichen Literatur
sorgfältig erörtert. Nach ihm ist Schiller vor allem Kantianer. Fast für alle seine
Begriffe lassen sich Ursprünge bei Kant nachweisen. Auch Fichtes Bedeutung wird
erörtert. Schliesslich wird die entscheidende Anregung hervorgehoben, die Schillers
Ideen für Schelling und Hegel geworden sind. Für diese beiden Pfadbereiter zu
sein, darauf beruhe Schillers philosophisch-geschichtliche Bedeutung (vgl. N. 9266).
Ein Vergleich mit Julia Wernlys Schrift (N. 9514) belehrt uns, dass E. die systema-
tische Tätigkeit Schillers premieren möchte. Schiller war aber aus praktischen
Gründen Philosoph und Ästhetiker; er wollte sich über die Gesetze der Dichtkunst
für seine eigenen Zwecke klar werden. Es ist ihm aber nie in den Sinn gekommen,
ein System der Philosophie aufzustellen (vgl. N. 9224). — Die Schrift von L. K e 1 1 e r
(9275) hat keine neue Auflage, sondern nur eine neue Ausgabe erlebt. Am Inhalt
sind wesentliche Änderungen nicht vorgenommen. Es sei daher auf die erste An-
zeige in JBL. 1905, N. 4234 verwiesen. K. hat in vieler Beziehung anregend gewirkt,
wenn auch manche seiner Aufstellungen unhaltbar sind. In der neuen Ausgabe
redet er von einem „pietistischen Gebetsverein" des jungen Schiller (S. 20, vgl. S. 4);
aber das ist eine unbegründete Vermutung K.s; ebenso die zitierten Morgengedanken
S. 4. — Der Aufsatz von 0. Pf leiderer (9277), der zuerst im Jahre 1905 erschien,
ist schon JBL. 1905, N. 4197 gewürdigt. — Die Abhandlung von M. Schlesinger (9278)
ist einer grösseren in Arbeit befindlichen „Geschichte des Symbols" entnommen und
betrifft wesentlich Goethe. Der Verfasser will zeigen, wie der die Welt als Symbol
empfindende Geist Schillers Goethe zu einer den Führer überragenden Höhe s^-m-
bolischer Auffassung hinaufgeführt hat, welcher die Erscheinung zugleich Urbild war
und das Unzulängliche zum Abbild des Übersinnlichen wandelte. — In geistvoller
Weise behandelt J. K r e m e r (9279) das Problem der Theodizee. Im steten Ver-
gleich mit Kant zeigt er, wie durch Schillers Philosophie die Wesenseinheit des
Wahren, Guten und Schönen sich hindurchzieht. Der ganze Inhalt derselben, eine
wahre Theodizee, sei in seinem Gedicht „Das Ideal und das Leben" niedergelegt.
(Vgl. die beiden folgenden Nummern.) — Was R. Wegener (9280) bietet, ist wohl-
durchdacht. Es ist zwar keine erschöpfende Arbeit, weil der Verfasser, durch sein
Thema gezwungen, sich mit Ausschluss der Geschichte auf die philosophischen und
poetischen Werke beschränkte, aber auf diesem Gebiet hat er gutes geleistet. Er
unterscheidet zwei Perioden: die Jugendzeit und die Kantische Zeit. Schillers ganze
Kunstidee ist, wie W. sagt, nach ihrer innereten Natur eine Theodizee. Das zeigt er
an den Dichtungen und philosophischen Schriften der Jugendzeit mit ihren pessi-
mistischen und materialistischen Stimmungen; sodann an der Übereinstimmung und
dem Gegensatz zwischen Schiller und Kant. Schliesslich erörtert er noch besonders
Schillers Idee der Freiheit. — Gründlich erschöpfend ist das Buch von K. Wollf
(9281), welcher drei Hauptepochen unterscheidet: die der optimistischen Metaphysik
bis 1784, die des Skeptizismus bis 1786 und die Epoche des optimistischen Realismus
bis 1791. Gegen Wegener hat W. seinen Stoff begrenzt, indem er das Problem bis
zum Beginn der Kant-Studien Schillers verfolgt. Doch hat er noch Schillers Theodizee-
plan von 1793 erörtert. W. hat also die "eigentlichen klassischen Dramen nicht mit
eingezogen, während dies Wegener, wenn auch nur kurz, tut. Dagegen hat W. die
Geschichte, die Wegener weglässt, hereingenommen. Übrigens stimmen beider Arbeiten
in den meisten Punkten überein. W. ist der philosophischere Kopf und behandelt
ausführlich die Beziehungen der Kunst zur Theodizee, vor allem das Gedicht „Die
Künstler", für das er eine scharfsinnige Parallele aus einem Brief an Körner bei-
bringt, während Wegener „Ideal und Leben" (vgl. N. 9279) geradezu „Theodizee"
überschreiben möchte und die Tragödie Schillers eine Theodizee nennt. So ergänzen
sich beide Bücher in schöner Weise. —
Ethik undReligion. In dem Aufsatz von G. C a r o (9284) lieg-t das
Hauptgewicht auf Spencer. Zu Schiller bringt er nichts Neues vor, aber er weist
nach, dass die Disharmonie von Pflicht und Neigung, deren Versöhnung, Harmonie
Schiller als Endziel der Kulturentwicklung betrachtet, auch von Spencer in ähnlicher
Weise zu lösen versucht wird. Auch Spencer steht in seiner Ethik Kant schroff
gegenüber wie Schiller. Mit demselben Ausdruck „Freude" bezeichnen Spencer
und Schiller den Übergang von Pflicht und Neigung, das Ziel der Entwicklung, die
Versöhnung von Egoismus und Altruismus. — Die Veränderungen, die P. Geyer
(9285) mit seinem Buch vorgenommen hat, lassen den Kern des Ganzen unberührt.
Geändert ist nur der Schluss, in welchem er über den Begriff des Tragischen in der
Ästhetik der Gegenwart handelt und Leitsätze für den Schulgebrauch beifügt
86*
942 E. M ü 1 1 e r , Schiller.
(vgl. JBL. 1896 IV 9: 68). — Gedankenreich ist der Aufsatz von P. Hensel (9286).
Er gibt eine Übersicht über die Entwicklung- von Schillers ethischen Gedanken.
Dabei werden die Beziehungen Schillers zu Rousseau und besonders zu Kant er-
örtert. — 0. Harnack (9287) betont Schillers lebendige Kraft, die Idee der Freiheit
des Willens, der Unabhängigkeit der gefestigten sittlichen Persönlichkeit. Diese
Auffassung Schillers stehe zu unserer heutigen gesamten Lebensordnung in schärfstem
Gegensatz. Schillers äusserste Kühnheit und Stärke des Willens finde sich bei
neueren Dramatikern nur bei Ibsen. — Ernst Müllers (9288) Aufsatz beschäftigt
sich mit den Arbeiten von L. Keller und G. Deile, die beide in Schiller einen Frei-
maurer sehen wollen. Er hebt die festen Ergebnisse von Kellers Schrift hervor,
aber ebenso auch ihre vielen unhaltbaren Probleme (vgl. JBL. 1905, N. 4234).
Ebenso wird Deiles Versuch, das Lied an die Freude als ein echt maurerisches
Produkt zu erweisen, als misslungen zurückgewiesen (JBL. 1906/7, N. 7533). —
R. Steinmeis'ter (9290) sucht in seinem Programm den Dichter ganz aus sich
heraus zu verstehen, ohne die fremden Einflüsse zu erwähnen. Zu dem Zweck bietet
er ein reiches Material, auf dessen Grund er die ethische Entwicklung des jungen
Schiller von strengchristlichem Standpunkt aus erörtert. Nach ihm hat Schiller
wie Posa eine Saat ausgesät, welche den künftigen Geschlechtern reichen Segen bringen
wird, wenn sie ihr Streben nicht auf Scheingüter, sondern auf höhere Güter richten. —
Politik. Wenn T h. H e u s s (9292) glaubt, dass niemand so geschmacklos
sein werde, Schiller für eine Partei in Anspruch zu nehmen, so belehrt uns die
Literatur des Jahres 1905 im Gegenteil, dass ihn alle Parteien für sich beanspruchten.
H. kommt in seiner kurzen zusammenfassenden Arbeit zu dem Resultat, dass Schiller
eine aufgeklärte, humane volkserzieherische Regierung gefallen hätte. Wie sich in
seinen Werken eine stolze, freie bürgerliche Gesinnung offenbare, so hätte er sich
auch als Politiker gezeigt. Wird damit aber Schiller nicht auch einer einzelnen
Richtung, dem Naumannschen Liberalismus zugesprochen? — K. Berger (9293)
wendet sich gegen K. E. Schmidt (,, Campe und die französische Revolution":
FZg. N. 293), dem es noch nicht bekannt geworden war, dass der Vorschlag der Ver-
leihung des Bürgerrechts an Schiller und Campe von Ph. Rühl ausgesprochen war. —
Sprache und Literatur. In seiner Festvorlesung sagt F. Kluge
(9294), dass es noch geraume Zeit brauchen werde, bis man die sprachliche
Bedeutung Schillers erkenne. Schiller habe mit der Sprache gerungen und habe
durchweg in seinen schwäbischen Ausdrücken nur die gebildete Umgangssprache
gebraucht, die gleichsam der gesprochene Literaturdialekt Schwabens war. Anderer-
seits sei Schillers Abneigung gegen die Mundart überhaupt sicher; er wende nur
ganz vorsichtig und sparsam kleine mundartliche Züge an. Einzelne Worte habe er
direkt eingeführt: tagen, anstellig, Sprachgewalt, Gedankenfreiheit, Philister. Nach
dem ergebnisreichen Vorgang K.s ist es dringend zu wünschen, dass auch die
Germanisten, nicht bloss die Literarhistoriker, die Sprache Schillers studieren. — Der
kurze Aufsatz von A. F o ä (9296) beruht zwar auf selbständigem Studium, ist aber
so wenig erschöpfend, dass wir nicht einmal über die Braut von Messina etwas ver-
nehmen. — Eine scharfsinnige, kritische Untersuchung hat R. K n i p p e 1 (9297)
angestellt. Er erörtert nach verschiedenen einleitenden Kapiteln über die Idylle
Schillers Theorie der Idylle in seiner Abhandlung über naive und sentimentalische
Dichtung. Dass Schiller die Idylle als Unterart der sentimentalischen Dichtung be-
zeichnet, hält K. für unrichtig. Die Widersprüche, die K. in Schillers Aufsatz zu
finden glaubt, sind aber nur scheinbar, wie auch schliesslich aus seiner Arbeit hervor-
geht. Schiller hat eben stets zwischen der Idylle als Dichtungsart und idyllischer
Empfindung genau unterschieden. —
Musik. Eine bedeutsame wissenschaftliche Leistung ist die Dissertation
von H. Knudsen (9299). Alle erreichbare Literatur ist darin benutzt. Der erste
Teil handelt im allgemeinen von der Musik in Schillers Leben, der zweite von seiner
philosophisch-ästhetischen Musikbetrachtung. Der dritte Teil, die Poesie im Bunde
mit der Musik, ist besonders eingehend behandelt. Der vierte, Schillers musikalische
Tropen, bringt bisher ausser acht Gelassenes. Wer sich künftig mit diesem Thema
beschäftigt, findet hier eine treffliche Vorarbeit, ein reiches Quellenmaterial. —
Ernst Müller (9300) hebt die hohe Bedeutung der Musik in Schillers Leben und
Werken hervor. Insbesondere wird gezeigt, wie Schiller durch die Musik in den
einzelnen Dramen gar mancherlei Wirkungen zu erzielen verstand. Auch seine
•Einwirkung auf die Komponisten wird beleuchtet. — Aus dem Bretznerschen Sing-
spiel „Die Luftbälle", von F. Fränzel in Mannheim bearbeitet, legt F. Walter
.(9300a) die Gesangsnummern zur Entscheidung vor, da vermutet werde, dass
Schiller für Fränzel die Arientexte „schmierte", und weil diese Operette Fränzels
erstes Bühnenwerk war. Den Text teilt W. aus der Mannheimer Partitur der Operette
mit, da ein gedruckter Text in Mannheim nicht vorhanden ist. Er stellt es dahin,
E. Müller, Schiller. 943
ob diese Opemverse g-anz oder teilweise von Schiller herrühren können. Aus
manchen Stellen scheinen Schillersche Laute entgegenzuklingen, aber freilich nur in
geringem Masse. Der Schillersche Geist müsste sich aber auch in einer solchen
rasch hingewoifenen Arbeit verraten. Ein naheliegender Vergleich mit dem Zwie-
gespräch „üelia und Leontes" lässt keine Ähnlichkeit erkennen. Nach allem halten
wir diese Verse nicht für Schillerisch. —
Verschiedenes. Um einen Beitrag zu einer künftigen Poetik zu
liefern, hat J. A. H e i d (9301) die Zeugnisse über das Schaffen Schillers gesammelt
und zwar wesentlich aus seinen Briefen, daneben auch aus Angaben von Zeitgenossen
und anderen. H. behandelt sein Material in den drei Abschnitten: Die dichterische
Geistesverfassung, der Stoff und die Ausarbeitung. Es ist eine fleissige Arbeit, die
an und für sich nichts Neues bringt, auch im ersten Teil besonders noch mancher
Ergänzungen fähig ist, wie z. B. zu Seite .30: Streichers Bericht über die Wirkung
der Musik auf Schiller, die Arbeit am Fiesko am hellen Tage bei Licht usw.; aber
durch die geschickte Anordnung und Ausführung ist die Schrift sehr förderlich für
weitere Untersuchungen. — Der Aufsatz von A. K o h u t (9303) ist eine populäre
Zusammenstellung ohne wissenschaftlichen Wert. — Die Schrift von L. S a d e e
(9304) zeugt von grossem Fleiss und Eifer. In seiner Untersuchung legt er nach
F. Jodl primären, sekundären und tertiären Realismus zugrunde. Das sucht er in
zwei Abschnitten: „Der Meisterzyklus" (die klassischen Dramen) und „Eigenheiten
und Eigenschaften" (Jugenddramen und Lyrik) zu erweisen. S. ist etwas weit-
schweifig, auch behandelt er manches Bekannte viel zu ausführlich. Auffallend ist
es sodann, dass die scharfen Unterscheidungen des Realismus in der Ausführung zu
wenig hervortreten. Am ergebnisreichsten ist der zweite Teil der Arbeit. —
E. Witte (9305) bringt weder an Gedanken noch an Inhalt irgend etwas Neues. —
Ein neues Thema hat B. Baum garten (9306) zuerst behandelt. Er erörtert zu-
nächst die Bedeutung der Masse in Schillers Gedankenwelt, sodann die doppelte
Rolle, welche die Masse in seiner Dichtung spielt, als Vertreterin der Idee, der Ge-
samtheit der Menschheit und als die realer Macht, in die der einzelne irgendwie
verstrickt ist. Darauf wird die Technik der Massenbeherrschung: Kunst der Gliederung,
gemeinsames Empfinden und Wollen, dargelegt. Shakespeare und Goethes Egmont
sind dabei Vorbilder. Der letzte Abschnitt handelt von dem einzelnen und der
Masse im Wallenstein, besonders im dritten Akt von Wallensteins Tod, in welchem
Schillers geniale Behandlung am schönsten hervortritt. Der Verfasser der fleissigen
Arbeit hätte sich vielfach kürzer fassen und in seinen Beispielen beschränken können,
dadurch hätte die Übersichtlichkeit und Klarheit gewonnen. —
Biographisches: Biographische Einzelheiten. Die Samm-
lung von C. Seilacher (9307) verfolgt pädagogische Zwecke. Für die Wissen-
schaft aber ist diese Schrift wertvoll, weil sie zuerst einen genauen Abdruck des
Curriculum vitae meum und anderer wichtiger bisher unbekannter Urkunden zu dem
Leben von Schillers Vater enthält. Der Abdruck erfolgte durchaus nach den
Originalen. — E. Wasserziehers (9308) Büchlein schildert des Dichters Leben
bis 1785, und zwar soweit als möglich ohne Zutaten des Herausgebers nach den
Quellen. Diese sind primäre und sekundäre: Streicher, Karoline von Wolzogen,
Körner, J. Minor. Das Büchlein ist also ein Mittelding zwischen Quellenbuch und
Biographie. Da es für die Schule bestimmt ist, sollten darin z. B. die Schilderungen
des Katechismusaufsagens und Spaziergangs nach Neckarweihingen nicht fehlen,
wenn man auch natürlich keine Vollständigkeit erwartet. — Der Aufsatz von C. S.
(9309), der ausführlich über Schillers Krankheit im Jahre 1791 berichtet, weist mit
Recht die Behauptung zurück, dass Schiller damals von Karlsbad aus Dux, Prag
und Nachod besucht habe. Diese Fabel ist böhmischem Lokalpatriotismus entsprungen
(vgl. N. 9364). — K. Bergers (9310) Aufsatz enthält im ganzen keine wesentlich
andere oder neuere Gedanken, als nach dem Erscheinen des Briefwechsels von
Karoline und Wilhelm von Humboldt vor ihm schon A. Leitzmann (JBL. 1906/7,
N. 7513 und 7516) und andere ausgesprochen haben. Als neu erfahren wir nur,
dass noch manches kostbare Stück von Briefen Schillers und Karoline von Wol-
zogens Antworten an diesen im Greiffensteiner Archiv vorhanden sei. Diese würden
aber, wie A. von Gleichen-Russwurm B. versicherte, keine veränderten Züge in das
Bild bringen , sondern nur eine Bestätigung* der unendlich schönen , aber
freien Auffassung der Liebe, die damals herrschte. Wenn dem so ist, warum hat
dann A. von Gleichen-Russwurm diese Briefe nicht in den Briefwechsel Schiller und
Lotte (vgl. N. 9387), der doch alles vorhandene aufgefundene Material enthält, mit
aufgenommen? — Der Münchener Maler K. Bauer (9311) legt in seiner Arbeit
neben der literarischen Tradition die Klauersche Totenmaske als Massstab an. Dadurch
gewinnen einzelne Bilder, so besonders das von W'estermayr, die Büste von Klauer
selbst und die neu entdeckte von G. Weisser. Der illustrierte Aufsatz orientiert gut
944 E. Müller, Schiller.
über die vorhandenen Darstellungen. Von Dannecker, sagt B., soll es sechs ver-
schiedene Ausführungen nach dem Orig-inalmodell geben. Von dem unten, zu N. 9336 er-
wähnten Relief ist ihm nichts bekannt. — Zu P\ Lien hard (9313) vgl. JBL. 1906/7,
N. 7478, wo dasselbe Thema schon erörtert ist. — N. 9314 war dem Referenten
leider nicht zugänglich. —
Persönliche Beziehungen: Familie. A. von Gleichen-
Russwurm (9315) bringt allerlei Ereignisse in Schillers Leben, Urteile Goethes
und Aussprüche Schillers selbst in Beziehung zu einander. Lauter bekannte Dinge,
die aber einer Festschrift wohl anstehen. — Der Aufsatz von 0. Güntter (9316)
enthält 1. ein Gebet von J. K. Schiller, 2. eine Zusammenstellung der einzelnen Fälle,
in denen dessen Leben gefährdet war. Die Handschriften befinden sich im Marbacher
Museum. Vgl. N. 9307. — Nach einem Eintrag im Totenregister starb am 10. April 1752
in Benningen bei Marbach ein fünfjährig^er Knabe, dem der Vater Schillers, der „Bar-
bierer", gegen das Fieber ein purgans verordnet hatte, das mutmasslich seinen Tod
befördert habe, weshalb man eine Sektion vorgenommen habe. Die Gerichtsakten
fehlen. Ob also Vater Schiller schuldig war oder nicht, steht dahin. C. Seilacher
(9316a) schliesst nun aus dieser Notiz, dass, da Vater Schiller Anfang 1753 von
Marbach wegzog, dieses Vorkommnis, neljen dem drohenden Vermögensverlust seines
Schwiegervaters wohl dazu mit Anlass gegeben habe, da in Marbach noch drei
Chirurgen waren und J. K. Schiller von jener Kur ab vermutlich nicht mehr viel
verdiente. — Aus dem Besitz der Familie Streicher in Wien veröffentlicht J. Minor
(9317) einen unbekannten Brief von Christophine Schiller an A. Streicher, in welchem
diese jenem auf seinen Wunsch für seine bekannte Schrift alles mitteilt, was sie in
Erinnerung hat. — Ein unbekanntes Ölgemälde Nanette Schillers von der Künstlerin
L. Simanowiz gemalt hat Ernst Müller (9318) entdeckt und veröffentlicht. Das
Original, das in der Simanowiz-Biographie „Ludovike" „von der Herausgeberin des
Christbaums" erwähnt ist, befindet sich jetzt im Besitz des Stuttgarter Lithographen
Max Seeger, der es von den Nachkommen der Simanowiz-Reichenbachschen Familie
gekauft hat. Es ist ein Brustbild (kolossal), ein fast antiker Kopf, der Mund etwas
geöffnet, das Haar fällt in Locken und Flechten die Schultern herab. Sie lehnt an
einen Stein mit dem rechten Arm. Ein blaues Gewand, darunter ein weisses, lässt
die linke Schulter und die Brust offen. — L. Geiger (9319) hatte den Plan, das
Urlichssche Werk zu erneuern, aber auch erheblich zu kürzen. Bei den Streichungen,
die er vornahm — er hat das sehr umfangreiche Werk auf etwa den dritten Teil
reduziert — Hess er sich von dem Gesichtspunkt leiten, die zahlreichen kurzen inhalt-
losen Billets oder die grossen Briefe, die unendlich viel Klatsch, lokales Gerede usw.
enthielten, entweder ganz zu entfernen, oder in ihnen nur das zu lassen, was wichtige
Beiträge zur Zeitgeschichte, zu Lottes Seelenleben usw., Urteile über Goethe und
Schiller usw. enthält. G. gibt vier Abschnitte in sachlicher Anordnung. Zur Er-
läuterung dienen „literarische Notizen" im Anhang. Das Buch ist für Schiller-
Freunde, also für weitere Kreise bestimmt. Es war ein glücklicher Gedanke
von G., die drei Bände von Urlichs in dieser Form einem grösseren Publikum zu-
gänglich zu machen, obwohl für die eigentliche Wissenschaft freilich eine Neu-
bearbeitung und Vermehrung des Ganzen sehr erwünscht wäre. — Dass nur Lotte,
und nicht ihre Schwester Karoline, Schiller das Glück geben konnte, das er sucht,
zeigt A. Klaar (9320). Vgl. den ähnlichen Aufsatz von A. K. unter N. 9556. — Die
Arbeit von H. Bierbaum (9322) ist etwas breit angelegt. Das Material ist so
ziemlich erschöpfend behandelt. Das Resultat ist im ganzen nicht anders ausgefallen,
als die neueren Forschungen dargetan haben. Das Hauptverdienst B.s ist, dass er das
Material geschickt zusammengestellt und verwertet hat. Eine Rivalität der Schwestern
um Schiller ist klar, aber dieser selbst war 'ahnungslos gegenüber dem Zwiespalt
zwischen beiden. Die Ansicht von Schillers „Doppelbräutigamschaft" wird durch die
überreiche Menge der Beweise widerlegt, die für eine ausschliessliche Liebe zu Lotte
sprechen. Die Ursache für die bisherige Auffassung war Karoline selbst. Die
Ansicht ist irrig, als wäre sie freiwillig vor Lotte zurückgetreten. Das Geltendmachen
ihrer eigenen Person, das Sichausleben ohne Rücksicht auf andere, ihr hervorstechendster
Charakterzug, hätte sie daran gehindert. B.s Arbeit ist sehr fördernd und bis zu
einem gewissen Grad abschliessend. — Dass Karoline von Wolzogen mit H. von
Wessenberg befreundet war, erfahren wir erst jetzt. Die Bekanntschaft vermittelte
wahrscheinlich K. von Dalberg. Nach dessen Tod übertrug Karoline alle die
schwärmerische Verehrung und Liebe, die sie ihm gezollt hatte, auf Wessenberg.
Das erhellt aus den von Ernst Müller (9323) veröffentlichten zwei Briefen Karo-
linens an Wessenberg aus den Jahren 1844 und 1845, die sich in Stuttgart befinden.
Darin ist auch von ihrer geplanten Dalberg-Biographie die Rede. — C, Cornelius
(„Wer ist der Dichter?": HambNachrr. 1909, N. 45) teilt mit, dass nach gut verbürgten
Nachrichten aus dem Karoline von W^olzogen nahestehendem Kreise nicht Schiller,
E. Müller, Schiller. 945
sondern Karoline die Xadowessische Totenklage verfasst habe. Möglicherweise hätte
aber Karoline ein besonderes Gedicht über dasselbe Thema verfasst. —
Schiller und Goethe. L. Geiger (9325/6) bespricht das Verhältnis
beider Dichter zueinander im persönlichen Umgang, der immer wieder trotz aller
grossen Herzlichkeit eine gewisse Kühle und Lauheit aufweise, und auf dem lite-
rarischen Gebiet. — N. 9327 war dem Referenten leider nicht zugänglich. — Einige
Auszüge aus Grubers Schiller-Biographie von 1805, Urteile über die gegenseitigen
Beziehungen beider Dichter, druckt II. Krüger- Westend (9328) ab. — Unter
den Sammlungen, welche Urteile über Schiller enthalten, ist die von P. Uhle (9329)
besonders beachtenswert. Er hat die Goetheschen Aussprüche zu einem Gesamtbild
vereinigt, zu dessen Abrundung und Vervollständigung alle vollwertigen zeit-
genössischen Äusserungen über Goethes Verhältnis zu Schiller beigefügt sind, voran
die Zeugnisse von Schiller selbst, Humboldt und Körner. In den drei Haupt-
abschnitten: Der Freund, der Dichter, der Mensch hat U. diese Urkunden, ein Denk-
mal freien Menschentums und erhabener Grösse, zusammengestellt. — F. W a r n e c k e
(9330) vergleicht die Berichte beider Dichter über ihre erste Unterredung und glaubt
Goethes Darstellung ,, Glückliches Ereignis" als spätere Konstruktion ansehen zu
sollen, nicht als tatsächliche Erzählung. Schillers Bericht entspreche allein den Tat-
sachen. —
Andere. In seiner Festrede stellt J. Messner (9331) Schülers Persön-
lichkeit „unter das Prisma der Freundschaft" und zeigt, was Schiller seinen Freunden
war und was er von ihnen bekam. — F. Alafberg (9333) versucht wie schon
früher (vgl. JBL. 1906/7, N. 7498) eine Rettung H. von Dalbergs. Er bringt zu dem
Ende manche mildernden Umstände bei, ohne indessen das kleinliche Handeln des
Intendanten zu verheimlichen. Man sollte, sagt er, im ganzen Dalberg mehr bedauern
als verurteilen, wenn man das geistige und künstlerische Milieu, aus dem er heraus-
wuchs, sich vergegenwärtige. — Die erste Biographie Danneckers hat A. Spemann
(9336) verfasst. Es stand ihm dazu ein reiches Material von Briefen usw. aus der
Stuttgarter Landesbibliothek zu Gebot. Das Leben und Schaffen Danneckers ist ein-
gehend gewürdigt und seine Werke sind, soweit sie bekannt waren, abgebildet. Nur
ein Medaillon Schillers, von dem man allerdings bis jetzt nichts wusste, ist auch Sp.
unbekannt geblieben. Darüber berichtet Ernst Müller („Aus J. H. Danneckers
literarischem Nachlass": SchwäbKron. 1909, N. 358), in einem Geschäftsjournal
Danneckers auf der Stuttgarter Landesbibliothek stehe unter dem 18. Mai 1810 die
Notiz: „Schillers Basrelief fertig gebracht". Die Existenz dieses Kunstwerks ist bis
jetzt nicht nachgewiesen, vielleicht aber dürfte es mit dem Porträt identisch sein, das
JBL. 1906 7, N. 7594 (Text) erwähnt ist. — In den von Ernst Müller (9337) ver-
öffentlichten 16 Briefen Erhards an Göschen und an Neumann von 1791—1797 ist
Schiller zwar öfters erwähnt, aber ohne dass etwas Unbekanntes über ihn darin zu
finden wäre. — Über den einzigen grossen der aus der Akademie hervorgegangenen
Bühnenkünstler J. D. F. Haller berichtet W. Widmann (9338). Haller, 1775—81,
also mit Schiller auf der Akademie, spielte bei den ersten Stuttgarter Aufführungen
der Räuber und Kabale und Liebe in hervorragender Weise mit. Er starb schon
1797. — Eine fördernde Arbeit hat E. Bauer (9339) verfasst. Er zeigt die Ein-
wirkung Schillers an verschiedenen Gedichten; auf Schritt und Tritt begegnen wir
Anklängen an Schiller in Form und Inhalt. Da und dort hätte B. auch auf den
direkten Einfluss von Schillers Persönlichkeit hinweisen können. In seinem Urteil
ist B. sehr zurückhaltend. Allein, da er überzeugt ist, dass Hölderlin, wenn er auch
Schiller nicht gekannt hätte, sich wohl nicht wesentlich anders entwickelt hätte, so
hätte er noch in manchen Stellen anders urteilen können. Bloss Schillers Kunst-
programm in den Künstlern habe tief auf Hölderlin eingewirkt. Auch der Hyperion
wäre ohne Don Karlos nicht denkbar. Aber doch ist er nur das Selbstbekenntnis
des Dichters, ebenso wie der Empedokles trotz des Einflusses der Räuber, des Fiesko
und Don Karlos ein Abbild Hölderlins ist, in dem überall sein edler eigener Geist
uns entgegentritt. — Der Direktor der Frankfurter Stadtbibliothek F. E b r a r d (9340)
hat 36 Briefe W. von Humboldts an Schiller, aus den Jahren 1796 — 1803 stammend,
die ganz unbekannt waren, durch Kauf erworben. Sie waren wohl einst von Ernst
von Schiller dem General Ludwig von Wolzogen zur Abschrift für die geplante Ver-
öffentlichung übergeben worden, kamen aber während der Herstellung der Abschrift
abhanden. Humboldt behandelt darin eigene literarische Pläne und gedruckte und
noch ungedruckte Dichtungen Schillers, die dieser ihm zur Beurteilung sandte,
besonders ausführlich den Wallenstein. — Der Brief W. von Humboldts, den A. Le itz-
mann (9342) veröffentlicht, ist an G. Körner gerichtet unter dem 1. Oktober 1811.
Das Original befindet sich in der Public library of the city of Boston. Er enthält
eine von Körner gewünschte Kritik Humboldts über Kömers „Nachrichten über
Schillers Leben", die Körner in der Handschrift Goethe und Humboldt zur Einsicht
946 E. Müller, Schiller.
zugesandt hatte. Humboldts Haupteinwand geht gegen die Anlage und den ganzen
Charakter des Aufsatzes. Ausserdem äusserte Humboldt bestimmte Wünsche in bezug
auf sich selbst. — Aus dem Aufsatz von Ad. Köster (9343) ist hervorzuheben,
dass Kants Rigorismus bis heute von den meisten Interpreten falsch verstanden
wurde; er habe lediglich methodisch-wissenschaftliche Bedeutung, und Schiller habe
in seinen Xenien Kant falsch interpretiert. — Die Briefe, die L. Keller (9349) ab-
druckt, sind längst bekannt. Auch die Schlüsse, die er daraus zieht, überraschen
nicht. Zwar ist er etwas vorsichtiger in seinem Urteil, aber er glaubt immer noch be-
haupten zu können, dass der Geist Schillers mit der Gesinnung der Brüderschaft, deren
Mitglied Lempp war, dauernd in Übereinstimmung geblieben ist, obwohl Schiller niemals
äusserlich Maurer geworden sei; vgl. JBL. 1905, N. 4234. — Über N. 9351 vermag
ich leider nicht zu berichten, da ich diese Briefe nicht kenne. — J. H. Eckardt
(9352) kommt hier nochmals (vgl. JBL. 1905, N. 3985) eingehender auf Michaelis
zurück. Seine frühere Ansicht, dass Schiller Michaelis gegenüber ganz korrekt
gehandelt habe, bestätigt er nochmals. Er zeigt, wie kritiklos manche über Michaelis
geurteilt haben. Dem Neuen Katalog der Deutschen, 1844, liegen vielleicht Michaelis'
eigene schwindelhafte Angaben zugrunde. E. nimmt sogar an, dass Michaelis die
ganze Geschichte mit dem Diebstahl erfunden habe. Das stimmt freilich nicht mit
Schillers Angaben. — Der Aufsatz von W. Lang (9353) bestätigt, dass Weltrich das
Verhältnis Schillers zu Luise und Wilhelmine Andrea richtig beurteilt hat. Ausser-
dem teilt L. verschiedene Briefe Reinhards an Zumsteeg, Luise Andrea usw. mit,
aus denen Reinhards Neigung zu Wilhelminen, die nachher den Stabsamtmann Bayha
heiratete, klar hervorgeht. — Über V. von Schauroth, der erst im Jahre 1903 (JBL.
1903, N. 15758) als Schillers Freund bekannt wurde, hat jetzt R. Steig (9354) weitere
Mitteilungen gemacht. Er weist nach, dass von Schauroth über seinen „Jugendfreund"
gedrucktes und geschriebenes Material dem Schillerbiographen H. Döring zur Ver-
fügung stellte, das dieser, wie St. durch einen Vergleich zeigt, in der zweiten Auf-
lage seines Buches 1824 benützt hat, ohne Schauroths Namen zu nennen. Durch den
„Allgemeinen Anzeiger der Deutschen" war die Bekanntschaft beider Männer ver-
mittelt worden. Schliesslich vermutet St. nach Schauroths Vorgang, das Gedicht „Die
Schlacht" sei von Schiller nicht verfasst, sondern nur überarbeitet. Die Gründe, die
er dafür vorbringt, sind allerdings nicht überzeugend. — Die mitgeteilte Szene aus
dem nachgelassenen Festspiel von P. H i 1 1 e (9355) ist ein glänzender Dithyrambus
auf Schiller. — Der Aufsatz von E. Arnold (9356) wiederholt nur Altes. — Aus
einem Brief Sintzenichs an Göschen, den F. Walter (9357a) aus dem Besitz der
Stadt Mannheim veröffentlicht, erhellt, dass ursprünglich der tüchtigere Sintzenich einen
Kupferstich der Königin Elisabeth für den Don Karlos liefern sollte, dass aber nachher
auf Empfehlung des Malers Langenhöffel der billigere Verhelst vorgezogen wurde. —
Aus dem Schloss Ahrensburg in Dänemark stammen die von L. B o b e (9358) mit-
geteilten vier Briefe. Der erste ist am 11. Juni 1791 geschrieben, an welchem Tage
die Nachricht von Schillers angeblichem Tode nach Seelust kam. Im zweiten vom
13. September 1791 wird eine etwaige Übersiedlung Schillers nach Kopenhagen
erörtert mit dem Resultat, dass dies vielleicht nicht in seinem Interesse liege.
Auch im dritten Briefe vom 24. Oktober 1791 wird diese Frage nochmals kurz berührt.
Im vierten Brief vom 13. Juli 1799 zeigt die Verfasserin den Empfang eines Schiller-
schen Manuskriptes an. Zugleich meldet sie, dass der König von Preussen Schiller
„un beau compliment" über seinen Wallenstein gemacht habe, — Seiner Untersuchung
legt Ernst Müller (9359) Scharffensteins „Erinnerungen in bezug auf Schiller"
zugrunde nach der Handschrift auf der Stuttgarter Landesbibliothek. Er weist
darauf hin, wie unklar und widerspruchsvoll einzelne besonders wichtige Bemerkungen
Scharffensteins sind, die sich auf Schillers Liebesleben, hauptsächlich auf sein Ver-
hältnis zur Vischerin, beziehen. Auch der Verführer Lauras, A. von Braun, ist
erwähnt und die Schuld ebenso sehr ihm, wie der Vischerin zugeschrieben. Es sei
ein Glück, dass Schiller damals Stuttgart verliess: er machte sich so von dieser Frau
los, ehe das Verhältnis ernsthafter wurde. —
Lokale Beziehungen. Das Ergebnis seines Buchs sucht A. Stölzel
(9362) aus dem Material jener Zeit, besonders aus einer Mitteilung Karoline von
Wolzogens und den Beziehungen zu K. von Dalberg zu bestätigen. Sodann weist
er auf die bekannte Briefstelle in dem Brief der Königin Luise vom September 1809
hin: „Warum liess er sich nicht nach Berlin bewegen?" Die Königin war also der
Ansicht, die Berufung sei an Schiller gescheitert. Da fragt man: Wusste sie um
Schillers letztes Schreiben und Beymes Bemerkung dazu „ad acta bis sich Gelegen-
heit findet"? Sodann bemerkt St., dass Beyme diese Notiz nicht ausgestrichen habe,
liefere den Beweis dafür, dass Schillers Angelegenheit bis zu seinem Tode nicht
fallen gelassen wurde. Gewiss, aber man fragt wiederum : W'arum gab man Schiller
keine Antwort auf diesen Brief? Warum liess man ihn immer warten? Wie sollte
E. Müller, Schiller. 947
denn die Gelegenheit sich finden, wenn man mit ihm nicht mehr verhandelte? Also
die Sache schwebt noch immer im Dunkel und kann nur durch andere neue Funde
erhellt werden (vg-l. dazu Ernst Müllers Aufsatz: „Schillei-s Berufung- nach Berlin":
SchwäbKron. 1909, N. 521). — E. Kraus (9364) beweist, dass der angebliche
Aufenthalt Schillers in Prag, Dux, Nachod usw. lediglich eine Erfindung des Prager
Redakteurs und Romanschriftstellers Svätek und des Dichters Alfred Meissner sei.
Svätek habe am 9. Mai 1866 ein Feuilleton „Schiller in Böhmen" erscheinen lassen,
und dieses habe den Ausgangspunkt zu weiterer Sag-endichtung gebildet. R. Batka
habe Sväteks Mitteilungen als wahr angenommen, während G. Przedak (JBL. 1905,
N. 4116) schon etwas kritischer verfuhr, aber doch an die Sache glaubte. Angebliche
Tagebücher von Professor A. G. Meissner, dem Vater des Dichters, spielen in dieser
Sage eine grosse Rolle (vgl. N. 9470). — Eine „Conduite und Unterrichtsliste" der
ersten Abteilung der Militärakademie teilt 0. Güntter (9370) mit. Diese Liste
stimmt in manchem mit der von Minor (aus dem Schiller-Archiv S. 17 f.) ver-
öffentlichten überein, was G, unbekannt blieb, wie es scheint. Ein Vergleich zeigt
folgende Abweichungen : Botanik: gut (Minor: fleissig), Experimentalphysik: mittel
(Minor: z. gut), Franz.: r. gut (Minor: z. gut). Ausserdem wird ein Brief des
Generals von Baur-Breitenfeld an Haakh abgedruckt, der die bekannte Nachricht
bestätigt, dass W. Andrea nicht Schillers Laura sei. — Wo Schiller vom 14. Dezember
1780 bis 1. Februar 1781 wohnte, ist nicht bekannt. Ernst Müller (9370a)
vermutet, dass er vielleicht so lange in der Akademie blieb oder in der Kaserne
oder bei einem Freund wohnte, da erst der 1. Februar der Termin für Wohnungs-
wechsel war. — Für die Frage der Mannheimer Wohnungen wird in Mannheimer-
GeschBll. 1909, S. 245/7 neues Material erbracht. — Der Aufsatz von O. Güntter
(9373) bringt kaum etwas Neues. Auch die Bilder sind meist schon bekannt. —
Sehr Interessantes hat K. G 1 o s s y (9375) zutage g-efördert. Wir erfahren, dass
Schiller in Österreich viel nachgedruckt wurde, dass Charlotte von Schiller 1811 ver-
geblich um Schutz gegen Nachdruck bat und ebenso Ernst von Schiller 1827 und 1828
(bei Metternich). Erst nach dem Vorgang Preussens wurde 1838 der erbetene Schutz
gewährt, und 1859 g-riff Kaiser Franz Josef und der neugegründete Schriftsteller-
verein Concordia ein. — H. G. Bayer (9378) gibt eine trockene Zusammenstellung
der Schiller-Stätten Schwabens, nicht ohne etliche Irrtümer in den Jahreszahlen. —
Genealogisches. St. Kekule von Stradonitz (9379) begnügt
sich am Schluss seines wesentlich Goethe behandelnden Aufsatzes mit einem blossen
Hinweis auf Weltrichs Buch „Schillers Ahnen". — G. Maier (9381,2) durchforschte
nochmals die Orte Neustadt und Grunbach. Die im Jahre 1905 aufgestellte Stammtafel
ist durch diese neue Untersuchung in ihren Grundzügen gerechtfertigt, nur etwas
breiter ausgebaut und nach rückwärts verlängert. M. hat nun den Stammbaum bis
auf zwölf Generationen zurückverfolgt. Die beiden ältesten bilden Hans und Ulrich
ca. 1340 und 1370 in Grunbach ; ihnen seien aber Ulrich und Heintz Schiller in
Grunbach mindestens noch eine Generation voranzustellen. —
Briefe. Unter den augeführten Briefsammlungen ist der von A. von
Gleichen-Russ wurm (9387) herausgegebene Briefwechsel „Schiller und Lotte"
besonders zu erwähnen. Welchen Zweck diese Ausgabe verfolgt, ist nicht ohne
weiteres klar. Da sie ohne jeden Kommentar ist — die kurzen Erklärungen im
Register ersetzen keinen — und da der Preis 7 Mark (gebunden) beträgt,
so wird es wohl trotz des Herausgebers als Urenkels Schillers nicht möglich
sein, die Fielitzsche in fünfter Auflage vorliegende, nur 3 Mark gebunden kostende
Ausgabe zu verdrängen. A. von Gleichen-Russwurm gibt nichts Neues. Seine Ausgabe
zählt 398 Briefe gegen 459 von Fielitz. Die Differenz rührt daher, dass der erstere
sich ganz auf die Briefe Schillers, Lottens und ihrer Schwester beschränkt, während
Fielitz auch andere diesen Kreis berührende Briefe aufgenommen hat. Über sein
Verhältnis zu seinen Vorgängern gibt G.-R. keine Auskunft. Der erste Band
G.-R.s entspricht dem ersten Band von Fielitz; der zweite dem zweiten und
dritten von Fielitz. Aus dem letzteren fehlen manche Briefe, auch einer Schillers an
Lotte, N. 335 bei Fielitz. Also für die Wissenschaft bleibt nach wie vor Fielitz' Aus-
gabe die einzige; G.-R. hat Fielitz' Ausgabe mit allen ihren Resultaten im
wesentlichen übernommen. — In der Vorrede zu der Sammlung von J. R. Haar-
haus (9388) lesen wir, dass der Briefwechsel auszugsweise und unter Weglassung
aller für den Dreiklang Schiller-Lotte-Karoline unwesentlichen Stellen veröffentlicht
wurde. Die Ausgabe ist für weitere Kreise bestimmt und macht auf wissenschaftliche
Bedeutung keinen Anspruch. Bemerkenswert ist eine Anzeige des Buches im
Gral 4, 61/2. Da erklärt der Rezensent, er habe die sonst wenigstens derzeit nicht
zugänglichen mehrbändigen Tagebücher der Frau von Kalb in der „Urabfassung"
gelesen und daraus ersehen, dass Schillers Verhalten Charlotte gegenüber gerade
nach seinem ersten Aufenthalt in Weimar alles andere als einwandfrei war. Deshalb
JiüiretUiiebt« f&i neaeie dentMhe Literat argeMlüehte. XIX; XX. gy
948 E. Müller, Schiller.
irre H., Schiller sei vielmehr von Weimar mit dem festen Vorsatz fortgegangen,
die Scheidung Charlottens zum Zweck seiner eigenen späteren Verbindung mit ihr
energisch zu betreiben, nachdem er ihr eine Zustimmung abgerungen hatte. Dann
hätte Charlotte nichts mehr von ihm. gehört bis zu seiner Verlobung. Eine Kontrolle
dieser Angaben ist in diesem Falle nicht leicht möglich; nach den Ergebnissen der
Literaturgeschichte sind sie falsch. — Sechs Briefe Schillers veröffentlicht 0. Güntter
(9389), und zwar 1. an Kaufmann Stein, datiert Oggersheim 22. November 1782,
Begleitbrief zu einem Buch (Räuber?) Schillers für Sophie Stein; 2. an Bertuch
(Herder ?), Mannheim 12. November 1784, Bitte um Verbreitung seines Avertissements
zur Rheinischen Thalia; 3. an Ridel, Jena 22. Mai 1790, Einladung zum Besuch;
4. an Fr. von Beulwitz, Ludwigsburg 21. Januar 1794, Rat, sich von Karolinen
scheiden zu lassen; 5. an Ch. G. Breitkopf, Jena, 2. Oktober 1797, Bitte um 700
Exemplare der Musikbeilage zum Musenalmanach 1798; 6. an Gr. J. Göschen, Weimar
31. Mai 1804, Manuskript von Rameaus Neffe von Diderot betreffend, Dank für
Honorar einer neuen Ausgabe des Don Karlos. Ausserdem teilt G. 17 Briefe
an Schiller mit, und zwar je einen von Alvensleben; Luise Brachmann (Beitrag zum
Musenalmanach); K. von Dalberg (Dank für den Teil); J. J. Engel (Begleitschreiben
zu seinem Lorenz Stark); G. Forster (mit dem Aufsatz „Über die Humanität des
Künstlers"); Goethe (August 1797: Begleitschreiben zu einem Brief Siegfried Schmidts);
Gries (mit Gedichten); Herder (11. April 1800: Empfehlungsschreiben für einen
Studenten); W. von Humboldt (11. Juli 1803: Empfehlungsschreiben für F. W. Riemer);
G.Körner (9. November 1790: Dank für Kapwein); Matthisson (29. Mai 1798: Beitr. zum
Musenalmanach); H. Meyer (25. September 1797: Meldet baldige Rückkehr mit Goethe von
Stäfa); K. Rahlenbeck (Schwärmerischer Kaufmannsjüngling); J. K. Schiller (14. Sep-
tember 1783: Wünscht, dass der Sohn an den Herzog schreibe, um heimkehren zu
dürfen); derselbe (März 1784: Wünscht, dass der Sohn mehr Gewinn aus seinen
Dramen ziehe und diese ins Englische übersetzen lasse); Schoder (mit einer Ode zur
Kritik); Spiegel zum Desenberg, Kurator der Universität Bonn (Einladung, an den
Rhein zu ziehen). Endlich lernen wir noch vier Briefe aus dem Schillerkreise
kennen, und zwar 1. von J. K. Schiller an Reinwald (Zustimmung auf seine Be-
werbung um Christophine); 2. Reinwald an J. K. Schiller (Dank dafür); 3. Nanette
Schiller an ihre Schwester Christophine (12. Dezember 1793: Schreibt unter anderm
von dem Porträt Schillers, das Frau Simanowiz male); 4. Charlotte Schiller an ihre
Schwester Karoline (22. November 1799: Erster Brief nach ihrer schweren Krank-
heit). — A. Becker (9390) erörtert eine Stelle in einem Brief Schillers an Knigge
vom 14. April 1784. Das dort erwähnte Brandunglück betraf einen Versuch Hemmers
mit dem damals neu erfundenen Luftballon. — Drei unbekannte Schiller-Briefe, im
Faksimile beigefügt, erörtern R. E h w a 1 d und K. Schüddekopf (9392). Die
beiden ersten stammen aus dem Nachlass von Keetelholdts und sind jetzt in der
Bibliothek der Bibliophilen ; den dritten besitzt J. Dörner in Chicago. Der erste ist
an Unbehaun gerichtet. Schiller wünscht darin, am 1. September 1789, sein früheres
Zimmer wieder zu mieten. Im zweiten schreibt er um dieselbe Zeit an die Schwestern
Lengefeld. Der dritte Brief, vom 3. oder 4. Mai 1803, ist vermutlich an Vulpius
gerichtet. Schiller wünscht von ihm in Goethes Abwesenheit das Theaterexemplar
der Natürlichen Tochter für Iffland. — Am 24. August 1793 schrieb Schiller von Heil-
bronn aus an einen Kaufherrn aus Ulm, mit dem er eine gute Strecke zusammen
gereist war. Der Brief (9393) soll sich im Besitz der Nachkommen des nicht ge-
nannten Kaufmanns befinden. Schiller schreibt darin von den Strapazen der Reise,
von seiner Übersiedelung aus der „Sonne" zu Kaufmann Rueff, von dem Heilbronner
Bürger, seiner Familie usw. —
Werke: Ausgaben und Anthologien. Die historisch-kritische
Ausgabe von 0. Güntter und G. Witkowski (9394) will dem deutschen Volke
Schillers Schriften so vollständig und zuverlässig als möglich zu Studium, Genuss
und Belehrung darbieten. Die Ergebnisse ausgedehnter Forschung wurden der Fest-
stellung und Erklärung des Wortlauts dienstbar (20. Bd.). Sie wollen erläutern, was
dem Gebildeten unserer Zeit ohne besonderes Hilfsmittel dunkel bleiben oder von ihm
falsch aufgefasst werden könnte. Danach ist also auch diese Ausgabe keine historisch-
kritische im Smne der grossen Goedekeschen. Eine neue derart werden wir, scheint
es, vorerst nioüt zu erwarten haben. Der zweite und dritte Band enthält die Gedichte
nach der von Schiller selbst noch besorgten zweiten Auflage derselb'en. Die von ihm
nicht aufgenommenen Gedichte und die Xenien sind anhangsweise beigefügt. Zu den
Gedichten hat G. eine kurze sachliche Einleitung geschrieben und Anmerkungen
oeigegeben, die aber manchmal etwas dürftig sind, so z. B. ist über den Ring des
Folykrates nur : Tyrann = Alleinherrscher und Erinnen = Erinnyen angemerkt.
Die Glocke ist nur mit acht Zeilen erläutert, das Motto gar nicht; zur Bürgschaft ist
überhaupt nichts gesagt. Das dürfte wohl nicht allen „Gebildeten" genügen. Neu
E. Müller, Schiller. 949
ist in Band III S. 254 eine dichterische Lösung- des zweiten Rätsels. — Die neue
Ausgabe der Werke von A. Kutscher und H. H. Z i s s e 1 e r (9395,6) ist eine
„Volksausgabe'', ,Xür ein gebildetes Lesepubiikum, nicht für Fachzwecke der Philo-
logen" bestimmt. Die ersten zehn Teile bringen das Wichtigste aus Schillers Werken,
sämtliche Gedichte, Erzählungen und vollendete Dramen, von den philosophischen
und historischen Schriften nur das Bedeutendste. Die fünf weiteren Teile sollen des
Dichters Werke zur Vollständigkeit ergänzen. Die Gedichte sind in eigentümlicher
Anordnung in zwei Teilen, in chronologischer Folge, abgedruckt. Dem ersten Teil
ist die Körnersche Ausgabe zugrunde gelegt; der zweite enthält die Nachlese. Da
fragt man sich: Warum nicht lieber alle zusammen in einer chronologischen Reihe
(vgl. Bellermanns Ausgabe), statt sie hintereinander, und zwar in demselben ersten
Bande, abzudrucken? Die Einleitungen sind meist kurz, aber dem Zweck entsprechend,
freilich manchmal auch viel zu kritisch gehalten. Die historischen und literarischen
Elemente sind nicht immer genügend berücksichtigt, z. B. in Kabale und Liebe.
Im übrigen aber ist diese „Volksausgabe", wie sie wiederholt sich nennt, wohl zu
empfehlen, zumal da sie durch guten Druck und billigen Preis sich auszeichnet. —
Die Ausgabe des Schwäbischen Schillervereins (9398) ist lediglich ein Neudruck der
Ausgabe von 1905 (vgl. JBL. 1905, N. 4392, Text). — Die „Meisterdramen", von
A. Köster, A. Leitzmann, F. Muncker und G. W i t k o w s k i (9399)
herausgegeben und erläutert, sind schon in den Jahren 1903 — 1905 erschienen. Wir
haben schon damals die einzelnen Ausgaben angezeigt (vgl. JBL. 1903, N. 15821,
15835, 15842, 15862, 15883; JBL. 1904, N. 4516, 4520/1, 4523; JBL. 1905,
N. 4580). — Eine Anthologie aus den Gedichten und Dramen, in ganz freier Ordnung,
hat J. P. Tonger (9403) herausgegeben. Eine hübsche handliche Ausgabe! —
Lvrik: Allgemeines und Ausgaben. Zu der Übersetzung von
J. D. F US s' (9404) vgl. JBL. 1895 1V9:56. — Was H Brandenburg (9405) über die
sexuellen Beziehungen Schillers sagt (S. 39, 42), ist mir völlig unverständlich, und
auch sein Urteil über die Balladen (S. 49) ist unklar und unbegründet. — Die
früheren Darstellungen Schillers vergleicht F. Rothenfelder (9406) mit den
späteren und erörtert die Wandlung, die des Dichters Totenlyrik durchgemacht. In
seinen Anschauungen über den Tod seien schliesslich sittliche Ideen und der Unsterb-
lichkeitsgedanke durchgedrungen. — Der Aufsatz von K. und Marie Groos (9407)
war mir nicht zugänglich. — Für das Verständnis der Gedichte ist der Aufsatz von
C. F. Lehmann-Haupt (9408) ohne Wert. Zum „Taucher" bringt er eine
Parallele von Oanneo, halb Fisch halb Mensch, der die Menschen die Kultur gelehrt
habe. Diese Geschichte erzählt der babylonische Priester Berossos in griechischer
Sprache. Zum „Kampf mit dem Drachen" erinnert er daran, dass der Drachenkampf
ein uralter babylonischer Mythus sei. — Fördernd ist die Arbeit von Diedrich
M e y e r (9409), sie verrät selbständige Tätigkeit. Denn M. scheint die Arbeiten von
Pfleiderer und Kasch (JBL. 1900 IV 9 : 182 und 1903, N. 15910) nicht gekannt zu
haben, die freilich das Fremdwort nur nebenbei behandeln. Er kommt zu entgegen-
gesetztem Resultat gegenüber Bellermann (JBL. 1905, N. 4619a), der ihm auch nicht
bekannt scheint. Dieser nimmt an, Schiller habe die Sprache reinigen wollen, indem
er Fremdwörter ausschied. M. zeigt, dass das nicht der Fall ist. Schiller habe bei
späteren Ausgaben Fremdwörter ausgemerzt, aber ebenso neue eingesetzt. Das Fremd-
wort bilde überhaupt einen integrierenden Teil seiner Sprache. Besonders wichtig ist
der Abschnitt: Das Fremdwort als Stilmittel. M. hat hier nur die Gedichte behandelt;
das ganze Material der Werke, Briefe und Nacblass nebst einem Fremdwörterbuch
ist von ihm noch zu erwarten. — Die Sonntagsbetrachtungen von R. Strecker
(9410), die vorher schon in Journalen erschienen, erstrecken sich auf 57 Gedichte.
Für die literarische oder sachliche Erklärung bieten sie wenig. Der Verfasser benutzt
diese Gedichte häufig zum Ausgangspunkt für seine modernen liberalen Ideen. So
gibt ihm z. B. „Die Schlacht" Anlass, über die moderne Friedensbewegung zu reden,
die „Würde der Frauen" über die Frauenfrage. Bei „Hektors Abschied" redet er
von der wahren Vaterlandsliebe usw. Übrigens ist anzuerkennen, dass in diesen
Exkursen gar mancher treffende Vergleich vorhanden ist. —
Einzelne Gedichte. Eine dritte, bisher unbekannte Niederschrift des
Gedichts „An die Sonne" von Christophine teilt O. Güntter (9411) mit. Sie hat
zum Teil wieder anderen Wortlaut. — Eine fleissige, von selbständigem Urteil und
philosophischem Verständnis zeugende Arbeit hat Adele WMslicenus (9412) zur
Verfasserin. Im ersten Teil erhalten wir eine Inhaltsangabe von „Anmut und Würde",
im zweiten, kritischen, erörtert sie Schillers Definition der Schönheit und sein Verhältnis
zu Kant, die Übereinstimmung und den Unterschied zwischen beiden auf ästhetischem
und ethischem Gebiet. A. W. stimmt im wesenthchen mit den neuen Forschungen
von Helene Lange, P. Geyer, E. Kühnemann und anderen überein, ohne sie, wie es
scheint, zu kennen. — R. Eickhoff (9413) erwähnt eine verschollene Dramatisierung
Ö7*
950 E. Müller, Schiller.
des „Gangs nach dem Eisenhammer" unter dem Titel „Fridolin" durch den Öster-
reicher Holbein. — Die Schrift von P. N o t h i n g- (9416) ist ein vorzügliches Hilfsmittel
für den Unterricht, eine gründliche Würdigung des gesamten StotTs. — Zu dem Gedicht
„Das Glück" gibt P h. Simon (9417) gut erläuternde Bemerkungen. Er schreibt
dem Gedicht von Luise Brachmann „Die Gaben der Götter" einen direkten Einfluss
zu. Es gab dem Dichter einen Hauptgedanken und im zweiten Vers die Überschrift,
Ausserdem regte ihn der Verkehr mit Humboldt und Goethe an und die ästhetische
Kritik der Gebrüder Schlegel. Dass schon F. Jonas (JBL. 1897 IV 9 : 93) auf
Brachmanns Gedicht als Vorbild Schillers hingewiesen hat, scheint S. entgangen zu
sein. — Der Aufsatz von E. B e t h e (9420), eine Untersuchung zur homerischen
Frage, hat mit Schiller nichts zu tun. — Hierher ist der Aufsatz von P h. Simon
(9246) über die „Ideale" zu ziehen. — Die erste Strophe in „Ideal und Leben" findet
Ballauf (9421) zweideutig. Man muss sie aber nur als allgemeine Einleitung
zum Ganzen fassen, dann schwinden die Bedenken. — Der Grundgedanke in den
Kranichen des Ibykus ist nach Rodenbusch (9423) die unwiderstehliche Gewalt
der sittlichen Energie im Kampf gegen den Frevel. Diese Idee allein sei imstande,
alle Teile des Gedichts zu umspannen und zur Einheit zusammenzufassen. Dem
Kranichmotiv spricht R. eine selbständige Bedeutung ab. Allein es scheint doch klar,
dass auf diesem Motiv (vgl. die Überschrift) das Ganze ruht. Das Schöne ist eben
das, wie Schiller aus diesem Stoff die sittlichen Grundgedanken geschöpft und daran
festgehalten hat (vgl. JBL. 1906/7, N. 7524). — Zur Entstehungsgeschichte der „Nänie"
weist Ph. Simon (9424) auf Goethes Euphrosyne, Luise Brachmanns „Nänie auf
Novalis" und besonders auf Goethes Achilleis hin. Diese Dichtungen haben sicher-
lich, wie gezeigt wird, einen nicht unbedeutenden Einfluss auf Schillers Gedicht aus-
geübt. Die Entstehung der Nänie glaubt S. nicht ohne guten Grund auf Ostern 1799
festsetzen zu können. — A. Leitzmann (9425) führt den Nachweis, dass die
angebliche poetische Bearbeitung Schillers, die A. Schlossar veröffentlichte (vgl. JBL.
1896 IV 9 : 55) von dem Göttinger Philosophen F. Bouterwek herstamme. —
R. P e t s c h (9426/7) sucht mit Recht den Schluss des Gedichts „Phantasie an Laura"
mit dem Anfang der vierten Ekloge Virgils zu erklären, die Schiller dazu angeregt
habe. — Die Arbeit von W e h n e r t (9429) ist sehr instruktiv. Nach ihm ist für
Schiller letzten Endes der denkende, fühlende und glaubende Mensch die Natur.
Die gesetzmässig und als schön aufgefasste, vom Menschen begriffene und gefühlte
Natur erlöst die Menschheit. Diese Erlösung ist also nur subjektiv. Schiller ist mit
diesem Evangelium also letzten Endes Selbsterlöser. Sein Kulturüberdruss ist nicht
rousseauisch gedacht. Er weiss, dass wir keiner Erlösung von der Kultur schlechtweg
bedürfen. Wir brauchen eine Befreiung von der blossen Körperkultur, von der Kultur
einer Überschätzung der natürlichen Seiten des Lebens. Darauf wollte Schiller in
seinem Gedicht hinweisen, indem er eine dem Menschengeist entnommene Seite der
Natur, ihre innere unabänderlich zweckmässige Gesetzlichkeit als erlösend betonte.
Scholz premiert Schillers teleologische Geschichtsauffassung. Der Mensch werde
zum wahren Menschen durch die Idee der inneren Harmonie, die aus der Natur zu
uns spricht, und deren Verwirklichung in unserem Innern wir anstreben sollen. Das
werde durch die Arbeit, jede wahre Kulturarbeit, erreicht. Seh. hebt ebenso wie
Wehnert Schillers Gegensatz zu Rousseau hervor. (Gegen die Erklärung Bellermanns.)
— In einer trefflichen Arbeit wird von P h. Simon (9430) ausgeführt, dass Schillers
Gedicht der Tanz in seiner Entstehung und Auffassung mit den innersten Kunst-
anschauungen des Dichters zusammenhänge, der damals sich mit der schmelzenden
Schönheit beschäftigte. Die Entwicklung der Schönheitsgefühle aus blossen Lebens-
gefühlen sei ihm wesentlich für die Veredlung des inneren Menschen. Einfluss übten
auf Schiller Körners Aufsatz „Über Charakterdarstellung in der Musik", Herders
„Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit". Daneben kleinere Einwirkungen
wie z. B. Woltmanns Gedicht „Der Dorfkirchhof". Die Grundanschauung des Schiller-
schen Gedichts sei längst Gemeingut in den Kunstkreisen W^eimars gewesen. — Eine
Quelle Schillers war das 18 Druckseiten lange Gedicht von Franz von Kleist, das
gegen Schillers „Götter Griechenlands" das „Lob des einzigen Gottes" veröffentlichte,
weder nach A. Döring (9431), noch nach B. Schulze, der (1315) entgegnete,
er habe schon 1893 in „Nord und Süd" darauf hingewiesen. — Das 16. Lied des
Bakchilides, das einen Abschnitt aus der Jugendgeschichte des Theseus behandelt,
führt A. Egen (9432) als Gegenstück zum Taucher auf. Ohne eine Vergleichung
mit Schillers Gedicht hebt er die Schönheiten des altgriechischen Gedichts hervor,
in welchem der Verfasser den Theseus zum Beweise seiner Abstammung von Poseidon,
die Minos bezweifelt, einen goldenen Ring aus dem Meere holen lässt. — Die angeb-
lichen Quellen Schillers zum Taucher, die P. Hoffmann in E. Wünschs „Kosmologischen
Unterhaltungen" und A. Fleischmann in ,,Brydones Reisen durch Sizilien" und
Thevenots „Reisen in Europa usw." erkennen wollte, weist Ernst Müller (9433)
E, M ü 1 1 e r , Schiner. 951
als falsch zurück. Schillers einzjore Quelle sei eine mündliche Mitteilung Goethes.
Woher dieser seine Kenntnis habe, sei nicht festzustellen. M. kommt, ohne es zu
wissen, zu demselben Resultat wie schon früher H. Ullrich, der ihn nachher persönlich
darauf aufmerksam machte. — P h. Simon (9434) sucht zu beweisen, dass die er-
wähnten beiden philosophischen Gedichte Schillers unter unmittelbarem Eindruck von
Kants Kritik der ästhetischen Urteilskraft entstanden, aus derselben Quelle fliessen,
und dass das zweite Gedicht nur im Zusammenhang mit dem „Genius" gänzlich ver-
ständlich sei. — R. S t e i g (9435) hatte das Glück, u. a. 31 Xenien, darunter sechs un-
bekannte, im Archiv des gräflichen Hauses von Schlitz zu entdecken. Diese Hand-
schriften waren einst von Goethe dem Grafen Hans von Schlitz, einem Oheim des
Dichters Achim von Arnim, mit Handschriften von ihm selbst geschenkt worden. Die
sechs neuen Xenien, die St. eingehend erläutert, haben folgende Aufschriften : 1. Vor-
schlag des Reichsanzeigers, die Allgemeine Literatur-Zeitung betreffend; 2. An die
französischen Stücke von Dyk; 3. Philosoph; 4. Der falsche Messias von Konstantinopel
an H. Von St. als Lavater erklärt; nach VossZg^. N. 48 der jüdische Schwärmer
Sabbatai Zewi; 5. Der Eschenburgische Shakespeare; 6. An die Menge, — Die Unter-
suchung von G. Thiemann (9436) ist sorgfältig und umfassend. Allein seine Urteile
sind öfters viel zu subjektiv, ohne feste Grundlage, wie z. B. S. 47/8. Auch hat er Goethes
Wort an Eckermann über die Entstehung der Xenien vom 16, Dezember 1828 zu wenig
bedacht. Ebenso ist zu bedauern, dass er den Rat, ein Register anzufertigen, aus dem er-
sichtlich wäre, welchem Dichter er die einzelnen Distichen zuschreibt, ausser acht gelassen
hat. Dadurch wäre seine Arbeit übersichtlicher und der Fortschritt gegenüber früheren
Forschungen deutlicher geworden. Immerhin aber ist diese Dissertation förderlich und
eine gute Vorstudie für andere. — A. Nutzhorn (9436a) weist nach, dass das
Gedicht „Morgengedanken. Am Sonntag" nicht, wie Edw. Schröder annahm, von
Schiller, sondern von Schubart verfasst ist (vgl. JBL. 1904, N. 4452). Ausserdem
schreibt er ein anderes Gedicht in Haugs Magazin vom 6. Oktober 1778 Schiller
zu. Es ist die „Aufmunterung eines Jünglings zur geistlichen Ode". Das
Gedicht, in demselben Versmass wie der „Eroberer" und ebenso wie dieser in
Klopstockschem Geist verfasst, zeigt in der Tat auffallende Anklänge an Schüler
in Form und Inhalt, sodass es nicht unmöglich ist, dass wir hier ein Schillersches
Produkt vor uns haben. Vielleicht findet X.s Vermutung noch eine weitere Be-
stätigung. —
Drama: Allgemeines. R. Auernheimer (9437) rühmt Schiller
als Theaterdichter par excellence. — P. Ernst (9438) verfolgt die Entwicklung der
Dramen, deren Höhepunkt Wallenstein sei. Von da an beginne ein merkwürdiges
Tasten; Schiller sei der theatralischen Wirkung zu sehr nachgegangen, vor allem in
der Maria Stuart. E. will in der Jugend des Dichters den Grund davon sehen. Sein
früher Tod sei der grösste Verlust für unsere Literatur gewesen. Bei der Annahme
von E. bleibt es auffallend, dass der Wallenstein, der vor den anderen Hauptdichtungen
erschien, den Höhepunkt bildete. Da scheint es demgemäss doch sehr wahrscheinlich,
dass die Jugend weniger Einfluss ausübte. — Den Unterschied zwischen Dichtung
und Oper hebt F. Dubitzky (9445) hervor mit der Begründung, dass die
„Original"-Schöpfung eine Beschneidung erleiden müsse; denn die Tonsprache be-
nütze andere, grössere Zeitwerte als das gesprochene Wort. Die ziemlich ausführliche,
aber doch nicht erschöpfende Arbeit lässt die Vorläufer, besonders M. Friedländer,
unerwähnt. — Die beiden statistischen Aufsätze von R. Krauss (9446) und A. J.
Weltner (9447) bringen wertvolles Material, da es an Vorarbeiten fehlt. Krauss
konnte nur für die Gegenwart und für eine Vergangenheitsperiode von 20 Jahren
zusammenhängende Quellen benutzen. Seine mühsamen Untersuchungen ergeben
das Resultat, dass z. B. Shakespeare sich trotz seiner grösseren Fruchtbarkeit zu
keiner Zeit an deutschen Bühnenerfolgen mit jenem sich messen konnte. Schiller ist
überhaupt der am fleissigsten gespielte Theaterdichter. Unter seinen Stücken steht
Teil. Maria Stuart und Jungfrau von Orleans voran und Fiesko an letzter Stelle.
Unter den Städten, in denen er am meisten gespielt wurde, nimmt Berlin die erste
Stelle ein. — Die Schrift von P. von Radics (9448) rühmt A. Hauffen als einen
beachtenswerten Beitrag zur Geschichte der Aufführungen Schillerscher Dramen auf
deutsch-österreichischen Bühnen, umso mehr, als sich ergebe, dass eine von der
Stätte Schillers weit entfernte Stadt sich grosse Verdienste um die Verbreitung' von
Schillers Ruhm auch in nichtdeutschen Gebieten erworben hat. — Die Untersuchung
von F. Wa 1 1 er (9448a) schildert nach Mannheimer Theaterakten den Diebstahl
eines Manuskripts von Kotzebue und Babo. Die Käufer des Gestohlenen waren
Schwan und Götz in Mannheim. Das wirft ein eigentümliches Licht auf Schillers
Verleger und macht manches begreiflich. — Das treffliche Buch von H. Unbescheid
(812) „Die Behandlung der dramatischen Lektüre, erläutert an Schillers Dramen"
liegt in dritter Auflage vor. —
952 E. Müller, Schiller.
Einzelne Gruppen. In einer sorg-fältig-en Studie, die offenbar auf eine
geplante Neuausgabe der Fragmente hinweist, behandelt G. Witkowski (9451)
zuerst den „Zweiten Teil der Räuber", wobei er darauf aufmerksam macht, dass hier
Schiller dem Schicksalsdrama schlimmen Angedenkens weit näher stand, am nächsten
Grillparzers Ahnfrau. In den Seestücken versteht er besonders die einzelnen Frag-
mente und die verbindenden Gedanken klar zu legen. Schiller habe sich hier auf
dem Wege zum ethnographischen Ausstattungsstück in der Art Jules Vernes gezeigt.
Warum Schiller diese Pläne nicht ausführt, wird einleuchtend gemacht. . Schliesslich
werden die Kriminaldramen-Fragmente, die Polizei und die Kinder des Hauses, ein-
gehend gewürdigt. — Über das Ziel hinaus schiesst F. R. B u t z (9450), wenn er
sagt, Schiller habe in der Hauptsache „dem rednerischen Zweck zuliebe" Personen
eingeführt wie den Pater, Pastor Moser, Kammerdiener. Das „Rednerische" verleihe
den Jugenddramen immer noch dauernden Wert. „Die innere Form der Räuber ist
rednerisch", Franz Moor ein ,.Meisterredner", ebenso Posa, Gräfin Terzky, Burleigh
usw. Posa fasse vor seinem Tode „rednerisch" zusammen, weshalb er gelebt habe.
Diese Auffassung, die neuerdings auch sonst Anhänger findet, ist übertrieben und
einseitig. Schiller ist kein Schönredner. —
Einzelne Dramen: Die Räuber. Der Aufsatz von H. K. (9452)
bringt als neu nur die Tatsache, dass die alte studentische Sanges-Sitte im Jahre 1907
zum letztenmal im alten Weimarer Theater wirksam war und dann zwei Jahre ruhte,
um dann wieder von neuem ins Leben zu treten. — Die beiden folgenden Nummern
bieten nichts Besonderes. Dagegen ist auf die Mannheimer GeschBU. 1909, S. 247/5
aufmerksam zu machen. Dort ist der Theaterzettel der ersten Räuber-Aufführung ab-
gebildet und bemerkt, dass nur in Marbach allein ein vollständiges Exemplar mit
der Ankündigung „Der Verfasser an das Publikum" vorhanden sei, während ein noch
im Jahre 1859 in Mannheim befindliches Exemplar verschollen sei. — J. Wihan
(9455) glaubt Einflüsse von Edward Moores „Gamester" auf die Räuber nachweisen
zu können. Das scheint aber zweifelhaft; nur in einzelnem vermag Referent gewisse
Parallelen zu erkennen. Zudem sind keine Beziehungen Schillers zu E. Moore sonst
bekannt. —
Fiesko. A. Kerr (9456) gibt eine kurze treffende Kritik des Fiesko und
einer Aufführung desselben im Berliner Deutschen Theater. — In breiter Darstellung
schildert R. W e 1 1 r i c h (9457) auf Grund der neuesten historischen Quellen, die in
der Schiller-Literatur bis jetzt kaum bekannt waren. Er stellt fest, dass Schiller aus
sehr trüber Überlieferung schöpfte, weil damals nur Quellen zweiten und dritten
Ranges bekannt waren. Nach der neuen Forschung erscheint Andreas Doria, ein
Condottiere, als habsüchtig, heuchlerisch und grausam, besonders gegen die Fiesohi.
Fiesko selber gewinnt in der Geschichte als Mensch. W. bezeichnet daher das Sujet
von Schillers Drama als kein glückliches Gefäss für die Freiheitsideen des Dichters.
Bei einem Vergleich der geschichtlichen Verhältnisse mit Schillers Darstellung findet
W., dass der Dichter alle Zustände in Genua auf den Kopf gestellt habe. Fiesko sei,
wie ihn noch Berger nenne, kein „Katilinarier", sondern leutselig, gefällig, ritterlich
gewesen, wenn er auch welsche Tücke und Verstellungskunst besass. Ebenso werden
die übrigen Personen des Stückes charakterisiert, die geschichtlichen und die un-
geschichtlichen. Danach ergibt sich zum Teil eine starke Differenz. Merkwürdig ist
es aber, wie der Mordplan Verrinas gegen Fiesko, der in Schillers Kopf allein ent-
stand, eine geschichtliche Unterlage hatte, die Schiller aber nicht kannte. Im übrigen
hat Schiller mit grosser Willkür in die Geschichte eingegriffen, wenn auch einzelne
Gestalten, wie z. B. Gianettino, übereinstimmend gezeichnet sind. W.s Untersuchung
ist sehr interessant, und man möchte eigentlich bedauern, dass Schiller diese
primären Quellen nicht kannte. Wir hätten dann vielleicht einen anderen „Fiesko"
erhalten. Übrigens ist noch festzustellen, dass, was W. unbekannt geblieben ist,
J. Croner schon im Jahre 1898 sich mit demselben Stoff („Die Verschwörung des
Grafen J. L. Fiesko") beschäftigt und zum Teil wesentlich andere Resultate erzielt hat
(vgl. JBL. 1898 IV 9 : 92). —
Kabale und Liebe. A. Farinelli (9458) gibt eine ausführliche Ge-
schichte der Entstehung und eine ästhetische Würdigung des Stückes nach deutschen
Quellen, die aber nicht genannt sind, — Die englische, von G. Herzfeld (9459)
ans Licht gezogene Bearbeitung ist stark gekürzt und nach Mailand verlegt. Die
Personen haben italienische Namen. — Die Einleitung von F. M e h r i n g (9460), für
„proletarische Theaterbesucher" bestimmt, enthält eine scharfe Polemik gegen ein-
zelne Personen des Stücks, besonders der Herzog und die Lady beziehungsweise ihr Vor-
bild werden sehr ungerecht beurteilt. M. vermutet, Frau von Wolzogen habe Schillcir
veranlasst, die Gestalt der Mätresse zu heben, während doch längst bekannt ist,
dass damals allgemein in den Dramen die Mätressen eine solche Rolle spielten. —
Elisabeth Mentzel (9461) berichtet nach ungedruckten Schauspieler briefen, da
. E. Müller, Schiller. 953
Frankfurter Berichte über die Premiere des Stückes bis jetzt nicht aufg-efunden
wurden. Die meiste Wirkung- erzielten bei der Aufführung Sophie Albrecht, dann
Steg-mann, Dietzel und Josef Schmidt. — Die Zeit des Herzogs Karl Eugen hat Frau
Fr. Siking (9462a) in einem Roman behandelt, mit dem sie Schillers „Wirken
und Leiden" in Mannheim verknüpft hat. Besonders erwähnenswert dabei ist die
Schilderung der Entstehung und ersten Aufführung von Kabale und Liebe, weil dabei der
Schwansche Nachlass benutzt ist. Diese Notizen hätten gar manchen seiner Zeitgenossen
blossgestellt, wenn sie Schwan veröffentlicht hätte. S. will nach diesem Material auch
in Luise und Ferdinand historische Personen sehen. Ob sie damit recht hat, lässt
sich ohne Kenntnis des Schwanschen Nachlasses — wo er ist, erfahren wir nicht —
nicht feststellen. In seiner Anzeige des Buches hat Ernst Müller (9462) dies
alles weiter ausgeführt. —
Don Carlos. L. Hirschberg (9464) teilt unter anderem aus Harro
Harrings Werken (1844) ein Gedicht ,.Marquis Posa" mit, das besonders gegen
Goethe gerichtet ist, und in dem er Schiller bedauert, dass er mit dem „Schranzen"
von Weimar verkehrt habe. — F. Stürmer (9466) polemisiert gegen die Auffassung
Bellermanns, indem er zu zeigen sucht, dass die Aufopferung Posas nicht so un-
motiviert sei,, wie dieser und andere annehmen. Dabei betont er die Notwendigkeit
des Verhaftbefehls, der Gefangennahme und der schliesslichen Aufopferung Posas. —
Wallenstein. Den Wallenstein in ein Drama zusammenzuziehen, ist
schon wiederholt versucht worden, zuletzt von E. Potthoff (9468), der die Prin-
zipien, nach denen er verfahren ist, in N. 9468a dargelegt hat. Er ist der Meinung,
Schillers Werk könne nur als einteiliges Theaterstück von normalem Umfang auf der
Bühne lebendig bleiben. Das ist nun gleich sehr fraglich, und die Erfahrung zeigt,
dass der Wallenstein auch ohne das lebendig geblieben ist. Femer sagt er, das
Drama müsse deshalb auf die Hälfte seines Umfangs, zu einer fünfaktigen Tragödie,
umgestaltet werden. Zu dem Zweck sei die von Schiller ursprünglich geplante Staats-
aktion wieder herzustellen, die Liebesgeschichte zu tilgen und Max auf das nötigste
zu beschränken. Das sei möglich, ohne den organischen Bau des Stückes zu zer-
stören. Gegen solche einschneidende willkürliche Änderungen muss protestiert
werden. P. erwartet übrigens erst von einer Aufführung eine Berechtigung und
Lebensfähigkeit seiner Arbeit. Er hat also doch immerhin einiges Bedenken. Schiller
selbst hat sich bekanntlich seinerzeit gegen solche Eingriffe in sein Recht energisch
gewehrt. ~ Aus den Akten des Nachoder Archivs weist 0. Elster (9470) nach,
dass Octavio Piccolomini einen Sohn Ascanio hatte, von dem aber bis jetzt nichts be-
kannt war und den auch Schiller nicht kannte. Max ist erfunden, wie auch Thekla.
Wichtiger aber ist E.s Nachweis, dass das Gerücht von einem Aufenthalt Schillers in
Nachod und Prag daher entsprungen sei, dass ein Herr von Schiller in Wien lebte,
der Kreishauptmann in Königgrätz war, also wohl in Prag gewesen sein musste (vgl.
N. 9364). — Von E. Finmann (9471) erfahren wir, dass Schiller das französische
Werk von Mauvillon über Gustav Adolf auch in der Übersetzung von Rambach be-
nutzt habe. Ebenso weist er die „Ähnlichkeiten" der „Geschichte der Gräfin Thekla
von Thurn" von B. Naubert mit Schillers Wallenstein nach. — R. M Meyer (9473a)
stellt den Vers „Aber das denkt wie die Seifensieder" mit Goethes Seifensieder im
Egmont zusammen. — Was Thiel (9475a) vorbringt, ist längst von L. Bellermann
(4. Bd., S. 32) erkannt. Er gibt aber so wenig eine Lösung wie jener. Es ist eben
ein Widerspruch in der Darstellung, der Dichter hat sich hier geirrt. — Die beiden
Korrekturen, die F. Vogel (9476) vorschlägt, sind unbedeutend und überflüssig. —
Maria Stuart Das Programm von G. Hildebrand (9478) ist eine
sehr verdienstliche Arbeit. In dem ersten, bisher erschienenen Teil behandelt es die
Quellen Schillers, Ort und Zeit der Handlung und die dichterische Auffassung der
historischen Maria. Bei der Untersuchung der Quellen und ihres Verhältnisses zu
Schillers Drama erörtert H. als Grundlage die Abweichungen und Übereinstimmungen,
sodann die Gründe der dichterischen Umbüdungen oder freien Zutaten, und schliess-
lich zieht er das vom Dichter selbst benutzte Material besonders heran. In seiner
Ausführung hat H. die Gruppierung ungefähr nach Spiel und Gegenspiel vorgenommen.
Zunächst hat er den Anteil Marias selbst dargelegt. Schritt für Schritt beleuch-
tet er Schillers Verhältnis zu den Quellen, hauptsächlich den letzten Akt, in
dem man allein eigentlich historischen Boden unter den Füssen hat. Schiller hat
sich hier im ganzen eng an die Geschichte angeschlossen. Auch stellt H. fest, dass
Marias Tod nicht als Martyrium, sondern als Gnadenmittel zur Versöhnung mit Gott
von Schiller aufgefasst sei, wie auch in der Geschichte von Brantome und Jebb. Mit
dem zweiten Teil zusammen, der die Elisabeth-, Mortimer- und Leicester-Handlung
umfassen wird, dürfte wohl eine den, Stoff erschöpfende Abhandlung vorliegen. —
. J ungfrau v on Orleans. Eine fördernde Studie über Johanna und
Talbot verdanken wir H. H ad lieh (9481). . In kritischer Darstellung sucht H. zuerst
954 E. M ü 1 1 e r , Schiller.
zu beweisen, dass Talbot der schwarze Ritter sei. Sodann möchte er die Szene mit
dem schwarzen Ritter, nicht aber die Lionel-Szene, als den „Angelpunkt" des Stücks
gelten lassen. Zu dem Zweck kennzeichnet er die g-eistige Sphäre, aus der heraus
das Stück entstanden ist. Die hierbei zitierte Stelle aus „Anmut und Würde" (1793)
ist nicht glücklich gewählt. Im dritten Abschnitt erörtert er die Entwicklung der reinen
Jungfrau zum reinen Menschen; im vierten beurteilt er die Stellung der einzelnen Ge-
stalten des Dramas zur Johanna. Im fünften endlich wird Talbot näher betrachtet. Wenn
H. hier sagt, der Schlachtengott sei der schwarze Ritter, da er zum Geisterreich
gehöre, so ist das nicht recht wahrscheinlich. Im übrigen sind seine Ausführungen
ziemlich einleuchtend, nur sind sie viel zu breit. — Die erste Aufführung des Stücks
in Wien fand nach A. von Weilens (9482) Mitteilung am 27. Januar 1802 statt.
Die entsetzlichen Verstümmelungen — Theatersekretär Escherich ist der Bearbeiter —
veranlassten die Polizei anfangs zu dem Verbot, den Namen Schiller auf den Theater-
zettel zu setzen! — Die Anregungen von A. Winds (9483) verdienen Beachtung.
Er macht der modernen Bühnenregie den Vorwurf, dass sie sich mit diesem. Drama
zu wenig beschäftige; die Regisseure entwickeln das Bild nicht aus den Gestalten
der handelnden Personen heraus. Seinerseits hebt er sodann die geeigneten Szenen
hervor, wobei er den Krönungszug mit Recht als Nebensache für die Handlung
bezeichnet. — Ein willkommenes Hilfsmittel für den Unterricht ist die Sammlung
von F. Zurbonsen (9484). Diese Akten bilden das beste authentische Material,
da es die Aussagen der Jungfrau direkt überliefert. — Ganz auf katholischem Stand-
punkt .ruht die Arbeit des Anonymus in N. 9485. Er verbindet offenbar einen be-
sonderen Zweck mit seinem Aufsatz. Er möchte, scheint es, die am 18. April 1909
seliggesprochene Jungfrau auch zur Heiligsprechung empfehlen. Ihm. selbst ist sie
eine Heilige, auch in Schillers Darstellung. Das zeige ihre Busse. Schiller habe diese
herrlichen Verse, wie man meinen könne, direkt aus einer katholischen Heiligen-
legende abgeschrieben ! Von solchen Seltsamkeiten abg-esehen, ist die fleissige Arbeit
vielfach einleuchtend. Der Verfasser kennt die Arbeiten von Valentin, Evers, Scheid
und anderen genau und erörtert sie kritisch. Er stellt sogar diesen gegenüber eine
eigene Entwicklungsgeschichte der Jungfrau auf, die aber von den anderen nicht so
sehr abweicht, als er wohl annimmt. —
Braut von Messina. Eine Aufführung durch Reinhardt veranlasst
L. Feuchtwanger (9486/7) zu einigen prinzipiellen dramaturgischen Glossen, die darin
gipfeln, dass die Dichtung als Trauerspiel gründlich misslungen und als „Lyrikon"
wundervoll geglückt sei; es sei ein unmögliches Drama, alles Lyrische müsse beim
Spiel in den Vordergrund und das Dramatische in den Hintergrund treten. Trotzdem
ist F. für jeden ernsthaften Aufführ ungs versuch eingenommen. F.s Kritik entbehrt
der Beweise. — Das Vorbild der Braut von Messina soll nach E. Maass (9488)
die Hyginfabel 91 „von der Jugend des Paris" sein. Genau derselbe Traum mit
derselben Wirkung, die Rückkehr ins Vaterland vermittelt teils durch das bedrohte
und beschützte Lieblingstier, teils durch die Teilnahme an einer Totenfeier, ja sogar
derselbe Kassandraruf hier wie dort! Beatrix sei ein neuer Paris! Wenn M. weiterhin
ausführt, wie diese Hyginfabel den Inhalt eines nicht mehr vorhandenen Dramas
„Alexandros" von Sophokles wieder gebe, so ist das vollends für Schiller ohne
Bedeutung. Die Beweise für diese Abhängigkeit Schillers stehen auf ganz schwachen
Füssen. Der Inhalt der Fabel ist himmelweit entfernt von Schillers Fabel. Das gibt
M. indirekt selbst zu, wenn er anfangs sagt, das Hyginbuch habe die Braut gefördert,
sicherlich begleitet; allein damit g-ewinnen wir nicht das mindeste. Im Gegenteil
lässt sich leicht zeigen, dass Schillers Stoff mit Hygins Fabel nichts zu tun hat.
M. ignoriert zudem den Brief Schillers an Goethe vom 19. März 1799, in dem er von freier
Erfindung redet. Die anderen Quellen, wenn man überhaupt davon reden darf, die neuer-
dings mit einiger W'ahrscheinlichkeit für einzelne Gestalten des Dramas nachgewiesen
wurden, sind, wie es scheint, M. unbekannt geblieben. — In einer gut durchgeführten
Arbeit neigt P. W^arncke (9489) zu der alten Auffassung der Schicksalstragödie, doch
sei der Schicksalsbegriff der Alten in eigenartiger W'eise umgebildet. W'ährend also
die neuesten Erklärer Bergmann, Petsch und andere eine reine Charaktertragödie in
der Braut sehen möchten, räumt W. dem Eingreifen des Übersinnlichen auch eine
gewisse Stelle ein. Mit Recht. —
HuldigungderKünste. Zur Entstehungsgeschichte bringt P h. Simon
(9490) wertvolles Material. Ob freilich Cottas Anfrage wegen des angeblichen „Zug
des Bacchus aus Indien" angeregt hat, scheint zweifelhaft; sicher dagegen hat, wie S.
ausführt, Iffland besonders durch sein Schauspiel „Liebe um Liebe" auf Schillers
„Ivrisches Spiel" bedeutsam eingewirkt. —
Wilhelm Teil. Nach M. Brie (9491) ist Teils Ausruf „Was kiimmert
uns der Hut?" nicht gegen Gessler gerichtet, sondern gegen Walter Teils Zuviel von
wisgbegierigen Fragen. Dieser Aufsatz sei identisch mit Steinhäusers Aufsatz in
E. Müller, Schiller. 955
2DÜ. 22, S. 3, vgl. LR 10, S. 1214 (vgl. unten N. 9500). — Das Ziel G. Kettners
(9494) war, aus der Entstehung des Werks, aus seinem Zusammenhang mit der Zeit
und der Persönlichkeit des Dichters ein tieferes Verständnis zu gewinnen. Seine
Arbeit zeichnet sich durch Grosszügigkeit und weiten, umfassenden Blick aus, seine
Darstellung ist durchweg klar, streng logisch aufgebaut, vornehm wissenschaftlich.
Anmerkungen hinter dem Text begründen und erläutern das Gesagte. K. konnte
auch unbekannte Quellen, wie Friederike Bruns Tagebuch, benutzen. Er hat eine
„Auslegung" geschrieben, eine kritische erschöpfende Würdigung des Teil nach allen
Beziehungen. Von einer Erläuterung desselben, Szene für Szene, hat er abgesehen;
an Hilfsmitteln dazu fehlt es ja nicht. — Eine Ergänzung zu diesem Buch bildet G,
Kettners (9495) folgender Aufsatz, der durch G. Roethes bekannte Arbeit veranlasst
wurde. Hier zeigt K., dass Schiller weder das Urner Spiel von Ruef, das nur in
einem Münchener Exeinplar vorhanden ist, noch das von 1698, das in Weimar sei,
benützt habe. Ebensowenig habe Bodmers Stück, abgesehen von einer flüchtigen
Erinnerung aus „Gesslers Tod", noch Meissnere „Johann von Schwaben" Einfluss
gehabt. Von Ambühls „Schweizerbuiid" finden sich nur unbestimmte Spuren; da-
gegen verrate sich die Lektüre von dessen „Wilhelm Teil". K. gibt zu, dass bei
allen Stellen, die er erwähnt, höchstens die Möglichkeit einer unbewussten Reminiszenz
vorliege; er ist also sehr vorsichtig. Dass G. Roethe zu weit gegangen ist, dass er
zuviel Wirklichkeit sehen wollte, wo nur Schein war, ist längst auch von anderen
erkannt worden. — Die Notiz von E. K l o s s (9496) steht mir nicht zur Verfügung,
allein das von ihm behandelte Thema ist schon oft erörtert. — Dass Schiller Cäsars
Bell. Gall. lib. VH für seinen Teil benutzt habe, will A. Krämer (9497) beweisen.
Unter den beigebrachten zahlreichen Stellen finden sich aber höchstens einzelne
Parallelstellen, die durch den ähnlichen Stofl" bedingt sind. K. scheint ganz zu ver-
gessen, dass die wichtigsten Stellen auf Schillers schweizerische Vorbilder zurück-
gehen. Er möchte seine Ansicht damit begründen, dass Schiller am 9. August 1803
von Cotta neben Prospekten schweizerischer Gegenden u. a. auch den Cäsar gewünscht
habe; allein der Beweis ist hinfällig, weil Schiller damals zusammen 14 Schriftsteller,
9 lateinische und 5 französische Klassiker, bestellte, darunter war also auch zufällig
Cäsar. — In der Einleitung zum Teil von F. Mehring (9498) finden sich sehr
starke Übertreibungen. Die stärkste ist die, Schiller habe mit dem Bekenntnis der
Männer vom Rütli allen Revolutionen die dichterische Weihe gegeben. — Der Aufsatz
von J. Pro l SS (9499) ist viel zu breit angelegt. Er bringt auch im ganzen nichts
Neues. Zwei Resultate allein verdienen besondere Erwähnung: 1. weist P. als Ver-
fasser eines von Lotte Schiller ihrem Gatten gegenüber erwähnten Gedichts den Dichter
Joh. Gaudenz von Salis-Seewis als wahrscheinlich nach. Sodann will er auch den
Beweis liefern, dass dieser Gaudenz von Salis-Seewis das Vorbild für Schillers Ulrich
von Rudenz gewesen sei. In der Tat ist hier eine Ähnlichkeit vorhanden. Ob aber
Schiller mit Bewusstsein diesen Schweizer zum Modell für seinen Rudenz genommen
hat, ist fraglich, da auch Tschudi einen J. von Rudenz mit ähnlichem Lebensgange
erwähnt. Dass Schüler nun denselben Namen Rudenz wählte, scheint doch eher auf
Tschudi als Quelle hinzudeuten, so ähnlich auch das Beispiel Salis-Seewis sein mag.
Möglicherweise jedoch sind für Schillers Figur beide als Vorbilder wirksam gewesen. —
Steinhäuser (9500) vergleicht die Hutszene mit Tschudis Bericht, wobei er ausser
acht lässt, dass im Gegensatz zu Tschudi Schiller einen Vermittler brauchte, der den
Teil auf den Hut aufmerksam machte. Dazu war natürlich der junge Sohn Teils am
geeignetsten. — Nach R. Walser (9501) beginnt Teils Tat der Tötung Gesslers
schon mit dem Sprung auf die Felsplatte. —
Fragmente. Was an und für sich nicht unbekannt war, hat E. C. R ö d d er
(9502) in ausführlicher Weise begründet. Er weist auf die grosse Ähnlichkeit des
Warbeck und Demetrius hin, indem er Stanley und Sapieha, Margarete und Marfa
miteinander vergleicht. Besonders auffallend ist die Übereinstimmung der beiden
Titelhelden selbst. R, hat sein Thema mit Geschick und Erfolg behandelt. Weitere
Untersuchungen in dieser Richtung dürften für die Kenntnis von Schillers geistiger
Art nicht unwichtig sein. — M. Katte (9503) versucht den Nachweis, dass Schiller
in seinem geplanten Drama „Die Malteser" beabsichtigt habe, das Problem der Männer-
freundschaft auf die Bühne zu bringen (vgl. LE. 1908, S. 59). — Der Verfasser des
neuen Demetrius, K. E. S chaars c hm i d t (9506), hat theatralisches Geschick; aber
dass er in Schillers Geiste das Fragment vollendet hätte, lässt sich nicht behaupten.
Schon die Einfügung des fabricator doli in Schillers eigene vollendete Szenen ist
zu verwerfen. Sodann haben zumal seine weiblichen Gestalten Marfa und Axinia
etwas Schwankendes an sich, das sie, vor allen Axinia, bei Schiller nicht haben.
Es wäre entschieden besser, wenn die heutigen Dichter lieber wie Hebbel einen
selbständigen Demetrius verfassen woUten, statt sich immer an Schiller zu halten.
Der Vergleich ist bis jetzt immer zu ihren Ungunsten ausgefallen. —
Jahresberichte far neoere deatocbe Literatorgesohichte. XIX, XX. gg
956 E. Müller, Schiller.
Bearbeitung-en. Das Erg-ebnis der Studie von H. Gravenhorst
(9509) ist, dass Schillers Phädra einen in der Wiedergabe der Gedanken des Originals
durchaus treue, in der Form ungemein freie Übertragung ist, deren Sprache durch
energische Kraft, gehaltvolle Kürze, ausserordentliche Reinheit und bemerkenswerten
Wohlklang sich auszeichnet. Möchte die fleissige Untersuchung den Anlass geben,
dass sämtliche französische Übersetzungen Schillers im Zusammenhang erörtert
werden. — Über Schillers Anteil an der Vossischen Othello-Übersetzung berichtet
0. G ü n 1 1 e r (9510). Ein Blatt aus dem zweiten Akt ist zum Verständnis faksimiliert.
Ausserdem wird eine Stelle in der Übersetzung mit den verschiedenen Korrekturen
mitgeteilt. Das Marbacher Museum besitzt den dritten Akt mit allen Änderungen
Schillers in Abschrift; dieser Akt ist schon bei Hempel und Gödeke abgedruckt.
Vom zweiten Akt sind bis jetzt nur Bruchstücke bekannt, vom vierten nichts. — Das
Verzeichnis der „Vormerkungen" Schillers, das 0. G ü n 1 1 e r (9510a) mitteilt, ist im
Original in Marbach, die Echtheit beglaubigt Ernst von Schiller. G. sucht einzelne
Namen, 22 zusammen, zu erörtern. Aber der Forschung bleibt noch manches übrig.
Diese Liste hängt vielleicht mit der von mir veröffentlichten zusammen (JBL. 1900
IV 9 : 69). Aus der Grösse der beiden Stücke — die des Marbacher ist nicht an-
gegeben — lässt sich vielleicht Bestimmteres feststellen. —
Epos. A. Schäfer (9511) glaubt, dass man „Zerstörung von Troja" Vers 70
statt „umnebelt seine Sinne" „unsere Sinne" lesen müsse. Allein, fragt es sich, kann
man „seine" nicht auch auf Ilium, das ist Volk von Ilium, beziehen? — Zum „Spazier-
gang unter den Linden" weist Ph. Simon (9511a) nach, dass Rousseaus Neue
Heloise die Quelle und Schillers Erlebnis mit Grammont Anlass und Vorbild waren. —
Prosaschriften. Eine Auswahl für Lehrer- und Lehrerinnenseminare
gibt G. vom Stein (9512). Es sind ausser der geschichtlichen Antrittsrede noch
sechs ästhetische Schriften. Dazu sind kurze „Erläuterungen" und ein „Alphabetisches
Wörterverzeichnis" beigefügt, das die Stelle von Anmerkungen vertritt. — Vgl. hier
auch N. 9412. — Das Buch von 0. Falckenberg (9513) bringt uns durch seinen
Titel zunächst auf den Gedanken, als ob es ein dem bekannten Werk von A. Köster
ähnliches Produkt sei, allein dem ist nicht so. F. hat lediglich „Drama und Bühne
betreffende Schriften, Aufsätze, Bemerkungen Schillers" „gesammelt und ausgewählt".
Das ist alles ausser einer etwas eigentümlichen Vorrede und einem Namen- und
Sachregister. Ein Verzeichnis der abgedruckten Stellen fehlt. Eine Förderung der
Wissenschaft kann ein solcher blosser Abdruck nicht bedeuten. — In dem Buch
von Julia W e r n 1 y (9514) ist ein gutes Hilfsmittel für das Verständnis der philo-
sophischen Schriften Schillers geboten. 0, F. Walzel ist es zu danken, dass er die
Anregung dazu gegeben hat. W. hat bewiesen, dass sie mit Schillers Terminologie
gründlich vertraut ist. Sie behandelt die Termini, deren häufiger Wechsel die vielen
Irrtümer in der Auslegung Schillers bedingt: I. Schatten, Gestalt, Idee; II. Form, Stoff,
Spiel, Erscheinung; III. Einbildungskraft, Genie, Freiheit. Sie verfolgt die Begriffe von
Anfang an, ihr Entstehen, ihre Weiterbildung, ihr Vorkommen bei Schiller und bis-
weilen zum Vergleich auch bei anderen. Es sind dabei nicht bloss die einzelnen
grossen Hauptunterschiede hervorgehoben, sondern soweit als möglich alle einzelnen
Nuancen in der Verwendung der Ausdrücke. Es ist zu wünschen, dass die verdienst-
liche Arbeit zu Ende geführt werde. — Die von R. Tieffenbach (9517) veröffent-
lichten Dispositionen sind, wie er Seite 6 sagt „wirklich von Schülern der Sekunda und
Prima bearbeitet worden". Sie haben also lediglich das Bedürfnis der Schule im
Auge. — Mit viel Scharfsinn sucht R. F e s t e r (9518) aus dem Abfall der Niederlande
und der Egmont-Rezension den Beweis zu erbringen, dass Schiller einen Wilhelm von
T 1 • 1
Oranien gedichtet hätte, wenn nicht Goethes Egmont die dramatische Nebenabsicht
des Historikers Schiller ausgeschaltet hätte. F. glaubt den ersten Entwurf der
Oranien-Tragödie und die Schlussszene aus dem „Abfall" ableiten zu können. Das
Gespräch zwischen Egmont und Oranien im Abfall soll auch auf das geplante
niederländische Drama hinweisen. Sogar den Keim zur Jungfrau von Orleans will
F. im Egmont sehen. Das ist aber wohl zufällige Übereinstimmung ohne Bedeutung.
Auch über den historischen Zusammenhang anderer Dramen bringt F. interessante
Belege. — Die Resultate der Durchforschung der Weimarer Bestände von Schillers
Bibliothek, die R. Fester (9519) veranstaltete, sind ziemlich ergebnisreich.
Sie erstrecken sich auf die „Einleitung in die Universalgeschichte". Hierzu erhalten wir
jetzt aufschlussreiche Exzerpte aus Plutarch und Beck. F. teilt alle Werke und Sätze
mit, die in beiden Quellen angestrichen sind. Ferner wird das bisherige Material
zur „Universalgeschichte von Karl dem Grossen bis Friedrich dem Grossen" durch
Exzerpte aus Schmidt vermehrt. Dazu bemerkt F., man dürfe die Zufälligkeit solcher
Merkzeichen nicht übersehen, denn Schiller habe Schmidt mehr benützt, als
es nach den Exzerpten den Anschein habe. Aber eins sehe man daraus, dass
Schiller im Mittelalter bei Karl IV. oder wenig später stecken geblieben sei. Über
E. Müller, Schiller. 957
die Vorlesung- über alte Geschichte werden wir leider nicht weiter aufgeklärt, da
der benützte Livius, Montesquieu und Hollin nicht aufzutreiben sind. Aus den Lese-
spuren für den Dreissigjährigen Krieg schliesst F., dass Schiller nur dann seine
Quellen mit Feder und Bleistift direkt exzerpierte, wenn ihm wie bei den Vor-
lesungen keine Zeit zur ruhigen Sammlertätigkeit gelassen war. Das wird aus einer
grösseren Anzahl von Stellen nachgewiesen. Für seine Lektüre ergibt sich, dass
die Schriften, die er gelesen, zahlreicher sind, als er selbst angibt. I^esespuren sind
aber nicht immer vorhanden, auch in sicher benützten Schriften nicht. —
Sprache und Stil. Eine sorgfältige Studie liegt in H. Draheims
(9521) Versuch vor. Er will darin nicht nur den einzelnen Dichtungen, sondern
auch der Persönlichkeit Schillers gerecht werden. Er behandelt die Gedichte und
Dramen. Beigefügt sind auch die musikalischen Kompositionen, aber ziemlich un-
vollständig. Das Büchlein kann, wie D. selbst sagt, nur eine Grundlage für tiefer
und weiter gehende Betrachtungen sein. — Die Anregungen Winckelmanns, auf die
schon 0. F. W'alzel hingewiesen hat, und die jetzt auch Julia Wernly (vgl. N. 9514)
erörtert, werden von E. Castle (9522) bestätigt. Die wahrhaft dichterische Be-
schreibung Winckelmanns wirkte befruchtend auf Schillers Geist. Insbesondere
haben sein Apoll, Herakles und Laokoon in dem „Brief eines reisenden Dänen", in
„Ideal und Leben", in der „Zerstörung Trojas" und dem Plan der Idylle „Vermählung
des Herakles" deutliche Spuren hinterlassen. — O. Warnatsch (9523) findet
Anklänge aus Livius' 21. Buch an die Glocke und den Spaziergang und aus Schillers
eigenen Äneis-Übersetzungen an Hero und Leander und andere Balladen. Allein
diese Anklänge, zumal aus Livius, sind gering und man muss es bezweifeln, ob hier
überhaupt irgendein Zusammenhang besteht. — F. W i d d e r (9524) will in Emilia
Galotti nicht bloss für die Jugenddramen, sondern auch für Wallenstein, besonders
die Thekla-Episode, ein Vorbild erkennen. Zur Stütze seines Beweises führt er an,
nicht die einzelnen Stellen, wohl aber ihre grosse Zahl rechtfertige die Annahme
einer bewussten oder unbewussten Reminiszenz. Keine der Stellen zwingt zu dieser
Annahme. Darum behält auch Erich Schmidt, gegen den W. polemisiert, recht, dass
der Lessingsche direkte Einfluss wesentlich in den „unbändigen Erstlingen" SchiUers
zu finden sei. — E. Thomson (9525) weist nach, dass Schiller in seinen Dichtungen
und wissenschaftlichen Werken statt Ostsee stets Belt sagt. — Der kurze Aufsatz
von W e h n e r t (9526) war mir nicht zugänglich. —
M i s z e 1 1 e n. Die beiden von L. S a d e e (9527) und M. Rubensohn
(9528) verfassten Aufsätze bringen nicht viel Neues. Ersterer zieht u. a. eine Stelle
aus „Dichtung und Wahrheit" zur „Glocke" und erklärt Stüssi für ein semitisches
Wort. Der Aufsatz des letzteren ist im wesentlichen ein Abdruck aus dem Euph.,
Schillerheft 1905. —
Illustrationen. 0. Heuer (9529) legt für den heute vergessenen, aber
von Schiller und seinen Zeitgenossen hochgeschätzten Künstler J. H. Ramberg eine
Lanze ein. Er sei ein echtes Kind der Genieperiode gewesen, seine xVntike sei nicht
klassisch, sondern wielandisch; seine Gestalten seien Kinder seiner Phantasie, Aus-
druck einer Idee. Erst nach Schillers Tode habe er den Plan der Illustrierung in
der Minerva ausgeführt. Von den mitgeteilten Bildern, deren Originale im Frank-
furter Goethe-Museum aufbewahrt werden, interessiert besonders die kaum bekannte
Skizze zur Apotheose Schillers. —
Schiller-Verehrung: Bildnisse, Denkmäler. Von einem auf
Kupfer gemalten, unbezeichneten Schillerbild des Mannheimer Hofmalers J. Fratel
berichtet J. A. B e r i n g e r (9530). Das Bild stammt nachweislich aus Fratels Xachlass.
Nach B.s Veröffentlichung meldete sich ein Besitzer desselben Porträts, von J. Fratel
auf Kupfer gemalt, mit der Aufschrift Peter Lanin, Hofbildhauer in Mannheim. Dieses
Bild trägt wesentlich andere Gesichtszüge, stimmt aber sonst in allem mit dem ersteren
völlig überein. Welches Verhältnis zwischen beiden Bildern besteht, bleibt vorläufig
unaufgeklärt. — In gründlicher Weise bespricht P. Weizsäcker (9532) die Ge-
schichte des Simanowizschen Schillerbildes (A). Er ist zugleich in der Lage, die
erste Skizze der Künstlerin zu ihrem Bild, die sich im Privatbesitz befindet, mitzuteilen.
Sodann folgt das Brustbild (B), im Besitz von Major Ridel in Weimar, und eine
farbige Zeichnung im Dresdner Körner-Museum (C). Schliesslich werden die be-
deutendsten Stiche erwähnt, die fast ohne Ausnahme auf B zurückgehen. Darauf
kommen die Kopien (nur eine von Frenzel im Besitz des Grossherzogs von Sachsen-
Weimar), Nach- und Umbildungen an die Reihe. Unter den letzteren befindet sich
eine Anzahl bekannter Bilder. W. erläutert die einzelnen Produkte durch gute Ab-
bildungen. Sein Urteil ist bestimmt und zutreffend. — Die bedeutendsten Denkmäler
des In- und Auslandes hat M. 0 s b o r n (9533) aufs beste zusammengestellt und
charakterisiert und ihre literarische, sowie künstlerische Idee dargelegt. — Über die
Vorgeschichte des Weimarer Goethe-Schiller-Denkmals bringt uns G. R i e t s c h e 1
88*
958 E. Müller, Schiller.
(9533a) aus Briefen neue Kunde, Danach sollte ursprüng-lich Rauch das Denkmal
in antiker Gewandung- ausführen. Aber das Dazwischentreten des Königs Ludwig- I.
von Bayern, der das Kanonenmetall stiftete, aber deutsches Kostüm verlangte, Hess
den Plan scheitern, da Rauch auf König Ludwigs Wünsche nicht einging-. Jetzt
erhielt Rauchs Schüler, Rietschel, den Auftrag, den er in der bekannten Weise aus-
führte. Rauch billigte die Ausführung seines Schülers. —
Schiller-Stiftung". Dem im Jahre 1909 verstorbenen Generalsekretär
der Deutschen Schiller-Stiftung-, H. Hoffmann, widmet H. S p i e r o (9534) einen
warmen Nachruf. — Die Geschichte der Deutschen Schiller-Stiftung von R. G ö hier
(9535) umfasst in erster Linie den aus den Akten entnommenen Rechenschaftsbericht
über die Verwaltung der Stiftung- in den verflossenen fünfzig Jahren. Daraus ist der
Werdegang des Nationalinstituts klar zu überschauen. Ausserdem ist das Werk durch
das reiche literarische Material, das darin veröffentlicht ist, ein bedeutsames Lese-
und Nachschlagebuch geworden. G. erzählt in den drei ersten Abschnitten von den
„Jahren der Vorbereitung", der „Nationallotterie", dem fertigen Institut der „Deutschen
Schiller-Stiftung" und zuletzt von den Zweigstiftungen. Ein Werk von grossem Fleiss
und tiefer Gründlichkeit. —
Schiller-Feiern. A. von Gleichen-Russwurm (9537) fürchtet
von einer neuen allgemeinen Schiller-Feier eine Enttäuschung, da 1905 alles gesagt
worden sei, was zu sagen war. Er warnt daher vor grösseren Feiern, man solle nicht
aufwärmen. Eine solche Weihe müsse selten sein. — Ganz kurz weist 0. Jäger
(9538) auf den zweiten Band von K. Bergers Schiller-Biographie als ein höchst zeit-
gemässes Buch hin. —
Jubiläumsliteratur. Mit grosser Sorgfalt hat W. D ä h n e (9541)
das Material gesammelt und dadurch im einzelnen A. Ludwigs (N. 9261) grosses
Werk ergänzt. Zu den Dramen rechnet er alle Stücke, in denen das Leben oder
ein Lebensabschnitt Schillers dramatisch vorgefiihrt ist. Dreizehn Kapitel nehmen
diese ein. Im 14. Kapitel gibt er einen kurzen Überblick über das Charakteristische
in der Behandlung Schillers als Bühnenfigur. Zu den Festspielen rechnet er die
Darstellungen allegorischen Inhalts, Huldigungsfeiern, Totengespräche usw. Wir er-
halten eine kurze Inhaltsangabe der einzelnen Stücke, was bei der schweren Zugäng-
lichkeit einzelner Arbeiten geboten war. In einem Anhang zählt er nochmals alle
Stücke chronologisch auf. Die Seite 76 erwähnten, nur dem Titel nach bekannten
Stücke allein zu erwähnen, genügte. Eine doppelte Erwähnung war überflüssig.
Auch sonst fehlt es bisweilen an präziser Fassung. Der Wiederabdruck von
Fr. Haugs verschollener „Gedächtnissfeyer" von 1805 ist eine willkommene Gabe. —
Ähnlich ist das Buch von F. E. Hirsch (9542). Dieser betrachtet aber nicht alle
Werke, sondern nur die bedeutenderen, wie B. Auerbachs Novelle ,, Friedrich der
Grosse von Schwaben", H. Kurz' „Schillers Heimatjahre". Bei letzterem behauptet
er gegen H. Fischer, dass Roller nicht frei erfunden sei, sondern Abels Züge trage.
Ferner Laubes „Karlsschüler" und Eckardts „Schiller". Hier stellt H. aus einem
Brief fest, dass Laube seine Abhängigkeit von Eckardt zugeben musste. Unter den
Neueren sind erwähnt : Marie von Ebner- Eschenbachs „Doktor Ritter", Schlesingers
„Gustel von Blasewitz", W. Hentzens „banales" Lustspiel „Schiller und Lotte" und
andere. — Unter den in der Bibliographie folgenden Nummern sind N. 9551, 9555 und
9556 an den betreffenden Stellen oben besonders gewürdigt. — Aus der Schiller-Nummer
der „Jugend" (9553) ist R. Weltrichs Aufsatz zu erwähnen, dem ein Vortrag im
Stuttgarter Literarischen Klub zugrunde liegt. W. führt aus, heute sei bei der Schiller-
Feier ein moralischer Akzent vorherrschend wie 1859 ein politischer. Sodann betont
er besonders das rhetorische Element in Schillers Dichtung. Die Gewöhnung der
Phantasie an die antike Bilder- und Vorstellungswelt bei Schiller sei so stark, dass
sie auch am ungehörigen Ort durchschlage. Durch Beispiele wird dies erläutert.
Sodann nimmt W. Anlass, von Bergers Schiller-Biographie zu reden. Sie bedeutet
für ihn einen Rückschritt für die ästhetische Unterweisung. Die Biographie sei zu
beschönigend, glättend, bewundernd. Schiller sei für uns die Hälfte der Geisteskultur,
mit der sich Deutschland in den Tagen von Weimar an die Seite, ja an die Spitze
der neueren Völker gestellt hat. —
0. F. Walzel, Romantik. 959
Romantik.
(IV, 10 = N. 956ft-9881.)
Oskar F. Walzel.
Allgemeinee: Gesiimtdarstellangen. — Kritisches. — Einzelne Diciltangsgattangen. — Ästhetik nod Welt-
•BtobaacDg. — Politische Aoschanangen. — Beziehungen ond Einwirkungen. — Scblegelsober Kreis: BonaTentura;
NoTalis; Schelling; A.W.Schlegel; Fr. Schlegel; Karoline and Dorothea .Schlegel; Schelling; Sebleiermacber; Solger; StefTens;
Tieek; Wackenroder. — Heidelberger Komantik: Bettine; L. A. Ton Arnim; Brentano; Des Knaben Wunderborn;
Görres; J. nnd W. Grimm; Range. — Norddeutsche Rnmantik: Charoisso; EicbendorfT: Gebamtdarstellangen und
Sammelwerke; Charnkterisliken; Biographisches: Briefe; Werke.— Fouqoi; Iloffmann: Gesamtdarstellungen nnd Charakteristiken;
Beziehungen nnd Einwirkungen: Biographisches; Werke: Musikalisches. — Hoawald; Z. Werner. — Schwftbisebe Schule:
Hauff; Kemer; Pfixer; Uhland. — Andere: Rurgsdorff, Gents; St&gemann, YambageD, Hahel; Tbereae Hati«i. —
Allgemeines. K. W. Goldschmidt (9566) schickt einem eiligen
Hinweis auf Neudrucke von J. J. Rousseaus Bekenntnissen, von Lichtenbergs
Schriften und Tiecks Novellen Betrachtungen über die Wiedererweckung der Romantik
vorauf und hofft, dass aus der Reproduktion noch Produktion und nicht blosser
Alexandrinismus erwachsen werde. — R. Schmidt-Gruber (9568) bespricht
neuere Literatur über die Romantik; er geht von der neuen Auffassung aus, die zu
Ende des 19. Jahrhunderts den Beziehungen Goethes zur Romantik zugefallen ist,
verfolgt dann die Versuche Ricarda Huchs, Marie Joachimis und Erwin Kirchers,
erkennt deren Wert im ganzen richtig an, wiederholt den längst erhobenen Einwurf,
Ricarda Huch übersehe, dass das Charakteristikum der jüngeren Romantik nicht
Weltanschauung, sondern Tätigkeit sei, mustert endlich — zuweilen wohl über-
nachsichtig, dann aber auch wieder allzu skeptisch in der Feststellung des wissen-
schaftlichen Wertes — neuere Ausgaben und Neudrucke und missversteht völlig die
Absicht von F. Riesers Arbeit über das Wunderhorn und seine Quellen (vgl. JBL.
1906/7, N. 7742). — Zwei umfangreichere Darstellungen der Romantik wurden versucht
von einem Historiker der ganzen deutschen Literatur und von einem Kritiker der
Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts. Beide wollen Lehrgebäude in kompendiöser
Form liefern. Hier interessiert vor allem die Anordnung des verwickelten Stoffes.
A. Biese (9569) ordnet innerhalb seiner Darstellung der deutschen Literatur-
geschichte die Romantik in sechs Kapitel: Frühromantik, jüngere Romantik, Kleist,
Befreiungskriege, die Schwaben und ihre Freunde, Neben- und Gegenströmungen.
Da Jean Faul unmittelbar vor der Romantik schon ein eigenes Kapitel zugewiesen
ist, bahnt B. sich den Weg zur Frühromantik durch Charakteristiken W. von Hum-
boldts, Fichtes, Schellings, Hegels und Hölderlins, deren mehr oder minder enge
Beziehungen zur Romantik er betont. Die Welt des „Athenäums" eröffnet Fr. Schlegel;
ihm folgt W. Schlegel, Schleiermacher, Novalis, dann erst Wackenroder und Tieck.
Die Betrachtung der jüngeren Romantik (der Heidelberger, Eichendorffs, Fouques,
Z. Werners, Müllnere, Hoffmanns) wird eröffnet von einer Umschreibung der dauern-
den Nachwirkung der Romantik überhaupt. Unter den Freunden der Schwaben er-
scheinen: Chamisso, W. Müller und eine Gruppe „Deutschromantiker", in der freilich
recht verschiedene Dichter sich zusammenfinden. „Neben- und Gegenströmungen"
sind vertreten durch Rückert, Platen, Immermann. Durchaus ist B. bemüht, sich auf
der Höhe neuerer Forschung und Schätzung zu halten und alte Missurteile zu
meiden. — Gleiches gilt von F. Kummer (9571). Im Sinne der Anlage seines
ganzen Buches fasst er die gesamte Romantik als eine Generation zusammen. Den
Boden, auf dem sie erwächst, charakterisiert er nach verschiedenen Seiten: die
politische Entwicklung vom Weltbürgertum bis zur Reaktion und das wirtschaftliche
Leben der Zeit; die Überschätzung der Philosophie, die auch die Naturwissenschaften
trifft; die religiösen Wandlungen (Schleiermacher, Görres); die literarische Lage, die
von der Romantik vorg-efunden, und die Gegenströmung, die von ihr eingeleitet wird;
die literarischen Einflüsse vergangener Zeiten und fremder Völker; Wiederepiegelung
in anderen Künsten. K. möchte das Wesen der Romantik in fiinf Forderungen
zusammenfassen: Allpoesie, Selbstherrlichkeit des Genies, Ironie, Übergewicht von
Phantasie und Gefühl über Kritik und Verstand, Verherrlichung von Mittelalter und
Katholizismus. Als Vorläufer der Romantik treten Hölderlin und Jean Paul auf, als Pfad-
finder die Frühromantiker mit Ausnahme von Tieck, dann Arnim und Brentano.
Kleist, das „romantische Genie", bedeutet den Höhepunkt; führende Talente sind
Tieck, Hotfmann, Eichendorff, Uhland, Rückert, Grillparzer. Gesondert erscheinen
die Befreiungsdichter. Selbständige Talente ohne führende Bedeutung sind Werner,
Kern er, W. Müller, Hebel, Usteri, abhängige Talente Schwab, Mayer, Hauff, Schulze,
Raimund. Zu Epigonen werden als Nachahmer: Körner, CoUin, Schenk, Raupach;
als Ausläufer: Fouque, Kind, Hell, Loeben; als Dichter des Überganges: Zedlitz,
Schefer. Endlich stehen auf der Tiefstufe die ünterhaltungsschrLftsteller. Am Ende
960 0. F. W a 1 z e 1 , Romantik.
zusammengefasst sind Vertreter der Presse und der Wissenschaft. — 0. Helling-
haus (9570) verfolgt nur populäre Zwecke mit seiner immerhin umfäng-lichen
Blutenlese romantischer Dichtung*. Leider ist in die Einleitungen mit wenig didakti-
schem Geschick eine Menge Detail hineingepackt, das sie schwer verständlich macht.
Was nutzt es, hinter dem Titel eines Romans von Tieck ein epigraminatisch zu-
gespitztes und in seiner Knappheit nur dem Kenner verständliches Urteil Fr. Schlegels
abzudrucken? H.s Missurteil über E. T. A. Hoffmann ist Wasser auf die Mühle jener
Vertreter der Hoffmann-Gemeinde, die der zünftigen Literarhistorik jedes Verständnis
für den Dichter absprechen. An falschen Angaben ist kein Mangel, — R. M. Meyer
(9574) legt die Wertlosigkeit der beiden Bände europäischer Literaturgeschichte:
„The romantic revolt" von Ch. E. Vaughan und „The romantic triumph" von T. S.
Omond so drastisch dar, dass es hier wohl bei dieser Feststellung bleiben darf.
Terminologisch interessant ist, dass der ganze Zeitraum von 1778 bis 1850 von den
beiden Werken unter das Zeichen der Romantik eingestellt wird. — In engem
Rahmen möchte 0. F. W a 1 z e 1 (9575) ein Bild der gesamten Romantik geben. Vor
allem sollten die Zusammenhänge, die zwischen den einzelnen Vertretern der Roman-
tik bestehen, herausgearbeitet werden. Das zusammenhaltende Band sucht W. in den
Gedanken, die von der Frühromantik geformt wurden. Darum widmet er diesen
Gedanken den grössten Teil seines Büchleins und charakterisiert nur in einem
knappen, skizzenhaften Schlusskapitel die Dichtung der Romantik, soweit sie jene
Gedanken verwirklichen will. Schon der einleitende Abschnitt, der die Vorgeschichte
der Romantik, zunächst ihre Beziehungen zu Sturm und Drang, Jacobi und Herder
prüft, legt das Hauptgewicht auf das Gedankliche und erkennt in dem Organismus-
begriff, im Proteischen, in der Magie und in der Sehnsucht nach dem Absoluten
die Grundzüge des romantischen Charakters. In zwei Kapiteln werden die drei Stufen
der romantischen Theorie entwickelt, auf denen Friedrich Schlegel vom Klassizismus
zur romantischen Ironie und, angeregt von Schleiermacher, im Wettkainpf mit
Schelling', zu romantisch- monistischer Naturphilosophie emporsteigt. Ein besonderer
Abschnitt umschreibt die Programme romantischer Ethik und Religion (Fr. Schlegel,
Novalis, Schleiermacher), ein anderer zeigt, wie durch Wackenroder und Tieck das
Interesse für deutsches Mittelalter, für Malerei und Musik hinzukommt. Der politische
und soziale Umschwung, der die Befreiungskriege ebenso bedingt, wie er von ihnen
ausgelöst wird, leitet weiter zu der eigentlichen dichterischen Leistung der Romantik,
in der aus den ideellen Anregungen der Frühzeit die volksliedartige Lyrik, die
Poesie der romantischen Ironie und Naturphilosophie, die Dichtung von der Nacht-
seite der Natur und eine künstlerische Darstellung des Lebensproblems, dieses Lieb-
lingsgegenstandes romantischen Sinnens und Strebens, erwächst. Selbstverständlich
denkt W. nicht daran, die romantischen Dichter, sei's der Frühzeit, sei's der späteren,
künstlerisch reicheren Periode, zu sklavischen Nachbetern theoretischer Sätze Friedrich
Schlegels und seiner nächsten Genossen zu stempeln. Vielmehr deutet er z. B. durch-
aus an, wo ein romantischer Gedanke zuerst von der Dichtung- verkörpert wird, die
Theorie also dem Dichter nicht Wege weist, sondern nur nachfolgt. Überhaupt
beabsichtigt der gedanklich streng geordnete Auf bau der Romantik, den W. versucht,
in erster Linie Ordnung und Überblick in das Wirrsal zu bringen, zu dem besonders
in letzter Zeit durch die Überfülle der Einzeluntersuchungen die deutsche Romantik
geworden war. Allerdings soll zugleich die Tatsache sich darlegen, dass alle Roman-
tiker mehr oder minder trotz allen Gegensätzen Kinder eines Geistes sind, Menschen
von metaphysischem Bedürfnisse auch dann, wenn sie die philosophische Spekulation
befehden. Die Möglichkeit, den romantischen Charakter genauer zu umschreiben,
dankt W^ der neueren Literatur über die Romantik, voran den Büchern Ricarda Huchs.
Ja, er hat es als seine Aufgabe angesehen, die Ergebnisse der Schriften Ricarda
Huchs, Karl Joels, Marie Joachimi-Deges, Erwin Kirchers und einiger anderer, die
fast durchaus nur der Frühromantik und deren Gedanken ein Augenmerk geschenkt
oder mindestens nur dieser gerecht geworden sind, für eine vertiefte Erkenntnis der
eigentlichen grossen romantischen Dichtung zu verwerten. Dass diese Hauptaufgabe
nur skizzenhaft umschrieben und noch lange nicht gelöst ist, weiss der Verfasser am
besten. Sie künftig' der Lösung näher zu bringen, bleibt seine Absicht. —
Kritisches. M. Morris (9578) leitete die Besprechung neuerer Roraan-
tica mit einer lebendigen, aber etwas skeptischen Charakteristik der ganzen Generation
ein. — Auf Marie Joachimi-Deges (9576) Sammelanzeige komme ich bei
den von ihr angezeigten W^erken zurück. — J.Minor (9577) bringt gegen die
Neudrucke unserer Tage und gegen deren Einleitungen, die Fr. Schlegel
„Überschlegeln" und seinen Stil in die zweite oder gar dritte Potenz erheben, sehr
bemerkenswerte Einwände vor. Sein Überblick endet in einer lehrreichen Be-
urteilung von Benz' „Märchendichtung der Romantiker" (N. 9580); M. weist Anhänger
Gottscheds nach, die Feenmärchen geschrieben haben, und ergänzt so Benz' unvoll-
0. F. Walzel, Romantik. 961
ständige Listen. — Feinsinnig und einsichtig charakterisierte H. Spiero (9579a)
Novalis und Bettine, anknüpfend an die Ausgaben von Minor und J. Fränkel. —
Einzelne Dichtgattungen. In gutem Aufbau skizziert H, Spiero
(9579) die Entwicklung der romantischen Lyrik. Hölderlin erscheint noch „im
Gefolge der Klassiker". Dann fasst ein Abschnitt Jenaer, Heidelberger und Berliner
Romantik zusammen; Kleist, Novalis, Brentano, Runge, Chamisso stehen hier im
Vordergrund. Eine weitere Gruppe bilden die Sänger der Befreiungskriege; über
„Österreicher und Schwaben" geht es weiter zur „Vollendung der Romantik"
(Lhland, Eichendorff). Ihre „Erstarrung" vertreten Rückert und Piaten. Heine
leitet hinüber in die „Herrschaft der Tendenz". Die Charakteristik ist im all-
gemeinen glücklich, die Werturteile sind wohlerwogen, an feinen Beobachtungen
fehlt es in der knappen Darlegung nicht, die glücklich die Klippe blosser Auf-
zählung- von Namen meidet. Aber die Romanzen vom Rosenkranz zeigen Brentano
noch nicht „im gewonnenen, fest gewordenen Glauben seiner späteren Tage" (S. 37);
im Gegenteil hat Brentano diese Dichtung seiner Jugendzeit später verurteilt. —
Über die ebenso anspruchsvolle wie ergebnisarme Arbeit von R. Benz (9580)
habe ich mich an anderer Stelle so ausgiebig ausgesprochen, dass ich mich
hier kurz fassen darf. Der erste Teil, der das vorromantische Märchen des 18. Jahr-
hunderts in seinen Voraussetzungen und in seiner Entwicklung darstellt, überholt
kaum R. Fürsts „Vorläufer der modernen Novelle im 18. Jahrhundert" (Halle a. S.
1897); ja, er hätte von Fürst manches lernen können. B.s bibliographische Be-
mühungen erbrachten kleine Nachweise, verschmähten indes naheliegende Mittel,
grössere Vollständigkeit und Genauigkeit der Angaben zu erreichen. Die Theorie
des Märchens kommt wenig zur Geltung oder wird obenhin abfällig abgetan.
Schreibt B. doch auch über romantisches Märchen, ohne sich um romantische Natur-
philosophie zu kümmern! Einseitig formalistisch, erblickt er in dem „Musikalischen"
der Märchen Brentanos, das er fein herausfühlt, ohne es begrifflich erfassen und
umschreiben zu können, die Hauptaufgabe der Märchendichtung und reicht darum
Brentano unter allen Romantikern den Siegespreis. So verdienstvoll es ist, dass ß.
für Brentanos Märchen sich einsetzt, so erleidet in seiner Beurteilung der grösste
Teil anderer romantischer Märchen schweres Unrecht, weil er alle Symbolik als
„allegorisch-philosophisch" von sich weist. Dass B. über Romantik und Romantiker
verfehlte Ansichten vorbringt und in der Romantik auch gar nichts Gemeinsames
anerkennen will, sei hier nur erwähnt. 0. Walzel wendet sich gegen B.s methodo-
logische Aufstellungen, gegen seine Auffassung von Romantik und gegen seine
Werturteile und ergänzt und berichtigt die unvollständigen Angaben über das vor-
romantische Märchen, setzt sich auch mit B. über das Verhältnis von Chamissos
Märchen „Adelberts Fabel" zu Goethes „Märchen" auseinander. Vgl. auch zu
N. 9577. — Im Anschluss an Benz skizzierte K. Mülier-Ra statt (9582) die
Geschichte der Wiedererweckung des Volksmärchens von Gottsched bis zu den
Brüdern Grimm. — K. G. Wendriner (9583) erläutert mit guter Belesenheit zwei
Voraussetzungen des romantischen- Dramas und. sucht Absichten der romantischen
Dramatiker gerecht zu werden, deren Erfüllung ihnen immer wieder schwere Vor-
würfe eingetragen hat. Dass die romantischen Dramen der Form des Dramas wider-
sprechen und zur Erzählung neigen, dass ferner in ihnen das Schicksal übermässig
walte, ist (auch schon vor Platens aristophanischen Komödien) den Romantikem stets
verdacht worden. W. versucht den Nachweis, dass durch Goethes „Lehrjahre" die
den Romantikern ohnedies überaus wichtige Lebensfrage auch zum Kern ihrer dra-
matischen Versuche gemacht und damit der Gang eines Lebens- und Entwicklungs-
romans an die Stelle strengerer bühnengemässer Architektonik dem romantischen
Drama vorgeschrieben wurde. Auch die Verwertung der Schicksalsideen gehe auf
Anregungen Goethes zurück, zunächst auf die dramaturgischen Theorien der „Lehr-
jahre". Dabei aber sei für das blinde Schicksal, das man in der antiken Tragödie
fand, eine Vorstellung getreten, die der Annahme einer notwendigen und gerechten
Weltordnung entsprach; in dieser Auffassung wurde auch der Zufall zur Vor-
bestimmung, die Furcht aber vor dem Tode wich einem frohen Vertrauen auf ein
besseres Jenseits, und der Tod erschien nicht länger als ein Schreckbild. W. führt
den Nachweis dieser romantischen Schicksalsidee an Dramen Tiecks, Fr. Schlegels,
Öhlenschlägers, Fouques, Brentanos, Arnims, Eichendorffs, Z. Werners, Müllners,
Houwalds durch; auch das Lebensproblem zeigt er an einer Reihe romantischer
Dramen auf, ohne freilich hier tiefer einzudringen. H. von Kleist bleibt da wie
dort ausgeschlossen. Über die Darstellung des Lebens und über den durch diese
Aufgaben sich von selbst ergebenden Impressionismus des romantischen Dramas
wäre noch manches zu sagen. Ebenso vermisst man einen Versuch, die romantische
Schicksalsidee, die Auffassung des Zufalls und die Verklärung von Tod und
Jenseits mit dem Pantheismus und mit der Entwicklungslehre romantischer Welt-
962 0. P. Walze 1, Romantik.
anschauung- zu verknüpfen. Dafür verwertet W. sehr geschickt (S. 53, 110)
Heinrich Blümners Arbeit „Über die Idee des Schicksals in den Tragödien des
Aischylqs", die auch Goethes Beifall gefunden hatte, und manche andere ver-
steckte Äusserung aus romantischen Kreisen. Und wenn er die romantische Theorie
des Dramas etwas kurz abtut, so bringt er andererseits die zahlreichen Urteile der
Romantiker über die ,, Lehrjahre" in grosser Vollständigkeit, wie denn seine Arbeit
als Materialsammlung auch für den wertvoll ist, der W.s Thesen nicht oder nur zum
Teil anerkennt. Marie J o a ch i m i - D e g e z. B. bezweifelt, ob der Faden „Ein-
fluss von Goethes Meister" neben den romantischen Romanen auch noch die Dramen
tragen könne, und legt das Schwergewicht auf die Absicht W.s, zu zeigen, wie
gerade der echt künstlerische Wunsch der Romantiker, eine organische Form für
ihr Lebensgefühl zu finden, die unkünstlerische Technik der romantischen Dramen
geboren habe. — Neu gedruckt wurde ein älteres Feuilleton J. Bayers (9584) über
das Verhältnis der Romantiker zum Theater. —
Ästhetik und Weltanschauung. A. von Gleichen-Russ wurm
(9585) bringt unter neuem Titel seinen Aufsatz ,, Novalis, Wagner und Maeterlinck"
von 1907, den ich JBL. 1906/7, N. 7649 besprochen habe. — F. Brüggemann
(9586) setzt sein beachtenswertes und fleissiges Buch schon im Titel manchem Miss-
verständnis aus. Denn nicht an romantische Ironie denkt er, wenn er „die Ironie
als entwicklungsgeschichtliches Moment" darlegen will und dabei den Weg von
Goethes „W^erther" zu F. H. Jacobis ,,Woldemar", zu K. Ph. Moritz' „Anton Reiser"
und endlich zu Tiecks „William Lovell" geht. Er versteht unter Ironie keinen
ästhetischen oder literartechnischen Begriff, sondern ein rein seelisches Phänomen,
eine seelische Disposition, „eine subjektive Auffassung der Dinge, sei es nun der
Aussenwelt oder der eigenen Innenwelt des Subjekts, in der die Wirklichkeit dieser
Aussen- oder Innenwelt als unwirklich und deshalb ironisch erfasst wird" (S. 4).
B. denkt mithin au eine Weltanschauungsform, die dem 18. Jahrhundert unter dem
Worte ,, Egoismus" geläufig war, die auf Solipsismus hinausläuft und von Schiller
in seiner Charakteristik des „Phantasten" porträtiert wurde. Wirklich nennt auch
F. Schlegel im 418. Athenäumfragment den Helden von Tiecks Roman „einen voll-
kommenen Phantasten in jedem guten und in jedem schlechten, in jedem schönen
und in jedem hässlichen Sinn des Worts". Ferner denkt B. an die Spaltung des
Individuums in ein betrachtendes Subjekt und ein betrachtetes Objekt, die als
kulturhistorische Erscheinung des 18. Jahrhunderts gleichfalls von Schiller festgestellt
worden ist. Leider ist sich B. dieser Zusammenhänge nicht vollbewusst. Vielmehr
begnügt er sich, seine ungemein ausführliche Erörterung der oben angegebenen
Romane durch eine etwas kurz geratene „kulturgeschichtliche Einführung" (S. 28 ff.)
dispositionell zusammenzuhalten, die wesentlich K. Lamprechts Anschauung von dem
subjektivistischen Zeitalter verwertet, das um 1750 auf das individualistische folgte.
B. schliesst weiter, dass die neue subjektivistische Seele einer fortdauernden Be-
ziehung zu ihrer Umgebung bedarf, um ihres Sondercharakters bewusst zu bleiben;
verliere sie diese Beziehung durch eine Überspannung der in ihr lebenden iso-
lierenden Tendenz, so verfalle sie einer Störung des Selbstbewusstseins. Ein Symptom
dieses psychopathischen Zustandes sei das, was B. Ironie nennt, und zwar unter-
scheidet er eine passive (unfreiwillige und unbewusste) und eine positive (bevvusste)
Ironie und möchte erweisen, dass die passive der positiven zeitlich vorangehe. Als
ZeugTiisse solcher seelischen Störungen fasst B. die genannten Romane; und in auf-
steigender Linie zeigen seine Analysen den Fortschritt des krankhaften Prozesses.
Mehr und mehr verflüchtige sich den Helden dieser Romane die Wirklichkeit.
„Werther lebt in einer überwirklichen Gefühlswelt, Woldemar in einer überwirklichen
Ideenwelt, Reiser in einer überwirklichen Phantasiewelt und Lovell in einer ganz
übersinnlichen, spiritualistischen Welt" (S. 444). In diesen Ableitungen und Schei-
dungen liegt viel Wertvolles. Doch kommt, obwohl B. viel Worte daran wendet, nicht
mit voller Klarheit heraus, wie weit durch Lovells Wesen das Romantische in die
Entwicklungsreihe der vier Dichtungen hineintritt. Wohl ist ausführlich vom ,, An-
bruch der Romantik" und von der „Romantik Balders" die Rede, wohl deutet B.
mehrfach auf Symptome, in denen sich schon früher die Romantik ankündigt (Werther
S. 50, Anm. 1^ S. 423, Anm. 2); allein mit dem Wunsch nach ausführlicherer
Begründung liest man, dass „die Erhebung über das System der Systemlosigkeit"
und die „Überzeugung von der Wirklichkeit der wunderbaren Welt" (S. 413 ff., 444 ff.)
Lovell zum Romantiker stempeln. Dass auf dem Wege, den B. langsam und Schritt
für Schritt zurücklegt, eine Menge treffender Beobachtungen (z. B. S. 154 über das
verschiedene Verhältnis Werthers, Woldemars und Reisers zur Natur, oder S. 470 f.
über die Ursache der Beruflosigkeit der Romanhelden in der zweiten Plälfte des
18. Jahrhunderts) abfallen, ist gewiss. Ob es aber ganz mit den Absichten des Ver-
fassers übereinstimmt, dass R. M. Meyers freundliche und anerkennende Anzeige
O. F. Walze 1, Romantik. 9G3
das eig-entliche Verdienst der Arbeit in der romantechnischen Analyse finden konnte
und nicht in der Darlegung einer Evolution? Ohne Zweifel haben ja „Woldemar",
„Anton Reiser" und „Lovell" vor B. keine g-leich sorgfältige Kommentierung er-
fahren. — Frieda Margolin (9587) kehrt in ihren Darlegungen über die Theorie
des Romans in der Romantik zu den Anschauungen R. Hayms zurück. Marie
Joachimi-Dege (Weltanschauung der Romantik S, 118 Anm., 231fr.) hatte gegen
Haym die Ansicht verfochten, dass den Romantikern der Frühzeit Roman und
romantische Poesie nicht eins und dasselbe seien, dass sie ferner im Roman nicht
den Gipfel der romantischen Poesie erblickten. Beide Thesen bekämpft M. Sie lässt
die Theorie der romantischen Dichtung aus der Ethik, das heisst: aus Fichte, er-
wachsen. Der alles überwindende göttliche Wille Fichtes werde in der Hand der
Romantiker zu dem alles organisierenden schöpferischen Geist, der in der Kunst
zutage tritt. Freie Tätigkeit aber werde nur durch Erkenntnis möglich. Daher ver-
einigen die Romantiker Poesie und Philosophie; und die Idee bildet den Mittelpunkt
des romantischen Kunstwerks. Da Wirklichkeit und Idee nicht zusammenfallen,
können die siunlichen Bilder nur Symbole der Idee sein. Um die sinnlichen Er-
scheinungen auf die Höhe der Idee zu heben, bedarf der romantische Dichter der
Reflexion und der Ironie, die über die Disharmonie von Idee und Wirklichkeit zur
Harmonie, dem letzten Ziel der Poesie, führen. Romantische Poesie wird so zur Poesie
der Poesie, wie sie in Goethes „Lehrjahren" verwirklicht ist. Diese Thesen, die
manche Definition frühromantischer Grundbegriffe neu gestalten, belegt M. mit
einer fleissigen Sammlung von Stellen aus den Schriften von Novalis und
Friedrich Schlegel. Zum Abschluss gebracht ist das Problem durch die Studie, die
nur den Teil einer grösseren, in ihrem ganzen Umfange noch unveröffentlichten
Arbeit darstellt, noch nicht. Sie bleibt aber ein dankenswerter Versuch, eine Haupt-
frage frühromantischer Poetik aus den Quellen und in gedanklichem Zusammenhang
zu beantworten. — Chr. D. Pflaum (9588) ist w^eit entfernt, die Aufgabe einer
„Poetik der deutschen Romantiker", die von Frieda Margolin auf ein Einzelproblem
hin geprüft wird, in ihrem ganzen Umfang zu lösen. Er verdirbt sich sein Thema
von vornherein, indem er den Gegenwartswert der romantischen Poetik ergründen
will und daneben die Grundlagen, auf denen die Romantiker selbst aufbauten, zu
wenig beherzigt. So erweckt er den Eindruck eines gebildeten und belesenen
Poetikers, der in die Schriften der Romantiker da und dort hineing-eguckt, nie aber
einen ihrer theoretischen Gedanken in seiner Entwicklung verfolgt hat. Die
Lieblingsschlagworte der Romantiker finden sich denn auch bei P. in Zusammen-
hängen wieder, in denen sie sich kaum wiedererkennen können. Dabei geht Be-
trachtung romantischer Dichtung und Erwägung romantischer Lehre bunt durch-
einander. An keiner Stelle aber ersteht ein klares und halbwegs vollständiges Bild
der Anschauungen, die von den Romantikern mit einzelnen Begriffen der
Poetik verknüpft wurden. Wie flüchtig ist der Begriff des Organismus (S. 55f.) ge-
streift, wie oberflächlich wird das Problem der Grenzen der Künste (S. 34f.) abgetan!
Dass dabei das Wort von der gefrorenen Musik wieder einmal Friedrich Schlegel
(„Wilhelm" ist wohl nur Druckfehler!) zugeschrieben wird, entspricht dem Grund-
zug einer Arbeit, die (S. 49) die Berliner Vorlesungen Fr. Schlegels so zitiert, als
ob sie „Deutsche Literaturdenkmäler" betitelt wären. Richtig wird (S. 36, 70) den
Romantikem nachgesagt, dass sie den Schwerpunkt des künstlerischen Schafföns in
den gestaltenden Geist legen; wenn P. indes in dieser Annahme eine „Abweichung
der Romantiker von ihren Vorgängern" erblickt, so scheint er diese „Vorgänger" so
gut wie nicht zu kennen. Oberflächlich und weder gehauen noch gestochen ist, was
— scheinbar im Gegensatz zu älterer Forschung — über romantische Ironie (S. 58)
vorgebracht wird. Und herzlich missverständlich tritt das Schlagwort „l'art pour
l'art" (S. 69) in den Kreis der Betrachtung. Gegen die Disposition der ganzen
Arbeit, die z. B. den psychologischen Grundcharakter der verschiedenen
Dichtungsgattungen berücksichtigt, ehe sie an die Kunst und die einzelnen Künste
herantritt, wäre viel einzuwenden. So hat P. dem Leser recht schwer gemacht, das
Fruchtbare seiner Arbeit zu finden, die Lösung der gestellten Aufgabe aber dem
überlassen, der die Romantik und die Literatur über sie besser kennt als P. selbst.
— F. J. Schneiders (9589) geistreicher Versuch, den Weg vom Neuplatonismus
zu den geheimen Gesellschaften und von ihnen zur Romantik zu zeigen, wird an
anderer Stelle der JBL. im Zusammenhang gewürdigt. Wie ich über Theorien denke,
die die Freimaurerei und die Romantiker in kausalen Zusammenhang bringen, habe
ich Euph. 15, S. 804ff. angedeutet. Mit diesem Bekenntnis lässt sich Sch.s drittes
Kapitel, das die freimaurerische Symbolik der romantischen Sshicksalsdichtung
aufzeigt und ihre Vorläufer im 18. Jahrhundert verfolgt, wohl vereinen. Der vor-
sichtigen Formulierung, in der Seh. zuletzt (S. 228) seine These vorträgt, kann ich
mich durchaus anschliessen : „Mag die romantische Schicksalsidee als letzte Ursache
Jaliretberiohte fbi otnare deatMlia Literatnrgesohiolite. IIX/XX. gg
964 0. F. Walz el, Romantik.
volkspsycholog-ische Erscheinungen voraussetzen, auf die wir vielleicht auch bei noch
so tiefer Schürfung in dem historisch gegebenen Material nie stossen werden: die
Form, welche die Schicksalsidee in den Werken der literarischen Romantik, vor
allem in denen der Schicksalsdramatiker annimmt, erheischt doch ohne Frage einen
Erklärungsversuch aus jenen seltsamen Vorstellungsbildern, an die sich die von der
Furcht vor geheimen Unternehmungen gepeitschte Volksphantasie nach dem alten
Erfahrungssatze, dass uns das, wovor wir zittern, am meisten anzieht, wollüstig
klammerte." Diese seltsamen Vorstellungsbilder aber sind eben die von den geheimen
Gesellschaften genährten Gedanken von allmächtigen Oberen, die nach eigenem Belieben
ungehemmt mit den Untergebenen wie mit Spielbällen operieren. Nur muss ich daran
festhalten, dass die Dichtung des 18. Jahrhunderts und besonders die der Romantik die
eigentliche Vorstellungswelt der geheimen Gesellschaften nur als dichterisches Requisit,
als eine Form moderner und zeitgemässer Mythologie verwertet. Und darum geht
Seh. doch wohl etwas zu weit, wenn er sein Buch als ,,Prolegomena zu einer Geschichte
der deutschen Romantik" bezeichnet. — S. Schultzes Heft über das romantische
Naturgefühl wurde von A.Biese, M. Koch und 0. W a 1 z e 1 (9590) gleichmässig,
wenn auch von verschiedenen Voraussetzungen aus, abgelehnt. — O. Walzels
(9591) kritische Darstellung der neueren Forschungen, die Shaftesburjs Bedeutung
für das deutsche Geistesleben im 18. Jahrhundert zu ergründen trachten, endet mit
dem Hinweis, dass fast alle Entwicklungslinien, die von dem englischen Denker zum
deutschen Klassizismus führen, auch in die Romantik hineinreichen und dass besonders
romantischer Dualismus und romantischer Monismus aus der neuplatonischen An-
schauungswelt Shaftesburys sich ableiten lassen. — Auf den wenigen Blättern, die
E. I s t e 1 (9592) in seiner Darstellung der „Blütezeit der musikalischen Romantik
in Deutschland" den theoretischen Kundgebungen der Romantiker widmet, sind
Zeugnisse über „die romantischste der Künste" mit fernerliegenden Schlagworten der
Romantik, Jean Pauls und anderer bunt zusammengewürfelt. Wackenroder und
E. T. A. Hoffmann werden als musikalische Persönlichkeiten der Romantik mit ihren
Lebensschicksalen vorgestellt. Beider Namen kehren ebenso wie der Jean Pauls und
Tiecks auch später vielfach im Zusammenhang der Charakteristik romantischer Musiker
wieder. Hoff'manns „Undine" wird S. 139 gewürdigt. Das bedeutsame Thema von
I.s Büchlein ruft nach gründlicherer Bearbeitung. —
Politik. A. Dombrowsky (9593) veröffentlicht „ein einigermassen
geschlossenes und über den Rahmen der wesentlich biographischen Arbeit etwas
ausgreifendes Kapitel einer Adam Müller-Monographie". Er erörtert meist termino-
logische Fragen und möchte die Richtung A. Müllers und der politischen Romantik
überhaupt mit dem Schlagwort „historischer Positivismus" erfassen. In der Ableitung
dieses Schlagworts kommt sowohl die Entwicklung des Politikers Müller, sein Über-
gang von Sympathien für England zum göttlichen Recht, wie sein Verhältnis zu den
romantischen Parteigenossen zur Sprache, — 0. W^a 1 z e 1 (9594) versuchte die Resul-
tate von A. Poetzschs Studien zur frühromantischen Politik zusammenzustellen und
die Bedeutung, die der Arbeit im Sinne einer vertieften Erkenntnis der Romantik
und ihrer inneren Zusammenhänge zukommt, zu umschreiben. —
Beziehungen und Einwirkungen. Das eng umgrenzte Gebiet der
Beziehungen der älteren Romantik zur Kunst des jungen Goethe wurde mit grosser
Gewissenhaftigkeit von H. Röhl (9596) durchforscht, leider freihch in bewusstem
Verzicht auf alle Sprach- und Stiluntersuchung (vgl. S. 120, Anmerkung). Er bucht
die Urteile der älteren Romantiker über den jungen Goethe, berichtet von dem Einfluss
der Werke des jungen Goethe auf das Schaffen der älteren Romantiker und zeigt, wie
einzelne Richtungen der junggoetheschen Kunst (volksliedartige Lyrik, Verhältnis zu
Shakespeare) in der älteren Romantik nachwirken. Dabei erscheinen die individuellen
Züge, die jedem der älteren Romantiker in seiner Beziehung zu Goethe eigen sind.
Dass R. aus diesen selbstverständlichen Unterschieden unnötige und unrichtige, weil
übertreibende Folgerungen ableitet, habe ich an anderer Stelle (GRM. Bd. 2, S. 336)
angedeutet. R.s fleissige Zusammenstellung greift viel zu wenig aus, um eine neue
Betrachtung von Goethes Verhältnis zur Romantik zuzulassen. Das Hauptresultat,
dass Tieck ein anderes Verhältnis zur Kunst des jungen und zu der des reifen Goethe
hat, als die Schlegel, ist lange vor R. erbracht worden. Wer weiter kommen will,
müsste mindestens den ganzen Goethe heranziehen. Marie Joachimi-Dege
erkennt dankbar den W^ert des Gebotenen, wendet sich aber mit guten Gründen
gegen die „Probleme", die R. ganz unnötig und ohne innere Berechtigung am Schlüsse
seiner Arbeit unversehens entdeckt. — Unzugänghch blieb mir ein Zeitungsartikel
über die Beziehungen des katholischen Priesters Ol. M. Hoffbauer zu Fr. Schlegel,
Brentano und Z. Werner (9596a). — Hölderlins und Jean Pauls Verhältnis zur
Romantik suchte L. Böhme (9597) zu bestimmen. - Erfolgreicher kommt das
Romantische von Hölderlins Wesen zur Geltung, wenn Marie Joachimi-Dege
0. F. Walzel, Romantik. 965
(9598) dessen Denken und Fühlen entwickelt. Hier muss es bei einem kurzen Hin-
weis auf diese Arbeit bleiben. — Ebenso kann E. Berends (9600/1) gründliche
Monographie über Jean Pauls Ästhetik nur erwähnt werden. In der Darlegung von
Jean Pauls Verhältnis zu den literarischen Parteien seiner Zeit wird von B. die Kurve,
die Jean Pauls äussere und innere Beziehungen zur Romantik durchlaufen haben,
mit grosser Genauigkeit gezeichnet. Ebenso werden seine ästhetischen Ansichten
kundig mit den Theorien der Romantiker zusammengehalten. — Ganz neuartig fasst
E. Sprangers (9599) vorzügliches Buch über W. von Humboldt dessen Verhältnis
zur Romantik. Humboldt entfernt sich in Sp.s sorgsamer Darlegung wesentlich von
Kant und nähert sich mit seinen metaphysischen Neigungen nicht nur SchellLng, auch
Fr. Schlegel und Novalis. Auch über F. Hemsterhuis sagt Sp. Neues. O. Walz eis
Anzeige von Sp.s Buch arbeitet diese Züge des Werkes besonders heraus und fügt
kleine Nachträge und Nachweise an. — Marie Joachimi-Dege (9603) zeigt,
wie aus persönlichen Anlässen, indem das Allzumenschliche verwirrend seine Existenz
geltend machte, Schiller und die Frühromantiker, zunächst die Brüder Schlegel, zu
Gegensatz und Feindschaft gelangten. Starke Persönlichkeiten, die sich innerlich
näher stehen, als sie selbst ahnen, werden da Gegner, während sie auf den Höhen
des reinen Geistes innig miteinander verbunden bleiben. Das Gemeinsame, das
Schiller und die Romantiker umschloss, sucht M. J.-D. in der Tatsache, dass sie nicht
Individualisten im modernen Sinne waren, dass ihr höchstes Lebensgefühl nicht Ich-
gefühl, sondern Weltgefühl gewesen sei. — Die datenreiche Darlegung des Verhält-
nisses der ganzen Romantik zu Schiller, die in A. Ludwigs (9604) Preisschrift
geboten wurde, sei hier nur genannt. Dass Widerspruch sich da, wo L. über das
Tatsächliche hinausgeht, geltend machen kann, ist selbstverständlich, merkwürdig
aber bleibt es, dass L. bei wichtigen Fragen nicht immer an die richtige Auskunfts-
stelle sich gewandt hatte. — E. E rm at i nge rs (9605) Erwägung des Romantischen
bei Wieland lördert die Fraae vielfach über das Ziel hinaus, bei dem L. Hirzel
(JBL. 1904, N. 4582) sich beruhigt hat. — Sachkundig skizziert K. Wa gn e r (9605 a)
die journalistischen Kämpfe, die sich beim Einzug der Romantiker in Wien 1808 für
und gegen die Eindringlinge abgespielt haben. Sie endeten 1809 mindestens mit
einem politischen Sieg der Romantiker; ihre Gegner, voran Schreyvogel, gerieten in
Verdacht, nicht mit Anhänglichkeit an den österreichischen Staat geknüpft zu sein
und wurden polizeilich überwacht, während die Regierung die Romantiker zu Stellung
und ELnfluss gelangen Hess. — Was P. Kühn (9609) vorbrachte, um Dresden zu
einem Mittelpunkt romantischer Kunst zu stempeln, blieb mir unzugänglich: ich weiss
mithin nicht, ob er wesentlich über K. Joel („Nietzsche und die Romantik", S. 358 ff.)
hinausgekommen ist. — J. Minor, der über H. A. Krügers Pseudoromantik end-
gültig den Stab bricht (9610), wendet sich gegen die Umgrenzung des Terminus
„Pseudoromantik" ebenso wie gegen die von Adolf Sterns älterer Bezeichnung ,, Trivial-
romantik". „So wenig wie in ihrem Bildungsgang darf man die Dresdener in ihren
Produkten für die Romantik in Anspruch nehmen." Höchstens Loeben, Malsburg,
Kaikreuth, K. Förster könnten als Pseudoromantiker gelten. Die grosse Masse der
Schriften der Dresdener habe einen ganz anderen Charakter als die Unterhaltungs-
schriftstellerei Fouques, die wirklich die romantischen Stoffe und Motive trivial
gemacht habe. — Ein frisches und farbiges Bild vom romantischen Leben zu Jena
wirft E. Borkowsky (9611) hin, bewährt sich als guter Kenner romantischer
Gedankenwelt und romantischen gesellschaftlichen Treibens, bringt auch glücklich
gewählte Äusserungen der Romantiker aus der jenenser Zeit, zieht jedoch nur die
Frühromantiker heran und überlässt einem künftigen Bearbeiter des dankbaren Themas,
noch manches charakteristische Zeugnis heranzuholen. —
Schlegelscher Kreis: Bonaventura. Nur noch in diesem
Bericht erscheint der Abschnitt „Bonaventura" im Zusammenhang des Schlegelschen
Kreises, mit dem er wohl sicher nichts zu tun hat. Den ausführlichen Beweis seiner
Hypothese, dass F. G. Wetzel der Verfasser der „Nachtwachen" sei (vgl. JBL. 1906/7,
S. 901), versuchte F. Schultz (9613) in einer grösseren Monographie zu führen.
Sie zerfällt in einen negativen und in einen positiven Teil. Der erste widerlegt die
älteren Hypothesen, der zweite begründet die neue Annahme. Besonders ausführlich
verweilt der erste bei der landläufigen Vermutung, dass Schelling Verfasser sein
solle. Die Überlieferung der Annahme wird bis in ihren letzten Schlupfwinkel ver-
folgt; das Ergebnis solcher Vorarbeit ist, dass die Tradition von Schellings Verfasser-
schaft nicht auf authentische Bekundungen Schellings, seiner Familie oder eines
sonstwie unterrichteten Gewährsmannes, sondern dass sie wahrscheinlich nur auf
Schellings Pseudonym Bonaventura im Almanach auf 1802 zurückgehe. Die Über-
lieferung der Tradition teüt sich in zwei Arme: eine bibliographische Überlieferung,
die auf der Gleichsetzung der beiden Bonaventura-Pseudonyme ruht, und eine
andere, die auf Jean Pauls Brief vom 14. Januar 1805 zurückgeht; Varnhagen
89*
966 0. F. W a 1 z e 1 , Romantik.
bauschte die Äusserung* Jean Pauls auf, um sie ge^en den alten Schelling- ausspielen
zu können. Alle späteren Zeugnisse entstammen den beiden Hauptzuflüssen. Aus
äusseren und inneren Gründen wird dann Schelling- die Verfasserschaft des Buches
von Seh. abgesprochen: seine sicher bezeugten Dichtungen, seine dichterische Ent-
wicklung und Art, seine Kunst-, Welt- und Lebensanschauung seien unvereinbar mit
den „Nachtwachen". Bei dieser Gelegenheit werden (S. 124 ff.) Komposition und
Technik der Nachtwachen gekennzeichnet. Vereinzelte Schellingsche Elemente in
den „Nachtwachen" lassen nach Sch.s Ansicht bestenfalls den Schluss zu, dass der
Verfasser ein Hörer Schellings gewesen sei. Rascher werden die neueren Hypothesen
abgetan, die Karoline (vgl. JBL. 1905, N. 4862) und E. T. A. Hoffmann (JBL.
1906/7, N. 7648) in Bonaventura entdecken wollten. Die auf dem bisher zurück-
gelegten Wege erbrachten Ergebnisse und Anzeichen leiten im zweiten Teil der
Monographie zu dem Freundespaar G. H. Schubert und Wetzel weiter. Seh. weist
in ihnen und ihren Genossen eine romantische Verbindung nach, die 1806 in der
kurzlebigen älteren Dresdener Abendzeitung, der Vorläuferin von H. von Kleists und
A. Müllers „Phoebus" (1808), ihr Organ hatte. (Vgl. JBL. 1906/7, S. 895 zu
N. 7605). Seh. beobachtet in Schuberts Schaffen, zunächst in dessen Roman „Die
Kirche und die Götter", Beziehungen zu den „Nachtwachen". Weit zwingender aber
erscheint ihm, was die „Nachtwachen" mit Wetzel verbindet. Er gibt einen Überblick
über Wetzeis Leben und Dichten, stellt — was keine leichte Arbeit war — Wetzeis
Werke zusammen und versucht eine Gesamtcharakteristik. Den inneren Beweis der
Verfasserschaft Wetzeis holt Seh. aus formalen und stofflichen Elementen, aus Welt-
anschauung und Lebensauffassung, aus dem Verhältnis zu Zeit und Umwelt, aus
Sprachlich-Stilistischem, indem er das Gemeinsame der „Nachtwachen" und der
Schriften angibt, die ganz gewiss von Wetzel herrühren. Abschliessend bemerkt
Seh. (S. 326): ,, Jeder Zug" der ,Nachtwachen' ist in der literarischen und menschlichen
Persönlichkeit Wetzeis enthalten. Was in ihnen vereinigt ist, findet sich in seinen
übrigen Schriften verteilt." Vielleicht habe Wetzel sich auch Nahestehenden gegen-
über nicht zu dem Buch bekannt, weil es das Katilinarische seiner Existenz zu
rücksichtslos darstellt. „In der unerbittlichen Ablehnung des Menschen und der
Gesellschaft seiner Zeit steht Wetzel hier Grösseren des 19. Jahrhunderts voran." Seh.
ist überzeugt, dass Wetzel künftig" der romantischen Geistesgeschichte nicht fehlen
dürfe. Seine starke Persönlichkeit werde auch andere anzuziehen wissen. Wirklich
wurde und wird dem Verfasser von allen Seiten gedankt, dass er ein wenig bekanntes
Gebiet romantischer Dichtung zugänglich gemacht hat. R. M. Meyer rühmt auch
der Monographie nach, dass sie einen der merkwürdigsten Fälle gelehrter Legenden-
bildung bis ins einzelne aufdecke, ferner dass sie für den Anschauungskreis und
die sprachlichen und künstlerischen Mittel jener Zeit ein umfangreiches Material
wohlgeordnet vorbringe. Das Ergebnis der Untersuchung, die von Meyer gut analy-
siert wird, scheint diesem „beinahe so unwiderleglich wie dem Verfasser". Dagegen
wendet sich Meyer gegen „die hochmütig überlegene Schreibweise" der Monographie
und gegen die sonderbare Art, in der Seh. fast alle, die sich mit der Frage nach
Bonaventura befasst haben, heruntermacht. Da ich selbst zu den Beteiligten zähle,
sei hier gleich bemerkt, dass, was an dieser Stelle über Sch.s Monographie gesagt
wurde, nur ein Referat und kein Urteil, noch weniger aber eine Entscheidung für
oder gegen Sch.s Hypothese sein soll. Wenn mithin künftig ein neuer Bonaventura-
Philolog eine andere Hypothese über den Verfasser der „Nachtwachen" aufstellen
sollte, so bitte ich ihn schon jetzt höflichst, mir nicht vorzuwerfen, dass ich Sch.s
Arbeit mit Unrecht gelobt habe. Die Einwände, die ich gegen die methodologischen
Ausführungen Sch.s vorzubringen habe, wurden zum Teil schon an anderer Stelle
geltend gemacht. — Eine Art Selbstanzeige seiner Monographie gab F. Schultz im
Nachwort seines Neudruckes der „Nachtwachen" (9615). Nochmals wird dargetan,
warum „die Bonaventura-Forschung keinen Ruhmestitel der deutschen Literaturwissen-
schaft" bilde. Dem Neudruck Michels wirft Seh. vor, dass er durch eine Menge von
Versehen und Änderungen entstellt sei, die auf den wohl als Druckvorlage benutzten
ungenauen Text Meissners zurückgehen. —
F. von Hardenberg (Novalis). Eine gründlich verfehlte Arbeit über
Hardenberg veröffentlichte E. Havenstein (9617). Er verfolgt zwei Absichten:
Erstlich möchte er die Fragmente chronologisch neuordnen. Er hat dies auch im
vollen Sinne des Wortes getan, indem er die Handschriften aus ihrem alten Nacheinander
brachte und ,, einmal radikal mit der Schere vorging". Dabei blieb, was ausschliess-
lich fachmännisch über Mathematik, Physik, Chemie usw. handelt, ausgeschlossen,
weil H. nach eigenem Bekenntnis diesen naturwissenschaftlichen Problemen nicht
gewachsen ist und wtil er seltsamerweise nicht glaubt, „dass sie zur Erkenntnis des
tiefsten und innerlichsten Novalis etwas Wesentliches beitragen". Die Neuordnung
stützt sich, so berichtet H., auf offene und versteckte Daten, auf inhaltliche Mo-
0. F. Walzel, Romantik. 967
mente, dann auf die Wandlung der Handschrift, die Beschaffenheit des Papiers und
der Tinte. Besonders ergiebig sei die Wandlung der Handschrift gewesen. Am
deutlichsten zeige das deutsche kleine „st", dass drei Perioden der Schreibweise zu
unterscheiden seien. Die erste reicht bis Ende 1796, die zweite bis Anfang 1799,
die dritte bis zu Hardenbergs Ende. In der dritten kehre er (mit einer engeren
Rundung) zu dem „st" der ersten zurück; aber auch während der zweiten benütze er
durch mehrere Monate dieses erste ,,st". Es ist immer noch möglich, dass die Gesamt-
heit graphischer Eigenheiten verschiedener Perioden H. zu ricbtigen Ergebnissen
geführt habe. Doch von dem „st"-Kriterium hätte er besser geschwiegen. W^er bei
einem Menschen von Hardenbergs Reizsamkeit innerhalb weniger Jahre und aus
einer ausserordentlich geringen Anzahl von datierten Handschriften so starken
Wechsel im Gebrauch einer einzigen Buchstabenverbinduug nachweist, sollte sich
bescheidentlich mit dem Ergebnis begnügen, dass mit diesem Kriterium allein nichts
anzufangen ist. Es aber stolz und kühn als Allheilmittel der Welt verkündigen und
eine unsäglich schwierige Scheidung undatierter Papiere darauf begründen, ist ein
Wagnis, das ich nicht begreifen kann. Ein endgültiges Urteil über H.s Datierungs-
versuche wird wohl aus den kritischen Beigaben von J. Minors Ausgabe erstehen, die
voraussichtlich bald erscheinen werden. Dagegen kann jetzt schon jeder aus Minors
Register auf die zweite Frage, die H. auf wirft, sich bessere Antwort holen. H. möchte
Hardenbergs ästhetische Anschauungen darlegen, lässt aber — ein Blick in Minors
Register genügt, um sich zu überzeugen — eine Fülle wichtiger Äusserungen ohne
weiteres fallen. Dabei hat er keine Ahnung von ideengeschichtlicher Betrachtung.
Sonst könnte er nicht das Wahngebild einer neueren Behandlungsweise der Roman-
tiker aushecken, die „gleichsam ein Lehrbuch der Romantik verfassen" (S. 22) möchte,
indem sie „das Wesentliche im einzelnen formelhaft ausspricht" und ,, einzelne Gedanken-
fragmente nach dem Satz vom Widerspruch in möglichst lückenloser Beziehung zu-
einander setzt". H. leugnet dabei, dass in den Werken der echten Romantiker
„gemeinsame theoretische Erwägungen ästhetischer und überhaupt philosophischer
Natur" enthalten seien (S. 24). Diese Behauptung mag ihm recht leicht fallen; denn
er kennt mit Ausnahme der Schriften Hardenbergs die Werke der echten Romantiker
nicht; und so widerfährt es ihm mehrfach, nicht zu bemerken, wo Hardenberg einen
von PV. Schlegel geprägten Begriff nur interpretierend weiter denkt (vgl. auch
GRM. Bd. 2, S. 335f.). Aber vielleicht entspricht es H.s geringer ideengeschicht-
licher Schulung, dass er auch da nur das , .traurige Residuum" einer „Übereinstimmung
der Termini" feststellen kann. Er freilich leugnet nach Kräften fast alle Zusammen-
hänge zwischen Denkern, weil er sie nicht versteht. Und so wird unter anderem
auch das Band zwischen Fichte und Novalis entzweigeschnitten, mit Berufung auf
H. Simon, der doch gerade mit überzeugender Genauigkeit und Schärfe den Zusammen-
hang beider und dessen Grenzen aufgezeigt hat. Die Erkenntnis, dass Novalis
kein strenger Fichteaner ist, darf heute schon als Trivialität bezeichnet werden. Wer
da nicht mehr zu sagen weiss, schweige lieber. Dass aber auch Fr. Schlegel die
Anschauungen Fichtes ganz selbständig weiterdenkt und völlig umbiegt, dass Schleier-
macher gleiches tut, scheint H. unbekannt zu sein. Ich leugne nicht, dass in
H.s Spreu da und dort ein keimfähiges Korn enthalten sei. Dass indes ein solcher
Fehlversuch eines Anfängers noch als wichtiger Wendepunkt in der Erforschung der
Romantik von anderen ausgeboten wird, ist ein trauriger Beweis für die Kurzsichtigkeit,
die heute auf dem Felde der Erforschung der Romantik sich breitmacht. — Was
R. Schmidt-Gruber (9619) über Novalis vorbringt, ist von einer Oberflächlich-
keit, die heute, nachdem so viel für das bessere Verständnis Hardenbergs geschehen
ist, kaum noch möglich sein sollte. — Die kritische Ausgabe von Novalis' Schriften,
die J. Minor (9620) uns geschenkt hat, fand bewundernde Würdigung durch
H. Maync (ADA. 32, S. 307—10), E. S u lg e r-G e b in g und F. Zinkernagel.
Der erste kennzeichnet die wissenschaftlichen Gewinne der Ausgabe, der zweite
legt dar, was Minor geleistet hai, der dritte wendet sich von der Ausgabe alsbald zu
einer Charakteristik des Dichtjprs und weist darauf hin, wieviel für dessen tiefere
Ergründung noch zu tun sei. Vor allem verlangt er eine nähere Bestimmung des
Zieles, dem „Heinrich von Ofterdingeji" zustrebte. — Die von H. Friedemann (9621)
besorgte Ausgabe von Novalis' Sohriften in der Goldenen Klassikerbibliothek ist
natürlich Minor aufs reichste verpflichtet, erkennt dies auch dankbar an. Am
stärksten betätigte sich der Herausgeber in der Auswahl und Anordnung der Frag-
mente. Er streicht die rein biographischen Bemerkungen, Arbeitsnotizen und Merk-
worte, die kollegheftartigen Aufzeichnungen, die unverarbeiteten Materialien, die
physikalischen und medizinischen Betrachtungen, soweit sie ohne allgemeine Aus-
blicke nur die von der Zeitwissenschaft umgrenzten Ansichten wiedergeben. Was
er beibehält — es sind i^mer noch fast 1780 Nummern — , ordnet er stofflich in
zwölf Gruppen, die zum Teil Wieder Unterabteilungen aufweisen. Mit den Vorgängern,
968 0. F. W a 1 z e 1 , Romantik.
die F. bei diesem Versuch hat, setzt er sich ebensowenig auseinander wie mit den
Einwänden, die jenen entgegengehalten worden sind. Sehr geschickt, klug, fein und
vorsichtig sind das Lebensbild und die Einleitungen, die F. den Gedichten, den
erzählenden Dichtungen und den Fragmenten voranstellt. Auch die Anmerkungen
geben gelegentlich mehr als Worterklärung. Natürlich fehlt es nicht an Anlass zu
Einwänden; manches ist auch inzwischen von anderer Seite anders erfasst worden.
Doch auch der Kenner wird für dieses und jenes Wort F. dankbar sein, der weniger
historisch ableiten als charakterisieren, weniger beurteilen, als erklären will. Fein
ist, was über die Gedichte gesagt wird; ,, Lehrlinge" und „Ofterdingen" werden von
der künstlerischen Seite genommen, der Fortsetzung des „Ofterdingen" wird F. dabei
nicht ganz gerecht. Verzichtet F. hier auf den Nachweis stofflicher und zum Teil
auch formaler Quellen, so zeigt er sehr gewandt und in knappster P"'orm die Voraus-
setzungen der Fragmente und in ihnen die Quellen von Novalis' Denken auf. —
E. M i 1 1 z (9622) überschätzt etwas das Neue seiner Mitteilungen über Novalis und
Goethes „Lehrjahre". Im Gegensatz zu dem Rationalismus der „Lehrjahre" sei im
„Ofterdingen" symbolisch dargestellt, dass die Umwälzungen und Leiden unserer Zeit
die Geburtswehen eines kommenden goldenen Zeitalters der Liebe seien. — Eine
französische Übertragung der „Ltymnen an die Nacht" versuchte P. Morisse
(9623). — 0. Walzel (9624) wirft in einer umfangreichen Besprechung neuerer
Literatur über Novalis die Frage auf, ob dessen Weltanschauung in das Wort
„magischer Idealismus" zusammengefasst werden kann. Er geht von W. Diltheys
(vgl. JBL. 1905, N. 4850b) Einspruch aus, der diese Möglichkeit leugnet, zugleich
aber in dem Begriffe „Realpsychologie" ein wichtiges Zentrum von Hardenbergs
Denken erweisen möchte. Er bucht die Einwände, die W. Olshausen (vgl. JBL. 1905,
N. 4854) gegen Diltheys „Realpsychologie" erhoben, ferner was Dilthey gegen Ols-
hausen und zur näheren Bestimmung des magischen Idealismus vorgebracht hat (vgl.
JBL. 1906/7, S. 902). In breiter Inhaltsangabe reproduziert er den Inhalt und die
Ergebnisse von H. Simons Schrift über den magischen Idealismus (vgl. JBL. 1905,
N. 4853) und gelangt zu dem Ende, dass, bei aller Bedeutsamkeit von Simons Ergeb-
nissen, dessen Terminologie mit der Hardenbergs nicht übereintrifft. Simon verwertet
das Wort „Magie" durchaus nicht im Sinne Hardenbergs, der ausdrücklich, wenn
auch nicht in allen seinen Äusserungen über „Magie", an Okkultismus denkt, an
eine wunderähnliche Herrschaft des Geistes über die Materie. Novalis hat solche
Ansichten aus Fichtes Begriff der intellektuellen Anschauung abgeleitet, an ihnen
aber sicher nicht dauernd festgehalten. Weitere Erkenntnis des Begriffes „Magie"
ergibt sich aus E. Spenles Buch (JBL. 1905, N. 4852), besonders der Zusammenhang
mit Plotin und J. W. Ritter. Während W. den Ausführungen Spenles fast durchweg
folgen kann, soweit sie den okkultistischen Zug von Novalis' Denken erklären, wendet
er sich ausdrücklich gegen die Verknüpfung Hardenbergs und der ganzen Romantik
mit dem Maurertum, die Spenle vornimmt. Nur die Formen der geheimen Gesell-
schaften habe Novalis, wie auch andere deutsche Dichter des 18. Jahrhunderts, für
seine Schöpfungen verwertet. Neben diesen Fragen kommen in W.s Besprechung
noch eine ganze Reihe besonders terminologischer Probleme zur Sprache. Zuletzt
setzt sie sich mit der Auffassung der Persönlichkeit Sophie von Kuhns auseinander,
die J. Schlaf vertritt (vgl. JBL. 1906/7, N. 7654). —
S c h e 1 1 i n g. Dauernd eifrig bestrebt, Schelling unserer Zeit nahezubringen,
stellte 0. Braun (9625) unter d^m Titel „Schelling als Persönlichkeit" eine reiche
Auswahl Briefe von und an Schelling, drei Reden Schellings von 1827, 1830 und 1841,
endlich die Aufsätze „Über das Wesen deutscher Wissenschaft" und „Vorrede zur
Allgemeinen Zeitschrift von Deutschen für Deutsche" zu einem ansprechenden Ganzen
zusammen. Zwei ungedruckte Zuschriften von König Friedrich Wilhelm IV. und
König Ludwig I. von Bayern, einige Zeilen Julie Gotters an Hermann von Schelling
mit der Nachricht von des Vaters Tode kommen hinzu. Gern hätte man in diesem
Zusammenhange auch die Münchener Rede von 1807 ,,Über das Verhältnis der bil-
denden Künste zu der Natur" empfangen. Die Briefauswahl, der auch das „Epikurisch
Glaubensbekenntnis" eing-efügt ist, verwertet geschickt die neueren Veröffentlichungen
und lässt sich Karolinens Brief an Goethe vom 26. November 1800 nicht entgehen.
Eine lebendige Charakteristik Schellings ist vorangestellt; sie hebt die Einheit von
Intellekt und Charakter und die Harmonie seines inneren Wesens mit seiner äusseren
Erscheinung hervor. Besondere Beachtung findet Schellings Verhältnis zu Goethe. —
Aus Schellings Nachlass druckte mit Erläuterungen 0, Braun (9626) ab : Briefe an
Schelling von A. von Humboldt (10- Febr. 1806), Fouque (5. Jan. 1812), Steffens (4. Dez.
1817), Platen (20. Okt. 1823), Rückert (1. Dez. 1833), ein Schreiben Schellings an König
Ludwig I. von Bayern (24. August 1848), abgefasst nach der Abdankung des Fürsten,
und dessen Antwort; endlich ein Schreiben von Schellings Stieftochter Julie an ihren
Bruder Hermann über das Attentat auf König Friedrich Wilhelm IV. vom 27. Juli 1844. —
0. F. Walzel, Romantik. 96Ö
Schellings Verhältnis zur Romantik zeichnete O. Braun (9627) in einigen starken
Strichen, ohne sich ins einzelne einzulassen: Schellings Ideen nähern sich von
Anfang- an der Romantik, dann führt er die Romantik in seinem Neospinozismus
1800 — 05 auf ihre Höhe, um sich in seiner Freiheitslehre mit ihrem ethischen Welt-
bilde immer mehr von ihr zu entfernen. Die Evolution der Frühromantik charak-
terisiert B., um Schellings Stellung zu ihr umschreiben zu können, indem er zuerst
empirisch ihre Entstehung darlegt, dann in Anschluss an Marie Joachimi-Dege und
mit starker Hervorhebung der Zentrumslehre den Begriff Romantik im Zusammen-
hang entwickelt. Die Eigenart der Romantik findet B. in der ästheti-schen Welt-
anschauung, die das Wesen der Welt in einer göttlichen, alldurchdringenden Poesie
sieht. Daraus ergebe sich ein kontemplatives Lebensgefühl; die höchste Betätigung
des Menschen wird die poetische, die überall die jedem Dinge eigene Poesie erkennt
und darstellt. Hier knüpfe Schelling an, nicht ein geistiger Vater der Romantik,
aber der Denker, der das Wesen der Romantik auf den klarsten Ausdruck gebracht
hat. Schon 1804 jedoch verschwindet der romantische Optimismus aus Schellings
Anschauung; ein Riss tut sich im Weltall auf; ihn zu beseitigen, ruft
Schelling den Menschen aus der Kontemplation zur Tätigkeit. — Im Hinblick
auf die neue Auswahl aus Schellings Schriften (JBL. 1906/7, N. 7663) möchte
0. Bollmer (9629) in Schelling den vorbestimmten Philosophen und geistigen
Führer der Romantik erkennen. Seine Philosophie habe die romantische Grundtendenz
nie verleugnen können. —
A. W. von Schlegel. F. Baldensperger (9631) entnimmt den
Briefen Augusts und Albertinens von Stael, der einstigen Schüler W. Schlegels,
und des Gatten Albertinens, des Herzogs von Broglie, die literarisch interessanten
Stellen. Die Originale sind Eigentum der Königlichen Öffentlichen Bibliothek zu
Dresden. Beachtenswert ist, dass die Briefschreiber in W, Schlegel ein für allemal
den Theoretiker auch der französischen Romantik erblicken, und dass sie selbst mit
den Mitarbeitern des „Globe" enge befreundet sind. — W. Schlegels Beziehungen
zu dem Verleger G. J. Göschen entwickelte 0. Walzel (9634) mit Hilfe der Briefe
Schlegels, die sich im Besitze der Königlichen Öffentlichen Bibliothek zu Dresden be-
finden und von anderen zum Teil schon benützt und veröffentlicht worden sind.
W. druckt vollständig nur \V. Schlegels Brief vom 1. Dezember 1796 und eine Nach-
schrift Karolinens zu Wilhelms Brief vom 9. August 1795, ferner einen Brief Wilhelms
an die Buchhandlung Voss & Cie. in Leipzig vom 4. Februar 1799 ab. Seltsamer-
weise ist es nie dazu gekommen, dass eine Arbeit Schlegels bei dem befreundeten
Verleger erschienen wäre. Die wichtigsten Gegenstände ihres brieflichen Verkehrs
waren die Vermittlung, die Schlegel 1796 bei Schillers Konflikt mit Göschen zufiel,
und die Fürsorge, die Göschen während Karolinens Aufenthalt in Lucka ihr ange-
deihen Hess. Neues Licht fällt auf Schillers Absicht, noch 1796 eine Umarbeitung
seines „Dreissigjährigen Krieges" zu veranstalten. Endlich wird mitgeteilt, welche
Stellung W. Schlegel als Kritiker und sonst zu Göschens Verlagswerken, vor allem zu
dessen Ausgabe von Wielands Schriften, eingenommen hat. — In A. von Weile ns
(9635) Buch „Hamlet auf der deutschen Bühne" spielt die Romantik, voran W. Schlegel,
aber natürlich auch sein Bruder und Tieck eine wichtige Rolle. Das Kapitel 5, „Goethe
und Schlegel" (S. 81ff.), zeigt, wie von Goethes Hamlet-Kritik aus W. Schlegel energisch
bis zur Aufführung seiner ungekürzten Übersetzung emporsteigt. Über diese Auf-
führung wird (S. 87ff.) ausführlich berichtet, ebenso (S. 121 ff.) über Tiecks Dresdener
Bearbeitung. Wie weit Schlegels Übersetzung den Aufführungen des 19. Jahr-
hunderts zugrunde gelegt wurde, ist aus W.s Angaben durchaus zu erkennen. Tieck
wiederum ist natürlich einer der wichtigsten Gewährsmänner für die Geschichte der
Darstellung Hamlets und Ophelias auf deutschen Bühnen. — Einen Brief W. Schlegels
an Michael Beer vom 30. Juni 1827 veröffentlichte G. Witkowski (9636). Er meldet,
dass Schlegel bei der Aufführung des „Paria" „reichliche aber milde Tränen" ver-
gossen habe. — Ein ganz konventionelles Empfehlungsschreiben Wordsworths an
Schlegel vom 2. April 1834 wurde aus den Schätzen der Königlichen Öffentlichen
Bibliothek zu Dresden mitgeteilt (9638). — Den wissenschaftlichen Briefwechsel
A. W. Schlegels und W. von Humboldts aus den Jahren 1818 — 32 veröffentlichte
A. Leitzmann (9637). nicht B. Delbrück, der lediglich eine Einleitung von
zehn Seiten beisteuerte und den Anmerkungen sein Wissen zugute kommen Hess.
L. selbst bemerkt, dass innerhalb der Reihe mindestens sieben Briefe Schlegels
fehlen, während sich auf Humboldts Seite kein Verlust mit Sicherheit feststellen
lasse. Dagegen hat L. leider die Teile des Briefwechsels, die vor 1818 fallen, aus-
geschlossen; man zöge es vor, sie nicht .an anderer Stelle suchen zu müssen. Der
vorgelegte Briefwechsel gehört mehr der Geschichte der Sprachwissenschaft und der
Philologie, zunächst der orientalischen, an, als der Geschichte der Romantik. Die
Greuzer,Görres, Kanne fahren recht schlecht bei beiden Gelehrten. Fr. Schlegel erscheint
970 0. F. WaUel, Romantik.
nur als Erforscher indischer Sprache und Philosophie ; es sei denn, dass Wilhelm
am 23. Juni 1829 erklärt: „Wenn auf innige Gemeinschaft eine Trennung" der Geister
und Gemüter folgt, eine Spaltung, welche bis zum empörtesten Unwillen steigt,
über die öffentliche Rolle, die der andere spielt, über die Grundsätze, die er lehrt . . . ,
wenn in dieser Lage dann die letzte Trennung durch den Tod erfolgt: dann ist die
Trauer zugleich unendlich schmerzlich und peinlich. Dies war mein Fall mit meinem
Bruder Friedrich. Verloren hatte ich ihn längst, und diese Wunde hat seit Jahren
geblutet." Die wissenschaftliche Bedeutung des Briefwechsels, zugleich die der
beiden Briefschreiber würdigt D.s knappe und klare Einleitung. Humboldt
spielt, da sein Sanskritstudium viel später begonnen hat, anfangs mehr die Rolle
des Schülers. Aber bald erstarkt seine Kenntnis. Unter den erwogenen Problemen
steht an Wichtigkeit die Frage nach der Entstehung der Flexion im Vordergrund.
W. Schlegel verficht Anschauungen seines Bruders gegen Bopp, auf dessen Seite im
wesentlichen Humboldt sich stellt. Wilhelms Einwürfe sind, nach D.s Urteil,
der Boppschen Richtung eine Zeitlang nicht recht zum Bewusstsein gekommen,
werden aber heute als zutreffend anerkannt. Wohl verlaufe die Diskussion im Brief-
wechsel ohne greifbares Ergebnis; aber wir sind auch heute nicht weiter, nur
resignierter. Den Gegensatz W. Schlegels und Bopps möchte D. erfassen, indem er
in jenem einen Philologen, in diesem einen Sprachforscher erkennt. Der Gegen-
satz der beiden Briefschreiber sei, dass Schlegel aufs Einzelne gerichtet ist, Hum-
boldt aufs Allgemeine. Persönlich- menschlich sei Humboldt im Briefwechsel der
Vornehmere; W. Schlegels Komplimente seien tiefer. — Das Athenäumfragment
N. 253 (über „Korrektheit") möchte J. Frerking (9639) mit Hinweis auf die
Wiener Vorlesungen W. Schlegels (2. Ausgabe, Bd. 3, S. 90) diesem zuschreiben;
der Schluss ist nicht zwingend. —
Fr. Schlegel. A. D o m b r o w s k y (9640) veröffentlicht einen Brief
von F. Gentz an Schlegel; Gentz spendet Schlegels Aufsätzen über F. H. Jacobi
(Deutsches Museum, Bd. 1, S. 79ff.) reichen Beifall, da er „den wahren und letzten
Grund aller Verirrungen des Zeitalters, den elenden W'unsch, zugleich dem Herrn
und Baal zu dienen, mit Strenge" aufdecke. — R. von Kralik (9641) sucht
kühn genug von seinem Standpunkte aus den Weg, der von „Lucinde" zu den
Briefen an B'rau von Stransky führt. Ihm ist das Wesentliche der ,, Lucinde" das
Gefühl ihres Verfassers, dass sich aus dem Chaos der Revolution mit dem neuen
Jahrhundert eine neue Ordnung der Dinge erheben müsse. In den Briefen entfalte
Schlegel folgerichtig das grossartige Programm einer neuen Weltperiode, einer
radikalen Erneuerung des Christentums. Er sehe alles bisher Geschehene nur als
eine Vorbereitung auf die eigentliche und endliche Auswirkung der christlichen
Prinzipien an. „Er als der vorgeschrittenste Geist der Zeit fühlt in sich das Recht,
diese Entwicklung zu fordern." ,,Die ganze Entwicklung des 19. Jahrhunderts
beruht auf den Anregungen F. Schlegels. Aber während das Junge Deutschland,
der Naturalismus, der Nietzscheanismus nur auf dem halben Wege stehen blieben,
g'ehen wir mit F. Schlegel den geraden Weg konsequent weiter zum einleuchtend
errungenen endlichen Ziel, zur Kultur der Kirche." Eine Fülle von Zitaten aus den
Briefen beleuchtet K.s Behauptung. — Gediegen, gründlich und unvoreingenommen
entwickelte F. Lederbogen (9642) Friedrich Schlegels Geschichtsphilosophie.
Er ist mit älterer Behandlung des Themas nicht einverstanden; jedenfalls hat er
Neues zu sagen. Die Literatur der Frage ist ihm durchaus geläufig; nur ganz
wenig wäre nachzutragen. Er spricht zu Anfang von F. Schlegels geistiger Ent-
wicklung, soweit sie Aufnahme und Weiterbildung geschichtsphilosophischer Ideen
begünstigte. Dann zerlegt er den Weg, den Schlegel begangen hat, in vier Abschnitte:
archäologische Zeit, Athenäumszeit, Epoche der Pariser und Kölner Vorlesungen,
Zugehörigkeit zur katholischen Kirche. Winckelmann habe in Schlegel die historische
Denkweise wachgerufen. Aus dem Nährboden einer religiösen Begeisterung für das
klassische Altertum erblühe seine erste geschichtsphilosophische Auffassung. All-
mählich verschwindet der ästhetische Charakter und weicht einem ethischen ; aus
der Kristallisation theologisch-katholischer, romantisch-phantastischer und reaktionär
politischer Ideen entsteht endlich eine theokratische Geschichtsauffassung. Die Ent-
wicklung von einem zum andern Standpunkt ist eine notwendige. Die Brücke vom
ersten zum zweiten bildet die Gedankenwelt des Klassizismus, vom zweiten zum
dritten Schlegels indeterministische Stellung zum Freiheitsproblem. Seine Geschichts-
philosophie ist ebenso vom Rationalismus wie von der Empfindsamkeit des 18. Jahr-
hunderts bedingt; er selbst weiss das nicht und kämpft daher ebenso gegen Auf-
klärung wie gegen Herder. Er verknüpft Empirismus und Intellektualismus und
vereint so die beiden gegensätzlichen Richtungen der Geschichtsphilosophie. Da er
ihre Gegensätze nicht ganz ausgleicht, gewinnt seine Geschichtsphilosophie den
Charakter des Synkretismus. Ebendarum ist er von beiden Seiten angegriffeq
0. F. Walzel, Romantik. 971
worden. Seine geschichtsphilosophische Gedankenarbeit stelle das Ringen eines
geistig bedeutenden Mannes vor, der in einer Zeit zur Klarheit über das historische
Geschehen zu kommen suchte, in der der jetzt herrschende Historismus sein
Wurzelgeflecht im Geistesleben der Menschheit erzeugte. Sehr anerkennend analysiert
O. Braun die Arbeit. Schärfer urteilt in einer Wiedergabe wichtiger Sätze der
Abhandlung Sänge. Er wirft L. vor, dass er den Einfluss Winckelmanns
überschätze, und weist auf die Übereinstimmung Droysens mit Schlegel in Fragen
hin, die Schlegel zu Niebuhr und Ranke in Gegensatz zeigen (S. 115). — J. Ranftl
(9645) charakterisiert Fr. Schlegel nach den Briefen an Frau Christine von Stransky.
Er erkennt in ernster Religiosität und in mesmerianischer Mystik die zwei Haupt-
richtungen, die Schlegel in diesen Briefen einschlägt. Ein guter Überblick belehrt
über die Bedeutung-, die Mesmer und sein Magnetismus für die Romantik überhaupt
hat, kann mithin leicht die Briefe mit anderen Kundgebungen der Romantik an
dieser Stelle in enge Beziehungen setzen. Allerdings weist R. in diesen Bekennt-
nissen des alten Fr. Schlegel auch eine recht nüchterne Zahlenmystik nach. —
Ziemlich belanglose Briefe Friedrichs und Dorotheas an F. Wallraf aus den Jahren
1804 bis 1818, vier an der Zahl, veröffentlichte W. Bruchmüller (9646). — Fr.
Schlegels Anteil an der Befreiungslyrik des Jahres 1809 und an der Flugblatt-
literatur der Zeit wird von R. F. Arnold (5084) eingehend untersucht. Er glaubt
(S. 305 — 20) auch dartun zu können, welche Flugblätter des Jahres 1809 von
Schlegel herrühren, und druckt im ganzen acht Aufrufe, Armeebefehle und Manifeste
ab, die er Schlegel zuweisen möchte. —
Dorothea und Karoline Schlegel. A. Kohut (9649) stellte
biographische Notizen und eine Blütenlese aus Dorotheas Briefen zu deren Charak-
teristik zusammen. — Fein, klug und sachkundig zeichnete E 1 sa Wo 1 f f (9650)
die Entwicklung Dorotheas und die Wege, die sie zum Katholizismus geführt haben.
Und Dorothea wird zugeschrieben, dass Fr. Schlegel schon so früh zum Katholizismus
übergetreten ist. „Sie, die man gewöhnlich als unter Friedrichs Einfluss handelnd
glaubt, scheint . . . den Anstoss zur Tat gegeben und vielmehr die Rolle der
Führenden als der Geführten gespielt zu haben. Sicherlich ist Friedrichs Katho-
lizismus als eine Folge seines inneren Entwicklungsganges anzusehen; aber wer will
behaupten, dass diese Entwicklung nicht zu einem anderen Ende hätte führen können,
wäre ihm nicht durch die Konversion ein für allemal die Richtung vorgezeichnet
worden?" — Zum hundertsten Todestag Karolinens fügte S. Lublinski (9651)
einige weitere Züge in das Bild ein, das Ricarda Buch von ihr entworfen hat. Den
Zusammenhang Karolinens mit den geistigen Strömungen ihrer Zeit zu erfassen, prüft
er ihre Beziehungen zu Goethe und Schiller und möchte Karoline, die mehr als
Otto Ludwig die spätere Opposition gegen Schiller veranlasst habe, dennoch eher
eine Schillerische als eine Goethenatur nennen. Mindestens sei Karoline gewesen,
was Schiller immer gesucht hatte: eine Synthese des Geistigen und Instinktiven.
Und er zitiert Nietzsches Wort: „Die kleinste Kluft ist am schwersten zu über-
brücken." — Die Charakteristik Auguste Böhmers, die J. B e n n (9652) liefert,
stellt niedlich einige Züge der Überlieferung zusammen, schöpft aber das reiche
Material nicht aus. —
Schleiermacher. Ungedruckte Briefe von Schleiermacher und Henriette
Herz veröffentlicht J. Bauer (9653). — H. Graefs (9654) Heftchen hat über
Schleiermacher nichts Neues zu sagen. — Die Charakteristik Schleiermachers, die
G. Kühne in Büchners Deutschem Taschenbuch für 1838 brachte, wurde von
G. Runze mit — zum Teil recht unnötigen — Anmerkungen neugedruckt (9655). —
Die Aufzeichnungen von Schleiermachers Stiefsohn E. von VVillich (9656)
erzählen nicht von dem jungen Romantiker, sondern von dem alternden Theologen,
verweilen aber des längeren bei Bettine (S. 127 ff.) und erwähnen Rahel Varnhagen
(S. 135 f.). —
K. W. F. S 0 1 g e r. R. C o r w e g h (9657) charakterisiert, angeregt durch
R. Kurtz' Neudruck, etwas äusserlich Solgers Dialog „Erwin", möchte ihn warm em-
pfehlen, schreckt aber durch seine Darlegungen eher ab und kann es Solger nicht
vergeben, dass er „sein System an den dunklen Begriff der Gottheit verankert".
Auch vermisst er Einheitlichkeit des Stils in einem Werke, das von einem Liebhaber
der Einheit geschrieben sei. — Nachträglich bringt die „Allgemeine Deutsche
Biographie" einen Artikel Solger. F. J. Schmidt (9658) teilt die Daten von
Solgers Leben und Schriften mit, umreisst seine Philosophie, deren nahe Verwandt-
schaft mit Hegels Denken von Seh. besonders hervorgehoben wird, stellt die Be-
deutung von Solgers Begriff „Idee" fest und lässt erkennen, wie sich Solgers Ästhetik
in sein System einfügt. Der gemeinsame Boden für Religion und Kunst sei für
Solger die Mystik, d. h. die Erkenntnis und Darstellung der unmittelbaren Gegenwart
des Ewigen. —
Jahiesb«rioht« f&r nenere deatsche Literaturgesohiohta. XIZ/XX. 9q
972 0. F. W a 1 z e 1 , Romantik.
J. Steffens. Sehr willkommen ist die Epitome von Steffens' zehn Bänden
„Was ich erlebte", die F. Gundelfinger (9659) besorgt hat. Scharf und richtig
bemerkt G., dass für uns Steffens' Leben Wert hat als Spiegel seiner Zeit, während
ihm selbst die Zeit Spiegel seines eigenen Daseins war. Die hochwertvollen Mit-
teilungen, die Steffens über seine Zeitgenossen vorbringt, in einem stattlichen und
nicht teueren Bande zu einer Zeit erwerben zu können, da das Original sehr selten
und sehr teuer geworden ist, darf auch den Forscher freuen, der zu wissenschaft-
lichen Zwecken doch zum Original und zu dessen ausgezeichnetem Register greifen
wird. G. gibt gleichfalls ein Register, ferner Anmerkungen, die freilich im Register
selbst fast durchaus Unterkommen hätten finden können. — F. K a r s e n (9660) be-
gnügt sich nicht, eine Untersuchung der Technik von Steffens' Romanen zu liefern,
er möchte auch eine Lanze für den historischen Roman einlegen. Schon deshalb
konnte er sich auf blosse Beschreibung nicht beschränken, sondern musste nor-
mierende Poetik treiben. Es fragt sich, ob gerade Steffens' Romane der rechte Aus-
gangspunkt bei solcher Absicht waren. Andererseits spielen die Normen, die aus
verschiedenen Quellen zusammengeholt sind, zuweilen eine wenig angenehme Rolle
in einer Monographie, die sichtlich nach dem vortrefflichen Vorbild von R. Riemanns
Buch „Goethes Romantechnik" (1902) gearbeitet ist. Wie Riemann beschränkt auch
K. sich nicht auf die Dichtungen des Mannes, den der Titel nennt. Doch während
Riemann tatsächlich die Entstehung der Technik, in der Goethes Romane sich be-
wegen, erkennen lässt, bleibt es bei K., schon wegen der ganz anderen Stellung,
die Steffens in der Geschichte des historischen Romans einnimmt, doch mehr bei
gelegentlichen Parallelen; zumal es sich nicht selten um technische Eigenheiten
handelt, die nicht auf den historischen Roman beschränkt sind, Parallelen aus
anderen Romanen mithin dem Leser immer wieder einfallen müssen. Dennoch darf
K. nachgerühmt werden, dass er eine gute Belesenheit besitzt und in seinen Rub-
riken: Gliederung (Grundzüge und Einzelheiten), Mittel der Charakteristik, Schil-
derung, Sprache manche wertvolle Beobachtung unterbringt. Die stofflichen Elemente
bespricht K. nach den formalen: Ideen, Motive, Charaktere, Historisches, Literar-
historisch-ästhetisches, Philosophisch- theologisches, Staatsphilosophie, Persönliches.
Selbstverständlich kommen die Züge, die Steffens besonders eigen sind, an dieser
Stelle stärker heraus als bei der Buchung der formalen Eigenheiten seiner Romane.
Ja, wenn es K. zunächst um eine Charakteristik von Steffens' Dichtung und nicht
vielmehr um die Normen des historischen Romans zu tun gewesen wäre, so hätte er
besser getan, die stofflichen Elemente voranzuschicken. Wohl gibt er in einer
grösseren Einleitung eine Biographie von Steffens mit Inhaltsangaben seiner nicht-
poetischen Schriften. Doch die geistige Richtung des Naturphilosophen kommt hier
so wenig zur Sprache, dass K. erst auf S. 109 in dem Abschnitt „Schilderung durch
Beseelung des Leblosen" sich bemüssigt sieht zu bemerken, dass Steffens als Schüler
Schellings in der unorganischen Natur schon den Geist vorfand, der sich dann in dem
Menschen verwundert wiedererkennt, und dazu die unnötige Anmerkung macht: „Diesen
Grundgedanken seiner Philosophie hat Schelling auch in poetischer Form in dem
Epikurisch Glaubensbekenntnis Heinz Widerporstens ausgesprochen". Man sieht, da
wäre wieder einige Vorschulung auf dem Felde der Romantik nötig gewesen. Dennoch
sei gern zugestanden, dass die reiche Sammlung von Beobachtungen, die K. vorbringt,
eine brauchbare Vorarbeit für den Historiker der Romantik wie für den Poetiker
darstellt. —
L. Tieck. J. Brüggemann (9661) legte an Tiecks Übersetzungen mittel-
hochdeutscher Dichtung den strengen Massstab heutig-er Wissenschaft. Er ist sich
bewusst, dass er auf diesem W'ege Tieck und seiner Leistung nicht gerecht wird.
Tiecks Versehen waren in den Zeitverhältnissen begründet. Dennoch musste auch
die Arbeit, die B. getan hat, einmal geleistet werden. Die Frage, wie weit vor, neben
und nach Tieck Archaismen, die er als Übersetzer aufnimmt, von anderen in ihren
Dichtungen geduldet wurden, beantwortet B. nicht. Die metrischen Einwände B.s
bedürfen noch der Nachprüfung. — G. H. Dantons (9662) fleissige amerikanische
Dissertation über Tiecks Natursinn gibt sich als rein analytische Studie und verzichtet
ebenso auf den Nachweis der Verwandtschaft mit älteren Dichtern wie auf einen Ver-
gleich mit anderen Romantikern. Sie weist aber auch jeden Versuch mit Absicht ab,
eine Entwicklung in dem reichen, wenn auch nicht vollständigen Material von Stellen
aus Tiecks Schriften nachzuweisen, das D. vorlegt. Es ist in vier Rubriken ein-
geordnet: „The temperamental attitude", „The philosophical attitude", „The naturalistic
interpretations", „The mystic and s^^mbolic interpretations". Mit gelassener Hand
reiht D. Zug um Zug aneinander, "lässt auch Widersprechendes in Tiecks Natur-
auffassung wohl hervortreten, begnügt sich indes mit der Feststellung und gräbt
nicht tiefer. Er macht vor Problemen halt oder weist sie auch ganz von sich.
Marie Joachimi-Deges übersichtliche und klare Anzeige arbeitet den rein
0. F. W a 1 z p 1 , Romantik. 973
empirischen Amerikanismus des Heftes gut heraus, das (S. 89 ff.) wohl ein Resultat
aus den vorgebrachten Beobachtung-en zieht, trotz aller Empirie aber merkwürdig*
abstrakt über den Dingen schwebt und Tiecks Wesen uns nicht deutlicher macht. —
Ein sehr zeitgemässes Thema griff E. Drach (9663) in seiner Darlegung von Tiecks
Bühnenreformen auf. Wenn je, ist jetzt die Zeit im Anzüge, die Tiecks anti-
illusionistischen Bühnenabsichten gerecht werden kann. Mit Bewusstsein sucht D.
als erster, Tiecks Bemühungen zu verstehen und mit urkundlicher Treue zu charak-
terisieren. Er zeigt, wie Tieck von Anfang an das Theater zum Mittelpunkt seiner
kritischen Arbeiten machte, sich umfangreiche Kenntnisse der Bühnengeschichte an-
eignete und dabei die Vorzüge der «älteren Formen schätzen lernte. In Dresden kam
er mit dem Theaterbetrieb der Zeit in tägliche Berührung, lernte dessen Fehler be-
zeichnen und stellte neue Theorien zu dessen Verbesserung auf. Er gelangte zu
einer freien Nachbildung der allenglischen Einrichtungen, die auch einigen seiner
Zeitgenossen schon bekannt und wertvoll waren, und erwies ihre Anwendbarkeit,
erstrebte daneben immer genauere Kenntnis von Shakespeares Bühne und versuchte
eine bildliche Wiederherstellung dieser Bühne. Im „Jungen Tischlermeister" legte er
ihre Grundzüge für seine Anforderungen zurecht, nicht ohne Kompromisse mit der
herrschenden Richtung sich zu gestatten. Endlich ermöglichte ihm König Friedrich
Wilhelm IV., in den vierziger Jahren seine Pläne zu verwirklichen. Ausführlich be-
schreibt D. die Inszenierungen der ,,Antigone" und des „Sommernachtstraums". Doch
noch fehlte der Zeit das Verständnis; dennoch keimte die von Tieck gestreute Saat
weiter. D. verfolgt diese Nachwirkung bis zu der sogenannten Münchener Shakespeare-
Bühne von 1889. Neuere Versuche, auf die D. nicht eingeht, bezeugen, dass Tiecks
Ideen jetzt eben wieder aufleben. D. schreibt mit dem Blicke des geschulten Theater-
mannes, folgt bei aller Anerkennung Tieck nicht durch dick und dünn und weiss
auch anzugeben, wo Tieck fehlgriff (z. B. S. 73 f.). Auch Tiecks ung*enügende Kennt-
nis der Bühne Shakespeares (er teilt sie mit seiner Zeit) ist an solchen Fehlgriffen
schuld gewesen. — Drei Briefblättchen Tiecks an Jean Paul aus den Jahren 1822 — 24
veröffentlichte ohne Angabe der Quelle K. Wolff (9665). Besonders das zweite be-
zeugt, kiu-z nach Jean Pauls Besuch in Dresden abgefasst, die Herzlichkeit der Be-
ziehungen. — E. Berends (9666) Auswahl aus Tiecks Schriften führt manches, das
bisher schwer erreichbar war, in verdienstlicher Weise bequemerer Benutzung zu.
Wohl wurde „Vittoria Accorombona" jüngst neu gedruckt; aber „Kaiser Oktavianus"
erscheint zum erstenmal in moderner Ausgabe. Sehr dankenswert ist auch die Auf-
nahme der Aufsätze über die altdeutschen Minnelieder, über Shakespeares Behand-
lung des Wunderbaren, über Groethe und seine Zeit und die Rezension von Schülers
„Wallenstein". Die Anmerkungen buchen sprachliche Eigenheiten Tiecks, sind im
übrigen aber etwas kurz gehalten. Die Texte der Schriften aus Tiecks streng
romantischer Zeit sind nach der ersten Fassung, die späteren nach den Ausgaben
letzter Hand wiedergegeben. Das Lebensbild reiht chronologisch die biographischen
Ereignisse von Tiecks Leben und kurze Charakteristiken seiner Schriften aneinander.
B. schreibt solcher Betrachtung des äusseren Lebensganges Tiecks besondere Be-
deutung zu; denn Tiecks Entwicklung sei weniger durch organische Evolution er-
folgt, als durch äussere Einflüsse bestimmt worden. Besondere Einleitungen charak-
terisieren Tiecks Gedichte, Märchen, die Gedankenwelt der „P'hantasien" („Sternbald"
ist nicht aufgenommen), die Märchendramen (mit starker Betonung der tragischen
Wucht und Wirksamkeit des „Rotkäppchens"), den „Oktavianus", die „Novellen",
„Vittoria Accorombona" und die „Kritischen Schriften". Bei aller Kürze weiss B.
Treffendes vorzubringen und über seine Vorgänger gelegentlich hinauszugehen.
Freilich bleibt zu weiteren Ausblicken wenig Raum. Die historische Bedeutung von
Tiecks und Wackenroders Kunstbestrebungen ist kaum angedeutet, das Verhältnis
der „Accorombona" zu den Dichtungen des 19. Jahrhunderts, die sich mit der
italienischen Renaissance beschäftigen, nicht beleuchtet. Die Form und Technik des
„Oktavianus" versteht der Verfasser gut zu charakterisieren. — Sehr eifrig und viel-
fach belehrend spürte J.Wolf (9668) den politischen Anspielungen des „Gestiefelten
Katers" nach. Wertvoll ist, was er über Tiecks Verhältnis zur französischen Re-
volution vorbringt; dass der „Popanz" Tiecks einen Angriff auf die Revolution be-
deute, darf man W. glauben. Nur geht er wohl zu weit, wenn er den „Popanz" mit
dem Konvent identifiziert. Und so bleibt es auch fraglich, ob seine weiteren
Gleichungen durchaus stimmen; König = Friedrich Wilhelm II.; Prinzessin = Gräfin
Lichtenau; Nathanael von Malsinki = der Zar; Leander = Alois Hirt. Wenn W. durch
diese Nachweise die Farce Tiecks den politischen Komödien des Aristophanes nähert, so
versäumt er nicht, die Grenze um so stärker hervorzuheben. Tiecks Satire wäre ja,
wenn W.s Deutung stimmte, nur der Angriff auf einen toten König: „Persifler,
si gTOssiere soit la verve, Socrate ou Cleon, Ploutos ou Demos, c"est autre chose . . .
que d'insulter gratuitement la tombe d'un homme, eüt-il ete un triste sire, que de
90*
974 . O. P. Walzel, Romantik.
donner ä FAufklärung- ag'onisante le coup de pied de Fäne." — Eine g-ediegene, freilieh
schwer zu kontrollierende Arbeit brachte H. Lebede: „Tiecks Novelle ,Der Aufruhr
in den Cevennen'. Eine literarhistorische Untersuchung-." (Halle a.S., Niemeyer. 1909,
XII, 223 S. M. 5,00). Die Prüfung- des Selbsterlebten der Dichtung- führt zu der Vermutung,
dass die Skizze einer unausgeführten Erzählung Tiecks von 1802, die sich in der ,. Sommer-
reise" von 1833 (Schriften Bd. 23, S. 48 ff.) findet, eine Vorstufe des „Aufruhrs" dar-
stelle. Die erste Anregung, sich mit dem Cevennenkrieg zu beschäftigen, empfing
Tieck durch Dramen Isaak von Sinclairs (Proben aus ihnen sind S. 206 ff. abgedruckt);
den entscheidenden Anstoss gab Missons „Theätre sacre des Cevennes" (1707). Die
weiteren Quellen, deren Bestand zum Teil mit Hilfe des Ausleihjournals der Dresdener
Bibliothek festgestellt wurde, bucht L. um so sorgfältiger, da es ihm in Gegensatz
zu älterer Kritik, die in dem ,, Aufruhr" nur religiöse Tendenz suchte, wichtig ist,
den engen Anschluss an die historischen Quellen zu erweisen. In diesem Sinne er-
örtert er alle Vorgänge und Gestalten der Novelle, die sich aus den Quellen belegen
lassen, und zeigt, wie Tieck die Quellen benutzt hat, wie er auch in der Verwertung
des Wunderbaren historische Treue wahrt. Literarische Modelle bot neben Sinclair
Shakespeare, auch Schiller. Erlebtes (die Wirkung Jakob Böhmes, die Persönlichkeit
Schopenhauers) kam hinzu. Wenig berücksichtigt wurde von L. die Technik der
Novelle, ausführlicher die Kritik, die sie gefunden hat, zunächst (S. 175) Willibald
Alexis' Besprechung. Die Vollendung der Novelle sei, wie Tieck selbst behauptete,
lediglich aus äusserlichen Gründen unterblieben, nicht weil Tieck fürchtete, die hoch-
gespannten Erwartungen des Publikums möchten enttäuscht werden. —
Wackenroder. 0. Walzel (9673) vergleicht (DLZ. 29, S. 1378—80,
nicht 177 — 180) die Ergebnisse von E. Dessauers Studie mit denen ihrer Vorgänger
(Helene Stöcker und Paul Koldewey), zeigt, wo sich diese Arbeiten widersprechen, und
wo sie sich ergänzen, umschreibt dabei auch Dessauers eigentliche Leistung. —
P. Koldewey (ADA. 33, S. 104/6) stellte als Nächstbeteiligter fest, dass
Dessauers Studie „eine tiefere, auf gründlicherer Durcharbeitung beruhende Kenntnis
des italienischen Biographen" Vasari zeige, als seine eigene Arbeit (JBL. 1904, N. 4606)
und buchte Beobachtungen Dessauers, die ihm selbst entgangen waren. Ebenso kenn-
zeichnete er, was er anders sieht. Hier fällt das beachtenswerte Wort: „Ich glaube,
man tut Wackenroder unrecht, wenn man ihn als gar so weich und fromm hinstellt.
Bei aller Zartheit des Empfindens ist er doch in erster Linie Künstler." —
Heidelberger Romantik: Bettine von Arnim. Zeitungsaufsätze,
die an Bettinens fünfzigsten Todestag- anknüpfen, stellte das LE. (9678) zusammen. Unter
anderm teilte Helene von Düring-Oetken anekdotische Einzelheiten (VossZg. 1909,
N. 31) aus den ungedruckten Erinnerungen Elise von Hohenhausens mit. — R. Steig
(9677) erzählte von einem Besuche bei Bettine, der 1839 stattfand. — Nichts Bemerkens-
wertes bot J. Jezower (9675). — Die textkritischen Vorzüge von J. Fränkels Aus-
gabe des „Briefwechsels mit einem Kinde" erwog 0. Walzel (9679); besonders
zeigte er, wie weit Fränkel über W. Oehlke (JBL. 1905, N. 4873) hinausgekommen
ist. Einige kleine Ergänzungen zu Fränkels Kommentar sind angefügt. W. Oehlke
selbst (ADA. 33, S. 242/3) bilhgte mit einiger Einschränkung die Ausgabe und
deutete die Stelle über Gerning anders als Fränkel (zu Bd. 1, S. 104) — L. Hirsch-
berg (9680) wies zwei verschollene Aufsätze Bettinens nach : einen Beitrag zu
J. Kerners „Blättern aus Prevorst" (über hellseherische Begabung in Goethes Ver-
wandtschaft) und eine Polemik in Dialogform gegen M. Stirners Buch „Der Einzige
und sein Eigentum" von 1846/7. —
L. A. von Arnim. A. F. C o h n (9681) schrieb die Geschichte von Arnims
Wohnung zu Berlin (Wilhelmstrasse 78) in den Jahren 1811 — 13. Den in Varnhagens
Sammlung erhaltenen, von Arnim unterzeichneten Mietsvertrag nebst Nachträgen führte
C. buchstabengetreu vor. — Eine recht brauchbare Auswahl aus Arnims Schriften
besorgte M. Jacobs (9683). Sie trifft vielfach mit M. Morris' Ausgabe überein
(JBL. 1906/7, N. 7718), bringt indes neben anderen willkommenen Ergänzungen zum
erstenmal einen Neudruck des seltenen zweiten Bandes der „Kronenwächter". Das
vorangestellte Lebensbild rundet sich zu einer anziehenden Charakteristik Arnims,
seiner Schicksale und seiner Dichtungen. Es bleibt durchaus in Fühlung mit der
neuesten Literatur über Arnim und weist zwanglos dem Weiterforschenden die Wege
zu ihr. Gut herausgearbeitet ist, was Arnim mit seinen Genossen (voran Brentano
und die Grimm) verbindet, und was ihn von ihnen trennt. Besondere Einleitungen
berichten von der improvisatorischen Reimlust des Lyrikers und von dem prachtvollen
Enthusiasmus des Anwalts deutscher Volkslieder, erzählen von den Quellen der
„Kronenwächter" und der „Päpstin Johanna", von der Fabulierfreude des bei aller
Buntheit übersichtlichen Studentenspiels „Halle" und des verworrenen und doch poetisch
reizvollen Pilgerabenteuers „Jerusalem", drucken die Vorlage des Wiederverlebendi-
gungsdramas „Die Appelmänner" ab, zeigen den vierschrötigen Humor des „Stralauer
0. F. Walzel, Romantik. 975
Fischzugs'* auf und erläutern frisch und lebendig die aufgenommenen Novellen. Die
Anmerkungen enthalten gute Beobachtungen und wertvolle Hinweise. — Die Quelle
von Arnims „Altdeutschen Landsleuten" entdeckte M.Jacobs (9684) in Thome Lirers
von Rankweil „Alten Schwäbischen Geschichten" (Lindau 1761). Lirers Bericht wurde
von Arnim nur modernisiert und gekürzt. Die Zimmerische Chronik, die bisher als
Arnims Vorlage galt, steht dem Texte der Novelle des „Wintergartens" weit ferner;
was man für redaktionelle Eingriffe Arnims gehalten hatte, gehört tatsächlich Lirer
an. — Den ersten Teil einer eingehenden Analyse der „Kronenwächter" gab K. Wagner
(9685). Der zweite, der künftig zu besprechen sein wird, dringt belehrend ins einzelne
vor. Der erste bietet allgemeine Erwägungen, die nicht immer gewandt abgefasst
sind und mit übermässigem Respekt an minderwertige Vorgänger anknüpfen. W. stellt
in den „Kronenwächtern" die Höchstleistung derjenigen romantischen Bestrebungen
fest, durch die der Zusammenhang mit einer grossen Vergangenheit nationalen Eigen-
lebens wieder hergestellt worden ist. Er betont das Protestantische in Arnims Welt-
anschauung, der das Mittelalter als überwundene Kulturepoche erschien. Cber Arnims
Verhältnis zu Walter Scott wird manches Gute vorgebracht. Nicht verstandesmä.ssig
kritisch habe Arnim seine Quellen geprüft, sondern aus unmittelbarer historischer
Intuition bei mancherlei Irrtümern im einzelnen das Wesentliche instinktiv sicher
getroffen. Gestaltet habe Arnim seinen Stoff, wie die Sage es tut; seine Fabel verhalte
sich zur geschichtlichen Wirklichkeit des 16. Jahrhunderts ähnlich wie die Amelungen-
und Burgundensage zur historischen Völkerwanderung. Arnim trifft da überein mit
den Anschauungen des Heidelberger Kreises, zunächst Jakob Grimms, über das enge
Verhältnis von Sage und Geschichte, ohne freilich J. Grimms Beifall mit diesem Ver-
suche zu finden. — Wertvoll ist die Besprechung, die O. Fischer (StVLG. 9,
S. 504 — 10) dem Briefwechsel Arnims und der Grimm (JBL. 1904, N. 4609) widmete.
Sie entwickelt die vielen gegensätzlichen Anschauungen, die Arnim von den Brüdern,
zumeist von Jakob, trennten. —
Gl. Brentano. H. L. H e 1 d (9688) gibt weniger einen „Beitrag zur Ge-
schichte von Brentanos Seele" als einen ersten Versuch, sich in den Irrgängen
von Brentanos Wesen und Schaffen zurechtzufinden. Darum wideriährt dem Verfasser
auch das Unglück, die Rosenkranzromanzen mit der Bemerkung abzutun, sie seien
allegorisch zu verstehen und enthielten zum Teil nur persönliche Beziehungen und
Erinnerungen. Die Sammlung von Selbstbekenntnissen Brentanos und Urteilen über
ihn entschädigt nicht für die Unreife der ganzen Arbeit, die ohne Einwand falsche
Inhaltsangaben anderer wiedergibt. — Fesselnde Einblicke in das Seelenleben und
in die Herzenswirren Clemens Brentanos und Sophie Mereaus eröffnete durch
den Abdruck ihres Briefwechsels H. A m e l u n g (9693). R. Steig hatte in seinem
Buche über Arnim und Brentano Stücke dieses Briefwechsels veröffentlicht und zu
einem Bilde der Beziehungen von Clemens und Sophie ergänzt. A. bringt alles,
was er gefunden hat; die Briefe der beiden reichen von Dezember 1798 bis
September 1806, also von der Zeit erster Bekanntschaft bis kurz vor den Tod
Sophiens. A. konnte ferner dem Nachlasse Sophiens noch manche Zeugnisse und
Nachrichten entnehmen. Seine Einleitung entwickelt übersichtlich und kundig die
Geschichte von Brentanos und Sophiens Ehe. Die Briefe selbst enthüllen die Seelen-
wirren und die Seligkeit, das Glück und Unglück, das Auf und Ab der Stimmungen
zweier Menschen, die sich suchen, und die sich doch wiederum fliehen, die nur
selten Augenblicke ruhig-harmonischen Übereintreffens ihrer Wünsche und ihres
Gefühls geniessen, einer Frau, die dem jüngeren Manne zuerst eher ausweicht und
dann desto stärker von ihm gefesselt ist, eines Jünglings, der heiss begehrt, im
Genuss aber nach Begierde verschmachtet und das Schöne, das die Frau ihm bringt,
weit stärker aus der Ferne und im Rückblick auf Vergangenes, mehr entbehrend
als besitzend geniesst. Seine Bekenntnisse und ihre Vorwurfs- und doch liebevollen
Versuche, dem Manne sein Bild vorzuhalten und ihn dadurch zum frohen Genuss
des Augenblicks anzuleiten, geben Züge zu seinem wie zu ihrem Charakterbild, die
für die Erkenntnis romantischer Persönlichkeiten wie für die Ergründung ihrer
Seelenzustände von unvergänglichem Wert sind. Dass ein toller Bursch wie Brentano
zuweilen die sinnliche Seite seiner Liebe mehr als drastisch beleuchtet, wird den
unvoreingenommenen Betrachter kaum stören, noch weniger ihm Anlass zu Vor-
würfen gegen den Herausgeber sein, der mit gutem Recht die lebendigsten und
kräftigsten Züge nicht verwischt oder übermalt hat. ü. Walzel stellte in diesen
Briefen dichterische Liebesbekenntnisse von ungewöhnlicher Kraft und hinreissender
Wärme, voll Glut der Worte und Bilder, fest. Er zeigt, wie sich in ihnen das
Fühlen der Generation spiegelt, und wie doch auch Brentanos eigenste Wesenheit
da zutage tritt, seine weiblich-hingebungsvolle Verehrung weiblicher Schönheit, seine
übersinnlich-sinnliche Vergötterung von Magdalenennaturen. Dem Kommentar Am elungs
fügte W. einige kleine Nachträge an. M. Meli fühlte freilich nur das Traurige,
976 0. F. Walzel, Romantik.
das aus dem Bunde sicher für beide abgefallen ist; aber er weiss überhaupt von
dem Menschen und von dem Dichter Brentano nur Negatives zu melden. Dass Sophie
für Brentano das stärkste Glücksgefühl bedeutete, das Brentano jemals in sich
getragnen hat, ist M. im Gegensatze zu Amelung und Walzel nicht aufgegangen.
T. de Wyzewas Aufsatz über den Briefwechsel ist sehr positiv, sehr französisch und
beweist, dass auch ein so feiner Kopf deutsches Gefühl nicht ganz erfassen kann.
Lernen kann man auch an diesen Fehlgriffen, sogar aus dem Urteil: ,, Nulle part . . .
je ne me souviens d'avoir trouve une plus etrange juxtaposition d'honnete prose
bourgeoise et de la poesie la plus echevelee." Brentano wird von Wjzewa besser
verstanden als Sophie, der eine angeborene Trockenheit des Denkens nachgesagt wird.
Glänzend charakterisiert ist der Briefschreiber Brentano; reiche Proben seiner Briefe
an Sophie werden in französischer Übersetzung von Wyzewa zitiert. — H. Wittmann
(9695) entwirft bei Gelegenheit des Briefwechsels von Clemens und Sophie ein
lebendiges Bild der Frau, ihrer Umgebung und ihres Schaffens, das er kundig
bewertet, dessen Anregungen er zunächst in Schillers Sprachschatz, dann auch in
Goethe und Matthisson sucht, und in dem er die poetischen Vorklänge der Biedermeier-
lyrik der nächsten Jahrzehnte vernimmt. Dazu spendet er drei Briefe Sophiens an
Schiller aus den Jahren 1795 bis 1802. Sie berühren Sophiens Plan, eine Frauen-
zeitung herauszugeben, ihre Beiträge zu den ,, Hören" und die Absicht, Corneilles
„Cid" zu bearbeiten. Von einem vierten Briefe, der in dem „Briefwechsel zwischen
Schiller und Cotta" (Stuttgart 1876, S. 99) veröffentlicht ist, spricht W. nicht. —
F. Poppenberg (9690) erwägt feinsinnig und umsichtig" den Fortschritt, den die
Veröffentlichung der Briefe Brentanos und Sophie Mereaus in der Erfassung
Brentanos ermöglicht. Die Briefe Brentanos an Arnim holt er heran, um die
Geschichte der Leidenschaft Brentanos zu Sophie allseitig betrachten zu können.
Dann zeichnet er die „mystische Erotik wehwunder Schmerzen" und zeigt, wie aus
ihr, ebenso wie im „Godwi", Sehnsucht nach stillem Leben, das die Unruhe stille,
erwacht. Ferner verfolgt er die Anklänge an Ideen und Vorstellungen der roman-
tischen Zeit: Lucinde, der Briefwechsel zwischen Rahel und Gentz, die Todesrausch-
briefe H. von Kleists und Henriette Vogels, Bimini und Orplid, die Athenäumfragmente
Friedrich Schlegels werden neben Br.entanos Briefe gelegt. Gut ist auch die anschau-
liche Originalität der Menschenbildnisse Brentanos gewürdigt. Endlich deutet P. darauf
hin, wie durch das schmerzvolle Ende des Bundes aus dem jungen Dionysos, den
F. Tiecks Büste festhält, der Brentano g'eworden ist, dessen gequältes, leidenschaft-
lich bitteres Antlitz in Grimms Radierung von 1837 sich zeigt. — J. E. Poritzkys
(9691) Banalitäten bedürfen keiner Buchung; den zweiten Band von Ricarda Huchs
Romantik hat er wohl nicht gelesen, wenn er behauptet, sie erwähne Brentano mit
keinem Worte. — L. Hirschberg (9692) brachte ein längeres Poem Brentanos
„Zum silbernen Hochzeitsfest des Bruders Franz" (1823) zum ersten Abdruck und
fügte eine Wiedergabe von Porträts aus Brentanos Kreise an. — A. M. von Steinle
(9696) veröffentlichte und deutete eine Zeichnung Brentanos, die er in die Jahre
1835/6 versetzt und mit Recht ein hochromantisches Dokument im Stil Runges nennt.
St.s Deutung weist die Beziehungen auf, die zwischen der symbolreichen Zeich-
nung und Brentanos Liebe zu Emilie Lindner bestehen. Der Kommentator erklärt
selbst, dass ihm die Deutung der in das Bild hineingeheimnisten Einzelheiten an der
ersten Fassung der „Chronika des fahrenden Schülers" und an deren Anhang, dem
„Märchen vom traurigen Untergang zeitlicher Liebe", aufgegangen sei. — Eine
kritische Gesamtausgabe von Brentanos Schriften, die längst ein dringender Wunsch
der Wissenschaft war, beginnt jetzt unter C. Schüddekopfs (9697) Leitung zu
erscheinen. Ihre Ausstattung entspricht der von C. G. von Maassens E. T. A. Hoff-
mann (N. 9809). Der zuerst ausgegebene fünfte Band, der den „Godwi" umfasst,
gibt noch kein rechtes Bild des Ganzen. Der gelehrte Apparat ist in den Schluss-
band verwiesen. H. Amelungs Einleitung zählt nur die Modelle auf, die Brentano
benutzt hat. J. Minor stellte fest, dass ein Faksimiledruck mit Beibehaltung der
Orthographie und Interpunktion, aber mit Ausmerzung der Druckfehler vorliege. —
Die Ausgabe des „Frühlingskranzes", die P. Ernst für den Inselverlag besorgt hatte,
fand inj. Fränkels (9699) Kritik Anerkennung; einzelne Berichtigungen und
W'ünsche, die F. vorlegte, kamen, soweit ich sehe, der zweiten Auflage („ein-
geleitet von P. Ernst, mit Anmerkungen und Register von H. Amelung". 1909.
XX, 244 S.; 218 S. M. 6,00) zugute. Die Anmerkungen, die nach Amelungs eigenem
Bekenntnis auf den Ergebnissen W. Oehlkes ruhen, sind dankenswert und bringen auch
den wortgetreuen Abdruck eines Originalbriefes von Clemens an Bettine. Das Register
geht erfreulicherweise auf Einzelheiten ein. — Der Buchschmuck, den E. Kuithan
(9702) dem „Gockel" und dem „Hüpfenstich" beigab, ist etwas bescheiden ausgefallen. —
Des Knaben Wunderhorn. F. Riesers Buch über die Quellen des
„Wunderhorns" (JBL. 1906/7, N. 7742) wurde von K. Bode (ADA. 32, S. 310/7)
0. F. Walzel, Romantik. 977
aus erschöpfender Sachkenntnis heraus besprochen. B.s Urteil lautet, dass Rieser
die bisherigen B'orschungen gut ausgenutzt und durch seine auch methodisch sehr
interessante Arbeit die Erkenntnis der Tätigkeit Arnims und Brentanos am Wunder-
horn wesentlich gefördert habe. Freilich hätten ihm die Schätze der Berliner
Bibliothek und besonders des Erkschen Nachlasses, der die Abschriften von Arnims
Originalen aufbewahrt, nicht zur Verfügung gestanden. B. zeigt in seiner sorgsamen
Analyse von Riesers Buch an einigen Belegen, wie aus den genannten Papieren
manche Frage sich anders beantworten lasse, als Rieser es getan hat, — K. B o d e
selbst verwertete in einem umfangreichen und umsichtigen Werke (9709) die Nach-
lassschätze zu einer nahezu endgültigen Lösung der Fragen, die sich an die Be-
arbeitung der Vorlagen des Wunderhorns knüpfen. Die Monographie zerfällt in drei
Teile: Entstehung und Kritik; Quellen; Bearbeitung der Vorlagen. Schon der
zweite eröffnet ganz neue Ausblicke. Innerhalb der vielen sorgsam gebuchten
Quellen des Wunderhorns wird da (S. 73 ff.) der Kapuziner des 17. Jahrhunderts, der
vergessene Procopius von Templin, dessen Schöpfungen im Wunderhorn einen be-
deutsamen Platz einnehmen, ausführlich charakterisiert, ein milder Mahner, dessen
Gedichte Naturfreude atmen und sich gelegentlich von Lehrhaftigkeit ganz frei
machen. Ebenso wird im zweiten Teil (S. 84 ff.) der Nachlass Arnims, soweit
er in L. Erks Papieren vorliegt, analysiert; er war die wichtigste Voraussetzung der
von B. erbrachten Ergebnisse: die fliegenden Blätter, das handschriftliche Material,
die von Brentano in Arbeit gesetzten Sammler, eine Oktav- und eine Quarthand-
schrift, beide aus Württemberg stammend, werden angeführt und charakterisiert;
dabei wird auch gleich die Art der Quellenangaben und der Überschriften erwogen
und ein Wort über die Anordnung gesagt. Der dritte Teil scheidet fünf Typen der Be-
arbeitung innerhalb des Wunderhorns: 1. unveränderter und wenig redigierter Abdruck;
2. Modernisierung nach Sprache, Dialekt, Metrum ; 3.Textänderungen, Kürzungen, Zusätze;
4. Um- und Weiterdichtungen, Kontaminationen, Neubildungen; 5. eigene Gedichte.
Innerhalb dieser Abschnitte wird sorgsam Arnims Art zu Brentanos Methode in Gegen-
satz gebracht. Brentano differenziert bewusst, wenn er den Dialekt einschränkt; er ist
konservativer als Arnim, der die Rücksicht auf den modernen Leser in den Vordergrund
stellt. Arnims metrische Eingriffe sind schonungsloser und bewähren die Grundtendenz
seiner eigenen Gedichte, in denen oft „der Reim Herr und der Sinn Knecht ist" (S. 293).
Besonders stark zeigt sich der Gegensatz bei den Umarbeitungen; die Züge von Arnims
Umgestaltungen sind an einer Stelle (S. 51 7 ff. i mit ihren Absonderlichkeiten und
Witzen zusammengefasst. Die Umdichtungen Arnims leiten B. zu einer feinen Um-
schreibung' von Arnims Phantasie (S. 584 f.): „Seltsame Ideenassoziationen knüpfen
sich in ihr, und das unscheinbarste Motiv erzeugt Reihen von Vorstellungen, ver-
gleichbar märchenhaften Vögeln, die nur in luftiger Höhe sich aufhalten, aber, ohne
Füsse, auf der Erde nicht leben können, oder bleichen Wunderblumen, die, mit un-
gemeiner Schnelligkeit emporgeschossen, saftlos zu schwach sind, das Licht zu
ertragen. Auf die Manier der wörtlichen Anknüpfung an ein Gegebenes und
seine Durchführung war dieser Typus gestellt. Dasselbe Verfahren beobachtet
Arnim in den Kronenwächtern." Die eigenen Schöpfungen der beiden Herausgeber
endlich führen zu der Erkenntnis, dass Brentano ein Meister sei, der alle Mittel
volkstümlichen Gesanges beherrscht. „Ihm war gegeben eine tiefe Einfühlung in
das Volksmässige." „Arnim ist nicht ein einziges Gedicht gelungen, in dem der
Volkston rein erklänge." Geklügelte Anknüpfungen und Übergänge, banale Wen-
dungen, eigentümliche Liebhabereien verderben die Wirkung. In knapper Zusammen-
fassung wird (S. 733ff.) nochmals der Gegensatz der beiden Herausgeber dargetan:
Arnim verändert bewusst, Brentano sucht zu restaurieren; doch bei aller Verschieden-
heit ihrer Absichten haben sie gemeinsame Ziele; sie verwerten echt romantische
Mittel und bewahren doch auch ihre Selbständigkeit. Hauptsache aber bleibt, dass
in Arnim ein Dichter Herausgeber war, der das Bild des Volkslieds zwar oft verschiebt,
nicht das Primitive, sondern das Interessante geben und es wirken sehen will, der aber den
gewünschten Erfolg für sich hatte : er hat seiner Zeit das alte Volkslied wiedergeschenkt,
wie es allein wirken und leben konnte. Der Anhang bringt kleine Nachträge und
verzeichnet die Lieder, die keine nachweisbare Vorlage haben; vorzügliche Register
erleichtern die Benutzung des gründlichen Werkes. — Neben F. Rieser und besonders
neben K. Bode hat 0. B ö c k e 1 (9708) der Wissenschaft nichts Neues zu sagen. —
Auf den Neudruck der ersten Originalausgabe des Wunderhorns, den der Inselverlag
begonnen hat (9706), wird künftig noch zurückzukommen sein. — Die Auswahl von
F. Ranke (9707) sucht sich in der kurzen Einleitung und auf den acht Seiten der
Anmerkungen mit der neuesten Forschung in Fühlung zu halten, kennt indes
K. Bodes Arbeit nur im Auszug. —
J. von Görres Die Bonner Dissertation über Görres' Sprache und Stil
von A. Henrich (vgl. JBL. 1906/7, N. 7746) liegt mir endlich vor. Sie ist ein
978 0. P. Walzel, Romantik.
recht dürftig-es Produkt, möchte in einig-e Rubriken (Streben nach Neuheit des Aus-
drucks, Anschauung- und Kombination, Tendenz der Bewegung, Art der Charak-
teristik; Bildlichkeit; äussere Form) den Reichtum des Themas pressen, stellt oft an-
fechtbare Behauptung-en auf und lernt von ihren Wegweisern recht wenig, lässt auch
gründlichere Kenntnis der Romantik vermissen. — Rhenanus (9712) charakterisiert
den „jungen Görres", d. h. den Bewunderer der französischen Revolution, und spielt
ihn, „der mit dem Lichte seines Verstandes eine dunkle Zeit erhellen und mit seinem
Charakter schlummernde Kräfte wecken half", g-egen die „Bannerträger" der „katholi-
schen Wissenschaft" aus, die von dem jungen Görres nichts wissen wollen. —
J. und W, Grimm. Die Entstehung- der „Kinder- und Flausmärchen" er-
zählte M. Beck (9715), in einzelnem sogar ausführlicher als H. Hamann (JBL. 1906/7,
N. 7754), ohne freilich dessen wissenschaftliche Ergebnisse zu überholen. Äusser-
ungen der Herausgeber über Märchen und über ihre Sammlung sind in vollem Um-
fang- wiedergegeben, Fundorte, Vermittler und gedruckte Quellen verzeichnet. —
P h, O. Runge. Das Interesse für den romantischen Maler schiesst mit
einem Male mächtig empor. Drei grössere Arbeiten über ihn und sein Verhältnis
zur Romantik traten ungefähr gleichzeitig auf. Der Nordländer A. Aubert (9716)
schrieb als enthusiastischer Bewunderer vor allem über den Künstler. In starkem
Umfang' verwertete und zitierte er die ,,Hinterlassenen Schriften". Gegen R. Steigs
wohlbegründete Beobachtung- der Ungenauigkeit dieses Buches (Euph. 9, S. 660 ff.;
vgl. JBL. 1902, S. 613) g-laubte er sich durch eine Erklärung Hans Naumanns
schützen zu können, der bezeugt, die Änderungen des Herausgebers bezögen sich
nur auf Rechtschreibung und Interpunktion. Etwas deklamatorisch erkennt Au. (S. 24)
das Kräftigste von Runges Eigenart darin, dass er ein geborener Maler war, dass
alle seine reichen Anlagen ihren Zentralnerv in der Sehkraft seines Auges hatten.
Er sättige aber nicht nur seine Sinne in den Farbenwundern des Lichts. Vielmehr
finde sein Geist in Licht und Farben die höchsten Symbole des Daseins und des
Lebens. Freilich sei seine Rede oft dunkel, aber nicht dunkler als die Hardenbergs.
„Unter den nebelhaften Romantikern steht er eher als einer der klarsten, am meisten
durchsichtigen Geister da, weil er die grosse Einfalt hat" (S. 29). Also wieder ein-
mal die „nebelhaften Romantiker"! Ein festes Verhältnis zwischen Runge und der
Frühromantik herzustellen, glückt Au. allerdings nicht. Er greift ein paar romantische
Gedanken heraus und verknüpft sie mit Runges Denken und Schaffen. Aber er
bleibt an der Oberfläche. Marie Joachimi-Deg'e bemerkt epigrammatisch scharf,
dass für Aubert die Romantik dort aufhöre, wo Runge aufhört. Auch sei Runge
viel mehr Romantiker, als der Verfasser zu meinen scheint. „Die Beziehungen und
Gegensätze, die er zwischen Runge und der Romantik namhaft macht, verschwinden
gegenüber der Menge der tieferen Zusammenhänge, der überraschenden Einigkeit
des Strebens und Denkens und Empfindens, die er verschweigt und die doch von
jedem, der die Romantik kennt, aus den gebotenen Reproduktionen von Runges Ge-
mälden, aus den Zitaten aus Runges Briefen, ja aus dem, was Au. selbst feinsinnig
zur Charakteristik von Runges Kunst hinzufügt, erschlossen w^erden können." So
bleibt Au. im wesentlichen das Verdienst, die Bedeutung des Malers erfühlt, dann aus
den „Hinterlassenen Schriften" Zeugnisse für die Entwicklung Runges gesammelt und
sie geordnet, ferner 32 Schöpfungen Runges ausgesucht und in guter Reproduktion
uns vermittelt zu haben; immerhin ein reiches und wertvolles Material, das voller
Belebung- harrt. — Mit weit gründlicherer Kenntnis der Romantik erwog S. Krebs
(9717) den Einfluss, den Tieck auf Runge ausgeübt hat. Schon Aubert hatte meist
nur von Tieck zu melden, wenn er von der Romantik im Hinblick auf Runge sprach.
Doch K., der dank G. Klees Güte fünf ungedruckte Briefe Tiecks an seine Schwester
Sophie Bernhardi aus den Jahren 1797 bis 1803 (S. 158 ff.) vorlegen kann, scheidet
nicht nur, was Runge mit Tieck und was ihn mit Fr. Schlegel verknüpft, sondern
er geht auch entschlossen über die Romantik hinweg auf Jakob Böhme zurück.
Tieck führte Runge zur Erkenntnis der Bedeutung der Landschaftsmalerei und einer
symbolischen Mythologie. Fr. Schlegel dachte sich unter der symbolischen Mytho-
logie der Malerei zunächst die katholischen Glaubensvorstellungen. Das wird bezeugt
durch die Stelle der „Europa" (Bd. 2, 2, S. 142), in der man früh Fr. Schlegels per-
sönliche Auseinandersetzung mit Runge gesehen hat (Krebs S. 68). Zunächst erstand
aus Fr. Schlegels Anregungen die religiös-historische Malerei des Nazarenismus; die
Landschaftskunst und symbolische Malerei hingegen, die Runge plante, kam nur viel
später zur Geltung. Auch Aubert berührte diese Entwicklungsgegensätze. K. indes
gräbt tiefer und zeigt, wie aus J. Böhme für Tieck wie für Runge die Voraussetzungen
ihrer Kunstanschauungen sich ergeben. Über Tieck und Böhme weiss K. auch nach
E. Ederheimer (JBL. 1904, N. 4581) Neues zu sagen, besonders dank den oben er-
wähnten Briefen Tiecks an seine Schwester. Sehr richtig bemerkt er (S. 70f.): „Tieck
berauschte sich an dem Gefühlsreichtum der Mystik und ihrer frohen Begeisterung . . .
O. F. W a l z e 1 , Romantik. 979
In dem zuversichtlichen Glauben Böhmes, der sich darum doch gegen keine Er-
scheinung- verschloss und gerade aus den Erscheinungen seinen Glauben gewann,
fand Tieck . . . einen sicheren Grund, auf dem fortzubauen ihm möglich war. So
wirkte auf ihn wesentlich die einzelne Stelle. Er las Böhme kritiklos un<l wie ein
Andachtsbuch, so wie er Musik hörte." Was Runge aus Böhme entnahm, wird mit
grosser Ausführlichkeit dargelegt, dabei besonders die Mystik der Geschlechtsliebe
geprüft, die beiden gemein ist. Ein Exkurs über die Geschichte des Androgynen-
und Liebestodmotivs (S. 120 ff.), der allerdings meine Einwände gegen Ricarda Huch
und gegen ihre Weiterführung der Androgynenlehre nicht ganz richtig fasst, leitet
von der Romantik bis zu R. Wagner weiter. Böhme vermittelt dem Maler, was diesem
in der strengen und abstrakter philosophischen Fassung Schellings und Fr. Schlegels
fremd geblieben wäre. Nun wäre allerdings noch zu zeigen, wie Runge aus diesen
romantischen, Fr. Schlegel eigenen und geläufigen Voraussetzungen nur das ableitet,
was Fr. Schlegel selbst nicht abgeleitet hat. Fr. Schlegel engte sich zu früh auf
nazarenische Malerei ein, als dass er aus seinen allgemeinästhetiscben Grund-
anschauungen hätte folgern können, was Runge aus ihnen (er kannte sie in der
Form von Böhmes Denken) folgerte. Schliesslich weist so Landschaftskunst wie
Symbolik Runges auf die Organismustheorie Fr. Schlegels zurück. Dass Fr. Schlegel
diese Folgerungen nicht zog, mag an einer Eigenheit liegen, auf die H. Steffens liin-
wies und deren auch Aubert (S. 47) gedenkt: „Friedrich Schlegel lebte ganz in der
Geschichte. Die Natur war ihm völlig fremd, selbst der Sinn für schöne Gegenden
schien den beiden Brüdern zu fehlen." — Noch eine dritte Arbeit bebaut dasselbe
Gebiet. W. Roch (9718) geht nicht so tief wie Krebs auf Böhme ein, skizziert
vielmehr Runges Verhältnis zum philosophus teutonicus auf wenigen Seiten (S. 179fif.).
Dafür liefert er eine klare und gut aufgebaute Darlegung über die Gedanken der
neuen Kunst, die Runge schaffen wollte. Zur Auseinandersetzung von Runges Be-
ziehungen zu Tieck stellt R. ausführlicher als Aubert und Krebs die kunsttheoreti-
schen Anschauungen Wackenroders und Tiecks und besonders die Bedeutung der
Landschaft für Tiecks Phantasie fest. Mit grosser Ausführlichkeit vergleicht R. dann
die Kunsttheorien Fr. Schlegels mit denen Runges, macht gleichfalls bei der oben
zitierten Stelle der Europa halt (S. 223 ff.) und kommt zu dem Schlüsse, die Ähnlich'
keit der Anschauungen beider sei auf die gemeinsame Quelle, die Schriften Tiecks
und Wackenroders, zurückzuleiten. Da ist Krebs, der auf Böhme zurückging, ent-
schieden weiter gekommen. Die Erwägungen, die ich oben andeute, lagen Roch
natürlich noch ferner als Krebs. Dabei gelangt Rochs eindringliche Darlegung doch
auch wieder vielfach zu feineren Abschattungen, die von Wichtigkeit sind. So wenn
er (S. 199) beobachtet, dass die Idee der Landschaft, die im Dresdener Gemälde-
gespräch sich zeigt, wohl den Landschaftsschilderungen Tiecks entspreche, nicht aber
der Idee, die Runge, Hardenberg und auch Tieck in den Jahren 1802 und 1803 ver-
treten; diese Idee hebt die symbolische Beseelung der einzelnen Körper stärker her-
vor. Mit einer Fülle von Belegen entwickelt R. die Symbolik Runges (S. 79 — 111),
eingehend legt er dessen Studien zur Farbenlehre und Gedanken über das Sehen dar
(S. 111—37). Der Erkenntnis von Tiecks Dichterart dienen die Abschnitte „Die Land-
schaft bei Tieck" (S. 151—69) und „Die Blumen bei Tieck" (S. 186—96). AUerdings
begnügt R. sich meist, gutgewählte Zitate aneinander zu reihen und gelegentlich einen
Entwicklungsgang in ihnen darzustellen. Gern sähe man freilich weitere Umblicke.
V^enn z. B. (S. 161 ff.) gesagt wird, in Tiecks Dichtungen sei die Landschaft übefall
symbolisch für die Stimmung der Menschen, Tieck fasse sie als Bild des mensch-
lichen Gefühlslebens, so wäre doch auch zu erwähnen, wie weit andere vor Tieck
gleiches vertreten haben, voran Goethe. Auch der einleitende Abschnitt über Goethes
Kunstanschauungen zur Zeit der Propyläen hätte durch grössere Ausblicke nur ge-
wonnen. Auffallend ist, dass keine der drei Schriften auf Runges Beziehungen zur
Heidelberger Romantik sich einlässt. — Unter der Überschrift „Ph. 0. Runge als
Denker und Dichter" veröffentlichte F. Schultz (9719) einige Zeilen über Runge
und warf E. Sulger-Gebing vor, dass er trotz Steigs Warnung seinem Neudrucke
die „Hinterlassenen Schriften" zugrunde gelegt habe, auch da, wo — nach Steig —
zuverlässigere Fassungen leicht aufzubringen waren. —
Norddeutsche Romantik: A. von Chamisso. L. Krähe (9721)
schätzte vergleichend den Wert von H. Tardels Ausgabe und von L. Geigers Biographie
und Ausgabe ab und rühmte die Kombinationskraft von M. Sydows biographischer
Einleitung (N. 9727). — P. Zaunert (9722) sagte nicht viel Neues über den Gegen-
wartswert von Chamissos Dichtung und verlor sich in Einzelheiten. — Der Tod der
fast achtzigjährigen Frau Johanna Schneider, des letzten der Kinder Chamissos, ver-
anlasste das LE., Notizen über ihr Leben und ihr Bild zu veröffentlichen (9723). Auf-
fällig stark ähnelte die Greisin ihrem Vater. — Das sehr verdienstvolle Urkundenwerk
E. F. Kossmanns (9725), das die Zeugnisse zur Geschichte des „Deutschen Musen-
Jalure«b«ricltt« f&i neaeie daatoehe LiteraturgeMkiokte. XU^XX g^
980 0. F. W a 1 z 0 1 , Romantik.
almanachs" in sauberer Ordnung vorlegt, dient natürlich auch dem einen Herausgeber
des Musenalmanachs, Chamisso. Ein mächtiges, zum Teil ungedrucktes Briefmaterial
ist verarbeitet. Die Geschichte der Dichtungen Chamissos und seiner Almanach-
genossen ist künftig nur noch mit Hilfe dieses Buches zu schreiben. Beigegeben ist
natürlich ein sorgfältiges Register; doch hätte es noch etwas ausführlicher gestaltet
werden können, damit der reiche Inhalt des Buches noch besser und leichter zugänglich
wäre. — J. Schapler (9726) vereinigte seine beiden älteren Arbeiten über „Peter
Schlemihl" (JBL. 1892 IV 10:63) und über Chamissos Humor (JBL. 1897 IV 10:105)
zu einem Bändchen Chamissostudien. — M. Sydows (9727) Ausgabe legt in ihren
fünf Teilen (nicht drei, wie die Bibliographie meldet) Chamissos Werke in aner-
kennenswerter Vollständigkeit, das heisst mit Ausschluss der streng wissenschaftlichen
Arbeiten, vor. Der vierte und fünfte Teil enthält die „Reise um die Welt". Das
Lebensbild weckt den vollen Reichtum der anziehenden biographischen Mitteilungen
von Chamissos Freunden zu neuem Leben, findet aber auch durch die Fülle des
einzelnen hindurch starke gedankliche Richtlinien. Chamissos Verhältnis zu Rousseau
und zur Stoa bilden den Ausgang des Versuches, sein W^eltbild zu erfassen. Von
hier aus führt S. unmittelbar zu dem Schattenmotiv des „Schlemilü", das „diesem
Pechvogel so auf den Leib zugeschnitten" war, „dass jedes Teilchen davon benutzt
werden konnte und nichts unter den Tisch zu fallen brauchte". Reicher als irgend-
einer seiner Vorgänger malt S. diese Seite des Schlemihlthemas aus und offenbart,
wieviel Schlemihlstimmung in Chamissos Seele sich herausgebUdet hatte. Ebenso
möchte S. mit Verwertung der neueren handschriftlichen Mitteilungen die wechselnden
Stimmung^en in Chamissos Beziehungen zu Ceres Duvernay genauer fassen und seelisch
deuten. Das Lebensbild charakterisiert auch die anderen Dichtungen Chamissos und
lässt für Einzeleinleitungen nichts Besonderes übrig. Die Anmerkungen bringen nichts
wesentlich Neues. — J. Minor (9728) fasst scharf und knapp in drei Gesichtspunkte
zusammen, was Chamisso an Hartmanns „Armem Heinrich" übertragend geändert hat ;
er schränkt Hartmanns epische Ausführlichkeit ein, er veredelt die Motive, er erzählt
im Stil des Romanzenepos. — E. Preetorius' Buchschmuck zum Schlemihl (9729; vgl.
JBL. 1906 7, N, 7773) fand bei W. von Scholz warme Anerkennung, wenigstens
wegen der Silhouetten, weniger wegen der Vollbilder, die mehr für E. T. A. Hoffmann
als für Chamisso passten. —
Eichen dorff: Gesamtdarstellungen und Sammelwerke.
E. Reinhards (9734) Eichendorff-Studien sind mit Ausnahme eines Aufsatzes über
den Wiener Aufenthalt, der wahrscheinlich mit der Münsterer Dissertation des Ver-
fassers (9741) übereinstimmt, zuerst in Zeitschriften und Zeitungen erschienen, auch
in unserer Bibliographie erwähnt (JBL. 1906/7, N. 7798a und b, 7800; 1908/9, N. 9739,
9742). R. selbst deutete in einer antikritischen Äusserung an, was er als das Neue
seiner Arbeit empfindet : die Schilderung von Eichendorffs Beziehungen zu Fr. Schlegel
und Adam Müller, die Enthüllungen über Eichendorff und Th. Körner, die Rekon-
struktion von Gesprächen, die Mitteilungen über Gentz und CoUin. Der unübersicht-
liche Notizenwust, den R. aufhäuft, ist — . und da rauss den Rezensenten R.s recht
gegeben werden — durch die Veröffentlichung von Eichendorffs Tagebüchern überholt.
Die Besprechung der dramatischen Pläne „Die sizilianische Vesper" und „Dietrich
von Quitzow" (vgl. JBL. 1906/7, N. 7800) und der Exzerpte aus Raumer, die Eichendorff
für seinen ,,Ezelin von Romano" anlegte, fusst auf ung'edrucktem Berliner Material,
bringt Eichendorffs Absichten mit ihren stofflichen Quellen in Beziehung, sucht Vor-
bilder aufzudecken und kämpft für Aufführungen von Eichendorffs Dramen, schreckt
freilich von solchen Versuchen durch scharfe Worte ab, die auf die „Achillesverse"
(sie! S. 77) des Dramatikers Eichendorff hinweisen. Der religiöse Entwicklungsgang
E-^nhendorffs fand nach R. seine endgiltige Bestimmung in Wien; hier habe er den
Sta :dpunkt gefunden, den er fortan eingenommen. Was über Eichendorff im Be-
freiungskriege und über seine Dichtung von und für Studenten von R. gesagt wird,
wiegt recht leicht. — Der erste Jahrgang eines Eichendorff-Kalenders (9736)
bringt Neues und Altes, Gedichte von R. Schaukai, G. Falke und A. Kerr auf
Eichendorff, eine Novelle von R. von Kralik, eine enthusiastische Anzeige der Tagebücher
aus J. V. Widmanns Feder; dann zum erstenmal eine Studie Marie Speyers,
die das dankbare Thema „tleimatklänge in Eichendorffs Dichtung" anziehend beleuchtet,
und Mitteilungen aus den Briefen Luise von Eichendorffs an Adalbert Stifter. „Kein
literarischer Freundschaftsbund kann verglichen werden mit den unendlich innigen,
Jahrzehnte währenden Beziehungen Luisens zu Stifter", sagt der Verfasser des Aufsatzes,
W. K o s c h. A. N o w a c k s Aufsatz „Eichendorff in Johanuisberg" ist neue Bearbeitung
seiner älteren Studie (JBL. 1906/7, N. 7782). Zuletzt erscheinen 14 Seiten lobende Kritiken
über Koschs Ausgabe der Tagebücher. Reich ist der Buchschmuck des Kalenders. —
Charakteristiken, C. Fasola (9737) verzeichnete italienische Über-
setzungen von Eichendorffs Gedichten und leitete sie mit einer kurzen Charakteristik
O. F. Walzel, Romantik. 981
des Lyrikers ein. übertrag-ungen von vier Gedichten (durch F. Cipolla) und des
ersten Kapitels des „Taugenichts" (durch G. Parenti) kamen hinzu. — G. Fuchs'
(9740) biographisch umrahmte Blütenlese aus Eichendorffs Versen betont, dass der
Dichter keine Propag-anda des Katholizismus beabsichtigt habe. Von weiteren Auf-
sätzen, die der fünfzig-sten Wiederkehr von Eichendorffs Todestag- entstammen, gibt
F. L i e n h a r d s Tagebuchnotiz einige hübsche Beobachtungen und feingeformte
Urteile. Lienhard sieht dabei Eichendorffs Schwächen deutlicher als seine Vorzüge:
„Er ist, was geschlossene Form anbelangt, weder mit G. Keller noch mit P. Heyses
Meisterschaft zu vergleichen. Auch ist zu wenig moderner Seelenkampf in Eichen-
dorff usw." In frischem Tone tritt Expeditus Schmidt für Eichendorff ein und
würdigt ihn ebenso warm wie verständnisvoll. Nur verweilt er mit unnötigen Er-
wägungen zu lange bei Eichendorffs unreinem Reim „verschwunden : Grunde". In
volksliedartiger romantischer Dichtung ist dieser Reim etwas völlig Selbstverständ-
liches. —
Biographisches. Biographische Einzelheiten aus dem Leben H. W. Buddes,
des Jugendfreundes von Eichendorff und Loeben, sammelte H. Wegen er (9744)
und verband sie zu einer Charakteristik des Mannes, der bisher nur mit seinem
Namen innerhalb der Eichendorff-Forschung anzutreffen war. — A. Xowack
(9745) erzählte das Leben von Eichendorffs Gattin Luise, der er schon früher seine
Studien dienstbar gemacht hatte. — Er brachte auch (9746) Proben aus dem Stamm-
buch Amalie Hahmanns, der die Brüder Eichendorff als junge Studenten huldigten
und die auch in Joseph von Eichendorffs Jugenddichtung eine Rolle spielt. — Femer
berichtete er (9747) von der schlesischen Burg Tost, die zu Ende des 18. Jahrhunderts
in Eichendortischen Besitz überging, in der Joseph von Eichendorff mehrfach weilte
und deren er auch nach ihrer Zerstörung noch gern gedachte. N. druckt einige
Zeilen aus dem handschriftlichen Entwürfe eines „Bilderbuches aus meiner Jugend"
ab, die zeigen, wie lebendig die Burg noch dem Greise Eichendorff vor Augen stand. —
Briefe. Der Briefwechsel Eichendorffs und Theodor von Schöns, der nur
zum Teil in dem Buche „Aus den Papieren des Ministers und Burggrafen von
Marienburg Theodor von Schön" (Berlin 1882) abgedruckt ist, wird durch K. Th.
von Schöns (9750) Veröffentlichung einer längeren Reihe von Briefen Eichendorffs
an Schön und von Briefkonzepten Schöns an Eichendorff vervollständigt. Diese
Schreiben reichen von 1842 bis 1856 und sind natürlich von grösserer Bedeutung
für Eichendorffs politische Anschauungen und für seine Bemühungen um die Wieder-
herstellung der Marienburg, als für seine schriftstellerische Tätigkeit; der Dichter
kommt kaum zu Worte. — Cugcdruckte Briefe des Ehepaars Eichendorff veröffent-
lichte J. G. Wahn er (9751). — A. Nowack (9752) druckte kürzere Zuschriften
Eichendorffs an den Kronprinzen Friedrich Wilhelm (1830) und an den Erbprinzen
von Sachsen-Koburg-Gotha (1838) ab, ebenso die Antwort des letzteren ; dann mehrere
Gedichte der Gattin Eichendorffs. —
Werke. Eine historisch-kritische Ausgabe Eichendorffs (9753) ist ein
Ereignis, das an dieser Stelle nur freudigst begrüsst werden kann. Ist sie doch in
erster Linie berufen, die schlimme Zersplitterung, die in jüngster Zeit auf dem Gebiet
der Eichendorff-Forschung um sich gegriffen und die Berichterstattung zu einer bösen
Krux gemacht hat, zu beseitigen. Der erste Band (es ist der elfte der ganzen Reihe)
bringt auch sofort ein wichtiges Dokument, eben die Tagebücher Eichendorffs, mit
denen — nach einem scharfen, aber sehr richtigen Worte J. Minors — in den letzten
Dezennien eine Buchmacherei der schlimmsten Sorte betrieben wurde. W. Koschs
Abdruck der gesamten vorhandenen Tagebuchaufzeichnungen (sie reichen von
1798—1815) macht mit einem Schlage den gTÖssten Teil dieser Eintagsliteratur un-
nötig. Wer ein Bild der Tagebücher gemessen will, ehe er an sie selbst herangehe
sei auf J. V. Widmanns Anzeige verwiesen (vgl. auch N. 9736). „Es ,4»^^>
sagt W\, „mit ein Hauptreiz der Eichendorffschen Tagebücher . . ., dass macir'. . .
meistens nur Stichworte und Andeutungen in kurzen Sätzen bekommt, aus denen
man sich die Begebenheiten, die täglichen Erlebnisse mit ihrem Drum und Dran
selbst konstruieren muss." W. zeigt, wie einem Dichter aus diesen Notizen
ein Ganzes -ersteht: ein bedeutsames Abbild deutscher Kultur in den ersten Jahren
des 19. Jahrhunderts. W. Koschs Vorwort und Anmerkungen berichten von dem
Zustande des Tagebüchermanuskripts, weisen auf ältere Veröffentlichungen einzelner
Bruchstiicke hin, berichtigen seine und K. Weichbergers (JBL. 1906J, N.7796) Annahme,
dass „die während Eichendorffs Wiener Aufenthalt vielgenannte Julie" Gräfin Zichv
sei (vielmehr ist es Gräfin Julie Hoverdenj und melden, dass die Register von
Marie Speyer und J. Nadler herrühren. Die an 80 Seiten starken Anmerkungen
Kost^s suchen, zum Teil in dankbarer V'erwertung der Forschungen A. Nowacks,
Persönlichkeiten und Orte zu deuten und Dialektisches zu erläutern. Beigegeben ist
ein Stammbaum der schlesischen Eichendorff, Bilder und Faksimiles. Unter den
■ ' 91*
982 0. F. Walz el, Romantik.
wissenschaftlichen Rezensenten weiss L. Krähe fast nur Gutes zu sag"en; schärfer
äussert sich schon K. Jahn, der triftige Einwände gegen die Behandlung der
Orthographie und gegen die Art der Kommentierung vorträgt. J. Minor billigt
der Ausgabe zwar zu, dass, soweit man ohne Vergleich mit den Handschriften
urteilen könne, sie ein reiner und sorgfältiger Abdruck sei, verbessert nur einige
Lesungen und bemängelt diese und jene Eigenheit der Druckeinrichtung; dann
aber bringt er zahlreiche und wertvolle Ergänzungen zu den Anmerkungen; endlich
setzt er sich sorgfältig und genau, dabei durchaus ablehnend mit den Behauptungen
auseinander, die Kosch (JBL. 1906/7, N. 7717, 7799) über das Verhältnis Eichendorffs zu
Graf Loeben allzu zuversichtlich gewagt hatte. R. Pissins Annahme, dass in Heidel-
berg zwei romantische Kreise bestanden hätten, kommt durch Minor wieder zu
Ehren, ebenso die Tatsache, dass Eichendorff in Heidelberg dem Kreise Arnims und
Brentanos ferngeblieben sei. Aus den Tagebüchern ebenso wie aus den Briefen
Loebens an die Brüder Eichendorff, die Kosch selbst veröffentlicht und irrig gedeutet
hat, rekonstruiert Minor das enge Verhältnis Loebens zu Eichendorff und die späten
und flüchtigen Beziehungen Eichendorffs zu Brentano, Als gewichtiges Zeugnis
erscheint (S. 490 Anmerk. 1) ein Brief Brentanos an die Grimm vom Februar 1810
zum ersten Male gedruckt. Auch was Kosch aus der Tatsache ableitet, dass Eichendorff
in Berlin aus Brentanos Mund über die Romanzen vom Rosenkranz Näheres erfahren
hat, erweist sich nicht als stichhaltig. Endlich zeigt Minor, wie die Frage nach
Loebens künstlerischem Einfluss auf Eichendorff zu beantworten wäre und wie sie
von Kosch nicht beantwortet worden ist. Minor fasst seine Ansicht zusammen:
„Ohne das spärliche Material zu sammeln und die romantischen Briefwechsel zu
befragen, hat Kosch . . . einen ganzen Rattenkönig von sachlichen und methodischen
Irrtümern zusammengetragen." Auch E. Reinhards lobende Anzeige der Tage-
bücher kann Kosch nicht zugestehen, dass er über die Beziehungen Eichendorffs zu
Arnim und Brentano Richtiges erbracht habe. Endlich verzeichnet F. Schulze
(ADA. 33, S. 219—24) in einer guten und mannigfache Bedenken aussprechenden
Anzeige von R. Pissins Monogra))hie über Loeben (JBL. 1905, N. 2043) und von
dessen Ausgabe der Gedichte Loebens CJBL. 1905, N. 2044) entscheidende Zeugnisse
über das Verhältnis Eichendorffs zu Loeben und kommt zu einer Entwicklungslinie
dieses Verhältnisses, die den Anschauungen Pissins weit näher steht als den
Behauptungen Koschs, immerhin aber schon für das Jahr 1809 eine innere Ent-
fremdung annimmt, die 1810 den beiden Dichtern bewusst geworden sei. —
0. Fischers Anzeige des Buches von R. Pissin (StVLG. 8, S. 510—15) nimmt
zu der Frage nach Loebens Einfluss auf Eichendorff keine entschiedene Stellung. —
Aus den Eichendorff-Schätzen der Königlichen Bibliothek zu Berlin zieht W. Zi esem er
(9762) ein Blättchen hervor, den Entwurf eines Märchens „Die Wanderschaft", und
sucht es in diplomatischer Treue abzudrucken, möchte auch aus Strichen und Ver-
besserungen dieses einen Entwurfs auf die Arbeitsweise Eichendorffs schliessen. —
L. K r ä h e s Auswahl von Eichendorffs Werken (9754) verzichtet ganz auf die
Tragik und die literarhistorische Schriftstellerei des Dichters. Die Gedichte ruhen
auf der Ausgabe von 1856; K. stützt dies auf eine Notiz des Nachlasses. Die alten,
von Eichendorff gewählten Titel der Lieder sind wieder eingesetzt, Jahreszahlen aber
nur dort belassen, wo die genannte Ausgabe sie bringt, ferner bei den Gedichten,
die nach Eichendorffs Tod in seine Werke aufgenommen worden sind. Das Lebens-
bild arbeitet lebendig mit den frischen Farben von Eichendorffs eigenen Mitteilungen
und zeigt zugleich die innere Entwicklung des Dichters auf. Die Einleitungen zu
den Gedichten, zu ,, Ahnung und Gegenwart", zu den kleineren Erzählungen, zu
,, Dichter und ihre Gesellen" und den satirischen Schriften suchen besonders die
literarischen Quellen und Vorbilder in möglichster Vollständigkeit zu bestimmen. —
Scharf ging F. ü h 1 en d orf f (9756) mit R. Pissins Ausgabe der Jugendgedichte
der Brüder Eichendorff ins Gericht. Begrenzung der Sammlung, Textgestaltung,
Überschriften geben ebenso zu Einwänden Anlass wie Ungenauigkeiten im einzelnen
und Willkür der Datierung. — Eine ausführlich glossierende und mannigfach berich-
tigende Anzeige von J. Nadlers (9758) Monographie über Eichendorffs Lyrik
beschliesst G. Baesecke mit den Worten: „Eine Fülle der Belehrung, ästhetisch
und historisch, sorgfältige Chronologie und sorgfältige Benutzung der zeitgenössischen
Literatur (ausser Eichendorffs Tagebuch, das aber der Verfasser ... in den Fahnen
benutzen konnte), eine Schule des Blicks für die ,innere Form'! Ich wünschte, es
würde einmal eine gleiche Arbeit an einen mittelalterlichen Dichter gewandt, etwa
an Walther von der Vogelweide." N.s Buch gräbt so tief, dass es ebenso fiir die
Würdigung Eichendorffs wie für die Methode unserer Wissenschaft und für die Er-
gründung des W'esens der Lyrik fortan in Betracht kommen muss. Dass es nicht
leicht zu bewältigen ist, bezeugt E. Reinhards Anzeige, die immer wieder die
„schwierige Darlegung" betont und dabei über das Feinere und Feinste ruhig weg-
O. F. W a 1 z e 1 , Romantik. 983
liest. Die Arbeit zerfällt in eine analytische und eine synthetische Hälfte; die erste
möchte, zum Teil mit neuen Mitteln, EichendorfTs Lyrik in ihren Wesenszügen er-
fassen, die zweite Eichendorff und seinem Sänge eine feste Stelle in der Entwicklung
deutscher Literatur zuweisen. Von einer Umgrenzung des Begriffes ,, innere Form",
die ihn für literarhistorische Zwecke brauchbar machen kann, geht N. aus. Die
äussere Form sei nur Mittel der Mitteilung, die innere hingegen die Gesamtheit der
Darstell ung-s mittel, soweit sie nicht sprachlicher und metrischer Natur sind; sie ent-
steht, wenn der Stoif dem Dichter durch das Medium des Gefühls als Einheit an-
schaulich bewusst wird. (Was gegen diese Umgrenzung zu sagen ist, kommt bei
Baesecke zum Ausdruck.) Der Entwicklung der inneren Form von Eichendorffs
Lyrik in jedem einzelnen Fall nachzugehen, ist wegen des Mangels ausreichenden
Materials nicht möglich. Darum kann nur das „Resultat des inneren Prozesses", „die
vollendete innere Form" erforscht werden. Den Formgefühlen aber, durch die das
Kunstwerk für den Dichter in Erscheinung tritt, stehen die Elementargefühle gegen-
über, zunächst die Bedeutung der einzelnen Farbe und des Tones für Eichendorffs
Sinnesleben und für seine Kunst. Daher sucht N. darzutun, wie sich der Dichter
die Aussenwelt aneignet, die Grundlagen für Stimmung und Einfühlung. „Die
Gefühle können rein subjektiv ausgesprochen sein, sie können aber auch durch
Darstellungsmittel anschaulich werden; solche sind einerseits das Xaturbild, anderer-
seits ein äusseres Geschehen, wie es das Volkslied liebt." Subjektiver Klang kann
dabei herrschen oder fehlen. Die Situation erhält danach ihre Bedeutung. „So baut
sich die Einheit des Gedichtes auf; wir haben ihre Bedingungen zu untersuchen und
darzustellen und widmen wiederum der bedeutsamsten dieser Einheiten, dem lyrischen
Rhythmus, ein eigenes Kapitel." Deshalb zerfällt der analytische Teil der Arbeit in
die Abschnitte: Elementargefühle; die Situation, ihr Aufbau, ihre Modifikation,
„Stilisierung" durch den Dichter; Subjekt und Situation: die Art und Weise, wie sich
der Dichter in sie einfühlt, sie belebt und beseelt, sie ins Gemüt auflöst; Stimmung
und Situation: die Situation als Darstellungsmittel der Stimmung, als Mittel, sie an-
schaulich zu machen, ihre Stellung und Bedeutung in der Einheit; Stimmung und
Handlung, als Darstellungsniittel, sowie als Ergänzung die Art der rein subjektiven
Darstellung; lyrischer Rhythmus, das bedeutendste Moment der Einheit, der rhj-th-
mische Verlauf der lyrischen Handlung. In diesen Rubriken des analytischen Teils
erörtert N. Eichendorffs Übergang vom Farbenempfinden zum blossen Lichtempfinden,
sein Verhältnis zu Tonempfindungen — all das im Hinblick auf den Brauch der
Romantik. Am förderlichsten ist aber wohl, was über lyrischen Rhythmus gesagt
wird, der nicht als sinnlich wahrnehmbarer Vorgang, sondern als Ablaufsweise
psychischen Geschehens gefasst wird, als „künstlerisch wertvoller Verlauf der
lyrischen Handlung unter dem Einflüsse der Stimmung" (S. 97). Drei Typen eines
solchen lyrischen Rhythmus unterscheidet N. bei Eichendorlf: 1. Variation und
Analyse des Stimmungsinhalts; 2. Entfaltung: eine Reihe disparater Elemente, durch
einen gemeinsamen Gefühlswert verknüpft, strebt aufbauend dem Schlüsse zu;
3. Fortschreiten in gebrochener Linie, Konflikte werden geknüpft und gelöst, der
künstliche Höhepunkt, der Augenblick des Umschwungs, tritt stärker hervor als
Anfang und Schluss. Der zweite Teil, um dessentwillen nach X. der analytische
erste geschrieben wurde, zerfällt in fünf Abschnitte: Frühzeit, Eichendorff und die
ältere Romantik, Eichendorff und die jüngere Romantik, seine Blütezeit (1826—1837),
die Stellung seiner Lyrik in der Literatur. Der zweite Abschnitt möchte den Ein-
fluss Loebens auf Eichendorff ausschalten; gegen diese Absicht wendet sich mit
beherzigenswerten Belegen Baesecke. Er meint: ,,N. ist in Sachen Loeben vor-
eingenommen." Auch Goethes Einwirkung auf Eichendorff schätzt N. nicht sehr
hoch ein. Der letzte Abschnitt möchte die Beziehungen klarstellen, die zwischen
Eichendorff, Heine, W. Müller, Mörike, Lenau, Chamisso walten. Die Formel, in der
N. Eichendorffs Stellung in der deutschen Lyrik umschreiben will, lautet: „Von der
älteren Romantik ausgehend, bildet er eine Idee des Novalis (S. 56: „Die Kunst,
auf eine angenehme Art zu befremden, einen Gegenstand fremd zu machen und
doch bekannt und anziehend, das ist die romantische Poetik"; vgl. auch S. 136 ff.)
selbständig weiter, entwickelt sie zur Grundlage seines Stiles, seiner Technik, sammelt
die kostbaren Elemente der jüngeren Romantik in sich und leitet sie, bis 1830 parallel
mit Heine, dann bis zum Einsetzen der Xeuromantik im Gegensatz zur herrschenden
Literatur, in die neue Zeit hinüber." — Eine gediegene und fleissige Studie über die
beiden Tragödien „Ezelin von Romano" und „Der letzte Held von Marienburg" legte
als Hallenser Dissertation J. Erdmann (9764) vor. Zuerst führt er jedes Drama für
sich auf seine historischen Vorlagen zurück, vergleicht die Handlung mit diesen und
mit ihren literarischen Vorbildern und stellt die nach historischer Vorlage geschaffenen
Charaktere den Gestalten gegenüber, die literarische Modelle haben (Schillers
„W^allenstein", Goethe und Shakespeare kommen für „Ezelin", Goethes „Götz" für
984 0. F. W a 1 z e 1 , Romantik.
den „Letzten Helden" in Betracht). Dann erforscht er die Technik der beiden
Trag-ödien, wobei freilich nur der Aufbau vom Standpunkte der drei Einheiten ge-
prüft wird, weitere technische Eig-enheiten indes nicht erwogen werden; wieder-
kehrende Motive und Charaktere, ferner die Verwertung- der Natur in der Bildlichkeit
der Stücke und als Hintergrunds der Stimmung der Personen verfolgt E. mit viel
Feinheit; über die Anwendung von Vers und Prosa wird gleichfalls gesprochen.
Weiter entwickelt E. die Lehre Eichend orffs vom Wesen des Dramas und zeigt, dass
der Dichter ihr in seinen beiden Tragödien zu genügen suchte. Endlich verzeichnet
er Urteile der Zeitgenossen und Behandlung derselben Stoffe vor und nach Eichen-
dorff. E. Reinhards Aufsatz (N. 9734) hatte E. noch nicht vorgelegen; nur das Vor-
wort setzt sich daher mit ihm auseinander, bestimmt den geringen Gewinn, den
diese Arbeit abwirft, und berichtigt ihn. Schade, dass E. nicht selbst an den Ber-
liner Nachlass herangetreten ist; dann hätte er von Reinhard gar nichts Neues zu
lernen gehabt. Um zu zeigen, wie eng Eichendorff sich an seine historischen Vor-
lagen hält, stellt E. knappen Inhaltsangaben der beiden Tragödien im Paralleldruck
die Quellen gegenüber. Auch literarische Vorbilder kommen in dieser Form zur
Geltung. Historische Hauptquelle für den „Ezelin" ist nach E. die „Geschichte der
Hohenstaufen" von F. von Raumer; für den „Letzten Ritter" kommen J. Voigts
„Geschichte Marienburgs" (1824), die von Voigt herausgegebenen „Jahrbücher
Johannes Lindenblatts" (1823) und Voigts „Geschichte der Eidechsengesellschaft in
Preussen" (1823) in Betracht. — J. E. 0. M ül 1 e r s Studie (9757) ist hier schon be-
sprochen w^orden (JBL. 1906/7, N. 7793a). — H. W^egener (9759) wiederholt, gestützt
auf neuere Forschung, die Arbeit, die schon 1901 K. Weichberger für ,, Ahnung
und Gegenwart" geleistet hat. Über die lyrischen Einlagen hat er einiges wenige
zu sagen. Wichtiger sind technische Beobachtungen, die Eichendorffs Vorliebe, sich
in Worten und Bildern zu wiederholen, charakteristisch belegen. — E. Reinhard
(9761) berichtet von den bekannten Quellen und erklärt Anspielungen des „Tauge-
nichts" und des „Marmorbilds", weist auch Beziehungen zu anderen Schriften Eichen-
dorffs nach. —
Fouque. Die Untersuchung 0. Floecks (9778) ist besonders für die
Stoffgeschichte sehr wertvoll. Mit Recht bringt H. M i c h e 1 die Arbeit in Zusammen-
hang mit J. Minors Anzeige von W. Pfeiffers Schrift „Über Fouques Undine" (GGA.
1903, S. 739ff.; vgl. JBL. 1903, N. 16080). F. stellt die „Undine" in den Mittelpunkt
seiner Studie, reiht ihr Fouques weitere Dichtungen von Elementargeistern an, bringt
all dies in Zusammenhang mit Paracelsus, der Quelle der „Undine", stellt ein Ein-
gangskapitel voran, das dem Interesse für Elementargeister, wie es sich am Ende
des 18. Jahrhunderts zeigt, nachgeht und die Verbindungslinien von Fouque zu
J. Böhme, Schelling, A. G. Werner, Goethe, A. L. Hülsen zieht. Weitere Abschnitte
erörtern das Melusinenmotiv (Matthisson, Zachariä, Tieck, Brentano, Goethe, Grill-
parzer, Andersen usw.), das „Donauweibchen" (K. F. Hensler und sein Nachfolger,
dann Tieck, J. N. Vogl, Platen) und „andere Elementargeisterdichtungen" (E. T. A.
Hoffmann, E. Schulze, Mörike, Lorelei, W. Hertz, G, Hauptmann, A. Ott, R. Wagner).
In dieser umfassenden Stofffiliation sähe man gern Heine noch mehr berücksichtigt.
Auch eine nähere Erforschung der romantischen Elementargeistermalerei ist noch zu
leisten. Doch das Gebotene versammelt nicht nur Forschungen anderer an einer
wichtigen Stelle; es bringt aus Eigenem reiche Belehrung. Vgl. übrigens zu N. 9789.
Wünsche, die noch zu erfüllen wären, macht Michel geltend, zunächst im Hinblick auf
G. Hauptmann. Er verweist auf F. W'. V. Schmidts „Beiträge zur Geschichte der
romantischen Poesie" (1818), die (S. 143 ff.) einen Auszug aus Paracelsus' Abhand-
lung von den Undinen bringen; endlich nimmt er Kaykas x\nnahme wieder auf,
dass die verlorene Nixenszene des „Käthchens von Heilbronn" auf Fouque gewirkt
habe. — J. C. Poestion (9774) druckt das Gedicht „Island, Ein Skaldengruss",
das P. Herrmann (vgl. JBL. 1906/7, N. 7809) nicht ganz richtig wiedergegeben hat,
nach dem Drucke der „Eidora, Taschenbuch auf das Jahr 1823" ab, erläutert noch-
mals dessen Voraussetzungen und bringt in eigener deutscher Übertragung das Ant-
wortgedicht der Isländischen Literaturgesellschaft ebenso wie ein späteres Gedicht
derselben Gesellschaft, das für die Widmung von Fouques Buch „Die Sage von dem
Gunlaugur" (1826) dankt. Des Dichters Beschäftigung mit altnordischer Sagenwelt
und Dichtung wird dabei skizzenhaft charakterisiert. — Zwölf Briefe Fouques an
August Zeune druckte ab und erläuterte W. Ziesemer (9776). Sie reichen von
1811 bis 1822 und werfen Licht auf die Quellen von Fouques Dichtungen („Aslauga",
„Eginhard und Emma"); Purismus spielt herein; von A. von Blomberg, dessen
Werke Fouque herausgegeben hat, ist die Rede, von Kotzebues Ermordung, vom
Studium persischer Literatur. — W. Ziesemer (9777) veröffentlichte ferner einen ,, un-
bekannten" Brief Fouques an A. G. Eberhard, den Herausgeber der „Salina", vom
14. November 1811, den schon Th. Zolling in seiner Ausgabe von H. von Kleists
O. F. W a 1 z e 1 , Romantik. 985
Werken (Bd. 1, S. CXLf.) bekanntgemacht hat. Übrigens scheint Z. auch nicht zu
wissen, in welchem Umfange Fouque an der „Salina" mitgearbeitet hat. Unser
„Bibliographisches Repertorium" Bd. 1, S. 252 ff. hätte ihm Auskunft gegeben. —
Eine neue Auswahl aus Fouqu6s Werken ist immerhin eine Tat. W. Ziesemer
(9778) hat mit glücklichem Griff das Wichtigste zusammengestellt. Seine Zugaben
sind etwas dünn ausgefallen. Das Lebensbild, wenig über zwanzig Seiten umfassend,
verbindet biographische Notizen mit Bemerkungen über die einzelnen Schriften;
Inhaltsangaben, Urteile des Herausgebers und anderer reihen sich aneinander. Die
Einleitungen zu den einzelnen Teilen der Auswahl weisen auf Quellen hin (am aus-
führlichsten bei „Undiiie"j und fällen W^erturteile, bereichem aber unser Wissen
kaum. — W. Deetjen (9779) erzählte den Inhalt zweier ungedruckter Einakter
Fouques: „Andreas Hofers Gefangennehraung" und „Andreas Hofers Tod" von 1832.
Schon 1826 hatte Fouque den Sandwirt, einen Helden recht nach dem Herzen des
gesinnungstüchtigen, gottergebenen Patrioten, in einem „Reigengesang" gefeiert. Die
Dramen schliessen sich eng an Hormayrs „Geschichte Andreas Hofers" (1817) an.
Hofer sei leidlich gelungen, die anderen Gestalten habe Fouque zum Teil recht
verzeichnet. —
E. T. A. Hoff mann: Gesamtdarstellungen und Charakteristiken.
A. Sakheims (9782) Buch habe ich an anderer Stelle (vgl. N. 98.3.3) ausführlich be-
sprochen. Es bringt viel, lässt nur eine tiefer schürfende Kenntnis romantischen
Denkens und vor allem romantischer Naturphilosophie vermissen. Doch erfasst es
die Märchen Hoffmanns fester als R. Benz (vgl. N. 9580). Ihnen sind vor allem die
Abschnitte „Volksmärchen und Kunstmärchen" und „Bilanz des Märchens" gewidmet;
vier weitere Abschnitte ergründen Hoffmanns Quellen, Stil, Gestalten, Typen, Satire
und Humor und stellen dabei stets seine Märchen in den Vordergrund; denn in
ihnen erkennt S. das eigentliche Wesen Hoffmanns. Impressionistisch charakterisiert
er mit viel Erfolg Märchen Hoffmanns und Tiecks, sagt Brauchbares über die Be-
ziehungen zu Gräfin d'Aulnoy und zu den Kinder- und Hausmärchen. Die Frage,
ob in den serapiontischen Erzählungen Sylvester-Contessas und Vinzenz-Koreffs die
Eigenheiten Contessas und Koreffs sich finden, wird mindestens aufgeworfen. Gutes
enthält der Abschnitt über Hoffmanns phantastische Bilderbeschreibungen: Malereien
Hoffmanns, die sich im Besitze der Königlichen Bibliothek zu Bamberg befinden,
sind herangezogen und zum Teil wiedergegeben. Über Hoffmanns inneres Verhältnis
zu Hogarth, Goya, Callot, K. W. Kolbe, dann über Hosemann spricht S. kundig* und
fördernd. In Gegensatz zu solcher ergebnisreichen Forschung begnügen sich die
vier ersten Kapitel, Urteile deutscher Dichter und Kritiker über Hoff'mann zu buchen,
von der Wertung Hoffmanns in Frankreich, England, Russland, Polen, Dänemark
und von dem „gegenwärtigen Stand des Hoff'mann -Kultus und der Hoffmann-
Forschung" zu berichten. Was für und gegen diese Abschnitte zu sagen ist, gibt
O. W a l z e 1 (9833) zu erkennen, der auch mancher Behauptung Sakheims nicht zu-
stimmen kann und die Menge der Druckfehler beklagt. Bibliographische Nachträge, die
aus den JBL. sich leicht vermehren liessen, fügt W. an. Die Mängel des Buches sind
leicht zu finden; dass sein Verfasser ein reichbelesener und geistreicher, glücklich
kombinierender Kopf ist, und dass darum manches von ihm gelernt werden kann, ist
ebenso gewiss. — OttoFischer (9784) setzte seine wertvollen Untersuchungen über
das Doppelempfinden der Romantiker (vgl. JBL. 1906/7, N. 7710) in einer Studie
über Hoffmann fort. Eine bestimmte Diagnose möchte er diesmal nicht geben, sondern
nur erhärten, dass bei Hoffmann eine merkwürdige Vermengung der Sensationen
sicher aus seiner Redeweise und aus seinen andeutungsreichen Theorien zu er-
schliessen sei, und dass bei diesem Ineinandergreifen einer Sinnesregion in die
andere die Fähigkeit leichten Assoziierens von Eindrücken und von deren Stim-
mungswerten den Ausschlag gegeben hat. Die Untersuchung geht äusserst vorsichtig
vor, setzt die literarische Beeinflussung durch die Grundsätze der romantischen
Schule und vorzüglich durch Tiecks Gedichte als feststehend voraus und nimmt zur
Grundlage die entscheidenden Aussprüche Hoffmanns, im Gegensatz zu der Methode,
der F. bei der Prüfung des Doppelempfindens von Tieck gefolgt war. Besonders
bestätigt dem Verfasser eine bisher in keiner Ausgabe abgedruckte Äusserung Hoff-
manns („Briefe aus den Bergen" in Kuhns „Freimütigem", 1820, N. 110, S. 438b),
dass Hoffmann starke Anlage zu Doppelempfindimgen gehabt habe. W^eislich wird
eine Verwertung des Alkoholgenusses und der durch ihn angeblich erreichten
dichterischen Verzückung ausgeschaltet. Mehr als bei Tieck möchte F. bei Hoff-
mann den Einfluss des Träumens und vor allem des sogenannten Vortraums (auf
dessen Eigenheiten Hoffmann durch G. H. Schubert aufmerksam gemacht worden
war) berücksichtigen. Eine sorgsame Durchsicht von Hoffmanns Werken belehrt F.,
dass Hoffmann mehr den Lichtstrahl als das Farbenspiel berücksichtige. Für seine
stilistische Bewältigung der musikalischen Stimmungen charakteristisch sei seine An-
986 0. F. Walze 1, Romantik.
schauung von der inneren Musik und seine Vorstellung- von der Metamorphose eines
Klang-es in ein körperliches Wesen. Den Klang* mit optischen Phänomenen zu ver-
gleichen, ist Hoffmann dauernd bemüht; weit seltener wird eine Erscheinung mit
Schallvorgängen verglichen. Hohe Wertschätzung der Geruchsphänomene bezeugt
der „Goldene Topf". — Hier sei auch auf die Erwägung des Problems der Doppel-
empfindungen bei Loeben hingewiesen, die 0. Fischers feinsinnige Anzeige
von R. Pissins Buch (JBL. 1905, N. 2043) anstellt (StVLG. 8, S. 510/5). — J. E.
Poritzky (9788) charakterisierte Ploffmann mit kräftigen, vielleicht überkräftigen
Zügen und arbeitete seinen Dualismus stark heraus („Dieser phantasiebegabteste
aller Dichter kann zum witzigen Spötter werden, an dem man dann die Nüchternheit
und Phantasieleere anstaunt" usw.). Woher weiss übrigens P., dass Hoffmann nur
wegen der Rauschstimmungen, die er für seine Kunst ausbeutete, zum Alkoholiker
g-eworden ist? —
Beziehungen und Einwirkungen. J. Cerny (9789) machte auf
die enge stoffliche Verwandtschaft von Hoffmanns „Elementargeist" und J. Cazottes
„Diable amoureux" (1772) aufmerksam. Er erkennt in Hüffmanns Erzählung eine
IdIossc Nachbildung der französischen Vorlage, ebenso wie der gleichzeitige „Doppelt-
gänger" dem ,, Titan" Jean Pauls nachgebildet sei. Auch an anderer Stelle
(„Magnetiseur", „Goldener Topf", „Verlorenes Spiegelbild", „Unheimlicher Gast")
glaubt er Einwirkung Cazottes zu spüren; ja, er fragt, ob Hoffmann vielleicht zuerst
durch Cazotte die Lehre von den Elementargeistern kennen gelernt habe. — Die
Arbeiten von K. Wittmann (9790), W. Siebert (9791), G. M. Priest (9792),
W. H a a p e (9793), C h. H. C o b b (9794) und F. Schneider (9795) erörtern
Hoffmanns Wirkung auf Plebbel, Heine, 0. Ludwig, Musset und Poe und kommen
daher in erstef Linie der Erkenntnis dieser Dichter zugute. —
Biographisches. Hoffmanns Herzenserlebnisse in den Jahren 1796 — 1802
erzählte nach neuen Quellen urkundengetreu H. von Müller (9796): Wertherhafte
Liebe zu einer verheirateten Frau, die nach ihrer Scheidung sofort einem Dritten
die Hand reichte, dann eine plötzliche Wandlung Hoffmanns ins Korrekte und Ver-
lobung mit Minna Doerffer, weiter Entlobung und endlich Verbindung mit Maria
Thekla (nicht: Michaeline, wie Hitzig angibt) Rohrer. — Die Geschichte von dem
Lorbeerkranz, den Hoffmann nach der Aufführung des „Freischütz" K. M. von Weber
aufgesetzt hat oder haben soll, berichtete nach den Angaben von Webers Biographen
M. Jahns in einer für Hoffmann ungünstigen Weise E. vonWildenbruch (9800).
G. Landauer belegte hingegen mit guten Gründen, dass Hoffmann Weber nicht,
wie Jahns behauptet, habe verhöhnen wollen. — M. Pfeiffer (9802) wendete sich
gegen C. G. von Maassens (JBL. 1906/7, N. 7822) Aufsatz über Hoffmanns Bamberger
Wohnung und brachte beachtenswerte Daten über sie und Nachrichten über Hoffmann-
Reliquien, die sich heute noch in Bamberg finden. —
Werke. C. G. von Maassens (9809) neue Ausgabe von Hoffmanns
W'erken enthält im zweiten Bande die „Elixiere", im dritten die „Nachtstücke". Der
Text der „Elixiere" bot keinen Anlass zu stärkerer Betätigung; dagegen werden in
der Einleitung die Entstehung der Dichtung, ihre Vorlage und das mit diesen
zusammenhängende Gebiet von Romanen über Mönchs- und Klosterleben, femer der
fatalistische Grundgedanke und das Psychiatrische der Dichtung gut dargelegt. Das
Bamberger Lokalkolorit wird hier wie in den Anmerkungen aufgezeigt. Eine
Stammtafel der im Roman erscheinenden Personen dient bestens dem Verständnis
des Ganzen. Der dritte Band kann das stark abweichende LTrmanuskript des „Sand-
manns" in vollem Umfang abdrucken, ebenso wie die Lesarten der Handschrift des
„Ignaz Denner". Die Einleitung und die Anmerkungen bringen eine Menge einzelner
Nachweise, suchen auch für den „Sandmann" eine neue Quelle wahrscheinlich zu
machen, verlieren sich indes stark ins Detail, lassen zuweilen den rechten Überblick
vermissen und übersehen darum Naheliegendes. In ästhetischen Bewertungen ist
M. wenig glücklich. Seine Behauptung, von Hoffmanns „Majorat" nehme die
deutsche Novelle in ihrer heute noch gültigen Form ihren Ausgangspunkt, wäre
noch zu beweisen. Die illustrativen Beigaben dienen in diesem wie in den anderen
Bänden von M.s Ausgabe nicht nur zum Schmuck, vielmehr zum besseren
Verständnis der Dichtungen und ihres Dichters. — Die Ausgabe des Bibliographischen
Instituts, die V. Schweizer (JBL. 1897 IV 10: 116) besorgt hatte, wurde von P. Zaunert
(9810) ergänzt; dem dritten Bande sind die „Kreisleriana" angefügt, ein neuer
vierter enthält den „Kater Murr". Einleitungen und Anmerkungen fussen auf der
neueren Literatur über Hoffmann, wetteifern mit den jüngsten Forschungen über
dessen Musikschriftstellerei und berichten verständnisvoll von Johannes Kreisler. —
R. Schaukais (9811) Ausgabe liegt mir nicht vor. Seine Studie über Hoffmanns
Werk ist reich an glücklicher Charakteristik, sucht aber auch das „Kreislerische" zu
umschreiben, kann da freilich nur sagen, was auch von anderen echten Dichtern
0. F. W a 1 z e 1 , Romantik. P87
gilt, lind definiert etwas allgemein Kreisler als den stets mit sich streitenden höheren
Mensehen. In J. Offenbachs Musik zu „Huffmanns Erzählungen" entdeckt Seh. auch
diesmal etwas v(m Hoffmanns Seele. Was er über den Künstler Hoffmann sagt, gilt
zum guten Teil auch von anderen Romantikern und lässt vermuten, dass Seh,
seinen Hoffmann anders sähe, wenn ihm die Romantik in weiterem Umfang ver-
trauter wäre. — K. F. S t u r m (9813) erkennt in „Nussknacker und Mäusekonig"
und im „Fremden Kind" keine reinen Märchen und begegnet in ihnen künstlerischen
Eigentümlichkeiten und ästhetischen Schwächen Hoffmanns, die Kindern die Lektüre
erschweren. Bei H. Chr. Andersen findet er alle Schwächen Hoffmanns wieder, nur
eine weniger exzentrische Phantasie. — F. L e p p m a n n (9815) weist einen fran-
zösischen Vorläufer Kater Murrs in der „Histoire d'une chatte ecrite par elle-meme"
(Paris 1802) nach und lernt aus H. Schiffs Fortsetzung von Hoffmanns Erzählung,
aus dem „Nachlass des Kater Murr" (1826), die Übereinstimmung von Hoffmanns
Dichtung mit naturphilosophischen Bestrebungen. — J. Cerny (9816) möchte den
Zusammenhang der Architektonik des „Kater Murr" mit Jean Pauls Technik durch
weitere Parallelen noch tiefer begründen. — Zu einer ersten vollständigen Ausgabe
des „Meister Floh" verwertete H. von Müller (9817) die von G. EUinger auf-
gefundenen, seinerzeit von der Zensur unterdrückten Stellen der Dichtung (vgl. JBL.
1906/7, N. 7824). Das Nachwort des Herausgebers berichtet von Hoffmanns Rolle in
der Demagogen Verfolgung, von den Beziehungen des „Kater Murr" zu dieser, von
dem Verhältnis der unterdrückten Satire zu dem Ganzen der Erzählung und erläutert
einige Einzelheiten (Örtliches, Historisches, erwähnte Dichtungen, Naturwissenschaft-
liches, Magisches und Sprachliches). Textgeschichtliche Beobachtungen sind angefügt.
Die beigegebenen farbigen Zeichnungen E. Sterns, die mit Mitteln von Bayros
arbeiten, dienen kaum einer künstlerischen Ausstattung des Werks. O. P n i o w e r
besprach das Buch mit kritischer Schärfe. — C. Mickelaits Buchschmuck zum
„Nussknacker" (9818) ist auch wenig geglückt. — L. Hirschberg (9819) ver-
öffentlichte eine Erzählung „Die Pagodenburg", die den Anhang von A. von Schadens
„Blutsverwandtschaften" (1831) bildet, und die der berüchtigte Vielschreiber aus
Hoffmanns Munde gehört haben will. Es bleibt fraglich, ob sie für die Forschung
auch nur den Wert hat, den Hirschbergs ältere Funde (JBL. 1906/7, N. 7838)
besitzen. ^ G. G u g i t z (9822) greift entweder fehl mit seiner Entdeckung einer
Erzählung Hoffmanns oder legt es auf absichtliche Mystifikation an. —
Musikalisches. Ganz besonders reich bedacht wurden diesmal Hoff-
manns Beziehungen zur Musik. H. von Müller (9827) suchte in seiner Weise
festeren Grund zu legen, als seine Vorgänger H. vom Ende und E. Istel. In seiner
Weise: den Verlagsanzeigen, die am Schlüsse von Müllers Ausgabe des „Meister
Floh" stehen, entnehme ich folgende Charakteristik aus R. Schaukais Feder: „Was
immer Müller in die verlässlichen Hände nimmt, erhält das Gepräge dieses originellen
Ingeniums, einer, wie Hoffmann sagen würde, skurrilen Mischung aus Akribie, Fleiss,
Pedanterie, Spürsinn, Enthusiasmus, Geschmack, Ironie, Gelehrsamkeit und Artisten-
laime. Seine kleinen kostbaren bibliographischen Abhandlungen sind wie die seines
Meisters Grisebach gespickt mit allerlei Trüffeln und Glossen und Invektiven, sein
Stil ist eigentümlich bis ins ,Interpunktische' hinab. Alles, was er bringt, ist wie mit
nervösen Händchen niedlich aufgestellt und hat etwas von dem Kinderzauber seltsam
attrahierenden Spielzeugs, aufklappender Dosen, daraus kleine Teufel glotzen." Dass
bei aller Hochschätzung von Müllers rastlosem Forschung-seifer dem Berichterstatter
der JBL. ein weniger kapriziöses Gebaren ganz wesentlich erwünscht wäre, kann
nicht verschwiegen werden. Auch anderen wird augenscheinlich nicht leicht, über
Müllers Arbeiten fehlerlos zu berichten. Müller hatte schon in einem Aufsatz „Aus
Hoffmanns Kapellmeisterzeit" (JBL. 1903, N. 16085) und in einer Studie „Hoffmann
als Musikverleger" (JBL. 1906/7, N. 7827) Briefe von und an G. Härtel veröffentlicht.
Jetzt verwertet er diese Zeugnisse und weitere ungedruckte Briefe an Härtel und an
Rochlitz, die er zum Abdruck bringt, zu einer chronologisch geordneten Urkunden-
sammlung über Hoffmanns Musikschriftstellerei für Breitkopf & Härtel. Hinzu
kommen weitere Zeugnisse aus Hoffmanns Tagebüchern, aus Briefen an Bekannte und
aus Hoffmanns Büchern. Ein Verzeichnis vereinigt die nachgewiesenen 36 Arbeiten
Hoffmanns für Breitkopf & Härtel. Für die „Allgemeine musikalische Zeitung" hat
Hoffmann nach Müllers Ansicht imgefähr 100 Beiträge geliefert; 14 von ihnen hat
Hoffmann selbst anerkannt, 21 weitere sind nach Müllers Annahme mit einiger Sicher-
heit ihm zuzuschreiben. In einem kritischen Rückblick polemisiert Müller scharf
gegen H. vom Ende und E. Istel und rückt ihnen und den von ihnen beeinflussten
Forschern (auch Müller selbst zählte einst zu diesen) ihre Versehen vor. In dieser
neuen Dokumentensammlung und nicht in dem Aufsatze JBL. 1906/7, N. 7827 sind
die Begleitbriefe enthalten, von denen hier früher einmal (JBL. 1906/7, S. 918)
gesprochen wurde. Eine der von Müller nachgewiesenen Rezensionen Hoffmanns,
Jahresbericht« f&r neaere deutsche LdteratarsescMchte. XII/XX. 99
988 0. F. W a 1 z e 1 , Romantik.
die Besprechung- von Glucks „Iphig-enie en Aulide" (Allgem. rausik. Zeitung- 1810,
August und September) wurde von Müller im Anschluss an den besprochenen Auf-
satz abgedruckt. — Von den neuen Monographien über Hoffmanns Verhältnis zur
Musik beziehen sich die Schriften von E. Kroll (9826) und C. Schaeffer
schon auf diese neuesten Forschungsergebnisse Müllers. Schaeffer greift weiter aus,
Kroll kommt auf engerem Gebiete zu festeren Ergebnissen. Kroll bucht mit grosser
Ausführlichkeit Hoffmanns Urteile über Instrumental-, Vokal- und Opernkomponisten,
dann seine Ansichten von den einzelnen musikalischen Kunstformen, von den Mitteln
des musikalischen Ausdrucks und von dem Material der Tonkunst. Er entdeckt
dabei einen Dualismus in Hoffmanns musikalischen Anschauungen: wo dieser seelisch
ausdeutet, steht er auf dem Boden romantischer Kunstanschauung; in Fragen der
musikalischen Fachlehre und in seiner Stellung zu den einzelnen Musikern lässt er
sich von den Prinzipien klassischer Musik leiten. In seinem Urteil über Bach und
Beethoven und in seinen Ausführungen über das musikalische Drama ist er dennoch
seiner Zeit weit voraus. Der spezifisch musikalischen Romantik (Spohr und Weber)
aber steht er fremd gegenüber. Den Charakter der Tonarten und die Klangfarbe der
Instrumente suchte Hoffmann so zu bestimmen, dass er feststehende, nicht nur relative
Wirkungen annahm. Über die Natur des Rhythmus sprach er sich nicht aus. K.
glaubt ferner zwei Rezensionen der ,, Allgemeinen musikalischen Zeitung" (über
Spohrs erste Symphonie und über zwölf Lieder Riems) aus inneren Gründen Hoffmann
zuschreiben zu dürfen. — C, Schaeffer (9829), der gleichfalls Hoffmanns Urteile über
Musik und Musiker zusammenstellt, kann da kaum mit Kroll wetteifern. Dafür bietet
er anderes. Seine Absicht ist überhaupt vor allem, die Bedeutung von Hoffmanns
musikalischer Eigenart für dessen Dichtung zu ergründen. Er g-eht von einer
fleissigen Darlegung der Rolle aus, die der Musik in Hoffmanns Leben zufällt, und
skizziert, nachdem er des Dichters Stellung zur Musik erwogen, die dichterische
Darstellung des Musikalischen bei Hoffmann, zunächst die Darstellung musikalischer
Wirkungen auf dessen Vorstellungs- und Gefühlsleben. Dann verfolgt er an einer
langen Reihe von Beispielen in drei Kapiteln das Musikalische und Akustiscfie als
Gegenstand der Darstellung, ferner nach der Art und Weise, wie Hoffmann es dar-
stellt, endlich in seiner Beziehung zu Hoffmanns dichterischer Eigenart. Das erste
Kapitel bewegt sich auf dem Boden des Stofflichen und verzeichnet die persönlichen
musikalischen Erlebnisse, dann die musikalischen Personen und Vorgänge und die
Geräusche in Hoffmanns Erzählungen. Tiefer dringt in Hoffmanns Kunst das zweite
Kapitel: es zeigt, wie das Musikalische und Akustische in Hoff'manns Bildlichkeit
erscheint, wie das Musikalische im Ablauf akustischer Vorstellungsreihen, in der Zu-
sammenstellung akustischer Vorstellungen und im Aufbau von Begebenheiten sich
geltend macht, endlich wie die Sprache musikalisch verwertet wird. Das dritte Kapitel
greift ins Psychologische hinein und erwägt die Beziehungen zwischen dem Musikali-
schen (Akustischen) und Hoffmanns dichterischem Vorstellungs- und Gefühlsleben,
dann seinen Einfluss auf die dichterische Konzeption. Schon diese kurze Inhalts-
übersicht zeigt, dass Seh. vor allem das methodologische Problem zu lösen
suchte, für die verschiedenen Seiten seiner Aufgabe eine möglichst erschöpfende Dar-
stellungsform zu finden. Die Arbeit gewinnt deshalb über ihre nächsten Ziele hinaus
einen Wert für die Poetik, soweit diese eine vollständige Beschreibung von
dichterischem Wirken ermöglichen will. Dabei verfällt Seh. nicht in ein trockenes
Schematisieren, sondern verknüpft etwa in dem interessanten Abschnitt über die
musikalische Verwertung der Sprache (der sich dynamischen Akzent und Sprach-
melodie nicht entgehen lässt) seine Beobachtungen geschickt mit Angaben Klinkes
(JBL. 1903, N. 16083). Sehr fein deckt Seh. ferner (S. 216ff.) die Beziehung von
Hoffmanns Phantastik und seiner Vorstellung von der Duplizität der Welten zu seiner
Auffassung der Musik auf. — Nicht hier können die Ergebnisse der aufschlussreichen
Schrift mit den Resultaten Otto Fischers (9784) verglichen werden. F. zieht
ja auch das Optische neben dem Akustischen in Betracht, kann aber in der Fülle
des Materials mit Schaeffer nicht wetteifern. — In noch höhere Zusammenhänge rückt
E. Glöckner (9824) das Problem. Erstens ist in seiner Darlegung der romanti-
schen Psychologie der Musik Hoffmann nur ein (freilich am stärksten erwogener)
Einzelfall; dann sucht er in der „Idee des Musikalischen" den geistigen Mittelpunkt,
in dem die deutsche Kultur des romantischen Zeitalters ruht, zugleich den ersten
innerhalb der selbständigeren Entwicklung des deutschen Geisteslebens, in dem die
führenden geistigen Elemente mit den zeitlosen Kräften des Volkes sich berühren.
Darum ordnet G. die Romantiker in grosse Gruppen je nach ihrem Verhältnis zur
Musik; und er zeichnet anderseits die Linien, die von Novalis zu Schopenhauer und
von Hoffmann zu Richard Wagner leiten. Hoffmann selbst aber erscheint als Typus
oder besser noch als Vereinigung aller Typen romantischen Musikgefühls. Die Zu-
sammenstellungen, in denen der Verfasser Hoffmanns Dichtung in ihrer Beziehung zur
O. F. Walze 1, Romantik. 989
Musik charakterisiert, können an Reichtum mit Schaeffers Studie sich nicht messen,
werten indes doch interessante Streiflichter auf einzelne Züge, z. B. auf Iloffmanns
Neigung- zur Parodie musikalischen Empfindens. —
Houwald. 0. Schmidtborn (9834) charakterisierte in einer sauberen
Erstling-sarbeit den Dramatiker Houwald. Die einzelnen Dramen werden der Reihe,
nach „analysiert", d. h. nach ihrem Inhalt mitgeteilt, auf ihre Quellen zurückgeführt
und kritisch abgeschätzt. Dann wird etwas schulmässig und in einigermassen äusser-
licher Anwendung erlernter Schematik (z. B. S. 67: „Phantasie und Verstand sind
beim Werden eines Kunstwerks in enger Verbindung miteinander tätig, von der
Konzeption bis zum Abschluss. Bei der Konzeption ist dies am besten zu sehen.
Aus der Art und Weise, wie sie erfolgt, kann man schon wichtige Schlüsse für das
Gesamtschaffen eines Künstlers ziehen . . .") das „Wesen" von Houwalds dichterischem
Schaffen ergründet; gut verwertet sind dabei Urteile Börnes, Tiecks und W. Alexis'.
Etwas rasch abgetan sind Stil und Metrik. Ein besonderer Teil der Arbeit erwägt
tue Frage, wieweit Houwald ein Schicksalsdramatiker genannt werden darf. Die
Antwort lautet: „Der ganze Schicksalsbegriff bei Houwald erscheint gegenüber dem-
jenigen in Werners und Müllners Dramen ungemein abgeschwächt, verwässert,
rationalisiert" (S. 94). Trotzdem trügen seine Dramen viele Züge, die nur
Schicksalsdramen eigen sind. Diese Züge bucht Seh. in den Abschnitten : „Die
typischen Motive und Stimmungsmittel des Schicksalsdramas" und „Die Technik der
Schicksalsdramen". Auch in diesen Abschnitten kommt Seh. nicht gerade wesentlich
über J. Minors knappere und schärfere Darlegungen hinaus. Seine Äusserungen
über den romantischen Schicksalsbegriff bleiben vollends etwas unsicher und ungenau.
Im Anhang- werden Varianten der einzigen beiden Dramen abgedruckt, die zu Hou-
walds Lebzeiten in zwei Drucken erschienen sind: der „Freistatt" und des „Bilds". —
Z. We r n e r. Briefe an Karoline von Humboldt aus den Jahren 1811—13 ver-
öffentlichte und kommentierte A. Leitzmann (9836). Sie stammen aus Italien und
von dem bekehrten Sünder. Ferner bot L. Auszüge aus Karolinens Briefen an die
P'ürstin Karoline Luise von Schwarzburg-Rudolstadt aus den Jahren 1810—20, die
sich wesentlich auf Werner beziehen. — In unnötig scharfer Polemik gegen J. Minor
suchte E. Reinhard (9837) darzulegen, dass die katholische Kirche aus dem laster-
haften Menschen Werner einen frommen Priester gemacht hat. Auch bestritt er, dass
Goethes „Wahlverwandtschaften" W^emer zu einer völligen Wandlung seines Wesens
veranlasst hätten, ohne freilich schlagende Gegengründe vorzubringen. — J. Fränkels
Studie über die „Weihe der Kraft" wurde von W. Deetjen (StVLG. 9,
S. 497—501) ausführlich, im ganzen zustimmend, im einzelnen berichtigend, gewürdigt.
Eine Reihe zeitgenössischer Urteile über das Drama wurde nachgetragen. — Das
dicke Buch, das E. Vierling (9838) über Z. Werner geschrieben hat, ist ein
Opfer des Brauches französischer Doktoranden geworden, ihren Dissertationen einen
stattlichen Umfang* zu geben. V. fand in Königsberg ungedrucktes und unbenutztes
biographisches Material, konnte diesem unter anderem zwei Gedichte und fünf Briefe
Werners entnehmen und sie als erster veröffentlichen. Sie stammen aus den Jahren
1789 bis 1809 und enthüllen ein Erlebnis Werners, das V. mit der Sesenheimer
Idylle vergleicht. Auf diesen Entdeckungen wollte Y. aber eine umfassende Würdigung
Werners aufbauen. Um dies zu ermöglichen, schrieb er, wie 0. W a l z e 1 zeigte,
seitenlang F. Poppenberg, und wie J. Frank el durch Paralleldruck nachwies, ebenso
Fränkels Studie über die „Weihe der Kraft" aus. W^erners Verhältnis zur Romantik
zu bestimmen, glückte ihm nicht, da er zu wenig von Romantik weiss, wie Walzel
dartut. Über Werners Beziehungen zur Loge wird wenig Förderliches vorgetragen.
Eher ist über Werner und Rousseau und über die Bedeutung von F. Hemsterhuis
für Werners Liebesbegriff Brauchbares bei V. zu finden. Das Endergebnis der
Arbeit ist, dass Werner nicht vermöge geistiger Störung zum Konvertiten geworden
ist. Die Bibliographie zeigt Lücken, die durch einen Blick in unsere JBL. leicht
auszufüllen gewesen wären. Ausserordentlich unsorgfältig ist die Wiedergabe deutscher
Eigennamen. —
Schwäbische Schule: Hauff. Die Ausgabe M. Dreschers (9840)
blieb mir leider imzugänglich. — Eine Charakteristik Hauffs versuchte nach H. Hof-
manns Buch (JBL. 1902, N. 8476) E. K i r c h e r (StVLG. 8, S. 492 4). Er bemerkt,
dass nur die heillose Verwirrung unserer literarhistorischen Grundbegriffe es möglich
mache, Hauff einen Romantiker zu nennen. —
J. K e r n e r. Ein feines Feuilleton J. Bayers (9842), 1886 zur hundertsten
Wiederkehr von Kerners Geburtstag verfasst und jetzt neu gedruckt, erblickt in
Kemer eine Persönlichkeit von scheinbar weicher und doch eigentlich hartnäckiger
Innerlichkeit, die keine Entwicklung durchmachen konnte. Das Leben bilde solche
Menschen nicht aus, sie bilden sich, das Leben ein. Im Gegensatz zu Schwaben, die
sich, wie Schiller, Hegel und Fr. Th. Vischer, ins Grosse hinauszuarbeiten verstehen,
92*
990 0. F. Walz el, Romantik.
zeige Kerner, wie diese Stammesart, „fast bedenklich-naiv" sich auch zurück
verspinnen könne. Vielleicht ist da Kerners geistige Beweglichkeit doch unterschätzt.
— Politische Briefe Kerners an Varnhagen von Ense aus den Jahren 1816^ — 19 druckte
L. Geiger (9843) und ergänzte durch sie, was er bisher aus der Korrespondenz
beider und über diese mitgeteilt hatte (vgl. insbesondere JBL. 1899 IV 10:110). Die
Originale befinden sich in der Varnhagenschen Sammlung der Königlichen Bibliothek zu
Berlin. Zwei Briefe Therese Hubers an Böttiger (1817) und an IJsteri (1818) sind zur
Erläuterung beigefügt. Kerner gehörte nicht zu den schroffen Verfechtern des guten
alten Rechts und beurteilte die Absichten des alten Königs, besonders aber die
Wilhelms L, durchaus günstig. Ohne praktischer Politiker zu sein, war er durch seine
Beziehungen zu Regierungsfreunden und Oppositionsmännern gut berichtet. Dennoch
wurde auch er der Regierung verdächtigt und dachte zeitweilig daran, nach Amerika
auszuwandern. G. gibt einige sachliche Erläuterungen und begnügt sich im
übrigen mit einem Hinweis auf historische Werke, da er — nach eigenem Bekenntnis
— sonst die ganze württembergische landständische Geschichte erzählen müsste. —
Gegen F. Heinzmanns Schrift über „Justinus Kerner als Romantiker" wurden von
0. W a 1 z e 1 (9844) einige Einwände erhoben. Kerners Weltschmerz möchte W. nicht
als romantisch, sondern als byronisch bezeichnen. Die Liste der Archaismen Kerners,
die Heinzmann aufstellt, bedarf schärferer Scheidungen und wirft zusammen, was nicht
zusammengehört. — Briefe des Prinzen Adalbert von Bayern an Kerner finden sich
mehrfach in dem Buche „J. Kerners Briefwechsel mit seinen Freunden". Ernst Müller
(9845) veröffentlicht endlich auch (nach dem Konzept) zwei Schreiben Kerners an den
Prinzen vom Jahre 1850. Merkwürdigerweise warnt Kerner den Prinzen vor einem
Studium der Nachtseite der Natur, verhält sich überhaupt o;egen des Prinzen Fragen
und Wünsche, die auf solches Studium zielen, ablehnend und verweist ihn im übrigen
auf G. H. von Schubert. — Recht unübersichtlich und mit unnötiger Breite schreibt
J. R i c h e r t (9846) die Geschichte der Lyrik Kerners. Da tatsächlich Gedicht für
Gedicht in dem registerlosen Buche besprochen wird, hätte es sich empfohlen, nach
H. Düntzers Vorbild jedem Gedicht einen besonderen Abschnitt mit typographisch
charakterisiertem Titel zu widmen, die wenigen zusammenfassenden Bemerkungen
aber den einzelnen Gruppen voranzustellen, ebenso wie die Beobachtungen über die
Grundsätze der ersten Gedichtsammlung Kerners von 1826. Schmerzlich vermisst
man eine zusammenhängende Betrachtung der formalen Elemente. Die verstreuten
metrischen Beobachtungen sind nicht immer einwandfrei. Die Entwicklung des Lyrikers
Kerner stellt sich R. in folgender Weise dar: Knabenpoesie, abhängig von Hölty,
Goethe, Klopstock, Voss. Als Student steht Kerner ganz unter dem Bann des Volks-
lieds; er huldigt, im Gegensatz zu Uhland, der Formhärte, Überschwenglichkeit und
Unklarheit des Volkslieds; dabei verzichtet er gelegentlich völlig auf individuelles
Empfinden. Nach dem Abschluss der „Reiseschatten" (1811) gewinnt seine Lyrik einen
ganz individuellen Charakter. Nach 1813 schlagen nur noch die patriotischen Sänge
Kemers einen neuen Ton an. Dagegen sind seine politischen Gedichte wertlos.
Nach 1826 nimmt die Masse des Poesielosen überhand. Der Anhang enthält Gedichte
Kerners, die von J. Gaismaier nicht in seine Sammlung von Kerners Werken auf-
genommen worden sind. — Briefe Kerners an Oberjustizrat Rümelin und seine Frau
aus den Jahren 1843 — 61 druckte nach den Originalen, die der Tübinger Universitäts-
bibliothek gehören, L. Geiger (9847) ab. Sie sind „aus einer ziemlichen Anzahl
von Schriftstücken ausgewählt, die keineswegs alle der Veröffentlichung wert waren".
Ob es die abgedruckten sind? Hinzu kommen vier Gelegenheitsgedichte gleicher
Adresse, von denen das letzte Fragment ist. —
G. Pfizer. L. Franke 1 (9848) würdigt in einem datenreichen Feuilleton
den „letzten der schwäbischen Dichterschule". Pfizer ist nach F.s Ansicht, „unge-
achtet Uhlands glänzender Wirksamkeit als Literarhistoriker, eigentlich der einzige
ästhetische Theoretiker unter den Mitgliedern des Schwäbischen Dichterbundes ersten
und zweiten Geschlechts, jedenfalls der einzige philosophische Kopf der vorwiegend
poetisch eingreifenden unter den württembergischen Zeitgenossen, aus denen daher
also Fr. Vischer und D. F. Strauss ausscheiden".
L. Uhland. Emma Castelbolognesi (9851) suchte in Uhland den
charakteristischen Dichter der deutschen Ballade nachzuweisen. — Jenseits der Alpen
wächst überhaupt das Interesse für Uhland mächtig empor. T. L o n g o s (9853)
italienisches Werk über Uhland, das mir nicht vorliegt, wurde von H. Fischer
mit grosser Anerkennung besprochen. Er bedauert nur, dass L. das Heft von
H. Haag über den Lyriker Uhland (JBL. 1906/7, N. 7868) nicht benutzt hat. Das
Buch zerfällt in drei Abteilungen: „La vita e gli scritti", „Conti e ballate", „Uhland
in Italia". Der erste Teil geht chronologisch vor. Von Dramen werden nur die
beiden abgeschlossenen und das Fragment „Franceska von Rimino" besprochen.
Der zweite analysiert die lyrische und die Balladenpoesie. „Man möchte hier noch
O. F. Walze), Romantik. 991
eine eingehendere Untersuchung' über die Entwicklung des Dichters und seine
Stellung in der Literaturgeschichte wünschen." Der dritte erzählt die Geschichte der
Poesie Ühlands in Italien. 1832 begann hier die Beschäftigung mit Thland. Freilich
sind viele seiner Gedichte nicht übertragen worden, zum Teil solche, die der Deutsche
als besonders uhlandisch empfindet. „Fast immer haben die Sachen ein völlig anderes
Aussehen bekommen, auch bei treuer Wiedergabe des Originals glauben wir ein ganz
neues Gedicht vor uns zu haben." — Was J. Proelss (9855) über das Gasthaus
zum Hirschen in Echterdingen erzählt, wirft für die Erkenntnis von ühlands Schaffen
herzlich wenig ab. — Eine Briefstelle Chlands an Massraann und einen ganzen Brief
an L. Mieville in Bern, dann Schreiben an Uhland von Hoffmann von Fallersleben,
Mieville, Ferdinand Wolf, Freiligrath und Karl Halling veröffentlichte mit sorgsamem
Kommentar E. K. B 1 ü m m l (9858). Das ganze Material gehört ühlands Spätzeit
an und bezieht sich auf Volksliedsammlung und Volksliedforschung. — Die Ausgabe
von Ühlands Schriften in der Goldenen Klassikerbibliothek (9859) ist wie alle Edi-
tionen dieser Sammlung reoht inhaltreich und bringt ein gut Teil der wissenschaft-
lichen Arbeiten ühlands. A. Silbermanns Einleitung bucht treufleissig, mit un-
gewöhnlicher Ausführlichkeit, aber ohne jedes darstellende Geschick die Daten von
ühlands Leben und Dichten, enthält auch ganze Reden ühlands, versucht indes so
wenig wie die dürftigen Einleitungen zu den einzelnen Gruppen von ühlands Schaffen
eine charakterisierende Würdigung. Die Anmerkungen dienen fast ausschliesslich der
Worterklärung. Nur wer sich rascher, als es die Quellen erlauben, über Einzelheiten
von ühlands Leben orientieren will, kann S.s Leistung nutzbringend ver-
wenden. — W. Limpers (9866) Programm über den fünffüssig'en Jambus von
ühlands Dramen blieb mir unzugänglich. — W. M o est u e (9867) gibt, anschliessend
an seine Schrift „ühlands nordische Studien" (1902), eine Analyse von ühlands Vor-
lesung über nordische Sage. Er scheidet seine Darstellung in die Abschnitte: Mytho-
logie, Heldensage, Balladen, Philologisches, Stil, Allgemeines, bringt ühlands An-
schauungen in Zusammenhang mit den Ansichten seiner Vorgänger und Zeitgenossen
und weist auch auf neuere Erwägungen der Probleme hin. Die Studie dient nicht
nur der Geschichte der deutschen Philologie, sondern wirft auch manches für die
Erkenntnis der Persönlichkeit des Dichters ab. —
Andere: Burgsdorff, Gentz. Nach dem Briefbande A. F. Cohns
(JBL. 1906/7, N. 7646) zeichnet F. Poppenberg (9868) mit feinen und feinsten
Strichen das Porträt Wilhelm von Burgsdorffs, des schwankenden Stimmungsmenschen,
den er zu den Stendhalschen Egotisten zählt. Burgsdorffs treffsichere Beobachtungs-
gabe belegt P. aus den Briefen. Ausführlich kennzeichnet er endlich Burgsdorffs
Beziehungen zu Karoliue und Wilhelm von Humboldt. Wilhelm war ihm eine Art
Antonio. Karoline fand in Burgsdorff ein Element voll Vibrationen für ihre schwebende
Seele, wie sie es als die Frau des Weisen in der sonst festgegründeten Ehe mit
Humboldt nicht finden konnte. — Auf die beginnende Veröffentlichung der Briefe
von und an Gentz durch F. C. W i 1 1 i c h e n (9868a) sei vorläufig nur hingewiesen. —
Stägemann, Varnhagen, Rahel. L. Geiger (9870) stellte fest,
wie wenig von der Literatur der Zeit, also auch von Romantik, in dem Briefwechsel
F. A. von Stägemanns und seiner Gattin Elisabeth gesprochen wird. Er liegt jetzt in
dem Buche „Hedwig von Olfers" (JBL. 1906/7, N. 3726) vor. Am interessantesten seien
die Berichte Stägemanns über seinen Wiener Aufenthalt zur Zeit des Kongresses. —
E. Heil bor n (9871) charakterisiert Varnhagen, bei Anlass der fünfzigsten Wieder-
kehr von dessen Todestag, geschickt, aber etwas säuerlich, als den ewig wartenden,
erfolglosen und verärgerten Politiker. In Varnhagens Verbindung mit Rahel entdeckt
er die Tragik tief veranlagter und schmerzhaft getroffener Naturen, zuletzt der
glatten Liebenswürdigkeit und vornehmen Temperamentslosigkeit zuzufallen. Nur
Raheis Charakter habe diese Ehe zu einer glücklichen gemacht. Dem Historiker
V^arnbagen sucht H. mit Hayms Wort gerecht zu werden: ,,Er hat die preussische
Geschichte interessant gemacht." Mit markigeren Zügen und aus grösserem Wesens-
reichtum habe Fontane das Werk Varnhagens fortgesetzt. — M. J a c o b s (9873)
erinnert beim gleichen Anlass an Hebbels Wort, Varnhagen sei der geborene
Protokollführer gewesen, der sich immer von aussen vollstopfen musste, weil inner-
lich gar nichts in ihm vorging. — Angele Ponchout (9876) entwirft ein Bild
unter dem Titel „Rahel Varnhagen moraliste" in zwei Abteilungen: „Son charactere"
und „Sa notion de la vie". Raheis aphoristische Aussprüche werden in Rubriken
eingeordnet und durchaus genau belegt. Eine fleissige und übersichtliche Zusammen-
stellung, die historische Gesichtspunkte verschmäht, aber ein umfängüches Material
bequem ^ zugänglich macht. — S. Rahmer (9877) veröffentlichte Stellen aus einem
Briefe Varnhagens an Fouque vom 13. Juni 1808 und einen Brief Varnhagens an
General von Pfuel vom 12. Oktober 1848. Dort erscheinen urteile und Missurteile
über Hitzig und über die Zeitung für Einsiedler, femer Notizen zur Tagesgeschichte;
992 H. Maync, Das Junge Deutschland. 1906/7.
hier warnt Varnhag-en vor weiteren rückschrittlichen Massreg-eln. — Helene
Stöcker (9878) knüpft an Ellen Keys Buch an und zeig-t an Rahel, dass geistige
Entwicklung der weiblichen Persönlichkeit deren weibliche Qualitäten nicht zerstören
müsse. — F. S t ö s s i n g e r (9879) nennt Varnhagen eine reproduktive Natur in des
Wortes unangenehmster Bedeutung. In Rahel sei reinster Altruismus zu egoistischer
Zuneigung geworden; die Gebende war beglückt, spenden zu dürfen. — Das
Schreiben Alexander von der Marwitz' an Rahel vom 26. Juni 1809, das von M. Ebert
(vgl. JBL. 1906/7, N. 7891) schon veröffentlicht worden ist, druckt F. Meusel
(9880) abermals ab. Zur Erläuterung entwirft er, angelehnt an Th. Fontanes
,, Wanderungen durch die Mark Brandenburg" (Bd. 2, S. 253 ff.), ein Bild von Marwitz,
kümmert sich aber so wenig wie Ebert um die Spiegelung, die Marwitz in den
Mitteilungen Raheis und Varnhagens ersteht. —
Therese Huber. Briefe des hannoverschen Diplomaten F. von Reden
an Therese Huber aus den Jahren 1819—22 druckte L. Geiger (9881) ab. Sie
berichten aus Rom über römisches Kunstleben im Zeitalter des Nazarenismus, dem
Reden wenig Neigung entgegenbrachte. Genannt sind unter anderen Boisseree,
die Riepenhausen, Ph. Veit, Julius von Schnorr, Overbeck. Veit wird immerhin auch
von Reden als ,, einer der bedeutendsten Künstler der neuen Zeit" bezeichnet. —
Das Junge Deutschland. 1906/7.
(JBL. 1906/7 IV, 11 = N. 7S93— 7907, 8054-S114.)
Harry Maync.
Allgemeine s. — Gesamtdarstellungen und Essays ammlungen. — Religion nnd
Philosophie. — Beziehungen nnd Einwirkungen. — Einzelne P e r s öcn 1 i c h k e i t e n: L. Börne;
K. Gutzkow; Immermann: Allgemeines, Werke; G. Kühne; H. Lanhe; W. Menzel; Th. Hundt, Charlotte Stieglitz. —
Allgemeines. Die dem Jungen Deutschland gewidmeten Abschnitte der
bibliographischen Grundrisse von A. Bartels (7893) und R. M. Meyer (7894)
geben, da zu kleinen Einzelverbesserungen und Ergänzungen hier nicht der Platz ist,
zu weiteren kritischen Bemerkungen wohl kaum Anlass, so wenig wie J. Dreschs
Sammelbesprechung (7896). Dagegen ist als eine der schwersten Gaben dieses Be-
richtes H. H. H 0 u b e n s Bearbeitung der Zeitschriften des Jungen Deutschland im
„Bibliographischen Repertorium" (7895) hervorzuheben. In der von den früheren
Bänden des gross angelegten Unternehmens her bekannten Weise sind hier folgende
jungdeutsche Zeitschriften (mit den unten zu erwähnenden Einschränkungen) kata-
logisiert und registriert worden: Laubes ,, Aurora", Gutzkows „Forum der Journal-
Literatur", Mundts „Schriften in bunter Reihe", ,, Literarischer Zodiakus" und „Dios-
kuren", Gutzkows und Wienbargs „Deutsche Revue", Gutzkows „Bätter für Leben,
Kunst und Wissenschaft" und endlich — ich ziehe den seither ebenfalls erschienenen
zweiten Band hier gleich hinzu — Dullers „Phönix" (mit Gutzkows Literaturblatt).
Viel nützliche Arbeit ist damit geleistet worden, doch muss bei aller Anerkennung
auch immer wieder davor gewarnt werden, sie als etwas Absolutes, Vollständiges und
Abgeschlossenes zu betrachten. Der ursprüngliche Arbeitsplan ist überall durch
Rücksichten auf rasches Fertig werden, möglichste Raumersparnis und die verfügbaren
Mittel beschnitten worden, und so sind namentlich Anfänger immer von neuem darauf
hinzuweisen, dass sie zu groben Unterlassungssünden verführt werden, wenn sie bei
Spezialarbeiten, für die sie die Zeitschriften des Jungen Deutschland heranzuziehen
haben, sich lediglich auf Band 3 und 4 des ,, Bibliographischen Repertoriums" und
deren Register verlassen und beschränken. Dieser kaum je ganz zu vermeidenden
Mängel ihres gewaltigen Werkes sind sich dessen verdienstvolle Herausgeber (vgl.
Walzel: JBL. 1904, S. 482) selbst bewusst, und sie brauchten nicht mit so viel Schärfe
darauf hingewiesen zu werden, wie das Franz Schultz in seiner übrigens viel wich-
tiges Material nachtragenden Besprechung der „Zeitschriften der Romantik" (Euph. 14,
S. 383 ff.) getan hat. Wir wollen nach jener allgemeinen Reservatio vielmehr vor allem
die positive Leistung ins Licht rücken. In den „Zeitschriften der Romantik" hatte
Walzel mit seiner grossen gehaltvollen Einleitung der Analyse glücklich die Synthese
gesellt; eine solche zusammenfassende Einleitung fehlt unseren Bänden leider und
musste fehlen bei der Unzulänglichkeit des analysierten Materials. Dagegen ist auch
hier keineswegs blosse Registrierungs- und Katalogisierungsarbeit getan worden,
H. Maync, Das Jung-e Deutschland. 1906/7. 99S
sondern H., der diese zwei Bände g-anz allein bewältigt hat, konnte auch zur Kommen-
tier ung- vieles und wichtiges beibringen; namentlich ist für solche Zwecke, zumal für
den „Literarischen Zodiakus", der grosse handschriftliche Xachlass Varnhagens auf
der Königlichen Bibliothek in Berlin reichlich ausgeschöpft worden. Ferner konnte
für die Bearbeitung des „Forums der Journalliteratur" das einst von dem Heraus-
geber Gutzkow an Wolfgang- Menzel gesandte, mit handschriftliehen Ergiinzung'en
und Erläuterungen versehene Exemplar zugrunde gelegt werden, und ebenso leistete
für den „Phönix" das Archivexemplar des Verlegers mit seinen zahlreichen Ein-
ti-agungen die besten Dienste. Für jede einzelne der behandelten Zeitschriften sind
systematisch Mitteilungen über Redaktion, Druck, Verlag, Erscheinungsort und Er-
scheinungsart, Format und Druck, Prospekte und Kritiken usw. gegeben; auch wird
über die Geschichte der Organe, über unterdrückte Beiträge, über die — zum Teil
hinter Chiffern versteckten — Mitarbeiter, deren Korrespondenz mit der Redaktion
ausgiebig verwertet ist, und vieles andere Wissens- und Wünschenswerte berichtet.
Auch den Fundort der Zeitschriften anzugeben war nicht unwesentlich, denn sie sind
inzwischen ganz erstaunlich selten geworden; scheint es doch z. B. vom „Zodiakus"
überhaupt kein ganz vollständiges Exemplar mehr zu geben, und war doch für die
meisten anderen gerade noch je eines aufzufinden. Um so erfreulicher, dass dieses
so wenig beachtete literargeschichtliche Material noch zu rechter Zeit gerettet werden
konnte, um so grösserer Dank gebührt dem inzwischen leider abgetretenen Heraus-
geber Houben für allen Eifer, Fleiss und Spürsinn seiner entsagungsvollen Arbeit,
die für eine so dringend nötige „Geschichte des Jungen Deutschland" die achtbarste
Vorarbeit darstellt. Leider muss er darüber Klage erheben, dass die deutschen
Bibliotheken sein Unternehmen vielfach nicht so gefördert haben, wie es ihre Pflicht
gewesen wäre, wie es auch ihr eigenes Interesse geboten hätte; immer wieder müssen
wir uns die sehr viel liberalere Weise der französischen Bibliotheken vorrücken
lassen. Ein besonderes Wort der Anerkennung gebührt noch der Riesenarbeit des
fast 1000 eng bedruckte Spalten umfassenden Registers, das über Wert und Unwert
der ganzen Leistung- schliesslich doch entscheidet. Dass mit dem in diesen beiden
Bänden Untergebrachten der Kreis der wichtigsten jungdeutschen Journale noch
keineswegs geschlossen ist, dessen ist der Herausgeber sich selbst sehr wohl bewusst.
Zunächst ist als gar zu enger terminus ad quem das Jahr 1835 festgesetzt worden,
aber selbst in diesem Rahmen fehlt noch Laubes „Zeitung für die elegante Welt",
Lewaids „Europa" und manches andere, und die Bedeutung des „Phönix" ist ja mit
dem einzig analysierten Jahrgang 1835 durchaus nicht erschöpft. —
Gesamtdarstellungen und Essay Sammlungen. Ed. Engels
Behandlung unseres Zeitraums (7897) steht auf dem Niveau seiner an anderer Stelle
besprochenen fragwürdigen Literaturgeschichte, und L. Geigers Buch (7899) ist
nicht, wie der Titel erwarten lässt, eine systematische Darstellung, sondern nur eine
Zusammenstellung von 13 Einzelaufsätzen, die bis auf drei bereits für sich gedruckt
waren und teils in den JBL. schon besprochen worden sind, teils noch besprochen
werden, vornehmlich unter dem Namen Börnes, dem sie in der Mehrzahl gelten.
Allgemeinerer Art sind drei dieser Aufsätze. Erstlich derjenige, der das Junge
Deutschland und Österreich behandelt (7902): eine Ergänzung von G.s Buch „Das
Junge Deutschland und die preussische Zensur" auf Grund von Funden in öster-
reichischen Archiven. Danach scheint eine wirkliche Verfolgung der jungdeutschen
Schriftsteller in Österreich nicht stattgefunden zu haben. Auch über Laubes Reise
in Österreich war nichts festzustellen, ebenso wenig fand sich Heines Brief an Metter-
nich (Treitschke IV, 440); doch fällt sonst mancherlei aus den österreichischen Akten
für das Thema ab. 2Sweitens findet sich in G.s Buch der unter N. 7^05 verzeichnete
Artikel, der, unter Abdruck interessanter Akten, über den von Jarcke genau
ausgearbeiteten, schliesslich aber glatt fallen gelassenen Plan einer aligemeinen Be-
aufsichtigung der deutschen Literatur vom Jahre 1836 berichtet. Und drittens kommt
hier in Betracht der Aufsatz N. 7906, der Varnhagens wichtige Denkschrift an Metternich
aus dem gleichen Jahre mit Genehmigung des Wiener Staatsarchivs endlich ihrem Wort-
laute nach bekannt macht. In dieser Denkschrift tritt Vanihagen mit seiner Autorität
in anerkennenswerter Weise für die verfolgten Schriftsteller ein. Neu ist in G.s Buch
endlich der letzte Aufsatz „Konfidentenberichte"; erhandelt von zwei Spitzeln, deren
die Behörden sich gegen das Junge Deutschland bedienten, Beurmann und Pfeil-
schifter, und gibt Auszüge aus ihren Denunziantenmitteilungen. Über den Rest des
Buches also unter Börne. Im übrigen scheinen mir alle diese Miszellen einen Neu-
druck, und noch dazu auf der Stelle, kaum verdient zu haben. Ein Register fehlt
dem Buche. — Die einschlägigen Abschnitte der zweiten unveränderten Auflage von
E. Kuhs Hebbel-Biographie (7898) bedürfen keiner Besprechung; dass sie vielfach
nicht mehr stichhaltig sind — sie waren es nie ganz — , versteht sich heute von
selbst. —
994 H. Majnc, Das Junge Deutschland. 1906/7.
Relig-ion und Philosophie. Die Dissertation von H. Friedrich
(7900) behandelt die religionsphilosophischen, soziologischen und politischen Elemente
in den Prosadichtungen des Jungen Deutschland. Sie mustert zunächst in einer
raschen Skizze die Zustände vor dessen Auftreten, um dann in analysierenden Einzel-
referaten nacheinander eine Anzahl jungdeutscher Prosadichtungen der dreissiger
Jähre im Hinblick auf das Gesamtthema zu besprechen. Die Auswahl ist nicht
unanfechtbar (Immermanns „Epigonen" z. B. hätten wohl nicht ganz übergangen
werden sollen), und die Analyse wenig originell. Die ganze Arbeit, die überhaupt
wenig Eigenes bietet und ihr Thema keineswegs erschöpft, besteht fast nur aus
Exzerpten und Inhaltsangaben und bleibt uns das geistige Band, die Synthese, so
gut wie ganz schuldig. — Eine andere Dissertation, von E. Bergmann (7901),
behandelt die ethischen Probleme der Jungdeutschen, d. h. nur in der Bewegung der
Jahre 1833/5. Die Arbeit wiederholt vielfach, zumal in der Einleitung, oft Gesagtes,
stellt aber doch eine ganz dankenswerte, übersichtliche Zusammenstellung dar. Allent-
halben historisch zurückschauend, betrachtet B. zunächst unter dem Titel „Emanzipation
der Sinne" die jungdeutsche Ethik im allgemeinen, um dann die Nebenthemata
„Frauenemanzipation" und „Eheproblem" zu erörtern. Die Arbeit zeigt gute Be-
lesenheit und Geschick der Darstellung. — •
Beziehungen und Einwirkungen. Die Beiträge L. Geigers zu
diesem Abschnitt sind bereits oben (S. 993) besprochen worden. — 0. Mayrhofers
(7904) erstes Kapitel „Die Bestrebungen des Jungen Deutschlands" bringt nichts Neues,
sondern stellt nur Altes, darunter auch manches Falsche zusammen (vgl. Houben in
der Beilage der Vossischen Zeitung vom 28. Juni 1908). Im übrigen führt er richtig
näher aus, was Houben schon früher gezeigt hatte, dass G. Freytag in ,,Kunz von
der Rosen", seinem Erstling, nur ganz geringe jungdeutsche Einflüsse erkennen lässt,
um dann mit der „Valentine" und dem „Grafen Waldemar" ganz jungdeutschen Boden
zu betreten; so übernimmt er vor allem den Laubeschen Abenteurertypus (Monal-
deschi). Den Wendepunkt bedeutet ,.Der junge Gelehrte". Das wird gut und ein-
leuchtend belegt. Dagegen erscheint das letzte Kapitel „Das fernere Verhältnis
Freytags zum Jungen Deutschland" ein wenig über das Knie gebrochen. Das Jung-
deutsche war denn doch wohl nicht — nach M.s Schlusssatz — „von jeher nur ein
fremder Tropfen in seinem Blut". Houben a. a. O. deutet an, inwiefern M. sein Thema
nur angeschnitten, nicht erschöpft hat. — W. Deetjens Anzeige von H. Bloeschs
Buch (7903) ist bereits in unserem Berichte für 1903 herangezogen worden. —
Einzelne Persönlichkeiten: L. Börne. Die weitaus bedeut-
samste Börne-Publikation dieser Berichtsjahre sind die zwischen 1820 und 1833 an
ihn gerichteten Briefe der Frau Jeanette Strauss-Wohl (8063), derjenigen Frau, die
in seinem Leben die wichtigste und schönste Rolle spielt. Sie ist die treueste praktische
Freundin des unpraktischen Menschen Börne gewesen, und sie hat zugleich auf sein
Schaffen den bedeutendsten Einfluss geübt. Die Briefe zeigen, dass beide mehrmals
auch an eine Ehe gedacht haben. Eine knappe Einleitung der Herausgeberin der
Briefe, Elisabeth Mentzels, skizziert das Verhältnis der beiden zueinander. Es ist
keine bedeutende, aber eine gute, gescheite und gebildete Frau, die uns in
diesen zum erstenmal veröffentlichten Briefen entgegentritt. Der Hauptwert der Briefe
ist denn auch nicht sowohl literarischer, als rein menschlicher Natur; die
Schreiberin hat bei ihnen, die aus dem Tage heraus und für den Tag geschrieben
sind, nicht im entferntesten an eine mögliche spätere Veröffentlichung gedacht, und
eine neue deutsche Briefkünstlerin ist uns in ihnen keineswegs erstanden. Der eigent-
liche Ruhmestitel dieser Frau sind B.s „Pariser Briefe", deren Seele sie ist, und
an die jene gerichtet sind. Was M. von ihren Briefen vorlegt, ist nur eine
Auswahl; viele — selbst ganze Jahrgänge — sind verloren gegangen oder vernichtet
worden, aber auch aus den erhaltenen wird uns vieles vorenthalten und durch
unbehaglich und skeptisch stimmende Reihen von Punkten und Strichen ersetzt, die
oft geradezu wie Zensurlücken wirken (wenngleich die Herausgeberin versichert,
nichts den beiden Korrespondenten Nachteiliges unterschlagen zu haben), die einen
fragment- und exzerptähnlichen Eindruck machen. Überhaupt ist die editorische
Technik mangelhaft. So hätten die Briefe numeriert werden müssen, und eine
Briefsammlung von über 400 Seiten ohne Register sollte uns heutzutage auch nicht
mehr geboten werden. Dafür hat die Herausgeberin grossen Fleiss an die Inter-
pretation des Materials gewandt; ausser knappen Zwischenberichten innerhalb der
einzelnen Briefgruppen hat sie, an der Hand des gedruckten, wie auch
archivalischen Materials, in 465 Anmerkungen, die freilich teils zu viel, teils zu wenig
bieten, einen Kommentar zu geben sich bemüht, für den wir dankbar sind. — Ein
Bericht L. Geigers über diese Briefausgabe ist nicht erheblich. Er findet sich
(7899) unter insgesamt acht Börne-Artikeln, die hier vereinigt sind. Der erste
verurteilt Heines Auftreten gegen Börne als unehrlich und weist auf Grund von
H. Maync, Das Junge Deutschland. 1906/7. 995
Widmung-sexemplaren Heinescher Schriften nach, dass dieser sich Börne und seiner
Freundin anfangs verehrungsvoll genaht hat. Ein anderer (8058) berichtigt
auf ürund von Frankfurter Archivalien (Börnesche Eingaben an die Behörden) die An-
sichten von Hi)rnes Pensionierung als Polizeiaktuar. Ferner gibt L. U e i ge r , ebenfalls an
der Hand von Frankfurter Akten, authentische Mitteilungen über Börnes Namensänderung
(8059), die — nicht ohne weiteres — von den Behörden zugestanden wurde; „wieso
unser Schriftsteller gerade auf diesen Namen kam, wird wohl stets ein Geheimnis
bleiben." Ebenfalls in diesen Sammelband aufgenommen sind L. Geigers glejchfalls
archivalisch gestützte Darstellungen von Börnes EVessprozess vom Jahre 1819 (8057) und
von seinem Verhältnis zu Campe und der Hamburger Zensur in Sachen der Pariser
Briefe (8056). In dem zweiten Aufsatze publiziert G. aus dem Hamburger Staats-
archiv Börnes Kontrakt mit Campe vom Jahre 1828, einen von ihm herrührenden
Prospekt zu seinen Schriften (1830) und einen wichtige Einblicke bietenden Brief von
ihm an Campe vom 17. Januar 1831, ferner Auszüge aus den Akten des Hamburger
Pressprozesses. Alsdann berichtet G. über die Ausgaben von Börnes Schriften und
die von ihm selbst und anderen vorbereitete neue grosse wissenschaftliche Edition
(8066). Er zeigt u. a., dass Goedekes bibliographisches Verzeichnis für Börne höchst
unzulänglich ist, und dass die zweite Ausgabe von Hoßfmann & Campe als ganz
unauthentisch unberücksichtigt bleiben müsse. Neu in G.s gar zu breit geratenem
Sammelbande ist endlich der Aufsatz „Cotta und Börne". Prölss hatte das Verhältnis
nur einseitig darstellen können, da er einzig Börnes Briefe an Cotta zur Verfügung
hatte; G. ergänzt ihn durch Heranziehung der Gegenbriefe, die er zum Teil abdruckt.
Er resümiert: „Der Geldfürst zeigte sich in finanziellen Dingen edler und vornehmer
als der Geistesfürst." — Briefe des Barons Binder an Mettemich über Börne (1831,2),
die AI fr. Stern publiziert (8065), bestätigen Geigers frühere Vermutung, dass die
Konfiskation der „Pariser Briefe" in Hamburg auf das Betreiben des österreichischen
Gesandten in Hamburg zurückzuführen sei. — Über N. 8054 vgl. JBL. 1906/7,
S. 500. — Einige Besprechungen früherer Veröffentlichungen (8062, 8064) seien einfach
registriert. — Börnes Freund M. Reinganum (1798-1878) ist von R. Jung (8061)
knapp behandelt worden. Auch Reinganum war Frankfurter und Jude. Seit 1822
steht er in Beziehungen zu Börne, dessen Rechtsanwalt er seit 1827 ist, wie der
begabte und gesuchte Jurist auch die Interessen des Rothschildschen Hauses vertritt.
Zugleich ist er Journalist, und überall erweist er sich als begeisterten Demokraten.
Seine Alitbürger, um die er sich auch in kommunalem Wirken verdient gemacht, haben
ihm, ohne Ansehen der Partei und der Konfession, allezeit hohe Anerkennung gezollt. —
K. Gutzkow. Eine dankenswerte Untersuchung des Psychiaters C. F. v a n
Vleuten (8069) behandelt an der Hand der Anstaltsakten von St. Gilgenberg, wo Gutz-
kow nach seinem schweren Selbstmordversuch fast während des ganzen Jahres 1865
weilte, und des ihm zum Teil von Houben nachgewiesenen literarischen Materials
Gutzkows Psychose. Wir haben in letzter Zeit allen Grund gehabt, Künstlerpatho-
graphien, wie solche zumal der betriebsame Wiener Irrenarzt Sadger fabriziert, recht
skeptisch zu betrachten oder gänzlich abzulehnen, da sie zum Teil in unerlaubter Weise
alles von einem nur zeitweilig minderwertig Gewesenen Geschaffene sub specie dementiae
betrachten. V. beschränkt sich dagegen auf die eigentliche Krankheitsgeschichte selbst,
die er anschaulich vorführt. Es handelt sich bekannüich um einen ganz offenbaren
Verfolgungswahnsinn, was durch interessante neue Dokumente, ergreifende Briefe Gutz-
kows an seinen Arzt, belegt wird. Die Rückwirkung der Geisteskrankheit findet sich
weniger in Gutzkows dichterischen als in seinen kritischen und autobiographischen
Arbeiten. Houben hat die Ergebnisse dieser Studie in seiner inzwischen erschienenen
Gutzkow-Biographie angenommen. — über die mir nicht zugängliche stoffgeschichtliche
Betrachtung V. Kleraperers (8070) vgl. JBL. 1906/7, S. 942. — Aus dem
handschriftlichen Nachlass Gutzkows, den dessen Witwe ihm erschlossen, ediert
J. Dresch (8067), leider nicht ohne störende Druckfehler, die wohl den französischen
Setzern und Korrektoren zur Last fallen, eine Anzahl von Briefen, die er gleichzeitig
kundig kommentiert. Zunächst vier von Gutzkow an seine erste Frau Amalie, im
Jahre 1846 von Paris aus geschrieben; das Wichtigste in ihnen sind Mitteilungen
über seinen Verkehr mit Herwegh, den er „wirklich unausstehlich" findet, und über
seine Arbeit am „Uriel i\costa". Es folgt ein Brief der Madame dAgoult an Gutz-
kow, ihre Mitarbeiterschaft an der „Revue germanique" betreffend. Endlich erhalten
wir siebzehn Briefe von Alexander Weill an Gutzkow aus den Jahren 1839 bis 1863;
sie sind bunten journalistischen, wenig bedeutenden Inhalts. —
Immermann: Allgemeines. W'. Deetjen (8071) ergänzt FeUners
grosses Werk über Immermanns Düsseldorfer Musterbühne nach verschiedenen
Richtungen hin. Unter anderem publiziert er einen Brief Immermanns an den Schau-
spieler Reger und stellt Zeugnisse für des Dichters grosse Wirkung als Vorleser
zusammen. — Derselbe verdiente Immerraann-Forscher sammelt an anderer Stelle
Jabregbericht« f&r neaeie deaUobe lätoraturgescbiobie. XU.XX. ^3
096 H. Maync, Das Jung-e Deutschland. 1906/7.
{8071a) Schilderungen urteilsfähiger Mitlebender von Immermanns persönlicher Er-
scheinung; Funck, Gutzkow, Stahr, Laube, J. B. Rousseau, Freiligrath haben ihre
sympathischen Eindrücke festgehalten. — Ein Urteil Immermanns über Börne war uns
bisher nicht bekannt; wir besitzen es jetzt in einem an Beer gerichteten Briefe
Immermanns, den L. Geiger veröffentlicht (8074). — P. Friedrichs Grabbe-
Biographie (8073) nimmt Immermann mit Recht warm in Schutz gegen so einseitig
ungerechte Beurteiler wie Blumenthal, die gegen des Dichters Verhalten zu Grabbe
schwere Vorwürfe erhoben haben. — W. Kaiser (8075) entwickelt eingehend
Immermanns Gedanken über Erziehung und Bildung. Der Dichter zeichnet gern
mit besonderer Vorliebe unverbildete Naturkinder, doch würde es sehr verfehlt sein,
in ihm, der ja auch kein Schönfärber des Landlebens ist, einen Verfechter Rous-
seauischer Schwärmereien zu sehen. Er steht vielmehr mit seinem gemütvollen
Familiensinn auf Pestalozzis Seite. Aber vor allem sind seine sittlich-pädagogischen
Anschauungen aus den Erfahrungen des eigenen Lebens gewonnen worden. Des
weiteren stellt K. Immermanns wichtigste Auslassungen über die einzelnen Bildungs-
elemente zusammen: Religion (Kirchengeschichte!), Geschichte, Muttersprache, Literatur.
Weder für die humanistische noch für die realistische Bildung nimmt Immermann
einseitig Partei, doch liegt ihm die erstere näher. —
Werke. Als wichtigste Imraermann-Neuerscheinung dieser Berichtsjahre
darf wohl H. M a y n c s kritische kommentierte Ausgabe (8076) bezeichnet werden, die
Frucht fünfjähriger archivalischer Studien, der besonders die ausgiebige Verwertung
von des Dichters handschriftlichem Nachlass (15 Kasten) im Weimarer Goethe-Archiv
zugute gekommen ist. Gegen die beiden bisherigen von Gelehrten besorgten Ausgaben,
deren textkritischen Unwert M.s Lesartenapparat erweist, bedeutet sie einen erheb-
lichen Fortschritt: „Boxberger begeht.. . fast auf jeder Seite grobe Versehen und
philologisch unerlaubte Eigenmächtigkeiten, und Max Koch druckt unter anderem
den, Münchhausen' nach der posthumen zweiten Auflage ab, die, von zahllosen kleineren
Fehlern abgesehen, Dutzende von Sätzen und Satzteilen hat unter den Tisch fallen
lassen" (Vorwort). M. ist demgegenüber auf alle erreichbaren Handschriften und
Zeitschriften-Teildrucke zurückgegangen und hat manche Paralipomena beigebracht.
Vorangestellt ist seiner Ausgabe eine über 40 Seiten umfassende, aus gedruckten und
ungedruckten Quellen geschöpfte Einleitung „Immermanns Leben und Werke", die
Skizze einer im Entstehen begriffenen grossen Biographie des Dichters. Die Aus-
wahl der Werke selbst musste leider Raumbeschränktheit mitbestimmen; in den vor-
gesehenen fünf Bänden konnten nur „Münchhausen", „Epigonen", „Merlin", aus-
gewählte „Gedichte", „Tulifäntchen", „Andreas Hofer" und der erste Band der ,,Memo-
rabilien" untergebracht werden : immerhin das Wichtigste und Bleibendste; am meisten
vermisst man wohl den „Tristan". Den einzelnen Werken sind Sondereinleitungen
und Noten beigegeben, die all unser Wissen über den Dichter zu verwerten bestrebt
sind und reiche bibliographische Belege und Exzerpte (auch aus ungedruckten Papieren)
bieten. Am erwünschtesten sind wohl die am Schlüsse des zweiten Bandes ver-
einigten, mehr als 70 Seiten füllenden editoinschen Beigaben zum „Münchhausen",
eine Auswahl aus den Vorarbeiten zu einem grossen Kommentar über des Dichters
Hauptwerk. Viele irrige Angaben früherer Kommentatoren werden da berichtigt,
bisherige Lücken ergänzt. Hervorgehoben sei auch die wissenschaftliche Edition
von 21 Paralipomena. Für die „Epigonen" sind 10, für „Merlin" und „Tulifäntchen"
je 2 Paralipomena dargeboten. Willkommen dürfte auch der Abdruck des ,,Epigonen"-
Fragments („Bruchstück aus einem Roman") aus dem „Gesellschafter" von 1825
sein. J. Geffckens Besprechung der Ausgabe kargt nicht mit Anerkennung des
Geleisteten. — H. Maync s (8084) Studien über den „Münchhausen" (seine Marburger
akademische Antritts- Vorlesung) ist zum Teil in die ,,Münchhausen"-Einleitung seiner
Ausgabe übergegangen; sie handelt mit grösserer Ausführlichkeit über die Quellen des
Werkes. — Die Dissertation J. Klövekorns (8078) mustert in einem einleitenden
ersten Artikel Immermanns Beziehungen zum deutschen Altertum im allgemeinen.
Unter dem Einflüsse der Romantik, besonders Fouques, Tiecks, Fr. Schlegels,
wurde auch Immermann früh zur altdeutschen Literatur hingeführt, aber ohne
jemals sich ihr begeistert hinzugeben; so hat er zum Beispiel zum Nibelungen-
lied nie ein rechtes Verhältnis gewonnen, vor allem auch deshalb, weil sein
Verständnis des Mittelhochdeutschen zeitlebens sehr unzulänglich blieb. So hat
er denn auch für seine „Romanzen vom Tale Ronceval", für ,,Schwanenritter"
(aus dem grössere Proben im Anhang vorgelegt werden) und „Merlin" fast ledig-
lich aus abgeleiteten modernen Quellen geschöpft. Selbst den Geist des Mittelalters
hat er niemals klar und richtig erfasst, in dessen Literatur stets etwas Barbarisches
gefunden. Auch mit Wolframs Gedankenwelt kam er nie in wirkliche Fühlung, und
das einzige altdeutsche Werk, das er mit ungemischter Freude genoss und liebte, war
Gottfrieds „Tristan". Dessen Nachbildung und Neuformung blieb denn auch Immermanns
H. Maync, Das Junge Deutschland. 1906/7. 997
beste Leistung dieser Art; mit ihr beschäftigt sich der Hauptteil der K.schen Arbeit. Die
innere und äussere Entstehungsgeschichte des Werkes wird uns knapp und klar
entwickelt, wobei ein paar ungedruckte Briefe an Sehn aase aus dem Weimarer Goethe-
und Schiller-Archiv glücklich herangezogen werden (sie sind als sehr dankenswerte
Beilagen am Schlüsse der Arbeit publiziert). Aus dem Goethe-Archiv stammt auch
der gebührend verwertete, auszugsweise mitgeteilte erste Tristan- Entwurf (Oktober 1838),
nach dem die Dichtung noch in Wehmut ausklingen und der Liebestrank eine recht
nebensächliche Rolle spielen sollte. Weitere Abschnitte behandeln die Quellen (vor
allem das Volksbuch, daneben Ulrich von Türheim und Heinrich von Freiberg kommen
in Betracht), die Charaktere, die Xaturschilderungen und den Stil überhaupt. — Viel
knapper behandelt in seiner an anderer Stelle zu besprechenden stoffgeschichtlichen
Untersuchung (vgl. JBL. 1906/7, S. 931) W. Golther (8077) Immermanns Werk im Zu-
sammenhang mit den anderen Tristan-Dichtungen. — W. K a i s e r s Hallische Disser-
tation (8082) untersucht Immermanns Romantechnik. Ein einleitender Abschnitt, „Die
stofflichen Grundlagen der drei Immermannschen Romane" (Persönliches und Zeitge-
schichtliches behandelnd), stellt im wesentlichen Bekanntes zusammen. Alsdann geht K.
den literarischen Einflüssen bei der Gestaltung des Stoffes nach und scheidet dabei
zwischen Hilfsmitteln zu sachlicher Belehrung und eigentlichen literarischen Anregungen
und Reminiszenzen. Nach beiden Richtungen hin wird gutes neues Material zutage
gefördert; so werden Immermannsche Motive auf Lichtenberg, Jean Paul, Cervantes, Tieck,
Johann Gottwerth Müller und andere zurückgeführt, deren Einfluss auf unseren Dichter
uns zwar längst evident war, bei denen K. aber noch gute Nachlese halten konnte.
Übrigens scheint er Brandes' Monographie über J. G. Müller (Berlin 1901) ebensowenig
zu kennen wie die (auch im neuesten Goedeke nicht verzeichnete) kommentierte
Münchhausen-Ausgabe Strodtmanns. Hinsichtlich Rückerts ist übersehen, dass im
„Münchhausen" doch nicht bloss Ebu Seid von Serug genannt, sondern auch die
Form der Makamen nachgeahmt wird (Buch 1, Kap. 15). Erst der dritte und Hauptteil
der K.schen Arbeit gibt eine systematische Darstellung von Immermanns Technik im
engeren Sinne, im grossen und ganzen nach dem von Riemann für Goethe aufgestellten
Muster. Zuerst wird da die Komposition nach Gliederung, Einsätzen, Unterbrechung
der epischen Darstellung, Erregung der Spannung geprüft, dann die Plastik der
Darstellung und endlich der Dialog im einzelnen untersucht. Das ist saubere, brauch-
bare Arbeit; auch hier werden neue kleine Züge auf Vorbilder zurückgeführt. Die
im „Münchhausen" Buch 2, Kap. 1 1 beschriebene Stadt ist aber nicht, wie K. auf
Seite 66 sagt, Münster, sondern Soest. Die fleissige und im Urteil verständige Arbeit
hat auch den handschriftlichen Nachlass des Dichters herangezogen. — Eine Marburger
Dissertation von A. The wissen (8083) hat sich das dankbare Thema ,, Goethes
Einfluss auf Immermanns Romane und Novellen" gestellt. Manches ist ihm dabei
durch Kaisers Dissertation und andere Arbeiten vorweggenommen worden, darum
bleibt aber seine zumeist systematisch zusammenfassende Arbeit doch ein Fortschritt.
In den Merlin- Versen „Dass uns nichts bleibt als nachzuäffen! Er hat das Erfinden,
hat das Treffen" findet Th. des Dichters tiefste Gedanken über sein Verhältnis zu Goethe
niedergelegt: „in der Tat, tragisch mutet es uns an, dass Immermann bis zum Münch-
hausen, also in allen drei Phasen seines Verhältnisses zu Goethe, überall da, wo er
sein Bestes, sein Selbst bieten wollte, sich bewusst oder unbewusst an Goethe an-
schliessen musste" (S. 15). Das wird nun des einzelnen an den Romanen und Novellen
aufgezeigt; manche neue Beobachtung wird gemacht, manche ältere — und nicht
immer überzeugend — abgelehnt. — Eine ganz dilettantische und unkritische Arbeit
ist P. Kunads (8081) vergleichender Dithyrambus über den „Merlin" („ein Dichter-
werk ersten Ranges, von grossartiger Gewalt des Ausdruckes, an Tiefsinn Goethes
,Faust' völlig ebenbürtig!") und Richard Wagners „Ring des Nibelungen". Vor
allem findet K. ,,eine geradezu wundersame Verwandtschaft" zwischen Klingsor und
Wotan und eine Vorahnung Schopenhauers bei Immermann. Erwähnt sei noch, dass
K. die Eingangsszene des „Merlin" ein „grandioses Bild h la iPlockhorst" (!) nennt. —
K. Jahns gediegene Merlin-Monographie (8080) wurde sehr verspätet noch von
G. Ellinger lobend angezeigt. — Ebenso wurde W. Deetjens Buch über
Immermanns Jugenddramen anerkennend von K. Jahn und von H. Maync (8079)
(der auch ein paar kleine Ausstellungen und Ergänzungen notiert) besprochen. —
G, Kühne. Der 100. Geburtstag Kühnes brachte den Anlass zu einigen
kleineren Arbeiten ' (8087) über diesen bisher ein wenig vernachlässigten Schriftsteller.
Ich nenne an erster Stelle den kundigen, objektiven und verhältnismässig ausführ-
lichen Artikel in der „Allgemeinen Deutschen Biographie", dessen Verfasser J.
P r o e l s s ist. Knapper und populärer ist der Gedenkartikel H. H. Houbens, der
darin ein bisher unbekanntes Briefchen Kühnes an Dingelstedt (über die Aufführung
des „Demetrius") abdruckt. Die anderen in der Bibüographie aufgeführten Aufsätze
konnte ich nicht erlangen. —
93*
998 H. M a y n c , Das Jung-e Deutschland. 1906/7.
H. Laube. Für Laube hat diesmal H. H. H o u b e n , der prädestinierte
Verfasser jener Geschichte des Jung-en Deutschland, die Laube selbst uns leider
schuldig- geblieben ist, die schwerste und gehaltvollste Gabe beigebracht. Die Bio-
graphie (8089), die er seiner Ausgabe von Laubes Ausg-ewählten Werken (8100) voran-
gestellt hat, bezeichnet sich mit Fug als den ,, ersten ausführlichen Versuch, Laubes
Leben und Entwicklung" darzustellen. Der beste Kenner gibt hier auf 275 Seiten
nicht bloss eine sehr dankenswerte Zusammenfassung des weitschichtigen bekannten
Materials, sondern seine in erster Linie aus den Quellen selbst erschlossene Dar-
stellung bringt auch vieles überhaupt Neue und berichtigt anderes an der Hand von
Archivalien, wie solchen des Königlich Preussischen Staatsarchivs in Berlin. So steht
seine Einleitung zu den Werken selbst als ein selbständiges Werk da, das lebendig
und gut geschrieben, sowohl das Leben des Schriftstellers erzählt, wie seine Schriften
in treffenden kritischen Charakteristiken würdigt. Eine künstlerische Biographie
grossen Stils wäre sein Buch freilich nur dann geworden, wenn er den allgemeinen
zeit- und literargeschichtlichen Hintergrund breiter und eindringender ausgeführt
und manches Rohstoffliche, wie in extenso abgedruckte lange Vorworte, Briefe und
dergleichen, mehr verarbeitet hätte. Sehr zu loben ist die Unparteilichkeit des Bio-
graphen, der dorn „Dichtertum" seines Helden mit der gebotenen Nüchternheit gegen-
übersteht (S. 189 ff.). Als recht gelungen möchte ich ferner etwa hervorheben die
fruchtbare Parallele zwischen Laube und Gutzkow fS. 102ff.) und die klare Darlegung
der Hauptgesichtspunkte für Laubes Theaterleitung (S. 222 ff.). — Was nun H.H.Ho üben s
Ausgabe von Laubes „Ausgewählten Werken" (8100) angeht, so war der Herausgeber
bei dieser Auswahl insofern mehrfach gebunden, als Laubes Werke ja noch nicht frei
sind. Er vereinigt in den zehn Bänden die wichtigsten von Laubes Dramen (unter
denen leider „Monaldeschi" und „Der Statthalter von Bengalen" fehlen), ferner
die hauptsächlichsten theatergeschichtlichen und dramaturgischen Schriften und endlich
die Lebenserinnerungen; die Novelle „Louison" steht als eine blosse Zugabe am
Schlüsse. Einiges erscheint dabei zum ersten Male in Buchform, anderes zum über-
haupt ersten Male im Druck. Das gibt der Ausgabe, die im übrigen auf philologische
Textkritik Verzicht leistet, ihren wissenschaftlichen Wert, der durch ein ebenso ein-
gehendes (ca. 350 Spalten!) wie praktisch angelegtes Register noch erhöht wird.
Sondereinleitungen zu den einzelnen Werken sind bei der Anlage der biographischen
Haupteinleitung entbehrlich, um so mehr, als ja Laube selbst seinen meisten Werken,
zumal den Dramen, ausführliche Einleitungen vorangeschickt hat, die auch von H.
natürlich wieder niitabgedruckt worden sind. E. K i 1 i a n s sonst sehr anerkennende
Besprechung (LE. 9, S. 1227 ff. — die Ang'abe in der Bibliographie ist unrichtig)
polemisiert u. a. gegen Houbens Einschätzung einiger Laubescher Dramen, diejenige
R. von Gottschalls vor allem natürlich gegen den von Houben ihm selbst gemachten
Vorwurf (S. 266), Laube von Leipzig vertrieben zu haben. Was man in dieser Aus-
wahlausgabe vor allem vermisst, das sind die grossen Romane „Das junge Europa"
und „Der deutsche Krieg", für die freilich hier schlechterdings kein Raum war.
Dagegen bilden gerade Laubes zahlreiche Romane und Novellen den Hauptinhalt
der grossen fünfzigbändigen Ausgabe von Laubes „Gesammelten Werken" (JBL. 1908/9,
N. 10032), deren feinsinnige Anzeige R. M. Meyer mit ,, Heinrich Laubes Wieder-
geburt" überschreibt. Ganz vollständig ist freilich auch diese Riesenausgabe eines
Schriftstellers mittleren Ranges nicht — so fehlt u. a. Laubes zwar höchst leichtfertig
hingeworfene, aber doch zeitgeschichtlich interessante Literaturgeschichte und manche
gute Arbeit des Journalisten — und eine kritische Ausgabe bedeutet sie auch nicht;
aber Dank und Anerkennung gebührt ihr darum doch. Es ist das erste Mal, dass ein
Schriftsteller des Jungen Deutschland uns mit seiner nahezu sämtlichen Habe so
nahe gebracht wird. Auch hier tritt einiges zum ersten Male in Buchform vor die
Welt („Stella und Hulda"). Auch die fünfzigbändige Ausgabe, deren Zustandekommen
Laubes Stiefsohn Dr. Albert Hänel zu danken ist, hat den rastlos arbeitenden
H. H. Houben zum Herausgeber, der hier den einzelnen Werken auch knappe
erläuternde Vorbemerkungen vorangestellt hat, ohne dabei seine Biographie auszu-
schreiben. Die 50 Bände der „Gesammelten Werke" kosten in einfachen Leinenbänden
60 Mark. Das ist relativ wenig in Anbetracht der gewaltigen Stoffmasse, aber doch
manchem zuviel für einen Laube. Da ist es denn zu begrüssen, dass der Verlag
auch Einzelausgaben vom ,, Deutschen Krieg", dem „Ersten deutschen Parlament"
und den „Dram.aturgischen Schriften" (mit den Einleitungen von Houben und Hänel)
veranstaltet hat, durch welche die ,, Ausgewählten Werke" sich leicht wesentlich kom-
pletieren lassen, und auf welche darum hier besonders hingewiesen sei. — Die
Sonderausgaben Laubescher Dramen, die A. von Weilen (JBL. 1908/9, N. 10033)
besorgt hat, zeichnen sich durch eingehende und zuverlässige Einleitungen mit reichen
literargeschichtlichen Nachweisen aus; hinter die Bemerkung von der „durchaus
richtig geschauten Figur Schillers" in den „Karlsschülern" erlaube ich mir indessen
H. Maync, Das Junge Deutschland. 1906/7. 090
ein Fra<rezeichen zu machen. — A. von Weilens Auswahlausgabe von I^aubes
„Theaterkritiken und dramaturgischen Aufsätzen" (8101), die unter den Titel Theater-
geschichte fällt, ist ebenfalls mit übersichtlicher Kenntnis eingeleitet, während die
Nummern 10034 und 10036 des Bandes JBL. 1908/9 blosse Textabdrücke ohne
editorische Zutaten darstellen. — Zu Laubes 100. Geburtstage sind eine Unzahl von
Feuilletons, namentlich in der Wiener Presse, geschrieben worden, die unsere
Bibliographie in N. 6230—46 verzeichnet, die mir aber vielfach unzugänglich
geblieben sind. Ich verweise daher auf die gute Zusammenstellung und kritisch
referierende Würdigung dieser im ganzen nicht schwer ins Gewicht fallenden Jubi-
läumsartikel, die das LE., Band 9, S. 147—150, 157, 159, 214, 295, 355, 604, 614,
825, 878, 1095 (vgl. auch die Register der Jahrgänge 8 und 10) bietet. Allein
H. H. H 0 u b e n , dessen gute Darstellung Laubes in der Allgemeinen deutschen
Biographie in unserer Bibliographie N. 6246 gebucht ist, hat wohl ein Dutzend
Festartikel beigesteuert, die natürlich sachlich L'nbekanntes und neue Gesichts-
punkte kaum beizubringen haben, ja sich vielfach mit seiner oben charakterisierten
Biographie geradezu decken (so die Charakteristiken in VossZg^. 1906, N. 37 f.,
LZgB. 1906, N. 87, Literatur [Hamburg] 1906. N. 37), ferner die N. 8090-96 unserer
Bibliographie. „Aus Laubes literarischen Lehrjahren" (8090) teilt derselbe Verfasser
dagegen auch einige neue Dokumente mit, so neben dem im vorigen Bericht bereits
verzeichneten Brief an U bland einen solchen an den Verleger des „Planeten",
C. H. F. Hartmann, nach dem Laube schon vierundzwanzigjährig seine Literatur-
geschichte plante und nicht übel Lust hatte, mit dem süddeutschen Literaturpapst
Wolfgang Menzel die Klinge zu kreuzen. — H. H. Ho üben ediert ferner (8099)
Laubesche Briefe des Leipziger Journalisten der vierziger Jahre an den schriftstellerischen
Anfänger Philipp Otto von Münchhausen in Göttingen, und solche des Theaterdirektors
der siebziger Jahre an die Schauspielerin Katharina Frank. — Die ebenfalls von
H. H. Ho üben erörterten (8095) ., Rechtsfragen" betreffen das Verbot der jung-
deutschen Schriften durch den Bundestag. — Endlich würdigt H. H. Ho üben seinen Helden
als Novellisten (8104). Nachdem er dargetan, wie die Novelle für das Junge Deutsch-
land als die zeitgemässe moderne Kunstform proklamiert worden war, mustert er chrono-
logisch die Novellenproduktion Laubes, der im Gegensatz zu den anderen Jungdeutschen
nicht als Novellist begonnen hat. Er analysiert dann die ganze Reihe seiner ein-
schlägigen Arbeiten vom „Jungen Europa" an über die „Reisenovellen" hinweg zu den
künstlerisch am höchsten stehenden „Resignationsnovellen" („Liebesbriefe" usw.) und
zu seiner spätesten, mit der autobiographischen Vorliebe zusammenhangenden, ziemlich
einheitlichen Novellistik („Die Bandomire" usw.). — Ein ganzes Buch des weiteren
von F. Brosswitz (8102), das es mit Laube als Dramatiker zu tun hat, ist JBL. 1906/7,
S. 766 genauer besprochen. Es beschränkt sich nicht auf blosse Zusammenfassung des
Bekannten, sondern bringt auch sachlich Neues, so für den ,, Gustav Adolf, bei und
legt zahlreiche zeitgenössische Kritiken Laubescher Dramen vor. Dass es trotzdem nicht
das Buch über Laube als Dramatiker, sondern „wissenschaftlich und schriftstellerisch
gar zu dilettantisch" ist, weist A. von Weilen (5354) nach, der seinerseits Ergänzungen
in Aussicht stellt. — Speziell über die Geschichte der „Karlsschüler" handelt
A. Bettelheim (8103), und zwar an der Hand eines ungedruckten Briefes des
Jahres 1846 von Laube an Auerbach (der jenem bekanntlich die Anregung zu seinem
Stoff gegeben hat): der schwäbische Freund solle — was er nicht getan hat —
einen Waffengang unternehmen gegen einen gewissen Eckart, der Prioritätsansprüche
gegen Laube geltend machte. Auch über das Verhältnis der „Karlsschüler" zu
Herm. Kurzens Roman „Schillers Heimatjahre" werden Mitteilungen gemacht. —
R. Bartschs (8105) Betrachtung über Laube als Historiker findet in des Schrift-
stellers tiefer Auffassung der Geschichte sein Bestes und gipfelt im Lobe seines
Romans .,Der deutsche Krieg". — Unter den vielen neu veröffentlichten Briefen Laubes
seien diejenigen an August Förster hervorgehoben, die A. von Weilen in „Bühne
und Welt" (6245; vgl. JBL. 1906/7, S. 785) kommentierend herausgibt. — Der eben-
da befindliche Artikel H. Stümckes (8106) ist nur eine Sammelbesprechung neuerer
Laube-Publikationen. — In der „Schaubühne" stellt sich W. H a n d 1 (6246) der Über-
schätzung des Theaterdirektors Laube kritischer gegenüber. — „Wie ich zu H. Laube
kam" schildert aus der Erinnerung A. Strakosch in der „Neuen Hamburger
Zeitung" 1906, N. 513, allerlei Laube-Anekdoten legt S. Schlesinger (6237) ge-
sammelt vor. — Aus den Breslauer Universitätsakten publiziert H. H. Houben
(8094; vgl. dazu LE. 8, S. 1448, nicht 1148, wie in der Bibliographie zu lesen) die kleine
lateinische Vita, die Laube 1833 der philosophischen Fakultät bei Bewerbung um
den Doktor-Titel vorlegte. — Desselben Verfassers Zusammenstellung „Laube und die
Juden" (8098) war mir, wie vieles andere, nicht zugänglich. —
W. Menzel. Für Menzel ist die weitaus wichtigste Publikation die
Sammlung an ihn gerichteter Briefe, die H. M e i s n e r und Erich Schmidt
1000 H. Maync, Das Junge Deutschland. 1906/7.
für die Berliner Literaturarchiv-Gesellschaft herausgegeben haben, und die R. M. Meyer
mit einer knappen, aber gehaltvollen und objektiven Einleitung über Menzel ver-
sehen hat (8109), vielleicht der besten Würdigung des eigenartigen Mannes, die wir
besitzen. Die 199, nur hie und da durch Verweisung auf Menzels „Denkwürdig-
keiten" kommentierten Briefe selbst sind nach den Briefschreibern alphabetisch ge-
ordnet; ein systematisches Korrespondenten Verzeichnis fehlt leider, das Gesamtregister
muss da aushelfen. Es sind vertreten: Auersperg, Auffenberg, Börne, C. Branden-
burg, E. von Bülow, Bulwer, Carove, Castelli, Cotta, F. Delitzsch, E. Devrient,
E. Duller, B. Enders, K. Euler, K. Falkenstein, Folien, K. Fortlage, Freiligrath,
Fröhlich, Görres, Gotthelf, Grabbe, J. Grimm, Gutzkow, Häring (W. Alexis),
Gräfin Hahn-Hahn, Hammer- Purgstall, Graf Haugwitz, A. von Haxthausen,
Hebbel, Heine, Hengstenberg, Herlosssohn, D. Hirtz, Hormayr, Therese
Huber, Jean Paul, J. Kerner, Alb. Knapp, Heinr. Leo, Justus Liebig,
W. Lindenschmitt, Freiherr von Maltitz, Massmann, Kronprinz Maximilian von
Bayern, C. F. Meyer, Mörike, J, Mosen, K. Müchler, Mundt, Phil. Nathusius,
Neuffer, Franz Pfeiffer, Fürst Pückler-Muskau, Osk. von Redwitz, P. Reichensperger,
J. C. Reinhart, Riehl, Rochholz, Saphir, Ad. Scholl, C. Seydelmann, Simrock,
C. Spindler, Heinr. Stieglitz, Aug. Stöber, Fr. W. Thiersch, Alb. Thorwaldsen, Tieck,
Uhland, Vilmar, G. F. Waagen, W. Wackernagel, Welcker, Amadeus Wendt. Diese
mehr als ein Menschenalter umspannenden Briefe sind in einem kurzen Referat nicht
wohl zu charakterisieren; ihre Bedeutung zeigen meist schon die Namen der Schreiber.
Sie belegen nicht nur den ausserordentlichen Einfluss, ja die schier diktatorische
Macht des Adressaten, sondern kennzeichnen auch die ganze literarische Zeitgeschichte,
zumal die des Jungen Deutschland. — A. N o v ä c s (8108) Habilitationsschrift über
Menzel, Börne, Heine und die Anfänge jungdeutscher Kritik entzieht sich im all-
gemeinen der Wissenschaft, da sie tschechisch geschrieben ist. So sind wir zumeist
auf die Besprechungen tschechisch-deutscher und deutsch-tschechischer Gelehrter an-
gewiesen. J. Krejci sagt: „Dem Verfasser kommt es darauf an, die Auflösung der
deutschen Romantik durch neue Gedankenelemente darzustellen und in dieser Auf-
lösung die Keime der neuen literarischen Strömung . , . aufzufinden." Bei aller An-
erkennung des gelehrten und gehaltvollen Buches findet er indessen die Lösung nicht
restlos geglückt. Auch 0. Fischer hebt die Nachteile von N.s bis zur Einseitigkeit
durchgeführter entwicklungsgeschichtlicher Methode hervor, bei der die Details ver-
schwimmen, zollt sonst aber auch seinerseits diesem Versuch einer „Biologie von
Ideen" reiches Lob; vor allem findet er die prägnante und liebevolle Charakteristik
Heines wohlgeraten und überaus fördernd „jene Partien des Buches, die . . . einzelne
Phasen der jungdeutschen Kritik mit Vergangenheit und Zukunft in Verbindung
setzen". —
Th. Mundt, Charlotte Stieglitz. Unter dem Titel „Jungdeutsche
Journalistik" berichtet H. H. Houben (8112) von Mundts Zeitschriften-Unternehmungen
an der Hand einiger von ihm an Varnhagen gerichteter Briefe und hebt hervor, wie
Mundt im Kampfe gegen die siegreiche Zensur doch „mit katzenartiger Fixigkeit immer
wieder auf die Füsse fiel". Auch vonMundts verunglückter Habilitation an der Universität
Berlin is; die Rede; von ihr handelt ebenfalls Houben ausführlicher in einem
anderen Artikel (8111), und ebenfalls an der Hand des Briefwechsels zwischen Mundt
und Varnhagen: der damalige Rektor Henrik Steffens inhibierte durch eine ganz
willkürliche Verfügung die schon angesetzte Probevorlesung, weil ihn Mundt kurz
zuvor in den „Kritischen Wäldern" scharf besprochen hatte. — Mundts Name bleibt
dauernd verbunden mit demjenigen der Charlotte Stieglitz, deren nur allzu über-
schwenglicher Biograph er war. Der 100. Geburtstag dieser Frau gab Anlass zu
einigen Artikeln (8114) über sie, die alle mit warmer Sympathie, doch auch ohne
ihren selbstlosen Selbstmord gutzuheissen, von ihr sprechen und alle mehr oder minder
Mundt ausschreiben; am feinsten ist die Charakteristik L. Bergs. —
H. Maync, Das Junge Deutschland. 1908/9. 1001
Das Junge Deutschland. 1908/9.
(JBL. 1908,9 IV, IIb = N. 9985—10049.)
Harry Maync.
A11k«<d'''>b* ""^ Gesamtdarstellangen. — Einzeln« PertSnliehkeiten: L. Börne;
K. Oatzkow; K. iDmernisna; H. Laube; W.Mensel: Tb. Mandt; H. tob Pfiokler-Huskan ; A. Rage; U. und Charlotte Stieglitz;
L. Wienbarg. -
Allgemeines und Gesamtdarstellungen. A. Bieses (9985 a)
oben, in Abschnitt 1,1 gewürdigte Literaturgeschichte bietet in dem Kapitel „Das Junge
Deutschland", was man von der „Literaturgeschichte des deutschen Hauses" (wie der
Verleger sie nennt) und auf fünfzig Seiten erwarten kann. Die knappe Darstellung,
die aber doch wenigstens den Namen Kühnes hätte nennen sollen, fasst All-
bekanntes klar und übersichtlich zusammen, ohne irgendwie Eigenartiges oder Be-
deutendes in der Auffassung hinzuzutun; sympathisch berührt die L'nbefangenheit der
Würdigung, vor allem auch Heine gegenüber, wodurch sich B. vor A. Bartels zum
Beispiel vorteilhaft auszeichnet. — Ungefähr das gleiche gilt von F. K u m m e r (9988),
während H. Sittenberger (9989) wegen mangelhafter Kenntnis und dilettantisch-
feuilletonistischer Behandlung des Stoffes abzulehnen ist. — Die Anthologie von 0.
Helling haus (9987) erhebt keine wissenschaftlichen Ansprüche. — Ä. K o h u t
(9991), der Kühne, den „letzten vom Jungen Deutschland", seinen Freund nennt, ver-
öffentlicht, zum Teil nur auszugsweise, aus dessen umfänglichem literarischem Nachlass
einige ungedruckte Briefe von Heine, Laube, Beck und Robert Blum an Kühne und
femer eine ungedruckt gebliebene Blumsche Besprechung von Josikas „Abafi". Viel
Neues und Wichtiges bietet die Publikation nicht. — Aus seinen persönlichen Er-
innerungen berichtet R. vonGottschall (10004), dabei erklärend, er habe als Dichter
nie zum Gefolge der Jungdeutschen gehört, über „die Führer des Jungen Deutsch-
land", ohne indessen Mitteilungen von besonderer Tragweite machen zu können.
Gutzkows Bekanntschaft hatte er schon als blutjunger Gymnasiast gemacht und damals
„einen grossen Mann" in ihm gesehen; auch während Gutzkows Dramaturgenzeit
hat er freundschaftlich mit ihm verkehrt. Laube sah G. 1B46 zum ersten Male; er
machte damals „keinen tiefen Eindruck" auf ihn. G. betont vor allem, dass nicht er
es gewesen sei. der später Laube beim Leipziger Staditheater unmöglich gemacht
habe. G.s Bekanntschaft mit Mundt datiert seit 1844. — A. Eloesser, L. Geiger
und A. Geiger (9990) bieten nur weitere Besprechungen von uns schon besprochener
Bücher. — Über Band 2 der „Zeitschriften des Jungen Deutschland" (9985) ist
schon im vorigen Bericht gehandelt worden, ebenso über N. 9992. —
Einzelne Persönlichkeiten: L. Börne. Auch über die neu ver-
öffentlichten Briefe der Frau Wohl handelte schon unser letzter Bericht. Ein Gegenstück
zu ihnen hat der vorliegende zu buchen: eine Anzahl bisher unbekannter Gegenbriefe
Börnes an die Freundin, ebenfalls von Elisabeth M e n t z e 1 (10000) herausgegeben
und kundig kommentiert. Aus ihnen geht gleichfalls hervor, dass die Freundschaft
des Schriftstellers Krisen der Liebesleidenschaft zu überwinden hatte. Die Briefe und die
zum Teil sehr unbedeutenden Billette sind biographisch interessant, literargeschichtlich
dagegen wenig von Belang. — Ein Aufsatz 0. Draegers (9994) ergänzt Geigers
Buch über das Junge Deutschland und die preussische Zensur durch Mitteilungen
aus den Akten des Berliner Geheimen Staatsarchivs, die Börne betreffen, zumal seine
„Briefe aus Paris", die gleich nach Erscheinen, wie in Hamburg so auch in Preussen,
verboten wurden. — Der von W. A 1 1 m a n n (9999) veröffentlichte Brief Börnes an
den Musiktheoretiker Gottfr. Weber stammt aus des letzteren Nachlass, ist vom
11. März 1825 datiert und stellt eine höfliche Ablehnung der Bitte um Mitarbeit an
der „Cäcilie" dar. —
K. Gutzkow. F. Muncker (10006) hält es für ziemlich ausgeschlossen,
dass Gutzkow bei dem Freiwerden seiner Werke eine Auferstehung feiern werde,
was er bedauert. Er scheint indessen kaum recht behalten zu sollen. H. H. Houben
vor allem hat schon vorgesorgt; er, der für Gutzkow schon bisher das meiste getan
hat, ist auch in diesem Bericht an erster Stelle zu nennen, und zwar durch seine
einem wirklichen Bedürfnis abhelfende Ausgabe von dessen „Ausgewählten Werken"
(10009). An ihrer Spitze steht eine 126 Seiten füllende Gutzkow-Biographie, ein
Pendant zu H.s Laube-Biographie, von der sie nur dadurch nicht günstig absticht, dass
sie ohne jede äussere Gliederung in einem Zuge heruntergeschrieben ist. Wir haben
in ihr wohl die blosse Skizze eines weiter ausgreifenden und tiefer eindringenden
Werkes zu erblicken, für das es allmählich sehr an der Zeit ist. H.s grosse Ein-
1002 H. Maync, l3as Junge Deutschland. 1908/9.
leitung- erfüllt als solche aufs beste ihren Zweck. Sie ist klar und gut geschrieben,
bei aller Knappheit voller Selbständigkeit, Leben und Farbe, und getragen von
einer warmen Zuneigung für ihren Helden, die nur wenige bisher für ihn auf-
zubringen vermocht haben, und der wir auch einige Überschätzung des Schrift-
stellers zugute halten. Die Arbeit lässt auch die psychologische Vertiefung in Gutz-
kows problematischen und zum Teil pathologischen Charakter nicht vermissen und
birgt nicht mehr an Polemik und Räsonnement als nun einmal in diesem Fall schier
unerlässlich ist. Den ausgewählten zehn abgedruckten Dramen Gutzkows hat H.
ausserdem eine über 50 Seiten umfassende Sondereinleitung gewidmet, knappere
Einleitungen der Auswahl der „Kleinen Romane und Erzählungen", der „Ver-
mischten Schriften" und der „Lebenserinnerungen". Allem gebührt ehrliches Lob.
Auch die nicht leicht zu treffende Auswahl ist wohl als recht gelungen zu bezeichnen.
Dass ,,Die Ritter vom Geiste" und „Der Zauberer von Rom" ausgeschlossen bleiben
mussten, ist gewiss bedauerlich, verstand sich aber bei ihrer räumlichen Ausdehnung
so gut wie von selbst. Auch hier hat H. die grosse, aber wahrlich nicht gering-
zuschätzende Arbeit eines einlässlichen Registers nicht gescheut. Die Ausgabe hat
den verdienten Beifall gefunden (vgl. auch N. 10002). — Auch noch andere Ausgaben
einzelner GutzkowscherWerke sind erschienen (10010 — 10017) und erfüllen auch in ihren
Einleitungen im ganzen ihren Zweck. Diejenige R. von Gottschalls über „K. Gutz-
kow als Erzähler" (10016), die dem Dichter „Die Gabe der Erzählung" kurzweg- ab-
spricht, wird ihm nicht voll gerecht, — Neben der A. Klaar sehen Uriel Acosta-
Biographie (10015; siehe N. 4264 [dazu LE. 13, S. 838f.]) sei kurz ver-
zeichnet eine deutsche Ausgabe der Selbstbiographie dieses Freidenkers (10014),
ohne editorische Zutat und in mehr denn mangelhafter Übersetzung. — Über
N. 10004 ist schon oben berichtet. — R. Göhlers (10003) Gutzkow-Rettung
nimmt den Dichter gegen die strenge Beurteilung in Bettelheims Auerbach-
Biographie in Schutz, deren Verfasser indessen auf seinem Standpunkte beharrt. — Je
ein ungedruckter Brief Gutzkows und Auerbachs aus dem Kamenzer Ratsarchiv, die
sich auf die Errichtung des dortigen Lessing-Denkmals beziehen, wird in N. 10008 ans
Licht gezogen. — Die literarische Skizze H. Wütschkes (10005) behandelt das Ver-
hältnis zwischen Gutzkow und Hebbel unter ausführlicher Darlegung des Materials. —
K. Immermann. Die wertvollste neue Immermann-Erscheinung dieser
Berichtsperiode ist W. Deetjens „Münchhausen"-Ausgabe (10029). Eine aus lang-
jährigem Quellenstudium erwachsene selbständige Leistung, die namentlich in dem
beigegebenen Sachkoramentar noch mancherlei Neues bietet; darunter manches, was
ich mir längst für meinen eigenen grösseren Münchhausen-Kommentar notiert hatte,
aus dem die Anmerkungen meiner Immermann-Ausgabe nur einen Auszug darstellen,
Eine 80 Seiten füllende Einleitung ,, Immermanns Leben und Werke" verdient ebenfalls
als aus dem vollen schöpfende, manchen neuen Zug beibringende Leistung rühmende
Erwähnung; ich betrachte sie als wertvolle Vorarbeit für meine begonnene grosse
Immermann-Biographie. — Meine i^usgabe fand übrigens weiterhin wohlwollendste
Aufnahme (10024). — „Zur Beurteilung von Immermanns Münchhausen" legte
W. Deetjen auch noch an anderer Stelle (10030) Material vor: Äusserungen von
Dorothea Tieck, Hebbel, Spielhagen, Pückler-Muskau, Strauss, den jungdeutschen
Schriftstellern und anderen. — Ebenfalls W. Deetjen (10020) bietet wichtige, gut
erläuterte Mitteilungen aus ungedruckten Immermannschen Jugendbriefen an Rudolf
Abeken (1822—26). Ich hebe daraus seine Urteile über H. von Kleist, Heine,
Raupach, über Dante, Calderon und Shakespeare hervor. — Endlich druckt derselbe
Verfasser (10019) vergessene Berichte von neuem ab, die Luise von Bornstedt, eine
Grossnichte A. von Humboldts und wenig bedeutende Schriftstellerin, und A. Stahr
über ihre persönlichen Eindrücke von Immermann seinerzeit veröffentlicht haben. —
Ganz konventionell und ohne Zweifel diktiert ist der unbedeutende Neujahrsbrief
des siebenjährigen Imraermann, den F. Andrea (10018) ans Licht gezogen hat. —
Eine gründliche und scharfsinnige Studie zum „Merlin" steuert 0. Fischer
(10027) bei. In meiner Ausgabe hatte ich zuerst festgestellt, dass die Handschrift
an Stelle der „drei Knaben" in den Klingsor-Merlinschen Rätseln (Vers 2222 und 2237)
ursprünglich „fünf Knaben" vorgesehen hatte. Dieser Anregung und dem bekannten
gnostischen Einschlag der ,, Mythe" weiter nachgehend, hat F. eine neue „Merlin"-
Quelle erschlossen in Mosheims „Geschichte der Schlangenbrüder der ersten Kirche
oder der sogenannten Ophiten". Im Anschluss daran zeigt uns F. deutlicher das
„durch und durch Gnostische" in der Merlin-Gestalt und darüber hinaus in des
Dichters ganzer Weltanschauung. —
H. Laube. Ein interessanter Jugendbrief Laubes ist ans Licht getreten (10031),
der an Uhland gerichtet ist und die Bitte enthält, dieser möge die von dem jungdeutschen
Studenten ins Leben gerufene Zeitschrift ,, Aurora" durch ein öffentlich abgegebenes
Urteil lancieren helfen. — R. Schiedermairs München er Dissertation über den Grafen
H. Maync, Das Junge Deutschland. 1908/9. 1003
von Essex in der Literatur (10035), die natürlich auch das Laubesche Drama behandelt,
wird in dem Abschnitt „Stoffgeschichte" besprochen; die Laube-Ausgaben (10032 — 34
und 10036) habe ich mit anderen zusammen schon im Bericht 1906/7 behandelt. —
W. M e n z e 1. Menzels Verhältnis zum Jungen Deutschland behandelt
eine Münsterische Dissertation von E. Harsing (10037). Nach knapper Darlegung
seiner Entwicklung bis zur Bekanntschaft mit dem Jungen Deutschland wird Menzels
Verhältnis zu Gutzkow, Laube, Heine, Börne, Wienbarg und Mundt im einzelnen
besprochen und dann sein „Kampf mit dem Jungen Deutschland" geschildert.
Dabei fährt Menzel weit besser als in den meisten anderen Darstellungen; die Schrift,
die übrigens neues Material nicht beibringt, schliesst: „Jeder Versuch, Menzel als
,Denunzianten' zu erweisen, ist vergeblich und ungerecht." —
T h. Mundt. Auch über Mundt und seine Beziehungen zum Jungen
Deutschland liegt eine erste grössere Monographie vor in O. Draegers (10038)
Marburger Dissertation, die für des Verfassers umsichtigen Fleiss und die Unparteilich-
keit seiner Darstellung manches Lob verdient. D. ist nicht nur ein guter Kenner der
einschlägigen Literatur, sondern er ist auch selbst zu den Quellen hinabgestiegen;
er hat namentlich Berliner, Charlottenburger und Wiener Archivalien benutzt und
uns vorgelegt, ohne dadurch freilich ein neues Bild von Mundt zu gewinnen.
Dagegen fällt für die allgemeine Beurteilung der jungdeutschen Bewegung allerlei
Neues und Wichtiges ab, und gerade der Anhang „Materialien zur Geschichte des
Jungen Deutschland" stellt wohl den wertvollsten Teil dar; hier wird vor allem
— entgegen Geiger — nachgewiesen, dass nicht Preussen, sondern Österreich die
Hauptschuld an den Verfolgungen Heines und seiner Genossen treffe. Mundts Leben
und Streben bis 1842 werden unparteiisch und doch nicht ohne Wärme eingehend
charakterisiert, seine wichtigsten Schriften uns in dankenswerten Analysen näher
gebracht, und ein Kapitel „Zu Mundts Psychologie und Lebensauffassung" leistet
auch gute synthetische Arbeit. — Aus Anlass von Mundts 100. Geburtstage sind
ferner eine Anzahl journalistischer Skizzen in Tageszeitungen erschienen (1041) für
die auf das LE. verwiesen sei. —
Pückler- Muskau. Das unter dem Titel „Ironie des Lebens" von
H. Conrad (10042) herausgegebene zweibändige Werk will den einst so überreich
von Erfolg gekrönten, jetzt zu Unrecht vergessenen Schriftsteller wieder bekannt
machen. Das Ziel ist also ein popularisierendes, kein wissenschaftliches, und sachlich
Neues darf man in dieser Auswahlausgabe nicht suchen. Und zwar soll die Auswahl
den Lebenskünstler Pückler-Muskau vorführen. Zu diesem Zwecke vereinigt sie Teile
der „Briefe eines Verstorbenen" (die den ganzen zweiten Band füllen), unter dem
Titel „Scheidung und Brautfahrt" die auf Pücklers bekannteste Lebensepisode bezüg-
lichen Briefe (aus dem von Ludmilla Assing herausgegebenen „Nachlass") und einige
kleinere Abschnitte (aus ,,Tutti frutti" usw.). Eine biographische Einleitung leluit
sich sachlich durchaus an bekannte frühere Darstellungen an und wird im übrigen
der interessanten, in allen Farben schillernden Persönlichkeit Pücklers ganz gut
gerecht. Ein unterhaltsames Lesebuch. —
A. Rüge. Ein kurzer Euphorion-Artikel von M. Laubert (10043)
äussert sich „Zum Kampf der preussischen Regierung gegen die , Deutsch-Französischen
Jahrbücher' und Heinrich Börnsteins ,Vorwärts'". Die Herausgeber dieser „Deutsch-
Französischen Jahrbücher" (1844) waren Karl Marx und Arnold Rüge, die auch Mit-
arbeiter des „Vorwärts" waren. Unter anderem werden ihre, Heines und anderer
Verfolgter „Signalements" mitgeteilt. — Über Ruges „Spartacus" handelt die oben —
in Abschnitt I, 4 — besprochene stoffgeschichtliche Arbeit N. 1019. —
H. und Charlotte Stieglitz. Das mir nicht zugänglich gewordene Buch von
E.Seilliere(10 046) ist nach den mir bekannt gewordenen Besprechungen wenig wert. —
L. Wi e n b a r g. Mitteilungen über und aus Wienbargs lückenhaftem literari-
schem Nachlass macht E. Breuning (10047). Wertvolles scheint dieser Nachlass nicht
zu enthalten. Bloss erwähnt wird unter anderem von B. der Anfang eines kritischen
Aufsatzes über Hebbel, ganz abgedruckt einzig eine längere „Rede in Versen" aus dem
Jahre 1822, betitelt: „Einfluss der schönen Natur auf die Büdung des frühesten Alter-
tums". — An diese Publikation knüpft H. H. Ho üben (10048) an, der eine kritische
Ausgabe von Wienbargs ästhetischen Schriften plant und hier einige Proben aus seinen
Sammlungen gibt: Wienbargs curriculum vitae aus den Kieler [Tniversitätsakten, vier
einst im „Phönix" gedruckte Sonette Wienbargs an Schleiermacher, den Schluss einer
humoristisch-aphoristischen Gelegenheitsrede „Raketen und Parodoxen in die Luft". —
Ich beschliesse diesen Bericht mit der bedauernden Feststellung, dass ich
mir viele Artikel trotz aller Mühe nicht verschaffen konnte, und mit der Bitte an
Autoren von Aufsätzen in deutschen Tageszeitungen, doch namentlich die in der
Diaspora lebenden Mitarbeiter der JBL. mit Exemplaren zu bedenken. —
Jakiesbarielit« für nratr« deataehe Literatargesehiobte. XII/XX. nt
1004 J. Fränkel, Heine. 1906/7, 1908;9.
Heine. 19067, 1908|9.
(JBL. 1906/7 IV, 11 = N. 7908-8053; JBL. 1908/9 IV, IIa = N. 9882-9984.)
(Die Nummern der Bibliographie der Jahre 1906/7 sind im folgenden Text mit einem Sternchen
versehen.)
Jonas Fränkel.
Bibliographisches. — Gesamtdarstellnngen. — Charakteristiken: Allgemeines ; Einzelnes ;
Heine nnd das Ausland. — Biographisches: Collectanea; Bis znr Übersiedlang nach Paris; Pariser Zeit. —
Literarische Beziehungen. — Werke: Gesarotaasgaben (inbegriffen die Briefe). Gedichte (Allgemeines, Buch der
Lieder, Romanzero, Einzelne Gedichte); Frosaschriften. — Kompositionen. — Heine-Ikonographie. — Heine-
Verehrnng. —
Bibliographisches. Sehr erwünscht kommt, allerdings dem Er-
scheinungsjahre nach bereits in einen späteren Bericht fallend, als Nachtrag zu
FriedrichMeyers (9983; vgl. JBL. 1904, N. 4687) Verzeichnis einer Heine-Biblio-
thek das Namen- und Sachregister. Die Benutzung des trefflichen Handbuchs wird
dadurch bedeutend erleichtert. Freilich ganz exakt ist das Heft nicht hergestellt.
Schon die erste Seite (paginiert 180: „Ergänzung und Berichtigung") gibt Anlass zu
Korrekturen. In Absatz 2 (1822) soll der Titel lauten: „Aucassin und Nicolette oder
Die Liebe aus der guten alten Zeit (an J. F. Koreff)"; datiert ist das Gedicht vom
27. Februar 1822. Im dritten Absatz fällt der Zusatz zu „Heinrich IV." („oder . . .")
fort. Absatz 4 muss getilgt werden: das Gedicht „Dresdner Poesie" gehört, wie
längst erwiesen, Heines Freunde Rousseau an. Bei 1847 muss der Titel lauten:
„Pariser Hören"; das folgende („Kritische Blätter" bis „Weller") mit der Jahreszahl
1848 steht nur auf dem Titelblatt der späteren Buchausgabe. Andere Versehen, die
beim Gebrauch zum Vorschein kamen, übergehe ich; sie schmälern nicht das Ver-
dienst dieser ersten umfassenden Heine -Bibliographie. — Die Ergänzungen von
M. Harr witz (*8048) konnte ich leider nicht zu Gesicht bekommen. ~ Eine treffliche
Auswahl aus der Heine-Literatur bietet die zweite Auflage von Rieh. M. Meyers
„Grundriss" (*8046). Auch hier aber müssen Versehen richtiggestellt werden: Kal-
becks unter m) verzeichneter Aufsatz ist in Franzos' „Deutscher Dichtung" erschienen
und die unter bbb) angeführte Abhandlung wird zu Unrecht Elster zugewiesen; sie
stammt von Walzel. —
Gesamtdarstellungen. Dasjenige Buch dieses Zeitraums, das in der
Öffentlichkeit am meisten Aufsehen erregte, A. Bartels' Heine -Pamphlet (*7908),
kommt für uns nicht in Betracht. Was vom Standpunkt der Wissenschaft etwa
darüber zu sagen war, hat H. M a y n c in seiner die ganze Bartelssche Schriftstellerei
heranziehenden Besprechung vorzüglich gesagt. Dass Bartels einmal auch eine
„Apologie" des Dichters Heine geschrieben (siehe JBL. 1893 IV 11: 16), wäre nach-
zutragen. Die beste Antwort aber hat diesem Menzel redivivus Heine selbst im Vor-
wort zum dritten Band des „Salon" vorweg erteilt. Das einzige literarische Verdienst
des liederlich geschriebenen Opus erblicke ich darin, dass es Alfred Kerr Gelegen-
heit zu einer seiner witzigsten Hinrichtungen gegeben hat: in anerkennenswerter Weise
druckt B. sie in dem obligaten, gleich dem Hauptbuch ekelerregenden Nachtrag (*7909
und 9882) vollinhaltlich ab. — Minder abstossend, aber ebenso wenig förderlich ist
das zitatengespickte, unreife, von den Vorgängern zehrende und sie keck verleug-
nende Buch von A. von Winter feld (*7916), ein wertloses Machwerk ist das Heft
von H. Graef (*7910), während S. N. Rum p 1er (*7915) bestrebt war, so viel zu
geben, als innerhalb eines kurzen Festvortrags möglich war. — Ein künstlerisch ab-
gerundetes, fein durchdachtes und sehr anregendes Bild vornehmlich des Lyrikers
Heine bietet der Essay von W. Holzamer (*7911). Er weist auf den Kampf
zwischen Pathos und Ironie in Heines Natur hin und charakterisiert verständnisinnig
die einzelnen lyrischen Sammlungen. — Auf eine sympathische Analyse des „Buchs
der Lieder" beschränkt sich H. Meyer-Benfey (*7914a) in dem ersten, längeren
Teil seiner Broschüre, während der andere Teil vorzüglich gegen Bartels kämpft
(S. 48—54 gegen die Verunglimpfung der „Lorelei"). ~ Die wichtigste Publikation
des Zeitraums bildet wohl die Sammlung der Heine-Aufsätze von H. Hüffer (*7912),
die nach ihres Verfassers Tode E. Elster besorgt hat. Neues bringt der Band freilich
nicht, aber er vereinigt zerstreute Arbeiten an einem zugänglichen Ort. Der erste
Teil, die sieben ersten Abhandlungen umfassend, gibt einen unveränderten Abdruck
von Hüffers eigener Buchpublikation „Aus dem Leben Heinrich Heines" (Berlin 1878),
während die Nummern VIII bis XVII die Ernte aus den Jahren 1885 bis 1903 bieten.
J. Frank el, Heine. 1906/7, 1908/9. 1005
Unter diesen Aufsätzen ragl der über Heines Beziehungen zu Detmold als der wich-
tigste hervor, wenn auch die von Hüffer seinerzeit zum erstenmal veröffentlichten
Briefe Heines an Detmold inzwischen in die Ausgabe von Karpeles übergegangen
sind. Die Mitteilungen über das älteste Manuskript der „Romantischen Schule" sind
durch Elsters Ausgabe antiquiert, und ebenso hat das Referat über die längst der
Vergessenheit anheimgefallene Heine-Biographie des Franzosen Louis Ducros keine
Bedeutung mehr. Die übrigen Abhandlungen sind bei ihrem Erscheinen an dieser
Stelle von Elster gewürdigt worden (JBL. 1898 IV 11 : 8, 10, 11, 66; 1901 IV 11: 137;
1903, N. 16200). In seinem Vor\^'ort entwirft E.Elster ein Bild des Menschen Hüffer und
charakterisiert liebevoll dessen Heine-Studien. Ein Register ist beigegeben. Hin-
gewiesen sei auf die Besprechungen im ADA. 51, S. 243 ff. (O. F. Walzel) und in DLZ.
1908, S. 1120ff. (J. Fränkel). — H. Keiters (*7913) Heine-Schrift ist in zweiter
Auflage erschienen ; A. L o h r s Nachträge und Berichtigungen ändern natürlich an
dem Charakter des Buches nichts. —
Charakteristiken: Allgemeines. Der Bedeutung des Begriffes
„Idee" in Heines Werken geht E. A. Boucke (9885) in einer sorgsamen Unter-
suchung nach. Er stellt zunächst fest, dass Heines Ideenbegriff von Hegels Ix)gik
und Ästhetik unberührt bleibt: hier übernimmt Heine vielmehr die Schiller-Schlegelsche
Gegenüberstellung von Klassisch und Romantisch. Auf dem Gebiete der Gescbichts-
philosophie hingegen ist Heine Hegels Schüler. Die „Idee" ist ihm geschichts-
philosophisch die tatenerzeugende Potenz, wie sie im VI. Kaput des Winterraärchens
bildlich dargestellt ist. Die „Idee" tritt auf als eine Forderung der Zeit, und in ihren
Dienst stellt sich Heine. Zur Interpretation von Heines „Lebensprogramm" werden
die entscheidenden Stellen aus den Prosaschriften herangezogen und hierauf die
„Zersetzung der Idee" geschildert, die eintritt, als Heine sich mit der Zeit klar wird
über den unüberbrückbaren Gegensatz von Demokratie und Kunst. Im „Pathos" der
Heineschen Ideenverkündung erblickt B. das Bleibende und Produktive an Heines
Wirken im Dienste der „Idee". — Eine Parallele zwischen Heine und Nietzsche
zieht L. Berg (9883: Wiederabdruck von *7919). Beide leiten als die grossen Ver-
neiner eine neue Epoche ein; sie sind die typischen Abtrünnigen, ihre Entwicklung
ist ein Abfall von ihrem Gotte. Gemeinsam ist beiden der europäische Stil ihres
Lebens, sie waren im geistigen Sinne überhaupt keine eigentlichen Deutschen mehr.
Sie sind sich ferner verwandt in ihrer Stellung zum Christentum, wobei sie be-
zeichnenderweise Christentum und Judentum gleichsetzen. Sie begegnen sich in der
Politik: beide sind Aristokraten und doch auch Revolutionäre; bei beiden die Ver-
götterung Napoleons: für Hein*^ ist er der grosse Befreier, für Nietzsche der grosse
Renaissancemensch. Selbst in ihrem Verhältnis zum Weibe sieht B. Verwandtes:
beiden schwebt dasselbe Phantasieweib vor, sie abstrahieren und denken es ziemlich
ungebrochen als den reinen Gegensatz zum Manne. Heine hat sehr viele Töne zuerst
angeschlagen, die später bei Nietzsche weit aushallen: das gilt vor allem von dem
Zukunftslande, das beiden vorleuchtet. Und schliesslich begegnen sie sich in den
gemeinsamen Feinden und Verketzern. — Interessante Mitteilungen über Heines Ver-
breitung in der Literatur des Ghetto macht S. M eis eis (9891; erweitert durch ge-
nauere bibliographische Angaben: *8030). Während einzelnes von Goethe und Schiller,
Shakespeare und Young und selbst von Tiedge und Kotzebue früh ins Hebräische
übersetzt wurde, sind Heines „Hebräische Melodien" erst dreissig Jahre nach dem
Tode des Dichters in die Literatursprache der Ghettojuden vorpflanzt worden: von
K. A. Schapira, der die „Disputation", und von Salomon Mandelkern, der die „Prinzessin
Sabbat" und den „Jehuda Halevy" übertragen hat. Letzterer, „einer der aner-
kanntesten hebräischen Poeten", hat freilich das Heinesche Original sehr frei bearbeitet
und ist selbst vor geschmacklosen Interpolationen nicht zurückgeschreckt. Gleichwohl
erklärt M., keines zweiten Dichters Lieder besässen in der hebräischen Sprache einen
solchen Wohlklang wie die Heines. Wir erhalten schliesslich Kunde vcn einer
gründlichen Heine-Biographie in hebräischer Sprache unter dem Titel „Mimkor Israel",
verfasst von Eleasar Schulmann. — N. 9884 ist ein Abdruck aus W. Bölsches Essav-
sammlung „Hinter der Weltstadt" (1901), S. 50—68. — Erich Schmidts Rede bei
der Heine-Feier der Berliner Freien Studentenschaft ist ausführlicher als in X. *7924
in einem Referat der „Vossischen Zeitung" wiedergegeben, das Bartels in dankens-
werter Weise in N. 9882 (S. 135ff.) in extenso abgedruckt hat. — Unter den Jubüäums-
huldigungen der Tagespresse (*7929) ragt der Prolog von F. W e d e k i n d für das
Berliner .,Kleine Theater" besonders hervor (Bei dem Aufsatz von H. Witt mann
in der , .Neuen Freien Presse" ist die Nummer zu korrigieren: 14896). — L nter den
sonstigen Publikationen, die die zahlreichen Heine-Feiem dieser Jahre oder die Er-
innerung an den 50, Todestag zutage förderten, verdient in erster Reihe die schöne
Festgabe des Literarischen Vereins „Phoebus" in München (9977) und darin eine
köstliche Satire Paul Heyses auf die Düsseldorfer Ratsherren und ein Blatt von Thomas
94»
1006 J. F r ä n k e 1 , Heine. 1906/7, 1908/9.'
Mann Erwähnung, der seiner Bewunderung- für Heines Buch über Börne Ausdruck
gibt. — Ein wichtiges Zeugnis für die Bedeutung, die Heine für die proletarische
Bewegung hat, bietet das vom Berliner „Vorwärts" herausgegebene Gedächtnisblatt
(*8042). Mit welchem Enthusiasmus sich die junge sozialistische Partei in Deutschland
in den siebziger Jahren der politischen Gedichte Heines bemächtigte, schildert
daselbst H. Molkenbuhr. Was W. Bios über eine Unterredung mit Karl Marx, die
sich auf Heine bezog, zu berichten weiss, ist nicht viel; der Brief Heines an Marx,
den er aus der „Neuen Zeit", Jahrgang 1896, wiederabdruckt, ist jetzt in Daffis'
(siehe unten!) Sammlung bequem zugänglich ("Bd. II, N. 113). Das Manuskript zum
XIX. Kaput des Wintermärchens hatte bereits R. Proelss gebracht. — Auf N. *8041
werde ich weiter unten zurückkommen. — Eine Besprechung der neuesten „Heine-
Literatur" von M. Kaufmann (*7981 und *8044) erübrigt sich; gleich auf der ersten
Seite von N. *8044 stiess ich auf ein freches Plagiat. —
Einzelnes. Heines Witz untersucht eine Arbeit von E. Eckertz (9898 ;
Teile daraus: *7930 und *7931). Der Begriff Witz wird in ziemlich weitem Sinne
gefasst, ohne dass der Verfasser sich hierüber äussert und zu den Definitionen und
Umgrenzungen der Ästhetiker Stellung nimmt. Hierin liegt der schwache Punkt
seiner Arbeit, wie nicht minder in einer mangelnden Konzentration. E. geht zuerst
den Vorbedingungen des Heineschen Witzes nach und weist der Rassen- und Kultur-
mischung in des Dichters Natur eine wichtige Rolle zu, ebenso aber auch den Zeit-
ereignissen und dem eigenen Erleben; selbst den doch kaum kontrollierbaren Einfluss
des im Zusammenleben mit anderen (Grabbe und Hoffmann vor allem) übernommenen
Witzes möchte er betonen. Das umfangreichste Kapitel (S. 29—113) untersucht das
Verhältnis zu Vorgängern und Zeitgenossen. Heine ist Künstler des Witzes und nicht
des Humors, gleichwohl hat er sich an den grossen Humoristen geschult. Etwas
äusserlich wird das Verhältnis zu Aristophanes, Cervantes und Moliere betrachtet,
geistreich dagegen und mit feinen Bemerkungen über die Technik wird Heines Witz
der Komik Falstaffs gegenübergestellt. Besonders eingehend werden die Berührungen
mit Goethe geprüft: es wird gezeigt, wie Goethe im Humor des Divan Heine nahe-
kommt, vor allem in den erotischen Gedichten, aber auch in den Unmuts- und anti-
christlrchen Versen; die Gegensätze kommen dabei besonders stark zur Geltung.
Nacheinander wird hierauf das Gemeinsame und das Trennende in Heines und im Witze
der Aufklärung (Voltaire, Lessing, Lichtenberg) und in dem der Romantik aufgezeigt.
Der konkrete Witz der grossen Rationalisten ist einheitlich und musste Heines ganzem
Wesen fernstehen im Gegensatz zum romantischen Witze (Brentano und Hoffmann).
Im Zusammenhang mit dem Witze der Romantik wird die Verwandtschaft Heines mit
Sterne und Jean Paul untersucht (Kompositionswitz: S. 69 ff.). Stofflich hat sich
Heines Witz an dem Jean Pauls geschult, in der Form hingegen ist Heine seinem
Vorgänger überlegen, er ist weit geordneter, künstlerischer. Von den Zeitgenossen
werden herangezogen: Grabbe, Wolfgang Menzel, dessen Witz Heine zeitweise über die
Massen pries, Pückler-Muskau, Varnhagen, Ludwig Robert und Börne, der in seinem
Witz unter den Zeitgenossen Heine am nächsten kommt (Parallelstellen aus Börnes
Schriften: S. 89 ff.; zuerst mitgeteilt in N. *7960). Es werden weiter gemustert die
Anklänge an das Hohe Lied und an die österreichischen Schnadahüpferln (Schottky
und Ziska) und die Parodien der Antike. Schliesslich werden auch zwei Musiker
zum Vergleich zitiert: Offenbach und Chopin (vgl. N. *7964), und zwei Philosophen:
Schopenhauer und Nietzsche. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts wird der
heimatlose Witz Heines durch den heimatlichen Humor (Keller, Reuter) abgelöst.
Ein besonderes Kapitel behandelt die Wandlungen des Heineschen Witzes. E. unter-
scheidet — nicht ganz überzeugend — fünf Perioden in Heines Witz: 1. bis Mitte
1825 (Einflüsse der Romantik und des Judentums); 2. bis 1830 (grosse Natureindrücke
wecken den Willen zum Humor und geben Heines Satire eine sichere Überlegenheit);
3. das erste Pariser Dezennium (bis 1840: Blüte der politischen Satire); 4. bis zum
letzten Aufenthalt in den Pyrenäen, 1848 (Wiederaufleben des freien Humors: „Atta
Troll" als das bezeichnendste Produkt); 5. die Matratzengruftjahre, in denen der Witz
der ersten Periode angeblich wiederkehrt. Ein letztes Kapitel ist der Anal^^se des
Heineschen Witzes, seiner Technik, gewidmet; besonders wertvoll sind hier die Beob-
achtungen über Heines Reimtechnik (S. 168ff.). — H. Reus (9899) Untersuchung
über Heine und die Bibel dürfte nach dem, was bisher vorliegt („der erste und die
kleinere Hälfte des zweiten Teiles der fünf Abschnitte umfassenden Arbeit"), wenig
förderlich sein. Mehr als trockenes Aneinanderreihen von Parallelstellen dürfen wir
nach den bisherigen Proben auch für die Zukunft kaum erwarten. Unter Zugrunde-
legung von Luthers Übersetzung werden (Kap. I) einzelne Bibelausdrücke in Heines
Schriften wahllos aufgesucht und hierauf (Kap. II) die Bücher des Alten Testamentes
der Reihe nach und kapitelweise auf Heine-Anklänge hin vorgenommen. — Eine
bisher schmerzlich empfundene Lücke in der Heine-Literatur wird jetzt durch
J . F r ä n k e 1 , Heine. 1906/7, 1 908/9. 1 007
die Arbeit von G. Mücke (9900/1) trefflich ausgefüllt. Pleines Beziehungen zum
deutschen Mittelalter werden einer eingehenden Prüfung unterzogen. Da.s einleitende
Kapitel zeigt die in der Romantik ruhenden Wurzeln von Heines Liebe zum deutschen
Mittelalter auf. Das Rittertum übt seine Macht auf die Phantasie des Jünglings aus;
es wird ihm zugeführt durch die Romane von Fouque, durch L'hlands Gedichte,
durch Arnims „Kronenwächter" (die Geschichte von Kunz von der Rosen am Schluss
der „Reisebilder" wird auf die „Kronenwächter" zurückgeführt) und durch Walter
Scott. In Bonn bietet sich ihm dann CJelegenheit, von den zeitgenössischen Spiegelungen
der Vorzeit aufdieQuellen selbst zurückzugehen. Heines Vertrautheit mit der altdeutschen
Literatur wird hierauf geprüft (Kap. II). Das Mass seiner sprachlichen Kenntnisse
war gering: seine mittelhochdeutsche Lektüre scheint sich auf einige Minnesänger,
auf das Nibelungenlied und den Wigalois beschränkt zu haben; die Berührungen
mit einzelnen Versen der Minnesänger, die M. nachweist, scheinen mir freilich gar
zu oberflächlich. Auch die indirekten Quellen werden herangezogen. Auf die Ein-
wirkung des „Taschenbuchs für Freunde altdeutscher Zeit und Kunst" von Groote
und Carove (1816), auf das bereits K. Hessel aufmerksam gemacht hat, führt M.
noch die Gedichte „Deutschland, Ein Fragment" („Sohn der Torheit, träume immer")
und „Minneklage" zurück: seine Nachweise wirken aber noch weniger überzeugend
als die von Hessel. Umsomehr kann ich den Ausführungen über den Einfluss der
„Wünschelrute" von Straube und Homthal und der „Trösteinsamkeit" zustimmen:
dort ist besonders interessant der Hinweis auf eine Abhandlung über die Einführung
des Chores auf der Bühne und auf die Möglichkeit eines Zusammenhanges mit dem
Chor im „Almansor", hier die Hervorhebung eines Gedichtes von Christian Schlosser,
das mit dem „Sonnenuntergang" in der „Nordsee" Ähnlichkeit hat und auch wegen
der freien Rhythmen beachtet zu werden verdient. Heines Verhältnis zum Nibelungen-
lied wird eingehend dargelegt, Einwirkungen der Edda werden aufgezeigt. Streng
beurteilt wird Heines Übersicht über die mittelalterliche Literatur in der „Romantischen
Schule". Heine schöpfe hier alles Wesentliche aus Karl Rosenkranz" „Geschichte der
deutschen Poesie im Mittelalter" (18.30). M. überschätzt freilich die Einwirkungen
dieses Buches, indem er auf dasselbe manches in Heines Darstellung zurücklührt,
was allgemeines Gut der Zeit war. Auch Friedrich Schlegels Romanzenzyklus
„Roland" wird als Heines Quelle genannt (S. 54 f) und zuletzt Heines Verhältnis zu
Hans Sachs erörtert. Ein besonderes Kapitel befasst sich mit Heines Verhältnis
zur Geschichte des deutschen Mittelalters. Von älteren Quellenwerken sind ihm
neben Tacitus: Paulus Diaconus und Procops „De hello Gallico", ferner die Acta
sanctorum bekannt gewesen; für die Geschichte der Kreuzzüge hat er, wie bereits
Elster gezeigt hat, Friedrich Wilkens Werk studiert, für die Sachsenkaiser die Lüne-
burger Chronik; für die Hohen staufenzeit kommen mehr als Raumer die Dramen
von Grabbe und Immermann in Betracht; der Titel eines „Ritters vom Heiligen Geist"
wird dabei mit Cola Rienzi in Verbindung gebracht (S. 65). Auch den Spuren von
Heines geplantem Werke über das „Historische Staatsrecht des germanischen Mittel-
alters" geht M. in diesem Zusammenhange nach. Heines historische Lektüre während
der Pariser Zeit wird gestreift, aber nur bei Thierrys „Histoire de la conquete de
l'Angleterre" länger verweilt. Das vierte Kapitel ist dem „Rabbi von Bacharach"
gewidmet: zu den bereits von L. Feucht wanger (siehe unten N. *8014) nachgewiesenen
historischen Werken, die Heine benutzt hat, fügt M. noch A. Kirchners „Geschichte
der Stadt Frankfurt a. M." (1807) als Quelle hinzu. Heines Abkehr vom Mittelalter,
die noch vor die Übersiedlung nach Paris fällt, charakterisiert das folgende Kapitel.
Das sechste behandelt das Fortleben von allerlei Märchenmotiven in Heines Werken:
bei der Lorelei erweist sich als wichtig der Hinweis auf Aloys Schreibers „Handbuch
für Reisende am Rhein", bei dem Lied der Amme in den Memoiren: „Ottilie lieb,
Ottilie mein" (Elster 7, S. 503) werden Anklänge an die niederdeutsche Fassung der
ülingersage (ühlands Alte hoch- und niederdeutsche Volkslieder, N. 74C) bemerkt
und das Erlösungsmotiv in Heines Fassung der Holländersage mit dem in den
„Elementargeistern" erzählten Märchen von Zemire und Azor (Elster 4, S. 396 f) in
Zusammenhang gebracht. Kapitel VII gilt in erster Reihe dem Faust-Ballett. Neben
Scheibles „Kloster", das die HauptqueUe bildet, wird für den Hexensabbath auf
Jakob Grimms „Mythologie" hingewiesen, während für die Erläuterungen ausserdem
noch de Lauere „Tableau de l'inconstance des mauvais anges et demons" (1613) und
des Praetorius „Blockes Berges Verrichtung" von Heine benutzt wurden. Auch für
die Schilderung des Hexenwesens in den Memoiren bringt M. die entsprechenden
Stellen aus Scheible bei; auf Jakob Grimms „Mythologie" wäre auch hier zu ver-
weisen gewesen: in der Schilderung des Nestelknüpfens z. B. (Elster 7, S. 505) lehnt
sich Heine fast wörtlich an Grimm an (Mythologie, I. Auflage, S. 606). Für die
Hexenszenen in „Atta Troll" wird Wihbald Alexis" Roman „Walladmor" als Vorbild
gena-'^nt; für den Namen Uraca scheint mir allerdings das Suchen nach einem Vor-
1008 J. Frank el, Heine. 1906/7, 1908/9.
bild zwecklos: er lag- für eine in den Pyrenäen spielende Handlung bei der
Hand und kommt übrigens nicht nur bei Musäus, sondern auch schon in Herders
„Cid" vor. Kapitel VIII gibt eine eingehende Kritik der ., Elementargeister" und
der Heineschen Auffassung derselben als herabgedrückter und verteufelter heidnisch-
germanischer Gottheiten. M. nennt das Buch des Paracelsus, dem Heine die Vier-
teilung der Elementargeister verdankt: „De Nymphis, Sylphis, Pygmaeis et Salaman-
dris et de caeteris Spiritibus"; für Einzelheiten kommt neben den „Altdänischen
Heldensagen" von "Wilhelm Grimm und den „Deutschen Sagen" der Brüder Grimm
— zu den bereits von Elster nachgewiesenen Entlehnungen führt M. neue an —
Dobenecks Buch „Des deutschen Mittelalters Volksglauben und Hexensagen" in Be-
tracht, während die von Elster zitierte Mythologie von J, Grimm ausscheidet. Für
das Elfenlied (Neuer Frühling, N. 32) wird eine Stelle in Pücklers „Briefen eines
Verstorbenen" in Anspruch genommen. Der Umschwung in Heines Auffassung
des Teufels wird an Hand des Saint-Simonismus gedeutet. Mit Heines Theorie von der
Verteufelung der griechischen Götter auf deutschem Boden beschäftigt sich das
nächste (IX.) Kapitel. „Tannhäuser", ,,Die Göttin Diana", die Schilderung der wilden
Jagd in „Atta Troll" und „Die Götter im Exil" werden sorgfältig analysiert; für die
Beschreibung des Bacchanals in letzterer Schrift wird der dritte Band von Creuzers
„Symbolik" als Quelle erwiesen. Im Schlusskapitel wird Heines Auffassung der
Barbarossa-Sage behandelt und mit Recht betont, dass für ihn der Kyffhäuserkaiser
nicht der Repräsentant der nationalen Macht und Einigkeit, sondern der Mann sei,
der dem deutschen Volke die soziale Befreiung bringen werde. Zusammenfassend
meint M., Heine habe den Geist des deutschen Mittelalters nicht erfasst, weil er
nicht so selir die positiven Bestrebungen jener Zeit, als vielmehr die negativen, nicht
ihren Glauben, sondern ihren Aberglauben studiert habe; das ausgehende Mittel-
alter dagegen, auf das sich sein Chronikenstudium fast ausschliesslich bezog, war
ihm ungleich besser vertraut, was denn auch seinem „Rabbi" zugute kam. Dem
Buche fehlt leider ein Register. — Wenig ergiebig ist die Schrift von W. Siebert
(9918), die die Beziehungen Heines zu E. T. A. Hoffmann untersucht. Zu einer
Charakteristik des letzteren liefert sie reichlichere Beiträge als zur Heine-Kunde.
Immerhin stellt sie in den ersten Abschnitten alle Zeugnisse für die gegenwärtigen
Beziehungen sauber zusammen. Das fünfte Kapitel hebt als charakteristisch für
beide Dichter das Fehlen der „kombinatorischen Phantasie" hervor. Der Terminus ist
schlecht gewählt: die kombinierende Phantasie war in beiden überaus stark ent-
wickelt, während sie mit der erfindenden Phantasie weniger begabt waren. Am
wichtigsten ist das siebente Kapitel, das dem Wiederkehren von Hoffmanns Motiven
bei Heine nachgeht: die Verwendung des Automaten- und des Doppelgängermotivs
bei beiden wird charakterisiert und die Abhängigkeit der „Traumbilder" ~ besonders
des siebenten — von Hoffmanns Traumvisionen noch nachdrücklicher als bei Keiter
betont. Zu der bekanntesten Hoffmann-Anregung bei Heine — Schluss des „See-
gespenstes" im Nordsee-Zyklus — trägt S. eine längere Reihe von Stellen nach, die
angeblich Hoffmann entlehnt sind; Wahrscheinlichkeit hat bloss die Stelle im „Ratcliff" für
sich, wo die Coeur-Dame beim Pharospiel, wie in den „Elixieren des Teufels", die Züge
der Geliebten annimmt und den Spielenden beeinflusst. Die Behauptung einer Ein-
wirkung des Hundes Berganza auf die Urakaszenen in „Atta Troll" ist nicht über-
zeugend. Brauchbare Beobachtungen bringt der Abschnitt über musikalische Meta-
phern (S. 78 ff.), während man von dem Kapitel über „Ästhetische Apperzeptions-
formen" wohl eine reichere Ausbeute erwartet hätte. Für die Wendung „Gute
Leute und schlechte Musikanten" (S. 102 f.) wäre noch die Vorrede zu „Atta Troll"
als weitere Belegstelle anzuführen. — M. Jacobs (*7935) bucht in einem geschickt
charakterisierenden Feuilleton die Äusserungen des Theaterrezensenten Heine. —
Heine und das Ausland. Die Ergebnisse der Enquete, die die Wiener
„Zeit" (*7939) veranstaltet hat, um Urteile französischer Schriftsteller über Heine zu
sammeln, kenne ich nicht. In besonderen Aufsätzen haben sich an Heines fünf-
zigstem Todestage Paul Bourget und Camille Mauclair über das Thema von Heines
Fortleben in der französischen Literatur geäussert. P. Bourget (*7937) erinnert an
Balzacs Worte in der Widmung seiner Novelle ,,Un prince de la Boheme" an Heine
und meint, Heine habe nichts Gemeinsames mit dem Witze der Pariser Schriftsteller.
Sein „Humor" sei den Franzosen fremd. Als das für Heine am meisten charakte-
ristische Werk nennt er das letzte Gedicht an die Mouche. Er spricht von der
„klassischen" Übersetzung der Gedichte Heines in dem Bande „Poemes et legendes"
und berichtet : „Herr Saint-Rene Taillandier hat mir oft erzählt, welche ausserordent-
liche Kenntnis Heine von den Nuancen der französischen Sprache besass. Er war
weniger sicher in der Syntax. Er wählte die feinst abgewogenen, richtigsten Aus-
drücke, um sie dann fehlerhaft zu konstruieren. Es war eine Arbeit grammatikalischer
Korrektur, welche er von seinen Übersetzern verlangte." B. zählt die Dichter auf,
J. F r ä n k e 1 , Heine. 1906/7, 1908/9. lOOÖ
die von den „Poemes et legendes" beeinflusst wurden: Gautier in den „Emaux et
Cam6es", Theodore de Banvilie in den „Ödes funambulesques" (Nachahmung' des
„Atta Troll") und vor allein Victor Hugo in seinen „Chansons des rues et des bois",
die jedoch an Heines Lieder nicht heranreichen. Glücklicher sei Heines Einfluss auf
Verlaine gewesen, in dessen „Fetes galantes" B. Töne des „Intermezzo" zu vernehmen
glaubt. Verlaine habe Heine durch Vermittlung von L6on Valade kennen gelernt,
der nicht nur Heines Übersetzer, sondern in seinen eigenen Gedichten („A mi-cote")
auch Heines Schüler sei. Als den letzten der französischen „Heinisten** bezeichnet
B. Jules I^forgue. B. meint, trotz dieser glänzenden Schar sei die Gefolgschaft klein,
und schliesst: „Sollte aber im Gegenteil die Liste derer aufgestellt werden, welche
Heines Genius gehuldigt haben, indem sie seine Originalität und seine Unnachahm-
barkeit anerkannten, so müsste man, glaube ich, alles nennen, was in der französischen
Literatur überhaupt einen Namen gehabt hat von jenen Tagen an, wo vor bald drei
Vierteljahrhunderten die ersten Übersetzungen in der „Revue des deux Mondes" er-
schienen bis zum heutigen Tage." — Den Einfluss Heines auf die moderne franzö-
sische Poesie behandelt der Aufsatz von C. M a u c l a i r (*7938), der in einer für ein
deutsches Blatt beschämenden Übersetzung erschienen ist (das Gedicht „Doktrin" in
den „Zeitgedichten" z. B. wird in wörtlicher Übersetzung aus dem Französischen
zitiert als: „Erwachen" in den „Fliegenden Blättern"!). Zu seinen Lebzeiten, erklärt
M„ habe Heine in Paris die glänzende Stellung eines geistreichen Ausländers ein-
genommen, seine grosse Rolle als Dichter aber spiele er unter den Franzosen erst
heute; die gegenwärtige Dichtergeneration habe ihn zu neuem Leben in Frankreich
auferweckt. Heine hat der französischen Poesie, die ganz in der oratorischen Roman-
tik Viktor Hugos befangen war, neue Elemente zugeführt und zu einer intimeren
Auffassung der lyrischen Poesie verholfen. Unter den Parnassiens nennt auch M.
Theodore de Banvilie als den Heine am nächsten Stehenden. Am meisten verwandt
war ihm Verlaine. M. hebt die verwandten Züge in Heines und Verlaines Kunst
hervor. Mitbestimmend für den Einfluss Heines auf die neuere französische Lyrik
sei das musikalische Element in Heines Gedichten; auch der Bau seiner Verse und
seine freien Rhythmen seien für die neueren Dichter vorbildlich gewesen. Wie
Bourget bezeichnet auch M. Jules Laforgue als denjenigen unter den französischen
Poeten, der in seinem ganzen Wesen Heine . am meisten gleiche; ja er nennt ihn
geradezu einen „französischen Heine". Endlich bemerkt M. die Geistesverwandtschaft
Heines mit Nietzsche und glaubt an die Beeinflussung des „Zarathustra" und der
„Lieder des Prinzen Vogelfrei" durch Heine. —
Biographisches: Collectanea. Allerlei Beiträge zu Heines Bio-
graphie und zu einer vollständigen Sammlung seiner Briefe bringt auch diesmal
G. Karpeles (*7973). Er druckt ab ein Briefchen an Amalie Heine (damals bereits
längst Frau Friedländer) vom 29. November 1829, je ein undatiertes und belangloses
Billett an Madame Jaubert und an den in den „Geständnissen" (Elster VI, 72) er-
wähnten H. Wöhrmann, ein Empfehlungsbillett für eine Sängerin Mlle. Carmier (wohl
an einen der befreundeten Pariser Konzertagenten), femer ein kurzes, zum Vorzeigen
bei Baron Cotta bestimmtes, auf die „Briefe über die französische Bühne" sich
beziehendes Schreiben an August Lewald vom 10. April 1838, einen Brief an Kolb
vom 19. Oktober 1848 und Fragmente aus Briefen an den Vater Ferdinand Lassalles,
die sich mit der leidigen Fried land- Affäre beschäftigen und jetzt vollständig in der
im nächsten Berichte zu besprechenden Publikation der „Heine-Reliquien" von Maxi-
müian Freiherm von Heine-Geldern und Gustav Karpeles (Berlin, K. Curtius 1911)
Seite oOllT. zu finden sind. Auch eine Reihe von Briefen an Heine werden uns vor-
gelegt: von Adolphe de Custine, Arnold Rüge, Meyerbeer und Alfred Meissner (auch
diese mit Ausnahme des zweiten jetzt in ,, Heine-Reliquien" S. 339f, 313 ff. und 346 f. j
ebenda S. 212 ff. drei weitere Briefe von Custine). — Eine zweite Reihe von ,, Neuen
Mitteilungen über Heinrich Heine" (NFPr. N. 14903), die G. Karpeles erscheinen
Hess; brachte : Exzerpte aus Pariser Briefen Guhrauers an Varnhagen über Heine
und einen bisher unbekannten, hochbedeutsamen Brief von Rahel an Heine über den
Saint-Simonismus (aus der Varnhagen-Sammlung der Königlichen Bibliothek Berlin);
ferner ein Billett an Theophile Gautier vom 7. Juni 1847 (jetzt bei Daffis II, N. 135)
und ein anderes, undatiertes, an einen französischen Schriftsteller, der den Marchese
Gumpelino auf die Bühne bringen wollte; endlich eine Aufzeichnung von Anton von
Zuccalmaglio, dem Neffen von Heines Jugendfreund, der unter dem Pseudonym
W. von Waldbrühl jenes Volkslied publiziert hat, das Heine in die „Tragödie" („Neue
Gedichte") aufgenommen hat (s. Hüffers Heine 1906, S. 76ff.): er äussert sich über
den Fund eben jenes Volkslieds. Beschlossen werden die Mitteilungen durch ein
in den Werken fehlendes Gedicht von Herwegh nach Heines Tode. —
Bis zur Übersiedlung nach Paris. Eine Untersuchung über
Heines Beziehungen zu Düsseldorf bietet die Marburger Dissertation von E. Moos
1010 J. Frank el, Heine. 1906/7, 1908/9.
(9929). Unter Benutzung von archivalischem Material prüft sie Heines Angaben in
den „Memoiren" und in den auf Düsseldorf sich beziehenden Kapiteln des „Buch
Le Grand" und legt kulturhistorisch interessantes Material vor, das unkontrollierbare
Mitteilungen ergänzt und bekräftigt. Wo die Quellen noch sprechen, da ergibt sich
überall, dass die biographischen Partien in den beiden Werken sogar bis in die
Einzelheiten hinein historische Treue aufweisen. Insbesondere erweisen sich die meist
angezweifelten Angaben Heines über die Stellung des Vaters als Armeninspektor als
richtig, wir erfahren auch Näheres über den Wegzug von Heines Eltern aus Düssel-
dorf, wodurch das 10. Kapitel des „Buch Le Grand" sich zeitlich ziemlich genau
bestimmen lässt usw. Auch die Verwertung von Gestalten aus dem Düsseldorfer
Volke wird an Hand von Kirmesliedern nachgewiesen, und wenigstens gestreift wird
die sprachliche Seite. W^as über die Zauberkünste der Göchin in den „Memoiren"
und Heines Quellen gesagt wird, geht nicht über das hinaus, was Mücke gleichzeitig
in knapperer Form dargetan hat. Seite 67 vermisse ich einen Hinweis auf das
Eingangstableau zum V. Akt des „Doktor Faust", wo das Düsseldorfer Kirmesfest in
Verbindung mit dem Vogelschiessen dargestellt wird. Die Besprechung von G.
K a r p e 1 e s (9930) bringt nichts Neues bei, während W. Schäfer (9931), von einer
Schilderung der Geburtsstätte des Dichters — nicht des mit einer Gedenktafel ge-
schmückten Frontgebäudes in der Bolkerstrasse, sondern des stillen Hinterhauses —
ausgehend, das Niederrheinische in Heines Witz betont und für den Ankauf des
Heine-Hauses für das Heine-Museum plädiert. — Zwei bisher unbekannte Briefe an
Straube vom Frühjahr 1821 hat E. Elster (*7985) veröffentlicht und mit einem treff-
lichen Kommentar versehen, der in Straubes Persönlichkeit hineinleuchtet. Zu dem
Gedichte ,, Wahrhaftig" und zu dem dritten Fresko-Sonett in den „Jungen Leiden"
bieten die Briefe interessante Varianten (siehe meine Ausgabe der Gedichte Bd. I,
S. 455 und 457 unten) und bezeugen ferner, dass Heine nach der Relegierung aus
Göttingen sich zuerst nach Hamburg begab. Für die Erkenntnis des jungen Heine
ist besonders der zweite Brief unschätzbar (beide jetzt bei Daffis Bd. I, N. 9 und 10).
— Der Aufsatz von G. Karpeles (9928) über Heine in der Konditorei stützt sich
auf die „Briefe aus Berlin". —
PariserZeit. Über Begegnungen mit Heine hat, als einer der letzten
Überlebenden, der seither auch verstorbene Pariser Journalist Ph. Audebrand
berichtet (*7957; nicht identisch mit 9978, das mir nur aus dem Referat im LE.
bekannt ist), der wohl charakteristische Einzelheiten, aber nichts Neues mitzuteilen
hat. — In L. Geigers (*7980) Aufsatz über Heine und Metternich ist neu die auf
einen Einblick in die Wiener Akten sich stützende Beobachtung, dass Metternich
selber es war, der in die Liste der dem Bundestage zu der bekannten Massregelung
vorzuschlagenden Schriftsteller Heines Namen einschob. Femer druckt G. den von
Treitschke in seiner Geschichte Bd. IV, S. 440 erwähnten Bericht Maltzans ab, aus
dem hervorgeht, dass Heine in der Tat sich an Metternich persönlich gewandt hat,
um bei ihm die Aufhebung des Verbotes zu erwirken. Wie wirkungslos indes
Heines Schritt war, bezeugt die weitere Mitteilung G.s, wonach noch im Jahre 1845
in Österreich Konfiskationen Heinescher Schriften vorkamen. — A. von Wilke
(*7958) macht auf eine englische Biographie der Fürstin Belgiojoso (H. Remsen
Whitehouse: A Revolutionary Princess Christina Belgiojoso-Trivulzio, her Life and
Times. London) aufmerksam, die ausser den drei von Legras publizierten noch
weitere Briefe von Heine an die Prinzessin zu enthalten scheint. — Ob der Aufsatz
von G. Karpeles (9913) neue Mitteilungen bringt, ob er bereits auf dem jetzt in
den „Heine-Reliquien" veröffentlichten neuen Material fusst, vermag ich nicht zu
sagen, da er mir, gleich N. 9914, unzugänglich blieb. — Einen überaus wertvollen
Beitrag zur Kunde über Heines Pariser Jahre schenkte uns H. W^ittmann (9939;
identisch mit 9938). Er gibt eine lebendige, auf persönlichen Erinnerungen beruhende
Charakteristik Alexander Weills, die von dem Menschen wie von dem Schriftsteller,
der heute nur noch dank Heines Vorrede zu seinen elsässischen Erzählungen in der
Literatur fortlebt, ein anschauliches Bild vermittelt. Und er teilt uns eine Reihe
•wichtiger Briefe Heines an Weill mit, die sich auf den Strauss-Handel beziehen und
mitten im Kampfe geschrieben sind, dazu noch das Fragment eines merkwürdigen
Schriftstückes von Heines Hand: eines fingierten Interviews des Schriftstellers A. Weill
mit Heine, das sich besonders gegen Ludwig Wihl richtet und sicher nicht einen
Nachklang des Duells mit Strauss büdet, wie W. vermutet, sondern ins Jahr 1839,
in die Reihe der im Gefolge des „Schwabenspiegels" gewechselten Streitschriften,
gehört. Dieser Hauptteil der W.schen Publikation ist umrahmt von zwei Briefen
Heines an Weill aus dem Jahre 1839 und von drei weiteren aus Bareges (1846). Dass
es noch aus dem folgenden Jahre zwei Briefe — freilich unerheblichen Inhalts —
gibt, die Weill selbst in den „Briefen hervorragender Männer an Alexander W^eill"
(1889) publiziert hat, ist W. unbekannt, ebenso dass der Brief aus Cauterets vom
J. F r ii n k (' 1 , Heine. 19067, 1908/9. 101 1
30. Juni 1841 gerade ein Jahr vorher bereits durch G. Weisstein (*7993) nach dem
Orig-inal veröffentlicht worden war. — Ein Brief an Gustav Kühne (*7990) vom
7. April 1839, der die Manuskriptsendung- der „Schriftstellernöten" begleitete, ist
bekanntgemacht worden. — Dass Richard Wagner in der Strauss-Affäre
öffentlich eine Lanze für Heine brach, lesen wir jetzt in der Sammlung seiner Pariser
Aufsätze für die „Dresdner Abendzeitung" (Aus Richard Wagners Pariser Zeit. Auf-
sätze und Kunstberichte des Meisters aus Paris 1841, Zum ersten Male herausgegeben
und eingeleitet von R. Stern fei d [Deutsche Bücherei Bd. 64 und 65]. Bd. 2, S. 52 ff.);
vgl. N. *7986 und *7986a. — Auch in dem fünfzehnjährigen Ferdinand Lassalle erstand
Heine in der gleichen Angelegenheit ein mutiger Verteidiger, wie G. Karpeles
(9919) auf Grund eines Artikels in der „Breslauer Zeitung" 1841 gezeigt hat. — J.
Oswald (9934) bring-t in seiner Heines wandelreiches, aber folgerechtes Verhältnis
zum Kölner Dome beleuchtenden Abhandlung die überraschende Entdeckung, dass
nach dem Bericht des „Kölner Domblatts" vom Jahre 1843 Heine Vizepräsident des
Pariser Komitees des Dombau Vereins war! Indessen handelte es sich dabei doch nur
um einen Akt der Konvenienz, die zurücktreten rausste, als Heine ein Jahr darauf
beim Wiederbetreten Deutschlands Gelegenheit bekam, sich von dem Stande der
Dinge und ihrer Tragweite persönlich zu überzeugen. — Das wenige, was R. von
Gottschall (*7963; vgl. 9915) über seinen Verkehr mit dem Dichter des „Romanzero"
zu berichten hat, ist herzlich unbedeutend. — Überaus wertvoll ist ein Brief Heines
von der Matratzengruft, den J. Nassen (H. Heine und die Kinder: „Zeitgeist" 1906,
N. 7) und G. Karpeles (*7983) gleichzeitig publizierten (Nassen verrät nichts über
die Provenienz des Briefes, N. *7983 aber bekam ich nicht zu Gesicht). Der Brief,
datiert vom 16. November 1852, ist adressiert an Mrae Arnaut, eine Freundin Mathildens,
die „flammenäugige Elise", bei deren Töchtercheu Heine die Patenschaft übernommen
hat. Der Brief ist sehr interessant wegen der Schärfe und Entschiedenheit im Tone,
womit Heine die Beziehungen zu Leuten, die die Ehre seiner Mathilde anzutasten
wagen, abbricht. — Briefe — in französischer Sprache — von Camille Seiden an
Ernst Eckstein hat E. Isolani (*7982) veröffentlicht {die beigegebene Übersetzung
ist leider schlecht und kehrt an einer wichtigen Stelle die Worte und Gesinnungen
der Mouche ins Gegenteil um). In den beiden für uns in Betracht kommenden Briefen
aus dem Jahre 1882 ergeht sich die Schreiberin über den Plan, ihren Schatz an Heine-
Erinnerungen zu publizieren; sie nennt als ihr Eigentum: sechs unveröffentlichte Ge-
dichte ,,dont cinq rae sont personnellement adresses" und 25 Briefe. Unter den an
sie gerichteten Gedichten sagt sie von einem: „il contient une sorte de revue phantastique
de toute la carriere litteraire du poete": worunter natürlich nur die Vision mit der
Passionsblume gemeint sein kann. — Ein bisher unbekanntes Testament Heines,
datiert vom 7. April (oder: März?) 1843, konnte E. Elster (*804:1; in der Bibliographie
ist richtigzustellen: Jugend N. 7) publizieren. — N. *794:8 ist ein blosser Nachdruck
des rechtskräftigen Testamentes. —
Literarische Beziehungen. Die reichste Gabe brachte E. Elster
(*7973a und 9921) mit seiner Publikation der Briefe Laubes an Heine, die E. Wolffs
Sammlung der Briefe Heines an Laube (siehe JBL. 1893 IV 11:27) ergänzt und durch
sorgfältigeren Abdruck vieler Stellen aus Heines Briefen nach den Originalen viel-
fach auch berichtigt. Die 46 Briefe Laubes erstrecken sich über einen Zeitraum von
18 Jahren (vom März 1833 bis Ende 1850), durch den uns E. in seinem kundigen
Kommentar geleitet, der mancherlei Neues zur Erkenntnis des „Jungen Deutschland"
bringt. Da E. hierzu den reichhaltigen Nachlass Heines benutzen konnte, so ge-
winnen seine Mitteilungen umso mehr an Wert. (Falsch ist freQich E.s Vermutung,
als könnte die Verweigerung eines Passes an Heine bei seiner Reise nach Deutsch-
land im Jahre 1843 durch den preussischen Gesandten mit dem Gedichte „Der Kaiser
von China" zusammenhängen: dieses Gedicht ist, wie Band II meiner Ausgabe der
Gedichte zeigen wird, erst nach Heines Rückkehr aus Deutschland entstanden und
im Mai 1844 zum erstenmal veröffentlicht worden. Eine „Pariser deutsche Zeitung"
im Jahre 1842, an deren Existenz noch E., Strodtmanns irreführenden Angaben zu
den „Zeitgedichten" folgend, glaubt, gab es nicht.) Sehr aufschlussreich für die Be-
ziehungen Heines zu Laube ist die von E. aufgefundene scharfe Kritik, die Laube in
der „Zeitung für die elegante Welt" an den „Deutsch-französischen Jahrbüchern" übte.
Am ertragreichsten aber erweist sich der Gewinn für „Atta Troll". Laubes Mitarbeit
an der Textredaktion bei der ersten Veröffentlichung lässt sich erst jetzt genau über-
sehen, und manche wichtige Lesart den Briefen Laubes entnehmen. — Eine überaus
wertvolle Bereicherung erfuhr auch die Reihe der Heine-Briefe an Laube durch die
Veröffentlichung zweier neuen, zeitlich letzten Briefe, die wir A. von Weilen (Zwei
unbekannte Briefe Heinrich Heines an Heinrich Laube: NFPr. N. 14596, 11. Februar
1906; vgl. N. *7991 und *7991a), der sie unter den Akten des Burgtheaters gefunden
hat, verdanken. Die Briefe sind vom 25. Januar und vom 7. Februar 1850 datiert;
J*hre6b«richte flr neaeie deutsahe Ldteraturgeschichte. XIS XX. 05
1012 J. Frank el, Heine. 1906/7, 1908/9.
der erstere insbesondere (jetzt auch bei Daffis 11, N. 147) enthält wichtige Geständ-
nisse über Heines „Bekehrung-", über den „Faust" und sonstige literarische An-
gelegenheiten. — Dass Heine trotz dem „Schwabenspiegel" für Lenaus Gedichte Sym-
pathie hegte, geht aus einem Aufsatz von G. Karpeles (*7975) hervor, den ich nur
aus dem Referate im LE. kenne. — Ein anderer Aufsatz von G. Karpeles (*7969)
skizziert die Beziehungen von Anastasius Grün zu Heine, hauptsächlich auf Grund
pes Briefwechsels mit L. A. Frankl, und rollt die Dessauer-Affäre auf, deren Akten
jetzt vollständiger in den mehrfach angezogenen „Heine-Reliquien" vorliegen. "Was
von der Beeinflussung des Dichters Anastasius Grün durch Heine gesagt wird, bietet
nichts Neues. —
Werke: Gesamtausgaben einbegriffen die Briefe). Die
dritte Auflage der Ausgabe von G. Karpeles (9943), die ich mir vergeblich zu
verschaffen suchte, scheint — nach den Angaben in der Bibliographie — einen un-
veränderten Abdruck der früheren Auflagen zu bieten. Insbesondere weisen die
beiden, für wissenschaftliche Zwecke einzig in Betracht kommenden Briefbände den
gleichen Seitenumfang auf wie in der zweiten Auflage, wodurch die Ausgabe nun-
mehr ziemlich veraltet ist. — Viel Brauchbares, manches Ausgezeichnete sogar bringt
die Bongsche Ausgabe (9944) : dies gilt besonders von den Kommentatoren.
E. Kalischer hat dem ersten Bande ein sehr gescheites Lebensbild vorangeschickt,
das auch die einzelnen Werke knapp, aber nicht schablonenmässig charakterisiert
und die umstrittensten Momente in Heines Leben mit wohltuender Unbefangenheit
beurteilt. Auch seine Einleitungen zu Band 5 (Tragödien und Ballette), 7 und 8 (Reise-
bilder) enthalten viel Gutes, insbesondere wertvolle Stilbeobachtungen, und in den An-
merkungen — sämtlich am Schluss des letzten Bandes vereinigt — kann er gar ein-
mal eine Stelle der „Harzreise" nach Heines Handexemplar (wo befindet es sich?)
deuten. Den instruktivsten Teil der Ausgabe bildet aber wohl die über 50 Seiten
starke Studie von HeleneHerrmann im ersten Band, die eine überaus geistvolle
Analyse der Lyrik Heines in allen ihren Variationen gibt; was sie über den Nord-
see-Zyklus sagt, insbesondere die feinsinnigen Bemerkungen über den Rhythmus,
weist über die doch gerade hier trefflichen Vorgänger hinaus. Auch ihre Einleitungen
zu „Atta Troll" und dem ,, Winter märchen" (Bd. 4) und die Charakteristik des
novellistischen Stils Heines in Band 6 (Rabbi von Bacharach, Schnabelewopski und
Florentinische Nächte) bringen fast durchweg Eigenes, das Eindringen in künst-
lerische Feinheiten Förderndes. Von den übrigen Bänden sind 9 bis 11 (vorzüglich
die philosophischen Schriften) von H. Fr i e d e m a n n , 12 bis 15 (politische und auto-
biographische Schriften) von V. Valentin kommentiert und eingeleitet. Auch sie
bieten meist befriedigende Leistungen. Friedemann, für seine Einführung in Heines
Weltanschauung wohl vorbereitet, konnte freilich für den Kommentar Mückes (siehe
oben N. 9900) Arbeit noch nicht benutzen. Valentin bringt in seinen Anmerkungen
ausgiebige historische Erläuterungen, in der Heine- Forschung zeigt er sich aber nicht
immer auf der Höhe: z. B. dass jener Mann, der zu der ungekürzten Vorrede zu den
„Französischen Zuständen" seinen Namen hergegeben, nicht Geiger hiess, sollte er
wissen. P'ür den Text ist bei allen Bänden R. P i s s i n verantwortlich. Er weiss
durch seine Vorbemerkungen (Bd. 15, S. 145) Vertrauen zu seiner Arbeit zu erwecken,
das aber bei näherem Zusehen beträchtlich herabgestimmt wird. Er hat allerdings
das Verdienst, das ihm nicht geschmälert werden soll, Heines individuelle, auf
deklamatorischen Gesetzen beruhende Interpunktion, die von den früheren Heraus-
gebern ziemlich missachtet wurde, wieder in ihre Rechte eingesetzt zu haben; ganz
konsequent ist indessen sein Verfahren nicht. Was aber seine Vergleichung mit den
Originaldrucken betrifft, die er betont, so ist diese lange nicht gründlich genug vor-
genommen worden, als dass es der Rede wert wäre. Für das „Buch der Lieder"
z.B. hat P. bloss die fünfte Auflage in den Händen gehabt. Er hat bei Band I— IV
— nur diese hab ich nachgeprüft — wohl ab und zu Elsters Text verbessert, doch
könnte ich eine lange Liste von Druckfehlern anführen, die nur Elsters Text eignen
und die Pissin nachdruckt; nicht einmal die Versehen im „Buch der Lieder", die
Elster in der zweiten Auflage am Schlüsse seines ersten Bandes berichtigt, hat P. be-
merkt. Wie wenig Pissin für seine Aufgabe vorbereitet war, zeigt schon der eine
Lapsus: Band III, S. 202 bringt er in der Nachlese zu den Gedichten die Widraungs-
verse, die den „Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo" vorgedruckt waren,
mit dem Vermerk: „Mit einem Exemplar der Tragödien ..." Nicht gerade glücklich
kann ich die Einteüung der Nachlese in „Lyrische und Spruchwitz (!)- Dichtung" und
in „Romanzen, Fabeln, Zeitgedichte" nennen. Ebensowenig glücklich finde ich die Vor-
rede zu Salon I mit den Einleitungen zu fremden Werken und mit anderen rein
literarischen Aufsätzen zu einer Gruppe zusammengestellt, während das Vorwort zu
Salon III unter „Kleinere Invektiven" eingereiht wurde! Unkritisch ist das Verfahren
P.s bei den „Bädern von Lucca", wo er in Kap. 8 mehrere Seiten aus den „Letzten
J. Fränkel, Heine. 1906/7, 1908/9. 1013
Gedichten und Gedanken" S. 288 ff. interpoliert; dagegen wird man die Mitteilung
der „Briefe aus Berlin" in der ursprünglicnen Fassung berechtigt finden. Beim Ab-
druck der Testamente (Bd. 15) ist P. das oben N. 8041 erwähnte entgangen. Ein genaues
Register des Inhalts fehlt. — Im Gegensatz zu dieser im ganzen doch dankenswerten
Ausgabe beschränkt sich die des Tempel- Verlags (9942) in ihren beiden ersten Bänden
auf einen bequemen Nachdruck. Der zweite Band eignet sich Elsters Einteilung der
Nachlese mit einigen äusserlichen Umstellungen an. Man könnte darüber mit Schweigen
hinweggehen, zeichnete nicht für die Bände ein Herausgeber, dessen Anteil man jedoch
neben dem des Setzers und des Korrektors nicht errät: die augenfälligsten Druckfehler
werden gedankenlos nachgedruckt und nicht einmal ein immerhin verbesserter Text wie
der der Bongschen Ausgabe (die bereits vorlag!) zu Rate gezogen. Ein Gedicht
wie „Zitronia" z. B. wird noch immer in jener ad usum delphini kastrierten Gestalt
abgedruckt, wie sie die ersten Herausgeber publizierten (auch Pissin hat hier ein
Verspaar unterdrückt!). Wer soll sich denn eigentlich die Früchte der Forschung
zunutze machen, wenn nicht die Herausgeber? — Die übrigen Ausgaben der Werke
(*7994-7999) sind mir nicht zugegangen, dürften sich aber wohl kaum über das
Niveau der letztgenannten Ausgabe erheben. — Eine Auswahl von Heine-Briefen hat
H. Daffis (*7989; vgl, 9936) in zwei Bänden herausgebracht. Ich vermag seiner
Ausgabe heute nicht mehr jenes uneingeschränkte Lob zu zollen wie in einer gleich
nach Erscheinen erfolg-ten Anzeige (DLZ. 1908, S. 2336 f.), immerhin muss das Ver-
dienstvolle seiner Sammlung- anerkannt werden, die Heines Briefe zum erstenmal in
einer Separatausgabe zugänglich macht. D. hat sich auch eifrig umgetan, um sich
die wichtigen Funde der letzten Jahre nicht entgehen zu lassen; insbesondere die
Briefe an Christiani, Keller und andere, die sich bei Karpeles nicht finden, konnte er
aufnehmen. Leider ist aber die Auswahl aus der Pariser Zeit gar zu knapp im Ver-
hältnis zum ersten Band. Und sorgfältiger hätte der Druck auch sein können. N. 40
in Band 11 gehört ins Jahr 1838 und war dem Briefe an Varnhagen vom 31. März
1838 (X. 56) beigeschlossen. — Die im Jahre 1888 unter dem Titel: „Heinrich Heines
Autobiographie" zuerst von G. Karpeles publizierte Sammlung von Auszügen aus
W'erken und Briefen Heines, die sich auf sein Leben beziehen, ist jetzt mit neuem
Titel zum drittenmal erschienen (9941). An der von Anfang an sehr glücklichen
Zusammenstellung hat der Herausgeber nichts geändert. —
Gedichte: Allgemeines. Die Dissertation von J. A. Chiles (9965)
bietet einen interessanten Beitrag zur Technik der lyrischen Kunst. Ch. gruppiert
Heines Epitheta nach ihren äusseren Kennzeichen und nach den Arten ihrer An-
wendung (Kontrast, Wiederholung, Häufung in den verschiedensten Möglichkeiten),
er bringt ferner statistische Zusammenstellungen über den Gebrauch typischer
Adjektiva in Heines Liebesgedichten. Doch verpfuscht er sich selbst seine Arbeit,
sobald er von der Betrachtung der äusseren Formen auf psychologische Deutung
übergeht: da erweist sich seine Methode als plump. In einem längeren Kapitel
(S. 61 — 80) werden auch Heines Byron-Übersetzungen in den Untersuchungskreis
gezogen. — Andre Mej-er (9950) bringt zu einer Reihe von Heines Versen Parallelen,
bei denen mir aber eine Beeinflussung wenig wahrscheinlich vorkommt. — Zu A. W.
Fischers (*8001) Musterung volksliedhafter Elemente in Heines Gedichten liefert
Helene Herrmann ein paar Nachträge und lässt Bemerkungen über die Wandlungen
des Stils in den Gedichten einfliessen. — N. *8003 konnte ich mir nicht verschaffen. —
Buch der Lieder. Wertlos ist die Programmarbeit von B. Gallwitz
(*8002; vgl. 9949). Sein Wissen um die Romantik ist rührend dürftig; die Arbeit
von 0. zur Linde ist ihm völlig unbekannt. — Für die Abhandlung von
M. R. Hewelcke (9952; Referat hierüber in N. 9953; vgl. N. *8012) sei auf das
Kapitel über Stoffgeschichte verwiesen. —
Romanzer 0. Richard M. Meyer (*8004), der durch seinen Aufsatz
„Der Dichter des Romanzero" (Gestalten und Probleme, 1905, S. 151 ff.) zu einer
gerechteren Würdigung des bedeutendsten lyrischen Werkes von Heine viel bei-
getragen, hat zu der schönen Pantheon-Ausgabe ein kurzes Vorwort und einige von
Druckfehlern leider entstellte Seiten mit Anmerkungen beigesteuert, in die ein paar
selbständige Beobachtungen eingestreut sind. — Dem „Romanzero" hat Helene
Herrmann (*8005) ein gehaltvolles Buch gewidmet, das in der psychologischen
Untermalung, von der sich die einzelnen Studien abheben, dem Menschen wie dem
Dichter der Matratzengruft vollauf gerecht wird. Die Hauptabschnitte der Arbeit
untersuchen den Vitzliputzli, die Hebräischen Melodien, den Dichter Firdusi und die
Spanischen Atriden. Nur ganz kurz können hier die Ergebnisse mitgeteilt werden; das
Hauptverdienst des Buches liegt in den feinsinnigen Analysen der einzelnen Gedichte.
Für den Vitzliputzli Hess sich zwar nicht die eigentliche Quelle nachweisen — obwohl
der befreundete Michel Chevalier Heines wichtigster Gewährsmann gewesen zu sein
scheint — , immerhin ist das Verhältnis zur Überlieferung ziemlich genau festgelegt
95*
1014 J. Fränkel, Heine. 1906/7, 1908/9.
(dem Vergleich mit den Quellen ist ein besonderer Exkurs S. 123ff. gewidmet), wobei
sich erweist, dass für die dritte Romanze der Dichter ganz auf seine eigene Phantasie
angewiesen war. Im Anschluss an den Vitzliputzli behandelt H. H. die Bedeutung
des Untergangsmotivs und spürt ihm in Heines Dichtung nach. Die Vorliebe für
den Gestus wird dabei auf psychische Eigentümlichkeiten in Heines Natur zurück-
geführt. Die allgemeine Charakteristik der Hebräischen Melodien skizziert Heines
wandelreiches Verhältnis zum Judentum und betont den verschiedenen Gefühls-
zustand, aus dem der Rabbi von Bacharach und die Hebräischen Melodien entsprungen
sind. Bei der „Prinzessin Sabbat" wird auf das Problem der dauernden Doppel-
existenz hingewiesen und beim „Jehuda ben Halevy" (die Verfasserin hat nicht
bemerkt, dass Heine den Namen miss verstanden hat; der Rabbi hiess: Jehuda
Halevi = Jehuda der Levite, nicht ben Halevi) der Bewertung des Üichterschicksals
und der Dichterwürde auch in Heines früherer Produktion nachgegangen. Die Be-
deutung des 1845 erschienenen Werkes von M. Sachs „Die religiöse Poesie der
Juden in Spanien" als der Hauptquelle für „Jehuda ben Halevy" wird nachgewiesen;
doch wurde Basnage auch diesmal herangezogen, sowohl für dieses Gedicht als auch
für die ,, Disputation". Beim „Firdusi" wird die Überlieferung sorgsam geprüft und
die Entstehung des Gedichtes, ebenso wie die der „Spanischen Atriden", mit dem
Erbschaftsstreit in Verbindung gebracht: H. H. erblickt im „Firdusi" eine Stilisierung
jenes Erlebnisses, eine künstlerische Selbstbefreiung*. Für die ,, Spanischen Atriden"
wird Merimees „Histoire de Don Pedro I^f Roi de Castille" (1848) als Quelle ver-
mutet; daneben kommt eine französische Auswahl aus dem Romancero general in
Betracht; doch hat hier des Dichters Phantasie mit dem Gegebenen überaus frei
geschaltet. Bei allen Gedichten wird auch die Formgebung sorgfältig untersucht. —
Einzelne Gedichte. Das Verhältnis des „Bimini" zu der bereits von
K. Hessel nachgewiesenen Quelle, den „Voyages and Discoveries of the Companions
of Columbus" von Washington Irving, untersucht P. Kabel (*8006) durch Kon-
frontierung der betreffenden Stellen; noch ein anderes Werk von Irving, „Life and
Voyages of Christopher Columbus", wird herangezogen. Für den „Mohren-König"
führt K. statt des von Hessel zitierten Extrakts in Irvings „Alhambra" desselben
Autors ,,Conquest of Granada" als Quelle an. — N. *8007 und *8011 waren mir leider
nicht zugänglich. — Die von Ch. Andler (*8008; hierzu N. *8009) inaugurierte,
Aufsehen erregende Debatte über das Traumgedicht für die Mouche, wonach A. Meissner
das von ihm verfertigte Gedicht Heine unterschoben hätte, ist meines Erachtens
gegenstandslos geworden durch den oben (N. *7982) angeführten Brief von Camille
Seiden an Ernst Eckstein. Sie spricht daselbst von „manuscrits authentiques": Sache der
Forschung war es jetzt, dem Verbleib dieser Heine-Handschriften nachzuspüren. —
Prosaschriften. Der Einfluss von Sterne auf Heine ist von zwei Seiten
behandelt worden. Auf breiterer Basis untersucht ihn die Berner Dissertation von
St. Vacano (*7984). Der Verfasser stellt zunächst fest, dass Heine bei der Abhand-
lung „Über Polen" Sterne noch nicht kannte und dass er erst unter dem Einfluss der
„Sentimental Journay" die leichte, über den Stoff sich erhebende Form für die Reise-
beschreibung findet: die Lektüre der Sentimental Journay zeigt denn auch ihre
Spuren in der ,, Harzreise". Das „Buch Le Grand" hingegen weist, besonders in
Einzelheiten der Technik, mehr auf den Einfluss von „Tristram Shandy" hin. Wichtiger
erscheint die zweite Stufe der Beeinflussung: in den italienischen Reisebildern. Hier
tritt der technische Einfluss zurück, und Heine wächst über sein Vorbild weit hinaus,
während Sternesche Einfäfle, Gestalten (Heines Hyazinth wird auf La Fleure zurück-
geführt) und Episoden um so stärker nachwirken. Von den Nov^ellen aus den ersten
Pariser Jahren weist noch Sclinabelewopski vielfach Reminiszenzen aus Sterne auf,
die jedoch schon in den „Florentinischen Nächten" schwinden. Was der Verfasser
am Schlüsse noch über den Einfluss Sternes auf Heines Lj'rik zu sagen hat, ist
nichtig. — Ergänzt wird Vacanos Studie durch die Abhandlung von J. C. Ransmeier
(*8019), der insbesondere die „Harzreise" eingehender untersucht und dem Narrenraotiv
bei Sterne und Heine nachgeht. — Beiträge zur Kommentierung der „Harzreise"
liefert B. J. V o s (9959). Er weist unter anderm nach, dass die pathetischen Reden
der beiden Jünglinge vor dem Kleiderschrank in der Wirtschaft auf dem Brocken
zum Teil Übersetzungen aus Ossian sind; er tut dar, dass an einer Stelle der Harzreise
unter dem Symbol des gefesselten Prometheus Napoleon sich verbirgt, und streift
auch andere Hinweise auf Prometheus bei Heine; er berichtigt eine aus Elsters
Kommentar (Bd. 3, S. 69) inzwischen auch in andere Ausgaben übergegangene Ver-
wechslung des Paracelsus mit dem Peripatetiker Theophrast und zeigt, dass Heine
sich an mehreren Stellen ziemlich eng an Gottschalcks „Taschenbuch für Reisende in
den Harz" anlehnt. — Eine Parallele zwischen den italienischen Reisebildern Heines
und Lady Morgans „Italy", die ja beide nicht bloss das von aller Welt bewunderte,
sondern auch das politisch unterdrückte Italien sehen, zieht C. B o n a r d i (9960).
J. Fränkel, Heine. 1906/7, 1908/9. 1015
und weist bei Heines Mathilde auf Züge der Lady Morgan hin. — R. Fürst
(9964) macht auf den Erstdruck des dritten Kapitels der „Englischen Frag-
mente" in Cottas Morgenblatt aufmerksam, der indessen bereits aus Friedrich
Meyers „Verzeichnis einer Heine-Bibliothek" als auch aus der neuen Auflage des
Goedeke bekannt war. — Das Bild, das Heine von Bellini in den „F'lorentinischen
Nächten" gibt, erhält eine überraschende Bestätigung in einem von der „Moming
Post" veröffentlichten (im Berner „Bund" vom 11. April 1909 wiedergegebenen) Brief
einer englischen Dame, die zu den Gästen jenes Abends bei Madame Jaubert, den
Heine schildert, gehörte. — Dem „Rabbi von Bacharach" gilt eine Monographie von
L. F e u ch t wanger (*8014), die die erste wirklich kritische Untersuchung des
Fragments bietet. Sie baut sich auf einer sorgfältig alle Angaben heranziehenden
Entstehungsgeschichte (S. 1—43) auf und arbeitet mit gutem Geschick aus dem ur-
sprünglichen Plan, wie er in den beiden vollendeten Kapiteln zur Ausführung kam,
einen späteren heraus, der nach der Taufe entstanden ist: aus dem historischen Sitten-
gemälde wird ein kaum verschleiertes Gegenwartsbild, und der getaufte Heine wird
als Maranne der Held des Romans. Für die Quellen brauchte sich F. nicht weit
umzusehen, da sie Heine in seinen Briefen nennt, doch ist er ihnen mit Erfolg nach-
gegangen und hat die Bedeutung von Schudts „Jüdischen Merkwürdigkeiten" als der
Hauptquelle nachgewiesen; für Frankfurt kommt freilich auch noch Kirchner in
Betracht, wie Mücke (s. oben) gezeigt hat. Besonders sorgfältig sind die historischen
Nachweise für den zweiten Plan: die Familiengeschichte des Rabbi Isaak Abarbanel
verdankt Heine der biographischen Einleitung des Johannes Henricus Majus fil. in
dessen lateinischer Übertragung von Abarbanels „Maschmija Jeschuah" (1711). Richtig
werden die formellen Unterschiede zwischen den beiden ersten Kapiteln und dem erst
1840 entstandenen dritten Kapitel betont; verfehlt erscheint mir dagegen die ästhetische
Bewertung. — Ob N. *8015 einen blossen Neudruck der im Jahre 1895 als Broschüre
erschienenen Studie des Verfassers über dasselbe Thema bietet, konnte ich nicht
feststellen. — Einen ungedruckten Pariser Musikbericht Heines vom Dezember 1846,
für die Allgemeine Zeitung- bestimmt, hat aus dem Nachlass des Barons Ludwig
Embden G. \V e i s s t e i n (*7993; s. oben!) publiziert. Der Brief geht von einer Auf-
führung der Due Foscari von Verdi aus, verkündet den Rückgang des Meyerbeerschen
Ruhmes in Paris und geht schliesslich auf Londoner Opern Verhältnisse über, um für den
Direktor Lumley und das Faustballett Stimmung zu machen. — In einem klugen Aufsatz
betrachtet K. Strecker (*8018) ,, Shakespeares Mädchen und Frauen" und meint, Heine
sehe Shakespeare zu zwei Dritteln mit dem Auge des Lyrikers, zu einem Drittel mit dem
des Polemikers, des politischen wie literarischen, niemals mit dem Auge des Dramatikers;
Heines Urteil über ,,Troilus und Cressida" sei das Verständigste, was neben Goethe und
Otto Ludwig über dieses Drama gesagt worden ist. — Dass ich mir den Aufsatz von
M. Uli mann (*8019a) nicht verschaffen konnte, bedaure ich ganz besonders. —
Kompositionen. Aus Hugo Wolffs Nachlass sind Kompositionen zu sechs
Heineschen Liedern veröffentlicht worden, die von G. von Lüpke (*8035) gewürdigt
werden. — Über eine neue Komposition des ,,Ratcliff^', von Cornelis Dopper,
die am 19. Oktober 1909 in Weimar aufgeführt wurde, berichtet P. Raabe (9956). —
Heine-Ikonographie. Von Heine- Bildnissen, insbesondere von der
Zeichnung Tony Johannots, die vor dem Chamisso-Schwabschen Musenalmanach 1837 er-
schienen ist, erzählte K. E. Franzos („Heine-Bilder" VossZg. 1907, N.45) auf Grund des
Briefwechsels zwischen Reimer und Chami.-so, über den er schon früher einmal gehandelt
hat und der jetzt in E. F. Kossmanns (9916) Publikation allgemein zugänglich ist. —
Heine-Verehrung. An den trutzigen Aufruf A. K e r r s (*8038) zur
Errichtung eines öffentlichen Heine-Denkmals auf deutschem Boden hat sich ein
wütiger Zeitungskrieg angeschlossen, auf den wir hier ebensowenig einzugehen
brauchen wie auf das komische Intermezzo des „ausgewiesenen Heine" (*8038 a — *8040
und 9968 — 9976a). Das würdigste Denkmal ist dem Dichter inzwischen in aller
Stille erstanden: in dem von der Düsseldorfer Landes- und Stadtbibliothek ein-
gerichteten Heine-Zimmer, das die Heine-Bibliothek Friedrich Meyers, die von der
Verwaltung systematisch bereichert wird, beherbergt und in dem im Frühjahr 1907 eine
schöne Marmorbüste, von Adolf Schmieding geschaffen, aufgestellt worden ist (vgl.
N. *8036a). — Schliesslich sei erwähnt, dass nach dem Muster von Bierbaums Goethe-
Kalender nun auch ein Heine- Kalender (9979) existiert. Er bringt u. a. Auszüge aus
dem Heine-Kapitel in Fanny Lewaids „Zwölf Bildern nach dem Leben" (1888), publiziert
einen Grabstein von einem Schelmengrab und bietet am Schlüsse eine Übersicht über
Kompositionen zu Heines Liedern bis zum Jahre 1908. Die Zusammenstellung zeigt,
neben die von K. Hessel (in dessen ,, Dichtungen von H. Heine") gehalten, wie die
Zahl der Vertonungen noch immer wächst und dass z. B. allein das Gedicht „Es war
ein alter König" im Laufe der letzten 22 Jahre nicht weniger als 40 neue Ver-
tonungen erhalten hat. —
Nachtrag.
I. Allgemeiner Teil.
Publizistik.
(I, 2 = N. 447—635.)
Franz Deibel.
Bibliographisches. — Zeitangswesen: Allgemeine nnd Einzelfragen. — Geschichte des Zeitangswesens: Ges.imt-
darstellnngen. — Einzelne Epochen. — Lcknle Zeitiingsgeschichte. — Zeitschriftenwesen: Allgemeines nnd Bibliographisches. —
Altere Zeitschriften: 17. nnd 18. Jahrhundert. — 19. Jahrhundert. — Zeitschriften der Gegenwart. Nene Zeitschriften. —
Kalender und JahrlScher: Allgemeines nnd ältere Zeit; Nene Almanache nnd TuschenbOcher. —
Bibliographisches. Alle bibliographische Arbeit auf publizistischem
Gebiete ist besonders freudig zu begrüssen, weil sie für die Gegenwart die Material-
grundlage schafft, die der wissenschaftliche Arbeiter im Fach der Geschichte der
Publizistik für die Vergangenheit so schmerzlich vermisst. Die meisten Publikationen
umkreisen ein engeres Gebiet und müssen auch da zumeist auf Vollständigkeit ver-
zichten. So stellt E. G u a r i n i (447) einen internationalen Katalog periodischer
Veröffentlichungen zusammen. — H. K e i t e r (450) beschränkt sich auf die katholische
Presse Deutschlands, Österreich-Ungarns, der Schweiz, Luxemburgs und — mit kühnem
Sprung — Nordamerikas und gibt zugleich einen knappen Überblick über die Ent-
wicklung dieses publizistischen Gebiets. — Wie stark allein der christliche Blätter-
wald angewachsen ist, sieht man aus dem umfangreichen Verzeichnis der evangelischen
Presse (451), in dem nicht nur Deutschland, Österreich-Ungarn und die Schweiz,
sondern neben dem übrigen Europa anhangsweise auch Afrika, Asien und Amerika
berücksichtigt sind. In den drei erstgenannten Ländern bestehen allein etwa 900
christliche Blätter mit einer Gesamtauflage von weit über acht Millionen Exemplaren. —
Unter dem Titel ,,Die Pädagogische Presse veröffentlicht" W, H. Möller (453) einen
Nachweis von Quellen zu pädagogischen Studien und, Aufsätzen, der auch ohne den
Anspruch auf Vollständigkeit seinen Wert behauptet. — Der Deutsche Journal-Katalog
(448) und H, 0. Sperlings (449) Zeitschriften-Adressbuch haben in der Biblio-
graphie der Publizistik ihre bewährte Stellung. —
Zeitungswesen: Allgemeine und Einzelfragen. Dass dem
genialen Dichter in intuitiven Stunden scheinbar mühelos gescheitere Dinge ein-
fallen, als mancher Wissenschaftler sich in langjährigen Studien erarbeiten kann, ist
eine Binsenwahrheit. In die grandiose, chaotische Welt seiner Romane hat Balzac
eine Fülle von Betrachtungen eingestreut, die sich mit allen materiellen und geistigen
Realitäten unseres komplizierten Kulturlebens befassen. Die Presse fehlt darunter
nicht. Eine Reihe solcher Betrachtungen über Journalismus und Zeitungswesen aus
den Illusions perdues ergeben einen ebenso gedanken- wie geistreichen Aufsatz (454).
— Den bedeutendsten Beitrag zur Einschätzung der Zeitung als Geschichtsquelle hat
M. S p a h n (461) in seinem nachher auch gedruckten Vortrag geliefert. Schon der
grosse englische Historiker Macaulay hat gesagt: Die Geschichte eines Volkes ist in
seinen Zeitungen zu finden. Genug Forscher haben ja auch nicht nur im redak-
tionellen, sondern ebenso im Anzeigenteil wertvolles Material zur Kultur-, Literatur-
und Kunstgeschichte aufzuspüren gewusst. Sp. hat diese Bedeutung der Zeitung nun
wieder von einem besonderen Gesichtspunkt aus ins Auge gefasst, dem der Erforschung
des innerpolitischen Lebens, der Geschichte der öffentlichen Meinung und der
F. Deibel, Publizistik. 1017
politischen Parteien. Das deutsche Zeitungswesen ist, so fuhrt er aus, in seiner
geg-enwärtigen Entfaltung ein Erzeugnis der Zeit von 1859 bis auf die Gegenwart.
Von 1859 an erblühte die Presse ungehindert. Ihre bevorzugte Aufgabe war, uner-
müdlich und erfolgreich die öffentliche Meinung zu bearbeiten, den Gefühlen, die in
der Nation aufwallten, überall Gehör zu verschaffen. Darüber verbanden sich die
Zeitungen aufs engste mit den politischen Parteien, wurden gleichsam Organe der
Parteiverbände. Gerade diese VNechselwirkung von Partei und Presse gibt den
Zeitungen ihre Bedeutung als Quelle der innerpolitischen Geschichte. Dem Historiker,
der diese Quellen benutzen will, türmen sich allerdings ausserordentliche Schwierig-
keiten entgegen. Sp. schildert sie recht geistvoll nach der methodologischen Seite,
indem er zugleich alle Eigenarten dieser Quelle charakterisiert. Und er fordert vor
allem auf, diese wichtigen Presserzeugnisse seit mindestens 1850 dauernd zu erhalten,
vor Vernichtung zu schützen und der wissenschaftlichen Benutzung leicht zugänglich
zu machen. So kommt er zu dem hochwichtigen Vorschlag eines Keichszeitungs-
museums, für das er auch noch genaue Fingerzeige gibt. — Sein Vorschlag ist mehr-
fach aufgegriffen und erörtert worden. Am fruchtbarsten von St. Kekule von
Stradonitz (482) in einem umfangTeichen Aufsatz, der weit über Spahns An-
regungen hinaus die für ein Zeitungsmuseum in Betracht kommenden Fragen nach
Seiten der Theorie wie der Praxis erörtert. Da seit der Mitte des 19. Jahrhunderts
die Zeitungen nicht mehr auf Hadern-, sondern auf Holzpapier gedruckt werden, das
nach zwei bis drei Menschenaltern der Vernichtung anheimfällt, so hängt die Möglich-
keit eines Zeitungsmuseums von der Frage ab, ob dieser Vernichtungsprozess gehemmt
werden kann. Es existiert ein Mittel im „Zapon", dessen Bedeutung von K. v. Str.
genauer dargelegt wird. K. geht dann weiter auf das Was und das Wie des
Sammeins ein, macht eine Fülle einzelner Vorschläge, auf die jede weitere Erörterung
der Angelegenheit wird zurückgreifen müssen. Bedeutsame Gesichtspunkte gewinnt
er vor allem aus der Betrachtung der bereits vorhandenen Ansätze zu grossen
Zeitungssammlungen: des Oskar von Forckenbeckschen Zeitungsmuseums in Aachen
und Karl von F'echenbachs „Politischer Registratur" zu Schloss Laudenbach bei
Aschaffenburg. Von beiden Sammlungen gewinnt man aus K. v. Str.s Aufsatz einen
klaren Begriff, und aus beiden weiss er für die Anlage und Gestallung eines
künftigen Reichszeitungsmuseums wichtige Anregungen zu holen. — O. Wettstein
(462) behandelt den Zusammenhang von Geschichte und Journalismus und
beklagt vor allem ganz im Sinne Spahns, dass die moderne Geschichtswissenschaft
die Bedeutung der Presse als lebendiger Geschichtsquelle bisher nicht genügend
anerkannt und berücksichtigt habe. W. spricht zugleich die Hoffnung aus, dass der
Journalismus künftig mehr als bisher Gegenstand der Geschichtsforschung werde
und so auf den eben gelegten Grundlagen weiter aufgebaut werde. — Aus gründ-
licher Sachkenntnis und praktischer Erfahrung heraus spricht H. D i e z (467) über
die Kulturbedeutung der Presse; sein schönster, freilich auch fast im Land der
Unmöglichkeiten liegender Wunsch ist die grössere Unabhängigkeit der Zeitungen
vom Inseratengeschäft. — Ähnliche Gedanken baut in einer frischen Broschüre H.
Schliepmann (471) aus. Zwischen Volk, Staat und Presse zieht er die Zu-
sammenhänge und wendet sich vor allem gegen den ,,Scherlismus", den Zug zum
Grossbetrieb der Presse, der in erster Linie Macht erfordert und darum auf die
kompakte Masse angewiesen ist. Mächte in der heutigen Presse sind das Kapital
und danach die Masse der Leser, der ungebildete und deshalb um so eingebildetere
süsse Lesepöbel. Die Rettung sieht Seh. im Staat als Zeitungsverleger. Wer
Universitäten, Museen für die Bildung der Menge unterhält, wer schon offizielle Zeit-
schriften mit vorzüglichem feuilletonistischen Teil herausgibt wie das Zentralblatt der
Bauverwaltung — warum sollte der nicht auch eine Zeitung grossen Stils herausgeben
können, ein wirkliches, von Parteiinteressen, Inserentenängsten und Aufsichtsrats-
beuteln gleich freies Organ! Den Weg einer solchen Zeitung zeichnet Seh. so ohne
jeden geheimrätlichen und bureaukratischen Einschlag, dass seine Hoffnungen wohl
vorläufig noch ins Utopische zu verweisen sind. — Eine wirtschaftliche Studie über
die deutsche Fachpresse hat G. L u c k (472) veröffentlicht. Das statistische, recht
stattliche Material, das der Untersuchung zugrunde liegt, reicht bis 1888 zurück und
stützt sich unter vorsichtiger Ausschaltung verschiedener Fehlerquellen auf Sperlings
Zeitschriften-Adressbuch. Die enorme Entwicklung dieses Pressezweigs lässt sich
in L.s recht übersichtlichen Tabellen bequem übersehen. Den Einzelfragen nach
Erscheinungsgebiet und -Zeit, Abonnement, Inserat, Redaktion usw. sind besondere
Kapitel gewidmet. Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Fachpresse schlägt L. sehr
hoch an; er sieht in ihr das einzige Mittel, junge Berufsangehörige vor Einseitigkeiten
der Ausbildung zu schützen, Vorurteile der kompakten Berufsmasse zu bekämpfen,
wie sie sich Handels-, Gewerbe- und Landwirtschaftskammern oft hemmend entgegen-
stellen. Nicht nur der Zahl nach ist die deutsche Fachpresse gewaltig angewachsen,
1018 F. Deibel, Publizistik.
sondern vor allem im Ausbau ihres Inhalts liegt das Hauptmoment ihrer Entfaltung;
unaufhaltsam hat sie sich neue Gebiete erschlossen. — Das Recht des sozialdemo-
kratischen Schriftstellers, Artikel auch in nichtsozialdemokratischen Blättern zu ver-
öfTentlichen — das nur enggeistiger Bureaukratismus bestreiten kann — verteidigt
mit gutem Fug E. Bernstein (474). — An Brunhubers frisches und anregendes
Büchlein über das moderne Zeitungswesen knüpft E. Consentius (476) eine pro-
duktive Kritik. Er befasst sich vor allem mit einigen Brunhuberschen Reformvorschlägen
und lehnt besonders den einer zentralen Auskunftsstelle der Regierung für die
politische Presse mit stichhaltigen Gründen ab. Als Schwäche der Arbeit gilt C. die
geringe Berücksichtigung der historischen Vergangenheit, aus deren genauerer
Kenntnis heraus einige Auffassungsirrtümer hätten vermieden werden können. —
Geschichte des Zeitungswesens: Gesamtdarstellungen.
Der kleine Abriss einer Allgemeinen Geschichte des Zeitungswesens, den L. Salomon
(486) seiner dreibändigen Darstellung des deutschen Zeitungswesens nachgesandt hat,
findet in E. Consentius einen scharfen Richter. Er rügt es, dass S. oft mehr
Statistik als Geschichte gebe, dass er durch die gewählte Disposition nach Ländern
sich um ein schärferes Bild der Anfangszeit der Presse gebracht habe, vermisst den
Hinweis auf die historischen Volkslieder, die auch zu den Zeitungen gehören, und
korrigiert auch mancherlei Irrtümer S.s, vor allem seine Vermengung der Vorschriften
der preussischen Bücherzensur mit denen der Zeitungszensur. — Der Monumentalbau
einer Geschichte der internationalen Presse ist noch nicht in Angriff genommen
worden, kann auch erst versucht werden, wenn noch mehr einzelne grosse Bausteine
vorhanden sind. Einer solcher Bausteine ist das in magyarischer Sprache erschienene
Werk „Geschichte des ungarischen Zeitungswesens seit einem Jahrhundert" von
J. von Ferenczy (487), das von der ungarischen Akademie der Wissenschaften preis-
gekrönt worden ist. Nach A. K o h u t s eingehender Besprechung hat sich der Autor
Mühe gegeben, das gesamte Material aus Archiven und Bibliotheken des In- und
Auslandes zusammenzutragen und kritisch zu sichten. Vom Beginn der ungarischen
Presse am Ende des 18. Jahrhunderts ausgehend, charakterisiert F. die in magyarischer,
lateinischer und deutscher Sprache erschienenen ersten Tages-, Wochen- und Monats-
blätter. Ebenso wendet er seine Aufmerksamkeit den wissenschaftlichen Journalen,
sowie den volkswirtschaftlichen Blättern zu. Als besonders interessant rühmt K. das
Kapitel, in dem der Kampf um die Pressfreiheit in den Jahren 1848 und 1849 be-
handelt ist, allerlei Zensurfragen erörtert und die namhaftesten politischen Führer
der Ungarn, wie L. Kossuth, J. von Eötvös und andere, als politische Journalisten
gezeigt werden. Die lichtvolle Gruppierung und anschauliche Darstellung des
Werkes werden gerühmt. — T. KeUens (488) kleine Beiträge zur Geschichte des
Feuilletons sind nur skizzenhaft, danken aber ihren Wert manchem neuen Gesichts-
punkt und mancher neuen Mitteilung. —
Einzelne Epochen. Aufsätze von E. M. Arnold (489) und A. Kohu t
(490) stützen sich auf die bekannten Werke und Tatsachen. — 0. Nirrnheims (493)
Buch hofft, vor allem durch Verarbeitung und Zusammenfassung des überreichen
Stoffes künftigen Forschern dieser Periode nützlich sein zu können. Nach einer An-
zahl der bedeutendsten Zeitschriften aller Richtungen wird von ihm detailliert über
die Stellung der verschiedenen Parteien zu einzelnen im ersten Jahr des Bismarck-
schen Ministeriums im Vordergrund der politischen Interessen stehenden Fragen be-
richtet. Die Arbeit ist vor allem ein Beitrag zur neueren Geschichte und zur Kennt-
nis der öffentlichen Meinung. — Einen recht wichtigen Beitrag zur Geschichte der
öffentlichen Meinung hat auch G. Körner (493a) in einem umfangreichen, auf aus-
giebigen Studien ruhenden Buch gegeben. Er beschränkte sich auf einen kurzen
Zeitraum: seine Arbeit umfasst die Zeit vom 15. Juli bis zum 24. November 1870 und
sucht die damaligen politischen W'ünsche des deutschen Volkes in einer das Material
vor allem möglichst vollständig sammelnden und übersichtlich ordnenden Darstellung
zusammenzufassen. K. hat sich dabei auf die Publizistik Norddeutschlands beschränkt.
Drei Fragen, die damals eine Hauptrolle spielten, stehen im Mittelpunkt der ergebnis-
reichen Untersuchung: die Verfassungsfrage, der Streit um den Titel des Reichs-
oberhauptes, die Annexionsfrage. Was die erste betrifft, so zeigt K., dass die kon-
servative Partei vor allem die Vertreterin des Grosspreussentums war, die National-
liberalen unter allen Umständen „die volle deutsche Einheit" erstrebten, ohne Sonder-
interessen zu betreiben. Da auch die Sozialdemokraten mit ihrer Republik den Ge-
sichtspunkt der nationalen Einheit verfolgten, so hat nur das Zentrum direkt parti-
kularistische Tendenzen gehabt. Immerhin offenbart die Publizistik jener Tage eine
so reichhaltige Gedankenwelt und eine solche Verschiedenheit der Meinungen, dass
trotz alles Sehnens nach Einheit ein Bismarck dazu gehörte, um sie zustande zu
bringen. Auch die Annexionsfrage hat die deutsche Publizistik ungemein lebhaft
beschäftigt, auch hier herrschten in bezug auf Umfang der Annexionen wie auf ihre
F. Deibel, Publizistik. lOlO
Zuweisung" die verschiedensten Ansichten; ziemlich einmütig- freilich war das Verlang-en
nach Elsass-Lothring-en, und das war dem Kanzler doch erwünscht, wenn er das
Problem auch selbständig- und uubeeinflusst gelöst hat. Ein kleineres Kapitel be-
handelt den Titel des Keichsoberhauptes; hier ist das Material, das K. vorleg-en kann,
überraschend arm. Doch wird man sich hüten müssen, daraus den Schluss zu ziehen,
dass das Volk nicht nach seinem Kaiser v6rlang-t habe. Nach K.s Darlegungen ist
es nicht unwahrscheinlich, dass Bismarck selbst die preussische Presse beeinflusst
und zur Unterdrückung- der Erörterungen des Kaisertitels beigetragen hat, um alles
zu vermeiden, was im Süden Misstrauen hatte erwecken können. Immerhin ist auch
in bezug auf diesen Punkt manches Interessante beigebracht worden. —
Lokale Zeitungsgeschichte. Auf diesem Gebiet ist viel gearbeitet
worden, jedenfalls mehr und erfolgreicher, als die hier folgende Übersicht erkennen
lässt. Sie leidet unter der Unvollständigkeit des dem Referenten zugegangenen
Materials; wertvolle Arbeit steckt offenbar noch in manchen kleineren Publikationen,
die dem Referenten nicht zugänglich waren. Einzelnes kann hoffentlich im folgenden
Jahrgang berücksichtigt werden, wie vor allem die Arbeiten zur hamburgischen Zeitung.s-
geschichte (N. 509-11) und C. d'Esters neue Forschungen (X. 504, 524). — Sehr ver-
dienstlich ist J. Lazarus' (496) Artikelserie, die die Berliner Presse vom 16, Jahr-
hundert bis zur Gegenwart behandelt. L. zieht ein umfangreiches Material ans Licht
und kann eine Fülle verschollener Titel von Zeitschriften angeben, die er in einer
Art catalogue raisonne aufzählt und oft glücklich mit wenigen Worten charakterisiert.
Für eine ausführliche Darstellung der Berliner Pressgeschichte ist hier wertvolle Vor-
arbeit geleistet. — Einer der wichtigsten politischen Tageszeitungen der Jahre 1813 — 14,
dem in Berlin erscheinenden Preussischen Correspondenten, hat H. Dreyhaus (543)
eine ausgezeichnete Monographie gewidmet. Er kann die vereinzelten Mitteilungen
Diltheys, M. Lehmanns, Steigs und besonders Salomons ungenügende Andeutungen
ergänzen, durch Benutzung verschiedener Akten aus dem Geheimen Staatsarchiv zu
Berlin bereichern und so zum erstenmal ein klares und umfassendes Bild von der
Entstehung und Bedeutung der Zeitung geben. In einem zweiten Kapitel wird der
Anteil Niebuhrs eingehend gewürdigt, ein drittes überblickt den Anteil Schleier-
machers, ein letztes, höchst lehrreiches, das Verhältnis des Preussischen Correspon-
denten unter Niebuhrs und vSchleiermachers Redaktion zur Zensur. — An eine Be-
arbeitung der Breslauer politischen Presse von 1742 bis 1861 ist Leonh. Müller
(500) gegangen, der mit seinem Buch die früheren Forschungen fortführt und ergänzt
(JBL. 1906/7, S. 514). Nach einer Schilderung des Breslauer Zeitungswesens vom
Jahre 1742, dem Entstehungsjahr der ersten, unter preussischer Herrschaft regelmässig
erscheinenden politischen Zeitung, der Schlesischen, bis zur Begründung einer be-
deutsamen Rivalin, der Breslauer Zeitung im Jahre 1820, schildert M. die Schicksale
dieser Blätter und der später dazu kommenden Konkurrenzunternehmungen. Be-
sonders die Kämpfe und Schikanen der Zensur werden anschaulich beleuchtet. Aus
der Memoirenliteratur der Zeit, vor allem aus Holtei, hätte der Verfasser sich noch
manche Farben für sein etwas trockenes, aber doch lehrreiches Bild holen können.
Den grösseren Teil des Buches umfasst der Überblick über die Dekade 1861 — 71, und
in ihm liegt auch der ganz besondere Wert der Publikation. Der Verfasser hat Ein-
blick in die Verlagsakten der ultramontanen Schlesischen Volkszeitung erhalten und
kann so zur Entstehung der schlesischen Zentrumspartei und zu den inneren politi-
schen Wirren des Jahrzehntes recht interessante, für die politische Geschichte der
Zeit wertvolle Mitteilungen machen. — Auch E. T h i 1 o (501) hat sich mit der Bres-
lauer Pressgeschichte beschäftigt. Er untersucht in seiner Dissertation die Stellung,
die die Breslauer Zeitung in den Jahren 1837—46 zu den beiden wichtigsten inner-
politischen Angelegenheiten Preussens, zur Frage der Pressfreiheit und zu der einer
Ausgestaltung der Verfassung, eingenommen hat. Erst im Laufe der 40er Jahre ge-
wann das Organ den Mut zu einer „gesinnungs vollen Opposition", die aber immer
noch recht massvoll und vorsichtig war. Recht unklar und unsicher war die Haltung
gegenüber den Zensurfragen. Ein Anhang der meist auf fleissige Auszüge, be-
schränkten Arbeit zeigt, dass die Breslauer Zeitung sich neben den Hannoverschen
Landesblättern zur eifrigen Verteidigerin des hannoverschen Verfassungsbruchs 1837
machte. — A. Bierbach (507) hat es unternommen, die Geschichte der Halleschen
Zeitung aus Anlass ihres 200jährigen Bestehens zu schreiben. Sie hängt aufs engste
mit der Geschichte der Heimatstadt zusammen. Ein Kind der Franckeschen Stiftungen
hat sie das menschenfreundliche Wirken des Waisenhauses unmittelbar unterstützt.
Sie hat in dauernden engeren Beziehungen zur Universität gestanden, I^eiden und
Drangsale der Stadt mitgemacht. B.s Darstellung ihrer Geschichte bringt über das
deutsche Zeitungswesen nicht viel Neues von besonderer Bedeutung, wirft aber doch
einiges neue Licht auf die geschriebenen Zeitungen und gibt mancherlei wertvolle
Aufschlüsse über die Arbeitsweise der Zeitungsredaktionen und die Art der Nach-
Jahresberichte für neaere deutsche Literatargeschichte. XIX^XX. n^
1020 F. Deibel, Publizistik.
richtenbeschaffung' um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Ihre Hauptaufgabe sah die
Arbeit darin, eine möglichst vollständige Darstellung der Entwicklung der Zeitung
auf Grund der vorliegenden Quellen von ihrem Beginn bis zum Jahre 1828 zu geben.
Denn von 1828 bis zur Jetztzeit ist die Geschichte des Organs bekannter. Aus der
älteren Zeit aber ist ein recht interessanter Stoff bearbeitet, unter anderem übrigens
auch der Nachweis geführt worden, dass die Zeitung in der Tat bis auf das Jahr
1708 zurückgeht. Jedenfalls gehört die Arbeit zu den wichtigen lokalen Mono-
graphien, deren die deutsche Zeitungsgeschichte noch lange nicht genug hat. —
Eine förderliche Detailarbeit hat H. Gersten berg (508) über die hamburgische
Zensur von 1819 bis 1848 veröffentlicht, für deren Geschichte es bis jetzt
an allen Vorarbeiten gefehlt hat. Die Grundlage für seine Abhandlung
bilden im wesentlichen die Zensurakten des Hamburgischen Staatsarchivs, insbesondere
die Akten der Zensurkommission. Vor 1819 hat Hamburg in Wirklichkeit keine
andere Zensur gehabt als die der politischen Zeitungen durch einen Syndikus, und
diese wurde sehr milde ausgeübt. Dachte doch Cotta, als er die spätere „Allgemeine
Zeitung" plante, auch eine Zeitlang an Hamburg als Erscheinungsort gerade wegen
der dortigen günstigen Zensurverhältnisse. Zu einer eingreifenden Änderung seiner
Zensureinrichtungen wurde Hamburg als Mitglied des Deutschen Bundes dann durch
die Karlsbader Beschlüsse genötigt. Die Tätigkeit und innere Zusammensetzung
dieser Zensur, neben der für die vier Zeitungen noch das besondere Amt des politischen
Zensors bestehen blieb, betrachtet G. eingehend. Die längste Zeit hat der viel-
geschmähte, auch aus Heines „Deutschland ein Wintermärchen" bekannte Dr. Friedrich
Lorenz Hoffmann den Posten des berufsmässigen Zensors bekleidet. G. kann zeigen,
dass er doch im ganzen ein liberaler Zensor war, auf den manche auswärtige Bundes-
regierung, besonders die preussische, mit Missvergnügen sah. Zur Kennzeichnung
des Verhältnisses zu den Bundesstaaten können eine ganze Reihe von Einzelfällen
angeführt werden. Preussens Empfindlichkeit war besonders gross, und dass der
preussische Gesandte nicht eben ein Heine-Liebhaber war, wird durch zahlreiche
Beschwerden belegt. Mit Blättern wie Gutzkows „Telegraphen", Wienbargs „Literarischen
und kritischen Blättern" hatten die hamburgischen Zensurbehörden ihre liebe Not.
Durch die immerhin liberale Zensur nur wurde die Tätigkeit der grossen Verlags-
handlung Hoffmann & Campe dort mög'lich, die nicht nur Börne und Heine, sondern
auch Gutzkow, Dingelstedt, Hoffmann von Fallersleben und anderen ünterschhipf
gewährte, sich freilich oft auch dadurch helfen musste, dass sie auswärts, vor allem in
Wandsbeck, mit holsteinischer, also bundesstaatlicher Zensur drucken Hess. Durch die
Rücksicht auf seine Bundesangehörigkeit war Hamburg eben zu einiger Vorsicht genötigt,
trotzdem unterwarf sich die dortige Kommission keineswegs blindlings den Wünschen
Preussens. So ging z. B. eine Schrift Glasbrenners in Hamburg trotz anfänglicher
Beanstandung durch den Zensor nach Appell an die Kommission durch. Besonders
wirkte der an der Spitze der Kommission stehende Karl Sieveking Gutes. Seine
duldsame, geistig bedeutende Persönlichkeit wird durch manche Einzelheit der G. sehen
Arbeit scharf beleuchtet. Die letzten Jahre vor der Aufhebung brachten dann noch
manche Erregung und manchen Kampf, von dem G. eingehender handelt. —
A. D r e y e r (514) hielt über Münchener Zeitungswesen in den ersten Dezennien des
19. Jahrhunderts einen Vortrag, dessen Skizze in der DLZ. nur die Aufzählung von
Daten und Namen enthält. — M. Lauberts (520) Veröffentlichung über Presse und
Zensur der Provinz Posen von 1815 bis 1847 ist der Sonderabdruck aus einem grösseren,
ungemein sorgfältig gearbeiteten Buch „Studien zur Geschichte der Provinz Posen
in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts". Über die Stellung des Staates zur Presse,
deren Entwicklung und Kämpfe, in denen die religiösen Differenzen den ersten Platz
einnehmen, die Behandlung der Zensur vom geistlichen, katholischen Gesichtspunkt
aus findet sich hier eine Fülle gut verarbeiteten Materials. — Carl d'Esters Unter-
suchungen über das Zeitungswesen in Westfalen (JBL. 1906/7, S. 517) finden eine
Ergänzung in K. Knebels (525) Arbeit über Nikolaus Meyer, den Freund Goethes,
und das Mindener „Sonntagsblatt", eine schöngeistige Zeitschrift, die von 1819 bis
1853' unter Meyers Leitung erschien und auch Goethes Lob öfter geerntet hat. Der
erste Teil der Arbeit, Meyers Lebensgeschichte, gehört mehr in den grossen Umkreis
der Goethe-Literatur. Der zweite Teil gibt eine Darstellung der Zeitschrift, die ein
hübsches Spiegelbild der geistigen und politischen Entwicklungsperioden in der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts ist. Erstlinge Hoffmanns von Fallersleben, Freiligraths,
Friedrich Wilhelm Webers, Levin Schückings wurden hier gedruckt. Immermann
und Grabbe wurden ermuntert. An allerlei Zensurstreitigkeiten fehlt es bei der
unparteiischen, wenngleich leidenschaftslosen Art des Organs nicht. Es war ein
Lokalblatt, hat sich durch seinen grossen Verbreitungskreis und die Förderung
wertvoller Talente, neben denen es an „miserablen Heckenpoeten" gewiss nicht
fehlte, aber doch über rein lokale Bedeutung erhoben. K.s Untersuchung ist gut
F. D e i b e 1 , Publizistik. 102t
jresch rieben, könnte freilich ihren Stoff schärfer und übersichtlicher gruppieren. —
Ein kleiner Artikel von F. Eckardt (527a) behandelt das 50jiihrige Jubiläum der
in Wien erscheinenden katholischen Zeitung- „Das Vaterland". F'estg-ehalten zu werden
verdient daraus, dass Ludwig- Speidel in den Anfängen des Blattes eine Zeitlang- Leiter
des B'eiiilletons war. — Der Zürcher Zeitungsgeschichte gilt eine Arbeit A. Jacobs
(531 ; N. 532 ist nur ein Auszug- daraus). Sie durchforscht dasselbe Gebiet, das Hans
Bodmer vor zwei Dezennien in Angriff genommen hat, und kommt auf Grund breiteren
Materials zum grössten Teil zu den gleichen Ergebnissen, bringt aber auch manche
wertvolle neue Kenntnis bei. Der ältesten Zürcher Zeitung-, der wöchentlich er-
schienenen „Zeitung Post", gilt der erste Teil der Untersuchung. J. kann nach-
weisen, dass die Zeitung in der Tat in Zürich erschienen ist, nicht, wie Opel einst
annahm, in Frankfurt, und von der Bodmerischen Druckerei herausgegeben wurde.
Er verfolgt das Blatt bis in das Jahr 1623 zurück. Von 1651 bis 1672 ist das Er-
scheinen eines anderen Organs, einer Art Fortsetzung, der „Ordinari Wochenzeitung",
nachweisbar, die ebenfalls bei Bodmer erschien und 1677 auch noch bestanden haben
muss. Wann und wie sie eingegangen ist, bleibt dunkel. Von 1673 an lässt sich
dann die ,,Montägliche Wochenzeitung" verfolgen, bis etwa 1723, 1674 wurde die jetzt
noch bestehende „Freitags-Zeitung" von Barbara Schaufelberger begründet, 1730 gab
der Hauptmann Hans Jakob Lindinner die erste Nummer eines Blattes heraus, das
den Namen „Donnerstags-Nachrichten" führte und sich als erstes Zürcher Inseratenblatt
darstellt. Über alle macht J. genaue Angaben. Die letzten Kapitel der Arbeit sind
den Anfängen der „Neuen Zürcher Zeitung" und der Zensur im alten Zürich bis
1798 gewidmet und zeichnen sich auch durch eine Reihe wichtiger Einzelmit-
teilungen aus. —
Zeitschriftenwesen: Allg-emeines und Bibliographi-
sches. H. H. Houben (533) hat sein Bibliographisches Repertorium der Zeit-
schriften des Jungen Deutschlands fortgesetzt (JBL. 1906/7, S. 517) und hier wie im
ersten Band eine Fülle neuen Materials der literarhistorischen Benutzung erschlossen. —
Altere Zeitschriften: 17. und 18. Jahrhundert. Biographien
hervorragender Journalisten sind bei uns noch eine Seltenheit. In dem Berichtsjahre
aber hat K. Beckmann (535) eine recht gründliche Arbeit über einen deutschen
Zeitungsherausgeber des 18. Jahrhunderts geboten, den 1706 in Köln geborenen
„Kölnischen Diogenes" Heinrich Lindenborn, der verschiedene satirische Blätter
ediert hat. — O.P. Trieloffs (537) Arbeit gehört mehr der Goethe-Forschung,
als der Zeitungsgeschichte zu. Für diese ist das Ergebnis, dass nicht weniger als
46 Artikel der Frankfurter Gelehrten Anzeigen aus der Monthh' Review und dem
Gentleman's Magazine entlehnt sind, und zwar wahrscheinlich von Merck, immerhin
als Symptom interessant. — Ein ebenso wertvoller wie interessanter Beitrag zur
Kenntnis der deutschen Zeitschriften im 18. Jahrhundert ist die ausführliche, durch
Ausbau seiner Dissertation (JBL. 1906/7, S. 518) entstandene Monographie, die
W. Plofstaetter (538) Boies Deutschem Museum gewidmet hat. Auf dem W>ge,
den die deutsche Kritik von Gottsched zu Herder zurückgelegt hat, wird der
bescheidenen Persönlichkeit Boies zunächst ihre festumrissene Stellung angewiesen.
Der Verfasser charakterisiert da gut und lebendig und aus einer Kenntnis heraus,
die sich weiter als über das von ihm durchforschte Spezialgebiet erstreckt. In der
Feststellung, dass Boie ein Muster der Unparteilichkeit und in vielen Sätteln gerecht,
aber doch keine geschlossene Persönlichkeit war, liegt auch die Entwicklung und
Charakteristik der Zeitschrift beschlossen, deren Leitung Boie von 1776—1791 führte.
In deren Vorgeschichte und Gründung mit Chr. W. Dohm zusammen werden wir
in aller Genauigkeit eingeführt. Auch die finanzielle Seite, die Honorarfragen für
Herausgeber und Mitarbeiter werden dankenswerterweise eingehend erörtert. Die
Mitarbeiter Boies und die Dohms in der Zeit der gemeinsamen Herausgabe werden
vorgestellt, die verschiedene Tätigkeit der beiden Editoren gewürdigt, die Gegensätze
behandeh, die dann nach zwei Jahren zum Bruch führten. Von 1778 bis 1788 war
Boie alleiniger Herausgeber, Dohm nur Beirat. Das verfallende Organ erlebte in
Göschens Verlag als „Neues Deutsches Museum" eine nur kurze Auferstehung.
Schon in den Rahmen dieser äusseren Geschichte der Zeitschrift kann H. eine Fülle
interessanter Einzelheiten spannen und einen Begriff der stattlichen Arbeit geben,
die Boie in dem steten Bestreben, „dem Gelehrten und dem Frauenzimmer gleicher-
weise etwas zu bieten", geleistet hat, wenn es ihm auch nicht gelang, seine Zeitschrift
zu d e m deutschen Nationaljournal zu machen. Wichtiger ist dann noch der zweite
Ted der Arbeit, der eine innere Geschichte des „Museums" bringt, ihm seine
besondere Stellung im Getriebe der damaligen Zeitschriften zuweist, vor allem
auch sein Verhältnis zu Wielands „Merkur" berührt, zu dem es eine mehr auf
Unterhaltung bedachte vielseitigere Ergänzung war. Jedenfalls hat es seit der
Zeit seines Bestehens in stiller Arbeit ausserordentlich viel für die Erziehung
96*
1022 F. Deibel, Publizistik.
seiner ziemlich zahlreichen Leser getan, und seine Geschichte ist zugleich ein Spiegel
deutscher Bildungsgeschichte in jenen Jahren. Sein glänzend angelegter Plan, der
freilich nicht ganz durchgeführt wurde, entsprach eben einem wirklichen Bedürfnis
der Zeit - sonst hätte sich die Zeitschrift nicht so lange erfolgreich behauptet. Durch
H.s Arbeit gewinnt man eine sehr genaue tlbersicht über das Auf und Ab .des
Museums, seine steigende und fallende Entwicklung. Das Buch ist etwas breit ge-
worden, aber es verarbeitet den Stoff so gut und übersichtlich, dass man diese
Breite nirgend hemmend empfindet. — In einem kleineren Aufsatz sucht G. Lorenz
(538a) einen überblick über die Zeitschriftenliteratur der Klassikerzeit zu geben.
Er beschränkt sich auf eine Einteilung der Zeitschriften in nicht immer ganz zu-
treffende Rubriken, wie denn auch die Charakteristik, die nur hier und da an-
gestrebt ist, nicht immer richtig ist. Zumeist treten an deren Stelle Inhaltsauszüge.
— Auch die „Oberdeutsche Allgemeine Literaturzeitung", der Karl 0. Wagner
(542) eine Monographie gewidmet hat, gehört noch mehr dem 18. Jahrhundert an,
obwohl sie in das 19. hineinragt. W.s Arbeit ist um so verdienstlicher, als es sich
um ein hochinteressantes, in den bisherigen Untersuchungen für Publizistik aber
kaum gestreiftes Organ handelt. Der Lebenslauf der Zeitschrift begann 1787, zwei
Jahre nach dem ersten Erscheinen der Allgemeinen Literaturzeitung in Jena. Ins
Leben gerufen ward sie durch Lorenz Hübner, einen ehemaligen süddeutschen
katholischen Theologen, der auch die Weihen erhalten hatte, seines Freimuts wegen
aber von den Obskuranten aus München verdrängt worden war. Er ging nach
Salzburg, gab dort die „Oberdeutsche Staatszeitung" heraus und gründete 1787
die „Oberdeutsche Allgemeine Literaturzeitung", der die Xenien durch das Distichon
von den „Locken der Berenice" eine nicht sonderlich schmeichelhafte Aufmerksamkeit
erwiesen. Zwölf Jahre hindurch machte dies hauptsächlich, aber doch nicht aus-
schliesslich von katholischen Gelehrten bediente Literaturorgan von dem kleinen Salz-
burg aus seinen Weg durch Deutschland, erfreute sich in der Stadt an der Salzach
einer weitherzigen, sogar verblüffend weitherzigen Zensur, bis Hübner 1800 zum
Mitglied der Kurfürstlichen Akademie nach München berufen wurde und die Zeitung
mitübersiedelte, um dort noch mehr aufzublühen. 1811 ging sie plötzlich und un-
erwartet ein. Seiner eingehenden Darstellung der äusseren Schicksale des Organs
schliesst W. eine genaue Besprechung des Inhalts an. Und da kann er denn mit
mancher Überraschung aufwarten. Die Tatsache, dass die meisten Mitarbeiter
katholische Theologen waren, hatte wohl eine Bevorzugung religionswissenschaftlicher
und philosophischer Werke zur Folge, wirkte aber nicht so auf den Inhalt der
Rezensionen ein, wie man erwarten möchte. Ein ungewöhnlicher Freimut fällt auf:
der Geist der josefinischen Aufklärung ist stärker als klerikale Befangenheit. Man
verlangt durchgreifende Reformen innerhalb der katholischen Kirche, eifert gegen
kurzsichtige Religionsdiener, die das Volk in Unwissenheit erhalten möchten, will
die Rechfe des Deutschen Kaisers gegenüber dem Papste gewahrt wissen, kämpft
gegen Mönchtum und Jesuitismus, fordert mit Ausdauer die Aufhebung des Zölibats
— alles Dinge, die heute nach 100 Jahren in einem katholischen Organ ganz un-
möglich wären. Ausführlich stellt W. die interessante politische Haltung der Zeit-
schrift dar, von der nur die begeisterte Stellung zu Napoleon hervorgehoben sei, um
dann darzulegen, wie Werke der zeitgenössischen Philosophie und Dichtung auf-
genommen wurden. Hier legt W. ein ungemein reiches Material vor: Urteile über
Kant, Fichte, für den man l)eim Atheismusstreit entschieden Partei ergriff, Schelling,
zu dessen Gunsten die anfangs ablehnende Stimmung erst gegen 1805 umschlug,
Hegel, Schleiermacher, Herbart. Die. ganze zeitgenössische Dichtung erscheint gleich-
falls im kritischen Spiegel. Von Gleim und der Karschin, von Kotzebue und Iffland
über manche Unterhaltungsliteratur bis zu den Romantikern erstreckt sich der
Interessenkreis. Und die Urteile, die hier über Goethe, Schiller, Wieland, Heinse
und viele andere niedergelegt sind, zeigen überraschend, auf wie hohem Niveau die
Literaturkritik einer katholischen Zeitschrift vor 100 Jahren einmal gestanden hat.
Die Arbeit, die ein reiches Material geschickt ausbreitet, ist eine wertvolle Be-
reicherung der noch kargen Literatur über ältere Zeitschriften. —
19. Jahrhundert. An eine Episode aus den Tagen^ vormärzlichen
Zensurkampfs und politischer Verfolgung erinnert M, Laubert (540). Heinrich
Börnstein hatte im Januar 1844 in Paris ein kleines deutsches Wochenblatt „Der
Vorwärts" begründet, das trotz seiner anfänghchen Mässigung in Österreich und
Preussen schnell verboten wurde. Bald änderte Börnstein deshalb seine Tonart; er
zog die radikalen Mitarbeiter der schnell eingeschlafenen „Deutsch-Französischen
Jahrbücher" von A. Rüge und K. Marx an sein Organ. Auf Drängen der deutschen
Diplomatie wurden dann Marx, Rüge, Börnstein und C. L. Bernays aus Paris aus-
gewiesen, auch in Preussen wurden sie verfolgt. L. kann die ^ignalements der Vor-
genannten und H, Heines, der gleichfalls beteiligt war, bekanntgeben. — F. v o n
F. Deibel, Publizistik. 1023
Zobeltitz (544) beschreibt den Inhalt einer 1813 erschienenen Zeitschrift „Russ-
lands Triumph — Oder das erwachte Europa", von deren sechs Heften fünf in
seinen Besitz g-elang-t sind. Sie enthält u. a. Kleists Ode „Germania an ihre Kinder",
das „Kriefi-lied für die jungen deutschen Jäg-er" sowie Vers 21/4 aus der Dichtung
„An Friedrich Wilhelm III". Ferner finden sich Beiträge von K. Müchler und
K. M. Arndt. Die Hefte erschienen auch unter dem Titel „Das erwachte Europa"
1. (einziger) Band. B. 1814. —
Zeitschriften der Gegenwart. Bei den hier angeführten Aufsätzen
genügt fast durchweg- die bibliographische Aufzählung. Es handelt sich entweder
um allgemeine Betrachtungen über Wert und Unwert einzelner Zeitschriftengattungen,
wie bei A. P ö 1 1 m a n n (547), A.Wurm (548), F. Servaes (549), K C r e d n e r
(550), oder um kurze historische Rückblicke über Entstehen und Entwicklung
einiger schon eine Reihe von Jahren bestehender Zeitschriften. Für die Geschichte
dieser Organe haben diese Beiträge ihre Bedeutung, aber die Buchung reicht völlig
aus, um ein für die spätere Forschung etwa wertvolles Material — viel ist es zu-
meist nicht — festzulegen. —
Neue Zeitschriften. Nach wie vor ist der Zuwachs an neuen Zeit-
schriften erechreckend gross. Da viele von ihnen nach Jahresfrist schon wieder von
der Bildfläche verschwunden sind, geben sie nicht weiter Anlass zu besonderen
Bemerkungen. Eine Stellung errungen haben sich die von II. B r o d a und
H. Beck herausgegebenen „Dokumente des Fortschritts" (584) und in der engeren
wissenschaftlichen Fachwelt die Germanisch-Romanische Monatsschrift (592). — Die
Zeitschrift Luginsland (595) will dem literarischen und künstlerischen Leben in
Halle einen Brennpunkt schaffen. — Ziel des vorzüglich geleiteten Merkers (596 a)
ist es, alles künstlerisch Wertvolle in Österreich zu sammeln, das Organ alles Öster-
reichischen zu sein, das zum Ausland, aber auch alles „gut Europäischen", das zu
Österreich sprechen will. — Die von E. Horneffer herausgegebene Zeitschrift
„Die Tat" (603) will die Zerrissenheit, an der die deutsche Gegenwartskultur krankt,
überbrücken, die Einheit von Inhalt und Form, von innerem Charakter und äusserer
Erscheinung in unserer Kultur wiederherstellen. Ihre Erziehungstendenzen be-
zwecken die Heranbildung eines neuen freien Menschentums. — Eine katholische
Zeitschrift für schöne Literatur, die sich im Gegensatz zu früheren oder noch
bestehenden katholischen Literaturzeitschriften „Über den Wassern" (604) zu halten
verspricht, hat P. Expeditus Schmidt ins Leben gerufen. — Eine Zeitschrift
Werdandi (608) sucht den Künstlern, deren Kunst „auf gesunder deutscher Gemüts-
grundlage beruht", grösseren Einfluss auf die Kultur zu verschaffen. Sie fordert im
Gegensatz zum Internationalismus Deutschtum und serviert in Wirklichkeit im
Brustton patriotischer Bierreden Teutschtum. — Eine Zeitschrift für Sexualwissenschaft
(612), die auch manches Folkloristische und Literarische enthält, hat Dr. Magnus
Hirschfeld begründet. —
Kalender und Jahrbücher: Allgemeines und ält'>re Zeit.
W. zur Westen (613) handelt aus reicher Kenntnis heraus über alte und neue
Kalenderkunst und weiss manche wertvolle Einzelheit zu seinem Thema beizu-
bringen. — Gl. Taesler (614) begnügt sich mit der Zusammenstellung bekannter
Tatsachen aus der Geschichte der Musenalmanache. — Allgemeine Betrachtungen
sind da wenig förderlich, solange wir nicht eingehendere Vorarbeiten besitzen. Sie
werden just eben in Angriff genommen. H. Grantzow (615) hat eine Geschichte
des Göttinger und Vossischen Musenalmanachs begonnen, auf die nach ihrer
Vollendung zurückzukommen ist. — Die Geschichte eines anderen Almanachs,
des Deutschen Musenalmanachs von 1833/9, hat E. F. K o s s m a n n (616) geschrieben.
Aus den Nachlässen A. von Chamissos, Gustav Schwabs und der damaligen Inhaber
der Weidmannschen Buchhandlung, Karl Reimer und Salomon Hirzel, hat er die
Redaktionskorrespondenz zusammengestellt. In der Einleitung wird ein geschichtlicher
Überblick über dieses Verlagsunternehmen und die letzten Ausläufer der Musen-
almanache gegeben. Chamissos Mitarbeit unter Amadeus Wendts Redaktion, der
Almanach unter Chamissos Leitung, die Mitredaktion Gustav Schwabs und Gaudys,
die Beziehungen zu den zeitgenössischen Dichtem, das alles tritt aus dem gut
arrangierten und kommentierten Aktenmaterial klar zu einem Bilde zusammen.
Neben die unveröffentlichten Dokumente stellt K. auch die bereits gedruckten, aber
zerstreuten, so dass die Darstellung sich auch äusserlich zur Vollständigkeit abrundet.
Im Anhang ist Gaudys hübsche Parodie auf die Tätigkeit des Redakteurs am
Deutschen Musenalmanach aus Chamissos Nachlass mitgeteilt worden. —
Neue Almanache und Taschenbücher. Für die Mehrzahl der
hierher gehörigen Werke genügt wieder der Verweis auf die Bibliographie. Als eine
Rundschau grösseren Stils über alle Gebiete des Lebens und der Kultur hebt sich
aus manchen anderen Erscheinungen J. E. von Grotthuss" Jahrbuch „Am W^eb-
1024 F. Deibel, Publizistik.
stuhl der Zeit" (619) heraus, das auch kurze Bibliographien g-ibt. Es wendet sich
an das breitere Publikum ebenso wie das Deutsch-Evangelische Jahrbuch (621) R.
Mumms, aus dem Aufsätze über Raabe von Hans von Wolzogen und über Heinrich
Seidel von Wolfgang Seidel hervorzuheben sind. — Ein Ellwanger Jahrbuch (622)
bringt Aufsätze und Mitteilungen für Ellwanger Heimatspflege. — Den Charakter des
vornehmen, exklusiven Jahrbuchs für einen erlesenen Kreis wahrt mit Grlück der von
H. von Ho f m an n s t h a 1, R. A. Schröder und R. Borchardt heraus-
gegebene Hesperus (626). — F. S c h n ü r e r s Jahrbuch der Zeit- und Kulturgeschichte
(631) sucht das gesamte kirchliche, politische, soziale, wissenschaftliche und künst-
lerische Leben eines Jahres in den Resultaten zu überblicken. Die Mehrzahl der
Beiträge lässt nicht verkennen, dass das Buch von einem katholischen Verlag ausgeht,
doch verdient das Streben nach Objektivität und Unvoreingenommenheit ausdrücklich
hervorgehoben zu werden. — Auf welch kultiviertes Niveau sich der einfache
Kalender-Almanach heben lässt, zeigen der Hyperion-Almanach (627) und die Insel-
Almanache (628). — Von kleineren Kalendern sind zu nennen Der Schütting (634a)
und vor allem der Berliner Kalender 1910 (Herausgegeben vom Verein für die Ge-
schichte Berlins. Verlag Martin Oldenbourg, Berlin. M. 1,00). — Vierländer Kunst und
Heimatkunde pflegt ein besonderes Jahrbuch (630). — Janssens Jahrbuch (632) wird
von den zumeist in und um Hamburg ansässigen Autoren des Verlags bestritten. —
Sehr reich an kleinen historischen, literarischen und künstlerischen Beiträgen ist der
Leipziger Kalender (632a) G. M e r s eb ur g e r s. — Endlich ist eines neuen Unter-
nehmens zu gedenken, Raschers Jahrbuch (634), dessen Herausgeber K o n r a d
Falke ist. Es enthält viele Arbeiten, die in einem literaturgeschichtlichen Jahres-
bericht notiert werden müssen. Hans Trog beschäftigt sich mit Wielands Notizen zu
den Anfängen der Luftschiffahrt, C. A. Bernouilli bringt Licht in eine der interessan-
testen Perioden aus Nietzsches Leben, sein Lou-Erlebnis, C. F. Wiegand zeichnet
Liliencrons Porträt, Hektor Preconi das d'Annunzios, R. Faesi endlich sucht einen
Begriff von dem Theaterkritiker Alfred Kerr zu geben. — Für alle übrigen Er-
scheinungen dieser Abteilung sei summarisch auf die bibliographische Aufzählung
verwiesen. —
Personen- und Sachregister.
Von Oscar Arnstein und Arthur Wetzlar.
Die Zahlen beziehen sich auf die Paginierung der Bibliographie (Teil I) und des Textes (Teil IIi,
in Teil I also auf die Spalten (1—530), in Teil II auf die Seiten (531 — 1024i. Für die Benutzung
empfiehlt es sich, jedesmal die ganze Spalte bzw. Seite durchzusehen, weil sich Namen und Sach-
bezeichnungen auf den einzelnen Spalten und Seiten vielfach wiederholen.
Aschen 33, 233. 1017.
A»l, J. 65. ISO, 617, 6.^.
Abarbanel, Babbi Isaak 1015.
Ab-, ansmergeln 113.
Abegg. J. F. 268.
Abeken, B. B. sö3, S94, 1002.
Abel, böhmischer Uamanist 658.
— H. K. 249.
— O. lOtJ. ööö.
Abeling. Tb. 6S, 620.
Abendroth, Irene 393.
Abenteuerromane f.iTentnriers, Kitter-
romane, Bobinsonaden; 81, 515, 624.
701.
Abentearertypns in der Literatur 994.
Aberglauben 73, 115. 189, 621. 650.
Abert, H. 396, 398, S32.
Abraham, J. 389.
— s Santa Clara 8. Hegerle, U.
Absens (Wort) HS.
Abgolntismns 669.
Abstraktion 1:^, 339.
Abt, A. 71.
.Ach du lieber Augnstin- 223. 686.
Achelis, B. Chr. 221, 28.3.
— Tb. 5. 6, 242, 255, 408, 459, 502,
721, 884.
Achleitner, A. 248.
Ackermann, Charlotte 419.
— Louise 28.
— B. öl.
Aeosta, Uriel 7, 231, 528, 538, 699-7tX1.
1002.
Adalbert, Prinz ron Bayern 990.
Adam, J. 199, 220, 276.
— Julie 95, 484. 626.
— Juliette 239.
— M. 361, 364 3. 418.
— P. 239.
— Ton Fulda 63<>.
Adamboeh 62.
Adani, Adam '233, 7i>2.
Adel ISS.
Adelmann, B. 663/4.
— Helene 267.
— Irma Grifin 483.
.\delt, L. 90, -253.
Adelung, J. Chr. 554.
Adickes, E. 444.
Adjekti» 121.
Adler, Cosmas 204.
— F. 26, 292, .372.
— H. A. 4<Xi.
— L. 457.
— N. 6:j.
Adlersfeld-Balleslrem, Gufemia Grifin
V. 219. 680 1.
Adlington, W. 616.
Adolph, K. 95.
Adrian, O. 63, 289.
— H. 64.
— L. 790.
Adrianna Bomanns 641.
AdTokatnr 92.
Aellen, H. 293.
Ärete 90. 1S9. 232, 261, 391, 636, 640.
702.
iiehylns 46. 86, 382, 799, 824. 962.
Ästhetik 129-48. 430. 455, 302. 531/3.
580-600. 710, 755, 760, 877, 965. 967,
971. 979.
— erotische 13S. 588.
— neuere 131, 581.
— neuere ansläadisehe 1312, 581.
— praktische 589.
— romantische 130, 306 7. 513, 96^4.
Ästhetischer Gegenstand 133.
Ästhetizismns 140.
AgameninoD S6.
Agglutinationstheorie 105.
d'AgonIt, Madame 995.
Agoglia, Mimi 422.
AhasTer 6;i, 571, 617 S.
Ahlden 217.
Ahlefeld, Frau t. ^93.
Ahlefeldt, D. 221.
Ahn. F. 34.
Ahrein, M. 144.
Ahrens, H. L. 101, 356.
Aigner, K. 79, 706.
Aigremont 115.
Ainslie, D. 131.
AischUl 117..
Aischylos s. Äschylus.
Akademien s. Schulen.
Akustische in der Dichtung 318, 988.
Akxent 614.
Alafberg, F. 140, 145, 39S, 417. 493.
945.
Albers, P. 83.
Albert, E. d' 403.
— F. E. 203. 653.
— H. 438, 488, 890.
H K. 730.
Alberti-Sittenfeld, C. 425, 830.
Albertinns. Aeg. 688.
Alberts, W. 2, S61, 364, 806.
Alberty. M. 498.
Alberus. E. 210. 6-25, ftU. tHiS.
Albing, A. 143, 246 7, 348.
Albrecht Y., Herzog Ton Bayern (>47.
— Herzog von Preussen 175, 177. 180,
194. 62-). Cv45.
— Ton Halberstadt 60. 184, 6;J4.
— Alcibiadea, Xarkgraf tob Branden-
burg 623.
Jahresberichta fdr neuere deat<che Literatargeschidite. HX.XX.
Albrecht, A. 719.
— G. 25.
— H. 242.
^ 98_
— Karl g. Saiten, F.
— 0. 194. 201, 646, «49.
Alchimie 189, 572, 640.
AIciat. J. P. 206.
Aldfried, angelsächsischer König 619.
Aldington, A. B. 147.
Aldus, M. 662.
Aleander, H. 195, 646, 662.
Aleardi, A. 240, -275. 716, 758.
Aleman, M. 687.
Aler, P. 692.
Alexander, P. s. Kleinmann, P.
Alexanderbuch, -sage 6»), 184. 615 6.
Alexandriner 682. 935.
Alexis, W. s. Hering, W.
Alfieri, Y. Graf t. 84. 36. .335.
Alhambra 1014.
Alieke. P. 465.
Alkohol und Dichtung 9S5 6.
Allen. H. W. 80.
— J. A. 75.
— Ph. S. -209.
Alles, K. 1-22.
Allgemeine Literatur-Zeitung 892.
Allgemeine Zeitung (Manchen) 34, 471.
Alliteration 923.
Allmers, H. 288.
Almanache 24.3, 277. 1024.
Alpen 94, 236. 473.
Alpenländer, österreichische 124.
Alpers, P. in.
Alsfeld 139.
Alt. H. 354.
— K. 462. 483. 932.
— Th. 415.
Altdorf (bei Nürnberg) 159.
Altemöller, W. 134.
Altenberg, P. 88. 2.5:}.
.\ltenberger, W. 781.
Altenburg 177.
— 0. 55. 96.
Altendorf, 0. 47. q46. 549.
Altenhöfer, A. J. 449.
Alter, das 96.
Altertum 46, 59, 444, 545, 615;7, 684.
Altersmundarten li)6i
-Alt-Frankfurt- 37.
Altherr, P. 135. 5y3.
Althoff. F. 158, 612.
,Alt-Köln" 37.
Ältkemper, J. 37.
Altkirch, E. 231, 700.
Altmann. G. 82, 418. 422. 316.
— W. 263, 405, 327, 785, 1001.
97
1026
Personen- und Sachregister.
AUmOller, H. 416, 787.
ÄltraismuB 113, 568.
„.\Usaoh8enland" 37.
Altwildnngen 179.
Alvensleben, v. 948.
AIxinger, J. B. v. 419.
Amalie, Prinzessin von Prenssen 680.
Amadisroman 81.
Amaranthes 673.
Ambros, W. 399.
Ambühl, J. L. 85, 955.
Am Ende, M. 288.
Amelung, H. 511, 975.
Amerika 11, 99, 239, 712.
Araon, J. A. 381.
Amor s. Eros und Psyche.
Ampere, J. J. 905.
Amtssprache 108.
„Am Webstuhl der Zeit" 1023.
Anacter, Chr. Ad. t. 220.
Anakreontik 59, 274, 685. 757, 761.
Anapher 629.
Anaichismns 29.
Andalusien 269.
Ande, F. W. 123.
Anders, E. 376.
JE 773
Andersen, H. C. 94, 365, 736, 984,
987.
— V. 208.
Anderson, Maria 265.
— Rosa (Eanleck-Niedeck, Bosa) 472,
916.
Andler, Ch. 209, 436, 867/8, 1014.
Andrä, A. 876.
Andreas, F. 248 9, 528, 728. 1002.
— J. V. 73, 214, 229, 667, 694, 696,
701 '2.
— Luise 494, 946/7.
— W. 466, 902.
— Wilhelmine 494, 946/7,
Andreas, W. L. 6.
Hof er- Dramen 82, 616.
— -Salome, Lon 377, 412, 423, 435, 437,
870' 1, 1024.
Andree, E. 110, 566.
Andre, L. 95, 395, 400.
Androgynenlehre 979.
Anhalt 165, 201.
„Anke von Tharaw* 684.
Anmutige, das 586.
Anna, Königin von Frankreich (Madame,
mhre du roi) 219.
— Amalia, Herzogin von Sachsen-
Weimar 453, 470, 879, 888, 896, 902,
911/2, 920.
Annunzio, G. d' 86, 389, 532, 1024.
Anschauungsunterricht 41.
Anstand 141.
Anster, J. 73.
Anthes, 0. 41, 71, 542.
Anthologie, griechische 615, 926.
Anthologien 272, 756.
Anthropologie 889-90.
Antike s. Altertum.
Antoine, A. 422.
Anton Ulrich, Herzog von Braun-
schweig-Wolfenbüttel 218, 677.
— M. 3.
— R. 81, 623.
Antropp, Th. 379, 415, 821.
Antz, J. 247, 271, 278, 512.
Anwand, 0. 375, 379.
Anzengrnber, K. 253, 368, 417, 748.
— L. 245, 368, 810 1, 822.
A part (im Drama) 185, 635.
Apel, M. 440/1.
Aphorismus 427, 446, 834/5.
Apollonins von Tyrns 61, 616.
Apostel 63 4.
Apostelakten, apokryphe 64.
Appel 210, 661.
— C. 96, 207.
Appenzell 124, 576.
Apperzeption 135. 1008.
Apuleius 61. 616.
Arago, F. 261.
Aram, K. s. Fischer, Hans.
Arbeit 137, 147.
Arbeiter in der Dichtung 90.
Arbeiterliteratnr 270.
Arbeiterphilosophie 445.
Arbenz, E. 204.
Arbesser v. Rastburg, W. 133, 140.
Arcadia (Roman) 81.
Archaismus 972.
Archenholtz, J. W. v. 268, 753.
Archer, W. 186, 392, 829.
Archiv (s. Bibliotheken, Handschriften)
Berlin 676, 862, 874, 993, 1019.
Charlottenburg 678. Dänemark 264.
Detmold 703. Frankfurt a. M. 995.
Giessen 701. Hamburg 995, 1020.
Hannover 676. Königsberg 177. Mar-
burg 676. München 676. Österreich
993. Schwerin 697. Ungarn 1018.
Wasserburg am Inn 692. Weimar 996.
Wien 993, 1010. Wolfenbüttel 697.
Würzburg 704.
Arens, A. 294.
— E. 21, 51, 105, 773/4.
Ariadne 82.
Ariosto, L. 81.
Aristophanes 59, 374, 615. 779, 1006.
Aristoteles 60, 144, 212, 392, 599, 666,
798, 850.
Armenordnung 197.
Armer Heinrich 47, 65/6, 621.
Arminius 8. Hermann der Cherusker.
— W. 8. Schnitze, Herrn.
Arnau, K. 418.
Arnant, Elise 1011.
Arndt, E. M. 20/1, 43, 46, 51, 110, 159,
276 7, 4312, 565, 617, 736, 741, 754,
760, 861/2, 885, 1023.
Museum 432.
— Joh. 201.
— L. 119. 573.
Arneth, A. v. 679.
Arnheim, F. 25, 219, 239, 679-80.
Arnim, Bettina v. 24, 90, 256, 460. 470,
510/1, 741. 744, 748. 892, 910, 913,
961, 971.
— Eva A. V. 266.
— H. V. 425.
— L. A. T. 511, 625, 777, 923. 951,
961, 974/7, 982. 1007.
Arnold 205.
C F 202
— E. 3, 217, 225, 494, 670, 688-9, 946,
1018.
— E. M. 83.
— F. 212, 665.
— H. 267.
— R. F. 13, 59, 89, 85, 101, 276, 369,
407, 523, 615, 760, 811, 837. 971.
Arnoldt, E. 24, 430, 858. 873.
Arnstein, 0. 13, 390, 504, 830.
Arnswaldt, W. C. v. 890.
Aren, W. 375.
Aronsohn, 0. 392, 831.
Arpad, M. 254.
Arper, K. 398.
Art (Wort) 113, 568.
l'art pour l'art 963.
Artussage 619.
Artzibaschew, M. 142, 598.
Arx, W. V. 381.
Asanaginica (Ballade) 74. 622,
Asch, Seh. 90.
Aschaff, Estrithe 355.
Aschenhans (ungarisches Volksmärchen)
78.
Aschner, S. 100, 490, 555, 940.
Asher, h. 235.
Asmns. R. 86, 515.
Assing, Ludmilla 538, 1003.
Assmann, B. 273.
Assmns, W. 409.
Aster, E. v. 430, 858.
„Athenäum" 35, 507/8, 959, 970.
Atkinson, C. T. 215, 668.
Attilas Tod 75.
Atzberger, L. 172.
Anberi le Bonrgnignon 76.
Aubert. A. 512, 978.
— K. ioi. .
Anbignac (Ästhetiker) 635.
Ancassin und Kicolette 75.
Äudebrand, Ph. 526, 1010.
Audiguier, d' 691.
Auer, F. 449.
— Grete 254.
Auerbach, B. 27 8. 94, 284, 368, 528,
766, 958, 999. 1002.
Aueinheimer, R. 253, 379, 423, 498,
522, 951.
Auersperg, A. A. Graf (Anast. Grün)
20/1. 265. 290 1, 769, 1017.
Aufdonnern (Wort) 113, 568.
Anferstehungslegende 64, 617.
Auffenberg, J. Frhr. v. 359, 804, 1000.
Aufführungen a. Theater.
Aufklärung 155, 231, 234. 250, 425/8.
536, 607, 668, 671, 706/7, 779-84,
849-51, 85.3. 880, 884/5, 1006, 1022.
Aufsatznnterricht 43/4, 544.
„Ange des Gesetzes wacht" 115.
Augen der Seele (Schlagwort) 115, 570.
Augsburg 8, 33, 248, 628, 728.
August der Jüngere, Herzog zu Braun-
schweig- Wolfenbüttel 232, 701/2.
— der Starke s. Friedrich August II.,
Kurfürst von Sachsen.
— Prinz von Preussen 911.
AugnBtin, Sackpfeifer 686.
Augnstinlegende 75.
Ankenthaler, E. 113.
Aulnoy, Gräfin d' 985.
Aurogallns 663.
„Aurora" 992, 1002.
Ausdruckskunst 137.
Ansfeld, A. 60.
Aus'm Weerth, E. 287.
Aussetzung in einer Kiste 78.
Auspitz, Th. V. 416.
Aussprache (vgl. Lautlehre) 121.
— erasmische 209.
Austriacns 106, 562.
Autographen 178.
Autosuggestion 93.
Ave-Lallemant, F. Chr. B. 557.
Avenarius, Ed. 19.
— F. 16/7, 19, 137, 140, 285, 354, 364,
373, 398, 514, 540, 767, 770/2.
Avenünus s. Tnrmayr, J.
Aventuriers s. Abenteuerromun.
Averdieck, Elise 267.
Axelrod, Ida 245.
Ayrenhoff, K. v. 84, 242, 355, 719, 800.
Baarlam et Josaphat 68.
Buars, E. 63.
Baas, H. 26.
— K. 189, 641.
Baasoh, E. 8.
Buäth-Holmberg, Cecile 277, 494.
Bab, J. 134, 249, 255, 272, 288, 294,
353/4, 361, 364, 369, 371/2, .376/8, 382,
385, 4(8, 410, 413/4, 418, 420 2, 446,
498, 770 1, 805, 811/3, 820/1, 827, 838.
842, 844, 846.
Babillote, A. 249, 730, 773.
Babo, F. M. V. 951.
Bac, F. 268, 495, 754.
Bacchus 82.
Bach, die (Worterklärnng) 122.
— D. J. 405.
— Ph. G. 695.
— S. 988.
— W. C. 16, 205, 655.
Bacherl, F. 83.
Bachmair, H. F. 772.
Bachmann, A. 108, 124, 563.
— Fr. 590.
— H. 26, 199, 451.
-- J. 56.
— K. 108, 564.
— 0. 277, 760/1.
— Z. (Eivander) 203, 212.
Bachmayr, J. N. 364, 366, 803/9.
Bachstrora, .1. F. 232, 701.
Backmann, R. 366, 809.
Bacmeister, Ad. 101, 557.
— E. 353, 799.
Bacon, Fr. 674.
Baden, Grossherzogtnm 7, 117, 122/3,
165, 248, 283, 575, 728.
Bader J. 630.
Badius. 3. A. 210. 663.
Badstüber, H. 271.
Badt, Bertha, 91, 625, 773.
Bächtold, H. 116.
— J. 769, 795.
Baege, M. 38, 169.
Bähler, E. 216.
Bähnisch, A. 116, 571.
Bäldi, F. 183, 632.
Baer, H. 456, 881.
— J. 407.
— K. E. V. 261.
Baesecke, G. 148. 515, 795, 982.
Baetke, W. 89.
Bänerle. A. 367, 769, 810.
Bänmer, Gertrud 24, 142, 470, 912.
Bäumker, Cl. 425.
Bahder. K. v. 111 2.
Bahlmann, P. 66.
Bahr, H. 15, 17, 24, 95, 132, 252, 265/6,
268, 292, 372, 374, 390, 394, 397, 4U3,
408, 412, 414, 418, 420, 469, 7.50, 754,
790, 816, 822.
— E. 443, 448.
Bailleu, P. 25, 243, 450, 720.
Personen- und Sachregister.
1027
Baia, K N. ««8.
Baicon, J. B. 41'.).
Bkitt. U. «7. ll-J.
BakebylidM 76.
Baker, E. A. 67.
— O. M. 239.
— G. P. 1^6.
— H. T. 61.
BakkaUnreat 161.
Bai bin. B. 233, 702.
Baldamns, A. •). 21.').
Bälde. J. 557, 66ti.
Baldensperger. F. 2. 267. 508, 969.
Ballade 71, 271, 6S6, 925, 99iJ.
Ballanf 497. 950.
Ballett 424. 599.
Ballhom. J. 42.
Balocki-tale 65, 621.
Balsame, O. (Cagliostro) 780. 863.
.Baltische Franen-Zeitsehrift'* 37.
Baltische Lande 8, 491.
.Biltische Monatsschriff- :i6.
Balzac. □. de 31, 13(1, 241. 533, 1008,
M16.
Bamberg 416, 517, 98«.
Bamberger. L. 449.
Bancroft. G. 258, 740.
Ba&del. A. 263.
Bang, H. 89, 410. 412, 419-423, 843,
847
Bannballe 182, 197.
Banrille, Th. de 613, 1009.
Banz. R- 63. 187, 637.
Bapp, K. 61.
Barbarossasage 1008.
Barbey d'.VureTilly, J. A. 131.
Barchan, P. 142, 240, 717.
Barekbansen, H. 49. 547.
Barcsa. E. 66.
Bardewiek. E. 363.
Bärge, H. 29, 193, 197 8, 648.
Barine, A. 219, 239, 677.
Barmen 125, 577.
Bamav. L. 4145. 814, 844.
Baro. B. 61.
Barock 207.
Baro?, Dramatiker 616.
Barrfes, M. 714, 928.
Bartels, A. 2 3, 201. 23 4, 37, 90, 136,
139-40, 243. 24.5. 247, 255. 258, 273,
276, 288, 360. 362. 364 5, .369, 375,
407, 411, 417, 440, 457, 521, 523. 526.
528; 535, 537, 594, 597. 601. 711 2,
741, 768. 793, 796, 813, 818, »4€, 894.
938, 992. 1004 5.
— F. 43, 139, 543.
— M. 89.
— P. 89.
Barth, C. t. 207.
— F. 204. 206, 65«.
— P. 152, 162.
— Th. 31, 448.
Barthel, G. E. 287.
— Leonore 634.
Barthelmy. E. 143, 507.
Barthius.'C. 657.
Barthold, F. W. 176.
Bartholmae, Chr. 104.
Bartlispiel, Brnnner 228.
Bartsch. E. 566.
— K. 629.
— ß. 999.
— B. H. 95, 25S. 734, 790.
Barnxi. J. 231.
Barzelotti, G. 469, 909.
Basedow, J. B. 155, 428, 717, 934.
Basel 10, 124, 174, 204, 357, 661.
S02.
Baseldentsch 124.
Basnage, J. 537, 1014.
Bass, A. 116, 128, 457, 371, 57».
Basse. P. 222.
Bassermann. A. 407, 418, 420, 847.
Bassi. L. 397.
Bastian. J. 102.
— L. 192, 643.
Bastier. P. 364, 469, 910.
Batanlt, 6. 435.
Batcare, L. 209.
Baterean, 0. 94.
Bathseba (UriasbrieO 83.
Batilliot, Ch. 97. 149, 225.
Batka, B. 38, 86, 366, 395. 399, 401/2,
404 5. 467, 809. 832. 835.
Battenx, Ch. 130, 530, 615.
Batüsti, C. 687.
Bancb. B. 430, 698, 358.
— G. 163, 169, 208, 231, 65a
Baudelaire. Ch. 181, 272, 774.
Bandonin de Coartenay, J. 106.
Bandnin de Seboare 68.
Bandri 619.
Bauer (Banemstand, Bauerato«) 7, 252.
278, 291, 3657.
— A. 204, 655.
— B 865.
— B. 494. 945.
— Friedr. 101.
— J. 431, 50», 8«0, 971.
— Karl 196, 489. 938.
— K. (Maler) 4*4, 4««, 492, 734, 772,
943.
— Karolioe 419.
— L. 19, 165. 278.
— P. 24.
Bauer. H. 435, 460, 885.
Bauerbaeh 494.
Banernchronik 226.
BaneraerzAhlangen 124.
Bauernhaus, steirisches 560.
Banembochzeit, Tiroler 134.
Banernk0D6die, Tiroler 367.
Bauernkrieg 46, 194. 2o3.
Banernquartett, süddeutschea 224.
Baum, E. 228, 367, 694.
— K. 205.
— R. 525.
Baumann. F. 106.
— Lina 2.
— B. 34.
Banmbacb, B. 2S7.
Baumeister, A. 491.
— B. 25. 370. 41ö, 4-20. 498. 845.
— Chr. 707.
Banmgärtel. M 10.
Bannigart, H. 85. 139, 378. 596.
Banmgarten. B. 121, 190, 378, 492. 574,
943.
— L. 461, 885.
— 0. 453, 879, 897.
— P. M. 176.
Baumgartner. A. 247, 388, 726'7.
— B. 575.
— H. 665.
— Xagdalene 575.
Baur. A. 205.
Bayer, G. 204 5.
— H. G. 495, 497, 504.
— J. 24, 131, 354. 481, 506, 51», 798,
962, 989.
— K. 26.
Bayern 8, 117 8. 123, 201, 207. 248, 284,
575, 651. 6-58. 728.
Bayreuth 251. 4^)3, 733, 833. 8356.
.Bayreuther Blätter« 833. 835.
Bayros, A. r. 875.
Bazin, B. 714.
Beamtentara 7.
Beatus Rbenanns (Uamaaistt 663. 6«S.
978.
Beanmont, Fr. 90.
Bebel, A. 270. 448. 457, 755.
— Job. 661, 663.
Becher, F. L. 168.
Bechstein, L. 101, 555, 557.
Beck 695.
— Chr. 117, 571.
— G. 221.
— H. 37.
— J. W. 70. 620.
— K. 272. 289-90, 527, 716. lixil.
— K. A. 157.
— M 100, 512, 978.
— P. 76, 94, 118. 169, 224, 686.
Becker 99, 224. 553. 636.
— A. 165, 280, 496, 765. 948.
— A. J. 279, 763.
— F. K. 226.
— 6. 81, 623.
— H. 60, 206, 4«1, 656.
— L. 897.
— M. 164.
— Harie Louise 91, 423.
— Ph. A. 75, 81, 83, 142, 388, «20.
— W. 412.
— W. C. 435.
— W. M. '232.
Becket, Thomas a 87. 625.
Beckmann, E. 363.
— J. 477.
— K. 35, 222, 234, 705. Iu21.
Becqner, G. A. 98.
Beda vKirchenbist) «19.
Beda Venerabilis 569,
Bedeutnngslehnwort 567.
Bedeutungswandel 116, 563, 5«7, 570.
Sedier, J. 559.
Beeek. Peter a 233.
Beeger, J. 154.
Beer, M. 359, M>*. 523, 893. 96».
— 0. 364.
— P. 120, 674.
HotaaBB, S. 7>>.
Beerbobia-Tree, H. 82«.
Beethoven, L. vaa 24, 282 3, 3»7. 42i),
745, 917, 988.
Beets, K. 0. 45.
BefreioDgekriege 242/3, 2767, 4SI, 71».
7»Jl.
BegemaoB. W. 852.
Beguelia, Amalie t. 447.
— H. T. 447.
Behaghel, 0. «5, 119, 120, 122, 187, 621.
tj37.
Bebaira, Xartia 188/9, 640.
— Uichel 64a
Beham, H. S. 629.
Beheim, M. 30. 181, 6-29.
Behr. M. 139. 25«.
Bohrend. F. 17>. 226. 690.
— Käthe 220.
— W. 9, 286, 371, 5:».
Behrends. Marie 291.
Behrens, C. 3.56. 36S, 3«4, 807.
— P. la-i, 410.
Behring 93.
Behrisch, E. W. 276, 471, 882.
Beissel, St. 187, «38.
Beiwort 525.
Bekenntnisschriften. reforDatorische
194. «45.
Bekker, P. 395, .397, 405.
beklaTieren (Wortforschung) 578.
Beifort- Bai, E. 582.
Belgien 239. 714.
Belgiojoso, Christine Fürstin .523, lolu.
Bellay, J. du 212.
Bellermann, L 949-50, 953.
Bellinckhauseo, B. r. 135.
Bellini, V. 1015.
Bellroann, C. M. 304, 673, 774.
Belonin. G. 355, 451, 875.
Below, G. T. 102, 177.
.Belustigungen des Verstandes und
Witzes* 673.
Belwe, G. 161.
Ben Jonson 674.
Beneo, G. 36.
Bender, Ad 194.
— J. 72, 122, 125, 577.
ßeoecke, E. F. M. 62.
Benedikt, E. 92.
— M. 26.
Benedii, Boderich 749.
Beneke A. 68, 620.
Benians, E. A. 668.
Benkenstein. 0. 155.
Benn, J. 509, 971.
Benndorf. F. K. 268.
Bennigsen, B. t. 259, 448.
Benno, J. E. 286.
Benrath. E. 204.
Benz, R. 65, 77, 505, 960 1.
Benzel-Sternan, Chr. B.Graf t. 428,85«.
Benziger, J. C. 228.
Benzraann, H. 187. 271 2, 278, 284.5,
290. -293, 370, 378, 385, 490, 516, 637,
766 7, 770, 774, 939.
Beownlf 67, 619.
Beqnelin, N. I'ö3.
Ber..nger, P. J. de 513.
Berbig, G. 10. 202,3. 212, 653.
Berch, (Dramatiker 135.)
Berchtesg^den 94.
Berckbeim, Familie 740.
Beredsamkeit 148.
Berend, E. 130, 507, 510, 581, 783/4,
786, 965, 973.
Berg, C. 465. 899.
— Karoline Friederike t. 54, 549.
— L. 15, 19, 25, 119, 138, 223, 255. 271.
374, 377,881. 391,393. 435. 457. 521.
539. 1000. 1005.
— M. 504.
— 0. F. (Bbersberg) 367.
— B. G. 507.
Berger. Alfr. Freiherr t. 134. 253, 26».
284. 364. 372, 410. 412. 434, 486, 795.
807, 815, 840, 897, 933.
— Arnold E 235, 488, 757, 933.
— H. T. 137, 139. 146, 274. 364. 483.
601. 932.
— K. 3. 95. 265. 284. 437-92. 502, 504.
636, 766, 937,8, 942,3, 958.
97*
1028
Personen- und Sachregister.
Berger, T. W. -"Jti, 690.
— W. 81.
Bergerac, Cyrano de 93, 96.
Berggesangbnch, Markircher 220.
Bergisches Land 9, 168.
Berglied lö2.
Bergmann, E. 994.
— H. 234.
Bergmunnssprache 110, 566.
Bergtheater 409, 693, 839.
Beringer, J. A. 860, 400, 502, 899, 957.
Berkholz, G. 453, 879.
Berlepsch, Goswina v. 254, 420.
Berticbingen, Götz v. 175, 178.
BerliJire, U. 211.
Berlin 8, 94, 108,159, 224,248 9,252/3,
280, 494. 523, 563, 728;9, 862, 892,
974, 1024.
Berlinerin (in der Literatur) 249.
Berlioz, H. 395 6.
Berlit, Q. 55, 483.
Bermann, R. A. 409.
Bern 70, 186, 216.
— (= Verona, Namenerklärung) 118.
— M. 273.
Bernard, J. K. 263, 804.
Bernaner, Agnes 85.
ßernays, M. 777, 825, 887 S.
— U. 60.
Berndt, Th. 168.
Berndütsch 124.
Bernecker, E. 30, 115, 570
Berner, E. 257.
— H. 236.
— V. 81.
Bemfeld, S. 427, 523.
Bernhard, Herzog t. Sachsen-Weimar
217, 815.
— E. s. Cohn, E.
Bernhard), W. 102.
Bernhardt, Sarah 264, 419, 423, 746.
— W. 430.
Bernhart, J. 247, 443.
Bernhaupt, .J. 106.
Bernheim, E. 1, 531.
Bernier de la Bronsse 616.
Bernonlli, C. A. 4:34/5. 437, 439, 867,870.
Bernstein, Ed. 32, 1018.
— Elsa (Rosmer, E.) 381.
— Ign. 115.
— M. 248.
— P. 282.
Bernstoiff, J. H. E Graf v. 717.
Bernt, A. 43.
Bernns, A. v. 511.
Berolzheimer, F. 243, 413, 720.
Berstl, J. 62, 273, 487.
Bertalot, L. 208, 660/1.
Bertant, J. 89, 413, 463.
Bertens, Rosa 418, 420, 498.
Berthelot, R. 436.
Berthold, A. 62.
Bertholet, A. 63, 199.
Bertip, E. 112, 569.
— R. (Schier) 113 4.
Berlini, P. 73.
Bertram, E. 110, 772. 790,
— F. 118, 145, 573.
— J. B. 92U.
Bertrand, L. 21.
Bertsch, H. 24, 754.
Bertsche 234.
Bertuch, F. J. 356, 459, 540, 690, 776,
779, 948.
Bertz, E. 445.
Berzelins, J. J. Frhr. v. 471.
Beschorner, H. 6, 203.
Beskow, B. v. 895.
Bessel, A, 70.
Beste 163.
Beta, 0. 401, 484.
Bethe, E. 61, 497, 950.
Bethge, H. 19, 272, 375, 540, 772.
Betke, K. 501.
Bettelheim, A. 12, 23, 26, 267, 354, 368,
371, 409, 416, 421, 528, 749, 795, 998,
1002.
Gabillon, Helene 28, 421, 774.
Bettler 92.
Betz. L. P. 615.
Benlwitz, Fr. t. 94S.
Beurmann, Polizeispitzel 993.
Benther, Dekorationsmaler 893.
Beutler, E. 59, 160, 455, 478, 519, 615,
666, 926.
Bevis of Hampton 75.
Bewnsstsein 136.
Bewer, M. 503.
Beyer, T. 167.
— Th. 200.
Beyle, H. (Stendhal) 91, 131.
Beyme, K. F. 946.
Bezold, F. V. 175.
Bezzel, H. 282.
Bezzenberger, Ad. 5, 177.
Bibel 62, 65, 187, 199, 459, 522, 570,
638, 884, 1006.
Bibelkritik G(>2.
Bibelstoffe 6:i;ö, 617,8.
Bibelübersetzung (vgl. Luther) 108, 199,
649.
Biberfeld, C. 223, 514.
Bibliographisches 12, 31, 59, 129, 151,
191, 196, 207, 383, 390, 393, 407, 464,
504, 515, 518, 526 7, 539, 552, 61n,
620, 625, 647, 830, 837, 839, 989, 992/3,
1004, 1016, 1024.
Bibliographisches Institut 887.
Bibliographisches Repertorium 985,992.
Bibliotheken (Benediktinerbibliothek,
Hofbibliothek, Kirchenbibliothek,
Landesbibliothek, öffentliche Marien-
bibliothek, Stadtbibliothek, üniversi-
tätsbibliothek; s. auch Archive, Hand-
schriften) 176, 191.
Bibliothek in: Aachen 692; Basel 178;
Berlin 1009; Danzig 222; Detmold
199; Düsseldorf 1015: Fulda 212,
262; Graz 108; Halle 199; Heidelberg
674; Lübeck 176; München 208, 661,
666; Prag 178; Raigen685; Rom 674;
Wien 178, 769; Wolfenbültel 178;
Zürich 770.
Biblizismns 200.
Bickerich, W. 230.
Bidermann, J. 692.
Bie, 0. 405, 414.
Biedenkapp, G. 96, 139, 146, 446.
Bieder 18S.
Biedermann, Fl. Frhr. v. 468, 906/7.
— W. Frhr. v. 462, 468.
Biedermeierzeit 218.
Bieger 47.
Bielefeld, Baron 718.
— 0. 288.
Bielschowsky, A. 889. 897.
Bienenstein, K. 293, 770.
Bierbach, A. 34, 10l9.
Bierbanm, U, 493, 944.
— 0. J. 19, 89 90, 97, 141, 160, 265/6,
273, 285, 293/4, 375, 446, 458, 464,
486. 598, 750, 770/3, 818.
Bierbücher 192, 643.
Biese, A. 3, 41, 43, 250, 281, 291, 357,
365, 465, 469, 477, 488, 505/6, 527,
535 6, 544, 910, 939, 964, 1001.
— L. 54.
— R. 133, 445, 549.
Biester, J. E. 782.
Bgorne und Chicheface 77, 642.
Bildergediclite 77, 192.
Bildnng (vgl. Erziehung, Pädugogik)
40, 152 3. 170, 439, 444,5, 969.
— ästhetische 138, 595.
„Bildungsarbeit" 37.
Bildungsideale 139, 170.
Bilharz, A. 143.
Billeter, G. 595, 927.
Bindel, R. 217, 672.
Binder, B. 158.
— Baron 995.
— F. 36, 246.
— K. 312, 779.
— Th. 364.
Bing, A. 228.
Binz, C. 210.
Biographie (vgl. Briefwechsel, Me-
moiren, Nekrologe, Tagebücher) 12,
100,4, 177, 8, 196 7, 218-20, 451, 465-76,
492 6. 514, 516/7. 523 4, 533, 539.
554-60, 647/3, 675-81, 736 55. 873,4,
889-922, 945,8, 981, 986, 1018/9.
Biologie 561.
Birch-Pfeiffer, Charlotte 419.
Birk, A. 26.
Biiken, S. t. 233, 702/3.
Birnbaum, L, 159.
— N. 461
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Birt. Th. 163
Bischoff, D. 439.
— H. 291, 714, 769.
— Th. 233, 704.
Bismarck, 0. v. 28, 33, 93, 196, 258,
383, 447 8. 739-40, 860.
Bismarckbibliographie 625.
Bissingen-Nippenbarg, Graf F. v. 277,
761.
Bitter, U. 206.
Bittrich, M. 373.
Bittsteller (Wortbegriff) 113, .568.
Bitzins, A. (J. Gotthelf) 534, 735, 1000.
Bizet, G. 400, 833.
Björkman, R. 186.
Björnson. B 24, 89, 241, 390, 392, 532,
751. 828.
Blachfeld 113.
Bläsing, W. 243.
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Blankenburg 787.
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Blattner, H. 124.
Blau, P. 39.
Blaubart 78, 623.
Blaurer s. Blarer.
Blaustein, A. 171.
Blei, F. 22, 61, 138, 242, 245. 275, 354/i,
408, 418, 595, 758, 801, 872.
Bleibtreu, K. 83, 238/9, 245, 247, 358,
360/1, 369, 3845, 712, 811.
Bleich, E. 77. 146, 506. 783.
Bleiweis 290.
Blennerhassett, Charlotte 85, 857.
Bleuler- Waser, Hedwig 254.
Bleyer, J. 235, 706.
Bloch. J. 6.
— 0. 97, 445.
Blocher, E. 90.
Block, P. 500.
— R. 113, 568.
Blocksberg 1007.
Bloedan, C. A. v. 22, 225, 291, 688.
Bloem, W. 251, 409, 486,7.
Bloesch, H. 268, 994.
Blöte, J. F. D. 70.
Blomberg, A. v. 984.
Blondheim, S. 75.
Bios, W. 1006.
Blümral, E. K. 66, 88, 223, 278, 520,
685, 774, 991.
BlOraner, H. 962.
— B. 373, 412 3, 421, 816.
Blüthgen. Clara (EyselI-Kilberger,Clara)
245.
— V. 245, 408, 722.
Blnhn, B. 220.
Blum, H. 259.
— M. 14.
— P. 79, 623.
— R. 527, 1001.
Erhard, Anna 471, 913.
Blnmaner, A. 776.
Blume, C. 179, 627, 666.
— H. 129, 242, 290, 769.
— R. 285.
Blumen 979.
Blumenbach, J. F. 855.
Blumenorden an der Pegnitz 233.
Blnmenspiele 294.
Blamenthal, H. 90.
— 0. 12, 26, 98, 119, 248, 371, 390,
539, 828, 996.
Blumröder, G. 447.
Boas, E. 481.
Bobe, L. 220, 264, 275, 454, 494, 758,
895, 946.
Bobertag, F. 101, 225, 556, 688.
Boccaccio, G. 74, 623, 6645.
Bocholt i. Westf. 117, 571.
Bock, A. 152, 606.
-• C. G. 731.
— F. 39.
Bode, F. 201.
— J. 196.
— K. 80, 88, 512, 624, 976,7.
— W. 251, 458, 466, 471,2, 474, 529,
733, 884, 890/2, 896, 901, 909, 911,
913, 916/7, 919.
Bodenseepoesie 94.
Bodenstedt, F. v. 284, 764, 766, 865.
Bodenstein. A. (Karlstadt) 29, 197, 648.
Bodraann, E. v. 369, 771, 811.
— 0. 169.
Bodmer, H. 1021.
— J. J. 85, 235, 690, 706,7, 735, 775,6,
780, 787, 955.
Boeck, Ch. 288, 791.
Personen- und Sachreg-ister.
1029
Böekel, 0. 71, ST, 'J84. 512. 620. 624,
774, S»77.
Böckelmmnn, F. 63, 120. 548. 551, 574.
Boeckb, A. 259.
Böokiof?, K. 908.
Böcklin, A. 261. 378.
BöekiDann. J. L. 260.
Bödewaldt. J. 287. 479, 928.
BöhUn, Helene 24. 89. 535, 767.
Böhling, G. 127. 673.
Böhm, G. r. 449.
— H. 294. 774.
— Job. 210, ü«3,4.
Böhme, Jak. 229. 69«, 8.5.5, 974, ^8!9,
— L. 278, 507. 761/2, 78lj5, 964.
— B. 160. 254, 461.
Böhmen lOS, 167, 207, 253, 437, 475,
494. 563, 734.
Böhmer, Auguste 509.
— E. 123.
— H. 19S, 649.
— Karoline 971.
Böhmerwald 12:{.
Boehn. M. t. 142, 241, 718.
Böhtlingk, A. 83,4, 383, 448. 451, 46<i,
S76, 885.
Beelitz, U. 255, 771.
Bölsche, W. 6, 25. 94. 248, 376/7,
iW 1, 462. 521, 887, 1005.
Boemos Anbanus. J. 211.
Boeniifk, Frhr. 0. t. 129.
Boer. R. C. 63, 70, 75.
Börne. L. 28. 524. 527, 730, 898, 9S9.
994 6, ltKX>l, 1003, 1006, 1020.
Boerner. C. G. 72. 82, 484.
— W. 16, 367.
Börnstein, H. 35, 5-30, 1003, 1022.
Boerschel, E. 12.
Börsenromane 91.
Bösken. W. 182, 630.
Böskiog, H. 443.
Böttcher, Panl (Lagarde. P. de) 286,
7b7.
Böttger. H. 172, 613.
— M. 166.
Bötticher, G. 34. 14.
— K. 169, 581.
— M. 381.
Böttiger, K. A. 269, 2b7, 496. 779, 898,
990.
Boeve de Hanstone 75.
Bogeng. 6. A. E. 17.
Bogdanow. A. 441.
Boger, II. 659.
Bogaslawski, A. t. 417.
Bohntec, J. 204.
Bohatta, H. 12.
Böhm. II. 915.
Bohn, E. 774.
Boie, Ernestine 274.
— e. Ch. 274, 737, 800. 855. 1021.
— K. 274.
— B. 274. 757.
Boilean, N. 1.30. 580, 67.3.
Boisseree. S. 471, 893 4, 896, 913, 920.
Bojanowski. Eleonore v. 470.
Boje. Cb. 75.
Bojnnga, K. 58, 238, 712.
Bokorny, Th. 480, 929.
Boll, Ernst 174.
— F. 103/4, 558,9.
Bollag, M. 503.
BoUand, G. J. P. 429, 445, 859.
Bollmer, C. 508, 969.
Bolognini, G. 240, 716.
Bolte, J. 14, 30. 72. 76 7, 79, 87, 90.
94. 116. 181 .3. 186. 191 2. 204, 211.
222. 224. 274, 382, 519. 570, 615,
623. 625, 629-30, 632, 635, 642, 664,
686. 708, 757.
Boltzmann, L. 440.
Bolzano, B. 131.
Bolze, Gymnusialdirektor 166.
Bonaparte, Loais 776, 927.
Bonardi, C. 522, 525.
BonaTentura 507, 9656.
Bondi, J. H. 484. 934.
Bondy, J. A. 90, 374, 377, 388.
Boner, U. 191, 642.
Bonfantini, G. B. 834.
Bong. R. 875. 1012.
Bonilla y san Martini. A. 209, 662.
Bonitz. H. 159.
Bonnet, Charles de 708, 779.
Bonseis, W. 72, 294, 380.
Bonstedt 113.
Bonns, A. 95, 10", 137, 434, 438, 467,
662, 905.
Bopp, F. y7o.
Bora. Katharina t., 8. Lnther, Katharina.
Borchardt, G. H. (Hermann. G.) 9o.
249, 496.
- B. 40, 365. 790, 1024.
Borcherdt, H. H. 230, 277, 376, 695.
Borcbling, C. 128.
Bordeaux, H. 89.
Boree, A. 417.
Borgeaad, Ch. 163.
Borgia, Cisar 85.
Borgins. W. 106, 5«2.
Borinaki, K. 6, 88, 148. 294, 704,5, 875,
892.
Bork, F. 105.
Borkowsky, E. 159, 218, 251, 475, 45'5.
5o7, 611, 965.
Borm.ion, W. 264, 290, 388, 486.
Bornemann, W. 187. 421.
Borner, C. 161, 203, 6<J9.
Borngräber, 0. 188, 688.
Bornbak, E. 912.
— F. 470, 494.
— ü. 47.
Bornstedt, Lnise t. 528. 1<ni2.
Bornstein, P. 288, 362 4, 400, 768. 8C6 7.
BorowEki. L. E. 428.
Borries, E. t. 8.
BorroD. Uessire Rob. da 68.
Borst, E. 112 4. IIS. 569-70.
Bos, C. 142.
Bosch. J. 95, 626.
Boseborn, B. 87.
Bosmans, H. 189, 212, 665.
Bossardi, C. 1014.
Bosse, G. 7. 239, 713.
— Henriette t. 787.
Bossert, A. 4. 204 5, 265. 475-6, 481, 655.
— G. 192, 194, 197, 201, 203, 210, 213 4,
661, 665.
— H. Th. 184, 224, 634.
— 0. R. 161.
Bossbart, H. 735.
Bossoet, J. B. 699.
Botanik 460.
Both, K. F. T. 895.
— Bndolphine t. 895.
Botbmer, H. 94, 625.
BonchaTtd, P. de 2.
Boucke, E. A. 521. 1005.
Boulting. W. 212, 660.
Bonrget, P. 1008.
Boursault, E. (Dramatiker) 85, 624.
Pintarel, A. 73, 82, 397, 488.
Boatens, P. C. 482.
Bouterwek, F. 950.
Bontet, F. 97.
BouTier, B. 715.
Bovet, E. 409, 839.
Boxberger, R. 996.
Boy-Ed, Ida 245, 722.
Boyen, H. y. 447.
Boysen, K. 161 2.
Bozza, F. 86.
Bozzi, A. Igen. GranTÜle) 249. 471. 728,
913.
Bracher, H. 790.
Brachmann, Karolinc Lnise 2Sl), 948,
950.
BracbTogel. A. H. 74, 365. 808.
— Carry 91.
Brackel, Ferdinande t. 245.
Brackmann, A. 103, 558.
Bräker. U. 735.
Brinning, H. F. (OktaTio) 421, 455, 473,
917.
Bräutigam | Wortbegriff) 114.
— L. 25. 101, 244, 268, 288, 395, 556,
753.
Brahm, 0. 393. 414, 417, 831, 841, 844,
846.
Brabms, J. 263, 478, 925.
Brahn, M. 18, 162, 432, 540.
Braig. C. 878.
Brakebosch, H. 83.
Branconi. Maria Antonia Jfarqnise t.
471, 397, 913.
Brand, G. 268.
Brandan 68.
Brandeis, J. 65.
Brandenbarg 8, 166, 286.
— U. 1000.
— H. 25, 63, 294, 364, 374, 382, 402,
495, 497, 949.
Brandes. E. 283. 768.
— G. 69, 65. 255. 267. 391, 414, 426,
615, 621, 751, 831, 852.
— H. W. 855.
Brandes, J. Chr. 716, 876.
— W. 245, 28«, 289, 723, 767 8.
Brandi, K. 207. 657.
Brandif, C. O. 197, 210, 6«4.
— Cl. Graf 292, 693.
— F. A. Graf t. 227.
— W. 4»J6.
Brandt, A. 253, 383.
— B. 454, 878.
— B. 3«5.
Brandftiter, F. E. l'O. 117. .,;_•
— O. 42, 543.
Brandit«tt«r, H. 75. »9, 553.
Brandt. A. t. 177.
— J. E. 421.
— P. 46. 54«, 777.
Brann, U. 27.
Brant, S. 47. 568, 66;J.
BrascbowanoS; G. 403, 83«.
Brate, E. 117, 571.
Brater. Panline 267.
Bratranek. F. Tb. 904.
Bratter, C. A. 31.
Branbach. W. 480, 928.
Braun. A. t. 946.
— F. 294.
— G. 270.
— H. 83.
— Karl 448.
— Lily 6, 248, 265, 267, 471. 594, 746,
752, 914.
— Nora 398.
— 0. 43, 135, 399, 430l, 435, 439-40.
468. 474, 508, 359, 968 9, 971.
— Pb. 166.
— W. 196.
Brannfels, W. 513.
Br-tungert, R. 415.
Braunsberg 227.
Braunsberger, 0. 176.
Brannscbweig 8, 286, 475, 873.
Brausewetter, A. (Stwelt. A.) 64. 2l>6,
235, 291, 333. 385, 443, 786.
— 0. 192 3. 647.
Bre, CenU 420.
Breal, M. 268. 753.
Brecht, Vf. 2o9, 211.
Bredow. Maria r. 54, 551.
Breguet 853.
Brehmer, W. 101.
Breisgau 169.
Breitinger, J. J. 23, 775.
Breitkopf, Cb. G. 948.
— & Härtel 334, 987.
Breitscheid, ?.. 448.
Brembergersage 75.
Bremen 25.
Bremer. 0. 126.
Brenner. H. 95. 234, 626, 7W.
— 0. 111. 148, 578, 649.
Brennwald. H. 184. 632.
Brentano, Christian 914.
— Cl. 76. 506. 511 2. 536, 625. 741, 770,
783, 803, 914, 961, 961. 974 7, 982, lix»6.
— Familie 695 6.
— H. 244, 2.53. 285. 4e5. 511.
— Hanny 355, 428, 471, 799, 867.
Brenz. J. 194. 203.
Brepohl, F. W. 205, 435, 655,
Brereton, A. 423.
Breslau 10, 3;3. 169, 475.
Breslaner, M. 179.
— Zeitung 33.
Bressand. F. C. 228.
Bresslaa, H. 103. 558.
Breton, J. 479, 929.
Bretschneider, C. C. 232. 701, 875.
— 0. 159.
Bretzing. Gustel 249, 720.
Bren, H. 202.
Breuer. H. 484.
— K. 53.
Brenl, K. 46», 488. 491. 89«.
Breuning. E. 530, 1003.
— Eleonore t. 263.
Breysig. K. 6, 26.
Bridel, Doyen 254.
Brie, F. 69. 73. 209. 38;J, 389, 620, 622.
827.
— Marie 500, 954.
Briefe (Briefwechsel) 54, 147, 177,8. 198,
208, 218-20. 2:35-70. 35s, 363, 391,
401. 437, 451, 467 8. 495 6. 514, 524,
549. 555 6, 559, 649, 659-65, 675.
736-55. 776, 807, 833/4. 368-7i, 374.
891 3, 903 6, 947 8, 968 9. 975 6. 93l,
994, 1009-11.
Briefschreiben 147.
1030
Personen- und Sachregister.
Brieger, A. 272.
— Th. 193. 197/8. 204.
Wasservogel, L. 6, 489, 938.
Briese, M. 18.
Brill, B. 79
Brincljinann, Jolin 21, 111, 267, 287,
566, 791.
— Jnstns V. 741.
Brinkmann. K. O. 862.
Brion. Friederike 471, 730, 800, 896, 900,
913 935
Brischar, K. M. 242, 252, 380, 719.
Brockdorff. C. v. 444.
BrocVes. B. H. 149, 225, 597, 672, 087,
775.
Brockhaus, F. A. 471, 896.
— H. 896.
UrocVmann, ,T. F. H. 419, 825.
Brockstedt, G. 69, 620.
Brod, M. 143, 364, 460, 468, 734, 907.
, Broda, E. 353.
- H. 37.
Brodmeier, C. 186.
Broecker, J. v. 16, 540.
— P. 147.
Broene, J. 158.
Bröse, E. 468, 906.
Broglie, A. Cli. L. Herzog v. 969.
Broich, K. 417.
Broicher. Daisy 294.
Bronner, F. J. 123, 575.
Brosswitz, F. 999.
Brotherns. K. R. 29.
Brown, F. C. 31.
— P. H. 668.
Bruch, M. 497.
Bruchraüller, W. 10, 29, 34, 92, 160 1,
509 971.
Brnck. K. 390, 471, 914.
Bruckner, F. 368, 810.
— W. 124.
Bruder Rausch 78, 622.
Brück, W. F. 460.
Brückner. A. 5, 59, 63. 173, 537, 668.
— A. ö. 268, 753.
— E. Th. J. 274.
Brüdergemeine 230.
Brflggemann, F. 145, 506, 509-10, 777/8,
781, 962, 972.
Brühl, H. J. 283.
— K. Graf v. 257, 417. 471, 738 9.
Brummer, F. 283, 286.
Brngger, E. 67, 75.
Bragmann, A. 106.
— K. 111, 567.
Brninier, J. W. 87, 774.
Brnmmel. G. 131.
Brnn. Friederike 275, 758, 955.
— P. 93.
Brnnckhorst, H. 16.
Brnneck. H. M. v. 288, 369.
Brnnetiere. F. 131, 669.
Brnnhnber. K. 227. 692.
— B. 32, 374, 817, 1018.
Brnni, L. 661, 667.
Brunn, H. 103.
Brannemann, Anna 39, 241.
Brunner, A. 94, 233, 703.
— C. 8. Wertheiro^r, L.
— H. 895.
— K. 7, 15/6, 142, 432.
— S. 255.
Bruno, G. 445.
Brnns, M, 57.
Brunsvik, Gräfin Therese 263.
Bryant, F. E. 877.
Bryk, 0. 440.
Brzobohaty, J. 255.
Buhe, W. 17.
Bnbendey, F. H. 119.
Buber, M. 444.
Bnchanaan, G. 30. 186, 488, 635.
Buchdruck 176, 251.
— in: Basel 661; Lübeck 176; Paris
661; Wien 176.
Buchelins, A 178, 220.
Buchenan. A. 170, 231, 699.
Bucher, L. 258.
Bachhändleranzeigen 176.
Buchhandel 18, 29, 32, 176, 218. 237,
251, 451. 523, 540, 874.
Bachhandlang des Waisenhauses in
Halle 19.
Bnchhandlnngs-Gehilfen- Verein 26.
Bnchholtz, A. 451, 873.
— F. B. V. 260, 743.
Bnchhorn. J. 92, 360.
Bachner, A. 221, 682/3, 704.
Buchner, E. 373.
— M. 175.
— 0. F. 253.
Bnchwald, 6. 197, 199-201, 644.
— R. 198, 207, 214, 225. 235. 463, 475,
480, 483, 649, 667, 688/9, 707, 927,
931
Buckle, Th. 533.
Buckreis, A. 6, 537.
Budde, F. 452, 875.
— G. 54, 157, 170, 551, 611.
— H. W. 514. 981.
Buddeus, J. F. 701.
Buddha 93.
Buddhismus 617, 725.
Bndig, W. 86.
Bücheier, F. 104, 559.
Bächer, K. 137, 147.
Bücherliebhaberei 17, 540.
Bficherversteigerungen 874.
„Bücherwelf- (Zeitschrift) 36.
Büchler, K. 145, 429, 600.
Bächmann, G. 15. 539.
Büchner. P. 19.
— W. 484, 539, 936.
Bücking, M. 250.
Bückmann. L. 118, 572.
Bühne s. Theater.
„Bühne'' (Zeitschrift) 407.
„Bühne und Welt" 36.
Bfihnenangehöriger, Verein deutscher
121.
Bühnenaussprache 121 575.
Bühnenreforra s. Theaterreform.
Bühnenverein, Deutscher 121.
Bührer, J. 410.
Bülow, Babette v. (Hans Arnold) 753.
— E. T. 458, 1000.
— Frieda t. 24, 796.
— Gabriele v. 255.
— H. V. 263, 398, 400, 807, 833, 869.
— Marie v. 263, 400.
Bunker, J. R. 123.
Künnings. E. 391.
Bürger, G. Ä. 100, 129, 149, 264, 274,'5,
471, 493, 546, 554, 580, 716. 757/8,
782, 799, 904, 925.
— Marianne Friederike 758.
— Otto 81.
Bürgertum 7.
Bürgi, E. 236, 708. 896.
Bfirkner, R. 138, 404.
Bnschbell, G. 195.
BOsching, D. A. F. 426.
Büttner. G. 363.
— M. 150, 208, 284.
— R. 168. 227, 613, 659, 692.
Buff, Chr. 922.
— Familie 922.
— H. A. 922.
— Lotte, s. Kestner, Charlotte.
Bugenhagen. J. 201. 643, C51, 663.
Bngge, S. 62, 66, 69, 101, 556.
Bnhl, A. 276.
Bohle, E. 224.
— P. 62.
Buhler auf dem Narrenseil 77, 642.
Buhmann, H. 32.
Bulcke, C. 250, 773.
Bulerer 1000.
Balle, 0. 15, 244, 433 4, 539, 896.
Bullinger, H. 204, 654.
Bullhaupt, H. 354, 798.
Bunke, E. 443.
Bunsen, J. v. 265.
— Marie v. 268, 753.
— Wilhelm v. 747.
Buol, M. V. 283.
Burckhard, M. 19, 24,5, 95, 292, 372,
407, 410, 837.
Burckhardt, G. E. 456.
— J. 6, 435/6, 447, 450, 464, 484, 868.
Biedermann, Th. 204.
Finsler, A. 174.
— -Werthemann, D. 233.
Burdach, K. 108, 147, 476, 613, 921.
Burg, F. 113, 568.
Bürger, A. 172.
— E. 51, 54, 112. 549.
— F. 67, 403, 406.
— K. 176, 404.
Burggaller, E. 620.
Burggraf, J. 488.
Burgi, E. 902.
Burgklehner, M. 189, 640.
Burgmüller, N. 360.
Burgow, S. 142.
Burgsdorff, W. v. 520, 991.
Barke, E. 877.
Burkhard!, C. A. H. 467, 846, 894, 904,
907.
— M. (Mnsikgelehrter) 398.
Burmann. G. W. 273, 756.
— H. C. 695.
Burmeister, L. 359.
Borns, R. 758, 800.
Barrel, Mary 834.
Barsch (Wortbegriff) 116.
Burschenschaft 10, 119, 161/4, 172,
573, 615.
Bury, J. B. 668.
Busch, J. G. 268.
— W. 25/6, 78, 265, 293, 599, 749,
770, 789.
Boschau, G. 6.
Basche, H. van dem 210, 659, 663/4.
Buschhase (Bönhase) 11.3, 568.
Bnsching, P. 443.
Buschmann, 3. 145, 390, 827.
Baseck 224.
Boss, C. 164.
— G. 220, 475.
Bosse, A. 128. 289, 579.
— B. 185, 227, 355.
— C. 3, 294, 437, 534/5, 733, 770'1,
773/4.
— -Palma, G. 294.
Bassecker Tal 125.
Bnsson, P. 253, 735.
Butterjungfer 113, 568.
Buttlar, W. v. 217.
Butz, F. R. 498, 952.
Butzbach, H. (Piemontanus) 212.
Butzer, H. 56.
— M. 202. 665.
Buxtehude. D. 221, 683.
Byron, G. N. G. Lord 254, 360, 764, 773,
805, 888, 937, 1013.
Bytkowski, S. 110, 139, 375. 818.
Byvanck, W. G. C. 526.
Bywafer, I. 209. 662.
„Byzantinische Zeitschrift" 36.
Caban&s 25, 197.
{^a donc (Sadon) (Wort) 113, 568.
Cagliostro s. Bi^lsamo, G.
Caigniez (Dramatiker) 928.
Caldart, C. 148, 479.
Calderon, P., de la Barca 23, 383, 388.
397, 725. 764, 809. 1000.
Cale, W. 771.
Calisto und Melibea 80.
Calixt, G. 650, 696.
Callot, J. 985.
Calmberg, Adf. 58.
Calmos, G. 396.
Calvin, J. 93, 163, 196, 200, 204^6, 610,
655.
Calvinismns 897.
Camenisch, C. 9fi, 466. 626, 901.
Camerarius, J. 211, 664.
Can-erer, J. W. 164.
— W. 278/9, 763.
Camoens, L. 184.
Campanini, Barberina 424.
Campe, J. (Verleger) 995.
— J. H. 113, 451, 569, 782, 874, 934,
942.
Canaval, M. F. v. 292.
Cancahlcus 658.
Candidas, K. 282.
Candreia, J. 33.
Canisius, P. 195.
Canitz 672/3.
Canter, Th. 94, 660.
— W. 660.
Cantoni, C. 25.
Capilnpi, C. 178.
Caprin, G. 240, 716.
Carben, C. 466.
Cardauns, H. 267, 751, 773.
Cardncci, G_. 532, 883.
Carlowitz (Übersetzer) 928.
Carlsson, C. 673.
Carlyle, Th. 27, 479, 489, 507, 897, 928,
939.
Carniol, F. 522.
Caro, G. 491, 941.
Carolina 176.
Carolides t. Karlsberg. Q. 208.
Carore 1000.
Carpzow 230.
Carr. J. C. 70, 488.
Carrio, L. 660.
Carraud, G. 73.
Carriere, M. 23.
Personen- und Sachregister.
1031
Ckriten«, Oretoh«n 363.
— H. Ö8. 127.
Carns, C. O. 2«6. 471, 473, 914.
»18.
Caseorbi, P. 116, 571.
Cuelias, J. 210, 659. 663.
CmMlnann, H. 1*2.
Cupari, O. 395.
— W. 2.
Caspary, A. 771.
Caaper, P. 276.
Ca«per80hn, O. 361.
Caasirer, B. 19.
— B. 699.
Caatalbolognesi, Emma 519, 090.
Castelle, F. 283, 771.
Castelli, J. F. 367, 1000.
Castets, F. 76.
Castle, E. 21, 30. 129, 236, 290, 366,
490, 495, 502, 769, 957.
Casteleyn, M. de 185.
Catharinns, Ambrosias 195.
Cato, H. Porcina 65, 389. 617.
Caner, P. 46, 61, 91, 99, 552 3, 625.
Cazotte, J. 516, 986.
Celins, M. 197.
Celtes, C. 207, 210, 657/9, 661, 696.
Öernik, B. 203, 658.
Cerny, J. 451, 516/7, 986.
Cervantes, H. 79. 225/6, 599, 688.
690. 785, 997, 1006.
Cesari, G. 146.
CeTennenkrieg 974.
Chabanean, C. 104, 560.
Chambertain, U. St. 6, 27, 158. 401,
404, 460, 495. 834.
Chambers, E. K. im.
Chamissn, A. t. 20, 266. 505, 513, 517,
523, 624, 748, 793. 804, 951, 961,
979-80, 1015, 1023.
— Johanna v. 513.
Cbampfleary 928.
Chapman, G. 674.
Charakteristische, Das 586.
Charles-Brnn 89.
Charlotte, Herzogin t. Brannschweig
257.
- Enrfarstin t. d. Pfalz 675.
Charraatz, B. 252, 734.
Chassot T. Florenconrt, K. 475.
Chateanbriand, F. A. de 82, 469, 909,
927.
Cbätelet, Marqaise de 231, 699.
Chancer, G. 80, 90.
Chan?in, V. 663.
Chemie 189, 929.
Chemnitz, M. 650.
„eben" (DiminntiTBafiix'l 108.
Chenier, M. J. de 876, 928.
Chesterton, K. G. 442.
Cheralier an Cygne 68.
— M. 1013.
— P.-E. 403.
CheTalley, H. 404.
Cberrense, Ch. Alb. dno de 674.
Chezy, Helmine ▼. 356.
Chiapelli, A. 434.
Cbicheface, s. Bigorne und Ciiicheface.
Chidberlegende 66, 618.
Child, H. H. 669.
Chiles, J. A. 110. 525. 1010.
Chinlo, ü. 787.
Chodowiecki. D. 155.
CboleviQS, L. 44. 689.
Chollet 93.
Chop, M. S97.
Chopin, F. 1006.
Chrestien de Troyes 67.
Christ, Th. 595.
— W. V. 102.
Christel, F. 292, 370, 374, 813, 817.
Christensen, H. 60.
Christentum 69, 91, 141, 193, 390, 399,
436, 442 3. 459. 488, 834, 836, 849,
884. 897, 934, 936, 970, 1005.
Christi-Geburtspiel. Obernferer 409.
Christian II., FBrst 7. Anhalt-Bernbnrg
218.
— Friedrich, Kronprinz t. Dänemark
257.
Christiani, R. 1013.
— W. A. 164.
Christiansen, B. 132, 583.
Christians Wilhelmsleben 75.
Christina, Königin Ton Schweden 672.
Christoph, Herzog von Württemberg
212.
Christophe, F. 476.
Christas 63/4, 137, 434, 443, 459, 617,
8,12.
.,Cbrista8 and die minnende S««!«"
(mhd. Gedicht) 637.
Christnslied 179, 282, 617.
Chronegk, L. 415.
Chroniken 183, 226, 631/2, 636. 6.<)9.
— altcellische 677.
— bayerische 184. 632.
— hessische 184, 633.
— Limborger 184, 633.
— Lfinebarger 1007.
— oldenbnrgische 217.
— pommerische 184, 633.
— Zimmernsehe 631.
Chronisten (vgl. Historiker) 188, -i33,
639, 762.
Chrosner, A. 203, 632.
Chronst, A. 218.
Chnn, C. 162.
Chnqaet, A. 4, 176, 27«. 380, 457, 521,
760. 882.
Chytraeas, D. 188, 210, 639, 659, 663.
— Nathan 659.
Cibber, C. 72.
Cicero, U. ToUins 207, 210, 599, 657/8,
685, 875.
Cid 72.
Cimaron, D. 483, 632.
Cipolla, F. 275, 758, 981.
Claar, E. 813.
Clam (Wort) 113.
Clapp, J. M. 77.
Ciaren baoh. A. 210.
Claris, E. 424.
Clarke, H. A. 377.
Classen, J. 440.
Clanberg, J 99, 553.
Clandias, M. 271. 275, 452, 34«, 5«2,
717, 756, 760, 874.
Clanren, H., s. Henn, K. G. S.
Clanssen, B. 180, 203, 628.
— J. 223.
Clay, F. 135.
Cleasby, H. L. 86.
Giemen, 0. 176. 182. 188, 194 5, 197/8,
200/1, 203, 206. 210/2. 6.39. 644, 646,
649, 652, 661. 663, 665.
Clemens, S. L. (Mark Twain) 599.
Clement, F. 241, 250.
Clemenzi B. 42, 342.
Clenardas, N. 210, 663.
Cleoroades 73.
Cleve 33.
Clodius, Chr. A. 471, 914.
Clodins, Student (Liederhandschrift)
635.
Cobb. Ch. H. 516, 986.
Cochem, M. v. 187, 638.
Cochinat, V. 834.
Cochlaens, J. 195, 210, 663/4.
Cocinns, J. 210, 653.
Cock, A. de 72.
Cocqaelin, C. 423.
Coerper. C. 401.
Coers, G. Chr. 127.
Cohen, Hans 249
— Herm. 425, 850.
Cohn, A. F. 511. 974, 991.
— E. (Bernhard, E.) 407.
— H. 891.
— Panl 437.
— Philippine 357.
Cohrs, F. 192, 194, 197, 649.
Colagrosso. F. 136.
Coleridge, 3. T. 131, 239, 713.
Colerus, J. 217, 672, 699.
Collier, J. P. 477, 925.
Collijn, I. 162, 176.
Collin, H. J. T. 404, 419, 495, 760, 834,
959. 980.
Collins, Ant. 698.
Collmann, 0. 231.
Colambns, Chr. 1014.
— Samuel 673.
CoWins, P. 660.
Combarieu, J. 406.
Comenias, J. A. 152, 154, 229, 6<i7,
696/7.
— -Gesellschaft 439.
Comfort. W. W. 07.
Commenda, H. 292.
Comparetti, D. 62.
Compayre, G. 155.
Comte, A. 710.
Conant, Martha P. 77.
Concordia (Literatarverein) 253.
Confessio Aagastana 2*)1.
Conrad, G. 448.
— Helar. 178, 630, 1003.
— Herm. 25, ITH, 383. 387. 417.
— M. G. 244, 248, 265. 284, 376, 434.
437, 504, 526, 634, 7«6,7, 772, 829.
— W. l:«, 204 5, 583, 655.
Conrad! 273.
— H. 265, 36.3, 750, 771.
— P. 54
Consantios, E. 32,3, 275, 7.J7 o, 874,
1018.
ConiUnt. B. 240. 267. 499, 714, 927.
Contes dOnriltes 622.
ConUsia, C. W. and J. S. 513, 985.
Conz. K. Ph. 70, 7.33.
Cooks, J. 92.
Cooper, J. F. 480, 929.
— W. A. 209. 468, 663, 908.
Coornheert 229.
Coralnik, A. 434.
Cordsea, H. 170.
Corinth, L. 597, 74.5. 772.
Corneille. P. 27, 72, 228, 383, 672/3.
694, 976.
Cornelias, C. 944.
— P. (Komponist) 362, 403. S07, 833.
— (Maler) 892.
Cornicelius, M. 293.
Cornill, C. H. 203, 655.
Corinth, L. 140, 262.
„Corpus reformatoram* 201.
Corves, C. 69.
CorTinus, A. 202.
CorTUB 409.
Corwegh. B. 971.
Cossel, Agnes 419.
Costa, E. H. 100.
Coster, Ch. de 73.
Cotta, J. F. 471, 493. 954/5, 995, 1000,
1020.
— J. G., Boehh. Naehf. 19, 540.
Coudray, Kl. W. 833. 391.
Courier. P. L 471, 9_>3.
,Coarrier du Bas-Rhin- 3.3.
Courtney, W. L. 87. 31»;.
Consser, J. S. 695.
Coutarat, L. 107.
Coi, E. G. 76.
Crailsheim, Fri. t. 223, 685.
Cramer, A. M. 177, 365.
— F. 357.
— J. A. 276, 717.
— J. F. 800.
Cramolini, L. 310.
Cranach, L. 203, 652, 7o2, 9^>■2.
Craon, Mme de 678.
Crczeschka 69.
Credner, K. 120, 159, 574, 1023.
Creizenach, W. 101, 135, 383, 634, 694.
Cremer, E. 16.
Cremieux. Mathilde 264.
Crepet, J. 131.
Crenzer, F. 969, 1008.
Criseida (antiker Stoff) 61.
Cristiani, L. 193.
Croce, B. 131, 136, 4>9, 532, 859.
Crohns, H. 188, 638.
Crcissant-Rust, Anna 19, 446.
Croix, Petis de la 622.
Creme, B. 111.
Cronau, R. 11, 5:i3, 714.
Cronegk. J. Fr. t. 355, 79?>, 318.
Cronenberg (Ort) 123.
Croner, J. 952.
Crosland, Jessie 777.
Crotns Babianus 210.
Cronsaz, J. P. 153.
Crnsins. Chr. A. 230, 697.
- O. 42. 200. 260, 547, 863/9.
Csä3&är, E. 363.
Cues, Nicolans t. (Cusanus) 210. 212,
660.
CurSin, M. 356.
Cario, G. 202.
„Curieusen Praesenten- 35.
Ourme, G. O. 121.
Curti. Th. 32.
Curtins, E. 450, 748.
Casanas s. Cues, Nicolans t.
Cussy, Cheralier de 258.
Castine. A. de liX>9.
Cuyk, F. Tan 379.
Cynismus 131.
Cyriakswage in Nenhaosen 79.
Cysat, R. 99, 553.
Czepko T. Beigersfeld, D. 695.
Czerny, V. 261.
C«7g»n, F. 431, 862.
1032
Personen- und Sachregister.
Dach, S. 60, 222, 684.
Dachs (Namenerklärnng) 118.
Dadelsen, H. v. 54.
DädaloB 626.
Dähne, W. 84, 503, 624, 958.
Dähnhardt, 0. 55, 62. 71. 620, 623.
Dämonische, das 510.
D&nemark 240, 717.
Daffis, H. 101, 238, 383, 407, 414, 417,
524, 556, 825, 837, 844, 894, 1006,
1013.
Daffner, H. 397.
Dahn, F. 83, 294.
Dalberg, Job. v. 658.
— J. H. V. 493, 945.
— K. Th. T. 251, 493, 912, 921, 944,
946, 948.
Dalmeyda, G. 460, 883, 929.
Dalton, H. 205, 260, 443.
Dame 89, 116.
Damköhler, E. 113/5, 432, 570.
Dames 65.
Damm, Chr. T. 566.
— G. 42.
— R. 467.
Dandy, Dandytnm 92, 131.
Danckelmann, E. t. 580.
Daney, J. 258.
Dangean 677.
Daniels, E. 25.
Dankbarer Toter (Motiv) 78.
Dunnecker, J. II. 471, 493, 944/5.
Dannreutber, E. 834.
Dante Alighieri 30, 93, 457. 461, 624,
717, 725, 772, 790, 882, 1002.
Danton, G. H. 109, 235. 510, 972.
Danzig 9.
Dappe, C. 1015.
Dargan, E. P. 130.
Dartigue, H. 260.
Darwin, Ch. 4.36/7, 440, 460, 588, 884.
Darwinismus 98, 353, 456, 779, 881.
„Das nene Jahrhundert" (Zeitschrift) 37.
Datzmann, H. 376.
Dandet, A. 90, 98, 108.
Daumer, G. F. 283, 764.
Dauthendey, Elisabeth 245, 722.
— M. 294, 771.
David, Ed. 440.
— J. J. 21, 25. 59, 245, 254, 290, 354,
365, 373/5, 386, 391, 420, 422, 771, 809.
Davidsohn, G. 16.
Davidson, J. 147.
Davids Sünde 82.
Daville, L. 231, 698.
Dawison, B. 420, 826.
Dawson, W. H. 241, 718.
Dayot, A. 93.
„De tribns impostoribus" (anonyme Ab-
handlung) 638.
Debre, M. 91, 625.
Debrois, K. 807.
Dechent, H. 214, 229, 696.
Decinslieder 180, 628.
Deckelmann, H. 52, 86, 363.
Deetjen, W. 82, 365, 503, 516, 521,
528/9, 985, 989, 994/6, 1002.
Defoe, D. 8], 623.
Degen, E. 382.
Degener, H. A. L. 12.
Degenfeld, Louise von 675.
Degre, W. 95.
Dehmel, K. 20/1, 27, 29, 63, 134, 136,
140, 144, 245, 250, 273, 294, 353, 374,
382, 409, 457, 532, 535, 590, 593/4,
596, 600/2, 723, 730, 733, 770/3, S82.
Deibel, F. 13, 94, 365, 374, 416, 468,
504, 520, 525, 817, 894, 906/7.
Deichardt, K. 119, 573.
Deichert, H. 175.
Deichsel, K. 202.
Deile, G. 251, 459, 886, 992.
Deismus 231, 698.
Deiter, H. 48, 127, 224, 268.
Dekadenz 140.
Dekameron 80, 623.
Dekker, E. D. (Multatnli) 749.
— Th. 90.
Deklamation 409, 602.
Delacroiz, E. 905.
Delahaye, II. 65, 618.
De la Porte (Kritiker) 615.
Delbrttck, B. 99, 160, 265, 508, 552,
570, 969.
— H. 25, 448, 450.
Delerot, E. 457, 882.
Delitzsch, F. 1000.
Delius, R. v, 408.
Delpy, E. 10.
Dembski, M. 117, 159, 161, .572.
Demelic, Vera v. 85.
Demelins, F. W. 287.
Demetermythe 61.
Denecke 543.
— A. 482, 932.
Deneke, 0. 465/6, 478, 481, 874, 889.
Denifle, H. 198, 648.
Denis, M. 23.
Denken, kritisches 143.
Denniges, H. 11.
Depinyi, A. 278, 280, 765.
Deposition, akademische 162.
Dernburg, F. 396, 445 6, 448, 450, 464/5,
474/5, 901, 921.
Dery, Juliane 272.
„Des Knaben Wnnderhorn" 76, 88, 622,
625, 976/7.
,,De8 Sommers letzte Böse" (Stoff-
geschichte) 88.
Desmond, Olga 142, 598.
Dessauer, A. 91.
— E. 510, 974.
Dessoir, L. 826.
— M. 131/2, 135, 140, 442, 558.
Destouches, Ph. N. 228, 694, 706.
Dethlefs, Sophie 280.
Detlefsen, A. 169.
Detmer, H. 188.
Detmold 1005.
Dettmann, K. 84.
Deubler, K. 441.
Denbner, L. 104.
Deutl, J. 123.
Deutsch, 0. E. 223, 254, 266, 368, 446,
449, 474, 685, 810.
— Kegina 443, 487.
Deutschbein, M. 67, 76, 619.
„Deutsche Geschichtsblätter" 36.
„Deutsche Revue" 992.
„Deutsche Wacht" (Zeitschrift) 37.
„Deutscher Cato" 555.
„Deutscher Herold" 890.
„Deutscher Musenalmanach" 513, 523,
980.
„Deutscher Vorkämpfer" (Zeitschrift)
37.
„Deutsches Museum" (Zeitschrift) 35,
242, 274, 757, 1021.
„Deutsches Schrifttum" (Zeitschrift) 37.
„Deutsch-französische Jahrbücher" 35,
530, 1003, 1011, 1022.
Deutschkatholizismus 251.
Deutschland, mittelalterliches 175.
— Junges 281, 359, 787, 992-1003.
Deutschtum 362, 1023.
Devrient, Eduard 118, 251, 416, 418,
1000.
— Ernst 160, 264, 611.
— H. 264, 419.
— Therese 24, 264, 419.
Dewal (Dramatiker) 876.
Dewelshanvers, G. 435, 868.
Dialekt s. Mundart.
Dibelins, F. 283.
— M. 489.
— W. 384.
Dichterschule, Breslauer 251.
— Olmützer 292.
Dichtersprache 107, 109.
Dichtertalent 130.
Dichtervereinignngen 249.
Dichtgiittungen 146, 602.
Dichtkunst 134, 137, 489.
Dichtung (vgl. Drama, Epos, Lied,
Literatur, Volkslied) 107, 131, 133,
143, 145 6.
— antike 61.
— deutsche politische 293.
— didaktische 147, 190/1, 233/6. 446/7,
602, 641/3, 704/9.
— erotische 685.
— katholische 246, 283.
— mundartliche (Dialektdichtung) 9,
122/8, 283.
— neuere 55, 66, 243/6, 720/3.
— nenhebräische 1005.
— parodistische 147.
— protestantische 282.
— religiöse 282, 766.
— romantische s. Romantik.
— soziale 244, 248.
— im Unterricht 42/3, 45-54, 543/9.
— ältere deutsche 47, ,53, 546.
— allnordische 557.
— angelsächsische 74.
— arabische 89.
Dichtung, badische 283, 728.
— bayerische 285, 728.
— brandenburgische 286, 728/9.
— deutsche 82, 93, 95/6, 147, 24.'t.
— Egerländer 9, 253, 538.
— elsässische 249, 286, 730.
— englische 82, 147, 240.
— französische 239.
— Göttinger s. Hain.
— liamburgische 8, 286, 538, 7.30.
— hessische 250, 577, 786.
— isländische 984.
— klassizistische 277.
— lateinische 207.
— mecklenburgische 9, 287, 538, 686.
— mittelhochdeutsche 53, 55, 620/2,
972.
— Mönchener 284
— neulateinische 213, 666/7.
— niederdeutsche 90, 539. 578/9, 686.
— österreichische 9, 25.3/4, 290/3, 576,
734/5, 769-70.
— orientalische 619, 621.
— ost- und westpreussische 251, 289,
731.
— pfälzische 538.
■- pommersche 177, 236.
— provenzalische 96.
— rheinische 251, 287, 732.
— römische 60.
— sächsisch-thüringische 10, 287, 733.
— Salzburger 124.
— schlesische 251, 289, 733.
— schleswig-holsteinische 250, 287.
— schottische 92.
— schwäbische 11, 25, 252, 289, 538,
576/7, 733/4.
— schwedische 241.
— schweizerische 254, 293, 57G, 707,
735, 770.
— skandinavische 241.
— Tiroler 9, 253, 538, 735.
— westfälische 11, 218.
Dickens, Ch. 90, 92, 96.
Dickerhoff, H. 91, 776.
Didaktik 187-92, 229-36, 425-50, 636-43,
696-709, 848-72.
— geistliche 187, 229, 636/9, 696/8.
Diderot, D. 391, 776, 873, 875, 912, 948.
Didot-Perceval 68.
Diebolder 452.
Diede, Charlotte 265.
Diederich, B. 8, 138, 250, 538, 730.
Diederichs, A. 125, 577.
— E. 18, 540, 671, 675.
— H. 36, 39, 428.
Diefenbach 875.
— H. 118, 573.
Diehl, G. E. 37.
— P. 376.
— W. 163, 166, 202, 2.32, 701.
Diels, H. 106, 434.
Diemar, H. 184, 633.
Diener- Wy SS, H. 205, 655.
Dienstag, P. 171, 615.
Dienstbotensprache 110, 566.
Diestel, H. 74.
Diesterweg, A. 158.
— M. 375.
Dieterich, A. 104. 353, 559, 799.
— K. 8, 71, 253, 620.
Dietering, P. 157, 608.
Dietlein, VV. 56.
Dietrich, F. 13.
— F. E. Chr. 101, 557.
— V. 197, 653.
— V. Bern 70, 626.
Dietrichs Ausfahrt 70.
Dietz, C. 389.
— J. J. 890.
— Ph. 179, 628.
Dietze, Otti 264.
Dietzin, Johanna s. Landsiörzerln Joh. D.
Dieulafoy, M. 72.
Diez, H. 32, 415, 1017.
Dilherr, J. M. 704.
Dilthey, W. 131, 425, 534, 581. 873, 963.
Diminutiva 114, 122, 56.3.
Dimmler, H. 409.
Ding an sich 878.
Dingelstedt, F. v. 252, 278, 418, 420,
559, 997, 1020.
Dinger, H. 402, 833.
Dinter, A. 250, 394.
— G. F. 158.
Dionysius Aeropagita 936.
„Dioskuien" 992.
Dirr, P. 8.
Personen- und Rachretrister.
1033
„Diseoarse der Hahlern" 673.
Disselhnff, J. A. Q. (Jnliu» ». Soert)
IUI. 5611.
DUtel. Th. ll:i, «1. 496, S74.
Ditfnith, F. W. t. 557.
DitUr« V. Ditt«rBdorf. K. 262.
DitU«, F. lös.
Dittmann. F. 429, 860.
Dittmer, W. 40.
Dix, F. 199.
Dobbel, B. 81.
Dobbert, Th. 57.
Dobeneek 1008.
Dobrenrty, V. 178.
Dobrorsky, J. 100, 555.
Dodel, A. 441.
Dodl, R. 448.
Döbbelin. C. Th. 419.
Doeberl. M. 207, 658.
Doebber, A 476, 921.
Döblin, A. 374.
Doli, A. 483, 930.
— E. 434.
Doerffer, Miana 986.
Döring, A. 76, 133, 277, 385, 442, 498,
768, 950.
— Fr»n T. 474, 920.
— G. 711.
— H. 946.
— 0. 97, 190, 642.
Dörner. J. 948.
Dörpfeid, F. W. 168.
Döring. Th. 407, 420.
Döscher, J. H. 270.
Dohm, Chr. C. W. 757, 1021.
— Hedwig 265, 403.
Dobna-Schlobitten. H. Burggraf za 862.
— Familie der 861.
— Julie Gräfin »u 862.
— Wilh. Graf ▼. 862.
Doignon, W. 285.
Dokknm, J. D. C. van 91, 180, 397.
Dokumente des Fortschritts" 37, 1023.
Dolensky 224.
Dolorosa s. Eichborn, Maria.
Dolzig, Hans t. 644.
Domanig, K. 82, 233, 381.
— Maria 283.
Dombrowsky, A. 277, 357,9. 432, 506,
508, 761, 862, «70.
Dominicas 251.
Donath, 0. 102. 150, 292, 559.
Donanweibchen (Märchenstoff) 626. 984.
Don Carlos 84.
— Juan 72, 703.
— Quichotte 81, 226. 623.
Donner, J. C. C. 47, 382.
„Donnerstag- Nachrichten''(Znrich) 1021.
üonop, L. T. 463.
Doppelehe, Sage v. d. 74, 621 2.
Doppelempfinden, das 985/6.
Doppelgängermotiv 1003.
Dopper. C. 525.
Dore, Adele 420.
Dorenwell, K. 44.
Dorf in der Dichtung 94, 625.
Dorfgeschichte 94.
Dort'sprache, sächsische 125.
Doria, Andreas 952.
Dornbnrg 475.
Dorner, A. 170, 614.
Dornröschen 78.
Dorothea, Herzogin r. Kurland 428.
Dorsten 579.
„Dortmundisches Magszin" (Zeitschrift)
37.
Dosenheimer 119.
Dostojewski. F. 24.
Dotter, K. 159.
Donmergue, E. 204.
DoTe, K. 74.
Dowden, E. 383, 477.
Drabik. N. 229. 697.
Drach, E. 510, 973.
Draehmann, H. 94, 718.
Draeger, 0. 527, 530, 1001, 1003.
Draesecke, F. 293, 408.
Dräseke, G. 212.
Draheim, H. 4, 150, 502, 615, 957.
Drama 'a. auch Jesuitendrama. Komödie,
Lustspiel, Musikdrama, Oper, Schau-
spiel. Schicksalsdrama, Schnldrama,
Tragödie, Volksschanspiel, Volks-
stnck) 43, 97. 139, 144. 146, 185 6,
213 4, 227, 353, 355, 452,3, 482 8,
493-501, 528/9, 543, 563, 634 6, 667,
691,5, 793, 831, 875,7, 929-37, 951 6,
984. 998,9.
Drama, aeronantisches 96.
— antikes 382, 460.
— ausländisches 382, 635 6, 824-31.
— elisabethanisches 624.
— geistliches 185. 227, 625, 634 5, e«!"«.
— historisches 271, 369, 813.
— klassisches 4()'J, 412.
— modernes 369, .174. 816.
— natnralistisches 369.
— neueres .170-94, 811-31.
— romantisches 506, 51,5, 961 2.
— Tolkstfirolicbes 367, :{SI, 693, 810.
— englische« 90, 96, 215, 383, 625, 635,
824,7, 876.
— französisches .388. 876.
— griechisches 59. 930.
— holländisches 616 7.
— italienisches 616. 618, 634.
— nealateinisches 213,4, 635.
— niederdeutsches 186.
— österreichisches 567.
— spanisches 82, 366, 634.
„Dramatischer Censor" 419.
Dramaturgie 353 4, 395, 410, 453, 481.
529, 798, 930, 998 9.
Dramenstoffe 82 7, 624 5.
Dranmor, F. y., s. Schmidt. Ferd.
I°^raT:ieno-poIabisch 553, 555.
Drayton 674.
Dreohsel, W. 44. 544.
Drechsler, P. 126, 208, 573.
„Drei LeVende und drei Tote" (Legende)
66, 613.
Drei Ringe (Motiv) 65, 71, 621, 629.
Dreikönigstag 95.
Dresbach. E. 653.
Dresch, J. 530, 992, 995.
Drescher, M. 519, 989.
Dreschgeräte 560.
Dresden 10, 507, 965.
„Dresdner Abendzeitung" 966, 1011.
Dresdner. A. 393.
Dressler, H. 157.
Dreres, G. M. 213, 666.
Drews. A, 64, 391, 404, 431.
Dreyer, A. 8, 34, 370, 449, 469. 538, 909,
1020.
— M. 822.
Dreyfass, A. 372.
Dreyhans, H. 35. 1019.
Driesmans, H. 61. 443. 445.
Dröber, W. 51.
Droege, K. 69.
Droescher, Lili 24.
Droeshout 383.
Droge (Worterklärnng) 113.
Drollinger 672.
Drossong, A. 419.
Droste, C. 400, 404.
Halshoff. Annette t. 21, 51, 255,
267, 291, 536, 617, 751, 770, 7734.
Droysen, H. 231, 242, 257, 268, 699,
718. 375.
— J. G. 447, 450, 971.
DmckenmAller, A. 18, 540.
Dryden, J. 234, 673, 705.
Du Bail 691.
Dubitzky, F. 82, 399, 498, 951.
Dnbois, L. 423.
Reymond, E. 440.
Dubrancke 578.
Dneros, L. 1005.
Duden, K. 121.
Dudevant, Aurora (Sand, G.) 2h, 711,
928.
Dttben, J. t. 673.
Dübi, H. 236.
Dahring, E. 434, 751.
Dalberg, F. 360, 771.
Dammler, F. 19.
Dantzer, U. 462, 484, 779, 830, 926.
Dttrer, A. 177, 190. 460, 641, 651. 917.
Daring-Oetken, Helene t. 974.
Daringer. A. 438.
Darr, E. 134, 452. 633.
Darrwächtcr, A. 211, 213, 664, 666,7.
Dasei, F. 256, 374/7. 379-80, 394, 415,
413, 487.
Düsseldorf 523 4, 1009.
Duban de Jandnn 678.
Duhem, P. 211, 660.
Dnhr, B. 195, 233, 703.
Dulk, A. 63.
Duller, E. 292, 992, 1000.
Dnmcke, J. 119, 573.
Dummheit 93.
Dumont, Luise 390, 490.
Du Moulin-Eckardt, R. 458.
Jahresbericht« f&r neuer« d«at8che Literatnrgescbichte. X1X,XX.
Dumreicher, A. Frhr. r. 265, 748.
Damur, L. 4:15.6.
Duocan, Isadors 135, 142.
Dancker, Dora 371.
— Franz 751.
Dünger, H. 116. 119-21, 126,570.573/4.
Duoker, B. A. 276.
Dnnkmano 246, 723.
Dunlop, R. 668.
Dupke, E. 152.
Du Pont, Minister Napoleons 257.
Dnschinsky, W. 155.
Dose. Eleonore 419, 423.
Duttenhofer, Christiane Luise 734.
Da Verdier 691.
Duremay, C«r«« 980.
Dybeck. E. 188. 639.
Dyboski, R. 30, 18«, 3934. 387.
Dyroff, A. 141. 162.
Dziednszycki, A. Graf 61.
«Earth upon earth" 88.
Ebbinghaus, H. 425.
Ebenhoch, A. .381.
Eber, P. 180.
Eberhard, A. O. 984.
Ebermann, V. 174.
Ebers, G. 594.
Ebersberg s. Berg, 0. F.
Eberstadt, R. 80, 386.
Ebert, Ad. 558.
— M 992.
Ebner. E. 49, 51 '2, 91, 169, 280, 547/8,
625.
— F. 92.
— Tb. 15, 175. 234, 244, 252, 494.
Eschenbach, Marie t. 24, 28, 80. 90.
95, 958.
Ebrard, F. 494, 945.
Ebstein, E. 113. 427, 432, 568, 855.
— W. 197.
Eehterdingen 991.
Eck, J. 195, 210. 664.
— S. 204, 655.
Eckardt. F. 34, 1021.
j^ 450.
— J. H. 18. 288. 453, 494, 768, 879,
946.
— M. 275, 7.58.
Eckart, R. 8, 147, 153. 179, 188. 195.
198, 221, 234, 233. 602, 606. 628, 639,
649, 682. 705.
Eckelmann, E. 0. 364.
Eckermann, J. P. 468, 471, 8934, 900,
906, 921, 951.
Eckert, V. 120.
Eckerth, W. 70.
Eckerts, E. 144, 385. 436'7, 446, 522,
898, liK)6.
Eckhardt, E. 61, 113. 209, 567.
Eckhart (Eckehart), Meister 362,636 7.
Eckstein, E. 272. 1011.
Edda 67, 621, lc07.
Edel (Wortbegriff) 113, 568.
— A. 44.
— E. 94, 144, 248, 599.
Edelbluth, Th. 157.
Edert, 0. 61.
Edikt Ton Nantes 678.
Edmundson. G. 668.
Edner, E. 58.
Edwards, G. M. 209, 662.
Eeden. F. ran 94, 414.
„Eferoeridi letterarie di Roma^ 373.
Effenberger, H.' 374.
Effer, H. 4. 536.
Egelhaaf, G. 57, 448.
Egen, A. 76, 493, 950.
Egenieff, F. 395.
Eger 494, 897,8.
Egerer, F. 792.
Egerland 253, 475, 576.
Egger, A. 391.
Eggers, F. 267, 288. 363, 788, 807.
Eggert, B. 147.
— K 94.
— -Windegg, W. 278,9.
Egidy, M. t. 443.
Egli, E. 203 4, 235, 654.
— J. J. 192^
Egloffatein, H. t. 470. 896, 912.
— L. T. 446.
Egoismus 433. 962.
Egranus, J. S. 212.
Ehe 69, 175, 522, 928, 994.
Ehlen, L. 72.
Ehmann, J. Chr. 471.
Ehmke, F. H. 73, 433, 933.
98
1034
Personen- und Sachregister.
Ehrenfels, Chr. t. 593.
Ehrenhafte Frau (Stoff) 89.
Ehrhard, A. 175, 424, 442.
-- P. 157.
Ehrismann. G. 66, 68, 621.
Ehrmann. J. Chr. 285, 914.
Ehwald, K. 211, 948.
Eichendorff, J. v. 28. 43, 83, 86, 150,
5135, 719, 724. 762, 770, 786, 794/5,
959, 961. 980.
Bibliographie 514.
Biographien 514, 981.
Denkmal 5J4.
Kalender 514, 980.
— Luise T. 514, 980/1.
Eichentopf, ü. 795.
Eichert, F. 247, 283, 727.
Eichhorn, Maria (Dolorosa) 89.
Eichler. A. 131, 366.
— F. 108, 186, 234, 686.
Eichthal, E. d' 482.
Eick, H. 107, 144, 271,' 294, 435, 437,
599, 770, 772.
Eickhoff, H. 11, 168.
— R. 497, 949.
Eifersüchtiger Ehemann (Dramenstoff)
85, 624.
Eigenbrötler (Wortbegriff) 113, 568.
Eigenschaftswort 502.
Eilers, E. 94. 200.
„Eilfertiger Welt- und Staats-Bote" 35.
Einbeck 118, 572.
Einen Fuchs schiessen (Redensart) 115,
570.
Einföhlnng 135, ,589.
Einhart 6, 537.
Einheitslehre, dramutische 146, 353.
„Einsame, Der" (Zeitschrift) 37.
Einsiedel, F. H. v. 475, 920,
— Heinr. ▼. 203, 653.
Einstein, A. 695.
Einzelvortrag 192.
Eisengrein, M. 195, 647.
Eisenhart, Friedrich v. 258, 740.
„Eisenklar wie ein Haar" (Kinderlied)
625.
Eisenschiml, H. V. 37.
Eiserne Maske 677.
Eisfeldt, 0. F. 48. 546.
Eisleben 197.
Eisner, K. 15, 484.
Eiszeit 113, 568,
Eitel (Vorname) 117.
Eken, Anne v. d. 89.
Ekkehard 70, 620.
Ekstase 784, 786.
Elb, R. 62, 409,
Elbe, 0. V. d. 61,
— in der Dichtung 94.
Elberskirchen, Johanna 6.
Elementargeister 97, 516, 626, 9S4, 986,
Elementarunterricht, lateinischer 208.
Elentheropulos 434,
Elias. J, 13, 26, 391/3, 678. 705, 829,
— (Prophet) 63.
Eliaschoff, J. 110.
Elisabeth, Kaiserin von Österreich 524,
526.
— Königin von England 81.
— Kurförstin von der Pfalz 676.
— Landgräfin von Thöringen 10. 66,
— Prinzessin von der Pfalz 218, 676,
— Eegentin von Braunschweig- Lüne-
burg 153.
— .\ngusta, Eurfürstin von Hessen 276,
— Charlotte (Liselotte). Herzogin von
Orleans 217/9, 674, 676 9.
— Christine, Königin von Preussen,
Herzogin von Braunschweig -Lüne-
burg 219, 257, 679-81,
Ellenbogen, W. 403.
Ellinger, G, 73, 101, 211. 256. 478, 490,
517'8, 558, 664, 926, 997.
Ellis, H. 81.
— W. A. 398, 832, 834,
EUmenreich, Franziska 498.
EUwangen 94, 1024,
Eloesser, A. 15, 22 3, 249. 355, 358, 365.
370, 375 6. 380. 394, 418. 420, 446.
463, 469, 527, 786, 803, 808. 845. 847,
1001.
Blsass-Lothringen 8, 25, 123, 166, 202,
216, 249-50, 268, 286, 564, 576, 714,
730, 1019.
Elsenhans, Th. 442.
Eisner, R. 372, 374 6, 380, 817, 824.
Elsaler, Fanny 28. 424, 432.
Elster, A. 159-60, 171, 251, 410, 487.
Elster. E. 7.5, 99, 365, 523, 526, 531,
552, 621, 10045, 1007/8, 1010/4.
— H. M, 497, 504, 773.
— 0. 499, 953.
Elvers, Wiebken 362.
El wert. N. G. 19,
Elze, Th, 192,
Emerson. R. W. 27, 131.
Emmendingen 475, 480,
Emmerich, Anna Katharina 512,
Emminger, K. 46, 545,
Emrainghans, A, 449.
Ems (Fluss) 94.
Emser, H. 195, 643.
Encheiresis naturae 936.
Ende, C. v. 93.
— H, vom 987.
Enderle von Ketsch (Sage) 678,
Enders. B, 1000,
— C. 74, 150, 219, 245, 268, 374, 379,
477, 486, 528. 681, 684, 723, 771,
Endres, J, A. 222.
Energie 29,
Engel, B. C. 472, 491, 916, 940.
— E. 1, 3. 15, 109, 291, 357, 369, 384,
460/1, 465. 470, 472, 474, 484, 493,
506, 532, 535, 539, 711, 720, 812, 873,
900, 911, 919, 993.
— F. 372 4, 377, 381/2, 393, 408, 414,
815/6, 824, 831.
— G. 26, 838.
— J. J. 777, 948.
— L. 38.
— Mich. 940.
— (Theaterdirektor) 414.
Mitscherlich, Hilde 361.
Reimers, Charlotte 411.
— und Eremit (Legende) 65, 71, 621.
Engelbrecht, A. 558.
— K. 142.
Engelhard, K. 227, 286, 288, 364, 370,
693, 768, 814.
Engelhardt, M. v. 205, 656.
Engelke, B. 230, 396, 695.
Engelmann, G. 186.
— S. 276, 760.
— Susanne 280. 765.
Engels, F, 194,
— Georg (Schauspieler) 407, 418, 420,
847,
Engert, J. 428.
— Th. 37.
Enghans, Christine s. Hebbel, Christine.
Engl, F. 57.
— J. E. 262.
Engländerei im Dentschen 119, 573.
England 239, 439, 491, 712.
Englische Komödianten 186, 223, 636,
675, 694.
Enk, M. V. 809.
Enking, E. W. 288.
~ 0. 409.
Entelechie 937.
Enthoven, K. L, 209, 662.
Entwicklungslehre 440, 588, 867.
Enzyklopädien 11, 27, 151, 539, 605.
Enzyklopädisten, französische 570.
Eobanns Hessus 210, 663/4.
Eötvös, J. V. 1018,
Epigonenlyrik 295.
Epigramm 59, 234, 452, 615.
„Epistola Alexandri regis ad Aristo-
telem" 615.
Epistolae obscurornm virorum 208.
Epitheta 117, 1013.
„Epoche machen" (Schlagwort) 116,570.
Epos (s. auch Chroniken. Erzählung,
Idyll, Märchen, Novelle, Roman, Volks-
bücher) 45, 146, 183/4, 213, 225/6,
311-50, 479-80. 501, 631, 666, 687,
775-97, 926/9, 956.
— altfranzösisches 67.
— ausländisches 320 1, 790.
— humoristisches (komisches) 311, 319,
776/7, 789.
— katholisches 318.
— mittelhochdeutsches 67-71, 619-20.
— modernes 54, 320, 789.
Epstein, St. 378.
Erasmns von Rotterdam, D, 198, 200,
207 9, 212, 622, 657, 662 3, 666.
Erbach, W, 281, 766,
Erbannngsliteratnr (s, auch geistliche
Didaktik, Flugschriften) 187/8, 636 9.
Erber, 0, 136.
Erbfolgekrieg, Spanischer 224.
Erblichkeit 136,
Erckmann, F. 87.
„Erdgeist" (Zeitschrift) 37,
Erdraann, H, 25, 14.3, 598.
— J. 150, 515, 933.
— K. 0. 141.
Erfindung, poetische 136, 601.
Erfolg 143,
Erfurt 159, 177,
Erhabene, das 536.
Erhard, J. B. 494, 945.
Erhardt, F. 231.
— L. 104. 700.
Erich, J. 404,
Erinnernngsstörung 143,
Erk, L 925, 977.
Erkenntnisproblem 430.
Erläuternngsschriften zu den Klassikern
45-53, 540,8,
Erlangen 159, 475,
„Erlanger Literatnrzeitung" 429, 859.
Erlbach, 0. v. 141, 59S,
Erlebnis, dichterisches 28, 131, 135,
146, 593,
Erler, G. 163.
— H. 362. 402,
— 0, 160, 408,
Erlösungsgedanke 67, 398, 403,
Erman, H, 164.
Ermatinger, E. 507, 965.
Ermenrichs Tod (Ballade) 620,
Ermland 166,
Ernest-Charles, J, 714,
Ernesti, J, A. 230.
Ernst, Herzog von Bayern 178.
— von Schwaben 76,
— August, Kurfürst vou Hannover 224.
— A, W, 770.
— J, F. 452.
— 0. s, Schmidt, 0, E,
— P. 25, 59, 69, 79-80, 84, 133, 140.
225/6, 245, 353, 361, 369, 374, 4078,
498, 512, 540, 584, 597, 718, 721, 805,
812/3, 816, 841, 951, 976,
Eros und Psyche 61 2, 616.
Erotik 142, 598, 657.
Erpenins, Th. 178.
Erstarrungen, sprachliche 126.
Ertl, E. 95, 253, 734.
Erycius Puteanns 210,
Erziehung (s, auch Bildung, Katechis-
musgeschicbte, Pädagogik, Schule,
Unterricht) 100, 142, 151-72, 235,
595/6, 605-15, 646, 996,
— ästhetische 138,
— katholische 153,
— künstlerische 170,
— protestantische 153,
„Es ging einmal sin verliebtes Paar
wohl in den Wald spazieren" 83,
Es ist ein Ros entsprungen 180.
Eschbach, V. 247,
Eschelbacher. H, 103, 247.
Eschenbach. W, v. 67/8,
Eächenbnrg, J. J. 825, 874.
Escherich, Mel» 187, 636/7.
— (Theatersekretär) 954.
Esereth, M, 256.
Eskuche, G. 57.
Esperanto 106, 562,
Esprit 144, 599,
Essay, der 147.
Essayisten 255,
Essaysammlungen und Sammelwerke
24-30, 152, 351/2. 395 6, 439-40, 444/6,
457/8, 487 9, 720/2, 798, 882, 937/3,
993/4.
Essen a, d. Ruhr 94.
Essex, R, D, Graf 86, 529, 1003,
Essig. H. 76.
Esskunst 447.
Esslinger 281.
Esswein, H. 393,
Ester, C, d' 33/4, 251, 1019-20.
Esther 63.
„etepetete" (Wortbegriff) 113, 568.
Ethik (vgl. Moral) 141, 459, 491, 834,
941 2, 994,
— romantische 960.
Ethische Gesellschaft 439,
Ettlinger, A, 52, 260,
— J, 14, 21, 73. 240, 245, 252, 472, 499,
714, 7934, 915,
— M. 17, 247, 363, 728.
Etymologie 112/6, 567-70.
Etzel, Gisela 389.
— Th. 94, 191, 446.
Eucken, R. 54, 114, 425. 429, 436, 439-40,
448, 858.
Engen, Prinz von Savoyen 217, 708.
Personen- und Sachregister.
1035
Bu1«nber(r, H. 190. 196, 37», Ml, M9,
374, 378. 385 6, 391. 407, 412, 451,
4&8. 4SÖ, 511, 521, 641, 738, 785. 805 6,
811, »16 7.
EaUnbnrg, F. 160. 611.
— S. Graf T. 224. 686.
EoIeDssf^en •>'2.'l.
Enlenspiegel, Till 78, 117, 183,623,632.
Kaier, K. Kn»«).
Enliog, K. 190, 192, 641.
Eolitx. 0. 731.
Eopheraismen 108. 563.
EnrasUa, L. 66, 621.
Esripidea 46.
,B«rep*' 978.
Earydike 61.
Boatachiaslegende 75.
Erald (diniseher Lyriker) 673.
Erangelienkritik 617. 866.
Erera, M. 4S, 54.
— P. F. 419.
EToIattonismns 436.
Ewald, O. 8. Friedlinder, 0. E.
Ewart, Felieie 253.
Ewerdin^, W. 153.
Ewer». H. -.'43.
— H. H. 7, 19, 78, 97. 245, 269, 446,
537. 722.
Ewert, M. 58, 239. 550.
Ewig-Weibliche, Da« 882.
Ewiger Jade s. Ahasrer.
Exner, W. 41e.
Eybiach, H. 473. 781 2.
Eynard, Chr. 862.
Eysell-Eilberger, Clara s. Blätbgen,
Clara.
Eysoldt, Gertrud 418, 420.
Eytb, M. 20. 252.
Ezzolied 756.
Fabeldichtnng 79-80, 191, 622/3. 629.
636, 642.
Faber. G. 125, 577.
— Joh. 646.
Fabian. W. IS.
Fablianx 68.
Fahre, J. 192.
Fabri, Joh. 213, 644, 663'4, 666.
— de Fabris, R. 280.
Fabricius, Theodor 664.
Fabritins. Th. 210.
Fachpresse, Fachzeitangen 32. 1017 8.
.,Fackel" (Zeitschrift) 36.
Färber, H. 375.
Fisi. B. 293, 354, 799.
Fässler, 0. 446.
Faggi, A. 130, 508.
Faguet, E. 130, 150. 413, 526, 669.
Faktor. E. 255, 374 5, 407, 817.
Falck, P. Th. 758.
Falckenberg, 0. 501, 956.
Falckenheimer, W. 164.
Falconieri, Villa 95.
Falik 890.
Falk, F. 163, 175, 211 2, 666.
— J. 187.
— J. D. 169, 264. 478, 731, 746, 394.
— N. 146, 525, 791.
— P. 522.
Falke, G. 8, 40, 250, 294, 538. 7703,
980.
— K. 40, 385, 392, 410. 831. 1024.
— R. 25, 64. 617.
Falkenberg. H. 17, 246,7. 725,6.
Falkenheia, H. 434, 807, 866.
Falkenstein, K. 1000.
Fallati, J. 102.
Familienkande 116.
Familiennamen 117, 571.
Fajitonl, G. 716.
Farbenlehre 979.
Farga. F. 93, 380.
Farinelli, A. 291, 456, 484. 499, 952.
Farqnhar, G. 876.
Fasch, J. F. 230, 695.
Fasola. C. -236, 279, 291. 458, 469, 483 4,
504. 514, 883, 909, 931, 980.
Fassbaender, Fr. 49, 247, 377, 547, 821.
Faisbender, M. 133, 246, 723.
Fassbinder. F. 289.
Fastenrath, J. 240, 255 6, 717.
Fastnachtespiel 185. 228, 636.
Fastradasage 75, 621.
Fanle Frau und Katte (Schwankstofl)
78, 183.
Fanre, G. 67.
Goyau. L. Felix 78.
Faust, A. B. 713.
Faaii B. Ckr. 155.
Fanstboeh (-Diobtnng, -Drama, -Mnsik,
-Oper, -Roman. -S^) 27, 72 S. 624.
FcchenbMh, K. r. 1017.
FMhner, 0. Th. 131, iS2, 445, 862.
Feder, E. 436.
Peenmireben 783.
Fegefeuer 96.
Fehde 113. 568.
Fehling, F. 101, 174.
Fehra, J. H. 245. 288, 791.
Feierfeil. A. 368.
Feigins, J. K. 686.
Feise, E. 149. 166, 463, 485, 604, 886.
— W. 118, 572.
Feist, G. 114, 569.
— S. 14.
Feit, P. 114, 569.
Felbiger, J. J. t. 155.
Feld, L. (Hirschfeld, L.) 395, 424.
Felder, E. 253, 4<J9.
Feldmann, S. 84. 624.
— W. 110, 115, 275, 627, 365, 570, 759.
Feldmaus und Stadtmans (Fabelstoif)
80. 623.
Fellenberg. E. t. 471, 914, 918.
Feller, C. 199, 649.
Fellner, G. 368.
— B. 995.
Feiner, K. 353.
— P. 98.
Feminismos 142.
Fenelon de La Mothe, F. de Salignae
15-2, 605, 775.
Fenreswolf 621.
Fenyes, S. 438.
Fenil, J. M. 622, 632.
Feo, Anna Serafine de 70.
Ferber, B. 286.
Fereher t. Steinwand s. Kleinferolier, J.
Ferchlacdt, H. 86.
Ferenczy, J. y. 33, 1018.
Femow, C. L. 471. 914.
Ferreti 436.
Fern, L. 378.
Fersental 579.
Fertig, H. 212.
Feste 95.
Fester, ß. 502, 956.
Festspiele (Festbühne) 410, 839.
Feuchtersieben, E. t. 28, 265, 290, 746.
Feuchtwanger, L. 146. 366, 380, 386,
389, 408, 412, 415, 482, 500/1, 523,
525. 954, 1007. 1015.
Feuerbach. A. (Jurist) 863.
— Henriette 266. 282.
— L. 266, 432, 748, 863.
Feuilleton 33, 1018.
Fey. K. 246.
— N. 364, 409.
Flehet 661.
Fichte. J. G. 157. 159, 197, 428,9, 439.
609, 612, 760,1. 858 9, 897, 941, 963,
968, 1022.
Ficker. J. 102, 192, 200, 204. 558, 649.
.Fidibus" 915, 926.
Fiebiger. 0. 429.
Fiedler. H. G. 65, 81, 83, 239, 282,
354, 389, 439, 488, 713, 868.
Fiege, R. 396. 403.
Fieger. H. 428.
Fiehn, W. 55.
Fielding. H. 510, 690, 783, 797.
Fielit», W. 947.
Fiesko, G. L. Graf t. Laragna 499.
Flggis, J. N. 195.
Fignron-Comedia 86.
FUek. E. T. 15.
Filelfo (Humanist) 661.
Fillipon. S. 222.
Finck, F. >'. 116, 429, 570, 861.
Finckh, L. 252, 734.
Findeis. B. 271.
Finken (Studentenbezeichaang' 570.
Finkenwirder 127.
Finmann, E. 499, 953.
Finot, J. 239.
rinsler. G. 46. 2iM 4. 545, 654.
Fiola, F. 177.
Firmery, J. 68, 619.
Firth, C. H. 668.
Fisch. R. 166.
Fiaehart, J. 90. 190, 641.
Fisehel. A. 232.
— H. 248.
— 0. 241, 7ia
Fischer. A. 133, 220, 583.
— A. W. 1013.
Fi«eh«r. B. L. 1S6, 694.
— B. W. 21.
— F. 126, 443.
— H. 96.
— II. W. 102, 446, 558.
— Hms (Aran, K.) 145, 376, 415, 526.
625. 846.
— Harmaa Ut. 124, 4S3, 576, 9i8, 990.
— J. a. 289. 75«.
— J. L. 394.
— JoL 484, 9SS.
— K. 190. 222, 688.
— Karl 2789, 763.
(Arbelur) 9L
— Ksno 7-2. 102, 260. 266. 362, 433'4,
457, 558, 676, 807. 864, 866.
— M. 173.
— 0. 30. 67, S66;8, 61«. 6S9, 803/4,
975. »88, »85/6, 1000, 1002.
— P. 438.
— B. 384, 387. 415.
— (-Graz) Wilh. 19, 253.
Fiscbl, 0. 60. 222. 684.
Fischmaan, Hedwig 401.
Fitger, A. 60, 369-70, 408, 813.
£^ 449.
Fittbogen. G. 109. 149. 477. 564, 614.
Fitx, A. 211.
Fitzgerald. P. H. 383.
Flacius lilyricns, )L 159.
Flaisehlen, C. 94. 252, 734.
Flake, 0. 8. 36, 178, 250, 730.
Flamini, Z. 279, 763.
Flaminins, römischer Statthalter 617.
Flaadieck. F. 129, 232.
FlMkamp, Chr. 284, 294, 766, 770.
Fiat, P. 143.
FlaUu, S. 180, 628.
Flateyjarbok 619.
Flattich, J. F. 155, 607.
Flanbert, G. 20 1, 131, 241, 250, 531,
613, 9-28.
Flechsig, E. 653.
Fleck, J. F. 826.
Fleischer, E. 161, 168.
— M. 292, 372.
Fleischhammer, A. 93.
Fleischmann, A. 498, 950.
Fleischner, L. 253, 382.
Fleming, A. 682.
— P. 221, 669, 682.
Fletcher, J. 87, 90.
Fleuriot. J. M. 9i7.
Fleury, V. 266, 282, 400.
Fiel, W. 84.
Fliedner. G. 427, 494, 854.
,.Fliegende Blätter" 36.
Fliegender Holländer (Stoff) 74.
Floeck. 0. 97. 515. 626.
FlooTantsage 69, 620.
Florian. J. P. C. de 240, 483, 714,5.
Flottenfrage 434.
Flügel, 0. 157 8.
Flneproblem 96, 626
Flugschriften 178, 192.
— reformatorische 194, 646.
Flnri, A. 186. 204.
Flurnamen 117. 577.
Flnssnamen 561.
Foi, A. 70. 453, 492, 942.
„Föhn-* (Zeitschrift) 37.
Förstemann, E. F. 101.
— E. W. 101, 555/6.
— P. J. 101, 209.
Förster. Aug. 999.
— B. 458 9, 463, 834
— F. 217^ 670.
— F. W. 140, 597.
— Karl 765. 965.
— M. 62, 67, 76, 30, 170, 383.
— Paul 612.
Nietzsche, Elisabeth 260, 434j8.
743, 789, S69-71.
Fogazarro, A. 457.
Folklore s. Volkskande.
Folien. A. A. L. 770.
— K. hßjO.
Follmann, M. F. 123.
Foix. H. 77, 181, 185, 629.
Fonek, L. 1.
Fonsegrire 239.
Fontainas. A. 378, 380.
Fontana, 0. M. 82, 144, 354, 360, 380,
394
Fontane. Th. 20/1, 24 5, 90A, 266, 286,
289. 371, 534, 598, 750, 765, 767, 831,
991/2.
Fontange, Mae de 678.
98*
1036
Personen- und Sachregister.
Foppen (VVortbegriff) 113, 569.
Forberger, J. 723.
Forchhammer, E. 404.
— V. l'Jl.
Forchheiraer, 0. 26.
Forckenbeck, M. v. 1017.
Ford, J. 90.
Forel, A. 270.
Form in der Dichtkunst 186.
Formenlehre, rhythmische 149, 604.
Fornelli, N. 444.
Forster, G. 268, 948.
— Joh. Georg Adam 753.
Fortbildnngsschulwesen 165.
Fortlage, K. 1000.
„Forum der Joarnalliteratar" 992/3.
Fessel, V. 26, 201.
Fester M. 669.
Fonillö, A. 438.
Fonlet, L. 70.
Fouque, F. de la Motte 82, 87, 97,
277, 507/8, 515/6, 521, 626, 802, 835,
961, 965, 968, 984/5, 991, 996.
Fournier, A. 26, 259.
Fränkel, J. 462. 467/8, 510, 512, 519,
523, 892, 904, 906, 920, 976, 989, 1005.
— L. 41, 71, 104, 245, 276, 384, 386/7,
464, 517, 519, 553, 558, 560, 686, 990.
— S. 452, 876.
Fränzel, F. 942.
France, A. 78, 84, 264, 469, 500, 532,
581, 624, 746, 909.
Fruncisci, E. 935.
Franck, H. 89, 225, 369, 373. 375/7,
379, 389, 391, 420, 457, 474, 771,
811, 818, 822.
— Joh. 114, 122, 125, 568.
— Mich. 222, 683.
— S. 188, 210/1, 638, 663/4.
Francke, A. H. 155, 696.
— 0. 284, 416, 463, 470, 487, 846, 888,
911.
Franfois, K. y. 132.
— -Poncet, A. 480, 928.
Frank, Jos. 160.
— Katharina 990.
— R. 143, 245, 422, 723.
Franke, F. 157, 610.
Frankemölle, W. 248.
Frankenreich 173.
Frankenstein, L. 898.
Frankfurt a. M. 9, 250, 571, 731, 888,
890, 892, 899. 1007, 1015.
— a. 0. 159, 357, 371.
Frankfurter, R. 0. 96, 375/7.
„Frankfurter Gelehrte Anzeigen" 35,
242, 455. 463, 880/1, 888, 1021.
Frankl, A. 769.
— L. A. 1012.
— 0. 227.
Frankreich 289, 670, 672/3, 714.
— das Junge 241.
Frantova Präva 183, 622.
Franz Josef I., Kaiser t. Österreich
253 4, 290, 366, 416, 947.
— A. 109, 149, 222, 227, 283, 693, 704.
— A. R. 366.
— Roh. 263.
— Rnd. 353, 391, 453, 831.
— W. 136.
Franzensbad 253, 899.
Franzos, K. E. 1015.
Frapan-Akunian, Ilse 245, 250, 722.
Fratel. J. 957.
Frau (Pranenleben), 88, 175, 244, 390/1,
625.
— im Drama 89.
— und Katze (Schwank) 632.
— und Kunst 142.
Franenbildung 153, 606/7.
Franenbriefe 54, 220, 255, 267, 751/3.
Frauendichtnng, Frauenlyrik 248, 280,
381, 428, 728, 773/4, 796.
Franenemanzipation 428, 857, 994.
Frauenfelder, K. 52.
Frauenideal 89.
Frauenstädt, J. 863.
Frauentypen 248.
Frauenzimmer (Wort) 116.
Fred, W. 19.
Frederking, A. 486, 937.
Fredrik, L. v. 460, 477.
Freibeuter 175.
Freiburg (Breisgau) 195.
Freidhof 803.
l^reie Bahne 414, 844.
Preie Literarische Gesellschaft 38.
Freie Städte 127.
Freie Volksbühne 414.
„Freier Horst" (Zeitschrift) 37.
Freierkorb (Bildergedicht) 77, 642.
Freiheit, akademische 161, 171:
Freiheitsdichtung, österreichische 760.
Freiheitskampf, Tiroler 82.
Freiheitskriege (1813/5) 20, 46, 759-60.
Freiheitsproblem 504, 969-70.
„Freiland" 37.
Freilichttheater (vgl. Naturtheater)
409, 838.
Freiligrath, F. 266. 281, 520, 716, 766,
991, 996, 1000, 1020.
— Gertrud 766.
Freimark, H. 219, 444.
Freimaurer 426, 459, 491, 776, 779,
851, 878-80, 886, 963, 968.
„Freimütige" (Berliner Zeitschrift) 35.
Freimnnd, M. 142.
Freireligiöse Richtnngen 443.
Freising 182.
„Freistatt" (Zeitschrift) 87.
Freistndentenschaft 172.
Freitag, A. 649.
Freitags-Zeitung (Zürich) 1021.
Freksa, F. 248, 373, 504.
Fremdwörter 114, 118/9, 461, 497, 564,
567, 573, 577, 949.
French, J. L. 202.
Frenkel, J. 364.
Frensdorff, F. 102, 450, 558.
Frenssen, G. 24, 63, 94, 443, 534, 578.
Frenzel, K. 354, 371, 394, 431, 527,
798, 815, 822, 861.
— P. 158.
Frerking, J. 503, 970.
Fresenius, A. 383, 874.
Freud, S. 135, 592, 602, 616.
Freude. F. 248, 728.
Frendenberg, A. 42.
Freudenthal, M. 874.
Freund, E. 210.
— F. E. W. 389, 409.
Freundesbriefe 255, 736.
Freundschaft, männliche 89.
Frey, A. 3, 266, 293, 381, 585, 769-70,
790/1, 877.
— E. 529.
— Herm. (Greif, M.) 21, 85/6, 150, 245,
247/8, 284/5, 294, 370, 391, 408, 471,
501, 723. 766/7, 770/1, 813/4, 914.
— 0. 254.
Freybe. A. 95, 97, 180, 185, 628.
— G. 69, 196.
Freye, K. 314/5, 785/6.
Freytag, G. 24, 51/2, 91, 101, 110, 365,
527, 556, 601, 736, 785, 798,807, 994.
— H. 159, 175.
— -Apolda, H. 82.
Frick, G. 49.
— R. 92.
Frieb, R. 792.
Friedberg, E. 161.
Friedberger Passion 635.
Friedegg, E. 263, 389.
Friedel, E. 25.
— (Übersetzer) 876.
Frieden, E. 131, 358/4, 362, 364, 380,
386, 389, 464, 489, 799, 855.
Friedemann, E. 508.
— H. 524, 967, 1012.
— Käte 146.
— B. 219, 679.
Frieden, Tilsiter 276.
— Westfälischer 670.
Friedensburg, W. 173, 192, 196.
Friedenthal, A. 19.
Friederike Sophie Wilhelmine, Mark-
gräfln V. Bayreuth 219, 678/9.
Friedjung, H. 26, 227, 691, 734.
Friedländer, A. 267.
— H. 1.
— 0. E. (0. Ewald) 145, 391, 436, 445,
600.
— P. 61.
Friedli, E. 124.
Friedmann, F. 259, 743.
— Siegwart 264, 414/5, 418, 420. 498, 844.
Friedrich 1. Barbarossa, deutscher
Kaiser 60.
— I., König V. Preussen 219, 678/9.
— I., König T. Württemberg 417.
— Grossberzog v. Baden 102.
— IL, der Grosse, König v. Preussen
28, 54, 93, 162, 219, 242, 257, 273,
355, 426, 446, 668-70, 678-81, 707,
718/9, 736, 756, 799, 852, 874.
— YIL, König t. Dänemark 257.
Friedrich IV., Kurfürst von der Pfalz 675.
— V., Kurfürst von der Pfalz 218,
224, 675.
— IL, Landgraf von Hessen-Kassel 153.
— August IL, der Starke, König von
Polen, Kurfürst von Sachsen 217, 671.
— Christian. Herzog zu Schleswig-
Holstein - Sonderburg- Angustenburg
257, 494. 738.
— Engen, Herzog von Württemberg 268.
— Wilhelm, der Grosse Kurfürst 217,
232, 670, 674, 683.
— — L, König von Preussen 681, 708.
— — IL, König von Preussen 152.
— — III., König von Preussen 29, 249,
276, 431, 921.
IV., König von Preussen 249,
287, 481. 968, 973-81.
-- A. A. 89.
— p! 42, 388, 448.
— 6. 146.
— H. 773.
— P. 83, 89, 138, 255, 284, 361, 364,
372, 464, 489, 773, 805, 038, 996.
— R. 5, 143, 215.
— Th. 356, 472, 801.
— W. 248, 607. 772.
Friedrichs, G. 71.
Friedrichshagen 25. 248.
Fries, A. 109-10, 566, 595, 803.
— F. 159.
— W. 92. 605/6.
Frieser, W. 92.
Friesisch 128, 579.
Frimmel, Th. v. 397, 502.
Frischeisen-Köhler, M. 131, 145, 581.
Frischlin, N. 88, 185, 635, 694.
Fritsch, ß. 630.
— G. 442.
— J. F. V. 459.
Frittelli, U. 454.
Fritz, A. 168, 227, 692.
— G. 17. 172, 610.
— J. 127, 187, 638.
Fritzsch, Th. 155. 274. 428.
Fritzsche, R. A. 22, 100, 554.
Frohen, Jobs. 188, 639.
Froberger, J. 246.
Fröbel, Fr. 152, 158, 859.
Fröhlich, A. E. 298.
Frömmigkeit 442.
Fröschel, B. 189, 641
Froitzheim, J. 464, 471, 896, 913/4.
Frommann, F. 892.
Froramel, 0. 252, 782.
Fronleichnamsspiele 685.
Fronsperger, L. 188, 639.
Froriep, F. L. v. 919.
Fruchtbringende Gesellschaft 684.
Frühauf, W. 154.
Frühdrucke, Lübecker 176.
„Frühling" (Zeitschrift) 38.
— (in der Dichtung) 95, 626.
Frühneuhochdentsch 108, 563.
Frühromantik 146, 505/9, 513, 959-60,
965, 969.
Fuchs, A. F. 219.
— E. 6, 88, 188, 175, 404.
— G. 81, 221/2, 415, 514, 838, 845, 981.
— K. 3, 285, 381.
— Roaner 80, 191.
Fürst, G. V. 220.
— R. 26, 92, 95, 253, 284, 291, 367,
416, 509, 525, 527. 769, 791, 961, 1015.
Fürstenberg-Fürstenberg, A. Graf zu
85, 356, 426, 472, 854.
Fürstenbriefe 256/7, 736-40.
Fürstenerziehung 153, 161, 606.
Fürstenkongress zu Erfurt 476.
Fürstenspiegel 662.
Fürstentum, preussisches 25.
Füssli, H. 854.
Fueter, E. 20, 395, 430, 525.
Fuetrer, U. 184, 682.
Fngger, J. 176.
— -Hoheneck, F. Graf zu 420.
Fuhlbrügge 354.
Fuhr, W. V. d. 156, 607.
Fuhrmann, M. 75.
Fnld, L. 411.
Fulda (Kloster) 210, 662.
— L. 26, 44, 273, 372, 392, 526, 544.
Füller, Loie 264, 746.
Fnnok, H. 474, 482, 854, 920, 931.
Fnnder, F. 40.
Funk, G. 48/9, 546.
Furtwängler, A. 558.
Personen- und Sachregister.
1037
Oabai», r. 38«.
Oabillon, L. 35, 430, 347.
Oabrielli, A. 87.
OMbel, A. 100. 456, 505.
— O. 184. 633.
Oaede, U. 413. 437, 48«.
Oaedartt, K. Th. 798.
GMhde. Ch. 186, 338, 383. 843.
O&nger, A. 53.
Q&Dserich 114.
Q&rtner, K. Chr. 9:01.
Oaiimaier, J. 52, 9^).
Galilei, O. 698.
Galimberti, Alio« 76.
Gall, F. J. 427, 775.
— W. 55.
Galliani, Abbe 37.
Gallitzin, Aroalia Fürstin t. 428, 471,
780, 857, 896.
Gallizismen 878.
Gallois, G. 176
Gallwitx, B. 155, 524. 1013.
Gambe, K. Cbr. 471, 913.
Gangbofer, L. 142. 248, 366, 534, 750.
Gantxer, P. 188, 640.
Gans, H. 375.
Ganzhorn, W. 231.
Garcia de la Riega ^1.
Gardasee 92».
Gareth, M. H. 61 2.
Gargäoo, G. 526.
Gamdinmircfaen 626.
Garre, Chr. 259.
Gossenfloslceln 115.
Gassner, F. 633.
— J. 49.
Gast, P. 260, 437, 439, 869, 872.
Gasteiger 32.
Gatterer, M. 148.
Gattungen, dramatische 353.
— lyrische 271.
Ganchat, L. 116. 570.
Gandig. H. 42. 52, 170, 611.
Gandy, F. Frhr. t. 243, 761, 1023.
Ganfrey-Epos 67.
Gaulart, S. 690.
Ganlke, J. 19, 137, 255, 271, 595.
Ganltier, J. de 433, 436.
Gaunersprache 557. 566.
Ganthier-Villars, H. 378.
Gantier. Th. 617, 928. 1W9.
Gawalowski, K. W. 292.
Gebaner, C. 178.
Gebert, K. 430.
GebetbBcher 1S7.
Gebhard, R. 383.
Gebhardi, 0. 484.
Gebhardt, A. 71, 112, 114. 118, 123,
569. 572.
— B. 861.
— C. 232, 700 I.
— H. 154.
— M. 273.
Gebildbrote 570.
Gebräuche, erotische 115.
— seznelle 115.
Geburt des Helden (Mythns) 61.
Gedanke, nationaler 96.
Gedichtsammlungen 53, 548
Gedike, F. 782.
Geerds, H. 431.
— R. 21, 277.
Gefahr im Verzuge 115.
Gefesselter unhold 620.
Geffcken, J. 996.
Geföhl 135, 138.
Gefühle, ästhetische 1.35.
Gegenreformation 173, 191, 193. 195,
215. 671. 688.
Gegenstand, ästhetischer 133.
Geheimsprachen 111.
Gehlsdorf, H. 93. 273.
Gehlsen, J. B. 363. 768, 807.
Gehörnter Siegfried 69, 620.
Gehring, L. 94.
Gehrke, R. 70.
Geibel, E. 266, 284, 362. 748, 766, 769.
794.
— J. 248.
Geiger, Alb. 7, 70, 83. 240, 373, 457,
527, 714, 885, 924, 1001.
— B. 294.
— E. 102, 181, 623.
— F. 285.
— L. 18, 26, 91, 103, 130, 213, 248,
25«, 265, 448, 457 9, 462, 464 3, 473 5,
478-80, 493. 504, 513, 519-20, 522,
527, 540, 580, 787, 891 4, 896/7, 899,
901, 904, 917, 919-20, 925/«, Ml,
944 5, 979, 990,1, 993 6, 1001, 1010.
Geiger, P. 114.
— W. 72.
Geiler t. Kaiiersberg, J. 187, 190, «38.
Oeiserhof, G. 201, 651.
Geisler, A. F. 758.
Geissler, F. A. 130. 404.
— M. 289.
— Wilhelmine 41, 543.
Geist, kritischer 143.
— nationaler 139.
GeistbeoV, M. 120. 574.
Geister 97.
Geisterglauben 7.
Geistersagen 621.
Geistesfreiheit 7.
Geistesleben, nordisches 6«.
Geistlicher 9*). 625.
Geistreichsein 137.
Gelber, A. 44«.
Gelee, Cl. (Claude Lorrain) 893.
Gelegenheitsdiehtang 219, 477. 681,2.
Gelegenheitsdrncke 178.
Gelehrtengeschichte 188, 231, 859, 693.
Gelehrtenleben 218.
Geller, 0. 248, 380. 423. 823.
Geliert, Ch. F. 179, 2-22, •226. 234 5. 283,
538, 669. 673, 690, 706, 756, 776. 875.
930.
Gelnhausen 159.
Gelobet seist du, Jesu Christ 180.
Gelier, H. 102, 558.
Gemach (Wortbegriff) 116.
Gemmingen, E. Frhr. t. 694, 733.
Gemütsbewegung 136.
Genealogie s89.
Genee. B. 2sO. 385, 765.
Genesis, altsächsisch 558.
Gengenbach, P. 194.
Genialität 136.
Genie 136, 593.
Genitiv 124.
Genius, A. 118, 573.
Gennep, A. Tan 2.
GenoTeTa 74, 510.
Gensei, J. 895.
— W. 17.
Gensichen, J. 283.
— 0. F. 63. 414, 896.
Gentleman 92.
Gentz, F. t. 25 6, 28. 259, 433. 453, 508,
520, 741 2, 862, 970, 980. 991.
— H. 922.
Geographen 18S. 233, 636, 640. 703.
Geologie 855.
Georg IL, Herzog Ton Meiningen 414 5,
845.
— UL der Gottselige, FSret Ton An-
halt 201.
— L, König Tou England 324.
— Herzog Ton Sachsen 653.
— K- 13.
George, St. 394, 532. 756, 770/2, 774.
786.
Georgslegende 66.
Georgy, E. A. 362.
— E. 8. Michaelson, Hedwig.
Gerard, M. 479.
Gerbermühle 475.
Gerbet, E. 577.
Gereke, P. 52, 548.
Geret 114.
Gerhard, Adele 94.
— C. 492.
— J. 159.
Gerhard«, K. A. 1.36.
Gerhardt, D. t. (G. t. Amyoter) 26«,
749.
— L. 427. 471, 854, 914.
— P. 221, 682 3.
Gerhold, F. J. 95.
Gerlacb, A. 685.
— H. T. 448.
Gerloff, 0. 92, 384.
Germanen 66.
Germanenbibel 443.
„Germanisch - Romanische Monata-
BChrift« 38, 551, 1033.
Germanisten 99, 101, 555.
Germanistik 99, 114.
Germanistisches Institut zu Leipzig
552.
Germar, B. t. 279, 473, 9o6.
Gerning, Frhr. J. J. 471, 914.
j Gerok, K. 617.
I Gerold, Rosa r. 267.
i — Th. 897.
Gerould, 0. H. 78.
Oersbach. R. 115.
Gersdorff, H. t. 445.
Gerstenberr. f. Mftlier t. 473.
— H. Si, 8»8, 1020.
— H. W. T. «48, 355, «91, 717, 7««,
800, 825.
— T. Fraakenberg, Wiegsai 184. «33.
GercteBhaaer, 0. 43, 158.
Gerttnano. A. 414.
Gemebsempfindnng in der Dicbtaa;
98«.
Genindir 120.
Gerrinns, O. .im.
Oesamtdirstellnngen 3.
Gesangbuch 179.
— bayerisches 628.
— Königsberger 628.
— w&rttembergisches 627.
Gesangbücher, katholische 75«.
Gesang^melodie 147.
Geschäftsbriefe 119.
Geschäftssprache 563.
Geschichte 96. 114, 1016.
— deutsche 6, <Mi. 173. 215, 341, 537.
— mecklenburgische 174.
— moderne 215.
— politische 173, 215, 447j9, 10179.
— prenssische 216.
Geschichtsauffassung 860.
Geschichtschreibong I, 28.
Geschichtsforschang 1, 38.
Geschichtspbilosophie 1, 427, 43«, 447,
508. 531, 533, 970 I, 1005.
Geschichtsunterricht 42, 543.
Geschichtswissenschaft 29, 447, 1017.
Geschlechter 38.
Gesehlechtsliebe 141, 979.
Geschmack 129.
Geselligkeit 1:J8, 241.
Gesellschaft 143, 175.
— Berliner 249.
— Fruchtbringende 222.
— Moralische, in Zürich 354.
Gesellschaften, geheime 853, 963/4, 963.
— scherzhafte 217.
Gesellschaftslieder 123. 685.
Gesellschaftsmoral 445.
Gesicht wahren 115.
Gesky. Th. 476, 896.
Gespenster 97.
Gespensternovellen 98. 628.
Gess, F. L. T. 94.
Gessler, A. 357, 364, 802.
— F. 509.
Gessner, J. 236, 708.
M. 12.
— S. 264, 714, 716, 776, 779-80, «30.
Gestalten, griechische 59.
.Gestiefelter Kater- (Stoff) 510.
Getröstete Witwe (Motir) 62.
Gewerbe 176.
Gewissensfreiheit 200.
Geyer 282.
— A. 152.
— E. (E. Goldmann) 6. 26, 145, 414.
— Florian 86, 376, 626.
— Lndw. 832.
— P. 491. 941.
Geyser, J. 40.
Ghetto 91.
Ghettosagen 65.
Ghettosehilderer 38. 1005.
GhU, R. 145.
Giard 155.
Gide, A. 61, 87. 617.
Gieben, J. 247, 360.
Giese, H. 53.
Giesecke, F. 229. 696.
Gietmann. G. 283.
Gift 97.
Gilbert, W. 482, 932.
.GU Blas" 834.
Gildemeister. O. 26, 448 9, 748.
Gilgenberg (Irrenanstalt) 995.
Gilion de Trasegnies 621 2.
Gillardon. P. 16'J.
Gille, H. 131.
Gilles de Bais. Marschall von Frank-
reich 73, 633.
Gillhoff, J. 97, 108, 147. 200, 602.
Gilm. H. T. 25, 30, £90, 292. 735,
769.
Gilow, H. 22, 155, 358, 523, 803.
Girardet, F. 45, 55.
Girardi, A. 407, 418, 430, 847.
Girand, V. 132.
Qisli, L. 525.
1038
Personen- und Sachregister.
Gialio Romano 807/8.
Qizewsli, P. 41,
Qlabbatz 95.
Glänzendes Elend (Schlagwort) 116,570.
Glahn, Th. 243, 277.
Glanaeus, Jod. ti53.
Glasenapp, 0. F. 76. 398;9, 406, 832.
— Gr. y. 187, 638.
Olasbrenner A. (Brennglas, A.) 1020.
Glaser, R. 450.
Glatz 117.
Glaabensfreiheit 200.
Glaubensspaltang 195.
Glane 160.
Gleichen, Graf t. 74, 621/2.
— -Rnsswnrni, A. v. 15, 30, 61, 88, 92,
131, 135, 138, 140, 144, 241, 251, 291,
384, 388. 403, 433, 469, 489, 493, 495,
503/5, 581, 596, 718, 733, 877, 938/9,
943/4, 946/7, 958, 962.
Gleichnis 146.
Gleim, J. W. L. 264, 274, 451, 685, 697,
729, 757, 874, 930.
Gleim-Hans in Halberstadt 255.
Gleiss. Hannah 267.
Gley, Julie s. Rettich, Jalie.
„Globe" 969.
Glock, E. 499.
— J. Ph. 122, 575.
Glocke im See (Stoff) 76.
Glöckner, E. 518, 988.
Glöde, 0. 84, 113, 127, 228, 518, 568,
578.
Gloel, H. 472, 476, 916, 922.
Glogan 34.
Glossner, M 430, 858.
Glossy, C. 103, 243. 290, 447, 495, 947.
Glnck, J. W. V. 396.
Glack 237, 988.
— Elisabeth (Paoll, Betty) 28, 290,
365. 432, 521, 530, 774, 808.
Gmelin, A. 229.
— J. 443.
„Gmfinder Chronik" 38.
Gnoli, D. 520.
Gnomik 641.
Gnosis 585.
Gobinean, A. Graf 81, 440, 767.
Gockler, L. 151.
Godersprech 114.
Göbel, F. 224.
— J. 360, 484/5, 488, 935/6.
Qöbeler, Dorothea 2*9.
Göchhansen, Laise t. 264, 471.
GoecWng, L. F. G. t. U9, 275, 614,
757/8.
Goedeke, K. 3, 237, 689, 711, 719, 995,
1015.
Göhler, G. 101.
— R. 239, 365, 503, 528, 557, 712, 958,
1002.
Göhre, P. 270.
Göpfert, E. 122, 125, 577.
Göring, Bertha 246.
Görisch, W. 426, 852.
Görres, G. 85.
— J. V. 512, 732, 969, 977/8, 1000.
— Sophie 36.
Göschen, G. J. (Verleger) 18, 30, 465,
508, 540, 892, 945/6, 948, 969.
Gössgen, W. 126, 578.
Gössnitz 126.
Goethe, Angnst y. 465, 747, 888, 892,
903.
— Christiane (Vnlpins) 465, 470. 474,
891, 893, 895, 924, 926.
— Cornelia s. Schlosser, Cornelia.
— J. K. 890, 895, 901.
— J. W. y. 9, 12, 19, 24, 26, 28, 30,
34, 46, 48/9, 61, 72, 82. 98, 109, 129,
149-50, 156, 161'2, 219,240,254,275,
279, 855, 357, 426/7, 435, 457-88, 489,
493, 495, 500, 506, 508, 511, 536,
538, 564, 568, 580, 593, 597, 604,
609, 615, 663, 678, 715/7, 733/4, 739,
741/2, 747, 761, 764, 777, 781/6, 800/1,
813, 820, 822, 825, 846, 850, 852/7,
860, 882-937, 938, 940, 944/5, 947/8,
950/1, 953/4, 959, 962, 964, 968, 971,
979, 983, 997, 1020/1.
— Lyrik 477/8, 682, 922/6. — 43, 49,
464, 466, 547, 882, 887. Abendlied 42.
Ach nm deine feuchten Schwingen
893. Adler und Taube 924. An den
Mond 477, 919, 924,6. An die Er-
wählte 924. An Lottchen 924. Bal-
laden 925. Becher 926. Besach 925.
Capido loser, eigensinniger Enabe
926. Epigramme 478, 615, 926. Epi-
gramme an die Knappschaft zu
Tarnowitz 478. Ergo bibamns 478,
925. Erlkönig 924. Enphrosyne 95o.
Freundin ans der Wolke 478, 925.
Qanyroed 922, 924. Ein Gleichnis
005. Der Granit 717. Gretchen am
Spinnrad 925. Heidpnröslein 478,
924/5. Herbstgefühl 478. 924. Hymnen
109, 149, 477, 604, 923. Invektiven
477. Jägers Nachtlied 922. Jobanna
Sebns 478. Elaggesang von dnr
edlen Frauen des Asan Aga 622.
Kleine Blumen, kleine Blätter 478.
Mädchens Held 924. Mahomets Ge-
sang 604. Mignons Lied 928. Morgen-
klage 478, 925. Nähe des Geliebten
924. „Die Natur" (Prosahymne) 463,
717, 888. Parzenliod 478, 925. Pro-
metheus 922, 925. Rätsel 478, 926.
Römische Elegien 926. Schwager
Kronos 922, 925. So ist der Held
478, 925. Sprüche in Reimen 477,
923. St. Nepomuks Vorabend 899.
Suleika und Hatem 478, 925. Trilogie
der Leidenschaft 478, 925. Urworte
533. Venezianische Epigramme 478,
780, 924. Wandelnde Glocke 478.
Wanderers Nachtlied 478. Wunderers
Sturmlied 922. Wer nie sein Brot
mit Tränen ass 478, 926. West-öst-
licher Diyan 466. 477/8, 893, 925,
1006. Wiederkehrender Heiland 457.
Xenien 466, 478, 926, 1022. Zahme
Xenien 477/8, 923, 926. Zauberlehrling
889.
Goethes Epos 479-80, 926/9. — 690/1, 972,
997. Achilleis 46, 950. Briefe Werthers
aus der Schweiz 479, 909. Ewiger
Jude 457, 853 Guten Weiber 929.
Hermann und Dorothea 149, 479-80,
546, 897, 921. 928. Märchen 480,
961. Neue Melusine 984. Novelle
457, 480, 929. Ossian-Übersetznng
463, 885, 885, 923. Reineke Fuchs
30,479,927. Unterhaltungen deutscher
Ausgewanderten 929, Wahlrerwandt-
schaften 462, 479-80, 728, 928, 930.
989. Werthers Leiden 26, 49, 72,
82, 469, 479. 484, 600, 777/8, 874,
9c 9, 926/7, 962. Wilhelm Meister
156, 479-80. 508, 825, 884. 897, 916,
925, 927/8, 961/3, 968. Woldemar-
Parodie 778, 888.
— Drama 481/8, 929-37. — 694, 887.
Bühnenbearbeitungen 483, 932.
Burgergeneral 483, 715. Claudine
924. Clayigo 29, 481/2. Egmont 49,
482, 501, 931, 995, 956. Erwin und
Elmire 29, 482. Faust 27/8, 30, 43,
49. 72/3. 149, 457, 462. 464, 483/6,
541, 547, 575, 604, 615, 687, 742,
882, 884, 893, 905, 9^4, 930. 932/7;
Bühnengeschichte 486/7, 937 ; Kom-
mentare 483/4, 933 4; Überselznngen
487/8, 93;. Fischerin 483. Fragmente
483,932. Götter, Helden und Wieland
887. Götz y. Berlichingen 49, 481,
885, 983. Grosskophta 466, 483. Hans-
wursts Hochzeit 897. Iphigenie in
Tanris 49, 482, 547, 615, 925,
930/2. Jahrmarktsfest zu Plunders-
weilern 43. Jery und Bätely 86, 483.
Jugenddramen 483, 930. Laune des
Verliebten 483, 930. Lila 930. Ma-
homet 853, 887. Mitschuldigen 483,
930. Natürliche Tochter 482, 742.
Nausikaa 466, 930. Prometheus 483,
853, 887, 952. Romeo und Julia 883.
Satyros 886;7. Stella 886. Tasso
49, 469, 482, 892, 909, 930, 932.
Triumph der Empfindsamkeit 483,
930/1. Urfanst 483, 485/6, 886, 935. Die
Die yereilelten Ränke 483, 932. Vögel
930. Zaaberflöte, Zweiter Teil 483.
— Prosaschriften 462/3, 888 9. Auto-
biographische Werke 468/9, 895/6,
908-10. Belagerung y. Mainz 908.
Bildung der Erde 460, 884. Benvenuto
Cellini 463, 865. Dichtung und Wahr-
heit 49, 115, 209, 462, 566, 853, 885,
887, 894. 896. 898, 908, 931. Farben-
lehre 27, 884/5, 892. Frankfurter
Gelehrte Anzeigen 719, 881. 888.
Glückliches Ereignis (Bericht über
die Zusammenkunft mit Schiller) 945.
Uamletkritik 969. Herrn von Hoffs
geologisches Werk 887. Italienische
Reise 49, 468/9, 887. 892, 895, 908.
Kampagne in Frankreich 469, 908.
Kunst und Altertum 888, 892. Kunst-
schriften 462. Logenrede auf Wieland
779, 88i). Maximen und Reflexionen
463, 888. Museen und wissenschaft-
liche Anstalten in Jena 461. Natur-
wissenschaftliche Schriften 462, 887.
Propyläen 885. Schweizer Reise
469, 898, 909. Sprüche in Prosa 463.
Tagebücher 469,895. Tag- und Jahres-
hefte 896. Über Volks- und Kinder-
lieder 463, 883. Volksgesang in
Venedig 463, 888. Weimarischer
Theaterbau 1825 888. Winckelroann
129, 885.
Goethe-Anthologien 463.
— -Archiy 996.
— -Ausgaben 462/3, 466. 887-89, 922/3.
Bibliographie 465, 883.
— -Bildnisse 457, 463. 889. 902, 920.
Biographie 465, 889, 899-900.
— -Briefe 49, 459, 462, 467/8, 510,
885/6, 891/4, 903, 924.
Charakteristiken 457, 882.
Denkmäler 26. 463.
Drucke 465/6.
Essaysaromlungen 457. 882.
Feier 891; in Magdeburg 902; in
Sesenheim 464.
Forschung 464/6 ; italienische 883.
Gegner 898.
Genealogie 466/7, 469, 889-90.
Gesellschaft 462.
Gespräche 49, 468, 882, 894.
Handschriften 466.
— -Häuser und Museen 464.
Jahrbuch 464.
Kalender 464.
— -Katalog 465, 889.
— -Kritik 458, 882.
Kultur 883.
Maske 464.
Museum in Frankfurt 464, 885, 839,
957; Wien 464; Sesenheim 464.
Nekrologe 891.
— -Philologie 889.
— -Reden 882.
Schiller-Denkmal in Weimar 463.
Stätten 475/6, 898/9, 921/2; im
Egerland 533.
Übersetzungen 479, 487, 932.
Theater (Lauchstädt) 416, 846.
Typus und Stammbaum 466/7, 902.
Verehrung 463.
Verein, Wiener 464.
Zeichnungen 162, 460, 884/5, 888/9,
893.
— Katharina Elisabeth (Frau Aja) 469,
890, 910, 916.
— Ottilie y. 465, 470, 891, 893, 900,
911.
— Walter v. 899, 911.
— Wolfgang y. 899, 911.
Gott, E. 373, 816.
Götter, germanische 71.
— indische 560.
Göttersage 66.
Göttersagen, germanische 71, 619.
Göttling, J. F. A. 929.
Goetz, B. 139, 597.
— H. 398.
— J. H. 226.
— J. N. 685.
— W. 218.
Götze, A. 108, m/3, 181, 183, 190, 194,
200, 206, 210, 214. 567/8, 644, 663.
— E. 3, 181, 186, 276, 635, 759.
— Edm. 237.
— J. M. 697.
— J. N. C. 359.
— P. 921.
Gogol, N. 98, 394.
Gohlis 495.
Gold, A. 89, 255, 267, 363, 378, 471, 915.
Goldbeck, E 143, 449.
Goldenes Posthorn in Nürnberg 255.
Goldfriedrich, J. 18, 29, 218, 237. 711.
Goldmann. E. s. Geyer, E.
— P. 354. 374.
Goldmark, K. 405.
Goldoni, C. 118, 388, 573, 876.
Goldschmidt, A. v. 263.
— H. 178.
— K. W. 136. 143, 170, 244/6, 249, 255,
445, 505, 721, 723, 728, 959.
— L. 26, 430, 459, 478, 491, 926/7.
— P. 8.
Personen- und Sachregister.
1039
Goldsohnidt, V. 78«.
OoldaUnb. M. 115, 570.
Ooldstain. J. 439. 939.
Goldilher. J. 425.
Ooll, A 92. 3S4, 387, 820.
Gollob, E. 178.
Golther. W. 6Ö-7I, 375. 401. 404, 412.
4^6, 619-20. 817,8, 842, 997.
Goltz 90.
— Bogumil 444. 731.
— Graf T. (Minister) 863.
— Frhr. F. W. ». d. 276.
Goh, B. 245, 457, 777, 882.
Qombert, A. 104, 113. 559, 567.
— L. 65, 135, 617, 634.
Ooraolinsky, K. 111. 566.
Gomoll, W. C. 378, 464.
Gomperz, Familie 874.
— L. 874.
Gontant-Biron, Vicomte de 258, 740.
Gootrs 114.
Gordon, Kate 132.
Gorgy (Romanschriftsteller) 927.
Gorki, M. 144, 394, 841.
Gormann, H 62, 366.
Gor», L. 134. 590.
Gorter, R. 404.
Gossmiino, Friederike 420.
Gosswin. A. 182, 630.
Gote, W. 10.
Gotha 10.
Oothein, E. 175. 215.
— Marie 384,5.
Gott, Gottesbegriff 134, 431, 873, 883.
Gotter, Jalie 968.
Gottesfrennd 187.
„Gottesminne- (Zeitschrift) 247.
Gottfried Ton Strassbnrg 70.
Gotthelf, J. 8. Bitzias, A.
Gottlöber, P. 43, 543.
Gottschalck (Seiseschiiftsteller) 1014.
Gottsehalk, H. 91.
Gottschall, R. T. 15, 23, 93, 245, 252,
256, 272, 281. 354. 366, 370. 403. 416.
419, 437, 523, 528, 766, 998, 1001 2
1011.
Gottsched, J. Chr. 100, 109, 129, 191,
218, 228, 235, 355, 451, 554, 564. 669.
672, 690, 704, 706,7. 723. 775, 820.
874/5, 961.
— Lnise Adelgnnde 694. 706, 875.
Oottschedianer 228.
Gottscfaee 576.
Gottsleben 420.
Götzen, J. 182, 222.
Qonlart. S. 690.
Gourbillon 927.
Goya, F. 985.
Goyau, G. 442. '
Goizi. C. 388.
Graban, C. 383.
Qrabbe, C. D. 20, 83, 150, 359-60, 529,
804 5, 996, 1000, 1006 7, 1020.
Grabenhorst 459, 473, 884.
Grabke, H. 354.
Grabow, A. 127.
Grabowski, A. 131.
Gribisch, Fr. 117.
Graebke, H. 288.
Gr&bner, G. A. 549.
Graef, H. 39, 280. 284, 429, 509, 766,
861, 971. 1004.
— H. G. 275, 452, 467,9, 481, 483, 758,
891. 893, 896, 893, 903. 905 6, 910.
929, 932.
Grlfenberg, S. 256.
Gräfin mit den 365 Kindern 71.
Gräner, G. 406.
Grätz, H. 534.
Grire, Ang. 45, 54».
Qraerenitz, G. t. 371, 468, 470/1, 475,
478, 895, 909, 911, 914, 925.
— Wilhelmine v. 754.
Graf, A. 62.
— H. 143.
— ML 446.
Grafenaner, J. 27.
Graff. A. 874, 916.
Gragger, B. 4, 290.
-Gral" (Zeitschrift) 36, 67, 247, 725.'
Gralrnmane 63.
Gralsage 619.
Grammatik s. Sprachlehre.
— allgemeine 105.
Gramiow, 0. 243, 720.
Granet 240.
Grant, A. J. 668.
Grantzow, G. 274.
Grantxow, U. 39, 757, 1023.
Grasaffe 114.
Grasso, G. 423.
Grunbflnden 33.
Granert, H. 211.
Uraol 162.
— B. 234.
Grano, Elisabeth 259.
Granpe, P. 518.
Granpner, Chr. 230, 695.
Grantoff, 0. 9, 538.
Grareohorst, H. 501, 956.
Grazie. Marie Bogenie delle 381.
Greef, A. 82.
— J. 214.
Greff, J. 667.
Greflinger, G. 228, 672.
Greg. W. W. 214.
Gregor, H. 395.
— J. 510.
Gregori, F. 291, 294. 385, 407-13. 418,
422, 493, 771, 838. 843.
GregoroTius. F. 27, 450.
Greif, M. a. Frey, H.
Greifenstein (Schloss) 504.
Greiffenstein, H. r. 283.
Greiner, L. 61, 174, 220, 244, 374,
380, 408, 817.
Greinz, H. R. 253. 769.
Grell, E. 263.
Gressmann, H. 63.
Greth, Ph. 409.
Greve, E. 21.
— F. P. 21, 87.
Grefing 210.
— J. 195, 663.
Greyent, 0. ▼. 124, 236, 254, 576, 708.
Grevscher, Matth. 703.
Griechenland (Bellas) 94. 269, 851. 932.
Griechisch 662.
Grieg, E. 263.
Grienbergcr, Th. 63, 619.
Griensteidl (Cafe) 233.
Gries, D. 913.
Grill parzer, F. 20, 23 5, 43. 83, 252.
290, 365 6, 529, 536, 543, 593, 808,'9.
813, 820, 932. — Lyrik 290. Auf
die Genesung des Thronfolgers 809.
Berthas Lied in der Nacht 290. Des
Kindes Scheiden 769. Kuss 290. Die
Roinen des Campo Yaccino in Rom
290, 769. 776. — Prosaschriften:
Armer Spielmann 809. Kloster von
Sendomir 80. Selbstbiographie 51,
265, 366, 543. — Dramen 365. Ahn-
frau 366, 309, 952. Bruderzwist 366.
Goldenes Vliess 51, 366. 809, 930.
König Ottokars Glück und Ende 51,
548, 809. Des Meeres nnd der Liebe
Wellen 366. 809. Sappho 51. 366.
Spartacns 62, 366, 877. Tranm ein
Leben 110, 565, 809.
Fände 76.
— -Jahrbficher 253, 365.
Preis 379.
Grimhildisran 69.
Grimm. C. L. 159.
— Dorothea 100.
— F. M. T. 701, 776, 912.
— H. 28, 267, 839, 892/3.
— J. 30, lOO'l, 111, 377, 512, 554/5.
557, 567, 961, 974/5, 978, 985, 1000,
1007.
— L. 895, 976.
— W. 100,1. 111. 512. 554/5, 557, 567,
961, 975, 978, 985, 1008.
Grimme, F. W. 289.
Griromelshansen, J. J. C. r. 29, 47, 225.
672, 687 9.
Grirominger, A. 289.
Grimstad 391.
Grisar, U. 648.
Grisebach. A. 9.
— E. 101, 4.32, 555. 863.
Griseldis-Sage 74, 621. 636.
Groddeck. G. 131.
Oroeber, G 67.
Grönland, J. F. W. 161.
Qtösaler, H 197, 648.
Grolig, M. 13, 176.
flronoT, J. F. 233, 703.
Oroos, K. 135. 4h7, 949.
— Marie 497, 949.
Gross, F. 403, 430, 836, 858.
— H. 91.
Grosse. Antonie 21. 285, 793.
— J. 20,1, 30, 63, 102. 239, -202, 285,
370, 557, 712, 767, 793/4.
Gross«, E. 107.
Grosser 41, 541.
Grossmann. St. 368. 373, 420, 424, ShJ.
Orosspreassentam 1018.
Grote, A. 390.
GroUfend, 0. 16.3.
Grotb, E. 488.
— Kl. 267. 287 8, 768, 791,2.
Qrotlns, H. 207. 657. 672, 702.
Grotthnss, J. E. Frhr. t. 39, 445, 770.
1023.
Grotz. U. 169.
Grub«. H. B. 792.
— M. 409, 4145, 421, 504, 845.
Gräber, J. G 474. 775. 919.
— K. 28, 117, 250, 269, 572, 730. 753.
Gracker, E. 250, 730.
Grabe!, K. 276.
Gmeber. B. 24
GrSn, A. s. Aoersperg, Graf JL
Gr&nbanm. H. 480, 929.
Grfinberg. J. 31.
Grfindler, Elise 796.
Gr6ner. H. 112.
GrBnfeld. M. 357.
Gr&nhaüen, C. 476.
Gr&nstein, L. 463, 473, 839.
Grfinirald, E. 41, 153, 207, 249, 444,
471, 728, 913.
Gr&tzmaeher, E. 206, 656.
— G. 369, 812.
— E. H. 435, 443.
Grammann, P. H. 377.
Grand, Emma Antonie 365.
GrandtTig, S. 101.
Graner, E. 162.
— J. T. 431.
Grnnow, J. 13.
Granwald, H. 427.
Granzky. K. 4<)3 4.
Grnpe, W. 45.
Grnpp, G. 175.
Gruppe. 0. F. 266. 731.
Grayter, W. de 19.
Grynaeas, S. 658,9. 665.
Gryphias, A. 86, 227, 669, 675, 682.
693.
Grzybowski, P. 32.
Gnaltieri, P. t. 473.
Gaardian, The 694.
Gnarini, E. 31, 223. 1016.
— G. B. S3.
Gaarino 661.
Gnarinonias, H. 233, 703.
Gnarna, A. 211. 664.
Gnbo, A. -292.
„Guckkasten- (Zeitschrift) 36.
Gudrun 24, 47, 70, 557.
Günter. H. 613.
Günther 715.
— E. 433, 866.
— J. Chr. 109, 159, 222,3, 673, 632,
684.
— L. 111, 163.
— 0. 209, 222, 501, 519, 684.
— R. 63, 617.
— Rnd. 114, 142. 282.
— S. 189, 640.
Gfintter, 0. 239. 291, 487, 493, 495/7,
937, 944, 947 9, 956.
Guerber. H. A. 65.
Gaericke. 0. t. 232, 702.
Guerin, L. 361, 364.
Guerrier, B. 8.
Gürtler 810.
— H. 108, 563.
— K. 368.
Güthliog, 0. 179.
Gütschow, C. T. 24-2, 275.
Güttier. W. 164.
Guggenheim. E. 36, 376, 626.
Gugitz, G. 518, 776, 987.
Gngler, J. 276, 759-60.
Gnglia, E. 449.
Guhlke, M. 235.
Guhrauer 1009.
Guilbeaux, H. 249. 729.
Guillemin, V. 37.
GulliTer 31.
Gummere, F. B. SS.
Gnmpelzhaimer, G. 154.
Gnmpertz, A. 874.
Gumplowicz, L. 440.
Gumppenberg. U. r. 21, 380/1. 48«, 774,
793,4.
Gnndel. W. 192, 643.
Gnndelfinifer, F. 131, 385, 427, 509, 772.
824, 894, 906, 972.
1040
Personen- und Sachregister.
Gnndolf, Frdr. s. GnndelflngeT, F.
Gnngl 767.
Gnnkel, H. 11.
Gnrlitt, C. 139, 446, 610.
— Lonis (Maler) 807.
— Ludwig 15, 39, 41, 145, 158, 170/1,
26-2, 362, 444, 449, 542, 746, 807.
— W. 102.
Gnstsv II. Adolf, König von Schweden
86, 216.
Gustedt, Jenny v. 265, 472, 914.
Gntbier, H. 34.
„Gute Leute, schlechte Musibanten''
1008.
Gnth, G. 60. 616.
Gnthmann, J. 61.
Gntjahr, E. 4.
Gutteling, A. 274.
Gnttmann, J. 858.
Gnttzeit, J. 141, 598.
Gutzkow, Amalie 528. 995.
— K. 20, 101, 252, 293, 362, 470, 527/3,
557, 712, 730, 807, 913, 992, 995'6,
998, 1000/3.
Guy of Warwick 75.
Guyan, J. M. 131, 438, 872.
Gnzman de Alfarache 687.
Gwatkin, H. M. 669.
Gyges und Eandaales 86, 617.
Gymnasialpädagogik 157.
Gymnasium s. Schulen.
Haag, C. 269.
Haape, W. 240. 473, 491, 516, 523, 715,
986.
Haar, G. 877.
Haarhaus, J. R. 19, 252, 470, 496, 540,
733, 911, 947.
Haase, Fr. 414, 418, 844.
Haberlandt, M. 6.
Habermann, P. 614.
Hablntzel, A. 35.
Habsburger 173.
Hach, Arno 8. Hengesbach, A.
Hachez, K. 49.
Hacke 694.
Hackemann, A. 897.
Hackenachmidt, K. 286.
Hackert, Ph. 896.
Hadlanb, J. 735.
Hadlich, H. 500, 953.
Hadorn, W. 205.
Hadrian VI., Papst 209, 606.
Hadus, Joh. 659.
Hadwiger, V. 243.
Häberle, D. 123.
Häberlin, C. 128.
Häbler 0. G. 287.
Haeckel, E. 26, 440/1, 820, 848, 850, 881.
Hähnel, P. 42, 542.
Händel, G. F. 695.
Hänel, A. 529. 998.
— C. 6, 450.
Hänselbrüderschaft zu Sontra 114, 569.
Häring, W. (Alexis, W.) 729, 947, 939,
1000, 1007.
Härtel (Verleger) 517.
— G. 18, 987.
— M. H. 239.
Häusser, L. 102, 260, 420.
Haussier, G. 436.
Haffner, 0. 122, 575.
Halls 279, 764.
Hafner, Ph. 228, 367, 694, 810.
Hagedorn, F. v. 223, 268, 597, 672, 684 5,
753, 775.
Hagemann, C. 387, 415, 486, 499, 826.
— J. 405.
Hagen, E. A. 761.
— H. V. d. 472, 623, 894.
— W. 361.
Hagenan 564.
Hagenbeck, C. 261, 744.
Haghen, F. van der 665.
Hagiographie s. Heiligenlegenden.
Hagn, Charlotte v. 419.
Hahmunn, Benigna Sophie Amalie 514,
981.
Hahn, A. v. 251, 273.
— J. 356.
— B. 581.
— -Hahn, Ida Gräfin 1000.
Hahndorf, S. 787.
Hahne, F. 221, 682.
Hahnke, F. W. M. t. 681.
Hahnrei (Motiv) 77, 643.
Hainbund (Göttinger Band) 27, 48, 242,
274, 757 8.
Hiijdecki, A. 262.
Hake, B. 279, 763.
Halbe, M. 248, 374, 394, 731, 811, 817,
822.
Haibert, A. 1, 457.
Haldenwanger, H. 371.
Haldimann, H. 124.
Halem, G. A. v. 85, 356, 919.
Halevy, D. 436.
Halkyonische Tage 116.
Hall, J. N. van 289, 469, 476, 482.
— Th. 0. 205.
Halle 264, 475, 524, 921.
Ualler. A. v. 109, 235/6, 268, 597, 707/8,
716/7, 735, 753, 775.
— J. D. F. 252, 494, 945.
— L. A. 708.
— M. 236, 708.
Hallesche Zeitung 34.
Halling, K. 520, 991.
Hallmann, J. C. 227, 692.
Halm, F. s. Manch-Bellinghans.
— H. 690.
— K. 758.
— Margarethe 265, 750, 771.
— P. 262, 745.
Halp^rine-Kaminsky, E. 267.
Haltaus, K. F. 557.
Halter, E. 123.
Haiusa, T. 522.
Hamann, Elisabeth Margarete 64, 245,
256, 381.
— H. 377.
— J. G. 426, 731, 853.
Hambacher Fest 448.
Hamburg 8, 34, 94, 216, 250, 286, 475,
524, 526, 538, 624, 730, 1020.
Hambnrgischer Korrespondent 852.
Haradorf, G. 277.
Haraecher, P. 243, 357, 374, 379, 821.
Hamel, A. G. van 104.
Haraelmann, H. 188, 211, 639, 659,
672
Hamerling, R. 63, 93, 446, 745, 788.
Hamilton, Lady 142.
Hamle, Kristan v. 275, 758.
Hamlet 75, 228.
Hamraarsköld, L. 927.
Hammer. J. v. 764.
— W. A. 118, 252, 416. 490, 940.
Hammond, Eleanor P. 80.
Hamsun, K. 720, 978.
Hamy, E. D. 261.
Hanak, J. 493.
Hanauer, A. 260.
Handel 176.
— -Mazzetti, Enrica 283, 727, 796.
Handl, F. 76.
— W. 91, 353, 374, 377, 379, 409, 412,
414. 418. 420 3, 817, 820, 844, 846/7,
999^
Handschin, Ch. H. 500.
Handschriften (s. auch Archive, Bib-
liotheken) in: Basel 178; Berlin 800;
Böhmen 555 ; Braunschweig 642 ;
Breslau 71, 571; Brüssel 660; Darm-
stadt 661; Detmold 199; Dresden 653;
Einsiedeln 637; Erfurt 558; Frank-
furt a. 0.804; Gnandstein 653; Ham-
burg 660; Hildesheira 638; Kassel
703; Königinhof 555; Krakau 555;
Linz 631; London 703; Mähren 555;
Mannheim 801; Modena68; München
208, 631, 638, 640 1, 660 1; Münster
691; Nürnberg 653; Oxford 67; Paris
660; Prag 178; Priessnitz b. Borna
653; Riga 800; Rom 650, 666; St.
Gallen 632; Stuttgart 685; Tegernsee
632; Trier 633, 642; üpsala 695;
Wernigerode 60; Wien 178, 693;
Wolfenbüttel 190, 641; Zürich 706.
Handwerk 7, 146, 175.
Handwerksburschengeographie 123.
Hanisch, R. 172.
Hanka, W. 100.
Hannover 127.
Hannsen, H. 410, 476, 486.
Hanoteau, J. 257.
Hans, W. 390/1.
Hansa 114, 174, 176.
Hansastädte 166.
Hansen, A. 456. 460, 881.
— J. 176.
— J. J. 12.
Hansjakob, H. 269, 754.
Hanslick, E. 395, 399.
Hanstein, A. t. 844.
— Marie v. 557.
Hanswurst 86.
Komödien 86.
Hantschel, F. 131.
Hantzsch, V. 5, 29.
Hanns, 0. 611.
Happach, P. 0. 168.
Happel, E. W. 225, 687, 689-90.
Harbon, Sophie v. 21.
Hardegg, J. 217.
Hardeland 034.
— 0. 282/3.
— W. 100.
Harden, M. 119, 376, 414, 420, 423, 443,
449, 574. 820, 844.
Hardenberg, F. v. (Novalis) 130, 507/8,
617, 762, 852, 861/2, 960/3, 965/8.
— K. A. Fürst V. 802.
Härder, Agnes 74.
HardmüUer s. Jacobsen, E.
Hardt, E. 70, 294, 369, 374/5, 811,
817,8.
— F. B. 266, 375.
— W. 152.
Hardy, A. 622.
Harlacher, P. 223.
Harlan, W. 92.
Harlekin 715.
Harless 392.
Harms, B. 448.
— Gl. 260.
Harnack, A. 25, 158, 440, 442, 866.
ü an
— 0. 222, 238, 254. 361, 462, 481, 483,
487, 491, 684, 712, 942.
Harpf, A. 446.
Harracher, P. 685.
Harrasser, G. 283.
Harring, H. 499, 953.
Harris, J. 239, 713.
Hairison, A. 239, 713.
Harrwitz, M. 1004.
Harry, G. 32.
Harsdörfer, G. Ph. 233, 687/8, 690, 693.
696, 704.
Harsing, E. 530, 1003.
Hart, Hans 92.
— Heinr. 539, 770.
— J. 16, 107, 132, 134, 142, 256, 264,
353, 360. 363, 372, 376, 379, 382,
392, 408, 414, 420, 423, 539-40, 563,
582, 599, 770, 772/3, 799, 815, 820,
844.
— W. M. 71, 80.
Hartel, W. v. 553.
Hartig, 0. 211.
— R. 115.
Hartknoch, F. (Verleger) 453, 853, 879.
Hartlaub, G. F. 438.
Hartleben, 0. E. 21, 36, 88, 266, 273,
375, 394, 556, 7o0, 818.
— Selma 375.
Hartlieb, J. 60, 184, 616, 634.
Hartraann, C. H. F. 999.
— Ernst 418, 420.
— E. V. 70, 132, 391, 440, 749, 751.
— F. 407.
— G. V. 464.
— H. 792.
— Helene 25, 420.
— J. 101, 475, 557.
— K. 138, 375, 595.
— K. A. M. 269.
— L. M. 172, 450, 558.
— M. 291.
— Minna v. 440.
— U. 399, 332.
— v. Aue 66, 621, 980.
Härtung, E. 477, 922.
— J. 52.
Hartwig, Th. 153, 166.
Harvey, G. 32.
Harz 220, 571, 895.
Hase und die Frösche (Fabel) 80.
Haseldorfer Marsch 221.
Haselmeyer. H. 44.
— J. E. 44.
Hasen laufen lassen (Redensart) 115.
Hasenclever, A. 158, 201, 212, 665.
— J. 894.
— M. 156, 479, 928.
Hasenjäger, R. 163.
Hasenstab. B. M. 156.
Hashagen, J. 33, 234, 251, 260, 732.
Haskell, Julia, 2, 488.
Hasl, A. 120.
Haslinger, G. 198, 649.
Haspels, 6. F. 245.
Hass, M. 108.
Personen- und Sachregister.
1041
HumII, A. 173. 66S.
Umm. K. P. 4-.'5. 4.J9, 8ö<>.
HuMnpflng, Loise °->hI.
HuseosteiD, Svhloss 9-.>9.
HasUr, W. 125.
Hatfleld, J. T. 4«;3, 4S4. 'M)l.
Hatranjr, L. &2. 444.
Hatxfeld, ar&fin -JSJ.
llatsig, 0. 4-.'7. SJ6.
HHnb«r, G. 169.
Hanck, A. V2, 192.
— K. 218, 220, 675,6.
Haner. K. 141.
Hanff. U. 759.
— W. 93, 9S. 519, 711. 777. 783.
Hanffen, A. 30, 99. 190, 196, 481, 498,
553, 641, 647. 951.
Uaogr, B. 84. 733,4, 951.
— Fr. 940. 958.
Hangg. A. 106.
Hanhart. W. F. 487, 937.
Uauler, E. 559.
Hann. F. 74, 621.
Hanpt, H. 160.
— M. 101, 556.
— W. C. 149. 494, 615. 886.
Hanpt- and StaatsaVtionen, Wiener 22S,
693.
Hauptmann, G. 25, 27, laÜ. 96, 139, 150.
375 7, 379, 394, 532, öüi. 720, 754,
798, 8112, 818-21,934. Armer Hein-
rieh 66. Biberpelz 820. College
Crampton 820. Einsame Menschen
798. Elga SO, 276. Florian Geyer
376, 818. Friedensfest 820. Grierhi-
scher Frfihling 269, 754. Griseldis
74, 376, S20. Hannde 376. Jungfern
Ton Bischofsberg 820. Kaiser Karls
Geisel 76, 377, s2ii 1. Michael Kramer
377. Schlack and Jan 691. Und
Pippa tanzt 377, 3IO-2i.). Versunkene
Glocke 377. Vor Sonnen.iafgang 377,
720. 812. Weber Sil, 818, S20.
Biographien 375,'6, 818 9.
— K. 2.5, 91. 377.
Hauschild, 0. 11.3, 115, 119, 122, 568,
570, 575.
— S. B. 2.
Haaschner, Auguste 26, 95.
Hausenstein, W. 233, 702/3.
Häuser, J. 152.
— Kaspar 93, 363.
— 0. 136.
.Hausfreund der Besidens" 35.
Haushalt 175.
Hanshofer, M. 245.
Hansler. E. 104.
Hausmann, C. 13, 448. 540, 842.
— P. 80, 233. 358, 474, 919.
— B. 261.
— S. 461, 902.
I[aosr«th, A. 433, 365.
Haassleiter, J. 102, 557.
liaussmann, C. 411.
HauEsonTille, Comte i' 691.
Havelocksage 76.
Haremann. J. 26, 116.
HarenEtein, E. 130, 507. 966.
— M. 437 8.
Ha wickborst 164.
Haxthausen. W. t. 892.
Haydn, J. 262, 419.
— M. 518.
Haym, H. 703.
— K. 119. 573
— B. 778. 991.
Haymonskinder 76.
Hayn. H. 223.
— B. 2:ö.
Haza, A. T. 251.
Hazard, P. 240, 716.
Hebbel, Christine 807.
— Fr. 22. 24. 110. 266. 288, 3604.
400. 516, 523. 528. 536. 565. 593, 64)1.
721. 730, 748, 768. 798 9, 805 3, 810.
812'3. 824, 991, 993, HW2 3. — Briefe
363, 807, 1000. — Werke 363. —
Lyrik 22. 288, 520, 763. Erde und
der Mensch 806. Heideknabe 807.
Xachtlied 807. Schön Hedwig 807.
Die Toten 288, 768. s07. — Epos 22.
Die einsamen Kinder SOS. Fortnnat
807. Mutter und Kind 22, 807. —
Dramen 22. Agnes Bemauer 52. -363.
807. Diamant 363. Dichterwut m'T.
GenoTera 110, .363 4. 56.5, 807. Gyges
und sein Bing 36:1, 617, 805. Herodes
und Mariamne 52, 8«, 3«3. 8<i5.
Jodith 6.3, HO, 3«4. 370, ö«5. Sfflß.
Maria Magdalena 3>>4. 8^)7. Miran-
doU 806. Michel Angelo 8u7. Moloch
730. 807. Nibelungen 52. »9. :tft4. 805.
— Prosaschriften und Kritisches :
Ästhetisches 22, :<64. Autobiographi-
sche* 22. Mein Wort Dber das Drama
807. BeiMeindrücke 22. Tagebtcher
22, 363. 807.
Hebbel- BildnisM 36:).
— Biographien 360, 805.
— -Kult 805.
— -Literatur 364.
— H. G. *2i8.
Hebel. J. P. 46. 51, 575. 732. 895.
Hebelin r. Heimbach 174.
Heck, Herm. 184.
Heckel, E. 400.
— K. 398, 4.36.
Heckenast. G. 540.
Hecker, J. J. 155. I6S.
— M. 462 3. 495. 504, 883, 801, »03,
»22.
— M. F. 477.
Heckscher, J. 34, 286.
Hederich 932/3.
Heeg, J. 211, 23.3, 703.
Heeger, G. 88.
Heemstede, L. v. 247. 726 7.
Heep 72.
Heer 163 4.
— J. C. 254. 729, 735.
Heermann, J. 682.
Heexe, D. t. 662.
Hegaur, E. 81, 178, 225, 6S8.
Hegel, G. W. F. 429, 4:J6, 490, 805.
859-60, 903, 933, 944) 1, 971. 1005,
1022.
Hegeler, W. 137, 245, 251. 4.37, 476.
595, 721.
Hegemann. 0. 203.
Hegler. A. 207.
Hegner. Ursula 235.
Uehn. V. 269. 567. 889.
Heiberg, H. 791.
Heid, J. A. 492. 943.
Heide, G. 44, 544.
Heidegger 69".
Heidelbach, P. 2 3. 7.CJ.
Heidelberg 7. 216, 658, 675, 982.
Heidenberg. W. t. 407.
Heidenmüller, 6. 204.
Heidenreich, D. K. 694.
— J. 202.
— W. 67.
Heider, F. 42.
Heidrich, E. 177, 190. 641. 651.
Heigel, K. t. 248, 370.
— K. Th. 259.
Heigenmooser, J. 152, 64>4.
Heilborn, A. 472, 54)4, 917.
— E. 21, 240, 372,3, 512. 520. 991.
— P. 39.
Heilbronn 11.
Heilemann, E. 249.
Heilig, 0. 117, 122, 192. 571, 643.
Heilige drei Könige 64.
Heiligenlegenden 65, 018.
Heilkunde, sexuelle 115,
Heilmann, K. 57, 547.
Heim, Emma 788.
— S. 64.
Heiroann, F. 127.
— M. 333, 394, 442. 444, 462. 48.). 433.
929.
Heimatdichter 244.
Heimatkunde 122.
Heimatknnst 139, 597.
Heimatsinn 41.
Heimweh 114.
Heine, Amalie 1<X)9.
— Anselm s. Heine, .Selma.
— Betty 523.
— C. 418.
— G. 3, S3, 237, 370, 376, 535.
— H. 126.
— Heinr. 521 6, 1004-15. — 7, 24,5. 23,
76, 110, 144. 389, 4:17. 475, 516, 538.
598, 715 7, 729. 753, 764«. 736/7, 795,
804). 804, 809, 894. 398/9. 961, 983,4,
986. 993/4, 1000,3. 1020. 1022. —
Lyrik 5245. 5*7, 1004, 104)6. l4)10,
lt)12 4. Bimini 1014. Buch der Lieder
524. 1012 3. Deutschland, ein Frag- !
ment l4)4)7. Disputation 1005, 1014.
Doktrin Iini9. Elfenlied li)t)8. Es I
war ein alter König liilö. Kirdusi !
1014. Fresko-.Sonette lolo. Für die
Jahresbericht« flr neuere deutsche Literaturgeschichte. XIX XX.
Meaeke 1006, 1011, 1014. Hebriieeke
Melodien rr£i. Untr,. lOU. Herodiaa
625, «13. Jehnda Halery l4)4«5. 1014.
Der Kalter *oa China 1011. Inter-
mezzo 14)4*9. Lorelei .525, 14x>4. 1))07,
1013. Minneklage 104)7. Mohrenkönig
1014. Maehlese in den Gedickten
1012. Nordsee- Zyklus 525, 1007.
Otiilie lieb. Ottllie mein 14)07. Pria-
cenin Sabbat 14)4)5. lol4. RoBMaiaro
10134. Seegeepenst 14*4^8. Spaaisrte
Atridea 1014. Tannhiuser 1008.
.Tragödie* \i»yj. Traumbilder 525.
1008. Vitzllpntsli l))l:i. Wahrhaftig
1014). Zeitgedichte loil. Zitronia
1013. Zu Halle anf dem Markte 524.
— Epos: AtU Troll \ini>',9. lull 2.
Byron- Übersetzungen liiI3. Deutsek-
laad (ein Wiatermirchen) 14)05 6,
1012. Florentinisehe Nichte 1012,
10145. Babbi tob Bacharaeh 525,
1007 8, 1012. 1015. Behaabelewopski
1012, 1014. — Dran« and Ballett
1013. Almansor 1007. Faust 1007.
1014), 1012. Göttin Diana 14N)8. Bat-
eliff525. 14)0'5. 1015. — Proeasehriftea
1014 5. Autobiographie 524, 101.3.
B&der Ton Lucca 525. 1012. Briefe
aoi Berlin lul.3. B'iefe über die
französische BQhae I)Xi9. Buch Le
Grand lulo. 1014. Die Engländer 525.
Elementargeister l4»7 8. Englische
Fragmente 1015. Französische Za-
st&nde 1012. Geständnisse li)09.
Göttin im Exil 104)3. Harzreise 525,
1012, I0I4. lUIienische Beisebilder
525. 1014. Ludwig Börne 104)6.
Memoiren 1010. Pariser Hnsikberieht
1846 1015. BeUebilder liXi7, 1012.
Bomantiscbe Schule 394, hß>ö. 1007.
Shakespeares Mädchen und Frauen
1015. Über Polen 1014. Salon 14)4)4.
1012. Schwabenspiegel 1010. Theater-
kritiken 525. li.N)8.
Heine- Ausgaben 524, 10123.
Bibliographie 526. 1014 5.
— -Bibliothek 1015.
Bildnisse 1015.
Biographie 1(n>4 5. 1012.
— -Briefe 524. 1))09-1I. 1013.
Charakteristiken 5212. 104)59.
Denkmal 525 6, 1015.
Feier 521, 526. liX>5 >>.
— •Festgaben 526.
— Forseknag 526.
— -Gedenktafel 525.
Genossen 522.
— -Grab 524.
— -Hans 1010.
— -Hetze 526.
— Kalender 526. 1015.
Kompositionen 1015.
Opern 525.
Pamphlet 104)4.
Reliquien l4X)9, 1012.
SUttea 52:i4. l4)4)9-l4).
— -Testament 1011. 1013.
Überaetzongen 524 5, 717. 1008.
Verehrung 525 6, lolö.
Zimmer 1015.
— M. 409.
— Mathilde 1011. 14)15.
— Bud. 156.
— Samson 1010.
— Selma (Heine. Aaselm) 476, 837.
— Th. Th. :i64.
— W. 448.
Geldern. M. Freiherr t. 1009.
Heinemann. K. 397. 484.
— F. 236, 703.
— K. 17, 462, 465,6, 469, 900. 910.
Heinrich. Herzog von Sachsen 197.
— V.. König Ton England 70.
— VIIL, König von England 19S. (U8.
— Prinzessin Ton Preussen. Schwäge-
rin Friedrichs II. 257. 737.
— A. 42. 54.3,
— B. 90.
— G. 72, 241, 718.
— K. 116.
— K. B. 436/7.
— W. 135.
— T. Freiberg 997.
Heinrichs, K. 571.
Heinse, W. 264, 454, 778. 7S4) 1.
Heinsius 693.
Heintze, A. 116. 571.
Heinze 169, 454.
99
1042
Personen- und Sachreg-ister.
lleinze, Adolf 45.
— C. 41, 764.
— Chr. 169.
— H. 45/7, 49, 51/2.
— M. 434.
— R. 146.
Iloinzel, K. 101, 53.S, 556.
Heinzmiinn. F. 110, 519, 990.
HeitmüUer, F. 21, 266, 375, 750.
Heijermans, H. 28, 96, 219, 394, 414.
Helcel, J. F. 672.
Hektora Abschied 61.
Held, H. 95.
— H. L. 511, 975.
Heldbnrg, Helene v. 415.
Ueldenbnch, Kleines 24.
Heldengebnrt im Hythns 616.
Heldensage 66, 619-20. 991, 1018.
Heldenverehrung 897.
Heldmann, K. 185.
Heldt, A. 16.
— M. 661.
HeleVal, W. 258.
Helenas Heimkehr 61.
Helgoland 128. 579.
Heliand 617.
Hell, B. 441.
— Th, s. Winkler, K.
Hellas B. Griechenland.
Hellen, E. v. d. 466/7, 470, 892, 90.S4,
911, 923, 926.
Hellenismus 435, 492, 885.
Heller, B. 876.
— J. 208, 061.
— 0. 284/5, 928.
■jj^ 399.
Helling, F. 120, 574.
Hellinghans, 0. 20, 276, 279, 281, 505,
527, 546, 765. 791, 880, 960, 1001.
Hellmann, Hanna 356, 801, 801.
Hellmer, E. 26.
Hellmers, G. 60.
Hellpach, W (Gystrow, E) 6, 104.
Hellraeth, H. 17.
Hellwig, P. 55.
Helm, H. 226.
— K. 75, 100, 104, 112, 185, 522, 559,
635.
Heimerding, K. 414.
Helmhaclter, Z. Kraft Edler v. 106.
Helmholtz, H. v. 460, 8S4.
Helmich, E. 417.
Heimelt, H. F. 5, 15, 29, 218, 429, 676/9,
861.
Helmont, J. B. yan 229, 696.
Helssig, B. 161.
Helvig, T. 862.
— Wilhelmine v. 940.
Heman, F. 7, 39, 247, 537.
Hemerli, Felix 184.
Hemmer, H. 510.
Hempel (Klassikerausgaben Tgl. auch
Klassikerbibliothek. Goldene) 875, 887.
Ilemprich, K. 153.
— M. 141.
Hemsterhnis, F. 965, 9S9.
Henckell. K. 278.
Hendel-Schütz, Henriette 142.
Henderson, A. 389.
Hendrich, H. 403.
Hengesbach, A. (Arno Hach) 97.
Henke (Abt) 475.
Henking, K. 450.
Henne am Rhyn, 0. 6, 241, 718.
Henneberg, B. 451, 874.
Hennebergischer Altertnmsforscbender
Verein 101.
Hennemann, K. 442.
Hennig, B. 357, 802.
— Chr. 553.
— Kurt 182.
— M. 158, 166.
Henniges, D. 269.
Hennigs, Ohr. 100.
Henning, H. 473, 781.
— K. 630.
— L. V. 863.
Hennings, A. v. 427.
— J. .361, 376, 379, 822.
Henningsen, Joh. 9.3.
Henoch, slawischer 62.
Henotismns 676.
Henrici, C. F. (Picander) 22.3, 673, 68).
875.
— E. 191, 642.
— J. 7. 537.
Henrion 765.
Henry, F. 152.
Henschke, E. 285.
Hense 114.
— J. 55, 550.
Hensel, P. 130, 491, 942.
Hentschel, A. 57.
Hentzschel, P. 709.
Henzen, W. 256, 354, 958.
— W. V. 370.
Hepding, H. 79, 104.
Hepner, Betty 27.
— S. 27.
Ueppner, Th. 109, 183, 631.
Her;ikles 61. 616.
Herbart, J. Fr. 130, 1512, 157, 581, 607.
Herbert, M. 15.
Herbertz, R. 136.
Ilerborn 159.
Herdegen, Joh. 704.
Herder, J G. v. 453 '6, 878-81. — 46, 48,
61, 109, 129, 156, 169, 2G4, 426, 447,
459, 463, 470, 533. 544. 553, 564/5,
615, 691, 693, 700,1, 710, 716/7, 731,
801, 825, 852, 854, 857, 885, 904, 914,
917i8, 920, 926, 934, 936, 948, 950,
960. — Adrastea 698. Beiträge zu
den „Frankfurter Gelehrten Anzeigen"
880. Briefe 917, 919. Brutus 455,
880. Cid 455, 880, 1008. Denkmal
J. J. Winckelmanns 129, 580. Dich-
tungen 880. Dithyrambische Rhap-
sodie über die Rhapsodie kabbalisti-
scher Prosa 455. Fragmente über die
neuere deutsche Literatur 455, 880.
Freimaurergespräche 830. Ideen zur
Philosophie der Geschichte der
Menschheit 45 i 6, 701, 879-80, 950.
Kalligone 456. Kritische Wälder 455,
880. Legenden 43, 546. Metakritik
456. Ossian 456. Philosophische
Schriften 881. Prosaschriften 48, 546.
Reisejournal 880. Rezension von
Pestalozzis „Kiichforschnngen" 879.
Schalreden 880. Volkslieder 455, 880.
925. Von Ähnlichkeit der mittleren
englischen und deutschen Dichtkunst
455. Von dentscher Art und Kunst
455, 546, 801, 880, 908. Vorrede von
Siidis Rosental 880. Zerstreute
Blätter 880.
Ausgaben 454 5, 879-80.
Biographie 455.
Denkmal in Riga 453, 879.
Forschung 453.
— Karoline 264 454.
— Karoline 917.
— Luise 775.
Herdin, E. 120.
'Heresbach, Conrad v. 211.
Hergeniöther, J. 193, 645.
Hering, B. 242, 355. 472, 476, 800, 915,
922.
Herolssohn, C. 1000.
Herman, N. 194.
Hermann der Cherusker (Arminius') 69,
83, 620.
— V. Salzburg, Mönch 629.
— E. 433.
— G. 8. Borchardt, G. II.
— Qottfr. 777.
-^ H. 44, 544.
Hermeliuk, II. 169, 193, 203, 213, 644,
666.
Hermes, J. T. 779.
— R. 204'5.
Herodes 64,0.
Dramen 82.
spiel, polnisches 64.
Herodias 64 5, 389, 525.
Herodot 617.
Herold, F. 292.
— Th. 42, 543.
Herrenmoral 436.
Herrestand's-Comedien 673.
Herrig. H. 415.
Herrlich, S. 279, 765.
Herrmann, A. 72.
— F. 38, 174, 185, 644.
— Helene 524. 1012/3.
— K. 265.
— M. 243, 720.
— P. 984.
— B. 186.
— S. 635.
llerrnhut 230.
Herschman, P. 37.
Hertel, E. 399.
— J. 78, 80.
Herter, G. 3.
Hertslet, W. L. 15.
Hertz, W. 70, 101, 252, 486, 553, 622,
936/7.
Hertzberg, E. F. Graf v. (Minister) 242,
718.
Hertzka, A. 365.
Hertzog, G. 108.
Herwegh, Emma 255, 266, 400, 766.
— G. 22, 266, 281/2, 400, 735, 766, 995,
1009.
— M. 266, 282, 400, 748.
Herwig. F. 17. 370. 814.
Herz, H. 14, 16/7, 246, 443, 540, 724.
— Henriette 255, 431, 509, 860, 971.
Herzberg, W. 448.
Herzfeld, G. 84,471,477,499,914, 925,
952.
Herzl, Th. 25, 23, 373.
Ilerzlieb, Minna 928.
Herzog, E. 105.
— H. 213, 660.
— J. 1.55.
— E. 94, 251. 733.
— W. 3, 18, 22, 131. 238. 268, 854,
357/8. 427, 511, 711, 80.3.
— W. T. 472.
Hesekiel, G. 266.
„Hesperus" 1024.
Hess, L. 82, 378.
Hesse, G. 55.
— H. 16, 18, 77, 89-90. 246. 252. 408,
485. 534, 540, 734.
— J 682.
— K. 439. 595.
— M. 18. 540.
— 0. 45, .545.
Hessel. K. 1007, 1014/5.
Hessen 9, 125, 166. 202, 250, 286. 577,
731.
— R. 144, 249, 569, 729.
Nassau 166, 250.
Hessinghansen-Scheiber, J. F. 261.
Hetteger, G. 227.
Hettner, A. 23.
— H. 101, 217, 238, 267, 672, 702, 751,
808.
Henbanm. A. 152/3, 156, 158, 444. 473,
606/7.
Heuer, 0. 463/4. 502, 885, 889, 893/9,
923, 957.
Heufeld, F. 825/6.
Hengel, C. v. 291.
Heun, C. (H. Clauren) 432, 787.
Henrich, A. 977.
Heuser, W. 76.
Heusermann, E. 218, 672.
Heusler, A. 66, 71, 101, 556.
Heuss, A. 230, 397, 695.
— Th. 252, 284, 378, 38), 492, 7.34.
767, 823, 942.
Heussi, K. 193, 645.
llenssner, F. 4.
Hevesi, L. 26, 38, 354, 400, 416, 418,
799.
Heweicke. M. R. 76. 526, 622, 1013.
Hewett, W. T. 480. 928.
Hexe (Wort) 565.
Hexen 97, 175. 198. 1007.
Hexenhammer 176.
Hey, 0. 245.
Heyck, E. 26, l:W, 137, 196, 203, 272,
402, 450, 502, 595, 647, 668.
Heyd, W. 102, 558.
Heyden, W 286.
Heydenreich, R. 451.
Heyderhoif, J. 528.
Hey dorn 283,
Heydtmann, ,Tohs. 55, 57.
Heyer, A. 222, 684.
Heyfelder, E. 85, 378.
Heymann, A. H. 270.
— R. 79.
— W. 127, 22.3, 250, 578, 731.
Heymel, A. W. 380, 822.
Heyne, Cb. G. 234, 705.
— H. 502, 504.
— M. 101, 111, 175, 556.
Heynig, J. G. 428.
Heynlin v. Stein, .1. 211, 660/1, 665.
Heyse, P, 25,6. 43, 52, 63/4, 87, 95,
245, 248, 526, 532, 534, 544, 723,
768, 772, 731, 793/4, 1005.
lliddenhausen 128.
Hieber, H. 433.
Hiecke 240.
— R. H. 55.
Hiekel, J. 292.
Ilieronymus 659,
Personen- und Sachregister.
1043
}iiib«rt, o. am.
Hildflbrand, O. 5uO.
— Rad. 101. 111, 170, 5<i9, 925.
Hildebrandslied 68. ÖIU, 756.
Hildebrandt. Ad. :>7.
— E. 4t>-', 8<.>8.
— O. 85, 953.
Hildenbrand. B. 428.
Hildeiage 70
Hildeshfim, Job. t. 180, 203.
Hilferdingr. 0. l.iö
Hilfssprache, künstliche 106.
Hilfssprachen, internationale 107.
HilfsTerba l-'l.
Hiltrner, C. 664.
Hilki, A. 60. 615.
Hill, H. W. 81.
Hille. K. 289.
— P. •244, 494, 504, 772, 946.
Hillebrand, K. 260, 401. 868.
Hiller, F. 396.
— T. Uaertringen, A. Frhr. 259.
Hillger, J. 54.
Hilpert, C. 378.
UiUenbeck, F. 59, 461, 615.
Hilty, C. 445,6.
Himberg, W. 139.
Hindenburg 85ö.
Hindersin. F. t' 83.
Hindricbs, 0. 376.
Hingelberg. F. Tb. 255.
Hinkel, J. 36.
Hinneberg, P. 13.
Hinnerk, 0. 373
Hinrichs, J. C. 13.
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Hinstorff, C. A. 2, 52
liintertreppenliteratnr Hl.
Hintringer, P. 109, 226
Hintie, 0. 27, 216, 4478, 450, 670.
Hippel, Th. G. v. 426, 428, 731, 782/3,
a53, 857.
Hirn, J. 243, 720.
Hirsch, E. 274.
v\ 9g
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— Marie (Heinhsrdt, A.) 250.
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— V. 43, 548.
Hirschberg (im Biesengebirge) 513.
— IL 365, 987.
— li 70, 83, 266, 3S2, 397, 428. 458,
479. 499, 511, 517/8, 856, 928,9, 953,
974, 976.
Uirschel, A. 875.
Hirschfeld, G. 248, 371, 377, 411. 841.
— L. (Feld. L.) 424.
— M. 39, 1023.
Hirt, H. 112, 557, 567.
— P. 55.
Hirten 90.
Hirtendrama 83. 624.
Hirth, F. 91, 96. 367.
Hirzel, B. 182, 630.
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— L. 708, 965.
— S. 254, 887, 889. 1023.
Historia de las gaorras civiles de
Granad» 691.
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— T. Ür. Jobann Fanstns 72.
Historie des Henrici Ancnpis 553.
Historiker ISS, 2:i3, 259, 450, 7o2.
„Historisch-Politische Bl&tter'' 36.
.Historische Zeitschrift" 36.
Historisches Taschenbuch 1814 862.
Hitzig. J. E. 991.
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Hobbes, Th. 674, 701.
Hobein, E. 267, 791/2.
Hochberg, B. Graf t. 121.
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Hoche 56.
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Hochschnlromane 92.
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Hochzeitsgedichte 128, 224. 576.579.686.
Hock, St. 268, 365;6, 418, 438, 808/9.
Hocker, H. A. A. 286.
Hoebel. E. 416.
Hoeber, F. 133, 589.
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Höchstetter, Sophie 265, 796.
Hoede, C. 113, 568.
Höfer, A. 5«.
— C. 126. 416.
— K. 214, 667, 695.
— 0. 228.
Höffner, J. 35, 67, 100. 221, 265, 280,
282, 469, 475. 480, 492, 61«. 910, 920.
Höfler. M. 26, 28, 115, 569.
Hoeft, E. S. Tora «60.
— F. ö. Tan 212.
Höhnk, Helene 227, 691.
Hölderlin, F. (NoTalis) 22, 52, 252,
278, ;JÖ9, 437, 494. 607. 638, 761,3,
78:}, 803. 945, 95», 961, »64/5.
Hölle 98.
Hölscher, F. 168.
— O. 7, 20. 486.
Hölty, L. H. Ch. 275, 716, 758, 800.
Hönes, Th. 782/3.
llönicke, P. 242, 719.
Hoeniger, R. 371.
Hoennicke, G. 20l.
Hoensbroech, P. Graf v. 154. 193, 259.
743.
Höpfl, H. 209, 662.
Höpfner, L. J. F. 888.
llörmann, Angelika t. 538.
— L. T. 9. 538.
Hoerner, 6. 94.
Hörnes 73.
Mörsohiok. J. J. 253.
Hörth, G. 443.
— 0. 268.
Hörtnagl, H. 497.
Hoesslin, J. K. t. 146, 444.
Hötzscb, 0. 239, 713.
Höyen, N. L. 472.
Hof- und Domchor, berliner 263.
Hofer, Andreas 82, 985.
— -Spiele 82.
Hoff. J. H. van f 442.
— Maria Magdalena 472.
— Marie 270. 915.
Hoffart, P. 3^7.
Hoffbaner, Cl. M. 5<J6, 96t.
Hoffensthal, H. t. 253.
Hoffmann 513.
— A. 441, 478.
— Ad. 61, 222/3, 616. 684.
— Ant. (Maler) 83.
— E. Th. A. 12, 18, 87, 98, 361, 396,7,
407, 506, 516/8, S^S, 626, 715, 777,
806, 959-60, 964, 966, 9848. 1006,
1003.
Bibliographie 518.
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— Heinr. 293.
— K. 83, 107. 137, 244 244/5,376,563.
580, 722, 771, 819.
— Karl 27, 353, 439.
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— Paul 217, 357. 472, 673, 802, 804.
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Hofmann. H. 524. 989.
— K. 101, 259.
— B. 100, £64.
— W. 16, 540.
Ilofmannsthal. H. t. 40. 136. 245 6,
2945, 377/8. 382, 4o2. 405, 413. o:i8,
596, 615, 722, 770, 772 3, 811, 813, 818,
821. 1024.
llofmannswaldau, Chr. H. t. 109, 225,
226, 673, 675.
Hofmeister, E. 289.
Hofmiller, J. 3, 27. 92. 253,4. 256. 269,
372 3, 3756, 378, 380, 390, 437/8,
818', 823, 867.
Hofstaetter, W. 35, 242, 274, 757, 1021.
Hogarth, W. 985.
Hohelied 63, 120. 1006.
Hohenlohe, Marie Ffirstin zu 267, 795.
Hohenzollem 523.
Hohlfeld, A. B. 238, 488, 712.
Hohnstein, 0. 8.
Holberg, H. 365.
Holbrook. B. 79, 622.
Holder, A. II. .')38.
Holek, W. 270.
Holl, K. 204, 65;>.
Holunder, F. 414, 422.
Holl&ndersage 1007.
UollBDd (Philosoph) 268.
— H. 285.
— (Urd) 765.
Holländer 399.
llolleben. Sophie Margaretbe t. 629.
Hollen, S. 188. 638.
Ilollenbach. W. 151, 156.
Hollstein. G. 485.
Hollweg. W. 204.
Holm, E. 395, 615.
— K. 408.
Holstein 127.
Holtei. K. T. 266, 359, 626, In 19.
Holten, A. Ton 220.
Ilolthansen, F. 38, HH, 560.
llolthof, L. 281.
Holtze, F. 516.
Holtzmann, A. 285.
— H. 193. 433.
— B. 450.
Holz, A. 159. 251, 294, 394. 721, 724.
— G. 689. 619.
Holzamer, W. 245. 4o8, 1004.
Holzer. E. 275, 438, 759.
— G. 384, 386 7.
— B. 253, 379^
Holzhausen, P. 264.
Holzmann. M. 12, 103, 473. 898, 925.
Holzner, F. 520.
Holzschnitt 671.
Homer 30, 43, 46, 100, .545, 777, 779,
803, 809, 824, 877, 928.
Homeyer, F. 24. 228, 367. 693.
Homosexualität 89, öi)l.
Hompel, X. ten 17.
Honig 114.
Honigberger, E. 140, 597.
Honke. J. 52.
Hoogewerff, G. J. 81.
Hopf. J. 55.
Hopfen, H. v. 102, 239, 285. 534, 558.
712.
Hopffgarten, t. 177.
Hopfner. J. 673.
Hoppe, G. 156, 207, 456.
— H. 460, 884.
lloraz 27. 673, 68.5. 875.
llorcicka, A 30, 265, 290.
Uordorff, X. 84.
„Hören- 976.
Horky TOn Lochwitz 672.
Horloch, G. 83.
Hörn, E. 122, 159. 162, 164.
— F. 520, 825.
— H. 2.52.
— J. A. 472, 915, »26.
— K. 53, 272, 548.
— W. 120.
Hombaeh 165.
Hornburg, J. 211. 664.
Horneffer, A. 133, 138, 437, 443/4. 4a9,
596. 939.
— E. 38, 361, 364, 435. 439-40. 867.
1023.
Horner. E. 253. :)65, 381, 800.
Homich, R. 40, 159.
Hornung, L. 51, 648.
Horovitz, A. 454.
— Anrelie 873.
Horstig, E. 253.
— Emma t. 253.
— O. 253.
Hortzschansky, A. 14.
Hosemann, Th. 24U, 985.
Hoskins, J. P. 2.
Hossfeld. M. 211, 661.
Hotho. H. G. 903.
Hotz, W. 180, 202. 628.
Hetze, J. Dr. 908.
HoQben, H. H. 35. 4<ifl. 468, 471, 475,
520. 527-30. 906, 914, 921, 992. 994,
997 9. 1001. 1<X)3, lir21.
Honrsch, A. 125.
Houwald, Ch. E. Frhr. t. 110, 150, 518,
961, 989.
Hoverden, Gräfin Julie 981.
Howard, Bob. 674.
— W. G. 234, 877.
Huard, C. 249.
Hnber, A. 22.
— J. 83.
— J. L. 733.
99 •
1044
Personen- und Sachreo-ister.
Ilnber, L. E. 787.
— M. 776.
— N. 71.
— Therese 522, 917. 990, 992, lUUO.
llubsclimied, J. U. 124.
Huch, F. 24, 89-90.
— Bicarda 245 6, 294, 532, 534, 722,
774, 959-60.
— Rnd. 19.
Hobel, F. 294.
Hübl, A. 167.
llübner, H. 179.
— L. 1022.
hübsch (Wort) 116.
HüBfer, H. 1004.
IIQlcker, W. 287, 751.
Hüller, F. 792/3.
Hülskarap, F. 539.
Huet, E. 84.
Hnfeland. Ch. W. 430.
Hnffelraann, M. 503.
Hnffschmid 216, 674.
Hnffschmied, 0. 279, 765.
Hugo, V. 457. 1009.
Hnldschiner, R. 250.
Hnlsius, Levinas 664.
Haltgren, K. 154.
Hnlzen, G. van 92.
Hnmanismns 189, 193, 207-14, 491, 553,
657-67, 675.
— schlesische 96.
Humanitätsidee 229, 430, 439, 444, 507,
861.
Humboldt, A. v. 23, 261, 429, 467, 472,
716, 904, 906, 968.
— Karoline v. 255, 265, 475, 519, 747,
858, 861, 915, 921. 989, 991.
— W. V. 22, 156, ' 254, 265, 429-30,
467, 472/3, 489, 494, 507/8, 742, 747,
904, 915, 918, 940, 943, 945 6, 948,
950. 959, 965, 969, 991.
Hnmieres, B. d' 380.
Humor 139, 144, 541, 581, 587/8, 599,
601, 980, 1006.
■— Berliner 249.
Huraoristen 25, 293, 446/7, 770.
Huraperdinck, E. 405.
Hund des Aubri 407.
Kundenamen 118, 678.
Hundred merry tales (Schwankbuch)
77. 622.
Huneker, J. 400.
Hunziker, 0. 254.
Hunzinger, A. W. 191, 196.
Hnppert, R. 72.
Huret, J. 249-50, 729, 754.
Husaren 114.
Husik, J. 207.
Hubs, J. 30, 196, 647.
— K. (Scharfrichter) 892, 897.
Huth, A. H. 214.
Hutschenruyter, W. 396.
Hütten, U. v. 209-10, 659, 662, 719, 908.
Huyskeng, A. 66.
Htiysmans. J. K. 131, 581, 797.
Hvensche Chronik 69, 75.
Hyginfabel 954.
Hyronodie, Hyranologie 179, 666.
— interkonfessionelle 627.
— lateinische 627.
Hyperion-Almanach 1024.
lamblichus 936.
lasen 923.
Ibershoff, C. H. 110, 365, 500.
Ibsen, H. 25, 28, 64, 96, 132, 241, 361,
364, 377, 390 3, 402, 453. 532. 5s2,
585, 751, 798, 812 3, 819, 827-31,
932. — Baumeister Solness 392, 819,
830. Brand 392, 831. Bund der
Jugend 830. Catilina 585. 831. Frau
vom Meer 830. Gespenster 392, 830/1.
Hedda Gabler 812, 8301. John
Gabriel Borkman 392. Klein -Eyolf
830. Kronprätendenten 392. Nach-
lass 892, 829. Nora 61, 8.30. Peer
Gynt 392. Rezensionen 393. Ros-
roersholm 392, 829-30. Stützen der
Gesellschaft 830. Volksfeind 751.
Wenn wir Toten erwachen 392, 402,
585, 819, 830,1, 835. Wildente 812,
830.
— -Biographien 390, 828-30.
— -Briefe 391.
— -Dramaturgie 393.
Erinnerungen 391,
Literatur 393.
Zyklus (Lessingtheater) 393, 831.
Ich denke wie des Goldschmieds Junge
(Redensart) 116, 570.
Ichproblem 509.
Ideal 133/4.
Idealismus 28, 138/9, 425, 431, 490/1,
848/9, 873.
— magischer 968.
Idee 146, 1005.
Ideendichtnng 601.
Ideengeschichte 534.
Ideler, R. 109, 565.
Idiotikon, schweizerisches 564.
Ido (Weltsprache) 1C6.
Idylle, Idyllendichtung 492, 756/8.
Idyllendichter 273.
Ifferten 156.
Iflfland, A. W. 419, 739, 948, 954.
Ignotns, s. Müller-Guttenbrnnn. A.
Ihringer. B. 1, 143, 229, 361/3, 698.
Ilberg, Johanna 457, 485, 882.
Ilgenstein, H. 43, 448, 546, 796.
Hier 117.
llling, Mela 420.
Illuminatenorden 259, 880.
Illasionsbühne 841.
Illustrationen 777, 779.
Ilmenau 921.
Ilo (Infernaciona Lingno) 106, 562.
Imbriani, V. 240, 716.
Imhof, Araalie v. 432, 862.
— W. J. 699.
Im Hof, Th. 497.
Imhoff, K. 376.
Imme, Th. 110, 115, 119, 566, 570, 573.
Immermann, K. L. 20, 67, 82, 403, 418,
506, 527/9, 711, 764, 804, 808, 994 7,
1002, 1007, 1020.
Immoralismus 433, 436.
Immoralitätsfezerei 141.
Impressionismus 136, 786.
Improvisation 136, 593.
„Im Spiegel der Handschrift" 38.
Im Stich lassen 116.
Index librorum prohibitornm 17.
Indien 60.
Individnalismns 29, 390;1, 722, 962.
„In dulci jubilo- (Weihnuchtslied) 180,
628.
Indy, V. d' 404.
Inez de Castro 86.
Ingleby, L. C. 389.
Ingolstadt 195.
Innerkofler 283.
Innitzer, Th. 65, 617.
„Innsbruck, ich mnss dich lassen" 630.
Inquisition 176, 200.
Insel- Almanach 1024.
Inseratenwesen 1017.
Ins Gras beissen 116.
Inspiration 85.
Instrumentitlmnslk 182.
Interpunktion 1012.
Intlekofer, B. 43.
Intuition 136.
Inversion 121.
Ion 61.
Iphigeniendramen 615.
Ippel, E. 15.
Ironie 145, 506, 509-10.
— romantische 959 60, 962/3.
Irrtum 244.
Irving, H. 423.
— W. 1014.
Irw, B. 79, 362, 507.
Irzkowski, K. 360, 364.
Isaac, H. 182. 630.
Isabeau, A. 427.
Ischer, R. 236.
Iselin, Isaak 232, 701.
— L. E. 619.
Isemann, B. 136.
Isla, F. J. 776.
Islam 216, 461.
Island 984.
Isolani, E. 400, 419, 447, 523, 1011.
Israel, A. 158.
— F. 233, 702.
— S. 185, 192, 643.
Israeli, J. d' 888.
Istel, E. 62, 262, 394, 400, 402, 477,
506, 518, 835, 925, 964, 987.
Italien 11, 128, 240, 254, 269, 520, 716,
895, 9Ö1, 1014.
Jabnsch, P. 44, 544.
Jachmann, Leonore 684.
— R. B. 918.
Jacki, K. 122.
Jacob, A. 35.
— Therese Adolflne Luise (Talvj) 559.
Jacobi, Eugenie 121, 575.
— F. 777/8, 800.
— F. H. 426, 459. 463, 508, 731, 853
888, 904, 962, 970.
— H. 476.
— J. G. 451, 874.
— M. 408, 413, 419, 838.
— Petras, aus Arlon, s. JacobuB
Arlnnensis, P.
Jacobins, Helene 96, 626.
Jacobowski,. L. 272.
Jacobs, A. 1021.
— E. 222, 683.
— M. 219. 360, 375/7, 393, 458, 463,
469, 511, 521, 821, 974,5, 991, 1008.
Jacobsen, E. (Hardmüller) 245.
Jacobsohn, F. 405.
— M. 375.
— S. 360, 365, 373'4, 376/7, 379-80,
418, 420 2, 487, 499.
Jacobus Arlnnensis, P. 211, 661.
Jacoby, D. 30, 100, 293, 487, 504, 554,
770, 874.
— G. 157, 430, 454/6, 472, 879-81, 916.
— H. 66.
Jäckh, E. 437.
Jaeger, F. 87, 625, 809.
— H. 134, 447, 588, 829.
— J. 246.
— 0. 6, 173, 241, 503, 718, 958.
— V. Jaxtth!vl, F. 366.
Jahns, M. 986.
Jfiniseh, 0. 179, 697.
Jaescbke 15.
— E. 126, 577.
Jaffe, M. 1.34.
— R. 138, 524, 526.
Jaffe, S. 88.
Jagd 6, 626.
— des Einhorns 66.
— des Wilden Mannes 75.
Jager, J. de 402.
Jagic, V. 27, 103, 555.
Jahn 573.
— F. 144.
— F. L. 431/2, 527, 862.
— G. 411.
— Hedwig 130, 580.
— K. 13. 461, 468, 514, 885, 896, 90S.
982, 997.
— 0. 469, 473, 476, 918, 922.
— Th. 284.
Jahnke, H. 125.
— R. 52, 91, 548.
Jahrbuch d. Zeit- u. Kulturgeschichte
40, 1024.
— Deutsch-Evangelisches 39, 1024,
— Ellwanger 40, 1024.
— für Vierländer Kunst 40, 1024.
Jahrbücher 39, 1023 4.
Jahrhundert, Neunzehntes 970.
Jakobitenlieder 767.
Jakobspilgerlegende 619.
Jaknbec, J. 5.
Jambus 150, 520.
Jampel, S. 63.
Jan, V. 116, 570.
Jane Shore (Drama) 80.
Janentzky, Chr. 129, 275, 493, 580, 758.
Jannasch, W. 230.
Janovsky, V. 6.
Jansen, F. G. 263.
— H. 478.
— K. S. 29.
— M. 176.
— Sofie 250.
Jansenisten 669.
„Janssens Jahrbuch" 40, 1024.
Jantzen, H. 113, 121, 356, 458, 479, 490,
528, 801.
Jarck, H. 514.
Jarcke, K. E. 993.
Jargon 138, 566.
— jüdischer 28.
Jargonliteratnr 110,1.
Jargonlyrik, jüdische 770.
Jargontheater 413.
Jarno, J. 420.
Jaskowski, F. 399, 832.
Jaubert, Madame 1009, 1015.
Janer 34.
Jean Paul, s. Richter, J. P. F.
Jeanne d' Are 84/5, 500, 624.
Jebb, R. 209, 662.
Jegel, A. 285.
Jegerlehcer 254.
Personen- und Sachregister.
1045
Jehle, A. IT'.t. J^.'. ÖJt, ti_'7.
Jehnd» Halevi li)U.
Jellinek, A. L. 615.
— J. 91.
— M. H. 105, 108, 121, 561.
.lellinghaas. U. 11, 128.
Jena 10. 18, 159, 107, 251. 475, 4'.t5,
507, 886. 895, 965.
Jenatzky, Chr. 149.
Jenny, E. 416.
— H. E. 254, 735.
Jensen, J. V. 261.
- W. 93, 132, 534, 772, 794.
Jentsch, A. 189, 640.
— C. 407, 867.
— H. 166, 227.
— K. 10 1, 140, 154, 193. 195 6, 198,
265, 267, 384, 433 4, 442, 446, 450,
512, 530.
Jerome, König von Westfalen 914.
Jerschke. 0. 159, 251.
Jernsalem, Irene 290.
— J. F. 707.
— K. W. 441. 472.
Jereembsky 758.
Jesperson, 0. 107.
Jessen, E. D. 892.
Jesuiten 29, 1.54, 165 6, 195, 227, 669.
Jesnitenb&hne 227.
Jesnitendramen 227, 691/2.
Jesuitenschnlen 154.
Jesus Christus 61. iSH, 866.
Jesus und Judas 617.
Jetzertragödie 190.
Jenthe. L. 515.
JeSEower, J. 19, 95, 254, 463, 510, 626,
888, 974.
.) bering, R. t. 258, 739. 820.
Jiddisch 566.
Joachim, J. 263.
Joachini-Dege, Marie 2, 22, 278, 359,
440, 490. 504,7, 510, 512, 694, 761.
825, 940, 959-60, 962, 964 .5, 972, 978.
Jochner, G. M. 233. 702.
Jockisch, H. R. 360.
Jodl, F. 439.
Joel, K. 139, 408, 4-^7, 960, 965.
Jörgensen, J. 5, 131, 581, 797.
Joris, M. 461.
Joesten, J. 76, 287, 525.
Joetze, F. 178.
Johann Baptist, Erzherzog Ton Öster-
reich 257.
— Christoph, Herzog von Württemberg
665.
— Friedrich, Kurfürst von Sachsen 160,
198. 201, 203, 652.
— Ludwig, Oraf von Nassau-Saar-
brücken 178.
Johanna, Päpstin 66, 621.
Johannes der Priesterkönig 66, 621.
— der Täufer 64 5, 617 8, 634 5.
— der Täufer und Maria Magdalena 64.
— Marcus 61S.
Johannesdramen 65, 1S5.
Johannesevangelium 866.
Johanneslied 66.
Johannisberg 980.
Jobannot, T. Iul5.
John. A. 9, 253. 277, 437, 475. 494, 538,
899.
— E. H. H. 774.
— K. E. 9tJD.
Johnson, Ch. F. 383.
Johnston, J. 233.
Jolles, A. 85, 375.
Jolowicz, J. 891.
Jon.-is, F. 155, 273, 756, 950.
— J. 197 8, 650.
— R. 49.
Jones, H. G. V. 78.
Jonge, M. de 83 4.
Jonson. Ben 84, 90.
Jünsson, F. 67.
Jordan, L. 67, 69, 75, 96, 226.
— J. P. 479.
— K. F. 20», 662.
— L. 691.
— R. 168, 206.
— W. 46, 52 406, 446, 534, 548, 811.
Joret, C. 470.
Josef IL, Kaiser t. Österreich 236.
563, 707,8.
Josefinismus 776.
Jost, H. 258.
Jostmann 89.
^Journal des ÜsteTreiehischen Ltord-
865.
„Journal in Frankfurt a. Mayn" 897.
jonrnalismns, Journalisten 31/2, 449.
1017.
Joarnalkatalog lolu.
JoTianus Pontmnas 144, 211.
Jovine. V. 73.
Jueh, E. 368.
Jncho (Politiker) 431.
Jnd, L. 204.
Jnd Süss 8. Oppenheimer, 3.
Jada« Ischarioth 64.
Jndaslegenden 617.
Juden 27, 90/1, 144, 249, 451, 62.5.
Judentum 3, 7. 28, 247, 433, 522, 728,
855, 858, 1005 6, 1014.
Judith 6.3, 617.
J&liober, A. 200, 204.
Jfineroann, F. 430, 858.
Jüngst. Antonie 65.
Jürgensen, W. 88, 624.
„Jugend" (Zeitschrift) 36, 771.
Jugendbibliothek 42.
Jugenderziehung 504.
Jngler, J. H. 161, 5.55.
Julien, J. 417.
Julins, Herzog Ton Braonschweig- Lüne-
burg 153.
Juliusburger, 0. 441.
Juncker, Chr. 674.
— E. 538.
Jung, G. 275, 471.
— J. 102, ,558.
— R. 37. 102. 250, 465, 731, 900, 995.
Jungbauer, G. 87, 123, 576.
Jnngbluth, A. 683.
Junges Deutschland 20, 35, 527-30, 692,
ltXt3, 1020;1.
Jungfer Lieschen (Volkslied) 88, 685.
Junggeglühte Frau (Stoff) 622.
Jnngmann, J. 148.
Jnng-Stilling s. Stilling, J. U.
Junk, V. 932.
Junker. H. P. 4, 536.
Juristen 259.
Juristendeutsch, Jaristensp räche 119,
573.
Joat. Th. 16.
JoTanei«, F. 454. 878.
Kaarsen, Magda 363.
Kabel. P. 76, 1014.
Eabisch, R. 180.
Kabitz, W. 231, 698.
kadner, S. 221.
Kaegi, A. 103.
Kaemmel, 0. 18, 155, 162, 168.
Kaempfer, E. 233, 703.
Kästner. A. G. 234, 691, 705.
Kaffeehaus 253.
Kaftan, J. 260.
Kahl. G. K. 152. 155.
— W. 3, 158/9. 170.
Kahle, A. 16.
— ß. 66. 241, 390, 393, 828. .
— R. 123.
Kahlenberg, H. t., s. Uonbart, Helene r.
Kahlert, A. 760.
Kahn, A. 90.
— H. 69. 373, 41.5, 442.
— J. 523.
Kahnis, U. 193.
Kahnt, 0. 489.
Kaibel, F. 358, 79b.
Kain 62.
Kainz, J. 24,6, 148, 412. 418-21, 482,
498, 602,-932.
Küser, A. 440.
— E. 251.
— G. 367, 397.
— H. 252.
— K. 287.
— P. W. 287.
— W. t96 7.
Kaiseridee 96, -208.
Kaiserslautern 224.
Kalb, Charlotte t. 255, 489, '.»47.
Kalbeck, M. 1*X)4.
Kalckrenth, F. Graf t. (Feldmarschall)
376.
Kalender 39, 1023.
— Berliner 1024.
— Leipziger 40, 1024.
— Pfälzischer kleiner 248.
Kalff, G. 227.
Kaliber 114.
Kalisch, A. 405.
— D. 414.
Kalischer, A. Ch. 262, 397.
Kalischer, E. 2, 386, 4Ö8, 624. lol2.
— S. 393. 4«7, 487.
Kalkoff. P. 195, 269, «4«, 6«2.
Kalkiehmidt, E. 3, 1.5, 91, 107, 2^,
3S1, 462, 539.
Kalkum, P. 218.
Kallenbach. Helene 279, 764.
Kallraeyer, R. 161, 203. 609.
Kaltenbrunner, K. A. 292.
Kaltenbnscb, F. 193.
Kalthoff. A. 390, 436, 443.
Kambli, C. W. 15.3.
Kamerad (WortbegritT) 116.
Kamienski. L. 395, 4<K>.
Kam lab, K. 390.
Kamm, U. F. ö7, 624.
Kammer, E. 46.
Kammerer, F. 95, 14<J, 223, 236, 597.
Kamp, H. 47, 68, 619.
Kampers. F. 40.
Kampffmeyer, G. 210, 663.
Kampgchnite, F. 204.
Kanapee-Lied 685.
Kandanles s. Oyges und Kaodanle*.
Kandidatenliterat nr 91.
Kanig, 0. 43.
Kanne 969.
Kant, I. 25 6, 28,9, LJO, 133. 151, 156,
232, 391, 425, 444J, 444 5. 454;6. 459,
472, 491, 494, 580, 607, 668, H99,
715/6, 779,800,1. 849-51, 855,858-60,
873, 879-81. 883,4. 916, 9.3:^4, 939,
941. 946, 951, 965, 1022.
— K. 112.
Kantgesellscbaft 430.
Kantstndien 358.
Kantzow, Th. 184, 188. 63.3, 64".
Kanzleisprache, Kanzleistil lo7 >;. 563.
Kaper, E. 110, 35.8.
Kapff, R. 111. 125, 289, 566.
Kapitalismus 137, 595.
Kaplan, H. 488.
Kapp, J. 38tJ. 400, 404, 822, 833.
Kapper, S. 1Ö2, 292, 559.
K.ippstein, Th. 27, 206, 251, 391, 433,
439-40. 442, 444, 656, 873.
Kapteyn-Muysken, Frau G. 361, 364.
Karamsin, N. 430, 779, S0<.>.
Karasek, J. 5.
Karfreitagsspiele, Tamnreger 227.
Karikatur 144.
Karl der Grosse 76. .553, 621. 8. auch
Liebeszanber Karls des Grossen.
— VIL, deutscher Kaiser 910.
— L, König von England 676.
— IL, König von England 676.
— X., König T. Frankreich 513.
— .Alexander, Grossherzog von Saebsea-
Weimar 10, 26;3, 463, 745.
— Anton Friedrich. Erbprinz v. Hohen-
zollern- Sigmaringen 903.
— August, Grossherzog v. Sachsen-
Weimar 470. 880, 886. 892, 396, y<.i4,
906, 911, 917, 920.
— Emil, Kurprinz von Brandenburg
219. 679.
— Engen von Württemberg 34, 252,
425, 494, bm, 611, 73:i, 754.
— Friedrich, Grossherzog von Baden
248.
— — Markgraf v. Baden 257.
— Gustav von Pfalz-Zweibrncken 7i>4.
— Ludwig Philipp, Kurfürst von der
Pfalz 218, 674 7.
Karlsbad 2a3.
Karlssage 67.
Karlsschule 947.
Karlstadt s. Bodenstein, A.
Karo. H. 433.
Karoline, Prinzessin v. Wales 218, 677,
679.
— Louise, Fürstin v. Schwarzborg-
Rudolstadt 989.
Karpatb, L. 406.
Karpeles, G. 7, 248, 256, 268, 357, 521,
523 4, 526, 1005, 1009-13.
Karrig. 0. 460.
Kars, R. 367.
Karscb, Anna Luise 475, 920.
Karsen, J. 509. 972.
Karstadt, 0. 122. 227, 575, 693.
Karsten, G. E. 101, 485, 552, 559, 936.
— B. 76.
Kasch, F. 149. 275, 614, 758.
Kasperlekomödien iKasperletheater)382,
424.
Käse, G. 427, 473, 716, 856. 917.
Kamel 9, 475.
1046
Personen- und Sachregister.
Kastan, J. 451, 464.
Kastellanin t. Concy 80.
— T. Vergi (Novellenstoff) 623.
Kasten, H. 104.
Katann, 0. 246, 72t.
Katechismen, Augsbnrger 194.
— pädagogische 151.
Katechismus, Heidelberger 194.
Katecbismnsgeschichte 194, 646.
Kater, Tb. G. A. 212, 666.
Kater Murr (Stoff) 94, 987.
Katharsis 144, 353, 875.
Katholiken 28, 179.
Katholizismus 193, 246, 407, 442/3, 723,
849, 970/1, 989, 1022.
Katscher, L. 132, 581.
Katt, F. 249.
Katte, M. 501. 955.
Kattenbnscb, F. 204.
Katz, A. 256.
— R. 16.
Katze 94, 114, 626.
Kanffmann, Angelika 896.
— F. 120, 133, 148, 574.
Kanffnngen, K. v. 177.
Kaufmann, D. 27, 874.
— G. 160, 173, 258.
— M. 1006.
— M. B. 91, 524, 669.
— 0. 407.
Kaufmannsdeutsch 119.
Kanfmannsstand 91, 261, 436.
Kaukasus 95.
Kaumann, E. 154.
Kausen, A. 283, 728.
— M. 247.
Kansler, E. v. 101, 259.
Kautsky, K. 194, 270, 442, 645.
Kawerau, G. 182, 191/2, 196, 200, 203,
211, 213, 649.
Kawcyäski, M. 61.
Kayser, K. 202, 663.
— 0. 272.
— B. 21(', 240, 717.
Kay ssl er, F. 418, 421.
Kebrbach, K. 157.
Kehrer, H. 64.
Keidel, J. E. 142, 598.
Keil, B. 103, 558.
— E. 32.
Keim (General) 7.
— F. 69, 293, 381.
Kein scbönrer Tod ist in der Welt 99,
224.
Keiper, Ph. 64, 113, 116, 568, 570.
Keiser, R. 230, 694/5.
Keiter, H. 2, 12, 15, 31, 534, 790, 1005,
1008, 1016.
Keknle v. Stradonitz, St. 32, 466, 495,
832, 890, 902, 947, 1017.
Kelber, L. 64.
Kelemina, J. 123.
Kelle. Jüh. v. 30, 104, 159,555, 559-60.
Kellen, T. 6, 33, 40, 183. 523, 1018.
Keller, A. 47, 51, 95, 181, 186, 265,
366, 635.
— Albr. 546, 548.
— E. 64/5, 67, 549.
— F. H. 106, 562.
— 6. 24, 30, 64, 89-90, 94, 254, 290,
293, 365 6. 534, 598, 601, 626, 729,
769-70, 773/4, 790, 794/5, 808/9, 1006.
— H. 92. 95.
— J. 421.
— L. 160, 189, 206, 229, 439, 491, 494,
640, 656, 696/7, 852, 879, 941/2.
— 0. 38.
— P. 504.
— B. 453.
— W. 383.
Escher, C. 254.
— -Jordan, H. 101, 555.
Kellermann, C. A. 255, 895.
— J. 61.
Kellner, L. 241, 717.
Kelter, E. 160, 609.
Kemberg 220.
Kemmerich, M. 29.
Kemmler, G. 252, 289.
Kemnat, M. t. 658.
Kempten 108.
Kennedy, J. M. 435.
Kentenich. G. 175, 217.
Kepler, J. 232/3, 702.
Ker 674.
— W. P. 71.
Kern, Else 103.
— 0. 102.
Kern, R. 113.
Kerner, J. 24, 110, 291, 519, 703, 989-90,
1000.
— Th. 266. 289, 519, 538.
— T. Marilaun, A. 441.
Kernerhaus 266.
Kernstock, 0. 283.
Kerr, A. 148, 354, 363, 373, 376/7, 379-80,
390, 394, 421/2, 499, 526, 602, 799,
813, 816, 821/2, 952, 980, 1004, 1015,
1024.
— H. 380, 822.
Eerschbauroer, A. 260.
Kerschensteiner, 6. 142.
Kersting. G. F. 895.
Kesser, U. 10, 409, 538, 838.
Kessler, A. 90.
— G. 514.
— H. Graf 269.
— J. 109, 197, 564.
— L. 62.
— -Salem, L. 135.
Kestenberg, L. 397.
Kestner, A. 894, 916.
— G. A. Ch. 903.
— J. Chr. 472, 476, 904. 922.
— Lotte (Bnff. Lotte) 472, 476, 890,
916.
Kestner-Museum 502.
Kettenbach, H. v. 206.
Kettner, G. 52, 85, 452, 500, 875/6, 955.
Ketzergerichte 200.
Ketzerphilosophie 187.
Kenssen, H. 178, 188, 220, 640.
Kenssler. H. v. 459.
Key, Ellen 265, 444, 521, 728, 901, 992.
Keyserling, Graf E. v. 248, 378, 408.
— M. 58
Keysser, A. 14, 539.
Khevenh&Iler-Metsch, Fürst Job. Jos.
256.
— Rnd. Graf t. 256.
Khull, F. 116, 571.
Kiefer, K. 890.
Kiel 287.
Kielland, A. 94, 751.
Kiener, F. 8.
Kienschert, 0. 409.
Kienzl, H. 269, 353, 356, 368,9, 372,
376-80, 392, 398, 421/2, 474, 487, 812,
822, 898.
— W. 27, 405, 832.
Kienzle, H. 218.
Kierkegaard, 8. 27, 132.
Kiesel, F. 275, 758.
Kiesewetter, K. 189, 640.
Kiesgen, L. 17, 54, 65, 284, 381, 549,
618. 766, 774, 787.
Kilian, B. 383, 386/7, 410, 415,6, 418,
421, 481, 500, 998.
Kind 89. 354.
— uneheliches 856.
— F. 397, 711.
Kinderbiographien 561.
Kinderdi'ama 354.
Kinderlieder 90, 578, 625.
Kindermann, B. 638.
Kinderpsychologie 24.
Kinderspiel 89-90. 382.
Kindersprache 105 6. 561/2.
Kindheitsromane 89-90.
Kind Hörn 76.
Kinematographentheater 424.
Kinkel, G. 266, 287, 768.
— H. 452, 876.
— Johanna 266, 287, 768.
— W. 286, 431.
Kinkerlitzen 114.
Kinzel, K. 3, 48, 181, 285, 462, 546,
629, 767.
Kipka, K. 2, 85, 624.
Kipling, R. 713.
Kippenberg, A. 907.
Kirch, B. 414.
Kirchbach, W. 149, 256, 273, 793.
Kirche 116, 193.
— evangelische 407.
— katholische 195. 646.
Kircheisen, F. M. 242, 258, 719.
Kirchengesang 179
Kirchengeschichte 191, 193.
— bayerische 202.
— hessische 202.
— sächsische 202.
Kircbenlehre 98.
Kirchenlied 179, 182, 282.
— eyangelisches 179, 220, 282, 627/8.
— katholisches deutsches 222, 283.
Kirchenliederdichfer 179-80.
Kircher, E. 959-60, 989.
Kirchhoff, Ad. 102, 558.
Kirchmann, J. H. v. 231, 699.
Kirchner, A. 102, 1007, 1015.
— F. 682.
— J. 179-80, 221, 482.
— V. 264.
Kirmeslieder 1010.
Kirmss, P. 210.
Kirn, 0. 161.
Kirsch, J. P. 193.
Kirschner, Lola (Schubin, 0.) 26.
Kisseberth, F. 154.
Kissel, Cl. 250, 731.
Kissner, A. 147.
Kitt 114.
Kittan, R. 260,
Kittel, J. B. 8.
— P. 243.
Kittl, J. F. 399, 832.
Kiy. V. 45.
Klaar, A. 2, 26, 231, 236, 253, 354, 357.
368, 373, 392. 418, 446, 493, 504, 528,
699-700, 734, 810, 816, 944, ll 02.
Klacel, M. F. (Jordan, J. P.) 927.
Klaiber, Th. 255.
Klaj. A. 222, 227.
— J. 109, 149. 233. 693, 704.
Klampfl, E. 403.
Klapp, W. 84.
Klapper, J. 71/2, 78.
Klasing. A. 18.
Klassik 242.
Klassikerbibliolhek, Goldene 757, 761,
785. 792, 807 8. 875, 887, 949, 967,
973/4, 982, 985, 991, 1012.
Klassisch 139.
Klassizismus 139, 156, 272, 536, 596,
884, 937, 960, 970, 1005.
Klatt, D. 188, 210. 039, 663.
— M. 158.
— W. 83, 170, 388, 624.
Klatte, W. 405.
Klaner, M. 902, 916, 943.
Klausner, Gertrud 76.
— M. A. 446.
Klee, G. 23, 55, 57, 68, 287, 382, 551.
Kleefeld, W. 262, 404.
Kleeraann, E. 111, 556.
Kleemeier, F. J. 399, 451, 883.
Klein, A. 485.
— Alb. 7.
— C. A. 772.
— Elsa y. 15(J, 277, 761.
— M. 88.
— 0. 473, 918.
— R. 376.
Kleinecke, P. 147.
Kleinert, P. 162, 647.
Kleinfercher, J. (J. Fercher v. Stein-
wand) 360.
Kleinmann, P. (Alexander, P.) 250, 394.
Kleinpaul, E. 116, 571.
Kleinschmidt, W. 68.
Kleinsorge, F. 52.
Kleinstenber 672.
Kleist, Ch. E. t. 93, 243, 273, 756, 775,
876.
— F. A. V. 76.
— Franz t. 950.
— H. V. 22, 43, 52, 243, 249. 277,
356/9, 472. 507, 516. 536, 538. 548,
760 1, 786,801/4, 812/3,820, 916,959,
961, 984, 1002. — Gedichte : Germania
an ib re Kinder 277, 7fiO 1, 1023. Kriegs-
lied 1023. — Dramen: Amphitryon
358, 801. Familie Schroffenstein
761, 804. Herraannfschlacht 83, 358,
934, 804. Kätheben von Heilbronn 52,
358, 804, 984. Penthesilea 358, 798, 803.
Prinz von Homburg 52, 358, 548, 801,
803. Robert Guiscard 30. 110, 358,
802 3. Zerbrochener Krug 52. 358. -
Prosaschriften: Aufsatz, den sicheren
Weg des GlQcks zu finden 490, 940.
Bettelweib von Locarno 802. Murqnise
von 0 . . . 804. Michael Kohlbaas 481,
802. — Novellen 43, 98, 548, 786.
— -Ausgaben 22, 358 9, 786, 803.
Bibliographie 359.
— -Biographien 356 7, 802.
— -Briefe 357 8, 916.
Stätten 357, 538.
— Marie v. 357, 802.
— Ulrike v. 804.
Klemens VII., Papst 195, 646.
Klemm, 0. 834.
Personen- und Sachregister.
1047
Klemperer. V. 91, 245. 38«/7, 293, 371/3,
3S1, 3S4, 4-.'34. m, 787;«. 770. 773,
79«, öU, 995.
Klerapzen, N. t. 6:i3.
Kleni, H. 5-2. »8, 110,1, -.'iJ, 4V.*, 539.
.Wa, r>t>6, t>85, 875.
— 0. l->.
Klenie, C. t. 469, 510, 895.
Kleopatra 86.
Kletlenberif, Susanne t. 472. S97. 9-25.
Klimesch, M. 117, STi
Klinekowstroein, Oraf C. 507.
Klindworth. K. S33;4.
Eline, L. 144.
Klinenberff. L. 375. 416, 421.
Elinenberger, L. 375.
Klin^emann, K. So').
Klinger, F. M. 85, 355, 559, 565. 800.
— M. 437.
— W. 59.
Klinkhardt, F. 475, 9n.
Klob. K. M. 27, 634. 252. 275. 278,
2S4. 2S7, 291 2, 355, 381, S3ö. 497.
759.
K lockhoff. 0. 69.
KlöTekorn, J. 996.
Klopfleisch-Clandins, J. 229, 695, 876.
Klopp, 0. 173, 679.
Klopstock, F. G. 43, 48. 83, 222. 274,
2S3, 355, 540, 546, 6I4'5, 673, 683. 716/7,
720, 730, 755/Ö, 761, 775, 787, 800,
839, 923. 955.
Kloss, E. 399-402, 404, 601, 8V4,5.
— W. 65, 209, 525.
Klosterneobarg 658.
Klosternenburger Oalerspiel 135, 635.
Klotz. A. 207.
— M. 100.
KInge, F. 27. 57, 723, 75, 85, 101, 104.
107, 109, 111,4. 118. 123 4, 175, 384,
478. 485, 492, 559, 563 6. 568 9, 572 3,
575' 621, 624, 925, 942.
— H. 45, 53.
Klnyver, A. 113 4, 568.
Knaake (Lntherforscher) 191.
— E. 277, 761.
Knaflitsch, K. 9.
Knapp 458.
— A. 617, lOCO.
— 0. 20, 139, 143, 597.
Knati. K. 96. 477, 516.
Knaoer. H. 137.
Knanst, H. 643.
Knanth 113.
— F. 53.
— K. 577.
Knebel, Uenrieite t. 895.
— K. 34 5, 47a
— K. L. T. 478, 904/5, 913, 926.
Kneib. Ph. 831.
Knellwolf, A. 443.
Knetsch, C. 184, 467, 633, 890, 902/.^
Knetschke-ScbönaD, M. 77.
Koies. B. 2S6.
Knigge, A. t. 94S.
Knippel, R. 492, 942.
Knispel, H. 367, 416, 810.
Knittelrers 614, 886, 935.
Knobloch, A. 294.
— Kina 249, 729.
Knoch, L. 255
Knodt, E. 202, 205.
— K. E. 6.3, 286, 768, 770.
Knoegel, W. 27.
KnAppel, E. 155.
Knötel, F. 478.
— B. 243.
Knoke. F. 144. 353
Knoll, J. L. 292.
Knoop, G. 0. 446.
Knopf, Leberecht Tom 258.
Knortz, K. 119. 380,436, 446, 573, 822.
Knowles, Sh. 84.
Knndsen, H. 419, 492, 942.
Knnssert, B. 272.
Kobbe, Th. v. 472.
Kobel, 0. 41, 57 8.
Kobell, F. T. 123. 538.
KobiUnski, M. t. 147. 614.
Koboldsagen 76, 406, 622 3.
Kobnvg 10, 197, 202.
Koch, E. 2l2, 280, 665, 765, 78«/7.
— F. 644.
— G. 282 3.
— J. Chr. 163.
— K. 123, 575.
— M. 4, 23, 39, 8.3, 87, 101, 235. 242,
279, 2SÖ, 355, 359, 364, 375, 400,2,
458, 468, 465, 481, 484, 487. 489.
606/7, 514, 623. 556, 719, 760, 763/5,
811, 818, 834, 964, 996.
Kochp, B. 204.
Koexian. V. 836.
Köbke, P. 472.
Köcher, E. 676.
Kögel, F. 29:1, 867, 870.
— R. 282.
Köhler. A. 29.
— F. 437.
— Reinh. 688.
— W. 14, 20. 191, 193/5, 197, 202,'3,
205. 539-40.
Köhne, 0. 163.
Koehnlein. M. 123.
Köhrer, E. 91, 359.
Kölling, U. 496.
Köllmann. A. 377, 821.
Köln 33. 159, 220, 659.
Kölner Dom 524. 1011.
König, Araalie 874.
— E. 82. 99, 196, 257, S78. 444, 553,
647, 874.
— Era, 8. Lessing, Eva.
— J. U. 875.
— K. 140, 157, 196, 445, 597.
— 0. 57.
— R. 3.
— in Prenssen (Titel) 563.
Königsbeck, H. 91, 461, 886.
Königsberg 157, 490.
Königsdorf, H. 512.
Königsideal 96.
Königslied 97, 626.
Königslieder, ungarische 180.
Könnecke, G. 3, 57, 671.
— M. 202.
Komik 413.
Köpenick 79.
Köpke, R. 266, 802.
Koppel, Chr. 186.
— E. 383, 622.
Koepper, G. 272, 756.
Körner. Ch. G. 494, 802.
— G. 33, 277. 943. 915. 948, 950, 1018.
— Th. 9, 22. 46, 52, 263. 277, 359, 494,
538, 747, 761, 853. 939. 980.
Köroer-Maseam in Dresden 957.
Körper, menschlicher 96.
Körperliches 96.
Körting, H. 691.
Koes, H. C. 894.
Röster, A. 13. 56. 99, '223, ^oO, 410, 458,
469-70, 477, 4SI, 552, 832, 896, 924.
— Adolf 494, 730, 946. 949, 956.
— Alb. 496, 911, 920.
— H. 128.
Kösting, K. 64, 370, 814.
Köter 114.
Koethke. W. 651.
Koetschaa, K. 469, 898, 909.
Kötter, Chr. 229, 697.
Kötz, 0. 79.
Koffmane, G. 649.
Kohelet 436.
Kohfeldt, G. 128, 166, 180. 224, 579,
631, 636, 686.
Kohl, F. F. 123/4, 576, 774
Kohler, J. 6, 64, 176, 384, 408 442, 617.
820.
— L. 80, 286, 525, 623.
Kohlranscb, R. 11.
Kohlschmidt. W. 149, 480, 928.
Kohm, J. 366. 809.
Koht, H. 29, 392, 8-2»
Kohts. R, 55.
Kohnt, A. 18, 33, .356, 223. 276, 292.
356, 360, 366. 432. 446 7. 451, 47u/2.
490, 492, 609, 519-21. 527, 529-30.
540, 863, 866, 911, 917, 940, 943. 971,
1018.
Koigen, D. 490, 504, 940.
Kokottenwesen tt.
Kolb, Alfr. 270, 686.
— S. F. 10<j9.
Kolbe, K. W. 985.
Kolbenheyer. B. G. 232. 700.
Kolde, Th. 192, 197, 199, 201, 47-5, 618.
Koldewey, P. 974.
Koldtmann 182.
Kolendic. 6. 61.
Kolfhani, W. 204.
Kolonie, Französische, in Berlin 678.
— pf&lzische 123.
Kometen 192.
Kometenflngschriften 192, ö43.
Komik 144, 537, 599, 601.
Kommann, R. 890.
Kommane, Pariser 400.
Komödianten, englische 186, 228.
Komöiie 8.34.
hnmanistische 616.
Komödiendichter .356, 372.
Komorxynski, E. t. 367, 695.
Kompert, L. 774.
Kompliment 114.
Komplimentierb&cher 217.
Komponisten, Tondichter 2.30.
Kompositionswitz 1006.
Konewka, J. 734.
Kong Darid og solfager 63.
Kongregationen, Msrianisehe 166.
Kongress, Wiener 991.
Konjnnktir 121.
Konkordie, Wittenberger 192.
Konkabinarierliste 174.
Konnerdingk. T. 226.
Konrad, Schreiber 620.
— K. 87. 92. 171. 517;8.
Konrich. O. F. 37.
Konservative Partei 33, 1018.
Konsonantismas 125.
Konst-mtin, Prinz ron Sachsen -Weimar
912.
Kontrafaktar 182. 6.30.
Kopernikas, N. 660, 934.
Kopf nnd Herz (Wortbegriff) 114.
Kopisch, A. 12. 279 80, 763.
KopiUr, B. 27, 100. 555.
Kopp, A. 75, 181. 223, 629, 685.
Koppen, Lnise 774.
Köre, Raub der 61.
Koreff, J. F. 985, 1004.
Korfa 526.
Kormart 228. 672.
Korn, E. 353. 468, 526, 906.
Komgold, J. 405.
Kornmann, E. 205.
Korrodi, E. 796.
— L. 23.
Korth. L. 71, 520.
Kortnm, K. A. 91, 776/7.
Kortz, F. 48, 547, 877.
Korwan. A. 431.
Kosch, W. 2, 30, 245, 284/5, 358, 370,
381, 514/5, 532, 723. 766 7. 803, 813,
980.
Koser, B. 173. 217, 257, 273, 669, 680/1.
756.
Kossmann, E. F. 39, 277, 478, 483, 513,
523, 761, 925, 936, 979, 1015, 1023,
— R. 6.
Kossoth. L 1018.
Kotzebue, A. t. 356, 835, 898, 931, 984.
— W. T. 3i6.
Koren, B. de 399.
Kowalewski, A. 432 3, 864.
— G. 34. 220.
Kozlowski, F. ▼. 274, 483, 757, 910.
Kraatz, E. t. 250.
Krabbe, W. -221.
Krack, O. 78, 256, 623.
Krägelin. P. 450.
Kraeger, H. 27, 134, 269, 434 489, 9S9.
Krähe, L. 13, 513 5. 529, 979, 981.
Kraeroer, Ä. 301, 933.
Kräfzinger 679.
Kräoter, F. Th. 907.
Krafft iSehStzIing Goethei) 927.
— A. 179, 282, 627.
Kraft, J. -224.
— 0. T. 399.
Kräh. C. 521.
Krailer. E. 326.
Kralik, B. T. 36. 66, läi, 246 7, 254.
28.3, 379, 49J, 514, 619, 7-25, 727. 939,
970. 980.
Kramer. Isaak 165.
Kranewitter, F. 82.
Kranich, T. 283.
Kranz, H. 786 7.
Krapp. L. 66, 379. 773, 822
Krastel, F. 418, 421, 847.
Krattner, K 25.3.
Kians, C. v. 70, 104, 559.
— K- 30, 73, 76. 227, 366, 475, 490,
5.36, 624, 809, 947.
— E. Chr. F. 278.
— Ernst 494, 693.
— Q. M. 896, 916.
— J. 95, 211, 664.
— K. 36, SS9, 420 1, 446. 449. 94«).
— R. 733.
Kransbaoer, Th. 7.
Krause, A. F. 289.
1048
Personen- und Sachregister,
Kranse, E. 406.
— Ernst (Sterne, Carns) 94.
— P. 44, 545.
— R. A. 97.
— Tb. 684.
Krause, F. S. 292.
— R. 82, 85, 92. 103, 116, 136, 148,
228 9, 252, 254, 278 9, 289, 356, 407,
417. 433, 487, 489, 498, 694 5, 763, 769,
846; 866, 951.
— S. 147.
Krebs, C. 263, 400,1, 404 5, 475, 833,
921.
— S. 357, 512. 978.
Krebbiel, H. E. 395.
Kreibig, J. Kl. 136. 593.
Kreisler, E. 356, 361, 364.
— K. 86.
Kreiten, H. 177.
— W. 28, 256, 283.
Krejci, J. 5, 30, 479, 536, 927, 1000.
Kremer, J. 941.
Kreowslii, E. 404.
Krepchen, A. 172.
Eretscbmann, K. V. 83.
Kretschmar, J. K. H. .358, 803.
Kretschmayr, H. 242, 443.
Kretschmer, E. 1.
Kretzer, M. 63, 91, 244, 721.
Krenschner, C. R. 11.
Krenzberg, P. J. 54.
Krenzbrevier 627.
Krenztragende Minne 637.
Krenzzeitnng 33.
KrenzzBge 618,19, 1007.
Krieg, G. 459.
— R. 90.
— Dreissigjähriger 96, 218, 670, 674.
— Geldrischer 182.
— Siebenjähriger 257.
Krieger, B. 15, 153, 539.
Kriegserinnernngen 258.
Kriegslyrilc 685 6, 959, 961, 971.
Kriesche (Oberliaudirektor) 476, 922.
Kriminalistilc 92.
Kriminalpsychologie 932.
Kriminalromantik 92.
Krische, P. 445.
Krispin, A. 418.
Kristaller, P. 191, 642.
Eristensen, M. 25.
Kritik 143, 244, 354, 599. 673, 799.
Kritiker 25, 30, 143, 354.
Kritizismus 573, 848.
Kroger, K. A. 127, 578.
— T. 40, 287, 768, 791.
Kroeker-Freiligrath, F. 281.
Kröner, A. ▼. 540.
Krohn, K. 62.
Kroker, E. 10, 161, 200, 202, ,538,
649.
Kroll, E. 988.
— W. 99, 146, 207, 553.
Krollick, H. 205.
Krollmann, C. 431, 801.
Kronacher, A. 414.
— L. 481.
Kronberg, H. t. 202, 645.
Kronecker, H. 236.
Kronenberg, M. 232, 425, 432, 451, 453,
491, 700, 848, 864, 873.
Kroner, R. 134.
Kronfeld, A. 133.
— E. M. 441.
Eropatschek 2Ü6.
Krosigk, H. v. 257, 417, 471, 738.
Eroyer, Th. 40.
Krüdener, Jnlie v. 432, 862, 927.
Krüger, E. 164.
— G. 14, 47, 274, 385, 539.
— H. A. 74, 89, 507, 965.
— J. Ch. 875.
— P. 65.
— Ph. 114.
Westend, H. 461, 463, 474 5, 430,
493. 919, 945.
Krug-W.ildsee, J. 517.
Krumbacher, K. 6, 27, 36, 62, 104, 450,
559.
Krnmm, H. 364.
— J. 361, 364.
Kruse, G. R. 365. 398. 874.
— H. 751.
Krntter, F. 381.
Kuberka, F. 489, 939.
Kobin, A. 97.
Kuban, C. F. Freiherr v. 258, 7:39.
KQbeck, M. Freiherr v. 258.
Kübel, J. 65, 196, 198, 618, 647.
Kilchler, Fr. 264.
— K. 266, 362'4, 376. 578. 819.
— W. 81, 127, 211, 221, 226, 241, 244,
505, 516, 691, 717.
Enck, E. 791.
Küfifner. K. 44, 165.
KuefuB, P. 688.
KBgelgen, W. v. 90.
Kügkhofen, Frau t. 235.
Kühn, E. 426, 853.
— H. 42, 543.
— H. H. 438.
— Maria 132.
— 0. 518.
— P. 252, 507, 733, 965.
— R. 4, 16, 535, 540.
— Sophie V. 963.
— V. 201.
Kühne, A. 54.
— G. 509, 971, 997, 1001, 1011.
— Jnlie 381.
Kühnel, J. 154, 605.
Kühnemann, E. 145. 501.
Kuhns, C. 249.
Eüllmer. Ch. J. 923.
Külpo, 0. 138. 430, 858.
Kuenen, E. 43.
Eünkler, H. 403.
Eünssberg. E. Freiherr v. 111, 566.
Künstle, K. 66, 618.
Künstler 91, 134, 141,3, 190, 261.
Eünstlergesellschaft, Bernische 254.
Künstlertheater 395, 410. 415.
Küntzel, G. 25, 217, 448.
— 0. 4.
Kürnberger, F. 239, 266, 446, 449, 530.
553, 712, 734, 748.
Kürschner, J. 12.-
— W. 216, 674.
Eüssner, G. 442.
Küster, Konrad 613.
Eufferath, M. 401.
Kugler, F. 266, 287.
Kuh, E. 26, 145, 266, 993.
— F. 489.
Kuhlraann, Qu. 229, 696.
Kuhn, A. 185, 635.
Euithan, E. 512, 976.
Ku Ehan 621.
Knlka, L. 89.
Knlke, E. 292.
Knllberg, E. F. 250.
Kullervo 75.
Kullmer, Ch. J. 480.
Eulmann, Elisabeth 280.
Eultnr 241.
— ästhetische 137, 246, 489, 595, 601.
— der Gegenwart 439-47.
— deutsche 140, 193.
— geistige 138.
— literarische 137.
— moderne 1023.
Kulturgeschichte 6, 94, 112. 175, 218,
241, 270, 533, 713.
— deutsche 7.
Kultnrproblera 439.
Eultarprüfnng 552.
Kulturwissenschaft 133, 445, 531, 633.
Kummer (Verleger) 356.
— F. 360, 365, 370, 375, 505, 527, 532,
814, 959, 1001.
— K. F. 55, 57, 107, 148, 238, 551,
711.
Kunad, P. 256, 997.
Knndt, E. 451, 874.
Kunst 1. 133/6, 1.38, 140,2, 245.
— Richtungen der 138, 596.
— bildende 410 1, 460, 884.
— christliche 246.
— deutsche 187.
— erotische 88.
— nationale 139.
— ritterliche 271.
— sozialdemokratische literarische 243.
— und Nacktheit 142.
— und Natur 140, 431.
— und Philosophie 28.
— und Religion 140.
— und Sexualleben 141.
— und Sittlichkeit 25. 141, 593.
— und Volk 140, 597.
Kunstakademie, Berliner 596.
Kunstballade 271, 477.
Kunsterziehnng 137,'8, 140.
Kunstgenuss 137 3.
Kunstmärchen 77, 146, 506.
Kunstphilosophie 508.
Kunstschaffen 136.
Knnsttheater 409.
Kunstverständnis 137.
„Knnstwart" 36.
Kunstwissenschaft 132.
Knnstzeitechriften 86.
Knntz, E. E. 32.
Knntze. F. 66, 75, 1.38, 444, 595.
Kunze, Emma 802.
Kupferstich 671.
Knpffer, J. 434.
Kupka, P. 619.
Knrrelraeyer, W. 187, 638.
Kursachsen 208.
Kurth, J. 194.
Knrtz, R. 147, 245, 420, 516, 772, 816,
971.
Kurz (Oberlehrer) 622.
— A. 167.
— H. 958, 999.
— Isolde 63, 252.
Kurzwelly 162.
Ensserow 258.
Kussmann, G. 251, 731.
Kuüsmaul, A. 261, 744.
KuBswerth von Weissenstadt 630.
Kutscher, A. 131, 138, 143, 143, 364.
376, 490, 492, 496, 595, 599, 602, 819,
940, 949.
Kutter, H. 193.
Kvalaöa, J. 154, 605.
Kyd, Th. 75, 825.
Kyffhänsersage 1008.
Kyrieleis, R. 733.
Kyros 61.
Laban, A. 66.
— F. 217.
Lablee, J. 927.
Laborde-MiKäa, A. 231.
Lachen, das 144.
La Chesnais, P.-G. 392.
Lachmann, Hedwig 389.
— J. 194, 203.
— E. 553, 620, 777.
Lacquer, L. 293.
Ladendorf, 0. 236, 643, 794.
Lächerlichkeit 144.
Lahr, Hans 546.
Lämmerhirt, G. 474, 920.
Länder 94.
Lange, J. 419.
— Rud. 421.
La Fayette, Gräfin 226, 691.
Lafontaine, August 746.
— H. 12.
— J. de 79, 669.
Laforgue, J. 618, 1009.
Lagarde, P. de, s. Böttcher, Paul.
Lagerlöf, Selma 93, 532.
Lagidoth 94.
Lahm, E. 404.
Lahnstein, E. 301, 806.
Lai d'oiselet 71.
Lalo, Ch. 131, 134/5, 145.
La Mara, s. Lipsius, Marie.
Lambel, H. 124, 292.
Lambrecht, Nanny 245, 289, 293.
Lamey, F. 43, 48.
Lamm, J. 381.
Lammer, E. 113.
Lamraers, A. 449.
Lampe, F. 8.
Lampel, L. 57.
Lampert, A. 142.
Lamprecht, J. F. 129, 224, 232. 686.
— K. 29, 154, 161/2, 241/2, 447, 531,
537, 718, 760, 785.
Lamszus, W. 87, 624.
Lancre, de 1007.
Land, H. 248, 256, 284, 372/4, 376, 408,
417, 421/3. 446, 816.
Landau, J. 256. 415, 422.
— M. 93.
— P. 33, 86, 223, 284, 368, 410. 461,
466, 498, 530.
Landauer, 6. 389, 445, 517, 986.
Landenberger, J. 427.
Landeskirche, Braunschweiger 163.
Landgeistlicher 90.
Landgrebe 229.
Landmann, Fl. 166.
Landolt, H. 897.
Landsberg, H. 1, .34/5, 74, 93, 98,
143/4, 219, 286, 293, 355, 332, 383,
407. 416, 418 9, 422. 4.34, 449, 474.
486; 498, 50^, 532,' 837, 866, 839,
919.
Personen- und Sachregister.
1049
LsBdsberfsr, F. 474. 920.
Landiohad t. SteioMh, H. 202.
Landiehrnft 95. :i5:<, <.r,9.
LandtehkfUdichtoDg 95.
LaDdichafU^f&bl 95. 140. 597.
I^ndMhafUnuilarei 460, 978.
Laodshat 8.
Landitönerin Jastins DisUin 637/8.
Uiidwirt«ch>ft 90. 261.
LMtr. A. 85, 122. 125, 204/5, 577.
665.
— F. 386.
— H. 412.
— K. H. RitUr t. 711, S9ö.
— P. 13.
— W. 102, 257, 434, 494, 558, »46.
Lmngbehn, A. J. (R«mbrandtdeats«her;
446.
Lange, E. 20, 141.
— F. A. 153, 425, 440, 850.
— Fr. 938.
— K. 133.
— Karl 337.
— Konr. 142, 589, 599.
— S. Q. 923.
— Sren 241. 717.
— Wilhelm 278, 7*2/3.
Langel, H. 167.
Langen, A. 16, 18, 407, 540.
Langenan, N. 76.
„Langensalzaer Ereisblatt- 34.
Langenscheidt. P. 91.
I^anger, E. 292, 400, 774.
— F. 22.
— L. 3, 367, 810.
— Lm 57.
— 0. 537.
Langermann 897.
LangewieBche 891.
— C. R. 18, 540.
— W. 540.
Langgutb, A. 249. 448.
Langheioriefa, F. 294, 771.
Lanin, P. 957.
Laokoon 452 3.
La Roche, E. 419.
— K. T. 419, 847.
— Sophie 263, 472, 753, 779, 893, 897,
904, 916.
Larochefoneanld. F. Herzog t. 691.
L'Arronge, A. 373, 407. 414. 418, 815/6.
844.
— H. 74, 91, 844.
Lasca, G. 716.
Lasch, Agathe 108, 222, 563, 683.
L'Aspee, Job. de 918.
Lassalle, F. 7, 448, 523, 538, 752,
1011.
— Helmann (Vater Ton F. L.) 1009.
LasMr, J. Freiherr t. 259, 742.
Lasso, Orlando di 630.
Lasson, A. 23. 429, 839.
Lasswitz, K. 445, 472, 489, 494.
Lanbe, C. Q. 9.
— H. 413, 323, 52*^/9, 735, 826. 846,
938, 992,4, »96, 998 9. 1001, 1003,
1011 2.
Lanbert, J. 530.
— M. 345, 164, 251, 417, 731. 1003,
1020. 1022.
Lanbseber, G. C. 79.
Lanebert, F. 80. 102, 289, 557.
Laacbstädt 475/6, »21 2.
Lanckner, A. 251.
Landenbach. Schloss 1017.
Lanenstein in Oberfranken 77.
Lanfersweiler, G. 132.
Lanff. J. 245. 251, 391, 733.
Lanffenberg, H. t. 189, 640.
Lankhard, F. Ch. 264. 469, 746.
Laaremberg, J. 234. 659, 705.
Unrila, K. S. 135.
Lauscher, A. 243, 404, 435.
Lantbildnng 121.
Lautenbach, J. 88, 513.
Lantenborg. 3. 408.
Lantensack, H. 380. 394.
Laotlehre (Anssprache) 121, 143, 575.
Lautmetaphern h'fi.
La Valliere, M"« de 678.
Larater, J. K. 27/8. 264, 426,7, 454,
472, 482, 697. 776, 780, 853/4, 857,
897, 904, 908, 931, 934.
Lawson, R. 403.
Layton, E. AlberU W. 403.
Lazarus, J. 33, 141, 249, 1019.
— M. 434.
Lea, H. Ch. 176.
Jabie«b«rioht« (Ar Muer« deutsob«
Leander. R. s. Volkmano, R.
Leamed. M. D. 233. 7ii4.
Leartage 76.
Uatbes, St. 5. 215, 66».
Lebede. U. 974.
Lebensideale 504.
Leberecht, C. 92.
Leberirarst, H., (engliseher KoB&diant)
636.
Leblond. M. 237.
Lebret 93.
Le Cain. H. L. 912.
Lech 117.
Lechner. K. 167.
Lechter, M. 385, 467. IW3.
I^edebar, Freiherr r. 121.
— Karoline t. 282.
Lederbogen, F. 308, 970.
Lederer. F. 89.
— M. 48, 623.
— V. 402, 408.
Lederle, C. F. 165, 613.
Lee. A. C. 80. 623.
— H. 11, 93. 538.
— Nathan 85.
— Venion 89».
Lefebrre. L. 216.
Leffson, A. 23. 278/». 763.
Lefranc. A. 72.
Legband, P. 21», 407, 414, 413, 422,
844.
Legenden 62. 65. 77. 617,9.
Legier, F. 233.
Legras, J. 521, 1021.
Lehmann. A. 86, 640.
— Alfr. 73, 18».
— C. 476.
— E. 5. 215. 273.
— E. E. 391.
— Else 418. 498. 844.
— Emil 27. 451.
— J. 27. 44.
— Jon 403.
— Konr. 25.
— Lili 400, 834.
— Max 443.
— P. 103, 211. 558.
— Panl 175, 211. 665.
— R. 145. 437. 521. 600.
— Bodolf 41. 43. 5.i, 37, 170, 429. 433,
451, 487, 4S9, 321, 541. 544. 614,
865, 924.
— W. 211. 664.
Lehmann-Hanpt, C. F. 497, 949.
Lehndorff, Beicbsgraf E. A. H. r. 257.
Lehnerdt, M. 207. 211.
Lehnwort 113, 127, 573.
Lehr, F. 192.
Lehrdichtnng 147, 602.
Lehrer in der Literatur 91. 169, 623.
Lehrerseminare 56.
Lehrerstand 169.
— höherer 92.
Lehrs, F. 643.
— M. 424.
Leib, K. 193. 664.
Uibniz. G. W. 99, 161. 192, 281. 453,
533, 607, 663, 672, 676, 698,9, 87».
881.
Leibs, W. 211.
Leichins, J. 65».
Leicht, A. 434.
Leidinger. G. 210, 663.
Leihener, E. 128, 57».
Leimbach, K. 102, 238.
— L. 712.
Leipzig 10. 161. 163. 132, 186. 13»,
202, 231. 476, 503. 6:i0, 375, 922.
„Leipziger Tageblatt" 34.
..Leipziger Zeitung* 34.
Leisewitz, J. A. 85, 355, 694. 800,
873.
Leist A. 269.
Leistikow. W. 819.
Leitgeb, L. ».
— 0. T. 245.
Leithiuser, J. 577.
Leitner. K. G. Ritter r. 292.
Leitzke, H. 433.
Leitzmann, A. 22, 100, 262. 265, 427,
429. 468 9. 472, 475. 48». 494, 4»6 7.
504, 31», 354 5, 861. 906, »10, »21,
943, 945, 949-50, 969.
Leixner. 0. t. 282, 446.
Lejay, P. 211.
Lektare 15, 42, 138, 539-40.
Lemaitre, J. 90.
Lembeok, B. 272.
UteratnrsMohiobt«. XIS XX.
Uabert, J. W. 85«.
Uaeke. H. 78, 183, 632.
Lemne. L. 442.
Leaaivs, 8. 211, 378.
Lanpfert, F. 6», 864.
Lempp, A. F. 494. 946.
Lenan. N. •. Strehlwuo. M. Bdlar t.
Leanartz. E. 142. 596.
Lennarz, G. 54«. 830.
Lennemaan. W. 64, 298, 289, 870,
771/2.
Lennig, F. 1>3, 538.
lienorensage 27. 62. 5*i4>.
Lenschan, Tb. 5t. 3r>l.
Lensing. Elise »07.
l.«ntner, F. 520.
Lentrodt, W. 134. 597.
Len«. J. M. R. 22. 242. 275, 355;6. 472.
475, 478, 71», 758 9, 783, 800, »16,
»21. 925.
— Ph. 114. 122, 569.
Lenzi, A. 156.
Leo X., Papst 195, 64«.
— F. 146.
— Heinr. 450, 1000.
— Tberes« 248, 728.
Leonard. F. 32.
Leonardos, J. 250, 730.
Leonhard. E. C. t. 472, 8»2.
Leonhardt, H. 161.
Leopardi, G. 28, 291.
Leopold, Herzog von Anhalt-Dessau
680.
— Herzog Ton Lothringen 678.
— M. H. 516.
Le«8ter. H. 421.
Lepel, B. t. 266.
— V. T. 409.
Lepp. F. 115, 193, 570, 644.
Leppin, P. 63.
Leppmann, F. 92, 94. 510, 517, 626,
987.
Lepsius, R. 93.
Lerche, 0. 232, 701.
Ler«^. F. 856.
Lert. E. 376, 481.
Lesage, A. R. 223.
Lesea. G. 4.
Leschtsch. A. 337.
Lesebfieher 42. 349.
Lesekunst 176.
Lesen, Leser 15, 539-40.
Leser. H. 156. 193, 608.
Leskien, A. 106.
Lassen 2ö9.
Lassiak. P. 124, 576.
Leasing^ C. R. 451, 373, 876.
— E. 26. 199, 64».
— Eva 451, 374. 873.
— G. E. 451/4. 87.3/8. - 27. 48, 52.
355. 426, 502, 332 3, 340, 546. 553,
609. 669, 690, 694. 719, 789, 793. 301,
813, 825. 852.3. 836, 916, 1006. — Lyrik
452, 873. Die blaue Hand s76. Epi-
gramme 452, 873. Epigramm auf
Voltaire 375. Fabeln 452. Jungfer
Lieschens Enie 432, *>S3. 875. Kunst
and Natur 924. Die Religion 877. —
Drama 432. 873. 875. Jn^enddramen
452. Emilia Galotti 43, 452, 546,
875 6, 957. Faust 873, 377. Minna
T. Barnhelm 43. 452. 346, 566. 373,
873 6. Miss Sara Sampson 432, 373 6.
Nathan 7. 43, 452 3. 547, 800. 873.
875 6. Philotas 452, 876. Spartaens
452, 616, 377. Samuel Henzi 873.
Witwe Ton Ephesus 6'2. — Prosa-
schriften: Abhandlung über die Fabel
454. Ausgabe der Schriften .Ternsalems
916. Das Beste ans schlechten Bächern
878. Comischer Einfall 377. Ernst
und Falk 452, 875. Erziehnng des
Menschengeseblechts 452, 347, 373,
878. Fragmente eines ungenannten
454. 878. Freimaurergespräche 878.
Hamburg^sche Dramaturgie 4S, 452,
541, 801. 873. 875. lUIienisches Tage-
buch 873. Kleonnis 873. Laokoon
43, 541. 873. 873, 877. Lileratur-
briefe 432, 875. Philosophische und
religiöse Werke 454, 877 8. Pcpe ein
Metaphysiker 377. Rettungen des
Horaz 873, 873. Rettung des Adam
Neuser 878. Rezeptionsarbeit 874.
Theologische Schriften 454, 698. 873,
378. Wie die Alten den Tod ge-
bildet 43.
— Ausgaben 452.
100
1050
Personen- und Sachregister.
Lessin^-Bildnisse 461, 874.
Biographien 452, 873, 875.
— -Briefe 451/2, 874/5, 878.
— -Denkmal 528, 874, 1002.
— -Hnsenm 874.
— J. G. 873/4.
— K. ö. 874.
— 0. E. 99, 101, 559.
— Th. 144, 259, 353, 372, 408-10, 413,
415, 424, 487, 721.
Lessmann, 0. 487.
Letze (Wortbegriff) 114.
Letzener, J. 217, 672.
„Letzte Rose" 88.
Lenbel, M. 202.
Lenchsenring, F. M. 776.
Lenchtenberger, G. 152, 614.
Lenmann, E. 114, 569.
Laote, fahrende 175.
Leuthold, H. 293, 766, 770.
Levenstein, A. 445.
Lever, Ch. 582.
Leverköhn, A. 478, 926.
Leretiow, Ulrike t. 472, 925.
Levi, C. 380.
Levin, H. 256.
— M. 58.
— Rahel s. Varnhagen t. Ense, Babel.
Levinstein, A. 270.
Levy, B. 256.
— E. 104. 560.
— 0. 446.
— R. 524.
Lewald, A. 1009.
- Fanny 1015.
Lewin, A. 248, 728.
— Heinr. 168, 612.
— L. 452.
Lewinsky, J. 418, 421, 475, 847.
Lewis, Ch. M. 386.
Lewy, E. 22. 275, 355, 759, 783, 801.
Lexer, M. 111.
Lexika 12.
Leyen, F. t. d. 30, 44, 62, 66, 70/1, 77,
171, 272, 414/5, 619, 621, 756.
Llbtan (Kt. Lnzern) 75.
Libassa 76.
Lichtenberg, Chr. G. 268, 427, 446, 554,
566, 691, 753, 854/5, 997. 1006.
Lichtenberger, H. 133. 139, 244, 390,
398,9, 436, 480, 521, 720, 832.
Lichtenbeld, A. 58.
Lichtenstein, M. H. C. 903.
Lidforss, B. 32.
Lidner, B. 927.
Lie, E. 267, 751.
— Jonas 267, 751.
Liebe (in der Dichtung) 88, 134, 142,
522.
— C. 90.
— G. 182/3, 630, 632.
Liebesbrief 147, 255.
Liebesleben 7, 175.
Liebeslieder, Liebesliteratar 28/9, 255,
273, 625.
Liebestodmotiv 979.
Liebeszanber Karls des Grossen 28, 75,
621.
Lied 271, 614.
— deutsches 179, 221.
— geistliches (vgl. Kirchenlied) 179,
220, 682.
— historisches 182, 224, 630.
— vierländisches 127.
— volkstümliches 181, 223, 629, 774.
— weltliches 180.
— weltliches deutsches 224.
Lieder, F. W. C. 221, 491.
Liederbuch, Lauchhei ner 223, 629, 685.
— Raigerner 223, 685.
— der Herren v. Schwelin 223, 685.
Liederkomponisten 514, 520, 630.
Liedersammlungen 181, 685/6.
— ältere deutsche 223.
Liedweise 148.
Liegoitz 169.
Lienert, K. 148.
Lienhard, F. 61, 97, 139, 145, 238, 245/7,
249-51, 370, 372, 378, 399, 440, 457,
459, 464/5, 470, 476, 480, 489. 493,
514, 601, 626, 722, 730, 772, 779-80,
814, 882, 884, 901, 912, 938, 944, 981,
Liensberger, J. 82.
Lier, H. A. 229, 256, 354, 419, 422, 695.
Liermann, 0. 56, 166.
Liesegang, E. 16.
Lieseem, H. J. 210, 663.
Lietzmann, A. 199.
Lieven, Gräfin t. 257.
Liliencron, D. v. 23, 25, 29, 250, 266,
294, 464, 478, 532, 534, 601, 756, 770/3,
1024.
— R. Freiherr v. 730, 733.
Lilienfein, H. 98, 241, 252, 378, 409,
447, 489, 734, 939.
Lilienthal, Regina 90.
Lilly, J 209.
— W. S. 232.
Liman, F. 464.
Limberger, R. 385.
Limborch, P. v. 699.
Limper, W. 150, 520, 991.
Lindau, H. 376, 444, 820.
— P. 94, 266, 373, 407, 415, 749, 796,
815/e
— E. 795.
Linde, E. 53. 101, 170.
— E. J. V. 285.
— F. 112, 567.
Lindeboom, J. 209, 662.
Lindenborn 222.
— H. 35, 705, 1021.
— Heinr. 234.
Lindenpoesie 95, 625.
Lindenstruth, W. 125, 224, 577.
Lindheimer, Familie 903.
— Anna Margaretha 890.
— C. 890.
Lindinner. H J. 1021.
Lindl, E. 172.
Lindner, A. 363.
— E. 292.
— Emilia 976.
— Th. 173, 215, 669.
Lingg, H. 285, 767, 794.
Linke, K. 57.
— 0. 64, 617.
Linnankoski, J. 62.
Linne, K. 460.
Linnig, F. 45.
Linschmunn, Th. 101, 179, 555.
Linse, E. 767.
Lippe, Maria Magdalena Gräfin z. 221,
683.
Lippert, J. 253.
— K. 55, 57.
— W. 256.
Lippmann, E. 0. v. 27.
— 0 v. 485, 936.
Lipps. Th. 144, 425, 591, 600, 819.
Lips, B. 789.
— J. H. 914.
Lipsins, F. 433, 441.
— J. 659, 665.
— Marie (La Mara) 263.
Lirer, Th. 975.
Liselotte s. Elisabeth Charlotte, Herzogin
V. Orl6an8.
Lissa 230.
Lissabon 220.
Lissaner, E. 272, 280, 284/5, 293/4, 372,
449.
List, St. 223, 278, 684.
Liszt, F. V. (Jurist) 92, 384.
— F. V. (Komponist) 263,395,400,404,
745, 807.
Literarhistoriker 99, 255.
„Literarischer Zodiakus" 992/3.
Literatur (vgl. auch Dichtung, Drama,
Epos, Lyrik, Roman) 1, 134, 136.
— altdeutsche 996, 1007.
— altirisnhe 556.
— alttschechische 63.
— Altwiener 367.
— antike 59, 97. 223, 545/6, 615.
— arabische 625.
— asiatische 5.
— ausländische, in Deutschland 4, 226,
228, 240. 302/4, 316, 320, 346-50,
383-94, 717, 774, 737, 790. 797, 824-31.
— böhmische 5.
— dänische 5, 241, 718.
— deutsch-bfihmische 253.
— deutsche 456, 56'9, 61, 82, 91/2, 95,
176, 218, 237-43, 458.
— deutsche, und das Ausland 4, 239-40,
712, 876, 927, 937.
— englische 61, 96, 241, 619, 623,
, 717, 777, 783, 937.
— erotische 625.
— europäische 173, 711.
— feminine 89.
— finnische 5.
— französische 4, 32, 90/2, 226, 241.
536, 717, 881, 927/8, 1008/9.
— indische 5.
Literatur, irisehe 019.
— italienische 4, 23, 520, 775, 780,
787.
— jüdische 7, 58, 62, 147, 661.
— jüdisch-spanische 1014.
— jflngstdeutsohe 243.
— katechetiache 194.
— katholische 246, 283.
— keltische 4, 619.
— klassische 1022.
— lettische 5.
— litauische 5.
— mittelhochdeutsche 65-71, 94, 619-22.
— neue und moderne 27, 42, 51 3, 64, 96,
243/46, 547.
— neugriechische 5.
^ neuschweizerisehe 3.
— niederdeutsche 127, 287, 578.
— norddeutsche 97.
— norwegische 241.
— österreichische 252/3, 292, 734'5.
— osteuropäische 5, 536.
— politische 861.
— polnische 5.
— römische 61.
— romanische 4, 536.
— russische 5, 536/7.
— in der Schule 41-58, 541-51.
— schwedische 927.
— schweizerische 293, 626.
— skandinavische 5, 717.
— slawische 5, 536.
— spanische 226, 776, 874.
— südslawische 5.
— tirolische 9, 23.
— tschechische 5, 154, 491, 536.
— ungarische 5.
— Wiener 254, 735.
— zeitgenössische 96, 243/6, 720/3.
Literatnr-Archiv-Gesellschaft 1000.
Literatorforschnng 62.
Literaturgeschichte 1-30, 176, 237-56,
460, 505, 527, 531-41, 551, 659, 710-35,
885, 1001, 1007.
— deutsche 3, 4, 8, 250, 535/7, 711/2.
— europäische 237, 711.
— lokale 7-11, 248-54, 283-93, 326-31,
538/9, 728-35, 766-70, 791/3.
— vergleichende 2, 532.
Literatnrkalender 12.
Literatnrvereine, jüdische 256.
Literaturwissenschaft 2, 531, 710/1.
— byzantinische 559.
— deutsche 535'6.
Litten, F. 382, 824.
Littmann, M 415/7. 842, 846.
Litzmann, B. 17, 264, 372, 387, 540,
801, 813, 815.
— Frau G. 369, 813.
Livijn, C. 927.
Livius 502, 804.
Llorente, T. 524.
Lobsien, W. 92, 250, 791.
Lobsprach auf die deutschen St&dte
182.
Lobstein, P. 204/6.
Locher, J. 663.
Locke, J. 157, 698, 881.
Lodge, B. 668.
Lob, W. 436.
Loeben, Graf 0. H. 507, 959, 965, 982/3,
986.
Löbner, H. 56.
Löckmann. A. 482.
Löffelholz, Barbara 175.
Löffler, K. 99, 192, 211, 553, 643, 68».
— Kl. 188, 198, 206, 208, 639.
Löner, C. 628.
Löns, H. 578.
Loeper, G. v. 462, 901, 908.
Loesche, O. 198/4, 196, 203, 645, 647.
654.
Lohe, W. 292.
Löscher, H. 466, 901.
— Yal. 701.
Löschhorn, K. 113, 115, 126, 485, 569,
578.
Lövy, H. 884.
Löwe, G. 26.
— H. 270.
— Karl 263.
— Konr. 418.
— L. 419.
— Ph. 368.
— R. 79, 623.
— Th. 26.
— V. 14, 233, 539.
Löwenberg, J. 53, 90, 250, 470.
Personen- und Sachregister.
1051
LAwenfeld, H. 397, 48S.
— K. 427.
— L. »8.
Löweng«rd, M. 406.
Löwenhardt. E. 168.
LöwenttMDia, A. 878.
Löwen8telo, A. 363.
— E. 415.
Uewcnthal. Ed. 38, 244, 78a
— Funilie 769.
— Sophie 291, 796.
liig*n, F. T. 578.
Loge, Erfurter 251.
Lohengrin 61, 66.
LobeDstetn, D. K. t. 83.
Lohmkim, F. 193, 645.
Lekaeyer, E. 100.
— K. 79, 114, 164. 56«.
Lobr, A. 36, 40, 246, 734, 1006.
Lohre, W. 68.
LoUiel, A. 140.
Ukar, J. 290.
Loke, M. 104.
Lokemythos 621.
Lomberg, A. 45, 545.
Lomnicky 224.
Longo, T. 85. 355, 532, 990.
Longfellow. U. 66.
Loofi, F. 193.
Leos, J. 151, 159, 605.
Loosli, C. A. 124.
Lope de Vega 76. 809.
Lorch, Hermine 618.
— J. 852.
Loreleiuge 76, 525, 622.
Lorentz, P. 43, 49, 454, 468, 878.
906.
Loreatven, Tb. 56.
Lorenz. E. SO, 623.
— F. 78. 284. 438, 797.
— G. 35, 1022.
— H. 366.
— L. 288, 369, 768, 813.
— 0. 532.
— B. 20. 106/7. 431, 562.
Loreto 209, 6ö2.
Lorrain, Cl. s. Qelee, Cl.
Lortzing, A. 87, 398.
Lory. K. 248.
Loserth, J. 195.
Los-Ton-Rom-Dramen 63.
Loth. J. 70.
— B'. 163.
Lothar, B. 353, 376, 408, 420.
Lotichins, P. 207, 657.
Lotse (Wortbegriff) 114.
Lotz, Alb. 7.
— W. 448.
Lotte, H. 434. 440. 581, 878.
Lonis, B. 396,' 399^400, 405.
— Ferdinand. Prin* von PresMen
249.
LouTier, F. A. 484, 933.
LoyeoB, Cb. 290, 769.
Lnbenow 229, 697.
Lnblinski. S. 69, 139-40, 244 5, 252,
294, 354, 369, 371, 377. 383. 385, 387,
430. 434. 444, 452. 509, 597, 720, 722.
812,3, 971.
Lncae, F. 2.33, 703.
Lacca, Panline 421.
Lacerna, Camilla 74, 622.
Lucbner, 0. F. 293.
Lncins, E. S96.
Lnck, G. 32, 1017.
Lncka, E. 71, 95, 135, 245, 253, 590,
790
Lncke, W. 194.
Lodekas, J. A. 892.
Laden, H. 917.
Lndendorff, H. 192.
Lnder. P. 658.
Lndewig, A. 165, 613.
— Job. 233.
Ladgeras, Bischof von Münster 66.
LndoTici, E. 229, 696.
Ludwig L, König tob Bayen 463, 903,
958, 968.
— IL, König Ton Bayern 400, 835.
— XIT., König y. Frankreich 224,668-70,
677,9.
— Fürst Ton Anhalt 687.
— A. 41, 490, 507. 527, 940, 966,
965.
— E. 71, 369, 811.
— Job. 704.
— 0. 23, 28, 52, 80, 364/5, 516, 767,
793, 805, 808, 812/S.
Lndwigsbarg 495.
Lndwigslied 180.
Lübeck 9, 174.
— K. 225.
Ltek«, F. 886.
LSdernua 8iS.
— M. 146.
Lftder, A. F. 917.
LAder«, O. 33.
Labmann, J. 232.
Lahr. O. 166, 227. 691.
LUnebarK 118. 572.
Lfipke, ü. T. 791. 1015.
LBssy. 0. 114, 569.
Lfitgert, J. 392.
L&tkemann. H. 230, «97.
— J. 230, 697.
Lfitteken, L. 48, 58, 561.
LAttge, E. 42, 44, 542, 544.
— - W. 204, 285.
Lnfft. H. 385, 390.
Luftballon 96.
Luftschiffahrt 96, 1024.
Luftschifferromane 96.
Luftschiffpoesie 96. 626.
Luginbühl. R. 1S4, 204, 632. 654.
^Ln^nsland- .38, 1023.
Lnick. K. 121. 147.
Luise, Königin von Prenssen 54, 243,
257, 549, 720, 736, 946.
— Herzogin tob Sachsen -Weimar 453,
470, 879, 896, 912.
— Hollandine, Tochter Friedriohs Y.
218.
— Ulrike, Königin Ton Schweden 219,
679-80.
Lukian 570, 667, 702, 780, 927.
Lnmiey. A. 1015.
Lnndblud, J. 927.
Lunde, W. 231, 699.
Lnndins, B. 88.
Lnntowski, A. 274, 756.
Lnrti, G. 165.
Loaem 579.
Lnst 149.
Lustspiel 30, 354, 812, 815.
— französisches 93.
Lnstspieldichter 372.
Luther, A. 64, 79, 240. 267, 365, 617.
717.
— B. 121, 168. 574.
— J. 14, 191, 197, 201, 643, 649.
— Katharina 198.
- M. 196-201. 647-51. — 10, 20,
25. 28-30, 43, 108, 114. 153, 209. 489,
534, 564, 578, 607, 628, 630, 662, 666,
635, 702, 724. 760, 926, 938. — Lyrik
179. 199-200, 649, 651. Ein feste
Burg 199, 679. Ein neues Lied wir
heben an 651. Erbalt uns Herr bei
deinem Wort 199. Prosaschriften:
Äsopische Fabeln 20<X BibelBber-
setzungen 199, 564. 647, 649. I1IO6.
Bulla prorogationis 200. Freiheit
eines Christenmenscheo 2'». Kleiner
Katechismus 194, 2CHj, 651. Päd-
agogische Schriften 199, 649. Predig-
ten 199, 649. Tischrfden 199. 649.
Ungehörnte .Antwort zu Worms 200.
Vorlesung fiber den Römerbrief 200,
650.
Ausgaben 198 9, 649.
Bibliographie 196, 647, 651.
Biographien und Charakteristiken
196 7. 647 8.
— -Briefe 198, 649.
Festspiele 200, 650/1.
Forschung 6il.
— -Gegner 630, 646 7, 666.
— -Kalender 200, 651.
KnntroTerse 198, 548.
— -SUtten 648.
— -Verehrung 200, «60/1.
— -Worte 651.
Luthertum 153.
Latter * Wegener 249, 517.
Lutz, W. 87, 624.
Latze. G. 10, 538. 783.
Lntzenhofer, J. 183.
Lux, J. A. 147, 382.
— K. 155. 428. 857.
Lnxdorph, B. V. 673.
Luxemburg 250.
Lazern 10, 75, 99, 553.
Lybecker, C. B. 927.
Lyedt T. d. Dannbeuser 75.
Lynar, Graf U. F. zu 268.
Lynkeas a. Popper, J.
Lyoa, 0. 286.
Lyrik (▼(!. Dtohtaaf) 22, 42, 45, 14^
149, 213. 244, 271. 497/8, 51.5, 51»,
524/5, 548. 627-80, 961«, »22'6,
962/3, 990.
— »«aliadiselM 774.
— d«ata«he 271, 543.
— deatecbe j&disebe 770.
— flftmiMbe 522.
— geUtliehe 027,8.
— juaKJBdiMbe 28, 294, 770.
— modeme 58, 294, 770.
— politiach« 281, 7««, 990.
— religio«« 244.
— romantische 961.
— TolkttBmIieb« 9«0, 964.
— w«ltlieh« 222.
— Wiener 295.
Lyser, J. P. 365, 897, 517.
Maaa«, E. 500, 954.
MaM««a, C. 6. r. 517/8, 988.
Kabb, J. 80.
Mach. E 440/1, 446, 848.
Maehäl. J. 5.
MachiaTelli. N. 781.
MachoU, W. 140.
Maehnle. P. 514.
ilaciejowski. W. A. tOO.
Maok. F. 163.
Maekail, J. W. 131.
Mackall, L. L. 468, 906.
Maekay, J. H. 273, 43.3, 733, 773,
865.
MaekeU E. 125,6.
Maelean, Cb. 403.
Maeleod, F. 98.
Macpherson, J. (Ossian) 525, 780, 885,
923. 1014.
Macrobius 676.
Madäeh, L. 73.
Madame, mere du roi l. Anna, Königin
' Ton Frankreich.
Maddalena, E. 383, 376.
Madel 56.
Madrigal 146.
Mädchenbildung 153.
Mädcbenerziehnng 153. 207, 600 7,667.
M&dchen ohne Hände (Motir) 78.
Mädchenschale, höhere 53.
Mädchen von Orlaeh 519.
Mäding. A. -380.
Mähren 29. 207.
.Mährisches Magazin für Biographie
und Kulturgeschichte' 36.
Mänden. K. 156.
Märchen 61. 77, 146. 602, 622 3, 774,
978.
— morgenländisch« 77.
— romantische 9601.
Märchendichtung 505, 512, 9«1, 965.
Härcbenforschnng 71.
Märchenquellen 146.
Märchenstoffe 77. 6-22 3. 1007.
Märten, Ln 392.
Märtyrerlegenden 621.
Märtyrerliterutur 618.
Maeterlinck, M. 27, 94, 132, 877. 390
414, 720, 827,8, 841, 9«2.
MätressenwBMB 6.
Mättig, J. 261.
MaaUaer, E. 102.
„Magazin- (Berliner Zeitschrift) 35.
„Maifazin für Heilknnde- 35.
Maydebarff 902.
Mageionensage 76.
Mager, A. 53, 369.
„Mar ich Cnglfiek Bit widerstaha" 628,
630.
Magie 97, 968.
Magiarazanen 214.
Magfinu Casselanus, H. 164.
Magister s. Lehrer.
Magiaterium 161.
Magnani, August« 265,
Magnetismus 716.
— tierischer 971.
Magnus, E. 11.
— B. 440.
Mahn, P. 373,4, 379, 817.
Mabrenboltz, B. 452.
Maier, A. 113, 568.
— G. 495, 947.
— P. H. 27. -201, 427.
Maikub (Wortbegriff) 114.
Maintennn, Mme de 677,9.
Mainz 174, 177, 185, 250, 7.31.
Maisei, P. 165.
100*
1052
Personen- und Sachregister.
Maistre Fönst 72.
Maitre Pathelin 79, 622, 675.
Majns fll., Job. H. 1015.
Malcesin» (Ortschaft) 895.
Malerei S77.
Malibran, Maria 398, 419.
Mallarme. St. 132.
Malten. L. 61.
Maltzahn, W. v. 266.
Malyot, L. 415, 420.
Mamlock, H. 104.
Mamroth, F. 798.
Manacorda, 6. 89, 99, 137, 182, 207,
552, 657.
Mandel, H. 187, 637.
Manderssen. Georg 664.
Mangels, W. 42.
Mangold, W. 383, 388.
Manitins, M. 211.
Mankowski, H. 64, 222, 283, 353.
Mann 361.
— E. 11, 42, 252, 519, 538, 547.
— F. 156, 158.
— H. 25. 89, 408.
— Mathilde 267.
— Th. 24, 248, 408, 526, 721, 838,
1005.
Mannagatta, W. 686.
Mannheim 7, 123, 248, 279, 495, 504.
765, 899, 947.
— A. 113.
Mannheimer, A. 93, 124, 576.
Mannlich, J. Chr. v. 262, 467, 473, 892,
904.
Manso, J. K. 155, 428.
Manthey, W. 22, 358, 803.
Mantzius, K. 413.
Manuel, N. 636.
Manussos, K. B. 480.
Manz, G. 39.
Manzoni, A. 472, 917.
— G. 883.
Maran, Q. 418.
Marbaoh 495, 754.
Marburg 216.
Marcard 356.
Marcien, Marqais de 168.
Marcks, E. 448, 731.
Marco Polo 68.
Marens (Synoptiker) 65, 617/8.
— E. 430.
— L. 56.
— S. 392.
Mardochai 63.
Mare, C. 83/4.
Marees, H. v. 262.
Mareschal 691.
Margareta (Tochter Maximilians I.) 177.
Marggrafif, H. 286, 449.
Margolin, Frieda 146, 356, 506,
963.
Margneritte, P. 239, 714.
— V. 239, 714.
Maria, Königin von Frankreich 70.
— Königin von Ungarn 630, 647.
— Antonia, Karfürstin von Sachsen
256.
— Lodovika, Kaiserin von Österreich
257, 470, 912.
— Panlowna, Herzogin von Sachsen-
Weimar 470, 494, 912.
— Stuart 85, 500, 624.
— Theresia, Kaiserin von Österreich
256.
Königin von Frankreich 678.
— von Magdala 65.
Marialied 180.
Marie Antoinette, Königin von Frank-
reich 256, 736.
Marienbad 253, 898.
Marienburg, Die 981.
Mariendichtnng 222.
Marienkirche in Läb«ck 97.
Marino, G. B. 222, 225, 687.
Marionettenbühne 229, 382, 424, 695.
Marix, E. 70.
Mark, Grafschaft 11, 168.
Markgräflerland 123.
Mark Twain, s. Clemens, L. L.
Marks, Jeanette 83.
Markus, E. 721.
— S. 35.
Markwart 291.
Marlborough s'en va-t-en guerre 88.
Marlowe, Ch. 73, 91, 383, 624.
Marqnardt, J. 168.
Marr, H. 419.
Marriot, E. s. Mat^a, E.
Marsan (französischer Literarhistoriker)
624.
Marschalk, M. 405.
— Nie. 663.
Marschall, W. 476.
Marschner, K. W. 118, 397, 473.
Marshall, H. 248.
— J. 362, 807.
— Rutgers 132.
Marsop, P. 395. 415.
Martens, E. 19i, 642.
— K. 20, 137, 540.
— L. 894.
Martersteig, M. 372, 415, 486, 814/5.
Marthy, A. 105.
Martin v. Cochem 64.
— E. 10, 30, 70, 79, 96, 123, 183, 464,
471, 473, 623, 914.
— Th. 239, 713.
Martinelli, L. 26, 421.
— Luise 421.
Martinen 149.
Martinsgans 625.
Martinslieder 88, 624/5.
Marwitz, A. v. d. 473, 522, 992.
— B. 411.
Martins, v. (Botaniker) 892.
Marx, A. 462.
— F. 104, 292, 422, 559.
— J. 9.
— K. 1003, 1006, 1022.
Marzell, H. 97, 118, 572. 626.
Mass, H. 186.
Massarani, T. 522.
Massenet, J. 82.
Massinger, Ph. 90.
Masslow, 0. 14.
Massmann, H. F. 520, 991, 1000.
Massow. W. V. 76.
Mataja, E. (Marriot, E.) 25/6.
Materialismus 390, 425. 440/1, 850,
866.
Materna, Amalie 834.
Mathematiker 92.
Mathesius, J. 203, 654.
Mathies 247.
Mathy, K. 259, 448.
— L. 259.
Matkowsky, A. 418, 421.
Matthaei, K. 183, 631.
Matthias, A. 41, 145. 454.
— Th. 28, 110. 120, 454, 457, 485, 489,
565, 614, 880.
Matthisson, F. v. 274, 734, 760, 948.
Manch, Th. 289.
Mauclair, C. 134, 1009.
Maud. J. P. 176.
Maudsley, H. 136.
Manermann, S. 150, 166, 208, 410, 613,
659.
Mangln, J. 70.
Mauke, W. 402.
Manpassant, 6. de 94, 98, 241.
Maurer, H. 143.
— K. 102.
Mauss, M. 133.
Mausser, 0. 111, 188, 287, 638,
768.
Manthner, F. 113, 354, 446, 799.
— Margarethe 132.
Mautner, B. 86, 483.
Mauvillon, J. 129, 242.
Maximilian I., deutscher Kaiser 7, 174,
177, 183, 460, 631.
— Kurfürst von Bayern 218.
May, B. 153, 196, 207, 604, 657.
— G. 409.
— K. 145, 403.
— W. 441, 456.
Maydolf, E. 74.
Maydorn, B. 58, 223.
Mayer, A. 884.
— A. L. 181, 629.
— Ad. 436, 460.
— E. V. 141.
— E. L. 77, 185.
— F. A. 18, 267, 368. 419, 423, 629.
— F. M. 9.
— G. 289, 373, 449.
— H. 210.
— Heim. 195.
— J. G. 183.
— Jul. 261.
Mayfart, J. M. 232.
Maync, H. 23, 221, 278/9, 363, 529,
682, 763, 889, 967, 996/7, 1002,
1004.
Mayr, K. 218, 450.
Mayr, R. 5.
Mayrhofer, J. 391, 436.
— 0. 994.
Mazzini, G. 240, 716, 883.
Mechtel, J. 184, 633.
Mecbtild v. Magdeburg 184, 637.
Meckel, F. Th. 264.
Mecklenburg 9, 95, 128, 166, 287, 579,
659.
Medea 86,
Medelsky, Lotte 418, 421.
Medenwaldf, P. 410.
Medicns, F. 428, 858.
Meding, 0. (Samarow, G.) 534.
Meer in der Dichtung 522.
Megander, Chr. 224.
Megerle, ü. (Abraham a Santa Clara)
233/4, 617. 704, 724.
Mehlhorn, P. 206, 222, 444, 656.
Mehnert 565.
Mehr, 0. 85.
Mehring, F. 194, 205, 216, 372, 377,
429, 434, 452, 465/6, 499, 501, 877,
952, 9Ö5.
— G. 223/4, 686.
— S. 129, 150, 244, 522.
Meier, Friedr. 471, 914.
— G. 211.
— H. P. 292.
— J. 87/8.
— John 71.
— K. 75, 385/6.
— P. S. 144.
— 8. 409.
Graefe, J. 269.
Meinck, C. 84.
Meincke, R. 394.
Meinecke, F. 28, 36, 104, 429, 447/8.
Meineke, Julie 261.
Meinhardt, A. s. Hirsch, Marie.
Meinhold 113.
— H. 62, 617.
— L. 551.
— P. 276, 431, 760.
Meininger, die 826.
Meinsma, K. 0. 232, 700.
Meinung, öffentliche 32.
Meisel-Hess, Grete 141, 358.
Meiseis, S. 28, 110, 294, 373, 413. 427,
521, 566, 770, 855, 1005.
Meisl, K. 367, 810.
Meisner, H. 21, 277, 431, 760, 999.
Meissen 874.
Meissner, A. 23/4, 29, 735, »47, 1009,
1014.
— A. G. 85, 947, 955.
— K. 66, 111.
Meister, A. 11.
— H. 140, 235, 264, 776.
— K. 382.
— Eckehart 187. 636/7.
Meistergesang, Meistersinger 180, 622,
628 9, 635.
Meistersingerdichtung 623.
Meistersinger-Gesellschaft 695.
Meixner, J. 418.
Meknm v. Lichtenfels, F. 202.
Melanchthon, Ph. 26/7, 196, 198, 200/1,
203, 644, 651, 659.
Melber, J. 469.
Mele, E. 240, 716.
Meleniko, Irene 409.
Meli, M. 258, 365, 975.
Melle. J. V. 127.
Meilin, G. S. A. 26.
Melodie 147.
Melodik 147.
Melos, F. 281.
— Ida 281.
Melnsinenmärchen, Melusinenmotiv 626,
984.
Melzer, C. H. 376.
Memento mori 97.
Memoiren 255-70, 736-55.
Memor 367.
Menander 882, 824.
Mencik, F. 185, 635.
Menck, F. 260.
Mencke, B. 707.
Mencken, H. L. 435.
Mendelssohn, M. 427, 538, 853, 855/6,
873, 875/6, 878.
— -Bartholdy, A. 384.
F. 118, 263, 472/3, 523, 917.
Mendheim, M. 427, 474, 856.
Mengarini-Traube 103.
Menge, R. 605.
Menghin, 0. 367, 810.
Personen- und Sachregister.
1053
Meniii(^ns, lUre. 653.
Menins, J. 194.
Henne, K. 12, 374, 515, 817.
Mennnng, A. Ö58.
Menrad, J. 102.
Mensi. A. t. 400, 415, 418, 420.
422.
Meniing. O. 120, 127, 578.
Mentz, F. 122.
— G. 160. 203, 652.
Hentxel. Elisabeth 466, 469. 472. 499,
527, 890, 901, »09-10, 915, 952, 994,
1001.
MenMl. A. t. 262, 266, 745.
— W. T. 458, 527, 580, 903. 993. 999,
1000, 1003, 1006.
Menser, P. 430.
Uephistopbeles 73, 484,5, 934.
Heran 82.
Herbacb. A. 369, 409, 812.
Herek, J. H. 274, 454, 463. 473, 719,
767, 873, 882, 888; 9, «04, 906, 917,
1021.
Herclel. G. 893.
Uerean, Sophie 494, 511, 757, 975/6.
Heregazzi, G. 483. 932.
Herian, H. 401.
— H. 2M.
Herimee, P. 522. 10l4.
Herioger, B. 105 6, 111, 561.
„Herker- (Zeitschrift) 38.
— P. 211, 664, 793, 878, 1023.
Herkle, S. 425, 350/1.
Merlin 67, 619, 996, 1002.
Merry Tales, s. Handred merry iales.
Mersebnrger, G. 40, 1024.
Merswin 187, 633.
Hertens (Pfarrer) 28, 854.
Heseritz 224, 251, 686.
Hesmer. F. 971.
Hesnardi^res (französischer Ästhetiker)
6;Jö.
Messer, A. 166.
— M. 868.
Messiasroman 64.
Hessner, J. 431, 493, 945.
Heszleny-Raabe 124.
Hetaphern. musikalische 1008.
Hetastasio, Pietro 705.
Metathesis 106.
Metb, B. 169.
Methode, historische 1.
Metrik, s. Verslehre.
Hettemich, K. L. W. Fürst t. 257, 366,
448, 809, 993, 995, 1010.
Hetzen, J. 166.
Metzger. A. 186, 635.
— J. D. 430.
Heulen, M. t. d. 389.
Heusei, F. 219, 357, 431, 522, 992.
— H. 198.
Hey, K. 400, 404.
Meyenberg 246,7.
— A. 26y, 723.
Meyenbrunn (Dramatiker) 617, 635.
Heyer. A. 171, 198. 209, 220, 662.
— Alexander 270, 449.
— Alfr. G. 56.
— Andre 622, 525, 1013.
— Bruno 141.
— C. F. 127.
— Chr. 54. 259, 551, 676.
— Conr. Ferd. 25, 28, 59, 110. 254,
266, 293, 534, 565, 617, 726 7. 770,
774, 790/1, 1000.
— Diedrich 109, 497. 949.
— E. 560, 714.
— E. B. 104, 559.
— Ernst 105.
— F. 163, 659.
— Franziska 403, 529.
— Friedr. 163, 208, 465,6, 526. 889,
1004, 1015.
— Geo. 270.
— H. 14, 110,1, 122, 124/6, 948.
— Hans Georg .545.
— Heinr. 895.
— J. G. 632.
— J. J. 62.
— Jobs. 46, 288, 445, 55L
— Josef -28, 57.
— Jflrgen Bona 153.
— K. 716.
— K. W. 55.
— Eono 4.
— N. 34, 473, 1020.
— Oscar 263.
— Paul 476.
Meyer, B. M. 2,«, 20, 85, 52, 57, 76, 79,
96, 105, 107. 110, 115, 121, 1:J6, 145'6.
238,9, 243. 245, 252, 286, 291. 353,
359, 374, 386, 426, 428, 4;{4, 441, 444,
447, 450. 457j8, 465. 467 8. 477 8,
431,2, 488, 491, 600, 604 5, 607, 615,
518, 624, 626. 5>9-30, 532. 561/2,
593, 7112. 729, 763, 767, 769, 773.
799, 816, 877 8, 889. 900. 903, 907 3,
922, 925, 940, «>3, 960, 962. 9«6. »98,
1000, 1004, 1013.
— Th. A. 600.
— Wilh. 106, 267, 560, 791.
— Wilh. H. 261.
— -Benfey, H. 1004.
Dessau 168.
— -Helmund, E. 525.
--LBbke, W. 38, 105, 112, 567.
— -Harkau. W. 53, 122. 574.
Meyerbeer. O. 263, 1009. 1015.
Heyerfeld. M. 30, 182, S85, 389, 414,
582 827.
Heyfart. J. H. 222. 684, 701.
Heyrink, G. 253.
Heysenbng, Malwida r. 267, 871.
— 0. Freiherr t. 416.
Heziires. A. 417.
Hichael. E. 244. 375, 530.
— W. 275, 668, 758.
Michaelis, J. D. 450.
— S. H. K. A. 494, 946.
Hichaelson. Hedwig (Georgy, E.) 566.
Michalski, H. 65.
Michel. H. 14, 68, 212, 214, 281, 665,
667, 766, 966. 984.
— W. 294, 389, 393. 410. 415. 460,
840.
Michels, Y. 38, 102, 4«6, 481, 931.
Mickeleit, C. 987.
Miekiewicz, A. 154.
Micyllns, J. 211, 664.
MiddletoD, Th. 90.
Miedel, J. 11.3.
Miegel. Agnes 271, 294. 731, 770.
Mielke, R. 25, 227, 777,' 790.
Mierlo. van 73.
Mies 226.
Miessner. F. 787.
— W. 139, 144, 370, 376, 409, 423, 431,
MieTille, L. 991.
Migerka, Helene 26.
Mikat, Beta 138.
Mikkola, J. J. 105.
Hilch, L. 472.
Hilde, V. E. 155.
Mildebrath, B. 81.
Hiles, G. H. 386.
Militarius 73.
HillenkoTich. St. (Milow.St.) 254. 291.
Miller, J. M. 474, 777, 781, 92<t.
— 0. 95, 174.
Milliot-Haderan, J. 294.
Hilow, St. s. MillenkoTich, St.
Hiltitz, C. B. T. 518.
Milton. J. 669. 674, 775, 777. 787, 836.
Miltz. E. 508, 968.
Hinde-Poaet, G. 358,9, 464, 802/a
.Mindener Sonntagsblatt" 35, 1020.
Minden-Bavensberg 11, 168.
Minn. J. 490.
Minneallegorie 183, 631.
Mlonende Seele 187.
Minnesang 10, 47, 629, 753. 1007.
Minor. J. 21. 66, 96, 242, 291, 355, 371,
375.6. 379, 421 2. 447. 457. 466, 473,
480/1. 490, 493, 505. 507,8, 511, 513,4.
519. 533, 763, 818, 820, 825, 847, 894,
917. 938-40, 943 4. 947, 960, 965. 967,
976, 980 2, 989.
Mirabeau, G. H. Graf de 257.
Mirakelspiel 73.
Mirbean, 0. 755.
Mirbt, C. 205, 428, 655.
Mirjam. F. 358.
Misch, P. 97.
— R. 417.
Hissa prirat» 198.
Misson 974.
Mistral. F. 241.
Hitbraskult 617.
Mit sehe rlich. H. E. 364.
Mittelalter 175. .522, 960, 975, 996, 1007/«.
Mitteldeutsch 125, 577.
Mittelmann, W. F. 365, 775, 808.
Mittelsmann, F. 273, 418.
Mitterwurzer, Wilhelmine 418, 421, 847.
Hittnacht, H. Freiherr t. 258, 740.
Mitwlnteraplele 410.
Mituchke, P. 16», -287.
Maioch, J. J. 874. 757.
Moden 131. 241.
Moderne 22, 27, 139, 244/6, 720.
Moderntsmns 247, 727.
Modewörter 113, 115. 674.
Modins, F. 211/2, 666.
Möbias, A. 155.
— F. J. 868, 925.
Möb«M 166. 613.
Möll«Bb«rK. W. 649.
Moeller, E. r. 206, 656.
— O. H. 86.
— H. 364, 768.
— Haas 288.
— J. 86.
— W. H. 31. 151. 1016.
— Tan den Brück, A. 2. 7, 140, 144,
174, 249. 448, 600, 72», 873.
Mönch. Uönehtnm 188. 43».
— 0. 451.
— Ton Salzburg 62».
Mönchslatein 77.
Hönkeraeyer, P. 186.
HönkeraüUer 512.
Mörath, Anton 266.
Mörike. E. 23, 25, 43, 62, 150, 272,
278, 291, 536. 544. 548, 598, 617, 763,
1000.
Hörskeo, L. 202.
Moser, J. 49, 100. 165, 242, 427,8, 473,
547, 554, 605. 753, 856.
Möss, 0. 239.
Moestne, W. 67, 520. 991.
Hogk. E. 67. 101, 536.
Mohr, H. 183.
— J. C. B. 540.
Mohrs Verlag Stuttgart) 16.
Moissi. A. 418, 421.
Mojsisorics, E. 136.
Moldenhauer. F. 5, 215.
Holiire. J. B. P. de 25, 28, 72, 83,
86, 22S, 388, 624, 672<3, 6934, 799,
1006.
Holkenbahr, H. 1006.
Moll, A. 6.
Mollwo, L. 25.
Molmerschwende 275.
Molnar, F. 98.
Molter 260.
Moltke, H. T. 258. 729, 741.
— S. 112.
Hombert, A. 245. 273, 723.
Momigliano F. 240, 716.
Mommsen, Th. 450, 532. 558, 75<3.
Monbart, Helene r. (Kahlenb«rg, H. t.)
20, 63, 89, 245, 540, 722.
Monconys. B. de 216, 674.
Mongre, P. 132.
Mooismos 354. 440, 718, 850, 881, 883,
936. 964.
Honmontb, G. t. (englischer Chronist)
619.
Monod. O. 267.
Monolog 146, 391. 453.
Monrad, 0. P. 132.
Montabaur 166.
.Hontägliche Wocbenteitung" (Zürich)
1021.
Hontag, W. 242, 355, 719, 800.
Hontagsklnb 249.
Hontagn, Mary Wortley 220.
Hontaigne, H. de 178, 469, 717, 909.
Montanio 84. 355.
Montchrestien (französischer Drama-
tiker) 85, 624.
Montecuccoli, B. Graf t. 21».
Montespan, M™« de 673.
Montesquieu, Ch. de 130.
Montex, Lola 816.
Montgolfier, Br&der 626.
Monti, V. 909.
Moog, W. 924.
Moore, Edw. 952.
Moors. W. E. L. 915.
Moos. E. 523, 1009.
— P. 133 4, 401, 404.
Moral 7, 134. 141,2, 175, 436.
Horalpbilosopbie 491.
Horeau, E. 85.
Horel, L. 85, 240, 458, 479, 624, 717,
927 8.
Morf, H. 4.
Morgan, Lady 525. 1014.
Morgenbesser, M. 10, 538.
.,Horgendämmerung^ (Zeitschrift") 26.
Morgenstern, 0. 222, 6Sa
1054
Personen- und Sachregister.
Horhof, D. Q. 99, 224, 553, 686, 690,
775.
Horisse, P. 508, 768.
Motiton T. Mellentin, B. 286.
Moritz, F. 115, 570.
— K. Ph. 268, 473, 753, 777/8, 781/2,
784, 896/7, 927.
Mornet, D. 2.
Morold, M. 379, 403/4.
Morolf nnd Niemand 63.
Morre, K. 381.
Morris, M. 13, 455, 463, 466, 468/9,
480/1, 485, 605, 880, 887/8, 891, 894,
897/8, 906, 909, 935, 960.
— W. M. 80.
Morsbach. L. 383.
Morsch, H. 169, 481.
Morsier, E. de 28, 378.
Morteira, S. L. 700.
Moscherosch 154.
Mosel, J. F. 394.
Mosellanas, P. 667.
Moselweinlied 182.
Mosen, J. 82, 1000.
Mosengeil, F. 473, 917.
Mosenthal, U. S. 367.
Moser 287.
— A. 263.
— G. T. 266, 373. 749.
— H. V. 266.
— M. 169.
— E. 260.
— V. 108, 563.
Moses 61, 63.
— J. 281, 766.
Mosheim, J. L. Ton 699, 1002.
Mosthof, Bertha 94.
Moszeck, C. 270.
Mounet-Snlly 423.
Mozart, W. A. 87. 395/7, 473, 483.
Mnch, R. 101, 105.
Muchan, H. 100, 407, 554.
Mncke, E. 100, 127, 558.
Müchler, J. S. 874.
— K. 1000, 1023.
Mücke, G. 522, 1007, 1015.
Mühleisen, W. 228, 694.
Mühler, Georgine t. 259.
— H. T. 259, 742/3.
Muhlhans, J. 234, 705.
Mühlhausen in Thüringen 177.
Mühsam, E. 39, 243.
Mülberger, A. 443.
Mülhaasen im Elsass 226.
Müller, A. 124, 774.
— Ad. 59, 368, 448, 450.
— Adam 357, 506, 741/2, 802, 804. 964,
980.
— Albert 158, 609.
— Alfred 413.
— Anton 131, 283,
— C. 55.
— C. F. HO, 122, 566, 792.
— C. 0. 102.
— Ed. 103.
— Emil 163.
— Ernst 486, 491/5, 498/9, 519. 937,
942, 944/7, 950, 952, 990.
— F. HO.
— F. T. (Kanzler) 459, 468, 473, 886.
892, 894, 917. 919.
— Fr. (Maler Müller) 12, 274, 756,
892.
— F. L. 479, 926.
— Franz 167.
— G. 161, 191, 274.
— G. A. 247. 475, 480. 921.
— G. H. 14, 64, 539.
— Georg 10, 540.
— H. 47, 546.
— H. F. 41, 144/5, 463.
— Hans V. 18, 101, 396, 516,8, 555,
986,'7. '
— Hermann 179, 547, 628.
— Isidor 53S.
— J. CadoTius 99, 553.
— J. E. 0. 515, 984.
— J. 6. T. 906, 997.
— J. Th. 230, 698.
— Johannes 450.
— Joh. V. 432, 741. 786, 862.
— Josef 6, 109, 785.
— K. A. V. 71.
— K. 0. 259, 558.
— Karl 113. 126. 197/8, 492.
— Kaspar 198.
— L. 164, 406.
— Leonhard 33, 1019.
Müller. Max 212, 666.
— N. 201/2, 651.
— Otto 455, 880.
— E. 37, 175.
— Endolf 43, 51, 544.
— Wilhelm 279, 763. 908.
— -Bohn, H. 243, 277, 490, 720, 939.
— -Brunei, H. 40.
Ems, E. 793.
Franenstein, 6. 58, 126.
Franrenth, K. 577.
Freienfels, R. 135, 137, 239, 713.
— -Gerstenberg, F. 917.
Gnttenbrnnn. A. (Ignotus) 95, 354,
368, 370, 411, 810, 813.
Hartmann, R. 406.
Itzehoe, J. G. 690.
--Kaboth, K. 15, 145.
— -Rastatt, C. 4, 355. 363. 392, 506,
961.
— -Waidenburg 245.
Mfillner, A. 275, 758, 961.
— L. 131.
Münch, Amalie 134.
— F. X. 428.
— G. P. 44,
— W. 26, 107, 112, 153, 158, 170/1,
260, 388, 425, 567, 606, 611/2, 786.
— -Bellinghans, E. Graf t. (Halm, F.)
20, 24, 51, 82, 252, 291, 366, 422, 548,
809.
München 8, 34, 175, 182, 216, 251, 399,
422, 733, 892.
Münchhansen, B. t. 773.
— Ph. 0. V. 999.
Münster (Bistnm) 179.
— S. 174, 189, 640, 659, 663.
Mfinsterberg. H. 269.
Munter, B. 717.
Müntz, Ch. 90.
Müntzer, D. 250.
Münz, B. 359, 391, 393, 460/1, 831, 884,
898.
Münzer, G. 628.
— K. 90, 589.
— Tb. 87, 206, 624, 645.
Münzsammlung in Heidelberg 674.
Müsebeck, E. 159. 431, 611, 862.
Müssler, F. 156, 429, 861.
Mütter und Söhne (Stoff) 89.
Muff, Chr. 3. 23, 43, 47, 56/7, 102, 242,
543, 719.
Mngge, M. A. 435.
Mnlert, H. 431, 511, 861.
— S. G. 788.
Mnlichius. Joh. 180.
Müller, J. W. 80.
Multatuli 8. Dekker, E. D.
Mumbaner, J. 245, 724.
Mumm, R. 39, 1024.
Maramenhoff, E. 174.
Mnncker, F. 21, 109, 142, 223. 355, 398,
485, 496, 528, 564, 775, 793/4, 832,
874, 949, 1001.
Mundart 106, 122, 369, 566, 573/5, 775,
782.
— alemannische 123, 564.
— artländische 128.
— B.idberger 128.
— Berliner 115, 564.
— Bizaner 124.
— bremische 127.
— deutsch-böhmische 124.
— Dorstener 128.
— Egerländer 124.
— elsass-lothringische 123.
— Emmenthaler 124.
— emsländische 128.
— erzgebirgifiche 125/6.
— Gottscheer 30, 124.
— Hallesche 126.
— hessische 125, 574.
— Hildesheimer 127.
— Kohnrger 126.
— Leihgesterner 125.
— Minden-Ravensberger 128.
— mOnsterländische 128.
— niederdeutsche 127, 566.
— Nordhäuser 126.
-^ Nürnberger 123.
— oberbayerische 123.
— oberösterreichische 123.
— obersächsisnhe 125/6.
— pfälzische 568.
— Paderbomer 128.
— rheinische 125, 574.
— Bchlesische 126.
— schwäbische 125, 565/6.
Mundart, Schwälmer 125.
— Thüringer 126.
— Togtländische 125/6.
Mnndartendichtnng 122.
Mundartenforschung 122.
Mondartengeographie 124.
Mundt, Th. 528, 530, 992, 1000/1.
1003.
Muralt, B. L. 708.
Muret, M. 244, 371, 379, 721.
Murko, M. 5, 105, 463.
Mnrland, M. 233, 702.
Mnrner, Th. 190, 642.
Mnsäus, J. K. A. 98, 690, 776. 783,
1008.
Musculus, Ch. Th. 918.
— Wolfg. 646.
Muse, Singende, an der Pleisse 224.
„Musen" (Zeitschrift) 38.
Musenalmanache 39, 271/3, 980, 1023.
— Deutscher 277, 761, 1015, 1023.
— Göttinger 274. 757.
— Vossischer 274, 757, 1021.
Museum, Märkisches (Berlin) 249.
— Rätisches (Chur) 474.
Mnshacke, H. 868.
Musik 95, 134, 146, 436, 492, 510, 527,
530, 869, 9S7.
— romantische 964.
Musikästhetik 134, 518, 590.
Musikdrama 394/5, 398, 834, 988.
Musikdramaturg, der 394.
Musiker 262.
Musikgeschichte 182, 224, 630, 686.
Musikpsychologie 518.
Musset, A. de 94, 240, 473, 491, 616,
715.
Mnstapha, Sohn Solimans II. 86.
Muszkat-Muszkowski, J. 62, 452, 530,
616, 877.
Muth, F. 169.
— K. 36, 140, 143, 246/7, 725/6.
Muthesius, K. 156, 444, 454, 465, 471,
473, 609, 894, 901, 914, 918.
Mutianns Rnfns 663.
Muttermilch und schwimmende Lad«
(Moüt) 78.
Mutterschutz, Mntterschutzbewegung
428, 856.
Myconius 206.
Mylius, A. 659.
— Chr. 694, 873/4.
Mysner 631.
Mystik 139-40, 187, 196, 229. 438. 636,
683, 696, 865, 971, 978.
Mystiker 187, 936.
Mythen, jüdische 65.
Mythologie 65, 77, 133, 559.
— germanische 619, 1007/8.
— nordische 991.
— slawische 555.
Mythus von der verschlungenen Sonne
620.
Nabl, F. 95.
Nabor, F. 85.
Nachahmungstrieb 106.
Nachromantiker 97.
Nacht (sprachlich) 114.
Nachtigall (WortbegrifT) 114.
Nachtwächter von Ternate (Volkslied)
224, 686.
Nackte, Nacktheit 89, 877.
Nacktkultur 142, 445, 598.
Nacktlogen 598.
Nadel, A. 446.
Hadler 123, 538.
— J. 40, 150, 284, 515, 766, 814,
981/2.
— K. G. 283.
Nadrowski, R. 115, 570.
Nägeli, K. W. v. 588.
Näschke. H. 195, 647.
Nagel, G. 138.
— L. 56, 113, 569.
— V'ally 138, 595.
— W. 180, 229-30, 628, 695.
Nagele, A. UO, 555.
Nagl, J. W. 80, 123, 191.
Nahor, P. 63.
Naivität 593.
Namen, heilige 560.
Namenkunde 116, 571.
Naojreorgus, Th. 203, 214, 667.
Napoleon I., Kaiser der Franzosen S6,
33, 83/4, 163, 242, 473, 528/9, 600,
612, 719, 896, 915, 918, 1005, 1022.
Personen- und Sachre^tef.
1055
Narreobaam 1S3.
NarranlitfnUr 98.
Vuao TOB Uwaafels 692.
Hm«, L. S9.
KuMn. J. 1011.
NaUnton, R. 376.
N>th. M. 55.
Natlwntky. A. 5a
Nathogiat, Mari« 796.
— Ph. 796. 1000.
Nationalb&line 29. 601^ 839, 846.
NationalfetUpiele. Weimarer 417.
NationalgefBhl -J42. 658. 719.
NationalbyraDea 774.
Kationalititsproblem 447/8L
Mationalliberaligmas 1018.
Nationalliteratnr 9.
Kationaltheat«r 410.
Natorp, B. Cbr. L. 168.
— P. 135, 152, 156, 170, 444, 447,
608,'9, 858.
Natar 95. 134, 140, 924.
MatnralisniDa 139, 244, 376, MC, 811/2,
932.
Natnrb«?riir 213, 67«.
Natarb«traehtan^ 840.
Natnrforscber 1S9, 232, 261, «3«, MO,
702.
Nator^rfibl. NatnrriDa 95. 130. 218,
506. 510, 626. 672. 690. 964, 972, 979.
Xatarkind (im 18. Jabrh.) 89, «SS.
Katnrpbilosophia 440/1, 960/1, 973, 985.
NaUrtbeater 408.
HataiMgra 62, 620.
HstarwiaMMekaft 440/1, 460, 848, 884,
886, W8.
Nanen, F. 172.
Naamano, E. 4545. 879.
— F. 269. 440, 442 3, 448^.
— V. 171. 614.
NaTal, F. 395.
Nazareaer (Maler) 978'9.
Nebe, A 459, 884.
Nebriggeoas, Antonias 662.
Necke, V. 96.
Neckel, G. 66'7, 69, 101, 555.
Necker, M. 253. 258. 293. 354, 362,
367
Neeb. J. 423.
Xe«8 T. Esenbeck. Chr. G. 9u3.
Negelein, J. v. 891.
Negwer, J. 195. 213, 656.
Nehring, W. 103.
Keidbart t. Beoenthal 79.
Neisser, A. 423.
— Begina 256.
Neitzel. 0. 401.
»eile, W. 179, 199, 282 3, 627, 633.
Nellen, H. 239.
— M. 45.
Nelgoa. L. 140.
Nentirig, H. 376.
Neogpinozismas 969.
Neporank. Jobann r. 66.
Neptonigmug 855.
NerTil. G. de 240. 715.
NesgelkoBpfen 1007.
Nestle, E. 113, 151, 174, 199, 490.
Seatroy. J. 367 '3. 748, 810.
Netolifxka, 0. 41, 193, 645.
Nettelbeck. J. 2ö9. 741.
Nenbauer, A. 165. 208. 61S, 659.
Neuberg, A. 107. J il.
Nenberin, Earolin« 695.
Neobert F. 264.
Drobigcb, W. 38.
Nenbner, A. 364, 386/7.
Neabfirger, F. 486.
Nenbnrg, Wolf WUh. t. 233.
Nenbnrger. M. 26.
— P. 9ö.
„Neae musikalische Bnndscbaa* 38.
Neaendorfr, E. 163.
— G. H. 275. 759.
„Nenes Dentsehes Mas«nm- 35, 242,
274. 737. 1021.
«Neue Zeit" 36.
Nenfeldt, E. 224.
Nenffer, Clara 278, 763.
Neuhaas, J. 204.
Neuhumanismns 553.
Nenidealignas 489, 768.
Nenkantianismos SSO.
Nenkircb, B. 673.
Neuklassiaismns 721.
Nenkomm, U. 17S.
„Sealand" (Lesebvek) 550.
.Neuland des Wissens- 3S.
Neuling, E. 616.
Nealsen, J. L. 196.
Neaiuuin, Ad. 368.
— Alex 895.
— Aagalo 404, 411, 836.
— Ahm 92.
— C. W. 4>0.
— Christiana 918.
j_ j ^^
— -B«eker. Christiane 473.
— -Hofer. 0. 19. 89, 374. 377, 408,
540, 816/7, 820.
— -Jtger, B. 407.
Neumayr. Kl. t. 259.
Neumeister, M. B. 704.
Neuakircben 476.
Neupert, A. 428.
NeuptatonisDus 425. 963.
Neoratb. K. 135.
Nenremaatik 244/5. 720, 723, 81^
821.
Neurose 133.
Neuser, A. 878.
KeuTille. H. 93.
Neuwirtta, J. 9.
Nererns, H. 697.
Newald, J. T. 447.
Newe dendaehe geistliehe Geseage 199.
Newmaa. E. 403.
Ney. A. 192.
Neye, K. 16.
Nbil, B. 498.
Niarig. P. (Sehneerogn 213, 666.
Nibeinngendicbtung, nordiscbe 69.
Nibelungenlied und -sage 24. 47, 68 9,
364, 557, 559, 619-20. 996. 1007.
Nickel, \V. 857.
Nickla«, J. 142.
Nickels, F. M. 209.
Hieolai, F. 260, 485. 690, 776. 782. 784,
875. 936.
O. 398.
— Ph. 17». 188, 628, 639. 697.
— B. 828.
Nicolas Ton Danascus 617.
Nicolay. W. 155.
Nidand. Elisabeth 17.
Nidden, E. 20.
Niebergall. F. 170. 193.
Niebour, M. 46.
Niebuhr, G. B. 35, 431, 450. 747, 101».
Niederdeutsch 127, 502, 578/9.
Niederlande 227.
Niederöäterreicb 124.
«Niederschlesiscber Anzeiger* 34.
Niederzwehren 100.
Niedn<»r. F. 774.
Niemann, A. 96, 267.
— Aug. 400, 749.
— W. 5.
Niemeyer, A. H. 157.
Niendorf, A. 286.
— M. A. 286.
Nierth, H. 96.
Niese, Charlotte '250.
— Bansi 413.
Niesel-Lessentbin, Cbristx 476.
Niesert. E. 13.
Nieten, 0. 110, 150. 359-60, 52». 804.
Niethammer, F. J. 391.
Sietgpe. M. 268.
Nietzsche. Elisabeth «.FOrster-Niettaehe,
Elisabeth.
— Franziska (Matter Friedriche) 437/B,
369.
— Friedr. 9, 25. 27 3, 63, 158. 244, 260,
3901, 400'!, 433 9. 4445, 460, 489,
521. 582, 584. 599, 720, 743. 770, 773,
786, 789-90, 81-2, 831. 333. 366-72,
998 9, 1005 6. 1024. — Aatirhrist 435,
438. Briefe 260. 40 L 437 3. 743.
868-72. Ecce bono 4389. 36S, 872.
Fall Wagoer 790. Geburt der Tra-
gödie 433. Gedichte 438. 773. Lied
des Prinzen Vogelfrei 1<.k:i9. Slitter-
nachtglied 369. Bandbemerkungea z«
Gnyans Sittlichkeit ohne Pflicht
433. ST2. Wagner in Bayreuth 869.
Zarathugtra 436 8, 790. 868. 372, 1Ö09.
— -ArchiT 435, 438, 370 1.
Biographien 434 5.
Charakterigtikea 435 7, S6S.
NikoUikloster in Chnr 169.
Nilson, A. 131.
Nippold. F. 259.
— G. 36.
Nimiheiia, H. 355.
Himiket«. 0. SS, 1018.
Nisaea, W. 465. 900.
Htthaek-SUka. W. 140,1, 1»6, 007.
KoMk. ?. 254, 268. 4734, »19.
j_ 25g_
Neaillea. Tieeato de 217.
Noatzsch. R. 147.
Nodier. Ch. 927.
Nfitdecke 789.
NSthe. H. 69. 259.
Nohl, H. 455.
Nolaans s. SehelleBsehaUt, A. Seipio.
Noldea, H. 510.
Nolte, M. 91.
Nonne, die 188.
Nonnennixe 88.
Noppius, J. 233.
Norbert, W. 424.
Nordamerika 1016.
Nordao. X. 28 9. 235. 299, S90, 4081,
446,7, 456, 707.
MotddeuUchUnd 1018. •
Nordhaosen, B. 142, 255.
Nordsee 94.
.Nordwest (ZeitMshrifl) 38.
Nereea, A. 102.
Hariae, J. 834.
VerBaaa, B. 3»0.
Nothiag, P. 497, »50.
Notschreie 114.
NoTie, J. V. 154. 607.
NoTik, A. -207, 653. 1000.
Novalis s. Hardenberg, Fr. Freiherr t.
Novela picaresca 687 3.
NoTelle (s. anch Epos, Eriihlungea)
599. 999
KoTelleostoffe SO. 623.
NoTikn«, F. 140, 597.
Nowack, A. 514, 980 1.
Nowak. K. F. 61. 161. 248 9, 369. 380.
420. 446, 812, 347, 877.
Noel, X. 90.
NBmberg 3, 118. 174, 372, 698.
Nutt. A. 67.
Nutzhom, A 228, 355, M8. 800. 9SI.
Nyrop, Q. 65.
— K. 71. 75, 621.
Oberammergau 332.
Oberdeutsch 122. 575.
.Oberdeutsche Allgemeine Literatur-
Zeitung- 33. 1022.
Oberitalien 220.
Oberländer, H. 148, 410. 486. 840/1.
Oberlehrer (in der Literatur) 91;2, 169,
625.
Obser, K. 257.
Obst, A. 83.
Ookel, H. 165, -208, 659.
Octario, H. F. g. Bränning, H. F.
Ode, Odendiehtang 149. 682, 756 7.
Odendichter 273 4.
Odilen. Helene 264, 421, 746.
Oecbsler. B. 94. 239
ödipus 61, 615 6.
OefUring, X. 389.
Oehinger, F. 204.
Oehl. W. 113. 187. 283, 508. 572.
Oehlenschliger. A. 362, 807, 8»7. »«1.
Dehler. R. 437 3, 968, 871.
Oehlerking, H. 192.
Oehlke, W. 452. 875, »74, »76.
Öhqnist. J. 139.
Oeke, W. 892
OeWens. H. & 35.
Oerter, S. 270.
Oertsen, F. t. 275.
— G. T. 288.
Oeser. A. F. 473. 918.
— M. 504.
Oeateren, F. W. t. 26.
östergrea, 0. 107, 562.
östarheld, E. 131, 272, 875, 739.
— * Co. 19.
Oesteriey, K. 262, 745,
Österreich », -20. 123, 167. 203. 227,
•25-2, 239, 365. 367. 495, 576, 726, 734.
769, 865, 993. 1003. 1016, 1023.
— K. 444.
Oesterreicher, A. 131, 629.
Oettingen. W. t. 143. 145, 267/8, 464,
474, 753. 920.
Oettli, S. 199.
Offenbach, J. 987, 1006.
Offenbarung Johannis 425.
Offenbamogsglanbe 873.
Offermann, F. 593.
Offizier (ia der Literatai) 243.
1056
Personen- und Sachreg-ister.
Ofterdingen, H. t. 75.
Ohly, C. A. 138. 596.
Ohmann, F. 376, 819.
Ohr, Julie 172, 615.
— W. 171.
Oken, L. 917.
OVknltismns 189, 428, 459, 968.
Olbrich, K. 88, 94.
Olden, B. 92.
Oldenberg, H. 425.
Oldenburg (Herzogtum) 77.
— H. 119.
Oldenbnrger Hörn (Sage) 672.
Olfers, Hedwig v. 248, 991.
Oliphant, W. E. 282.
Olivier, J. J. 424.
OUvero, F. 239, 460, 481, 713.
Ollan, P. 294.
Olrik, A. 25, 66, 71.
Olschki, L. 83, 228.
Olshausen, W. 437, 452, 875, 968.
0||mpia 403.
Omond, T. S. 960.
Ompteda, G. Freiherr v. 245.
Onoken, H. 259, 448.
— W. 10, 197, 668.
Onomatik 112.
Oper (s. auch Mnsikdrama, Theater)
394, 694/5, 1015.
— komische 394, 398.
— romantische 397.
— in Schlesien 230.
Operette 492.
OpernbQhne 395.
Operndeutsch 395.
Operndichtnng 395.
Operngeschichte 229.
Operninszenierung 395.
Opernkomponisten 405.
Operntexte 82, 395.
Opet. 0. 411, 842.
Opitz, M. 222, 230, 669, 673, 682/4, 693,
695.
Oppeln-Bronikowski, F. v. 21, 61, 78,
132, 241, 244, 526, 773.
Oppenheimer, S. (Jad SQss) 125, 576.
Orauien, Wilhelm v. 502.
Orano, P. 28.
Oratorien 693.
„Ordinari Lippstädter Zeitung" 34.
„Ordinari WochenzeitDDg" 1021.
Ordensland, deutsches 153.
Orendi-Hommenan, V. 38.
Orestes 86.
Orgel 95.
Originalität 136, 593.
Orlam&nde 197.
Orlamfinder, P. 115.
Orpheus 61.
Ortelius, Abr. 660.
Orthodoxie 229, 442, 697, 878.
Orthographie s. Bechtsohreibnng.
Ortner, M. 170.
Ortsnamen 117, 557, 571.
— schlesische 126.
Ortsneckereien 123, 575.
Ortssagen 621.
Orzeszko, H. 28.
Oshorn, M. 8, 13, 36, 248, 372, 410,
414, 502, 504, 841, 844, 957.
Osler, W. 206.
Ossian s. Macpherson, J.
Ossig, H. 94.
Ost, F. 384.
Ostade, A. T. 687.
Ostara 569.
Osterheld, W. 608.
Ostermai, 0. 44, 544.
Ostermann, F. 141.
Osterrieth, A. 411, 842.
Osterspiele (s. auch Klosternenburger
Osterspiel) 185, 635.
Ostfriesisch 553.
Osthanss, K. E. 410.
Osthoff, H. 104. 560.
Ostini, F. v. 248, 294, 771.
Ostmarkenroroan 95.
Ostprenssen 9, 251, 731.
Ostsee 94, 502.
„Ost und West" 36.
Ostwald. H. 89, 249, 293, 414.
— W. 92, 107, 425, 440, 490, 848.
Oswald, E. 458.
— J. 524, 1011.
Otlet, P. 12.
Ott, A. 381, 880.
Otte, F. B. Zetter, 0.
Otthei 190.
Ottraann, V. 269.
Otto, A. 51, 485, 549.
— B. 73, 106, 561.
— E 7
— R. 460, 884.
Ovage, A. R. 435.
Overbeck, F. 401, 434, 450,
— Ida 870.
Ovid 60, 184, 703.
7, 870,
PaalzDW, H. 32.
Pacca, B. 268, 753.
Pach. 0. 292.
Pache, A. 375, 772.
Pachnicke, H. 411.
Pädagogen 158, 161. 232, 701.
Pädagogik (vgl. Erziehung, Schule)
151/4, 194, 428/9, 436, 444, 459, 646,
894, 928, 934, 1016.
— sexuelle 154.
Pädagogisch - historische Literatar-
berichte 151, 605.
Päpste 195.
Paetel, E. 18.
Paetow, W. 405.
Pahnke, M. 287.
Paimann, Baron t. 420.
Palägyi, M. 135, 591.
Palante, G. 433.
Paldamus, C. F. 46, 56, 413, 843.
Pallas, K. 943.
Palleske, E. 419.
— E. 119, 123, 576.
Pallmann, H. 472, 915, 926.
Pallya, St. 706.
Palmer, B. 289.
Paludan, J. 218, 672.
„Pannonia" (Zeitschrift) 769.
Pantheismus 883.
Pantheon-Ausgaben 1013.
Pantomime 409, 423.
Pantragismus 768.
Panwitz, R. 107.
Panzer, F. 66, 69, 404, 774, 835.
Paoli, Betty s. GI5ck, Elisabeth.
Paqnier, J. 195.
Parabeln, j&dische 71.
Paracelsns, Th. B. 26, 189, 641, 937,
984, 1008, 1014.
Paradis de la reine Sibylle 71.
Parenti, G. 981.
Paris (Stadt) 357, 503, 524, 1006, 1009,
1010/1, 1013.
— G. 71, 103, 559, 621.
Parisot, E. 152.
Parnassier 1009.
Parodie 147, 1006.
Parr, A. K. 58.
Parteigeschichte 1017.
Parzival 47, 67.
Paschen, Job. Georg 709.
Pasquille (vgl. Fingschriften) 242.
Passan 165.
„Passio Domini Jesu Christi" 692.
Passionsspiele 64, 174, 185.
— Alsfelder 185, 635.
— Ammerganer 382.
— Brixener 185.
— Höritzer 382.
— Wasserburger 227.
Passow, F. 471, 944, 918.
Pastor s. Pfarrer.
— L. 195, 646. 671.
— W. 231, 698.
Pastorale s. Hirtendrama.
Pastorius, F. D. 233, 704, 713.
Paszkowski, W. 56, 551.
Pathelin, Pierre (Farce) s. Maitre
Pathelin.
Pathographie 143.
Pathos 145.
Patkiewicz, M. 38.
Patrick, Ph. H. 159, 260.
„Patriot" (Hamburger Zeitschrift) 673.
Patzke, J. S. 775.
Paudler, A. 292.
Paul III.. Papst 195, 646.
— lY., Papst 200.
— A. 29, 601.
— H. 107, 111, 563, 566/7.
Pauli 160.
— J. 190, 632.
Pfmls E 233
Panlsen, F. 27, 153, 158, 170, 260, 426,
441, 444, 611, 614, 743.
— P. 204/5.
Paulsiek, E. 55.
FaaluB, Apostel 618.
Paulus. E. 252, 289.
— N. 175,6, 197, 204.
— Diaconus 1007.
Panme 522.
Paumgartner, Balth. 123.
— Magdalena 123.
— Pet. 632.
Pavolini, P. E. 61.
Payer v. Thnrn, B. 228, 464, 688, 693.
Pazaurek, G. 26.
— G. E. 252. 734.
Pechel, R. 234, 462, 705.
Pecht, F. 28.
PecinoTsky, Slava 291.
Pedro I., König von Eastilien 1014.
Peez, A. V. 448.
Pegasus 96.
Pegnitzschäfer 233, 693, 702/4.
Peiser, G. 355, 799.
Pekelmann, K. 875.
Peladan, J. 193, 207, 409.
Pelargus. Chr. 212, 665.
Pellico, S. 388, 618.
Pellikan, K. 204.
Pellizari, A. 240, 716.
Peltzer. A. 190, 460, 641, 884.
Pempelfort 853.
Penn. W. 704.
Pennalismus 164.
„Penthesileia" 446.
Penzig, R. 440, 443, 448.
Peper, W. 45, 542.
Peregrina, Eordula s. Schmidt, Eordula.
Feregrinos 190.
Perez de Hita 691.
Perfall, A. v. 248.
— K. V. 3, 418.
Perger, A. 359, 804/5.
— R. V. 405.
Perinet, J. 835.
Perlbach, M. 184.
Perlmann, S M. 385.
Pernanhra, F. G. 89.
Pernerstorfer, E. 96.
Perott, J. de 78.
Peirault, Ch. 77, 622.
Perrin, P. 927.
Persönlichkeitspädagogik 170.
Persönlichkeitsproblem 436. 445.
Person (Wortbegriff) 114, 439.
Personennamen 116/7, 555.
Perth, M. F. 499.
Perthaler, H. 292.
Perthes, F. A. 77, 475.
Posch, W. 146.
Pessimismus 25, 142. 864.
Pest in Wien 75, 686.
Pestalozzi, J. H. 156'7, 454, 473, 608/9,
610, 735, 879, 894, 918, 928, 934, 996.
— R. 68, 109, 564.
Peter, F. 261.
— H. 874.
— Sqnenz-Komödie 617.
— V. Stauffenberg (Sage) 622.
Petermann, E. 254.
— H. 418.
— R. E. 735.
Peters, G. W. 162, 273.
Petersdorff, H. v. 257, 450.
Petersen, E. 51, 488/9, 494.
— G. 412, 842.
— J. 19, 452, 457, 467, 480, 504, 540,
794, 875, 892, 905, 927, 938.
— M. G. W. 473.
— P. 6, 537.
— R. 113.
— V. 264.
— W. 734.
— Möhlhorst, H. 261.
Petersilie, E. 476, 922.
Petkovic, J. 84, 386.
Petrarca, F. 667.
Petrenz, A. 16, 282, 540, 766, 773.
Petri, F. 217.
— F. E. 119.
Petrich, R. 610.
Petricius, S. 212.
Petronins Arbiter 62.
Petrncci, G. 399, 402.
Petrus 64.
Petsch, R. 14, 73, 77, 102. 128, 186,
214, 289, 356/7, 359-60, 364, 376, 402,
404, 406, 468, 484/5, 490, 497, 504,
558, 820, 834/5, 875, 877, 907, 933,
935, 950, 954.
Petzet, E. 23, 279, 284, 763/5, 891/2.
Petzold 95.
Fenoer, H. K. F. 359,
t*er8onen- und iSachregister.
1057
Paatlnger, K. mS.
Pexelia«, Ch 653.
Pfiff 258.
— F. 104, 559.
— K. 7.
PfaU 123. 280.
PfannmOller, O. 179, 282. 442.
Pfarrer, eTanKelisoher 90, 391.
Plan. K. Fr. 18 9.
W. KI. 203.
Pfaae, H 45.
Pfaandlar. L. 106/7. 562.
Pfeffel, G. K. 94. 276. 730. 904. 913.
Pfeffer. O. 473. 486.
— 0. 918.
Pfeifer. Wilh. 55.
Pfeiffer, H. 185, 635.
— J. 684.
— M. 407, 411. 517, 842, 986.
— W. 410.
PfeiUebmidt, H. 404.
PfeiUticker (Polizeispitcel) 993.
Pfennigsdorf E. 436. 442.
P&nzing, Melch. 631.
Pfister. F. 60.
Pfitiner. H. .395, 405.
Pfixer. G. 519. 990.
— P. 82.
Pflanzen, Pflanzenwelt 97. 115, 892,
Pflanzennamen 118, 567, 572.
Pflaum, Ch. D. 145, 506. 963.
Pfleger, L. 95, 195, 626, 647.
Pfleiderer, 0. 28, 196. 442, 459. 491,
884. 941.
— W. 124. mö.
Pflagk-Harttnng, J. t. 1. 5, 28, 89, 173,
215, 241, 625, 668, 718.
Pfohl. F. 401. 404 6.
Pfordten, H. ▼. d. 396/7, 399, 401.
Pfudel, E. 169.
Pfael, E. T. 473, 521. 760. 802. 991.
Pfülf, 0. 198. 64<j.
Phädra 86.
Phantasie 42, 135, 590; 1.
— mythologische 271.
Fhantasieromane 81.
Philanthrop! nismoB 154/5, 607.
Philipp der Grossmütige, Landgraf von
Hessen 198, 202, 621,2.
— Herzog von Orleans (Monsieur) 677/8.
— B. 389.
— G. 281.
— O. 117. 122, 572, 575.
— B. 109, 355, 406. 443, 565, 800.
Philipps, W. A. 899.
Philippson, M 7, 248, 256, 668.
Philippsthal, B. 26. 131 2, 268, 581.
Philister, der 136. 1.38, 595.
Philipps, Mary E. 4.
Phillips, St. 82. 488.
Fhilogelos, griechische Schwanksamm-
lung 877.
Philologenversammlungen 551/3.
Philologie 13, 99, 232, 259, 444, 701.
— germanisrhe 14, 99-104, 551-60.
— klassische 29, 657.
— neue 26, 99.
— orientalische 969.
Philologismus 533.
Philosophie 231, 260, 425-39, 491, 501,
848, 878/9, 881, 883/4, 968 9, 994.
— Geschichte der 423, 429.
— systematische 425.
Phoebns (literarischer Verein) 4006.
„Phönii- 992 3.
Fhoidis. E. 621.
Phonetik 150.
Phrenologie 427.
Physiognomik 426. 854.
PhysioIogQS (Fabelstoff) 80.
Pieander s. Henrioi.
Piccolomini, Aeneas SylTins (Pias II.)
174, 212 3, 660, 667.
— Octario 704, 953.
Pichler, A. 9. 23. 185, 227, 233, 253,
266, 276, 283, 291/3, 355,6, 366, 371,
383. 538, 693, 703, 735, 809.
Pick, A. 59, 274, 757.
Pickardt, E. 249.
Piekelhering 113, 186.
Pickert, Jul. 128, 579.
Piderit, J. B. A. 479, 927.
Pidoll, K. 262.
Piemontanus s. Butzbach, H.
Pieper, A. 130, 580.
Pierson, E. 406.
Piert, ß. 130.
Pieterax, C. 185.
Pietiraias 154, 23U, 427, 669, 69«), 697 n.
7.30, 778, 781. 910.
Piatsch, L. 248, 267. 280. 728, 731,
765.
— P. 99. 118, .553, «98.
Pilch, E. 482, 931.
Pilot (WortforMshang) 114.
Piltz, B. 160.
— 0. 895.
Pinean, L 244.
Pinger, W. B. B. 458, 882.
Pinkui, F. 365.
Pinns. L. F. 91.
Piovano, F. 396
Piqnet, F. 109, 456.
Pirckheimer, W. 175, 212, 663/5, 908.
Pirenne. H. 680.
Pirker, M. 102.
Piscatoribibel 108, 199.
Pischel, B. 116
Pischke, K. 377.
Pissin, B. 515, 524, »82, 986, 1012.
Pistorius, F. 166.
Pit, A. 1-29.
Pitollet, 0. 240, 451, 874.
Pitechel, Fr. L. 706.
Pius Il.'v. Piccolomini, Aeneas SylTias.
— V., Papst 627.
Plaeotomus, J. 64.3.
Plagiat 143/4.
Plassmann, J. 17, 497.
Plastik 877.
Platen, A. Graf ▼. 20, 23, 150, 254, 279,
359, 473, 507(8, 523, 615, 76.3/4, 959,
961, 968.
— H. 517.
Plath, J. 153.
— Margarete 25, 142,
Plato 62, 15.3, 458, 489, 570, 610, 617,
928.
Platonismns 436.
Plattdeutsch (vgl. Niederdeutsch) 127.
Plattensteiner, B. 390.
Platzbecker, H. 405.
Platzhoff-Lejeune, E. 244, 254, 735.
Plechanow, G. 393.
Plieningen. Dietr. v. 212.
Ploch. M. 470.
Ploennies, W. ▼. 258.
Ploss, H. 89.
Plotin 425, 850, 892, 968.
Plutarch 804.
Pniower, 0 102, 249, 266, 286, 451,
463. 466, 482, 484, 517, 557, 767,
874, 886. 932, 987.
Pocci, F. Graf t. 293, 382, 526.
Pochhammer. P. 461.
Poe, E. A. 98, 516, 626.
Poeck, W. 94. 250.
Poel, G. 260.
— W. 91.
Pöllmann. A. 17, 36, 283, 293/4, 770,
1023.
Pönitz, Ch. 373.
Pöschel, Bob. 126, 578.
Poesie s. Dichtung.
Pössneck 480.
PoestioD, J. C. 515. 984.
Poetik 53, 58, 145, 148, 505,6, 551, 600,
682, 685.
— griechisch-römische 146.
— romantische 963.
Pötzl, E. 26.
Poetzsch. A. 506, 964.
Poggio Bra«ciolini, Gian-Franc«s«« 622,
661.
Pohl, J. 30, 186, 283, 6.35.
— L 397.
— M. 91. 413,4, 498.
Poinearö, H. 440.
Polack, F. 261.
Polak, L. 69.
Polarit&t 884.
Polen 241, 259, 886.
Polenbegeisternng 95.
Polenlieder 95.
Polenliteratur 95.
Polenz, W. T. 20, 23, 91, 245, 371, 796.
Polgar, A. 363, 375, 379-80, .393, 423,
4*4. 831.
PolUnder, J. 180, 628.
Polich, M. 639.
Polifka, B. W. 37.
Polikeit, H. 43, 547.
Politik 96.
— romantische 506, 964.
Politiker 259.
Politzer, L. L. 110.
JahrMbanokt« ftr Msar« dentMlu IdtentorgeMhiolite. XIX/XX
PolUek, W. 403.
PoIlaCMk. M. 249, 72«.
Pollak. J. 103, .559.
- V. 513.
Pollar4, A. W. 12.
Pollinger, J. 8, 5S8.
Pollock, J. 668.
— W. H. 423.
Polsterer. J. 124.
Ponerania (Chronik) 184, 6.33.
Ponmern 167, 184, 286. 66.3.
Pompecki. B. 251, 374. 731, 817.
Ponchont, Angile 621, 991.
Poniatowsky, Christine 229, 697.
Ponickau 451.
Pontanns Jor. 599, 664.
Ponten, J. 89.
Pope, A. 716. 775, 777, 782.
Popp. Adelheid 270.
— J. 17.
— M. 81.
Poppe, H. 404.
— Tb. 21, 141. 288, 36-3,4, 598, 807.
Poppenberg, F. 18. 213. 219, 263,4,
377, 380, 416, 427, 511, 520, 540,
821. 8.M. 976, »39, 991.
Popper, J. fLynkens) 26, 370, .373,
445/6, 813.
Popolarphilosophie 232, 425/8, 440/1,
701, 848-57.
Porger, O. 54.
Porges, H. 402, 833'5.
Poritzky. J. E. 92, 96/7, 143, 256/6,
.384, 39.3, 445. 511. 516, 976, 986.
Pornographie 141, 598.
Porten, M. r. d. 354.
Porthan, H. G. 240, 450.
Posehinger, H. t. 258.
Posen 34, 161, -202, 251, 731, 1020.
Posener (Wort) 120.
PositiTismus, historischer 964.
Pospischil, Maria 26, 485, 935.
Po>sart, E. t. 148, 395, 409, 421, 425,
498, 844.
Posse 354, 414.
„Post" (Zürich) 1021.
Postol, Chr. H. 673, 705.
Posthins, J. 207, 657.
Postl. C. (SeaUfield, Ch.) 20.
Potthoff, E. 499, 953.
PourUles, Gräfin 401.
Ponssin, N. 893.
Poyssl, J. A. 222.
Praeger, P. 401, 834.
Pr&teritnm 122.
Pritorins, J. 79, 233, 623, 703, 930,
1007.
— N. 89.
Prag 95, 253, 332, 943, 947.
Prager, B. 12, 18.
Praho, A. 364.
Pramor, F. 111.
Praxak, A. 227. 693.
Preconi, H. Q. 148, :ö9, 602.
Predigt, parodistische 192.
Predigtliteratnr 431. 442. 860.
Preger, W. 102.
Prehn, A. B. 505.
Preibisch, W. 87, 397.
Preisendanz, K. 437.
— 0. 62.
Preitz, M. 263, 365, 80a
Prel, C. du 749.
Frelinger, F. 262, 401.
Preller, F. 893.
Prellwitz, Gertrud 369, 377, 381,
812.
Prera, S. M. 9, 285, 471, 474, 484, 895.
914.
Prenzel, W. 211, 664.
PreradoTic, P. 291.
Presber, B. 94, 243, 273, 293, 388.
Preser, C. 83, 286.
PreSeren 290.
Presler-FloT, Johanna 210, 662.
Presse (vgl. Journalismus, Publizistik .
Zeitungen) 31 2. 40.
— Berliner 33.
— deutsche 33.
— OTangelische 1014.
— katholische 1016.
— österreichische 33.
Pressfreiheit 33. 1018 9.
Prettyman, C. W. 113, 186.
Pretiel, C. L A. 15.
Prenschen. A. G. 260.
Prenss, G. F. 218.
— H. 200.
101
1058
Personen- und Sachregister.
Preussen 108, 167/8, 860/1, 991, 1019.
— galantes 242.
„PTenssischer Correspondent" 35, 1019.
Prevost, M. 714.
PrÄTÖt, K. 373.
Price, W. D. 353.
Priebsch, G. 30, 78, 192.
— R. 622.
Priest, G. M. 516, 986.
Priesterschaft 188.
Prieur, A. 136.
Prigge, E. 46. 52, 545, 548.
Prijatelj, J. 21.
Primisser, J. F. 277, 356, 735, 761.
Prinzenranl) aus Rache (Motiv) 78.
Prinzhorn, H. 131, 581.
Prinzipalschaften s. Theater.
Privalbriefe 177.
Privatrecht 391.
„Privilegierte Hambnrgische Anzeigen"
34.
Probst, H. 202.
Procopins (Historiker) 1007.
— V. Templin (Mönch) 977.
Prodikns (Motiv) 61, 616.
Pröhle, H. 558.
Prölss, J. 256. 267, 278, 281, 285, 501.
520, 767, 788, 955, 991, 995, 997.
— E. 47. 354, 546, 1006.
Proescholdt, L. 102.
Professoren 91, 169.
Programniwesen (Schnlprogramme) 151.
Projekte (Wortbegriff) 114.
Prokesch v. d. Osten, A. Graf 258,
895 897.
Prometheus 61/2, 1014.
Properz 684.
„Propyläen" 885.
Prosa, deutsche 147.
Prosasammlnngen 54, 549.
Presch, F. 56.
Protestantismus 193, 442/3, 725, 861.
Prothero. G. W. 5, 215, 669.
Provinztheater 410, 413.
Provinziale in der französischen Ko-
mödie 93.
Prüfer, A. 224, 399, 403/4, 836.
— J. 158.
Prall, H. ;52.
Prflmer, K. 11.
Prfimers, A. 398.
Prower, J. 406.
Prutz. R. 365, 793.
Przedak, G. 947.
Przibram, L. Ritter v. 259, 261.
Pseudo-Marcns 618.
Psendoromantik 507, 965.
Psyche s. Eros und Psyche.
„Psychische Studien" 36.
Psychologie 132, 137, 531/3, 710, 864.
— experimentelle 862.
Psychologismns 858.
Psychophysik 862.
Publikum 32, 143, 882.
Publizistik (vgl. Journalismus, Presse)
31-40, 259, 449, 1000, 1016-24.
— norddeutsche 33.
Puchta, H. 283.
Podor, Heinrich 158.
Päckler-Muskau, H. L. Fürst 530, 747,
749, 1002/3, 1007/8.
Püttmann, H. 523.
Pufendorf, S. v. 233, 672, 703.
Puhlmann 262.
Pnlci, L. 73.
Pnlian, Ph. t. 903.
Puls, A. 45, 55.
Puppenspiel 382, 424.
Purimlied 63.
Purismus s. Sprachreinigung.
Puschmann, A. 628.
Pusinelli 833.
Puteanus, Eryoius 665.
Pntlitz, J. Baron v. 410/1. 842.
Puttkamer, Alberta v. 249, 272, 381,
720, 774.
Putz, Olga 271.
Pygmalion 62.
Pyra, J. L. 615, 923.
Pyramus und Thisbe (Motiv) 87, 185,
616/7.
Quanter, B. 7, 175.
Quast, 0. 441.
Queri, G. 382.
Qnevedo 688.
Quilictinus 616.
Quincke, W. 411, 479, 928.
Quintilian 599.
Qninet, E. 456.
Quistorp, Th. J. 706.
Quittard, H. 182, 396.
Raab, K. 780.
Raabe, P. 525, 1015.
— W. 24/5, 27, 64, 90, 112, 245, 286,
534, 723, 767, 773, 786, 1024.
Rabe, A. 578
Rabelais, F. 81, 152, 209, 662.
Rabener, G. W. 234, 705/6.
Rabenlechner, R. M. 93.
Rache eines betrogenen Ehemannes
(Schwank) 79, 623.
Rachel, M. 176.
Racbel-Felix, Elisa 423.
Racine, J. 27, 146, 388, 615, 673, 928,
930.
Rackham, A. 387, 516.
Eaokl, J. 58.
Rackowitza, Helene v 268, 749, 752.
Rade, M. 142, 443, 878.
Radermaoher, L. 64.
Radetzky, Graf J. 366.
Radios, P. v. 233, 498, 703, 931.
Radikalismus 247.
Radlach, T. 0. 216.
Radlmaier, L. 156, 607.
Kadziwill, H. Fürst 701.
Raesfeld, K. v. 74.
Rätsel 115, 147, 602.
Räuberromane (vgl. Abenteuerromane)
81.
Raff, Helene 263.
Rahel s. Varnhagen v. Ense, Rahel.
Rahlenbeck, H. 283.
— K. 948.
Rahlwes, F. 202.
Rahmenerzählung 790.
Rahmer, S. 249, 277, 357, 473, 507, 516,
760, 802. 991.
Kahn, J. 370.
— W. 116, 570.
Rahner, R. 385.
Raimund, F. 20, 24, 252, 367, 407, 810.
Ramberg. J. H. 502, 957.
Ramisch, J. 125, 577.
Kamler, K. W. 223, 540.
Ramus, P. 174.
Ranftl, J. 283, 509, 971.
Rangger, L. 189, 640.
Rangstreit-Literatur 98.
Riinisch, W. 66.
Rank, 0. 61, 616.
Ranke, F. 71, 223. 512, 977,
— L. V. 158, 450, 702.
Ransmeier, C. 1014.
Ranzoli, C. 31.
Rapp, A. 34.
— L. 703.
Rappaport, M. 292.
„Raschers Jahrbuch" 40, 1024.
Raschner, A. 792.
Raske, K. 92.
Rassenproblera 136, 440, 594.
Rasser, E. 0. 141.
Rassfeld, K. 199. 649.
Rassow, Marie 217.
Ratgeber, Literarische 17.
Rath, W. 36, 97, 145. 244, 248, 284,
354, 368, 371, 373, 415, 418, 601, 721,
728, 766, 771/2, 816.
Rathenau, W. 445.
Rationalismus 881, 884.
Rattenfänger von Hameln 76.
Ratzel, Fr. 785.
Rau, Luise 278 9.
Ranch, Chr. 463, 903.
Ranchberg, H. 252.
Ranler (holländisches Geldstück) 878.
Raumer, F. v. 980, 984, 1007.
— R. V. 553.
Raupach, E. v. 359, 804, 1002.
Raupe (Wortforschung) 118, 572.
Rausch, A. 877.
— E. 153.
— G. 109, 150, 461. 564, 885.
— H. A. 90, 146, 190, 217, 642.
Rausse, H. 80 2, 226, 687/8, 690.
„Ravenna" (Drama) 499.
Ravensberg s. Minden- Ravensberg.
Ravenstein, E. G. 188, 640.
Ravizö, A. 281.
Raydserb, J. 98.
Raynal, Abbe 912.
Raynaud 623.
Bea, Th. 491.
Realismus 135, 596.
Realpsychologie 968.
Realschulwesen s. Schulen.
Reau, L. 380.
Rebensburg. H. 131.
Reber, B. 189.
Rebhuhn (Wortforschung) 118, 572.
— A. 158.
Beboul, J. 769.
Becht, friesisches 128.
Rechtsanwaltschaft 886.
Rechtschreibung (Orthographie) 121, 555.
Rechtsphilosophie 859.
Rechtssprache 111.
Rechtswesen 176.
Rechtswörterbuch 566.
Recke, Elise v. d. 428, 86.3.
Reckendorf, H. 101, 557.
Reclam, Ph., jnn. 19, 540.
Redawiiy, W. F. 668.
Reden 54, 147, 549.
Redensarten 115, 563, 570, 575/6.
— schwäbische 125.
Reder, H. v. 285, 767.
Redhardt. W. 37.
Redlich, J. 259.
— M. 764.
— 0. R. 211, 664.
Redslob, F. H. 897.
Redwitz, M. v. 220.
— Marie v. 177.
— 0. V. 765, 789, 1000.
R6e, P. 870/1.
Reenberg, 673.
Regie 410.
Reformationsgeschichte 161, 173, 190-
206, 194, 196, 570, 643-57, 662.
— anhaltinische 202.
— bayerische 201/2, 651.
— elsässische 202.
— hessische 202, 652.
— österreichische 203, 654.
— pommersche 663.
— sächsische 202, 652.
— schweizerische 203, 654.
— württembergisohe 203.
Reformschnlen s. Schulen.
Refugientenzeit 216
Regener, E. A. 232, 289, 702.
Regensbarg 165.
Reger, W. S. 995.
Regie 840.
Regis, J. G. 473, 486, 918.
Reh, E. 163.
Rehburg, M. 440.
Rehlen, R. 463.
Rehm, H. S. 424, 446.
Rehtwisch. C. 151, 158.
— Th. 243, 720.
Reibraayr, Ä. 136, 593.
Reich, E. 94, 365, 390, 830.
— St.' 644.
Reichardt, A. 101, 158, 556.
— F, 264.
— J. F. 243, 419, 731.
— K. F. 419.
Reichel (Buchdrucker) 467.
— E. 100, 109, 129, 218, 228, 235, 554,
564, 672.
— G. 204, 230, 655.
— W. 905.
Reichenbach. H. 91.
Reicher, E. 26, 407, 418, 421.
Kiiftermann, Hedwig 400.
Reichert, Anna 142.
— H. 116, 571.
— 0. 649.
Reichs-gründung 1870 1018.
Reichstag zu Augsburg 201.
Reichstheatergesetz 411, 842/3.
Reichszeitnngsmuseum 32.
Reicke, E. 175.
Reid, Thom. 708.
Reidel, L. 474, 920.
Reidelbach 56.
Reiffenstein, J. F. 473. 728, »09, 919.
Reifferscheid, A. 104, 559.
Reik, Th. 420.
Reim (vgl. Metrik) 149-50, 923, 1006.
Reimann, H. 400, 833.
Reimarns, H. S. 428, 878.
— Seenndns 65, 617.
Reimer, G. 431.
— K. 1015, 1023.
Beimferdes, E. E. 273, 283/4, 359, 419,
523.
Beimlexikon 150.
Beimpredigten 643.
Personen- und Sachreg-ister,
1059
lUin. W. 151'2, 1&7/8, 170, 606.
B«iiiMh, S. 84.
B«iBbeck, Enille 291.
B«ineck. C. 493.
Beineeke, H. 153.
R«ineke Fachs (Voi, Reinhart Fachs,
ReiDardos Yalpes) SO, 189, 191, 56S,
642.
S«iogaDniD, \L 993.
Reinhard. A. r. 917.
— E. 149. 159. 164. -227, 271. 5135, 51»,
614. 691, 755, 980 1, 984. 939.
— K. F. Graf 257, 475, 494, 733, »4«.
— R. 291.
Reinhardt, K. O. 473.
— M. 385. 418, 486/7, 499, 500, 837,
839, 841. 846.
Beinhold, F. 54, 257.
Beinick, R. 12, 265, 280. 731.
Reiniger. M. 152.
Beinins, J. 113
Beinke, St. 16 7.
Beinirald, W. 948.
Reis. H. 125. 577.
— L. 121.
Beisebeschreibangen (Reiseerinne-
rnngen) 178, 220, 268, 753/4.
Reiseroioane 81.
Reiske. J. J. 155.
Beisser. A. M. 226.
Reissinger. K. 80, 165.
Reiter, F. 1. 223, 685.
— 8. 892.
Beither. P. 172.
Beitxenstein, A. t. 429, 439, 455, 779,
878, 880.
— F. Freiherr t. 88.
Bejane. Oabrielle 419. 423.
Bejxek. A. 233. 702.
Beklsme 19.
Religion (vgl. ChristentaiD, Eatholiiis-
mas. Protestsntismas) 134. 140 1. 246.
362, 383. 441 3, 456. 458, S52, 384, 994!
— romantische 960.
,— ond GeistesknUnr« (Zeiteehrift) 441.
— und Kunst 597.
Religionsgeschichte S-50.
Religionsgespräche, Wonnser 192.
ReligioDsphilosophie 9^.
Religionspsychologie 444.
Religionsanterricht 155. 187.
Reling, H. 4ö, 55.
Rembrandt 671. 907.
— Deutscher s. Langbebn, A. J.
Renaissance 140, 173, 175, 177, 207/8, 657.
Renaissancedrama 214.
Renaissanceliteratnr 534 5.
Benan, E. 532. 866.
Renard, G. 239.
— J. 241.
Benand, Th. 159. 166, 202, 220, 225,
260. 2S6, 467, 637. 904.
Renck, M. 764 5.
Rendtorff. E. 377.
Renfner (Zensor) 862.
Renk, A. 253.
Renner, G. 36. 360, 805.
Renoaard, P. 21u. 663.
Bennart, C. 270.
Rens«, E. 835.
Rest, A. 75.
Rethwiseh. C. 450, 605.
Rettich. Julie 421 2. 809.
— T. Dachstein, W^ 192.
Betty, Rosa 309.
Ren. H. 522.
— J. M. 194. 646.
Renchlin. J. 210, 658, 661, 663/4, 675.
Renck, M. 279.
Reaper, J. 79, 623.
Reasehel, K 28, 65. 75. 214, 621.
Beass, E. 402, 404.
— R. 166.
Benter, Chr. 226.
— F. 280, 765.
— Friti 52. 110. 267, 287,8, 534, 548,
659, 768, 789, 791, 1006.
— Gabriele 15, 89, 371. 539.
— W. 58, 551.
Rerel, H. A. 412.
Rerentlow, Chr. D. 220.
Berolntion von 1848 250.
— englische 96, 626.
— franiösische 492, 669, 678. 973.
.Rerne germaniqne- 995.
Rey, H. 152.
Reynier. G. 31.
Reynold, G. t. 254.
Reynolds, O. F. 186.
Reysmann. Th. 213, 665.
RexiUtioB 271.
Rhein 94.
Rheinland 9, 125, 167/8, 251, 287, 428,
577, 732.
Rheinlied 715.
Rbeinpfalz 83.
Rhenanns, Beatns. s. Beatas Bhenanas.
— S. 114. 569.
Rhetorik 58, 148. 2S2, 561, 603.
Rhode, K. 474, 925.
Rhodos, J. F. 31.
Bhotert 7.
Rhamelias. Marie Elise 704.
Rhythmen, freie 564. 1006, 1009.
Rhythmik 149, 886, 923.
Bhythmas 136 7, 147. 149, 600, 613,
615, 1012.
Ricek. L. G. 117.
Richards, X. E. 73, 479, 928.
Richardson. S. 540. 787.
-Richard Wagner" (Zeitschrift) 38.
Richel. A. 194.
Richert, H. 457.
— J. 519. 990.
Richter. A 26, 170, 439, 614.
— CA. 228, 694.
— E. 485, 607.
— F. 5. 715.
— 6. 210, 417, 662. 846.
— H. 615.
— Helene 383 4, 421 2. 482, 932.
— J. P. F. (Jean Panl) 109, 130, 157,
278, 507;a 536,7, 546, 5«5, 581^ 600,
761, 781,6, 903. 921, 964 5. 973, 986 7,
997. 1000. 1006.
— K. 150. 156, 451, 606.
— M. 111.
— 0. 10, 276, 432. 434, 760, 862.
— B. 435. 438, 867/8, 872.
— Wilh. 18, 540.
— T. d. Bother 873.
— -Welka, 0. B. 511.
Bickliager, E. 80, 181, 623.
Bidel (Major) 957.
— C. j. B. 948.
Rieber, J. 117.
Rieck. K. 73.
Riedl, F. 5, 61, 290, 616, 769.
Rief. J. 356.
Rieffert. B. 470, 912.
Rieger, F. M. 104, 559.
— Ph. F. (Oberst) 427, 494, 854.
Biegl. A. 539.
Riegler, B. 118, 572.
Riehemann. Lk 51.
Riehl, A. 425, 435. 439, 867.
— W. H. T. 8, 100, 123. 538, 554, 575,
1000. . . , -.
Riehm, Th. 63.
Riemann, H. 28, 128, 630.
— R. 4, 225, 453, 462, 512, 688, 972, 997.
Riemer. F. W. 894, 396. 900, 908, 948.
Riemschneider. Jnlie 473.
Rienzi, Cola 87, 402, 1007.
Ries 187.
— F. 263.
— H. 122.
— J. 109. 564.
Biesch. H. 207.
Riese, J. J. 915.
Riesengebirgssagen 629.
Rieser, F. 959, 976/7.
— J. 150.
Biese, L. 25, 114.
— M. 379.
Riesser, G. 27/8.
Rietsch, H. 148, S53. 614.
Rietschel, E. 262. 463.
— G. 162, 502, 957.
Riexler, S. 212, 573, 658, 666.
— W. 452, 875.
RiiTert, J. 370.
Rigmel (Rimhild) 76.
Riklin, Fr. 602.
Rilke, R. M. 294'5, 773.
Rimhild, s. RigmeL
Rimini, Francese« da 82, 86.
Rimpan. W. 91.3.
Rinck, F. 427, 356.
Rinckard. M. 206.
Rindfleisch, W. 14.
Ring derer r. Alrensleben (Sage) 672.
— der Grafen Ton Hoya (SagCi 672.
Ringelberg. J. St t. 665.
Ringparabel 876.
Ringwaldt, B. 149, 188, 639.
Rinn, H. 58, 202.
Riotte. H. 503.
Ripke-KBhn, L«Mr« 132/8.
Risch. A. 108. 300.
Risler. J. 229.
Rist, J. 221. 683, 69«.
— Jeh. T. 163.
— J. O. 260.
Ritsehl, 0. 200, 650.
Rittelmeyer. F. 187.
Kitter, Ed. 292.
— H. 75. 400, 833.
— J. W. 507. 968.
— M. 215, 670.
— O. 104, 560.
— F. '231, 699.
— Blaabart s. Blaubart.
— Ewald (Ballade) 88.
Ritterronane s. Abeateoerromane.
Rittertum 67. KnO.
Rittner, R. 418, 422. 844.
— Th. 72.
Rirander s. Bachmann, Z.
.Rirista della Letteratars Tedesea- 552.
Robert, C. 382.
— E. -25, 422.
— Lodw. 1006.
— -tomew, W. 15.
RoberU, P. E. 669.
Robertson, J, G. 876.
Robinson. F. N. 75.
— H. C. 471 2. 914, 925.
— Crasoe 81, 226, 549, 623.
Robinsonaden s. Abenteaerroauuie.
Robinsoninsel (Joan-Fenaadez) 81.
Roch. W. 513, 979.
Rochütz, F. T. 467, 987.
Boehon de Chabannes 876.
Rochow. F E. T. 155 6.
Rod. E. 90.
Uoda Roda, A. 253.
Rode. A. 34.
Rodenberg, J 813.
Rodenboseh. E. 113. 116, 497, 950.
Roderich, A. 250.
Rodewald, Verena 133, 635.
Rodthoff, F. 731.
Röber, F. 70.
R6chling, C. 243.
Rdekel, A. 834.
Röckl, J. 921.
Roedder, E. 123, 501, 955.
Röder. .\. 65.
— L. 4;J, 546.
Rödiger, M 71.
Röhl. H. 458, 506. 964.
Roehmer, R. 90, 625.
Röhr, J. 371, 814.
Röhrich, E. 3S8.
Röhrig, K. 86.
Roll 113.
Römer. A. 21, 287. 786.
— Franka 94.
— J. 194.
Römerdraraa 84.
Römhildt. F. 86.
Rörer, G. 199 200.
Rörig, K. 83.
Roerseh, A. 212, 663, 655.
Rose, 0. 406.
Rösel, S. 906.
Rosiger. F. 875.
Rösler. Margarethe 68.
Rössel (Ortschaft) 227.
Rösseler. J. 16.
Roethe, G. 69, 620. 955.
Röthenbaeher, Mathilde 376.
Roetteken, H. 357. 359.
Röttenbaeher. L. 34. 355.
Röttger, K. -294.
Rogge, B. 28, 141.
Rog^nbarger, G. 206.
Rohde, E. 27, 401. 435. 437, 868.9.
Rohleder, Th. 319.
Rohmann. L. 893.
Rohner, Thekia 98«.
Rokoko 248
RokoTsky, Martin 306.
— Matth. 203.
— Nie. 203.
Rolandbilder 67.
Rolandssage, -lied 67, 559, 619.
Roll, L. 473, 918.
Rolland. R. 396.
Bolle. J. H. 773.
Rollenhagen. G. 190.
Roller, A, 409, 414, 838.
— K. 155.
lOi*
1060
Personen- und Sachregister.
Rollfink, W. y. 233, 702.
Roloff, E. M. 40, 434.
— G. 3, 325.
Rom 94, 254.
Romain, A. (Adrianns Romanas) 189.
Roman nnd Novelle (vgl. Abentener-
roman. Epos. Hintertreppenroman,
Kriminalroman, Reiseroman, Schel-
menroman) 81, 146, 225, 312-16, 687,
690, 777-87, 790,7, 962/3.
— empfindsamer 81.
— englischer 96, 215, 346/7, 797.
— ethnographischer 325/6.
— französischer 691, 347/8, 793.
— historischer 323/5, 972.
— historisch-galanter 687, 689.
— phantastischer 326.
— psychologischer 226.
— romantischer 506, 508 9, 515/6.
— russischer 348,9, 797.
— skandinavischer 349 50.
— spanischer 350.
Romang, J. J. 293.
Romanliebe 89.
Romanowsky, M. 157.
Romanstoffe, 81/2, 623/4.
Romantechnik 972. 997.
Rom.intheorie 506.
Romantik 20, 94, 130, 139, 145, 157,
243, 277, 356, 426, 458, 490, 505-22,
536, 609, 714, 723, 760 3, 783/6, 80li
821, 823, 851, 853, 895, 937, 959-82,
1000, 1006/7, 1013.
— französische 241.
— Heidelberger 510 3, 959, 961, 974/9.
— musikalische 506.
— norddeutsche 513 9, 979-989.
— schwäbische 519-21. 989-92.
Romantiker 46, 77, 97, 145.
Romanus, Adrianus s. Romain, A.
Romanze 71.
Roraherg, A. 497.
— Amalie v. 257.
Romeo u. Julia (Stoff) 87.
Rommel, 0. 20, 290, 366/7, 810.
Romnlus 61.
Romundt, H. 433, 439, 865.
Rona-Sklarek. Elisabeth 78.
Roncevanx 71.
Roon, A. Graf v. 447.
Roos, G. T. 184.
— N. 75.
Kopp. G. V d. 176.
Roqnes, M. 559.
Roquette, 0. 793.
Rosa, Angelika 264, 746.
Rosamandasage 76.
Rosanow, M. N. 242, 275, 355, 472, 719,
758/9, 800/1.
Röscher, G. 42, 542.
Rose, F. 137, 408, 595.
Rosegger, H. L. 253.
— P. K. 24, 26, 63, 90, 169, 253, 290,
534, 769.
Roselieb, G. 250.
Rosenbanm, A. 3, 237, 711.
Rosenberg F. 479, 513. 927.
— Isidor 486.
Rosenhagen, H. 415.
Rosenkranz, K. 432, 1007.
Rosenplöt, H. 622.
Rosenstengel, Jnh. Jac. 709.
Rosenthal, J. 151.
— L. 178.
Rosenzweig, V. v. 764.
Rosin, H. 151.
Rosmer, Ernst s. Bernstein.
Rosner, L. 18, 267, 368, 748.
Ross, R. 389.
Rossbach, A. 103.
— 0. 103, 558.
Rossl, E. 826.
— G. Gherardo de 279.
— M. 137, 595.
Rosslau, A. 471.
Kost, B. 221, 682.
— H. 32, 34, 246, 723.
— P. 553.
— W. 156.
Rostand, E. 93.
Kostgaard 673
Rostock 9, 128, 659.
Rotenhan, S. v. 663.
Roth 56.
— P. 189, 191, 194/5, 203, 214, 643,
646, 667.
— F. W. E. 174, 212, 665.
— H. 271.
Roth, Ludwig 93, 626.
— R. 189.
Rothbarth, 0. 463, 888.
Rothenfelder. F. 520, 949.
Rotron, J. 61.
Rotscheidt, W. 93, 162, 204, 206, 210,
230, 664.
Rotspon (Wortforschung) 114, 569.
Rott, A. 412, 419.
Rotteck, K. T. 118.
Rotter. C. 148.
Rotwelsch 111, 566.
Roulerius, A. 214.
Rouse Ball, W. W. 669.
Rousseau, J. B. 1004.
— J. J. 82, 130, 154, 426, 580, 600,
607. 625, 669, 690, 698, 701, 714,
776, 780/1, 786, 797, 912, 928, 942,
950, 980, 989.
Ronsselot, P. 89.
Ronx, J. 135.
Roz, F. 85.
Rözycki, K. v. 370.
Rnbeanus, Crotus 663.
Rubensohn, M. 208, 502, 765, 957.
Rubin (komische Rolle) 635.
Rubiner, L 421.
Rnbinstein, Susanne 489, 491, 938.
Rubinns 185.
Budder, May de 518.
Rüde, Ad 45.
Rübezahl 79, 233, 623.
Rtlck, K. 212, 665.
Rftckert, F. 46. 70, 82, 266, 280, 617,
734, 765, 959, 961, 968, 997.
Rftd, E. 94.
Ruederer, J. 248, 373, 414, 816.
Rüdiger v. Mnnre 623.
Ruef, J. 955.
Rneff (Kaufmann) 948.
Rüger, C. 220, 277, 761.
Ruegg, F. 204.
Rührende, das 587.
Rfihs, F. 101.
Rüling, Th. 89.
Rümelin, A. 94.
— G. V. (Oberjustizrat) 519, 990.
Rnepprecht, Ch. 12.
Buest, A. 234, 384, 387, 393.
Buete, E. 354, 450.
Ruettenauer, B. 147, 262.
Rüttgers, 8. 72.
Rage, A. 171, 530, 1003, 1009, 1022.
Ruhm, E. 89. 625.
RullmanD, W. 412, 486, 499.
Rumpelstilzchen 79.
Rumpf, F. 358, 388.
Rurapler, S. N. 1004.
Bundt, A. 407.
Runen 555/6.
Bunge, H. 72, 388.
— 0. 60, 184, 634.
— Ph. 0. 28, 512/3, 978/9.
Eunze. 6. 444, 509, 971.
Rupp, J. 260.
Ruppersberg, A. 166, 178.
Rapprecht, J. B. 897.
Ruprecht, Pfalzgraf 220.
— der Kavalier 218, 676.
Rusch, R. 138, 590.
Ruskin, J. 138, 439.
Russell, J. 84.
Russland 240, 717, 865.
„Russlands Triumph" 35, 1023.
Rntari, A. 389.
Rnthner, A. v. 36.
Rutz, 0. 147, 613/4.
Ruville, A. V. 25.
Rybisch, H. 639.
Rychnovsky. E. 400.
Ryhiner. G. 30.
Rymer, Th. 130.
Rzach, A. 253.
Rzewnski, St. 444, 865.
Saadi 455, 621.
Saager, A. 16, 136, 196.
Saake, H. 127.
Saalfeld, G. 114, 569.
Saar, F. v. 20, 23, 25, 28/9, 253, 267,
291. 294, 371, 749, 769, 795.
Sabatler, A. 260.
Sabinns, G. 207, 212, 657. 665.
Sachforschung 105.
Sachmann, R. B. 918.
Sachs, Curt 263.
— H. 47, 61, 70, 77, 80, 181, 186, 534,
615,7, 622/3, 629-30, 634/5, 1007.
Sachs, K. 26, 99, 104, 224, 6ö2, 560.
— M. 103, 523, 1014.
Sachse, A. 158.
Sachsen 10, 25, 117, 125, 168, 202,
251, 268, 287, 560, 577.
Sachverständige, literarische 142.
Sadee, L. 492, 502, 943, 957.
Sadger, J. 291, 357, 769.
Säemann, R. 42, 544.
Sägmüller, J. B. 425, 851.
Saeng, L. 855.
Sänger, E. 50, 547.
— 8. 132, 438, 445.
Sängerkrieg auf der Wartburg 10, 76.
Safarik, P. J. 100, 555.
Sagen 71/2, 77, 774, 975.
— alt-keltische 557.
— altklassische 519.
— alttestamentarische 620.
— deutsche 67-77, 1008.
— isländische 619.
— mittelalterliche 71/7,
— nordische 66, 520, 991.
— oldenbnrgische 77, 621.
— . orientalische 619.
— polnische 557.
Sagengeographie 71.
Sagensammlungen 71/2.
Sahler, L. 268.
Sahr, J. 87, 284/5, 504, 545, 711, 767.
Sahwuri, Naihanja 91.
Sailer, J. M. 156, 605,6.
Saint Cyres 669.
Sainte-Beuve, C. A. 240, 458.
Saint-Point, Valentine de 89.
Simon, dnc de 677.
Simonismus 10089.
Saintsbury, 6. 2, 239, 712.
Sakheim. A. 83, 235, 244, 371, 394,
420, 422, 516, 518, 721, 985.
Sakmann, P. 130, 580.
Salamander (Wortbegriff) 118.
Salbnrg- Falkenstein, Th. 510.
Sales, P. 479.
,,Salina" 984/5.
Salinger, E. 408.
— R. 160, 434.
Salis. U. V. 474, 919.
— -MarschHns, K. U. v. 919.
Seewis, J. G. v. 955.
Salkind, A. 245.
Sallet, F. V. 243, 787.
Sallwürk, E. v. 53, 158, 272, 294, 355,
373, 549.
Salomelegende 64/5, 617/8.
Salomon, L. 33, 1018/9.
Saiten, A. v. 69, 170, 614, 620.
— F. (Albrecht, K.) 261, 378-80, 392,
408, 418, 420/2.
Salvini, T. 412, 423, 826.
Salzburg 174.
Salzer, A. 3, 535.
— E. 258.
Salzkammergnt 382.
Salzmann, Chr. G. 152.
— E. 169.
Samarow, G. 8. Meding, 0.
Sametinger, F. 49.
Sammelwerke (vgl. Essaygamminngen)
24-30, 152.
Saraosch, S. 241, 471, 524.
Samuel 256.
Sand, G. 8. Dndevant, Aurore.
— K. L. 87, 160.
Sanden, Katharina v. 389.
Sander, H. 124.
Sanders, D. 11, 111, 119, 567.
Sandschar, persischer Sultan 621.
Sandt. E. 96.
Sandys, J. E. 207, 657.
Sänge 390, 428, 449, 508, 971.
San Harte s. Schulz, .\lb.
Sannengebiet 117.
Sansgene, Marie 270.
Sanskrit 970.
Sanssouci 249.
Saphir, M. G. 362, 414, 447, 711, 1000.
Sapper, Agnes 267.
Sappho 62.
Saran, F. 14, 147-50, 614.
Sardanapal (Ballett) 525.
Sardou, V. 390, 828.
Sarnetzki, D. H. 251.
Sartorins s. Schneider, E.
Sass, Chr. 416.
— E. 294.
— J. 277, 480, 781, 928.
Sasse, Emilie 270.
Personen- und Sachr^ster.
1061
SAtantproxesM 176.
Sktiren 144, 601.
— Bntiromantisobe BUS
— politisobe 1006.
Sktiriker -J34. 446/7, 704/6.
Sattler. J. 93.
— Mich. I»4, 64«.
— W. 104. 560.
Sattbma 124.
Satirhytbmas 147.
Savdek. R. 94, 43S.
S»ner. A. 2, 30. 100. 1«2, 273 4, 358,
514, 532. 565. 558, 757, 792, 801, 803,
899.
— J. 12,3.
j 407
— 0. 418. 498.
SsdI (Stoff) 87.
Ssnppe. H. 103, 558.
Saurin 616.
Sayigny. F. K. t. 103, 460.
SaTits. J. 91, 370, 410, 814, 839-40.
SaTona. W. t. 658.
Sawicki. F. 436.
Saxo Grammaticas 619.
Sayn-WittgensteiD. Färstin Carolin«
263. 266. 395, 400.
Printess Marie 833.
Scala caeli 71.
— F. T 82.
— Fl. 87.
S«ali^r, J. C. 705
Seapinelli, C. Cont« 95.
Searron, P. 8«.
Sehaarschmidt, C. 231. 699.
— K. B. 84, 501, 955.
Schabbel. 0. 409.
Scbacherl. M. 256, 373. 422.
Schachner, Th. 122.
Schacht, Tb. 894.
— W. 407. 417.
Schack, A. F. Graf 285, 534, 767, 794.
Schad. Hans 220.
Schade. A. 517.
Schaden. A. t. 987.
Schadow, G. 464. 474. 596. 898, 919.
— W. T. 804.
Scbaeder. B. 171.
Sch&fenaeker, P. 49.
Schäfer, A. 43. 184, 221, 455, 501, 634,
956.
— F. 93.
— H 55.
— E. 285. 289. ~~
— Th. 158.
— W. .376, 524. 732, 1010.
Seb&ferdichtoog 685.
Schäfergpifl 930.
Schiff. H. 289.
Schaeffer, C. 518, 988.
Scbaer. A. 87, 185. 293. 366, 616, 770,
809.
Schaffen, dichterisches 135.
— kfinstleriscbes ISö. 590. 592.
Schaffensdrang 136.
Schaffner. J. 2.54.
Schafheitlin. A. 446.
Schaft (Endsilbe) 114.
Schak. Frieda 424.
Schalck de la Faverte, A. 93.
Schallnachahmangen 107.
Schanigefahl 141. 598.
.Schandbriefe" 630.
Schandein. L. 123. 538.
Schanz, Frida 774.
— Panline 272.
Schanzer, 0. 373.
S«haper, H. 96, 215.
Schapira, K. A. I(J05.
Schapire. Bosa 248. 288.
— -Nonrath, Anna 360, 364, 805.
Schapiro. J. S. 194.
Schapler. J. 513. 980.
Schappeier. Chr. 194.
Schardt, Sophie t. 893.
Scharenberg 162.
Scharf. K. 113. 568.
Scbarffenst«in, O. F. 946.
Scharlitt, B. 404, 437/8, 872.
Scharten, C. 244.
Schattenspiel 424.
Schattmann. A. 406.
Schatz, G. 118. 573.
— H. 190, 642.
Schatzge, K. 662.
Schaabe, K. 1 14, 569.
Sebaaenbarg 56.
Schauerhammer. A. 109, 183, 564, 631.
Sekaaf«lb«rK«r, Barbara 1021.
Sebankal, R. 15, 19, 25, 92, 181, 184.
137. 14.3, 241,378, 296, 379-80, 404 5.
408, 411, 415. 517. 522, 539. 771.
773,4. 790, 823, 980. 986 7.
Sehaambnrg, O. 417.
— P. 528.
— -Lippe. Wilhelm Graf t. 480.
Sebanroth. T. t. 494. 938, 946.
Sebanspiel s. Drama, Theater.
Schaaspieler 91, Hö4. 842 7.
Sebaospielerliteratar 91.
Schaaspielermasken 413.
Scbaospielerstand 411.
SehaaspielerstHeke 91.
SohaaspielknDst 18«, 408, 410, 4128,
498. 842 3, 928
— dentsebe 418-22.
— aasl&ndiscbe 422,3.
Behebest. Agnes 433, 86«.
Schede. K. 234.
Scbedel. H. 174, 211, ««1.
— F. J. fToldy) 898.
Scbedias. B. 659.
Scheel. 0. 11.
— W. 55, 120.
Scheele. A. 49.
Seheerbart. P. 373, 424, 781. 816.
Scheffel. J. V. t. 52, 94, 267, 281, 285,
294. 626. 744, 767. 788.
Sebeffer. Ary 928.
— Th. T. 96, 504, 626.
Seheffler, H. 119.
— J. (A. Silesias) 222. 683, 803.
— K. 114, 139. 142'3; 245. 249, 374,
404. 411, 413. 568,9. 573, 594 5, 729,
816, 841.
— L. T. 279, 764.
Scheffoer. J. G. 276, 731. 759.
Scheible 1007.
Scheicher. J. 261.
Scheid. N. 99, 553, 564.
Scheidemantei, H. 417.
— K. 397, 462, 487. 398.
Schein. J. H. 224.
Scheinert, M. 105. 364, 430.
Scbeinpflng. P. 395.
Scheit. K. 109. 183, 631. 564.
Schelenz, H. 189, 640.
Schelli H. 442.
— 0. 87, 624.
Schellander, Irena t. 292, 422.
Schellenberg. E. L. 149, 294. 770 1. 773.
— T. 233, 702.
Schellen8cbmidt.A.Scipio(Nolanos)175.
Scbellhass, K. 178
Scbelling. F W. J. t. 130. 279-80,
4.301. 458, 474. 508. 744. 765, 768,
806, 853. 859. 941, 960. 965 6. 968/9,
972.
— H. V. 968.
— Earoline s Schlegel, Karoline.
Schelmenroman 82, 226, 687 8.
Schelmenzanft. alttschechische 77. 632.
Scheltema, C. S. A. t. 244.
Srbelt- nnd Scbimpfwcrt« 25.
Sehemann. L. 8.33.
Schenk. J. 198.
— zn Schweinsberg. G. Frbr. 9.
Schenkendorf, M. ▼. 46. 82. 150. 277,
759, 761.
Sohenker, M. 130. 580.
Seberbins. J. J. 901.
Scherek. j. 2:K, 394. 416.
S«hereni>erg. Chr. F. 756.
Seherer. A. U. 81.
— G. -285.
— H. 151, 153, 605.
— K. 212;
— W. 532 3, 556, 710.
Seherffig, P. 202.
Schering. A. 230. 695.
— E. 24, 394.
Seherl, A. 16. 540 1017.
— H. 202.
Seherr. Job. 535.
Seherzspr&cbe 192.
Sehen. K. 36. 44«.
Sebeaer. 0. 164.
Scbeam.inn, R. 263.
Scbennert. A. 283, :360. 362. 364. 768.
806
Sehian, H. 188.
Sebick. E. 25«.
— G. 474.
Sehickele, K. 243, 249-50, 379-80. 423,
730. 822.
Sehicksalsidee 5<.>6.
Sehteksalside«, romaatiMha 863. 9634.
Seblektalstragödie 518. 9«1, 989.
Schiebeier. D. 276, 759.
Schieber. Anna 252. 734.
Schiebold. W. 9«).
Sehiedennaier. L. 396.
8«bi*dermair. R. 86, 529, 1002.
Sehlel«. F. M. 11. 47. 163/5. 169, 19«,
639, 548, «0«, «52.
Sebielo (OrtMhafti 275.
Schiepek. J. 124, 57«.
ichier 114. .569.
Schier s. Bertin. R
Scbierbaam, H S.3, 1<W, 243, 564, 788.
Sehierendorff, Chr. J. t. 282.
Sehiess. Tb. 20.3. 6.54.
Sebiff, H. 626, 9S7.
— J. 471.
— M. 467. 905.
Sebiffkaann. K. 183, 631.
Schikaneder. E. 367, 397, 48.3, «95.
Schiida 79. 93.
SchildbfirgerstAdte 79.
Schill, F. T. 93.
Sebiller, Charlotte t. 255. 474. 493,
495«. 5012. 919, 944. 947/8, 955.
— Christophine t. 493, 948.
— Ernst T. 947, 95«.
— Familie 493, 944.
— Friedr. t. 485-504, 987-68. — 9, 19,
268, 30, 46, 48, 51, 61. 107. 109,
138, 196, 252. 395. 399, 426. 437, 445.
457,'8, 465 6, 471. 474 5, 481, 507. 527,
53«, 538, 547, 604, 609, 615. «30, 678,
691, 694, 715/6, 733, 761. 777 8, 781,
800, 804. 806, 822, 850, 852, 882,
884, 895 6. 934, 9«2, 9«ö, 971, 97«, 998.
— Lyrik 25, 109, 497 8, 547, 949-51. —
An die Frende 942. An die Sonne
497. Balladen 497. Der falsch«
Messias 466. Der Gang nach dem
Eisenhammer 95<J. Der Genins 498,
951 Daä Glück 497, 950. Di«
Götter Griechenlands 950. Hektors
Abschied 497, 949. Hero nnd Leander
957. Die Ideale 939. Das Ideal nnd
das Leben 497, 941, 950, 957. Kampf
mit dem Drachen 949. Kraniche des
Ibykns 497. 502, 950 Die Kfinstler
781. 938. Lied ron der Glocke 43.
395, 497, 502. 547, 940, 957. Nado-
wessische Totenklage 945. NAni«
497. 950. Orphischer Hymnas 497.
Phantasie an Lanra 497. 950. RAtsel
497. Die Schlacht 946, 949. Spazier-
gang 497, 957. Der Tanz 497, 761,
950. Taucher 76. 493, 949 50. Todes-
ges&og« 489. Verschleierte Bild zu
Sais 498. Wfirde der Franen 949.
Xenien 498. 951.
— Epos 501, 956. — Geisterseher 778.
Spaziergang unter den Linden 501,
956. Spiel des Schicksall S54. Ter-
mählnnt: des Herakles (Plan) 957.
Zerstörnng ron Troja 501, 957.
— Drama 490 1. 493-501. 951 6. — Brant
Ton Messina 496, 500 1, 742, 954.
BShnenbearbeitnngen 501. 956. De-
metrins. 34 938, 955. Don Carlo«
409, 716, 945 6, 943, 953. Egmont-
Bearbeitang 501. Fietko 499, 951 2.
Fragmente 501. HaldigungderKänst«
500. 954. Jngenddramen 493, 565.
Jangftan Ton Orleans 3i;i. 5<M, 547,
742, 951, 953 4, 956. Kabale nnd
Liebe 499. 945. 952.3. Die Kinder
des Hahses 952. Kriminaldramen-
Fragmente 498, 952. Malteser 501,
955. Maria Stuart 35, 500. 5<)2, 951,
953. Nathan-Bearbeitang877. Othello-
Bearbeitung 501, 956. Phidra 501,
956. Die Polizei 952. Räuber 30,
498 9, 602. 940. 945. 951 2. SeestBck«
493. Teil 28, 51. 35, 500 2, 547, 565,
575,951.954 5. Turandot938. Wallen-
stein 432, 435, 496, 499-500. 547, 714.
9:58. 943, 946, 951, 953, 957, 983.
Warbeck 955.
— Prosaschriften 51, 501 2, 95«. —
Abfall der Niederlande 956. Ästhe-
tische Abhandlungen 51, 491, 502,
547. Anmut und Wfirde 497. Brief
eines reisenden Dänen 957. Drama-
turgisches 5<)1, 95«. Draissigjähriger
Krieg 957, 969. Egmont-Rezension
856. Einleitung in die Universal-
geschichte 956. Historische Schriften
502. Philosophische Schriften 501 2.
1062
Personen- und Sachregister.
Schiller-Anthologien 496/7, 948.
Anfführnngen 498.
— -Ausgaben 496, 948.
Bibliographie 504.
— -Bildnisse 502, 957.
— -Biographien 474, 487/9, 492/3, 937,
958
— -Briefe 495, 547, 947.
— -Buch (Marbacher) 487, 937.
Charalcteristiken 489-91, 938.
— -Denkmäler 502/3, 957.
Drama 503/4, 624.
Dramaturgie 502. 956.
Erinnerungen 493, 504.
— -Feiern 503, 958.
— -Festspiele 503.
— -Freunde 49 '/4. 944.
— -Genealogie 495, 947.
Goethe-Archi» in Weimar 938.
— -Handschriften 466, 498.
Hefte (Ton Zeitschriften) 504.
Illustrationen 502, 957.
Jnbiläumsliteratar 489-90, 503/4,
958.
Kompositionen 395, 497.
— -Kritik 490, 940.
Miszellen 502, 957.
Museum in Marbach 938, 944.
Nachwirkung 490, 940.
— -Opern 498.
— -Pamphlete 490, 940.
— -Predigten 488.
— -Preis 817/8, 821/2.
Probleme 489.
Regie 5u0.
Schnlfeste 503.
— -Stätten 494/5, 946.
— -Stiftung 239, 503, 557, 712, 958.
Stoffe 84.
— -Terminologie 502, 956.
Theaterbearbeitungen 499-500.
— -Totenfeier 894.
Übersetnngen 497, 499, 940.
Urkunden 492.
— -Verehrung 502/4, 957.
— -Worte 496/7.
Xenien 504.
— -Zensur (Wien) 498.
— J. K. 493, 943/4, 948.
— H. 49.
— Nanette 493, 944. 948.
— W. 77, 622.
Schilling, A. 399.
Schillmann, H. 58.
Schimmelmann, Gräfin Charlotte 264,
494.
Schindler, A. J. (Traun, J. t. d.) 274.
Schink, J. F. 73.
Schinkel, K. F. 268, 581.
Schinner, Kardinal 636.
Schirmacher, Käthe 257.
Sohirmer, E. 20, 431.
Schirren, K. 432, 862.
Schissel t. Fieschenberg, 0. 275, 277,
452, 758, 761, 875.
Schjelderup, G. 398, 812.
Schlauer, F. 496.
— G. 90, 625.
Schlaf, J. 19, 91, 139, 249, 361, 378,
408/9, 415, 435, 446, 722, 729, 773,
795, 805, 838, 968.
Schlag, H. 146, 353, 358. 798.
Schlagwörter (vgl. Bedensarten) 115,
570.
Schlaikjer, E. 245. 267, 288, 394, 408,
411, 414, 72?, 75b, 768, 785, 841.
Schlatter, A. 442.
— W. 204 206, 656.
Schlecht, J. 19j, 211. 664.
Sohlegel, A. W. v. 18, .30. 61, 70. 150,
265, 385, 387, 479, 483, 506, 508. 540,
710, 825, 875, 932, 940. 950, 969-70.
— Dorothea 255, 509, 971.
— F. 22, 130, 506, 508,9, 710, 717,
760, 784, 801, 950. 959-65, 969-71,
979-80, 996, 1007.
— J. E. 83, 228, 694, 799, 875.
— J. F. W. V. 264.
— Karoline (Sohelling) 509, 966, 968 9,
971.
Schleich, C. L. 137.
Schleicher, I. 375.
Schleiermacher, D. F. E. .35, 151. 157/8,
261, 431, 509, 597, 741. 743/4, 860/1,
959-60, 971, 1003, 1019, 1022,
Schleifer, M. L. 23, 292.
Schleinitz, A. t. 401.
— 0. T. 4.
Schlenther, P. 266, 418, 422, 487, 844.
847, 876.
Schlesien 10, 33, 126, 169, 175, 251,
289, 476, 577/8, 719, 733.
Schlesier, E. 92 625.
Schlesinger, A. 38, 133.
— M. 457, 491, 846, 884, 9ll.
— S. 373, 999
Schlesische Kriege 852.
— Schule, Zweite 673.
„— Volkszeitung" 1019.
„— Zeitung" 1019.
Schleswig- Holstein 169, 250, 287, 780.
Schlichtegroll, C. F. t. 78.
— Julie V. 788.
Schlichten, J. P. Tan der 285.
Schlick, M. 129.
Schlieben, Henriette v. 802.
Schliepmann, H. 32, 1017.
Schlittenbauer 207.
Schütter, Hans 256.
Schlitz (Ortschaft) 180.
— H. Graf v. 466, 498, 951.
— gen. Goertz, J. E. Graf v. 912.
Schlösser, R. 62, 279, 357, 402, 420,
507, 764, 808, 835.
Schlözer, Dorothea 715.
Schloss, K. 382, 424. 486.
Schi ossär, A. 257, 281, 290, 292, 381,
769, 897, 950.
Schlosser, Ohr. 1007.
— Cornelia (Goethe) 466, 475, 893, 901,
910, 921,
— Familie 894.
— G. 757.
— H. 108, 199, 434.
Schlotterbeck (Theaterdirektor) 695.
Schlottervers 150.
Schlnmpf, S. 292-
Schmähgedichte 182, 630.
Schmalz, Th. A. H. 264.
Schraarje, J. 221.
Schmarsow, A. 453, 877.
Schmaus, Joh. 45, 544.
Schmeck, H. 154.
Dringenberg, A. 34.
Schmeitzner, W. 119, 172, 574.
Schraeizel, M. 160, 611.
Schmeling-Mara, Elisabeth 927.
Schmeller, A. 554.
— J. 906.
Schmprling, A. v. 259.
Schmertosch v. Riesenthal, B. 210, 658.
Schmerz (im Drama) 353.
Schmid (MOnchener Puppentheater-
direktor) 424.
— Christoph t. 264.
— E. 169.
— F. 198.
— F. A. 426, 439.
— F. 0. 410.
— Ferd. (Dranmor) 293, 770.
— H. 221.
— J. 6. 225, 687.
— Jul. 366.
— K. K. 228, 694.
— 0. 518.
— P. 114.
Schmidkunz, H. 1, 18.
Schmidlin, J. 175, 195, 217, 671.
— L. R. 177.
Schmidt, A. 177, 661.
— A. C. 112.
— AI fr. M 58, 642.
— E. L. 140, 865
— Elisabeth 200,
— Erich 2, 13, 21, 73, 102, 207, 260,
357, 365, 372, 429, 451, 462, 532, 657,
709, 760/1, 763, 791. 802/3, 808, 815,
825, 859, 873/4, 876/8, 887, 896, 957,
999, 1005.
— Erich Ludwig 433.
— Eipeditus 17, 28, 38, 73, 246 7, 256,
369, 875, 377, 381. 388, .890, 392, 394,
407, 409, 485/6, 490, 504, 514, 526,
724/5, 813, 818, 934, 939, 981, 1023.
— F. J. 25. 28, 54, 131, 42.'), 461, 491,
494, 509. 551, 971.
— F. L. 475, 800.
— F. W. V. 984.
— G. 226.
— Q. L. 76.
— Heinr. 399, 8.82.
— Herrn. 58, 2.89, 550.
— Julian 267.
— Julius 123, 575.
— K. E. 144, 257, 263/4, 269, 422, 488,
524, 599, 942.
Schmidt. Karl 416, 517.
— Kaspar (Stirner, M.) 28, 433, 511,
865.
— Konr. 414.
— Kordala (Kordnla Peregrina) 261.
— Leopold 263. 394, 396, 403, 405, 475.
— Lothar 177, 875, 891.
(Verleger) 293.
— Ludwig 280, 765.
— 0. E. (Otto, Ernst) 24, 44, 89-90,
92. 145. 148. 260, 294, 473, 504, 730,
770/1, 875, 918.
— 0. R. 10.
— Otto 151.
— Rnd. 18.
— Siegfr. 948.
Anffaausen 454, 878.
— -Cabanis, B. 712.
-Gmber, R. 137, 427, 470, 505, 507,
855. 959, 967.
Schmidtbonn, W. 74. 150, 245, 379, 394,
723^ 732, 821, 989.
Schmidtborn, 0. 110, 150. 518.
Schraidtkontz, J. 118, 572.
Schmidtmann, G. 276, 759.
Schmieder, H. G. 73.
Schmieding, Ad. 1015.
Schmiele, E. 166
Schmits, A. 119.
Schmitt (Hauptmann) 278, 763.
— E. H. 132, .890, 393, 585.
— J. 195.
— S. 438. 773, 807.
— -Hartlieb, M. 259.
Schmitz, E. 17, 182, 394, 398, 401/2,
405/6, 630, 832.
— 0 A. H. 107, 136, 143, 193, 354, 594,
644.
— -Mancy, M. 49. 51, 53, 56.
Schmolck, B. 222, 684.
Schmoller, Q. 25, 447.
Schnabel, H. 361, 490, 498, 806.
— J. G. 226, 690.
Schnaderhöpferln 148, 1006
Schneckenburger, M. 252, 282, 712.
Schneegans, August 751.
F. E 79.
— H. 28, 83, 101, 142, 388, 522, 556.
— L. 70.
Schneege, G. 459, 883.
Schneevogl, P. (Niavis) 213.
Schnehen, W. v. 440.
Schneid. J. v. d. 688.
Schneideck, G. H. 33, 160, 287.
Schneider, E. (Sartorins) 162.
— F. 10, 366, 393, 516, 986,
— F. (Komponist) 263.
— F. J. 426, 506, 963.
— G. 392, 888.
— G. H. 287.
— H. 82, 356, 463, 809.
— J. 103, 202, 851.
— Johanna 979.
— Lina 232
— Ludw. 83.
— Luise 700.
— M. 14, 59, 159. 168, 181, 230, 393^
— -Weckerling, Meta 475, 921.
Schneiderreit, G. 459, 883.
Schneiderwirth, M. 222, 274, 283, 756.
Schneidewin. M. 113, 250, 486, 936.
Schnell, H. 163, 166.
— 0. 103.
Schnetzler, C. 192.
Schnitzer, J. 65. 618.
Schnitzler. A. 245/6. 253, 379, 394, 532,
538, 790, 811, 821/2.
— M. 88, 95.
Schnizlein, A. 210/1, 663/4.
Schnorf, K. 124.
Schnorr v. Carolsfeld, F. 262.
J. 262.
Schnorwelkopp (Wortforschung) 114.
Schnürdreher, B. 401, 834.
Schnnrer, F. 3, 40, 2.88, 1024.
Schnur (Schwiegertochter) 114, 569.
Schoder 948.
Schoeffer, J. 208.
— P. 176, 182, 630.
Scheeler, v. 284.
— H. v. 138.
Scholl, Ad. 905, 1000.
— F. 113.
— R. 103, 558.
Schön, E. L. 409.
— J. 292.
— K. Th. T. 514, 981.
— Th. 14, 424, 514, 639, 981.
Personen- und Sachreg'ister.
1063
SebfiDkich. Chr. 0. r. 83. AW.
— -C«roUth. E. Prini t. 245, 770, 778.
S«hönbMh, A. E. M, 6S, 70, 10-J, 177,
•iU, 234, 558, 704.
Sohönborn. G. F. E. 717.
Schöndörffer, 0. 24. 430.
SohAnemkOD, Elisabeth (Tarokheim,
EÜMbeth T.) 457, 474, 894, 897, 910,
919.
— F. 284. 766.
— M. 602.
S«hoener, R. 86.
Sohöofelder. E. 46. 56, 58, 549.
Siihönhals, P. 542.
Schönheit 133, 1.35, 138, 586.
Schönheiten, weibliche 89.
Schönheitsabende 593.
Schönheitssinn l.'iö.
Schönherr. K. 253. 379. 5:«. 821/2.
Schönhoff, H. 117, 127 8, 578/9.
— L. 354.
Schönhath, 0. 557.
Schönig. F. 292.
Schöningh, F. 19.
Schönke 517.
Sohönkopf, Käthehea 926, 931.
Schönneshöfer, B. 9.
Schönthan, F. t. 373.
Schönwald, B. 372.
Schöpff, W. 203, 212.
Schöppa, A. 135, 591.
Schöppl. Ritter r. Sonnenwalden, S. 483.
Sehöttl 56.
Scholastik 851.
Scholl, E. 95.
— J. W. 150. 479, 508.
Scholl, E. 158, 950.
— G. H. J. 90.
— H. 459.
— Mane 712.
— B. 177.
— W. V. 19, 85, 107. 134. 187, 248,
354/5, 358. 364, 369, 379, 383. 408,
490. 512 3, 515, 636, 721, 812'3, 980.
Sohoof, W. 117;8, 122, 125, 571/2, 577.
Schoop. H. 178.
Schopenhauer. A 395, 432 3. 43«, 440,
582, 783, 786. 797. 896, 863 5, 100«.
— Adele 265. 474, 747, 892.
— Johanna 255, 731, 747, 864.
Schoppe, Amalie 807.
Schom, A. 153.
— Adelheid t 470, 911.
Schornbanm, K. 201, 203.
Schostal. W. 416.
Schott, Th. Fr. 103.
— S. 449.
Schottel, J. L. (SchotteliuB) 99, 553, 569.
Schotten, H. 168.
Schottenloher, H. 176, 192, 195, 213,
644, 666.
Sohrader 168.
— H 112.
— 0. 6, 105.
Schräm, W. 38.
Schreck, E. 155, 230, 503, 697.
Schreiber, A. 1007.
— R. 160.
Schreibknnst 176.
Schreibmliller, P. 154.
Sehremroer, W. 504.
Schrempf, Chr. 873, 877, 93L
Schrepfer, B. 52, 548.
Schretzenmejrer, L. 133.
Schleyer. H. 102.
SchreyTOgel, J. 366, 493, 809, 965.
Schrift 2. 121.
Schriftdentsch 121.
..Schriften in bnnter Reihe* 992.
Schriftsprache s. Sprache.
— deatsche 27, 107, 123.
— nenhochdeatsche 123.
Schriftsteller 91. 143, 176, 2«4.
— sozialdemokratische 1018.
Schriftütellerromane 91.
Schriftstellerstil 107
Schrifttum, jüdisches 210.
Schröder. C. 9. 95. 208, 538, 659.
— E. 127, 571.
— Edw. 40, 101 2, 113, 117. 163, 274,
355, 556, 558, 756, 758 9, 787, 801,
951.
— F. L. 800 1, 825 6, 846.
— H. 38. 113. 124, 179, 551, 563. 576.
— J. 180: :. J .
— K. 404.
— K. L. 409.
— K. B. 73.
Schröder, L. 88«, 491.
— L. T. 940.
- 0. 107, 568.
R. 111, 56«.
— B. A. 40, 29«, 772, 1024.
— Sophie 809.
— W. 48.
— -DeTrient. Wilhalmine 420.
Schröer, A. 384, «24
Schroeter, Ad. 207, 657.
Schrötter, B. t. 29, 252, 734.
— O. 8.
Schrohe. H. 163.
Sehratz, D. 272.
Schobart. Ch. D. 275, 428, 494, 504,
565. 695, 734, 75S-60, 854, 951.
— F. W. 201.
— Helene 759.
"U öQg
Schubert. F. 26, 477, 925.
— G. T. 259.
— 6. H. 279. 966, 985, 990.
— H. 10. 213, 538.
— H. T. 204, 259, 655.
— -Soldern, B. t. 13:1, 430.
Schabin, 0. s. Kirschner. Lola.
Schabring. P. 65.
— W. 17, 540.
Schach, F. 229. 695.
— H. 395.
— L. 278.
Sohader, K. 360, 364.
Sohndt iKnItnrhistoriker) 1015.
Schuck, J. H. E. 241. 717.
Schücking, L. L. 3S3 5, 774.
— Levin 751, 774. 1020.
Schüddekopf. C. 17, 264, 4623, 49«,
511, 780/1. 891. 901. 903, 920, 948,
976.
Schfiddernmp (Wortforschung) 114.
Schüler, G. 272, 770, 773.
— fahrende 175.
Schüleraufcätze 44, 544.
Schfilerzeitungen 34.
Schünemann, G. 397.
Sohörhoff, E. 70.
Schutt, A. 108. 199, 564.
Schatte. E. 437.
— G. 69.
— Marie 162. 460, 502, 834, 911.
— 0. 112, 118, 220, 572.
„Schatting- 1024.
Schatz. Ch. G. (Maler) 898.
— F. W. 268
— H. 2i0, 695.
Schatze. Elisabeth 37.
— P. 1567.
Schuhmacher, K. 558.
Schahmann, G. 190. 642.
Schalaasgaben 45-53. 545/9.
„Schnlblatt fär Brandenbarg" 36.
Schntdproblem 353.
Schaldrama i Schal bfihne, Schalkomödie,
Schulstück) 73,82. 213, 227, 664, 691 2.
— nealateinisrhes 151.
Schulen (Akademie, Bürgemchule, Ele-
mentarschole. Fortbildungsschule,
Fürstenschule, Gelehrtenscnule, Ge-
werbeschule, Gymnasium, Hoch-
■ohnle, Jesnitenschule, Indastrie-
schale, Klosterschule, Knabenschule
Kolleg, Lateinschule, Lehrerseminar,
Mädchenschule. Mittelschule. Xormal-
schule, Oberrealschule. Pädagogium
Präparandenanstalt. Progymnasium
Realgymnasium, Reformgymnasium
Ritterakademie. Schnlgeschichte
Schulwesen. UniTersität, Volksaka
demie. Volkshochscbale, Volksschule
Vorlesungswesen : vgl. auch Bildnngs-
wesen, Erziehung. Pädagogik) 151
605-15. — 41-58. 91 2, 122. 138, 232
541-51. 646. 657 8. 667. In: Aachen
168, 692; Aschaffenburg 162: Augs-
burg 165; Basel 162, 178; Bautzen
168; Berlin 152. 166, 208. 5:^2. 613,
659. 1000; Bielefeld 168: Biomberg
166; Bonn 162.428; Bremen 162; Bres-
lau 103. 162. 208. 658. 692. 999: Chem-
nitz 168; Char 169; Czernowitz 613;
Demmin 167: Einbeck 166; Erfurt 163.
251: Feldkirch 165. 613; Frankfurt
a. M. 166; Frankfurt a. 0. 163; Frei-
burg 163; Genf 163. 612; G- ra 168.
208. 227. 65 ',692: Giessenl63; Glogau
169: Görlitz 1«9. 692; Gotha 10, 168;
Göttingen 163; Greifswald 163; Guben
1««, 227; Halle 163, 168, 1019; Harn-
«barg 1««; IlaBm 1A8; Uanan 1««;
HaaB0t«r I««: Helmstedt 163; Hom-
baeh 208, 013, 059; loBibmek 167;
Jena 159-«0, 498, 611: Kassel 166;
Kiel 169; Klosterneabarg2i»i; Koburg
667; Köln 163. in-i, 20'i; Königs-
berg N.-M. 166; Königsberg!. Pr. 163;
Leipzig 160 2, 203. 2:tO, 476. 611;
Liegaita 169.658.692; Limburg 19«;
Lipp« 10«; Löban 168; Lübeck 1««,
«13; Mainz 10.3, 212; Marburg 163 4.
«74; Meisaea 451, 706. 874: Mahl-
baufeu 168: Manchen 164, 248, 667;
Manster 164. 168; NentteUin 167;
Mördtiagen 165. 208. 659; Pasewalk
167; Pasaan 613; Plauen 28; PforU
169; PoMU 164: Prag 104; PreusMu
167, 612; Rastatt 165: Rösael 166:
Bossleben 169; Rottweil 169; i^aar-
bracken 166: Saaz 167; Sachsen 659;
Schleswig 169; Schweidnitz 169; Star-
gard 167; Strassbnrg 164, 166; Ta-
bingen 164; Upsala 162; Weimar 169,
879; Wien 164, 167, 176, 178; WitUn-
berg 161, 164, 197, 202; Württemberg
169, 013; Würzen 169; Zürich 164;
Zweibrücken 165.
Schulen, bayrische 152.
— höhere 158. 170.
— katholische 155.
— Liegnitzer 208.
Scbulenburg. W. t. 25.
Schhler, J. 7-35.
Schuller, F. 12.
Schallerus. A. 126.
Schulmänner 158, 261.
Schalmann, E. 1005.
Schulmeister-Eid 166.
Schulpforta 169.
Schulreform 170.
— tberesiaoisehe 167.
Schulte, A. 773.
— E. 84.
— J. F. T. 259. 266, 287. 449, 742, 768.
— W. 175.
— T. Brühl, W. 78.
Schultheiss. F. G. 139.
Schalthess (Pastor) 259.
Rechberg. G. t. 200, 206, 650. 655.
Schultz, Adolf 158.
— F. A. 167.
— Franz 251, 475. 5'n, 513, 732, 893,
920, 965 6, 979, 992.
— Hedwig 362.
— J. H. 136.
Oldendorf 284.
Sehultze, Ernst 15 6. 51. 382.
— F. G. 163.
— Herm. (Arminias. W.) 92. 200, 251,
261. 285, 294, 372. 650, 799.
— J. 163.
— K 89, 137, 595.
— Karl 36.
— S. 264, 506, 964.
— V. 163, 179.
— W. 93.
Schulz, Alb. (San Marte) 102, 55«, «73.
— Bemh. 56.
— E. 37.
— G. 771.
— H. 108. 115, 563, 5«8, 570.
— Hans 113, 257, 428.
— Heinr. 857.
— J. 41.
— J. F. 690.
— W. -294. 771.
— -Besser, F. 479, 927.
Brück. Luis« 35.
— -Euler, C. F. 38, 3«3, 4«0.
Schulze. B. 52, 76.
— F. 92.
— Fr. 29.
— Franz 982.
— Friedrich 1«I. 257, 507. 519.
— Hans 194.
— J. (Ministerialrat) 863.
— Ludw. 102, 557.
— Martin 204.
— -Bergbof, P. 29. 139, 245, 271. 410,
485, 601. 934.
Smidt. Bemhardine 268. 272.
Schnm. W. 103, 553.
Schumacher, K. 104.
Schumann. C. 127.
— Klara 255, 264.
— P. 10.
— Roh. 36, 263/4, 362, 404, 488. 807.
Schunmel, J. O. 15«.
i06i
t'ersonen- und Sachregister.
Sohunol:, F. 165.
— L. 47.
— M. 48.
Schundliteratar 15/6, 540.
Schupp. J. B. 232, 701/2.
Schur, E. 142, 249, 408, 411, 415, 424,
476, 729.
Schnr6, E. 85, 399, 400, 832.
Schurig, A. 242, 378, 821.
Schüssen, C. 734.
— L. 252.
Schuster, Alb. 55.
— G. 14.
— L. 538.
— E. 74.
— W. 278.
— & Loeffler 19.
Schutzfrist (für Verlags-nerke) 19.
Schuwirth, Th. 225, 687, 689.
Schwab, G. 266. 519, 540, 1023.
Schwabe, E. 5, 168, 213, 215, 659, 666.
— F. 119.
— Th. 252, 734.
— Toni 6, 796.
Schwaben 124, 252, 289, 519, 733, 989.
Schwäbischer Dichterkreis (Schwäbische
Schule) 20, 505, 519-22, 989-92.
Scbwälmer Landschaft 117/8.
Schwager, J. M. 776/7.
— schwäbischer (Schwippschwager) 114,
569.
Schwagmeyer, F. 128.
Schwahn, W. 536.
Schwan & Götz (Buchhandlung) 951,
953.
— V. Marburg, H. 202.
Schwandke, G. 47.
Schwanenritter 68.
Schwaner, W. 372, 441, 443.
Schwanitr-, K. 788.
SchwankbQcher, englische 77.
SchwanTcliteratur 124, 183, 621/3, 629,
631, 774.
Schwankstoffe 77.
Schwann, M. 723.
Schwanold, H. 233, 703.
Schwartz, R. 393.
Schwartzerdt, G. 201, 651.
Schwarz, A. 127, 288.
— D. 210.
— F. 255.
— F. H. Chr. 157.
— II. 105.
— J. Chr. 276.
— Joh. 658.
— 0. 662.
— R. 204, 206, 656.
Schwarzenberg, Fürst F. 774.
Schwarzkopf, K. 9.
— V. 9.
Schweickhardt, F. 137, 595.
Schweidnitz 213.
Schweinfurt 495.
Schweinichen, H. t. 178.
Schweitzer J. B. v. 373, 449.
Schweiz 10, 124, 169, 203, 254, 293, 430,
576, 735, 770, 898.
Schweizer (Stall-, Oberschweizer) 114,
569.
— V. 517.
— -Sidler, H. 103.
Schweizerdeutsch 124.
Schweizer Dichterschnle 235.
Schwelin, J. K. v. 685.
— N. V. 685.
Schweraer, R. 193.
Schwenckfeld, C. 188, 202.
Schwenk, R. 51, 548.
Schwenke, P. 714.
— W. 240.
Schwerdfeger, J. 75, 254.
— 0. 495.
Schwerin, Freifrau t. 219, 679.
— Sophie Gräfin 257, 738.
Schwering, J. 11, 281, 766.
Schwerttanz 629.
Schwester 114, 569.
Schwetschke, E. 447.
— G. 447.
Schwick, H. 243, 720.
Schwietering, J. 114, 569.
Schwind, M. 262, 265, 278, 290, 474.
Schwindler 114, 569.
Schwinger, R. 776.
Schwippschwager s. Schwager, schwk-
biscber.
Sohwyzer, E. 102, 124, 557.
Sohybergson, M. Q. 240, 4fi0.
Scopon, J. 686.
Scot, J. 214.
Scott, W. 481, 773, 975, 1007.
Scotus Erigena, J. 212.
Scribe, E. 86.
Scultetus, B. 212, 665.
Sealsfleld, Ch. s. Postl, C.
Sebus, Johanna 478.
Seche, A. 413, 463, 524.
Sechehaye, Ch. A. 105.
Sechelles (Dramatiker) 616.
Seckendorf, K. S. Freiherr v. (Über-
setzer) 687.
— V. 142.
SecnnduB, J. 207, 657.
— Reimarus 389.
Seebach. Marie 422.
Seebeck, M. 895.
Seeber, J. 283.
Seeberg, R. 141, 442/3.
Seeburg, F. v. 176.
Seehaussen, R. 58.
Seekatz, J. K. 889, 898.
Seelenanalyse 141.
Seelenkultar 445.
Seelenmythns 62.
Seeliger, E. A. 96, 168, 250.
Seeligmann, S. 63.
Seelmann. Th. 176.
— W. 14, 104, 128, 186, 559, 792.
Seemann, A. 127.
— E. A. 19.
Seemannsspraclie 111, 566, 573.
Seemüller, J. 122.
Seesselberg, F. 39.
Segnitz, E. 396, 481, 930.
Segrais, J. de 691.
Segur, E. 436.
Sehen, das 877.
Sehmsdorf, 43, 544.
Sehring, L. 232, 390, 429, 828.
Seibel, M. 165, 613.
Seiht, 6. 244.
— R. 119.
Seidel, A. 106, 113.
— B. 212, 665.
— C. W. 363.
— H. 27, 518, 1024.
— H. W. 288, 518, 807.
— Ph. 467, 904.
— R. 156, 568.
Seidenberger, H. 159.
Seidl, A. 134, 370, 404, 406, 409, 814.
— J. G. V. 20, 292.
— 0. 139.
Seidler, Luise 919.
Seifart, K. 558.
Seifert, J. 491.
Seignobos, Ch. 241, 718.
Seilacher, C. 51, 492, 943/4.
Seiler, F. 55, 885.
— J. 109, 461, 564.
Seiling, M. 459.
Seilkopf, K. 357.
Seilliere, E. 530, 1003.
sein (Zeitwort) 122.
Seipp, Katharina 713.
Seitz, Ch. 450.
Selbstmord 353.
Seiden, Camilla (Erinltz, Elise T.) 1011,
1014.
Seliger, P. 73, 756.
Seligmann (Ottilie Goethes Hausarzt)
470.
— A. F. 265, 470, 911.
Selkirk, A. 624.
Seil, K. 193, 204, 260, 265, 426, 429,
431, 451, 453, 459, 492, 852.
Seilen, F. 240, 717.
Seinecker, N. 230, 697.
Seltz, Th. 250. 730.
Sembritzki, J. 251, 274, 276, 731, 757,
759, 897.
Semler, A. 108, 112.
— J. G. 878.
Semper, 6. 131, 581.
— M. 460, 884.
Senancour, E. P. de 927.
Sendung, H. 62, 217, 226.
Seneca 61, 86, 214, 437, 617, 693.
Senfft (Buchbinderroeister) 833.
Senger, J. H. 110, 359, 804.
Senn, J. 292, 735.
Sentimentalität 145, 600.
Sepp, J. N. 512.
Seppeier, G. 117, 571.
Sera, L. G. 131.
Seraphim, E. 8.
Sergel, A. 364, 897.
Serroda, K. 395.
Serviles, F. 9, 36, 241, 254. 361, 375,
379, 391, 422, 538, 735, 818, 824, 1023
8er vet, M, 206.
Servieres, G. 397.
Sesenheim 914.
Setaiä, E. 5, 75.
Sette Coromuni 128.
Settegasf, F. 76.
Setzepfandt, R. 681.
Senffer, G. 125.
Seuffert, B. 102, 600, 756, 779.
— L. T. 176.
Sevelinges, C. L. 479, 928.
Sevenig, N. 240, 716.
Severinsen, P. 180, 628.
Severus, M. 41, 541.
Sevignö, Marie de Rabntin - Chantiil,
Marqnise v. 677.
Sevin, L. 547.
Sewett, A. s. Bransewetter, A.
Sexau, R. 78.
Sexualproblem 447.
Sexualwissenschaft 1023.
Seybold, Ch. F. 112.
Seydel, G. 409.
Seydelniann, C. 1000.
Seydl, E. 159.
Seyfang, E. 67.
Seyfarth, H. 773.
Seyler, Sophie 355.
's gebt Mensche, 's gebt noch Hersche
116, 570.
Shadwell, Thora. 705.
Shaftesbury, A. A. C. Graf v. 130, 240,
506, 698, 717, 782, 888, 964.
Shandismus 144.
Shaw. B. 29, 90, 132, 377, 388-90, 393/4,
403/4, 532, 582, 813, 827, 836.
She (Tänzerin) 142.
Shelley, P. B. 61, 615.
Sherard, R. H. 389.
Segato, P. 278.
Segel, B. W. 115.
Shakespeare, W. 23, 27, 30, 43, 45, 47,
76, 89-92, 97. 145, 209, 228, 279, 361,
383/7, 448, 451, 460, 534, 543, 567,
580, 624, 694, 764, 800, 804/6, 813/4,
824/7, 873, 876, 885, 951, 964, 973,
1000, 1006, 1015. — Antonius n. Cleo-
patra 385. CoriolanuB 43, 47, 385,
546. Cymbeline 78, 385. Hamlet 47,
228, 385/7, 410, 420, 483, 694/5, 775,
824/7, 840, 876, 969. Heinrich IV.
385. Heinrich V. 76, 387. Hein-
rich VIIl. 931. Julius Cäsar 385/6,
500, 845. Kaufmann von Venedig 80,
385/6, 876. König Johann 385. König
Lear 47, 76, 646. Komödie der
Irrungen 386, 543. Lokrin 386. Mac-
beth 25, 386 Mass für Mass 386.
Mucedorus 29. Othello 385/6, 501,
824, 826. Perikles 61. Richard II.
385, 421. Richard IIL 387, 798, 876.
Römerdramen 84. Romeo und Julia
385, 876. Sommernachtstranm 48,
387, 973. Sonette 764, 774. Timon
387. Troilus und Cressida 387, 1015.
Verlorene Liebesmfih 543. Winter-
märchen 27, 387. Zähmung der Wider-
spenstigen 87, 387, 543.
Aufführungen 387, 951.
— -Bühne 827, 973.
Forschung 383.
— -Gesellschaft 383.
Frage 384.
Inszenierungen 387, 826/7.
— -Jahrbücher 383, 824.
Literatur 387.
Probleme 383.
Übersetzung 384/5, 824.
Sibyllenbergsage 621.
Sichart, Emma v. 402, 835.
Sichel, J. 2.
Sickert, R. 376.
Sickingen, F. v. 175, 645.
Sidney, Ph. 69, 81, 92, 620.
Siebert, W. 986, 1008.
Siebeck, H. 28, 134, 147, 570.
Siebenbürgen 126, 626.
Siebenjähriger Krieg 852.
Sieben Schwaben 78.
Siebert 281.
— A. 440.
— 0. 246, 434, 439.
— W. 516, 623, 986, 1008.
Siebleben 10.
Personen- und Sachreg-ister.
1065
Sieb», Th. 79, lltl, 121 128, 675, 579.
Sisdel, E. 261.
- 0. 443.
Sieffort. F. 20«.
Slfg, W. 377.
dieiel, C. 455/6, 881.
- Enilie 865.
Sieben, K. 470. Sil.
Siegfried. W. 735.
Siegfriedlied, Siegfriedsage 61, 68/9,
tiie. 620.
Siegl, K. 217.
Sielmann. B. 141.
Siegmnnd. Maria 391.
Siegrist, L. 258.
Sienkiewicz, Q. 64.
Sieper, E. 384, 387.
SierckH, H. 165, 612.
Siereking, H. 8.
- J. 558.
- K. 475, 1020.
Sievers, E. iW. 99, 102, 121. 160. 552.
557. 617.
Sigel. M. 427, 354.
Sighele. S. 92.
Sigiimnnd (deatscher Kaiser) 645.
Sikiog, F. 4S9, 953
„Sik ne Maltid Terpedden" 110, 366.
Silberer. G. (Sil Vara) 90. 389.
Silbergleit. A. 223.
Silbermann, A. 4, 388, 390, 392, 520,
991.
Silcher, F. 686.
Silesinij, J. s. Scheffler, J.
Silhonetten 255, 463.
Sillem, W. 201.
Sil Vara s. Silberer. G.
SiWester, E, 293, 471, 914.
Silrestre, A. 70.
Simanovicz, Lndovika 494, 302, 944, 948.
957.
Simar, Th. 208. 210 1, 659, 665.
Simrael, G. 137, 139, 412, 442. 447, 459,
596, 772, 883 4.
Simon, H. 968.
— J. F. 166.
— K. 474.
— Ph. 490. 497/8, 500/1, 939, 950/1, 954,
956.
— S. 353.
Simons, E. 162, 204. 655.
— H. V. 478, 923.
„Simplicissimns^ (Zeitschrift) 36, 771.
Sirorock, K. 23, 68. 72, 191, 263, 287,
619, 734.
Sirason, P. 220.
Simsonsage 63, 617.
Sinclair. I. v. 538, 974.
— U. 91.
Singen und Sagen 114.
Singer, A. 93, 623.
— K. 391.
— S. 70, 101. 333, 556. 567.
Singspiel 30, 394, 396. '
Sinsbeimer, H. 374, 500.
Sinne 135.
Sintzenicb, H. 494.
Sippen, Th. 202.
Sippennamen 118, 573.
Sirlet, W. (Kardinal) 209, 662.
Sironi, Irene 424.
SJttenberger, H. 4, 353, 505, 527, 535,
1001.
Sittenfeld, K. 373.
— L. 251, 407, 416, 733, 845.
Sittengeschichte 6, 95, 133, 175.
Sittlichkeit 7, 141. 175.
Sijctus V. 671.
Sjöbrlin, J. 200.
Skal, G. Y. 239, 714.
Skandinarien 240, 717.
Skeel, Mogens 673.
Skladny, A. 104.
Skopal, E. 77.
SkytU, Fthr. B. 25. 232, 702.
SUmÄnik, F. 154.
Slawen 173. 560.
Sleidanns, J. 212, 665.
Sleamer, A. 268.
Smaraewski, T. t. 241.
Smeeks, H. 81.
Smend. J. 806.
Smith, C. Q. Moore 214.
— M. 31.
— W. 87.
— W. F. 209, 662.
Smolian, A. 401, 404, 406.
SmoIIe, L. 489, 938.
Jahretberiobta für neuere dentiohe
Smollet, T. O. 783.
Smythe^Palmer, A. 99.
Snorri Stnrlaeon 620.
Soden r, O. 204;.5.
SAderhjelm. W. 107, 137, 621.
Södermaeo. S. 241.
Sohns, r. 71, 116, 570.
Sömmeriag. S. Th. t. 780.
Soest, Jol. T. s. Disselhoff, J. A. O.
Soff«. E. 29. 97, 223, 2845, 370 482,
626.
Sobnrey, H. 791.
Soissons, Coontess of 131.
Soldaten in der Dichtung 93.
Solger. F. 1.39.
-- K. W. F. 509, 803 6, 971.
Solros-BrannfeU, FftrsteBtaia 626.
Solotharn .%(. 177.
Sommer, Anna 250.
— F. 223.
— J. 77, 183. 632.
— 0. 68.
— B. 467, 890, 902.
Sommerfeld. W. t. 25.
Sommerfcldt, G. 164.
Sommerlad, Th. .36, 206, 404, 504, 836.
Sondersbansen 10.
Sonne, 0. 36, 404, 414.
Sonnemann. L. 449.
Sonnenberg, F. t. 30, 775.
Sonnenfels, Amanda t. 451.
Sonnenmythos 617.
Sonnenstein, C. 172.
Sonnenthal. A. t. 25, 418, 422, 847.
Sonnleithner, L. 366.
Sonntag. A. 285, 290. 360, 767, 769.
SoDtag, Henriette 420, 728.
Sontrs (Sladt) 368.
Sophie, Königin TOn Ilannorer 217 8,
676;9.
— Charlotle. Königin von Prenssen 217,
219, 676, 678.
— Dorothea, Königin Ton Prenssen
217 8, 678, 680,
Sophokles 28. 30, 4.3, 46 7, 144, 382,
346, 596, 824, 954.
Sopper, A. J. de 429.
Sorbait, P. v. 686.
Sorot. F. 894, 906 7.
Sorma, Agnes 422.
Soterius. G. 235.
Sonter, Ä. 211.
Soyanx. L. 272.
Soyka, 0. 143.
„Sozi- (sprachlich) 114, 369.
Sozialdemokratie 140, 448, 1006, 1018.
Sszialgeschichte 194.
Sozialismns 29, 194, 391.
Sozialpädagogik 170.
Sozialphilosophie 436.
Soxialpioblem 248, 439.
Soziologie 443, 447.
Spach, L. 286.
. Spaeth 439, 884.
Spahn, M. 17, 31, 246 7, 448. 726?7, 1016.
Spalatin, G. 203, 212, 633, 663'
Spalding, J. J. 230, 697, 757.
Spamer, A. 636/7.
Spangenberg, C. 180, 202 3, 628.
— E. 169.
— J. 194, 664.
Spanheim, Ez. 217, 703.
Spanien 220, 240, 716.
Spanier, F. 137, 609.
— M 48, 57. 102, 157.
Spannung 145, 600.
Spannangsroman 145.
Spannnth, A. 400, 4U3, 406.
Sparre, E. 392.
Spartaens (Stoff) 62. 616, 877.
Spazier, J. O. 918.
Spe, F. T. 221, 512, 683, 803.
Specht. R. 395.
Speck, J. 158, 444.
„SpecUtor" 690, 694.
Speekter. 0. 288, 768.
Speeth, V. (Oberstleutnant) 278. 763.
— Margarete ». 279.
Speidel. L. 25. 334, 400. 527. 799, 1021.
Speier 165, 182.
Spemann. A. 493, 945.
Spenee 877.
Spencer, H. 941.
Spener. K. 356.
— Ph. J. 230. 697 8.
Spengel. Th. 212, 665.
SpenU, E. 968.
Sperber, E. 549.
Literttargeicbiokte. XU/XX.
Sperl, A. 444, 468.
Sperling, U. 0. 31, 1016/7.
Sperontea 673.
Speyer, F. 56.
— Marie 285, 370, 514, 814, 9Si)l.
Spieker, G. 261.
Spiegel, V. 88.
— znm Deaeoberg 948.
— der WeUheit (Sprnehsammlang) 191,
»42.
Spiegelberg-Denner 229, 695.
Spiel 13'>. 157, 445, 592.
.Spielberg. U. 2»6.
Spiele s. Theater.
Spielgrnppe. Wetteraaer 185.
Spiethagen. Fr. 91, JS6, 371, 767, 789,
s07, 814, 1002.
Spielmannsdiehtncg .'i.09.
Spiere. H. 4, 15, 29, 2.35. 271, 285/6,
872, 377, 381, 444, 503, 505, 610, 52l,
755/6, 765, 767. 773, 7956, 958, 9«1.
Spie«, U. 104, 560.
Spiller, B. 184, 632.
Spiee, F. 77, 181, 183, 18«, 622, 629,
632.
Spinazzola. V. 135.
Spindler, j. 26.
— K. ItiOO.
Spingarn, J. E. 2, 207, 218. 657, 6734.
Spinoza, ß. 7, 231 2, 426, 459, 668, 700 I.
849-50, 853, 883, 936.
Spinnzismns 878.
Spire, A. 144.
Spitt», F. 28, 180, 194, 221, 628. 645,
683.
— Ph. 199, 263, 283, 52.3, 617.
SpitUler, K. 61. 107, 136 7, 147, 245,
437, 447, 535, 593, 601, 723, 735,
789-90.
Spitzer, H. 132, 354, 588, 877,8.
Spohr, L. 400, 804.
Sponsel. J. L. 10.
Spottgedicht 182.
Spottlieder 635.
Sprachästhetik 107, .362.
Sprachbereicherung 461.
Sprachbestrebnngen, jadische 110.
SpraehbewegniDg. germanische 105.
Sprache (s. auch Amtssprache. Armee-
sprache, Bähnensprache. Dienstboten-
sprache.Gannersp räche. Jägersprache,
Kanzleisprache. Kindersprache. Kan-
densprache. Mundart, Schriftsteller-
sprache, Seemannsprache. Standee-
sprache. Studentensprache. Ver-
breohersprache. Weltsprache) 2, 107,
116, 136 7. 461, 463.
— amerikanisch-englische 573.
— deutsche 105-28, 360-79. - 27, 58
91, 96, 99. 107, 123, 461. 492. 885, 942.'
im Ausland 128, 579.
— dramatische 107, .353.
— englische 113, 562.
— friesische 99, 128, 579.
— frühnenhochdentsche 108, 563.
— indische 970.
— indogermanische 99.
— keltische 4.
— menschliche 106.
— plattdeutsche 127/8, 558, 578.
— slawische 5.
— sachliche 107.
— studentische 119.
— unsachliche 107.
— und Stil einzelner Dichter und Dich-
tungen: E. M. Arndt 110, 565; J.
Brinkman 111: Brockes 564; Des
Knaben Wnnderhorn 977 ; Ed. Devrient
118; Eichendorff933 4; Fischart 642;
G. Freytag 110; Frischlin 635; J. J.
Görres 977 8; Goethe 109. 461, 463
327, 564, 568 9. 885 6. 923, 930 1. 935 6;
Gottsched 109. 564 3, 707; Grabbe 110;
Grillparser 110, 563: A. r. Haller
109, 564: M. Harden 574; G. Haupt-
mann 110; Hebbel 110. 565, 807;
Heine 110. 525. 1(J12 3; Herder 109,
456.564 5.879-80; Hildebrandlied619;
Houwald 110, 989; Jean Paul 109, 365;
J. Kerner 110; Job. Kessler 109, 364;
H. T. Kleist HO. 358; F. M. Klinger
109, 355. 565; Klopstock 564; Les-
sing 454. 876 8: Luther 108, 114, 200,
564, 578, 650; C. F. Meyer HO, 565;
F. Reuter 110. 566; K. Scheit 109,
564; Schiller 102, 502, 527,565.957;
Chr. D. Schubart HO, 565; Shake-
speare 384; J. T. Soest (J. DUselhofl)
102
1066
Personen- und Sachregister.
110, 666; F. v. Spe 683; M. und S.
Steier 635; Stifter 110; L.Tieck973;
Treitschke 110; A. Trinius 110,566;
Volkslied 6l>9; R. Wagner 110, 566,
595; B. Waldis 109, 564; F. G. Wetzel
965; Wieland 109, 313, 565.
Sprachenerlernang 154.
Spracherneuerung 107.
Sprachforscher (vgl. Philologie) 99-101,
553,4.
Sprachgebiet, hochdenteches 122.
Sprachgeffihl 118.
Sprachgeschichte 107, 492, 563.
Sprachgestaltnng 148.
Sprachkritik 446.
Sprachlehre 57, 120.
Sprachmelodie 28, 147/8.
Sprachphilosophie 105, 430.
„Sprachposaune" (1648) 573.
Sprachpsychologie 105.
Sprachreinheit 118/9, 461, 573, 885.
Sprachrhythmus 148.
Sprachrichtigkeit 119, 573.
Sprachsitten 107.-
Sprachunterricht, deutscher 41.
Sprachverderb 107.
Sprachverein, Allgemeiner Deutscher
100, 565, 571.
Sprachversehen 561.
Sprachwandlnng 107.
Sprachweise, archaistische 107.
Sprachwissenschaft 105/6, 508, 560, 969.
— vergleichende 99.
„Sprachwissenschaft für alle" (Zeit-
schrift) 560.
Spranger, E. 1-30, 170, 265, 430, 444,
494. 507, 580.
Sprengel, J. G. 4, 41, 251, 359, 488,
490, 536, 541, 940.
— J. J. 3.
— K. 465.
Sprenger, E. 761, 858. 861.
Sprengler, J. 59, 244. 369, 372, 375, 413.
— Th. 40.
Sprichwörter (vgl. Redensarten) 115,
570. 575;7, 579, 650.
— schwäbische 125.
Sprichwörteranekdoten 622.
Sprichwörtersammlungen 665.
Sprickmann, A. M. 775.
Springauf, E. W. 760.
Springer, A. H. 24.
Spruchdichtung 191, 234, 629, 636, 642.
Spruchsammlungen 15.
Sprung aus dem Fenster (Motiv) 76.
Spundes (Wortforschung) 114, 569.
Ssolognb, F. 79, 717.
Ssymank, P. 444.
Staat 32, 175.
Staatsraison 670.
Staatsschauspielschulen 412.
Stabreim 566.
Stachel, P. 214. 693.
Staden, H. von 221, 682.
— J. 182, 630.
Stadler, E. 24.
Stadt- und Feldmans (Fabel) 80.
Städtelohsprüche 630.
Stäfa 476.
Stägemann, Familie 520.
— Elisabeth v. 991.
- F. A. V. 248, 474, 731, 897, 991.
Stählin, K. 196.
— 0. 20.
Stael, Alhertine de 910, 969.
— Anne Louise 240, 508, 715, 881, 927/8.
Stände 25, 90, 175.
Stäudlin, G. P. 733.
Staff, Major von 892.
Stahl, E. L. 359, 383, 387, 804.
— F. 415, 902.
— H. 64 187, 390, 638.
— S. 276, 760.
Stahn, H. 63, 617.
Stahr, A. 528, 807, 900, 996, 1002.
Staiger, R. 181.
Stamm, A. 46.
— E. 134.
Stammbücher 163, 177, 254'5.
Stammler, W. 356, 801.
Stanberger, B. 194.
Standesspraohen 110, 566.
Standfnss, (Komponist) 396.
Standhartner, .1. 833.
Stanford, Ch. 134.
Stang, G. 42, 542.
Stange, A. 189, 640.
Stangl, A. 118.
Stapfer, A. 905/6.
— F. 467.
Starck, L. 222.
Starcke, G. W. Ch. 280.
Starke, 0. 387, 411, 841.
Stassen, F. 243.
Staub, F. 102, 557.
— K. J. 797.
Stanber, R. 211.
Staude, P. 543.
Stanf V. d. March, 0. 234, 293, 390,
419, 770.
Stauffer, K. 262.
Staupitz, J. V. 198.
Stavenbagen, C. 250.
— F. 382, 535.
Stavermann, W. H. 81.
Stechardin, die 855.
Steck, R. 65.
Steckelburg 210.
Steeger, A. 153.
Steele-Smith, Minna 462.
Stefan, P. 71, 374, 773.
Stefanovic, S. 74.
— Wuk 555.
Steffen, J. 120.
— W. 41.
Steffens. H. 25, 508/9, 968, 972, 1000.
Steger, H. 227, 692.
Stehle, B. 55.
Stehmann, W. 80, 623.
Stehr, H. 733.
Steier, M. 186, 635.
— S. 186, 635.
Steiermark 34.
Steiff, K. 34.
Steig, R. 466, 494, 498, 510, 757, 802/3,
893, 946, 951, 974/5, 978/9.
Steigentescli, A. v. 495.
Steiger, E. 285, 375, 393, 415, 418, 772.
— Marie 290.
Steim, G. vom 501.
Stein, A. 197.
— B. 2, 36, 64, 253, 380, 534, 771, 822.
— Charlotte v. 255, 466/7, 474, 477/8,
891/3, 896, 898, 900, 904/6, Q13, 919,
922, 924/5.
— F. T. 475, 893.
— G. 47.
— G. vom 956.
— H. V. 131, 404, 730, 844.
— J. V. 912.
— K. V. 845, 852, 893.
— K. Frhr. v. n. z. 7, 28, 51. 447/8.
— L. 246, 723.
— M. 93.
— Ph. 414, 419-20, 467, 847, 904/5, 918.
— S. 948.
— W. 46, 176, 545/6.
Steinacker, K. 137.
Steinbarth, G. S. 428.
Steinecke, T. 55.
Steinel, 0. 44, 447.
Steiner, G. 84.
— H. 78.
— L. 354, 799.
Steinert, W. 251, 732.
Steinhäuser 501, 955.
Steinhausen, 6. 4, 177, 536.
— H. 534, 891.
Steinheil-Dramen 93.
Steinle, A. M. v. 511, 976.
— E. V. 511.
Steinmann, Antonie 413.
— Th. 441.
Steinmeister R. 942.
Steinschneider, M. 93, 103, 492, 559.
Steinthal, H. 103.
Steinweg, C. 168, 338.
Steinzänger, 0. 484, 933.
Steitz, K. 67.
— W. 359, 804.
Stejskal, K. 55, 57, 551.
— Th. 151.
Stekel. W. 133, 146, 602.
StellanuB, G. 411.
Stelter, K. 250.
Stelzhamer, F. 24, 292.
Ste Maure, Benoit de 70.
Stemplinger, E. 452. 454, 875.
Stendhal s. Beyle, H.
Stengel, Mock. 102.
— E. 68, 80.
Stenger, A. 11, 168.
Stenglln, F. Frhr. t. 146.
Stephan, C. 234, 278, 507.
— H. 154, 230/1, 275, 277, 455, 697,
699, 879.
Stephan!, A. W. 464, 471, 914.
Sterk van Ringelberg, J. 212.
Sterling, St. 436.
Stern, Ad. 20, 481, 501, 535, 796, 798.
— Alfred 281, 766, 898, 995.
— B. 88.
— E. 987.
— J. 136, 232.
— L. Chr. 4.
— M. E. V. 22, 39.
Sternberg, K. Graf 258, 444.
— L. 294.
— Th. 6.
Sterne, Carus s. Krause, Ernst.
— L. 144, 524, 599, 783, 927, 1006, 1014.
Sternenglaube und -dentung 406.
Sternfeld, R. 400, 40,3/4, 406, 834, 1011.
Sternheim, C. 72.
Sterzenbach, Th. 68, 619.
Sterzinger, D. F. 428.
Stettenheim, J. 248.
Steub, L. 269.
Steudel, F. 434, 442, 877.
Steves, H. 362, 806.
Stewart, T. Caroline 79.
St. Gotthard 10.
Stich, H. 165.
Stieda, W. 162, 164.
Stiefel, A. h. 61, 77-80, 8.5/6, 181, 185,
615/6, 622/3, 634.
Stieglitz, Charlotte 530, 1000, 1003.
— H. 28, 530, 1000, 1003.
— Olga 131.
Stiel er, K. 8, 24, 123, 248, 294, 382, 538,
684.
Stier, A. 159, 489, 495, 611.
— E. 416.
Stieve, F. 218, 450.
Stifel, M. 194, 647.
Stifter, A. 20, 24, 26, 30, 110, 252, 254.
514, .540, 792, 980.
Stigelius, H. 207, 657.
Stil (vgl. Sprache) 136/7, 437, 563/4, 595.
Stilgebauer, E. 672.
Stilistik 58, 107.
Stiller, 0. 469, 909.
Stilling, J. H. 427, 474, 856, 920, 934.
Stimme, menschliche 147.
Stimmung 23, 25.
— ästhetische 144.
— dramatische 27, 353.
Stirner, M. s. Schmidt, Kaspar.
Stocker 709.
Stockfisch (Wortforschung) 113.
Stockmann, A. 389, 507, 827.
Stocks, J. 404.
Stodte, H. 361, 364, 806.
Stöber, A. 286.
Stöokel, H. 56, 58, 120, 549.
Stöcker 91.
— A. 443.
— Helene 142, 390, 522, 828, 974. 992.
Stoeckius. H. 154.
Stöhr, H. 510.
Stölzel, A. 494, 946.
Stör, Th. 194.
Stössinger, F. 83, 138, 406, 415, 446.
522, 992.
— K. 405.
Stoessl, 0. 99, 244, 386, 446.
Stötzner, P. 161.
Stoffel, J. 53, 547.
Stoffgeschichte 59-98, 615-26, 877, 997.
Stöhn, H. 4, 58.
Stojentin, M. v. 210, 663.
— V. V. 210, 663.
Stoker, B. 423.
Stokes, F. G. 208.
Stolberg, Auguste v. 800.
— Chr. V. 800.
— F. L. Graf v. 474. 800, 920.
Stoll, Ad. 100. 554.
Stollreither, E. 262, 472.
Stolterfoth, G. 17, 145, 391.
Stolz, A. 20, 245, 261, 443, 744.
Stolze. W. 643.
Stomins v. Mnlinns. J. 180, 628.
Stona, Marie 294.
Storck, K. 4, 20, 39, 137, 139. 236, 262/3,
372 3, 390. 395/7, 399, 401, 404, 406,
408 446, 473, 481, 480, 596, 716.
Storm, Th. 43, 288, 534, 626, 768, 790/1,
795/6.
Stoskopf, G. 464.
Stotter, M. 292.
Stotzingen, 0. Frhr. v. 470, 912.
Strachan, J. 76.
Strachey, J. S. L. 31.
Personen- und Sachregister.
1067
8tr»ehwlU, M. Or»f t. 254, :.'!»», 7t5»,».
Straekerjka, L. 77. «21.
Stra^mni, M. 1S4.
Strskosoh, A. 432, 999.
8tr»nitxky. J. .\. 228, 367. 693.
Stimnsky. Chriitina t. 6tK», »70 1.
Slrmssburg s. 166.
Strassbarger MBDstcr 95, 626.
Stratbmann, H. 204.
Stratt«r, E. lOä
Strmub«, H. 1010.
Stranob, Pb. Iä7, 638.
StrauM. D. F. 27. 289. 427. 433/4, 437,
453, 769, 865/7, 877, 10«.i2.
— E. 89-90.
— B. 396, 405 6, 618.
— S. 1010.
— nnd Torney, Lulu t. 283,4, 2M, 766,
774.
— — V. T. 283, 766.
— -Wobl, Jeanette 994. lOOl.
..Strebkatz- (Flugblatt) 630.
Strecker, K. 14, 238, 269. 353, 358, 360,
363, 380. 390, 392,3, 438,9, 504, 712,
798, 1015.
— R. 459, 497. 647, 884, 949.
Strebleoan, M. Edler t. (N. Lenao) 20,
22, 291, 536, 614, 626, 716, 769, 738,
1012.
Strebler, A. 170.
Strehlke, F. 102, 462. 557.
Streicher, A. 943/4.
— 0. 118j9.
Streitber?. H. 38.
— W. 104,5, 5«1.
StreitdichtunfT 626.
Streiter, J. 366, 735, 809.
Streitgedicht zwischen Wein n. Wasser
98
Streitmann, K. 418.
Streitschriften, politische 177.
Streltzow, B. 142.
Stremel, M. A. 294.
Strenbel. B. 45.
Strich, B. E. M. 51. 547.
Stricker, E. 69, 206.
Strigl. H. 105.
Strindberg, A. 19, 24, 132, 393 4, 412,
532, 582, 748, 751.
Stritt, Marie 6.
Strobel, K. 15, 539.
Slrobl, F. 43, 543.
— J. 183, 631.
— K. H. 63, 95, 234, 245. 253, 269, 618,
723.
Strodtmann, A. 102, 557, 997, 1011.
Ströbel. A. 253.
— H. 514.
Stromer, S. 175.
Strozzi, P. 37S.
Strümpell, L. 158.
Stmensee, J. F. Graf t. 717.
Strunz, F. 27, 189, 207, 696.
Strzemcha, P. 292.
Stnart-Glenoie 582.
Stnb, Ambr. 673.
Stubbs, W. 173.
Stucken. E. 379.
Stndemnnd, W. 15.
Stndentenabentener (Novelle) 80, 623.
Stndentendichtnng 102. 513/4.
Stndentenieben, Stodententam 92, 151,
159-61, 170 1, 218.
Studentensprache 111.
Studentenvereinsbübne 393.
Studentin 172.
Stadienwesen 165.
Stndniczka. F. 558.
Stflber-Günther, F. 95.
St&ckelberg, E. A. 65, 618.
Störacke, H. 36, 292, 362, 372, 376,
413 4, 419-22. 473, 843, 999.
Stürmer. F. 105, 112, 499, 561. 567, 953.
Stnhlfeld, W. 416.
St. Drban-Trinklied 182.
Sturio, W. 166.
Sturm, A. 69.
— H. 792.
— J 212. 658.
— K. F. 449, 517. 9-i7.
— nnd Drang 46, 242, 275. 355, 536,
563, 758 9, 783, 8 0, 825, 960.
Stnrtevant, A. H. 500.
Stnry, F. X. 121. 575.
— B. 370.
Sturz, J. P. 268, 753.
Stattgvt 18, 495.
Sabak, E. 133, 588.
SnbjektiTismni 778, 785. 962.
Suchier, R. 103.
- W. 275
Suchland, 0. 223.
Sadermann, U. 6:). 245, S76'7, .379-84),
.5;U, 7.')3, 811 '2. 822, 844.
Sadhoff, K. 26, 189, 640.
Süd, M. 782.
Stkpfle, G. 10:i. 569.
- Tb. 103. 559.
Saskind, H. 431.
Stts», E. 372.
- W. 73, 211, 214, 229, 667.
Sfitterlin. L. 120 1, 123. 570, 57.'>.
Soita, G. 5.
Salamith 63.
Solger-Gebing, E. 293, 375, 461, 508,
515, 818, 967. 97».
Soll«. B. 206. 229. 697.
.Snmmarinm d. Joarnaliitik" 35.
Snolahti, H. 112, 118. 572.
Snphan. B. 453 4, 477. 879, »22.
Supper, Augnste 252, 734.
Suse, Tb. 29, 250, 601.
Suske, F. 4-22.
Snsman, Margarethe 295.
Sntermeister, W. 281.
Satte (Wortforschung) 114. 56».
Satter, F. B. 36.
Sattner, Bertha t. 268.
STanwick, Anna 4S8
Sratek 947.
SToboda, F. 62.
Swaret, J. 208.
Swedenborg. E. 428, 857, 936.
Swift, J. S76
Swinburne, A. G. 85, 532. 389.
Switalski, IL 5, 536.
Swoboda, H. 444.
Sybel, H. v. 450, 740.
Sydow, A. 487.
— Anna v. 265.
— C. W. T. 79.
- M. 513. 979-80.
- P. G. A. 158.
Sylvester, L. 197.
Symbolbegriff 134, 140. 45', 884.
Symbolismus 245. 722 3.
Symons, A. 245, 378.
Synonyma 567.
Syntax 109. 122, 564, 576 7.
Szabö, S. 442.
Szigligeti. E. 368.
Tachan, L. 51.
Taesler, C. 272.
— CI. 39, 271, 1023.
— K. Cl. 284.
Täuber, C. 117, 571.
Täafertnm 206, 656.
Tagebücher (vgl. Briefwechsel, Me-
moiren) 177, 218.
Tagesblätter s. Zeitangen.
Taillandier, Saint-Bene \WS.
Taine, H. 43, 132, 533, 531, 626, 812.
Takt 445, 614.
Talayrach. G. 434.
Talen, J. G. 73, 244.
Talent 136, 593/4.
Talvj s. Jacob, Therese Adolphine Luis«.
Tamm, F. 102.
Tanner, E. M. 173.
— J. R. 668.
Tannbänsersage 71, 75, 621.
«Tante Meier" 563.
Tanz 135, 1:J3, 424.
Tanzlied 148.
Tappe. E. 99, 553.
Tappert, W. 400, 893.
Tardel, H. 66. 282, 513, 623, 766, 979.
Tarab 106. 482, 562.
Tasso, T. 775.
.Taschenburh iür Freande altdeutscher
Zeit und Kunst- 1007.
.Tat- (Zeitschriftj 38, 1023.
.Tatler-, (Zeitschrift) 690, 694.
Tanbmann, J. 792.
Tauscherstoff 498.
Taasend and eine Kacht 77.
Tausend und ein Tag (M&rebeasamin-
Inngj 77. 622.
Taasig, Panl 383, 464.
Tansk, V. 409.
Tante, G. 5o3.
Tavernier, W. 67, 619.
Taylor, R 488.
Tech, N. ISO. 628.
Technik 96, 261.
Technik, dramatUebe 859, 39L
Tecklenborg. A. 40 1, 64S.
Teetz, F. 4«, 277.
Teiehmaan, E. 146.
— M. 161.
Telemano, 0. Pb. 230.
Teile«, O. (Tirso de Meltu) 80».
Tellitoff 85, 50<) I.
Telmann, F. 411.
Tempeltey. E. 121.
Tempel-Klassiker 86, 803, 887, 1013.
Temperley, H. W. V. 668.
Tenant, J. 67.
Tendenzdichtang »61.
— reformateriscb« 630.
Teniars. D. 687.
Tennyson, A. 30.
Tepl, Stift 898.
Terens 658.
Terminologie, spraehwiMenscIuftliclie
111.
Terner, E. 115.
Terry, Ellen 423.
Tergakovec. V. 27.
Tersteegen. G. 222, 683.
Tesch. A. 4.32.
Tesdorpf, P. 77, 622.
Testament, Meae« 63.
Tetzner, F. 23.3, 4.33.
Tenber, V. 6.3.
Tenbner, B. G. 19.
Teuchert, H. 122 3.
Tenerdank 109. 183, 631.
Teufel 77, 97,8, 447, 623. 10U8.
Teatenberg. A. 409. 415. 460, 464.
-Teutscher Merkar- 1021.
Tewele, T. 418.
Tews, J. 612.
Thackeray, W. M. 797.
Thalhofer. F. X. 17.
Thamer, Tb. 188.
Thamm, M. 166.
Theater (Anffübrangen, Bühne. Dorf-
theater. Festspielhaos, üoftheater,
Nationaltbeater , Provinztheater,
Schaastellangen, Scblosstheater,
Stadttheater, ünterhaltungstbeater ;
vgl. auch Drama, Freilichttheater,
Jargontbeater, Kfinstlertheater,
Puppentheater, Schauspiel, Scbatten-
theater) 28, 91 2. 93, 141, 171, 187,
228, 354, 4i>4, 413, 5o6, 688, 866,
875, 928, 962, »73, l'X)8. — In: Anga-
barg 695: Bamberg 407, 517: Basal
416: Bayreuth 403, 7.33, 833, 335'6,
S46: Berlin 248. 363, 394. 407,8,
413 4, 417 9, 4SI, 499, 739, 812,
815 6, 8:37. 843, 952: Bern 636;
Brandenbarg 414: Braunscbweig 407,
416: Bremen 25: Breslau 416, 692;
Cassel 416; Darmstadt 416, 6»5;
Detmold 416: Diessenhofen 481;
Dresden 402, 652: Düsseldorf 995 6;
Frankfurt a. M. 4S6, 499. &iö ; Frank-
reich 97; Friedberg 635: Gotha 416;
Hagen 410: Hamburg 41u. 675. 690,
825: Heidelberg 675: Üertenstein 409;
HexeoUnxplatz bei Thile 693, 839;
Hildesbeim 416: Karlsruhe 416; Kiel
416; Koburg 228, 416, 695: Königs-
berg i. Pr. 416: Laibacb 493, 951;
Lanchstädt 416. 413, 476,846; Leipzig
636, S75, 1001; Liegnitz 692; London
488, 1015: Mainz 6:35: Mannheim 419,
495.499-500,951.953: Meininiren 393,
414 5, 816, 326, c^45 ; Metz 417 : Moskau
423: München 410.415,418,486,500.
341, 845, 973: Xeaborg-Düsaeldorf
695; Kiederdeutschland 227, 355;
Paris 844; Plauen 417: Polen 886:
Posen 417, 419, S46; Beichenberg
417; Beutlingen 424: Bostock 417;
Schlesien 230; Schweiz 410; Stralsund
695: Stuttgart 228. 417, 846, 694.'5;
Weimar 417, 481. 325, 842, 845/6.
888. 390, 894. 930, 952. 1015 ; Waisseo-
fels 695: Wim 30, 368. 407, 410,
4156. 418. 421. 487. 498-500, 63.5.
71», 749, 845. 954, 999; Wiesbaden
409; Wolfenbüttel 417.
— im Theater 82.
Theaterästbetik 408 9, 838.
Theateralmanacb 407.
Theateraasstattung 410. 840.
Theaterbau 4i.i7, 412, i?42.
Theaterbibliographie 407, 415. 837.
Theaterdarsteller 186, 229, 264, 418-23,
746, 846/7.
102*
1068
Personen- und Sachregister,
Theaterdekorationen 407, 411, 841.
Theaterdirettoren 407, 417/8, 846.
Tbeaterelend 411, 842.
Theatergeschichte 407-24, 837-47. —
186, 228, 403, 481, 436, 498, 636,
694/5, 836, 930, 998.
Theatergesetz 394.
Theaterbochschnle 408.
Theaterkalender 407.
Tbeaterkostüm 410/1.
Theaterkritik 25. 351 '2, 415, 798, 999.
Theaterknltnr 408.
Theaterkass 413.
Theaterleiter 846.
Theaterleute 264.
Theaterprinzipalschaften 228.
Theaterprogramm 411.
Theaterpsychologie 408.
Theaterpnblikum 411, 841.
Theaterrecht 411, 841/2.
Theaterreform 394, 404, 408/9, 415, 510,
838, 973.
Theaterregie 410, 840.
Theaterrepertoire 715.
Theaterromane 91.
Theaterschale 843.
Theaterspielplan 411.
Theaterszenerie 411.
Theaterstil 408.
Theatertechnik 840.
Theaterzeitschriften 407.
Theaterzettel 499.
Theaterznknnft 409, 838.
Theilacker. S. 360, 805.
Theistenkirche 433.
Themar, W. 658.
Themensanimlangen 44, 544.
Theobald, L. 204, 667.
Theoderich der Grosse 70.
Theodizee 231, 491.
Theologen 260.
Theologia dentsch 187, 637.
Theologie 442, 570, 849, 361.
Theophrast 1014.
Theosophie 444, 835.
Therlamas, Prof. 624.
Theophilns (Drama) 186.
Thewissen, A. 997.
Thidreksage 616, 620.
Thiel 500, 900, 953.
Thiele, Arth. 285.
— E. 649.
— E. A. 435.
— H. s. Treu, W.
Thiemann, G. 498, 951.
Thierry, A. 1007.
Thiersch, B. 289.
Thierse, P. 96, 208, 658.
Thiessen, E. 288.
Thill 154.
Thilly, F. 459, 884.
Thilo, E. 33, 1019.
Thimme, A. 77.
Thode, H. 131, 137, 190, 641.
Thoroa. A. 16, 64.
— K. 141, 190, 262, 641, 745.
— L. 141, 394, 446, 598.
Thomann, W. 85, 624.
Thomas, französischer Dichter 70.
— A. 928.
— B. 166.
— Calvin 4.
— N. 213.
— W. A. 143, 146, 395, 400, 406.
— -San-Galli, W. A. 134.
Thomasius, Chr. 672.
Thomassin, Ch. 85.
Thomsen, Ada 62.
Thomson, E. 280, 502, 957.
Thon, F. W. 615.
Thoranc, Graf 474, 889, 898.
Thorbecke, A. 55.
Thorean, H. 27.
Thorild, Th. 927.
Thonret, N. F. 921.
Thrasolt, E. 247, 726.
Thron und Altar 116. 570.
Thudichum. F. 193, 209, 644, 662, 878.
Thüramel, M, A. v. 160, 276, 777, 783.
Thürheim, Gräfin Luise 257, 738.
Thüringen 10, 126, 168, 202, 250/1,
287, 578, 733.
Thttrlingfs 204.
Thnmb, A. 5.
Thnrler, A. 194.
Thurn, Thekia Gräfin t. 499.
Thym, J. H. 901.
Tibal, A. 361, 364, 379.
Tichatschek, J. A. 400.
Tideman, J. 188, 693.
Tieck, Dorothea 1002.
— Friedr. 898, 976.
— L. 266, 357, 386, 506, 509-10, 626,
690, 762, 777/8, 783, 801, 804, 809,
826, 835, 959-62, 964. 969, 972/4,
978/9, 985. 989, 996,7, 1000.
Tiedemann, Chr. v. 258.
Tieffenhach, R. 51, 502, 547, 956.
Tiefnrt 476.
Tielo, A. K. T. 289, 294, 768.
Tiemann, W. 225.
Tiere in der Literatur 93/4, 127.
Tierfabel, Tiersage 30, 79-80, 623.
Tiernamen 118, 555, 667, 572.
Tiersot, J. 396.
Tierstimmen 122, 575.
Tietermann, Marie 855.
TietBch, G. 287.
..Tilfas" (litauische Daina) 88.
Tiling, M. v. 198.
Tille, A. 5, 25, 556.
— Armin 36, 101.
Tillich, E. 274.
Timmermann, A. 113.
Tinayre, Frau M. 239.
Tirol 128, 243, 253, 258, 720, 735.
Tischbein, W. 456, 474. 920.
Tischlieder, tirolische 123.
Tissot, E. 239, 714.
Titins, G. 229, 444, 696.
Tittmann, B. 151.
Titnrel 68.
Tobias t. Hebborn 78.
Tobler, A. 124, 576.
— Chr. 717.
— G. 254.
— L. 103, 558, 888.
Tochter des Grafen r. Poiton (Stoff) 78.
Tod 97, 376, 459. 497.
Todenwart, Wolff v. 701.
Todenwarth, E. v. 160, 611.
Todhunter, J. 524.
Todsen, H. 515.
Tököly, Graf E. 224, 686.
Tölpel 116.
Tönnies, F. 444.
Toischer, W. 167.
Toland, J. 281, 699.
Toldo, P. 65.
Toleranzbewegung, englische 669.
Toleranzgedanke 193.
Tolstoi, L. 24/5, 383, 532, 582, 720,
723, 796/7.
Tombo, K. 465.
Ton 147.
Tonfarben 148.
Tonger, P. J. 497, 949.
Tonkunst 134.
Tonmelodie 28, 147.
Tonsatz, dramatischer 394.
Topfseifersdorf 682.
Tornins, V. 161, 430, 481, 779, 930.
Törnqvist, G. 673.
Torstenson, L. Graf 224.
Tost, Burg 981.
Totenbraut 62.
Totentanz 97, 618/9, 626.
Totgesagter Gegner (Motiv) 79.
Toth, K. 82.
Tonaillon, Christine 87, 246, 518.
— H. 87, 618.
Toussenel, Th. 894, 928.
Tovote, H. 266.
Trabert, A. 283.
— H. 521.
Tracht 116.
Traditionalismus 200.
Traeger, A. 449.
Träumender Bauer (Motiv) 79, 623.
Tragik 144, 358. 361, 376, 437, 453, 489,
587/8, 600/1, 875.
Tragikomödie 353, 588.
Tragödie 353/4. 369, 376, 813, 873, 875.
— antike 392, 961.
— französische 146.
Trapp, M. 199.
Traube, L. 103, 558.
Traudt, Y. 286.
Traum und Dichtung 136, 985.
— vom Schatz auf der Koblenzer
Brücke 79.
Tranmann, E. 2, 30, 245, 256, 260, 283,
412, 433/4, 457, 465, 469, 472/3,
479-80, 485, 882, 897, 909, 928, 935.
— G. 392.
Traun, J. t. d. b. Schindler, A. J.
Tratisoli, J. 12.
— E. 918.
Trautmann, J. G. (Haler) 898.
Traversi, C. A. 376.
Travestie 147.
Travnik, J. 527.
Trebbin, M. 126.
Trebitsch, S. 29, 376, 389, 827.
Stein, Marianne 389.
Trefi"tz, J. 359.
Treitel, R. 411.
Treitschke, H. v. 30, 110, 243, 247
249, 277, 447, 450, 505, 573, 595,
720, 1010.
Trendelenburg, A. 114.
Trescho, S. F. 428, 897.
Treu, B. 375.
— W. (H. Thiele) 70.
„Treue" in der Dichtung 89.
Trevir. Phil. 633.
Trieloff, 0. P. 35, 242, 719, 1021.
Trier 9, 175.
„Trierisches Wochenblatt" 35.
Triesch, Irene 422, 837.
Triewald, S. v. 673.
Trimeter 149.
Trinins, A. 10, 75, 494, 666.
Trinklieder 578.
Tristan und Isolde (Stoff) 70, 817/8,
996/7.
Trithemius, J. (Tritheim) 192, 212,
658-60.
Troeltsch, E. 197, 204, 206, 434, 656.
Troemer, J. C. 709.
„Trösteinsamkeit" 1007.
Trog, H. 896.
Trojan, J. 38, 248, 269, 293/4, 731,
753.
Tronchin (französischer Dramatiker)
85, 624.
Trost, A. 703.
Trotzky, N. 380, 823.
Trüber, P. 192, 203.
Trublet, Abbe 878.
Trübe, 0. 294, 770.
Trübner, K. J. 19.
Trnhläf, A. 207/8, 658.
Tschackert, P. 180, 628, 666.
Tschaeche, E. 157.
Tschechen 362.
Tschechow, A. 394, 717.
Tschersig, H. 279, 765.
Tschiedel, J. 522.
Tschingis Khan 621.
Tschinkel. H. 30, 124, 576.
Tschirch, 0. 25, 236, 249, 475, 921.
Tschudi, Äg. 184, 633, 955.
— Clara 400.
Tuch, K. 263.
Tümpel, H. 11, 220.
Türckheiro, Familie 987.
— Elisabeth v. s. Schöuemann, Lili.
Türckis, D. 185.
Türkenoper 87.
Tnilius, Helena 85.
Tumarkin, Anna 134, 232.
Tnmparoff, N. 461, 885.
„Tunnel über der Spree" (Dichter-
vereinigung) 249.
Turgenjeff, 1. 94, 98, 267.
Tarkotataren 560.
Turmayr, J. (Aventinus) 210, 663.
Tnrnwesen 432.
Turszinsky, W. 371, 373, 417/8, 420/1,
846/7.
Tuschak, Helene 72, 771.
Tnxen, A. P. 220.
Tyndall, P. 409, 422.
Tyrell, Q. 521.
Tyroll, R. 368, 418, 422.
Uckeley, A. 179, 643.
Udine, J. d' 136.
Uebelhör, M. 35.
Überbrettl 30, 424.
„Über den Wassern" (Zeitschrift) 38,
_ 247, 1023.
Übermenschentum, Übermenschbegriff
_ 377, 435/6.
Überraschung im Drama 353.
Übersetzungen 147, 184, 186, 228, 631,
634, 667, 775/7, 780, 737, 972.
- englische 239.
Übersetzungskunst 30, 501.
Übersetzungsliteratnr 226.
Uechtritz, F. v. 359, 804.
Uffenbach, Z. K. v. 220, 268, 753.
Uhl, F. 254, 267, 416, 449, 748.
Personen- und Sachregister.
1069
Uhl.W. 16, 115. 670.
Uhl«ad, L. 52, «7, 150, 288. 619-20, 629.
540. 547. 5«6. 716. 734, 768, 805, 807,
991) 1, 999-lOuO, 1002, 1007.
UhId«ndorfr. F. 982.
Uhle. P. 474, 493, 919. 945.
ühlenbeok 112.
Uhlig, O. 104.
— K. S. 835.
V\», Vi. 126.
ülenhart, N. 226, 688.
Ulingersa^e 1007.
Ulitsch, J. 8. 2-22, 683.
Ullmann, U. 232. 490.
— M. 1015.
Ullrich. H. 45, 81, 232, 701, 951.
— Hsrinirete 399.
— R. 151/2.
— Titns 362.
Ulm 95, 174, 759.
Ulman, Kevine 82.
Ulrich T. Eschenbseh 616.
— T. Turheim 997.
Umber^, J. B. 65, 617.
Urapiogsspraohe 121, 561.
Umlauft, Frdr. 147.
— P. 293.
Unbescheid. H. 504, 951.
Unbeirnsstes and Bewasstseio 136.
UnbewQsst fiberschrittener See (Hotir)
76.
Undine (Stoff) 87. 984.
Ungarn 718, 1018.
Unger, A. W. 18.
— LA. 242.
— M. 419.
— E. 2, 237, 439, 453. 455. 622, 524,
532, 710, 853, 878, 880.
— -Khnll 124.
Ungleiclie Kinder Eras 63, 617.
.UniTerBal-Archir fSr Wissenschaft und
Literatur" 38.
Unirersitäten s. Schalen.
— katholische 851.
Universitätsgeschichte 151, 159.
Unirersitätspolitik 164.
Unlust 149.
Unruh, K. y. 6.
Unseld, W. 122. 125, 576.
..Unsichtbare- (Zeitschrift) 915.
Unsterblichkeit, Unsterbliebkeitsglaube
459, 884.
Untergangsmotir in der Dichtung 101 i.
Unterricht, deutscher 41, 45, 579.
Unterrichtswesen 100, 153, 235.
ünus, W. 85, 89.
Unwerth, W. t. 126, 578.
Unxer 4.32.
— J. Ch. 801.
— L. A. 129.
Unzächtiges in der Kunst 141.
Urbach, R. 168.
Urban, E. ISl.
— M. 212.
— R. 244, 294, 375. 377, 380, 721.
Urbas. E. 523.
Uriun 115. 559.
Uriasbrief s. Bathseba.
Ursinus, Z. 192.
Ursprache 117.
Urteil, ethisches und ästhetisches 146.
Urtel, H. 894.
Ilsbeck, K. 100.
Usener, H. 559.
Usteri 990.
— J. M. 2C8.
— P. 235. 264, 776.
Utenheim, Chr. t. 212. 665.
Utiti, E. 105, 131, 135, 375, 413.
Utzinger, H. 58.
Ui, J. P. 274, 686, 757.
Taeano, St. 523, 1014.
Tadian 204.
Vagabundenromane 92.
Yagantenlieder 83.
Vaihinger, H. 430. 434, 442.
Valade, L. 10u9.
Valentin. Uadame 398.
— V. 9, 47, 250, 524. 731, 1012.
Yalerius Antias 617.
— Cornelius 660.
— Maximus 876.
Valla 209.
Vallaza. K. 286, 292.
Tallentin, B. 506.
— B. 422.
Vallette, 6. 90«.
Talrafor, J. W. Freibarr roa 708.
Vangenstein, 0. C. 189, 640.
Vanaelow. A. 404.
Varenne. S. 28.
Varges. W. 167.
Variete, das 424.
Yarnbagen, H. 623.
— T. Ense, K. A. 507, 520/2, 538, 747,
802. 907, 921, 9«6, 990/1. 993, 1000,
1009.
— Rahel 28. 225, 473, 7412, 901, 971,
9912, 10O9.
Varrentrapp. C. 450, 529.
Varusschlacht 68, 83.
Vasari. G. 974.
Vassel, J. B. 67.
„Vaterland" (Zeitung in Wien) 34, 1021.
Vaterlandsliebe 96.
Vaterunser 224. 686.
Vanghan, Ch. E. 243, 354, 50,5, 9«0.
— E. A. 403.
Yauthier, H. 137.
Vedel, V. 67.
Veeck, 0. 206, 276.
-- V. 653.
Veeb, L. ^08
Yeen. G. D. ran 188, 638.
Yeer. W. de 514.
Yegias. Mapheus 207.
Vehse, E. 217, 670.
Vehslage. H. 128.
Veil, H. 166.
Veit, F. 279. 764.
— Philipp 731.
Yelden, A. t. d. 890.
Velke. W. 176.
Velsius, jDstns 659.
Veitheim 36.5.
— Ferd. Aug. 677,9.
Yelthen, J. 694.
Vely, E. 38.
Venatorins, Th. 192, 665.
Venedig 95, 254, 626.
Venezuela 178.
Vente, Th. 86.
Vennsberg 27, 75.
Venusgrottensage 621.
Venilaff. G. 73.
Verbeek, P. 43. 543.
Verbrecher (Stoffgeschichtliches) 92.
Verbrschersprache 111. 566.
Verbum, starkes 126, 128, 561.
Verdi. G. 1015.
Vereinigte Staaten 128, 239.
Vereinsthe.iter 409.
Verfassungsreform 33.
Vergil 62, 146, 502, 620, 685, 775.
Verhaeren, E. 61, 729.
Verheisser, H. 772.
Verlagskataloge 19. 540.
Verlaine, P. 729, 774. 1009.
Verleger und Presse 32.
Verne, J. 81, %
Verner. K. 102, 557.
Vern&nftigen Tadlerinnen. die 673.
Vernunftkritik 425, 430.
Verö. L. 898.
Verona 70, 118.
Terosta, E. 235.
Yerres, P. 48, 646.
Vers 146.
Verschaffen 899.
Versklang 149.
Verslehre und Metrik 58, 109, 145.
149-50, 502, 520, 559, 681/S. 777,
835 6. 923, 928, 935. 989, 991. 1009.
Versmann, J. O. 160.
Versprechen (sprachliches) 106.
Versrhythraus 147.
Versündigung an Toten (Stoff) 80.
.Vertraute Gesellschaft- 251.
Verwom, M. 135.
Vesper, W. 221, 294, 424, 771.
Vetranori!: 61.
Yetsch, J. 124.
Vetter, A. 33.
— F. 70. 118, 236, 708.
— P. 197 8.
Yianna da Motta. J. 263.
Yiebig, Clara 245, 566, 722. 731 3.
Vielhaber, W. 456.
„Viel Krieg hat sich in dieser Welt"
686.
Viereck, L. 37.
Vierlanden 1024.
Yierling, E. 519.
Yierthaler. F. M. 156.
Vierwaldstitter S«« 10.
Vieth, F. 51.
Vietor, W. 121.
Yieweg, F. A. 928.
Vigener 49,3.
Vigay, A. de 62 3.
Viktoria. KSnigin tob England 241.
Villard. A 142.
Villeroy. Fr. N. dnc de 708.
Yillers, Ch. de 240, 715.
— de ritle-Adaras 97.
Villinger, Hermiae 26.
Yilloison, Ausse de 470.
Vilmar, A. F. C. 4, 87. Vr2. 117, 557
1000.
— W. 56.
Vincent, E. A. 434.
Vinei, Leonardo da 212, 640.
Vinetasage 76.
Violet, F. 4, 53.
Viret, P. 192.
Yirginal 70.
Virginia-Dramen 84, 355.
Visao, T. de 507.
Yiseher 162.
— E. 212, 66«.
— F. Th. 24, 131, 448. 534, 581, 600,
782, 785, 789.
— Luise 494, 946,7.
Yising, J. 75
YisitationsprotokoUe, Mfinst«risehe 628.
Vitaletti, G. 618.
Vitzthnm, Graf 162.
ViTes. J. L. 207, 212, «««.
Ylatten. Job. t. 211.
Ylenten. C. F. ran 762. 995.
Voeht. H. de 209. 662.
Yockeradt, H. 52 3.
Vögele. A. 434.
Vögtlin, A. 735.
Yöhringer, G. 151. 158.
Völderndorff, 0. Frhr. t. 449.
Völkerpsychologie 133, 563.
Völkerwanderung 173.
Vogel, A. 121.
— F. 600, 953.
— H. 197.
— J. 157, 1612, 190, 468,9, 476, 642.
686. 909, 932.
— K. 474.
— P. 607.
-- B. 97.
— Th. 459-60, 466|'7, 474. 892, 901.
903.
Vogeler- Worpswede, H. 467.
Vogelnamen 118, 573.
Vogehang, F. Frhr. t. 37.
Vogelwelt (in Sprache nad Glauben)
126.
Yogesen 250, 269.
Yogi. K. 196, 23-2. 467, 700.
Vofst, C. 232, 701 2.
— F. 78, 96. 113, 267, 530, 568.
— K. 371. 408, 4113, 418, 843.
Vogtland 577.
Vogtlaender, Gabr. 222.
Vogue, M. de 239.
Voigt, Chr. G. t. 474, 920.
— E. 384.
— G. 157, 609.
— J. 490, 984.
— Th. 43, 543.
Voirenel, P. 136.
Vokalmusik 132.
Volbach, F. 230. 396, 399.
Volbehr, Th. 460.
Velbert. A. 231. 766.
Volck, A. 261.
Volf. J. -224.
Volger, B. 40.
Volk und Presse 32.
Yolkelt, J. 131, 133, 144, 581, 585, 600,
Volkmaan, J. J. 268, 469.
— L. 48.
— 0. 109, -223.
— 0. F. 73, 789.
— P. 440.
— R. (Leander, R.) 287, 768.
Volkmer. A. 875.
Volksbibliothek 725.
Volksbildungswesen 172.
Yolksbotanik 118.
Yolksbacber, Volksliteratur 555. t>2ii.
622 3, 626.
Volksbahne 339-40.
Yolksb&hnenbewegung 840.
Volkscharakter, deutscher 28.
Volksdichtang 71, 14<i, 602.
1070
Personen- und Sachregister.
Yolksdichtnng, bergische 125.
— deutsche 774.
— schweizerische 96.
Volltsepos 71, 6-20.
Volltserotik 115.
Volkserriehnng 170, 439.
Volksetymologie 113, 568, 574.
Volksgeistbegriff 429.
Volksglauben 94, 98, 124.
Volkshnmor 115, 123.
Volkskunde (Folklore) 2, 9, 11, 14, 100,
5534, 559-60, 579, 663, 774, 1023.
— deutsche 99-100.
— Ecbweizerisohe 99, 124.
Volkslied 47, 53, 87/8, 108, 115, 181/2,
223. 276, 460, 512, 546, 624/5, 629,
685 6, 719, 774, 990/1, 1009, 1013.
— alemanisches 575.
— altschottisches 767.
— böhmisches 576.
— dänisches 69.
— deutsches 95, 477.
— geistliches 774.
— heanzisches 123.
— historisches 686, 1018.
— schweizerisches 124, 576.
— serbisches 559.
— südslawischer Mohammedaner 468.
— westfälisches 559.
Volksliedforschung 976/7.
Volksmärchen 77, 146, 506, 961.
Volksmund und Volkshumor 115.
Volksrätsel 147.
Volkssage 71, 620.
Volksschauspiel 382.
Vclksschullehrer 92, 625.
Volksschulwesen 151, 172.
Volksseele 616.
Volksspiele, mittelalterliche 185.
Volksstück, Wiener 367.
Volkstheater 409.
Volksüberlieferung 59.
VoUand, F. 294.
Völlers, K. 66.
Votiert, P. 53, 543.
Vollmer, A. 418, 422.
— E. 122.
— F. 482.
— H. 62, 69.
Vollmöller, K. G. 28, 101,252, 294, 380,
382, 423, 822.
Voltaire, F. M. A. de 84, 130, 231, 241.
257, 386. 426, 434, 580, 625, 694, 699,
707, 715, 736, 756, 775, 783, 826, 852,
875.
Volz, B. 257, 452, 679, 876.
„Vom sprachlichen ETiastgewerbe''(Zeit-
schrift) 560.
Vondel, van 73.
„Von den zwölf Planeten" (Fastnachts-
spiel) 636.
„Von der Heide" (Zeilschrift) 38.
Voretzsch, K. 67, 69, 103, 559.
Vorländer, K. 138.
Vormärzbriefe 257/8, 527.
Vornamen 116 7.
Vorsehnngslehre 204.
Vortragskunst 148, 602.
„Vorwärts" (Berlin) 1003, 1006.
— (Paris) 34, 1022.
— (Zeitschrift) 35, 530.
Vorwerk, D. 141.
Vos, B. J. 525. 1014.
Voss, Doris 362.
— E. 99, 175, 178, 553.
— E. K. J H. 213, 666.
— Emilie 362.
— Q. 10.
— H. 40, 956.
— J. V. 356.
— J. H. 30, 46, 274, 358, 501, 507, 539,
757/8, 777, 779, 800.
— J. H. der Jüngere 894.
— E. 10, 26, 95, 794.
— & Co., (Verleger) 969.
Vossen, L. 390.
Vossische Zeitung 852.
Vossler, K. 4, 461, 562.
Vriendt, Floris de 807.
Vries, H. R. 0. de 73, 624.
Vnk 27.
Vulgärlatein 627.
Vnlgata 209.
Vulkanisrnns 855.
Vulpins, C. A. 919, 948.
— Christiane s. Goethe, Christiane.
Vurgey 129.
Vydra, Stan. 702.
Waack, C. 406.
Waas, Ch. 462.
WaohenheiiD, Nik. t. 212, 666.
Wachler, E. 7, 353, 369, 409-10, 813,
839.
— L. 703.
Wackenroder. H. W. 510, 895, 960, 973/4.
Wacker, K. 47, 53.
Wackermann, 0. 166.
WaokernageU Ph. 102, 557.
— W. 1000.
Wackerneil, J. E. 80, 87, 290, 796.
Wackwitz, F. 81, 623.
Waddington, A. 217. 670.
„Wächter" (Zeitschrift) 38.
Wälsungen 69.
Wäschke, H. 165, 218.
Waetzoldt, W. 22, 133, 275, 357/8, 589,
803.
Wagenmann, E. 148.
Wagenseil, J. Chr. 180.
Wagner, Ad. 443.
— Albr. 28. 104, 427. 560, 853.
— Amalie 270.
— Antonie 367.
— Carl (Schauspieler) 422.
— Chr. 252.
— Cosima 363/4, 400, 437, 807.
— F. 40, 149.
— Famulus 74.
— G. A. 908.
— G. F. 432, 863.
— H. F. 124, 292.
— H. L. 356. 686. 801, 912.
— Hedwig 775.
— K. 276. 507. 511, 760, 965, 975.
— Karl 0. 35, 1022.
— Ludw. A. 134.
— M. 44, 452. 544, 874.
— Minna 401, 833.
— 0. 412.
— K. 480.
— Rieh. 398-404, 832 6. — 30, 43, 63,
118, 363, 391, 395 6, 438, 566, 595,
806 8,8112, 868/9, 932, 935, 1011. —
Mnsikdramen 399, 401 3. Fliegender
Holländer 402, 833. Hochzeit 86, 399,
402,835. Leubald 401'2. 834. Liebes-
verbot 402, 832, 835. Lohengrin 402,
616, 833, 835. Meistersinger 25, 402,
404. 835. Parsifal 67, 403 4, 529, 832,
869. Rienzi 402, 835. Ring des
Nibelungen 403, 620, 806, 835,6, 997.
Tannhäuser 75. 395, 402, 404, 8345.
Tristan und Isolde 70, 402, 404, 832,
835. — Prosaschriften : Autobio-
graphische Skizze 404, 834. Briefe
401, 404, 833'4. Pariser Aufsätze 1011.
Anekdoten 404.
— -Bildnisse 404, 836.
— -Biographien 398, 832.
— -Brevier 403'4, 836.
— -Charakteristiken 398, 832.
Darsteller 404.
Festschriften 404.
Genealogie 399.
— -Jahrbuch 398, 834.
— -Karikatur 404.
Literatur 404.
Premieren 504.
— -Stätten 399, 832/3.
Verehrung 404.
— Rosalie 399.
— S. 292.
— Siegfr. 406.
— W. 416.
— -Poltrock, F. 138.
Wahl, Th. 142.
Wähle, J. 461, 471, 476/7, 846, 886, 888,
893, 904/5, 922.
— R. 385.
Wahnelt, 0. 106.
Wahner, J. G. 514/5, 981.
Wahnsinn auf der Bühne 413.
Wahrheitsfanatismus in der Dichtung
93
Waiblinger. W. 278, 475, 920.
Waldberg, M. v. 673.
Waldbrühl, W. v. s. Zuccalmaglio,
A. W. Fl. V.
Waldeck, H. 495.
Waldersee, Graf E. v. 259.
Waldhausen. A. 375, 817.
Waldis, B. 109, 183, 191, 631, 642.
Waldmeister (namenkundlich) 118.
Waldmüller. F. G. 262, 745.
— R (Dnboc) 143.
Waldsohmidt, W. 216, 674.
Waleffe, M. de 65.
Walker 204.
Wallaschek, R. 401, 416, 437.
Wallberg, E. 110, 364, 565, 807.
Wallenstein, Albr. Herzog t. 217.
Wallner F. 414.
Wallpach, A. v. 293, 770.
Wallraf, F. 509, 971.
Walsemann, H. 152, 156, 606.
Walser, E. 144, 211, 599.
— H. 10.
— R. 254. 501, 955.
Walter, E. 797.
— F. 7, 492, 494/5, 498, 942, 946,
— II. 202.
— J. 7, 537.
— J. V. 191.
— K. 169, 454.
— P. 154.
— -Freyer, R. 250.
— •Horst. A. 409. 482.
Walthariuslied. Walthersage 69, 70,
Walther, A. 177.
— C. 190, 568.
— E. 48.
— L. 113.
— 0. 73.
— W. 192, 197/8, 644, 648.
— V. d. Vogelweide 24, 47, 814.
Waltzing 661.
Walz, H. 54.
— J. A. 115.
Walzel, 0. F. 18, 30, 52, 94, 130,
254, 277, 360 1, 364, 415. 429-30,
485, 505/8, 510/1, 518 9, 533, 540,
717. 734, 778, 805, 861, 875, 894,
956/7, 960, 964'5, 967 9, 974'5,
989-90, 992, 1004/5.
Wander, R. F. W. 115.
Wanderanekdoten 452.
Wanderkomödianten, deutsche 229,
Wandertheater 414.
„Wandsbecker Bote" 455.
Waniek, Gust. 672, 707.
Wankhel v. Seeberg, M. Z. 235.
Wanner, Emma 122.
Wantoch, H. 245, 354, 378.
Wappler, P. 200, 206, 650.
Warburg, E. 284, 766.
Ward, A. W. 5. 73, 215, 668,9.
Warda, A. 426, 428, 455.
Warnatsch, 0. 502, 957.
Warncke, P. 500, 954.
Warnecke, F. 426. 459, 474. 485,
853, 934, 945.
Warren, F. M. 70.
— T. U. 30.
Warschauer, A. 104, 164.
Warstatt, W. 145.
Wartburg 10, 75, 197.
Wartburgfest 10.
Wartmann, H. 204.
Waschinski 153.
„Was die Zeiten reiften" 548.
Waser. 0. 62.
Wasiliewski. W. v. 294.
Wassermann, J. 90, 93, 245.
— W. 520.
Wasserzieher, E. 51, 105, 460, 492,
884. 943.
Wastian, F. 93, 381.
— H. 283,
Watt, B. T. 181.
— J. V. 664.
Wattenbach (Kaufmann) 855.
Wattez, 0. 68, 88.
Watzdorf, H. v. 268.
Wauer, W. 353. 408, 411. 841, 843
Waxman, S. M. 72.
Weber, Alfr 198, 648.
— Beda 293, 735.
— C. 148. 168.
— C. M. V. 867, 397, 986, 988.
— E. 45, 103. 133.
— F. 11.
— F. A. 112.
— F. W. 53, 770. 1020.
— FamiUe 400.
— Georg 5. 215, 450, 537.
— Gottfried 263. 785, 1001.
— H. 58, 122.
— H. J. 129.
_ J. J. 404.
— K. J. 447, 711, 875.
— L. 360, 386'7, 481, 487.
— 0. 9, 258.
Websky, J. 433.
Webster, J, 90.
951.
240,
453,
593,
934,
985,
Personen- und Sachregister.
1071
Weoht«! dM Eigentara« durch Tausch
(Fab«l) &1X
WeohMlbalgisKe 7<.>.
Weckan, dar ( Wortforiohang) S8, 115.
57i>.
Weckherlin, 0. R. 694.
Wecklein, N. 131.
Weddigen, 0. 11, 276. 720.
— P. Fl. 276.
Wedekind. F. 97. 38« I. :!94. mII 3, 817,
H22 4, lOOö.
Wedel. H. ». 247.
— 0. F. M. T. 920.
Weese. k. 236.
Wegeier, F. O. 263.
..Wege nach Weimar" 882.
Wegener, H. 83. 514 5, 771, 981, 984.
— R. 186. 491. 941.
Werner. Ernestine 422
— F. ISS, 639.
Wehl. F. 419.
Wehnert 109- 10. 44)7. 497. 502. 93«, 950,
957.
Wehningen. 0. 459.
Wehrhan. K. 71. 90, 127, 166, 774.
Wehrmann. M. 83.
Weib 141 (Knnst nnd Moral), 361 (hei
Hebbel).
Weiler v. Weinsberg 76.
Weichardt. C. 438.
— W. 273.
Weichberger, K. 43, 293, 770.
Weiohelt, H. 10, 438, 872.
Weicher 4, 535.
Weichmann. Ch. F. 223.
Weickeu. F. 54.
Weidel, K. 145. 460.
Weidemöller. H. 105. 107. 562.
Weidner. Joh. 663
Weidwerk in Geschichte nnd Sase 93.
Weigand, K. F. L. 102. 111 2. 557. 567.
— W. 142.
Weigl, F. 16. 142, 598.
Weihen (Wortforschung) 115, 570.
Weibnacht 95 6.
Weihnacbtsdichtang, Weihnachtsenäh-
Ittng 95 6, 628.
Weihnachtsspiele 96. 185. 382.
Weikh.-ird. Frhr. v. Valvasor. Joh. 233.
Weil, H. 102.
Weilen, A. t. 30, 228. 253. -290. 355,
365, 379, 386/7, 408, 419-20. 422. 483,
498, 500, 508, 529, 533, 622 3. 694,
800, 822, 824 6, 847. 954, 969, 9»d-9.
1011.
— J. T. 70.
Weiler 512.
— G T. 202.
Weill. A. 523 4, 913, 995. 1010.
— Florette 913.
Weimar 2512, 476, 495, 733, 880, 890,
899.
Weimer, H. 456.
Wein nnd Wasser (Streitgedicht) 98,
626.
Weinberg. P. 240. 717.
Weinberger. W. 211.
Weinel, Ada 42.
— H. 390, 393, 399. 442, 828. 831/2.
Weinen (psychologisch) 144.
Weingartner. F. 403 4. 487.
— J. 253.
Weingärtner. W. 510.
Weinhold, K. 758, 800.
Weinitz. F. 199.
Weinmann. K. 180, 623.
Weinrich. A. 221. 512.
Weinsberg (Stadt) 11.
— H. V. 188, 640.
Weis. K. 287.
Weisbach, W. 474. 919.
Weise, Chr. 227, 692 3.
— F. 382.
— 0. 44. 54, 107 8, 114, 120, 122, 124,
562 3, 569, 575.
— P. 56.
Weiser, K. 6.3 4. 414, 487.
Weisflog. K. 513.
Weishanpt. A. 428, 857.
Weisheit Israels (stoffgeschiehtlleb) «17.
Weisinger. 0. 122.
Weiss. A. 4, 167, 195.
— A. M. 198, 648.
— Adam 192.
— E. 389.
— E. B. 40, 177. 464, 473.
— J. 6.
— L. 14».
Weiss. 0. 42«, 440, 86».
WeissbMb, R. 83.
Weisse, Ch. F. 23, 355, 925.
— K. 38.
— Frau 76,7.
Weissenbaeh. A. 735.
Weisser, 0, 94.3.
Weisser Hirsch 120.
Weissmann. A. 395.
Weisstein, O. 7.81. 1011. 1015.
Weitbrecbt, C. 4. 239. 252, 712, 938.
— Q. 155. 607.
— R. 17, -2.39, 370, 772.
Weitkamp. H. 53.
Weitze, F. 894.
Weizsicker, P. 502, 779, 967.
Wekherlin. L. 7:J4.
Weicker. R. 37.
Weider, J. 163, 212.
Weldler-Steinberg, Aufaat» 28, 265,
277, 359, 761.
Welfiscbe Ffirsten 8.
Wellberger, H. V. 4, 535.
Weller 157. 610.
— K. 11, 538.
Wellesz. A. 207.
Wellbauben, J. 434. 866.
Wells, H. O. 81, 9«, 713.
Wels, E. T. 294.
— Erdmuthe t. 245, 722.
Weltanschauung 133, 506,834,883/4,964.
— isthetische 969.
— der Gegenwart 4.39-46.
— germanische 231.
Weltiinschauungsproblem 429, 432,
439-43. 491 2.
Weltbärgertam 448.
Welter, N. 4, 536.
Weltgeschichte 5, 173, 215. 241, 436,
537. 718.
Weltlich Klösterlein 631
Weltliteratur 2 3. 237. 534, 711. 885.
WeltmaoD. H. 49.
Weltner. A J. 493, 951.
Weltlich, K. 495, 499, 504, 938, 947,
952, 958.
Weltschmerz 990.
Weltsprache 106 7. 562.
Weltzien. 0. 128, 186, 227. 355.
Wenck. K. 10. 66.
Wendeborn 268.
Wendel. C. 199.
Wendelinns, G. 660.
Wenden 98. 127.
Wenderoth, 0. 456, 881.
Wendorth. H. 113.
Wendriner. K. G. 35. 74, 25-3. 278, 375 6.
389, 394, 418, 437, 470, 480, 506, 509,
511, 515. 622, 820, 869.
Wendt, A. 1023.
— G. 170, 261.
— ü. 6.
Wengeroff, Paaline 268, 752.
Wcntscher. M. 440.
Werckshagen, C. 193.
-Werdandi' 1023.
Werdandi-Bund 597.
Werder, D. t. 687.
— F. ▼. 153.
— K. 286.
Werdermann, R. V. 464.
— Th. 204.
Wergeland. H. 29.
Werkentin/ E. 74.
Werkzeuge (volksknndlich) 560.
Werner, A. G. 355.
— Abr. 643.
— P. 262. 5.36.
— H. 645.
— IL 240.
— R. 369, 391.
— R. M . 23, 30. 63. 225, 228. 235. 357.
3«0, 362, 364 5, 370, 420, 451, 465,
688, 707, ö07 3, 873.
— Thorams 162.
— Z. 63. 506, 519, 711. 731, 747. 889,
961. 964. 989.
Wernicke. Chr. (Wernigke) 234, 673.
678, 705.
— 8. 364. 807.
Wemle. P. 159. 204. 206. 655.
Wemly. Julia 107. 502, 941, 956 7.
Wertheimer. E. 367.
— L. (C. Bruner) 232, 445, 700.
— P. 377, 5_>2.
Wertheimstein, Franziska t. 2ö:{.
— Josephine t. 795
Werther, J. t. 6«, 409, 621.
Wertherlitaratsr 927.
Werthes, f. A. C. 734.
Wertproblem 426.
Weiwolf 79.
Wesernftller, A. 476, 523, 92S.
Wesendonck. Mathilde 255, 400, 404.
0. 401.
WeMf »4.
W««pj, L. 49.
WmmI. Job. 188, «38.
WMMlofsky, A. 5. «19.
Wawelski. A. 77 8, 18:1, «32.
WMMaberg. F. M. t. 2.''>!>. 493.
— H. T. 944.
Wessoer, A. 79.
West. B 906.
Westes, E. W. 927.
Westen, W. z. 39, 1023.
Westenholz. F. t. 74, 621.
Wester. E. 189.
Westermann, G. 19.
Westerraayer, O. 102, 557.
„Westfllischer Anzeiger" ft4.
Westfalen 11. 34, 117, 128, l«7 8, 28»,
579. 659.
Westhacser. M. 522.
Westheim. P. 136.
Westen. J. L. «8.
Westpbal. A. 103.
— J. 192.
Westpreubsen 9, 251. 289, 731.
Wette. H. 289.
Wetteran 903.
Wettlauf zwischen Has« nnd Sckild-
kröte (Fabel) 623.
Wettstein. 0. 32. 35. 1017.
— R. T. 441.
Wetz. W. 102. 134, 373, 38«, 81«.
Wetzel, F. G. 690, 761, 965.
— P. 120.
Wetzlar 476. 9>2. 924.
Wetzstein, 0. 165.
Werers. Dr Oenerslkoasnl 713.
Wey, W. 454, 377.
Weyde, J. 122.
Weyel 56.
Weyer. J. 189, 641.
Weygandt, W. 90, 391.
Weymann, K. 104, 172.
Weyrauther. M. 49. 547.
Wezel. J. K. 538. 783.
Whiitler. J. M. 132.
Whitehouse. H. R. 1010.
Wibbelt, A. 392.
Wichern, J. 153.
— Joh. H. 158. 610. 696.
Wiehmann. F. 415. 424.
Wickenbnrg, A. Graf 293.
Wickram, Jörg 634.
Widder, E. 957.
— F. 502.
Widmann, E. 224. «8«.
— Elisabeth 375.
— G. 686.
— G. R., der Jüngere 68«.
— H. 174.
— J. V. 63. 240. 245. 269, 278. 371.
434, 514, o32, 729, 735, 789, 894, 980 1.
— M. 96.
— W. 94, 98, 386, 419, 482, 486, 494.
499, 624, 945.
Widmanstetter, J. Albr. r. 212, 666.
Widmer, K. 248.
Widukind Ton Korrey 910.
Wie«k. H. 176.
-Wiedergeburt- (Zeitschrift) 247.
Wiedertäufer 645.
Wiedmann, E. 185, 635.
Wiegand, C. F. 142, 271, 410, 599.
— P. 101.
Wiegendrucke 178.
Wiegler, P. 78, 134, 144. 255, 421, 449.
Wiehr, J. 360. 805.
Wieland, Ch. M. 24. 61, 312 3, 459, 473,
475, 496, 507. 565, 570 1, 625/ 663,
77.5, 777, 779-SO, 783, 886, 965, 969,
1021, 1024. — Achamer-Übersettnng
312, 779. Aeropetomanie 312. Aga-
then 779-80. AIceste 930. Briefe
fiber die Vossische Übersetzung des
Homer 779. Do« Silvio C90. Ge-
prüfter Adam 775. Logenreden 779.
Lucian 313. Moralische Briefe 312.
Peregrinns Proteus 780. Shakespeares
theatralische Werke 335, 694, 825.
Sommermirchen 313, 779-80. Teut-
EOher Mercur 663, 8SS. CberseUung
Tsa Ciceros Briefen 109.
101^2
Personen- und Sachregister.
Wieland-Anfgabe 312, 779.
— -Briefe 312, 779.
Büste 898.
— der Schmied 24, 626.
Wielandt, Joachim 673.
Wielant 117.
Wiemann, B. 269.
Wien 9, 34, 95, 175, 220, 25.S/4, 507,
514, 626, 686, 735, 965.
— A. 391/2.
Wienbarg, L. 5g8, 992, 1020.
Wienecke, F. 155.
Wiener, Wienerin 253/4, 868.
-^ Kongress 991.
Wiens, Lnise 266. 281.
Wiernszowski, A. 461, 886.
Wiesbaden 250.
Wiese, B. 98, 626, 790.
— L. 159.
Wiesenthal, Geschwister 424.
Wiesner, Joh. 68.
Wiessner, E. 79.
„Wie vernagelt'^ (Kedensart) 116.
Wigand, P. 555.
Wihan, J. 30, 55, 292. 499, 876, 952.
Wihl, L. 1010.
Wilamowiti-Moellendorff, U. v. 102/3,
558, 837.
Wilberg, J. F. 168.
Wilbrandt, A. 22, 26, 63, 245, 269, 371,
803, 811.
Bandins, Angnste 418.
Wild(Bedeatangsentwicklang) 115,570.
Wildberg, B. 388.
Wilde, 0. 30, 62/3, 65, 132, 389, 523,
532, 582, 617/8, 772. 827, 841.
Wildenbrnch, E v. 20, 96, 245 249
286, 294. 371/2, 415, 464, 517, 534,
729, 768, 811, 813/5, 845, 986.
Wilder Jäger 75, 618.
Wilder Mann s. Jagd des Wilden Mannes.
Wildermuth, Ottilie 268.
Wildfang (sprachgeschichtlich) 115, 570.
Wilhelm I., denischer Kaiser 259.
— König Ton Württemberg 990.
— Herzog von Jülich 630.
— F. 70, 236, 708.
— G. 290.
— P. 422.
— B. 74.
■ — Angnste- Victoria-Bücherei 37.
Wilhelmi, R. 484, 934.
Wilke, Ad. v. 144, 599, 1010.
— E. 113/4, 116, 567, 569.
Wilken, F. 1007.
Wilkins, E. H. 61.
— Q. 61.
Will, G. A. 704.
Willatzen, P. J. 288/9.
Wille, B. 248, 414, 440, 773, 845.
— Eliza 401.
— J. 208, 219, 659, 677.
Willemer, Marianne v. 467, 475, 893,
903/5, 920,1, 925.
Willemsen, H. 168.
Willensfreiheit 200, 491, 662.
Willfahren (sprachgeschichtlich) 115,
570.
Williams, Ch. A. 190, 641.
— R. A. 120.
Willich, E. V. 261. 431, 509, 971.
Willig, E. 86.
Willigens, J. F. 253.
Willkomm, B. 160.
— G. 261.
Willmann, 0. 159, 207, 247, 425, 430,
444, 610, 849, 858.
Willner, D. 98.
Willoh, K. 77, 621.
Willomitzer 254.
Wilm. E. C. 491.
Wilmanns, W. 120, 574.
Wilmotte, M. 130.
Wilpert, R. t 150.
Wilson, A. W. 509, 582.
Wiltberger 432.
Wimmer, G. 49.
Wimmers 56.
Wimpfeling, J. 212/3, 658, 664, 666.
Wimpina, K. 160, 192, 195, 213, 666.
Winand, H. 422, 486.
Winckel, Fri. t. 384.
Winckelfelder, J. 688.
Winckelmann, J. J. 30, 129, 451, 502,
553, 580, 728, 873, 970/1.
— W. 129.
Winckler, K. (Hell, Th.) 711.
Windegg, E. 504.
Windel, H. 48.
— R. 114, 194, 232, 701.
Windelband, W. 157, 425, 428, 432,
434, 857/8, 862.
Winds, A. 228, 383, 3S6, 409, 412, 500,
824, 826, 954.
Winge, R. 267.
Winiliod (Wortforschung) 115, 570.
Winkel, Friedr. 274.
Winkelmann, A. 442.
— Joh. Just 672.
Winkler, Cnrt 264.
— H. 460.
Winneberger, 0. 56.
Winowsky, L. 37.
Winsheraius, V. (Veit Örtel) 621.
Winter, .1. 230.
— M. 270.
Winterfeld, A. v. 110, 360, 391, 428,
436, 805, 857, 1004.
Winternitz, M. 5.
Winthager, W. 208, 658.
Wintzer, E. 202, 652.
Winzer, J. 63, 617.
Wippermann, F. 127/8, 2889, 786.
Wirri, H. 192, 642.
— U. 192, 642.
Wirth, A. 5, 7, 537.
— H. 112. 567.
— M. 836.
Wirths, G. A., Pressverein 33.
Wirtschaftsleben 91, 460.
Wirz, A. 274.
Wisbacher, F. 285 6.
Wislicenns, Adele 497, 949.
Wismar 9.
Wisser, 0. 127.
Witkowski, G. 10, 17/8, 89. 161/2, 186,
242, 256, 275, 359, 369, 371, 409, 412,
463, 465/8, 488, 496, 498, 508, 540,
759, 811, 815, 891, 900, 905, 907/8,
9489, 952, 969.
Witt, Jan de 701.
Witte, E. 122, 234, 236, 373, 492, 530,
705, 708, 943.
— H. 174.
Witteis, F. 114, 254, 438, 569, 725.
Witteisbacherinnen 217.
Witten, M. v. 731.
Wittenberg 197.
Wittgenstein, Prinzessin Marie 400.
Wittich, W. 250.
Wittiohen, 0. F. 259, 432, 520, 862,
991
Wittig, G. C. 223, 684.
Wittraann, H. 354, 373, 390, 392, 416,
422, 434, 49.3/4, 511, 524, 976, 1005,
1010.
— K. 92, 361, 516, 806, 986.
Wittmer, G. 170.
— L. 240, 715.
Wittneben, A. 358, 803.
Wittner, 0. 282, 291, 769.
Wittstock, 0. 235.
Witwe V. Ephesus (Motiv) 62.
Witz 144, 446/7, 522, 587, 599, 1006.
— K. 184, 634.
Witzblätter 36.
Witzel, G. 192, 196.
Wize, K. F. 130, 133, 580.
Wochentage (namenknndlich) 118.
Wodan s. Wuotan.
Wöhrmann, H. 1009.
Wölfflin, H. 177.
Wölfle, A. 787.
— G. 124.
Wöllner, J. Chr. 428.
Wörmann, S. 383.
Woerner, E. 361, 390/1, 462, 829-31.
— Ulrike C. 390, 818.
„Wörter und Sachen" (Zeitschrift) 560.
Wörterbücher 111, 557/8, 564/6.
Wohl, Jeanette 527.
Wohlgemut, L. M. 100, 554.
Wohlrab, M. 47, 49, 546.
Wohlrabe, W. 94.
Wohlwill, A. 160, 216, 260, 275, 759.
Wolf, F. A. 100, 264, 554, 746, 777. 892,
921.
— Ferd. 809, 991.
— G. 138, 173, 907.
— G. K. 269.
— H. 168.
— Heim. 46.
— Hogo 24/5, 396, 1015.
— J. 182, 199, 510, 973.
— L. de 14.
Wolf, Luise 21.
— Mienchen 921.
— Th. 108, 199, 664.
— -Cirian, Fanny 80, .365. 376, 809.
Wolfardt 201.
Wolfe Howe, M. A. de 258.
WolfT, Chr. 231, 697/9, 704, 706.
— E. 9, 353, 413, 464, 477/8, 480, 490,
843, 919. 924,5, 927/8, 939.
— Elsa 509, 971.
— G. 103, 416, 476, 846.
— H. 140.
— J. 126, 6,30.
— Johanna 250, 730.
— Jos. 894.
— K. 473/4, 917, 941, 973.
— M. J. 87, ,383, 385, 387/8, 413.
— 0. L. B. 475, 889.
— P. A. 825.
— B. 212, 526, 665.
— Th. 269, 448, 526, 845.
— W. 362, 806.
Cassel, L. 458, 883.
Wolffheim, W. 134.
Wolfgang Wilhelm, Pfalzgraf in Rhein
177.
Wolfhard, Adrian 664.
Wolfram t. Eschenbach 47, 403, 556/7.
Wolfskehl, K. 234, 272, 294, 756. 786.
Wolfstieg, A. 25, 231, 698.
Wolgast, H. 15.
Wolkan, E. 14, 208, 211/2, 657/8,
660.
Wolkenhaner, A. 189, 640.
WoUf, K. 231, 453, 491, 510, 877.
Wollmann, E. 389.
Wolter, Charlotte 25, 419, 422.
-- E. 5.
Wolters, F. 294.
— H. 82.
Woltersdorff, A. 416.
Weltmann, K. L. 950.
— L. 889.
Wolzogen, E. t. 30, 139, 142/4, 245.
252, 354, 387, 394, 399, 408 9, 424,
447, 476, 598, 838.
— H. V. 133, 395, 398, 400/1, 403'4,
442/3, 490, 832, 834/6.
— Karoline v. 475, 489, 493, 747, 921,
943/4, 946'8, 952.
— L. Frhr. v. 54, 549.
Wood, Alice J. P. 387.
Woodrow, H. 148.
Wordsworlh, H. W. 508, 969.
Woringer, A. 114, 250, 568.
Wormins. Ol. 672.
Worms, C. 673.
Worp, J. A. 227.
Worpswede 25.
Worringer, W. 135, 415, 589.
Wort (Funktion des) 106, (Masikalisches
im) 147.
Wortbedeutungslehre 99.
Wortbildung 115, 126.
Worte, geflügelte 115.
Wortfolge 121.
Wortforschung, Wortknnde 26, 112, 137,
563, 567.
Wortgeschichte, deutsche 113.
Wortkreuzungen 567.
Wortkunst 601.
Wortschatz, steierischer 124.
Wortspiele 113, 567.
Wortübersetzungen 113.
Wortzusammensetzungen 120/1.
Wossidlo, R. 128.
Wotschke, Th. 161, 177. 201/2, 204, 206,
224, 651, 686.
Wowerius, Joh. 660.
Wrachmeier (Wortforschung) 115, 570.
Wrangel, E. 240, 479, 927.
— Gust. 704.
Wrede, F. 122, 575.
Wriede, H. 127.
— P. 230, 382.
Wright, J. 120.
Wncke, Chr. L. 287.
Wfilcker, E. 111.
Wülfing, J. E. 110/1, 113, 115, 120,
565 6, 568, 570, 574.
Wülker, L. 257.
— E. 102.
Wünsch, F. 63.
— S. 364.
„Wünschelrute" 1007.
Württemberg 11, 34, 124, 169, 203,
252, 289, 495, 576/7, 733.
— Alexander v. 280, 291, 765.
Personen- und Sachregister.
1073
WOst, P. 231. 480. 699.
— W. S8.
WfttBchke, H. 3612, 3ft4, 528, 1008.
WukadinoTiö. Sp. 30,36.480. 776,929.
Wulf, De 12*J.
Wulffen. E. 74, 8.\ S76. 482. 820, 932.
Wnllenweber, J. 174.
Wander (in der Dichtkamt) 97.
Wunderer, der 1S.J. «31.
Wanderhom. Des Knaben 76. 88, 512,
ilSJ. 976 7.
Wunderlich, H. 111. 115, 120.
Wandt. W. 6, 77, 107, 133, 162, 425.
5.J7. 563, 570. 591. 600, 848 9. 8«4.
WooUn. Wodan 75, S:^.
WupperUl 205.
Wurm. A. 36, 141, 38«.
„Wariasamen" 242.
Wurxb«ch, C. t. 10.3.
— W. T. 62. 76.
Wnrzer, S. 613.
Wustmann. O. 10. 34. M, 119. IS6, 206,
235. 272, 5;«, 574, tm, 706.
— K. 29.
— R. 132, 483. 6aO, 785.
— W. 271. 288. 477, 520. 768. 925.
Wnttke. B. 36
Wyk. R. T. 112.
Wyl. K. de 79, 2:J3. 623.
Wyle. N. V. 21.1. 66'i.
Wyneken, A. 2ti.
Wynne, W. 87.
Wyss. J. B. 254.
Wyzewa, T. de 264. 483, 511, 932, 976.
Yoglingersage 619.
Zabel, E. 269. 354, 373. 386, 390. 400,
414, 422, 494. 826, 828, 843.
Zachariae, F. W. J. 160, 673, 777,
— Th. 79.
Zachmann, Wilh. 261.
Zachow. F. W. 2:W. 695.
Zador, D. 395.
Zagajewski, K. 109. 2:i6.
Zahlenmystik 971.
Zahn. E. 85, 245, 254, 390, 722. 735.
— F. 6.
— J. 187, 636.
Zamenhof, L. L. 482. 562.
Zangemeister. K. 104. 558.
Zangwill, I. 7, 90. 144, 521, .537.
Zaniboni, E. 469, 909.
Zankapfel (sprachlich) 120.
Zapon (KonserTiemngsmittel) 1017.
Zardo, A. 478. 925.
Zarifopol. P. 131. 5bl.
Zarncke, E. 13, 162.
— F. 161, 611.
Zauber, erotischer 115.
Zauberei 73, 97. 139.
Zauberpflanzen 97. 626.
Zaunbaner, A. 473.
Zaunert, P. 99. 513, 517, 552, 979, 986.
Zanper, J. St. 393.
Zaupser. A. 30. IM, 554.
Zedlitz, J. Chr. t. 20, 2S0, 765.
Zeglni, J. G. 549.
Zehme, A. 52, 364, 453, 876.
Zeising, A. 131,
— W. 485. 9.34.
Zeiss, K. 364.
Zeit auf dem Theater 4*>ä.
..Zeit- (Wien> lw8.
Zeitler. J. 255, 273, 756.
„Zeitschrift für Mnsik- 36.
— f6r Sexaal Wissenschaft 739, 1023.'
Z«itsehrtft fttr wttMBMhaflUelM TlM*-
logie 30.
Zeitschriften 31 5. 105, 1021 9.
— «Tangelitcha 1016.
— jangdeutsche .'J27, 992 3, ln-.'I.
— katholische M17, 1022,3.
— der Klassiken«it 1022.
— moderne 1023.
— pidagogifche 1016.
— romaatisehe 992.
— satirisch« 1021.
— sprachwiiaenichaftliche 560. 573.
Adreasbneh 10l6,/7.
.Zeitang fQr Einsiedler" 35, 511, 991.
— Sehlesisebe 1019.
— Neue Zarcher 1021.
Zeitungen :»/5, :iH, 1016-21.
— Berliner 852, 1019.
— Breslaoer 1019.
— Hallesehe 1019-20.
— Hamburger 1019-20.
— in Posen 1020.
— Mfinchener 1020.
— norddeutsche 1018.
— ungarische lolä.
— westmische 1020.
— Wiener 507.
— Zürcher 1021.
ZeituDgs- n. Zeitsehriftenbibliographie
1016. 1021.
Zeituagsgeschichte, lokale 33 5, 1019-21.
Zeitungsmuseen 32, 1017.
Zeitungswesen, modernes 1018.
Zeitt '.)5.
Zell. K. 388.
— T. Kays«rsberg, Mathis 202.
Zeller. E. 260, 434.
— G. 234. 409-10.
— J. 209. 662.
— M. 192.
Zelter. C. F. 475, 7:15, 900, 903. 905.
921.
Zenge, Wilhelraine t. 357. 802.
Zensur 34. 527, lUOO/1, 1019-22.
— hamburgische 1020.
— prenasiäche 1018.
Zentrumspartei 1018 9.
Zepler, Wally 391.
Zerst&ckter Spiegel (Motir) 79.
Zernial. (J. 55.
Zettel. K, 94.
Zetter. G (F. Otte) 286.
Zeune, A. 984.
Zibrt, C. 63. 178.
Zichy, Gräfin 981.
Zickendraht, K. 200, 209, G62.
Zidek, F. 95.
Ziebarth, E. lOa 558.
Zieohner, A. 130.
Ziegesar, Sylrie t. 473, 921.
Ziegler, A. 403.
— CUra 421,'2.
— H. 211, 664.
— J. 192, 213, 666.
— Kik. 646.
— Th. i:i5. 15:J, 171, 4;ö 4. 444, 489,
865. 938.
Ziehen, H. 47.
— J. 49. 153.
— L. 54.
Ziehmann. L. 93.
Zieler, G. 92.
Zielinski, Th 138, 207. 657.
Ziemer, H. 105, 561.
Ziesemer, W. 515 6, 982, 984/5.
Zifferer, P. 451.
Zigeunersprache 556.
ZilUa, H. 96a
Zilliaous. B. 8«, «17
Zillig. P. 143, 504, 599.
Ziamar, E. 762.
F. 6.
— H. 4, 28. 152. 157.
— J. O. 611.
- M. 233. 704.
Zimaaiische Chronik 775.
Ziomermaan, A. 14, 112.
— B. F. W. 62«.
— B. 475, 482. 501, 931.
— K. W. 185.
— F. 9«, .381, 406
— J. O. 2:1«, 892. -j2o.
— K. T. 118.
— H. O. 409.
— F. 223.
— R. 404.
Ziaeke, P. 238. .3«2. 768. 80«.
Zingarelli. N. 67, 520.
Zingerle. P. 293. 5:18.
Zink, Th. 114. 427. 5ft8. 85«.
Ziakernagel. F. 362, 508, 9«7.
Ziana. A. .382.
— W. 40«.
Zinzendorf, Chr. R. Graf t. 230.
— N. L. Graf y. -/SO, 698.
Zipper. A. 52. 290 1. .366. .547.
Zipperer, W. 514.
Ziska 23.
Zisseler, H. H. 496, 949.
Zitatensamrolangea 15. 5.39.
Zlabinger. R. 159.
Zobel. J. 1>3. 632.
Zobeltiti, F. ». 6. 18. .35, 241, 24«,
255, 277. 355. iniß, 474, 7«0, 102:J.
Zoder, B. 89.
Zögernder Dieb (Motiv) 79.
Zola, E. 25. 91, 533, 311, 838.
Zolling. Th. a84.
Zollinger. B. 236.
— M. 410.
Zollparlament :14.
Zoozmann, R. 93. 388, 624. 790.
Zsehamack, L. 18, 193, 231. 644, C99.
Zschokke, E. 787.
— U. 118.
Zschorlicb, P. 91, 237. 247. 255, 381.
390 1, 422. 446. 490, 711, 726, 939.
Zuccalmaglio. A. W. Fl. t. (W. t. Wald-
brfihl) HX»9.
Zacker. M. 177.
Zuekerkandl. F. )j.
Zaehtigung 152.
ZShlsdorff, E. 152.
Zürich 35.
Zürichkrieg 184.
Zu (Nach) Hanse gehen 122.
Znkal. L. 73.
■ZnkTinft- (Zeitschrift) 36.
Zukunftspidagogik 17U.
Zulawski 61.
Zumsteeg. J. R. 794, 946.
ZoDiinger. Elisabeth 268.
Zarbonsen, F. 54. 500. 549. 954.
Zweig, A. 375,
— St. 61, 71, 90. 145, 264, 295, :ial,
408, 824.
Zweikampf 98.
Zwe», B. 65.
Zwitk, J. 192.
Zwickaner Prophe'en 206.
/.wierziaa, K. 66.
Zwingli, U. 192, 2U<.1. 204, 6.>4.
Zwitterdrucke der Keforraationszeit i^.'i.
Zwölf Königstöchter (Uotir) 79.
Jahresborichte fSr neuere deutsche Literaturgesehiehte. XIX/XX.
103
DruckfelilerTberichtig'ung.
Teil I: Bibliographie.
Spalte 4,
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140,
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141,
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142,
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149,
N. 41a: lit.
N. 73: Kokottenwesen.
N. 352:Verleger:Schuster&Loeffler.
N. 30: Weihen.
X. 589: Freiland.
N. 603: Verlagsort: Leipzig.
N. 626: R. A. Schröder.
N. 854a: Jahnke.
N. 908a: C.Meyer.
N. 953 = 951.
N. 1008: Geburt des Helden.
N. 1015: P. Leppiu (statt Teppin).
N. 1080: 3. Herodias.
N. 1109: in heidnischer.
N. 1272 u. N. 1274: Wen drin er.
N. 1298a: Geisel,
N. 1380: Reuper.
N. 1424: celebrated.
N. 1468: Hirsch.
N. 1560: litanische Daina,
X. 1580: E. Ruhm.
X. 1718: Camenich.
N. 1755a: Autosuggestion.
N. 2048: E. Borst.
N. 2050: E. Borst,. I.E. VVülfiug.
— N. 2066a: C. Walthor.
N. 2177: Eirabcck oder Einbeck.
N.2238: sollen.
N. 2318: J. Ramisch.
N. 2327.
N. 2364: tessin. Alpen.
N. 2419: E. Frieden.
N.2513: S. Freud. — N. 2518:
P. Altheer.
N. 2526: Beitrr. z. Psychologie d.
Kunstschaffens.
N. 2585: (= Das klassische Ideal;
s. Sonderausg. Tl. 1).
N. 2609: A.Bartels.
N. 2636: F. Xorikus.
X. 2658: F. Off er mann.
X. 2673: Artzibaschew.
N. 2836: liraites.
Spalte 152, X. 2887: ecrivains.
„ 155, X. 2929: W. Friedrich (statt
Flattich).
„ 160, X. 3049: Glaue.
„ 169, X. 3227: [St.,Xeff].
„ 189, Überschrift: Ärzte.
„ 190, X. 3540: Schuhmann.
„ 191, X. 3550: ZDA. 50 (statt: ADA. 15).
„ 195, X. 3609: R.Eckart.
,. 197, X. 3666: H. Bärge.
„ 200, X. 3715: Römerbrief 1515/6.
„ 207, X.3852: sholarship.
„ 209, X.3878: greek.
„ 210, X. 3902: 0. Schwarz.— X.3910:
H. J. Liessem. — X. 3911: K.
Kayser.
„ 216, N. 4009: Lefebvre.
„ 226, X. 4174: Halm.
„ 233, X. 4301: H. Hayn.
„ 238, X. 4364 : F. K u m m e r.
„ 240, X. 4397: versioni.
„ 217, X. 4510: kath.
„ 252, X. 4626: Pazaurek.
„ 253, X.4638: K.H. Strobl.
„ 262, X. 4805: französ,
„ 264, X. 4845: Gessners.
„ 266, X. 4876: Kugler.
„ 267, N. 4895: Reisser.
„ 270, X. 4967: Morgen- Vorlag.
„ 276, X. 5070: K. Grübel. — X. 5071:
Sem britzki. — X. 5079: allemands.
„ 278, X. 5118: Depinyi.
„ 279, X. 5149: Schubert u. Schelling.
„ 285, X. 5221: E.Linse.
„ 286, X. 5260: Spiere.
„ 289, X. 5339a gehört auf die Spalte 290
und muss lauten 5359 a.
„ 296, X. 5491: H. Eick,
„ 311, X. 5782a: F. Brüggemanu.
„ 314, X. 5820a: E. Bleich.
„ 316, X. 5867: F. Wippermann. —
X. 5871: Chiurlo.
„ 319, N. 5923: (= UXSpLG.).
Druckfehlerberichtigung.
1075
Spalte 349,
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432,
435,
N. 6491. (JBL. 1906/7, N. 5108).
N. 6)97: Montauiü.
N. 6627: (Ein Kleislproblem).
N. 6707: (AN&G.). — N. 6709:
(= UNSpLG.}.
N. 6727: H. Stodte.
N. 6771: H.W.Seidel.
N. 6850: a819-64).
N. 6967: Sallwürck.
N. 7043: Geisel. — N. 7056: Fass-
baendor.
N. 7116: Thersites.
X. 7151: id.,
N. 7252: u. sein Werk.
N. 7266: Posnets Bekehrung. —
N. 7290: H. G. Precoui.
N. 7311: (In 2 Bdn.).
X. 7428: C.W. Marschner.
N. 7505: Alb. Niemann.
X. 7527: Prelinger.
N. 7666: A. Teutenberg.
N. 8057: J. Lorch.
N. 8121: Müssler.
N.8173: Windelband.— N.8174:
4j., Eckardt (statt Kröuer.
N. 8233: G. Dewelshauvers.
Spalte 436, N.8261: 15, S. 121— 49; 18, oder
S. 137—171.
„ 446, X. 8410: L.,Klinkhardt.
„ 451, N. 8496: (=X. 637). — N. 8505:
Tb. Distel.
„ 455, N.8564: R.Siegel.
„ 461, N. 8663: L. Baumgarten.
„ 465, X. 8744: August V.Goethe.
„ 469, N. 8809 : fehlt G. Va 1 1 o 1 1 e , Reflets
de Rome.
„ 472, X.8879: H.Gloel.
,, 475, N.89Ö7: O.Tschirch. — X.8967b:
Wertherianismus.
„ 476, X. 8970: A. Doebber. — X.8978:
A. Wesemüller.
„ 478, N. 9019b: H. V. Simons.
„ 483, N. 9113: Verleger: B., Bong.
„ 484, N. 9128: Fausts Wandlungen.
„ 487, X. 9207: 0. Güntter.
„ 495, X. 9373: 0. Güntter. — X.93S4:
Feuertrunkeu.
„ 497, X. 9103: P.J. Tonger.
„ 508, N. 9637: Her. v. A. Leitzmann.
Eingeleitet v. B. Delbrück.
„ 510, X. 9673: DLZ. 29, S. 1.378—80.
„ 513, X. 9727: Auswahl in 5 Tln.
Teil II: Text.
540,
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Hausmann.
753,
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Charaktere.
103^
Herrose & Zieinsen, G. m. b. H., Wittenberg.
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2231
J25
Bd. 19-:^^
Jahresberichte für neuere
deutsche Literatur-
geschichte
PLEASE DO NOT REMOVE
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